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German Pages 229 [232] Year 1963
SAMMLUNG
GÖSCHEN
BAND
1171
ALLGEMEINE VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE in
PRODUKTIONSFAKTOREN von
DR. A N D R E A S
PAULSEN
o. Professor an der Freien Universität Berlin
3., n e u b e a r b . u n d e r g ä n z t e
Auflage
WALTER DE GRUYTER & CO. vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung • J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung • Georg Reimer • Karl J. Trabner • Veit & Comp.
BERLIN
1963
Die Gesamtdarstellung umfaßt folgende Bände: Band I:
Grundlegung, Wirtschaftskreislauf (Sammlung Gösdien Band 1169)
Band II:
Haushalte, Unternehmungen, Marktformen (Sammlung Gösdien Band 1170)
Band III:
Produktionsfaktoren (Sammlung Gösdien Band 1171)
Band IV:
Gesamtbeschäftigung, Konjunkturen, Wachstum (Sammlung Göschen Band 1172)
© Copyright 1963 by W a l t e r de Gruyter & Co., vormals G. J . Gösdien'sche Verlagshandlung — J . Guttentag Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp., Berlin 30. — Alle Rechte, elnsdil. der Rechte der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, vom Verlag vorbehalten. — Archiv-Nr. 7520632 — Satz und Drude: Paul Funk, Berlin 30. — Printed in Germany.
Inhaltsverzeichnis Kap. I. Produktion und Verteilung § 1.
Produktion
Seite 6
1. Die Produktionsfaktoren — 2. Produktionsfunktion und Faktorkombination — 3. Produktion und Einkommensbildung — 4. Das Zurechnungsproblem § 2.
P r i n z i p i e n der P r e i s b i l d u n g für F a k t o r k i s t u n g e n . . 1. Ubersicht — 2. Grenzerlös und mikroökonomische Nachfrage nach Faktorleistungen — 3. Partielle und totale Nachfrage nach Faktorleistungen, Preisbildung
15
§ 3.
F a k t o r p r e i s und R e n t e , V e r b r a u c h e r r e n t e 1. Begriff Rente — 2. Fixe und transferable Faktorleistungen — 3. Verbraucherrente
25
§ 4.
Wirtschaftliche Macht und Faktorpreise 1. Macht und wirtschaftliche Gesetze — 2. Unvollkommene Märkte und Marktmacht — 3. Besitzverteilung und Einkommensbildung
29
Kap. II. Arbeit und Lohn § 1.
Arbeit
als P r o d u k t i o n s f a k t o r
33
1. Begriff — 2. Arbeitsmärkte, Homogenität und Beweglichkeit der Arbeit — 3. Lohn und Arbeitseinkommen — 4. Arbeitszeit und sonstige Arbeitsverhältnisse § 2.
Lohntheorie 1. Allgemeines — 2. Lohntheorien im geschichtlichen Überblick — 3. Nachfrage nach Arbeit auf vollkommenen Märkten — 4. Nachfrage nach Arbeit bei unvollkommenen Absatzmärkten — 5. Nachfrage nach Arbeit bei unvollkommenen Beschaffungsmärkten (monopsonistische Nachfrage) — 6. Arbeitsangebot auf partiellen Arbeitsmärkten — 7. Lohnbildung als Marktpreisbildung — 8. Lohnrelationen, partielle Arbeitslosigkeit
41
§ 3.
Prinzipien kollektiver Lohnbildung 1. Organisierte Arbeitsmärkte, Tarifverträge — 2. Lohnbildung durch Verhandlungen — 3. Verhandlungsziele
58
§ 4.
L ö h n e und G e s a m t b e s c h ä f t i g u n g 1. Gesamtangebot an Arbeitsleistungen — 2. Gesamtnachfrage nach Arbeitsleistungen — 3. Vollbeschäftigung und Arbeitslosigkeit
64
4
Inhaltsverzeichnis
Kap. III. Boden und Bodenertrag § 1.
B o d e n als P r o d u k t i o n s f a k t o r 1. Begriff — 2. Die Angebotsmenge an Bodenleistungen
§ 2.
Grundrente und Bodenertrag 1. Die klassische Grundrententheorie — 2. Das Ertragsgesetz in Anwendung auf Boden — 3. Bodenertrag und Rentenbildung
§ 3.
Besonderheiten der Produktion und des Absatzes landwirtschaftlicher Erzeugnisse 1. Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion — 2. Die Preisbildung für landwirtschaftliche Produkte — 3. Prinzipien der Marktregulierung
Seite 72 74
82
Kap. IV. Kapital und Kapitalertrag § 1.
Begriffe und Beziehungen 1. Kapitalbegriffe — 2. Kapital als Produktionsfaktor — 3. Die zeitliche Ausdehnung der Produktion
88
§ 2.
Kapitalbildung 1. Ubersicht — 2. Investierung — 3. Wirkungen der Investierungen — 4. Investitionsquote, Kapitalkoeffizient, Kapitalintensität
93
§ 3.
Kapitalertrag und Investierungen 101 1. Kapitalertrag — 2. Ertrag der Investierungen — 3. Der Kosten-Ertrags-Vergleich bei Investierungen — 4. Zins und Investitionsmenge, Investitionsfunktion — 5. Autonome und induzierte Investierungen, Akzelerator
Kap. V. Theorie des Zinses § 1.
E r s c h e i n u n g s f o r m e n u n d P r o b l e m e des Z i n s e s 115 1. Erscheinungsformen des Zinses — 2. Grundzüge der Zinserklärung — 3. Problemfassung und Ubersicht — 4. Zinsskala, Geldmärkte
§ 2.
Kassenhaltung und Liquiditätsfunktionen 122 1. Geldmenge und Kassenhaltung — 2. Motive der Kassenhaltung — 3.. Die Liquiditätsfunktionen
§ 3.
G l e i c h g e w i c h t d e r K a s s e n h a l t u n g bei k o n s t a n t e r Geldmenge 126 1. Bestimmung des Gleichgewichts — 2. Geldmenge und Preisniveau, die Quantitätstheorie — 3. Der Gleichgewichtszins bei gegebener Geldmenge
Inhaltsverzeichnis
5 Seite
§ 4.
Geldmenge und Geldzins
131
1. Geldmenge und Geldsysteme — 2. Schaffung und Vernichtung von Kreditgeld — 3. Zinsbildung und Bestimmung der Geldmenge § 5.
D e r Z i n s als P r e i s f ü r L e i h f o n d s
136
1. Übersicht — 2. Der Ausgleichszins bei gegebener Geldmenge — 3. Beeinflussung des Zinses durch Geldpolitik
Kap. VI. Investieren und Sparen § 1.
D i e volkswirtschaftliche Vermögensbildung
140
1. Kapitalbildung und wirtschaftliches Wachstum — 2. Gleichgewicht der Einkommensbildung und -Verwendung — 3. Freistellung und Einsatz von Faktoren — 4. Zeitpräferenz und Kapitalbildung — 5. Träger und Formen des Sparens § 2.
Finanzierung
der I n v e s t i e r u n g e n
151
1. Allgemeines — 2. Investitionsfinanzierung durch Kreditschöpfung — 3. Freiwilliges Sparen, Zwangssparen und Gewinnbildung § 3.
Kumulative Prozesse
und Gleichgewicht
155
1. Der Ausgleich von Investieren und Sparen — 2. Kumulative Prozesse der Mengen- und Preisveränderungen — 3. Bestimmung des Gleichgewichtseinkommens — 4. Zinshöhe und Gleichgewichtseinkommen
Kap. VII. Unternehmer und Unternehmergewinn § 1.
Unternehmer
und
Unternehmerleistung
162
1. Begriff — 2. Die unternehmerischen Funktionen — 3. Ziele der unternehmerischen Entscheidungen § 2.
Unternehmereinkommen
und
Gewinn
167
!. Ubersicht — 2. Gewinn und Gleichgewicht — 3. Ungewißheit, Risiko und Gewinn — 4. Gewinn und Rente — 5. Gewinnbildung in makroökonomischer Betrachtung — 6. Zur Lehrgeschichte des Unternehmergewinns Literaturverzeichnis
180
Sachregister
189
Kap. I. Produktion und Verteilung § 1. Produktion 1. D i e P r o d u k t i o n s f a k t o r e n Produktion ist menschliche Tätigkeit, welche die Eignung von Dingen, Nutzen zu stiften, bewirkt oder erhöht: durch Veränderung der Zusammensetzung und Form, sowie der zeitlichen und räumlichen Bereitstellung der Stoffe und der aus ihnen gefertigten Produkte. In der wirtschaftswissenschaftlichen Systematik heißt Produktion die Tätigkeit von Unternehmungen: sie beschaffen und kombinieren Leistungen von Produktionsfaktoren zur Erstellung absatzfähiger Produkte bzw. zur Bereitstellung begehrter Leistungen. In lehrgeschichtlicher Tradition, welche auf J. B. Say (1767—1832) zurückgeht, werden die Produktionsfaktoren in drei Gruppen gegliedert: 1. „Arbeit": alle wirtschaftlichen Leistungen von Menschen, die durch „Lohn" („Gehalt" etc.) entgolten werden. 2. „Boden": die bewirtschafteten Bestände an nicht produzierten Naturgaben, deren Nutzung „Bodenertrag" („Bodenrente") erbringt. 3. „Kapital" („Realkapital"): die Bestände an produduzierten Gütern, die in Unternehmungen im Produktionsprozeß eingesetzt werden; der ihnen zugerechnete Anteil am Produktionsertrag heißt „Kapitalertrag". Diese Gruppen sind weder scharf voneinander getrennt (z. B. ist der bewirtschaftete „Boden" nicht reine Naturgabe, sondern durch Arbeit und Kapitalaufwand „kultiviert"), noch sind innerhalb der Gruppen die Leistungen gleichartig.
Die Beiträge zur Produktion durch die politischen, rechtlichen, institutionellen und sozialen Verhältnisse, durch Klima und sonstige Umweltsbedingungen werden in der theoretischen Analyse als gegebene „Daten" vorausgesetzt. Dagegen sind zwei weitere „wirtschaftliche Leistungen" zu berücksichtigen:
Produktion
7
1. Die Bereitstellung investierbarer Geldmittel („Kapitaldisposition"). Die Produktion und der Einsatz von Kapitalgütern erfordern Verfügung über Geldmittel, die in diesen Gütern „investiert" werden und erst in dem Maße in die Geldform zurückverwandelt werden, wie die Kapitalgüter durch Abgabe ihrer Leistungen Erträge erbringen. Die Bereitstellung solcher Geldmittel bzw. das „Warten" auf ihren Rüdefluß ist daher Voraussetzung für die Produktion und Verwendung von Kapitalgütern und eine ökonomische Leistung, die knapp und begehrt ist, für die daher ein Entgelt erzielt werden kann. Das Entgelt heißt „Zins". a) Die in der Bereitstellung von investierbaren Geldmitteln bestehende ökonomische Leistung wird als „Sparen" bezeichnet, wenn sie durch Einkommensempfänger geschieht, die einen Teil ihres Einkommens nicht für Verbrauch verausgaben. b) Ob der Zins als eigenständiges „funktionelles" Einkommen aufzufassen ist, weil in der Bereitstellung investierbarer Fonds eine eigene „produktive Leistung" vorliegt, oder ob das Zinseinkommen nur eine Abzweigung aus dem Kapitalertrag ist, weil nur die realen Kapitalgüter einen Produktionsbeitrag liefern, ist umstritten.
2. Die „Unternehmerleistung" ist die Entscheidung über die Produktion einer Unternehmung nach Art, Menge, Zeit etc. Sie ist vom Produktionsfaktor „Arbeit" unterschieden und wird nicht als „Faktorleistung" behandelt, weil sie nicht in Einheiten bemeßbar (quantifizierbar) ist (z. B. in Arbeitsstunden), weil sie keinen Marktpreis hat und ihr kein kontraktlich festgelegtes, von Dritten zu zahlendes Entgelt entspricht. Vielmehr ist „Unternehmergewinn" (bzw. „Verlust") das Residuum, das nach Abzug der Produktionskosten vom Produktionserlös verbleibt. 2. P r o d u k t i o n s f u n k t i o n u n d F a k t o r kombination Eine Produktionsfunktion („Transformationsfunktion") drückt die in einer Periode produzierte Menge q eines
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Produktion und Verteilung
Gutes Q als abhängig von den eingesetzten („transformierten") Mengen a, b, c, . . . der Produktionsfaktoren A, B, C, . . . aus: q = f (a, b, c, . . .). Die Technik des Produktionsverfahrens, die U m w a n d lung bestimmter Einsätze in ein bestimmtes Produkt, ist die Grundlage wirtschaftlicher Entscheidungen. Durch Einsetzen von Preisen wird diese Einsatz-Ausstoß-Beziehung zu einer Erfolgsrechnung (Kosten-Ertrag), und unter den technisch möglichen Verfahren wird das wirtschaftlichste ausgewählt (vgl. Bd. II, K a p . V, VI). Das Prinzip des Ausgleichs von Grenzkosten und Grenzerlösen in bezug auf alle Faktoreinsätze weist die kostengünstigste Kombination der Faktoreinsätze auf. Die Produktionsfunktion ist stetig, wenn alle Faktoreinsätze in kleinsten Einheiten variierbar sind. Sind die Faktorleistungen, wie in der Realität, unterschiedlich teilbar, so verändert sich auch die Produktmenge sprunghaft, die Produktionsfunktion ist unstetig (diskontinuierlich).
Aus einer gegebenen P r o d u k t i o n s f u n k t i o n , z. B. q = f (a, k), lassen sich folgende Beziehungsgrößen bilden: a) Die Ausstoßmenge, bezogen auf die Einsatzmenge eines der Faktoren, ergibt das „Durchschnittsprodukt" des Faktors, so
das des Faktors A (auch als Produktivität,
z. B. „Arbeitsproduktivität", „Produktivität des Kapitals" usw. bezeichnet). Ein solcher Ausdruck kann auch f ü r An endliche Veränderungsgrößen gebildet werden: b) Die Einsatzmengen der einzelnen Faktoren können aufeinander und auf die Produktmenge bezogen werden. k
So ist etwa — die durchschnittliche Ausstattung der Arbeitseinheit mit Kapital, bzw. die Kombination von Arbeits* und Kapitalleistungen. In der Beziehung j- = — • wird dann ersichtlich, wie das Durchsdinittsprodukt der
Produktion
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Arbeit von der Kapitalausstattung der Arbeit und der Produktivität des Kapitals abhängt. In der Kapitalproduktivität kommt namentlich der „technische Fortschritt" zur Geltung: qualitative Verbesserung der Maschinen etc.. Allgemein ist produktiver Fortschritt eine Erhöhung der Ausstoßmenge im Verhältnis zur Einsatzmenge an Leistungen. D a hierbei Einsatzarten und -formen der Faktoren verändert werden, liegt eine neue Produktionsfunktion vor. ( E t w a : Obergang von H a n d - zu Maschinenarbeit, Automatisierung usw.).
c) Das Verhältnis einer infinitesimalen Veränderung der Ausstoßmenge dq zu einer sie bewirkenden marginalen Veränderung der Einsatzmenge d a eines Faktors A bezeichnet die „Grenzproduktivität" dieses Faktors: Für die Produktionsfunktion der Form q = f (a, k) ergeben sich die Grenzproduktivitäten der beiden Faktoren durch partielle Differenzierung der Funktion. Die Werte lauten
und
wobei die Schreibweise 8
in den
Differentialquotienten andeutet, daß es sich um partielle Differenzierung handelt. Das Grenzprodukt des einen Faktors A („partielles Grenzprodukt") ist die tatsächliche Veränderung der Produktmenge dq, welche durch die Veränderung der Einsatzmenge von Ä allein um die unendlich kleine Menge d a erreicht wird. Seine Größe ergibt sich als das Differential d q
=
d a . Bei Variation der
beiden in der Produktionsfunktion berücksichtigten Faktormengen um infinitesimale Beträge entsteht das „totale Grenzprodukt", dessen Größe die Summe der beiden partiellen Grenzprodukte angibt: d q = da + dk. — Wird die Einsatznienge nur eines Faktors vergrößert, so wird hinsichtlich der Grenzproduktivität des Faktors das Ertragsgesetz (vgl. Bd. I I , Kap. V, § 2) wirksam: von einer bestimmten Einsatzmenge ä des vermehrten j »2 Faktors wird ^ kleiner < 0 bei a > ä).
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P r o d u k t i o n und Verteilung
d) Die Elastizität des Ausstoßes in bezug auf einen Einsatzfaktor bemißt das Verhältnis der relativen Veränderung des Ausstoßes zu einer relativen Veränderung der Einsatzmenge dieses Faktors. Bei einer Produktionsfunktion der Form q = f (a,k) ergeben sich die beiden Elastizitätsausdrücke: _
dq q
da
und
^ dk k ' q Mit Hilfe dieser Elastizitätsausdrücke kann geprüft werden, ob bei einer Veränderung der Einsatzmengen aller Faktoren in gleicher Proportion die Produktmenge sich ebenfalls in dieser Proportion verändert. Die Form der Produktionsfunktion bleibt also gleich ,nur die „Skala" der Produktion wird verändert, wobei die darauf bezogene Ergiebigkeit gleichbleiben, zunehmen oder abnehmen kann („constant, increasing, decreasing returns to scale"). e u =
const.)
Abb. 1 In A b b . 1 sind auf der Abszisse x Einheiten der konstanten F a k t o r k o m b i n a t i o n (z. B. je 3 Einheiten Arbeit plus 1 Einheit
Produktion
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Kapital) abgetragen, auf der Ordinate die Produktmenge q. c r , i r und d r sind Kurven, die konstante, zunehmende und abnehmende Zuwachsraten der Produktmenge bei zusätzlichem Einsatz der konstanten Faktorkombination darstellen. Die Messung der Elastizität erfolgt in der früher gezeigten Weise (vgl. Bd. II, Kap. VI, § 2). Alle Punkte auf c r liegen auf einer durch 0 gehenden Geraden, d. h. die Elastizität ist 1; Grenz- und Durchschnittsraten sind gleich und konstant. Die Funktion ist also homogen vom ersten Grade (linear homogen). Die Elastizitäten in bezug auf einen Punkt der nicht linearen Kurven i r oder d. werden durch das Verhältnis der Neigung der Tangente in diesem Punkt (marginale Rate) zur Neigung des Fahrstrahls an diesen Punkt (Durchschnittswert) bestimmt. Es seien in den beiden Elastizitätsausdrücken die Veränderungsraten der Einsatzmengen beider Faktoren gleich: da dk = m
T
T = "
Dann wird der Elastizitätsausdruck zu e = — ! Di, q und die Veränderungsrate der Produktmenge ist ausgedrückt durch — = e m. le danach, ob e = 1. e > 1 oder e < 1 ist, verändert sich die Produktmenge in gleicher, größerer oder kleinerer Rate als die der Einsätze. Sog. „Cobb-Douglas-Funktionen" (Cobb and Douglas, A Theory of Production. In: American Economic Review. Bd. 18 [1928]) nehmen für die eingesetzten Faktoren konstante Elastizitätskoeffizienten an, deren Summe 1 ist. Zum Beispiel wurde für die amerikanische Fertigungsindustrie 1899—1922 die Produktionsfunktion q = bL* • C( 1 - >•) gebildet, wobei L Arbeit und C Kapital ist; X ist der Elastizitätskoeffizient für Arbeit, (1—X) der für Kapital und b eine Konstante. Die gefundenen Werte waren b = 1,01, l = 0,75. Die Produktionsfunktionen sind statisch, da sie unveränderte Arten der eingesetzten Faktoren und damit unveränderte Technik annehmen. In dynamischen Funktionen wird versucht, die eigentlichen Produktivitätsfortschritte, namentlich die erhöhte Ergiebigkeit durch verbesserte Technik der Produktion und Organisation einzubeziehen,
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Produktion und Verteilung
indem man eine solche Verbesserung als Funktion der Zeit behandelt. Es wäre das der Ausdruck der Restgröße der Produktzunahme, die nicht auf veränderte Mengeneinsätze der übrigen Faktoren zurückzuführen ist. Wird z. B. die Zunahme der Produktivität im Jahr mit r bezeichnet, so könnte eine solche Funktion lauten: q = (1 + r ) 1 a.1 k W(Vgl. J. Tinbergen and H. C. Bos, Mathematical Models of Economic Growth. New York 1962. S. 33 ff.) 3. P r o d u k t i o n u n d Einkommensbildung Das Entgelt für die in Unternehmungen erbrachten Faktorleistungen stellt für die Empfänger („Faktorhaushalte") Einkommen dar. Durch die Preisbildung für diese Leistungen wird daher zugleich die Höhe der Einkommen der Faktoren bzw. ihr Anteil am Gesamteinkommen bestimmt („Funktionelles Einkommen", vgl. Bd. I, Kap. III, § 3, Ziff. 1). Von den möglichen Prinzipien für die Verteilung des Sozialprodukts (etwa: jedem das Gleiche — jedem nach seinem Bedarf — jedem nach seiner Leistung — etc.) verwirklicht die verkehrswirtschaftliche Ordnung demnach eine besondere Form des „Leistungsprinzips": der Anteil soll dem „Beitrag" zum Sozialprodukt entsprechen, wobei dieser Beitrag am erzielten Preis für die Leistung gemessen wird. Bildung und Verteilung des Sozialprodukts geschehen so im einheitlichen Vorgang der durch Preise für Leistungen und Güter gesteuerten Produktion. Das Entgelt für die Leistungen der sachlichen Produktionsmittel (Kapital, Boden) fällt in der verkehrswirtschaftlichen Ordnung deren Eigentümern oder Verfügungsberechtigten zu. a) Die Normen eines nach Kriterien der Gerechtigkeit, Billigkeit, Wohlfahrt etc. geforderten Sein-Sollens haben gegenüber dieser Ordnungsnorm ihre selbständige Bedeutung. Auch die Feststellung, daß ein Faktor einen wen-, d. h. preismäßig berechenbaren Beitrag zu einem preismäßig bewerteten Produkt geleistet habe, besagt nicht notwendig, daß dieser „produktive Beitrag" zum Maßstab des Einkommens gemacht werden soll. Wohl aber ist mit der Gesamtgröße des Sozialprodukts die
Produktion
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Gesamtgröße aller Einkommen (einschl. Unternehmereinkommen) begrenzt, d a beides gleichbedeutend ist. (Vgl. Bd. I, K a p . III.) b) Sofern unternommen wird, diese Verteilungsnorm als die zweckmäßigste zu rechtfertigen, geschieht das etwa mit dem Hinweis auf die erreichte Chance der freien Selbstgestaltung des Daseins, ökonomisch auf den Leistungsanreiz durch das persönliche Interesse und die Lenkung des Leistungseinsatzes in Richtung auf den (am Maßstab der k a u f k r ä f t i g e n Nachfrage gemessenen) „ B e d a r f " . c) Von J. St. Mill stammt die Auffassung, d a ß in der Sphäre der P r o d u k t i o n und der Austauschbeziehungen des Marktes „natürliche" Gesetze bestehen, deren Verletzung nur auf Kosten des Produktionsergebnisses geschehen könne, d a ß aber die Verteilung des Einkommens und Vermögens ein Bereich politischer Einflußnahme ist, so d a ß durch Redistribution das Ergebnis des marktwirtschaftlichen Prozesses ethisch, sozialpolitisch und politisch verändert werden kann.
Wenn auch die Entgelte der Faktoren als „Kontrakteinkommen" zeitlich vor der Verwertung der mit ihrer Hilfe erstellten Produkte vereinbart werden, so ist doch der Produkterlös ihre Quelle, da ihr Einsatz durch die Unternehmer in Erwartung ausreichenden Pr jdukterlöses durchgeführt wird. Die Kreislaufbetrachtung (vgl. Bd. I, Kap. IV) zeigt solche Zusammenhänge. Als abhängig von der erwarteten Nachfrage nach den Produkten ist die Nachfrage nach Faktorleistungen „abgeleitet". Zu den durch Faktorleistungen in Unternehmungen erzielten Einkommen kommt hinzu der Unternehmergewinn als Differenz zwischen Produktionskosten und -erlös. Außerhalb der Unternehmungen entstehen Einkommen a) durch die Erbringung von Leistungen an den Staat, b) durch die Erbringung von Leistungen unmittelbar an Haushalte bzw. Verbraucher, c) außerhalb der Erstellung des Sozialprodukts durch Transferzahlungen (Renten, Unterstützungen, Zinsen für Staatsanleihen etc.). (Vgl. Bd. I, Kap. III, § 1.)
Produktion und Verteilung
14 4.
Das
Zurechnungsproblem
Das „Zurechnungsproblem" („Imputationsproblem") behandelt die grundsätzliche Frage nach dem Zusammenhang zwischen Produktwert und Wert der Faktorleistungen, im besonderen nach der Aufteilung des Produktwertes auf die kombiniert zusammenwirkenden Faktoren: welcher Teil des Gesamtwertes ist innerhalb dieser Kombination dem einzelnen Faktor „zuzurechnen"? „Wie ergeben sich aus den Werten (Preisen) der Güter erster Ordnung, d. i. der Konsumgüter, bestimmte Werte (Preise) der zur Erzeugung jener dienenden Güter höherer Ordnung, d. i. der Produktionsmittel?" (H. Mayer, Artikel „Zurechnung". In: Handwörterbuch der Staatswissenschaften. 4. Aufl.) Gefragt wird nicht nach dem technischen Beitrag, sondern dem ökonomischen, im Prinzip also , nach der Höhe jenes Entgelts für eine erbrachte Leistung, der zu den Produktionskosten gehört und im Produktwert seine Deckung findet. (Vgl. Bd. I, Kap. VI, § 3.) a) Die klassische „objektivistische" Werttheorie bemühte sich um die Feststellung einer „objektiven" Größe des geleisteten Produktionsaufwandes und griff dazu auf die Arbeitsstunde als Einheit zurück. Aus dem so bemessenen Wert der Leistung sollte dann der Wert des Produkts aufgebaut, vor allem das Wertverhältnis der verschiedenen Produkte zueinander aus dem Verhältnis der in ihnen verkörperten Arbeitsmengen erklärt werden. b) Entgegen dieser Fassung, nach der der Wert der Produktionsmittel den Wert der Produkte bestimmt, ging die „subjektivistische" Werttheorie umgekehrt vor: der durch die Nachfrage bestimmte Wert der Produkte strahlt auf die Produktionsmittel zurück und bestimmt deren Wert. Nach mehreren Vorläufern, vor allem v. Thünen, wurden der Problemansatz und die Problemlösung durch Carl Menger geliefert (Grundsätze der Volkswirtschaftslehre. Wien 1871) und durch die „österreichische Schule" (F.. v. Böhm-Bawerk, F. v. Wieser, H . Mayer) weiter bearbeitet. Für das angelsächsische Schrifttum war bedeutsam J. B. Clark (The Distribution of Wealth. New York 1899). In der neueren Theorie wurde der letztgenannte Ansatz in der Lehre von der Grenzproduktivität der Fak-
Prinzipien der Preisbildung für Faktorleistungen
15
toren als Bestimmungsgrund für ihre Preisbildung und damit für das Faktoreinkommen vollständig durchgeführt; sie wird auch der folgenden Darstellung zugrunde gelegt. Diese Fassung des Problems kann nur in statischer Betrachtungsweise erschöpfend sein. Der Einfluß der Wachstumsvorgänge auf die Verteilung des Produktionsertrags bzw. auf die Grenzproduktivität der Produktionsfaktoren ist in dynamischer Analyse zu untersuchen.
§ 2. Prinzipien der Preisbildung für Faktorleistungen 1. Ü b e r s i c h t Wenn die Höhe der Entgelte für die Faktorleistungen nach den allgemeinen Prinzipien der Preistheorie erklärt werden soll, müßten Angebots- und Nachfragefunktionen für Faktorleistungen gebildet werden, welche einen Gleichgewichtspreis bestimmbar machen. Dieser Ansatz kann aber die Preisbildung für Faktorleistungen nicht ausreichend darstellen. Auch abgesehen von den Einschränkungen einer freien Preisbildung durch institutionelle Bindungen und besondere Marktformen entsprechen die Preisbildungsvorgänge für Faktorleistungen nicht völlig denen für Güter. Da die „ursprünglichen" Produktionsfaktoren „Arbeit" und „Boden" definitionsgemäß keine Produktionskosten haben, kann die Ableitung einer A n g e b o t s k u r v e für diese Leistungen nicht durch eine Grenzkostenkurve oder ähnlich geschehen. Zwar besteht für die partiellen Angebotsmengen auf den einzelnen Teilmärkten eine Abhängigkeit von den relativen Preisen, d. h. die auf einem Markt erzielbaren Preise sind „opportunity costs" für andere Märkte. Aber für die Bestimmung der Höhe des Gesamtangebots auf allen Märkten ist der „entgangene Nutzen" für „Arbeit" kein „Preis", sondern der psychologisch bewertete Nutzen der entgangenen Freizeit; für „Boden" insgesamt (in wirtschaftlicher Verwendung) gibt es bei
16
Produktion und Verteilung
unterlassenem Angebot überhaupt keinen „Nutzen". — Auch hinsichtlich des dritten Produktionsfaktors „Realkapital", der mit Kostenaufwand produziert wird, gibt es in der Preisbildung durch die Eigenart des Kapitalertrages besondere Bedingungen bei der Bestimmung der Angebotsmenge. Die N a c h f r a g e der Unternehmungen nach Faktorleistungen läßt sich eher nach den allgemeinen Prinzipien der Preistheorie behandeln. Denn die Nachfrage ist abgeleitet vom Wert der Produkte der Faktoren; genauer: vom Wert des „Grenzprodukts", so daß — wie in der Kosten- und Ertragstheorie (Bd. II) gezeigt wurde — die Kurve des Wertes des Grenzprodukts (bzw. des Grenzertrags) der einzelnen Faktoren zugleich die Nachfragekurve des einzelnen Unternehmens nach diesen Faktorleistungen ist, und durch ihre Summierung eine gesamte Nachfragekurve auf partiellen Märkten gebildet werden kann, die bei gegebenen Faktorpreisen die. Nachfragemenge bestimmt. Sind umgekehrt statt des Preises die (preisunabhängigen oder in bestimmbarer Weise vom Preise abhängigen) Angebotsmengen der Faktoren gegeben, so läßt sich der Preis bestimmen, zu dem diese Mengen des Angebots von der Nachfrage aufgenommen werden. Die in diesem Paragraphen durchzuführende allgemeine Darstellung entwickelt dieses Prinzip der N a c h f r a g e bestimmung durch den Wert des Grenzprodukts, während die besonderen Bedingungen für die Bestimmung der A n g e b o t s mengen an Faktorleistungen erst in den folgenden Einzelbehandlungen der Faktoren erörtert werden. 2. G r e n z e r l ö s u n d Nachfrage nach
mikroökonomische F ak t or 1eist u n gen
Die folgenden Darlegungen wiederholen kurz die in der Kostentheorie (Bd. II, Kap. V) entwickelten Beziehungen.
Prinzipien der Preisbildung für Faktorleistungen
17
1. Wird in einer Faktorkombination die Einsatzmenge eines Faktors um gleiche Einheiten verändert bei Konstanz der Mengen der anderen Faktoren, so verändert sich die Produktmenge um das „Grenzprodukt" je Faktoreinheit. Auf Grund des E r tragsgesetzes nimmt das Grenzprodukt bei von null aus zud2q nehmender Einsatzmenge erst zu, dann ab. (Wie oben: < 0 bei a > ä). 2. Wird das Produkt auf einem vollkommenen Wettbewerbsmarkt abgesetzt, so ist der Wert des Grenzprodukts bestimmt durch den unverändert bleibenden Preis je Produkteinheit. In diesem Falle ist also der „Grenzerlös", d. h. die Veränderung des Gesamterlöses, dem Wert des Grenzprodukts gleich. 3. Wird das Produkt auf einem unvollkommenen M a r k t abgesetzt, so daß der Preis j e Produkteinheit von der abgesetzten Produktmenge abhängig ist, so ist der Grenzerlös bestimmt durch den Wert des Grenzprodukts plus (minus) der Preisänderung für die bisher abgesetzte Produktmenge.
Diese Beziehungen werden in der folgenden Tabelle und in der anschließenden Abbildung dargestellt (angenommene Werte nach J. F. Due, Intermediate Economic Analysis. 3. Aufl. Homewood 1956, S. 306): Zahl der Faktoreinheiten (1)
0 1 2 3 4 5 6 7 8
Gesamt- Grenz- Produktpreis ausstoß produkt (Menge) (Menge) je Einheit (DM) (2)
25 70 110 145 172 191 199 199
(3)
25 45 40 35 27 19 8 0
(4)
2,00 1,80 1,50 1,30 1,20 1,15 1,13 1,13
Wert des Grenzprodukts (DM)
Gesamterlös (DM)
Grenzerlös (DM)
(5)
(6)
(7)
50,00 81,00 60,00 45,50 32,40 21,85 9,04 0,00
50,00 126,00 165,00 188,50 206,40 219,65 224,87 224,87
50,00 76,00 39,00 23,50 17,90 13,25 5,22 0,00
Die Ziffern der Spalten 2 und 4 sind frei gewählt, aber so, daß die mit steigender Faktormenge abnehmende R a t e des Produktzuwachses und der mit steigender Produktmenge ab2
Paulsen, Allg. Volkswirtschaftslehre III
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Produktion und Verteilung
nehmende Preis der Einheit zum Ausdruck kommen. Es werden also Wirksamkeit des Ertragsgesetzes und Absatz auf einein unvollkommenen M a r k t angenommen. Der Gesamterlös (6) ergibt sich — da keine Lagerbildung angenommen wird — aus Menge (2) mal Preis (4). Das G r e n z p r o d u k t (3) ist die jeweilige Differenz in der G r ö ß e des Gesamtprodukts (2), sein Wert (5) ist G r e n z p r o d u k t (3) mal Preis (4). D e r Grenzerlös (7) ist die jeweilige Differenz der H ö h e des Gesamterlöses (6). D i e A b b . 2 verzeichnet auf der Abszisse die Z a h l der eingesetzten F a k t o r e i n h e i t e n (Spalte 1), auf der O r d i n a t e GK
den entsprechenden Durchschnittserlös je Faktoreinheit — Q u o t i e n t aus (6) u n d (1) — u n d den Grenzerlös (7). D i e K u r v e des Grenzerlöses ist i m A b s t a n d einer halben F a k toreinheit nach links verschoben, w e i l der Grenzerlös sich
Prinzipien der Preisbildung f ü r Faktorleistungen
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auf die Veränderungsrate der eingesetzten Faktormengen bezieht (Differentialquotient, der hier dem Differenzenquotienten gleichgesetzt wird). Aus der Setzung, daß der Unternehmer seinen Gewinn zu maximieren sucht, ergibt sich notwendig, daß die Kurve des Grenzerlöses eines Faktors die mikroökonomisdie Nachfragekurve des Unternehmers nach diesem Faktor ist, sagt sie doch aus, was am Erlöszuwachs gemessen jede weitere Faktoreinheit für den Unternehmer „wert" ist. Er wird also die Einsatzmenge vermehren (bzw. vermindern), solange die Beschaffungskosten für die Einheit kleiner (bzw. größer) sind als der Erlöszuwachs, und er wird die Faktormenge nachfragen, bei der der Grenzerlös den Grenzkosten gleich ist. Diese Grenzkosten sind gleich dem Preis f ü r die Einheit des F a k t o r s , wenn die Faktorleistungen auf einem vollkommenen M a r k t beschafft werden, so daß deren Preis für den Unternehmer gegeben ist und durch die H ö h e seiner N a c h f r a g e nidit beeinflußt wird. N a c h A b b . 2 würden z. B. 4 Faktoreinheiten nachg e f r a g t werden, wepn die Faktoreinheit 20,00 D M kostet. — Wird auf einem unvollkommenen M a r k t nachgefragt, so d a ß bei höherer N a c h f r a g e des Unternehmers der Preis f ü r die F a k t o r einheit steigt, so tritt an die Stelle des Preises die K u r v e der Grenzkosten. (Vgl. die D a r s t e l l u n g B d . I I , K a p . V, § 4, Ziff. 4.)
D a bei unveränderter Produktionstechnik die Nachfrage einer Unternehmung nach jedem einzelnen der Produktionsfaktoren diesem Prinzip folgt, ergibt sich als Gleichgewichtsbedingung, daß der Wert des Grenzprodukts jedes Faktors gleich dem Preis der Faktoreinheit ist, bzw. daß der Quotient aus Wert des Grenzprodukts der Faktoreinheit und Preis der Faktoreinheit für alle Faktoren gleich ist. Andernfalls kann der Gewinn durch Vermehrung oder Verminderung der eingesetzten Menge eines Faktors erhöht werden. G P a , G P b und G P C seien die physischen G r e n z p r o d u k t e der F a k t o r e n a, b und c; p a , pb und pc seien die Preise der betreffenden Faktoreinheiten, P sei der Preis der Produkteinheit. D a n n gilt nach vollzogenem Ausgleich: 2*
Produktion und Verteilung
20
DaherGPa
=
Pa
GPb Pb
=
GPc Pc
Dieses Ergebnis wird bei veränderlicher Produktmenge durch veränderte Einsatzmengen der Faktoren, bei gegebener (konstanter) Produktmenge durch Substitution der Faktoren durch einander herbeigeführt. Aus der obigen Formel ist abzuleiten, daß die Grenzrate der Substitution jedes Faktors durch einen anderen (bei gegebener Produktmenge) gleich der umgekehrten Preisrelation der Faktoren ist. (Vgl. Bd. II, K a p . V, § 1.) F ü r d i e V e r t e i l u n g des G e s a m t e r l ö s e s a u f mehrere F a k toren ergibt sich f o l g e n d e s P r i n z i p : Angenommen, daß L a n d bestimmter Q u a l i t ä t und M e n g e m i t v a r i a b l e n M e n g e n an A r b e i t b e w i r t s c h a f t e t w i r d , u n d d a ß d a s P r o d u k t a u f einem v o l l k o m m e n e n A b s a t z m a r k t v e r k a u f t , die A r b e i t s k r ä f t e a u f einem v o l l GP..L
D
C
O
Arbeitsmenge
A Abb. 3
Prinzipien der Preisbildung für Faktorleistungen
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kommenen Beschaffungsmarkt nachgefragt werden. Dann sind für den Produzenten der Marktlohn und der Produktpreis gegebene Größen; er stellt jene Menge an Arbeit ein, bei der der dem Produktpreis gleiche Wert des Grenzprodukts der Arbeit dem Lohn gleich ist. D a ß bei gleichbleibendem Produktpreis und Lohn das Grenzprodukt der Arbeit fällt, ist Wirkung des Ertragsgesetzes. Die Gesamtlohnsumme ist gleich Arbeitsmenge mal Lohn = O A B C (Abb. 3), der gesamte Erlös ( = Wert des Ausstoßes der ersten Einheit plus der zweiten Einheit plus etc.) = O A B D . Hiernach erscheint der nicht dem Lohn zugewiesene Ertragsanteil C B D als dem Bodeneigentümer zufallendes „Residuum". — Indessen kann die Betrachtung auch umgekehrt vollzogen werden: würde der Faktor Boden variabel, dagegen die Arbeitsmenge fix gehalten werden, so würde nach der gleichen Betrachtung die eingesetzte Menge an Boden durch den Marktpreis für die Bodeneinheit und das Grenzprodukt des Bodens bestimmt sein; in diesem Falle würde der Ertragsanteil der Arbeit als Residuum erscheinen. Unter der Voraussetzung allseitigen vollkommenen Wettbewerbs wird daher jeder Produktionsfaktor nach dem Marktwert seines Grenzprodukts bezahlt, ein NettoÜberschuß (Reingewinn) würde im Gleichgewicht nicht bestehen. „Obgleich nämlich nur für die G r e n z m e n g e eines jeden P r o duktionsfaktors Preis und E r l ö s zusammenfallen und an jedem ein „ i n t r a m a r g i n a l e r " Überschuß realisiert wird, so w i r d doch das, was bei der Betrachtung eines jeden einzelnen P r o d u k t i o n s faktors als solcher Uberschuß erscheint, jeweils von den übrigen in Anspruch g e n o m m e n ; der Oberschuß, der an der A r beit realisiert w i r d , ist der Fonds z u r Bezahlung von Zins und Grundrente, das, w a s als Überschuß erscheint, wenn man den Boden als Variable betrachtet und fortschreitend weitere Bodenmengen a u f Arbeit und K a p i t a l „ a n w e n d e t " , ist der Fonds für L o h n und Zins usw., und es läßt sich zeigen, daß im Gleichgewichtszustand so das ganze „ P r o d u k t " nach dem Gesetz der G r e n z p r o d u k t i v i t ä t in Teile zerfällt werden kann, welche es
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Produktion und Verteilung
erschöpfen, so daß kein „Residuum" mehr übrig bleibt." (J. Sdiumpeter, Das Grundprinzip der Verteilungslehre. Abgedr. in: Schumpeter, Aufsätze zur ökonomischen Theorie. Tübingen 1952, S. 362 f.)
Gewinne werden unter den Bedingungen vollständiger Konkurrenz teils durch Preissenkungen für die Produkte an die Abnehmer, teils durch Preiserhöhungen für die Faktorleistungen an die Faktoren weitergegeben. Die Produktionsfunktion sei q = f (a, b, . . n), wobei a, b, . . n die Einsatzmengen der Faktoren A, B, . . N sind. Die Grenzproduktivitäten dieser Faktoren sind
>
, . . . Die Grenzprodukte der einzelnen Faktoren dq a = ~ da, dqb =
db, . . haben bei einem gegebenem Preis
p für die Produkteinheit die Werte p dq a = p ^ da, p dqb, . . . Bei Bezahlung der Faktorleistung nach dem Wert ihres Grenzprodukts erhalten die einzelnen Faktoren dann a p dq a , b p dqb, . . . n p dq n . Für eine linear homogene Produktionsfunktion gilt dann in der Gleichgewichtssituation (nach dem Theorem von Euler): p q = a p dq a + b p dq b + . . . + np dq n . Das heißt: die Summe der an die Faktoren gezahlten Entgelte ist gleich dem Produktwert. 3. P a r t i e l l e u n d t o t a l e Nachfrage nach F a k t o r 1 eist u n gen , Preisbildung Die Nachfrage nach Faktorleistungen auf einem p a r t i e l l e n M a r k t ergibt sich als Summe der wie vorstehend aus der Grenzerlöskurve abgeleiteten Nachfrage der einzelnen Unternehmungen auf diesem Markt. Während aber für die individuelle Nachfrage (bei entsprechender Marktform) der Preis der Faktoreinheit gegeben
Prinzipien der Preisbildung für Faktorleistungen
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ist, ist f ü r die partielle und totale Betrachtung der Preis variabel u n d als F u n k t i o n der angebotenen und der nachgefragten Menge zu behandeln. Für einen partiellen Markt kann angenommen werden, daß die Angebotsmenge an Faktorleistungen mit höherem Preis größer ist, weil von anderen Märkten Angebot auf diesen Markt verlagert wird, während sich aus der Form der Grenzerlösfunktion ergibt, daß die von den Unternehmungen nachgefragte Menge bei tieferem Preis größer ist. Das ergibt in der bekannten Weise den Gleichgewichtspreis: geometrisch als Schnittpunkt der Angebots- und Nadifragekurve (vgl. Bd. I, Kap. V, § 3).
Bei der t o t a l e n N a c h f r a g e nach Faktorleistungen auf allen Märkten muß das vom Preis abhängige totale Angebot an Faktorleistungen berücksichtigt werden. Dieses Gesamtangebot wird mit der Gesamtnachfrage durch Preisveränderungen zum Ausgleich gebracht. Dem deduktiven, d. h. aus den gemachten Voraussetzungen abgeleiteten Prinzip nach muß die „letzte" zum Angebot kommende Faktoreinheit ein Entgelt erzielen, das dem W e r t des Grenzprodukts (bzw. dem Grenzerlös) dieser Einheit gleich ist. Weitere Faktoreinheiten können, da der Wert des Grenzprodukts abnimmt, nur zu entsprechend tieferem Preis zum Einsatz gelangen. Dieser Preis f ü r die Leistung der „letzten" Faktoreinheit bestimmt den Preis auch aller vorhergehenden Einheiten, da f ü r homogene Leistungen nur ein Preis möglich ist (Gesetz der Unterschiedslosigkeit, law of indifference). Bei diesem Einheitspreis f ü r die Faktoreinheit verteilt sich das Gesamtangebot so auf die einzelnen Einsatzstellen, daß überall der Wert des Grenzprodukts dem einheitlichen Preis der Faktoreinheit gleich ist. Freie Beweglichkeit der Faktoren ist hierbei vorausgesetzt; auch können nicht im Preis meßbare Bevorzugungen gewisser Einsatzstellen den Ausgleichsprozeß hemmen. Der Gleichgewichtspreis bestimmt also, welcher Wert eines Grenzprodukts bei der gegebenen Angebotsmenge noch realisiert werden kann. Bestehen Unterschiede zwischen Faktorpreis und W e r t
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Produktion und Verteilung
des Grenzprodukts (gleichbedeutend mit dadurch bedingten Gewinnen oder Verlusten von Unternehmungen), so hat sich in statischer Betrachtung der Gleichgewichtspreis noch nicht gebildet, da diese Unterschiede Änderungen im Einsatz bzw. im Faktor- und Produktpreis herbeiführen werden. Bei gegebener (oder vom Preis abhängiger) Angebotsmenge an Faktorleistungen wird ihr Nachfragepreis um so höher sein, a) je knapper der betreffende Faktor relativ zu den anderen Faktoren ist, da sein Grenzprodukt um so höher ist, b)
je höher der Produktpreis ist.
Die Elastizität der Nachfrage nach Faktorleistungen in bezug auf deren Preis ist um so größer, a) je dichter die Substitutionsbeziehung zu den übrigen an der Produktion mitwirkenden Faktoren ist, b) je größer der Kostenanteil des Faktors an den Gesamtkosten des Produkts ist, c) je elastischer das Angebot an anderen Faktoren ist, d) je elastischer die Nachfrage nach dem Produkt der Faktorkombination ist.
Für die besonders wichtige Beziehung zwischen den Faktoren Arbeit und Realkapital, die in substitutiver, aber auch komplementärer Beziehung zueinander stehen, kann aus theoretischen Erwägungen abgeleitet werden, daß im Falle einer Zinssenkung als Kostensenkung für Investierungen die Nachfrage nach Arbeit steigen (fallen) wird, wenn die Elastizität der Nachfrage nach Kapitalgütern größer (kleiner) ist als die Elastizität der Substitution von Kapital für Arbeit, hierbei unveränderte Prodüktionstechnik vorausgesetzt. Das heißt: bei verbilligtem und daher vermehrtem Einsatz an Kapitalgütern wächst die Nachfrage nach Arbeitsleistungen, wenn Arbeit stärker als komplementärer Faktor gebraucht wird, als Arbeit durch Kapital substitutiert wird.
Faktorpreis und Rente, Verbraucherrente
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§ 3. Faktorpreis und Rente, Verbraudierrente 1. B e g r i f f R e n t e „Rente" ist der Überschuß des Entgelts für eine Faktorleistung in einem bestimmten Einsatz über das Entgelt in der nädistgünstigen Verwendung. Wird letzteres als „Transfereinkommen" bezeichnet, so ist dies die Grenze, bis zu der das Entgelt in der gegenwärtigen Verwendung fallen kann, ohne daß die Leistung verlagert wird. „Beispiele für Renten sind: der gesamte Ertrag von Waldland, welches für andere Zwecke nicht verwendbar ist; der gesamte Ertrag (abgesehen vom Schrottwert) vollständig spezifischer Anlagen; 500 Pfund des Jahreseinkommens eines 1500Pfund-Mannes, welcher die gleiche Arbeit auch zu einem Gehalt von 1000 Pfund im Jahr (aber nicht für weniger) leisten würde." (F. Benham, Economics, 4. Aufl. London 1948, S. 227.)
Gleiche Faktoreinheiten erzielen bei Einsatz an gleicher Stelle den gleichen Preis. Haben sie verschiedene Transferpreise, so wird der Preis bestimmt durch den Transferpreis der Grenzeinheit, d. h. der Preis muß so hoch sein, daß die Grenzeinheit ihr Angebot nicht zurückzieht. EinLohn/Std.
1.10
0
100
Abb. 4
Zahl der Arbeiter
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Produktion und Verteilung
heiten mit tieferem Transferpreis erhalten den Unterschied zwischen erzieltem Preis und Transferpreis als Rente. Wenn 100 Arbeiter an einer bestimmten Stelle zu einem Stundenlohn von 1,—• D M arbeitsbereit sind (vgl. Abb. 4), weitere aber nur zu einem Stundenlohn von 1,10 DM, so muß der Lohn bei der Beschäftigung von mehr als 100 Arbeitern 1,10 D M sein. Die ersten 100 Arbeiter (deren „Transfereinkommen" 1,— D M ist) haben bei dem Lohn von 1,10 D M einen Rentenanteil ihres Stundenlohnes von 0,10 DM.
Eine Rente tritt also auf, wenn das Angebot an Leistungen für den Einsatz an einer bestimmten Stelle unelastisch ist: eine Senkung des Nachfragepreises macht das Angebot nicht gleich null, weil nur einige, aber nicht alle Einheiten ihr Angebot zurückziehen. Umgekehrt verhindert das unelastische Angebot den "Wegfall der Rente durdi alsbaldige Erhöhung der Angebotsmenge mit entsprediendem Preisfall. Werden nidit homogene Faktorleistungen, also solche mit unterschiedlicher Produktivität, einheitlich nach der geringeren Produktivität bezahlt, so ist die Differenz zur höheren Produktivität eine dem Unternehmer zufallende Rente.
Die Universalität des Rentenprinzips gegenüber seiner Einschränkung auf den Bodenertrag wurde nach Vorläufern in der deutschen — Schäffle (1860), v. Mangoldt (1863) — und englischen — Senior, J. St. Mill — Wissenschaft namentlich durch Alfred Marshall (Principles of Economics. 1. Aufl. 1890) und Vilfredo Pareto (Cours d'economie politique. 1896) herausgestellt. 2. F i x e
und
transferable leistungen
Faktor-
Das in § 2 dargestellte Prinzip der Preisbestimmung für die Faktorleistung aus dem Wert seines Grenzprodukts und der Einheitlichkeit dieses Preises in allen Verwendungen des Faktors setzt voraus, daß der Faktor umsetzungsfähig („transferabel") ist. Als „fix" bzw. „spezifisch" kön-
Faktorpreis und Rente, Verbraudierrente
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nen solche Faktorleistungen bezeichnet werden, die ihrer besonderen Art nach nur in einer bestimmten Verwendungsweise jene produktive Leistung erbringen können, die zu einem entsprechenden Wert des Grenzprodukts führt. Besteht diese Verwendungsweise nur in einem einzigen Unternehmen, welches somit das Monopol der Nachfrage nach diesem Faktor hat, so gibt es keinen Transferpreis (bzw. keine „opportunity costs") für diesen Faktor; der Einsatz ist insoweit „kostenlos", und das gesamte Entgelt ist Rente. Dem entspricht die Behandlung der sog. fixen Kosten in der Theorie der (kurzfristigen) Produktionskosten. Die spezifischen Anlagen einer Unternehmung können nicht in andere Verwendungsweisen überführt werden. Aus dem Produktionsertrag müssen zunächst die variablen Kosten der Produktion entgolten werden, d. h. diejenigen Faktorleistungen gezahlt werden, die transferabel sind. Nur soweit ein Überschuß bleibt, kann er Leistungen der „fixen" Faktoren entgelten, die nicht in andere Beschäftigungen ausweichen können. Dieser Ertragsteil wurde daher von Marshall als „Quasirente" bezeichnet. (Vgl. Bd. II, Kap. V, § 5; Bd. III, Kap. IV, § 3.) Besteht die Einsatzmöglichkeit nicht nur in einem U n ternehmen, sondern in einer Gruppe von Unternehmen, die untereinander im Wettbewerb um die Leistung stehen, so muß sich bei gegebener Angebotsmenge des Faktors ein Preis bilden, der mindestens dem Wert des Grenzprodukts der Faktorleistung im Grenzunternehmen entspricht. Die Rente kann also bezogen werden: a) auf den Gesamteinsatz des betreffenden Faktors, b) auf den Einsatz des Faktors in einer statt in einer anderen „Industrie", c) auf den Einsatz des Faktors in einem statt in einem anderen Unternehmen. Der gesamte Ertrag für Bodenleistungen ist z. B. Rente, wenn nur die Ausweichmöglichkeit in nicht-ökonomische Verwendung (Brachliegen) berücksichtigt wird, der Ertrag für Bauboden ist Rente, soweit er über den Ertrag bei landwirtsdiaft-
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Produktion und Verteilung
Iidier Nutzung hinausgeht, die Verwendung eines bestimmten Grundstücks für eine Gärtnerei erzielt eine Rente im Oberschuß über die nächstgünstigste Verwendung, etwa als Spielwiese.
Während bei unvermehrbaren Produktionsfaktoren nur die Verhältnisse auf der Nachfrageseite für die Preis- und Rentenbildung entscheidend sind, kommt bei vermehrbaren Faktoren, d. h. Kapitalleistungen, der Einfluß der Produktionskosten hinzu. Eine Rente als Überschuß über jenes Entgelt, welches die aufgewendeten Produktionskosten und den am Zins gemessenen „normalen" Kapitalertrag übersteigt, wird nur kurzfristig sein, wenn durch Produktion von Kapitalgütern das Angebot an Kapitalleistungen erhöht werden kann. Die Abhängigkeit der Preisbildung von der Nachfrage bei gegebener Höhe des Angebots macht die klassische Auffassung verständlich, daß Renten „preisbestimmt", aber nidit „preisbestimmend" seien.
3. V e r b r a u c h e r r e n t e Aus dem Prinzip des abnehmenden Grenznutzens zusätzlich bezogener Einheiten eines Verbrauchsgutes (vgl. Bd. I, Kap. VI, § 4) und der Ausdehnung der Nachfrage bis zu jener Einheit, bei der der Grenznutzen der letzten Einheit dem Preis für die Einheit entspricht, folgt, daß für alle anderen, zum gleichen Preis bezogenen Einheiten der Grenznutzen höher als der gezahlte Preis ist. Daher ist auch der Gesamtnutzen aller Einheiten zusammen größer als die Gesamtausgabe; der Käufer bezieht eine „Verbraucherrente". Der Begriff stammt von Alfred Marshall: »Der Überschuß des Preises, den der Verbraucher lieber zahlen würde als auf das Gut zu verzichten, über den Preis, den er tatsächlich zahlt, ist der ökonomische Maßstab seiner Überschußbefriedigung. Das kann „consumer's surplus" genannt werden." (A. Marshall, Principles of Economics. 8. Aufl. London 1947, S. 124.)
In der Darstellung (Abb. 5) werden zum Preis von 4 5 Einheiten eines Gutes nachgefragt. Obwohl der Nadi-
W i r t s c h a f t l i c h e M a c h t und F a k t o r p r e i s e
29
trager für die erste Einheit einen Preis von 8, für die zweite von 7 etc. zahlen würde, bezahlt er alle Einheiten nur zum Preise 4. Die schraffierte Fläche stellt daher seine Verbraucherrente dar. Preis
1
2
. Menge
3 Abb. 5
§ 4. Wirtschaftliche Macht und Faktorpreise 1.
Macht
und
wirtschaftliche
Gesetze
Als „wirtschaftliche Macht" ist nicht gemeint der Einsatz politischer, physischer oder sonstiger „außerökonomischer" Zwangsmittel zur Erreichung ökonomisdier Ziele, sondern spezifischer ökonomisdier Mittel zur Beeinflussung der ökonomischen Vorgänge. Im besonderen handelt es sich um „Marktmacht", die es Marktteilnehmern ermöglicht, im eigenen Interesse die durch den Markt bestimmten Preisbildungs- und Verteilungsvorgänge anders verlaufen zu lassen als nach den Bedingungen „freien" und „vollkommenen" Wettbewerbs, die jede Marktmacht ausschließen. (Vgl. Bd. I I , Kap. V I I . )
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P r o d u k t i o n und Verteilung
Die Ausübung der gemeinten wirtschaftlichen Macht ist also „legal", da sie den f ü r die Wirtschaftsordnung geltenden N o r men nidit widerspricht (vgl. Bd. I, K a p . II, § 1, Ziff. 2). D a neben sind in soziologischer, rechtlicher und politischer Betrachtungsweise andere Fassungen des Begriffs W i r t s c h a f t s macht möglich.
Von „Wirtschaftsgesetzen" als Grenzen der Ausübung wirtschaftlicher Macht kann gesprochen werden mit dem Hinweis darauf, daß gewisse natürliche, technische oder psychologische Gegebenheiten alles Wirtschaftens (etwa: die grundsätzliche Knappheit aller wirtschaftlichen Güter, die Begrenzung des realen Verbrauchs durch die reale Produktion, die durch das Ertragsgesetz ausgedrückte technische Beziehung usw.) sich auch dem Machteinsatz gegenüber zur Geltung bringen. Da die anerkannten Grundnormen der Wirtschaftsordnung (wie persönliche Freiheit, Freiheit des Vertragsabschlusses, Privateigentum) hinzukommen, wird Wirtschaftsmacht nicht gegen, sondern innerhalb der Preis- und Verteilungsvorgänge wirksam. Faktoren wirtschaftlicher Macht im gemeinten Sinne kommen vor allem in zwei Einflüssen auf die Marktvorgänge zur Geltung: in der durch die Marktform bestimmten „Verhandlungsmacht" („bargaining power") einerseits, in der Besitzverteilung andererseits. 2. U n v o l l k o m m e n e M ä r k t e u n d Marktmacht Wer auf unvollkommenen Märkten anbietet oder nachfragt, hat Marktmacht, weil er nicht durch vollkommenen Wettbewerb gezwungen ist, sich als Mengenanpasser zu verhalten. J e ausgeprägter seine monopolistische Stellung, um so stärker kann er durch Minderung der nachgefragten bzw. angebotenen Mengen den Preis verändern. Eine solche Minderung der realen Güter- und Leistungsmengen bedeutet cet. par. eine Einschränkung des realen Produktions- und Versorgungsstandes; der erhöhte Wirtsdiaftserfolg des einzelnen wird „auf Kosten" seiner Kontrahenten, darüber hinaus auch der Gesamtheit erzielt.
Wirtschaftliche Macht und Faktorpreise
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Zwar ist es möglich, daß die in dem betreffenden Sektor durch monopolistische Produktionseinschränkung ungenutzt gebliebenen Faktoren zusätzlich in anderen Sektoren eingesetzt werden. Das führt aber zu keinem vollständigen Ausgleich, weil hier der Wert ihres Grenzprodukts tiefer ist, als er bei vollem Wettbewerb auf dem ersten Sektor wäre. Die Funktion der Preisbildung, alle Leistungen so zu verteilen, daß keine unterbliebene Leistung höher bewertet wird als eine erfolgte, und daß der so erreichte Wert des Grenzprodukts den Preis der Faktorleistung bestimmt, ist damit gestört, das (in diesem Sinne verstandene) gesamtwirtschaftliche Optimum wird nicht erreicht. Bei fortschreitender monopolistischer Durchdringung der Wirtschaft wird die Verteilung der Leistungen auf die einzelnen Produktionen, d. h. das Mengenverhältnis der erstellten Güter, und die Verteilung des Sozialprodukts durch die Einkommensbildung immer mehr unbestimmt, weil die Bildung der Faktor- und Güterpreise zunehmend vom Grad und der Verteilung der Marktmacht und dem Ausgang der Machtkämpfe abhängig wird, immer weniger aber das reale Verhältnis der Knappheit und Begehrtheit der verschiedenen Leistungen und Güter sich in den Preisrelationen spiegelt. J. K. Galbraith (American Capitalism. The Concept of Countervailing Power. Boston 1952) verweist auf das Prinzip, daß eine Machtposition auf einer Marktseite zur Bildung „ausgleichender Macht" auf der Gegenseite führt, welche Aufteilung der Monopolprofite auf beide Partner, ihre Weitergabe an andere Märkte und schließlich die Verbraucher bewirkt. Das wirkungslos gewordene automatische Ausgleichssystem der freien Preisbildung soll nach Galbraith durch diesen Mechanismus sich wechselseitig einschränkender und neutralisierender Machtbildungen ersetzt werden können.
3. B e s i t z v e r t e i l u n g und Einkommensbildung Wird in strenger Fassung des Begriffs „vollkommener Wettbewerb" vorausgesetzt, daß jedes Wirtschaftssubjekt
Arbeit und Lohn
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sidi nach eigener Entschließung wirtschaftlich betätigen kann, so ist diese Voraussetzung bei ungleicher Besitzverteilung nicht erfüllt; der besitzlose Arbeiter kann nicht wahlweise selbständiger Produzent werden. Somit hat die Besitzverteilung zunächst Einfluß auf die H ö h e der personalen Einkommen. Weitergehend ist die Annahme, daß auch die Bildung der funktionellen Einkommen durch sie beeinflußt wird. Das wird begründet mit der geringeren Preiselastizität des Angebots von A r beit gegenüber der Nachfrage nach Arbeit. Einer Nachfragekurve nach Arbeitsleistung N N ist gegenübergestellt eine elastische Angebotskurve A 1 A 1 und eine unelastische A2A2 (Abb. 6). Fällt die Nachfrage nach Arbeit Lohn
L, b
U
Arbeitsmenge
O Abb. 6
auf N'N', so sinkt der Lohn im Falle der Gültigkeit der elastischen Angebotskurve auf L2, der unelastischen aber auf L3, da infolge der Unmöglichkeit, Arbeitsangebot zurückzuziehen, die Menge der Beschäftigten größer, aber der Lohn tiefer ist.
Arbeit als Produktionsfaktor
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Hieraus wird gefolgert, daß allein die Verfügung über Kapital und Boden unabhängig von der Marktform ein „Quasimonopol" darstellt. Ein monopolistischer Zusammenschluß zwecks Herbeiführung eines einheitlichen Marktverhaltens der „Kapitalisten" ist also nicht notwendig. Dieser „strukturelle Verkaufszwang" des besitzlosen A n bieters von Arbeitsleistungen wird in seiner Wirkung für die Marktunterlegenheit verstärkt durch anomale Marktreaktionen (bei sinkendem Lohn muß das Angebot v o n Arbeitsleistungen erhöht werden, um ein ausreichendes Einkommen zu erzielen), durch die „atomare Sozialstruktur", durch die viele Anbieter relativ wenigen Nachfragern gegenüberstehen und durch die Schwerbeweglichkeit des Arbeitsangebots in bezug auf Ausweichmöglichkeiten auf andere Märkte.
Kap. II. Arbeit und Lohn § 1. Arbeit als Produktionslaktor 1. B e g r i f f „Arbeit" („Arbeitsleistung") ist jede zweckgerichtete körperliche oder geistige Tätigkeit von Menschen, die begehrt und ökonomisch knapp ist, daher einen Ertrag oder Preis (Lohn, Gehalt, Honorar etc.) erzielt. „Unselbständig" ist die in fremden Wirtschaftseinheiten geleistete (disponierte) Arbeit im Unterschied zur selbständigen (disponierenden) Arbeit von Handwerkern, Bauern, freiberuflich Tätigen; sie ist „frei", weil sie im Unterschied zu Sklaverei und Hörigkeit durch kontraktliche Vereinbarung geregelt wird. Im Arbeitsvertrag wird weder die Person des Arbeiters noch „Arbeit" gekauft, sondern ein schuldrechtlicher Anspruch auf Erbringung bestimmter Dienstleistungen begründet. Grundsätzlich wird das Gesamtentgelt für Arbeitsleistungen als Einkommen des Leistungserbringers behandelt, im Unterschied zu „Kapital" und „Kapitalleistungen" ist im Lohn kein (nicht „Einkommen" darstellender) Aus3 Paulsen, Allg. Volkswirtschaftslehre III
34
Arbeit und Lohn
gleich („Abschreibung") für die Minderung eines durch Leistungsabgabe verringerten „Leistungsfonds" enthalten. Aus der Untrennbarkeit der Arbeitsleistung von der Person des Arbeitenden folgt die besondere Stellung der Arbeit als Produktionsfaktor: Art und Umstände der Erbringung der Leistung („Arbeitsbedingungen") müssen neben dem Entgelt gleichfalls im Arbeitsvertrag oder gesetzlich geregelt werden. Der arbeitende Mensch hat in jeder Betrachtungsweise eine andere Stellung, höheren Rang und größere Bedeutung als die sachlichen Produktionsmittel Kapital und Boden. Wird die menschliche Arbeit durch Ausstattung mit mehr und besseren sachlichen Produktionsmitteln ergiebiger, nimmt also die Produktmenge bezogen auf die Arbeitseinheit zu, so wird die Arbeitseinheit „teurer", d. h. das Arbeitseinkommen steigt. Das ist nicht Hemmung, sondern Ausdruck des „wirtschaftlichen Fortschritts" als erhöhte Versorgungsmöglichkeit des Menschen als Verbraucher dank höherer Produktivität des Menschen als Produzenten.
2.
Arbeitsmärkte, Homogenität B e w e g l i c h k e i t der A r b e i t
und
„Homogen" sind Arbeitsleistungen gleicher Art und Intensität, die als vollständig gegenseitig austauschbar behandelt werden. Auf einem Markt für diese Leistungen müßte sich durch Angebot und Nachfrage ein einheitlicher Preis bzw. Lohn bilden. Die fachlichen und räumlichen Teilmärkte sind um so stärker miteinander verbunden, je leichter Angebot und Nachfrage sich verlagern können; um so höher ist cet. par. die Elastizität von Angebot und Nachfrage in bezug auf Lohnänderungen, und um so geringer sind die Lohnunterschiede zwischen den Märkten. „Arbeitsmarkt" im weitesten Sinne ist die gedankliche Zusammenfassung aller Teilmärkte. Die Verteilung des Arbeitsangebots auf die einzelnen Märkte, im besonderen die Verlagerung des Angebots unter dem Einfluß von Lohnunterschieden ist abhängig von der Beweglichkeit der
Arbeit als P r o d u k t i o n s f a k t o r
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Arbeit zwischen den verschiedenen Arbeitsarten u n d den O r t e n des Einsatzes („qualitative" u n d „geographische" Beweglichkeit). a) „ N u r ein kleiner Teil von Arbeitern eines Gebietes — die Arbeitslosen, die Neueintretenden und diejenigen, die mit ihrer gegenwärtigen Beschäftigung sehr unzufrieden sind, — können wirklich als „auf dem Arbeitsmarkt befindlich" angesehen werden. Die meisten Arbeiter haben schon eine Beschäftigung, mit der sie ausreichend zufrieden sind. Diese verhalten sich nicht wie Teilnehmer eines Marktes; sie sind Glieder eines Organismus und erwarten, das f ü r eine unbegrenzte Zeit zu bleiben." (L. G. Reynolds. I n : Ellis (Hrsg.), A Survey of C o n t e m p o r a r y Economics. Bd. I. H o m e w o o d 1948, S. 274.) b) Angebotsverlagerungen erfolgen, wenn die Unterschiede in der H ö h e des Arbeitseinkommens die mit der Verlagerung entstehenden „Kosten" übertreffen. D a noch die Kosten des letzten umzusetzenden Arbeiters gedeckt werden müssen, werden die Unterschiede mit wachsender Umsetzungsmenge größer werden, wenn nicht eine ausreichende G r u p p e leicht umsetzungsfähiger Arbeiter vorhanden ist. c) „Gleichgewicht" der Lohnrelationen liegt vor, wenn die bestehenden Lohndifferenzen keine Verlagerungen von Angebot und Nachfrage mehr hervorrufen. d) Kategorien von Arbeitern, die gegeneinander so abgeschlossen sind, d a ß der Lohn einer G r u p p e nicht merklich von Lohnveränderungen in anderen Gruppen beeinflußt wird, nennt man (nach Cairnes, Some Leading Questions of Political Economy N e w l y Expounded. N e w York 1874) „nicht wettbewerbende G r u p p e n " („non-competing groups"). N a m e n t l i c h Vertreter der älteren Klassik suchten zu einer einheitlichen T h e o r i e der L o h n b i l d u n g z u gelangen, i n d e m sie eine Arbeitsstunde qualifizierter Arbeit als ein Mehrfaches einer Arbeitsstunde ungelernter Arbeit behandelten. D a b e i blieb aber die B i l d u n g des U m r e c h n u n g s satzes ungeklärt. D i e neuere T h e o r i e b e v o r z u g t den A n satz, v o n der L o h n b i l d u n g auf partiellen M ä r k t e n ausgehend zunächst die Lohnrelationen u n d durch deren z u s a m m e n g e f a ß t e B e w e g u n g e n erst das L o h n n i v e a u z u erklären. 3*
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Arbeit und Lohn
Für M a r x ( D a s Kapital. I. Bd., Buch I, 1. Abschn., 1. Kap.) ist die Grundgröße die für die Erstellung eines bestimmten Produktes erforderliche „durchschnittliche gesellschaftlich n o t w e n dige Arbeitszeit". „Jede dieser individuellen Arbeitskräfte ist dieselbe menschliche Arbeitskraft w i e die andere, soweit sie den Charakter einer gesellschaftlichen Durchschnitts-Arbeitskraft besitzt und als solche gesellschaftliche Durchschnitts-Arbeitskraft wirkt, also in der Produktion einer Ware auch nur die im Durchschnitt n o t w e n d i g e oder gesellschaftlich n o t w e n d i g e Arbeitszeit braucht". — „Kompliziertere Arbeit gilt nur als potenzierte, oder vielmehr multiplizierte einfädle Arbeit, so daß ein kleineres Q u a n t u m komplizierter Arbeit gleich einem größeren Q u a n t u m einfacher Arbeit."
In der wirtschaftlichen Entwicklung nimmt die Spezialisierung der Arbeitsleistungen, damit die Zahl der mehr oder weniger getrennten Einzelmärkte, ständig zu, mit einer Tendenz zu überproportionaler Zunahme qualifizierter Arbeit. Dies wirkt sich vor allem aus in der Berufsausbildung und Berufswahl, bei denen aber keineswegs die Lohnhöhe allein entscheidend ist, sondern Einflüsse wie persönliche Neigung und Eignung, soziale U m welt, Dauer und Kosten der Ausbildung, Aufstiegsmöglichkeiten etc. ins Gewicht fallen. Die geographische Beweglichkeit des Arbeitsangebots ist bei älteren Arbeitskräften in der Regel gering; durch besondere Verhältnisse kann sie erhöht, aber auch praktisch ausgeschaltet sein (z. B. durch Wohnungsknappheit). — Die Beweglichkeit des Angebots zwischen verschiedenen Betrieben ist eine zunehmende Funktion der H ö h e der Gesamtbeschäftigung: bei auf dem M a r k t vorhandener Arbeitslosigkeit wird ein Arbeitsplatz nur ungern aufgegeben. 3. L o h n u n d A r b e i t s e i n k o m m e n Die zahlreichen Lohnformen sind hier nicht darzustellen. Wichtig ist die Unterscheidung von Zeitlohn und Leistungslohn (Akkordlohn, Prämienlohn, Leistungszulage) je danach, ob geleistete Arbeitszeit oder das Arbeitsergebnis (in physischen Größen gemessen) Bemessungsgrundlage ist.
Arbeit als Produktionsfaktor
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D e r Zeitlohn ist im ganzen die vorherrschende F o r m . — Beide S y s t e m e können durch Prämiensysteme verschiedener A r t miteinander v e r b u n d e n sein. — Z u den „ G r u n d l ö h n e n " k o m m e n gegebenenfalls Zuschläge verschiedener A r t hinzu, wie f ü r Uberstunden, Nachtarbeit, Schmutz- und G e f a h r e n z u l a g e n , Dienstalterszuschläge u. a., ferner F o r men der Beteiligung der Arbeiter a m U m s a t z oder G e winn. Durch Berücksichtigung sozialer F a k t o r e n (Lebensalter, F a m i l i e n s t a n d ) w i r d der Leistungslohn v e r ä n d e r t im Sinne eines Soziallohnes, insoweit w i r d der G r u n d s a t z gleicher L o h n f ü r gleiche Leistung aufgehoben. N e b e n dem L o h n rechnet m a n z u m „ A r b e i t s e i n k o m m e n " : a) Gesetzliche oder freiwillige Sozialleistungen wie Altersversorgung, Kranken- und Invaliditätsversorgung, Beihilfen für Erholung, Fortbildung etc.; b) besondere mit dem Arbeitsplatz verbundene Vorteile wie Kündigungsschutz, gewährleistete Aufstiegsmöglichkeiten. c) Als „psychisches Einkommen" werden nicht-materielle Faktoren bezeiinet, die bei der individuellen Bevorzugung bestimmter Beschäftigungsverhältnisse eine Rolle spielen, wie Befriedigung an der Art der Tätigkeit (etwa Selbständigkeit), Einflüsse des „Betriebsklimas", Status der Beschäftigung oder des Arbeitsplatzes und ähnliches. Bei Berücksichtigung der L ö h n e als K o s t e n einerseits, als E i n k o m m e n andererseits ergeben sich u. a. f o l g e n d e Beziehungen: a) Wegen der Sozialleistungen etc. bemessen die Nominallöhne nicht die direkten Kosten für Arbeit, wegen bezahlten Urlaubs etc. sind die bezahlten Arbeitsstunden nicht gleich den geleisteten Arbeitsstunden. b) Bei unveränderten Lohnsätzen kann sich das Arbeitseinkommen verändern durch Uberstunden, Feierschichten etc., ferner durch Aufrücken des Arbeiters in eine höhere Lohngruppe, bei Stücklöhnen durch verändertes Arbeitstempo. c) Die Lohnkosten sind kalkulatorisch mit der Ergiebigkeit („Effizienz") der Arbeitsleistung in Beziehung zu bringen. Ist für eine Zeiteinheit die Lohnhöhe w, die an der Produktmenge gemessene Ergiebigkeit der Arbeitsleistung e, so bleibt
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Arbeit und Lohn
der Lohn in bezug auf die Leistung unverändert, wenn w und e sich gleichsinnig und in gleicher Proportion ändern. D a s Verhältnis zwischen Geldlohnsatz und Wert des P r o d u k t s ist der „reale" Lohn in Kostenbetrachtung. Hieraus folgt u. a., d a ß tiefere Geldlöhne in „jungen" Industrieländern nidit notwendig kostenmäßige Überlegenheit des Angebots auf den Weltmärkten bedeuten. d) Dem entspricht f ü r den Lohn als Einkommen die Beziehung zwischen Geldlohn w und K a u f k r a f t des Geldlohnes, gemessen am Preisniveau der „Lohngüter", also das Verhältnis w : p. Es drückt den „realen" Lohn als Einkommensbegriff aus, der also bei Verbilligung der „Lohngüter" (d. h. der mit Lohneinkommen gekauften Güter) steigt, ohne . die Lohnkosten zu erhöhen. e) Steigende Ergiebigkeit der Arbeitsleistung und steigende H ö h e des Reallohnes gingen in der langfristigen Entwicklung zusammen und erklären die bei verkürzter Arbeitszeit gestiegene reale Versorgung der arbeitenden Bevölkerung. Für den A n t e i l der L o h n e i n k o m m e n am G e s a m t e i n k o m m e n ergeben sich u. a. f o l g e n d e B e z i e h u n g e n : a) Wird das gesamte Lohneinkommen von 1 Arbeitern mit einem Durchschnittslohn w erzielt, ferner das Gesamteinkommen (einschl. Lohneinkommen) von n Einkommensbeziehern mit einem Durchschnittseinkommen y, so ist ——- der Anteil n-y des Lohneinkommens am Gesamteinkommen. b) Wird das Gesamteinkommen n • y mit Y bezeichnet, so kann 1 • w als Anteil k am Gesamteinkommen ausgedrückt w e r d e n : 1 • w = k • Y. Die Veränderung von k kann bedingt sein durch Veränderung aller drei anderen Größen, so d a ß z. B. eine Erhöhung von w durch ein Fallen von 1 oder Y ausgeglichen werden kann (Lohnsenkung oder Arbeitslosigkeit). I n n e r h a l b der A r b e i t s e i n k o m m e n wächst der A n t e i l der „ G e h a l t s e m p f ä n g e r " gegen d e n der „ L o h n e m p f ä n g e r " , d. h. d e r relative A n t e i l der Arbeiterschaft i m engeren S i n n e n i m m t ab; bei w e i t e r g e h e n d e r Mechanisierung u n d A u t o m a t i s i e r u n g der P r o d u k t i o n s v o r g ä n g e w i r d diese T e n d e n z anhalten. Z. B. k a m e n im deutschen W e r k z e u g maschinenbau v o r d e m Krieg auf 6 Arbeiter 1 Angestellter, jetzt ist das Verhältnis 3 : 1 .
Arbeit als
Einkommen
aus unselbständiger
Deutche Netto Sozialprodukt zu Faktorkosten
74,5 90,3 102,8 110,6 119.7 137,5 152,1 165.8 177.1 192.2 220,2 240,8
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Produktionsfaktor
Arbeit
Bundesrepublik*)
Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit °/o des VolksMrd. D M einkommens
44,1 53.4 59,6 65.8 71.9 81.5 91,8 100,5 109,0 116,7 133,5 150,0
59,1 59,2 57,9 59,5 60,0 59,6 60,4 60,6 61,4 60,7 60,6 62,3
Bruttolohn- u. Gehaltssumme monatl. je durch schnittl. Beschäftigten 1950 = 100 DM
243 282 304 322 339 366 395 415 442 465 507 558
100 116 125 133 140 151 163 171 182 191 209 230
*) Ohne Berlin, ab 1960 mit Saarland **) Vorläufige Ergebnisse " * ) Erste vorläufige Ergebnisse
Zusammengestellt nach: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart und Mainz 1960, S. 542 und 549 (Zahlen bis 1957); 1962, S. 564 und 571. a) Der Anteil des Lohneinkommens am Volkseinkommen hat sidi auch über längere Zeiträume als relativ gleichbleibend erwiesen: die Aufwärtsbewegung der realen Löhne ist weniger die Wirkung einer Umverteilung des Sozialprodukts als unveränderter Verteilung eines steigenden Sozialprodukts. b) Würde das Arbeitseinkommen der „Selbständigen" einbezogen (Bauern, Handwerker, Kleingewerbetreibende, freie Berufe) und etwa in gleicher H ö h e wie das Arbeitseinkommen von „Unselbständigen" angenommen, so würde der als „Besitzeinkommen" bleibende Teil des Volkseinkommens auf etwa 10 bis 20 o/o fallen.
40
Arbeit und Lohn
4. A r b e i t s z e i t u n d s o n s t i g e Arbeitsverhältnisse Die nach, dem Lohn wichtigste Arbeitsbedingung, die Arbeitszeit, kann in der Regel nicht individuell ausgehandelt werden, sondern wird wegen der Eingliederung der einzelnen Arbeitsleistungen in die Betriebsorganisation im Rahmen der allgemeinen arbeitsrechtlichen Grundlagen tariflich bzw. durch Betriebsvereinbarungen kollektiv geregelt. — Die Entwicklung zeigt einen deutlichen Trend zur Verkürzung der Arbeitszeit: ein Teil der gestiegenen Produktivität wird statt durch erhöhte Realversorgung durch ein Mehr an Freizeit der Verbesserung der ökonomisch-sozialen Wohlfahrt zugeführt. Eine Verkürzung langer Arbeitszeit wurde erfahrungsgemäß nicht durch entsprechenden Produktionsrückgang erkauft, sondern durch gestiegene Arbeitsintensität und -qualität überproportional aufgewogen. Von einer Arbeitszeit bis zu achtzig und mehr Wochenstunden in der ersten H ä l f t e des vorigen Jahrhunderts wurde teils durch gesetzliche Regelungen, zuerst für Kinder- und Frauenarbeit, teils durch soziale Reformbewegungen und Durchsetzung gewerkschaftlicher Forderungen eine Verkürzung zunächst auf zehn, seit 1918 in den meisten Industrieländern auf acht tägliche Arbeitsstunden erreicht. Gegenwärtig ist in Westdeutschland durch die Arbeitszeitordnung vom 30. 4. 1938 die Höchstarbeitszeit auf 8 Stunden täglich begrenzt (mit besonderen Ausnahmen), tariflich wird die 45-Stundenwoche mehr und mehr verwirklicht, und die Forderung auf die 40-Stundenwoche mit 5 Arbeitstagen vertreten. — Für Frauenarbeit, Kinderarbeit und Arbeit bestimmter Gewerbearten und Beschäftigungen bestehen zahlreiche besondere Regelungen.
Die Bedeutung des arbeitenden Menschen für die Wirtschaft und der Arbeit für die Gestaltung des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens kommen durch die marktmäßig bemeßbaren Ergebnisse der Arbeitsleistungen nur zu einem kleinen Teil zum Ausdruck. Zwar hat sidi die Entwicklung der Industriewirtschaft als wirksamstes Mittel zur Hebung des Lebensstandes der Bevölkerung
Lohntheorie
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erwiesen. Die sich damit bildende „Industriegesellschaft" r u f t aber zugleich eine Fülle politischer, rechtlicher, sozialer und wirtschaftlicher Gestaltungsprobleme hervor, die in zahlreichen Wissenschaften behandelt werden. Im besonderen untersucht die „Arbeitswissenschaft" die unmittelbaren und mittelbaren Beziehungen des Menschen zu seiner Arbeit mit dem Ziel optimaler Gestaltung der Arbeitsbedingungen. Allgemein wird erstrebt die H e b u n g des individuellen und sozialen „Status" des Arbeiters, dabei im R a h m e n der betrieblichen Arbeitsverhältnisse z. B. die N u t z u n g und Entwicklung seines persönlichen Leistungsvermögens und -willens und die Schaffung eines angemessenen Betriebsklimas.
Im gesellschaftlichen Rahmen erfolgte namentlich ein umfassender Ausbau aller Formen der sozialen Versicherung auf gesetzlicher und — ergänzend — freiwilliger Basis, zugleich aber die Herausführung des „Proletariats" aus dem diese Klasse konstituierenden Zustand der Eigentumslosigkeit.
§ 2. Lohntheorie 1. A l l g e m e i n e s Die Lohntheorie behandelt den Lohn als einen Preis, der als bestimmende und bestimmte Variable mit anderen Größen des Systems funktional verbunden ist und daher die Anwendung des Gleichgewichtsbegriffs ermöglicht. In isolierender Betrachtung wird der Gleichgewichtslohn auf einem partiellen M a r k t abgeleitet; alle einzelnen Löhne ergeben zusammen die „Lohnstruktur" („Lohnrelationen"), deren Gleichgewicht sich aus dem Grad der Interdependenz der Teilmärkte ergibt. In der makroökonomischen Kreislaufbetrachtung wird die Bedeutung der H ö h e der Löhne bzw. des Lohneinkommens f ü r die Bestimmung der gesamten Beschäftigungsmenge und der Größe des Sozialprodukts untersucht, dabei in der Fortentwicklung von der statischen zur dynamischen Betrachtungsweise der Zusammenhang zwischen Lohnveränderungen und Wachstumsvorgängen.
42
Arbeit und Lohn
Wie die Preistheorie setzt auch die Lohntheorie mit der Voraussetzung vollkommener Wettbewerbsmärkte an und erweitert sie durch die Einbeziehung monopolistischer und monopsonistischer Marktformen. Auch damit sind aber die Verhältnisse der Wirklichkeit nicht voll zu erreichen, weil gerade auf dem Gebiet der Lohnbildung institutionelle, soziale, rechtliche und andere Faktoren große und wachsende Bedeutung haben. Die deduktiven Ableitungen aus den theoretischen Modellen bedürfen daher der Ergänzung durch die induktive Behandlung der vielgestaltigen Wirklichkeit. Dies macht aber die Theorie nicht entbehrlich. Denn selbst wenn die tatsächliche Lohnbildung ausschließlich auf exogenen Faktoren beruhte, würden die Löhne als im System stehende Größen andere Größen beeinflussen, was nach Art, Richtung und Stärke auf theoretischer Grundlage zu untersuchen wäre. 2. L o h n t h e o r i e n i m g e s c h i c h t l i c h e n Uberb1ick In den Lohntheorien der Klassik suchten die „Subsistenztheorien" den „natürlichen" Preis der Arbeit aus den realen Kosten des Arbeitsangebots abzuleiten: den für die Erhaltung einer Arbeiterfamilie nötigen Subsistenzmitteln. Steigt die Kaufkraft der Geldlöhne über diesen Existenzbedarf hinaus, so erhöht sich durch Vermehrung der Arbeiterklasse die Angebotsmenge (vgl. Malthus'sches Gesetz, Bd. I, Kap. I, § 2) und bringt den Lohn zum Fallen, im entgegengesetzten Fall vermindert sich das Angebot und läßt die Löhne wieder auf den Stand steigen, der der vorhandenen Arbeiterzahl die Fristung des Leibens ermöglicht. Das Arbeitsangebot ist also zu dem realen Lohnsatz, der dem Existenzminimum entspricht, langfristig unendlich elastisch. a) Wachsende Bevölkerung zwingt nach der Klassik zu zunehmender Beanspruchung inferioren Landes für die Produktion zusätzlich erforderlicher Nahrungsmittel. Die Einheit an Nahrungsmitteln müß also mit steigenden realen Kosten an Ar-
Lohntheorie
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beit, gemessen an Arbeitsstunden, erstellt werden. Um die Reallöhne, gemessen an realen Gütern des Versorgungsbedarfs, in Höhe des Existenznotwendigen unverändert zu halten, müssen also die Geldlöhne steigen. Da auch die Grundrenten steigen, vermindern sich die Gewinne und die von ihnen abhängige K a pitalakkumulation. Aus diesen Zusammenhängen leitete die Klassik die Entwicklung zu einem stationären Zustand mit gleichbleibender Bevölkerung ab, weil nur durch Kapitalakkumulation der Marktlohn über den Existenzlohn steigen und Bevölkerungsvermehrung ermöglichen kann. b) Während die meisten Klassiker (wie Ricardo, Senior) das lohnbestimmende Existenzminimum als durdi soziale und kulturelle Einflüsse steigerungsfähig ansahen, vertrat F. Lassalle (Offenes Antwortschreiben an das Central-Comité zur Berufung eines Allgemeinen Deutschen Arbeiter-Congresses. 1863) die Bindung an das „gewohnheitsmäßige" Existenzminimum als „ehernes Lohngesetz". Z u diesen Versuchen, den L o h n und v o r allem den A n teil der Arbeiterklasse a m S o z i a l p r o d u k t v o n der A n gebotsseite her zu erklären, traten die Bestimmungen der Nachfrageseite nach A r b e i t durch die „ L o h n f o n d s t h e o r i e n " : die H ö h e der N a c h f r a g e ist bestimmt und begrenzt durch den Bestand an Mitteln, die z u r Subsistenz der A r beiter zur V e r f ü g u n g stehen, b z w . ihnen als „ V o r s c h u ß " auf ihr P r o d u k t ausgezahlt werden können. Steht der Durchschnittslohn höher, als das Verhältnis zwischen A r beiterzahl und L o h n f o n d s zuläßt, so m u ß der L o h n fallen. a) Daher ist nadi J . St. Mill die Nachfrage nach Gütern nicht gleichbedeutend mit Nachfrage nach Arbeit. „Die Nachfrage nach Gütern bestimmt, in welchem besonderen Zweig der Produktion die Arbeit und das Kapital eingesetzt werden sollen, sie bestimmt die Richtung der Arbeit, aber nicht das Mehr oder Weniger der Arbeit selbst oder der Bezahlung der Arbeit. Diese hängt ab von der Menge des Kapitals oder anderer Fonds, die direkt der Versorgung und Entschädigung der Arbeit gewidmet sind." ( J . St. Mill, Principles of Political Economy. 1848. Ed. Ashley, S. 79.) b) Die Vertreter dieser Lehre (wie Turgot, James Mill, Senior, McCullodi) bestimmten den Lohnfonds unterschiedlich: als reales Anlagekapital, als Bestand an Unterhaltsmitteln für
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Arbeit und Lohn
die Arbeiterschaft bzw. entsprechende Geldsumme, als „variables Kapital" (Marx). Regelmäßig galt aber der Lohnfonds als eine durch Sparen (bzw. Gewinn) gebildete Bestandsgröße. D i e „Ausbeutungstheorien" bezeichnen die menschliche Arbeit als allein weitschaffend, so daß alle Anteile von Nicht-Arbeitern am Produktwert wie Zinsen, Renten, Profit das Recht der Arbeiter auf den „vollen Arbeitsertrag" verletzen. Eine solche Ausbeutung der Arbeiter durch die Eigentümer der sachlichen Produktionsmittel, an welche die Arbeiter ihre Arbeitskraft verkaufen müssen, sei das Ergebnis der rechtlichen Regelung des Eigentums und könne daher nur durch Beseitigung des Privateigentums an den Produktionsmitteln abgeschafft werden. Hauptvertreter dieser Lehre (neben Karl Rodbertus) ist Karl Marx. Nach ihm ist der „natürliche Preis" der Arbeit gleich ihren Reproduktionskosten, bestimmt durch die Kosten des Lebensunterhalts. Die menschliche Arbeit hat die Fähigkeit der Erzeugung von „Mehrwert", d. h. eine eintägige Arbeit erzeugt mehr an Wert als die Unterhaltskosten für diesen Tag für den Arbeiter und seine Familie. Der Kapitalist verkauft das Produkt des Arbeiters gemäß den Preisbildungsgesetzen zum Wert der gesamten („gesellschaftlich notwendigen") Arbeitszeit und behält den Mehrwert (d. h. den Überschuß über den durch die Lebenshaltungskosten bestimmten Lohn) als seinen Profit. Diesen verwendet er zur Kapitalakkumulation mit der Folge, daß immer mehr Arbeiter durch Maschinen freigesetzt werden und die „industrielle Reservearmee" bilden, deren Druck die Löhne hindert, sich dem Wert des Produkts der Arbeit anzupassen. Durch die Wendung der allgemeinen Wert- und Preistheorie zur subjektivistischen Wertlehre und Marginalanalyse wurde die schon vorher (v. Thünen, v. Hermann) vorgenommene Verbindung der Lohnhöhe mit der Ergiebigkeit der Arbeit in deduktiv-abstrahierender Form vollzogen: bei Gewinnmaximierung als Ziel der Unternehmer wird die nachgefragte Menge nach Arbeitsleistungen wie nach allen Faktoren bestimmt durch den Ausgleich zwischen Lohn (bzw. Grenzkosten der Arbeit) und Wert des Grenzprodukts (bzw. Grenzertrag). Wird so die Höhe
Lohntheorie
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und Verteilung der Nachfrage nach Arbeit bei gegebenem Lohn, bzw. die H ö h e des Lohnes bei gegebener Angebotsmenge abgeleitet, so ist es schwieriger, das gleiche Prinzip auch f ü r die Bestimmung der Angebotsmenge zu verwenden. Das kann geschehen durch die Annahme, daß der Arbeiter als Anbieter von Arbeitsleistungen seinen Nutzen maximiert, indem er den Nutzenzuwachs durch das Entgelt für seine Grenzleistung ausgleicht mit dem „Grenzleid" der Arbeit (Gossen, Jevons, Wicksteed) bzw. dem Nutzenentgang durch verringerte Freizeit. Diese Form der Marginalanalyse ist durch die Einbeziehung der unvollkommenen Märkte erweitert worden, sie wird zunehmend ergänzt und teilweise ersetzt durch die bei der Lohnbildung besonders zu berücksichtigenden institutionellen Faktoren: Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände als Vertragskontrahenten. 3. N a c h f r a g e n a c h A r b e i t a u f vollkommenen Märkten Die Nachfragemenge nach Arbeit f ü r eine Unternehmung und f ü r partielle Märkte wird aus den oben (Kap. I, § 2) entwickelten Prinzipien abgeleitet. Fragt der U n ternehmer auf einem vollkommenen Arbeitsmarkt nach und setzt er sein Produkt auf einem vollkommenen Absatzmarkt ab, so erreicht er Gewinnmaximierung, wenn — bei gegebener Menge der übrigen Produktionsfaktoren — der (für ihn gegebene) Lohn f ü r die Arbeitseinheit gleich dem Wert des Grenzprodukts (bei gegebenem Preis f ü r die Produkteinheit) ist. a) Beispiel: Bei gegebener Bodenfläche und Kapitalausstattung und gegebener Technik sei bei Einsatz von n Arbeitseinheiten je Zeiteinheit das G r e n z p r o d u k t 1 dz Getreide. D a n n ist im Gleichgewicht der Reallohn f ü r jede Arbeitseinheit 1 dz Getreide, bzw. bei diesem Lohn werden n Arbeitseinheiten eingesetzt. Fügt die n + l t e Arbeitseinheit dem Gesamtprodukt in der Zeiteinheit ein G r e n z p r o d u k t von 0,9 dz hinzu, so w i r d diese Einheit eingesetzt, wenn
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Arbeit und Lohn entweder bei gleichem Produktpreis der Geldlohn auf den realen Wert von 0,9 dz fällt, oder bei gleichem Geldlohn der Produktpreis so steigt, d a ß 0,9 dz den gleichen Erlös bringen wie vorher 1 dz.
b) Die Erträge sind Nettoerträge. D a s bedeutet: Kosten f ü r andere A u f w e n d u n g e n , die mit der Veränderung der Arbeitseinsatzmenge verbunden sind, müssen bei Bestimmung des Wertes des G r e n z p r o d u k t s der Arbeit abgeredinet werden (z. B. Saatgut, Betriebsstoffe etc.). — K a n n eine Arbeitseinheit nur in konstanter P r o p o r t i o n mit Mengen eines anderen Faktors eingesetzt werden (z. B. Arbeitsleistung plus Traktorleistung je Stunde), so ist die Kombination als einheitlicher F a k t o r zu behandeln. c) Bei Arbeitsleistungen, deren Einsatz sich nicht in physischen Mengen eines Produktes niederschlägt (z. B. Überwachung), ist die Grenzeinheit diejenige, deren Einstellung an Kosten f ü r andere Faktoren spart, was sie selbst kostet.
Die Elastizität der Nachfrage nach Arbeitsleistrungen in bezug auf den Lohn ist die relative Veränderung der nachgefragten Menge a im Verhältnis zur relativen Veränderung des Lohnes 1: £q.1=
da ~
dl ••
f
Die Lohnssumme a 1 fällt (steigt) bei steigendem Lohn, wenn die Elastizität > 1 ( < 1) ist, umgekehrt bei fallendem Lohn (vgl. Bd. II, Kap. III, § 2). a) Bei gegebener Produktionstechnik ist die Elastizität Nachfrage nach Arbeitsleistungen wesentlich abhängig
der
1. vom G r a d , in dem das G r e n z p r o d u k t der Arbeit sich bei Änderung der Einsatzmenge ändert, 2. von der Elastizität der Nachfrage nach den P r o d u k t e n der Arbeit (Produktmenge) unter Berücksichtigung des Anteils der Arbeit an den Gesamtkosten (Expansions- und Kontraktionseffekt), 3. von der Größe der Substitutionsbeziehungen zwischen A r beit und den übrigen mitwirkenden Faktoren (Substitutionseffekt, vgl. Bd. I I , K a p . V, § 1),
47
Lohntheorie
4. vom Grad der „Offenheit" des Marktes, d. h. einer Änderung der Zahl der Unternehmungen unter dem Einfluß von Lohnänderungen („Industrieeffekt"). b) Wegen der zeitbeanspruchenden Anpassung an veränderte Löhne ist die Elastizität langfristig größer als kurzfristig.
Bei gegebenem Lohn und zu diesem Lohn gegebener Angebotsmenge an Arbeit auf einem partiellen Markt verteilen sich die Arbeitsleistungen so auf alle auf diesem Markt nachfragenden Unternehmungen, daß überall der Wert des Grenzprodukts dem Lohn gleich ist. Es seien 12 Arbeitseinheiten vorhanden, die sich auf drei Betriebe unterschiedlicher Produktivität verteilen: Arbeitseinheiten je Betrieb
B e t r i e b II
Betrieb I Gesamtprodukt
1
30
2
55
3
75
4
90
5
100
Grenzprodukt
25 20 15 10
Gesamtprodukt 25 45 60 70
Grenzprodukt
20 15 10
Betrieb I I I Gesamtprodukt 20 35 45
Grenzprodukt
15 10
Bei Einsatz von 5 Arbeitseinheiten in I, 4 in II und 3 in III ist überall der Wert des Grenzprodukts 10.
Gleichgewicht auf dem partiellen Arbeitsmarkt besteht, wenn zum geltenden Lohn nachgefragte und angebotene Menge an Arbeitsleistungen gleich sind, und in allen Betrieben der Wert des Grenzprodukts gleich dem Lohn ist. Besteht kein Gleichgewicht, so erfolgt Lohnänderung, damit Änderung der angebotenen und nachgefragten Menge von Arbeitsleistungen; z. B. ermöglicht Lohnfall bei Angebotsüberschuß steigende Nachfrage, weil zum tieferen Lohn ein tieferer Wert des Grenzprodukts realisiert werden kann.
Demnach verläuft die Nachfragekurve nach Arbeitsleistungen auf einem partiellen Markt nach rechts fallend, d. h. die Nachfragemenge ist bei tieferem Lohn größer als bei höherem.
Arbeit und Lohn
48 4. bei
N a c h f r a g e
nach
u n v o l l k o m m e n e n
Arbeit
A b s a t z m ä r k t e n
S e t z t das U n t e r n e h m e n seine P r o d u k t e auf e i n e m u n v o l l k o m m e n e n (monopolistischen) M a r k t ab, so erzielt es das G e w i n n m a x i m u m bei Ausgleich des Arbeitslohnes mit d e m Grenzerlös, der geringer ist als der W e r t des G r e n z produkts; die N a c h f r a g e nach Arbeitsleistungen ist daher kleiner. DE.GE.L
V,
p B
D
- L DE Absafzmerige, Arbeilsmenge
Abb. 7
Zur Vereinfachung der Darstellung (Abb. 7) ist angenommen, d a ß Produktions- und Absatzkosten nur Lohnkosten f ü r homogene Arbeitseinheiten sind, und d a ß das physische Grenzprodukt der Arbeit konstant ist, sich also proportional zur Einsatzmenge verändert. D a aber der Preis je Produkteinheit bei größerem Absatz tiefer ist als bei kleinerem (fallende D E - K u r v e ) , nimmt der Grenzerlös G E ab und w i r d schließlich negativ (vgl. Bd. II, K a p . VII, § 2). D a der gleichbleibende Lohn je Arbeitseinheit O L die Grenzkosten bestimmt, wächst der Gewinn bei Ausdehnung der Arbeitseinsatzmenge und damit des P r o d u k t absatzes bis zum Schnittpunkt B der Lohnkurve LL und der Grenzerlöskurve GE, von da an fällt er. O A ist also die gewählte Beschäftigungsmenge, OABL die gesamte Lohnsumme
Lohntheorie
49
(hier gleich Gesamtkosten), A P der Preis je Produkteinheit, O A • A P der Gesamterlös, LB • BP der Reingewinn. Verändert sich die Lohnhöhe, so verändert sich die Nachfrage des Unternehmens nach Arbeitsleistungen gemäß dem Verlauf der G E - K u r v e . Je geringer die E l a s t i z i t ä t der N a c h f r a g e nach d e m P r o d u k t , u m s o größer ist cet. par. die D i f f e r e n z zwischen W e r t des G r e n z p r o d u k t s der Arbeit u n d L o h n ( „ A m o r o s o - R o b i n s o n - R e l a t i o n " , vgl. Bd. II, K a p . V I I , § 2, Ziff. 2). D a der A r b e i t s l o h n O L tiefer ist als der W e r t des G r e n z p r o d u k t s A P , ist für diese Situation der Ausdruck „monopolistische A u s b e u t u n g " der Arbeiter in b e z u g auf ihren L o h n v e r w e n d e t w o r d e n . a) „Löhne können an Stellen oder in Beschäftigungen unfair sein, weil Arbeiter ausgebeutet werden in dem Sinne, d a ß ihnen weniger gezahlt wird als der Wert, den ihr N e t t o - G r e n z p r o dukt f ü r die sie beschäftigende U n t e r n e h m u n g hat." (A. C. Pigou, Economics of Weifare. 4. Aufl. London 1952, S. 551.) — In der Abbildung w ü r d e eine Ausweitung der Beschäftigungsmenge bis O C den Wert des G r e n z p r o d u k t s C D dem P r o d u k t preis gleich machen und diesen „Gewinn" zum Verschwinden bringen. Dagegen w ü r d e bei einer Beschäftigung O A eine Lohnerhöhung auf den Wert des G r e n z p r o d u k t s A P nicht möglich sein, wenn der Marktlohn O L ist. Geschieht diese Erhöhung, so ist BP ein „Rentenanteil" am Lohn, d. h. der Unternehmer gibt seinen Gewinn freiwillig an die von ihm beschäftigten Arbeiter ab, die damit einen höheren als den Marktlohn erzielen. b) Z u beachten ist aber, d a ß monopolistischer Absatz nicht gleichbedeutend ist mit Gewinnsituation (vgl. Bd. II, K a p . V I I , § 2, Ziff. 3). Eine gewinnlose Situation läge vor, wenn eine Stückkostenkurve den P u n k t P der D E - K u r v e tangential berührt (was hier nicht darzustellen ist, da nur Lohnkosten angenommen sind). c) Von „Ausbeutung" der Abnehmer kann gesprochen werden, wenn damit gemeint ist, d a ß weniger Absatz zu höherem Stückpreis durchgeführt wird als bei vollkommener K o n k u r r e n z auf dem Absatzmarkt. (
Paulsen, Allg. Volkswirtsdiaftslehre III
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Arbeit und L o h n
5. N a c h f r a g e n a c h A r b e i t b e i u n v o l l kommenen Beschaffungsmärkten ( m onop so nistische Nachfrage) Ist der Marktlohn für die nachfragende Unternehmung keine gegebene Größe, sondern verändert er sich unter dem Einfluß ihrer eigenen Nachfrage, so liegt monopsonistische Nachfrage vor (vgl. Bd. II, K a p . V I I , § 2, Ziff. 5). Ist der zu gewährende Lohn bei größerer Beschäftigungsmenge höher als bei kleinerer, so sind die Grenzkosten für Arbeit nicht mehr gleich dem Lohn, sondern höher als der Lohn des Grenzarbeiters. Gewinnmaximierung fordert, daß die Beschäftigungsmenge gewählt wird, bei der der Wert des Grenzprodukts (bzw. der Grenzerlös) gleich den Grenzkosten der Arbeit ist. D i e A b b . 8 ist in gleicher Weise vereinfacht wie Abb. 7. D e r P r o d u k t a b s a t z e r f o l g t auf einem monopolistischen A b s a t z DE,GE,L GK.
L
L \
L
DE
Absafzmenge,
O
A
Arbeitsmenge
E Abb. 8
Lohntheorie
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markt, die Beschaffung von Arbeitsleistungen auf einem monopsonistischen Besdiaffungsmarkt. Schnittpunkt der Grenzerlösund der Grenzkostenkurve für Arbeit (die als einziger Produkttionsfaktor angenommen ist) ist B. Zum Lohn A C werden OA Arbeitseinheiten beschäftigt, der Produktpreis ist A P .
Wird in der Ungleichheit von Lohn und Grenzwert des Produkts der Sachverhalt einer „Ausbeutung" gesehen, so ergibt,sich (durch Vergleich mit Abb. 7), daß um den Teil, um den der Lohn tiefer ist als der Grenzerlös (BC), zur „monopolistischen" (BP) eine „monopsonistische" Ausbeutung hinzukommt. Sie wäre beseitigt durch eine Ausdehnung der Einsatzmenge bis O E (mit Lohn E D und Produktpreis E F ) . Die individuelle Hebung des Lohnes auf A B ließe in der Unternehmung einen Rentenanteil des Lohnes in Höhe von C B entstehen. Dagegen würde bei einer allgemeinen Festsetzung des Lohnes auf A B die Einsatzmenge O A bleiben. Würde als Lohn A C gesetzt, so würden Einsatzmenge und Produktmenge vergrößert werden (Schnittpunkt H der Kurve L ' L ' mit GE).
6. A r b e i t s a n g e b o t auf p a r t i e l l e n Arbeitsmärkten Werden Arbeitsleistungen auf einem vollkommenen. Markt nachgefragt, so ist zwar für die einzelne Unternehmung der Lohn gegeben und von ihrer individuellen Nachfragemenge unabhängig, d. h. die Unternehmung verhält sich als „Mengenanpasser", aber die gesamte Nachfragemenge aller Unternehmungen ist abhängig von der Lohnhöhe, und der Lohn ändert sich bei veränderter Nachfragemenge (vgl. Bd. I I , Kap. V , § 3, Ziff. 4). Bei gegebener Angebotsmenge auf diesem Markt muß daher in der Gleichgewichtslage die zu diesem Lohn angebotene Menge an Arbeitsleistungen der zu diesem Lohn nachgefragten Menge gleich sein. Ist die Angebotsmenge völlig unelastisch, so wird durch die lohnabhängige Nachfragemenge der Lohn bestimmt, zu dem diese Angebotsmenge beschäftigt wird. 4'
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Arbeit und Lohn
Die Angebotsmenge ist O A (Abb. 9), da sie lohnunabhängig ist, stellt AA die Angebotskurve dar. Der Schnittpunkt P mit der Nachfragekurve N N bestimmt den Gleichgewichtslohn OL.
Eine Veränderung der Angebotsmenge kann zunächst erfolgen, weil das Arbeitsangebot zwischen den einzelnen Märkten beweglich ist. Bei gegebener Lohnhöhe auf anderen Märkten wird dann das Angebot auf dem einzelnen Markt lohnabhängig sein, und zwar mit höherem. Lohn steigend (z. B. Angebotskurve A ' A ' in Abb. 9).
Abb. 9
Ferner kann die Angebotsmenge verändert werden, indem die bereits Beschäftigten ihre Leistungsmenge verändern oder bisher nicht Beschäftigte Arbeit aufnehmen. Der Einfluß auf die Angebotskurve ist nicht eindeutig
Lohntheorie
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bestimmbar, jedenfalls kann aber die Angebotskurve, soweit sie von diesen Veränderungen abhängt, nicht monoton nach rechts steigen. Zunächst können die bereits Beschäftigten ihre Leistungsmenge nicht unbegrenzt erhöhen, wenn der Lohn steigt. Es können aber auch durch Lohnerhöhungen nicht unbegrenzt bisher Nichtbeschäftigte zur Arbeit v e r a n l a ß t werden. Abgesehen von ihrer Eignung und Ausbildung ist vielmehr anzunehmen, d a ß von einer bestimmten Lohnhöhe ab das Angebot unelastisch wird und sogar fällt, weil der Anreiz zu weiterer Erhöhung des Arbeitseinkommens bei bereits hohem Einkommen geringer, der Wert der Freizeit größer wird. I m besonderen werden weibliche und jugendliche Familienmitglieder um so eher in der Lage sein, auf Arbeitsverdienst zu verzichten, je höher der Lohn und damit das Arbeitseinkommen der erwachsenen männlichen Familienmitglieder ist. D a h e r kann die Angebotsmenge von einer bestimmten Lohnhöhe an abnehmen („rückwärts verlaufende Angebotskurve"). Die gleiche Erwägung f ü h r t zu der Annahme, d a ß bei tiefem Lohn die Angebotsmenge wächst, wenn der Lohn weiter fällt, da zur Beschaffung des notwendigen Gesamteinkommens mehr an Arbeitsleistungen erbracht werden muß. Eine solche K u r v e des Arbeitsangebots k a n n dann etwa wie A ' A " verlaufen.
In der Indifferenzkurven-Darstellung der Abb. 10 ist auf der Abszisse die Skala der angebotenen Arbeitsstunden, auf der Ordinate das Lohneinkommen pro Tag (Lohn pro Stunde mal Arbeitszeit) abgetragen. Die Indifferenzkurven Ii etc. sind die geometrischen ö r t e r der Kombinationen von Arbeitszeit und Einkommen, die dem Arbeiter seiner Nutzenschätzung nach gleichen Nutzen gewähren. Sie steigen nach oben, d. h. höhere Indifferenzkurven werden tieferen vorgezogen. Die Kurven 1] etc. stellen die Kombinationen von Arbeitsstunden und Gesamteinkommen dar, wobei Ii die Kurve mit dem tiefsten Stundenlohn ist. Je nach Lohnhöhe wird der Arbeiter den Berührungspunkt der Lohnkurve mit der höchst erreichbaren Indifferenzkurve als sein Optimum wählen. Verbindet man die entsprechenden Berührungspunkte, so ergibt sich die Angebotsmenge an Arbeit im Verhältnis zum
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Arbeit und Lohn
pro Tag Abb. 10
Einkommen pro Tag; die Kurve zeigt im Beispiel den rückwärts geneigten Verlauf. — Bei anderer Lage der Indifferenzkurven sind andere Verläufe möglich. Die Elastizität des rückwärts verlaufenden Teiles kann aber nirgends kleiner als — 1 (etwa — 2 ) sein: das wäre eine solche Einschränkung der Arbeitsmenge, daß das Arbeitseinkommen kleiner wäre als vorher, und ein solches Verhalten ist unwahrscheinlich.
7. L o h n b i l d u n g
als
Marktpreisbildung
Sofern die entwickelten Angebots- und Nachfragebeziehungen in bezug auf homogene Arbeitsleistungen auf einem vollkommenen Markt zu einer freien Bildung des Lohnes führten, würde dieser sich nach den allgemeinen Preisgesetzen als Gleichgewichtslohn durch den Schnittpunkt der Angebots- und Nachfragekurve bestimmen. Bei diesem Lohn, der für alle Marktteilnehmer ein individuell nicht beeinflußbares Datum wäre, würde jede einzelne Firma jene Menge an Arbeitsleistungen nachfragen,
Lohntheorie
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bei der der Wert des Grenzprodukts der Arbeit dem Lohn gleich ist. In der Abb. I I A ist die Lohnbildung auf dem partiellen M a r k t der betrachteten Arbeitsleistungen als Ergebnis der G e samtnachfrage N N und des Gesamtangebots A A an Arbeitsleistungen. Abb. I I B stellt für den einzelnen Betrieb die zum gegebenen Lohn 1 0 nadigefragte Menge O R fest durch den Schnitt-
Abb. 11
punkt der Kurve des Werts des Grenzprodukts der Arbeit GPw mit der Lohnlinie lo. Die Skalen auf den Abszissen sind selbstverständlich verschieden, die der Abb. I I A vielleicht das Hunderfache der Abb. I I B .
Bei unvollkommenen Märkten verändern sich die Grundlagen der Lohnbildung entsprechend den entwickelten Prinzipien. Gelingt z. B. durch eine Kollektivaktion eine Hebung des Lohnes, so würde das cet. par. zu einer Verringerung der Beschäftigungsmenge führen, deren Ausmaß von der Elastizität der Nachfrage nach Arbeitsleistungen in bezug auf den Lohn abhängig ist.
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Arbeit und Lohn
8. L o h n r e l a t i o n e n , partielle Arbeitslosigkeit Die Gleichgewichtslöhne auf voneinander isolierten Arbeitsmärkten werden beeinflußt durch den Grad der Mobilität der Arbeit zwischen den einzelnen Märkten (vgl. Kap. II, § 1, Ziff. 2). Unter dem Einfluß solcher Verlagerungen ändern sich die Gleichgewichtspreise auf den einzelnen Märkten, und es bildet sich tendenziell ein Gleichgewicht der Lohnrelationen, welches erreicht ist, wenn die Lohnunterschiede zu keinen weiteren Ausgleichsbewegungen zwischen den Märkten führen. D i e Verlagerung erstredet sich weiter auch auf die Märkte für Boden- und Kapitalleistungen, soweit Substitutionsbeziehungen bestehen. I m Gleichgewicht werden alle Faktoren in der Menge eingesetzt, daß die Grenzrate der Substitution jedes Faktors für einen anderen gleich dem umgekehrten Verhältnis der Faktorpreise ist. (Vgl. Bd. II, K a p . V, § 1.)
Die Grenzen der Beweglichkeit führen zu „natürlichen" Lohnunterschieden, in denen die unterschiedliche Schwierigkeit der Arbeit, die Anforderung an Dauer und Kosten der Ausbildung, Begabung und Geschicklichkeit etc. zum Ausdruck kommen. Hinzu treten „künstliche" Hemmungen des Lohnausgleichs durch Schließung der Märkte gegeneinander wie Sperren, Zulassungsbeschränkungen, Einwanderungsverbote etc. Der praktisch wichtigste Einfluß auf die Bildung der Lohnrelationen geht aus von der Wirkung der Lohnsetzungen auf Märkten, bei denen die Verhandlungsstärke der Marktparteien eine Rolle spielt und die ausgehandelten Löhne für längere Zeit fixiert sind (vgl. unten § 3). Die so gebildeten Lohnrelationen werden dazu führen, daß zwischen den Werten der Grenzprodukte größere Unterschiede bestehen, als es bei freien Lohnbildungen möglich wäre. Weiter bildet sich eine „Meinung" darüber, welche Lohnrelationen als „fair" und „gerecht" gelten, d. h. eine Lohnskala, welche die individuellen Leistungen anders als nach dem Wert ihrer Grenzprodukte bewertet.
Lohntheorie
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Arbeitslosigkeit besteht, wenn zum geltenden Lohn ein Überschuß des Angebots über die Nachfrage nach Arbeitsleistungen vorliegt. Sie bedeutet eine Ungleichgewichtssituation, die unter den Modellbedingungen freier Beweglichkeit des Lohnes u n d „normaler" Form der Nachfrage- und Angebotsfunktionen durch Ausgleichsbewegungen beseitigt wird. Der Begriff des Gleichgewichtslonnes schließt „unfreiwillige Arbeitslosigkeit" aus. Mit Gleichgewichtslohn vereinbar ist a) „Fluktuationsarbeitslosigkeit": bei freiem Wechsel des Arbeitsplatzes werden einzelne Arbeiter vorübergehend arbeitslos sein, wenn zwischen der Aufgabe des alten und der Übernahme des neuen Arbeitsplatzes Zeit vergeht; b) „Friktionsarbeitslosigkeit": die Anpassungsvorgänge Änderungen der Lohnhöhe beanspruchen Zeit;
an
c) „Saisonarbeitslosigkeit", d. h. „normale" Beschäftigungsschwankungen unter dem Einfluß der Jahreszeiten und sozialer Gepflogenheiten (Feste, Reisezeiten etc.).
Partielle, d. h. auf einzelnen Märkten vorliegende Arbeitslosigkeit wird außer durch Veränderungen auf diesen Märkten auch durch Ausgleichsbewegungen mit anderen Märkten im Sinne der Herbeiführung des Gleichgewichts der Lohnrelationen beseitigt, wobei es sich aber um langfristige Vorgänge handeln k a n n (z. B. im Falle von „ N o t standsgebieten" mit Geschäftszweigen, die strukturell einem Schrumpfungsprozeß ausgesetzt sind). Solche U m setzungsvorgänge sind auch in einer vollbeschäftigten Wirtschaft unvermeidlich, weil sich in der wirtschaftlichen Entwicklung Veränderungen in den Produktions- und Nachfrageverhältnisen vollziehen. Die theoretisch abzuleitenden Ausgleichsvorgänge sind praktisch gehemmt, weil eine Senkung der Geldlöhne in der Regel nicht erreicht werden kann, so daß sich die Lohnrelationen nur verändern können im Grad und der Reihenfolge der Aufwärtsbewegung der einzelnen Löhne.
Allgemeine Arbeitslosigkeit („konjunkturelle Arbeitslosigkeit") liegt vor, wenn viele oder alle partiellen
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Arbeit und Lohn
Märkte unfreiwillige Arbeitslosigkeit aufweisen, so daß das Problem des Ausgleichs nicht mehr in der Anpassung der Produktionsrichtung an geänderte Nachfragerichtungen besteht, sondern die Erscheinung einer nicht ausreichenden Gesamtnachfrage nach Produkten und damit Produktionsfaktoren auftritt (vgl. § 4). § 3. Prinzipien kollektiver Lohnbildung 1. O r g a n i s i e r t e A r b e i t s m ä r k t e , Tarifverträge Die Arbeitsverhältnisse werden in der gegenwärtigen Wirtschaft zwar durch individuelle Verträge abgeschlossen, jedoch ist der Inhalt dieser Verträge durch arbeitsrechtliche Regelungen, außerdem aber durch Tarifverträge festgelegt, die zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden (evtl. auch einzelnen Unternehmungen) als Vertragspartnern vereinbart und für die Beteiligten verbindlich („unabdingbar") sind (Tarifvertragsgesetz v. 9. 4. 1949). Die so bestimmte Höhe der Löhne und Gehälter gilt auch für die Erstfestsetzung der Höhe der Sozialrenten (Gesetze zur Neuregelung des Rechts der Rentenversicherung der Arbeiter bzw. der Angestellten v. 23. 2. 1957). Die Tarifverträge regeln vor allem: die Lohnsätze einschließlich Lohnzuschlägen, Minimumgarantien u. ä.; die sonstigen Arbeitsbedingungen wie Arbeitszeit, Urlaub, Beschwerdeverfahren u. ä.; die Dauer des Vertrages; die Behandlung von Streitfällen aus den Verträgen (Schiedsgerichts- und Schlichtungsverfahren). a) Die Tarifverträge gelten zunächst für die Verbandsmitglieder, doch kann behördlich eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung erfolgen, um einen Wettbewerb auf Kosten der Lohnund Arbeitsbedingungen auszuschließen. b) Einzelarbeitsverträge und Betriebsvereinbarungen können von den Tarifverträgen abweichen, soweit die Bestimmungen für die Arbeitnehmer günstiger sind.
Prinzipien kollektiver Lohnbildung
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c) Für die Vertragsdauer haben die Vertragspartner die Pflicht, auf Arbeitskämpfe (Streiks und Aussperrungen) zu verzichten und auf tarifmäßiges Verhalten der Verbandsmitglieder hinzuwirken.
Das Recht zur Bildung von Vereinigungen zur Förderung der besonderen Wirtschaftsinteressen („Koalitionsfreiheit"), die Stellung solcher Vereinigungen in der Rechtsordnung und im besonderen f ü r die Gestaltung der Arbeitsbedingungen einschl. des Streikrechts werden durch das „Koalitionsrecht" als Teil des Arbeitsrechts geregelt. „Der gewerkschaftliche Zusammenschluß der Arbeiter hat die Markt- und Machtunterlegenheit des Arbeitsangebots in zunehmendem Maße beseitigt und damit die zerstörenden sozialen Prozesse der Ausbeutung und Unterdrückung auf dieser Ebene in erheblichem Umfang reduziert oder aufgehoben. Der damit verbundene Stabilisierungswert der Gewerkschaften für die geregelte Austragungsweise gesellschaftlicher Konflikte macht sie als Institutionen im Lohnarbeitsverhältnis unentbehrlich." (E. Arndt, Theoretische Grundlagen der Lohnpolitik. Tübingen 1957, S. 41.)
Gefahren aus der Institutionalisierung der entgegengesetzten Interessen auf den Arbeitsmärkten können sich ergeben aus der Entwicklung eines Kollektivegoismus, der das Kampfverhalten zur Dauersache macht, sowie aus der Ausnutzung von Machtpositionen zur Durchsetzung von Gruppeninteressen, die gesamtwirtschaftlich nachteilig sind. 2. L o h n b i l d u n g
durch
Verhandlungen
Vollzieht sich ein Preisbildungsvorgang durch Verhandlungen zwischen Vertragspartnern, die das gesamte Angebot bzw. die gesamte Nachfrage zusammenfassen (beiderseitiges Monopol), so ist der sich bildende Preis durch die theoretische Analyse nicht eindeutig bestimmbar, da das Verhandlungsergebnis außer durch ökonomische Größen (endogene Größen des Systems) durch die Stärke der beiderseitigen Positionen und durch die Verhandlungstaktik beeinflußt wird. Bei der Lohnbildung durch Kollektivver-
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A r b e i t und L o h n
trag kommt hinzu, daß mindestens für die Gewerkschaft das angestrebte „Maximum" nicht eindeutig bestimmbar ist (vgl. Ziff. 3). Der Bereich, innerhalb dessen es zu einer Einigung kommen kann, ist begrenzt durch den Höchst- bzw. Mindestlohn, bei dessen Überschreitung bzw. Unerreichbarkeit eine der Parteien die Kosten und das Risiko eines Arbeitskampfes dem Vertragsabschluß vorzieht. Diese Grenzen sind theoretisch unbestimmbar; sie hängen z. B. für die Gewerkschaft ab vom Bestehen eines „Streikfonds", von der Höhe der Arbeitslosenversicherung etc., für die Arbeitgeberverbände von der Möglichkeit, erhöhte Lohnkosten auf den Produktpreis weiterwälzen zu können, der Preiselastizität der Nachfrage etc. Die Zulässigkeit v o n Streiks und Aussperrungen als K a m p f mittel kann grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden, da sonst die Freiheit des Vertragsabschlusses aufgehoben w ä r e .
D a diese Grenzen und damit der Grad der Konzessionsbereitschaft jeder Partei der anderen nicht bekannt ist, wird jede Partei versuchen, durch die Art der Verhandlungsführung die Erwartungsbildung und die Konzessionsbereitschaft der anderen Partei zu beeinflussen, ebenso die Haltung der eigenen Mitglieder und die öffentliche Meinung. 3.
Verhandlungsziele
Die Erfassung der Vorgänge kollektiver Lohnbildung durch analytische Modelle ist um so schwieriger, als auch das Modell einer Preisbildung für ein Gut bei beiderseitigem Monopol nicht ohne weiteres analog anwendbar ist: die Gewerkschaften verkaufen nicht „Arbeit", sondern vertreten die individuellen und sozialen Interessen ihrer Mitglieder im weitesten Sinne. Die Lohnhöhe im besonderen können sie weder durch Produktion noch durch Lagerbildung in der Angebotsmenge regulieren, und es kann kein eindeutiges „Maximum" genannt werden (wie
Prinzipien kollektiver Lohnbildung
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e t w a „höchstmöglicher G e w i n n " für das unternehmerische V e r h a l t e n ) , welches durch die L o h n h ö h e erstrebt w i r d . Die möglichen Ziele wie höchstmöglicher Lohnsatz — höchstmögliche gesamte Lohnsumme — höchstmögliche Beschäftigungsmenge fallen nicht zusammen.
Wenn D D eine Nachfragekurve nach Arbeitsleistungen abhängig von der Lohnhöhe ist (Abb. 12), so ist Z Z die dazu gehörige Zuwachskurve zur gesamten Lohnsumme. Bei einem Lohn O C wäre daher die Gesamtsumme der ausgezahlten Löhne ( = O A B C ) ein Maximum. N u r wenn die Angebotskurve SS durch B geht, fällt der Gleichgewichtslohn, bei dem kein Angebotsüberschuß besteht, mit der höchsterreichbaren Lohnsumme zusammen. W i r d der Lohnsatz höher als O C , so verringern sich Lohnsumme und Beschäftigungsmenge. I n den V e r h a n d l u n g e n h a b e n aber die G e w e r k s c h a f t e n k e i n e n v ö l l i g neuen L o h n z u f i n d e n , s o n d e r n sie gehen v o n den bestehenden L ö h n e n aus u n d w e r d e n versuchen, jedenfalls L o h n s e n k u n g e n z u v e r h i n d e r n , in aller R e g e l
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Arbeit und Lohn
aber Lohnerhöhungen und allgemeine Verbesserungen der Arbeitsbedingungen zu erreichen, regelmäßig mit der Unterstellung, daß die Nachfrage nach Arbeit im fraglichen Bereich der Lohnbildung unelastisch ist, so daß Lohnerhöhungen nicht zu einem Beschäftigungsrückgang führen. Eine Bindung ihrer Lohnforderung an die Ertragslage der Unternehmungen wird von den Gewerkschaften abgelehnt a) unter Hinweis auf mögliche Kürzungen des Gewinns bzw. auf produktive Verbesserungen (nicht aber auf mögliche Erhöhung der Produktpreise), b) mit der Forderung der Sicherung und Erhöhung des Standards der Lebenshaltung und des Lohnanteils am Sozialprodukt, c) im Anschluß an die Lohnentwicklung in anderen Bereichen mit der Forderung der Erhaltung angemessener Lohnrelationen. Von der Seite der Unternehmer werden manche Argumente früherer Zeiten — wie der volkswirtschaftlichen Erwünschtheit möglichst tiefer Löhne zwecks geringer Produktionskosten oder der Bildung eines „natürlichen" Lohnes — nicht mehr vertreten, vielmehr wird die soziale und die wirtschaftliche Berechtigung der Forderung anerkannt, durch die Höhe der Arbeitseinkommen sowohl den sozial gerechten Anteil der Arbeiter am Sozialprodukt zu verwirklichen wie durch die Höhe der Verbrauchernachfrage die Basis für Höhe und Wachstum der Produktion zu sichern. Gefordert wird aber bei der Bildung der Löhne die Berücksichtigung der Ertragslage, damit der Auswirkungen der Löhne auf Produktpreise und Beschäftigungsmenge, auf die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Ausland, auf die Gewinnquote namentlich auch zur Sicherung einer ausreichenden Quote für Kapitalbildung etc.
Prinzipien kollektiver Lohnbildung
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Soweit die bisherigen Erfahrungen eine Urteilsbildung zulassen, scheinen sie darauf hinzuweisen, daß kollektive Lohnbildüngen zumindest langfristig die Bindung der Lohnhöhe an die Produktivität der Arbeit (bzw. an den Wert des Grenzprodukts) nicht aufgehoben haben, so daß möglicherweise die Bedeutung der Gewerkschaften für die Verbesserung und Sicherung des sozialen Status der Arbeiter größer gewesen ist als für die Erreichung einer realen Lohnhöhe, die sonst nicht erreicht worden wäre. Die langfristige Tendenz der Lohngestaltung gemäß dem (wachsenden) Grenzprodukt der Arbeit erweist sich auch dadurch, daß in der geschichtlichen Erfahrung bisher das Beispiel einer durch überhöhte Löhne bewirkten „Lohninflation" größeren Ausmaßes fehlte. Gleichwohl bleibt die Frage nach der langfristigen Auswirkung der sich immer stärker durchsetzenden kollektiven Lohnbildung offen, zumal die marktmäßigen Lohnbestimmungsgründe immer mehr überlagert werden durch Berücksichtigung der verschiedensten Faktoren, welche sich aus der Bedeutung und besonderen Stellung des arbeitenden Menschen in der Wirtschaft ergeben, so daß z. B. Gesichtspunkte der Existenzsicherung, der Beteiligung am Sozialprodukt, der Eigentumsbildung etc. zu normativer Bedeutung gelangen. — I m besonderen ist die Tendenz zur Erstarrung der geltenden Lohnrelationen bzw. der Lohnunterschiede bedeutsam, soweit dadurch die Ausprägung des veränderlichen Bedarfs an unterschiedlichen Leistungen sowie die Berücksichtigung der Leistungsanforderungen nach Ausbildung, Schwere der Arbeit etc. in der Lohnhöhe verwischt und so die im Wachstum notwendigen Umsetzungsvorgänge erschwert werden. — Soweit die Lohnrelationen sich verändern, scheint ein allgemeiner Zug vorzuliegen, die Lohnunterschiede (zwischen gelernten und ungelernten Arbeitern, Männern und Frauen, agrarischen und industriellen Arbeitern etc.) zu vermindern.
Im theoretischen Systemzusammenhang kann festgestellt werden: sofern die Höhe der Löhne sich nicht mehr als endogene Größe des Systems — d. h. funktional verbunden mit anderen Systemgrößen wie Kosten, Preise etc. — bildet, sondern für das System als „exogenes Datum" gesetzt wird, müssen sich die übrigen Systemgrößen diesem
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Arbeit und Lohn
Datum anpassen, etwa durch Veränderungen des Geldwerts (Preisniveaus), der Beschäftigungsmenge, des nominalen und realen Gesamteinkommens. § 4. Löhne und Gesamtbeschäftigung 1. G e s a m t a n g e b o t a n A r b e i t s l e i s t u n g e n Bei gegebener Gesamtbevölkerung ergibt sich das Angebot an Arbeitsleistungen gemäß der Zusammensetzung der Bevölkerung nach Alter und Geschlecht, sowie gemäß den Arbeitsgewohnheiten, dem Einkommen etc., wodurch die Höhe der „arbeitenden Bevölkerung" bestimmt wird. „Berufstätig" sind etwa 33—45 °/o der Gesamtbevölkerung, im Trend steigt besonders der Anteil der Berufstätigen unter den Frauen im arbeitsfähigen Alter. Bei gegebener Größe der arbeitenden Bevölkerung verändert sich die Menge der Arbeitsleistungen mit der Leistungsmenge des einzelnen Arbeiters (Arbeitszeit, Arbeitsintensität). Eine eindeutige funktionale Abhängigkeit der gesamten Leistungsmenge von der durchschnittlichen Lohnhöhe ist kurzfristig nicht nachweisbar, während langfristig zwischen steigenden Löhnen und abnehmender Arbeitszeit eine Beziehung besteht. a) Vorklassische Auffassungen (Petty, Locke, Cantillon u. a.) begründeten gesetzlich oder durch Besteuerung der Lebenshaltungsgüter tief zu haltende Löhne mit der angeblichen N o t wendigkeit, durch den Druck unmittelbarer Lebensnot Arbeitsbereitschaft, namentlich auch von Frauen und Kindern, zu erzwingen. („Jedermann, er sei denn ein Idiot, weiß, daß die niederen Klassen arm gehalten werden müssen, sonst werden sie nie fleißig sein". Arthur Young.) b) Seit der Klassik hat sich, durch die Erfahrung bestätigt, die Einsieht durchgesetzt, daß fortschreitende Verbesserung des ökonomischen und sozialen Status der Arbeiterschaft die Voraussetzung ist für qualitativ steigende Leistungen, und daß die Gesundheit des gesellschaftlichen Systems von der angemessenen Beteiligung der arbeitenden Bevölkerung am Sozialprodukt abhängt.
Löhne und Gesamtbeschäftigung
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Seit d e r Festigung des industriellen Systems ist f ü r den g r ö ß t e n T e i l d e r arbeitsfähigen männlichen u n d einen gewissen T e i l d e r weiblichen B e v ö l k e r u n g die A r b e i t „ B e r u f " , so d a ß d e r e n Arbeitsbereitschaft n u r sehr bedingt v o n der L o h n h ö h e a b h ä n g i g ist. I n i n t e r n a t i o n a l e r Sicht h ä n g t d i e H ö h e der b e r u f s t ä t i g e n weiblichen B e v ö l k e r u n g wesentlich v o n der W i r t s c h a f t s s t r u k t u r ab, nämlich der Möglichkeit, A r b e i t a u ß e r h a l b des eigenen H a u s h a l t s einschl. der z u r F a m i l i e n w i r t s c h a f t gehörigen l a n d w i r t schaftlichen T ä t i g k e i t z u finden. „Sowohl die tägliche Arbeitszeit wie die Regelmäßigkeit und die Intensität der Arbeit werden wesentlich von allgemeinen, außerhalb des Preisbildungsprozesses stehenden Faktoren bestimmt. Der Einfluß des Arbeitslohnes selbst tritt vollständig in den Hintergrund oder vermag sich jedenfalls nur nach längeren Zeiten und unter Mitwirkung anderer Faktoren geltend zu machen." (G. Cassel, Theoretische Sozialökonomie. 5. Aufl. Leipzig 1932, S. 327.) D a s G e s a m t a n g e b o t an Arbeitsleistungen w i r d demnach in einem gewissen Mengenbereich als gegeben u n d l o h n unelastisch anzusehen sein. D u r c h h ö h e r e L ö h n e w i r d ein M e h r a n g e b o t d u r c h L e i s t u n g v o n U b e r s t u n d e n zu erzielen sein, bis das P h ä n o m e n der r ü c k w ä r t s v e r l a u f e n d e n A n g e b o t s k u r v e a u f t r i t t (vgl. § 2, Z i f f . 6 ) . Bei Verteilung der Zeit zwischen Arbeit und Muße wirken bei erhöhtem Entgelt für die Einheit der Arbeitsleistung (Arbeitsstunde) zwei entgegengesetzte Tendenzen: einmal wird ein höherer Lohn die „Substitutionsrate" von Arbeit gegen Muße zugunsten der Arbeit erhöhen, denn es wird lohnender, zugunsten von Arbeit auf Muße zu verzichten; da aber nun ein gegebenes Einkommen mit weniger Arbeit erreicht werden kann, kann der Vorteil höheren Lohnes ganz oder zum Teil durch ein Mehr an Muße „verbraucht" werden; dabei kann aber Nachfrage nach Einkommen und nach Freizeit als „verbundene Nachfrage" wirksam sein: zum Genuß von mehr Freizeit bedarf es eines höheren Einkommens. — Im Hinblick auf ausreichendes Familieneinkommen kann ein tieferer Lohn zu einem höheren Angebot von Arbeitsleistungen auch durch bisher nicht beschäftigte weibliche Haushaltsangehörige führen, das bei höherem Lohn wieder zurückgezogen wird. 5
Paulsen, AUg. Volkswirtschaftslehre III
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Arbeit und Lohn
2. G e s a m t n a c h f r a g e nach Arbeitsleistungen Die für die Nachfrage nadi Arbeitsleistungen auf partiellen Märkten anzunehmende Abhängigkeit von der Lohnhöhe so, daß die Nachfragemenge bei tieferem Lohnsatz größer ist, gilt, wenn sich nicht die Löhne auf allen Märkten gleichsinnig verändern, und wenn die Produktpreise gegeben sind; unter diesen Bedingungen führt eine partielle Lohnsenkung zu einer verbesserten Kosten-ErlösSituation bzw. zu einem Fallen des realen Lohnes, damit zu Produktionsausweitung und erhöhter Nachfrage nach Arbeitsleistungen. Bei allgemeiner Lohnsenkung fällt aber — außer im Verhältnis zu ausländischer Konkurrenz — der relative Kostenvorteil fort, und die Annahme unveränderter Produktpreise wird hinfällig: eine Veränderung der Höhe des gesamten Lohneinkommens kann nicht ohne Einfluß auf die Höhe der Nachfrage und damit die Produktpreise bleiben. Allgemein ausgedrückt: die in partiellen Preisbildungsanalysen zulässige Annahme, daß die Lage der Angebots- und Nachfragekurve durch den Preisbildungsprozeß nicht beeinflußt wird (keine Kurvenverlagerung eintritt), und daß sie voneinander unabhängig sind, ist bei Betrachtung des Gesamtmarktes nicht zulässig. Die Auswirkung einer allgemeinen Lohnveränderung auf die Höhe der Gesamtnachfrage nach Arbeitsleistungen ist nidit eindeutig bestimmbar. a) Wegen der zeitlichen Spanne zwischen Produktionskosten und Produkterlös hängt die Wirkung von allgemeinen Lohnveränderungen auf die Gesamtnachfrage nach Arbeitsleistungen wesentlich ab vom erwarteten künftigen Absatz der Produkte. Vollzieht sich z. B. die allgemeine Lohnsenkung durch eine zeitliche Folge partieller Lohnsenkungen, so wird dieser Verlauf und eine ihn begleitende Folge von Senkungen der Produktpreise als Zeichen für eine anhaltende depressive Entwicklung gedeutet werden können; Lohnsenkungen werden dann zu keiner Beschäftigungsausweitung veranlassen. Im entgegengesetzten Fall der Hochkonjunktur werden Lohnerhöhungen die Nach-
Löhne und Gesamtbeschäftigung
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frage nach Arbeitsleistungen nicht drosseln, wenn eine Fortsetzung des konjunkturellen Aufstiegs erwartet wird. b) Durch gleiche Erwartungen bewirktes gleichsinniges Verhalten der Unternehmer trägt zur Herbeiführung des erwarteten Zustandes bei. Wird allgemein erwartet, daß durch eine Lohnsenkung die „Ertragsbasis" der Unternehmungen verbessert worden ist und die Produktpreise nicht fallen werden, so wird die Produktion ausgedehnt, damit aber auch durch erhöhtes Lohneinkommen insgesamt (bei entsprechend hoher Elastizität der Nachfrage nach Arbeitsleistungen) die Nachfrage nach Produkten verstärkt, so daß das Mehrangebot nicht zu einem preisdrückenden Überschuß wird. Dies bezieht sich v o r allem auf die B e d e u t u n g der L o h n höhe f ü r die konjunkturellen Schwankungen des W i r t s c h a f t s a b l a u f s : diese sind durch E i n f l ü s s e bestimmt, gegen deren Gewicht die H ö h e der L ö h n e nicht mit ausreichender W i r k u n g ausgleichend v e r ä n d e r t w e r d e n k a n n . Allgemeine L o h n v e r ä n d e r u n g e n gelten d a h e r nicht als geeignetes M i t tel z u m Ausgleich konjunktureller Schwankungen. a) Sie sind — wenn überhaupt — nur empfohlen worden in der Annahme, daß durch Lohnsenkungen eine Depression verhindert oder abgestoppt werden könnte; dagegen ist eine Lohnerhöhung zur Bremsung einer Hochkonjunktur nie in Betracht gezogen worden. In beiden Fällen aber wird neben dem „Kosteneffekt" der „Einkommens-Nachfrage-Effekt" von Lohnänderungen wirksam. b) Praktisch könnte eine durchgreifende allgemeine Lohnsenkung nur gesetzgeberisch erreicht werden und wäre nur in einer Katastrophenlage denkbar, auch dann mit zweifelhafter Wirkung. Bei freier und kollektiver Lohnbildung ist eine allgemeine und fühlbare Lohnsenkung äußerst unwahrscheinlich. 3. und
Vollbeschäftigung Arbeitslosigkeit
„ U n f r e i w i l l i g e Arbeitslosigkeit" liegt v o r , wenn z u m geltenden L o h n das A n g e b o t v o n Arbeitsleistungen f ü r F r e m d a r b e i t die N a c h f r a g e n a d i Arbeitsleistungen übersteigt, ohne daß durch L o h n s e n k u n g ein Gleichgewicht herbeigeführt w e r d e n kann. 5*
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Arbeit und L o h n
„ F r e i w i l l i g " ist die Arbeitslosigkeit jenes Teils der arbeitsfähigen Bevölkerung, der bei d e m geltenden L o h n auf Angebot von Arbeitsleistungen verzichtet. Diese ist also sowohl mit „Gleichgewichtslohn" wie mit „Vollbeschäftigung" vereinbar.
Von unfreiwilliger Arbeitslosigkeit auf Teilmärkten, die durch Veränderungen der Lohnrelationen und Verlagerung des Angebots beseitigt werden kann („Fluktuationsarbeitslosigkeit"), bzw. von jahreszeitlichen Schwankungen (etwa Baugewerbe) bedingt ist („Saisonarbeitslosigkeit") — vgl. oben § 3 — , ist zu unterscheiden die unfreiwillige Arbeitslosigkeit als Gesamterscheinung im Zustand volkswirtschaftlicher Depression. In e x t r e m e n Fällen, wie in der Weltwirtschaftskrise um die W e n d e der dreißiger J a h r e , stieg die Z a h l der unfreiwillig Arbeitslosen in Deutschland a u f 31 °/o der Arbeitnehmer (gleich 5 , 8 5 Mill., J u n i 1 9 3 3 ) mit entsprechender Einbuße an G ü t e r produktion.
Unfreiwillige Arbeitslosigkeit als Gesamterscheinung ist die Folge unzureichender Höhe der gesamten wirksamen Nachfrage nach produzierten Gütern und nach Dienstleistungen. (Vgl. Bd. I V , Kap. I.) H i e r v o n zu unterscheiden ist Unterbeschäftigung in jenen Fällen, in denen eine Volkswirtschaft unzureichend mit P r o duktionsmitteln ( R e a l k a p i t a l , evtl. auch B o d e n ) ausgestattet ist (Deutschland nach Kriegsende, ferner die sog. „unterentwickelten" Gebiete), so d a ß mangels Produktionsmitteln nicht alle Arbeitswilligen b z w . nur mit einer sehr geringen G r e n z p r o d u k t i v i t ä t ( „ v e r k a p p t e Arbeitslosigkeit") eingesetzt werden können („strukturelle Arbeitslosigkeit").
In einer theoretischen Gleichgewichtslage mit ausgeglichenen Lohnrelationen wird das Lohnniveau im wesentlichen bestimmt durch die Grenzproduktivität der Arbeit. Ein Fallen des realen Lohnes gemessen am realen Grenzprodukt der Arbeit müßte daher zu verstärktem Einsatz von Arbeit führen. Aber der unberechenbare „Einkommenseffekt" einer allgemeinen Senkung der Geldlöhne begrenzt die Möglichkeit, durdi freie oder erzwungene
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S e n k u n g des a l l g e m e i n e n L o h n n i v e a u s d i e V o l k s w i r t s c h a f t zuverlässig im Z u s t a n d der „Vollbeschäftigung" zu halten. I n A b b . 13 sei O Q i die „Vollbeschäftigung" darstellende Arbeitsmenge, so d a ß A A die (als lohnunelastisch angenommene) Gesamtangebotskurve von A r b e i t darstellt. Ist N N die
lohnelastische N a c h f r a g e k u r v e nadi Arbeitsleistungen insgesamt, so w ä r e der Gleichgewichtslohn L i . W i r d aber bei einem geltenden L o h n von L (mit Arbeitslosigkeit Q Q i ) der Lohn a u f L i gesenkt, so k a n n der E i n k o m m e n s e f f e k t der Lohnsenkung die (erwartete) N a c h f r a g e nach P r o d u k t e n so beeinflussen, d a ß sich die N a d i f r a g e k u r v e nach Arbeitsleistungen nach N ' N ' verlagert, so d a ß die Beschäftigungsmenge O Q bleibt. Bei einer weiteren Lohnsenkung auf L2 k ö n n t e eine abermalige Verlagerung der N a c h f r a g e k u r v e auftreten etc. F ü r e i n e w a c h s e n d e W i r t s c h a f t w i r d ein solcher A n t e i l des A r b e i t s e i n k o m m e n s a m z u n e h m e n d e n S o z i a l p r o d u k t gefordert, d a ß unter Beachtung der N o r m „soziale G e rechtigkeit" durch ausreichende N a c h f r a g e nach Ver-
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Arbeit und
Lohn
brauchsgütern wie durch ausreichende Neubildung von Kapital die Voraussetzungen für anhaltendes und stetiges Wachstum gesichert bleiben, daß aber diese Voraussetzungen nicht durch eine staatliche Steuerung geschaffen werden, die mit einer freien Wirtschafts- und Sozialordnung nicht mehr vereinbar wäre. Eine „freie" Lohnbildung muß daher bei einem im ganzen ausreichend hohen Maß der Beschäftigung die Anpassungsfähigkeit der Wirtschaft an die sich im Wachstum ändernden Produktions- und Nachfrageverhältnisse gewährleisten, indem die Preis- und Lohnrelationen beweglich bleiben, — sie soll andererseits das Lohnniveau so in Einklang mit dem Wachstum halten, daß keine inflatorischen Erscheinungen auftreten. Als „Dreiecksproblem" bezeichnet man die F r a g e nach der Vereinbarung der drei Ziele: Vollbeschäftigung — Stabilität des Geldwerts bzw. des Preisniveaus (und der Devisenkurse) — freie L o h n - und Preisbildung. D i e Verbindung v o n Preisstabilität und freier Lohnbildung kann u. U . den vorübergehenden Verzicht a u f Vollbeschäftigung erfordern, um die L o h n e n t wicklung unter dem Druck möglicher o d e r tatsächlicher Arbeitslosigkeit zu halten (liberale Lösung). Vollbeschäftigung verbunden mit Preisstabilität kann staatliche E i n g r i f f e in die L o h n und Preisbildung erforderlich machen (planwirtschaftlich-dirigistische Lösung). Schließlich k a n n die Vereinigung v o n Vollbeschäftigung mit freier L o h n - und Preisbildung die Stabilit ä t des Geldwerts durch inflatorische Entwicklungen gefährden.
Von „Lohninflation" ist zu sprechen, wenn in einer ausreichend hoch beschäftigten Wirtschaft die Nachfrage nach Arbeitsleistungen die Durchsetzung von Lohnerhöhungen ermöglicht, die nicht durch erhöhte reale Produktion bzw. Senkung der realen Kosten („Rationalisierung") ausgeglichen werden können, daher bei entsprechender Höhe der Nachfrage auf die Produktpreise weitergewälzt werden und das Preisniveau in Bewegung bringen. Die Steigerungsrate der Produktivität gilt daher als Maß für vertretbare Lohnerhöhungen. D i e Durchführung einer solchen „produktivitätsorientierten L o h n p o l i t i k " ist indessen schwierig, weil
Löhne und Gesamtbesdiäftigung
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a) die Wachstumsrate in den einzelnen Wirtschaftszweigen und Betrieben sehr unterschiedlich ist, so daß eine Anpassung der Löhne an eine durchschnittliche Wachstumsrate die Kosten und Gewinne unterschiedlich beeinflußt, b) die durch Lohnerhöhungen gestiegene Nachfrage sich nicht proportional zur Zuwachsrate auf das Angebot der verschiedenen Güter verteilt, c) die Kontrakteinkommen der nicht in der Produktion Beschäftigten (Beamten, Rentner) sich tendenziell der Lohnentwicklung anpassen und die Nachfrage verstärken, d) die Produktivitätszunahme nicht von, anderen Einflüssen auf die Kostenstruktur (z. B. vorübergehende Preissenkung für importierte Rohstoffe) isoliert werden kann, e) von der Nachfrageseite ausgelöste Preis- und Gewinnerhöhungen den Wettbewerb der Unternehmungen um knappe Arbeitskräfte durch Lohnerhöhungen möglich machen. Das sog. „Dilemma-Modell" unterstellt, daß die Löhne stärker steigen als die Produktivität, und die Kostensteigerung in höhere Produktpreise übertragen wird. Die Geldpolitik steht nun vor einem „Dilemma": bei elastischer Geldversorgung „bestätigt" sie die Preiserhöhung und ermöglicht daher eine weitere Runde der Lohn-Preis-Steigerung. Bei unelastischer Geldversorgung dagegen macht sie einen Teil der mit gestiegenen Kosten erstellten Güter unabsetzbar zu kostendeckenden Preisen, bewirkt daher Produktionseinschränkung und Beschäftigungslosigkeit. Statt durch konstantes Preisniveau und im M a ß e der Produktivitätszunahme steigende L ö h n e kann theoretisch das gestiegene Sozialprodukt durch fallende Preise bei konstanter H ö h e der Geldeinkommen verteilt werden. P r a k tisch erweist sich aber eine solche L o h n - und Preispolitik als kaum durchführbar. Eine Preissenkung ist nur wahrscheinlich bei rückläufigem Absatz, also Drude auf die Beschäftigungslage und kräftiger Konkurrenz auf den Absatzmärkten. Eine Senkung der Stücklöhne im Maße der Produktivitätszunahme würde erheblichen Widerständen begegnen und würde die Arbeiter zum Widerstand gegen produktive Fortschritte anreizen. Außerdem ist der Einfluß der Erwartung ständig fallender Preise auf die Investitionsbereitschaft der Unternehmungen wachstumshemmend.
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B o d e n und B o d e n e r t r a g
Kap. III. Boden und Bodenertrag § 1. Boden als Produktionsfaktor 1. B e g r i f f Mit „Boden" als Bezeichnung eines Produktionsfaktors sind genutzte und bewirtschaftete „Naturgaben" gemeint. Bewirtschaftung setzt Verfügungsberechtigung voraus, begründet durch ein Eigentumsverhältnis, das in gewissen Fällen (z. B. Fischfang auf dem offenen Meer) durch Okkupation „freier" Naturgaben neu geschaffen wird. Die wichtigsten bewirtschafteten Naturgaben sind jene, deren Nutzung durch Eigentum an Grund und Boden i. e. S. reguliert wird, und zwar als landwirtschaftliche Nutzung, als Ausbeutung von Bodenvorkommen (Kohle, Erze etc.) und als Standort für Bauten, Verkehrsanlagen etc. Die klassische Theorie trennte diesen Produktionsfaktor scharf vom „ K a p i t a l " („produzierten Produktionsmitteln"), weil der Boden im definierten Sinne weder produziert sei noch durch Nutzung gemindert werde, das Gesamtangebot vielmehr mengenmäßig unveränderlich und „kostenlos" sei. a) N a c h allein der verdanken, S t o f f e nur
der L e h r e der P h y s i o k r a t e n ist in der P r o d u k t i o n M i t w i r k u n g des Bodens ein „reiner Uberschuß" zu da menschliche Arbeit die v o n der N a t u r gelieferten u m f o r m e n könne.
b) D a s Interesse der K l a s s i k e r richtete sich auf die Verteilung des P r o d u k t i o n s e r t r a g e s auf die „ K l a s s e n " der Arbeiter, K a p i t a l i s t e n und G r u n d e i g e n t ü m e r ; bei der weit verbreiteten F o r m der Pacht f ü r landwirtschafliehe Betriebe schien als Q u e l l e des arbeitslosen E i n k o m m e n s der Verpächter (Grundeigentümer) die Leistung der „ N a t u r " im P r o d u k t i o n s p r o z e ß in Betracht zu kommen.
Die neuere Theorie stellt den Produktionsfaktor Arbeit den sachlichen Produktionsmitteln gegenüber, weil in den Preisbildungsvorgängen kein wesentlicher Unterschied zwischen „Boden" und (langfristigen) Kapitalgütern besteht.
Boden als Produktionsfaktor
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2. D i e A n g e b o t s m e n g e an B o d e n l e i s t u n g e n Daß Boden gegebener Lage und Qualität physisch eine gegebene Größe ist, bedeutet noch nicht Knappheit der bewirtschafteten Bodenleistungen im ökonomischen Sinne. Ihre „ökonomische Knappheit" ist nur graduell von der aller bewirtschafteten Güter und Leistungen unterschieden, da nach Kosten- und Ertragserwägungen Art und Menge des Angebots an Leistungen der Nachfrage angepaßt werden kann. Dabei wird der „Boden" als Träger dieser Leistungen durch Bearbeitung in seiner Qualität und seinem Wert verändert, so daß er nicht mehr als „unproduziert" von „produzierten Kapitalgütern" unterschieden werden können. a) Der genutzte Boden ist selten im Naturzustand, sondern Ergebnis langer Kulturarbeit. Seine Leistungen sind keineswegs unzerstörbar (z. B. Versteppung, Erosion), so daß auch die landwirtschaftlichen Nutzungsformen (wie z. B. die Fruchtwechselwirtschaft der westeuropäischen Bauernwirtschaften) nicht nur bodennutzend, sondern auch bodenerhaltend sind. Die Bewirtschaftung des Bodens geschieht durch Arbeits- und Kapitalleistungen, und zwar nicht nur zur Erzielung eines bestimmten Ertrages, sondern auch als „Investierung" zum Ausgleich der Abnutzung des Bodens und zur Erhöhung seines Ertragswertes. b) Für Bodenvorkommen gilt, daß die Technik fortschreitende Verwendungsmöglichkeiten für viele früher ungenutzte Vorkommen geschaffen hat, so daß die Technik in gewissem Sinne Naturgaben zu ökonomischen Gütern macht.
Von einem „Bodenmonopol" als Wirkung der vollständigen Okkupierung des unvermehrbaren Bodens kann auch nicht im Sinne der Beherrschung einer absolut gegebenen Angebotsmenge gesprochen werden, da zum ökonomischen Monopolbegriff die Zusammenfassung des Angebots in einer Hand gehört. Die nach örtlicher Lage und Qualität sehr unterschiedlichen Bodenleistungen führen zu partiellen, gegeneinan-
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Boden und Bodenertrag
der isolierten M ä r k t e n m i t d i f f e r e n z i e r t e n Preisen, w o b e i auf der A n g e b o t s s e i t e der B o d e n l e i s t u n g e n r e g e l m ä ß i g ein „ u n v o l l k o m m e n e r M a r k t " vorliegt. I m besonderen ergibt sich so ein Wettbewerb zwischen verschiedenen Nutzungsarten, denen ein bestimmter Boden zugef ü h r t werden kann. Schon dadurch wird die Angebotsmenge f ü r bestimmte Leistungen mengenmäßig veränderlich, ferner auch durch den G r a d der Intensität der Bodennutzung (z. B. Hochhäuser bei K n a p p h e i t an Boden bestimmter Lage) sowie durch Ausweitung des Angebotsmarktes mit H i l f e von Verkehrsmitteln (Heranziehung von überseeischen Böden f ü r die Versorgung Europas). W e n n im Erlös f ü r B o d e n l e i s t u n g e n „ R e n t e n " (im volkswirtschaftlichen Sinne) auftreten, sind sie nicht prinzipiell v o n Rentenerscheinungen anderer A r t , namentlich im Ertrag langfristiger K a p i t a l g ü t e r , unterschieden, so d a ß die klassische A b l e i t u n g der „Grundrente" als einer d e m B o d e n eigentümlichen E r t r a g s f o r m d e n V e r h ä l t n i s s e n nicht gerecht w i r d . a) I m besonderen wird der Wert eines bestimmten Bodens durch den erzielten E r t r a g einschließlich etwaiger Rentenanteile bestimmt, so d a ß privatwirtschaftlich die „Bodenrente" nicht von jeder anderen „Rendite" eines angelegten Kapitals unterscheidbar ist. Eine Differenz zwischen Verkaufswert und kapitalisiertem Ertragswert müßte durch den Wettbewerb beseitigt werden. b) D e r Forderung, die Bodenrente als unverdienten Gewinn wegzusteuern, steht die entgegengesetzte gegenüber, durch Schutzzölle und andere M a ß n a h m e n die Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse so zu gestalten, d a ß sie mindestens die Deckung der Produktionskosten sichern; zu diesen gehört aber auch die als Verzinsung des Bodenwertes auftretende Rente.
§ 2. Grundrente und Bodenertrag 1.
Die
klassische
G ru n d r en t e n th eo ri e
N a c h der klassischen T h e o r i e w e r d e n P r o d u k t p r e i s e langfristig durch die realen P r o d u k t i o n s k o s t e n der Pro-
Grundrente und Bodenertrag
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duktionsfaktoren (z. B. der Lohn durch den realen Bedarf einer Arbeiterfamilie) bestimmt. D a die „ursprünglichen und unerschöpflichen Kräfte des Bodens" (Ricardo) definitionsgemäß keine Produktionskosten haben, können sie bei der Bildung der Produktpreise nicht mitbestimmend sein; ihr Einsatz ist „kostenlos". Die gegebene Menge an „Boden" hat keinen Angebotspreis und bleibt unabhängig von der Höhe des erzielten Entgelts „auf dem Markt", weil durch Zurückziehen des Angebots keine Kosten erspart werden und nur in das ertragslose Brachliegen ausgewichen werden kann. Eine Grundrente kann daher vom Bodeneigentümer nur erzielt werden, wenn ein Überschuß des Produktpreises über die Produktionskosten vorliegt. Die klassische Grundrententheorie ist unter d e m Einfluß des K a m p f e s um die Beibehaltung der englischen K o r n z ö l l e und der Preissteigerung in den napoleonischen K r i e g e n durch E d w a r d West ( 1 8 1 5 ) , R o b e r t Malthus ( 1 8 1 4 / 1 5 ) u. a., namentlich aber durch D a v i d R i c a r d o entwickelt worden.
Trotz der Knappheit des Bodens kann die Nachfrage den Preis für „Getreide" (als Ausdruck für alle Bodenprodukte) nicht über die realen Grenzkosten der Produktion hinauftreiben; daher kann es (nach Ricardo) keine „absolute" Grundrente geben. Die H ö h e der N a c h f r a g e bestimmt die „ m a r g i n a l e " V e r w e n dung des „ G r e n z b o d e n s " geringster Q u a l i t ä t ; die realen Kosten der Erzeugung einer Produkteinheit in dieser Verwendung bestimmen den Getreidepreis. D a nach der klassischen L o h n theorie der reale ( e t w a in Getreideeinheiten gemessene) L o h n nicht dauernd unter die Lebenshaltungskosten sinken kann, müssen sich die Geldlöhne den steigenden Getreidepreisen a n passen, wenn die N a c h f r a g e zur V e r w e n d u n g schlechterer B ö den bzw. zur intensiveren Ausnutzung der begrenzten B o d e n menge zwingt. Einen Ertragsüberschuß, der als R e n t e verfügbar wäre, über die Kosten hinaus gibt es in der marginalen E r z e u gung nicht, der „ G r e n z b o d e n " bleibt daher rentenlos.
Die klassische Grundrente ist vielmehr stets „Differentialrente": weil der Preis für eine Produkteinheit den realen Kosten in der marginalen Erzeugung entspricht, liegt
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Boden und Bodenertrag
er bei „intramarginaler" Erzeugung über den Kosten; die D i f f e r e n z kann als Grundrente v o m Bodeneigentümer beansprucht werden. Wenn Bodenpächter infolge unterschiedlicher Böden bei A u f wand gleicher Produktionskosten unterschiedliche Profite erzielen, so wird ihr Wettbewerb um die besseren Böden deren Pachtpreise so hoch treiben, daß der Gewinnsatz auf allen Böden der gleiche wird. Drei Formen der Differentialrente werden unterschieden: a) „Qualitätsrente": gleiche Aufwendungen an Arbeit und Kapital erbringen auf Böden unterschiedlicher Qualität unterschiedliche Erträge; der Produktpreis deckt die Kosten der Aufwendungen auf dem schlechtesten Boden, erbringt also für die besseren Böden einen Überschuß. b) „Lagerente": marktferner gelegener Boden verursacht Transportkosten, die im Produktpreis entgolten werden; marktnäherer Boden erzielt einen Überschuß in H ö h e der ersparten Transportkosten. c) „Intensitätsrente": Sukzessiver Einsatz gleicher Einheiten von Arbeit und Kapital auf einem Bodenstück wird bis zur „Intensitätsgrenze" erfolgen, d. h. bis die letzte Einheit als Ertragszuwachs nur soviel bringt, wie sie kostet (Grenzkosten = Grenzertrag). Die vorhergehenden Einsatzeinheiten erbringen daher einen Ertragsüberschuß über ihre Kosten. Zunehmende N a c h f r a g e nach Bodenprodukten bedingt zu ihrer Deckung die Inanspruchnahme schlechterer oder marktfernerer Böden, oder eine erhöhte Intensität der Bearbeitung. D a h e r steigt der Preis für die Produkteinheit, während die Produktionskosten auf den bisher in A n spruch genommenen Böden nicht steigen. D i e steigenden Produktpreise erhöhen also die Renten als D i f f e r e n z z w i schen gleichen Kosten und höheren Erlösen. H o h e Renten sind also nicht Ursache s o n d e r n Folge h o h e r P r o d u k t preise. Stets ist hier vorausgesetzt, d a ß die Technik der Bodenbearbeitung b z w . des Transports unverändert bleibt. Technische Fortschritte, welche die Ergiebigkeit der Pro-
Grundrente und Bodenertrag
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duktion mit gegebenem Einsatz erhöhen, bremsen den Preisauftrieb und die Erhöhung der Renten bei steigender Nachfrage. Die Anwendung dieses Rentenprinzips auf bebaute städtische Grundstücke weist Besonderheiten auf: a) Die Lagerente kommt nicht zum Ausdruck in geringeren Kosten für die Erbringung von Leistungen gleichen Preises, sondern in höheren Erlösen (für Pacht, Miete etc.) bei (im wesentlichen) gleichen Erstellungskosten für Bauten. b) Der Intensitätsrente entspricht der Grad der vertikalen Ausnutzung durch Hochführung der Bauten mit einem mit der Höhe abnehmenden Ertragszuwachs bei steigenden Baukosten je Stockwerk
2. D a s E r t r a g s g e s e t z in A n w e n d u n g auf B o d e n Nach klassischer Auffassung bilden sich Differentialrenten, weil bei Ausdehnung der Produktion Boden nicht vermehrt oder doch nicht in gleicher Proportion vermehrt eingesetzt werden kann wie der Faktor Arbeit (bzw. Kapital), d. h. weil in der Faktorkombination der Boden relativ knapper wird. Die neue Kombination ist unergiebiger als die bisherige; bezogen auf Arbeitskosten: die Arbeitseinheit ist mit weniger Bodeneinheiten ausgestattet als bisher, daher sind zur Erstellung einer Produkteinheit (etwa 1 t Getreide) mehr Arbeitskosten aufzuwenden als bisher. Die den Produktpreis bestimmenden Produktionskosten dieser Einheit Getreide sind höher als die bisherigen, die Differenz ist „Grundrente". Das ist der Fall der „Intertsitätsrente". Im Falle der „Qualitätsrente" und der „Lagerente" wird zwar auch die Bodenmenge vermehrt, aber nicht um homogene, sondern um weniger ergiebige Einheiten, so daß auch hier die Faktorkombination ungünstiger wird.
Diese Betrachtungsweise entspricht dem allgemeinen Ertragsgesetz (vgl. Bd. II, Kap. V, § 2) und dem Wert des Grenzprodukts als bestimmend für den Anteil der einzel-
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Boden und Bodenertrag
nen Produktionsfaktoren am gesamten Produktwert (vgl. Bd. III, Kap. I). Wenn die Klassik den Ertragsanteil des Bodens als „Grundrente" scharf als preisbestimmt von den Ertragsanteilen der Arbeit und des Kapitals als preisbestimmend abhob, so einmal auf Grund ihrer Preistheorie, nach welcher langfristig die Kosten den Preis bestimmen, Boden aber keine Produktionskosten hat, dann hinzukommend, weil das Ertragsgesetz nicht in seiner allgemeinen Gültigkeit für alle Faktorkombinationen erkannt war, sondern als „Bodenertragsgesetz" nur auf die landwirtschaftliche Produktion bezogen wurde, bei der die gegebene Bodenmenge als konstanter Faktor behandelt wurde (Turgot, Ricardo u. a.). a) Das Gesetz war der Ausdruck der uralten Erfahrung des Landmanns, daß er den Ertrag einer gegebenen Bodenfläche nicht unbegrenzt durch Vermehrung des Arbeits- und Kapitalaufwandes, z. B. zusätzliche Düngung, steigern kann. Auch sind die Möglichkeiten erhöhter Arbeitsproduktivität durch verstärkte Arbeitsteilung und Maschinentechnik in der Landwirtschaft geringer als in der Industrie. Dagegen unterstellte man für die gewerbliche Produktion, daß die entscheidenden Faktoren Arbeit und Kapital mengenmäßig nicht begrenzt seien, daher auch kein abnehmender Ertragszuwachs bei Produktionsausdehnung eintreten müsse. b) Der Ausdruck „abnehmender Bodenertrag" darf nicht irreführen: was bei konstant gehaltener Bodenmenge abnimmt, ist das Grenzprodukt der variablen Faktoren Arbeit und Kapital.
Daß die Klassik den gesamten Bodenertrag als Rente bezeichnet, folgte aus der Annahme, daß -das Gesamtangebot mengenmäßig konstant sei, und daß der Boden nur in Brachliegen ausweichen könne," so daß die „Kosten" als „entgangener Nutzen" (opportunity costs) null seien. Steht aber der Boden im „ökonomischen Mengenverhältnis", d. h. ist er in bezug auf die Nachfrage knapp, so ist sein Einsatz auch nicht „kostenlos": vielmehr sind die Kosten in einer bestimmten Verwendung der entgangene Nutzen in der nächstgünstigen, und nur ein Entgeltsüberschuß über diese Kosten ist „Rente". So ergibt sich für
Grundrente und Bodenertrag
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Boden gegebener L a g e und Q u a l i t ä t ein Knappheitspreis, der durch den W e t t b e w e r b und die Substitutionsbeziehungen zu anderen F a k t o r e n gebildet w i r d . „Gewiß sind mit allen klassischen drei Fällen von Grundrente (Qualitäts-, Intensitäts- und Lagerente) die Sachlagen richtig gesehen, aus denen heraus der Eigentümer eines Bodens bei Verpachtung seiner Nutzung eine Erhöhung des Pachtpreises erzielen kann und es ist gewiß richtig, daß sich aus allen diesen Fällen eines ergibt: ,Die Rente ist die Folge und nicht die U r sache des Preises der Produkte, die auf dem Boden erzeugt werden.' Aber es ist ganz und gar nicht etwa ein neues oder besonderes Prinzip, aus dem heraus die Bodenrente erklärt wird, sondern es ist das ganz allgemeine Prinzip der Zurechnung eines Ertragsanteiles auf eines der Produktivgüter, die bei Erzielung des Ertrages mitgewirkt haben." (v. ZwiedineckSüdenhorst, Rentenprinzip oder Rentenstellung. I n : v. Zwiedineck-Südenhorst, Mensch und Wirtschaft Bd. I. Berlin 1955, S. 269 f.) 3.
B o d e n e r t r a g
und
Rentenbildung
Ist das A n g e b o t an B o d e n bestimmter L a g e und A r t gegeben und nicht monopolisiert, so k a n n kein Preis für Bodenleistungen erzielt werden, wenn die N a c h f r a g e nicht die gesamte Angebotsmenge übertrifft. D a s heißt: nicht genutztes L a n d ist bei jedem Preis über null im Angebot völlig elastisch, wird dagegen alles L a n d genutzt, so ist das Angebot in bezug auf den Preis völlig unelastisch. SS ist die Angebotskurve der gegebenen Menge an homogenen Bodeneinheiten (Abb. 14 a). Nach den Ertragsgesetzen ist die Nachfrage bestimmt durdi den Wert des Grenzprodukts des Bodens, d. h. es werden mit einer gegebenen Menge an sonstigen Faktoren (Arbeit und Kapital) soviel Bodeneinheiten kombiniert, daß die Grenzkosten des Bodens dem Wert seines Grenzprodukts gleich sind. D D sei die Kurve des Werts des Grenzprodukts des Bodens. Bearbeitet wird die Bodenmenge O A : dem Wert des Grenzprodukts null entsprechen die Grenzkosten null des Bodens. Der Uberschuß A C an Boden und der Wettbewerb der Bodeneigentümer verhindern die Bildung eines positiven Preises für Bodenleistungen. Der Punkt B als Schnittpunkt der D D - K u r v e mit der Angebotskurve von Bodenleistungen
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Boden und Bodenertrag
bestimmt den „negativen" Preis f ü r Bodenleistungen in H ö h e von B C : es ist die Subvention, die dem Grenznutzer des Bodens gezahlt werden muß, wenn der gesamte Boden in K u l t u r genommen werden soll.
Steigende Nachfrage nach Bodenprodukten bzw. erhöhte Preise verlagern die Nachfragekurve nach Boden (identisch mit der Kurve des Wertes des Grenzprodukts) nach rechts oben. Sofern sich nun ein Schnittpunkt mit der Angebotskurve im positiven Quadranten bildet, erhält der Boden einen Preis (Abb. 14 b). „Preis" je Einheit des Bodens ist O R . — Abgesehen von erhöhter Nachfrage kann die Verlagerung der K u r v e durch agrarpolitische M a ß n a h m e n (Einfuhrzölle, Subventionierung der Produktpreise etc.) erreicht werden.
Jeder Benutzer des homogenen Bodens wird soviel Boden bearbeiten, daß der Wert des Grenzprodukts der
Grundrente und Bodenertrag
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Bodeneinheit gleich deren Kosten ist. Bei vollkommenem Wettbewerb bestimmt daher der Wert des Grenzprodukts den Preis für die Bodeneinheit.
Ist die gesamte Bodenmenge in N u t z u n g und steigt die Nachfrage nach Bodenprodukten weiter, so wird die Intensität der N u t z u n g erhöht, indem der Bodeneinheit mehr Arbeits- und Kapitaleinheiten hinzugefügt werden. Sind die Bodenleistungen nicht homogen, so wird sich durch den Wettbewerb der Nachfrager der Preis den Qualitätsunterschieden anpassen. Auch diese „Qualitäts-" bzw. „Lagerenten" folgen den allgemeinen Preisbestimmungsgründen. Das eigentliche „Rentenprinzip" tritt auf, wenn Boden f ü r mehrere Verwendungen geeignet ist, und der Wett6
Paulsen, Allg. Volkswirtschaftslehre III
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Boden und Bodenertrag
bewerb um die besser geeignete Verwendung den Preis in dieser über den „Transferpreis" hinaustreibt (vgl. Kap. I, § 3).
Wenn unterstellt wird, daß der gesamte Boden nur in Brachlegen transferiert werden kann, ist der Gesamtertrag des Bodens Rente, nämlich ein Entgelt, das nicht erfordert wird, um den Boden als Produktionsfaktor beschaffbar zu machen. Für die einzelne Bodenverwendungsart dagegen ist Rente der Anteil am Ertrag, der den Transferpreis in der nächstgünstigen Verwendung übersteigt. a) Erbringt Land in einer bestimmten Verwendung einen Ertrag von 10,— D M je Einheit, in der nächstgünstigen von 6,— D M , so ist der Transferpreis 6,— D M . Jede Überbietung genügt, um das Land in die andere Verwendung hinüberzuziehen. Besteht ausreichender Wettbewerb, so wird der Preis auf 10,— D M steigen. Die Differenz ist Rente, um die der Preis bei monopolistischem Zusammenschluß der Nachfrager gesenkt werden könnte. Bei ausreichender Menge an Boden, der transferiert werden kann, und freiem Wettbewerb der Anbieter w ü r d e der Preis nicht wesentlich über 6,— D M steigen, dagegen bei monopolistischem Zusammenschluß der Anbieter auf 10,— D M heraufgesetzt werden können. b) In der Regel vollzieht sich ein Ertragsausgleich, weil der „Transferpreis" mit Verminderung der Bodenmenge steigt. Steigt etwa der Preis f ü r Gerste gegen den von Weizen, so wird Boden in die Gerstenerzeugung ü b e r f ü h r t , bis der Grenzertrag des Weizenbodens soweit gestiegen, der des Gerstenbodens so weit gefallen ist, d a ß der E r t r a g der letzten Bodeneinheit in beiden Verwendungsweisen gleich ist.
§ 3. Besonderheiten der Produktion und des Absatzes landwirtschaftlicher Erzeugnisse 1. E n t w i c k l u n g d e r l a n d w i r t s c h a f t lichen Produktion Die Produktivität der Landwirtschaft (Erzeugung je eingesetzer Arbeits- bzw. Bodeneinheit) ist in den Ge-
Produktion und A b s a t z landwirtschaftl. Erzeugnisse
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bieten des sich entwickelnden Industrialismus in den letzten zwei Jahrhunderten etwa proportional zu der der Industrie gestiegen; eine „agrarische Revolution" hat die „industrielle Revolution" begleitet. Neben institutionellen Änderungen (z. B. „Bauernbefreiung") war auch hier entscheidend die von zunehmend rationaler wirtschaftlicher Einstellung getragene Einführung neuer, auf wissenschaftlicher Grundlage entwickelter Methoden der Betiiebsführung und der Technik, wodurch u. a. die Kapitalintensität gegenüber der Arbeitsintensität so gesteigert wurde, daß in den U S A die „Investierung" in der Landwirtschaft (Wert des Landes, Ausrüstung, Viehbestand) je Einheit der Arbeit höher ist als in der Industrie.
Daher ist in "Westeuropa und Nordamerika die Nahrungsproduktion wesentlich stärker gewachsen als die Bevölkerung; entgegen den Annahmen der Klassiker (Malthus) ist weder eine Bodenknappheit als unzureichende Versorgungsmöglichkeit der Bevölkerung wirksam geworden, noch eine zunehmende Preissteigerung landwirtschaftlicher gegenüber industriellen Produkten, somit kein Bremsen der wirtschaftlichen Entwicklung durch steigende Lebenshaltungskosten. Vielmehr ermöglichte die Produktivitätssteigerung der Landwirtschaft die Versorgung des Nahrungsbedarfs mit immer kleiner werdendem relativen Anteil der landwirtschaftlich Tätigen an der Gesamtbevölkerung; die Landwirtschaft gab fortgesetzt Menschen an die anderen Wirtschaftszweige ab. Z. B. deckte in den U S A ein in der Landwirtschaft Tätiger 1820 den Bedarf für etwa 5 Personen, 1950 dagegen für etwa 21 Personen.
Das Wachstum des Sozialprodukts erfolgte in allen Industrieländern mit fortgesetztem Sinken des relativen Anteils der Landwirtschaft an der gesamten Wertschöpfung. a) In der Bundesrepublik fiel der Beitrag der Landwirtschaft zum Bruttosozialprodukt von 1 0 , 4 % im J a h r e 1950 auf 6,3 °/o im J a h r e 1960. Der Anteil der landwirtschaftlichen Erwerbspersonen an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen fiel von etwa 6"
Boden und Bodenertrag
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2 5 % auf etwa 15 %>, dagegen stieg der Produktionswert je Erwerbsperson in der Landwirtschaft von etwa 2050 D M auf etwa 4600 D M . b) „Wie sich der Anteil der landwirtschaftlichen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung entwickelt, hängt einfach davon ab, ob die p r o - K o p f - N a c h f r a g e nach Nahrungsmitteln schneller oder langsamer als die P r o d u k t i v i t ä t jeder landwirtschaftlich tätigen Person zunimmt. Sind beide Raten die gleichen, so wird das Verhältnis konstant bleiben, w ä h r e n d , wenn z. B. die Nachfrage pro Kopf um 0,8 %> im J a h r e und die P r o d u k t i v i t ä t pro Kopf gleichzeitig um 1,3 °/o zunimmt, in f ü n f z i g Jahren das Verhältnis der in der Landwirtschaft Tätigen um 22 °/o fallen wird (sagen wir von 60 °/o auf 47 %> der Bevölkerung). Der gezählte landwirtschaftliche Bevölkerungsanteil geht mit der Zunahme des p r o - K o p f - E i n k o m m e n s hauptsächlich deshalb zurück, weil die landwirtschaftliche P r o d u k t i v i t ä t pro Kopf schneller wächst als der entsprechende Verbrauch." (W. A. Lewis, Die Theorie des wirtschaftlichen Wachstums. Deutsch Tübingen-Zürich 1956, S. 375.) c) Von der Weltbevölkerung sind etwa 60 °/o gleich ca. 1,3 Mrd. Menschen im landwirtschaftlichen Sektor tätig, davon aber nur ca. 160 Mill. in Europa und N o r d a m e r i k a . — Dagegen entfielen 1954 87 °/o der industriellen Erzeugung der Welt auf Westeuropa und N o r d a m e r i k a . 2.
Die
Preisbildung
für l a n d w i r t s c h a f t l i c h e
Produkte
W e n n die z u n e h m e n d e P r o d u k t i v i t ä t der L a n d w i r t schaft d i e V e r s o r g u n g einer w a c h s e n d e n B e v ö l k e r u n g mit a b n e h m e n d e m r e l a t i v e n A n t e i l der landwirtschaftlich Erwerbstätigen ermöglicht, so w i r d diese T e n d e n z nicht a u f gehoben durch steigendes p r o - K o p f - E i n k o m m e n : der V e r brauch landwirtschaftlicher Erzeugnisse wächst nicht prop o r t i o n a l z u m E i n k o m m e n der Verbraucher, aus d e m gestiegenen E i n k o m m e n w e r d e n v i e l m e h r verstärkt i n d u strielle Erzeugnisse u n d persönliche D i e n s t e nachgefragt. Steigendes V e r b r a u c h e r e i n k o m m e n w i r d v o n einem bes t i m m t e n V e r s o r g u n g s s t a n d ab den N a h r u n g s m i t t e l b e d a r f insgesamt nicht mehr erhöhen, in der Z u s a m m e n s e t z u n g
Produktion und Absatz landwirtschaftl. Erzeugnisse
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aber eine Verschiebung v o n d e n „ G r u n d n a h r u n g s m i t t e l n " (Brot, K a r t o f f e l n etc.) z u V e r e d e l u n g s p r o d u k t e n (Butter, Eier, Fleisch, Gemüse, O b s t etc.) b e w i r k e n . Die Elastizität der Nachfrage nach Grundnahrungsmitteln in bezug auf das Einkommen wie in bezug auf den Preis ist daher sehr gering, zum Teil kleiner als null durch die Bedarfsverschiebung zu Veredelungsprodukten hin. D i e A n p a s s u n g des A n g e b o t s an die G r ö ß e u n d V e r t e i l u n g der N a c h f r a g e nach N a h r u n g s m i t t e l n ist hemmt, und zwar
die ge-
a) durch die Gebundenheit der P r o d u k t w a h l durch A r t und Lage des Bodens, Klima etc., b) durch den begrenzten G r a d der Beeinflussung der P r o duktion durch die Technik infolge der Abhängigkeit vom Wetter und anderen nicht beeinflußbaren Faktoren, zugleich Grenzen der Spezialisierung durch die Verbundenheit der Erzeugung verschiedener Produkte, c) durch die Langfristigkeit der Produktionsvorgänge, wie geringe Umschlagshäufigkeit des fixen Kapitals, zeitliche Spanne zwischen Beginn und E n d e der Produktion. Je w e n i g e r die m e n g e n m ä ß i g e A n p a s s u n g der P r o d u k t i o n an die N a c h f r a g e gelingt, u m s o stärker w e r d e n bei freier Preisbildung die P r e i s v e r ä n d e r u n g e n sein. Bei unentwickelten Transportverhältnissen und weltwirtschaftlichen Beziehungen wirkten sich ungünstige Ernten in überproportionalen Preiserhöhungen f ü r die Grundnahrungsmittel aus. Nach der „King'schen Regel" (Gregory King, 17. J a h r h u n d e r t ) würden unter den damaligen Zeitverhältnissen bei einem Fehlbetrag der Ernten um 10°/o die Preise um 30 °/o steigen, bei 20 %> um 80 %>, bei 50 %> um 4 5 0 % . (Im analytischen Ausdruck: sehr hoher Wert der Elastizität des Preises in bezug auf die Angebotsmengen, d. h. von — : — ) .
— In
der neueren Zeit handelt es sich um überptoportionalen Preisdruck durch Angebotsüberschüsse. Je stärker die L a n d w i r t s c h a f t marktorientiert ist und nicht nur g e r i n g f ü g i g e Überschüsse über den E i g e n v e r -
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Boden und Bodenertrag
brauch „vermarktet", u m so stärker ist die A b h ä n g i g k e i t v o n d e n auf d e m M a r k t erzielten Erlösen. F a l l e n d e Preise führen daher nicht n ö t w e n d i g zu einer Einschränkung, s o n d e r n sogar z u einer V e r m e h r u n g des A n g e b o t s („rückw ä r t s geneigte A n g e b o t s k u r v e " , v g l . K a p . II, § 2, Z i f f . 6) u n d verstärken d e n Preisdruck. U m g e k e h r t w i r d e i n e P r o d u k t i o n s a n p a s s u n g an e r h ö h t e N a c h f r a g e sich zeitlich so v e r z ö g e r t a u s w i r k e n k ö n n e n , d a ß die Preisbildung erneut gestört w i r d (vgl. „Spinnwebtheorem", Bd. II, K a p . V I , § 3, Z i f f . 2). Es „läßt sich insgemein sagen, d a ß in dem Abhängigkeitsverhältnis Preis/Angebot in der Ernährungswirtschaft nicht der Preis dominiert, sondern das Angebot. U n d da . . . auch in dem Preis-Nachfrageverhältnis der Preis stärker von der Nachfrage als die N a c h f r a g e vom Preis beeinflußt wird, erscheint der Preis in der Ernährungswirtschaft mehr in geführter denn in führender Rolle, was z w a r nicht ausschließt, d a ß auch mittels und durch die Preise erhebliche Wirkungen erzielt werden können: N u r sind solche Wirkmöglichkeiten enger begrenzt als in anderen Wirtschaftsbereichen, in denen der Mensch — als Konsument wie als P r o d u z e n t — der N a t u r in freierem Verhältnis gegenübersteht." (W. Abel, Artikel: Agrarpreise. I n : H a n d wörterbuch der Sozialwissenschaften.) D e r P r o z e ß der A b g a b e v o n P r o d u k t i o n e n aus der L a n d w i r t s c h a f t in Industrie u n d G e w e r b e h a t sich f o r t gesetzt (z. B. synthetische S p i n n s t o f f e , Ersatz tierischer, d. h. landwirtschaftlich erzeugter Z u g k r a f t durch industriell erzeugte), er greift wachsend auch in die V e r a r b e i t u n g u n d d e n A b s a t z landwirtschaftlicher Erzeugnisse ein. Durch Ausdehnung und Verfeinerung der Transport-, Lagerungs- und Absatzprozesse wird ein wachsender Teil der Verbraucherausgaben f ü r landwirtschaftliche Erzeugnisse absorbiert und erreicht nicht den landwirtschaftlichen Produzenten (in den USA im Durchschnitt 60 %> der vom Verbraucher gezahlten Preise). Daher werden Verbilligungen der eigentlichen Produktion nur abgeschwächt in den Absatzpreisen wirksam und f ü h r e n bei der ohnehin geringen Preiselastizität zu keinen wesentlichen Mehreinnahmen f ü r die Landwirtschaft.
Produktion und Absatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse 87
3. P r i n z i p i e n
der
Marktregulierung
Eine allein durch die Preisbildung auf freien Märkten gesteuerte Änderung der Struktur der Landwirtschaft und ihre Anpassung an die gewandelten Produktions- und Nachfrageverhältnisse würde nach allgemeinem Urteil die Landwirtschaft einer existenzbedrohenden ökonomischen und sozialen Krise aussetzen, während auch aus metaökonomischen (politischen, sozialpolitischen, bevölkerungspolitischen u. a.) Gründen Schutz und Förderung der Landwirtschaft als notwendig gelten. Im Prinzip wird in der Landwirtschaftspolitik anerkannt, d a ß die Ursachen, die den strukturellen Wandel bewirken, nicht beseitigt werden können, daß aber der Anpassungsprozeß reguliert und erleichtert werden soll. In den Methoden ist die Grenze gegen eine langfristig undurchführbare Politik der Bestandssicherung entgegen den Entwicklungstendenzen schwer zu ziehen. Ein Beispiel ist die Höhe der zur Preisstützung von der Regierung aufgenommenen „Uberschußproduktion" der Landwirtschaft in den U S A : der Wert dieser gekauften oder beliehenen, auf den Märkten nicht absetzbaren Lagergüter stieg von 0,3 Mrd. Dollar 1948 auf 7,4 Mrd. Dollar 1957.
Praktisch hat die Landwirtschaftspolitik weithin dazu geführt, daß dieser Wirtschaftssektor gegen die m a r k t w i r t schaftlichen K r ä f t e abgeschirmt, bzw. aus der M a r k t w i r t schaft herausgehoben und wirtschaftsplanenden Prinzipien unterzogen wird, nach denen die Steuerung der Angebots* und Nachfragemengen weniger durch Preisbildung als durch mengenmäßige Anpassung an als ausreichend angesehene Preise unternommen wird („Paritätspolitik" als Sicherung anteiliger Beteiligung der Landwirtschaft am wachsenden Volkseinkommen bzw. als Aufrechterhaltung einer Preisparität zwischen landwirtschaftlichen und nichtlandwirtschaftlichen Erzeugnissen).
88
K a p i t a l und K a p i t a l e r t r a g
Kap. IV. Kapital und Kapitalertrag § 1. Begriffe und Beziehungen 1. K a p i t a l b e g r i f f e „Kapital" ist der Teil eines Vermögens, der erwerbswirtschaftlich verwendet wird, im Unterschied zum Gebrauchsvermögen (Hausrat, private Kunstsammlungen etc.). Als Kapital einer Volkswirtschaft erfaßt die Statistik: 1. Alle Gebäude, dazu auch Dämme, Straßen, Kanäle, Aufwendungen zur dauernden Verbesserung des Bodens (Anlagen für militärische Zwecke werden wie militärisches Gerät nicht zum Kapital gerechnet), 2. Maschinen und Ausrüstungen aller Art in öffentlichen und privaten Unternehmungen, 3. alle Bestände an Rohstoffen, Fabrikaten, Waren etc., außer Vorräten in Haushalten. Zu diesem „Realkapital" im Inland kommt hinzu 4. der Saldo der Forderungen und Verpflichtungen gegen das Ausland. Inlandsgeld und Inlandsforderungen gehören nicht zum nationalen Vermögen oder K a p i t a l , soweit ihnen entsprechende Inlandsverpflichtungen gegenüberstehen.
„Kapitalbildung" bedeutet durch Produktion bewirkten Zugang zu diesen Beständen; bei „festem Kapital" (1. und 2.) ist die Differenz zwischen Kapitalbildung und Abnutzung der Nettozugang. Kapital ist also eine Bestandsgröße, die durch Zu- und Abgang verändert wird. Die Kapitalerträge sind Stromgrößen, durchweg bezogen auf ein Jahr. Im Unterschied zum „produktiven Kapital" bezeichnet man als „soziales Kapital" („social overhead capital") durch Produktion geschaffene Dauereinrichtungen wie Straßen, Wasseranlagen, Einrichtungen für Schulung, Gesundheitsdienste etc., welche grundlegende Dienste leisten, ohne im erwerbswirtschaftlichen Sinne auf Rentabilität hin orien-
Begriffe und Beziehungen
89
tiert zu sein. Es sind Dienste, welche die eigentliche ökonomische Aktivität fördern, o f t erst ermöglichen, und die vom Staat oder staatlichen Organen geschaffen und verwaltet und unentgeltlich oder gegen Gebühren verfügbar gemacht werden. Durchweg sind diese Einrichtungen charakterisiert durch technische Unteilbarkeit und (soweit die Dienste überhaupt meßbar sin,d) durch einen hohen Kapitalkoeffizienten (vgl. § 2, Ziff. 4). 2. K a p i t a l
als
Produktionsfaktor
Die realen Kapitalgüter sind (im Unterschied zu Arbeit und Boden) Ergebnis einer Produktion („produzierte Produktionsmittel"), an ihrer Wertbildung sind daher Produktionskosten beteiligt. D a der Beschaffungsaufwand f ü r Kapitalgüter zeitlich der Ertragserbringung voranläuft, ist die kapitalverwendende Produktion „zeitbeanspruchend"; das „ W a r t e n " auf den Ertrag kommt zu den Beschaffungskosten als „ A u f w a n d " hinzu. Mit der Bezeichnung der kapitalverwendenden Produktion als „kapitalistisch" können verschiedenste Sachverhalte gemeint sein, wie: a) die Produktionstedinik, die sich in stärkstem Umfang sachlicher Mittel (Anlagen, Maschinen etc.) bedient; b) die Organisierung der Produktion vom Sachkapital aus; c) die aus dem Privateigentum an Produktionsmitteln folgende Klassenschichtung der Gesellschaft in „besitzlose Arbeiter" („Proletarier") und „Kapitalisten"; d) der sich besonders in der Kapitalrechnung ausdrückende „kapitalistische Wirtschaftsgeist" als Rationalität und Redienhaftigkeit mit dem Gewinn als Maßstab und Ziel des Wirtschaftens.
Im Produktionsprozeß wird Kapital in Kombination mit den Faktoren Arbeit und Boden eingesetzt, wobei das Kombinationsverhältnis im Rahmen der technisch möglichen Verfahren (Komplementaritäts- und Substitutionsbeziehungen zwischen den Faktoren) durch die relativen Preise bestimmt wird (vgl. Bd. II, Kap. V, § 1). Die lehr-
90
Kapital und Kapitalertrag
geschichtlich umstrittene Frage, ob das Kapital selbst „produktiv" sei oder nur der Arbeit zu höherer Produktivität verhelfe, ist für die Analyse irrelevant. Kapitalgüter wirken an der Produktion mit durch Abgabe von Leistungen. Daraus folgt: a) Primär bewertet werden die Leistungen; die Kapitalgüter empfangen ihren eigenen Wert als „kapitalisierten Ertragswert" der in ihnen verkörperten Leistungen; dieser Wert ist selbständig gegenüber den Beschaffungskosten der Kapitalgüter. b) Die ökonomische Substanz bzw. der Wert der Kapitalgüter vermindert sich durch Leistungsabgabe (Abnutzung) einerseits, durch Minderung des Werts der einzelnen Leistung (z. B. technisches Veralten, geänderte Nachfrage etc.) andererseits. Der Anteil des Produktionsertrages, der der Mitwirkung des Realkapitals zugerechnet wird („Brutto-Kapitalertrag"), hat daher zunächst diese Wertminderung des Kapitalgutes . auszugleichen („Abschreibung"), erst der Rest ist Netto-Ertrag (Einkommen). 3. D i e z e i t l i c h e A u s d e h n u n g der P r o d u k t i o n D a jede Produktion auf die Bereitstellung von Gütern und Leistungen für den Verbrauch zielt, ist der Einsatz von Produktionsmitteln zur Erzeugung von Kapitalgütern („Zwischenprodukten") ein U m w e g („Umwegsproduktion", „round-aibout process"). Der dadurch erhöhten Ergiebigkeit der Produktion steht entgegen, daß die verbrauchsreifen Produkte erst in zeitlichem Abstand nach dem Einsatz der Produktionsleistungen anfallen: es muß auf das Ergebnis der Umwegsproduktion „gewartet" werden. a) Wenn eine gegebene Menge von Produktionsmitteln in direkter, umwegloser Erzeugung von Verbrauchsgütern in jeder Periode ein reales Einkommen von x erzielt, kann ihr Einsatz in Umwegsproduktion von einem künftigen Datum an in jeder Periode ein reales Einkommen von x + Ax erzielen. b) Diese Betrachtungsweise der kapitalverwendenden Produktion ist namentlich durch E. v. Böhm-Bawerk entwickelt
Begriffe und Beziehungen
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worden (Kapital und Kapitalzins. 2. Abt.: Positive Theorie des Kapitals. 4. Aufl. Jena 1921). Sein Verfahren zur Bestimmung der „durchschnittlichen Produktionsperiode" sei an einem einfachen Beispiel gezeigt: In einer bestimmten Produktion seien 12 Arbeitseinheiten eingesetzt, davon 3 von der ersten, zeitlich frühesten Periode ab, 6 von der zweiten ab und 3 in der dritten und letzten Periode. Die durchschnittliche Produktionsperiode berechnet sich dann zu: 3 • 3 +
6 • 2 + 12
3 • 1 _
2
Wären dagegen alle 12 Arbeitseinheiten von der ersten Periode an eingesetzt worden, so wäre die Produktionsperiode „verlängert": 12 Damit wäre die Ergiebigkeit der Produktion erhöht, aber die verbrauchsreifen Produkte wären erst nach längerer durchschnittlicher Wartezeit angefallen. c) Diese Kapitaltheorie wird durch einfachere Fassungen ersetzt: Die „Produktivität" wird nicht bezogen auf die umwegig eingesetzten Arbeits- und Bodenleistungen, sondern auf das Kapitalgut selbst, welches das Ergebnis dieser Leistungen ist: seine „Produktivität" ist ein technisches Faktum. Daß in der Tat auf die Kapitalleistungen „gewartet" werden muß bzw. ein zeitbeanspruchender Prozeß vorliegt, ermöglicht nur in Einzelfällen, wie dem Reifen der Ernte, dem Wachsen eines Waldes, der Zeit selbst eine „produktive" Mitwirkung (physiologische, biologische und ähnliche Prozesse) zuzuschreiben; sonst ist das „Warten" nicht produktiv, sondern eine einschränkende Bedingung für die Menge des Kapitals, die produziert werden kann: je länger gewartet wird, um so mehr Kapital kann produziert werden. Ausdruck f ü r die Bereitschaft und Fähigkeit, auf das Ergebnis des Einsatzes p r o d u k t i v e r Leistungen zu „ w a r t e n " , ist das Sparen, nämlich der Aufschub der V e r w e n d u n g des E i n k o m m e n s zur N a c h f r a g e nach Verbrauchsgütern. W e n n dieses W a r t e n ein O p f e r ist, weil gegenwärtiger Verbrauch einem gleich großen z u k ü n f t i g e n Verbrauch
92
Kapital und Kapitalertrag
vorgezogen wird („Zeitpräferenz"), muß ein Preis für das Warten gezahlt werden. Es ist der Zins, der damit dem Mehrertrag der Produktionsumwege als Teil des Kostenaufwands gegenübertritt. Der Bestand an Realkapital ist das Ergebnis von Sparen aus früherem Einkommen und ist reales Vermögen. Die Erhaltung des Bestandes bedingt Verzicht auf Vermögensverzehr („Entsparen"), damit Produktionsmittel eingesetzt werden können, um die Bestände an Vorprodukten in dem Ausmaß wieder aufzufüllen, wie sie in jeder Periode durch Abnutzung bzw. Abgabe an den Verbrauch vermindert worden sind („Reinvestierung"). a) Bei entsprechender zeitlicher Staffelung der Produktion („Synchronisierung") ist mit diesem Prozeß der Vermögenserhaltung kein zusätzliches „Warten" verbunden: in jeder Periode reicht das in Form verbrauchsreifer Produkte anfallende Realeinkommen aus, um alle Faktoren, auch die in der Erzeugung von Vorprodukten eingesetzten, zu versorgen (vgl. hierzu das Schema Bd. I, Kap. IV, § 1, Ziff. 4). b) Die Breite des in jeder Periode anfallenden Ausstoßes verbrauchsreifer Güter hängt ab von der Höhe des Bestandes an Vorprodukten, d. h. des Realkapitals. In diesem Sinne bezeichnet Böhm-Bawerk diesen Bestand als „Subsistenzmittelfonds".
Vom Verzicht auf Vermögensverzehr ist zu unterscheiden der Verzicht auf Verbrauch von Einkommen, d. h. „Sparen". Dieser Verzicht ermöglicht eine „Verlängerung der Produktionsumwege" durch Aufstockung des Kapitalbestandes, damit größere Ergiebigkeit des Einsatzes der primären Produktionsfaktoren. Jedoch nimmt — bei gegebener Produktionstechnik — die Rate der Mehrergiebigkeit der Produktionsumwege mit ihrer Verlängerung ab, so daß das Opfer zusätzlichen Verbrauchsaufschubs nur durch abnehmende Zuwächse der realen Produktion entgolten wird. Die Abstimmung der Länge der Produktionsumwege mit dem Ausmaß des Sparens gilt als eine der wesentlichen Funktionen des Zinses.
93
Kapitalbildung
§ 2. Kapitalbildung 1. Ü b e r s i c h t Kapitalbildung geschieht durch Produktion von Gütern, die in der betrachteten Periode nicht den Haushalten bzw. dem Staat zum Verbrauch zugeführt werden, sondern die Bestände erhöhen. D a dieser Produktion Einkommensbildung entspricht, muß dem Nicht-Verbrauch von Gütern als realer Vermögensbildung die Nicht-Verausgabung von Einkommen („Sparen") als Bildung von „Forderungsrechten" (einschl. Eigentumsrechten) entsprechen. (Vgl. Bd. I, Kap. IV, § 3, Ziff. 4.) Im volkswirtschaftlichen Prozeß sind drei Stufen zu unterscheiden:
der
Kapitalbildung
a) D i e Bereitstellung v o n Produktionsfaktoren für die K a p i talgüterproduktion; bei Vollbeschäftigung ihre Freistellung im Sektor der Verbrauchsgüterproduktion durch „Sparen" als Verzicht auf N a c h f r a g e nach Verbrauchsgütern. b) D i e Bereitstellung investierbarer Geldmittel („Kapitaldisposition") zur Finanzierung dieser Produktion aus liquiden Mitteln der Unternehmungen b z w . durch Bankkredite. c) D e r tatsächliche Einsatz der Produktionsfaktoren zur Durchführung der „Investierung" (Investitionsentscheidung).
„Investieren" als Bildung von Realvermögen und „Sparen" als Bildung von Geldvermögen vollziehen sich in der Regel nicht in der gleichen Wirtschaftseinheit, Investieren vielmehr in Unternehmen, Sparen in Haushalten bzw. beim Staat (wobei die Bildung von „Eigenkapital" in Unternehmungen durch nicht ausgeschüttete Gewinne als Vermögenszuwachs der „Unternehmerhaushalte" angesehen werden kann). Daher führen weder die Freistellung von Faktoren noch die Bereitstellung investierbarer Fonds mit Notwendigkeit zur Durchführung von Investierungen. O b solche Bereitstellungen ein ausreichendes M a ß privater Investierungen anregen und damit sowohl die derzeitige Ein-
94
K a p i t a l und Kapitalertrag
kommensbildung wie die Zuwachsrate des Sozialprodukts durch erhöhte P r o d u k t i o n s k a p a z i t ä t sichern, ist eine zentrale Frage f ü r die Funktionsfähigkeit des Systems. D a Investierungen die H a u p t f o r m sind, mit der Möglichkeiten zu erhöhter P r o d u k t i v i t ä t realisiert werden, sind sie weiter bestimmt durch die Bereitschaft, technische Neuerungen einzuführen, die ihrerseits wieder von der Entwicklung der Grundlagenund angewandten Wissenschaft abhängig sind.
2.
Investierung
Wird im Sprachgebrauch jede Form der Anlage privaten Vermögens (z. B. in Sparguthaben, Wertpapieren, Gebäuden, Gütern etc.) als „Investierung" bezeichnet, so in der Wirtschaftstheorie nur die reale Produktion von Kapitalgütern (Gebäude und Anlagen für Produktionszwecke, Maschinen, Zuwächse zu den Beständen an Lagergütern), ferner von Wohnhäusern, außerdem die Zuwächse zu den Beständen an Forderungen gegen das Ausland im Saldo gegen Verpflichtungen an das Ausland einschl. Goldverschiffungen. a) D e r Begriff fällt nicht zusammen mit A u f w e n d u n g e n zur Erhöhung der produktiven Leistungsfähigkeit, weil zur Abgabe von Verbrauchsnutzen bestimmte Wohnhäuser eingeschlossen sind, dagegen ausgeschlossen A u f w e n d u n g e n zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit arbeitender Menschen, ebenso Aufwendungen f ü r Forschung und Entwicklung neuer technischer Verfahren. b) Ein einzelnes Unternehmen k a n n Kapitalgüter durch Kauf statt durch Eigenproduktion beschaffen. D a dem aber eine Bestandsminderung bei dem verkaufenden Unternehmen gegenübersteht, kann volkswirtschaftlich der Bestand an K a p i t a l gütern nur durch N e u p r o d u k t i o n erhöht werden.
Der Wert des Kapitalbestandes wird vermindert durch: 1. bloßen Zeitablauf, 2. Nutzung des Kapitals durch Abgabe von Leistungen, 3. Wertminderung der mit Hilfe des Kapitals erstellten Produkte, 4. Wertminderung des mit Kapital gegebener Form durchgeführten Produktionsprozesses durch Einführung überlegener Produktionsmethoden.
Kapitalbildung
95
Die Wertminderung des Kapitalbestandes durch Gebrauch mindert nicht notwendig auch die Menge der Kapitalleistungen je Periode; sind z. B. in einer Maschine insgesamt 100 Leistungseinheiten verkörpert, so können in jeder Periode bis zum völligen Ausfall der Maschine gleichbleibend .10 Einheiten abgegeben werden.
In zweckmäßiger Definition ist begrifflich: 1. „Bruttoinvestierung" der Bruttowert der produzierten Anlagen, die den Beständen in Unternehmungen zugeführt werden (Brutto-Anlagen-Investierung) und die positive oder negative Veränderungsgröße des Lagerbestandes (Brutto-Lager-Investierung). 2. „Desinvestierung" die Minderung der Bestände durch Abnutzung, Verschleiß, Verzehr etc. 3. „Reinvestierung" der reale Ersatz für Desinvestierung, nicht notwendig mit identischen Gütern, sondern zur Wiederherstellung der Kapazität (gesamter Bestand an Leistungseinheiten). 4. „Nettoinvestierung" die positive oder negative Differenz zwischen der gesamten Bruttoinvestierung und den zum Ausgleich von Desinvestierungen notwendigen Reinvestierungen bei Anlagen, d. h., die Veränderungen des Kapitalgüterbestandes in einer Periode, unabhängig von der Art ihrer Finanzierung. Die den Desinvestierungen entsprechenden Abschreibungsbeträge können zur Reinvestierung verwendet werden, sie können aber auch ausreichend sein, um an Stelle der abgenutzten Güter solche von höherer technisch-wirtschaftlicher Effizienz zu beschaffen. D a m i t läge neben der Reinvestierung als Ersatz verbrauchter Leistungseinheiten eine Nettoinvestierung vor, durch welche die gesamte verfügbare Leistungsmenge vermehrt wird. D a bei Reinvestierungen häufig dem technischen Fortschritt Rechnung getragen wird, sind Reinvestierungen und Nettoinvestierungen tatsächlich o f t schwer zu unterscheiden. Bei der Verwendung von Abschreibungsbeträgen f ü r die Finanzierung von Investierungen k a n n außerdem über den (in der Be-
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Kapital und Kapitalertrag
triebswirtschaftslehre behandelten) Lohmann-Ruchti-Effekt eine kurzfristige Erhöhung der Kapazität bewirkt werden. D i e Beziehungen zwischen diesen Größen sind v o n großer allgemeiner Bedeutung für den Wirtschaftsablauf und die wirtschaftliche Entwicklung. a) In entwickelten Industrieländern betragen bei „normalem" Wachstum die Reinvestierungen etwa 40—50 %> der Bruttoinvestierungen. Der Anteil steigt mit wachsenden Beständen an Kapitalgütern und Verkürzung ihrer durchschnittlichen „Lebensdauer". In der Bundesrepublik setzten sich die Investitionen 1957 wie folgt zusammen (in M r d . D M ) : Reinvestierungen 20,1; Netto-Anlagen-Investierungen 26,0; Erhöhung der Lagerbestände 4,2. b) Nach Berechnungen des „Deutschen Instituts f ü r Wirtschaftsforschung" (Wochenberichte 1958, N r . 18, S. 69 ff.) stieg das Brutto-Anlagevermögen der westdeutschen Industrie, berechnet nach dem Neuwert der Anlagen auf Preisbasis 1950, von 48,3 Mrd. D M 1924 auf 98,6 Mrd. D M 1957, davon etwa die H ä l f t e im Bereich des Bergbaus, der Grundstoff- und der Produktionsgüterindustrie. c) Die Brutto-Anlagen-Investierung je Periode fällt bei völligem Verzicht auf Reinvestierung auf Null; sie kann aber nicht negativ werden, da es keine „negative Produktion" geben kann, sondern nur „unterlassene Produktion". Unterlassene Reinvestierung ist also die höchste mögliche Rate der Bestandsminderung bei Anlagen selbst dann, wenn der verbliebene K a pitalbestand noch (gemäß der Absatzlage) „Oberschußkapazität" bedeutet. (Vgl. § 3, Ziff. 5: Akzelerator). d) Das Verhältnis zwischen Netto-Anlagevermögen (durch Abschreibung auf den Zeitwert berechnet) und dem BruttoAnlagevermögen (berechnet auf Basis der Beschaffungskosten) wird als „Gütegrad" bezeichnet. Er fällt, wenn der Nettowert auf Grund der Abschreibungen geringer wird und durch Nettoinvestierungen der Bruttowert nicht ausreichend wächst. Ein Gütegrad von 50 bei industriellen Anlagen verweist auf stagnierende, von 70 auf hohe Investitionstätigkeit. Offensiditlich ist der Gütegrad ein Ausdruck f ü r das Durchschnittsalter der bestehenden Anlagen.
Kapitalbildung
3.
Wirkungen
der
97
Investierungen
Im Gesamtsystem stehen Investierungen an einer zentralen Stelle, denn sie bewirken evolutionäres Wachsen oder Schrumpfen der Wirtschaft. Ein stationärer Zustand ist nur möglich, wenn (in Nettogrößen) I = S = 0, wenn also das Nettosozialprodukt der Höhe des Verbrauchs entspricht. Eine Volkswirtschaft, die nach ihren Institutionen und den Verbrauchs- und Spargewohnheiten auf Vermögensbildung ausgerichtet ist, wie das für alle entwickelten Volkswirtschaften gilt, ist daher in ihrer Funktionsfähigkeit von Ausmaß, Formen und Trägern der Investierungen abhängig. Methodisch werden folgende Wirkungen der Investierungen unterschieden (vgl. Kap. V I , § 1, Ziff. 1): 1. Der „Einkommenseffekt": Produktion von Kapitalgütern bedeutet Einkommensbildung und bestimmt zusammen mit den Verbrauchsausgaben die Höhe des Einkommens der gegebenen Periode, die Veränderungsrate der Investierungen außerdem über den „Multiplikatoreffekt" das Gleichgewichtseinkommen (in statischer bzw. komparativ-statisdier Betrachtung avisgedrückt durch Gleichheit der Plangrößen von Investieren und Sparen). (Vgl. Bd. I V , Kap. II.) Gesondert betrachtet werden kann der „Vermögenseffekt" („Spareffekt") der Investierungen im Hinblick auf die Veränderung des realen und monetären Vermögens und seine Verteilung.
2. Der „Kapazitätseffekt": Bildung von Realkapital in Unternehmungen durch Investierung erhöht die verfügbare Menge des Produktionsfaktors Kapital, damit das Angebot an Kapitalleistungen und die Produktionskapazität. (Vgl. Bd. I V , Kap. V I , § 2.) Nur in kurzfristiger Betrachtung kann der Kapazitätseffekt unberücksichtigt bleiben und das Gleichgewicht nach dem Einkommenseffekt allein behandelt werden. 7
P a u l s e n , A l l g . V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e III
98
Kapital und Kapitalertrag
D a s gilt unter der A n n a h m e , d a ß der K a p a z i t ä t s e f f e k t erst später w i r k s a m w i r d und bei entsprechender G r ö ß e des K a p i t a l bestandes die V e r ä n d e r u n g s r a t e durch Investitionen nicht stark ins Gewicht fällt. W ä r e z. B. der K a p i t a l b e s t a n d 400, die N e t t o investierung in einer Periode 10, so würden V e r ä n d e r u n g e n der Investitionsrate v o n 10 %> nur 0,25 %> Veränderungen des K a p i talbestandes bewirken.
Für langfristige Betrachtungen dagegen haben Höhe und Veränderungen der Investierungen durch ihren Einfluß auf die Angebotsmenge von Kapitalleistungen im Verhältnis zu Arbeitsleistungen entscheidende Bedeutung. Dies namentlich auch, weil sich technische Fortschritte vorzugsweise in Menge und Art der Investierungen zum Ausdruck bringen. 4. I n v e s t i t i o n s q u o t e , Kapitalkoeffizient, Kapitalintensität Als Investitionsquote wird bezeichnet das Verhältnis der Nettoinvestierung I zum Sozialprodukt Y der Periode: Y =
i, also I =
iY.
a) G e m ä ß der Identität I = S (vgl. B d . I, K a p . I V , § 3) gilt f ü r die realisierten Größen auch i Y = s Y . b) D i e Q u o t e ist f ü r Industrieländer etwa 10 bis 20 °/'o des Nettosozialprodukts.
Der Kapitalkoeffizient ist das Verhältnis des Kapitalbestandes K zum Nettossozialprodukt Y, also — = ßWird dieser Wert als konstant angenommen, so gilt er auch als „marginaler Kapitalkoeffizient" für die Veränderungsrate des Kapitalbestandes und des Sozialprodukts: A
K
1
o
l
d K
0
d
Y
AY = Ä y = P> b z w - dt = ^ ' dt stetigen Veränderung in der Zeit t.
.
A
J
1
J
Ausdruck der
a) F ü r K w i r d in der Regel der Brutto-(Beschaffungs-)wert des K a p i t a l b e s t a n d e s (ohne Abschreibungen) eingesetzt, d a die Periodenleistungen des K a p i t a l b e s t a n d e s nicht p r o p o r t i o n a l zur
Kapitalbildung
99
Abnutzung (Abschreibung) fallen, vielmehr erst bei voller Abnutzung, d. h. bei Ausscheiden des Kapitalgutes, null werden. b) Der durchschnittliche makroökonomische Kapitalkoeffizient ist in entwickelten Industrieländern mit etwa 3 bis 5 ziemlich kostant, kann daher auch als marginaler Koeffizient zur Prognose der Kapazitätswirkung der Gesamtinvestierung verwendet werden. c) Auf Sektoren, Betriebe und die verschiedenen Formen des Realkapitals bezogen ist der Quotient von Kapital zu Ausstoß sehr verschieden: bei Kraftwerken und Verkehrsanlagen vielleicht 20 und mehr, bei Wohnbauten (im Verhältnis zum jährlichen Mietwert) 10 bis 12, bei Maschinen in der verarbeitenden Industrie nahe an 1. d) Bei Kapital gegebenen Beschaffungswertes fällt der Kapitalkoeffizient mit erhöhter Lebensdauer des Kapitals, da die Abschreibung pro Periode geringer, der Nettowert des Ausstoßes pro Periode größer werden. Investitionsquote und K a p i t a l k o e f f i z i e n t werden u. a. v e r w e n d e t zur A n a l y s e und Prognose des wirtschaftlichen Wachstums (vgl. Bd. IV, K a p . V I , § 2). Aus den Gleichungen i = — und ß =
ergibt sich durch
Division als Ausdruck f ü r die Wachstums produkts :
rate g des Sozial-
AY
8
Y p' Das heißt: die Wachstumsrate des Sozialprodukts ist um so größer, je höher die Investitions- (Spar-)quote und je kleiner der (marginale) Kapitalkoeffizient (d. h. je größer der Zuwachs an Ausstoß je Einheit der Investierung) ist. Anders ausgedrückt: je größer der Anteil ist, den eine Volkswirtschaft aus gegebenem Sozialprodukt spart und investiert, und je „produktiver" die geschaffenen Kapitalgüter sind, um so größer der Zuwachs zum Sozialprodukt. Zur Bestimmung der Kapitalintensität der P r o d u k t i o n kann als Meßziffer gebildet werden der Q u o t i e n t aus Kapitalausstattung K und Einsatz v o n Arbeit A.
-j^
ergibt dann die „durchschnittliche" Ausstattung des Arbeiters ( b z w . des Arbeitsplatzes) mit Kapital.
v
100
K a p i t a l und K a p i t a l e r t r a g
Sie liegt in der westdeutschen Industrie etwa bei 15 000 D M je Arbeitsplatz, wie bei dem Kapitalkoeffizienten auch hier mit sehr erheblichen Unterschieden bei den verschiedenen Produktionsarten und Techniken.
Diese Meßzifier zeigt an, welche Kapitalbildung erforderlich ist, lim zusätzliche Arbeitsplätze mit der durchschnittlichen Kapitalausstattung zu versorgen. Eine solche „Ausweitung" („horizontales Wachstum", „capital widening") wird von „Vertiefung" („vertikales Wachstum", „capital deepening") unterschieden, bei der der Kapitaleinsatz bezogen auf den Arbeitseinsatz größer wird, also die Kapitalintensität der Produktion zunimmt. Technischer Fortschritt wird in den meisten Fällen zu erhöhter Kapitalintensität der Produktion führen. K K A Die Beziehung — = — • — verbindet den K a p i t a l k o e f f i zienten mit der Kapitalintensität und dem Arbeitskoeffizienten. Längere Zeitreihen zeigen, daß in den Industrieländern die Kapitalausstattung p r o Arbeiter und der Wert des Jahresausstoßes je Arbeiter (das „Durchschnittsprodukt" je Arbeiter) in etwa gleicher R a t e gewachsen sind. Daher blieb der K a p i t a l koeffizient wie oben erwähnt ziemlich unverändert (3 bis 5), die Kapitalstruktur wurde nicht in bezug auf den Ausstoß, sondern in bezug auf den Arbeitsplatz „ v e r t i e f t " .
Bei unveränderter Technik müßte nach dem Ertragsgesetz zunehmende Kapitalausstattung zu abnehmenden Ertragszuwächsen führen, d. h. zur Erstellung einer zusätzlichen Produkteinheit müßten (bei gleicher Ausstattung mit Arbeit) zunehmende Mengen an Kapital eingesetzt werden. Das historische Wachstum des Sozialprodukts ist im erreichten Umfang wesentlich der ständigen Einführung von Neuerungen zuzuschreiben, welche die Tendenz zum abnehmenden Grenzprodukt des Kapitals ausglich und sogar überbot. Im besonderen hängt nach erreichter Vollbeschäftigung und bei tendenzieller Abnahme der Arbeitszeit das Wachstum von technischen und organisatorischen Verbesserungen ab, da sonst die Entwicklung an die Grenze der Arbeitsknappheit stoßen müßte.
Kapitalertrag und Investierungen
101
§ 3. Kapitalertrag und Investierungen 1.
Kapitalertrag
Brutto-Kapitalertrag ist der Teil des Brutto-Erlöses einer Produktion, welcher dem mitwirkenden Produktionsfaktor Kapital zugerechnet wird. Der Netto-Kapitalertrag ergibt sich nach Abzug der Kosten des Einsatzes der Kapitalgüter, namentlich der Abschreibungen zum Ausgleich der Wertminderung der Kapitalgüter durch Leistungsabgabe („Abnutzung"), und der Verzinsung der in den Kapitalgütern investierten Geldmittel. D a Abschreibungen Ausgleich für Vermögensminderung und nicht Teil des Einkommens der betrachteten Periode sind, ist der Kostenwert der Produktion im Anteil der in ihm enthaltenen Abschreibungen höher als das mit der Produktion der verkauften Güter gebildete Einkommen der Periode. Absatz der Produktion zum Kostenwert ist daher, wenn nicht durch „Entsparen" auf Vermögen zurückgegriffen wird, nur möglich, wenn in Höhe der Abschreibungen einkommenbildende Reinvestierung erfolgt (vgl. Schema Bd. I, Kap. IV, § 3).
Bei der Bildung des Kapitalertrages müssen lang- und kurzfristige Betrachtung unterschieden werden: Langfristig betrachtet wird der Bestand der Kapitalgüter als durch das Ausmaß der Bruttoinvestierungen veränderlich angenommen; es ist Anpassung an die Nachfrage nach Kapitalleistungen nach Art und Menge möglich. Investierungen richten sich daher nach Kostenund Ertragserwägungen, d. h. sie werden in dem Ausmaß durchgeführt, wie Kostendeckung u n d ein angemessener Nettoertrag erwartet werden. In kurzfristiger Betrachtung ist der Bestand an Kapitalgütern nach Art und Menge gegeben. Daher ist das Angebot an Kapitalleistungen unelastisch. Es ist nach oben begrenzt durch die Kapazität, d. h. höchste Leistungsmenge je Periode, nach unten durch Stillegung. Veränderungen der Produktion innerhalb dieser Grenzen verändern aber nur die variablen Kosten, nicht die fixen, die auch bei
102
Kapital und Kapitalertrag
Stillegung in gleicher H ö h e anfallen. D e r Teil des Produktionsertrages, der nach Deckung der variablen Kosten auf fixe Kosten verrechnet werden kann, hat daher Rentencharakter; er wird (nach Marshall) als „Quasirente" bezeichnet. a) Die spezifische Leistungsart des jeweiligen Kapitalgutes kann nicht in eine andere Leistungsart ausweichen, sondern nur in Stillegung. D a die fixen Kosten weiterlaufen, ist das „Transfereinkommen", d. i. das in der nächstgünstigen Verwendung (Stillegung) erzielbare Entgelt, negativ. Was dieses Entgelt überschreitet, ist „Rente", also der Bruttoertrag einschl. der teilweisen oder ganzen Deckung der fixen Kosten. b) Fixe Kosten sind u. a. Verzinsung des Kapitals, Abschreibungen, Erhaltungskosten etc. D a Stillegung des Anlagekapitals in der Regel Produktionseinstellung bedeutet, kommen weitere fixe Kosten hinzu, wie z. B. für den Mindestbestand an Personal. c) Der geprägter, zweck die Hochöfen
Rentencharakter des Kapitalertrags ist um so ausje dauerhafter und je spezifischer im VerwendungsKapitalgüter sind (z. B. Schiffe im Vergleich zu Autos, im Vergleich zu Gebäuden).
W i e früher (Bd. II, Kap. V , § 4) entwickelt, w i r d daher kurzfristig die Stillegung erst dann vorteilhaft, w e n n der Produktionsertrag nicht mehr die variablen Kosten deckt. Bei den in der Abb. 15 angenommenen Kosten- und Ertragsverhältnissen wird bei einem Stückerlös O C = AB die Menge O A produziert. Der Gesamterlös ist OABC, die Gesamthöhe der variablen Kosten O A E D , daher DEBC „Quasirente", die in diesem Fall einen Nettoertrag FGBC enthält. Sinkt der Stückertrag, so vermindert sich die Produktionsmenge gemäß dem jeweiligen Schnittpunkt mit der Grenzkostenkurve GK bis H (Tiefpunkt der variablen Stückkosten), entsprechend schrumpft die Quasirente auf null. Langfristig ist die Quasirente auf ihrem normalen Stand, w e n n sie die Kapitalkosten deckt und einen „normalen" N e t t o e r t r a g enthält. Dieser Stand wird durch das A u s m a ß der R e - u n d N e t t o i n v e s t i e r u n g e n der T e n d e n z nadi angestrebt.
Kapitalertrag und Investierungen
103
A b b . 15
2. E r t r a g d e r
Investierungen
„Grenzertrag" der bestehenden Kapitalausstattung einer Volkswirtschaft ist die marginale Veränderung des Wertes der Gesamtproduktion bei einer marginalen Veränderung des Wertes des Kapitalbestandes, beides bei konstantem Preisniveau. Investitionen als Veränderungen des Kapitalbestandes erfolgen nicht durch Hinzufügen von Einheiten von Kapitalgütern zu einer homogenen Masse, sondern sind an den Erträgen spezieller Kapitalgüter ausgerichtet. Daher wird die Kapitalstruktur durch Investierungen ständig verändert, indem die Bestände an ertragreichen Kapitalgütern wachsen, an ertraglosen durch Unterlassung von Reinvestierungen schrumpfen.
104
Kapital und Kapitalertrag
Der Grenzertrag zusätzlicher Investierungen (oft bezeichnet als „Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals") ist die Rate des Ertragszuwachses bei Veränderung aer Investierung im eine Einheit. Gemäß dem Ertragsgesetz wird diese Rate abnehmen, wenn die H ö h e der Investierungen bestimmter Art zunimmt; mit dieser Zunahme können überdies auch die Kosten der Investierung steigen. Für die an KostenErtrags-Erwägungen aufbauenden Investitionsentscheidungen ergibt sich hieraus, daß die Investitionsmenge sich bestimmt durch den Ausgleich von (erwartetem) Grenzertrag und Grenzkosten. Als Maßstab der Grenzkosten gilt der Zins, weil der Grenzertrag die Rendite der f ü r die Investierung aufgewendeten Kosten darstellt und mit dem Zinssatz als möglichem Ertragssatz für den gleichen Geldeinsatz verglichen werden k a n n (vgl. Ziff. 3). Die Grenzertragskurve stellt in solcher Sicht eine Nachfragefunktion nach Investierungen dar, während der Zins eine Angebotsfunktion der f ü r die Investierungen verfügbaren Fonds bedeutet. Der Ertrag von Investierungen fällt immer erst in der Z u k u n f t an, sei es einmalig, sei es (in der Regel) in einer Reihe von Teilbeträgen. Bei der Investitionsentscheidung sind diese Erträge zu antizipieren, d. h. es sind erwartete Erträge, die grundsätzlich mit Ungewißheit behaftet sind, also ein unvermeidliches Risiko („Investitionsrisiko") in sich bergen. Die bekannten „heutigen" Erträge, die mit den „heutigen" Beschaffungskosten verglichen werden können, geben zwar Anhaltspunkte zur Bildung der Erwartungen, aber keineswegs Gewißheit. Bei der Bildung der Ertragserwartungen sind psychologische Faktoren nicht auszuschalten, und zwar sowohl allgemeine Stimmungsmomente (der „Status des Vertrauens" in der Geschäftswelt) wie individuelle Risikofreudigkeit, Optimismus oder das Gegenteil. „Die hervorstechende Tatsache ist die außerordentliche Unsicherheit der Wissensbasis, auf der unsere Einschätzungen der voraussichtlichen Erträge aufzubauen sind . . . Offen gesagt müssen wir zugeben, daß unsere Wissensbasis zur Einschätzung
Kapitalertrag und Investierungen
105
des Ertrages für zehn Jahre im voraus einer Eisenbahn, einer Kupfermine, einer Textilfabrik, des good will einer Patentmedizin, eines Ozeandampfers, eines Gebäudes in der City von London recht gering und zuweilen null ist. Das gilt selbst für fünf Jahre im voraus . . . . Wenn die menschliche Natur sich nicht versucht fühlte, eine Chance zu erproben, keine Befriedigung (abgesehen vom Profit) im Bau einer Fabrik, einer Bahn, einer Mine oder einer Farm fände, würde es vielleicht nicht viele Investierungen lediglich als Ergebnis einer kühlen Kalkulation geben." (J. M. Keynes, The General Theory of Employment, Interest, and Money. London 1936, S. 149 f.)
Für die pensity to Daten für rungen das zutreten.
Bestimmung der. „Investitionsneigung" („proinvest") w i r d also stets zu den objektiven die Beurteilung der Rentabilität der InvestieGewicht solcher psychologischer F a k t o r e n hin-
V e r ä n d e r t e Ertragserwartungen bezüglich vorhandener Kapitalanlagen kommen, soweit Anteilsrechte an U n t e r nehmungen (Aktien) gehandelt werden, in deren K u r s bildung z u m Ausdruck, d a z u aber in hohem M a ß e auch die psychologischen u n d Stimmungsmomente und deren spekulative A u s n u t z u n g u n d V o r w e g n a h m e , sowie allgemeine Auswirkungen der Wirtschaftslage u n d im besonderen der Verhältnisse auf den Geld- u n d K a p i t a l m ä r k t e n . 3. D e r
Kosten-Ertrags-Vergleich bei Investierungen Die R a t e des Nettoertrages einer Investierung ist das , T . . . . . Gesamtertrag — Kosten Verhältnis — Kosten ' Der Zeitdifferenz zwischen K o s t e n a u f w a n d und E r tragsanfall bei Investierungen m u ß bei D u r c h f ü h r u n g eines Vergleichs Rechnung getragen werden, indem durch Berücksichtigung des Zinses die verglichenen Größen auf den gleichen Z e i t p u n k t bezogen werden. Das Verfahren wird dargestellt in der „Finanzmathematik". Die Analyse und Darstellung der Investierungen in den Betrieben gehören in den Bereich der Betriebswirtschaftslehre.
106
Kapital und Kapitalertrag
Grundlage ist die allgemeine Beziehung zwischen einem Kapital K, einem Ertrag dieses Kapitals E und dem jährliehen Zinssatz i, nämlich: K =
—• i Wächst bei jährlichem Zinszuschlag von i %> ein Geldbetrag a in n Jahren zu einem Betrag y an, so besteht die Beziehung y = a (1 + i) n . Daher ist der Gegenwartswert (Barwert, diskontierter Wert) von y ausgedrückt durch a = (1 + ¡) n W e n n bei einer Investierung mit Beschaffungskosten K eine Ertragsreihe (Nettoerträge nach A b z u g der mit der K a p i t a l v e r w e n d u n g verbundenen Kosten) mit Jahreserträgen qj, q 2 , qn erwartet wird und i der zugrundegelegte „Kalkulationszinssatz" ist, ergibt sich der „kapitalisierte Ertragswert" dieser Reihe zu: v =
qi
(1 + i)
+
q2 , + (1 + i)2
. . . +
q " (1+i)n
Ist V > K , so ist die Investierung lohnend. a) Der Diskontfaktor ist —í—. D a 1+i
i > 0. ist —í— < 1. 1+i
Der Wert von
!• ist bei hohem n so klein, d. h. der (1 + i) n Gegenwartswert von q ist so gering, daß die Berücksichtigung des Ertragswertes sehr ferner Perioden jenseits des „ökonomischen Horizontes" liegt. b) Beispiel: „Man rechnet damit, daß Anteile an einer Bergwerksgesellschaft in den folgenden vier Jahren Dividenden von 400 DM, 320 DM, 240 DM, 160 D M und 80 D M bringen und daß sie dann keinen Wert mehr haben. Werden Zinsen von 5 °/o einmal jährlich zugeschlagen, beträgt der Barwert oder Kapitalwert der Anteile
wobei man die Ausrechnung mit Hilfe von Logarithmen durchführt. Eine ähnliche Rechnung zeigt, daß der Kapitalwert 1162 D M beträgt, wenn sich der Zinsfuß nur auf 21/t °/o beläuft. Dies sind die beiden Werte, die jetzt angelegt werden müssen, um bei den betreffenden Zinsfüßen in den fünf Jahren den gege-
Kapitalertrag und Investierungen
107
benen Einkommensstrom hervorzubringen" (R. G . D . Allen, Mathematik für Volks- und Betriebswirte. Deutsch Berlin 1956, S. 242).
Statt dessen kann im Diskontfaktor jener Zinssatz r verwendet werden, welcher den Wert der Ertragsreihe den Beschaffungskosten K gleich macht: K =
——— + (1 + r)
(1 + r) 2
+
...
+
q
"
( 1 + r )
n
.
Ist r > i , so ist die Investierung lohnend.
Dieser Diskontfaktor r wird als „Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals" (bzw. der Investierung) bezeichnet: „Ich definiere die Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals („marginal efficiency of capital") als gleich dem Diskontsatz, weither den Ertragswert der Reihe von Jahreszahlungen, die als Erträge des K a p i talgutes erwartet werden, dem Angebotspreis des Kapitalgutes gleich machen." ( J . M. Keynes, The General Theory of Employment, Interest, and Money. London 1936, S. 135.)
Zur Erläuterung der Beziehungen diene folgendes Schema, bei dem vereinfachend angenommen wird, daß ein Kapitalgut einen dauernden Ertrag von 100 im Jahr erwarten läßt, während als Kalkulationszinssatz der Marktzins verwendet wird.
1. 2. 3.
Kosten des Kapitalgutes
Jahresertrag
Rendite
Marktzins
Kapitalisierter Ertragswert
2 500 2 000 2 500
100 100 100
4°/o 5 °/o 4'Vo
4°/o 4°/o 5%
2 500 2 500 2 000
Das Gleichgewicht ist bestimmt durch K = V, daher auch i = r. Die Tendenz zu einem Gleichgewicht ergibt sich, weil Investierungen durchgeführt werden, solange sie bei V > K bzw. r > i lohnend sind, aber mit Zunahme der Investitionsmenge gemäß dem allgemeinen Ertragsgesetz die Werte qi, q2, . . . . , qn fallen, daher der Grenzertrag fällt.
Als „Grenzertrag des K a p i t a l s " in bezug auf die Gesamtmenge der Investierungen (unterschieden vom Grenzertrag einer einzelnen Investierung) wird verstanden der höchstmögliche
108
Kapital und Kapitalertrag
Ertragszuwachs, der durch eine weitere Investitionseinheit an irgendeiner Stelle erzielt werden k a n n , d. h. die bei der gegebenen Lage „lohnendste" Investierung. Für die Investierungen insgesamt gilt daher audi, d a ß mit zunehmender H ö h e der I n vestierung der Grenzertrag fällt, und die Investierung a u f h ö r t , wenn er dem Marktzins (bzw. Kalkulationszinssatz) gleich ist.
D a das Ertragsgesetz von den relativen Mengen der zusammen eingesetzten Produktionsfaktoren abhängt, wird (bei gegebener Produktnachfrage und Technik) die Grenzproduktivität des Kapitals steigen, wenn sich die Angebotsmengen an Arbeit bzw. Boden erhöhen. Sie verändert sich also direkt mit der Menge an Arbeit und Boden, umgekehrt zur Menge des Realkapitals. 4. Z i n s u n d Investitionsmenge, Investitionsfunktion Bei Investierung einer bestimmten Geldsumme in Kapitalgütern können die erwarteten Erträge als „Rendite" dieses Kapitals r mit dem möglichen Ertrag in anderen Anlageformen verglichen werden, namentlich mit dem Zinssatz des Marktes i. Auch bei Einsatz eigener Mittel ist die Investierung nur lohnend, wenn die Rendite höher ist als der zum Vergleich herangezogene Zinssatz. a) Dieser „Kalkulationszinssatz" w i r d höher sein als der reine Marktzins, weil er einen Aufschlag f ü r das besondere I n vestitionsrisiko und f ü r einen als ausreichend angesehenen Gewinn enthalten wird. — Von einer veränderten „Investitionsneigung" kann man sprechen, wenn der geforderte Ausgleich f ü r Risiko und der als angemessen betrachtete Gewinnaufschlag sich ändern. b) Bei Beschaffung fremder Mittel f ü r Investitionen wird der Verleiher einen Risikozuschlag fordern. H i n z u t r e t e n kann ein „Borgerrisiko": mit wachsendem Anteil fremden gegenüber eigenem Kapital im Unternehmen wächst die aus dem Ertrag zu zahlende Zinsbelastung. Bei Selbstfinanzierung fallen diese Risiken weg.
Wird der Marktzins als Kalkulationszinssatz gewählt, so ist die Investitionsmenge durchführbar, bei welcher der Grenzertrag der Investierung dem Marktzins gleich ist.
Kapitalertrag und Investierungen
109
GEfe
10 11
GEk O
Io Ii
|
A b b . 16
Die Kurve GEk in Abb. 16 zeigt den mit zunehmender Investitionsmenge abnehmenden Grenzertrag des Kapitals. Bei einem Zinssatz i 0 wird die Investition OIo durchgeführt, bei ii dagegen O l , . Die Kurve GEk ist daher die Nachfrage nadi Investierungen als Funktion des Zinssatzes (Kalkulationszinssatzes). Veränderungen der Ertragserwartungen, der Beschaffungskosten des Investitionsgutes etc., welche auf die Höhe der Investierungen Einfluß haben, sind durch veränderte Lage der Kurve GEk darzustellen. N a c h überwiegender Ansicht ist die E l a s t i z i t ä t der Investierungen in bezug auf den Zins ( — : — ) in der Regel nicht groß, vielmehr w i r d die Investitionsmenge stärker durch v e r ä n d e r t e E r t r a g s e r w a r t u n g e n beeinflußt. a) Das gilt besonders bei Investierungen mit relativ kurzer Lebensdauer, bei denen überdies die jährlichen Abschreibungen als Kosten stärker ins Gewicht fallen. Eine Maschine im Beschaffungswert von 20 000,— D M erfordert bei Lebensdauer von 5 Jahren und Zins von 5 %> jährliche Aufwendungen für Abschreibung und Zins von 5 000,— D M ; Zinssenkung auf 4 °/o vermindert die Aufwendungen nur um 200,— DM. Bei Lagerinvestitionen, bei denen neben dem Zins keine stärker ins
110
Kapital und Kapitalertrag
Gewicht fallenden Kosten zu berücksichtigen sind, haben erwartete Absatzpreise auf die geplante Höhe der Lagerhaltung stärkeren Einfluß als der Zins. b) Dagegen hat der Zinssatz Bedeutung f ü r langfristige Anlagen wie Bauten, Versorgungsbetriebe etc., zumal wenn dabei der künftige Ertrag mit geringerem Risiko belastet ist. Ein H a u s im Bauwert von 100 000,— D M erfordert bei 5 000,— D M Unterhaltungskosten im Jahr und 5 °/o Zins jährliche Aufwendungen von 10 000,— DM, bei 4 °/o Zins von 9 000,— DM. c) Den Einfluß der Fristigkeit verdeutlicht folgendes Beispiel. Bei einer Zinssenkung von 4 %> auf 3 °/o wird- der Gegenwartswert einer in einem Jahr fälligen Zahlung von 1000,— D M erhöht von 960,— D M auf 970,— D M , der Gegenwartswert einer fünfjährigen Ertragsreihe von je 1000,— D M von 4 468,— D M auf 4 593,— DM, der Gegenwartswert eines kontinuierlichen Jahresertrages von 1000,— D M von 25 000,— auf ca. 33 300,— DM. D i e Abhängigkeit der H ö h e einer Investierung v o m Kalkulationszinssatz i und der „Rendite" r w i r d ausgedrückt durch die I n v e s t i t i o n s f u n k t i o n I = f (i, r). Schematische der Bestimmungsgriinde
Darstellung für
Investierungen
Investierung I = I(i,r) Kalkulationszinssatz i
Marktzins
Risikozuschlag
Grenzertrag des Kapitals r
Beschaffungskosten des Kapitalgutes
erwartete Kosten des Einsatzes des Kapitalgutes
erwartete Nettoerträge des Kapitalgutes
erwartete Bruttoerträge des Kapitalgutes
Kapitalertrag und Investierungen
111
5. A u t o n o m e u n d i n d u z i e r t e Investierungen, Akzelerator Wird jeder Einsatz produktiver Leistungen außer für Verbrauchsgütererzeugung als „Investierung" bezeichnet, so sind inbegriffen die „autonomen" Investierungen, das sind solche, deren Höhe nicht im Systemzusammenhang als von Kosten- und Ertragserwägungen bestimmt zu behandeln ist, auch wenn sie vom Stand und der allgemeinen Entwicklung der Wirtschaft beeinflußt wird. a) Z u den autonomen Investierungen rechnen vor allem solche des Staates, die nicht auf Ertragserzielung eingestellt sind und keinen Kapazitätseffekt haben, wie Verwaltungsbauten, Straßen, Schulen etc. Ihre Abhängigkeit von der H ö h e der Staatseinnahmen bzw. der Lage des K a p i t a l m a r k t e s ist davon nicht berührt. b) Die Abgrenzung der als autonom behandelten Investierungen w i r d immer flüssig sein. So können weiter einbezogen werden: öffentliche Versorgungsbetriebe ( K r a f t w e r k e , Wasserwerke etc.), insofern bei ihnen das Interesse an ausreichender Bedarfsversorgung neben den Ertragserwartungen ins Gewicht f ä l l t ; Investierungen in Unternehmungen, welche zur E i n f ü h r u n g von „Neuerungen" geschehen, wobei es sich weniger um eine Anpassung an die gegebenen D a t e n des Marktes handelt, als um die Durdisetzung neuer Produktionsfunktionen, die Schaffung des Absatzes f ü r neue Produkte etc. (vgl. hierzu K a p . V I I , § 1, Ziff. 3), sowie Investierungen auf G r u n d langfristiger Entwicklungsprogramme.
Als abgeleitete („induzierte") Investierungen dagegen werden jene bezeichnet, welche in ihrer Höhe durch die Investitionsfunktion bestimmt sind, bei denen also die Planung im Vergleich von Kosten und Ertragserwartungen geschieht. Im besonderen kann eine Gruppe induzierter Investierungen aufgestellt werden, deren Größe in unmittelbarer Abhängigkeit zu veränderter Nachfrage nach Leistungsmengen der betreffenden Kapitalgüter steht und durch den „Akzelerator" bestimmt wird.
112
Kapital und
Kapitalertrag
Eine Abhängigkeit der Höhe der Investierungen von der Höhe des Gesamtabsatzes an Produkten, namentlich von Verbrauchsgütern, kann insofern angenommen werden, als (bei gegebenem Zinssatz) die Investierungen um so höher sein werden, je höher der Gesamtabsatz ist. Das gilt zunächst für die Höhe der Ersatzinvestierungen, da die Höhe der Abnutzung vom Grad der Auslastung der Kapitalgüter abhängig, also mit höherem Absatz größer ist. Im besonderen bestimmt nun der Akzelerator, wie Veränderungen in der Höhe der Nachfrage nach Produkten die Nachfrage nach zusätzlichen Investitionsgütern verändern, welche technisch an der Erstellung der Produkte mitwirken. Diese Beziehung ergibt sich durch den Kapitalkoeffizienten (vgl. § 2, Ziff. 4). Wenn zwischen einer Ausstoßmenge gleich Einkommen Y je Periode und einem Kapitalbestand K die Beziehung Y = a K besteht, so ist in der inversen Beziehung K = ßY der Kapitalkoeffizient ß = —. Seine Konstanz sei unterstellt. Angenommen werde nun, daß die Investierung in der Periode t, bezeichnet als It, bestimmt sei durch das Defizit des Kapitalbestandes der Periode t-1, das sich ergibt durch die mit dem Kapitalkoeffizienten multiplizierte H ö h e des Einkommens in t-1 und dem K a p i talbestand in t-1, demnach: It = D e r Kapitalbestand
y3Yt_j — K t _ r
K ( - 1 entsprach dem Ausstoß Y £ _ 2 : K
t - i
=
ß
x
t ~ r
Das eingesetzt ergibt: It = | 3 V i - j ß Y t _ 2 = ß ( Y t _ 1 - Y t _ 2 ) . Bezeichnet man die Veränderungsgröße von Y als AY, so kann der Akzelerator ausgedrückt werden durch I t = ß • AY, bzw. als marginale Veränderungsrate: dK dt
=
„dY dt'
P
Der Akzelerator macht also die Höhe der Nettoinvestierungen in einer Periode abhängig von der Wachstumsrate des Ausstoßes in den vorhergehenden Perioden; mit der
Kapitalertrag und Investierungen
113
Änderung der Wachstumsrate variiert die H ö h e der Investierungen. Dadurch wird erklärt, daß die relativen V e r änderungen in der Investitionsgüterproduktion größer und teilweise anders gerichtet sind als die des Produktausstoßes. Die Produktion eines bestimmten Gutes erfordere den Gebrauch von 100 Maschinen gleicher Art im J a h r ; die Maschinen sollen eine Lebensdauer von 10 Jahren haben und ihrer Alterszusammensetzung nach in jedem Jahr 10 Stüde des Bestandes abgenutzt sein. Bei unveränderter Nachfrage nach dem produzierten Gut ist also der Bedarf an Maschinen gleich dem Ersatzbedarf von 10 Stück. Steigt nun die Nachfrage nach dem G u t um 5 o/o, so kommt zum Ersatzbedarf ein Neubedarf an Maschinen von 5 Stück hinzu, d. h. die Bruttoinvestierung steigt von 10 auf 15 Stück, d. h. um 50 %>. Wächst die Produktion im nächsten J a h r auf 108 °/o, so bedingt das einen Neubedarf von 3 Maschinen; die geringere Wachstumsrate der Produktion bewirkt also eine Minderung der Bruttoinvestierung von 15 auf 13 Stüde. Ersichtlich werden die Schwankungen der induzierten Investierungen cet. par. u m so größer sein, je länger die Lebensdauer der Kapitalgüter, je geringer daher der jährliche Ersatzbedarf. Investierungen in den Industrien, welche Anlagen für die Kapitalgüter produzierenden Industrien u. ä. herstellen (Stahlwerke, Schiffswerften), werden schwerlich durch den Akzelerator bestimmt sein, gehören vielmehr zu den autonomen Investierungen, welche an einer langfristigen Wachstumsrate orientiert sind. Akzelerationsbedingte Auftragshäufungen werden in diesen Industrien durch Verlängerung der Lieferfristen mit der Kapazität in Einklang gebracht, zumal die Kapazitätserweiterung sehr lange Zeit beansprucht und zur Anpassung an vorübergehende Auftragshäufungen nicht geeignet ist. D a s Akzelerationsprinzip betrifft eine technische Beziehung. Es erklärt die ökonomischen Erscheinungen nur mit bestimmten Einschränkungen: a) Die bestehenden Kapazitäten sind voll ausgenutzt, und die erhöhte Nachfrage nach Produkten führt nicht zu Preis- sondern Mengenveränderungen, da erwartet wird, daß die N a d i frageveränderung dauernd ist. D a f ü r und für die Erhöhung der Kapitalgütererzeugung stehen die benötigten Produktionsfaktoren zur Verfügung. B Paulsen, Allg. Volkswirtschaftslehre III
114
Kapital und Kapitalertrag
b) Der Kapitalkoeffizient ist fix, ihm entspricht ein fixer Arbeitskoeffizient, d. h. die zusätzliche Produktmenge wird mit unveränderter Produktionstechnik erstellt. c) Der Grad der Ausnutzung der Maschinen und ihre Lebensdauer sind gegeben, d. h. die erhöhte Nachfrage wird nicht durch verstärkte Ausnutzung der vorhandenen Maschinen befriedigt. d) Die Kosten der Kapitalbeschaffung sind gegeben und vom Ausmaß der Investierung unabhängig. Durch Einfügung eines „Reaktionskoeffizienten" p kann verdeutlicht werden, daß die technische Beziehung des Akzelerators der ökonomischen Entscheidung keinen Zwang auferlegt: I t = pß ( Y t _ i -
Yt).
p > 1 bzw. p < 1 drücken dann Abweichungen der unternehmerischen Entscheidung von der reinen Akzeleratorwirkung (p = 1) aus. W e n n bei steigender N a c h f r a g e die Produktionsausweitung auf die Grenze der Vollbeschäftigung stößt, w i r d der A k z e l e r a t o r unwirksam. U m g e k e h r t kann der Akzeler a t o r in der Abwärtsbewegung, d. h. bei rückläufiger N a c h frage nach P r o d u k t e n , nur insoweit wirksam werden, bis die Bruttoinvestitionsmenge durch völligen W e g f a l l der Ersatzinvestierungen null wird. Die Gesamtnachfrage nach Kapitalgütern (Bruttoinvestierung) braucht nicht abzunehmen, wenn fallende Nachfrage nach zusätzlichen Kapitalgütern durch erhöhten Bedarf an Reinvestierungen ausgeglichen oder überboten wird. Wenngleich die genannten Voraussetzungen in der R e alität k a u m je verwirklicht sind, h a t der A k z e l e r a t o r E r klärungswert für die reale Erscheinung, daß Schwankungen in der A b s a t z l a g e von Fertigerzeugnissen sich überp r o p o r t i o n a l auf die N a c h f r a g e nach vorgelagerten P r o dukten auswirken. Wie bei der induzierten Nachfrage nach Maschinen unter dem Einfluß veränderter Nachfrage nach Gütern, die mit Hilfe dieser Maschinen produziert werden, ist die Tendenz z. B. erkennbar auf dem Baumarkt unter dem Einfluß des Ersatz- und
Erscheinungsformen und Probleme des Zinses
115
Neubedarfs für Wohnungen, ebenso im Schiffbau, der Autoproduktion etc. Ferner gilt sie auch für Bestellungen des Handels bei den Produzenten unter der Voraussetzung, daß die Lagerhaltung des Handels in bestimmter Weise an der Höhe des Umsatzes orientiert wird, so daß zum laufenden Absatzbedarf des Handels der Bedarf zur Aufstockung des Lagers hinzukommt, umgekehrt der Lagerabbau den Bedarf vermindert. In der neueren T h e o r i e hat das Akzelerationsprinzip in Verbindung mit dem M u l t i p l i k a t o r bei der Aufstellung v o n Modellen f ü r endogen bedingte Wirtsdiaftsschwankungen in der K o n j u n k t u r - und Wachstumstheorie A n wendung gefunden (vgl. Bd. I V , K a p . V u. V I ) . Die Aufstellung des Prinzips geschah im zweiten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts durch mehrere Autoren, namentlich John Maurice Clark (Business Acceleration and the Law of Demand. 1917. Wiederabgedruckt in: Readings in Business Cycle Theory. London 1954 [1950]).
Kap. V. Theorie des Zinses § 1. Erscheinungsformen und Probleme des Zinses 1.
Erscheinungsformen
des
Zinses
I n der „gegenwärtigen" Bewertung w i r d eine erst „ k ü n f t i g " verfügbare Menge eines Gutes in der Regel geringer geschätzt als die gleiche Menge, wenn sie „gegenwärtig" v e r f ü g b a r ist, so daß bei der Bildung der Tauschrate z w i schen gegenwärtig und k ü n f t i g v e r f ü g b a r e n Gütern („intertemporale" Preisrelationen) zum Ausgleich dieser W e r t differenz ein Zuschlag zur k ü n f t i g v e r f ü g b a r e n Menge gew ä h r t w i r d . Dieser Zuschlag, bezogen als Prozentsatz auf die gegenwärtig v e r f ü g b a r e Menge des Gutes, ist der Zins. Wenn z. B. 110 dz Weizen „in einem J a h r " ausgetauscht werden gegen 100 dz Weizen „gegenwärtig", so ist der Aufschlag von 10 dz auf 100 dz bezogen ein „Zins" von 10 %>. — Ein solcher realer Vergleich ist nur bei Leistung und Gegenleistung homogener Gütermengen möglich. Bei Einsatz des gegenwärtigen und künftigen Preises Pi und P2 für die gegen8'
116
Theorie des Zinses
wärtige und künftige Gütermenge Q i und Q 2 ergibt sich die P2Q2 — P1Q1 Ertragsrate als PiQ] I n der F o r m des Geldzinses w i r d die T a u s c h r a t e als G e l d w e r t der getauschten Mengen b z w . unmittelbar durch Geldmengen ausgedrückt. H i e r h a t k ü n f t i g e s G e l d „gegenw ä r t i g " die F o r m einer F o r d e r u n g auf eine oder eine Reihe k ü n f t i g e r Z a h l u n g e n ; in der B i l d u n g des „ h e u t e " zu zahlenden Preises f ü r den E r w e r b einer solchen F o r d e r u n g auf „ k ü n f t i g e s " G e l d tritt der Zins a u f . a) Eine darlehnsweise Gewährung von 1000,— D M für ein Jahr zu 10 °/o Zins ist gleichbedeutend mit einem Kauf von 1 100,— D M „in einem J a h r " gegen 1 000,— D M „heute". — Eine „Obligation" ist eine übertragbare Forderung auf bestimmte künftige Geldzahlungen, wobei zwischen wiederkehrenden Zinszahlungen und Zahlung der „Kapitalsumme" unterschieden wird. b) Der „Diskont" ist eine andere Ausdrucksform für den Zins. Ist z. B. der Jahreszins 4 °/o, so ist eine Zahlung von 4 000,— DM, die in drei Monaten fällig ist, gegenwärtig 4 000,— D M minus 1 °/o wert, d. h. ein entsprechender Wechsel hat „diskontiert" einen Gegenwartswert von 3 960,— DM. — Entsprechend bedeutet „Unterpari-Ausgabe" eines Wertpapieres die Vorleistung eines Teils des Zinses. D e r G e l d z i n s ist immer positiv, d. h. es besteht ein „ A g i o " heutigen Geldes im V e r h ä l t n i s zu k ü n f t i g e m Geld, heute v e r f ü g b a r e r zu k ü n f t i g v e r f ü g b a r e r K a u f k r a f t („Zeitpräferenz"). D a heutiges Geld durch einfaches Aufbewahren kostenlos in die Zukunft transponiert werden kann, wird bei Zinssatz unter null kein Angebot heutigen Geldes gegen künftiges Geld vorliegen. D e r Zins stellt f ü r den V e r k ä u f e r gegenwärtigen Geldes, also den K ä u f e r einer F o r d e r u n g auf k ü n f t i g e s Geld, Eink o m m e n d a r . Es ist also die V e r f ü g u n g über gegenwärtige K a u f k r a f t so begehrt, daß die zeitliche Bereitstellung solcher K a u f k r a f t als „ k n a p p e L e i s t u n g " einen Preis erzielen kann. D i e Zinstheorie hat diese Preisbildung aus den Bes t i m m u n g s g r ü n d e n v o n A n g e b o t u n d N a c h f r a g e zu erklären.
Erscheinungsformen und Probleme des Zinses
2.
Grundzüge
der
117
Zinserklärung
Die Fragen, warum es einen Zins gibt und was die Höhe des Zinses bestimmt, fallen insofern zusammen, als die zweite die erste mit u m f a ß t : warum ist der Zins nicht Null? Bis an die Schwelle der Neuzeit überwogen Konsumdarlehen an in N o t geratene Verbraucher; der Zins erschien als verwerfliche Ausbeutung dieser Notlage und wurde unter Berufung auf Aristoteles und Zinsverbote der Bibel von kirchlicher und staatlicher Seite untersagt. Mit dem Vordringen der Darlehnsnahme für produktive Kapitalverwendung ergab sich f ü r die Erklärung und Rechtfertigung des Zinses bzw. des in der älteren Klassik o f t mit dem Zins gleichgesetzten „Profits" die Frage, welche reale Leistung durch den Zins entgolten wird. N . W . Senior (An Outline of the Science of Political Economy. 1836) bestimmte sie als den Verzicht auf Verbrauch, wodurch der Einsatz von Arbeits- und Bodenleistungen zur Erzeugung von Kapital statt von Verbrauchsgütern ermöglicht wird. Seine Bezeichnung dieser Leistung als „Abstinenz" („abstinence") wurde seit Marshall- durch den Ausdrude „Warten" („waiting") ersetzt. Als Grundlage f ü r eine Zinserklärung ergab sich, daß der Zins das aus „ W a r t e n " stammende Angebot ersparter Mittel, welches mit höherem Zinssatz größer ist, mit der Nachfrage nach Mitteln f ü r Investitionszwecke, welche mit höherem Zinssatz kleiner ist, zum Ausgleich bringt. Hierbei galt den Klassikern der Geldzins als sekundäre Erscheinung, da das Geld nur als Schleier über den realen Wirtschaftsvorgängen liege und im besonderen auch die reale Tauschrate zwischen gegenwärtigen und künftigen Gütern zwar ausdrücke, aber nicht beeinflusse. Diese A u f fassung wurde modifiziert, nachdem im Zusammenhang mit den vordringenden Formen des Kreditgeldes die neuere Theorie dem Geld aktive Bedeutung zusprach und selbständige Bestimmungsgründe f ü r die Bildung des monetären Zinses anerkannte. Die Zinserklärung geschieht jetzt
Theorie des Zinses
118
simultan insofern, als sowohl die Ertragsbildung als Form des realen Zinses wie die Preisbildung f ü r Leihfonds auf den Geld- und Kapitalmärkten berücksichtigt wird. 3.
Problemfassung
und
Ubersicht
Zunächst wird nach den Bestimmungsgründen f ü r die H ö h e des Geldzinses gefragt werden. Grundlage ist hierbei die Analyse der Motive f ü r die Planung der Kassenhaltung, weil Beschaffung gegenwärtigen Geldes für k ü n f tiges Geld und umgekehrt eine Form ist, in der die Kassenhaltung erhöht und abgebaut werden kann. Die gegebene Geldmenge ist notwendig gleich der Summe der Kassenhaltungen aller Wirtschaftssubjekte. Wird sie als konstant angenommen, so kann ein einzelnes Wirtschaftssubjekt seine Kassenhaltung nur in dem Maße variieren, wie andere Wirtschaftssubjekte sie entgegengesetzt verändern. Gleichen sidi die individuellen Planungen im Saldo nicht aus, sondern liegt ein Überschuß in der einen oder anderen Richtung vor, so ergeben sich Einflüsse einerseits auf -die Gütermärkte, andererseits auf die Märkte für Kredit und Forderungsrechte. Wer auf den Gütermärkten in einer Periode mehr verk a u f t als er kauft, baut seine Kassenhaltung auf, und umgekehrt. Ein allgemeiner Überschuß der Nachfrage nach Geld ist demnach gleichbedeutend mit einem Uberschuß an Güterangebot, der die Güterpreise zum Fallen tendieren läßt u n d damit den Tauschwert der Geldeinheit erhöht, im entgegengesetzten Fall umgekehrt. So kann die Analyse der Planung der Kassenhaltung einen Ansatz geben zur Erklärung von Veränderungen des Preisniveaus, d. i. des Geldwertes. Für die Bildung des Geldzinses ist bedeutsam, daß eine veränderte H ö h e der Kassenhaltung auch dadurch erreicht werden kann, daß gegenwärtiges Geld in künftiges, d. h. in Forderungsrechte verwandelt werden kann und umgekehrt. Ein Uberschuß in der einen oder anderen Rieh-
Erscheinungsformen und Probleme des Zinses
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tung wird also die „Tauschrate" zwischen gegenwärtigem und k ü n f t i g e m Geld verändern, damit den Geldzins. a) Der Preis („Kurs") einer Obligation wird sich so gestalten, daß der Ertrag aus dem zugesagten Zins plus oder minus der Differenz zwischen Kurs und Fälligkeitswert der Obligation dem jeweils herrschenden Marktzins entspricht. Beispiel: Ein in 5 Jahren zu 1 000,— D M rückzahlbares Wertpapier werde mit 2V2 °/o jährlich verzinst, während der gegenwärtige Marktzins 4 %> ist. Der berechnete Kurs wird 93,75 sein, d. h. das Wertpapier muß zu 937,50 D M gehandelt werden. Denn der Käufer erhält fünf Jahreszahlungen von je 25,— D M , gleich 125,— DM, sowie einen Zuwachs des Kapitalwertes bis zur Fälligkeit (Fälligkeitswert minus Kaufpreis) von 62,50 D M , insgesamt also in 5 Jahren 187,50 DM. Abgerundet und ohne Berücksichtigung von Zinseszinsen sind das 37,50 D M jährlich, das sind 4 °/o jährlich des Kaufpreises. — Wäre bei sonst gleichen Annahmen der jährliche Zins des Wertpapieres 3V2 %>, so wäre der Kurs 97,75. — Hieraus ergibt sich: Der Zinssatz einer bestimmten Forderung auf künftiges Geld, die durch eine Obligation dargestellt ist, verändert sich invers zum Kurs dieses Wertpapieres. Der Kurs aber bildet sich, wie jeder Preis, durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Daher muß zur Erklärung des Zinssatzes auf die Bestimmungsgründe von Angebot und Nachfrage zurückgegriffen werden. b) Geldmenge und Gesamtbestand an Forderungsrechten sind als konstant angenommen, d. h. Oberschüsse im Angebot oder in der Nachfrage werden nicht durch Veränderungen der Gesamtmenge ausgeglichen. Aber die H ö h e der Nachfrage und des Angebots werden als Funktionen des Zinses behandelt: der Zins (bzw. der Kurswert) ändern sich so, daß zu dem Gleichgewichtssatz kein Überschuß nach der einen oder anderen Richtung mehr besteht und die tatsächlich vorhandene Geldmenge mit der geplant gehaltenen übereinstimmt. Bei Ungleichgewicht ändert sich durch den Überschuß der Nachfrage nach Wertpapieren gegen Geld und umgekehrt der Kurs und Zins so lange, bis zu dem neuen Kurs bzw. Zins die gegebenen Bestände an Wertpapieren und Geld den „geplanten" Beständen entsprechen. Das heißt aber: Die Planung bezieht sich nicht auf nominelle Geldmengen, sondern auf den „Wert" dieser Geldmengen gemessen am Kurs der Wertpapiere also am Zins.
120
Theorie des Zinses
c) D e r Fall der G e w ä h r u n g von Gelddarlehen außerhalb des B a n k s y s t e m s läßt sich eingliedern: W ä h r e n d die G e l d m e n g e nach wie v o r als k o n s t a n t angenommen w i r d , entstehen hier z u s ä t z liche Forderungsrechte, b z w . sie verschwinden bei Tilgung von Darlehen. Bei einem Überschuß des Angebots von G e l d wird der Zins fallen, umgekehrt steigen. D i e neuen Forderungsrechte stehen aber in Substitutionsbeziehungen zu den bereits vorhandenen, so d a ß auch der Zins sich einheitlich bildet.
In der weiteren Behandlung werden dann zwei Vereinfachungen fallen gelassen: Einmal die Annahme eines gegebenen Bestandes an Geld, so daß sich die Ausgleichsbewegungen nicht mehr auf die Verteilung dieses Bestandes beschränken. Dazu sind die Geschäfte des Banksystems einzubeziehen, und zwar können die Banken Forderungsrechte in Geld umwandeln („Monetisierung" von Forderungsrechten) und umgekehrt, wodurch die Geldmenge zunimmt bzw. abnimmt. Dann wird die Isolierung des monetären Sektors und Geldzinses aufzugeben sein, indem die Zusammenhänge zwischen dem Geldzins und den „realen" Abläufen des Wirtschaftens untersucht werden. Das wird sich konzentrieren auf das Verhältnis von Investieren zu Sparen und die Untersuchungen von K a p . I V weiterführen (Kap. VI). 4. Z i n s s k a l a ,
Geldmärkte
Die sidi auf den verschiedenen Geld- und Kreditmärkten bildenden Zinssätze bilden eine Zinsskala: die Anlageformen für Geld sind gegenseitig substituierbar, so daß die Relation der Zinssätze zueinander eine bestimmbare Struktur aufweist, auch wenn diese nicht starr ist. Die Unterschiede in den Zinssätzen werden namentlich zu begründen sein durch: a) die zum „ r e i n e n " Zinssatz hinzukommenden K o m p o n e n ten, v o n denen die Entschädigung f ü r d a s unterschiedliche Risiko die bedeutsamste ist, b) die Zeitdauer bis zur Fälligkeit der F o r d e r u n g , c) die relative Gewißheit jederzeitiger Verkäuflichkeit des Forderungsrechtes ohne Verlust a m Wert,
Erscheinungsformen und Probleme des Zinses
121
d) Kosten und Schwierigkeiten, die mit der Beschaffung und Umwandlung der Anlage verbunden sind. Solche Unterschiede bestimmen den Grad der „Nähe" des betreffenden Forderungsrechtes zum Geld, bezeichnet als seine „Liquidität", wobei Bargeld das Gut höchster Liquidität ist. Je geringer die Liquidität, um so höher muß cet. par. die Verzinsung des Forderungsrechtes sein, so daß die Zinsskala im Prinzip die den verschiedenen Forderungsrechten zugeschriebene Liquidität ausdrückt. a) Bargeld hat höchste Liquidität, gewährt aber keinen Zinsertrag. Kurzfristige, jederzeit zu festen Kursen in Bargeld umzuwandelnde Forderungen (z. B. von der Zentralbank angekaufte Schatzwechsel) sind sehr „geldnahe" („near money") und werden nur gering verzinst. Am anderen Ende der Skala stehen etwa Forderungen, die als Personalkredit entstanden sind und kaum vor Fälligkeit verwertet werden können. — Der Begriff der Liquidität kann auch auf Güter bezogen werden, je nach dem Grad ihrer gesicherten Absatzfähigkeit ohne Preisverlust; der Ausgleidi für geringe Liquidität muß dann in entsprechend höherer Ertragserwartung bei Absatz der Güter liegen. b) Hohe Zinsen verteuern die Bargeldhaltung, weil sie entgangener Ertrag sind. Relativ hohe Verzinsung von Forderungsrechten hohen Liquiditätsgrades würde zu einem Abzug von Mitteln aus weniger liquiden Anlageformen, namentlich dem Kapitalmarkt führen, umgekehrt ein relativ zu hoher Zins für solche Anlageformen diesen Märkten Mittel zuführen, die im Grunde nicht langfristig verfügbar sind. Im Unterschied zu individuellen Darlehnsgeschäften sind Märkte für den Handel in Leihfonds und Forderungsrediten wesentlich bestimmt durch die Beteiligung der Banken und sind zum Teil in Börsen zu organisierten Dauereinrichtungen gemacht. Es werden unterschieden: a) Der Kapitalmarkt. Gehandelt werden: 1. Obligationen, d. h. Schuldverschreibungen verschiedenster Ausstattung, die einen Anspruch auf regelmäßige Zahlungen in bestimmter Höhe („Zins") und (nicht notwendig) Zahlung des Kapitalbetrages gewähren (Staats-, Länder-, Kommunalanleihen, Industrieobligationen, Pfandbriefe etc.).
122
Theorie des Zinses
2. Aktien, Kuxe und Beteiligungswerte, die ein Mitbesitzrecht verkörpern und zum Bezug eines Gewinnanteils (Dividende) berechtigen. b) Der Geldmarkt. Gehandelt werden kurzfristige Wertpapiere, im besonderen Wechsel, Schatzwechsel, Schatzanweisungcn, die an bestimmten Terminen fällig sind und mit einem Zinsabschlag (Diskont) gehandelt werden. Der Geldmarkt dient wesentlich dem Zahlungsausgleich zwischen den Banken, daneben auch der Finanzierung kurzfristiger Börsen- und Handelsgeschäfte. c) Der Kreditmarkt. Hier handelt es sich um Kreditnachfrage bei Banken, Sparkassen etc. in Formen wie Wechsel- und Akzeptkredite, Rembourskredite, Kredite in laufender Rechnung (Kontokorrentkredit). Der Kreditmarkt ist weitgehend durch die von Bankenverbänden festgelegten Kreditkonditionen reguliert. D i e Zinsbildung vollzieht sich nicht auf „ f r e i e n " M ä r k ten, d a sie durch die G e l d - u n d K r e d i t p o l i t i k der Zentralb a n k direkt und indirekt beeinflußt w i r d . Der Zins hat nicht die Bedeutung, daß jedermann sich zu diesem „Preis" Kredit beschaffen kann. Vielmehr gibt es bei jedem Zins einen „Bereich unbefriedigter Kreditnachfrage" („fringe of unsatisfied borrowers"), so daß erleichterte Kreditlage sich nicht notwendig durch Zinssenkung ausdrückt, sondern auch durch großzügigere Kreditgewährung zum bestehenden Zinssatz.
§ 2. Kassenhaltung und Liquiditätsfunktionen 1. G e l d m e n g e
und
Kassenhaltung
D i e G r ö ß e der gesamten G e l d m e n g e w i r d bestimmt durch das B a n k e n s y s t e m mit der entscheidenden Instanz der Z e n t r a l b a n k . a) Zur Geldmenge rechnen: Bargeld außerhalb der Kreditinstitute, sowie Sichteinlagen von Privaten, Unternehmungen und öffentlichen Stellen bei den Banken. Begrifflidi zusammengefaßt also: umlauffähige Forderungen gegen Banken in der Verfügung von Nicht-Banken. b) Strittig ist, ob Termineinlagen und Sparguthaben bei Geschäftsbanken zur Geldmenge zu rechnen sind („geldnahe For-
Kassenhaltung und Liquiditätsfunktionen
} 23
derungen"). Wird aber an der einmal vorgenommenen Abgrenzung festgehalten, so ändert sich an den Folgerungen nichts Wesentliches.
Die gesamte Geldmenge ist begriffsnotwendig gleich der gesamten „Kassenhaltung", da sich jede Geldeinheit in jedem Augenblick in der Verfügung, d. h. der „Kasse" eines Wirtschaftssubjekts befinden muß. Die Wirtschaftssubjekte planen aber die von ihnen gewünschte H ö h e der Kassenhaltung, so daß die gegebene Geldmenge nicht der geplanten Höhe der gesamten Kassenhaltungen entsprechen muß. Diese Differenz äußert sich als Angebots- bzw. Nachfrageüberschuß in bezug auf Geld. Die sich daraus ergebenden Wirkungen f ü r den Wirtschaftsablauf, im besonderen f ü r die Zinsbildung, sind zu untersuchen. 2. M o t i v e
der
Kassenhaltung
Bei der Planung der H ö h e der Kassenhaltung wird der Nutzen der Liquidität als Verfügung über Bargeld verglichen mit dem Nutzen, der durch Verwendung des Geldes zum Kauf von Gütern einerseits, von zinstragenden Forderungsrechten andererseits erzielt werden kann; im Sinne des Grenznutzenausgleichs wird ein „Gleichgewicht" der Kassenhaltung angestrebt. Der weitaus größte Teil der Kassenhaltung eines W i r t schaftssubjekts (im Durchschnitt einer Periode) wird durch das „Transaktionsmotiv" bestimmt: weil Geldvereinnahmungen und -Verausgabungen nicht völlig synchronisiert werden können, wird ein (bei gegebenen Zahlungsgewohnheiten und -einrichtungen) von der H ö h e der gesamten Zahlungsvorgänge abhängiger Kassenbestand benötigt. a) Bei gegebenen sonstigen Umständen wird die Höhe dieser „Transaktionskasse" bei Unternehmungen abhängig sein von der Höhe der Umsätze („Umsatzmotiv"), bei Haushalten von der Höhe des Einkommens („Einkommensmotiv"). Ein besonderes Motiv für Kassenhaltung wird als „Finanzmotiv" unterschieden: ein Unternehmer, der Investierungen plant, wird sich Bargeld beschaffen und bis zur Durchführung der Ausgaben
124
Theorie des Zinses
für Investierungen halten. Offenbar ist dies ein Sonderfall des „Umsazmotivs" bzw. des Haltens einer „Transaktionskasse". b) Bei Bezeichnung der gesamten Geldmenge mit M, der Nachfrage nach Geld („Liquidität") mit L, ist die aus dem Transaktionsmotiv nachgefragte Liquidität Li anzusehen als Funktion der Höhe des Gesamteinkommens Y, d. h. Li = L7 (Y), daher die aus dem Transaktionsmotiv gehaltene Geldmenge Mi bestimmt durch: Mi = L , (Y). c) Soweit aus Vorsichtsgründen („Vorsichtsmotiv") bei der Bildung der Transaktionskasse eine gewisse Reserve für unvorhergesehene Fälle eingeplant wird, kann diese in die LiFunktion einbezogen werden.
Von dieser Planung der Kaisenhaltung zwecks Verwendung des Geldes als Tauschmittel wird unterschieden die zur Verwendung des Geldes als einer Form der Vermögenshaltung, also „Liquiditätspräferenz" gegenüber der Möglichkeit, Vermögen in Form zinstragender Forderungsrechte zu halten. Da ein solcher Verzicht auf möglichen Ertrag wesentlich bedingt ist durch gegenwärtige Höhe und Erwartungen über künftige Veränderungen des Zinses bzw. des Wertes von Forderungsrechten, wird dieses Motiv der Kassenhaltung als „Spekulationsmotiv" bezeichnet. Die Nachfrage nach Liquidität L 2 aus dem Spekulationsmotiv wird als abhängig von der Höhe des Zinses i behandelt, daher ist dieser Teil der Kassenhaltung M2 ausgedrückt durch die Funktion: M 2 = L 2 (i).
Zusammengefaßt ergibt sich hiernach als Funktion der Gesamtgröße der geplanten Kassenhaltung: L = L (Y,i). Gleichgewicht besteht, wenn die gegebene Geldmenge M gleich der geplanten ist: M = L (Y,i). 3. D i e L i q u i d i t ä t s f u n k t i o n e n Die Form der Nachfragefunktion nach Kassenhaltung aus dem Transaktionsmotiv M, ergibt sich durch den mit steigendem Einkommen größeren Geldbedarf für Transaktionszwecke. Steht der Bedarf an M t in einem festen Verhältnis k zum Einkommen Y (Mj = kY), so ergibt
Kassenhaltung und Liquiditätsfunktionen
125
sich für die Funktion M t =• Lj (Y) die in Abb. 17 A dargestellte Form. Die Nachfrage nach Kassenhaltung M 2 aus dem Spekulationsmotiv steigt mit fallendem Zins, und zwar wird sie zunehmend elastischer, bei einem tiefen Zinssatz wird die Elastizität unendlich. Diese in Abb. 17 B dargestellte Form der Funktion M 2 = L 2 (i) ergibt sich aus zwei Überlegungen: einmal fallen die Kosten der Kassenhaltung ( = entgangener Zinsertrag) mit fallendem Zins, zum zweiten bedeutet ein sehr tiefer Zinssatz ( = hoher Kurs der Obligationen) die Gefahr, daß ein erwartetes geringA
B
fügiges Steigen des Zinssatzes einen erheblichen Kursverlust mit «ich bringt, der geringe Zinsertrag gewährt keinen Ausgleich für dieses Risiko. a) Bei Unterschreitung eines sehr tiefen Zinssatzes würde also der vorhandene Bestand an Wertpapieren nicht mehr geplant gehalten werden: deren Angebot würde den Kurs zum Fallen und den Zins zum Steigen bringen. — Der Jahresertrag eines
Theorie des Zinses
126
Wertpapiers mit 1 000,— D M Kurswert und 4 %> Verzinsung w ü r d e z. B. N u l l werden, wenn der Kurs auf 960,— D M fällt; das w ü r d e geschehen, wenn der Zins von 4°/» auf 4,16 °/o steigt. Wäre der Zins 2 °/o, so wäre der kritische Zinssatz bereics 2,04 °/c. — Die Liquiditätsentscheidung wird also abhängen vom G r a d der Gewißheit, mit dem eine Zinsänderung erwartet wird, dem erwarteten Unterschied zwischen dem gegenwärtigen und künftigen Zins und dem erwarteten Zeitpunkt d e r Zinsänderung. b) Bei Geldanlage in Sparguthaben und ähnlichem fällt zwar das Risiko eines Kursverlustes weg, aber ein tiefer Zins entschädigt nicht ausreichend f ü r den Verzicht auf Liquidität und den A n l a g e a u f w a n d , zumal wenn es sich um relativ geringe Beträge handelt. c) Die Lage (unterschieden von der Form) der L 2 (i)-Kurve bezieht sich auf einen bestimmten Stand der „Liquiditätspräferenz"; bei geänderten Erwartungen über die Z u k u n f t und den G r a d der Ungewißheit w ü r d e sich z. B. die K u r v e nach links oder rechts verlagern. Sie ist also „statisch", d. h. sie verbindet die Menge des geplant aus dem Spekulationsmotiv gehaltenen Geldes mit der H ö h e des Zinssatzes bei gegebenen sonstigen Bedingungen, d a r u n t e r dem Stand der Liquiditätspräferenz. d) Hervorzuheben ist. daß hiernach die H ö h e des Zinses Einfluß hat auf die gewählte Form der Vermögenshaltung. D a s ist etwas anderes als die Frage nach der H ö h e des Zinses im Einfluß auf die Neubildung von Vermögen durch Sparen. Diese wird nicht als zinsabhängig, sondern als einkommensabhängig behandelt nach der Sparfunktion S = S(Y).
§ 3. Gleichgewicht der Kassenhaltung bei konstanter Geldmenge 1.
Bestimmung
des
G l e i c h g e w i c h t s
E i n monetäres Gleichgewicht besteht, w e n n die gegebene G e l d m e n g e ( = S u m m e der K a s s e n h a l t u n g e n ) der S u m m e der g e p l a n t e n K a s s e n h a l t u n g e n gleich ist, d. h. kein G e samtüberschuß in b e z u g auf A n g e b o t oder N a c h f r a g e v o n G e l d besteht. E i n e A n p a s s u n g der G e l d m e n g e an die P l a n g r ö ß e n w i r d durch die A n n a h m e einer k o n s t a n t e n G e l d m e n g e
Gleichgewicht der Kassenhaltung
127
zunächst ausgeschlossen. Gemäß der Liquiditätsfunktion M = L (Y, i) müßten daher — bei Konstanz aller anderen Größen — Y bzw. i sich so verändern, daß die gegebene Geldmenge der geplanten gesamten Kassenhaltung gleich ist, d. h. daß das gesamte vorhandene Geld „geplant" in den Kassen gehalten und kein Auf- oder Abbau der Kassenhaltung unternommen wird. Angenommen, die gegebene Geldmenge sei im Verhältnis zur Gesamthöhe der geplanten Kassenhaltungen zu groß. Die überwiegende Tendenz zum Abbau der Kassenhaltung wird dann Wirtschaftssubjekte veranlassen, 1. entweder ihre Nachfrage nach Gütern und Leistungen gegen Angebot von Geld zu erhöhen oder 2. mehr Forderungsrechte gegen Geld nachzufragen als anzubieten. Das erste bezieht sich auf die Funktion M j = Lj(Y), die zusätzliche Nachfrage nach Gütern und Leistungen f ü h r t zu höheren Umsatzgrößen und dadurch erhöhtem Bedarf an M r Das zweite wird nach der Funktion M 2 = L 2 (i) die Nachfrage nach Spekulationskasse erhöhen, wenn durch die überschüssige Nachfrage nach Wertpapieren die Kurse steigen, daher der Zins fällt. Diese Bewegungsvorgänge vollziehen sich, bis die gegebene Geldmenge durch den zusätzlichen Bedarf an M j bzw. M 2 der geplanten entspricht. Im folgenden werden die beiden aufgezeigten Entwicklungen zu einem Gleichgewicht hin im einzelnen untersucht. 2. G e l d m e n g e u n d Preisniveau, die Quantitätstheorie Die Klassik hat die Verwendung von Geld zur Vermögenshaltung als unrationales „ H o r t e n " angesehen und unbeachtet gelassen. Eine Differenz zwischen gegebener und geplanter Geldmenge k a n n sich d a n n nur in Richtung auf die Gütermärkte auswirken. D a weiter nach dem Say'
128
Theorie des Zinses
sehen Theorem die reale Produktion immer durch die Gesamtmenge der Produktionsmittel bestimmt ist, wird nicht die reale, sondern nur die nominale Höhe des Gesamteinkommens sich der Geldmenge anpassen, d. h. das Preisniveau. (Zum Verhältnis Preisniveau — Preisrelationen vgl. Bd. I, Kap. V, § 4.) — Ausdruck dieser Beziehung ist die „Quantitätstheorie". Bei Verwendung der Symbole M = Geldmenge, V = durchschnittliche Umlaufsgeschwindigkeit in einer Periode, P = Preisniveau, T = Gesamtmenge der umgesetzten Güter (bzw. T = Zahl der Transaktionen, P = Durchschnittspreis je Transaktion) gilt die Beziehung: M • V = P • T. („Fisher'sdie Tauschgleichung". I. Fisher, The Purchasing Power of Money. N e w York 1911.) Aus der Annahme, daß V und T gegebene Größen sind, folgert die Quantitätstheorie, daß P sich in gleicher Richtung und Proportion wie M verändern muß. Das heißt: der Wert des Geldes, gemessen am Preisniveau als Ausdruck seiner Kaufkraft, wird durch die Geldmenge bestimmt.
Die Voraussetzungen, die zur Gültigkeit der Quantitätstheorie getroffen werden müssen, sind zu realitätsfremd, als daß sie ausreichen könnten. Die Nachfrage nach Gütern verändert sich nicht proportional zur Geldmenge, weil die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes nicht konstant ist, und eine veränderte Höhe der monetären Nachfrage beeinflußt sowohl Preise wie Mengen, dies in durchaus unterschiedlichen Ausmaßen. — Die Gleichung verweist aber auf eine mögliche Ausgleichsbewegung: Wenn man den Beziehungszusammenhang Mj = Lj (Y) isoliert, indem man die Plangröße M 2 als konstant annimmt, wird ein Uberschuß der Kassenhaltung zusätzliche Nachfrage nach Gütern und Leistungen bewirken und die Mengen bzw. Preise so verändern, daß der erhöhte Bedarf an Transaktionsmitteln den Uberschuß zum Verschwinden bringt. — Könnten die Wirtschaftssubjekte jederzeit die Ergebnisse aller ihnen verfügbaren Wahlhandlungen irrtumsfrei durchschauen, d. h., wäre auch die wirtschaftliche Zukunft völlig transparent, so bestände auch kein Motiv für das Halten „ungenutzten" Geldes. Nur angesichts einer ungewissen Zu-
Gleichgewicht der Kassenhaltung
129
k u n f t k a n n die W a h l der Liquiditätsposition v o r g e z o g e n werden. Die neo-klassische Kassenhaltungsanalyse entwickelte (durch Übertragung von V auf die rechte Seite der Gleichung als 1/V und Bezeichnung dieses Quotienten mit k) die Gleichung M = kPT. Wird jetzt angenommen, daß die Wirtschaftssubjekte eine bestimmte Proportion k ihrer geplanten Transaktionen P T ais Kasse zu halten planen, so ist ihre Nadifrage nach Geld k PT, wobei wie oben P das Preisniveau darstellt. Das Angebot, von Geld ist gleich der Geldmenge M. Zur Realisierung der geplanten Höhe der Kasscnhaltung bei gegebenem M müssen sich also P oder T entsprechend ändern. Ebenso muß bei einer Veränderung von M der reale Wert des Geldes, d. h. dessen K a u f k r a f t gemessen an P, sich ändern, bis die nominal gegebene Höhe der Kassenhaltungcn ( = M) der nach dem realen Wert des Geldes geplanten H ö h e der Kassenhaltungen entspricht. 3.
Der Gleichgewichtszins Geldmenge
bei
gegebener
Ist die gesamte G e l d m e n g e M gegeben, ist ferner der Bedarf an Transaktionsmitteln M, bestimmt, so ergibt sich durch M — M , = M„ die für Kassenhaltung aus dem Spekulationsmotiv verfügbare Geldmenge. Weicht sie v o n der geplanten Größe ab, so ergibt sich entsprechend eine V e r änderung des Angebots und der N a c h f r a g e nach Forderungsrechten, damit eine Kurs- und Zinsveränderung. Demnach ist der Gleichgewichtssatz des Zinses derjenige, bei dem die zu diesem Zinssatz geplante H ö h e der Kassenhaltung aus dem Spekulationsmotiv mit der tatsächlich verfügbaren Menge M 2 übereinstimmt. Ist OA die Menge von M 2 (Abb. 18), L 2 (i) die N a d i f r a g e nach Spekulationskasse abhängig vom Zins i, so ist ¡o der Gleichgewichtszins. — Eine erhöhte Liquiditätspräferenz, dargestellt durch L 2 '(i), führt zum höheren Gleichgewichtszins i . Zusammenfassend ist zu bemerken, daß bei der A n nahme gegebener Geldmenge, d. h. bei Ausschluß ihrer Anpassung an den Bedarf, sich nicht anders als bei sonstigen Preisbildungsvorgängen der „Preis" des Geldes verändern muß, bis die verfügbare Menge mit der H ö h e der 9
Paulsen, Allg. Volkswirtschaftslehre III
130
Theorie des Zinses
Abb. 18
Nachfrage übereinstimmt, so daß zu diesem Preis Geld weder zusätzlich angeboten wird (bei überwiegendem Wunsch nach Abbau der Kassenhaltung) noch umgekehrt zusätzlich nachgefragt wird. Der „Preis" des Geldes ist dabei seine K a u f k r a f t , diese bezüglich der Transaktionskasse gemessen am Preisniveau der Güter und Leistungen, bezüglich der Spekulationskasse an den Kursen der Forderungsrechte bzw. am Zins. Wenn durch zusätzliche Investierungen das Gesamteinkommen steigt, damit auch der Bedarf an Transaktionskasse, und zugleich im Rahmen der Finanzierung der zusätzlichen Investierungen neue Obligationen ausgegeben werden, muß also bei unveränderter Geldmenge der Zins steigen. Zu beachten ist, daß die Liquiditätsfunktionen die H ö h e der geplanten Kassenhaltung v o m „Wert" des Geldes abhängig machen. Ausgeschlossen ist also „Geldillusion", d. h. die Planung einer bestimmten nominalen H ö h e der Kassenhaltung unabhängig d a v o n , w i e hoch die K a u f k r a f t des Geldes ist und wie sie sich verändert. A u f die Bedeutung fehlender Geldillu-
Geldmenge und Geldzins
131
sion für die Erreichung eines Gleichgewichts wird bei der Behandlung des „Pigou-Effektes" zurückgekommen. (Vgl. Bd. IV, Kap. II, § 4.)
§ 4. Geldmenge und Geldzins 1. G e l d m e n g e u n d Geldsysteme D i e A n n a h m e konstanter G r ö ß e der G e l d m e n g e w i r d jetzt f a l l e n gelassen; zu untersuchen ist d a s V e r h ä l t n i s zwischen v a r i a b l e r G e l d m e n g e u n d Zins. E i n a u f „ W a r e n g e l d " , insbesondere G o l d g e l d a u f g e bautes G e l d s y s t e m weist dabei Unterschiede auf gegenüber einem S y s t e m des K r e d i t g e l d e s . D a G o l d unter A u f w a n d v o n K o s t e n produziert ( b z w . importiert) werden muß, steht die p r o d u z i e r t e b z w . angebotene M e n g e zusätzlichen G o l d g e l d e s grundsätzlich unter dem Einfluß der H ö h e der K o s t e n und dem an der K a u f k r a f t des G e l d e s gemessenen E r t r a g der P r o d u k t i o n der G e l d s t o f f e . Bei überschüssiger N a c h f r a g e nach G e l d , d. h. erhöhtem A n gebot v o n G ü t e r n gegen G e l d , w i r d das Preisniveau f a l l e n u n d der G e l d w e r t steigen. Diese oben gezeigte Ausgleichsbewegung wird aber jetzt v e r s t ä r k t durch den Einfluß veränderter Geldmenge durch erhöhte P r o d u k t i o n v o n G o l d , die durch diese K o s t e n - E r t r a g s - B e w e g u n g lohnender wird. Diese Zusammenhänge werden in der Lehre vom Geld, im besonderen auch des „Goldautomatismus", ausführlich dargestellt. K r e d i t g e l d dagegen h a t keine „ P r o d u k t i o n s k o s t e n " . D a es nach der oben (§ 2, Z i f f . 1) gegebenen B e s t i m m u n g aus „ u m l a u f s f ä h i g e n F o r d e r u n g e n gegen B a n k e n " besteht, w i r d aber der Zins als T e i l des Preises v o n F o r d e r u n g s rechten auf die G e l d m e n g e E i n f l u ß haben können. 2.
Schaffung von
und
Vernichtung
Kreditgeld
K r e d i t g e l d entsteht, indem die B a n k e n u m l a u f s f ä h i g e F o r d e r u n g e n gegen sich s c h a f f e n : sie erwerben o d e r beleihen W e r t p a p i e r e b z w . nicht-umlaufsfähige F o r d e r u n g e n 9-
132
Theorie des Zinses
gegen Nicht-Banken und stellen den Gegenwert durch Gutschrift auf Girokonto, also neues Giralgeld, zur Verfügung. Umgekehrt wird die Geldmenge verringert durch Rückzahlung von Bankkrediten bzw. Verkauf von Wertpapieren an das Publikum. Während im Verkehr zwischen Nicht-Banken Obligationen gegen Geld gehandelt werden, ohne daß dies auf die Gesamtmenge von Geld Einfluß hat, entsteht und vergeht Geld, wenn ein Partner dieses Tausches eine Geschäftsbank ist. D a Forderungen und Verpflichtungen zwischen Banken nicht zur Geldmenge gerechnet werden, wird durch Geschäfte z w i schen Banken die G e l d m e n g e ebenfalls nicht beeinflußt.
Die als „Giralgeld" bezeichneten umlaufsfähigen Forderungen gegen Kreditbanken lauten auf „definitives Geld" („Bargeld"), welches durch die Zentralbank geschaffen wird. Durch die Giralgeldschaffung verpflichten sich also die Kreditbanken zu Leistungen in einem Geld, daß sie sich selbst beschaffen müssen. Das Ausmaß ihrer Giralgeldschaffung bzw. Kreditgewährung ist daher abhängig von ihrer „Liquidität", nämlich ihren Beständen an „Reserven" in Form von Zentralbankgeld und ihrer Verfügung über Forderungsrechte (wie Schatzwechsel, Handelswechsel, Devisen etc.), die von der Zentralbank beliehen oder angekauft werden, wobei sie den Gegenwert durch die Schaffung umlaufsfähiger Forderungen gegen sich leistet, nämlich in Form von Banknoten oder Gutschriften auf Girokonto. Umgekehrt wird Zentralbankgeld vernichtet durch Tilgung von Schulden bei der Zentralbank bzw. Verkauf von Forderungsrechten durch die Zentralbank. Diese Beziehungen, die ausführlicher in der Geldlehre dargestellt werden, rechtfertigen es, den Prozeß der Veränderung der Geldmenge als „Monetisierung" bzw. „Demonetisierung von Forderungsrechten" zu behandeln. 3. Z i n s b i l d u n g u n d B e s t i m m u n g der Geldmenge Die „Knappheit" des Geldes als Voraussetzung für den Geldwert wird im System des Warengeldes durch die zur
Geldmenge und Geldzins
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Beschaffung des Geldstoffes aufzuwendenden Kosten reguliert, im System des Kreditgeldes durch den Zins als Tauschrate f ü r fällige, umlaufsfähige Forderungen gegen künftig fällige, nicht-umlaufsfähige. Bilden sich auf den Märkten die Tauschraten zwischen den verschiedenen Forderungsrechten und damit die Zinssätze, so wird durch die Beteiligung des Banksystems erreicht, daß die Elastizität des Angebots und der Nachfrage nach Geld in bezug auf den Zins wesentlich erhöht wird, da die Banken die auf den Märkten erscheinenden Geldmengen verändern, indem sie im Austausch gegen Forderungsrechte Geld schaffen und vernichten. Damit nehmen sie auch Einfluß auf die H ö h e des Zinses. Die Zentralbank hat dabei die entscheidende Stelle, weil sie die einzige Quelle des „definitiven" Geldes ist („lender of last resort"), auf welches die umlaufsfähigen Forderungen gegen die Kreditbanken („Giralgeld der Kreditbanken") lauten: indem sie die Zinssätze und sonstigen Bedingungen bestimmt, zu denen die Kreditbanken sich bei ihr Zentralbankgeld beschaffen können, beeinflußt sie die Liquidität der Kreditbanken und damit das Ausmaß, in welchem diese ihrerseits Giralgeld schaffen können. In Weiterführung der Betrachtungen über die Liquiditätsfunktionen (§ 2, Ziff. 3) läßt sich in bezug auf eine veränderliche Geldmenge jetzt erkennen, daß ein Uberschuß der Nachfrage nach Geld (bzw. des Angebots von Forderungsrechten) und umgekehrt des Angebots von Geld den Zins um so weniger beeinflußt, je mehr das Banksystem durch Neuschaffung und Vernichtung von Geld, also durch An- und Verkauf von Forderungsrechten zum gegebenen Zinssatz eingreift. Eine durch die Rechtsverlagerung der L 2 (i)-Kurve dargestellte erhöhte Liquiditäcspräferenz (Abb. 19) würde bei gegebener Menge O A an M 2 zur Erhöhung des Zinses v o n io nach i, führen. Der Zinssatz ¡o k?nn dagegen gehalten werden, w e n n das Banksystem das Oberschußangebot an Wertpapieren a u f nimmt und A B an zusätzlichem Geld schafft.
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Theorie des Zinses
Abb. 19
I n s o w e i t der G e l d b e d a r f e i n e F u n k t i o n der H ö h e des Zinses ist, k a n n die H ö h e des Zinses nicht die H ö h e des G e l d b e d a r f s messen. Steigender Z i n s s a t z z e i g t z w a r an, d a ß das A n g e b o t hinter der N a c h f r a g e nach G e l d zurückbleibt, doch bleibt o f f e n , o b das B a n k s y s t e m diesen B e darf durch N e u s c h a f f u n g v o n G e l d decken o d e r durch Z i n s e r h ö h u n g a b w e i s e n soll. Das Theorem der „real-bills doctrine" w a r , im U m f a n g der im Geschäftsverkehr entstehenden Warenwechsel liege ein echter Bedarf der Wirtschaft an Zahlungsmitteln vor, weil sie die Umsatzwerte der Geschäftstätigkeit widerspiegeln. D a h e r könnte unbedenklich diesem Bedarf durch Diskontierung der Wechsel entsprochen werden, da das nur die begrenzte U m l a u f s fähigkeit der Wechsel durch die unbegrenzte des Geldes ersetzt. Außerdem w ü r d e das Geld d u r d i die Einlösung der Wechsel bei Fälligkeit wieder verschwinden und die Geldmenge nicht dauernd erhöht. — Einzuwenden ist aber u. a., d a ß die Wechselbeträge nicht die Umsatzmenge, sondern die Umsatzwerte wiedergeben; durch Geldübersdiuß steigende Preise erhöhen also auch die Wechselwerte und schaffen durch deren Diskontierung weiteres zusätzliches Geld, womit dem Preisauftrieb neue N a h r u n g gegeben wird. Umgekehrt bei Preisfall.
Geldmenge und Geldzins
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Die Kreditbanken werden das Ausmaß, in dem sie den als Nachfrage nach Geld bzw. Kredit auftretenden Bedarf decken können, am Stand ihrer eigenen Liquidität ausrichten. Dieser aber hängt wesentlich von der Politik der Zentralbank ab, so daß derselben die Aufgabe zufällt, den gesamten Geld- und Kreditbedarf der Volkswirtschaft nach seiner Berechtigung und Erfüllbarkeit zu beurteilen und durch Beeinflussung der Geldmenge bzw. des Zinses zu regulieren. Im Unterschied zu den Kreditbanken gibt es f ü r die Zentralbank eine eigene „Liquidität" als Grundlage f ü r ihre Urteilsbildung nur in begrenztem Sinne. Auch wenn sie nicht durch die Währungsgesetzgebung verpflichtet ist, die Forderungen, die als „Geld" umlaufen, in einem festen Mengenverhältnis in Gold „einzulösen" („Goldwährung"), muß sie bei freiem Devisenverkehr Gold und Devisen gegen Inlandsgeld kaufen und verkaufen; insofern sind ihre Bestände an Gold und Devisen ein M a ß für ihre „Liquidität" und können Einfluß auf ihre Geld- und Kreditpolitik haben: die Erhaltung des „äußeren Geldwertes" (Stabilität der Devisenkurse) kann eine Grenze f ü r die Bereitstellung inländischen Geldes sein. — Davon aber abgesehen kann die Zentralbank nicht illiquide werden, wenn sie „Zahlungen" nur in Forderungen gegen sich selbst („nicht einlösbare Zahlungsmittel") zu leisten braucht. Eine lediglich „konstatierende Geldpolitik" kann die Zentralbank weder betreiben, indem sie die Zinssätze im Hinblick auf ihre eigene Liquidität beeinflußt, noch indem sie den gerechtfertigten Bedarf an den Zinssätzen des Marktes bemißt und befriedigt, also auf steigende Sätze mit zusätzlicher Bereitstellung von Geld reagiert und umgekehrt. Ihre Politik wird vielmehr Einflußnahme auf das gesamte wirtschaftliche Geschehen von der „Geldseite" her sein, wobei praktisch die Erhaltung der stabilen K a u f k r a f t des Geldes in Verbindung mit Einflußnahme auf den allgemeinen Stand der Wirtschaft und auf
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Theorie des Zinses
das wirtschaftliche punkte sind.
Wachstum
entscheidende
Gesichts-
§ 5. Der Zins als Preis für Leihfonds 1. Ü b e r s i c h t In den bisherigen Ausführungen wurde die Bildung des monetären Zinses unter der Annahme behandelt, daß der Bedarf an Umlaufsmitteln gegeben sei und durch die Zinsbildung nicht berührt werde. D a n n bringt der Zins die vorhandene bzw. durch Geldschaffung und -Vernichtung veränderte Menge an Geldmitteln M , mit der H ö h e der aus dem „Spekulationsmotiv" geplanten H a l t u n g „passiven" Geldes zum Ausgleich. Umfassender ist die Darstellung der Zinsbildung, in der alle Komponenten des Angebots und der Nachfrage nach Geld (Mj + M,) berücksichtigt werden. Hiernach ergibt sich der monetäre Zins als „Preis f ü r Leihfonds". D i e s e „Leihfondstheorie" („loanable funds theory") ist formale A n w e n d u n g der allgemeinen Preistheorie, aber keine eigentliche Zinstheorie. D e n n sie erklärt den Zins als Schnittpunkt einer Angebots- mit einer Nachfragekurve, sagt aber nichts darüber aus, nach welchen Bestimmungsgründen sich diese Kurven bilden, also e t w a durch „Liquiditätspräferenz", „Zeitpräferenz", „Mehrergiebigkeit v o n Produktionsumwegen" etc.
Wird auch in dieser erweiterten Betrachtung zunächst die gesamte Geldmenge (M = M , + M,) als gegeben angenommen, so ist zu fragen, ob Mi-Mittel aus dem Kreislauf, d. h. aus der Verwendung als Tauschmittel, abströmen in den Sektor der Vermögenshaltung, also zu „passivem" Geld M 2 werden — und umgekehrt. Hierdurch würde die Zinsbildung nach der Funktion M 2 = L 2 (i) beeinflußt werden. Dieser Übertragungsvorgang wird analytisch erfaßt durch das Verhältnis von Sparen aus Einkommen und Nachfrage nach Investitionsmitteln. Denn da die ersparten Mittel aus dem Einkommensstrom stammen, also M,-Mittel sind, bei der Verwendung zu Investierungen aber als Kauf von Diensten und Gütern Mi-Mittel bleiben, hängt
Der Zins als Preis für Leihfonds
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es von dem Verhältnis dieser Größen zueinander ab, ob der M,-Sektor Geld f ü r den M, 2 -Sektor „freistellt" oder Mittel aus diesem Sektor an sich zieht. 2. D e r A u s g l e i c h s z i n s b e i g e g e b e n e r Geldmenge Die Analyse der L 2 -Funktion zeigte, d a ß (bei gegebener Liquiditätspräferenz) die Verteilung des Vermögens auf Halten von Bargeld und H a l t e n von Forderungsrechten eine Funktion des Zinssatzes ist: je tiefer der Zins, um so größer cet. par. die geplante Kassenhaltung und umgekehrt. Bezeichnet man die Nachfrage nach Geld durch Angebot von Forderungsrechten als H (Abb. 20 A), das Angebot von Geld durch Nachfrage nach Forderungsrechten als E, so sind die Mengen von H und E von der H ö h e des Zinssatzes in der Weise abhängig, daß die H - K u r v e von links nach rechts fällt, die E-Kurve dagegen steigt. Der Schnittpunkt dieser Kurven stellt einen Zinssatz dar, bei dem angebotene und nachgefragte Mengen gleich sind. H i n z u tritt nun das Angebot „gesparten" Geldes. Es ist das Sparen der Haushalte gemäß der Sparfunktion S = S (Y), sowie das Bruttosparen der Unternehmungen, zusammengesetzt aus Abschreibungen und nicht ausgeschütteten Gewinnen der korporativen Unternehmungen. Auch das Sparen der Unternehmungen kann als zinsunelastisch behandelt werden, da es vereinfachend als von der Höhe der Produktion, damit des Bruttoertrages abhängig angesehen werden kann.
Dieser Teil ist verfügbar zur Erhöhung der Kassenhaltung, zur Nachfrage nach Forderungsrechten und zur Durchführung von Realinvestierungen. Es wird zunächst gefragt, wieviel davon auf Nachfrage nach Mitteln f ü r Investierungen entfällt. D a die Nachfrage nach Investitionsmitteln (bei gegebenen Ertragserwartungen) als zinselastisch angesehen wird, fällt die Nachfragekurve I (Abb. 20 B) von links nach rechts, während die Kurve S zinsunelastisch ist. r ist ein Zinssatz, bei dem das Angebot aus Ersparnissen der Nachfrage nach Investitionsmitteln gleich ist.
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Theorie des Zinses
Der Zins als Preis für Leihfonds
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Sollen neben den Investierungen der Unternehmungen auch die Abzahlungsgeschäfte in bezug auf langfristige Verbrauchsgüter berücksichtigt werden, so ist die Zahlung fälliger Raten durch Haushalte „Sparen", die Neuverschuldung „Entsparen", die Differenz also (positive oder negative) Nachfrage nach Investitionsmitteln.
Durch die Summierung der Angebots- und Nachfragekurven (Abb. 20 C) ergibt sich ein Zins i 0 , der die Unterschiede der auf den Teilmärkten zu diesem Satz angebotenen und nachgefragten Mengen ausgleicht. Bei diesem Zinssatz ist im dargestellten Fall das Angebot an Ersparnissen um AB größer als die Nachfrage nach Investitionsmitteln, aber die Nachfrage nach Kassenhaltungsmitteln um C D größer als das Angebot aus Kassenhaltungsmitteln; und es ist AB = C D . Das heißt: der Überschuß aus Ersparnissen wird dem Sektor der Vermögenshaltung zugef ü h r t und zum Aufbau der Kassenhaltung verwendet. D a die gesamte Geldmenge als gegeben angenommen wird, muß jener Teil des Geldes, der durch Sparen dem Kreislauf entzogen und nicht durch Investierungen in den Kreislauf zurückgebracht wird, die Kassenhaltung erhöhen und den Zinssatz so verändern, daß die erhöhte Kassenhaltung nicht zu überschüssiger Nachfrage nach Forderungsrechten wird.
Damit i„ ein Zins ist, der das System im kurzfristigen Gleichgewicht hält, müßte i = r = i 0 sein, d. h. es d ü r f t e 'ich keine Bewegung zwischen Mn und M , vollziehen. 3. B e e i n f l u s s u n g d e s Z i n s e s d u r c h Geldpolitik Durch die Beteiligung des Banksystems an den Märkten für Leihfonds kann, wie oben (§ 4, Ziff. 3) festgestellt wurde, die Geldmenge und damit die Bildung des Zinses beeinflußt werden. Das Banksystem k a n n unter Führung der Zentralbank einen bestimmten Zinssatz dadurch effektiv machen, daß es zu diesem Satz als Anbieter bzw. Nachfrager in bezug auf Geld auftritt, z. B. in der O f f e n marktpolitik der Zentralbank durch Verkauf bzw. Kauf von Wertpapieren.
140
Investieren und Sparen
Soll z. B. im Fall der Abb. 20 der Zinssatz r effektiv gemacht werden, bei dem das Angebot von Ersparnissen der Nachfrage nach Investitionsmitteln gleich ist, so müßten die Banken den zu diesem Zinssatz vorhandenen Überschuß der Nachfrage nach Kassenhaltung dadurch decken, daß sie gegen Obligationen neues Geld schaffen. Die E-Kurve und die E + SKurve wären in dieser Größe also nach rechts zu verlagern. Möglichkeiten und Mittel einer solchen geldpolitischen Einflußnahme auf den Zins sind hier nicht zu behandeln. Wichtig ist u. a., ob eine Änderung des Diskontsatzes der Zentralbank zu einer entsprechenden Änderung der Zinssätze der Kreditbanken führt, ob der kurzfristige Zinssatz sich ausreichend auf die Bildung der langfristigen Sätze auswirkt und wie die Anleihenehmer auf eine Zinsänderung reagieren. Grenzen bestehen insofern, als nicht jeder Geldzins durchgesetzt werden kann. Die Auswirkungen eines so gesetzten Zinses auf das Gleichgewicht des Gesamtsystems sind erst das eigentlich bedeutsame Problem. Zu den Grenzen der Durchsetzung eines bestimmten Geldzinses ist z. B. zu bemerken, daß ein Oberschuß des Sparens über die Nachfrage nach Investitionsmitteln nicht durch Senkung des Geldzinses beseitigt werden kann, wenn Gleichheit von Sparen und Investieren (bei gegebenen Ertragserwartungen) nur bei einem negativen Zinssatz (Schnittpunkt der Kurven unter der Abszisse) erreicht wird, da der Geldzins nicht negativ sein kann. Bei der angenommenen Form der L2-Funktion (vgl. § 2, Ziff. 3) kann der Zinssatz sogar nicht unbegrenzt nach null hinabgedrückt werden, da die Nachfrage nach Kassenhaltung bei tiefem Zins unendlich elastisch wird.
Kap. VI. Investieren und Sparen § 1. Die volkswirtschaftliche Vermögensbildung 1. K a p i t a l b i l d u n g und wirtschaftliches Wachstum In gesamtwirtschaftlicher Betrachtung ist (vgl. Kap. IV, § 2, Ziff. 3) zu unterscheiden:
D i e volkswirtschaftliche Vermögensbildung
1. Investierung als einkommenbildende von Kapitalgütern: ,Einkommenseffekt',
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Produktion
2. Investierung als E r h ö h u n g des Bestandes an Kapitalgütern und damit der Leistungsmenge des Produktionsfaktors Kapital: ,Kapazitätseffekt'. Der erste Effekt ist Bildung von Einkommen, welches zur Erhöhung des Vermögens bestimmt ist. Der zweite Effekt ergibt sich aus der Form dieses Vermögens als g e r bend', d. h. als zur Erbringung von Ertrag und Einkommen geeignet. Daher sind beide Effekte für die Bildung und Entwicklung des Gesamteinkommens bedeutsam. Als ein weiterer wird der „Komplementaritätseffekt" genannt: Investierungen einer Periode bewirken direkt „komplementäre" Investierungen der nädisten, weil z. B. eine Mehrproduktion des Gutes A eine zusätzliche Produktion des komplementären Gutes B erfordert.
Der Grundvorgang ist: die heutige Einkommensbildung durch Produktion ist in ihrer H ö h e davon abhängig, daß ein Teil der produktiven Leistungen für die Erstellung von Kapitalgütern verwendet wird, d. h. solchen, die künftig eine höhere einkommensbildende Produktion ermöglichen. Ob aber die künftige Nachfrage ausreicht, diese erhöhte Produktionsmöglichkeit auszunutzen, wird wieder davon abhängen, ob ein Teil der gestiegenen produktiven Leistungen abermals zur Vermögensbildung, d. h. zu weiter erhöhter Kapazität ausgenutzt wird, da die Nachfrage nach Verbrauchsgütern künftig so wenig wie heute die Produktionskapazität ausschöpft. So ist eine Volkswirtschaft, in der durch Investierungen Vermögen gebildet wird, auf ein fortgesetztes Wachstum angelegt, weil jeweils ein Teil der wachsenden Kapazität zu abermaliger Erhöhung der Kapazität durch neue Investierungen verwendet werden muß, solange die Wirtschaftssubjekte einen Teil ihres Einkommens zur Vermögensbildung statt zum Verbrauch verwenden wollen. In einer stationären Wirtschaft ohne Investierungen und Wachstum könnte sich z w a r individuelle ,Vermögensbildung'
142
Investieren und Sparen
durch A n s a m m l u n g v o n Verbrauchsgütern oder v o n ,Horten* in Haushalten vollziehen, doch ergibt das keine Basis f ü r Einkommen, da hierzu ein realer K a p i t a l e r t r a g v o r h a n d e n sein müßte. Bestände in Haushalten w e r d e n daher auch nicht zum . K a p i t a l ' einer V o l k s w i r t s c h a f t gerechnet. Ebenso könnten K o n sumdarlehen gegeben w e r d e n , mit denen die Verteilung, nicht aber die H ö h e des Gesamteinkommens b e e i n f l u ß t w i r d (von positiven b z w . negativen Leistungsanreizen auf den Schuldner b z w . Gläubiger abgesehen).
Investierungen sind die einzige Form volkswirtschaftlicher Vermögensbildung. Es k o m m t nicht e t w a das Sparen von Einkommen und d i e A n l a g e solcher Ersparnisse in Bargeld oder Forderungen als zweite Form hinzu, sondern Investieren und Sparen sind ein einheitlicher Prozeß. Jeder erfolgten Nettoinvestierung muß ein gleiches Sparen, jedem Sparen eine Investierung entsprechen. Denn da Investierungen definitionsgemäß nicht in der betrachteten Periode an H a u s h a l t e zum Verbrauch abgesetzt werden, kann auch in ihrem W e r t Einkommen der Periode nicht f ü r Verbrauchsgüter verausgabt, m u ß also gespart worden sein. Diese Gleichheit w u r d e durch die Gleichung I = S ausgedrückt. W i r d nicht eine geschlossene', sondern eine , o f f e n e ' W i r t schaft betrachtet, so k o m m t zur Vermögensbildung der Periode durch Investierung der S a l d o der Leistungsbilanz als V e r ä n d e rung des Nettobestandes an Forderungen gegen das Ausland hinzu. (Vgl. Bd. I V , K a p . IV.)
2. G l e i c h g e w i c h t d e r E i n k o m m e n s bildung und - Verwendung In einer geschlossenen Volkswirtschaft ohne staatliche A k t i v i t ä t ist die reale Vermögensbildung einer Periode identisch mit den Nettoinvestierungen der Unternehmungen. N u r zu einem Teil sind die Unternehmungen selbst auch die ,Sparer' (bei Finanzierung aus nicht verteilten Gewinnen). Sonst sind die s p a r e n d e n ' Wirtschaftssubjekte nicht identisch mit den investierenden', nämlich l i a u s halte, die begriffsgemäß nicht produzieren und daher
Die volkswirtschaftliche Vermögensbildung
143
auch nicht investieren. Gleichwohl sind als G e s a m t g r ö ß e n S p a r e n u n d Investieren in jeder P e r i o d e wertgleich. Diese Gleichheit w i r d bei v o n e i n a n d e r abweichenden geplanten G r ö ß e n sich durch die Bildung , u n g e p l a n t e r ' Investierungen u n d Ersparnisse ergeben. Diese aber k e n n zeichnen Ungleichgewicht, weil sie Ä n d e r u n g e n der W i r t schaftspläne u n d des Verhaltens der W i r t s c h a f t s s u b j e k t e veranlassen. D i e Gleichheit v o n Investierungen und S p a ren bedeutet n u r d a n n Gleichgewicht, w e n n die S u m m e n der geplanten Investierungen u n d der geplanten E r s p a r nisse gleich sind, demnach insgesamt keine V e r ä n d e r u n g s impulse ausgelöst w e r d e n . Dieses Gleichgewicht bestimmt zugleich eine Gleichgewichtslage des Gesamteinkommens, wie sich aus den E i n kommensgleichungen ergibt. Es m u ß nämlich das G e s a m t e i n k o m m e n durch P r o d u k t i o n v o n Verbrauchsgütern einerseits, v o n Investitionsgütern andererseits in der gleichen P r o p o r t i o n gebildet w o r d e n sein, als es v o n den F a k t o r haushalten als N a c h f r a g e nach Verbrauchsgütern einerseits, als S p a r e n andererseits v e r w e n d e t w o r d e n ist, so d a ß der A b s a t z w e r t der Verbrauchsgüter dem .erwarteten* E r lös (Kosten einschl. eines , n o r m a l e n ' Gewinns) entspricht. Dieser Begriff des Gleichgewichtseinkommens berücksichtigt aber n u r den E i n k o m m e n s - , nicht den K a p a z i t ä t s e f f e k t der Investierungen. W i r d letzterer einbezogen, so ergibt sich: 1. .Stationäres' Gleichgewicht liegt v o r , w e n n N e t t o investieren u n d Sparen null sind, d. h. das gesamte E i n k o m m e n f ü r Verbrauch verausgabt w i r d , daher ein K a p a zitätseffekt f e h l t und die einkommensbestimmönde N a c h f r a g e nach Verbrauchsgütern die gleiche G r ö ß e h a t wie das empfangene Einkommen. 2. ,Evolutorisches' Gleichgewicht liegt v o r , w e n n nicht die absolute H ö h e des E i n k o m m e n s , z u r G r u n d l a g e des Begriffes gemacht w i r d , sondern die W a c h s t u m s r a t e . G e meint ist eine E n t w i c k l u n g bei d e r die die E i n k o m m e n s b i l d u n g bestimmenden K o m p o n e n t e n sich in gleicher P r o -
Investieren und Sparen
144
portion verändern, so d a ß ein stetiger ,Pfad* des Wachstums eingehalten werden kann. U n t e r diesen K o m p o n e n ten haben der Kapazitätseffekt der Investierungen und die Sparrate aus dem E i n k o m m e n wieder eine Schlüsselstellung. Die eingehendere Behandlung der Bestimmung des Gleichgewichtseinkommens und seiner Entwicklung wird in Bd. I V unternommen. 3.
Freistellung und Einsatz von Faktoren
Bei durdi den Bestand an Produktionsmitteln und P r o duktionstechnik gegebener Produktionskapazität kann die Produktion v o n Kapitalgütern erhöht werden, w e n n entw e d e r nicht beschäftigte Faktoren eingesetzt oder w e n n in der Verbrauchsgüterproduktion beschäftigte Faktoren freigestellt und umgesetzt werden. Die Koordinaten der Abb. 21 bezeichnen Mengen von Kapitalgütern einerseits, von Verbrauchsgütern andererseits. Bei Einsatz aller vorhandenen Faktoren nur f ü r Verbrauchsgüterproduktion wäre deren Menge O M , nur f ü r Kapitalgüterproduktion deren Menge O N . Die .Transformationskurve' N M zeigt durch die Koordinaten jedes ihrer Punkte, welche Mengenkombinationen von Verbrauchs- und Kapitalgütern bei Einsatz aller Faktoren möglich sind, damit bei Vergleich zweier Punkte die f ü r erhöhte Produktmenge einer Gruppe erforderliche Verminderung der Produktmenge der anderen. — Ein nicht auf der Kurve liegender Punkt P mit O A Verbrauchs- und OB Kapitalgüterproduktion bedeutet, daß ungenutzte Produktionsfaktoren vorhanden sind, durch deren Einsatz jeder Punkt auf der Kurve zwischen Q und R erreichbar ist, somit beide Gütergruppen mengenmäßig vermehrt werden können. Entsprechend kann eine Transformationskurve aufgestellt werden für die Produktion eines Betriebes, welcher mit einem gegebenen Bestand an Produktionsmitteln wahlweise Mengen zweier Produkte X und Y erstellen kann, so daß die produzierten Mengen x und y symbolisch durch die implizite Funktion F(x, y) = 0 und entsprechend durch die expliziten Funktionen y = f(x) und x = g(y) ausgedrückt werden. Im
D i e volkswirtschaftliche V e r m ö g e n s b i l d u n g
145
Unterschied z u einer I s o q u a n t e drückt die T r a n s f o r m a t i o n s k u r v e nicht eine durch substituierbare Produktionsfaktoren erreichbare gleiche P r o d u k t m e n g e aus, s o n d e r n eine gleiche M e n g e eingesetzter F a k t o r e n , die auf z w e i P r o d u k t e verteilt sind. D i e ertragsgünstigste K o m b i n a t i o n w i r d b e s t i m m t durch d e n B e r ü h r u n g s p u n k t ( T a n g e n t e ) einer B i l a n z g e r a d e n , die die Preisrelation der beiden G ü t e r darstellt, m i t der T r a n s f o r m a tionskurve.
'-Güter
Die reale Bedeutung des Sparens ist Freigabe von Faktoren f ü r Kapitalgüterproduktion. Verzichten die Haushalte auf ,Entsparen', d. h. auf Vermögensverzehr, so ermöglicht das den Ersatz abgenutzter Kapitalgüter, d. h. die Erhaltung ihres Bestandes und damit des Realvermögens durch Reinvestierungen. Verzichten die Haushalte auf Verwendung eines Teiles ihres Einkommens zur Nachfrage nach Verbrauchsgütern durch .Sparen', so ermöglicht das Neubildung von Vermögen durch Nettoinvestierung. 10 Paulsen, Allg. Volkswirtschaftslehre III
146
Investieren und Sparen
So besteht eine Beziehung zwischen der Dauer der Kapitalgüter und der Dauer des ,Wartens'; Sparen hat eine Zeitdimension. N u n ermöglicht zwar die Freisetzung von Faktoren durch Sparen deren Einsatz in der Investitionsgüterproduktion, aber sie kann sie nicht erzwingen. Wenn dem zusätzlichen Sparen der Haushalte keine zusätzliche Investierung entspricht, kommt auch das Sparen nicht zustande: das versuchte Sparen wird dann nur als verminderte Nachfrage nach Verbrauchsgütern die H ö h e der Gesamtproduktion verringern. In Abb. 21 würde eine v o m Punkt R ausgehende Einschränkung der Nachfrage nach Verbrauchsgütern um D A nicht notw e n d i g zur Erreichung des Punktes Q mit P Q als zusätzlichen Investierungen führen, sondern jeder Punkt innerhalb des Segments P Q R könnte erreicht werden; in der Weiterbewegung auch ein P u n k t außerhalb des Segments.
Von den realen Vorgängen sind die monetären Voraussetzungen und Wirkungen des Sparens und Investierens zu trennen. Wie gezeigt, hat das Sparen nicht die Bedeutung, durch Bereitstellung von „Kapitaldisposition" die finanzielle Durchführung von Investierungen zu ermöglichen, zumal gemäß der Gleichung I = S jedem durchgeführten Sparen eine gleichwertige Investierung entspricht, also sich nicht dem Sparen in einem zweiten Vorgang eine „reale Anlage" der gesparten Mittel anschließt. Wohl aber beeinflußt die Form des Haltens der Ersparnisse und des Vermögens die Angebots- und Nachfragebedingungen von Kapitaldisposition. 4. Z e i t p r ä f e r e n z
und
Kapitalbildung
Die unterschiedliche Einkommens- und Bedarfsgestaltung gegenwärtig und in der Z u k u n f t kann erklären, daß einzelne einen „intertemporalen" Ausgleich anstreben, indem sie je nachdem gegenwärtig sparen, um in der Z u k u n f t den Verbrauch erhöhen zu können, oder umgekehrt durch A u f n a h m e von Konsumdarlehen ihren heutigen Verbrauch
Die volkswirtschaftliche Vermögensbildung
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auf Kosten des k ü n f t i g e n erhöhen. Ein eindeutiges Gefälle solcher Ausgleichsvorgänge zugunsten der Gegenwart oder Z u k u n f t ist nicht bestimmbar, die individuellen Wünsche könnten sich gegenseitig ausgleichen. N a m e n t l i c h die ältere T h e o r i e aber hielt ein solches G e fälle für gegeben und erklärbar, u n d z w a r im Sinne einer B e v o r z u g u n g der G e g e n w a r t durch „Zeitpräferenz", w o nach ein Verbrauchsaufschub psychologisch als „Opfer" e m p f u n d e n wird, das nur gebracht w i r d gegen einen Ausgleich: einen „Zins". „Gegenwärtige Güter sind in aller Regel mehr wert als k ü n f tige Güter gleicher Art und Zahl, die verschiedene Zeit der Verfügbarkeit gleichartiger Güter (kann) ein Motiv zu ihrem Austausch und zum Erscheinen einer Prämie f ü r die wertvolleren gegenwärtigen Güter gewähren. Dieses Aufgeld und nichts anderes ist der Zins." (E. v. Böhm-Bawerk: Positive Theorie des Kapitals. I. Bd., 4. Aufl. Jena 1921, S. 318, S. 371.) Zur psychologischen Erklärung dieser Zeitpräferenz w u r d e verwiesen auf die geringere Dringlichkeit vorgestellter künftiger Bedürfnisse gegenüber aktuell e m p f u n denen, verbunden mit Überschätzung der künftig verfügbaren Mittel, auf eine perspektivische Unterschätzung der künftigen Bedürfnisse, auf die U n g e w i ß h e i t ihres A u f t r e tens und ähnliche „psychologische Kosten" des Verbrauchsaufschubs oder -Verzichts, die um so höher sind, je geringer die verfügbaren Mittel für Gegenwartsverbrauch. Auch auf den fallenden Grenznutzen des Einkommens kann hingewiesen werden: wird gleichbleibendes Einkommen angenommen, so ist der Grenznutzen jener Einkommensteile, die heute gespart werden, größer als wenn sie künftig zusätzlich zum Einkommen verbraucht werden (50 DM, die von einem Einkommen von 500 D M zurückgelegt werden, haben einen höheren Grenznutzen als 50 D M , die zum Einkommen von 500 D M hinzugefügt werden). — Werden außerdem die gegenwärtig zurückgelegten Einkommensteile nicht gehortet, sondern investiert, so ist der Grenznutzen der Einheit des künftig größeren Einkommens noch geringer als der Grenznutzen einer Einheit des heutigen Restbestandes. 10-
148
Investieren und Sparen
Somit wird nach dieser Auffassung das Bestehen eines Zinses erforderlich, d a m i t allgemein aus heutigem Einkommen gespart wird. Der Zins wird andererseits möglich gemacht, w e i l mit H i l f e der durch Sparen bereitgestellten Produktionsmittel „mehrergiebige Produktionsumwege" eingeschlagen werden können. Die Zeitpräferenz begrenzt also durch die Bildung des Zinses die Kapitalgüterproduktion so, daß diese Güter k n a p p genug bleiben, um einen Reinertrag über die Abnutzung durch produktiven Einsatz hinaus zu ermöglichen. Gäbe es keinen Zins, so würde die „Mehrergiebigkeit" des Einsatzes der primären Faktoren in der Umwegsproduktion durch höhere Bewertung dieser Faktoren ausgeglichen werden, der Wert des Endprodukts würde sich völlig in den Anteilen dieser Faktoren erschöpfen. Das heißt: der Zins ist nicht eine „Friktionserscheinung", die durch einen Ausgleichsprozeß langfristig zum Verschwinden gebracht wird. Die Erklärung des Zinses aus der technischen Mehrergiebigkeit von Produktionsumwegen ist ersichtlich nicht ausreichend, weil der Ertrag der Kapitalgüter eine Wertgröße ist, so daß eine bestimmte Gestaltung der Nachfrage nach den Kapitalleistungen vorliegen muß, um technisch mögliche Mehrproduktion auch ökonomisch ergiebig zu machen. Hierauf wurde bei der Behandlung des Kapitalertrages hingewiesen. a) Je dringlicher der Gegenwartsverbrauch und je kleiner das Einkommen, um so geringer die Möglichkeit des Verbrauchsaufschubs zwecks Kapitalbildung. D i e s erklärt für einzelne w i e ganze Volkswirtschaften, d a ß ,Armut die wichtigste Ursache der Armut' ist. b) Für entwickelte Industrieländer erfolgt erhöhte K a p i t a l bildung nicht durch Einschränkung des Verbrauchs bei gegebenem Gesamteinkommen, sondern aus der Wachstumsrate heraus: nur ein Teil der gestiegenen K a p a z i t ä t wird durch erhöhte Verbrauchsausgaben beansprucht, der andere Teil steht zu erhöhter Kapitalgüterproduktion bereit.
Die volkswirtschaftliche Vermögensbildung
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5. T r ä g e r u n d F o r m e n d e s S p a r e n s Nettosparen, definiert als positive Vermögensänderung in einer Periode, vollzieht sich: in privaten Haushalten, in Unternehmungen in Form v o n nicht ausgeschütteten Gewinnen, in staatlichen Stellen und Versicherungsanstalten durch Überschüsse der Einnahmen über die nicht-vermögenswirksamen Ausgaben. a) Die Aufteilung in der Bundesrepublik zeigt die folgende Tabelle: Vermögensbildung und Ersparnisbildung in der Bundesrepublik 1950—1961 in Mrd. DM*) Arten der Vermögensbildung 1950 1955 1959 1960 Netto-Anlage-Investitionen 8,2 26,2 36,3 44,3 Vorratsinvestitionen, Zuwachs 3,5 6,0 4,6 8,0 Forderungen an das Ausland, -0,3 2,1 4,3 4,7 Nettozuwachs Forderungen an West-Berlin und an die sowjetisch besetzte 0,6 0,1 0,1 -0,6 Zone, Nettozuwachs Netto-Vermögensbildung ins12,0 34,4 45,2 56,4 gesamt In °/o des Nettosozialprodukdukts zu Marktpreisen 13,7 21,0 19,9 21,8 Sektoren der Ersparnisbildung Private Haushalte Nicbtentnommene Gewinne der Unternehmungen Überschüsse der öffentlichen Haushalte Saldo der Vermögensübertragungen des Auslandes und West-Berlins Insgesamt
1961**) 51,1 5,5 1,6 -0,9 57,3 20,2
6,9 14,1 15,2
17,4
4,6 13,5 15,6 19,5
15,9
3,5 14,1 16,5 22,5
26,7
1,8 -0,1 -0,1 -0,8
-2,6
12,0 34,4 45,2 56,4
57,3
2,0
*) Abweichungen in den Summen durdi Runden der Zahlen. **) Vorläufige Ergebnisse.
Quelle: Monatsberichte der Deutschen Bundesbank, Juli 1962.
150 b)
Investieren und Sparen Die Sparquote der Haushalte ist abhängig von
1. der durch die Höhe des Einkommens und der notwendigen Verbrauchsausgaben bedingten Sparfähigkeit, die makroökonomisch beeinflußt wird durch den Stand und die Entwicklung der Produktivität, die Steuerpolitik, die Preisgestaltungen und ähnliches; 2. der Sparwilligkeit als psychologisdiem Faktor, abhängig vom Grad der Vorsicht und der erwarteten Entwicklung, wesentlich auch von den Einflüssen der sozialen Umwelt; 3. den Sparzielen, als welche unterschieden werden können Ansammlung von Rücklagen für geplante künftige Ausgaben einerseits (darunter Altersvorsorge), Beschaffung laufenden zusätzlichen Einkommens aus Vermögen andererseits. Dagegen ist anzunehmen, daß die Höhe des Zinssatzes auf die Sparquote der Haushalte keinen eindeutigen und ins Gewicht fallenden Einfluß hat.
Die Masse des Haushaltssparens geschieht in den Haushalten der höheren Einkommensgruppen, während sich das Sparen der tieferen Gruppen überwiegend auf Bildung zeitweiliger Rücklagen beschränkt (abgesehen von Schuldentilgung — Abzahlungsgeschäften — u n d Versicherungsbeiträgen). Nettoersparnisse der Unternehmungen sind unverteilte Gewinne der Körperschaftsunternehmungen. Sie werden in großem U m f a n g zur „Selbstfinanzierung" von N e t t o investierungen verwendet. Die H ö h e dieses Anteils ist abhängig von der H ö h e der erzielten Gewinne, damit der allgemeinen Wirtschaftslage; sie wird ferner wesentlich bestimmt durch die Steuerpolitik und die Lage der Kapitalmärkte. H i n z u kommt der Einfluß der Dividendenpolitik,' bei der auf gleichbleibende Dividende wertgelegt wird, d. h. die wechselnden Erträge durch Bildung und A u f lösung von Reserven ausgeglichen werden. Bei Sparen der öffentlichen H a n d und der Träger der sozialen Versicherung handelt es sich um die Form des „kollektiven Sparens", zum Teil zur Bildung sozialen Kapitals wie Straßen, Verkehrsanlagen, Schulen etc., zum
Finanzierung der Investierungen
151
Teil an Stelle v o n p r i v a t e n Rücklagen f ü r K r a n k h e i t , Arbeitslosigkeit, I n v a l i d i t ä t u. ä. Soweit dem Sparen nicht ein Investieren in der gleichen Wirtschaftseinheit entspricht, k o m m e n als F o r m e n des H a l t e n s b z w . der Anlage v o n Ersparnissen in Betracht: Bargeldbestände, B a n k g u t h a b e n in F o r m v o n Sichteinlagen, W e r t p a p i e r e , S p a r g u t h a b e n u n d sonstige F o r d e r u n g s rechte, Eigentumsrechte wie A k t i e n , Geschäftsanteile etc. Diese A n l a g e f o r m e n unterscheiden sich im besonderen nach ihrer „Fristigkeit" b z w . „ L i q u i d i t ä t " . Die U m w a n d lung v o n k u r z - in langfristige F o r m e n heißt „Konsolidier u n g " . Sie ist v o n volkswirtschaftlicher Bedeutung, weil die Realinvestierungen je nach ihrer Lebensdauer V e r m ö gen b i n d e n , so d a ß ihnen langfristige A n l a g e f o r m e n von F o r d e r u n g e n entsprechen müssen.
§ 2. Finanzierung der Investierungen 1.
Allgemeines
Die technischen F o r m e n u n d V o r g ä n g e der F i n a n z i e r u n g gehören z u m Lehrgebiet der Betriebswirtschaftslehre u n d w e r d e n hier nicht b e h a n d e l t . F ü r die gesamtwirtschaftliche Betrachtung ist wesentlich, d a ß z w a r jeder d u r c h g e f ü h r t e n Investierung eine V e r m ö g e n s b i l d u n g im m o n e t ä r e n Ausdruck (als Eigentums- oder Forderungsrecht) entspricht, was aber nicht bedeutet, d a ß jede Investierung „sich selbst finanziert" in dem Sinne, d a ß die Bereitstellung v o n F i n a n z i e r u n g s m i t t e l n ( „ K a p i t a l d i s p o s i t i o n " ) u n d der m o n e t ä r e Zins als Beschaffungskosten f ü r solche Mittel auf das A u s m a ß der Investierungen keinen Einfluß h a b e n . D e r E i n f l u ß des Sparens auf die I n v e s t i t i o n s f i n a n z i e r u n g ist indirekt, er f ü h r t über die L i q u i d i t ä t des Banksystems b z w . die v o r h e r b e h a n d e l t e n Zinsbildungsvorgänge. V o n Bedeutung ist hierbei besonders, o b die Ersparnisse in H a u s h a l t e n oder als nicht ausgeschüttete G e w i n n e in U n t e r n e h m u n g e n gebildet w e r d e n , f e r n e r die Entscheidung über die F o r m , in det das V e r m ö g e n gehalten w i r d .
Investieren und Sparen
152
2. I n v e s t i t i o n s f i n a n z i e r u n g Kreditschöpfung
durch
Unterstellt wird ein Geldsystem, bei dem umlaufsfähige Forderungen gegen Banken als „Geld" fungieren. Dem umlaufenden Geld entsprechen daher „Anlagen" unter den Aktiven der Banken, und zwar durchweg nicht oder nur begrenzt umlaufsfähige Forderungsrechte (Wechsel, Obligationen etc.). Der Akt des Sparens als NichtVerausgabung von Einkommen der Haushalte zum Kauf von Verbrauchsgütern legt primär „umlaufendes Geld" still, ändert aber nichts an dem Bestand an Forderungen gegen Banken. Wohl aber hängt es von der weitereren Verfügung der Sparer ab, ob sie durch direkte Kreditgabe an Dritte diese Forderungsrechte gegen Banken austauschen gegen ein Forderungsrecht gegen den Kreditnehmer, oder ob sie durch „Anlage" des gesparten Geldes bei den Banken diesen kurzfristige Forderungen an das Banksystem zur Verfügung stellen und d a f ü r längerfristige Forderungen (Terminguthaben, Sparguthaben) erwerben. Auch im letzteren Falle gewinnt das Banksystem nicht etwa frei ausleihbare Forderungsrechte, denn sie bestehen ja gegen Banken, so daß sie bei Rückfluß an die Banken erlöschen. Vielmehr ist es einleuchtender, in diesem Falle von einer solchen Änderung der Liquiditätslage des Banksystems zu sprechen, daß neue „Forderungen gegen Banken" geschaffen werden können. Demgemäß kann im Prinzip gesagt werden, daß die Finanzierung neuer Investierungen regelmäßig durch Neuschaffung von „Geld" bzw. durch „Kreditschöpfung" des Banksystems erfolgt, nicht aber durch Verwendung bereits vorhandenen Geldes. Folgendes Schema zeigt die Grundbeziehungen in vereinfachter Form: Bank Unternehmung Haushalt Forderung • Verpflichtung • Produkt — Verpflichtung
Einkommen • Forderung
Finanzierung der Investierungen
153
a) Die Bank gewährt der Unternehmung einen Kredit und hat entsprechend eine Forderung an die Unternehmung. Die Unternehmung verwendet den empfangenen Kredit (.Forderung gegen die Bank') zur Bezahlung der Faktorleistungen der Haushalte bei der Erstellung des Produkts. Die Haushalte haben jetzt ihr Einkommen in .Geldform', während das Produkt zur Verfügung der Unternehmung steht. (Von Verwendung des Kredits für Rohstoffbeschaffung etc. wird abgesehen, da das am Prinzipiellen nichts ändert, sondern nur weitere Unternehmungen in den Prozeß einbezieht.) b) Sparen die Haushalte nicht, so kaufen sie das Produkt. Die Unternehmung erhält die Forderung gegen die Bank zurück und kann gegen ihre Verpflichtung an die Bank aufredinen. Der Wirtschaftsakt ist mit dem Verbrauch des Produkts abgeschlossen. c) Sparen die Haushalte das empfangene Einkommen, so bleibt das Produkt als Investierung in der Unternehmung, zugleich bleibt aber die Unternehmung im gleichen Wert bei der Bank verschuldet. d) Einzahlung des gesparten Einkommens bei der Bank verwandelt die kurzfristige Forderung an die Bank in eine langfristige (Sparguthaben, Umbuchung von Giro- auf Sparkonto), die Liquidität der Bank wird dadurch erhöht, sie kann um so eher neuen Kredit gewähren. e) Die Unternehmung kann zur langfristigen Finanzierung ihrer Investition neue langfristige Forderungen gegen sich (Obligationen) schaffen und direkt oder durch die Bank an die Haushalte verkaufen, wodurch sie ihre kurzfristige Verschuldung bei der Bank ablösen kann. 3.
Freiwilliges Sparen, Zwangs und Gewinnb i1 dung
sparen
In makroökonomischer Betrachtung kann (für eine geschlossene Wirtschaft ohne staatliche A k t i v i t ä t ) a n g e n o m men werden, daß das E i n k o m m e n der Faktorhaushalte (ohne Unternehmerhaushalte) in einer Periode den ausgezahlten Kosten für Verbrauchs- und Investitionsgüterproduktion entspricht. Teilen nun die Faktorhaushalte bei der V e r w e n d u n g das E i n k o m m e n nicht in der entsprechenden Proportion auf Verbrauchsgüternachfrage und
Investieren und Sparen
154
Sparen auf, s o ist d i e m o n e t ä r e N a c h f r a g e nach V e r brauchsgütern größer oder kleiner als der K o s t e n w e r t ihrer P r o d u k t i o n , dadurch entstehen im U n t e r n e h m u n g s s e k t o r G e w i n n e oder Verluste. A b b . 2 2 z e i g t diese R e l a t i o n . Einkommensentstehung
EinkommensVerwendung (Faktorhaushalte)
100
100
80
' y b=liewinn
Abb.
22
Angenommen ist ein Kostenwert der Verbrauchsgüterproduktion von 80, der Investitionsgüterproduktion von 20. In dieser H ö h e entsteht Einkommen der Faktorhaushalte. Würden sie in H ö h e von 80 Verbrauchsgüter nadifragen und 20 sparen, so bestünde Gleichgewicht, da die geplante H ö h e des Sparens der geplanten der Investierung gleich ist. Wäre dagegen das Sparen der Haushalte nur 15, so wäre die Nachfrage nach Verbrauchsgütern 85, d. h. der Absatzwert wäre um einen Gewinn von 5 höher als der Kostenwert. In H ö h e des Gewinns wäre daher die Investierung durch Unternehmungserträge finanziert und nicht mit ,fremden' Ansprüchen belastet. — In einem entgegengesetzten Fall, etwa Sparen der H a u s h a l t e 25, entsteht im U n ternehmungssektor ein Verlust von 5, der als .Entsparen' die makroökonomische Gesamtgröße des Sparens der der Investierungen mit 20 gleich macht.
Kumulative Prozesse und Gleichgewicht
155
Den Fall, daß die Faktorhaushalte aus ihrem Einkommen weniger sparen als dem Anteil der Investitionsgüterproduktion an der Einkommensbildung entspricht, daher Verbrauchsgüter bei ihrem Absatz einen Teil dieses Einkommens als Gewinn (Überschuß des Verkaufswertes der Verbrauchsgüter über ihren Kostenwert) an sich ziehen, bezeichnet man als „Zwangssparen". Mit dem Ausdruck ist gemeint, daß eine Nachfrage der H a u s halte nach Verbrauchsgütern, die das „reale" Angebot an Verbrauchsgütern übersteigt, für den realen Verbrauch wirkungslos bleibt; dieser Teil der Verbrauchsausgaben ist also makroökonomisch „Sparen" und schlägt sich als nicht verbrauchtes Gewinneinkommen bei den Unternehmungen nieder. Realisierte Investierungen „erzwingen" also in dem Maße, in dem sie das freiwillige Sparen übersteigen, den ihnen entsprechenden Verbrauchsverzicht. D i e Gleichheit von I und S in makroökonomischen Größen kommt nicht nur auf dem gezeigten, sondern auf verschiedenen Wegen zustande. Wenn z. B. in Abb. 22 die Verbrauchsgüternachfrage im Überschußwert von 5 durch Lagerabbau befriedigt worden wäre, so wäre durch ungeplante Desinvestierung die Nettoinvestierung von 20 auf 15 herabgesetzt und dadurch dem Sparen der Faktorhaushalte gleich.
Soweit demnach die geplanten Größen des Sparens und Investierens ungleich sind, werden sie durch Auftreten ungeplanter Größen gleich gemacht. In diesem Falle liegt aber kein Gleichgewicht vor, da die Wirtschaftssubjekte „Überraschungen" erfahren und ihre "Wirtschaftspläne revidieren. -
§ 3. Kumulative Prozesse und Gleichgewicht 1. D e r Ausgleich von Investieren und Sparen Die Gleichheit durchgeführter Nettoinvestierungen mit Bildung von Ersparnissen wird nicht dadurch herbeigeführt, daß aus Einkommen ersparte Geldmittel den Bestand an „Kapitaldisposition" bestimmen und begrenzen,
156
Investieren und Sparen
welcher zur Finanzierung von Investierungen zur Verfügung steht und in voller H ö h e hierzu verwendet wird. D i e s e n Ausgleich nahm die frühere Theorie an, indem sie das Sparen als einzige Quelle, die Nachfrage für Investitionszwecke als einzige V e r w e n d u n g der Kapitaldisposition unterstellte, wobei der Zins Angebot und N a c h f r a g e ausgleicht. Wie vorher dargestellt, ist dagegen e i n z u w e n d e n : a.) Investitionsmittel werden nicht durch Sparen verfügbar gemacht, sondern stammen aus Kreditschöpfung (deren H ö h e allerdings durch das Sparen beeinflußt werden kann), außerdem kann die Kassenhaltung abgebaut werden. b) Nachfrage nach Geld besteht nicht nur für Produktionszwecke, sondern auch zu Kredittilgung und A u f b a u der Kassenhaltung. c) Investierungen sind nur bedingt abhängig v o n der H ö h e des Zinses, ebenso w i e Sparen. Für beides ist H ö h e und Entwicklung des Gesamteinkommens v o n größerer Bedeutung. d) D e r Geldzins bemißt bei sonst gegebenen Umständen nicht die Sparbereitschaft, sondern die Bereitschaft, auf Liquidität zu verzichten.
Selbst wenn der Kapazitätseffekt der Investierungen unberücksichtigt bleibt, wirkt jede Investierung durch den Einkommenseffekt auf die Höhe des Einkommens, damit auch auf die H ö h e des Sparens, so daß es sich bei der Bestimmung der H ö h e des Investierens und Sparens nicht um die Aufteilung eines gegebenen und unveränderten Einkommens handeln kann, die durch die Zinsbildung bewirkt wird. Es ist vielmehr die Veränderung der Einkommenshöhe, welche auf einen Ausgleich von Investieren und Sparen hinwirken kann. 2. K u m u l a t i v e P r o z e s s e d e r M e n g e n - u n d Preisveränderungen Die in der Realität als Konjunkturschwankungen beobachteten Vorgänge sind durchweg gleichsinnige Veränderungen der Produktionsmenge und der Preise. Fallende Beschäftigung ist also von fallenden Preisen begleitet, steigende von steigenden Preisen; Tendenzen zu einer Ver-
Kumulative Prozesse und Gleichgewicht
157
änderung der Beschäftigungsmenge werden daher nicht durch entsprechende Preisänderungen aufgefangen, so d a ß Vollbeschäftigung gesichert bleibt, sondern es können sich kumulative, d. h. in einer Richtung hin fortgesetzte Prozesse entwickeln. D a s A u s m a ß , in dem solche Prozesse Mengen- b z w . Preisveränderungen darstellen, ist v o n Fall zu Fall verschieden. Durchweg aber sind depressive Bewegungen Schrumpfungen der Produktionsmenge und der Preise, während aufsteigende Bewegungen zuerst stärker unbeschäftigte Faktoren zu wenig erhöhten Preisen zum Einsatz bringen, im weiteren Verlauf sich aber zunächst „Engpässe" bemerkbar machen, in denen die P i o d u k t i o n s a u s w e i t u n g stockt und daher die weiter erhöhte Nachfrage zu Preissteigerungen führt, während nach erreichter Vollbeschäftigung eine anhaltend hohe N a c h f r a g e sich auf das Preisniveau auswirkt und in die Inflation hinüberleiten kann.
Soweit demnach keine oder eine nur unzureichende Tendenz zur ständigen Vollbeschäftigung besteht, ist es im Prinzip möglich, durch Geldmengenänderungen und dadurch bewirkte Einflußnahme auf den Zinssatz Einfluß auf die Beschäftigungsmenge zu nehmen, z. B. bei Unterbeschäftigung durch Kreditangebot zu billigem Zins die Investierungen zu beleben, umgekehrt bei überhöhter Gesamtnachfrage sie zu drosseln. 3. B e s t i m m u n g
des Gleichgewichtseinkommens
Im Vorblick auf die in Band IV, Kap. II, behandelte Bestimmung der Gesamtbeschäftigung und des Gesamteinkommens und ihrer Veränderungen wird zum Abschluß der Erörterungen über den Zusammenhang zwischen der H ö h e des Sparens und Investierens das Verhältnis des Gleichgewichts dieser Größen zum Gleichgewichtseinkommen aufgezeigt. Während sich aus den Einkommensgleichungen die jederzeitige Gleichheit von I und S ergibt, besteht Gleichgewicht, wenn keine ungeplanten Investitionen und Sparungen auftreten.
158
Investieren und Sparen
Aus der Gleichung: wird bei Oben war gezeigt worden, daß bei I g e p l > S g e p l in den Unternehmungen Gewinne auftreten werden, die zu einer Ausdehnung der Produktion Veranlassung geben, — im entgegengesetzten Fall Verluste und Produktionseinschränkung.
Die Höhe des Gesamteinkommens wird bestimmt durch die Höhe der Nachfrage nach Verbrauchsgütern und nach Investitionsgütern (in einem geschlossenen System ohne staatliche Aktivität): Y = C + I. Durch die Verbrauchsfunktion wird die Höhe der Nachfrage nach Verbrauchsgütern von der Höhe des Einkommens abhängig gemacht: C = C(Y). D a definitionsgemäß der nicht verbrauchte Teil des Einkommens gespart ist, ist auch S = S(Y). Das heißt: bei gegebener Verbrauchs- und Sparneigung des Publikums verändert sich die Höhe des Sparens als Plangröße mit der des Einkommens. Daher kann ein Einkommen von gegebener Größe nicht Gleichgewichtseinkommen sein, wenn die Höhe der Verbrauchsausgaben bzw. des Sparens nicht jene ist, die bei diesem Einkommen geplant wird, denn zur Realisierung der Plangröße wird die Höhe der Verbrauchsausgaben verändert. Das ist die erste Bedingung für das Gleichgewicht des Einkommens. Nun muß aber weiter die Höhe des geplanten Sparens bei Gleichgewicht der Höhe der geplanten Investierungen gleich sein. Die zweite Gleichgewichtsbedingung für das Einkommen ist also, daß das diesem Einkommen
Kumulative Prozesse und Gleichgewicht
159
entsprechende geplante und realisierte Sparen die gleiche H ö h e h a t wie die die H ö h e des E i n k o m m e n s mitbestimmende Investierung. Nimmt man vereinfachend (ohne Rücksicht auf die Investitionsfunktion und die Verbindung der Höhe der Investierungen mit der Nachfrage durch das Akzelerationsprinzip) die Höhe der Investierungen als autonom bestimmt an, so ergibt sich aus Y = C ( Y ) + I und S ( Y ) = Y — C ( Y ) als Gleichgewichtsbedingung: S ( Y ) = I. Das Gesamteinkommen ist also im Gleichgewicht, wenn das bei dieser H ö h e geplante Sparen realisiert und der H ö h e der geplanten Investierungen gleich ist. Wenn aus einem Unterschied zwischen geplantem Sparen und geplantem Investieren eine Einkommensveränderung erfolgt, so sind die Veränderungsgrößen des Einkommens größer als die Differenz zwischen Investieren und Sparen. Denn die Höhe des Sparens paßt sich nicht direkt der Höhe der Investierungen an, sondern über die Veränderung des Einkommens hinweg. Das folgende Schema und Abb. 23 zeigen als Beispiel, wie sich bei einer Steigerung der Investierungen von 20 auf 35 das Gleichgewichtseinkommen von 100 auf 160 erhöht, weil erst bei diesem Einkommen das geplante Sparen dem Investieren mit 35 gleich wird. Y 100 120 140
160
C(Y) 80 96 111 125
S(Y) 20 24 29 35
I
20
35
Diese Beziehung wird als „Multiplikatorwirkung" im späteren Zusammenhang (Bd. I V , Kap. I I , § 2) behandelt werden, ebenso wird das Akzelerationsprinzip als Verbindung zwischen veränderter Höhe der Nachfrage nach Verbrauchsgütern und Höhe der abgeleiteten Investierungen einzubeziehen sein.
160
Investieren und Sparen
IS
Abb. 23
4. Z i n s h ö h e
und Gleichgewichtseinkommen
Bei dieser Bestimmung der H ö h e des Gleichgewichtseinkommens hat der Zinssatz nicht die Bedeutung, die Höhe der Investierungen direkt der des Sparens anzugleichen. Gemäß der Investitionsfunktion I = I(r,i) (vgl. Kap. I V , § 3, Ziff. 4) beeinflußt aber bei gegebenen Kapitalerträgen der Zins i das Ausmaß der Investierungen, damit die Höhe des Gesamteinkommens (,Einkommenseffekt') und gemäß der S p a r f u n k t i o n die Höhe des Sparens. Demnach bleibt die H ö h e des Gleichgewichtseinkommens unbestimmt, solange nicht die Höhe des Zinses bekannt ist. Die Darstellung in Abb. 24 (nach J . R . Hicks, M r . Keynes and the 'Classics': A Suggested Interpretation [ 1 9 3 7 ] . Abgedruckt i n : Readings in the T h e o r y of Income Distribution. London 1954 [ 1 9 5 0 ] ) zeigt diese Beziehung in einfachster Form. In Abb. 24 zeigt die Ordinate die Höhe des Zinses, die Abszisse die des Gesamteinkommens. Die mit I/S benannte K u r v e
Kumulative Prozesse und Gleichgewicht
161
bezeichnet mit jedem ihrer Punkte die Zinshöhe und die Höhe des Gesamteinkommens, bei der Gleichgewicht von I und S besteht. Die Form und Neigung der Kurve drücken aus, daß bei tieferem Zinssatz die Investierung höher sein würde, daher auch das Einkommen, bei dem die Höhe des Sparens als Plangröße der der Investierung entspricht. Die Kurve L(M) unterstellt eine gegebene Geldmenge und gegebene Liquiditätspräferenz. Wie in Kap. V dargestellt wurde, ist die Nachfrage nach Geld („Kassenhaltung") aus dem „Transaktionsmotiv" — Mj = L^Y) — von der Höhe des Einkommens abhängig und bei höherem Einkommen größer. Die Geldmenge M 2 — M — M, steht für die Nachfrage nach Kassenhaltung aus dem Spekulationsmotiv zur Verfügung. D a sie mit höherem Einkommen kleiner wird, steigt der Zins. Entsprechend den früher behandelten Annahmen beginnt die L(M)Kurve mit horizontalem Verlauf bei sehr tiefem Zins und wird bei hohem Zins vertikal. Der Schnittpunkt der beiden Kurven bestimmt dann das Gleichgewichtseinkommen, bei dem die Investitionsmenge durch den gegebenen Zins bestimmt und dem geplanten Sparen bei diesem Einkommen gleich ist.
O
Yo A b b . 24
tl
P a u l s e n , A l l g . V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e III
Y
162
Investieren und S p a r e n
J e d e Ä n d e r u n g der G e l d m e n g e , der Liquiditätsneigung, der H ö h e der erwarteten E r t r ä g e der Investierungen und der S p a r neigung w ä r e durch V e r l a g e r u n g der K u r v e n auszudrücken und w ü r d e zu einem neuen Gleichgewichtseinkommen führen.
Ob das so bestimmte Gleidigewichtseinkommen mit voller Beschäftigung aller Produktionsfaktoren verbunden ist, läßt sich bei den bisher berücksichtigten Bestimmungsgründen nicht feststellen. Diese Frage wird in späterem Zusammenhang aufgenommen werden (Bd. IV).
Kap. VII. Unternehmer und Unternehmergewinn § 1. Unternehmer und Unternehmerleistung 1.
B e g r i f f
Unternehme;- ist, wer für eine Unternehmung die unternehmerische- Funktionen erfüllt, nämlich die letztgültigen Entscheidungen über den Wirtschaftsplan und seine Durchführung trifft („the decision-maker in enterprise"). Das unternehmerische Handeln ist initiativ im Unterschied zu exekutiv. In einer verkehrswirtschaftlichen Ordnung als System dezentralisierter wirtschaftlicher Entscheidungen sind (im R a h men der geltenden Gesetze) die unternehmerischen Entscheidungen frei. Ist aber die U n t e r n e h m u n g m a r k t b e z o g e n und gewinnstrebig, so sind sie inhaltlich v o n den M a r k t d a t e n mehr oder weniger bestimmt (abhängig v o n der M a r k t f o r m ) . I m G r e n z f a l l ( „ M e n g e n a n p a s s e r " ) vollzieht der Unternehmer nur einen A n p a s s u n g s p r o z e ß an gegebene technische und ökonomische Daten.
Während bei personalen Unternehmungen die Person des Unternehmers in der Regel leicht festzustellen ist, kann bei korporativen Unternehmungen selbst bei gegebener Rechtslage die Entscheidung schwierig sein, bei welcher Person oder Personengruppe tatsächlich die maßgebliche Verfügungsmacht liegt. Im besonderen sind die Eigentümerrechte an der Unternehmung nicht notwendig mit der eigentlichen unternehmerischen Entscheidung verbunden, wenngleich eine Vermutung dafür spricht.
Unternehmer und Unternehmerleistung
163
2. D i e u n t e r n e h m e r i s c h e n F u n k t i o n e n Die Herausstellung der „reinen" unternehmerischen Funktionen geschieht zur Klärung ihrer Stellung innerhalb der Kombination produktiver Leistungen in der Unternehmung; damit zugleich zur gedanklichen Verbindung des Unternehmereinkommens, speziell des Unternehmergewinns, mit einer spezifischen unternehmerischen Leistung. Grundlegend ist dabei, daß es sich bei Leistungen, welche an andere Produktionsfaktoren, namentlich an den Produktionsfaktor „Arbeit", übertragen werden können, nicht um „spezifische" Unternehmerleistungen handeln kann. Diese ist stets „Entscheidung", nicht „Ausführung" einer Entscheidung. Das gilt audi dann, wenn in der Person des Unternehmers verschiedene Leistungen vereinigt sind, wie ausgeprägt etwa bei einem Bauern, der in seinem Gesamterlös ungeschieden Entgelte empfängt für Bereitstellung eigenen Bodens als „Bodenertrag", eigenen Kapitaleinsatz als „Kapitalertrag", eigene Arbeit als „Lohn", wozu dann der eigentliche „Unternehmergewinn" hinzukommen kann.
Im Unterschied zu den produktiven Leistungen der übrigen Faktoren kann die „Entscheidung" nicht quantifiziert, d. h. in homogenen Einheiten (z. B. Arbeitsstunden) gemessen werden, kann daher auch nicht in mengenmäßigen Leistungseinheiten auf Märkten angeboten und nachgefragt werden und ist damit einer eigentlichen Preisbildung entzogen, womit auch die Bildung von Substitutionsraten zu anderen Produktionsfaktoren ausgeschlossen ist. Es handelt sich vielmehr um Willensakte, die sich auf das einmalige Unternehmen und die jeweils einmalig gegebene oder herbeigeführte Situation beziehen. Der Träger dieser Entscheidung ist daher auch eine unteilbare „Einheit". „Die Besonderheit der Unternehmerleistung ist, daß keine zusätzlichen Mengen davon beschafft werden können." (A. P. Lerner, The Economics of Control. N e w York 1947, S. 210.) Diese Unvermehrbarkeit gilt als eine der Grenzen für die bei sonst vollzogener langfristiger Anpassung fallenden (oder 11-
164
Unternehmer und Unternehmergewinn
gleichbleibenden) Stückkosten (vgl. Bd. II, Kap. V, § 5), selbst wenn durch organisatorische Verbesserungen der Unternehmer sich durch Übertragung aller nicht spezifisch „unternehmerischen" Leistungen an andere Faktoren entlastet. Die Bereitstellung von Geld- oder Sachkapital ist nicht spezifische Unternehmerleistung; diese ist also auch nicht mit dem Eigentum an Produktionsmitteln verbunden. Nach überwiegender Ansicht auch dann nicht, wenn von den Eigentümerrechten her die Befugnis des Unternehmers zu Entscheidungen „delegiert" sein muß („Kompetenz-Kompetenz" des Eigentümers). Auch die vermögensmäßigen Risiken, obwohl von den unternehmerischen Entscheidungen abhängig, werden nicht von ihm, sondern den Eigentümern getragen. Ferner sind alle Leistungen, die an den Produktionsfaktor „Arbeit" übertragen werden können und deren Entgelt kontraktlich vereinbart werden kann, nicht spezifisch unternehmerische Leistungen. „Als spezifische Unternehmerleistung kann nur eine Leistung verstanden werden, die nur vom Unternehmer selbst vollbracht werden kann, eine Leistung, die sich von „Arbeit" im verkehrswirtschaftlichen Sinne (als Gegenstand des Tauschverkehres) wesentlich unterscheidet, also eine Leistung, die begrifflich gar nicht Gegenstand des Tauschverkehres werden, daher keinen Verkehrswert und keinen Preis haben kann. Diese Leistung ist die Bestimmung des konkreten Produktionszweckes für Produktionsmittel oder die wirtschaftliche Disposition über Produktionsmittel zu einem konkreten Produktionszweck." (A. Amonn, Der Unternehmergewinn. In: Wirtschaftstheorie der Gegenwart. Bd. I I I . Wien 1928, S. 261.) 3.
Ziele
der unternehmerischen Entscheidungen
Für die in Marktbeziehungen eingegliederten Unternehmungen wird modellmäßig in der Regel als Zielsetzung die Maximierung des Reingewinns angenommen, dabei aber berücksichtigt, daß bei einem Unternehmen als D a u ereinrichtung die Ausnutzung der kurzfristigen Gewinnmöglichkeit hinter der Stetigkeit eines langfristig erziel-
Unternehmer und Unternehmerleistung
165
baren Gewinns (dauernde Sicherung eines „Gewinnpotentials") zurückzutreten hat. Mit dieser Modellannahme ist keineswegs gemeint, daß Gewinnmaximierung als Ziel das reale Verhalten der Unternehmungen erschöpfend erfaßt, und der Unternehmer als „Gewinnmaximierungsmaschine mit einigen Toleranzen für soziale Neigungen" (G. Weisser) aufzufassen sei. In Wirklichkeit sind die Ziele institutionell wie persönlich äußerst komplex; Freude am Werk, Selbstbestätigung, Streben nach Macht und nach sozialer Geltung und vieles andere können wirksam sein, wobei die Höhe des erzielten Gewinns oft mehr den Charakter eines „Index" für den Erfolg als den des eigentlichen Zieles hat. Die Modellannahme des höchsten Reingewinns als Ziel ermöglicht eine Bestimmung der zu wählenden Faktorkombination auch abgesehen von Einflüssen der jeweiligen Marktformen aber nur dann, wenn unterstellt wird, daß der Unternehmer sich kalkulatorisch den gegebenen oder angenommenen (bzw. erwarteten) Marktdaten anpaßt. Sind diese Daten bestimmt, so bleibt für eine eigentliche „Entscheidung" kein Raum, da es sich nur um eine rechnungsmäßige Maximierungsaufgabe handelt. Nach J . Schumpeter muß daher der „Unternehmer" im eigentlichen Sinne von dem nur reaktiv handelnden „ W i r t " durchaus unterschieden werden. Schumpeter charakterisiert den Unterschied durch drei Gegensatzpaare: „Erstens durch den Gegensatz zweier realer Vorgänge: Ablauf oder Gleichgewichtstendenz einerseits, Veränderung der Bahn des Ablaufs oder spontane Änderung der Daten des Wirtschaftens durch die Wirtschaft selbst andererseits. Zweitens durch den Gegensatz zweier theoretischer Apparate: Statik und Dynamik. Drittens durch den Gegensatz zweier Typen von Verhalten, die wir uns der Wirklichkeit folgend als zwei Typen von Wirtschaftssubjekten vorstellen können: Wirte schlechtweg und Unternehmer." (J. Schumpeter, Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. 5. Aufl. Berlin 1952, S. 121 f.) Die den „Unternehmer" charakterisierende Leistung bezeichnet Schumpeter als die „Durchsetzung neuer Kombinationen" bzw. als Schaffung einer neuen Produktions-
166
Unternehmer und Unternehmergewinn
f u n k t i o n (im U n t e r s c h i e d z u einer B e w e g u n g a u f der gegebenen F u n k t i o n ) . „Dieser Begriff deckt folgende fünf Fälle: 1. Herstellung eines neuen, d . h . dem Konsumentenkreis noch nicht vertrauten Gutes oder einer neuen Qualität eines Gutes. 2. Einführung einer neuen, d. h. dem betreffenden Industriezweig noch nicht praktisch bekannten Produktionsmethode, die keineswegs auf einer wissenschaftlich neuen Entdeckung zu beruhen braucht und auch in einer neuartigen Weise bestehen kann, mit einer Ware kommerziell zu verfahren. 3. Erschließung eines neuen Absatzmarktes, d. h. eines Marktes, auf dem der betreffende Industriezweig des betreffenden Landes bisher noch nicht eingeführt war, mag dieser M a r k t schon vorher existiert haben oder nicht. 4. Eroberung einer neuen Bezugsquelle von Rohstoffen oder Halbfabrikaten, wiederum: gleichgültig, ob diese Bezugsquelle schon vorher existierte — und bloß, sei es nicht beachtet wurde, sei es für unzugänglich galt — oder ob sie erst geschaffen wurde. 5. Durchführung einer Neuorganisation wie Schaffung einer Monopolstellung (z. B. durch Vertrustung) oder Durchbrechen eines Monopols." ( j . Schumpeter, a.a.O., S. 100 f.) I n diesen Leistungen des „ U n t e r n e h m e r s " sieht Schump e t e r die w i r t s c h a f t s e n d o g e n e U r s a c h e für wirtschaftliche E n t w i c k l u n g als s t ä n d i g e Durchbrechung der T e n d e n z zu einem s t a t i o n ä r e n Z u s t a n d , d a durch den "Wettbewerb g e z w u n g e n die M a s s e der „ W i r t e " die erfolgreich durchgesetzten N e u e r u n g e n n a c h a h m e n u n d sich a n den neuen Z u s t a n d anpassen m u ß . Unter der Vorausetzung einer vollbeschäftigten Wirtschaft muß der Unternehmer die für die Durchführung seiner Neuerungen benötigten Produktionsfaktoren aus ihrer bisherigen Verwendung abziehen. Das geschieht mit H i l f e der von Banken zusätzlich geschaffenen und ihm zur Verfügung gestellten K a u f kraft („Kreditschöpfung"). D e r Gewinn aus den Neuerungen ermöglicht die Verzinsung und Tilgung der Kredite. Aus der Einführung und Durchsetzung solcher Neuerungen mit H i l f e von Schaffung zusätzlichen Kredits leitet Schumpeter auch die Konjunkturen ab. — Wenngleich die Theorie nicht alle von
Unternehmereinkommen und Gewinn
167
Schumpeter gezogenen Folgerungen (z. B. die Erklärung des Zinses als eines rein „dynamischen" Phänomens) angenommen hat, so wird doch die von ihm geprägte Bestimmung des eigentlichen Unternehmers durchweg als gültig angesehen. Historische und empirische Untersuchungen weisen aber darauf hin, daß die „Investierung" von Mitteln zur Entwicklung neuer produktiver technischer Möglichkeiten ein fortgesetzter Prozeß ist, daß die Einführung von „Neuerungen" nicht notwendig als exogen bewirkter Faktor aus dem Ursprung des unerklärbaren „Schöpferischen" zu behandeln sei, daß vielmehr auch dieser Prozeß sidi endogen als Investierung in einer Richtung behandeln läßt, in der eine hohe Rate des Reinertrags erwartet wird.
§ 2. Unternehmereinkommen und Gewinn 1. Ü b e r s i c h t „Einkommen" des Unternehmers liegt vor, wenn die Differenz zwischen Produktionserlösen und an Dritte zu zahlende Produktionskosten (einschl. indirekter Steuern) sowie Abschreibungen zum Ausgleich von Vermögensminderungen positiv ist (Residualeinkommen). Unterscheidet man in einfachster Fassung die Produktion von Vorprodukten und von Endprodukten, so ergibt sich für den Gesamtgewinn folgendes: Gewinn der Endproduzenten = Wert der Endprodukte — Kosten der Faktorleistungen — Wert der Vorprodukte Gewinn der = Wert der produzierten VorProduzenten der produkte Vorprodukte — Wert der Faktorleistungen — Wert der in der Produktion. verbrauchten Bestände. Da der Wert der Vorprodukte in beiden Positionen gleich ist, ergibt sich als Gesamtgewinn der Wert der End-
168
Unternehmer und Unternehmergewinn
Produkte minus den Kosten für Faktorleistungen minus Wert der verbrauchten Bestände (z. B. Abnutzung der Kapitalgüter in der Produktion). Soweit in der Produktion vom Unternehmer selbst Faktorleistungen erbracht sind, ist der Marktwert dieser Leistungen den Produktionskosten zuzuredinen. Dabei handelt es sich um a) die angemessene Verzinsung des Eigenkapitals einschl. eines Risikozuschlags, b) den „Unternehmerlohn" in Höhe des Entgelts, das bei Erbringung dieser Arbeitsleistungen in anderen Unternehmungen als Kontrakteinkommen erzielbar wäre. Bei vollkommenem Wettbewerb mit freiem Zutritt zum Markt würde sich bei erreichtem Gleichgewicht der „Gewinn" auf die Deckung dieser Kosten begrenzen, da im Falle einer Abweichung kein Gleichgewicht besteht. Ein eigentlicher Reingewinn als Überschuß über die ausgezahlten und zu verrechnenden Kosten kann erklärt werden: a) Bei einem Marktpreis, welcher dem Stückkostenminimum des „Grenzanbieters" entspricht, aus der kostengünstigeren Situation der intramarginalen Anbieter. b) Als Folge einer monopolistischen Angebotssituation (bzw. monopsonistisdien Nadifragesituation). Ist sie von Dauer, so kann der nachhaltig zu erzielende Gewinn dem „Firmenwert" zugerechnet werden, so daß bei entsprechender Erhöhung des Kapitalwertes der Unternehmung die erzielte Rendite „normal" ist. Handelt es sich um die ausschließliche Verfügung über einen spezifischen Faktor (etwa patentierte Maschine), so kann der entsprechende Gewinnanteil unmittelbar als „Ertrag" dieses Faktors behandelt werden. c) Aus der erfolgreichen Einführung von „Neuerungen", die dem Unternehmen eine begünstigte Kosten- oder Absatzlage verschaffen. d) Aus „zufälligen", d. h. nicht von Unternehmen herbeigeführten günstigen (bzw. bei Verlust ungünstigen) Marktsituationen wie Veränderungen der allgemeinen oder speziellen Marktlage (konjunkturelle Veränderungen, veränderte Konkurrenz-
Unternehmereinkommen und Gewinn
169
Verhältnisse etc.). Diese Gewinne werden als „Zufallsgewinne" („windfall profits") bezeichnet. D e r Reingewinn ist jene Größe, die der Unternehmer zu maximieren sucht, w ä h r e n d im G e g e n s a t z d a z u die Leistungen der P r o d u k t i o n s f a k t o r e n zwecks K o s t e n e r s p a r u n g möglichst s p a r s a m eingesetzt, also minimiert werden. D a s U n t e r n e h m e r e i n k o m m e n k a n n nicht rechtlich von einem D r i t t e n g e f o r d e r t werden, d a es sich nie u m „ K o n t r a k t e i n k o m m e n " handelt. Seinem C h a r a k t e r als R e s i d u u m entspricht, d a ß es n e g a t i v ( „ V e r l u s t " ) sein k a n n . Eine dauernde Verlustlage kann rechnungsmäßig auf den Kapitalwert des Unternehmens bezogen werden und zu dessen Herabsetzung führen. Kurzfristig kann ein Unternehmen im Geschäft bleiben, solange die kontraktlich festgelegten Auslagen bzw. die variablen Kosten durch den Erlös gedeckt werden, obwohl ungedeckte Abschreibungen eine Vermögensminderung bedeuten. Werden auch diese verdient, so kann das Unternehmen auch langfristig im Geschäft bleiben, selbst wenn das Eigenkapital nicht angemessen verzinst bzw. kein Entgelt für die Unternehmerarbeit erbracht wird. Der Reingewinn wird verwendet a) zur Zahlung von Steuern auf Gewinne von Unternehmungen, b) zur Ausschüttung an Anteilsberechtigte, z. B. Eigentümer, Gesellschafter, Aktionäre, c) zur Verfügung der Unternehmung für Reservebildung, freiwillige Sozialleistungen, „Selbstfinanzierung". 2.
Gewinn
und
Gleichgewicht
D a bei einem Gleichgewichtszustand keine V e r ä n d e rungstendenzen vorliegen, sind G e w i n n e u n d V e r l u s t e prinzipiell M e r k m a l e einer Ungleichgewichtslage: sie veranlassen U n t e r n e h m u n g e n zur Ä n d e r u n g ihrer Wirtschaftsp l ä n e u n d ihres Verhaltens. R u f t das eine B e w e g u n g z u m Gleichgewicht hin hervor, s o ist der V o r g a n g doch zeitbeanspruchend, s o daß bei verzögerter A n p a s s u n g „ F r i k tionsgewinne" a u f t r e t e n können.
170
Unternehmer und Unternehmergewinn
Ein Gleichgewicht wird nicht erreicht, wenn 1. der Anpassungsprozeß durch wiederkehrende Änderungen der Daten immer von neuem ansetzen muß; im besonderen führt die „Durchsetzung neuer Kombinationen" zu einer Ungleichgewichtslage und „Neuerungsgewinnen"; 2. monopolistische Angebots- und Nachfrageverhältnisse den Anpassungsprozeß wirksam verzögern und im Grenzfall dauernd hemmen, so daß „Monopolgewinne" vorliegen. Der Modellfall vollständiger Anpassung ist der unbeschränkt vollkommene Markt (vgl. Bd. II, Kap. VII, § 1, Ziff. 4): bei Angebot eines homogenen Gutes im atomistischen Wettbewerb bei freiem Marktzutritt wird im Gleichgewicht für alle Anbieter der Marktpreis des Produkts dem Stückkostenminimum gleich sein, so daß gewinn- und verlustlos produziert wird. (Vgl. Bd. II, Kap. VI, § 4.) a) Operiert nur der „Grenzanbieter" im Stückkostenminimum, so daß die intramarginalen Anbieter einen Gewinn erzielen, so muß gemäß der Annahme über die Marktform das kostengünstigere Angebot für alle vorhandenen wie für neue Anbieter erreichbar sein; dieses Angebot wird also ausgedehnt, drückt den Produktpreis herab und zwingt Anbieter mit höheren Kosten zum Ausscheiden. b) Bei beschränkt vollkommenem Markt, also fehlender Freiheit des Zutritts, wird der Grenzanbieter nicht notwendig gewinnlos produzieren. Ob im Wettbewerb der vorhandenen Anbieter die intramarginalen Gewinne ausgeglichen werden, ist abhängig vom Grad des Zugangs der Unternehmungen zu allen Produktionsfaktoren und -methoden. Immer aber wird sich der Ausschluß neuer Anbieter dahin auswirken, daß der unter die Produktionskosten gerechnete „Normalgewinn" höher liegen kann als bei offenen Märkten.
Eine monopolistische Marktlage ist nicht notwendig mit Auftreten von Gewinnen verbunden. Gewinnerzielung erfordert den zeitlichen oder dauernden Ausschluß eines billigeren Angebots eines homogenen oder substitutiven Gutes durch andere Anbieter. Ursächlich kann sein die Sperre des Zutritts zum Beschaffungsmarkt
Unternehmereinkommen und Gewinn
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für Produktionsfaktoren, die ausschließliche Verfügung über bestimmte Produktionsmethoden oder eine Sperre des Zutritts zum Absatzmarkt; durchweg werden solche Bedingungen kombiniert auftreten. D i e Schaffung einer solchen Lage fällt unter den Begriff der „Neuerungen" („Durchsetzung neuer Kombinationen"). a) Da angenommen wird, daß der Verlauf der Kostenkurven die mit gegebener Technik und Preisen für Faktorleistung jeweils günstigste Kostengestaltung darstellt, erfordert Kostensenkung (abgesehen von exogenen, vom Unternehmer nicht bewirkten Einflüssen) eine Veränderung der Technik, Erschließung neuer Beschaffungsmärkte und ähnliches. b) Für die Absatzseite gilt entsprechend als „Neuerung" die Schaffung eines „eigenen" Absatzmarktes, etwa durch Heraushebung des eigenen Angebots als Markenartikel, Schaffung eines neuen Produkts, Erschließung eines neuen Marktes u. ä. Gewinne durch „Neuerungen" fallen insofern unter den weiteren Begriff der Monopolgewinne, als es sich um die Schaffung einer Vorzugsstellung handelt, die aber im Wettbewerb von anderen Anbietern ebenfalls erstrebt wird; nur wenn die Vorzugsstellung sich dauernd sichern läßt, kann ein dauernder Monopolgewinn vorliegen. 3. U n g e w i ß h e i t ,
Risiko
und
Gewinn
Aus der Ungewißheit künftiger Daten, welche den Wirtschaftserfolg beeinflussen und als „erwartete" („antizipierte") Größen in die Wirtschaftspläne einzubeziehen sind, ergeben sich Risiken, da die Abweichung der realisierten von den erwarteten Daten zu Gewinnen und Verlusten führt. a) „Wenn alle Veränderungen in Ubereinstimmung mit festen und allgemein bekannten Gesetzen eintreten würden, so könnten sie für eine unbegrenzte Periode vor ihrem Eintritt vorausgesehen werden und würden nicht die restlose Aufteilung der Produktwerte auf die mitwirkenden Faktoren aufheben; Gewinne oder Verluste würden nicht auftreten. Nicht die Veränderung als solche, sondern die unvollkommene Kenntnis der Zukunft als Auswirkung der Veränderung ist für das Verständ-
172
Unternehmer und Unternehmergewinn
nis des Problems bedeutsam." (F. H . Knight, Risk, Uncertainty and Profit. 1921. Neudruck London 1948, S. 198.) b) Erwartungsgrößen sind auf Erfahrung fußende Annahmen mit Berücksichtigung ihrer Wahrscheinlichkeit und ihres möglichen Veränderungsbereichs. Die Höhe des Risikos ist daher cet. par. abhängig von dem Grad der Gewißheit, mit der bestimmte Daten erwartet werden, und dem Bereich der möglichen Schwankungen, der zu berücksichtigen ist. Soweit die Risiken den Prinzipien der mathematischen Wahrscheinlichkeitsrechnung zu unterziehen sind, können sie grundsätzlich unter den Kosten berücksichtigt werden, im besonderen kann durch Versicherung das Risiko eines möglichen Verlustes als Versicherungsprämie in eine feste Kostengröße verwandelt werden. „Die Belohnung für Risikoübernahme kann für das System als Ganzes als gegen null tendierend bestimmt werden und stellt somit keine Quelle für reinen Gewinn für die Gesamtwirtschaft dar, sofern nicht systematische Über- oder Unterschätzung des Risikos erfolgt. Aber das Bestehen von Risiken und die Anpassung an sie beeinflussen die Verteilung des Einkommens zwischen den Unternehmern und resultieren in echten Gewinnen und Verlusten für individuelle Unternehmungen." (J. S. Bain, Pricing, Distribution, and Employment. Economics of an Enterprise System. New York 1948, S. 479.) Nicht versicherungsfähig und nicht mit festen Größen in der Kostenrechnung zu berücksichtigen sind Risiken, die mit der Ungewißheit der Gesamtlage in der Zukunft zusammenhängen. Sie müssen daher individuell gewertet und durch eigentliche unternehmerische Entscheidung übernommen werden, d. h. um mögliche Erfolgschancen auszunutzen, müssen echte Wagnisse gelaufen werden. Dabei wird neben der Einschätzung der Größe des Risikos die subjektive „Risikofreudigkeit" wirksam. Unvorhersehbar und durch individuelles Verhalten nicht beeinflußbar sind allgemeine Veränderungen der Wirtschaftslage, wie konjunkturelle Schwankungen, die zur Quelle von „Zufallsgewinnen" („windfall profits") bzw. Verlusten werden.
Unternehmereinkommen und Gewinn
173
Werden solche Veränderungen allgemein erwartet und im gegenwärtigen Verhalten berücksichtigt, so bewirkt das eine Tendenz zur Bestätigung der Erwartungen: die allgemeine Erwartung steigender Preise etwa wird zu erhöhter Nachfrage und damit Preisauftrieb führen, auch wenn „objektiv" die Basis für die Erwartungsbildung irrig war.
4. G e w i n n u n d R e n t e Befindet sich ein Unternehmen in einer Gewinnsituation, so ist das Ergebnis der produktiven Leistungen, gemessen am Marktwert der Produkte, höher als deren Kostenwert. Kann dieser Mehrertrag den Leistungen bestimmter Faktoren zugeschrieben werden, so muß er ihnen auch ökonomisch „zugerechnet" werden: die Leistungen müssen im Kostenwert steigen, wenn sie im Wettbewerb nachgefragt werden, d.h. der Gewinn muß an sie weitergegeben werden. Ist der Gewinn auf den spezifischen Beitrag eines im Eigentum des Unternehmens stehenden Faktors zurückzuführen, z. B. ein Patent, so muß entsprechend der Gewinn auf dessen Ertragswert verrechnet werden.
Die Faktoren trakteinkommen men" (vgl. Kap. eine Abführung
können aber keine Erhöhung ihrer Kondurchsetzen, sofern ihr „TransfereinkomI, § 3, Ziff. 1) tiefer liegt; insoweit wäre des Gewinns an sie „Rente".
„Renten sind die Entgelte für produktive Leistungen in Höhe des Überschusses über das Entgelt in anderen Einsätzen. Wenn diese Überschüsse den Eigentümern derjenigen Leistungen zufallen, die von der Firma gemietet oder erworben sind, heißen sie Renten, aber wenn sie dem Unternehmer zufallen, können sie Gewinn genannt werden." (G. Stigler, Theory of Price. 2. Aufl. N e w York 1952, S. 180.)
„Gewinn" ist also zunächst ein Oberschuß des Marktwertes der Produkte über die Summe der Marktwerte der verwendeten Faktorleistungen, wobei letztere die Höhe der Transfereinkommen darstellen. Audi dieser Gewinn kann unter den Rentenbegriff insofern gefaßt werden, als die Minderung oder das Fehlen des Gewinns nicht durch „Transfer" des Unternehmens in eine andere Verwendungsweise beantwortet werden kann.
174
Unternehmer und Unternehmergewinn
' a) Auf die Behandlung des den fixen Faktoren angerechneten Ertragsanteils als „Quasirente" wird verwiesen. D a es sich um den Uberschuß des Bruttoertrags über die variablen Kosten handelt, rechnet zur Quasirente auch der „reine" Gewinn, so d a ß das Merkmal der Nidit-Transferierbarkeit, damit des Rentencharakters des Gewinns speziell auf diese fixen Faktoren, welche das Unternehmen als Dauereinrichtung verkörpern, bezogen werden kann. I m Rahmen einer erschöpfenden Zurechnung des Produktionsertrages auf alle mitwirkenden produktiven Leistungen w ä r e daher der reine Gewinn diesen A n lagen als der spezifischen Gestaltung des betreffenden U n t e r nehmens zuzuredinen. b) Wird der Gewinn auf die persönliche Leistung des U n ternehmers zurückgeführt, so ist es nicht „reiner" Gewinn insofern, als damit die Voraussetzung f ü r erhöhten „ U n t e r n e h m e r lohn" vorliegt, wobei der W e r t dieser Leistung in anderen U n ternehmungen das Transfereinkommen, ein Überschuß darüber den Rentenanteil an diesem „Faktoreinkommen" bestimmt. c) Dagegen k a n n der „reine" Gewinn nicht auf die „spezifische Unternehmerleistung" (unterschieden von der durch U n ternehmerlohn entgoltenen Arbeitsleistung) bezogen werden, weil diese, verstanden als „Entscheidung", noch keinen bestimm^ baren Wert haben k a n n , sich vielmehr erst in der Bewertung der P r o d u k t e durch den M a r k t ergibt, ob der Niederschlag dieser Entscheidung im ökonomischen Bereich der Gestaltung der P r o duktion und des Absatzes erfolgreich ist. D e r d a n n auftretende „reine" (nicht anderen Faktoren einschließlich der unternehmerischen „Arbeit" zuzuschreibende) Gewinn ist d a n n der „ U n t e r nehmung" zuzurechnen, auch wenn er dem „ U n t e r n e h m e r " zufällt. K ö n n t e z. B. eine besondere technische Begabung des Leiters einer U n t e r n e h m u n g nur in diesem spezialisierten Betrieb verwendet werden, so wäre das „Arbeitseinkommen" dieses Unternehmers, soweit es das in anderen Betrieben erzielbare „Transfereinkommen" übertrifft, „Rente", darüber hinaus Anteil am „reinen" Gewinn.
in
5. G e w i n n b i l d u n g makroökonomischer Betrachtung
Aus den Gleichungen für die Bildung und Verwendung des Gesamteinkommens (vgl. Bd. I, Kap. IV, § 3) ergibt
Unternehmereinkommen und Gewinn
175
sich bei Verwendung der Suffixe u und nu für Unternehmer und Nicht-Unternehmer: Y
u
-C
u
+ Y
n u
-C
n u
= I
Su + s n u = L Daher:
Su = I — S n u .
Das heißt: die Vermögensbildung in den Unternehmungen ist gleich den Nettoinvestierungen der Periode abzüglich dem Sparen der Nicht-Unternehmer. „Gegenposten" der Nettoinvestierung ist also entweder Sparen aus Einkommen der Nicht-Unternehmer oder aus Einkommen der Unternehmer. „ J e weniger also bei gegebener H ö h e der Nettoinvestition von den NichtUnternehmern (netto) gespart worden ist, um so mehr muß pari passu zwangsläufig von den Unternehmern gespart worden sein." (E. Schneider, Einführung in die W i r t schaftstheorie. I. Teil. Theorie des Wirtschaftskreislaufs. 7. Aufl. Tübingen 1958, S. 55.)
Ferner ergibt sich aus Su = Y u — C u die Beziehung: Y u = I — S nu + C u
(da, wie oben: Su = i -
S nu ).
Die Summe aller Unternehmereinkommen ist also ex post gleich der Differenz zwischen der Nettoinvestierung und dem Sparen der Nicht-Unternehmer, vermehrt um den Verbrauch der Unternehmerhaushalte. Bei gegebenem Einkommen der Nichtunternehmerhaushalte und gegebenem Sparen dieser Haushalte ist deren Nachfrage nach Verbraudisgütern bestimmt. Verbrauch von Verbrauchsgütern durch Unternehmerhaushalte vermindert das Angebot von Verbrauchsgütern an Nichtunternehmerhaushalte, beeinflußt aber nicht die H ö h e der monetären Nachfrage der Nichtunternehmerhaushalte und bewirkt demnach insoweit nur erhöhten Gewinn.
Da eine „Unternehmung" definitionsgemäß nicht „verbraucht", ist für das (nicht verteilte) Einkommen der Un-
176
Unternehmer und Unternehmergewinn
ternehmung die primäre Entscheidung nicht die zwischen Verbrauch und Sparen, sondern weil mangels Verbrauch das Einkommen notwendig „gespart" ist, die Verwendung zur Investierung oder Nicht-Investierung. Im ersteren Fall liegt „Selbstfinanzierung" der Nettoinvestierung vor. Im zweiten kann Vermögenshaltung in liquider Form oder Tilgung von Krediten erfolgen. Im Ausmaß der Selbstfinanzierung decken sich also bei den Unternehmungen „Sparen" und „Investieren". Daraus folgt aber, daß allen durchgeführten Nettoinvestierungen, soweit sie das Sparen der Nichtunternehmerhaushalte übertreffen, „gespartes Einkommen" der Unternehmer entspricht, d. h. Gewinn. Es handelt sich nicht um individuelle Gewinnerzielung durch „Neuerungen" etc., vielmehr um die makroökonomische Betrachtung des notwendigen Ausgleichs von Investieren und Sparen. Der Gewinn bildet sich durch die Verwendung der um die Höhe der Investierung gestiegenen Einkommen der Haushalte zu erhöhter Nachfrage nach Verbrauchsgütern und stellt bei den Unternehmungen, denen die erhöhte Nachfrage begegnet, „Zufallsgewinn" dar. Da diese Gewinne nur vorübergehend bestehen können, nämlich solange der gestiegenen Nachfrage ein zu knappes Angebot gegenübersteht, kann ihr Charakter als „dynamische Quasirente" (E. Preiser) bezeichnet werden.
Zum besseren Verständnis der Zusammenhänge sei vereinfachend unterstellt, daß ein einziges Unternehmen vorhanden ist und die einzige Einkommensquelle für Faktorleistungen sowie der einzige Anbieter von Verbrauchsgütern ist. Dieses Unternehmen kann die Menge der den Haushalten angebotenen Güter beliebig regeln, indem es aus seiner Produktion den „Eigenverbrauch" des „Unternehmerhaushalts" und die den Beständen als Investierung zugeführte Produktmenge autonom festsetzt. Unabhängig also von der Höhe der monetären Nachfrage der Faktorhaushalte ist damit deren „realer" Verbrauch festgelegt, und bei gegebener Höhe der Ausgaben der Faktorhaushalte steigt der Gewinn pari passu mit einer Einschränkung der Angebotsmenge der Verbrauchsgüter durch erhöhten Ver-
Unternehmereinkommen und Gewinn
177
brauch des Unternehmerhaushalts oder erhöhte Investierung. Im Prinzip entspricht dieses Bild der Regulierung in kollektivistischen Zwangswirtschaften, in denen der Staat autonom die Höhe der Investierungen und der Verbrauchsgüterproduktion bestimmt und in Kombination von Geldwert, Güterpreisen und Lohnbestimmungen mit Beeinflussung des „freiwilligen" Sparens und der Besteuerung eine der Höhe der Investierung entsprechende Vermögensbildung in öffentlicher Hand durchführt. D i e Weiterführung dieser Betrachtungen im Blick auf die Entwicklungsvorgänge geschieht in Bd. IV. 6. Z u r L e h r g e s c h i c h t e d e s gewinns
Unternehmer-
In der Lehrgeschichte des 19. Jahrhunderts wurde die Funktion des „Unternehmers" erst allmählich von der des „Kapitalisten" unterschieden. „Profit" und „Zins" wurden als identisch behandelt bzw. der Zins im Gleichgewicht durch den Profit bestimmt. D i e vorwiegend statische Betrachtungsweise einer Wettbewerbswirtschaft, die durch die Daten des Marktes gesteuert ist, ließ die aktive und die Entwicklung beeinflussende unternehmerische Entscheidung in den Hintergrund treten. Bei der Erklärung der Güterpreise aus den Kosten der Produktion, namentlich der Arbeitsmenge, blieb die Deutung des Gewinns als Differenz zwischen Kosten und Produktwert in der Regel in der Linie, ihn entweder als „Unternehmerlohn" für produktive Arbeitsleistungen des Unternehmers aufzufassen, oder ihn mit dem Kapitalertrag zu verschmelzen. Im besonderen mußte von der klassischen Lohntheorie aus der Unterschied zwischen den Kosten der Produktion von „Lohngütern" (Lebenshaltungsgütern) und der Produktion allgemeiner Güter als eigentliche Grundlage aller Einkommen außer den Arbeitseinkommen angesehen werden. J. B. Say (Traité d'Economie Politique. 1803) zerlegte den Gewinn in die Komponenten Vergütung für eingebrachtes Kapital, für eingebrachten Boden und für dispositive Leistungen des Unternehmers. 12 Paulsen, Allg. Volkswirtschaftslehre III
178
Unternehmer und Unternehmergewinn
a) Nach Say erfordert jede Produktion drei Funktionen: die Forschung der Wissenschaftler, die „application" des Unternehmers und die ausführende Tätigkeit der Arbeiter. Der Unternehmer setzt die beiden anderen Funktionen mit in Tätigkeit, indem er die Bedürfnisse und die Mittel zu ihrer Befriedigung abschätzt und dann die Faktoren für eine bestimmte Produktion kombiniert. b) Weitere Verfeinerungen der Lehre erfolgten namentlich in der deutschen Literatur, so durch v. Hermann und v. Thünen; H . v. Mangoldt (Die Lehre vom Unternehmergewinn. 1855) unterschied als Teile des Gesamtgewinns: Entgelt für geleistete unternehmerische Arbeit, Entgelt für im Betrieb arbeitendes eigenes Kapital, Rente für besondere unternehmerische Fähigkeiten, die sich in einem höheren Ertrag als in dem vergleichbarer Unternehmungen auswirken. Nachdem die Trennung des Unternehmers mit seiner Funktion der Leitung des Betriebes („enterprise") von der des Kapitalisten als Bereitsteller von Finanzierungsmitteln („resources") endgültig vollzogen war, mußte auch der Unternehmergewinn gedanklich klar vom Anteil des Kapitalisten unterschieden werden. Drei Linien wurden verfolgt: 1. die Erklärung des Gewinns aus einer spezifischen produktiven Leistung, 2. als Residuum, welches sich durch Friktionen und dynamische Vorgänge im Sinne verzögerter Marktanpassung ergibt, 3. aus institutionell oder rechtlich bedingten Monopolsituationen. Namentlich wurde durch die exakte Analyse des statischen Gleichgewichts als einer gewinnlosen Situation der Ungleichgewiditszustand als Voraussetzung für Gewinne und Verluste herausgestellt, dabei im Anschluß an J. B. Clark (The Distribution of Wealth. 1899) und J. Schumpeter (Theorie der wirtsdiaftlidien Entwicklung. 1912) wachsend der Zusammenhang der Gewinnbildung mit dem Phänomen der wirtschaftlichen Entwicklung betont. Für die Behandlung des Risikos und der Ungewißheit wurde grundlegend F. H . Knight (Risk, Uncertainty and Profit. 1921).
Unternehmereinkommen
und G e w i n n
179
Hatte die ältere Theorie im wesentlichen den Gewinn des persönlichen Unternehmers im Auge, so mußte sich die neuere Lehre auch mit der Gewinnbildung und -Verwendung korporativer Unternehmungen beschäftigen und wendete sich in der jüngsten Zeit namentlich den makroökonomischen Problemen der Gewinnbildung im Zusammenhang mit der Bestimmung der Höhe und der Verteilung des Gesamteinkommens zu.
12*
180 Literaturhinweise Allgemeine Darstellungen B a i n , Joe S.# Pricing, Distribution and Employment. Economics of an Enterprise System. Rev. Ed. N e w York 1953 (1949) C a r e l l , Erich, Allgemeine Volkswirtschaftslehre. 10. Aufl. Heidelberg 1962 (1938) C l a r k , J o h n B., The Distribution of Wealth. A Theory of Wages, Interest, and Profits. New York 1899 D u e , John F., Intermediate Economic Analysis. 3. Aufl. Homewood 1956 (1947) F e l l n e r , William and H a l e y , Bernard F., (Herausg.), Readings in the Theory of Income Distribution. London 1950 Grundriß der Sozialökonomik. 2. Aufl. Tübingen 1924 (1914) K a 1 d o r , Nicholas, Essays on Value and Distribution. London 1960 M a r s h a l l , Alfred, Principles of Economics. 9. Aufl. London 1961 (1890) Paulsen, Andreas, Allgemeine Volkswirtschaftslehre. Bd. 1: Grundlegung, Wirtschaftskreislauf. 4. Aufl. Berlin 1962 (1956). B d 2 : Haushalte, Unternehmungen, Marktformen. 4. Aufl. Berlin 1963 (1956). Bd. 4: Gesamtbeschäftigung, Konjunkturen, Wachstum 2. Aufl. Berlin 1962 (1960) Preiser, Erich, Bildung und Verteilung des Volkseinkommens. 2. Aufl. Göttingen 1961 (1957) S a m u e l s o n , Paul A., Volkswirtschaftslehre. Deutsch. 3. Aufl. Köln 1960 (1948) S c h n e i d e r , Erich, Einführung in die Wirtschaftstheorie. Bd. 1: Theorie des Wirtschaftskreislaufs. 9. Aufl. Tübingen 1961 (1947). Ed. 2: Wirtschaftspläne und wirtschaftliches Gleichgewicht in der Verkehrswirtschaft. 7. Aufl. Tübingen 1961 (1949). Bd. 3: Geld, Kredit Volkseinkommen und Beschäftigung. 7. Aufl. Tübingen 1962 (1952). Bd. 4: Ausgewählte Kapitel der Geschichte der Wirtschaftstheorie. Tübingen 1962 S t i g l e r . George J., Production and Distribution Theories. The Formative Period. New York 1941 S t a c k e l b e r g , Heinrich v., Grundlagen der theoretisdien Volkswirtschaftslehre. 2. Aufl. Bern-Tübingen 1953 (1948) S t a v e n h a g e n , Gerhard, Geschichte der Wirtschaftstheorie. 2 Aufl. Göttingen 1957 (1951) W e i n t r a u b , Sidney, An Approach to the Theory of Income Distribution. Philadelphia 1958 Wirtschaftstheorie der Gegenwart. Bd. 3: Einkommensbildung. Allgemeine Prinzipien, Lohn, Zins, Grundrente, Unternehmergewinn, Spezialprobleme. W i e n 1928
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Gegen-
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Sachregister Absatz, — landwirtschaftlicher — und Produktionsverlagerung 86 — preise 86 Absatzmarkt, — vollkommener 17, 20, 45 — unvollkommener 17, 48 ff. Abschreibungen 90, 95 ff., 98, 101 f., 109, 137, 167 f. Abzahlungsgeschäfte {Konsumdarlehen) 139, 142, 146, 150 Aktien 105, 122, 151 Akzelerator 96, 111 ff., 159 Amoroso-Robinson-Relation 49 Angebot, — Preiselastizität des —s 24, 32, 85 — von Arbeit 32 f., 34, 42 ff., 47, 51 ff., 60 f., 64 ff., 69 f. — von Bodenleistungen 73 ff., 79 — von Faktorleistungen auf partiellen Märkten 23 f., 47 — von Faktorleistungen und Gesamtmarkt 23 f., 64 ff. — von Geld 119, 123, 126 f., 133 f., 137 ff. — von Kapital 28, 97, 101 — von Verbrauchsgütern 155, 175f. Angebotskurve, — von Arbeit 32, 52 f., 61 f., 66, 69 — von Boden 78 ff. — von Faktorleistungen 15, 23, 65 Anlagen 27, 88 f., 94 f., 146 Arbeit, — Begriff 6, 15, 33 f. — Angebot von — 32 f., 34, 42 ff., 47, 51 ff., 60 f., 64 ff.. 69 f. — Beweglichkeit der — 34 ff., 52, 56 — Einkommen aus unselbständiger — 39 — Grenzprodukt der — 45 ff. — Homogenität der — 34 ff. — Nachfrage nach — 24 f., 32 f., 34, 43 ff., 50 ff., 61 f., 66 f., 68 f. — Nachfrage nach — auf vollkommenem Markt 20 f., 25 ff., 45 ff., 51 ff. — Produktionsfaktor — 33 ff., 163, 164 — Spezialisierung der — 36 — und Lohn 33 ff. Arbeitgeberverbände 45 Arbeitseinkommen 33 f., 36 ff., 62 f., 69, 174, 177
Arbeitseinsatz und Monopol 48 Arbeitskampf und Lohnbildung 59 f. Arbeitskosten und Bodeneinsatz 77 f. Arbeitslosigkeit, — allgemeine („konjunkturelle") 57, 71 — F l u k t u a t i o n - 57, 68 — freiwillige 68 — Friktions- 57 — partielle 56 ff. — Saison- 57, 68 — strukturelle 68 — und Vollbeschäftigung 67 ff. — unfreiwillige 58, 67 ff. — v e r k a p p t e 68 Arbeitsmarkt 34 ff., 47, 51 ff., 58 ff. Arbeitsrecht 58 f. Arbeitsverhältnisse 40 ff., 58 Arbeitsvertrag 33, 58 Arbeitswissenschaft 41 Arbeitszeit 36, 38 ff., 44, 53, 64 f., 100 Ausbeutung, — der Abnehmer 49 — monopolistische 49 ff. — monopsistische 51 Ausbeutungstheorien 44 Banken- (Kreditbanken, Zentralbank, Banksystem) 120 ff., 131 ff., 135 ff., 139 f., 151 ff., 166 „bargaining power" (Verhandlungsmacht) 30, 56 Beschaffungskosten, — für Kapitalgüter 90, 104 ff., 109, 114 — „Warten" als — 89 — Zins als — 151 Beschaffungsmarkt, — vollkommener 19 — vollkommener — und Nachfrage nach Arbeit 20 f., 45 f., 51 f. — unvollkommener 19 — unvollkommener — und Nachf r a g e nach Arbeit 50 f. Beschäftigung, — Gesamt- und Beweglichkeit der Arbeit 36 — Gesamt- und Löhne 60 f., 64 ff.. 70
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Sachregister
— und K o n j u n k t u r s c h w a n k u n g e n 156 f. - U n t e r - 68, 157 — Voll- 57, 67 ff., 93, 100, 114, 157 f. r 162, 166 Besitzverteilung, — und E i n k o m m e n s b i l d u n g 31 ff., 39 — und wirtschaftliche Macht 30 Bevölkerung, — und A r b e i t s a n g e b o t 64 ff. — und landwirtschaftliche Produktion 83 f. Boden, — Begriff 6, 15, 72 ff. — A n g e b o t v o n - l e i s t u n g e n 73 f., 79 — Bewirtschaftung d e s — s 20, 73 f. — e i n s a t z und A r b e i t s k o s t e n 77 — e r t r a g 6, 26, 74 ff., 77 ff., 82, 163 — Grenz- 74 f. — G r e n z p r o d u k t d e s — s 21, 79 ff. — I n v e s t i e r u n g und — 73 — k n a p p h e i t 73 — N a c h f r a g e nach -leistung 75 — N a c h f r a g e nach -produkten 76, 80 — m o n o p o l 73 — P r o d u k t i o n s f a k t o r — 72 ff., 78, 82 — rente s. Rente — und E r t r a g s g e s e t z 77 ff. — und K o s t e n 75 ff. — und r e a l e G r e n z k o s t e n 75 „ c a p i t a l d e e p e n i n g " 100 „ C a p i t a l w i d e n i n g " 100 C o b b - D o u g l a s - F u n k t i o n 11 „ c o n s t a n t returns to s c a l e " 10 „ c o n s u m e r ' s s u r p l u s " s. Verbraucherrente c o u n t e r v a i l i n g p o w e r 31 Daten 6, 54, 63, 90, 111, 162, 165, 170 f., 177 „ d e e p e n i n g " der K a p i t a l a u s s t a t t u n g 100 f. Demonetisierung von Forderungsrechten 132 f. Differentialrente 75 ff. Dilemma-Modell 71 Dreiecksproblem 70 Durchsetzung n e u e r K o m b i n a t i o n e n 165 f., 170 Ehernes L o h n g e s e t z 43 E i g e n v e r b r a u c h 176
Einkommen, — A r b e i t s - 36 ff., 62 f., 69, 174 — a u s u n s e l b s t ä n d i g e r A r b e i t 39 — Besitz- 39 — f u n k t i o n e l l e s 12, 32 — G e s a m t - 12, 38, 53, 64, 128 ff., 141 ff., 158 f., 179 — Gleichgewichts- 97, 142 f., 157 ff., 160 ff. — Grenznutzen d e s —s 147 — Kontrakt- 13, 71, 169 — Lohn- 36 ff., 53, 66 — N a c h f r a g e nach — und Freizeit ( v e r b u n d e n e N a c h f r a g e ) 65 — p e r s o n e l l e s 32 — pro-Kopf — 84 — „psychisches" 37 — Real- 92 — und G r e n z p r o d u k t i v i t ä t 14 - U n t e r n e h m e r - 164 ff., 167 ff. — Verbraucher- 84 — Zins a l s — 116 — Zins und Gleichgewichts- 160 Einkommensbildung, — und B e s i t z v e r t e i l u n g 31 — und E i n k o m m e n s v e r w e n d u n g 154 — und Produktion 12 f., 141 — und Wachstum 94, 143 Einkommenseffekt bei Kapitalg ü t e r p r o d u k t i o n 97, 141, 143, 156, 159 E i n k o m m e n s e l a s t i z i t ä t d e r Nachf r a g e 85 E i n k o m m e n s e n t s t e h u n g 155 E i n k o m m e n s m o t i v 123 Einkommens-Nadifrage-Effekt von L o h n ä n d e r u n g e n 67 E i n k o m m e n s v e r t e i l u n g 12 ff., 39, 69 f., 142, 179 E i n k o m m e n s v e r w e n d u n g 153 f. Einsatz-Ausstoß-Beziehung 8 Elastizität, — d e s A u s s t o ß e s (Produktionselastizität) 10 f. — d e s F a k t o r a n g e b o t s und Rente 26, 78 — Einkommens- der N a c h f r a g e 85 — Lohn- 34, 46 f., 51 ff., 65 — Preis- der N a c h f r a g e 24, 32, 49, 60, 85 f. — Preis- d e s A n g e b o t s 24, 32, 85 — Produktions- 10 ff. — Zins- der I n v e s t i t i o n e n 109, 137 — Zins- der K a s s e n h a l t u n g 125, 140 — Zins- und G e l d m e n g e 133 f.
Sachregister Engpaß 157 E n t s p a r e n 92, 101, 139, 145 E r g i e b i g k e i t (Effizienz) der A r b e i t 37 Erlös, — Durdischnitts- (Stüdcerlös) 48, 102 f. — G e s a m t - 18, 20, 49, 98 f., 163, 167 — Grenz- 8, 16 ff., 48 f., 51 - P r o d u k t - 13, 66 •— Produktions- und V e r t e i l u n g 13, 19 f., 174 Ertrag, — B o d e n - 6, 73 ff., 77 ff., 82 f. — der I n v e s t i e r u n g e n 103 ff. — Grenz- 76, 103 f., 107 ff., s. a. G r e n z p r o d u k t — Kapital- 6, 88 f., 101 ff., 142, 160, 179 E r t r a g s e r w a r t u n g e n 103 f., 109 ff., 121, 137, 140 Ertragsgesetz, — Begriff 9, 16, 18, 30 — und B o d e n 77 ff. — und K a p i t a l 100, 104, 108 E r t r a g s l a g e der U n t e r n e h m u n g e n und Lohn 62, 67 E r t r a g s w e r t , k a p i t a l i s i e r t e r 89, 106 f., 173 Erwartungen, — Begriff 172 — Ertrags- 103 f., 109 ff., 121, 137, 140 -— G e s e t z der sich rechtfertigenden — 67, 173 — und L i g u i d i t ä t s p r ä f e r e n z 125 f. — und S p a r e n 150 E u l e r ' s d i e s T h e o r e m 22 Existenzminimum 41
191
— Prinzipien der Preisbildung für — 13 ff., 58 ff. — spezifische (fixe) 26 ff. — Teilbarkeit von — 8 — umsetzungsfähige (transferable) 25 ff. — und E i n k o m m e n 12 ff. F a k t o r p r e i s und R e n t e 25 ff. F i n a n z i e r u n g der I n v e s t i t i o n e n 7, 144 ff., 151 ff. Finanzmotiv 123 f. F i r m e n w e r t („good w i l l " ) 88, 105, 168 F i s h e r ' s c h e Tauschgleichung 128 F o r d e r u n g s r e d l t e 116, 118 ff., 122, 127 f., 130 ff., 137 f., 152 f. Fortschritt, — technischer 9, 11 f., 95, 100 — wirtschaftlicher 34 F r i k t i o n s g e w i n n e 169 „fringe o f u n s a t i s f i e d b o r r o w e r s " 122 F u n k t i o n e n , statische und dynamische 11 f.
G e h a l t s. Lohn Geld, — A n g e b o t v o n — 119 f., 122 f., 126 f., 132 f., 136 f. — definitives — 132 f. — Giral- 132 f. — illusion 130 f. — Kredit- 117, 131 ff. — m a r k t 118, 120 ff. — m e n g e 118 ff., 122 ff., 161 f. — m e n g e und P r e i s n i v e a u 126 f., 134 f. — m e n g e und Zins 129 ff., 157 — Nachfrage nach — 118 f., 123 f., 126 f., 130 f., 133 ff., 136 ff., 156, 161 — P o l i t i k 71, 122, 135 f., 139 f. Faktoreinsatz, — Schaffung 131 ff., 136 f., 152 — b e i v o l l k o m m e n e m Beschaffungs- — U m l a u f s g e s c h w i n d i g k e i t des — e s m a r k t 45 ff. 128 — und R e n t e 25 — Vernichtung 131 ff., 136 f. —• und U m s e t z u n g e n 144 ff. — W a r e n - 130, 132 Faktorkombination — w e r t 63 f., 70, 116, 118, 128, 131 f., 134 f., 177 s. P r o d u k t i o n s f a k t o r e n Faktorleistungen, — Zins 116 ff., 131 ff., 136 ff., 140, 156 s. a. P r o d u k t i o n s f a k t o r e n G e s e t z der sich rechtfertigenden — A n g e b o t v o n — 15, 23 f., 64 f. E r w a r t u n g e n 67, 173 — Einsatz v o n F r e i s t e l l u n g 144 ff., G e w e r k s c h a f t e n 58 ff. 166 Gewinn, — Nachfrage nach — 11, 14, 16 ff. — bildung 19, 153 ff., 158, 174 ff., — Preisbildung b e i W e t t b e w e r b 178 um — 27
192 — — — — — — — — —
Sachregister
F r i k t i o n s - 169 i n t r a m a r g i n a l e r 170 in d e r K l a s s i k 179 M o n o p o l - 170 f. N e u e r u n g s - 166, 170 f. N o r m a l - 170 P o t e n t i a l 165 R e i n - ( R e i n e r t r a g ) 21, 49, 167 ff. u n d G l e i c h g e w i c h t 21 r 24, 167 ff., 178 f. — u n d K a l k u l a t i o n s z i n s s a t z 108 — u n d M a r k t f o r m 167 ff. — u n d R e n t e 173 ff. — u n d R i s i k o 171 ff. — U n t e r n e h m e r - 7, 11, 13, 162 ff., 177 ff. — u n v e r t e i l t e r 142, 149 ff. — Z u f a l l s - 168, 172, 176 Gewinnmaximierung, — u n d F a k t o r n a c h f r a g e 19 ff., 44 ff. — a l s Z i e l s e t z u n g 164 f. Gleichgewicht, — auf einem partiellen Arbeitsm a r k t 47 — b e i I n v e s t i t i o n e n 107 f. — d e r K a s s e n h a l t u n g 123 ff. — d e r L o h n r e l a t i o n e n 35, 56 f. r 68 — e v o l u t o r i s d i e s 143 — G l e i c h h e i t u n d — 142 f., 153 ff. — s t a t i o n ä r e s 143 — t o t a l e s 25, 140 — u n d G e w i n n 21, 24, 167 ff., 178 f. — von Investieren und Sparen 153 ff. Gleichgewiditsbedingung für F a k t o r n a c h f r a g e 19 f. Gleichgewichtseinkommen s. Einkommen G l e i c h g e w i c h t s l o h n 41 f., 51 ff., 61 f., 67 ff. Gleichgewichtspreis, — a u f p a r t i e l l e m M a r k t 22 f., 56 f. — u n d G e s a m t m a r k t 23 f. — Problematik der Bildung eines — e s f ü r F a k t o r l e i s t u n g e n 15 f. G l e i c h g e w i c h t s z i n s 107 f., 119 f., 129 ff. G l e i c h h e i t u n d G l e i c h g e w i c h t 142 f., 153 ff. G o l d w ä h r u n g 131, 135 » g o o d w i l l ' s. F i r m e n w e r t Grenzerlös, — k u r v e 18 f., 23, 48 ff. — und mikroökonomische Nachf r a g e nach F a k t o r l e i s t u n g e n 16 ff., 48 ff.
G r e n z e r t r a g s. E r t r a g Grenzkosten, — d e s B o d e n s 79 — k u r v e 50 f., 102 — r e a l e — u n d B o d e n 74 f. — u n d G r e n z e r l ö s 8, 19 f., 48 f. G r e n z l e i d d e r A r b e i t 45, 52 f. Grenzleistungsfähigkeit des Kapit a l s 103, 107 Grenznutzen, — d e s E i n k o m m e n s 32, 147 f. — u n d V e r b r a u c h e r r e n t e 28 f. Grenzprodukt, — B e g r i f f 9, 17 — d e s K a p i t a l s 101 — d e s B o d e n s 21, 79 ff. — d e r A r b e i t 44 ff. — p a r t i e l l e s 9, 22 — totales 9 — und Grenzrate der Substitution 20 — W e r t d e s — s 16, 19, 27, 31, 44 f., 48 f., 55, 63, 77 Grenzproduktivität, — B e g r i f f 9, 22 — d e r A r b e i t 68 — d e s K a p i t a l s 108 — L e h r e v o n d e r — 14 f. — u n d F o r t s c h r i t t 34 G r e n z r a t e d e r S u b s t i t u t i o n 20 G r u n d r e n t e s. R e n t e G r u n d r e n t e n t h e o r i e 74 ff. Güter, — K a p i t a l - 7, 72, 88 ff,, 94 f., 98 f , 101 ff., 112 f., 140 f., 144 ff. — L o h n - 38, 177 H o m o g e n i t ä t d e r A r b e i t 34 ff. H o r t e n 127 f., 142 Indifferenzkurven und Lohnb e s t i m m u n g 53 f. I m p u t a t i o n s p r o b l e m 14 I n d u s t r i e 27, 83 f. I n d u s t r i e e f f e k t 47 I n d u s t r i e g e s e l l s c h a f t 41 i n d u s t r i e l l e R e s e r v e a r m e e 44 I n f l a t i o n 70, 157 I n t e n s i t ä t s g r e n z e d e s B o d e n s 74 I n v e s t i t i o n ( I n v e s t i e r u n g , Investieren), — B e g r i f f 94 — a u t o n o m e I I I ff., 159 — B o d e n u n d — 73 — B r u t t o - 95, 101, 114 — D e s - 95, 155
Sachregister — E r t r a g d e r — e n 103 ff. — F i n a n z i e r u n g d e r — e n 7, 136 f., 151 ff., 156 — G l e i c h g e w i c h t b e i — e n 107 — i n d u z i e r t e 111 ff., 159 — Kosten-Ertrags-Vergleidi bei — e n 104 ff., 111 — L a g e r — e n 95 — l a n d w i r t s c h a f t l i c h e 83 — N e t t o - 95, 102 f., 141 f., 150, 155, 175 f. — P r o d u k t i v i t ä t d e r — e n 94, 99 — q u o t e — s 98 — Re- 92, 95, 101 f., 112, 114, 145 — u n d K a p i t a l b i l d u n g '83, 93 ff — u n d S p a r e n 120, 137 ff., 140 ff., 1 5 2 « . , 176 — u n d Z i n s 108 ff. — Z i n s e l a s t i z i t ä t d e r — e n 109, 139 I n v e s t i t i o n s f u n k t i o n 108 f., 111, 138 f., 159 f. Investitionsgüter, — N a c h f r a g e nach — n 112, 158 — P r o d u k t i o n 89 ff., 93 f., 113, 117, 144 f., 153 I n v e s t i t i o n s n e i g u n g 71, 105, 108 I n v e s t i t i o n s r i s i k o 104, 108, 110 K a p a z i t ä t s e f f e k t 97 ff., 111, 141, 144, 156 Kapital, — B e g r i f f 6, 16, 88 f. — a k k u m u l a t i o n 43 f. — a l s P r o d u k t i o n s f a k t o r 89 ff. — A n g e b o t v o n — 98, 101 — a u s s t a t t u n g ( - b e s t a n d ) 8 f., 98 f., 99 f., 112 — b i l d u n g 88, 93 ff., 140 ff., 146 ff. — E i g e n - 93, 168 ff. — e r t r a g 6, 88 ff., 101 ff., 142, 160, 163 — G r e n z e r t r a g d e s — s 107 — g ü t e r 7, 95, 101, 113, 144 ff. — I n t e n s i t ä t 99 — k o e f f i z i e n t 89, 98 ff., 112 ff. — m a r k t 105, 121, 150 — N a c h f r a g e nach — 101, 148 — R e a l - 88, 97, .108 — r e c h n u n g 89 — s o z i a l e s 88 — s t r u k t u r 100 ff. Kapitaldisposition, — B e g r i f f 7, 93, 151 — u n d S p a r e n 146 f., 148 ff. K a p i t a l t h e o r i e 91 k a p i t a l i s i e r t e r E r t r a g s w e r t 74, 90, 106 ff. 13
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Kassenhaltung, — G l e i c h g e w i c h t d e r — 123, 126 ff. — M o t i v e d e r — 118, 123 ff., 161 — u n d G e l d m e n g e 123 ff., 133 ff., 161 — u n d I n v e s t i t i o n 156 — Z i n s e l a s t i z i t ä t d e r —• 125, 140 Kaufkraft, — B e g r i f f 131 — d e s G e l d l o h n e s 38. 42 — und G e l d m e n g e 128, 135 — u n d Z i n s 116 ff. K i n g ' s c h e R e g e l 85 K l a s s i k 28, 35, 42 f., 64, 72 f., 75 ff., 83, 117, 127 f. K o a l i t i o n s f r e i h e i t 59 K o l l e k i v e g o i s m u s 59 Kombination von Faktoren s. P r o d u k t i o n s f a k t o r e n Komplementarität von Produktionsf a k t o r e n 24, 89 K o n j u n k t u r 67 f., 156 f., 172 K o n s o l i d i e r u n g 151 K o n s u m d a r l e h e n s. A b z a h l u n g s geschäfte Konsumentenrente s. Verbraucherrente Kosten, — Durchschnitts- (Stück-) 102, 170 ff. — e f f e k t v o n L o h n ä n d e r u n g e n 67 — f i x e 26 f., 102 ff. — G e s a m t - 49 - G r e n z - 8, 19, 48 f., 50 ff., 75 f., 79, 102 f. — k u r v e 102 ff. — L o h n - 37, 48 f. — Produktions- und Produktwert 14, 48 ff., 66 f., 77 f. — P r o d u k t i o n s - u n d Q u a s i r e n t e 27, 102 — u n d B o d e n 75 ff. — v a r i a b l e 27, 101 ff. — w e r t e d e r P r o d u k t i o n 101, 154 ff. K o s t e n - E r t r a g s - V e r g l e i c h 102 ff. Kredit, — g e l d 117 f., 131 ff. — m a r k t 122 f. — Schöpfung und Investitionsfinanz i e r u n g 152 ff., 166 k u m u l a t i v e P r o z e s s e 155 ff. K u r s 119, 125 Landwirtschaft, — I n v e s t i e r u n g in d e r — 83 — P r o d u k t i o n d e r — 82 ff. — P r o d u k t i v i t ä t d e r — 82 ff.
P a u l s e n , A l l g . V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e III
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Sachregister
— Struktur der — 87 — und Wertschöpfung 83 Landwirtschaftspolitik 87 f. „law of indifference" 23 Leihfonds, — theorie 136 — Zins als Preis für — 118, 136 ff. Leistungsprinzip 12 linear homogene Funktion 11, 22 Liquidität 121 f., 132 ff., 151 ff. Liquiditätsfunktionen 124 ff., 130, 133 ff., 161 Liquiditätskurven 125 ff., 161 Liquiditätspräferenz 124 ff., 161 Lohmann-Ruchti-Effekt 96 Lohn, — bildung 42 ff., 57 ff., 70 — bildung als Marktpreisbildung 54 f. — Durchschnitts- 38, 43 — ehernes -gesetz 43 — einkommen 38 f., 53, 66 — Einkommens-Nachfrageeffekt von -änderungen 67 ff. — elastizität 34, 42 ff., 51, 55, 65 — fondstheorie 43 — Geld- 38 ff., 57, 68, 75 — Gleichgewichts- 41 f., 51 ff., 61 ff. — Grund- 37 — güter 38 — höhe und Nachfragemenge 66 — höhe und Produktivität 63 — inflation 63, 70 f. — kollektive -bildung 58 ff., 67 — kosten 37, 48 f. — Kosteneffekt von -änderungen 67 — kurve 53 f. — Leistungs- (Akkordlohn, Prämienlohn) 36 - M a r k t - 21, 49 f. — natürlicher 62 — niveau 70 — Real- 38, 45 — relationen 35, 41, 56 ff., 70 — Senkung 66 ff. — skala 56 — Sozial- 37 — summe 38, 46, 61 — theorie 41 ff. — und Arbeitseinkommen 36 ff. — und Gesamtbeschäftigung 64 ff. — und Gewerkschaftspolitik 61 f. — und Konjunktur 66 — und Rente 81 — und W e r t des Grenzprodukts der Arbeit 45 ff.
— Unternehmer- 163 ff. — Zeit- 36 Macht, — Begriff der wirtschaftlichen — 29 f. — Markt- 29 ff. — wirtschaftliche — und Besitzverteilung 31 — wirtschaftliche — und Faktorpreise 29 ff. — wirtschaftliche — und Marktformen 30 — wirtschaftlidie — und Wirtschaftsgesetze 30 — wirtschaftliche — und Wirtschaftsordnung 30 Marginalanalyse 44 f. „marginal efficiency of capital" 104, 107 Markt, — Arbeits- 34 ff., 47, 51 ff., 58 f. — Geld- 122 ff. — Kapital- 105, 111, 118, 121, 150 — Kredit- 122 f. — macht 29 ff. — Offenheit des —es 47, 170 ff. — partieller 22 f., 41, 45, 50 ff., 57 f., 66, 73 f. — preis 7, 19, 22, 168, 170 — Preisbildung auf einem unvollkommenen — 30 f. — regulierung 87 — unterlegenheit der Arbeiter 59 — unvollkommener — 30 f., 74 — zins 107 f., 119 Marktformen, — und Gewinn 165 ff. — und Lohntheorie 42 — und wirtschaftliche Macht 30 f. Mehrergiebigkeit von Produktionsumwegen 92, 136, 148 Mehrwert 44 Mengenanpasser 51, 161 Monetisierung von Forderungsrechten 120, 131 f. Monopol, — und Arbeitseinsatz 48 — beiderseitiges — und Lohnbildung 58 ff. — gewinn 170 ff. — Quasi- 30, 33 monopolistische Ausbeutung 49 ff. monopsonistische Ausbeutung 50
Sachregister Multiplikator, — effekt 97, 159 f. — und A k z e l e r a t o r 114 f. Nachfrage, — a b g e l e i t e t e 14 — E i n k o m m e n s e l a s t i z i t ä t der — 85 — E i n k o m m e n s - — -Effekt von L o h n ä n d e r u n g e n 67 — G e s a m t - 16, 66 f., 157 — k u r v e nach A r b e i t 32 f., 47 f., 51 ff., 61, 66, 69 — k u r v e nach B o d e n 80 f. — k u r v e , s. a. W e r t des Grenzprodukts (Kurve d e s ) ; s. G r e n z e r l ö s k u r v e — V e r l a g e r u n g der - k u r v e 69, 80 — m i k r o ö k o n o m i s c h e — nach F a k t o r l e i s t u n g e n 16 ff. — m o n e t ä r e 176 — monopol und R e n t e 27 — m o n o p s o n i s t i s c h e 50 f. — nach A r b e i t auf v o l l k o m m e n e m M a r k t 20 ff., 45 ff., 50 ff. — nach B o d e n l e i s t u n g 75 — nach B o d e n p r o d u k t e n 76, 80 f. — nach Geld 117 f., 122 ff., 156, 161 — nach I n v e s t i t i o n s g ü t e r n 112, 161 — nach K a p i t a l l e i s t u n g e n 101, 148 — nach V e r b r a u c h s g ü t e r n 70, 112, 141 f., 145 f., 151, 175 f. — p a r t i e l l e — nach F a k t o r l e i s t u n gen 22 ff. — preis b e i g e g e b e n e r A n g e b o t s m e n g e 24 — P r e i s e l a s t i z i t ä t d e r — 24, 32 — t o t a l e — nach F a k t o r l e i s t u n g e n 22 ff. — v e r b u n d e n e 65 „near m o n e y " 121, 123 N e u e r u n g s g e w i n n 170 f. „non-corapeting g r o u p s " (nicht w e t t b e w e r b e n d e Gruppen) 35 N o r m a l g e w i n n 170 Nutzen, — e n t g a n g e n e r 15, 45 — m a x i m i e r u n g 45, 53 O b l i g a t i o n 116, 119, 121, 140, 153 Offenmarktpolitik 139 „opportunity c o s t s " 15, 27, 78 P h y s i o k r a t e n 72 Preis, — A b s a t z - 86, 170 — a b s a t z f u n k t i o n 170 — F a k t o r - und R e n t e 25 ff. 13*
195
— i n t e r t e m p o r a l e - r e l a t i o n e n 115 ff. — n i v e a u 38, 64, 70, 103, 118, 127 f., 130, 157 — Produkt- auf u n v o l l k o m m e n e m M a r k t 17, 48 f. — Produkt- auf v o l l k o m m e n e m M a r k t 17 — Produkt- und B o d e n 76 f. — Produkt- und Löhne 62 f., 66 f. — r e l a t i o n e n 70, 153 — Stützung in der Landwirtschaft 87 — t h e o r i e 44, 78, 136 Preisbildung, — auf e i n e m u n v o l l k o m m e n e m M a r k t 30 f. — auf e i n e m v o l l k o m m e n e m M a r k t 54 f., 81 — bei W e t t b e w e r b um F a k t o r leistung 27 — für F a k t o r l e i s t u n g e n , Prinzipien d e r — 15 ff. — für F a k t o r l e i s t u n g e n und Eink o m m e n 12 ff., 66 — für landwirtschaftliche P r o d u k t e 84 ff. — und R e n t e n b i l d u n g b e i s t a r r e m und v a r i a b l e m F a k t o r a n g e b o t 28 f. — und U n t e r n e h m e r l e i s t u n g 163, 174 Produkt, — Durdisdinitts- 8 — erlös 13, 66 — Grenz- 9, 55, 81 — preis auf v o l l k o m m e n e m M a r k t 17, 20 f. — preis auf u n v o l l k o m m e n e m M a r k t 17, 48 ff. — p r e i s und L ö h n e 62, 66 f. Produktion, — als F a k t o r k o m b i n a t i o n 6 ff. — G e s a m t - 103, 146 — k a p i t a l i n t e n s i v e 100 — k a p i t a l i s t i s c h e 89 — K o s t e n w e r t der — 101 — landwirtschaftliche 82 ff. — S y n c h r o n i s i e r u n g der — 92 — und E i n k o m m e n s b i l d u n g 12 ff., 93, 97, 141 — zeitliche A u s d e h n u n g der — 89 ff. Produktionseinsatz 8 P r o d u k t i o n s e l a s t i z i t ä t 10 f. Produktionsfaktor, — Begriff und Übersicht 6 ff., 15
196 — — — —
Sachregister
Arbeit als — 33 f., 163 Boden als — 72, 77 f., 81 Kapital als — 89, 97 Kombination von —en 7 ff., 46, 73, 77, 89, 98, 108, 162, 165, 179 f. s. a. Faktorleistungen Produktionsfunktion 7 ff., 111, 166 Produktionskapazität 97 ff., 101, 141, 144 Produktionskosten, — und Produktwert 14, 24 f., 66, 89 — und Quasirente 27, 102 Produktionsperiode, durdisdinittlidie 89 f. Produktionsumwege, — Mehrergiebigkeit von —n 92, 136, 148 Produktivität, — Begriff 8 — Arbeits- 8, 34 —• und Arbeitszeit 40 — des Faktoreinsatzes 92 — Grenz- 9 — Grenz- als Bestimmungsgrund für Faktorpreise 14 f. — der Investierung 99 — des Kapitals 8, 99 — und Lohnhöhe 63, 70 f. — der Produktion 89 f. — und Sparfähigkeit 150 produktivitätsorientierte Lohnpolitik 70 f. Produktwert und Produktionskosten 14, 77 f., 171, 179 produzierte Produktionsmittel 72, 89 Profit 44 Quantitätstheorie 127 f. Quasimonopol 30, 33 Quasirente 27, 102, 174, 176 Rationalisierung 70 Realkapital, s. Kapital „real-bills doctrine" 134 Rendite 74, 108, 110, 168 Rente, — Begriff 25, 102, 174 — Boden- (Grund-) 6, 74, ff. — Differential- 76 — Intensitäts- 75 f. — Lage- 76 f., 81 — Qualitäts- 76 ff. — Quasi- 27, 102, 174, 176 — und Elastizität des Faktorangebots 26 — und Faktoreinsatz 26
— und Gewinn 173 ff. — und Lohn 81 — und Nachfragemonopol 27 — und Rendite 74 — Verbraucher- 28 f. Rentenbildung, — Preisbildung und — bei starrem und variablem Faktorangebot 28 — und Bodenertrag 79 f. Rentenprinzip 26, 77, 79, 81 f. returns to Scale 10 Risiko 104, 108, 110, 125 f., 171 ff., 178 Say'sches Theorem 127 f. Selbstfinanzierung 108, 150, 169, 176 „social overhead capital" 88 Soziale Gerechtigkeit 69 Sozialleistungen 37, 169 Sozialprodukt, — und Kapitalbildung 100 — und Verteilung 13, 31, 62, 70 — Wachstum des —s 62, 71, 83, 100, 112 f. Sparen, — Begriff 7, 91 ff., 149 — als Geldstillegung 152 — der Unternehmer und NichtUnternehmer 154 f., 175 f. — Ent- 92, 101, 139, 145, 154 — freiwilliges 153 ff., 177 — Investieren und — 120, 136 ff., 140 ff., 151, 152 ff., 155 ff., 176 — kollektives 150 — Neigung zum — 158 — reale Bedeutung des —s 145 f. — Träger und Formen des —s 149 ff. — und Erwartungen 150 — und Kapitalbildung 88 — und Kapitaldisposition 146 f., 151 f., 155 — Zwangs- 153 ff. Sparfähigkeit, — Produktivität und — 150 Sparfunktion 158 Sparquote 99, 150 f. Spekulationsmotiv 124 ff., 129 f., 136, 161 Staat 13, 89, 149 ff. Steuerpolitik 150 „Subsistenzmittelforids" 92 Substituierbarkeit, —• von Faktorleistungen 24, 46, 56, 79, 89 — v o n FoTderungenrechten 119 f.
Sadiregister T a r i f v e r t r a g 58 ff. T r a n s a k t i o n s m o t i v 123 ff., 161 Transferpreis, Transfereinkommen 25 f., 82, 102, 173 T r a n s f e r z a h l u n g e n 13 Transformationsfunktion 7 T r a n s f o r m a t i o n s k u r v e 145 Umlaufgeschwindigkeit des Geldes 128 U m s a t z m o t i v 123, 136 U m w e g s p r o d u k t i o n 90 ff. Unternehmer, — Begriff 162 ff., 165 f., 174 — e i n k o m m e n 13, 163 f., 167 ff., 174 f. — F u n k t i o n e n d e s — s 163 f., 177 f. — g e w i n n 7, 11, 13, 163, 177 f. — lohn 163, 168, 174, 177 — Verbrauch d e r — h a u s h a l t e 174 ff. Unternehmerleistung, — Begriff 7, 162 ff. — und P r e i s b i l d u n g 163 f., 174 — und w i r t s d i a f t l i d i e Entwicklung 166 — U n v e r m e h r b a r k e i t der — 163 Unternehmung, — E r t r a g s l a g e d e r •—en und Lohn 61 f., 67 — und unternehmerische Funktionen 162 ff. u n v e r t e i l t e G e w i n n e 142, 149 ff., 151 Verbrauch, — der U n t e r n e h m e r h a u s h a l t e 174 ff. — Eigen- 176 V e r b r a u c h e r r e n t e 28 f. V e r b r a u c h s a u f s c h u b 92, 147 V e r b r a u c h s a u s g a b e n 97 V e r b r a u d i s f u n k t i o n 158 f. V e r b r a u c h s g ü t e r a n g e b o t 175 V e r b r a u c h s g ü t e r n a c h f r a g e 69 f., 91, 93, 112, 141 f., 145, 153 ff., 158 f. 174 ff. V e r b r a u c h s n e i g u n g 158 Vermögensbildung, volkswirtschaftliche 93, 96, 140 ff., 149 f., 151, 174 f., 177 V e r m ö g e n s v e r z e h r s. E n t s p a r e n Verteilung, — Besitz- 29 ff. — d e s A r b e i t s a n g e b o t s 34 — d e s P r o d u k t e r l ö s e s 14, 20, 174 — d e s S o z i a l p r o d u k t s 12 f., 31 f., 43, 62 ff., 69
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— Einkommens- 20, 69 f., 179 — V e r m ö g e n s - 97 Vorsichtsmotiv 124 Wachstum, — d e s S o z i a l p r o d u k t s 71, 83 f., 94, 99 f.. 112 f. — und E i n k o m m e n s b i l d u n g 94, 143 — und I n v e s t i t i o n e n 95 — und Löhne 69 — wirtschaftliches — und K a p i t a l bildung 70, 143 ff. W a c h s t u m s r a t e 71, 113, 143, 148 W a r t e n 7, 89 ff., 117, 146 Wert des Grenzprodukts, — der Arbeit 19 f., 44 ff., 48 ff., 55, 63 — des B o d e n s 79 ff. — K u r v e d e s — 17, 55, 80 ff. — v o n F a k t o r l e i s t u n g e n 16 ff., 19 ff., 27, 30 f., 76 f. Werttheorie, — o b j e k t i v i s t i s c h e 14 — s u b j e k t i v i s t i s c h e 14, 44 f. — und Preistheorie 44 f. W e t t b e w e r b 17, 22, 29 f., 71, 74, 81, 170, 171, 177 „ w i d e n i n g " der K a p i t a l a u s s t a t t u n g 100 Wirt 166 W i r t s c h a f t s g e s e t z e und wirtschaftliche Macht 29 f. Wirtschaftsmacht s. Macht Wirtschaftsordnung, — wirtschaftliche Macht und — 29 f. W i r t s c h a f t s s t r u k t u r 65 Z e i t p r ä f e r e n z 92, 116, 136, 146 ff. Zins, — Begriff 7, 92 — als B e s c h a f f u n g s k o s t e n 152 — als D i s k o n t f a k t o r 106 f., 116, 122, 139 f. — als E i n k o m m e n 7, 116 — als P r e i s für L e i h f o n d s 118, 136 — bildung 122, 132 ff. — elastizität der Investitionen 109, 137 — elastizität d e r K a s s e n h a l t u n g 124 f., 140 — elastizität und G e l d m e n g e 133 f. — e r k l ä r u n g 117 f., 146 f., 166 — Erscheinungsformen d e s — e s 115 ff. — Geld- (monetärer —) 116 ff., 120 ff., 131 ff., 136 f., 139 f., 155 ff.
198
Sachregister
— Glelchgewichsts- 107, 119, 129 f., — und Gleichgewidbtseinkommen 137 ff. 160 ff. — K a l k u l a t i o n s — s a t z 106 ff. — und I n v e s t i t i o n 108 ff. — M a r k t - 107 ff., 119 — und K a u f k r a f t 116 — m o n e t ä r e r — , s. Geldzins — - u n d L a g e r h a l t u n g 110 Z u f a l l s g e w i n n e (windfall prpfits) — r e a l e r 115, 118 — Skala 120 ff. 169, 172, 176 — und G e l d m e n g e 131, 137 ff., 157 Zuredinungsproblem 14 f., 173 Z w a n g s s p a r e n 153 ff. — und G e l d p o l i t i k 122, 139 f.
DER FREIWILLIGE SOZIALE A U F W A N D I N DER INDUSTRIE U N D SEINE BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE B E H A N D L U N G Von Günter Merle. Oktav. Mit 26 Tabellen. 162 Seiten. 1963. Ganzleinen DM 28,— Der freiwillige soziale Aufwand in der Industrie steht im Brennpunkt der Kritik. Eine neue, gründliche Untersuchung der betriebswirtschaftlichen Probleme fehlt, so daß die Praxis keine Anregung erhält, die vorhandenen Unklarheiten und Verwirrungen zu beseitigen. Neben der Klärung des Begriffes wird eine systematische Ordnung der verschiedenen freiwilligen sozialen Aufwandsarten und die ausführliche Darstellung ihres Inhalts gegeben, um die sozialpolitische Zielsetzung besser zum Ausdruck zu bringen, Die betriebspolitische Betrachtung berücksichtigt sowohl die wirtschaftliche als auch soziale Bedeutung des freiwilligen sozialen Aufwands. MATHEMATISCHE E N T S C H E I D U N G S F O R S C H U N G UND IHRE ANWENDUNG AUF DIE PRODUKTIONSPOLITIK Von Hans-Jürgen Zimmermann. Groß-Oktav. 147 Seiten. Mit 5 Tabellen und 14 Abbildungen. 1963. Ganzleinen DM 28,— Die Diskussion über neue Techniken der wirtschaftswissenschaftlichen Theorie wie die mathematische Entscheidungsforschung nimmt in jüngster Zeit, auch in Deutschland, erheblich an Umfang zu. Leider gibt es bis jetzt kaum deutschsprachige Literatur, die es dem Praktiker, dem Studenten oder dem interessierten Wissenschaftler erlaubt, sich über Sinn, Inhalt und Arbeitsweise dieser Methoden zu informieren. Diese offensichtliche Lücke yill der Verfasser mit seinem, Buch schließen.
WALTER
DE
GRUYTER
Sc C O
• BERLIN
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vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung / J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung / Georg Reimer / Karl J. Trübner / Veit & Comp.
AKTUELLE BETRIEBSWIRTSCHAFT Festschrift zum 60. Geburtstag von Konrad Mellerowicz gewidmet von Freunden, Kollegen und Schülern. Oktav. VI, 254 Seiten. Mit 1 Bildnis. 1952. Ganzleinen D M 15,— Die vorliegende Festschrift stellt eine Festgabe von Persönlichkeiten der Wissenschaft, Praxis und aus dem Schülerkreis von Mellerowicz dar: Prof. Dr. W. Hasenack, Dr. J. Löffelholz, Prof. Dr. G. Fischer, Prof. Dr. Ing. W. Koch, Prof. Dr. H . Seischab, Prof. Dr. H . Linhardt, Dr. G. Thiede, Prof. Dr. O. R. Schnutenhaus, Dr. Dr. B. Hartmann, Prof. Dr. K. Schwan tag, Prof. Dr. K. Ch. Behrens, Prof. Dr. C. Ruberz. In ihr wird der Versuch unternommen, den gegenwärtigen Stand der Betriebswirtschaftslehre durch die Behandlung einiger ihrer aktuellen Probleme zu beleuchten. BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE U N D WIRTSCHAFTSPRAXIS Festschrift für Konrad Mellerowicz. Herausgegeben von Horst Schwarz und Karl-Heinz Berger. Groß-Oktav. Mit 1 Bildnis. 339 Seiten. 1961. Ganzleinen DM 30,— Mellerowicz hat als Forscher und Lehrer im europäischen und außereuropäischen Ausland große Resonanz und höchste Anerkennung gefunden. Die Festschrift, die ihm Kollegen, Freunde und Schüler zu seinem siebzigsten Geburtstag widmete, mußte den Besonderheiten des Werkes von Mellerorowiez Rechnung tragen. Sie bestehen einmal in der Universalität von Lehre und Forschung, zum anderen in der engen Verbindung zur Praxis. WALTER
DE
GRUYTER
& CO - B E R L I N
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Jeder Band DM 3,60 • Doppelband DM 5,80
F e b r u a r 1963
WALTER D E G R U Y T E R & CO., B E R L I N 30
Inhaltsübersicht Biologie Botanik Chemie Deutsche Sprache u. Literatur Elektrotechnik Englisch Erd- u. Länderkunde . . . . Geologie Germanisch Geschichte Griechisch Hebräisch Hoch- u. Tiefbau Indogermanisch Kartographie Kristallographie Kunst Land- u. Forstwirtschaft . . Lateinisch Maschinenbau Mathematik
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18 5 4 3 14 4 10 4 8 9 9 4 10 19 16 10 22 21 17 30 24
Geisteswissenschaften Philosophie Einführung in die Philosophie v o n H. Leisegang f . 5. Auflage. 145 Seiten. 1963. I n V o r b e r e i t u n g (281) Hauptprobleme der Philosophie v o n G. Simmel f . 7., u n v e r ä n d e r t e Auflage. 177 Seiten. 1950. (500) Geschichte der Philosophie I : D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e v o n W.Capelle. 1. Teil. Von T h a i e s bis Leukippos. 2., erweiterte Auflage. 135 Seiten. 1953. (857) I I : D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e von W. Capelle. 2. Teil. Von d e r Sophistik bis z u m T o d e P i a t o n s . 2., s t a r k erweiterte A u f lage. 144 Seiten. 1953. (858) I I I : D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e von W. Capelle. 3. Teil. Vom T o d e P i a t o n s bis z u r Alten Stoa. 2., s t a r k e r w e i t e r t e Auflage. 132 Seiten. 1954. (859) IV: D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e von W. Capelle. 4. Teil. Von d e r Alten Stoa bis z u m Eklektizismus im 1. J h . v. Chr. 2., s t a r k e r w e i t e r t e Auflage. 132 Seiten. 1954. (863) V: D i e P h i l o s o p h i e d e s M i t t e l a l t e r s von J. Koch. In Vorb e r e i t u n g . (826) V I : V o n d e r R e n a i s s a n c e b i s K a n t von K. Schilling. 234 Seit e n . 1954. (394/394 a) V I I : I m m a n u e l K a n t v o n G. Lehmann. I n V o r b e r e i t u n g . (536) V I I I : D i e P h i l o s o p h i e d e s 19. J a h r h u n d e r t s von G. Lehmann. 1. Teil. 151 Seiten. 1953. (571) I X : D i e P h i l o s o p h i e d e s 19. J a h r h u n d e r t s von G. Lehmann. 2. Teil. 168 Seiten. 1953. (709) X : D i e P h i l o s o p h i e i m e r s t e n D r i t t e l d e s 20. J a h r h u n d e r t s 1. Teil von G. Lehmann. 128 Seiten. 1957. (845) X I : D i e P h i l o s o p h i e i m e r s t e n D r i t t e l d e s 20. J a h r h u n d e r t s 2. Teil von G. Lehmann. 114 Seiten. 1960. (850) Die geistige Situation der Zelt (1931) von K. Jaspers. 5., u n v e r ä n d e r t e r A b d r u c k der im S o m m e r 1932 b e a r b e i t e t e n 5. Auflage. 211 Seit e n . 1960.(1000) Erkenntnistheorie von G. Kropp. 1. Teil: A l l g e m e i n e G r u n d l e g u n g . 143 Seiten. 1950. (807) F o r m a l e Logik von P. Lorenzen. 2., verbesserte Auflage. 165 Seiten. 1962. (1176/1176a) Philosophisches W ö r t e r b u c h von M. Apel f . 5., völlig n e u b e a r b e i t e t e Auflage von P. Ludz. 315 Seiten. 1958. (1031/1031 a) Philosophische Anthropologie. Menschliche S e l b s t d e u t u n g in Geschichte und G e g e n w a r t v o n M . Landmann. 266 Seiten. 1955. (156/156a)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN
Pädagogik, Psychologie, Soziologie Geschichte der Pädagogik von Herrn. Weimer. 15., n e u b e a r b e i t e t e u n d v e r m e h r t e Auflage von Heinz Weimer. 184 Seiten. 1962. (145) Therapeutische Psychologie. Ihr Weg durch die P s y c h o a n a l y s e von W. M. Kranefeldt. Mit einer E i n f ü h r u n g von C. G. Jung. 3. Auflage. 152 Seiten. 1956. (1034) Allgemeine Psychologie von Th. Erismann t. 4 Bände. 2., n e u b e a r b e i t e t e Auflage. I: G r u n d p r o b l e m e . 146 Seiten. 1958. (831) I I : G r u n d a r t e n d e s p s y c h i s c h e n G e s c h e h e n s . 248 Seiten. 1959. (832/832a) III: E x p e r i m e n t e l l e P s y c h o l o g i e und ihre G r u n d l a g e n . 1. Teil. 112 Seiten, 7 Abbildungen. 1962. (833) IV: E x p e r i m e n t e l l e P s y c h o l o g i e u n d i h r e Grundlagen. 2. Teil. 199 Seiten, 20 Abbildungen. 1962. (834/834a) Soziologie. Geschichte und H a u p t p r o b l e m e von L. von Wiese. 6. Auflage. 175 Seiten. 1960. (101) Ideengeschichte der sozialen Bewegung des 19. und 20. Jh. von W. Hofmann. 243 Seiten. 1962. (1205/1205a) Sozialpsychologie von P. R. Hofstätter. 181 Seiten, 15 Abbildungen, 22 Tabellen. 1956. (104/104a) Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens von W. Moede f . 190 Seiten, 48 Abbildungen. 1958. (851/851 a) Industrie- und Betriebssoziologie von R. Dahrendorf. 2., u m g e a r b e i t e t e und erweiterte Auflage. 142 Seiten, 3 Figuren. 1962. (103) Einführung in die Sozialethik von H.-D. Wendland. 144 Seiten. 1963. (1203)
Religion Jesus von M. Dibelius t. 3. Auflage, mit einem N a c h t r a g von W. Q. Kümmel. 140 Seiten. 1960. (1130) Paulus von M. Dibelius f . Nach dem T o d e des Verfassers herausgegeben und zu E n d e g e f ü h r t von W. G. Kümmel. 2., durchgesehene Auflage. 155 Seiten. 1956. (1160) Luther von F. Lau. 151 Seiten. 1959. (1187) Melanchthon von R. Stupperich. 139 Seiten. 1960. (1190) Einführung in die Konfessionskunde der orthodoxen Kirchen von K. Onasch. 291 Seiten. 1962. (1197/1197 a) Geschichte des christlichen Gottesdienstes von W. Nagel. 215 Seiten. 1962. (1202/1202 a) Geschichte Israels. Von den A n f ä n g e n bis zur Z e r s t ö r u n g des Tempels (70 n. Chr.) von E. L. Ehrlich. 158 Seiten, 1 Tafel. 1958. (231/231 a) Römische Religionsgeschichte von F. Attheim. 2 Bände. 2., umgearbeitete Auflage. I: G r u n d l a g e n u n d G r u n d b e g r i f f e . 116 Seiten. 1956.(1035) 11: D e r g e s c h i c h t l i c h e A b l a u f . 164 Seiten. 1956. (1052) Die Religion des Buddhismus von D. Schlingloff. 2 Bände. I : D e r H e i l s w e g d e s M ö n c h t u m s . 122Seiten, 11 Abbildungen, 1 K a r t e . 1962. (174) I I : D e r H e i l s w e g f ü r d i e W e l t . In Vorbereitung. (770)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN
Musik Musikästhetik von H. J. Moser. 180 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1953. (344) Systematische Modulation von R. Hernried. 2. Auflage. 136 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1950. (1094) Der polyphone Satz von E. Pepping. 2 Bände. I : D e r c a n t u s - t i r m u s - S a t z . 2. Auflage. 223 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1950. (1148) II: Ü b u n g e n im d o p p e l t e n K o n t r a p u n k t u n d im K a n o n . 137 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1957. (1164/1164a) Allgemeine Musiklehre von H. J. Moser. 2., durchgesehene Auflage. 155 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1955. (220/220a) Harmonielehre von H. J. Moser. 2 Bände. I : 109 Seiten. Mit 120 Notenbeispielen. 1954. (809) Die Musik des 19. Jahrhunderts von W. Oehlmann. 180 Seiten. 1953. (170) Die Musik des 20. Jahrhunderts von W. Oehlmann. 312 Seiten. 1961. (171/171 a) Technik der deutschen Gesangskunst von H. J. Moser. 3., durchgesehene u n d verbesserte Auflage. 144 Seiten, 5 Figuren sowie Tabellen u n d Notenbeispiele. 1954. (576/576a) Die Kunst des Dlrlgierens von H. W. von Waltershausen f . 2., v e r m e h r t e Auflage. 138 Seiten. Mit 19 Notenbeispielen. 1954. (1147) Die Technik des Klavierspiels aus d e m Geiste des musikalischen K u n s t werkes von K . Schubert f . 3. Auflage. 110 Seiten. Mit Notenbeispielen. 1954. (1045)
Kunst Stilkunde von H. Weigert. 2 Bände. 3., durchgesehene und e r g ä n z t e Auflage. I: V o r z e i t , A n t i k e , M i t t e l a l t e r . 136 Seiten, 94 Abbildungen. 1958. (80) I I : S p ä t m i t t e l a l t e r u n d N e u z e i t . 150 Seiten, 88 Abbildungen. 1958. (781) Archäologie v o n A. Rumpf. 2 Bände. I: E i n l e i t u n g , h i s t o r i s c h e r ü b e r b l i c k . 143 Seiten, 6 Abbildungen, 12 Tafeln. 1953. (538) II: D i e A r c h ä o l o g e n s p r a c h e . Die a n t i k e n R e p r o d u k t i o n e n . 136 Seiten, 7 Abbildungen, 12 Tafeln. 1956. (539)
Geschichte Einführung In die Geschichtswissenschaft von P. Kirn. 4., durchgesehene Auflage. 127 Seiten. 1963. (270) Einführung in die Zeitgeschichte von B. Sclieurig. 101 Seiten. 1962. (1204) Zeitrechnung der römischen Kaiserzeit, des Mittelalters und der Neuzeit für die Jahre 1—2000 n. Chr. von H. Lietzmann t • 3. Auflage, d u r c h gesehen von K.Aland. 130 Seiten. 1956. (1085)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN Kultur der Urzeit von F. Behn. 3 Bände. 4. Auflage der Kultur der ürzeit Bd. 1—3 von M. Hoernes. I : D i e v o r m e t a l l l s c h e n K u l t u r e n . (Die Steinzeiten Europas. Gleichartige Kulturen In anderen Erdteilen.) 172 Selten, 48 A b bildungen. 1950. (564) I I : D i e ä l t e r e n M e t a l l k u l t u r e n . (Der Beginn der Metallbenutzung, Kupfer- und Bronzezeit in Europa, im Orient und in Amerika.) 160 Seiten, 67 Abbildungen. 1950. (565) I I I : D i e j ü n g e r e n M e t a l l k u l t u r e n . (Das Eisen als Kulturmetall, Hallstatt-Lat6ne-Kultur in Europa. Das erste Auftreten des Eisens in den anderen Weltteilen.) 149 Seiten, 60 Abbildungen. 1950. (566) Vorgeschichte Europas von F. Behn. Völlig neue Bearbeitung der 7. Auflage der „Urgeschichte der Menschheit" von M. Hoernes. 125 Seiten, 47 Abbildungen. 1949. (42) Der Eintritt der Germanen In die Geschichte von J. Haller f. 3. Auflage, durchgesehen von H. Dannenbauer. 120 Seiten, 6 Kartenskizzen. 1957.(1117) Von den Karolingern zu den Staufern. Die altdeutsche Kaiserzeit (900— 1250) von J. Haller f. 4., durchgesehene Auflage von H. Dannenbauer. 142 Seiten, 4 Karten. 1958. (1065) Von den Staufern zu den Habsburgern. Auflösung des Reichs und Emporkommen der Landesstaaten (1250—1519) von J. Haller f. 118 Seiten, 2., durchgesehene Auflage von H. Dannenbauer. 6 Kartenskizzen. 1960. (1077) Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation, der Gegenreformation und des dreißigjährigen Krieges von F. Härtung. 2., durchgesehene Auflage. 128 Seiten. 1963. (1105) Deutsche Geschichte von 1648—1740. Politischer und geistiger Wiederaufbau von W. Treue. 120 Seiten. 1956. (35) Deutsche Geschichte von 1713—1806. Von der Schaffung des europäischen Gleichgewichts bis zu Napoleons Herrschaft von W. Treue. 168 Seiten. 1957. (39) Deutsche Geschichte von 1806—1890. Vom Ende des alten bis zur Höhe des neuen Reiches von W. Treue. 128 Seiten. 1961. (893) Deutsche Geschichte von 1890 bis zur Gegenwart von W. Treue. In Vorbereitung. (894) Quellenkunde der Deutschen Geschichte im Mittelalter (bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts) von K. Jacob f . 3 Bände. I: E i n l e i t u n g . A l l g e m e i n e r Teil. Die Z e i t der K a r o l i n g e r . 6. Auflage, bearbeitet von H. Hohenleutner. 127 Seiten. 1959. (279) I I : D i e K a i s e r z e i t (911—1250). 5. Auflage, neubearbeitet von H. Hohenleutner. 141 Seiten. 1961. (280) I I I : D a s S p ä t m i t t e l a l t e r ( v o m Interregnum bis 1500). Herausgegeben von F. Werfen. 152 Seiten. 1952. (284) Geschichte Englands von H. Preller. 2 Bände. I : b i s 1 8 1 5. 3., stark umgearbeitete Auf läge. 135 Seiten, 7 Stammtafeln, 2 Karten. 1952. (375) I I : V o n 1815 b i s 1910. 2., völlig umgearbeitete Auflage. 118 Seiten, 1 Stammtafel, 7 Karten. 1954. (1088)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN Römische Geschichte von F. Altheim. 4 Bände. 2., verbesserte Auflage. I: B i s z u r S c h l a c h t bei P y d n a (168 v.Chr.). 124 Seiten. 1956.(19) II: B i s z u r S c h l a c h t bei A c t i u m (31 v.Chr.). 129 Seiten. 1956. (677) III: B i s z u r S c h l a c h t an d e r M i l v i s c h e n B r ü c k e ( 3 1 2 n . C h r . ) . 148 Seiten. 1958. (679) IV: B i s z u r S c h l a c h t a m Y a r m u k (636 n.Chr.). In Vorbereitung. (684) Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika von O. Graf zu StolbergWernigerode. 192 Seiten, 10 Karten. 1956. (1051/1051 a)
Deutsche Sprache und Literatur Geschichte der Deutschen Sprache von H. Sperber. 4. Auflage, besorgt von W. Fleischhauer. 128 Seiten. 1963. In Vorbereitung. (915) Deutsches Rechtschreibungswörterbuch von M. Gottschald f . 2., verbesserte Auflage. 219 Seiten. 1953. (200/200 a) Deutsche Wortkunde. Kulturgeschichte des deutschen Wortschatzes von A. Schirmer. 4. Auflage von IV. Mitzka. 123 Seiten. 1960. (929) Deutsche Sprachlehre von W. Hofstaetter. 10. Auflage. Völlige Umarbeitung der 8. Auflage. 150 Seiten. 1960. (20) Stimmkunde für Beruf, Kunst und Heilzwecke von H. Biehle. 111 Seiten. 1955. (60) Redetechnik. Einführung in die Rhetorik von H. Biehle. 2., erweiterte Auflage. 151 Selten. 1961. (61) Sprechen und Sprachpflege (Die Kunst des Sprechens) von H. Feist. 2., verbesserte Auflage. 99 Seiten, 25 Abbildungen. 1952. (1122) Deutsches Dichten und Denken von der germanischen bis zur staufischen Zelt von H. Naumann f . (Deutsche Literaturgeschichte vom 5.—13. Jahrhundert.) 2., verbesserte Auflage. 166 Seiten. 1952. (1121) Deutsches Dichten und Denken vom Mittelalter zur Neuzelt von G. Müller (1270 bis 1700). 3., durchgesehene Auflage. 159 Seiten. 1963. In Vorbereitung. (1086) Deutsches Dichten und Denken von der Aufklärung bis zum Realismus (Deutsche Literaturgeschichte von 1700—1890) von K. Victor f . 3., durchgesehene Auflage. 159 Seiten. 1958. (1096) Der NIbelunge N6t In Auswahl mit kurzem Wörterbuch von K. Langosch. 10., durchgesehene Auflage. 164 Seiten. 1956. (1) Kudrun und Dletrlch-Epen In Auswahl mit Wörterbuch von O. L. Jiriczek. 6. Auflage, bearbeitet von R. Wisniewski. 173 Seiten. 1957. (10) Wolfram von Eschenbach. Parzlval. Eine Auswahl mit Anmerkungen und Wörterbuch von H. Jantzen. 2. Auflage, bearbeitet von H. Kolb. 128 Seiten. 1957. (921) Hartmann von Aue. Der arme Heinrich nebst einer Auswahl aus der „Klage", dem „Oregorius" und den Liedern (mit einem Wörterverzeichnis) herausgegeben von F. Maurer. 96 Seiten. 1958. (18) Gottfried von Strassburg in Auswahl herausgegeben von F. Maurer. 142 Seiten. 1959. (22)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN Die deutschen Personennamen von M. Gottschald f. 2., verbesserte Auflage. 151 Seiten. 1955. (422) Althochdeutsches Elementarbuch. Grammatik und Texte von H. Naumann t und W. Betz. 3., verbesserte und vermehrte Auflage. 183 Seiten. 1962. (1111/lllla) Mittelhochdeutsche Grammatik von H. de Boor und F. Wisniewski. 3., verbesserte und ergänzte Auflage. 150 Seiten. 1963. (1108)
Indogermanisch, Germanisch Indogermanische Sprachwissenschaft von H. Krähe. 2 Bände. 4., überarbeitete Auflage. I : E i n l e i t u n g und L a u t l e h r e . 110 Seiten. 1962. (59) I I : F o r m e n l e h r e . 124 Seiten. 1963. (64) Gotisches Elementarbuch. Grammatik, Texte mit Übersetzung und Erläuterungen von H. Hempel. 3., umgearbeitete Auflage. 166 Seiten. 1962. (79/79 a) Germanische Sprachwissenschaft von H. Krähe. 2 Bände. I : E i n l e i t u n g und L a u t l e h r e . 5., überarbeitete Auflage. 149 Seiten. 1963. (238) I I : F o r m e n l e h r e . 4., überarbeitete Auflage. 149 Seiten. 1961.(780) Altnordisches Elementarbuch. Schrift, Sprache, Texte mit Übersetzung und Wörterbuch von F. Ranke. 2., durchgesehene Auflage. 146 Seiten. 1949. (1115)
Englisch, Romanisch Altengllsches Elementarbuch. Einführung, Grammatik, Texte mit Übersetzung und Wörterbuch von M. Lehnert. 5., verbesserte Auflage. 178 Seiten. 1962. (1125) Historische neuenglische Laut- und Formenlehre von B. Ekwall. 3., durchgesehene Auflage. 150 Seiten. 1956. (735) Englische Phonetik von H. Mutschmann f. 2. Auflage. Etwa 117 Seiten. 1963. In Vorbereitung. (601) Englische Literaturgeschichte von F. Schubel. 4 Bände. I : Die a l t - und m i t t e l e n g l i s c h e P e r i o d e . 163 Seiten. 1954. (1114) I I : V o n der R e n a i s s a n c e bis zur A u f k l ä r u n g . 160 Seiten. 1956. (1116) I I I : R o m a n t i k und V i k t o r i a n i s m u s . 160 Selten. 1960. (1124) Beowulf von M. Lehnert. Eine Auswahl mit Einführung, teilweiser Übersetzung, Anmerkungen und etymologischem Wörterbuch. 3., verbesserte Auflage. 135 Seiten. 1959. (1135) Shakespeare von P. Meißner f. 2. Auflage, neubearbeitet von M. Lehnert. 136 Seiten. 1954. (1142) Italienische Literaturgeschichte von K . Voßler f. 5. Auflage, neubearbeitet von A. Noyer-Weidner. In Vorbereitung. (125)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN Romanische Sprachwissenschaft von H. Lausberg. 4 Bände. I : E i n l e i t u n g u n d V o k a l i s m u s . 2. Auflage. 160 Seiten. 1963. In Vorbereitung. (128/128a) I I : K o n s o n a n t i s m u s . 95 Seiten. 1956. (250) I I I : F o r m e n l e h r e . 1. Teil. 99 Seiten. 1962. (1199) I I I : F o r m e n l e h r e . 2. Teil. S. 99—260. 1962. (1200/1200a) I V : W o r t l e h r e . In Vorbereitung. (1208)
Griechisch, Lateinisch Griechische Sprachwissenschaft von W. Brandenstein. 2 Bände. I : E i n l e i t u n g , L a u t s y s t e m , E t y m o l o g i e . 160 Seiten. 1954. (117) I I : W o r t b i l d u n g u n d F o r m e n l e h r e . 192 Seiten. 1959. (118/ 118a) Geschichte der griechischen Sprache. 2 Bände. I : B i s z u m A u s g a n g d e r k l a s s i s c h e n Z e i t von O. Hoffmann f . 3. Auflage, bearbeitet von A. Debrunner f . 156 Seiten. 1953. (111) II: G r u n d f r a g e n und G r u n d z ü g e des n a c h k l a s s i s c h e n G r i e c h i s c h von A. Debrunner f . 144 Seiten. 1954. (114) Geschichte der griechischen Literatur von W. Nestle. 2. Bände. 3. Auflage, bearbeitet von IV. Liebich. I : 144 Selten. 1961.(70) I I : In Vorbereitung. (557) Grammatik der neugriechischen Volkssprache von J. Kalitsunakis. 3., völlig neubearbeitete und erweiterte Auflage. 197 Seiten. 1963. (756/756 a) Neugriechisch-deutsches Gesprächsbuch von J. Kalitsunakis. 2. Auflage, bearbeitet von A.Steinmetz. 99 Seiten. I960. (587) Geschichte der lateinischen Sprache von F. Stolz. 4. Auflage von A. Debrunner f . In Vorbereitung. (492) Geschichte der römischen Literatur von L. Bieler. 2 Bände. I : Die Literatur der Republik. 160 Seiten. 1961. (52) I I : Die Literatur der Kaiserzeit. 133 Seiten. 1961. (866)
Hebräisch, Sanskrit, Russisch Hebräische Grammatik von G. Beer f . 2 Bände. Völlig neubearbeitet von R. Meyer. I : S c h r i f t - , L a u t - u n d F o r m e n l e h r e 1.3. Auflage. 157 Seiten. In Vorbereitung. (763/763a) I I : F o r m e n l e h r e I I . Syntax und Flexionstabellen. 2. Auflage. 195 Seiten. 1955. (764/764a) Hebräisches Textbuch zu G. Beer-R. Meyer, Hebräische Grammatik von R. Meyer. 170 Selten. 1960. (769/769 a) Sanskrit-Grammatik von M. Mayrhofer. 89 Seiten. 1953. (1158) Russische Grammatik von E. Berneker f . 6., verbesserte Auflage vor M. Vasmer f . 155 Seiten. 1961. (66) Slavische Sprachwissenschaft von H. Bräuer. 2 Bände. I : Einleitung, Lautlehre. 221 Seiten. 1961. (1191/1191a) 9
GEISTESWISSENSCHAFTEN
Erd- und Länderkunde, Kartographie A f r i k a von F. Jaeger. Ein geographischer Überblick. 2 B ä n d e . 3. Auflage. I : D e r L e b e n s r a u m . 179 Seiten, 18 Abbildungen. 1963. In Vorbereitung. (910) II: M e n s c h u n d K u l t u r . 155 Seiten, 6 A b b i l d u n g e n . 1963. In Vorbereitung. (911) Australien und Ozeanien von H. J. Krug. 176 Seiten, 46 Skizzen. 1953. (319) Kartographie von V. Heissler. 213 Seiten, 125 Abb., 8 Anlagen. 1962. (30/30 a)
Volkswirtschaft, Statistik, Publizistik Allgemeine Betriebswirtschaftslehre von K . Mellerowicz. 4 Bände. 11., durchgesehene Auflage. I : 224 Seiten. 1961. (1008/1008a) I I : 188 Seiten. 1962. ( U 5 3 / 1 1 5 3 a ) I I I : 260 Seiten. 1963. (1154/1154a) I V : 209 Seiten. 1963. (1186/1186a) Geschichte der Volkswirtschaftslehre von S. Wendt. 182 Seiten. 1961. (1194) Allgemeine Volkswirtschaftslehre von A. Paulsen. 4 B ä n d e . I : G r u n d l e g u n g , W i r t s c h a f t s k r e i s l a u f . 4., n e u b e a r b e i t e t e Auflage. 154 Seiten. 1962. (1169) II: H a u s h a l t e , U n t e r n e h m u n g e n , M a r k t f o r m e n . 4., neub e a r b e i t e t e Auflage. 168 Seiten, 32 A b b i l d u n g e n . 1963. (1170) III: P r o d u k t i o n s f a k t o r e n . 3. Auflage. 200 Seiten. 1963.(1171) IV: G e s a m t b e s c h ä f t i g u n g , Konjunkturen, Wachstum. 2. Auflage. 174 Seiten. 1962. (1172) Allgemeine Volkswirtschaftspolitik von H. Ohm. 2 Bände. 1: S y s t e m a t i s c h - T h e o r e t i s c h e G r u n d l e g u n g . 137 Seiten, 6 Abbildungen. 1962. (1195) II: D e r volkswirtschaftliche Gesamtorganismus als O b j e k t d e r W i r t s c h a f t s p o l i t i k . In Vorbereitung. (1196) Finanzwissenschaft von H. Kolms. 4 B ä n d e . I : G r u n d l e g u n g , Ö f f e n t l i c h e A u s g a b e n . 2. Auflage. 160 Seit e n . 1963. In V o r b e r e i t u n g . (148) II: E r w e r b s e i n k ü n f t e , Gebühren und Beiträge; Allg e m e i n e S t e u e r l e h r e . 148 Seiten. 1960. (391) I I I : B e s o n d e r e S t e u e r l e h r e . 178 Seiten. 1962. (776) IV: Ö f f e n t l i c h e r Kredit. Haushaltswesen. Finanzausg l e i c h . In Vorbereitung. (782)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN Finanzmathematik von M. Nicolas. 192 Seiten, 11 Tafeln, 8 Tabellen u n d 72 Beispiele. 1959. (1183/1183a) Industrie- und Betriebssoziologie von R. Dahrendorf. 2., u m g e a r b e i t e t e und erweiterte Auflage. 142 Seiten, 3 Figuren. 1962. (103) Wirtschaftssoziologie von F. Fürstenberg.
122 Seiten. 1961. (1193)
Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens von W. Moede f . Seiten, 48 A b b i l d u n g e n . 1958. (851/851 a)
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Allgemeine Methodenlehre der Statistik von J. Pfanzagl. 2 B ä n d e . I: E l e m e n t a r e M e t h o d e n u n t e r b e s o n d e r e r Berücks i c h t i g u n g d e r A n w e n d u n g e n in d e n W i r t s c h a f t s u n d S o z i a l w i s s e n s c h a f t e n . 2. Auflage. E t w a 205 Seiten, 35 Abbildungen. 1963. (746/746a) II: H ö h e r e M e t h o d e n u n t e r b e s o n d e r e r B e r ü c k s i c h t i g u n g d e r A n w e n d u n g e n in N a t u r w i s s e n s c h a f t , Med i z i n u n d T e c h n i k . 295 Seiten, 39 Abbildungen. 1962. (747/747 a) Zeitungslehre von E. Dovifat. 2 Bände. 4., n e u b e a r b e i t e t e Auflage. I: T h e o r e t i s c h e u n d r e c h t l i c h e G r u n d l a g e n — N a c h r i c h t u n d M e i n u n g — S p r a c h e u n d F o r m . 149 Seiten. 1962. (1039) II: R e d a k t i o n — D i e S p a r t e n : V e r l a g u n d Vertrieb, W i r t s c h a f t und Technik— Sicherung der öffentlichen A u f g a b e . 168 Seiten. 1962. (1040)
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Naturwissenschaften Mathematik Geschichte der Mathematik von J. E. Hofmann. 4 Bände. I: V o n d e n A n f ä n g e n b i s z u m A u f t r e t e n v o n F e r m a t und D e s c a r t e s . 2., v e r b e s s e r t e und v e r m e h r t e Auflage. 200 Seiten. 1963. (226/226a) II: Von F e r m a t u n d D e s c a r t e s bis z u r E r f i n d u n g des C a l c u l u s und bis zum A u s b a u der neuen M e t h o d e n . 109 Seiten. 1957. (875) III: Von den A u s e i n a n d e r s e t z u n g e n um den Calculus b i s z u r f r a n z ö s i s c h e n R e v o l u t i o n . 107 Seiten. 1957. (882) I V : G e s c h i c h t e d e r M a t h e m a t i k d e r n e u e s t e n Z e i t von N. Stuloff. In Vorbereitung. (883) Mathematische Formelsammlung von F. O. Ringleb. 7., erweiterte Auflage. 320 Seiten, 40 Figuren. 1960. (51/51a) Vierstellige Tafeln und Gegentafeln f ü r logarithmisches und trigonometrisches R e c h n e n in zwei F a r b e n z u s a m m e n g e s t e l l t von H. Schubert u n d R. Haussner. 3., n e u b e a r b e i t e t e Auflage von J. Erlebach. 158 Seiten. 1960. (81) Fünfstellige Logarithmen mit mehreren graphischen Rechentafeln und h ä u f i g v o r k o m m e n d e n Zahlenwerten von A. Adler. 4. Auflage, ü b e r a r b e i t e t von J. Erlebach. 127 Seiten, 1 Tafel. 1962. (423) Arithmetik von P . B. Fischer f . 3. Auflage von H. Rohrbach. 152 Seiten, 19 A b b i l d u n g e n . 1958. (47) Höhere Algebra von H. Hasse. 2 B ä n d e . I : L i n e a r e G l e i c h u n g e n . 5., n e u b e a r b e i t e t e Auflage. 150 Seiten. 1963. (931) I I : G l e i c h u n g e n h ö h e r e n G r a d e s . 4., durchgesehene Auflage. 158 Seiten, 5 Figuren. 1958. (932) Aufgabensammlung zur höheren Algebra von H. Hasse und W. Klobe. 3., verbesserte Auflage. 183 Seiten. 1961. (1082) Elementare und klassische Algebra vom modernen Standpunkt von W. Krull. 2 Bände. I : 3., erweiterte Auflage. 136 Seiten. 1963. In Vorbereitung. (930) I I : 132 Seiten. 1959. (933) Algebraische Kurven und Flächen von W. Burau. 2 Bände. I : A l g e b r a i s c h e K u r v e n d e r E b e n e . 153 Seiten, 28 Abbild u n g e n . 1962. (435) I I : A l g e b r a i s c h e F l ä c h e n 3. G r a d e s und R a u m k u r v e n 3. und 4. Grades. 162 Seiten, 17 Abbildungen. 1962. (436/436a) Einführung In die Zahlentheorie von A. Scholz f . Ü b e r a r b e i t e t und herausgegeben von B. Schoeneberg. 3. Auflage. 128 Seiten. 1961. (1131) Formale Logik von P . Lorenzen. 2., verbesserte Auflage. 165 Seiten. 1962. (1176/1176a) Topologle von W. Franz. 2 Bände. I : A l l g e m e i n e T o p o l o g i e . 144 Seiten, 9 Figuren. 1960. (1181) I I : A l g e b r a i s c h e T o p o l o g i e . In Vorbereitung. (1182)
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NATURWISSENSCHAFTEN Elemente der Funktionentheorie von K. Knopp f . 6. Auflage. 144 Seiten, 23 Figuren. 1963. In Vorbereitung. (1109) Funktionentheorie von K. Knopp f . 2 Bände. 10. Auflage. 1: G r u n d l a g e n d e r a l l g e m e i n e n T h e o r i e d e r a n a l y t i s c h e n F u n k t i o n e n . 144 Seiten, 8 Figurwi. 1961. (668) II: A n w e n d u n g e n u n d W e i t e r f ü h r u n g d e r a l l g e m e i n e n T h e o r i e . 130 Seiten, 7 Figuren. 1962. (703) A u f g a b e n s a m m l u n g zur Funktionentheorie von K . Knopp f . 2 Bände. I: A u f g a b e n z u r e l e m e n t a r e n F u n k t i o n e n t h e o r i e . 6. Allflage. 135 Seiten. 1962. (877) I I : A u f g a b e n z u r h ö h e r e n F u n k t i o n e n t h e o r i e . 5. Auflage. 151 Seiten. 1959. (878) Differential- und Integralrechnung von M. Barner. ( F r ü h e r Wifling). 4 Bände. 1: O r e n z w e r t b e g r i f f , D i f f e r e n t i a l r e c h n u n g . 2. Auflage. E t w a 176 Seiten. 1963. In Vorbereitung. (86/86a) Gewöhnliche Differentialgleichungen von G. Hoheisel. 6., neubearbeitete und erweiterte Auflage. 128 Seiten. 1960. (920) Partielle Differentialgleichungen von G. Hoheisel. 4., durchgesehene Auflage. 128 Seiten. 1960. (1003) Aufgabensammlung zu den gewöhnlichen und partiellen Differentialgleichungen von G. Hoheisel. 4., durchgesehene u n d verbesserte Auflage. 124 Seiten. 1958. (1059) Integralgleichungen von G. Hoheisel. 2., durchgesehene Auflage. Etwa 125 Seiten. 1963. (1099) Mengenlehre von E. Kamke. 4., verbesserte Auflage. 194 Seiten, 6 Figuren. 1962. (999/999a) Gruppentheorie von L. Baumgartner. 3., n e u b e a r b e i t e t e Auflage. 110 Seiten, 3 T a f e l n . 1958. (837) Ebene und sphärische Trigonometrie von G. Hessenbergt. 5. Auflage, durchgesehen von H. Kneser. 172 Seiten, 60 Figuren. 1957. (99) Darstellende Geometrie von W. Haack. 3 Bände. 1: D i e w i c h t i g s t e n D a r s t e l l u n g s m e t h o d e n . G r u n d - u n d Aufriß ebenflächiger K ö r p e r . 4., durchgesehene und ergänzte Auflage. 113 Seiten, 120 Abbildungen. 1963. (142) II: K ö r p e r m i t k r u m m e n B e g r e n z u n g s f l ä c h e n . K o t i e r t e P r o j e k t i o n e n . 3., durchgesehene Auflage. 129 Seiten, 86 Abbildungen. 1962. (143) I I I : A x o n o m e t r i e und P e r s p e k t i v e . 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. 129 Seiten, 100 Abbildungen. 1962. (144) Analytische Geometrie von K. P. Grotemeyer. 2., erweiterte Auflage. 218 Seiten, 73 Abbildungen. 1962. (65/65a) Nichteuklidische Geometrie. Hyperbolische Geometrie der Ebene von R. Baltfus f . Durchgesehen und herausgegeben von F. Löbell. 3., verbesserte Auflage. 140 Seiten, 70 Figuren. 1953. (970) Differentialgeometrie von K . Strubecker ( f r ü h e r Rothe). 3 B ä n d e . I: K u r v e n t h e o r i e d e r E b e n e u n d d e s R a u m e s . 150 Seiten, 18 Figuren. 1955. (1113/1113a) 11: T h e o r i e d e r F l ä c h e n m e t r i k . 195 Seiten, 14 Figuren. 1958. (1179/1179 a) I I I : T h e o r i e d e r F l ä c h e n k r ü m m u n g . 254 Seiten, 38 Figuren. 1959. (1180/1180a)
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NATURWISSENSCHAFTEN Variationsrechnung von L. Koschmieder. 2 Bände. 2., neubearbeitete Auflage. I : D a s f r e i e und g e b u n d e n e E x t r e m e i n f a c h e r G r u n d i n t e g r a l e . 128 Seiten, 23 Figuren. 1962. (1074) II: Anwendung klassischer Verfahren auf a l l e e m e i n e F r a g e n des E x t r e m s . — Neuere unmittelbare V e r f a h r e n . In Vorbereitung. (1075) Einführung in die konforme Abbildung von L. Bieberbach. 5., erweiterte Auflage. 180 Seiten, 42 Figuren. 1956. (768/768a) Vektoren und Matrizen von S. Valentiner, 2. Auflage. (9., erweiterte Auflage der „Vektoranalysis"). Mit Anhang: Aufgaben zur Vektorrechnung von H. König. 202 Seiten, 35 Figuren. 1960. (354/354a) Versicherungsmathematik von F. Böhm. 2 Bände. I : E l e m e n t e d e r V e r s i c h e r u n g s r e c h n u n g . 3., vermehrte und verbesserte Auflage. Durchgesehener Neudruck. 151 Seiten. 1953. (180) II: L e b e n s v e r s i c h e r u n g s m a t h e m a t i k . Einführung in die technischen Grundlagen der Sozialversicherung. 2., verbesserte und vermehrte Auflage. 205 Seiten. 1953. (917/917a) Finanzmathematik von M. Nicolas. 192 Seiten, 11 Tafeln, 8 Tabellen und 72 Beispiele. 1959. (1183/1183a)
Physik Einführung In die theoretische Physik von W. Döring. 5 Bände. I : M e c h a n i k . 2 . , verbesserte Auflage. 123 Seiten, 25 Abbildungen. 1960.(76) I I : D a s e l e k t r o m a g n e t i s c h e F e l d . 2., verbesserte Auflage. 132 Seiten, 15 Abbildungen. 1962. (77) I I I : O p t i k . 2., verbesserte Auflage. 117 Seiten, 32 Abbildungen. 1963. (78) I V : T h e r m o d y n a m i k . 107 Seiten, 9 Abbildungen. 1956. (374) V: S t a t i s t i s c h e M e c h a n i k . 114 Seiten, 12 Abbildungen. 1957. (1017) Mechanik deformierbarer Körper von M. Päsler. 199 Seiten, 48 Abbildungen. 1960. (1189/1189a) Atomphysik von K . Bechert, Ch. Gerthsen t und A. Flammersfeld. 7 Bände. 1: A l l g e m e i n e G r u n d l a g e n . 1. Teil. 4., durchgesehene Auflage von A. Flammersfeld. 124 Seiten, 35 Abbildungen. 1959. (1009) I I : A l l g e m e i n e G r u n d l a g e n . 2. Teil. 4., umgearbeitete Auflage von A. Flammersfeld. Etwa 112 Seiten. 1963. (1033) I I I : T h e o r i e d e s A t o m b a u s . 1. Teil von K. Bechert. 4., umgearbeitete Auflage. 148 Seiten, 16 Abbildungen. 1963. (1123/ 1123a) I V : T h e o r i e d e s A t o m b a u s . 2. Teil von K- Bechert. 4., umgearbeitete Auflage. 170 Seiten, 14 Abbildungen. 1963. In Vorbereitung. (1165/1165 a)
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NATURWISSENSCHAFTEN Differentialgleichungen der Physik von F. Sauter. 3., durchgesehene und ergänzte Auflage. 148 Seiten, 16 Figuren. 1958. (1070) Physikalische Formelsammlung von G. Mahler t• Neubearbeitet von H. Graewe. 11. Auflage. 153 Seiten, 69 Figuren. 1963. (136) Physikalische Aufgabensammlung von G. Mahler f. Neubearbeitet von K. Mahler. Mit den Ergebnissen. 11. Auflage. 127 Seiten. 1961. (243)
Chemie Geschichte der Chemie in kurzgefaßter Darstellung von G. Lockemann. 2 Bände. I : V o m A l t e r t u m b i s z u r E n t d e c k u n g des S a u e r s t o f f s . 142 Seiten, 8 Bildnisse. 1950. (264) II: Von der E n t d e c k u n g des S a u e r s t o f f s bis zur G e g e n w a r t . 151 Seiten, 16 Bildnisse. 1955. (265/265a) Anorganische Chemie von W. Klemm. 12., neubearbeitete und erweiterte Auflage. 255 Seiten, 34 Abbildungen. 1962. (37/37 a) Organische Chemie von W. Schlenk. 9., erweiterte Auflage. 273 Seiten, 16 Abbildungen. 1963. (38/38a) Physikalische Methoden in der Organischen Chemie von G. Kresze. 2 Bände. I : 119 Seiten, 65 Abbildungen. 1962. (44) I I : 164 Seiten. 1962. (45/45a) Allgemeine und physikalische Chemie von W. Schulze. 2 Bände. I : 5., durchgesehene Auflage. 139 Seiten, 10 Figuren. 1960. (71) I I : 5., verbesserte Auflage. 178 Seiten, 37 Figuren. 1961. (698/698a) Einfache Versuche zur allgemeinen und physikalischen Chemie von E. Dehn. 371 Versuche mit 40 Abbildungen. 272 Seiten. 1962. (1201/1201 a) Molekülbau. Theoretische Grundlagen und Methoden der Strukturermittlung von W. Schulze. 123 Seiten, 43 Figuren. 1958. (786) Physikalisch-chemische Rechenaufgaben von E. Asmus. 3., verbesserte Auflage. 96 Seiten. 1958. (445) MaOanalyse. Theorie und Praxis der klassischen und der elektrochemischen Titrierverfahren von G. Jander und K. F. Jahr. 9., durchgesehene Auflage. 313 Seiten, 49 Figuren. 1961. (221/221 a) Qualitative Analyse von H. Hofmann u. G. Jander. 308 Seiten, 5 Abbildungen. 1960. (247/247 a) Thermochemie von W. A. Roth t. 2., verbesserte Auflage. 109 Seiten, 16 Figuren. 1952. (1057) Stöchlometrlsche Aufgabensammlung von W. Bahrdt t und R. Scheer. Mit den Ergebnissen. 7., durchgesehene Auflage. 119 Seiten. 1960. (452) Elektrochemie von K. Vetter. 2 Bände. I : 1963. In Vorbereitung. (252) I I : 1963. In Vorbereitung. (253) 15
NATURWISSENSCHAFTEN
Technologie Die Chemie der Kunststoffe von K. Hamann, unter Mitarbeit von W. Funke und H. D. Hermann. 143 Selten. 1960. (1173) Warenkunde von K. Hassak und E. Beutel f . 2 Bände. 1: A n o r g a n i s c h e W a r e n s o w i e K o h l e u n d E r d ö l . 8. Auflage. Neubearbeitet von A. Kutzelnigg. 119 Seiten, 18 Figuren. 1958.(222) II: O r g a n i s c h e W a r e n . 8. Auflage. Vollständig neubearbeitet von A. Kutzelnigg. 157 Seiten, 32 Figuren. 1959. (223) Die Fette und Öle von Th. Klug. 6., verbesserte Auflage. 143 Seiten. 1961.(335) Die Seifenfabrikation von K. Braun f . 3., neubearbeitete und verbesserte Auflage von Th. Klug. 116 Seiten, 18 Abbildungen. 1953. (336) Thermische Verfahrenstechnik von H. Bock. 3 Bände. I: E i g e n s c h a f t e n u n d V e r h a l t e n d e r r e a l e n S t o f f e . 1963. Im Druck. (1209/1209a) Textilindustrie von A. Blümcke. I: S p i n n e r e i u n d Z w i r n e r e i . 111 Seiten, 4 3 Abbildungen. 1954. (184)
Biologie Einführung In die allgemeine Biologie und ihre philosophischen Qrundund Grenzfragen von M. Hartmann. 132 Seiten, 2 Abbildungen. 1956.(96) Hormone von G. Koller. 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage. 187 Seiten, 60 Abbildungen, 19 Tabellen. 1949. (1141) Fortpflanzung Im Tier- und Pflanzenreich von J. Hämmerling. 2., ergänzte Auflage. 135 Seiten, 101 Abbildungen. 1951. (1138) Geschlecht und Geschlechtsbestimmung im Tier- und Pflanzenreich von M. Hartmann. 2., verbesserte Auflage. 116 Seiten, 61 Abbildungen, 7 Tabellen. 1951. (1127) Symbiose der Tiere mit pflanzlichen Mikroorganismen von P. Buchner. 2., verbesserte und vermehrte Auflage. 130 Seiten, 121 Abbildungen. 1949.(1128) Grundriß der Allgemeinen Mikrobiologie von W.u.A. Schwartz. 2 Bände. 2., verbesserte u n d e r g ä n z t e Auflage. I: 147 Seiten, 25 Abbildungen. 1960. (1155) II: 142 Seiten, 29 Abbildungen. 1961. (1157)
Botanik Entwicklungsges hlchte des Pflanzenreiches von H. Heil. 2. Auflage. 138 Seiten, 94 Abbildungen, 1 Tabelle. 1950. (1137) Morphologie der Pflanzen von L. Geitler., 3., u m g e a r b e i t e t e Auflage. 126 Seiten, 114 Abbildungen. 1953. (141) Pflanzengeographie von L. Diels f . 5., völlig n e u b e a r b e i t e t e Auflage von F. Mattick. 195 Seiten, 2 K a r t e n . 1958. (389/389 a)
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NATURWISSENSCHAFTEN Ole Laubhölzer. Kurzgefaßte Beschreibung der in Mitteleuropa gedeihenden Laubbäume und Sträucher von F. W. Neger t und E. Münch f . 3., durchgesehene Auflage, herausgegeben von B. Huber. 143 Selten, 63 Figuren, 7 Tabellen. 1950. (718) Die Nadelhölzer (Koniferen) und übrigen Gymnospermen von F. W. Neger t und E. Münch f . 4. Auflage, durchgesehen und ergänzt von B. Huber. 140 Seiten, 75 Figuren, 4 Tabellen, 3 Karten. 1952. (355) Pflanzenzflchtung von H. Kuckuck. 2 Bände. I : O r u n d z ü g e d e r P f l a n z e n z ü c h t u n g . 3., völlig umgearbeitete und erweiterte Auflage. 132 Seiten, 22 Abbildungen. 1952. (1134) I I : S p e z i e l l e g a r t e n b a u l i c h e P f l a n z e n z ü c h t u n g (Züchtung von Gemüse, Obst und Blumen). 178 Seiten, 27 Abbildungen. 1957. (1178/1178a)
Zoologie Entwicklungsphysiologie der Tiere von F. Seidel. 2 Bände. I : E i u n d F u r c h u n g . 126 Seiten, 29 Abbildungen. 1953.(1162) II: K ö r p e r g r u n d g e s t a l t u n d O r g a n b i l d u n g . 159 Seiten, 42 Abbildungen. 1953. (1163) Das Tierreich I: E i n z e l l e r , P r o t o z o e n von E. Reichenow. 115 Seiten. 59 Abbildungen. 1956. (444) II: Schwämme u n d H o h l t i e r e von H. J. Hannemann. 95 Seiten, 80 Abbildungen. 1956. (442) III: W ü r m e r . Platt-, Hohl-,Schnurwürmer, Kamptozoen, Ringelwürmer, Protracheaten, Bärtierchen, Zungenwürmer von S. Jaeckel. 114 Seiten, 36 Abbildungen. 1955. (439) IV, 1: K r e b s e von H. E. Gruner und K. Decken. 114 Seiten, 43 Abbildungen. 1956.(443) IV, 2 : S p i n n e n t i e r e (Trilobitomorphen, Fühlerlose) und T a u s e n d f ü ß l e r von A. Kaestner. 96 Seiten, 55 Abbildungen. 1955.(1161) IV, 3 : I n s e k t e n von H. von Lengerken. 128 Seiten, 58 Abbildungen. 1953. (594) V: W e i c h t i e r e . Urmollusken, Schnecken, Muscheln und Kopffüßer von S . Jaeckel. 92 Seiten. 34 Fi juren. 1954. (440) VI: S t a c h e l h ä u t e r . Tentakulaten, Binnenatmer und Pfeilwürmer von S. Jaeckel. 100 Seiten, 46 Abbildungen. 1955. (441) VII, 1: M a n t e l t i e r e , Schädellose, Rundmäuler von Th. Haltenorth. In Vorbereitung. (448) VII, 2 : F i s c h e von D. Lüdemann. 130 Seiten, 65 Abbildungen. 1955.(356) VII, 3 : L u r c h e (Chordatiere) von K. Herter. 143 Seiten, 129 Abbildungen. 1955.(847) VII, 4 : K r i e c h t i e r e (Chordatiere) von K. Herter. 200 Seiten, 42 Abbildungen. 1960. (447/447 a) VII, 5 : V ö g e l (Chordatiere) von H.-A. Freye. 156 Seiten, 69 Figuren. 1960.(869) V I I , 6 : S ä u g e t i e r e (Chordatiere) von Th. Haltenorlh. In Vorbereitung. (282) 17
NATURWISSENSCHAFTEN
Land- und Forstwirtschaft Landwirtschaftliche Tierzucht. Die Züchtung und Haltung der landwirtschaftlichen Nutztiere von H. Vogel. 139 Seiten. 11 Abbildungen. 1952.(228) Kulturtechnische Bodenverbesserungen von O. Fauser. 2 Bände. 5., verbesserte und vermehrte Auflage. I: A l l g e m e i n e s , E n t w ä s s e r u n g . 127 Seiten, 49 Abbildungen. 1959.(691) I I : B e w ä s s e r u n g , Ö d l a n d k u l t u r , F l u r b e r e i n i g u n g . 159 Seiten, 71 Abbildungen. 1961. (692) Agrlkulturchemle von K. Scharrer. 2 Bände. I: P f l a n z e n e r n ä h r u n g . 143 Seiten. 1953. (329) I I : F u t t e r m i t t e l k u n d e . 192 Seiten. 1956. (330/330a)
Geologie, Mineralogie, Kristallographie Geologie von F. Loize. 2., verbesserte Auflage. 178 Seiten, 80 Abbildungen. 1961. (13) Erzkunde von H. von Philipsborn. In Vorbereitung. (1207) Mineral- und Erzlagerstättenkunde von H. Huttenlocher t. 2 Bände. I: 2. Auflage. 128 Seiten, 34 Abbildungen. In Vorbereitung. (1014) I I : 156 Seiten, 48 Abbildungen. 1954. (1015/1015a) Allgemeine Mineralogie. 11., erweiterte Auflage der „Mineralogie" von R. Brauns t, bearbeitet von K. F. Chudoba. 152 Seiten, 143Textfiguren, 1 Tafel, 3 Tabellen. 1963. (29/29 a) Spezielle Mineralogie. 10., erweiterte Auflage der „Mineralogie,, von R. Brauns t, bearbeitet von K. F. Chudoba. 170 Seiten, 125 Textfiguren, 4 Tabellen. 1959. (31/31 a) Petrographle (Gesteinskunde) von W. Bruhns f . Neubearbeitet von P. Ramdohr. 5., erweiterte Auflage. 141 Seiten, 10 Figuren. 1960. (173) Kristallographie von W. Bruhns f . 5. Auflage, neubearbeitet von P. Ramdohr. 109 Seiten, 164 Abbildungen. 1958. (210) Einführung In die Kristalloptik von E. Buchwald. 5., verbesserte Auflage. Etwa 138 Seiten, 117 Figuren. 1963. In Vorbereitung. (619) Lötrohrproblerkunde. Mineraldiagnose mit Lötrohr und Tüpfelreaktion von M. Henglein. 4., durchgesehene und erweiterte Auflage. 108 Seiten, 12 Figuren. 1962. (483)
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Technik Graphische Darstellung In Wissenschaft und Technik von M. Pirani. 3., erweiterte Auflage b e a r b e i t e t von J. Fischer u n t e r B e n u t z u n g der von I. Runge besorgten 2. Auflage. 216 Seiten, 104 Abbildungen. 1957. (728/728a) Technische Tabellen und Formeln von W. Müller. 5., verbesserte und erweiterte Auflage v o n E.Schulze. 165 Seiten, 114 Abbildungen, 99 T a f e l n . 1962. (579) Grundlagen der StraOenverkehrstechnlk. Theorie der Leistungsfähigkeit von E. Engel. 101 Seiten, 55 Abbildungen. 1962. (1198)
Elektrotechnik Grundlagen der allgemeinen Elektrotechnik von O. Mohr. 2., durchgesehene Auflage. 260 Seiten, 136 Bilder, 14 T a f e l n . 1961. (196/196a) Die Glelchstrommaschlne v o n K. Humburg. 2 B ä n d e . 2., durchgesehene Auflage. I: 102 Seiten, 59 A b b i l d u n g e n . 1956. (257) II: 101 Seiten, 38 A b b i l d u n g e n . 1956. (881) Die Synchronmaschine von W. Putz. 92 Seiten, 64 Bilder. 1962. (1146) Induktionsmaschinen v o n F. Unger. 2., erweiterte Auflage. 142 Seiten, 49 Abbildungen. 1954. (1140) Die komplexe Berechnung von Wechselstromschaltungen von H. H. Meinke. 3. Auflage. 180 Seiten, 120 Abbildungen. 1963. In Vorbereitung. (1156/1156a) Theoretische Grundlagen zur Berechnung der Schaltgeräte von F. Kesselring. 3. Auflage. 144 Seiten, 92 Abbildungen. 1950. (711) Einführung in die Technik selbsttätiger Regelungen von W. zur Megede. 2., durchgesehene Auflage. 180 Seiten, 86 Abbildungen. 1961. (714/714a) Elektromotorische Antriebe (Grundlagen f ü r die Berechnung) von A. Schwaiger. 3., n e u b e a r b e i t e t e Auflage. 96 Seiten, 34 A b b i l d u n gen. 1952.(827) Uberspannungen und Uberspannungsschutz v o n G. Frühauf. Durchgesehener N e u d r u c k . 122 Seiten, 98 A b b i l d u n g e n . 1950. (1132) Elektrische Höchstspannungs-Schaltanlagen von G. Meiners und K. H. Wiesenewsky. 1963. In Vorbereitung. (796) Transformatoren von W. Schäfer. 4., ü b e r a r b e i t e t e und e r g ä n z t e Auflage. 130 Seiten, 73 A b b i l d u n g e n . 1962. (952)
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TECHNIK
Maschinenbau Metallkunde v o n H. Borchers. 3 Bände. 5. A u f l a g e . I: A u f b a u der Metalle und Legierungen. 120 Seiten, 00 Abbildungen, 2 Tabellen. 1962. (432) I I : E i g e n s c h a f t e n , G r u n d z ü g e der F o r m - und Z u s t a n d s g e b u n g . Etwa 180 Seiten, 107 Abbildungen, 10 Tabellen. 1963. (433/433 a) III: Die m e t a l l k u n d l i c h e n U n t e r s u c h u n g s m e t h o d e n von E. Hanke. In Vorbereitung. (434) Die Werkstoffe des Maschinenbaues von A. Thum f und C. M. v. Meysenbug. 2 Bände. I : E i n f ü h r u n g in d i e W e r k s t o f f p r ü f u n g . 2., neubearbeitete A u f l a g e . 100 Seiten, 7 Tabellen, 56 Abbildungen. 1956. (476) I I : D i e K o n s t r u k t i o n s w e r k s t o f f e . 132 Seiten,40 Abbildungen. 1959. (936) Dynamik v o n W. Müller. 2 Bände. 2., verbesserte A u f l a g e . I : D y n a m i k d e s E i n z e l k ö r p e r s . 128 Seiten, 48 Figuren. 1952. (902) I I : S y s t e m e v o n s t a r r e n K ö r p e r n . 102 Seiten, 41 Figuren. 1952. (903) Technische Schwingungslehre von L. Zipperer. 2 Bände. 2., neubearbeitete A u f l a g e . einfache I: A l l g e m e i n e Schwingungsgleichungen, S c h w i n g e r . 120 Seiten, 101 Abbildungen. 1953. (953) I I : T o r s i o n s s c h w i n g u n g e n in M a s c h i n e n a n l a g e n . 102 Seiten, 59 Abbildungen. 1955. (961/961 a ) Werkzeugmaschinen für Metallbearbeitung von K. P. Malthes. 2 Bände. I : 100 Seiten 27 Abbildungen, 11 Zahlentafeln, 1 Tafelanhang. 1954. (561) II: Fertigungstechnische Grundlagen der neuzeitlichen M e t a l l b e a r b e i t u n g . 101 Seiten, 30 Abbildungen, 5 T a f e l n . 1955.(562) Das Maschinenzeichnen mit Einführung in das Konstruieren von W. Tochtermann. 2 Bände. 4. A u f l a g e . I : D a s M a s c h i n e n z e i t ..en. 156 Seiten, 75 T a f e l n . 1950.(589) II: A u s g e f ü h r t e Konstruktionsbeispiele. 130 Seiten, 58 T a f e l n . 1950. (590) Die Maschinenelemente von E. A. vom Ende f. 4., überarbeitete A u f lage. 184 Seiten, 179 Figuren, 11 T a f e l n . 1963. (3/3a) Die Maschinen der Eisenhüttenwerke von L. Engel. 156 Seiten, 95 A b bildungen. 1957. (583/583 a) Walzwerke von H. Sedlaczek f unter Mitarbeit v o n F. Fischer und M. Buch. 232 Seiten, 157 Abbildungen. 1958. (580/580a) Getriebelehre von P. Grodzinski f. 2 Bände. 3., neubearbeitete A u f l a g e von G. Lechner. I: G e o m e t r i s c h e
(1061)
II: Angewandte
G r u n d l a g e n . 164 Seiten, 131 Figuren. 1960. G e t r i e b e l e h r e . In Vorbereitung. (1062)
Kinematik v o n H. R. Müller.
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171 Seiten, 75 Figuren. 1963. (584/584a)
TECHNIK Gießereitechnik von H. Jungbluth. 2 Bände. I : E i s e n g i e ß e r e i . 126 Seiten, 44 Abbildungen. 1951. (1159) Die Dampfturbinen. Ihre Wirkungsweise, B e r e c h n u n g und K o n s t r u k tion von C. Zietemann. 3 Bände. I: T h e o r i e d e r D a m p f t u r b i n e n . 4. Auflage. 139 Seiten, 48 Abbildungen. 1963. In Vorbereitung. (274) II: Die B e r e c h n u n g der D a m p f t u r b i n e n und die K o n s t r u k t i o n d e r E i n z e l t e i l e . 3., verbesserte Auflage. 132 Seiten, 111 Abbildungen. 1956. (715) III: Die R e g e l u n g d e r D a m p f t u r b i n e n , die Bauarten, T u r b i n e n für S o n d e r z w e c k e , K o n d e n s a t i o n s a n l a g e n . 3., verbesserte Auflage. 126 Seiten, 90 Abbildungen. 1956. (716) Verbrennungsmotoren von W. Endres. 3 B ä n d e . I: U b e r b l i c k . M o t o r - B r e n n s t o f f e . V e r b r e n n u n g im M o t o r a l l g e m e i n , i m O t t o - u n d D i e s e l - M o t o r . 153 Seiten, 57 Abbildungen. 1958. (1076/1076a) II: D i e h e u t i g e n T y p e n d e r V e r b r e n n u n g s k r a f t m a s c h i n e . In Vorbereitung. (1184) I I I : D i e E i n z e l t e i l e d e s V e r b r e n n u n g s m o t o r s . In Vorb e r e i t u n g . (1185) Autogenes Schweißen und Schneiden von H. Niese. 5. Auflage, neub e a r b e i t e t von A. Küchler. 136 Seiten, 71 Figuren. 1953. (499) Die elektrischen Schweißverfahren von H. Niese. 2. Auflage, neub e a r b e i t e t von H. Dienst. 136 Seiten, 58 Abbildungen. 1955. (1020) Die Hebezeuge. E n t w u r f von W i n d e n u n d K r a n e n von G. Tafel. 2., verbesserte Auflage. 176 Seiten, 230 Figuren. 1954. (414/414a)
Wasserbau Wasserkraftanlagen von A. Ludin u n t e r Mitarbeit von W. Borkenstein. 2 Bände. I: P l a n u n g , Grundlagen und G r u n d z ü g e . 124 Seiten, 60 A b b i l d u n g e n . 1955. (665) II: A n o r d n u n g u n d A u s b i l d u n g d e r Hauptbauwerke. 184 Seiten, 91 Abbildungen. 1958. (666/666a) Verkehrswasserbau von H. Dehnert. 3 Bände. I: E n t w u r f s g r u n d l a g e n , Flußregelungen. 103 Seiten, 53 A b b i l d u n g e n . 1950. (585) I I : F l u ß k a n a l i s i e r u n g u n d S c h i f f a h r t s k a n ä l e . 94 Seiten, 60 A b b i l d u n g e n . 1950. (597) I I I : S c h l e u s e n u n d H e b e w e r k e . 98 Seiten, 70 Abbildungen. 1950. (1152) W e h r - und Stauanlagen von H. Dehnert. 1952. (965) Talsperren von F. Tölke.
134 Seiten, 90 Abbildungen.
122 Seiten, 70 Abbildungen. 1953. (1044) 21
TECHNIK
Vermessungswesen Vermessungskunde von W. Grossmann. 3 Bände. I : S t ü c k v e r m e s s u n g und N i v e l l i e r e n . 11., verbesserte Auflage. 144 Seiten, 117 Figuren. 1962. (468) II: Horizontalaufnahmen und e b e n e R e c h n u n g e n . 9. Auflage. Etwa 133 Seiten, 97 Figuren. 1963. In Vorbereitung. (469) I I I : T r i g o n o m e t r i s c h e und b a r o m e t r i s c h e H ö h e n m e s s u n g . T a c h y m e t r i e u n d A b s t e c k u n g e n . 7., völlig neubearbeitete Auflage. 136 Seiten, 97 Figuren. 1960. (862) Kartographie von V. Heissler. 1962. (30/30 a)
213 Seiten, 125 Abbildungen, 8 Anlagen.
Photogrammetrle von G. Lehmann. 1959. (1188/1188a)
189 Seiten,
132
Abbildungen.
Hoch- und Tiefbau Die wichtigsten Baustoffe des Hoch- und Tiefbaus von O. Graf f . 4., verbesserte Auflage. 131 Seiten, 63 Abbildungen. 1953. (984) Baustoffverarbeitung und Baustellenprüfung des Betons von A. Kleinlogel. 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage. 126 Seiten, 35 Abbildungen. 1951. (978) Festigkeitslehre. 2 Bände. I: E l a s t i z i t ä t , P l a s t i z i t ä t und F e s t i g k e i t der B a u s t o f f e und B a u t e i l e von W. Gehler t und W. Herberg. Durchgesehener und erweiterter Neudruck. 159 Seiten, 118 Abbildungen. 1952. (1144) II: Formänderung, Platten, Stabilität und Bruchh y p o t h e s e n von W. Herberg und N. Dimitrov. 187 Seiten, 94 Abbildungen. 1955. (1145/1145a) Grundlagen des Stahlbetonbaus von A. Troche. 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage. 208 Seiten, 75 Abbildungen, 17 Bemessungstafeln, 20 Rechenbeispiele. 1953. (1078) Statik der Baukonstruktionen von A. Teichmann. 3 Bände. I : G r u n d l a g e n . 101 Seiten, 51 Abbildungen, 8 Formeltafeln. 1956. (119) I I : S t a t i s c h b e s t i m m t e S t a b w e r k e . 107 Seiten, 52 Abbildungen, 7 Tafeln. 1957. (120) I I I : S t a t i s c h u n b e s t i m m t e S y s t e m e . 112 Seiten, 34 Abbildungen, 7 Formeltafeln. 1958. (122) 22
TECHNIK Fenster, Türen, Tore aus Holz und Metall. Eine Anleitung zu ihrer guten Gestaltung, wirtschaftlichen Bemessung und handwerksgerechten Konstruktion v o n W. Wickop f . 4., überarbeitete und ergänzte A u f l a g e . 155 Seiten, 95 Abbildungen. 1955. (1092) 2 Bände. 9., neubearbeitete Heizung und Lüftung von W. Körting. Auflage. I: D a s W e s e n und d i e B e r e c h n u n g der H e i z u n g s - und L ü f t u n g s a n l a g e n . 171 Seiten, 29 Abbildungen, 36 Zahlentafeln. 1962. (342/342 a ) II: Die A u s f ü h r u n g der H e i z u n g s - und L ü f t u n g s a n l a g e n . 1963. In Vorbereitung. (343) Industrielle Kraft- und Wärmewlrtschaft v o n F. A. F. Schmidt A. Beckers. 167 Seiten, 73 Abbildungen. 1957. (318/318a)
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Sammlung Göschen / Bandnummernfolge 1 Langosch, Der Nibelunge Nöt 3/3 a v. Ende, Maschinenelemente 10 Jiriczek-Wisniewski, Kudrunund Dietrich-Epen 13 Lotze, Geologie 18 Maurer, Hartmann von Aue. Der arme Heinrich 19 Altheim, Römische Geschichte I 20 Hofstaetter, Dt. Sprachlehre 22 Maurer, Gottfried von Strassburg 29/29 a Brauns-Chudoba, Allgemeine Mineralogie 30/30 a Helssler, Kartographie 31/31 a Brauns-Chudoba, Spezielle Mineralogie 35 Treue, Dt. Geschichte von 1648—1740 37/37 a Klemm, Anorganische Chemie 38/38 a Schlenk, Organische Chemie 39 Treue, Dt. Geschichte von 1713—1806 42 Behn-Hoernes, Vorgeschichte Europas 44 Kresze, Physikalische Methoden in der Organischen Chemie I 45/45 a Kresze, Physikalische Methoden in der Organischen Chemie II 47 Fischer-Rohrbach, Arithmetik 51/51 a Ringleb, Mathem. Formelsammlung 52 Bieler, Rom. Literaturgesch. I 59 Krähe, Indog. Sprachwiss. I 60 Biehle, Stimmkunde 61 Biele, Redetechnik 64 Krähe, Indog. Sprachwiss. II 65/65 a Grotemeyer, Analyt. Geometrie 24
66 Berneker-Vasmer, Russische Grammatik 70 Nestle-Liebich, Gesch. d. griechischen Literatur I 71 Schulze, Allgemeine und physikalische Chemie I 76 Döring, E i n f . i . d . t h . Physik I 77 Döring, E i n f . i . d . t h . Physik II 78 Döring,Einf.i.d.th.Physik»I 79/79 a Hempel, Got. Elementarbuch 80 Weigert, Stilkunde I 81 Schubert-Haussner-Erlebach, Vierstell. Logarithmentafeln 86/86 a Barner, Differential- u. Integralrechnung I 96 Hartmann,Einf.indieallgem. Biologie 99 Hessenberg-Kneser, Ebene und sphär. Trigonometrie 101 v. Wiese, Soziologie 103 Dahrendorf, Industrie- und Betriebssoziologie 104/104a Hofstätter, Sozialpsychologie 111 Hoffmann-Debrunner,Gesch. der griechischen Sprache I 114 Debrunner, Gesch. der griechischen Sprache II 117 Brandenstein, Griechische Sprachwissenschaft I 118/118a Brandenstein, Griechische Sprachwissenschaft II 119 Teirhmann, Statik der Baukonstruktionen I 120 Teichmann, Statik der Baukonstruktionen II 122 Teichmann, Statik der Baukonstruktionen I I I 125 Vossler-Noyer-Weidner, Ital. Literaturgeschichte 128/128 a Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft I
136 Mahler-Oraewe, Physikal. Formelsammlung 141 Geitler, Morphologie der Pflanzen 142 Haack, Darst. Geometrie I 143 Haack, Darst. Geometrie II 144 Haack, Darst. Geometrie I I I 145 Weimer, Gesch. der Pädagogik 148 Kolms, Finanzwissenschatt I 156/156a Landmann, Philosophische Anthropologie 170 Oehlmann, Musik des 19. Jhs. 171/171 a Oehlmann, Musik des 20. Jhs. 173 Bruhns-Ramdohr, Pétrographie 174 Schlingloff, Religion des Buddhismus I 180 BChm, Versicherungsmathematik I 184 Blümcke, Textilindustrie I 196/196a Mohr, Grundlagen der allgem. Elektrotechnik 200/200a Oottschald, Dt. Rechtschreibungswörterbuch 210 Bruhns-Ramdohr, Kristallographie 220/220 a Moser, Allg. Musiklehre 221/221 a Jander-Jahr, Maßanalyse 222 Hassak-Beutel-Kutzelnigg, Warenkunde I 223 Hassak-Beutel-Kutzelnigg, Warenkunde II 226/226a Hofmann, Gesch. der Mathematik I 228 Vogel, Landw. Tierzucht 231/231 a Ehrlich, Gesch. Israels 238 Krähe, Germ. Sprachwiss. I 243 Mahler, Physikal. Aufgabensammlung 247/247 a Hofmann-Jander, Qualitative Analyse 250 Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft II 252 Vetter, Elektrochemie I 253 Vetter, Elektrochemie II 257 Humburg, Gleichstrommaschine I 264 Lockemann, Gesch. der Chemie I 265/265a Lockemann, Geschichte der Chemie II
270 Kirn, Einführung in die Geschichtswissenschaft 274 Zietemann, Dampfturbinen I 279 Jacob-Hohenleutner, Quellenkunde der deutschen Geschichte I 280 Jacob-Hohenleutner, Quellenkunde der deutschen Geschichte II 281 Leisegang, Einführung in die Philosophie 282 Haltenorth, Säugetiere 284 Jacob-Weden, Quellenkunde der deutschen Geschichte I I I 318/318a Schmidt-Beckers, Industrielle Kraft- u. Wärmewirtschaft 319 Krug, Australien und Ozeanien 329 Scharrer, Agrikulturchemie I 330/330a Scharrer, Agrikulturchemie II 335 Klug, Fette und öle 336 Braun-Klug, Seifenfabrikation 342/342 a Körting, Heizung und Lüftung I 343 Körting, Heizung lind Lüftung II 344 Moser, Musikästhetik 354/354a Valentiner-König, Vektoren und Matrizen 355 Neger-Münch-Huber, Nadelhölzer 356 Lüdemann, Fische 374 Döring, Einführung in die theoret. Physik IV 375 Preller, Geschichte Englands I 389/389 a Diels-Mattick, Pflanzengeographie 391 Kolms,Finanzwissenschaft II 394/394 a Schilling, Von der Renaissance bis Kant 414/414a Tafel, Hebezeuge 422 Gottschald, Dt. Personennamen 423 Adler-Erlebach, Fünfstellige Logarithmen 432 Borchers, Metallkunde I 433/433aBorchers,Metallkunde II 434 Borchers-Hanke, Metallkunde I I I
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435 Burau, Algebr. Kurven u. Flächen I 436/436 a Burau, Algebr. Kurven und Flächen II 439 Jaeckel, Würmer 440 Jaeckel, Weichtiere 441 Jaeckel, Stachelhäuter 442 Hannemann, Schwämme und Hohltiere 443 Gruner-Deckert, Krebse 444 Reichenow, Einzeller 445 Asmus, Physikal.-chem. Rechenaufgaben 447/447 a Herter, Kriechtiere 448 Haltenorth, Manteltiere 452 Bahrdt-Scheer, Stöchiometrische Aufgabensammlung 468 Grossmann, Vermessungskunde I 469 Grossmann, Vermessungskunde II 476 Thum-Meysenbug, Die Werkstoffe des Maschinenbaues I 483 Henglein, Lötrohrprobierkunde 492 Stolz-Debrunner, Geschichte der lateinischen Sprache 499 Niese-Küchler, Autogenes Schweißen 500 Simmel, Hauptprobleme der Philosophie 536 Lehmann, Kant 538 Rumpf, Archäologie I 539 Rumpf, Archäologie II 557 Nestle-Liebich, Gesch. der griech. Literatur II 561 Matthes, Werkzeugmaschinen I 562 Matthes, Werkzeugmaschinen II 564 Behn-Hoernes, Kultur der Urzeit I 565 Behn-Hoernes, Kultur der Urzeit II 566 Behn-Hoernes, Kultur der Urzeit III 571 Lehmann, Philosophie des 19. Jahrhunderts I 576/576a Moser, Gesangskunst 579 Müller-Schulze, Techn. Tabellen 580/580 aSedlaczek-Fischer-Buch, Walzwerke 26
583/583 a Engel, Maschinen der Eisenhüttenwerke 584/584a Müller, Kinematik 585 Dehnert, Verkehrswasserbau I 587 Kalitsunakis-Steinmetz.Neugriech.-dt. Gesprächsbuch 589 Tochtermann, Maschinenzeichnen I 590 Tochtermann, Maschinenzeichnen II 594 v. Lengerken, Insekten 597 Dehnert, Verkehrswasserbau II 601 Mutschmann, Engl. Phonetik 619 Buchwald, Kristalloptik 665 Ludln-Borkenstein, Wasserkraftanlagen I 666/666 a Ludin-Borkenstein, Wasserkraftanlagen II 668 Knopp, Funktionentheorie I 677 Altheim, Rom. Geschichte II 679 Altheim, Rom. Oeschichte 111 684 Altheim, Rom. Geschichte IV 691 Fauser, Kulturtechn. Bodenverbesserungen I 692 Fauser, Kulturtechn. Bodenverbesserungen II 698/698 a Schulze, Allgemeine u. physikalische Chemie II 703 Knopp, Funktionentheorie II 709 Lehmann, Philosophie des 19. Jahrhunderts II 711 Kesselring, Berechnung der Schaltgeräte 714/714a zur Megede, Technik selbsttätiger Regelungen 715 Zietemann, Dampfturbinen II 716 Zietemann, Dampfturbinen III 718 Neger-Münch-Huber, Laubhölzer 728/728 a Piranl-Fischer-Runge, Graph. Darstellung in Wissenschaft u. Technik 735 Ekwall, Historische neuengl. Laut- und Formenlehre 746/746 a Pfanzagl, Allg. Methodenlehre der Statistik I 747/747 a Pfanzagl, Allg. Methodeniehre der Statistik II 756/756a Kalitsunakis, Gramm, d. Neugriech. Volksspr.
763/763 a Beer-Meyer, H e b r ä i sche G r a m m a t i k I 764/764a Beer-Meyer, H e b r ä i sche G r a m m a t i k II 768/768a Bieberbach, E i n f ü h r u n g in die k o n f o r m e Abbildung 769/769 a Beer-Meyer, H e b r ä i sches T e x t b u c h 770 Schiingloff, Religion des B u d d h i s m u s II 776 Kolms, Finanzwissensch. I I I 780 K r ä h e , G e r m a n . Sprachwiss. II 781 Weigert, S t i l k u n d e II 782 Kolms, Finanzwissensch. IV 786 Schulze, Molekülbau 796 M e i n e r s - W i e s e n e w s k y , Eiektr. HöchstspannungsSchaltanlagen 807 K r o p p , E r k e n n t n i s t h e o r i e 809 Moser, H a r m o n i e l e h r e I 826 Koch, Philosophie d. Mittelalters 827 Schwaiger, Elektromotorische A n t r i e b e 831 E r i s m a n n , Allg. Psychologie I 832/382 a E r i s m a n n , Allg. Psychologie II 833 E r i s m a n n , Allg. Psychologie I I I 834/834a E r i s m a n n , Allg. Psychologie IV 837 B a u m g a r t n e r , G r u p p e n theorie 845 L e h m a n n , Philosophie im ersten Drittel des 20. J h s . I 847 H e r t e r , Lurche 850 L e h m a n n , Philosophie im ersten Drittel des 20. J h s . 11 851/851 a Moede, Psychologie des Berufs- u n d W i r t s c h a f t s lebens 857 Capelle, Griech. Philosophie I 858 Capelle, Griech. Philos. II 859 Capelle, Griech. Philos. I I I 862 G r o s s m a n n , Vermessungskunde III 863 Capelle, Griech. Philos. IV 866 Bieler, R o m . Literaturgeschichte II 869 Freye, Vögel
875 H o f m a n n , Geschichte der M a t h e m a t i k II 877 K n o p p , A u f g a b e n s a m m l u n g zur Funktionentheorie I 878 K n o p p , A u f g a b e n s a m m l u n g zur Funktionentheorie II 881 H u m b u r g , Gleichstrommaschine II 882 H o f m a n n , Geschichte d e r Mathematik III 883 Stuloff, M a t h e m a t i k der neuesten Zeit 893 Treue, Dt. Geschichte v o n 1806—1890 894 Treue, D t . Geschichte von 1890 bis z u r G e g e n w a r t 902 Müller, D y n a m i k I 903 Müller, D v n a m i k II 910 J a e g e r , A f r i k a I 911 J a e g e r , A f r i k a II 915 Sperber-Fleischhauer, Gesch. d e r Deutschen S p r a c h e 917/917a B ö h m , Versicherungsm a t h e m a t i k II 920 Hoheisel, Gewöhnliche Differentialgleichungen 921 J a n t z e n - K o l b , W . v. Eschenb a c h . Parzivai 929 Schirmer-Mitzka, D t . W o r t kunde 930 Krull, E l e m e n t a r e u n d klassische Algebra I 931 Hasse, Höhere Algebra I 932 Hasse, Höhere Algebra II 933 Krull, E l e m e n t a r e u n d klassische Algebra 11 936 T h u m - M e y s e n b u g , W e r k s t o f f e d. Maschinenbaues I I 952 Schäfer, T r a n s f o r m a t o r e n 953 Zipperer, Techn. Schwingungslehre I 961/691 a Zipperer, T e c h n . Schwingungslehre II 965 D e h n e r t , W e h r - u n d S t a u anlagen 970 Baldus-Löbell, Nichteuklidische Geometrie 978 Kleinlogel, Baustoffverarbeitung und Baustellenprüfung d. Betons 984 Graf, B a u s t o f f e des H o c h und Tiefbaues 999/999 a K a m k e , Mengenlehre
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1000 J a s p e r s , Geistige S i t u a t . der Zeit 1003 Hoheisel, Partielle Differentialgleichung 1008/1008a Mellerowicz, Allgem. Betriebswirtschaftslehre I 1009 B e c h e r t - O e r t h s e n - F l a m mersfeld, A t o m p h y s i k I 1014 H u t t e n l o c h e r , Mineral- u n d Erzlagerstättenkunde I 1015/1015aHuttenlocher,MineraIu. E r z l a g e r s t ä t t e n k u n d e I 1017 Döring, E i n f ü h r u n g in die theoret. Physik V 1020 Niese-Dienst, Elektrische Schweißverfahren 1031/1031 a Apel-Ludz, Philosophisches W ö r t e r b u c h 1033 B e c h e r t - G e r t h s e n - F l a m mersfeld, A t o m p h y s i k II 1034 K r a n e f e l d t - J u n g , T h e r a peutische Psychologie 1035 Altheim, R o m . Religionsgeschichte I 1039 D o v i f a t , Zeitungslehre I 1040 D o v i f a t , Zeitungslehre II 1044 Tölke, Talsperren 1045 S c h u b e r t , Technik des Klavierspiels 1051/1051 a Stolberg-Wernigerode, Gesch. d. Vereinigten Staaten 1052 Althelm, R o m . Religionsgeschichte II 1057 R o t h , T h e r m o c h e m i e 1059 Hoheisel, A u f g a b e n s l g z. d. gew. u. p a r t . Differentialgi. 1061 Grodzinski-Lechner, Getriebelehre I 1062 Grodzinski-Lechner, Getriebelehre II 1065 H a l l e r - D a n n e n b a u e r , V o n d. Karolingern zu den S t a u f e r n 1070 S a u t e r , Differentialgleichungen der P h y s i k 1074 Koschmieder, Variationsrechnung I 1075 —, V a r i a t i o n s r e c h n u n g II| 1076/1076a E n d r e s , V e r b r e n nungsmotoren I 1077 H a l l e r - D a n n e n b a u e r , Von den S t a u f e r n zu den H a b s burgern 1078 Troche, S t a h l b e t o n b a u
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1082 Hasse-Klobe, A u f g a b e n s a m m l u n g zur höheren Algebra 1085 L l e t z m a n n - A l a n d , Zeitrechnung 1086 Müller, Dt. Dichten u n d Denken 1088 Preller, Gesch. E n g l a n d s II 1092 W i c k o p , F e n s t e r , T ü r e n , Tore 1094 Hernried, S y s t e m . Modulation 1096 Vietor, Dt. Dichten und Denken 1099 Hoheisel, Integralgleichungen 1105 H ä r t u n g , D t . Geschichte im Zeitalter d e r R e f o r m a t i o n 1108 deBoor-Wisniewski, Mittelhochdeutsche Grammatik 1109 K n o p p , E l e m e n t e der F u n k tionentheorie 1111/1111 a N a u m a n n - B e t z , Althochdt. Elementarbuch 1113/1113a S t r u b e c k e r , Differentialgeometrie I 1114 Schubel, Engl. L i t e r a t u r geschichte I 1115 R a n k e , A l t n o r d . Elementarbuch 1116 Schubel, Engl. L i t e r a t u r geschichte II 1117 H a l l e r - D a n n e n b a u e r , Eint r i t t der G e r m a n e n in die Geschichte 1121 N a u m a n n , D t . Dichten u. Denken 1122 Feist, Sprechen u n d Sprachpflege 1123/1123a Bechert-GerthsenFlammersfeld, Atomphysik III 1124 Schubel, Engl. L i t e r a t u r geschichte I I I 1125 L e h n e r t , Altengl. Elementarbuch 1127 H a r t m a n n , Geschlecht u. O e s c h l e c h t s b e s t i m m u n g im Tier- u n d P f l a n z e n r e i c h 1128 Buchner, Symbiose der Tiere 1130 D i b e l l u s - K ü m m e l , J e s u s 1131 Scholz-Schoeneberg, Einf ü h r u n g i n die Zahlentheorie 1132 F r ü h a u f , Ü b e r s p a n n u n g e n
1134 K u c k u c k , P f l a n z e n z ü c h tung I 1135 L e h n e r t , Beowulf 1137 Heil, Entwicklungsgesch. d. Pflanzenreiches 1138 H ä m m e r l i n g , F o r t p f l a n zung im Tier- u n d P f l a n z e n reich 1140 Unger, I n d u k t i o n s m a s c h i n e 1141 Koller, H o r m o n e 1142 Meissner-Lehnert, Shakespeare 1144 Gehler-Herberg, Festigkeitslehre I 1145/1145a H e r b e r g - D i m i t r o v , Festigkeitslehre II 1146 P u t z , S y n c h r o n m a s c h i n e 1147 v. W a l t e r s h a u s e n , K u n s t d. Dirigierens 1148 Pepping, Der p o l y p h o n e Satz I 1152 D e h n e r t , Verkehrswasserbau III 1153/1153a Mellerowicz, Allgem. B e t r i e b s w i r t s c h a f t s l e h r e II 1154/1154a Mellerowicz, Allgem. Betriebswirtschaftslehre 111 1155 S c h w a r t z , Mikrobiologie I 1156/1156a Meinke, Komplexe B e r e c h n u n g e n v. Wechselstromschaltungen 1157 S c h w a r t z , Mikrobiologie II 1158 M a y r h o f e r , S a n s k r i t - G r a m matik 1159 J u n g b l u t h , G i e ß e r e i t e c h n i k i 1160 Dibelius-Kümmel, P a u l u s 1161 K a e s t n e r , S p i n n e n t i e r e 1162 Seidel, Entwicklungsphysiologie d e r Tiere I 1163 Seidel, Entwicklungsphysiologie d e r Tiere 11 1164/1164a Pepping, Der polyp h o n e Satz 11 1165/1165a Bechert-GerthsenFlammersfeld, Atomphysik IV 1169 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre I 1170 Paulsen, II 1171 Paulsen, I I I 1172 Paulsen, IV 1173 H a m a n n - F u n k e - H e r m a n n , Chemie der K u n s t s t o f f e 1176/1176 a Lorenzen, F o r m . Logik
1178/1178 a K u c k u c k , P f l a n z e n z ü c h t u n g II 1179/1179a S t r u b e c k e r , Differentialgeometrie II 1180/1180a S t r u b e c k e r , Differentialgeometrie III 1181 F r a n z , Topologie I 1182 F r a n z , Topologie II 1183/1183a Nicolas, F i n a n z mathematik 1184 E n d r e s , V e r b r e n n u n g s m o t o r e n II 1185 E n d r e s , Verbrennungsmotoren III 1186/1186a Mellerowicz, Allgem. B e t r i e b s w i r t s c h a f t s l e h r e IV 1187 L a u , L u t h e r 1188/1188a L e h m a n n , P h o t o grammetrie 1189/1189 a Päsier, Mechanik 1190 S t u p p e r i c h , M e l a n c h t h o n 1191/1191a Bräuer, Slav. Sprachwissenschaft I 1193 F ü r s t e n b e r g , W i r t s c h a f t s soziologie 1194 W e n d t , Gesch. d. Volkswirtschaftslehre 1195 O h m , Allgem. Volkswirtschaftspolitik I 1196 O h m , — II 1197/X 197a Onasch, Einf. in die Konfesslonskundederorthod o x e n Kirchen 1198 Engel, S t r a ß e n v e r k e h r s technik 1199 Lausberg, R o m a n i s c h e Sprachwissenschaft III, 1. Teil 1200/1200 a Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft 111, 2. Teil 1201/1201 a D e h n , Versuche zur allgem. u. phys. Chemie 1202/1202a Nagel, Gesch. des Christi. Gottesdienstes 1203 W e n d l a n d , Sozialethik 1204 Scheurig, Zeitgeschichte 1205/1205a H o f m a n n , Ideengeschichte d . soz. Bewegung 1207 Philipsborn E r z k u n d e 1208 L a u s b e r g , R o m a n i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t IV 1209/1209a Bock, T h e r m . Verfahrenstechnik I 29
Autorenregister Adler 12 Aland 5 Altheim 4, 7 Apel 3 Asmus 15 B a h r d t 15 B a l d u s 13 B a r n e r 13 B a u m g a r t n e r 13 B e c h e r t 14 B e c k e r s 23 Beer 9 Behn 6 Berneker 9 Betz 8 B e u t e l 16 B i e b e r b a c h 14 Biehle 7 Bieler 9 B l ü m c k e 16 B o c k 16 B ö h m 14 deBoor 8 Borchers 2 0 Borkenstein 21 Bräuer 9 Brandenstein 9 B r a u n 16 B r a u n s 18 B r u h n s 18 Buch 20 B u c h n e r 16 Buchwald 18 B u r a u 12 Capelle 3 Chudoba 18 Dahrendorf 4, 11 Dannenbauer 6 Debrunner 9 D e c k e r t 17
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Dehn 15 Dehnert 21 Dibelius 4 Diels 16 Dienst 21 Dimitrov 22 Döring 14 Dovifat 11 Ehrlich 4 Ekwall 8 Ende, vom 2 0 E n d r e s 21 Engel, E . 19 Engel, L . 2 0 Erismann 4 E r l e b a c h 12 F a u s e r 18 Feist 7 Fischer, F . 2 0 Fischer, J . 19 Fischer, P . B . 12 Flammersfeld 14 Fleischhauer 7 F r a n z 12 F r e y e 17 F r ü h a u f 19 Fürstenberg 11 F u n k e 16 Gehler 22 Oeitler 16 Gerthsen 14 Gottschald 7, 8 Graewe 15 Graf 22 Grodzinski 20 Grossmann 22 G r o t e m e y e r 13 Gruner 17 H a a c k 13 Hämmerling 16
Haller 6 H a l t e n o r t h 17 H a m a n n 16 Hanke 20 H a n n e m a n n 17 H a r t m a n n 16 Härtung 6 H a s s a k 16 Hasse 12 Haussner 12 Heil 16 Heissler 10, 22 Hempel 8 Henglein 18 Herberg 22 H e r m a n n 16 Hernried 5 Herter 17 Hessenberg 13 Hoernes 6 Hoffmann 9 H o f m a n n , H. 15 H o f m a n n , J . E . 12 Hofmann, W. 4 Hofstätter 4 Hofstaetter 7 Hoheisel 13 Hohenleutner 6 Huber 17 Humburg 19 H u t t e n l o c h e r 18 Jacob 6 J a e c k e l 17 J a e g e r 10 J a h r 15 J a n d e r 15 Jantzen 7 Jaspers 3 Jiriczek 7 Jung 4 J u n g b l u t h 21
Kaestner 17 Kalitsunakis 9 Kamke 13 Kesselring 19 Kirn 5 Kleinlogel 22 Klemm 15 Klobe 12 Klug 16 Kneser 13 Knopp 13 Koch 3 König 14 Körting 23 Kolb 7 Koller 16 Koltns 10 Koschmieder 14 Krähe 8 Kranefeldt 4 Kresze 15 Kropp 3 Krug 10 Krull 12 Kuckuck 17 Küchler 21 Kümmel 4 Kutzelnigg 16
Megede, zur 19 Meiners 19 Meinke 19 Meissner 8 Mellerowlcz 10 Meyer 9 Meysenbug 20 Mitzka 7 Moede 4, 11 Mohr 19 Moser 5 Müller, O. 7 Müller, H. R. 20 Müller, W. 19, 20 Münch 17 Mutschmann 8
Landmann 3 Langosch 7 Lau 4 Latisberg 9 Lechner 20 Lehmann, G. 3 Lehmann, O. 22 Lehnert 8 Leisegang 3 Lengerken, von 17 Liebich 9 Lietzmann 5 Lockemann 15 Löbell 13 Lorenzen 12 3, Lotze 18 Ludin 21 Ludz 3 Lüdemann 17
Päsler 14 Paulsen 10 Pepping 5 Pfanzagl 11 Philipsborn 18 Pirani 19 Preller 6 Putz 19
Mahler 15 Matthes 20 Mattick 16 Maurer 7 Mayrhofer 9 120,11,63
Nagel 4 Naumann 7, 8 Neger 17 Nestle 9 Nicolas 11, 14 Niese 21 Noyer-Weidner 8 Oehlmann 5 Ohm 10 Onasch 4
Ramdohr 18 Ranke 8 Reichenow 17 Ringleb 12 Rohrbach 12 Roth 15 Rothe 13 Rumpf 5 Runge 19 Sauter15 Schäfer 19 Scharrer 18 Scheer 15 Scheurig 5 Schilling 3 Sehirmer 7
Schlenk 15 Schlingloff 4 Schmidt 23 Schoeneberg 12 Scholz 12 Schübe! 8 Schubert, H. 12 Schubert, K. 5 Schulze, E. 19 Schulze, W. 15 Schwaiger 19 Schwartz 16 Sedlaczek 20 Seidel 17 Simmel 3 Sperber 7 Steinmetz 9 Stolberg-Wernigerode, zu 7 Stolz 9 Strubecker 13 Stuloff 12 Stupperich 4 Tafel 21 Teichmann 22 Thum 20 Tochtermann 20 Tölke 21 Treue 6 Troche 22 Unger 19 Valentiner 14 Vasmer 9 Vetter 15 Vietor7 Vogel 18 Vossler 8 Waltershausen, v. 5 Weden 6 Weigert 5 Weimer 4 Wendland 4 Wendt 10 Wickop 23 Wiese, von 4 Wiesenewsky 19 Wisniewski 7, 8 Witting 13 Zietemann 21 Zipperer 20 31