Allgemeine Volkswirtschaftslehre: Band 3 Produktionsfaktoren [2 Aufl. Reprint 2019] 9783111660400, 9783111276007


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German Pages 200 [224] Year 1961

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Inhaltsverzeichnis
Kap. I. Produktion und Verteilung
Kap.II. Arbeit und Lohn
Kap. III. Boden und Bodenertrag
Kap. IV. Kapital und Kapitalertrag
Kap. V. Theorie des Zinses
Kap. VI. Investieren und Sparen
Kap. VII. Unternehmer und Unternehmergewinn
Literaturhinweise
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Allgemeine Volkswirtschaftslehre: Band 3 Produktionsfaktoren [2 Aufl. Reprint 2019]
 9783111660400, 9783111276007

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SAMMLUNG

GÖSCHEN

BAND

1171

ALLGEMEINE VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE III PRODUKTIONSFAKTOREN von

Dr. A N D R E A S

PAULSEN

o. Professor an der Freien Universität Berlin

2., n e u b e a r b . u n d e r g ä n z t e A u f l a g e

WALTER DE GRUYTER & CO. vormals G. J. Gösdien'eche Verlagshandlung · J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung · Georg Reimer · Karl J. Trübner • Veit & Comp.

BERLIN

1961

Die Gesamtdarstellung umfaßt folgende Bände: Band I:

Grundlegung, Wirtschaftskreislauf (Sammlung Göschen Band 1169)

Band I I :

Haushalte, Unternehmungen, Marktformen (Sammlung Göschen Band 1170)

Band I I I : Band IV:

Produktionsfaktoren (Sammlung Göschen Band 1171) Gesamtbesdiäftigung, Konjunkturen, Wachstum (Sammlung Göschen Band 1172)

© Copyright 1961 by Walter de Gruyter & Co., Berlin W 30. — Alle Rechte, einschl. der Rechte der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, von der Verlagshandlung vorbehalten. — Ardiiv-Nr. 11 11 71. — Satz und Drude: Paul Funk, Berlin W 35. — Printed in Germany.

Inhaltsverzeichnis Kap. I. Produktion und Verteilung §

1.

Produktion

Seite 6

1. Die Produktionsfaktoren — 2. Produktionsfunktion und Faktorkombination — 3. Produktion und Einkommensbildung — 4. Das Zurechnungsproblem § 2.

§ 3.

Prinzipien der Preisbildung für Faktorleistungen . . . . 1. Übersicht — 2. Grenzerlös und mikroökonomische Nachfrage nach Faktorleistungen — 3. Partielle und totale Nachfrage nach Faktorleistungen, Preisbildung

13

Faktorpreis und Rente, Verbraucherrente

22

1. Begriff Rente — 2. Fixe und transferable Faktorleistungen — 3. Verbraucherrente § 4.

Wirtschaftliche Macht und Faktorpreise 1. Macht und wirtschaftliche Gesetze — 2. Unvollkommene Märkte und Marktmacht — 3. Besitzverteilung und Einkommensbildung

28

Kap. II. Arbeit und Lohn § 1.

A r b e i t als P r o d u k t i o n s f a k t o r

32

1. Begriff — 2. Arbeitsmärkte, Homogenität und Beweglichkeit der Arbeit — 3. Lohn und Arbeitseinkommen — 4. Arbeitszeit und sonstige Arbeitsverhältnisse § 2.

Lohntheorie

40

1. Allgemeines — 2. Lohntheorien im geschichtlichen Uberblick — 3. Nachfrage nach Arbeit auf vollkommenen Märkten — 4. Nachfrage nach Arbeit bei unvollkommenen Absatzmärkten — 5. Nachfrage nach Arbeit bei unvollkommenen Beschaffungsmärkten (monopsonistische Nachfrage) — 6. Arbeitsangebot auf partiellen Arbeitsmärkten — 7. Lohnbildung als Marktpreisbildung — 8. Lohnrelationen, partielle Arbeitslosigkeit § 3.

Prinzipien kollektiver Lohnbildung 1. Organisierte Arbeitsmärkte, Tarifverträge — 2. Lohnbildung durch Verhandlungen — 3. Verhandlungsziele

57

§ 4.

L ö h n e und G e s a m t b e s c h ä f t i g u n g 1. Gesamtangebot an Arbeitsleistungen — 2. Gesamtnachfrage nach Arbeitsleistungen — 3. Vollbeschäftigung und Arbeitslosigkeit

63

4

Inhaltsverzeichnis

Kap. III. Boden und Bodenertrag § 1.

B o d e n als P r o d u k t i o n s f a k t o r 1. Begriff — 2. Die Angebotsmenge an Bodenleistungen

§ 2.

Grundrente und Bodenertrag 1. Die klassische Grundrententheorie — 2. Das Ertragsgesetz in Anwendung auf Boden — 3. Bodenertrag und Rentenbildung

§ 3.

Besonderheiten d e r P r o d u k t i o n u n d des A b s a t z e s landwirtschaftlicher Erzeugnisse 1. Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion — 2. Die Preisbildung für landwirtschaftliche Produkte — 3. Prinzipien der Marktregulierung

Seite 71 73

83

Kap. IV. Kapital und Kapitalertrag § 1.

Begriffe u n d Beziehungen 1. Kapitalbegriffe — 2. Kapital als Produktionsfaktor — 3. Die zeitliche Ausdehnung der Produktion

88

§ 2.

Kapitalbildung 1. Übersicht — 2. Investierung — 3. Wirkungen der Investierungen — 4. Kapitalkoeffizient, Ausweitung und Vertiefung der Kapitalausstattung

92

§ 3.

Kapitalertrag und Investierungen 1. Kapitalertrag — 2. Ertrag der Investierungen — 3. Der Kosten-Ertrags-Vergleich bei Investierungen — 4. Zins und Investitionsinenge, Investitionsfunktion — 5. Autonome und induzierte Investierungen, Akzelerator

101

Kap. V. Theorie des Zinses § 1.

Erscheinungsformen u n d P r o b l e m e des Zinses 115 1. Erscheinungsformen des Zinses — 2. Grundzüge der Zinserklärung — 3. Problemfassung und Übersicht — 4. Zinsskala, Geldmärkte

§ 2.

Kassenhaltung und Liquiditätsfunktionen 1. Geldmenge und Kassenhaltung — 2. Motive der Kassenhaltung — 3. Die Liquiditätsfunktionen

§ 3.

Gleichgewicht d e r K a s s e n h a l t u n g bei k o n s t a n t e r Geldmenge 126 1. Bestimmung des Gleichgewichts — 2. Geldmenge und Preisniveau, die Quantitätstheorie — 3, Der Gleichgewichtszins bei gegebener Geldmenge

122

Inhaltsverzeichnis

5 Seite

§ 4.

G e l d m e n g e und G e l d z i n s

131

1. Geldmenge und Geldsysteme — 2. Schaffung und Vernichtung von Kreditgeld — 3. Zinsbildung und Bestimmung der Geldmenge § 5.

D e r Zins als P r e i s f ü r L e i h f o n d s

136

1. Übersicht — 2. Der Ausgleichszins bei gegebener Geldmenge — 3. Beeinflussung des Zinses durch Geldpolitik

Kap. VI. Investieren und Sparen § 1.

Die

volkswirtschaftliche

Vermögensbildung

141

1. Kapitalbildung und wirtschaftliches Wachstum — 2. Gleichgewicht der Einkommensbildung und -Verwendung — 3. Freistellung und Einsatz von Faktoren — 4. Zeitpräferenz und Kapitaibildung — 5. Träger und Formen des Sparens § 2.

F i n a n z i e r u n g der I n v e s t i e r u n g e n

152

1. Allgemeines — 2. Investitionsfinanzierung durch Kreditschöpfung — 3. Freiwilliges Sparen, Zwangssparen und Gewinnbildung § 3.

K u m u l a t i v e P r o z e s s e u n d Gleichgewicht

157

1. Der Ausgleich von Investieren und Sparen — 2. Kumulative Prozesse der Mengen- und Preisveränderungen — 3. Bestimmung des Gleichgewichtseinkommens — 4. Zinshöhe und Gleichgewichtseinkommen

Kap. VII. Unternehmer und Unternehmergewinn § 1.

Unternehmer und Unternehmerleistung

163

1. Begriff — 2. Die unternehmerischen Funktionen — 3. Ziele der unternehmerischen Entscheidungen § 2.

Unternehmereinkommen und Gewinn

169

1. Ubersicht — 2. Gewinn und Gleichgewicht — 3. Ungewißheit, Risiko und Gewinn — 4. Gewinn und Rente — 5. Gewinnbildung in makroökonomischer Betrachtung — 6. Zur Lehrgeschichte des Unternehmergewinns Literaturhinweise

182

Namenregister

189

Sachregister

190

Kap. L Produktion und Verteilung § 1. Produktion 1. D i e P r o d u k t i o n s f a k t o r e n Produktion ist menschliche Tätigkeit, welche die Eignung von Dingen, Nutzen zu stiften, bewirkt oder erhöht: durch Veränderung der Zusammensetzung und Form, sowie der zeitlichen und räumlichen Bereitstellung der Stoffe und der aus ihnen gefertigten Produkte. In der wirtschaftswissenschaftlichen Systematik heißt Produktion die Tätigkeit von Unternehmungen: sie beschaffen und kombinieren Leistungen von Produktionsfaktoren zur Erstellung absatzfähiger Produkte bzw. zur Bereitstellung begehrter Leistungen. In lehrgeschichtlicher Tradition, welche auf J . B. Say (1767—1832) zurückgeht, werden die Produktionsfaktoren in drei Gruppen gegliedert: 1. „Arbeit": alle wirtschaftlichen Leistungen von Menschen, die durdi „Lohn" („Gehalt" etc.) entgolten werden. 2. „Boden": die bewirtschafteten Bestände an nicht produzierten Naturgaben, deren Nutzung „Bodenertrag" („Bodenrente") erbringt. 3. „Kapital" („Realkapital"): die Bestände an produduzierten Gütern, die in Unternehmungen im Produktionsprozeß eingesetzt werden; der ihnen zugerechnete Anteil am Produktionsertrag heißt „Kapitalertrag". Diese Gruppen sind weder scharf voneinander getrennt (ζ. B. ist der bewirtschaftete „Boden" nicht reine Naturgabe, sondern durch Arbeit und K a p i t a l a u f w a n d „kultiviert"), nodi sind innerhalb der Gruppen die Leistungen gleichartig.

Die Beiträge zur Produktion durch die politischen, rechtlichen, institutionellen und sozialen Verhältnisse, durch Klima und sonstige Umweltsbedingungen werden in der theoretischen Analyse als gegebene „Daten" vorausgesetzt. Dagegen sind zwei weitere „wirtschaftliche Leistungen" zu berücksichtigen:

Produktion

7

1. Die Bereitstellung investierbarer Geldmittel („Kapitaldisposition"). Die Produktion und der Einsatz von Kapitalgütern erfordern Verfügung über Geldmittel, die in diesen Gütern „investiert" werden und erst in dem Maße in die Geldform zurückverwandelt werden, wie die Kapitalgüter durch Abgabe ihrer Leistungen Erträge erbringen. Die Bereitstellung solcher Geldmittel bzw. das „Warten" auf ihren Rückfluß ist daher Voraussetzung für die Produktion und Verwendung von Kapitalgütern und eine ökonomische Leistung, die knapp und begehrt ist, für die daher ein Entgelt erzielt werden kann. Das Entgelt heißt „Zins". a) Die in der Bereitstellung von investierbaren Geldmitteln bestehende ökonomische Leistung wird als „Sparen" bezeichnet, wenn sie durch Einkommensempfänger geschieht, die einen Teil ihres Einkommens nicht für Verbrauch verausgaben. b) Ob der Zins als eigenständiges „funktionelles" Einkommen aufzufassen ist, weil in der Bereitstellung investierbarer Fonds eine eigene „produktive Leistung" vorliegt, oder ob das Zinseinkommen nur eine Abzweigung aus dem Kapitalertrag ist, weil nur die realen Kapitalgüter einen Produktionsbeitrag liefern, ist umstritten.

2. Die „Unternehmerleistung" ist die Entscheidung über die Produktion einer Unternehmung nach Art, Menge, Zeit etc. Sie ist vom Produktionsfaktor „Arbeit" unterschieden und wird nicht als „Faktorleistung" behandelt, weil sie nicht in Einheiten bemeßbar (quantifizierbar) ist (ζ. B. in Arbeitsstunden), weil sie keinen Marktpreis hat und ihr kein kontraktlich festgelegtes, von Dritten zu zahlendes Entgelt entspricht. Vielmehr ist „Unternehmergewinn" (bzw. „Verlust") das Residuum, das nach Abzug der Produktionskosten vom Produktionserlös verbleibt. 2. P r o d u k t i o n s f u n k t i o n u n d F a k t o r kombination Die Abhängigkeit der in einer Zeiteinheit produzierten Menge q eines Gutes („Ausstoß", „output") von den

8

Produktion und Verteilung

eingesetzten Mengen von Faktorleistungen a, b, c, („Einsatz", „input") wird ausgedrückt durch die Produktionsfunktion: r /„ L \ q = f (a, b, c, . . . ). Diese quantitative Abhängigkeit der Produktmenge von den eingesetzten Faktormengen (technische Koeffizienten der Produktion) ist die Grundlage für die unternehmerischen Entscheidungen darüber, welche Produktmenge mit welcher Kombination erstellt werden soll (vgl. Bd. II, Kap. V und VI). Das durchgreifende Prinzip für die Bestimmung der Einsatzmengen der einzelnen Faktorleistungen ist — wie früher gezeigt — der Ausgleich ihrer Grenzkosten mit ihren Grenzerlösen. Aus der Produktionsfunktion ergeben sich u. a. folgende Beziehungen: a) q : a ist die Produktmenge bezogen auf die Einheit des Faktors a, das Durchschnittsprodukt des Faktors a. Das Grenzprodukt des Faktors a ist

da

b) a : q ist die Menge des Faktors a, die im Durchschnitt in einer Einheit des Produkts enthalten ist, der Produktionskoeffizient von a in q. dq _ da ^ ^ dq ^ ^ Produktionselastizität in q a da q bezug auf den Faktor a. d) Bei zwei Faktoren A = Arbeitseinsatz, Κ — Kapitaleinsatz, beides im Mengenausdruck, ist Α : Κ die Arbeitsintensität, Κ : A die Kapitalintensität der Produktion.

In der Regel ist jede bestimmte Produktmenge mit verschiedenen Kombinationen von Faktormengen zu produzieren: die Faktorleistungen sind in gewissem Umfang gegenseitig substituierbar, und die Produktmenge ändert sich in verschiedenem Grade bei geänderter Faktorkambination. Im Falle vollständiger Komplementarität von Mengen mehrerer Faktorleistungen (ζ. B. eine Leistungsstunde einer Nähmaschine plus einer Arbeitsstunde) ist die Kombination ökonomisch wie ein einziger Faktor zu behandeln. Bei Substituierbarkeit wird die kostengünstigste

Produktion

9

Kombination von Faktormengen gewählt (vgl. Isoquantenanalyse, Bd.II, Kap. V, § 1). a) Sind alle Faktorleistungen in kleinste Einheiten teilbar, so ist auch die Produktmenge in kleinsten Einheiten veränderlich; die Produktionsfunktion ist stetig. In der Regel sind die Faktorleistungen unterschiedlich teilbar, so daß sich auch die Produktmenge sprunghaft ändert; die Produktionsfunktion ist unstetig (diskontinuierlich). b) Nimmt die Produktmenge immer in demselben Verhältnis zu und ab wie die Menge eines bzw. mehrerer, aber in gleidibleibenden Proportionen gehaltenen Produktionsfaktoren, mit denen die Produktmenge durch eine Produktionsfunktion verbunden ist, so ist die Funktion „homogen vom ersten Grad" (linearhomogen) f (a) = f a)]. c) Nehmen die eingesetzten Faktormengen nicht in gleicher Proportion zu, d. h. wird die Produktion „kapitalintensiver" oder „arbeitsintensiver" durchgeführt, so wird die Veränderung der Produktmenge einem gewogenen Durchschnitt der Raten der Änderungen der einzelnen Faktormengen entsprechen, wobei die Produktionselastizitäten der einzelnen Faktormengen das Gewicht bestimmen. Wäre etwa die Elastizität für den Faktor Arbeit 0,7, so wäre bei unveränderten Einsatzmengen von Kapital und Boden eine Erhöhung der eingesetzten Arbeitsmenge um 1 °/o mit einem Produktionszuwachs um 0,7 °/o verbunden; das Gewicht für Kapital wäre dann vielleicht 0,2, für Boden 0,1. Der prozentuale Produktionszuwachs ergibt sich dann überschlägig als Summe von 0,7 mal prozentualer Zunahme der Arbeit, 0,2 mal prozentualer Zunahme des Kapitals und 0,1 mal prozentualer Zunahme des Bodens. Wird ein geändertes technisches Produktionsverfahren durchgeführt, etwa im Ubergang von H a n d - zu Maschinenarbeit, so liegt eine neue Produktionsfunktion vor. D i e in den letzten beiden Jahrhunderten erreichte Erhöhung der Gesamtproduktion geschah mit quantitativer Vermehrung der Faktormengen, vor allem aber durch die qualitative Verbesserung ihres Einsatzes, namentlich durch die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu technologischen und organisatorischen Fortschritten. Das führte zu einer Erhöhung der gesamten Ausstoßmengen im Verhältnis zur Gesamtmenge der eingesetzten Faktoren.

10

P r o d u k t i o n und Verteilung

3. P r o d u k t i o n u n d E i η k o m m e η s b i 1 d u η g Das Entgelt f ü r die in Unternehmungen erbrachten Faktorleistungen stellt f ü r die Empfänger („Faktorhaushalte") Einkommen dar. Durch die Preisbildung f ü r diese Leistungen wird daher zugleich die H ö h e der Einkommen der Faktoren bzw. ihr Anteil am Gesamteinkommen bestimmt („Funktionelles Einkommen", vgl. Bd. I, Kap. III, § 3, Ziff. 1). Von den möglichen Prinzipien für die Verteilung des Sozialprodukts (etwa: jedem das Gleiche — jedem nach seinem Bedarf — jedem nach seiner Leistung — etc.) verwirklicht die verkehrswirtschaftliche O r d n u n g demnach eine besondere Form des „Leistungsprinzips": der Anteil soll dem „Beitrag" zum Sozialprodukt entsprechen, wobei dieser Beitrag am erzielten Preis f ü r die Leistung gemessen wird. Bildung und Verteilung des Sozialprodukts geschehen so im einheitlichen Vorgang der durch Preise f ü r Leistungen und Güter gesteuerten Produktion. Das Entgelt f ü r die Leistungen der sachlichen Produktionsmittel (Kapital, Boden) fällt in der verkehrswirtschaftlichen Ordnung deren Eigentümern oder Verfügungsberechtigten zu. a) D i e N o r m e n eines nach Kriterien der Gerechtigkeit, Billigkeit, W o h l f a h r t etc. geforderten Sein-Sollens haben gegenüber dieser Ordnungsnorm ihre selbständige Bedeutung. A u d i die Feststellung, daß ein Faktor einen wert-, d. h. preismäßig berechenbaren Beitrag zu einem preismäßig bewerteten Produkt geleistet habe, besagt nicht notwendig, daß dieser „produktive Beitrag" zum Maßstab des Einkommens gemacht werden soll. Wohl aber ist mit der Gesamtgröße des Sozialprodukts die Gesamtgröße aller Einkommen (einschl. Unternehmereinkommen) begrenzt, d a beides gleichbedeutend ist. (Vgl. Bd. I, K a p . III.) b) Sofern unternommen wird, diese Verteilungsnorm als die zweckmäßigste zu rechtfertigen, geschieht das e t w a mit dem H i n w e i s auf die erreichte Chance der freien Selbstgestaltung des Daseins, ökonomisch auf den Leistungsanreiz durch das persönliche Interesse und die Lenkung des Leistungseinsatzes in Richtung auf den (am Maßstab der k a u f k r ä f t i g e n Nachfrage gemessenen) „Bedarf".

Produktion

11

Wenn auch die Entgelte der Faktoren als „Kontrakteinkommen" zeitlich vor der Verwertung der mit ihrer H i l f e erstellten Produkte vereinbart werden, so ist doch der Produkterlös ihre Quelle, da ihr Einsatz durch die Unternehmer in Erwartung ausreichenden Produkterlöses durchgeführt wird. Die Kreislaufbetrachtung (vgl. Bd. I, Kap. IV) zeigt den Zusammenhang zwischen Einkommensbildung in der Produktion u n d produktionsbewirkender Nachfrage aus Einkommen. Zu den durch Faktorleistungen in Unternehmungen erzielten Einkommen kommt hinzu das spezifische Unternehmereinkommen als Differenz zwischen Produktionskosten und -erlös: der Unternehmergewinn. Außerhalb der Unternehmungen entstehen Einkommen a) durch die Erbringung von Leistungen an den Staat, b) durch die Erbringung von Leistungen unmittelbar an Haushalte bzw. Verbraucher, c) außerhalb der Erstellung des Sozialprodukts durch Transferzahlungen (Renten, Unterstützungen, Zinsen für Staatsanleihen etc.). (Vgl. Bd. I, Kap. I I I , § 1.) 4. D a s Zurechnungsproblem D a die Verteilung des Produktionserlöses auf dem „Beitrag" der Faktoren an der Wertbildung des Produkts fußt, ist -die Nachfrage der Unternehmer nach Faktorleistungen abhängig von der erwarteten Nachfrage nach den Produkten, also „abgeleitete Nachfrage". Das „Zurechnungsproblem" („Imputationsproblem") behandelt die grundsätzliche Frage nach dem Zusammenhang zwischen Produktwert und Wert der Faktorleistungen, im besonderen nach der Aufteilung des Produktwertes auf die kombiniert zusammenwirkenden Faktoren: welcher Teil des Gesamtwertes ist innerhalb dieser Kombination dem einzelnen Faktor „zuzurechnen"? „Wie ergeben sich aus den Werten (Preisen) der Güter erster Ordnung, d. i. der Konsumgüter, bestimmte Werte (Preise) der

12

P r o d u k t i o n und Verteilung

zur Erzeugung jener dienenden Güter höherer Ordnung, d. i. der Produktionsmittel?" ( H . Mayer, Artikel „Zurechnung". I n : H a n d w ö r t e r b u c h der Staatswissenschaften. 4. Aufl.) G e f r a g t w i r d nicht nach d e m technischen Beitrag, sondern d e m ökonomischen, im P r i n z i p also nach der H ö h e jenes Entgelts für eine erbrachte Leistung, der z u den P r o d u k tionskosten gehört u n d im P r o d u k t w e r t seine D e c k u n g findet. ( V g l . Bd. I, K a p . V I , § 3.) a) Die klassische „objektivistische" Werttheorie bemühte sich um die Feststellung einer „objektiven" G r ö ß e des geleisteten P r o d u k t i o n s a u f w a n d e s und griff d a z u auf die Arbeitsstunde als Einheit zurück. Aus dem so bemessenen Wert der Leistung sollte dann der Wert des P r o d u k t s aufgebaut, vor allem das Wertverhältnis der verschiedenen P r o d u k t e zueinander aus dem Verhältnis der in ihnen verkörperten Arbeitsmengen erklärt werden. b) Entgegen dieser Fassung, nach der der Wert der P r o d u k tionsmittel den Wert der P r o d u k t e bestimmt, ging die „subjektivistisdie" Werttheorie umgekehrt v o r : der durch die Nachfrage bestimmte Wert der P r o d u k t e strahlt auf die Produktionsmittel zurück und bestimmt deren Wert. Nach mehreren Vorläufern, vor allem v. Thünen, w u r d e n der Problemansatz und die Problemlösung durch Carl Menger geliefert (Grundsätze der Volkswirtschaftslehre. Wien 1871) und durch die „österreichische Schule" (Ε. v. Böhm-Bawerk, F. v. Wieser, H . Mayer) weiter bearbeitet. Für das angelsächsische Schrifttum w a r bedeutsam J . B. Clark (The Distribution of Wealth. N e w York 1899). I n der neueren T h e o r i e w u r d e der l e t z t g e n a n n t e A n satz in der Lehre v o n der G r e n z p r o d u k t i v i t ä t der F a k toren g e m ä ß der jeweils angebotenen M e n g e an Faktorleistungen als Bestimmungsgrund für ihre Preisbildung u n d d a m i t für das F a k t o r e i n k o m m e n v o l l s t ä n d i g durchgef ü h r t ; sie w i r d audi der f o l g e n d e n D a r s t e l l u n g z u g r u n d e gelegt. Diese Fassung des Problems kann nur in statischer Betrachtungsweise erschöpfend sein. Der Einfluß der Wachstumsvorgänge auf die Verteilung des Produktionsertrags bzw. auf die Grenzproduktivität der Produktionsfaktoren ist in dynamischer Analyse zu untersuchen.

Prinzipien der Preisbildung für Faktorleistungen

13

§ 2. Prinzipien der Preisbildung für Faktorleistungen 1. Ü b e r s i c h t Wenn die H ö h e der Entgelte f ü r die Faktorleistungen nach den allgemeinen Prinzipien der Preistheorie erklärt werden soll, müssen Angebots- und Nachfragefunktionen f ü r Faktorleistungen gebildet werden, welche Mengen und Preise als interdependente Variable behandeln und einen Gleichgewichtspreis bestimmbar machen. Dieser Ansatz kann aber die Preisbildung f ü r Faktorleistungen nicht ausreichend darstellen. Auch abgesehen von den Einschränkungen einer freien Preisbildung durch institutionelle Bindungen und besondere Marktformen entsprechen die Preisbildungsvorgänge für Faktorleistungen nicht völlig denen für Güter. D a die „ursprünglichen" Produktionsfaktoren „Arbeit" und „Boden" definitionsgemäß keine Produktionskosten haben, kann die Ableitung einer A n g e b o t s k u r v e für diese Leistungen nicht durch eine Grenzkostenkurve oder ähnlich geschehen. Zwar besteht f ü r die partiellen Angebotsmengen auf den einzelnen Teilmärkten eine Abhängigkeit von den relativen Preisen, d. h. die auf einem Markt erzielbaren Preise sind „opportunity costs" f ü r andere Märkte. Aber f ü r die Bestimmung der H ö h e des Gesamtangebots auf allen Märkten ist der „entgangene N u t zen" f ü r „Arbeit" kein „Preis", sondern der psychologisch bewertete Nutzen der entgangenen Freizeit; f ü r „Boden" insgesamt (in wirtschaftlicher Verwendung) gibt es bei unterlassenem Angebot überhaupt keinen „Nutzen". — Auch hinsichtlich des dritten Produktionsfaktors „Realkapital", der mit Kostenaufwand produziert wird, gibt es in der Preisbildung durch die Eigenart des Kapitalertrages besondere Bedingungen bei der Bestimmung der Angebotsmenge. Die N a c h f r a g e der Unternehmungen nach Faktorleistungen läßt sich eher nach den allgemeinen Prinzipien der Preistheorie behandeln. Denn die Nachfrage ist ab-

14

Produktion und Verteilung

geleitet vom Wert der Produkte der Faktoren; genauer: vom Wert des „Grenzprodukts", so daß — wie in der Kosten- und Ertragstheorie (Bd. II) gezeigt wurde — die Kurve des Wertes des Grenzprodukts (bzw. des Grenzertrags) der einzelnen Faktoren zugleich die Nachfragekurve des einzelnen Unternehmens nach diesen Faktorleistungen ist, und durch ihre Summierung eine gesamte Nachfragekurve auf partiellen Märkten gebildet werden kann, die bei gegebenen Faktorpreisen die Nachfragemenge bestimmt. Sind umgekehrt statt des Preises die (preisunabhängigen oder in bestimmbarer Weise vom Preise abhängigen) Angebotsmengen der Faktoren gegeben, so läßt sich der Preis bestimmen, zu dem diese Mengen des Angebots von der Nachfrage aufgenommen werden. Die in diesem Paragraphen durchzuführende allgemeine Darstellung entwickelt dieses Prinzip der N a c h f r a g e bestimmung durch den Wert des Grenzprodukts, während die besonderen Bedingungen für die Bestimmung der A n g e b o t s mengen an Faktorleistungen erst in den folgenden Einzelbehandlungen der Faktoren erörtert werden. Die Frage, welcher Teil des Produktwertes der Mitwirkung des einzelnen Produktionsfaktors „zuzurechnen" sei, verwandelt sich in dieser Weise in die nach der Bestimmung der Faktorpreise und der Nachfragemengen nach Faktorleistungen unter dem Einfluß des Produktpreises. 2.

Grenzerlös und mikroökonomische Nachfrage nach F ak t or 1 eistu η ge η Die folgenden Darlegungen wiederholen kurz die in der Kostentheorie (Bd. II, K a p . V) entwickelten Beziehungen. 1. Wird in einer Faktorkombination die Emsatzmenge eines Faktors um gleiche Einheiten verändert bei Konstanz der Mengen der anderen Faktoren, so verändert sich die Produktmenge um das „Grenzprodukt" je Faktoreinheit. Auf Grund des Ertragsgesetzes nimmt das Grenzprodukt bei von null aus zunehmender Einsatzmenge erst zu, dann ab.

Prinzipien der Preisbildung für Faktorleistungen

15

2. Wird das Produkt auf einem vollkommenen Wettbewerbsmarkt abgesetzt, so ist der Wert des Grenzprodukts bestimmt durch den unverändert bleibenden Preis je Produkteinheit. In diesem Falle ist also der „Grenzerlös", d. h. die Veränderung des Gesamterlöses, dem Wert des Grenzprodukts gleich. 3. Wird das Produkt auf einem unvollkommenen Markt abgesetzt, so daß der Preis je Produkteinheit von der abgesetzten Produktmenge abhängig ist, so ist der Grenzerlös bestimmt durch den Wert des Grenzprodukts plus (minus) der Preisänderung für die bisher abgesetzte Produktmenge. D i e s e Beziehungen werden in der folgenden T a b e l l e und in der anschließenden A b b i l d u n g dargestellt (angen o m m e n e W e r t e nach J . F. D u e , Intermediate E c o n o m i c Analysis. 3. Aufl. H o m e w o o d 1956, S. 3 0 6 ) : Zahl der Faktoreinheiten (1) 0 1

2 3 4 5 6

7 8

Gesamt- Grenz- Produktausstoß produkt preis (Menge) (Menge) je Einheit (DM) (4) (3) (2)

Wert d e s Grenzprodukts (DM) (5)

25 45 40 35 27 19 8 0

50,00 81,00 60,00 45,50 32,40 21,85 9,04 0,00

25 70 110 145 172 191 199 199

2,00 1,80 1,50 1,30 1,20 1,15 1,13 1,13

Gesamterlös (DM)

Grenzerlös (DM)

(6)

(7)

50,00 126,00 165,00 188,50 206,40 219,65 224,87 224,87

50,00 76,00 39,00 23,50 17,90 13,25 5,22 0,00

Die Ziffern ier Spa ten 2 ur d 4 sind i rei gewäh! t, aber so, daß die mit steigender Faktormenge abnehmende Rate des Produktzuwachses und der mit steigender Produktmenge abnehmende Preis der Einheit zum Ausdrude kommen. Es werden also Wirksamkeit des Ertragsgesetzes und Absatz auf einem unvollkommenen Markt angenommen. Der Gesamterlös (6) ergibt sich — da keine Lagerbildung angenommen wird — aus Menge (2) mal Preis (4). D a s Grenzprodukt (3) ist die jeweilige Differenz in der Größe des Gesamtprodukts (2), sein Wert (5) ist Grenzprodukt (3) mal Preis (4).

16

Produktion und Verteilung

Der Grenzerlös (7) ist die jeweilige Differenz der Höhe des Gesamterlöses (6).

Die Abb. 1 verzeichnet auf der Abszisse die Zahl der eingesetzten Faktoreinheiten (Spalte 1), auf der Ordinate den entsprechenden Durchschnittserlös je Faktoreinheit — Quotient aus (6) und (1) — und den Grenzerlös (7). Die Kurve des Grenzerlöses ist im Abstand einer halben Faktoreinheit nach links verschoben, weil der Grenzerlös sich auf die Veränderungsrate der eingesetzten Faktormengen bezieht (Differentialquotient, der hier dem Differenzenquotienten gleichgesetzt wird). GK

Aus der Setzung, daß der Unternehmer seinen Gewinn zu maximieren sucht, ergibt sich notwendig, daß die Kurve des Grenzerlöses eines Faktors die mikroökonomische

Prinzipien der Preisbildung für Faktorleistungen

17

Nadif ragekurve des Unternehmers nach diesem Faktor ist, sagt sie dodi aus, was am Erlöszuwachs gemessen jede weitere Faktoreinheit für den Unternehmer „wert" ist. Er wird also die Einsatzmenge vermehren (bzw. vermindern), solange die Beschaffungskosten für die Einheit kleiner (bzw. größer) sind als der Erlöszuwachs, und er wird die Faktormenge nachfragen, bei der der Grenzerlös den Grenzkosten gleich ist. Diese Grenzkosten sind gleich dem Preis für die Einheit des Faktors, wenn die Faktorleistungen auf einem vollkommenen Markt besdiafft werden, so daß deren Preis für den Unternehmer gegeben ist und durch die Höhe seiner Nachfrage nicht beeinflußt wird. Nadi Abb. 1 würden z. B. 4 Faktoreinheiten nadigefragt werden, wenn die Faktoreinheit 20,00 D M kostet. — Wird auf einem unvollkommenen Markt nachgefragt, so daß bei höherer Nachfrage des Unternehmers der Preis für die Faktoreinheit steigt, so tritt an die Stelle des Preises die Kurve der Grenzkosten. (Vgl. die Darstellung Bd. II, Kap. V, § 4, Ziff. 4.)

Da bei unveränderter Produktionstechnik die Nachfrage einer Unternehmung nach jedem einzelnen der Produktionsfaktoren diesem Prinzip folgt, ergibt sich als Gleichgewichtsbedingung, daß der Wert des Grenzprodukts jedes Faktors gleich dem Preis der Faktoreinheit ist, bzw. daß der Quotient aus "Wert des Grenzprodukts der Faktoreinheit und Preis der Faktoreinheit für alle Faktoren gleich ist. Andernfalls kann der Gewinn durch Vermehrung oder Verminderung der eingesetzten Menge eines Faktors erhöht werden. GP a , GPb und GP C seien die physischen Grenzprodukte der Faktoren a, b und c; p a , pb und p c seien die Preise der betreffenden Faktoreinheiten, Ρ sei der Preis der Produkteinheit. Dann gilt nach vollzogenem Ausgleich:

Daher:

GPa · Ρ = p a GPb · Ρ = Pb GPo · Ρ = Po· GPa Pa

2

=

GPb Pb

=

Paulsen, Allg. Volkswirtschaftslehre III

GPç Pc

18

Produktion und Verteilung

Dieses Ergebnis wird bei veränderlicher Produktmenge durch veränderte Einsatzmengen der Faktoren, bei gegebener (konstanter) Produktmenge durch Substitution der Faktoren durch einander herbeigeführt. Aus der obigen Formel ist abzuleiten, daß die Grenzrate der Substitution jedes Faktors durch einen anderen (bei gegebener Produktmenge) gleich der umgekehrten Preisrelation der Faktoren ist. (Vgl. Bd. II, Kap. V, § 1.)

Für die Verteilung des Gesamterlöses auf mehrere Faktoren ergibt sich folgendes Prinzip: Angenommen, daß Land bestimmter Qualität und Menge mit variablen Mengen an Arbeit bewirtschaftet wird, und daß das Produkt auf einem vollkommenen Absatzmarkt verkauft, die Arbeitskräfte auf einem vollkommenen Beschaffungsmarkt nachgefragt werden. Dann sind für den Produzenten der Marktlohn und der Produktpreis gegebene Größen; er stellt jene Menge an Arbeit ein, bei der der dem Produktpreis gleiche Wert des Grenzprodukts der Arbeit dem Lohn gleich ist.

GP..L

D Boden=consf.

c

O

Β

A Abb. 2

Arbeitsmenge

Prinzipien der Preisbildung f ü r Faktorleistungen

19

Die Gesamtlohnsumme ist gleich Arbeitsmenge mal Lohn = OA B C (Abb. 2), der gesamte Erlös ( = Wert des Ausstoßes der ersten Einheit plus der zweiten Einheit plus etc.) = OABD. Hiernach erscheint der nicht dem Lohn zugewiesene Ertragsanteil C B D als dem Bodeneigentümer zufallendes „Residuum". — Indessen kann die Betrachtung auch umgekehrt vollzogen werden: würde der Faktor Boden variabel, dagegen die Arbeitsmenge fix gehalten werden, so würde nach der gleichen Betrachtung die eingesetzte Menge an Boden durch den Marktpreis für die Bodeneinheit und das Grenzprodukt des Bodens bestimmt sein; in diesem Falle würde der Ertragsanteil der Arbeit als Residuum erscheinen. Unter der Voraussetzung allseitigen vollkommenen Wettbewerbs wird daher jeder Produktionsfaktor nach dem Marktwert seines Grenzprodukts bezahlt, ein NettoÜberschuß (Reingewinn) würde im Gleichgewicht nicht bestehen. (Vgl. auch Ziff. 3.) 3. P a r t i e l l e u n d t o t a l e nach F a k t o r l e i s t u n g e n ,

Nachfrage Preisbildung

Die Nachfrage nach Faktorleistungen auf einem p a r t i e l l e n M a r k t ergibt sich als Summe der wie vorstehend aus der Grenzerlöskurve abgeleiteten Nachfrage der einzelnen Unternehmungen auf diesem Markt. Während aber für die individuelle Nachfrage (bei entsprechender Marktform) der Preis der Faktoreinheit gegeben ist, ist für die partielle und totale Betrachtung der Preis variabel und als Funktion der angebotenen und der nachgefragten Menge zu behandeln. F ü r einen partiellen M a r k t kann angenommen werden, d a ß die A n g e b o t s m e n g e an Faktorleistungen mit höherem Preis größer ist, weil von anderen M ä r k t e n A n g e b o t auf diesen M a r k t verlagert w i r d , w ä h r e n d sich aus der F o r m der Grenzerlösf u n k t i o n ergibt, d a ß die von den Unternehmungen nachgefragte Menge bei tieferem Preis größer ist. D a s ergibt in der bekannten Weise den Gleichgewichtspreis: geometrisch als Schnittpunkt der 2*

20

Produktion und Verteilung

Angebots- und Nachfragekurve, algebraisch als Lösung des folgenden Gleichungssystems (A = Angebot, Ν = Nachfrage, Ρ = Preis, α, β, γ, δ sind parametrisdie Konstante bzw. Proportionalitätskonstante) : Ν = α + Α = γ + Ν = Α. Daher:

Ρ =

ßP SΡ

f ^ - J -

Für die t o t a l e N a c h f r a g e nach Faktorleistungen auf allen Märkten gelten die Einschränkungen, daß die Abhängigkeit der gesamten Angebotsmenge der einzelnen Faktoren vom Preis besonders zu behandeln sein wird, und daß auch f ü r homogene Leistungen Preisdifferenzen zwischen den einzelnen Märkten vorliegen können, wenn bei der Verlagerung des Angebots von einem zum anderen Markt Kosten entstehen. Deduktiv, d. h. aus den getroffenen Voraussetzungen abgeleitet, gilt das Prinzip, daß sich der Preis f ü r homogene Faktoreinheiten so bildet, daß die durch den W e r t des Grenzprodukts (bzw. durch den Grenzerlös) bestimmte Gesamtnachfrage mit der zu diesem Wert als dem Preis f ü r die Faktoreinheit erscheinenden gesamten Angebotsmenge übereinstimmt. Der Preis für homogene Faktoreinheiten muß auf einem bzw. auf ausreichend verbundenen Märkten einheitlich sein („law of indifference"), da sonst die teurere gegen die billigere Einheit ausgewechselt würde. Dieser Preis kann im Gleichgewicht weder höher noch tiefer sein als der Wert des Grenzprodukts der Grenzeinheit des Faktors, weil das Einschränkung oder Erhöhung der nachgefragten Menge herbeiführen würde mit entsprechender Änderung des Werts des Grenzprodukts, evtl. audi mit Änderung der Angebotsmenge an Faktorleistungen.

Somit verteilt sich durch die Bildung des Gleichgewichtspreises die gesamte zu diesem Preis angebotene Menge an homogenen Faktoreinheiten so auf die einzelnen Unternehmungen, d a ß überall der Wert des Grenzprodukts diesem Preis gleich ist. Freie Beweglichkeit der

Prinzipien der Preisbildung für Faktorleistungen

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Faktoren ist hierbei vorausgesetzt; audi können nicht im Preis meßbare Bevorzugungen gewisser Einsatzstellen den Ausgleichsprozeß hemmen. Der Gleichgewichtspreis bestimmt also, welcher Wert eines Grenzprodukts bei der gegebenen Angebotsmenge noch realisiert werden kann. Bestehen Unterschiede zwischen Faktorpreis und W e r t des Grenzprodukts (gleichbedeutend mit dadurch bedingten Gewinnen oder Verlusten von Unternehmungen), so hat sich in statischer Betrachtung der Gleichgewichtspreis noch nicht gebildet, da diese Unterschiede Änderungen im Einsatz bzw. im Faktor- und Produktpreis herbeiführen werden. Bei gegebener (oder vom Preis abhängiger) Angebotsmenge an Faktorleistungen wird ihr Nachfragepreis um so höher sein, a) je knapper der betreffende Faktor relativ zu den anderen Faktoren ist, da sein Grenzprodukt um so höher ist, b) je höher der Produktpreis ist.

Die Elastizität der Nachfrage nach Faktorleistungen in bezug auf deren Preis ist um so größer, a) je dichter die Substitutionsbeziehung zu den übrigen an der Produktion mitwirkenden Faktoren ist, b) je größer der Kostenanteil des Faktors an den Gesamtkosten des Produkts ist, c) je elastischer das Angebot an anderen Faktoren ist, d) je elastischer die Nachfrage nach dem Produkt der Faktorkombination ist.

Für die besonders wichtige Beziehung zwischen den Faktoren Arbeit und Realkapital, die in substitutiver, aber auch komplementärer Beziehung zueinander stehen, kann aus theoretischen Erwägungen abgeleitet werden, daß im Falle einer Zinssenkung als Kostensenkung f ü r Investierungen die Nachfrage nach Arbeit steigen (fallen) wird, wenn die Elastizität der Nachfrage nach Kapitalgütern größer (kleiner) ist als die Elastizität der Substitution von Kapital für Arbeit, hierbei unveränderte Produktionstechnik vorausgesetzt. Das heißt: bei verbilligtem und daher vermehrtem Einsatz an Kapitalgütern wächst die Nachfrage nach Arbeitsleistungen, wenn Arbeit stärker als kom-

22

P r o d u k t i o n und Verteilung

plementärer Faktor gebraucht wird, als Arbeit durch Kapital substitutiert wird. Unter der Voraussetzung allseitig vollkommener Produkt- und Faktormärkte ergibt sich bei totalem Gleichgewicht, daß sich der Produktwert ohne Rest auf die mitwirkenden Faktoren (einschl. normaler Unternehmerentschädigung, aber ohne eigentlichen Gewinn und Verlust) verteilt, d. h. der Marktpreis des Produkts ist gleich den Produktionskosten. „Obgleich nämlich nur f ü r die Grenzmenge eines jeden P r o duktionsfaktors Preis und Erlös zusammenfallen und an jedem ein „intramarginaler" Überschuß realisiert wird, so wird dodi das, was bei der Betrachtung eines jeden einzelnen Produktionsf a k t o r s als soldier Übersdiuß erscheint, jeweils von den übrigen in Anspruch genommen; der Überschuß, der an der A r beit realisiert wird, ist der Fonds zur Bezahlung von Zins und Grundrente, das, was als Uberschuß erscheint, wenn man den Boden als Variable betrachtet und fortschreitend weitere Bodenmengen auf Arbeit und K a p i t a l „anwendet", ist der Fonds f ü r Lohn und Zins usw., und es läßt sich zeigen, d a ß im Gleichgewichtszustand so das ganze „ P r o d u k t " nach dem Gesetz der G r e n z p r o d u k t i v i t ä t in Teile zerfällt werden k a n n , welche es erschöpfen, so d a ß kein „Residuum" mehr übrig bleibt." (J. Schumpeter, D a s G r u n d p r i n z i p der Verteilungslehre. A b gedr. in: Schumpeter, Aufsätze zur ökonomischen Theorie. Tübingen 1952, S. 362 f.)

Gewinne werden unter den Bedingungen vollständiger Konkurrenz teils durch Preissenkungen für die Produkte an die Abnehmer, teils durch Preiserhöhungen für die Faktorleistungen an die Faktoren weitergegeben.

§ 3. Faktorpreis und Rente, Verbraucherrente 1. B e g r i f f Rente „Rente" ist der Übersdiuß des Entgelts für eine Faktorleistung in einem bestimmten Einsatz über das Entgelt in der nächstgünstigen Verwendung. Wird letzteres als „Transfereinkommen" bezeichnet, so ist dies die Grenze, bis zu der das Entgelt in der gegenwärtigen Verwendung fallen kann, ohne daß die Leistung verlagert wird.

Faktorpreis und Rente, Verbraucherrente

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a) „Beispiele für Renten sind: der gesamte Ertrag von Waldland, welches f ü r andere Zwecke nicht verwendbar ist; der gesamte Ertrag (abgesehen vom Schrottwert) vollständig spezifischer Anlagen; 500 P f u n d des Jahreseinkommens eines 1500Pfund-Mannes, welcher die gleiche Arbeit audi zu einem Gehalt von 1000 P f u n d im J a h r (aber nicht f ü r weniger) leisten würde." (F. Benham, Economics. 4. Aufl. London 1948, S. 227.) b) Die geringsten Kostenaufwendungen, die „notwendig sind, eine gegebene Faktoreinheit in einer bestimmten Beschäftigung zu halten, können dessen Transfereinkommen oder Transferpreis genannt werden, da eine Verminderung der Zahlung für diese Leistung zu seiner Transferierung an eine andere Stelle führen würde; und eine spezielle Faktorleistung kann als an der Grenze der Transferierung befindlich oder als Grenzeinheit bezeichnet werden, wenn der Verdienst, den sie in der gegenwärtigen Beschäftigung erzielt, gerade ausreicht, sie zu verhindern, in eine andere Beschäftigung überzuwechseln." (J. Robinson, Economics of Imperfect Competition. London 1933, S. 104.) Gleiche Faktoreinheiten erzielen bei Einsatz an gleicher Stelle den gleichen Preis. H a b e n sie verschiedene Transferpreise, so wird der Preis bestimmt durch den TransferLohn/Sld.

o

100

Abb. 3

Zahl der Arbeiter

24

Produktion und Verteilung

preis der Grenzeinheit, d. h. der Preis muß so hoch sein, daß die Grenzeinheit ihr Angebot nicht zurückzieht. Einheiten mit tieferem Transferpreis erhalten den Unterschied zwischen erzieltem Preis u n d Transferpreis als Rente. Wenn 100 Arbeiter an einer bestimmten Stelle zu einem Stundenlohn von 1,— D M arbeitsbereit sind (vgl. Abb. 3), weitere aber nur zu einem Stundenlohn von 1,10 DM, so muß der Lohn bei der Beschäftigung von mehr als 100 Arbeitern 1,10 D M sein. Die ersten 100 Arbeiter (deren „Transfereinkommen" 1,— D M ist) haben bei dem Lohn von 1,10 D M einen Rentenanteil ihres Stundenlohnes von 0,10 DM.

Eine Rente tritt also auf, wenn das Angebot an Leistungen f ü r den Einsatz an einer bestimmten Stelle unelastisch ist: eine Senkung des Nachfragepreises macht das Angebot nicht gleich null, weil nur einige, aber nicht alle Einheiten ihr Angebot zurückziehen. Umgekehrt verhindert das unelastische Angebot den Wegfall der Rente durch alsbaldige Erhöhung der Angebotsmenge mit entsprechendem Preisfall. Die Rente kann bezogen werden: a) auf den Gesamteinsatz des betreffenden Faktors, b) auf den Einsatz des Faktors in einer statt in einer anderen „Industrie", c) auf den Einsatz des Faktors in einem statt in einem anderen Unternehmen. Der gesamte Ertrag für Bodenleistungen ist ζ. B. Rente, wenn nur die Ausweichmöglichkeit in nicht-ökonomische Verwendung (Bradiliegen) berücksichtigt wird, der Ertrag für Bauboden ist Rente, soweit er über den Ertrag bei landwirtschaftlicher Nutzung hinausgeht, die Verwendung eines bestimmten Grundstücks für eine Gärtnerei erzielt eine Rente im Oberschuß über die nächstgünstigste Verwendung, etwa als Spielwiese.

Die Universalität des Rentenprinzips gegenüber seiner Einschränkung auf den Bodenertrag wurde nach Vorläufern in der deutschen — Schäffle (1860), v. Mangoldt (1863) — und englischen — Senior, J. St. Mill — Wissenschaft namentlich durch Alfred Marshall (Principles of Economics. 1. Aufl. 1890) und Vilfredo Pareto (Cours d'économie politique. 1896) herausgestellt.

Faktorpreis und Rente, Verbraudierrente

2.

Fixe

und

transferable leistungen

25

Faktor-

Das in § 2 dargestellte Prinzip der Preisbestimmung für die Faktorleistung aus dem Wert seines Grenzprodukts und der Einheitlichkeit dieses Preises in allen Verwendungen des Faktors setzt voraus, daß der Faktor umsetzungsfällig („transferabel") ist. Als „fix" bzw. „spezifisch" können solche Faktorleistungen bezeichnet werden, die ihrer besonderen Art nach nur in einer bestimmten Verwendungsweise jene produktive Leistung erbringen können, die zu einem entsprechenden W e r t des Grenzprodukts führt. Besteht diese Verwendungsweise nur in einem einzigen Unternehmen, welches somit das Monopol der Nachfrage nach diesem Faktor hat, so gibt es keinen Transferpreis (bzw. keine „opportunity costs") für diesen Faktor; der Einsatz ist insoweit „kostenlos", und das gesamte Entgelt ist Rente. Dem entspricht die Behandlung der sog. fixen Kosten in der Theorie der (kurzfristigen) Produktionskosten. Die spezifischen Anlagen einer Unternehmung können nicht in andere Verwendungsweisen überführt werden. Aus dem Produktionsertrag müssen zunächst die variablen Kosten der Produktion entgolten werden, d. h. diejenigen Faktorleistungen gezahlt werden, die transferabel sind. Nur soweit ein Uberschuß bleibt, kann er Leistungen der „fixen" Faktoren entgelten, die nicht in andere Beschäftigungen ausweichen können. Dieser Ertragsteil wurde daher von Marshall als „Quasirente" bezeichnet. (Vgl. Bd. II, Kap. V, § 5; Bd. III, Kap. IV, § 3.)

Besteht die Einsatzmöglichkeit nicht nur in einem Unternehmen, sondern in einer Gruppe von Unternehmen, die untereinander im Wettbewerb um die Leistung stehen, so muß sich bei gegebener Angebotsmenge des Faktors ein Preis bilden, der mindestens dem W e r t des Grenzprodukts der Faktorleistung im Grenzunternehmen entspricht. „Wenn eine Insel im Ozean zum Beispiel nur für die Treibstoffversorgung von Flugzeugen verwendet werden kann, dann

P r o d u k t i o n und Verteilung

26

gibt es f ü r die Fluggesellschaften keine „Kosten" der Verwendung der Insel: würden sie als Einheit auftreten, so könnten sie die Insel f ü r 1 D o l l a r im J a h r pachten. Aber wenn jede von vielen Gesellschaften eine solche Basis suchte (von denen es relativ wenige gäbe), dann wären die Kosten der Verwendung einer solchen Insel f ü r die Firma, die sie sich sichert, der Betrag, den die Verwendung der Insel anderen Fluggesellschaften wert ist . . . P r o d u k t i v e Leistungen, die nur von einer „Industrie" verwendet werden können, werden manchmal „spezifisch" genannt. Zahlungen f ü r ihren Gebrauch sind von der Industrie aus gesehen nicht Kosten der P r o d u k t i o n und können daher „non-cost outlays" genannt werden. Es k a n n sein, d a ß eine produktive Leistung, ζ. B. die eines Filmstars, f ü r die Filmindustrie 100 000 Dollar im J a h r wert ist, und nur 2000 Dollar an einer anderen Stelle (ζ. B. als Fahrerin eines Milchwagens). In diesem Falle wären 98 000 D o l l a r „non-cost o u t l a y " und 2000 Dollar die Kosten f ü r die Filmindustrie. Aber f ü r jeden einzelnen der konkurrierenden Filmproduzenten w ä r e n die ganzen 100 000 D o l l a r Kosten." (G. Stigler, Theory of Price. N e w York 1949, S. 105.) W ä h r e n d bei u n v e r m e h r b a r e n P r o d u k t i o n s f a k t o r e n nur die Verhältnisse auf der N a c h f r a g e s e i t e f ü r d i e Preis- und R e n t e n b i l d u n g entscheidend sind, k o m m t bei vermehrbaren Faktoren, d. h. K a p i t a l l e i s t u n g e n , der E i n f l u ß der P r o d u k t i o n s k o s t e n hinzu. Eine R e n t e als Überschuß über jenes Entgelt, welches d i e a u f g e w e n d e t e n P r o d u k t i o n s kosten u n d d e n a m Zins gemessenen „normalen" K a p i t a l ertrag übersteigt, w i r d nur kurzfristig sein, w e n n durch P r o d u k t i o n v o n K a p i t a l g ü t e r n das A n g e b o t an K a p i t a l leistungen erhöht w e r d e n kann. Die Abhängigkeit der Preisbildung von der N a c h f r a g e bei gegebener H ö h e des Angebots macht die klassische Auffassung verständlich, d a ß Renten „preisbestimmt", aber nicht „preisbestimmend" seien. 3.

Verbraucherrente

A u s d e m P r i n z i p des a b n e h m e n d e n G r e n z n u t z e n s z u sätzlich b e z o g e n e r E i n h e i t e n eines Verbrauchsgutes (vgl. Bd. I, K a p . V I , § 4) u n d der A u s d e h n u n g der N a c h f r a g e

Faktorpreis und Rente, Verbraudierrente

27

bis zu jener Einheit, bei der der Grenznutzen der letzten Einheit dem Preis für die Einheit entspricht, folgt, daß für alle anderen, zum gleichen Preis bezogenen Einheiten der Grenznutzen höher als der gezahlte Preis ist. Daher ist auch der Gesamtnutzen aller Einheiten zusammen größer als die Gesamtausgabe; der Käufer bezieht eine „Verbraucherrente". Der Begriff stammt von Alfred Marshall: „Der Überschuß des Preises, den der Verbraucher lieber zahlen würde als auf das Gut zu verzichten, über den Preis, den er tatsächlich zahlt, ist der ökonomische Maßstab seiner Überschußbefriedigung. Das kann „consumer's surplus" genannt werden." (A. Marshall, Principles of Economics. 8. Aufl. London 1947, S. 124.) Preis

//

// //7 , V

0

1

2

3

a.

// //

4

5

Abb. 4

In der Darstellung (Abb. 4) werden zum Preis von 4 5 Einheiten eines Gutes nachgefragt. Obwohl der Nachfrager für die erste Einheit einen Preis von 8, für die zweite von 7 etc. zahlen würde, bezahlt er alle Einheiten nur zum Preise 4. Die schraffierte Fläche stellt daher seine Verbraucherrente dar.

28

Produktion und Verteilung

§ 4. Wirtschaftliche Madit und Faktorpreise 1. M a c h t u n d w i r t s c h a f t l i c h e G e s e t z e Als „wirtschaftliche Macht" ist nicht gemeint der Einsatz politischer, physischer oder sonstiger „außerökonomischer" Zwangsmittel zur Erreichung ökonomischer Ziele, sondern spezifischer ökonomischer Mittel zur Beeinflussung der ökonomischen Vorgänge. Im besonderen handelt es sich um „Marktmacht", die es Marktteilnehmern ermöglicht, im eigenen Interesse die durch den M a r k t bestimmten Preisbildungs- und Verteilungsvorgänge anders verlaufen zu lassen als nach den Bedingungen „freien" und „vollkommenen" Wettbewerbs, die jede Marktmacht ausschließen. (Vgl. Bd. II, Kap. VII.) Die Ausübung der gemeinten wirtschaftlichen Macht ist also „legal", da sie den für die Wirtschaftsordnung geltenden Normen nicht widerspricht (vgl. Bd. I, Kap. II, § 1, Ziff. 2). Daneben sind in soziologischer, rechtlicher und politischer Betrachtungsweise andere Fassungen des Begriffs Wirtschaftsmacht möglich.

V o n „Wirtschaftsgesetzen" als Grenzen der Ausübung wirtschaftlicher Macht kann gesprochen werden mit dem Hinweis darauf, daß gewisse natürliche, technische oder psychologische Gegebenheiten alles Wirtschaftens (etwa: die grundsätzliche Knappheit aller wirtschaftlichen Güter, die Begrenzung des realen Verbrauchs durch die reale Produktion, die durch das Ertragsgesetz ausgedrückte technische Beziehung usw.) sich auch dem Machteinsatz gegenüber zur Geltung bringen. D a die anerkannten Grundnormen der Wirtschaftsordnung (wie persönliche Freiheit, Freiheit des Vertragsabschlusses, Privateigentum) hinzukommen, wird Wirtschaftsmacht nicht gegen, sondern innerhalb der Preis- und Verteilungsvorgänge wirksam. Faktoren wirtschaftlicher Macht im gemeinten Sinne kommen vor allem in zwei Einflüssen auf die Marktvorgänge zur Geltung: in der durch die M a r k t f o r m bestimmten „Verhandlungsmacht" („bargaining power") einerseits, in der Besitzverteilung andererseits.

Wirtschaftliche M a d i t und Faktorpreise

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„Die Macht greift in die moderne Marktwirtschaft in doppelter Erscheinungsform ein: einmal als die Obermacht der Besitzstarken gegenüber den Besitzschwachen und Besitzlosen (Preiser's „Quasimonopol") und zweitens als die Obermacht der Wirtschaftssubjekte, die aus einem mehr oder minder vollständigen Ausschluß des Wettbewerbs profitieren, gegenüber den in der gegenseitigen K o n k u r r e n z stehenden (Konkurrenzbeschränkungen bis zum Monopol einschließlich, also alle M a r k t formen mit Ausnahme der beiderseitigen atomistischen K o n kurrenz). D a s Quasimonopol bleibt in seinem Wesen, wenn auch nicht in seiner Intensität, von den M a r k t f o r m e n unabhängig und w i r k t sich immer und überall in der Wirtschaft aus, sofern nur diese eine allerge ist, d. h. privaten Einkommensbezug aus dem Besitz ermöglicht (die Besitzverteilung muß dabei ungleichmäßig sein). Selbst in der atomistischen Konkurrenz bleibt das Quasimonopol wirksam, nur bewirkt hier die M a r k t f o r m als soldie keine zusätzliche Verstärkung der aus dem Quasimonopol-Verhältnis resultierenden Machtpositionen." (V. Zarnowitz, Die Theorie der Einkommensverteilung. Tübingen 1951, S. 102.)

2. U n v o l l k o m m e n e M ä r k t e Marktmacht

und

Wer auf unvollkommenen Märkten anbietet oder nachfragt, hat Marktmacht, weil er nicht durch vollkommenen Wettbewerb gezwungen ist, sich als Mengenanpasser zu verhalten. Je ausgeprägter seine monopolistische Stellung, um so stärker kann er durch Minderung der nachgefragten bzw. angebotenen Mengen den Preis verändern. Eine solche Minderung der realen Güter- und Leistungsmengen bedeutet cet. par. eine Einschränkung des realen Produktions- und Versorgungsstandes; der erhöhte Wirtschaftserfolg des einzelnen wird „auf Kosten" seiner Kontrahenten, darüber hinaus auch der Gesamtheit erzielt. Zwar ist es möglich, daß die in dem betreffenden Sektor durch monopolistische Produktionseinschränkung ungenutzt gebliebenen Leistungsmöglichkeiten zusätzlich in anderen Sektoren eingesetzt werden. Das führt aber zu keinem vollständigen Ausgleich, weil hier der Wert ihres

30

Produktion und Verteilung

Grenzprodukts tiefer ist, als er bei vollem Wettbewerb auf dem ersten Sektor wäre. Die Funktion der Preisbildung, alle Leistungen so zu verteilen, daß keine unterbliebene Leistung höher bewertet wird als eine erfolgte, und daß der so erreichte W e r t des Grenzprodukts den Preis der Faktorleistung bestimmt, ist damit gestört, das (in diesem Sinne verstandene) gesamtwirtschaftliche Optimum wird nicht erreicht. Bei fortschreitender monopolistischer Durchdringung der Wirtschaft wird die Verteilung der Leistungen auf die einzelnen Produktionen, d. h. das Mengenverhältnis der erstellten Güter, und die Verteilung des Sozialprodukts durdi die Einkommensbildung immer mehr unbestimmt, weil die Bildung der Faktor- u n d Güterpreise zunehmend vom G r a d und der Verteilung der Marktmacht und dem Ausgang der Machtkämpfe abhängig wird, immer weniger aber das reale Verhältnis der Knappheit und Begehrtheit der verschiedenen Leistungen und Güter sich in den Preisrelationen spiegelt. Im analytischen Ausdruck wird durch monopolistische Märkte das Gleichgewichtsprinzip aufgehoben, nach dem im Gleichgewicht der Preis der Faktorleistung gleich dem Wert des Grenzprodukts der Faktorleistung und gleich dem Produktpreis ist.

3. B e s i t z v e r t e i l u n g und E i ηk o m m eη sb i1 d u η g W i r d in strenger Fassung des Begriffs „vollkommener Wettbewerb" vorausgesetzt, daß jedes Wirtschaftssubjekt sich nach eigener Entschließung wirtschaftlich betätigen kann, so ist diese Voraussetzung bei ungleicher Besitzverteilung nicht erfüllt; der besitzlose Arbeiter kann nicht wahlweise selbständiger Produzent werden. Somit hat die Besitzverteilung zunächst Einfluß auf die H ö h e der personalen Einkommen. Weitergehend ist die Annahme, daß auch die Bildung der funktionellen Einkommen durch sie beeinflußt wird. Das wird begründet mit der geringeren Preiselastizität des Angebots von Arbeit gegenüber der Nachfrage nach Arbeit.

Wirtschaftliche Macht und Faktorpreise

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„Der Arbeiter kann nicht „warten", die Dringlichkeit seines Angebots ist groß, und deshalb ist seine Lage notwendig schwächer als die seiner Kontrahenten." (E. Preiser, Besitz und Macht in der Distributionstheorie. In: Synopsis. Festgabe für Alfred Weber. Heidelberg 1948, S. 341.) Einer Nachfragekurve nach Arbeitsleistung N N ist gegenübergestellt eine elastische Angebotskurve A i A i und eine unelastische A2A2 (Abb. 5). Fällt die Nachfrage nach Arbeit auf N ' N ' , so sinkt der Lohn im Falle der Gültigkeit der elastischen Angebotskurve auf L2, der unelastischen aber auf L3, da infolge der Unmöglichkeit, Arbeitsangebot zurückzuziehen, die Menge der Beschäftigten größer, aber der Lohn tiefer ist.

H i e r a u s w i r d gefolgert, d a ß allein die V e r f ü g u n g über K a p i t a l u n d Boden u n a b h ä n g i g v o n der M a r k t f o r m ein „ Q u a s i m o n o p o l " darstellt. Ein monopolistischer Z u s a m menschluß zwecks H e r b e i f ü h r u n g eines einheitlichen M a r k t verhaltens der „Kapitalisten" ist also nicht notwendig. Dieser „strukturelle Verkaufszwang" des besitzlosen Anbieters von Arbeitsleistungen wird in seiner Wirkung für die

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Arbeit und Lohn

Marktunterlegenheit v e r s t ä r k t durdi a n o m a l e M a r k t r e a k t i o n e n (bei sinkendem L o h n muß das A n g e b o t v o n Arbeitsleistungen erhöht werden, u m ein ausreichendes Einkommen zu erzielen), durch die „ a t o m a r e S o z i a l s t r u k t u r " , durch die viele Anbieter relativ wenigen N a c h f r a g e r n gegenüberstehen und durch die Schwerbeweglichkeit des Arbeitsangebots in bezug auf Ausweichmöglichkeiten auf andere M ä r k t e .

K a p . Π. Arbeit und Lohn § 1. Arbeit als Produktionsiaktor 1. B e g r i f f „Arbeit" („Arbeitsleistung") ist jede zweckgerichtete körperliche oder geistige Tätigkeit von Menschen, die begehrt und ökonomisch knapp ist, daher einen Ertrag oder Preis (Lohn, Gehalt, Honorar etc.) erzielt. Als Quantität hat die Arbeitsleistung die Dimensionen Dauer und Intensität, als Qualität ist sie nach Art, Schwierigkeit etc. unterschiedlich. „Unselbständig" ist die in fremden Wirtschaftseinheiten geleistete (disponierte) Arbeit im Unterschied zur selbständigen (disponierenden) Arbeit von Handwerkern, Bauern, freiberuflich Tätigen; sie ist „frei", weil sie im Unterschied zu Sklaverei und Hörigkeit durch kontraktliche Vereinbarung geregelt wird. Im Arbeitsvertrag wird weder die Person des Arbeiters noch „Arbeit" gekauft, sondern ein schuldrechtlicher Anspruch auf Erbringung bestimmter Dienstleistungen begründet. Grundsätzlich wird das Gesamtentgelt für Arbeitsleistungen als Einkommen des Leistungserbringers behandelt, im Unterschied zu „ K a p i t a l " und „Kapitalleistungen" ist im Lohn kein (nicht „Einkommen" darstellender) Ausgleich („Abschreibung") für die Minderung eines durch Leistungsabgabe verringerten „Leistungsfonds" enthalten. Arbeit ist ein „elementarer" („primärer"), d. h. nicht produzierter Produktionsfaktor.

33

A r b e i t als P r o d u k t i o n s f a k t o r

Aus der Untrennbarkeit der Arbeitsleistung von der Person des Arbeitenden folgt die besondere Stellung der Arbeit als Produktionsfaktor: Art und Umstände der Erbringung der Leistung („Arbeitsbedingungen") müssen neben dem Entgelt gleichfalls im Arbeitsvertrag oder gesetzlich geregelt werden. Der arbeitende Mensch hat in jeder Betrachtungsweise eine andere Stellung, höheren Rang und größere Bedeutung als die sachlichen Produktionsmittel Kapital und Boden. Im besonderen wird „Arbeit" nicht bis zu dem Punkt angeboten, an dem der "Wert des Grenzprodukts der Arbeit den „Produktionskosten" der Arbeit („Subsistenzlohn") entspricht. Wirtschaftlicher Fortschritt besteht in der M i n d e r u n g der relativen K n a p p h e i t der sachlichen P r o d u k t i o n s m i t t e l , d a m i t der S e n k u n g ihrer G r e n z p r o d u k t i v i t ä t ( V e r b i l l i g u n g ihrer Leistungen) und E r h ö h u n g der relativen K n a p p h e i t der A r b e i t und Steigerung ihrer G r e n z p r o d u k t i v i t ä t , d . h. e r h ö h t e m W e r t der Arbeitsleistung u n d des A r b e i t s e i n k o m m e n s .

2.

Arbeitsmärkte, Homogenität B e w e g l i c h k e i t der Arbeit

und

„Homogen" sind Arbeitsleistungen gleicher Art und Intensität, die als vollständig gegenseitig austauschbar behandelt werden. Auf einem Markt f ü r diese Leistungen müßte sich durch Angebot und Nachfrage ein einheitlicher Preis bzw. Lohn bilden. Die fachlichen und räumlichen Teilmärkte sind um so stärker miteinander verbunden, je leichter Angebot und Nachfrage sich verlagern können; um so höher ist cet. par. die Elastizität von Angebot und Nachfrage in bezug auf Lohnänderungen, und um so geringer sind die Lohnunterschiede zwischen den Märkten. „Arbeitsmarkt" im weitesten Sinne ist die gedankliche Zusammenfassung aller Teilmärkte. Die Verteilung des Arbeitsangebots auf die einzelnen Märkte, im besonderen die Verlagerung des Angebots unter dem Einfluß von Lohnunterschieden ist abhängig von der Beweglichkeit der Arbeit zwischen den verschiedenen Arbeitsarten und den 3 Paulsen, Allg. Volkswirtschaftslehre III

34 O r t e n des E i n s a t z e s Beweglichkeit).

Arbeit und Lohn („qualitative"

und

„geographische"

a) „ N u r ein kleiner Teil von Arbeitern eines Gebietes — die Arbeitslosen, die Neueintretenden und diejenigen, die mit ihrer gegenwärtigen Beschäftigung sehr unzufrieden sind, — können wirklich als „auf dem Arbeitsmarkt befindlich" angesehen werden. Die meisten Arbeiter haben schon eine Beschäftigung, mit der sie ausreichend zufrieden sind. Diese verhalten sich nicht wie Teilnehmer eines Marktes; sie sind Glieder eines Organismus und erwarten, das f ü r eine unbegrenzte Zeit zu bleiben." ( L . G . R e y n o l d s . I n : Ellis (Hrsg.), A Survey of Contemporary Economics. Bd. I. H o m e w o o d 1948, S. 274.) b) Angebotsverlagerungen erfolgen, wenn die Unterschiede in der H ö h e des Arbeitseinkommens die mit der Verlagerung entstehenden „Kosten" übertreffen. D a noch die Kosten des letzten umzusetzenden Arbeiters gedeckt werden müssen, werden die Unterschiede mit wachsender Umsetzungsmenge größer werden, wenn nicht eine ausreichende G r u p p e leicht umsetzungsfähiger Arbeiter vorhanden ist. c) „Gleichgewicht" der Lohnrelationen liegt vor, wenn die bestehenden Lohndifferenzen keine Verlagerungen von Angebot und Nachfrage mehr hervorrufen. d) Kategorien von Arbeitern, die gegeneinander so abgeschlossen sind, d a ß der Lohn einer G r u p p e nicht merklich von Lohnveränderungen in anderen G r u p p e n beeinflußt wird, nennt man (nach Cairnes, Some Leading Questions of Political Economy N e w l y Expounded. N e w York 1874) „nicht wettbewerbende G r u p p e n " („non-competing groups"). N a m e n t l i c h V e r t r e t e r der älteren Klassik suchten zu einer e i n h e i t l i c h e n T h e o r i e d e r L o h n b i l d u n i g z u g e l a n g e n , i n d e m sie eine A r b e i t s s t u n d e q u a l i f i z i e r t e r A r b e i t als e i n Mehrfaches einer Arbeitsstunde ungelernter Arbeit beh a n d e l t e n . D a b e i b l i e b a b e r d i e B i l d u n g des U m r e c h n u n g s satzes u n g e k l ä r t . D i e n e u e r e T h e o r i e b e v o r z u g t d e n A n s a t z , v o n d e r L o h n b i l d u n g auf p a r t i e l l e n M ä r k t e n ausgehend zunächst die Lohnrelationen u n d durch deren zus a m m e n g e f a ß t e B e w e g u n g e n e r s t das L o h n n i v e a u z u e r klären. Für M a r x (Das K a p i t a l . I. Bd., Buch I, 1. Abschn., 1. Kap.) ist die G r u n d g r ö ß e die f ü r die Erstellung eines bestimmten Pro-

Arbeit als P r o d u k t i o n s f a k t o r

35

duktes erforderliche „durchschnittliche gesellschaftlich notwendige A r b e i t s z e i t " . „ J e d e dieser individuellen A r b e i t s k r ä f t e ist dieselbe menschliche A r b e i t s k r a f t wie die andere, soweit sie den C h a r a k t e r einer gesellschaftlichen Durchschnitts-Arbeitskraft besitzt und als solche gesellschaftliche Durchschnitts-Arbeitskraft wirkt, also in der P r o d u k t i o n einer W a r e auch nur die im Durchschnitt notwendige oder gesellschaftlich notwendige A r beitszeit braucht". — „ K o m p l i z i e r t e r e Arbeit gilt nur als potenzierte, oder vielmehr multiplizierte einfache Arbeit, so d a ß ein kleineres Q u a n t u m komplizierter Arbeit gleich einem größeren Q u a n t u m einfacher A r b e i t . "

In der wirtschaftlichen Entwicklung nimmt die Spezialisierung der Arbeitsleistungen, damit die Zahl der mehr oder weniger getrennten Einzelmärkte, ständig zu, mit einer Tendenz zu überproportionaler Zunahme qualifizierter Arbeit. Dies wirkt sich vor allem aus in der Berufsausbildung und Berufswahl, bei denen aber keineswegs die Lohnhöhe allein entscheidend ist, sondern Einflüsse wie persönliche Neigung und Eignung, soziale Umwelt, Dauer und Kosten der Ausbildung, Aufstiegsmöglichkeiten etc. ins Gewicht fallen. Die geographische Beweglichkeit des Arbeitsangebots ist bei älteren Arbeitskräften in der Regel gering; durch besondere Verhältnisse kann sie erhöht, aber auch praktisch ausgeschaltet sein (ζ. B. durch Wohnungsknappheit). — Die Beweglichkeit des Angebots zwischen verschiedenen Betrieben ist eine zunehmende Funktion der Höhe der Gesamtbeschäftigung: bei auf dem Markt vorhandener Arbeitslosigkeit wird ein Arbeitsplatz nur ungern aufgegeben. 3. L o h n u n d

Arbeitseinkommen

Die zahlreichen Lohnformen sind hier nicht darzustellen. Wichtig ist die Unterscheidung von Zeitlohn und Werklohn („Akkordlohn") je danach, ob geleistete Arbeitszeit oder das Arbeitsergebnis (in physischen Größen gemessen) Bemessungsgrundlage ist. Der Zeitlohn ist im ganzen die vorherrschende Form. — Beide Systeme können durch 3·

36

Arbeit und Lohn

P r ä m i e n s y s t e m e verschiedener A r t ( „ W e r k z e i t l o h n " ) m i t einander v e r b u n d e n sein. — Z u den „ G r u n d l ö h n e n " k o m m e n g e g e b e n e n f a l l s Zuschläge verschiedener A r t h i n z u , w i e f ü r Ü b e r s t u n d e n , N a c h t a r b e i t , Schmutz- u n d G e f a h renzulagen, Dienstalterszuschläge u. a., ferner F o r m e n der B e t e i l i g u n g der Arbeiter a m U m s a t z oder G e w i n n . N e b e n d e m L o h n rechnet m a n z u m „ A r b e i t s e i n k o m m e n " : a) Gesetzliche oder freiwillige Sozialleistungen wie Altersversorgung, K r a n k e n - und Invaliditätsversorgung, Beihilfen f ü r Erholung, Fortbildung etc.; b) besondere mit dem Arbeitsplatz verbundene Vorteile wie Kündigungsschutz, gewährleistete Aufstiegsmöglichkeiten. c) Als „psychisches Einkommen" werden nicht-materielle Faktoren bezeichnet, die bei der individuellen Bevorzugung bestimmter Beschäftigungsverhältnisse eine Rolle spielen, wie Befriedigung an der A r t der Tätigkeit (etwa Selbständigkeit), Einflüsse des „Betriebsklimas", „Prestigewert" der Beschäftigung oder des Arbeitsplatzes und ähnliches. Bei Berücksichtigung der L ö h n e als K o s t e n einerseits, als E i n k o m m e n andererseits ergeben sich u. a. f o l g e n d e Beziehungen : a) Wegen der Sozialleistungen etc. bemessen die N o m i n a l löhne nicht die direkten Kosten f ü r Arbeit, wegen bezahlten U r l a u b s etc. sind die bezahlten Arbeitsstunden nicht gleich den geleisteten Arbeitsstunden. b) Bei unveränderten Lohnsätzen kann sich das Arbeitseinkommen verändern durch Überstunden, Feierschichten etc., ferner durch Aufrücken des Arbeiters in eine höhere Lohngruppe, bei Stücklöhnen durch verändertes Arbeitstempo. c) Die Lohnkosten sind kalkulatorisch mit der Ergiebigkeit („Effizienz") der Arbeitsleistung in Beziehung zu bringen. Ist f ü r eine Zeiteinheit die Lohnhöhe w, die an der P r o d u k t menge gemessene Ergiebigkeit der Arbeitsleistung e, so bleibt der Lohn in bezug auf die Leistung unverändert, wenn w und e sich gleichsinnig und in gleicher Proportion ändern. D a s Verhältnis zwischen Geldlohnsatz und Wert des P r o d u k t s ist der „reale" Lohn in Kostenbetrachtung. Hieraus folgt u. a., d a ß tiefere Geldlöhne in „jungen" Industrieländern nicht notwendig kostenmäßige Überlegenheit des Angebots auf den Weltmärkten bedeuten.

Arbeit als Produktionsfaktor

37

d) Dem entspricht für den Lohn als Einkommen die Beziehung zwischen Geldlohn w und K a u f k r a f t des Geldlohnes, gemessen am Preisniveau der „Lohngüter", also das Verhältnis w : p. Es drückt den „realen" Lohn als Einkommensbegriff aus, der also bei Verbilligung der „Lohngüter" (d. h. der mit Lohneinkommen gekauften Güter) steigt, ohne die Lohnkosten zu erhöhen. e) Steigende Ergiebigkeit der Arbeitsleistung und steigende H ö h e des Reallohnes gingen in der langfristigen Entwicklung zusammen und erklären die bei verkürzter Arbeitszeit gestiegene reale Versorgung der arbeitenden Bevölkerung. Für den Anteil der L o h n e i n k o m m e n am Gesamteink o m m e n ergeben sich u. a. f o l g e n d e Beziehungen: a) Lohnsumme, Durchschnittslohn je Arbeiter und proportionaler Anteil der Lohneinkommen am Gesamteinkommen können sich unterschiedlich entwickeln unter dem Einfluß der Bevölkerungszahl, des Anteils der arbeitenden Bevölkerung an der Gesamtzahl, der Arbeitszeit, der Kapitalausstattung etc. b) Wird das gesamte Lohneinkommen von 1 Arbeitern mit einem Durchschnittslohn w erzielt, ferner das Gesamteinkommen (einschl. Lohneinkommen) von η Einkommensbeziehern mit einem Durchschnittseinkommen y, so ist ^ w der Anteil η -y des Lohneinkommens am Gesamteinkommen. c) Wird das Gesamteinkommen η · y mit Y bezeichnet, so kann 1 · w als Anteil k am Gesamteinkommen ausgedrückt werden: 1 · w = k · Y. Die Veränderung von k kann bedingt sein durch Veränderung aller drei anderen Größen, so daß ζ. B. eine Erhöhung von w durch ein Fallen von 1 oder Y ausgeglichen werden kann (Lohnsenkung oder Arbeitslosigkeit). Innerhalb der Arbeitseinkommen wächst der Anteil der „Gehaltsempfänger" gegen den der „Lohnempfänger", d. h. der relative Anteil der Arbeiterschaft im engeren Sinne n i m m t ab; bei weitergehender Mechanisierung und Automatisierung der P r o d u k t i o n s v o r g ä n s e wird diese T e n d e n z anhalten. Ζ. B. kamen im deutschen W e r k z e u g maschinenbau vor dem Krieg auf 6 Arbeiter 1 Angestellter, jetzt ist das Verhältnis 3 : 1 .

Arbeit und Lohn

38 Einkommen

aus unselbständiger

Deutsche

Jahr

Nettosozialprodukt zu Faktorkosten

1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958*) 1959*"·)

74,5 90,3 102,8 110,6 119,7 137,5 152,1 165,8 176,1 188,6

Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit % des VolksMrd. DM einkommens

44,1 53,4 59,6 65,8 71,9 81,5 91,8 100,5 109,1 116,6

Arbeit

Bundesrepublik

59,1 59,2 57,9 59,5 60,0 59,6 60,4 60,6 61,9 61,8

Bruttolohn- u. Gehaltssumme monatl. je durchschnitt!. Beschäftigten 1950 = 100 DM

243 282 304 322 339 366 395 415 442 463

100 116 125 133 140 151 163 171 182 191

") Vorläufige Ergebnisse " ) Erste vorläufige Ergebnisse

Zusammengestellt nach: Statistisches Jahrbuch f ü r die Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart und Mainz 1960, S. 542 u. 549. a) Der Anteil des Lohneinkommens am Volkseinkommen hat sich auch über längere Zeiträume als relativ gleichbleibend erwiesen: die Aufwärtsbewegung der realen Löhne ist weniger die Wirkung einer Umverteilung des Sozialprodukts als unveränderter Verteilung eines steigenden Sozialprodukts. b) Würde das Arbeitseinkommen der „Selbständigen" einbezogen (Bauern, Handwerker, Kleingewerbetreibende, freie Berufe) und etwa in gleicher H ö h e wie das Arbeitseinkommen von „Unselbständigen" angenommen, so würde der als „Besitzeinkommen" bleibende Teil des Volkseinkommens auf etwa 10 bis 20 °/o fallen. 4.

Arbeitszeit und sonstige Arbeitsverhältnisse

D i e nach dem Lohn wichtigste Arbeitsbedingung, die Arbeitszeit, k a n n in der Regel nicht individuell ausge-

Arbeit als Produktionsfaktor

39

handelt werden, sondern wird wegen der Eingliederung der einzelnen Arbeitsleistungen in die Betriebsorganisation im Rahmen der allgemeinen arbeitsrechtlichen Grundlagen tariflich bzw. durch Betriebsvereinbarungen kollektiv geregelt. — Die Entwicklung zeigt einen deutlichen Trend zur Verkürzung der Arbeitszeit: ein Teil der gestiegenen Produktivität wird statt durch erhöhte Realversorgung durch ein Mehr an Freizeit der Verbesserung der ökonomisch-sozialen Wohlfahrt zugeführt. Eine Verkürzung langer Arbeitszeit wurde erfahrungsgemäß nicht durch entsprechenden Produktionsrückgang erkauft, sondern durch gestiegene Arbeitsintensität und -qualität überproportional aufgewogen. Von einer Arbeitszeit bis zu achtzig und mehr Wochenstunden in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurde teils durch gesetzliche Regelungen, zuerst für Kinder- und Frauenarbeit, teils durch soziale. Reformbewegungen und Durdisetzung gewerkschaftlicher Forderungen eine Verkürzung zunächst auf zehn, seit 1918 in den meisten Industrieländern auf acht tägliche Arbeitsstunden erreicht. Gegenwärtig ist in Westdeutschland durch die Arbeitszeitordnung vom 30. 4. 1938 die Höchstarbeitszeit auf 8 Stunden täglich begrenzt (mit besonderen Ausnahmen), tariflich wird die 45-Stundenwoche mehr und mehr verwirklicht, und die Forderung auf die 40-Stundenwoche mit 5 Arbeitstagen vertreten. — Für Frauenarbeit, Kinderarbeit und Arbeit bestimmter Gewerbearten und Beschäftigungen bestehen zahlreiche besondere Regelungen.

Die Bedeutung des arbeitenden Menschen für die Wirtschaft und der Arbeit für die Gestaltung des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens kommen durch die marktmäßig bemeßbaren Ergebnisse der Arbeitsleistungen nur zu einem kleinen Teil zum Ausdruck. Zwar hat sich die Entwicklung der Industriewirtschaft als wirksamstes Mittel zur Hebung des Lebensstandes der Bevölkerung erwiesen. Die sich damit bildende „Industriegesellschaft" ruft aber zugleich eine Fülle politischer, rechtlicher, sozialer und wirtschaftlicher Gestaltungsprobleme hervor, die in zahlreichen Wissenschaften behandelt werden.

40

Arbeit und Lohn

I m besonderen untersucht, die „Arbeitswissenschaft" die unmittelbaren und mittelbaren Beziehungen des Mensdien zu seiner Arbeit mit dem Ziel optimaler Gestaltung der Arbeitsbedingungen. Allgemein w i r d erstrebt die H e b u n g des individuellen und sozialen „Status" des Arbeiters, dabei im Rahmen der betrieblichen Arbeitsverhältnisse ζ. B. die N u t z u n g und Entwicklung seines persönlichen Leistungsvermögens und -willens und die Schaffung eines angemessenen Betriebsklimas.

Im gesellschaftlichen Rahmen erfolgte namentlich ein umfassender Ausbau aller Formen der sozialen Versicherung auf gesetzlicher und — ergänzend — freiwilliger Basis, zugleich aber die Herausführung des „Proletariats" aus dem diese Klasse konstituierenden Zustand der Eigentumslosigkeit.

§ 2. Lohntheorie 1. A l l g e m e i n e s Die Lohntheorie behandelt den Lohn als einen Preis, der als bestimmende und bestimmte Variable mit anderen Größen des Systems funktional verbunden ist und daher die Anwendung des Gleichgewichtsbegriflfs ermöglicht. In isolierender Betrachtung wird der Gleichgewichtslohn auf einem partiellen Markt abgeleitet; alle einzelnen Löhne ergeben zusammen die „Lohnstruktur" („Lohnrelationen"), deren Gleichgewicht sich aus dem Grad der Interdependenz der Teilmärkte ergibt. In der makroökonomischen Kreislaufbetrachtung wird die Bedeutung der H ö h e der Löhne bzw. des Lohneinkommens f ü r die Bestimmung der gesamten Beschäftigungsmenge und der Größe des Sozialprodukts untersucht, dabei in der Fortentwicklung von der statischen zur dynamischen Betrachtungsweise der Zusammenhang zwischen Lohnveränderungen und Wachstumsvorgängen. Wie die Preistheorie setzt auch die Lohntheorie mit der Voraussetzung vollkommener Wettbewerbsmärkte an und erweitert sie durch die Einbeziehung monopolistischer und monopsonistischer Marktformen. Auch damit sind aber

Lohntheorie

41

die Verhältnisse der Wirklichkeit nicht voll zu erreichen, weil gerade auf d e m Gebiet der L o h n b i l d u n g institutionelle, soziale, rechtliche u n d a n d e r e F a k t o r e n große und wachsende Bedeutung haben. D i e d e d u k t i v e n Ableitungen aus den theoretischen Modellen b e d ü r f e n daher der E r g ä n z u n g durch die i n d u k t i v e B e h a n d l u n g der vielgestaltigen Wirklichkeit. Dies macht aber die T h e o r i e nicht entbehrlich. D e n n selbst w e n n die tatsächliche L o h n b i l d u n g ausschließlich auf exogenen F a k t o r e n beruhte, w ü r d e n die L ö h n e als im System stehende G r ö ß e n a n d e r e G r ö ß e n beeinflussen, was nach A r t , Richtung u n d S t ä r k e auf theoretischer G r u n d l a g e zu untersuchen w ä r e . 2. L o h n t h e o r i e n i m g e s c h i c h t l i c h e n Uberblick I n den L o h n t h e o r i e n der Klassik suchten die „Subsistenzt h e o r i e n " den „natürlichen" Preis der Arbeit aus den realen K o s t e n des Arbeitsangebots abzuleiten: den f ü r die E r h a l t u n g einer A r b e i t e r f a m i l i e nötigen Subsistenzmitteln. Steigt die K a u f k r a f t der G e l d l ö h n e über diesen Existenzbedarf hinaus, so e r h ö h t sich durch V e r m e h r u n g der A r beiterklasse die Angebotsmenge (vgl. Malthus'sches Gesetz, Bd. I, K a p . I, § 2) u n d b r i n g t den L o h n z u m Fallen, im entgegengesetzten Fall v e r m i n d e r t sich das Angebot u n d l ä ß t die L ö h n e wieder auf den S t a n d steigen, der der v o r h a n d e n e n A r b e i t e r z a h l die Fristung des Lebens ermöglicht. D a s Arbeitsangebot ist also zu dem realen L o h n satz, der dem E x i s t e n z m i n i m u m entspricht, langfristig unendlich elastisch. a) D e m läuft die Lehre voran, daß der Lohn das Existenzminimum nicht überschreiten dürfe, um den Arbeitsanreiz auszulösen, „denn wird das D o p p e l t e zugelassen, arbeitet der Arbeiter nur halb so viel w i e er könnte und sonst würde, w a s für die Öffentlichkeit den Verlust der Früchte dieser Menge Arbeit bedeutet." (Sir William Petty, 1623—1687). b) Während die meisten Klassiker (wie Ricardo, Senior) das lohnbestimmende Existenzminimum als durch soziale und kulturelle Einflüsse steigerungsfähig ansahen, vertrat F. Lassalle

42

Arbeit und Lohn

(Offenes Antwortschreiben an das Central-Comité zur Berufung eines Allgemeinen Deutschen Arbeiter-Congresses. 1863) die Bindung an das „gewohnheitsmäßige" Existenzminimum als „ehernes Lohngesetz".

Zu diesen Versuchen, den Lohn und vor allem den Anteil der Arbeiterklasse am Sozialprodukt von der Angebotsseite her zu erklären, traten die Bestimmungen der Nachfrageseite nach Arbeit durch die „Lohnfondstheorien": die Höhe der Nachfrage ist bestimmt und begrenzt durch den Bestand an Mitteln, die zur Subsistenz der Arbeiter zur Verfügung stehen, bzw. ihnen als „Vorschuß " auf ihr Produkt ausgezahlt werden können. Steht der Durchschnittslohn höher, als das Verhältnis zwischen Arbeiterzahl und Lohnfonds zuläßt, so muß der Lohn fallen. So sei Kapitalakkumulation, verstanden als Steigerung des Lohnfonds, in stärkerem Maße als die Arbeiterzahl zunimmt, die einzige Möglichkeit zur nachhaltigen Hebung der Löhne. a) Daher ist nach J . St. Mill die Nachfrage nach Gütern nicht gleichbedeutend mit Nachfrage nach Arbeit. „Die Nachfrage nach Gütern bestimmt, in welchem besonderen Zweig der Produktion die Arbeit und das Kapital eingesetzt werden sollen, sie bestimmt die Richtung der Arbeit, aber nicht das Mehr oder Weniger der Arbeit selbst oder der Bezahlung der Arbeit. Diese hängt ab von der Menge des Kapitals oder anderer Fonds, die direkt der Versorgung und Entschädigung der Arbeit gewidmet sind." ( J . St. Mill, Principles of Political Economy. 1848. Ed. Ashley, S. 79.) bl D i e Vertreter dieser Lehre (wie Turgot, James Mill, Senior, McCulloch) bestimmten den Lohnfonds unterschiedlich: als reales Anlagekapital, als Bestand an Unterhaltsmitteln für die Arbeiterschaft bzw. entsprechende Geldsumme, als „variables K a p i t a l " (Marx). Regelmäßig galt aber der Lohnfonds als eine durch Sparen (bzw. Gewinn) gebildete Bestandsgröße.

Die „Ausbeutungstheorien" bezeichnen die menschliche Arbeit als allein wertschaffend, so daß alle Anteile von Nicht-Arbeitern am Produktwert wie Zinsen, Renten, Profit das Recht der Arbeiter auf den „vollen Arbeitsertrag" verletzen. Eine solche Ausbeutung der Arbeiter

Lohntheorie

43

durch die Eigentümer der sachlichen Produktionsmittel, an welche die Arbeiter ihre Arbeitskraft verkaufen müssen, sei das Ergebnis der rechtlichen Regelung des Eigentums und könne daher nur durch Beseitigung des Privateigentums an den Produktionsmitteln abgeschafft werden. Hauptvertreter dieser Lehre (neben Karl Rodbertus) ist Karl Marx. Nach ihm ist der „natürliche Preis" der Arbeit gleich ihren Reproduktionskosten, bestimmt durch die Kosten des Lebensunterhalts. Die menschliche Arbeit hat die Fähigkeit der Erzeugung von „Mehrwert", d. h. eine eintägige Arbeit erzeugt mehr an Wert als die Unterhaltskosten für diesen Tag für den Arbeiter und seine Familie. Der Kapitalist verkauft das Produkt des Arbeiters gemäß den Preisbildungsgesetzen zum Wert der gesamten („gesellschaftlich notwendigen") Arbeitszeit und behält den Mehrwert (d. h. den Uberschuß über den durch die Lebenshaltungskosten bestimmten Lohn) als seinen ' Profit. Diesen verwendet er zur Kapitalakkumulation mit der Folge, daß immer mehr Arbeiter durch Maschinen freigesetzt werden und die „industrielle Reservearmee" bilden, deren Druck die Löhne hindert, sich dem Wert des Produkts der Arbeit anzupassen.

Durch die Wendung der allgemeinen Wert- und Preistheorie zur subjektivistischen Wertlehre und Marginalanalyse wurde die schon vorher (v. Thünen, v. Hermann) vorgenommene Verbindung der Lohnhöhe mit der Ergiebigkeit der Arbeit in deduktiv-abstrahierender Form vollzogen: bei Gewinnmaximierung als Ziel der Unternehmer wird die nachgefragte Menge nach Arbeitsleistungen wie nach allen Faktoren bestimmt durch den Ausgleich zwischen Lohn (bzw. Grenzkosten der Arbeit) und Wert des Grenzprodukts (bzw. Grenzertrag). Wird so die Höhe und Verteilung der Nachfrage nach Arbeit bei gegebenem Lohn, bzw. die Höhe des Lohnes bei gegebener Angebotsmenge abgeleitet, so ist es schwieriger, das gleiche Prinzip auch für die Bestimmung der Angebotsmenge zu verwenden. Das kann geschehen durch die Annahme, daß der Arbeiter als Anbieter von Arbeitsleistungen seinen Nutzen maximiert, indem er den Nutzenzuwachs durch das Entgelt für seine Grenzleistung ausgleicht mit dem „Grenz-

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Arbeit und Lohn

leid" der Arbeit (Gossen, Jevons) bzw. dem N u t z e n entgang durch verringerte Freizeit. Diese Form der Marginalanalyse ist durch die Einbeziehung der unvollkommenen Märkte erweitert worden, sie wird zunehmend ergänzt und teilweise ersetzt durch die bei der Lohnbildung besonders zu berücksichtigenden institutionellen Faktoren: Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände als Vertragskontrahenten. 3. Ν a c h f r a g e η a c h A r b e i t a u f vollkommenen Märkten Die Nachfragemenge nach Arbeit f ü r eine Unternehmung und f ü r partielle Märkte wird aus den oben (Kap. I, § 2) entwickelten Prinzipien abgeleitet. Fragt der Unternehmer auf einem vollkommenen Arbeitsmarkt nach und setzt er sein P r o d u k t auf einem vollkommenen Absatzmarkt ab, so erreicht er Gewinnmaximierung, wenn — bei gegebener Menge der übrigen Produktionsfaktoren — der (für ihn gegebene) Lohn f ü r die Arbeitseinheit gleich dem Wert des Grenzprodukts (bei gegebenem Preis f ü r die Produkteinheit) ist. a) Beispiel: Bei gegebener Bodenfläche und Kapitalausstattung und gegebener Technik sei bei Einsatz von η Arbeitseinheiten je Zeiteinheit das G r e n z p r o d u k t 1 dz Getreide. D a n n ist im Gleichgewicht der Reallohn f ü r jede Arbeitseinheit 1 dz Getreide, bzw. bei diesem Lohn werden η Arbeitseinheiten eingesetzt. Fügt die η + Ite Arbeitseinheit dem Gesamtprodukt in der Zeiteinheit ein G r e n z p r o d u k t von 0,9 dz hinzu, so wird diese Einheit eingesetzt, wenn entweder bei gleichem Produktpreis der Geldlohn auf den realen Wert von 0,9 dz fällt, oder bei gleichem Geldlohn der Produktpreis so steigt, d a ß 0,9 dz den gleichen Erlös bringen wie vorher 1 dz. b) Die Erträge sind Nettoerträge. D a s bedeutet: Kosten f ü r andere A u f w e n d u n g e n , die mit der Veränderung der Arbeitseinsatzmenge verbunden sind, müssen bei Bestimmung des Wertes des G r e n z p r o d u k t s der Arbeit abgerechnet werden (ζ. B. Saatgut, Betriebsstoffe etc.). — K a n n eine Arbeitseinheit nur

Lohntheorie

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in konstanter Proportion mit Mengen eines anderen Faktors eingesetzt werden (ζ. B. Arbeitsleistung plus Traktorleistung je Stunde), so ist die Kombination als einheitlicher Faktor zu behandeln. c) Bei Arbeitsleistungen, deren Einsatz sich nicht in physischen Mengen eines Produktes niederschlägt (ζ. B. Überwachung), ist die Grenzeinheit diejenige, deren Einstellung an Kosten für andere Faktoren spart, was sie selbst kostet. Die Elastizität der Nachfrage nach Arbeitsleistungen in bezug auf den Lohn ist die relative Veränderung der nachgefragten Menge q im Verhältnis zur relativen Veränderung des Lohnes 1: dq dl « n - f - ' - r Für die Lohnsumme (gesamter Lohnaufwand) sich hieraus (vgl. Bd. II, Kap. III, § 2, Ziff. 4): Lohn steigend fallend

ergibt

Veränderung der Lohnsumme bei Elastizität > 1 =1 < 1

+

a) Bei gegebener Produktionstechnik ist die Elastizität der Nachfrage nach Arbeitsleistungen wesentlich abhängig 1. vom Grad, in dem das Grenzprodukt der Arbeit sidi bei Änderung der Einsatzmenge ändert, 2. von der Elastizität der Nachfrage nach den Produkten der Arbeit (Produktmenge) unter Berücksichtigung des Anteils der Arbeit an den Gesamtkosten (Expansions- und Kontraktionseffekt), 3. von der Größe der Substitutionsbeziehungen zwischen Arbeit und den übrigen mitwirkenden Faktoren (Substitutionseffekt, vgl. Bd. II, Kap. V, § 1), 4. vom Grad der „Offenheit" des Marktes, d. h. einer Änderung der Zahl der Unternehmungen unter dem Einfluß von Lohnänderungen („Industrieeffekt"). b) Wegen der zeitbeanspruchenden Anpassung an veränderte Löhne ist die Elastizität langfristig größer als kurzfristig.

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Arbeit und Lohn

Bei gegebenem Lohn und zu diesem Lohn gegebener Angebotsmenge an Arbeit auf einem partiellen Markt verteilen sidi die Arbeitsleistungen so auf alle auf diesem Markt nachfragenden Unternehmungen, daß überall der Wert des Grenzprodukts dem Lohn gleich ist. Es seien 12 Arbeitseinheiten vorhanden, die sich auf drei Betriebe unterschiedlicher Produktivität verteilen: Betrieb II

Betrieb I

Arbeitseinheiten je Betrieb

Gesamtprodukt

Grenzprodukt

1 2 3 4 5

30 55 75 90 100

25 20 15 10

Gesamtprodukt

Grenzprodukt

25 45 60 70

20 15 10

Betrieb III Gesamtprodukt

Grenzprodukt

20 35 45

15 10

Bei Einsatz von 5 Arbeitseinheiten in I, 4 in II und 3 in III ist überall der Wert des Grenzprodukts 10.

Gleichgewicht auf dem partiellen Arbeitsmarkt besteht, wenn zum geltenden Lohn nachgefragte und angebotene Menge an Arbeitsleistungen gleich sind, und in allen Betrieben der Lohn gleich dem Wert des Grenzprodukts ist. Besteht kein Gleichgewicht, so erfolgt Lohnänderung, damit Änderung der angebotenen und nachgefragten Menge von Arbeitsleistungen ; ζ. B. ermöglicht Lohnfall bei Angebotsüberschuß steigende Nachfrage, weil zum tieferen Lohn ein tieferer Wert des Grenzprodukts realisiert werden kann.

Demnach verläuft die Nachfragekurve nach Arbeitsleistungen auf einem partiellen Markt nach redits fallend, d. h. die Nachfragemenge ist bei tieferem Lohn größer als bei höherem. 4. N a c h f r a g e n a c h A r b e i t bei u n v o l l k o m m e n e n Absatzmärkten Setzt das Unternehmen seine Produkte auf einem unvollkommenen (monopolistischen) Markt ab, so erzielt es

Lohntheorie

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das Gewinnmaximum bei Ausgleich des Arbeitslohnes mit dem Grenzerlös, der geringer ist als der Wert des Grenzprodukts; die Nachfrage nach Arbeitsleistungen ist daher kleiner. „ Z u jedem gegebenen Lohnsatz w ü r d e eine Industrie mehr Arbeiter beschäftigen, wenn sie aus wettbewerbenden Firmen bestünde, als wenn sie ein Monopol darstellt. Im ersteren Fall würde der Arbeitseinsatz vermehrt bis zu dem P u n k t , an dem der Wert des Grenzprodukts dem Lohn gleich ist. I m letzteren Fall wird er nur vermehrt bis zu dem P u n k t , an dem der zusätzliche Erlös aus dem vermehrten Ausstoß, das ist der Erlös aus dem Mehrausstoß vermindert um die Reduktion der Erlöse aus dem bisherigen Ausstoß (nämlich: durch Senkung des Preises f ü r die Produkteinheit), dem Zuwachs an Lohnkosten gleich ist." (F. Benham, Economics. 4. Aufl. London 1948, S. 276177.)

Zur Vereinfachung der Darstellung (Abb. 6) ist angenommen, d a ß Produktions- und Absatzkosten nur Lohnkosten f ü r homogene Arbeitseinheiten sind, und d a ß das physische Grenzprodukt der Arbeit konstant ist, sich also proportional zur Einsatzmenge verändert. D a aber der Preis je Produkteinheit bei größerem Absatz tiefer ist als bei kleinerem (fallende D E - K u r v e ) , nimmt der Grenzerlös GE ab und wird schließlich negativ (vgl.

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Arbeit und Lohn

Bd. I I , K a p . V I I , § 2). D a der gleichbleibende Lohn je Arbeitseinheit O L die Grenzkosten bestimmt, wächst der Gewinn bei Ausdehnung der Arbeitseinsatzmenge und damit des P r o d u k t absatzes bis zum Schnittpunkt Β der Lohnkurve LL und der Grenzerlöskurve GE, von da an fällt er. O A ist also die gewählte Beschäftigungsmenge, OABL die gesamte Lohnsumme (hier gleich Gesamtkosten), A P der Preis je Produkteinheit, O A · A P der Gesamterlös, LB · BP der Reingewinn. Verändert sich die Lohnhöhe, so verändert sich die N a d i frage des Unternehmens nach Arbeitsleistungen gemäß dem Verlauf der G E - K u r v e . Je geringer die E l a s t i z i t ä t der N a c h f r a g e nach d e m P r o d u k t , u m s o größer ist cet. par. die D i f f e r e n z zwischen W e r t d e s G r e n z p r o d u k t s der A r b e i t u n d L o h n ( „ A m o r o s o - R o b i n s o n - R e l a t i o n " , vgl. Bd. II, K a p . V I I , § 2, Ziff. 2). D a der A r b e i t s l o h n O L tiefer ist als der "Wert des G r e n z p r o d u k t s A P , ist für diese Situation der Ausdruck „monopolistische A u s b e u t u n g " der Arbeiter in b e z u g auf ihren L o h n v e r w e n d e t w o r d e n . a) „Löhne können an Stellen oder in Beschäftigungen unfair sein, weil Arbeiter ausgebeutet werden in dem Sinne, d a ß ihnen weniger gezahlt wird als der Wert, den ihr N e t t o - G r e n z p r o dukt f ü r die sie beschäftigende Unternehmung hat." (A. C. Pigou. Economics of Welfare. 4. Aufl. London 1952, S. 551.) — In der Abbildung w ü r d e eine Ausweitung der Beschäftigungsmenge bis O C den Wert des Grenzprodukts C D dem P r o d u k t preis gleich machen und diesen „Gewinn" zum Verschwinden bringen. Dagegen w ü r d e bei einer Beschäftigung O A eine Lohnerhöhung auf den Wert des G r e n z p r o d u k t s A P nicht möglich sein, wenn der Marktlohn O L ist. Geschieht diese Erhöhung, so ist BP ein „Rentenanteil" am Lohn, d. h. der Unternehmer gibt seinen Gewinn freiwillig an die von ihm beschäftigten Arbeiter ab, die damit einen höheren a l i den M a r k t l o h n erzielen. b) Z u beaditen ist aber, d a ß monopolistischer Absatz nicht gleichbedeutend ist mit Gewinnsituation (vgl. Bd. II, K a p . V I I , § 2, Ziff. 3). Eine gewinnlose Situation läge vor, wenn eine Stückkostenkurve den P u n k t Ρ der D E - K u r v e tangential be-

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Lohntheorie

rührt (was hier nicht darzustellen ist, da nur Lohnkosten angenommen sind). c) Von „Ausbeutung" der Abnehmer kann gesprochen werden, wenn damit gemeint ist, daß weniger Absatz zu höherem Stückpreis durchgeführt wird als bei vollkommener Konkurrenz auf dem Absatzmarkt.

5. N a c h f r a g e n a c h A r b e i t b e i u n v o l l kommenen Beschaffungsmärkten ( m ο η o ρ so η i st i sch e N a c h f r a g e ) Ist der Marktlohn für die nachfragende Unternehmung keine gegebene Größe, sondern verändert er sich unter dem Einfluß ihrer eigenen Nachfrage, so liegt monopsonistische Nachfrage vor (vgl. Bd. II, Kap. VII, § 2, Ziff. 5). Ist der zu gewährende Lohn bei größerer Beschäftigungsmenge höher als bei kleinerer, so sind die GrenzDE,GE,L GK.

L L'

DE

L

Absatzmenge,

O

A E

\ G E

Abb. 7 i

Paulsen, Allg. Volkswirtschaftslehre III

Arbeitsmenge

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Arbeit und Lohn

kosten für Arbeit nicht mehr gleich dem Lohn, sondern höher als der Lohn des Grenzarbeiters. Gewinnmaximierung fordert, daß die Beschäftigungsmenge gewählt wird, bei der der Wert des Grenzprodukts (bzw. der Grenzerlös) gleich den Grenzkosten der Arbeit ist. Die Abb. 7 ist in gleicher Weise vereinfacht wie Abb. 6. Der Produktabsatz erfolgt auf einem monopolistischen Absatzmarkt, die Beschaffung von Arbeitsleistungen auf einem monopsonistischen Beschaffungsmarkt. Schnittpunkt der Grenzerlösund der Grenzkostenkurve für Arbeit (die als einziger Produkttionsfaktor angenommen ist) ist B. Zum Lohn A C werden OA Arbeitseinheiten beschäftigt, der Produktpreis ist AP.

Wird in der Ungleichheit von Lohn und Grenzwert des Produkts der Sachverhalt einer „Ausbeutung" gesehen, so ergibt sich (durch Vergleich mit Abb. 6), daß um den Teil, um den der Lohn tiefer ist als der Grenzerlös (BC), zur „monopolistischen" (BP) eine „monopsonistische" Ausbeutung hinzukommt. Sie wäre beseitigt durch eine Ausdehnung der Einsatzmenge bis OE (mit Lohn ED und Produktpreis EF). Die individuelle Hebung des Lohnes auf AB ließe in der Unternehmung einen Rentenanteil des Lohnes in Höhe von CB entstehen. Dagegen würde bei einer allgemeinen Festsetzung des Lohnes auf AB die Einsatzmenge O A bleiben. Würde als Lohn A C gesetzt, so würden Einsatzmenge und Produktmenge vergrößert werden (Schnittpunkt H der Kurve L'L' mit GE).

6. A r b e i t s a n g e b o t auf p a r t i e l l e n A r b e i t s m ä r k t e n Werden Arbeitsleistungen auf einem vollkommener» Markt nachgefragt, so ist zwar für die einzelne Unternehmung der Lohn gegeben und von ihrer individuellen Nachfragemenge unabhängig, d. h. die Unternehmung verhält sich als „ Mengen an passer", aber die gesamte Nachfragemenge aller Unternehmungen ist abhängig von der Lohnhöhe, und der Lohn ändert sich bei veränderter Nachfragemenge (vgl. Bd. II, Kap. V, § 3, Ziff. 4). Bei gegebener Angebotsmenge auf diesem Markt muß daher

Lohntheorie

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in der Gleichgewichtslage die zu diesem Lohn angebotene Menge an Arbeitsleistungen der zu diesem Lohn nachgefragten Menge gleich sein. Ist die Angebotsmenge völlig unelastisch, so wird durch die lohnabhängige Nachfragemenge der Lohn bestimmt, zu dem diese Angebotsmenge beschäftigt wird. I

\\ \\ \\ Ν

A

A Κ

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Κ

/

^

\

Α

\ \ Ν \ Α"

O

Arbeitsmenge Abb. 8

Die Angebotsmenge ist O A (Abb. 8), da sie lohnunabhängig ist, stellt A A die Angebotskurve dar. Der Schnittpunkt Ρ mit der Nachfragekurve N N bestimmt den Gleichgewichtslohn O L .

Eine Veränderung der Angebotsmenge kann zunächst erfolgen, weil das Arbeitsangebot zwischen den einzelnen Märkten beweglich ist. Bei gegebener Lohnhöhe auf anderen Märkten wird dann das Angebot auf dem einzelnen Markt lohnabhängig sein, und zwar mit höherem Lohn steigend (ζ. B. Angebotskurve A'A' in Abb. 8). 4·

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Arbeit und Lohn

Die Elastizität des Angebots w i r d u. a. abhängen v o m G r a d der Spezialisierung der angebotenen Arbeit; ist diese immer schwieriger zu beschaffen, so wird die K u r v e im oberen Verlauf unelastischer werden. Ferner k a n n die A n g e b o t s m e n g e verändert w e r d e n , ind e m die bereits Beschäftigten ihre Leistungsmenge v e r ändern oder bisher nicht Beschäftigte A r b e i t a u f n e h m e n . D e r Einfluß auf die A n g e b o t s k u r v e ist nicht eindeutig bestimmbar, jedenfalls k a n n aber die A n g e b o t s k u r v e , s o w e i t sie v o n diesen V e r ä n d e r u n g e n abhängt, nicht m o n o t o n nach rechts steigen. Zunächst können die bereits Beschäftigten ihre Leistungsmenge nicht unbegrenzt erhöhen, wenn der Lohn steigt. Es können aber auch durch Lohnerhöhungen nicht unbegrenzt bisher Nichtbeschäftigte zur Arbeit veranlaßt werden. Abgesehen von ihrer Eignung und Ausbildung ist vielmehr anzunehmen, d a ß von einer bestimmten Lohnhöhe ab das Angebot unelastisch wird und sogar fällt, weil der Anreiz zu weiterer Erhöhung des Arbeitseinkommens bei bereits hohem Einkommen geringer, der Wert der Freizeit größer wird. Im besonderen werden weibliche und jugendliche Familienmitglieder um so eher in der Lage sein, auf Arbeitsverdienst zu verzichten, je höher der Lohn und damit das Arbeitseinkommen der erwachsenen männlichen Familienmitglieder ist. Daher kann die Angebotsmenge von einer bestimmten Lohnhöhe an abnehmen („rückwärts verlaufende Angebotskurve"). Die gleiche Erwägung f ü h r t zu der Annahme, d a ß bei tiefem Lohn die Angebotsmenge wächst, wenn der Lohn weiter fällt, da zur Beschaffung des notwendigen Gesamteinkommens mehr an Arbeitsleistungen erbracht werden muß. Eine solche K u r v e des Arbeitsangebots kann dann etwa wie A " A " verlaufen. I n der I n d i f F e r e n z k u r v e n - D a r s t e l l u n g der A b b . 9 ist auf der Abszisse die S k a l a der a n g e b o t e n e n Arbeitsstunden, auf der O r d i n a t e das L o h n e i n k o m m e n pro T a g ( L o h n pro S t u n d e m a l Arbeitszeit) abgetragen. D i e I n d i f i e r e n z k u r v e n Ii etc. sind die geometrischen O r t e der K o m b i n a t i o n e n v o n Arbeitszeit u n d E i n k o m m e n , die d e m A r beiter seiner N u t z e n s c h ä t z u n g nach gleichen N u t z e n gew ä h r e n . Sie steigen nach oben, d. h. höhere IndifFerenzk u r v e n w e r d e n tieferen v o r g e z o g e n . D i e K u r v e n Ii etc.

Lohntheorie

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pro Tag Abb. 9

stellen die Kombinationen von Arbeitsstunden und Gesamteinkommen dar, wobei Ii die Kurve mit dem tiefsten Stundenlohn ist. Je nach Lohnhöhe wird der Arbeiter den Berührungspunkt der Lohnkurve mit der höchst erreichbaren Indifferenzkurve als sein Optimum wählen. Verbindet man die entsprechenden Berührungspunkte, so ergibt sich die Angebotsmenge an Arbeit im Verhältnis zum Einkommen pro Tag, sie zeigt im Beispiel den rückwärts geneigten Verlauf. — Bei anderer Lage der Indifierenzkurven sind andere Verläufe möglich. 7. L o h n b i l d u n g

als

Marktpreisbildung

Sofern die entwickelten Angebots- und Naohfragebeziehungen in bezug auf homogene Arbeitsleistungen auf einem vollkommenen Markt zu einer freien Bildung des Lohnes führten, würde dieser sich nach den allgemeinen Preisgesetzen als Gleichgewichtslohn durch den Schnittpunkt der Angebots- und Nadifragekurve bestimmen. Bei diesem Lohn, der für alle Marktteilnehmer ein indi-

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Arbeit und Lohn

viduell nicht beeinflußbares Datum wäre, würde jede einzelne Firma jene Menge an Arbeitsleistungen nachfragen, bei der der Wert des Grenzprodukts der Arbeit dem Lohn gleich ist.

Abb. 10 In der Abb. 10 A ist die Lohnbildung auf dem partiellen Markt der betrachteten Arbeitsleistungen als Ergebnis der Gesamtnachfrage N N und des Gesamtangebots A A an Arbeitsleistungen. Abb. 10 Β stellt für den einzelnen Betrieb die zum gegebenen Lohn 10 nadigefragte Menge OR fest durch den Schnittpunkt der Kurve des Werts des Grenzprodukts der Arbeit GPw mit der Lohnlinie lo· Die Skalen auf den Abszissen sind selbstverständlich verschieden, die der Abb. 10 A vielleicht das Hundertfache der A^b. 10 B.

Bei unvollkommenen Märkten verändern sich die Grundlagen der Lohnbildung entsprechend den entwickelten Prinzipien. Gelingt ζ. B. durch eine Kollektivaktion eine Hebung des Lohnes, so würde das cet. par. zu einer Verringerung der Beschäftigungsmenge führen, deren Ausmaß von der Elastizität der Nachfrage nach Arbeitsleistungen in bezug auf den Lohn abhängig ist.

Lohntheorie

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8. L α h η r e 1 a t i ο η e η , partielle Arbeitslosigkeit Die Gleichgewichtslöhne auf voneinander isolierten Arbeitsmärkten werden beeiriflußt durch den Grad der Mobilität der Arbeit zwischen den einzelnen Märkten (vgl. Kap. II, § 1, Ziff. 2). Unter dem Einfluß solcher Verlagerungen ändern sich die Gleichgewichtspreise auf den einzelnen Märkten, und es bildet sich tendenziell ein Gleichgewicht der Lohnrelationen, welches erreicht ist, wenn die Lohnunterschiede zu keinen weiteren Ausgleichsbewegungen zwischen den Märkten führen. D i e Verlagerung erstreckt sich weiter auch auf die Märkte für Boden- und Kapitalleistungen, soweit Substitutionsbeziehungen bestehen. I m Gleichgewicht werden alle Faktoren in der Menge eingesetzt, d a ß die Grenzrate der Substitution jedes Faktors für einen anderen gleich dem umgekehrten Verhältnis der Faktorpreise ist. (Vgl. Bd. II, K a p . V, § 1.)

Die Grenzen der Beweglichkeit führen zu „natürlichen" Lohnunterschieden, in denen die unterschiedliche Schwierigkeit der Arbeit, die Anforderung an Dauer u n d Kosten der Ausbildung, Begabung und Geschicklichkeit etc. zum Ausdruck kommen. H i n z u treten „künstliche" H e m m u n gen des Lohnausgleichs durch Schließung der Märkte gegeneinander wie Sperren, Zulassungsbeschränkungen, Einwanderungsverbote etc. Der praktisch wichtigste Einfluß auf die Bildung der Lohnrelationen geht aus von der Wirkung der Lohnsetzungen auf Märkten, bei denen die Verhandlungsstärke der Marktparteien eine Rolle spielt und die ausgehandelten Löhne f ü r längere Zeit fixiert sind (vgl. unten § 3). Die so gebildeten Lohnrelationen werden dazu führen, daß zwischen den Werten der Grenzprodukte größere Unterschiede bestehen, als es bei freien Lohnbildungen möglich wäre. Weiter bildet sich eine „Meinung" darüber, welche Lohnrelationen als „fair" und „gerecht" gelten, d. h. eine Lohnskala, welche die individuellen Leistungen anders als nach dem Wert ihrer Grenzprodukte bewertet.

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Arbeit und Lohn

Arbeitslosigkeit besteht, wenn zum geltenden Lohn ein Überschuß des Angebots über die Nachfrage nach Arbeitsleistungen vorliegt. Sie bedeutet eine Ungleichgewichtssituation, die unter den Modellbedingungen freier Beweglichkeit des Lohnes und „normaler" Form der Nachfrage- und Angebotsfunktionen durch Ausgleichsbewegungen beseitigt wird. Der Begriff des Gleichgewichtslohnes schließt „unfreiwillige Arbeitslosigkeit" aus. Mit Gleichgewichtslohn vereinbar ist

a) „Fluktuationsarbeitslosigkeit": bei freiem Wechsel des Arbeitsplatzes werden einzelne Arbeiter vorübergehend arbeitslos sein, wenn zwischen der Aufgabe des alten und der Übernahme des neuen Arbeitsplatzes Zeit vergeht; b) „Friktionsarbeitslosigkeit" : die Anpassungsvorgänge an Änderungen der Lohnhöhe beanspruchen Zeit; c) „Saisonarbeitslosigkeit", d. h. „normale" Beschäftigungsschwankungen unter dem Einfluß der Jahreszeiten und sozialer Gepflogenheiten (Feste, Reisezeiten etc.).

Partielle, d. h. auf einzelnen Märkten vorliegende Arbeitslosigkeit wird außer durch Veränderungen auf diesen Märkten auch durch Ausgleichsbewegungen mit anderen Märkten im Sinne der Herbeiführung des Gleichgewichts der Lohnrelationen beseitigt, wobei es sich aber um langfristige Vorgänge handeln kann (ζ. B. im Falle von „Notstandsgebieten" mit Geschäftszweigen, die strukturell einem Schrumpfungsprozeß ausgesetzt sind). Solche Umsetzungsvorgänge sind auch in einer vollbeschäftigten Wirtschaft unvermeidlich, weil sich in der wirtschaftlichen Entwicklung Veränderungen in den Produktions- und Nachfrageverhältnissen vollziehen. Die theoretisch abzuleitenden Ausgleichsvorgänge sind praktisch gehemmt, weil eine Senkung der Geldlöhne in der Regel nicht erreicht werden kann, so daß sich die Lohnrelationen nur verändern können im Grad und der Reihenfolge der Aufwärtsbewegung der einzelnen Löhne. Aber auch dies wird durch die Art der kollektiven Lohnbildung stark beeinflußt (vgl. § 3).

Allgemeine Arbeitslosigkeit („konjunkturelle Arbeitslosigkeit") liegt vor, wenn viele oder alle partiellen

Prinzipien kollektiver Lohnbildung

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Märkte unfreiwillige Arbeitslosigkeit aufweisen, so daß das Problem des Ausgleichs nicht mehr in der Anpassung der Produktionsrichtung an geänderte Nachfragerichtungen besteht, sondern die Erscheinung einer nicht ausreichenden Gesamtnachfrage nach Produkten und damit Produktionsfaktoren auftritt (vgl. § 4).

§ 3. Prinzipien kollektiver Lohnbildung 1. O r g a η i s i e r t e A r b e i t s m ä r k t e , Tarifverträge Die Arbeitsverhältnisse werden in der gegenwärtigen Wirtschaft zwar durch individuelle Verträge abgeschlossen, jedoch ist der Inhalt dieser Verträge durch arbeitsrechtliche Regelungen, außerdem aber durch T a r i f v e r träge festgelegt, die zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden (evtl. audi einzelnen Unternehmungen) als Vertragspartnern vereinbart und f ü r die Beteiligten verbindlich („unabdingbar") sind (Tarifvertragsgesetz v. 9. 4. 1949). Die so bestimmte H ö h e der Löhne und Gehälter gilt auch f ü r die Erstfestsetzung der H ö h e der Sozialrenten (Gesetze zur Neuregelung des Rechts der Rentenversicherung der Arbeiter bzw. der Angestellten v. 23. 2. 1957). Die Tarifverträge regeln vor allem: die Lohnsätze einschließlich Lohnzuschlägen, Minimumgarantien u. ä.; die sonstigen Arbeitsbedingungen wie Arbeitszeit, Urlaub, Beschwerdeverfahren u. ä.; die Dauer des Vertrages; die Behandlung von Streitfällen aus den Verträgen (Schiedsgerichts- und Schlichtungsverfahren). a) D i e Tarifverträge gelten zunächst für die Verbandsmitglieder, doch kann behördlich eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung erfolgen, um einen Wettbewerb auf Kosten der Lohnund Arbeitsbedingungen auszuschließen. b) Einzelarbeitsverträge und Betriebsvereinbarungen können v o n den Tarifverträgen abweichen, soweit die Bestimmungen für die Arbeitnehmer günstiger sind.

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Arbeit und Lohn

c) Für die Vertragsdauer haben die Vertragspartner die Pflicht, auf Arbeitskämpfe (Streiks und Aussperrungen) zu verzichten und auf tarifmäßiges Verhalten der Verbandsmitglieder hinzuwirken.

Die Zusammenfassung des Arbeitsangebots durch die Gewerkschaften wird als notwendiger Ausgleich für die Marktunterlegenheit des einzelnen Arbeiters anerkannt: der einzelne Arbeiter ist stärker auf die Erlangung eines Arbeitsplatzes angewiesen, als der einzelne Arbeitgeber auf einen bestimmten einzelnen Arbeiter. Das Recht zur Bildung von Vereinigungen zur Förderung der besonderen Wirtschaftsinteressen („Koalitionsfreiheit"), die Stellung solcher Vereinigungen in der Rechtsordnung und im besonderen, für die Gestaltung der Arbeitsbedingungen einschl. des Streikredits werden durch das „Koalitionsredit" als Teil des Arbeitsrechts geregelt. „Der gewerkschaftliche Zusammenschluß der Arbeiter hat die Markt- und Machtunterlegenheit des Arbeitsangebots in zunehmendem Maße beseitigt und damit die zerstörenden sozialen Prozesse der Ausbeutung und Unterdrückung auf dieser Ebene in erheblichem Umfang reduziert oder aufgehoben. Der damit verbundene Stabilisierungswert der Gewerkschaften für die geregelte Austragungsweise gesellschaftlicher Konflikte macht sie als Institutionen im Lohnarbeitsverhältnis unentbehrlich." (E. Arndt, Theoretische Grundlagen der Lohnpolitik. Tübingen 1957, S. 41.)

Gefahren aus der Institutionalisierung der entgegengesetzten Interessen auf den Arbeitsmärkten können sich ergeben aus der Entwicklung eines Kollektivegoismus, der das Kampf verhalten zur Dauersache macht, sowie aus der Ausnutzung von Machtpositionen zur Durchsetzung von Gruppeninteressen, die gesamtwirtschaftlich nachteilig sind. 2. L o h n b i l d u n g d u r c h Verhandlungen Vollzieht sich ein Preisbildungsvorgang durch Verhandlungen zwischen Vertragspartnern, die das gesamte Angebot bzw. die gesamte Nachfrage zusammenfassen (beider-

Prinzipien kollektiver Lohnbildung

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seitiges Monopol), so ist der sich bildende Preis durch die theoretische Analyse nicht eindeutig bestimmbar, da das Verhandlungsergebnis außer durch ökonomische Größen (endogene Größen des Systems) durch die Stärke der beiderseitigen Positionen und durch die Verhandlungstaktik beeinflußt wird. Bei der Lohnbildung durch Kollektivvertrag kommt hinzu, daß mindestens f ü r die Gewerkschaft das angestrebte „Maximum" nicht eindeutig bestimmbar ist (vgl. Ziff. 3). Der Bereich, innerhalb dessen es zu einer Einigung kommen kann, ist begrenzt durch den Höchst- bzw. Mindestlohn, bei dessen Überschreitung bzw. Unerreichbarkeit eine der Parteien die Kosten und das Risiko eines Arbeitskampfes dem Vertragsabschluß vorzieht. Diese Grenzen sind theoretisch unbestimmbar; sie hängen ζ. B. f ü r die Gewerkschaft ab vom Bestehen eines „Streikfonds", von der H ö h e der Arbeitslosenversicherung etc., f ü r die Arbeitgeberverbände von der Möglichkeit, erhöhte Lohnkosten auf den Produktpreis weiterwälzen zu können, der Preiselastizität der Nachfrage etc. D i e Zulässigkeit v o n Streiks und Aussperrungen als K a m p f mittel kann grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden, da sonst die Freiheit des Vertragsabschlusses aufgehoben wäre.

D a diese Grenzen und damit der Grad der Konzessionsbereitschaft jeder Partei der anderen nicht bekannt ist, wird jede Partei versuchen, durch die Art der Verhandlungsführung die Erwartungsbildung und die Konzessionsbereitschaft der anderen Partei zu beeinflussen, ebenso die H a l t u n g der eigenen Mitglieder und die öffentliche Meinung. 3. V e r h a n d l u n g s z i e l e Die Erfassung der Vorgänge kollektiver Lohnbildung durch analytische Modelle ist um so schwieriger, als auch das Modell einer Preisbildung f ü r ein Gut bei beiderseitigem Monopol nicht ohne weiteres analog anwendbar ist: die Gewerkschaften verkaufen nicht „Arbeit", sondern

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Arbeit und Lohn

v e r t r e t e n d i e i n d i v i d u e l l e n u n d s o z i a l e n Interessen ihrer M i t g l i e d e r im weitesten Sinne. D i e L o h n h ö h e im besonderen k ö n n e n sie w e d e r durch P r o d u k t i o n noch durch L a g e r b i l d u n g in der A n g e b o t s m e n g e regulieren, u n d es k a n n k e i n eindeutiges „ M a x i m u m " g e n a n n t w e r d e n (wie e t w a „höchstmöglicher G e w i n n " f ü r d a s unternehmerische V e r h a l t e n ) , welches durch die L o h n h ö h e erstrebt w i r d . Die möglichen Ziele wie höchstmöglicher Lohnsatz — höchstmögliche gesamte Lohnsumme — höchstmögliche Beschäftigungsmenge fallen nicht zusammen.

Wenn D D eine Nachfragekurve nach Arbeitsleistungen abhängig von der Lohnhöhe ist (Abb. 11), so ist Z Z die dazu gehörige Zuwachskurve zur gesamten Lohnsumme. Bei einem Lohn O C wäre daher die Gesamtsumme der ausgezahlten Löhne ( = O A B C ) ein Maximum. N u r wenn die Angebotskurve S S durch Β geht, fällt der Gleichgewichtslohn, bei dem kein Angebotsüberschuß besteht, mit der höchsterreichbaren Lohnsumme zusammen. Wird der Lohnsatz höher als O C , so verringern sich Lohnsumme und Beschäftigungsmenge.

Prinzipien kollektiver Lohnbildung

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In den Verhandlungen haben aber die Gewerkschaften keinen völlig neuen Lohn zu finden, sondern sie gehen von den bestehenden Löhnen aus und werden versuchen, jedenfalls Lohnsenkungen zu verhindern, in aller Regel aber Lohnerhöhungen und allgemeine Verbesserungen der Arbeitsbedingungen zu erreichen, regelmäßig mit der Unterstellung, daß die Nachfrage nach Arbeit im fraglichen Bereich der Lohnbildung unelastisch ist, so daß Lohnerhöhungen nicht zu einem Beschäftigungsrückgang führen. Eine Bindung ihrer Lohnforderung an die Ertragslage der Unternehmungen wird von den Gewerkschaften abgelehnt a) unter Hinweis auf mögliche Kürzungen des Gewinns bzw. auf produktive Verbesserungen (nicht aber auf mögliche Erhöhung der Produktpreise), b) mit der Forderung der Sicherung und Erhöhung des Standards der Lebenshaltung und des Lohnanteils am Sozialprodukt, c) im Anschluß an die Lohnentwicklung in anderen Bereichen mit der Forderung der Erhaltung angemessener Lohnrelationen. Von der Seite der Unternehmer werden manche Argumente früherer Zeiten — wie der volkswirtschaftlichen Erwünschtheit möglichst tiefer Löhne zwecks geringer Produktionskosten oder der Bildung eines „natürlichen" Lohnes — nicht mehr vertreten, vielmehr wird die soziale und die wirtschaftliche Berechtigung der Forderung anerkannt, durch die Höhe der Arbeitseinkommen sowohl den sozial gerechten Anteil der Arbeiter am Sozialprodukt zu verwirklichen wie durch die Höhe der Verbrauchernachfrage die Basis für Höhe und Wachstum der Produktion zu sichern. Gefordert wird aber bei der Bildung der Löhne die Berücksichtigung der Ertragslage, damit der Auswirkungen der Löhne auf Produktpreise und Beschäftigungsmenge, auf die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Ausland, auf die Gewinnquote namentlich auch zur Sicherung einer ausreichenden Q u o t e für Kapitalbildung etc.

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Arbeit und Lohn

Soweit die bisherigen Erfahrungen eine Urteilsbildung zulassen, scheinen sie darauf hinzuweisen, daß kollektive Lohnbildungen zumindest langfristig die Bindung der Lohnhöhe an die Produktivität der Arbeit (bzw. an den Wert des Grenzprodukts) nicht aufgehoben haben, so daß möglicherweise die Bedeutung der Gewerkschaften für die Verbesserung und Sicherung des sozialen Status der Arbeiter größer gewesen ist als für die Erreichung einer realen Lohnhöhe, die sonst nicht erreicht worden wäre. Die langfristige Tendenz der Lohngestaltung gemäß dem (wachsenden) Grenzprodukt der Arbeit erweist sich audi dadurch, daß in der geschichtlichen Erfahrung bisher das Beispiel einer durch überhöhte Löhne bewirkten „Lohninflation" größeren Ausmaßes fehlte. Gleichwohl bleibt die Frage nach der langfristigen Auswirkung der sich immer stärker durchsetzenden kollektiven Lohnbildung offen, zumal die marktmäßigen Lohnbestimmungsgründe immer mehr überlagert werden durch Berücksichtigung der verschiedensten Faktoren, welche sich aus der Bedeutung und besonderen Stellung des arbeitenden Menschen in der Wirtschaft ergeben, so d a ß ζ. B. Gesichtspunkte der Existenzsicherung, der Beteiligung am Sozialprodukt, der Eigentumsbildung etc. zu normativer Bedeutung gelangen. — I m besonderen ist die Tendenz zur Erstarrung der geltenden Lohnrelationen bzw. der Lohnunterschiede bedeutsam, soweit dadurch die Ausprägung des veränderlichen Bedarfs an unterschiedlichen Leistungen sowie die Berücksichtigung der Leistungsanforderungen nach Ausbildung, Schwere der Arbeit etc. in der Lohnhöhe verwischt und so die im Wachstum notwendigen Umsetzungsvorgänge erschwert werden. — Soweit die Lohnrelationen sich verändern, scheint ein allgemeiner Zug vorzuliegen, die Lohnunterschiede (zwischen gelernten und ungelernten Arbeitern, Männern und Frauen, agrarischen und industriellen Arbeitern etc.) zu vermindern.

Im theoretischen Systemzusammenhang kann festgestellt werden: sofern die Höhe der Löhne sich nicht mehr ais endogene Größe des Systems — d. h. funktional verbunden mit anderen Systemgrößen wie Kosten, Preise etc. — bildet, sondern für das System als „exogenes Datum" gesetzt wird, müssen sich die übrigen Systemgrößen diesem

Löhne und Gesamtbeschäftigung

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Datum anpassen, etwa durch Veränderungen des Geldwerts (Preisniveaus), der Beschäftigungsmenge, des nominalen und realen Gesamteinkommens. § 4. Löhne und Gesamtbeschäftigung 1. G e s a m t a n g e b o t a n A r b e i t s l e i s t u n g e n Bei gegebener Gesamtbevölkerung ergibt sich das Angebot an Arbeitsleistungen gemäß der Zusammensetzung der Bevölkerung nach Alter und Geschlecht, sowie gemäß den Arbeitsgewohnheiten, dem Einkommen etc., wodurch die Höhe der „arbeitenden Bevölkerung" bestimmt wird. „Berufstätig" sind etwa 33—45 °/o der Gesamtbevölkerung, im Trend steigt besonders der Anteil der Berufstätigen unter den Frauen im arbeitsfähigen Alter. Bei gegebener Größe der arbeitenden Bevölkerung verändert sich die Menge der Arbeitsleistungen mit der Leistungsmenge des einzelnen Arbeiters (Arbeitszeit, Arbeitsintensität). Eine eindeutige funktionale Abhängigkeit der gesamten Leistungsmenge von der durchschnittlichen Lohnhöhe ist kurzfristig nicht nachweisbar, während langfristig zwischen steigenden Löhnen und abnehmender Arbeitszeit eine Beziehung besteht. a) Vorklassische Auffassungen (Petty, Locke, Cantillon u. a.) begründeten gesetzlich oder durch Besteuerung der Lebenshaltungsgüter tief zu haltende Löhne mit der angeblichen Notwendigkeit, durch den Druck unmittelbarer Lebensnot Arbeitsbereitschaft, namentlich auch von Frauen und Kindern, zu erzwingen. („Jedermann, er sei denn ein Idiot, weiß, daß die niederen Klassen arm gehalten werden müssen, sonst werden sie nie fleißig sein". Arthur Young.) b) Seit der Klassik hat sich, durch die Erfahrung bestätigt, die Einsich: durchgesetzt, daß fortschreitende Verbesserung des ökonomischen und sozialen Status der Arbeiterschaft die Voraussetzung ist für qualitativ steigende Leistungen, und daß die Gesundheit des gesellschaftlichen Systems von der angemessenen Beteiligung der arbeitenden Bevölkerung am Sozialprodukt abhängt.

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Arbeit und Lohn

Seit der Festigung des industriellen Systems ist für den größten Teil der arbeitsfähigen männlichen u n d einen gewissen T e i l der weiblichen Bevölkerung die Arbeit „Beruf", so daß deren Arbeitsbereitschaft nur sehr bedingt v o n der Lohnhöhe abhängig ist. In internationaler Sicht hängt die H ö h e der berufstätigen weiblichen Bevölkerung wesentlich v o n der Wirtschaftsstruktur ab, nämlich der Möglichkeit, Arbeit außerhalb des eigenen Haushalts einschl. der zur Familienwirtschaft gehörigen l a n d w i r t schaftlichen T ä t i g k e i t zu finden. „Sowohl die tägliche Arbeitszeit wie die Regelmäßigkeit und die Intensität der Arbeit werden wesentlich von allgemeinen, außerhalb des Preisbildungsprozesses stehenden Faktoren bestimmt. Der Einfluß des Arbeitslohnes selbst tritt vollständig in den Hintergrund oder vermag sich jedenfalls nur nach längeren Zeiten und unter Mitwirkung anderer Faktoren geltend zu machen." (G. Cassel, Theoretische Sozialökonomie. 5. Aufl. Leipzig 1932, S. 327.) D a s Gesamtangebot an Arbeitsleistungen w i r d demnach in einem gewissen Mengenbereich als gegeben und lohnunelastisch anzusehen sein. Durch höhere Löhne wird ein Mehrangebot durch Leistung v o n Überstunden zu erzielen sein, bis das P h ä n o m e n der rückwärts v e r l a u f e n d e n A n gebotskurve auftritt (vgl. § 2, Z i f f . 6). Bei Verteilung der Zeit zwischen Arbeit und Muße wirken bei erhöhtem Entgelt für die Einheit der Arbeitsleistung (Arbeitsstunde) zwei entgegengesetzte Tendenzen: einmal wird ein höherer Lohn die „Substitutionsrate" von Arbeit gegen Muße zugunsten der Arbeit erhöhen, denn es wird lohnender, zugunsten von Arbeit auf Muße zu verzichten; da aber nun ein gegebenes Einkommen mit weniger Arbeit erreicht werden kann, kann der Vorteil höheren Lohnes ganz oder zum Teil durch ein Mehr an Muße „verbraucht" werden; dabei kann aber Nachfrage nach Einkommen und nach Freizeit als „verbundene Nachfrage" wirksam sein: zum Genuß von mehr Freizeit bedarf es eines höheren Einkommens. — Im Hinblick auf ausreichendes Familieneinkommen kann ein tieferer Lohn zu einem höheren Angebot von Arbeitsleistungen auch durch bisher nicht beschäftigte weibliche Haushaltsangehörige führen, das bei höherem Lohn wieder zurückgezogen wird.

Löhne und Gesamtbesdiäftigung

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2. G e s a m t n a c h f r a g e nach Arbeitsleistungen Die f ü r die Nachfrage nach Arbeitsleistungen auf partiellen Märkten anzunehmende Abhängigkeit von der Lohnhöhe so, daß die Nachfragemenge bei tieferem Lohnsatz größer ist, gilt, wenn sich nicht die Löhne auf allen Märkten gleichsinnig verändern, und wenn die Produktpreise gegeben sind; unter diesen Bedingungen f ü h r t eine partielle Lohnsenkung zu einer verbesserten Kosten-ErlösSituation bzw. zu einem Fallen des realen Lohnes, damit zu Produktionsausweitung und erhöhter Nachfrage nach Arbeitsleistungen. Bei allgemeiner Lohnsenkung fällt aber — außer im Verhältnis zu ausländischer Konkurrenz — der relative Kostenvorteil fort, und die Annahme unveränderter Produktpreise wird hinfällig: eine Veränderung der H ö h e des gesamten Lohneinkommens kann nicht ohne Einfluß auf die H ö h e der Nachfrage und damit die Produktpreise bleiben. Allgemein ausgedrückt: die in partiellen Preisbildungsanalysen zulässige Annahme, daß die Lage der Angebots- und Nachfragekurve durch den Preisbildungsprozeß nicht beeinflußt wird (keine Kurvenverlagerung eintritt), und daß sie voneinander unabhängig sind, ist bei Betrachtung des Gesamtmarktes nicht zulässig. Die Auswirkung einer allgemeinen Lohnveränderung auf die H ö h e der Gesamtnachfrage nach Arbeitsleistungen ist nicht eindeutig bestimmbar. a) W e g e n der zeitlichen S p a n n e z w i s c h e n P r o d u k t i o n s k o s t e n und P r o d u k t e r l ö s h ä n g t die W i r k u n g v o n a l l g e m e i n e n L o h n v e r ä n d e r u n g e n auf die G e s a m t n a c h f r a g e nach A r b e i t s l e i s t u n g e n wesentlich ab v o m e r w a r t e t e n k ü n f t i g e n A b s a t z der P r o d u k t e . V o l l z i e h t sich ζ. B. die a l l g e m e i n e L o h n s e n k u n g durch eine zeitliche F o l g e partieller L o h n s e n k u n g e n , so w i r d dieser V e r l a u f und eine ihn b e g l e i t e n d e F o l g e v o n S e n k u n g e n der P r o d u k t preise als Zeichen für eine a n h a l t e n d e depressive E n t w i c k l u n g gedeutet werden können; Lohnsenkungen werden dann zu keiner B e s c h ä f t i g u n g s a u s w e i t u n g veranlassen. I m e n t g e g e n g e s e t z t e n Fall der H o c h k o n j u n k t u r w e r d e n L o h n e r h ö h u n g e n d i e N a c h 5 Paulsen, Allg. Volkswirtsdiaftslehre III

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Arbeit und Lohn

frage nach Arbeitsleistungen nicht drosseln, wenn eine Fortsetzung des konjunkturellen Aufstiegs erwartet wird. b) Durch gleiche Erwartungen bewirktes gleichsinniges Verhalten der Unternehmer trägt zur Herbeiführung des erwarteten Zustandes bei. Wird allgemein erwartet, daß durch eine Lohnsenkung die „Ertragsbasis" der Unternehmungen verbessert worden ist und die Produktpreise nicht fallen werden, so wird die Produktion ausgedehnt, damit aber audi durch erhöhtes Lohneinkommen insgesamt (bei entsprechend hoher Elastizität der Nachfrage nach Arbeitsleistungen) die Nachfrage nach Produkten verstärkt, so daß das Mehrangebot nicht zu einem preisdrückenden Uberschuß wird. Dies bezieht sich v o r allem auf die Bedeutung der L o h n höhe für die konjunkturellen Schwankungen des W i r t schaftsablaufs: diese sind durch Einflüsse bestimmt, gegen deren Gewicht die H ö h e der L ö h n e nicht mit ausreichender W i r k u n g ausgleichend v e r ä n d e r t werden kann. Allgemeine L o h n v e r ä n d e r u n g e n gelten daher nicht als geeignetes M i t tel z u m Ausgleich konjunktureller Schwankungen. a) Sie sind — wenn überhaupt — nur empfohlen worden in der Annahme, daß durch Lohnsenkungen eine Depression verhindert oder abgestoppt werden könnte; dagegen ist eine Lohnerhöhung zur Bremsung einer Hochkonjunktur nie in Betracht gezogen worden. In beiden Fällen aber wird neben dem „Kosteneffekt" der „Einkommens-Nachfrage-Effekt" von Lohnänderungen wirksam. b) Praktisch könnte eine durchgreifende allgemeine Lohnsenkung nur gesetzgeberisch erreicht werden und wäre nur in einer Katastrophenlage denkbar, auch dann mit zweifelhafter Wirkung. Bei freier und kollektiver Lohnbildung ist eine allgemeine und fühlbare Lohnsenkung äußerst unwahrscheinlich. 3. und

V o l l b e s c h ä f t i g u n g Arbeitslosigkeit

„Unfreiwillige Arbeitslosigkeit" liegt v o r , wenn zum geltenden L o h n das Angebot v o n Arbeitsleistungen für F r e m d a r b e i t die N a c h f r a g e nach Arbeitsleistungen übersteigt, ohne daß durch Lohnsenkung ein Gleichgewicht herbeigeführt w e r d e n kann.

Löhne und Gesamtbesdiäftigung

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„ F r e i w i l l i g " ist d i e A r b e i t s l o s i g k e i t jenes T e i l s d e r a r b e i t s f ä h i g e n B e v ö l k e r u n g , d e r bei d e m g e l t e n d e n L o h n a u f A n g e b o t v o n A r b e i t s l e i s t u n g e n v e r z i c h t e t . Diese ist also s o w o h l m i t „Gleichgewichtslohn" w i e mit „Vollbeschäftigung" vereinbar. V o n u n f r e i w i l l i g e r Arbeitslosigkeit auf T e i l m ä r k t e n , die d u r c h V e r ä n d e r u n g e n d e r L o h n r e l a t i o n e n u n d V e r l a g e r u n g des A n g e b o t s beseitigt w e r d e n k a n n ( „ F l u k t u a tionsarbeitslosigkeit"), b z w . v o n jahreszeitlichen S c h w a n k u n g e n ( e t w a B a u g e w e r b e ) b e d i n g t ist ( „ S a i s o n a r b e i t s l o s i g k e i t " ) — v g l . o b e n § 3 — , ist z u u n t e r s c h e i d e n d i e u n f r e i w i l l i g e A r b e i t s l o s i g k e i t als G e s a m t e r s c h e i n u n g im Zustand volkswirtschaftlicher Depression. In e x t r e m e n F ä l l e n , w i e in d e r W e l t w i r t s c h a f t s k r i s e u m d i e W e n d e d e r d r e i ß i g e r J a h r e , stieg d i e Z a h l d e r u n f r e i w i l l i g A r b e i t s l o s e n in D e u t s c h l a n d a u f 31 °/o d e r A r b e i t n e h m e r (gleich 5,85 M i l l . , J u n i 1 9 3 3 ) m i t entsprechender E i n b u ß e a n G ü t e r produktion. U n f r e i w i l l i g e A r b e i t s l o s i g k e i t als Gesamterscheinung ist d i e F o l g e u n z u r e i c h e n d e r H ö h e d e r g e s a m t e n w i r k s a m e n N a c h f r a g e nach p r o d u z i e r t e n G ü t e r n u n d nach D i e n s t l e i s t u n g e n . ( V g l . Bd. I V , K a p . I.) H i e r v o n z u unterscheiden ist U n t e r b e s c h ä f t i g u n g in jenen F ä l l e n , in denen eine V o l k s w i r t s c h a f t u n z u r e i c h e n d m i t P r o d u k t i o n s m i t t e l n ( R e a l k a p i t a l , e v t l . auch B o d e n ) a u s g e s t a t t e t ist ( D e u t s c h l a n d nach K r i e g s e n d e , f e r n e r die sog. „ u n t e r e n t w i c k e l t e n " Gebiete), so d a ß m a n g e l s P r o d u k t i o n s m i t t e l n nicht a l l e A r b e i t s w i l l i g e n b z w . n u r m i t einer sehr g e r i n g e n G r e n z p r o d u k t i v i t ä t ( „ v e r k a p p t e Arbeitslosigkeit") eingesetzt werden können („strukturelle Arbeitslosigkeit"). „ A r b e i t s l o s i g k e i t u n g e l e r n t e r A r b e i t e r , d i e auf F e h l e n m i t w i r k e n d e r P r o d u k t i o n s m i t t e l b e r u h t , w a r f ü r d i e klassische W i r t s c h a f t s w i s s e n s c h a f t ein wichtiges T h e m a und w i r d bisweilen als klassische A r b e i t s l o s i g k e i t bezeichnet. Diese A r t von A r b e i t s losigkeit unterscheidet sich v o n d e r periodischen B e s c h ä f t i g u n g s losigkeit gelernter u n d u n g e l e r n t e r A r b e i t , die eine Erscheinung in den fortgeschrittneren i n d u s t r i a l i s i e r t e n W i r t s c h a f t e n ist. L e t z tere ist A u s w i r k u n g u n g e n ü g e n d e r w i r k s a m e r N a c h f r a g e , u n d bei f e h l e n d e r w i r k s a m e r N a c h f r a g e geht A r b e i t s l o s i g k e i t z u s a m men mit Unbeschäftigung anderer komplementärer Produktionsf a k t o r e n . D i e A b h i l f e m i t t e l gegen A r b e i t s l o s i g k e i t i n f o r t s'

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Arbeit und Lohn

geschrittenen Wirtschaften sind daher nicht angemessen zur Behandlung klassischer Arbeitslosigkeit in rückständigen Wirtschaften. Andererseits mögen gewisse Einflüsse das Volumen beider Formen von Arbeitslosigkeit beeinflussen, ein Beispiel ist das Niveau der Geldlöhne in der Industrie." (P. T. Bauer and B. S. Yamey, The Economics of Under-Developed Countries. London — Cambridge 1957, S. 75.) In einer theoretischen Gleichgewichtslage mit ausgeglichenen Lohnrelationen wird das Lohnniveau im wesentlichen bestimmt durch die Grenzproduktivität der Arbeit. Ein Fallen des realen Lohnes gemessen am realen Grenzprodukt der Arbeit m ü ß t e daher zu verstärktem Einsatz v o n Arbeit führen. Aber der unberechenbare „Einkommenseffekt" einer allgemeinen Senkung der Geldlöhne begrenzt die Möglichkeit, durdi freie oder erzwungene Senkung des allgemeinen Lohnniveaus die Volkswirtschaft zuverlässig im Zustand der „Vollbeschäftigung" z u halten. L A

Ν

\

\

\

\

Ν' \ ΝO

Q

Α Qi

menge

Abb. 12

In Abb. 12 sei O Q i die „Vollbeschäftigung" darstellende Arbeitsmenge, so daß AA die (als lohnunelastisdi angenommene) Gesamtangebotskurve von Arbeit darstellt. Ist N N die

Löhne und Gesamtbeschäftigung

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lohnelastische Nachfraeekurve nach Arbeitsleistungen insgesamt, so wäre der Gleichgewichtslohn Li. Wird aber bei einem geltenden Lohn von L (mit Arbeitslosigkeit Q Q i ) der Lohn auf Li gesenkt, so kann der Einkommenseffekt der Lohnsenkung die (erwartete') Nachfrage nach Prpdukten so beeinflussen. daß sich die Nachfragekurve nach Arbeitsleistungen nach N'N" verlagert, so daß die Beschäftigunssmenge O Q bleibt. Bei einer weiteren Lohnsenkung auf L2 könnte eine abermalige Verlagerung der Nachfragekurve auftreten etc. Für eine wachsende "Wirtschaft w i r d ein solcher Anteil des Arbeitseinkommens am zunehmenden Sozialprodukt gefordert, daß unter Beachtung der N o r m „soziale Gerechtigkeit" durch ausreichende N a c h f r a g e nach V e r brauchsgütern w i e durch ausreichende N e u b i l d u n g v o n Kapital die Voraussetzungen für anhaltendes u n d stetiges Wachstum gesichert bleiben, daß aber diese Voraussetzungen nicht durch eine staatliche Steuerung geschaffen werden, die mit einer freien Wirtschafts- und Sozialordnung nicht mehr vereinbar wäre. Eine „freie" L o h n b i l d u n s muß daher bei einem im ganzen ausreichend hohen M a ß der Beschäftigung die Anpassungsfähigkeit der Wirtschaft an die sich im Wachstum ändernden Produktions- und N a c h f r a g e verhältnisse gewährleisten, indem die Preis- und Lohnrelationen beweglich bleiben, — sie soll andererseits das Lohnniveau so in Einklang m i t dem Wachstum halten, d a ß keine inflatorischen Erscheinungen auftreten. Als „Dreiecksproblem" bezeichnet man die Frage nach der Vereinbarung der drei Ziele: Vollbeschäftigung — Stabilität des Geldwerts bzw. des Preisniveaus (und der Devisenkurse) — freie Lohn- und Preisbildung. Die Verbindung von Preisstabilität und freier Lohnbildung kann u. U. den vorübergehenden Verzicht auf Vollbeschäftigung erfordern, um die Lohnentwicklung unter dem Druck möglicher oder tatsächlicher Arbeitslosigkeit zu halten (liberale Lösung). Vollbeschäftigung verbunden mit Preisstabilität kann staatliche Eingriffe in die Lohnund Preisbildung erforderlich machen (planwirtschaftlich-dirigistische Lösung). Schließlich kann die Vereinigung von Vollbeschäftigung mit freier Lohn- und Preisbildung die Stabilität des Geldwerts durch inflatorische Entwicklungen gefährden.

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Arbeit und Lohn

V o n „ L o h n i n f l a t i o n " ist zu sprechen, wenn in einer ausreichend hoch beschäftigten W i r t s c h a f t die N a c h f r a g e nach Arbeitsleistungen die Durchsetzung v o n Lohnerhöhungen ermöglicht, die nicht durch erhöhte reale P r o duktion b z w . Senkung der realen Kosten („Rationalisier u n g " ) ausgeglichen werden können, daher bei entsprechender H ö h e der N a c h f r a g e a u f die Produktpreise weitergewälzt werden und das Preisniveau in Bewegung bringen. D i e Steigerungsrate der P r o d u k t i v i t ä t gilt daher als M a ß für v e r t r e t b a r e Lohnerhöhungen. Die Durchführung einer solchen „produktivitätsorientierten Lohnpolitik" ist indessen schwierig, weil ai die Wachstumsrate in den einzelnen Wirtschaftszweigen und Betrieben sehr unterschiedlich ist, so daß eine Anpassung der Löhne an eine durchschnittliche Wachstumsrate die Kosten und Gewinne unterschiedlich beeinflußt, b) die durch Lohnerhöhungen g e s t i e g e n e Nachfrage sich nicht proportional zur Zuwachsrate auf das Angebot der verschiedenen Güter verteilt, c) die Kontrakteinkommen der nicht in der Produktion Beschäftigten (Beamten, Rentner) sich tendenziell der Lohnentwicklung anpassen und die Nachfrage verstärken, d) die Produktivitätszunahme nicht von anderen Einflüssen auf die Kostenstruktur (ζ. B. vorübersehende Preissenkung für importierte Rohstoffe) isoliert werden kann, e) von der Nachfrageseite ausgelöste Preis- und Gewinnerhöhungen den Wettbewerb der Unternehmungen um knappe Arbeitskräfte durch Lohnerhöhungen möglich machen. S t a t t durch konstantes Preisniveau und im M a ß e der Produktivitätszunahme steigende L ö h n e kann theoretisch das gestiegene Sozialprodukt durch fallende Preise bei konstanter H ö h e der Geldeinkommen verteilt werden. P r a k tisch erweist sich aber eine solche L o h n - und Preispolitik als k a u m durchführbar. Eine Preissenkung ist nur wahrscheinlich bei rückläufigem Absatz. also Druck auf die Beschäftigungslage und kräftiger Konkurrenz auf den Absatzmärkten. Eine Senkung der Stücklöhne im Maße der Produktivitätszunahme würde erheblichen Wider-

Boden als Produktionsfaktor

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ständen begegnen und würde die Arbeiter zum Widerstand gegen produktive Fortschritte anreizen. Außerdem ist der Einfluß der Erwartung ständig fallender Preise auf die Investitionsbereitsdiaft der Unternehmungen wachstumshemmend.

Kap, III. Boden und Bodenertrag § 1. Boden als Produktionsfaktor 1. B e g r i f f Mit „Boden" als Bezeichnung eines Produktionsfaktors sind genutzte und bewirtschaftete „Naturgaben" gemeint. Bewirtschaftung setzt Verfügungsberechtigung voraus, begründet durch ein Eigentumsverhältnis, das in gewissen Fällen (ζ. B. Fischfang auf dem offenen Meer) durch Okkupation „freier" Naturgaben neu geschaffen wird. Die wichtigsten bewirtschafteten Naturgaben sind jene, deren Nutzung durch Eigentum an Grund und Boden i. e. S. reguliert wird, und zwar als landwirtschaftliche Nutzung, als Ausbeutung von Bodenvorkommen (Kohle, Erze etc.) und als Standort für Bauten, Verkehrsanlagen etc. Die klassische Theorie trennte diesen Produktionsfaktor scharf vom „Kapital" („produzierten Produktionsmitteln"), weil der Boden im definierten Sinne weder produziert sei noch durch Nutzung gemindert werde, das Gesamtangebot vielmehr mengenmäßig unveränderlich und „kostenlos" sei. a) Nach allein der verdanken, Stoffe nur

der Lehre der Physiokraten ist in der Produktion Mitwirkung des Bodens ein „reiner Überschuß" zu da menschliche Arbeit die von der Natur gelieferten umformen könne.

b) Das Interesse der Klassiker richtete sich auf die Verteilung des Produktionsertrages auf die „Klassen" der Arbeiter, Kapitalisten und Grundeigentümer; bei der weit verbreiteten Form der Pacht für landwirtschafliche Betriebe schien als Quelle des arbeitslosen Einkommens der Verpächter (Grundeigentümer) die Leistung der „Natur" im Produktionsprozeß in Betracht zu kommen.

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Boden und Bodenertrag

Die neuere Theorie stellt den Produktionsfaktor Arbeit den sachlichen Produktionsmitteln gegenüber, weil in den Preisbildungsvorgängen kein wesentlicher Unterschied zwischen „Boden" und (langfristigen) Kapitalgütern besteht. 2. D i e A n g e b o t s m e n g e an B o d e n l e i s t u n g e n D a ß Boden gegebener Lage und Qualität physisch eine gegebene Größe ist, bedeutet noch nicht Knappheit der bewirtschafteten Bodenleistungen im ökonomischen Sinne. Ihre „ökonomische Knappheit" ist nur graduell von der aller bewirtschafteten Güter und Leistungen unterschieden, da nach Kosten- und Ertragserwägungen Art und Menge des Angebots an Leistungen der Nachfrage angepaßt werden kann. Dabei wird der „Boden" als Träger dieser Leistungen durch Bearbeitung in seiner Qualität und seinem Wert verändert, so daß er nicht mehr als „unproduziert" von „produzierten Kapitalgütern" unterschieden werden kann. a) Der genutzte Boden ist selten im N a t u r z u s t a n d , sondern Ergebnis langer Kulturarbeit. Seine Leistungen sind keineswegs unzerstörbar (ζ. B. Versteppung, Erosion), so d a ß auch die landwirtschaftlichen Nutzungsformen (wie ζ. B. die Fruchtwechselwirtschaft der westeuropäischen Bauernwirtschaften) nicht nur bodennutzend, sondern auch bodenerhaltend sind. Die- Bewirtschaftung des Bodens geschieht durch Arbeits- und Kapitalleistungen, und z w a r nicht nur zur Erzielung eines bestimmten Ertrages, sondern auch als „Investierung" zum Ausgleich der A b n u t z u n g des Bodens und zur Erhöhung seines Ertragswertes. b) Die Kombination der Produktionsfaktoren nach Art und Menge und die Aufteilung des Ertrages unter sie geschieht auch' in bezug auf die Bodenleistungen nach einheitlichen Prinzipien.

Von einem „Bodenmonopol" als Wirkung der vollständigen Okkupierung des unvermehrbaren Bodens kann auch nicht im Sinne der Beherrschung einer absolut gegebenen Angebotsmenge gesprochen werden, da zum öko-

Grundrente und Bodenertrag

73

nomischen M o n o p o l b e g r i f f die Zusammenfassung des A n gebots in einer H a n d gehört. D i e nach örtlicher Lage und Q u a l i t ä t sehr unterschiedlichen Bodenleistungen führen zu partiellen, gegeneinander isolierten Märkten mit differenzierten Preisen, wobei auf der Angebotsseite der Bodenleistungen regelmäßig ein „unvollkommener Markt" vorliegt. Im besonderen ergibt sich so ein Wettbewerb zwischen verschiedenen Nutzungsarten, denen ein bestimmter Boden zugeführt werden kann. Schon dadurch wird die Angebotsmenge für bestimmte Leistungen mengenmäßig veränderlich, ferner audi durch den Grad der Intensität der Bodennutzung (ζ. B. Hochhäuser bei Knappheit an Boden bestimmter Lage) sowie durch Ausweitung des Angebotsmarktes mit Hilfe von Verkehrsmitteln (Heranziehung von überseeischen Böden f ü r die Versorgung Europas). W e n n im Erlös für Bodenleistungen „Renten" (im volkswirtschaftlichen Sinne) auftreten, sind sie nicht prinzipiell v o n Rentenerscheinungen anderer Art, namentlich im Ertrag langfristiger Kapitalgüter, unterschieden, so daß die klassische Ableitung der „Grundrente" als einer dem Boden eigentümlidien Ertragsform den Verhältnissen nicht gerecht wird. a) Im besonderen wird der Wert eines bestimmten Bodens durch den erzielten Ertrag einschließlich etwaiger Rentenanteile bestimmt, so daß privatwirtschaftlich die „Bodenrente" nicht von jeder anderen „Rendite" eines angelegten Kapitals unterscheidbar ist. b) Der Forderung, die Bodenrente als unverdienten Gewinn wegzusteuern, steht die entgegengesetzte gegenüber, durch Schutzzölle und andere Maßnahmen die Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse so zu gestalten, daß sie mindestens die Deckung der Produktionskosten sichern; zu diesen gehört aber auch die als Verzinsung des Bodenwertes auftretende Rente.

§ 2. Grundrente und Bodenertrag 1.

Die

klassische

G ru η d reη t e η t h e o rie

N a c h der klassischen T h e o r i e w e r d e n Produktpreise langfristig durch die realen Produktionskosten der Pro-

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Boden und Bodenertrag

duktionsfaktoren (ζ. B. der Lohn durch den realen Bedarf einer Arbeiterfamilie) bestimmt. Da die „ursprünglichen und unerschöpflichen Kräfte des Bodens" (Ricardo) definitionsgemäß keine Produktionskosten haben, können sie bei der Bildung der Produktpreise nicht mitbestimmend sein; ihr Einsatz ist „kostenlos". Die gegebene Menge an „Boden" hat keinen Angebotspreis und bleibt unabhängig von der Höhe des erzielten Entgelts „auf dem Markt", weil durch Zurückziehen des Angebots keine Kosten erspart werden und nur in das ertragslose Brachliegen ausgewichen werden kann. Eine Grundrente kann daher vom Bodeneigentümer nur erzielt werden, wenn ein Überschuß des Produktpreises über die Produktionskosten vorliegt. D i e klassische G r u n d r e n t e n t h e o r i e ist unter dem Einfluß des K a m p f e s um die Beibehaltung der englischen K o r n z ö l l e und der Preissteigerung in den napoleonischen Kriegen durch E d w a r d West ( 1 8 1 5 ) , R o b e r t Malthus ( 1 8 1 4 / 1 5 ) u. a., namentlich aber durch D a v i d R i c a r d o entwickelt w o r d e n .

Trotz der Knappheit des Bodens kann die Nachfrage den Preis für „Getreide" (als Ausdrude für alle Bodenprodukte) nicht über die realen Grenzkosten der Produktion hinauftreiben; daher kann es (nach Ricardo) keine „absolute" Grundrente geben. D i e H ö h e der Nachfrage bestimmt die „marginale" V e r w e n dung des „Grenzbodens" geringster Q u a l i t ä t ; die realen Kosten der Erzeugung einer P r o d u k t e i n h e i t in dieser V e r w e n d u n g bestimmen den Getreidepreis. D a nach der klassischen L o h n theorie der reale (etwa in Getreideeinheiten gemessene) Lohn nicht dauernd unter die Lebenshaltungskosten sinken kann, müssen sich die G e l d l ö h n e den steigenden Getreidepreisen anpassen, w e n n die N a c h f r a g e zur V e r w e n d u n g schlechterer Böden b z w . z u r intensiveren Ausnutzung der begrenzten Bodenmenge zwingt. Einen Ertragsüberschuß, der als Rente v e r f ü g b a r w ä r e , über die Kosten hinaus gibt es in der marginalen Erzeugung nicht, der „Grenzboden" bleibt daher rentenlos.

Die klassische Grundrente ist vielmehr stets „Differentialrente" : weil der Preis für eine Produkteinheit den realen Kosten in der marginalen Erzeugung entspricht, liegt

Grundrente und Bodenertrag

75

er bei „ i n t r a m a r g i n a l e r " E r z e u g u n g über den K o s t e n ; die D i f f e r e n z k a n n als G r u n d r e n t e v o m Bodeneigentiimer beansprucht werden. Wenn Bodenpächter infolge unterschiedlicher Böden bei Aufwand gleicher Produktionskosten unterschiedliche Profite erzielen, so wird ihr Wettbewerb um die besseren Böden deren Pachtpreise so hoch treiben, daß der Gewinnsatz auf allen Böden der gleiche wird. D r e i Formen schieden:

der

Differentialrente

werden

unter-

a) „Qualitätsrente": gleiche Aufwendungen an Arbeit und Kapital erbringen auf Böden unterschiedlicher Qualität unterschiedliche Erträge; der Produktpreis deckt die Kosten der Aufwendungen auf dem schlechtesten Boden, erbringt also für die besseren Böden einen Oberschuß. b) „Lagerente": marktferner gelegener Boden verursacht Transportkosten, die im Produktpreis entgolten werden; marktnäherer Boden erzielt einen Überschuß in Höhe der ersparten Transportkosten. c) „Intensitätsrente": Sukzessiver Einsatz gleicher Einheiten von Arbeit und Kapital auf einem Bodenstück wird bis zur „Intensitätsgrenze" erfolgen, d. h. bis die letzte Einheit als Ertragszuwachs nur soviel bringt, wie sie kostet (Grenzkosten = Grenzertrag). Die vorhergeilenden Einsatzeinheiten erbringen daher einen Ertragsüberschuß über ihre Kosten. Zunehmende N a c h f r a g e nach B o d e n p r o d u k t e n bedingt zu ihrer Deckung die Inanspruchnahme schlechterer oder m a r k t f e r n e r e r B ö d e n , oder eine erhöhte Intensität der Bearbeitung. D a h e r steigt der Preis f ü r die Produkteinheit, w ä h r e n d die P r o d u k t i o n s k o s t e n auf den bisher in A n spruch genommenen B ö d e n nicht steigen. D i e steigenden P r o d u k t p r e i s e erhöhen also die R e n t e n als D i f f e r e n z z w i schen gleichen K o s t e n und höheren Erlösen. H o h e R e n t e n sind also nicht Ursache, sondern Folge hoher P r o d u k t preise. Stets ist hier vorausgesetzt, d a ß die Technik der B o denbearbeitung b z w . des T r a n s p o r t s u n v e r ä n d e r t bleibt. Technische Fortschritte, welche die Ergiebigkeit der Pro-

76

Boden und Bodenertrag

duktion mit gegebenem Einsatz erhöhen, bremsen den Preisauftrieb und die Erhöhung der Renten bei steigender Nachfrage. Die Anwendung dieses Rentenprinzips auf bebaute städtische Grundstücke weist Besonderheiten auf: a) Die Lagerente kommt nicht zum Ausdruck in geringeren Kosten für die Erbringung von Leistungen gleichen Preises, sondern in höheren Erlösen (für Pacht, Miete etc.) bei (im wesentlichen) gleichen Erstellungskosten für Bauten. b) Der Intensitätsrente entspricht der Grad der vertikalen Ausnutzung durch Hochführung der Bauten mit einem mit der Höhe abnehmenden Ertragszuwachs bei steigenden Baukosten je Stockwerk.

2: D a s E r t r a g s g e s e t z in A n w e n d u n g auf B o d e n Nach klassischer Auffassung bilden sich Differentialrenten, weil bei Ausdehnung der Produktion Boden nicht vermehrt oder doch nicht in gleicher Proportion vermehrt eingesetzt werden kann wie der Faktor Arbeit (bzw. Kapital), d. h. weil in der Faktorkombination der Boden relativ knapper wird. Die neue Kombination ist unergiebiger als die bisherige; bezogen auf Arbeitskosten: die Arbeitseinheit ist mit weniger Bodeneinheiten ausgestattet als bisher, daher sind zur Erstellung einer Produkteinheit (etwa 1 t Getreide) mehr Arbeitskosten aufzuwenden als bisher. Die den Produktpreis bestimmenden Produktionskosten dieser Einheit Getreide sind höher als die bisherigen, die Differenz ist „Grundrente". Das ist der Fall der „Intensitätsrente". Im Falle der „Qualitätsrente" und der „Lagerente" wird zwar auch die Bodenmenge vermehrt, aber nicht um homogene, sondern um weniger ergiebige Einheiten, so daß auch hier die Faktorkombination ungünstiger wird.

Diese Betrachtungsweise entspricht dem allgemeinen Ertragsgesetz (vgl. Bd. II, Kap. V, § 2) und dem Wert des Grenzprodukts als bestimmend für den Anteil der einzel-

Grundrente und Bodenertrag

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nen Produktionsfaktoren am gesamten Produktwert (vgl. Bd. I I I , Kap. I). Wenn die Klassik den Ertragsanteil des Bodens als „Grundrente" scharf als preisbestimmt von den Ertragsanteilen der Arbeit und des Kapitals als preisbestimmend abhob, so einmal auf Grund ihrer Preistheorie, nach welcher langfristig die Kosten den Preis bestimmen, Boden aber keine Produktionskosten hat, dann hinzukommend, weil das Ertragsgesetz nicht in seiner allgemeinen Gültigkeit f ü r alle Faktorkombinationen erkannt war, sondern als „Bodenertragsgesetz" nur auf die landwirtschaftliche Produktion bezogen wurde, bei der die gegebene Bodenmenge als konstanter Faktor behandelt wurde (Turgot, Ricardo u. a.). a) Das Gesetz war der Ausdrude der uralten E r f a h r u n g des Landmanns, d a ß er den Ertrag einer gegebenen Bodenfläche — bei unveränderter Technik der Bebauung — nicht unbegrenzt durch Vermehrung des Arbeits- und K a p i t a l a u f w a n d e s , ζ. B. zusätzliche Düngung, steigern kann. Dagegen unterstellte man f ü r die gewerbliche Produktion, d a ß die entscheidenden Faktoren Arbeit und Kapital mengenmäßig nicht begrenzt seien, daher auch kein abnehmender Ertragszuwachs bei Produktionsausdehnung eintreten müsse. b) Der Ausdruck „abnehmender Bodenertrag" darf nicht i r r e f ü h r e n : was bei konstant gehaltener Bodenmenge abnimmt, ist das G r e n z p r o d u k t der variablen Faktoren Arbeit und Kapital.

Wenn gemäß der Verallgemeinerung des Ertragsgesetzes der Bodenertrag grundsätzlich nach den gleichen Prinzipien behandelt werden kann wie die Ertragsgestaltung der übrigen Faktoren, so fällt auch die spezielle Beziehung der Rente auf den Faktor Boden weg: die Rente wird verallgemeinert, da sie als Teil des Entgelts jedes Faktors auftreten kann, wenn seine Angebotsmenge preisunelastisch ist (vgl. Kap. I, § 3). D a ß die Klassik den gesamten Bodenertrag als Rente bezeichnet, folgte aus der Annahme, daß das Gesamtangebot mengenmäßig konstant sei, und daß der Boden nur in Brachliegen ausweichen könne, so d a ß die „Kosten" als

78

Boden und Bodenertrag

„entgangener Nutzen" (opportunity costs) null seien. Steht aber der Boden im „ökonomischen Mengenverhältnis", d. h. ist er in bezug auf die Nachfrage knapp, so ist sein Einsatz auch nicht „kostenlos": vielmehr sind die Kosten in einer bestimmten Verwendung der entgangene Nutzen in der nächstgünstigen, und nur ein Entgeltsüberschuß über diese Kosten ist „Rente". So ergibt sich für Boden gegebener Lage und Qualität ein Knappheitspreis, der durch den Wettbewerb und die Substitutionsbeziehungen zu anderen Faktoren gebildet wird. „Gewiß sind mit allen klassischen drei Fällen von G r u n d rente (Qualitäts-, Intensitäts- und Lagerente) die Sachlagen richtig gesehen, aus denen heraus der Eigentümer eines Bodens bei Verpachtung seiner N u t z u n g eine Erhöhung des Pachtpreises erzielen kann und es ist gewiß richtig, d a ß sich aus allen diesen Fällen eines ergibt: ,Die Rente ist die Folge und nicht die U r sache des Preises der P r o d u k t e , die auf dem Boden erzeugt werden.' Aber es ist ganz und gar nicht etwa ein neues oder besonderes Prinzip, aus dem heraus die Bodenrente erklärt wird, sondern es ist das ganz allgemeine Prinzip der Zurechnung eines Ertragsanteiles auf eines der Produktivgüter, die bei Erzielung des Ertrages mitgewirkt haben." (v. ZwiedineckSüdenhorst, Rentenprinzip oder Rentenstellung. I n : v. Zwiedineck-Südenhorst, Mensch und Wirtschaft. Bd. I. Berlin 1955, S. 269 f.)

3. B o d e n e r t r a g

und

Rentenbildung

Ist das Angebot an Boden bestimmter Lage und Art gegeben und nicht monopolisiert, so kann kein Preis für Bodenleistungen erzielt werden, wenn die Nachfrage nicht die gesamte Angebotsmenge übertrifft. Das heißt: nicht genutztes Land ist bei jedem Preis über null im Angebot völlig elastisch, wird dagegen alles Land genutzt, so ist das Angebot in bezug auf den Preis völlig unelastisch. SS ist die Angebotskurve der gegebenen Menge an homogenen Bodeneinheiten (Abb. 13 A). Nach den Ertragsgesetzen ist die Nachfrage bestimmt durch den Wert des Grenzprodukts des Bodens, d. h. es werden mit einer gegebenen Menge an sonstigen

Grundrente und Bodenertrag

79

Faktoren (Arbeit und Kapital) soviel Bodeneinheiten kombiniert, daß die Grenzkosten des Bodens dem Wert seines Grenzprodukts gleich sind. D D sei die Kurve des Werts des Grenzprodukts des Bodens. Bearbeitet wird die Bodenmenge O A : dem Wert des Grenzprodukts null entsprechen die Grenzkosten null des Bodens. D e r Uberschuß A C an Boden und der W e t t bewerb der Bodeneigentümer verhindert die Bildung eines positiven Preises für Bodenleistungen. D e r Punkt Β als Schnittpunkt der D D - K u r v e mit der Angebotskurve von Bodenleistungen bestimmt den „negativen" Preis für Bodenleistungen in H ö h e von B C : es ist die Subvention, die dem Grenznutzer des Bodens gezahlt werden muß, wenn der gesamte Boden in Kultur genommen werden soll. Steigende N a c h f r a g e nach B o d e n p r o d u k t e n b z w . e r h ö h t e Preise v e r l a g e r n die N a c h f r a g e k u r v e nach B o d e n (identisch m i t der K u r v e des W e r t e s des G r e n z p r o d u k t s )

80

Boden und Bodenertrag

nach redits oben. Sofern sich nun ein Schnittpunkt mit der Angebotskurve im positiven Quadranten bildet, erhält der Boden einen Preis (Abb. 13 B).

„Preis" je Einheit des Bodens ist OR. — Abgesehen von erhöhter Nachfrage kann die Verlagerung der K u r v e durch agrarpolitische Maßnahmen (Einfuhrzölle, Subventionierung der Produktpreise etc.) erreicht werden.

Jeder Benutzer des homogenen Bodens wird soviel Boden bearbeiten, daß der Wert des Grenzprodukts der Bodeneinheit gleich deren Kosten ist. Bei vollkommenem Wettbewerb bestimmt daher der Wert des Grenzprodukts den Preis für die Bodeneinheit. Ist die gesamte Bodenmenge in Nutzung und steigt die Nachfrage nach Bodenprodukten weiter, so wird die In-

G r u n d r e n t e und B o d e n e r t r a g

81

tensität der Nutzung erhöht, indem der Bodeneinheit mehr Arbeits- und Kapitaleinheiten hinzugefügt werden. Auf der Abszisse (Abb. 14) sind die Mengen v o n Arbeitseinheiten je Zeiteinheit abgetragen, GP a ist die K u r v e des Wertes des G r e n z p r o d u k t s d e r A r b e i t . D i e Kosten je Arbeitseinheit

menge

Abb. 14 (Lohn) seien O L . Es w e r d e n O M Arbeitseinheiten mit d e r k o n stant bleibenden Bodenmenge k o m b i n i e r t . D e r höhere W e r t der vorherigen ( „ i n t r a m a r g i n a l e n " ) Arbeitseinheiten w i r d durch die Fläche L R D dargestellt, bei entsprechendem W e t t b e w e r b d e r B o d e n b e n u t z e r u m den Boden ist das die „ R e n t e " , die v o n den Bodenbesitzern erlangt w e r d e n k a n n (sofern die P r o d u k t i o n s kosten n u r A r b e i t sind). Bei steigenden L ö h n e n v e r m i n d e r t sich die I n t e n s i t ä t d e r Bodenbearbeitung, die R e n t e w i r d kleiner; bei steigendem W e r t des G r e n z p r o d u k t s (Verschiebung v o n G P a nach rechts oben) wächst die I n t e n s i t ä t und die R e n t e . 6 Paulsen, Allg. Volkswirtschaftslehre III

82

B o d e n und B o d e n e r t r a g

Sind die Bodenleistungen nicht homogen, so wird sich durch den Wettbewerb der N a c h f r a g e r der Preis den Qualitätsunterschieden anpassen. Auch diese „ Q u a l i t ä t s - " bzw. „Lagerenten" folgen den allgemeinen Preisbestimmungsgründen. D a s eigentliche „Rentenprinzip" tritt auf, wenn Boden für mehrere Verwendungen geeignet ist, und der Wettbewerb um die besser geeignete Verwendung den Preis in dieser über den „ T r a n s f e r p r e i s " hinaustreibt (vgl. K a p . I. § 3). Wenn unterstellt wird, daß der gesamte Boden nur in Brachliegen transferiert werden kann, ist der Gesamtertrag des Bodens Rente, nämlich ein Entgelt, das nicht erfordert wird, um den Boden als Produktionsfaktor beschaffbar zu machen. Für die einzelne Bodenverwendungsart dagegen ist Rente der Anteil am Ertrag, der den Transferpreis in der nächstgünstigen Verwendung übersteigt. a) E r b r i n g t L a n d in einer bestimmten V e r w e n d u n g einen E r trag v o n 10,— D M je Einheit, in der nächstgünstigen von 6,— D M , so ist der T r a n s f e r p r e i s 6 , — D M . J e d e Ü b e r t r e t u n g genügt, um d a s L a n d in die andere V e r w e n d u n g hinüberzuziehen. Besteht ausreichender Wettbewerb, so w i r d der Preis auf 10,— D M steigen. D i e D i f f e r e n z ist Rente, um die der Preis bei monopolistischem Zusammenschluß der N a c h f r a g e r gesenkt werden könnte. Bei ausreichender Menge an Boden, der transferiert werden k a n n , und freiem Wettbewerb der Anbieter w ü r d e der Preis nicht wesentlich über 6 , — D M steigen, dagegen bei monopolistischem Zusammenschluß der Anbieter auf 10,— D M heraufgesetzt werden können. b) In der Regel vollzieht sich ein Ertragsausgleich, weil der „ T r a n s f e r p r e i s " mit Verminderung der B o d e n m e n g e steigt. Steigt etwa d e r Preis f ü r Gerste gegen den v o n Weizen, so wird Boden in die Gerstenerzeugung überführt, bis der G r e n z e r t r a g des Weizenbodens soweit gestiegen, der des Gerstenbodens so weit gefallen ist, d a ß der E r t r a g d e r letzten Bodeneinheit in beiden Verwendungsweisen gleich ist.

Produktion und Absatz landwirtschaftl. Erzeugnisse

83

§ 3. Besonderheiten der Produktion und des A b s a t z e s landwirtschaftlicher Erzeugnisse 1. E n t w i c k l u n g d e r l a n d w i r t s c h a f t lichen Produktion Die Produktivität der Landwirtschaft (Erzeugung je eingesetzer Arbeits- bzw. Bodeneinheit) ist in den Gebieten des sich entwickelnden Industrialismus in den letzten zwei Jahrhunderten etwa proportional zu der der Industrie gestiegen; eine „agrarische Revolution" hat die „industrielle Revolution" begleitet. N e b e n institutionellen Änderungen (ζ. B. „ B a u e r n b e f r e i u n g " ) war auch hier entscheidend die v o n zunehmend rationaler wirtschaftlicher Einstellung getragene E i n f ü h r u n g neuer, auf wissenschaftlicher G r u n d l a g e entwickelter Methoden der Betriebsführung und der Technik, wodurch u. a. die K a p i t a l i n t e n sität gegenüber der Arbeitsintensität so gesteigert wurde, d a ß in den U S A die „ I n v e s t i e r u n g " in der L a n d w i r t s c h a f t (Wert des L a n d e s , Ausrüstung, Viehbestand) je Einheit der Arbeit höher ist als in der Industrie.

Daher ist in Westeuropa und Nordamerika die Nahrungsproduktion wesentlich stärker gewachsen als die Bevölkerung; entgegen den Annahmen der Klassiker (Malthus) ist weder eine Bodenknappheit als unzureichende Versorgungsmöglichkeit der Bevölkerung wirksam geworden, noch eine zunehmende Preissteigerung landwirtschaftlicher gegenüber industriellen Produkten, somit kein Bremsen der wirtschaftlichen Entwicklung durch steigende Lebenshaltungskosten. Vielmehr ermöglichte die Produktivitätssteigerung der Landwirtschaft die Versorgung des Nahrungsbedarfs mit immer kleiner werdendem relativen Anteil der landwirtschaftlich Tätigen an der Gesamtbevölkerung; die Landwirtschaft gab fortgesetzt Menschen an die anderen Wirtschaftszweige ab. Z. B. deckte in den U S A ein in der L a n d w i r t s c h a f t Tätiger 1820 den B e d a r f f ü r etwa 5 Personen, 1950 dagegen f ü r etwa 21 Personen. 6·

84

Boden und Bodenertrag

D a s W a c h s t u m des S o z i a l p r o d u k t s e r f o l g t e in allen I n dustrieländern mit f o r t g e s e t z t e m Sinken des relativen A n teils der L a n d w i r t s c h a f t an der g e s a m t e n W e r t s c h ö p f u n g . a) Von insgesamt etwa 24 Mill. Erwerbstätigen in der Bundesrepublik 1956 waren etwa 4,3 Mill, in der Land- und Forstwirtschaft tätig; von einem Bruttoinlandsprodukt im Wert von 182,7 Mrd. D M entfielen aber nur 12,6 Mrd. D M auf Landund Forstwirtschaft. Obwohl im Zeitraum 1950—1956 die Zahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft um 16 °/o abnahm, ist weiterhin der Produktionswert je Erwerbstätigen in der Landwirtschaft wesentlich niedriger als in der Industrie und den übrigen Wirtschaftszweigen. (Vgl.: Wirtschaft und Statistik, 10. Jg., N . F. (1958), S. 151 ff.) b) „Wie sich der Anteil der landwirtschaftlichen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung entwickelt, hängt einfach davon ab, ob die p r o - K o p f - N a c h f r a g e nach Nahrungsmitteln schneller oder langsamer als die P r o d u k t i v i t ä t jeder landwirtschaftlich tätigen Person zunimmt. Sind beide Raten die gleichen, so wird das Verhältnis konstant bleiben, während, wenn ζ. B. die Nachfrage pro Kopf um 0,8 °/o im J a h r e und die P r o d u k t i v i t ä t pro Kopf gleichzeitig um 1,3 °/o zunimmt, in f ü n f z i g Jahren das Verhältnis der in der Landwirtschaft Tätigen um 22 °/o fallen wird (sagen wir von 60 °/o auf 47 °/o der Bevölkerung). Der gezählte landwirtschaftliche Bevölkerungsanteil geht mit der Zunahme des pro-Kopf-Einkommens hauptsächlich deshalb zurück, weil die landwirtschaftliche P r o d u k t i v i t ä t pro Kopf schneller wächst als der entsprechende Verbrauch." (W. A. Lewis, Die Theorie des wirtschaftlichen Wachstums. Deutsch Tübingen-Zürich 1956, S. 375.) c) Von der Weltbevölkerung sind etwa 60 °/o gleich ca. 1,3 Mrd. Menschen im landwirtschaftlichen Sektor tätig, davon aber nur ca. 160 Mill, in Europa und N o r d a m e r i k a . — Dagegen entfielen 1954 87 °/o der industriellen Erzeugung der Welt auf Westeuropa und N o r d a m e r i k a . 2. D i e Preisbildung für l a n d w i r t s c h a f t l i c h e Produkte W e n n die z u n e h m e n d e P r o d u k t i v i t ä t der L a n d w i r t schaft die V e r s o r g u n g einer wachsenden B e v ö l k e r u n g mit a b n e h m e n d e m r e l a t i v e n A n t e i l der landwirtschaftlich Er-

Produktion und Absatz landwirtschaftl. Erzeugnisse

85

werbstätigen ermöglicht, so w i r d diese T e n d e n z nicht a u f gehoben durch steigendes p r o - K o p f - E i n k o m m e n : der V e r brauch landwirtschaftlicher Erzeugnisse wächst nicht prop o r t i o n a l z u m E i n k o m m e n der Verbraucher, aus dem gestiegenen E i n k o m m e n werden vielmehr verstärkt industrielle Erzeugnisse und persönliche Dienste nachgefragt. Steigendes Verbrauchereinkommen w i r d v o n einem bestimmten V e r s o r g u n g s s t a n d a b den N a h r u n g s m i t t e l b e d a r f insgesamt nicht mehr erhöhen, in der Z u s a m m e n s e t z u n g aber eine Verschiebung v o n den „ G r u n d n a h r u n g s m i t t e l n " (Brot, K a r t o f f e l n etc.) zu V e r e d e l u n g s p r o d u k t e n (Butter, Eier, Fleisdi, Gemüse, O b s t etc.) bewirken. Die Elastizität der Nachfrage nach Grundnahrungsmitteln in bezug auf das Einkommen wie in bezug auf den Preis ist daher sehr gering, zum Teil kleiner als null durch die Bedarfsverschiebung zu Veredelungsprodukten hin. D i e A n p a s s u n g des Angebots an die G r ö ß e und die Verteilung der N a c h f r a g e nach N a h r u n g s m i t t e l n ist gehemmt, und z w a r a) durch die Gebundenheit der Prodyktwahl durch Art und Lage des Bodens, Klima etc., b) durch den begrenzten Grad der Beeinflussung der Produktion durch die Technik infolge der Abhängigkeit vom Wetter und anderen nicht beeinflußbaren Faktoren, zugleich Grenzen der Spezialisierung durch die Verbundenheit der Erzeugung verschiedener Produkte, c) durch die Langfristigkeit der Produktionsvorgänge, wie geringe Umsdilagshäufigkeit des fixen Kapitals, zeitliche Spanne zwischen Beginn und Ende der Produktion. J e weniger die mengenmäßige A n p a s s u n g der P r o d u k tion an die N a c h f r a g e gelingt, u m so stärker w e r d e n bei freier Preisbildung die Preisveränderungen sein. Bei unentwickelten Transportverhältnissen und weltwirtschaftlichen Beziehungen wirkten sich ungünstige Ernten in überproportionalen Preiserhöhungen für die Grundnahrungsmittel aus. Nach der „King'schen Regel" (Gregory King, 17. Jahrhundert) würden unter den damaligen Zeitverhältnissen bei einem Fehlbetrag der Ernten um 10 %> die Preise um 30 °/o

86

Boden und Bodenertrag

steigen, bei 20 °/o um 80 %>, bei 50 °/o um 450 °/o. (Im analytischen Ausdruck: sehr hoher Wert der Elastizität des Preises in bezug auf die Angebotsmengen, d. h. von — : — ) . — In Ρ S der neueren Zeit handelt es sich um überpioportionalen Preisdruck durch Angebotsüberschüsse.

Je stärker die Landwirtschaft marktorientiert ist und nicht nur geringfügige Überschüsse über den Eigenverbrauch „vermarktet", um so stärker ist die Abhängigkeit von den auf dem Markt erzielten Erlösen. Fallende Preise führen daher nicht notwendig zu einer Einschränkung, sondern sogar zu einer Vermehrung des Angebots („rückwärts geneigte Angebotskurve", vgl. Kap. II, § 2, Ziff. 6) und verstärken den Preisdruck. Umgekehrt wird eine Produktionsanpassung an erhöhte Nachfrage sich zeitlich so verzögert auswirken können, daß die Preisbildung erneut gestört wird (vgl. „Spinnwebtheorem", Bd. II, Kap. VI, § 3, Ziff. 2). Es „läßt sich insgemein sagen, d a ß in dem Abhängigkeitsverhältnis Preis/Angebot in der Ernährungswirtschaft nicht der Preis dominiert, sondern das Angebot. U n d da . . . audi in dem Preis-Nachfrageverhältnis der Preis stärker von der Nachfrage als die Nachfrage vom Preis beeinflußt wird, erscheint der Preis in der Ernährungswirtschaft mehr in geführter denn in f ü h r e n der Rolle, was z w a r nicht ausschließt, d a ß auch mittels und durch die Preise erhebliche Wirkungen erzielt werden können: N u r sind solche Wirkmöglichkeiten enger begrenzt als in anderen Wirtschaftsbereichen, in denen der Mensch — als Konsument wie als P r o d u z e n t — der N a t u r in freierem Verhältnis gegenübersteht." (W. Abel, Artikel: Agrarpreise. I n : H a n d wörterbuch der Sozialwissenschaften.)

Der Prozeß der Abgabe von Produktionen aus der Landwirtschaft in Industrie und Gewerbe hat sich fortgesetzt (ζ. B. synthetische Spinnstoffe, Ersatz tierischer, d. h. landwirtschaftlich erzeugter Zugkraft durch industriell erzeugte), er greift wachsend auch in die Verarbeitung und den Absatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse ein. Durch Ausdehnung und Verfeinerung der Transport-, Lagerungs- und Absatzprozesse wird ein wachsender Teil der Ver-

Produktion und Absatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse 8 7 braudierausgaben für landwirtschaftliche Erzeugnisse absorbiert und erreicht nicht den landwirtschaftlichen Produzenten (in den U S A im Durchschnitt 60 °/o der v o m Verbraucher gezahlten Preise). D a h e r werden Verbilligungen der eigentlichen Produktion nur abgeschwächt in den Absatzpreisen wirksam und führen bei der ohnehin geringen Preiselastizität zu keinen wesentlichen Mehreinnahmen für die Landwirtschaft.

3. P r i n z i p i e n

der

Marktregulierung

Eine allein durch die Preisbildung auf freien Märkten gesteuerte Änderung der Struktur der Landwirtschaft und ihre Anpassung an die gewandelten Produktions- und Nachfrageverhältnisse würde nach allgemeinem Urteil die Landwirtschaft einer existenzbedrohenden ökonomischen und sozialen Krise aussetzen, während auch aus metaökonomischen (politischen, sozialpolitischen, bevölkerungspolitischen u. a.) Gründen Schutz und Förderung der Landwirtschaft als notwendig gelten. Im Prinzip wird in der Landwirtschaftspolitik anerkannt, daß die Ursachen, die den strukturellen Wandel bewirken, nicht beseitigt werden können, daß aber der Anpassungsprozeß reguliert und erleichtert werden soll. In den Methoden ist die Grenze gegen eine langfristig undurchführbare Politik der Bestandssicherung entgegen den Entwicklungstendenzen schwer zu ziehen. Ein Beispiel ist die H ö h e der zur Preisstützung v o n der R e gierung aufgenommenen „Uberschußproduktion" der L a n d w i r t schaft in den U S A : der Wert dieser gekauften oder beliehenen, auf den Märkten nicht absetzbaren Lagergüter stieg v o n 0,3 Mrd. D o l l a r 1948 auf 7,4 Mrd. D o l l a r 1957.

Praktisch hat die Landwirtschaftspolitik weithin dazu geführt, daß dieser Wirtschaftssektor gegen die marktwirtschaftlichen K r ä f t e abgeschirmt, bzw. aus der Marktwirtschaft herausgehoben und wirtschaftsplanenden Prinzipien unterzogen wird, nach denen die Steuerung der Angebots· und Nachfragemengen weniger durch Preisbildung als durch mengenmäßige Anpassung an als ausreichend angesehene Preise unternommen wird („Paritätspolitik" als

88

Kapital und Kapitalertrag

Sicherung anteiliger Beteiligung der Landwirtschaft am wachsenden Volkseinkommen bzw. als Aufrechterhaltung einer Preisparität zwischen landwirtschaftlichen und nichtlandwirtschaftlichen Erzeugnissen).

Kap. IV. Kapital und Kapitalertrag § 1. Begriffe und Beziehungen 1. K a p i t a l b e g r i f f e „Kápital" ist der Bestand an baren Mitteln, Forderungen und Sachgütern in der Verfügung eines Wirtschaftssubjekts, welcher Quelle eines Ertrages ist oder sein kann („werbendes" Kapital). Von den baren Mitteln („Geldkapital", „liquides Kapital") sind „investierbare Fonds" jene Beträge, die zur Beschaffung von „Kapitalgütern" oder zinstragenden Forderungsrechten verfügbar sind. Von den Sachgütern rechnen nicht zum Kapital die Güter in Verbrauchernutzung (z. B. H a u s r a t ; Ausnahme: Eigenheime), sondern die dem Erwerbsprozeß gewidmeten Güter („Realkapital", „Kapitalgüter"). Wenn Grund und Boden nicht zum Kapital gerechnet wird, handelt es sich um produzierte Güter, und z w a r : Produktionsmittel wie Gebäude, Anlagen, Maschinen („Anlagekapital", „stehendes Kapital"), Güter im Produktionsprozeß („umlaufendes Kapital"), Lagerbestände („Lagergüter"). a) Redite und Verhältnisse, die an der Ertragserzielung von Unternehmen mitwirken („Firmenwert", „good will") werden zuweilen als „immaterielles Kapital" bezeichnet. b) Ausgaben der öffentlichen Verwaltung für bewegliches Sachvermögen sowie für militärische Zwecke werden durchweg als „Verbrauchsausgaben" behandelt und bilden kein „Kapital". Dagegen können Bauten der öffentlichen Verwaltung dem „Realkapital" zugerechnet werden.

Von der Bestandsgröße Kapital sind zu unterscheiden: a) Kapitalbildung und Kapitalverzehr als Veränderungen des Bestandes; bei Vermögen in Geld und Forderungsrechten durch „Sparen" und „Entsparen", bei Realkapital durch „Investierung" und „Desinvestierung" („Abnutzung");

Begriffe und Beziehungen

89

b) die Erträge des Kapitals als Stromgrößen, durchweg bezogen auf ein Jahr; in bezug auf Forderungsrechte „Zins", in bezug auf Realkapital „Kapitalertrag".

Im Unterschied zum „produktiven Kapital" bezeichnet man als „soziales Kapital" („social overhead capital") durch Produktion geschaffene Dauereinrichtungen wie Straßen, Wasseranlagen, Einrichtungen für Schulung, Gesundheitsdienste etc., welche grundlegende Dienste leisten, ohne im erwerbswirtschaftlichen Sinne auf Rentabilität hin orientiert zu sein. Es sind Dienste, welche die eigentliche ökonomische Aktivität fördern, oft erst ermöglichen, und die vom Staat oder staatlichen Organen geschaffen und verwaltet und unentgeltlich oder gegen Gebühren verfügbar gemacht werden. Durchweg sind diese Einrichtungen charakterisiert durch technische Unteilbarkeit und (soweit die Dienste überhaupt meßbar sind) durch einen hohen Kapitalkoeffizienten (vgl. § 2, Ziff. 4). 2. K a p i t a l a l s P r o d u k t i o n s f a k t o r Die realen Kapitalgüter sind (im Unterschied zu Arbeit und Boden) Ergebnis einer Produktion („produzierte Produktionsmittel"), an ihrer Wertbildung sind daher Produktionskosten beteiligt. D a der Beschaffungsaufwand für Kapitalgüter zeitlich der Ertragserbringung voranläuft, ist die kapitalverwendende Produktion „zeitbeanspruchend"; das „Warten" auf den Ertrag kommt zu den Beschaffungskosten als „ A u f w a n d " hinzu. M i t der Bezeichnung der kapitalverwendenden Produktion als „kapitalistisch" können verschiedenste Sachverhalte gemeint sein, w i e : a) die Produktionstechnik, die sich in stärkstem sachlicher Mittel (Anlagen, Maschinen etc.) bedient;

Umfang

b) die Organisierung der Produktion v o m Sachkapital aus mit den Auswirkungen für die Verteilung des Produktionsertrags; c) die aus dem Privateigentum an Produktionsmitteln folgende Klassenschichtung der Gesellschaft in „besitzlose Arbeiter" („Proletarier") und „Kapitalisten";

90

Kapital und Kapitalertrag

d) der sich besonders in der Kapitalrechnung ausdrückende „kapitalistische Wirtschaftsgeist" als Rationalität und Rechenhaftigkeit mit dem Gewinn als Maßstab und Ziel des Wirtschaftens.

Im Produktionsprozeß wird Kapital in Kombination mit den Faktoren Arbeit und Boden eingesetzt, wobei das Kombinationsverhältnis im Rahmen der technisch möglichen Verfahren (Komplementaritäts- und Substitutionsbeziehungen zwischen den Faktoren) durch die relativen Preise bestimmt wird (vgl. Bd. II, Kap. V, § 1). Kapitalgüter wirken an der Produktion mit durch Abgabe von Leistungen. Daraus folgt: a) Primär bewertet werden die Leistungen; die Kapitalgüter empfangen ihren eigenen Wert als „kapitalisierten Ertragswert" der in ihnen verkörperten Leistungen; dieser Wert ist selbständig gegenüber den Beschaffungskosten der Kapitalgüter. b) Die ökonomische Substanz bzw. der Wert der K a p i t a l güter vermindert sich durch Leistungsabgabe (Abnutzung) einerseits, durch Minderung des Werts der einzelnen Leistung (ζ. B. technisches Veralten, geänderte Nachfrage etc.) andererseits. Der Anteil des Produktionsertrages, der der Mitwirkung des Realkapitals zugerechnet wird („Brutto-Kapitalertrag"), hat daher zunächst diese Wertminderung des Kapitalgutes a b z u gleichen („Abschreibung"), erst der Rest ist N e t t o - E r t r a g (Einkommen).

3. D i e z e i t l i c h e A u s d e h n u n g der P r o d u k t i o n Da jede Produktion auf die Bereitstellung von Gütern und Leistungen für den Verbrauch zielt, ist der Einsatz von Produktionsmitteln zur Erzeugung von Kapitalgütern („Zwischenprodukten") ein Umweg („Umwegsproduktion", „round-about process"). Der dadurch erhöhten Ergiebigkeit der Produktion steht entgegen, daß die verbrauchsreifen Produkte erst in zeitlichem Abstand nach dem Einsatz der Produktionsleistungen anfallen: es muß auf das Ergebnis der Umwegsproduktion „gewartet" werden.

Begriffe und

Beziehungen

91

a) Wenn eine gegebene Menge v o n Produktionsmitteln in direkter, umwegloser E r z e u g u n g v o n Verbrauchsgütern in jeder Periode ein reales E i n k o m m e n von χ erzielt, k a n n ihr E i n s a t z in U m w e g s p r o d u k t i o n v o n einem künftigen D a t u m an in jeder Periode ein reales E i n k o m m e n von χ + Δ χ erzielen. b) Diese Betrachtungsweise der k a p i t a l v e r w e n d e n d e n P r o duktion ist namentlich durch E . v. B ö h m - B a w e r k entwickelt worden ( K a p i t a l und K a p i t a l z i n s . 2. A b t . : Positive Theorie des K a p i t a l s . 4. Aufl. J e n a 1921). Sein V e r f a h r e n zur Bestimmung der „durchschnittlichen P r o d u k t i o n s p e r i o d e " sei an einem einfachen Beispiel gezeigt: In einer bestimmten P r o d u k t i o n seien 12 Arbeitseinheiten eingesetzt, d a v o n 3 v o n der ersten, zeitlich frühesten Periode ab, 6 v o n der zweiten ab und 3 in der dritten und letzten P e r i o d e . D i e durchschnittliche P r o d u k t i o n s periode berechnet sich d a n n z u : 3 · 3 +

6 · 2 +

3 · 1

=

2

12 Wären dagegen alle 12 Arbeitseinheiten v o n der ersten Perio d e an eingesetzt worden, so w ä r e die P r o d u k t i o n s p e r i o d e „ v e r längert":

D a m i t w ä r e die Ergiebigkeit der P r o d u k t i o n erhöht, aber die verbrauchsreifen P r o d u k t e w ä r e n erst nach längerer durchschnittlicher Wartezeit angefallen. Ausdruck für die Bereitschaft und Fähigkeit, auf das Ergebnis des E i n s a t z e s p r o d u k t i v e r Leistungen zu „ w a r t e n " , ist d a s S p a r e n , n ä m l i c h d e r A u f s c h u b d e r V e r w e n d u n g des E i n k o m m e n s zur N a c h f r a g e nach V e r b r a u c h s g i i t e r n . W e n n dieses W a r t e n ein O p f e r ist, w e i l g e g e n w ä r t i g e r V e r b r a u c h e i n e m gleich g r o ß e n z u k ü n f t i g e n V e r b r a u c h v o r g e z o g e n w i r d ( „ Z e i t p r ä f e r e n z " ) , m u ß ein Preis f ü r das W a r t e n g e z a h l t w e r d e n . E s ist der Zins, der d a m i t d e m M e h r e r t r a g der P r o d u k t i o n s u m w e g e als T e i l des K o s t e n a u f w a n d s gegenübertritt. D e r B e s t a n d a n R e a l k a p i t a l ist d a s E r g e b n i s v o n S p a r e n a u s f r ü h e r e m E i n k o m m e n u n d ist r e a l e s V e r m ö g e n .

92

Kapital und Kapitalertrag

D i e Erhaltung des Bestandes bedingt Verzicht auf V e r mögensverzehr ( „ E n t s p a r e n " ) , damit Produktionsmittel eingesetzt werden können, um die Bestände an V o r p r o dukten in dem Ausmaß wieder aufzufüllen, als sie in jeder Periode durch Abnutzung bzw. Abgabe an den V e r brauch vermindert worden sind („Reinvestierung"). a) Bei entsprechender zeitlicher Staffelung der P r o d u k t i o n („Syndironisierung") ist mit diesem P r o z e ß der Vermögenserhaltung kein zusätzliches „ W a r t e n " v e r b u n d e n : in jeder P e r i ode reicht das in F o r m verbrauchsreifer P r o d u k t e anfallende Realeinkommen aus. u m alle F a k t o r e n , audi die in der E r z e u gung von V o r p r o d u k t e n eingesetzten, zu versorgen (vgl. hierzu das Schema Bd. I, K a p . IV,' § 1, Ziff. 4 ) . b) Die Breite des in jeder P e r i o d e anfallenden Ausstoßes v e r brauchsreifer G ü t e r hängt ab von der H ö h e des Bestandes an V o r p r o d u k t e n , d. h. des R e a l k a p i t a l s . In diesem Sinne bezeichnet B ö h m - B a w e r k diesen Bestand als „Subsistenzmittelfonds".

V o m Verzicht auf Vermögensverzehr ist zu unterscheiden der Verzicht auf Verbrauch vom Einkommen, d. h. „ S p a r e n " . Dieser Verzicht ermöglicht eine „Verlängerung der P r o d u k t i o n s u m w e ç e " durch Aufstockung des K a p i t a l bestandes, damit größere Ergiebigkeit des Einsatzes der primären Produktionsfaktoren. Tedoch nimmt — bei gegebener Produktionstechnik — die R a t e der Mehrergiebigkeit der Produktionsumwege mit ihrer Verlängerung ab, so daß das O p f e r zusätzlichen Verbrauchsaufschubs nur durch abnehmende Zuwächse der realen Produktion entgolten wird. D i e Abstimmung der Länge der Produktionsumwege mit dem Ausmaß des Sparens gilt als eine der wesentlichen Funktionen des Zinses.

§ 2. Kapitalbildung 1. U b e r s i c h t Kapitalbildung geschieht durch P r o d u k t i o n von G ü tern, die in der betrachteten Periode nicht den H a u s h a l ten bzw. dem S t a a t zum Verbrauch zugeführt werden, sondern die Bestände in den Unternehmungen erhöhen.

Kapitalbildung

93

D a dieser Produktion Einkommensbildung entspricht, muß dem Nicht-Verbrauch v o n Gütern als realer Vermögensbildung die Nicht-Verausgabung v o n E i n k o m m e n („Sparen") als Bildung v o n „Forderungsrechten" (einschl. Eigentumsrechten) entsprechen. (Vgl. Bd. I, Kap. I V , § 3, Ziff. 4.) I m volkswirtschaftlichen P r o z e ß sind drei Stufen z u unterscheiden:

der

Kapitalbildung

a) Die Bereitstellung von Produktionsfaktoren f ü r die Kapitalgüterproduktion; bei Vollbeschäftigung ihre Freistellung im Sektor der Verbrauchsgüterproduktion durch „Sparen" als Verzicht auf Nachfrage nach Verbrauchsgütern. b) Die Bereitstellung investierbarer Geldmittel („Kapitaldisposition") zur Finanzierung dieser Produktion aus liquiden Mitteln der Unternehmungen bzw. durch Bankkredite. c) Der tatsächliche Einsatz der Durchführung der „Investierung".

Produktionsfaktoren

zur

„Investieren" als B i l d u n g v o n R e a l v e r m ö g e n und „Sparen" als Bildung v o n Geldvermögen vollziehen sich in der Regel nicht in der gleichen Wirtschaftseinheit, Investieren vielmehr in Unternehmen, Sparen in H a u s h a l t e n b z w . beim Staat (wobei die Bildung v o n „Eigenkapital" in Unternehmungen durch nicht ausgeschüttete G e w i n n e als Vermögenszuwachs der „Unternehmerhaushalte" angesehen werden kann). D a h e r führen weder die Freistellung v o n Faktoren noch die Bereitstellung investierbarer Fonds mit N o t w e n d i g k e i t zur Durchführung v o n Investierungen. Ob solche Bereitstellungen ein ausreichendes Maß privater Investierungen anregen und damit sowohl die derzeitige Einkommensbildung wie die Zuwachsrate dès Sozialprodukts durch erhöhte Produktionskapazität sichern, ist eine zentrale Frage für die Funktionsfähigkeit des Systems. D a Investierungen die H a u p t f o r m sind, mit der Möglichkeiten zu erhöhter Produktivität realisiert werden, sind sie weiter bestimmt durch die Bereitschaft, technische Neuerungen einzuführen, die ihrerseits wieder von der Entwicklung der Grundlagenund angewandten Wissenschaft abhängig sind.

94

Kapital und Kapitalertrag 2.

Investierung

"Wird im Sprachgebrauch jede F o r m der A n l a g e p r i v a ten Vermögens (ζ. B . in Sparguthaben, W e r t p a p i e r e n , G e bäuden, Gütern etc.) als „Investierung" bezeichnet, so in der Wirtschaftstheorie nur die reale P r o d u k t i o n v o n K a p i t a l g ü t e r n (Gebäude und Anlagen für P r o d u k t i o n s zwecke, Maschinen, Zuwächse zu den Beständen an L a g e r gütern), ferner v o n W o h n h ä u s e r n , außerdem die'Zuwächse zu den Beständen an F o r d e r u n g e n gegen das Ausland im Saldo gegen Verpflichtungen an das Ausland einschl. G o l d verschiffungen. a) Der Begriff fällt nicht zusammen mit Aufwendungen zur Erhöhung der produktiven Leistungsfähigkeit, weil zur Abgabe von Verbrauchsnutzen bestimmte Wohnhäuser eingeschlossen sind, dagegen ausgeschlossen Aufwendungen zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit arbeitender Menschen, ebenso Aufwendungen für Forschung und Entwicklung neuer technischer Verfahren. b) Ein einzelnes Unternehmen kann Kapitalgüter durch Kauf statt durch Eigenproduktion beschaffen. D a dem aber eine Bestandsminderung bei dem verkaufenden Unternehmen gegenübersteht, kann volkswirtschaftlich der Bestand an Kapitalgütern nur durch Neuproduktion erhöht werden. D e r W e r t des Kapitalbestandes wird vermindert durch: 1. bloßen Zeitablauf, 2. N u t z u n g des Kapitals durch A b gabe von Leistungen, 3. W e r t m i n d e r u n g der mit H i l f e des Kapitals erstellten Produkte, 4. W e r t m i n d e r u n g des mit K a p i t a l gegebener F o r m durchgeführten Produktionsprozesses durch Einführung überlegener Produktionsmethoden. a) Die Wertminderung des Kapitalbestandes durch Gebrauch mindert nicht notwendig auch die Menge der Kapitalleistungen je Periode; sind ζ. B. in einer Maschine insgesamt 100 Leistungseinheiten verkörpert, so können in jeder Periode bis zum völligen Ausfall der Maschine gleichbleibend 10 Einheiten abgegeben werden. Die Leistungsmenge des Kapitalbestandes für die Periode ergibt sich also bei Abgang und Zugang von Kapitalgütern nicht durch Summierung der gesamten Leistungsmengen. b) Unter bestimmten Bedingungen können Abschreibungsmittel vor der vollen Abnutzung der betreffenden Anlagen zur

Kapitalbildung

95

Finanzierung der Beschaffung zusätzlicher Kapitalgüter verwendet und die Leistungsmenge je Periode erhöht werden (von der Betriebswirtschaftslehre als „Lohmann-Ruchti-Effekt" behandelt). Begrifflich ist: 1. „Bruttoinvestierung" die P r o d u k t i o n v o n Gütern, die den Beständen in U n t e r n e h m u n g e n zugeführt werden (Anlagen etc. in ihrem Bruttowert, Lagerbildung dagegen nur in der Veränderungsgröße). 2. „Desinvestierung" die Minderung der Bestände durch Abnutzung, Verschleiß etc. Die verschiedenen Abschreibungsmethoden sollen nicht nur die obengenannten Wertminderungen des Kapitalbestandes erfassen, sondern gegebenenfalls auch einer Erhöhung des Wiederbeschaffungspreises der Kapitalgüter Rechnung tragen. 3. „Reinvestierung" der reale Ersatz für Desinvestierung, nicht notwendig mit identischen Gütern. 4. „Nettoinvestierung" die positive oder negative D i f ferenz zwischen Brutto- und Reinvestierung, d. h. die Veränderungsgröße des Kapitalgüterbestandes in einer Periode. Diese Veränderungsgröße ist nicht notwendig gleich der Differenz zwischen Bruttowert der Investierungen und zu Reinvestierungen verwendeten Abschreibungsbeträgen, da letztere zu einer Kapazitätsausweitung führen können, wenn an Stelle der abgenutzten Güter solche von höherer technisch-wirtschaftlicher Effiziens beschafft werden; hinzukommen kann der „LohmannRuchti-Effekt". Reinvestierung ist also der Ersatz wirtschaftlich verbrauchter Leistungseinheiten in gleicher Menge, Nettoinvestierung eine positive oder negative Veränderung der gesamten verfügbaren Leistungsmengen, unabhängig von der Art ihrer Finanzierung. D i e Beziehungen zwischen diesen Größen sind v o n großer allgemeiner Bedeutung für den Wirtschaftsablauf und die wirtschaftliche Entwicklung. a) In entwickelten Industrieländern betragen bei „normalem" Wachstum die Reinvestierungen etwa 40—50 °/o der Bruttoinvestierungen. Der Anteil steigt mit wachsenden Beständen an Kapitalgütern und Verkürzung ihrer durchschnittlichen „Lebensdauer". In der Bundesrepublik setzten sich die Investitionen

Kapital und Kapitalertrag

96

1957 wie folgt zusammen (in Mrd. D M ) : Reinvestierungen 20,1; Netto-Anlagen-Investierungen 26,0; Erhöhung der Lagerbestände 4,2. b) Nach Berechnungen des „Deutschen Instituts f ü r Wirtschaftsforschung" (Wochenberichte 1958, N r . 18, S. 69 ff.) stieg das Brutto-Anlagevermögen der westdeutschen Industrie, berechnet nach dem Neuwert der Anlagen auf Preisbasis 1950, von 48,3 Mrd. D M 1924 auf 98,6 Mrd. D M 1957, davon etwa die H ä l f t e im Bereich des Bergbaus, der Grundstoff- und der Produktionsgüterindustrie. c) Bei völligem Verzicht auf Reinvestierung fällt die Bruttoinvestierung je Periode auf ^íull; sie kann aber nicht negativ werden. Unterlassene Reinvestierung ist also die höchste mögliche Rate „negativer" Nettoinvestierung selbst dann, wenn der verbliebene Kapitalbestand noch (gemäß der Absatzlage) „Überschußkapazität" bedeutet.) Vgl. § 3, Ziff. 5: Akzelerator). d) Das Verhältnis zwischen Ne.tto-Anlagevermögen (durch Abschreibung auf den Zeitwert berechnet) und dem BruttoAnlagevermögen (berechnet auf Basis der Beschaffungskosten) wird als „Gütegrad" bezeichnet. Er fällt, wenn der Nettowert auf Grund der Abschreibungen geringer wird und durch Nettoinvestierungen der Bruttowert nicht ausreichend wächst. Ein Gütegrad von 50 bei industriellen Anlagen verweist auf stagnierende, von 70 auf hohe Investitionstätigkeit. Offensichtlich ist der Gütegrad ein Ausdruck für das Durchschnittsalter der bestehenden Anlagen. 3.

Wirkungen

der

Investierungen

Im Gesamtsystem stehen Investierungen an einer zentralen Stelle, denn sie bewirken evolutionäres Wachsen oder Schrumpfen der Wirtschaft. Ein stationärer Zustand ist nur möglich, w e n n (in N e t t o g r ö ß e n ) I = S = 0, w e n n also das N e t t o s o z i a l p r o d u k t der H ö h e des Verbrauchs entspricht. Eine Volkswirtschaft, die nach ihren Institutionen und den Verbrauchs- und Spargewohnheiten auf Vermögensbildung ausgerichtet ist, w i e das für alle entwickelten Volkswirtschaften gilt, ist daher in ihrer Funktionsfähigkeit v o n Ausmaß, Formen u n d Trägern der Investierungen abhängig.

Kapitalbildung

97

Methodisch werden folgende Wirkungen der Investierungen unterschieden (vgl. Kap. V I , § 1, Ziff. 1): 1. Der „Einkommenseffekt": Produktion von Kapitalgütern bedeutet Einkommensbildung und bestimmt zusammen mit den Verbrauchsausgaben die H ö h e des Einkommens der gegebenen Periode, die Veränderungsrate der Investierungen außerdem über den „Multiplikatoreffekt" das Gleichgewichtseinkommen (in statischer bzw. komparativ-statischer Betrachtung ausgedrückt durch Gleichheit der Plangrößen von Investieren u n d Sparen). (Vgl. Bd. IV, Kap. II.) Gesondert betrachtet werden kann der „Vermögenseffekt" („Spareffekt") der Investierungen im Hinblick auf die Veränderung des realen und monetären Vermögens und seine Verteilung.

2. Der „Kapazitätseffekt": Bildung von Realkapital in Unternehmungen durch Investierung erhöht die verfügbare Menge des Produktionsfaktors Kapital, damit das Angebot an Kapitalleistungen und die Produktionskapazität. (Vgl. Bd. IV, Kap. VI, § 2.) N u r in kurzfristiger Betrachtung kann der Kapazitätseffekt unberücksichtigt bleiben und das Gleichgewicht nach dem Einkommenseffekt allein behandelt werden. Das gilt unter der Annahme, daß der Kapazitätseffekt erst später wirksam wird und bei entsprechender Größe des Kapitalbestandes die Veränderungsrate durch Investitionen nicht stark ins Gewicht fällt. Wäre ζ. B. der Kapitalbestand 400, die Nettoinvestierung in einer Periode 10, so würden Veränderungen der Investitionsrate von 10 °/o nur 0,25 °/o Veränderungen des Kapitalbestandes bewirken.

Für langfristige Betrachtungen dagegen haben H ö h e und Veränderungen der Investierungen durch ihren Einfluß auf die Angebotsmenge von Kapitalleistungen im Verhältnis zu Arbeitsleistungen entscheidende Bedeutung. Dies namentlich auch, weil sich technische Fortschritte vorzugsweise in Menge und Art der Investierungen zum Ausdruck bringen. 7

Paulsen, Allg. Volkswirtschaftslehre III

98

Kapital und Kapitalertrag

4. K a p i t a l k o e f f i z i e n t , A u s w e i t u n g u n d Vertiefung der K a p i t a l a u s s t a t t u n g Der Kapitalkoeffizient, bezeichnet mit ß, ist das Verhältnis von Kapitalbestand Κ zur Kapazität Ρ (GesamtProduktion bei „normaler" Auslastung) : — =

ß. Wird er

als konstant angenommen, so gilt er auch für die Zuwachsgrößen, wobei Δ Κ als Zuwachs zum Kapitalbestand gleich ist der Nettoinvestierung I, also

=

ß.

a) Wenn ζ. B. bei einem Kapitalbestand von 100 die K a p a zität (mögliche Gesamtproduktion) je Periode 25 ist, so ist β = 4. Eine Nettoinvestierung von 8 erhöht die K a p a z i t ä t pro Periode um 2. b) Für Κ wird in der Regel der Bruttowert (ohne Abschreibungen) verwendet, da die Leistungen der Kapitalgüter je Periode nicht proportional zu ihrer laufenden Abschreibung geringer werden. Dieser Wert wird auf den Nettowert der Produktion bezogen. c) Κ ist eine Bestandsgröße, Ρ eine Stromgröße. Daher ist im marginalen Ausdruck der Veränderung in der Zeit (t): dK

ß

dt

1

dP '

dt

Der reziproke Wert des Kapitalkoeffizienten -β =

o

bezeichnet die „Produktivität der Investierungen": Δ Ρ = α I. Wird ein allgemeiner Kapitalkoeffizient als Verhältnis der gesamten Kapitalausstattung zur gesamten Produktionskapazität aufgestellt, so handelt es sich um eine Durchschnittsgröße aus höchst unterschiedlichen Koeffizienten („Meßziffern") für einzelne Wirtschaftszweige, einzelne Teilfertigungen, auch einzelne Unternehmungen. a) D e r allgemeine Kapitalkoeffizient liegt für entwickelte Industrieländer etwa bei 3 bis 4. Zur Erreichung einer jährlichen Wachstumsrate des Sozialprodukts von 3 °/o muß daher eine Nettoinvestitionsquote von 9 — 1 2 °/o des Sozialprodukts durchgeführt werden.

Kapitalbildung

99

b) I n der Bundesrepublik w a r seit 1 9 5 3 die Bruttoinvestitionsquote etwa 2 0 — 2 1 °/o des Bruttosozialprodukts, die N e t t o investitionsquote etwa 1 7 ° / o des Nettosozialprodukts. c) Speziell auf das industrielle Anlagevermögen (als T e i l des industriellen R e a l k a p i t a l s ) bezogen ist der K a p i t a l k o e f f i z i e n t der deutschen industriellen Fertigung im Durchschnitt der letzten J a h r z e h n t e mit etwa 1 , 2 — 1 , 5 k o n s t a n t .

Bei der Verwendung des Kapitalkoeffizienten für die Beurteilung der „Produktivität" einer bestimmten Investierung ist zu beachten 1. die Erstellungsdauer der Investierung: E i n Ubergang zu Investierungen mit längerer Erstellungsdauer k o m m t in einer kurzfristigen Betrachtung einer Erhöhung des Kapitalkoeffizienten gleich, weil die Erhöhung des Ausstoßes erst nach Fertigstellung der Investierung eintritt; bei Betrachtung in einer längerfristigen Periode verschwindet dieser E f f e k t ; 2. die ökonomische Lebensdauer der Investierung: E i n Ü b e r gang zu Investierungen mit längerer Lebensdauer erhöht den Kapitalkoeffizienten, wenn das Verhältnis der Kapitalleistungen zum Ausstoß je Periode unverändert bleibt.

Vom Kapitalkoeffizienten zu unterscheiden ist die Kapitalintensität als durchschnittlicher Wert der Kapitalausstattung je Einheit der Beschäftigung (bzw. je Arbeitsplatz). Sie liegt in der westdeutschen Industrie bei etwa 13 0 0 0 bis 15 0 0 0 D M , mit erheblichen Unterschieden nach P r o d u k t i o n s arten und Technik, ζ. B . im Bergbau wesentlich höher als in der Verbrauchsgüterindustrie.

Für die Wirkung erhöhter Kapitalausstattung ist von Bedeutung, ob es sich um „Ausweitung" („horizontales Wachstum", „widening") oder „Vertiefung" („vertikales Wachstum", „deepening") der Kapitalausstattung handelt. Dabei wird unterschieden, ob eine gestiegene Zahl von Arbeitsplätzen mit der bisherigen Kapitalintensität ausgestattet wird, also Arbeit und Kapital sich in gleicher Rate verändern, oder ob die Arbeitseinheit mit vermehrter oder verbesserter Kapitalausrüstung versehen wird, die Produktion also kapitalintensiver betrieben wird.

100

Kapital und Kapitalertrag

a) Statt auf die Arbeitsmenge kann auch auf den K a p i t a l koeffizienten abgestellt, d. h. die Kapitalgröße auf die Einheit des Produkts bezogen werden: „Ausweitung der Kapitalausstattung liegt vor, wenn die Produktionskapazität erweitert wird durch G r ü n d u n g neuer oder Vergrößerung bestehender U n t e r nehmungen ohne Änderung des Kapitalanteils f ü r jede Einheit des Produkts. Vertiefung bedeutet eine Vermehrung des Kapitaleinsatzes f ü r jède Menge des Ausstoßes. Letzteres beinhaltet eine Verlängerung der Produktionsperiode und eine Veränderung der Produktionsstruktur. Ersteres verändert beides nicht." (R. G. H a w t r e y , Capital and Employment. London 1937, S. 36.) b) Längere Zeitreihen zeigen, d a ß in entwickelten Industrieländern die Kapitalausstattung je Arbeiter und der Wert des Jahresausstoßes je Arbeiter in etwa gleicher R a t e gewachsen sind. D e r Kapitalkoeffizient (Quotient aus Kapital und Ausstoß) blieb daher mit etwa 3—4 unverändert, die Kapitalstruktur ist in bezug auf den Ausstoß nicht „vertieft" worden, wohl aber in bezug auf den Arbeitsplatz.

Ausweitung der Kapitalausstattung ist erforderlich, wenn bei unveränderter Technik eine wachsende Bevölkerung mit gleichbleibendem Anteil p r o Kopf versorgt werden soll. Wächst eine Bevölkerung um jährlich a °/o und ist der K a p i talkoeffizient n, so muß ein Teil a · η "/o des Sozialprodukts der Kapitalbildung zugeführt werden, wenn die K o p f q u o t e des Sozialprodukts unverändert bleiben soll.

Bei unveränderter Technik müßte nach dem Ertragsgesetz zunehmende Kapitalausstattung zu abnehmenden Ertragszuwächsen führen, d. h. zur Erstellung einer zusätzlichen Produkteinheit müßten (bei gleicher Ausstattung mit Arbeit) zunehmende Mengen an Kapital eingesetzt werden. Das historische Wachstum des Sozialprodukts ist im erreichten U m f a n g wesentlich der ständigen Einführung von Neuerungen zuzuschreiben, welche die Tendenz zum abnehmenden Grenzprodukt des Kapitals ausglich und sogar überbot. Im besonderen hängt nach erreichter Vollbeschäftigung und bei tendenzieller Abnahme der Arbeitszeit das Wachstum von technischen und organisatorischen Verbesserungen ab, da sonst die Entwicklung an die Grenze der Arbeitsknappheit stoßen müßte.

Kapitalertrag und Investierungen

101

§ 3. Kapitalertrag und Investierungen 1.

Kapitalertrag

Brutto-Kapitalertrag ist der Teil des Brutto-Erlöses einer Produktion, welcher dem mitwirkenden Produktionsfaktor Kapital zugerechnet wird. Der Netto-Kapitalertrag ergibt sich nach Abzug der Kosten des Einsatzes der Kapitalgüter, namentlich der Abschreibungen zum Ausgleich der Wertminderung der Kapitalgüter durch Leistungsabgabe („Abnutzung"), und der Verzinsung der in den Kapitalgütern investierten Geldmittel. D a Abschreibungen Ausgleich f ü r Vermögensminderung und nicht Teil des Einkommens der betrachteten Periode sind, ist der Kostenwert der Produktion im Anteil der in ihm enthaltenen Abschreibungen höher als das mit der Produktion der verk a u f t e n Güter gebildete Einkommen der Periode. Absatz der Produktion zum Kostenwert ist daher, wenn nicht durch „Entsparen" auf Vermögen zurückgegriffen wird, nur möglich, wenn in H ö h e der Abschreibungen einkommenbildende Reinvestierung erfolgt (vgl. Schema Bd. I, K a p . IV, § 3).

Bei der Bildung des Kapitalertrages müssen lang- und kurzfristige Betrachtung unterschieden werden: Langfristig betrachtet wird der Bestand der Kapitalgüter als durch das Ausmaß der Bruttoinvestierungen veränderlich angenommen; es ist Anpassung an die Nachfrage nach Kapitalleistungen nach Art und Menge möglich. Investierungen richten sich daher nach Kosten und Ertragserwägungen, d. h. sie werden in dem Ausmaß durchgeführt, als Kostendeckung und ein angemessener Nettoertrag erwartet werden. In kurzfristiger Betrachtung ist der Bestand an Kapitalgütern nach Art und Menge gegeben. Daher ist das Angebot an Kapitalleistungen unelastisch. Es ist nach oben begrenzt durch die Kapazität, d. h. höchste Leistungsmenge je Periode, nach unten durch Stillegung. Veränderungen der Produktion innerhalb dieser Grenzen verändern aber nur die variablen Kosten, nicht die fixen, die auch bei

102

Kapital und Kapitalertrag

Stillegung in gleicher H ö h e a n f a l l e n . D e r T e i l des P r o duktionsertrages, der nach Deckung der v a r i a b l e n K o s t e n auf fixe K o s t e n verrechnet w e r d e n k a n n , h a t daher R e n t e n c h a r a k t e r ; er w i r d (nach M a r s h a l l ) als „ Q u a s i r e n t e " bezeichnet. a) D i e spezifische Leistungsart des jeweiligen Kapitalgutes kann nicht in eine andere Leistungsart ausweichen, sondern nur in Stillegung. D a die fixen Kosten weiterlaufen,.ist das „Transfereinkommen", d. i. das in der nächstgünstigen Verwendung (Stillegung) erzielbare Entgelt, negativ. Was dieses Entgelt überschreitet, ist „ R e n t e " , also der Bruttoertrag einschl. der teilweisen oder ganzen Deckung der fixen Kosten. b) Fixe Kosten sind u. a. Verzinsung des Kapitals, Abschreibungen, Erhaltungskosten etc. D a Stillegung des- Anlagekapitals in der Regel Produktionseinstellung bedeutet, kommen weitere fixe Kosten hinzu, wie ζ. B. für den Mindestbestand an Personal. c) D e r geprägter, zweck die Hochöfen

Rentencharakter des Kapitalertrags .ist um so ausje dauerhafter und je spezifischer int VerwendungsKapitalgüter sind (ζ. B. Schiffe im Vergleich zu Autos, im Vergleich zu Gebäuden).

W i e f r ü h e r ( B d . I I , K a p . V , § 4 ) entwickelt, w i r d daher k u r z f r i s t i g die Stillegung erst d a n n v o r t e i l h a f t , w e n n der P r o d u k t i o n s e r t r a g nicht m e h r die v a r i a b l e n K o s t e n deckt. Bei den in der Abb. 15 angenommenen Kosten- und Ertragsverhältnissen wird bei einem Stückerlös O C = A B die Menge O A produziert. D e r Gesamterlös ist O A B C , die Gesamthöhe der variablen Kosten O A E D , daher D E B C „Quasirente", die in diesem Fall einen Nettoertrag F G B C enthält. Sinkt der Stückertrag, so vermindert sich die Produktionsmenge gemäß dem jeweiligen Schnittpunkt mit der Grenzkostenkurve G K bis H (Tiefpunkt der variablen Stückkosten), entsprechend schrumpft die Quasirente auf null. L a n g f r i s t i g ist d i e Q u a s i r e n t e a u f ihrem n o r m a l e n S t a n d , w e n n sie die K a p i t a l k o s t e n deckt u n d einen „ n o r m a l e n " N e t t o e r t r a g e n t h ä l t . Dieser S t a n d w i r d durch das A u s m a ß der R e - u n d N e t t o i n v e s t i e r u n g e n d e r T e n d e n z nach angestrebt.

Kapitalertrag und Investierungen

103

DE GK

Abb. 15

2. E r t r a g d e r

Investierungen

„Grenzertrag" der bestehenden Kapitalausstattung einer Volkswirtschaft ist die marginale Veränderung des Wertes der Gesamtproduktion bei einer marginalen Veränderung des Wertes des Kapitalbestandes, beides bei konstantem Preisniveau. Investitionen als Veränderungen des Kapitalbestandes erfolgen nicht durch Hinzufügen von Einheiten von Kapitalgütern zu einer homogenen Masse, sondern sind an den Erträgen spezieller Kapitalgüter ausgerichtet. Daher wird die Kapitalstruktur durch Investierungen ständig verändert, indem die Bestände an ertragreichen Kapitalgütern wachsen, an ertraglosen durch Unterlassung von Reinvestierungen schrumpfen.

104

Kapital und Kapitalertrag

Der Grenzertrag zusätzlicher Investierungen (oft bezeichnet als „Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals") ist die Rate des Ertragszuwachses im Verhältnis zum Kostenzuwachs bei Erhöhung des Kapitalbestandes um eine Einheit. Gemäß dem Ertragsgesetz wird diese Rate abnehmen, wenn die Höhe der Investierungen bestimmter Art zunimmt; mit dieser Zunahme können überdies auch die Kosten der Investierung steigen. Für die an Kosten-Ertrags-Erwägungen aufbauenden Investitionsentscheidungen ergibt sich hieraus, daß die Investitionsmenge sich bestimmt durch den Ausgleich von (erwartetem) Grenzertrag und Grenzkosten. Als Maßstab der Grenzkosten gilt der Zins, weil der Grenzertrag die Rendite der f ü r die Investierung aufgewendeten Kosten darstellt und mit dem Zinssatz als möglichem Ertragssatz f ü r den gleichen Geldeinsatz verglichen werden kann (vgl. Ziff. 3). Die Grenzertragskurve stellt in solcher Sicht eine Nachfragefunktion nach Investierungen dar, während der Zins eine Angebotsfunktion der für die Investierungen verfügbaren Fonds bedeutet. Der Ertrag von Investierungen fällt immer erst in der Z u k u n f t an, sei es einmalig, sei es (in der Regel) in einer Reihe von Teilbeträgen. Bei der Investitionsentscheidung sind diese Erträge zu antizipieren, d. h. es sind erwartete Erträge, die grundsätzlich mit Ungewißheit behaftet sind, also ein unvermeidliches Risiko („Investitionsrisiko") in sich bergen. Die bekannten „heutigen" Erträge, die mit den „heutigen" Beschaffungskosten verglichen werden können, geben zwar Anhaltspunkte zur Bildung der Erwartungen, aber keineswegs Gewißheit. Bei der Bildung der Ertragserwartungen sind psychologische Faktoren nicht auszuschalten, und zwar sowohl allgemeine Stimmungsmomente (der „Status des Vertrauens" in der Geschäftswelt) wie individuelle Risikofreudigkeit, Optimismus oder das Gegenteil. „Die hervorstechende Tatsache ist die außerordentliche Unsicherheit der Wissensbasis, auf der unsere Einschätzungen der voraussichtlichen Erträge aufzubauen sind . . . Offen gesagt müssen wir zugeben, daß unsere Wissensbasis zur Einschätzung

Kapitalertrag und Investierungen

105

des Ertrages für zehn Jahre im voraus einer Eisenbahn, einer Kupfermine, einer Textilfabrik, des good will einer Patentmedizin, eines Ozeandampfers, eines Gebäudes in der C i t y v o n London redit gering und zuweilen null ist. D a s gilt selbst für fünf Jahre im voraus . . . . Wenn die menschliche N a t u r sich nicht versucht fühlte, eine Chance zu erproben, keine Befriedigung (abgesehen v o m Profit) im Bau einer Fabrik, einer Bahn, einer Mine oder einer Farm fände, w ü r d e es vielleicht nicht viele Investierungen lediglich als Ergebnis einer kühlen K a l k u lation geben." (J. M. Keynes, The General Theory of E m p l o y ment, Interest, and Money. London 1936, S. 149 f.)

Für die Bestimmung der „Investitionsneigung" („propensity to invest") wird also stets zu den objektiven Daten f ü r die Beurteilung der Rentabilität der Investierungen das Gewicht solcher psychologischer Faktoren hinzutreten. Veränderte Ertragserwartungen bezüglich vorhandener Kapitalanlagen kommen, soweit Anteilsrechte an Unternehmungen (Aktien) gehandelt werden, in deren Kursbildung zum Ausdruck, dazu aber in hohem Maße auch die psychologischen und Stimmungsmomente und deren spekulative Ausnutzung und Vorwegnahme, sowie allgemeine Auswirkungen der Wirtschaftslage und im besonderen der Verhältnisse auf den Geld- und Kapitalmärkten. 3. D e r

Kosten-Ertrags-Vergleich bei I n v e s t i e r u n g e n

Die Rate des Nettoertrages einer Investierung ist das , ... . Gesamtertrag — Kosten Verhältnis Kosten Der Zeitdifferenz zwischen Kostenaufwand und Ertragsanfall bei Investierungen muß bei Durchführung eines Vergleichs Rechnung getragen werden, indem durch Berücksichtigung des Zinses die verglichenen Größen auf den gleichen Zeitpunkt bezogen werden. D a s Verfahren w i r d dargestellt in der „Finanzmathematik". D i e A n a l y s e und Darstellung der Investierungen in den Betrieben gehören in den Bereich der Betriebswirtschaftslehre.

106

K a p i t a l und Kapitalertrag

G r u n d l a g e ist die allgemeine B e z i e h u n g zwischen einem K a p i t a l K , einem Ertrag dieses K a p i t a l s E u n d d e m jährE liehen Zinssatz i, nämlich: Κ = — · ι W e n n bei einer I n v e s t i e r u n g m i t B e s c h a f f u n g s k o s t e n Κ eine Ertragsreihe ( N e t t o e r t r ä g e nach A b z u g der mit der K a p i t a l v e r w e n d u n g v e r b u n d e n e n Kosten) mit Jahreserträgen q 1 ( q 2 , , qn e r w a r t e t w i r d u n d i der z u g r u n d e gelegte „Kalkulationszinssatz" ist, ergibt sich der „kapitalisierte Ertrags wert" dieser R e i h e zu: V =

q ' + (1 + i)

q

\

(1 + i) 2

+

. . . +

q " (1H-Î)"

Ist V > K , s o ist d i e I n v e s t i e r u n g l o h n e n d . a) D e r D i s k o n t f a k t o r

ist — î — . D a 1+i

i > 0, ist —î— < 1. 1+i

Der Wert von

ist bei hohem η so klein, d. h. der 1 + i)n Gegenwartswert von q ist so gering, d a ß die Berücksichtigung des Ertragswertes sehr ferner Perioden jenseits des „ökonomischen Horizontes" liegt. b) Beispiel: „Man rechnet damit, d a ß Anteile an einer Bergwerksgesellschaft in den folgenden vier Jahren Dividenden von 400 D M , 320 D M , 240 D M , 160 D M und: 80 D M bringen und d a ß sie d a n n keinen Wert mehr haben. Werden Zinsen von 5 %> einmal jährlich zugeschlagen, beträgt der Barwert oder Kapitalwert der Anteile (400

+

320 TÔT

+

240 W

+

160 W

+

80 ü » )

U M - 1 1 » DM,

wobei man die Ausrechnung mit H i l f e von Logarithmen durchf ü h r t . Eine ähnliche Rechnung zeigt, d a ß der Kapitalwert 1162 D M beträgt, wenn sich der Zinsfuß nur auf 2Vi°/o beläuft. Dies sind die beiden Werte, die jetzt angelegt werden müssen, um bei den betreffenden Zinsfüßen in den fünf J a h r e n den gegebenen Einkommensstrom hervorzubringen" (R. G. D . Allen, Mathematik f ü r Volks- und Betriebswirte. Deutsch Berlin 1956, S. 242).

Kapitalertrag und Investierungen

107

Statt dessen kann im Diskontfaktor jener Zinssatz r verwendet werden, welcher den Wert der Ertragsreihe den Beschaffungskosten Κ gleich macht: Κ =

(Γ+7)

ι

(T+ö5

ι

" '

,

^n (l+r)n '

Ist r > i , so ist die Investierung lohnend. Dieser Diskontfaktor r wird als „Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals" (bzw. der Investierung·) bezeichnet: „Ich definiere die Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals („marginal efficiency of capital") als gleich dem Diskontsatz, welcher den Ertragswert der Reihe von Jahreszahlungen, die als Erträge des Kapitalgutes erwartet werden, dem Angebotspreis des Kapitalgutes gleich machen." (J. M. Keynes, The General Theory of Employment, Interest, and Money. London 1936, S. 135.) Zur Erläuterung der Beziehungen diene folgendes Schema, bei dem vereinfachend angenommen wird, daß ein Kapitalgut einen dauernden Ertrag v o n 100 im Jahr erwarten läßt, während als Kalkulationszinssatz der Marktzins verwendet wird.

1. 2. 3.

Kosten des Kapitalgutes

Jahresertrag

Rendite

Marktzins

Kapitalisierter Ertragswert

2 500 2 000 2 500

100 100 100

4°/o 5°/o 4%

4°/o 4% 5°/o

2 500 2 500 2 000

Das Gleichgewicht ist bestimmt durch Κ = V , daher auch i = r. Die Tendenz zu einem Gleichgewicht ergibt sich, weil Investierungen durchgeführt werden, solange sie bei V > K bzw. r > i lohnend sind, aber mit Zunahme der Investitionsmenge gemäß dem allgemeinen Ertragsgesetz die "Werte qi, q2, . . . . , qn fallen, daher der Grenzertrag fällt. Als „Grenzertrag des Kapitals" in bezug auf die Gesamtmenge der Investierungen (unterschieden vom Grenzertrag einer einzelnen Investierung) wird verstanden der höchstmögliche Ertragszuwachs, der durdi eine weitere Investitionseinheit an

108

Kapital und Kapitalertrag

irgendeiner Stelle erzielt werden kann, d. h. die bei der gegebenen Lage „lohnendste" Investierung. Für die Investierungen insgesamt gilt daher auch, d a ß mit zunehmender H ö h e der Investierung der Grenzertrag fällt, und die Investierung a u f h ö r t , wenn er dem Marktzins (bzw. Kalkulationszinssatz) gleich ist.

Da das Ertragsgesetz von den relativen Mengen der zusammen eingesetzten Produktionsfaktoren abhängt, wird (bei gegebener Produktnachfrage und Technik) die Grenzproduktivität des Kapitals steigen, wenn sich die Angebotsmengen an Arbeit bzw. Boden erhöhen. Sie verändert sich also direkt mit der Menge an Arbeit und Boden, umgekehrt zur Menge des Realkapitals. 4. Z i n s u n d Investitionsmenge, Investitionsfunktion Bei Investierung einer bestimmten Geldsumme in Kapitalgütern können die erwarteten Erträge als „Rendite" dieses Kapitals r mit dem möglichen Ertrag in anderen Anlageformen verglichen werden, namentlich mit dem Zinssatz des Marktes i. Auch bei Einsatz eigener Mittel ist die Investierung nur lohnend, wenn die Rendite höher ist als der zum Vergleich herangezogene Zinssatz. a) Dieser „Kalkulationszinssatz" w i r d höher sein als der reine Marktzins, weil er einen Aufschlag f ü r das besondere Investitionsrisiko und f ü r einen als ausreichend angesehenen Gewinn enthalten wird. b) Bei Beschaffung fremder Mittel f ü r Investitionen wird der Verleiher einen Risikozuschlag fordern. H i n z u t r e t e n kann ein „Borgerrisiko": mit wachsendem Anteil fremden gegenüber eigenem Kapital im Unternehmen wächst die aus dem Ertrag zu zahlende Zinsbelastung. Bei Selbstfinanzierung fallen diese Risiken weg.

Wird der Marktzins als Kalkulationszinssatz gewählt, so ist die Investitionsmenge durchführbar, bei welcher der Grenzertrag der Investierung dem Marktzins gleich ist. Die K u r v e GEk in Abb. 16 zeigt den mit zunehmender Investitionsmenge abnehmenden Grenzertrag des Kapitals. Bei einem Zinssatz i 0 w i r d die Investition OIo durchgeführt, bei ii

K a p i t a l e r t r a g und Investierungen

A

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\

109

GEk

\ GEk

O

lo

II

A b b . 16

dagegen O l , . D i e K u r v e G E k ist daher die N a c h f r a g e nach Investierungen als F u n k t i o n des Zinssatzes ( K a l k u l a t i o n s z i n s satzes). Veränderungen der E r t r a g s e r w a r t u n g e n , der Beschaffungskosten des Investitionsgutes etc., welche auf die H ö h e der Investierungen Einfluß haben, sind durch veränderte L a g e der K u r v e G E k darzustellen. N a c h ü b e r w i e g e n d e r A n s i c h t ist d i e E l a s t i z i t ä t v e s t i e r u n g e n in b e z u g a u f d e n Z i n s

: ΐ )

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in d e r R e g e l

nicht g r o ß , v i e l m e h r w i r d d i e I n v e s t i t i o n s m e n g e durch v e r ä n d e r t e E r t r a g s e r w a r t u n g e n beeinflußt.

stärker

a) D a s gilt besonders bei Investierungen mit relativ kurzer Lebensdauer, bei denen überdies die jährlichen Abschreibungen als K o s t e n stärker ins Gewicht fallen. Eine Maschine im Beschaffungswert von 20 0 0 0 , — D M erfordert bei Lebensdauer von 5 J a h r e n und Zins v o n 5 °/o jährliche A u f w e n d u n g e n für Abschreibung und Zins von 5 0 0 0 , — D M ; Zinssenkung auf 4 °/o vermindert die A u f w e n d u n g e n nur um 2 0 0 , — D M . Bei Lagerinvestitionen, bei denen neben dem Zins keine stärker ins Gewicht fallenden K o s t e n zu berücksichtigen sind, haben er-

110

Kapital und Kapitalertrag

wartete Absatzpreise auf die geplante Höhe der Lagerhaltung stärkeren Einfluß als der Zins. b) Dagegen hat der Zinssatz Bedeutung für langfristige Anlagen wie Bauten, Versorgungsbetriebe etc., zumal wenn dabei der künftige Ertrag mit geringerem Risiko belastet ist. Ein Haus im Bauwert von 100 000,— DM erfordert bei 5 000,— DM Unterhaltungskosten im Jahr und 5 °/o Zins jährliche Aufwendungen von 10 000,— DM, bei 4 °/o Zins von 9 000,— DM. c) Den Einfluß der Fristigkeit verdeutlicht folgendes Beispiel. Bei einer Zinssenkung von 4 %> auf 3 % wird der Gegenwartswert einer in einem Jahr fälligen Zahlung von 1000,— DM erhöht von 960,— DM auf 970,— DM, der Gegenwartswert einer fünfjährigen Ertragsreihe von je 1000,— DM von 4 468,— DM auf 4 593,— DM, der Gegenwartswert eines kontinuierlichen Jahresertrages von 1000,— DM von 25 000,— auf ca. 33 300,— DM. D i e Abhängigkeit der H ö h e einer Investierung vom Kalkulationszinssatz i und der „Rendite" r wird ausgedrückt durch die Investitionsfunktion I = f (i, r). Schematische der Bestimmungsgründe

Darstellung für Investierungen

Investierung I = I(i,r) Kalkulationszinssatz i Marktzins

Grenzertrag des Kapitals r

Risikozuschlag Beschaffungskosten des Kapitalgutes erwartete Kosten des Einsatzes des Kapitalgutes

erwartete Nettoerträge des Kapitalgutes

erwartete Bruttoerträge des Kapitalgutes

Kapitalertrag und Investierungen

111

5. A u t o n o m e u n d i n d u z i e r t e Investierungen, Akzelerator Wird jeder Einsatz produktiver Leistungen außer für Verbrauchsgütererzeugung als „Investierung" bezeichnet, so sind Inbegriffen die „autonomen" Investierungen, das sind solche, deren H ö h e nicht im Systemzusammenhang als von Kosten- und Ertragserwägungen bestimmt zu behandeln ist, audi wenn sie vom Stand und der allgemeinen Entwicklung der Wirtschaft beeinflußt wird. a) Zu den autonomen Investierungen redinen vor allem solche des Staates, die nicht auf Ertragserzielung eingestellt sind und keinen Kapazitätseflfekt haben, wie Verwaltungsbauten, Straßen, Schulen etc. Ihre Abhängigkeit von der Höhe der Staatseinnahmen bzw. der Lage des Kapitalmarktes ist davon nicht berührt. b) Die Abgrenzung der als autonom behandelten Investierungen wird immer flüssig sein. So können weiter einbezogen werden: öffentliche Versorgungsbetriebe (Kraftwerke, Wasserwerke etc.), insofern bei ihnen das Interesse an ausreichender Bedarfsversorgung neben den Ertragserwartungen ins Gewicht fällt; Investierungen in Unternehmungen, welche zur Einführung von „Neuerungen" geschehen, wobei es sich weniger um eine Anpassung an die gegebenen Daten des Marktes handelt, als um die Durchsetzung neuer Produktionsfunktionen, die Schaffung des Absatzes für neue Produkte etc. (vgl. hierzu Kap. VII, $ 1, Ziff. 3), sowie Investierungen auf Grund langfristiger Entwicklungsprogramme. Als abgeleitete („induzierte") Investierungen dagegen werden jene bezeichnet, welche in ihrer H ö h e durch die Investitionsfunktion bestimmt sind, bei denen also die Planung im Vergleidi von Kosten und Ertragserwartungen geschieht. Im besonderen kann eine Gruppe induzierter Investierungen aufgestellt werden, deren Größe in unmittelbarer Abhängigkeit zu veränderter Nachfrage nach Leistungsmengen der betreffenden Kapitalgüter steht und durch den „Akzelerator" bestimmt wird.

112

Kapital und Kapitalertrag

Eine A b h ä n g i g k e i t der H ö h e der Investierungen v o n der H ö h e des Gesamtabsatzes an P r o d u k t e n , namentlich v o n Verbrauchsgütern, k a n n insofern a n g e n o m m e n w e r d e n , als (bei gegebenem Zinssatz) die Investierungen u m so höher sein werden, je höher der G e s a m t a b s a t z ist. D a s gilt zunächst f ü r die H ö h e der Ersatzinvestierungen, da die H ö h e der A b n u t z u n g v o m G r a d der Auslastung der K a p i t a l g ü t e r abhängig, also mit höherem Absatz größer ist. I m besonderen bestimmt n u n der A k z e l e r a t o r , wie V e r ä n d e r u n g e n in der H ö h e der N a c h f r a g e nach P r o d u k t e n die N a c h f r a g e nach zusätzlichen Investitionsgütern v e r ä n d e r n , welche technisch an der Erstellung der P r o d u k t e m i t w i r k e n . Diese Beziehung ergibt sich durch den Kapitalkoeffizienten (vgl. § 2, Ziff. 4). Wenn zwischen einer Ausstoßmenge gleich Einkommen Y je Periode und einem Kapitalbestand Κ die Beziehung Υ = αΚ besteht, so ist in der inversen Beziehung Κ = ßY der Kapitalkoeffizient ιß = —α- S e i n e Konstanz sei unterstellt. Angenommen o werde nun, daß die Investierung in der Periode t, bezeichnet als It, bestimmt sei durch das Defizit des Kapitalbestandes der Periode t-1, das sich ergibt durch die mit dem Kapitalkoeffizienten multiplizierte Höhe des Einkommens in t-1 und dem Kapitalbestand in t-1, demnach: "c = ß Y t - i — K t - l · Der Kapitalbestand K t - 1 entsprach dem Ausstoß Y t _ 2 : K

t - i

=

ß

Y

t - 2 -

Das eingesetzt ergibt: I t = I Î V . - F . - 2 = /8(Y«_1 - Y , - 2 ) · Bezeichnet man die Veränderungsgröße von Y als ΔΥ, so kann der Akzelerator ausgedrückt werden durch I t = β · Δ Y, bzw. als marginale Veränderungsrate: 1

=

^dT

D e r A k z e l e r a t o r macht also die H ö h e der Nettoinvestierungen in einer P e r i o d e abhängig v o n der Wachstumsrate des Ausstoßes in den vorhergehenden Perioden; mit der

Kapitalertrag und Investierungen

113

Ä n d e r u n g d e r W a c h s t u m s r a t e v a r i i e r t die H ö h e d e r I n v e stierungen. D a d u r c h w i r d erklärt, d a ß die relativen V e r ä n d e r u n g e n in d e r I n v e s t i t i o n s g ü t e r p r o d u k t i o n g r ö ß e r u n d teilweise a n d e r s gerichtet s i n d als die des P r o d u k t a u s s t o ß e s . Die Produktion eines bestimmten Gutes erfordere den Gebrauch von 100 Maschinen gleicher A r t im J a h r ; die Maschinen sollen eine Lebensdauer von 10 J a h r e n haben und ihrer Alterszusammensetzung nach in jedem J a h r 10 Stück des Bestandes abgenutzt sein. Bei unveränderter N a c h f r a g e nach dem produzierten G u t ist also der Bedarf an Maschinen gleich dem Ersatzbedarf von 10 Stück. Steigt nun die Nachfrage nach dem G u t um 5 °/o, so kommt zum Ersatzbedarf ein Neubedarf an Maschinen von 5 Stück hinzu, d. h. die Bruttoinvestierung steigt von 10 auf 15 Stück, d. h. um 50 °/o. Wächst die Produktion im nächsten J a h r auf 108 °/o, so bedingt das einen Neubedarf von 3 Maschinen; die geringere Wachstumsrate der Produktion bewirkt also eine Minderung der Bruttoinvestierung von 15 auf 13 Stück. Ersichtlich w e r d e n die S c h w a n k u n g e n d e r i n d u z i e r t e n I n v e s t i e r u n g e n cet. p a r . u m so g r ö ß e r sein, je l ä n g e r die Lebensdauer der K a p i t a l g ü t e r , je geringer daher der j ä h r liche E r s a t z b e d a r f . D a s A k z e l e r a t i o n s p r i n z i p b e t r i f f t eine technische B e z i e h u n g . Es e r k l ä r t d i e ö k o n o m i s c h e n E r s c h e i n u n g e n n u r mit bestimmten Einschränkungen: Investierungen in den Industrien, welche Anlagen f ü r die Kapitalgüter produzierenden Industrien u. ä. herstellen (Stahlwerke, Schiffswerften), werden schwerlich durch den Akzelerator bestimmt sein, gehören vielmehr zu den autonomen Investierungen, welche an einer langfristigen Wachstumsrate orientiert sind. Akzelerationsbedingte Äuftragshäufungen werden in diesen Industrien durch Verlängerung der Lieferfristen mit der Kapazität in Einklang gebracht, zumal die Kapazitätserweiterung sehr lange Zeit beansprucht und zur Anpassung an vorübergehende Auftragshäufungen nicht geeignet ist. a) Die bestehenden K a p a z i t ä t e n sind voll ausgenutzt, und die erhöhte Nachfrage nach Produkten f ü h r t nicht zu Preis- sondern Mengenveränderungen, da erwartet wird, daß die Nachfrageveränderung dauernd ist. D a f ü r und f ü r die Erhöhung der Kapitalgütererzeugung stehen die benötigten P r o d u k t i o n s f a k t o ren zur Verfügung. 8

P a u l s e n , A l l g . V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e III

114

Kapital und Kapitalertrag

b) Der Kapitalkoeffizient ist fix, ihm entspricht ein fixer Arbeitskoeffizient, d. h. die zusätzliche Produktmenge wird mit unveränderter Produktionstechnik erstellt. c) Der Grad der Ausnutzung der Maschinen und ihre Lebensdauer sind gegeben, d. h. die erhöhte Nachfrage wird nicht durch verstärkte Ausnutzung der vorhandenen Maschinen befriedigt. d) Die Kosten der Kapitalbeschaffung sind gegeben und vom Ausmaß der Investierung unabhängig. Durch Einfügung eines „Reaktionskoeffizienten" ρ kann verdeutlicht werden, daß die technische Beziehung des Akzelerators der ökonomischen Entscheidung keinen Zwang auferlegt: It = pß ( Y t - i - Yt). ρ > 1 bzw. ρ < 1 drücken dann Abweichungen der unternehmerischen Entscheidung von der reinen Akzeleratorwirkung (p = 1) aus. W e n n bei steigender Nachfrage die Produktionsausweitung auf die Grenze der Vollbeschäftigung stößt, wird der Akzelerator unwirksam. Umgekehrt kann der Akzelerator in der Abwärtsbewegung, d. h. bei rückläufiger Nachfrage nach Produkten, nur insoweit wirksam werden, bis die Bruttoinvestitionsmenge durch völligen W e g f a l l der Ersatzinvestierungen null wird, jedoch kann die Investierung nicht negativ werden. Die Gesamtnachfrage nach Kapitalgütern (Bruttoinvestierung) braucht nicht abzunehmen, wenn fallende Nachfrage nach zusätzlichen Kapitalgütern durch erhöhten Bedarf an Reinvestierungen ausgeglichen oder überboten werden. Wenngleich die genannten Voraussetzungen in der Realität kaum je verwirklicht sind, hat der Akzelerator Erklärungswert f ü r die reale Erscheinung, daß Schwankungen in der Absatzlage von Fertigerzeugnissen sich überproportional auf die Nachfrage nach vorgelagerten Produkten auswirken. Wie bei der induzierten Nachfrage nach Maschinen unter dem Einfluß veränderter Nachfrage nach Gütern, die mit Hilfe dieser Maschinen produziert werden, ist die Tendenz ζ. B. erkennbar auf dem Baumarkt unter dem Einfluß des Ersatz- und

Erscheinungsformen und Probleme des Zinses

115

Neubedarfs für Wohnungen, ebenso im Schiffbau, der Autoproduktion etc. Ferner gilt sie auch für Bestellungen des H a n dels bei den Produzenten unter der Voraussetzung, daß die Lagerhaltung des Handels in bestimmter Weise an der H ö h e des Umsatzes orientiert wird, so daß zum laufenden Absatzbedarf des Handels der Bedarf zur Aufstockung des Lagers hinzukommt, umgekehrt der Lagerabbau den Bedarf vermindert.

In der neueren Theorie hat das Akzelerationsprinzip in Verbindung mit dem Multiplikator bei der Aufstellung von Modellen für endogen bedingte Wirtschaftsschwankungen in der Konjunktur- und Wachstumstheorie Anwendung gefunden (vgl. Bd. IV, Kap. V u. VI). Die Aufstellung des Prinzips geschah im zweiten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts durch mehrere Autoren, namentlich J o h n Maurice Clark (Business Acceleration and the L a w o f Demand. 1917. Wiederabgedruckt i n : Readings in Business Cycle Theory. London 1954 [ 1 9 5 0 ] ) .

Kap. V. Theorie des Zinses § 1. Erscheinungsformen und Probleme des Zinses 1. E r s c h e i n u n g s f o r m e n

des

Zinses

In der „gegenwärtigen" Bewertung wird eine erst „künftig" verfügbare Menge eines Gutes in der Regel geringer geschätzt als die gleiche Menge, wenn sie „gegenwärtig" verfügbar ist, so daß bei der Bildung der Tausdirate zwischen gegenwärtig und künftig verfügbaren Gütern („intertemporale" Preisrelationen) zum Ausgleich dieser Wertdifferenz ein Zuschlag, zur künftig verfügbaren Menge gewährt wird. Dieser Zuschlag, bezogen als Prozentsatz auf die gegenwärtig verfügbare Menge des Gutes, ist der Zins. Wenn ζ. B. 110 dz Weizen „in einem J a h r " ausgetauscht werden gegen 100 dz Weizen „gegenwärtig", so ist der Aufschlag von 10 dz auf 100 dz bezogen ein „Zins" von 10 %>. — Ein solcher realer Vergleich ist nur bei Leistung und Gegenleistung homogener Gütermengen möglich. Bei Einsatz des gegenwärtigen und künftigen Preises P i und P2 für die gegen8·

116

Theorie des Zinses

wärtige und künftige Gütermenge Q i und Q2 ergibt sich die . P2O2 — P1Q1 hrtragsrate als P1Q1

In der Form des Geldzinses wird die Tauschrate als Geldwert der getauschten Mengen bzw. unmittelbar durch Geldmengen ausgedrückt. Hier hat künftiges Geld „gegenwärtig" die Form einer Forderung auf eine oder eine Reihe künftiger Zahlungen; in der Bildung des „heute" zu zahlenden Preises f ü r den Erwerb einer solchen Forderung auf „künftiges" Geld tritt der Zins auf. a) Eine darlehnsweise Gewährung von 1000,— D M f ü r ein J a h r zu 1 0 % Zins ist gleichbedeutend mit einem Kauf von 1 100,— D M „in einem J a h r " gegen 1 000,— D M „heute". — Eine „Obligation" ist eine übertragbare Forderung auf bestimmte künftige Geldzahlungen, wobei zwischen wiederkehrenden Zinszahlungen und Zahlung der „Kapitalsumme" unterschieden wird. b) Der „Diskont" ist eine andere Ausdrucksform f ü r den Zins. Ist ζ. B. der Jahreszins 4 °/o, so ist eine Zahlung von 4 000,— D M , die in drei Monaten fällig ist, gegenwärtig 4 000,— D M minus 1 °/o wert, d. h. ein entsprechender Wechsel hat „diskontiert" einen Gegenwartswert von 3 960,— D M . — Entsprechend bedeutet „Unterpari-Ausgabe" eines Wertpapieres die Vorleistung eines Teils des Zinses.

Der Geldzins ist immer positiv, d. h. es besteht ein „Agio" heutigen Geldes im Verhältnis zu künftigem Geld, heute verfügbarer zu künftig verfügbarer K a u f k r a f t („Zeitpräferenz"). D a heutiges Geld durch einfaches A u f b e w a h r e n kostenlos in die Z u k u n f t transponiert werden k a n n , wird bei Zinssatz unter null kein Angebot heutigen Geldes gegen künftiges Geld vorliegen.

Der Zins stellt für den Verkäufer gegenwärtigen Geldes, also den Käufer einer Forderung auf künftiges Geld, Einkommen dar. Es ist also die Verfügung über gegenwärtige K a u f k r a f t so begehrt, daß die zeitliche Bereitstellung solcher K a u f k r a f t als „knappe Leistung" einen Preis erzielen kann. Die Zinstheorie hat diese Preisbildung aus den Bestimmungsgründen von Angebot und Nachfrage zu erklären.

Erscheinungsformen und Probleme des Zinses

2.

Grundzüge

der

117

Zinserklärung

Die Fragen, warum es einen Zins gibt und was die Höhe des Zinses bestimmt, fallen insofern zusammen, als die zweite die erste mit u m f a ß t : warum ist der Zins nicht Null? Bis an die Schwelle der Neuzeit überwogen Konsumdarlehen an in N o t geratene Verbraucher; der Zins erschien als verwerfliche Ausbeutung dieser Notlage und wurde unter Berufung auf Aristoteles und Zinsverbote der Bibel von kirchlicher und staatlicher Seite untersagt. Mit dem Vordringen der Darlehnsnahme für produktive Kapitalverwendung ergab sich f ü r die Erklärung und Rechtfertigung des Zinses bzw. des in der älteren Klassik o f t mit dem Zins gleichgesetzten „Profits" die Frage, welche reale Leistung durch den Zins entgolten wird. N . W . Senior (An Outline of the Science of Political Economy. 1836) bestimmte sie als den Verzicht auf Verbrauch, wodurch der Einsatz von Arbeits- und Bodenleistungen zur Erzeugung von Kapital statt von Verbrauchsgütern ermöglicht wird. Seine Bezeichnung dieser Leistung als „Abstinenz" („abstinence") wurde seit Marshall durch den Ausdruck „Warten" („waiting") ersetzt. Als Grundlage f ü r eine Zinserklärung ergab sich, daß der Zins das aus „ W a r t e n " stammende Angebot ersparter Mittel, welches mit höherem Zinssatz größer ist, mit der Nachfrage nach Mitteln f ü r Investitionszwecke, welche mit höherem Zinssatz kleiner ist, zum Ausgleich bringt. Hierbei galt den Klassikern der Geldzins als sekundäre Erscheinung, da das Geld nur als Schleier über den realen Wirtschaftsvorgängen liege und im besonderen auch die reale Tauschrate zwischen gegenwärtigen und künftigen Gütern zwar ausdrücke, aber nicht beeinflusse. Diese Auffassung wurde modifiziert, nachdem im Zusammenhang mit den vordringenden Formen des Kreditgeldes die neuere Theorie dem Geld aktive Bedeutung zusprach und selbständige Bestimmungsgründe f ü r die Bildung des monetären Zinses anerkannte. Die Zinserklärung geschieht jetzt

Theorie des Zinses

118

simultan insofern, als sowohl die Ertragsbildung als Form des realen Zinses wie die Preisbildung für Leihfonds auf den Geld- und Kapitalmärkten berücksichtigt wird. 3.

Ρ r o b 1 e m f as s u η g u n d

Übersicht

Zunächst wird nach den Bestimmungsgründen für die Höhe des Geldzinses gefragt werden. Grundlage ist hierbei die Analyse der Motive für die Planung der Kassenhaltung, weil Beschaffung gegenwärtigen Geldes für künftiges Geld und umgekehrt eine Form ist, in der die Kassenhaltung erhöht und abgebaut werden kann. Die gegebene Geldmenge ist notwendig gleich der Summe der Kassenhaltungen aller Wirtschaftssubjekte. Wird sie als konstant angenommen, so kann ein einzelnes Wirtschaftssubjekt seine Kassenhaltung nur in dem Maße variieren, wie andere Wirtschaftssubjekte sie entgegengesetzt verändern. Gleichen sich die individuellen Planungen im Saldo nicht aus, sondern liegt ein Oberschuß in der einen oder anderen Richtung vor, so ergeben sich Einflüsse einerseits auf die Gütermärkte, andererseits auf die Märkte für Kredit und Forderungsrechte. Wer auf den Gütermärkten in einer Periode mehr verkauft als er kauft, baut seine Kassenhaltung auf, und umgekehrt. Ein .allgemeiner Überschuß der Nachfrage nach Geld ist demnach gleichbedeutend mit einem Uberschuß an Güterangebot, der die Güterpreise zum Fallen tendieren läßt und damit den Tauschwert der Geldeinheit erhöht, im entgegengesetzten Fall umgekehrt. So kann die Analyse der Planung der Kassenhaltung einen Ansatz geben zur Erklärung von Veränderungen des Preisniveaus, d. i. des Geldwertes. Für die Bildung des Geldzinses ist bedeutsam, daß eine veränderte Höhe der Kassenhaltung auch dadurch erreicht werden kann, daß gegenwärtiges Geld in künftiges, d. h. in Forderungsrechte verwandelt werden kann und umgekehrt. Ein Uberschuß in der einen oder anderen Rieh-

Erscheinungsformen und Probleme des Zinses

119

tung wird also die „Tauschrate" zwischen gegenwärtigem und künftigem Geld verändern, damit den Geldzins. a) Der Preis („Kurs") einer Obligation wird sidi so gestalten, daß der Ertrag aus dem zugesagten Zins plus oder minus der Differenz zwischen Kurs und Fälligkeitswert der Obligation dem jeweils herrschenden Marktzins entspricht. Beispiel: Ein in 5 Jahren zu 1 0 0 0 , — D M rückzahlbares Wertpapier werde mit 2V2 °/o jährlich verzinst, während der gegenwärtige Marktzins 4 %> ist. D e r berechnete Kurs wird 93,75 sein, d. h. das Wertpapier muß zu 937,50 D M gehandelt werden. Denn der Käufer erhält fünf Jahreszahlungen von je 25,—• D M , gleich 1 2 5 , — D M , sowie einen Zuwachs des Kapitalwertes bis zur Fälligkeit (Fälligkeitswert minus Kaufpreis) von 62,50 D M , insgesamt also in 5 Jahren 187,50 D M . Abgerundet und ohne Berücksichtigung von Zinseszinsen sind das 37,50 D M jährlich, das sind 4 °/o jährlich des Kaufpreises. — Wäre bei sonst gleichen Annahmen der jährliche Zins des Wertpapieres 3'/a %>, so wäre der Kurs 97,75. — Hieraus ergibt sich: Der Zinssatz einer bestimmten Forderung auf künftiges Geld, die durch eine Obligation dargestellt ist, verändert sich invers zum Kurs dieses Wertpapieres. Der Kurs aber bildet sich, wie jeder Preis, durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Daher muß zur Erklärung des Zinssatzes auf die Bestimmungsgründe von A n gebot und Nachfrage zurückgegriffen werden. b) Geldmenge und Gesamtbestand an Forderungsrechten sind als konstant angenommen, d. h. Überschüsse im Angebot oder in der Nachfrage werden nicht durch Veränderungen der Gesamtmenge ausgeglichen. Aber die Höhe der Nachfrage und des Angebots werden als Funktionen des Zinses behandelt: der Zins (bzw. der Kurswert) ändern sich so, daß zu dem Gleichgewichtssatz kein Überschuß nach der einen oder anderen Richtung mehr besteht und die tatsächlich vorhandene Geldmenge mit der geplant gehaltenen übereinstimmt. Bei Ungleichgewicht ändert sich durch den Überschuß der Nachfrage nach Wertpapieren gegen Geld und umgekehrt der Kurs und Zins so lange, bis zu dem neuen Kurs bzw. Zins die gegebenen Bestände an Wertpapieren und Geld den „geplanten" Beständen entsprechen. Das heißt aber: Die Planung bezieht sich nicht auf nominelle Geldmengen, sondern auf den „Wert" dieser Geldmengen gemessen am Kurs der Wertpapiere, also am Zins.

120

Theorie des Zinses

c) Der Fall der Gewährung von Gelddarlehen außerhalb des Banksystems läßt sich eingliedern: Während die Geldmenge nach wie vor als konstant angenommen wird, entstehen hier zusätzliche Forderungsrechte, bzw. sie verschwinden bei Tilgung von Darlehen. Bei einem Überschuß des Angebots von Geld wird der Zins fallen, umgekehrt steigen. Die neuen Forderungsrechte stehen aber in Substitutionsbeziehungen zu den bereits vorhandenen, so d a ß audi der Zins sich einheitlich bildet.

In der weiteren Behandlung werden dann zwei Vereinfachungen fallen gelassen: Einmal die Annahme eines gegebenen Bestandes an Geld, so daß sich die Ausgleichsbewegungen nicht mehr auf die Verteilung dieses Bestandes beschränken. Dazu sind die Geschäfte des Banksystems einzubeziehen, und zwar können die Banken Forderungsrechte in Geld umwandeln („Monetisierung" von Forderungsrechten) und umgekehrt, wodurch die Geldmenge zunimmt bzw. abnimmt. D a n n wird die Isolierung des monetären Sektors und Geldzinses aufzugeben sein, indem die Zusammenhänge zwischen dem Geldzins und den „realen" Abläufen des Wirtschaftens untersucht werden. Das wird sich konzentrieren auf das Verhältnis von Investieren zu Sparen und die Untersuchungen von Kap. I V weiterführen (Kap. VI). 4. Z i n s s k a l a ,

Geldmärkte

Die sich auf den verschiedenen Geld- und Kreditmärkten bildenden Zinssätze bilden eine Zinsskala: die Anlageformen f ü r Geld sind gegenseitig substituierbar, so daß die Relation der Zinssätze zueinander eine bestimmbare Struktur aufweist, auch wenn diese nicht starr ist. Die Unterschiede in den Zinssätzen werden namentlich zu begründen sein durch: a) die zum „reinen" Zinssatz hinzukommenden Komponenten, von denen die Entschädigung f ü r das unterschiedliche Risiko die bedeutsamste ist, b) die Zeitdauer bis zur Fälligkeit der Forderung, c) die relative Gewißheit jederzeitiger Verkäuflichkeit des Forderungsrechtes ohne Verlust am Wert,

Erscheinungsformen und Probleme des Zinses

121

d) Kosten und Schwierigkeiten, die mit der Beschaffung und Umwandlung der Anlage verbunden sind. Solche Unterschiede bestimmen den Grad der „ N ä h e " des betreffenden Forderungsrechtes z u m Geld, bezeichnet als seine „Liquidität", wobei Bargeld das Gut höchster Liquidität ist. Je geringer die Liquidität, um so höher m u ß cet. par. die V e r z i n s u n g des Forderungsrechtes sein, so daß die Zinsskala im P r i n z i p die den verschiedenen Forderungsrechten zugeschriebene Liquidität ausdrückt. a) Bargeld hat höchste Liquidität, gewährt aber keinen Zinsertrag. Kurzfristige, jederzeit zu festen Kursen in Bargeld umzuwandelnde Forderungen (ζ. B. von der Zentralbank angekaufte Schatzwechsel) sind sehr „geldnahe" („near money") und werden nur gering verzinst. Am anderen Ende der Skala stehen etwa Forderungen, die als Personalkredit entstanden sind und kaum vor Fälligkeit verwertet werden können. — Der Begriff der Liquidität kann audi auf Güter bezogen werden, je nach dem Grad ihrer gesicherten Absatzfähigkeit ohne Preisverlust; der Ausgleidi für geringe Liquidität muß dann in entsprechend höherer Ertragserwartung bei Absatz der Güter liegen. b) H o h e Zinsen verteuern die Bargeldhaltung, weil sie entgangener Ertrag sind. Relativ hohe Verzinsung von Forderungsrechten hohen Liquiditätsgrades würde zu einem Abzug von Mitteln aus weniger liquiden Anlageformen, namentlich dem Kapitalmarkt führen, umgekehrt ein relativ zu hoher Zins f ü r solche Anlageformen diesen Märkten Mittel zuführen, die im Grunde nicht langfristig verfügbar sind. Im Unterschied zu individuellen Darlehnsgeschäften sind Märkte für den H a n d e l in Leihfonds und Forderungsrechten wesentlich bestimmt durch die Beteiligung der Banken und sind z u m T e i l in Börsen zu organisierten D a u e r einrichtungen gemacht. Es w e r d e n unterschieden: a) Der Kapitalmarkt. Gehandelt werden: 1. Obligationen, d. h. Schuldverschreibungen verschiedenster Ausstattung, die einen Anspruch auf regelmäßige Zahlungen in bestimmter H ö h e („Zins") und (nicht notwendig) Zahlung des Kapitalbetrages gewähren (Staats-, Länder-, Kommunalanleihen, Industrieobligationen, Pfandbriefe etc.).

122

Theorie des Zinses

2. Aktien, Kuxe und Beteiligungswerte, die ein Mitbesitzrecht verkörpern und zum Bezug eines Gewinnanteils (Dividende) berechtigen. b) Der Geldmarkt. Gehandelt werden kurzfristige Wertpapiere, im besonderen Wechsel, Sdiatzwedisel, SchatzanWeisungen, die an bestimmten Terminen fällig sind und mit einem Zinsabschlag (Diskont) gehandelt werden. Der Geldmarkt dient wesentlich dem Zahlungsausgleich zwischen den Banken, daneben auch der Finanzierung kurzfristiger Börsen- und Handelsgeschäfte. c) Der Kreditmarkt. Hier handelt es sich um Kreditnachfrage bei Banken, Sparkassen etc. in Formen wie Wedisel- und Akzeptkredite, Rembourskredite, Kredite in laufender Rechnung (Kontokorrentkredit). Der Kreditmarkt ist weitgehend durch die von Bankenverbänden festgelegten Kreditkonditionen reguliert. Die Zinsbildung vollzieht sich nicht auf „freien" M ä r k ten, da sie durch die Geld- und Kreditpolitik der Zentralbank direkt und indirekt beeinflußt wird. Der Zins hat nicht die Bedeutung, daß jedermann sich zu diesem „Preis" Kredit beschaffen kann. Vielmehr gibt es bei jedem Zins einen „Bereich unbefriedigter Kreditnachfrage" („fringe of unsatisfied borrowers"), so daß erleichterte Kreditlage sich nicht notwendig durch Zinssenkung ausdrückt, sondern auch durch großzügigere Kreditgewährung zum bestehenden Zinssatz.

§ 2. Kassenhaltung und Liquiditätsfunktionen 1. G e l d m e n g e

und

Kassenhaltung

D i e Größe der gesamten Geldmenge wird bestimmt durch das Bankensystem mit der entscheidenden Instanz der Zentralbank. a) Zur Geldmenge rechnen: Bargeld außerhalb der Kreditinstitute, sowie Sichteinlagen von Privaten, Unternehmungen und öffentlichen Stellen bei den Banken. Begrifflidi zusammengefaßt also: umlauffähige Forderungen gegen Banken in der Verfügung von Nicht-Banken. b) Strittig ist, ob Termineinlagen und Sparguthaben bei Geschäftsbanken zur Geldmenge zu rechnen sind („geldnahe For-

Kassenhaltung und Liquiditätsfunktionen

123

d e r u n g e n " ) . Wird aber an der einmal vorgenommenen A b g r e n zung festgehalten, so ändert sich an den Folgerungen nichts Wesentliches.

Die gesamte Geldmenge ist begriffsnotwendig gleich der gesamten „Kassenhaltung", d a sich jede Geldeinheit in jedem Augenblick in der Verfügung, d. h. der „ K a s s e " eines Wirtschaftssubjekts befinden muß. Die Wirtschaftssubjekte planen aber die von ihnen gewünschte H ö h e der Kassenhaltung, .so daß die gegebene Geldmenge nicht der geplanten H ö h e der gesamten Kassenhaltungen entsprechen muß. Diese Differenz äußert sich als Angebots- bzw. Nachfrageüberschuß in bezug auf Geld. Die sich daraus ergebenden Wirkungen für den Wirtschaftsablauf, im besonderen für die Zinsbildung, sind zu untersuchen. 2. M o t i v e

der

Kassenhaltung

Bei der Planung der H ö h e der Kassenhaltung wird der Nutzen der Liquidität als Verfügung über Bargeld verglichen mit dem Nutzen, der durch Verwendung des Geldes zum K a u f von Gütern einerseits, von zinstragenden Forderungsrechten andererseits erzielt werden kann; im Sinne des Grenznutzenausgleichs wird ein „Gleichgewicht" der Kassenhaltung angestrebt. Der weitaus größte Teil der Kassenhaltung eines Wirtschaftssubjekts (im Durchschnitt einer Periode) wird durch das „Transaktionsmotiv" bestimmt: weil Geldvereinnahmungen und -Verausgabungen nicht völlig synchronisiert werden können, wird ein (bei gegebenen Zahlungsgewohnheiten und -einrichtungen) von der H ö h e der gesamten Zahlungsvorgänge abhängiger Kassenbestand benötigt. a) Bei gegebenen sonstigen U m s t ä n d e n w i r d die H ö h e dieser „ T r a n s a k t i o n s k a s s e " bei Unternehmungen abhängig sein von der H ö h e der U m s ä t z e ( „ U m s a t z m o t i v " ) , bei H a u s h a l t e n v o n der H ö h e des E i n k o m m e n s ( „ E i n k o m m e n s m o t i v " ) . b) Bei Bezeichnung der gesamten G e l d m e n g e mit M , der N a c h f r a g e nach G e l d ( „ L i q u i d i t ä t " ) mit L , ist die aus d e m T r a n s aktionsmotiv nachgefragte L i q u i d i t ä t L ] anzusehen als Funktion der H ö h e des Gesamteinkommens Y , d. h. L j = L , ( Y ) , daher

124

Theorie des Zinses

die aus dem Transaktionsmotiv gehaltene Geldmenge stimmt durch: MT = L , (Y). c) Soweit aus Vorsichtsgründen („Vorsichtsmotiv") Bildung der Transaktionskasse eine gewisse Reserve vorhergesehene Fälle eingeplant w i r d , kann diese in Funktion einbezogen werden.

M] bebei der für undie

Von dieser Planung der Kassenhaltung zwecks Verwendung des Geldes als Tauschmittel wird unterschieden die zur Verwendung des Geldes als einer Form der Vermögenshaltung, also „Liquiditätspräferenz" gegenüber der Möglichkeit, Vermögen in Form zinstragender Forderungsrechte zu halten. Da ein solcher Verzicht auf möglichen Ertrag wesentlich bedingt ist durch gegenwärtige H ö h e und Erwartungen über künftige Veränderungen des Zinses bzw. des Wertes von Forderungsrechten, wird dieses Motiv der Kassenhaltung als „Spekulationsmotiv" bezeichnet. D i e Nachfrage nach Liquidität L 2 aus dem Spekulationsmotiv wird als abhängig von der H ö h e des Zinses i behandelt, daher ist dieser Teil der Kassenhaltung M2 ausgedrückt durch die Funktion: M 2 = L 2 (i).

Zusammengefaßt ergibt sich hiernach als Funktion der Gesamtgröße der geplanten Kassenhaltung: M = L (Y,i). 3. D i e

Liquiditätsfunktionen

Die Form der Nachfragefunktion nach Kassenhaltung aus dem Transaktionsmotiv M, ergibt sich durch den mit steigendem Einkommen größeren Geldbedarf f ü r Transaktionszwecke. Steht der Bedarf an M, in einem festen Verhältnis k zum Einkommen Y (M, = kY), so ergibt sich f ü r die Funktion M t = Lj (Y) die in Abb. 17 A dargestellte Form. Die Nachfrage nach Kassenhaltung M , aus dem Spekulationsmotiv steigt mit fallendem Zins, und zwar wird sie zunehmend elastischer, bei einem tiefen Zinssatz wird die Elastizität unendlich. Diese in Abb. 17 Β dargestellte Form der Funktion M 2 = L 2 (i) ergibt sich aus zwei Über-

Kassenhaltung und Liquiditätsfunktionen

125

legungen: einmal fallen die Kosten der K a s s e n h a l t u n g ( = entgangener Zinsertrag) mit f a l l e n d e m Zins, zum z w e i t e n b e d e u t e t ein s e h r t i e f e r Z i n s s a t z ( = h o h e r K u r s d e r O b l i g a t i o n e n ) die G e f a h r , d a ß ein e r w a r t e t e s g e r i n g A Y

Β ¡

f ü g i g e s S t e i g e n des Z i n s s a t z e s e i n e n e r h e b l i c h e n K u r s v e r lust m i t sich b r i n g t , d e r g e r i n g e Z i n s e r t r a g g e w ä h r t k e i n e n Ausgleich f ü r dieses R i s i k o . a) „ J e d e r Fall im Zinssatz vermindert die laufenden Erträge aus Illiquidität, die als eine A r t Versicherungsprämie verfügbar sind, um das Risiko des Verlustes auf Kapitalrechnung abzugleichen, um einen Betrag, der der Differenz zwischen den Q u a d r a t e n der alten und der neuen Zinsrate gleich ist. Ein langfristiger Zins von (sagen wir) 2 °/o läßt mehr zu fürchten als zu hoffen und bietet gleichzeitig einen laufenden Ertrag, der nur ein sehr geringes M a ß von Befürchtungen ausgleichen kann." (J. M. Keynes, The General Theory of Employment, Interest, a n d Money. London 1936, S. 202.) — Bei Unterschreitung eines sehr tiefen Zinssatzes w ü r d e also der vorhandene Bestand an Wertpapieren nicht mehr geplant gehalten werden: deren Angebot würde den Kurs zum Fallen und den Zins zum Steigen

126

Theorie des Zinses

bringen. — Der Jahresertrag eines Wertpapieres mit 1 000,— DM Kurswert und 4 °/o Verzinsung würde ζ. B. Null werden, wenn der Kurs auf 960,— DM fällt; das würde geschehen, wenn der Zins von 4 °/o auf 4,16 °/o steigt. Wäre der Zins 2 % , so wäre der kritische Zinssatz bereits 2,04 %>. — Die Liquiditätsentscheidung wird also abhängen vom Grad der Gewißheit, mit dem eine Zinsänderung erwartet wird, dem erwarteten Unterschied zwischen dem gegenwärtigen und künftigen Zins und dem erwarteten Zeitpunkt der Zinsänderung. b) Bei Geldanlage in Sparguthaben und ähnlichem fällt zwar das Risiko eines Kursverlustes weg, aber ein tiefer Zins entschädigt nicht ausreichend für den Verzicht auf Liquidität und den Anlageaufwand, zumal wenn es sich um relativ geringe Beträge handelt. c) Die Lage (unterschieden von der Form) der L2(i)-Kurve bezieht sich auf einen bestimmten Stand der „Liquiditätspräferenz" ; bei geänderten Erwartungen über die Zukunft und den Grad der Ungewißheit würde sich ζ. B. die Kurve nach links oder rechts verlagern. Sie ist also „statisch", d. h. sie verbindet die Menge des geplant aus dem Spekulationsmotiv gehaltenen Geldes mit der Höhe des Zinssatzes bei gegebenen sonstigen Bedingungen, darunter dem Stand der Liquiditätspräferenz. d) Hervorzuheben ist. daß hiernach die Höhe des Zinses Einfluß hat auf die gewählte Form der Vermögenshaltung. Das ist etwas anderes als die Frage nach der Höhe des Zinses im Einfluß auf die Neubildung von Vermögen durch Sparen. Diese wird nicht als zinsabhängig, sondern als einkommensabhängig behandelt nach der Sparfunktion S = S(Y).

§ 3. Gleichgewicht der Kassenhaltung bei konstanter Geldmenge 1. B e s t i m m u n g d e s Gleichgewichts Ein monetäres Gleichgewicht besteht, wenn die gegebene Geldmenge ( = Summe der Kassenhaltungen) der Summe der geplanten Kassenhaltungen gleich ist, d. h. kein Gesamtüberschuß in bezug auf Angebot oder Nachfrage von Geld besteht. Eine Anpassung der Geldmenge an die Plangrößen wird durch die Annahme einer konstanten Geldmenge

Kassenhaltung bei konstanter Geldmenge

127

zunächst ausgeschlossen. Gemäß der Liquiditätsfunktion M = L (Y, i) müßten daher — bei Konstanz aller anderen Größen — Y bzw. i sich so verändern, daß die gegebene Geldmenge der geplanten gesamten Kassenhaltung gleich ist, d. h. daß das gesamte vorhandene Geld „geplant" in den Kassen gehalten und kein Auf- oder Abbau der Kaisenhaltung unternommen wird. Angenommen, die gegebene Geldmenge sei im Verhältnis zur Gesamthöhe der geplanten Kassenhaltungen zu groß. Die überwiegende Tendenz zum Abbau der Kassenhaltung wird dann Wirtschaftssubjekte veranlassen, 1. entweder ihre Nachfrage nach Gütern und Leistungen gegen Angebot von Geld zu erhöhen oder 2. mehr Forderungsrechte gegen Geld nachzufragen als anzubieten. Das erste bezieht sich auf die Funktion M, = L,(Y), die zusätzliche Nachfragenach Gütern und Leistungen f ü h r t zu höheren Umsatzgrößen und dadurch erhöhtem Bedarf an M,. Das zweite wird nach der Funktion M 2 = L 2 (i) die Nachfrage nach Spekulationskasse erhöhen, wenn durch die überschüssige Nachfrage nach Wertpapieren die Kurse steigen, daher der Zins fällt. Diese Bewegungsvorgänge vollziehen sich, bis die gegebene Geldmenge durch den zusätzlichen Bedarf an M t bzw. M 2 der geplanten entspricht. Im folgenden werden die beiden aufgezeigten Entwicklungen zu einem Gleichgewicht hin im einzelnen untersucht. 2. G e l d m e n g e u n d Preisniveau, die Q u a η t i t ä t s t h eori e Die Klassik hat die Verwendung von Geld zur Vermögenshaltung als unrationales „ H o r t e n " angesehen und unbeachtet gelassen. Eine Differenz zwischen gegebener und geplanter Geldmenge k a n n sich dann nur in Richtung auf die Gütermärkte auswirken. D a weiter nach dem Say'

128

Theorie des Zinses

sehen Theorem die reale Produktion immer durch die Gesamtmenge der Produktionsmittel bestimmt ist, wird nicht die reale, sondern nur die nominale H ö h e des Gesamteinkommens sich der Geldmenge anpassen, d. h. das Preisniveau. (Zum Verhältnis Preisniveau — Preisrelationen vgl. Bd. I, Kap. V, § 4.) — Ausdruck dieser Beziehung ist die „Quantitätstheorie". Bei V e r w e n d u n g der S y m b o l e M = Geldmenge, V = durchschnittliche Umlaufsgeschwindigkeit in einer Periode, Ρ = Preisniveau, Τ = Gesamtmenge der umgesetzten Güter (bzw. Τ = Zahl der Transaktionen, Ρ = Durchschnittspreis je Transaktion) gilt die Beziehung: Μ · V = Ρ · T. („Fisher'sche Tauschgleichung". I. Fisher, The Purchasing P o w e r of Money. N e w York 1911.) Aus der Annahme, daß V und Τ gegebene Größen sind, f o l gert die Quantitätstheorie, daß Ρ sich in gleicher Richtung und Proportion w i e M verändern muß. D a s heißt: der Wert des Geldes, gemessen am Preisniveau als Ausdruck seiner K a u f kraft, wird durch die Geldmenge bestimmt.

Die Voraussetzungen, die zur Gültigkeit der Quantitätstheorie getroffen werden müssen, sind zu realitätsfremd, als daß sie ausreichen könnten. Die Nachfrage nach Gütern verändert sich nicht proportional zur Geldmenge, weil die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes nicht konstant ist, und eine veränderte H ö h e der monetären Nachfrage beeinflußt sowohl Preise wie Mengen, dies in durchaus unterschiedlichen Ausmaßen. — Die Gleichung verweist aber auf eine mögliche Ausgleichsbewegung: Wenn man den Beziehungszusammenhang M j = L j (Y) isoliert, indem man die Plangröße M 2 als konstant annimmt, wird ein Überschuß der Kassenhaltung zusätzliche Nachfrage nach Gütern und Leistungen bewirken und die Mengen bzw. Preise so verändern, daß der erhöhte Bedarf an Transaktionsmitteln den Überschuß zum Verschwinden bringt. D i e neo-klassische Kassenhaltungsanalyse entwickelte (durch Übertragung v o n V auf die rechte Seite der Gleichung als 1 / V und Bezeichnung dieses Quotienten mit k) die Gleichung M = kPT. Wird jetzt angenommen, daß die Wirtschaftssubjekte eine bestimmte Proportion k ihrer geplanten Transaktionen P T ais

Kassenhaltung bei konstanter Geldmenge

129

Kasse zu halten planen, so ist ihre Nachfrage nach Geld k PT, wobei wie oben Ρ das Preisniveau darstellt. Das Angebot, von Geld ist gleich der Geldmenge M. Zur Realisierung der geplanten Höhe der Kassenhaltung bei gegebenem M müssen sich also Ρ oder Τ entsprechend ändern. Ebenso muß bei einer Veränderung von M der reale Wert des Geldes, d. h. dessen Kaufkraft gemessen an P, sich ändern, bis die nominal gegebene Höhe der Kassenhaltungen ( = M) der nach dem realen Wert des Geldes geplanten Höhe der Kassenhaltungen entspricht.

3. D e r G l e i c h g e w i c h t s z i n s b e i Geldmenge

gegebener

Ist die gesamte Geldmenge M gegeben, ist ferner der Bedarf an Transaktionsmitteln M j bestimmt, so ergibt sich durch M — M , = M 2 die f ü r Kassenhaltung aus dem Spekulationsmotiv verfügbare Geldmenge. Weicht sie von der geplanten Größe ab, so ergibt sich entsprechend eine Veränderung des Angebots und der Nachfrage nach Forderungsrechten, damit eine Kurs- und Zinsveränderung. Demnach ist der Gleichgewichtssatz des Zinses derjenige, bei dem die zu diesem Zinssatz geplante H ö h e der Kassenhaltung aus dem Spekulationsmotiv mit der tatsächlich verfügbaren Menge M 2 übereinstimmt. Ist O A die Menge von M 2 (Abb. 18), L 2 (i) die Nachfrage nach Spekulationskasse abhängig v o m Zins i, so ist ip der Gleichgewichtszins. — Eine erhöhte Liquiditätspräferenz, dargestellt durch L 2 '(i), führt zum höheren Gleichgewichtszins i r

Zusammenfassend ist zu bemerken, daß bei der Annahme gegebener Geldmenge, d. h. bei Ausschluß ihrer Anpassung an den Bedarf, sich nicht anders als bei sonstigen Preisbildungsvorgängen der „Preis" des Geldes verändern muß, bis die verfügbare Menge mit der H ö h e der Nachfrage übereinstimmt, so daß zu diesem Preis Geld weder zusätzlich angeboten wird (bei überwiegendem Wunsch nach Abbau der Kassenhaltung) noch umgekehrt zusätzlich nachgefragt wird. Der „Preis" des Geldes ist 9

P a u l s e n , A l l g . V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e III

130

Theorie des Zinses

dabei seine K a u f k r a f t , diese bezüglich der Transaktionskasse gemessen am Preisniveau der Güter und Leistungen, bezüglich der Spekulationskasse an d e n Kursen der Forderungsrechte b z w . am Zins. W e n n durch zusätzliche Investierungen das Gesamteinkommen steigt, damit auch der Bedarf an Transaktionskasse, und zugleich im Rahmen der Finanzierung der zusätzlichen Investierungen neue Obligationen ausgegeben werden, muß also bei unveränderter Geldmenge der Zins steigen. Zu beachten ist, daß die Liquiditätsfunktionen die H ö h e der geplanten Kassenhaltung vom „Wert" des Geldes abhängig machen. Ausgeschlossen ist also „Geldillusion", d. h. die Planung einer bestimmten nominalen H ö h e der Kassenhaltung unabhängig davon, wie hoch die K a u f k r a f t des Geldes ist und wie sie sich verändert. Auf die Bedeutung fehlender Geldillusion f ü r die Erreichung eines Gleichgewichts wird bei der Behandlung des „Pigou-Effektes" zurückgekommen. (Vgl. Bd. IV, Kap. II, § 4.)

Geldmenge und

Geldzins

131

§ 4. Geldmenge und Geldzins 1. G e l d m e n g e

und

Geldsysteme

Die Annahme konstanter Größe der Geldmenge wird jetzt fallen gelassen; zu untersuchen ist das Verhältnis zwischen variabler Geldmenge und Zins. Ein auf „Warengeld", insbesondere Goldgeld aufgebautes Geldsystem weist dabei Unterschiede auf gegenüber einem System des Kreditgeldes. D a Gold unter Aufwand von Kosten produziert (bzw. importiert) werden muß, steht die produzierte bzw. angebotene Menge zusätzlichen Goldgeldes grundsätzlich unter dem Einfluß der Höhe der Kosten und dem an der K a u f k r a f t des Geldes gemessenen Ertrag der Produktion der Geldstoffe. Bei überschüssiger Nachfrage nach Geld, d. h. erhöhtem Angebot von Gütern gegen Geld, wird das Preisniveau fallen und der Geldwert steigen. Diese oben gezeigte Ausgleichsbewegung wird aber jetzt verstärkt durch den Einfluß veränderter Geldmenge durch erhöhte Produktion von Gold, die durch diese Kosten-Ertrags-Bewegung lohnender wird. Diese Z u s a m m e n h ä n g e werden in der L e h r e v o m G e l d , im besonderen auch des „ G o l d a u t o m a t i s m u s " , ausführlich dargestellt.

Kreditgeld dagegen hat keine „Produktionskosten". D a es nach der oben (§ 2, Ziff. 1) gegebenen Bestimmung aus „umlaufsfähigen Forderungen gegen Banken" besteht, wird aber der Zins als Teil des Preises von Forderungsrechten auf die Geldmenge Einfluß haben können. Vernichtung S c h a f f u n g und von Kreditgeld Kreditgeld entsteht, indem die Banken umlaufsfähige Forderungen gegen sich schaffen: sie erwerben oder beleihen Wertpapiere bzw. nicht-umlaufsfähige Forderungen gegen Nicht-Banken und stellen den Gegenwert durch Gutschrift auf Girokonto, also neues Giralgeld, zur Verfügung. Umgekehrt wird die Geldmenge verringert durch Rückzah2.



132

Theorie des Zinses

lung von Bankkrediten bzw. Verkauf von Wertpapieren an das Publikum. Während im Verkehr zwischen Nicht-Banken Obligationen gegen Geld gehandelt werden, ohne daß dies auf die Gesamtmenge von Geld Einfluß hat, entsteht und vergeht Geld, wenn ein Partner dieses Tausches eine Geschäftsbank ist. D a Forderungen und Verpflichtungen zwischen B a n k e n nicht zur G e l d m e n g e gerechnet werden, w i r d durch Geschäfte zwischen B a n k e n die G e l d m e n g e ebenfalls nicht beeinflußt.

Die als „Giralgeld" bezeichneten umlaufsfähigen Forderungen gegen Kreditbanken lauten auf „definitives Geld" („Bargeld"), welches durch die Zentralbank geschaffen wird. Durch die Giralgeldschaffung verpflichten sich also die Kreditbanken zu Leistungen in einem Geld, daß sie sich selbst beschaffen müssen. Das Ausmaß ihrer Giralgeldschaffung bzw. Kreditgewährung ist daher abhängig von ihrer „Liquidität", nämlich ihren Beständen an „Reserven" in Form von Zentralbankgeld und ihrer Verfügung über Forderungsrechte (wie Schatzwechsel, Handelswechsel, Devisen etc.), die von der Zentralbank beliehen oder angekauft werden, wobei sie den Gegenwert durch die Schaffung umlaufsfähiger Forderungen gegen sich leistet, nämlich in Form von Banknoten oder Gutschriften auf Girokonto. Umgekehrt wird Zentralbankgeld vernichtet durch Tilgung von Schulden bei der Zentralbank bzw. Verkauf von Forderungsrechten durch die Zentralbank. Diese Beziehungen, die ausführlicher in der Geldlehre dargestellt werden, rechtfertigen es, den Prozeß der Veränderung der Geldmenge als „Monetisierung" bzw. „Demonetisierung von Forderungsrechten" zu behandeln. 3. Z i n s b i l d u n g u n d B e s t i m m u n g der G e l d m e n g e Die „Knappheit" des Geldes als Voraussetzung für Geldwert wird im System des Warengeldes durch die Beschaffung des Geldstoffes aufzuwendenden Kosten guliert, im System des Kreditgeldes durch den Zins

den zur reals

Geldmenge und Geldzins

133

Tauschrate f ü r fällige, umlaufsfähige Forderungen gegen künftig fällige, nicht-umlaufsfähige. Bilden sich auf den Märkten die Tauschraten zwischen den verschiedenen Forderungsrechten und damit die Zinssätze, so wird durch die Beteiligung des Banksystems erreicht, daß die Elastizität des Angebots und der Nachfrage nach Geld in bezug auf den Zins wesentlich erhöht wird, da die Banken die auf den Märkten erscheinenden Geldmengen verändern, indem sie im Austausch gegen Forderungsrechte Geld schaffen und vernichten. Damit nehmen sie audi Einfluß auf die H ö h e des Zinses. Die Zentralbank hat dabei die entscheidende Stelle, weil sie die einzige Quelle des „definitiven" Geldes ist („lender of last resort"), auf welches die umlaufsfähigen Forderungen gegen die Kreditbanken („Giralgeld der Kreditbanken") lauten: indem sie die Zinssätze und sonstigen Bedingungen bestimmt, zu denen die Kreditbanken sich bei ihr Zentralbankgeld beschaffen können, beeinflußt sie die Liquidität der Kreditbanken und damit das Ausmaß, in welchem diese ihrerseits Giralgeld schaffen können. In Weiterführung der Betrachtungen über die Liquiditätsfunktionen (§ 2, Ziff. 3) läßt sich in bezug auf eine veränderliche Geldmenge jetzt erkennen, daß ein Uberschuß der Nachfrage nach Geld (bzw. des Angebots von Forderungsrechten) und umgekehrt des Angebots von Geld den Zins um so weniger beeinflußt, je mehr das Banksystem durch Neuschaffung und Vernichtung von Geld, also durch An- und Verkauf von Forderungsrechten zum gegebenen Zinssatz eingreift. Eine durch die Rechtsverlagerung der L 2 (i)-Kurve dargestellte erhöhte Liquiditätspräferenz (Abb. 19) würde bei gegebener Menge O A an M 2 zur Erhöhung des Zinses von i0 nach ii führen. Der Zinssatz io kann dagegen gehalten werden, wenn das Banksystem das Oberschußangebot an Wertpapieren aufnimmt und AB an zusätzlichem Geld schafft.

Insoweit der Geldbedarf eine Funktion der H ö h e des Zinses ist, kann die H ö h e des Zinses nicht die H ö h e des

134

Theorie des Zinses

Abb. 19

G e l d b e d a r f s messen. Steigender Z i n s s a t z zeigt z w a r an, d a ß das A n g e b o t hinter der N a c h f r a g e nach G e l d zurückbleibt, doch bleibt o f f e n , ob das B a n k s y s t e m diesen Bedarf durch N e u s c h a f f u n g v o n G e l d decken oder durch Zinserhöhung abweisen soll. Das Theorem der „real-bills doctrine" war, im Umfang der im Geschäftsverkehr entstehenden Warenwechsel liege ein echter Bedarf der Wirtschaft an Zahlungsmitteln vor, weil sie die Umsatzwerte der Geschäftstätigkeit widerspiegeln. Daher könnte unbedenklich diesem Bedarf durch Diskontierung der Wechsel entsprochen werden, da das nur die begrenzte Umlaufsfähigkeit der Wechsel durch die unbegrenzte des Geldes ersetzt. Außerdem würde das Geld durch die Einlösung der Wechsel bei Fälligkeit wieder verschwinden und die Geldmenge nicht dauernd erhöht. — Einzuwenden ist aber u. a., daß die Wechselbeträge nicht die Umsatzmenge, sondern die Umsatzwerte wiedergeben; durch Geldüberschuß steigende Preise erhöhen also auch die Wechselwerte und schaffen durch deren Diskontierung weiteres zusätzliches Geld, womit dem Preisauftrieb neue Nahrung gegeben wird. Umgekehrt bei Preisfall.

Geldmenge und Geldzins

135

Die Kreditbanken werden das Ausmaß, in dem sie den als Nachfrage nach Geld bzw. Kredit auftretenden Bedarf decken können, am Stand ihrer eigenen Liquidität ausrichten. Dieser aber hängt wesentlich von der Politik der Zentralbank ab, so daß derselben die Aufgabe zufällt, den gesamten Geld- und Kreditbedarf der Volkswirtschaft nach seiner Berechtigung und Erfüllbarkeit zu beurteilen und durch Beeinflussung der Geldmenge bzw. des Zinses zu regulieren. Im Unterschied zu den Kreditbanken gibt es f ü r die Zentralbank eine eigene „Liquidität" als Grundlage für ihre Urteilsbildung nur in begrenztem Sinne. Auch wenn sie nicht durch die Währungsgesetzgebung verpflichtet ist, die Forderungen, die als „Geld" umlaufen, in einem festen Mengenverhältnis in Gold „einzulösen" („Goldwährung"), muß sie bei freiem Devisenverkehr Gold und Devisen gegen Inlandsgeld kaufen und verkaufen; insofern sind ihre Bestände art Gold und Devisen ein M a ß für ihre „Liquidität" und können Einfluß auf ihre Geld- und Kreditpolitik haben: die Erhaltung des „äußeren Geldwertes" (Stabilität der Devisenkurse) kann eine Grenze f ü r die Bereitstellung inländischen Geldes sein. — D a v o n aber abgesehen k a n n die Zentralbank nicht illiquide werden, wenn sie „Zahlungen" nur in Forderungen gegen sich selbst („nicht einlösbare Zahlungsmittel") zu leisten braucht. Eine lediglich „konstatierende Geldpolitik" kann die Zentralbank weder betreiben, indem sie die Zinssätze im Hinblick auf ihre eigene Liquidität beeinflußt, noch indem sie den gerechtfertigten Bedarf an den Zinssätzen des Marktes bemißt und befriedigt, also auf steigende Sätze mit zusätzlicher Bereitstellung von Geld reagiert und umgekehrt. Ihre Politik wird vielmehr Einflußnahme auf das gesamte wirtschaftliche Geschehen von der „Geldseite" her sein, wobei praktisch die Erhaltung der stabilen K a u f k r a f t des Geldes in Verbindung mit Einflußnahme auf den allgemeinen Stand der Wirtschaft und auf

136

Theorie des Zinses

das wirtschaftliche punkte sind.

Wachstum

entscheidende

Gesichts-

Wieweit sich diese Geldpolitik durch Analyse des Systemgleichgewichts präziser fassen läßt, wird im nächsten Kapitel, ferner bei der Behandlung der Fragen der Gesamtbeschäftigung und des Wirtschaftswachstums in Bd. IV erörtert.

§ 5. Der Zins als Preis für Leihfonds 1. U b e r s i c h t In den bisherigen Ausführungen wurde die Bildung des monetären Zinses unter der Annahme behandelt, daß der Bedarf an Umlaufsmitteln M , gegeben sei und durch die Zinsbildung nicht berührt werde. D a n n bringt der Zins die vorhandene bzw. durch Geldsdiaffung u n d -Vernichtung veränderte Menge an Geldmitteln M , mit der Höhe der aus dem „Spekulationsmotiv" geplanten Haltung „passiven" Geldes zum Ausgleich. Umfassender ist die Darstellung der Zinsbildung, in der alle Komponenten des Angebots und der Nachfrage nach Geld (M, + M 2 ) berücksichtigt werden. Hiernach ergibt sich der monetäre Zins als „Preis f ü r Leihfonds". Diese „Leihfondstheorie" („loanable funds theory") ist formale Anwendung der allgemeinen Preistheorie, aber keine eigentliche Zinstheorie. Denn sie erklärt den Zins als Schnittpunkt einer Angebots- mit einer Nachfragekurve, sagt aber nichts darüber aus, nach weldien Bestimmungsgründen sich diese Kurven bilden, also etwa durch „Liquiditätspräferenz", „Zeitpräferenz", „Mehrergiebigkeit von Produktionsumwegen" etc.

Wird auch in dieser erweiterten Betrachtung zunächst die Geldsdiaffung und -Vernichtung durch Einbeziehung des Banksystems unberücksichtigt gelassen, so d a ß die gesamte Geldmenge (M = M , + M,) als gegeben angenommen wird, so ist zu fragen, ob M,-Mittel aus dem Kreislauf, d. h. aus der Verwendung als Tauschmittel, abströmen in den Sektor der Vermögenshaltung, also zu „passivem" Geld M 2 werden — und umgekehrt. Hierdurch würde die Zinsbildung nach der Funktion M., = L 2 (i) beeinflußt werden.

Der Zins als Preis für Leihfonds

137

Dieser Übertragungsvorgang wird analytisch erfaßt durch das Verhältnis von Sparen aus Einkommen und Nachfrage nach Investitionsmitteln. Denn d a die ersparten Mittel aus dem Einkommensstrom stammen, also M,-Mittel sind, bei der Verwendung zu Investierungen aber als Kauf von Diensten und Gütern M,-Mittel bleiben, hängt es von dem Verhältnis dieser Größen zueinander ab, ob der Μ,-Sektor Geld f ü r den M,„-Sektor „freistellt" oder Mittel aus diesem Sektor an sich zieht. — Der Vorgang der Geldschaffung und -Vernichtung wird dann ergänzend zu berücksichtigen sein. 2. D e r

A u s g l e i c h s z i n s bei Geldmenge

gegebener

Die Analyse der L 2 -Funktion zeigte, daß (bei gegebener Liquiditätspräferenz) die Verteilung des Vermögens auf Halten von Bargeld und Halten von Forderungsrechten eine Funktion des Zinssatzes ist: je tiefer der Zins, um so größer cet. par. die geplante Kassenhaltung und umgekehrt. Bezeichnet man die Nachfrage nach Geld durch Angebot von Forderungsrechten als H (Abb. 20 A), das Angebot von Geld durch Nachfrage nach Forderungsrechten als E, so sind die Mengen von H und E von der H ö h e des Zinssatzes in der "Weise abhängig, daß die H - K u r v e von links nach rechts fällt, die Ε-Kurve dagegen steigt. Der Schnittpunkt dieser Kurven stellt einen Zinssatz dar, bei dem angebotene und nachgefragte Mengen gleich sind. H i n z u tritt nun die Behandlung des Teiles des Einkommens, der „gespart" wird. Es ist das Sparen der Haushalte gemäß der Sparfunktion S = S (Y), sowie das Bruttosparen der Unternehmungen, zusammengesetzt aus Abschreibungen und nicht ausgeschütteten Gewinnen der korporativen Unternehmungen. Auch das Sparen der Unternehmungen kann als zinsunelastisch behandelt werden, da es vereinfachend als von der H ö h e der Produktion, damit des Bruttoertrages abhängig angesehen werden kann.

138

Theorie des Zinses r

Der Zins als Preis für Leihfonds

139

Dieser Teil ist verfügbar zur Erhöhung der Kassenhaltung, zur Nachfrage nach Forderungsrechten und zur Durchführung von Realinvestierungen. Es wird zunächst gefragt, wieviel davon auf Nachfrage nach Mitteln für Investierungen entfällt. D a die Nachfrage nach Investitionsmitteln (bei gegebenen Ertragserwartungen) als zinselastisch angesehen wird, fällt die Nachfragekurve I (Abb. 20 B) von links nach rechts, während die Kurve S zinsunelastisch ist. r ist ein Zinssatz, bei dem das Angebot aus Ersparnissen der Nachfrage nach Investitionsmitteln gleich ist. Sollen neben den Investierungen der Unternehmungen audi die Abzahlungsgeschäfte in bezug auf langfristige Verbrauchsgüter berücksichtigt werden, so ist die Zahlung fälliger Raten durch Haushalte „Sparen", die Neuverschuldung „Entsparen", die Differenz also (positive oder negative) Nachfrage nach Investitionsmitteln.

Durch die Summierung der Angebots- und Nachfragekurven (Abb. 20 C) ergibt sich ein Zins i 0 , der die Unterschiede der auf den Teilmärkten zu diesem Satz angebotenen und nachgefragten Mengen ausgleicht. Bei diesem Zinssatz ist im dargestellten Fall das Angebot an Ersparnissen um AB größer als die Nachfrage nach Investitionsmitteln, aber die Nachfrage nach Kassenhaltungsmitteln um C D größer als das Angebot aus Kassenhaltungsmitteln; und es ist AB = C D . Das heißt: der Überschuß aus Ersparnissen wird dem Sektor der Vermögenshaltun^ zugef ü h r t und zum Aufbau der Kassenhaltung verwendet. D a die gesamte Geldmenge als gegeben angenommen wird, muß jener Teil des Geldes, der durch Sparen dem Kreislauf entzogen und nicht durch Investierungen in den Kreislauf zurückgebracht wird, die Kassenhaltung erhöhen und den Zinssatz so verändern, daß die erhöhte Kassenhaltung nicht zu überschüssiger Nachfrage nach Forderungsrechten wird.

Damit i 0 ein Zins ist, der das System im kurzfristigen Gleichgewicht hält, müßte i = r = i 0 sein, d . h . es d ü r f t e sich keine Bewegung zwischen M j und M 2 vollziehen.

140

Theorie des Zinses

3. B e e i n f l u s s u n g d e s Z i n s e s d u r c h G e1d ρo1it ik Durch die Beteiligung des Banksystems an den Märkten für Leihfonds kann, wie oben (§ 4, Ziff. 3) festgestellt wurde, die Geldmenge und damit die Bildung des Zinses beeinflußt werden. Das Banksystem kann unter Führung der Zentralbank einen bestimmten Zinssatz dadurch effektiv machen, d a ß es zu diesem Satz als Anbieter bzw. Nachfrager in bezug auf Geld auftritt, ζ. B. in der O f f e n marktpolitik der Zentralbank durch Verkauf bzw. Kauf von Wertpapieren. a) Soll ζ. B. im Fall der Abb. 20 der Zinssatz r effektiv gemacht werden, bei dem das Angebot von Ersparnissen der Nachfrage nach Investitionsmitteln gleidi ist, so müßten die Banken den zu diesem Zinssatz vorhandenen Überschuß der Nachfrage nach Kassenhaltung dadurch decken, daß sie gegen Obligationen neues Geld schaffen. Die Ε-Kurve und die E + SKurve wären in dieser Größe also nach rechts zu verlagern. b) „Das Ergebnis einer Vermehrung der Geldmenge ist, den kurzfristigen Zinssatz zu senken und den langfristigen unter seinen erwarteten Wert herabzuziehen bis zu dem Punkt, an dem die kombinierte Wirkung dieser beiden Bewegungen die Kassenhaltungen im Ausmaß der erhöhten Geldmenge erhöht hat. Wenn der Fall des Zinssatzes ein Wachsen des Nationaleinkommens induziert, wird natürlich ein Teil des neuen Geldes in der aktiven Zirkulation benötigt, und die Zinssätze werden nicht so stark fallen." (J. Robinson, The Rate of Interest and other Essays. London 1954, S. 170

Möglichkeiten und Mittel einer solchen geldpolitischen Einflußnahme auf den Zins sind hier nicht zu behandeln. Wichtig ist u. a., ob eine Änderung des Diskontsatzes der Zentralbank zu einer entsprechenden Änderung der Zinssätze der Kreditbanken führt, ob der kurzfristige Zinssatz sich ausreichend auf die Bildung der langfristigen Sätze auswirkt und wie die Anleihenehmer auf eine Zinsänderung reagieren. Grenzen bestehen insofern, als nicht jeder Geldzins durchgesetzt werden kann. Die Auswirkungen eines so gesetzten

Die volkswirtschaftliche Vermögensbildung

141

Zinses auf das Gleichgewicht des Gesamtsystems sind erst das eigentlich bedeutsame Problem. Zu den Grenzen der Durchsetzung eines bestimmten Geldzinses ist ζ. B. zu bemerken, daß ein Uberschuß des Sparens über die Nachfrage nach Investitionsmitteln nicht durch Senkung des Geldzinses beseitigt werden kann, wenn Gleichheit von Sparen und Investieren (bei gegebenen Ertragserwartungen) nur bei einem negativen Zinssatz (Schnittpunkt der Kurven unter der Abszisse) erreicht wird, da der Geldzins nicht negativ sein kann. Bei der angenommenen Form der L2-Funktion (vgl. § 2, Ziff. 3) kann der Zinssatz sogar nicht unbegrenzt nach null hinabgedrückt werden, da die Nachfrage nach Kassenhaltung bei tiefem Zins unendlich elastisch wird.

Kap. VI. Investieren und Sparen § 1. Die volkswirtschaftliche Vermögensbildung 1. Kapitalbildung und w i r t s c h a f t l i c h e s Wachstum In gesamtwirtschaftlicher Betrachtung ist (vgl. K a p . IV, § 2, Ziff. 3) zu unterscheiden: 1. Investierung als einkommensbildende von Kapitalgütern: ,Einkommenseffekt',

Produktion

2. Investierung als Erhöhung des Bestandes an Kapitalgütern und damit der Leistungsmenge des Produktionsfaktors Kapital: ,Kapazitätse£Fekt'. Der erste Effekt ist Bildung von Einkommen, welches zur Erhöhung des Vermögens bestimmt ist. Der zweite Effekt ergibt sich aus der Form dieses Vermögens als .werbend', d. h. als zur Erbringung von E r t r a g und Einkommen geeignet. Daher sind beide Effekte für die Bildung und Entwicklung des Gesamteinkommens bedeutsam. Als ein weiterer wird der „Komplementaritätseffekt" genannt: Investierungen einer Periode bewirken direkt „komplementäre" Investierungen der nächsten, weil ζ. B. eine Mehrproduktion des Gutes A eine zusätzliche Produktion des komplementären Gutes Β erfordert.

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Investieren und Sparen

Der Grundvorgang ist: die heutige Einkommensbildung durch Produktion ist in ihrer H ö h e davon abhängig, daß ein Teil der produktiven Leistungen f ü r die Erstellung von Kapitalgütern verwendet wird, d. h. solchen, die künftig eine höhere einkommensbildende Produktion ermöglichen. Ob aber die künftige Nachfrage ausreicht, diese erhöhte Produktionsmöglichkeit auszunutzen, wird wieder davon abhängen, ob ein Teil der gestiegenen produktiven Leistungen abermals zur Vermögensbildung, d. h. zu weiter erhöhter Kapazität ausgenutzt wird, d a die Nachfrage nach Verbrauchsgütern künftig so wenig wie heute die Produktionskapazität ausschöpft. So ist eine Volkswirtschaft, in der durch Investierungen Vermögen gebildet wird, auf ein fortgesetztes "Wachstum angelegt, weil jeweils ein Teil der wachsenden Kapazität zu abermaliger Erhöhung der Kapazität durch neue Investierungen verwendet werden muß, solange die Wirtschaftssubjekte einen Teil ihres Einkommens zur Vermögensbildung statt zum Verbrauch verwenden wollen. In einer stationären Wirtschaft ohne Investierungen und Wachstum könnte sich z w a r individuelle .Vermögensbildung' durch A n s a m m l u n g v o n Verbrauchsgütern oder v o n ,Horten' in H a u s h a l t e n vollziehen, doch ergibt das keine Basis für Einkommen, da hierzu ein realer Kapitalertrag vorhanden sein müßte. Bestände in Haushalten werden daher auch nicht zum ,Kapital' einer Volkswirtschaft geredinet. Ebenso könnten K o n sumdarlehen gegeben werden, mit denen die Verteilung, nicht aber die H ö h e des Gesamteinkommens beeinflußt w i r d (von positiven b z w . negativen Leistungsanreizen auf den Schuldner bzw. Gläubiger abgesehen).

Investierungen sind die einzige Form volkswirtschaftlicher Vermögensbildung. Es kommt nicht etwa das Sparen von Einkommen und die Anlage solcher Ersparnisse in Bargeld oder Forderungen als zweite Form hinzu, sondern Investieren und Sparen sind ein einheitlicher Prozeß. Jeder erfolgten Nettoinvestierung muß ein gleiches Sparen, jedem Sparen eine Investierung entsprechen. Denn da Investierungen definitionsgemäß nicht in der betrachteten Periode an Haushalte zum Verbrauch abgesetzt wer-

D i e volkswirtschaftliche Vermögensbildung

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den, k a n n auch in ihrem W e r t Einkommen der Periode nicht f ü r Verbrauchsgüter verausgabt, muß als gespart worden sein. Diese Gleichheit w i r d symbolisch durch die Gleichung I = S ausgedrückt. Wird nicht eine geschlossene', sondern eine ,offene' Wirtschaft betrachtet, so k o m m t zur Vermögensbildung der Periode durch Investierung der Saldo der Leistungsbilanz als Veränderung des Nettobestandes an Forderungen gegen das Ausland hinzu. (Vgl. Bd. IV, Kap. IV.)

2. G l e i c h g e w i c h t d e r E i n k o m m e n s b i l d u n g und - Verwendung In einer geschlossenen Volkswirtschaft ohne staatliche A k t i v i t ä t ist die reale Vermögensbildung einer Periode identisch mit den Nettoinvestierungen der U n t e r n e h m u n gen. N u r zu einem Teil sind die U n t e r n e h m u n g e n selbst auch die ,Sparer' (bei Finanzierung aus nicht verteilten Gewinnen). W e i t überwiegend sind die .sparenden' W i r t schaftssubjekte nicht identisch mit den investierenden', nämlich H a u s h a l t e , die begriffsgemäß nicht produzieren u n d daher audi nicht investieren. Gleichwohl sind als Gesamtgrößen Sparen u n d Investieren in jeder Periode wertgleich. Diese Gleichheit w i r d bei voneinander abweichenden geplanten Größen sich durch die Bildung ,ungeplanter' Investierungen u n d Ersparnisse ergeben. Diese aber kennzeichnen Ungleichgewicht, weil sie Änderungen der W i r t schaftspläne und des Verhaltens der Wirtschaftssubjekte veranlassen. Die Gleichheit von Investierungen und Sparen bedeutet nur d a n n Gleichgewicht, wenn die Summen der geplanten Investierungen u n d der geplanten Ersparnisse gleich sind, demnach insgesamt keine Veränderungsimpulse ausgelöst werden. Dieses Gleichgewicht bestimmt zugleich eine Gleichgewichtslage des Gesamteinkommens, wie sich aus den Einkommensgleichungen ergibt. Es m u ß nämlich das Gesamteinkommen durch P r o d u k t i o n von Verbrauchsgütern einer-

144

Investieren und Sparen

seits, von Investitionsgütern andererseits in der gleichen Proportion gebildet worden sein, als es von den Faktorhaushalten als Nachfrage nach Verbrauchsgütern einerseits, als Sparen andererseits verwendet worden ist, so daß der Absatzwert der Verbräuchsgüter dem ,erwarteten' Erlös (Kosten einschl. eines ,normalen' Gewinns) entspricht. Dieser Begriff des Gleichgewichtseinkommens berücksichtigt aber nur den Einkommens-, nicht den Kapazitätseffekt der Investierungen. W i r d letzterer einbezogen, so ergibt sich: 1. ,Stationäres' Gleichgewicht liegt vor, wenn Nettoinvestieren und Sparen null sind, d. h. das gesamte Einkommen für Verbrauch verausgabt wird, daher ein Kapazitätseffekt fehlt und die einkommensbestimmende Nachfrage nach Verbrauchsgütern die gleiche Größe hat wie das empfangene Einkommen. 2. ,Evolutorisches' Gleichgewicht liegt vor, wenn nicht die absolute Höhe des Einkommens zur Grundlage des Begriffes gemacht wird, sondern die Wachstumsrate. Gemeint ist eine Entwicklung bei der die die Einkommensbildung bestimmenden Komponenten sich in ihrer Höhe und in ihrem Verhältnis zueinander so bilden, daß ein stetiger ,Pfad' des Wachstums eingehalten werden kann. Unter diesen Komponenten haben der Kapazitätseffekt der Investierungen und die Sparrate aus dem Einkommen wieder eine Schlüsselstellung. Die eingehendere Behandlung der Bestimmung des Gleichgewichtseinkommens und seiner Entwicklung wird in Bd. IV unternommen.

3. F r e i s t e 11 u η g u η d E i η s a t ζ von Faktoren Bei durch den Bestand an Produktionsmitteln und Produktionstechnik gegebener Produktionskapazität kann die Produktion von Kapitalgütern erhöht werden, wenn entweder nicht beschäftigte Faktoren eingesetzt oder wenn in der Verbrauchsgüterproduktion beschäftigte Faktoren freigestellt und umgesetzt werden.

Die volkswirtschaftliche Vermögensbildung

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Die Koordinaten der Abb. 21 bezeichnen Mengen von Kapitalgütern einerseits, von Verbrauchsgütern andererseits. Bei Einsatz aller vorhandenen Faktoren nur f ü r Verbrauchsgüterproduktion wäre deren Menge O M , n u r f ü r Kapitalgüterproduktion deren Menge O N . Die ,Transformationskurve' N M zeigt durch die Koordinaten jedes ihrer Punkte, welche Mengenkombinationen von Verbrauchs- und Kapitalgütern bei Einsatz aller Faktoren möglich sind, damit bei Vergleich zweier P u n k t e die f ü r erhöhte Produktmenge einer G r u p p e erforderliche Verminderung der Produktmenge der anderen. — Ein nicht auf der K u r v e liegender P u n k t Ρ mit O A Verbrauchs- und O B Kapitalgüterproduktion bedeutet, d a ß ungenutzte Produktionsfaktoren vorhanden sind, durch deren Einsatz jeder P u n k t auf der K u r v e zwischen Q und R erreichbar ist, somit beide Gütergruppen mengenmäßig vermehrt werden können.

'-Guter

Entsprechend kann eine Transformationskurve aufgestellt werden f ü r die Produktion eines Betriebes, welcher mit einem gegebenen Bestand an Produktionsmitteln wahlweise Mengen 10 Paulsen, Allg. Volkswirtschaftslehre III

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Investieren und Sparen

zweier Produkte X und Y erstellen kann, so daß die produzierten Mengen χ und y symbolisch durch die implizite Funktion F(x, y) = 0 und entsprechend durch die expliziten Funktionen y = f(x) und χ = g(y) ausgedrückt werden. Im Unterschied zu einer Isoquante drückt die Transformationskurve nicht eine durch substituierbare Produktionsfaktoren erreichbare gleiche Produktmenge aus, sondern eine gleiche Menge eingesetzter Faktoren, die auf z w e i Produkte verteilt sind. D i e ertragsgünstigste Kombination wird bestimmt durch den Berührungspunkt (Tangente) einer Bilanzgeraden, die die Preisrelation der beiden Güter darstellt, mit der Transformationskurve.

Die reale Bedeutung des Sparens ist Freigabe von Faktoren f ü r Kapitalgüterproduktion. Verzichten die Haushalte auf ,Entsparen', d. h. auf Vermögensverzehr, so ermöglicht das den Ersatz abgenutzter Kapitalgüter, d. h. die Erhaltung ihres Bestandes und damit des Realvermögens durch Reinvestierungen. Verzichten die Haushalte auf Verwendung eines Teiles ihres Einkommens zur Nachfrage nach Verbrauchsgütern durch .Sparen', so ermöglicht das Neubildung von Vermögen durch Nettoinvestierung. N u n ermöglicht zwar die Freisetzung von Faktoren durch Sparen deren Einsatz in der Investitionsgüterproduktion, aber sie kann sie nicht erzwingen. W e n n dem zusätzlichen Sparen der Haushalte keine zusätzliche Investierung entspricht, kommt auch das Sparen nicht zustande: das versuchte Sparen wird dann nur als verminderte Nachfrage nach Verbrauchsgütern die H ö h e der Gesamtproduktion verringern. In Abb. 21 würde eine v o m Punkt R ausgehende Einschränkung der N a c h f r a g e nach Verbrauchsgütern um D A nicht notwendig zur Erreichung des Punktes Q mit P Q als zusätzlichen Investierungen führen, sondern jeder P u n k t innerhalb des Segments P Q R könnte erreicht werden; in der Weiterbewegung audi ein P u n k t außerhalb des Segments.

Von den realen Vorgängen sind die monetären Voraussetzungen und Wirkungen des Sparens und Investierens zu trennen. Wie gezeigt, hat das Sparen nicht die Bedeutung, durch Bereitstellung von „Kapitaldisposition " die

D i e volkswirtschaftliche Vermögensbildung

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finanzielle Durchführung von Investierungen zu ermöglichen, zumal gemäß der Gleichung I = S jedem durchgeführten Sparen eine gleichwertige Investierung entspricht, also sich nicht dem Sparen in einem zweiten Vorgang eine „reale Anlage" der gesparten Mittel anschließt. Wohl aber beeinflußt die Form des Haltens der Ersparnisse und des Vermögens die Angebots- und Nachfragebedingungen von Kapitaldisposition. 4. Z e i t p r ä f e r e n z u n d K a p i t a l b i l d u n g Die unterschiedliche Einkommens- und Bedarfsgestaltung gegenwärtig und in der Z u k u n f t kann erklären, daß einzelne einen „intertemporalen" Ausgleich anstreben, indem sie je nachdem gegenwärtig sparen, um in der Z u k u n f t den Verbrauch erhöhen zu können, oder umgekehrt durch Aufnahme von Konsumdarlehen ihren heutigen Verbrauch auf Kosten des künftigen erhöhen. Ein eindeutiges Gefälle solcher Ausgleichsvorgänge zugunsten der Gegenwart oder Z u k u n f t ist nicht bestimmbar, die individuellen Wünsche könnten sich gegenseitig ausgleichen. Namentlich die ältere Theorie aber hielt ein solches Gefälle f ü r gegeben und erklärbar, und zwar im Sinne einer Bevorzugung der Gegenwart durch „Zeitpräferenz", wonach ein Verbrauchsaufschub psychologisch als „Opfer" empfunden wird, das nur gebracht wird gegen einen Ausgleich: einen „Zins". „Gegenwärtige Güter sind in aller Regel mehr wert als k ü n f tige Güter gleicher Art und Zahl, die verschiedene Zeit der Verfügbarkeit gleichartiger Güter (kann) ein M o t i v zu ihrem Austausch und zum Erscheinen einer Prämie für die w e r t v o l l e ren gegenwärtigen Güter gewähren. Dieses A u f g e l d und nichts anderes ist der Zins." (E. v. B ö h m - B a w e r k : Positive Theorie des Kapitals. I. Bd., 4. Aufl. Jena 1921, S. 318, S. 371.)

Zur psychologischen Erklärung dieser Zeitpräferenz wurde verwiesen auf die geringere Dringlichkeit vorgestellter künftiger Bedürfnisse gegenüber aktuell empfundenen, verbunden mit Überschätzung der künftig verfügbaren Mittel, auf eine perspektivische Unterschätzung der io·

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Investieren und Sparen

künftigen Bedürfnisse, auf die Ungewißheit ihres A u f t r e tens und ähnliche „psychologische Kosten" des Verbrauchsaufschubs oder -Verzichts, die um so höher sind, je geringer die verfügbaren Mittel f ü r Gegenwartsverbrauch. Auch auf den fallenden Grenznutzen des Einkommens kann hingewiesen werden: wird gleichbleibendes Einkommen angenommen, so ist der Grenznutzen jener Einkommensteile, die heute gespart werden, größer als wenn sie künftig zusätzlich zum Einkommen verbraucht werden (50 DM, die von einem Einkommen von 500 D M zurückgelegt werden, haben einen höheren Grenznutzen als 50 D M , die zum Einkommen von 500 D M hinzugefügt werden). — Werden außerdem die gegenwärtig zurückgelegten Einkommensteile nicht gehortet, sondern investiert, so ist der Grenznutzen der Einheit des künftig größeren Einkommens noch geringer als der Grenznutzen einer Einheit des heutigen Restbestandes.

Somit w i r d nach dieser Auffassung das Bestehen eines Zinses erforderlich, d a m i t allgemein aus heutigem Einkommen gespart wird. Der Zins wird andererseits möglich gemacht, w e i l mit H i l f e der durch Sparen bereitgestellten Produktionsmittel „mehrergiebige Produktionsumwege" eingeschlagen werden können. Die Z e i t p r ä f e r e n z begrenzt also durch die Bildung des Zinses die K a p i t a l g ü t e r p r o d u k tion so, d a ß diese Güter k n a p p genug bleiben, um einen Reinertrag über die A b n u t z u n g durch p r o d u k t i v e n Einsatz hinaus zu ermöglichen. Gäbe es keinen Zins, so w ü r d e die „Mehrergiebigkeit" des Einsatzes der primären Faktoren in der Umwegsproduktion durch höhere Bewertung dieser Faktoren ausgeglichen werden, der W e r t des E n d produkts w ü r d e sich völlig in den Anteilen dieser Faktoren erschöpfen. Das heißt: der Zins ist nicht eine „Friktionserscheinung", die durch einen Ausgleichsprozeß langfristig z u m Verschwinden gebracht wird. D i e E r k l ä r u n g des Zinses aus der technischen Mehrergiebigkeit v o n Produktionsumwegen ist ersichtlich nicht ausreichend, weil der E r t r a g der Kapitalgüter eine W e r t größe ist, so d a ß eine bestimmte Gestaltung der Nachf r a g e nach den Kapitalleistungen vorliegen muß, um technisch mögliche M e h r p r o d u k t i o n auch ökonomisch ergiebig

Die volkswirtschaftliche Vermögensbildung

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zu machen. H i e r a u f w u r d e bei der Behandlung des K a p i talertrages hingewiesen. a) Je dringlicher der Gegenwartsverbrauch und je kleiner das Einkommen, um so geringer die Möglichkeit des Verbrauchsaufschubs zwecks Kapitalbildung. Dies erklärt für einzelne wie ganze Volkswirtschaften, daß ,Armut die wichtigste Ursache der Armut' ist. b) Für entwickelte Industrieländer erfolgt erhöhte Kapitalbildung nicht durch Einschränkung des Verbrauchs bei gegebenem Gesamteinkommen, sondern aus der Wachstumsrate heraus: nur ein Teil der gestiegenen Kapazität wird durch erhöhte Verbrauchsausgaben beansprucht, der andere Teil steht zu erhöhter Kapitalgüterproduktion bereit. 5. T r ä g e r u n d F o r m e n d e s S p a r e n s Nettosparen, definiert als positive Yermögensänderung in einer Periode, vollzieht sich: in privaten Haushalten, in Unternehmungen in Form v o n nicht ausgeschütteten Gewinnen, in staatlichen Stellen und Versicherungsanstalten durch Überschüsse der Einnahmen über die nicht-vermögenswirksamen Ausgaben. a) Die Aufteilung in der Bundesrepublik zeigt die folgende Tabelle: Vermögensbildung und Ersparnisbildung in der Bundesrepublik 1950—1959 in Mrd. DM 1 ) Arten der Vermögensbildung 1950 1952 1956 1958 1959 2 ) Netto-Anlage-Investitionen 8,2 12,5 28,5 30,1 36,1 Vorratsinvestitionen, Zuwachs 3,5 5,6 4,3 3,2 3,0 Forderungen an das Ausland, Nettozuwachs —0,3 2,2 4,4 6.1 4,6 Forderungen an West-Berlin und an die sowjetisch besetzte Zone, Nettozuwachs 0,6 0,6 —0,0 —0 2 0,3 Netto-Vermögensbildung insg. 12,0 21,0 37,2 39,2 44,0 In °/o des Nettosozialprodukts zu Marktpreisen 13.8 17,2 20,7 18,9 19,6

Investieren und Sparen

150

Sektoren der Ersparnisbildung Private Haushalte Nichtentnommene Gewinne der Unternehmungen Oberschüsse der öffentlichen Haushalte Saldo der Vermögensübertragungen des Auslandes und West-Berlins Insgesamt

2,0

4,3

7,0

12,7

14,3

4,7

8,4

14,7

13,3

13,9

3,4

8,0

15,6

13,4

16,6

1,8 12,0

0,2 —0,2 —0,3 — 1 0 21,0

37,2

39,2

44,0

Quelle: Monatsberichte der Deutschen Bundesbank, Juli 1960. *) Abweichungen in den Summen durch Runden der Zahlen. 2

) Vorläufige Ergebnisse. b)

Die Sparquote der H a u s h a l t e ist abhängig von

1. der durch die H ö h e des Einkommens und der notwendigen Verbrauchsausgaben bedingten Sparfähigkeit, die makroökonomisch beeinflußt wird durch den Stand und die Entwicklung der Produktivität, die Steuerpolitik, die Preisgestaltungen und ähnliches; 2. der Sparwilligkeit als psychologischem F a k t o r , abhängig vom G r a d der Vorsicht und der erwarteten Entwicklung, wesentlich auch von den Einflüssen der sozialen U m w e l t ; 3. den Sparzielen, als welche unterschieden werden können Ansammlung von Rücklagen f ü r geplante künftige Ausgaben einerseits (darunter Altersvorsorge), Beschaffung laufenden zusätzlichen Einkommens aus Vermögen andererseits. Dagegen ist anzunehmen, daß die H ö h e des Zinssatzes auf die Sparquote der Haushalte keinen eindeutigen und ins Gewicht fallenden E i n f l u ß hat. D i e M a s s e des H a u s h a l t s s p a r e n s geschieht in d e n H a u s h a l t e n d e r h ö h e r e n E i n k o m m e n s g r u p p e n , w ä h r e n d sich das Sparen der tieferen G r u p p e n überwiegend auf Bildung z e i t w e i l i g e r R ü c k l a g e n b e s c h r ä n k t ( a b g e s e h e n v o n Schuldentilgung — Abzahlungsgeschäfte — u n d Versicherungsbeiträgen).

D i e volkswirtschaftliche Vermögensbildung

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H i e r a u s f o l g t aber nicht, d a ß eine allgemeine E r h ö h u n g der E i n k o m m e n zu überproportionaler Z u n a h m e des Sparens f ü h r t , weil sich die Verbrauchsgewohnheiten l a n g f r i s t i g dem steigenden E i n k o m m e n anpassen.

Nettoersparnisse der Unternehmungen sind unverteilte Gewinne der Körperschaftsunternehmungen. Sie werden in großem U m f a n g zur „Selbstfinanzierung" von N e t t o investierungen verwendet. D i e H ö h e dieses Anteils ist abhängig von der H ö h e der erzielten Gewinne, damit der allgemeinen Wirtschaftslage; sie wird ferner wesentlich bestimmt durch die Steuerpolitik und die L a g e der K a p i t a l märkte. H i n z u kommt der Einfluß der Dividendenpolitik, bei der auf gleichbleibende Dividende wertgelegt wird, d. h. die wechselnden Erträge durch Bildung und A u f lösung von Reserven ausgeglichen werden. Bei Sparen der öffentlichen H a n d und der T r ä g e r der sozialen Versicherung handelt es sich um die Form des „kollektiven Sparens", zum Teil zur Bildung sozialen Kapitals wie Straßen, Verkehrsanlagen, Schulen etc., zum Teil an Stelle von privaten Rücklagen für Krankheit, Arbeitslosigkeit, Invalidität u. ä. Soweit dem Sparen nicht ein Investieren in der gleichen Wirtschaftseinheit entspricht, kommen als Formen des Haltens bzw. der A n l a g e von Ersparnissen in Betracht: Bargeldbestände, Bankguthaben in F o r m von Sichteinlagen, Wertpapiere, Sparguthaben und sonstige Forderungsrechte, Eigentumsrechte wie Aktien, Geschäftsanteile etc. Diese Anlageformen unterscheiden sich im besonderen nach ihrer „Fristigkeit" bzw. „ L i q u i d i t ä t " . D i e U m w a n d lung von kurz- in langfristige Formen heißt „Konsolidierung". Sie ist von volkswirtschaftlicher Bedeutung, weil die Realinvestierungen je nach ihrer Lebensdauer Vermögen binden, so daß ihnen langfristige Anlageformen von Forderungen entsprechen müssen. Z u m .Bruttosparen' rechnen auch die v o n Unternehmungen vereinnahmten Abschreibungsbeträge und v e r k a u f t e Lagerbestände. Werden diese Mittel nicht reinvestiert, so handelt es sich um ,Stillegungen' von Geldbeträgen.

152

Investieren und Sparen

§ 2. Finanzierung der Investierungen 1.

Allgemeines

Die technischen Formen und Vorgänge der Finanzierung gehören zum Lehrgebiet der Betriebswirtschaftslehre und werden hier nicht behandelt. Für die gesamtwirtschaftliche Betrachtung ist wesentlich, daß zwar jeder durchgeführten Investierung eine Vermögensbildung im monetären Ausdruck (als Eigentums- oder Forderungsrecht) entspricht, was aber nicht bedeutet, daß jede Investierung „sich selbst finanziert" in dem Sinne, daß die Bereitstellung von Finanzierungsmitteln („Kapitaldisposition") und der monetäre Zins als Beschaffungskosten f ü r solche Mittel auf das Ausmaß der Investierungen keinen Einfluß haben. Die Durchführung der Investierungen und die Bildung entsprechenden Vermögens durch nicht f ü r Verbrauch verausgabtes Einkommen erfolgt in der T a t in einem einheitlichen Akt. Daher kann auch von einem „unzureichenden" Sparen nicht in dem Sinne gesprochen werden, daß die Haushalte nicht genügend Geldmittel in den „Fonds" von Kapitaldisposition leiten. Gemeint kann zunächst nur sein, daß die Nachfrage nach Verbrauchsgütern einen gegebenen Bestand an Produktionsmitteln zu stark beansprucht, als daß die geplanten Investierungen in einem stetig verlaufenden Prozeß zur Durchführung gelangen könnten. Sind unausgenutzte Produktionsfaktoren vorhanden, die zum Einsatz in der Investitionsgüterproduktion geeignet sind, so bedarf es zusätzlichen Sparens der Haushalte weder zu ihrer Freistellung noch zur Finanzierung ihres Einsatzes. Der Einfluß des Sparens auf die Investitionsfinanzierung ist indirekt, er führt über die Liquidität des Banksystems bzw. die vorher behandelten Zinsbildungsvorgänge. Von Bedeutung ist hierbei besonders, ob die Ersparnisse in Haushalten oder als nicht ausgeschüttete Gewinne in Unternehmungen gebildet werden, ferner die Entscheidung über die Form, in der das Vermögen gehalten wird.

Finanzierung der Investierungen

2. I n v e s t i t i o n s f i n a n z i e r u n g Kreditschöpfung

1 53

durch

Unterstellt wird ein Geldsystem, bei dem umlaufsfähige Forderungen gegen Banken als „Geld" fungieren. Dem umlaufenden Geld entsprechen daher „Anlagen" unter den Aktiven der Banken, und zwar durchweg nicht oder nur begrenzt umlaufsfähige Forderungsrechte (Wechsel, Obligationen etc.). Der A k t des Sparens als NichtVerausgabung von Einkommen der Haushalte zum Kauf von Verbrauchsgütern legt primär „umlaufendes Geld" still, ändert aber nichts an dem Bestand an Forderungen gegen Banken. Wohl aber hängt es von der weitereren Verfügung der Sparer ab, ob sie durch direkte Kreditgabe an Dritte diese Forderungsrechte gegen Banken austauschen gegen ein Forderungsrecht gegen den Kreditnehmer, oder ob sie durch „Anlage" des gesparten Geldes bei den Banken diesen kurzfristige Forderungen an das Banksystem zur Verfügung stellen und d a f ü r längerfristige Forderungen (Terminguthaben, Sparguthaben) erwerben. Auch im letzteren Falle gewinnt das Banksystem nicht etwa frei ausleihbare Forderungsrechte, denn sie bestehen ja gegen Banken, so daß sie bei Rückfluß an die Banken erlöschen. Vielmehr ist es einleuchtender, in diesem Falle von einer solchen Änderung der Liquiditätslage des Banksystems zu sprechen, daß neue „Forderungen gegen Banken" geschaffen werden können. Demgemäß k a n n im Prinzip gesagt werden, daß die Finanzierung neuer Investierungen regelmäßig durch Neuschaffung von „Geld" bzw. durch „Kreditschöpfung" des Banksystems erfolgt, nicht aber durch Verwendung bereits vorhandenen Geldes. „Jeder Kredit, den die Bank einem investierenden Unternehmer erteilt, tritt zusätzlich zu der bisherigen Summe der Kreditoren und Debitoren, und die auf dem Kreditwege iiberlassene Geldsumme steht in keinerlei Zusammenhang mit der Geldsumme, über die die Sparer etwa gleichzeitig ihre Dispositionen treffen. D a r a n ändert sich also auch nichts, wenn zufällig genau die gleiche Summe gespart werden sollte, die investiert w i r d . Das Sparen bedeutet in jedem Fall, mit oder

Investieren und Sparen

154

ohne gleichzeitige Investition, eine Geldstillegung, und beides, die Geldschöpfung zu Investitionszwecken und die Geldstilllegung durch das Sparen, sind prinzipiell verschiedene und selbständige Vorgänge." (E. Preiser, Sparen und Investieren. I n : E. Preiser, Bildung und Verteilung des Volkseinkommens. Göttingen 1957, S. 27.)

Folgendes Schema zeigt die Grundbeziehungen in vereinfachter Form: Bank

Forderung

Unternehmung

Produkt Verpflichtung

Haushalt

*· Verpflichtung Einkommen • Forderung

a) Die Bank gewährt der Unternehmung einen Kredit und hat entsprechend eine Forderung an die Unternehmung. Die Unternehmung verwendet den empfangenen Kredit ^Forderung gegen die Bank') zur Bezahlung der Faktorleistungen der Haushalte bei der Erstellung des Produkts. Die Haushalte haben jetzt ihr Einkommen in ,Geldform', während das Produkt zur Verfügung der Unternehmung steht. (Von Verwendung des Kredits f ü r Rohstoffbeschaffung etc. wird abgesehen, da das am Prinzipiellen nichts ändert, sondern nur weitere Unternehmungen in den Prozeß einbezieht.) b) Sparen die Haushalte nidit, so kaufen sie das Produkt. Die Unternehmung erhält die Forderung gegen die Bank zurück und kann gegen ihre Verpflichtung an die Bank aufrechnen. Der Wirtschaftsakt ist mit dem Verbrauch des Produkts abgeschlossen. c) Sparen die Haushalte das empfangene Einkommen, so bleibt das Produkt als Investierung in der Unternehmung, zugleich bleibt aber die Unternehmung im gleichen Wert bei der Bank verschuldet. d) Einzahlung des gesparten Einkommens bei der Bank verwandelt die kurzfristige Forderung an die Bank in eine langfristige (Sparguthaben, Umbuchung von Giro- auf Sparkonto), die Liquidität der Bank wird dadurch erhöht, sie kann um so eher neuen Kredit gewähren. e) Die Unternehmung kann zur langfristigen Finanzierung ihrer Investition neue langfristige Forderungen gegen sich

Finanzierung der Investierungen

| 55

(Obligationen) schaffen und direkt oder durch die Bank an die Haushalte verkaufen, wodurch sie ihre kurzfristige Verschuldung bei der Bank ablösen kann.

3. F r e i w i l l i g e s S p a r e n , Z w a n g s s p a r e n und G ewi ηηb i1 duηg In makroökonomisclier Betrachtung kann (für eine geschlossene Wirtschaft ohne staatliche Aktivität) angenommen werden, daß das Einkommen der Faktorhaushalte (ohne Unternehmerhaushalte) in einer Periode den ausgezahlten Kosten f ü r Verbrauchs- und Investitionsgüterproduktion entspricht. Teilen nun die Faktorhaushalte bei der Verwendung das Einkommen nicht in der entsprechenden Proportion auf Verbrauchsgüternachfrage und Sparen auf, so ist die monetäre Nachfrage nach Verbrauchsgütern größer oder kleiner als der Kostenwert ihrer Produktion, dadurch entstehen im Unternehmungssektor Gewinne oder Verluste. Abb. 22 zeigt diese Relation. Einkommens-

Einkommensentstehung

verwendung (Faktorhaushalte)

100

C

100

80

85

A b b . 22

C

156

Investieren und Sparen

Angenommen ist ein Kostenwert der Verbrauchsgüterproduktion von 80, der Investitionsgüterproduktion von 20. In dieser H ö h e entsteht Einkommen der Faktorhaushalte. Würden sie in H ö h e von 80 Verbrauchsgüter nachfragen und 20 sparen, so bestünde Gleichgewicht, d a die geplante H ö h e des Sparens der geplanten der Investierung gleich ist. W ä r e dagegen das Sparen der Haushalte nur 15, so wäre die N a c h f r a g e nach Verbrauchsgütern 85, d. h. der Absatzwert wäre um einen Gewinn von 5 höher als der Kostenwert. In H ö h e des Gewinns wäre daher die Investierung durch Unternehmungserträge finanziert und nicht mit ,fremden' Ansprüchen belastet. — In einem entgegengesetzten Fall, etwa Sparen der Haushalte 25, entsteht im U n ternehmungssektor ein Verlust von 5, der als .Entsparen' die makroökonomische Gesamtgröße des Sparens der der Investierungen mit 20 gleich macht. D e n Fall, d a ß die F a k t o r h a u s h a l t e aus ihrem E i n k o m m e n w e n i g e r sparen als d e m A n t e i l der Investitionsgüterp r o d u k t i o n an der E i n k o m m e n s b i l d u n g entspricht, daher Verbrauchsgüter bei ihrem A b s a t z einen T e i l dieses Eink o m m e n s als G e w i n n (Überschuß des V e r k a u f s w e r t e s der Verbrauchsgüter über ihren K o s t e n w e r t ) an sich ziehen, bezeichnet m a n als „ Z w a n g s s p a r e n " . Mit dem Ausdruck ist gemeint, d a ß eine Nachfrage der H a u s halte nach Verbrauchsgütern, die das „reale" Angebot an Verbrauchsgütern übersteigt, f ü r den realen Verbrauch wirkungslos bleibt; dieser Teil der Verbrauchsausgaben ist also makroökonomisch „Sparen" und schlägt sich als nicht verbrauchtes Gewinneinkommen bei den Unternehmungen nieder. Realisierte Investierungen „erzwingen" also in dem Maße, in dem sie das freiwillige Sparen übersteigen, den ihnen entsprechenden Verbrauchsverzicht. A u s der g e z e i g t e n B e z i e h u n g k a n n auch abgeleitet w e r den, d a ß der Verbrauch der U n t e r n e h m e r h a u s h a l t e nur den G e w i n n entsprechend erhöht, d a — bei gegebener H ö h e der N a c h f r a g e der F a k t o r h a u s h a l t e nach Verbrauchsgütern — das reale A n g e b o t an Verbrauchsgütern durch diesen Verbrauch der U n t e r n e h m e r h a u s h a l t e verringert w i r d , entsprechend also der G e w i n n steigt. U m g e k e h r t ist S p a ren der U n t e r n e h m e r h a u s h a l t e g e w i n n s c h m ä l e r n d .

Kumulative Prozesse und Gleichgewicht

157

Die Gleichheit von I und S in makroökonomischen Größen kommt nicht nur auf dem gezeigten, sondern auf verschiedenen Wegen zustande. Wenn ζ. B. in Abb. 22 die Verbrauchsgüternachfrage im Oberschußwert von 5 durch Lagerabbau befriedigt worden wäre, so wäre durch ungeplante Desinvestierung die Nettoinvestierung von 20 auf 15 herabgesetzt und dadurch dem Sparen der Faktorhaushalte gleich. S o w e i t d e m n a c h die g e p l a n t e n G r ö ß e n des S p a r e n s u n d I n v e s t i e r e n s ungleich sind, w e r d e n sie durch A u f t r e t e n u n g e p l a n t e r G r ö ß e n gleich g e m a c h t . I n diesem F a l l e liegt a b e r k e i n G l e i c h g e w i c h t v o r , d a die W i r t s c h a f t s s u b j e k t e „Überraschungen" erfahren und ihre Wirtschaftspläne revidieren.

§ 3. Kumulative Prozesse und Gleichgewicht 1. von

Der

A u s g l e i c h

I n v e s t i e r e n

und

S p a r e n

Die Gleichheit durchgeführter Nettoinvestierungen mit B i l d u n g v o n E r s p a r n i s s e n w i r d nicht d a d u r c h h e r b e i g e f ü h r t , d a ß aus E i n k o m m e n e r s p a r t e G e l d m i t t e l den B e stand an „Kapitaldisposition" bestimmen und begrenzen, welcher z u r F i n a n z i e r u n g v o n I n v e s t i e r u n g e n z u r V e r f ü g u n g s t e h t u n d in v o l l e r H ö h e h i e r z u v e r w e n d e t w i r d . Diesen Ausgleich nahm die frühere Theorie an, indem sie das Sparen als einzige Quelle, die Nachfrage für Investitionszwecke als einzige Verwendung der Kapitaldisposition unterstellte, wobei der Zins Angebot und Nachfrage ausgleicht. Wie vorher dargestellt, ist dagegen einzuwenden: a) Investitionsmittel werden nicht durch Sparen verfügbar gemacht, sondern stammen aus Kreditschöpfung (deren Höhe allerdings durch das Sparen beeinflußt werden kann), außerdem kann die Kassenhaltung abgebaut werden. b) Nachfrage nach Geld besteht nicht nur für Produktionszwecke, sondern auch zu Kredittilgung und Aufbau der K a s senhaltung. c) Investierungen sind nur bedingt abhängig von der H ö h e des Zinses, ebenso wie Sparen. Für beides ist Höhe und E n t wicklung des Gesamteinkommens von größerer Bedeutung.

158

Investieren und Sparen

d) D e r G e l d z i n s bemißt bei sonst gegebenen U m s t ä n d e n nicht die Sparbereitschaft, sondern die Bereitschaft, auf Liquidität z u verzichten.

Selbst wenn der K a p a z i t ä t s e f f e k t der Investierungen unberücksichtigt bleibt, wirkt jede Investierung durch den Einkommenseffekt auf die H ö h e des Einkommens, damit auch auf die H ö h e des Sparens, so d a ß es sich bei der Bestimmung der H ö h e des Investierens und Sparens nicht um die Aufteilung eines gegebenen und unveränderten Einkommens handeln kann, die durch die Zinsbildung bewirkt wird. Es ist vielmehr die Veränderung der Einkommenshöhe, welche auf einen Ausgleich von Investieren und S p a ren hinwirken kann. Diese Bewegung widerspricht nicht der festgestellten jederzeitigen Gleichheit realisierter Investierungen und realisierten Sparens, d a diese Gleichheit durch das A u f treten ungeplanter Größen bewirkt wird. Diese ungeplanten Größen aber verändern das Verhalten der Investoren und Sparer und damit die Komponenten der Einkommensbestimmung. (Vgl. Z i f f . 3.) 2. K u m u l a t i v e P r o z e s s e d e r M e n g e n - u n d Preisveränderungen D i e in der Realität als Konjunkturschwankungen beobachteten Vorgänge sind durchweg gleichsinnige Veränderungen der Produktionsmenge und der Preise. Fallende Beschäftigung ist also von fallenden Preisen begleitet, steigende von steigenden Preisen; Tendenzen zu einer Veränderung der Beschäftigungsmenge werden daher nicht durch entsprechende Preisänderungen aufgefangen, so daß Vollbeschäftigung gesichert bleibt, sondern es können sich kumulative, d. h. in einer Richtung hin fortgesetzte Prozesse entwickeln. D a s A u s m a ß , in dem solche Prozesse Mengen- b z w . Preisveränderungen darstellen, ist v o n Fall zu Fall verschieden. Durchweg aber sind depressive Bewegungen Schrumpfungen der P r o d u k t i o n s m e n g e und der Preise, w ä h r e n d aufsteigende Bewegungen zuerst stärker unbeschäftigte F a k t o r e n zu wenig

Kumulative Prozesse und Gleichgewicht

159

erhöhten Preisen zum Einsatz bringen, im weiteren Verlauf sich aber zunächst „Engpässe" bemerkbar machen, in denen die Produktionsausweitung stockt und daher die weiter erhöhte Nachfrage zu Preissteigerungen führt, während nach erreichter Vollbeschäftigung eine anhaltend hohe Nachfrage sich nur nodi auf das Preisniveau auswirkt und in die Inflation hinüberleiten kann.

Soweit demnach keine oder eine nur unzureichende Tendenz zur ständigen Vollbeschäftigung besteht, ist es im Prinzip möglich, durch Geldmengenänderungen und dadurch bewirkte Einflußnahme auf den Zinssatz Einfluß auf die Beschäftigungsmenge zu nehmen, z. B. bei Unterbeschäftigung durch Kreditangebot zu billigem Zins die Investierungen zu beleben, umgekehrt bei überhöhter Gesamtnachfrage sie zu drosseln. 3. B e s t i m m u n g

des Gleichgewichtseink om meηs Im Vorblick auf die in Band IV, Kap. II, behandelte Bestimmung der Gesamtbeschäftigung und des Gesamteinkommens und ihrer Veränderungen wird zum Abschluß der Erörterungen über den Zusammenhang zwischen der H ö h e des Sparens und Investierens das Verhältnis des Gleichgewichts dieser Größen zum Gleichgewichtseinkommen aufgezeigt. Während sich aus den Einkommensgleichungen die jederzeitige Gleichheit von I und S ergibt, besteht Gleichgewicht, wenn keine ungeplanten Investitionen und Sparungen auftreten. Aus der Gleichung: Τ gepl

wird bei

-4- Τ '

= S

ungepl U n g e p l

4- S

gepl =

I g e p l

S

-

ungepl

'

ungepl =

0

^gepl·

Oben war gezeigt worden, daß bei I g e p l > S g e p l in den Unternehmungen Gewinne auftreten werden, die zu einer Ausdehnung der Produktion Veranlassung geben, — im entgegengesetzten Fall Verluste und Produktionseinschränkung.

160

Investieren und S p a r e n

Die Höhe des Gesamteinkommens wird bestimmt durch die Höhe der Nachfrage nach Verbrauchsgütern und nach Investitionsgütern (in einem geschlossenen System ohne staatliche Aktivität): Y == C + I. Durch die Verbrauchsfunktion wird die Höhe der Nachfrage nach Verbrauchsgütern von der Höhe des Einkommens abhängig gemacht: C = C(Y). D a definitionsgemäß der nicht verbrauchte Teil des Einkommens gespart ist, ist audi S = S(Y). Das heißt: bei gegebener Verbrauchs- und Sparneigung des Publikums verändert sich die Höhe des Sparens als Plangröße mit der des Einkommens. Daher kann ein Einkommen von gegebener Größe nicht Gleichgewichtseinkommen sein, wenn die Höhe der Verbrauchsausgaben bzw. des Sparens nicht jene ist, die bei diesem Einkommen geplant wird, denn zur Realisierung der Plangröße wird die Höhe der Verbrauchsausgaben verändert. Das ist die erste Bedingung für das Gleichgewicht des Einkommens. Nun muß aber weiter die Höhe des geplanten Sparens bei Gleichgewicht mit der Höhe der geplanten Investierungen gleich sein. Die zweite Gleichgewichtsbedingung für das Einkommen ist also, daß das diesem Einkommen entsprechende geplante und realisierte Sparen die gleiche Höhe hat wie die die Höhe des Einkommens mitbestimmende Investierung. N i m m t man vereinfachend (ohne Rücksicht auf die Investitionsfunktion und die Verbindung der H ö h e der Investierungen mit der N a c h f r a g e durch d a s A k z e l e r a t i o n s p r i n z i p ) die H ö h e der Investierungen als a u t o n o m bestimmt an, so ergibt sich aus Y = C ( Y ) + I und S ( Y ) = Y — C ( Y ) als Gleichgewichtsbedingung: S(Y) =

I.

Kumulative Prozesse und Gleichgewicht

161

Das Gesamteinkommen ist also im Gleichgewicht, wenn das bei dieser Höhe geplante Sparen realisiert und der Höhe der geplanten Investierungen gleich ist. Wenn aus einem Unterschied zwischen geplantem Sparen und geplantem Investieren eine Einkommensveränderung erfolgt, so sind die Veränderungsgrößen des Einkommens größer als die D i f f e r e n z zwischen Investieren und Sparen. D e n n die H ö h e des Sparens p a ß t sich nicht direkt der H ö h e der Investierungen an, sondern über die Veränderung des Einkommens hinweg. Das folgende Schema und Abb. 23 zeigen als Beispiel, wie sich bei einer Steigerung der Investierungen von 20 auf 35 das Gleichgewichtseinkommen von 100 auf 160 erhöht, weil erst bei diesem Einkommen das geplante Sparen dem Investieren mit 35 gleich wird. Y C(Y) S(Y) I 100 80 20 20 120 96 24 140 111 29 160 125 35 35 Diese Beziehung wird als „Multiplikatorwirkung" im späteren Zusammenhang (Bd. IV, K a p . II, § 2) behandelt werden, ebenso wird das Akzelerationsprinzip als Verbindung zwischen veränderter H ö h e der Nachfrage nach Verbrauchsgütern und H ö h e der abgeleiteten Investierungen einzubeziehen sein. I,S

Abb. 23 11 Paulsen, Allg. Volkswirtschaftslehre III

Investieren und Sparen

162 4.

Zinshöhe

und Gleichgewichtseinkommen

Bei dieser B e s t i m m u n g der H ö h e des Gleichgewichtseinkommens hat der Zinssatz nicht die Bedeutung, die H ö h e der Investierungen direkt der des S p a r e n s anzugleichen. G e m ä ß der I n v e s t i t i o n s f u n k t i o n I = I(r,i) (vgl. K a p . I V , § 3, Z i f f . 4) beeinflußt aber bei gegebenen K a p i t a l e r t r ä g e n der Zins i das A u s m a ß der Investierungen, d a m i t die H ö h e des G e s a m t e i n k o m m e n s ( , E i n k o m m e n s e f f e k t ' ) u n d gemäß der S p a r f u n k t i o n die H ö h e des Sparens. Demnach bleibt die H ö h e des Gleichgewichtseinkommens unbestimmt, solange nicht die H ö h e des Zinses bek a n n t ist. D i e D a r s t e l l u n g in A b b . 24 (nach J . R . Hicks, M r . K e y n e s a n d the 'Classics': A Suggested Interpretation [ 1 9 3 7 ] , Abgedruckt in: R e a d i n g s in the T h e o r y of Income Distribution. L o n d o n 1954 [ 1 9 5 0 ] ) zeigt diese Beziehung in einfachster F o r m . In Abb. 24 zeigt die Ordinate die Höhe des Zinses, die Abszisse die des Gesamteinkommens. Die mit I/S benannte Kurve bezeichnet mit jedem ihrer Punkte die Zinshöhe und die Höhe des Gesamteinkommens, bei der Gleichgewicht von I und S besteht. Die Form und Neigung der Kurve drücken aus, daß bei tieferem Zinssatz die Investierung höher sein würde, daher auch das Einkommen, bei dem die Höhe des Sparens als Plangröße der der Investierung entspricht. Die Kurve L(M) unterstellt eine gegebene Geldmenge und gegebene Liquiditätspräferenz. Wie in Kap. V dargestellt wurde, ist die Nachfrage nach Geld („Kassenhaltung") aus dem „Transaktionsmotiv" — Mi = Li(Y) — von der Höhe des Einkommens abhängig und bei höherem Einkommen größer. Die Geldmenge M 2 = M — M, steht für die Nachfrage nach Kassenhaltung aus dem Spekulationsmotiv zur Verfügung. D a sie mit höherem Einkommen kleiner wird, steigt der Zins. Entsprechend den früher behandelten Annahmen beginnt die L(M)Kurve mit horizontalem Verlauf bei sehr tiefem Zins und wird bei hohem Zins vertikal. Der Schnittpunkt der beiden Kurven bestimmt dann das Gleichgew ichtseinkommen, bei dem die Investitionsmenge durch

Unternehmer und Unternehmerleistung

163

A b b . 24

den gegebenen Zins bestimmt und dem geplanten S p a r e n bei diesem E i n k o m m e n gleich ist. J e d e Ä n d e r u n g der G e l d m e n g e , der Liquiditätsneigung, der H ö h e der erwarteten E r t r ä g e der Investierungen und der S p a r neigung w ä r e durch V e r l a g e r u n g der K u r v e n auszudrücken und würde zu einem neuen Gleichgewichtseinkommen führen.

Ob das so bestimmte Gleichgewichtseinkommen mit voller Beschäftigung aller Produktionsfaktoren verbunden ist, läßt sich bei den bisher berücksichtigten Bestimmungsgründen nicht feststellen. Diese Frage wird in späterem Zusammenhang aufgenommen werden (Bd. I V ) .

Kap. VII, Unternehmer und Unternehmergewinn § 1. Unternehmer und Unternehmerleistung 1. B e g r i f f Unternehmer ist, wer f ü r eine Unternehmung die unternehmerischen Funktionen erfüllt, nämlich die letztgültigen Entscheidungen über den Wirtschaftsplan und 11*

164

U n t e r n e h m e r und

Unternehmergewinn

seine Durchführung trifft („the decision-maker in enterprise"). Das unternehmerische Handeln ist initiativ im Unterschied zu exekutiv. a ) D i e unternehmerischen Entscheidungen erstrecken sich auf die Bestimmung des Zwecks der U n t e r n e h m u n g und der A r t , wie der Zweck erreicht werden soll. b) In einer verkehrswirtschaftlichen O r d n u n g als System dezentralisierter wirtschaftlicher Entscheidungen sind (im R a h men der geltenden Gesetze) die unternehmerischen Entscheidungen frei. Ist aber die U n t e r n e h m u n g marktbezogen und gewinnstrebig, so sind sie inhaltlich v o n den M a r k t d a t e n mehr oder weniger bestimmt (abhängig v o n der M a r k t f o r m ) . I m G r e n z fall ( „ M e n g e n a n p a s s e r " ) vollzieht der U n t e r n e h m e r nur einen Anpassungsprozeß an gegebene technische und ökonomische Daten.

Während bei personalen Unternehmungen die Person des Unternehmers in der Regel leicht festzustellen ist, kann bei korporativen Unternehmungen selbst bei gegebener Rechtslage die Entscheidung schwierig sein, bei welcher Person oder Personengruppe tatsächlich die maßgebliche Verfügungsmacht liegt. Im besonderen sind die Eigentümerrechte an der Unternehmung nicht notwendig mit der eigentlichen unternehmerischen Entscheidung verbunden, wenngleich eine Vermutung dafür spricht. 2.

Die unternehmerischen

Funktionen

Die Herausstellung der „reinen" unternehmerischen Funktionen geschieht zur Klärung ihrer Stellung innerhalb der Kombination produktiver Leistungen in der Unternehmung; damit zugleich zur gedanklichen Verbindung des Unternehmereinkommens, speziell des Unternehmergewinns, mit einer spezifischen unternehmerischen Leistung. Grundlegend ist dabei, daß es sich bei Leistungen, welche an andere Produktionsfaktoren, namentlich an den Produktionsfaktor „Arbeit", übertragen werden können, nicht um „spezifische" Unternehmerleistungen handeln kann. Diese ist stets „Entscheidung", nicht „Ausführung" einer Entscheidung.

Unternehmer und Unternehmerleistung

165

Das gilt audi dann, wenn in der Person des Unternehmers verschiedene Leistungen vereinigt sind, wie ausgeprägt etwa bei einem Bauern, der in seinem Gesamterlös ungeschieden Entgelte empfängt für Bereitstellung eigenen Bodens als „Bodenertrag", eigenen Kapitaleinsatz als „Kapitalertrag", eigene Arbeit als „Lohn", wozu dann der eigentliche „Unternehmergewinn" hinzukommen kann. Im Unterschied zu den produktiven Leistungen der übrigen Faktoren k a n n die „Entscheidung" nicht quantifiziert, d. h. in homogenen Einheiten (ζ. B. Arbeitsstunden) gemessen werden, k a n n daher audi nicht in mengenmäßigen Leistungseinheiten auf Märkten angeboten und nachgefragt werden und ist damit einer eigentlichen Preisbildung entzogen, w o m i t auch die Bildung v o n Substitutionsraten zu anderen Produktionsfaktoren ausgeschlossen ist. Es handelt sich vielmehr um Willensakte, die sich auf das einmalige U n t e r n e h m e n und die jeweils einmalig gegebene oder herbeigeführte Situation beziehen. D e r T r ä ger dieser Entscheidung ist daher auch eine unteilbare „Einheit". „Die Besonderheit der Unternehmerleistung ist, daß keine zusätzlichen Mengen davon beschafft werden können." (Α. P. Lerner, The Economics of Control. N e w York 1947, S. 210.) Diese Unvermehrbarkeit gilt als eine der Grenzen für die bei sonst vollzogener langfristiger Anpassung fallenden (oder gleichbleibenden) Stückkosten (vgl. Bd. II, Kap. V, § 5), selbst wenn durch organisatorische Verbesserungen der Unternehmer sich durch Übertragung aller nicht spezifisch „unternehmerischen" Leistungen an andere Faktoren entlastet. D i e Bereitstellung v o n Geld- oder Sachkapital ist nicht spezifische Unternehmerleistung; diese ist also auch nicht mit dem Eigentum an Produktionsmitteln verbunden. Nach überwiegender Ansicht auch dann nicht, wenn von den Eigentümerrechten her die Befugnis des Unternehmers zu Entscheidungen „delegiert" sein muß („Kompetenz-Kompetenz" des Eigentümers). Auch die vermögensmäßigen Risiken, obwohl von den unternehmerischen Entscheidungen abhängig, werden nicht von ihm, sondern den Eigentümern getragen.

166

Unternehmer und Unternehmergewinn

Ferner sind alle Leistungen, die an den Produktionsfaktor „Arbeit" übertragen werden können und deren Entgelt kontraktlich vereinbart werden kann, nicht spezifisch unternehmerische Leistungen. „Als spezifische Unternehmerleistung kann nur eine Leistung verstanden werden, die nur vom Unternehmer selbst vollbracht werden kann, eine Leistung, die sich von „Arbeit" im verkehrswirtschaftlichen Sinne (als Gegenstand des Tauschverkehres) wesentlich unterscheidet, also eine Leistung, die begrifflich gar nicht Gegenstand des Tauschverkehres werden, daher keinen Verkehrswert und keinen Preis haben kann. Diese Leistung ist die Bestimmung des konkreten Produktionszweckes für Produktionsmittel oder die wirtschaftliche Disposition über Produktionsmittel zu einem konkreten Produktionszweck." (A. Amonn, Der Unternehmergewinn. I n : Wirtschaftstheorie der Gegenwart. Bd. I I I . Wien 1928, S. 261.) 3.

Ziele

der unternehmerischen Entscheidungen

Für die in Marktbeziehungen eingegliederten U n t e r n e h mungen wird m o d e l l m ä ß i g in der Regel als Zielsetzung die Maximierung des Reingewinns angenommen, dabei aber berücksichtigt, daß bei einem U n t e r n e h m e n als D a u ereinrichtung die A u s n u t z u n g der kurzfristigen G e w i n n möglichkeit hinter der Stetigkeit eines langfristig erzielbaren G e w i n n s zurückzutreten hat. Mit dieser Q u a n t i fizierung des in Geldgrößen meßbaren Erfolges w i r d in deduktiver Ableitung die exakte Bestimmung des quantitativen Verfahrens mit produktiven Mitteln u n d damit des Erlös-Kosten-Vergleichs ermöglicht. Mit dieser Modellannahme ist keineswegs gemeint, daß Gewinnmaximierung als Ziel das reale Verhalten der Unternehmungen erschöpfend erfaßt, und der Unternehmer als „Gewinnmaximierungsmaschine mit einigen Toleranzen für soziale Neigungen" (G. Weisser) aufzufassen sei. In Wirklichkeit sind die Ziele institutionell wie persönlich äußerst komplex; Freude am Werk, Selbstbestätigung, Streben nach Macht und nach sozialer Geltung und vieles andere können wirksam sein, wobei die H ö h e des erzielten Gewinns o f t mehr den Charakter

Unternehmer und Unternehmerleistung

167

eines „Index" f ü r den Erfolg als den des eigentlichen Zieles hat. D i e M o d e l l a n n a h m e des höchsten Reingewinns als Ziel ermöglicht eine Bestimmung der zu w ä h l e n d e n F a k t o r kombination auch abgesehen v o n Einflüssen der jeweiligen M a r k t f o r m e n aber nur dann, w e n n unterstellt w i r d , d a ß der U n t e r n e h m e r sich kalkulatorisch den gegebenen oder angenommenen (bzw. e r w a r t e t e n ) M a r k t d a t e n a n p a ß t . Sind diese D a t e n bestimmt, so bleibt f ü r eine eigentliche „Entscheidung" kein R a u m , da es sich nur um eine rechnungsmäßige M a x i m i e r u n g s a u f g a b e handelt. Nach J . Schumpeter m u ß daher der „Unternehmer" im eigentlichen Sinne v o n dem nur r e a k t i v handelnden „"Wirt" durchaus u n t e r schieden werden. Schumpeter charakterisiert den Unterschied durch drei Gegens a t z p a a r e : „Erstens durch den Gegensatz zweier realer Vorgänge: Ablauf oder Gleichgewichtstendenz einerseits, Veränderung der Bahn des A b l a u f s oder spontane Änderung der Daten des Wirtschaftens durch die Wirtschaft selbst andererseits. Zweitens durch den Gegensatz zweier theoretischer Apparate: Statik und D y n a m i k . Drittens durch den Gegensatz zweier Typen von Verhalten, die w i r uns der Wirklichkeit folgend als zwei Typen von Wirtschaftssubjekten vorstellen können: Wirte schlechtweg und Unternehmer." ( J . Schumpeter, Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. 5. Aufl. Berlin 1952, S. 121 f.) Die den „Unternehmer" charakterisierende Leistung bezeichnet Schumpeter als die „Durchsetzung neuer K o m binationen" b z w . als S c h a f f u n g einer neuen Produktionsf u n k t i o n (im Unterschied zu einer Bewegung auf der gegebenen Funktion). „Dieser Begriff deckt folgende fünf F ä l l e : 1. Herstellung eines neuen, d. h. . dem Konsumentenkreis noch "nicht vertrauten Gutes oder einer neuen Q u a l i t ä t eines Gutes. 2. Einführung einer neuen, d. h. dem betreffenden Industriezweig noch nicht praktisch bekannten Produktionsmethode, die keineswegs auf einer wissenschaftlich neuen Entdeckung zu beruhen braucht und auch in einer neuartigen Weise bestehen kann, mit einer W a r e kommerziell zu verfahren.

168

Unternehmer und Unternehmergewinn

3. Erschließung eines neuen Absatzmarktes, d. h. eines Marktes, auf dem der betreffende Industriezweig des betreffenden Landes bisher noch nicht eingeführt war, mag dieser Markt schon vorher existiert haben oder nicht. 4. Eroberung einer neuen Bezugsquelle von Rohstoffen oder Halbfabrikaten, wiederum: gleichgültig, ob diese Bezugsquelle schon vorher existierte — und bloß sei es nicht beachtet wurde, sei es für unzugänglich galt — oder ob sie erst geschaffen wurde. 5. Durchführung einer Neuorganisation wie Schaffung einer Monopolstellung (ζ. B. durch Vertrustung) oder Durchbrechen eines Monopols." ( J . Schumpeter, a.a.O., S. 100 f.) I n diesen Leistungen des „ U n t e r n e h m e r s " sieht Schumpeter die wirtschaftsendogene Ursache für wirtschaftliche Entwicklung als ständige Durchbrechung der T e n d e n z zu einem stationären Zustand, da durch den W e t t b e w e r b gezwungen die Masse der „ W i r t e " die erfolgreich durchgesetzten Neuerungen nachahmen und sich an den neuen Zustand anpassen m u ß . Unter der Vorausetzung einer vollbeschäftigten Wirtschaft muß der Unternehmer die für die Durchführung seiner Neuerungen benötigten Produktionsfaktoren aus ihrer bisherigen Verwendung abziehen. Das geschieht mit Hilfe der von Banken zusätzlich geschaffenen und ihm zur Verfügung gestellten Kaufkraft („Kreditschöpfung"). Der Gewinn aus den Neuerungen ermöglicht die Verzinsung und Tilgung der Kredite. Aus der Einführung und Durchsetzung solcher Neuerungen mit Hilfe von Schaffung zusätzlichen Kredits leitet Schumpeter auch die Konjunkturen ab. — Wenngleich die Theorie nicht alle von Schumpeter gezogenen Folgerungen (z. B. die Erklärung des Zinses als eines rein „dynamischen" Phänomens) angenommen hat, so wird doch die von ihm geprägte Bestimmung des eigentlichen Unternehmers durchweg als gültig angesehen. Historische und empirische Untersuchungen weisen aber darauf hin, daß die „Investierung" von Mitteln zur Entwicklung neuer produktiver technischer Möglichkeiten ein fortgesetzter Prozeß ist, daß die Einführung von „Neuerungen" nicht notwendig als exogen bewirkter Faktor aus dem Ursprung des unerklärbaren „Schöpferischen" zu behandeln sei, daß vielmehr auch dieser Prozeß sich endogen als Investierung in einer Richtung behandeln läßt, in der eine hohe Rate des Reinertrags erwartet wird.

Unternehmereinkommen und Gewinn

169

§ 2. Unternehmereinkommen und Gewinn 1. Ü b e r s i c h t „Einkommen" des Unternehmers liegt vor, w e n n die Differenz zwischen Produktionserlösen und an Dritte zu zahlende Produktionskosten (einschl. indirekter Steuern) s o w i e Abschreibungen z u m Ausgleich v o n Vermögensminderungen positiv ist (Residualeinkommen). S o w e i t in der P r o d u k t i o n v o m Unternehmer selbst Faktorleistungen erbracht sind, ist der M a r k t w e r t dieser Leistungen den Produktionskosten zuzurechnen. D a b e i handelt es sich u m a) die angemessene Verzinsung des Eigenkapitals einschl. eines Risikozuschlags, b) den „Unternehmerlohn" in H ö h e des Entgelts, das bei Erbringung dieser Arbeitsleistungen in anderen Unternehmungen ils Kontrakteinkommen erzielbar wäre. Bei v o l l k o m m e n e m W e t t b e w e r b mit freiem Zutritt zum Markt w ü r d e sich bei erreichtem Gleichgewicht der „Gew i n n " auf die Deckung dieser Kosten begrenzen, da im Falle einer Abweichung kein Gleichgewicht besteht. Ein eigentlicher R e i n g e w i n n als Oberschuß über die ausgezahlten und zu verrechnenden K o s t e n k a n n erklärt werden: a) Bei einem Marktpreis, welcher dem Stückkostenminimum des „Grenzanbieters" entspricht, aus der kostengünstigeren Situation der intramarginalen Anbieter. b) Als Folge einer monopolistischen Angebotssituation (bzw. monopsonistischen Nachfragesituation). Ist sie von Dauer, so kann der nachhaltig zu erzielende Gewinn dem „Firmenwert" zugerechnet werden, so daß bei entsprechender Erhöhung des Kapitalwertes der Unternehmung die erzielte Rendite „normal" ist. Handelt es sich um die ausschließliche Verfügung über einen spezifischen Faktor (etwa patentierte Maschine), so kann der entsprechende Gewinnanteil unmittelbar als „Ertrag" dieses Faktors behandelt werden. c) Aus der erfolgreichen Einführung von „Neuerungen", die dem Unternehmen eine begünstigte Kosten- oder Absatzlage verschaffen.

170

Unternehmer und Unternehmergewinn

d) Aus „zufälligen", d. h. nicht von Unternehmen herbeigeführten günstigen (bzw. bei Verlust ungünstigen) Marktsituationen wie Veränderungen der allgemeinen oder speziellen Marktlage (konjunkturelle Veränderungen, veränderte Konkurrenzverhältnisse etc.). Diese Gewinne werden als „Zufallsgewinne" („windfall profits") bezeichnet. D e r Reingewinn ist jene Größe, die der Unternehmer zu maximieren sucht, während im Gegensatz dazu die Leistungen der Produktionsfaktoren zwecks Kostenersparung möglichst sparsam eingesetzt werden. D a s U n t e r n e h m e r e i n k o m m e n k a n n nicht rechtlich v o n einem D r i t t e n gefordert werden, da es sich nie um „Kontrakteinkommen" handelt. Seinem Charakter als Residuum entspricht, daß es negativ („Verlust") sein kann. Eine dauernde Verlustlage kann rechnungsmäßig auf den Kapitalwert des Unternehmens bezogen werden und zu dessen Herabsetzung führen. Kurzfristig kann ein Unternehmen im Geschäft bleiben, solange die kontraktlich festgelegten Auslagen bzw. die variablen Kosten durch den Erlös gedeckt werden, obwohl ungedeckte Abschreibungen eine Vermögensminderung bedeuten. Werden audi diese verdient, so kann das Unternehmen audi langfristig im Geschäft bleiben, selbst wenn das Eigenkapital nicht angemessen verzinst bzw. kein Entgelt für die Unternehmerarbeit erbracht wird. D e r R e i n g e w i n n wird v e r w e n d e t a) zur Zahlung von Steuern auf Gewinne von Unternehmungen, b) zur Ausschüttung an Anteilsberechtigte, ζ. B. Eigentümer, Gesellschafter, Aktionäre, c) zur Verfügung der Unternehmung für Reservebildung, freiwillige Sozialleistungen, „Selbstfinanzierung". 2.

Gewinn

und

Gleichgewicht

D a bei einem Gleichgewichtszustand keine Veränderungstendenzen vorliegen, sind G e w i n n e u n d Verluste prinzipiell Merkmale einer Ungleichgewichtslage: sie veranlassen U n t e r n e h m u n g e n zur Ä n d e r u n g ihrer Wirtschaftspläne und ihres Verhaltens. R u f t das eine B e w e g u n g z u m

Unternehmereinkommen und Gewinn

171

Gleichgewicht hin hervor, so ist der Vorgang doch zeitbeanspruchend, so daß bei verzögerter Anpassung „Friktionsgewinne" auftreten können. Ein Gleichgewicht wird nicht erreicht, wenn 1. der Anpassungsprozeß durch wiederkehrende Änderungen der Daten immer von neuem ansetzen muß; im besonderen führt die „Durchsetzung neuer Kombinationen" zu einer Ungleichgewichtslage und „Neuerungsgewinnen"; 2. monopolistische Angebots- und Nachfrageverhältnisse den Anpassungsprozeß wirksam verzögern und im Grenzfall dauernd hemmen, so daß „Monopolgewinne" vorliegen. Der Modellfall vollständiger Anpassung ist der unbeschränkt vollkommene M a r k t (vgl. Bd. II, Kap. V I I , § 1, Ziff. 4): bei Angebot eines homogenen Gutes im atomistischen Wettbewerb bei freiem Marktzutritt wird im Gleichgewicht f ü r alle Anbieter der Marktpreis des Produkts dem Stückkostenminimum gleich sein, so daß gewinn- und verlustlos produziert wird. (Abb. 25, zur Ableitung vgl. Bd. II, Kap. VI, § 4.) a) Operiert nur der „Grenzanbieter" im Stückkostenminimum, so daß die intramarginalen Anbieter einen Gewinn erzielen, so muß gemäß der Annahme über die Marktform das kostengünstigere Angebot für alle vorhandenen wie für neue Anbieter erreichbar sein; dieses Angebot wird also ausgedehnt, drückt den Produktpreis herab und zwingt Anbieter mit höheren Kosten zum Ausscheiden. b) Bei beschränkt vollkommenem Markt, also fehlender Freiheit des Zutritts, wird der Grenzanbieter nicht notwendig gewinnlos produzieren. Ob im Wettbewerb der vorhandenen Anbieter die intramarginalen Gewinne ausgeglichen werden, ist abhängig vom Grad des Zugangs der Unternehmungen zu allen Produktionsfaktoren und -methoden. Immer aber wird sich der Ausschluß neuer Anbieter dahin auswirken, daß der unter die Produktionskosten gerechnete „Normalgewinn" höher liegen kann als bei offenen Märkten.

Eine monopolistische Marktlage ist nicht notwendig mit Auftreten von Gewinnen verbunden.

172

Unternehmer und Unternehmergewinn

Abb. 26 stellt eine gewinn- und verlustlose Angebotslage dar (zur Ableitung vgl. Bd. II, K a p . V I I , § 2, Z i f f . 3). Form und Lage der Preis-Absatz-Funktion sind durch das Verhalten der N a c h f r a g e r und die Preise substitutionsfähiger anderer Produkte bestimmt. Ein Absatzpreis, der dem Stückkostenminimum entspricht, ist nicht erzielbar. Die monopolistische Angebotslage ermöglicht aber eine solche Verknappung der Angebotsmenge, d a ß der Stückpreis dieser Menge den Stückkosten gerade entspricht. (Darstellung einer Gewinnsituation vgl. Bd. I I , Abb. 32.)

Gewinnerzielung erfordert den zeitlichen oder dauernden Ausschluß eines billigeren Angebots eines homogenen oder substitutiven Gutes durch andere Anbieter. Ursächlich kann sein die Sperre des Zutritts zum Beschaffungsmarkt für Produktionsfaktoren, die ausschließliche Verfügung über bestimmte Produktionsmethoden oder eine Sperre des Zutritts zum Absatzmarkt; durchweg werden solche Bedingungen kombiniert auftreten. Die Schaffung einer solchen Lage fällt unter den Begriff der „Neuerungen" („Durchsetzung neuer Kombinationen").

Unternehmereinkommen und Gewinn

173

P,DE,GE

a) D a angenommen wird, daß der Verlauf der Kostenkurven die mit gegebener Technik und Preisen f ü r Faktorleistung jeweils günstigste Kostengestaltung darstellt, erfordert Kostensenkung (abgesehen von exogenen, vom Unternehmer nicht bewirkten Einflüssen) eine Veränderung der Technik, Erschließung neuer Beschaffungsmärkte und ähnliches. b) Für die Absatzseite gilt entsprechend als „Neuerung" die Schaffung eines „eigenen" Absatzmarktes, etwa durch H e r aushebung des eigenen Angebots als Markenartikel, Schaffung eines neuen Produkts, Erschließung eines neuen Marktes u. ä.

Gewinne durch „Neuerungen" fallen insofern unter den weiteren Begriff der Monopolgewinne, als es sich um die Schaffung einer Vorzugsstellung handelt, die aber im Wettbewerb von anderen Anbietern ebenfalls erstrebt wird; nur wenn die Vorzugsstellung sich dauernd sichern läßt, kann ein dauernder Monopolgewinn vorliegen. 3. U n g e w i ß h e i t , R i s i k o u n d G e w i n n Aus der Ungewißheit künftiger Daten, welche den Wirtschaftserfolg beeinflussen und als „erwartete" („anti-

174

Unternehmer und Unternehmergewinn

z i p i e r t e " ) G r ö ß e n in die Wirtschaftspläne einzubeziehen sind, ergeben sich Risiken, d a die Abweichung der realisierten von den e r w a r t e t e n D a t e n zu Gewinnen und V e r lusten führt. a) „Wenn alle Veränderungen in Obereinstimmung mit festen und allgemein bekannten Gesetzen eintreten würden, so könnten sie für eine unbegrenzte Periode vor ihrem Eintritt vorausgesehen werden und würden nicht die restlose Aufteilung der Produktwerte auf die mitwirkenden Faktoren aufheben; Gewinne oder Verluste würden nicht auftreten. Nicht die Veränderung als solche, sondern die unvollkommene Kenntnis der Zukunft als Auswirkung der Veränderung ist für das Verständnis des Problems bedeutsam." (F. H . Knight, Risk, Uncertainty and Profit. 1921. Neudruck London 1948, S. 198.) b) Erwartungsgrößen sind auf Erfahrung fußende Annahmen mit Berücksichtigung ihrer Wahrscheinlichkeit und ihres möglichen Veränderungsbereichs. Die Höhe des Risikos ist daher cet. par. abhängig von dem Grad der Gewißheit, mit der bestimmte Daten erwartet werden, und dem Bereich der möglichen Schwankungen, der zu berücksichtigen ist. Soweit die Risiken den Prinzipien der mathematischen Wahrscheinlichkeitsrechnung zu unterziehen sind, können sie grundsätzlich unter den Kosten berücksichtigt werden, im besonderen k a n n durch Versicherung das Risiko eines möglichen Verlustes als Versicherungsprämie in eine feste K o s t e n g r ö ß e v e r w a n d e l t werden. „Die Belohnung für Risikoübernahme kann für das System als Ganzes als gegen null tendierend bestimmt werden und stellt somit keine Quelle für reinen Gewinn für die Gesamtwirtschaft dar, sofern nicht systematische Über- oder Unterschätzung des Risikos erfolgt. Aber das Bestehen von Risiken und die Anpassung an sie beeinflussen die Verteilung des Einkommens zwischen den Unternehmern und resultieren in echten Gewinnen und Verlusten für individuelle Unternehmungen." ( J . S. Bain, Pricing, Distribution, and Employment. Economics of an Enterprise System. New York 1948, S. 479.) N i c h t versicherungsfähig und nicht mit festen G r ö ß e n in der Kostenrechnung zu berücksichtigen sind Risiken, die mit der Ungewißheit der Gesamtlage in der Z u k u n f t zusammenhängen. Sie müssen daher individuell gewertet und durch eigentliche unternehmerische Entscheidung über-

Unternehmereinkommen und Gewinn

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nommen werden, d. h. um mögliche Erfolgschancen auszunutzen, müssen echte Wagnisse gelaufen werden. Dabei wird neben der Einschätzung der Größe des Risikos die subjektive „Risikofreudigkeit" wirksam. Unvorhersehbar und durch individuelles Verhalten nicht beeinflußbar sind allgemeine Veränderungen der W i r t schaftslage, wie konjunkturelle Schwankungen, die zur Quelle von „Zufallsgewinnen" („windfall profits") bzw. Verlusten werden. Werden solche Veränderungen allgemein erwartet und im gegenwärtigen Verhalten berücksichtigt, so bewirkt das eine Tendenz zur Bestätigung der E r w a r t u n g e n : die allgemeine Erw a r t u n g steigender Preise etwa wird zu erhöhter Nachfrage und damit Preisauftrieb führen, auch wenn „objektiv" die Basis f ü r die Erwartungsbildung irrig war.

4. G e w i n n u n d R e n t e Befindet sich ein Unternehmen in einer Gewinnsituation, so ist das Ergebnis der produktiven Leistungen, gemessen am Marktwert der Produkte, höher als deren Kostenwert. Kann dieser Mehrertrag den Leistungen bestimmter Faktoren zugeschrieben werden, so muß er ihnen auch ökonomisch „zugerechnet" werden: die Leistungen müssen im Kostenwert steigen, wenn sie im Wettbewerb nachgefragt werden, d.h. der Gewinn muß an sie weitergegeben werden. Ist der Gewinn auf den spezifischen Beitrag eines im Eigentum des Unternehmens stehenden Faktors zurückzuführen, ζ. B. ein Patent, so muß entsprechend der Gewinn auf dessen Ertragswert verrechnet werden.

Die Faktoren trakteinkommen men" (vgl. Kap. eine Abführung

können aber keine Erhöhung ihrer Kondurchsetzen, sofern ihr „TransfereinkomI, § 3, Ziff. 1) tiefer liegt; insoweit wäre des Gewinns an sie „Rente".

„Renten sind die Entgelte f ü r produktive Leistungen in H ö h e des Oberschusses über das Entgelt in anderen Einsätzen. Wenn diese Uberschüsse den Eigentümern derjenigen Leistungen zufallen, die von der Firma gemietet oder erworben sind, heißen sie Renten, aber wenn sie dem Unternehmer zufallen, können sie Gewinn genannt werden." (G. Stigler, Theory of Price. 2. Aufl. N e w York 1952, S. 180.)

176

Unternehmer und Unternehmergewinn

„Gewinn" ist also zunächst ein Überschuß des Marktwertes der Produkte über die Summe der Marktwerte der verwendeten Faktorleistungen, wobei letztere die Höhe der Transfereinkommen darstellen. Audi dieser Gewinn kann unter den Rentenbegriff insofern gefaßt werden, als die Minderung oder das Fehlen des Gewinns nicht durch „Transfer" des Unternehmens in eine andere Verwendungsweise beantwortet werden kann. a) Auf die Behandlung des den fixen Faktoren angerechneten Ertragsanteils als „Quasirente" wird verwiesen. Da es sich um den Überschuß des Bruttoertrags über die variablen Kosten handelt, rechnet zur Quasirente audi der „reine" Gewinn, so daß das Merkmal der Nicht-Transferierbarkeit, damit des Rentencharakters des Gewinns speziell auf diese fixen Faktoren, welche das Unternehmen als Dauereinrichtung verkörpern, bezogen werden kann. Im Rahmen einer erschöpfenden Zurechnung des Produktionsertrages auf alle mitwirkenden produktiven Leistungen wäre daher der reine Gewinn diesen Anlagen als der spezifischen Gestaltung des betreffenden Unternehmens zuzurechnen. b) Wird der Gewinn auf die persönliche Leistung des Unternehmers zurückgeführt, so ist es nicht „reiner" Gewinn insofern, als damit die Voraussetzung für erhöhten „Unternehmerlohn" vorliegt, wobei der Wert dieser Leistung in anderen Unternehmungen das Transfereinkommen, ein Uberschuß darüber den Rentenanteil an diesem „Faktoreinkommen" bestimmt. c) Dagegen kann der „reine" Gewinn nicht auf die „spezifische Unternehmerleistung" (unterschieden von der durch Unternehmerlohn entgoltenen Arbeitsleistung) bezogen werden, weil diese, verstanden als „Entscheidung", noch keinen bestimmbaren Wert haben kann, sich vielmehr erst in der Bewertung der Produkte durch den Markt ergibt, ob der Niederschlag dieser Entscheidung im ökonomischen Bereich der Gestaltung der Produktion und des Absatzes erfolgreich ist. Der dann auftretende „reine" (nicht anderen Faktoren einschließlich der unternehmerischen „Arbeit" zuzuschreibende) Gewinn ist dann der „Unternehmung" zuzurechnen, audi wenn er dem „Unternehmer" zufällt. Könnte ζ. B. eine besondere technische Begabung des Leiters einer Unternehmung nur in diesem spezialisierten Betrieb verwendet werden, so wäre das „Arbeitseinkommen" dieses Unternehmers, soweit es das in anderen Betrieben erzielbare

Unternehmereinkommen und Gewinn

177

„Transfereinkommen" übertrifft, „Rente", darüber hinaus Anteil am „reinen" Gewinn.

in

5. G e w i n n b i l d u n g m ak roökο ηom isch er Betrachtung

Aus den Gleichungen f ü r die Bildung und Verwendung des Gesamteinkommens (vgl. Bd. I, Kap. IV, § 3) ergibt sich bei Verwendung der Suffixe u und nu f ü r Unternehmer und Nicht-Unternehmer: Yu-c

u

+ Y

n u

-c

n u

= ι

s u + s nu =i. Daher:

Su = I — S n u .

Das heißt: die Vermögensbildung in den Unternehmungen ist gleich den Nettoinvestierungen der Periode abzüglich dem Sparen der Nicht-Unternehmer. „Gegenposten" der Nettoinvestierung ist also entweder Sparen aus Einkommen der Nicht-Unternehmer oder aus Einkommen der Unternehmer. „Je weniger also bei gegebener Höhe der Nettoinvestition von den NichtUnternehmern (netto) gespart worden ist, um so mehr muß pari passu zwangsläufig von den Unternehmern gespart worden sein." (E. Schneider, Einführung in die Wirtschaftstheorie. I. Teil. Theorie des Wirtschaftskreislaufs. 7. Aufl. Tübingen 1958, S. 55.)

Ferner ergibt sidi aus Su = Y u — C u die Beziehung: Y u = I — S n u + C u (da, wie oben:

Su = I - s„u)· Die Summe aller Unternehmereinkommen ist also ex post gleich der Differenz zwischen der Nettoinvestierung und dem Sparen der Nicht-Unternehmer, vermehrt um den Verbrauch der Unternehmerhaushalte. Bei gegebenem Einkommen der Nichtunternehmerhaushalte und gegebenem Sparen dieser Haushalte ist deren Nachfrage nach Verbrauchsgütern bestimmt. Verbrauch von Verbrauchs12 Paulsen, Allg. Volkswirtschaftslehre III

178

Unternehmer und Unternehmergewinn

gütern durch Unternehmerhaushalte vermindert das Angebot v o n Verbrauchsgütern an Nichtunternehmerhaushalte, beeinflußt aber nicht die H ö h e der monetären Nachfrage der Nichtunternehmerhaushalte und bewirkt demnach insoweit nur erhöhten Gewinn.

D a eine „Unternehmung" definitionsgemäß nicht „verbraucht", ist für das (nicht verteilte) Einkommen der Unternehmung die primäre Entscheidung nicht die zwischen Verbrauch und Sparen, sondern weil mangels Verbrauch das Einkommen notwendig „gespart" ist, die Verwendung zur Investierung oder Nicht-Investierung. Im ersteren Fall liegt „Selbstfinanzierung" der Nettoinvestierung vor. Im zweiten kann Vermögenshaltung in liquider Form oder Tilgung von Krediten erfolgen. Im Ausmaß der Selbstfinanzierung decken sich also bei den Unternehmungen „Sparen" und „Investieren". Daraus folgt aber, daß allen durchgeführten Nettoinvestierungen, soweit sie das Sparen der Nichtunternehmerhaushalte übertreffen, „gespartes Einkommen" der Unternehmer entspricht, d. h. Gewinn. Es handelt sich nicht um individuelle Gewinnerzielung durch „Neuerungen" etc., vielmehr um die makroökonomische Betrachtung des notwendigen Ausgleichs v o n Investieren und Sparen. D e r G e w i n n bildet sich durch die V e r w e n d u n g der um die H ö h e der Investierung gestiegenen Einkommen der Haushalte zu erhöhter Nachfrage nach Verbrauchsgütern und stellt bei den Unternehmungen, denen die erhöhte N a c h f r a g e begegnet, „Zufallsgewinn" dar. D a diese G e w i n n e nur vorübergehend bestehen können, nämlich solange der gestiegenen Nachfrage ein zu knappes A n g e b o t gegenübersteht, kann ihr Charakter als „dynamische Quasirente" (E. Preiser) bezeichnet werden.

Zum besseren Verständnis der Zusammenhänge sei vereinfachend unterstellt, daß ein einziges Unternehmen vorhanden ist und die einzige Einkommensquelle f ü r Faktorleistungen sowie der einzige Anbieter von Verbrauchsgütern ist. Dieses Unternehmen kann die Menge der den Haushalten angebotenen Güter beliebig regeln, indem es aus seiner Produktion den „Eigenverbrauch" des „Unternehmerhaushalts" und die den Beständen als Investierung

Unternehmereinkommen und Gewinn

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zugeführte Produktmenge autonom festsetzt. Unabhängig also von der H ö h e der monetären Nachfrage der Faktorhaushalte ist damit deren „realer" Verbrauch festgelegt, und bei gegebener H ö h e der Ausgaben der Faktorhaushalte steigt der Gewinn pari passu mit einer Einschränkung der Angebotsmenge der Verbrauchsgüter durch erhöhten Verbrauch des Unternehmerhaushalts oder erhöhte Investierung. I m Prinzip entspricht dieses Bild der Regulierung in kollektivistischen Zwangswirtschaften, in denen der Staat autonom die H ö h e der Investierungen und der Verbrauchsgüterproduktion bestimmt und in K o m b i n a t i o n v o n Geldwert, Güterpreisen und Lohnbestimmungen mit Beeinflussung des „freiwilligen" Sparens und der Besteuerung eine der H ö h e der Investierung entsprechende Vermögensbildung in öffentlicher H a n d durchführt.

Die Wetterführung dieser Betrachtungen im Blick auf die Entwicklungsvorgänge geschieht in Bd. IV. 6. Z u r L e h r g e s c h i c h t e d e s U n t e r n e h m e r gewinns In der Lehrgeschichte des 19. Jahrhunderts wurde die Funktion des „Unternehmers" erst allmählich von der des „Kapitalisten" unterschieden. „Profit" und „Zins" wurden als identisch behandelt bzw. der Zins im Gleichgewicht durch den Profit bestimmt. Die vorwiegend statische Betrachtungsweise einer Wettbewerbswirtschaft, die durch die Daten des Marktes gesteuert ist, ließ die aktive und die Entwicklung beeinflussende unternehmerische Entscheidung in den Hintergrund treten. Bei der Erklärung der Güterpreise aus den Kosten der Produktion, namentlich der Arbeitsmenge, blieb die D e u t u n g des G e w i n n s als Differenz zwischen Kosten und Produktwert in der Regel in der Linie, ihn entweder als „Unternehmerlohn" für produktive Arbeitsleistungen des Unternehmers aufzufassen, oder ihn mit dem Kapitalertrag zu verschmelzen. Im besonderen mußte v o n der klassischen Lohntheorie aus der Unterschied z w i schen den Kosten der Produktion v o n „Lohngütern" (Lebenshaltungsgütern) und der Produktion allgemeiner Güter als 12'

180

Unternehmer und Unternehmergewinn

eigentliche Grundlage aller Einkommen außer den Arbeitseinkommen angesehen werden. J . B. S a y (Traite d'Economie Politique. 1 8 0 3 ) zerlegte den Gewinn in die Komponenten Vergütung f ü r eingebrachtes Kapital, f ü r eingebrachten Boden und f ü r dispositive Leistungen des Unternehmers. a) Nach Say erfordert jede Produktion drei Funktionen: die Forschung der Wissenschaftler, die „application" des Unternehmers und die ausführende Tätigkeit der Arbeiter. Der Unternehmer setzt die beiden anderen Funktionen mit in Tätigkeit, indem er die Bedürfnisse und die Mittel zu ihrer Befriedigung abschätzt und dann die Faktoren für eine bestimmte Produktion kombiniert. b) Weitere Verfeinerungen der Lehre erfolgten namentlich in der deutschen Literatur, so durch v. Hermann und v. Thünen; Η. v. Mangoldt (Die Lehre vom Unternehmergewinn. 1855) unterschied als Teile des Gesamtgewinns: Entgelt für geleistete unternehmerische Arbeit, Entgelt für im Betrieb arbeitendes eigenes Kapital, Rente für besondere unternehmerische Fähigkeiten, die sich in einem höheren Ertrag als in dem vergleichbarer Unternehmungen auswirken. Nachdem die Trennung des Unternehmers mit seiner Funktion der Leitung des Betriebes („enterprise") v o n der des Kapitalisten als Bereitsteller v o n Finanzierungsmitteln („resources") endgültig vollzogen w a r , mußte auch der Unternehmergewinn gedanklich klar v o m Anteil des Kapitalisten unterschieden werden. Drei Linien wurden verfolgt: 1. die Erklärung des Gewinns aus einer spezifischen produktiven Leistung, 2. als Residuum, welches sich durch Friktionen und dynamische Vorgänge im Sinne verzögerter Marktanpassung ergibt, 3. aus institutionell oder rechtlich bedingten Monopolsituationen. Namentlich wurde durch die exakte Analyse des statischen Gleichgewichts als einer gewinnlosen Situation der Ungleidigewiditszustand als Voraussetzung für Gewinne und Verluste herausgestellt, dabei im Anschluß an J . B. Clark (The Distribution of Wealth. 1899) und J . Schumpeter (Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. 1912) wachsend der Zusammenhang

Unternehmereinkommen und Gewinn

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der Gewinnbildung mit dem P h ä n o m e n der wirtschaftlichen E n t wicklung betont. Für die Behandlung des Risikos und der U n gewißheit wurde grundlegend F. H . K n i g h t (Risk, U n c e r t a i n t y and Profit. 1921).

Hatte die ältere Theorie im wesentlichen den Gewinn des persönlichen Unternehmers im Auge, so mußte sich die neuere Lehre auch mit der Gewinnbildung und -Verwendung korporativer Unternehmungen beschäftigen und wendete sich in der jüngsten Zeit namentlich den makroökonomischen Problemen der Gewinnbildung im Zusammenhang mit der Bestimmung der Höhe und der Verteilung des Gesamteinkommens zu.

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Zeitschriften Econometrica (Journal of Econometric Society), Chicago Economica (The London School of Economics and Political London Finanzardiiv (Neue Folge), Tübingen Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Stuttgart

Science),

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von

Dipl.-Volksw.

F. Neumann)

190 Namenregister Abel, Wilhelm 86, 184 Allen, Roy G. D. 106 Amonn, Alfred 166, 183, 187 Aristoteles 117 Arndt, Eridi 58, 183

Haberler, Gottfried 187 Haley, Bernard F. 182 Haller, Heinz 187 Halm, George N. 185, 187 Hansen, Alvin 187 Hart, Albert G. 188 Hawtrey, Ralph G. 100, Bain, J o e S. 174, 182, 184 187 Hayek, Friedrich A. v. Bauer, Pèter T. 68 184 Benham, Frederic 23, Henderson, Hubert 188 47, 182 Böhm-Bawerk, Eugen v. Herkner, Heinrich 183 12, 91 f., 147, i64 ff. Hermann, Friedrich Bombach, Gottfried 183 B. W. v. 43, 180 Hides, John R. 162, 183, Boulding, Kenneth E. 185, 187 184 Brauer, Theodor 183 Brinkmann. Carl 184 Ischboldin, Boris 185, Buchanan, Daniel H. 184 188 Bülow, Friedrich 188

Mayer, Hans 12, 182 McCulloch. John R. 42 Menger, Carl 12, 182 Metzler, Lloyd A. 186 Mieth, Wolfram 185 Mill, J a m e s 42 Mill, John St. 24, 42 Modigliani, Franco 183 Moulton, Harold G. 185 Ohlin, Bertil 184

Pareto, Vilfredo 24. 182 Paulsen, Andreas 185 ff. Pedersen, J g r g e n 183 Pen, Jan 183 Peter, Hans 182 Petty, William 41, 63 Pigou, Arthur C. 48, 130, 187 Preiser, Erich 29 31. Jevons, W. Stanley 44 154, 178, 182, 185 ff.

Cairnes, J o h n E. 34 Cantillon, Richard 63 Carell, Erich 183 f., 187 Keirstead, Burton S. 188 Cassel, Gustav 64, 183 Kevnes, John M. 105, 107, 125, 162, 183, 185, Clark, John B. 12, 180, 187 182, 188 King. Gregory 85 Clark, John M. 115 Conard, Joseph W. 185 Kniqht, Frank H. 174, 181. 185. 188 Krelle, Wilhelm 182 f. Dillard, Dudley 186 Krengel, Rolf 185 Dobb, Maurice 183 Domar, Evsey D. 184 Lenge. O k a r 185 Douglas. P«"l H. 1«3 Lassalle, Ferdinand 41 Drahota, Helmut 186 Lautenbach, Wilhelm Due, John F. 15, 182 186 Dunlop, J o h n T. 183 Lerner, Abba P. 165, 183, 187 Ehrlicher, W e r n e r 184 Lewis. W. Arthur 84 Ely, Richard T. 184 Lindahl, Eric 185 Engländer, Oskar 188 Locke, John 63 Esslen, Joseph B. 184 Lohmann, Martin 95 Rucken, Walter 184 Lutz, Friedrich A. 186 f.

Fellner, William 182 Machlup, Fritz 183 Fisher, Irving 128, 184 f. Malthus, Thomas R. 41, Föhl, Carl 186 f. 72, 83 Mangoldt, Hans K. E. v. Gabriel, Siegfried 183 24, 180, 188 Gestrich, Hans 187 Marshall, Alfred 24 f., Gide, Charles 183 27, 102, 117, 182, 188 Gossen, Hermann H. 44 Marx, Karl 34, 42 f., 183

Reynolds, Lloyd G. 183 Ricardo, David 41, 77 Rist, Charles 186 Robertson, Dennis 182 Robinson, Joan 23, 182, 185 ff. Rodbertus, Karl 43 Rothschild, Kurt W. Rudlti, Hans 95

34, 74, H. 140, 183

Samuelson, Paul A. 187 Say, J e a n B. 6. 127, 180 Schäffle, Albert 24 Schildier, Rudolf 186 Schneider, Erich 177, 182, 185 ff. Schumpeter, Joseph A. 22. 167 f., 180, 182, 186, 188

Senior, Nassau W. 24, 41 f., 117 Shackle, George L. S. 185, 188 Shepherd, Geoffrey S. 184 Stackelberg, Heinrich v. 182,

186

191

Sachregister W a q n e r , V a l e n t i n F. 186 W e d d i g e n , W a l t e r 186, 188 W e i n b e r g e r , O t t o 184 T h ü n e n , J o h . H e i n r . ν W e i s s e r , G e r h a r d 166 W e s t , E d w a r d 74 12, 43, 180, 181 W T i n b e r g e n , J a n 183 . . .i .c k s e i l , Knut 183, T u r g o t , A. R. J . 42, 77 185 f S t i g l e r , G e o r g e J . 26, 175, 182, 188 S t r e l l e r , Rudolf 188 Strigi, Richard v. 183, 185

Absatz, — l a n d w i r t s c h a f t l i c h e r — u n d Prod u k t i o n s v e r l a g e r u n g 86 — p r e i s e 87, 172 — P r e i s — f u n k t i o n 172 Absatzmarkt, — v o l l k o m m e n e r 15, 18, 22, 44 — u n v o l l k o m m e n e r 15, 46 ff. A b s c h r e i b u n g e n 90, 94 ff,, 98, 101 f., 109, 137, 151, 169 f. Abzahlungsgeschäfte ( K o n s u m d a r l e h e n ) 139, 142, 147, 150 A k t i e n 105, 122, 151 A k z e l e r a t o r 111 ff., 160 A m o r o s o ' - R o b i n s o n - R e l a t i o n 48 Angebot, — P r e i s e l a s t i z i t ä t des —s 21, 30, 86 — v o n A r b e i t 30 f., 33, 41 ff., 46, 50 ff., 60 f., 63 ff., 68 f. — v o n B o d e n l e i s ' . u n g e n 72 if., 78 — v o n F a k t o r l e i s t u n g e n auf p a r t i e l len M ä r k t e n 19 f., 46 — von Faktorleistungen und G e s a m t m a r k t 20 f., 63 ff. — v p n G e l d 119, 123, 126 f., 133 f., 137 ff.. — v o n K a p i t a l 26, 97, 101 — V e r b r a u c h s g ü t e r - 156, 178 f. Angebotskurve, — v o n A r b e i t 31, 51 f., 60 f., 65, 68 — v o n B o d e n 78 ff. — v o n F a k t o r l e i s t u n g e n 13, 20, 65 A n l a g e n 25, 89, 95 f., 147 Arbeit, — Begriff 6, 13, 32 f. — A n g e b o t v o n — 30 f., 33, 41 ff., 46, -50 ff., 60 f., 63 ff., 68 f. — B e w e g l i c h k e i t der — 33 ff., 51, 55

W i e s e r , Friedrich 12 Y a m e y , Bafil S. 68 Y o u n g , A r t h u r 63 Z a r n o w i t z , V i k t o r 29, 183 Zwiedineck-Südenhorst, O t t o V. 78, 183 f.

— Einkommen aus unselbständiger — 38 — G r e n z p r o d u k t d e r — 44 ff. — H o m o g e n i t ä t d e r — 33 ff. — N a c h f r a g e nach — 21 f., 30 f., 33, 42 ff., 49 ff., 60 f., 65 f., 68 f. — N a c h f r a g e n a d i — auf v o l l k o m m e n e m M a r k t 18 f., 23 ff., 44 ff., 50 ff — P r o d u k t i o n s f a k t o r — 32 ff., 164, 166 — S p e z i a l i s i e r u n g d e r — 35, 52 — und Lohn 32 ff. A r b e i t g e b e r v e r b ä n d e 44 A r b e i t s e i n k o m m e n 32 f., 35 ff., 61 f. 69, 175, 180 A r b e i t s e i n s a t z u n d M o n o p o l 47 A r b e i t s k a m p f u n d L o h n b i l d u n g 59 A r b e i t s k o s t e n u n d B o d e n e i n s a t z 76 f. Arbeitslosigkeit, — a l l g e m e i n e ( „ k o n j u n k t u r e l l e " ) 56 — F l u k t u a t i o n s - 56, 67 — f r e i w i l l i g e 67 — F r i k t i o n s - 56 — k l a s s i s c h e 67 f. — p a r t i e l l e 55 ff. — S a i s o n - 56, 67 — s t r u k t u r e l l e 67 — u n d V o l l b e s c h ä f t i g u n g 66 ff. — u n f r e i w i l l i g e 57, 65 ff. — v e r k a p p t e 67 A r b e i t s m a r k t 33 ff., 46, 50 ff., 57 ff. A r b e i t s r e c h t 57 f. A r b e i t s v e r h ä l t n i s s e 33 ff., 57 A r b e i t s v e r t r a g 32, 57 A r b e i t s w i s s e n s c h a f t 40 A r b e i t s z e i t 35, 37 ff., 43, 52, 63 f., 100 Ausbeutung, — d e r A b n e h m e r 49 — m o n o p o l i s t i s c h e 48 ff. — m o n o p s o n i s t i s c h e 50 A u s b e u t u n g s t h e o r i e 42

192

Sachregister

Banken (Kreditbanken, Zentralbank, B a n k s y s t e m ) 120 ff., 131 ff., 135 ff., 140, 152 ff., 168 „bargaining power" ( V e r h a n d l u n g s m a c h t ) 28, 55 Beschaffungskosten, — f ü r K a p i t a l g ü t e r 9 0 , 104 ff., 109, 114 — „ W a r t e n " a l s — 89 f. — Z i n s a l s — 152 Beschaffungsmarkt, — v o l l k o m m e n e r 17 f., 22 — v o l l k o m m e n e r — und N a c h f r a g e n a c h A r b e i t 18 44, 50 ff. — u n v o l l k o m m e n e r 17 — unvollkommener — und Nachfrage n a c h A r b e i t 4 9 f. Beschäftigung, — G e s a m t — und Beweglichkeit der A r b e i t 35 — G e s a m t — u n d L ö h n e 6 0 f., 63 ff., 69 — und Konjunkturschwankungen 158 f. — U n t e r · 67, 159 — V o l l - 56, 66 ff., 93, 100, 114, 158 f . , 163, 168 Besitz Verteilung, — u n d E i n k o m m e n s b i l d u n g 30 ff., 3 8 — u n d w i r t s c h a f t l i c h e M a c h t 28 f. Bevölkerung, — u n d A r b e i t s a n g e b o t 63 ff. — und landwirtschaftliche Produktion 83 f. B e v ö l k e r u n g s w a c h s t u m und K a p i t a l a u s s t a t t u n g 100 Boden, — B e g r i f f 6, 13, 71 f. — A n g e b o t v o n — l e i s t u n g e n 7 2 ff., 78 — B e w i r t s c h a f t u n g d e s — s 18, 72 f. — e i n s a t z u n d A r b e i t s k o s t e n 7 6 f. — e r t r a g 6, 24, 72 ff., 77 ff., 82, 165 — G r e n z - 74 — G r e n z k o s t e n d e s — s 79 — G r e n z p r o d u k t d e s — s 19, 78 ff. — I n v e s t i e r u n g u n d — 72 — k n a p p h e i t 72 f., 83 ·— N a c h f r a g e n a c h — l e i s t u n g 7 4 — N a c h f r a g e n a c h — p r o d u k t e n 75, 79 f. — m o n o p o l 72 — P r o d u k t i o n s f a k t o r — 71 ff., 77 f . , 82 — r e n t e s. R e n t e — u n d E r t r a g s g e s e t z 76 ff.

— u n d K o s t e n 74 ff. — u n d r e a l e G r e n z k o s t e n 74 „consumer's surplus" s. V e r b r a u c h e r r e n t e D a t e n 6, 5 4 , 62 f . , 91, I I I , 164, 167, 171, 173 f., 179 „daepening" der Kapitalausstattung 99 f. Demonetisierung von Forderungsr e c h t e n 131 ff. D e v i s e n k u r s e 135 D i f f e r e n t i a l r e n t e 74 ff. D i v i d e n d e n p o l i t i k 151 D r e i e c k s p r o b l e m 69 Durchsetzung neuer Kombinationen 111, 167 f., 171 f. e h e r n e s L o h n g e s e t z 41 E i g e n v e r b r a u c h 178 Einkommen, — A r b e i t s - 32 f., 35 ff., 61 f., 69, 176, 180 — a u s u n s e l b s t ä n d i g e r A r b e i t 38 — B e s i t z - 38 — f u n k t i o n e l l e s 7, 10, 30 — G e s a m t - 10, 37, 52, 63, 128, 141 ff., 149, 157 ff., 162 f . , 177, 181 — G l e i c h g e w i c h t s - 97, 143 f., 159 ff., 162 ff. — G r e n z n u t z e n d e s — s 148 — K o n t r a k t - 11, 7 0 , 169, 175 — L o h n - 6, 36 ff., 40, 52, 65 — N a c h f r a g e nach — und F r e i z e i t ( v e r b u n d e n e N a c h f r a g e ) 64 — p e r s o n a l e s 30 — p r o K o p f 84 f. — „ p s y c h i s c h e s " 36 — R e a l - 92 — u n d G r e n z p r o d u k t i v i t ä t 12 — U n t e r n e h m e r - 10 f . , 164 f., 169 f . , 177 f. — V e r b r a u c h e r - 85 — Z i n s a l s — 7, 116 — Z i n s u n d G l e i c h g e w i c h t s - 1 6 2 ff. Einkommensbildung, — u n d B e s i t z v e r t e i l u n g 30 f . , 38 — und Einkommensverwendung 155 f. — u n d P r o d u k t i o n 10 f., 93, 97, 101, 142 — u n d W a c h s t u m 93, 144 Einkommenseffekt bei Kapitalgüterp r o d u k t i o n 97, 141, 144, 158, 162 Einkommenselastizität der Nachf r a g e 85

Sachregister E i n k o m m e n s e n t s t e h u n g 155, 160 E i n k o m m e n s m o t i v 123 Einkommens-Nachfrage-Effekt von L o h n ä n d e r u n g e n 66, 78 E i n k o m m e n s v e r t e i l u n g 11, 18, 6 9 , 142, 181 E i n k o m m e n s v e r w e n d u n g 155 f. Elastizität, — des F a k t o r a n g e b o t s und Rente 24, 78 — E i n k o m m e n s — d e r N a c h f r a g e 85 — L o h n - 3 3 , 41, 4 5 f., 51, 5 4 , 64, 66 — P r e i s — d e r N a c h f r a g e 21, 30, 4 8 , 59, 85, 87 — P r e i s — d e s A n g e b o t s 21, 30, 86 — P r o d u k t i o n s - 8 f. — Z i n s — d e r I n v e s t i t i o n e n 109, 139 — Z i n s — d e r K a s s e n h a l t u n g 124 f., 141 — Z i n s — u n d G e l d m e n g e 133 f. E n g p a f l 159 E n t s p a r e n 88, 9 2 , 101, 139, 146, 156 E r g i e b i g k e i t (Effizienz) d e r A r b e i t 36, 90 f. Erlös, — Durchschnitts- (Stüdierlös, Stückp r e i s ) 4 7 , 102 f. — G e s a m t - 15, 18, 47 ff., 102 f . , 165, 170 — G r e n z - 8, 14 ff., 47 ff. — P r o d u k t - 11, 65 — P r o d u k t i o n s — u n d V e r t e i l u n g 11, 18, 176 Ertrag, — B o d e n - 6, 24, 72 ff., 77 ff., 82, 165 — d e r I n v e s t i e r u n g e n 103 ff. — G r e n z - 7 5 , 82, 103 f., 107 ff. — K a p i t a l - 6 f., 26, 89 f., 101 ff., 142, 162, 165, 179 E r t r a g s e r w a r t u n g e n 71, 104 f., 109 ff., 121, 124, 139, 141, 163 Ertragsgesetz, — B e g r i f f 14 f . , 28 — u n d B o d e n 76 ff. — u n d K a p i t a l 100, 104, 108 Ertragslage der Unternehmungen u n d L o h n 61 f., 65 Ertragswert, kapitalisierter 90, 106 f . , 175 Erwartungen, — B e g r i f f 174 — E r t r a g s - 71, 104 f., 109 ff., 121, 124, 139, 141, 163 — G e s e t z d e r sich r e c h t f e r t i g e n d e n — 66, 175 — u n d L i q u i d i t ä t s p r ä f e r e n z 126 — u n d S p a r e n 150 13

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E x i s t e n z m i n i m u m 41 Faktoreinsatz, — bei vollkommenem Beschaffungsm a r k t 44 ff. — u n d R e n t e 24 — u n d U m s e t z u n g e n 144 ff. F a k t o r k o m b i n a t i o n e n s. Produktionsfaktor Faktorleistungen, — A n g e b o t v o n — 19 ff., 46, 63 ff — E i n s a t z u n d F r e i s t e l l u n g 144 ff., 168 — N a c h f r a g e n a c h — 11, 13 f . , 19 ff. — Preisbildung bei W e t t b e w e r b um — 25 — Prinzipien der Preisbildung für — 13 ff., 59 f. — s p e z i f i s c h e ( f i x e ) 25 f. — S u b s t i t u i e r b a r k e i t v o n — 8, 21 f . , 4 5 , 5 5 , 78, 90 — Teilbarkeit von — 9 (transferable) — umsetzungsfähige 25 f. — u n d E i n k o m m e n 10 ff. — s. a . P r o d u k t i o n s f a k t o r F a k t o r p r e i s u n d R e n t e 22 ff. F i n a n z i e r u n g d e r I n v e s t i t i o n e n 7, 137, 152 ff., 157 F i r m e n w e r t ( „ g o o d w i l l " ) 88, 105, 169 „ F i s h e r ' s c h e T a u s c h g l e i c h u n g " 128 F o r d e r u n g s r e c h t e 93 f., 116, 118 ff., 124, 127, 129, 131 ff., 137 ff., 153 ff. F o r t s c h r i t t , w i r t s c h a f t l i c h e r 33 F r i k t i o n s g e w i n n e 171 „ f r i n g s o f u n s a t i s f i e d b o r r o w e r s " 122 G e h a l t s. L o h n Geld, — A n g e b o t v o n — 119, 123, 126 f., 133 f., 137 ff. — d e f i n i t i v e s 132 f. — G i r a i - 131 ff. — i l l u s i o n 130 — K r e d i t - 117 f., 131 ff — l o h n 36, 41, 44, 56, 68, 74 — m a r k t 105, 118, 120 ff. — m e n g e 118 f., 122 ff., 129 ff., 140, 162 f. — m e n g e u n d P r e i s n i v e a u 127 ff. — m e n g e u n d Z i n s 131 ff., 137 ff., 159 — N a c h f r a g e n a c h — 118 f., 123 ff., 126 f., 131, 133 ff., 137 ff., 157, 162 f. — p o l i t i k 122, 135 f., 140 f. — S c h a f f u n g 131 ff., 136 f., 153

Paulsen, A l l g . V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e III

194

Sachregister

— Umlaufsgesdiwindigkeit des —es 128 — Vernichtung 131 ff., 136 f. — W a r e n - 131 f. — w e r t 63, 69, 116, 118, 128, 131 f. 135, 179 — z i n s 116 ff., 120 ff., 131 ff., 136 ff., 140 f., 157 ff. „ G e s e t z d e r sich r e c h t f e r t i g e n d e n E r w a r t u n g e n " 66, 175 G e w e r k s c h a f t e n 44, 57 ff. Gewinn, — b i l d u n g 17, 155 ff., 159, 177 ff., 181 — F r i k t i o n s - 171 — in d e r K l a s s i k 180 — M o n o p o l - 171, 173 — N e u e r u n g s - 171,173 — N o r m a l - 171 — R e i n - ( R e i n e r t r a g ) 19, 48, 148, 168 ff. — u n d G l e i c h g e w i c h t 19, 21 f., 169ff., 180 f. — u n d K a l k u l a t i o n s z i n s s a t z 108 — u n d M a r k t f o r m 167, 169 ff. — u n d R e n t e 175 ff. — u n d R i s i k o 173 ff. — U n t e r n e h m e r - 7, 11, 164, 179 ff. — u n v e r t e i l t e r 143, 149 ff., 152 — Z u f a l l s - ( w i n d f a l l p r o f i t s ) 170, 175, 178 Gewinnmaximierung, — u n d F a k t o r n a c h f r a g e 16 f., 43 f., 47, 50 — a l s Z i e l s e t z u n g 90, 166 f. Gleichgewicht, — auf e i n e m p a r t i e l l e n A r b e i t s m a r k t 46 — b e i I n v e s t i t i o n e n 107 — d e r K a s s e n h a l t u n g 123, 126 f. — d e r L o h n r e l a t i o n e n 34, 55 f., 68 — e v o l u t o r i s c h e s 144 — G l e i c h h e i t u n d — 143 f., 155 ff., 159 ff. — s t a t i o n ä r e s 144 — t o t a l e s 21, 141 — u n d G e w i n n 19, 21 f., 169 ff., 180 f. — von Investieren und Sparen 156 f. G l e i c h g e w i d i t s b e d i n g u n g für F a k t o r n a d i f r a g e 17 G l e i d i g e w i d i t s e i n k o m m e n s . Einkommen G l e i c h g e w i c h t s l o h n 40, 51 ff., 60, 67 f. Gleichgewiditspreis, — auf p a r t i e l l e m M a r k t 19 f., 55

— u n d G e s a m t m a r k t 20 f. — Problematik der Bildung eines — e s f ü r F a k t o r l e i s t u n g e n 13 G l e i c h g e w i d i t s z i n s 107, 119, 129 f., 137 ff. G l e i c h h e i t u n d G l e i c h g e w i c h t 143 f., 156 ff., 159 ff. G o l d w ä h r u n g 131, 135 „ g o o d will 11 s . F i r m e n w e r t Grenzerlös, — k u r v e 16 f., 19, 47 ff. — und mikroökonomische Nachfrage nach F a k t o r l e i s t u n g e n 8, 14 ff., 47 f., 50 Grenzertrag s. Ertrag Grenzkosten, — d e s B o d e n s 79 — k u r v e 49 f., 102 f. — r e a l e — u n d B o d e n 74 — u n d G r e n z e r l ö s 8, 17, 48 ff. G r e n z l e i d d e r A r b e i t 43 f., 52 Grenzleistungsfähigkeit des Kapit a l s 104, 107 Grenznutzen, — d e s E i n k o m m e n s 148 — u n d V e r b r a u c h e r r e n t e 26 f. Grenzprodukt, — B e g r i f f 14 — d e s K a p i t a l s 100 — d e s B o d e n s 19, 78 ff. — d e r A r b e i t 44 ff. — und Grenzrate der Substitution 17 f. — W e r t d e s — s 14 ff., 17 ff., 25, 29 f., 43 ff., 47 ff., 54 f., 62, 76 ff. Grenzproduktivität, — d e r A r b e i t 67 f. — d e s K a p i t a l s 108 — L e h r e v o n d e r — 12 — u n d F o r t s c h r i t t 33 G r e n z r a t e d e r S u b s t i t u t i o n 17 f. Grundrente, s. Rente G r u n d r e n t e n t h e o r i e 73 ff. Güter, — K a p i t a l - 7, 72, 88 ff., 94 f., 98 f., 101 ff., 112 f., 141 f., 144 ff., 148 — L o h n - 37, 179 H o m o g e n i t ä t d e r A r b e i t 33 ff. „ H o r t e n " 127 f., 142 Indifferenzkurven und Lohnb e s t i m m u n g 52 f. I m p u t a t i o n s p r o b l e m 11 „ I n d u s t r i e " 24, 26, 46, 68, 83 f., 86, 113 I n d u s t r i e e f f e k t 45

Sachregister

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— g ü t e r 7, 72, 83 ff., 94 f., 98 f., 101 ff., 112 f., 141 f., 144 ff., 148 I n t e n s i t ä t 99 k o e f f i z i e n t 89, 98 ff., 112, 114 m a r k t 105, 111, 118, 121, 151 N a c h f r a g e n a c h — 101, 148 R e a l - 13, 21 f., 67, 88 f., 92, 97, 108 — r e c h n u n g 90 — s o z i a l e s 89 — s t r u k t u r 103 — v e r z e h r 88 — w e r b e n d e s 88 Kapitaldisposition, — Begriff 7, 93, 152 — u n d S p a r e n 146 f., 152 f., 157 k a p i t a l i s i e r t e r E r t r a g s w e r t 90, 106f., 175 Kassenhaltung, — G l e i c h g e w i c h t d e r — 123, 126 f. — M o t i v e d e r — 118, 123 f., 136, 162 — u n d G e l d m e n g e 118 f., 122 ff., 137, 139 f., 162 — u n d I n v e s t i t i o n 157 — Z i n s e l a s t i z i t ä t d e r — 124 f., 141 Kaufkraft, — B e g r i f f 130 — d e s G e l d l o h n e s 37, 41 — u n d G e l d m e n g e 128, 135 — - u n d Z i n s 116 „ K i n g ' s c h e R e g e l " 85 K l a s s i k 25, 34, 41 f., 63, 67, 71, 73 ff., 83, 117, 127 f., 179 f. K o a l i t i o n s f r e i h e i t 58 K o l l e k t i v e g o i s m u s 58 K o m b i n a t i o n v o n F a k t o r e n s. P r o duktionsfaktor Komplementarität von Produktionsf a k t o r e n 8, 21 f., 67, 90 K a p a z i t ä t s e f f e k t 97, 111, 141, 144, K o m p l e m e n t a r i t ä t s e f f e k t 141 K o n j u n k t u r 65 f., 158 f., 168, 175 158 K o n s o l i d i e r u n g 151 Kapital, K o n s u m d a r l e h e n s. A b z a h l u n g s — Begriff 6, 13, 88 f. geschäfte — a k k u m u l a t i o n 42 — a l s P r o d u k t i o n s f a k t o r 89 f., 97, K o n s u m e n t e n r e n t e s. V e r b r a u c h e r 141 rente — A n g e b o t v o n — 26, 97, 101 Kosten, — ausstattung — A r b e i t s — u n d B o d e n e i n s a t z 76 f ( - b e s t a n d ) 37, 92, 94 f., 98 ff., — D u r c h s c h n i t t s - (Stüde-) 102, 165, 103 f., 112, 152 169, 171 ff. — b i l d u n g 69. 88, 92 ff., 97, 100, — e f f e k t v o n L o h n ä n d e r u n g e n 66 141 ff., 147 ff. — fixe 13, 25, 101 — G e s a m t - 21, 45, 48 — E i g e n - 93, 169 f. — e r t r a g 6 f.. 26, 89 f., 101 ff., 142, - G r e n z - 8, 17, 48 ff., 74, 79, 102 ff. 162, 165, 179 — k u r v e 102 ff., 172 f. — G r e n z e r t r a g d e s — s 107 ff. — L o h n - 36, 47 f. I n d u s t r i e g e s e l l s d i a f t 39 i n d u s t r i e l l e R e s e r v e a r m e e 43 I n f l a t i o n 69, 159 input (Produktionseinsatz) 8 I n t e n s i t ä t s g r e n z e d e s B o d e n s 75 I n v e s t i e r b a r e F o n d s 88 Investition (Investierung, Investieren), — Begriff 94 — a u t o n o m e 111 ff., 160 — B o d e n u n d — 72 — B r u t t o - 95, 101, 114 — D e s - 88, 95, 157 — E r t r a g d e r — e n 103 ff., — F i n a n z i e r u n g d e r — e n 7, 137, 152 ff., 157 — G l e i c h g e w i c h t b e i — e n 107 — i n d u z i e r t e 111 ff., 160 — Kosten-Ertrags-Vergleidi bei — e n 104 ff., 111, 166 — l a n d w i r t s c h a f t l i c h e 83 — N e t t o - 95, 102 f., 142 f., 146, 151, 157, 177 f. — P r o d u k t i v i t ä t d e r — e n 93, 98 - R e - 92, 95, 101 f., 112, 114, 146 — u n d K a p i t a l b i l d u n g 88, 93 ff. — u n d S p a r e n 120, 137 ff., 141 ff., 151, 153 ff., 156 ff., 159 ff., 178 — u n d Z i n s 108 ff. — Z i n s e l a s t i z i t ä t d e r — e n 109, 139 I n v e s t i t i o n s f u n k t i o n 108 f., 111, 138 f., 160, 162 Investitionsgüter, N a c h f r a g e n a c h — η 112, 160 I n v e s t i t i o n s g ü t e r p r o d u k t i o n 89 ff., 93 f., 113, 117, 145 f., 148, 152, 155 f. I n v e s t i t i o n s n e i g u n g 71, 105 I n v e s t i t i o n s r i s i k o 104, 108, 110

13'

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Sachregister

— Produktions — und Produktwert 12, 22, 47, 65 f., 77, 89, 174, 179 — Produktions — und Quasirente 25, 102 — u n d B o d e n 74 ff. — v a r i a b l e 25, 101 f., 176 — w e r t d e r P r o d u k t i o n 101, 155 f., 175 — s. a. B e s c h a f f u n g s k o s t e n Kosten-Ertracrs-Vergleich 104 ff., 111, 131, 166 Kredit, — g e l d 117 f., 131 ff. — m a r k t 120 f. — sdiöpfung und Investitionsfinanz i e r u n g Ì53 ff., 157, 168 k u m u l a t i v e P r o z e s s e 157 ff. K u r s 105, 119, 125 f., 129 L a g e r h a l t u n g u n d Zins 110 Landwirtschaft, — I n v e s t i e r u n g in d e r — 83 — P r o d u k t i o n d e r — 83 ff. — P r o d u k t i v i t ä t d e r — 83 ff. — S t r u k t u r d e r — 87 — u n d W e r t s c h ö p f u n g 84 L a n d w i r t s c h a f t s p o l i t i k 87 f. „law of i n d i f f e r e n c e " 20 Leihfonds, — t h e o r i e 136 — Zins als P r e i s f ü r — 118, 136 ff. L e i s t u n g s p r i n z i p 10 L i q u i d i t ä t 121 ff., 132 ff., 151 ff., 158 L i q u i d i t ä t s f u n k t i o n e n 124 ff., 130, 133, 136, 141, 162 f. L i q u i d i t ä t s k u r v e n 125, 130, 133, 162 L i q u i d i t ä t s p r ä f e r e n z 124 ff., 129, 133, 136, 162 f. L o h m a n n - R u c h t i - E f f e k t 95 Lohn, — A r b e i t u n d — 32 ff. — b i l d u n g 41, 44, 56 ff., 69 — b i l d u n g als M a r k t p r e i s b i l d u n g 34, 53 f. — Durchschnitts- 37, 41 — e h e r n e s — g e s e t z 41 — e i n k o p i m e n 6, 36 ff., 40, 52, 65 — Einkommens-Nachfrage-Effekt v o n — ä n d e r u n g e n 66, 68 — e l a s t i z i t ä t 33, 41, 45 f., 51, 54, 64, 66 — f o n d s t h e o r i e 41 f. — G e l d - 36, 41, 44, 56, 68, 74 - G l e i c h g e w i c h t s - 40, 51 ff., 60, 67 f. — G r u n d - 36 — g ü t e r 37, 179

— — — — — —

h ö h e u n d N a c h f r a g e m e n g e 48, 65 h ö h e u n d P r o d u k t i v i t ä t 62, 70 i n f l a t i o n 62, 70 k o l l e k t i v e — b i l d u n g 56 ff., 66 k o s t e n 36, 47 f. Kosteneffekt von — änderungen 66 — k u r v e 53 — M a r k t - 18, 48 f. — „ n a t ü r l i c h e r " 61 — n i v e a u 34, 68 f. — Real- 36, 38, 44, 65, 68 — r e l a t i o n e n 34, 40, 55 ff., 61 f., 67 ff. — S e n k u n g 65 f., 68 — s k a l a 55 — s u m m e 37, 45, 60 — t h e o r i e 34, 40 ff., 179 f. — u n d A r b e i t s e i n k o m m e n 35 ff. — u n d G e s a m t b e s c h ä f t i g u n g 60 f., 63 ff., 69 — u n d G e w e r k s d i a f t s p o l i t i k 61 f. — u n d K o n j u n k t u r 65 f. — u n d R e n t e 50, 81 — u n d W e r t des G r e n z p r o d u k t s d e r A r b e i t 44 ff., 47 ff. — U n t e r n e h m e r - 165, 169, 176, 179 - W e r k - (Akkord-) 35 — Zeit- 35 Macht, — Begriff d e r w i r t s c h a f t l i c h e n — 28 — M a r k t - 28 ff. — w i r t s c h a f t l i c h e — u n d Besitzv e r t e i l u n g 28 f. — wirtschaftliche — und Faktorp r e i s e 28 ff. — wirtschaftliche — und Marklform e n 28 f., 31 — wirtschaftliche — und Wirts c h a f t s g e s e t z e 28 — wirtschaftliche — u n d Wirts c h a f t s o r d n u n g 28 M a r g i n a l a n a l y s e 43 f. „ m a r g i n a l e f f i c i e n c y of c a p i t a l " 107 Markt, — A r b e i t s - 33 ff., 46, 50 ff., 57 ff. — G e l d - 105, 118, 120 ff. — G e s a m t - 20 f., 63 ff. — K a p i t a l - 105, 111, 118, 121, 151 — K r e d i t - 120 f. — l o h n 18, 48 f. — macht 28 ff. — O f f e n h e i t d e s — e s 45, 171 f. — p a r t i e l l e r 13 f., 19 f., 34 f., 40, 44, 46, 50 ff., 56 f., 65, 67, 73, 139 — p r e i s 7, 19, 22, 169, 171 f.

Sachregister — P r e i s b i l d u n g auf einem unvollk o m m e n e n — 30 — r e g u l i e r u n g 87 f. — u n t e r l e g e n h e i t der A r b e i t e r 58 — u n v o l l k o m m e n e r 29 f. f 73 — v o l l k o m m e n e r 171 — zins 107 ff., 119 — s. a. A b s a t z m a r k t , Beschaffungsmarkt Marktformen, — und G e w i n n 167, 169 ff. — und Lohntheorie 40 — und wirtschaftliche Macht 28 f., 31 M e h r e r g i e b i g k e i t v o n Produktionsu m w e g e n 92, 136, 148 M e h r w e r t 43 M e n g e n a n p a s s e r 50, 164 M o n e t i s i e r u n g von F o r d e r u n g s rediten 12Ò, 131 f. Monopol, — b e i d e r s e i t i g e s — und Lohnbildung 58 f. — gewinn 171, 173 — Q u a s i - 28 f., 31 — und A r b e i t s e i n s a t z 47 monopolistische A u s b e u t u n g 48 ff. monopsonistische A u s b e u t u n g 50 Multiplikator, — effekt 97, 161 — und A k z e l e r a t o r 115 Nachfrage, — a b g e l e i t e t e 11 — E i n k o m m e n s e l a s t i z i t ä t d e r — 85 — Einkomens- — -Effekt v o n Lohnä n d e r u n g e n 66, 68 — G e s a m t - 65 f., 159 — k u r v e nach Arbeit 31, 46, 51 f., 60 f., 65, 69 — k u r v e nach B o d e n 79 f. — k u r v e nach F a k t o r l e i s t u n g e n 14, 20 — k u r v e , s . a . W e r t d e s Grenzp r o d u k t s (Kurve d e s ) ; s. Grenzerlöskurve — m i k r o ö k o n o m i s d i e — nach Faktorleistungen 11, 13 ff., 19 — m o n e t ä r e 178 f. — monopol und Rente 25 — m o n o p s o n i s t i s c h e 49 f. — nach A r b e i t 21 f., 30 f., 33, 42 ff., 49 ff., 60 f., 65 f., 68 f. — nach A r b e i t auf v o l l k o m m e n e m M a r k t 18 f., 23 ff., 44 ff., 50 ff. — nach B o d e n l e i s t u n g 74 — nach B o d e n p r o d u k t e n 75, 79 f.

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— nach G e l d 118 f., 123 ff., 126 f., 131, 133 ff., 137 ff., 157, 162 f. — nach I n v e s t i t i o n s g ü t e r n 112, 160 — nach K a p i t a l 101, 148 — nach V e r b r a u c h s g ü t e r n 41, 69, 91, 93, 112, 142 ff., 146, 152, 155 ff., 160 f., 177 ff. — p a r t i e l l e — nach F a k t o r l e i s t u n g e n 19 ff. — preis bei g e g e b e n e r A n g e b o t s m e n g e 21 — P r e i s e l a s t i z i t ä t der — 21, 30, 48, 59, 85, 87 — totale 20 f. — v e r b u n d e n e 64 — V e r l a g e r u n g der — k u r v e 69, 79 „near m o n e y " 121 f. N e u e r u n g s g e w i n n 171, 173 „non-competing g r o u p s " (nicht w e t t b e w e r b e n d e G r u p p e n ) 34 N o r m a l g e w i n n 171 Nutzen, — e n t g a n g e n e r 13, 44, 78 — m a x i m i e r u n g 43, 52 Obligation 116, 119, 121, 125, 132, 140, 153, 155 „ökonomischer Horizont" 106 Offenmarktpolitik 140 „opportunity c o s t s " 13, 25, 78 Output ( P r o d u k t i o n s e r g e b n i s ) 7 P h y s i o k r a t e n 71 Preis, — A b s a t z - 87, 172 — a b s a t z f u n k t i o n 172 — elastizität der N a c h f r a g e 21, 30, 48, 59, 85, 87 — elastizität des A n g e b o t s 21, 30,

86

— F a k t o r — und Rente 22 ff. — Gleichgewichts- 13, 19 ff., 54 — i n t e r t e m p o r a l e — r e l a t i o n e n 115, 117 ff. - M a r k t - 7, 19, 22, 169, 171 f. — n i v e a u 37, 63, 69 f., 103, 118, 127 ff., 130 f., 159 — Produkt — auf u n v o l l k o m m e n e m M a r k t 15, 47 ff. — P r o d u k t — auf v o l l k o m m e n e m M a r k t 15, 18 — Produkt — und B o d e n 75 — P r o d u k t — und Löhne 61 f., 65 — r e l a t i o n e n 69, 146 — Stützung in der Landwirtschaft 87 — t h e o r i e 43, 77, 136

198

Sachregister

Preisbildung, — auf einem u n v o l l k o m m e n e n M a r k t 30 — auf e i n e m v o l l k o m m e n e n M a r k t 53 f., 80 — b e i W e t t b e w e r b um F a k t o r l e i s t u n g e n 25 — Prinzipien d e r — für F a k t o r l e i s t u n g e n 13 ff., 59 f. — für F a k t o r l e i s t u n g e n und Eink o m m e n 10 ff., 64 — für landwirtschaftliche P r o d u k t e 84 ff. — und R e n t e n b i l d u n g b e i s t a r r e m und v a r i a b l e m F a k t o r a n g e b o t 26 — und U n t e r n e h m e r l e i s t u n g 166 f., 176 Produkt, — Durchschnitts- 8 — e r l ö s 11, 65 — G e s a m t - 45 — Grenz- 8, 14, 19, 44 ff., 53, 97 — p r e i s auf u n v o l l k o m m e n e m M a r k t 15, 47 ff. — p r e i s auf v o l l k o m m e n e m M a r k t 15, 18 — p r e i s und B o d e n 75 — p r e i s und Löhne 61 f., 65 — wert und P r o d u k t i o n s k o s t e n 12, 47, 65 f., 77, 89, 174, 179 Produktion, — als F a k t o r k o m b i n a t i o n 6 ff. — arbeitsintensive 9 — G e s a m t - 9, 103, 146 — k a p i t a l i n t e n s i v e 9, 99 — kapitalistische 89 — K o s t e n w e r t der — 101, 155 f., 175 — landwirtschaftliche 83 ff. — S t a n d der — und M a r k t f o r m e n 29 — S y n c h r o n i s i e r u n g der —· 92 — technische Koeffizienten der — 8 f. — und E i n k o m m e n s b i l d u n g 10 f., 93, 97, 101, 142 — zeitliche A u s d e h n u n g der — 90 ff. P r o d u k t i o n s e l a s t i z i t ä t 8 f. Produktionsfaktor, — Begriff und Ubersicht 6 ff., 13 — A r b e i t als — 32 ff., 164, 166 — B o d e n als — 71 ff., 77 f., 82 — K a p i t a l a l s — 89 f., 97, 141 — K o m b i n a t i o n e n v o n — e n 6 ff., 45, 72, 76 f., 90, 97, 99, 108, 145, 164, 167, 180 — s. a. F a k t o r l e i s t u n g e n P r o d u k t i o n s f u n k t i o n 7 ff., 111, 167

P r o d u k t i o n s k a p a z i t ä t 97 ff., 101, 142, 144 Produktionskosten, und Produktwert 12, 47, 65 f., 77, — 89, 174, 179 — und Q u a s i r e n t e 25, 102 P r o d u k t i o n s p e r i o d e , durchschnittliche 91 Produktionsumwege, Mehrergiebigkeit v o n — η 92, 136, 148 Produktivität, — der I n v e s t i e r u n g 93, 98 — der Landwirtschaft 83 ff. — der Produktion 90 f., 95 — d e s F a k t o r e i n s a t z e s 45, 92 — Grenz — der A r b e i t 67 f. — Lehre v o n der G r e n z — 12 — und A r b e i t s z e i t 39 — und Lohnhöhe 62, 70 — und S p a r f ä h i g k e i t 150 p r o d u k t i v i t ä t s o r i e n t i e r t e Lohnpolitik 70 P r o d u k t w e r t und P r o d u k t i o n s k o s t e n 12, 47, 65 f., 77, 89, 174, 179 p r o d u z i e r t e Produktionsmittel 71, εο Profit 43, 179 Q u a n t i t ä t s t h e o r i e 127 ff. Q u a s i m o n o p o l 29, 31 Q u a s i r e n t e 25, 102, 176, 178 R a t i o n a l i s i e r u n g 70 R e a k t i o n s k o e f f i z i e n t 114 R e a l k a p i t a l , s. K a p i t a l . r e a l - b i l l s doctrine" 134 Rendite 73, 108, 110, 169 Rente, — — — — — — — —

Begriff 22, 102, 175 Boden- (Grund-) 6, 24 , 73 ff., 81 Differential- 74 f. Intensitäts- 75 f. L a g e - 75 f., 82 Q u a l i t ä t s - 75 f., 82 Q u a s i - 25, 102, 176, 178 und Elastizität, d e s F a k t o r a n g e b o t s 24, 78 — und F a k t o r e i n s a t z 24 — und F a k t o r p r e i s 22 ff. — und G e w i n n 175 ff. — und Lohn 50, 81 — und N a c h f r a g e m o n o p o l 25 — und Rendite 73 — Verbraucher- 26 f. Rentenbildung, — P r e i s b i l d u n g und — bei s t a r r e m und v a r i a b l e m F a k t o r a n g e b o t 26 — und B o d e n e r t r a g 78 ff. Rentenprinzip 24, 76, 78, 82

Sachregister

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Risiko 104, 108, 110, 125 f., 169, 173 ff., 181

Umsatzmotiv 123, 136 Umwegsproduktion 90 ff. Unternehmer, S a y ' s c h e s Theorem 127 f. Selbstfinanzierung 108 f., 151, 170, — Begriff 163 f., 167 ff., 176 einkommen 10 f., 164 f., 169 f., — 178 177 f. „social o v e r h e a d capital" 89 — Funktionen des —s 164 f., 179 f. soziale Gerechtigkeit 69 g e w i n n 7, 11, 164, 179 ff. — S o z i a l l e i s t u n g e n 36, 170 — lohn 165, 169, 176, 179 Sozialprodukt, —• Verbrauch der — h a u s h a l t e 156, — und Kapitalbildung 100 177 ff. — und V e r t e i l u n g 10, 30, 40, 42, Unternehmerleistung, 61 ff., 69 — Begriff 7, 163 ff. — Wachstum d e s —s 61, 70, 84, 93, — und Preisbildung 165 f., 1/6 100, 112 f. — und wirtschaftliche Entwicklung Sparen, 168 — Begriff 7, 91 ff., 149 — U n v e r m e h r b a r k e i t der — 165 — als G e l d s t i l l e g u n g 153 f. Unternehmung, — der Unternehmer und NiditE r t r a g s l a g e der —en und Lohn — Unternehmer 156 f., 177 f. 61 f., 66 — Ent- 88, 92, 101, 139, 146, 156 — und unternehmerische Funktionen — f r e i w i l l i g e s 155 ff., 179 163 f. — I n v e s t i e r e n und — 120, 137 ff., 141 ff., 151, 153 ff., 156 ff., 159 ff., u n v e r t e i l t e Gewinne 143, 149 ff., 152 178

— k o l l e k t i v e s 151 — Neigung zum — 158, 160 — r e a l e Bedeutung des —s 146 f. — T r ä g e r und Formen des —s 149 ff. — und Erwartungen 150 — und Kapitalbildung 88 — und Kapitaldisposition 146 f., 152 f., 157 — Zwangs- 155 ff. S p a r f ä h i g k e i t , Produktivität und — 150 Sparfunktion 160 f. Sparquote 150 f. S p e k u l a t i o n s m o t i v 124 ff., 129 f., 136, 162 Staat 11, 89, 117, 121, 149 ff., 179 Steuerpolitik 150 f. „Subsistenzmittelfonds" 92 Substituierbarkeit, — von F a k t o r l e i s t u n g e n 8, 21 f., 45, 55, 78, 90 — von F o r d e r u n g s r e d i t e n 119 f. Subvention 79 f. T a r i f v e r t r a g 57 ff. Transaktionsmotiv 123 ff., 162 T r a n s f e r p r e i s , Transfereinkommen 22 f., 82, 102, 175 ff. T r a n s f e r z a h l u n g e n 11 T r a n s f o r m a t i o n s k u r v e 145 f. U m l a u f s g e s d i w i n d i g k e i t des Geldes 128

Verbrauch, — der U n t e r n e h m e r h a u s h a l t e 156, 177 ff. — Eigen- 178 Verbrauchereinkommen 85 V e r b r a u d i e r r e n t e 26 f. Verbrauchsaufschub 92, 147 f. V e r b r a u c h s a u s g a b e n 88, 97 Verbrauchsfunktion 160 f. V e r b r a u d i s g ü t e r a n g e b o t 156 f., 178 V e r b r a u c h s g ü t e r n a c h f r a g e 41, 69, 91, 93, 112, 142 ff., 146, 152,, 155 ff., 160 f., 1 7 7 « . Verbrauchsgüterproduktion 91, 93, 117, 143 f., 155 f., 179 Verbrauchsneigung 160 V e r m ö g e n s b i l d u n g , volkswirtschaftliche 93, 96, 141 ff., 149 f., 152, 177, 179 V e r m ö g e n s v e r z e h r s. Entsparen Verteilung, — Besitz- 28 ff. — des A r b e i t s a n g e b o t s 33 — d e s Produkterlöses 11, 18, 176 — des Sozialprodukts 10, 30, 40, 42, 61 ff., 69 — Einkommens- 11, 18, 69, 142, 181 — V e r m ö g e n s - 97 Vorsichtsmotiv 124 Wachstum, — d e s Sozialprodukts 61, 70, 84, 93, 100, 112 f.

200 — — — —

Sachregister

u n d E i n k o m m e n s b i l d u n g 93, 144 — a l s D i s k o n t f a k t o r 106 f., 116, 122, u n d I n v e s t i t i o n e n 95 f. 140 u n d L ö h n e 69 f. — a l s E i n k o m m e n 7, 116 wirtschaftliches — und Kapital— a l s P r e i s f ü r L e i h f o n d s 118, b i l d u n g 69, 144 ff. 136 ff. W a c h s t u m s r a t e 70, 113, 144, 149 — b i l d u n g 122, 132 ff., 136 ff. „ W a r t e n " 7, 3 1 , 89 ff., 117 — e l a s t i z i t ä t d e r I n v e s t i t i o n e n 109, W e r t des Grenzprodukts, 139 — d e r A r b e i t 18, 43 ff., 47 ff., 5 4 f . , — e l a s t i z i t ä t d e r K a s s e n h a l t u n g 62, 81 124 f., 141 — d e s B o d e n s 78 ff. — e l a s t i z i t ä t u n d G e l d m e n g e 133 f. — K u r v e d e s — 14, 5 4 , 7 9 ff. — e r k l ä r u n g 117 f., 147 f., 168 — v o n F a k t o r l e i s t u n g e n 14 ff., 17 ff., — E r s c h e i n u n g s f o r m e n d e s — e s 25, 29 f . , 7 6 f . 115 ff. Werttheorie, — G e l d - ( m o n e t ä r e r ) 116 ff., 120 ff., — o b j e k t i v i s t i s c h e 12 131 ff. 136 ff., 140 f., 157 ff. — s u b j e k t i v i s t i s c h e 12, 43 — G l e i c h g e w i c h t s - 107, 119, 129, — und P r e i s t h e o r i e 43 137 ff. W e t t b e w e r b ( K o n k u r r e n z ) 15, 19, — K a l k u l a t i o n s — s a t z 106 ff. 22, 25, 28 f., 4 7 , 7 0 , 7 3 , 75, 80 f . , — M a r k t - 107 ff., 119 168 f . , 171, 173, 179 — r e a l e r 115, 118 „widening" der K a p i t a l a u s s t a t t u n g — S k a l a 120 ff. 99 f. — u n d G e l d m e n g e 131 ff., 137 ff., „ W i r t " ' 167 f. 159 Wirtschaftsgesetze und wirtschaft— u n d G e l d p o l i t i k 122, 140 f. l i c h e M a c h t 28 — und Gleichgewichtseinkommen W i r t s c h a f t s m a d l t s. M a c h t 162 ff. Wirtschaftsordnung, wirtschaftliche — u n d I n v e s t i t i o n 108 ff. M a c h t u n d — 28 — u n d K a u f k r a f t 116 W i r t s c h a f t s s t r u k t u r 64 — u n d L a g e r h a l t u n g 110 Z e i t p r ä f e r e n z 91, 116, 136, 147 ff. Zufallsgewinne (windfalls profits) Zins, 170, 175, 178 — B e g r i f f 7, 8 9 , 92 Z u r e c h n u n g s p r o b l e m 11 f., 14, 175 f. Z w a n g s s p a r e n 155 ff. — als Beschaffungskosten 152

GESAMTVERZEICHNIS der

SAMMLUNG GÖSCHEN

Jeder Band DM 3,60 · Doppelband DM 5,80

Herbst 1960

WALTER DE GRUYTER & CO., BERLIN W 3 5

Inhaltsübersicht Biologie Botanik Chemie Deutsche Sprache und Literatur Elektrotechnik Englisch Erd- und Länderkunde Geologie Germanisch . Geschichte Griechisch . Hebräisch Hoch- und Tiefbau Indogermanisch Kristallographie Kunst Land· und Forstwirtschaft Lateinisch Maschinenbau Mathematik » . Mineralogie Musik Pädagogik Philosophie Physik Psychologie . · Publizistik Religionswissenschaften Romanisch Russisch . Sanskrit Soziologie Statistik Technik Technologie Volkswirtschaft Vermessungs wesen Waeserbau Zoologie

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Seite 13 13 12 6 15 7 8 14 7 5 8 8 18 7 14 5 14 8 16 9 14 4 3 3 11 3 9 4 7 8 8 3 9 15 12 9 18 17 14

Geisteswissenschaften Philosophie Einführung in die Philosophie von H. Leisegong f . 4. Auflage. 145Seiten. 1960. (281) Hauptprobleme der Philosophie von G. Simmel f . 7., unveränderte Auflage. 177 Seiten. 1950. (500) Geschichte der Philosophie I : Die g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e von W. Capelle. 1. Teil. Von Thaies bis Leukippos. 2., erweiterte Auflage. 135 Seiten. 1953. (857) II: Die g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e von W. Capelle. 2. T e i l . Von der Sopliistik bis zum Tode Platone. 2.» stark erweiterte Auflage. 144 Seiten. 1953. (858) III: Die g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e von W. Capelle. 3. T e i l . Vom Tode Piatone bis zur Alten Stoa. 2., stark erweiterte Auflage. 132 Seiten. 1954. (859) IV: Die g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e von W. Capelle. 4. T e i l . Von der Alten Stoa bis zum Eklektizismus im 1. Jh. v. Chr. 2., stark erweiterte Auflage. 132 Seiten. 1954. (863) V : Die P h i l o s o p h i e d e s M i t t e l a l t e r s von J. Koch. In Vorbereitung. (826) VI: Von d e r R e n a i s s a n c e b i s K a n t von K. Schilling. 234 Seiten. 1954. (394/394 a) VII: I m m a n u e l K a n t von G. Lehmann. In Vorbereitung. (536) VIII: Die P h i l o s o p h i e d e s 19. J a h r h u n d e r t s von G. Lehmann. 1. T e i l . 151 Seiten. 1953. (571) I X : Die P h i l o s o p h i e d e s 19. J a h r h u n d e r t s von G. Lehmann. 2. T e i l . 168 Seiten. 1953. (709) X : Die P h i l o s o p h i e im e r s t e n D r i t t e l des 20. J a h r h u n d e r t e 1. Teil von G. Lehmann. 128 Seiten. 1957. (845) X I : Die P h i l o s o p h i e im e r s t e n D r i t t e l d e s 20. J a h r h u n d e r t s 2. Teil von G. Lehmann. 114 Seiten. 1960. (850) Die geistige Situation der Zeit (1931) von K. Jaspers. 5.« unveränderter Abdruck der im Sommer 1932 bearbeiteten 5. Auflage. 211 Seiten. 1960. (1000) Erkenntnistheorie von G. Kropp. I. Teil: A l l g e m e i n e G r u n d l e g u n g . 143 Seiten. 1950. (807) Formale Logik von P. Lorenzen. 165 Seiten. 1958. (1176/1176a) Philosophisches Wörterbuch von M. Apel f . 5., völlig neubearbeitete Auflage von P. Luds. 315 Seiten. 1958. (1031/103U) Philosophische Anthropologie. Menschliche Selbstdeutung in Geschichte und Gegenwart von M. Landmann. 266 Seiten. 1955. (156/156a)

Pädagogik, Psychologie, Soziologie Geschichte der Pädagogik von Herrn. Weimer. 14., durchgesehene und vermehrte Auflage von Heinz Weimer. 178 Seiten. 1960. (145) Therapeutische Psychologie. Ihr Weg durch die Psychoanalyse von W. M. Kranefeldt. Mit einer Einführung von C. G. Jung. 3. Auflage. 152 Seiten. 1956. (1034)

3

GEISTESWISSENSCHAFTEN Allgemeine Psychologie von T/t. Erismann. 3 Bände. 2., neubearbeitete Auflage. I : G r u n d p r o b l e m e . 146 Seiten. 1958. (831) I I : G r u n d a r t e n d e s p h y s i s c h e n G e s c h e h e n s . 248 Seiten. 1959. (832/832a) III: P s y c h o l o g i e der P e r s ö n l i c h k e i t . In Vorbereitung (833) Sociologie. Geschichte und Hauptprobleme von L. von IViese. 6. Auflage. 175 Seiten. 1960. (101) Sozialpsyehologie von P. R. Hofstätter. 181 Seiten, 15 Abbildungen, 22 Tabellen. 1956. (104/104a) Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens von W. Moods f . 190 Seiten, 48 Abbildungen. 1958. (851/85la) Industrie- und Betriebeaoziologie von R. Dahrendorf. 120 Seiten. 1956. (103)

Religionswissenschaften Jeetu von M. Dibelius f . 3. Auflage, mit einem Nachtrag von W. G. Kümmel. 140 Seiten. 1960. (1130) Paulus von M . Dibelius f . Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben und zu Ende geführt von W. G. Kümmel. 2., durchgesehene Auflage. 155 Seiten. 1956. (1160)

Luther von F. Lau. 151 Seiten. 1959. (1187) Melanchtbon von R. Stupperich. 139 Seiten. 1960. (1190) Geschichte Israels. Von den Anfängen bis zur Zerstörung des Tempels (70 n. Chr.) von E. L. Ehrlich. 158 Seiten, 1 Tafel. 1958. (231/231 a) Römische Religionsgeschichte von F. Allheim. 2 Bände. 2., umgearbeitete Auflage. I: G r u n d l a g e n u n d G r u n d b e g r i f f e . 116 Seiten. 1956. (1035) I I : Oer g e s c h i c h t l i c h e A b l a u f . 164 Seiten. 1956. (1052)

Musik Musikästhetik von H. J. Moser. 180 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1953. (344) Systematische Modulation von R. Hernried. 2. Auflage. 136 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1950. (1094) Der polyphone Satz von E. Pepping. 2 Bände. I : Der c a n t u s - f i r m u s - S a t z . 2. Auflage. 223 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1950. (1148) I I : Ü b u n g e n im d o p p e l t e n K o n t r a p u n k t u n d i m K a n o n . 137 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1957. (1164/1164a) Allgemeine Musiklehre von H. J. Moser. 2., durchgesehene Auflage. 155 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1955. (220/220a) Harmonielehre von H. J. Moser. 2 Bände. I : 109 Seiten. Mit 120 Notenbeispielen. 1954. (809) Die Musik des 19. Jahrhunderts von W. Oehlmann. 180 Seiten. 1953. (170) Die Musik des 20. Jahrhundert· von W. Oehlmann. In Vorbereitung. (171/171 a) Technik der deutschen Gesangskunat von H. J . Moser, 3., durchgesehene und verbesserte Auflage. 144 Seiten, 5 Figuren sowie Tabellen und Notenbeispiele. 1954. (576/576 a)

i

GEISTESWISSENSCHAFTEN Die K u n s t dee Dirigierens v o n H. W. von Waltershausen f . 2., vermehrte A u f l a g e . 138 Seiten. Mit 19 Notenbeispielen. 19S4. (1147) Die Technik dee Klavierepieis a u s d e m Geiste des musikalischen K u n s t w e r k e s v o n K. Schubert f . 3. A u f l a g e . 110 Seiten. Mit Notenbeispielen. 1954. (1045)

Kunst Stilkunde von H. Weigert. 2 B ä n d e . 3., durchgesehene u n d ergänzte A u f l a g e . I : V o r z e i t , A n t i k e , M i t t e l a i t e r . 136 S e i t e n , 94 Abbildungen. 1958. (80) I I : S p ä t m i t t e l a l t e r u n d N e u z e i t . 150 Seiten, 88 Abbildungen. 1958. (781) Archäologie von A. Rumpf. 2 B ä n d e . I : E i n l e i t u n g , h i s t o r i s c h e r Ü b e r b l i c k . 143 Seiten, 6 A b b i l d u n g e n , 12 T a f e l n . 1953. (538) I I : D i e A r c h ä o l o g e n s p r a c h e . D i e a n t i k e n R e p r o d u k t i o n e n . 136 Seiten, 7 A b b i l d u n g e n , 12 T a f e l n . 1956. (539)

Geschichte E i n f ü h r u n g in die Geschichtswissenschaft v o n P. Kirn. 3., durchgesehene A u f l a g e . 128 Seiten. 1959. (270) Zeitrechnung der römischen Kaiserzeit, des Mittelaltere und der Neuzeit f ü r die J a h r e 1 — 2 0 0 0 n . Chr. v o n H. Lietzmann f . 3. A u f l a g e , durchgesehen v o n K. Aland. 130 Seiten. 1956. (1085) K u l t u r der Urzeit von F. Bahn. 3 B ä n d e . 4. A u f l a g e der K u l t u r der Urzeit B d . 1—3 v o n M. Hoernes. I : D i e v o r m e t a l l i s c h e n K u l t u r e n . (Die Steinzeiten E u r o p a s . Gleichartige K u l t u r e n in anderen Erdteilen.) 172 Seiten, 48 Abbildungen. 1950. (564) I I : D i e ä l t e r e n M e t a l l k u l t u r e n . (Der Beginn der Metallbenutzung. K u p f e r · und Bronzezeit in E u r o p a , im Orient und in A m e r i k a . ) 160 Seiten, 67 A b bildungen 1950. (565) I I I : D i e j ü n g e r e n M e t a l l k u l t u r e n . ( D a s E i s e n als K u l t u r m e t a l l , HalletattL a t è n e - K u l t u r i n E u r o p a . D a s erste A u f t r e t e n des Eisens in den anderen Weltteilen.) 149 Seiten, 60 Abbildungen. 1950. (566) Vorgeschichte E u r o p a s von F. Behn. Völlig neue B e a r b e i t u n g der 7. A u f l a g e der „ U r g e s c h i c h t e der M e n s c h h e i t " v o n M. Hoernes. 125 Seiten, 47 Abbildungen. 1949. (42) Der Eintritt der Germanen in die Geschichte v o n J . Haller f . 3. A u f l a g e , d u r c h · gesehen von H. Dannenbauer. 120 Seiten» 6 K a r t e n s k i z z e n . 1957. (1117) Von den Karolingern zu den S t a u f e r n . Die altdeutsche K a i s e r z e i t (900—1250) v o n J . Haller f . 4., durchgesehene A u f l a g e v o n H. Dannenbauer. 142 S e i t e n , 4 K a r t e n . 1958. (1065) Von den Staufern zu den Habsburgern. Auflösung des Reiche und E m p o r k o m m e n der L a n d e s s t a a t e n (1250—1519) v o n J . Haller f . 2., durchgesehene A u f l a g e v o n H. Dannenbauer. 118 Seiten, 6 K a r t e n s k i z z e n . 1960. (1077) Deutsche Geschichte im Zeitalter der R e f o r m a t i o n , der Gegenreformation und des dreißigjährigen Krieges von F. Härtung. 129 Seiten. 1951. (1105) Deutsche Geschichte von 1 6 4 8 — 1 7 4 0 . Politischer und geistiger W i e d e r a u f b a u von W. Treue. 120 Seiten. 1956. (35) Deutsche Geschichte von 1 7 1 3 — 1 8 0 6 v o n W. Treue. 168 S e i t e n . 1957. (39) Deutsche Geschichte von 1 8 0 7 — 1 8 9 0 v o n W. Treue. 1960. 125 S e i t e n . (893)

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GEISTESWISSENSCHAFTEN Deutsche Geschichte von 1890 bis zur Gegenwart von W. Treue. In Vorbereitung. (894) Quellenkunde der Deutschen Geschichte im Mittelalter (bis zur Mitte des 15. J a h r hunderts) von K. Jacob f . 3 Bände. I : E i n l e i t u n g . A l l g e m e i n e r T e i l . D i e Z e i t d e r K a r o l i n g e r . 6. Auflage, bearbeitet von H. Hohenleutner. 127 Seiten. 1959. (279) I I : D i e K a i s e r z e i t (911—1250). 5., neubearbeitete A u f l a g e von H. Hohenleutner. 127 Seiten.1960. (280) I I I : D a s S p ä t m i t t e l a l t e r (vom Interregnum bis 1500). Herausgegeben von F. Weden. 152 Seiten. 1952. (284) Geschichte Englande von Η. Ρ relier. 2 Bände. I : b i s 1 8 1 5 . 3., stark umgearbeitete Auflage. 135 Seiten, 7 S t a m m t a f e l n , 2 K a r t e n . 1952. (375) I I : V o n 1 8 1 5 b i s 1 9 1 0 . 2., völlig umgearbeitete Auflage. 118Seiten, l S t a m m tafel, 7 K a r t e n . 1954. (1088) Römische Geschichte von F. Altheim. 4 Bände. 2., verbesserte Auflage. I : B i s z u r S c h l a c h t b e i P y d n a (168 v. Chr.). 124 Seiten. 1956. (19) I I : B i s z u r S c h l a c h t b e i A c t i u m (31 v . Chr.). 129 Seiten. 1956. (677) I I I : B i s z u r S c h l a c h t a n d e r M i l v i s c h e n B r ü c k e (312 n. Chr.). 148 Seiten. 1958.(679) I V : B i s z u r S c h l a c h t a m Y a r m u k (636 n. Chr.). In Vorbereitung. (684) Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika von O. Graf su Stoiber g· Wer nigerode. 192 Seiten, 10 K a r t e n . 1956. (1051/1051 a)

Deutsche Sprache und Literatur 3. A u f l a g e , besorgt von W. Geschichte der Deutschen Sprache von ff. Sperber. Fleischhauer. 128 Seiten. 1958. (915) Deutsches Rechtechreibungswörterbuch von M. Gottschald f . 2., verbesserte Auflage. 219 Seiten. 1953. (200/200 a ) Deutsche Wortkunde* Kulturgeschichte des deutschen Wortschatzes von A. Schirmer. 4. Auflage von W. Mitzka. 123 Seiten. 1960. (929) Deutsche Sprachlehre von W. Hofstaetter. 10. Auflage. Völlige Umarbeitung der 8. A u f l a g e . 150 Seiten. 1960. (20) Stimmkunde für Beruf, K u n s t u n d Heilzwecke von ff. Biehle. 111 Seiten. 1955. (60) Redetechnik. Einführung in die Rhetorik von H. Biehle. 115 Seiten. 1954. (61) Sprechen und Sprachpflege (Die Kunst des Sprechens) von H. Feist. 2., verbesserte A u f l a g e . 99 Seiten, 25 Abbildungen. 1952. (1122) Deutsches Dichten und Denken von der germanischen bis zur staufischen Zeit von H.Naumann f . (Deutsche Literaturgeschichte vom 5.—13. J a h r h u n d e r t . ) 2., verbesserte Auflage. 166 Seiten. 1952. (1121) Deutsches Dichten und Denken vom Mittelalter zur Neuzeit von G. Müller (1270 bis 1700). 2., durchgesehene A u f l a g e . 159 Seiten. 1949. (1086) Deutsches Dichten und Denken von der A u f k l ä r u n g bis zum Realismus (Deutsche Literaturgeschichte von 1700—1890) von K. Viëtor f . 3., durchgesehene Auflage. 159 Seiten. 1958. (1096)

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CÉISÎESWISSÈNSCHAFÎÊN Der Nibelunge Nôl in Auswahl mit kurzem Wörterbuch von K. Langosch. 10., durchgesehene Auflage. 164 Seiten. 1956. (1) Kudrun und Dictrich-Epen in Auswahl mit Wörterbuch von 0. L. Jiriczek. 6. Auflage, bearbeitet von R. Wisnietcski. 173 Seiten. 1957. (10) Wolfram von Eschenbach. Parzival. Eine Auswahl mit Anmerkungen und Wörterbuch von H. Jantsen. 2. Auflage, bearbeitet von II. Kolb. 128 Seiten. 1957. < 921 > von Aue. Der arme Heinrich . Hartmann nebst einer Auswahl, aus der „Klage » , dem „Gregorius" und den Liedern (mit einem Wörterverzeichnis) herausgegeben von F. Maurer. 96 Seiten. 1958. (18) Gottfried von Strassburg in Auswahl herausgegeben von F. Maurer. 142 Seiten. 1959.(22) Die deutschen Personennamen von M. Gottschald f . 2., verbesserte Auflage. 151 Seiten. 1955. (122) Althochdeutsches Elementarbuch. Grammatik und Texte von H. Naumann f und W. Betz. 2., verbesserte und vermehrte Auflage. 156 Seiten. 1954. (1111) Mittelhochdeutsche Grammatik von H. de Boor und R. Wisniewski. 2., verbesserte und ergänzte Auflage. 142 Seiten. 1960. (1108)

Indogermanisch, Germanisch Indogermanische Sprachwissenschaft von H. Krähe. 2 Bände. 3.« neubearbeitete Auflage. I : E i n l e i t u n g und L a u t l e h r e . 106 Seiten. 1958. (59) I I : F o r m e n l e h r e . 124 Seiten. 1959. (64) Gotisches Elementarbuch. Grammatik, Texte mit Übersetzung und Erläuterungen. Mit einer Einleitung von H. Hempel. 2., umgearbeitete Auflage. 165 Seiten. 1953. (79) Germanische Sprachwissenschaft von H. Krähe. 2 Bände. I : E i n l e i t u n g und L a u t l e h r e . 4., überarbeitete Auflage. 147 Seiten. 1960. (238) I I : F o r m e n l e h r e . 3., neubearbeitete Auflage. 149 Seiten. 1957. (780) Altnordisches Elementarbuch. Schrift, Sprache, Texte mit Übersetzung und Wörterbuch von F. Ranke. 2., durchgesehene Auflage. 146 Seiten. 1949. (1115)

Englisch, Romanisch Altenglisches Elementarbuch von M. Lehnert. Einführung, Grammatik, Texte mit Übersetzung und Wörterbuch. 4., verbesserte Auflage. 178 Seiten. 1959. (1125) Historische neuenglische Laut- und Formenlehre von E. Ekwall. 3., durchgesehene Auflage. 150 Seiten. 1956. (735) Englische Phonetik von H. Mutschmann f . 117 Seiten. 195Ó. (601) Englische Literaturgeschichte von F. Schubel. 4 Bände. I : D i e a l t - und m i t t e l e n g l i s c h e P e r i o d e . 163 Seiten. 1954. (1114) I I : V o n der R e n a i s s a n c e b i s zur A u f k l ä r u n g . 160 Seiten. 1956. (1116) I I I : R o m a n t i k und V i k t o r i a n i s m u s . 160 Seiten. 1960. (1124) Beowulf von M. Lehnert. Eine Auswahl mit Einführung, teilweiser Übersetzung, Anmerkungen und etymologischem Wörterbuch. 3., verbesserte Auflage. 135 Seiten. 1959. (1135)

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CËtSTESWIêâÈNSCHAFTEN Shakespeare von P. Meißner f . 2. A u f l a g e , neubearbeitet von M. Lehnert. Iâ6 Seiten. 1954. (1142) Italienische Literaturgeschichte von K. Voßler f . 5. A u f l a g e , neubearbeitet von A. Noyer·Weidner. In Vorbereitung. (125) Geschichte der römischen Literatur von L. Biel er. 2 B ä n d e . I : Die L i t e r a t u r der R e p u b l i k . 152 Sexten. 1960. (52) I I : Die L i t e r a t u r der Kaiserzeit. 125 Seiten. 1960. (866) Romanische Sprachwissenschaft von H. Lausberg. 2 Bände. I : E i n l e i t u n g u n d V o k a l i s m u s . 160 Seiten. 1956. (128/128a) I I : K o n s o n a n t i s m u s . 95 Seiten. 1956. (250)

Griechisch, Lateinisch Griechische Sprachwissenschaft von W. Brandenstein. 2 Bände. I : E i n l e i t u n g , L a u t s y s t e m , E t y m o l o g i e . 160 Seiten. 1954. (117) I I : W o r t b i l d u n g u n d F o r m e n l e h r e . 192 Seiten. 1959. (118/118a) Geschichte der griechischen Sprache. 2 Bände. I : B i s z u m A u s g a n g d e r k l a s s i s c h e n Z e i t von O. Hoff mann f . 3. A u f l a g e , bearbeitet von A. Debrunner f . 156 Seiten. 1953. ( I I I ) I I : G r u n d f r a g e n u n d G r u n d z ü g e d e s η a c h k l a s s i s c h en G r i e c h i s c h von A. Debrunner f . 144 Seiten. 1954. (114) Grammatik der neugriechischen Volkssprache von J . Kalitsunakis. 3., völlig neubearbeitete und erweiterte Auflage. 1961. In Vorbereitung. (756/756a) Neugriechisch-deutsches Gesprächsbuch von J. Kalitsunakis. 2. A u f l a g e , bearbeitet von A. Steinmetz. 99 Seiten. 1960. (587) Geschichte der lateinischen Sprache von F . Stolz f. 3., stark umgearbeitete A u f l a g e von A. Debrunner f . 136 Seiten. 1953. (492)

Hebräisch, Sanskrit, Russisch Hebräische Grammatik von G. Beer f . 2 B ä n d e . 2., völlig neubearbeitete A u f l a g e von R. Meyer. Is S c h r i f t - , L a u t - u n d F o r m e n l e h r e I. 157 Seiten. 1952. (763/763a) I I : F o r m e n l e h r e I I . S y n t a x u n d Flexionstabellen. 195 Seiten. 1955. (764) 764 a ) Hebräisches Textbuch zu G. Beer-R. Meyer, Hebräische Grammatik von R. Meyer, 170 Seiten. 1960. (769/769 a ) Sanskrit-Grammatik von M . Mayrhofer. 89 Seiten. 1953. (1158) Russische Grammatik von E. Berneker f . 6., unveränderte A u f l a g e von M. Vasmer. 155 Seiten. 1947. (66) Einführung in die slavische Sprachwissenschaft von H. Bräuer. 2 B ä n d e . I : Einleitung und Lautlehre. 1960 In Vorbereitung (1191)

Erd- und Länderkunde Afrika von F. Jaeger. Ein geographischer Überblick. 2 B ä n d e . 2., umgearbeitete Auflage. I : D e r L e b e n s r a u m . 179 Seiten, 18 Abbildungen. 1954. (910) I I : M e n s c h u n d K u l t u r . 155 Seiten, 6 Abbildungen. 1954. (911) Australien und Ozeanien von H. J . Krug. 176 Seiten, 46 Skizzen. 1953. (319)

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GEISTESWISSENSCHAFTEN

NATURWISSENSCHAFTEN

Volkswirtschaft, Statistik, Publizistik Allgemeine Betriebswirtschaftslehre von K. Mellerowicz. 4 B ä n d e . 10., erweiterte u n d v e r ä n d e r t e Auflage. I : 224 Seiten. 1958. (1008/1008a) I I : 188 Seiten. 1959. (1153/1153a) I I I : 260 Seiten. 1959. (1154/1154a) I V : 209 Seiten. 1959. (1186/1186a) Diese 4 B ä n d e sind auch in Ganzleinen gebunden z u m Preise v o n j e DM 6,30 lieferbar. Allgemeine Volkswirtschaftslehre von A. Paulsen. 4 B ä n d e . I : G r u n d l e g u n g , W i r t s c h a f t s k r e i s l a u f . 3., durchgesehene u n d ergänzte Auflage. 148 Seiten. 1959. (1169) I I : H a u s h a l t e , U n t e r n e h m u n g e n , M a r k t f o r m e n . 3., n e u b e a r b e i t e t e Auflage. 166 Seiten, 32 Abbildungen. 1960. (1170) I I I : P r o d u k t i o n s f a k t o r e n . 190 Seiten. 1959. (1171) I V : G e s a m t b e s c h ä f t i g u n g , K o n j u n k t u r e n , W a c h s t u m . 172 Seiten. 1960. (1172) Finaozwissenschaft von II. Kolms. 4 B ä n d e . I : G r u n d l e g u n g , Ö f f e n t l i c h e A u s g a b e n . 160 Seiten. 1959. (148) II: E r w e r b s e i n k ü n f t e , Gebühren und B e i t r ä g e ; Allgemeine Steuerl e h r e . 148 Seiten. 1960. (391) I I I : B e s o n d e r e S t e u e r l e h r e . I n V o r b e r e i t u n g . (776) I V : ö f f e n t l i c h e r K r e d i t . H a u s h a l t s w e s e n . F i n a n z a u s g l e i c h . I n Vorbereitung. (782) F i n a n z m a t h e m a t i k von M. Nicolas. 192 Seiten, 11 T a f e l n , 8 Tabellen u n d 72 Beispiele. 1959. (1183/1183 a) Industrie- u n d Betriebssoziologie von R. Dahrendorf. 120 Seiten. 1956. (103) Wirtschaftssoziologie von F. Fürsienberg. 1960. I n V o r b e r e i t u n g (1193) Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens von W. Moede f . 190 Seiten, 48 Abbildungen. 1958.(851/851 a) Allgemeine Methodenlehre der Statistik von J. PJanzagl. 2 B ä n d e . I : E l e m e n t a r e Methoden u n t e r besonderer Berücksichtigung der A n w e n d u n gen in den W i r t s c h a f t s - u n d Sozialwissenschaften. 205 Seiten, 35 Abbild u n g e n . 1960. (746/746a) I I : Höhere Methoden u n t e r besonderer Berücksichtigung der A n w e n d u n g e n in N a t u r w i s s e n s c h a f t , Medizin u n d Technik. I n Vorbereitung. (747/747 a) Zeitungslehre v o n E. Dovifat, 2 B ä n d e . 3., n e u b e a r b e i t e t e Auflage. Ir T h e o r e t i s c h e u n d r e c h t l i c h e G r u n d l a g e n — N a c h r i c h t u n d Mein u n g — S p r a c h e u n d F o r m . 148 Seiten. 1955. (1039) II: R e d a k t i o n — Die S p a r t e n : Verlag und V e r t r i e b , W i r t s c h a f t und T e c h n i k , S i c h e r u n g d e r ö f f e n t l i c h e n A u f g a b e . 158 Seiten. 1955. (1040)

Naturwissenschaften Mathematik Geschichte der Mathematik v o n J. E. Hofmann. 3 B ä n d e . I: V o n d e n A n f ä n g e n bis z u m A u f t r e t e n v o n F e r m â t u n d D e s c a r t e s . 200 Seiten. 1953. (226) II: V o n F e r m â t u n d D e s c a r t e s bis z u r E r f i n d u n g d e s C a l c u l u s u n d b i s z u m A u s b a u d e r n e u e n M e t h o d e n . 109 Seiten. 1957. (875) III: V o n d e n A u s e i n a n d e r s e t z u n g e n u m d e n C a l c u l u s bis z u r f r a n z ö s i s c h e n R e v o l u t i o n . 107 Seiten. 1957. (882)

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NATURWISSENSCHAFTEN Mathematische Formelsammlung von F. 0. Ringleb. 7., erweiterte Auflage. 320 Seiten, 40 Figuren. 1960. (Sl/51a) Vierstellige Tafeln und Gegcntafeln für logarithmisches und trigonometrisches Rechnen in zwei Farben zusammengestellt von H. Schubert und R. Haussner. 2. A u f l a g e . 156 Seiten. 1960. (81) Fünfstellige Logarithmen von A. Adler. Mit mehreren graphischen Rechentafeln und h ä u f i g vorkommenden Zahlenwerten. 3. A u f l a g e . 127 Seiten, 1 Tafel. 1959. (423) Arithmetik von P . B. Fischer f . 3. A u f l a g e von H. Rohrbach. 152 Seiten, 19 Abbildungen. 1 9 5 8 . ( 4 7 ) Höhere Algebra von H. Hasse. 2 B ä n d e . 4., durchgesehene Auflage. I : L i n e a r e G l e i c h u n g e n . 152 Seiten. 1957. (931) I I : G l e i c h u n g e n h ö h e r e n G r a d e s . 158 Seiten, 5 Figuren. 1958. (932) Aufgabensammlung zur höheren Algebra von II. Hasse und W. Klobe. 2., verbesserte und vermehrte Auflage. 181 Seiten. 1952. (1082) Elementare und klassische Algebra vom modernen Standpunkt von W. Krull. 2 Bände. I : 2., erweiterte Auflage. 136 Seiten. 1952. (930) I I : 132 Seiten. 1959. (933) Einführung in die Zahlentheorie von A. Scholz f . Überarbeitet und herausgegeben von B. Schoeneberg. 2. Auflage. 128 Seiten. 1955. (1131) Formale Logik von P. Lorensen. 165 Seiten. 1958. (1176/1176a) Topologie von W1 Frans. 2 B ä n d e . I : Allgemeine (analytische) Topologie. 144 S e i t e n , ' 9 Figuren. 1960. (1181) Elemente der Funktionentheorie von K. Knopp f . 5. A u f l a g e . 144 Seiten, 23 Fig. 1959.(1109) Funktionentheorie von K. Knopp f . 2 B ä n d e . I: G r u n d l a g e n der a l l g e m e i n e n Theorie der a n a l y t i s c h e n F u n k t i o n e n . 9.» neubearbeitete Auflage. 144 Seiten, 8 Figuren. 1957. (668) II: A n w e n d u n g e n und W e i t e r f ü h r u n g icr allgemeinen Theorie. 8./9. A u f l a g e . 130 Seiten, 7 Figuren. 1955. (703) Aufgabensammlung zur Funktionentheorie von K. Knopp f . 2 B a n d e . 5 . A u f l a g e . I : A u f g a b e n z u r e l e m e n t a r e n F u n k t i o n e n t h e o r i e . 135 Seiten. 1957. (877) I I : A u f g a b e n z u r h ö h e r e n F u n k t i o n e n t h e o r i e . 144 Seiten. 1959. (878) Differential· und Integralrechnung von M. Barner. (Früher Witting). 4 Bände. I : Grenzwert begriff, Differentialrechnung. 1960 In Vorbereitung. (86) Gewöhnliche Differentialgleichungen von G. H ohe is el. 6., ncubcarbcitcte und erweiterte Auflage. 128 Seiten. 1960. (920) Partielle Differentialgleichungen von G. Hoheisel. 4., durchgesehene Auflage. 128 Seiten. 1960. (1003) Aufgabensammlung zu den gewöhnlichen und partiellen Differentialgleichungen von G. Hoheisel. 3., durchgesehene und verbesserte Auflage. 124 Seiten. 1958. (1059) Integralgleichungen von G. Hoheisel. 2., durchgesehene Auflage. 1961. In Vorbereitung. (1099) Mengenlehre von E. Kamke. 3., ncubcarbeitete Auflage. 194 Seiten, 6 Figuren. 1955.(999/999 a) Gruppentheorie von L. Baumgartner. 3., neubearbeitete Auflage. 110 Seiten, 3 Tafeln. 1958. (837)

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NATURWISSENSCHAFTEN Ebene und epharieche Trigonometrie v o n G. Hessenberg f . 5. A u f l a g e , d u r c h g e s e h e n v o n H. Kneser. 172 S e i t e n , 60 F i g u r e n . 1957. (99) Darstellende Geometrie v o n W. Haack. 3 B ä n d e . I: Die w i c h t i g s t e n D a r s t e l l u n g s m e t h o d e n . G r u n d - u n d A u f r i ß e b c n f l ä c h i g e r K ö r p e r . 3.,durchgesehene und ergänzte Auflage. I13Seit e n , 120 A b b i l d u n g e n . 1960. (142) II: K ö r p e r mit k r u m m e n B c g r e n z u n g s f l ä c h e n . K o t i e r t e P r o j e k t i o n e n . 2., d u r c h g e s e h e n e u n d e r g ä n z t e A u f l a g e . 129 S e i t e n , 86 A b b i l d ü n g e n . 1959. (143) I I I : A x o n o m e t r i e u n d P e r s p e k t i v e . 127 S e i t e n , 100 A b b i l d u n g e n . 1957. (144) Analytische Geometrie v o n Κ. P. Grotemeyer. 202 S e i t e n , 73 A b b i l d u n g e n . 1958. (65/65 a) Nichteuklidische Geometrie. H y p e r b o l i s c h e G e o m e t r i e der E b e n e v o n R. Baldus f . D u r c h g e s e h e n u n d h e r a u s g e g e b e n v o n F. Löbell. 3., v e r b e s s e r t e A u f l a g e . 140 S e i t e n , 70 F i g u r e n . 1953. (970) Differentialgeometrie v o n K. Strubecker ( f r ü h e r Rothe). 3 B ä n d e . I : K u r v e n t h e o r i e d e r E b e n e u n d d e s R a u m e s . 150 S e i t e n , 18 F i g u r e n . 1955. ( 1 1 1 3 / 1 1 1 3 a ) I I : T h e o r i e d e r F l ä c h e n m e t r i k . 195 Seiten, 14 F i g u r e n . 1958. (1179/1179a) I I I : T h e o r i e d e r F l ä c h e n k r ü m m u n g . 254 S e i t e n , 38 F i g u r e n . 1959. (1180/1180a) Variationsrechnung I v o n L. Koschmieder. 2., v e r b e s s e r t e A u f l a g e . Mit 23 F i g u r e n . 1960. I n V o r b e r e i t u n g . (1074) E i n f ü h r u n g in die k o n f o r m e A b b i l d u n g v o n L. Bieberbach. 5., e r w e i t e r t e A u f l a g e . 180 Seiten, 42 F i g u r e n . 1956. ( 7 6 8 / 7 6 8 a ) Vektoren und Matrizen v o n S. Valentiner. 2. A u f l a g e . (9., e r w e i t e r t e A u f l a g e der , , V c k t o r a n a l y s i s " ) . Mit A n h a n g : A u f g a b e n z u r V e k t o r r e c h n u n g v o n H. König. 202 S e i t e n , 35 F i g u r e n . 1960. ( 3 5 4 / 3 5 4 a ) Versicherungemathematik v o n F. Böhm. 2 B ä n d e . I : E l e m e n t e d e r V e r s i c h e r u n g s r e c h n u n g . 3., v e r m e h r t e u n d v e r b e s s e r t e A u f l a g e . D u r c h g e s e h e n e r N e u d r u c k . 151 S e i t e n . 1953. (180) I I : L e b e n s v e r s i c h e r u n g s m a t h e m a t i k . E i n f ü h r u n g in die t e c h n i s c h e n G r u n d l a g e n der Sozialversicherung. 2., v e r b e s s e r t e u n d v e r m e h r t e A u f l a g e . 205 Seiten. 1953. (917/917a) Finanzmathematik v o n M. Nicolas. 192 Seiten, 11 T a f e l n , 8 T a b e l l e n u n d 72 Beispiele. 1959. (1183/1183a)

Physik Einführung in die theoretische Physik von W. Döring. 5 B ä n d e . I : M e c h a n i k . 2., v e r b e s s e r t e A u f l a g e . 123 S e i t e n , 25 A b b i l d u n g e n . 1960. (76) I I : D a s e l e k t r o m a g n e t i s c h e F e l d . 122 S e i t e n , 15 A b b i l d u n g e n . 1955. (77) I I I : O p t i k . 117 S e i t e n , 32 A b b i l d u n g e n . 1956. (78) I V : T h e r m o d y n a m i k . 107 S e i t e n , 9 A b b i l d u n g e n . 1956. (374) V : S t a t i s t i s c h e M e c h a n i k . 114 S e i t e n , 12 A b b i l d u n g e n . 1957. (1017) Mechanik deformierbarer Körper v o n M. Päsler. 199 S e i t e n , 48 A b b i l d u n g e n . 1960. (1189/1189a) Atomphysik ν ο α K. Bechert u n d Ch. Gerthsen f . 7 B ä n d e . I : A l l g e m e i n e G r u n d l a g e n . 1. T e i l . 4., d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e v o n A. Flammersfeld. 124 Seiten, 35 A b b i l d u n g e n . 1959. (1009) I I : A l l g e m e i n e G r u n d l a g e n . 2. Teil. 4. A u f l a g e . 1961. I n V o r h e r . (1033)

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NATURWISSENSCHAFTEN I I I : T h e o r i e d e s A t o m b a u s . 1. T e i l . 3., umgearbeitete A u f l a g e . 148 Seiten, 16 Abbildungen. 1954. (1123/1123 a ) I V : T h e o r i e d e s A t o m b a u s . 2. T e i l . 3., umgearbeitete Auflage. 170 Seiten, 14 Abbildungen. 1954. (1165/1165a) Differentialgleichungen der Physik von F. Sauter. 3., durchgesehene und ergänzte A u f l a g e . 148 Seiten, 16 Figuren. 1958. (1070) Physikalische Formelsammlung von G. u . K. Mahler. 11. A u f l a g e , neubearbeitet von H. Graewe. 69 Figuren. 1960. In V o r b e r e i t u n g (136) Mahler. Physikalische Aufgabensammlung von G. Mahler f . Neubearbeitet von K. Mit den Ergebnissen. 10., durchgesehene A u f l a g e . 127 Seiten. 1959. (243)

Chemie Geechchte der Chemie in k u r z g e f a ß t e r Darstellung von G. Lockemann. 2 Bände. I : V o m A l t e r t u m b i s z u r E n t d e c k u n g d e s S a u e r s t o f f s . 142 Seiten, 8 Bildnisse. 1950. (264) I I : V o n d e r E n t d e c k u n g d e s S a u e r s t o f f s b i s z u r G e g e n w a r t . 151 Seiten, 16 Bildnisse. 1955. (265/265a) Anorganische Chemie von W. Klemm. 11. A u f l a g e . 185 Seiten, 18 Abbildungen. 1960.(37) Organische Chemie von W. Schlenk. 8., erweiterte A u f l a g e . 272 Seiten, 16 Abbildungen. 1960.(38/38 a ) Physikalische Methoden der Organischen Chemie von G. Kresze. 1961. In Vorbereitung. (44) Allgemeine und physikalische Chemie von W. Schulze. 2 Bände. I : 5., durchgesehene Auflage. 139 Seiten, 10 Figuren. 1960. (71) I I : 4., neubcarbeitete A u f l a g e . 176 Seiten, 37 Figuren. 1956. (698/698a) Molekülbau. Theoretische Grundlagen und Methoden der S t r u k t u r e r m i t t l u n g von W. Schulze. 123 Seiten, 43 Figuren. 1958. (786) Physikalisch-chemische Rechenaufgaben von E. Asmus. 3., verbesserte Auflage. 96 Seiten. 1958. (445) Maßanalyse. Theorie und P r a x i s der klassischen und der elektrochemischen Titrier· verfahren von G. Jander und K. F.-Jahr. 8., durchgesehene u n d ergänzte A u f l a g e . 313 Seiten, 49 Figuren. 1959. (221/221 a) Qualitative Analyse von H. Hofmann u. G. Jander. 308 Seiten, 5 Abbildungen. 1960. (247/247a) Thermochemie von W. A. Roth f . 2., verbesserte Auflage. 109 Seiten, 16 Figuren. 1952.(1057) StÖchiomelrieche Aufgabensammlung von W. Bahrdt f und R. S cheer. Mit den Ergebnissen. 7., durchgesehene Auflage. 119 Seiten. 1960. (452) Elektrochemie und ihre physikalisch-chemischen Grundlagen von A. Dossier. 2 Bände. I I : 178 Seiten, 17 Abbildungen. 1950. (253)

Technologie Die Chemie der Kunststoffe von K. Hamann, unter Mitarbeit von W. Funke und H. D. Hermann. 143 Seiten. 1960. (1173) Warenkunde von K. Hassak und E. Beutel f . 2 B ä n d e . I : A n o r g a n i s c h e W a r e n s o w i e K o h l e u n d E r d ö l . 8. A u f l a g e . Neube· arbeitet von A. Kutzelnigg. 119 Seiten, 18 Figuren. 1958. (222)

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NATURWISSENSCHAFTEN I I : O r g a n i s c h e W a r e n . 8. Auflage. Vollständig neubearbeitet von A. Kutselnigg. 157 Seiten, 32 Figuren. 1959. (223) Die Fette und öle von K. Braun f . 5., völlig neubearbeitete und verbesserte Auflage von Th. Klug. 145 Seiten. 1950. (335) Die Seifenfabrikation von K. Braun f . 3., neubearbeitete und verbesserte A u f l a g e von Th. Klug. 116 Seiten, 18 Abbildungen. 1953. (336) Textilindustrie von A. Blümcke. I : S p i n n e r e i u n d Z w i r n e r e i . 111 Seiten, 43 Abbildungen. 1954. (184)

Biologie Einführung in die allgemeine Biologie und ihre philosophischen Grund· und Grenz· fragen von M . Hartmann. 132 Seiten, 2 Abbildungen. 1956. (96) Hormone von G. Koller. 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage. 187 Seiten, 60 Abbildungen, 19 Tabellen. 1949. (1141) Fortpflanzung im Tier· und Pflanzenreich von J . Hämmer ling. 2., ergänzte Auflage. 135 Seiten, 101 Abbildungen. 1951. (1138) Geschlecht und Geschlechtsbestimmung im Tier- und Pflanzenreich von M. Hartmann. 2., verbesserte Auflage. 116 Seiten, 61 Abbildungen, 7 Tabellen. 1951. (1127) Symbiose der Tiere mit pflanzlichen Mikroorganismen von P. Buchner. 2., verbesserte und vermehrte Auflage. 130 Seiten, 121 Abbildungen. 1949.(1128) Grundriß der Allgemeinen Mikrobiologie von W. u. A. Schwarte. 2 Bände. 2., verbesserte und ergänzte Auflage. I : 147 Seiten, 25 Abbildungen. 1960. (1155) I I : 1960. In Vorbereitung. (1157)

Botanik Entwicklungegeschichte des Pflanzenreiches von H. Heil. 2. Auflage. 138 Seiten, 94 Abbildungen, 1 Tabelle. 1950. (1137) Morphologie der Pflanzen von L. Geitier. 3., umgearbeitete Auflage. 126 Seiten, 114 Abbildungen. 1953. (141) Pflanzengeographie von L. Diels f . 5., völlig neubearbeitete A u f l a g e von F. Mattick. 195 Seiten, 2 Karten. 1958. (389/389a) Die Laubhölzer. Kurzgefaßtc Beschreibung der in Mitteleuropa gedeihenden Laubbäume und Sträucher von F. W. Neger f und E. Münch f . 3., durchgesehene Auflage, herausgegeben von B. Huber. 143 Seiten, 63 Figuren, 7 Tabellen. 1950. (718) Die Nadelhölzer (Koniferen) und übrigen Gymnospermen von F. W. Neger f und E. Münch f . 4. Auflage, durchgesehen und ergänzt von B. Huber. 140 Seiten, 75 Figuren, 4 Tabellen, 3 Karten. 1952. (355) Pflanzenzüchtung von II. Kuckuck. 2 Bände. I : G r u n d z ü g e d e r P f l a n z e n z ü c h t u n g . 3., völlig umgearbeitete und erweiterte Auflage. 132 Seiten, 22 Abbildungen. 1952. (1134) I I : S p e z i e l l e g a r t e n b a u l i c h e P f l a n z c n z ü c h t u n g (Züchtung von Gemuse, Obst und Blumen). 178 Seiten, 27 Abbildungen. 1957. ( 1 1 7 8 y i l 7 8 a )

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NATURWISSENSCHAFTEN

Zoologie Entwicklungephysiologie der Tiere von F. Seidel. 2 B ä n d e . I : Ei u n d F u r c h u n g . 126 Seiten, 29 A b b i l d u n g e n . 1953. (1162) I I : K ö r p e r g r u n d g e s t a l t u n d O r g a n b i l d u n g . 159 Seiten, 42 A b b i l d u n g e n 1953. (1163) Das Tierreich I: Einzeller, P r o t o z o e n von E. Reichenoiu. 115 Seiten, 59 A b b i l d u n g e n . 1956. (444) II: S c h w ä m m e u n d H o h l t i e r e von H. J . Hannemann. 95 Seiten, 80 Abbildungen. 1956. (442) III: W ü r m e r . P l a t t - , Hohl-, Schnurwürmer, Kamptozoen, Ringelwürmer, Protracheaten, Bärtierchen, Zungenwürmer von S. Jaeckel. 114 Seiten, 36 Abbildungen. 1955. (439) IV, 1 : K r e b s e von H. E. Gruner und K. Deckert. 114 Seiten, 43 Abbildungen. 1956.(443) IV, 2 : S p i n n e n t i e r e (Trilobitomorphen, Fühlerlose) u n d T a u s e n d f ü ß l e r von A. Kaeslner. 96 Seiten, 55 Abbildungen. 1955. (1161) IV, 3 : I n s e k t e n von H. von Lengerken. 128 Seiten, 58 Abbildungen. 1953. (594) V: W e i c h t i e r e . Urmollusken, Schnecken, Muscheln und Kopffüßer von S . Jaeekel. 92 Seiten, 34 Abbildungen. 1954. (440) VI: S t a c h e l h ä u t e r . T e n t a k u l a t e n , Binncnatmcr und Pfeilwürmer von S. Jaeckel. 100 Seiten, 46 Abbildungen. 1955. (441) V I I , 2 : F i s c h e von D. Lüdemann. 130 Seiten, 65 Abbildungen. 1955. (356) V I I , 3 : L u r c h e (Chordatiere) von K. Herter. 143 Seiten, 129 Abbildungen. 1955. (847) V I I , 4 : K r i e c h t i e r e (Chordatiere) von K. Herter. 200 Seiten, 142 Abbildungen. 1960. (447/447 a) V I I , 5 : V ö g e l (Chordatiere) von H.-A. Freye. 156 Seiten, 69 Abbildungen. 1960. (869) V I I , 6 : S ä u g e t i e r e (Chordatiere) von Th. Haltenorth. In Vorbereitung. (282)

Land- und Forstwirtschaft Landwirtschaftliche Tierzucht. Die Züchtung und Haltung der landwirtschaftlichen Nutztiere von H. Vogel. 139 Seiten, 11 Abbildungen. 1952. (228) Kulturtechnieche Bodenverbesserungen von O. Fauser. 2 Bände. I : A l l g e m e i n e s , E n t w ä s s e r u n g . 5., verbesserte und vermehrte Auflage. 127 Seiten, 49 Abbildungen. 1959. (691) I I : B e w ä s s e r u n g , Ö d l a n d k u l t u r . U m l e g u n g . 5., verbesserte und vermehrte Auflage. 1960. In Vorbereitung. (692) Agrikulturchemie von K. Scharrer. 2 Bände. I : P f l a n z e n e r n ä h r u n g . 143 Seiten. 1953. (329) I I : F u t t e r m i t t e l k u n d e . 192 Seiten. 1956. (330/330a)

Geologie, Mineralogie, Kristallographie Mineral- und Erzlagerstättenkunde von H. Hutlenlocher f . 2 Bände. I : 128 Seiten, 34 Abbildungen. 1954. (1014) I I : 1 5 6 Seiten, 48 Abbildungen. 1954.'(1015/1015a)

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NATURWISSENSCHAFTEN Allgemeine Mineralogie. 10., erweiterte A u f l a g e der „Mineralogie" von R. Brauns ft bearbeitet von K. F. Chudobo. 120 Seiten, 120 Figuren, 1 Tafel, 3 Tabellen. 1958. (29) Spezielle Mineralogie. 10., erweiterte A u f l a g e der „Mineralogie" von R.BrauTis f, bearbeitet von K. F. Chudoba. 170 Seiten, 125 Figuren, 4 Tabellen. 1959. (31/31 a ) Petrographie (Gesteinskunde) von W. Bruhns f . Neubearbeitet von P. Ramdohr. 5., erweiterte Auflage. 141 Seiten, 10 Figuren. 1960. (173) Kristallographie von W. Bruhns f . 5. A u f l a g e , neubearbeitet von P. Ramdohr. 109 Seiten, 164 Abbildungen. 1958. (210) Einführung in die Krietalloptik von E. Buchwald.4..verbesserte A u f l a g e . 138 Seiten, 121 Figuren. 1952. (619) Lötrohrprobierkunde. Mineraldiagnose m i t Lötrohr- und Tüpfelreaktion. Von M. Henglein. 3., verbesserte A u f l a g e . 91 Seiten, 11 Figuren. 1949. (483)

Technik Graphische Darstellung in Wissenschaft und Technik von M. Pironi. 3., erweiterte Auflage bearbeitet von J . Fischer unter Benutzung der von I. Runge besorgten 2. Auflage. 216 Seiten, 104 Abbildungen. 1957. (728/728 a) Technische Tabellen und Formeln von W. Müller. 4., verbesserte und erweiterte A u f l a g e von E. Schulze. 152 Seiten, 105 Figuren. 1951. (579)

Elektrotechnik Grundlagen der allgemeinen Elektrotechnik von O. Mohr. 3 Bande. I : D i e d r e i F e l d f o r m e n . 2. Auflage. In Vorbereitung. (196) II: Die w i c h t i g s t e n e l e k t r i s c h e n und p h y s i k a l i s c h e n Grunderschein u n g e n . 95 Seiten, 36 Abbildungen, 7 Tafeln. 1956. (197) I I I : S c h a l t v o r g ä n g e , W i d e r s t a n d s f o r m e n , M e ß t e c h n i k . 91 Seiten, 59 Abbildungen, 1 Tafel. 1956. (198) Die Gleichstrommaschine von K. Hximburg. 2 Bände. 2., durchgesehene Auflage. I : 102 Seiten, 59 Abbildungen. 1956. (257) I I : 101 Seiten, 38 Abbildungen. 1956. (881) Die synchrone Maschine von K. Humburg. Neudruck. 109 Seiten, 78 Abbildungen. 1951. (1146) Induktionsmaschinen von F. Unger. 2., erweiterte Auflage. 142 Seiten, 49 Abbildungen. 1954. (1140) Die komplexe Berechnung von Wechselstromschaltungen von H. H. Meinke. 2. A u f l a g e . 18t» Seiten, 120 Abbildungen. 1957. (1156/1156a) Theoretische Grundlagen zur Berechnung der Schaltgeräte von F. Kesselring· 3. Auflage. 144 Seiten, 92 Abbildungen. 1950. (711) Einführung in die Technik selbsttätiger Regelungen von W. sur Megede. 176 Seiten, 86 Abbildungen. 1956. (714/714a)

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TECHNIK Elektromotorische Antriebe (Grundlagen für die Berechnung) v o n A. Schwaiger. 3., neubearbeitete A u f l a g e . 96 Seiten, 34 Abbildungen. 1952. (827) Überspannungen und Überepannungsschulz von G. Frühauf. d r u c k . 122 Seiten, 98 Abbildungen. 1950. (1132)

Durchgesehener Neu-

Maschinenbau Metallkunde v o s H. Borchers. 2 B ä n d e . I : A u f b a u d e r M e t a l l e u n d L e g i e r u n g e n . 4. A u f l a g e . 120 Seiten, 90 Ab» bildungen, 2 Tabellen. 1959. (432) II: E i g e n s c h a f t e n , G r u n d z ü g e der F o r m - und Z u s t a n d s g e b u n g . 3. und 4. A u f l a g e . 179 Seiten, 107 A b b i l d u n g e n , 10 Tabellen. 1959. (433/433 a ) Die Werkstoffe des Maschinenbaues von A. Thum f und C. M. u. Meysenbug. 2 Bände. I : E i n f ü h r u n g i n d i e W e r k s t o f f p r ü f u n g . 2., neubearbeitete A u f l a g e . 100 Seiten, 7 Tabellen, 56 Abbildungen. 1956. (476) I I : D i e K o n s t r u k t i o n w e r k s t o f f e . 132 Seiten, 40 Abbildungen. 1959. (936) D y n a m i k v o n W. Müller. 2 B ä n d e . 2., verbesserte A u f l a g e . I : D y n a m i k d e s E i n z e l k ö r p e r s . 128 Seiten, 48 Figuren. 1952. (902) I I : S y s t e m e v o n s t a r r e n K ö r p e r n . 102 Seiten, 41 Figuren. 1952. (903) Technische Schwingungelehre von L. Zipperer. 2 B ä n d e . 2., neubearbeitete A u f l a g e . I : A l l g e m e i n e S c h w i n g u n g g g l e i c h u n g e n , e i n f a c h e S c h w i n g e r . 120 Seiten, 101 Abbildungen. 1953. (953) I I : T o r s i o n s s c h w i n g u n g c n i n M a s c h i n e n a n l a g e n . 102 Seiten, 59 A b · bildungen. 1955. (961/961a) Werkzeugmaschinen für Metallbearbeitung von K. P. Matthes. 2 B ä n d e . I : 100 Seiten, 27 Abbildungen, I I Zahlentafeln, 1 T a f e l a n h a n g . 1954. (561) II: F e r t i g u n g s t e c h n i s c h e G r u n d l a g e n der neuzeitlichen Metallb e a r b e i t u n g . 101 Seiten, 30 Abbildungen, 5 T a f e l n . 1955. (562) Transformatoren von W. Schäfer. 3., überarbeitete und ergänzte A u f l a g e . 130 Seiten, 73 Abbildungen. 1957. (952) D a s Maschinenzeichnen mit E i n f ü h r u n g in das Konstruieren von W. Tochtermann. 2 B ä n d e . 4. A u f l a g e . I : D a s M a s c h i n e n z e i c h n e n . 156 Seiten, 75 T a f e l n . 1950. (589) I I : A u s g e f ü h r t e K o n s t r u k t i o n s b e i s p i e l e . 130 Seiten, 58 T a f e l n . 1950. (590) Die Maschinenelemente von E. A. vom Ende. 3., verbesserte A u f l a g e . 166 Seiten, 175 Figuren, 9 T a f e l n . 1956. (3/3 a ) Die Maschinen der Eisenhüttenwerke von L. Engel. 156 Seiten, 95 Abbildungen. 1957.(583/583 a) Walzwerke von II. Sedlaczek f unter Mitarbeit von F. Fischer und M. Buch. 232 Seiten, 157 Abbildungen. 1958. (580/580 a ) Getriebeiehre von P. Grodzinski f . 2 B ä n d e . I : G e o m e t r i s c h e G r u n d l a g e n . 3. A u f l a g e , durchgesehen von G. Lechner. 164 S e i t e n , 132 F i g u r e n . 1960. (1061)

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TECHNIK ôieftereiteclimk von l ì . Jungbtuth. 2 Bände. I : E i s e n g i e ß e r e i . 126 Seiten, 44 Abbildungen. 1951. (1159) Die Dampfkesse! und Feuerungen einschließlich Hilfseinrichtungen in Theorie, Konstruktion und Berechnung von W. Marcard f . 2 Bände. 2. A u f l a g e , neubearbeitet von K. Beck. I: Die t h e o r e t i s c h e n G r u n d l a g e n , W ä r m e , V e r b r e n n u n g , W ä r m e ü b e r t r a g u n g . 150 Seiten, 42 Abbildungen, 16 Tabellen. 1951. (9) I I : D a m p f k e s s e l . 147 Seiten, 43 Abbildungen. 1952. (521) Die Dampfturbinen. Ihre Wirkungsweise, Berechnung und Konstruktion von C. Zietemann. 3 Bände. 3., verbesserte Auflage. I : T h e o r i e d e r D a m p f t u r b i n e n . 139 Seiten, 48 Abbildungen. 1955. (274) II: Die B e r e c h n u n g der D a m p f t u r b i n e n u n d die K o n s t r u k t i o n der E i n z e l t e i l e . 132 Seiten, 111 Abbildungen. 1956. (715) III: Die R e g e l u n g der D a m p f t u r b i n e n , die B a u a r t e n , T u r b i n e n f ü r S o n d e r z w e c k e , K o n d e n s a t i o n s a n l a g e n . 126 Seiten, 90 Abbildungen. 1956. (716) Verbrennungsmotoren von W. Endres. 3 Bände. I: Überblick. M o t o r - B r e n n s t o f f e . V e r b r e n n u n g im Motor allgem e i n , im O t t o · u n d D i e s e l - M o t o r . 153 Seiten, 57 Abbildungen. 1958. (1076/1076a) I I : D i e h e u t i g e n T y p e n d e r V e r b r e n n u n g s k r a f t m a s c h i n e . In Vorbereitung. (1184) I I I : D i e E i n z e l t e i l e d e s V e r b r e n n u n g s m o t o r s . In Vorbereitung. (1185) Autogenes Schweißen und Schneiden von H. Niese. 5. A u f l a g e , neubearbeitet von A. Küchler. 136 Seiten, 71 Figuren. 1953. (499) Die elektrischen Schweißverfahren von H. Niese. 2. A u f l a g e , neubcarbeitet von H. Dienst. 136 Seiten, 58 Abbildungen. 1955. (1020) Die Hebezeuge· Entwurf von Winden und Kranen von G. Tafel. Auflage. 176 Seiten, 230 Figuren. 1954. (414/414a)

2.« verbesserte

Wasserbau Waseerkraftanlagen von A. Ludin unter Mitarbeit von W. Βorkenstein. 2 Bände. I : P l a n u n g , G r u n d l a g e n u n d G r u n d z ü g e . 124 Seiten, 60 Abbildungen. 1955.(665) . I I : A n o r d n u n g u n d A u s b i l d u n g d e r H a u p t b a u w e r k e . 184 Seiten, 91 Abbildungen. 1958. (666/666 a ) Verkehrewaseerbau von H. Dehnert. 3 Bände. I : E n t w u r f s g r u n d l a g e n , F l u ß r e g e l u n g e n . 103 Seiten, 52 Abbildungen. 1950.(585) I I : F l u ß k a n a l i s i e r u n g u n d S c h i f f a h r t s k a n ä l e . 94 Seiten, 60 Abbil· düngen. 1950. (597) I I I : S c h l e u s e n u n d H e b e w e r k e . 98 Seiten, 70 Abbildungen. 1950. (1152) Wehr- und Stauanlagen von B. Dehnert. 134 Seiten, 90 Abbildungen. 1952. (965) Talsperren von F. TÖlke. 122 Seiten, 70 Abbildungen. 1953. (1044)

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TECHNIK

Hoch- und Tiefbau Die wichtigsten Baustoffe des Hoch- und Tiefbaus von 0. Graf f . 4., verbesserte Auflage. 131 Seiten, 63 Abbildungen. 1953. (984) Baustoffverarbeitung und Baustellenprüfung des Betone von A, Kleinlogel. 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage. 126 Seiten, 33 Abbildungen. 1951. (978) Festigkeitslehre. 2 Bände. I : E l a s t i z i t ä t , P l a s t i z i t ä t und F e s t i g k e i t der B a u s t o f f e und B a u * t e i l e von W. Gehler f und W. Herberg. Durchgesehener und erweiterter Neudruck. 159 Seiten, 118 Abbildungen. 1952. (1144) I I : F o r m ä n d e r u n g , P l a t t e n , S t a b i l i t ä t u n d B r u c h h y p o t h e s e n von W. Herberg und ¿V. Dimitrov. 187 Seiten, 94 Abbildungen. 1955. (I145/1145a) Grundlagen des Stahlbetonbaus von A. Troche. 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage. 208 Seiten, 75 Abbildungen, 17 Bemessungstafeln, 20 Rechenbeispiele. 1 9 5 3 . ( 1 0 7 8 ) Statik der Baukonstruktionen von A. Teichmann. 3 Bände. I : G r u n d l a g e n . 101 Seiten, 51 Abbildungen, 8 Formeltafeln. 1956. (119) I I : S t a t i s c h b e s t i m m t e S t a b w e r k e . 107 Seiten, 52 Abbildungen, 7 Tafeln. 1957. (120) I I I : S t a t i s c h u n b e s t i m m t e S y s t e m e . 112 Seiten,34 Abbildungen,7 Formeltafeln. 1 9 5 8 . ( 1 2 2 ) Fenster, Türen, Tore aus Holz und Metall. Eine Anleitung zu ihrer guten Gestaltung, wirtschaftlichen Bemessung und handwerksgerechten Konstruktion von W. Wickop f . 4., überarbeitete und ergänzte Auflage. 155 Seiten, 95 Abbildungen. 1955. (1092) Heizung und Lüftung von W. Körting. 2 Bände. 9., neubearbeitete Auflage. I : Das W e s e n und die B e r e c h n u n g der H e i z u n g s - und L ü f t u n g s a n l a g e n . 1960. In Vorbereitung. (342) I I : D i e A u s f ü h r u n g d e r H e i z u n g s - u n d L ü f t u n g s a n l a g e n . 1960. In Vorbereitung. (343) Industrielle Kraft- und Wannewirtschaft von F. A. F. Schmidt 167 Seiten, 73 Abbildungen. 1957. (318/318 a)

und A.

Beckers.

Vermessungswesen Vermessungskunde von P. Werkmeister. 3 Bände. I : S t ü c k v e r m e s s u n g u n d N i v e l l i e r e n . 10., völlig neubearbeitete Auflage von W. Grossmann. 143 Seiten, 117 Figuren. 1958. (468) I I : H o r i z o n t a l a u f n a h m e n u n d e b e n e R e c h n u n g e n . 8., völlig neubearbeitete Auflage von W, Grossmann. 133 Seiten, 97 Figuren. 1959. (469) III: Trigonometrische und barometrische Höhenmessung. Tachym e t r i e u n d A b s t e c k u n g e n . 7., völlig neubearbeitete Auflage von JF. Groasmonn. 136 Seiten, 97 Figuren. 1960. ( 8 6 2 ) Photogrammetrie von G. Lehmann.

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189 Seiten, 132 Abbildungen. 1959. (1188/U88a)

Sammlung Göschen / Bandnummernfolge 1 Langosch, Der Nibelunge Nôt 3/3 a v. Ende, Maschinenelemente 9 Marcard-Beck, Dampfkessel I 10 Jiriczek-Wisniewski, K u d r u n - u n d Dietrich-Epen 18 Maurer, H a r t m a n n von Aue. Der arme Heinrich 19 Altheim, Römische Gcschichte I 20 Hofstaetter, Dt. Sprachlehre 22 Maurer, Gottfried von Strassburg 29 Brauns-Chudoba, Allg. Mineralog. 31/31 a Brauns-Chudoba, Spez. Mineralogie 35 Treue, Dt. Geschichte von 1648 bis 1740 37 K l e m m , Anorganische Chemie 38/38 a Schlenk, Organische Chemie 39 Treue, Dt. Geschichte von 1713 bis 1806 42 Behn, Vorgeschichte Europas 44 Kresze, Physikalische Methoden der organischen Chemie 47 Fischer-Rohrbach, Arithmetik 51/51 a Ringlcb, Mathematische Formelsammlung 52 Bieler, R o m . Literaturgesch. 59 Krähe, Indog. Sprachwiss. I 60 Biehle, S t i m m k u n d e 61 Biehle, Redetechnik 64 Krähe, Indog. Sprachwiss. II 65/65 a Grotemeyer, A n a l y t . Geometrie 66 Berneker-Vasmer, Russische Grammatik 71 Schulze, Allgemeine und physi· kaiische Chemie I 76 Döring, Einführung in die theoret. Physik I 77 Döring, Einführung in die theoret. P h y s i k II 78 Döring, Einführung in die theoret. P h y s i k III 79 Hempel, Got. Elementarbuch 80 Weigert, Stilkunde I 81 Schubert-Haussner, Vierstell. Logarithmentafeln 86 Barner, Differential- u. Integralrechn. I 96 H a r t m a n n , Einf. in die allgem. Biologie 99 Hessenberg-Kneser, Ebene und sphär. Trigonometrie

101 v . Wiese, Soziologie 103 Dahrendorf, Industrie- und Betriebssoziologie 104/104 a Hofstätter, Sozialpsycholog. 111 Hoffmann-Debrunner, Gesch. der griechischen Sprache I 114 Debrunner, Gesch. der griechisch. Sprache II 117 Brandenstein, Griechische Sprachwissenschaft I 118/118 a Brandenstein, Griechische Sprachwissenschaft II 119 Teichmann, S t a t i k der Baukonstruktionen I 120 Teichmann, S t a t i k der Baukonstruktionen II 122 Teichmann, S t a t i k der Baukonetruktionen III 125 Vossler-Noyer-Weidner, I t a l . Literaturgeschichte 128/128 a Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft I 136 Mahler-Graewe, Physikalische Formelsammlung 141 Geitier, Morphologie der Pflanzen 142 Haack, Darstellende Geometrie I 143 H a a c k , D a r s t e l l e n d e Geometrie II 144 H a a c k , Darstellende Geometrie III 145 W e i m e r , Gesch. der Pädagogik 148 Kolms, Finanzwissenschaft I 156/156 a L a n d m a n n , Philosophische Anthropologie 170 Ochlmann, Musik des 19. J h s . 171/171 a Oehlmann, Musik des 20. J h s . 173 Bruhns-Ramdohr, Petrographie 180 Böhm, Versicherungsmathem. I 184 Blümcke, Textilindustrie I 196 Mohr, Grundlagen der Elektrotechnik I 197 Mohr, Grundlagen der Elektrotechnik II 198 Mohr, Grundlagen der Elektrotechnik I I I 200/200 a Gottschald, Dt. Rechtschreibungswörterbuch 210 Bruhns-Ramdohr, Kristallogr. 220/220a Moser, Allg. Musiklehre 221/221 a J a n d e r - J a h r , M a ß a n a l y s e 222 Hassak-Beutel-Kutzelnigg, Warenkunde I 223 Hassak-Beutel-Kutzelnigg, W a r e n k u n d e II

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BANDNUMMERNFOLGE 226 H o f m a n n , Gesch. d. M a t b e m . I 228 Vogel, L a n d w . Tierzucht 231/231 a Ehrlich, Geschichte Israels 238 K r ä h e , G e r m a n . Sprachwiss. I 243 Mahler, P h y s i k a l . Aufgabensammlung 247/247 a H o f m a n n - J a n d e r , Qualitative Analyse 250 L a u s b e r g , R o m a n i s c h e Sprachwissenschaft I I 253 Dassler, Elektrochemie I I 257 H u m b u r g , Gleichstrommaschine I 264 L o c k e m a n n , Gesch. d. Chemie I 265/265 a L o c k e m a n n , Geschichte der Chemie I I 270 K i r n , E i n f ü h r u n g i n die Geschichtswissenschaft 274 Zietcmann, D a m p f t u r b i n e n I 279 J a c o b - H o h e n l e u t n e r , Quellenkde. der deutschen Geschichte I 280 J a c o b - H o h c n l e u t n e r , Quellenkde. der deutschen Geschichte I I 281 L e i s e g a n g , E i n f ü h r u n g in die Philosophie 282 H a l t e n o r t h , Säugetiere 284 J a c o b - W e d e n , Quellenkunde der deutschen Geschichte I I I 318/318 a S c h m i d t - B e c k e r s , Industrielle K r a f t - u. Wärinewirtschaft 319 K r u g , Australien und Ozeanien 329 Scharrer, Agrikulturchemie I 3 3 0 / 3 3 0 a Scharrer, Agrikulturchem. I I 335 B r a u n - K l u g , F e t t e und Öle 336 B r a u n - K l u g , Seifenfabrikation 342 K ö r t i n g , Heizung und L ü f t u n g I 343 K ö r t i n g , Heizung und L ü f t u n g I I 344 Moser, Musikästhetik 354/354 a Valentiner-König, Vektoren und Matrizen 355 Negcr-Münch, Nadelhölzer 356 L ü d e m a n n , F i s c h e 374 Döring, E i n f ü h r u n g i n die theo· ret. P h y s i k I V 375 Prcller, Geschichte E n g l a n d s I 389/389 a Diels-Mattick, Pflanzengeographie 391 K o l m s , Finanzwissenschaft I I 394/394 a Schilling, V o n der Renaiss a n c e bis K a n t 4 1 4 / 4 1 4 a T a f e l , Hebezeuge 422 G o t t s c h a l d , D e u t s c h e Personennamen

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j I ι j !

423 Adler, Fünfstellige L o g a r i t h m e n 432 Borchers, Metallkunde I 433/433 a Borchers, Metallkunde I I 439 J a e c k e l , Würmer 440 J a e c k e l , Wcichlicre 441 J a c c k e l , S t a c h e l h ä u t e r 442 H a n n e m a n n , S c h w ä m m e und Hohltiere 443 Gruner-Deckert, K r e b s e 444 Reichenow, Einzeller 445 A s m u s , Physikal.-chem. Rochenaufgaben 4 4 7 / 4 4 7 a Herter, Kriechtiere 452 B a h r d t - S c h e e r , Stöchiometrische Aufgabensammlung 468 W e r k m c i s t e r - G r o s s m a n n , Vermessungskunde I 469 Werkmeister-Grossmann, Vermessungskunde I I 476 T h u m - M c y s e n b u g , Die Werkstoffe des Maschinenbaues I 483 Henglein, Lötrohrprobicrkunde 492 Stolz-Debrunner, Geschichte der lateinischen Sprache 499 Niese-Küchler, Autogenes Schweißen 500 S i m m e l , H a u p t p r o b l e m e der Philosophie 521 M a r c a r d - B e c k , D a m p f k e s s e l I I 536 L e h m a n n , K a n t 538 R u m p f , Archäologie I 539 R u m p f , Archäologie I I 561 M a t t h e s , Werkzeugmaschinen 1 562 M a t t h e s , Werkzeugmaschinen I I 564 B e h n , K u l t u r der. Urzeit I 565 Behn, K u l t u r der Urzeit I I 566 B e h n , K u l t u r der Urzeit I I I 571 L e h m a n n , Philosophie des 19. Jahrhunderts I 576/576 a Moser, G e s a n g s k u n s t 579 Müller-Schulze, T e c h n . Tabellen 580/580 a Sedlaczek-Fischer-Buch, Walzwerke 583/583 a Engel, Maschinen der Eisenhüttenwerke 585 Dehnert, Verkehrswasserbau I 587 K a l i t s u n a k i s - S t e i n m e t z , Neugriech.-dt. G e s p r ä c h s b u c h 589 T o c h t e r m a n n , Maschinenzeichnen I 590 T o c h t e r m a n n , Maschinenzeichnen I I

BANDNUMMERNFOLGE 594 597 601 619 665

v. Lengerken, Insekten Dehnert, Verkehrewasserbau II Mute ehm ann. Engl. Phonetik Buchwald, Kristalloptik Ludin-Borkenstein, Wasserkraft· anlagen I 666/666 a Ludin-Borkenstein, Wasserkraftanlagen II 668 Knopp, Funktionentheorie I 677 Altheim, Rom. Geschichte II 679 Altheim, Rom. Geschichte III 684 Altheim, Röm. Geschichte IV 691 Fauser, Kulturtechn. BodenVerbesserungen I 692 Fauser, Kulturtechn. Boden· Verbesserungen II 698/698 a Schulze, Allgemeine und physikalische Chemie II 703 Knopp, Funktionentheorie II 709 Lehmann, Philosophie des 19. Jahrhunderte I I 711 Keseelring, Berechnung der Schaltgeräte 714/714 a zur Megede, Technik selbst· tätiger Regelungen 715 Zietemann, Dampfturbinen II 716 Zietemann, Dampfturbinen III 718 Neger-Münch, Laubhölzer 728/728 a Pirani-Fischer, Graph. Dar· Stellung in Wissensch. u. Technik 735 Ekwall, Historische neuengl. Laut- und Formenlehre 746/746 a Pfanzagl, Allg. Methodenlehre der Statistik I 747/747 a Pfanzagl, Allg. Methodenlehre der Statistik II 756/756a Kalitsunakis, Grammatik der Neugriechischen Volkssprache 763/763 a Beer-Meyer, Hebräische Grammatik I 764/764 a Beer-Meyer, Hebräische Grammatik II 768/768 a Bieberbach, Einführung in die konforme Abbildung 769/769 a Beer-Meyer, Hebr. Textbuch 776 Kolms, Finanzwiesenschaft III 780 Krähe, German. Sprachwiss. II 781 Weigert, Stilkunde I I 782 Kolms, Finanzwissenschaft IV 786 Schulze, Molekülbau 807 Kropp, Erkenntnistheorie 809 Moser, Harmonielehre I

826 Koch, Philosophie des Mittelalters 827 Schwaiger, Elektromotorische Antriebe 831 Eriemann, Allg. Psychologie I 832/832 a Erismann, Allg. Psychologie II 833 Erismann, Allg. Psychologie III 837 Baumgartner, Gruppentheorie 845 Lehmann, Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts I 847 Herter, Lurche 850 Lehmann, Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts II 851/851 a Moede, Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens 857 Capelle, Griech. Philosophie I 858 Capelle, Griech. Philosophie II 859 Capelle, Griech. Philosophie III 862 Werkmeister-Grossmann, Vermessungskunde III 863 Capelle, Griech. Philosophie IV 866 Bieler, Röm. Literaturgesch. I I 869 Freye, Vögel 875 Hofmann, Geschichte der Mathematik II 877 Knopp, Aufgabensammlung zur Funktionentheorie I 878 Knopp, Aufgabensammlung zur Funktionentheorie II 881 Humburg, Gleichstrommasebine II 882 Hofmann, Gesch. d. Mathematik III 893 Treue, Dt. Geschichte von 1807 bis 1890 894 Treue, Dt. Geschichte von 1890 bis zur Gegenwart 902 Müller, Dynamik I 903 Müller, Dynamik I I 910 J a e g e r , Afrika I 911 J a e g e r , Afrika II 915 Sperber-Fleischhauer, Geschichte der Deutschen Sprache 917/917a Böhm, Versicherungsmathematik II 920 Hoheisel, Gewöhnliche Differentialgleichungen 921 Jantzen-Kolb, W . v. Eschenbach. Parzival 929 Schirmer-Mitzka, Deutsche Wortkunde

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BANDNUMMERNFOLGE 930 Krull, Elementare und klassische Algebra I 931 Hasse, Höhere Algebra I 932 Hasse, Höhere Algebra I I 933 Krull, Elementare und klassische Algebra II 936 Thum-Meveenbug, Werkstoffe des Maschinenbaues II 952 Schäfer, Transformatoren 953 Zipperer, Techn. Schwingungsl. I 961/961 a Zipperer, Techn. Schwingungslehre II 965 Dehnert, Wehr- und Stauanlagen 970 Baldus-Löbell, Nichteuklidische Geometrie 978 Kleinlogel, Baustoffverarbeitung und Baustellenprüfung d. Betons 984 Graf, Baustoffe des Hoch- und Tiefbaues 999/999 a Kamke, Mengenlehre 1000 Jaspers, Geistige Situât, der Zeit 1003 Hoheisel, Partielle Differentialgleichungen 1008/1008 a Mellerowicz, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre I 1009 Bechert-Gerthsen-Flammersfeld, Atomphysik I 1014 Huttenlocher, Mineral- und Erzlagerstättenkunde I 1015/1015 a Huttenlocher, Mineral- u. Erzlagerstättenkunde II 1017 Döring, Einführung in die theoret. Physik V 1020 Niese-Dienst, Elektrische Schweißverfahren 1031/1031 a Apel-Ludz, Philosophisches Wörterbuch 1033 Bechert-Gerthsen, Atomphysik II 1034 Kranefeldt-Jung, Therapeutische Psychologie 1035 Altheim, Rom. Religions· geschichte I 1039 Dovifat, Zeitungslehre I 1040 Dovifat, Zeitungslehre I I 1044 Tölke, Talsperren 1045 Schubert, Technik des Klavierepieis 1051/1051 a Stolberg-Wernigerode, Gesch. d. Verein. Staaten von Amerika 1052 Altheim, Rôm. Religioasgesch. II

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1057 Roth, Thermochemie 1059 Hoheisel, Aufgabensammlung zu den gewöhnlichen und partiellen Differentialgleichungen 1061 Grodzinski-Lechner, Getriebel. I 1065 Haller-Dannenbauer, Von den Karolingern zu den Staufern 1070 Sauter, Differentialgleichungen der Physik 1074 Koschmieder, Variationsrechnung I 1076/1076a Endree, Verbrennungsmotoren I 1077 Haller-Dannenbauer, Von den Staufern zu den Habsburgern 1078 Troche, Stahlbetonbau 1082 Hasse-Klobe, Aufgabensammlung zur höheren Algebra 1085 Lietzmann-Aland, Zeilrechnung 1086 Müller, Dt. Dichten u. Denken 1088 Preller, Gesch. Englands II 1092 Wickop, Fenster, Türen, Tore 1094 Hernried, System. Modulation 1096 Viëtor, Dt. Dichten und Denken 1099 Hoheisel, Integralgleichungen 1105 Härtung, Dt. Geschichte im Zeitalter der Reformation 1108 de Boor-Wisniewski, Mittelhochdeutsche Grammatik 1109 Knopp, Elemente der Funktionentheorie 1111 Naumann-Betz, Althochdeutsches Elementarbuch 1113/1113a Strubecker, Differentialgeometrie I 1114 Schubel, Engl. Literaturgesch. I 1115 Ranke, Altnord. Elementarb. 1116 Schubel, Engl. Literaturgesch. II 1117 Haller-Dannenbauer, Eintritt der Germanen in die Geschichte 1121 Naumann, Dt. Dichten und Denken 1122 Feist, Sprechen u. Sprachpflege 1123/1123a Bechert-Gerthsen, Atomphysik III 1124 Schubel, Engl.Literaturgesch.III 1125 Lehnert, Altengl. Elementarbuch 1127 Hartmann, Geschlecht und Geechlechtsbestimmung im Tierund Pflanzenreich 1128 Buchner, Symbiose der Tiere mit pflanzl. Mikroorganismen

BANDNUMMERNFOLGE 1130 Dibelius-Kümmel, Jesus 1131 Scholz-Schöneberg, Einführung in die Zahlentheorie 1132 Frühauf, Uberspannungen und Überspannungsschutz 1134 Kuckuck, Pflanzenzüchtung I 1135 Lehnert, Beowulf 1137 Heil, Entwicklungsgeschichte des Pflanzenreiches 1138 Hämmerling, Fortpflanzung im Tier- und Pflanzenreich 1140 Unger, Induktionsmaschinen 1141 Koller, Hormone 1142 Meissner-Lehnert, Shakespeare 1144 Gehler-Herberg,FestigkeitslehreI 1145/1145 a Herberg-Dimitrov, Festigkeitslehre II 1146 Humburg, Synchrone Maschine 1147 v. Walterehausen, Kunst des Dirigierens 1148 Pepping, Der polyphone Satz I 1152 Dehnert, Verkehrs Wasserbau III 1153/1153 a Mellerowicz, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre II 1154/1154 a Mellerowicz, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre III 1155 Schwartz, Mikrobiologie I 1156/1156a Meinke, Komplexe Berechn. v. Wechselstromschalt. 1157 Schwartz, Mikribiologie II 1158 Mayrhofer, Sanskrit-Grammatik 1159 Jungbluth, Gießereitechnik I 1160 Dibelius-Kümmel, Paulus 1161 Kaestner, Spinnentiere 1162 Seidel, Entwicklungsphysiologie der Tiere I 1163 Seidel, Entwicklungsphysiologie der Tiere II Adler 10 Aland 5 Altheim 4, 6 Apel 3 Asmus 12 Bahrdt 12 Baldue 11 Barner 10 Baumgartner 10 Bechert 11 Beck 17 Beckers 18

1164/1164a Pepping, Der polyphone Satz II 1165/1165a Bechert-Gerthsen, Atomphysik IV 1169 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre I 1170 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre II 1171 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre III 1172 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre IV 1173 Hamann-Funke-Hermann, Chemie der Kunststoffe 1176/1176 a Lorenzen, Formale Logik 1178/1178a Kuckuck, Pflanzenzüchtung II 1179/1179 a Strubecker, Differentialgeometrie II 1180/1180a Strubecker, Differentialgeometrie III 1181 Franz, Topologie I 1183/1183a Nicolas, Finanzmathematik 1184 Endres, Verbrennungsmot. II 1185 Endres, Verbrennungsmot. III 1186/1186 a Mellerowicz, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre IV 1187 Lau, Luther 1188/1188 a Lehmann, Photogrammetrie 1189/1189a Päsler, Mechanik deformierbarer Körper 1190 Stupperich, Melanchthon 1191 Bräuer, Slav. Sprachwiss. I 1193 Fürstenberg, Wirtschaftssoziologie

Autorenregister

Beer 8 Behn 5 Bemeker 8 Betz 7 Beutel 12 Bieberbach 11 Biehle 6 Bieler 8 Blümcke 13 Böhm 11 de Boor 7 Borchers 16

Borkenstein 17 Brauer 8 Brandenstein 8 Braun 13 Brauns 15 Bruhns 15 Buch 16 Buchner 13 Buchwald 15 Capelle 3 Chudoba 15 Dahrendorf 4, 9

Dannenbauer 5 Dassler 12 Debrunner 8 Deckert 14 Dehnert 17 Dibelius 4 Diele 13 Dienst 17 Dimitrov 18 Döring 11 Do vi fat 9 Ehrlich 4 23

AUTORENREGISTER Ekwall 7 Ende, vom 16 Endree 17 Engel 16 Erismann 4 Fauser 14 Feist 6 Fischer, F 16 Fischer, J . 15 Fischer, P. B. 10 Flammersfeld 11 Fleischhauer 6 Franz 10 Freye 14 Frühauf 16 Fürstenberg 9 Funke 12 Gehler 18 Gei tier 13 Gerthsen 11 Gottschald 6, 7 Graewe 12 Graf 18 Grodzinski 16 Grossmann 18 Grotemeyer 11 Gruner 14 Haack 11 Hämmerling 13 Haller 5 Haltenorth 14 Hamann 12 Hannemann 14 Hartmann 13 Härtung 5 Hassak 12 Hasse 10 Haussner 10 Heil 13 Hempel 7 Henglein 15 Herberg 18 Hermann 12 Hernried 4 Herter 14 Hessenberg 11 Hoernes 5 Hoffmann 8 Hofmann 9, 12 Hofstätter 4 Hofstaetter 6

Hoheisel 10 Hohenleutner 6 Huber 13 Humburg 15 Huttenlocher 14 Jacob 6 Jaeckel 14 Jaeger 8 J a h r 12 Jander 12 Jantzen 7 Jaspers 3 Jiriczek 7 Jung 3 Jungbluth 17 Kaestner 14 Kalitsunakis 8 Kamke 10 Kesselring 15 Kirn 5 Kleinlogel 18 Klemm 12 Klobe 10 Klug 13 Kneser 11 Knopp 10 Koch 3 König 11 Körting 18 Kolb 7 Koller 13 Kolms 9 Koschxnieder 11 Krähe 7 Kranefeldt 3 Kresze 12 Kropp 3 Krug 8 KruU 10 Kuckuck 13 Küchler 17 Kümmel 4 Kutzelnigg 12 Landmann 3 Langosch 7 Lau 4 Lausberg 8 Lechner 16 Lehmann, G. 3 Lehmann, G. 18 Lehnert 7, 8

Leisegang S Lengerken, von 14 Uetz mann 5 Lockemann 12 Löbell 11 Lorenzen 3, 10 Ludin 17 Ludz 3 Lüdemann 14 Mahler 12 Marcard 17 Matthes 16 Mattick 13 Maurer 7 Mayrhofer 8 Megede, zur 15 Meinke 15 Meissner 8 Mellerowicz 9 Meyer 8 Meysenbug 16 Mitzka 6 Moede 4, 9 Mohr 15 Moser 4 Müller, A. 13 Müller, G. 6 Müller, W. 15, 16 Münch 13 Mutschmann 7 Naumann 6, 7 Neger 13 Nicolas 9, 11 Niese 17 Noyer· Weidner 8 Oehlmann 4 Päeler 11 Paulsen 9 Pepping 4 Pfanzagl 9 Pirani 15 Preller 6 Ramdohr 15 Ranke 7 Reichenow 14 Ringleb 10 Rohrbach 10 Roth 12 Rumpf 5 Runge 15 Sauter 12

Schifar 16 Scharrer 14 Scheer 12 Schilling 3 Schirmer 6 Schlenk 12 Schmidt 18 Schoeneberg 10 Scholz 10 Schubel 7 Schubert, H. 10 Schubert, K. 5 Schulze, E, 15 Schulze, W. 12 Schwartz 13 Schwaiger 16 Sedlaczek 16 Seidel 14 Simmel 3 Sperber 6 Steinmetz 8 Stolberg-Wernigerode, zu 6 Stolz 8 Strubecker 11 Stupperich 4 Tafel 17 Teichmann 18 Thum 16 Tochtermann 16 Tölke 17 Treue 5, 6 Troche 18 Unger 15 Valentiner 11 Vasmer 8 Viëtor 6 Vogel 14 Vossler 8 Waltershausen,v.5 Weden 6 Weigert 5 Weimer 3 Werkmeister 18 Wickop 18 Wiese, von 4 Wisniewski 7 Witting 10 Zietemann 17 Zipperer 16 .