Heinrich Heine Säkularausgabe: BAND 27 K Briefe an Heine 1852-1856. Kommentar 9783050053561


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German Pages 323 [324] Year 2011

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Heinrich Heine Säkularausgabe: BAND 27 K Briefe an Heine 1852-1856. Kommentar
 9783050053561

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BRIEFE A N H E I N E SÄKULARAUSGABE · B A N D 27 KOMMENTAR

HEINRICH

HEINE SÄKULARAUSGABE

W E R K E · BRIEFWECHSEL LEBENSZEUGNISSE

Herausgegeben von den Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar und dem Centre National de la Recherche Scientifique in Paris

HEINRICH

HEINE BAND 27

BRIEFE AN H E I N E 1852—1856

KOMMENTAR

Bearbeiter Christa Stöcker

AKADEMIE-VERLAG · BERLIN E D I T I O N S DU CNRS · PARIS 1980

Die Ausgabe stützt sich auf die Bestände der B I B L I O T H f i Q U E NATIONALE · PARIS (Cabinet des Manuscrits), des HEINRICH-HEINE-INSTITUTS • DÜSSELDORF und der NATIONALEN FORSCHUNGS- U N D GEDENKSTÄTTEN DER KLASSISCHEN DEUTSCHEN LITERATUR IN WEIMAR (Goethe- und Schiller-Archiv)

Redaktor dieses Bandes Winfried Woesler

Erschienen im Akademie-Verlag, D D R - 1 0 8 0 Berlin, Leipziger Straße 3 — 4 Lektor: Eberhard Kerkow © Akademie-Verlag Berlin 1980 Lizenznummer: 202 . 100/180/80 Gesamtherstellung: V E B Druckhaus „Maxim Gorki", 7400 Altenburg Bestellnummer: 753 6 7 4 2 (3057/27K) · L S V 7 1 0 0 Printed in G D R

INHALT

Vorbemerkung 7 Editionsgrundsätze 9 Abkürzungsverzeichnis 13 Briefkommentare (956 —1307) 15 Briefkommentare des Anhangs (Undatierte Briefe und Widmungen) . . . . 30j ANHANG Nachtrag nach Drucklegung der Bände aufgefundener Briefe (Texte und Kommentare) 784a. Von Karl August Varnhagen v. Ense, 24. 5. 1846 915 a. Von Georg Spiller v. Hauenschild, Mitte September 1851

319 320

Berichtigungen der Brief texte

323

VORBEMERKUNG

Die Heine-Säkularausgabe bringt in den Bänden 24 bis 27 der dritten Abteilung etwa χ 300 an Heine gerichtete Briefe. Von ihnen wurde der weitaus größte Teil nach der Handschrift gedruckt. Alle anderen Briefe wurden nach dem Erstdruck oder — wenn dieser fehlerhaft erschien — nach d e m Druck dargeboten, welcher dem Original nachweisbar am nächsten kommt. Auf die Rekonstruktion von Briefen an Heine aus Briefen Dritter bzw. aus Lebenszeugnissen wurde verzichtet. Die Hauptmasse der an Heine gerichteten Briefe stammt aus Heines Nachlaß, der nach wechselvollen Schicksalen heute in zwei großen Sammlungen überliefert ist: im Heinrich-Heine-Institut (Düsseldorf) und in der Bibliotheque Nationale (Paris). Weitere Briefe aus dem Nachlaß sind in einzelne Privatsammlungen (ζ. B. Sammlung Varnhagen, Sammlung Murat) gelangt, die für die Ausgabe benutzt werden konnten. Es ist aber zu vermuten, daß trotz intensiver Nachforschungen kleinere Sammlungen und Einzelstücke noch nicht ermittelt wurden. Während der letzten Jahre wurden die Bestände einiger Sammlungen (Benjamin, New Y o r k ; Roth, New York) einzeln veräußert. In diesen Fällen konnte nicht immer der heutige Standort festgestellt werden. Abgesehen von der Zersplitterung des Nachlasses sind Lücken in der Überlieferung der an Heine gerichteten Briefe auf den Dichter selbst zurückzuführen. Änderungen des Wohnorts in Deutschland, die Übersiedlung nach Frankreich 1831 und häufige Umzüge in Paris veranlaßten ihn, belanglos gewordene Briefe zu vernichten. Nach Heines Angaben sind auch bei dem Brand im Hause Betty Heines im November 1833 an ihn gerichtete Briefe vernichtet worden. Aus der Zeit bis 1831 bewahrte Heine vor allem Geschäftsbriefe (Campe und Cotta) und die Briefe wichtiger Partner auf, ζ. B. von Rahel und Karl August Varnhagen v. Ense und Immermann. Aus der Pariser Zeit bis 1848 sind ebenfalls nahezu vollständig Geschäftsbriefe (Campe, Cotta, Kolb) und Briefe von Freunden in Deutschland (Laube, Lewald, Detmold) überliefert, daneben die Briefe der Familienangehörigen (mit Ausnahme derer von Mutter und Schwester, die Heine vermutlich selbst vernichtet hat) und Zeugnisse des geselligen Umgangs in Paris (Belgiojoso, Meyerbeer, Sand). — Aus den Jahren der Krankheit sind kaum geschlossene Briefwechsel überliefert, Heine konnte nur noch wenigen Partnern (Campe, Mutter, Schwester) antworten. Es häufen sich aber belanglose Schreiben, die zu vernichten Heine nicht mehr in der Lage war. Der nur noch schriftlich zu erledigende Bankverkehr bedingt die große Anzahl von Mitteilungen Hombergs.

8

Vorbemerkung

Die Handschriften im Heinrich-Heine-Institut (Düsseldorf), in der Bibliotheque Nationale (Paris) und in der Sammlung Murat (Paris) konnten eingesehen werden. Aber auch alle anderen Autographenbesitzer, die wegen der Vielzahl nicht einzeln genannt werden können, haben die vorliegende Gesamtausgabe uneigennützig und tatkräftig gefördert. So hat ζ. B. Frau Käthe v. Heine-Geldern den Nachlaß Gustav Heines noch kurz vor Drucklegung der Textbände der Ausgabe zur Verfügung gestellt. Ihnen allen gilt der besondere Dank der Herausgeber. Ebenso danken wir allen Privatpersonen und Institutionen, die durch Ratschläge und Auskünfte die Erläuterungen zu den Briefen an Heine unterstützten. Weimar 1976 Die Bearbeiter

EDITIONSGRUNDSÄTZE

ι . Die Heine-Säkularausgabe bietet in den Bänden 24 bis 27 ihrer dritten Abteilung (Briefe von und an Heine) alle an Heine gerichteten Briefe oder Briefentwürfe, seien sie als private Mitteilung an ihn gerichtet oder als öffentliche Stellungnahme erschienen. Auf das Erschließen nicht überlieferter Brieftexte wurde verzichtet. Dem Text dient jeweils die Handschrift oder, sofern diese unbekannt oder verschollen ist, der Erstdruck oder ein anderer Druck (s. 4.c) als Vorlage. 2. Die Anordnung der Brieftexte folgt der Chronologie. Briefe mit mehreren Daten werden unter dem spätesten, falsch datierte Briefe unter dem vom Bearbeiter erschlossenen Datum, solche ohne genaue Angabe des Datums am Ende des jeweiligen Monats bzw. Quartals (Frühjahr: nach dem 31. März, Sommer: nach dem 30. Juni, Herbst: nach dem 30. September, Winter: nach dem 31. Dezember) oder Jahres eingeordnet. Bei Briefen gleichen Datums wird nach dem Familiennamen der Absender alphabetisch geordnet. Briefe, deren Datierung ganz unsicher bleibt, werden im Anhang des letzten Textbandes (Band 27) gedruckt. 3. Die Schreibung der Texte stimmt mit der Handschrift oder, wenn diese fehlt, mit der gewählten Druckvorlage überein. Textberichtigungen des Herausgebers erfolgen grundsätzlich recte im Text. Offenkundige Verschreibungen in der Handschrift (ζ. B. vergessene Umlautstriche, irrtümliche Wortdoppelungen) und Druckzufälligkeiten werden stillschweigend korrigiert. Ebenso werden Anredepronomina generell mit großen Anfangsbuchstaben gebracht. In den Briefen Campes an Heine wurde außerdem die Groß- bzw. Kleinschreibung der Buchstaben H, h, D , d und V , ν im Sinne der heute gebräuchlichen Orthographie normiert, da die Handschrift keine Entscheidung zuließ. Alle anderen Eingriffe in den Text (ζ. B. Korrektur sinnentstellender orthographischer oder grammatischer Fehler) werden grundsätzlich im Apparat (im Abschnitt „Mitteilungen zum Text") als korrigierte Textversehen nachgewiesen. — In der Behandlung der Abkürzungen wird davon ausgegangen, den Text lesbar und verständlich zu machen, wobei wesentliche Schreibeigentümlichkeiten erkennbar bleiben sollen. Darum werden Abkürzungen generell nicht aufgelöst; die einzige Ausnahme bilden die Abkürzungen von „und", die generell stillschweigend recte aufgelöst werden. Eine Auflösung von Abkürzungen erfolgt nur, wenn es sich um schwer verständliche oder mißverständliche Abkürzungen handelt

ΙΟ

Editionsgrundsät^e (ζ. Β. „ T r " für „Tragödien") oder wenn durch die Auflösung von Abkürzungen eine zusätzliche Information gegeben wird (ζ. B. bei Abkürzungen von Personennamen, Ortsnamen, Zeitschriftentiteln). Währungs- und Münzkürzel werden kursiv aufgelöst. — Mit Sicherheit zu bestimmende Ergänzungen in der Handschrift beschädigter Textstellen werden kursiv vorgenommen. Nicht lesbare Buchstaben und Wörter werden durch χ und χ — x , unsichere Lesung wird durch Unterpunktierung gekennzeichnet. Inhaltliche Hervorhebungen in der Handschrift durch einfaches oder doppeltes Unterstreichen werden im Druck durch Sperrung kenntlich gemacht. Spätere Einfügungen werden an entsprechender Stelle in den Text aufgenommen und durch eckige Klammern gekennzeichnet.

4. Jeder Brieftext wird durch Anmerkungen erschlossen. Die Anmerkungen gliedern sich in die jeweils notwendigen Abschnitte: Datum, Adresse, Überlieferung, Mitteilungen zum Text und Erläuterungen. a) Der Abschnitt „Datum" gibt im Bedarfsfall Auskunft über eine zweifelhafte, unsichere oder fehlende Datierung. Jede vom Herausgeber vorgenommene Datierung wird hier begründet. b) Der Abschnitt „Adresse" gibt die vorhandene Adresse unverändert und zeilengetreu wieder. Unterstreichungen werden dabei nicht berücksichtigt. Angaben über Poststempel werden nur dort gemacht, wo sich eine bemerkenswerte Abweichung vom Datum des Briefes ergibt. Auf die Wiedergabe postalischer Zusätze wird verzichtet. c) Im Abschnitt „Überlieferung" wird zunächst grundsätzlich Rechenschaft über den derzeitigen oder ehemaligen Standort der Handschrift (H) sowie über den Erstdruck (D) — soweit ein solcher nachweisbar ist — abgelegt. Die Angabe des Standortes der Handschrift besagt zugleich stillschweigend, daß diese im Original oder in Fotokopie der vorliegenden Edition zugrunde gelegt wurde. Kann dieser Nachweis nicht erbracht werden, so wird dies ausdrücklich durch einen entsprechenden Vermerk mitgeteilt (H Unbekannt bzw. Η Verschollen). In diesem Falle bildet der Erstdruck oder ein darüber hinaus verzeichneter weiterer Druck (D 2 , D3), der dem nicht mehr greifbaren Original näher als der Erstdruck kommt, weil sein Text nachweislich noch einmal mit der Handschrift verglichen werden konnte, die Textgrundlage. Schließlich werden im Abschnitt „Überlieferung" noch, soweit nötig, Besonderheiten der Handschrift (ζ. B. Briefecke abgerissen, Η beschädigt) mitgeteilt. d) Im Abschnitt „Mitteilungen zum Text" werden die textkritischen Eingriffe des Editors (s. 3.) nachgewiesen. Ferner werden in diesem Abschnitt relevante Abweichungen vom edierten Text mitgeteilt, d. h. solche — durch Korrekturstriche getilgten — inhaltlich erheblichen Stellen des Brieftextes oder eines

Editionsgrundsät^

n

Entwurfs, die im endgültigen Brieftext keine Entsprechung haben. Über ihre Auswahl entscheidet der Bandbearbeiter in eigener Verantwortung. — Wenn bei fehlender Handschrift mehrere Drucke eines Briefes überliefert sind, werden gravierende Abweichungen mitgeteilt. Die Mitteilung der Varianten erfolgt in Form eines negativen Apparates. Dabei geschieht die Kennzeichnung der Varianten oder korrigierten Textstellen durch ein oder zwei mit Seiten- und Zeilenzahl des Textes versehene Stützworte, d. h., die Wiedergabe der betreffenden Variante wird in der Regel durch das letzte noch nicht von der Varianz betroffene Wort des edierten Textes eingeleitet und mit dem ersten nicht mehr betroffenen Wort abgeschlossen. Jedoch kann bei einfachen Wortersetzungen auf ein zweites Stützwort, sei es am Anfang oder am Schluß der betreffenden Mitteilung, verzichtet werden. — In diesem Abschnitt werden außerdem besondere Hervorhebungen im Brieftext (ζ. B. mehrfache Unterstreichungen, farbige Tinte, besondere Kalligraphie) angezeigt. e) Die Erläuterungen zum Text (Sachkommentar) dienen der inhaltlichen Erschließung der einzelnen Briefe und vermitteln Informationen, die zum unmittelbaren Verständnis des Brieftextes notwendig sind, wobei jeder Brief als selbständige, in sich geschlossene Einheit kommentiert wird. Sie dienen u. a. der Entschlüsselung schwer verständlicher Anspielungen, der Richtigstellung und Präzisierung biographischer, historischer und bibliographischer Angaben, der Verdeutlichung von Beziehungen zu anderen Briefen und zu Heines Werken, der Erklärung von historischen und zeitgeschichtlichen Ereignissen und Zusammenhängen. Der große Kreis von Briefabsendern (etwa 350), unter denen sich zahlreiche unbedeutende Personen befinden, bedingte, daß nicht alle Probleme der einzelnen Absender geklärt werden konnten. Die Ermittlungen wurden in solchen Fällen nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit betrieben. — Allgemeinwissen und heute leicht zugängliche lexikalische Kenntnisse werden nicht vermittelt. Lücken in der Überlieferung (ζ. B. von Bezugsbriefen) und Kommentierung werden angezeigt. Alle im Text und Sachkommentar erwähnten Personen werden biographisch im Personenregister des Registerbandes für die Bände 20 bis 27 erläutert. Die Kennzeichnung der zu erläuternden Textstelle erfolgt durch ein oder mehrere dem edierten Text entnommene Bezugswörter (Lemmata) und die zusätzliche Angabe der Seiten- und Zeilenzahl. Umfangreichere Textbezüge werden verkürzt wiedergegeben. Die ausgelassene Textstelle ist durch drei Punkte markiert, die selbst nicht zum edierten Text gehören. 5. Alle Heine-Texte (auch Titel) und alle Texte des Absenders sind recte, alle vom Editor stammenden Abkürzungen, Erläuterungen, Hinweise und Ergänzungen sind kursiv gesetzt.

12

Editionsgrundsät^e

6. Die in den Abschnitten „Mitteilungen zum Text" und „Erläuterungen" notwendigen Stütz- bzw. Bezugswörter (Lemmata) sind durch Halbfettdruck hervorgehoben. 7. Querverweise werden beim Bezug auf den Text mit der betreffenden Seitenund Zeilenangabe des Textbandes (ζ. B. vgl. 28,11), beim Bezug auf den Sachkommentar mit der betreffenden Seiten- und Zeilenangabe der Texterläuterung (ζ. B. vgl. χιι 28,if) versehen. 8. Verwendet werden folgende im Duden nicht angegebene und weniger gebräuchliche Abkürzungen: D egh. ehem. gestr. Η h HSA sig.

Druck eigenhändig ehemals gestrichen Handschrift Handschrift von Schreiberhand bzw. Abschrift Heine-Säkularausgabe Sammlung

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS*

Heine-Reliquien

Heine-Reliquien. Neue Briefe und Aufsätze Heinrich Heines. Herausgegeben von Maximilian Freiherr v. HeineGeldern und Gustav Karpeles. Berlin 1911.

Hirth BW

Heinrich Heines Briefwechsel. Reichvermehrte Gesamtausgabe auf Grundlage der Handschriften. Gesammelt, eingeleitet und erläutert von Friedrich Hirth. München 1914ft.

Hirth

Heinrich Heine. Briefe. Erste Gesamtausgabe nach den Handschriften herausgegeben, eingeleitet und erläutert von Friedrich Hirth. Mainz 195 ο ff.

Das Verzeichnis lost die im Abschnitt „Überlieferung" bei häufig sich wiederholenden bibliographischen Erwähnungen verwendeten Stichworte auf.

BRIEFKOMMENTARE

956. Von Betty Heine und Charlotte Embden

(/. Januar

18j2)

ÜBERLIEFERUNG Η

Heine-Institut, Düsseldorf.

MITTEILUNGEN 17,13 f.

ZUM

TEXT

Glückwunsch Η im Zum neuen jähr [ Textversehen]

ERLÄUTERUNGEN 17,5f.

daß ... abgelaufen ist — Dieses Vorkommnis ist nur durch den vorliegenden Brief von Betty Heine und durch den Anfang des Briefes von Campe an Heine vom 7. fanuar 18/2 (Nr. y j f ) belegt. Der Brief, in dem Heine seiner Mutter davon berichtet hatte, ist nicht überliefert.

17,8

schreibe mir doch gleich — Heines nächster überlieferter Brief an seine Mutter ist vom 28. fanuar i8j2 (HSΑ Bd. 23, Nr. 1403), der Brand wird darin allerdings nicht erwähnt. Möglicherweise hat der erwähnten Bücherkiste ein Brief beigelegen, worin Heine von dem Brand berichtet hatte. Mein brief — Gemeint ist der Brief vom 29. Dezember 18ji (HSA Bd. 26, Nr. 9//).

17,12 17,16

daß es ... sein wird — Im erwähnten Brief bemerkt Heine da%u: Hier in Paris sieht es sehr verworren aus und wir sehen einer tollen Zukunft entgegen. Die Gesunden werden sich einander todt schießen, die Kranken jedoch haben nichts zu riskiren, und Du kannst wegen meiner also ganz außer Sorgen sein.

957. Von Julius

Campe (7. Januar

18j 2)

ADRESSE Monsieur D* H. Heine, / 50, rue d'Amsterdam / a / Paris 2

Heine, Bd. 27 Κ

18

Januar

iSj2

ÜBERLIEFERUNG Η

Bibliotheque Nationale,

MITTEILUNGEN 18,4

ZUM

Paris.

TEXT

Helene Embden — [Campe hat „b" und „d" übereinander geschrieben.]

ERLÄUTERUNGEN 18.4

meine Tochter — Gemeint ist eine der beiden Töchter Campes, Helene oder Mathilde Campe.

18.5

sey Feuer ausgebrochen — Vgl. ^u

18,9

eine Mittheilung machen — Heines nächster Brief vom 28. Januar (HSΑ Bd. 2ß, Nr. 1402) enthält keine derartige Mitteilung.

i8,i4f.

Sie wünschten ... zu erhalten — Heine hatte am 8. Dezember 18// (HSΑ Bd. 2$, Nr. ij8j) an Campe geschrieben, daß er den Artikel seines Bruders noch nicht kenne. Der Artikel Gustav Heines mit dem Titel „Einige Worte über Heinrich Heine" erschien in: Fremdenblatt. Wien, Nr.

221,

17. 9. I8JI,

Nr.

222,

18.

iy,jf.

9. I8JI

und Nr.

223,

20. 9.

i8j2

18//.

— Ein Begleitbrief Campes der erwähnten Lieferung ist nicht uberliefert. Auch im Brief Heines vom 28. Januar i8}2 (HSΑ Bd. 2}, Nr. 1402) wird nichts da%u gesagt. Gustav Heine schreibt am 16. Februar i8j2 (Nr. 969, S. 2j) da^u an seinen Bruder: Was Fleiß und U e b u n g vermag, habe ich D i r durch meinen Artickel über D i c h bewiesen, und es hat mich sehr gefreut, daß D u ihn gut fandest. Sehr erstaunt, war ich aber zu erfahren, daß D u diesen A r t i c k e l nicht durch mich erhieltest, denn ich habe die 3 Blätter mittelst Post an D i c h abgesandt. 18,17f.

des Romanzeros in Miniatur — Romanzero. Vierte Auflage (Goldschnitt-Miniaturausgabe). Hamburg i8j2. Sie war schon im Dezember

18,22

daß Sie ... verweigerten — Campe hatte Heine am 11. November I8JI (HSΑ Bd. 26, Nr. 9 β 6) um eine Strophe und seinen Namens^ug für ein Bild Heines gebeten. Der Dichter hatte am 24. November I8JI abschlägig geantwortet (HSA Bd. 23, Nr. i}8f) und geschrieben: Unter mein Porträt brauchen Sie gar kein A u t o g r a p h z u setzen; das Publikum braucht die zitternde Handschrift eines Blinden nicht z u kennen, und es w ü r d e einen unschönen E i n d r u c k machen. Am 8. Dezember (HSA Bd. 23, Nr. i}8f) hatte er dann dem Drängen Campes nachgegeben und diesem die Auswahl von Text und Unterschrift überlassen.

18,23f.

Der Steindruckerei Besitzer ... Associe — Es war nicht eindeutig

I8JI erschienen (vgl. HS Α Bd. J).

Janmr

i8j2

J9

klären, wer gemeint ist. Gemeint sein könnte Otto Speckter, der von 1834 bis i8j2 Vorsteher der von seinem Vater gegründeten Steindruckerei war und seit Jahren mit Eduard Ritter zusammenarbeitete, an den er sein Geschäft i8;2 abtrat. Im Jahre 18j2 waren in Hamburg aber neun weitere Steindruckereien tätig. 18,24

Ihr Bildniß — Es handelt sich um eine Lithographie nach der Zeichnung von Ernst Benedikt Kietz vom 27. Juli 18JI, die auf der letzten Seite des Doktor Faust (,HSA Bd. 12) wie folgt annonciert wird: „Ende October erscheint, in groß Folio Format, ein im Juli d.J. von C. B. Kietζ in Paris gezeichnetes Bildniß von Heinrich Heine lithographirt von Adolph Hornemann. Preis 1 Thlr. 1 / Sgr. Dieses Portrait wird nur auffestes Verlangen versendet. Hamburg, den jo. Sept. 18ji. Η off mann und Campe."

19,C)I.

„Hole Sie der Teufel!" — Am 26. November

I8JI (HSA Bd. 26, Nr. $4j) hatte Campe scherzhaft erwogen, den Briefschluß eines früheren Briefes von Heine, nämlich vom 28. Dezember 1832 (HSA Bd. 21, Nr. 41 /), mit den Worten Der Teufel hole Sie. Ihr Freund Η. H. als Unterschrift zu verwenden.

19.20

machen Sie . . . ein Ende — Das Thema wird zwischen Heine und Campe in nächster Zeit nicht mehr berührt. Erst in Heines Brief vom 14. April i8j2 (HSA Bd. 23, Nr. 1422) klingt es noch einmal an.

19.21 f.

Haben Sie . . . Schritte gethan — Karl Otto v. Raumer, Heines Göttinger Studienfreund, war 18// preußischer Kultusminister. Heine hatte am 8. Dezember 18// (HSA Bd. 23, Nr. i}8f) Campe angekündigt, eventuell Schritte zu unternehmen. Campe hatte ihn in dieser Absicht am 11. Dezember 18;i (HSA Bd. 26, Nr. 946) zu bestärken versucht und ihm in diesem Zusammenhang mitgeteilt, daß das Verbot vom Berliner Polizeichef, nicht vom Kultusminister ausgegangen sei. Maßnahmen Heines in dieser Angelegenheit konnten nicht ermittelt werden.

1 9> 2 3

J o e l J a c o b y ' s — Joel Jacobj, der ursprünglich liberale Grundsätze vertreten hatte, wurde 18/2 Leiter der preußischen Pressestelle. — Der hier geschilderte Vorgang konnte nicht ermittelt werden. Berliner Polizei-Chef — Carl v. Hinckeldej war vom 18. November 1848 bis z>* seinem Tode (am 10. März Polizeipräsident von Berlin.

19,23 f. 19,27 2*

„Der J o n g l e u r "

— Hauenschild plante einen fünfbändigen Roman

zo

Januar

i8j2

„Aimery der Jongleur", der aber unvollendet blieb. — Hauensebild starb schon drei Jahre später, am 20. Januar 18//. 19,28

Sue, in seinem Mysteres du peuple — E. Sue, Les mysteres du peuple ou histoire cTune famille de proletaires ä travers les ages. 1 β Bde., Paris 1849—j6. — Das Buch erschien nahezu ^ur gleichen Zeit in verschiedenen Übersetzungen in Leipzig und Berlin und erlebte rasch aujeinanderfolgende Auflagen.

19,3zi.

Unsere Ausgabe ... ist die Brüssler — Es handelt sich um die Ausgabe „Les Mysteres du peuple, ou histoire d'une famille de proletaires ä travers les ages, par Eugene Sue ... Splendide edition, illustree de gravures sur acier". Paris, Administration de librairie 1849 — 18jy. Zu Teil VI gehört „Le Crane d'enfant, ou la Fin du monde: Yvon-le-Forestier 912 ä 1042".

19,37

Hauenschilds Knabe — Hauenschilds Sohn Max war am 19. September 18ji geboren.

19,38f.

wie Sie ... Napoleon — Vgl. T h e life of N a p o l e o n Buonaparte b y Walter Scott {HSΑ Bd. j, S. iji-i;6).

20,4

Sue sey ... geflüchtet — Sue war infolge des Staatsstreichs vom 2. Dezember 18JI aus Frankreich verbannt worden und hatte sich nach Annecy in Savoyen begeben, wo er bis %u seinem Tode am 3. August I8JJ blieb.

20,6

eine z u v e r l ä s s i g e Mittheilung — Die nächsten Briefe Heines enthalten keine Mitteilung darüber.

958. Von J. Homberg

&

Co. {8. Januar

i8j2)

ADRESSE Monsieur Henri Heine / 50 rue d ' A m s t e r d a m / E n Ville ÜBERLIEFERUNG Η

Heine-Institut,

Düsseldorf.

ERLÄUTERUNGEN 20,15

Ihres ... Schreibens — Nicht überliefert.

20.22

Havrer Eis. Actien — Zur Kursentwicklung der Hävrer Eisenbahnaktien vgl. die folgenden Briefe von J.Homberg & Co. vom 12., 13. und 14. Januar 18j2 (Nr. 959—961).

20.23

Berechnung ertheilen werden — Vgl. den Brief von J. Homberg &• Co. vom 14. Januar 18j2 (Nr. 961).

Januar i8;2 959· Von J.Homberg