Mitteilungen über den ... Allgemeinen Genossenschaftstag des Allgemeinen Verbandes der auf Selbsthilfe beruhenden Deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften zu ...: 46. Esterland-Sylt, 4. bis. 8. September 1905 [Reprint 2020 ed.] 9783112387085, 9783112387078


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German Pages 450 [456] Year 1905

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Mitteilungen über den ... Allgemeinen Genossenschaftstag des Allgemeinen Verbandes der auf Selbsthilfe beruhenden Deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften zu ...: 46. Esterland-Sylt, 4. bis. 8. September 1905 [Reprint 2020 ed.]
 9783112387085, 9783112387078

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MiMluuaerr über den

46. Jttg(meinen ßeiivjsellslljchtU des Allgemeinen Verbandes der auf Selbsthilfe beruhenden

AMkn Lnvkrbs- uni WslhaftrsellchkRslsaftm, r. K. Zu

Westerland Sylt vom 4. bis 8. September 1905.

ßerausgegeben im Auftrage des Allgemeinen Verbandes von

Dr. K. Krüger, Lnmrlt detz Allgemeinen Verbände» Deutscher Erwerb»- und WirischastSgenoffenschasten, e. B.

Gfgmte« M Wfoeeuieee »erbanbes bet auf felbftbUfe bereitete* Deelfchee Erwerbs- eeb Wirtschastsgenoffeuschastee, e. v

AerN« 1905. Kommissionsverlag von 3 Guttentag W. Cützoevstraße (07/(08

Irchaks-Aerzeichnis. I. Präsenzliste, Borversammlung, Tagesordnung usw.

Seite 1—25

II. Verhandlungen deS GenossenschastStageS. Eröffnung deS GenoffenschastStageS, Ansprachen, Begrüßungen 26—34, 76 Bericht deS Anwalts..........................................................................................34—68 Bericht deS Borsitzenden deS Engeren AuSschuffeS, Proe bst -München, über die Tätigkeit deS Engeren AuSschuffeS................................................ 69 Wahlen von zwei Mitgliedern in den Engeren Ausschuß an Stelle der ausscheidenden Mitglieder.................................................................................... 70 Bericht über die Hilfskaffe — die Ruhegehattskaffe — die Witwen- und Waisen-Pensionskasse deutscher Erwerbs- und WirtschaftSgenoffenschaften 71 Wahlen von drei Mitgliedern in den Borstand der Hilfskasse nach dem Statut 8 8 der HilfSkaffe.................................................................................... 75 Beschluß über die Aufnahme von Aktiengesellschaften und Gesellschaften mit beschränkter Haftung in den Allgemeinen Verband nach § 4 des Statuts des Allgemeinen Verbandes........................................................... 75 Ausschluß von Genossenschaften 76 Antrag des Anwalts betreffend die von Direktor Thorwart aufgestellten Grundsätze für die gesetzliche Regelung deS Scheckverkehrs .... 77 Bericht über die Prüfung der Jahresrechnung, Beschlußfassung über die Anerkennung derselben und Erteilung der Entlastung.............................. 106 Bericht über die Einnahmen und Ausgaben für das Jahr 1906. . . 108 Beschlußfassung über den Ort deS nächsten Genossenschaftstages . . . 111 Antrag des Verbandes der Vorschuß- und Kreditvereine von Pommern und den Grenzkreisen der Mark Brandenburg: Der Allgemeine GenossenschaftStag spricht sich gegen die Errichtung von Sterbekaffen für die Mitglieder der Genossenschaften aus und empfiehlt die Auflösung der vorhandenen Sterbe-(Hilfs-)Kaffen . . 112 Antrag des GesamtausschuffeS: Der Allgemeine Genossenschaftstag empfiehlt den Baugenossen­ schaften, Kreditgeschäfte nicht in den Kreis ihrer Tätigkeit hineinzuziehen Antrag des GesamtauSschuffes betreffend die Bedingungen für die Neu­ gründung von Baugenossenschaften zur Erbauung von Wohnungen für gewerbliche Arbeiter.................................................................................... Antrag des Engeren Ausschusses: Der Allgemeine GenossenschaftStag empfiehlt den Baugenossen­ schaften, die Zahl der Vorstandsmitglieder auf drei zu beschränken . Antrag des Anwalts betreffend die Stärkung des Betriebskapitals bei den Baugenossenschaften................................................................................... Antrag des Gesamtausschusses: Der Allgemeine GenossenschaftStag empfiehlt den Kreditgenossen­ schaften mit beschränkter Haftpflicht, den Geschäftsanteil nicht unter 500 Mark und die Haftsumme nicht über den dreifachen Betrag des Geschäftsanteils hinaus festzuseden................................................................. Antrag deS Anwalts betreffend die für die Gewährung von Baugeld­ kredit seitens der Kreditgenossenschaften zu beobachtenden Bedingungen

124 130

147

154

Antrag de- Verbandes der Erwerbs- und Wirtschaft-genossenschaften am Mittelrhein: Den Kreditgenossenschaften wird empfohlen, neben Spareinlagen, Aulehen gegen Schuldschein mit au-gedehnter Kündigungsfrist an­ zunehmen (zurückgezogen)......................................................................................... 204 Antrag de- GesamtauSschuffeS betreffend die Grundsätze für die Be­ handlung der Giroverbindlichkeiten (zurückgestellt)......................................... 218 Die Konsumvereine in den Berichten der Handels- und Handwerks­ kammern ....................................................................................................................... 219 Antrag des LebenSbedürfniSvereinS Karlsruhe, e. G. m. b. H., betreffend die von den Verband-vereinen bei Anstellung und Entlaffung von Beamten, Handlungsgehilfen, Gewerbegehilfen und Arbeitern zu be­ achtenden Grundsätze ............................................................................................... 243 Antrag des Anwalts betreffend die Grundsätze für die Dividendenver­ teilung (zurückgestellt)............................................................................................... 265 Antrag deS Konsumverein- Burg b. M., e. G. m. b. H.: Der Allgemeine GenoffenschaftStag erklätt eS für eine Pflicht der Konsumvereine, den auf Verbreitung und Vertiefung der allgemeinen Volksbildung gerichteten Bestrebungen ihre volle Unterstützung zu gewähren.......................................................................................................................265 Antrag deS Konsumvereins zu Görlitz, e. GmbH.: Der Allgemeine GenoffenschaftStag hält eS im Jntereffe der Konsum­ vereine und deren Mitglieder für dringend geboten, da- Lieferanten­ geschäft vom eigenen Warengeschäft streng zu trennen....................................273 Antrag deS GesamtauSschuffeS betreffend Aellungnahme gegen die Be­

strebungen auf Auflösung von Kreditgenossenschaften zugunsten des Übergang- zur Aktiengesellschaft.............................................................................279 Antrag deS Anwalts betreffend die von Direktor Malz aufgestellten Grundsätze für die Neuregelung des Wechselproteste-................................... 296 Erfahrungen mit dem GenoffenschastSgesetz (zurückgestellt) . 313

UI. Zusammenstellung der gefaßten Beschlüsse rc.

.

.

315

.

IV. Bericht über die Verhandlungen der Berbandsrevisoren

324

V. Rechnung deS Allgemeinen Verbandes für 1904..........................................358 Voranschläge für 1905 und 1906 . ...................................................... 365 VI. Bericht über Mitgliederbestand und Mitgliederbewegung im Allgemeinen Verbände................................................................................................................. 367

VII. Liste der Genossenschaften des Allgemeinen Verbandes und Beitragsliste Änderungen im Bestände der Mitalieder deS Allgemeinen Verbandes

370 430

Zusammenstellung der Unterverbände................................................................. 435 VIIL Liste der Verband-genossenschaften nach dem Alphabet und nach Ge­ nossenschaft-gattungen ............................................................................................... 436

Berichtig««-. Auf Seite 29 muß es in Zeile 7 von oben statt 1883 heißen:

1880.

I.

Präsenzliste Uoreersammliieg Cagesordmg. Der sechsundvierzigste Allgemeine Genossenschaftstag des Allgemeinen Verbandes der auf Selbsthilfe beruhenden deutschen Erwerbs- und WirtschastSgenoflenschaften, e. V., wurde am 4, 5., 6., 7. und 8. September 1905 in Westerland auf Sylt abgehalten; es wohnten demselben bei: Der Anwalt des Allgemeinen Verbandes der deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften Herr Dr. H. Crüger, Herr Gerichtsassessor Donath und Herr O. Jbscher, vom Allgemeinen Verband, sowie die nachstehend aufgeführten Vertreter von 29 UnterverbSnden, 246 Kredit­ genossenschaften, 31 Konsumvereinen, 6 Baugenossenschaften, 1 Produktiv­ genossenschaft, 1 Werkgenossenschaft, 2 sonstigen Genossenschaften. Die Gesamtzahl der Teilnehmer am 46. Allgemeinen GenossenschaftStag betrug 680 Personen.

A. IlutervervSnde. 1. Bayerischer Genossenschaftsverband. — Die Herren M. Luber und F. X. Proebst aus München. 2. Verband der Kreditvereine zu Berlin. — Herr E. Plonz aus Berlin. 3. Konsumvereinsverband von Brandenburg, Pommern und an­ grenzender Landestelle. — Herr Keidel aus Stargard i. P. 4. Verband der Baugenossenschaften Deutschlands. — Herr P. Berthold aus Blumenthal (Hannover). 5. Verband der Fränkischen Vorschuß- und Kreditvereine. — Herr H. Simmet aus Kulmbach. 6. Verband Hessischer Vorschuß- und Kreditvereine. — Herr Dr. Harnier auS Cassel. 7. Verband der Kreditgenossenschaften der Lausitz und der benach­ barten Landesteile. — Herr O. Zademach auS Guben.

2 8. Verband der Konsumvereine der Lausitz und der angrenzenden Provinzen und LandeSteile. — Herr A. Jordan auS Görlitz. 9. Verband der Erwerbs- und WirlschaftSgenossenschaften im Regierungs­ bezirk Magdeburg, Herzogtum Braunschweig und der Provinz Hannover. — Herr P. Feldheim aus Burg b. Magdeburg.

10. Verband der Erwerbs- und Wirtschastsgenossenschaften am Mittel­ rhein. — Herr Dr. Alberti aus Wiesbaden. 11. Verband der Norddeutschen Erwerbs- und WirtschaftSgenosienschasten. — Herr Stech aus Neustrelitz. 12. Verband der Vorschuß- und Kreditvereine von Nordwest deutsch­ land. — Herr I. F. Wischmann auS Heide i. Holst. 13. Verband der Oberbadischen Erwerbs- und WirtschaftSgenosienschaften. — Herr 3. Stadler aus Jestetten. 14. Verband der Ost- und West preußischen Erwerbs- und WirtschaftSgenosienschaften. — Herr Wolski aus Allenstein. 15. Verband Pfälzischer Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften. — Herr Gebhart auS Zweibrücken. 16. Verband der Vorschuß- und Kreditvereine von Pommern und den Grenzkreisen der Mark Brandenburg. — Herr 3. Kurz auS Stettin. 17. Verband der deutschen Erwerbs- und Wirtschastsgenossenschaften der Provinz Posen. — Herr L. Lewinsohn aus Rakel (Netze).

18. Verband der Kreditgenosienschaften von Rheinland, Westfalen, Lippe und Waldeck. — Herr Dr. Hindorf aus Ruhrort.

19. Verband Rheinisch-Westfälischer Konsumvereine. — Herr E. Nolte aus Lüdenscheid. 20. Verband der Vorschußvereine in der Provinz Sachsen und dem Herzogtum Anhalt. — Herr E. Hartung aus Merseburg. 21. Verband der Konsumvereine der Provinz Sachsen und der an­ grenzenden Provinzen und Staaten. — Herr G. Oppermann auS Magdeburg. 22. Verband Sächsischer Erwerbs- und Wirtschastsgenossenschaften. — Herr A. F. Hüfner aus Chemnitz. 23. Verband der Erwerbs- und Wirtschastsgenossenschaften Schlesiens. — Herr C Neugebauer auS BreSlau. 24. Verband der Konsumvereine der Provinz Schlesien. —

Herr

P Kletke aus BreSlau. 25. Verband der Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften der Provinzen Starkenburg und Oberhessen. — Herr Ph. Stein aus

Darmstadt. 26. KonsumvereinSvrrband für Bayern, Württemberg und Baden. — Herr O. Feierabend aus München. 27. Verband Thüringischer Vorschußvereine. — Herr Dr. C. Meng auS Meiningen. 28. Verband der Unterbadischen

Kreditgenosienschaften.

W. Finckh aus Karlsruhe i. B.



Herr

3 29. Verband der Kreditgenossenschaften von Westbrandenburg und den angrenzenden LandrSteilen. — Herr C. Blell auS Branden­ burg a. H.

B. Kreditgenoffenschaften. 1. Aken a. E, Spar- und Borschußverein, e. G. m. u. H. — Herr C. Häfner. 2. Aken a. E., Bankverein, e. G. m. u. N. — Herr 8. Schwalen­ berg (Herr L. Roemer). 3. Allenstein, Ost- und Wrstpreußische BerbandSkaffe, e. . Soerensen aus Berlin, Revisor des Verbandes der Norddeutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschasten, deS Ver­ bandes der Vorschuß- und Kreditvereine von Pommern und den Grenzkreisen der Mark Brandenburg, des Verbandes der Kreditgenossenschaften von West-Brandenburg und den angrenzendm Landesteilen, des Verbandes der Kreditvereine zu Berlin, deS Verbandes der Vorschußvereine in der Provinz Sachsen und dem Herzogtum Anhalt. ' 3—5. Die Herren Louis Spitz aus Cosel, H. Schoedon aus Gleiwitz, Hoffmüller aus Breslau, Revisoren deS Ver­ bandes der Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschasten Schlesiens.

6. Herr K. Michelmann aus Blankenburg a. H., Revisor deS Verbandes der Erwerbs- und WinschaftSgenossenschasten im Regierungsbezirk Magdeburg, Herzogtum Braunschweig und der Provinz Hannover, des Verbandes der Baugenoflenschaften Deutsch-

16 lands, des Verbandes der Kreditgenossenschaften von Rheinland, Westfalen, Lippe und Waldeck, des Verbandes Rheinisch-West­ fälischer Konsumvereine. 7. Herr Edwin Rüdiger aus Chemnitz, Revisor des Verbandes Sächsischer Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften. 8. Herr Dörr aus Friedberg in Hessen, Revisor des Verbandes Hessischer Vorschuß- und Kreditoereine. 9. Herr Scheidt auS Hannover, Revisor des Verbandes der Baugenossenschaften Deutschlands.

10. Herr Rechnungsrat RedSlob aus Halle a. S., Revisor des Ver­ bandes der Konsumvereine der Provinz Sachsen und der an­ grenzenden Provinzen und Staaten.

11/12. Die Herren Seibert aus Wiesbaden und Neußer aus Höchst a. M., Revisoren des Verbandes der Erwerbs- und Wirtschaftsgenossrnschasten am Mittelrhein. 13/14. Die Herren I. Lorenzen aus Speyer und Flacho auS Edenkoben, Revisoren des Verbandes Pfälzischer Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften. 15. Herr E. Kuckuck aus Meiningen, Revisor des Verbandes Thüringischer Vorschußvereine, des Verbandes der Bougenosienschasten Deutschlands, des Verbandes der Fränkischen Vorschuß- und Kredit­ genossenschaften, des Verbandes der Deutschen Erwerbs- und WirtschaftSgenoffenschaften der Provinz Posen.

16. Herr Dr. Fr Schneider aus Potsdam, Revisor des Verbandes der Kreditvereine zu Berlin, des Verbandes der Baugenossen­ schaften Deutschlands, des Verbandes der Kreditgenossenschaften der Lausitz und der benachbarten Landesteile, des Verbandes der Konsumvereine der Lausitz und der angrenzenden Provinzen und Landesteile, des Verbandes der Vorschuß- und Kreditvereine von Nordwestdeuischland, des Verbandes der Konsumvereine der Provinz Schlesien. 17. Herr K. Schumacher aus Stuttgart,*) Revisor des Ver­ bandes der Unterbadischen Kreditgenossenschaften, des Verbandes der Oberbadischen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften.

18/19. Die Herren Mancher aus Karlsruhe i. B. und Bloest aus Ulm, Revisoren des KonsumvcrrinsverbandeS für Bayern, Württemberg und Baden.

Den Verhandlungen wohnten ferner bei: Herr Dr. Franke, Geheimer Regierungsrat, Vertreter des Königlich Preußischen Herrn Minister für Handel und Gewerbe, auS Berlin.

Herr R ü d l i n, Geheimer Regierungsrat, Vertreter des Königlich Preußischen Herrn Minister für öffentliche Arbeiten, aus Berlin. •) Auch als Gast anwesend.

17 Herr Kautz, Landrat, Vertreter des Herrn Präsidenten der Preußischen Zentral-GenossenschaftS-Kasse, aus Berlin. Herr Graf Platen zu Hallermund, Oberpräsidialrat, Vertreter des Herrn OberprSsidenten von Schleswig-Holstein, auS Schleswig. Herr Rogge, Landrot, aus Tondern. Herr Detlefsen, Präsident der Handelskammer, aus Flensburg. Herr F. Thorwart, aus Frankfurt a. M. Herr Dalchow, Direktor der Dresdner Bank, auS Hamburg. Herr Maul, Landschaftsrat, aus Insterburg. Herr Dr. Bernhard, Professor an der Königlichen Akademie, aus Posen. Herr Mager, Königlicher Bankinspektor, aus Berlin. Herr Citron, GerichtSafsessor, aus Berlin. Herr Schumacher, Vertreter des Revision-verbandes Württembergischer Genossenschaften, auS Stuttgart. Herr Kindler, Bürgermeister, aus Westerland. Herr Freiherr von Diepenbroik-Grüter, Badekommissar, aus Westerland. Herr Möller, Amtsvorsteher, aus Keitum. Herr Erichsen, Direktor der Sylter Dampfschifffahrt-Gesellschaft, aus Westerland. Herr Weselmann, Direktor dienst, aus Hamburg

Als Stenograph aus Berlin.

der

fungierte

Hamburg-Amerika-Linie,

Herr

Reichstagsstenograph

Seebäder­

Steuer

Die Aorversammkuug wurde am 4. September, abends 83/» Uhr, von Herrn Berbandsdirektor Wisch mann auS Heide mit einer Ansprache eröffnet. Hierauf richtete Herr Bürgermeister Kindler von Westerland Begrüßungsworte an die Versammlung. Nach einer weiteren Ansprache des Vorsitzenden wurde auf Vor­ schlag deS Verbandsdirektors Nolte-Lüdenscheid das Bureau des 46. All­ gemeinen Genossenschaftstages wie folgt gebildet: a. für die gemeinsamen Verhandlungen.

1. Herr Königlicher Rat F. I. Proebst (München), Direktor des Bayerischen Genossenschaft-verbandes, Vorsitzender des Engeren Ausschusses — Vorsitzender des 46. Allgemeinen GenossenschaftStages; 2. Herr Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden), Direktor des Verbandes der Erwerbs- und Wirtschaft-genossenschaften am Mittelrhein, Vor­ sitzender des GrsamtauSschusseS — I. Stellvertreter des Borsitzenden; 3. Herr I F. Wischmann (Heide), Direktor des Verbandes der Vorschuß- und Kreditvereine von Nordwestdeutschland — 2. Stell­ vertreter deS Vorsitzenden;

18 b. für die Verhandlungen der Kreditgenossenschaften.

4. Herr Justizrat Wolski (Allenstein), Direktor deS Verbandes der Ost- und Westpreußischen Erwerbs- und WirtschaftSgenossenschaften — Vorsitzender. c

für die Verhandlungen der Konsumvereine.

5. Herr G. Oppermann (Magdeburg), Direktor deS Verbandes der Konsumvereine der Provinz Sachsen und der angrmzeuden Provinzen und Staaten — Vorsitzender.

d. für die Verhandlungen der Baugenossenschaften. ti. Herr Landrat P. Berthold (Blumenthal), Direktor des Ver­ bandes der Baugenossenschaften Dmtschlands — Vorsitzender.

e. für die Verhandlungen der Verbandsrevisoren. 7. Herr Verbandsdirektor Justizrat Wolski (Allenstein) — Vor­ sitzender. Zu Schriftführern wurden bestellt:

Herr Herr Herr Herr

Verbandsdirektor Jordan (Görlitz), Assessor Donath (Charlottenburg), Assessor Citron (Charlottenburg), Bürgermeister Hopf (Eberswalde), für die Revisoren-Berhandlungen:

Herr Verbandsrevisor Seibert (Wiesbaden).

Die hierauf vom Anwalt Dr. Crüger der Versammlung vorge­ tragene Tagesordnung für den 46. Allgemeinen GenossenschaftStag wurde wie folgt festgesetzt:

Gemeinsame Angelegenheiten aller Grnossenschaste«. I. Bericht des Anwalts.

II. a) Bericht des Vorsitzenden des Engeren Ausschusses, Kgl. Rat Direktor Proebst-München, über die Tätigkeit des Engeren Ausschusses; b) Wahlen von zwei Mitgliedern in den Engeren Ausschuß an Stelle der ausscheidenden Mitglieder. (Rach dem Turnus scheiden aus Kgl. Rat Direktor Proebst, Regierungs­ direktor Conrad.) HI. Bericht über die Hilfskasse — die Ruhegehaltskasse — die Witwen- und Waisen-Pensionskasse deutscher Erwerbs­ und Wirtschaftsgenossenschaften. — Berichterstatter: Direktor Jäger-Berlin.

IV. Wahlen von drei Mitgliedern in den Bor st and der Hilfs­ kasse nach dem Statut § 8 der Hilfskasse. «Auf dem Allgemeinen GenossenschaftStag in Breslau waren gewählt die Herren Jordan, Neugebauer, Kurz.)

19 V. Beschluß über die Aufnahme von Aktiengesellschaften und Gesellschaften mit beschränkter Haftung in den Allge­ meinen Verband nach § 4 des Statut- des Allgemeinen Verbandes. VI. Ausschluß von Genossenschaften.

VII. Antrag des An Walts:

Ter Allgemeine Genoflenschaftstag stimmt den von Herrn Direktor Thorwart für die gesetzliche Regelung des Scheckverkehrs aufgestellten Grund­ sätzen zu:

1. Der Scheck muß das Datum des Ausstellungstage- tragen, aus Sicht lauten, sich im Text selbst als Scheck bezeichnen und aussprechen, daß er gegen Guthaben des Ausstellers bei dem Bezogenen ausgeschrieben ist. Wie dieses Guthaben gebildet wird, ist Sache der Vereinbarung des Ausstellermit dem Bezogenen. 2. Schecks können auf den Inhaber (Ueberbringer) oder auf den Namen einer Person oder Firma oder an deren Ordre ausgestellt werden; letztere müssen gleich Wechseln indossiert werden; dagegen haben Jndossi auf In­ haberschecks keine scheckrechtliche Bedeutung; ein Indosso an den BezvAenen gilt als Quittung. Der Bezogene darf den Scheck nicht weiter indossieren, ihn auch nicht akzeptieren. 3. Mittels Schecks können nur Personen, Firmen und Anstalten bezogen werden, welche Bank- und Geldgeschäfte gewerbsmäßig betreiben (Bankier-, Banken), ferner Kreditgenossenschaften, öffentliche Sparkassen.

4. Die Schecks sind von dem Bezogenen aus dem Guthaben des Aus­ stellers in der Reihenfolge einzulösen, in welcher sie ihm zur Zahlung präsentiert werden

5. Schecks sind, gleichgültig ob der Bezogene den gleichen Wohnort wie der Aussteller oder einen von diesem verschiedenen Wohnort inne hat, binnen fünf Tagen zur Zahlung vorzuzeigen, wobei jedoch der Tay der Aus­ stellung und der Präsentation, sowie Sonn- und allgemeine Feiertage nicht mitgerechnet werden Ist der Bezogene Mitglied einer Abrechnungsstelle, so gilt die Einlieferung des Schecks an diese als Präsentation bei dem Bezogenen.

(>. Werden auf dem Scheck noch Firmen an anderen Orten als an dem Wohnorte de- Bezogenen als Zahlstellen genannt, so erhöht sich die zur Wahrung der Regreßrechte des Inhabers gegen Aussteller und Indossenten einzuhaltende Präsentationspflicht um weitere sieben Tage. 7. Gegen Schecks, deren Einlösung von dem Bezogenen verweigert wird, kann Protest am Wohnort des Bezogenen erhoben werden, auf Grund dessen der Inhaber wechselmäßigen, innerhalb dreier Monate geltend zu machenden Regreß gegen seine Bormänner und den Aussteller erwirbt. Er kann den Regreß gegen diese, die ihm solidarisch haften, nach seiner Wahl geltend machen.

8. Der Widerruf eines Schecks steht dem Aussteller erst nach Ablauf der vorgeschriebenen Präsentationsfrist zu. Weder der Tod noch eintretende Rechtsunsähigkeit des Ausstellers ziehen den Ausschluß des WiderrufsrechtS deS Ausstellers nach sich. Dagegen darf der Bezogene Schecks eine- Aus­ stellers nicht einlösen, von dessen Zahlungseinstellung er Kenntnis erhalten hat. 9. Werden Schecks mit dem Vermerk ,9?ur zur Verrechnung" oder einem ähnlichen Vermerk versehen, so wird damit deren Baareinlösung an den In­ haber ausgeschlossen, ihre Einlösung kann vielmehr nur von einer Ab­ rechnungsstelle, deren Mitglied der Bezogene ist, oder von demjenigen ver­ langt werden, der bei dem Bezogenen gleichfalls ein Scheckkonto unterhält. 10. Schecks dürfen weder stempeln belegt werden.

mit einem ReichSftempel noch mit LandeS-

20 11. Schecks, bei deren Ausstellung gegen die unter 1, 2 und 3 ge­ nannten Vorschriften verstoßen wird, genießen nicht die Wohltaten des Scheckgesetzes. Berichterstatter: Direktor Thorwart-Frankfurt a. M.

Vin. Bericht über die Prüfung der Jahresrechnung, Beschluß­ fassung über die Anerkennung derselben und Erteilung der Entlastung — Berichterstatter: BerbandSdirektor Finckh-Kculsruhe i. Baden. IX. Bericht über die Einnahmen und Ausgaben für das Jahr 1906. — Berichterstatter: BerbandSdirektor F i n ck h - Karlsruhe i. B. X. Beschlußfassung über den Ort des nächsten Genossenschafts­ tages. XL Antrag des Verbandes der Vorschuß- und Kreditvereine von Pommern und den Greyzkreisen der Mark Branden­ burg: Der Allgemeine Genossenschaststag spricht sich gegen die Errichtung von Sterbekaffen für die Mitglieder der Genossenschaften aus und empfiehlt die Auflösung der vorhandenen Sterbe- (Hilfs-) Kaffen. — Berichterstatter: BerbandSdirektor Kurz- Stetttn. XU. Antrag des Gesamtausschusses:

Der Allgemeine Genoffenschaftstag nimmt mit lebhaftem Bedauern davon Kenntnis, daß einzelne Kreditgenossenschaften sich aufgelöst haben zu Gunsten von Aktiengesellschaften, denen die Fortführung des Geschäfts der Kreditgenossenschaften übertragen wurde. Unter tatkräftiger Leitung, bei rief)tigern Verständnis für die großen wirtschaftlichen und sozialen Aufgaben einer Kreditgenossenschaft erscheint gerade bei der heutigen wirtschaftlichen Entwicklung eine Genossenschaft, die auf Schulze-Delitzsch'schen Grundsätzen beruht, in hervorragendem Maße ge­ eignet, sich ein weite- Arbeitsgebiet zu schaffen und zu sichern, auf dem sie alS Bolksbank befähigt ist, die Kreditbedürfnisse von Handel und Gewerbe, Landwirtschaft und Handwerk zu befriedigen. Der Allgemeine Genossenschaststag kann nicht anerkennen, daß Rück­ sichten aus die Mitglieder der Genossenschaft oder auf deren wirtschaftliche Entwicklung irgend wie bestimmend sein können, die Genossenschaft durch die Aktiengesellschaft zu ersetzen: vielmehr wird zu Gunsten einer kleinen Zahl Kapitalisten das Ergebnis langjähriger genossenschaftlicher Arbeit preis­ gegeben. Je weitere Fortschritte der Zusammenschluß auf dem Gebiete deS Bank­ wesens macht, um so größer ist das Bedürfnis nach leistungsfähigen Kreditgenoffenschaften. Die Eigenart der genossenschaftlichen Organisation gewährleistet, daß ein Kreditinstitut auf die Dauer diese Aufgaben erfüllt Der Allgemeine Genossenschaststag erwartet von den Schulze-DelitzjchGenoffenschaften, daß sie in Anpassung an die wirtschaftliche Entwicklung BolkSbanken im wahren Sinne des Worte- werden, aber auch treu bleiben der Erfüllung jener Aufgaben, die in der Sammlung der Kreditbedürftigen liegt, um deren wirtschaftliche Kraft auf dem Wege der Selbsthilfe zu be­ leben, zu heben und zu festigen. — Berichterstatter: Der Anwalt.

XIII. Antrag des Anwalts: Der Allgemeine Genossenschaststag stimmt den von Herrn Direktor Malz für die Neuregelung des Wechselproteste- aufgestellten Grundsätzen zu: A. Der Wechselprotest ist beizubehalten, er ist aber wesentlich zu verein­ fachen und tunlichst zu verbilligen.

21 Der Protest muß folgende Angaben enthalten. a) Mit wem und an welcher Stelle (Wohnung oder Geschästslokal) ver­ handelt wurde; b) aus welchem Grunde die Wechselleistung ganz oder teilweise nicht zu erlangen war; c) (im Falle einer Intervention) von wem und zu weffen Gunsten inter­ veniert worden ist bezw. daß Notadrefsaten nicht interveniert haben; d) Ort und Datum der Protesthandlung, Unterschrift de- Protestbeamten nebst Amtscharatter und Siegel, sowie die Gebührennota.

Der Protest ist auf dem Wechsel selbst oder dessen Verlängerung (Allonge) zu beurkunden. Proteste, auf Grund deren selbständig Rechte geltend gemacht werden können, während der Wechsel seinen Umlauf fortsetzen kann (Intervention mangels Annahme, Sicherheitsproteste) sind auf einer Wechselabschrist aus­ zustellen. Die Ordnungsmäßigkeit des Verfahrens ist im übrigen durch eine Dienst­ anweisung an die Protestbeamten sicher zu stellen, über deren Beobachtung indeffen Angaben in dem Protest nicht stattfinden. Abschrift des Protestvermerkes mit Angabe des Betrage-, Verfalltageund Zahlungspflichtigen deS Wechsels bleibt in den Händen deS Protest­ beamten und ersetzt da- bisherige Protestregifter. Der Remittent und jeder Indossatar gilt ohne Rücksicht auf nachfolgende Indossamente durch den Besitz deS Wechsels als legitimiert, alle Wechsel­ rechte geltend zu machen. Der Protestbeamte ist nicht verpflichtet, die Legitimation deS Auftraggeber- zu prüfen. Mit der Übergabe deS quittierten Wechsels zum Zwecke der Protest­ aufnahme ist auch die Vollmacht zur Erhebung des Wechselbetrages erteilt; der Protestbeamte ist zur Annahme einer etwa angebotenen Zahlung be­ rechtigt und verpflichtet. Zahlt der Schuldner nicht auch die Protestkosten, so sind diese von der erfolgten Zahlung zu kürzen und letztere ist als Teilzahlung zu behandeln. Ist der zil protestierende Wechsel nicht quittiert, so ist der Protestbeamte zur Empfangnahme des Wechselbetrages nicht befugt. In diesem Falle ist der Protest aufzunehmen und der Schuldner mit der Zahlung an den Wechselinhaber zu verweisen. B. Neben den Notaren und den Gerichtsvollziehern sollen auch die Postbeamten (Briefträger) für die Aufnahme von Wechselprotesten zuständig sein. Hierbei gilt als Voraussetzung aj daß der ReichSfi-kus für die Beibringung eines gültigen Protestes die Haftung übernimmt, b) daß die Post die Übernahme des Protestaustrages nicht auf die ihr zum

Einzug übergebenen Wechsel beschränkt. Es liegt im Interesse aller Wechselbeteiligten, daß die Post bei den­ jenigen Wechseln, die ihr zum Einzug und zur Protesterhebung übergeben waren, die Protestaufnahme in der Regel nicht mit der ersten Präsentation verbindet, daß sie vielmehr in Anlehnung an den allgemeinen Geschäfts­ gebrauch dem Zahlungspflichtigen, der bei der ersten Präsentation nicht zahlen konnte, für die nachträgliche Bezahlung vor der Protestaufnahme eine angemessene Frist gewährt. Soweit es unter Wahrung der Protestpflicht möglich ist, sollte die Protestaufnahme tunlichst erst an dem auf die erste Präsentation folgenden Tage stattfinden.

C. Eine reichsgesetzliche einheitliche Regelung der Proteststunden bleibt anzustreben. Berichterstatter: Direktor Malz-Frankfurt a. M.

XIV. Erfahrungen mit dem Genossenschaftsgesetz. — Berichterstatter: Berbandsdirektor Justizrat Gebhart- Zweibrücken.

22 Auselesenheiteir Der KreDttseuOfferrschaste«. I. Antrag deS Gesamtausschusses: Der Allgemeine Genossenschaftstag empfiehlt den Kreditgenossenschaften mit beschränkter Haftpflicht, den Geschäftsanteil nicht unter 500 Mark und die Haftsumme nicht über den dreifachen Betrag des Geschäfts­ anteil- hinaus festzusetzen. — Berichterstatter: Der Anwalt.

n. Antrag des Anwalts: Der Allgemeine Genossenschaststag erklärt: Die Gewährung von Baugeldkrediten erfordert die Beobachtung großer Vorsicht und kann nur dann für die Kreditgenoflenschasten in Frage kommen, wenn folgenden Bedingungen genügt ist: 1. Die Höhe des eigenen Vermögen- der Genossenschaft und der ihr auf lange Frist zur Verfügung stehenden fremden Gelder muß die Pflege dieses Geschäftszweiges unbedenklich erscheinen lassen. 2 Der Kreditnehmer muß mit Rücksicht auf seine Persönlichkeit und seine Vermögenslage die Gewähr bieten, daß das geliehene Geld auch tat­ sächlich zum Bau verwandt und dieser selbst in steter Förderung zu Ende geführt wird. 3. Die hypothekarische Beleihung des Grundstücks nach Vollendung deS Baue- durch eine Hypothekenbank muß gesichert sein. 4. Der Kredit muß stets innerhalb der von der Hypothekenbank inne­ gehaltenen HöchstbeleihungSgrenze liegen. 5. Der Kredit ist durch erste Hypothek und nötigenfalls auch noch in anderer Weise genügend sicher zu stellen. 6. Die Hingabe des Baugeldes hat entsprechend dem Fortschreiten des Baues in Raten zu erfolgen. Zu diesem Zweck ist die Förderung des Baues durch Sachverständige zu kontrollieren und von ihnen der Wert vor jeder Ratenzahlung abzuschätzen. 7. Bor dem Legen der ersten Balken ist das Gebäude gegen Feuers­ gefahr mit steigendem Werte zu versichern und dauernd versichert zu halten. — Berichterstatter: Gerichtsassesior Donath-Charlottenburg.

III. Antrag des Verbandes der Erwerbs- und Wirtschafts­ genossenschaften am Mittelrhein: Der Allgemeine Genossenschaftstag wolle beschließen: Den Kreditgenossenschaften wird empfohlen, neben Spareinlagen, An­ lehen gegen Schuldschein mit ausgedehnter Kündigungsfrist anzunehmen. — Berichterstatter: Berbandsrevisor Seibert-Wiesbaden.

IV. Antrag des Gesamtausschusses: Der Allgemeine Genossenschaststag stellt für die Behandlung der Giro­ verbindlichkeiten folgende Grundsätze auf: 1. Die Giroverbindlichkeiten sind nicht in die Bilanz einzustellen, wohl aber im Geschäftsbericht und zwar getrennt nach Verbindlichkeiten 1. aus Geschäftswechseln, 2. aus Primadiskonten, 3. aus Jnkassowechseln aufzuführen. 2. Wird durch die Weiterbeqebung von Geschäftswechseln für die Ge­ nossenschaft regelmäßig Betriebskapital beschafft, so sind die daraus ent­ stehenden Giroverbindlichkeiten als Betriebskapital aufzufassen und als solches bei Berechnung des Verhältnisses der Reserven zum Betriebskapital in Ansatz zu bringen. 3. Da das Weitergeben von Bankdiskonten in der Regel ein Risiko für die Indossanten nicht in sich birgt, ein solches aber immerhin nach sich ziehen kann, so sind etwaige Giroverbindlichkeiten daraus in den Geschäfts­ berichten der Genossenschaften wohl zu erwähnen, diese aber dem Bettiebs­ kapital nicht zuzurechnen.

23 4. Giroverbindlichkeiten auS Jnkafsowechseln werden nicht als Betriebs­ kapital angesehen. — Berichterstatter: Der Anwalt.

Angelegenheiten -er Lansnmvereiue I. Die Konsumvereine in den Berichten der Handels- und Handwerkskammern. — Berichterstatter: Rechtsanwalt Schmittberger-München und Berbandsdirektor Nolte-Lüdenscheid. II. Antrag des Lebensbedürfnis verein- Karlsruhe, e. G. m. b.H.:

Der Allgemeine GenoffenschastStag empfiehlt den Berbandsvereinen, bei Anstellung und Entlassung von Beamten, Handlungsgehilfen, Gewerbe­ gehilfen und Arbeitern folgende Grundsätze zu beachten:

1. Die Anstellung und Entlastung der Lagerhalter, Leiter von ProduktionSbetrieben (Bäckerei, Kellerei rc.) erfotzt durch den Borstand mit Ge­ nehmigung des AufsichtsrateS; 2. Gehilfen oder Gehilfinnen der Lagerhalter und Betriebsleiter werden durch diese mit Genehmigung deS Borstandes angestellt und entlasten; 3. Arbeiter im Magazins- und Produktionsbetriebe stellt der Borstand an und entläßt sie; 4. bei der Entscheidung über die Anstellung ober Entlastung vorgenannter Personen unter keinen Umständen die Generalversammlung müwirken zu lasten — Berichterstatter: Direktor Mauch er-Karlsruhe i. B.

III. Antrag des Konsumvereins zu Burg b. M, e.G.m.b.H.: Der Allgemeine Genossenschaftstag erklärt es für eine Pflicht der Konsum­ vereine, den auf Verbreitung und Vertiefung der allgemeinen Volksbildung gerichteten Bestrebungen ihre volle Unterstützung zu gewähren — Bericht­ erstatter: Karl Hahn-Burg bei Magdeburg.

IV. Antrag des Konsumvereins zu Görlitz, e.G.m.b.H: Der Allgemeine Genostenschaftstag hält es im Interesse der Konsum­ vereine und deren Mitglieder für dringend geboten, das Lieferantengeschäst vom eigenen Warengeschäft streng zu trennen. — Berichterstatter: Berbandsdirektor Jordan- Görlitz. V. Antrag des Anwalts:

Der Allgemeine Genossenschaftstag empfiehlt den Konsumvereinen für die Dividendenverteilung folgende Grundsätze anzuerkennen: a) Zunächst wird auf die Geschäftsguthaben, wie sie am Schlüsse des Vor­ jahres ermittelt sind, höchstens eine den landesüblichen Zinsfuß nicht übersteigende, für volle Mark berechnete Kapitaldividende verteilt; b) der verbleibende Überschuß wird, wie schon der Bereinstag Deutscher Konsumvereine (186m) empfohlen hat, an die Mitglieder alS Einkaufs­ dividende nach Verhältnis ihrer Warenentnahme aus dem Verein ge­ währt; c) die Warenentnahme der Mitglieder wird nachgewiesen durch den am Schlüsse der Rechnungsperiode bis zu dem vom Vorstände festgesetzten Tage abgelieferten Betrag an Dividendenmarken.

Berichterstatter:

Berbandsrevisor Dr. Fritz Schneider-PotSdam.

Angelegenheiten -er Baugenossenschaften. I. Antrag des Gesamtausschusses:

Der Allgemeine GenoffenschaftStag empfiehlt, die Gründung von ArbeiterBaugenostenschasten nur an solchen Orten vorzuuehmen, an denen folgende Voraussetzungen zutreffen:

1. Offenbarer Mangel an Kleinwohnungen, 2. eine Industrie, die sich auf verschiedenen Gebieten bewegt,

24 3. eine genügende Anzahl gut gelohnter Arbeiter, 4. geeignete Personen zur Besetzung der Bereinsorgane. Berichterstatter: BerbandSrevisor Scheidt-Hannover. II. Antrag deS Gesamtausschusses: Der Allgemeine GenofienschaftStag empfiehlt den Baugenossenschaften, Kreditgeschäfte nicht in den KreiS ihrer Tätigkeit hineinzuziehen. Berichterstatter: Berbandsdirettor Juftizrat Wolski-Alienstein.

in. Antrag deS Anwalts: Der Allgemeine GenofienschaftStag empfiehlt den Baugenossenschaften zur Stärkung ihre- Betriebskapitals: 1. Die Ausgabe von auf den Namen lautenden, unkündbaren Schuld­ verschreibungen; 2. bei der Bemessung des Geschäftsanteils die Herstellungskosten der BereinSwohnungen in Rücksicht zu ziehen; es soll der Geschäftsanteil etwa ein Zehntel der Herstellungskosten einer Wohnung betragen, wobei als Mindestsatz für den Geschäftsanteil der Betrag von 200 Mk. anzunehmen ist ; 3. Bei der Einziehung der Einzahlungen auf die Geschäftsanteile die statutarischen Vorschriften genau zu beobachten. Berichterstatter: BerbandSrevisor Scheidt-Hannover.

IV. Antrag des Engeren Ausschusses:

Der Allgemeine GenofienschaftStag empfiehlt den Baugenoffenschasten, die Zahl der Vorstandsmitglieder auf drei zu beschränken. Berichterstatter: BerbandSrevisor E. Kuckuck-Meiningen.

Zur Verhandlung kamen: Zn der erste« Haaptverfammla«- am Dienstag, den 5. Sep­ tember 1905, von 91/« Uhr vormittags bis 12*/-» Uhr nachmittags: Aus den gemeinsamen Angelegenheiten aller Genossenschaften: Punkt I, II, III, IV, V, VI der vorstehenden Tagesordnung.

In der zweite« Hanptverfammlang am Mittwoch, den 6. Sep­ tember 1905, von 9'/i Uhr vormittags bis 12'/« Uhr nachmittags: Fortsetzung der gemeinsamen Angelegenheiten aller Genossen­ schaften: Punkt VII, VIII, IX, X, XI der Tagesordnung. In der Sitzung am Mittwoch, den 6. September 1905, von 2'/i Uhr nachmittags ab: Aus den Angelegenheiten der Baagenoffeaschaste«: Punkt II, I. IV, III der Tagesordnung. In der Sitzung am Donnerstag, den 7. September 1905, von ö'/4 Uhr vormittags ab: Aus den Angelegenheiten der Kredits geuoffeuschaste«: Punkt I, II, III der Tagesordnung. (Punkt IV betreffend die Behandlung der Giroverbindlich­ keiten wurde für die Tagesordnung des nächstjährigen Allgemeinen GenofsenschaftStages purstes gestellt.) In der Sitzung am Donnerstag, den 7. September 1905, nachmittags von 21/» bis 6^2 Uhr: Aus den Angelegenheiten der Koaf«mVeretae: Punkt I, II, III, IV der Tagesordnung. (Punkt V betreffend die Grundsätze für die Dividendenver­ teilung wurde für die Tagesordnung des nächstjährigen Allgemeinen Genossenschaftstages z urü ckg e ste l l t.)

25 In der Dritte« Ha»ptversa«»lu«g am Freitag, den 8. September 1905 von 9x/2 Uhr vormittags bis 12 Uhr mittag-: Fortsetzung der gemeinsamen Angelegenheiten aller Genossenschaften: Punkt XII, XIII der Tagesordnung. (Punkt XIV „Erfahrungen mit dem Genossenschafts­ gesetz" würbe für die Tagesordnung des nächstjährigm Allgemeinm GenossenschaftstageS zurückgestellt.)

Der 46. Allgemeine Genossenschaftstag wurde am Freitag, den 8. September, mittag- 12 Uhr, geschlossen. Die auf dem Allgemeinen Genossenschaftstag gefaßten Beschlüste sind in den in Nr. 38 der „Blätter für Genoffenschaft-wesen" von 1905 veröffentlichten Protokollen des GenossenschaststageS enthalten — im Abschnitt III dieser „Mitteilungen" befindet sich eine Zusammenstellung derselben. Die Berbandsrevisoren waren am Dienstag, den 5. September, nachmittags, zu einer besonderen Versammlung einberufen. 3m Ab­ schnitt IV der vorliegenden „Mitteilungen" ist der Bericht über diese Sonderoersammlung abgedruckt.

n.

UtrbandlMitgen des

sechsundvierzigste» Genostenschaftstages -es Allgemeinen Ver­ bandes -er -ratschen Erwerbs- vnd Virtschastszenostenschaften »u Westerland a. Sylt.

Erste Hauptversammlung am Dienstag den

5. September 1905, Vorsitzender:

Königlicher Rat F. I. Proebft (München).

i Asseffor Donath (Charlottenburg). Schriftführer: \ Assessor (Sitton (Charlottenburg).

Eröffnung:

9 Uhr 15 Minuten.

Vorsitzender K. T. Proebft (München):

Hochgeehrte Versammlung!

Als im vorigen Jahre in Breslau am 24. August seitens der dortigen Genossenschaften unS diese herrliche Glocke als Geschenk überbracht wurde, schloß der würdige Vertreter jener Genossenschaften, den wir heute leider eines schmerzlichen Trauerfalles wegen nicht in unserer Mitte begrüßen können, seine fteundliche Ansprache mit den Worten:

„Freude dieser Stadt bedeute, Friede sei ihr erst Geläute." Diese Glocke soll bei dem nun beginnenden 46. GenossenschastStage nur der friedlichen Arbeit bahnbrechend wirken. In dem Sinne, meine hochverehrten Herrschaften, begrüße ich Sie alle von ganzem Herzen: in erster Reihe die sehr verehrten Ehrengäste, die Vertreter der Staats- und Gemeindebehörden und einer Anzahl hoch angesehener öffentlicher Körperschaften. Seien Sie überzeugt, meine hoch­ verehrten Herren, daß wir Ihre Teilnahme an unseren Arbeiten als eine ehrende Auszeichnung betrachten, daß wir Ihnen dankbar sind, wenn Sie die Vorgänge auf unserem Genossenschaftstage mit voller Aufmerksamkeit verfolgen und, wenn dazu Anlaß geboten erscheint, aufklärend und be­ lehrend zu uns sprechen. Wir sind aber auch gewohnt, ohne jeden Rück­ halt frei und offen unsere Bedenken auszusprechen gegen so manche be­ hördliche Tätigkeit, von der wir uns beengt zu fühlen glauben, und wir dürfen mit aufrichtigem Danke anerkennen, daß so manches freimütige

27 Wort, das in unseren Versammlungen in den letzten Jahren gesprochen wurde, an den maßgebenden Stellen freundliche Aufnahnie fand, und daß die gewünschte Abhilfe zur rechten Zeit erfolgte. Möge das auch fernerhin so bleiben! Mein Willkommengruß gilt weiter der Bürgerschaft dieser Stadt und dieser Insel, die uns mit dankenswerter Gastfreundschaft eine prächtige Arbeitsstätte bereitete, die in reichem Maße für unser Vergnügen vor­ gesorgt hat, — der Bürgerschaft dieser Stadt und Insel, der wir nach­ träglich zu dem unlängst begangenen Jubiläum unsere herzlichm Glück­ wünsche darbringen. Mein Willkommengruß gilt weiter Ihnen allen, hochverehrte Mit­ arbeiter, liebe Freunde, Vertreter der deutschen Genossenschaften aus Nah und Fern. Mitarbeiter nennen wir Sie mit aufrichtiger Freude an dem Werke des Friedens, das die Tätigkeit der deutschen Genossenschaften bedeutet. Und weiter, aber nicht etwa mit minderer Liebe als den eben ge­ nannten Gruppen, gilt dieser Willkommengruß den edlen Frauen und Jungfrauen, die unsere Reihen schmücken und deren Teilnahme wir voll zu würdigen wissen. „Ehret die Frauen! Sie flechten und weben himmlische Rosen ins irdische Leden." Dieses Wort des Dichters hat auch in unseren Herzen Platz gefunden; wir wissen wohl zu würdigen, was die Teilnahme der Frauen an der genossenschaftlichen Arbeit bedeutet. Zu diesem Gruß, dem schönsten Ehrenamte, das der Allgemeine Genossenschaftsverband zu vergeben hat, berechtigt und verpflichtet mich der gestrige Beschluß der Vorversammlung, der mir wieder die Leitung der Hauptversammlungen übertrug, offen gestanden nicht nach meinem Wunsch und Willen; denn ich fühle ganz genau, daß der gealterte Mann die Kraft nicht mehr besitzt, die notwendig ist, um eine solche Aufgabe °uszufüllen. (Widerspruch.) Ich würde sie nicht übernommen haben, wenn ich nicht ganz sicher wäre der kräftigen Unterstützung meiner sehr verehrten Herren Kollegen im Präsidium dieser Versammlung, des Henn Justizrat Dr. Alberti, des Herrn Direktor Wisch mann, des Herrn Justizrat Wolski, des Herrn Direktor Oppermann und des Herrn Landrat Berthold, sowie der wackeren Männer, die gestern zu Schriftführern bestellt wurden Meine Herren, die Freudigkeit unserer gegenseitigen Begrüßung und die Freude über die außerordentlich zahlreiche Teilnahme an dieser Ver­ sammlung wird, wie es seit einer Reihe von Jahren schon der Fall war, auch in diesem Jahre wieder durch einen Tropfen bitterer Wehmut ge­ trübt. Wir gedenken trauernd der Männer, die seit unserer vorjährigen Versammlung aus dem Leben abgerufen wurden, nach mitunter viel­ jähriger und höchst erfolgreicher Tätigkeit im deutschen Genossenschafts­ leben. Es ist eine Reihe von Bereinigungen, die dadurch ihrer Führer oder ihrer treuesten Mitarbeiter beraubt wurden. Ich kann sie nicht alle hier nennen; aber ich darf und muß wenigstens der vier Männer gedenken, die nach langer Tätigkeit für das deutsche Genossenschaftswesen im letzten

28

Jahre uns entrissen wurden, nachdem sie in den weitesten Kreisen sich dankbare Anerkennung erworben hatten. Und da rufen die Namm August Noelle, Julius Kringel, 3. C. Matthies und Paul Bauer ganz gewiß weithin ein ernstes Echo in Ihren Herzen wach. August Noelle, der seit 1879 an der Spitze des Konsumvereins Lüdenscheid stand, der Jahrzehnte lang den Verband der rheinisch-westfälischen Konsumvereine mit ebenso viel Geschick als freudiger Ausdauer leitete, der dem Engerm Ausschuß von seiner Gründung an bis in die letzten Jahre als ein außer­ ordentlich tätiges Mitglied angehörte, der jedem wackeren Manne, mit dem er in irgend welche werktätige Verbindung kam, ein treuer, stets hilfs­ bereiter Freund geworden, — wer könnte seiner ohne tiefe Rührung und dankbare Wehmut gedenken! Julius Kringel, der 27 Jahre an der Spitze des mächtig auf­ strebenden Breslauer Konsumvereins stand und um das fast beispiellose Gedeihen dieses Vereins sich die höchsten Verdienste erworben hat, der Jahrzehnte lang dm Verband der schlesischen Konsumvereine leitete, und ihn in manch kritischer Zeit sicher durch mancherlei Fährlichkeiten lenkte, der insbesondere in unserer Hilfskasse sich als ein Mitarbeiter von reicher Erfahrung und Umsicht, von emster Erwägung, aber auch von tief­ gehender Menschenfreundlichkeit bewährte, — auch ihm bewahrm nicht nur seine engeren Landsleute, sondern weithin durch die deutschen Land« eine lange, lange Reihe von Freunden eine treue Erinnerung. I. C. Matthies, der Führer des Stralsunder Kreditvereins, dem er 40 Jahre in treuer Kraft vorstand, der streitbare Mann, dem jeder ein Freund werden mußte, wenn er auch in ernstesten MeinungSverschiedenheitm mit ihm zu kämpfen hatte, der Mann, der sich ganz besonders um das Entstehen unserer Ruhegehaltskasse außerordentlich große Ver­ dienste erworben bat, — und Karl Bauer, der „Potsdamer Bauer", wie er in unserem Kreise genannt wurde, der 36 Jahre hindurch die Geschäfte der dortigen Kreditbank leitete und sie aus kleinsten Anfängen zu ehrenvoller, kräftiger Entfaltung brachte, der kenntnisreiche und hoch verdiente Revisor seines Verbandes und der liebenswürdige Freund, als den er sich vielen, vielen von unS bewährte, — ihnen allen sei hier die dankbarste, ehrenvollste Erinnerung gewidmet. Sie waren insgesamt noch unmittelbare Schüler von Schulze-Delitzsch. Aus seinen Flammenaugen hatten sie die genossenschaftliche Begeisterung in sich ausgenommen, aus seinem unvergleichlich beredten Munde die Grundlehren all ihrer genossen­ schaftlichen Tätigkeit sich eingeprägt, die sie treu bewahrten und hinauStrugen in weite, weite Kreise. Dank sei ihnen dafür immerdar! Wir können sie nur dadurch ehren, daß wir in ihrem Geiste, der der Geist unseres Altmeisters Schulze-Delitzsch war, sortarbeiten unermüdlich bis ans Ende unserer eigenen Tage. Dazu für die Zukunft die nötige Kraft zu erwerben, dient vor allem ein Rückblick auf die Vergangenheit der deutschen Genossenschaften. Wir sind an einen solchen bei Beginn unserer Verhandlungen gewöhnt, aber die Kette der Jahre ist länger und länger geworden und wir müssen uns damit bescheiden, nur einige der allerwichtigsten Merkmale hier

29 htrvorzuheben. Wir wandem seit 1859 Jahr um Jahr mit einer einzigen Ausnahme durch die deutschen Städte; wir sind vom Thüringer Wald zur Mark, von der Lausitz zum Rhein, von der Ostsee nach Hessen und zum Harz, vom bergumrahmten Süden nach Schlesien und an die Nordsee gezogen, wo wir uns heute zum dritten Male wieder­ finden, noch weiter diesmal im Norden als Bremen oder Altona, wo wir 1874 und 1883 tagten, zum erstenmal auf einer deutschen Insel, im Bereich der Friesen und der Hünengräber, wo uns alles mahnt, daß der scheinbar unbezwingbaren Gewalt der Natur und der geheimnisvollen Elemente in der körperlichen und vor allen in der geistigen Kraft des Menschen ein Schntzwall gegenüber steht, der sich doch immer wieder aufs neue siegreich bewährt, aber nur dann, wenn all die einzelnen Kräfte sich zum unüberwindlichen Ganzen vereinen und unablässig nach Vervoll­ kommnung ringen, — wo uns aber auch alle- zeigt, daß Dmtschland größer, stärker, freier und mächtiger geworden ist. Und dabei dürfen wir ohne jede Ruhmredigkeit uns im stillen sagen: ein klein wenig, wenn auch nur ein ganz klein wenig, hat unsere ehrliche ausdauernde Arbeit dazu beigettagen, daß Land und Leute sich Wohler, freier, einiger, sittlich und geistig kräftiger fühlen, als es vordem der Fall war Meine hochverehrten Herrschaften! In der kurzen Spanne Zeit von 50 Jahren ist das deutsche Genossenschaftswesen mächtig aufgeblüht. Vor 50 Jahren gab es noch keinen Allgemeinen Genossenschaftstag oder, wie er anfangs hieß, Allgemeinen VereinStag. Aber vor 40 Jahren schon, am Allgemeinen Vereinstage in Stettin, galt es, in würdiger Form die staatliche Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Genossenschaften abzulehnen und nur die gesetzliche Regelung ihrer rechtlichen Verhältnisse mit allem Nachdruck zu fordern. Vorgestern in der Sitzung des Gesamt­ ausschusses hat schon unser hochverehrter Herr Anwalt an dieses wichtige Moment mit zündenderen Worten erinnert, als sie mir zu Gebote stehen. Bor 30 Jahren, am Allgemeinen BereinStage in München, da wir das 25 jährige Bestehen der ältesten von Schulze unmittelbar oder unter seiner Leitung gegründeten Genossenschaften feiern durften, da gab er als Losung des Tages das viel verkannte und doch in jeder Silbe durch und durch berechtigte Wort auS: „Die Genossenschaft ist der Friede". Und vor 25 Jahren am BereinStage in Altona legte er seinen Schülern zum ersten Male mit weiser Vorsicht die Mahnung ans Herz, dm Strömungen der Zeit sich nicht schroff in den Weg zu stellen, und wenn die Zu­ lassung einer beschränkten Haftpflicht unvermeidlich erscheine, dafür zu sorgen, daß diese Beschränkung gesetzlich streng und in echt genossenschaftlichem Geiste durchgeführt werde. Meine Herren, eS ist mein innigster Wunsch, daß diese skizzen­ haften, kurzen Erinnerungen in Ihrer aller Herzen und insbesondere jn denen unserer jüngeren genossmschaftlichen Freunde, die Fülle von Ge­ danken wachrufen mögen, die in dieser Stunde meine Seele durchfluten und ganz gewiß die aller älteren Teilnehmer an unseren GenossenschaftStagen, — daß sie auf diese Weise die Freude und die Kraft zur weiteren Arbeit neu beleben und erfrischen, die Kraft, deren wir bedürfen zur

30 Ausdauer in der Kleinarbeit, die nie und nimmer rasten darf, weil es gilt, zu fördern und zu heben aus der Tiefe zur Höhe die breitesten Schichten unseres Volkes zum Heil und Wohl unsere- lieben Vaterlandes. In diesem Sinne lassen Sie uns dir Arbeiten des 46. Allgemeinen Genossenschaftstages beginnen, den ich hiermit eröffne, indem ich Sie nochmals insgesamt von ganzem Herzen willkommen heiße. (Lebhafter Beifall.) Geehrte Versammlung! Ich habe vorhin unserer Ehrengäste erwähnt. Ich darf vielleicht Ihnen die Namen dieser sehr geehrten Herren mit­ teilen, insoweit sie mir bisher bekannt wurden. Es sind die Herren: Geheimer Regierungsrat Dr. Franke, als Vertreter des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe, aus Berlin. Geheimer Regierungsrot Rüdlin, als Vertreter des Herrn Ministers für öffentliche Arbeiten, aus Berlin. Landrat Kautz, als Vertreter des Herrn Präsidenten der Preußischen Zentral^ Genossenschafts-Kasse, aus Berlin. Oberpräsidialrat Graf Platen zu Hallermund, alS Vertreter des Herrn Oberpräsidenten von Schleswig-Holstein, aus Schleswig. Laudrat Rogge aus Tondern. Delle ff en, Präsident der Handelskammer, aus Flensburg. F. Thorwart aus Frankfurt a. M. Dalchow, Direktor der Dresdner Bank, aus Hamburg. Dr. Konrad Meißner, Direktor der Dresdner Bank, auS Berlin. Malz, Direktor der Dresdner Bank, aus Frankfurt o. M. Landschaftsrat Maul aus Insterburg. Königl. Bankinspektor Mager auS Berlin. Gcrichtsaffessor Citron auS Berlin. Schumacher, Vertreter des RcvisionsverbandeS Württembergischer Genossenschaften, aus Stuttgart. Bürgermeister Kindler aus Westerland. Freiherr von Diepe nbroick-Grüter, Badekommissor aus Wester­ land. AmtSvorsteher Möller auS Keitum. Erichsen, Direktor der Sylter Dampfschifffahrt Gesellschaft, auS Westerland. Weselmann, Direktor der Hamburg-Amerika-Linie, Seebäderdienst, aus Hamburg. Wenn Vertreter von Behörden oder Körperschaften ähnlicher Art an­ wesend sind, die ich nicht genannt habe, dann bitte ich sie, daß sie sich hier aumelden, damit sie in der Präsenzliste Aufnahme finden können. Geheimer RegierungSrat Dr. Kraule (Berlin): Meine hochverehrten Herren! Im Auftrage meines Herrn Chefs, des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe, habe ich die Ehre, Ihnen dessen beste Wünsche für einen glücklichen und gedeihlichen Verlauf Ihres diesjährigen GenossenschaftStages zu überbringen Die regelmäßige Beteiligung eines Ver­ treters des Königlich Preußischen Handelsministeriums beweist Ihnen, mit

31 welch regem Interesse und mit welcher Sympathie der Herr Handels­ minister Ihre Bestrebungen verfolgt und anerkennt. Meine Herren, es beruht das auf den von Ihnen verfolgten Zielen; denn es gibt wohl kaum rin gesunderes Ziel als das Ihrige, das gerichtet ist auf Hebung und Förderung der erwerbstätigen Stände in Stadt und Land auf der Grund­ lage der Selbsthilfe. (Bravo!)

In der Verfolgung dieses Ziels bildet der Name Schulze-Delitzsch den Ausgangspunkt der genossenschaftlichen Bewegung in Deutschland und über besten Grenzen hinaus, und in seiner Nachfolge haben Sie in jahrelanger, mühevoller Arbeit eine reiche und segensvolle Tätigkeit auf sozialem Gebiete geleistet. Meine Herren! In Ihrer Tätigkeit nehmen Ihre GenoffenschaftStage eine bedeutsame Stellung ein, und die von Ihrem Herrn Anwalt herauSgegebenen „Mitteilungen" zeigen, wie ernst hier gearbeitet wird, und nach wie vielen Richtungen hin die Genoffenschaftssache durch Ihre GenostenschastStage eine Förderung erfährt. Auch Ihre diesjährige Tages­ ordnung enthält eine Fülle wichtiger und bedeutungsvoller Punkte, und so kann es nicht ausbleiben, daß auch durch Ihre diesjährigen Beratungen das Genoffenschaftswesen wiederum eine Bereicherung erfährt. Daß dem so sein möge, und daß Ihre Arbeit zum Segen auch von der königlichen Staatsregierung und speziell von dem Herrn Handelsminister in ihrer Bedeutung voll anerkannten Genoffenschaftssache wirken möge, das wünsche ich Ihnen von Herzen. (lebhafter Beifall.) Geheimer Regierungsrat Rstdliu (Berlin): Auch mein Herr Ches, der Minister der öffentlichen Arbeiten, hat mich hier hergeschickt, um das lebhafte Interesse zu bekunden, welches er an Ihren Verhandlungen nimmt. Er wünscht, daß die hiesigen Verhandlungen den Genossenschaften und ihren Mitgliedern, ja darüber hinaus der Gesamtheit zum Segen ge­ reichen mögen. Mein Herr Chef nimmt ein um so lebhafteres Interesse an Ihren Verhandlungen, als ein großer Teil der Beamten und Arbeiter seines Restarts den Genossenschaften Ihres Verbandes angehört. Ich darf in dieser Beziehung wohl auf die Baugenoffenschafken und die Konsum­ vereine Hinweisen. Meine Herren! Sie haben das Prinzip der Selbsthilfe auf Ihre Fahne geschrieben. Aus eigener Kraft wollen Sie die wirtschaftlichen und ethischen Ziele, die Ihnen voischweben, erreichen. Sie rufen nicht nach Staatshilfe, Sie verlangen sie nicht in einer anderen Weise, als sie jedem Staatsbürger zuteil wird. Möge Ihre Entwickelung auf dem bisher beschrittenen Wege sich auch weiterhin segensreich vollziehen uud mögen die heutigen Verhandlungen einen weiteren Eckpfeiler zu dem stattlichen Gebäude bilden, das Sie errichtet haben und an dessen Aus­ bau Sie weiter beschäftigt sind. (Lebhafter Beifall.) Oberpräsidialrat Graf Plate« z« Hallermuntz (Schleswig): Meine hochverehrten Herren, meine lieben Landsleute! Im Auftrage des Herrn

32 Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein habe ich die Ehre, Sie herzlichst hier bei uns zu begrüßen. 3m Sinne Ihres Altmeisters habm Sie in jahrelanger treuer Arbeit, in stetem Ringen und Kämpfen mit der Devise auf der Fahne: Eimr für alle und alle für einen! — auf wirtschaftlichem und idealem Gebiete Großes geleistet, Sie haben sich die Liebe Ihrer Genossen und die Achtung der Behörden in vollem Maße erworben. Darum war auch große Freude, als es hieß: der 46. Geuvssenschaststag wird hier oben in unserer meerumschlungenen Heimat tagen, und mit offenen Armen und warmem Herzen heißen wir Sie hier willkommm. Wir hoffen, daß eS Ihnen hier oben bei uns wohl­ gefällt, daß Sie neue Anregungen von hier mitnehmen, neue Anregungen, die geeignet sind zur Förderung Ihrer edlen Bestrebungen beizutragen. In diesem Sinne heiße ich Sie als Beamter und als Sohn dieses Landes aus treuem Herzen herzlich willkommen.

(Lebhafter Beifall.) Landrat Kuutz (Berlin): Meine Herren, namens der Preußischen Zentral-Genoffenschasts-Kaffe erlaube ich mir, meinen besten Dank für die freundliche Einladung zu Ihrem diesjährigen GenoffenschastStage und für die freundlichen Begrüßungsworte auszusprechen. Meine Herren, es ist Ihnen bekannt, daß es zu unseren gesetzlichen Pflichten gehört, daß Genoffenschaftswesen zu verfolgen, zu beobachten, nicht nur in Preußen und Deutschland, sondern auch darüber hinaus. Sie können daher ermessen, daß wir bereitwilligst hierhergekommen sind, und ich wünsche Ihnen, daß Ihre diesjährigen Arbeiten Ihrem Verbände zum Segen und zur Freude gereichen und beitragen mögen zur Förderung nationaler Volkswirtschaft.

(Bravo!)

Bürgermeister Kindler (Westerland): Hochansehnliche Versammlung, hochachtbare Herren, verehrte Teilnehmer des 46. Genossenschaftstages! Sie glauben nicht, welche große Freude entstand, als der Ruf nach Westerland drang, daß der 46. Genossenschaftstag hier verweilen wolle. Dankbar sind wir der verehrten Verbandsleitung für die Zustimmung zu diesem Vorschläge. Gestatten Sie mir nun, daß ich Sie heute als verordneter Ver­ treter der jüngsten Stadt der preußischen Monarchie und unseres alten 50jährigen Bades hier von ganzem Herzen willkommen heiße. Gehorsamen Gruß und herzliches Willkommen entbiete ich den Herren der Staats­ regierung, ebenso innigen Gruß und herzliches Willkommen den Herren der Verbandsleitung und Ihnen allen, die ich schon Gelegenheit hatte zu begrüßen. ES ist aus beredterem Munde heute schon betont worden, welch edle Ziele die Genoffenschaften verfolgen. Sie sind die edelste Gemein­ schaft der Selbsthilfe, sie sind Personal-, nicht Kapitalvereinigungen. Die hohe soziale und wirtschaftliche Bedeutung der Genoffenschaften ist ja allgemein anerkannt und gewürdigt worden, wie wir schon heute von den Herren Vertretern der Staatsregierung hören konnten. Wirtschaftlich

33 schwachen Personen ist durch die Genoffenschaft Gelegenheit gegeben, sich neue Kraft zu holen. Es ist ferner die Möglichkeit gegeben, gemein-, schaftlich große Ziele zu erreichen, die dem einzelnen sonst unmöglich zu vollbringen. Durch das GenoffenschaftSwesen ist dem Arbeiter-, Hand­ werker- und Gewerbestand, den kleinen Landwirten ein wichtiges Mittel gegeben, gegenüber dem Großkapital und sonstigen Bedrängniffen sich konkurrenzfähig zu erhalten. Der Anfang des GenoffenschaftSwesen- ist, wie Sie alle wiffen, von England und Frankreich auSgegangen. Bor 56 Jahren etwa wurde in Delitzsch ein Rohstoffverein der Tischler und Schuhmacher begründet und ein Jahr darauf ein Borschußverein. Kredit­ vereine, DarlehnSkaffen u. s. w. sind in reichem Maße feit dieser Zeit emporgediehen Österreich-Ungarn hat sein GenoffenschastSgesetz beinahe wörtlich unsern deutschen Dorschristen nachgebildet; in Italien, Belgien, Holland, Dänemark, Rußland, Amerika, sprießt und blüht daS Genoffenschastswesen empor. Im Jahre 1859 war der erste BerbandStag der deutschen Erwerbs- und WirtschaftSgenoffenschaften in der Hauptstadt meines engeren Vaterlandes Sachsen-Weimar, in Weimar selbst. Und wie groß ist seit dieser Zeit daS Werk ausgestaltet worden Es würde verlorene Liebesmüh bedeuten, wollte man die unsterblichen Berdienste eines Schulze-Delitzsch nur mit leisestm Worten rühmen. Der Erfolg hat gezeigt, welch großes Werk dieser Mann geschaffen hat. Manche Existenz ist durch die Genoffenschast gerettet worden, manches Familien­ band fester geschlungen, manch erkalteter Herd mit erneuter Flamme ver­ sehen und manches Familienglück begründet worden. Faule, dürre Zweige sollen vom GmoffenschaftSbaum entfernt werden, aber Zweige, durch Sturmwind gelockert, aber noch Früchte versprechend, sollen befestigt, sollen dem Stamme wieder als kräftige Triebe einverleibt werdm. Mancher von widrigen Winden an die Klippen des Lebens geworfene Schiffer, der noch Sinn für ernstes «Streben hat, in dem noch guter Kern ent­ halten ist, findet in dem GenoffenschaftSwesen eine kräftige Hand, die ihn auS den Bedrängniffen herausführt und ihm Gelegenheit gibt, neue Kraft zu sammeln und ftischen Mut zu fassen. Meine Herren! Ein großer Kreis von Männern, die sich diese Aufgabe für das allgemeine Wohl und zum allgemeinen Besten gestellt haben, sind heute hier in unserem KurhouSsaal versammelt; Männer, getragen von der Achtung und von dem Verttauen in ihrm Heimats­ gemeinden, — sind sie doch die besonderen Kenner der einzelnen Berhältniffe, sind sie doch oftmals die Helfer aus trüber Not gewesen. Es ist selbstverständlich, daß an die Spitze und zur Mitwirkung in der Genoffen­ schaft nur Männer berufen werden, denen man in jeder Richtung volles Derttauen entgegenbringen kann, und eS ist eine hohe Freude und große Ehre für uns, Sie heute hier begrüßen zu dürfen. Und so rufe ich Ihnen wiederholt und immer wieder zu: Seien Sie uns herzlich willkommm! Nehmen Sie, bitte, die Darbietungen, die wir Ihnen in be­ scheidenem Maße nur entgegenbringen können, fteundlichst an. Möge Ihre ernste Arbeit ersprießlichen Segen tragen für die Allgemeinheit, und mögen Sie angenehme Erinnerungen von unserem Eilande mit hinaus 3

34 in das schöne deutsche Vaterland nehmen. In diesem Sinne, meine hochverehrtm Herren, herzlich Willkommen in Westerland auf Sylt.

(Lebhafter Beifall.) Vorsitzender K £ Proebst (München): Meine sehr geehrten Herrm! Sie haben schon jedem der einzelnen Herren Redner durch Ihren Beifall Ihren Dank zu erkennen gegeben. Gestattm Sie mir nur, daß ich im Namen der ganzm Versammlung ebenfalls diesm Dank zum Ausdruck bringe, dm sämtlichen Herrm, die wir als Vertreter hoher Behördm und der Gemeinde hier zu begrüßen die Ehre haben. Wir bitten Sie, das was Sie in unseren Verhandlungen als besonders beachtenswert aufzunehmen geneigt sind, Ihren Auftraggebem gütigst zu übermitteln, zu über­ mitteln aber auch unserm herzlichstm Dank für die Ehre, die uns durch die Abordnung so vorzüglicher Kräfte erwiesm wurde. Wir können nunmehr zu unserer Tagesordnung übergehen:

I. Bericht des Anwalts. Anwalt Dr. 6tigtr (Charlottenburg): Meine Herren, mit Recht spricht man heute von dem deutschen Genossenschaftswesen alS von einer großen wirtschaftlichen Macht Wir finden das deutsche Genossenschafts­ wesen wohl so ziemlich in allen erwerbstätigen und auch nicht erwerbs­ tätigen Kreisen verbreitet; bestanden doch am 1. Januar dieses Jahres 23221 Genossenschaften mit rund 3500000 Mitgliedern. Wiederholt habe ich schon den Wunsch geäußert, es möchte von amtlicher Seite auS das statistische Material über die geschäftlichen Resultate der Genoffmschasten gesammelt und veröffentlicht werden. Bisher hat es an einer derartigen umfassenden Statistik gefehlt. Was die amtliche Statisük nach der Richtung hin gebracht, ist den Jahrbüchern des Allgemeinen deutschen Genossenschaftsverbandes entnommen. Ich habe auch in diesem Jahre den Versuch gemacht, soweit angängig, statistisches Material aus den verschiedenen GmossmschaftSverbänden für das Jahrbuch des Allge­ meinen Verbandes beizubringm, und es sind die Geschäftsresultate von 16626 Genossenschaften in dem Jahrbuch zusammengestellt, selbstredmd nicht in Einzelheiten, sondern in summarischer Darlegung. Die geschäft­ lichen Resultate dieser rund 16600 Genossenschaften beziffern sich auf 3 Milliarden 750 Millionen Mk., so daß wir annchmm dürfm, daß die gesamten geschäftlichen Leistungen der Genossenschaften im Deutschen Reiche, dargebracht ihren Mitgliedern in der Form der Beftiedigung des Kreditbedürfnisses, der Wohnungs- und LebenSmittelbeschaffung, dargebracht ferner auf den verschiedenen Gebieten deS land­ wirtschaftlichen, deS Handwerkerbetriebes, Summa summarum auf etwa vier Milliarden zu stehen kommen. Diese Zahlen finden erst dann ihre volle Würdigung, wenn wir uns vergegenwärtigen, daß unter jmen rund 3500000 Mitgliedern sich vielleicht 80% solcher Personen befinden, die zu den minder begüterten Kreisen gehören, jedenfalls nicht zu den hochbegüterten erwerbstätigen Kreisen des deutschen Volkes.

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Wenn wir einen kurzen Blick auf die Passivseite dieser Genossen­ schaften werfen, so finden wir, daß jene 16600 Genossenschaften mit einem Geschäftsguthaben von 241 Millionen Mark arbeiten, mit einem Reservefonds in Höhe von 117 Millionen, und hier müssen wir unS auch wieder vor Augen halten, daß jene GefchSstSguthaben nicht durch große Einzahlungen gebildet, sondern im Laufe der Jahrzehnte mühselig angesammelt sind durch groschen- und markweise Einzahlungen auf die Geschäftsanteile, und die 117 Millionen Reserven sind etwa nicht aufgespeichert infolge besonderer Glücksfälle, großer Spekulationm der Genoffeuschasten, sondern sie sind gleichfalls in mühseliger Arbeit im Laufe der Jahrzehnte angesammelt. Welches Vertrauen diese Genoffenschaften in den weitesten Kreisen deS Volkes genießen, ergibt sich all­ dem Betrag der fremben Gelder, die bei den Genossenschaften angelegt sind und sich auf runb zwei Milliarden Mark beziffern. Und nun, meine Herren, dürfte es für uns, als die Mitglieder des Allgemeinen Verbandes, von besonderem Interesse sein, zu erfahren, welcher Teil dieser geschäftlichen Tätigkeit der deutschen Genossenschaften davon, auf die Genossenschaften unserer Organisation entfällt. Die Zahl der Genosienschaften, die unserem Allgemeinen Verbände angehören, ist im Verhältnis zur Ge­ samtzahl der deutschen Genosienschaften eine verhältnismäßig kleine. Nur rund 1400 Genossenschaften von jenen 23000 gehören unserem Allgemeinen Verbände an Aber betrachten wir die Leistungen dieser dem Allgemeinen Verbände zugehörigen Genosienschaften, so ver­ fügen diese 1400 Genossenschaften über 823000 Mitglieder, d. h. rund ein Viertel der Mitglieder sämtlicher 23000 Genossenschaften entfallen auf den kleinen KreiS der 1400 Genossenschaften unserer Organisation. Ich erwähnte, daß jene 16600 Genossenschaften über 241 Millionen Mark Geschäftsguthaben verfügen. Davon entfallen 171 Millionen Mark Geschäftsguthaben auf die Genossenschaften unsereVerbandes; also drei Viertel der gesamten Geschäft-guthaben, die bei ben Genosienschaften aufgesammelt sind, gehören den Genosienschaften unserer Organisation an. Und nun die Leistungen, in benen sich schließlich die Tätigkeit der Genosienschaft verkörpert! Meine Herr«, auch nach der Richtung hin ein durchaus befriedigendes, ich darf wohl sagen hoch erfteuliches Resultat. Bou der Gesamtleistung der Genossenschaften entfallen zwei Milliarden 760 Millionen auf die Genossenschaften unsere- Verbandes. Das sind drei Viertel der Gesamtleistung. Daraus ergibt sich, welche wirtschaftliche Macht in den runb 1400 Genosienschaften unserer Organisation steckt im Verhältnis zu den gesamten 23000 Genoffenschaften des Deutschen Reichs, und daraus ergibt sich wiederum die Bedeutung des Allgemeinen Verbandes für das ge­ samte deutsche Genossenschaftswesen. Aber auch nach einer anderen Richtung sind diese Resultate ganz besonders beachtenswert. Man kann so oft heute hören: die Kraft 3*

36 deS Mittelstandes ist gebrochen. Nicht weniger selten bekommen wir zu hören: Genossenschaften auf dem Boden der Selbst­ hilfe zu gründen, sei ein Ding der Unmöglichkeit, die StaatShilfe muffe mindestens ergänzend hinzutreten. Ich meine, daß gerade dir Resultate unserer Genossenschaften, dir auf dem Boden der Selbsthilfe beruhen, die auf diesem Boden gegründet sind, daß die einen sprechenden Beweis, einen zwingenden Beweis dafür geben, daß die Kraft des Mittelstandes heute nicht gebrochen ist und daß die Genossenschaften, die auf dem Boden der Selbsthilfe gegründet werden, auch wirtschaftlich leistungsfähig sind, wenn unsere wirtschaftlichen Grundsätze beachtet werden. Freilich, meine Herren, wenn man meint, es wäre schon der Allgemeinheit damit gedient, daß nur eine kleine Anzahl von Personen zusammengebracht werden, um eine Ge­ nossenschaft zu gründen, dann irrt man sehr. Ebenso, meine Herren, ist eS ein schwerer Irrtum, wenn man etwa glauben wollte, es genügte bereits, Mitglied einer Genossenschaft, einer Kreditgenossenschaft, einer Handwerkergenossenschaft oder sonst irgend einer Genossenschaft zu sein, um getrost in die wirtschaftliche Zukunft blicken zu können, als ob man gewissermaßen durch die Mitgliedschaft bei der Genossenschaft einen Anspruch auf eine Prosperität des Erwerbes, deS geschäft­ lichen Unternehmens besäße! Meine Herren, das sind bedauerliche Übertreibungen, das sind Berkennungen der genossenschaftlichen Natur, des Wesens der deutschen Genossenschaften. Derartige Verkennungen sind dem gesamten Genossenschaftswesen nicht förderlich gewesen. Nur nach jenen Übertreibungen kann ich es verstehen, wenn in gewissen, und zwar in wissenschaftlichen, volkswirtschaftlichen Kreisen man heute zuweilen eine Unterschätzung des Wertes deS deutschen Genossenschaftswesens findet. Meine Herren, selbstredend ist es außerordentlich schwierig, die gesamte volkswirtschaftliche Bedeutung des Genossenschaftswesens zu beweisen, aber ich glaube, man braucht sich nur einmal zu vergegenwärtigen, wie die heutige volkswirtschaftliche Lage der erwerbstätigen Kreise des Volkes sein würde, wenn das deutsche Genossenschaftswesen fehlte, um damit schon den Beweis erbracht zu sehen, welch große volkswirtschaftliche Bedeutung unserm deutschen Genossenschaftswesen innewohnt. Und ich bin auch der festen Überzeugung, daß die Anwendungsgebiete für das deutsche Ge­ nossenschaftswesen noch lange nicht abgeschlossen sind, daß insbesondere für die Kreise deS Handwerks und des Handels es dringend notwendig ist, mehr Interesse der genossenschaftlichen Organisation entgegenzubringen, freilich gleichzeitig aber auch mehr Verständnis für die richtigen Grundsätze der genossenschaftlichen Organisation. Auf der andern Seite ist allerdings vielleicht ebenso dringend not­ wendig eine gewisse Einschränkung der genossenschaftlichen Tätigkeit, eine gewisse Beschränkung in der Verfolgung genossen­ schaftlicher Aufgaben. Meine Herren, je größer die wirtschaftliche Be­ deutung des Genossenschaftswesens ist, je bedeutungsvoller daS deutsche Genossenschaftswesen für die wirtschaftliche Zukunft des — ich möchte das Wort hier gebrauchen — Mittelstandes — und zwar des

37 Mittelstandes im weitesten Sinne des Wortes — sich darstellt, nun, meine Herren, um so größer die Verantwortung aller derjenigen Stellen, die auf die Ausgestaltung des Genossenschaftswesens Einfluß haben. Da denke ich nicht bloß an die Leitungen der einzelnen Genostenschaften, sondern ich denke an die Leitungen der verschiedenen Genostenschoftsverbände, und ich denke nicht in letzter Reihe auch dabei an die Regierungen der deutschen Bundesstaaten, die nach der Entwicklung des deutschen Genossenschaftswesens eine schwere Verantwortung für die zukünftige Gestaltung desselben nun einmal auf sich genommen haben. (Sehr richtig.)

Ich habe vorhin große Zahlen über die geschäftliche Tätigkeit der Genossenschaften Ihnen hier vorgeführt; meine Herren, aus großen Zahlen kann man wohl auf eine große geschäftliche Tätigkeit schließen, aber aus den großen Zahlen ergibt sich selbstverständlich noch nicht immer der innere Wert dieser geschäftlichen Tätigkeit. DaS ist mir gerade kürzlich so recht klar vor Augen getreten, als die Neuwjeder Zentral-Darlehnskasse mit ihrem Geschäftsbericht hervortrat, durch den sie endlich wenigstens einige Klarstellung bieten mußte über chre geschäftlichen Verhältniße. Es wurde in dem Geschäftsbericht, um den Beweis zu erbringen, in welch glücklicher Entwicklung das Institut sich befindet, aufmerksam gemacht auf die wachsenden Umsätze, aus den von Jahr zu Jahr sich steigernden Warenverkehr der Zentral-DarlehnSkaffe. Die richtige Würdigung dieser Umsätze aber erfolgte in der General­ versammlung der Kaste, als der Präsident der Preußischen ZentralGenosseiischafts-Kasse, Herr Dr. Heiligenstadt, erklärte, daß die Zukunft der Kasse nur dann gesichert sei, wenn sie sich künftig allein dem Geldund Kreditgeschäft widme und das Warengeschäft aufgebe! Ich wiinschte übrigens, daß diese Bemerkung deS Präsidenten der Preußischen Zentral-Genoffenschafts-Kaste Beachtung fände in den sämtlichen Kreisen der landwirtschaftlichen Genostenschaften, ja überhaupt des deutschen Ge­ nossenschaftswesens; vielleicht wird jene Mahnung von der Stelle aus gesprochen, endlich Beachtung finden, sie deckt sich mit dem von unserem Verbände seit jeher vertretenen Standpunkte: es sollen nicht ver­ schiedenartige Geschäftszweige von einer Genossenschaft gepflegt werden. Die Mahnung richtet sich gegen die Vielseitigkeit des Geschäfts­ betriebes in der einzelnen Genossenschaft und gegen die Übertreibungen auf dem Gebiete des Genostenschaftswesens. Run, meine Herren, auch in unserer Organisation gibt es Genossenschaften, die sich jene Worte als Richtschnur dienen lasten könnten, denn eS ist ja ganz selbstver­ ständlich, daß, wenn irgendwo im deutschen Genossenschaftswesen Gedanken vertreten werden, die auf den ersten Blick etwas Bestechendes an sich haben, daß dann die Gefahr besteht, daß diese Gedanken auch in die übrigen Kreise des deutschen Genossenschaftswesens hinübergeleitet werden. Daher ist es unsere Pflicht, alle Vorgänge auf dem Gebiete deS

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deutsche Genossenschaftswesen- zu prüfen und zu be­ obachten. Man hat zuweilen behauptet, die kritischen Betrach­ tungen, die bei Gelegenheit unserer Unterverbandstage und insbesondere unserer Allgemeinen GenofsenschaftStage und hier wiederum in erster Reihe bei Gelegenheit der Berichterstattung des Anwalts hervortteten, daß die vielleicht nicht ihre volle Berechtigung, vielleicht auch nicht die volle Bedeutung habm. Die Neuwieder Organisation hat es sogar für nötig gehalten — merkwürdige Tücke des Schicksals — gerade vor P/s Jahren einen Beschluß dahin zu fassen, sich in Zukunft nicht mehr zu bekümmern um die Kritik, die der Allgemeine GenossenschaftSverband an den Einrichtungen des Neuwiedrr Verbandes üben wolle. Meine Herren, ein verhängnis­ voller Beschluß! Hätte man jene Kritik berücksichtigt, man würde wahr­ scheinlich viel Geld erspart haben. (Heiterkeit. — Sehr richtig!) Ich bin nun aber auch vor allem der Meinung, daß wir ver­ pflichtet waren, die Kritik zu üben, und ich sehe einen Vorteil dieser Kritik nach dm verschiedensten Richtungen: Zunächst kommt der Einfluß auf die Behörden in Betracht. ES ist ganz naturgemäß, daß die Behörden, die unseren Genoflenschaftstagen seit einer Reihe von Jahren beiwohnen, sich doch nicht dem Eindruck dieser kritischen Be­ trachtungen des Genossenschaftswesens völlig entziehen konnten. Ich werde in meinen späteren Ausführungen des Berichtes Gelegenheit nehmen, Ihnen einige Bekanntgaben verschiedener Behörden mitzuteilen, aus denen Sie entnehmen werden, wie die Gedanken unserer kritischen Darstellungen schließlich mit der Zeit auch bei den Behörden Berücksichtigung gefunden haben. Ferner, meine Herren, liegt es doch nicht bloß in unserem Interesse, sondern es liegt im Interesse des gesamten deutschen Genossenschaftswesens, daß die wirtschaftlichen Grundsätze, die wir als die richtigen erkannt haben, daß die nicht bloß ein Sondergut unserer Genossenschaften bleiben, sondern daß sie Allgemeingut des gesamten deutschen Genossen­ schaftswesens werden. (Sehr richtig.)

Meine Herren, unsere Gmossenschaften leben nicht mit einer chinesischen Mauer umgebm, sondern das, was außerhalb unserer Genossenschaften passiert, berührt auch unsere Genosienschaften. Jeder Zusammenbruch einer Genossenschaft zieht die denkbar weitesten Kreise. Das gilt für unsere Genosienschaften, das gilt selbstverständlich ebenso dann aber auch für Ereignisie, die außerhalb unserer Organisation sich zutragen. Und dann, seit der Begründung des Allgemeinen Verbandes hat dessen Leitung eS für ihre Aufgabe gehalten, einzuwirken auf die Entwicklung des Genossenschaftswesens. Betrachten Sie nun die Gestaltung des GenosienschaftSwesenS während der letzten zwei Jahrzehnte. Es war naturgemäß, daß in einzelnen Kreisen

39 unserer Organisation ein gewisses Schwanken sich bemerkbar machte, al- von maßgebender Stelle aus genossenschaftliche Lehrm vertreten wurden, die im grellsten Widerspruch mit den Grundsätzen standen, zu denen sich die Schulze-Delitzschschen Genossenschaften bekannt hatten. In Wort und Schrift suchte man die Schulze-Delitzschschen Grundsätze zu bekämpfen. Da war es doch unsere Pflicht, die Genossenschaften durch kritische Be­ trachtung jener Grundsätze davor zu schützen, daß sie untren wurden den Schulze-Delitzschschen Lehren, es war unsere Pflicht, der Gefahr vorzubeugen, daß unsere Genossenschaften hinübertraten in andere Systeme! Und ich darf wohl behaupten, daß uns dir- gelungen ist — daß darüber hinaus die auf unseren GenoffenschaftStagen geübte Kritik die wohltätigste Wirkung gehabt hat. Heute wird dies be­ reits in uns fern stehenden Kreisen anerkannt. Augenblicklich fteilich herrscht im deutschen Genossenschaftswesen die größte Verwirrung, die überhaupt bis jetzt im Laufe der fast fünf Jahrzehnte des deutschen Genossenschaftswesens zu verzeichum war. Da finden wir Interessengemeinschaften zwischen der Preußischen Zentral-Genossenschafts-Kaffe und der Reichsgenossenschaftsbank und der Neuwieder Zentral-DarlehnSkasse; wir können beobachten, wie allgemein Genossenschaftstage abgehalten werden, auf denen man religiöse Trieb­ federn als die Grundlage des Genossenschaftswesens bezeichnet und be­ hauptet, daß religiöse Triebfedern eS gewesen seien, die die Schöpfer deS deutschen Genossenschaftswesen beseelt hätten! Auf einem kürzlich abge­ haltenen BereinStage der landwirtschaftlichen Genossenschaften wurden die Genossenschafter sogar durch die Mitteilung überrascht, daß die Leitung des Verbandes die höchsten kirchlichen Organe der katholischen Kirche für dar Genossenschaftswesen zu interessieren bestrebt gewesen war — eS konnte sogar den landwirtschaftlichen Genossenschaften der päpstliche Segen übermittelt werden! (Heiterkeit.) Eine derartige Verquickung der Religion mit den wirtschaftlichen Aufgaben der Genossenschaften bedauere ich im Interesse der Religion. Das sind Vorgänge, die den wahren Genossenschafter zweifellos aber auch mit großen Befürchtungen für die Zukunft des deutschen Genossenschaftswesens erfüllen müssen. Das Genossenschaftswesen hat fich von religiösen

Bestrebungen und Aufgaben ebenso fern zu hatten, wie politischen. Wir beobachten, wie sich große landwirtschaftliche Organisationen, der Reichsoerband und der Neuwieder Verband, in Formen vereinigen, daß man beinahe glauben möchte, die Organisation, die von der andern aufgenommm wird, wird schließlich in der Bereinigung den maßgebenden Einfluß auSöben. Überrascht sind wir schließlich nicht dadurch, daß das alles so gekommen ist, sondern wir sind sogar der Meinung, daß eS so hat kommen müssen, und zwar infolge von Momenten, die ich bereits erwähnte, infolge der Überspannung deS genossenschaftlichen Gedankens, infolge der Sucht nach Erfolgen auf dem Gebiete des deutschen Genossenschaftswesens.

40 Es liegt für die von uns vertretenen wirtschaftlichen GnmdsStze eine bedeutende Anerkennung darin, daß im letzten Geschäftsberichte der Neuwieder Zentral-Darlehnskasse gerade diese Momente hrrvorgehoben und bezeichnet werden als die Ursachen für die Mißerfolge der Neuwieder Zentral-Darlehnskasse während der letzten Jahre. Meine Herren, im Jahre 1895, auf dem Allgemeinen Genossen­ schaftstage zu Augsburg, haben wir Stellung zu der neuen Periode im deutschen Genossenschaftswesen, die damals einsetzte, genommen. Wir machten aufmerksam darauf, daß eine treibhausartige Entwicklung tzes Genossenschaftswesens mit allen sich daraus ergebenden Nachteilen die Folge sein würde des Eingreifens der Be­ hörde und der staatlichen Förderung des Genossenschafts­ wesens — daß diese Förderung schließlich auf eine gewisse Reglementierung des Genossenschaftswesens hinauslaufen würde Wir wiesen ferner darauf hin, daß diese staatliche Förderung ganz zweifellos zu einer wachseude« Begehrlichkeit führen müsse und dann vor allem zu einem Anwachsen -es staatliche« Eiuflusses. Meine Herren, bei alledem — ich nehme gar keinen Anstand, das heute hier zu erklären — ist es für die Entwicklung des Genossenschaftswesens noch ein wahres Glück gewesen, daß die Leitung der Preußischen ZentralGenossenschaftS-Kasse den Mut gehabt hat, der wachsenden Begehrlichkeit überall nach Möglichkeit entgegenzutreten. (Bravo.)

Ich bin überzeugt, daß die Preußische Zentral-Genossenschafts-Kasse mit ihren Freunden viel lebhaftere und unangenehmere Auseinandersetzungen gehabt hat, als mit ihren ursprünglichen Gegnern. (Sehr richtig!) Wir befinden uns heute, meine Herren, an einem Wende­ punkt des deutschen Genossenschaftswesens, und Sie gestatten mir wohl. Ihnen, wenn ich so sagen darf, in einigen Bildern die ge­ samte Situation des deutschen Genossenschaftswesens darzulegen. 1895 Gründung der Preußischen Zentral-GenossenschaftsKasse. Im Jahre 1898 nahm der allgemeine BereinStag der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften in Karlsruhe gegen die Geschäfts Praxis der Preußischen Zentral-GenossenschaftS-Kasse Stellung. Im Jahre 1899 wurde das Preußische Abgeordnetenhaus aus den Kreisen der land­ wirtschaftlichen Genossenschaften mit Petitionen überschwemmt, die in den schärfsten Ausdrücken sich gegen die Leitung der Preußischen ZentralGenossenschafts-Kasse richteten So eilig hatte man's zum Teil damals mit den Petitionen bei den landwirtschaftlichen Genossenschaften — sie wurden natürlich formularmäßig hergestellt — daß man auf einzelnen Petitionen nicht einmal die Firma des Vereins oder Verbandes vollständig aufführte, der sie einreichte! Immer größer wurde die Unzufrieden­ heit. ES wurde die Landwirtschaftliche Reichs-Genossen­ schafts-Bank als eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in Darmstadt gegründet. Die Gründung war leicht, sie beruhte nur auf

41 der Firmenänderung einer Bezugsgenossenschaft, die vorher in Hamburg ihren Sitz hatte. Auf der Fahne der Reichs-Genossenschaft-- Bank stand, eS sollte die Preußische Zentral-GenoffenschaftS-Kaffe ersetzt werden. ES war ein lächerliches Beginnen der Kasse, mit geringfügigen Mitteln gegen ein großmächtiges Staatsinstitut ankämpfen zu wollen, besonders nach­ dem man dem Staate bereits den Keinen Finger gereicht hatte. Der Kampf ist verlaufen, wie es zu erwarten war. Die ReichsGenossenschafts-Bank ist unterlegen und hat eine Interessen­ gemeinschaft eingehen muffen mit der Preußischen Zentral-Genossen­ schafts-Kasse, „unbeschadet ihrer Selbständigkeit" — so etwa heißt es in dem Abkommen. Nun, jeder weiß, was das auf sich hat mit einer derartigen Erklärung „unbeschadet der Selbständigkeit" der ReichSGenoffenschafts Bank. Und es hat denn auch die Reichs GenoffenschastSBank sogleich der „Selbständigkeit" ein großes Opfer bringen müssen, sie hat die Verpflichtung übernommen, mit den in Preußen ge­ legenen Verbandskassen keinerlei Geldgeschäfte zu betreiben! So sehen wir in diesem ersten Bilde den Reichsverband der landwirtschaftlichen Genossenschaften mit seinem Zentralinstitut, der Reichs GenoffenschaftsBank, dem staatlichen Einfluß unterlegen, gezwungen, eine Interessen­ gemeinschaft einzugehen mit der Preußischen Zentral-GenosienschaftS-Kaffe. Allerdings, eine Konzession ist gemacht, einige Mitglieder mehr in dem Ausschüsse der Preußischen Zentral-Genoffenschafts-Kaffe erhält der Reichsverband! Eine harmlose Konzession. Und weiter: Die ReichsGenoffenschafts-Bank wird sich bei der Preußenkasse mit einer Million Mark beteiligen, dabei besitzt sie selbst noch nicht einmal die Hälfte davon an eigenem Vermögen! Meine Herren, ein zweites Situativnsbild. Sie wissen, seit Jahren sind die Berhältniffe im Neuwieder Verbände unhaltbar. Wenn ich darauf hinwieS, daß die Krisis doch unter allen Umständen eintreten müsse, dann hat man mir bisweilen entgegengehallen, ich prophezeite dies schon seit längerer Zeit, die Verhältnisse schienen denn doch besser zu sein, als ich annehme. Der letztjährige Abschluß des Verbandes ergab eine Unterbilanz von 86 000 Mk. Man hat auch noch nach einigen neuen Quellen gesucht, um dem Verband die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen — vergeblich, der Neuwieder Verband mußte seine Selbständigkeit aufgeben, die Vereinigung fand mit dem Reichsverband statt; damit hat formell der Neuwieder Verband aufgehört zu bestehen. Wer nun aber ernstlich glauben wollte, daß der Neuwieder Verband wirklich kapituliert hat vor dem Reichsverbande, der irrt sich denn doch ganz gewaltig in der Kraft, die in den Neuwieder Tendenzen steckt. Wir haben auch bereits einige Kundgebungen, die darauf hindeuten, daß man in jenen Kreisen ganz anders über die Einflüffe jener Vereinigung denkt. Einer der Berbandsdirektoren des Neuwieder Verbandes, Herr Kreth, hat bei Gelegenheit der Bericht­ erstattung auf seinem Verbandstage in Cottbus erklärt: „Es wird fortan unsere Aufgabe sein, im Wettkampfe der Arbeit und des Geistes unsern Mann zu stehen und unsere neuen Freunde auf die schnellste und

42 unmerklichste Weifte davon zu überzeugen, daß wir die Erben des echten Ringes sind, daß sie nichts Besseres tun können, als sich zu unseren Anschauungen zu bekehren. (Hört! hört!)

Und weiter: „Hierzu wollen wir nach unseren Kräften beitragen und daran arbeiten durch Aufklärung und Beispiel, daß dermaleinst dieses einige ländliche Genossenschaftswesen stehe unter dem Zeichen und dem Stern der Raiffeisenidec." Kürzlich hat es der Zufall gewollt, daß ich Einsicht bekam in das Statut eines neu gebildeten Neuwieder Raiffeisenverbandes, der ein Unter­ verband des Reichsverbandes werden sollte, und intereffant war der Einblick, denn ich sand, daß der maßgebende Einfluß auf die Revision der Genosienschosten nicht ausgeübt werden würde von feiten des Reichsvrrbandes, sondern daß die Revision stattzufinden haben würde nach der Anordnung deS Verbandes, der angeblich aufgelöst ist, des Neuwieder Verbandes! Der ReichSverband hat in die Revision der von Neuwird übernommenen Genoffmschasten nicht hineinzureden und als Richtschnur sollen allein dienen die Gmndsätze vom „Vater Raiffeisen". Meine Herren, daS ist daS Resultat, wie es wahrscheinlich aus der Vereinigung des Neuwieder Verbandes mit dem ReichSverbande sich er­ geben wird, und es macht auch schon der Reichsverband Ver­ beugung über Verbeugung vor Raiffeisen. Die christliche Nächstenliebe soll jetzt die Grundlage der landwirtschaftlichen Genossen­ schaften auch im ReichSverbande werden — hoffentlich mit besserem Erfolge als im Neuwieder Verband, es ist in Straßburg beschlossen: „Der XXL deutsche landwirtschaftliche Genossenschaftstag erklärt: Sittliche und religiöse Triebfedern waren es, die in den Gründem unseres GenoffenschaftSwesens gearbeitet haben und zur Bildung des­ selben nötigten." und dabei war es doch gerade die Betonung der christlichen Religion als Grundlage der Genossenschaft, die den jetzigen Anwalt oder „General­ anwalt" des ReichSverbandes im Jahre 1883 dazu geführt hat, sich abzusondern von dem Neuwieder Verbände. Meine Herren, ein drittes Situationsbild. Nach jener Ber­ einigung des Neuwieder und des Reichsverbandes warf ich die Frage auf, waS wird aus der Neuwieder Zentral-Darlehnskasse werden. Kurze Zeit darauf brachte der Geschäftsbericht die Antwort, die wir aller­ dings auch schon seit langem erwartet haben. Wir sehen die ZentralDarlehnSkaffe sich in einer ernsten Krisis befinden, und zu dieser Krisis haben geführt: die Verquickung verschiedener Geschäftszweige in einer Ge­ noffenschaft, die Sucht, die genossenschaftlichen Organisationen ins Ungemessme auSzudehnen und die übertriebene Zentralisation. Die Neuwieder Zentral Darlehnskasse ist nun ihrerseits eine Inter­ essengemeinschaft mit der Preußischen Zentral-Genossenschafts-Kasse eingegangen, sie ist der Reichs-Genoffenschafts-Bank gefolgt, auch sie wird sich mit Kapital bei der Preußenkasse beteiligen, die ihr dazu wohl

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das @db leihen wird und so sehen wir, wie das gesamte land­ wirtschaftliche Genossenschaftswesen in Preußen heute in Interessengemeinschaft mit der Preußischen Zentral-Genossenschafts-Kasse steht, dem StaatSinstitut, das direkt unter dem Einfluß deS preußischen Finanzministers sich befindet. Das ist daS Resultat der staatlichen Förderung deS landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens. Meine Herrm, ähnlich liegen die Verhältnisse in Bayern. Auch in Bayern hat die Regierung einen gleichen Einfluß auf daS landwirt­ schaftliche Genofienschastswesen, auf daS Genoffenschaflswesen überhaupt gewonnen. Freilich spricht man dort nicht von „Interessengemeinschaften" und es beteiligen sich die Genosienschaften auch nicht mit Kapital bei Staatsinstituten — doch die Sache ist dieselbe, und für uns kommt dabei noch besonders in Betracht, daß unsere Organisation dadurch in schwere Müleidenschaft gezogen wird. Denn jener Einfluß des Staates auf das GenoffenschaftSweftn hat zur Folge, daß die Genossenschaften nach ihrer Gründung darauf hingewiesen werden, den vom Staate abhängigen Revisionsverbändrn sich anzuschließen. Auch in Hessen liegen die Dinge nicht viel anders. Und wie mit dem landwirtschaftlichen Genoffenschaftswesen, verhält es sich mit den Genoffmschasten der Handwerker, insoweit der Staat „fördernd" ein­ gegriffen hat. Wohl kann ich die Behauptung aufstellcn, daß in weiten Bezirken das Genossenschaftswesen heute zu einer staat­ lichen Einrichtung geworden ist. Da, meine Herren, erinnem wir uns der Begrüßungsrede, die der Vertreter der preußischen Regierung, der spätere Ministerialdirektor, Dr. Hermes, auf dem Allgemeinen Genoffenschaftstage zu Rostock im Jahre 1897 an uns richtete. Herr Dr. Hermes erklärte damals, die Staatshilfe sei ein notwendiges Übel. Aus den Kreisen der Genoffenschafter ertönte ihm ein „Sehr gut" entgegen, und er bemerkte dann dazu: „Ja, die Herren, die mir „sehr gut" zurufen, werden fragen: Warum ist das Übel notwendig? Der Zusammenhang liegt darin, daß die zunehmende Bedrängnis der Landwirtschaft es erforderlich macht, die Vorteile der Genossenschaftsbildung durch staatliche Förderung in einem rascheren Tempo der Bevölkerung zugänglich zu machen, als wenn die Bevölkerung sich selbst überlassen ist. Durch diese Staats­ initiative ist in den letzten drei Jahren so viel erreicht worden, als wir in dreißig Jahren erreicht hätten, wenn man die Bildung sich selbst überlaffen haben würde. Aber bei allen Zuwendungen, die staatlicherseits gemacht worden sind, sind die Genossenschaftsverbände stets darauf hingewiesen worden, daß ihre finanzielle Selbständigkeit das Ziel der Entwickelung sein müffe, daß sie bestrebt sein müssen, so bald wie möglich von der Staatshilfe loszukommen." Dies war die Auffassung des Vertreters der Preußischen Regierung im Jahre 1897 auf unserm Genoffenschaftstage, und wie haben sich die Verhältnisse im Laufe der Jahre entwickelt! Meine Herren, gerade daS Gegenteil ist eingetreten: nicht freigekommen von

44 der Staatshilfe sind die staatlich subventionierten Ge­ nossenschaften, sondern sie haben sich veranlaßt gesehen, eine Interessengemeinschaft mit dem Staate einzugehrn und sich ganz in seine Obhut zu begeben. Man hat es uns oft zum schweren Vorwurf gemacht, daß wir Stellung nehmen gegen die staatliche Förderung des Genossenschaftswesens. Ich glaube, meine Herren, daß auch diejenigen Anise, die damals anderer Meinung waren wie wir, ehrlich genug sind, uns heute die Anerkennung zu zollen: gut, daß der Allgemeine deutsche Genossenschaftsverband damals den Tanz um das goldene Kalb nicht mitmachte. (Sehr richtig!)

Meine Herren, Sie werden mir glauben, wenn ich sage, daß es nicht immer ganz leicht war, die Genoffenschaften auf dem Boden der Selbsthilfe und Selbständigkeit zu halten (Sehr richtig!)

Denn wenn, zunächst immer unter Betonung der Erhaltung der Selbständigkeit, die Genoffenschaften aufgefordert wurden, sich doch nur zu bedienen der vom Staate freigebig zur Verfügung gestellten Mittel — wenn immer gesagt wurde: was seid Ihr doch für sonderbare Käuze, daß Ihr nicht zugreift, es will ja niemand an Eure Selbständigkeit heran, die Selbsthilfe soll höchstens ergänzt werden durch StaatShilf«, an der Selbsthilfe will Euch ja niemand rühren, nehmt doch das billige Geld, lebt in Frieden mit eurer Regierung — dann war es oft schwer, die Genoffenschaften von der Staatskrippe fern zu halten, sowie bedenkliche Zentral-Kaffenbildungen zu verhindern. Nun, meine Herren, wenn wir sehen, wie die Verhältnisse sich dort entwickelt haben, wo man systematisch die Selbsthilfe preisgab und Staatshilfe annahm, dann, glaube ich, wird man auch selbst in jenen Kreisen heute vollständiges Verständnis haben für die Beschlüsse des Stettiner Vereinstages vom Jahre 1865, deS Augsburger Genossenschaftstages vom Jahre 1895 und für unsere Haltung überhaupt. Meine Herren, noch ein Wort über die Interessengemeinschaften. Ich möchte anknüpfen an eine Bemerkung in meinem Bericht auf dem Allgemeinen Genoffenschaftslage in Danzig. Damals wies ich darauf hin: auf der einen Seite wächst die Begehrlichkeit, auf der anderen wird Bitterkeit hrrvorgerufen, nämlich in jenen erwerbstätigen Kreisen, die sich dadurch beeinträchtigt fühlen, daß der Staat finanziell fördernd auf gewisse Genossenschaften einwirkt, die naturgemäß wiederum anderen wirtschaftlichen Kreisen Konkurrenz machen. Darin sehen — und vielleicht nicht ganz mit Unrecht — erwerbstätige Kreise eine einseitige Parteinahme deS Staates zu Gunsten anderer erwerbstätiger Kreise, und ich fürchte, daß die gerade jetzt von der Preußischen Zentral-Genossenschafts-Kasse mit den landwirtschaftlichen Genossenschaftskassen abgeschlossenen Interessen­ gemeinschaften sehr viel böses Blut in jenen Kreisen der erwerbstätigen, vor allen Dingen der Handel treibenden Bevölkerung machen wird. —

45 Meine Herren, ich bin nun in der sehr angenehmen Lage, gerade auS der letzten Zeit eine Reihe Kundgebungen zu verzeichnen, aus denen hervorgeht, wie man in den Kreisen der Regierung sich doch mehr und mehr zu unseren Grundsätzen bekennt. Ganz be­ sonders kommen dabei in Betracht Begrüßungen, mit denen wir auf den diesjährigen Verbandstagen angesprochen wurden. So war es vor allem der Verbandstag der Erwerbs- und WirtschastSgenostenfchaften der Provinzen Starkenburg und Oberhessen in Babenhausen, der von dem Vertreter der Regierung in außerordentlich sympathischer Weise begrüßt wurde. Der Vertreter der Regierung, Herr Geheimrat Braun, hob hervor: . . . „Auch feiten« der Genossenschaften ist eS berechtigt, wenn Sie dir Beziehungen zur Regierung nicht zu fest werden lasten. Dieses Verhalten der Genossenschaften ist der Ausdruck des starken Bewußt­ seins, daß sie die Staatshilfe nicht wünschen und nicht brauchen wollen, daß sie als dm vomehmsten Gedanken des Programmes die Selbst­ hilfe betrachten ohne Staatshilfe. Diese Beobachtung erfüllt mit doppelter Freude, in einer Zeit, in der sogar in einigen Genossen­ schaften der Ruf nach StaatShilfe erklingt und in der weite Volkskreise, vielleicht über den Rahmen des Bedürfnisses hinaus, in dem Staate den Retter in der Not glauben erblicken zu dürfen. Wenn sich demgegenüber überall, auch in unserem Hestenlande, immer noch Tausende und Abertausende zusammenfinden, die sich selbst stark genug fühlen, djx da sagen: „Selbst ist der Mann, waS wir erstreben, was wir wollen, das können wir auch ohne Regierung, ohne StaatS­ hilfe, auS unserer eigenen Stärke heraus!" so ist das ein erfteulicheS Zeichen und durch mein Erscheinen zu Ihren Verhandlungen möchte ich der Beftiedigung Ausdruck geben, daß noch immer eine große Anzahl von Männem diesen Standpunkt vertritt. Wir sind deshalb wohl in der Lage, freundliche und gute Beziehungen zu unterhalten. Möge das Bewußtsein der eigenen Kraft unter Ihnen lebendig bleiben!" Ähnlich sympathisch war die Begrüßung auf dem Bayerischen Berbandstage, und auf einem der Preußischen UnterverbandStage zollte der anwesende Vertreter der Regierung in einer Weise unseren Bestrebungen Beifall, wie wir eS wohl bisher noch nicht, wenigstens nicht häufig, gehört haben. Er erklärte: „Schulze-Delitzsch hat die grundlegenden Prinzipien aufgestellt, die Sie sich zur Richtschnur dienen lassen, die vorbildlich geworden sind für das ganze deutsche Genossenschaftswesen und die vorbildlich sein müssen für alle genossenschaftlichen Organisationen, mögm sie sich nun Raiffeisen-Vereine oder sonstwie nennen." Ja, meine Herrm, man kann mir entgegenhalten, da« sind gelegent­ liche Begrüßungsreden und wieso sollte nicht ein Vertreter der Regierung bei Gelegenheit eines Verbandstages einige freundliche sympathische Worte an dirjmigrn Kreise richten, vor benot er nun gerade die Regierung zu vertreten hat? Meine Herren, wir sind auch heute hier von feiten der hohen Staatsbehörde in so sympathischer Weise begrüßt, wir haben hier

46 zu hören bekommen eint so volle Würdigung der von uuS vertretenen wirtschaftlichen Gmndsätze — niemandem von uns wird es einfallen, an der Ehrlichkeit dieser Worte irgendwie zu zweifeln,

(Sehr richtig'.)

wenn sie auch in der Begrüßung gesprochen wurden. Ich bin nun aber auch in der Lage, hinzuweisen auf eine offizielle Kundgabe, eine Erklärung der Elsässischen Regierung in Sachen des Genossenschaftswesens. Sie werden sich erinnern, daß gerade in dm Reichslanden in der letzten Zeit im landwirtschaftlichen Genossenschafts­ wesen üble Erfahrungen gemacht sind. Es sind große Verluste erlitten. Die Elsaß-Lothringische Regierung war durch ihren höchsten Beamten auf dem Bereinstage der landwirtschaftlichen Genossenschaften in Straßburg vertreten. Man hat wahrscheinlich in gewisien Kreisen eigenartige Schlußfolgerungen daraus gezogen und sich dem Glauben hingegeben, nun wird wohl die Regierung eingreifen und das vorhandene Defizit decken. Der Wahn ist gründlich zerstört. In der landwirtschaftlichen Zeitschrift für Elsaß-Lothringen, einem so gut wie amtlichen Blatte, findet sich ein Aufsatz, der zweifellos inspiriert ist von der Reichsländischen Regiemng. Da heißt es: „Die Regierung wünscht ein ruhig vorwärts arbeitendes sich von allen Uebertreibungen fernhaltendes landwirtschaftliches Genossenschaftswesen, das nicht nach äußerem Erfolg, sondern nach tatsächlicher Kräftigung unseres Bauern­ standes strebt. Zu diesem Zweck, nicht aber zur Eingabe von Geld, um Fehler wieder gut zu machen, die bei gewissenhafter Geschäftsführung hätten vermieden werden können, wird auch die Mitwirkung der Regierung nicht fehlen. 3n diesem Sinne ist auch die Uebernahme des Ehrenvorsitzes des Ge­ nossenschaftstages durch den Herrn Statthalter, sowie die Beteiligung der Regierung an den Verhandlungen aufzufassen." Eine bittere aber gesunde Pille nach dem Straßburger Vereinstage. Meine Herren, das sollte das Genossenschaftsprogramm aller Regierungen werden: ein ruhiges vorwärtsarbeitendes Genossenschaftswesen, das sich von allen Uebertreibungen fernhält! DaS sind wirtschaftliche Gmndsätze, die uns nicht neu sind, sondem die im Gegmteil recht alt sind, die wir nicht erst auf neueren GenossenschaftStagen vertretm, sondern die bereits vertreten wurden von unserm Alt­ meister Schulze-Delitzsch. Meine Herren, manchmal staunt man doch über die Widersprüche, dmen man in solchen Kundgaben begegnet. Da habe ich Ihnen eben jetzt vorgetragen, wie das landwirtschaftliche Ministerium in den Reichslanden über die Ausgestaltung deS Genoffenschaftswesens denkt, und gamicht so lange ist eS her, da wurde ein Erlaß bekannt, in dem es heißt:

47 „Der Unterstaatssekretär der Reichslande regt daher die Errichtung öffentlicher Vorschußkassen an, baten er Darlehen aus der Verwaltung gegen eine Zinsvergütung von 3°/u gewähren will." Wiederum ein Rückfall in die Grundsätze, die man vor vielleicht zehn Jahren vertreten und die zu so trüben Erscheinungen geführt haben. ES wäre zu hoffen, und eS ist wohl auch zu erwarten, daß nach den letzten Ereignissen auf dem Gebiete ^>es Genossenschaftswesens für die Regierungen nicht bloß in den Reichslanden, sondern in allen Bundesstaaten die Grundsätze als maßgebend anerkannt werden, die ich hier in dem zuerst erwähnten reichs­ ländischen Erlaß bekannt gegeben habe. Meine Herren, man sagt von uns, wir wären Gegner der Staatshilfe. Ich werde mir erlauben, eine ganze Reihe von Dingen hier anzuführen, und eS wird sich zeigen, daß wir sogar sehr lebhaft die Staatshilfe in Anspruch nehmen. Auf dem Breslauer Genossenschaststag nahm ich Stellung zn den heutigen Bestrebungen in den östlichen Provinzen, insbesondere Posen, Oberschlesien und Westpreußen, die Genosienschaften zu gebrauchen oder ich möchte sagen zu mißbrauchen, um mit Hilfe der genoffenschafüichen Organisation nationale Politik zu treiben. Meine Herren, jene Ausführungen fanden in dem Teile der Presse in Posen, dem man die nationale Gesinnung ganz gewiß nicht absprechm wird, die weitestgehende Beachtung und Vertretung. Ich bedaure nun ganz außerordentlich, daß in den Kreisen, die auf diese Bestrebungen zweifellos entscheidenden Einfluß haben, man unseren Ausführungen nicht die genügende Beachtung gezollt hat. Im Frühjahr dieses Jahres wurde bekannt, daß eine Kommission des Abgeordnetenhauses in die Provinz Posen gereist sei, um dort die Arbeiten der Ansiedelungs­ kommission einer Prüfung zu unterziehen. In dem Berichte, der später erstattet wurde und der durch die Presse ging, heißt es, indem hingewiesen wird auf die Gründung von Genossenschaften: „Abgesehen von den wirtschaftlichen Vorteilen ist dieser Zusammen­ schluß der deutschen Ansiedler zu Genossenschaften auch aus nationalpolitischen Gründen notwendig, um in den Genossenschaften neue Vereinigungspunkte des Deutschtums zu schaffen." Meine Herren, welche Verkennung der eigentlichen Aufgaben der Genossenschaften, wenn man in den Genossenschaften politische Stützpunkte suchenwillfür die Förderung des Deutschtumss Die Genossenschaften sind wirtschaftliche Organisationen; in dem Rahmen können sie arbeiten und erzielen sie Erfolge. Sowie man aber die Genossenschaften bepackt mit Aufgaben, die sonst ihnen fern lieg«, die mit der wirtschaftlichen Tätigkeit nichts zu tun haben, müssen schädigende Wirkungen daraus sich ergeben. Ich möchte darauf aufmerksam machen, daß wir ja in dem Genossenschaftsgesetz sogar einen § 81 haben, der derartige Verquickungen vorsieht, und der verlangt, daß die Staats­ behörde, wenn eine derartige Verquickung wirtschaftlicher Aufgaben mit anderen Aufgaben bei einer Genossenschaft

48 Platz greift, gegen diese Genossenschaft vorgeht und dies Genossenschaft auflöst! Meine Herren, man sagt, daß die polnischen Genossenschaften zum Teil gegen das Genossenschaftsgesetz verstoßen, weil sie in ihren Genossenschaften national-polnischen Tendenzen nachgehen. Nun, dann gehe man doch in den anderm Areisen der Genossenschaften mit gutem Beispiele voran, suche von den Genossenschaften jede politische Bestrebung fernzuhalten. Dazu kommt nun, was für uns insbesondere sehr bedauerlich ist: jene Stellungnahme der Regierung und des Ostmarkenverrins zum Genossenschaftswesen hat ihre großen Nachteile für unsere Genossenschaften gehabt, vor allen Dingen für unsere Genossenschaften in der Provinz Pofen, und es wird nicht mehr lange aus­ bleiben, dann sind auch in Mitleidenschaft gezogen die Genossenschaften in Oberschlesien und die Genosienschaften in Westpreußen. Früher bestand ein friedliches Zusammenarbeiten von Borstand, Aufsichtsrat und General­ versammlung in den Genossenschaften, in der Provinz Posen, in den Genossenschaften, die sich mit Genugtuung deutsche Genossenschaften nannten und nennen, die in der Provinz Posen einem Verbände angrhörm, der sich Verband deutscher Genossenschaften nennt! Jetzt ist daS anders geworden: bei den Wahlen zum AufsichtSrat Zank und Streit in der Generalversammlung; bei den Wahlen zum Vorstand Zank und Streit im AufsichtSrat und in der Generalversammlung! Und wenn man nun in jenem Gebiete jetzt Hunderte und Aber­ hunderte von Darlehnskassen, sogenannte „reindeutsche", gründet, — ich frage vor allem, wo kommen denn die Personen her, um alle diese Genossenschaften auch fachmäßig und sachgemäß leiten zu können? (Sehr richtig!) Unsere Genossenschaften haben schon Schwierigkeiten genug in jenen Bezirken, die deutschen Elemente zu gewinnen, um die Vorstands- und AuffichtSratsstellen zu besetzen. Werden nun noch so und soviel Konkurrenzgenossenschaften ins Leben gerufen, so wird die Arbeit der alten bestehenden Genossenschaften umso schwerer. Ich wünschte, daß die Ansicht des Preußischen Handels­ ministeriums, die gelegentlich geäußert wurde, maßgebend sein möchte auch für alle sonstigen Bestrebungen in jenem Gebiete. Sie werden sich erinnern, daß ich im vergangenen Jahre auf dem Breslauer GenossenschaftStage Beschwerde darüber führte, daß an einem Orte, wo eine recht gute deutsche Genossenschaft besteht, auf Veranlassung der Handwerks­ kammer in Posen eine neue deutsche Genossenschaft ins Leben gerufen wurde. Der Herr HandelSminister hat davon Kenntnis genommen und einige Monate darauf wurde mir folgender Bescheid bekanntgegeben: „Ich habe Veranlassung genommen, eine eingehende Prüfung der Angelegenheit eintreten zu lassen. Auf Grund dieser Prüfung bin ich gleichfalls zu der Auffassung gelangt, daß ein Bedürfnis zur Schaffung einer neuen Kreditgelegenheit für die Handwerker in Pieschen und Umgegend nicht vor­ lag, da dort bereits anderen allen Anforderungen ge>

49 nügende Kreditgenossenschaften vorhanden sind, und daß es unter diesen Umständen schon wegen der zu be­ fürchtenden Schädigung der älteren deutschen Institute angezeigt gewesen wäre, von der Gründung einer neuen Handwerkerkreditgenossenschaft abzusehen. Den zuständigen Stellen habe ich hiernach das Geeignete eröffnet." Meine Herren, das ist der richtige Standpunkt. Wenn die Regierung sich davon überzeugt, daß keine Genossenschaft vorhanden ist, die in der Lage ist, die Kreditbedürfnisse zu befriedigen und andererseits das dringende Bedürfnis für eine Genossenschaft vorhanden ist, dann mag die Anregung zur Gründung einer solchen Genossenschaft gegeben werden Ich meine aber, das, was später der Preußische Handelsminister auf Grund seiner Erhebungen festgestellt hat, das hätte doch eigentlich der Instanz, die damals in der Provinz Posen auf die Gründung der neuen Genossenschaft eingewirkt hat, ohne wetteres schon bekannt sein sollen. (Sehr richtig!) Bielleicht wird die Krisis, in der sich zur Zeit der Neuwieder Verband und besonders die Zentral-Darlehns-Kasse des Neuwieder Verbandes be­ findet, — vielleicht wird die auch gerade in den Ostmarken reinigend wirken; denn war es doch gerade der Neuwieder Verband und seine Zentral-Darlehns-Kasse, die in der engsten wirtschaftlichen Beziehung zur Ansiedelungskommission standen, richteten sich doch gerade die Klagen aus den Kreisen von Handel und Gewerbe gegen diese Verbindung. Ich hoffe, daß jene Krisis läuternd auch dort einwirken wird und das wir alsbald über gesunde Verhältnifie in jenen Bezirken werden zu hören bekommen. Schutz verlangen wir also zugunsten unserer Genossenschaften, daß nicht national-politische Tendenzen in das Genossen­ schaftswesen hineingetragen werden. Schutz möchten wir in Anspruch nehmen auch dagegen, daß Regierungen, wie die bayrische, durch ihre Maßregeln mittelbar oder unmittelbar gegen unsern Verband Stellung nehmen. Auf dem Danziger Genossenschaftstage vor zwei Jahren konnte bei Besprechung der Ver­ hältnisse in Bayern — es war in Bayern gerade ein neuer bayerischer Handwerkergenossenschaftsverband gegründet — darauf hingewiesen werden, daß offenbar hinter den bei jener Gelegenheit gegen unsere Genossen­ schaften gerichteten Angriffen nicht die bayerische Regierung stände, sondern Kreise, die der bayerischen Regierung fernstehen. DaS ist anders geworden. In der letzten Zeit richteten sich auch aus den Kreisen der bayerischen Regierung Angriffe auf unsere Genossenschaften. Wir haben eine Stellungnahme zu verzeichnen, die wir zum mindesten als eine unfreundliche empfinden. Nun aber habe ich gerade nach dem letzten bayerischen Verbandstage von dem Vertreter der bayerischen Regierung, dem ich später eine reiche Materialien­ sammlung über die Bestrebungen unserer Genossenschaften übersandte, 4

50 eine so freundliche Empfangsbestätigung erhalten, in der eine so volle Würdigung unserer Grundsätze zum Ausdruck kam, daß ich daraus wohl entnehmen möchte, es wird jener bayerische Derbandstag auch wiederum einen Wendepunkt bedeuten, so daß von nun an unseren Bestrebungen in Bayern volle Würdigung zuteil wird. Dann wird man zweifellos — und das gilt nicht bloß für Bayern, das gilt auch von anderen Bundesstaaten — nicht mehr Bestimmungen erlassen, wie z. B die folgenden, die sich auf die Anlegung von kommunalen Geldern beziehen. Es existieren dafür in Bayern wie auch in den übrigen Bundesstaaten Sondervorschristen. In den für Bayern geltenden Be­ stimmungen sind die Kommunen in der Regel verpflichtet, ihre Gelder mündelsicher anzulegen — Ausnahmen können bewilligt werden, sie bedürfen dann aber der jedesmaligen Genehmigung der Staatsbehörde — da heißt es nun, es können auch bei Genossenschaften die Gelder angelegt werden, es muß aber eine ausreichende Sicherheit vorhanden sein, und die ausreichende Sicherheit wird dann in der Regel vorhanden sein, wenn die Genosienschaft eine solche mit unbeschränkter Haftpflicht ist, ferner, wenn die Ge­ nossenschaft einem Revisionsverbande angehört und einer Zentralkasse. (Hört, hört!)

Die Genossenschaften unseres Bayerischen Verbandes sind so stark, daß sie es nicht nötig haben, einer besonderen Verbandskasie anzugehören; die kleineren bayerischen Genossenschaften, insoweit sie nicht direkt Bank­ verbindungen haben, finden die Befriedigung ihrer Kreditbedürfniffe bei der Industriebank in München. Nach dieser Bestimmung würde es also z. B. den bayrischen Kommunen versagt sein, ihre Gelder bei den unserm Verbände angehörenden Genossenschaften anzulegen. Glücklicherweise hat man ja, wie es scheint, bereits ein Hintertürchen gefunden, sodaß nun auch die Kommunen in der Lage sind, bei unseren Genoflenschasten Gelder anzulegen. Aber, meine Herren, der Erlaß ist kennzeichnend für gewisse Auffassungen über solide wirtschaftliche Grund­ sätze im Genossenschaftswesen; drr Erlaß, in die Tat übersetzt, würde bedeuten, daß bei den sämtlichen wirklich wirtschaftlich starken bayrischen Genossenschaften die Kommunen keine Gelder anlegen dürften! Denn die wirklich starken bayrischen Genossenschaften gehörm keiner Ver­ bandskasse an. Meine Herren, ich bin aber auch noch weiter in der Lage, die Hilfe des Staates in Anspruch zu nehmen. Diesmal wende ich mich nun wiederum nach Preußen und rufe jetzt die Hilfe der Regierung an gegen die Verfügung einzelner Regierungspräsidenten, die die Versicherungsgesellschaften angewiesen haben, ihre Gelder bei den Genossenschaften abzuheben und den Sparkassen zu übrrweism. Meine Herren, seit Jahrzehnten ruhten die Gelder dieser Versicherungs­ gesellschaften bei den Genossenschaften, niemand hat was Arges darin funden, es sind gut geleitete Genossenschaften, die ihren Aufgaben

51 entsprechen. Plötzlich kommt nun ein solcher UkaS der Herren RegierungSpräfidentn! Meine Herren, dagegen giebt eS ja daS Mittel des Be­ schwerdeweges. Die VersichemngSgesellschaft bekommt man natürlich nicht zur Beschwerde, denn die wird sich nicht über den Regierungspräsidenten beschweren, der ein weitgehendes Aufsichtsrecht über die Versicherung-« gesellschast hat. Ich habe nun meinerseits eine Beschwerde beim Ministerium eingelegt. Wer kennt nun aber alle die Zuständigkeiten? Ich ging zunächst an das Ministerium deS Innern. Nach längerer Zeit wurde mir auf meine Anfrage, wie die Sache denn steht — die Genossenschaft drängte auf Antwort — der Bescheid: dafür ist nicht zuständig das Ministerium des Innern, dafür ist zuständig daS Land­ wirtschafts-Ministerium, die Sache wäre dorthin abgegeben. Meine Herren, die Frage ist nur, ob die Regierungspräsidenten in ihrm Bezirken noch wirklich so lange Geduld haben werden mit der Durchführung der Verfügung, bis die höchste Instanz ihre Entscheidung getroffen haben wird! Ich bin der Meinung, daß in allen derartigen Fällen eine schleunige Abhilfe dringendes Bedürnis ist. (Sehr richtig!) Es liegt ja der Genoffenschaft ganz gewiß nicht an den paar 1000 Mark, die die Versicherungsgesellschaft dort angelegt hat, sondern das Renommee der Genossenschaft kommt dabei in Frage. (Sehr richtig!) Wenn es sich an dem Orte herumspricht, die Versicherungsgesellschaft hat ihr Geld abheben müssen, so sagt man sich, da muß etwas nicht in Ordnung sein. Nun steht noch gar hinter der Verfügung der RegierungSpräsident! — meine Herren, es ist ein wahres Wunder, wenn da nicht die Spareinleger alle schleunigst sich auf die Genoffenschaft begeben und dort ihr Geld zu retten suchen. Es wäre recht erwünscht, wenn von oben her, von feiten der Zentralinstanz, die Regierungspräsidenten angewiesen würden, wie sie in solchen Fällen sich zu verhalten haben oder wenn die Regierungspräsidenten angewiesen werden, daß sie in allen derartigen Fällen erst mit der Zentralinstanz sich in Verbindung setzen. Meine Herren, wir empfinden eS auch nach wie vor als eine Benachteiligung unserer Genossenschaften, wenn Amtsgerichte, wenn Konkursverwalter die KonkurSmaffengelder von Genoffrnschasten einziehen» ohne daß eine zwingende Veranlaffung dazu vorliegt. Auch hier wiederum, meine Herren, mit Rücksicht auf das Ansehen der Genoffenschaft am Orte. Eine Genoffenschaft in einer großen Stadt kommt ja hierfür in der Regel garnicht in Betracht. Es handelt sich um die keinen Genoffenschaften in der Kreisstadt, da macht es einen üblen Eindruck, wenn plötzlich der Konkursverwalter sich eine andere Anlage für die KonkurSgelder aussuchen mnß. Es wäre daher, wie ge­ sagt, recht erwünscht, wenn durch eine Zentralinstanz auf irgend eine Weise Wandel geschaffen werden könnte.

52 Meine Herren, ich bin mit der Inanspruchnahme der Staatshilfe noch lange nicht fertig! (Heiterkeit.)

Also, die Königliche Staatsregierung kann sehen, daß auch wir manchmal sehr gern bereit sind, die Staatshilfe in Anspruch zu nehmen und daß, wenn man sich überhaupt erst mal an den Staat wendet, man dann auch gleich mit einem sehr umfangreichen Programm hervortritt.

(Heiterkeit.) Es handelt sich um die Kautionskreditgewährung seitens der Kreditgenossenschaften. Das ist nun ein ganz eigenartiges Ding. Wohl seitens sämtlicher Zentralinstanzen in allen Bundesstaaten haben die Kreditgenossenschaften die Zusage bekommen, daß ihre Wechsel und Sparkaffenbücher zu Kautionskreditzwecken angenommen werden sollen, selbstverständlich vorbehaltlich der Prüfung von Fall zu Fall Ich selbst werde mich sehr davor hüten, den Antrag ;u stellen, daß alle Wechsel aller unserer Genossenschaften zu Kautionskreditzwecken zugelaffen werden müßten. Darum kann es sich nicht handeln, sondern nur darum, daß nicht grundsätzlich Wechsel der Kreditgenossenschaften von Kautions­ zwecken ausgeschlossen werden. Meine Herren, frühere Bestimmungen der Behörden über Kautionskreditgwährung waren derartigen Kautionsbestellungen nicht günstig. Das ist ja auch erklärlich, denn wir haben es hier mit einem Geschäftszweig zu tun, auf den die älteren Bestimmungen nicht zugeschnitten waren. Ich erkenne es nun durchaus an, daß ich bei sämtlichen Zentral­ instanzen fast sämtlicher deutschen Bundesstaaten das weitgehendste Entgegenkommen gefunden habe. Aber was nützt mir das Ent­ gegenkommen der Herren Minister, wenn die zuständigen Behörden die größten Schwierigkeiten machen, wenn diese sich einfach auf den Standpunkt stellen, als existierten gar keine Erlasse und nach wie vor grund­ sätzlich Wechsel zweifellos lei st u n g s fä Higer Genossen­ schaften zurückweisen. Meine Herren, in allen Fällen, in denen ich Gelegenheit hatte, mich mit der Sache zu befassen, handelte es sich nur um große, ein­ wandsfreie Kreditgenossenschaften, zum Teil mit unbeschränkter, zum Teil mit beschränkter Haftpflicht, mit bedeutendem Geschäftsguthaben und großen Reserven, überall mit tadelloser Geschäftsführung. Ich möchte deshalb, anschließend an meine Ausführungen vom letzten Genossenschafts­ tage, bei dieser Gelegenheit den recht dringenden Wunsch an die Herren Vertreter der Königlichen Regierungen richten, bei den zuständigen Stellen dahin zu berichten, daß wir den größten Wert darauf legen, daß unseren Kredit­ genossenschaften für diesen Geschäftszweig die. Wege ge­ ebnet werden. Meine Herren, und dann vor allem: Eile tut auch hier not. Da hatte ich kürzlich z. B. die Asten einer Genossenschaft in Händen. Die Genossenschaft reicht ihre Wechsel der Regierung für Domänen und Forsten ein und bekommt sie zurück. Jetzt beginnt der

53 Beschwerdeweg. Ein Jahr ist darüber verstrichen und die Genossenschaft hat noch nicht den endgültigen Bescheid in Händen! Ja, der Mann, der den Wechsel der Genoffenschaft zu Kautionszwecken haben will, der kann doch nicht ein Jahr warten, sondern er sucht sich eine andere Kreditquelle aus. Die Genossenschaft hat dieses Mitglied zunächst einmal für diesen Geschäftszweig verloren und sie wird das Mitglied wahr­ scheinlich dann auch für die übrigen Geschäftszweige verlierm. Meine Herren, Förderung des Genossenschaftswesens! Wirwünschen keine direkte Förderung des Genossenschafts­ wesens mit finanzieller Unterstützung; wir wünschen nur freie Bahn für die Entwicklung unserer Genossenschaften. (Bravo!) Meine Herren, man macht den Unterverbänden zum Teil denselben Borwurf, wie dem Allgemeinen Deutschen Genossenschaftsverband, daß die Mitgliederzahl sich nicht genügend vermehre. Ich möchte da übrigen- in Paranthese einfügen, daß ich in der angenehmen Lage bin, für dieses Jahr mitteilen zu können, daß die Mitgliederzahl des Allgemeinen Verbandes eine Vermehrung erfahren hat. Meine Herren, wenn man die Verhältnisse sich etwas genauer ansieht, so braucht man sich darüber nicht zu wundern, daß unsere Genoffenschaftsverbände zur Zeit nicht aus einen großen Zufluß von Genossenschaften rechnen können, denn man muß sich vergegenwärtigm, daß die Genossenschaftsverbände, die, wenn ich so sagen darf, in Konkurrenz mit unseren Genoffenschaftsverbänden arbeiten und wirken — Konkurrenz aber hier wirklich im guten Sinne des Wortes gemeint — infolge der staatlichen Subvmtion unter außerordentlich günstigm Bedingungen arbeiten und die Berbandsbeiträge auf ein Minimum fest­ setzen. Ich will mir über die gewährten Leistungen dieser Verbände, inSbesonders über die Revision, hier kein Urteil erlauben, aber ich will feststellen, daß die neuen Neinen Genossenschaften sich naturgemäß dorthin wenden, wo die Kosten am geringsten sind. Dazu kommt bei diesen staatlich subventionierten Verbänden, daß vielfach der Beamten-Apparat für sie agitiert. Vielleicht wäre eS möglich, daß da ein gewiffer Modus vivendi zwischen den Verbänden hergestellt werden könnte. ES geschieht zu viel in der Gründung neuer Verbände. Zuweilen glaubt man nicht ruhen und rasten zu können, bis ein neuer Genoffenschaftsverband endlich ins Leben gerufen ist. Das Königreich Sachsen hat sich Jahre lang bemüht, neben unserm Verband einen neuen Verband zu gründen. Endlich ist dann auch glücklich dieser Verband zu Stande gekommen. Welcher Art die Genossenschaften sind, die diesem Verbände angehörm, dafür möge Ihnen als Beleg dienen folgende Mitteilung: eine Genoffenschast hat sich vor nicht zu langer Zeit an Herrn Verbandsdirektor Hüfner, den Direktor unseres Sächsischen Verbandes, gewandt und hat ihm erklärt, sie möchte unserem Verbände beitreten, sie müßte aber ihren Beitrüt von einer Bedingung abhängig machen: der Verband müßte nämlich die Garantie für ein Darlehen von

54 10000 Mark übernehmen, das die Sächsische Regierung der Genossenschaft geben wolle. (Große Heiterkeit.) Meine Herren, Sie werden es dem Herrn Berbandsdirektor Hüfner nicht verübeln, wenn er auf die Mitgliedschaft dieser Genossenschaft oer zichtet hat. (Sehr gut! und Heiterkeit.) Man schützt nun die Verbandskosten unserer Organisation vor als Hindernis für den Beitritt kleinerer Genossenschaften. Man sagt: der Beitrag zum Allgemeinen Verbände ist zu hoch. Nun, meine Herren, der Beitrag zum Allgemeinen Verbände beträgt für die kleinen Genossenschaften 10 Mark, und da bin ich denn doch der Meinung: eine Genossenschaft, die nicht einmal imstande ist, einen Beitrag von 10 Mark für den Allgemeinen Verband auf­ zubringen, hätte überhaupt nicht gegründet werden sollen. (Sehr richtig!) Da ist es schade um die Druckkosten für die Statuten, um die Druck­ kosten für die Veröffentlichung der Bilanzen. (Sehr richtig!) Man erklärt, die Genossenschaften können nicht die Kosten der Verbandsrevision tragen! Ich habe mir darauf hin die Motive des Genoffmschaftsgesetzes angesehen; wenn das Gesetz einer Gesellschaft eine Auflage macht, dann muß doch der Gesetzgeber von der Voraussetzung ausgehen, daß diese Gesellschaft im stände ist, diese Kosten zu tragen. Meine Herren, in der Begründung des Genossenschaftsgesetzes finden Sie kein Wort davon, daß die Durchführung der Revision bei den Genossenschaften nur dann denkbar ist, wenn staatliche Subventionen gewährt werden. Es muß also der Gesetzgeber im Jahre 1889 noch der Meinung gewesen sein, daß die Genossenschaften, die auf Grund dieses Gesetzes hin gegründet werden, auch in der Lage sind, diese Revisionskosten zu tragen. ES übt auf die Genoffenschaften einen üblen Eindruck aus, wenn ihnen, ich möchte beinahe sagen, künstlich eingeredet wird, sie seien gar nicht im stände, die Kosten aufzubringen! Dann halten sie sich wirklich für so schwach, daß sie nicht im stände sind, dieses geringfügige Opfer aufzubringen. Meine Herren, wenn Genossenschaften in der Weise gegründet werden — wie es in den letzten Jahrzehnten geschieht, daß ihnen vom Staate die Einrichtungskosten gewährt werden — daß sie Betriebskapital vom Staate erhalten — daß ihnen Beiträge zu den Unkosten bewilligt werden — daß ihnen die Revisionskosten abgenommen werden — dann, glaube ich, kann man auf derartige Ge­ sellschaften gar nicht mehr das Wort „eingetragene Genossenschaft" an­ wenden; das sind keine Wirtschaftsgenossenschaften, sondern einfache Unterstützungskassen geworden. (Sehr richtig!)

55 Meine Herren, erfreulicherweise aber regt sich doch auch gerade in den Kreisen der Handwerker mehr und mehr der gesunde wirtschaftliche Sinn, und ich möchte insbesondere Ihre Aufmerksamkeit hinlenken auf einm Beschluß, den der fünfte deutsche Handwerks- und Gewerbe­ kammertag im vorigen Jahre in Lübeck gefaßt hat. Da ist mit vollen. Recht hervorgehoben worden, daß die Handwerkskammern allerdings aufklärend wirken sollen für das Genossenschaftswesen, daß sie dazu beitragen sollen, die Genofsenschastslehren in den Kreisen der Gewerbetreibenden zu verbreiten, aber daß es nichtAufgabe derHandwerkSund Gewerbekammern sein kann, selbst die Gründung von Genossenschaften in die Hand zu nehmen. Dieser Standpunkt, dm der vorjährige deutsche Handwerks- und Gewerbekammerlag eingenommen hat, sollte der maßgebende in den Kreisen der Gewerbetreibenden sein und werden.

Meine Herren, das Handwerkergenossenschaftswesen be­ findet sich leider nicht gerade in einer erfreulichen Lage; für das diesjährige Iah, buch ist es dem Bearbeiter des statistischen Teils, Herrn Direktor Jäger, gelungen, ein größeres Material über Handwerkergenofienschaften beizubringen. Ich möchte Ihnen recht sehr empfehlen, den Teil des Jahrbuchs, in dem die Auflösung von Handwerkergenossenschaften behandelt ist, einem recht eingehenden Studium zu unterziehen; denn aus der Auflösung jener Genofienschaften kann man recht viel lernen. Man soll sich doch immer vor Augen halten: die Handwerker­ genossenschaft ist gar nicht im stände, allen Handwerkern zum Wohlstand zu verhelfen — es wäre ja sonst so leicht, Wohlstand zu schaffen, eS brauchte nur jeder Handwerker Mitglied einer Genossenschaft zu sein. Es hat dem Handwerkergenossenschaftswesen nichts genützt, aber viel geschadet, daß man den Glauben verbreitet hat, daß mit Hilfe des Genossenschaftswesens die Hand­ werkerfrage gelöst werden könnte. Man rühmt den Wert der Selbständigkeit, man sagt, die selbständigen Gewerbetreibenden sind die Grundpfeiler des Staates und folgert daraus, daß die Wege geebnet werden müssen, damit die Zahl der selbständigen Existenzen immer größer wird. Ja, meine Herren, das ist an und für sich ganz richtig. Es kann sich aber nicht nur darum handeln, eine selbständige Existenz ins Leben zu rufen, sondern die selbständige Existenz muß auch lebensfähig sein. Ich habe die Empfindung, als ob man heute in der Befriedigung des KreditbrdürfniffeS zu weit geht, und damit gewissen Gewerbetreibenden das Selbständigwerden zu leicht macht. Dadurch entsteht die Gefahr, daß man nicht nur keine lebensfähige Existenz schafft, sondern dem ganzen Stande einen sehr nachteiligen Dienst erweist, (sehr richtig!) denn diese künstlich ins Leben gerufenen, selbständigen Existenzen, die sich nur eine Zeitlang quälen können, um dann zusammenzubrechen nützen dem gesamten Stande nichts, sondern im Gegenteil, sie sind in

56 der Regel durch ihre eigenartigen Geschäftspraktiken, durch dir sie sich einige Zeit über Wasser halten wollen, eine Gefahr für den ganzen Stand. (Zustimmung.)

Gewiß, selbständige Existenzen, der Mittelstand, sie sollen erhalten, ge­ fördert werden; aber man beachte auch hierbei die Grenze und verkenne nicht, wie schwierig es ist, hier die Grenze zu ziehen. Ich möchte mich zu folgenden Grundsätzen bekennen, wmn es sich um die Frage handelt, daß jemand sich selbständig machen soll: selbständig soll nur der Gewerbetreibende werden, der die nötige technische Ausbildung genossen, der über die nötigen kauf­ männischen Kenntnisse verfügt und der auch vor allen Dingen bereits ein genügendes eigenes Vermögen besitzt. Das mag vielleicht im ersten Moment hart Hingen, daraus mag so mancher den Eindruck gewinnen, daß damit Hunderten und Tausenden eine Barriere gezogen ist, über die sie nicht hinweg können. Aber, meine Herren, nur scheinbar! Wer einigermaßen, ich darf sagen, vom Glück begünstigt ist — das ist eine Zugabe, die unter allen Umständm nötig ist — und im übrigen über die nötige Initiative und die nötigen Fähigkeiten verfügt, der ist auch in der Lage, diese drei BorauSsetzungm zu erfüllen und nur, wenn diese drei Voraussetzungen gegeben sind, soll er sich auf eigene Füße stellen. Meine Herren, wie gefährlich es gerade für das Handwerk ist, wenn leichtfertig an die Gründung von Genossenschaften herangegangen wird, davon hatte ich vor wenigen Tagen Gelegenheit, mich zu über­ zeugen. Vielleicht drei oder vier Jahre sind es her, da hieß es überall in Berlin: das Handwerk muß gehoben werden, Betriebsgenossen­ schaften müssen errichtet werden! Ich habe mich vergeblich bemüht, etwas neues über diese Genossenschaften in Erfahrung zu bringen, bis vor wenigen Tagen zwei Vorstandsmitglieder einer solchen vor drei Jahren gegründeten Schuhmacherbetriebsgenossenschaft bei mir waren, um Rat einzuholen. Ich konnte den Herren nur sagen, wenn sie vor drei Jahren zu uns gekommen wären, hätten wir ihnen Rat geben können, heute allerdings, infolge der eigenartigen Geschäftstätigkeit, der starken Überschuldung, der inzwischen eingetretenen Verluste, werde wohl nichts mehr zu raten sein. Unter den Aktiven dieser Genossenschaft befand sich ein Posten von 15000 Mk. Verbandskasse. Ich fragte die Herren: „Wie kommen Sie dazu, bei Ihrer beschränkten finanziellen Lage 15000 Mk. bar Geld aus der VerbandSkasie einzuzahlen?" „Ja," wurde mir entgegnet, „die repräsentieren drei Geschäftsguthaben." „So viel Geld ist vorhanden gewesen?" fragte ich weiter. „Nein," wurde mir erwidert, „das nicht, den ersten Geschäftsanteil mit 5000 Mk. haben wir eingezahlt, nun brauchten wir einen höheren Kredit, dafür mußten wir mehrere Geschäftsanteile er­ werben, und um diese erwerben zu können, hat die Ver­ bandskasse uns daS Geld geliehen!" (Heiterkeit und Zuruf: Friedeberg!)

57 Meine Herren, wenn das ein vereinzelter Fall wäre, wäre eS lächerlich, darüber zu sprechen; aber ich sehe darin einen typischen Vorgang. ES ist „Friedeberger Verbandskasse" dazwischen gerufen worden. Ja, da logen Veruntreuungen vor, aber hier liegt es ander-, hier liegt System darin. Gegen betrügerische Vorgänge kann sich niemand schützen, die treffen auch unsere Genoffenschasten und werden sie auch in Zukunft treffen; absoluten Schutz gibt e- dagegen nicht. Gefährlich wird erst die Sache, wenn System in der verkehrtm Handlungsweise liegt. Das System beruht in dieser eigenartigen Geschäftsgut­ habenbildung, der gleichkommt die heute gar nicht so selten zu beobachtende Unterbilanz-Deckung. Diese Schuhmacherbetriebs­ genoffenschaft hatte im ersten Jahre eine Unterbilanz, im zwestm auch, inzwischen war eine GeschäftSanteilerhöhung erfolgt, auch eine Einzahlung auf Geschäftsanteile „Wie ist denn die Unterbilanz gedeckt?" fragte ich „Die haben wir auf die Mitglieder ver­ teilt," war die Antwort. Die Unterbilanz befand sich nun auf Konto „Debitoren", sie war „verschwunden". Ich freue mich, daß wir hier eine Angelegenheit haben, in der wir Hand in Hand mit dem ReichSverbande der landwirtschaftlichen Genoffenschasten gehen. Dieser hat vor zwei Jahren einen Beschluß gefaßt, daß Unterbilanzen in dieser Weise zu beseitigen, gegen das Genossenschastsgesetz verstößt. Eine Unterbilanz kann nur durch Einzahlung auf Geschäfts­ anteile beseitigt werden. Eine solche Deckung der Unterbilanz ist nur eine Bilanzverschleierung. Meine Herren, Einzelheiten aus der Statistik der Hand­ werkergenossenschaften möchte ich nicht Vorbringen, ich nehme auf das Jahrbuch Bezug. Ich will auch nicht weiter Einzelheiten aus der Statistik der Kreditgenossenschaften vortragen; ich habe, um Ihnen und mir die Arbeit etwas zu erleichtern, von dem Borwort des Jahrbuchs Separatabzüge herstellen und hier verteilen lassen, auf der letzten Seite finden sie eint summarische Zusammen­ stellung über die Genoffenschasten des Allgemeinen Verbandes. Meine Herren, für die Kreditgenoffen schäften wünschte ich recht sehr, daß Einhalt geboten würde der Gründerei von Kreditgenossen­ schaften. Sie erinnern sich, daß aus dem badischen Lande, aus dem Mosbacher Bezirk, ein förmlicher Notschei ertönte, weil innerhalb eines einzigen Jahres im engsten Bezirk der Genossenschaften 21 DarlehnSkaffen gegründet wurden! Wie derartiges gemacht wird, dafür habe ich in der letzten Nummer der GenoffenfchaftSblätter einen interessanten Belag gegeben. ES existiert im Stallupöner Gebiet eine DahrlehnSfasse, die sich statutengemäß auf den Bezirk beschränkt. Ein Landwirt, der einen halben Kilometer von dem Bezirk entfernt wohnt, kommt zu dieser DarlehnSkaffe und ersucht um ein Darlehn. Wir können es Ihnen nicht geben, heißt es, weil Sie nicht in dem Bezirk wohnen. Was mache ich nun? fragt der Landwirt. Nun, erklären die Herrm von der DarlehnSkaffe, wir gründen eine neue DarlehnSkaffe in Ihrem Bezirk, dann bekommen Sie das Geld. (Heiterkeit.)

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Das ist eine Gründerei, die dazu beitrögt, die Zahl der Genossen­ schaften zwar zu vermehren, die aber nicht einer inneren Festigung deS Genossenschaftswesens dient. Dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir das Gesamtresultat Haden: hier 1400 Genossenschaften, dort 23000; aber von der gesamten Tätigkeit der Genossenschaften entfällt drei Viertel auf die Genossenschaften unseres Allgemeinen Verbandes. Meine Herren, immer noch herrschen eigenartige Anschauungen in landwirtschaftlichen Kreisen über die Tätigkeit unserer Kredit­ genossenschaften für die Landwirtschaft. So führte auf dem BereinStage der landwirtschaftlichen Genossenschaften zu Posen der Oekonomierat Hünerasky in seinem Bericht über die Entwickelung des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens folgendes aus: „Auch diesen Genossenschaften — den Schulze-Delitzschen — kann man den Ruhm nicht absprechen, daß sie eine ihren Verhältnissen entsprechende erfolgreiche Tätigkeit entfalten, selbstredend aber für den Landwirt selbst, wie überall, nur zur Benutzung in vereinzelten Fällen offenstehen." Ich habe in den Blättern für GenosienschastSwesen den Verbandsdirektvr Hünerasky aufgefordert, hierfür den Beweis zu erbringen; bisher habe ich keine Antwort bekommen. Die Behauptung steht ungefähr auf der Höhe der Bemerkung, die der verstorbene von MendelSteinfels auf einem Vereinstage, etwa vor vier, fünf Jahren, znm besten gab, er meinte, es gebe leider immer noch Landwirte, die unseren Kreditgenossenschaften angeh.ören! Nun, wir werden uns dadurch und durch ähnliche Angriffe nicht beeinflussen lassen, in unserer bisherigen Weise für die landwirtschaftliche Bevölkerung zu wirken. Trotz aller Konkurrenz, trotz aller Gründerei von ländlichen Dahrlehnskassen gehören ungefähr 29°/o der Mitglieder unserer Kreditgenossenschaften der Landwirt­ schaft an. Und wenn sie Umschau halten wollen in dem Bezirk, in dem wir tagen, in dem schleswig-holsteinschen Lande, da werden Sie finden, daß die landwirtschaftliche Bevölkerung in weitestem Umfange die Befriedigung ihres Kreditbedürfnisses in unseren Schulze-Delitzschen Genossenschaften findet, und unsere Genossenschaften zu so äußerst günstigen Bedingungen das Kreditbedürfnis befriedigen, wie es nicht ein­ mal bei subventionierten Genossenschaften der Fall ist. Meine Herren, zu welchen Mißerfolgen die Förderung des Genossenschaftswesen zuweilen führt, haben wir Gelegenheit gehabt, zu beobachten — wohin Überwindung von Schwierigkeiten führen, zeigt uns die Entwickelung der Konsumvereine. Diesen Vereinen wird ab und zu ein neues Gesetz beschert, um ihre Entwickelung auf­ zuhalten. Petitionen auf Petitionen verlangen ein Verbot dieser Genoffen­ schaftsart, hier und dort greift sogar eine Behörde hemmend ein; und wie gestaltet sich die Antwort der Konsumvereine auf diese Hemmungspolitik? Eine außerordentliche Ausdehnung und innere Erstarkung der Konsumvereine! Jene Gesetzesbestimmung von 1896, die

59 den Konsumvereinen die Ausdehnung des Geschäftsbetriebes auf Nichtmilglieder verbot, war die beste Reklame, die die Gegner der Konsum­ vereine für diese aussinnen konnten; denn jene Bestimmung hat zu einer außerordentlichen Vermehrung der Konsumvereinsmitglieder geführt, und aus gelegentlichen Kunden der Konsumvereine wurden ständige Abnehmer. Bedauern müssen wir, wenn das äußere Gepräge der Konsumverrine sich in den letzten Jahren vielfach verändert hat, wenn die Konsum­ vereine, die früher alle Berufsstände umfaßten, die gewissermaßen einen wirtschaftlichen Mittelpunkt abgaben für die verschiedenm wirt­ schaftlichen und sozialen Gruppen, heute mehr und mehr das Gepräge von Arbeiterkonsumvereinen annehmen. ES widerspricht SchulzeDrlitzschen wirtschaftlichen und sozialen Grundsätzen, daß Genossenschaften zugrspitzt werden auf irgend eine bestimmende Berufsklasse, wenn nicht etwa der Betrieb es verlangt, und darum bedauern wir diese Entwickelung der Konsumgenossenschaften. Meine Herren, wir haben im vergangenen Jahre Kritik geübt an dem Erlaß des preußischen Ministers für öffentliche Arbeiten, dem soge­ nannten Buddeschen Erlaß, betreffend die Konsumvereine. Wir er­ hielten im vergangenen Jahr beruhigende Erklärungen, und wir erkennen an, daß die Ausführung des Erlaffes vollständig im Einklang steht mit dm Erklärungen, die wir auf dem Breslauer Genoffenschaftstage erhielten. Aber jetzt scheint man ins Gegenteil zu verfallen; denn mir ist aus verschiedenen Bezirken bekannt geworden, daßEisenbahnarbeiteraufgefordert werden, aus den alle Berufsklassen umfassenden Kons umvereinen auszutreten und Sonderkonsumverrine zu gründen. Es wäre sehr zu beklagen, wenn in diesem Sinne der Buddesche Erlaß gerade nach der Gegenseite seine Auslegung fände. Während in Preußen für die Konsumvereine ein neuer Wind weht, ist bet Wind in Bayern umgeschlagen. Es ist merkwürdig, wie in einzelnen Bundesstaaten die preußischen Erlasse die das Genossen­ schaftswesen betreffen, schnell Nachfolger finden. Der Buddesche Erlaß hat seinen Nachfolger in dem Erlaß des bayerischen Ministers für Verkehrsangelegenheiten gefunden. Genau so wie gegen den Buddeschen Erlaß, müssen wir auch gegen diesen Erlaß Stellung nehmen, in dem auf die Gefahren hingewiesen wird, die den Beamten aus der Beteiligung an Konsumvereinen entstehen können. Ich habe den Erlaß in dem Vorwort zum Jahrbuch abgedruckt. Halten wir uns doch aber vor Augen, welche Resultate jene preußische Enquete von 1902 über die Beteiligung von Beamten bei Konsumvereine er­ geben hat! Die Untersuchungen haben übereinstimmend zu dem Ergebnis geführt, daß zu einem generellen Verbot von Beamten usw. an der Ver­ waltung von Konsumvereinen und ähnlichen Bereinigungen kein Anlaß vorliegt, daß es in manchen Fällen sogar erwünscht sein kann, wenn sich Beamte, Geistliche oder Lehrer solcher Tätigkeit, selbstverständlich unbe­ schadet ihrer dienstlichen Obliegenheiten, unterziehen. Die Heidelberger Kohlenhandlungen unterbreiteten dem badischen Ministerum des Innern eine Denkschrift des ZentralvorstandeS deutscher Kohlenhändler,

60 in der u. a. beantragt mürbe, den staatlichen Beamten die Beteilignng an Konsum- unb ähnlichen Vereinen zn untersagen. DaS Ministerium lehnte es jedoch ab, diesem Anträge Folge zu geben, „da kein hinreichender Grund bestehe, den Beamten die Befugnis zu entziehen, sich durch private Teilnahme aq derartigen Vereinigungen, wie alle anderen Konsumenten, Vorteile zu verschaffen." Ich kann mir nicht denken, daß die Berhältniffe in Bayern wesentlich verschieden sein sollen von denen in Preußen und Baden, so daß der bayerische Minister sich ver­ anlaßt sieht, einen ganz anderen Standpunkt einzunehmen, wie feine preußischen und badischen Kollegen. Korrekt ist die Haltung des Grafen PosadowSky in der Konsum» Vereinsfrage, er erklärt: „WaS die Beteiligung von Reichsdeamten an der Verwaltung von Konsumvereinen und dergleichen anbetrifft, so ist eine dienstliche Einwirkung nur in dem Rahmen des § 6 des Gesetzes betreffend die Rechtsverhältnisse der Reichsbeamten vom 31. Mär; 1872 zulässig, in dieser Begrenzung aber meines Erachtens auch erforderlich. Wie ich mir ausdrücklich hervorzuheben gestatte, haben die Verhandlungen des Reichstages, insbesondere der betreffenden ReichstagSkommission, darüber keinen Zweifel gelassen, daß sich jene Resolution nur gegen die Ausführung der in der Regel gegen Entgelt erfolgenden laufenden Arbeiten der Buch- und Kaffensührung sowie die eigentllchen Verkaufs­ und Magazinierungsarbeiten durch die im Dienste des Reichs stehenden Beamten richten soll, nicht aber gegen die Beteiligung an der Leitung und Überwachung der allgemeinen Verwaltung in Vorstand und Auf­ sichtsrat. Ich glaube, meine Herren, an dieser Stellung wird die Reichsverwaltung festhalten müssen." Meine Herren, wie auf allen Genossenschaftsgebieten, warnen wir auch bet den Konsumvereinen vor Übertreibungen, und wie berechtigt unsere Mahnungen vor einer übereilten Einbeziehung der Produktion in den Geschäftsbetrieb der Konsumvereine gewesen sind, hat der Fall Connewitz gezeigt. Meine Herren, neuerdings ist ein neuer Konsumvereinsverband ins Leben gerufen, den ich auch zu den mißbräuchigen Genossenschaftsorganisationen rechnen möchte. Die christlichen Gewerkschaften in Rheinland und Westfalen haben den nationalen Konsumvereinsverband gegründet. (Hört, hört!) Ursprünglich sollte es ein christlich-nationaler KortsumvereinSverbaitd werden! Meine Herren, wir haben vor einigen Jahren Stellung nehmen müssen gegen das Hereintragen von Politik in die Konsumvereine Es ist nun ein eigenartiges Zusammentreffen, daß der englische Konsumvereinsverband in diesem Jahre einen außer­ ordentlich scharfen Beschluß in Sachen der Politik zu fassen Gelegenheit genommen hat. Der englische Konsumvereinsverband hat mit der

61 größten Entschiedenheit Verwahrung dagegen eingelegt, daß Politik mit den Genossenschaften irgend wie verquickt wird. Wir freuen unS umsomehr über diesen Beschluß, als wir in ihm eine Billigung der Beschlüsse in Baden und Kreuznach sehen — denn es schien eine Zeit, als wenn sich unsere englischen Freunde von uns abwenden wollten. Wir haben stets davor gewarnt, daß der Konsum­ verein die Ergänzung dieser oder jener Bewegung sein soll. Im Zentralverbande der deutschen Konsumvereine war und ist man anderer Ansicht: da heißt eS: die Genossenschaft ist die Ergänzung der Gewerkschaftsbewegung. In einer unbedachten Stunde hat von Elm noch hinzugesetzt: und der politischen Bewegung. Meine Herren, an jenem Schlagwort mit der Ergänzung wird der Zentralverband noch schwer zu tragen haben; schon der Beschluß des Kölner Gewerkschaftskongresses, in dem Stellung genommen wurde zu den Konsumvereinen, war dem Stuttgarter Vereinstage des Zentral­ verbandes im höchsten Grade beschwerlich, es ist kein Zweifel, daß viele und große Unzuträglichkeiten sich noch aus der Verquickung ergeben werden. Ich gehe auch über die Statistik der Konsumvereine hinweg und nehme bezug auf das in Ihren Händen befindliche Material Meine Herren, ich erwähnte bereits der Kreuznacher Vorgänge. Die Verhandlungen des Kreuznacher Genossenschaftstages haben weitere Kreise gezogen, sie haben hinübergegriffen auf den Internationalen Genoss en schaftsverband. Der Internationale GenossenschaftSverband hat im vergangenen Jahre in Budapest getagt. Ich will heute nicht in eingehender Weise über die Verhandlungen des Budapester Kongresses berichten, ich will auch nicht eingehend die Gründe darlegen, die zum Austritt unseres Mgemeinen Verbandes und seiner Unterverbände aus dem Internationalen Verband geführt haben. In den Blättern für Ge­ nossenschaftswesen ist darüber eingehend Bericht erstattet. Ich sehe in der Absonderung vom Internationalen Verbände nur die einfache Konsequenz unserer Haltung auf dem Kreuznacher Genossenschaftstage. Es ist ja jedermanns Sache, sich seine Meinung über internationale Verbände und die Wirkung internationaler Kongresse zu gestalten. Ich persönlich halte nicht zu viel davon, obgleich ich den Wert nicht unterschätze, den die An­ knüpfung persönlicher Beziehungen hat. Es müssen aber jedenfalls gleichartige Bestrebungen auf den internationalen Kongressen vertteten sein. Wenn die Ansichten unter den Beteiligten so weit auseinandergehen, wie es auf dem internationalen Genossenschaftstage in Budapest der Fall war, bann war es für uns das Richtigste, aus einer solchen Organisation auszutreten, und ich glaube, daß die Genossenschaften des Mgemeinen Verbandes mir darin beistimmen werden. Von Budapest aus habe ich Gelegenheit gehabt, dem All­ gemeinen Bereinstage der deutsch-österreichischen Ge­ nossenschaften in Wien beizuwohnen, bereit Anwalt Wrabetz wir so manches Jahr die Freude gehabt haben, auf unsern GenossenschaftStagen zu begrüßen, den wir in diesem Jahre schmerzlich vermissen, der

62 aber nicht zu uns kommen konnte, weil in dieselben Tage sein Vereinstag in Leitmeritz fällt. Meine Herren, die Luft in Wien auf dem Vereinstage der deutsch-österreichischen Genossenschaften war die Luft Schulze-Delitzschscher Genossenschaften; das waren Anschauungen, die zu den unsrigen passen. Dort, auf dem Vereinstage in Wim, fühlte ich mich nicht bei Fremden, es waren die wirtschaftlichen und sozialen An­ schauungen unsers Altmeisters Schulze-Delitzsch, die den Verhandlungen zu Grunde lagen. Und in der freudigen Begrüßung, die mir, die unserer Organisation dort zu teil wurde, fand ich dm Ausdruck der Freundschaft der deutsch-österreichischen Genossenschaften für unseren Verband wieder, wie er wiederholt uns von Freund Wrabetz übermittelt wurde. Meine Herren, wende ich mich nun zu den Baugenossenschaften, so ist jener Ministerialerlaß, der kürzlich bekannt wurde, kennzeichnend für die Situation auf dem Gebiete des BaugenossenschaftSwesens, und, meine Herren, wiederum ein Ministerialerlaß, den wir freudig begrüßen! Man hat es vielleicht vor Jahren noch kaum für möglich gehalten, daß auf dem Allgemeinen Genossenschaftstage der Anwalt in der Lage sein würde, so viele Kundgebungen der Behörden zu registrierm, die vollkommen in den Rahmen unserer Schulze-Delitzsch'schen Genossenschaftm hineinpassen. Jener Erlaß, den ich im Vorwort zum Jahrbuch abgedruckt habe, gipfelt darin, daß bei der Gründung von Bau­ genossenschaften die größte Vorsicht zu empfehlen sei. Diese Ansicht deckt sich vollkommen mit der unsrigen im Allgemeinm Verbände und der der Leitung des Verbandes der Baugenossenschaften Dmtschlands. Es würde mich zu weit führen, in eine Untersuchung einzutreten, ob bisher gegen diese Grundsätze gefehlt ist. Ich bin überzeugt; daß, wenn man gerade bei der eigenartigen Lage der Baugenossenschaften und bei dem ganz naturgemäß großen Einfluß, den maßgebende Stellen auf. die Baugenossenschaften haben, rechtzeitig vorgeht, es zweifellos möglich sein wird, Mißstände, die sich hier und dort gezeigt haben, aus der Welt zu schaffen. Und, meine Herren, hatte ich vorhin Gelegenheit, aufmerksam zu machen auf die Haltung der einen oder anderen Behörde, unserm Verbände gegenüber, die gerade nicht als eine fteundliche bezeichnet werden kann, so nehme ich hier gern davon Notiz, daß dieser Erlaß den Baugenossenschaften empfiehlt, sich entweder unserer Organisation anzuschließen oder jenem Verbände, der auf der Grundlage des gemeinsamen Eigentums steht, dem Ver­ bände des Herrn Professor Albrecht. Nur möchte ich den Wunsch auSsprechen — einen Wunsch muß man überall haben — daß in den dem Ministerium Nachgeordneten Instanzen nach Möglichkeit schleunigst Notiz genommen wird von der Auffassung im Ministerium; denn in den dem Ministerium Nachgeordneten Instanzen war man kürzlich noch eifrig an der Arbeit, neue Genossenschaftsverbände zu gründen und man versuchte, die eine oder andere Baugenoffenschaft, die unserer Organisation angehörte, zu anderen Verbänden hinüberzuzirhrn. Ich hoffe, daß jene Kundgebung des Ministers möglichst bald auch in jenen Instanzen Beachtung findet.

63 Meine Herren, für die Lage der Baugenossenschaften ist besonders unsere diesmalige Tagesordnung bezeichnend. Wir werden bei dem einen oder anderen Punkte Gelegenheit haben, darauf aufmerksam zu machen, wie die Priviiegienwirtschaft, wenn ich mich dieseWortes bedienen darf, nachteilig auf die Vermögensentwicklung der Genossenschaften eingewirkt hat. Ich möchte vor allen Dingen wünschen, daß man in Zukunft insbesondere der Mietenkalkulation bei den Baugenossenschaften die größte Aufmerksamkeit zuwendet. Neue Schwierig­ keiten werden ganz gewiß den Baugenossenschaften, je länger sie bestehen, nicht erspart bleiben. So hatte ich kürzlich Gelegenheit, von einer solchen Schwierigkeit Kenntnis zu nehmen, die insbesondere für die Kreise von Interesse ist, die die Bertretnng von Baugenossenschaften auf dem Lande oder in kleinen Städten haben. Es hatte eine Baugenossenschaft vom Eisenbahnfiskus, der Inhaber eines selbständigen Gutsbezirkes ist, ein Terrain bekommen, um Häuser zu bauen. Der Eisenbahnfiskus hatte aber der Baugenossenschaft die Auflage gemacht, die Ar men la st en zu übernehmen, die dem Gutsbezirk auS den Bewohnern der Häuser ent­ stehen könnten. Nun kam aus der Nachbarstadt der Schwiegervater zum Schwiegersöhne ins Haus gezogen; der Schwiegervater bezog in der Nochbarstadt Armengeld. Es entsteht für die Genoffenschaft die Frage, wie soll sie sich hier verhalten. Zunächst ist der Betreffende noch zwei Jahre, nach dem Unterstützungswohnsitzgesetz, berechtigt, in jener Stadt die Armenrente zu beziehen; wie aber nach zwei Jahren? Da sind eine Reihe von Schwierigkeiten, die den Genoffenschaften erwachsen, und ich glaube, daß dieser vereinzelte Fall den Baugenoffenschaften als Mahnung dienen sollte, bei Abschluß von Verträgen außerordentlich vorsichtig zu sein, denn eS läßt sich nicht übersehen, welche Konsequenz aus einer derartigen Last für die Genossenschaft entstehen kann. Meine Herren, die Haus- und Grundbesitzer haben auf ihrem letzten VereinStage sich wieder mit den Baugenoffenschaften be­ schäftigt. AuS den Verhandlungen ihres vorjährigen Verband-tages konnte man entnehmen, wie man in den Kreisen der Haus- und Grundbesitzer sich zurzeit offenbar in der Agitation gegen die Baugenoffenschaften ein gewisses Maß auferlegt. Nun, auf dem letzten HauS- und Grundbesitzertage hat es an dieser Maßhaltung nach meiner persönlichen Auffassung allerdings wieder stark gefehlt. Da hat man stark über das Ziel hinauSgeschoffen, was um so bedauer­ licher ist, alS gerade in jene Zeit der Erlaß des Ministeriums fiel, in dem erllärt wurde, daß mau bei der Förderung des BaugmoffrnschastSwesenS vorerst prüfen soll, ob ein Bedürfnis für die Baugmoffenschastm vorhanden ist. Meine Herren, wir haben stets den Standpunkt vertreten, es könne niemandem der Gedanke kommen, mit Hilfe der Baugenossenschaften die Wohnungsfrage lösen zu wollm, wir habm stet- betont, daß wir gerade der Mitwirkung der Hausbesitzer unter allen Umständen bedürfen und wir haben deswegen auch Wert darauf gelegt, daß Hausbesitzer und Baugmoffenschastm möglichst Hand in Hand gehen. Nun, selbst-

64 verständlich wird uns dies um so schwieriger, je schärfer in jenen Kreisen gegen die Baugenossenschaften Stellung genommen wird. Meine Herren, den Baugenossenschaften möchte ich zum Schluß bei dieser sie betreffenden Betrachtung noch eine Mahnung mit auf den Weg geben. Die Baugenossenschaft ist nach meinem Dafür­ halten gerade die Genossenschaftsart, die in erster Reihe darauf bedacht sein muß, ihre geschäftlichen Einrichtungen so zu gestalten, daß die Genossenschaft einer wirt­ schaftlichen Krisis gewachsen ist. Jede andere Genossenschaft, Kreditverein, Konsumverein, Handwerkergenossenschaft, landwirtschaftliche Genosienschaft, kann sich leichter mit einer wirtschaftlichen Krisis abfinden, als die Baugenossenschaft. Ich habe es daher freudig begrüßt, als Herr Scheidt aus Hannover mir Vorschläge für einen Antrag unterbreitete, der gewissermaßen die Richtschnur für dir Gründung von Baugenossen schafteu abgeben sollte, ein Antrag, den Sie auf der diesmaligen Tages­ ordnung finden. Gewisse Punkte in diesem Anträge beschäftigen sich gerade mit der Frage, wie leicht eine Baugenossenschaft in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten kann. Dazu kommt noch eins. Wir haben vielleicht kein Gebiet in unserem ganzen Kulturleben, in dem die Ansichten. Wünsche und Ansprüche einer schnelleren Veränderung unterzogen sind, wie gerade auf dem Gebiete des Wohnungswesens. Gerade hier sind die Ansprüche in den letzten 25 Jahren ganz außerordentlich gewachsen, und niemand kann dir Garantie dafür übernehmen, daß in etwa weiteren 25 Jahren die Wohnungen, die von feiten der Baugenossenschaften hergestellt werden, auch noch den Ansprüchen jener Zeit genügen werden. Daher bin ich auch durchaus dafür, daß dort, wo den Genossenschaften Baudarlehen zur Verfügung gestellt werden, auf ordentliche Abschreibung hingewirkt wird, aber nicht so einverstanden kann ich mich damit er­ klären, wenn allzu starke Amortisationsraten gefordert werden. Ich wenigstens bin der Meinung, daß die Genossenschaft in ihrer Mietenkalkulation sowohl berücksichtigen muß die Abschreibungen, wie die Amortisationsraten Sind die AmortisalionSraten zu hoch, so ist die notwendige Folge, daß die Mieten zu hoch heraufgesetzt werden, und daß die Genossenschaft dem Wohnungs bedürfnis überhaupt nicht entsprechen kann. Wenn für die genügende Abschreibung gesorgt ist, ist auch für die Sicherheit der Genossenschaft gesorgt. Die Amortisationsraten betrachte ich nicht so sehr im Interesse der Genossenschaften gelegen, als im Interesse des Geldgebers, damit dorthin das Geld möglichst rasch wieder zurückfließt. Wir werden jedenfalls auf dem nächstjährigen GenossenschaftStage Gelegenheit haben, uns mit dieser Frage einmal eingehend zu beschäftigen. — Ich möchte wenigstens streifen in meinem Bericht die Bestrebungen mi bezug auf die wissenschaftliche Ausbildung im Genossen­ schaftswesen, und ich möchte Sie bitten, dort, wo Sie Gelegenheit haben, bei den Meisterkursen, bei den genossenschaftlichen Vorträgen an Handelshochschulen mitzuwirken, diese Verbindungen wahr-

65 zunehmen. Die wissenschaftliche Ausbildung im Genossenschaftswesen wird sich wohl außerhalb Ihres Kreise- vollziehen; es kommen dabei wesentlich nur die Hochschulen in Bettacht. Was die Meisterkurse betrifft, so möchte ich gern hier davon Kenntnis geben, das eine Anzahl von erfahrenen Genossenschaftern sich opferwillig in den Dienst der Meisterkurse gestellt hat. Die Männer, die an der Spitze unserer Genosienschaften stehen, sind nach meinem Dafürhalten die geeigneten Lehrer des Genossenschaftswesens bei den Meisterkursen. Ich bin selbstverständlich gern bereit, die Männer mit Material zu unterstützen, die sich für die Kurse vorberriten wollen. Des ferneren möchte ich sie noch bitten, wenn in Ihren Heimatsorten eine Gewerbeausstellung stattfindet, dieser Ihr Interesse entgegenzubringen und dabei nicht zu vergessen, daß das Genossenschaftswesen ein Teil des Gewerbewesens ist. Suchen Sie aus diesen Gewerbeausstellungen auch dem Genossenschaftswesen zu seinem Recht zu verhelfen. Ich erwähnte vorhin bereits der internationalen Beziehungen. Hier bei Besprechung des Genossenschaftswesens auf Gewerbeausstellungen ein Wort wenigstens über den Kongreß des Internationalen Ver­ bandes zum Studium der Verhältnisse des Mittelstandes, der kürzlich in Lüttich stattgefunden hat. Ich selbst hatte die Absicht, mich an den Verhandlungen dieses Kongresses zu beteiligen und habe über die Förderung des Genossenschaftswesens eine Reihe Thesm dem Kongresse unter­ breitet; ich kann mit einer gewissen Genugtuung feststellen, daß diese Thesen, die vollkommen aus unseren wirtschaftlichen Grundsätzen ausgebaut sind, die Zustimmung der sämtlichen übrigen Mitglieder des deutschen Komitees fanden, u. a. des Präsidenten der Preußischen Zenttal-GenossenschaftsKasse. Aus dem Kongresse selbst war der Allgemeine Verband vertreten durch Herrn Berbandsdirektor Finckh. Es wird in nicht allzu fmter Zeit ein Protokoll über den Kongreß erscheinen, und ich werde Gelegenheit nehmen, in bett Blättern für Genossenschaftswesen mit Hilfe des Herrn Verbandsdirektor Finckh näheren Bericht über den Kongreß zu erstatten. Meine Herren, von der einen oder andern Seite sind zuweilen Wünsche nach einer Revision des Genossenschaftsgesetzes laut geworden. Ich verkenne nicht, daß eine Reihe Bestimmungen in dem Genossenschaftsgesetz recht revisionsbedürftig sind. Dazu gehört eine Reihe Vorschriften des Gesetzes, die sich auf die beschränkte Haftpflicht beziehen, dazu gehören die Vorschriften über die Verlustdeckung, die Bildung des Geschäftsanteils u. s. w. Aber andererseits möchte ich doch die Genossen­ schaften unseres Verbandes ganz entschieden davor wamen, jetzt einzu­ stimmen in den Ruf: das Genossenschaftsgesetz muß revidiert werden! Meine Herren, das, was wir haben, wissen wir, was wir bekommen, wissen wir nicht. (Sehr richtig!)

Ich glaube ja, daß eine Revision des Genossenschaftsgesetzes nach manchen Richtungen hin Klärung der Verhältnisse bringen wird, vielleicht auch die sichere Entwicklung des GenoffenschastSweseitS zu fördern imstande ist; aber ich bin auch ebenso überzeugt, daß Nebenströmungen auf Ein5

66 führung weitgehender Beschränkungen sich geltend machen werden und das nicht nur für die Konsumvereine, sondern auch für die Kreditgenossen­ schaften und andere Genossenschaftsarten. Die Bestrebungen auf Beschränkung deS Sparkassenverkehrs z. B. ruhen nicht; also nehmen wir die jetzigen Unzuträglichkeiten des Genossenschastsgesetzes mit in den Kauf, wir können sie wett machen durch eine verständige Geschäftsführung. ES ist be­ dauerlich, wie zuweilen von Behörden ein Urteil über die Uinulänglichkeit des Genossenschaftsgesetzes abgegeben wird und da möchte ich, da wir gerade in Schleswig-Holstein tagen, einen Fall zur Sprache bringen, der des allgemeinen Interesses nicht entbehrt. Meine Herren, in Schleswig-Holstein gibt es eine Anzahl Molkereigenossenschaften, denen Rechtspersönlichkeit verliehen ist! Nun bestimmt das Bürgerliche Gesetzbuch, daß Rechtspersönlichkeit nur denjenigen Gesell­ schaften durch behördlichen Akt verliehen werden kann, zu deren Organi­ sation kein Sondergesetz die Möglichkeit bietet. Für die Molkereigenossen­ schaften bietet zweifellos das Genossenschaftsgesetz die Möglichkeit der Organisation. In den Kreisen der Molkereigenossenschaften, die hier in Betracht kommen, ist man der Meinung gewesen, daß das allgemeine gleiche Stimmrecht in der Genossenschaft für die Molkereigenossenschaften nicht paßt. Wenn man aber bedenkt, wie viele Molkereigenossenschaften mit dem Genossenschaftsgesetz sehr gut auskommen, dann konnte doch hier die Regierung nicht einfach erklären, das Genossenschaftsgesetz ist für Molkereien als nicht existierend zu betrachten. Und schließlich ist das „genehmigte" Statut noch ein recht mangelhaftes. — Meine Herren, ich habe nun auch in diesem Geschäftsbericht Ihnen ein Stück Geschichte deutschen Genossenschaftswesens vor­ getragen, wie ich hoffe, aber nicht bloß von theoretischen Gesichts­ punkten aus, sondern auch mit der genügenden praktischen Nutzanwendung. Was wir für unsere Genoss enschaften verlangen und fordern, ist zunächst Entwickelung und Fortbildung des Genossenschaftswesens. Ich möchte hierbei aber anknüpfen an ein Wart von Schulze-Delitzsch, das aus dem Jahre 1876 stammt, und an das unser hochverehrter Herr Vorsitzender auf dem Danziger Genoffenschaststage erinnerte. Schulze-Delitzsch sprach damals die Mahnung aus: „Maßhalten und Einschränken auf den eigentlichen Wirkungs­ kreis der Genossenschaft!" Meine Herren, das Wort ist so treffend, das Wort gibt eine so vorzügliche Richtschnur für die Entwicklung unserer Gcnoffenschaften, und gerade wir, die wir geneigt sind, den Genossen­ schaften zu empfehlen, sich den Verhältniffen anzupassen, dementsprechend ihren Geschäftsbetrieb zu erweitern und auszudehnen — wir haben auch alle Ursache, hinzuweisen gleichzeitig auf jenes Wort von Schulze-Delitzsch: Maßhalten und Einschränken auf den eigentlichen Wirkungskreis der Genossenschaft. Wir haben alle Ursache, zu warnen vor Über­ treibungen, zu warnen vor einer unsoliden Entwicklung der einzelnen Genossenschaften DaS Jahr 1905 ist von einer besonderen Bedeutung für die Aus­ gestaltung des Genoffenschaftswesens; das Jahr 1905 steht vor

67 allem unter dem Zeichen der Interessengemeinschaften, in die große deutsche Genossenschaft-verbände zu einem Staat-institut eingetreten sind. Meine Herren, die Geschichte macht wunderbare Sprünge. Es ist heute in der Begrüßung von feiten de- Herrn Vorsitzenden auf den Verein-tag zu Stettin im Jahre 1865 hingewiesen worden. Im Sommer 1865 war vom Preußischen Handel-minister eine Kommission einberufm, die beraten sollte, was zur Förderung de- Genossenschaftswesen geschehen könne Schulze-Delitzsch war zu jener Kockmission nicht zugezogen. Dir Antwort auf die Frage, die der Kommission gestellt war, gab der Stettiner Vereinstag, der nichts weiter forderte, als eine gesetzliche Anerkmnung der Genossenschaften. Meine Herren, man bedenke, das war im Jahre 1865, vor 40 Jahren! Da bedurfte es noch eines besonderen Beschlusses des Allgemeinen DereinStages, um auch nur die gesetzliche Anerkennung der Genossenschaften zu erreichen; sie erfolgte dann noch in demselben Jahre zuerst durch den preußischen Staat. Dreißig Jahre später, im Jahre 1895, setzte die staatliche Förderung des Genossen­ schaftswesen- ein, jene staatliche Förderung, die bereits ihren Vor­ läufer in einem Anträge gehabt hatte, der in dem Preußischen Hrrrenhauim Jahre 1868 gestellt war, der aber damals von verschiedenen Mit­ gliedern des Herrenhauses als ein kommunistischer Anttag bezeichnet wurde. Meine Herren, das war im Jahre 1868, und wiederum dreißig Jahre später, int Jahre 1898, bei einer Kapitalserhöhung der Preußischen Zentral-GenossenschaftS-Kasse, begrüßte ein Mftglied des Preußischen Herrenhauses die Gründung der Zentral-Genossenschafts-Kasse und sagte: wir sehen in der Preußischen Zentral-GenossenschaftS-Kasse die Anfänge einer Verlustversicherung; denn nun wird es doch auch möglich sein, etwas leichtfertiger Kredit gewähren zu können. (Heiterkeit.)

Meine Herren, die Verlust Versicherung liegt heute in der Luft. Ich hatte wiederholt Gelegenheit, dazu Stellung zu nehmen, weil auch ich der Meinung bin, daß die Verlustoersicherung nur dazu beitragen würde, die Kreditgewährung zu erleichtern, und zu einer „etwas leicht­ fertigen" zu gestalten. Wer im Geschäft-leben steht, muß für die Maß­ nahmen, die er ergreift, auch die volle Verantwortung übernehmen. Meine Herren, 1895 die Gründung der Preußischen Zentral-Genvssenschafts-Kasse, fünf Jahre später die Unzufriedenheit jener Verbände, die von dieser Kasse mehr oder weniger abhängig wurden, und heute, im Jahre 1905, haben wir festzustellen, daß jene Verbände und Kassen vor dem Staat kapituliert haben! Wir empfinden, wenn ich alle- dies historisch feststrlle, deswegen keine Genugtuung darüber; denn wir haben selbstverständlich den dringenden Wunsch, daß das Genossenschaftswesen weiter au-gebaut würde auf Grund derjmigen wirtschaftlichen Grundsätze, die wir vertteten. Genugtuung empfinden wir allerdings darüber, daß die wirtschaftlichen Grundsätze, die unseren Genossenschaften 5*

68 als Richtschnur dienen, von maßgebender Stelle von autoritativer Seite in der Weise gewürdigt werden, wie es in den letzten Jahren und auch heute insbesondere wieder geschehen ist. Ganz gewiß, niemand wird es uns verargen, daß wir uns heute unserer Freiheit und unserer Selbständigkeit freuen, der Freiheit, die wir nur zu verdanken haben der Treue zu den Grundsätzen Schulze-Delitzsch's, der die Ge­ nossenschaften gelehrt hat, nicht nur auf Selbsthilfe und Selbstvrrantwortung zu halten, sondern auch so zu wirtschaften, daß die Ge­ nossenschaften frei bleiben, daß sie nicht der Staatshilfe bedürfen. Das ist das Geheimnis, weshalb unsere Genossenschaften nicht die Staatshilfe nötig haben, weshalb sie zu einer so erfreulichen Entwicklung gelangt sind; nicht nur die Freiheit muß bestehen, sondern es muß auch hinzu­ kommen die Erziehung zum Gebrauch der Freiheit, es muß verstanden werden, die Freiheit in der richtigen Weise auszunutzen und zu verwerten. Meine Herren, durch meine Ausführungen hat sich wie ein roter Faden hindurchgezogen: Wenn wir auf der einen Seite nach keiner staat­ lichen Subvention verlangen, wenn wir sie eher für schädlich halten, als für nützlich, so müssen wir doch auf der andern Seite dringend wünschen, freie Bahn für die Betätigung unserer Genossenschaften; wir wünschen Beseitigung aller der Schwierigkeiten, die der Entwick­ lung unserer Genossenschaften entgegengestellt werden. In freier wirt­ schaftlicher Unabhängigkeit sind wir bestrebt, dieselbe zu erhallen und ihrer würdig zu bleiben. Die Schulze-Delitzsch'schen Genossenschaften ver­ langen nicht gestützt zu werden; für sie ist es eine Ehrensache, nicht blos im Wappen das Wort „Selbsthilfe" zu führen, sondern ihre gesamte Geschäftsführung dem anzupassen und sie auch wirkich zu betätigen. Das ist echter und gleichzeitig auch praktischer Idealismus, den wollen wir hochhallen zum Wohle unseres Baterlandes.

(Lebhafter langanhaltender Beifall und Händeklatschen.) Vorsitzender F. X. Proebst (München): Meine sehr geehrten Herren! Sie haben durch ihren lebhaften Beifall dem Herrn Anwalt Ihre Zu­ stimmung zu seinem Vortrag bereits kundgegeben, Sie haben wohl auch damit ihm Ihren Dank für den ausgezeichneten Bericht abstatten wollen. Ich darf annehmen, daß ich in Ihrem Sinne handle, wenn ich diesen Dank auch von dieser Stelle aus unserem hochverehrten Herrn Anwalt darbringe. (Bravo!)

Ich stelle anheim, ob irgendwelche Ergänzungen verlangt werden, und ob irgend einer der geehrten Herren zu dem Vortrage des Herrn Anwalts sich äußem will. — ES scheint keiner der Herren geneigt zu sein, das Wort zu ergreifen. Dann können wir in unserer Tagesordnung forlfahren. (Rufe: Pause!)

69 Meine geehrten Herren, eine Pause haben wir nicht nötig, wir hoffen zwischen 12 und 1 Uhr mit unserem heutigen Pensum fertig zu sein, weil um zwei Uhr bereit- die Verhandlungen der VerbandSrevisoren beginnen.

Zum nächsten Punkt der Tagesordnung:

11a. Bericht des Vorsitzenden deS Engere« Ansschnsses habe ich die Ehre, selbst zu berichten; Herr Dr. Alberti wird daher die Güte haben, den Vorsitz zu übernehmen. (Justizrat Dr. Alberti übernimmt den Vorsitz.)

Berichterstatter K. L. Proebst (München): Meine Herren, der Bericht, den ich im Namen deS Engeren AuSschuffes zu erstatten habe, wird kurz sein. Es fanden, wie in jedem Jahre, zwei Sitzungen deS Engeren AuSschuffeS statt: die eine im Frühjahr, wie sie unser Statut vorschreibt, und zwar vom 1. bis 3. Mai in Berlin, die zweite hier in Westerland. In der Frühjahrssitzung waren die sämtlichen Mitglieder des Engeren Ausschusses, sieben an der Zahl, anwesend, mit ihnen selbst­ verständlich der Herr Anwalt. Besonders zu erwähnende wichtige außer­ ordentliche Geschäfte oblagen dem Engeren Ausschuß in diesem Jahre überhaupt nicht; es konnten daher im Rahmen der gewohnten Weise die Aufgaben erledigt werden. ES wurde in beiden Sitzungen, im Frühjahr wie im Herbst, von seilen des Herrn Anwalts dem Engeren Ausschuß eingehend Bericht über die Vorgänge in unserm Verbände sowohl, als im deutschen und außerdeutschen GenossenschastSleben überhaupt erstattet, und dadurch ein sehr lebhafter und intereffanter Meinungsaustausch an­ geregt. Natürlich nimmt in der Regel jedes Mitglied deS Engerm Aus­ schusses zu der einen oder anderen Frage, die der Bericht des Herm Anwalts streift, eine besondere Stellung ein, und daS kommt meist in belehrender und überzeugender Weise zum Ausdruck. Außerdem berichtete in der Frühjahrssitzung der Herr Anwalt über den Stand unserer humanitären Kassen, über die unmittelbar nachher ohnedies Herr Kollege Jäger Ihnen Vortrag halten wird. Es wurde dann in der FrühjahrSsihung begreiflicherweise alles das durchverhandelt, was auf den Allge­ meinen Genossenschaftstag, den wir heute begonnen haben, Bezug hat. ES wurden Tagesordnung, Zeiteinteilung u. s. w. eingehend besprochen, was notwendig ist, weil man alles das nicht bis auf die letzten Tage verschieben kann. ES wurde ferner eine ziemlich wichtige Frage, dir Statistik der Kreditgmossenschaften und ihrer Unterverbände, in Diskussion genommen. Der Herr Anwalt hatte dafür eine ausführliche Ausarbeitung zunächst für die Kreditgenossenschaften vorgelegt, die in der Hauptsache dir Anerkennung deS Engeren Ausschusses fand und in den letztm Tagm auch vom Gesamtausschuß behandelt wurde. Line weitere Frage, die auch sehr eingehend erörtert wurde, war die weitere Ausbildung der BerbandSrevision. Ohne allen Zweifel ist die Überzeugung in weiten Kreisen verbreitet, daß die VerbandSrrvision, die schon außerordentlich Nützliches im Laufe der Jahre geleistet hat, noch

70 nach verschiedenen Richtungen einer Vervollkommnung bedarf. Dieser Gegen­ stand wurde auch hier wieder in der Herbstsitzung weiter behandelt, und ebenso in der Sitzung des Gesamtausschusses, wie ich hier einschalten darf, und ohne Zweifel werden heute Nachmittag die Herren Verbandsrevisoren Gelegenheit finden, sich ebenfalls weiter nach der praktischen Seite hin mit der Frage zu beschüftigen, sodaß wir annehmen dürfen, vielleicht dem nächsten Genossenschaftstage ein weiteres Material in dieser Richtung unterbreiten zu können. — Die Rechnung über die Finanz­ verhältnisse de- Allgemeinen Verbandes für 1904 und der Voranschlag für 1906 wurde von den beiden Revisoren des Engeren Ausschusses sehr sorgfältig geprüft; sie wurde dem Engeren Ausschüsse vorgrlegt mit den gezogenen Erinnerungen, die aber durch die Beantwortung seitens des Herrn Anwalts und seines Bureaus die gewünschte Erledigung fanden. ES wurde ferner die Gelegenheit benutzt, da die Frühjahrssitzung in der Regel mit dem Todes- oder Begräbnistage von Schulze Delitzsch zusammenfällt, sein Denkmal in Berlin zu besuchen. Die sämtlichen Mitglieder des Engeren Ausschusses versammelten sich am Denkmal, das in sehr anerkennenswerter und pietätvoller Weise geschmückt war, und überzeugten sich aufs neue, daß in dem Denkmal der Stadt Berlin und dem deutschen Genossenschaftswesen ein Meisterwerk geschenkt wurde. In der Herbstsitzung, die erst am 2. September hier stattfand, wurde, wie ich schon erwähnte, ein Teil der Gegenstände aufs neue ausgenommen und weiter verfolgt. Der Herr Anwalt hat in seinem Berichte Ihnen wenigstens ganz kurz schon Mitteilung gemacht von dem Verlauf des Internationalen Genossenschaftstages in Pest und von dem infolge dieser Tagung erfolgten Austritt unseres Verbandes auS dem Internationalen Verbände; ebenso über die Verhandlungen in Lüttich. Ich habe nur noch mitzuteilen, daß für den Herrn Assessor Hauß, der vielen Besuchern des Allgemeinen Genossenschaftstages aus stüheren Jahren bekannt ist, und der den Dienst des Allgemeinen Verbandes verließ, Herr Gerichts­ assessor Donath eingetreten ist, der heute als unser Schriftführer fungiert. Ich bin sehr gern bereit, jeden gewünschten Aufschluß zu erteilen. Zunächst habe ich zu weiteren Mitteilungen mit Bezug auf diesen Gegen­ stand keine Veranlassung. Vorsitzender Iustizrat Dr. Alberti (Wiesbaden: Wird noch eine Auskunft gewünscht? — Das ist nicht der Fall, wir kommen dann zu Punkt

II d. Wahle« vo« zwei Mitglieder« ia de« Engere« Aasschutz a« Stelle der ausscheidende« Mitglieder. Es scheiden aus die Herren Proebst und Conrad. Werden Vorschläge gemacht bezüglich der Wahlen? (Zurufe: Wiederwahl!)

Meine Herren, ich will gleich hierzu bemerken, daß Herr Regierungs­ Direktor Conrad zu unserm lebhaften Bedauem heute nicht anwesmd ist; er ist aber so dringend abgehalten, daß er nach allen Richtungen hin aufs

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reichlichste als entschuldigt gelten kann. Er bedauert jedenfalls seine Ab­ wesenheit nach dem Briefe, den er an unS geschrieben hat, weit mehr noch als wir. Ich hoffe, daß er in Zukunft wieder regelmäßig wird mit uns zusammenarbeiten können. ES ist Wiederwahl der beiden Herren vorgeschlagen. Erhebt sich Widerspruch dagegen? — Das geschieht nicht, so stelle ich fest, daß die Herren Proebst und Conrad für drei weitere Jahre als Mitglieder deS Engeren Ausschuffes gewählt sind. Borsitzender K. JE. Proebst (München): Dann kommen wir zum dritten Gegenstände der Tagesordnung:

IIL Bericht Lber die Hilfskaffe, die Ruhegehaltskaffe, die Witwe«- und Waisen-Peuftons kaffe deutscher Erwerbs- und Wirtschastsgeuoffeaschasteu. Berichterstatter ist Herr Direktor Jäger, ich bitte ihn, das Wort zu ergreifen. Berichterstatter Direktor Jäger (Berlin): Meine Herren! Wie seither, hat die Hilfskaffe auch im abgelaufenen Jahre ihre Tätigkeit in völlig geräuschloser Weise wahrgenommen, wie es bei einer solchen Kaffe vorausgesetzt werden muß. Es gilt dabei, Gutes zu stiften, ohne daß die Welt durch Mitteilungen darüber gewissermaßen belästigt wird. Es war der Hilfskasse vergönnt, ihr Unterstützungswerk abermals in recht umfangreichem Maße vorzunehmcn. Nicht weniger als 47 Familien konnten Zuwendungen gemacht werden. Die Unterstützungen erreichten die Höhe von zusammen 9817 Mk. Sie ersehen daraus, meine Herren, daß die Ansprüche, welche an die Kasse gestellt werden, sich nicht ver­ ringern, im Gegenteil, sie erhöhen sich von Jahr zu Jahr. Seit dem Bestehen der Hilfskaffe wurden insgesamt 101706 Mk. an derartigen Unterstützungen gewährt. Das Vermögen beträgt noch 165465 Mk Ich sage absichtlich „noch", denn das durch die Prämienbeihilfe zur Ruhegehaltskasse erweiterte Programm erfordert größere Ausgaben, als wir Einnahmen haben. Diese Prämienbeihilfen betrugen im vergangenen Jahr 10 786 Mk., insgesamt seit Bestehen der Ruhegehaltskasse 79382 Mk. Die natürliche Folge ist, daß wir vom Vermögen, vom Kapital zehren müssen. Dieser Zustand bietet nicht- Überraschendes, er wurde seiner­ zeit vorausgesehen. Nur dann war eine Minderung des Vermögens ausgeschlossen, wenn ein frischer Zug in der Erwerbung der Mitglied­ schaft eintrat. Dieser frische Zug ist leider ausgeblieben. Die Mit­ gliederzahl ist im letzten Geschäftsjahre abermals und zwar von 304 auf 294 zurückgegangen. Dieser Rückgang und die erhöhte Leistungs­ fähigkeit der Kasse bilden einen unerklärlichen Widerspruch. Man sollte doch meinen, daß die wirklich erfreulichen Ergebnisse an und für sich schon geeignet seien, den Bestand der Mitglieder, namentlich der körper­ schaftlichen Mitglieder, zu erhöhen. Ich glaube, es liegt viel daran, daß über die Zwecke und Ziele der Kasse nicht hinreichende Kenntnis ver­ breitet wird. Lassen wir es uns angelegen sein, meine Herren, nach der

72 Rückkehr in die Heimat in dieser Richtung gehörig zu wirken; es lväre wunderbar, wenn der Erfolg ausbleiben sollte! Meine Herren, dagegen bin ich in der angenehmen Lage, Ihnen über den Stand der Ruhegehaltskasse nach jeder Seite ein zufrieden­ stellendes Bild entwerfen zu können. Sowohl die Mitgliederzahl als auch die Versicherungssumme ist gestiegen. Die Mitgliederzahl erhöhte sich von 559 auf 577. Das versicherte Diensteinkommen wuchs von 1,2 auf 1,3 Millionen Mk. Das Vermögen ist auf 508000 Mt. ge­ bracht worden. Es ist von besonderem Interesse, zu erfahren, wie die «affe in bezug auf die Ruhegehaltszahlungen in Anspruch genommen worden ist. Das abgelaufene Jahr war bekanntlich das erste, in welchem Ruhegehälter gezahlt wurden. Wir hatten am Jahresschluß 8 Pensionäre mit 6476 Mk. Ruhegehalt. Gegenwärtig sind 10 Pensionäre mit zusammen 7676 Mk. Ruhegehalt vorhanden. Es ist selbstverständlich, daß die Zahl der Ruhegehaltsempfänger von Jahr zu Jahr steigt. Wir haben nun in der versicherungstechnischen Bilanz, die von drei zu drei Jahren aufzumachen ist, eine gute Kontrolle, ob wir mit unserem Haus­ halte auskommen. Diese versicherungstechnische Bilanz ist in diesem Jahre wieder fällig gewesen. DaS Ergebnis liegt zurzeit nur in den Endziffern vor. Danach haben wir vorzüglich gewirtschaftet. Es ergibt sich nämlich ein versicherungstechnischer Überschuß von 125000 Mt., welcher als Prämienreserve zu betrachten ist. Infolge deS befriedigenden Standes hat das Aufsichtsamt für Privatversicherung uns bereits im vorigen Jahre die Vergünstigung gewährt, die Prämienrcserve nicht be­ sonders anlegen und verwalten zu müssen. Diese Vergünstigung der Aufsichtsbehörde ist das beste Zeugnis für den Stand unserer Ruhr­ gehaltskasse. Und nun noch einige Worte über die Witwen- und WatsenPeufionskasse. Ich habe zu meinem lebhaften Bedauern zu berichten, daß die Anmeldungen immer noch nicht in dem Umfange eingelaufen sind, um die Eröffnung der Geschäftstätigkeit vornehmen zu können. Das Aufsichtsamt für Privatversicherung hat bekanntlich die Eröffnung der Geschäftstätigkeit von einer Mindestzahl von 200 persönlichen Teilnehmern abhängig gemacht. ES sind bis jetzt 87 Anmeldungen erfolgt. Wir haben nun in der Verwaltung die verschiedensten Mittel und Wege be­ raten, um kürzer zum Ziele zu gelangen. Wir haben zwei Gegenstände ins Auge gefaßt: einmal die kräftigere Agitation in den Genossenschaften selbst und eine Eingabe an das ZÜrfsichtsamt, welche bezwecken soll, die Mindestzahl der Teilnehmer entsprechend herabzumindern. In ersterer Richtung wird es vielfach angenehme Pflicht und Aufgabe der Vorstands­ mitglieder sein, in fortwährendem Meinungsaustausch mit dem Aufsichts­ rat über Zwecke und Ziele der Witwenkasse zu bleiben, sodaß, wenn einmal der Gegenstand des Anschlusses an die Witwenkaffe auf die Tagesordnung der Generalversammlung kommt, die Annahme desselben sicher ist. Auch die Herren Berbandsrevisoren werden, wie bisher, in ihren gemeinschaftlichen Sitzungen mit Vorstand und AufsichtSrat immer wieder die günstigste Gelegenheit haben, über Wesen, Zweck und Ziele

73 bcr Witwenkasse sich zu unterhalten und so den Boden zu lockern. Wenn auf diese Weise überall werktätig eingegriffen wird, können wir uns bald am Ziel befinden. Wir haben dabei auch einen Blick auf die Entwickelung der Ruhegrhaltskasse geworfen. Für die Eröffnung der Geschäftstätigkeit dieser Kaffe war eine Mindestzahl nicht vorgeschrieben. Die Geschäfte wurden bei einem Bestände von 87 Versicherten ausgenommen und zwar nach 13 jährigem Wirken und Schaffen. Welcher Aufschwung war dieser Kaffe trotz Mangels der Forderung einer Mindestzahl der Teilnehmer beschieden. Ein Zufall will es, daß auch bei der Witwenkaffe 87 An­ meldungen vorhanden sind. Wir sind der Meinnng, daß die geforderte Mindestzahl wohl herabgemindert werden kann, da insbesondere derselbe Interessentenkreis, die genoffenschaftlichen Vorstandsmitglieder und Beamten, dabei in Frage kommen. Gehen wir ftisch an die Weiterarbeit, damit, im Falle der Ablehnung unserer Eingabe, die geforderte Mindestzahl der Teilnehmer für die Eröffnung deS Geschäftsbetriebes präsentiert werden kann. (Beifall.) Vorsitzender K. X. Proebst (München): Hat einer der Herrm Veranlassung zu einer Frage an den Herrn Berichterstatter oder zu irgend einer anderen Anregung zu diesem Gegenstände?

Direktor Weickert (Hildburghausen): Von dem günstigen Stande unserer Ruhegehaltskaffe und von dem segensreichen Wirkn der Hilfskaffe haben wir alle mit Freuden Notiz genommen. Leider können wir aber dasselbe von unserer Witwen- und Waisenkasse nicht sagen. Herr Jäger hat erwähnt, es hätte sich hier dasselbe ereignet, wie bei der Ruhegehalts­ kasse, das heißt, meine Herren, daß es sehr langsam geht. Ich habe mir die Frage vorgelegt, woran das wohl liegen dürfte, und ich glaube, das ist so ein Stückchen deutsche — ich will mal sagen — allzu große Rücksicht, und die ist hier durchaus nicht am Platze. Meine Herrm, ich meine, garade wir, die Vorstandsmitglieder, sind zum Teil schuld daran, daß es so langsam geht. Früher hat man gesagt, die Witwen­ kaffe hätte zuerst gegründet werden müssen, dann wäre alles viel flotter gegangen. Das hat eine gewisse Berechtigung, meine verehrten Herren, denn wir, so lange wir leben und einigermaßen gesund sind,, bringen uns und unsere Familie schon durch, aber was sollen unsere armm Waisen und Witwen machen? Die können in vielen Fällen sich nicht allein ihr Brot verdienen. Um so erstaunlicher ist es, meine verehrtm Herren, daß Sie hier nicht viel mehr Resultate erzielt haben. ES ist hier zweifellos noch eine große Ehrenpflicht unserer Genossenschaften den Witwen und auch Waisen gegenüber zu erfüllen, ich meine, wir haben hier nicht nötig, demütig zu bitten, sondern wir haben Angesichts der heutigen sozialen Gesetzgebung gerade hier ein Anrecht auf Berück­ sichtigung. Deshalb meine ich weiter, daß es falsch ist, wenn Kollegm da und dort sich „genieren" sollten, in „eigener Sache" zu sprechen. Zu einer solchen Zurückhaltung liegt gar kein Grund vor; im Gegenteil, Jeder hat die Pflicht, für seine etwaigen Hinterbliebmen im Voraus

74 nach Kräften zu sorgen. Und um was handelt es sich denn eigentlich? Um jährliche Beiträge. Nun, meine verehrten Herren, ich meine, wenn Sie, also meine speziellen Kollegen, die Sache energisch in die Hand nehmen, so wird sich lein Aufsichtsrat finden, der Ihnen diese Beiträge abschlägt. Ich weise besonder- auf die großartige Hilfe unserer Hilfskaflc hierbei hin. Die Beiträge werden ja dadurch bedeutend herab­ gemindert. Ganz anders liegt ja die Frage für die etwaigen Witwen meiner älteren Kollegm. Da ist die Sache schon schwieriger. Ich meine ober, gerade hier müssen wiederum die Vereine selbst eintreten, denn gerade die Älteren sind es, die zunächst die größte und meiste Arbeit und die schwierigste für unsere Genosienschaflen getan haben. Die Jüngeren finden ein viel geebneteres Feld vor. Darin werden Sie mir alle zu­ stimmen. Nun meine ich aber, auch hier ist ein Weg zu finden, ich mache z. B. darauf aufmerksam, wie viele von Ihnen über 5 % Dividende bezahlen. Bezahlen Sie doch nur 5 %, das ist genug nach allen Gmndsätzm, dir hier auch von unserm Herrn Anwalt stets vertreten sind, und benutzen Sie das Mehr für Sammlung eines Fonds zur Witwenkasse. Wenn Sie in dieser Weise die Sache in die Hand nehmen, dann glaube ich sicherlich, daß ein gangbarer Weg gefunden wird. Treten Sie ein für diesen Weg. Ich mache Sie noch darauf aufmerksam, meine ver­ ehrten Herren, daß bei der Anstellung eines jüngeren Vorstandsbeamten, also wenn wir mal von der Bühne der Arbeit abtreten, doch auch an Gehalt gespart wird. Das ist doch überall im Leben so. Es bleibt also immerhin ein bestimmter Betrag übrig, der den Witwen und Waisen zugewendet werden kann Meine Herren, ich spreche hier aus Erfahrung; was ich hier sage, das habe ich auch meinem Aufsichtsrat gesagt. Ich muß allerdings betonen, daß der von vornherein dieser Sache wohlwollend gegenüberstand. Die Zahlung der bloßen Beiträge für die in Frage kommenden Beamten wollte er sofort bei der Generalversammlung be­ antragen, aber es wurde weiter gewünscht, meiner etwaigen Witwe von der VeremSbank auch eine angemessene Pension zuzusichern, die ich mir nach menschlichem Ermessen bei der zu gründenden Witwen- und Waisen­ kasse doch nicht mehr würde verdienen können; gerade die Witwen von älteren Vorstandsmitgliedern sollten versorgt werden, da erwartete man Vorschläge von mir. Die Sache war nicht so einfach, meine Herren, wir haben ein ganzes Jahr überlegt; so hineinspringen kann der AufsichtSrat auch nicht in die Sache. Ich habe aufmerksam gemacht auf die Punkte, die ich hier erwähnte, und als das Jahr um war, da ist unser ganzer Aufsichtsrat einstimmig für diese Zahlung der Beiträge eingetreten, und nicht nur das, sondern er hat für meine etwaige Witwe 1200 Mark pro Jahr bei der Generalversammlung beantragt. In dieser ist nunmehr nur für den Antrag des Aufsichtsrates gesprochen worden. Nun, meine Herren, wir sind keiner von den größten Vereinen, wir haben zwar ziemlich 1200 Mitglieder, aber im Geschäftsverkehr sind wir ein guter Mittelverein und was uns möglich war, ist vielen anderen auch noch möglich, wenn sie nur den guten Willen haben, die Sache wirklich energisch in die Hand zu nehmen. Was soll schließlich die Welt

75 von uns denken; wir haben das stolze Wort „Selbsthilfe" auf unsere Fahne geschrieben, wie wir heute schon wiederholt sehr richtig von unserm Anwalt gehört haben, und in unseren eigenen Angelegenheiten sollte die Selbsthilfe versagen! Meine Herren, das darf nicht sein, wir würden uns ein großes Armutszeugnis damit ausstellen. Also nehmen Sie, meine Herren Kollegen, die Sache energisch und wohlwollend in die Hand, sie werden ganz bestimmt zu dem Ziele gelangen, das wir seit vielen Jahren anstreben. (Bravo!) Vorsitzender K. X. Proebst (München): ES hat sich niemand weiter zum Worte gemeldet, ich darf wohl annehmen, daß damit der Gegenstand erledigt ist, denn zu einer Beschlußfasiung liegt kein Anlaß vor.

Wir kommen weiter zum nächsten Gegenstände der Tagesordnung:

IV. Wahlen von drei Mitgliedern in den Borstand der HilsSlaste nach dem Statut, § 8 der Hilfskaffe. Diese Wahlen sollen vom Allgemeinen Genoffenschaftstage vorgenommen werden. Auf dem Allgemeinen Genossenschaftstage in Breslau waren gewählt die Herren Jordan, Neugebauer und Kurz. Es fragt sich, ob andere Vorschläge für die jetzt vorzunehmende Wahl beliebt werden. (Rufe: Nein! Wiederwahl!) Das scheint nicht der Fall zu sein. Es ist Wiederwahl vorgeschlagen; die ist statutenmäßig zulässig. Ein Widerspruch gegen die Wahl durch Zuruf scheint nicht zu bestehen; ich darf wohl annehmen, daß die Wieder­ wahl genehmigt ist Wir kommen zum nächsten Gegenstände

V. Beschluß über die Aufnahme von Aktiengesellschaften und Gesellschaften mit beschräulter Haftung in den Allgemeinen Ver­ band nach 8 4 des Statuts des Allgemeinen Verbandes. Ter Herr Anwalt wird die Güte haben, darüber vorzutragen. Anwalt Dr. Erüger (Charlottcnburg): Meine Herren, nach dem Statut des Allgemeinen Verbandes können Aktiengesellschaften und Ge­ sellschaften mit beschränkter Haftung nur ausgenommen werden durch Beschluß des Allgemeinen Genossenschaftstages. Es haben sich nun zur Aufnahme gemeldet zwei Ballgesellschaften: Höchst a. M., Gesellschaft zur gemeinnützigen Beschaffung von Wohnungen, Aktiengesellschaft, und Cassel, Gemeinnützige Baugesellschaft mit beschränkter Haftung. Nach­ dem ich mich mit dem zuständigen Verbandsdirektor, Herrn Landrat Berthold, und demjenigen Herrn, der an der Spitze der Sestion in jenem Bezirke steht, Herrn Landesrat 0r. Schroeder, in Verbindung gesetzt habe, kann ich Ihnen nur empfehlen, die Aufnahme dieser beiden Baugesellschaften in unsern Verband zu beschließen. Vorsitzender F. X. Proebst (München): Besteht Anlaß zu einer Erinnerung? Das scheint nicht der Fall zu sein; dann darf ich an-

76 nehmen, daß die Versammlung mit der Aufnahme der beiden Gesell­ schaften einverstanden ist.

Wir kommen zum nächsten Gegenstand der Tagesordnung:

VI. Ausschluß von Genossenschaften. Anwalt Dr. Erüger (Charlottenburg): Die Further Bolksbank, eine Genossenschaft, die dem Bayerischen Genossenschastsoerbande angehSrte, ist von diesem auf dem letzten Verbandstag ausgeschlossen, weil die Ge­ nossenschaft ttotz aller dringenden Mahnungen nicht zu bestimmm war, die schweren Mißstände, die in der Geschäftsführung sich geltend machten, zu beseitigen. Der Allgemeine Verband hat infolgedessen auch kein Interesse mehr an der Genossenschaft, da sie ja nicht mehr der Revision des Unter­ verbandes untersteht, und ich beantrage infolgedessen, in Konsequenz des Beschlusses des Bayerischen GenossenschaftSverbandeS, den Ausschluß der Genossenschaft auS dem Allgemeinen Verband. Vorsitzender K. JE. Proebst (München): Besteht Anlaß zu irgend einer Erinnerung? — DaS scheint nicht der Fall zu sein; dann darf ich auch, in diesem Falle die Zustimmung der geehrten Versammlung annehmen. Damit wäre der Teil der Tagesordnung, den wir für die erste Hauptversammlung bestimmt hatten, erledigt, und wir können die Hauptversammlnng schließen Die nächste wird morgen Vormittag ittun Uhr hier beginnen. Ich bitte die geehrten Herren, sich rechtzeitig einzufinden, und wünsche Ihnen für heute gesegnete Mahlzeit. (Schluß der Sitzung 12'/r Uhr.)

Zweite Hauptversammlung am Mittwoch, de« 6. August 1905. Stellvertretender Vorsitzender: Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden).

Schriftführer: Gerichtsassessor Donath (Charlottenburg). Eröffnung 9'/» Uhr.

Stellvertretender Vorsitzender Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden): Meine Herren, ich eröffne unsere heutige Sitzung und habe Ihnen zu­ nächst einige geschäftliche Mitteilungen zu machen. Zuerst teile ich Ihnen mit, daß das Protokoll über die gestrige Hauptversammlung auf den Tisch des Hauses niedergelegt ist und hier eingesehen werden kann. Sodann ist folgende Depesche eingelaufen: „Brudergruß eurer Verhandlung und besten Erfolg euren Be­ ratungen. Anwalt Wrabetz." Schon gestern wurde den« Bedauern Ausdruck gegeben, daß Herr Wrabetz unseren Verhandlungen nicht beiwohnen kann. Das Telegramm

77 beweist, welchen Anteil er auch in der Ferne an denselben nimmt. sprechen ihm dafür unsern herzlichen Dank aus.

Wir

(Zuruf: Erwidern!) Die Erwiderung wird vom Bureau besorgt werden. Meine Herren, wir können nunmehr in die Tagesordnung eintreten. WS erster Antrag für heule steht auf der Tagesordnung Punkt

VII. Antrag des Anwalts: Der Allgemeine Genossenschaftstag stimmt den von Herrn Direttor Lhorwart für die gesetzliche Regelung des Scheck­ verkehrs aufgestellten GruadsStze« zu: 1. Der Scheck muß das Datum des Ausstellungstages tragen, auf Sicht lauten, sich im Text selbst als Scheck bezeichnen und aus­ sprechen, daß er gegen Guthaben des Ausstellers bei dem Bezogenen ausgeschrieben ist. Wie dieses Guthaben gebildet wird, ist Sache der Vereinbarung des Ausstellers mit dem Bezogenen. 2. Schecks können auf den Inhaber (Überbringer) oder auf den Namen einer Person oder Firma oder an deren Ordre ausgestellt werden; letztere müssen gleich Wechseln indossiert werden; dagegen haben Jndossi auf Inhaberschecks keine scheckrechtliche Bedeutung; ein In­ dosso an den Bezogenen gilt als Quittung. Der Bezogene darf den Scheck nicht weiter indossieren, ihn auch nicht akzeptierm. 3. Mittels Schecks können nur Personen, Firmen und Anstalten be­ zogen werden, welche Bank- und Geldgeschäfte gewerbsmäßig be­ treiben (Bankiers, Banken, ferner Kreditgenossenschaften, öffentliche Sparkassen). 4. Die Schecks sind von dem Bezogenen aus dem Guthaben des Ausstellers in der Reihenfolge einzulösen, in welcher sie ihm zur Zahlung präsentiert werden. 5. Schecks sind, gleichgültig ob der Bezogene den gleichen Wohnort wie der Aussteller oder einen von diesem verschiedenen Wohnort inne hat, binnen fünf Tagen zur Zahlung vorzuzeigen, wobei jedoch der Tag der Ausstellung und der Präsentation, sowie Sonn- und allgemeine Feiertage nicht mitgerechnet werden. Ist der Bezogene Mitglied einer Abrechnungsstelle, so gilt die Einlieferung des Schecks an diese als Präsentation bei dem Bezogenen. 6. Werden auf dem Scheck noch Firmen an anderen Orten als an dem Wohnorte des Bezogenen als Zahlstellen genannt, so erhöht sich die zur Wahrung der Regreßrechte des Inhabers gegen Aus­ steller und Indossenten einzuhaltende Präsentationspflicht um weitere sieben Tage. 7. Gegen Schecks, deren Einlösung von dem Bezogenen verweigert wird, kann Protest am Wohnort des Bezogenen erhoben werden, auf Grund dessen der Inhaber wechselmäßigcn, innerhalb dreier Monate geltend zu machenden Regreß gegen seine Bormänner und

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dcn Aussteller erwirbt. Er kann den Regreß gegen diese, die ihm solidarisch hasten, nach seiner Wahl geltend machen.

8. Der Widerruf eines Schecks steht dem Aussteller erst nach Ablauf der vorgeschriebenen Präsentationsfrist zu. Weder der Tod noch eintretende Recht-unfähigkeit des Ausstellers ziehen den Ausschluß des WiderrufSrechts des Ausstellers nach sich. Dagegen darf der Bezogene Schecks eines Ausstellers nicht einlösen, von dessen Zahlungseinstellung er Kenntnis erhalten hat. 9. Werden Schecks mit dem Vermerk „Nur zur Verrechnung" oder einem ähnlichen Vermerk versehen, so wird damit deren Baar­ einlösung an den Inhaber ausgeschlossen, ihre Einlösung kann öieL mehr nur von einer Abrechnungsstelle, deren Mitglied der Bezogene ist, oder von demjenigen verlangt werden, der bei dem Bezogenen gleichfalls ein Scheckkonto unterhält. 10. Schecks dürfen weder mit einem Reichsstempel noch mit Landes­ stempeln belegt werden. 11. Schecks, bei deren Ausstellung gegen die unter 1, 2 und 3 ge­ nannten Vorschriften verstoßen wird, genießen nicht die Wohltaten des Scheckgesetzes. Direstor Thorwart (Frankfurt a. M.): Meine Herren, es ist heute das vierte Mal, daß die deutschen Genossenschaften sich mit der Regelung und Ausgestaltung des Scheckverkehrs in Deutschland beschäftigen. Zuerst wurde im Jahre 1893 auf dem Genossenschafts­ tage in Stettin den Kreditgenossenschaften die Einbeziehung des Scheck­ verkehrs in den Bereich ihrer Tätigkeit und im Jahre 1899 in Berlin ihnen die Bildung eines Scheckverbandes behufs gegenseitigen Austausches und Ausgleichung der Schecks empfohlen. Der Genossenschaftstag in Hannover vom Jahre 1900 erklärte endlich, daß die Eröffnung von Scheckkonti auch auf Nichtmitglieder ausgedehnt werden könne.

Meine Herren, älter als die Betätigungen der Genossenschaftstage um die Ausbildung des Scheckverkehrs in Deutschland ist die Beschäftigung des deutschen Handels standes mit dieser Materie. Zuerst trat eine Kommission deutscher Handelskammern im Jahre 1879 in Braunschweig zusammen, um hierüber Beratung zu pflegen. 1882 setzte der deutsche HandelStag den Gegenstand auf seine Tagesordnung, und im Jahre 1884 hat sich dann auch der Deutsche Juristentag damit ein­ gehend befaßt. Inzwischen war 1883 von der Reichsregienmg zum ersten mal ein Gesetzentwurf zur gesetzlichen Regelung des Scheckverkehrs eingebracht worden; er gelangte aber nicht zur weiteren Verhandlung. DaS gleiche Schicksal erfuhr der Gesetzentwurf, der dem Reichstag im Jahre 1892 vorgelegt wurde und der ebenfalls nach kurzer Zeit durch

desien Auflösung sein Grab fand. Im vorigen Jahre hat nun der Reich-bank-Präsident Dr. Koch bei der Einweihung deS Reichsbank­ gebäudes in Braunschweig die Mitteilung gemacht, daß die Regierung neuerdings an die Ausarbeitung eines ScheckgesetzentwurseS herantreten werde, und da ist es wohl an der Zeit, daß auch die deutschen Kredit-

79 genossentasten, die mehr als andere an der Ausbreitung des Scheck­ verkehrs namentlich in den Kreisen des Gewerbes und des kleinen Kaufmannsstandes mitgewirkt haben, — daß auch sie sich mit diesem Gegen­ stand von neuem beschäftigen. Denn, meine Herren, wenn wir das Jahrbuch unseres Herrn Anwalts durchsetzen und die dort mitgeteilten Zahlen über den Scheckverkehr in den Kreditgenossenschaften betrachten, so finden wir, daß im Jahre 1896 es 141 Vereine waren, welche diesen pflegten, von denen 63 darüber Bericht erstatteten. Im vorigen Jahre sind aus den 63 Vereinen bereits das Vierfache geworden, nämlich 243 Vereine Während im Jahre 1896 5300 Scheckkonti eröffnet wurden, ist diese Zahl gewachsen im Vorjahre auf 32500, es wurden eingezahlt in den beiden Vergleichsjahren 84 Millionen und 423 Millionen, abgehoben 78 Millionen und 410 Millionen Mark Die Zahl der eingelösten Schecks betrug im ersten Vergleichsjahre über 55 000, im zweiten 465 000. Meine Herren, berücksichtigen wir, daß im Vorjahre nur 243 Krcditgenossenschäften überhaupt über den bei ihnen gepflegten Scheckverkehr berichteten, daß die Zahl der Kreditgenossen­ schaften in unserm Verbände allein das Fünffache beträgt, nämlich un­ gefähr 1000, so können wir ohne weiteres schließen, daß viel größer als die im Jahrbuche mitgetcilten Zahlen die Summen sind, welche bei den Kreditgenoffenschaften auf Scheckkonto umgesetzt werden, wozu noch kommt, daß eine sehr große Anzahl von Kreditgenossenschaften den Scheckverkehr nicht als eine abgesonderte Rubrik in ihren Geschäftsberichten aufführen, sondern diese Ein- und Auszahlungen über Konto-Korrent laufen lassen. Die genannten Zahlen rechtfertigen es gewiß, wenn die Kreditgenossen­ schaften bei der gesetzlichen Regelung des Scheckverkehrs gehört sein, wenn sie ihre Erfahrungen und ihre Wünsche auf diesem Gebiete öffentlich zum Ausdruck bringen wollen. Es handelt sich heute nicht um die Frage: Wollen wir ein Scheck­ gesetz haben oder glauben wir, daß die Zeit noch zu früh sei, da- Scheck­ wesen in Deutschland gesetzlich zu regeln. ES handelt sich nicht darum, die Vorzüge des Scheckwesens hier abermals heroorzuheben oder um die Frage, ob wir etwas Besseres an dessen Stelle setzen können, — heute kommt nur in Betracht: Was wollen wir verlangen, im Fall der Scheck­ verkehr gesetzlich geregelt wird, damit unsere Erfahrungen bei der gesetz­ lichen Regelung nicht unbeachtet bleiben? Und von diesem Standpunkt aus bitte ich Sie, auch meine roeiteftn Ausführungen zu betrachten. Ich habe mir erlaubt, diejenigen Grundsätze, von denen ich glaube, daß man ihre gesetzliche Regelung fordem solle, in einer Reihe von Thesen aufzustellen, die in Ihren Händen sind, und es liegt mir ob, sie zu begründen. Eine ganze Reihe von einzelnen Momenten sind so selbst­ verständlich, daß ich mich dabei nicht lange aufzuhalten brauche. DaS sind Dinge, welche jeder Einzelne, der im Geschäftsleben steht und mit Schecks zu tun gehabt hat, als ganz zweifellos betrachtet. So gleich der erste Satz: „Der Scheck muß das Datum des Ausstellungstages tragen, auf Sicht lauten, sich im Text selbst als Scheck bezeichnen und auSsprahen, daß er gegen ein Guthaben des Ausstellers bei dem Bezogenen

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ausgeschrieben ist." Meine Herren, daß der Scheck auf Sicht lautet, das ist eine Forderung, welche in allen Ländern, wo überhaupt Schecks umlaufen, erhoben wird; er muß sich als Scheck bezeichnen, damit er sich von vornherein von der Anweisung unterscheidet, als welche er heute rechtlich in Deutschland umläuft, und er muß endlich gegen ein Guthaben des Ausstellers ausgeschrieben sein, welches diesem bei dem Bezogenen zur Beifügung steht. Wie dieses Guthaben gebildet werden soll, das war früher ein Streitpunkt. Der Scheckgesetzrntwurf von 1892 der deutschen Reichsregierung hatte das Guthaben ursprünglich ausschließlich als ein durch baar Geld gebildetes Guthaben bezeichnet. In der damaligen Diskussion über den Gesetzentwurf hat man sich wohl allseitig dahin geeinigt, daß es gleichgiltig sei, wie das Guthaben des Ausstellers bei dem Bezogenen gebildet werde, vorausgesetzt, daß hierüber zwischen diesen beiden Teilen vorher eine Verständigung erzielt ist. Ausschließlich maßgebend soll sein, daß der Bezogene sich verpflichtet, gegen ein @iib haben, wie immer es zu Gunsten des Ausstellers bei ihm entstanden ist, sofort bei Präsentation des Schecks zu zahlen. Das ist der Unterschied zwischen dem Bargeldguthaben und dem Kreditguthoben. Das letztere kann nicht bloß durch eine Zahlung erwachsen, welche der Aussteller selbst oder durch Dritte für sich bei dem Bezogenen leisten läßt, sondern auch durch Kredit, der ihm von diesem eingeräumt worden ist, entweder durch Diskontierung von Wechseln, durch Gewährung eines Lombardkredits oder auch durch Gewährung eines Darlehnkredits. Der Inhaber des Schecks soll nicht fragen: hat der Aussteller in der Tat den baren Betrag dort bei dem Bezogenen gut, sondern er wird sich bloß frugen: ist der Bezogene verpflichtet, auf Grund des Guthabens, gleichgiltig, wie es ge­ bildet ist, Zahlung zu leisten. Dieselben Anschauungen sind im Gesetz­ entwurf, der dieser Tage im Oesterreichischen Herrenhause zur Berabschiednng gekommen ist, ausgesprochen. Auch dort ist gesagt: die Bildung des Guthabens bei dem Bezogenen ist Sache eines Vertrages zwischen Aussteller und Bezogenen. Ich glaube, daß auch in unseren Kreisen über diesen Punkt Einigkeit herrschen wird. Meine Herren, eine zweite Streitfrage des Scheckgesetzentwurfes von 1892 war: wer soll durch den Scheck bezogen werden können? In England und in Amerika ist gesetzlich ausgesprochen, daß durch Schecks bezogen werden können Banken, Bankiers und solche Personen und Ge­ sellschaften, welche Bank- und Geldgeschäfte gewerbsmäßig betreiben. 3m Österreichischen Entwurf, der zweifellos nunmehr, nachdem er 8 oder 9 3ahre lang die dortige Gesetzgebung beschäftigt hat, auch im Reichsrat zur Verabschiedung kommen wird, ist in gleicher Weise ausgesprochen, daß nur Personen, welche Geldgeschäfte gewerbsmäßig betreiben, Scheck­ bezogene sein sollen. Zwar hatten die Motive des deutschen Scheckgesetz­

entwurfes von 1892 ausgeführt, daß sich der Scheckverkehr naturgemäß an diejenigen Gewerbetreibenden anschließe, welche sich berufsmäßig mit der Besorgung von Geldgeschäften befassen, und es wurde hinzugefügt, daß die Krönung des Scheckverkehrs darin zu finden sei, daß erste Bankhäuser großer Handelsplätze zur Abrechnungsstellen behufs gegenseitiger

81 Berrechnung der bei ihnen eingehenden Schecks zusammmtreten werdm. Trotzdem sprach der Gesetzentwurf selbst nur von der „Person oder Firma des Bezogenen", er halte also die sog. Scheckfreiheit vorgesehen. Schecks sollten demnach ausgeschrieben werden können aus jeden Einzelnen, der sich dem Aussteller gegenüber zur Zahlung des Scheck« vorher verpflichtete. Meine Herrm, wir fordern die Beschränkung der Scheckbezogmm wiederum auf diejenigen Personen, Firmen und Gesellschaften, welche sich gewerbs­ mäßig mit der Besorgung von Geldgeschäften befassen, und das tun wir aus guten Gründen. Wir wissen: ein Scheck wird angenommen seitens des Publikums im Vertrauen auf die Solvenz des Ausstellers; es kommt beim Scheck nicht darauf an, wer der Bezogene sondern wer der Aus­ steller ist. Wir wissen, wenn der Scheck vom Aussteller auf eine Bank, auf einen Bankier, überhaupt auf ein Institut, welches sich mit Geld­ geschäften befaßt, und demnach auch auf Kreditgenossenschaften und Spar­ kassen ausgeschrieben wird, so ist die große Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß der Aussteller den Scheck über ein unbedingt zu seiner Verfügung stehendes Guthaben ausgestellt hat, sowie daß der Bezogene den Scheck bei Präsentation bezahlen wird. Wir haben diese Slcherheit aber nicht, wenn der Scheck ausgeschrieben werden könnte auf jeden Warenhändler, jedm Kaufmann, jede Privatperson. Selbst wenn in der Tat der Aus­ steller sich mit solchen Scheckbezogenen über die Einlösung des Schecks verständigen und er mit ihnen verabreden wollte, daß die Schecks, die er auf sie zieht, sofort eingelöst werden, so haben wir doch nicht die Garantie, daß der Bezogme in der Tat in der Lage sein wird, den Scheck bei Vorkommen, bei Präsentation, sofort einzulösen, sondern wir wissen, daß die geschästlicheu und geldlichen Einrichtungen solcher Waren­ händler, Kaufleute, Privatpersonen nicht solche sind, um die sofortige Einlösung jeden Augenblick mit voller Sicherheit zu gewährleisten. Aller­ dings ist die Ausdehnung der Eigenschaft des Scheckbezogenen auf diese Kreise auch sogar gelegentlich von deutschen Handelskammern empfohlen worden. Schon damals in Braunschweig hat man dem zugestimmt und später hat sich die Handelskammer Mannheim dafür ausgesprochen, daß jeder Einzelne, der überhaupt sich zur Einlösung von Schecks ver­ pflichten wolle, mit Schecks bezogen werden könne. Aber, meine Herrm, ist denn anzunehmen, daß in der Tat jeder lleine Krämer, jeder Händler, der eine Warmschuld eingegangen ist und sich verpflichtet, diese an einem bestimmten Tage zu bezahlen, daß er auch tatsächlich in der Lage sein wird, alsbald die erforderlichen Mittel aufzubringen und sofort den Scheck zu bezahlen, wmn er vorkommt? Das ist ganz unwahrscheinlich. ES würde in der Tat der Einbürgerung und Ausdehnung des ScheckverkehrS in Deutschland die größten Schwierigkeiten bereiten, wenn Schecks zurück­ gewiesen würdm seitens des Bezogenen deshalb, weil er trotz seiner Zusage nicht über die Mittel verfügt, die er braucht, um den Scheck bei Vor­ zeigung einzulösen. Selbst wenn er den guten Willen hat, so genügt dies nicht; er muß das bare Geld zur Verfügung haben und den Scheck bezahlm. Hierin liegt die Ursache, warum wir die Beschränkung deS Scheckverkehrs auf die Bankiers, Banken und Institute, welche gewerbs6

82 mäßig mit Geldgeschäften sich besassen, fordern, und warum auch der Österreichische Gesetzentwurf, von dem man sagm kann, daß er in glücklichster Weise alle diejenigen Momente zusammenfaßt, die heute für die Regelung des Scheckverkehrs als allgemein gültig angesehen werden — daß dieser Entwurf ebenfalls die Fähigkeit, mit Schecks bezogen zu werden, auf Banken, Bankiers, ©partoffen, Kreditgenossenschaften, kurz auf die­ jenigen Personen oder Firmen beschränkt, welch« den Geldverkehr gewerbs­ mäßig pflegen. ES kommt noch ein anderes hinzu. Schon der deutsche Gesetzentwurf hatte, wie erwähnt, darauf hingewiesm, daß der Scheckverkehr nur daun seine wirkliche Ausbildung finden könne, wenn die großen Bankhäuser in großen Handelsplätzen zu sogenannten Abrechnungsstellen nach dem Borbilde der englischen Clearing-Häuser zusammentreten, und es ist auch naturgemäß, daß erst durch die gegenseitige Verrechnung der Schecks in den Abrechnungsstellen das erreicht wird, was wir durch den Scheck anftreben, nämlich eine Ersparung von Geldzirkulationsmitteln im Verkehr, eine Ersparnis von barem Geld. Daß aber die Abrechnungsstellen nur eine begrenzte Anzahl von Mitgliedern haben nnd naturgemäß nur Banken, Bankiers und Bankierqualität besitzende Firmen aufnehmm können, liegt auf der Hand. Alle auf Warenhändler und Privatpersonen ausgeschriebene Schecks werden also von vomherein von der Ausgleichung in den Abrechnungsstellen ausgeschlossen sein. Man darf nicht vergesfen: wenn ich einen Scheck ausschreibe, dann ist zunächst der Vorteil für mich, der ich rin Guthaben bei einem Bankier habe, der, daß ich nicht nötig habe, das bare Geld dort zu holen. Aber, meine Herren, die Verpflichtung zur Abholung des baren Geldes über­ weise ich demjenigen, welchem ich den Scheck übergebe. Ich überlasst ihm, ob er das Geld bar abheben oder Gelegenheit finden wird, den Scheck an einen Dritten weiter zu geben. Wollte ich aber den Scheckempfänger zwingen, seinerseits zu dem Bezogenen zu gehen und das bare Geld zu holen, so befreie ich mich zwar von einer Unbequemlichkeit, ich lade sie aber ab auf den Scheck Empfänger, der sie vielleicht nicht übernehmen sondern in dem Scheck ein Mittel haben will, seinerseits eine Zahlung zu leisten; er will eine Gelegenheit haben, einem Dritten diesen Scheck zu übergeben, und auch der Dritte will keineswegs nun sofort zu dem Bezogenen gehen und das bare Geld abheben, sondern er sucht wieder eine Gelegenheit, wo er diesen Scheck verrechnet mit einem vierten, fünften u. s. w., und so wollen wahrscheinlich alle diejenigen, welche in den Besitz des Schecks kommen, ihn weitergeben, nicht aber dagegen bar Geld abheben. Die letzte Verrechnung soll in den Abrechnungsstellen geschehen, deren die Reichsbank in Deutschland bis heute elf geschaffen hat, und es ist gar kein Zweifel, daß in ganz gleicher Weise wie in England so auch in Deutschland noch neue Abrechnungsstellen zur Lösung jener Aufgabe in dem Maße entstehen werden, in welchem der Scheckver­ kehr sich bei uns entwickelt. Meine Herren, wenn wir über diesen Punkt und ferner darüber einig sind, daß der Scheck gegen Sicht zahlbar sein soll, so folgt, daß

83 er nicht wie der Wechsel akzeptiert werden darf, um zu verhüten, daß er gleich dem Wechsel umläuft. Er soll basieren ausschließlich auf der Solvenz des Ausstellers; die Solvenz des Bezogenen kann nur insoweit hinzutrctm, als der Aussteller ein zu seiner Verfügung stehendes Gut­ haben bei dem Bezogenen besitzt. Der Scheck soll deshalb nicht mit einem Akzept versehen und, wenn er von dem Bezogenen eingelöst ist, nicht weiter indossiert werden, ebenfalls im Gegensatz zu dem Wechsel. Ein Indosso an den Bezogenen hat als Quittung zu gelten. Eine andere umstrittene Frage ist diejenige: wie lange darf ein Scheck im Umlaufe bleiben? Hier kommen zwei Momente, die sich widersprechen, in Betracht, Momente, deren Bereinigung eS gilt Eine Beschränkung der Laufzeit des Schecks ist deshalb notwendig, well der Aussteller den Scheck hingibt gegen ein Guthaben, welches ihm bei einer Stelle zur Verfügung steht, die er zwar heute für kreditfähig hält, für deren Kreditwürdigkeit in allen Zeiten, er aber keineswegs garantieren will. Er will deshalb, sobald er den Scheck ausgeschrieben hat, sich davor sichern, daß, wenn der Bezogene nachträglich, um es kurz zu sagen, in Zahlungsschwierigkeiten geraten sollte, alsdann sein Guthaben gefährdet wird. Indem er nun seine Regreßpflicht gegenüber demjenigen, welchem er den Scheck übergeben hat, auf eine kurze Zeit begrenzt, zwingt er diesen, die Einlösung des Schecks zu beschleunigen, um jener Eventualität zu begegnen. Das gleiche Interesse haben alle Indossanten des Schecks; auch sie wollen nur während kurzer Zeit für den Eingang haften. Wenn ich einen auf einen bestimmten Tag ausgestellten Wechsel herausgebe oder indossiere, so weiß ich, daß meine Regreßpflicht an dem Tage der Zahlung des Wechsels oder ein paar Tage später endet, da der Wechsel möglicher­ weise protestiert werden kann; aber ich rechne von vornherein mit einer ganz bestimmten Frist, innerhalb welcher meine Regreßpflicht gegenüber dem Inhaber des Wechsels erlischt. Ein Scheck, der auf Sicht lautet, trägt von vornherein keine Bezeichnung einer solchen Frist unb deshalb soll das Scheckgesetz aussprechen, innerhalb welcher Zeitdauer er zur Ein­ lösung kommen muß. Auf der anderen Seite würde das ganze Wesen des Scheck- und Abrechnungsverkehrs untergraben werden, wenn die Frist so kurz gefaßt wird, daß der Scheck nur zwischen zwei oder drei Händen laufen kann. Wir wollen ja gerade zur Erleichterung des Zahlungsverkehrs in dem Scheck ein neues Zahlungsmittel schaffen, welches das bare Geldwesen in Deutschland wesentlich erleichtern und die Benutzung von barem Gelde ersparen wird. Deshalb ist eine Bestimmung dahin zu treffen, wonach die Laufzeit eine solche ist, daß durch den Scheck, trotzdem er nur kurze Zeit im Verkehr sein soll, doch eine ganze Reihe von Zahlungen geleistet werden können. Die Frage, wie diese beiden Momente vereinigt werden sollen, spielt ja in der Gesetzgebung begreiflicherweise eine große Rolle. Die erste Besprechung der deutschen Handelskammern in Braunschweig hatte für ben Scheck, der zahlbar ist an dem Orte, wo er ausgestellt wird, nur eine Frist von zwei Tagen zugestanden. Sehr bald kam man der Erkenntnis, daß diese Frist zu kurz sei, und so hat der Gesetz« 6*

84 entwurf von 1892 eine Frist von 5 Tagen vorgeschlagen, sowohl für Schecks, die am Wohnorte des Ausstellers, als auch für diejenigen, welche außerhalb dessen Wohnortes zahlbar sind. Schon damals wurde auch diese Frist von 5 Tagen als zu kurz bezeichnet. Der Scheck, der in Berlin ausgestellt und auch in Berlin zahlbar ist — ich nehme das Beispiel, daß die Motive des Gesetzentwurfes von 1892 anführten, — wird beispielsweise nach dem Rheinland geschickt, um eine Warenschuld zu bezahlen. Er geht von Solingen nach Köln und kommt von Köln wieder an den Zahlungsort Berlin zurück. Hierfür würden 5 Tage gerade genügen. Ader das deutsche Reichsgebiet ist größer als von Berlin nach Köln. Ein Scheck, der in Königsberg zahlbar, von dort nach Kon­ stanz am Bodensee zur Zahlung einer Warenschuld gesandt wird und wieder zum Zahlungsort zurückläust, schon er braucht wahrscheinlich, zumal, wenn der Postverkehr nicht ganz genau funktioniert, länger als 5 Tage, um präsentiert zu werden. Auf ber. anderen Seite ist aus den erwähnten schwerwiegmden Gründen das naturgemäße Bestreben, diese Frist nicht zu lange auszudehnen, wie auch in anderen, Ländern wiederholt an der fünftägigen Frist festgehalten wird. Der Österreichische Gesetzentwurf, dessen Begründung die genaueste und eingehendste Kenntnis der Scheck­ verhältnisse in anderen Ländern beweist — hat ebenfalls eine Frist von 5 Tagen vorgesehen, aber er zieht hinzu den Tag der Ausstellung und dm Tag der Präsentation und wenn Sonn und Feiertage dazwischen liegen, auch diese, so daß wir mindestms fünf freie Tage zwischen dem Präsentations- und Ausstellungstage haben, also in Wahrheit von fünf auf sieben Tage Laufzeit kommen. Das dürfte diejenige Zeit sein, welche in der Tat als die äußerste anzusehen ist, innerhalb dieser der Scheck im gewöhnlichen Leben umlaufen darf. Bei der Frage der Umlaufsstist kommen wir gleich an eine Ein­ richtung, welche heute sowohl bei Dielen Kreditgenossenschaften, als auch bei fast allen großm Banken Platz gegriffen hat, nämlich die Einrichtung, daß man die Schecks durch den bekannten Vermerk an einer ganzen Reihe anderer Plätze zahlbar macht, daß der Scheck nach Prüfung seiner Richtigkeit auch dort und dort eingelöst werde. Wmn Sie die heute umlaufenden Schecks an sehen wollen, so finden Sie auf der Rückseite der meisten ein Dutzend und mehr Plätze mit diesem Vermerk aufgeführt, der zweifellos die Bequemlichkeit für dm Inhaber des Schecks in sich birgt, daß er an jedem einzelnen dieser Orte Zahlung verlangen kann. Aber er greift auch auf die Frage zurück: wie lange darf der Scheck im Umlauf bleiben, wie lange muß also die Regreßpflicht des Ausstellers dauern? Wenn ich einen solchen Scheck an einem dritten Orte, wo er nicht ursprünglich zahlbar ist, präsentiere und der Zahlungsvermittler an diesem Ort den Scheck derjenigen Stelle zusendm muß, welche in Wahr­ heit zahlungspflichtig ist, wenn endlich die Antwort abgewartet werden muß, ob der Scheck gezahlt oder zurückgewiesen werden soll, dann muß natürlich eine Reihe von Tagen zu den ursprünglichen fünf Tagen hinzu­ gezählt werden Ich habe geglaubt, daß, wmn man hierfür eine weitere Woche bestimmt, dann eine Frist gegeben ist, welche allen berechtigten.

85 Ansprüchen genügt, den Ansprüchen des Inhabers deS Schecks, damit Zahlungen außerhalb des Wohnortes deS Bezogenen zu leisten, aber auch auf der andern Seite der Regreßpflicht des Ausstellers und der In­ dossanten. Der Aussteller mag wohl sagen, daß, wenn dadurch seine Regreßdaucr auf fast zwei Wochen ausgedehnt wird, dies eine unge­ wöhnliche und in anderen europäischen Ländern nicht bekannte Verlängerung seiner Regreßpflicht bedeutet. In diesem Falle kann er sich sehr einfach helfen, indem er jenen Vermerk ausstreicht, ebenso wie der Indossant, welcher den Scheck bekommen hat, sich weigert, den Vermerk stehen zu lasten. Das wird dann heißen: Ich will die Regreßpflicht nicht ausdrhnen lasten und nur innerhalb einer kurzen Zeit für die Einlösung des Schecks haften. Aus der Einrichtung der bereits bestehenden Ab­ rechnungsstellen ergibt sich noch weiter die naturgemäße Bestimmung, daß die Einlieferung eines Schecks in eine solche Abliefemngsstelle gleich der Präsentation bei dem Bezogenen zu geltm hat. Der Aussteller muß sich gefallen lassen, daß, wenn der Scheck in der Abrechnungsstelle vor­ kommt, dies gleichbedeutend damit ist, als wmn er dem Bezogenen direkt vvrgelegt worden wäre. Gegenwärtig sind in Deutschland drei Arten von Schecks im Um­ läufe, einmal solche auf den Namen des Zahlungsempfängers, solche auf den Inhaber und endlich solche an Ordre. Indossiert werden sollen nur Schecks, die auf Ordre lauten. Der Gesetzentwurf von 1892 gab zu, daß auch Inhaberschecks indossiert würden und daß sie durch das Jndorso zu Ordreschecks umgewandelt werdm könnten. Es liegt auf der Hand, daß es unzweckmäßig ist, durch ein nachträgliches Jndorso den In­ haberscheck plötzlich in einen Ordrescheck umzuwandeln und deshalb em­ pfiehlt es sich, von vornherein zu sagen: Indossiert sollen nur Ordre­ schecks werden, Inhaberschecks dagegen ohne Jndorso bleiben und ein Jndorso, wenn es trotzdem daraufgesetzt wird, ohne scheckrechtlicht Wir­ kung sein. Der Scheckinhaber muß aus dem Scheck selbst gewiffe Rechte er­ werben. Heute steht der Scheck rechtlich bloß der Anweisung gleich. Die Frage, inwieweit der Inhaber der Anweisung einen Regreß gegen seine Vormänner geltend machen kann, ist bestritten; wohl aber erwirbt er ein Recht gegen den Bezogenen, insoweit dieser zur Zahlung der An­ weisung verpflichtet ist. Beim Scheck ist eS anders; aus ihm soll — und dies soll ihn gegenüber der Anweisung auf eine höhere Stufe stellm — dem Inhaber Regreß gegen seinen Bormann erwachsen, während ihm ein solcher gegen den Bezogenen auch nur in der Weise zustehen soll, als der Aussteller einen Anspruch gegen diesen hat, mit anderen Worten, wir wollen das Scheck-Jndorso mit allm denjenigen Rechten umkleiden, deren sich heute das Wechsel-Jndorso erstellt. Der Scheck soll deshalb im Falle der Nichtzahlung protestiert werden können und der Scheck­ inhaber die Rechte aus dem Protest innerhalb dreier Monate geltend machen können, sowohl gegen den Aussteller att auch gegm die Judostanteu, und zwar in ganz gleicher Weise nach seiner Wahl gegm sämtliche Vor­ männer, welche solidarisch verpflichtet sind. Alles dasjenige, was be-

86 züglich des Protestes des Wechsels zu sagen ist, würde daher auch für das Protestrecht und die Protestpflicht des Schecks eintreten. Meine Herren, eine Anweisung, die ich heule ausstelle, kann ich bis zu dem Zeitpunkt, wo sie eingelöst ist, widerrufen. Ich kann dem Be­ zogenen mitteilen: wenn du in diesem Augenblick, wo ich dir diese Mitteilung zukommen laste, die Anweisung noch nicht eingelöst hast, so löse sie überhaupt nicht ein, ich will die Anweisung nicht bezahlt haben. Meine Herren, soll sich der Scheck mehr und mehr einbürgern, so müstrn wir alles daran wenden, um den Inhaber des Schecks davor zu sichern, daß der Scheck widerrufen werden kann, damit er vielmehr von dem Gefühl gettagm ist: der Scheck ist der Banknote oder dem baren Gelde in meiner Tasche gleichwertig. Deshalb muß unter allen Umständen eine Bestimmung darüber im Scheckgesetz getroffen werden, ob ein Scheck überhaupt widerrufen werden kann und ob nicht von vornherein die Unwiderruflichkeit auszusprechen ist. Meine Herren, in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen in Oesterreich schlage ich vor — und ich befinde mich dabei gleichfalls im Einverständnis mit dem Gesetz­ entwurf von 1892 — daß der Scheck innerhalb der gesetzlichen Lauf­ zeit nicht widerrufen werden soll. Wer einen Scheck präsentiert, dem­ gegenüber darf der Bezogene nicht einwenden, falls der Aussteller ein entsprechendes Guthaben bei ihm hat: der Aussteller will nachträglich nicht, daß der Scheck aus diesem oder jenem Grunde bezahlt werde. So lange vielmehr der Aussteller ein Guthabm in entsprechender Höhe bei dem Bezogenen besitzt, muß dieser den Scheck einlösen, vorausgesetzt, daß die gesetzliche Laufzeit noch nicht verstrichen ist. Dabei darf man nicht außer Acht lassen, daß Schecks eingelöst werden nicht etwa nach dem Datum der Ausstellung, sondern nach der Reihenfolge der Präsentation. So kann es kommen, daß später aus­ gestellte Schecks eingelöst werden, während, wenn das Guthaben des Aus­ stellers erschöpft ist, ein Scheck, der früher ausgeschrieben war, nachträglich keine Zahlung mehr findet. Der Bezogene darf nicht den Einwand er­ heben: es sind noch Schecks im Umlaufe, ich werde erst die Ankunft der früher ausgestellten Schecks abwarten, sondern er muß jeden Scheck bei Präsentation bezahlen, so lange eben der Aussteller noch ein Gut­ haben bei ihm besitzt. Schon deshalb müssen wir an der Unwider­ ruflichkeit des Schecks festhalten, selbst für den Fall, daß der Aussteller zwischenzeitlich in seiner Rechtsfähigkeit beschränkt wird. Es soll dagegen nicht mehr bezahlt werden von dem Tage ab, an welchem der Bezogene von der Zahlungseinstellung des Ausstellers Kenntnis erhalten hat; das entspricht wohl allgemein rechtlichen Grundsätzen. Die Frage: kann ein Scheck widerrufen werden nach Ablauf der Präsentationsfrist, ist noch unentschieden. Mehrfach wird verlangt, daß der Aussteller allerdings be­ rechtigt sein soll, den Scheck zu widerrufen, wenn die Präsentationsfrist abge­ laufen ist. Andererseits soll der Bezogene aber das Recht haben, auch nach Ablauf der Präsentationspflicht zu bezahlen, soweit der Aussteller als­ dann noch ein Guthaben bei ihm besitzt und dieser nicht ausdrücklich den Scheck widerrufen hat. Daß nach der gesetzlichen Präsentationszeit der

87 Scheck widerrufen werden darf, dafür spricht, daß ein verloren gegangener Scheck amortisiert und aufgeboten werden müßte, und das wäre ein viel zu umständliches Berfahren. Dadurch, daß man sagt: widerrufen kann er werden nach Ablauf der Präsentationsfrist, umgeht man diese Schwierigkeit. Ein weiterer Punkt beschäftigt sich mit der Frage des bekannten Vermerks: „Nur zur Verrechnung" mit welchem heute eine ganze Reihe von Schecks versehen werden. Dieser Vermerk: „Nur zur Verrechnung" auf dem Scheck entspricht der englischen Gewohnheit, welche den auf einen der großen Plätze des Bereinigten Königreichs gezogenen Scheck, wie man sagt, kreuzt und dadurch die Präsentation des Schecks durch einen Bankier vorschreibt, bare Zahlung an einem anderen Vorzeiger aber verhindern will. Nun hat sich in Deutschland die Gewohnheit ein­ gebürgert, ziemlich alle Schecks, gleichgültig auf welchen Platz sie gezogen werden, mit dem Vermerk „nur zur Verrechnung" zu versehen. Es ist in den Blättern für Genossenschaftswesen schon darauf hingewiesen worden, zu welchen Unbequemlichkeiten dieser Vermerk an Heinen Orten führt, an denen vielleicht nur ein einziger Bankier existiert, zu welchem der Scheckinhaber gar keine Beziehungen hat, und wir haben deshalb erst neuerdings von Herrn Fricke in Weimar Vorschläge behufs Beschränkung des Vermerks gehört. Andererseits ist es aber doch eine Beruhigung, zu wissen, daß wenn ein Scheck gestohlen ist, er nicht ohne weiteres an einen beliebigen Borzeiger bezahlt wird, und es ist darum zweckmäßig, zu sagen, daß der Vermerk Gültigkeit haben soll, voraus­ gesetzt, daß an dem Orte des Bezogenen eine Abrechnungsstelle sich be­ findet oder daß der Inhaber des Schecks ein Konto bei dem Bezogenen führt. ES muß die Möglichkeit dem Inhaber gegeben werden, daß er da, wo diese beiden Momente nicht zutreffen, die Barzahlung ube8 Schecks seitens des Bezogenen trotzdem verlangen kann. Ein letztes Moment betrifft die Stempelfreiheit des Schecks. Als der deutsche Handelstag sich mit der Frage der Regelung des Scheck­ verkehrs beschäftigte, hat er ausdrücklich eine Resolution angenommen, in welcher er die Freiheit des Schecks sowohl von Reichsstempeln wie von Landes stempeln forderte. Allerdings wurde 1893 in der FinanzministerKonfcrenz ein Gesetzentwurf vorbereitet, nach welchem die Schecks gleich den Rechnungsquittungen mit einem fixen Stempel von 20 Pfennig be­ legt werden sollten. Aber der Handelsstand nahm so einmütig Stellung dagegen, daß man darauf nachher nicht mehr zurückkam. In England besteht zwar die Belastung des Schecks mit einem Penny-Stempel; dort ist indessen der Scheckverkehr hundert Jahre alt und er hat sich so ein­ gebürgert, daß heute der Penuy-Sternpel seine Ausbreitung nicht be­ einträchtigt. Als jedoch gelegentlich des Burenkrieges der englische Finanzminister den Scheckstempel auf zwei Pence erhöhen wollte, erhob stch ein solcher Sturm der Entrüstung, daß der Schatzkanzler feinen Vorschlag zurückzuziehen gezwungen war. Auch in Deutschland werden wir daran festhalten müssen, daß der Scheck von Stempelabgaben frei­ bleibt, damit er Gelegenheit bekommt, sich in den weitesten Kreisen

88 unserer Bevölkerung einzubürgern. Dem würde naturgemäß entgegen­ gewirkt werden, wenn er, wo heute die Anweisung stempelfrei ist, mit einem Stempel belegt werden würde. Deshalb ist es notwendig, gleich hier bei dieser Gelegenheit auszusprechen: wir verlangen auch für Deutschland die Stempelfreiheit für Schecks. (Lebhafter Beifall.) Stellvertretender Vorsitzender Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden): Ich stelle nunmehr dm Antrag zur Diskussion. Ich möchte dazu gleich betonen: der Herr Berichterstatter hat ausgeführt: die Frage, ob wir ein Scheckgesetz haben wollen oder nicht, bleibt heute außer Bettacht. Er selbst hat sich über die Zweckmäßigkeit nicht ausgesprochen, und ich möchte deshalb annehmen, daß auch aus der Debatte dieser Punkt ausscheidet, so daß wir nur darüber sprechen: wie muß, wenn ein Scheckgesetz kommt, dasselbe beschaffen sein? Meines Ermessens verfahren mit zur besseren Gestaltung der Diskussion am besten, wenn wir eine Position nach der anderen zur Diskussion stellen; es kann sich sonst gar leicht die Debatte außerordentlich verlieren. Ich frage zunächst, wer sich zu Position 1 der Thesen zum Worte meldet?

BerbandSdirektor Zademach (Guben): Ich hätte gern gehört, wie der Herr Referent darüber dentt, wenn Schecks vordatiert sind und ob es nicht vielleicht am Platze wäre, einer namentlich im Warengeschäft häufiger vorkommenden Gepflogenheit ausdrücklich durch entsprechende Be­ stimmungen entgegen zu treten. Es kommt vor, daß solche als Schecks bezeichnete Papiere bereits in drei bis vier Händen gewesen sind, ehe be­ merk wird, daß der Ausstellungstag ein späterer ist als der Tag des Vorkommens oder der Indossamente. ES kann bei solchen Papieren ohne Zweifel die Absicht nicht bestritten werden, daß das „Zahlbarsein bei Vorkommen" umgangm werden soll, damit fitt Deckung erst später gesorgt zu werden braucht, nachdem das Papier längst bereits als Zahlmittel dienen mußte. Man ist da niemals recht einig gewesen, ob solche Schecks der Anweisung gleich zu erachten und daher stempelpflichtig sind. Direktor Thorwart (Frankfurt a. M-): Ich weise darauf hin, daß der erste Absatz mit den Worten beginnt: „Der Scheck muß das Datum des Ausstellungstages tragen und auf Sicht lauten" und daß es unter Absatz 11 heißt: Schecks, bei deren Ausstellung gegen die unter 1, 2 und 3 genannten Vorschriften verstoßen wird, genießen nicht die Wohl­ taten des Scheckgesetzes." Der vordatierte Scheck würde allerdings hier­ nach nicht als Scheck zu behandeln sein, sondern der Anweisung gleich gellen und als solche der Stempelpflicht unterliegen.

Direktor Mattsbacher (Berlin): Ich möchte mir an das Bureau nur die Frage erlauben, ob es nicht möglich ist, daß die Redner von der Mitte des SaaleS gegen die Breitseite zu sprechen. Ein großer Teil der hier befindlichen Genossenschafter wird wohl der Meinung sein, daß sie nichts von dem ganzen Borttage, der hier gehalten worden ist, gehört haben. (Sehr richtig!)

89 Es liegt sowohl im Interesse der Allgemeinheit wie de» Redners, wenn er auch verstanden wird. Stellvertretender Vorsitzender Dr. Alberti (Wiesbaden): Vielleicht darf ich bei dieser Gelegenheit Herrn Thorwart bitten, etwas in die Mitte zu treten, alsdann geht es wohl bester. Wir kommen zu Ziffer 2. Direktor Renke (Hannover): Der Herr Refermt hat angeführt, daß man drei Arten von Schecks unterscheidet: solche, die auf den Namen lauten, auf Inhaber und sogenannte Ordreschecks. Meine Herren, die Reichsbank hat seinerzeit ein Formular ouSgearbritet, das heute wohl allgemein im Gebrauch ist, und daS ist daS ausschließliche Inhaber­ formular. Das halte ich auch für das einzig richtige. ES ist mir nicht klar, weshalb man die Sache komplizieren will dadurch, daß man über­ haupt wieder Ordreschecks zuläßt. Der Ordrescheck ist so wenig ein­ gebürgert, eS ist geradezu eine Seltenheit, wenn man einen Ordrescheck zu Gesicht bekommt. Bei uns laufen jährlich Tausend« und Abertausende Schecks durch, aber in den zehn Jahren, in denen ich das Scheckwesrn beobachtet habe, ist mir nur ein einziger Ordrescheck vorgekommen. Also die Praxis hat gezeigt, daß für Ordreschecks ein Bedürfnis nicht vorliegt. Ich halte es daher gerade von dem Standpunkt aus, daß das Scheck­ gesetz so einfach wie möglich gestaltet werden muß, für notwendig, den Ordrescheck von vornherein aus dem Scheckgesetz fortzulasten und nur den Inhaberscheck zuzulasten. (Bravo!) (Anwalt Dr. Crüger: Stellen Sie einen Antrag?)

Vielleicht nimmt der Herr Referent die Sache auf. Direktor Thorwart (Frankfurt a. M.): Ein Scheck, der an Ordre oder Inhaber lautet und auf welchem ausdrücklich das Wort „Inhaber" nicht ausgestrichen ist, gilt als ein Inhaberscheck. Das Wesen dieser Scheckformulare der Reichsbank besteht gerade darin, daß ich das Recht habe, sie sowohl als Orderschecks wie auch als Inhaberschecks zu behandeln. Rur müssen sie, selbst wenn sie als Orderscheck giriert werdm, immer noch Inhaberschecks bleiben.

Stellvertretender Vorsitzender Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden): Falls einer der Herren einen Antrag in der Richtung stellen will, bitte ich ihn schriftlich zu formulieren. Direttor Thorwart (Frankstlrt a. M.): Ich werde eben darauf aufmerstam gemacht, daß die Anschauung dahingeht, überhaupt keine OrdrescheckS zuzulassen. DaS halte ich für einen großen Fehler. Ich will eben bei dem Ordrescheck, daß er nicht an jedm Beliebigen, sondern nur an die von mir bezeichnete Person bezw. an deren legitimierten Nachmann gezahlt wird. Wenn ein Inhaber- und Ordrescheck kombiniert ist, so ist es fteigegeben, wer den Scheck präsentieren wird; aber wenn ich will, daß der Scheck in bestimmter Reihenfolge bleiben und an eine bestimmte Person gezahlt werden soll, dann muß ich ihn als Ordre-

90 scheck ausstellen. Stelle ich ihn als Namensscheck aus, so sage ich damit, daß der Betrag nur von der ausdrücklich genannten Person erhoben werden darf, welche ihn nicht weiter indossieren kann. Wir müssen also festhalten an drei Scheckarten: Inhaberschecks, Ordreschecks und Namen­ schecks. Nur aus dem Grunde, weil die Reichsbank das Formular des Inhaberschecks vorgeschrieben hat, dürfen wir nicht auf den Ordrescheck verzichten. Wollen wir allen Momenten Rechnung tragen, so müssen wir uns für die drei Formen der Scheckausstellung erklären. (Sehr richtig!) Stellvertretender Vorsitzender Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden): Wird weiter das Wort gewünscht? Das ist nicht der Fall. Ein An­ trag ist auch nicht gestellt. Wir kommen zu Ziffer 3.

VrrbandSdirektor Justizrat Dr. Haruier (Cassel): Meine Herren, auch bei dieser Position 3 ist ein Paffus, von dem es mir zweifelhaft ist, ob wir recht tun, wenn wir uns gleich im Handumdrehen hierauf festlegen, dessen Tragweite ich nicht übersehe. Unter den Personen, welche mit Schecks bezogen werden sollen, werden auch die öffentlichen Spar­ kassen aufgeführt. Ich weiß ja, daß der Geschäftsverkehr der öffentlichen Sparkassen sich im Laufe der Jahre sehr ausgedehnt hat und über ihre ursprünglichen Zwecke hinausgewachsen ist. Soweit er sich aber auch ausgedehnt hat, so bezieht sich doch, soviel mir bekannt ist — ich gehöre der Verwaltung einer großen Sparkasse an — diese Ausdehnung nur aus die Anlegung der der Sparkasse anvertrauten Gelder. In dieser Richtung gehen die Sparkassen ja vielfach über den ursprünglichen Kreis hinaus und betreiben Geschäfte, von denen wir als Vorschußoereine, also als Genossenschaften, vielleicht sagen sollten, daß sie mehr Sache der Kreditvereinigungen wären und nicht der Sparkassen. Aber soviel mir bekannt, hat die Sparkasse hinsichtlich der Gelder, die sie vom Publikum entgegengenommen hat, bisher ausschließlich daran festgehalten, daß die Einlagen bloß auf Sparkassenbücher gesetzt werden, daß also der Einleger nur gegen Vorzeigung seines Buches bei der Sparlasse Geld bekommt. Ich glaube, das ist auch ganz vernünftig. Ich gebe zu, es könnte eine Sparkasse im Prinzip auch auf die Idee kommen und sagen: Ich will Geld auf Scheckkonto annehmen und will gestatten, daß die Leute, die mir ihr Geld bringen, beliebig durch Schecks über ihr Scheckkonto ver­ fügen. Das wäre aber, glaube ich, für die Geschäftsführung der Spar­ kassen etwas neues; ob es gerade von unserm Standpunkt aus richtig wäre, weiß ich nicht Ich hege gewisse Bedenken, sowohl wenn wir hier dem Antrag glatt zustimmen, als auch wenn ich etwa den Antrag stellen würde, diese Worte zu streichen. Dann würde sich wahrscheinlich eine Diskussion daran knüpfen, während doch wohl der Einzelne nicht in der Lage ist, die Tragweite der Sache ganz zu übersehen. Mir ist das Bedmken momentan erst gekommen und ich kann es selber nicht über­ sehen; ich glaube, vielen von den anderen Herren wird es gerade so gehen. Wenn also ein Beschluß nach der einen oder anderen Richtung gefaßt würde, so wäre das in gewisser Weise bedenklich. Mir würde es am

91 sympathischsten sein, obgleich ich zugebe, daß unser Votum dadurch in etwas verlieren würde, wenn wir nur allgemein beschließen würden: wir stimmen den vom Herrn Vorredner vertretenen Grundsätzen im all­ gemeinen zu, wir haben keine wesentlichen Bedenken dagegen, dann legen wir uns wenigstens nicht auf jede Einzelheit fest. Ich weiß nicht, ob das der Ansicht des Herrn Thorwart entsprechen würde. Wenn er einverstanden ist, würde ich mir erlauben, einen derartigen Antrag zu stellen.

Direktor Thorwart (Frankfurt a. M.): Meine Herren, es kam mir nur darauf an, daß wir neben den Banken und Bankiers auch die Kreditgenossenschaften als solche Institute bezeichnen, welche Scheckbezogene werden sollen, daß man nicht etwa einen Unterschied machen würde zwischen Banken und Bankiers einerseits und anderen Geldinstituten andererseits. Deshalb habe ich auch den Zusatz „öffentliche Sparkassen" aus dem Österreichischen Gesetzentwurf übernommen. Aber ich stimme ganz mit Herrn Justizrat Harnier überein, daß es allerdings bedenklich sein mag, hier ganz nebenbei in rechtliche Fragen, welche die Sparkassen allein an­ geht, hineinzusprechen. Wir können diesen die Vertretung ihrer Interessen selbst überlassen. Ich würde mich durchaus damit einverstanden erklären, wenn konstatiert wird, daß es die Meinung der Versammlung ist, daß die Kreditgenossenschaften als solche Institutionen gelten, welche Scheck­ bezogene werden sollen. Dann könnte man die ganze Klammer streichen. Anwalt Dr. Crüger (Charlottenburg): Meine Herren, ich möchte Sie doch bitten, die Worte hier nicht zu streichen. Ob die öffentlichen Sparkassen im einzelnen Falle den Scheckverkehr pflegen sollen oder nicht, darüber wollen wir keine Entscheidung treffen. Das ist Sache der Spar­ kaffen und der zuständigen Behörden, die die Aufsichtsinstanz für die Sparkaffen sind. Für mich handelt es sich bei diesem Passus im wesent­ lichen darum, festzustcllen, daß wir nicht etwa zum Ausdruck bringen wollen, die Sparkassen sollen in ihrer geschäftlichen Tätigkeit irgendwelchen Beschränkungen ausgesetzt werden. (Bravo!) Ich sehe keine Gefahr darin, wenn wir hier in diesen Vorschlägen zum Ausdruck bringen, daß grundsätzlich in dem Scheckgesetz auch den öffent­ lichen Sparkassen die Erlaubnis erteilt wird, den Scheckverkehr zu pflegen. Damit geben wir kein Urteil ab, wie die Dinge sich im einzelnen Falle gestalten. Wir hoffen im übrigen, daß diese Stellungnahme unsererseits dann auch die gebührende Würdigung in den Kreisen der Sparkassen finden wird. (®ra00!)

Berbandsdirektor PlvNj (Berlin): Meine Herren, ich bin der Meinung, daß wir hier weder etwas zu tun haben im Jntereffe der Sparkasse noch gegen dieselbe. Um beiden Richtungen Rechnung zu tragen, würde ich Vorschlägen, statt „öffentliche Sparkaffen" zu sagen „Kreditgenossenschaften und ähnliche Institute".

92 Verbandsdirektor Justizrat Dr. Haritier (Cassel): Meine Herren, ich möchte vorschlagen, im Anschluß an das, waS Herr Direktor Thorwart gesagt hat, streichen wir doch ganz die eingeklammerten Worte und sagen: „Mittels Scheck können nur Personen, Firmen und Anstalten bezogen werden, welche Bank- und Geldgeschäfte gewerbsmäßig be­ treiben."

Anwalt Dr. Cruger (Charlottenburg): Meine Herren, das geht nicht, denn damit drücken wir den Kreditgenossenschaften den Stempel des gewerbsmäßigen Betriebes auf, und das kann sehr unliebsame steuerliche Folgen haben. Es wird nichts weiter übrig bleiben, als die Worte so zu belassen, wie sie hier sind. Ich habe mit Herrn Direktor Thorwart nach dm verschiedmsten Richtungen hin darüber Rücksprache genommen. Wir sind schließlich dahin gekommen, in Parenthese die Kreditgenossenschaften und Sparkassen einzufügen, um jene unliebsame Konsequenz nicht aufkommen zu lassen, denn wir wollen daran festhalten, daß Kreditgenossenschaften, die ihren Geschäftsbetrieb auf den Kreis der Mitglieder beschränken, keine gewerbsmäßigen Kreditinstitute sind. Verbandsdirektor Justizrat Dr. Haritier (Cassel): Meine Herren, dann streichen wir doch einfach auch noch das Wort: „gewerbsmäßig".

(Heiterkeit.) Direktor Thorwart (Frankfurt a. M.): Meine Herren, gegen de» letzten Vorschlag des Hern» Justizrat Harnier muß ich mich entschieden aussprechen. Die gewerbsmäßige Besorgung von Geldgeschäften ist das einzige Charakteristikum der Bankgeschäfte. Wir haben ja sonst gar kein anderes. Nirgends gibt die Gesetzgebung Antwort auf die Frage: Was ist ein Bankier? Wir wissen nur, ein Bankier ist ein Mann, der gewerbsmäßig Geldgeschäfte betreibt. Mit der Annahme jenes Vor­ schlages würden wir gerade die Beschränkung auf den Bankirrstand in Frage stellen. (Sehr richtig!)

Anwalt Dr. Crüger (Charlottenburg): Herr Rat Proebst macht mich darauf aufmerksam, daß ein Druckfehler in diesem Passus enthalten ist. Die Parenthese muß anders geschlossen sein: hinter „Banken" und nicht hinter „öffmtliche Sparkassen".

(Sehr richtig!) Sie wird geschlossen hinter „Banken" und dann kommt: „ferner u. s. w." Stellvertretender Vorsitzender Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden): Wird nach dieser Richtigstellung noch ein Antrag gestellt?

Verbandsdirektor Justizrat Dr. Haruier (Cassel): Ob die Parenthese weiter vorn oder weiter hinten geschlossen ist, ist für die Frage, die ich angeschnitten habe, ganz gleichgültig. (Widerspruch.)

93 Bitte um Verzeihung; die Frage, die ich angeschnitten habe, war die, ob es von unserm Standpunkt als Borschußvereine, als Genossenschaften, richtig ist, in diesem Passus auszusprechen, daß wir die öffentlichen Spar­ kassen ausdrücklich hineingenommen haben wollen. Herr Dr. Crüger hat gesagt, wir wollten in den Geschäftskreis der Sparkassen nicht ein­ greifen, und er hofft auf das Entgegenkommen seilen- dieser Sparkaffen. Ich weiß nicht, inwieweit diese Sparkassen in der Lage sind und bereit sein werden, uns entgegenzukommen. Ich glaube nicht, daß dieseMoment irgendwie für unsere Entschließungen mit in Betracht kommen kann. Ich habe da- Bedenken, daß wir positiv da- hier au-sprechen, und würde, wie gesagt, am liebsten zu dem Ausweg greifen, den ich mir vorhin anzudeuten erlaubte, wenn man sagte: wir stimmen dem Grundsätze im allgemeinen zu. Dann haben wir uns nicht auf einzelne Teile festgelegt. Herr Direktor Thorwart hat darauf nicht geant­ wortet Ich weiß also nicht, ob er mit diesem Anträge einverstanden ist. Darauf komme ich in allererster Linie zurück. Ich halte eS für bedenklich, das Wort stehen zu lassen und ich halte es für bedenklich, es zu streichen.

Anwalt Dr. Erstger (Charlottenbürg): Meine Herren, ich fasse die Ausführungen des Herrn vr. Harnier dahin auf, daß er sich als Spar­ kassenmann das Recht sichern will, auch nachher in dieser Eigenschaft bei einem etwaigen Scheckgesetz vom Standpunkte der Sparkassen aus dazu Stellung zu nehmen. Nun bin ich der Ansicht, daß das ein selbst­ verständliches Recht ist. Wenn wir hier diese Grundsätze akzeptieren, so erwarten wir von den Vertretern unserer Organisation nur, daß, wenn später ein Scheckgesetz-Entwurf bekannt wird, sie nicht Stellung nehmen gegen diejenigen Grundsätze, die wir heute hier beschließen im ausdrücklichen Interesse der Genossenschaften. Ich glaube, das ist die einzige Stelle hier, wo wir bezug nehmen auf ein anderes Institut, wo also Zweifel darüber bestehen können, ob jene Kreise dabei die gleichen Interessen haben wie wir. Ich meine, daß mit dieser Präzisierung unserer Beschlußfassung auch Her-rn Dr. Harnier gedient sein dürste, denn es wird damit im Großen und Ganzen seinem Wunsche entsprochen, daß wir uns hier nicht auf jedes Wort festlegen. Wir legen uns nur auf Grundsätze fest, und wir erwarten dann im übrigen natürlich, daß die Gmndsätze, insoweit sie die Genossenschaften betreffen, auch zur Durchführung gelangen; insoweit aber andere Institute hier herangezogen werden, wie die öffentlichen Spar­ kassen, bleibt es später jedem unbenommen, auch eine andere Stellung einzunehmen: es ist auch sehr wohl denkbar, daß ein Vertreter von Genossmschaften später auch für andere Kreditinstitute, die hier nicht genannt sind, die Zulassung zum Scheckverkehr vertritt. Ich glaube also, daß unter diesen Umständen auch Herr Dr. Harnier sich einverstanden erklären kann, wenn wir die Worte hier stehen lassen. Ständen sie von vorn­ herein nicht in dem Anträge, dann ließe sich ja darüber sprechen. Nun aber stehen sie darin und sie sollen gestrichen werben. Damit würde der Mgemeinr Genossenschaststag zum Ausdruck bringen, daß den öffentlichen

94 Sparkassen der Scheckverkehr nicht gestattet werden soll, und ob wir soweit gehen sollen, das ist mir doch sehr zweifelhaft.

Stellverttetender Borsitzender Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden): Herr Dr. Harnier hat die Frage angeregt, ob wir nur ganz allgemein unsere Stellungnahme zu den Thesm erklären sollen. Ich würde bitten, die Diskussion hierüber zu verschieben, bis wir sämtliche Thesen durch­ haben. Ich kann wohl annehmen, daß die Frage vielleicht noch bei anderen Stummem akut wird, und wir können dann zum Schluß vielleicht uns eher darüber aussprechen, wie wir überhaupt unsere Ansicht zu den vorliegendm Thesen erklären wollen. Mitglied des Aufsichtsrats Leidig (Danzig): Es wird immer von öffentlichen Sparkassen hier gesprochen; es gibt aber auch solche, die nicht öffentliche sind. So haben wir in Danzig ein sehr großes Institut, eine Sparkasse, die keine städtische, also keine öffentliche Sparkasse ist, die aber den Scheckverkehr in sehr bedeutendem Maße pflegt. (Hört, hört!)

Ich würde also den Antrag stellen, wenn wir die Sparkassm über­ haupt erwähnen, daß wir das Wort „öffentlichen" streichen. Weshalb sollen wir beim die anderen Sparkassm hiervon ausschließen? Entweder gar' keine Bezugnahme oder das Wort „öffentlichm" fortlassen! Ich möchte Herrn Thorwart bitten, zu sagen, weshalb er die anderen Spar­ kassen, von denen es sehr viele in Deutschland gibt, ausschließen will. Direktor Thorwart (Frankfurt a. M.): Wir haben in Frankfurt a. M. eine Privatsparkasse, die seit mehr als dreiviertel Jahrhunderte besteht und mit einem Einlagebestand von 80 Millionen Mark arbeitet. Sie gilt allgemein als öffentliche Sparkasse und hat die gleichen Rechte wie eine solche. Gerade mit Rücksicht auf sie habe ich nicht geglaubt, über­ haupt einen Unterschied zwischen diesen Instituten machen zu muffen. Mitglied des Aufsichtsrats Leidig (Danzig): Unter öffentlichen Spar­ kassen versteht man solche, für die eine Kommune Garantie übernommm hat, also Kreis- oder Stadt-Sparkassen.

(Widerspruch.) Alle anderen haben nicht das Recht, sich öffentliche Sparkassm zu nennen. Ob sie im Publikum dennoch als solche angesehen werden, ist dabei ohne Einfluß.

Direktor Stoff (Reinickendorf b. Berlin): Der Herr Anwalt hat Bedenken gegen die Fassung, weil vorher das Wort „gewerbsmäßig" steht. Amdern wir doch das Wort „gewerbsmäßig" in „berufsmäßig". Berufen, Bankgeschäfte zu machen, sind Genossmschaften gleichfalls, wenn sie sie auch nicht gewerbsmäßig betreiben. Das Wort „gewerbsmäßig" würde unS unter das Steuergesetz bringen. Das Wort „berufsmäßig" aber schließt das Gewerbsmäßige nicht in sich.

Anwalt Dr. Criger (Charlottenburg): Ich möchte Sie bitten, lassen Sie es, wie es hier steht. Das Wort „berufsmäßig" paßt mir

95 eigentlich technisch nicht in den Antrag hinein. Die einzelne Person kann ja wohl einen Beruf ausüben, berufsmäßig einem Geschäfte nach­ gehen, aber eine Aktiengesellschaft oder Genossenschaft, die übt eigentlich doch keinen Beruf aus. Ebenso möchte ich Sie bitten, das Wort „öffentlichen" nicht zu streichen. Meine Herren, was ist eine „Spar­ kasse"' wie weit sollen wir denn gehen? Sollen wir z. B. vielleicht jedem Warenhaus«, das eine Sparkasse für sich einrichten will, wie eS ja heute schon vorkommt, auch ohne weiteres daS Recht zuerteilen, nun den Scheckverkehr zu pflegen? Wir müssen uns also eine gewisse Beschränkung auferlegen. Das ist hier geschehen; darüber hinan- wollen wir nicht gehen. Und dann würde ich auch bitten, dem Borschlage des Herrn Vorsitzenden zu folgen und am Schlüsse sich erst darüber schlüssig zu werden, ob Sie nun en bloc alle diese Grundsätze annehmen oder ob dann die Beanstandung der einzelnen Punkte für Sie so schwerwiegend ist, daß Sie glauben, gegen die gesamtm Grundsätze Stellung nehmen zu müssen.

Stellvertretender Vorsitzender Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden): Es sind verschiedene Vorschläge geltend gemacht worden; ein formeller Antrag ist jedoch nicht eingegangen. Verbandsdirektor Kurz (Stettin): Ich möchte dann einen wirklichen Antrag stellen: hinter „Kreditgenossenschaften" das Komma zu streichen und statt dessen „und" zu sagen. Stellvertretender Vorsitzender Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden): Diese Aenderung ist nur formell und wird vorgenommm; sie entspricht dem Sinne. Wir kommen zu Ziffer 4. Direktor Stoff (Reinickendorf b. Berlin): Meine Herren, wenn ich hierzu spreche, so geschieht es gleichzeitig in Ansehung der darauf folgmden Punkte, welche sich in der Hauptsache mit der Laufzeit des Schecks be­ schäftigen. Ich spreche aber gleich bei Punkt 4 dazu, weil ich hier einen neuen Gesichtspunkt — ich weiß nicht, inwieweit er für Sie neu ist — vorbringen möchte. Ich komme hierbei zu sprechen auf die Avisierung der Schecks. Ich möchte, daß die Schecks im allgemeinen ein reines Jnhaberpapier werden, und wenn sie den gesetzlichen Bestimmungen, welche ich hierfür präzisieren möchte, entsprechen, eine längere Laufzeit haben. (Sehr richtig!)

Die Präsentationsfrist für die Schecks darf nicht an eine Laufzeit von 8 oder 14 Tagen gebunden sein, sondern muß eine längere sein; die Schecks müssen deshalb avisiert werden und die Reihenfolge der Zahlung der Schecks darf nicht an die Reihmfolge der Präsmtation ge­ bunden sein, (Sehr gut!)

sondern an die Reihenfolge der Avisierungen. Der Scheck muß mit dem Augmblick, mit dem er dem Bankinstitut als avisiert gilt, auf alle

96 Fälle rechtsverbindlich sein. Diese Rechtsverbindlichkeit darf nicht von einer Zahlungseinstellung des Trassierenden, des Ziehenden abhängig sein. Mit dem Augenblick, in welchem das Bankhaus den Scheck in seine Bücher als bezogenen eingetragen hat, muß der Scheck rechtsgiltig bleiben. Weitere Schecks, welche nachher bezogen werden und etwa vorher zur Präsentation gelangen, sind, wenn durch früher avisierte Schecks über das Guthaben bereit- verfügt ist, nicht zu zahlen.

(Lebhafter Widerspruch.) Ganz gewiß, meine Herren, ich war dakäuf gefaßt, bei Ihnen Widerspruch zu finden. Wir können dasjenige, 'was wir in Amerika und in England haben, nicht auf die deutschen Verhältnisse ohne weitereanwendrn. Wir haben in Amerika und England viel mehr Großindustrie al- in Deutschland. Wmn ich al- Industrieller einen Scheck meinem Lieferanten gebe, dann sind es so und so viele kleine Unternehmer, Hand­ werker usw, durch deren Hände eventuell der Scheck geht. Der Scheck muß also hier in Deutschland eine gewisse Garantie bieten und eine längere Laufzeit haben. Diese Garantie für den Scheck sollte durch die Beschränkung der Laufzeit geschaffen werden, wie sie in dem hier vor­ geschlagenen Scheckgesctz vorgesehen ist. Das entspricht aber nicht den Wünschen, die wir selbst für den Umlauf de- Schecks haben. Wir wünschen, daß der Scheck eine bedmtrnd längere Laufzeit haben soll, damit auch der kleinere Gewerbetreibende in der Lage ist, von dem Nutzen de- Schecks für sich Gebrauch zu machen, daß er den Scheck weiter geben kann, ohne selbst die Unkosten des Inkasso- zu haben. Daher handelt e- sich dämm, weitere Kautelen zu schaffen, unter welchen dieser Ge­ sichtspunkt durchführbar ist, und um diese weiteren Kautelen zu schaffen, habe ich Ihnen den Avisierung-zwang für Scheck-, welche an andere Personen weiter gegeben werden sollen, welche indossiert werden, vorge­ schlagen. ES ist ja auch nicht so schwierig, meine Herren. Wenn jemand an dem Platze wohnt, wo er sein Konto hat, dann braucht er innerhalb 24 Stunden oder innerhalb 48 Stunden — das kann ja gesetzlich festgelegt werden — dm Scheck nur an sein Bankhaus zu avisieren. Hat aber jemand einen Scheck mit dem Avisierung-vermerk versehm, während er nicht über ein Guthaben verfügt, dann würde er strafrechtlich zu verfolgm sein. Da- sind die Vorschläge, welche ich Ihnen zu machm habe.

Direktor Thorwart (Franffurt a. M.): Wenn Sie diesem Antrag zustimmen, so machen Sie au- dem Scheck, der ein Zahlungsmittel sein soll, ein Umlauf-mittel gerade wie dm Wechsel. Sie verwischen dadurch dm Unterschied zwischen Wechsel und Scheck vollständig. (Sehr richtig!)

Worin kann der Nutzen, den sich der Herr Vorredner verspricht, liegen? Höchstens daran, daß der Scheck ein paar Tage Zinsen dem Aussteller erspart, fall- er nicht sofort eingelöst wird. Ist dieser Zinsnutzen so groß, daß Sie da- ganze Wesen de- Scheck- durch einen solchen An­ trag in Frage stellen?! Nein, der Scheck muß bezahlt werden, sobald

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er vorkommt, gleichgiltig, wann er ausgestellt ist. Selbst wenn man den Scheckavis zuläßt, so darf dies den Bezogenen keineswegs berechtigen, daß er Schecks, die vor dem avisierten Scheck vorkommen, zurückweist; er darf nicht sagen, das er das Guthaben des Ausstellers für andere avisierte aber noch nicht präsentierte Schecks reservieren müsse. Falls mir ein Scheck mit dieser Beschränkung übergeben werden sollte, würde ich ihn niemals annehmen; ich weiß ja nicht, ob nicht vorher Scheck­ avisiert sind, die dm Geldwert meines Schecks ganz illusorisch machen. Meine Herren, wir würden das ganze Wesen des Scheckverkehrunterbinden, wenn wir diesem Vorschläge zustimmen wollten. (Lebhaftes Bravo.) Anwalt Dr. Crüger (Charlottenburg): Meine Herren, aus dem Beifall, den Sie den Ausführungen des Herm Direktor Thorwart gespendet haben, glaube ich entnehmen zu können, daß Sie vielleicht auch nicht abgeneigt sein werden, in eine Abänderung der Bedingungen für die Scheckvereinigung alsbald einzuwilligen. In den Bedingungen für b'e Scheckvereinigung heißt cs, daß jeder Scheck auf seine Ordnungs­ mäßigkeit hin geprüft wird, also zurückgeschickt und die Nachricht ab­ gewartet wird, daß er in Ordnung geht und daß er dann erst zur Aus­ zahlung gelangt — oder daß er gleich honoriert wird, wenn er vorher der betreffenden Zahlungsstelle avisiert worden ist. Gegen diese letztere Bestimmung sind lebhafte Bedenken laut geworden, insbesondere von der Genossenschafts-Abteilung der Dresdner Bank in Berlin, und zwar, weil in einzelnen Genossenschaften jeder Scheck, von dem die Vermutung besteht, daß er nach außerhalb geht, avisiert wird an die Genossenschafts­ abteilung. Damit entsteht für die Abteilung eine außerordentliche Arbeits­ last und es wird zuweilen geradezu gefährlich, die Schecks auszuzahlen, denn eS muß stets erst genau nachgeprüft werden, liegt ein Avis vor. Nun bitte ich Sie, das zu übertragen auf die einzelne Kreditgenossenschaft. Die Kreditgenossenschaft könnte unter Umständen so viele Avis bekommen bei umfangreichem Scheckverkehr, daß daraus für die Genossen­ schaft eine schwerwiegende Belastung entsteht. (Sehr richtig!) Ich habe daher sehr große Bedenken, das Avis der Schecks noch weiter auszudehnen, wie es heute bereits besteht, oder gar es gesetzlich zu sanktionieren. Meine Herren, wir wünschen dem Scheckverkehr die denkbar weiteste Ausbreitung zu geben; das werden wir aber nur dann erreichen, wenn wir den Scheckverkehr so einfach wie möglich gestalten (Sehr richtig!) und diejenigen Institute, die den Scheckverkehr Pflegen, mit möglichst wenig Arbeit belasten. (Sehr richtig!) Ich glaube die Beobachtung gemacht zu haben, daß heute nach mancher Richtung hin gegen die Grundsätze des Scheckwesens zerstoßen wird, daß der Scheck dort benutzt wird, wo er nicht am Platze ist. 7

98 Wenn wir wünschen, daß der Scheck in die erwerbstätigen Kreise Eingang findet, so müssen wir dem einen Riegel vorschieben, daß der Scheck nicht zu Dingen mißbraucht wird, für die er tatsächlich nicht verausgabt wird. Herr Direktor Thorwart hat recht: der Scheck soll Zahlungsmittel und kein Umlaufspapier sein, und die Grundsätze sind auf diesem Charakter des Schecks aufgebaut. Wenn da auch nur einer der Grundsätze heraus­ genommen wird, dann wird damit dem Scheckverkehr in dem Scheckgesetz ein ganz anderer Charakter ausgeprägt. Ich möchte deshalb bitten, dieser Anregung des Herrn Stoff nicht Folge zu leisten und im übrigen ohne weitere Debatte festzuhalten daran, daß der Scheck ein Zahlungsmittel sein soll. Wir haben dann auch vor allen Dingen schon dem vorgebeugt, daß nachher bei der Beratung der Zahlungsfrist längere Debatten kommen. Diese Zahlungsfrist ist von Herrn Thorwart und mir sehr eingehend erörtert worden. Ich war auch ursprünglich der Meinung, man sollte eine weitere Frist gewähren, habe mich aber durch die Ausführungen des Fachmannes davon überzeugen lassen, daß wir gerade im Interesse der Ausbreitung des Scheckverkehr- handeln, wenn wir den Grundsätzen folgen, die hier von Herrn Thorwart aufgestellt sind. (Bravo!)

Stellvertretender Vorsitzender, Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden): Wir kommen dann zum nächsten Punkt. Ich schlage vor, daß wir die Ziffer 5 und 6 zusammen nehmen. Verbandsdirektor Neugebauer (Breslau): Der Herr Anwalt sagte uns, daß die Frage über die Umlaufszeit der Schecks sehr eingehend er­ örtert worden sei. Ich muß gestehen, daß ich durch die gehörten Ausfühmngen mich nicht habe überzeugen können, daß eine Umlaufszeit von 5 Tagen ausreichend sei in anbetracht des Zweckes des Schecks, daß er als Zahlungsmittel von Hand zu Hand gehen soll. Z. B.: Es gibt jemand einen Scheck abends zur Post als Zahlung an einen anderen Ort; am nächsten Tage kommt der Scheck am Bestimmungsorte an. Die Verhältniße in den verschiedenen Betrieben liegen nicht immer so, daß eine schnelle geschäftliche Disposition möglich ist, zumal doch der Scheck nicht ganz allein für den Bankier und den großen Kaufherrn, sondern auch für dey weniger großen Gewerbetreibenden ein Zahlungs­ mittel sein und immer mehr werden soll. — Ein paar Tage also sind rasch vergangen. An ein Weitergeben des Schecks als Zahlung ist dann schwerlich zu denken aus Besorgnis, die Frist könne verstreichen. Der betreffende Mann hat vielmehr nichts Eiligeres zu tun, als ihn schleunigst an seine Zahlungsstelle zu befördern. Dadurch aber scheint mir das, was uns bisher als das Wesen des Schecks auf Genossenschasts- und Berbandstagen gelehrt worden ist, völlig verloren zu gehen. Vielleicht hat Herr Thorwart die Güte, uns dementsprechend zu belehren.

Direktor Thorwart (Frankfurt a. M.): Meine sehr verehrten Herren, ich war darauf vorbereitet, daß dieser Vorschlag allerdings aus Widerspruch stoßen würde. Der Herr Anwalt hat bereits erwähnt, daß

99 er selbst eine längere Frist befürwortet hatte. Ich bitte Sie, einmal die historische Entwickelung der Fristbestimmung zu verfolgen. Die erste Zusammenkunft der deutschen Handelskammern in Braunschweig nannte als Laufzeit 2 Tage; der erste österreichische Gesetzentwurf bestimmte 3 Tage, der deutsche Gesetzentwurf von 1892 schon 5 Tage einschließlich Ausstellungs- und PräscntationStag. Wenn wir heute 5 Tage aus­ schließlich Ausstellungs- und PräsentationStag fordern, so kommen wir auf 7 Tage. Außerdem haben wir noch die Sonn- und Feiertage ge­ wonnen. Meine Herren, ich glaube nicht, daß es überhaupt möglich sein wird, in einem Gesetzentwurf eine längere Frist wie diese 5 Tage ausschließlich Ausstellungs- und Präsentationstag zu erreichen, und ich meine, daß man sich auf das Mögliche beschränken muß und nicht durch solche Wünsche die gesetzliche Regelung der ganzen Materie scheitern lassen soll, von der man hofft, daß sie in unserm Sinne geregelt werde. Ich gebe ohne Weiteres zu, daß sich bei der Versendung der Schecks heute schon Unzuträglichkeiten Herausstellen, die in der Tat ganz zu ver­ urteilen sind. So z. B., wenn ich aus Norddeutschland einen in Königsberg zahlbaren Scheck nach den letzten Grenzen des deutschen Reichs im Süden schicke. Dieser Königsberger Scheck soll umlaufen in der Provinz Preußen, ein Berliner Scheck soll umlaufen in Berlin und in der Nähe von Berlin, er soll aber nicht bis nach Konstanz an die Schweizer Grenze geschickt werden. Deshalb müssen wir, wenn wir dem Scheck die Umlauffähigkeit auch außerhalb der Wohnorte von Aussteller und Bezogenen ermöglichen wollen, doch immerhin an einer vernünftige» Beschränkung der Umlaufsfrist festhalten. Ich möchte Sie dringend bitten, der von mir vorgeschlagenen Bestimmung beizupflichten. Anwalt Dr. Crüger (Charlottenburg): Zu den letzten Ausführungen des Herrn Direktor Thorwart möchte ich mich nicht bekennen, (sehr richtig!) denn wir würden dann die Axt legen an die Wurzel unserer Scheck­ vereinigung. Ich glaube aber, daß die Interessen unser Scheckvereinigung auch vollständig gewahrt sind, bei diesen Abschnitten 5 und 6. Meine Herren, ich möchte Sie doch bitten, weiter zu lesen, was in Ziffer 6 sicht. Dort ist nämlich die Bestimmung enthalten, daß wenn auf dem Scheck noch andere Zahlstellen angegeben sind, wie es also regelmäßig bei unsern Schecks in der Scheckvereinigung der Fall ist, daß dann die Präsentationsfrist sich erweitert um weitere 7 Tage. (Sehr richtig I) So haben wir also für die Schecks unserer Scheckvereinigung und für die Schecks mit weiteren Zahlstellen eine Präsentationsfrist von 14 Tagen. Run, meine Herren, ich meine, daß vierzehn Tage allerdings vollständig ausreichen, um den Scheck in Umlauf zu setzen, ihn anderswo hinzu­ bringen und ihn zur rechten Zeit wiederum zurück zu leiten. Ich glaube, daß auch mit dieser vierzehntägigen Frist z. B. vom Standpunkt deS Herrn Neugebauer aus, die Genossenschaften vollauf befriedigt sein können. Ich muß übrigens bemerken, daß Herr Thorwart nicht sehr ge7*

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neigt war, in diese weiteren 7 Tage einzuwilligen. Er meinte, daß die ursprünglichen 7 Tage genügten, daß man vielleicht um zwei Tage die Frist verlängern solle. Wir haben uns aber verständigt, daß für Schecks mit weiteren Zahlstellen die Frist um 7 Tage verlängert wird. (Bravo!)

Direktor Renke (Hannover): Ich bin der Ansicht, daß die Präsen­ tationsfrist nicht zu kurz bemessen werden soll und ferner, daß man darauf Bedacht nehmen soll, die Sache möglichst einfach zu gestalten. Mir will es nicht gefallen, daß man einen Unterschied macht zwischen Platz- und Distanzschecks. Unser deutsches Publikum ist mit dem Scheck­ wesen nicht so vertraut wie das amerikanische und englische; wir müssen darauf Rücksicht nehmen und die ganze Sache möglichst einfach gestalten. Deshalb halte ich es für sehr empfehlenswert, diesen Unterschied zwischen fünf- und zwölftägiger Präsentationsfrist fortzulassen und dafür eine einheitliche Präsentationsfrist zu nehmen und zwar möchte ich Vorschlägen 10 Tage oder mir persönlich wäre noch lieber 15 Tage. Ich gehe dabei von dem Standpunkt aus, den ich nach meinen Beobachtungen als richtigen erkannt habe, daß man unsern Scheckkonto-Inhabern einen kleinen Vorteil durch den Zinsgewinn bieten soll. Meine Herren, ich habe gerade in unserem Bankinstitut die Beobachtung gemacht, daß sehr viele Geschäftsfreunde nur deshalb den Scheckverkehr eingesührt haben, weil sie sich sagten, wir haben einen Zinsgewinn dadurch. Es ist das nicht viel, aber immerhin etwas und die Leute freuen sich und werden dadurch für den Scheckverkehr erwärmt. Jedenfalls möchte ich eine einheitliche Frist. Und dann möchte ich anregen, ob es nicht zweckmäßig wäre, in den Bedingungen des Absatz 1, der die notwendigen Bestandteile des Schecks angibt, die Bestimmung aufzunehmen, daß in dem Text des Schecks die Präsentationsfrist ausgedrückt ist. Wir müssen mit dem Umstande rechnen, daß das Publikum derartige gesetzliche Bestimmungen sehr wenig kennt und erst nach einer Reihe von Jahren sich vollständig mit der Materie vertraut macht. Ich möchte also dem Herrn Referenten Vorschlägen, diesen Punkt ins Auge zu fassen, ob nicht obligatorisch ein entsprechender Vermerk in den Schecks ausgenommen werden soll. Verbandsdirektor Neugebauer (Breslau): Aus der Rede des Herrn Anwalts scheint mir hervorzugehen, daß er auch heute noch mit der fünf­ tägigen Frist seinem innersten Gefühl nach nicht ganz einverstanden ist. Ich meine, daß es wünschenswert sei, eine vierzehntägige Frist als Grundsatz aufzustellen ohne Unterschied, ob These 5 oder 6 zutrifft. Ein­ fach soll doch die Sache sein, darüber sind sämtliche Herren sich klar. Dabei würde dann auch wegfallen der besondere Hinweis auf dazwischen liegende Sonn- und Feiertage. Diese Bestimmung ist höchst umständlich für den Geschäftsverkehr. Nach meinem Vorschläge also würde die Präsentationsfrist durchweg in vierzehn Tagen ablaufen.

Direktor Thorwart (Frankfurt a. M-): Meine Herren, der Unter­ schied zwischen dem Platzscheck und dem Distanzscheck besteht darin, daß

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der Platzscheck bezahlt wird am Wohnort des Ausstellers, der Distanzschek dagegen auf eine Firma außerhalb des Wohnorts des Ausstellers gezogen ist. Platzschecks sind alle die in Punkt 5, Distanzschecks die in Punkt 6 genannten. Diesen technischen Sprachgebrauch von Platz- und Distanzschecks können wir nicht ändern. Ich bitte sie wiederholt, an der Präsentationsfrist von 5 Tagen festzuhalten, denn in Wahrheit sind es 7 Tage, da der Tag der Ausstellung und der Präsentation nicht mit­ gerechnet wird und gerade mit Rücksicht hierauf habe ich ausgeführt, daß in Wirklichkeit die Frist von den 5 Tagen des ersten Gesetzentwurfes auf 7 Tage erhöht ist. Von den Vorrednern wünscht der eine 16, der andere 14 Tage, aber ob wir in der Lage sein werden, uns hier auf einen bestimmten Vorschlag nach dieser Richtung zu einigen, ist mir sehr fraglich. Ich möchte Sie bitten — es handelt sich ja nur um all­ gemeine Grundsätze — meinen Ausführungen zuzustimmen.

Berbandsdirektor Neugebauer (Breslau): Herr Thorwart sagt, der eine bringe soviel, der andere willkürlich eine andere beliebige Anzahl Tage in Vorschlag. Dies trifft für unseren Vorschlag nicht zu; wir schließen uns ja nur an das an, was Herr Thorwart in Absatz 6 selbst vorschlägt und was der Herr Anwalt ebenfalls als vielleicht wünschens­ wert bezeichnet hat; wir wollen nur die Sache gleichmäßig gehandhabt wissen für alle Schecks. (Sehr richtig!) Direktor Wvyand (Forst i. L.): Mir ist die Frist auch etwas zu knapp bemessen. Wir sprechen hier nur von Schecks, welche in unserem deutschen Reiche Umlauf finden, aber bei mir speziell in Forst vergeht kaum ein Tag, wo wir nicht Schecks vom Ausland bekommen. Unseren Fabrikanten ist das sehr bequem, sie bezahlen, wo sie die Rohprodukte herbeziehen, stets durch Schecks. Ich glaube, daß wir da mit einer Frist von 7 Tagen kaum auskommen werden, wenn auch ein Sonntag dazwischen liegt^ und es 8 Tage werden. Zehn Tage, glaube ich, wäre das mindeste. Mitglied des Aufsichtsrats Svndermaim (Kassel): Diese Frage wird meines Erachtens zu sehr besprochen vom Standpunkt der Herren, die in den Kreditvereinen selbst tätig sind, aber nicht vom Standpunkte desjenigen, der das Geld braucht. Es kann doch vorkommen, daß man einen Scheck in Zahlung bekommt, sei es als Kaufmann oder Handwerker, und das Geld für denselben gebraucht. (Zuruf: Das ist etwas anderes!)

Ich glaube, wir kommen über die Dauer der Regreßpflicht hinweg, wenn wir vor allen Dingen darauf drängen, daß die Kreditvereine und Genossen­ schaften unter einander es sich zur besonderen Pflicht machen, die Sache so prompt wie möglich zu erledigen. Damit dienen sie im allgemeinen uns allen. Von Herrn Kurz-Stettin wird mir gesagt: Das wird gemacht! Wenn man aber in das Gesetz mit aller Gewalt eine Verlängerung der Frist hineinbringen will, so dient man damit eigentlich diesem Gesichtspunst nicht. Ich glaube tatsächlich, daß wir am aller weitesten kommen,

102 je länger, je mehr Schecks in Zahlung gegeben werden, wenn jedes Kredit­ institut es sich zur Pflicht macht, prompt zu arbeiten.

Direktor Renke (Hannover):

Es ist selbstverständlich, daß die Schecks

möglichst schnell weiter gegeben werden müssen. Wenn aber Herr Sonder­ mann sagt, er wolle möglichst schnell in den Besitz des Geldes kommen, so kann er ja den Scheck einfach einziehen. Welche Gründe ihn davon abhalten, das Geld einzuziehen, weiß ich nicht. Der Scheck muß jederzeit bezahlt werden, sobald er präsentiert wird. Es handelt sich nur um die Frist, innerhalb welcher er präsentiert werden muß.

Direktor Mausbacher (Berlin): Es handelt sich nicht darum, daß die Sache seitens der Genossenschaften hier sofort erledigt wird, sondern darum, daß eine genügend lange Präsentationsfrist gewährt wird, in welcher der Scheck eingeliefert werden soll. Der Scheck — das ist hier soviel hervorgehoben worden — soll nicht ein Umlaufpapier sein, sondern ein Zahlungsmittel. Aber ein solches Zahlungsmittel muß auch bequem gestaltet sein. Daher ist eine Frist, wie sie hier gefordert wird, von vierzehn Tagen, unerläßlich. Ich stelle den Antrag, einheitlich die Frist auf vierzehn Tage zu bemessen. Direktor Dalchow (Hamburg): Meine verehrten Herren, ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, daß wir nicht ein Gesetz zu stände bringen wollen, sondern nur allgemeine Gesichtspunkte, die vom Standpunkt des Genossenschaftswesens wünschenswert sind, aufstellen wollen. Es ist viel­ leicht ein Fehler der Vorlage, daß sie eine etwas gesetztliüßige Form angenommen hat. Es handelt sich also nicht darum, ob 5, 7 oder 14 Tage Präsentationspflicht angebracht ist; darüber wird einmal der Reichstag, wenn er überhaupt das Gesetz vorgelegt bekommt, entscheiden. Lassen Sie die Herren sich damit abquälen. Wir sehen schon, wie bei jedem einzelnen Punkt Einwände gemacht werden. Wir würden noch 14 Tage sitzen können, wenn wir das alles in dieser Weise durchnehmen und das wollen wir doch nicht. Einige verdiente Männer sitzen bereits hier an der Arbeit, um dieser ganzen Vorlage einen etwas allgemeineren Charakter zu geben. Ich würde Sie also bitten, nachdem wir diese kleinen Einwendungen gehört haben — die werden alle berücksichtigt werden — die Vorlage weiter durchzunehmen und davon auszugehen, daß es sich dabei um allgemeine Gesichtspunkte handelt. Dann werden wir schneller zum Ziele kommen. Stellvertretender Vorsitzender Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden): Es ist von Herrn Gebhart-Zweibrücken folgender Antrag eingegangen: „Der Allgemeine Genossenschaftstag nimmt Kenntnis von den durch Herrn Direktor Thor wart zur Regelung des Scheckverkehrs aufgestellten Grundsätzen und erklärt sie für eine geeignete Grund­ lage eines zu erlassenden Gesetzes."

Wir legen uns damit nicht auf Einzelheiten fest, sondern würden nur erklären, daß wir im großen und ganzen mit diesen Thesen ein­ verstanden sind. Es würde das am Schluß zur Diskussion kommen und wir würden jetzt fortfahren können in der weiteren Beratung.

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Direktor Vollbor« (Eisenach): Ich glaube nicht, daß wir so ohne weiteres hierüber mit einer allgemeinen Erklärung hinweggehen könnm. Wir würden dann immerhin die 5 Tage, die hier als Präsentationsfrist vermerkt sind, anerkennen und diese Beschränkung auf 5 Tage ist — das werden mir alle diejenigen, die in der Praxis mit dem Scheckverkehr zu tun haben, zugeben — nicht günstig für die weitere Entwickelung des Scheckverkehrs. Es gibt sehr viele Kunden, die auf einen kleinen Zinsvorteil Wert legen und sobald eine Begrenzung der Schecklaufzeit auf 5 Tage stattfindet, von dem Scheckverkehr zurücktreten, da sie keinen Nutzen mehr darin erkennen würden. Also so würde dann der Scheckverkehr ohne Zweifel benachteiligt werden. Eine Frist muß ja sein, und ich würde mich einverstanden erklären mit der fünfzehntägigen Frist. Wir haben uns nicht danach zu richten, was ftühere Handelstage und Juristentage gesagt haben, sondern wir haben zu urteilen auf Grund der Praxis, in der wir stehen und auf Grund der Entwickelung, die der Scheckverkehr genommen hat. Und da glaube ich, daß wir mit 15 Tagm einverstanden sein können, es ist eine nicht zu lang bemessene Frist. Eine Aendemng bleibt den Gesetzgebern ja immer noch Vorbehalten. Wir sönnen aber nicht von vornherein mehr zubilligen als wir für zweckmäßig halten, und müssen das, was wir für richtig halten, deutlich aussprechen. Andererseits halte ich die Ziffer 6 für überflüssig. Ich würde sie ganz streichen und nur anstatt 5 Tage 15 Tage setzen. Direktor Wiglow (Wittenberge): Auch ich möchte den Antrag Lollborn unterstützen, eine längere Frist festzusetzen im Interesse des Handelsstandes. Die Vereine expedieren die Schecks schon schnell, aber diejenigen Leute, die Schecks bekommen, sind nicht in der Lage einen Scheck an demselben Tage weiter zu schicken, sondern (offen ihn 2 bis 3 Tage liegen. Der Verlust trifft sie als ob sie bares Geld in der Kaffe hätten. Wenn Sie die Laufzeit so eng begrenzen und so die einzelnen Geschäftsleute zwingen, den Scheck in derselben Stunde womöglich weiter zu expedieren, so wird der Scheck ein unbequemes Zahlungsmittel und cs werden sich weite Kreise weigern, Schecks anzunehmen. Ich werde mir daher erlauben, als Zusatz zu dem Antrag Gebhart zu beantragen: Der Genosscnschaftstag hält die Festsetzung der Umlaufsftist aus 15 Tage

nir wünschenswert. Stellvertretender Vorsitzender Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden): Von Direktor Vollborn ist folgender schriftlich formulierter Antrag eingegangen:

In Ziffer 5 wird anstatt „binnen 5 Tagen" gesetzt „binnen Ziffer 6 wird gesttichen.

15 Tagen".

Wir kommen dann zu Ziffer 7. Kassierer Tagesordnung trag eine neue Vorschlag des

Frick (Weißensee): Meine Herren, der Punkt XIII unserer veranlaßt mich zu Folgendem: Wir fordern in diesem An­ Regelung des Wechselprotestes. Hier aber wollen wir in dem Herrn Thorwart die Möglichkeit geben, eine veraltete

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Einrichtung neu einzuführen. Ich möchte Sie aber bitten, den Wechsel­ protest im Scheckgesetz nicht wieder einführen zu lassen. Es wird den meisten von Ihnen, insbesondere aber den in diesem Saale weilenden Herren Notarm und Anwälten, bekannt sein, daß die letzteren, unter ihnen ganz hervorragende bekannte Juristen, seit einer Reihe von Jahren eine sehr große Bewegung hrrvorgerufen haben welche bezweckt, den Wechsel­ protest, der allgemein als eine veraltete Einrichtung hingestellt wird, teils zu beseitigen, teils zum mindestens in seinen schweren Formen zu vereinfachen. Wir werden ja bei Punkt XIII unserer Tagesordnung von dem Herrn Referenten geeignetes Material vorgetragen erhallen und dazu unsere Entscheidung treffen. Ich möchte Sie jetzt schon Hinweisen auf den Beschluß des III. deutschen Notartages in München vom 8. Septem­ ber 1904 und die vom Justizrat Stranz, gelegentlich des 50jährigen Dienstjubiläums des Borsitzenden der Juristischen Gesellschaft zu Berlin, deS Hnrn ReichSbankpräsidrnten Koch, verfaßte Broschüre: „Ein Protest gegen den Wechselprotest!" und gleichzeitig die im Saale anwesenden Herren Notare und Anwälte darum bitten, weil sic in dieser Sache besser informiert sind als ich, sich zu dem vorliegenden Punkte ebenfalls zu äußern.

Direktor Th-rwart (Frankfurt a. M): Meine Herren, glauben Sie denn, daß, wenn der Wechselprotest in Zukunft durch Gesetz ver­ einfacht wird, daß wir dann das alte Protestverfahren beim Scheckverkehr beibehalten, daß wir also zwei verschiedene Protestordnungen haben werden, eine für Wechsel und eine für Schecks? In demselben Augenblicke aber wo der Wechselprotest vereinfacht wird, wird diese Bereinfachuug auch für den Protest der Schecks zutreffen.

Stellvertretender Borsitzender Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden): Ich glaube auch, daß wir die Bedenken gegen die Form des Protestes zurückstellen können bis zur Beratung der Position 13 unserer Tages­ ordnung. Andere Vorschläge sind hierzu nicht gemacht. Wir kommen zu Ziffer 8. ES meldet sich niemand zum Wort. Ziffer 9. — Auch hierzu meldet sich niemand zum Wort. Ziffer 10. — Ich glaube, darüber sind wir alle einverstanden. Ziffer 11. — Auch hiergegen erhebt sich kein Widerspruch. ES kommt nun in Frage, wie wir des weiteren verfahren wollen. ES liegt nur ein Abänderungsvorschlag zu den Ziffern 5 und 6 vor, und zwar der Antrag Vollborn. Ein mir soeben übergebener Antrag, unterzeichnet von den Herren Neugebauer, Renke und Kurz, lautet: Nr. 5 wird wie folgt gefaßt:

„Schecks sind, gleichgillig, ob der Bezogene den gleichen Wohn­ ort wie der Aussteller oder einen von diesen verschiedenen Wohnort inne hat, binnen 15 Tagen zur Zahlung vorzuzeigen. Ist der Bezogene Mitglied einer Abrechnungsstelle, so gilt die Einlieferung des Schecks an diese als Präsentation bei dem Bezogenen." Nr. 6 wird gestrichen.

105 Herr Vollborn, sind Sie mit diesem Anträge einverstanden? (Direktor Bollborn-Eisenach: Ich ziehe meinen Antrag zugunsten deS soeben verlesenen zurück!) Es liegt dann nur ein AbänderungSantrag vor. Ich bitte die­ jenigen, die diesen Antrag unterstützen, die Hand zu erheben.

(Geschieht.) Die Unterstützung genügt.

Ich bringe nunmehr diesen Antrag zur Abstimmung und diejenigen, welche für diesen Antrag sind, die Hand zu erheben.

bitte

(Geschieht.)

Das ist die Mehrheit, der Antrag ist angenommen.

Berbandsdirektor Justizrat Dr. Hanner (Cassel): Ich fasse das so auf, als ob Herr Justizrat Gebhart seinen Antrag zurückzieht. Die Fassung der letzten Nummer ist aber ganz unannehmbar; die bedürfte noch einer redaktionellen Änderung. Falls Herr Justizrat Gebhart seinen Antrag zurückgezogen hat, würde ich denselben wieder aufnehmen. Stellvertretender Vorsitzender Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden): Herr Justizrat Gebhart hält seinen Antrag auftecht. Er will nur die Fassung desselben etwas redigieren im Anschluß an den soeben an­ genommenen Antrag. Soeben wird mir folgendermaßen:

der

Antrag

Gebhart

überreicht.

Er

lautet

„Der Allgemeine Genosienschaftstag nimmt Kenntnis von den durch Herrn Direktor Thorwart zur Regelung des Scheck­ verkehrs ausgestellten und heute amendierten Grundsätzen und erNärt sie für eine geeignete Grundlage eines zu erlassenden Gesetzes."

Ich bitte diejenigen, die für den Antrag sind, die Hand zu erheben. (Geschieht.) Ich bitte um die Gegenprobe, bitte also diejenigen, die gegen den Antrag sind, die Hand zu erheben. — Es erhebt niemand die Hand, der Antrag ist einstimmig angenommen.

Die Grundsätze lauten nunmehr wie folgt: 1. Der Scheck muß das Datum des Ausstellungstages tragen, auf Sicht lauten, sich im Text selbst als Scheck bezeichnen und aussprechen, daß er gegen Guthaben des Ausstellers bei dem Bezogenen ausgeschrieben ist. Wie dieses Guthaben gebildet wird, ist Sache der Vereinbarung des Ausstellers mit dem Bezogenen. 2. Schecks können auf den Inhaber (Überbringer) oder auf den Namen einer Person oder Firma oder an deren Ordre ausgestellt werden; letztere müssen gleich Wechseln indossiert werden; dagegen haben Jndossi auf Inhaberschecks keine scheckrechtliche Bedeutung; ein In­ dosso an den Bezogenen gilt als Quittung. Der Bezogene darf den Scheck nicht weiter indossieren, ihn auch nicht akzeptieren.

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3. Mittels Schecks können nur Personen, Firmen und Anstalten be­ zogen werden, welche Bank- und Geldgeschäfte gewerbsmäßig be­ treiben (Bankiers, Banken), ferner Kreditgenossenschaften und öffent­ liche Sparkassen. 4. Die Schecks sind von dem Bezogenen aus dem Guthaben des Ausstellers in der Reihenfolge einzulösen, in welcher sie ihm zur Zahlung präsentiert werden. 5. Schecks sind, gleichgültig ob der Bezogene den gleichen Wohnort wie der Aussteller oder einen von diesem verschiedenen Wohnort inne hat, binnen fünfzehn Tagen zur Zahlung vorzuzeigen. Ist der Bezogene Mitglied einer Abrechnungsstelle, so gilt die Einlieferung des Schecks an diese als Präsentation bei dem Bezogenen. 6. Gegen Schecks, deren Einlösung von dem Bezogenen verweigert wird, kann Protest am Wohnort des Bezogenen erhoben werden, auf Grund deffen der Inhaber wechselmäßigen, innerhalb dreier Monate geltend zu machenden Regreß gegen seine Vormänner und den Aussteller erwirbt. Er kann den Regreß gegen diese, die ihm solidarisch hasten, nach seiner Wahl geltend machen. 7. Der Widerruf eines Schecks steht dem Aussteller erst nach Ablauf der vorgeschriebenen Präsentationsfrist zu. Weder der Tod noch eintretende Rechlsunfähigkeit des Ausstellers ziehen den Ausschluß des Widerrufsrechts des Ausstellers nach sich. Dagegen darf der Bezogene Schecks eines Ausstellers nicht einlösen, von deffen Zahlungseinstellung er Kenntnis erhalten hat. 8. Werden Schecks mit dem Vermerk „Nur zur Verrechnung" oder einem ähnlichen Vermerk versehen, so wird damit deren Baar­ einlösung an den Inhaber ausgeschlossen, ihre Einlösung kann viel­ mehr nur von einer Abrechnungsstelle, deren Mitglied der Bezogene ist, oder von demjenigen verlangt werden, der bei dem Bezogenen gleichfalls ein Scheckkonto unterhält. 9. Schecks dürfen weder mit einem Reichsstempcl noch mit Landes­ stempeln belegt werden. 10. Schecks, bei deren Ausstellung gegen die unter 1, 2 und 3 ge­ nannten Vorschriften verstoßen wird, genießen nicht die Wohltaten des Scheckgesetzes. Damit ist dieser Gegenstand kommen nunmehr zu:

der Tagesordnung erledigt,

und

wir

VIII. Bericht über die Prüfung der Jahresrechnuna, veschluhfassuug über die Anerkennung derselben und Erteilung der Entlastung. Berichterstatter Verbandsdirektor Finckh (Karlsruhe i. B.): Meine Herren, ich habe Ihnen Bericht zu erstatten über die Prüfung der Rechnung für das Jahr 1904 und dann über die Einnahmen und Aus­ gaben für das Jahr 1906. Ich werde mich bemühen, trotzdem ich der Sache entsprechend manches eingehend behandeln muß, doch kur; zu sein,

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und glaube, dadurch hoffen zu dürfen, mir Ihre Aufmerksamkeit zu er­ halten. Die Rechnung ist in allen einzelnen Belegen und Teilen von Herrn Oppermann und meiner Wenigkeit geprüft worden, und mit der in Nr. 32 der Blätter für Genossenschaftswesen gegebenen Aufstellung und mit der Beilage, die sich in Ihren Händen befindet, vollständig in Uebereinstimmung gefunden worden. Aufklärung über mehrere Postm und Betreffnisse wurden auf dem Bureau der Anwaltschaft gegeben, nach­ gewiesen und richtiggestellt und dann nach Zurateziehung des Vorsitzenden des Engeren Ausschusses in dessen Sitzung eingehend erörtert. Der Bestand am I. Januar 1905 waren 17274 Mark; davon befanden sich 274 Mark in der Kasse, der Rest bei der Dresdner Bank. Das Rechnungskontokorrent wurde selbstverständlich eingehend geprüft und nachgerechnet. 89560 Mark Kurswerte haben wir in Preußischen Konsols, Pirmasenser, Bremer und Kölner Stadtanleihe und dann in neuen Berliner Pfandbriefen. Außerdem hat der Allgemeine Verband verschiedene Guthaben im Betrage von 3289 Mark, dagegen eine Schuld an den Dispositionsfonds von 3585 Mark, sodaß das Vermögen des Allgemeinen Verbandes per 1. Januar 1905 106 538 Mark beträgt. Dieses Vermögen hat sich im letzten Jahre um 7 698 Mark vergrößert. Die Vermehrung der letzten drei Jahre beträgt 28 635 Mark, so daß der Durchschnitt in einem Jahre 9545 Mark beträgt. So erfteulich diese Vermehrung auch ist, so glaubten wir doch, die vorjährige gut­ gemeinte Anregung des Herrn Verbandsdirektor Plonz, eine ent­ sprechende Beitragsverminderung eintreten zu lassen, jetzt nicht befürworten zu können, da eine solche Verminderung in der Verbandsrechnung eine Rolle spielen, den einzelnen Vereinen aber gar keine in Betracht kommende Erleichterung bieten würde. Herr Plonz will den Maximalbeitrag von 100 Mark und den Minimalbetrag von 10 Mk. beibehalten, aber statt 80 Pfennig künftig 60 Pfennig von 100 Mark Reingewinn berechnet haben. Ich werde mir erlauben, anläßlich des Budgets hierauf ncch näher zurückzukommen. Die Rückstände werden, was anzuerkennen ist, immer kleiner, sie sind nicht mehr von Bedeutung. Ueber die Mitgliederbewegung, wie sie zu Ende des Jahres 1904 war, über das ich Ihnen zu berichten habe, will ich hinwcggehen, denn es wird Sie viel mehr interessieren, zu wissen, wie es heute steht, und da kann ich Ihnen sagen, daß zu den 1389 Genossenschaften, welche wir am 1. Januar dieses Jahres hatten, bis jetzt noch 41 dazu gekommen sind. Kreditgenossenschaften haben wir 962, Konsumvereine 271, Bau­ genossenschaften 111 und verschiedene 89. Die Konsumvereinsbeiträge sind in diesem Jahre um 2027 Mark kleiner gewesen, als im Jahre 1903, und die Konsumvereinsbeiträge waren im Jahre 1903 um 9915 Mark kleiner, als im Jahre 1902. Es beträgt also der nach Kreuznach entstandene Ausfall rund 12000 Mark. Es sind rund 300 Konsumvereine, die nicht mehr bei uns sind, mit einem Durchschnittsbeitrage von 40 Mark. Der Herr Anwalt hat den Versuch gemacht, weil wir ja das Recht jetzt dazu haben, Nagend vorzugehen.

108 und verschiedene ausgeschiedene Vereine, welche sich bisher nicht willig zeigten, zu bezahlen, haben infolgedessen bezahlt. Wir wollen hoffen, daß eS auch weiter der Fall sein und auch auf die Einnahmen des laufenden Jahres eine Wirkung haben wird. Die Kreditvereine, ®au genossenschaften und die verschiedenen Genossenschaften haben dagegen 1844 Mark mehr Beiträge als im Jahre 1903 ergeben. Nach diesen Mitteilungen, meine Herren, und unter Hervorhebung des Umstandes, daß die Rechnung in jeder Weise übersichtlich, genau und ordnungsmäßig geführt ist, beantrage ich namens des Gesamt- und des Engeren Ausschusses über die mit 17 254 Mark Bestand abschließende Rechnung Beschluß zu fassen, die ein Vermögen von 106538 Mark nachweisende Rechnung anzuerkennen und die Entlastung dafür erteilen zu wollen. (Der Antrag wird angenommen und die Entlastung erteilt.)

IX. Bericht über die Einnahmen und Ausgaben für bas Jahr 1906. Berichterstatter Verbandsdirektor Finckh (Karlsruhe i. B.): Meine Herren, es wurden 3646 Mk mehr vereinnahmt im Jahre 1904, als 1903 in Danzig beschlossen worden ist, es wurden 5143 Mk. weniger verausgabt, als in Danzig beschlossen wurde, so daß wir uns über das günstige Budgetergebnis freuen können und hoffen wollen, daß dies immer der Fall sein möge. Dafür, warum wir jetzt nicht eine Beitragsver­ minderung Vorschlägen, respektive einem dahingehenden Anträge nicht zu­ stimmen könnten, möchte ich folgende weitere Begründung geben. Es stehen uns nämlich größere Ausgaben bevor, so die Bearbeitung des Schulze-Delitzsch-Archivs, sodann im Jahre 1908 die Feier des hundert­ jährigen Geburtstages uuseres Allmeisters Schulze-Delitzsch, und 1909 das 50 jährige Jubiläum des Allgemeinen Verbandes. Auch, meine Herren, werden wir eine Aenderung in dein bisherigen Liquidationsmodus, welcher uns nicht mehr in allen Teilen gerecht erscheint, und über den ja schon manches Jahr gesprochen wurde, daß er einer Abänderung bedarf, vornehmen müssen. Wir werden Vorschläge schon in der nächsten Sitzung des Engeren Ausschusses vorbereiten. Selbstverständlich können wir die wahrscheinliche oder die genaue Wirkung davon schon angesichts des Um­ standes, daß wir ja im Deutschen Reiche höhere Eisenbahnfahrpreise bekommen sollen, nicht voraussagen; wir müssen es eben abwarten. Es sind demnach also Gründe genug vorhanden, um eine Verbilligung der Beiträge noch zu verschieben. Nun will ich zum Budget selbst übergehen. Die Einnahmen waren festgesetzt auf 63350 Mk., betragen haben sie 66996 Mk. Pro 1905 waren sie auf 63 752 Mk. festgesetzt, nun sollen sie für 1906 auf 65 600 Mk. veranschlagt werden. Die Ausgaben sind um 400 Mk. höher, als sie im Rechnungsauszug stehen, weil eine vermehrte Ausgabe bei den Bureaukosten nachträglich nötig war. 500 Mk. sind mehr ein­ gestellt, die wir aus den Genossenschaftsblättern erhoffen, welche durch die Einführung der Markt- und Börsenberichte und durch Inserate seitens

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der Lieferanten wohl eingehen werden.

748 Mk. haben wir mehr für

Beiträge eingesetzt, werden aber mehr einnehmen, sodann 200 Mk. mehr für Zinsen, die selbstverständlich durch die Vermehrung des Effektenbesitzes begründet sind. Das sind 1348 Mk, die wir mehr eingesetzt habm im Vergleich zum vergangenen Jahre. Die Ausgaben waren festgesetzt auf 63350 Mk., sie haben betragen 58207 Mk. Pro 1905 waren sie festgesetzt auf 63752 Mk. und sollen nun für das Jahr 1906 auf 65600 Mk. festgesetzt werden. Es sind mehr eingesetzt gegen das Vorjahr 1480 Mk. für Gehälter und alles, was mit den Bureaukostcn zusammenhängt, sodann sind 330 Mk. Mehr­ ausgaben vorgesehen für die Kosten des Jahrbuchs und 150 Mk. für die Kosten des Genossenschaftstages; das sind also im Ganzen 1898 Mk. mehr, als in Breslau für 1905 beschlossen wurde. Die Veränderung, respestive Vermehrung in Einnahme und Ausgabe ist nicht nur so gering, sondern sie ist auch so gerechtfertigt, daß ich nicht glaube, daß wir darüber irgend etwas zu sagen haben werden, und so bitte ich Sie, meinem Anttage, den ich im Namen des Gesamt- und Engeren Ausschusses zu stellen habe, zuzustimmen und Einnahmen und Ausgaben für das Jahr 1906 mit 65600 Mk. zu genehmigen.

Direktor Stoff (Reinickendorf b. Berlin): Meine Herren, es ist schon im vorigen Jahre über die Vermehrung des Vermögens des Verbandes gesprochen worden. Ich stehe nicht auf dem Standpunkte einer Herab­ setzung der Beittägc, möchte aber doch anheimgeben, ob der Verband als solcher nicht für die Hilfskasse etwas tun und aus seinen Überschüssen

das Defizit der Hilfskasse decken könnte. gehenden Antrag.

Ich stelle hiermit einen dahin­

Anwalt Dr. Crüger (Charlottenburg): Meine Herren, mir ist die Höhe des Defizits der Hilfskasse vom vergangenen Jahre augenblicklich nicht bekannt. Ich möchte aber doch überhaupt dagegen Einspruch erheben, daß man von einem Defizit bei der Hilfskasse spricht; dadurch könnte nur eine unrichtige Vorstellung erweckt werden. Meine Herren, die Hilfs­ kaffe erfreut sich der glänzendsten Lage; es wäre nur wünschenswert, daß eine größere Anzahl von Genossenschaften ihr beiträte. Die Hilfskasse, die bisher allen Ansprüchen genügte, die an sie gestellt sind, und die Verpflichtungen zur Ruhegehaltskasse glatt abgcwickelt hat, sie war auch sofort in der Lage, die Zuschüsse zur Witwen- und Waisen-Pensionskasse glatt zu übernehmen, und wir haben bei allem noch einen Kapitalgrund­ stock von etwa 150000 Mk. übrig behalten. Ich möchte darauf auf­ merksam machen, daß ursprünglich an ein Eingehen der Hilfskasse gedacht war, mit Rücksicht auf die Gründung der Ruhegehalts- und Witwrnund Waisen-Pensionskasse. Heute hat man den festen Bestand der Hilfs­ kaffe auch für die Zukunft in Aussicht genommen, gerade mit Rücksicht auf die günstigen Verhältnisse der Hilfskasse. Natürlich soll diese Darstellung der erfteulichen Verhältnisse der Hilfskasse nun nicht dahin ausgelegt werden, daß die Genossenschaften nicht weiter ihr Interesse der Hilfskasse zuzuwenden haben, im Gegenteil,

110 gerade mit Rücksicht auf diese günstigen Berhältnisse, und weil es für die Genossenschaften erwünscht ist, daß sie für den Fall der Not ihrer Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebenen einm gewissen Rückhalt haben, sollten die Genossenschaften ihrerseits die geringe Aufwendung auf sich nehmen und der Hilfskasse als Mitglieder beitreten.

Was die finanzielle Lage des Allgemeinen Verbandes anlangt, so wollen wir uns unseres Besitzstandes noch wenigstens einige Jahre in aller Ruhe erfteuen. Herr DerbandSdireftor Finckh hat auch im Namen von Herrn Oppermann darauf hingewiesen, daß in den nächsten Jahren wahrscheinlich größere Ansprüche an unS werden gestellt werden: ich erwähne daS 50 jährige Jubiläum des Verbandes, die Feier des hundert­ jährigen Geburtstages von Schulze-Delitzsch, die Bearbeitung des SchulzeDclitzsch-Archivs u. s. w. Wir wollen uns doch freuen, wenn wir bei derartigen Ereignissen uns nicht erst an die Genossmschaften zu wenden brauchen, um deren mildtätiges Herz zu wecken, sondern daß wir aus dem Fonds des Allgemeinen Verbandes ohne weiteres die notwendigen Mittel hierfür zu entnehmen in der Lage sind.

(Bravo!) Ich möchte Ihnen daher raten, mindestens bis zum Jahre 1909 an dem bisherigen Beitragsmodus nichts zu ändern, sondern ruhig diese böse Thesaurierungspolitik mich fortsetzen zu lassen. Nach 1909 wollen wir in eine ernste Prüfung der Frage eintreten, wie die Verhältnisse des Verbandes sind, und ob wir uns in der Lage befinden, mit den Bei­ trägen herabzugehen. Sie können fest überzeugt sein, daß ich an diesen Beiträgen nicht länger festhalten werde, als es die Verhältnisse des All­ gemeinen Verbandes unbedingt notwendig machen. (Bravo!)

Direktor Stoff (Reinickendorf b. Berlin): Meine Herren, der Herr Anwalt hat gemeint, daß ein eigentliches Defizit bei der Hilfskassr nicht bestände. Aber es ist doch Tatsache, daß ein Verbrauch von Vermögen bei der Hilfskasse eingetreten ist. Die Ausgaben sind um 5000 Mk. höher als die Einnahmen. Wenn das so weiter geht und die Hilfskasie ihren Grundstock verbrauchen würde, so müßte seitens des Verbandes der Grundstock ersetzt werden oder die Hilfskasie hätte zu existieren aufgehört, da allein aus den Beiträgen die jetzigen Verpflichtungen nicht gedeckt werden können. Anwalt Dr. Erüger (Charlottenburg): Meine Herren, ich möchte doch darauf Hinweisen, daß das sogenannte Defizit der Hilfskasse sich naturgemäß von Jahr zu Jahr verringert, denn die großen Zuschüsse aus der Hilfskasie sind dadurch entstanden, daß wir einen Teil der Prämien ic. der Ruhegehaltskasse auf die Hilfskasie übernommen haben. Wir haben kein Defizit zu decken und es ist daher nicht notwendig, daß der Allgemeine Verband einspringt. Ich möchte Sie recht dringend im Interesse der Festigung des Allgemeinen Verbandes bitten, es bei dem bisherigen Modus zu belassen und nicht dem Allgemeinen Verbände so

111 außerordentlich hohe Zuschüsse an die HilsSkasse aufzuerlegen, die gar nicht notwendig sind. Ich bitte Sie, dem Anträge des Herrn Stoff nicht Folge zu geben. (Bravo!)

(Der Antrag Stoff wird zurückgezogen.) Stellvertretender Vorsitzender Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden): Herr Direktor Stoff hat soeben seinm Antrag zurückgezogen. Wir haben daher nur abzustimmen über den Antrag des Herrn Berichterstatter-. Ich bitte diejenigen, welche dem Anträge des Herrn Referenten, dir Einnahmen und Ausgaben für 1906 auf 66600 Mk. festzusetzen, zu­ stimmen wollen, die Hand zu erheben. (Geschieht.) Das ist die Mehrheit; der Antrag ist angenommen.

Wir kommen zum nächsten Punkt der Tagesordnung: X. Beschlußfaffung über den Ort beS nächsten Kenoffeuschaftstages. Berbandsdirektor Justizrat Dr. Haruier (Cassel): Meine Herren, wir haben in den letzten Jahren in den verschiedensten Gegenden Deutsch­ lands unsere Genoflenschaststage abgehalten, vor zwei Jahrm in Danzig, im vorigen Jahre in BreSlau und jetzt hier im äußersten Norden unseres Vaterlandes. Viele von unS haben den Wunsch, daß wir unS demnächst im Herzen von Deutschland vereinigen wollen. Unter diesen Umständen ist es mir eine besondere Freude, daß ich ermächtigt bin von den beiden in Kassel bestehenden Kreditgenossenschaften und auch in Übereinstimmung mit dem Sektionsvorstande unserer Baugenoffenschaften, die Herren für das nächste Jahr nach Kastel einzuladen. Es würde uns eine große Freude sein, wenn Sie uns für das nächste Jahr in Kastel besuchen wollten. Ich hätte nur die eine Bitte an meine Einladung zu knüpfm: machen Sie den Besuch so frühzeitig wie möglich! Wir haben den Wunsch, Ihnen nicht bloß die Stadt, sondern auch unsere schönen Berge und Wälder zu zeigen, zu einer Zeit, wo sie noch möglichst im Sommer­ schmuck stehen. Es würde uns eine große Freude sein, wenn sie unserer Einladung, die herzlich gemeint ist, entsprechen wollten. (Bravo!)

Stellvertretender Vorsitzender Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden): Folgt noch eine weitere Meldung zum Wort? — Das ist nicht der Fall. AuS Ihrem Beifall, meine Herren, darf ich wohl entnehmen, daß Sie die Einladung des Herrn Justizrat Dr. Harnier mit Freude an­ nehmen. Wir würden also im nächsten Jahre unS in Kastel Wiedersehen. Es war der Wunsch an die Einladung geknüpft, daß die Zusammen­ kunft in Kassel möglichst frühzeitig stattfinbtn möge. Diesen Wunsch teilen wir alle. Ich möchte Sie hier aber gleich auf ein Bedenken auf­ merksam machen, welches seitens des Herrn Anwalts in der Beratung des GesamtausschufseS geltend gemacht worden ist und an besten Be­ seitigung Sie alle mitwirken können. Der Herr Anwalt machte geltend,

112 daß der Genossenschaftstag nicht früher abgehalten werden könnte, al» nicht die Statistiken der Vereine eingegangen seien. Je früher die Statistiken kommen, um so früher könne auch der Genossenschaft-tag stattfinden Ich möchte deshalb auch von dieser Stelle aus an alle unsere Genossenschaften die Mahnung richten, sich mit der Fertigstellung der Statistiken möglichst zu beeilen. Wir haben große Verbände, die den Unterverbandstag schon im Mai abhalten und diese Arbeit bis dahin schon erledigt haben. WaS diese Verbände können, können andere auch. Wenn Sie das tun, haben Sie die Annehmlichkeit, nicht im September, sondern schon im August auf dem Genossenschaftstage zusammenzukommcn. Ich bitte Sie, zu Hause in der angegebenen Richtung wirken zu wollen; wir werden dann unsererseits im Engeren Ausschuß die Festsetzung des Genossenschaftstages so ftüh wie möglich vornehmen. Wir gehen nunmehr über zu: XL Antrag des Verbandes der vorschuh- und Kreditvereine von Pvmmern und de« Greazkreise« der Mar! Brandenburg: Der Allgemeine Genoffenschaftstag spricht fich gegen die Errichtn«« von Sterbekaffea für die Mitglieder der Ge­ nossenschaften aus und empfiehlt die Aaflösnng der vor­ handenen Sterbe-(Hilfs)Kaffen.

Berichterstatter Berbandsdirektor Kurz (Stettin): Meine Herren. In den letzten Jahren ist unter den deutschen Genossenschaften eine Be­ wegung im Gange, die auf die Errichtung von Sterbekassen für die Mitglieder der Genossenschaften hinausläuft. Ganz besonders bemerkbar ist die Bewegung seit den Tagen von Kreuznach unter den aus dem Allgemeinen Verbände ausgeschiedenen Konsum-Genossenschaften, aber auch bei den ländlichen Genossenschaften ist eine gleiche Bewegung zu beobachte». Der „deutsche landwirtschaftliche Genossenschaftstag" hat am 18. August d. I. in Straßburg auf den Antrag des Herrn Verbandsdirektors Hofrat Bach-Dresden, beschlossen: „Der General-Anwalt wird beauftragt, Erhebungen anzustellen, ob es sich empfiehlt, eine allgemeine Begräbniskasse für die Genossen­ schaften des ganzen deutschen Reiches einzurichten." ES darf wohl ohne weiteres angenommen werden, daß unter den „Genossenschaften des ganzen deutschen Reiches" nur die „ländlichen" Genossenschaften gemeint sind, immerhin wird es interessant sein, zu er­ fahren, welch Ergebnis diese Erhebungen gebracht haben. Ferner ist zu beachten, daß anscheinend eine völlig selbstständige Kasse errichtet werden soll und somit die jetzt bestehenden Sterbekassen, die lediglich ein An­ hängsel der Genossenschaften bilden, aufzulösen wären. Eine ähnliche Bewegung, wie sie sich jetzt bei den Konsum- und den ländlichen Ge­ nossenschaften zeigt, war Anfangs der 90 er Jahre von dem bekannten Dr. Glackemeyer-Hannover unter den Kreditgenossenschaften hervor­ gerufen, wenngleich mit keinem großen Erfolge, da nur sehr vereinzelt den Anregungen Folge gegeben wurde. Damals wurde auch von einer

113 dem „Allgemeinen Verbände" angehörenden Genossenschaft in den „Blättern für Genossenschaftswesen" (Jahrgang 1895, Seite 133) ihre Wohlfahrts­ einrichtung (Errichtung einer Sterbekasse für die Mitglieder der Genossen­ schaft) in einer Weise hervorgehoben, daß man daraus dm Schluß ziehen mußte, diese Genossenschaft habe eine für alle übrigen Genossenschaften nachahmenswerte Einrichtung getroffen. Die Redaktion der „Blätter für Genossenschaftswesen" hatte diesen Arttkel veröffmtlicht, ohne irgmd welche Bemerkung daran zu knüpfm und konnte man somit aunehmen, daß die Anwaltschaft sich wenigstens nicht gegen die Errichtung derartiger Kassen aussprechen wollte, wenngleich sie solche bisher auch nicht em­ pfohlen hatte. Ich meine aber, die Anwaltschaft und der „Allgemeine Genossenschaftstag" haben die Pflicht zu dieser Frage Stellung zu nehmen und entweder die Errichtung derarttger Kassen zu empfthlm oder zu wider­ raten und deshalb ist der von mir im Namen meines Verbandes ge­ stellte Anttag wohl am Platze. Wie der Anttag zeigt, bin ich ein Gegner der Errichtung von Sterbe- oder ähnlich genannter Kassen bei den Gmossenschaften und ich habe dazu meine berechtigten Gründe. Zunächst spricht die bisher ge­ sammelte Erfahrung selbst gegen die Errichtung dieser Kassen und an diesem Urteil kann auch die entgegengesetzte Ansicht der einen oder andern Genossenschaft nichts ändern. Ich kann sehr wohl begreifen, daß die Leiter der Genossenschaften teils aus sozialem Empfinden, teils aus egoisttschen Gründen die Er­ richtung von WohlfahrtSeinrichtungen bei den Genossenschaften für zweckdimlich halten. Im ersteren Falle tragen sie damit der Zeitströmung und dem Volksempfinden Rechnung, im letzteren Falle bezwecken sie, die Mitglieder an die Genossenschaften zu fesseln. Dies letztere Moment ist wohl der Be­ achtung wert, denn wenn man genauer den Zu- und Abgang der Mitglieder bei den Genossenschaften beobachtet, muß man zu dem Ergebnis kommen, daß von dem hohen Idealismus der 50 er und 60 er Jahre des ver­ flossenen Jahrhunderts kaum noch eine Spur zu finden ist und nur der nackte Realismus herrscht. Sobald die Mitglieder bei einer Genossen­ schaft ihren Zweck erreicht haben, treten sie wieder aus und es wäre wohl schön, >venn es ein Mittel gebe, die Mitglieder fester an die Ge­ nossenschaften zu fesseln. Ich muß leider gestehen, daß die Sterbekassen dies Mittel zum Zweck nicht sind. Sehen wir uns zunächst die StatMen der bestehenden oder eingegangenen Sterbekassen bei einigen Genossen­ schaften an, so ist fast bei allen charakterlich, daß die Mitglieder der Genossenschaften ein Anrecht an das Sterbegeld nur in sehr bedingtem Maße haben. In dem einen Statut steht, daß die festgesetzten Beihilfen aus der Sterbekasse auf Anttag des Vorstandes und AufsichtSraleS bei einttetenden Verlusten ermäßigt werden, und daß bei etwaigen Verlusten vor in Anspruchnahme der Mitgliederguthaben, der ganze Fonds zur Deckung der Verluste verwandt werden kann. Dabei erhob diese Ge­ nossenschaft einen regelmäßigen Beitrag von dm Mitgliedem zu dem Hilfsfonds.

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Diese Genossenschaft schloß andererseits alle beim Eintritt in die Genossenschaft über 50 Jahre alten Mitglieder von der Sterbekasse aus, obwohl aus dem Gewinn der Genossenschaft alljährlich eine größere Summe an die Sterbekasse überwiesen wurde. ES wurde also ein Teil der Mitglieder zu Gunsten eines andern Teiles direkt benachteiligt. Das Statut einer andern Genossenschaft, die sowohl Eintrittsgeld, wie Jahres­ betträge erhebt, bestimmt, daß ausgeschiedene oder ausgeschlossene Mit­ glieder keinen Anspmch an den Hilfsfonds haben. .Ein Anspruch soll auch dann nicht bestehen, wenn das Mitglied — sei es in zurechnungs­ fähigem, sei es in unzurechnungsfähigem Zustande — Selbstmord begangen, oder durch eine von ihm verübte oder versuchte verbrecherische oder mutwillige Handlung sein Leben eingebüßt hat. Danach würden solchen Mitgliedern, die infolge BermögenSverfall ihren Verpflichtungen gegen die Genoflenschaft nicht nachkommen tonnten und deshalb aus dieser auSgeschloffen werden mußten, die vielleicht seit Jahrzehnten für dm Hilfsfonds gezahlten Beiträge einfach verloren gehen, also grade die Srmstm geschädigt werden. Noch krasser ist aber die Bestimmung, daß der Anspruch nicht bestehen soll, wenn Jemand durch eine versuchte mut­ willige Handlung sein Leben eingebüßt hat- WaS kann bei einem Unglückssall nicht alles als „mutwillige" Handlung angesehen werden. Eine dritte Genossenschaft schließt sogar alle Mitglieder über 45 Jahre von dem Hilfsfonds aus, auch soll der Anspruch auf Beihilfe erlöschen, wenn die Anzeige von dem Tode eines Mitgliedes nicht innerhalb dreier Monate nach dem Ereignis erfolgt. Bei allen drei Genoflenschasten besteht die Bestimmung, daß etwaige ungedeckte Forderungen an den Verstorbenen von dem auSzuzahlenden Betrage abgezogen werdm sollen. So die Bestimmungen für die an Kreditgenossenschaften angeschloffmen Sterbekassen. Anders bei den Konsumvereinen. Hier wird das Haupt­ augenmerk auf dem erzielten Umsatz gerichtet. Bei einigen Genoflenschasten wird ein Jahresumsatz einer Familie von 100 Mk. einer Einzelperson 50 Mk. für genügend erachtet, andere verlangen einen Mindestumsatz von 250 Mk. und 300 Mk. für das abgelaufene Geschäftsjahr, wieder andere steigern oder ermäßigen die Beihilfen je nach dem größeren oder geringeren Umsatz des Mitgliedes. Überall fand ich die Bestimmung, daß da- Sterbegeld nicht gezahlt wird, wenn der Geschäftsanteil nicht voll eingezahtt ist und das Mitglied am Schlüsse des Jahres ausscheidet, resp, seinen Austritt erllärt hat. Wenn man sich diese Bestimmungen genau besieht, dann sind die so gemeinnützig gedachtm sozialen Sterbe­ kaffen lediglich ein soziales Mäntelchen zur Verhütung des nacktesten Realismus. Man will in erster Reihe ein hohes Bettiebskapital und einen hohen Warenumsatz erzielen und zugleich die Mitglieder an den Verein fesseln, denn es heißt ausdrücklich in den Statuten: Die Unter­ stützung ist eine freiwillige, ein gerichtlich llagbares Recht steht keinem Mitgliede zu. Man beachte ferner, daß die Mitglieder entweder ihren GeschSftsanteil vor ihrem Tode voll eingezahtt haben müssen — bei einigen Genossenschaften darf man nur nicht mit den statutenmäßigen Ein-

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Zahlungen im Rückstände sein, — daß der zum Teil recht hoch bemessene Jahresumsatz im zuletzt verflossenen Geschäftsjahre erzielt sein muß und daß der Ausschluß oder Austritt aus dem Verein nicht zum Jahresschluß erfolgen darf. Wo diese Vorschriften — ganz gleich aus welchen Gründen — nicht erfüllt sind oder erfüllt werden konnten, gibt eS kein Sterbegeld und wenn auch seit Jahren oder Jahrzehnten dem betreffenden Mitgliede «in Teil seiner Dividende zur Zahlung von Beihilfen an die Hinter­ bliebenen verstorbener Mitglieder einbehalten ist. Schließlich möchte ich noch eine Statutenbestimmung hervorheben, nach der bei epidemischen Krankheiten, bei denen die Sterblichkeit eine außergewöhnliche sein sollte, die Verwaltung gehalten sein soll, einen Beschluß herbeizuführen, wonach die Zahlungen entweder auf die Hälfte herabgesetzt oder ganz eingestellt werden. Das Feststehende und Unabänderliche ist überall die Verpflichtung zur Zahlung regelmäßiger Beiträge, entweder in bar oder indem sich die Mitglieder eine Kürzung ihrer Dividende gefallen laffm müssen, da­ gegen sind Rechte garnicht eingeräumt, denn die Beihilfen werden aus­ drücklich als freiwillige charakterisiert. Fast die gleichen ^Bestimmungen, wie ich sie hier hervorgehoben, gelten für die den ländlichen Genoffenschaften (Raiffeisen-Vereine) an­ geschloffenen Sterbekassen. In Nr. 5, Jahrgang 1903, des Landwirtschaftlichen Genossenschafts­ blattes, Neuwied, wird in einem ausführlichen Artikel die Gründung von Sterbekassen bei den Genossenschaften empfohlen und wenn auch — außer einem Eintrittsgeld für über 40 Jahre alte Mitglieder — keine direkten Beiträge erhoben werden sollen, so soll doch der Fonds für die auszuzqhlenden Beihilfen aus dem Verdienst der Genossenschaften genommen werden, ein Anrecht an diesen Fonds soll aber auch hier kein Mitglied haben. Es heißt ausdrücklich in dem vorgeschlagenen Musterstatut: „Jeder vor Gericht verfolgbare Rechtsanspruch an die Sterbekaffe ist ausgeschlossen." ES wird dies namentlich auch mit einer etwa eintretenden Epidemie begründet, also wenn die Not vielleicht am größten ist, dann soll die Beihilfe versagt werden können. Es ist mir nicht bekannt, welchen Erfolg die ländlichen Genoffenschaften mit ihren Sterbekassen erzielt haben, aber fast scheint es so, als wolle man den bisher betretenen Weg verlassen und statt der den einzelnen Genoffenschaften angehängten Kaffen eine besondere Sterbekasse für alle Mitglieder der ländlichen Genoffen­ schaften errichten. Anders ist meines Erachtens der auf dem dieSjährigm „deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaststage" in Straßburg gefaßte Beschluß nicht zu verstehen. Ist dies richtig, dann wird man diese Sterbekaffe aber auf verfichcrungstechnischer Grundlage aufbauen, sie mit den für diese Kaffen in dem Gesetz für private Versicherungs-Unternehmungen vom 12. Mai 1901 festgesetzten Vorschriften in Einklang bringen und den Mitgliedem ein Anrecht auf das Sterbegeld einräumen müssen.

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Ob etwa von dem „Allgemeinen Verbände" neben den bestehenden Hilfs-, Ruhegehalts-, Witwen- und Waisenkassen für Angestellte der Genossenschaften, auch eine Sterbekasse für alle Mitglieder der Genoffenschaften errichtet werden soll, das mag weiteren Erwägungen anheim­ gestellt bleiben. Ich möchte aber hier darauf Hinweisen, daß unser An­ walt, Herr Dr. Crüger, auf den Unterverbandstagen in empfehlender Weise auf die bei dem „Allgemeinen Deutschen Versicherungs-Verein in Stuttgart" bestehende „Spar- und Lebensversicherung" aufmerksam ge­ macht hat, eine Bersicherungsart, die mit der sonst bekannten „Volks­ versicherung" anderer Institute nicht zu verwechseln ist. Jeder lleinste eingezahlte Bettag bildet den Grundstock für eine bestimmte Versicherungssumme und das Anrecht an diese kann durch nichts verloren gehen. Wenn ein Teil der Dividende von den Mitgliedern unserer Genoffenschaften für eine derartige Versicherung angelegt wird, dann ist dies eine Sterbekasie, die sicherer ist, wie alle von den einzelnen Gmossenschasten eingerichteten Kaffen sein können. Hierfür mögen sich die Genossenschaften interessieren, die etwa glauben, etwas Besonderes für Ihre Mitglieder tun zu müssen. Für uns gilt heute nur die eine Frage, ob wir die Errichtung von Sterbekaffen durch unsere Genoffenschaften empfehlen sollen oder nicht, und da kann die Antwort nur lauten: „Nein!" Ich habe Ihnen bereits aus den verschiedenen statutarischen Bestimmungen der bestehenden oder bestandenen Sterbekaffen gezeigt, daß die Kaffen für die Mitglieder von sehr zweifelhaftem Werte sind, aber damit sind die Gründe, die gegen die Errichtung dieser Kassen durch die Genossenschaften sprechen, noch lange nicht erschöpft. Gestatten Sie mir deshalb, noch folgendes hervorzuheben:

Eine Genossenschaft hat über 20 Jahre den Mitgliedern einen Teil der Dividende abgezogen und aus diesem Fonds an die Hinterbliebenen verstorbener Mitglieder eine Beihilfe von 50 bis 150 Mark gezahlt. Die Genossenschaft hat vor 4 Jahren liquidiert aus Gründen, die mit der angeschloffenen Sterbekasse garnichts gemein hatten, aber die Mit­ glieder der Genossenschaft, die zum Teil über 20 Jahre ihren Beittag zur Sterbekasse geleistet hatten, haben das Geld einfach fortgeworfen. Eine andere Genoffenschaft errichtete vor 12 Jahren eine Sterbekaffe. Bor 4 Jahren erlitt sie größere Verluste und verwandte den aus direkten Beittägen der Mitglieder und Zuschüffen der Genossenschaft an­ gesammelten Fonds zu Abschreibungen. Eine dritte Genossenschaft, die gleichfalls von den Mitgliedern einen jährlichen Beittag für den Hilfs­ fonds (Sterbekasie) erhob, sah sich nach 10jährigem Bestehen genötigt, diese Kasse wieder aufzuheben, weil die Ansprüche an die Kasse allmälig einen übergroßen Umfang annahmen. Schon nach dem 3. Geschäftsjahr dieser Sterbekasse heißt es in dein Jahresbericht der Genossenschaft: „Wir werden darauf Bedacht nehmen müssen, diesen Fonds fort­ gesetzt aus dem Jahresgewinn zu verstärken, um ihn leistungsfähig zu erhalten."

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Später heißt es: „Wir werden denselben wieder reichlich bedenken müssen." Dann: „Der Hilfsfonds muß reichlich bedacht werden, weil die Ansprüche an diesen Fonds stetig wachsen." Zwei Jahre später: „Es stellt sich immer mehr heraus, daß bei Gründung desselbm die Beträge zu hoch gegriffen sind, da von den alten Mitgliedem ver­ hältnismäßig mehr sterben, als angenommm ist." Im Jahre darauf werden die Beihilfen aus der Kasse auf zwei­ drittel der bisherigen Beträge herabgesetzt, aber schon im nächsten Jahre heißt es: „Ein Schmerzenskind ist und wird der Hilfsfonds bleiben, wenn die Beihülfen nicht weiter herabgesetzt oder die Beiträge der Mitglieder erhöht werden." In diesein Jahre hat nun die Generalversammlung beschlossen, dm Hilfsfonds aufzulösm und den noch lebenden Mitgliedem die eingezahlten Beiträge zurückzuzahlen. Diese Beiträge belaufen sich auf ca. 50000 Mk. und da in dem Fonds nur 27000 Mk. vorhanden sind, muß die Genossmschaft den Rest von 23000 Mk. aus bett Reserven decken. Hierzu kommen die von der Genossenschaft in den 10 Jahrm des Bestehens der Kasse gemachten Zuwendungen von 27000 Mk. nebst Zinsen, so daß dieser Genossenschaft die Sterbekasse über 50000 Mk. kostet und das alles jetzt für — nichts! Bei einer Genossenschaft bestand bis vor Kurzem ein sogenannter Jahrespräniienfonds. Aus diesem Fonds erhielten nicht nur die Erben eines verstorbenen Mitgliedes eine Entschädigung, welche sich nach der Dauer der Mitgliedschaft richtete, sondem eine gleiche Entschädigung erhieltm die Mitglieder, welche wegen Verzuges aus dem Geschästsbezirk der Ge­ nossenschaft aus letzterer austraten. Diesem Fonds waren in 10 Jahren 48000 Mk. (mit Zinsen 45300 Mk.) aus den Mitteln der Genossmschaft überwiesen. Sei es nun, daß einzelne Mitglieder fürchteten, der Fonds könne später eingehen oder war es nur Begehrlichkeit, genug, nach lebhafter Agitation wurde beschlossen, jedem ausscheidenden Mitgliede eine Entschädigung aus diesem Fonds zu geben. Die Folge dieses Beschluffes wäre gewesen, daß der Fonds gesprengt worden wäre, wenn eine größere Anzahl älterer Mitglieder aus dem Verein austtat, um zunächst diese Entschädigung aus dem Prämienfonds zu erhalten. Zugleich hätte-aber auch die Genossenschaft ein beträchtliches Betriebskapital durch Auszahlung der Mitgliederguthaben verloren. Auf diesem Wege konnten sich die auStretenden Mitglieder eine Extrasumme aus den Mitteln der Gmossmschaft auszahlen lassen, um später mit einem kleinen Anfangsbeitrage wieder einzutreten. Die Verwaltung sah die große Gefahr, in die die Gmossmschaft durch diesen Beschluß kommen konnte, und beantragte in einer neuen General-Versammlung die Auflösung dieses „Jahresprämimfonds", um die Genossenschaft vor dem Verfall zu bewahrm.

118 Daß die Errichtung einer Sterbekasse sogar zum Austritt einer größeren Zahl Mitglieder aus der Genossenschaft führen kann, beweist ein recht beweglich geschriebener Artikel des Herrn Richard Friedrich-Cöthen in No. 16 der Konsumgenossenschaftlichen Rundschau vom 22. April d. 3. Ist schon bei den Kreditgenossenschaften die Sicherheit in bezug aus die wirkliche Erlangung eines Sterbegeldes eine recht zweiselhaste, weil überall die HUfsfonds als Reserven behandelt und teilweise vor Inanspruch­ nahme der Mitgliederguthaben zur Deckung von Verlusten verwandt werdeit sollen, also zu einem ganz andern Zweck, als zu dem die Mitglieder ihre Beiträge zugesteuert haben, so erreicht die Unsicherheit bei den Konsum vercinen einen fast unerträglichen Grad. Verzieht ein Mitglied aus einem Orte und kann bei dem Konsum­ verein nichts mehr kaufen, dann geht sein Anspruch verloren. Bricht ein längerer Stteik aus, durch den die Kaufkraft vermindert wird, dann kann der Anspruch verloren gehen. Tritt Krankheit ein und der Bedarf an täglichen Konsumartikcln erreicht deshalb nicht die vorgeschriebene Höhe, kann das Anrecht vcrloren gehen. Liefert der Verein schlechte Ware und die Mitglieder werden deshalb bei ihrm Einkäufen vorsichtiger, kann das Anrecht verloren gehen usw. In allen Fällen gehm die seit Jahren gezahlten Beittäge den Mit­ gliedern verloren. Von welcher Seite man die Sache an sieht, überall stellen sich erheb­ liche Bedenken ein und ich muß es geradezu für ein Unding erllären, wenn man eine Gesellschaft, die zu einem bestimmten wirtschaftlichen Zwecke gegründet ist, mit einem Unternehmen verquickt, das auf einem ganz anderen Gebiete liegt und für welches besondere Unterlagen geschaffen werden müssen. Ich will es dahingestellt sein lassen, ob die Angliederung derartiger Sterbekassen an Genossenschaften mit deni § 1 des Genossenschaftgesctzes in Einllang zu bringen ist, auch will ich nicht untersuchen, ob diese Kassen unter das Gesetz über private Versicherungs-Unternehmungen fallen. Tatsache ist, daß einer Genossenschaft wegen der von ihr errichteten Sterbekasse von Seiten der vorgesetzten Behörde erhebliche Schwierigkeiten bereitet worden sind. Leider ist die Angelegenheit infolge eingettetcner Liquidation der Genossenschaft nicht zum Austrag gekommen. Wie dem aber auch sei, ich meine, es ist nicht ratsam, das Geschick eines Unternehmens an ein fremdes, anders geartetes Unternehmen zu knüpserl und deshalb bitte ich um Annahme des Antrages meines Verbandes, ein­ gedenk des gestern von unserm Anwalt Herrn vr. Crüger hervorgehobenen, bereits vor ca. 30 Jahren von unserm Altmeister Schulze-Delitzsch ausgesprochenen Grundsatzes: „Maß halten und Einschränken auf den eigentlichen Wirkungskreis der Genossenschaften."

(Beifall.) Anwalt Dr. Crüger (Charlottenburg): Meine Herren, nach der ausführlichen Begründung des Herrn Referenten kann ich mich auf

119 wenige Worte beschränken. Ich meine, wir können nur dankbar sein, daß das Material über die Sterbekassen in der Weise gesammelt und zusammengestellt ist, denn es ist meines Wissens das erste Mal, daß nicht bloß theoretische Betrachtungen angestellt werden über die Bedeutung der Sterbekasse, sondern daß auch tatsächliches Material herbeigeschafft ist, um dem Einzelnen ein Bild zu geben über die Wirksamkeit der Sterbekassen bei den einzelnen Genossenschaften. Herr Direktor Kurz hat Bezug genommen auf einen Artikel in den Blättern für Genossen­ schaftswesen, in dem über eine Sterbrkasseneinrichtung berichtet wurde. Herr Kurz hat hinzugefügt, die Redaktion der Blätter für Genossen­ schaftswesen habe keine allgemeine Verwahrung gegen die Anwendung der in dem Artikel ausgesprochenen Grundsätze eingelegt. Daraus könnte möglicherweise gefolgert werden, daß die Leitung des Allgemeinen Ver­ bandes die Einführung von Sterbekassen bei den Genossenschaften wünscht. Meine Herren, ich habe bei allen Fragen, die von feiten der Ge­ nossenschaften in der Angelegenheit an mich gerichtet sind, stets gewarnt vor der Verquickung der Sterbekassen mit den Genossenschaften und zwar, weil ich der Meinung bin, daß dem Geschäftsbetrieb der Genossenschaften damit nicht gedient wird, weil die Zwecke, die die Genossenschaft mit der Angliedemng einer Sterbekasse erreichen will, tatsächlich niemals erreicht sind und auch ganz gewiß nicht werden erreicht werden. Ich bin der Ansicht, daß die Genossenschaft sich damit nur eine neue Last auf­ bürdet. Will die Kreditgenossenschaft, will ein Konsumverein, will sonst eine Genossenschastsart für die Befestigung ihres Mitgliederbestandes Sorge tragen, will sie darauf bedacht sein, den Mitgliederkreis zu er­ weitern, dann mag sie auf dem Gebiete, auf dem sie berufen ist, zu arbeiten, die denkbar größte Rührigkeit entwickeln. Dann wird sie zweifellos auch das Ziel erreichen können, während bei einer derartigen Verquickung, wie sie hier und da gelegentlich in Vorschlag gebracht wird, ganz gewiß die Verwaltung nicht den Aufgaben nachstreben kann, die ihr gesetzt sind. Ich schließe mich also in allen Punkten den Ausführungen des Herrn Referenten an und bitte auch meinerseits um Annahme des Antrages. (®r

296 sprachen sei, er sich nur deshalb mit allen Mitteln ins Zeug gelegt hätte, bemüht war, uns umzustimmen. Wir sind ihn später glücklich loSgeworden und unser Institut arbeitet heute nach wie vor nach genossenschaftlichen Grundsätzen und ist sehr gewachsen. Wir bereuen es nicht, int Gegenteil, es ist uns zum wahren «Segen geworden, daß wir nicht Akttengesellschaft wurden. (Bravo!) Borsitzmder K. £. Prvebst (München): ES hat sich niemand znm Worte gemeldet, auch ist «Schluß der Debatte beantragt. Wird der «Schlußantrag unterstützt? (Geschieht.)

Will einer der Herren dazu sprechen? Das ist nicht der Fall. Dann darf ich wohl annehmen, daß der Schluß der Debatte genehmigt ist und erteile dem Herrn Anwalt das Schlußwort.

Anwalt Dr. Erüger (Charlottenburg): Mit dem Schlußwort werde ich Ihre Zeit nicht lange in Anspruch nehmen. Ich möchte Sie nur bitten, in Abs. 5 statt „Kreditinstitut": „Kreditgenossenschaft" zu sagen. Das ist eine redaktionelle Änderung, die wohl ganz zweckmäßig ist.

Borsitzender F. 3L Proebft(München): Demnach habe ich zu­ nächst zu fragen, ob diese kleine Änderung beliebt wird. (Zustimmung.)

Das scheint der Fall zu sein, da Widerspruch nicht laut wird. Dann stelle ich den ganzen Antrag zur Abstimmung und bitte die Herren, die sich für den Antrag aussprechen wollen, die Hand zu erheben. (Geschieht.) Ich bitte um die Gegenprobe. Es scheint niemand dagegen zu sein, also ist der Antrag einstimmig angenommen. Wir kommen zum nächsten Gegenstand der Tagesordnung, über den Herr Direktor Malz berichten wird.

XIII. Antrag des Anwalts: Der Allgemeine Genossenschaftstag stimmt de« von Herrn Direktor Malz für die Neuregelung des Wechselprotestes aus­ gestellten Grundfützeu zn: A. Der Wechselprotest ist beizabehattea, er ist aber wesentlich z« vereinfachen and tunlichst zn verbilligen. Der Protest muh folgende Angabe« enthalten: a) Mit wem und an welcher Stelle (Wohnung oder GeschüftSlokal) verhandelt wurde, b) a«S welchem Grunde die Wechfelleistuug ganz oder teilweise nicht zu erlangen war, c) (im Falle einer Intervention) von wem und zu wessen Gunsten interveniert worden ist bezw. dah Rotadrefsateu nicht interveniert haben,

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d) Ort und Datum der Protesthaadlnug, Uuterschrist deS Protestbeamten nebst AmtScharakter «ad Siegel, so­ wie die Gebührcunota. Der Protest ist auf dem Wechsel selbst oder dessen Verläugemug (Allonge) zu beurkuude«. Proteste, auf Gmud deren selstäudig Rechte geltend Semacht werde« könneu, während der Wechsel seiue» »lauf fortfetzen lernt (Intervention mangels Annahme, Sicherheilsproteste) find ans einer Wechfelabfchrist anszustellen. Die Ordauagsmätzigkeit des Verfahren- ist i« übrigen durch eine Dienstanweisung an die Protest beamten ficherznstellea, über deren Beobachtung indeffen Angaben in dem Protest nicht stattsiuden. Abschrift des ProteftvermerleS mit Angabe deS Betrages, Verfalltages und Zahlungspflichtigen des Wechsels bleibt in dm Händen des Protestbmmtm und ersetzt daS bisherige Proteftregifter. Der Remittent und jeder Jndossator gilt ohne Rückficht auf uachfolgmde Indossamente durch dm Besitz des Wechsels als legitimiert, alle Wechselrechte geltend zu machen. Der Proteftbeamte ist nicht verpstichtet, die Legitimation deS Anftraggebers zu prüfen. Mit der Übergabe des quittierten Wechsels zu« Zwecke der Protestanfuahme ist auch die Vollmacht zar Erhebung deS Wechselbetrages erteilt; der Proteftbeamte ist zur Annahme einer etwa angeboteueu Zahlung berechttgt und verpstichtet. Zahlt der Schuldner nicht auch die Protestkostea, so find diese von der ersolgtm Zahlung zu kürzen uud letztere ist als Teilzahlung zu behandeln. Ist der zu protestierende Wechsel nicht quittiert, so ist der Protestbeamte zur Empfangnahme deS Wechsel­ betrages nicht besagt. Ja diesem Kalle ist der Protest auszuaehmea «ad der Schuldner mit der Zahlung au dm Wechselinhaber zu verweisen. B. Reben dm Notaren and den Gerichtsvollziehem sollen anch die Postbeamten (Briefträger) für die Aus­ nahme von Wechselprotesten zuständig sein. Hierbei gilt als Voranssetzung: a) dah der Reichsfislus sür die Beibringung einegiltigen Protestes die Haftung übernimmt. b)datz die Post die Ubemahme des Protestauftrages nicht aus die ihr zum Einzug übergebene« Wechsel beschränkt.

298 Berichterstatter Direktor Malz (Frankfurt a. M.): Im Laufe der Jahre sind in mehr oder minder lebhafter Weise wiederholt Bestrebungm hervorgetreten, welche eine anderweitige Regelung des Wechselprotest­ verfahrens zum Gegenstände hatten. Ein tatsächlicher Erfolg ist den Bestrebungen bisher versagt gebliebm, obwohl der Reformgedanke selbst bei allen Faktoren der Gesetzgebung Anklang und Anerkennung gefunden hat. Weder im Reich noch in Preußen hat die Justizverwaltung eine im Prinzip ablehnende Stellung eingenommen, als im laufenden Jahre im Reichstage und im Jahre 1904 im Preußischen Herrenhaus und im Hause der Abgeordneten von Vertretern verschiedener Parteim Anregungen und Wünsche auf eine Änderung des Protestverfahrens zum Ausdruck gebracht wurden. Und die Parlamentarier haben sich ihrerseits nur zum Sprachrohr der öffent­ lichen Meinung gemacht; denn sowohl Juristm wie Interessenvertretungen des Handels haben die Notwendigkeit einer Reform ebenso betont und Unterstützung sowohl in der politischen Presie wie in der Fachlitteratur gefunden. Der gegenwärtige Stand der Frage ist nicht der: „Reform oder keine Reform," sondern die Frage ist dahin geklärt, wie weit muß die Reform gehm, um den Erforderniffen des modernen Verkehrs zu genügen und wie weit darf sie nur gehm, wenn sie die Sicherheit des Wechsel­ verkehrs und damit wesentliche Interessen unserer Volkswirtschaft nicht gefährden soll. Und in der Tat besteht in der ganzen Bewegung darüber fctnt Meinungsverschiedenheit, daß in der unangetasteten Sicherheit des Wechselverkehrs die Grenze der Reform gezogen ist. Auch diejenige Richtung, welche die völlige Beseitigung des Protest­ instituts fordert, will diese Grenze respektieren. Betont doch auch der führende Vertreter dieser Richtung, daß ihm der Wechsel als ein so feines und unentbehrliches Instrument des Handels und Verkehrs gelte, daß bei Aufstellung seiner, auf Beseitigung des Protestes gerichteten Forderung jeder Gedanke daraufhin geprüft worden sei, ob er eine Scharte in dieses Jnsttument bringe und seine Schneidigkeit beeinträchttgen könne. Im übrigen sind die Ansichten geteilt. Bei der überwiegenden Mehrzahl der berufenen Beurteiler der Frage dürfte aber Übereinstimmung in der Beziehung bestehen, daß der Kreis der Protestbeamten (Art. 87 d. A. D. W. SD.) zu erweitern ist, und daß die Vorschriften bezüglich der Protesturkunde eine wesentliche Vereinfachung nach Form und Inhalt erheischen. Versuchen wir nun selbst zu dem Gegenstände Stellung zu nehmen, so werden auch wir uns von dem Gesichtspunfte leiten lasten müssen, daß das Fundament des Wechselverkehrs, die Zuverlässigkeit der Funktion deS Wechsels als Zahlungsmittel und Kreditinstrument, und die rasche und leichte Realisierbarkeit der Forderungen aus demselben, nicht angetastet werden darf. Bei der Größe der hier in Betracht kommenden Interessen wird die Prüfung eine besonders sorgfältige sein müssen. Alle Kreise des Volkes sind am Wechselverkehr beteiligt. Wechselfähig ist, wer sich durch Verträge verpflichten kann.

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Und in welchem Maße der Wechselverkehr in das Wirtschaftsleben des Volkes eingreift, das. führt uns eine einzige Zahl plastisch vor die Augen. Nach dem statistischen Jahrbuch für das deutsche Reich betrugen die Einnahmen des Reichs aus der Wechselstempelsteuer im Rechnungs­ jahre 1903 12 508 700 Mk Das würde, wenn der einzelne Wechsel­ betrag stet- die Steuerkraft der Marke ganz ausfüllte — wenn also für jede 10 Pfg. Stempel ein Wechsel über 200 Mk. und für jede 60 Pfg. Stempel ein solcher über 1000 Mk ausgestellt würde — bedeuten, daß die in einem Jahre in Deutschland ausgestellten Wechsel die ungeheure Summe von 25 Milliarden Mark erreicht hätten. Bei dieser eminenten Bedeutung der Frage ist es selbstverständlich, daß an derselben der Allgemeine deutsche Genoffenschaftstag nicht vorüber­ gehen kann, in Rücksicht sowohl auf die Aufgaben, welche die deutschen Genossenschaften im Wirtschaftsleben der Nation erfüllen und ferner in Rücksicht darauf, daß ihren Vertretern darum eine besondere Sachkunde innewohnt, weil das Wechselgeschäft der Mittelpunkt ihrer Berufstätigkeit sein dürfte. Wir dürfen daher dem Herrn Anwalt dankbar dafür sein, daß er ein Votum des Allgemeinen Genoffenschaftstages herbeizuführen sich entschloffen hat Die Ihnen unterbreiteten Anträge sollen im wesent­ lichen das Prinzip feststellen und die Richtung der Reform bezeichnen. Ich betone hierbei, daß sich dieselben vielfach an die Vorschläge anlehnen, welche von Bernstein, einem ausgezeichneten Kenner des Wechselrechts, in der Litteratur vertreten werden. Die Vorschläge auf Abänderung des Verfahrens zu untersuchen, wird abererst geboten sein, wenn wir uns über das Prinzip „Beseitigung oder Reform des Protestes" entschieden haben. Die Beseitigung wird von einer Gruppe hervorragender Juristen verlangt, sie ist aufgestellt namentlich von Justizrat Dr. Stranz in Berlin in seiner geistvollen und inhaltreichen Broschüre: „Ein Protest gegen den Wechselprotest" und es ist anzuerkennen, daß diese Arbeit der ganzen Reformbewegung einen neuen entscheidenden Anstoß gegeben hat. Kein geringerer als Prof. Dernburg hat dieser Forderung seine Unterstützung geliehen. „Einen Protest gegen den überflüssigen Wechselprotest will auch ich einlegen," so erllärte er im Herrenhaus, wenn auch ein anderer hervorragender Jurist, Herr Prof. Cohn, Zürich, aus der kurzen Begründung Dernburgs mehr als eine Verwahrung gegen die Mängel des Protestes, als gegen das Institut selbst herausliest. Die Kundgebungen im Preußischen Abgeord­ netenhause aber können ihrem Sinne nach nicht anders als gegen den Protest überhaupt gerichtet angesprochen werden, wobei es allerdings zu bedauern ist, daß sie ein tieferes Eingehen auf die ganze Frage, für die fteilich der Reichstag zuständig ist, vermissen lassen. Andererseits ist hervorzuheben, daß sich die Interessenvertretungen der Kaufmannschaft die Forderungen auf Beseitigung nicht angeeignet haben. Um zu ihr Stellung zu nehmen wird zunächst die Frage zu beantworteu sein, welchen Zwecken hat der Protest zu dienen, und können bessere Einrichtungen seine Funktionen ersetzen. Der Wechsel war ursprünglich ein Mittel, den Transport von Geld

300 von einem Orte des Welthandels zum anderen dem Kaufmann zu er­ sparen, und damit die Gefahren des Raubes,, die Valutadifferenzen und andere Nachteile auszuschließen. Er war eine Zahlungsanweisung des Aussteller an seinen Bertreter an jenem anderen Platze. Bei dem da­ maligen Stande der Verkehrsmittel und der Schwerfälligkeit der inter­ nationalen Rechtspflege, können wir uns wohl denken, daß der Inhaber einer solchen Anweisung, wenn sie nicht honoriert wurde, deren Aussteller den urkundlichen Beweis der Nichtzahlung Heimzubringen wünschte. Ver­ gegenwärtigen wir uns insbesondere die damalige Bedeutung des Meß­ handels, so leuchtet ein, daß der Kaufmann bei seiner Ankunft am Meßorte sich auch die Gewißheit verschaffen wollte, ob der Bezogene zu zahlen bereit sei, und dem Wechselinhaber für seine Einkäufe die Mittel also sicher zur Verfügung ständen. Er präsentierte den Wechsel zur An­ nahme. Diese erfolgte ursprünglich in mündlicher Form, „ein Wort unter Kaufleuten genügte" und wenn sie versagt wurde, beurkundete ein Notar die Weigerung. Die historische Entwicklung des Protestinstituts muß ich übergehen. Es sei nur betont, daß der Protest mangels Annahme, der ursprünglich die Hauptrolle spielte, diese dem Protest mangels Zahlung abgetteten hat. Aber wie einst, so soll der Protest auch heute noch dartun, daß der Schuldner nicht gezahlt hat und daß nunmehr Remittent und Indossant verpflichtet sind, die vom Wechselinhaber bereits empfangene Wechselsumme zurückzugeben. Jünger als der Wechsel und auch jünger als der Protest ist das Indossament; aber gerade in der Sicherung der Rechte gegen den Indossanten liegt der Schwerpunkt der ganzen Protestfrage. Der Wechsel kann an einen anderen durch Indossament übertragen werden (Art 9) durch das Jndoflament gehen alle Rechte aus dem Wechsel auf den Indossatar über (Art. 10), der Indossant haftet jedem späteren Inhaber des Wechsels für dessen Annahme und Zahlung wechsel­ mäßig (Art. 14). Nun bestimmt aber Artikel 41, daß zur Ausübung des bei nicht erlangter Zahlung statthaften Regresses erforderlich sei, daß der Wechsel zur Zahlung präsentiert worden ist. Der Wechsel ist also ein Präsentationspapier, die Wechselschuld eine Holschuld, und daß die Präsen­ tation erfolgte, daß versucht wurde, das Geld abzuholen, von der richtigen Person, zu der richtigen Zeit und an der richtigen Stelle, das ist nach­ zuweisen. Denn von diesem Nachweis ist der Eintritt der Regreßpflicht abhängig. Dieses Beweismittel ist der Protest, z. Zt. ausschließlich und unzweifelhaft ein ausgezeichnetes. Es kann durch das gewöhnliche Be­ weisverfahren nicht ersetzt werden, schon um deswillen nicht, weil die Regreßpflicht doch nur anormaler Weise im Prozeßwege festgestellt wird. Die Regel ist, daß die Regreßpflicht beansprucht wird außerhalb des Prozesses, aber immer nur gegen den erwähnten bündigen Nachweis. Dieser Nachweis muß mit dem Wechsel selbst geliefert werden, schon deswegen bedarf es der schriftlichen Form, und im Prozeß ist der ur­ kundliche Beweis erst recht nicht zu entbehren, soll man nicht dem Wechsel seinen größten Vorzug, nämlich die rasche Realisierbarkeit seiner Rechte im Urkundenprozeß, entziehen. Welcher Unterschied besteht zwischen einem Urkundenprozeß und einem Prozeß, der sich auf Zeugen stützt!

301 Haben wir uns nun davon überzeugt, daß der Beweis der Präsentations­ handlung der schriftlichen Form bedarf, so haben wir nur noch zu unter­ suchen, ob diese schriftliche Form auch durch ein anderes Mfttel als durch den Protest geliefert werden kann. In dieser Beziehung ist die sogenannte Privatdeklaration empfohlen, die darin bestehen soll, daß der Zahlungs­ pflichtige die ftist- und zeitgerechte Präsentation durch einen schriftlichen Vermerk auf dem Wechsel selbst bescheinigt. So bestechend diese Idee zunächst erscheint, so kann man sich doch nicht verhehlen, daß sie in erster Linie den Nachteil gegen sich hat, daß sie von dem freien Wollen des Zahlungspflichtigen abhängig ist. In der Regel wird die Anerkennung aber durch den Schuldner, die zugleich auch die Bestätigung der eigenen Insolvenz in sich schließt, nicht zu erlangm sein. Dann besteht die Gefahr der Kollusion, also eines arglistigen Zusammenwirkens des Wechselschuldners mit anderen Wechselverpflichteten, und in der Tat haben die Vertreter der Privatdeklaration regelmäßig anerkannt, daß ein Schutz gegen diese Gefahr zu suchen sei. Dieser soll darin bestehen, daß die Abgabe der Deklaration bei einer Behörde registriert werden soll. Zu dem erst­ erwähnten Mangel tritt also die Weitläufigkeit der Registrierung und die Kosten derselbm und der weitere Mangel, daß auch dann noch die Unter­ schrift abgcleugnet werden kann, wodurch wiederum die rasche Geltendmachung im Wege des Wechselprozesses gefährdet würde. Das Ersatzmittel der Privatdellaration erweist sich also als untauglich. Daß der Protest heute schon erlassen werdm kann, beweist gleichfalls nichts gegm das Institut. Der Protestcrlaß kehrt die Beweispflicht um und legt dem Regreßpflichtigen auf, die Nichterfüllung der ordnungsmäßigen Präsentation nachzuweisen. Im übrigen dürfte das verhältnismäßig seltene Vorkommen des Protesterlasses gerade für die AuftechterhaltNng geltend zu machen sein.

Die Forderung auf Beseitigung des Protestes wird ferner begründet damit, daß dem henttgen Verfahren wesentliche Mängel anhaften. Es wird die Kostspielichkeit, die Umständlichkeit und die Strenge der Formvorschriften beanstandet. Diese Mängel wollen wir in unseren Reformvorschlägen beseitigen, die Vorzüge des heutigen Verfahrens aber auftecht erhalten und damit wäre die Frage, ob Protest oder nicht, in bejahendem Sinne mtschieden. An dieser Entscheidung werden wir auch nicht irre werden, wenn wir uns das Beispiel von England vergegenwärtigen, wo eine Protest­ pflicht für Jnlandswechsel nicht besteht, wo aber doch von der Protestfreiheit in kaum nennenswerter Weise Gebrauch gemacht wird. Alle Banken, in deren Händen der Wechselverkehr sich hauptsächlich konzenttiert, lassm die Proteste notieren. Ueber das NotierungSversahren, das uns bei der Reform als Beispiel dienen wird, wird noch zu sprechen sein. Dabei ist darauf hinzuweisen, daß die englische Protestfreiheit mit einem außerordentlich strengen und umständlichen Notifikationsverfahren erkauft ist. Jedem Regreß­ pflichtigen muß die Wechselnot bei Verlust der Regreßansprüche angezeigt werdm. Welche Arbeit und welche Portokostm! Und in Beziehung auf die bereits abgelehnte Privatdeklaration finden wir, daß in Belgien, welches

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sie (wie auch Italien und Rumänim) zuläßt, nur in 10—15°,o der Protestfälle Gebrauch gemacht wird. Wir »erben nunmehr die Mängel des heutigen Verfahrens festzu­ stellen und ihre Beseitigung zu erwägen haben. Professor Dernburg bezeichnet dm Protest als „ein aus dem Mittelalter herstammendes, in seiner Form verknöchertes Institut," „der ganze Protest ist etwas Groteskes, ein Gelehrter, ein Notar muß hingehen, um den Protest aufzunehmm, was ebensogut auch ein Postbeamter machm könnte." Wenn wir aus dem Alter des Protestinstituts kein Argument herleiten konnten, welches für die Beseitigung des Protestes zu verwerten ist, da seine Funktion sich im Wesentlichen nicht verändert hat, so liegt es andererseits nahe, aus diesem Alter der Einrichtung doch den Schluß zu ziehm, daß wir heute an die Knappheit der Form und an das Maß der das Verfahren umgebendm Feierlichkeit andere Ansprüche stellen müssen. Was heute ein gütiger Protest enthalten „muß", bestimmt Artikel 88/91. Erste Be­ dingung: Es wird eine wörtliche Abschrift des Wechsels und aller darauf befindlichen Indossamente und Bemerkungen angeordnet. Diese Vorschrift soll die Jdendität des Wechsels außer Zweifel stellen. Kann dieser Zweck auch auf andere einfachere Weise erreicht werden? Auf diese Frage gibt es ein präzises „Ja". Die Bescheinigung der Wechselnot braucht nur auf den Wechsel selbst gesetzt zu werden, der Protest gehört auf den Wechsel selbst oder eine Allonge zu demselben. Kein Zweifel mehr über die Jndendität des Wechsels, keine müßige Schreibarbeit mehr, keine Fehler in der Abschrift, keine Prozeßeinwände aus denselben und keine Ungiltigkeit des Protestes wegen derselben. Die Jdendität ist unzweifelhaft, nur daß bei der An­ bringung der Allonge diejenige Sorgfalt verwendet werden muß, die auch im Wechselverkehr selbst üblich ist und irgendwelche Nachteile nicht gezeitigt hat. Im übrigen bestehen Einrichtungen im Ausland, welche die Abschrift ausschließen und sich bewähren. England, auf welches wir bereits verwiesen haben, hat in dein Protest for Nöthig das folgende Verfahren: Der Notar präsentiert den Wechsel ordnungsmäßig und stellt darüber eine mit seinen Initialen unterzeichnete Bescheinigung aus, welche außerdem nur noch kurz die erhaltene Antwort sowie die Kosten angibt. Dieses Noting hat die Eigenschaft einer vorläufigen Feststellung und jederzeit kann auf Grund derselben, wenn sie im Prozeßwege geltend gemacht werden soll, später eine Protesturkunde auSgesertigt werden. Sie erfüllt also die Funktion des schriftlichen Beweises, auf die wir in Deutschland gleichfalls nicht verzichten zu können erklärten, und sie wirkt — nebenbei bemerkt — bis zur Ausstellung des Protestes nicht kredit­ schädigend, weil die Unmöglichkeit der Zahlung im Augenblick der NotingAufnahme nach englischen Begriffen nicht eine Zahlungsunfähigkeit in unserem Sinne bedeutet. Im übrigen wird das Noting als Zettel dem Wechsel angeheftet. In Belgien wird der Protest zwar auf einem be­ sonderen Formular beurkundet, aber auch in höchst knapper Weise. Das Formular selbst wird einem Stockheft, ähnlich unserem Scheckheft, entnommen. Ein im Heft verbleibender Abschnitt, die Souche, enthält

303 die gleichen Angaben wie daS Protestformular, ein dritter Teil des Formulars wird mit der Nachricht über dm aufgmommmm Protest bei dem Protestaten zurückgelassm. Beide Beispiele des Auslands zeigm die Entbehrlichkeit der Abschrift und wir können, ohne einen Sprung ins Dunkle zu tun, diesen lästigen Ballast über Bord werfm. Daun wird ein einziger Blick auf den Protestvermerk die Prüfung der Ordnungs­ mäßigkeit ermöglichen und alle Nachteile, die aus der Abschrift eiwachsen, sind geschwunden, ohne daß wir damit auf irgendwelche Vorzüge ver­ zichten müßten; denn daß die Urkunde, wenn sie verloren geht, erneuert werden kann, vermögen wir als einen Vorzug nicht anzuerkennen; die Abschrift hat auch nur einen Wert, wenn der Wechsel nicht verlorm wird, und wird bei unseren Vorschlägen der Wechsel nicht verloren, so kann eine Urkunde nicht abhanden kommen. Makower hat vor zwölf Jahren, als er den Vorschlag machte, den wir eben aufgenommm und begründet haben: der Protest gehört auf den Wechsel; im übrigen nur als Protestinhalt verlangt einen Vermerk wie: Zahlung, Annahme, SicherhestSleistung verweigert. Wir sind bei unseren Vorschlägen mit Bernstein doch etwas weiter gegangen. Wir haben den Protest so auSgestalten zu müssen geglaubt, daß nicht nur die Wechselnot aus demselben erhelle, sondern daß er auch dem Regreßpflichtigen die Möglichkeit der Prüfung bitte, ob mit dem Wechsel ordnungsmäßig verfahren sei. Aus den übrigen Vorschriften Art. 88 fällt also nach unseren Vorschlägen zunächst fort die Angabe des Namens oder der Firma derjenigen Person, für welche der Protest iittb gegen welche der Protest erhoben wird, ferner die Feststellung, daß das Begehren auf Zahlung gestellt ist. Wir wollen uns mit der Ant­ wort begnügen. Daß der Protest datiert und unterschrieben sein muß, ist selbstverständlich. Wenn wir die Angabe verlangen, an welcher Stelle protestiert wird, so beanspruchen wir doch nicht die Angabe der vor­ genommenen Ermittlungen, um die richtige Stelle auSzukundschaftm. Wir wollen auch die Bestimmungen über Ort und Zeit für die Präsen­ tation und andere Wechselhandlungen aus dem Gesetz herauSnehmm und sie in die Dienstinstruktion verweisen. Wir wollen damit erreichen, daß ein Protest nicht um deswillen für ungiltig erklärt wird, weil etwa das Gebäude, das der Wechseladresse entspricht, niedergelcgt ist, das dem Protestbeamten bekannt war, und weshalb von ihm nicht dort, sondern in dem tatsächlichen Geschästslokal die Präsentation erfolgte. In dieser Richtung sind die Prozeßeinwände unglaublich nach ihrer Zahl und ihrem Inhalt. Dem muß abgeholfen werden. Der Protest darf nur ungiltig sein, wenn er über die Tatsache der Wechselnot und die gehörige Präsen­ tation im Zweifel ist. Die Vermutung aber, daß richtig verfahren sei, muß bestehen. Wesentlich ist neben dem Wegfall des Namens des Auftraggebers auch der von uns geforderte Erlaß der Legitimationsprüfung durch den Postbeamten. Sie kann erfassen werden, wenn der Remittent und jeder Jndosiotar durch den Besitz des Wechsels als legitimiert gelten. Bernstein, von dem wir den Vorschlag gleichfalls übernommen haben,

304 sagt: Durch die vorgeschlagene Vereinfachung würde den Interessen des Gläubigers kein Abbruch geschehen, denn fast ausnahmslos ist der Inhaber des Wechsels, auch wenn das letzte Indossament nicht auf ihn lautet, Eigentümer des Papiers, und in den seltenen Ausnahmefällen, in denen er es nicht ist, ist der wahre Eigentümer gegen die rechtlose Einziehung des Wechsels auch nicht geschützt, da ja der Inhaber des Wechsels infolge der Jnhabrrschaft in der Lage ist, mittels Durchstreiche»der seiner Legitimation hinderlichen Indossamente die Legitimation her­ zustellen. Das trifft vollständig zu, und es beseitigt auch die unendlichen zahlreichen Fälle, wo Proteste dadurch ungültig wurden, daß vergessen wurde, die Indossamente zu streichen, welche bei der heutigen Rechtslage der Legitimation entgegenstehen. Die Aufhebung der LegitimationSprüfung hat aber noch eine weitere Bedeutung. Sie beseitigt nämlich die Einwände, welche namentlich der Deutsche Notartag gegm die Befähigung der Postbeamten, Proteste auf­ zunehmen, erhoben hat. Wenn der Postbeamte die Legitimation prüfen soll, so müßte er allerdings auch im Stande sein, Jndoflamenle zu lesen die in ftemder Sprache ausgefertigt sind und es kann füglich nicht be­ ansprucht werden, daß ein Briefträger französisch, englisch, italienisch, spanisch und schwedisch verstehen soll. Heben wir die Legitimations­ prüfung auf, so erübrigt sich die Notwendigkeit dieser Sprachkenntnisse und der Briefträger hat nunmehr eigentlich nach dem einfachen Formular nur die Handlung zu beurkunden, die er als Inkaffomandatar aus­ zuüben hatte. Ich komme damit bereits auf die Frage: „Ist der Kreis der Protestbeamten zu erweitern und sollen insbesondere auch Briefträger zuständig sein?" Der Ihnen vorhin mitgeteilte Ausspruch Dernbürgs empfiehlt ausdrücklich den Postbeamten für die Protestaufnahme, indem er zugleich die Tätigkeit der Protestaufnahme durch einen Gelehrten als eine Tätigkeit bezeichnet, die der Stellung desselben nicht angemeffen ist. Diese Ansicht findet auch anderweitig Vertreter. Vom Standpunkt der Geschäftspraxis aus muß es als ein em­ pfindlicher Übelstand bezeichnet werden, daß die Protestbefugnis auf Notare und Gerichtsvollzieher beschränkt ist. Für alle diejenigen Plätze, an denen ein Notar oder GerichtSbeamter nicht ansässig ist, ist mit der Protesterschwernis auch der Wcchselverkehr erschwert. Jeder Nehmer eines solchen Wechsels wird seine Verbindlichkeit für rechtzeitige Präsmtation und rechtzeitigen Protest ausschließen, weil beide Wechselhandlungen (gewissermaßen) Reisen erfordern und deshalb umständlich und kosffpielig sind. Namentlich auch die Diskontfähigkeit solcher Wechsel leidet wesentlich. Die Protestbefugnis der Briefträger würde hier eine durchgreifende Änderung herbeiführen. Die Obliegenheiten des Briefbestellers führen diese» heute täglich von Dorf zu Dorf und viele dörfliche Ortschaften haben selbst Poststellen. Bedenken gegen die Qualifikation der Briefträger können nicht aufrecht erhalten werden. Wir wiesen darauf hin, daß die Protesturkunde im wesentlichen nichts weiter sei, als eine Feststellung der Handlung, zu welcher das Einziehungsgeschäft die Briefträger längst bestimmt hat. Der Fortfall der Legitimationsprüfung vereinfacht daS

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Verfahren und ein Vorbild von durchschlagender Kraft haben wir wiederum in den belgischen Einrichtungen. Dort ist, wo ein Notar oder Gerichts beamter nicht ansässig ist, der Briefträger zuständig. Dies seit 1876. 3m Laufe dieser Zeit haben sich laut einer amtlichen Auskunft, welche Professor Cohn in Zürich im Bankarchiv mitteilt, ernstliche Un­ zuträglichkeiten nicht gezeigt Die Zahl der Postproteste betrug in Belgien: 1876 = 6869, 1885 = 76195, 1895 = 96478, 1903 = 118496. Die belgischen Briefträger haben sich also im vollen Umfange der ihnen gestellten Aufgaben gewachsen gezeigt, und wer die Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit der deutschen Briefträger nicht geringer einschätzt als die der belgischen, wird die Einführung des Postprotestes unterstützen dürfm. Die Zulassung der Postbeamteu ist aber auch eine wesentliche Voraus­ setzung für die anzustrebmde Verbilligung der Protestkosten. Wenn, um einen in der Literatur gebrauchten Ausdruck zu Wiederholm, rechtsgelehrte Herren in Bewegung gesetzt werden, so ist es selbstverständlich, daß diesm auch eine ihrer sozialen Stellung angemeffene Gebühr gewährt werdm muß. Der Briefträger hat sich berufsmäßig auf der Landstraße zu be­ wegen, er hat selbstverständlich nur ein seiner geringerm Stellung an­ gemessenes Honorar zu beanspruchen, und dieses nur wieder für Rechnung des Reichsfiskus. Es mag eingewendet werdm, daß auch die Gebühr deS Gerichtsvollziehers nur eine ganz mäßige ist, aber einmal ist der Gerichtsvollzieher nicht in allen deutschen Bundesstaaten zuständig — es herrscht eine außerordentliche Mannigfaltigkeit innerhalb der schwarz­ weiß-roten Grmzpfähle — und dann kommt doch noch als entscheidend in Betracht, daß der Verkehr von der Mitwirkung des Gerichtsvollziehers im Protestgeschäft verhältnismäßig wenig Gebrauch gemacht hat. Der Gerichtsvollzieher ist auch nicht der bewegliche, überall gegmwärtige Be­ amte, wie der Briefträger, nur der Postprotest bringt dem Lande eine umfassende Verkehrserleichtemng und entlastet schwache Schultem von höheren Kosten. Meine Ausfühmngen haben bis hierher überall die Proteste inangels Zahlung im Auge. Auf die übrigen Protestarten habe ich nur insoweit einzugehen, als sie direkt durch die Reformvorschläge berührt werden. Das sind namentlich die Proteste mangels Annahme bezw. die Sicherheitsproteste auf Grund welcher, getrennt von dem Wechsel, selbständige Rechte geltend zu machen sind, daher der Vorschlag, diese Pro­ teste auf Wechselabschriften zu beurkunden. Eine Unterscheidung von In­ lands- und Auslandswechseln habe ich nicht vorgenommm, auch in juristischm Kreisen ist man verschiedener Meinung darüber, ob eine Unterscheidung hinsichtlich der Protestvorschriften notwendig ist oder nicht. Protestartm, welche Spezialisten interessieren, sind ebenso außer Betracht geblieben, wie die Frag^, ob bei der Revision gleichzeitig noch andere Punkte geordnet »verden sollm, z. B. ob der sogenannte Deklarationsprotest zu beseitigen ist. Alle diejenigen, welche die Frage zu studierm wünschen, feien auf das ausgezeichnete Werk von Leist: „Der Wechselprotest und seine Reform" aufmerksam gemacht, daß in einer bewundernswerten Gründlichkeit die Frage behandelt. Pinzipiell erkennt übrigms auch Leist ebenso wie der Deutsche Notartag eine Vereinfachung des Protestverfahrms als notwmdig an, in»

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306 dessen hält Leist an der Wechselabschrist fest. Diese muß aber vor allem satten, soll die Revision ihren Zweck erfüllen. Es wird dann nicht mehr zutreffen, wenn Bernstein sagt: „Zeige mir einen Protest und ich zeige dir seine Ungültigkeit." Dmn mit dem Fortfall der Formmstrenge und insbesondere ohne die Wechselabschrist wird der Wechselprotest auch nicht mehr das urkundliche Kunstwerk von heute sein, und mit diesem wird eine ergiebige Fehlerquelle verschwindm. Es sei hier noch auf einen Vorschlag hingewiesen, der in der Ein­ gabe der Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin an den Reichskanzler empfohlen wird. Indem sie ihrerseits die Privatdellaration verwerfen, regen die Aeltesten an, den Kassenboten der Bankhäuser die Befugnis der Protestbeurkundung einzuräumen. Diesen Vorschlag kann ich nicht unter­ stützen, schon weil ich nicht die Grmze zu finden vermag, die für die Zulaffung zu ziehm wäre, und weil ich die Protestbefugnis in den Händen eines uninteressierten Beamten lassen will. Ich habe auch in meinem Antrag berücksichtigt, daß der Post nicht ein Monopol im Inkassogeschäft eingeräumt werde, daß den Vorzug des billigm Postprotestes nur solche Wechsel genießen, die der Post zum Ein­ zug übergeben waren. Ihre Protestbefugnis wird zu einer selbständigen, von dem Inkassogeschäft unabhängigen Protestpflicht und da diese Protest­ pflicht für die Post zu einer angenehmen Einnahmequelle sich entwickeln dürste, so werden wir auch die Haftung des Fiskus für die Versehen seiner Beamten fordern dürfen. Die Verweisung mit den Haftansprüchen an die Briefträger würde den Wert des Postprotestes illusorisch machen, und deshalb haben wir in unserem Anträge die Haftpflicht der Post zur Voraussetzung des Postprotestes gemacht. Nicht zu verkennen ist fteilich, daß mit der Haftübernahme den Notaren das Protestierungsgeschäft im wesentlichen entzogen werden würdeEs kann daher nur der Vorschlag des Herrn Profeffor Dr. Cohn in Zürich der Erwägung empfohlen werden, den Notaren die Pflicht zur Protestierung abzunehmen, wenn nicht etwa die folgende Anregung geeignet ist, diese Frage anderweitig zu regeln. Der Antrag, den Protestbeamten die Annahme der Zahlungen zur Pflicht zu machen, muß entweder für die Postaufträge die Wertgrenze von 800 Mk. beseitigen, oder die Protest­ pflicht der Post ist gleichfalls auf Abschnitte bis 800 Mk. zu begrenzm. Denn es ist nicht angängig, daß die Post, wenn sie als Jnkasso-Mandator handelt, nur Aufträge bis zum Betrage von 800 Mk. annimmt, während, wenn sie als Protestbeamter handelt, zur Annahme von Beträgen ohne Beschränkung verpflichtet wäre. Würde eine Beschränkung der Protest­ grenze auf 800 Mk. stattfinden, so wären die größeren Abschnitte den Notaren vorbehalten und damit wäre vielleicht auch der Widerstand des Fiskus gegen Uebernahme der Haftpflicht gebrochen. Mit dem Vorschläge Leist's, den Postprotest auf lleine Beträge zu beschränken, hat diese An­ regung nichts zu tun; dem Argument, daß bei kleinen Protesten komplizierte Fälle seltener vorkommen, als bei großen, kann ich mich nicht anschließen. Uebrigens wird der Durchschnitt aller Proteste bei der Reichsbank auf den Bettag von 400—500 Mk. angegeben.

307 Die Frage, ob die Beamten zur Annahme der Zahlungen verpflichtet sind oder nicht, ist bekanntlich lebhaft umstritten und eine gesetzliche Re­ gelung ist unerläßlich. Ich habe die Pflicht zur Annahme alS eine Konsequenz des Auftrages zur Präsentation zur Zahlung erachtet und glaube auch nicht, daß dies in der Praxis zu wesentlichen Unzuträglichkeiten führen würde, abgesehen von Teilzahlungen, die ich in Abänderung meineVorschlages an den Wechselinhaber zu verweism beantrage. Dies be­ sonders in Rücksicht darauf, daß für Teilzahlungen die Quittung auf einer Wechselabschrift gefordert werden kann, die zu erteilen und mit Quittung zu versehm der Protestdeamte nicht befugt sein dürfte. Es ist übrigen- noch darauf hinzuweisen, daß die Annahmepflicht sich selbstverständlich nicht erstreckt auf Intervention-zahlungen. Die Jnterventionszahlung erfordert zur Wahrung der Ansprüche an den Honoraten und dessen Vordermänner eine Bescheinigung darüber, wer gezahlt hat und für wen gezahlt ist. Da im Einzugsgeschäft die Post sich eigentlich nur als Bote des Inhaber- betrachtet, und nicht Wechsel­ inhaber wird, kann sie diese Quittung nicht abgegeben werdm und durch den Postprotest ändert sich an der heutigen Sachlage in dieser Beziehung nicht-. Nun noch ein Wort zu den Proteststunden. Preußen hat sie be­ kanntlich vor kurzem einheitlich geregelt, die Einheitlichkeit für das Reich ist nicht durchzusetztn gewesen, bleibt aber naturgemäß weiter anzustreben, wie es uns auch in der Reformfrage als erstrebenswertes Ziel erscheint, rin einheitliches Protestformular für das Reich zu schaffen. Mit der Erreichung dieses Zieles würden wir aber auch noch nicht am Ende unserer Wünsche sein. Die Einheitlichkeit sollte sich auf daS ganze Gebiet des Weltpostvereins erstrecken und international sein, wie der W«hsel, dessen Funktionen der Protest schützen soll. Das Welt­ protestformular wird aber erst zur Wahrheit werden, wenn die Über­ zeugung allenthalben siegreich ist. „Die Welt steht im Zeichen des Verkehrs!"

(Lebhafter Beifall.) Mitberichterstatter Direktor Stübe« (Berlin): Ich bin in der angenehmen Lage, dem Antrag des Herrn Malz Wort für Wort zustimmen zu können. Als ich vor einigen Wochen im Verbände der Kreditvereine Berlins über die Frage „Wechselprotest und Vereinfachung" sprach, wurde in der Diskussion von einem Redner die Bemerkung ge­ macht: „Es ist kaum zu begreifen, daß der Kaufmann sich mit dieser Frage so wenig beschäftigt hat, da sie doch so wichtig für ihn ist." Und er scheint auf dem ersten Blick, als ob in der Tat seitens des Handels­ standes in der letzten Zeit nicht genügend getan ist, um auf eine Änderung der Gesetzgebung hinzuwirken, die eine Vereinfachung und Verbilligung des Protestverfahrens zum Gegenstände haben müßte. Allerdings haben schon kurz nach der Einführung der Allgemeinen Deutschen Wechselordnung die Klagen aus den Handels- und industriellm Kreisen auf eine Umgestaltung des Protestes eingesetzt, da aber eine große Menge der Juristen passiv blieb, so waren sie ohne Erfolg. Erst 20*

308 neuerdings haben einige Juristen, die mit dem BerkehrSleben in innigem Zusammenhänge stehen, die Bestrebungen wieder in Fluß gebracht, die den Wechselprotest vereinfachen wollen, vor allem Makower, der Jahr­ zehnte hindurch im Mittelpunkt des deutschen Handel-standes stand. Stranz, Dr. Wilh. Bernstein, Dr. Leist, haben Änderungen der Wechselordnung und des Protestverfahrens nach verschiedenen Richtungen hin da- Wort geredet. Wenn den Genossenschaften des Allgemeinen Verbandes heute der vorliegende Anttag unterbeitet worden ist, so befinden sie sich in guter Gesellschaft. Kein geringerer, als der ReichSbankpräsident Koch hat schon 1892 in seinen „Borträgen und Aufsätzen" gesagt, daß unser jetziges umständliches Protestverfahren nicht so gut sei, daß ihm nicht das belgisch-italienische System der Privatdeklaration vorjuziehen sei und Koch dürste infolge seiner Stellung und seiner allgemein anerkannten Umsicht wohl in der Lage sein, zutreffende Beurteilung über die Bedürfnisse des Wechselverkehrs abzugeben. Schon 1849 hatte eine Eingabe der Handelskammer für Elberfeld und Barmen an das Handelsministerium die Umgestaltung des Protest­ verfahrens im Auge, ebenso wie 2 Jahre früher eine Eingabe eines Berliner industriellen Vereins. Dr. I. Stranz führt aus dieser Eingabe an, „daß in jener namentlich auf die Hindernisse hingewiesen wird, die einen erheblichen Teil des Geschäftsverkehrs von den Vorteilen des WechselvertragcS ausschließen, weil die Wechsel auf Nebenplätze in der Regel nur mit verhältnismäßig bedeutenden Inkasso- und Protestspesen und oft nur mit Gefahr realisiert werden könnten. Die Vorteile des Wechselverkehrs kämen dadurch einer Menge Staatsbürgern nicht zugute. Dergleichen schwer zu kkülisierende Wechsel würden von Diskonteuren und Geschäftstreibenden zurückgewiesen und lägen als nicht zirkulationsfähig bis zum Verfalltage beim Inhaber als totes Kapital. Der Fabrikant und Gewerbetreibende, dem nicht zirkulationsfähige Wechsel nicht genügen könnten, sei genötigt, durch Buch auSstände, d. h. durch Kredit auf unbestimmte Zeit, seine Betriebsmittel zu schwächen, deren er zum Lohn für seine Arbeiter und zur prompten Erfüllung seiner Verbindlichkeit so dringend bedarf." In den siebziger Jahren erschollen dann Stimmm aus der Mitte des Handelsstandes, von den Vorständen kaufmännischer Körperschaften, in Handelskammerberichten usw. Hier wurde wiederholt hervorgehoben. „Die Kosten für die Erhebung des Protestes seien erdrückende, namentlich an solchen Orten, an denen kein Protestbeamter wohne; es bedürfe auch keineswegs rechtsgelehrter Personen, vielmehr könne die Protestaufnahme durch Postbeamte geschehen." Gesuche an die obersten Reichsbehördcn, Petitionen an den Reichstag sind wiederholt erfolgt. Eine solche Petition von 27 Handels- und Gewerbevereinen gelangte in der Kommission des Reichstages vom 16. November 1876 zur Verhandlung. Der Vertreter der Postverwaltung erkannte die Ausführbarkeit der angeregten Maßregel an und erklärte die Bereitwilligkeit der Postverwaltung zur Übernahme der neuen Aufgabe, freilich unter Ablehnung einer weiteren Haftpflicht,

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als für die Besorgung von Postaufträgen, d. h. Ersatz wie bei Verlust von eingeschriebenen Briefen. Von der Kommission des Reichstages wurde diese Erklärung mit Befriedigung ausgenommen, die Petition in­ des zur Beratung im Plenum nicht für geeignet gehalten, da „eine Ab­ änderung der Wechselordnung in der gegenwärtigen Session wegen der anderweit vorliegenden großen Gesetzentwürfe nicht an der Zeit sei." Auch die Postbehörde hat, wohl mit Rücksicht auf die immer zahl­ reicher und dringender werdenden Anregungen, im Jahre 1877 eine Um­ frage gehalten bei den Handelskammern. Von 112 angefragten Vertretungen sprachen sich 91 für eine Vereinfachung deS Verfahrens bei Vornahme von Wechselprotesten und für die Aufnahme durch die Post­ beamten aus. Die Handelskammer zu Karlsruhe hebt it A hervor: „ES werde genügen, wenn eine Bescheinigung der Postbeamten beigebracht wird, daß der Wechsel vorgezeigt und nicht bezahlt wordm ist, da der seitherige Protest in Wirklichkit auch nicht- wesentlich anderes enthält, und dies auch alles ist, was das Gesetz durch den Protest dokumentiert wiffen will." Der Kuriosität wegen die Ansicht der Handelskammer Zittau, welche meint, daß in der Protestaufnahme durch Postbeamte eine unzulässige Aus­ dehnung des Staatsgewerbebetriebes liege, vor welcher unter Hinweis auf die gefährlichm Irrlehren deS Sozialismus und Kommunismus dringend gewarnt wird! Endlich haben im September 1904 die Ältesten der Kaufmann­ schaft zu Berlin an den Reichskanzler eine umfangreiche Eingabe gerichtet, die in umfaffender Weise alles das wiedergibt, was wir zu einer Be­ gründung der Notwendigkeit der Umgestaltung des Protestverfahrens äUführen könnten. Es heißt dort: „Die Frage der Reform deS Wechselprotestes ist neuerdings angeregt worden gelegentlich der Beratung des preußischen Gesetzes betreff« der Kechselproteststunden. Die Redner der verschiedenen Parteien haben sich hierbei unter Bezugnahme auf die ausführlichen und überzeugenden Darlegungen von Stranz in seiner Schrift: „Ein Protest gegen dm Wechselprotest" übereinstimmend für eine Reform des Wechselprotestes ausgesprochen. Nachdem die große GesetzgebungSarbeit deS Reiches auf dem Gebiete des Zivil- und Handelsrechts abgeschlosim ist, dürfte eS unseres Erachtens an der Zeü sein, auch auf dem Gebiet deS Wechsel­ protestes eine wichtige und von dem Handelsstand längst geforderte Reform zur Durchführung zu bringen. Währmd im allgemeinen die Bestimmungm der Wechselordnung sich bewährt haben und vorbildlich für die Gesetz­ gebung ausländischer Staaten gewesen sind, ist das in der Wechselordnung geregelte, noch auS den 14. Jahrhundert stammende Institut des Wechsel­ protestes gänzlich veraltet und den Anforderungen des modmien Verkehrs in keiner Weife mehr entsprechmd." Die Ältesten der Kaufmannschaft kommen nunmehr zu folgenden Forderungen: 1. Vereinfachung des Protestverfahrens und zwar dadurch, daß der Protest nicht in einer besondern Urkunde aufgmommm

310 wird, sondern auf den Wechsel selbst oder einer Allonge gesetzt wird, wodurch die umständliche Abschrift des Wechsels beseitigt wird und die Identität des Wechsels ohne weiteres festsreht. ES genügen die Notizen: Annahme, Zahlung, Sicherheits­ leistung rc. verweigert, Auftraggeber, Ort, Tag und Unter­ schrift des Notars. 2. Einführung des PostprotesteS. Seine besondern Schwierigkeiten, da schon heute ein großer Teil der Wechsel im Wege des PostauftrageS eingezogen werden. Der Postbeamte, der den Wechsel vorzrigt, muß auch heute schon im Fall Zahlung verweigert wird, dies auf dem Postauftragsformular vermerken. Auch die Eingabe der Ältesten hält es für erforderlich, daß der PostfiSkuS die Haftung für Versehen der Postbeamten übernimmt. Der Preußische Justizminister hat am 30. April 1904 allerdings erklärt: „ES bedarf eingehender und sorgfältiger Prüfung, ob der Staat bereit sein würde, diese unter Umständen weitgehende Verantwortlichkeit für Versehen ungeschulter und wenig gewiegter Beamten, der Landbriefträger, vielleicht auch weiblicher Personen, zu übernehmen." Dem wäre wohl richtig entgegenzuhaltm, daß der Staat oder viel­ mehr daS Reich selbstverständlich Gebühren für die Protestaufnahme erhebt. Wmn diese analog der Versicherungsgebühr für Wertsendungm festgesetzt werden, wenn andererseits eine mit Hilfe der Gerichte auf­ zustellende Statistik über die Zahl der infolge von Protestmängeln abgewiesenen Wechselklagen die Höhe des notwendigen Zuschlages für diese Gefahr ergibt, so kann in der Haftpflicht des Reiches, vertreten durch dm PostfiSkuS, kein Hinderungsgrund für Einführung dieser Reformen liegen. Außerdem ist mit vollem Recht darauf hinzuweisen, daß sich die Gefahr der Regreßklagen in dem Maße verringert, je einfacher die seilens der Beamten zu beachtenden Vorschriften gestaltet werden. Verfällt man in einen unnötigen Formalismus, so gerät man in die Gefahr, die Beamten zu verwirren. Drittens geht die Eingabe der Ältesten der Kaufmannschaft noch viel weiter. Sie verlangt sogar Zulüftung des Privatprotestes bei Jnlandwcchseln, das heißt bei solchen Wechseln, die im Jnlande ausgestellt und im Jnlande zahlbar sind, im Anschluß an die von Dr. I. Stranz gestellte Forderung, den Protest durch eine amtlich beauftragte Person überhaupt aufzuhebrn. In der Eingabe der Ältesten der Kaufmannschaft heißt es aber, Md meines Erachtens auch mit Recht, daß dieser Vorschlag zu weit geht, da ja im Wechselprozeß nur urkundliche Beweismittel möglich sind. Dagegen wird eine weitere Vereinfachung des Protestes insofern vorgeschlagen, als die Ausstellung der Urkunde über die erfolglose Präsentation allein derjenigen Person überlasten bleibt, die den Wechsel zur Zahlung, zur Annahme usw. präsentiert. Es wird ausgeführt, daß dieses Verfahren von besonderem Vorteil sein würde für die Reichsbank, dm Kassenverein und andere Bankgeschäfte, welche die am Platze zahl­ baren Wechsel durch ihre Kaffenboten einziehen. Der Kassenbote würde

311 hier im Falle der Nichthonorierung des Wechsels an Stelle des Post­ beamten sogleich daS Protestformular auszufüllen und eventuell die Be­ nachrichtigung über die Tatsache der Protesterhedung zurückzulassen habm. Einer etwaigen Bordatierung der Protesturkunde könnte auch hier durch Einführung der Registrierungspflicht vorgebeugt werden. Mit diesem Borschlage würden wir allerdings weit über den von Herrn Direktor Malz gestellten Antrag hinausschießen und ich glaube kaum, daß er in absehbarer Zeit auf irgendwelchen Erfolg zu rechnen haben wird; denn auch ich, wie Direktor Malz, sind nicht für Protest­ abschaffung. Und ich darf wohl annehmen, daß der Antrag, so wie er Ihnen in der Tagesordnung vorliegt, nicht nur Ihre Billigung finden, sondern daß die Annahme Ihrerseits nicht wirkungslos verpuffen wird. So wie es jetzt ist, bürdet das Protestoerfahren dem werktätigen Mittelstand eine ungeheure Last auf. Man kann kaum noch die Gerichts­ vollzieher mit Protesten beauftragen, da die Einteilung der Reviere dies verhindert. Die hohen Kosten der Notare sind oft von den Genossenschaften zu tragen. Aber wie horrend die Steigerung der Kosten ist, das wiffen Sie ja alle. Ich habe mich ftührr mal mit einer Zusammenstellung beschäftigt, die die Gegenüberstellung der Kosten der Gerichtsvollzieher und der Notare mm Gegenstand hatte. Die Kosten betragen etwa das zweieinhalb- bis dreifache. Ein Wechselprotest, der beim Gerichtsvollzieher 2 Mk kostete, ist beim Notar etwa mit 6.50 Mk. m bezahlen, denn die nach Gutdünken des Notars oder nach seinen tatsächlichen Auslagen zu berechnenden Fahrkosten machen allein oft 2 bis 3 Mk. aus. Außerdem kommen oft enorme Reisekosten in Ansatz, wenn Vororte in Frage kommen. Der Gerichts­ vollzieher berechnete 10 Pf. pro Kilometer, der Notar dir ffahrkosten und außerdem ist er zur Liquidation von 12 Mk. Tagegeldern berechtigt, sodaß bei Wechseln von 200 Mk. 20 Mk. und noch mehr Protestkosten vorkommen. Man könnte ja sagen: Was haben die Genossenschaften damit zu tun? sie fordern ja die Kosten von ihren Mitgliedern wieder ein! Ganz richtig! Abgesehen von den Fällen, in denen die Genossen an sich als Inhaber eines faulen Wechsels überhaupt Leidtragende sind, bekommen sie ja die Kosten wieder. Aber, meine Herren, wir fassen doch unsere Stellung den Mitgliedern gegenüber so auf, daß wir da, wo wir etwas dazu beitragen können, ihnen Auslagen zu ersparen, ihnen den Verkehr mit uns und die Geschäfte, die sie durch uns besorgen laffen, zu ver­ billigen, es eine unserer vornehmsten Aufgaben erachten, das auch zu tun und für sie einzutreten. Und von diesem Gesichtspunkt aus haben wir uns auch den Bestrebungen, die Protesterhebung zu verbilligen und zu vereinfachen, angeschloffen Daher sind wir legittmiert, den Antrag nachdrücklich zu vertreten. Ich bin überzeugt, daß wenn der Handelsstand neben uns seine Stimme erhebt, wir auch Erfolg haben. Die Personen und Personenvereine, die wie wir mitten im Verkehr stehen, können ja am besten beurteilen, welche Erfordemiffe für die Regelung eines gesichrtten Verkehrs bestehen müssen,

312 und von diesem Gesichtspunkt aus schließe ich mich dem Anträge des Herrn Direktor Malz in vollem Umfange an und bitte Sie um An­ nahme der Vorschläge. (8ebl)ttfter Beifall.) Bürgermeister Doerfel (Pritzwalk): Ich befinde mich in derselben angenehmen Lage, wie der Herr Vorredner. Meine Wünsche gehen freilich weiter, ich habe aber bei der Lage der Geschäfte nicht die Absicht, diese hier näher zu begründen. Ich toill mich nur bekennen zu der Gruppe derjenigen, die eine Beseitigung des Wechselprotestes erstreben, ohne das Fundament des Wechselrechts und des Wechselverkehrs nach irgend einer Richtung anzutasten. Meine Herren, wenn wir in unseren einzelnen Genvssenschaften zusammenstellen, welche Unsumme von Kosten und Arbeiten durch den Protest erwachsen, wenn wir uns fragen, welchen Wert denn dies Stück Papier hat, und ob es absolut notwendig ist, um dem Wechsel diejenige Bedeutung zu erhalten, die er heute hat, so komme ich zu einem verneinenden Standpunkt und befinde mich da in der Gesellschaft hervorragender Juristen und Gelehrter, auch zum Teil in Übereinstimmung mit der Berliner Kaufmannschaft, die ihrcrseilS in der Forderung der Vereinfachung des Wechselprotestes so weit geht, daß von ihm nicht mehr viel übrig bleibt. Ich habe im Geschäftsbericht einer Genossenschaft gelesen, daß sie in einem Jahre 11000 Mk. Wechsel­ protestkosten gezahlt hat. Auf dem UnterverbandStage in Westbrandenburg wurden drei Wechselproteste vorgelegt, die bei Wechselsummen von etwa 50 Mk. je 50 bis 60 Mk. Gebühren und Unkosten erfordert haben. Die Protestleger waren Leute, die auf dem platten Lande wohnen. Wenn man sich demgegenüber vergegenwärtigt, daß vielfach der Protest lautet: „Hier ist der Notar erschienen, der hat festgestellt, daß der Be­ zogene nicht zu Hause gewesen ist," dann kommt man auf die Frage, ob der Protest nicht zu beseitigen oder zu vereinfachen ist. Darauf weist schon hin die englische Gesetzgebung. DaS englische Wechselrecht kennt den Protest nicht, daß er nebenbei geübt wird, spricht nicht für die Notwendigkeit. Gerade vom Standpunkt der Genossenschaften ist zu erstreben, daß dieses, wie meines Wissens Justizrat Stranz ausgeführt hat, überflüssige, veraltete und schädliche Institut beseitigt wird.

(Bravo!)

Vorsitzender K. I. Proebst (München): Es hat sich niemand weiter zum Worte gemeldet. Der Herr Berichterstatter Direktor Malz hat» das Schlußwort.

Direktor Malz (Frankfurt a. M.): Meine Herren, eine Verein­ fachung und Verbilligung des Wechselprotestes, wie sie von den Herren Vorrednern gewünscht wurde, wollen auch meine Vorschläge herdeiführen. Daß auf den Wechselprotest nicht zu verzichten ist, glaube ich nachgewiesen zu haben und je mehr man sich mit der Frage beschäftigt, um so zäher hält man an dem Protest fest, weil es eines schriftlichen Beweismittels bedarf. Wie ich es nenne, ist gleichgiltig, aber das Wesen, der Inhalt

313 dieses Beweismittels, das muß aufrecht erhalten werden, wollen wir nicht eine sehr bedenkliche Schädigung in unserm ganzen Wechselverkehr herbei­ führen. Ich möchte Sie dringend bitten, einen so weitgehenden Beschluß, der sich auf die Beseittgung des Protestes richtet, nicht zu fassen. Borsitzender K. 3t. Proebft (München): Danach kann die Diskussion als geschlossen betrachtet werden. Ich stelle nunmehr den Antrag zur Beschlußfassung. Es hat niemand sich gegen den Antrag geäußert. Ich bitte die Herren, die den Antrag annehmen wollen, die Hand zu erheben.

(Geschieht.)

Ich bitte um die Gegenprobe. — Der Antrag ist angenommen.

Wir hätten dann nur noch Ziffer XIV zu erledigen.

XIV. Erfahrungen mit dem Eenoffenschaftsgesetz. BerbandSdirektor Justizrat Gebhart (Zweibrücken): Erlauben Sie, daß ich Sie bitte, mir den Vortrag heute zu erlassen. Die Geschäfts­ lage ist derartig und es sind so wenige Herren mehr da, daß es eigentlich sich nicht der Mühe lohnt, außerdem kann ich ihn nächstes Jahr auch gan; gut halten.

Vorsitzender K. 3t. Proebft (München): Ich darf in diesem Falle bon der Erklärung des Herrn Justizrats mit lebhaftem Bedauern Kenntnis Nehmen, aber es ist ja ein Trost für den nächstjährigen GenossenschaftStag, daß er schon von vornherein in dem Vortrage eine besondere An­ ziehungskraft für sich hat. Die Gegenstände unserer Tagesordnung sind damit erledigt.. Ich erlaube mir die Frage, ob irgend jemand noch an den Allgemeinen GenoffenschaftStag etwas zu bringen Veranlassung hat. DaS scheint nicht der Fall zu sein. Dann können wir also schließen, indem wir unsern herzlichen Dank noch einmal zum Ausdruck bringen den Vertretern der hohen Behörden, die uns die Ehre ihrer Teilnahme an allen unseren Verhandlungen und auch unseren Unterhaltungen in der erfreulichsten Weise zuteil werden ließen. Unsern herzlichsten Dank unserm verehrten Herrn Anwalt für alle seine Bemühungen für diesen GenvssenschafbStag und im Laufe desselben; (Bravo!)

unsern herzlichen Dank all den Herren Berichterstattern, meinen hoch­ verehrten Kollegen im Präsidium und den Herren Schriftführern; unfern allerherzlichsten Dank den Gemeindevertretern von Westerland und der ganzen Bürgerschaft. Sie alle haben gewiß in diesm Tagen Gelegenheit gesunden, sich von den auftichtigen Sympathien dieser Bürgerschaft zu überzeugen. Ich habe ja persönlich mich an dm Vergnügungen nur ganz wenig beteiligen können mit Rücksicht auf Alter und Gesundheit, aber ich höre von allen Seiten, daß man im höchsten Maße befriedigt ist, und ich sehe überall leuchtende Blicke, die wohl nicht lediglich darauf zurückzuführen sind, daß wir endlich am Schluß unserer Berhandlungm

314 angelangt sind. — Ich wünsche Ihnen, meine hochverehrten Herren, von ganzen Herzen für den Rest de» heutigm Tages noch recht gute Unter­ haltung, glückliche Heimreise und, wenn es irgend möglich ist, ein ftöhlicheS Wiedersehen im nächsten Jahre in Cassel! (Lebhaftes Bravo.)

Ich darf dann wohl den Allgemeinen Genossenschaftstag für grschlvssm erklären. BrrbandSdirektor Kurz (Stettin): Ich bebaun, meine Herren, daß kein anderer sich zum Worte meldet, aber eS ist doch bei uns üblich, daß wir niemals den Genossenschaftstag schließen lassen, ohne unsere Pflicht zu erfüllen und denen Dank auszusprechen, die den Dank im reichen Maße verdient haben. Unser Herr Borsitzender eröffnete den Genossenschaftstag, indem er der Hoffnung Ausdruck gab, daß der Spruch auf der schönen Glocke wahr »erben möge, daß die Verhandlungen im Zeichen deS Friedens erledigt werden möchten. Nun, meine Herren, ich glaube, friedlicher kann im allgemeinen nicht wohl eine Verhandlung verlaufen, wie in diesem Jahre der Genossenschaftstag »erlaufen ist Wenn dies aber der Fall war, so ist daran zweifellos die gesamte Leitung der Verhandlungen in erheblichem Maße beteiligt, denn ohne eine gute Vorbereitung ist eS ganz unmöglich, alles in dieser Weise zu erledigen, wie es hier geschehen ist. In erster Linie ist da zu nennen eine ganz bestimmte Persönlichkeit, unser lieber temperamentvoller Kritiker, den wir doch gern in seiner Art behalten möchten; denn wenn die Verhandlungen zu fade sind, bieten sie kein Interesse und Sie laufen alle weg Also ich meine, wir wollen alles so behalten wie es ist und wir wollen den Herren vom Vorstände allen ohne Ausnahme unsern herzlichen Dank dafür aussprechen, daß sie den Genossenschaftstag in so schöner Weise vorbereitet und hier geleitet haben. In der Hoffnung, daß wir sie im nächsten Jahre Wiedersehen, bitte ich Sie, sich zu Ehren der Herren von Ihren Plätzen zu erheben.

(Geschieht.) Vorsitzender K. L. Proebst (München): Ich danke im Namen der sämtlichen Beteiligten, meine Herren! Also auf Wiedersehen in Cassel! Ich schließe die Verhandlungen.

(Schluß 12 Uhr.)

III.

Zusammenstellung der gefaßten Wefchtüsse usw. A. Gemeinsame Angelegenheiten aller Genossenschaften. L Bericht des Anwalts. — (Seite 34—68.)

II a. Der Allgemeine Genossenschaftstag nimmt den Bericht über die Tätigkeit des Engerem und Gesamtausschusses durch den Vorsitzenden beider Ausschüsse entgegen. — (Seite 69—70.) IIb. Der [Allgemeine Genossenschaftstag wählt zu Mitgliedern des Engeren Ausschusses die Rerren: König!. Rat f. X. Proebst (München) und Regierungs­ direktor Conrad (Speyer). — (Seite 70—71.)

UL Der Allgemeine Genossenschaftstag nimmt den Bericht über die Rilfskasse — die Ruhegebaltskasse — die Witwern und Waisen-Pensionskasse deutscher Erwerbs« und Wirtschaftsgenossenschaften entgegen. — (Seite 71 bis 75.) IV. Der Allgemeine Genossenschaftstag wählt zu Mitgliedern des Vorstandes der Rilfskasse deutscher Erwerbs« und Wirtschaftsgenossenschaften nach § 8 des Statuts der Rilfskasse die Rerren: J. Kurz (Stettin), A. Jordan (Görlitz) und C. Heu« gebauer (Breslau). — (Seite 75.)

V. Der Allgemeine Genossenschaftstag beschliesst die Aus­ nahme: 1. Der „Gesellschaft zur gemeinnützigen Beschaffung von Wohnungen, Aktiengesellschaft“, zu Röchst a. M., 2. der „Gemeinnützigen Baugesellschaft m. b. R.“, zu Cassel,

316

in den Allgemeinen Verband gemäss § 4 des Statuts des Allgemeinen Verbandes. — (Seite 75—76.) VI. Der Allgemeine Genossenscbaftstag schliesst eine Kredit­ genossenschaft wegen Nichterfüllung ihrer Verpflichtungen aus dem Allgemeinen Verbände aus. — (Seite 76.) VII. Der Allgemeine Genossenschaftstag nimmt Kenntnis von den durch Derrn Direktor Cborwart zur Regelung des Scheckverkehrs aufgestellten und heute amendierten Grund­ sätzen und erklärt sie für eine geeignete Grundlage eines zu erlassenden Gesetzes.

Die Grundsätze lauten: 1. Der Scheck muß das Datum des Ausstellungstages tragen, auf Sicht lauten, sich im Text selbst als Scheck bezeichnen und auSsprechen, daß er gegen Guthaben des Ausstellers bei dem Bezogenen ausgeschrieben ist. Wie dieses Guthaben gebildet wird, ist Sache der Vereinbarung des Ausstellers mit dem Bezogenen. 2. Schecks können auf den Inhaber (Überbringer) oder auf den Namm einer Person oder Firma oder an deren Ordre ausgestellt werdm; letztere müssen gleich Wechseln indossiert werden; dagegm habm Jndossi auf Inhaberschecks keine scheckrechtliche Bedeutung; ein In­ dosso an den Bezogenen gilt als Quittung. Der Bezogme darf dm Scheck nicht weiter indossieren, ihn auch nicht akzeptierm. 3. Mittels Schecks können nur Personen, Firmen und Anstalten be­ zogen werden, welche Bank- und Geldgeschäfte gewerbsmäßig be­ treiben (Bankiers, Banken), ferner Kreditgenoffenschaftm und öffentliche Sparkassen. 4. Die Schecks sind von dem Bezogenen aus dem Guthaben des Ausstellers in der Reihenfolge einzulösen, in welcher sie ihm zur Zahlung präsentiert werden. 5. Schecks sind, gleichgültig ob der Bezogene den gleichm Wohnort wie der Aussteller oder einen von diesem verschiedenm Wohnort inne hat, binnen fünfzehn Tagm zur Zahlung vvrzuzeigen. Ist der Bezogene Mitglied einer Abrechnungsstelle, so gilt die Einlieferung des Schecks an diese als Präsentation bei dem Bezogenen. 6. Gegen Schecks, derm Einlösung von dem Bezogenen verweigert wird, kann Protest am Wohnort de- Bezogenen erhoben werden, auf Grund dessen der Inhaber wechselmäßigm, innerhalb dreier Monate geltend zu machenden Regreß gegen seine Vormänner und den Aussteller erwirbt. Er kann den Regreß gegen diese, die ihm solidarisch hasten, nach seiner Wahl geltend machen. 7. Der Widerruf eines Schecks steht dem Aussteller erst nach Ablauf der vorgeschriebmm PräsmtationSfrist zu. Weder der Tod noch eintretmde Rechtsunfähigkeit des Ausstellers ziehen den Ausschluß des WidrrrufSrechtS des Ausstellers nach sich. Dagegen darf der

317

Bezogene Schecks eines Ausstellers nicht einlösen, von dessen Zahlungseinstellung er Kenntnis erhalten hat. 8. Werden Schecks mit dem Vermerk „Nur zur Verrechnung" oder einem ähnlichen Vermerk versehen, so wird damit deren Baar­ einlösung an den Inhaber ausgeschlossen, ihre Einlösung kann viel­ mehr nur von einer Abrechnungsstelle, deren Mitglied der Bezogme ist, oder von demjenigen verlangt werden, der bei dem Bezogenm gleichfalls ein Scheckkonto unterhält. 9. Schecks dürfen weder mit einem Reichsstempel noch mit Landesstempeln belegt werden. 10. Schecks, bei deren Ausstellung gegen die unter 1, 2 und 3 ge­ nannten Vorschriften verstoßen wird, genießen nicht die Wohltaten des Scheckgesetzes. — (Seite 77—105.) VUL Der Allgemeine Genossenschaftstag nimmt den Bericht über die Prüfung der Jabresrechnung für 1904 entgegen und erteilt die Entlastung. — (Seite 106—108.) IX. Der Allgemeine Genossenschaftstag setzt den Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben für 1906 fest. — (Seite 108—111.) X. Der Allgemeine Genossenschaftstag wählt Cassel als Ort für die Abhaltung des Allgemeinen Genossenschaftstages des Jahres 1906. — (Seite 111—112.) XI. Der Allgemeine Genossenschaftstag spricht sich gegen die Errichtung von Sterbekassen für die Mitglieder der Ge­ nossenschaften aus und empfiehlt die Auflösung der vorhandenen Sterbe-(Bilfs-)Kassen. — (Seite 112—122.)

XII. Der Allgemeine Genossenscbaftstag nimmt mit lebhaftem Bedauern davon Kenntnis, dass einzelne Kreditgenossen­ schaften sich aufgelöst haben zu gunsten von Aktien­ gesellschaften, denen die Fortführung des Geschäfts der Kreditgenossenschaft übertragen wurde. Unter tatkräftiger Leitung, bei richtigem Verständnis für die grossen wirtschaftlichen und sozialen Aufgaben einer Kreditgenossenschaft erscheint gerade bei der heu­ tigen wirtschaftlichen Entwicklung eine Genossenschaft, die auf Schulze-Delitzscb’schen Grundsätzen beruht, in hervor­ ragendem Masse geeignet, sich ein weites Arbeitsgebiet zu schaffen und zu sichern, auf dem sie als Volksbank befähigt ist, die Kreditbedürfnisse von Bandel und Ge­ werbe, Landwirtschaft und Bandwerk zu befriedigen.

318 Der Allgemeine Genossenschaftstag kann nicht an­ erkennen, dass Rücksichten auf die Mitglieder der Ge­ nossenschaft oder auf deren wirtschaftliche Entwicklung irgendwie bestimmend sein können, die Genossenschaft durch die Aktiengesellschaft zu ersetzen; vielmehr wird zu gunsten einer kleinen Zahl Kapitalisten das Ergebnis langjähriger genossenschaftlicher Arbeit preisgegeben. Je weitere Fortschritte der Zusammenschluss auf dem Gebiete des Bankwesens macht, umso grösser ist das Bedürfnis nach leistungsfähigen Kreditgenossenschaften. Die Eigenart der genossenschaftlichen Organisation gewährleistet, dass eine Kreditgenossenschaft auf die Dauer diese Aufgaben erfüllt. Der Allgemeine Genossenschaftstag erwartet von den Schulze-Delitzscbschen Genossenschaften, dass sie in An­ passung an die wirtschaftliche Entwicklung Volksbanken im wahren Sinne des Wortes werden, aber auch treu bleiben der Erfüllung jener Aufgaben, die in der Samm­ lung der Kreditbedürftigen liegt, um deren wirtschaftliche Kraft auf dem Wege der Selbsthilfe zu beleben, zu heben und zu festigen. — (Seite 280—296.)

Xin. Der Allgemeine Genossenschaftstag stimmt den von Derrn Direktor Malz für die Neuregelung des Wechselprotestes aufgestellten Grundsätzen zu: A. Der Wechselprotest ist beizubehalten, er ist aber wesent­ lich zu vereinfachen und tunlichst zu verbilligen. Der Protest muss folgende Angaben enthalten: a) Mit wem und an welcher Stelle (Wohnung oder Geschäftslokal) verhandelt wurde, b) aus welchem Grunde die Wechselleistung ganz oder teilweise nicht zu erlangen war, c) (im falle einer Intervention) von wem und zu wessen Gunsten interveniert worden ist bezw. dass Notadressaten nicht interveniert haben, d) Ort und Datum der Protesthandlung, Unterschrift des Protestbeamten nebst Amtscharakter und Siegel, sowie die Gebührennota. Der Protest ist auf den Wechsel selbst oder dessen Verlängerung (Allonge) zu beurkunden.

319 Proteste, auf Grund deren selbständig Rechte geltend gemacht werden können, während der Wechsel seinen Umlauf fortsetzen kann (Intervention mangels Annahme, Sicherheitsproteste) sind auf einer Wechselabschrift aus­ zustellen.

Die Ordnungsmässigkeit des Verfahrens ist im übrigen durch eine Dienstanweisung an die Protestbeamten sicher zu stellen, über deren Beobachtung indessen Angaben in dem Protest nicht stattfinden.

Abschrift des Protestvermerkes mit Angabe des Be­ trages, Verfalltages und Zahlungspflichtigen des Wechsels bleibt in den Bänden der Protestbeamten und ersetzt das bisherige Protestregister.

Der Remittent und jeder Indossatar gilt ohne Rück­ sicht auf nachfolgende Indossamente durch den Besitz des Wechsels als legitimiert, alle Wechselrechte geltend zu machen. Der Protestbeamte ist nicht verpflichtet, die Legitimation des Auftraggebers zu prüfen. Mit der Uebergabe des quittierten Wechsels zum Zwecke der Protestaufnahme ist auch die Vollmacht zur Erhebung des Wechselbetrages erteilt; der Protestbeamte ist zur Annahme einer etwa angebotenen Zahlung be­ rechtigt und verpflichtet. Zahlt der Schuldner nicht auch die Protestkosten, so sind diese von der erfolgten Zah­ lung zu kürzen und letztere ist als Teilzahlung zu be­ handeln.

Ist der zu protestierende Wechsel nicht quittiert, so ist der Protestbeamte zur Empfangnahme des Wechsel« betrages nicht befugt. In diesem falle ist der Protest aufzunebmen und der Schuldner mit der Zahlung an den Wechselinhaber zu verweisen.

B. Neben den Notaren und den Gerichtsvollziehern sollen auch die Postbeamten (Briefträger) für die Aufnahme von Wechselprotesten zuständig sein. Hierbei gilt als Voraussetzung:

a) dass der Reichsfiskus für die Beibringung eines gütigen Protestes die Haftung übernimmt,

b) dass die Post die Uebernahme des Protestauftrages

320 nicht auf die ihr zum Ginzug übergebenen Wechsel beschränkt. €s liegt im Interesse aller Wechselbeteiligten, dass die Post bei denjenigen Wechseln, die ihr zum Ginzug und zur Protesterhebung übergeben waren, die Protest­ aufnahme in der Regel nicht mit der ersten Präsentation verbindet, dass sie vielmehr in Anlehnung an den all­ gemeinen Geschäftsgebrauch dem Zahlungspflichtigen, der bei der ersten Präsentation nicht zahlen konnte, für die nachträgliche Bezahlung vor der Protestaufnahme eine angemessene frist gewährt. Soweit es unter Wahrung der Protestpflicht möglich ist, sollte die Protestaufnabme tunlichst erst an dem auf die erste Präsentation folgenden Gage stattfinden. C. Gine reichsgesetzlicbe einheitliche Regelung der Protest­ stunden bleibt anzustreben. — (Seite 297—313.)

B. Angelegenheiten der Baugenossenschaften. XIV. Der Allgemeine Genossenscbaftstag empfiehlt den-Bau­ genossenschaften, Kreditgeschäfte nicht in den Kreis ihrer Tätigkeit hineinzuzieben. — (Seite 124—130.) XV. Der Allgemeine Genossenscbaftstag empfiehlt, die Grün­ dung von Baugenossenschaften zur Grbauung von Woh­ nungen für gewerbliche Arbeiter nur an solchen Orten vorzunehmen, an denen folgende Voraussetzungen zu­ treffen : 1. Offenbarer Mangel an Kleinwohnungen, 2. eine Industrie, die sich auf verschiedenen Gebieten bewegt, 3. eine genügende Anzahl gut gelohnter Arbeiter, 4. geeignete Personen zur Besetzung der Vereinsorgane. (Seite 130—147.)

XVI. Der Allgemeine Genossenscbaftstag empfiehlt den Bau­ genossenschaften, die Zahl der Vorstandsmitglieder auf drei zu beschränken. — (Seite 147—154.)

XVII. Der Allgemeine Genossenscbaftstag empfielt den Bau genossenscbalten, zur Stärkung ihres Betriebskapitals: 1. Die Ausgabe von auf den Hamen lautenden, unkünd­ baren Schuldverschreibungen.

321 2. Bei der Bemessung des Geschäftsanteils die Her­ stellungskosten der Vereinswohnungen in Rücksicht zu ziehen; es.soll der Geschäftsanteil etwa ein Zehntel der Herstellungskosten einer Wohnung betragen, wobei als Mindestsatz für den Geschäftsanteil der Betrag

von 200 Mk. anzunehmen ist. 3. Bei der Einziehung der Einzahlungen auf die Geschäfts­ anteile die statutarischen Vorschriften genau zu be­ obachten. — (Seite 154—168.)

C. Angelegenheiten der Kreditgenossenschaften. XVIII. Der Allgemaine Genossenschaftstag empfiehlt den Kredit­ genossenschaften mit beschränkter Haftpflicht, den Ge­ schäftsanteil nicht unter 500 Mk. und die Haftsumme nicht über den dreifachen Betrag des Geschäftsanteils

hinaus festzusetzen. — (Seite 169—176.)

XIX. Der Allgemeine Genossenschaftstag erklärt: Die Gewährung von Baugeldkrediten erfordert die Beobachtung grosser Vorsicht und kann nur dann für die Kreditgenossenschaften in frage kommen, wenn

folgenden Bedingungen genügt ist: 1. Die Hohesdes eigenen Vermögens der Genossenschaft und der ihr auf längere frist zur Verfügung stehenden

fremden Gelder muss die Pflege dieses Geschäfts­ zweiges unbedenklich erscheinen lassen. 2. Der Kreditnehmer muss mit Rücksicht auf seine Per­ sönlichkeit und seine Vermögenslage die Gewähr bieten, dass das geliehene Geld auch tatsächlich zum Bau

verwandt und dieser selbst in steter förderung zu

Ende geführt wird. 3. Die hypothekarische Beleihung des Grundstücks nach Vollendung des Baues darf nicht zweifelhaft sein. U. Der Kredit muss innerhalb der für Hypothekenbanken

festgesetzten Röcbstbeleihungsgrenze liegen.

5. Der Kredit ist durch Hypothek und nötigenfalls auch noch in anderer Weise genügend sicher zu stellen.

6. Die Hingabe des Baugeldes hat entsprechend dem fort­ schreiten des Baues in Raten zu erfolgen. Zu diesem Zweck ist die förderung des Baues durch Sachver-

322

ständige zu kontrollieren und von ihnen der wert vor jeder Ratenzahlung abzuschätzen. 7. Das Gebäude ist gegen peuersgefabr zu versichern und dauernd versichert zu halten. — (Seite 176—204.) XX. Der Antrag des Verbandes der Erwerbs- und Wirtschafts­ genossenschaften am TRittelrhein: „Der Allgemeine Genossenschaftstag wolle be schliessen: Den Kreditgenossenschaften wird empfohlen, neben Spareinlagen, Anlehen gegen Schuldschein mit aus­ gedehnter Kündigungsfrist anzunehmen“, wurde, nach dem Referat des Derrn Verbandsrevisor Seibert und nachfolgender Debatte, durch den Direktor des genannten Verbandes, Derrn Justizrat Dr. Alberti ZlllÜCkaeZOOtil. — (Seite 204—217.) D. AugelegevHeite» -er Konsumvereine.

XXI. Vortrag über „Die Konsumvereine in den Berichten der Dandels- und Dandwerkskammem“. — (Seite 219—242.) XXII. Der Allgemeine Genossenschaftstag empfiehlt den Ver­ bandsvereinen bei Anstellung und Entlassung von Be­ amten, Dandlungsgebilfen, Gewerbegehilfen und Arbeitern folgende Grundsätze zu beachten: 1. Die Anstellung der Lagerhalter, Leiter von Produktions­ betrieben (Bäckerei, Kellerei etc.) erfolgt durch den Vorstand mit Genehmigung des Aufsichtsrats. 2. Gehilfen oder Gehilfinnen der Lagerhalter und Betriebs­ leiter werden durch den Vorstand mach vorheriger Anhörung des Lagerhalters und Betriebsleiters an­ gestellt und entlassen. 3. Arbeiter im Magazins- und Produktionsbetriebe stellt der Vorstand an und entlässt sie. 4. Bei der Entscheidung über die Anstellung und Ent­ lassung vorgenannter Personen unter keinen Umständen die Generalversammlung mitwirken zu lassen. — (Seite 243—265.) XXIII. Der Allgemeine Genossenschaftstag erklärt es für eine Pflicht der Konsumvereine, den auf Verbreitung und Ver­ tiefung der allgemeinen Volksbildung gerichteten Be-

323

Strebungen ihre volle Unterstützung zu gewähren. — (Seite 265—273.) XXIV. Der Allgemeine 6enossensd>aftstag hält es im Interesse der Konsumvereine und deren Mitglieder für dringend geboten, das Lieferantengeschäft vom eigenen Waren­ geschäft streng zu trennen. — (Seite 273—278.)

ZurÜCkfleStellt für die Tagesordnung des nächstjährigen All geneinen Genossensthaftstages wurden:

1. Von der Tagesordnung der „Gemeinsamen Angelegenheiten aller Genossenschaften“ (HL Hauptversammlung): Der Vortrag betreffend „Erfahrungen mit dem Genossenschaftsgesetz“. — (Seite 313.) 2. Von der Tagesordnung der „Verhandlungen der Kreditge* genossenscbaften“: Der Antrag des Gesamtausscbusses betreffend die Grundsätze für die Behandlung der Giroverbindlicbkeiten. — (Seite 22 und 218.) 3. Von der Tagesordnung der „Verhandlungen der Konsumvereine“: Der Antrag des Anwalts betreffend die Grundsätze für die Dividendenverteilung. — (Sette 23 und 265.)

IV.

Wericht über die

Uerbandlimgen der Uerbandsretisoren aus dem

46. ÄUgemeiuen Genostenschafistag in Westerland am 5. September 1905.

Die Verhandlungen eröffnete Justizrat Wolski (Allenstein) um 2l/t Uhr; die Protokollführung hatte Verbandsrevisor Seibert-Wies­ baden übernommen. Nach der Präsenzliste waren 66 Personen anwesend. Die Tagesordnung lautete: 1. § 49 des Genoffenschaftsgesetzes. Berichterstatter: Verbandsrevisor Kuckuck (Meiningen). 2. Die kalkulatorische Nachprüfung der Bilanz durch den Auf­ sichtsrat Berichterstatter: Verbandsrevisor Dr. Schneider (Potsdam '. 3. Erfahrungen mit der Einschätzungskommission. Berichterstatter: Verbandsrevisoren Seibert (Wiesbaden) und Soerensen (Berlin). 4. Verpflichtung der Revisoren, die Geschäftsberichte nachzuprüfen. Berichterstatter: Verbandsrevisor Michelmann (Blanken­ burg a. H.). 5. Die losen Konten bei den Kreditgenoffenschaften. Berichterstatter: Direktor Jäger (Berlin). 6. Baugenossenschaften dürfen über den Jahresschluß hinaus die Kassenbücher nicht offen halten. Berichterstatter: Verbandsrevisor Scheidt (Hannover).

Punkt 1 der Tagesordnung. Verbandsrevisor Kuckuck (Meiningen): In der Begründung zu § 47 des G -G. (§ 49 neuer Fassung) ist bereits hervorgehoden, daß die getroffene Bestimmung für alle Genossen­ schaften gilt, welche fremde Gelder annehmen oder Kredite gewähren.

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Bei den Revisionen muß deshalb stets darauf geachtet werden, ob die Forderung des § 49 überhaupt erfüllt ist. Erfahrungsgemäß wird be­ sonders bei Baugenossenschaften, Rohstoffgenoffenschaften und anderm Arten von Genossenschaften dagegen verstoßen, während die Kreditgenossmschasten im allgemeinen der Bestimmung nachgekommm sind. Bei diesm hat aber § 49 eine höhere Bedeutung wie bei dm anderen GenossmschaftSarten und eS ist dabei insbesondere zu untersuchen, wie die Grenzen festgesetzt sind. Die Herren Kollegen werden mir bestätigen, daß man dabei mitunter die merkwürdigsten Beschlüsie findet, zum Teil sind dieselbm vom Vorstand« in dem Bestreben veranlaßt, RevisionSerinnemngm zu beseitigen oder diesen im voraus vorzubeugen. § 49 bestimmt in Ziffer 1, daß der Gesamtbetrag der Anleihm und Spareinlagen festzusetzen ist. Es muß also eine Summe angegeben werdm, was auch meist geschehen ist. Hin und wieder findet man jedoch auch einen Beschluß, welcher die Grenze der fremden Gelder auf ein Vielfaches des eigenen Kapitals oder sonstwie abhängig von anderm Werten festsetzt. Diese Normierung erscheint zwar nicht gesetzwidrig, weil man die Summe nach den gegebenen Werten berechnen kann, sie ist aber entschieden unpraktisch und deshalb zu verwerfen. Wichtiger ist aber die Frage, was alles in die Grenze einzubeziehm ist. Die Revisormkdnfermz Hot sich im vergangenen Jahre bereits mit der Frage beschäftigt, ob die Giroverbindlichkeilen zu den fremdm Gelbem gehören, ohne zu einem bestimmten Ergebnis zu kommen. Heute ist ja nun insoweit eine Klärung erzielt worden, daß die Giroverbindlichkeiten so weit in die Grenze ein­ zubeziehm sind, als durch dieselben das Betriebskapital zur Befriedigung des KreditbedürfniffeS der Mitglieder vermehrt wird. Das Gesetz spricht nur von Anleihen und Spareinlagen. Es kann aber doch keinem Zweifel unterliegen, daß ferner auch die Kontokorrent- und Scheckeinlagen, sowie der Bankkredit mit unter die festzusetzende Grenze fallen. Dmn auch sie bilden fremde Gelder und mit der Bestimmung in § 49, Ziffer 1 sollten doch gewiß sämtliche fremden Gelder getroffen werden. Die Festsetzung der Grenze muß sich zunächst nach dem Geschäfts­ umfange, sodann aber auch nach der Grundlage richten. (Der Referent führt als Beispiel die Mittelftänkische Kreisdarlehnskasse in Ansbach an, welche im Übermaß fremde Gelder, ja sogar einen Staatsvorschuß von 1 Million Mark besitzt und durch den infolgedeffen erworbenen hohm Effektenbestand vor einigen Jahren direkt an dm Rand des Konkurses getrieben wordm ist.) Ich halte es also für vollständig falsch, wenn eine Genossenschaft die Grenze für aufzunehmmde Gelder übermäßig hoch festsetzt, so daß dieselbe in keinem richtigen Verhältniffe zu dem GeschäftSumfange steht. DaS richtige dürfte vielmehr sein, die Grmze mit der Entwicklung deS Vereins allmählich zu erhöhen. Sehr mannigfaltig ist die Festsetzung der Höchstkreditgrenze. § 49, Ziffer 2 schreibt nicht vor, daß wie bei Ziffer 1 der Betrag, sondern daß die Grenzen festzusetzen sind, welche bei Kreditgewährung eingehaltm werdm sollen. Ein Beschluß, welcher beispielsweise als Grmze die Höhe der Reserven festsetzt, ist demnach giltig, er ist aber insofern unzwcck-

326 mäßig, als die Reserven sich infolge von Verlusten vermindern können, womit dann eine oft undurchführbare, vielfach auch gar nicht angebrachte Reduzierung der Höchstkredite Hand in Hand gehen müßte, um Über­ schreitungen zu vermeiden. Für ungesetzlich halle ich aber Beschlüsse, denen ich mehrfach begegnet bin, die den Höchstkredit auf eine bestimmte Summe festsetzen, gleichzeitig aber dem Vorstande anheimgeben, unter bestimmten Voraussetzungen über diese Summe hinauSzugehen. Hier fehlt die Festsetzung einer Grenze und es wird gerade das, was nach der Begründung zum Gesetz erreicht werden sollte, nämlich zu verhindern, daß einem Mitglirde zu hohe Kredite auf Kosten der anderen Mitglieder gegeben werden, möglich.

Bon größter Wichtigkeit ist nun auch hier die Frage, was alles in die Grenze einzubeziehen ist. In der Praxis begegnet man vielfach der Auffassung, daß beispielsweise Diskontkredite hierbei nicht zu berücksichtigen seien. Noch schwieriger ist die Frage bei übernommenen Bürgschafts­ verpflichtungen, durch welche leicht eine Überschreitung der Höchstgrenze umgangen werden kann, was auch oft genug vorkommt. Die Diskont­ kredite können in gewißem Sinne auch als Bürgschaftsverpflichtungen aufgefaßt werden. Verschiedentlich ist für jeden Geschäftszweig eine be­ sondere Grenze festgesetzt worden. Hierbei liegt aber erfahrungsgemäß die Gefahr nahe, daß ein Mitglied in allen betriebenen Geschäftszweigen Kredite in Anspruch nimmt, wodurch dann das Gesamtengagement ein zu hohes wird. Ich halte es deshalb für richtiger, eine Gesamtgrenze für alle Kredite festzusetzen, wobei dann die Diskontverpflichtungen nach Art des Verfahrens der Reichsbank als Kredit zu berücksichtigen sind. Inwieweit die Bürgschaftsverpflichtungen ebenfalls als Kredit zu berück­ sichtigen sind, muß von Fall zu Fall beurteilt werden. Eine allgemeine Norm läßt sich hierfür nicht geben, man kann nur größte Vorsicht bei der Annahme von Bürgschaften hoch belasteter Mitglieder empfehlen. Auf die Normierung der Grenze will ich nicht näher eingehen.

Ich komme sonach zu folgendem Ergebnis: 1. Bei allen Berbandsrevisionen — gleichviel welcher Genossen­ schaftsart — ist festzustellen, ob der Forderung des § 49 des G. G. entsprochen ist bezw. es ist auf die Erfüllung der gesetzlichen Vorschrift hinzuwirken 2. Unter die Bestimmung des § 49, Ziffer 1 fallen sämtliche fremden Gelder, also auch Kontokorrent- und Scheckeinlagen, sowie Bankschulden. 3. Die Grenze für den Einzelkredit ist ziffernmäßig festzusetzen. Die Festsetzung hat sich auf den Gesamtkredit zu erstrecken, auch wenn für jeden Geschäftszweig besondere Grenzen gezogen sind, und 4. Giroverpflichtungen sind insoweit als eigene Kredite zu berück­ sichtigen, als durch dieselben die Kreditfähigkeit der Hauptschuldner überschritten sein würde.

Ich bitte Sie, diese 4 Punkte als Richffchnur für die Behandlung des § 49 des G.-G. bei der Revision möglichst einheitlich anzuerkennen.

327

Der Vorsitzende Berbandsdirektor Justizrat Wolski bemerkte, daß über die Punkte 1 und 2 wohl keine Meinungsverschiedenheiten beständen und forderte den Berichterstatter auf, die Punkte 3 und 4 noch etwas näher zu erläutern.

Berbandsrevisor

Kuckuck

(Meiningen):

Früher

habe

man

die

Grenze für den Einzelkredit öfter im Verhältnis zum Reservefonds oder den GeschäftSguthaben bestimmt; dirs sei unpraktisch, da sowohl die Reserve als die Geschäftsguthaben Veränderungen, im Falle von Verlustm, Verminderungen unterworfen seien und dann die Grenze neu bestimmt werden müsse. Ebenso unzweckmäßig sei es, wenn Genossenschaften die Grenze derart fcstsetzten, daß sie sagten, gegen Bürgschaft könne so und soviel, gegen Hypothek so und soviel gegeben werden, während Lombard­ kredite der Festsetzung durch Vorstand und Aufsichtsrat überlassen werden sollten; bei dieser Art der Grenzbestimmung werde unter Umständen weit über die Kräfte des Vereins gegangen. Ts sei deshalb das allein richtige, die Grenzen für den Gesamtkredit ziffernmäßig festzusetzen. Betreffs Punkt 4 werde ihm öfter, wenn z. B. der Höchstkredit auf 30000 Mark festgesetzt, und das Mitglied noch mit 80000 Mark Giro­ verbindlichkeiten belastet ist, entgegnet, das letztere Geld habe ja ein anderer bekommen. Dieses Mitglied habe aber doch unzweifelhaft der Genossenschaft gegenüber Verpflichtungen und diese müßten bis zur Höhe seiner Kreditfähigkeit eingerechnet werden. Anwalt Dr. Crüger (Charlottrnburg): Die Frage der Grenz­ bestimmung sei an sich schon eine schwierige, werde aber noch komplizierter, wenn man die Giroverbindlichkeilen mit hincinziehe. Verbandsrevisor Soerensen zeige in seinem gedruckten Referat über „Erfahrungen mit der Einschätzungskommission," welche Bedeutung Bürgschaften für die Einschätzung haben; was dafür gelte, sei auch hier zu berücksichtigen. Unter Punkt 2 werde gesagt, daß auch die Bankschulden unter die Bestimmung des § 49, Ziffer 1 fallen. Da frage es sich nun zunächst, was ist unter Bankschulden zu verstehen. Die Kontokorrentverbindlich ­ keiten selbstverständlich. Aber betreffs der Girooerbindlichkeiten könne man dies nicht ohne weiteres sagen. Der § 49 zwinge uns nicht, die Giroverbindlichkeiten als Betriebskapital anzusehen, da sei bloS von Anlehen und Spareinlagen die Rede. Wir hätten uns früher bereits dahin ausgesprochen, daß Giroverbindlichkeiten nur dann als Betriebs­ kapital anzusehen seien, wenn die Genoffenschaft sich damit dauernd Geld macht. Was die Höchstgrenze für den Einzelkredit angehe, so sei diese unbedingt ziffermäßig festzustellen. Schwierigkeiten machten nur die Bürgschaftsverpflichtungen. Es empfehle sich vielleicht, eine Kommission zu wählen, die feststelle: was ist Einzelkredit, in welcher Beziehung stehen dazu die verschiedenen Geschäftskredite und wie ist es mit dm Bürgschaften zu halten. Heute wollten wir jedenfalls dem § 49 deS Gesetzes keine andere Bedeutung geben, als unbedingt gefordert werde; in dieser Beziehung seien wir uns auch früher schon einig gewesen.

328

Verbandsdirektor Reugebuuer (Breslau): Den Absatz 1 von Punkt 4 halte er für verkehrt, da Giroverbindlichkeiten niemals eigene Verpflichtungen seien. Er ersuche, mit den Leitsätzen nicht so ins einzelne zu gehen und die Dorftandsmitglieder nicht so zu bevormunden. Den ganzen Punkt 4 beantrage er zu streichen. VerbandSdirektor Kurz (Stettin) bemerkt, sein Verein betreibe nur das Diskontgeschäft. Der Vorstand arbeite auf Grund einer Kreditliste. Komme ein Wechsel mit mehreren Unterschriften, so werde nachgesehen, auf welchen der verschiedenen Ramen der Kredit noch untergebracht werden könne. Wollte sein Verein anders handeln, dann käme dies lediglich der Konkurrenz zugut.

VrrbandSrevisor Dörr (Friedberg) teilte einen Fall aus seiner Praxis mit, wonach ein Verein große Baukredite gewähre, ohne genügende Be­ triebsmittel zu besitzen. Dieser Verein laste sich von dem Kreditnehmer Akzepte geben und gebe diese weiter, sodaß stets große Giroverbindlichkeüen entständen, die als tatsächliche frernbc Betriebsmittel anzusehen seien. Er sei deshalb der Ansicht, daß derartige Giroverbindlichketten, die zu dauernder Beschaffung von Betriebsmitteln dienten, unter die Bestimmung des § 49 Ziffer 1 fielen. Anwalt Dr. Cröger (Charlottenburg): Die bisherige Aussprache zeige, daß die Frage noch lange nicht geklärt sei. Bei Punkt 2 empfehle er»> hinter „Bankschulden" einzufügen: „Ferner sollen auch Giroverpflichtungen unter die Höchstgrenze für fremde Gelder insoweit fallen, als die Genostenschaft durch die Weiterbegebung von Wechseln sich regel­ mäßig BttriebSkapital verschafft." VrrbandSrevisor Kuckuck (Meiningen): Wenn Punkt 4 gestrichen werde, würden die Genossenschaften sagen, wir wüßten selbst nicht Be­ scheid in dieser Frage. Direktor Thvrwart (Frankfurt a. M.): Der § 49 des Ge­ setzes spreche von Attiv- und Passivkredit. Deshalb solle man die vier Punkte trennen unb zwar 1 und 2 als Passivkredit, 3 und 4 als Aktivkredit bezeichnen. Wenn man die Gttoverbindlichkeiten der Bank in den Passivkredit einrechne, müsse man konsequenter Weise auch die Girover­ bindlichkeiten bei den Mitgliedern in deren Kredttgrenze einbeziehen. Herr Kurz habe gesagt, sein Verein betreibe nur Diskontgeschäft; dabei aber wolle er die Giroverbindlichkeiten in die Grenzen nicht einbezogen haben. Das gehe doch unter keinen Umständen. Auch er halte eine Kommission zur gründlichen Prüfung der Frage für nötig.

VrrbandSrevisor Michelmann (Blankenburg): Darüber seien wir uns wohl alle einig, daß Giroverbindlichkeiten nicht gleichmäßig zu be­ handeln seien. Beständen auch Meinungsverschiedenheiten, so bürsten wir doch die Frage nicht einfach übergehen. Seine- Erachten- wäre eS gut, den Pnnkt 4 zu streichen und einfach zu sagen: „ES darf nicht außer Acht gekästen werden, daß unter Umständen auch die Giroverbindlichkeiten zu berücksichtigen sind."

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Verbandsdirektor Kurz (Stettin) bedauerte, bestimmte Vorschläge, wie es gewünscht würde, nicht machen zu können, da er nicht wisse, wie die bei ihm geübte Praxis sich mit den gemachten Vorschlägen in Ein­ klang bringen ließe. Auch in seinem Verband sei ein Verein, der bei kleinem Kapital große Giroverbindlichkeiten habe und er bleibe als Berbandsdirektor bemüht, hier Wandel zu schaffen. Dir Schuld an dieser Lage des Vereins trage die Reichsbank, welche der Genossenschaft, trotzdem sie nur 120000 Mark eigenes Vermögen besitze, 500000 Mark Kredit angeboten habe. Die Folge sei, daß die Genossenschaft ihrerseits nun ebenfalls weitgehende Kredite gewähre. Der Kredit der Reichsbank richte sich nach der Art der Wechsel, die er Hinbringe. Je nach den Unterschriften werde dieser Kredit bestimmt und in gleicher Weise be­ stimme auch sein Verein selbst den Kredit seiner Kunden. Derbandsrevisor Seibert (Wiesbaden) ist der Meinung, daß in die Grenzen des Aktivkredits lediglich diejenigen Wechsel einzubesiehen seien, für welche der betreffende Kreditinhaber selbst das Geld von der Genoffenschaft bekommen habe; diese Wechsel seien aber auch voll dem betreffenden Konto zu belasten. Weitere Giroverbindlichkeiten desselben Mitglieds seien lediglich bei der Prüfung der Kreditfähigkeit zu berück­ sichtigen. Auch er empfehle dringend, dem § 49 des Gesetze- keine weitere Bedeutung zu geben, als das Gesetz unbedingt verlange.

Direktor Thorwart macht darauf aufmerksam, daß die Kon­ kurrenz, welche vorhin erwähnt worden sei, für uns in dieser Be­ ziehung nicht maßgebend sein könne, weil wir an das Genossenschafts­ gesetz gebunden seien, jene nicht. Anwalt Dr. Crstger (Charlottenburg) betonte, daß wir, wenn die Frage auch recht schwierig sei, jedenfalls eine Richtschnur für den Revisor brauchten. Er wiederhole deshalb den Vorschlag, die Frage einer be­ sonderen Kommission zu übergeben, die rechtzeitig Vorschläge machen solle. Unbedingt notwendig sei jedenfalls eine genaue Belastungsliste so­ wohl für die direkten als für die indirekten Berbindlichkeitm, damit sich der Revisor wenigstens ein allgemeines Bild machen könne. Nachdem Verbandsdirektor Dr. Alberti Schluß der Debatte be­ antragt hatte, stellte der Vorsitzende fest, daß die Versammlung mit dm Punkten 1, 2 und 3, und zwar Punkt 2 mit dem Zusatz deS Herrn Anwalts, einverstanden sei, daß ober die in Punkt 4 genannten Giroverbindlichkeiten lediglich für die Bonitätsprüfung in Frage kämen, daß also dieser Punkt 4 mit § 49 des Gesetzes nichts zu tun habe; Wechsel­ diskontkredit sei aber unter den Einzelkredit mit einzubeziehen.

Nachdem Direktor Thorwart noch erklärt hatte, daß er mit dieser Feststellung nicht einverstanden sei, wurde der Gegenstand verlassen. DaS Referat des Herrn Dr. Schaeider zu

Puutt 2 der Tagesordnung lautete wie folgt:

330 Für die Besprechung der Verbandsrevisoren auf dem 45. Allgemeinen Genossenschaftstage zu Breslau war u. a. als Derhandlungsgegenstand bestimmt: „Die kalkulatorische Nachprüfung der Bilanz durch den Aufsichts­ rat," und hatte ich es auf Wunsch des Herrn Anwalts übernommen, darüber Bericht zu erstatten. Da aber der Gegenstand voraussichtlich zu einer weitschichtigen Verhandlung geführt hätte, ohne doch zu einem befriedigenden Abschluß zu kommen, wurde von der Beratung Abstand genommen und mir anheim gegeben, meinen Bericht schriftlich der Anwal­ schaft zu übermitteln. Die Frage steht in Zusammenhang mit den früher gefaßten Beschlüssen über die Inventur. Die erste Voraussetzung für eine richtige Bilanz ist eine erschöpfende und gewissenhafte Inventur, aber sie verbürgt für sich allein noch nicht die Richtigkeit der Bilanz und der ganzen Rechnungs­ legung. Es können kalkulatorische Fehler bei den Aktiven und noch mehr bei den Passiven zu unrichtigen Ergebnissen führen. Die Zinsen für die Forderungen der Genossenschaft können in einzelnen Fällen zu niedrig berechnet sein, ohne daß man immer wird darauf rechnen können, daß der Schuldner gegen einen solchen ihm günstigen Rechenfehler Wider­ spruch erhebt. Umgekehrt können die Zinsen für Spareinlagen auf dem einen oder anderen Konto zu hoch berechnet sein, ohne daß der Gläubiger seinerseits auf den Irrtum aufmerksam machen wird. Man wird es aber nach § 32 des Genossenschafts-Gesetzes für eine Pflicht des Aufsichtsrats halten müssen, die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes anzuwenden, um bei Prüfung der Jahresrechnung und Bilanz solche kalkulatorische Fehler, sowie selbstverständlich auch solche, die bem Verein einen ungerecht­ fertigten Vorteil zuwenden, zu beseitigen. Es ist nun die Frage, wie weit muß die kalkulatorische Nachprüfung der Bilanz ausgedehnt werden, um den Aufsichtsrat zu entlasten und zu vergewissern, daß er es an der Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes nicht hat fehlen lassen. Zur Beantwortung dieser Frage liegt es nahe, auf England Hinüber­ zugreifen, wo man bei dem Alter des dortige» Genossenschaftswesens vielleicht erwarten könnte, Belehrungen hierüber zu erhalten Indes haben sich die Genossenschaften dort ohne Aufsichtsrat entwickeln müssen, was von vornherein einen Vergleich mit unseren deutschen Einrichtungen aus­ schließt. Mit diesem Mangel bei den englischen Genossenschaften wird es auch zusammenhängen, daß die öffentlichen Revisoren (auditor) in England, die Schulze-Delitzsch bei Einführung der Verbandsrevisoren zunächst vorbildlich waren, für die Revision der Jahresrechnung besonders in Be­ tracht kommen. Zu dem Zweck kann dem Revisor auch die Rechnung mit den Belegen und den dazu gehörigen Büchern zugeschickt werden, und es wird anzunehmeu sein, daß die Revision auch kalkulatorisch erfolgt. Selbstverständlich aber ist die Verantwortlichkeit unseres Aufsichtsrats eine andere als die des englischen Revisors (auditor). Im Inland bearbeiten ein den Kreditgenossenschaften verwandtes Feld die öffentlichen Sparkassen, die auch einen „Aufsichtsrat" nicht haben, aber insofern gerade für die vorliegende Frage von Interesse sind.

331 Weil die kalkulatorischen Revisionen hier zum Teil besonders gepflegt werden. In Preußen — und ähnlich dürften die Verhältnisse in den anderen deutschen Staaten liegen — werden die öffentlichen Sparkassen geleitet durch einen Vorstand (Kuratorium), an dessen Spitze bei den städtischen Sparkassen der Bürgermeister oder ein anderes Magistrats­ mitglied, bei den Kreissparkassen der Landrat steht. Der Rendant und der Kontroleur, welche mit der Kassm- und Buchfiihrung befaßt sind, gehören nicht dem Vorstande an, sondern haben nach den Anweisungen des Vorstandes, der namentlich über die Anlegung der Gelder zu ent­ scheiden hat, die laufenden Geschäfte zu erledigen, sie sind meist Kommunal­ beamte und lassen sich, auch wenn sie das nicht sind, am besten mit den „Beamten und Bevollmächtigten" des tz 42 des Genossenschafts-Gesetzes vergleichen. Sie werden vom Vorstande periodisch und außerordentlich konlrvlieit und revidiert. Da die Beamten die Beschlüsse des Vorstandes auszuführen und nach den Vorschriften des Statuts Spareinlagm anzu­ nehmen und zurückzuzahlen haben, aber sonst nicht zu selbständigen Ver­ waltungshandlungen befugt sind, ist auch ihre Kontrolle vorwiegend formeller Natur und kalkulatorisch, mag sie vom Vorstande ausgeübt oder damit eine besondere Kommission der kommunalen Behörden betraut werden. Da die Tätigkeit dieser Revisoren in der Regel eine ehrenamtliche ist, so darf man ihnen auch nicht zuviel Rechenarbeit zumuten, und so beschränkt sich die kalkulatorische Revision vielfach darauf, daß ein Revisor für die monatl ch an einem bestimmten Tage stattfindende Kassenrevision die Kassen­ bücher auftechnet nnd sich so von der Richtigkeit der Addition der Kaffen­ beamten überzeugt. Bei großen Sparkassen, deren Kassenjournale nicht selten eine große Anzahl von Spalten aufweisen, die dann alle nach­

gerechnet sein wollen, würde aber auch diese kalkulatorische Arbeit für einen nicht berufsmäßigen Rechner recht zeitraubend und ermüdend sein, und das mag dahin geführt haben, daß man dieselbe einem von den Spar­ kassenbeamten unabhängigen Kommunalbeamten eventuell gegen Entgelt übertragen hat, so daß die Revisoren nur die Ausgaben und Einnahmen nach den Belegen zu prüfen brauchten. Bei den außerordentlichen Kassen­ revisionen der öffentlichen Sparkassen, die mindestens einmal jährlich un­ vermutet staltfinden, ist natürlich eine solche kalkulatorische Vorprüfung ausgeschlossen, aber auch entbehrlich, da die Aufrechnung ja nur den Bruch­ teil eines Monats umfaßt. Diese außerordentlichen Kassenrcvisionen erstrecken sich bisweilen auch weiter, auf eine materielle Prüfung der Außenstände. Neben diesen im Laufe des Jahres stattfindenden Revisionen wird aber auch die vom Rendanten unter Mitwirkung der anderen Sparkassenbeamtcn aufgestellte Jahresrechnung kalkulatorisch und materiell revidiert. Die materielle Revision, die uns für die vorliegende Frage nicht weiter interessiert, erfolgt durch den Kreisausschuß oder Magistrat, in letzter Instanz durch das die Entlastung aussprechende Organ der kommunalen Selbstverwaltung, den Kreistag oder die Stadtverordnetenversammlung. Die kalkulatorische Revision geht ihr voraus und wird gegen Entgelt meist von demselben Beamten besorgt, der auch die Kassenbücher für die monatlichm Revisionen nachrechnet. Diese kalkulatorische Revision erstreckt sich namentlich auf

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die Nachrechnung der Einlagen-Konten an [bet Hand des ausgestellten Kvntenauszuges und der Zinsm für die Ausleihungm der Sparkasse, die

bei Sparkassen mit lebhaftem Wechselverkehr auch einen größeren Umfang annehmen kann. Soll nach dem Borgang mancher größerer Kassen eine Nachrechnung aller Einlagen-Konten stattfinden, so setzt dies bei den nach Tausenden zählenden Konten eine umfangreiche Rechnungsarbeit voraus, die entsprechend bezahlt werden muß. Mehr als die öffentlichen Sparkassen können die Aktiengesell­ schaften mit ihren kalkulatorischen Revisionen für die Genossenschaften insofern vorbildlich sein, als sie wie diese einen Aufsichtsrat haben, gesetzlich mit der gleichen Verantwortlichkeit, wie der Aufsichtsrat einer Genossenschaft. Indes sind die Revisionen der Aktiengesellschaften bisher weniger Gegen­ stand öffentlicher Besprechung gewesen, aus den bei einzelnen dieser Ge­ sellschaften bestehenden Einrichtungen kann man keine allgemeinen Schlüffe ziehen, müssen diese Einrichtungen ja auch, um ihren Zweck zu erfüllm, je nach der Größe des verwalteten Aktienkapitals, verschieden sein. Bisweilen findet man in den Zeitungen Bilanzen von Aktiengesellschaften mit der beigefügten Bescheinigung eines vereideten Bücherrevisors über die Richtigkeit der Bilanz und ihre Uebereinstimmung mit den ordnungsmäßig geführten Büchern, aber es ist durchaus nicht ersichtlich, in welchem Um­ fange bei Prüfung der Bilanz eine Nachrechnung der Bücher usw. statt­ gefunden hat. Je größer die Aktiengesellschaft ist — wird man nur sagen können —, um so unsicherer ist es, aus Stichproben einen Schluß zu ziehen auf die Richtigkeit des Rechnungswerts int ganzen. Unter diesen Umständen verdient die von Schulze-Delitzsch seiner Zeit bei der Deutschen Genossenschafts-Bank von Soergel, Parrisius & Co. in Berlin eingeführte Einrichtung eines ständigen Revisors des Aufsichtsrats um­ somehr Beachtung. Mit der zunehmenden Vergrößerung der Deutschen Genossenschafts-Bank wollte Schulze Delitzsch nicht mehr die Ver­ antwortlichkeit eines Aufsichtsratsmitgliedes übernehmen, wenn nicht als Organ des Aufsichtsrat ein Revisor eingesetzt würde, der seine In­ struktionen vom Aufsichtsrat zu empfangen und ihm über seine Revisionen und Kontrolle Bericht zu erstatten habe. Der Aufsichtsrat, deffen Mit­ glieder anderwärts in ihrem Geschäft und Beruf vollauf in Anspruch genommen seien, könnte ohne eine solche Revision das Geschäft nicht fort­ laufend übersehen, um eine wirksame Kontrolle auszuüben. Dieser ständige Revisor wurde daraufhin eingesetzt und hat auch wohl 30 Jahre lang bis zur Fusion der Genossenschaftsbank mit der Dresdner Bank vortreffliche Dienste geleistet. Namentlich erwies sich die zuerst für diesen Posten ge­ wählte Person, die denselben bis zu ihrem Tode behalten hat, als sehr geeignet. Der Revisor hatte auch die Richtigkeit der Bilanz kalkulatorisch zu prüfen, wobei ihm seine täglichen Rivisionen vorgearbeitet hatten. Es drängt sich hier die Frage auf, auf die ich nachher zurückkomme, ob sich nicht vielleicht auch für große Genossenschaften eine solche Einrichtung empfiehlt. Wie hat sich denn nun im allgemeinen die kalkulatorische Prüsimg der Bilanz bisher bei den Genossenschaften gestaltet? Bei den

333 ländlichen Darlehnskassen fehlen vielfach die Kräfte, nicht nur, um die Bilanz materiell und kalkulatorisch zu prüfen, sondern auch, um überall erst einmal eine Bilanz aufzumachen, einen richtigen Abschluß herzustellen. Schulze-Delitzsch, der streng an der Selbsthilfe festhielt, war deshalb auch der Meinung, daß Dörfer nicht der geeignete Boden seim, um Vorschußvereine zu gründen. Nachdem nun aber die Gründerei von Darlehnskassen auf dem Lande gewissermaßen fabrikmäßig betrieben worben ist, ohne daß man doch im stände war, die für die Leitung und Kontrolle befähigten Kräfte aus dem Boden zu stampfen, ist man vielfach dahin gekommen, die Abschlüsse der Darlehnskassen auf dem Revisions­ bureau der Verbände selbst anfertigen oder wenigstens revidieren und eventuell richtig stellen zu lassen. Bei diesen Revisionen handelt es sich natürlich nicht nur um eine kalkulatorische, sondern auch um eine materielle Prüfung der Richtigkeit der Rechnung und wenn dazu in der Genossenschast die Kräfte fehlen, dann versagt die wirtschaftliche Selbsthilfe und ein solches Unternehmen steht auf schwachen Füßen. Diesem Vorgänge irgend­ wie zu folgen, kann für Genossenschaften nach Schulze-Delitzsch nicht in Frage kommen. Andererseits würde man über das Ziel hinausschießen, wenn man einer Genossenschaft deshalb die Lebensfähigkeit absprechen wollte, weil sie nicht von vornherein einen gut geschultm Aufsichtsrat hat, der auch für die kalkulatorische Prüfung der Bilanz die erforderlichen Kräfte besitzt. Dmn es kommt nicht nur darauf an, daß die Aufsichtsratsmitglieder überhaupt Zahlen zusammenzählm können, sondern auch darauf, daß ihnen das leicht und schnell von der Hand geht und sie die dazu nötige Zeit für den Verein verfügbar haben. Schulze-Delitzsch konnte sich nicht verhehlen, daß diese Voraussetzungen nicht überall zuträfen und daraus ernste Unzuträglichkeiten entstehen könnten, wenn dann nicht anderweitig für Ersatz gesorgt würde. In die erste Geschäftsinstruktion für den Auf­ sichtsrat, welche dem Allgemeinen Vereinstage (1877) unterbreitet wurde, in die Instruktion für den Aufsichtsrat der Vorschußvereine, die seiner Zeit unter Mitwirkung mehrerer Verbandsdirektoren von Schulze-De­ litzsch aufgestellt wurde, ist dann auch (§ 13 Schlußsatz) folgende Be­ stimmung ausgenommen worden: „Der Aufsichtsrat ist befugt, einen Rechnungsver­ ständigen, welcher nicht Mitglied des Vereins zu sein braucht, zur Besorgung der kalkulatorischen Revisionsarbeitm bei Revision der Jahresrechnung, sowie bei den sonstigen im Laufe des Jahres erfolgenden Revisionen hinzuzuziehen und deffen Honorar fest­ zusetzen." (Vergleiche Mitteilungen über den Allgemeinen Vereinstag zu Wies­ baden — 1877 — S. 121.) Dieser Satz ist gleichlautend in die späteren Auflagen der AufsichtsratSinstrustion für Vorschußvereine übernommen, zuletzt in die 7. Auf­ lage des Buches von Dr. Crüger: Vorschuß- und Kreditvereine als Bolksbanken 1904, Teste 368 § 18 Schlußsatz und ist ebenso übertragen in die Aufsichtsratsinstruktion für Konsumvereine und für

334 Baugenossenschaften (Vergleiche Handbuch für Konsumver­ eine 3. Auflage — 1904 — von Dr. F. Schneider, Seite 283 § 17 Absatz 2 und Taschenbuch für Baugenossenschaften — 1899 — von Wohlgemuth und Dr. F. Schneider, Seite 236 § 14 Schluß­ satz.) Wenn in der Instruktion für Konsumvereine am Schluß noch die Worte hinzugefügt sind „ . . . welches die Vereinskasse zu tragen hat" — so ist damit nur etwas ausgesprochen, was selbstverständlich sein sollte, aber gegenüber den Generalversammlungen mancher Konsumvereine zur Vermeidung von Mißverständnissen doch zweckmäßig war, zum Ausdruck zu bringen. An der mitgeteilten Vorschrift der Geschäftsanweisung für den AufsichtSrat sind zwei Punkte wohl zu beachten: a) daß der Aussichtsrat nicht verpflichtet, sondern nur berechtigt sein soll, einen Rechnungsverständigen zuzuziehen, b) daß eine kalkulatorische Prüfung nicht nur der JahreSrechnung stattfinden soll, sondern auch sonst im Laufe des Jahres kalku­ latorische Revisionen ins Auge gefaßt sind. Wer soll revidieren und wie soll revidiert werden im Rahmen einer kalkulatorischen Revision? Wenn man das „Wie" dieser Revisionen untersucht, wird sich daraus vielleicht von selbst die Schlußfolgemng ergeben, ob es wünschenswert ist, länger als unbedingt nötig ein Nichtmitglied deS Vereins mit diesen Revisionen zu betrauen. Die Aufrechnung der Jnventurliste» gehört nicht zur kalku­ latorischen Revision, sondern ist ein notwendiger Bestandteil der Inventur selbst, eine Arbeit, für die dem Aufsichtsrat seine einzelnen Mitglieder verantwortlich sind und die er nicht dritten Personen übertragen darf. Dagegen ist die Aufrechnung der Sachkonten in den Büchern, um fest­ zustellen, ob die Saldi mit den Ergebnissen der Inventur übereinstimmen, rin Teil der kalkulatorischen Revision. Ergeben sich aber Differenzen gegen die Inventur, so kann zu deren Aufklärung auch eine wiederholte Aufrechnung der Jnventurlisten nötig werden. Die Passiven der Bilanz werden vom Vorstand nach den Büchern festgestellt, und ist hier ein allen Genossenschaften gemeinsames Konto, das Konto der Geschäfts guthab en der Mitglieder, bei welchen es auch eine unerläßliche Aufgabe der kalkulatorischen Revision ist, die Über­ einstimmung des Saldo des Sachkontos mit der Summe der Saldi der persönlichen Konten festzustellen. Auch bei den Spareinlagen und Anlehen, soweit die Genoffenschaften solche in Betrieb haben, bedarf es derselben Feststellung. Andere Sachkonten der Passiva, wie Waren­ schulden bei Rohstoffgenossenschaften und Konsumvereinen, Hypotheken­ schulden bei Baugenossenschaften, werden sich auf verhältnismäßig wenige persönliche Konten verteilen, so daß die kalkulatorische Revision keine Un­ bequemlichkeiten verursacht, aber deshalb doch nicht versäumt werden darf. Selbstverständlich wird die kalkulatorische Revision der Jahresbilanz um so leichter sein, je mehr ihr schon durch solche Revisionen während des Jahres vorgearbeitet ist. Dazu geben nun die Musterstatuten für die verschiedenen Arten der Genossenschaften eine bestimmte Anregung,

335 indem sie teils „Monatsabschlüsie", teils „Vierteljahrsabschlüsic", teils daneben noch für Borschußvercine und für größere Konsumvereine MonatSdilanzen (Rohbilanzen) vorschreiben und deren Prüfung dem Aufsichtsrat zur Pflicht machen. Diese Prüfung muß auch die kalkulatorische Richtig­ keit feststellen und wird etwaige Irrtümer bald aufdecken und beseitigen, so daß bei Revision der Jahresbilanz Fehler, die ein Zurückgreifen auf die Buchungen des ganzen Jahres erfordern, kaum zu befürchten sind. Fehler werden sich schon nach Monat- oder Bierteljahrsfrist zeigen und dann auch verdeffert werden. Richt weniger als der kalkulatorischen Prüfung der Bilanz kann die Revision der Monatsabschlüsie und Monatsbilanzen auch der Prüfung des Gewinn- und Verlustkontos vorarbeiten. Hier sind, je nach dem Gegenstand des Unternehmens, verschiedene Anforderungen an die kalkulatorische Revision zu stellen, aber man kann diese Anforderungen wohl unter dem Gesichtspunkt zusammenfasien, daß die Debet- und Kreditposten der Revision unterliegen sollten. Freilich wird man dies nicht dahin auSlegen dürfen, daß bei Vorschußvereinen z. B. jede Zins­ einnahme und jede Zinsausgabe nachgerechnet werden soll, aber es werden, wenn schon bei den monatlichen Revisionen zahlreiche Stichproben in dieser Hinsicht gemacht worden sind, diesen soviel weitere hinzugcfügt werden können, daß dem Aufsichtsrat auch bezüglich der kalkulatorischen Revision die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes nicht wird abgesprochen werden können. Um bei dem vorher gegebenen Beispiel der Untersuchung der Zinsenausgaben zu bleiben, wird man vielleicht einwenden, daß die Genossenschaften, die mit Spareinlagen arbeiten, die Zinsen für dieselben doch nur am Jahresschluß berechnen, und daß daher bei den monatlichen Revisionen keine Stichproben bezüglich dieser Zinsen­ ausgaben gemacht werden könnten; indes ist das schon nicht zutreffend bei den im Laufe des Jahres ausgezahlten Sparguthaben, wo die Zinsen in der Regel mit ausgezahlt werden, es ist auch nicht zutreffend, wo die empfehlenswerte Einrichtung besteht, die Zinsen oder Zinszahlen für die Einzahlungen und Rückzahlungen von Spareinlagen bis zum Jahresschluß sogleich auszuwerfen (vergl. „Geschäfts-Anweisung nebst Musterformularen für öffentliche Sparkassen", herausgegeben vom Deutschen Sparkassenverbande Hannover 1903, S. 129, Muster 21; Vollborn: Die Buchführung für Vorschuß- und Kreditvereint, Berlin 1900, S. 99, 100). Hier werden zwar auch die Konten selbstverständlich nur am Jahresabschluß abgeschlossen, aber das hindert durchaus nicht die kalkulatorische Prüfung der den Abschluß vorbereitenden Zahlen während des Jahres. Daß die Zinsen einnahmen jederzeit auch während des Jahres nachgerechnet werden können, bedarf keines Nachweises, man kann das leicht aus Vollborn a. a. O. S. 78, 79, 190, 191 ersehen. Zu einem vollständigen Rechnungsabschluß gehört auch eine GeschäftSübersicht über die Bewegung auf den einzelnen Konten während deS Jahres. Bei der Revision der Monatsabschlüsie und Monatsbilanzen ergibt sich die kalkulatorische Prüfung der diesbezüglichen Zahlen gewissermaßen von selbst, so daß bei Prüfung der Jahresübersicht

336

nur noch der letzte Monat in Betrachts zu ziehm sein wird. In den gedruckten Geschäftsberichten mancher selbst gut geleiteten Konsumvereine fehlt allerdings noch diese Geschäftsübersicht, aber. nach den Beschlüssen deS Allgemeinen Genossenschaftstages von 1903 sollte sie nicht fehlen. Nach alledem komme ich zu dem Ergebnis, daß mit der kalkulatorischen Nachprüfung der Bilanz durch den Aufsichtsrat die kontrollierende Tätigkeit des letzteren, was das Rechnungswesen im engeren Sinne betrifft, nicht erschöpft ist oder, genauer ausgedrückt, daß diese Nachprüfung ihren Zweck nicht erreicht, wenn sie nicht ergänzt oder vorbereitet wird durch kalkulatorische Revisionen im Laufe des Jahres wie sie schon von Schulze-Delitzsch vorausgesetzt und den verschiedenen Arten der Genossenschaften immer wieder empfohlen worden sind. In dieser Beziehung verdient die ftüher bei der Deutschen GenoffenschaftsBank bestandene Einrichtung von den Genossenschaften nachgeahmt zu werden und man wird sich auch nicht dagegen verschließen können, daß man solche Revisionen, gleichviel wer sic ausführt, nicht unentgeltlich verlangen darf. Die Frage ist nur, sollen diese Revisionen nur im Notfälle von einem außerhalb des Aufsichtsrat stehenden Rechnungsverständigen ausgeführt werden, oder empfiehlt es sich, auch hierhin dem Borgang der Deutschen Genossenschafts-Bank zu folgen? Bei den Vorschußoereinen erlangt der rechnungsverständige Revisor durch seine Revisionen eingehende Kenntnis von den inneren Angelegenheiten deS Vereins, deren streng diskrete Behandlung eine sehr ernste Pflicht der Vereinsleitung ist. Wenn nun ohnedies schon bisweilen Beschwerden laut werden, daß von den Kreditgewährungen an Mitglieder das eine oder das andere durchsickert und in weiteren Kreisen bekannt wird, weil vielleicht ein Aufsichtsratmitglied am Biertisch zu laut darüber gesprochen hat, so wird sich die Besorgnis vor solchen Indiskretionen natürlich steigern, wenn eine Person, die weder die Verantwortlichkeit eines Vorstandsmitglieds noch die eines Aufsichtsratmitglieds zu tragen hat, berufsmäßig mit allen Einzelheiten der Kreditgewährungen bekannt wird. Auch für die Spareinleger ist ein solcher Revisor nicht erwünscht, liegt ihnen doch stets die Besorgnis im Blut, die Steuerbehörde könnte von ihren Einlagen erfahren. Es sollte deshalb bei den Vorschußvereinen das Bestreben dahin gerichtet sein, diesen rechnungsverständigen Revisor für den AuffichtSrat zu gewinnen, wo er mit seiner Detailkenntnis des ganzen Geschäfts auch sonst treffliche Dienste leisten kann. Offenbar sind hierin die Verhältnisse einer Kreditgenossenschaft von betten einer Aktienbank erheblich verschieden. Rücksichten auf die Diskretion kommen für Konsumvereine in dieser Frage nicht in Betracht; denn für die Mitglieder ist es gleichgiltig und dem Verein dürfte auch kein Nachteil daraus entstehen, wenn diese oder jene Geschäftsverbindung desselben dritten Personen bekannt wird. Da aber in den Konsumvereinen, auch wenn sie allen Berufs­ klaffen gleich zugänglich sind, die „Arbeiter" im Aufsichtsrat meist am stärksten vertreten sind und diesen für die kalkulatorischen Revisionen natürlich oft die nötige Übung fehlt, so liegt es umsomehr im Vereins-

337 nttereffe, aus dem Krtist btt ©tarnten ober Kaufleute einen Rechnung-verständigen auch für btn Aufsichtsrat selbst zu gewinnen, ber sich burch seine Revisionen eine genaue Kenntnis ber Warenpreise aneignen wirb unb namentlich auch auf eine Prüfung ber Ausgaben in ber Richtung hingebrängt wirb, baß ber Vorstand nicht zu große Posten von einer Ware anschafft. Ohne dem AussichtSrat anzugehören, würbe bamit ber Revisor sich nicht zu befassen haben. In ben Statuten einzelner Konsum­ vereine findet sich auch die Vorschrift, baß ein Mitglieb des Aufsichts­ rats Kaufmann sein soll, unb war babei gewiß auch bie Rücksicht auf sachgemäße Revisionen mit maßgebenb. In Rohstoffgenossenschaften werben bie kalkulatorischen Revisionen nur von einem Fachgenossen mit BerstSnbniS ausgeführt »erben tonnen. Sollte berselbe nun nicht ber Genossenschaft angehören, so würbe man, um nicht einem Konkurrenten in bie Hände zu fallen, was doch erhebliche Bedenken gegen sich hätte, auf einen Rentier in dem be­ treffenden Fach angewiesen sein, den es oft recht schwer sein dürfte, dafür zu gewinnen. Schon deshalb müßten hier bie Mitglieder des Aufsichts­ rats sich zu Rechnungsverstänbigen ausbilden, unb es gelingt ihnen auch, wie ich in einzelnen Fällen erprobt habe, sehr wohl; bei einer altbewährten Genossenschaft, bie ich näher kenne, erfolgt schon wöchentlich eine solche kalkulatorische Revision unb zwar nicht nur durch einen Revisor. Baugenossenschaften sollten immer bestrebt sein, zu ihrem Aufsichtsrat Bauverstänbige heranzuziehen, die sich nicht mehr in Aus­ übung ihres Berufes befinden, weil diese ihnen nach den verschiedensten Richtungen hin von Nutzen sein können, ohne als Konkurrenten ober als Lieferanten von Bauarbeiten für sie in Betracht zu kommen Der gemeinnützige Zweck ber Baugenossenschaften erleichtert es, solche Kräfte zu gewinnen, unb sie sind bann auch vermöge ihrer vieljährigen @r« fahrung in Aufstellung unb Prüfung von Baurechnungen die geeigneten Männer für kalkulatorische Revisionen in den Genossenschaften, wenn auch hier noch andere Sachen als Baurechnungen zu prüfen sind. Die Produktivgenossenschaften würben auch nicht in Ver­ legenheit sein, unter ihren eigenen Mitgliedern Männer für die kalku­ latorischen Revisionen zu finden, wenn sich diese Genossenschaften nach dem Rate des Allgemeinen BereinStageS von 1865 entwickelt hätten, d. h. wenn ihnen nicht nur Arbeiter des GewerbSzweigeS, ber ber Ge­ nossenschaft angehört, sondern auch Mitglieder anderer Berufe, Kaufleute usw. beigetreten wären. Aber Produktivgenossenschaften, welche sich auf einer solchen breiteren Grundlage gebildet haben, sind nur Ausnahmen. Andererseits ist eS doch gerade für diese Vereine von größter Wichtigkeit, über ihre Geschästsvorfälle, die bei ihnen einlaufenben Bestellungen, etwaige Kapitalkünbigungen strengstes Stillschweigen beobachtet zu sehen,

unb können sie deshalb nicht wohl einem außerhalb stehendem Manne die kalkulatorische Revision übertragen, wenn sie nicht seiner Verschwiegenheit unbedingt sicher sind, unb ein Konflikt zwischen den beiderseitigen Inter­ essen durchaus nicht zu befürchten ist. ES wirb daher nur als ein

338 vorübergehender Notbehelf anzusehen sein, wenn man sich an ein Nicht­ mitglied wendet. Für alle im Deutschen Genossenschaftsverbande vertretenen Genoffenschasten ist hiernach nicht nur die kalkulatorische Nachprüfung deS RechnungSabschlusseS, sondern auch eine fortlaufende kalkulatorische Revision während des ganzen Jahres geboten, in dem Umfange, daß die gemachten Stich proben zahlreich genug sind, um auch die rechnerische Richtigkeit der Abschlüsie gegen Anfechtung zu schützen. Und es hat sich ferner ergeben, daß diese Arbeit einem außerhalb der Genossenschaft stehenden Revisor zu übertragen nur dann und nur solange ratsam erscheint, als es der Genossenschaft nicht möglich ist, in ihrem Aufsichtsrat eine geeignete Kraft dafür zu gewinnen oder heranzubilden. Direktor Thorwart (Frankfurt a. M.): Herr Dr. Schneider fordere, daß der Aufsichtsrat nicht nur die Bilanz kalkulatorisch zu prüfen habe, sondern auch im Laufe des JahreS kalkulatorische Re­ visionen vorzunehmen habe. Er habe dabei die Frage behandelt, ob diese Revisionen nur im Notfall oder regelmäßig von einem außer­ halb des Aufsichtsrats stehenden RechnungSverständigen ausgeführt werden sollten. Herr Dr. Schneider habe in seinem Referat wiederholt auf die Genoffenschafts-Bank Bezug genommen. Diese habe einen ständigen Revisor gehabt, den der Aufsicht-rat bestellt habe, um sich zu ent­ lasten ; derselbe stand außerhalb deS Borstandes, da er diesen ja revidieren sollte. Der Revisor habe gelegentlich Prüfungen der einzelnen Buchungen vorgenommen, aber selbstverständlich nicht alle einzelnen Posten, Zins­ berechnungen usw. prüfen können, da dies eine viel zu große Arbeit ge­ wesen sei. Dieses verlange aber Herr Dr. Schneider. Fordere man derartig weitgehende Prüfungen, dann sei dazu ein besonderer Beamter nötig. Ein AufsichtSratsmitglied zum Revisor zu bestellen und ihn da­ mit fast dem Borstand gleichzustellen, gehe nicht wohl an, da dieses Aufsichtsratsmitglied bald einen zu großen Einfluß seinen Kollegen gegen­ über bekommen werde. Seines Erachtens sei es nicht die Aufgabe des Aufsichtsrates, derart weitgehende Prüfungen vorzunehmen; es genüge, wenn derselbe die allgemeinen Geschäftsgrundsätze prüfe und Stichproben in die Buchungen mache.

Berbandsrevisor Schödou (Gleiwitz) erwähnte, daß der AufsichtSrat nach dem Gesetz seine Pflichten nicht auf einen anderen übertragen könne; er müsse selbst prüfen und bei der Inventur mitwirken. Der Revisor könne höchstens rechnerische Prüfungen vornehmen. Berbandsrevisor Dr. Schneider widerspricht der Behauptung, er habe verlangt, daß der Revisor jede Übertragung und Buchung prüfen müsse; er habe vielmehr nur zahlreich« Stichproben gefordert, ß

Anwalt Dr. Criiger (Charlotteuburg): Mit den Ausführungen des Herrn Schödon seien wir alle einverstanden, indessen sei die hier gestellte Frage damit nicht beantwortet; hier handele es sich darum, wir weit kalkulatorische Prüfungen auszudehnen seien. Während Herr

339 Dr. Schneider sehr umfangreiche kalkulatorische Prüfungen vom Aufsicht» rat verlange, stehe Herr Thorwart auf dem Standpunkte, man dürfe die Ansprüche an den Aufsichtsrat in dieser Beziehung nicht zu hoch stellen. Wenn eS einmal zu einer gerichtlichen Entscheidung kommen sollte, werde jedenfalls für dm Sachverständigm ein Gutachten sehr schwer sein. Er lege großen Wert darauf, daß die Frage klipp und klar beantwortet werde, befürchte indessen, daß die heutigen Verhandlungen ein positive- Resultat nicht ergeben würden. Bezüglich eine- Rechnungs­ revisor- sei er nicht ohne weitere- der Ansicht, daß derselbe dem Auf­ sicht-rat angehörm solle, denn er befürchte auch, daß dieser bald da» Übergewicht im Aufsichtsrat bekommen werde und die Arbeitm des Auf­ sichtsrates darunter litten. Der Revisor solle vielmehr Beamter de» Aussichtsrates sein, für den selbstverständlich der Aufsicht-rat ver­ antwortlich bleibe. Direktor Thorwart (Frankfurt a. M.) bemerkte, daß er bei seinen Revisionen einzelne Kasseposten mit den Buchungen vergleiche und nach­ sehe, ob die Monat-endsummen richtig ins Hauptbuch übertragen seien. Wie sich aber die Posten zusammensetzten, da- könne nnmöglich auch noch geprüft werden, wenigstens nicht in ausgedehntem Maße.

Berbandsrevisor Schödou (Gleiwitz) berichtete von zwei Vereinen seines Verbandes, welche einen ständigen Revisor hätten. Diese Revisorm seien Aussichtsratsmitglieder und prüften alle 8 bis 14 Tage sämtliche Kosten. Die vorhin geäußerte Befürchtung, daß diese Revisoren bald das Übergewicht im Aufsichtsrat bekämen, könne er bestätigen; in beiden Fällen spielten die Revisoren eine viel zu große Rolle und die übrigen Aufsichtsratsmitglieder verließen sich vollständig auf sie.

Verbandsdirektor Kurz (Stettin) gibt der Meinung Ausdruck, es werbe mit diesem Punkte der Tagesordnung gehen wie mit den vorigen, b h daß wir zu einer Verständigung nicht gelangten. Er selbst sei nicht für einen ständigen Revisor, dem er gar keinen hohen Wert beimesse. 3n seinem Verein mache man Stichproben, man sehe, ob die Wechsel richtig in der Kasse gebucht, ob Zinsen und Provisionen richtig gebucht sind usw. Die Vorstandsmitglieder kontrollierten sich schon gegenseitig. Dazu trete die Kontrolle deS Aufsichtsrats, und wenn jetzt nochmals ein Fremder kontrollieren solle, so gehe das doch zu weit. Im übrigen habe der Aussichtsrat gar kein Recht, selbst Beamte anzustellen. Verbandsrevisor Seibert (Wiesbaden) ist ebenfalls der Meinung, daß nicht alle Buchungen kontrolliert werden könnten, und daß Stichproben genügten. Wenn der Aufsichtsrat in Revisionskommissionen ein geteilt werde und diese im Laufe des Jahres einigemal umfangreiche Stich­ proben machten, so habe seines Erachten- der Aufsicht-rat seine Pflicht damit vollständig erfüllt. Bei seiner Revision-tätigkeit werde der Auf­ sichtsrat bald merken, ob und wo genauer zuzusehrn sei; finde er irgendwo Anlaß zu Mißtrauen, dann sei natürlich eine eingehende Prüfung nötig. Bezüglich der Zinsen könne der Aufsicht-rat übrigm- eine ziemlich zu22*

340 verlässige Kontrolle leicht auSüben dadurch, daß er von den einjelnrn Ge­ schäftszweigen die Monatsbilanzsummen zusammenstelle, den Durchschnitt ziehe und hieraus die Zinsen berechne.

Berbandsdirektor Plovz (Berlin): Herr Dr. Schneider habe offen­ bar die Bedeutung der Frage überschätzt. Bei kleinen Vereinen sei der Aufsichtsrat wohl kaum befähigt, sachverständige Revisionen auszuführen: bei großen Vereinen sei der Vorstand in der Regel überhaupt nicht mit der Buchführung beschäftigt, sondern die Buchhaltung werde von ver­ schiedenen Buchhaltern besorgt und diese hätten gar kein Interesse daran, falsche Buchungen zu machen. Seitens des Vorstandes bezw. des Kon­ trolleurs würden nur die Bilanzen angefertigt und da könne nichts ver­ schleiert werden, weil sich alles von selbst kontrolliere. Der Aufsichtsrat solle sich bei seinen Prüfungen vom Vorstand Auskunft holen und, wenn er ganz vorsichtig sein wolle, den Buchhalter befragen, der ja gar kein Interesse an den Buchungen habe. Den AufsichtSrat anzulernen, wie er revidieren solle, dazu habe der Vorstand gar keine Beranlaffung; wir sollten den Aufsichtsrat nicht gescheiter machen, als er ist. Verbandsrevisor Redslob (Halle): Der AufsichtSrat solle gründlich und umfangreich revidieren, wie das Gesetz es verlange und die Geschäfts­ anweisung vorschreibe. Wir wollen nicht Nachsichtsräte haben, wie Herr Plonz, sondern Aufsichtsräte, die nichts unterschreiben, was sie nicht vorher gründlich geprüft haben.

Verbandsdirektor Reagebauer (Breslau) empfiehlt als das beste Kontrollmittel einen jährlichen Zwangsurlaub von vier Wochen für jeden Beamten. Der Vorsitzende Verbandsdirektor Justizrat Wolski (Allenstein) stellte das Resultat der Besprechung dahin fest: Wir sind nicht im Stande, für die Tätigkeit des Aussichtsrats feste Grenzen zu ziehen. Er hat die Pflicht eines sorgfältigen Geschäftsmannes und diese ist bei den einzelnen Genossenschaften verschieden. Die Zuziehung von Sachverständigen muß unter Umständen gestattet sein, wie die meisten Statuten dies bestimmen.

Über

Punkt 3 der Tagesordnung berichtet zunächst BerbandSrevisor Seibert (Wiesbaden): Meine Erfahrungen mit der Einschätzungs-Kommission sind natur­ gemäß indirekte, da ich darüber nur weiß, was mir gelegentlich der Revisionen mitgeteilt wurde; außerdem erstrecken sie sich auf die Häufigkeit der Einführung innerhalb des mittelrheinischen Verbandes. Ich darf mich darauf beschränken, über den Nutzen der EinschätzungSkommission im allgemeinen zu sprechen, da der Herr Korreferent die Art der Tätigkeit der Kommission ausführlich behandeln wird. In dem Handbuch« „Vorschuß- und Kreditvereine als Volksbanken" ist dringend empfohlen, in die Statuten der Kreditgenossenschaften das Verbot der Kreditgewährung an Vorstandsmitglieder aufzunehmen, weil

341 diese sich selbst de« Kredit bewilligen würden und weil auch die vor­ geschriebene Genehmigung durch den Aufsichtsrat — mit Rücksicht auf die Beziehungen beider Organe zueinander — nicht die erforderlichen Garantieen böte. 3m mittelrheinischen Verbände hat nur etwa ein Viertel der Kreditgenossenschaften dieses Verbot in die Statuten ausgenommen; bei ca. % derselben können die Vorstandsmitglieder Kredit in gleicher Weise erhalten wie die andern Genossen, nur ab und zu ist der Kassierer aus­ genommen. Bei einigen wenigen Vereinen ist die EinschätzungsKommission vorgesehen. Diese empfiehlt daS Handbuch für den Fall, daß man glaubt, ohne Kreditgewährung an Vorstandsmitglieder nicht auskommen zu können, als das wenigste, was die Vorsicht gebietet. Ähnlich liegt die Sache bezüglich des AufsichtsrateS. Zwar empfiehlt das Handbuch bei diesem nicht ein Verbot der Kreditgewährung, weil dadurch die Wahl geeigneter Personen häufig erschwert würde, wohl aber eine Beschränkung derart, daß die Höchstgrenzen der Kredite der einzelnm Aufsichtsratsmitglieder durch eine aus Bereinsmitgliedern bestehende Kommission bestimmt werden. Bon den Kreditgenostenschaften des mittelrheinischen Verbandes hat etwa ein Viertel die Einschätzungs-Kommission im Statut vorgesehen, wobei ich gleich bemerken will, daß dieselbe in einigen Fällen nicht gewählt, in anderen Fällen nicht in Funktion getreten ist. 3n allen anderen Vereinen, also bet etwa 75%, ist kein Unterschied gemacht zwischen der Kreditgewährung an Aufsichtsratsmitglieder und derjenigen an andere Genossen. Zuletzt wurde in Berlin 1899 über die Einschätzungs-Kommission ausgiebig verhandelt. Herr Dr. Schneider vertrat den Antrag des Anwaltes, welcher lautete: „Der Allgemeine Genossenschaftstag empfiehlt den Kredit­ genossenschaften die Einsetzung einer Einschätzung- Kommission für die Kreditgewährung an Aussichtsratsmitglieder mit der Maßgabe: a) daß zu den Aufgaben dieser Einschätzungs-Kommission neben der Einschätzung der Aufsichtsratsmitglieder auch die Prüfung gehört, ob die gezogenen Grenzen bei der Kreditgewährung von dem Vorstande eingehalten werden; b) daß der Vorstand im Rahmen der von der EinschätzungsKommission aufgestellten KreditfähigkeitSliste selbständig über die Kreditansprüche der Aufsichtsratsmitglieder entscheidet; c) daß eine Mitwirkung des AuffichtSratS bei Kreditgewährung an seine Mitglieder dadurch ausgeschlossen ist, ihm aber die sich aus seinen allgemeinen Kontrollbesugnisten ergebende Prüfung der Sicherheit der Ausstände der Genoffenschaft bleibt, auch bei den an Mitglieder des Aufsichtsrats gewährten Krediten, und er befugt ist, von der von der Einschätzungs-Kommission aus­ gestellten Liste Einsicht zu nehmen." Dieser Antrag gelangte mit großer Mehrheit zur Annahme.

342 ES würde zu weit führen, hier nochmals alle die Gründe anzuführen, welche für und gegen dm Antrag vorgebracht wurden. Die Tatsache ist un­ bestritten, daß die zusammengtbrochenen Gmossenschasten größtenteils daran zugrunde gegangm sind, daß sie übermäßig hohe Kredite an AufsichtSratSmitglieder gewährt hatten. Solche Tatsächen aber unbeachtet lassen, wäre leichtfertig und mtspräche nicht unserm Gepflogmheiten. Erblicken wir in irgend einem Punkte eine Gefahr, dann ist eS unsere Pflicht, Einrichtungen zu suchen, welche geeignet sind, diese Gefahr zu beseitigm oder doch soweit als möglich herabzumindem — und der Gefahr, welche mit der Gleich­ stellung der AufsichtSratSmitglieder mit den anderen Genossen bezüglich der Kreditgewähmng verbunden ist, soll durch die Einsetzung der Ein­ schätzungs-Kommission begegnet werden. In meinem Verbände ist mir keine Genoflenschaft bekannt, welche die Funktionen der Einschätzungs-Kommission in der Weise geregelt hat, wie der erwähnte Antrag bezw. Beschluß eS empfiehlt; vielmehr haben die Genossenschaften, welche die Einschätzungs-Kommission eingeführt haben, von derselben lediglich die Höchstgrenzen festsetzm lassen. Bei der Empfehlung der Einschätzungs-Kommission gelegentlich der Revisionen ist mir deS öfteren mtgegnet worden: „Wir sind bis jetzt ohne diese Einrichtung gut auSgekommen; wir brauchen sie nicht." Der­ selbe Trugschluß, welchen man auch bei anderen Gelegenheiten oft genug hört, wird auch hier gezogen: weil sich bis jetzt bei uns kein Schaden gezeigt hat, wird ein solcher überhaupt nicht eintreten. AIS ob man immer selbst Lehrgeld bezahlen müßte und nicht auch von den Er­ fahrungen Anderer lernen könnte! Berechtigt ist dagegen die Frage, ob der beabsichtigte Zweck nicht auch auf andere Art erreicht werden könnte. Man wird darüber um so mehr nachdenken müflen, als tatsächlich nicht selten eine Abneigung gegen die Einschätzungs-Kommission anzutreffen ist, was schon der Um­ stand beweist, daß die uralte Empfehlung dieser Einrichtung durch SchulzeDelitzsch nur von verhältnismäßig wenigen Kreditgenossenschaften akzeptiert worden ist. Ich gestehe, daß ich keine andere Einrichtung an die Stelle der Einschätzungs-Kommission zu setzen wüßte! Das Mittel hat seine Un­ vollkommenheiten; aber so lange wir etwas BeffereS nicht haben, sind wir darauf angewiesen und eS ist mir kein Verein bekannt geworden, welcher schlechte Erfahrungen damit gemacht hat. 3m Gegenteil habe ich wiederholt von Vorständen gehört, daß sie die Einschätzung als wahre Wohltat empfunden habm gegenüber hohm Kreditansprüchen einzelner AufsichtSratSmitglieder. Andererseits sind mir wiederholt größere Be­ lastungen von AuffichtSratsmitgliedern aufgestoßen, welche dem Vorstand selbst unangenehm waren, ohne daß er aber Veranlassung genommen hätte, die empfohlene Einschätzungs-Kommission in Vorschlag zu bringen. Ganz natürlich, denn eS ist für dm Vorstand peinlich, Grmzm bestimmen zu taffen, wenn bereits hohe Kredite bestehen, und wenn dies bei mehreren AuffichtSratsmitgliedern der Fall ist, wird der Vorstand auch kaum beim AufsichtSrat viel Geneigtheit für eine Einschätzungs-Kommission

343 finden. Dies ist der Grund, weshalb die Einrichtung allen Kredit­ genossenschaften, also auch denjenigen, deren Aufsichtsratsmitglieder den DereinSkredit zurzeit nicht oder sehr mäßig in Anspruch genommen haben, zu empfehlen ist. Einer oder der andere wird vielleicht denken: das ist ein schöner Vorstand, der sich ungerechtfertigter Ansprüche der Aufsichtsratsmitglieder nicht zu erwehren weiß. Ganz gewiß sind die weitaus meisten Vorstands­ mitglieder feste Männer, welche. sich auch dem Aufsichtsrate gegenüber ihrer Verantwortlichkeit bewußt bleiben; aber es gibt auch weniger wider­ standsfähige Charaktere und die Personen wechseln. Man wird stets die Abhängigkeit des Vorstandes vom Aufsichtsrate im Auge behalten müflen. Jener wird entweder direkt durch den Aufsichtsrat oder, waS die Regel ist, auf Vorschlag des Aufsichtsrates gewählt und die Bestimmung der Gehälter ruht ebenfalls direkt oder indirekt in den Händen des Aufsichts­ rates. Bei dieser Sachlage ist eS für den Vorstand gewiß schwer, den Ansprüchen von AufsichtsratSmitgliedern entgegen zu treten. Auch die statutarische Bestimmung, daß ein jeder Kredit vom AufsichtSrat genehmigt werden muß, bietet dem Vorstand wenig Rückhalt. Schon SchulzeDelitzsch hat darauf hingewiesen, daß noch seinen Erfahrungen die Auf­ sichtsratsmitglieder sich in längerem gemeinsamem Verkehr in einer Art näher treten, daß sie leicht in den geschäftlichen Beziehungm eine Nach­ sicht gegen einander üben, welche mit Wahrung der Dereinsinteressen nicht wohl verträglich ist. Diese Erfahrungen wurden in Berlin von Herrn Dr. Schneider und anderen Revisoren bestätigt und sind bewiesen durch die erwähnte Tatsache, daß die Ursache des Zusammenbruchs von Kreditgenossenschaften meistens in der hohen Kreditgewährung an Auf­ sichtsratsmitglieder lag. Aus diesen Gründen bin ich der Überzeugung, daß für die Kredit­ gewährung an Aufsichtsratsmitglieder unbedingt besondere Vorsichts­ maßregeln getroffen werden müssen, und daß, so lange rin befferer Modus nicht gefunden ist, die Einsetzung einer EinschätzungS-Kommision für Kredite an Aufsichtsratsmitglieder — event, auch an Vorstands­ mitglieder — allen Kreditgenossenschaften empfohlen werden muß. Sache der Verbandsleitung und der Revisoren wird es dann sein, dafür zu sorgen, daß die Einrichtung nicht nur getroffen wird, sondern auch zweck­ entsprechend funktioniert. Schließlich will ich noch erwähnen, daß es völlig verkehrt wäre, wenn etwa der AufsichtSrat in der Einschätzungs-Kommission ein ihm entgegengebrachtes Mißtrauen erblicken wollte; er darf das ebensowenig, wie der Vorstand in der Einrichtung des Aufsichtsrats ein Mißtrauen gegen sich erblicken darf. Alle unsere geschäftlichen Maßnahmen sind nicht auf die einzelnen Personen zugeschnitten, sondern bienen dm all­ gemeinen Bedürfnissen und Institute, welche das Vermögen von Hunderten und Tausmden von Leuten verwalten, müffen nach jeder Richtung hin weitgehmde Garantiern für eine solide Verwaltung bieten. DaS Korreferat des Herrn BerbandsrevisorS Soerrufeu (Berlin) lautete:

344 Auf dem Allgemeinen Genossenschaftstage in Berlin im Jahre 1899 ist die Einschätzung-- Kommission für die Kredite der Aufsichtsratsmit­ glieder empfohlen worden. Seitdem sind einigt Jahre ins Land gegangen und es ist wohl an der Zeit, die Wirkungen dieser Empfehlungen und die Erfahrungen, welche mit der Kommission gemacht sind, näher zu prüfen. Es sei freilich bemerkt, daß hier an dem Institut der Ein­ schätzungs-Kommission, resp, einer Einrichtung, welche die vorurteilsfreie Genehmigung der AufsichtSratSkredite gewährleistet, nicht gerüttelt werden soll. Vielmehr kann es sich hier nur darum handeln, ob die bisherigen Erfahrungen einen Anlaß zur Verbesserung und zum Ausbau dieser Einrichtung bieten. Um ein Bild über die SicherheitSmaßregeln zu erlangen, welche die von mir revidierten Vereine der folgenden drei Verbände: 1. Verband der Norddeutschen Erwerbs- und Wirtschastsgenossenschaften, 2. Verband der Vorschuß- und Kreditvereine von Pommern und den Grenzkreisen der Mark Brandenburg, 3. Verband der Kreditgenossenschaften von West-Brandenburg und den angrenzenden Landrsteilen, gegen die übermäßige Kreditinanspruchnahme und Bürgschaftsleistung ihrer Berwaltungsmitglieder statutarisch vorschreiben, habe ich mir die Statuten dieser Vereine näher angesehen und bin zu dem folgenden Resultat ge­ kommen :

Nr.

Zahl der Einschätzungs-Kommission Borstand ev. Kredit­ Kassierer für den allein kein genossen­ Kredit Borstand schaften Aufsichtsrat

Vorstand darf nicht bürgen

Aussichts­ rat darf nicht bürgen

13

1

47

23

3

26

35

o

39

9

4

15

21

5

3

30

18

6

19

24

5

Summe

116

50

13

60

80

23

Nach dieser Tabelle ergibt sich, daß t>0 von 116 Genossenschaften die Vorstandsmitglieder von der Kreditentnahme ausgeschlossen haben, während 13 weitere Genossenschaften die Kreditgewährung zugelassen haben innerhalb der Grenzen, welche die von der Generalversammlung gewählte Einschätzungs-Kommission bestimmt hat. Steht der Vorstand seiner Genossenschaft gegenüber vollständig unabhängig und mit Krediten un­ belastet da, so ist das ein nicht zu unterschätzender Vorzug. (Siehe Dr. Crüger, Vorschuß- und Kreditoereine, 7. Ausl., Seite 264.) Ander­ seits ist aber nicht einzusehen, weshalb die Vorstandsmitglieder nicht gegen gute Lombards oder Verpfändung guter Forderungen dm Kredit der Genossenschaft in Anspruch nehmen sollen. Kommt ein Vorstandsmitglied einer Genossenschaft, deren Statut die Kreditgewährung an Vorstands­ mitglieder ausschließt, in die Verlegenheit, vorübergehend Geld gebrauchen zu müssen — und das kann auch einem gut situierten Leiter passieren —

345 so muß er sich an die Konkurrenz des Ortes oder auch nach, außerhalb mit seinen Sicherheiten wenden, und er sowohl wie der Verein haben Nachteil resp. Unbequemlichkeitm davon. Man muß hier bedenken, daß die meisten unserer Genossenschaften an Geldüberfluß leiden und ftoh sein müssen, wenn sie ihren Überfluß zu angemessenen Zinssätzen los­ werden können. Vielleicht findet das Musterstatut eine Fasiung, welche diesem Bedenken Rechnung trägt. In 13 Vereinen, in welchen man ohne Kreditgewährung an die Vorstandsmitglieder nicht auszukommen scheint, hat man die Vorsicht gebraucht, die Einschätzungs Kommissionen die Kredite schätzen zu lastenEs vertritt hier die Kommission die Kreditbewilligungspflichten und Rechte des Vorstandes und dem Aufsichtsrat bleiben die ihm nach Gesetz und Statut vorbehaltenen Genehmigungspflichten für die Kredite der Vor­ standsmitglieder. Ich vermag mich daher nicht auf den in Berlin ein­ genommenen Standpunkt zu stellen, daß die Einschätzungs-Kommission für den Vorstand ungeeignet ist, falls diesem die Kreditentnahme statutarisch erlaubt ist. Wenn man weiter betrachtet, wie viele der Statuten die Bürgschafts­ leistung seitens der Vorstandsmitglieder verbieten, so findet man eine stattliche Zahl von 80. Immerhin erscheint es eigentümlich, daß dieses Verbot, das auch im Musterstatut enthalten ist, nicht noch mehr Eingang gefunden hat, denn etwas Berechtigteres kann es wohl nicht geben. Diese Beschränkung liegt auch zum großen Teil im Interesse der Vorstands­ mitglieder selbst. Besonders in kleinen Vereinen liegt doch die Gefahr recht nahe, daß Mitglieder mit dem Ansinnen auf Bürgschaftsleistung für ihre Ärebite an die Vorstandsmitglieder herantreten werden, und wie angenehm muß es in manchen Fällen den Vorstandsmitgliedern sein, wenn sie auf das Verbot in den statutarischen Vorschriften Hinweisen können. In 23 Genossenschaften ist sogar die Bürgschaftsleistung der Aufsichtsratsmitglieder verboten. Man geht meines Erachtens zu weit, wenn man diese Beschränkung für sämtliche Aufsichtsratsmitglieder ein­ führt, vielmehr sollte diese Bürgschaftsleistung durch im Statut sestgelegte Kautelen beschränkt sein, worauf ich noch weiter unten zurückzukommen denke. Die vorstehende Tabelle ergibt weiter, daß die Einschätzungs-Kom­ mission für den Aufsichtsrat in 50 Genossenschaften eingeführt ist, d. h. also 43% der Gesamtzahl. Im Jahre 1895 hat Herr Dr. SchneiderPotsdam in einem Artikel in den Blättern für Genossenschaftswesen festgestellt, daß nach den ihm vorliegenden 940 Statuten aus der Zeit vor Erlaß des neuen Genossenschastsgesetzes 234 die Einschätzungs-Kom­ mission eingcführt haben, mithin also 25 %; es ergibt sich hiermit jeden­ falls für die genannten Verbände eine erhebliche Zunahme. Immerhin muß es wundernehmen, daß der Prozentsatz noch immer relativ klein ist, da das Musterstatut schon seit 1867 in allen Auslagen die Vorschrift enthält und auf den Verbandstagen und besonders durch den empfthlenden Beschluß in Berlin auf die Einführung hingewiesen wordm ist. Daß es ein Unding ist, wenn der Aufsichtsrat bei der ganzen Einrichtung unserer Genossenschaften sich selbst seine Kredite genehmigt, leuchtet ohne

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weitere- ein; eS ist aber auch Tatsache, daß als einzige Einrichtung gegen übermäßige Krediteinschätzung der Aufsichtsratsmitglieder bisher nur die Einschätzungs-Kommission in Frage kommt. ES gibt sogar verschiedene Genossenschaften, die nachträglich die Kommission wieder abgeschafft haben, da sie sich nach ihrer Ansicht nicht bewährte. Ich muß auch nach den von mir gesammelten Erfahrungen und Mitteilungen erklären, daß in den weitaus meisten Fällen die Einschätzungs-Kommission recht schlecht funktioniert. Auf meine Frage, wie sich denn die Einschätzungs-Kom­ mission in der Praxis bewährt, ist mir größtenteils mit einer recht be­ zeichnenden Handbewegung geantwortet: „Ach die Einschätzungs-Kommission!" und dies darf bei dem Fehlen jeglicher Orgünisationsvorschristen und jeglicher Direktive für die Geschäftsführung der Kommission eigentlich nicht wundernehmen. Man vergegenwärtige sich zunächst, wie die Wahl und die Tätigkeit der Einschätzungs-Kommission gewöhnlich vor sich geht. Die General­ versammlung hat die Mitglieder derselben zu wählen und da die Mit­ glieder des Vorstandes und des Aufsichtsrats den Schein der Un­ parteilichkeit wahren müssen, so dürfen von ihrer Seite irgendwelche Wahl­ vorschläge nicht erfolgen. Es werden daher wohl meistens aus den anwesenden Genossen drei Männer gewählt werden. Bei dem notorisch schlechten Besuch der Generalversammlungen kann daher leicht die Wahl auf einen Unwürdigen fallen. Am besten werden sich wohl tüchtige Kaufleute, die nicht gezwungen sind, hohe Kredite in Anspruch zu nehmen, zu Mitgliedern der Kommission eignen, und diese sind meistens in den Genossenschaften recht dünn gesät, ober sie befinden sich auch schon in den Verwaltungsorganen. Meines Erachtens müssen die Kommissionsmitglieder möglichst unbelastet sein, damit nicht wieder die Gefahr der gegenseitigen, ungerechtfertigt hohen Krediteinschätzung zwischen Aufsichtsrats- und Kommissionsmitgliedern entsteht. Einzuschalten ist hier, daß es durchaus nicht ungeeignet erscheint, Mitglieder des Aufsichtsrats, die vollkommen unbelastet dastehen, zu Mitgliedern der Kommission zu wählen. Ist nun die Kommission gewählt, so werden sich die intelligenteren Mitglieder derselben das Statut der Genossenschaft vornehmen, um zu ergründen, was denn nun eigentlich ihre Pflicht ist. Sie finden da, wenn sich das Statut dem Musterstatut angepaßt hat, folgenden Satz: „An Mitglieder deS Aufsichtsrats dürfen, solange sie diese Stellung einnehmen, Darlehen nur gegen ausreichende Sicherheit und bis zu einem Höchstbetrage gewährt werden, welcher durch die von der Generalversammlung alljährlich zu wählende Einschätzungs-Kommission von 3 Mitgliedern bestimmt wird und von dieser zu jeder Zeit ab­ geändert werden kann." Bon irgendwelchen Rechten der Kommissionsmitglieder ist hier keine Rede, dagegen hat sie die alleinige Pflicht, die Kredite der AufsichtsratSmitglieder einzuschätzen. Von weiteren Pflichten, auch davon, daß es zu den Aufgaben der Kommission gehört, darauf zu achten, daß die festgesetzten Grenzen von dem Vorstand auch wirNich eingehalten werden,

347 welche Forderung der Allgemeine GenoffenschaftStag in Berlin aufgestellt hat, ist hier nichts zu leien. Ich selbst bin auch der Ansicht, daß man damit die Pflichten der Kommission zu weit normiert hat. Tatsächlich ist mir auch in keiner Genoffenschaft bekannt geworden, daß die Kommission die Bücher einsieht, um die Höhe der Kredite der AufsichtSratSmitglieder zu prüfen. Nach dem Wortlaut des Musterstatuts könnte auch niemand den Vorstand zwingen, dies zuzulaflen. Dagegen wird man den gesetz­ lichen Revisor, der freilich alle zwei Jahre nur einmal kommt, für ver­ pflichtet halten müssen, darauf zu achten, daß die Grenzen eingehalten werden. Ist dies nicht geschehen, so bekommt die Generalversammlung durch den Bericht Kenntnis davon. Durch die Einführung der Einschätzungs-Kommission ist ein voll­ kommen neues GenoflenschastSorgan geschaffen, dessen Existenzberechtigung daS Gesetz wohl vorsieht, für desien richtiges Funktionieren aber weder Gesetz noch Statuten Anhaltspunkte geben. Hierdurch ist aber bedingt, daß niemand recht weiß, wer die Kommission einzuberufen hat, wie oft sie tagen soll, wer sie leitet und welche Grundsätze für die Abstimmung und die Einschätzung maßgebend sein sollen. Ich habe recht viele Ge­ nossenschaften gefunden, in denen aus Mangel von irgend welcher Initiative die Kommission überhaupt noch nicht gewählt, resp, noch nicht zusammen­ getreten war, in andern Genoffenschaften war die Einschätzung zum letzten Male vor langen Jahren erfolgt. Ist der Borstand von Krediten frei, wird man am besten ein Bor­ standsmitglied mit der Pflicht der Einberufung und Leitung der Kom­ mission betrauen. Ist dies nicht der Fall, wird sich die Kommission selbst einen Berhandlungsleiter wählen müssen. Immerhin halte ich es nur für richtig, daß der Borstand in den Sitzungen nicht nur vertreten ist, um'sachgemäße Auskünfte erteilen zu können, sondern der Vorstand muß sich schon vorher über die Grenzen schlüssig geworden sein, so daß die Kommission nur zu begutachten hat, ob diese Grenzen nicht zu hoch gegriffen sind. Durch dieses Berfahren wird man verhüten, daß voll­ kommen unsachgemäße Schätzungen der Kommission, wie sie allzu häufig vorkommen, vermieden werden. So fand ich in verschiedenen Vereinen, daß sämtliche Aufsichtsratsmitglieder zu der von der Generalversammlung festgesetzten Höchstkreditgrenze eingeschätzt waren, in einem Falle war diese Grenze 80000 JA. Es lag hier eine offensichtlich leichtfertige Schätzung der Kommission vor, für deren Folgen sie mit verantwortlich gemacht werden konnte. In andern Genossenschaften dagegen beklagte man sich, daß die Kommission zu vorsichtig einschätze, so daß es schwer würde, wegen des rigorosen Vorgehens der Kommission noch Mitglieder des Aufsichtsrats zu finden. Durch die Boreinschätzung seitens des Vor­ standes werden diese bedauerlichen Exzesse vermieden. Bei der Einschätzung der Kreditfähigkeit begeben sich die Mitglieder der Kommission auf ein Gebiet, das selbst für Bankfachleute das schwierigste bleibt. Es ist leider noch kein Rezept gefunden, wie die Kreditfähigkeit eines Menschen unbedingt zuverlässig bestimmt werden kann. Bor die Aufgabe, dies nach bestem Ermrffen zu tun, sieht sich

348 aber die Kommission gestellt und eS gehören schon Männer mit einem gewissen weiten Blick dazu, sie richtig zu erfüllen. Welch« Art von Krediten soll denn nun die Kommission einschätzen? Vielleicht den Bürgschafts- und Diskontkredit, dm Lombardkredit, dm Blankokredit oder auch die Höchstsumme der von den einzelnen AufsichtSratsmitgliedern für andere zu übemehmende Bürgschaften oder auch allezusammm? Die Kommission sieht sich hier gewöhnlich vor einem Rätsel, das sie nicht zu lösen vermag und sie wird wohl gewöhnlich gemeinhin nur eine Summe festsetzen, ohne sich darüber klar zu werden, welchen Kredit sie damit meint; ebensowenig wie der Vorstand gewöhnlich weiß, was die Kommission gemeint hat. Ist es denn überhaupt möglich, die Lombardkredite von vornherein cinzuschätzen? Wohl nicht, denn es kommt doch stets auf die Höhe und die Güte der Hinterlage an, wie hoch der Kredit bemessen werdm kann. Man wird daher im allgemeinen annehmen müssen, daß es sich bei der Einschätzung der AufsichtSratSmitglieder nicht um Lomdardkredite handeln kann; vielmehr müßte bei Kreditanträgen mit Lombarddeckung die Ge­ nehmigung der Kommission in jedem einzelnen Falle eingeholt werden. Bei BürgschaftSkreditm kann sich aber die Sache ebenfalls verwickelt gestalten. Wenn die Kommission diese Kredite einschätzt, wird sie von der Voraussetzung ausgehen müssen, daß die geringste Forderung des Statuts, also die Stellung eines Bürgen, zu erfüllen ist. Dieses Ver­ hältnis ändert sich aber sofort, wenn das eingeschätzte Aufsichtsrats­ mitglied imstande ist, mehrere gute Bürgen beizubringen. Unter diesen Umständen ist die Kreditfähigkeit eine höhere und die Einschätzungssumme der Kommission bedarf der Remedur. Bei korrekter Behandlung wird daher weiter nichts übrig bleiben, als die Kommission zur Nachgenehmigung für diesen Speziolfall eiazuberufen. Von der Blankokreditgewährung an Aufsichtsratsmitglieder sehe ich hier ganz ab, da fast alle Statuten der obengenannten Berbandsvereine diese statutarisch ausschließen. Eine heikle Frage bleibt es noch, wie es mit der Einschätzung für die Grenze der Bürgschaften, welche die Aufsichtsratsmitglieder für andere übernehmen, werden soll. Sie bedarf zweifellos bei der Einschätzung der Berücksichtigung, denn man wird wohl kaum einen Unterschied dazwischen finden, ob ein Aufsichtsratsmitglied zu hohe Kredite mit andern Bürgen oder ob die letzteren mit der Bürgschaft des AufsichtSratSmitgliedeS die­ selben hohen Kredite bekommen haben; in beiden Fällen besteht die gleiche Gefahr des Verlustes für die Genossenschaft. Die Genossenschaft selbst kann aus ihren Büchern wohl feststellen, wer als Schuldner gilt, und zwar derjenige, der den Antrag auf Kreditgewährung stellt und der in den Büchern als Geldempfänger erscheint, sie kann aber nicht fest­ stellen, ob das AufsichtSratSmitglied nicht nur dem Namen nach als Bürge gilt und doch der wirkliche Geldempfänger ist. Mit andern Worten, eS kommt im Endziel darauf an, wieviel Unterschriften des AufsichtSratSmitgliedeS auf Wechseln und Schuldscheinen, ganz gleich, ob als Bürge oder Schuldner, bei der Genossenschaft laufen. Die Kommission

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wird daher zum richtigen Ziele kommen, wenn sie die Grenzen für die BürgschaftS- und Diskontkredite sowie für die Bürgschaftsübernahme für andere unterschiedslos in einer Summe einschätzt. Wenn ich aus dem BiShrrgesagten das Fazit ziehe, so komme ich zu dem Schluß, daß ein besseres Funktionieren der Einschätzungs-Kom­ mission erst dann wahrscheinlich wird, wmn die Mitglieder derselben sofort bei der Wahl mit einer GeschäftSanweisvng auSgestattet werden, die nicht nur die Organisation regelt, sondern auch die nötige Richtschnur für die Geschäftsführung enthält. In meiner Praxis ist mir bisher erst ein Fall vorgekommen, in welchem die Sache in ähnlicher Weise geregelt war; die dort vorhandene Geschäftsanweisung kann ich nicht ohne weiteres als Muster hinstellen, hervorheben will ich aber daraus, daß die fünf­ gliedrige Kommission eine jährliche Vergütung von 45 M insgesamt für ihre Arbeitsleistung zu beanspruchen halte. Berbandsrevisor Dr. Schneider (Potsdam): Für die Tätigkeit der Einschätzungs-Kommission halte er eine Geschäftsanweisung für recht zweckmäßig; dieselbe werde ähnlich zu gestalten sein, wie diejenige des Aufsichtsrates für seine Kreditgenehmigungen. In seinem Wirkungskreis habe sich die Tätigkeit der Kommission als recht nützlich erwiesen und fast alle Vereine seien damit zufrieden. Allerdings müsse häufig der Vorstand, wenn die Kommission nicht in Funktion trete, sie zur Er­ füllung ihrer Pflichten auffordern, da er sonst keine Berechtigung habe, Kredit an Aufsichtsratsmitglieder zu gewähren. Wenn die Kommssionsmitglieder nicht wüßten, wie sie die Sache anzufangen hätten, dann solle der Direktor ihrer Sitzung beiwohnen und die erforderliche Auskunft geben, selbstverständlich ohne denselben vorzugreifen. Diese Auskunft sei namentlich dort wichtig, wo die Kommission über die einzelnen Verhültnisse nicht genau genug unterrichtet sei. Eine Einschätzung, wie sie ihm einmal vorgekommen sei, nämlich bei allen Aufsichtsratsmitgliedern auf den zulässigen Höchstkredit, wobei dann dem Vorstand überlasten worden sei, innerhalb dieser Grenze Kredit zu gewähren, sei natürlich

wertlos. Vorsitzender Verbandsdirektor Justizrat Wolski (Allenstein): Beide Referenten hätten in ihren Vorträgen Kommissionen sowohl für den Vorstand als für den Aufsichtsrat erwähnt. Für den Vorstand sei eine Einschätzungs-Kommission überflüssig, da gesetzlich jede Bewilligung von Krediten an Vorstandsmitglieder an die Genehmigung des AufsichtSratS gebunden sei.

Derbandsdirektor Neugebauer (Breslau): Wir hätten in unseren Genossenschaften bereits drei Organe, den Vorstand, den AufsichtSrat und die Generalversammlung; er sei deshalb entschieden dagegen, mit der Einschätzungs-Kommission noch ein weitere- Organ zu schaffen. Wenn die vorhandenen Organe ihre Schuldigkeit täten, brauchten wir eine solche Kommission nicht und er werde sich eine solche trotz Statuten nicht bieten lasten. In der Praxis sei die Sache doch so, daß die Kommission das tue, was der Vorstand vorschlage.

350 Verbandsrevisor Ri»»w (Allenstein): In seinem Verband hätten 96% der Vereine die EinschätzungSkom misston und er habe gefunden, daß diese Vereine bester daran seien als die wenigen ohne Kommission. Wenn einzelne Aufsichtsratsmitglieder zu niedrig ringeschätzt seien oder die Grenze erreicht hätten und weiteren Kredit benötigten, dann solle einfach die Kommission zusammentreien und, wenn es die Brrhältniste gestatteten, höher einschätzen. Schätze aber die Kommission zu hoch ein, dann brauche selbstverständlich der Vorstand nicht bis zu der eingeschätzten Höhe zu gehen. Ruhe die Kreditgewährung lediglich in den Händen des Vorstandes und derselbe komme in die Lage, pflichtgemäß das Ge­ such eine- Aufsichtsratsmitgliedes ablehnen zu müssen, dann riskiere er, daß er nicht mehr wiedergewählt werde. Berbandsdirektor Stein (Darmstadt): Er müsse den Ausführungen deS Herrn Neugebauer zustimmen. Wenn im Vorstand feste Männer säßen, dann sei die Einschätzungskommission unnötig. In seinem Ver­ band besiehe die Einrichtung, daß ein AufsichtsratSmitglied nicht länger als drei Jahre fungiere, alsdann werde ein neues an seiner Stelle ge­ wählt. Diese Einrichtung schütze den Verein davor, daß der Aufficht-rat ihn auSnützen könne und sei als praktisch den anderen Genoffenschaftm zu empfehlen. Vorsitzender Verbandsdirektor Justizrat Wolski (Allenstein): Diese Einrichtung sei ja wohl sehr schön, wo aber sollten die Genossenschaften alle Aufsichtsratsmitglieder hernehmen?

Anwalt Br. Eruger (Charlottendurg): Die Darmstädter Einrichtung sei früher wiederholt besprochen worden. Er habe aber davon Abstand genommen, die Sache auf dem Genossenschaftstag zur Sprache zu bringen, da er auf seine Anfragen viele ablehnende Bescheide bekommen habe und es tatsächlich häufig schwer sei, die erforderlichen Aufsichtsratsmitglieder zu finden. Wo der dreijährige Wechsel durchführbar sei, sei die Einrichtung zu empfehlen, da man auf diese Weise sachkundige Personen in die General­ versammlung bekomme. Herrn Stein müsse er entgegnen, daß wir, wenn wir nur sichere Männer im Vorstand hätten, überhaupt keine Revisionen mehr brauchten; bekanntlich gebe es aber auch Fehlgriffe. Auch er verkenne nicht die Mängel, welche die Einschätzungs-Kommission an sich trage, er stimme aber den Referenten darin bei, daß wir uns, solange wir etwas besseres nicht hätten, mit der Kommission begnügen müßten. Herr Wolski sei gegen die Einschätzung der Vorstands­ mitglieder. Wenn aber der Vorstand von der Kreditgewährung nicht ausgeschlossen werde, liege eS doch nahe, die gleichen Vorsichtsmaßregeln zu suchen, wie beim Aufsichtsrat. Es sei gesagt worden, man solle ein Vorstands- oder AufsichtsratSmitglied, wenn es den DereinSkredit zu stark in Anspruch nehme, einfach hinauSwerfen; das sei leichter gesagt als getan, denn dann könne die Genostenschaft sehen, wie sie zu ihrem Gelde komme. Die Tatsache steht fest, daß die vorgekommmen Ver­ luste vielfach durch zu große Kreditgewährungen an Vorstands- und AufsichtSratsmitglieder entstanden seien. Damit müßtm wir rechnen

351 und für beide Organe Einschätzungs-Kommissionen einsetzen, wenn für den Vorstand die Kreditgewährung nicht ganz ausgeschlossen sei. BerbandSrevisor Schiudo» (Gleiwitz) bemerkte, bei seinem Verem sei die Einschätzungs-Kommission für den Aufsichtsrat auf Vorschlag des Vorstandes gewählt. Dieselbe arbeite gemeinsam mit dem Vorstand bei der Einschätzung. Kassierer Herbst (Bützow): Sein Verein habe vor kurzem ein neues Statut ausgestellt und die darin vorgesehene Einschätzungs-Kommission sei ihm daS allerliebste am ganzen Statut; für den Vorstand könne eS gar nichts angenehmeres geben, als wenn er sich bei Kreditansprüchen des Aufsichts­ rates auf die Kommission berufen könne.

Der Vorsitzende VerbandSdirektor Justizrat Wolski stellte fest, daß die Mehrheit der Versammlung für die Einschätzungs-Kommission sei. Wie sie arbeiten solle, darüber könnten vielleicht die beidm Referenten eine Ge­ schäftsanweisung ausarbeiten und der nächstjährigen Revisorenkonferenz vorlegen.

Das Referat zu Punkt 4 der Tagesordnung erstattete Verbandsrevisor MiHelmauu. In dem Entwürfe eines Gesetzes betteffend die Erwerbs- und Wirt­ schaftsgenossenschaften ist gesagt: „Die periodische Revision der Genossmschaft soll sich auf die Geschäftsführung in allen Zweigen der Verwaltung erstrecken und darf sich keinesfalls auf eine blos kalkulatorisch« Kontrolle der Bilanzen und Geschäftsbücher der Genossenschaft beschränken." Diesem Sinne entsprechend, sind die Revisionen der Genossenschaften der Verbände des Allgemeinen Verbandes der auf Selbsthilfe beruhenden deutschen Er­ werbs- und Wirtschaftsgenossenschaften von jeher zur Ausführung gelangt und noch immer sind diese Verbände bemüht gewesen, die Revision mehr und mehr auszugestalten. Dem Wunsch«, auf diesem Wege dem Weiter­ schreiten Vorschub zu leisten, ist der Antrag entsprungen. Je eingehender ein Revisor die Verhältnisse einer Genossenschaft kennt, je erfolgreicher kann die Revision sich gestalten. Es ist dämm wünschenSwert, daß die BerbandSrevisoren sich nicht nur alle zwei Jahre, d. h. ge­ legentlich der Revision, mit den Verhältnissen der Genossenschaft befassen, sondern sich über diese möglichst auf dem Laufenden erhalten. Schon immer dürfte eine Anzahl der BerbandSrevisoren sich in dieser Hinsicht bemüht haben. Daß aber in irgend einem Verbände eine bezügliche Vor­ schrift erlassen, ist mir nicht bekannt. Anerkannt ist ganz allgemein, daß bei den Revisionen eine Prüfung der Bilanz und wmigstmS eine probe­ weise Prüfung der Geschäftsbücher nicht nur zweckmäßig, sondem not­ wendig ist. Wohl bei jeder Revision wird dämm eine Vergleichung der Zahlen der Bilanz mit den Salden des Hauptbuches und den «Summen der Inventur vorgenommen. Ob aber immer die Prüfungsarbeit, waS sicher von Vorteil wäre, sich auch auf den Inhalt deS Jahresberichte»

352 erstreckt, ist nicht erwiesen. Wenn die Jahresberichte von den Perbands­ revisoren geprüft werden, darf man erwarten, daß sich deren Einfluß fühlbar macht und daß in absehbarer Zeit die Zahl mangelhafter GeschäftSberichte sich verringert. Um dieses Ziel zu erreichen, erscheint es mir wünschenswert, daß ein Durcharbeiten der Geschäftsberichte nicht nur gelegentlich der Revisionen, sondern fortlaufend in jedem Jahre von den Verbandsrevisoren vorgenommen wird. Weil aber einmal durch das Durcharbeiten des Geschäftsberichtes der Verbandsrevisor mehr als das sonst der Fall auf dem Laufenden über die Genoffenschaft und ihre ge­ schäftliche Tätigkeit bleibt, das andere Mal aber, weil der Beseitigung mangelhafter Geschäftsberichte Vorschub geleistet wird, halte ich die Durch­ arbeitung der Geschäftsberichte der Genoffenschaften durch den Verbands­ revisor als im Interesse der Genoffenschaften und des Revisionswesens liegend, für erforderlich.

Damit aber auch etwa säumigen Revisoren gegenüber eine Kontrolle auSgeübt werden kann und weil es nötig ist, den VerbandSdirrktor über alle Vorkommnisse im Verbände auf dem Laufenden zu erhalten und ihn in die Lage zu setzen, erforderliche Maßnahmen zu treffen, dürste es richtig und angebracht sein, daß der Berbandsrevisor den VerbandSdirrktor von dem Ergebniß der Durcharbeitung der Geschäftsberichte Mitteilung zu machen verpflichtet wird.

Ich bin überzeugt, daß der Antrag, -sofern er die Zustimmung der Revisorenkonfermz findet, auch im vollen Umfange der Zustimmung der Berbandsdirektoren und aller vorwärtsstrebenden Genossenschaften sicher ist und daß seine Verwirklichung einen weiteren Fortschritt auf dem Ge­ biete deS Revisionswesens im Allgemeinen Verbände der Erwerbs- und WirtschaftSgenoffenschaften bedeuten würde. Aus dem Grunde empfehle ich den Antrag zur Annahme.

Verbandsrevisor Kuckuck (Meiningen):

Die Anregung

des Herrn

Michel mann zur Prüfung des Geschäftsberichtes sei ganz zweckmäßig, jedenfalls aber hätten die Kollegen auch seither schon gelegentlich der Revision die Geschäftsberichte angesehen und mit den früheren verglichen. Zeige sich dabei, daß in dem Bericht etwas unzweckmäßig oder unrichtig sei, dann werde selbstverständlich bei der Revision darüber gesprochen. Dagegen halle er eS für verfehlt, eine Verpflichtung auf sich zu nehmen, die Berichte auch außerhalb der Revision zu prüfen, da man das Material zur Prüfung nicht bei der Hand habe. — Auch Verbands­ revisor Dr. Schneider hielt es für zu weitgehend, eine solche Ver­ pflichtung auf sich zu nehmen, namentlich in den Fällen, wo der Verbandsrevisor nicht am Orte des Verbandsdirektors wohne. Ebenso legte Berbandsrevisor Seibert einer Prüfung des Geschäftsberichtes keinen Wert bei, wenn nicht das nötige Material zur Hand wäre. Dem­ gegenüber war der Vorsitzende der Meinung, die von Herrn Michelmann angeregten jährlichen Prüfungen hätten doch einen gewissen Wert, da manchen Bilanzen ohne weiteres anzusehen sei, daß sie Unrichtigkeiten enthielten.

353

Puutt 5 der Ta-eSorduuukonnte nicht verhandelt werden, da der Berichterstatter, Herr Direktor Jäger-Berlin leider erkrankt war. Eine ausgedehnte Debatte veranlaßte der

Prall 6 der Tagesordnung, über welchen Verbandsrevisor Scheidt (Hannover) folgendes berichtete: Ich möchte mir erlauben, in der gelegentlich drS Allgemeinen Genossenschaftstages in Westerland stattfindenden Revisorenkonferenz die Frage zur Besprechung zu stellen, ob cs den Baugenosienschasten gestattet werden darf, ihre Kassenbücher über den Schluß drS Geschäftsjahres hinaus offen zu halten. Den Genoffenschaftern, die nur die Verhältniffe der Kreditgenossenschaften kennen, mag diese Erörterung recht überflüssig erscheinen. Sie werden sagen, es sei allgemein üblich und auch unbedingt erforderlich, daß jeder Kaufmann, also auch jede Genossenschaft, die Kassenbücher am Schluß des Geschäftsjahres, d. h. — falls das Geschäftsjahr mit dem Kalenderjahre zusammenfällt — am 31. Dezember abschließt. Die vor dem JahreSschlusie nicht eingegangenen Soll Einnahmen und die für daabgelaufene Geschäftsjahr rückständigen Ausgabeposten müffen — da­ weiß jeder, der kaufmännische Buchführung kennt — durch Memorialbuchungen bei dem Abschluß der Bücher erledigt werden. Die Not­ wendigkeit, die Kassenbücher bei der kaufmännischen Buchführung am letzten Tage des Geschäftsjahres zu schließen, ist so selbstverständlich, daß weitere Erörterungen darüber sicher überflüssig sind. Überdies ist diese Frage nicht nur in den Werken der Handbibliothek für das deutsche Genossenschaftswesen, sondern auch in den Blättern für Genossenschafts­ wesen eingehend behandelt worden. Und die Praxis erkennt die besprochene Notwendigkeit auch an, denn es gibt sicherlich nicht viele Kaufleute, die bei dem Abschluß ihrer Bücher anders verfahren. Trotzdem hat sich, wie durch die Revisionen festgestellt ist, bei den Baugenossenschaften vielfach die Praxis eingebürgert, die Kassenbücher Uber den Jahresschluß hinaus offen zu halten und zwar zu dem Zwecke, um die für das letzte Vierteljahr des abgelaufenen Geschäftsjahres fällige Mietsrate — die natürlich erst in den ersten Tagen des neuen Geschäfts­ jahres bezahlt wird — ohne Memorialbuchungen für das alte Jahr verrechnen zu können. Bei einer Baugenossenschaft, bei der das Geschäftsjahr am 31. De­ zember schließt und die Mieten vierteljährlich nachträglich erhoben werden, wird die Miete für die Zeit vom 1. Oktober bis Ende Dezember erst am 31. Dezember fällig, also erst in den ersten Tagen des MonatS Januar bezahlt. Die Baugenossenschaften müssen daher — wollen sie die Kassenbücher am 31. Dezember schließen — auf der Bilanz regel­ mäßig den Gesamtbetrag aller Mieten für das letzte Quartal als Mietenrückstand aufführen. Nun besteht aber bei den Baugenossen23

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schäften ost insofern em eigenartiger Ehrgeiz, als sie das Bestreben haben, da- Mietenrückstandskonto ans der Büanz möglichst niedrig zu haltm. Dieser Ehrgeiz hat übrigens auch eine materielle Grundlage, denn die ausstehenden MietSforderungev der Baugenossenschaften sind immer mehr oder weniger zweifelhaft, so daß bei Beurteilung der Finanzlage einer Baugenoffenschast die Höhe de- Mietenrückstandskontos ost von wesentlicher Bedeutung ist. Sind schon auS diesem Grunde die Baugmoffenschaftm nicht leicht dazu zu bringen, die Kaffenbücher am Schluffe des Geschäftsjahres ab­ zuschließen, so kommt noch hinzu, daß die Bornahme der sogenannten Memorialbuchungen nicht immer so einfach ist, daß sie von den RechnungSführern der Baugenoffenschasten ohne weiteres auSgeführt »erben können. Die weitaus größte Mehrzahl der Baugenossenschaften können weder ein Vorstandsmitglied noch einen Bevollmächtigten oder Beamtm im Hauptamte anstellen, sondern sie müssen damit rechnen, daß die Vor­ standsmitglieder, die in bezug auf kaufmännische Buchführung oft Laien sind, die DereinSgeschäste in den von dm eigmtlichm BerufSgeschästen freien Tages- oder richtiger gesagt Abendstundm erledigm. Unter diesm Umständm ist der Wunsch der Baugenoffmschastm, die Buchführung möglichst einfach zu gestalten, gewiß ebenso verständlich wie daS Bestreben der baugenoffenschaftlichen Fachleute, diesem Wunsche der Baugenossen­ schaften möglichst entgegen zu kommen. Das Reichsgericht ist nun aber in einem Urteile vom 7. April 1902 zu der Feststellung gelangt, daß der Rechnungsführer einer Genoffenschaft eine wissentliche unwahre An­ gabe über den Vermögensbestand einer Genoffenschaft macht, daS heißt der Bilanzfälschung schuldig ist, sobald er auf der Bilanz den Kaffmbestand der Gmoffenschaft insofern nicht wahrheitsgemäß angibt, als er eine Soll-Einnahme der Genossenschaft, die zwar noch im alten Jahre fällig war, aber erst in den ersten Tagen des neuen Geschäftsjahres tatsächlich zur Kasse gekommen ist, in die auf den Jahresschluß gezogene Bilanz als Barbestand der Kaffe aufführt. Von der Berbandsrevision ist daher von der Bekanntgabe dieser Entscheidung ab mit besonderem Nach­ druck auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Kaffenbücher mit dem Schluß deS Geschäftsjahres zu schließm. Gegen diesen Ratschlag des BerbandsrevisorS wurde von den Baugenoffenschasten häufig eingewendet:

1. daß der verschiedenartige Abschluß der Bücher keinen wesentlichen Einfluß auf die bilanzmäßige BermögenSdarstellung der Baugenoffenschaften, insbesondere gar keinen Einfluß auf die Höhe des Reingewinns ausübe; 2. daß eine Bücherfälschung bei ihnen ausgeschloffen sei, weil von ihnen in jedem Falle das richtige Datum in den Geschäfts­ büchern angegeben würde; 3. daß die Kaffenbücher bei der sogenanntm kameralistischen Buch­ führung, die bei Behörden und Berufsgenoffenschasten üblich ist, noch monatelang nach dem Schluffe des Geschäftsjahres offen gehalten würden;

365 4. daß bestimmte gesetzliche Vorschriften, die den Baugenossenschaften den Schluß der Kaffmbücher am letztm Tage des Geschäfts­ jahres zur Pflicht machten, nicht bestünden.

WaS den ersten Einwand anlangt, so ist ja zuzugebm, daß bei den Baugenossenschaften die Bilanzierung ihrer BermögenSgegenstände und Schulden auch bei einem Offenlassen der Kaffenbücher über dm Schluß des Geschäftsjahres hinaus insofern richtig zum Ausdruck kommt, als die Höhe des Reingewinns richtig zur Darstellung gelaugt. Liu Unterschied in dm beidm Buchungsarten besteht aber darin, daß bei einem Abschluffe der Kaffenbücher am letzten Tage deS Geschäftsjahres nur der an diesem Tage wirklich vorhandene Kaffmbestand auf der Bilanz erscheint, dafür aber das Mietenrückstandskonto imb das Mietmkonto durch Memorialbuchungen belastet oder erkannt wird, währmd im anderm Falle die Kaffmbücher noch die in das abgelaufme Geschäfts­ jahr gehörigen Buchungen als Kassaposten aufnehmen, den Saffenbestand also so auf der Bilanz erscheimn lassen, wie er gewesen wäre, falls die am letzten Tage des Geschäftsjahres fälligen Mieteinnahmen auch wirllich an diesem Tage bezahlt seien. Da die Bilanz ein AugmblickSbild für den Stand der Geschäfte zum Schlüsse des Geschäfts­ jahres sein soll, kann die letztere Buchungsweise nicht richtig sein. Sie ist aber auch nach der Auffassung deS Reichsgerichts direkt ungesetzlich. Die bereits erwähnte Entscheidung des Reichsgerichts läßt keinen Zweffel darüber, daß in Gemäßheit des § 40, Absatz 2 des Handelsgesetzbuchs in eine auf den 31. Dezember gezogene Bilanz sämtliche Bermögensgegenstände — also auch das Mietenrückstandskonto und der Kaffm­ bestand — so einzustellen sind, wie sie tatsächlich am 31. Dezember zu verzeichnen waren. Es steht demnach fest, daß die Baugenoffenschaften gesetzlich verpflichtet sind, als Kaufleute im Sinne des Handelsgesetz­ buchs die Kaffenbücher am letzten Tage des Geschäftsjahres abzuschließen. Die Bemfung auf die bei den Behörden, Berufsgenosscnschasten rc. übliche Art deS Bücherabschlusses ist deshalb verfehlt, weil diese Korpo­ rationen nicht unter der Herrschaft des Handelsgesetzbuches arbeiten. Für sie gibt es keine gesetzliche Bestimmung, die ihnen den Abschluß der Kassenbücher am letzten Tage deS Rechnungsjahres zur Pflicht macht; sie können also ihre Kaffenbücher ruhig über den Schluß des Geschäfts­ jahres hinaus offen lassen. Die eingangs zur Besprechung gestellte Frage: „Darf eS den Baugenossenschaften gestattet werden, ihre Kaffenbücher über den Schluß deS Geschäftsjahres hinaus offm zu haltm?" muß daher, meines Erachtens — namentlich mit Rücksicht auf die bereits oben erwähnte Entscheidung deS Reichsgerichts — mit einem mtschiedenm Nein beantwortet werden. BerbandSrevisorMichelmmm (Blankenburg a.H.) erllärte sich mit dm Ausführungen des Herrn Refermtrn einverstanden. Der Umstand, daß die Baugmoffmschaften ihre Kaffmbücher solange nach Jahresschluß noch offm hielten und er diesen Umstand abzustellen vergeblich sich bemüht habe, habe ihm dm Gedanken schon nahegelegt, sein Amt als Revisor der Bau23*

356 geuosstnschasten niederzule-m. @eyn das gerügte Verfahren anzukämpfen, sei um so schwerer, als der Minister den Baugenoffmschaften empfohlen habe, ihre Kassenbücher nicht allzulange nach Jahresschluß offen zu halten. Er bäte übrigens, künftig den Revisoren von derartigm be­ hördlichen Mitteilungen Kenntnis zu geben.

BerbandSdirektor Landrat Berthold (Blumenthal) meinte, es sprächen doch starke Gründe für das seitherige Verfahren; die Baugenoffenschasten wollten in der Bilanz nicht mit großen Resten erscheinen.

Demgegenüber bemerkte Anwalt Dr. Triiger (Charlottenburg), wir hätten einfach die zwingenden Bestimmungen des Handelsgesetzbuches zu beachten und damit sei die Sache eigentlich erledigt. BerbandSdirektor Keiera-eud (München) gab zu, daß das Gesetz zwar einen Abschluß der Bücher mit Jahresschluß verlange, praktisch sei es aber keinesfalls. Die Baugenoffmschaften hättm mit ihren Einnahmen zu rechnen und danach ihre Ausgaben einzurichten. Die am Ende des Jahres fälligen Mieten würden aber in der Regel erst in den ersten Januartagen bezahlt und müßten deshalb als Restanten in der Bilanz erscheinen. Andererseits hätten die Genoffenschasten selbst noch Zahlungen für das Rechnungsjahr zu leisten, welche in der Regel erst im Januar oder Februar erfolgten. Werde nun zum 31. Dezember abgeschlossen, dann müßten auch diese Schuldposten unter die Passiva eingestellt werden und dies werde leicht dahin gedeutet, daß die Genossenschaft ihre Schulden nicht bezahlen könne. Man müsse damit rechnen, daß das Publikum eine Bilanz nicht zu beurteilen verstehe. Berbandsrevisor Scheidt (Hannover): Die Mode des Offenlassens der Kaffenbücher sei aus der kameralistischen Buchführung, wie sie die Behörden hätten, entstanden, aber die Behörden hätten auch keine kauf­ männische Bilanz zu machen. Die Baugenossenschaften müßten ihre Vermögenslage so darstellen, wie sie zur Zeit des Abschlußes tatsächlich sei. Einer falschen Auslegung, wie sie Herr Feierabend befürchte, könne man leicht dadurch vorbeugen, daß man die Rückstände an Miete trenne, in wirklich rückständige Mietbeträge und solche, die erst am ersten Januar fällig werden.

Berbandsrevisor Michelmaun (Blankenburg a. H.) wies darauf hin, daß die ausgelaufenen Mieten einfach so zu behandeln seien wie die ausgelaufenen Zinsen bei den Kreditgenossenschaften. Berbandsrevisor Dr. Schneider (Potsdam): Die beim Staat übliche Buchführung sei allerdings die Ursache des gerügten Verfahrens bei den Baugenossenschaften, vielleicht auch die Kommission, die sich mit der Buchführung für Baugenoffmschaften befaßt habe. Diese Buchführung sei kameralistisch, aber das schließe durchaus nicht aus, daß man bei denselben die Bestimmungen des Handelsgesetzbuches beachte. Betreffs der noch zu bezahlenden, unter die Passiva der Bilanz einzustellenden Rechnungen möchte er Herrn Feierabend fragen, ob er bei seinem Konsumverein

367

die noch nicht bezahlten Rechnung« nicht ebenfalls unter Passiva auf­ nehme;

das geschähe doch zweifellos.

Das Urteil eines unsachverständigm

Publikums könne für uns nicht maßgebend sein. Verbandsdirektor Justizrat Dr. Alberti (Wiesbaden):

Offenlassen

der Bücher strafbar sei,

Umständen dulden.

Wenn da-

dann dürften wir e- unter keinen

Breche einmal Konkurs aus, dann müsse der Konkurs­

verwalter über den Befund der Bücher berichten und die Vorstandsmitglieder,

welche gegm die Bestimmungen des Handelsgesetzbuches verstoßen hättm, würdm bestraft.

Gr empfehle ebenfalls

die von Herrn Scheidt

vor­

geschlagene Trmnung in wirkliche Rückstände und erst im nächst« Jahre fällige Post«.

Nachdem Herr Feierabend erklärt hatte, bei Kvnsumvereinm liege die Sache

beantragt

ganz anders

hatte,

stellte

und Herr Michel mann Schluß der Debatte

der Vorsitzende fest,

daß die Versammlung

den Ausführung« des Her« Reftrmten einverstand« sei.

Schluß der Sitzung 6 Uhr.

mit

V.

Rechnung und Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben des Allgemeinen Verbandes der auf Selbsthilfe beruhenden deutschen Erwerbs- und Wirthschaftsgenossenschaften.

A. Rechnung Einnahmen, Ausgaben und Bestände der Kasse des Allgemeinen Verbandes deutscher Erwerbs- und Wirthschastsgenossenschaften für das Jahr 1904.

Laufende Nummer

j

über die

2.

1.

4.

3.

In 1903 ver­ In 1904 ver­ In 1904 auf einnahmt einnahmt den Etat für aber in den aber in den 1904 Etat für 1904 Etat für 1903 vereinnahmt gehörend gehörend

Gegenstand

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I 4

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1 4

«M

i -f

1.

A. Laufende. Beiträge der Vereine zu den Kosten des Allgemeinen Verbandes: Beiträge laut Einnahmeliste auf S. 345—409 der Mit­ teilungen über den Allgemeinen Genossenschafts ­ tag in Breslau................................................................ 59837,53 abzüglich der schon in 1903 eingegangenen Beiträge (vergl. Seite 332 und 333 obiger Mitteilungen) „ 282,76 59554,77

zuzüglich der außerdem in 1904 eingegangenen, in bezeichneter Liste noch nicht enthaltenen Beiträge von: Wilhelmsburg a. E.,Sp.-u. Bau-V., f.1902 69,54 Allenstein, Wohn.-Baugen., für 1903. . „ 10,— Langendreer, Baugen., für 1903 . . . „ 20,32 Göttingen, Sp.- u. Bau-V., für 1903 . „ 72,80 Halle a. S., Sp.- u. Bau-B., für 1903 . 25,26 Hamburg, Bau- u. Sp.-V., für 1903. . „ 100,— Wolfenbüttel, Sp.- u. Bau-V., für 1903. „ 11,24 Leer, Beamt.-Wohn.-B., für 1903. . . „ 10,— derselbe, für 1902 .................................... 10,— Diez, V.-V, für 1904 ............................. ..... 39,86

Ak

1 4

«M*

i

Auf den Etat für 1904 entfallen demnach

«Ak

1 4

358

I. Einnahmen.

6.

5.

In 1904 schon In 1905 ver­ noch auf den einnahmt, Etat für 1904 aber auf den zu ver­ einnahmen Etat für 1905 gehörend

I

I

Doberan, B.-«., für 1903 ....................... ..... Homberg, Volksbank, für 1903 . „ Rosenheim, Kons.-V., für 1903. . . . Obernkirchen, Kons.-B., für 1903/4 . . Neuhaus a. Rennweg, Kons.-V., f. 1902/03 Eversen, Kons.-B., für 1903 . . . . Weimar, Kons.-V., für 1902/03 . . . Bremen, Eis. Sp- u. Bau-V., für 1902/03 Dittersbach, Sp.- u. Bau-V., für 1902 . Wittenberg, Schuhm.-Rohst.-G., für 1904 Delitzsch, Schuhm.-Rohst.-Gen., für 1904

„ „ „ „ „ „ „ „

10,— 10,— 14,— 20,— 25 50 3'15 172,50 20^ — 6,— 10,— 10,— „

670,17

60224 94

60224 94

Nach Genossenschaftsarten verteilen sich die Beiträge folgender­ maßen: Kreditgenossenschaften . . 50 776,45 Konsumgenossenschaften . „ 6 538,26 Baugenossenschaften . . „ 1914,83 Andere, Genossenschaften . „ 995,40 CI

Provisionen aus dem Inkasso von Versicherungsprämien

.

.

593 23 1947

15

'197*7

30

593 23 1977 30

i

.

438

08

3314 30

334

80

3649

10

218 51

333

39

551

90

B. Außerordentliche. Bon einem Berbandsdirektor zuviel gezahlte Beiträge, die in 1905 zurückerstattet bezw. verrechnet werden........................................ Überweisung aus dem Schulze-Delitzsch-Stiftungs-Fonds (zur Her­ stellung und Beschaffung des Jahrbuchs für 1903 bezw. 1902 milverwendet, 500 -s- 500 ............................ 1000,—

43 74

C. Bestand vom Vorjahre.

Bestand am 1. Januar 1904 .................................. 22 496,86 Guthaben am 1. Januar 1904 beim Schulze-DelitzschStiftungs-Fonds............................................................... 500,—

Summe aller Einnahmen

22996



86

2385 23 87391 58

2645 49

66996 47

359

CO

wie oben 60224,94. Einnahme für verkaufte Mittheilungen, Musterstatuten, Flugschriften rc. Einnahme aus den Blättern für Genossenschaftswesen . . Zinsvergütung für Bestände bei der Dresdner Bank, Berlin, und zwar auf Barguthaben................................................................ jt 764,60 für Koupons vom Effekten-Bestände . . . . „ 2884,50

^Laufende Num m er^

1.

Gegenstand

2.

6.

5.

4.

3.

In 1903 In 1904 In 1904 schon In 1905 verausgabt, verausgabt, In 1904 auf noch auf den verausgabt, aber in den aber in den den Etat für Etat für 1904 aber auf den 1904 Etat für 1904 Etat für 1903 Etat von 1905 zu ver­ verausgabt gehörend gehörend gehörend ausgaben

M

1 4

JL

11

4

JfC

M.

! rl

I

4

M.

\

Auf den Etat für 1904 entfallen demnach

JVL

1 4

II. Ausgaben. A. Nach dem Voranschlag. 1.

2.

4.

5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.

Gehälter: Anwalt Dr. Crüger...................................... Jt 12000,— Büreaupersonal................................................... 12925,—

Büreaukosten (in Summe auf den Etat von 1904 — ^4666,16): Büreaumiethe..................................................................................... Telephongebühren............................................................................... Heizungsmaterial und Gasverbrauch............................................. Schreibgebühren, Aktenheften......................................................... Reinigung und Heizung der Büreauräume.................................. Schreibmaterial..................................................................................... Jnventarbeschaffung............................................. ................................. Krankenkassen- und Invalidenversicherungs-Beiträge .... Porto 2C.................................................................................................... Verschiedenes.......................................................................................... Reisekosten des Anwalts und seiner Stellvertreter zu den Verbandstagen...................................................................................................... Reisekosten und Diäten der Berbandsdirektoren zum Allgemeinen Genossenschaftstage............................................................................... Kosten des Jahrbuchs für 1903 laut besond. Aufstellung am Schlüsse Kosten des Allgemeinen Genossenschaftstages in Breslau . . . Kosten für Aufnahme der Verhandlungen des Allgemeinen Genossenschaftstages in Breslau.................................................................... Druck der Mittheilungen über den Allgemeinen Genossenschaftstag in Breslau.......................................................................................... Versendung der Mitteilungen.............................................................. Kosten von zwei Sitzungen des Engeren Ausschusses....................... Auslagen des Vorsitzenden des Engeren Ausschusses und des Gesammtausschusses ...............................................................................

24925

24925

400 45

i •

800 150 269 143 276 711 68 226 1093 256

400 50 14 45 — 90 25 45 51 54

92

53

-

172 —

5230 30 9583 77 — —

600

i

143







3061 90 527 50 972 08 75

50

i • 1

i

|

133

06 45 — 90 25 45 51 54

2780 68

2780 68

|

1200 195 323 143 276 711 240 226 1093 256

1 -

. . .

• - •

5230 30 9583 77 — — 600 3061 90 527 50 972 08 133

75

360

3.

i

12. Bibliothek, Bücher, Zeitschriften, Buchbinderlohn: Bücher.................................................................... Zeitungen Buchbinder

13. 14.

Beitrag zur^Hilfskasse............................................. Zuschüsse zu den Ruhegehaltskassen-Beiträgen: für Anwalt Dr. Crüger............................................. Jt 162,— zwei Büreaubeamte . . „ 163,60

15.

Beitrag zum Internationalen Genossenschaftsverband . . B. Auf den Dispositionsfonds verrechnet.

.

50 864 64

i • 1 . 1

185 95

300

1050 59 300

325 60

325 60

50

50

50

.

60 50

870,95 16. Original-Korrespondenz, Sonderabdrücke, Flugschriften 17. Besondere Reisen im genossenschaftlichen Interesse. . „1541,50 614,50 18. Verschiedene Ausgaben . . 19. Pflege der Grabstätte von Schulze-Delitzsch . . 20. Kosten für Eintragung des Allgemeinen Verbandes in 70,51 das Vereinsregister............................................. - „

21.

1

I J6 573,29 „ 191,15 „ 286,15

61

50

2177

05

50

2957

59

3541

46

4000

920 41

Rückstellung des vom Etat 1904 nicht verwendeten Betrages auf Rechnung 1905 .................................................................................... C. Nicht im Voranschläge vorgesehene Ausgaben.

Reisekosten der Berbandsrevisoren zum Allgemeinen Genossenschafts­ tage in Breslau 1477,10, welche aus dem von der Dresdner Bank zur Verfügung gestellten Fonds bezahlt wurden. 8^/2 proz. konvert. Preuß. Konsols zu 101,70 23. Ankauf von 15000 24. Zahluüg an I. Guttentags Verlagsbuchhandlung (durchlaufender Posten, vergl. Einnahmeposten Nr. 7 Rechnung 1903) . . .

61

22.

Summe aller Ausgaben

15255 94 35

445 : —

2288 55 69570 22

643 | 50 58207 33

III. Abschluß. Im Depot bei der Dresdner Bank befanden sich am 31. Dezember 1904: 40455,— Januar 1905 J6 17274,54 , Jh 45 000 3 proz. Preuß. Konsols zum Kurse von 89,90 jK) 204,74 in der Kasse i „ 15000 3'/2proz. do. „ 101,70 „ 15255,— „ 6OO0 3^/>proz. Bremer Anleihe „ „ „ 99,10 . 5946,„ 15592,70 Guthaben bei (Kurs vom 30. 5. 04 dem Tage des Ankaufs) 8104,— „ 8 000 4proz. Pirmasenser Stadtanl. zum Kurse D.101,30 „ 10000 3^/2proz. Kölner Stadtanl. von 1902 zum Kurse 9920,von 99,20 9880,— 10000 3'/2 proz. Neue Berl. Pfandbr. zum Kurse v. 98,80

Einnahmen in 1904, Summe der Kolonnen 2 und 3 . Jh 89776,81 ' Ausgaben in 1904, Summe der Kolonnen 2, 3 und 5 . „ 72502,27

Bestand am 1. welcher vorhanden ist mit und mit der Dresdner Bank, Berlin. Hinzu kommen noch welche die Dresdner Bank für gezahlte Reise­ kosten der Verbandsrevisoren im Februar 1905 erstattete, die aber in 1904 bereits verrechnet sind

17 274,54 wie oben.

J4 89560,—

Nachweis des Vermögens Ende 1904. Kaffenbestand und Bankguthaben 17274,54 Guthaben beim Berleger der Blätter für GenoffenschaftSwesen vM 1977,30 Guthaben beim Stuttgarter Allgemeinen BersicherungS-Berein und bei der Kölnischen Unfall-Versicherung-gesellschaft für Provisionen.................................. 338,39 ZinskouponS per 31. Dezember 1904, deren Gutschrift seitens der Dresdner Bank erst in: Januar 1905 erfolgte . . „ 334,80 — „ 2645,49

Guthaben für vorauSbezahtte Miethe für I. Quartal 1905 Guthaben für vorau-bezahlte Telephongebühr für I.Quartal 1905 Guthaben für vorau-bezahlte Rechnungsbeträge.......................................................

400,— 50,— 198,50= „

643,50

J6 20563,53

ab: in 1905 zu verausgabende Rechnungsbeträge .... Verfügbarer Rest vom Dispositionsfonds, Etat 1904 .

. J4 583,87 . „ 2957,59= „ jM

ab: Durchlaufender Einnahme-Posten Nr. 6, der in der Rechnung 1905 in der Ausgabe erscheint

3541,46

17022,07

Summe der Einnahme-Posten Kolonne 4.

Summe der AuSgabe-Posten Kolonne 5. Summe der AuSgabe-Posten Kolonne 4.

48,74

dazu: Bei der Dresdner Bank im Depot befindliche Wertpapiere.

„ 89560,—

>1106538,33

Vermögen des Allgemeinen Verbandes Ende 1904

„ 98839,69

DaS Vermögen deS Allgemeinen Verbandes betrug Ende 1903 ES hat somit gegen Ende 1903 eine Vermögen-Vermehrung von

7698,64 stattgefunden.

.

Diese Vermehrung ergibt sich auch aus nachstehender Berechnung: Einnahmen auf den Etat von 1904 entfallend Ausgaben „ „ „ 1904 „ ....

Überschvlß .

ab: Wertunterschied deS EffettenbestandeS gegen

„ „ „ „

.

66996,47 „ 58207,33

.

J6 8789,14

rlde 1903:

45000 3proz. Preuß. KonsolS .... 6000 3'/2proz. Bremer Anleihe von 18991 8000 4proz. Pirmasenser Anleihe v. 1904t 10000 3'/? pro-. Kölner Stadtanleihe v.1902\ 10000 3^/r proz. Neue Berliner Pfandbriefe

31.12.1903.

31.12. 1904.

91,75 100,30 102,25 99,90 99,20

89,90 99,10 101,30 99,20 98,80

Verlust

Ji , . . .

832,50 72,76,70,40,-

Kursverlust

1090.50

362

16978,33

M

Fragebogen und Liniaturen für die Statistik ... Versendung der Fragebogen Honorar an Herrn H. Jäger für Bearbeitung de- Jahrbuch-

.

.

Rechnung-- und Schreibhilfe bei Bearbeitung des MaterialDruck de- Jahrbuches davon durch Zuwendung au- dem Schulze-Delitzsch-Fond- gedeckt

6487,55

127,75 92,03



1200,—



1696,09



5987,55



Versendung de- Jahrbuche-

Gesamtkosten Jf

500,-

9688,77

Blätter für Geuofseuschaft-Wese« für 1904. Einnahmen. Jf 12789,70

Verkaufte einzelne Nummern



181,55

Inserate .



3009,95

.

Jf 15981,20 Ausgaben.

Satz, Druck, Buchbinder, Porto Papier

.

6161,90

.

....

Sonstige Spesen

....

Honorare an die Mitarbeiter

.

.

„ 1535,20

.



680,70 3648,80 =

„ 12026,60

Ueberschuß Jl 3954,60 Davon die Hälfte dem Verleger

die Hälfte dem Allgemeinen Verbände

Eharlottenburg, 13. März 1905.

Jt 1977,80 ...

„ 1977,30

363

Abonnement aus 2497 Exemplare

8?

Es wurden vereinnahmt bezw. verausgabt

war

Der Voranschlag für das Rechnungsjahr 1904

festgesetzt auf

i

1

5.

Jahresbeiträge der Genossenschaften.............................................................. Verkauf von Mittheilungen, Musterstatuten, Flugschriften....................... Einnahme aus den Blättern für Genossenschaftswesen............................ Zinsen auf Bestände bei der Dresdner Bank auf Wertpapiere......................................................................... „ Barguthaben.................................................................... Provision aus dem Inkasso...............................................................................

§

§ 1

J6

1

H

!

Einnahmen.

i. 2. 3. 4.

Also mehr ' weniger vcrreinnahmt bezw . verausgabt

! 94

57500 300 2000

— '— —

60224 593 1977

2300 600 650

— — —

2884 764 551

50 60 90

63350



66996

47

12000 12960

— —

12000 12925

— —

23 30

2724 293

94 23

22 584 164 . - .

70

50 60

3767 ; 27 I |

98

10

120

80

35



406

49

Ausgaben.

364

Nach dem Voranschlag. 1.

2.

3.

4. 5.

6. 7. 8.

Gehälter: Anwalt Dr. Crüger......................................................................... Büreaupersonal............................................................................... Zuschüsse zu den Ruhehaltskassen-Beiträgen: für den Anwalt............................................................................... „ zwei Beamte.................................................................................... Büreaukosten: Miethe..................................................................................... Telephongebühr.................................................................... Heizungsmaterial, Gasverbrauch........................................ Reinigung und Heizung........................................................ Schreibgebühren, Aktenheften............................................. Schreibmaterial.................................................................... Jnventarbeschaffung............................ ................................. Kranken- u. Jnvaliden-Bersicherungsbeiträge .... Porto 2C...................................................................................... Verschiedenes......................................................................... Reisekosten des Anwalts und seiner Stellvertreter............................ Reisekosten und Diäten der Berbandsdirettoren....................................... Kosten des Jahrbuchs für 1903 .................................................................... Kosten des Allgemeinen Genossenschaftstages.............................................

162 120 1200 180 230 233 100 500

— — — — — — — —

175 1500 240 3700 6500 11200 400

— — — — — — —

Vergütung für Aufnahme der Verhandlungen des Allgemeinen GenossenschaftStageS................................................................................

600



162 — 163 60 1200 — 195 — 323 06 276 — 143 45 711 90 25 240 226 45 1093 51 256 54 2780 ; 68 5230 30 9583 77

600

43

60

15 93 43 43 211 240 51

— 06 — 45 90 25 45

16

54 919 [ 32 70 1269

23

1616 400 1I I1

1

1

9.

Druck der Mitteilungen über den Allgemeinen Genossenschaftstag

.

3 500

.

10. Versendungskosten der Mitteilungen............................................................ 11. Kosten von zwei Sitzungen des Engeren Ausschusses .... 12. Auslagen des Vorsitzenden des Engeren Ausschusses und des Ge­ samtausschusses .................................................................... 13. Bibliothek, Bücher, Zeitschriften rc.................................................... 14. Beitrag zur Hilfskasse............................................................... 15 Beitrag zum Internationalen Genossenschaftsverband .... 16. Dispositionsfonds..............................................................................

1—

3061 : 90

1000 1300 !---

527 972

200 | --1000 — 300 ‘ --50 — 4000 ! —

133 1050 300 50 4000



58207

63350

50 08

1 I ■ ; i

. . .

75 59 — — —

50

. .

i

438

10

|

472 327

50 92

.

66

25

5951

51

59

808 ! 84

33

3 646,47 mehr vereinnahmt, „ 5142,67 weniger verausgabt, als im Voranschlag festgesetzt waren.

Es wurden danach

365

Borarrschliige über die Einnahmen und Ausgaben für 1905 und für 1906. für Lfd. Nr.

1905

in Breslau

Gegen st and

beschlossen

für

1906

Einnahmen.

1. 2. 3.

für

in Lfd. Westerland Nr. beschlossen

4.

Jahresbeiträge der Genossenschaften . . Verkauf von Mittheilungen, Musterstatuten, Flugschriften.......................................... Einnahmen aus den Blättern für Genossen­ schaftswesen ...............................................

Übertrag

57852 \

500 ; 1 1500 59852

59000

500 1 1 ' 5. 2000 61500

1905

für

1906

beschlossen

in Westerland beschlossen

Übertrag

59852

61500

Zinsvergütung für Bestände b. d. Dresdner Bank, Berlin: für Effekten. ..... „ Barguthaben .... Provision aus dem Inkasso von Haft­ pflicht- u. Unfall-Versicherungs-Prämien

2800 600

3000 600

in Breslau

Gegenstand

500

500

63752

65600

für 1905 für Lfd.

Nr.

in Bre-lau

Gegen st and

beschlossen

für 1905 für 1906

1906

in Westerland ( beschlossen

Lfd.

Nr.

beschlossen

in Westerland beschlossen

40732

42150

10670

11000

400

500

600

600

3500 1000

3500 1000

1300

1300

200 1000 300

250 1000 300

50 4000

— 4000

63752

65600

in vreblau

Gegenstand

JC

Übertrag .

Ausgaben. 1. 2. 3.

4.

6.

Übertrag

.

.

.

12000 14440

162 140 1200 200 240 240 200 750 — 1300 240 i 1

162 158 1200 200 330 330 100 700 300 1500 300

200

230

3700

3700

6500

6500

40732

42160

.

7. Kosten deS Jahrbuchs für 1904 (in 1905 herzustellen) resp, für 1905 (in 1906 herzustellen)..................................................... 8. Kosten des Allgemeinen GenossenschaftStages ................................................................. 9. Vergütung für Aufnahme der Verhand­ lungen deS Allgemeinen Genossenschaft-tages ................................................................ 10. Druck der Mitteilungen über den All­ gemeinen GenossenschaftStag .... 11. Versendungskosten der Mitteilungen . . 12. Kosten von zwei Sitzungen deS Engeren Ausschusses..................................................... 13. Auslagen des Vorsitzenden des Engeren Ausschusses und des Gesamtausschusses 14. Bibliothek, Bücher, Zeitschriften rc.. . . 15. Beittag zur HilfSkasse................................... 16. Beitrag an den Internationalen GenossenschaftSverband............................................... 17. DiSpositionS-FondS.........................................

366

5.

Gehalt des Anwalts................................... Gehälter des Büreaupersonals .... Zuschüsse zu den RuhegehaltSkassen-Beiträgen: für den Anwalt....................... „ zwei Beamte....................... Büreaukosten: Büreaumiethe. . Telephongebühr . Heizungsmaterial Reinigung, Heizung Schrerbgebühren . . Schreibmaterial . . Jnventarbeschaffung. . . Porto, Frachten .... Verschiedenes........................ Kranken- und JnvalidenBersicherung .... Reisekosten des Anwalts und seiner Stell­ vertreter ........................................................... Reisekosten und Diäten der Berbandsdirektoren.....................................................

12000 13660

.

VI.

Bericht über den

Mitzlte-erbestaud und die Milgliederberveguug im Ältzemeineu Verbände/^ Die Mitgliederzahl des Allgemeinm Verbandes deutscher ErwerbSund WirtschaftSgmyssmschaften betrug am 1. Januar 1904: 1391; bis zum 1. Januar 1905 sind dem Allgemeinen Verbände 25 Genossen­ schaften beigetretrn, 29 Genossenschaften sind auSgeschieden; die Zahl der dem Allgemeinen Verbände angehörenden Genossenschaften ver­ änderte sich danach bis zum 1. Januar 1905 um 4, sie betrug zu dieser Zeit 1387.

Die Bewegung des Bestandes bei den einzelnen Gattungen der Ge­ nossenschaften des Allgemeinen Verbandes in der Zeit vom 1. Januar 1904 bis 1. Januar 1905 war folgende: 1.

Kreditgenossenschaften.

Bestand am 1. Januar 1904:

Zugang 9 Genossenschaften Abgang 8 Genossenschaften

= Zugang

Bestand am 1. Januar 1905: 2.

958 Genossenschaften.

Konsumvereine.

Bestand am 1. Januar 1904:

Zugang 8 Genossenschaften Abgang 16 Genossenschaften

957 Genossenschaften

273 Genossenschaften

= Abgang

Bestand am 1. Januar 1905:

265 Genossenschaften.

•) Bergt, di« S. 430 der »Mitteilungen" angegebenen, im Laufe de» Jahre» 1905 noch emgetretenm Änderungen — e» sind danach im Lause de» Jahre»

1905 bi» jetzt eingetreten: 46 Genossenschaften und scheiden durch Kün­ digung Ende 1905 au»: 28 Genossenschaften.

368 3. (Baugenossenschaften. am 1. Januar 1904: 106 Genossenschaften 2 Genossenschaften 4 Genossenschaften = Abgang am 1. Januar 1905: 104 Genossenschaften. 4. Roh stoss gen ossenschaften. Bestand am 1. Januar 1904: 17 Genossenschaften Zugang 1 Genossenschaft Abgang — Genossenschaft = Zugang Bestand am 1. Januar 1905: 18 Genossenschaften. 5. Magazingen ossenschaften. Bestand am 1. Januar 1905: 4 Genossenschaften Zugang — Genossenschaft Abgang 1 Genossenschaft = Abgang 1 Bestand am 1. Januar 1905: 3 Genossenschaften. 6. Werkgenossenschaften. Bestand am 1. Januar 1904: 5 Genossenschaften Zugang — Genossenschaft Abgang — Genossenschaft = — „_ _ _ _ _ Bestand am 1. Januar 1905: 5 Genossenschaften.

Bestand Zugang Abgang Bestand

7. Produktivgenossenschaften. Bestand am 1. Januar 1804: 12 Genossenschaften Zugang 1 Genossenschaft Abgang — Genossenschaft = Zugang Bestand am 1. Januar 1905: 13 Genossenschaften. 8. Sonstige Genossenschaften. Bestand am 1. Januar 1904: 17 Genossenschaften Zugang 4 Genossenschaften Abgang — Genossenschaft = Zugang Bestand am 1. Januar 1905: 21 Genossenschaften. Bon den 1387 Genossenschaften rc. des Allgemeinen Verbandes ge­ hören 1324 den Unterverbänden des Allgemeinen Verbandes an. Die Zahl der Unterverbände des Allgemeinen Verbandes deutscher Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften beträgt 29; davon sind: 22 Unteroerbände von Kreditgenossenschaften, 6 Unterverbände von Konsumvereinen, 1 Unterverband von Baugenossenschaften.

369

29 UnterverbSndm grhörm an: 938 Kreditgenossenschaften rc., 240 Konsumvereine, 99 Baugmossmschaftm, 47 Andere Genossenschaften, 1324 Genossenschaften rc. Keinem dieser UnterverbLnde sind bis jetzt von dm Genossenschaften deS Allgemeinen Verbandes beigetrrten: 20 Kreditgenossenschaften rc., 25 Konsumvereine rc., 5 Baugenossenschaften, 13 Andere Genossenschaften, 63 Genossenschaften rc. Unter der Zahl der dem Allgemeinm Verbände deutscher Erwerbs­ und Wirtschaftsgenossenschaften angehörigen Vereine befinden sich 11 Aktiengesellschastm, 1 Kommanditgesellschaft auf Aktien; zu Unterverdänden des Allgemeinen Verbandes gehören davon 5 Aktiengesellschaften, 1 Kommandit­ gesellschaft auf Aktien; keinem Unterverbande haben sich angeschlossen 6 Aktiengesellschaften. Den

vn. Liste der Oerbandsgenossenschaften*) am 1. Aanuar 1905**) Beitragsliste für $04***) 1. Bayerischer Geuosseuschastsverband. Direktor: Herr M. Luber in München. Stellvertreter: Herr König!. Rat F. L. Proebst in München. Verband--Revisoren: die Herren Magistratsrat O. Feierabend und W. AndrL in München, W. Finckh in Karlsruhe i. B, Luber in München. (27 Vereine.) a. Borschußvereine. 1. Augsburg, Landwirtschaftlicher Kreditverein Augsburg, e. G. m. u. H., Herr A. Hederer. — Herr Dämpfte 2. Dillingen a. D., Vorschuß- und Sparverein in Dillingen, e. G. m. u. H., Herr I. Rabini. — Herr K. Hardtmuth 3. Dinkelsbühl, Kreditverein Dinkelsbühl, e. G. m. b. H., Herr Kellermann. — Herr W. Schmidt 4. Eggenfelden, Kredit- und Sparkasse Eggenfelden, e. G. m. b. H., Herr Ludwig Straßner. — Herr Jakob Perl 5. Furth i. W., Further Volksbank, e. G. m. u. H-, Herr G. Nach­ reiner. — Herr A. Mühlbauer (in Westerland ausgeschlossen) . 6. Ichenhausen b. Günzburg a. D., Spar- und Kreditverein, e. G. m. b. H., Herr I. Thaler. — Herr Kempfle 7. Landshut (Niederbayern), Kreditverein Landshut, e. G. m. u. H, Herr F. Weber. — Herr M. Mayer 8. Miesbach, Werk- und Kreditgenossenschaft Miesbach, e. G. m. b. H., Herr Anton Kohlndörfer. — Herr Carl Fohr . . . 9. München, Münchener Jndustriebank, e. G. m. b. H., Herr M. Luber. — Herr F. X. Proebst 10. Nördlingen, Gewerbebank, e. G. m. b. H., Herr A. Wörlen. — Herr I. Baßler 11. Passau, Passauer Handwerker-Kreditgenossenschaft, e. G. m. b. H., Herr Adolf Heindl. — Herr Sageder 12. Schillingsfürst(Mittelfr.), Vorschuß-u.Kreditverein Schillings­ fürst-Frankenheim, e. G. m. u. H., Herr Pflaumer. — Herr G. Herr 13. Schrobenhausen (Oberbayern), Kreditverein, e. G. m. b. H., Herr Georg Leinfelder. — Herr L. Reißler 14. Sonthofen, Genossenschaftsbank, e. G. m. u. H., Herr K. Alteneder. — Herr Franz Hämmerle . . ...........................

Transport

100 —

10 — 100 —

10 — ?

?

83 20

10 — 43 40

100 — 1 100 1 — 28 i 15 i 51 65

55 11

100 — 791 'öl

*) Der erste Name hinter der Firma jedes Vereins ist der de« Vorsitzenden de» Vorstandes, der zweite der des Vorsitzenden deS AuffichtsrateS. — Die Vorstände der BerbandSveretne werden dringend ersucht, eintretende Änderungen bezüglich dieser Namen gesälligst dem Anwälte bald mitzutetlen. **) vergl. auch die im Lause des Jahres 1905 in dem Mitgliederbestände ein­ getretenen Veränderungen S. 430. ***) In der BeitragS-Nolonne sind die mit den Beiträgen rückständigen Vereine mit ? ? bezeichnet; bet den vereinen, die erst 1905 beigetreten sind, deren Beiträge erst 1906 fällig werden, sind-------eingetragen. Dagegen sind die vereine mit * * bezeichnet, welche die diesjährigen Beitrüge bereits im Vorjahre entrichtet haben. Für 1905 schon bezahlte Beiträge siehe 6. 433.

Beitrag Jl * Transport 15. Traunstein (Bayern), Bolksbank, e. G. m. b. H., Herr I. Wispauer jun. — Herr Seitz b. Andere Genossenschaften. 16. Augsburg, Baugenossenschaft Augsburg, e. G. m. b. H., Herr Rud. Rehm. — Herr Alfred Samm 17. Aug-burg, Hygienisches Bad, e. G.m. b.H., Herr Hch. Möhnle. — Herr Hermann Möhnle 18. Augsburg, Genossenschaft für Rauhwarenverwertung, e. G. m. b. H., Herr D. Lacker — Herr Joh. M. Baader ... . . . 19. Hersbruck, Werkgenossenschaft der vereinigten Schreiner in Hersbruck, e. G. m. b. H., Herr Leonhard Bogel. — Herr Frank 20. Lauf b. Nürnberg, Werkgenossenschast der vereinigt. Handwerker in Lauf, e. G. m. b. H., Herr H. Bachmann. — Herr August Barch 21. München, Baugenossenschaft München, e. G. m. u. H., Herr O. Feierabend. — Herr Köhler, Baumeister 22. München, 1. Schreinergenoffenschaft, e. G. m. u. H. (Magazinund Rohstoff-Genoffenschast), Herr O. Lampl. — Herr I. Gröschl 23. München, Münchener Bau- und Sparverein, e. G. m. b. H., Herr Jakob Bradl. — Herr Köhlinger 24. München, Rohstoffverein der Schuhmacherinnung in München, e. G. m. b. H, Herr M. Henneberger. — Herr Jof. Roder . . 25. Perlach (Post München), Branntweinbrennerei Perlach, e. G. m. u. H., Herr M. Hufnagel. — Herr F. Kaffe 26. Taufkirchen (Post Unterhaching, Bayern), Branntweinbrennerei Taufkirchen, e. G. m. u. H., Herr Joh. Riedmaier. — Herr G. Liebhart 27. Willing (Post Aibling), Brennerei, e. G. m. u. H., Herr Wieser. — Herr Seb. Hain ..........................

791 51

Summa

1204 32

100 —

13 95 10 —

70 05 10 — 10 —

52 74 10 —

10 — 16 40

48 70

31

87

29 10

2. Verband der Kreditvereine zu Berlin. Direktor: Herr E. Plonz, Berlin 0., Frankfurter Allee 165. Stellvertreter: Herr W. Prippenow in Berlin SO., Köpenickerstr. 96. Lerbands-Revisoren: die Herren Dr. Schneider in Potsdam und O. Soerensen in Berlin NW., Lessingstr. 42. (42 Vereine.)

28. 29. 30. 31.

32.

33. 34.

35.

a. Borschußvereine. Berlin, Kreditverein der Friedrichstadt, e. G. m. u. H., Zimmer­ straße 61, SW., Herr H. Jäger. — Herr R. Littmann . . . Berlin, Louisenstädtische Bank, e. G. m. b. H., Köpenickerstr. 95, SO., Herr Wilh. Prippenow. — Herr Dr. med. Langerhans Berlin, Handels- und Gewerbebank Alt-Berlin, e. G.m. b.H., Stralauerbrücke 3, C., Herr C. Wandelt. — Herr A. Kießling Berlin, Berliner Kredit- und Spar-Bank, e. G. m. u. H., PotSdamerstraße 98 a, W., Herr F. Ahlgrimm. — Herr H. CorreuS Berlin, Berliner Gewerbebank, e. G. m. b. H., Annenstr. 25, 8., Herr G. Menge. — Herr G. Wiechert Berlin, Berliner Handelsbank, e. G. m. b. H., Ritterstr. 85, SW., Herr Peters. — Herr Kaufmann C. Hain Berlin, Genossenschaftsbank Wedding zu Berlin, e. G. m. b. H., Müllerstraße 1, N., Herr Jul. Jacobowitz. — Herr Architekt Lenz Berlin, Kreditverein der Potsdamer Torbezirke, e. G. m. b. H., Köthenerstraße 26, W., Herr Laukisch. — Herr C. Bauch . . .

Transport 24«

100

100 100

10

10 —

94 87 100 —

80 87 546 74



372



Transport 36. Berlin, LouisenstLdtische Genossenschaftsbank, e. G. m. u. H., Waffertorstraße 38, 8., Herr Siebenlist. — Herr Lehrer Berger 37. Berlin, Allgemeiner Beamten-Spar- und Darlehnsverein, e. G. m. u. H., Rirterstraße 125, 8., Herr Schmid. — Herr Wende 38. Berlin, Allgemeine Handels- und Gewerbebank, e. G. m. u. H., Kaiser Wilhelmstr. 29/30, C., Herr Jul. Brandes. — Herr Streu 39. Berlin, Kreditverein der Oranienburger Borstadt zu Berlin, e. G. m. u. H., Fennstr. 18, N., Herr Linke. — Herr Rentsch 40. Berlin, Spar- und Kreditverein ehemaliger Kampfgenossen, e. G. m. b. H., Markgrafenstraße 65, Herr Fr. Pfanstiel. — Herr Peritz 41. Berlin, Genossenschaftsbank Berliner Restaurateure, e. G. m. u. H., Schäferstraße 5, SO., Herr Ferd. Schönicke. — Herr H. Toppe 42. Berlin, Schönhauser Genossenschaftsbank zu Berlin, e G.m.b.H., Schönhauser Allee 168a, N., Herr Neußer. — Herr Kolshorn 43. Berlin, Gastwirtschaftliche Bank und Einkaufsgenossenschaft, e. G. m. b. H., Prenzlauerstraße 16, 0., Herr W. Kluth. — Herr Aug. Gerlach 44. Berlin, Spar- und Kredit-Verein „Nord-Ost", e. G. m. b. H., Große Frankfurterstraße 37, NO, Herr P. Homann. — Herr W. Faster . ................................................................................ 45. Berlin, Genossenschaftsbank Moabit zu Berlin, e. G. m. b. H., Turmstraße 2, NW., Herr L. Stüben. — Herr E. Lentz . . 46. Berlin, Genossenschaftsbank des nördlichen Stadtviertels zu Berlin, e. G. m. u. H., Brunnenstraße 15, N., Herr Kaske. — Herr Fabrikant A. Haß 47. Berlin, Bank für Handel und Gewerbe, e. G. m. b. H., Oranienstraße 61, 8., Herr A. Schulz. — Herr Baudouin . . . . 48. Berlin, Kreditverein des Spandauer Stadtviertels zu Berlin, e. G. m. u. H., Gormannstr. 1, N., Herr E. Hesse. — Herr P. Beeck 49. Berlin, Berliner Spar- und Kreditverein, e. G. m. b. H., Brücken­ str. 1 c, SO., Herr Mansbacher. — Herr Rechtsanwalt M. Hentschel 50. B erlin, Bankverein Gesundbrunnen, e. G. m. b. H., Badstraße 21, Herr R. Schröter. — Herr Ernst Busse . 51. Berlin, Genossenschaftsbank der Prenzlauer Torstadtteile, e. G. m. b. H, Prenzlauer Allee41, Herr Hildebrand. — Herr W. Laue 52. Berlin, Königstädtische Spar- und Darlehnskasse, e. G. m. b. H., Weberstraße 27, NO., Herr Fischer. — Herr Franz Theiß . 53 Berlin, Spar- und Borschußverein zu Berlin, e. G. m. b. H., Großgörschenstr. 39, W., Herr Georg Wachner. — Herr Zarnack 54. Berlin, Handwerker-Bank Wedding, e. G. m. b. H., Dalldorfer­ straße 14, N., Herr Gandow. — Herr I. Machowicz. . . . 55. Berlin, Spar- und Kreditgenossenschaft „Eintracht", e. G. m. b. H., Möckernstr. 141, SW., Herr W. Krohn. — Herr Gvltl. Weidemann 56. Charlottenburg, Charlottenburger Kreditverein und Sparkasse, e. G. m. u. H., Goethestr. 12, Herr Böthe. — Herr Fränken . 57. Cöpenick, Cöpenicker Borschußverein, e. G. m. b. H., Herr E. Buwert. — Herr A. Hentschel 58. Eberswalde, Eberswalder Kreditbank, e. G. m. b. H., Herr Stadtrat Krause. — Herr Brodt 69. Freienwalde a. O., Kreditbank zu Freienwalde a. O., e. G. m. b. H, Herr G. Kramer. — Herr E. Baeskow 60. Friedrichsberg, Borschußverein Lichtenberg-Friedrichsberg,

Beitrag

545 74

10 — 42 92 10



11

62

19 33 45 83

10 — 25 43 100 —

100



100



100

-

100 — 10



100 — 49 44

34

11

29 90

13 05

16 65 10

100

94

(>2

53

e. G. m. u. H., Berlin 0., Frankfurter Allee 165, Herr E. Plonz. Transport | 1831 — Herr A. Lehne...........................................................................

94

Beitrag

J Transport 61. Friedrichshagen, Kreditbank Friedrichshagen, e. G. m. b. H., Herr Ed. Lindenberg. — Herr C. Spuhn 62. Groß-Lichterfelde, Groß-Lichterfelder Spar- und Darlehnskaffe, e. G. m. b. H., Herr Hermann Franke. — Herr Stähr 63. Oberschöneweide, Spar- und Kreditbank in Oberschöneweide, e. G. m. b. H., Herr Boissier. — Herr Essinger 64. Reinickendorf, Genossenschafts-Bank Reinickendorf, e. G. m. b. H., Herr G Stoff. — Herr Fr. Müller 65. Rixdorf, Rixdorser Vorschußverein, e. G. m. b. H., Herr H. Marggraff. — Herr Justizrat A. Bürkner 66. Rixdorf, Tarlehnsverein, e. G. m. b. H., Knesebeckstraße 100, Herr A. Radtke. — Herr O. Hoppe 67. Schöneberg b. Berlin, Schöneberger Genoffenschastsbank, e. G. m. b. H., Herr G. Hertzer. — Herr Draeger 68. Weißensee b. Berlin, Genossenschaftsbank Weißensee, e. G. m. u. H, Herr Ed. Ulrich. — Herr A. Büttner

1831 94

100

15 70 10 —

50 19

100 — 15 53

100 — 100

b. Andere Genossenschaften.

69. Eberswalde, Wirlschaftsgenossenschaft des Eberswalder Haus­ und Grundbesitzer-Vereins, e. G. m. b. H., Herr I. P. Duvmage. — Herr F. Teveling ...........................

14 18

Summa

2337 54

3. Koasumvereinsverba«- vo« Brandenburg, Pommer« und augreazea-en Landesteilen. Direktor: Herr Eisenbahnsekrektär Keidel, Stargard i. P. Stellvertreter: Herr Schichtmeister Moritz in Rüdersdors-Kalkberge. Verbands-Revisoren: die Herren Keidel in Stargard i. P., Pump in Berlin 0., Konsumverein „Vorsicht".

(10 Vereine.) Konsumvereine. 70. Berlin, Konsumverein „Vorsicht" zu Berlin, e. G. m. b. H., Schlesische Straße 43, SO., Herr O. Stephan. — Herr A. Braun 71. Berlin, Beamten-Wirtschafts-Verein zu Berlin, e. G. m. b. H., Linkstr. 39, W., Herr Becker. — Herr Pätzold 72. Biesenthal, Konsumverein, Herr F. Stein. — Herr P. Eckert 73. Fürstenwalde a. Spree, Fürstenwalder Konsum- und Spar­ verein, e. G. m. b. H, Herr Paetz. — Herr Kiel .... 74. Neudamm, Konsumverein „Biene" zu Neudamm, Herr W. Stielecke. - Herr E. Hoffmann 75. Pölitz, Pölitzer Konsum- und Sparverein, e. G. m. b. H., Herr C. Wolff. — Herr H Schultz, Rentier 76. Potsdam, Konsumverein zu Potsdam und Umgegend, e. G. m. b. H., Herr A. Schäfer. — Herr Berthold 77. Rüdersdorf, Konsumverein „Tiefbau", e. G. m. b. H., Herr Moritz. — Herr Siegemann 78. Stargard i. Pommern, Stargarder Konsum- und Sparverein, e. G. m. b. H., Herr H. Benecke. — Herr Keidel 79. Swinemünde, Swinemünder Konsum- und Sparverein, e. G.

m. b. H., Herr Joh. Siroka. — Herr M. Kaulitz......................

Summa

48 30 34 50 10 — 10 —

37 85 41 85 10 — 63 50 31 05

10 —

297 05

Beitrag lj

4. Berdaad der Bisgenoffeuschaste« Deitschlaids. Borstand: Herr Landrat Berthold in Blumenthal (Hannover), Herr LandeSrat Dr. Schroeder, Caffel, Herr Eisenbahndirektor a. D. K. Schrader in Berlin W., Steglitzerstraße 68, Herr Andresen in Hamburg. Stellvertreter: Herr Syring in Berlin, Herr Meyer in Silberhütte (Anhalt.) Berbands-Revisoren: die Herren Dr. Fr. Schneider in Potsdam, Scheidt in Hannover, Michelmann in Blankenburg a. Harz, Seibert in Wiesbaden, P. Förster in Friedland (Bez. Breslau), Kuckuck in Meiningen, Wollenweber in Hannover, Schulz in Cassel, Weymuth in Cassel, B. Rinow in Allenstein. (94 Vereine.)

Baugenossenschaften. 80. Alfeld a. L., Gemeinnütziger Bauverein, e. G m. b. H., Herr C. Bernscheidt. — Exc. von Kuhlmann, General z. D. . . . 81. Allenstein, Allensteiner Wohnungs-Baugenossenschaft, e. G. m. b. H., Herr Wolfgang Hafsenpflug. — Herr Landrat Felix Krahmer 82. Arnstadt, Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Reiniger. — Herr Dr. Bielfeld 83. Berlin, Berliner Baugenossenschaft, e. G. m. b. H., Steglitzer­ straße 86, W., Herr K. Schrader. — Herr Dr. Paul Nathan 84. Berlin, Bau- u. Sparverein Finkenkrug, e. G. m. b. H., Weißenburgerstraße 67, N., Herr Paul Maruschke — Herr Ed. Wagner 85. Berlin, Baugenossenschaft des Vereins der Angestellten der Großen Berliner Straßenbahn, e. G. m. b. H., Leipziger Platz 14, W., Herr Otto Schellin — Herr Bau- und Betriebsdirektor Marhold 86. Blumenthal (Hannover"), Spar- und Bauverein Blumenthal, e. G. m. b. H., Herr Vorarbeiter D. Brinkmann. — Herr Land­ rat Berthold .................................................... 87. Böllberg b. Halle a. S., Böllberger Hausgenossenschast, e. G. m. b. H., Herr Max Günther. — Herr Heinr. Huth sen., Wörmlitz 88. Bramsche, Gemeinnütziger Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Bocke. — Herr Pastor Hüfter 89. Brandenburg a. H., Bau- und Sparverein, e. G. m. b. H., ert E. Lehmann. — Herr Kommerzienrat O. Metzenthin raun schweig, Braunschweiger Baugenossenschaft, e. G. m. b. H., Herr Rud. Teichs. — Herr Finanzrat Hassel .... 91. Cassel, Arbeiter-Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Rudolph. — terr Bauinspektor Nehus eile, Celler Bau- und Sparverein, e. G. m. b. H., Herr F. Jänicke. — Herr G. Riehm, Prokurist 93. Cöthen (Anh.), Bauverein Cöthen, e. G. m. b. H., Herr W. Schulze. — Herr Mälzereidirektor Deich 94. Cronberg-Schönberg (Taunus), Gemeinnützige Baugenossen­ schaft, e. G. m. b. H., Herr B. Martin. — Herr C. Stiebel 95. Düsseldorf, Staats-Eisenbahner-Bauverein, e. G. m. b. H., Herr F. ClaeSgens. — Herr Bergkammer 96. Eickel, Spar- und Bauverein zu Eickel, e. G. m. b. H., Herr SülSmann. — Herr Fiedler (auch für 1903 im Rest) . . . inbeck, Spar-, Tarlehns- und Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Herm. Oppermann. — Herr Steinberg ..........................

B

Transport

10 — 10 — 10 — 100 —

10 -

39 53 10 —

10 — 19 26 21

27

35

17

10

-

10 — 10 — 10 ?

— ?

10 — 325 23



98. 99.

100. 101. 102.

103.

375



Beitrag

Transport Elberfeld, Eisenbahn-Bauverein zu Elberfeld, e. G. m. b. H., Herr K. Boigt. — Herr Reg.-Rat Zachariae Elbingerode, Gemeinnütziger Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Georg Maske. — Herr Wilh. Klein Erfurt, Erste Erfurter Baugenossenschaft für Arbeiter und Beamte zu Erfurt, e.G m.b.H., Herr W. Kretschmar. — Herr Reg.-Aff. Löffler Erfurt, Baugenossenschaft Schmidtstädt, e. G. m. b. H., Herr Stichling. — Herr Fabrikbesitzer Ludw. Topf Falkenberg (Bez. Halle a. S.), Baugenoffenschaft für die Be­ amten und Arbeiter der Staats-Eisenbahn-Berwaltung zu Falken­ berg, e. G. m. b. H., Herr Elschner. — Herr F. Fabel . . . Fulda, Bauverein für den Kreis Fulda, e G. m. b. H, Herr Karl Kramer. — Herr Dr. Antoni

104. Göttingen, Spar- und Bauverein, e. G. m. b. H., Herr H. Schodder. — Herr Rechtsanwalt Dr. Beyer 105. Greifenberg i. Pommern, Gemeinnütziger Bauverein Greifen­ berg, e. G. m. b. H., Herr C. Beckershaus, Königlicher Baurat. — Herr Lemcke 106. Halle a. S., Spar- und Bauverein zu Halle a. S., e. G. m. b. H., Herr Fr. Franzen. — Herr Dr. Kohlschütter 107. Hamburg, Bauverein zu Hamburg Aktiengesellschaft (vormals Bau- und Sparverein zu Hamburg) Ferdinandstrabe 29/33 (Friedrichshof), Herr Dr. Traun. — Herr Dr. von Duhn . . 108. Hanau, St. Joseph-Spar- und Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Goller. — Herr Dr. Malkmus 109. Hanau, Gemeinnützige Ballgesellschaft, Akttengesellschaft, Herr Anton Waltz. — Herr Kommerzienrat O. Hoffe HO. Hannover-Kleefeld, Kleefelder Baugenossenschaft, e. G. m. b. H., Herr H. Schaper. — Herr Hartung 111. Hannover, Beamten-Wohnungsverein zu Hannover und Um­ gegend, e. G. m. b. H., Herr H. Arnhold. — Herr Wollenweber 112. Harburg a. E., Harburger Kredit-, Konsum- und Bauverein, e. G. m. b. H., Herr August Bonus. — Herr Bethmann. . . 113. Herne, Bauverein Herne, e. G. m. u. H, Herr Otto Mährlein. — Herr C. Thiem, Bergarbeiter (auch für 1903 im Rest) . . 114. Hirschberg i. Schl., Spar- und Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Schmidt. — Herr Rechtsanwalt Dr. Ablaß 115. Homburg v. d- H., Gemeinnützige Baugenossenschaft, e. G. m. b. H., Herr Gustav Leitzsch. — Herr Landrat v. Marx . . . 116. Ilmenau i. Th., Ilmenauer Baugenossenschaft, e. G. m. b. H., Herr I. A. Bingold. — Herr Grimm 117. Kirchheim b. Heidelberg, Baugenossenschaft Bezirk Heidelberg, e. G. m. b. H., Herr W. Grieser. — Herr Fr. Schweigert . . 118. Konstanz, Spar- und Bauverein, e.G.m.b.H., Herr Fr. Fakler. — Herr Fabrikant Schneider 119. Kreuznach, Spar- und Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Matthiae. — Herr Dr. F. Eichholz 120. Kulmbach, Kulmbacher Bauverein, e. G. m. b. H., Herr L. Pensel. — Herr H. Limmer 121. Langenöls, Bez. Liegnitz, Bauverein Langenöls, e. G. m. b H., Herr Fabrikdirektor Nie. Rohwer. — Herr Fabrikdirektor Rob. Ruscheweyh................................................................................................. 122. Lauterberg a. Harz, Gemeinnütziger Bauverein Lauterberg a. H., e. G. m. b. H., Herr G. Haltenhoff. — Herr Bürgermeister Gehrig 123. Leer (Ostfr.), Beamten-Wohnungsverein zu Leer, e. G. m. b. H., Herr Beckmann. — Herr Prof. G. Klages . ............................. Transport

325 23

22 20

10 —

10 — 10 —

27 07 10 — 81 09

10 — 15

25

100 —

10 r ? ’? 26 47

10 — i

26 72 7

I ?

11

10

10 — 10 —

*

I

*

10 — 17 11

10 —

? !? 10 —

?7 782

14

376 Transport 124. Lehrte, Gemeinnütziger Bauverein, e. G. m. b. H., Herr E. Böcker. — Herr Dr. Ernst 10 125. Limburg a. Lahn, Spar- und Bauverein, e. GmbH, Herr Josef Steinebach. — Herr Bauinspektor Kersten (Jf 12.21 bereit- in 1904 bezahlt) 1 126. Lingen, Bau- und Sparverein zu Lingen, e. G. m. b. H., Herr Jos. Kaiser. — Herr Joh. Meyer 10 127. Luckenwalde, Luckenwalder Bauverein, e. G. m. b. H., Herr 10 G. Pariser. — Herr Joh. Flashoff 128. Ludwigshafen a. Rh., Baugenossenschaft Ludwigshafen, e. G. m. b. H., Herr Hans Lebender. — Herr Rechtsanwalt Mayer 10 129. Lübeck, Gemeinnütziger Bauverein, e. G. m. b. H., Herr C. Colemann. — Herr Dr. Kulenkamp 34 130. Magdeburg, Mieter-Bau- und Sparverein, e. G. m. b. H., Herr August Pitt. — Herr Schulze, Dreher 10 131. Mannheim, Spar- und Bauverein, e. G. m. b. H, Herr F. Löwenhaupt jr. — Herr Fabrikant Esch (für 1903 noch im Rest) 38 132. Menslage, Gemeinnützige Ansiedelungsgenoffenschaft für das Kirchspiel Menslage, e. G. m. b. H., Herr S. Eickhorst. — Herr 10 Wachhorst 133. Merseburg, Merseburger Spar- und Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Eilert. —- Herr A. Markscheffel 134. Metz, Baugenossenschaft von Beamten in Metz und Umgegend, e. G. m. b. H., Herr Werner. — Herr Regierungs- und Schul­ rat Dr. Baier 10 135. Meuselwitz, Bau- und Sparverein zu Meuselwitz, e. G. m. b. 10 H. , Herr Max Lippmann. — Herr Funk 136. Misburg, Gemeinnütziger Bauverein Misburg-Anderten, e. G. m. b. H., Herr Schneider. — Herr Inspektor R. Müller in Hannover 10 137. Mühlhausen i. Th., Spar- und Bauverein, e. G. m. b. H., Herr G. Franke. — Herr Trenkmann. Erster Bürgermeister 23 138. Münden (Hann.), Gemeinnütziger Bauverein, e. G. m. b. H., Herr F. Jserloh. — Herr O. Gedraht 10 139. Nordhorn (Grafschaft Bentheim), Gemeinnütziger Bauverein 10 Nordhorn, e. G. m. b. H., Herr Lesers. — Herr E. Beins . . 140. Oberursel, Oberurseler Bau- und Sparverein, e. G. m. b. H , 23 Herr W. Baumann. — Herr Pfarrer Al. Heß 141. Osterholz-Scharm deck, Gemeinnütziger Bauverein Osterholz10 Scharmbeck, e. G. m. b H., Herr F. Niekrens. — Herr Dümling 142. Osterode a. Harz, Osteroder gemeinnützige Baugenossenschaft, 10 e. G. m. b. H., Herr Giesecke. — Herr von Allwörden . . . 143. Paderborn, Paderborner gemeinnützige Baugesellschaft, e. G. m. 10 b. H., Herr A. Westphalen. — Herr Rud. Ullner..................... 144. Pirmasens, Spar- und Baugenossenschaft, e. G. m b. H., ? Herr Philipp Schäfer. — Herr Oberamtsrichter Gerichten . . 145. Posen, Posener gemeinnützige Baugenoffenschaft, e. G. m. b. H., ? Herr Regierungs- u. Gewerberat Hägermann. — Herr Radomski 146. Potsdam, Bau- und Sparverein für Eisenbahnbedienstete, e. G. 29 m. b. H., Herr Schulze. — Herr Schulz, Sattler 147. Quakenbrück, Spar- und Bauverein, e. G. m. b. H., Herr ? Hahn. — Herr Pastor Krämer auch für 1903 im Rest. . 148. Rauen stein, Spar- und Bauverein Rauenstein, e. G. m. b. H., 10 Herr Müller. — Herr A. Michaelis, Spielwarenfabrikant . . 149. Rheda (Bez. Minden), Bau- und Sparverein zu Rheda, e. G. m. b. H., Herr Schulte-Mönting. — Herr Dr. Willy Engelhardt, ? Landrat (auch für 1903 im Rest) . . . .......................... Transport | 1093

14

49

32 i 75

78 —

04

— —

20

377

150. 151. 152.

153. 154.

155.

156. 157. 158.

159.

160. 161.

162. 163. 164.

165.

166. 167. 168.

169. 170.

171. 17*2.

173.

Beitrag J6 4

Transport Rheinsberg (Mark,, Bauverein zu Rheinsberg, e. G. m. b. H., Herr Fischer — Herr Paetzsch, Kaufm Ricklingen (Hannover), Gemeinnütziger Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Dornbusch. — Herr Dr. Borgmann Rixdorf, Rixdorfer Spar- und Bauverein, e G. m. b. H., Herr Andr. Fricke. — Herr Schulze Sarstedt, Gemeinnütziger Bauverein, e G. m. b. H., Herr Pechau. — Herr Fritz Boß Schiltigheim, Bauverein Schiltigheim, e. G. m. b. H., Herr Aug. Kirrmann. — Herr Leo Ungemach (auch für 1903 im Rest) Siegen, Siegener Baugenossenschaft, e. G. m. b. H., Herr Regierungsbaurat Grauhan. — Herr Eisenbahnbau- und Be­ triebsinspektor Benfer Silberhütte (Anh), Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Carl Meyer. — Herr Wynne Spremberg i. L., Spar- und Bauverein, e. G. m. b. H, Herr E. Geißler. — Herr H. Feller "... Stendal, Gemeinnütziger Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Meyer. — Herr Lokomotivführer Nicke ....... Stettin, Beamten-Baugenofsenschaft „Beamtenheim", e. G. m. b. H., Herr Dieben. — Herr Reg.- und Baurat Storbeck . . Stöcken b. Hannover, Gemeinnütziger Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Ernst Geese. — Herr Büsing............................................... Tapiau (Kr. Wehlau), Bauverein, e. G. m. b H., Herr Glaubitz. — Herr Schmidt, Pächter (auch für 1903 im Rest) .... Billingen (Baden), Baugenossenschaft Villingen, e. G. m b. H., Herr Kaplaneiverwalter Jos. Lang. — Herr I. M. Mauthe . Volmarstein, Spar- und Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Franz Arndt, Pfarrer. — Herr Carl Winzerling jr Weimar, Bauverein Weimar, e. G. m. b H., Herr Götze. — Herr Rentner Behrend Wiesbaden, Spar- und Bauverein, e. G. m. b. H., Herr C. Heilherker. — Herr Hardt, Lehrer (auch für 1899 und 1900 und 1903 im Rest).......................................................................... Wiesbaden, Beamten-Wohnungs-Berein, e. G. m. b. H., Herr Schütz. — Herr Regierungsrat Dr. Seidel Wilhelmsburg a. Elbe, Eisenbahn-Bauverein, e. G. m. b. H, Herr Korallus. — Herr Windscheid Wilhelmsburg a. Elbe, Wilhelmsburger Spar- u. Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Kankowski. — Herr Krolikowski .... Wilhelmshaven, Wilhelmshavener Spar- und Baugesellschaft, e. G. m. b. H., Herr W. Bauer. — Herr Friedr. Plöger . . . Wittenberge (Bez. Potsdam), Bau- und Sparverein von Eisenbahn-Bediensteten, e. G. in. b. H., Herr Wolfes. — Herr Eisen­ bahn-Bauinspektor Wolfen. . ................................................ Witzenhausen, Spar- und Bauverein, e. G. m. b. H., Herr E. Joseph. — Herr E. Staffel Wolfenbüttel, Spar- und Bauverein Wolfenbüttel, e. G. m. b. H., Herr Hugo Brand. — Herr Jul. Zwißler, Berlagsbuchh. Wülfel, Spar- und Bauverein Wülfel und Umgegend, e. G. m. b. H., Herr Carl Pagelsdorff. — Herr Tietje, Schlosser . .

1093 |20

Summa

1425 64

10 i—

10 — ?

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10 —

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26 67

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10 — 12 64

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? 15

? 15

Beitrag

3

S. verdaad der Kränkische» Vorschub- »ab Kredit­ genossenschaften. Direktor: Herr Handelsschuldirektor H. Trotter in Miltenberg (Unterfranken). Stellvertreter: Herr Kommerzienrat Limmer in Kulmbach. Berbands-Revisoren: Herren H. Trotter in Miltenberg, Kuckuck in Meiningen. (30 Vereine.) Borschußvereine. 174. Altdorf bei Nürnberg, Gewerbe- und Borschußverein Altdorf, e G. m. u. H., Herr H. Morath. — Herr G. Born .... 175. Alzenau in Bayern, Krediwerein, e. G. m. u. H., Herr B. Zeller. — Herr P. Seipel 176. Amorbach, Kreditverein, e. G. m. b. H., Herr Bolkhardt. — Herr Jordan 177. Ebensfeld, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr F. Dütsch. — Herr Gutsbesitzer O. Fritsche 178. Eltmann (Unterfr), Borschußverein für den Amtsgerichtsbezirk E, e. G. m. b. H., Herr I. Engelbrecht. — Herr Hauck. . . 179. Erlangen, Vorschuß- und Kreditverein Erlangen, e. G. m. b. H., Herr M. Häußler. — Herr Kränzlein, Kommerzienrat . . . 180. Gerolzhofen (Unterfr.), Borschußverein zu Gerolzhofen, e. G. m. b. H., Herr I. Röder. — Herr Stadtrat P. Litz . . . . 181. Kitzingen, Spar- und Vorschußverein Kitzingen, e. G. m. b. H., Herr F. Meuschel. — Herr Ignaz Plettinger 182. Klingenberg (Bayern), Kreditverein, e. G. m. b. H., Herr Jos. Heßler jr. — Herr Thomas Gröhling 183. Kulmbach, Gewerbe- und Borschußverein für Kulmbach, e. G. m. b. H., Herr Kommerzienr. H. Limmer. — Herr W. Meußdörffer 184. Lahm i. Jtzgrund (Post Rattelsdorf), Jtzgründer Kreditverein zu Lahm, e. G. m. u. H., Herr I. Elflein. — Herr Hülß . . . 185. Leutershausen(Mittelfr.), Gewerbe- und Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Posthalter Leidig. — Herr Faatz 186. Lichtenfels in Bayern, Spar- und Kreditverein Lichtenfels, e. G. m. u. H., Herr S. Fischer. — Herr F. Rothlauf . . . 187. Ludwigsstadt i. Oberft., Borschußverein, e. G. m.u.H., Herr Semmelmann. — Herr W. Müller............................................... 188. Marktbreit, Kreditverein, e. G. m. u. H., Herr I. Förster. — Herr C. Riegler 189. Memmelsdorf (Post Bambera), Kredit- und Sparverein im Jtzgrund, e. G. m. b. H., Herr A. Prieger. — Herr Ökonom P. Och 190. Miltenberg (Unterfr.), Kreditverein, e. G. m. b. H., Herr Herm. Trotter. — Herr M. Jung 191. Nürnberg, Nürnberger Spar- und Borschußverein, e. G. m. b. H., Herr M. Kobl. — Herr A. Hammer 192. Obernburg b. Aschaffenburg, Landwirtfch. Kreditverein, e. G. m. u. H., Herr E. Deckelmann. — Herr Reitz 193. Ochsenfurt, Krediwerein, e. G. m. u. H., Herr M. Aurich. — err A. Rappert richsenstadt, Kreditverein, e. G. m. u. H., Herr Ebenauer. — Herr Wagnermeister N. Ebert................................................ 195. Röttingen a. T., Landwirtschasts- und Gewerbebank, e. G. m. u. H., Herr A. Lochner. — Herr B. Stephan.....................

S

Transport

20 —

37 88 36 67

33 —

29 95 14 24

49 47

78 —

22 60 100 —

30 60

27 35

11 37 ?

?

50 08 30 40 100 — 10 —

10 — 27

?

89 ?

19 —

738 50

Beitrag

lj. Trausport 196. Rothenburg o. d. T., Borschußverein, e. G. m. b. H., Herr F. Hübscher. — Herr Truckenbrodt 197. Schweinfurt, Kreditverein Schweinfurt, e. G. m. u. H., Herr A. Luther. — Herr P. Degner..................................................... 198. Thurnau i. Bayern, Gewerbe- und Borschußverein für den Bezirk Thurnau, e. G. m. b. H., Herr F. Wölfel. — Herr Wilh. Eckenberger 199. Beitlahm (Post Mainleus), Borschußverein Obermaingau, e. G. m. b. H., Herr Freiherr von Künßberg. — Herr Ökonom Th. Ströhlein 200. Weidenberg, Kreditverein, e. G. m. u. H., Herr Johann Stoll. — Herr Rummler 201. Wiesenbronn, Kreditverein, e. G. m. u. H., Herr L. Supp. — Herr Neubauer 202. Wiesentheid, Kreditverein, e. G. m. u. H., Herr M. Baumeister. — Herr A. Fackelmann 203. Zeil, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Burger. — Herr B. Rambacher .....................

Summa

738 50

17

10

39 29

20 70

10 —

37 72

10 — 10 —

10 —

893 31

6. verband Hessischer Vorschub- «ad Kreditvereme. Direktor: Herr Justizrat Dr. Harnier in Cassel. Stellvertreter: Herr Reins in Cassel. Berbands-Revisor: Herr Dörr in Friedberg i. Hessen. Stellvertreter: Herr Reins in Cassel.

204. 205.

206. 207. 208. 209.

210. 211.

212. 213.

214. 215.

(25 Vereine.) Borschußvereine. Alsfeld, Alsfelder Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Ernst Wenzel. — Herr Georg Bücking . Bad Wildungen (Waldeck), Vorschuß- und Sparverein zu Ndr.-Wildungen, e. G. m. u. H., Herr Höbener. — Herr Otto Radtke ..................................... Biedenkopf, Volksbank, e. G. m. u. H., Herr Theodor Werner. — Herr Baptist Rehm .... Butzbach, Vorschußverein, e. G. m. u. H., Herr Wilh. Heil. — Herr H. Steinhäuser V ... Cassel, Kreditverein zu Cassel, e. G. m. b. H., Herr F. Reins. — Herr Justizrat Dr. Harnier Cassel, Allgemeiner Vorschußverein, e. G. m. u. H., Herr F. Unger. — Herr Bal. Köster ... Eschwege, Borschußverein, e. G. m.u.H., Herr R. Saame jr. — Herr E Liebich "..................................... Friedberg i. Hessen, Vorschuß- und Kreditverein zu Friedberg, e. G. m. u. H., Herr I. Dörr. — Herr C. Skriba, Buchhändler Fulda, Borschußverein zu Fulda, e. G. m. b. H., Herr Karl Künstler. — Herr A. Büttner Gießen, Gewerbebank zu Gießen, e. G. m. u. H., Herr Carl Loos. — Herr L. Petri II Großalmerode, Borschußverein Großalmerode, e. G. m. u. H., Herr Fr. Herrmann. — Herr Kanzleigehilfe Aug. Ellenberger. Grünberg in Hessen, Borschußverein zu Grünberg, e. G. m. u. H., Herr Fr. Ritter. — Herr I. Giller ...........................

Transport |

100 —

60 40 37

10

100 —

100 — 100

-

10 — 100 —

100

-

100 — 10

15

100 —

917 65



380



Beitrag

Transport 216. Hersseld, Borschußverein zu Hersfeld, e. G. m. u. H., Herr C. Hettler. — Herr Carl Zickendraht 217. Homberg (Reg.-Bez. Cassel), Vorschuß- und Sparkafsenverein zu Homberg, e. G. m. u. H., Herr C. Metz. — Herr Wiegand . 218. Lichtenau (Bez. Cassels Spar- und Borschußverein zu HessischLichtenau, e. G. m. u. H., Herr E. Rode. — Herr E. Wetz . . 219. Marburg (Bez. Cassel), Borschußverein zu Marburg, e G. nt. u. H., Herr Erhardt. — Herr Dr. C. Ochsenius .... 220. Melsungen, Borschußverein zu Melsungen, e. G. m. u. H., Herr G. Krafft. — Herr Fr. Steinbach..................................... 221. Nauheim (Bad), Spar- und Borschußverein, e. G. m. u. H, Herr P. Aletter. — Herr Ph. Müller 222. Neukirchen bei Ziegenhain (Cassel), Borschußverein zu Neu­ kirchen b. Z., e. G. m. u. H., Herr Hörle. — Herr Roß. . . 223. Nordeck (Post Londorf), Vorschuß- und Sparkasse zu Nordeck, e. G. m. u. H., Herr Wisker. — Herr Kormann 224. Reichelsheim i d. Wetterau, Vorschuß- und Kreditverein zu Reichelsheim, e. G. m. u. H, Herr W. Coburger. — Herr Veit 225. Rotenburg a. d. Fulda, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Georg Müller. — Herr H. Schaub 226. Schlitz, Borschußverein zu Schlitz, e. G. m. u. H., Herr M. Hoffmann. — Herr G. Schul..................................................... 227. Wächtersbach, Wächtersbacher Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr G. Kolb. — Herr L. Kolb, Gerbermeister 228. Wetzlar, Vorschuß- und Kreditverein, e. G. m. b. H., Herr Fr. Heinzenberg. — Herr C. Jmgardt. . ..........................

Summa

917 ’65

100 —

100 — 61

57

100 !—

99 ' —

100 — 28 30 1 30 40

49 40 i 49 85 10 — 53 80 1 31 i|30

1731 |27

7. Berbaad der Kreditgenofseaschastea der Lausitz und der benachbarten Landesteile. Direktor: Herr O. Zademach in Guben. Stellvertreter: Herr O. Fiedler in Forst i. L. Verbands-Revisor: Herr Dr. Fr. Schneider in Potsdam. (22 Vereine.) a. Borschußvereine. 229. Cottbus, Borschußverein zu Cottbus, c. G. m. u. H., Herr E. Kittel. — Herr Rottka 230. Crossen a. O., Borschußverein zu Crossen a. O., e. G. m. u. H., Herr A. Schulz. — Herr Stadtsekretär Kutschbach 231. Forst N.-L., Kreditkassenverein zu Forst i. L., e. G. m. u. H., Herr O. Fiedler. — Herr P. Högelheimer 232. Frankfurt a. O., Bereinsbank zu Frankfurt a. O., Att. Ges., Herr G. Clamann. — Herr Rohn 233. Fürstenberg a. O., Borschußverein zu Fürstenberg, e. G. m. u. H., Herr W. Grosse. — Herr Schulz 234. Fürstenwalde a. Spree, Spar- und Borschußverein Fürsten­ walde a.Spr., e.G.m.u.H., Herr H.Teschner. — Herr Graßmann 235. Görlitz, Borschußverein zu Görlitz, e. G. m. u.H, Herr Nahmmacher. — Herr Lange 236. Guben, Vorschußverein zu Guben, e. G. m. b. H, Herr O. Zademach. — Herr P. Roelle . . 237. Halbau, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Paul Winkler. — Herr Paternoster ..........................

Transport

97

10

64 20 100



100

j I 10 P

33 75

10

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100

P 100 !_

615 '05

Beitrag JLÜ

Transport 238. Königs-Wusterhausen, Borschußbank in K.-W, e. G. m. u. H., Herr Schmidt. — Herr H. Philippsborn 239. Letschin, Krediwerein zu Letschin, e. G. m. u. H., Herr O. Zimmermann. — Herr R. Peyer 240. Luckau i. Lausitz, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Louis Heugel. — Herr Drechslermeister C. Wagner 241. Lübben i. Lausitz, Borschußverein zu Lübben, e. G. m. u. H., Herr A. Köstlich. — Herr H. Rüde 242. Lübbenau, Borschußverein zu Lübbenau, e. G. m.u.H, Herr Oskar Winzler. — Herr Trüstedt 243. Sagan, Spar- und Borschußverein zu Sagan, e. G. m. b. H., Herr R. Thiel. — Herr Osburg 244. Seelow, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr L. Selge. — Herr Schneider 245. Senftenberg i. Lausitz, Borschußverein zu Senftenberg, e. G. m. u. H., Herr F. Lorenz. — Herr C. Grubann 246. Sorau N.-L., Kredit- und Diskontoverein, e. G. m. b. H., Herr G. Schäfer. — Herr C. Kaulfuß 247. Spremberg, Äedit- und Sparbank, e. G. m. u. H., Herr A. Markert. — Herr Schittke 248. Wendisch-Buchholz, Borschußkasse, e. G. m. u. H., Herr Scherst. — Herr Weege 249. Züllichau, Borschußverein zu Züllichau, e. G. m. u. H., Herr A. Kittel. — Herr Laeske

615 05

81

57

76 65

45 03 100

-

29 31 71

09

10



88 43 100 —

10

-

61

67

22

10

b. Andere Genossenschaften. 250. Görlitz, Schuhmacher-Rohstoff-Genossenschaft, e. G. m. b. H., Herr Paul Hartmann. — Herr O. Kretschmer..........................

10 —

Summa

1320 90

8. Verband der Koasumvereme der Lausitz and der angrenzenden Provinzen «nd Landesteile. Direktor: Herr Jordan in Görlitz. Stellvertreter Herr Schätze in Görlitz. Verbands-Revisor: Herr Dr. Fr. Schneider in Potsdam. (22 Vereine.) a. Konsumvereine. 251. Bautzen, Waren-Einkaufs-Berein zu Bautzen, e. G. m. b. H., Herr Salm. — Herr M. Grunert 252. Calau N.-L., Konsumverein zu Calau, e. G. m. b. H., Herr Robert Schlesier. — Herr R. Hempel 253. Cottbus, Neuer Konsumverein Cottbus, e. G. m. b. H., Herr G. Unger. — Herr O. Härtel 254. Finsterwalde, Konsumverein, e. G. m. b. H., Herr R. Richter. — Herr H. Kaßner 255. Gassen, Konsumverein, e. G. m. b. H., Herr Aug. Kunze. — Herr Bürger 256. Görlitz, Konsumverein zu Görlitz, e. G. m. b. H., Herr Schubert. — Herr Schätze 257. Groß-Schönau i. Sachsen, Konsumverein zu Groß-Schönau, e. G. m. b. H., Herr Carl Goldberg. — Herr C. Mylius . .

Transport

25 |65 11

10

15 — 36

15

18 60 100 — 23 ;10

229 60

Beitrag

Transport 258. Hoyerswerda, Konsumverein für Bedienstete der Behörden in Hoyerswerda, e. G. m. b. H., Herr Michallek. — Herr Fr. Legeler, Zugführer 259. Linderode O.-L-, Konsumverein Linderode, e. G. m. b. H., Herr W. Winzker. — Herr E. Wilhelm, Webermeister . . . 260. Löbau i. Sachsen, Konsumverein zu Löbau, e. G. m. b. H., err H. Petzold. — Herr M. Weber übben i. Lausitz, Konsumverein zu Lübben, e. G. m. b. H., Herr A. Fuhrmann. — Herr Ad. Michel 262. Muskau, Konsumverein zu Muskau und Umgegend, e. G. m. b. H., Herr G. Rhein. — Herr H. Blümel 263. Ober-Cunnersdorf, Konsumverein zu Ober-Cunnersdorf, e. G. m. b. H., Herr G. Olbrich. — Herr Gustav Birnbaum, Zimmermeister.................................................................................... 264. Schreiberhau, Konsumverein zu Schreiberhau, e. G. m. b. H , Herr W. Schier. — Herr Strauch 265. Senftenberg i. L., Konsumverein, e. G. m. b. H., Herr A. Kaiser. — Herr Fr. Lucas 266. Sommerfeld (Bez. Frankfurt a. Q), Konsumverein zu Sommer­ feld, e. G. m. b. H., Herr Stadtrat R. Knorr. — Herr A. Schulz 267. Tiefenfurt (Bez. Liegnitz), Konsumverein, e. G. m. u. H., Herr E. Milke, — Herr Gust. Neumann 268. Betschau, Gewerkvereins-Konsum Betschau, e. G. m. b. H., Herr I. Bartsch. — Herr W. Lemke 269. Walddorf i. Sachsen, Konsum- u. Produktiv-Verein Walddorf, e. G. m. u. H, Herr E. W. Müller. — Herr H. Steinitz . . 270. Warmbrunn, Konsumverein Warmbrunn und Umgegend, e. G. m. b. H., Herr Aug. Hannack. — Herr Oberamtmann A. Mende 271. Weihwasser O.-L., Konsumverein zu Weihwasser O.-L., e. G. m. b. H., Herr Robert Müller. — Herr H. Tusche .... b. Andere Genossenschaften. 272. Betschau, vormals A. Lehnigk, Maschinenfabrik, Fahrradwerke und Eisengieherei, e. G. m. b. H., Herr K. Emmelmann. — Herr W. Zerna ..........................

t

Summa

»♦ Verband der Erwerbs- und Wirtfchaftsgeaossenfchaftea im Regiernngs-Bezirl Magdeburg, Herzogtum Braunschweig und der Provinz Hannover.

229 | 60

16! 80

10 1 — 10 — 12 '45 io ! —

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20

10

10 65 24 30

15 — 10 17

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26 .70

35 85 448 ;85

!

Direktor: Herr Stadtrat Paul Feldheim in Burg bei Magdeburg. Stellvertreter: Herr Schüßler in Gommern. Berbands-Revisor: Herr K. Michelmann in Blankenburg am Harz; stellvertretender Berbands-Revisor: Herr I. Kobley in Halberstadt. (43 Vereine.) a. Borschuhvereine. 273. Aken a. E., Spar- und Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr A. Zehle. — Herr F. Franke 274. Aken a. E., Bankverein, e. G. m. u. N,, Herr Aug. Löffler. — Herr Schwalenberg 275. Beetzendorf, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr W. Blumen­ thal. — Herr C. Neubauer ..........................

45 ,24

Transport

184 !69

i i

i 59 20 80 25

Beitrag

AJA 276. 277.

278. 279.

280. 281.

282. £83. 284. 285. 286.

287. 288.

289.

290.

291.

292.

293. 294.

295. 296.

297.

298.

299.

300. 301. 302.

Transport Bismark (Prov. Sachsen), Borschußverein zu Bismark, e. G. m. u. H., Herr C. Derz. — Herr Arnold Blankenburg a. H., Vorschuß- und Sparverein, e. G. m. u. H., Herr I. Seemann. — Herr Franz Feyertag Burg b. M., Spar- und Gewerbebank zu Burg, e. G. m. b.H., Herr P. Feldheim. — Herr C. Hahn Calbe a. S., Calbenser Creditverein, e. G. m. b. H., Herr L. Bucerius. — Herr C. Friedrich . . . , Calvörde, Spar- und Borschußverein in Calvörde, e. G. m. u. H., Herr W. Beck. — Herr Kürschnermeister W. Graubner . Cochftedt, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Fickert. — Herr Muhl ................................ Egeln, Kreditverein z.i Egeln, e. G. m. b. H., Herr L. Germer. — Herr Wehe Eichenbarleben, Spar- und Borschußverein zu Eichenbarleben, e. G. m. b. H., Herr H. Pfeffer. — Herr C. Germelmann . . Gardelegen, Borschußverein zu Gardelegen, e. G. m. u. H., Herr Hintze. — Herr Kaufmann C. Schmidt Genthin, Spar- und Gewerbebank zu Genthin, e. G. m. b. H., Herr Schrader. — Herr Mahlow Gommern, Spar- und Borschußverein zu Gommern, e. G. m. u. H., Herr Schüßler. — Herr Michaelis Halberstadt, Kreditverein zu Halberstadt, e. G. m. b. H., Herr M. Heims. — Herr Grewe Hannover, Gewerbebank zu Hannover, e. G. m. b. H., Herr A. Renke. — Herr F. Barlsen Harzburg, Spar- und Borschußverein zu Harzburg, e. G. m. b. H., Herr W. Thielemann. — Herr A. Zimmermann . . . Hasselfelde, Borschußverein zu Hasselfelde, e. G. m. u. H., Herr H. Görlitz. — Herr I. Heyser Helmstedt (Braunschweig), Spar- und Borschußverein zu Helm­ stedt, e. G. m. u. H., Herr A. Niemann. — Herr Fr. Thiemann, Rentier Hornburg (Bez. Magdeburg), Vorschuß- und Sparverein, e. G. m. u. H., Herr Hottendorf. — Herr Dr. Rack Langelsheim, Spar- und Borschußverein, e. G. m. b. H., Herr H. Warnecke. — Herr Bolte Lerbach, Privat-Sparkasse zu Lerbach, e. G. m. b. H., Herr W. Kratsch. — Herr L. Henze Magdeburg, Spar- und Borschußverein der Eisenbahnbeamten zu Magdeburg, e. G. m. u. H., Herr Hülhof. — Herr Büttner Neuhaldensleben, Borschußverein zu Neuhaldensleben, e. G. m. u. H., Herr Schulze. — Herr Sattlermeister August Keßner Osterburg, Borschußverein zu Osterburg, e. G. m. u. H., Herr Ludwig Müller. — Herr C. Krafft Parey a. E., Spar- und Kreditbank, e. G. m. b. H., Herr H. Schubode. — Herr Köppen Quedlinburg, Borschußverein zu Quedlinburg, e. G. m.u.H., Herr O. Fahlberg. — Herr Sattler Quedlinburg. DarlehnSkassenverein zu Quedlinburg, e. G. m. u. H., Herr Mohr. — Herr Schröder Rogätz, Spar- und Borschußverein, e. G. m. b. H., Herr Alb. Junge. — Herr C. Blanke Salzwedel, Borschußverein zu Salzwedel, e. G. m. b. H., Herr A. Freydanck. — Herr O. Brüder ........................... Transport

184 69 10 —

29 29 100 —

42 04

39 56

10 —

29 71 53 —

100

-

34 92 100 —

35 20 100 —

52 60

45 69 32 21 56 44 15 53

41

23

10 — 24 53

100 —

48 27 11

28

10

-

*

*

29 34 1345 i53

Beittag M

Transport 303. Schöningen (Kreis Helmstedts Kreditverein zu Schöningen, e. G. m. u. N., Herr C. Bode. — Herr H. Loos 304. Schöppenstedt, Spar- und BorschußvereinSchöppenstedt, e. G. m. b. H., Herr Herm. Fricke. — Herr Döttinchen 305. Seehausen in der Altmark, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr G. Pintus. — Herr Balcke 306. Stadtoldendorf, Vorschuß- und Sparverein zu Stadtoldendorf, e. G. m. b. H., Herr Grube. — Herr Dr. Oehlmann . . . . 307. Steimke (Poft Brome), Borschußverein zu Steimke, e. G. m. u. H., Herr A. Wernecke. — Herr Ch. Böwing .... 308. Stendal, Borschußverein zu Stendal, e. G. m. u. H., Herr O. Wernicke. — Herr F. Schulze, Lehrer 309. Stendal, Kredit- und Sparverein zu Stendal, e. G. m. u. H., Herr L. Kramer. — Herr F. Hellmund 310. Tangermünde, Bank- und Sparverein zu Tangermünde, e. G. m. b. H., Herr W. Neubauer. — Herr E. Saalfeld. . . 311. Werben a. E., Borschußverein, e. G. m. u.H., Herr Winter. — Herr Jlte, Fleischermstr 312. Wolfenbüttel, Allgemeine Spar- und Kreditgenossenschaft zu Wolfenbüttel, e. G.m. b.H., Herr Chr. Rosenthal. — Herr Carl Lampe sen 313. Wolmirstedt, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Hermann Badewitz. — Herr Kaufmann Löß b. Andere Genossenschaften. 314. Aken a. Elbe, Schiffsversicherungsverein zu Aken a. E., e. G. m. u H., Herr H. Zunder. — Herr Karl Becker 315. Aken a. E., Schiffer-Havarie-Versicherungsverein Aken a. Elbe, e. G. m. u. H., Herr Aug. Korn. — Herr C. Alienhordt . . . Summa

|j

1345 '53

43 60 11 62

23 45

34 34

48 95 100 —

100 — 60 '13 25 30

10 — 27 —

10



10 1849 92

10. Verbaad der Erwerbs- und Wirtschaftsgenoffenschastcn am Mittelrhein. Direktor: Herr Justizrat Dr. Alberti in Wiesbaden. Stellvertreter: Herr G. Schmidt in Mainz. Berbands-Revisor: Herr G. Seibert in Wiesbaden: stellvertretender Verbands-Revisor: Herr M. Neußer in Höchst a. M. (72 Vereine.) a. Vorschußvereine. 316. Bieber (Kreis Gelnhausen), Borschußverein zu Bieber, e. G. m. u. H., Herr Wolf. — Herr A. Link 317. Biebrich-Mosbach, Borschußverein zu Biebrich-Mosbach, e. G. m. u. H., Herr A. Berger. — Herr E. Schmölder .... 318. Birstein, Spar- und Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Dauth. — Herr Stein, Lehrer 319. Bockenheim b. Frankfurt a. M., Bockenheimer Volksbank, e. G. m. b. H., Herr C. Stauffer. — Herr T. Meller 320. Bonames, Spar- und Leihkasse, e. G. m. u. H., Herr H. Gönsch. — Herr F. Launhardt 321. Bornheiin b. Frankfurt a. M., Spar- und Hilfsverein, e. G. m. u. H., Herr Chr. Solzer. — Herr Ries 322. Brandoberndorf, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Henkel. — Herr Johann Schmidt ........................... Transport |

24 20 100 —

25 92 100 — 10

-

74 — 42 94

377 50



385



Beitrag

Transport

323. Braubach, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Wilh. Humme­ rich. — Herr R. Schinkenberger.........................................................

1* 377 '06

100

324. Camberg (Bez. Wiesbaden), Borschußverein, e. G. m. u. H.,

34 08 i 58 68

Herr KringS. — Herr P. Haber, Buchbinder............................

325. Caub, Vorschuß- und Kreditverein, e. G. m. u.H., Herr Dr. Hertling. — Herr W. Mayer....................................................................

326. Cronberg (Taunus), Borschußverein für Cronberg und Um­ gegend, e. G. m. u. H., Herr B. Martin. — Herr G. Jamin .

22 90

327. Diez, Borschußverein zu Diez, e. G. m. u. H., Herr Gustav Münch. — Herr Paul..........................................................................

100

328. Driedorf (Bez. Wiesbaden), Borschußverein, e. G. m. u. H.,

10 —

Herr Strobel. — Herr R. Sahm, Bürgermeister.......................

329.

330. 331.

Eibelshausen, Darlehnskassen- und Sparverein zu Eibels­ hausen, e. G. m. u. H., Herr H. Heiland. — Herr F. Heinz . Eltville, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr A. Liebler. — Herr G. F. Germersheimer.......................................................................... Emmerichenhain, Borschußverein Emmerichenhain, e. G. m. u. H., Herr Göbel. — Herr R. Türk.............................................

332. Flörsheim, Borschußverein zu Flörsheim, e. G. m. u. H., Herr W. Dienst. — Herr F. Keller...................................................

35 25

100

91 163 i 71 '66

333. Frankfurt a. M., Frankfurter Gewerbekasse, e. G. m. b. H., Herr Huber. — Herr G. Hoffmann...................................................

100

334. Frankfurt a. M., Spar- und Darlehnskasse von Beamten der Königlichen Eisenbahn-Direktion zu Frankfurt a. M., e. G. m. b. H, Herr Schaefer. — Herr R. Zybell........................................

10

335. Geisenheim, Vorschuß- und Kreditverein zu Geisenheim, e. G. m. b. H., Herr H. Dorsch

— Herr Anton Jung.......................

100

336. Geisenheim, Spar- und Leihkasse, e. G. m. u. H., Herr F. Weil. — Herr Feldmann...............................................................................

84 |70

337. Grävenwiesbach,Borschußverein,e G.m.u H., HerrP.Müller. — Herr P. Jung............................................. .................................

60 76

338. Grenzhausen, Bolksbank zu Grenzhausen, e. G. m. u. H., Herr L. Jungbluth. — Herr O. Blum........................................

87 45

339. Griesheim a. M., Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Fr. Jann. — Herr P. Hafn.er.........................................................

340. Griesheim a. M., Spar- und Hilssverein zu Griesheim a. M., e. G. m. u. H., Herr K. Westenberger. — Herr Grünewald.

.

61 72

40 —

341. Hachenburg (Westerwald), Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr W. Mergler. — Herr L. Dewald...................................................

100

342. Haiger, Vorschußverein, e. G. m. b. H., Herr C. Steinbrenner. — Herr Kaufmann A. L. Wehr.........................................................

63 52

343. Hanau, Hanauer Kreditverein, e. G. m. u. H., Herr H. Nickel. — Herr Fr. Roth...............................................................................

100

344. Hattersheim, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Wollstadt. — Herr W. Schweikart.........................................................................

23 71

345. Herborn (Bez. Wiesbaden), Bolksbank zu Herborn, e. G. m. u.H., Herr H. Piscator. — Herr C. Jüngst.............................................

78 03

346. Herschbach (Westerwald), Hilft- und Sparkasse, e. G. m.u.H., Herr Chr. Kräh. — Herr P. Dickopf.............................................

10

347. Höchst a. M., Borschußverein Höchst a. M., e. G. m. u. H., Herr M. Neußer. — Herr C. Kayßrr, Apotheker.......................

100

348. Höhr, Kredit- und Borschußverein zu Höhr, e. G. m. u. H., Herr Marzi. — Herr Peter...............................................................

?

?

349. Holzappel, Vorschuß- und Sparkassenverein zu Holzappel, 40 18 Transport | 2061 33 25

e. G. m. u. H., Herr Heinrich Schwarz. — Herr Schaub, Obersteiger

Beitrag 4

Transport 350. Homburg v. d. Höhe, Spar- und Borschußkasse zu Homburg v. d. Höhe, e. G. m. b. H., Herr Fritz Nagel. — Herr H. Morr 351. Idstein, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Urban. — Herr Dr. med. Justi 352. Kirberg (Bez. Wiesbaden), Borschußverein zu Kirberg, e. G. m. u. H., Herr Th. Bücher. — Herr Großmann 353. Kreuznach, Kreuznacher Bolksbank, e.G. m. b.H., Herr P. Wein­ reis. — Herr Kaufmann I. Winckler 354. Langenschwalbach, Vorschuß- und Krediwerein zu Langenschwalbach, e. G. m. u. H., Herr Eduard Hild. — Herr W. Möller 355. Langenselbold bei Hanau, Borschußverein, e. G. m. u. H., terr Reuther. — Herr Müller 356. im bürg a. d. Lahn, Borschußverein zu Limburg, e. G. m. u. H., Herr H. A. Hilf. — Herr Herber 357. Mainz, Mainzer Bolksbank, e. G. m. b. H., Herr Reins. — Herr von Löhr 358. Marienberg (Westerwald), Borschußverein zu Marienberg, e. G. m. u. H., Herr Keßler. — Herr Aug. Steup 359. Montabaur, Vorschußverein zu Montabaur, e. G. m. u. H., Herr Franz Stuntz. — Herr K. Kochern 360. Münster a. T., Spar- und Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr L. Bätz. — Herr F. I. Klarmann 361. Nastätten (Kr. Goarshausen), Vorschuß- und Kreditverein, e. G. m. u. H., Herr Fr. Christ. — Herr Phil. Krämer . . . . 362. Niederrad, Spar- und Leihkasse zu Niederrad, e. G. m. u. H., Herr Dürrstein. — Herr Fischer 363. Oberlahnstein, Volksbank, e. G. m. u. H., Herr P. Buß. — Herr F. Siere 364. Oberstedten b. Homburg v. d. Höhe., Spar- und Borschußkasse „Frühling" zu Oberstedten, e. G. m. u. H., Herr Joh. Schaller. — Herr I. Streirn 365. Offenbach a. M., Bankverein zu Offenbach a. M., e. G. m u. H., Herr C. Drehwald. — Herr E. Städel, Rechtsanwalt . . . 366. Oppenheim a. Rh., Spar- und Kreditverein, e. G. m. b. H., Herr F. Gallois. — Herr Bürgermeister C. Koch 367. Orb, Spar- und Kreditverein zu Bad Orb, e. G. m. u. H., Herr A. Becker. — Herr A. Schneeweis 368. Ransbach, Ransbach-BaumbacherBorschußverein, e.G. m. u.H., Herr W. Gerharz. — Herr P. Knopp 369. Runkel, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Ch. Stöpler. — Herr Hemming 370. Schupbach, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr W. Wagner. — Herr H. Schäfer 371. Seckbach b. Frankfurt a. M., Spar- und Hilfsverein, e. G. m. u. H., Herr W. Reul. — Herr G. Geschwindner 372. Selters (Westerwald), Borschußverein zu Selters, e. G. m. u. H., Herr I. Preißer. — Herr Corzilius 373. Sindlingen a. Main, Spar- und Kreditverein, e. G. m. u. H., Herr Fr. Heub. — Herr Ludwig Koppey 374. Soden a. Taunus, Borschußverein zu Soden a. T, e. G. m. u. H, Herr Dr. Hughes. — Herr Mckel 375. Steinau (Kr. Schlüchtern), Borschußverein, e. G. m u H., Herr Romeiser. — Herr E. Kohlhepp 376. Straßebersbach, Kredit- und Sparkassenverein, e. G. m. u H., Herr I I. Thielmann. — Herr Schnell.....................................

2061 33

Transport

3440 57

100 — 100- — 23 76

100 —

100 —

15 05 100 —

100 —

42 44 ? 11

?

50

43 21 88 84

35 30 ?

?

100 —

100

35 76

75 50 33 08 75 96 19 84

? 10 ?

?

— >

56 74

12 26

Beitrag

l Transport 377.

378.

379.

3 SO. 381.

382.

383.

384.

385.

386. 357.

Usingen, Borschußverein zu Usingen, e. G. m. u. H., Herr G. Schweighöfer. — Herr H. W. Philippi............................... Wallmerod, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Fasel. — Herr Sturm . W^hen (Taunus), Borschußverein zu Wehen, e. G. m. u. H., Herr Körner. — Herr I. Schneider Weilmünster, Borschußverein zu Weilmünster, e. G. m. u. H., Herr F. Eppstein. — Herr Fr. Schäfer Wiesbaden, Borschußverein zu Wiesbaden, e. G. m. b. H., Herr Karl Hild. — Herr Justizrat Dr. Alberti Wiesbaden, Allgemeiner Vorschuß- und Sparkassenverein, e. G. m. b. H, Herr H. Meis. — Herr A. Wolff Worms, Bereinsbank Worms, e. G. m. b.H., Herr G. Müller. — Herr Trmnpler b. Andere Genossenschaften. Frankfurt a. M., Mitteldeutsches Vereins-Sorttment, e. G. m. u. H., Herr Moritz Abendroth. — Herr A. Bergstraeßer in Darmstadt Frankfurt a. M., Spar- u. Bauverein für Eisenbahn-Bedienstete, e. G. m. b. H., Herr Schäfer. — Herr Six, Stationsvorst. I. Kl. Mainz, Rohstoffverein für Schuhmacher, e. G. m. b. H., Herr B. Jost. — Herr Joh. Pinkert Wiesbaden, Rohstoffverein für Schuhmacher, e. G. m. b. H., Herr E. Rumpf. — Herr A. Bürschgens. .......................... Summa

i

3440 57 92 |116 37



57



58 20 100 100 —

100 —

?

i ?

96

24

13

26 ?

?

4094 ■43

11. Verba«- -er Norddeutschen Erwerbs- aaWirtschastsgenosseaschasten. Direktor: Herr Rechtsanwalt Stech in Neu-Strelitz. 1. Stellvertreter: Herr Senator Stahr in Gnoien. 2. Stellvertreter: Herr R. Mayer in Stralsund. Berbands-Revisor: Herr So erens en in Berlin. (50 Vereine.) a. Vorschußvereine.

358. Barth, Borschußverein zu Barth, e.G.m.u.H., Herr Foth. — 15 20

Herr C. Anthony

389. Bergen a. R., Borschußverein zu Bergen a. R., e. G. m. u. H., Herr F. Lübky. — Herr Maurermeister F. Freese

100



71

90

390. Bützow, Borschußverein zu Bützow, e. G. m. u. H., Herr H. Boß. — Herr M. Ahron

391. Crivitz, Vorschußverein zu Crivitz, e. G. m. u. H., Herr E. Drefahl — Herr W. Meybaum

392. Demmin, Borschußverein zu Demmin, e. G. m. u. H., Herr Ockel. — Herr Witt

15 ! 37 i i 87 52

393. Doberan i. Mecklbg., Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr 10

H. Struck. — Herr W. Bull



394. Friedland i. Mecklenbg., Borschußverein zu Friedland, e. G. m. u. H., Herr Fr. Schulz. — Herr W. Heinrichs

....

72 30

395. Gadebusch, Borschußverein, e. G. m.u.H., Herr I. Launburg. 20 60

— Herr H. Müller

396. Gnoien, Borschußverein zu Gnoien, e. G. m. u. H., Herr C. Hoffmann. — Herr Färber H. Kiesow.

.......................... Transport 25*

73 465 |89

Beitrag Jt 4

Transport 397. Goldbergi.M.,Borschußverein,e.G.m.u.H.,HerrH.Stephanus. — Herr Kohl 398. Greifswald, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Albonico. — Herr Bürgermeister Dr. R. Schultze 399. Grevesmühlen, Bereinsbank, e. G. m. b. H., Herr Evert. — Herr F. Holst 400. Grevesmühlen, Borschußverein zu Grevesmühlen, e. G. m. u. H., Herr Kröncke. — Herr H. Hinz 401. Güstrow, Borschußverein zu Güstrow, e. G. m. b. H., Herr G. Engel. — Herr Bäckermeister C. Geist 402. Gützkow, Borschußverein zu Gützkow, e. G. m. u. H., Herr Jonas. — Herr G. Wendel, Seilermeister............................................... 403. Hagenow i. M., '.Vorschuß-Verein zu Hagenow i. M., e. G. m. u. H., Herr E. Bolbarth. — Herr A. Blohm . ... . . 404. Kröpelin, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Thiel. — Herr Hansen 405. Laage i. M., Borschußverein zu Lage, e. G. m. u. H., Herr Bremer. — Herr Lange, Tischlermeister 406. Lassan in Pommern, Vorschußverein zu Lassan, e. G. m. b. H., Herr G. Raesch. — Herr Aug. Menge 407. Loitz, Borschußverein zu Loitz, e. G. m. u. H., Herr W. Cummerow. — Herr M. Martens 408. Lübtheen, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr W. Schwabe. — Herr O. Hoffmann 409. Lübz, Borschußverein zu Lübz, e. G. m. u. H., Herr Fr. Krohn. — Herr Planeth 410. Malchow in Mecklenburg, Borschußverein zu Malchow, e. G. m. u. H., Herr G. Müller. — Herr Lange, Brauereibesitzer. . 411. Mirow, Borschußverein, e.G. m.u.H., Herr F. Barteld. — Herr C. Hirchert 412. Neubrandenburg i. Mecktb, Borschußverein zu Neubranden­ burg, e. G. m- u. H., Herr Rechtsanwalt Sauerwein. — Herr A. Kämpffer, Gymnasiallehrer 413. Neubukow i. Mecklenburg, Vorschußverein zu Neubukow, e. G. m. u. H., Herr W. Matz. — Herr Conrad Hesse 414. Neu-Strelitz, Vorschußverein, e. G. m. u. H-, Herr I. Degner. — Herr R. Seyberlich 415. Pasewalk, Borschußverein, e. G. m. b. H., Herr C. Zimmer­ mann. — Herr Ebelt 416. Prenzlau, Borschußverein zu Prenzlau, e. G. m. u. H., Herr Hoff. — Herr Kirstein, Kaufmann 417. Rehna i. Mecklenbg., Borschußverein zu Rhena, e. G. m.u.H., Herr H. Dräger. — Herr I. Meyer.......................................... 418. Ribnitz in Mecklenburg, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr l. Schütt. — Herr I. Aue, Tischlermstr 419. Röbel, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Mahnke. — Herr W. Kruse 420. Rostock, Borschußverein zu Rostock, e. G.m.b.H., Herr Richard Schulz. — Herr Rechtsanwalt H. C. Müller 421. Stargard in Mecklenbg., Borschußverein zu Stargard, e. G. m. u. H., Herr G. Becker. — Herr E. Müller, Lehrer . . . 422. Stralsund, Kreditverein zu Stralsund, e. G. m. u. H., Herr Reinh. Pieritz. — Herr R. Mayer 423. Strasburg U.-M., Borschußverein, e. G. m. b. H., Herr C. Stoll. — Herr W. Köhn . .....

Transport

465 89 10 —

47 19 16 87

12 29 10 —

10 — 10 -

18 41 37 69

10 — 38 60

10 10 — 25 05

17 44 27 70 10 —

33 05

68 20 46 40 20 40 10 —

32 41

100

-

10 —

100 — 31 90 1239 49

Beitrag _A_U

Transport 424. Strelitz in Mecklenbg., Borschußverein zu Strelitz, e. G. m. u. H, Herr W. Stech. — Herr Brandt, Maurermeister . . . 425. Sülze in Mecklenbg., Borschußverein zu Sülze, eG.m.u.H., Herr H. Michaelsen. — Herr E. Jürgens 426. Tessin i. M., Borschußverein zu Tessin, e. G. m. u. H., Herr Spenz. — Herr 2. Bröker 427. Teterow, Borschußverein zu Teterow, e. G. m. u. H., Herr C. L. Aefcke. — Herr E. Groth 428. Treptow a. Toll., Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr W. Breit­ sprecher. — Herr Rechtsanwalt Joseph 429. Waren in Mecklenbg., Borschußverein zu Waren, e. G. m. u. H., Herr H. Dühring. — Herr E. Klingenberg 430. Darin in Mecklenbg., Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr C. Fust. — Herr K. Peters 431. Wittenburg in Mecklenbg., Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Schiller. — Herr Maurermeister I. Krüger 432. Woldegk in Mecklenbg., Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Otto Gundlach. — Herr R. Schulz 433. Wolgast, Borschußverein zu Wolgast, e. G. m. u. H., Herr H. Schwartz. — Herr W. Beyer 434. Wustrow in Mecklenburg, Borschußverein zu Wustrow, e. G. m. u. H., Herr C. Röhl. — Herr G. Möller b. Andere Genossenschaften. 435. Bergen a. Rügen, Kanalisationsgenofsenschast Bergen, e. G. m. b. H., Herr Julius Wessinger. — Herr Senator F. Freese 436. Malchow, Werkgenossenschaft Malchower Tuchfabrikanten, e. G. m. b. H., Herr Wilh. Becker. — Herr Aug. Kräse 437. Malchow, Privatspinnerei zu Malchow, e. G. m. b. H., Herr Fr. Kreinbring. — Herr E. Kröplin . . ........................... Summa

1239 '49 27 06 17 32

92 — 31 41

100 — 68 98

14 14 18 50

29 52

48 02 23 16

?

?

10

__ 10 1729 60

12. verband der Borschntz- «ud Kreditdereine von Rordweftdentschlaud. Direktor: Herr I. F. Wisch mann in Heide i. Holst. 1. Stellvertreter: Herr Harbeck in Ploen. 2. Stellvertreter: Herr Brügmann in Altona. Berbands-Revisor: Herr Dr. Fr. Schneider in Potsdam. (46 Vereine.) Borschußvereine.

438. Altona, Altonaer Kreditverein (mit Korporationsrechten), Herr Hermann Hoffmann. — Herr Rektor I. F. Dücker . . . . 439. Altona, Kreditbank von 1870, e. G. m. b. H., Herr W. Brüg­ mann. — Herr C. Niebuhr 440. Altona, Genossenschafts-Bank, e. G. m. u. H., Herr Jul.Hoh­ mann. — Herr C. Groth 441. Barmstedt i. H., Krediwerein zu Barmstedt, e. G. m. u. H., Herr H. Starck. — Herr Rentner H. B. Greve 442. Bornhöved, Kreditverein Bornhöved, e. G. m. b. H., Herr F. I. Kirchner. — Herr Kaufmann D. Hauschild 443. Bramstedt, Krediwerein, e. G. m. u. H-, Herr P. Danielsen. — Herr Dehnkamp ..........................

Transport

100 — 100 — 42 30 23 45 10 —

100 — 375 |75



390



Beitrag

Transport 444. Bredstedt, Kreditverein zu Bredstedt, e. G. m. u. H., Herr H. Rickertsen. — Herr H. G. Gilde, Gerbereibesitzer .... 445. Brunsbüttelhasen, Kreditverein, e.G. m. u. H., Herr C. L. C. Hecker sen. — Herr B. C. Feil, Rentier 446. Burg i. Dithm., Burger Krediwerein, e. G. m. u. H., Herr H. Ehlers. — Herr I. Marlens 447. Dissau b. Lübeck, Spar- und Borschußverein der Kirchengemeinde Curau in Dissau, e. G. m. u. H., Herr G. Wehde. — Herr H. Höppner 448. Eckernförde, Eckernförder Kreditbank, e. G. m. u. H., Herr I. Arnemann. — Herr F. Jäger 449. Elmshorn, Krediwerein zu Elmshorn, e. G. m. u. H., Herr L. Weyl. — Herr Stadtrat H. Thormählen 450. Gaarden in Holstein, Krediwerein zu Gaarden, e. G. m. u. H., Herr Cäsar Stoppel. — Herr Fr. Jensen 451. Garding, Gardinger Bolksbank, e. G. m. b.H., Herr P. Hansen. — Herr I. I. Raabe 452. Glückstadt, Kreditverein zu Glückstadt, e. G. m. b. H., Herr W. Mehlert. — Herr Baurat Glien 453. Gravenstein, Kreditbank in Gravenstein, e. G. m. b. H., Herr H. Jacobsen. —- Herr Petersen 454. Hademarschen (Post Hanerau, Schlesw.), Krediwerein des Kirch­ spiels Hademarschen, e. G. m. u. H., Herr Harms. — Herr Liebsch, Lederhändler 455. Hamburg, Hamburg-Altonaer Kreditbank in Hamburg, e G. m. u. H., (Neue Gröningstr. 10), Herr R. Biskamp. — Herr F. Kortlang 456. Heide i. Holst., Nordwestdeutsche Verbandskasse, e. G. m. b. H., Herr I. F. Wischmann. — Herr Justizrat Guth 457. Heide in Holst., Heider Bolksbank, e. G. m. u. H., Herr I. F. Wischmann. — Herr Justizrat Guth 458. Hohenwestedt, Kreditverein, e. G m. u.H.., Herr I. Wieben. —- Herr H. Radbruch 459. Husum, Husumer Bolksbank, e. G m. u. H., Herr Chr. Mord­ horst. — Herr Homfeldt 460. Itzehoe, Jtzehoer Kreditbank, e. G. m. b. H., Herr Onken. — Herr E. Düring, Stadtrat 461. Lauen bürg a. E., Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr L. Düver. — Herr F. Stehr ........................... 462. Leck, Kreditverein zu Leck, e. G. m. u. N, Herr K. Herrmann. — Herr Petersen 463. Lübeck, Lübecker Gewerbebank, e.G.m b.H., Herr L. Wiegels. — Herr F. Sauermann 464. Marne, Marner Kreditverein, e. G. m. u. H., Herr H. Petersen. — Herr C. F. Thomas .......................... 465. Meldorf, Meldorfer Krediwerein, e. G. m. u. H., Herr Voigt. — Herr C. F. Peters 466. Neumünster, Gewerbebank Neumünster, e. G. m. b. H., Herr Joh. Zornig. — Herr H. Wessel, Privatier 467. Neustadt in Holstein, Vorschuß- und Sparverein, e.G.m.u.H., Herr L. Thießen. — Herr Dose 468. Niebüll, Kreditverein, e. G. m. u. H., Herr P. Carstensen. — Herr H. Schmicker 469. Nortorf, Krediwerein, e. G. m. b. H., Herr H. H. Glißmann. — Herr Grell . '........................... 470. Oldenburg in Holstein, Oldenburger Kreditverein, e. G.m.b. H., Herr C. Hartz. — Herr H. Stengel.... . ....

875 75

Transport

1798 95

30 40

10 — 22 30 25 30

100

-

100 —

100 — 76

14

58 —

100

16



100 —

17 55 100 —

27 65 73 62 100 —

20 50

27 72 100

-

56 70 25 80

10 — 40 —

51 22 24 30

10 —

Beitrag

AJA Transport 471. Pinneberg, Vorschußverein, e. G. m. u. H, Herr H. Steen — Herr I. C. Harders 472. Plön, Kreditverein, e.G.m.u.H., Herr Kaufmann Th.Harbeck. — Herr R. Junghans 473. Preetz, Preetzer Ä-editbank, e. G. m. u. H., Herr P. W. Brumm. — Herr Joh. Möller 474. Segeberg, Borschußverein, e.G m. u. H., Herr A. Jngwersen. — Herr Stammler 475. Stade, Spar- und Borschußverein zu Stade, e. G. m. u. H., Herr H. Tankers. — Herr Fr. Meyer 476. Stockelsdorf bei Lübeck im Großherzogthum Oldenburg, Kredit­ verein, e. G m. u. H., Herr P. Bruhns. — Herr A. Johnsen. 477. Tönning, Volksbank, e. G. m. u. H., Herr G. Poppe. — Herr Westensee 178. Uetersen, Uetersener Kreditverein, e. G. m. u. H., Herr J.Granso. — Herr Carl Frese 479. Wankendorf, Kreditverein zu Wankendorf, e.G. m. u.H., Herr F. Steffen — Herr H. Banck 180. Wesselburen, Wesselburener Bolksbank, e. G. m. b. H., Herr G. Heim. — Herr N. A. Schumann 481. Westerland aus Sylt, Sylter Kreditverein in Westerland, e. G. m. u. H., Herr F. Jansen. — Herr Hugo Oehme . . . . 482. Wilster, Kreditverein zu Wilster, e. G. m. u. H., Herr H. Heldt. — Herr Röhr, Rektor 483. Wyk a. Föhr, Führer Kreditverein, e. G. m. u. H., Herr Lorenz Petersen. — Herr Lind, Kaufmann ..........................

Summa

1798 : 95

100 81

60

75

10

100 — 100 100

1 10

16

62

10

1

50 50

45 80

56 ;21

31 ;78 2622 >10

18. Verband der Oberbadischea Erwerbs- and Wirtschaft-genossenschaften. Direktor: Herr I. Stadler in Jestetten. 1. Stellvertreter: Herr Liebherr in Stockach. 2. Stellvertreter: Herr Baum in Radolfzell. Verbands-Revisoren: Herr'^W. Finckh in Karlsruhe i. B; Herr Schumacher in Stuttgart, Sängerstr. 8. (34 Vereine.)

Vorschußvereine. 484. Birkendors (bad. Schwarzwald), Borschußverein, e. G. m. b. H., Herr Keßler. — Herr Dr. Probst, Attbürgermeister . . . . 485. Breisach, Borschußverein Breisach, e. G. m. u. H., Herr H. Kohler. — Herr Carl Groschup 486. Dangstetten (Amt Waldshut), Vorschußverein, e. G. m. u. H., Herr Wilhelm Haberstock. — Herr M. Binkert 487. Donaueschingen, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr E. Pfefferte. — Herr H. Fischer 488. Eigeltingen, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Albanus Orstnger. — Herr Paul Orsinger 489. Endingen, Bolksbank Endinpen, e. G. m. u. H., Herr R. Schwobthaler. — Herr Walter Hennmger................................................ 490. Freiburg in Baden, Gewerbebank, e. G. m. u. H., Herr W. Fischer. — Herr Aug. Baumert ..........................

Transport

100

40 22 30 17 40

35 04 100

100

414 74

Beitrag A

Transport 491. Gailingen, Borschußverein Gailingen, e. G. m. u. H., Herr Guggenheim. — Herr S. Beit 492. Hagnau, Amt Überlingen (Baden), Borschußverein Hagnau, e. G. m. u. H., Herr Seyfried. — Herr Landwirt Langenstein 493. Jestetten, Borschußverein, e. G. m.u.H., Herr I. Stadler. — Herr Ferdinand Fischer 494. Kandern, Gewerbebank Kandern, e. G. m.u.H., Herr Wilhelm Berner. — Herr Georg Kammüller 495. Konstanz, BorschußvereinKonstanz, e.G. m. u. H.,HerrA. Schirmeister. — Herr F. Schneider 496. Lörrach, Borschußbank Lörrach, e.G.m.u.H., Herr I. Grether. — Herr C. Böhler 497. Markdorf, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr C. Beck. — Herr Flemisch 498. Meßkirch, Borschußverein, e. G. m. u. H.,' Herr A. Mayer. —Herr C. Hauser, Bürgermeister 499. Meßkirch, Kreditkasie Meßkirch, e. G. m. u. H., Herr Fr. Stadler. — Herr S. Stengele 500. Möhringen a. Donau, Borschußverein, e.G.m.u.H., Herr C. Schlegel. — Herr O. Kirner 501. Müllheim i. Bad., Bolksbank, e.G. m. u. H., Herr Hetzel. — Herr Nicolaus 502. Neustadt i. Schwarzwald, Spar- und Kreditverein, e. G. m. u. H, err Winterhalder. — Herr I. Hall fullendorf, Kreditkasse Pfullendorf, e. G. m. u. H., Herr Scherer — Herr Xaver Haberbosch 504. Radolfzell, Borschußverein, e.G.m.u.H., Herr Carl Bogt. — Herr Müller 505. Säckingen, Borschußverein Säckingen, e. G. m. b. H., Herr A. Müller-Degler. — Herr K. Schmidt 506. Schopfheim, Borschußbank Schopfheim, e.G.m.u.H, Herr Mlh. Müller. — Herr E. Sutter 507. Singen, Borschußverein Singen, e. G. m. u.H., Herr G. Waibel. — Herr Louis Sautter 508. Staufen in Baden, Borschußverein Staufen, e. G. m. u. H., Herr S. Stöckle. — Herr L. Groschupf 509. Stetten am kalten Markt, Kredit- und Borschußverein, e. G. m.u.H., Herr A. Sieber. — Herr Fidel Ruf 510. Stockach, Borschußverein Stockach, e. G. m. u. H., Herr W. Lieb­ herr. — Herr Joh. Brodmann 511. Thengen, Borschußverein Thengen, e.G.m.u.H., Herr Joh. Stüdle. — Herr Th. Wesle 512. Thiengen (Amt Waldshut), Borschußverein Thiengen, e. G. nu u. H., Herr H. Maier. — Herr C. Petri................................ 513. Todtnau, Spar- und Borschußbank Todtnau, e. G. m. u. H., Herr Fr. Hermann. — Herr C. O. Keller 514. Ueberlingen, Borschußverein Ueberlingen, e.G.m.u.H., Herr Carl Hermann. — Herr F. Zimmermann, Apotheker.... 515. Billingen in Baden, Borschußverein Billingen, e. G. m. u. H., Herr I. Schleicher. — Herr Leo Storz..................................... 516. Waldshut, Borschußverein Waldshut, e. G. m. b. H, Herr R. Bayer. — Herr Tanner 517. Zell im Wiesental, Bank für Gewerbe und Landwirtschaft Zell i. W., e. G. m. u. H., Herr I. Krückels. — Herr W. Fr. Kiefer

B

Summa

41T 74 80

-

50 70

100 — 46

10

100 —

100 —

10

-

68 44 72 j 75

17 30 86 ! 10 62 40 17 25

100 —

23 40 100 — 34 40 47 20

50 —

100 —

88 09 100

61

.2

100 — 100 —

56 64 100 —

2287 23

Beitrag * M

14 verband der Oft- uad Westpreutzischea ErwerbSaad Wirtschastsgenoffenschasteu. Direktor: Herr Justizrat Wolski in Allenstein. 1. Stellvertreter: Herr An buhl in Insterburg. 2. Stellvertreter: Herr Landschafts-Syndikus Heidemann in Königsberg i. Pr. Berbandsrevisor: Herr Rinow in Allenstein. i

(91 Vereine.) a. Borschußvereine. 518. Allenburg, Spar- und Borschußverein zu Allenburg, e. G. m. u. H., Herr Kemsies. — Herr Erdtmann 519. Allenstein, Allensteiner Borschußverein, e. G. m.u.H., Herr Wolski. — Herr Bürgermeister Belian 520. Allenstein O.-Pr., Ost- und Westpreußische Verbandskasse, e. G. m. b. H, Herr Wolski. — Herr Bürgermeister Belian .... 521. Angerburg, Borschußverein zu Angerburg, e. G. m. u. H., Herr A. Specovius. — Herr Gerichtssekretär Balzer .... 522. Bartenstein, O.-Pr., Vorschuß- und Krediwerein zu Barten­ stein, e. G. m. u. H., Herr Kapp. Herr Engelbrecht . . . 523. Bischofsburg, Kreditverein, e.G. m. u. H., Herr Bischoff. — Herr Apotheker Schnabel 524. Bischofswerder W.-Pr., Vorschußverein zu Bischofswerder, e. G. m. u. H., Herr G. Höltzel. — Herr G. Brach 525. Briesen W.-Pr., Borschußverein, e. G. m. u. H, Herr P. Gonschorowski. — Herr F. Kiewe 526. Christburg, Borschußverein Christburg, e. G. m. u. H., Herr Döhring. — Herr Ohlenschläger 527. Culmsee, Borschußverein zu Culmsee, e. G. m. u. H., Herr A. Duncker. — Herr I. Döllning 528. Danzig, Borschußverein zu Danzig, e. G. m. b. H., Herr Braun. — Herr Fey 529. Danzig-Langfuhr, Kreditverein deutscher Apotheker in Danzig, e. G. m. b. H., Herr R. Mattern. — Herr R. Hoosmann, Apothekenbesitzer in Dirschau 530. Danzig-Langfuhr, Langfuhrer Kreditverein, e. G. m. b. H., Herr F. Jantzen. — Herr Robe.................................................... 531. Darkehmen, Borschußverein zu Darkehmen, e. G. m. u. H., Herr F. Forche. — Herr E. Stephani 532. Deutsch-Crone, Borschußverein zu Deutsch-Crone, e. G. m. u. H., Herr Arnold. — Herr F. Garms 533. Dirschau, Darlehnsverein zu Dirschau, e. G. m. b. H., Herr A. H. Claaßen. — Herr Zimmermann, Eisenbahn-Betriebssekretär 534. Drengfurt, Darlehnsverein, e. G. m. u. H., Herr Süß. — en R. Rohde lbing, Elbinaer Handwerkerbank, e. G. m. u. H., Hen Carl Reiß. — Hen L. Monath 536. Freystadt W.-Pr., Krediwerein zu Freystadt, e. G. m. u. H., Hen E. Pose. — Hen H. Lindner 537. Garnsee W.-Pr., Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr R. Nicolai. — Hen F. Krüger 538. Gilgenburg, Borschußverein, e. G. m. u. H., Hen E. Fechter. — Herr H. Müller..........................................................................

S

Transport

25 66 100 — 94 95

100 ■ —

22 09 59

11

38 30 100 —

24 96 44 08 100 —

46 56

?

?

100 — 52 81 100 — 10 —

81

19

20 30 22 54 100 —

1242 55



394



Beitrag

Transport

§ 1242 55

539. Goldap, Vorschubverein, e. G. m. u. H., Herr H. Georgs. — Herr Rechtsanwalt C. Carganico.......................... ...............................

92 12

540. Gollub, Borschußverein, e.G.m.u.H., Herr H. Lewin. — Herr Moses Kiewe.................................................................................... Spar- und Kreditbank, e. G. m. u. N., Herr R. Dombrowski. — Herr Grabowski).......................................... Gumbinnen, Borschußverein Gumbinnen, e.G.m.u.H., Herr Stadtrat Paul Reimer. — Herr Justizrat Quassowski . . . Guttstadt, Borschußverein zu Guttstadt, e. G. m. u. H., Herr C. Hinz. — Herr Bartsch............................................................... Heiligenbeil, Borschußverein zu Heiligenbeil, e. G. m. u. H., Herr Quosbarth. — Herr L. Schröder, Bürgermeister . . . Heilsberg O.-Pr., Heilsberger Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Hein. — Herr A. Wolff, Buchdruckereibesitzer..................... Heinrichswalde O.-Pr., Vorschuß-Verein zu Heinrichswalde O.-Pr., e. G. m. u. H., Herr Berner. — Herr Tiedemann. . Hohenstein O.-Pr., Borschußverein zu Hohenstein O.-Pr., e. G. m. u. H., Herr Dr. Fischer. — Herr H. Goering . . . Insterburg, Borschußverein zu Insterburg, e. G. m. u. H., Herr Emil Anbuhl. — Herr Justizrat C. Scheu..................... Johannisburg O.-Pr., Neue Johannisburger Kreditgesellschast, e. G. m. u. H., Herr Wermbter. — Herr Laube.... Kaukehmen, Kreditgesellschaft zu Kaukehmen, e. G. m.u.H., Herr G. Leusch. — Herr Schiekopp............................................... Königsberg i. Pr, Kreditgesellschaft zu Königsberg i. Pr., e. G. m. u. H, Herr L. Braun. — Herr Fleischauer.......................... Königsberg i. Pr., Ländliche Genossenschaftsbank zu Königs­ berg i. Pr, e. G. m. u. H., Herr W. Stieren — Herr Hermenau, Domänenpächter............................................................................... Konitz W.-Pr., Borschußverein, e. G. in. u. H., Herr Klotz. — Herr Rechtsanwalt Hasse (./32

4959 |55

15. verband Pfälzischer Erwerbs- «ad Wirtschastsgeaoffeaschastea. Direktor: Herr Justizrat Gebhart in Zweibrücken. Stellvertreter: Herr Regierungsdirektor Conrad in Speyer. Berbands-Revisoren: die Herren I. Lorenzen in Speyer, Flacho in Edenkoben. (28 Vereine.)

Borschußvereine. 609. Alsenz, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Hch. Wolf. — Herr I. Spuhler 610. Bergzabern, Bergzaberner Bolksbank, e. G. m. u. H., Herr C. Höpffner. — Herr Dr. A. Stähler.......................................... 611. Bliescastel, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr C. Hauck jun. — Herr C. Wies 612. Dahn (Pfalz-, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr K. Fournier. — Herr I. Glaser.................................................................... 613. Dürkheim a. Hardt, Dürkheimer Vorschuß- und Krediwerein, e. G. m. u. H., Herr A. Hammersdorf. — Herr S. Baermann

Transport

68 20

100 —

28 26

26 — 100 —

3*22 146

Beitrag

Transport 614. Edenkoben, Bolksbank Edenkoben, c. G. in. u. H., Herr Carl Flacho. — Herr N. Satter

100

615. Germersheim, Bolksbank, e. G. m. u. H., Herr A. Pfaehler. — Herr F. Batteiger

616. Glan-Münchweiler, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr I Weber. — Herr G. Dürr

617. Grünstadt i. Pfalz, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr L. Liebe­ rich. — Herr I. Schäffer

618. Haßloch, Krediwerein, e. G m. u. H, Herr I. Roth. — Herr Handschuh..........................................................................................

619. Homburg i. Pfalz, Borschußverein Homburg, e. G. m. u. H.,

620. 621.

622. 623.

624. 625. 626. 627.

628.

629. 630. 631.

632.

633.

634. 635. 636.

Berr Schäfer. Herr Math. Biehl........................................... aiserslautern, Borschußverein Kaiserslautern, e. G. m. u. H., Herr C. Th. Jacob. — Herr Chr. Karcher Kandel i. Pfalz, Kandeler Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr B. Gepel. — Herr Franz Haas Kirchheimbolanden, Borschußverein Kirchheimbolanden, e. G. m. u. H., Herr W. Gotthold. — Herr G. Lang Kusel i. Pfalz, Vorschußverein, e. G. m. u. H., Herr I. A. Frank. — Herr H. Hirsch Landstuhl, Borschußverein Landstuhl, e. G. m. u. H., Herr Alb. Pallmann. — Herr I. Dommasch Lauterecken, Borschußverein Lauterecken, e. G. m. u. H., Herr Carl Hahn. — Herr Carl Keller Metz, Krediwerein für Lothringen in Metz, e. G. m. b. H., Herr N. Prevel. — Herr Abb4 Delles, Erzpriester .... Neustadt a. H., Neustadter Bolksbank, e. G. m. u. H., HerrJohann Steuer. — Herr Jakob Louis, Weinguts besitzet . . Obermoschel, Vorschußverein, e. G. m. b. H., Herr B. Jung. — Herr F. Arnold '..................... Oberstein, Obersteiner Bolksbank, e. G. m. u. H, Herr G. Bogt. — Herr G. Treibs............................................................... Pirmasens, Pirmasenser Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Schmidt. — Herr Gaubatz Rockenhausen i. Pfalz, Borschußverein Rockenhausen, e. G. m. u. H., Herr H. RudoAh. — Herr G. Groaro St. Ingbert i. Pfalz, Borschußverein St. Ingbert, e. G. m. u. H., Herr Joh. Friedrich. — Herr I. B. Martin .... Speyer, Speyerer Bolksbank, e. G. m. b. H., Herr Johannes Lorenzen. — Herr Leschmann Weilerbach, Borschußverein für Weilerbach und Umgegend, e. G. m. u. H-, Herr I. Zimmermann. — Herr Johann Henn, Mühlenbesitzer Winnweiler, Borschußverein zu Winnweiler, e. G. m. u. H., Herr I. Maier. — Herr C. Frank, Gutsbesitzer Zweibrücken, Borschußverein zu Zweibrücken, e. G. m. u. H., Herr M. Gugenheim. — Herr Rechtsanwalt K. Schuler. . .

Summa

?

?

?

?

10 52 08

100 100 21 53

100 100

1891 [93

Beitrag # JJ

16. Verband der Vorschutz- und Kreditvereine von Pommern «ad den Grenzkreisea der Mark Brandenburg. Direktor: Herr Kurz in Stettin, Kaiser Wilhelmstt. 97. Stellvertreter: Herr Slpotheker Ziegel in Stettin. Verbands-Revisor: Herr Soerensen in Berlin. (40 Vereine.)

a. Vorschußvereine. 637. Angermünde, Borschußverein zu Angermünde, e. G. m. b. H., Herr Wiencke. — Herr Moschel, Fabrikbesitzer 638. Arnswalde, Kreditverein zu Arnswalde, e. G. m. u. H., Herr H. Sanft. — Herr Rechtsanwalt Krause 639. Arnswalde, Spar- und Borschußkasse, e. G. m. u. H., Herr C. Sttobusch. — Herr A. Meyer 640. Bahn, Borschußverein zu Bahn, e. G. m. u. H., Herr Th. Bath. — Herr C. Bergemann 641. Belgard i. Pomm., Spar- und Krediwerein zu Belgard, e. G. m. u. H., Herr Klemp. — Herr Jacoby 642. Berlinchen, Vorschußverein zu Berlinchen und Bernstein, e. G. m. u. H., Herr W. Güll. — Herr Rünger 643. Bütow (Bez. Cöslin), Darlehnskassenverein, e. G. m. u. H., Herr Schirmacher. — Herr Scharmann 644. Cammin (Pommern), Borschußverein zu Cammin, e. G.m. u.H., err I. Kempcke. — Herr Ratsherr Zubke öslin, Borschußverein zu Cöslin, eG.m.u.H., Herr C. Groth. — Herr Strutz 646. Colberg, Borschußverein, c. G. m. b. H., Herr W Speck. — Herr R. Banck, Rechnungsrat 647. Cüstrin, Borschußverein zu Cüsttin, e. G. m. b. H., Herr F. König. — Herr G. Fuhrmann 648. Dramburg, Borschußverein, c. G. m. b. H., Herr R. Heyn. — Herr O. Hollatz 649. Driesen, Driesener Gewerbebank, e G. m. b H., Herr F. Schöne­ mann. — Herr C. Metzke 650. Fiddichow, Borschußverein zu Fiddichow, e. G. m. u. H., Herr L. Wendeler. — Herr Fabrikdirektor a D. E. Pongö . . . 651. Friedeberg N.-M., Borschußverein zu Friedederg N.-M, e. G. m. b. H., Herr Heymann. — Herr Rich. Wo Ist 652. Fürstenfelde N -M, Borschußverein zu Fürstenfelde, e. G. m. u. H., Herr H. Sorge. — Herr Engel, Ackerbürger .... 653. Gartz a. O, Vorschußverein, e. G. m. u. H., Herr Arndt. — Herr Petzel, Rentier . . 654. Gollnow, Kreditverein, e G. m. u. H., Herr H. Voigt. — Herr C. Rabenhorst 655. Greifenhagen, Vorschußverein, e. G. m. u. H., Herr A. Kobert. — Herr E. Reinholdt, Kupferschmiedemeister 656. Königsberg N.-M, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Kap Herr. — Herr Lichtenberg . . . 657. Labes, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Matthias. — Herr W. A. Damerow 658. Landsberg a. W, Landsberger Kreditverein, e. G. in. b H, Herr Heinr. Peters. — Herr K. Hirsch 659. Massow, Borschußverein zu Massow, e. G. m. u. H., Herr Kolakowsky. — Herr Klamann, Schlossermeister......................

t

Transport

68 83

37 50 10 —

10 — 54 95

10 — 100 --

35 75

13 60 72 —

14 37 62 70 10 —

10 — 19 72

10 —

68 43

33 20 38 64 18

15

12 30 100 —

10 — 820

14

Beitrag .4 14

Transport 660. Naugard, Borschußverein zu Naugard, e. G. m. u. H., Herr A. Piper. — Herr A. F. Struck, Färbermeister 661. Neudamm, Kreditgesellschaft zu Neudamm, e. G. m. b. H., Herr C. Meißner. — Herr Jahn 662. Neustettin, Borschußverein, e. G. m. b. H., Herr Ahrenberg. — Herr Janke, Uhrmacher 663. Oderberg i. M., Borschußverein zu Oderberg, e. G. m. b. H, Herr F. Müller. — Herr A. Grünow, Amtsgerichtssekr. . . 664. Penkun, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr B. Stegemann. — Herr F. Bredernitz 665. Schivelbein, Borschußverein zu Schivelbein, e. G. m. b. H., Herr Kaufmann L. Borchardt. — Herr Piper 666. Schlawe (Pomm.), Borschußverein zu Schlawe, e.G. m. u. H., err I. Jütten. — Herr C. Panten chwedt a. O., Bankverein zu Schwedt a. O., e. G. m. b. H., Herr I. Wippermann. — Herr H. Paege, Rentier 668. Soldin, Kreditgesellschaft Soldin, e. G. m. b. H., Herr A. Bahr. — Herr Bürgermeister Schulze . 669. Stargard i. P., Borschußverein zu Stargard i. P., e. G. m. b. H., Herr Paul Buchholz. — Herr A. Burg.......................... 670. Stettin, Stettiner Bank, e. G. m. b. H., Herr O. Below. — Herr I. Kurz 671. Swinemünde, Borschußverein zu Swinemünde, e. G. m. u. H., Herr W. Schröder. — Herr B. Fritzsche 672. Ueckermünde, Borschußverein, e. G. m. b. H., Herr Paepke. — Herr Wilh. Zepernick, Fabrikant 673. Woldenberg, Kreditverein, e. G. m. u. H., Herr Bredereck. — Herr Böttcher 674. Wollin, Sparkassenverein zu Wollin, e. G. m. u. H., Herr Th. Benitz. — Herr Kohlstock 675. Wollin, Bankverein, e. G. m. u. H., Herr B. Meyers. — Herr Emil Günther

S

820

I

14

17 '18 100 — 100 — 10 —

17 72

18 50

26 — 36 —

100 — 100

-

100 — 100 —

100 — 10 — 10 —

78 75

b. Andere Genossenschaften. 676. Stettin, Einkaufsgenossenschaft des Vereins Stettiner Kauf­ leute, e. G. m. b. H, Herr R Albrecht. Herr Oskar Eilert

52 30

Summa

1796

Transport 1238. Weimar, Vorschuß- und Sparverein zu Weimar, e.G.m.u.H., Herr Rich. Fricke. — Herr Stadtrat L. A. Meyer 1239. Zeulenroda, Borschußverein, e. G. m. b. H., Herr Ferd. Schmidt. — Herr R. Jmmler

100 i—

34 |85

b. Andere Genossenschaften.

1240. 1241.

1242. 1243.

1244.

1245. 1246.

Bürgel (Thüringen), Braugeuoffenschast Bürgel, e. G. m. b. H, Herr Otto Kunze. — Herr Franz Schindler, Kontorist . . . Eisenach; „Nord und Süd", Einkaufsgenossenschaft für Luxus­ waren, Porzellan, Steingut, Glas, Beleuchtungsartikel, HauSund Küchengeräte, e. G. m. b. H., Herr Fr. P. Martini. — Herr P. Raddatz-Berlin.......................................................................... Gera b. Elgersburg, Brauusteinhandelsverein zu Gera b. E., e. G. m. u. H., Herr F. Keiner. — Herr Ed. Siegfried. . . Schlei-, Braugenossenschaft Schleiz, e. G. m. b. H., Herr H.Ruckdeschel. — Herr W. WeiSker, Hoflonditor Stadt-Ilm, Schuhmacher-Rohstoff-Genossenschaft, e.G.mb H., Herr A. Knauf. — Herr H. Ebert Weimar, Schuhmacher - Rohstoffverein, e. G. m. b. H, Herr B. Rodegast. — Herr Job. Adler Weimar, Weimarische Schuhfabrik, e. G. m. b. H., Herr B. Rodegast. — Herr W. Villner .............................

Summa

10 10 10 10

10 4466

28. »erb«,d der U-terdadische» «retzttgenoffeaschaste». Direktor: Herr Wilh. Finckh in Karlsruhe i. B., Westendstr. 25.

Stellvertreter: Herr Schäfer in Baden. Berbands-Revisoren: Herren Wilh. Finckh in Karlsruhe i. B. und C. Schumacher in Stuttgart, Sängerstraße 8. (47 Vereine.)

Borschußvereine.

1247.

1248.

1249. 1250.

1251. 1252. 1253.

1254. 1255.

1256.

Achern, Borschußverein Achern, e. G. m. u. H., Herr H. Lott. — Herr I. Hund Baden (Baden), Borschußverein Baden, e. G. m. u. H., Herr Ch. Schäfer. — H«r Oberst . Boxbenj (Baden), Borschußverein zu Boxberg, e. G. m. u. H., Herr Uifstnger. — Herr Kilran......................................................... Bretten, Borschußverein Bretten, e. G. m. u. H., Herr G. Koegler. — Herr Harsch Bruchsal, Gewerbebank Bruchsal, e. G. m. u. H., Herr W. Rast. — Herr Paul Metzger ................................................... Buchen (Baden), Borschußverein Buchen, e. G. m. u. H., Herr W. Emele. — H«r Aua. Wittemann Bühl (Baden), Borschußverein Bühl, e. G. m. u. H., Herr Brenzinger. — Herr G. Dühmig Durlach, BolkSbank Durlach, e. G. m. u. H., Herr H. Bott. — Herr F. Kindler Eberbach a.N. (Baden), BorschußvereinEberbach, e.G.m.u.H., Herr Herrn.. Seibert. — Herr Lorenz Knab . Eppingen, Borschußverein Eppingen, e. G. m. u. H., Herr K. Metzger. — Herr F. Kepner............................

Transport

|d

4271"Tl5

897

48k

Beitrag

Jt _l .4 Transport 1257. Ettenheim, Borschußverein Ettenheim, e. G. m. u. H., Herr Ph. Henninger. — Herr Franz Blank 1258. Ettlingen, Bolksbank Ettlingen, e.G. mbH., Herr F. LichtenfelS. — Herr Kurt von Landwüst .................................. 1259. Feudenheim, DarlehnSkassenverein, e. G. m. u. H., Herr G. Bentzinger V. — Herr I. Schaaf VI.............................................

1260. Gengenbach, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Pfaff. — Herr Bertsch 1261. Hardheim, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Redel. — Herr Erbacher 1262. Heidelberg, Gewerbebank, e. G. m. u. H., Herr Ph. Hefft. — Herr A. Scherer 1263. Heidelberg, Heidelberger Bolksbank, e. G. m. b. H., Herr C. Dünkel. — Herr Dr. W. Ullrich......................................................... 1264. Kappelrodeck (AmtAchern), BorschußvereinKappelrodeck, e. G. m. u. H., Herr Rud. KSninger. — Herr Joh. WSrner . . . 1265. Karlsruhe i. Baden, Bereinsbank Karlsruhe, e. G. m. u. H., Herr Peter. — Herr Stadttat A. Wilser 1266. Karlsruhe-Mühlburg in Baden, Mühlburger Kreditbank, e. G. m. u. H., Herr C. Roth. — Herr Assekuranzbeamter Ph. Karcher 1267. Kirchheim b.Heidelberg, BorschußvereinKirchheim, e.G.m.u.H., Herr I. Kaltschmitt. — Herr Wilh. Grieser 1268. Knielingen, Spar- und DarlehnSkaffe, e. G. m. u. H., Herr l. Huber. — Herr Siegel 1269. Krautheim, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr I. Meixner. — Herr Ziegler ........................................ 1270. Ladenburg, Borschußverein Ladenburg, e. G. m. u. H., Herr F. Agricola. — Herr M. Blaeß................................................... 1271. Lahr, Lahrer Gewerbebank, e. G. m. u. H., Herr Rittershofer. — Httr C. Meyer 1272. Langenbrücken i.Baden, Borschußverein Langenbrücken, e. G. m. u. H., Herr A. Häfner. — Herr I. Ziegelmeyer .... 1273. Legelshurst, Borschußverein Legelshurst, e. G. m. u. H., Herr I. Göpper. — Herr Echardt.............................................................. 1274. Mannheim, Mannheimer Bank (Att.-Ges.), Herr Jacob Stoll. — Herr I. Daut 1275. Mannheim, Mannheimer Gewerbebank, e. G. m. b. H., Herr l. Schaeffler. — Herr I. Leonhard 1276. MoSbach (Baden), Borschußverein MoSbach, e. G. m. u. H., Herr Schumann. — Herr Krauß 1277. Neckarbischofsheim, Borschußverein Neckarbischofsheim, e. G. m. u. H., Herr A. Weißert. — Herr N. Graebener .... 1278. Neckargemünd, Borschußverein Neckargemünd, e.G.m.u.H., Herr E. Kredell. — Herr C. Kühner ....................... 1279. vberkirch (Baden), Borschußverein Oberkttch, e. G. m. u. H., Herr A. Droll. — Herr Ruch......................................................... 1280. Offenburg (Baden), Borschußverein Offenburg, e.G.m.u.H., Herr L. FabriciuS. — Herr F. Hauger, Kaufmann .... 1281. Pforzheim, Borschußverein Pforzheim, e. G. m. u. H., Herr W. Hepp. — Herr Ludwig Weber, Rentier.................................. 1282. Rastatt, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Wenk. — Herr Franz Degler. ................................................................................ SaSLach (Amt Achern), BvrfchGverein Sasbach, e.G.m.u. H., Herr A. Berger. — Herr E. Kühner . . . ...... Transport |

897

53

60 53 73 i 12 ei i 1 48 '

67 11

53 ■ 85 100

100 i— 95 45

100 ! 100 i—

84 85 59 07 40 67

100



100 —

73 22 38 64 100



100 — 100 —

100 —

100 — 100 —

100



100 —

100 — 100



8186 |71



426



Beitrag Ji 14

Transport 1284. Schwetzingen, Bolksbank, e. G. m. u. H., Herr Scherr. — Bat M Kleinschmidt inSheim a. Elsenz, BorschußvereinSinSheim, e. G. m.u.H., Herr E. Speiser. — Herr Lud. Schick, Gemeinderechner . . . 1286. Stein (Amt Breiten), Borschußverein Stein, e. G. m. u. H., Herr F. Müller. — Herr L. Schmidt, Steuererheber .... 1287. Tauberbischos-heim, Spar- und Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Rheindl. — Herr W. Epp . . 1288. Teutschneureuth, Spar- und Borschußverein, e. G. m. u. H., H«r Grüber. — Herr I. Glutsch 1289. Waibstadt, Borschußverein zu Waibstadt, e. G. m. u. H., Herr Hubert Wittmann. — Herr Herrn. Hofherr.................................. 1290. Weinheim, Weinheimer Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Zinkgräf. — Herr A. Platz, Fabrikdirektor 1291. WieSloch, Borschußverein Wiesloch, e. G. m. u. H., Herr E. Riese. — Herr I. Ziegler 1292. Zell a. H., Gewerbebank Zell a. H., e. G. m. u. H., Herr Jos. Muhr. — Herr Winterhalter 1293. Zeuthern, Kreditbank Zeuthern, e. G.m. u. H., Herr T. Schmitt. — Herr M. Diehl .............................

3186 71

Summa

8968 |21

100 —

100 — 25 49 100 —

37 61

100 — 100 —

100 —

85 50 82 90

29. Verband der Kredit-eaaffeafchastea ba» Wests Vraadeabarg and de« aagreazeadea LaadeStelle«. Direktor: Herr Reichstagsabgeordneter Carl Blell in Brandenbm^ a. H. Stellvertreter: Herr Bürgermeister E. Doerfel in Pritzwalk.

Berbands-Revisor: Herr Soerensen in Berlin. (31 Vereine.) 1294.

1295.

1296. 1297. 1298.

1299. 1300. 1301.

Borschußvereine. Brandenburg a. H., Brandenburger Bankverein, e. G. m. b. H., Herr G. Deichmann. — Herr C. Blell sen Cöpenick, Krediwerein zu Cöpenick, e. G. m. b. H., Herr P. Stöcker. — Herr Gruner Cremmen, Havellündischer Spar- und Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr Ullrich. — Herr Klempnermeister Wobeser . . Friesack, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr I. BorSdorff. — Herr E. Krüger Gransee, Vorschuß- und Sparverein, e. G. m. u. H., Herr H. Ruder. — Herr E. Voigt ......................................................... Havelberg, Borschußverein zu Havelberg, e.G. m. b.H., Herr G. Kell. — Herr Fr. Broder........................................ Kyritz (Priegnch), Vorschuß- und Sparverein zu Kyritz, e. G. m. u. H., Herr C. Conrad. — Herr Ziegeleibesitzer Karläpp . Lehnin (Mark), Vorschuß- und Sparverein, e. G. m. u. H., at I. Rosenberg. — Herr C. Schmidt........................................ uckenwalde, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr H. Freye. — Herr Gustav MeweS, Zimmermeister ....... Meyenburg i. Priegnitz, Borschußverein zu Meyenburg, e. G. m. u. H., H«r Camin. — Herr Witte........................................ Nauen, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr H. Woellner. — Herr O. Friesiök............................................. •.................................

t

1303.

1304.

Transport

100

100 40 59 30

28 42 100 j— 100 —

20 — 64 25 15 50

73 50 685 97

Transport 1305. Neu-Ruppin, Vorschuß- und Sparverein, e. G. m. u. H., Herr H. Haupt. — Herr O. Insel 1306. Neustadt a. Doste, Vorschuß- und Sparverein, e. G. m. u. H., Herr Voigt. — Herr L. Schnur 1307. Oranienburg, Borschußverein zu Oranienburg, e. G. m. u. H, Herr Fr. Meves. — Herr G. Klesow 1308. Perleberg, Borschußverein, e G. m. u. H., Herr M. Siemon. — Herr W. Müller, Kaufmann 1309. Pritzwalk, Vorschuß- und Kreditverein zu Pritzwalk, e. G. m u. H., Herr E. Dörfä. — Herr A. Hoepfner............................. 1310. Putlitz, Borschußverein zu Putlitz, e. G. m. u. H., Herr l. F. Knaak. — Herr F. Gerke 1311. Rathenow, Rathenower Bankverein, e. G. m. u. H., Herr R. Rödel. — Herr C. Heidepriem 1312. Rheinsberg (Mark), Vorschuß- und Sparverein, e.G. m. b.H., Herr Julius Hirschfeld. — Herr Stadtverordneter G. Ladewig 1313. Rhinow, Darlehnskaffe, e. G. m. u. H., Herr C. Oehlert. — Herr F. Barenthin 1314. Rüdersdorf (Kalkberge), Borschußverein zu Kalkberge-R., e. G. m. b. H., Herr P. Lübkes. — Herr Aug. Würzburg, Rentier . 1315. Spandau, Kreditverein zu Spandau, e. G. m. u. H., Herr Ritzhaupt. — Herr C. Kirschstein 1316. Steglitz, Spar- und Darlehnskaffe, e. G. m. b. H., Herr Max Schaack. — Herr Königlicher Baurat Techow............................. 1317. Trebbin (Kreis Teltow), Borschußbank, e. G. m. u. H., Herr Rabbach — Herr Appelhans . 1318. Treuenbrietzen, Borschußverein zu Treuenbrietzen, e. G. m. u. H., Herr W Bochow. — Herr Fr. Koehler 1319. Werder a. H., Werdersche Kredit- und Sparbank, e. G. m. u. H., Herr C. Unger. — Herr Lehmgrübner 1320. WilSnack, Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr August Back­ stein. — Herr Ulrich 1321. Wittenberge (Bez. Potsdam), Borschußverein zu Wittenberge, e. G. m. u. H., Herr E. Wiglow. — Herr I. Runge .... 1322. Wittstock, Borschußverein zu Wittstock, e. G. m. u. H., Herr W. Hähnel. — Herr P. Lüdecke 1323. Wusterhausen a. D., Vorschuß- und Sparverein zu Wuster­ hausen a. D., e G. m. u. H., Herr Lud. Lutz. — Herr G. Treuter 1324. Zehdenick, Borschußverein zu Zehdenick, e. G. m. u. H., Herr Ludw. Urbahn. — Herr I. Heubel, Ratsherr.............................

Summa

100

100

73 95 100

2161

Verrine, welche;« keine« Unterverbande gehöre«, a. Bvrfch«tzs ««d Kredilvereiue. (20 Vereine.)

100

1325. Berlin, Dresdner Bank, Genoffenschafts-Abteilung, W., Behrenstr. 38 1326. Berlin, Genossenschaftsbank des Stralauer Stadtviertels zu Berlin, e. G. m. b. H., C., Kaiser Wilhelmstr. 10, Herr F. Werner. — Herr Jul. Törmer .............................

Transport

100 200

58



428



Beitrag -* 14

Transport 1327.

1328.

1329. 1330. 1331.

1332. 1333. 1334.

1335. 1336. 1337.

1338. 1339. 1340.

1341. 1342. 1343.

1344.

Bitterfeld, Spar- und Borschußverein zu Bitterfeld, e. G. m. u. H., Herr Th. Kleeberg. — Herr E. HollLufer Cöthen (Anhalt), Borschußverein zu Cöthen, e. G. m. u. H., Herr C. Stöber. — Herr Carl Köhler Eisenach, Kreditbank Eisenach, Akt.-Ges., Herr A. Bollborn. Herr Justizrat Dr. Wernick Frankfurt a. M., Dresdner Bank, Genossenschafts-Abteilung Gerabronn, Landwirtschaft-- und Gewerbebank, e. G. m. b. H., Herr I. Landauer. — Herr Dill Hannover, Borschußvereinsbank zu Hannover, e. G. m. b. H., Herr A. Nonne. — Herr Lüssenhop Iserlohn, BolkSbank, Aktten-Gesellschast, Herr Otto Bogel. — Herr W. Bleckmann Michelstadt i. Odenwald, BolkSbank, e. G. m. b. H., Herr Wilh. Kredel. — Herr I. Schmucker V Neunkirchen b. Saarbrücken, Borschußverein Neunkirchen, e.G. m. b. H., Herr W. Chr. Müller. — Herr Martin Hoffmann . Nieheim (Kr. Höxtn), Borschußverein, e. G. m. u. H., Herr C. Müller. — Herr Maurermeister F. Schäfer............................. Potsdam, Potsdamer Kreditbank (Akt.-Ges.), Herr P. Bauer. — Herr C. Blume Raguhn, Gewerbebank, e. G.^m. u. H., Herr H. Pascharius. — Herr Ed. Reichel Rinteln, Borschußverein zu Rinteln, e. G. m. b. H., Herr C. Wagner. — Herr Holrhändler H. Schröder Sondershausen, Borschußkaffen-Berein (mit Korporations­ rechten), Herr R. Merten. — Herr G. Mücke Ulm, Gewerbebank, e. G. m. b. H., Herr Dr. Oßwald. — Herr E. C. Beckert Barel (Oldenburg), Vorschuß- und Kreditverein, e.G.m.u.H., Herr Aequistapace. — Herr C. Dirks Wiernsheim, Spar- und Borschußbank, e. G. m. u. H., Herr Seitter. — Herr Stadtschultheiß Seitter Zeitz, Spar- und Borschußbank (Akt.-Ges.), Herr Hebestreit. — Herr O. Günther .............................

Summa

200 111 1 60

50 — 100 100 —

100 — 100 i — 100 —

25 82

100 —

19 50 100 — 20 — 22 25 29 20

100 —

40 — 45 35

100 — 1412

12

?

?

?

?

?

?

?

?

?

?

?

?

b. Ko»s«mverei»e. (25 Vereine.) vereine mit * (im Text) auch für 1903, mit ♦* auch für 1908 im Rest.

1345. 1346. 1347.

1348. 1349.

1350. 1351.

Altenburg b. Naumburg a. S., Konsumverein zu Altenburg, e. G. m. b. H., Herr C. Richter. — Herr G. Kramer.... Altenfeld (Schwarzb.-Sondersh.), Konsumverein, e.G.m.u.H., Herr Wüh. Wenzel. — Herr W. Becker.................................... ** Altslemmingen bei Naumburg a. S., Konsumverein zu Altflemmingen, e. G. m. b. H., Herr Carl Richter. —- Herr O. JuderSleben BarnStorf, Landwirthschaftlicher Konsumverein, e. G. m. u. H., Herr L. Middendorf. — Herr H. Reeßing Dahme, Konsumverein, e. G. m. u. H., Herr Ed. Götze. — Herr Carl Viech...................................................................................* Ellrich a. Harz, Konsumverein, e. G. m. b. H., Herr L. LiebJetL — Herr Fr. Kleinschmidt * kversen b. Celle, Konsumverein für Eversen und Umgegend, e. G. m. b. H., Herr W. HeinS. — Herr Aug. Buhr....

Transport

10 — 10 I-



429

Beitrag \-

Transport 1352. Groß-Hehlen (Post Celle), Konsumverein, e. G. m. b. H., 1353.

1354.

1355. 1356.

1357. 1358.

1359. 1360. 1361.

1362.

1363.

1364. 1365.

1366. 1367. 1368.

1369.

terr Heinr. Braul. — Herr H. Heuer ** angreder (Post Wennigsen), Haushaltsverein Langreder, e. G. m. b. H., Herr H. Schlingmann. — Herr H. Kösel ... * Lauban, Waren-Einkaussverein zu Lauban, Aktiengesellschaft, Herr C. Wittich — Herr G. Massow Magdeburg, Eisenbahn-Beamten-Konsumverein, Herr Eckardt. — Herr Naucke Meiningen, Konsumverein Meiningen, e. G. m. b. H., Herr C. Bodenschatz — Herr Hugo Müller, Bankbeamter . . . . Neudaberstädt b Melchendorf (Post Erfurt), Waren-Einkaufsund Herstellungs-Berein zu Neudaberstädt, e. G. m. b. H., Herr Scholz. — Herr Umbreit, Zugführer ** Nörten b Northeim (Hann.), Konsumverein für Nörten und Umgegend, e. G. m. b. H., Herr C. Weidehaus. — Herr H Stockfisch ......................................................................... Obernkirchen (Bez. Kastel'», Konsumverein Obernkirchen, e.G m. b. H., Herr Beith. — Herr Bode, Bergmann Oberoderwitz, Konsumverein Oderwitz, e. G. m. b. H., Herr Wilh. Glathe jun. — Herr L. Träger Rosenheim (Bayern), Konsumverein, e. G. m. b. H., Herr Chr. Menzel. — Herr I Staber Scharley, Konsumverein Scharley, e. G. in. u. H., Herr B Fipper. — Herr H. Regehly ....................... Scheie b. Bückeburg, Konsumverein ün Scheie, e. G. m. b. H., Herr H. Küster. — Herr F. Möller ** Treuenbrietzen, Konsumverein I, Herr C. Otto. — Herr F. Lubitz ............................................. Unterlauchringen (Post Oberlauchringen), Konsumverein ^Lauffenmühle", e. G. m. b. H., Herr Strittmatter. — Herr David Hirt, Direktor * Waldsassen, Konsumverein Waldsassen und Umgebung, e. G. m . b. H., Herr C. Fischer. — Herr Clemens Mehnert . . ** Wardböhmen (Post Bergen b. Celle), Konsumverein Wardböhmen und Umgegend, e. G. m. b. H., Herr G. Rogge. — Herr H. Ahrens ................................................................ ** Wilhelmsburg, Wilhelmsburger Konsumverein, e.G. m. b. H., Herr Erfurdt. — Herr Sütter * Winzenburg, Konsumverein für Winzenburg und Umgegend, e. G. m. b. H., Herr Friedr. Hillebrecht. — Herr Fr. Forkefeld**

Summa

10 —

?

?

?

: ?

100 1 — ! loo !—

48 30

?

?

10

10 18 75

?

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35 58

2

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16 35

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?

?

i 7

13 Iso

?

i i ?

362 48

c. Andere Geuoffeuschasteu. (18 Vereine.)

1370. Berlin, Wirtschaftsgenossenschast Berliner Grundbesitzer, e. G. m. b. H., C., Burgstraße 1 d, Herr Paul Günther. — Herr Julius Horber, Ingenieur 1371. Berlin, Genossenschaft der Berliner Dienstmänner, e.G.m. u.H., Lützowstr. 23, W., Herr Gustav Rostock. — Herr G. Steindorf 1372. Berlin, Bereinigte Stellmachermeister Berlins, Nutzholz-Berkaufsgenoffenschaft, e. G. m. u. H., Lohmühlenstr. 6, SO., Herr O. Schneider. — Herr E. Fickler 1373. Berlin, Berliner Spar- und Bauverein, e. G. m. b. H., NW., Sickingenstr. 7, Herr L. Schmidt. — Herr W. Naase, Schlosser

Transport

20

—•

10 —

13 15 61 45

104 66



430



Beitrag

__Jl___ J

Transport 104 60 1374. Berlin, Technische Revisions-Bereinigung „Elektrowacht", e. G. m. b. H., NW., Salvinstraße 14, Herr Dr. W. Hefster. — Herr Carl Grade, Bücherrevisor (auch für 1903 im Rest) .... ? ? 1375. Bremen, Schuhmacher-Rohstoffverein, e. G. m. b. H., Herr C. HuiSmann. — Herr C. Zweibarth 10 — 1376. Bremen, Eisenbahn-Spar- und Bauverein Bremen, e. G. m. ? ? b. H., Herr Thiermann. — Herr Müller........................................ 1377. Charlottenburg, Deutsches Erholungsheim, e. G. m. b. H., Fräulein Minna Kube. — Herr Hans Meier (auch für 1903 ? ? im Rest...................................................................................................... 1378. Delitzsch, Schuhmacher-Rohstoff-Genoffeuschaft, e. G. m. u. H., Herr A. Brade. — Herr Geißler 10 — 1379. Ebersbach i. S., Oberlauscher GenossenschaftS-Buchdruckerei, e. G. m. b. H., Herr Emil Behnert. — Herr Rob. Rudolph . 10 — 1380. Hamburg, Beamten-Wohnungs-Berein, e. G. m. b. H., Herr * * Fr. Kessinger. — Herr F. A. Zielte 1381. Hannover, Vereins buchdruckerei zu Hannover, e. G. m. b. H., Herr Georg Klapproth. — Herr C. Ähöning 10 — 1382. Insterburg, Ländlicher Wirtschaftsverein, Zentralgenoffenschast ostpreußischer landwirtschaftlicher Genoffenschaften, e. G. m. u. H., Herr C. Schweiger. — Herr C. Maul 100 — 1383. Karlsruhe i. B., Meter- und Bauverein, e. G. m. b. H., err Delisle. — Herr Keil, Oberpostaffistent 20 — uckenwalde, Schuhmacher-Affoziation, Herr E. Sievert. — Herr I. Lippke ........................................................ 10 — 1385. Schleswig, Arbeiter - Bauverein, e. G. m. b. H., Herr Dr. Wullenweber. — Herr A. Leonhard 10 — 1386. Ueckermünde, Ziegelei-Genoflenschast zu Ueckermünde, e. G. ? ? m. b. H., Herr I. F. Schultz. — Herr A. Olwig 1387. Wittenberg (Bez. Halle a. S.), Schuhmacher-Rohstoffgenossenschast, e. G. m. b. H., Herr Otto Kimstädt. — Herr Wilhelm Wagner ............................. 10 —

t

Summa

294 |60

Anbtrnntjtti im Sestande der Mitglieder des Allgemeine« Verbandes. (Abgeschlossen am 20. November 1905.)

Zu Ende 1905 scheide» an«: a. «redUGeneffenschesten: unter

d. c. d.

Nr. 5, 244, 477, 584, 723, 724, 729, 737, 1078, 1126 (au« d. Unter-Verb.), 1342. «,»s»mveret»e: unter Nr. 254, 271, 753, 773, 895, 938,1345, 1354,1359. 8e»ete»ffaif(testen: unter Nr. 130, 135. Andere GenOffenschnsten: unter Nr. 315, 607, 608, 970, 1089, 1375.

Seit 1. Januar 1905 sind dem Verbände

8» Nerdand

leigetreten:

1: Augsburg, Schreinergenoffenschast.Sargmagazin"',e.G.m.u.H Lindenberg (Allgäu), Einkauf«- und Produktivgenossenschaft der Schreiner, Sattler und Tapezierer, e. G. m. b. H. Vilshofen (Bayern), Kreditgenossenschaft Vilshofen, e. G. m. b. H.

431

Zu Verband 2r





,,







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Berlin, Deutscher Bürger-Spar- und Kreditverein, e.G. m. b. H., W., Bülowstr. 74. Pankow, Pankower Spar- und Leihbank, e. G. m. b. H., Schön­ holzerstr. 6 a. Wilmersdorf b. Berlin, Spar- und Kreditbank, e. G. m. b.H., Wilhelmsaue 110. 4: Bergen a. Rügen, Rügenscher Beamten-Wohnungs-Berein, e.G. m. b. H. Cassel, Gemeinnützige Baugesellschaft m. b. Hstg. Dillenburg, Gemeinnütziger Bauverein für den Dillkreis, e.G. m. b. H. Frankfurt a. M., Volks-Bau- und Svarverein, e. G. m. b.H. Geestemünde, Bau- und Wohnungs-Verein für Beamte, Hilfs­ beamte und ständige Arbeiter, e. G. m. b. H Höchst a. M., Gesellschaft zur gemeinnützigen Beschaffung von Wohnungen, Aktiengesellschaft. Lehe, Beamten-Bau- u. Wohnungsverein zu Lehe, e. G. m. b. H. Lobenstein, Bau- und Sparverein Lobenstein, e. G. m. b. H. Marburg, Wohnungs-Genossenschaft des evangelischen Arbeiter­ vereins, e. G. m b. H. Montabaur, Bauverein für den Unterwesterwald, e. G. m. b. H. Nienburg a. Weser, Beamten-Bau- und Wohnungsverein zu Nienburg a. W., e. G. m. b. H. Rödelheim, Spar- und Baugenossenschaft, e. G. m. b. H. Rüdesheim, Gemeinnütziger Bauverein für den Rheingaukreis, e. G. m. b. H. Schmalkalden, Spar- und Baugenossenschaft, e. G. m. b. H. 9: Magdeburg, Privatschiffer-Transport-Genossenschaft, e. G. m. b. H. 10: Frankfurt a. M, Spar- und Borschußverein von EisenbahnBeamten- und Arbeitern im Eisenbahndirektionsbezirk Frank­ furt a. M., e. G. m. b. H. 13: Konstanz, Schreiner-Werkgenossenschaft, e. G. m. b. H. 14: Jnsterberg, Häute- und Fellverwertungs-Genossenschaft, e.G. m. b. H. 16: Lauenburg i. Pomm., Darlehnskasse, e. G. m. b. H. 18: Berleburg, Spar- und Borschußverein, e. G. m. u. H. Bielefeld, Vorschußverein zu Bielefeld, e. G. m. b. H. 19: Schalksmühle, Konsumverein, e. G. m. b. H. 20: Bibra, Borschußverein Bibra, e. G. m. b. H. Mansfeld, Nutzqeflügelzucht-Genossenschaft, e. G. m. b. H. 21: Bennstedt, Konsumverein für Bennstedt, e. G. m. b. H. Blumenthal (Hannover), Konsumverein für Blumenthal und Umgegend, e. G. m. b. HDammendorf b. Nienburg a. S, Konsumverein, e. G. m. b. H. Halberstadt, Konsumgenossenschaft des Eisenbahnvereins Halber­ stadt, e. G. m. b. H. Langenbogen, Konsumverein für Langenbogen und Umgegend, e. G. m. b. H. Ohlendorf (Post Salzgitter), Konsumverein Ohlendorf und Um­ gegend, e. G. m. b. H. Sonneberg i. Th., Neuer Konsum- und Produktiv-Verein für Sonneberg und Umgegend, e. G. m. b. H. Uelzen, Haushaltsverein für Eisenbahnbeamte und Arbeiter, e. G. m. b. H. Volpriehausen, Konsumverein, e. G. m. b. H. 23: Breslau, Breslauer Spar- und Darlehnsverein, e. G. m. b. H., Nikolaistr. 18/19.

432 3« VerbauZ 33: Breslau, Ein- und BerkaufSgenoffenschast Breslauer Bäcker­





36:

„ „

„ „

37: 38:

meister, e. G. m. b. H., Oderstr. 24. Hirschberg i. Schl., Rohhäute-Berein zu Hirschberg i. Schl., e. G. m. b. H. Leobschütz, Borschußverein, e. G. m. b. H. Frankfurt a. M., Frankfurter Beamtenvereinigung, Konsum­ verein, e. G. m. b. H. Mellenbach i. Th., Borschußverein, e. G. m. b. H. Hockenheim, Bolksbank Hockenheim, e.G. m u. H. Oppenau, Spar- und Borschußverein Oppenau, e. G. m. b. H.

N«r zum ASgemeiueu Verbände: Berlin, Einkaufsgenossenschaft der Berliner Uhrmacher, e G. m. b. H., SW., Beuthftr. 5.

Nestbeitrage (wenn keine andere Jahreszahl angegeben für 1903.) Verb.

a- Kreditvereine. 5 Ludwigpadt i. Oberst., B -B. do. f. 1902 Prichseastadt, Kreditverein . Weidenberg, Kredit verein. . Wiesentheid, Kreditverein. . 6 Wetzlar, Barsch.u.Kred.-Ber. 10 BonameS, Spar- u. Leihkasse (Ergänzung).................... Eaub, Barsch.- u. Kred.-Ber (Ergänzung).................... Griesheim a. M., B.-B. . . Höhr, Kredit- u. B.-B . . . Langenselbold, B -B. (Erg.) Montabaur, B.-B................. Oberstedten, Sp.- u. Barsch Kasse.................................. Selters, B.-B......................... Sindlingen a. M, Sp - u Kred.-Ber. (Ergänzung) Soden a. Taunus, B.-B. . Wallmerod, B.-B.................. 11 Doberan i. Meckl., B.-B.. . Wolgast, L -B. (Ergänzung14 Allenburg, Sp. u. B.-B. . . 17 Gnesen, B -B.......................... 18 Homberg, Bolksbank .... Neunkirchen, Sp.-u Kr.-Ber. Mffener BolkSb. (Ergänz.) 20 Ellrich a. H., Sp - u. B.-B. Kösen, B -B............................ Mansfeld, Sp - u Kreditb.. Prettin, B-B......................... Wettin a. S., B.-B............. 22 Burkhardtsdorf,Sp - u.B -B. 28 PriebuS, B -B. (Ergänz.) .

Transport . . . 609.04

10 — 10.21.18 32 20 10.— 10.—

27 Cölleda, Sp -Darl-Ber. . . Ruhla, Sp - u. B.-B............ — Neunkirchen b.Saarbr.,B.-B. do. f. 1902

1 48

b. Konsumvereine.

9.61 49 36 77.90 10.— 42.95 10.— 51.08

22.45 5.10 100.— 100.—

Summa . . . 836.59

3 — — — —

Potsdam, Kons -B................ Eversen b. Celle, Kons.-B. . Obernkirchen, Kons -B. . . . Rosenheim, Kons.-B............. Wilhelmsburg, Kons.-B. . . do. f. 1902

10 — 10.— 10.— 14.— 11.10 10.—

Summa ...

65.10

c. Baugenossenschaften.

4 Allenstein, Wohn.-Baugen.. 10.— 6.— Göttingen, Sp - u. Bau-B. 72.80 10.25 Halle a. S., Sp.- u. Bau-B. 25.26 35.32 Hamburg, Bau- u. Sp.-B. . 100 — 10.— Langendreer, Bau-Sen.. . . 20.32 10.30 LangenölS, Bau-B................ 10.— 23.02 Leer, Beamten-Wohn -B.. . 10.— 10.— 10.— do. f. 1902 10 — Rixdorf, Sp- u. Bau-B.. . 10.— 10.— 39.60 Wilhelmsburg, Sp.- u. B.-B. 69.54 WolfenbüttÄ, Sp - u. Bau-B. 11.24 10. — Bremen,Eisenb.-Sp -u.B.-B. 10.— 10.— 10.— do. f. 1902 10.— Schleswig, Arbeiter-vau-B. 10.— 19.54 10. Summa . . . 379.16 33.75 5.50 i d. Andere Genossenschaften.

Transport . . . 609 04

— Bremen,Schuhm.-Rohstoff-B.

10.—

433

Anträge von ausgeschie-euen Geuosseuschastea. J6 Sternberg, iMeckl., B.-B., f. 04 Souderburg, Kreditbank, f. 04 Kattowitz,Sp.- u. Hand.-B., f. 04 LandeShrtt i. Schl., B -B., f. 04 Norden, Genoffensch.-B., f.04 Augsburg,Allg.Sons.-B., f.02.03 Bant, Konsum-B., s. 02.03 Berlin, Sons. B. ^Biene", f. 04 Brandenburg a. H., Kons -B. ^Borwärts^, s. 02 Calbe a. S., Sons.-B., f. 02.03 Cöpenick, Kous-B. ^Vorwärts", f. 04 Eßlingen, Sons.- u. Sp.-B., f. 03 Luckenwalde, Konsum-B. ^BorwärtS", f. 02.03 Meura, Sonsum-B., f. 03 Neuhaus a. Rennweg, Kons -B., f. 02 04

17.07 100.— 100.— 10 — 100.105.50 200.— 49.55

100.— 83.40 21.05 100.—

200.— 10.—

Transport . . . 1234.82 • Magdeburg-Neustadt, Sons.-B., f. 02.03 Oldenburg, Sons.-B., f. 03 Stuttgart, Sp.- u. Kons.-B., f. 08 Spremberg, Kons.-B. f. 04 St. Johann b. Saarbr., EisenbKons.-«., f. 04 Tuttlingen, Kons.-B., f. 03 Betten, Kons -B, f. 02.03 Billingen, Kons -«., f. 02.03 Weimar, Kons -B., f. 02.03 Zittau, Kons.-B., f. 04 Darmstadt,Beamt.-Bau-B., f. 03 Dittersbach,Sp. - u.Bau-B., f.02 Kiel, Bau- u. Sp.-B. v. Gisenb.Bed., f. 03

200.— 100 — 100.— 30.— 58.85 100.— 108.— 72.60 172.50 40.20 10.6.—

10.05

38.25

Transport . . . 1234.82

Summa . . . 2243.02

Anträge für das Jahr 1905. Verb. Rr.

18 18 23. —

8j£b* o.Baugenossenschaften.

a. Kreditvereine.

Bieleseld, B.-B...................... Berleburg, Sp.- u. B.-B. . Breslau, Sp.- u. Darl.-B. Neunkirchen, B.-B................

100.— 10.— 100.— 100.—

Summa . . .

310.—

Summa . . .

b. Konsumvereine.

19 Elberfeld,K.-B.„Gambrinus" 19 Soest, Beamten-Kons.-B. . 21 Dörntm, Kons.-B................. 21 Sonneberg, Sachsen-Mein. Neuer Eons.- u. Prod.-B.

Summa . .

4 Berlin, B -B. d. B. d. Angest. der Gr.-Berl. Straßenb. 4 Bergen a. Rügen, BeamtenWohn.-B.......................... — Hamburg, Beamt.-Wohn.-B. 4 Lehe, Bea.-Bau-. u. Wohn.-B. 4 Nienburg, Beamten-Bau-B.

11.70 10. 10.—

43.93 43.93

10 —

10.— 10 — 10 — 10 — 50.—

d. Andere Genossenschaften.

13 Konstanz, Schreinerwerk-G. 20 Mühlberg a. E, Brauerei u. Malzfabr.......................... 23 Gleiwitz, Schuhm.-Rohft.-B. 23 BreSlau, Ein- u. Berk.-G. der Bäckermeister.... — Bremen, Gchuhm.-Rohst.-B. Summa . . .

10.— 11.10 10.—

10.— 10.— 51.10

434

Äufrechmmz. BritrSae für 1904 Restbeuräge: Lttdiwereine . Konsumvereine Baugenossenschaften Andere Genossenschaften

58785.70 836 59 .65.10 379.16 . „ 10 —

Beiträge von ausgeschiedenen Genoffenschasten Beiträge für 1905: Kredüvereine . . Konsumvereine. . Baugenossenschaften Andere Genossenschaften

-

310.— 43.93 50 — - 51.10

Summe der Beiträge



1290.85



2243.02



455.03

Jt 62774.66

Verteilung der Beitrage nach Genoffenschaftsartenr Kreditgenosienschasten Konsumvereine Baugenossenschaften Andere Genossenschaften

....

.

.

52361.— 7379.40 2 065.19 969.07

wie oben Jt 62774.66

435

A»sammenftellnng der in der vorhergehenden Riffle nnfgeführlen Il«terverbande mit Angabe der non denselben au den Akgemeinen verband abgesührten Beiträge -er Seuossenschasten. Beitrüge

371 373

1L4 1204 32 2337 54

373 377 379 380

297 1425 893 1731

381

1320 90

382

448 85

384

1849 92

387

4094 43

389 391

1729 60 2622 10

392

2287 23

396 397

4959 55 1891 93

399

1796 59

401

1783 55

402 404'

1866 17 623 79

405

1041 57

412■ 413 417 418,

2293 1458 3624 751

419

1168 92

420 424

618 25 4466 —

426

3968 21

427 430

2161 58 2069 20

M

j. Bayerischer Genossenschaftsverband .... 2. Verband der Kreditvereine zu Berlin.................................... 3. Konsumvereinsverband von Brandenburg, Pommcrn .iö amgrenzenden Landesteilen......................................... 4. Verband der Baugenossenschaften Deutschlands 5. Verband der Friüüischen Vorschuß- und Ärcbitge n o n e::icbiiiten 6. Verband Hessischer Vorschuß- und Krediwereine 7. Verband der Kreditgenossenschaften der Lausitz und der be­ nachbarten Landesteile..................................................................... 8. Verband der Konsumvereine der Lausitz und der angrenzenden Provinzen und Landesteile.......................................................... 9. Verband der Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften im Regierungsbezirk Magdeburg, Herzogthum Braunschweig und der Provinz Hannover............................................................... 10. Verband der Erwerbs- und Wirlschastsgenossenschaftetl am Mittelrhein 11. Verband der Norddeutschen Erwerbs- und Wirtschaflsgelwfsenschasten.................................................................................................. 12. Verband der Vorschuß- u. Krediwereine von Nordwestdeutjchland 13. Verband der Oberbadischen Erwerbs- und Wirtschansgciwsjenschasten.................................................................................................. 14. Verband der Ost- und Westpreußischen Erwerbs- und WiNschastsgenossenschaften........................................................................... 15. Verband Pfähischer Erwerbs- und Wirtschaftsgenvuemchaften 16 Verband der Vorschuß- und Krediwereine von Pommern und den Creuzkreisen der Mark Brandenburg .... 17. Verband der Deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenasseil­ schaften der Provinz Posen . . . 18. Verband der Kreditgenossenschaften von Rheinland, Westsalett, Lippe und Waldeck.................................................................... 19. Verband Rheinisch-Westfälischer Konsumvereine 20. Verband der Borschußvereine in der Provinz Sachsen und dem Herzogtum Anhalt 21. Verband der Konsumvereine der Provinz Sachsen und der angrenzenden Provinzen und Staaten 22. Verband Sächsischer Erwerbs- und Wirtschaftsgenvssenschaften 23. Verband der Erwerbs- u. Wirtschaftsgenossenschaftcn Schlesiens 24. Verband der Konsumvereine der Provinz Schlesien. . 25. Verband der Erwerbs- und Wirtschastsgenossenschaften der Provinzen Starkenburg und Oberhefseu 26. Verband der Konsumvereine in Bayern, Württemberg und Baben.............................................................................................. 27. Verband Thüringischer Borschußvereine 28. Verband der Unterbabischen Erwerbs- und Wirtschastsgenossenschasten................................... •......................................................... 29. Verband der Kreditgenossenschaften von West-Brandenburg und den angrenzenden Landesteilen.................................................... Genossenschaften, die keinem Unterverbande angehören. . . Summa

05 64 31 27

42 90 84 13

58785 76

Seite

vni.

Liste der Oerbandsgenossenschasten

Kreditgenossenschaften rc.

a. KredügMsseustzllstNl. 1 2 3 4 5 6

28 9 9 14 14 14

Acheru. Wen a. E-, Sp.- u. B--B. Aken a. E-, Bank-B. Allenbnrg. Allochria, B.- u. D.-B. Ost- u. Westpreuß. Berb.-K. 7 27 Allstedt. 8 15 Allem. 9 6 AlsftÜ, B.-B. 10 25 Alsfeld, Bks.-Bk. 11 18 Alle«« i. W. 12 27 Alteaburg. 13 5 Altdorf. 14 22 Allmittweiba. 15 12 Mono, Kred.-B. 16 12 Altona, Sp.- u. Kred.-Bank von 1870. 17 12 Altona, Genoss.-Bk. 18 5 Alzeuait. 19 5 Amorbach. 20 14 ! Aogerborg. 21 16' ! Angenltüllde. 22 18 ; Arnsberg. 23 16: Ar»S»aloe, Kred.-B. 24 16 Arnssaldr, Sp.- u. B.-K. 25 18 Arolsen. 26 22 Aut i. Trzgeb. 27 22 Auerbach i. Boigtl. 1 Angsbnrg. 28 29 27 Anma, 30 25 Babeahaasen. 31 28 \ Baden. 82 16 i Bahn. 33 20 ■ Ballenstedt. 84 12 i Barmstedt. 35 14 ■ Barlenstrin. 36 11 Barch. 37 23 Banerwch. 38 9 Beetzendorf. 89 16 velgard i. P. 40 20 Belgern.

Laufende Nummer

de»

N r.

Verbandes

Nummer

Laufende

»ach dem Alphabet «nd »ach He»»sse»sch«ftsg«tt»agea geordnet.

•1 1 *81

41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54

20 11 15 27 27 — 2 2 2 2 2 2 2 2

55 56

2 2

57 58

2 2

59 — i 60

2'

61

2

62 63

2 2!

64 65 66 67 68 69 70 71

2 2| i 2 2 21 j i 2 2 2

72

2

73 74

2 2

Kreditgenossenschaften rc.

Benneckenstein. Bergen auf Rügen. Bergzabern. Vena a. Ilm. Berka a. Werra. Berlin, Stralauer Stadtv. Berlin, Friedrichstadt. Berlin, Louisenstädt. Bank. Berlin, Alt-Berlin. Berlin, Kred.- u. Sp.-Bk. Berlin, Gew.-B. Berlin, Berliner Handelsbank. Berlin, Wedding. Berlin, Kred.-B. der Potsdamer Thorbez. Berlin, Louisenstädt. Gen.-Bk. Berlin, Allg. Beamten-Sp.- u. Darl.-B. Berlin, Allg.Hdls.-u.Gew.-Bk. Berlin, Kred.-B. der Oranien­ burger Borstadt. Berlin, Dresdner Bank (Gen.2161) Berlin, Spar- u. Kredit-Berein ehemal. Kampfgenossen. Berlin, Genossenschafts-Bank Berliner Restaur. Berlin, Gen.-Bk. Moabit. Berlin, Genossenschafts-Bk. des nördlichen Stadtviertels. Berlin, Schönhauser Gen.-Bk. Berlin, Gastw.-Bank rc. Berlin, Sp.- u. Kr.-B. Rordost. Berlin, Bk. f. Handel u. Gew. Berlin, Kr.-B d. Spandauer Stadtviertels. Berlin, Berliner Sp.- u. Kr.-L. Berlin, Bk.-B. Gesundbrunnen. Berlin, Gen.-Bk. der Prenz­ lauer Torstadtteile. Berlin, Königstädtische Sp - u. Darl.-K. Berlin, Sp. u. B.-B. Berlin,Sp.- u.Kr.-G, Eintracht.

Kreditgenossenschaften rc.

*»!

2II 75 76 16 77 23 78 23 79 10 80 10 6 81 82 13 ! 83 17 84 10 85 14 86 14 9 87 88 — 9 89 90 27 91 27 92 15 93 10 94 17 95 10 96 18 97 10 98 12 i 99 22 , 100 28 i 101 12 ' 102 29 ! 103 ■ 10 104 ; 10 i 105 12 : 106 i 20] \ 107 ! 131 i 108 ,231 , 109 ' 231 110 28 j 111 23 112 14’ 113 17 i 114 17 ' 115,28 116 1 12 117 28 118 28 119 27 120 16 121 11 122 23 123 12 124 9 125 22 126 27 127 6 128 9 129 18

Berlin, Handw.-Bk. Wedding. Berlinchen. Bernstein. Benzen O.-Schl. Bieder. Biebrich-MoSbach Biedenkopf. Birkendorf (bad. Schwarzwald). Bhrebemn. Birftein. Bischossdurg. Bischosswerder. BiSmark. Bitterfeld. Blealaibntg a. Harz. Blankenburg i. Th. Blankenhain. Bllescastel. Bockeuheim. Bejanowe. Boaames. Boppard. Bornheim b. Frankfurt a. M. Bornhöved. Borstendorf. Boxderg. Bramstedt. Brandenburg a. H. Braudoberudorf. Braubach. Bredstedt. Brehua. Breifach. Breslau, B.-B. Breslau, Bolks-B. Bretten. Brie«. Briefen W.-Pr. Bromberg, Gew.-B. Bromderg, B.-B. Bruchsal. BruuSbüttechafeu. Buchen. Böhl. Börgel. Bütow. Bühow. Bnnzlau. Burg i. Dichm. Burg b. Magdeburg. Burkhardtsdorf. tntttfuUL Butzbach. Cache a. S. Cole«.

Nummer

,5|! *8,

Laufende

Nummer

Laufende

437

130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183

*|i la!

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8

Kreditgenossenschaften rc.

v! ! Calvörde.

10 ■ 27! 16 i 23 ! 18 ' 6 6 i 10 2 i 22 : 14 22 18 27 9 27 18 1 29 i 2 ' 18 I 16 — 20 16 23 23 7 29 11 ! io i 17 7 20 16 14 17 ■ 15 13 I 14 ! 14 14

14 25 20 11 27 18 14 22 25 27 10 1

Camberg. Camburg. Cammiu. Cauth. Corde» a. M. Cassel, Ar.-B. Cassel, «llg. B.-B. Caub. C^ariotteuburg. Ebemuitz. ChriMurg. Claußuch b. Bienenmühle. Coblenz. Coburg. Cochftät. Cölleda. Cöln. Cipeoich Kr.-B. Cöpeuick, B.-B. Cörreuzig. CöSliu. Cöchen, B.-B. Cöyeu, B.-Bk. Colberg. Cosel, B.-B. Cosel, Hyp.-Bers- u. Tilg.-B. Cottbus, B.-V. Creuuaeu. Crivitz. Crouberg. Crone (Brahe). Crossen a. O. Crossen b. Zeitz. Cüstriu. Culmsee. Czempiu. Dahn. Daugstetteu (Amt Waldshut). Danzig. Danzig-Langfuhr, Kr.-B. Dauzig-Langsuhr, Sred.-B. Deutscher Apotheker. Darkebmeu. Darmstadt. Delchsch. Drnnntn» Dermbach. Detmold. Deutsch-Crone. Deutschueudvrs, Sp.-B. Dieburg. Dietendorf. Diy. DMugeu a. Donau.

438

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Kreditgenossenschaftm rc.

«Z sr “ 184 1 185 14 186 112 187 111

Diukelsbühl. Dirschau. Dissau b. Lübeck. Doberan.

188 j 189 ; 190 i 191! 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238

Dobrzyca. Dommitzsch. Douaueschiugeu. Dornburg. Dortmund, Akt.-Ges. Dramburg. Drengfurt.

17 20 13 27 18 16 > 141| 10 i 16 1 20 15 ,j 28 27; 51

Driedorf. Driesen. Diibeu. Dürkheim. Durlach. Ebeleben. Ebensfeld. Eberbach a. N. 25 j Eberskidt. 2Eberswalde. 20 Eckattsberga. 18 Eckeuhagen. 12 Eckernförde. 15 ii Edenkoben. 9 Egeln. 1 j Eggenfelden. 10 |i Ewelshauien. 9 j| Eichenbarleben. 13 ' Eigeltingen. 20 Eilenburg. i[ 27 ■; Eisenach, ~ j, Gew.-Bk. —; Eileuach, ,, Kred.-Bk. Akt.-Ges. 27 Eisenberg.

27 14 20 12

5 10 10 13 28 27 18 5 6 28 28 22 17 28 16 17 10

Eisfeld. Elbiug. Ellrich a. H. Elmshorn. Eltmann, B.-B. Eltville. Emmerichenhaiu. Eudingeu. EPPiugeu. Erfurt, Erf. B.-Bk. Erkelenz. Erlangen. Eschwege. Ettenheim. Ettlingen. Euba. Exiu Feudenheim. Fiddtchow. Filehue. Flörsheim.

OH' II 4’ 239 7i! 240 7 241 10 242 — '

Kreditgenossenschaften rc.

Font N -L. Frankfurt a. O. Frankfurt a. M., Gew.-Kafse. Frauyurt a. M., Dresdner Bk. l Gen.-Abt). 243 10 Frankfurt a. M., Sp - u. D.-K. von Beamt. 244 13 1 Freiburg i. B. 245 1 23 Freiburg i. Schl. 2461 20 Freiburg a. U. 247 i 2 Freienwalde a. O. 248! 14 Freystadt W -Pr. 249 23 Ireyftadt (N.-Sch.) riedberg i. H. 6 250 251 16 252 23 riedeberg NM. 253 11 2 ;i riedlaud (R.-B. Breslau). 254 255 27 ! iedlaud i. Mecklbg. 256 2 ! riedrichshagen. 257 29 ; riedrichroda. 7'1 riedrichsberg. 258 riesack. 259 16 1 ürsteuderg a. O. 7 1 260 irfteufüde N/M 261 25 ärftenwalde. 262 1 . 263 6 ; Fürth i. Odenwald. 264 12 j! Furth i. W. 265 11’ Fulda. 266 13 j! Gaarden. 267 9 Gadebusch. 268 12 Galliugen. 269 14 Gardelegen. 270 16;, Gardiug. 271 18! Garusee. 272 27! Gartz a. O. 273 10 Gelleukircheu-Hüushoveu, A.-G. 274 10, Geisa. 275 28; Geisenheim, B.- u. KB. 276 9 i Geisenheim, Spar- u. Leihkasse. 277 27 i Gengenbach. 278 27 Genchiu. Gera lReuß). 279 280 15 | Gera bei Elgersburg. 281 5; Gerabronn. 282 27 Ü Germersheim. 283 6 Gerolzhoftn. 284 14 Gerstungen. 285 18 Gießen. 286 15 Gilgeuburg. 287 23 Gladbach (München). 288 22 Glau-Mnchweiler. 289 23 Glatz. 290 23 Glauchau. 291 12 Gleiwitz. Glogau. Glückstadt.

292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345

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11 7 14 23 11 20 16 14 9 27 20 27 27 27 17 10 29 14 12 16 11 27 10 111 11 ! 10 10 18 6 25 2 23 23 23 23 23 6 15! 7; 11 11 14 23 14 23! 10! 12: 11 13 10 7 9 12

Kreditgenossenschaften rc.

Gaeskn. Gnoien. Görlitz. Goldap. Goldberg i. Schl. Goldberg i. Mecklbg. Gollme. Gollaow. Gollub. Gommern. Gotha. Gräfenhainichen. Gräfenroda. Gröfeuchal. Gräfinav. Grötz. Grävenwiesbach. Gransee. Graudeaz. Gravcustein. Greifenhagen. Greifswald. Greiz. Gmubansen. Grrvesmahleu, Bereins-Bk. Grevesmühlen, B.-B. Griesheim, B.-B. Griesheim, Sp.» u. Hilfs-B. Gronau i. W. Großalmerode. Groß-Geraa. Groß-Lichterfelde. Groß-Neundorf. Groß-Strehlitz. Groß-Wartrubrrg. Grottkau. Grünberg i. Schlesien. Grüaberg i. Hessen. Grünstadt. Gub«. Güstrow. Gützkow. Gumbinnen. Guttentag. Gattftadt. . rabelschwcrdt. -achrnburg (Westerwald). ■ )ademarschea. • rageuow i. Mecklbg. i iagnau (Amt Ueberling., Bad.) raiger. , > albau. -alberstadt. ■ Hamburg, Hamburg-Altonaer Kred.-Bk.

Nummer

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Laufende

1

Laufende

Nummer

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439 •5 «l

346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361

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362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385

14 14 li 14 20 27 1 27 9 i 25 i 10 20 271 10 i 6: 27 23 10 10 20 14' 12 10 6 18 10

386 387 388 389 390 391 392 393 394 395 396 397 398

15 9 12 1 27 10 27 20 13 27 17 14 14

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Kreditgenossenschaften ic.

auau. Manöver, Gew.-Bk. anaover, Borschußvereinsbl. ardheim. arras bei Eisfeld, «ibntg. asenchal. afselfelde. «-loch, attrrsheim. avrlberg.

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eide, Bks.-Bk. erde, Nordwestd. Berb.-Sasse. eidclberg, Gew.-Bk. eidelberg, Bolks-Bk. eidelberg b. Sriffen (SSnigr. Sachsen). . ielligrabril. Hellsberg. Heinrichswalde. Iielbeo. eldburg. elmershausen. elmstedt. eppeaheim. erbora. erinaen. ermsdors S.-Altbg. crschbach, Hilfs- u. Sparkasse, ersfrld. ildburghauseu. irschberg. öchst a. M. öde. «beumölseu. obrnstei» O -Pr. ohenwestedt. ohappel. omderg (Reg.-Bez. Caffey. Homberg (Kr. MörS). $omtar^ v. d. Höhe, Sp.- u.

Homburg (Pfalz), B.-B. Hornburg. tu (Bez. Halle). Husum. Ichenhausen. Ichtershausen, «an. stein. uovrazlaw.

399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 480 431 432 433 434 435 436 437 438 439 440 441 442 448 444 445 446 447 448 449 450 451 462 458

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12 27 17 15 27 15 18 28 28 28 14 25 20 17 10 22 18 28 15 5 25 5 28 16 14 14 27 22 7 20 14 13 17 23 28 14 27 23 10 11 17 5 15 29 11 18 16 14 28 18 5 28 25 16

Kreditgenossenschaften rc.

Iserlohn, Bolksb., Akt.-Ges. Stzchie. Judcubach. Introschiu. Kaiserslautern. Kaltennordheim. Sandel. Sandern. Kappelrodeck (Amt Achern). Karlsruhe. Sarlsruhe-Mühldurg.

Sankehmea. Kelsterbach. Kemberg. Kempen. Kirberg. Kirchberg. Kirche» a. S. Kirchheim b. Heidelberg. Kirchheimbolanden. Sitziogea. SltinÄeraa. Sliageaberg. Kaielingen. Königsberg N.-M KiaigSberg i. Pr., K.-Ges. Königsberg i. Pr., Ldl. G.-B. Königsee. Königstein. Königs-Wusterhausen. Kösen. Konitz. Konstanz. Koste«. Srappitz. Krancheim. Kreuzbar- O.-Pr. Krruzdnrg a. d. Werra. Srruzburg O.-Schl. Kreuznach. Aröpelin. Krotofchiu. Kulmbach. Kusel. Kyritz. Laage i. M. Laasphe. Labes. Labstm. Ladeaburg. Lage i. L. Lahm i. Jtzgrund. LÄr.

Lampertheim. Landsberg a. b. SB.

al ! -O 5; Kreditgenossenschaften rc. KL ®1 454 u l| Laudsberg O.-Pr.

455 i

1;! Landshllt (Bayern). : 151 LMdstuhl (Pfalz). | 9! LaugelSheim. 1 28; LMgcubrnckrn. 27 i LMgenlalza. 10 I LMgeulchwalbach. 10 i LMgenselbold. 11 ■ Lassan. ! 23' 1 LMban. 12! i LMkuburg a. E. 27 I Lauscha. 15 I Lauterecken. 12 Leck. 28 ’ : Leaelshurst. 29 Lehma. 22! Leipzig, Kr.-B., Akt.-Ges. 22 Leipzig, Allg. Deutsche Sparu. B -K. für Lehrer. 472 22' Leipzig, Spar- u. Gew.-B. 473 27 Leugsselb. 474 23 Leodschittz, Bolks-B. 475 9 Lerbach. 476 14 Lrffen W.-Pr. 477 I 7 Letschin. 478 ' 22 LeubSdorf. 479 | 27 Leutenberg. 4801 5 LeutershMsea. 481 ; 23 Lewin. 482 | 27 Lichte b. Wallendorf i. S.-M. 483 1 6 Lichteuau i. Hessen. 484 i 5 LichteafrlS i. Bayern. 485 : 20 Liebeawerda, Sp - u. D.-K.

456 457 458 459 460 461 462 463 464 465 466 467 468 469 470 471

486 ; 14 487 ! 23 488 i 28 489 10 490 18 491 17 492 27 493 22 494 14 495 13 496 14 497 23 498 11 499 25 500 23 501 7 502 29 503 5 504 7 505 7 606 12 607 23

Liebstadt. Liegaitz, K.-B. Liegaitz, B.-B. Limbarg a. Lahn. Liaaich. Ma. Loteusteia. Lobstädt. Löbau W.-Pr. Lörrach. Lötze«. Löweu. Loitz. Lvrsch. Lubliaitz. Luckau. Lackrawalde.

Ludwigsstadt. Lübben. Lübbenau. Lübeck. Lübea.

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Kreditgenossenschaften rc.

____________________________ 508 11 509 11 510,14 511, 14 512; 27 513 9

514 10 515 11 516128 517 128

Lübtheen. Lübz. Lyck, Kred.-B. Lyck, B.«B. Magdala. Magdeburg, Sp.- u. B.-B. d. Eisenb.-Beamt. Maiuz. Malchow. Mannheim, Akt.-Ges. Mannheim, Gew.-Bk.

518 20 Mansfeld. 519 6! Marburg. 520 14■■ Marggrabowa, K.-Ges. 521 14 Marggrabowa, B -B. 522 10 Marienberg. 523 14 Marienwerder. 524 13 ü Markdorf. 5255' Marktbreit. 526 12 Marne. 527 16« Massow.

; Meiningen. Mißt«. ! Meldorf, j Melsungen. | Memmelsdorf i. Unterfr. i Merseburg. i Meschede. Meseritz.

1 5 11 23

548 549 550 551 552 553 554 555 556 557 558 559 560

22 13 25 18 14 10 28 17 20 22 20 27 27

Mchkirch, B.-B. Metzkirch, K.-K. Metz. Meuselbach. Meyenburg (Priegnitz). Michelstadt. Miesbach. Miltenberg. Mirow. Mtttelschreibendorf, Kred.-, Sp.« u. Kons.-B. Mittweida. Mhringeu a. D. Mörfelden. Mörs. Mohruagen. Montabaur. Mosbach. Mrotscheu. Mücheln. Mügeln, Bez. Leipzig. Mühlberg a. E. Mühchansen i. Th., Gew.-B. Mhljause» i. Th., B.-B.

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Kreditgenoffenschasten rc.

561114 Mühlhausen i. Ostpr. 562; 18 I Mülheim a. Ruhr, Mülh. Bk., ! Akt.-Ges. 563 j 13 Müllheim i. B. 564 1 München, Jnd.-Bk. 565 i 27: Münchenbernsdorf. 5661 25 Münster b. Dieburg i. Heffen. 567 ! 10 Münster i. T. 568 23 Müustrrbcrg. 569; 17 ; Rakel. 570'23 Ramslau.

571 i 10 Rastattrn. 572; 29 Rauen. 573116 i Raogard. 574 : 6Nauheim (Bad). 575 23!' Naumburg a. Qu. 576,28 ‘j Neckarbischofsheim. 577'28: Neckargemünd. 5781 14 Neidenburg. 579 23' «Reifst. 580111 !■ Neubrandenburg. 581:11 i Nrubuckow. 582 16!l Neudamm. 583,14, Neuenburg W.-Pr. 584 ’ 9i Neuhaldensleben. 585 i 27 I Neuhaus a. R. 586 j 25Neu-Isenburg, Gew.-B. 587 I 25; ™ Neu-Uenburg, Sp. ' "" >.- u. Leihk. I 588 I 25 _ _________________ Neu-Isenburg, Sp. '.-u.Leihk.il 589 i 6 i Neukirchen b. Ziegenhain (Cassel)

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603 604 605 606 607 608 609 610 611 20 612 23 613 6 614 12

Neumark W.-Pr. Neumünster, Gew.-Bk. Neuukirchen b. Saarbr. Neunkirchen (Bez. Arnsberg). «Neurode. Neu-Rappin. Rensali a. O. Neustadt a. d. Haardt. Neustadt a. d. Orla. Neustadt O.-Schl. Neustadt b. Coburg. Neustadt i. Holstein. Neustadt a. d. Dosse. Neustadt i. Schwarzwald. Reuftettia. Neustrelitz. Neawmischel. Niebüll. Niederrad. Rieder-Wüdnuge». Nieheim (Kr. Höxter). Nienburg a. S. Nimptsch. Nordrck. Nortorf.

442

Kreditgenoffenschasten rc.

Kreditgenossenschaften rc. 615 616 617 618 619 620 621 622 623 624 625 626 627 628 629 630 631 632 633 634 635 636 637 638 639 640 641 642 643 644 645 646 647 648 649 650 651 652 653 654 655 656 657 658 659 660 661 662 663 664 665 666 667 668 669

1 5 28 10 27 25 15 5 2 17 10 15 5 16 23 — 10 I 28 23 2? I 22 112 i 23 io I 29 10 14 9 27 23 22 23 23 18 23 9 11 1 14 23 22 16 29 28 13 25 14 12 15 17 12 27 23 17

Nördlingen. Nürnberg, Sp - u. B.-B. Oberkirch. Oberlahnstein. Oberlind b Sonneberg Obermitten. Obermoschel. Oberndurg. Oberschöneweide. Obersitzko. Oberstedten. Oberstem. Ochsenfurt. Oderberg. Oels. Offenbach. Offeubnrg i. Bad., B.-B. Ohlau. ; Ohrdruf. Olbernhau. Oldenburg i. Holst. Oppeln. Oppenheim. Oranienburg. ~ Orb. Ottelsburg. Osterburg. Ostheim v. d. Rhön. Ostrowo. Ottendorf, Bez. Leipzig. Ottmachau, B.-B. Ottmachau, Bks.-B. Paderborn. Parchwitz, B.-B. Parey. Pasewalk. Paffau. Paffenheim. Patschkau. Penig. ; ~»enkun. * Berleberg. Pftrzheim. Pfullendorf. Pfungstadt. PilUallen. Pinneberg.

i Pleschen. Plön. Pößneck. Pöllwitz. Posen. Potsdam, Kred.-B., Akt.-Ges. 23 i Prausnitz.

705 706 707 708

12 Preetz. 111 Prenzlau. 20 ■ Prettin. 20 > Pretzsch. 14 !> Pr.-Eylau. 14 >! Pr.-Holland. 14 i Pr.-Stargard. 5 i| Prichsenstadt. 23 j Pttedus. 291; Pritzwall. 14 Prölllls. 22 j Pulsnitz. 17!Puvitz. 29 Pnttitz. 9! Quedlinburg, B.-B. Quedlinburg, D.-K -B. 20 Quettnrt. 22 Radeberg. 22 Radeburg. 18 Radevormwald, Komm.-Ges. a. A. _____ _ 13 i Radolfzell. 14 Ragnit. — I Raguhn. Raaich». 17 * (Posen). .. Ramitz 27 iS Ranis. 10 |i Ransbach. 281[ Rastatt. 14 Rastenburg. 29 Rathenow." Raubten. 23 I Raubten. 17 i Rawitsch. 14 Rebded W.-Pr. 11 Rehaa i. Mecklenburg. 6 Reichelsheim i. d. Wetterau, B.u. K.-V. 25 Reichelsheim i. Odenwald, Sp.u. K.-B. 23 Reichenbach i. Schl. 2 Reinickendorf b. Berlin. 23 Rtinschdorf b. Bösdorf, B.-B. 23 Reiuschdo^ b. Bösdorf, B-- u.

709 710 711 712 713 714 715 716 717 718 719 720

22 Rendach. 14 Rhein O.-Pr. 29 Rheinsberg. 29 Rhinow. 11 Ridnitz. Rinteln. 2 Rixdoch B-V. 2 Rtzdorf, Darlehns-B. 11 Rockenhansen. 27 Rodach b. Coburg. 11 Röbel. 5 Röttingen o. T.

670 67!; 672 ; 673 674 675 676 677 | 678 | 679 i 680 681 682 683 684

690 691 ! 692 693| 694 695 696 697 698 699 I 700 701 702 703

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721 722 723 724 725 726 727 728 729 730 731 732 733 734 735 736 737 738 739 740 741 742 743 744 745 746 747 748 749 750 751 752 753 754 755 756 757 758 759 760 761 762 763 764 765 766 767 768 769 770 771 772 773 774 775

9 201 27 23 14 20 iii 6 5 27 29 , 25 27 18 10 14 14 13 7 27 9 17 15 28 i 27 1 14 16 16 27 27 6 27 14 27 17 2 9 17: 9 13 17 1 17 10 27 16 i 231 27! 5 20 14! 28! 10

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Kreditgenossenschaften rc.

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776 | 777 i 778 i 779 780 781 ! 782 783 ■ 784 785 j 786 Rüdersdorf. Rüsselsheim. 787 Ruhla. 788 Ruhrort. 789 ! Ruukrl. 790 Ruß O.-Pr. 791 Saatfeld O.-Pr. 792 Säckiugen. 793 Saaan. 794 Salzunaen. 795 Salzweoel. 7961i Samter. 797 ! St. Ingbert. 798 Sasbach (Amt Acherni. 799 Schallau. 800 Schillingsfürst. 801 Schippeubeil. 802 SchiVelbein. 803 Schlawe. 804 Schleiz. 805 Schleusingen. 806 Schlitz. 807 Schmallalden. 808 Schmalleniagleu. 809 Schmölln (Sachsen-Altenburg). 810 Schnridrmühl. 811 Schöneberg b. Berlin. 812 Schöningen. 813 Schöulauke. 814 Schöppeustedt. 815 Schopfheim. 816 Schrtmm. 817 Schrobeuhauseu. 818 Schulitz. 819 Schupbach. 820 Schwarzburg. 821 Schwedt a. O. 822 Schweidnitz. 823 Schweina. 824 Schweinfurt. 825 Schweinitz. 826 Schwetz. 827 Schwetzingen. 828 Seckbach. 829 Seelmrg. 830 Rogätz. Rowsch. Roaueborg (Sachs-Altenburg). Rosenberg O.-Schl Rosenberg W.-Pr. Roßleben. Rostock. Rotruburg a. d. Fulda. Rothenburg ob der Tauber. Rudolstadt.

91 i 7 12 22 10 7 14 22 20 10 13 28 14 10 14 16

— 27 27 1 7 29 15 7 23 12 27 9 14 11 16 13 29 9 28 10 23 27 9 9 13 16 13 12 11 11 10 11 23 23 27 14 18 11 27

Kreditgenossenschaften rc.

Seehausen i. Altm.

Seelow. Seaeberg. Sassen. Selters. Senftenberg. Seusburg. Siebeulehu. Silberhütte, Centralgen. Sindlingen a. Main. Singe». SinSheim a. d. Elsenz.

SkaiSgirren. Sode». Soldau. Soldiu. Soadashaoseu. Sonneberg. Someftld. Sonthofen. Sora». Spandau. Speyer, Bks.-B. Spremderg. Sprottau.

Stade. Stadt-Ilm. Stadt-Oldendorf. Stallupöneu. Stargard i M. Stargard i. Pomm. Staunen i. Baden. Steglitz b. Berlin. Strunke. Stein, Amt Bretten.

Steina« (Reg.-Bez. Cassel). Steina« a. O. Steinheid. Stendal, B.-B. Stendal, K.- u. Spar-B.

Stetten a. k. M. Stettin. Stockach. Stockelsdorf. Stralsund, K.-B. Sttasburg U.-M. Straßebersbach. StrrÜtz. Strehlen. Strirgau. Stützabach. Stüh«. Sülbeck. Sülze. Suhl.

831 832 833 834 835 836 837 838 839 840 841 842 843 844 845 846 847 848 849 850 851 852 853 854 855 856 857 858 859 860 861 862 863 864 865 866 867 868 869 870 871 872 873 874 875 876 877 878 879 880 881 882 883 884 885

N r. bei

Verbandes

Nummer

Laufende

444

16 14 27 9 27 27 23 28 27 11 11 28 27 13 13 14 22 5 14 13 12 23 18 1 29 22 27 18 11 29 14 13 ! 16 12 ; — 27 27 10 27 — 5 27 13 23 6 28 23 13 27 10 12 23 28 11 11

Kreditgenossenschaften rc.

Swinemüodr. ■ Szibbeu, B -B Heydekrug. Tabarz (S.-C.-Gotha). Tangermünde. i Taun a d. Rhön. . Tannroda. : Tarnowitz. , Tanderbischosshrim. Teichel. Tess«. Teterow. | Tentschnenrenth. 1 Themar. 1 Thengeu. 1 Thieagra. Thorn. Thum. Thnrnao. Tllfit. : Todtnau. ! Tönning. i Trachenberg. Trarbach. ' Traunstein. ' Trebbin. Trebsen. Treffurt. , Treis a. d. Mosel. Treptow a. T. ‘ Treuendrittztn. 1 Xuchrl. ■ Ueberlmgen. i Ueckrrmulldt. : Uetersen. Ulm. Unteruenbrnan. Unterweißbach. Usingen. Bacha a. W, erster B.-B. Barel. veittahm. Bieselbach. Billtngen. Voigtsdorf. WilchttrSbach. Waibstadt. Waldenburg i. Schl. Waldshut. Walldorf b. Meiningen. Wallmerod. Wankendorf. Wauseu, B.-B. Waufeu, Bolks-B. Waren. Warin.

Kreditgenossenschaften rc. 886 123 Warmbnmu, Kr.- u. Sp.-B. 887 23 Warmbmun, B- u. Sp.-B. 888 14 Wartenburg O.-Pr. 889 27 Wasungen. 890 27 Wechmar. 891 10 i Wehen. 892 14 Wehlau. 893 5 ! Weidenberg (Bayern . 894 15 Weilerbach" 895 10■ Weilmünster. 896 27 Weimar. 897 28; Weinheim. 898 2 Weißensee. 899 71 Wendisch-Buchholz. 900 9 |I Werden. 901 29' Werder a. H. 902 1»|: Werl. 903 221 Wermsdorf. 904 12 ii Weffelbnreu. 121 Westerland ____________ a. Sylt. 905 _______ 906'201; Wettin a. S. 907 > 6 h Wetzlar. 908; 20' Wiehe. 909 i — l; Wiernsheim. 9101 io ■ Wiesbaden, B.-B. 911 io Wiesbaden, Allg. B.- u. Sp.K.-B. 912 5 j Wiesenbronn. 913! 5 Wiesentheid. 914 28; Wiesloch. 915 14: Willenderg O.-Pr. 916 29 i Wllsnack. 917 121 Wüster. 918115 j Winnweiler. 919 123 Winzig. 920 :18 Wiffen. 921:29 Wittenberge. 922 I 111 SRttttnhwML Wittenburg. 923,29 Wittstock. 924 11 Woldegk. 925 16 Woldmberg. 926 9 Wolfenbüttel. 927 11 Wolgast. 928; 16 Wollin/ Spark.-B. 929 16 Wollin, Bank-B. 930 17" Wöllstein. 931 9 Wolmirstedt. 932 14 Wormditt. 933 i 101 Worms. 934; 17: Wronke, B.-B. 935; 17Wronke, Neuer Kr.-B. 936! 23 j Wünschelburg. 937 :23 ji Wüstegiersdorf. 938 23;; Wüstewaltersdorf. 939 i 291 Wusterhausen a. D.

445 LS

Kreditgenossenschaften rc.

Zs k 1 soB* 940 941 942 943 944 945 946 947 948 949 950 951 952 953 954 955 956 957 958

11 Wustrow. 12 Wyk aus Föhr. 17Lions. 29 ; Zehdenick. 5 i eil. Sp.- u. B -B , Akt.-Ges. ‘ tu H. Zell i. W. Zeaipelbarg. »ealrarvda. »«ühera. Zialra. ÄMN. Zotten a. B., B.-B Zörbig. Züllichau. Zülz. Zweibrücken. Zwenkau.

' 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33

21 d 21 i 19, 211 —:

b. KMsllllweretne.

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Ackeahaasea. Ahlshaasea. Witta« i. W. Wtttaoa o. H. Altenburg b. Naumburg a. S. Wltmfdb (Schwzb.-SonderSh.) Attflaaanagta. Arasbem. Afltla-Wickede. Astsrld. Atzendorf. Barbis. Barnstorf, Landw. Kons.-B. Bartolfelde. Bautzen. Beddingen. Berlin, Borsicht. Berlin, Beamten-Wirthsch.-B. Betzdorf a. d. Sieg. BiHenchal.

21; 21 21 24 ! 21 21 21 24 j 24 ü 21 21 19 21 i

Bitterfeld. --------a.* H. Wloattabarg Bobeaseldr. Borsigwrrk. Braaalage i. H. «Nwuschwrig, Beamten-S.-B. vrrhaa. Breslau, Kons.-B. BreSlan, Kons.- u. Sp.-B. Broistedt. «rsiftrdt. Brückfeld. Bünde i. W. Burg b. M.

19; 191 21 i 21 / 21

21

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Konsumvereine

fs «Zs: 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55

21 ii Burgscheidungen.

81 Cnlnu.

21 Calbe a. M. 21 i Cursdorf. 191 Castrop. 211 Clauschal-Zellerfeld. 8 p Cottbus, Neuer Kons.-B. 21 i| Cramme. 21 Cröllwitz b. Halle a. S. — Dahme. 211 Deersheim bei Wasserleben. 21 i Deffan, Beantten-Kons.-B. 21 Dettum. 21 ? Dögerode bei Calefeld. 21 i; Dölau bei Halle a. S. 21 ii Döruteu. 26 u Douaurschinaeu. 21 ;l Dorste, Kr. Osterode a. H. 19Dortmund. 19 i Driburg. 21 Düben. Düben, 21 i > Echte. (Mitf. 56 211 Eilenburg. Gittelde. 57 | 21 ; Eisdorf 58; 19 I ElberfÜd, Beamt.-Kons.-B. 59 | 19 | Elberfeld, Kons.-B. Gambrinus. 60; 21 Elbingerode a. H. 61 ; — Ellrich a. H. 62 19 Ennigloh. 63; 21 Erdeborn b. Oberröblingen. 64121 Erfurt, Waaren-E.u.Herst.-Abt. 65 26 Ersingen b. Pforzheim. 66 19 Eveking. 67'- Eversen bei Celle. 68 21 i Falkenbera b. Halle. 69, 8 ! Finsterwalde. 70 26 Frankfurt a. M., EisenbahnKons.-B. 71 21 Fredelsloh. 72 21 i Friedersdorf b. Bitterfeld. 73 21 , Fümmelse. 74 3 I Fürstenwalde a. Spree. 75 21 : Gandersheim. 76 21 | Gardelegen. 77 8 Gassen. 78 21 i Gebhardshagen. 79 21 i Gielde b. Börtzum. 80 21 Gittelde a. H. 81 21 Gitter. 82 24 Glatz. 83 24 Gleivitz. 84 21 Glöthe. 85 8 Görlitz, Kons.-B. 86 21 Gollme. 21 ! Goslar.

446 L* * § S-g'

II 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 j 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142

Konsumvereine

S6 * § tr E 1«o .

Konsumvereine

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21 Gräfenhainichen. — 1; Groß-Hehlen. 21 ? Grost-Zaljt. 8 ii Groß-Schonau. 21 Gründ. 19 Gütersloh. 21 ; Halle a. S., Beamten-Kons.-B. 21 ? Hallt a. S, Neuer Kons -B. 21Hameln. 21 Harlingerode. 21 ■ Harriehausen. 21Harzdurg-Bündheim. 26 :■ Haunstetten. 21Heinsen b. Polle. 21 ? Helmstedt. 21 Höhnstedt. 24, Hohenlohehütte. 21: Holzminden. 21Holzweißig. 8, Hoyerswerda. 21 j Jerstedt b. Goslar. 21' Ildehausen. 21Ilsenburg. 21 ? Imbshausen. 21 ? Jmmcndors (Braunschweig). 26 ;i JmmensMdt-Blaichach. 19 Iserlohn. 211 Kaltendors. 26 ? Karlsruhe in Baden. 24 ri Kattowiy. 211 Kemberg. 21 ! Köaigslätter. 21 p Langelsheim. — I Langreder. — |, Saubon, W.-Eink.-V., Akt.-Ges. 211 Lauchstedt. 24Laurahütte. 21 i' Lauteuthal a. H. 21 I Lauterderg a. H. 21 |l Lebenstedt. 19 i Lennep. 21 Lerbach b. Osterode a. H. 21 I Lettin b. Halle a. S. 21 | Lichtenberg (Braunschweig). 211! Lichteusels. 21 . Liebenburg ‘ (Hannover). 21 |l Litbeawerda. 21 Limlingerode. 8! Linderode. 24 i Lipiae. 21 ! Lobmachtersen. 8 ' Löbau i. Sachs., Kons.-B. 8 ii Lübben. 19!! Lüdenscheid. 19 j! Lütgradortmnud.

143 — Magdeburg, Eisenb.-BeamtmI Kons-V. 144 26 Mariauueuthaler Glashütte bei Schnappach i. Pfalz. 145; — Mriniuge». 146 \ 24 ' Michalkowitz O -Schl. 147! 21 Moria,eu. 148 i 21 Münchehof. 149 | 26, München. 150 I 8 Muskau. 151 — Neudaderftädt (Post Erfurt). 152 i 3 Neudamm. _________ 153 \ 21 r Neudorf b. Harzgerode. 154119 Neueulleusheim. 155; 21 Neuhaldenslebea. 156'24: Neustadt O.-Schl. 157 121 Meder-Eichftädt. 158 121, Niemegk b. Bitterfeld. 159 — Nörtr». 160.21 Nordhauseu. 161 21 ' '" Northeim. 162 8 Ober-Cunuersdorf. 163 — Obernkircheu. * " ' 164 , — Ober-Oderwitz. ____________ ... 165 : 211: Oker a. H. 166 211 Oldenrode b. Ildehausen. 167 ; 19 Olpe i. Wests. 168 211; Opperhausen b Kreiensen. 169 1 19? Osterfeld i. Wests. 170 21 Osterhagen. *" ‘ 171 21 • Osterode a. H. 172 j 21 i Othsresen-Heißum. 173 19 I Lttbergen. 174.21 j Ottenstein (Braunschweig). 175 19 | Paderborn. 176 26 Pforzheim. 177 3 Politz. 178 21 Pohritzsch. 179 3 Potsdam. 180 21 Pouch. 181 19 : Rhode b. Olpe, 182 21 j' Mtttcrode. 183 21 Rösa. 184 21 Rottzsch. 185 24 Rosdziu O.-Schl. 186 Rosenheim. 187 21 Roßlau. iss: 3 Rüdersdorf. 189 21 Rühle. 190 21 Rüningen b. Braunschweig. 191 24 Saarau. 192 21 i Salza a. Harz. 193 21 1 Salzdahlum. 194 21 St. Andreasberg. 195 21 Schafstädt.

447

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Konsumvereine

Konsumvereine

1961 — l Scharley. 197 i — ! Scheie. 198 ; 21 ; Schiepzig b. Salzmünde, 199,21 j Schladen. 200! 24 Schluel. 201 i 21 i Schochwitz b. Salzmünde. 202 21 Schöntzageu. 203'21 Schraplau. 204 8 ■ Schreiberhau. 205 23 I Schweidnitz. 206 1 21 207 8 Senftenberg. 208 * 8 Sommerfeld. 209 ; 19 Soest, B -Kons.-B. 210119 Spenge i. Wests. 2111 3 Stargard i. Pommern. 212'21 Steigra d. Quersurt. Steina b. Herzberg i. Harz. 213 21 ' .. .................................... — :! Stiege a. Harz. 214 21 215 21 ■■ Stockey (Post Tettenborn). 216 21 i Swlberg a. Harz. 217 21 j Straßberg a.°H." 218 3 Swinemimde. 219 21! Tettenborn. 220 21! Teutschenthal. 221 21! Thiede. 222 8!; Tiefensurt. 223 21 i Torgau. 224 211 Trebitz a. Elbe. 225 21! Trebra b. Nordhausen. 226 — I Treuenbrietzen. 227 26! Ulm. 228 — !i Unterlauchringen. 229 21 Upen. 230 21 Uslar. 231 8 Vetschau. 232 8 Walddors. 233 — Waldsassen. 234 19 i Wanne. 235 21Wansleben. 236 — 1 Wardböhmen. 237 8 Warmdruun. 238 21'' Wasserleben. 239 8 Weihwasser. 240 19 ! Werdohl. 241 21 •! Wernigerode. 242 21 1 Weruiugerode b. Bleicherode. 243 19 : Werther i. Wests. 244 19 j Wesel. 245 21 i Westerhof bei Echte. 246 211! Westerode a. H. 247 19 Wetter. 248 211; Wettin a. S. 249 21 ;j Wiedemar. 250 21 WUdemauu, Kons.-B. I.

251 252 253 254 255

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11 256 21 = ! 257 21' 258 I 21 ij 259 ! 21 ii 260 24 261 211! 262 24! 263 21 t 264 211 265 21

Wühelmsbnrg. Willershausen b. Echte. Wiudhanseu b. Gittelde. Winzenburg. WAeuderg^(Bez. Halle),

Kons-B. Wittenberg (Bez. Halle), Beamten-Kons.-B. Wolfeu. Wolsenbüttel, Beamt.-Kons -V. Wolfshageu. Wüftegiersdorf. Wulsten a. H. Zaborze O.-Schl. Zappendorf. Zöschen. Zscherben.

e. Kallgenossellschllstell. i:

1 2

3 4 5 6 7 8

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21 22

4 4

Alfeld a. L., Gemeinn.Bauverein Allenstein, Allenst. WohnungsBaugen. Augerbnrg, Bau- u. Spar-B. Arnstadt, Bauverein. ~ Augsburg, Baugen. Berlin, Berl. Baugenoffenschaft. Berlin, Berliner Spar- und Bau-Verein. Berlin, Bau- u. Sparverein Finkenkrug. Berlin, Baugen. der Angestellt, der groß. Berl. Straßenb. Blumenthal (Hann.), Spar- u. Bau-Verein. Böllberg b. Halle a. S., Hausgenossenschaft. Bramsche, Gemeinn. Bau-B. Brandenburg a. H., Bau- und Spar-Verein. Braunschweig, Braunschweiger Baugenossenschaft. Bremen, Eisenbahn-Spar- und Bau-Verein. Cassel, Arbeiter-Bau-Berein. Celle, Bau- u. Sparverein. Cöthen, Bau-Berein. Cronderg-Schönberg, Gemeinn. Bau-Gen. Düffeldorf, Staats-EisenbahnBauverein. Eickel, Spar- u. Bauverein. (Embetf, Spar-, Dar!.- u. Bau­ verein.

448

Baugenossenschaften

. Baugenossenschaften

23 ! 4 j! Elberfeld, Eisenbahn-Bau-B. 24 4 Elbingerode, Gemeinn. Bau­ verein.

Erfurt, 1. Erf. Bau-Gen. für

25

4

26

4 i Erfurt, Baugenossenschaft

60

61 62

Arbeiter und Beamte.

Schmidtstädt.

27

4 ! Falknberg(Bez.Halle), Baugen.

28 10 29

4

30 31

4 4

i; 32 4 i‘ 33 4 i' 34 — ,!

für dre Beamten u. Arbeiter der Staats-Eisenb.-Berw. Frankfurt a. M., Spar- u. BauVerein f. Eisenb.-Bedienst. Fulda, Bauverein für den Kreis Fulda. Göttingen, Spar- u. Bauverein. Greifenberg i. P., Gemeinn. Bauverein. Halle a. S., Spar- u. Bau-B. Hamburg, Bau- u. Spar-B. Hamburg, Beamt.-WohnungSVerein. HauM, St. Joseph-Spar- und Bauverein. >auau, Gemeinn Bauges., A.-G. »annover, Beamten-Wohn.-B. »aunover-Kleeftld, Bau­ genossenschaft. Harburg a. E., Kons.- u. Bauverein. Herue, Bauverein. Hirschberg i. Schl., Spar- u. Bauverein.

35

4

36 37 38

4 4 4

39

4 !

40 41

4 i 4i

42

4 ;'i Homburg v. d. H., Gemeinn.

43 44

4

Ilmenau, Baugenossenschaft. Karlsruhe i. B., Miether- und

45

4

Kirchheim b. Heidelbg., Bangen.

46 47 48 49 50 51 52 53

Koustauz, Spar- u. Bauverein. Kreuznach, Spar- u. Bauverein. Kulmbach, Bau-Berein. Langenöls, Bau-Berein. Lanierberg a. H., Gem. Bau.-B. i Leer (Ostsr.), Beamt.-Wohn. B. ! Lehrte, Gemeinn. Bauverein. 4 ! Limburg a. d. Lahn, Spar- u.

!

!

Baugenossenschaft.

Bauverein. Bezirk Heidelberg.

54 55 56 57 58

59

4 4 4 4 4 4 4

4 ■: 4

4■ 4 i| 41 ! 4

Bauverein. Linnen, Bau- u. Sparverein. Luckeuwalde, Bau-B. Ludwig-Hasen a. Rh., Baugen. Lübech Gemeinn. Bauverein. Magdeburg, Miether-Bau u. Sparverein. Mannheim, Spar- u. Bau-B.

63 64 65 I 66! 67 68

69 70 71 72

73 | 74 75 j 76

77 i

80 81 82 | 83, 84 85 i 86 j 87 88 89 90 91 92 93

96 97 98 99 100

101 ä

4 ’i Menslage, Gemeinnützige Ansiedelungsgenoffenschast. 4 Merseburg, Spar- u. Bauverein. 4 Mch, Baugenoffenschast von Beamten in Metz. 41 Meuselwitz, Bau- u. Sparverein. 4 Misburg, Gemeinn. Bauverein. 4 Mühlhauseu i. Th., Spar- u. Bauverein. 1 München, Bau -Gen. 1 München, Bau- u. Spar-B. 4 Münden (Hann.), Gemeinn. Bauverein. 4' Nordhorn, Gemeinn. Bauverein. 4 Oberursel, Bau- u. Spar-B. 4 Osterholz-Scharmbeck, Gemeinn. Bauverein. 41 Osterode a. H, Gemeinn. Baugenossenschast. 4; Paderborn, Gemein. Bauges. 41 Pirmasens, Spar- u. Baugen. 4 | Posen, Pos. Gemeinn. Bau-G. 4 Potsdam, Bau- u. Spar-B. f. Eisenbahnbed. z. Potsdam. 4 Quakenbrück, Spar- u. Bau­ verein. 4 Rauenstein, Spar- u. Bau-B. 4 Rheda, Bau- u. Sparverein. 4 Rheinsberg (Mark), Bauverein. 4 Ricklingen (Hann ), Gemeinn. Bauverein. i 4 ’ Rixdorf, Spar- u. Bauverein. 4 Sarstedt, Gem. Bau-B. 4 Schittigheim, Bau-B. 4 Schleswig, Arbeiter-Bauverein. 4 Siegen, Baugen. 4 Silberhütte (Anhalt), Bau-B. 4 Spremderg, Spar- u. Bau-B. 4 Stendal, Gemeinn. Bauverein. 4 Stettin, Beamten-Baugen. 4 Stöcken b. Hannover, Gemeinn. Bauverein. 4 Tapiau, Bauverein. 4 Billiugeu (Baden), Baugen. 4 Bolmarfteiu, Spar- u. Bau-B. 4 Weimar, Bauverein Weimar. 4 Wiesbaden, Spar- u. Bau-B. 4 Wiesbaden, Beamt.-Wohn.-B. 4 Wilhelmsburg, Eisenb.:Bau­ verein. 4 Wilhelmsburg, Spar- u Bau-B. 4! Wilhelmshaven, Spar- u. Bauii Gesellschaft. 4 |i Wittenberge, Bau- u. Spar-B. von Eisenbahn-Bedienstet.

Andere Genossenschaften

102 I 4 JOB j

104 ;

Witzenhauseu, Spar- n. Bau-V. Wolfenbüttel, Sp.- u. Ban-B. Wülfel, Spar- n. Ballverein.

4 4

Andere Genossenschaften

1

Lauf b. Nürnberg, Werkgenoss.

5 ( 11

Malchow i. M, Werkgenossen­

4

der vereinigt. Handwerker.

schaft der Tnchfabrikanten.

1 — u Berlin, Verein. Stellmachermstr. 2 — ;i Bremen, Schuhm.-Rohst.-Ass. 3 25 ■ Darmstadt, Rohst.-V. d. Schuh­ macher. 4 Delitzsch, Schuhmacher-Rohst.Genossenschaft. 5 23 Gleiwitz, Schuhm -Rohst.-V. 6 7 Görlitz, Schuhm.-Rohst.-Ass. 7 Insterburg, Landl. Wirthschafts­ verein. 8 Luckenwalde, Schuhm.-Asf. 9 21 Magdeburg, Rohst.-Ass. der Schneider. 10 21 Magdeburg, Rohst.-Ass. der Schuhmacher. 10 ! Mainz, Rohstoff-Verein für 11 Schuhmacher. 12 1 München, Rohstoff-Berein der Schuhmacher-Innung. 13 25 Seligenstadt, Rohstoff-Verein für Schuhmacher. 14 27 Stadtilm, Schuhmacher-Rohst.Genossenschaft. 15 27 Weimar, Schuhmach.-Rohst.-B. 16 10 Wiesbaden, Rohstoff-Verein f. Schuhmacher. 17 Wittenberg (Bez. Halle), Schuhm.-Rohst.-Gen. 18 21 Wolfenbüttel, Ass. der Schuh­ machermeister.

8. Magazingenossenschaften. 1

14

Insterburg, Möbelmagazin der

2 21

Magdeburg, Verkaufsgenossen­

vereinigt. Tischlermeister.

1 23 Breslau, Genossenschafts-Buch! -j druckerei. 2'27' Bürgel, Braugenossenschaft. 3 — Ebersbach, Oberlausitzer Gen.' Buchdruckerei. 4 27 ( Gera bei Elgersburg, Braun! steinhandels-Verein. : Hannover, Bereinsbuchdruckerei. Malchow i. M., Privatspinn. Mühlberg a. E., Brauerei und Malzfabrik. 8 1 Perlach, Branntwein-Brennerei, 9 27Schleiz, chleiz, Braugenoffenschaft. 10 1 • Taufkirchen, Branntw.-Brenn. 11 8 Vetschau, vormals A. Lehnigk, Maschinenfabrik, Fahrradwerke u. Eisengießerei. 12 27 Weimar, Weimarische Schuhfabrik. 13 1 Willing in Oberbayern, Brennerei.

h. Sonstige Genossenschaften. 9 9

3 ; 4 ! : 5 | 6 ' ! 7 i 8

schaft verein. Schneidermstr. 3

1

München, I. Schreiner-Gen.

9

10

:i 1 — 2 23 3

f. WerKgemssmschaften.

VroduKtivgenossenschaMn.

.

11

Berlin, Dienstmänner. Festenberg, Festenberger Holz-

12

! industr.-Berein. 1' Hersbruck, Werkgenoffenschaft d. i vereinigten Schreiner.

13

Aken a. E., Schiffsversich.-V. Aken a. E., Schiffer-Havarie-

Vers.-V. 1 Augsburg, Hygienisches Bad. 1 > Augsburg, Genossenschaft für ;! Rauhwarenverwertung. 11h Bergen a R , Kanalis.-Gen. —Berlin, Wirtschafts-Genossenschäft Berliner Grundbesitz. — Berlin, Techn. Revis -Vereinig. 23 c Breslau, Viktoria, Transportgeschäft selbstfahr. Schiffer. 14 Briefen W.-Pr., VereinshausGesellschaft. Charlottenburg, Deutsches Er­ holungsheim. 22 Chemnitz, Beerdigungs-Anstalt i „Frieden". a| Eberswalde, Wirtsch.-Gen. des Eberswalder Haus- und II Grundbesitzer-Vereins. 27 Eisenach, Nord-Süd.

18; Elberfeld, Häuteverwertung. 10 FnwMlrta.M., Mitteldeutsches 1 Vereins-Sortiment. 23 Lttblchiitz, Abfuhr-Gen 18 Meschül^ Sauerländ. Verein s. Berw. d. Beeren.

de»

N r.

verbände»

Andere Genossenschaften

Laufende Nummer

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verbände»

Nummer

Laufende

14 15! i 16 { 17 |

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Andere Genoffenschasten

I

18 14 i Pwschin

19 23 20 16 i 21 i-

b. Hochstüblau, Acker­ bauverein. Schweidnitz, Abfuhr.-Gen. Stettin, Eink.-Genoss. Stetttner Kaufleute. ; lleckermiinde, Ziegelei-Gen.