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German Pages 132 [133] Year 1967
DEUTSCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN Institut für deutsche Sprache und
Literatur
Auf Grund der von V. Michels begonnenen und H. Hucke fortgeführten Sammlungen bearbeitet unter Leitung von
Karl Spangenberg im Institut für Mundartforschung der Friedrich-Schiller-Universität Jena IV. Band 1. u n d 2. L i e f e r u n g
1 bis Leikauf
A K A D E M I E - V E R L A G 1 9 6 6
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B E R L I N
Autoren:
K. Spangenberg
1 — Lampreten
R. Schäftlein
Land — Lapuner
H. Schrickel
Lärche — Latzvalentin
H. Rosenkranz
lau — Lazarus
H. Hübner
Lea — Leerweife
K. Spangenberg
Lefze — Leikauf
Erschienen im Akademie-Verlag G m b H , 108 Berlin, Leipziger Straße 3 - 4 Copyright 1966 b y Akademie-Verlag G m b H L i z e n z n u m m e r : 202 • 100/212/66 K a r t e n : 538/66 Geäamtherstellung: IV/2/14 V E B W e r k d r u c k , 445 Gräfenhainichen • 2571 B e s t e l l n u m m e r : 3051/IV/1-2 • E S 7 D 36,-
Einführung
I. Zur Geschichte und Planung
Mit dem „Thüringer Sprachschatz" (1895) schuf L. Hertel erstmalig ein gesamtthüringisches Wörterbuch. Als Provisorium blieb es gültig bis heute, obwohl bereits im Jahre 1907 Mitglieder des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde den Grundstein legten für ein neues T h ü r i n g i s c h e s W ö r t e r b u c h , indem sie V. Michels mit der Leitung einer Wörterbuchkanzlei betrauten und zur Sammlung der thüringischen Mundarten aufriefen. Das junge Unternehmen sah sich jedoch bald zu einer Zwangspause genötigt, denn der 1. Weltkrieg brachte nahezu alle Wörterbucharbeiten zum Erliegen. Auch die Nachkriegsjahre zeitigten zunächst keine merklichen Fortschritte, da es an finanziellen Mitteln gebrach und die Arbeiten lediglich durch interessierte Studenten und in halbamtlicher Tätigkeit von G. Kirchner, später auch H. Hucke, gefördert werden konnten. Im Jahre 1929 bahnte sich eine Wende an: das Thüringische Volksbildungsministerium nahm das seit dem Tode von V. Michels verwaiste Unternehmen in seine Obhut und beauftragte H. Hucke mit der Leitung einer L a n d e s s t e l l e für t h ü r i n g i s c h e Munda r t e n f o r s c h u n g . Ein enger Kontakt zur thüringischen Landesuniversität und die finanzielle Unterstützung durch die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft kamen nicht nur der Wörterbucharbeit zugute, sondern setzten die Landesstelle auch in den Stand, mit Hilfe von Studenten und Doktoranden — es seien hier besonders F. Boegehold, G. Glück, H. Rosenkranz, I.-S. Stapff und W. Vetter genannt erste Karten für einen thüringischen Dialektatlas zu entwerfen und dialektgeographische Direktuntersuchungen im thüringischen Arbeitsbereich zu betreiben. Den sichtbaren Aufschwung der thüringischen Mundartforschung unterbrach der 2. Weltkrieg, und alle Anstrengungen schienen vergebens gewesen zu sein, als am 9. 2. 1945 das Griesbachsche Haus durch einen Bombenangriff in Trümmer sank und damit auch die einstmalige Wohnung Schillers zerstört wurde, die das Archiv beherbergte. Nur 50000 z. T. stark beschädigte Wörterbuchzettel konnten gerettet werden. Weniger hart betroffen waren die Kartenund Fragebogenbestände. Deshalb konzentrierte sich die 1950 wieder aufgenommene Arbeit der Jenaer Landesstelle, deren bisheriges loses Verhältnis zur Universität sich nunmehr unter der Bezeichnung I n s t i t u t für M u n d a r t f o r s c h u n g in eine feste organisatorische Zugehörigkeit umwandelte, auch zunächst vorwiegend auf die Bearbeitung des Thüringischen Dialektatlasses. Als die 1. Lfg. dieses Werkes fertiggestellt war, rückte auch die Wörterbucharbeit wieder stärker in den Mittelpunkt. Hierbei erwarb sich besonders R. Schäftlein, der erste Mitarbeiter H. Huckes nach dem 2. Weltkrieg, große Verdienste. Seit 1955 ist die D e u t s c h e A k a d e m i e der W i s s e n s c h a f t e n zu B e r l i n mitverantwortlich an den Arbeiten zum Thüringischen Wörterbuch beteiligt. Dem damaligen Vizepräsidenten der Akademie, W. Steinitz, und dem Direktor des Instituts für deutsche Sprache und Literatur, Th. Frings, weiß sich die thüringische Mundartforschung seit dieser Zeit zu großem Dank verpflichtet. Gemeinsam mit dem Obersächsischen Wörterbuch und mit Unterstützung der S ä c h s i s c h e n A k a d e m i e der W i s s e n s c h a f t e n zu L e i p z i g wurden auch die Fragebogenerhebungen fortgesetzt. 1962 sah sich das Institut für Mundartforschung bereits wieder im Besitz von ca. 450000 Wörterbuchzetteln in unterschiedlichem Bearbeitungszustand. Im gleichen Jahr schied der langjährige Leiter des Wörterbuches, H. Hucke, durch Emeritierung aus der Wörterbucharbeit aus. Als sein Nachfolger und als Verantwortlicher für die dialektologischen Unternehmungen in Thüringen wurde K. Spangenberg benannt. Neu und als stellvertretender Leiter trat H. Rosenkranz in die Wörterbuchstelle ein. Ihm und den Mitarbeitern R. Schäftlein und H. Schrickel gebührt das Verdienst, in vorbildlicher und beglückender Gemeinschaftsarbeit mit dem Berichterstatter beigetragen zu haben zu einer zielstrebigen Hinarbeit auf eine baldige Publikation und auch zu den Festlegungen über die inhaltliche und formale Gestaltung des Wörterbuches. Heute zum Publikationsbeginn verfügt die Arbeitsstelle über 800000 lemmatisierte und alphabetisch geordnete I
Thüringisches W ö r t e r b u c h , 1. L i e f .
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Wörterbuchzettel; weitere 300000 Belege aus Fragebogen sind auf ca. 700 K a r t e n verzeichnet, u n d über 2 Millionen Belege aus Fragebogen wurden durch Hinweiszettel erschlossen. Bereits u n t e r H . Hucke war der Wortschatz mit dem Anfangsbuchstaben L durch gesonderte Fragelisten bevorzugt gefördert worden. Diesem Bearbeitungszustand Rechnung tragend u n d aus Erwägungen, die bereits die Bearbeiter des benachbarten Hessen-Nassauischen Volkswörterbuches geleitet haben, wird das Thüringische Wörterbuch seine Lieferungen mit dem Buchstaben L beginnen. Das W o r t g u t L—R aus den Fragebogen steht f ü r die Publikation bereits zur Verfügung; der Wortschatz der Folgebuchstaben, der z. Z. nur durch Hinweiszettel zugänglich ist, wird demnächst ebenfalls in das Wörterbucharchiv ü b e r f ü h r t . Nach vorläufiger Planung wird das Thüringische Wörterbuch 6 Bände zu je 10 Lieferungen umfassen. Der intensive u n d engmaschige Fragebogen Versand ist abgeschlossen. Eine letzte größere Befragung im J a h r e 1964 diente bereits mehr der Materialsammlung zu einer Laut- u n d Formenlehre, die als Ergänzung zum Wörterbuch treten u n d den Formenteil der Einzelartikel von allzu vielen Details entlasten soll. F ü r künftige Nachfragen steht den Wörterbuchbearbeitern ein S t a m m von ca. 400 Gewährsleuten zur Verfügung. Die bewährtesten u n t e r ihnen haben an H a n d von Hertels „Thüringer Sprachschatz" bereits ganze Ortslexika erarbeitet u n d auf Zetteln u n d Listen eingesandt; einigen wird auch der, fertige Manuskriptentwurf nochmals zur Begutachtung und Ergänzung vorgelegt. Alle N a m e n der fleißigsten Helfer zu nennen, soll einer abschließenden Berichterstattung vorbehalten bleiben, doch seien f ü r besonders gute Mitarbeit hier stellvertretend bereits hervorgehoben: die Lehrer A . A d l e r (Oschitz K r . Schleiz), M. B u r k h a r d t (Oberellen K r . Eisenach), O. Henschel (Rauenstein K r . Sonneberg), B. K r u g (Obermaßfeld K r . Meiningen), F . Pechmann f (Neustadt K r . Pößneck), M. Siebert (Lauchstädt K r . Merseburg), E. Trebs f (Oberschwöditz K r . Hohenmölsen), W. Ü h l i n g f (Breitungen K r . Schmalkalden), R. Winselmann (Aderstedt K r . Bernburg), P. Zirkel f (Gößnitz K r . Schmölln), die Lehrerinnen M. Koch (Großbartloff K r . Worbis), L. Schwabe (Bürgel K r . Eisenberg); der Pfarrer A. Siegel (Unterlauter K r . Coburg); der Korrektor H. Langlotz (Gotha); die kaufmännischen Angestellten H . H e y n (Manebach K r . Ilmenau), A. Heynlein (Gehren K r . Ilmenau); die Landwirte O. Heinkel (Adelhausen K r . Hildburghausen), W . H e n k e l (Roth K r . Sonneberg), H . Herwig (Oberdorla K r . Mühlhausen), W. H u f e (Löberschütz Kr. Jena), G. Polack (Flarchheim K r . Mühlhausen), E . Schneider f (Reinstädt K r . Jena), K . Weißleder f (Stiege K r . Wernigerode); der Fleischermeister W. Peuckert (Hermsdorf K r . Stadtroda); der Schuhmachermeister A. Giese (österbehringen K r . Langensalza); der Malermeister P. Hasert (Friedrichroda K r . Gotha); der Zimmermeister 0 . Lohmann (Siebigerode K r . Eisleben), der Bergmann P. Drechsler (Kraja K r . Nordhausen); die H a u s f r a u e n L. Unrein f (Gerstungen K r . Eisenach), E. Tragsdorf (Klosterlausnitz K r . Stadtroda). Ohne die bewundernswerte Hilfe der genannten u n d Tausender anderer Gewährsleute im Laufe der 5 J a h r z e h n t e währenden Sammelarbeit gäbe es kein Thüringisches Wörterbuch in vorliegender Gestalt. Mit dem Gefühl größter Dankbarkeit geben wir die F r ü c h t e dieser selbstlosen Mitarbeit nun der Öffentlichkeit zurück. Möge vor allem die Lehrerschaft, die den größten Anteil an dem Zustandekommen des Heimatwerkes hat, diesen Thüringer Sprachschatz in vielfältiger Weise zu nutzen wissen. Das Thüringische Wörterbuch ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Gemeinschaftsleistung von Menschen aus allen Bevölkerungsschichten. Es ist aber auch eine echte Gemeinschaftsarbeit der ständigen Mitarbeiter am Wörterbucharchiv. Wenn auch die Verantwortung bei der Wörterbuchleitung liegt, so sind die Bearbeiter des Wörterbuches — H. Hübner, H . Rosenkranz, R. Schäftlein, H . Schrickel, K . Spangenberg — durch gemeinsame Beratung doch Mitschöpfer eines jeden einzelnen Wörterbuchartikels. Beträchtlichen Anteil an dem raschen Voranschraiten der Wörterbucharbeiten haben der wiss. Zeichner F. Gerischer u n d die Sachbearbeiterin M. Hille sowie deren Nachfolgerin H , Rädlein, die die ganze Last der Artikelnachschriften allein tragen mußten. Zu Dank verpflichtet ist die Wörterbuchleitung auch den ehemaligen Mitarbeitern H. Sperschneider, G. Graf u n d G. Bock, die nach 1950 mehrere J a h r e im I n s t i t u t f ü r Mundartforschung tätig waren, u n d schließlich sollte unvergessen bleiben, daß H . Hucke nach den schmerzlichen Materialverlusten im 2. Weltkrieges den Mut zum W i e d e r a u f b a u besaß, alte u n d neue Helfer zu abermaliger Mitarbeit gewann, die Sammlungen zum Thüringischen Wörterbuch bedeutend vergrößerte, junge Mitarbeiter zu Dialektologen ausbildete u n d letzten Endes das Thüringische Wörterbuch bis nahe an die Publikation h e r a n f ü h r t e . F ü r die endgültige Gestaltung des Thüringischen Wörterbuches haben wohl alle modernen landschaftlichen Mundartwörterbücher P a t e gestanden, voran das Hessen-Nassauische Volkswörterbuch u n d das Rheinische Wörterbuch. Von Anfang an genoß das Thüringische Wörterbuch die besondere Fürsorge von Th. Frings, u n d auch gegenwärtig bewährt sich diese nachbarliche Verbundenheit in Beratungen
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und Konsultationen mit R. Große u n d der Kanzlei des Obersächsischen Wörterbuches. Manche Anregungen v e r d a n k t das Thüringische Wörterbuch auch der Zusammenarbeit mit dem BrandenburgBerlinischen Wörterbuch u n d dessen Leiter G. Ising, und schließlich wurden auch viele Ratschläge u n d Hinweise von Fachvertretern der J e n a e r Germanistik und vor allem der Deutschen Kommission des Instituts f ü r deutsche Sprache und Literatur mit Dankbarkeit entgegengenommen u n d verwertet. Mannigfache Hilfe gewährte der Deutsche Sprachatlas in Marburg. Zahlreiche Dienststellen der Deutschen Demokratischen Republik haben das Thüringische Wörterbuch mit Wohlwollen gefördert u n d t a t k r ä f t i g unterstützt. K a u m ein Bürgermeister h a t seine Mithilfe bei Anfragen u n d Exkursionsbesuchen versagt; an den Fragebogen-Erhebungen waren die Volksbildungsabteilungen der Kreis- und Bezirksräte maßgeblich beteiligt. D a ß nach jahrzehntelangen Bemühungen heute das Thüringische Wörterbuch ins Leben treten k a n n , v e r d a n k t es aber nicht zuletzt auch unserem Arbeiter-und-Bauern-Staat, der durch Bereitstellung von Haushaltsmitteln u n d Planstellen die Voraussetzung hierfür geschaffen h a t .
II. Aufgaben des Thüringischen Wörterbuches
Das Thüringische Wörterbuch erstrebt die semasiologische u n d lautliche Darbietung des thüringischen Sprachschatzes in seiner geographischen Verbreitung und soziologischen Schichtung; es kennzeichnet den grammatischen Standort des Einzelwortes, charakterisiert im Bedarfsfall seine stilistische Funktion und bringt Beispiele zur Phraseologie und zur Verwendungsweise im Satzzusammenhang. Das Schwergewicht liegt auf der heute gesprochenen Mundart; rein schriftsprachliche Formen und Wendungen sind ebenso ferngehalten wie rein fachsprachliche Termini, sofern sie nicht als landschaftliche u n d örtliche Prägungen in bodenständigen thüringischen Industrien u n d Gewerben wurzeln. Historischer Wortschatz aus Schrifttum u n d Archiven h a t Aufnahme gefunden, wenn er die Wortgeschichte erhellt, m u n d a r t n a h e ist oder den bäuerlichen Lebenskreis betrifft. F ü r eine gleichmäßige Berücksichtigung dieses Sprachgutes fehlt jedoch die vorauszusetzende Materialgrundlage. Die Publikation des thüringischen Flurnamenschatzes ist eine spätere Aufgabe des dem I n s t i t u t f ü r Mundartforschung angeschlossenen T h ü r i n g i s c h e n F l u r n a m e n a r c h i v s . Wo jedoch der Bedeutungsumfang eines Appellativs sich auch im F l u r n a m e n g u t spiegelt, sind solche Beispiele aus diesem z.Z. 70000 Belege umfassenden Archiv herangezogen worden, mit Verbreitungsangaben jedoch zumeist nur dann, wenn es f ü r die Wort- oder Lautgeschichte eines Appellativs wünschenswert schien. Auch Ortsnamen sind aus gleichen Anlässen gelegentlich aufgenommen worden, R u f n a m e n bei besonderer mundartlicher Lautgebung u n d Wortbildung. Fremdwörter stehen nur verzeichnet, sofern sie zum festen Bestand der Mundart gehören. Sitte u n d B r a u c h t u m werden o f t u n d gerne berücksichtigt. Die Darbietung erfolgt teils in den Beispielsätzen, teils aber auch durch erläuternde Zusätze. Der Veranschaulichung von Gerätschaften, Werkzeugen usw. dienen einfache Zeichnungen. Wortgeographische Zusammenhänge werden zuweilen auf beigegebenen K a r t e n gezeigt, doch bleiben komplizierte K a r t e n dem d a s Thüringische Wörterbuch begleitenden Thüringischen Dialektatlas vorbehalten. Als lexikographischer Versuch möchte die Bemühung verstanden werden, den onomasiologischen Gesichtspunkten durch ein System von Zentralartikeln u n d Verweisungen auch in einem alphabetischen Wörterbuch stärker Geltung zu verschaffen.
III. Wörtcrbuchbereich und Quellen
Die Grenzen des Wörterbuchbereiches beruhen auf Festlegungen der Begründer aus dem J a h r e 1907 und haben Anerkennung gefunden durch das Kartell der deutschen Mundartwörterbücher {vgl. W . Mitzka, ZfMaf 13, 92f.). Die nördliche Begrenzung ist mit der ik/ich-Linie gegeben, die östliche, südliche und westliche mit der thüringischen Landesgrenze zur Gründungszeit des Wörterbuches, schließt also auch das inzwischen aus dem Verband der ehedem thüringischen Länder ausgeschiedene Coburgische mit ein. Nach der heutigen Bezirkseinteilung u m f a ß t das Wörterbuchgebiet die Bezirke E r f u r t , Suhl u n d Gera, den westsaalischen Teil des Bezirks Halle südlich der ¿¿/¿c^-Linie u n d auch die ostsaalischen Kreise Zeitz u n d Hohenmölsen sowie die ostsaalischen Teile der Kreise Weißenfels (zum Teil) u n d N a u m b u r g . Weiterhin gehören zum Wörterbuchbereich die Kreise Schmölln u n d Altenburg aus dem Bezirk Leipzig und einige Orte südlich der ik/ich-Linie in den Kreisen S t a ß f u r t , Wernigerode (Bezirk Magdeburg), Blankenburg u n d Osterode (Land Niedersachsen/DBR). Belegangaben aus den Randgebieten außerhalb i«
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des Wörterbuchbereiches erfolgen nur gelegentlich zur Stützung und Bedeutungsdifferenzierung von Spracherscheinungen, die im Thüringischen schwach belegt sind, doch ist der Wortschatz aus den niederdeutschen Gemeinden der Kreise Worbis und Heiligenstadt sowie der ehedem thüringischen Exklave Ostheim/Kr. Mellrichstadt aufgenommen worden. Vereinzelte Angaben aus dem Kreis Eschwege/Hessen östl. der p/p/-Linie sollen lediglich auf W o r t g u t aufmerksam machen, das bisher im Hessen-Nassauischen Volkswörterbuch nicht verzeichnet ist. Die gleiche geographische Begrenzung gilt auch f ü r den Thüringischen Dialektatlas (vgl. ThDA, 1. Lfg., S. 8). Die Sprachraumgliederung des Wörterbuchgebietes (s. Kt.) dient dem praktischen Bedürfnis für großräumige Verbreitungsangaben in den einzelnen Wortartikeln. Sie stellt zugleich eine mögliche Gliederung nach Sprachlandschaften dar. F ü r kleinräumige Verbreitungsangaben ist das Wörterbuchgebiet noch einmal nach Landkreisen untergliedert (s. K t . S. X nach dem Stand vom 1.1. 1957). Das Belegmaterial zum Thüringischen Wörterbuch e n t s t a m m t : 1. allen erreichbaren gedruckten u n d handschriftlichen Abhandlungen über thüringische Mundarten, 2. freien Beiträgen von ca. 400 ehrenamtlichen Gewährsleuten, 3. den bisher von 1908 bis 1964 veranstalteten 13 Fragebogen-Erhebungen aus ca. 2000 Orten und den 47 Erhebungen aus 200 bis 1000 Orten, 4. den Exkursionsergebnissen von ehemaligen u n d derzeitigen Dialcktologen des I n s t i t u t s f ü r Mundartforschung, 5. in Auswahl den Publikationen thüringischer Mundartschriftsteller und dem Heimatschrifttum, 6. in Auswahl dem historischen S c h r i f t t u m u n d Archiven, 7. dem Tonbandarchiv des I n s t i t u t s f ü r Mundartforschung. Das Thüringische Wörterbuch verzeichnet Sprachgut aus nahezu allen Gemeinden des Wörterbuchbereiches. Allein aus 3100 verschiedenen Gemeinden u n d Ortsteilen liegen Fragebogen-Antworten vor.
IV. Artikelfolge und Stichwortansatz
Daß die A r t i k e l f o l g e streng alphabetisch ist, h a t nicht von vornherein in der Absicht der Bearbeiter gelegen. Mehrere Versuche mit Möglichkeiten anderer lexikographischer Gestaltung, vor allem aber die Rücksicht auf eine bequemere u n d zuverlässigere H a n d h a b u n g haben schließlich doch zu einer E n t scheidung f ü r die alphabetische Abfolge geführt. Jedes Stichwort beginnt in der Regel mit einem neuen Absatz. Komposita mit gleichem Bestimmungswort erscheinen jedoch in zusammenhängender Folge, sofern nicht Bedeutung u n d Länge eines solchen Artikels auch hier ein Absetzen rechtfertigen. Feste mehrgliedrige Fügungen (z.B. Läuse-und-Flöhe-Regen, Langer Heinrich) sind jeweils mit dem 1. W o r t in die alphabetische Abfolge eingereiht. Homonyme haben eigene Stichwörter, Polyseme jedoch nicht. Substantivierungen sind zumeist bei der Grundform eingearbeitet, lediglich historisch bezeugte Wörter zuweilen bei einem anderen Stichwort gleicher etymologischer H e r k u n f t (z. B. Lachung unter dem Stichwort lachen1). Auch die Diminutiva sind zumeist u n t e r dem nichtdiminuierten Stichwort abgehandelt. Gelegenheitsbildungen, die stellvertretend f ü r viele andere eine ganz bestimmte Bedeutungsnuance des Bestimmungswortes beleuchten, stehen in Auswahl lediglich als Aufzählung (z. B. im Artikel Lachbarthel die Bildungen Lachdortel, -guste, -hannes, -hannickel usw.). Stichwörter mit den Umlauten ä, ö, ü, äu haben ihren alphabetischen Platz gleich nach den umlautlosen a, o, u. au (z. B. schon, schön). Die Schreibung ß ist in der Artikelfolge wie ss gewertet. Das S t i c h w o r t erscheint in der schriftsprachlichen Form nach Duden. Rein mundartlicher Wortschatz ist nach lautgesetzlichen Kriterien verhochdeutscht; von der mundartlichen Schreibung wurde erforderlichenfalls jeweils auf den schriftsprachlichen Ansatz verwiesen. Bedeutungsgleiche Wortvarianten finden sich in einem einzigen Artikel vereinigt. Die lautliche Abweichung ist entweder dem Stichwort beigefügt (läppe, -a-; Lausekamm, -äu-; Lach(e)knust) oder i m F o r m e n t e i l angemerkt (Laban-d; Kanker-t).
V. Artikelaufbau
Der Einzelartikel besteht aus Stichwort, grammatischer Kennzeichnung, Bedeutungsangabe(n) u n d Formenteil. Zuweilen treten Literaturhin weise u n d etymologische Anmerkungen ergänzend hinzu. Den Bedeutungsteil illustrieren zumeist mundartliche Beispielsätze u n d Redensarten; auf den Formenteil
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ist verzichtet, wenn die L a u t f o r m nur unwesentlich von der des Stichwortes abweicht oder wenn sie bereits beim Simplex oder einem anderen Glied der Wortfamilie hinreichend dargestellt ist. Die alphabetische Reihenfolge der Stichwörter begünstigt naturgemäß semasiologische Gesichtspunkte. U m auch onomasiologische Beziehungen sichtbar zu machen, wurde ein Verweissystem entworfen, das dem Benutzer gestattet, sich bei synonymenreichen Begriffen über den Bestand an sinngleichen (oder sinnverwandten) Wörtern rasch zu informieren. Das Verweissystem stützt sich auf Z e n t r a l a r t i k e l f ü r die wesentlichen Begriffe. Der Zentralartikel verweist mit einem aufrechten Pfeil ) auf alle bedeutsamen sinngleichen oder sinnverwandten Stichwörter, deren Artikel d a n n wiederum mit dem gleichen Pfeil lediglich auf den Zentralartikel verweisen. Der Zentralartikel bietet, soweit notwendig, umfassendere sachliche Erläuterungen zu dem betreffenden Begriff; ihm sind auch die K a r t e n und Zeichnungen beigegeben. Den R a n g eines Zentralartikels erhält in der Regel ein Stichwort, das mundartlich belegt ist, aber auch der Schriftsprache angehört oder nahesteht. F ü r Begriffe, die in der Schriftsprache fehlen, ist ein möglichst weit verbreitetes und im Wörterbuchgebiet zentralgelegenes Synonym gewählt. U m die Benutzung des Wörterbuches zu erleichtern und überlange Aufzählungen zu vermeiden, ist bei außergewöhnlich synonymenreichen Begriffen das Verweissystem durch Untergliederungen aufgelockert; so ist z. B. vom Zentralartikel Herbstzeitlose lediglich auf Läusebeutel verwiesen, während auf die zahlreichen weiteren sinngleichen Komposita mit dem Bestimmungswort Läuse- vom Stichwort Läusebeutel aus weiterverwiesen wird. Der aufrechte Pfeil verweist gelegentlich auch auf Synonyme, die keinen Zentralartikel haben, u m die begriffliche Zusammengehörigkeit der Stichwörter ausdrücklich anzuzeigen. Alle anderen Verweisungen erfolgen durch einen liegenden Pfeil (->). E r dient zum Verweisen von mundartlichen Schreibformen auf das verhochdeutschte Stichwort, zu Querverweisungen auf etymologisch verwandte Stichwörter u n d als Verweis auf Zusammensetzungen, die jedoch nur in Auswahl verzeichnet stehen. Die Verweisungsangaben befinden sich entweder am E n d e eines Bedeutungsabschnittes oder sind bereits bei der Ersterwähnung des Synonyms im Text des Artikels untergebracht. Bei mehreren Verweisungen steht das Stichwort des Zentralartikels an erster Stelle. Verweisungen, die sich keinem von mehreren Bedeutungsabschnitten zwanglos zuordnen lassen, stehen nach einem Gedankenstrich am E n d e des gesamten Bedeutungsteiles.
VI. Verbreitungsangaben
Das Thüringische Wörterbuch berücksichtigt bei seinen Verbreitungsangaben den geographischen R a u m , die zeitliche Aufeinanderfolge u n d die soziologische Schichtung. Es versucht darüber hinaus, auch die Gebräuchlichkeit eines Wortes, einer Redensart oder einer Lautform zu kennzeichen. Die Zuverlässigkeit der Angaben zur Verbreitung und Gebräuchlichkeit ist durch das Archivmaterial bedingt. Deshalb müssen sie mehr als Annäherungswerte an die Sprachwirklichkeit verstanden werden denn als absolute Größen. Die graduell höchste Stufe der Annäherung ist sicherlich bei den Angaben zur jetzigen geographischen Verbreitung von L a u t und Bedeutung erreicht, wogegen die Redensarten in ihrer geographischen u n d soziologischen Reichweite u n d Gebräuchlichkeit nur schwer zu bestimmen sind. Die V e r b r e i t u n g s a n g a b e steht in der Regel unmittelbar hinter der Bedeutung, dem Beispielsatz oder der L a u t f o r m . Sie ist wie folgt angegeben: 1. bei Verbreitung im gesamten Wörterbuchbereich durch die Bezeichnung 'allg.'; 2. bei großflächiger Verbreitung durch die abgekürzte Sprachraumbezeichnung nach beigegebener K a r t e zur Gliederung des Wörterbuchbereiches, einschließlich der dort ohne Umgrenzung angegebenen Untergliederungen Eichsf, Mansf, R h ö n ; 3. bei kleinflächiger Verbreitung durch die abgekürzte Kreisbezeichnung (Sigle der Kreisstadt mit vorgesetztem Kreis-Symbol, z . B . °Weim) mit hinzugefügtem Ortssigle (s. Verzeichnis S. X l l f f . ) . Bei mehreren Ortsangaben innerhalb eines Kreises werden die Ortssiglen ohne Kommasetzung angefügt, Bsp.: °Weim B u t Noh U m p . Wenn die Kreisstadt selbst der einzige Belegort im Kreisgebiet ist, erfolgt die Wiedergabe der Sigle ohne Kreis-Symbol, ist sie Belegort neben weiteren Orten im Kreisgebiet, wird das Sigle der Kreisstadt wiederholt, Bsp.: °Sonnb Mup Sonnb. Gleichgeordnete Verbreitungsangaben stehen ohne, die Einzelbelege verschiedener Kreise jedoch mit Kommasetzung, Bsp.: N T h ü r ZThür Mansf, °Eisn °Got °Mühlh, °Salz Bar Dön, °Mein OMa, Hildb. Teilgebiete von Großlandschaften u n d Kreisen werden durch vorgesetzte Richtungsangaben näher
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bezeichnet, z.B. nHennb ( = im nördlichen Hennebergischen), nö°Erf ( = nordöstliches Kreisgebiet von Erfurt), w,sZThür ( = im westlichen und südlichen Zentralthüringischen). Daneben sind gelegentlich auch allgemeine geographische Bezeichnungen verwendet worden, z. B. um Erf, südl. Mühlh, nördl. der Unstrut, westl. Salz-Got-LSalz-Nordh, an der oberen Schwarza. Die G e b r ä u c h l i c h k e i t oder Belegdichte einer Bedeutung, Redensart oder Lautform ist angegeben: 1. durch bloße Verbreitungsangabe bei dichter Belegung innerhalb des bezeichneten Gebietes, z . B . NThür, s°Jena; 2. durch 'verstr.' ( = verstreut) mit Verbreitungsangabe bei einer mäßig dichten Streuung im bezeichneten Gebiet; d. h. wenn daneben andere Synonyme gelten oder Wort und Sache nicht überall gebräuchlich sind, z. B. verstr. W T h ü r ; 3. durch 'seit.' ( = selten) mit Verbreitungsangabe, wenn nur vereinzelte Belege im bezeichneten Gebiet bezeugt sind, z. B. seit. Itzgr; 4. lediglich durch die Bezeichnungen 'allg.', 'verstr.' und 'seit.', wenn die Gebräuchlichkeit in dieser graduellen Abstufung im gesamten Wörterbuchgebiet gleichmäßig bezeugt ist. Folgen hinter einem mundartlichen Belegsatz mehrere Verbreitungsangaben, so gilt die Lautform jeweils f ü r die erste Verbreitungsangabe; doch ist bei weiter verbreiteten Redewendungen auch auf die genaue Lokalisierung eines mundartlichen Beispielsatzes verzichtet oder die schriftdeutsche Lautung verwendet worden. Ein 'nur' vor der Verbreitungsangabe besagt, daß diese Angaben durch gezielte Befragungen gestützt und deshalb relativ sicher sind. Eingeschränkte Gebräuchlichkeit in einem Verbreitungsgebiet ist gekennzeichnet durch die Angabe des Verwendungsbereiches (z. B. umgangssprachlich, fachsprachlich) oder durch Beifügung einer stilistischen Charakterisierung (z. B. gehobene Sprechweise, vulgär).
VII. Zitierweise und Schreibweise
Alle Quellen des Wörterbuches aus dem 19. und 20. J a h r h u n d e r t werden lediglich durch Ortsangaben zitiert, wenn das Mundartwort oder die betreffende Bedeutung auch heute noch lebendig und sicher bezeugt sind. Bei unsicherer Bezeugung oder bei ehemals weiterer Verbreitung ist jedoch die Quelle zitiert, sofern der Beleg durch Nachfragen nicht mehr bestätigt werden konnte. Ein f vor der Verbreitungsangabe weist darauf hin, daß das Wort ausgestorben ist. Die beigegebene Jahreszahl stellt die Zeitangabe für die Letztbezeugung dar (z. B. Erf 1910: zuletzt 1910 in E r f u r t bezeugt; dagegen f Erf 1910: 1910 für E r f u r t als ausgestorben gemeldet). Auch Erstbelege von Neuwörtern sind mit Jahreszahlen versehen. Die Zusätze 'veraltet' und 'veraltend' fußen auf eigener Kenntnis oder Angaben der Gewährsleute. Stets mit Zeit- und Orts- oder Quellenangaben werden die Sprachformen aus dem Zeitraum vor 1800 angeführt, ausgenommen das Hennebergische Idiotikon von 1793/1801. Bsp.: 1381 U B Erf 2,888; 1733 °Eisn OE1 LA Mein; 1691 Stieler 513. Ein vorläufiges Literatur- und Quellen Verzeichnis wird vor Abschluß des 1. Bandes beigegeben. Die Schreibweise im Einzelartikel folgt der in anderen Mundartwörterbüchern üblichen Regelung. Danach stehen Mundartwörter, Belegtexte und Verweisungen in Kursivschrift, Stichwörter und Gliederungsangaben in Fettdruck. Im Streben nach allgemeinverständlicher Lesbarkeit ist im Bedeutungsteil auf diakritische Zeichen verzichtet worden. Die Mundartbeispiele sind in Anlehnung an den Gebrauch der Mundartschriftsteller allein mit den Buchstaben des schriftdeutsehen Alphabets wiedergegeben. Schwer verständliches Wortgut ist in Klammern übersetzt. Im Formenteil hat die Lautschrift des Teuthonista, Jg. 1 (1924/25) S. 5, Anwendung gefunden. Noch feinere Lautdifferenzierungen zu geben schien ebensowenig angebracht wie die stete Berücksichtigung der Flexionsformen, der Dimunitivendungen und der Lautungen in nebentonigen Silben. Diese Darstellungen müssen einer speziellen thüringischen Lautund Formenlehre vorbehalten bleiben. Vom hochsprachlichen Gebrauch abweichende Betonung ist durch die Angabe des Hauptakzentes angezeigt. Folgende Vokale werden im Formenteil unterschieden: i e g q a ä q o u, ü ö g, a Die Diphthonge stellen Kombinationen aus diesen Vokalzeichen dar, wobei die Schreibungen ai, au den phonetisch exakteren ae, ao aus Gründen besserer Lesbarkeit vorgezogen worden sind. Mit dem Dehnungsstrich über einem Vokal wird dessen Länge bezeichnet.. Bei den Konsonanten sind:
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Einführung j der palatale, 5 der velare stimmhafte ch-Laut; X der palatale, x der velare stimmlose c h - L a u t ; s der stimmlose, 2 der stimmhafte s-Laut; s der stimmlose, 2 der stimmhafte sch-Laut; rj der gutturale Nasallaut.
b, d, g sind — außer im Nordthüringischen — stimmlose Lenes. Die Stimmhaftigkeit bei den s-, ch- und sch-Lauten ist nur bei völlig sicherer Bezeugung angegeben. Nicht unterschieden werden die r- und 1Varianten; auch auf die Angabe der Behauchung bei den Verschlußlauten ist verzichtet. Die Silbischkeit eines Konsonanten wird nur ausnahmsweise durch einen untergesetzten Kreis gekennzeichnet.
Jena, im J u n i 1965
Karl Spangenberg
Verzeichnis der Abkürzungen
Abb. Adj. Adv. adv. ae. afrz. ahd. Akk. Akt, akt. allg. an. Art, as. asl. aso. Attr. attr. bes. bair. dass. Dat. Dekl. dekl. ders. dgl. Dim. ebd. ebs. ehem. ellipt. engl. erzg. Etym. etym. euphem. f., Fem. F1N FN folg. fränk. frz. Gen. germ. got,
Abbildung Adjektiv Adverb adverbial altenglisch altfranzösisch althochdeutsch Akkusativ Aktiv aktiv allgemein altnordisch Artikel altsächsisch altslawisch altsorbisch Attribut attributiv besonders bairisch dasselbe Dativ Deklination dekliniert derselbe desgleichen Diminutiv ebenda ebenso ehemalige elliptisch englisch erzgebirgisch Etymologie etymologisch euphemistisch Femininum Flurname Familienname folgend(e) fränkisch französisch Genitiv germanisch gotisch
hebr. hess. Hs. hs. idg. Imp. Indik. Inf. insbes. Inter j. intr. iron. it. Jh. jmd. Komp. Konj. Konjug. konjug. Konjunkt. Kt., Ktn. lat. m., Mask. md. Mda. Mdaa. mdal. mhd. mnd. n., Neutr. nd. ndl. nhd. Nom. nso. Num. obd. Obj. obsz. ofäl. ofränk. o. G. omd. ON
griechisch hebräisch hessisch Handschrift handschriftlich indogermanisch Imperativ Indikativ Infinitiv insbesondere Interjektion intransitiv ironisch italienisch Jahrhundert jemand Komparativ Konjunktiv Konjugation konjugiert Konjunktion Karte, Karten lateinisch Maskulinum mitteldeutsch Mundart Mundarten mundartlich mittelhochdeutsch mittelniederdeutsch Neutrum niederdeutsch niederländisch neuhochdeutsch Nominativ niedersorbisch Numerale oberdeutsch Objekt obszön ostfälisch ostfränkisch ohne Angabe des Geschlechts ostmitteldeutsch Ortsname
Verzeichnis der Abkürzungen
Ord. osächs. OSO.
Pass. pass. Perf. PI. PI. tant. Plusqu. PN poln. Präd. präd. Präp. Präs. Prät. Pron. Pt. RA refl. RN rotw. s. schd. scherzh. seit. Sgslaw. sog. Sp. -spr. st Subj.
II
Ordinale obersächsisch obersorbisch Passiv passiv Perfekt Plural Plurale tantum Plusquamperfekt Personenname polnisch Prädikat prädikativ Präposition Präsens Präteritum Pronomen Partizip Redensart reflexiv Rufname rotwelsch siehe Schriftdeutsch scherzhaft selten Singular slawisch sogenannte Spalte -spräche, -sprachlich stark flektiert Subjekt
Thüringisches Wörterbuch, 1. Lief.
Subst. subst. Sup. sw Syn. syn. Thür. thür. trans. tsch. u. a. u. ä. Übertr. übertr. umg. urspr. V. verbr. verstr. vgl. vogtl. vor wieg. wgerm. wslaw. wmd. zig. Zuss.
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Substantiv substantiviert Superlativ schwach flektiert Synonym synonym Thüringen thüringisch transitiv tschechisch unter anderem und ähnlich Übertragung übertragen umgangssprachlich ursprünglich Verb verbreitet verstreut vergleiche vogtländisch vorwiegend westgermanisch westslawisch westmitteldeutsch zigeunerisch Zusammensetzung Verweisungen (s. Einleitung S, entstanden aus geworden zu ausgestorben erschlossene Form Symbol für Kreis (Landkreis)
X
Verzeichnis der Kreissiglen
Verzeichnis (1er Kreissiglen °Altb °Apol °Arn "Art °Aschl °Bernb °Blank °Cob °Eisb °Eisl °Eisn °Erf °Eschw
Altenburg Apolda Arnstadt Artern Ascherslobon Bernburg Blankenburg Coburg Eisenberg Eisleben Eisenach Erfurt Eschwege
°Gera °Got °Grz °Hal °Heil °Hett °Hildb °HMöls °Ilm °Jena . °Lobst °LSalz °Mein
Gera Gotha Greiz Halle und Saalkreis Heiligenstadt Hettstedt H ildburghausen Hohenmölsen Ilmenau Jena Lobenstein Langensalza Meiningen
Verzeichnis der Kreissiglen
XI
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°Schlz ° Schmal °Schmö °Sömm °Sondh °Sonnb °SRoda °Staßf °Suhl °Weim °Weißf °Wern °Worb "Zeitz °Zeulr
Schleiz Schmalkalden Schmölln Sömmerda . Sondershausen Sonneberg Stadtroda Staßfurt Suhl Weimar Weißenfels Wernigerode Worbis Zeitz Zeulenroda
Verzeichnung der Ortssiglen
E n t h ä l t alle selbständigen G e m e i n d e n n a c h d e m S t a n d v o m 1 . 1 . 1 9 5 7 - m i t A u s n a h m e der K l e i n g e m e i n d e n im L a n d k r e i s Coburg — sowie eine b e s c h r ä n k t e Zahl v o n Ortsteilen, deren A u s w a h l n a c h sprachlichen Gesichtsp u n k t e n erfolgt ist. Bei diesen Ortsteilon ist die G e m e i n d e z u g e h ö r i g k e i t b e s o n d e r s v e r m e r k t , z. B . R a s e p h a s / A l t b = R a s e p h a s , Ortsteil v o n A l t e n b u r g .
°Altb Altenburg Altb A l t e n b u r g Boc B o c k a Bur B u r k e r s d o r f Ebg E h r e n b e r g Ehn E h r e n h a i n Eng E n g e r t s d o r f Fal F a l k e n h a i n Fle F l e m m i n g e n Foc F o c k e n d o r f Fro F r o h n s d o r f Ger G e r s t e n b e r g Göh G ö h r e n Göp Göpfersdorf Gor G o r m a / R o GRö G r o ß r ö d a H a s H a s e l b a c h Klau K l a u s a Kos K o s m a Kot K o t t e r i t z Kri K r i e b i t z s c h Leh L e h n d o r f Lern L e h m a LNh L a n g e n l e u b a - N i e d e r h a i n Löd L ö d l a Loh L o h m a Luc L u c k a Meu Meuselwitz Mo er M ö c k e r n Moez Mockzig Mol Molbitz Mon M o n s t a b Mum M u m s d o r f Ndf N a u n d o r f NMö N e u e n m ö r b i t z Nob N o b i t z OAr Obera r n s d o r f OLeu O b e r l e u p t e n Päd P a d i t z Pod P o d e r s c h a u Pos P o s a Pro P r ö ß d o r f Itas R a s e p h a s / A l t b Ro R o s i t z Ser Serbitz Sta S t a r k e n b e r g Teg T e g k w i t z Tre T r e b e n Wal W a l t e r s d o r f Wil W i l c h w i t z Win W i n t e r s d o r f WLeu W i n d i s c h l e u b a Wol W o l p e r n d o r f Zcch Z c c h a u Zctz Z e t z s c h a Zie Ziegelheim Zip Zipsendorf Zsche Z s c h e r n i t z s c h / Altb
°Apol Apolda Apol A p o l d a A u A u e r s t e d t Dar D a r n s t e d t Ebe E b e r s t e d t Eck E c k o l s t ä d t Flu F l u r s t e d t Geb G e b s t e d t GHe G r o ß h e r i n g e n Gol G o l d b a c h GRo G r o ß r o m s t e d t Herrn H e r m s t e d t Herr H e r r e s s e n Kaa K a a t s c h e n - W e i c h a u Kap K a p e l l e n d o r f Köd K ö d d e r i t z s c h Kös K ö s n i t z KRo K l e i n r o m s t e d t Lach L a c h s t e d t Lie L i e b s t e d t Mat M a t t s t e d t MGo M ü n c h e n g o s s e r s t ä d t Neu N e u s t e d t Nir N i r m s d o r f NRei N i e d e r r e i ß e n NRo N i e d e r r o ß l a NTr Niedert r e b r a Obd O b e r n d o r f ORei O b e r r e i ß e n ORo O b e r r o ß l a Oßm O ß m a n n s t e d t OTr O b e r t r e b r a Pfi P f i f f e l b a c h Pfu P f u h l s b o r n Ran R a n n s t e d t Rei R e i s d o r f Rod R ö d i g s d o r f Schm S c h m i e d e h a u s e n Schö S c h ö t e n Son Sonnendorf Sto S t o b r a Sul B a d Sulza Utb U t e n b a c h Wer W e r s d o r f Wie W i c k e r s t e d t Wil W i l l e r s t e d t Wor W o r m s t e d t Zot Z o t t e l s t e d t
°Arn Arnstadt Ach A c h e l s t ä d t Alk A l k e r s l e b e n Angh A n g e l h a u s e n / A r n Angr A n g e l r o d a Arn A r n s t a d t Bit B i t t s t ä d t Bös Bösleben Bra B r a n c h e w i n d a Cot C o t t e n d o r f Cra C r a w i n k e l Dan D a n n h e i m Die D i e n s t e d t Döl D ö l l s t e d t Dor D o r n h e i m Dör D ö r n f e l d Dos D o s d o r f Ehr E h r e n s t e i n Eisch E i s c h l e b e n Ell E l l e b e n Elli Ellichleben EIx E l x l e b e n Esp E s p e n f e l d Ett E t t i s c h l e b e n / A l k Fra F r a n k e n h a i n Gei Geilsdorf GHe G r o ß h e t t s t e d t GLi G r o ß l i e b r i n g e n Gör G ö r b i t z h a u s e n Gos Gossel Gös Gösselborn Grä G r ä f e n r o d a Gri Griesheim Güg Gügleben Haa H a a r h a u s e n H a u H a u s e n Hol H o l z h a u s e n Ich I c h t e r s h a u s e n Ket K e t t m a n n s h a u s e n KHe K l e i n h e t t s t e d t Kir K i r c h h e i m KLi K l e i n l i e b r i n g e n Lie L i e b e n s t e i n Mar M a r l i s h a u s e n Nah N a h w i n d e n Nrd N e u r o d a Nsi N e u s i ß NWi Niederwillingen Ost O s t h a u s e n PI P l a u e Reh R e h e s t ä d t Rei R e i n s f e l d Rie R i e c h h e i m Rip R i p p e r s r o d a Rod R o d a Röh R ö h r e n s e e Rud R u d i s l e b e n Schm S c h m e r f e l d Sie Siegelbach Sin Singen StI S t a d t i l m Sül S ü l z e n b r ü c k e n Thö T h ö r e y Tra T r a ß d o r f Wer W e r n i n g s l e b e n Wip W i p f r a Witz W i t z l e b e n Wüll W ü l f e r s h a u s e n Wiill Wüllersleben
°Art Artern Art A r t e r n Bil Bilzingsleben Bor B o r x l e b e n Bot B o t t e n d o r f Bre B r e t l e b e n Don D o n n d o r f Esp E s p e r s t e d t Etz E t z l e b e n Fra B a d F r a n k e n h a u s e n Geh G e h o f e n Göl Göllingen Gor Gorsleben Gün G ü n s e r o d e Hau H a u t e r o d e Hei H e l d r u n g e n H e m H e m l e b e n Hey H e y g e n d o r f Ich I c h s t e d t Kai K a l b s r i e t h Kan K a n n a w u r f LRo La,ngenroda Mön M ö n c h p f i f f e l - N i k o l a u s r i e t h Nau N a u s i t z OHe O b e r h e l d r u n g e n Old Oldisleben Rei R e i n s d o r f Rin R i n g l e b e n Rit R i t t e b u r g Roß R o ß l e b e n Rot R o t t l e b e n Sac S a c h s e n b u r g Schöf S c h ö n f e l d Schöw S c h ö n e w e r d a Seeg Seega Seeh S e e h a u s e n STh S t e i n t h a l e b e n Udl U d e r s l e b e n Voi V o i g t s t e d t Wie W i e h e
°Aschl Aschersleben Aschl Aschersleben Dro D r o h n d o r f Gie Gierslebcn GSchi G r o ß s c h i e r s t e d t KSchi K l e i n s c h i e r s t e d t l i e h M e h r i n g e n Scha S c h a c k e n t h a l Wes W e s t d o r f
Verzeichnis der Ortssiglen
XIII
°Bernb B e r n b u r g Ads Aderstodt Als Aisleben Alt Altenburg Bei Belleben Bernb Bernburg Gnö Gnölbzig GWi Großwirschieben IIb Ilberstedt NGa Nougatterslebon Nie Nienburg PIö Plötzkau Scha Schackstcdt StN Sti'enznaundorf Zel Zellewitz/Zic Zic Zickeritz °Blank B l a n k e n b u r g HGei Hohegeiß Wal Walkenried Wie Wieda Zur Zorge °Cob Coburg, Stadt- u n d Landkreis m i t S t a d t k r e i s N e u s t a d t Ahl Ahlstadt Aho Ahorn Bei Beiersdorf Ber Bertelsdorf Beu Beuerfeld Brei Breitenau Cob Coburg Crei Creidlitz Dör Dörfles Dro Drossenhausen Ebd Ebersdorf b. Coburg Ein Einberg Eis Elsa Fech Fechheim Fi Fischbach Fro Frohnlach Für F ü r t h a. B. Gau Gauerstadt Gest Gestungshausen GGa Großgarnstadt GHci Großheirath Gra Grattstadt Gru Grub a. F. GWa Großwalbur Haa H a a r d t Has Hassenberg Hei Heldritt Ket Ketschenbach KGa Kleingarnstadt Kip Kipfendorf La Lahm Leu Leutendorf Lüt Lützelbuch Mee Meeder Mei Meilschnitz Mit Mittelberg Mön Mönchröden NeuE Neuses a. d. Eichen NFü Niederfüllbach NKi Neukirchen Nst Neustadt b. Coburg OFÜ Oberfüllbach OLau Oberlautor Ös Oeslau Ott Ottowind Ott Öttingshausen OWo Oberwohlsbach Rod Rodach Roh Rohrbach Ros Rossach Roß Roßfeld Rot Rottenbach Scher Scherneck Scheu Scheuerfeld Sei Seidmannsdorf Son Sonncfeld Spl Spittelstein Stö Stöppach Sül Sülzfeld Tha Thann Tie Tiefenlauter ULau Unterlauter USie Untersiemau UWo Unterwohlsbach Wal Waldsachsen Weia Weidach WeiF Weißenbrunn a. F. Weih Weidhausen WeiW Weißenbrunn a. W. Weit Weitramsdorf Wie Wiesenfeld Wil Wildenheid °Eisb Eisenberg Ahl Ahlendorf Aub Aubitz Beu Beulbar-Umsdorf Buch Buchheim Bür Bürgel Döl Döllschütz Dot Dothen Dro Droschka Eisb Eisenberg Etz Etzdorf GHe Großhelmsdorf Gös Gösen GraB Graitschen ü. Bürgel GraH Graitschen a. d. Höhe Haie Hainchen Hais Hainspitz Har Hartmannsdorf Hdf Hohendorf Hetz Hetzdorf Kam Kämmeritz Kisch Kischlitz Kön Königshofen Kro Krossen Kur Kursdorf Lin Lindau Luc Lucka Mer Mertendorf Naus Nausnitz Naut Nautschütz Pet Petersberg Pop Pöppendorf Pox Poxdorf Raud R a u d a Raus Rauschwitz Roc Rockau Rod Rodigast Saa Saasa Schk Schkölen Sei Seifartsdorf Ser Serba Sil Silbitz Tauch Tauchlitz/Kro Taup Taupadel Taut Tautenhain Tha Thalbürgel Thim Thiemendorf Thir Thierschneck Tör Törpla Tön Tünschütz Wal Walpernhain Wei Weißenborn Wetz Wetzdorf °Eisl Eisleben Ahl Ahlsdorf Ams Amsdorf Ann Annarode Asl Aseleben Aug Augsdorf Ben Benndorf Bisch Bischofrode Bor Bornstedt Bös Bösenburg Bur Burgsdorf Ded Dederstedt Eisl Eisleben Erd Erdeborn Hed Hedersleben Helb Helbra Helf Helfta Her Hergisdorf Hüb Hübitz Klo Klostermansfeld Lüt Lüttchendorf Nee Neehausen ORi Oberrißdorf Pol Polleben Röb Röblingen Rot Rottelsdorf Schm Schmalzerode Schw Schwittersdorf See Seeburg Sib Siebigerode Sir Siersleben Stc Stedten URi Unterrißdorf Vol Volkstedt Wan Wansleben Wim Wimmelburg Wol Wolferode °Eisn Eisenach Abt Abterode/Vit AuR Auenheim-Rienau BeH Berka v. d. Hainich Bert Berteroda Beu Beuernfeld BeW Berka a. d. Weira Bisch Bischofroda Bol Bolleroda Buch Buchenau Bur Burkhardtroda Creu Creuzburg Dan Dankmarshausen Dip Dippach Ebh Ebenshausen Eck Eckardtshausen Eisn Eisenach EttN Ettenhausen a. d. Nesse EttS Ettenhausen a. d. Suhl Ettw Etterwinden Fal Falken Far Farnroda Fcr Fernbreitenbach För Förtha Fra Frankenroda Gas Gasterode/Vit GBu Großburschla Ger Gerstungen GLu Großenlupnitz Gör Göringen Gos Gospenroda GSe Großensee Hai Hallungen Has Hastrungsfeld-Burla Her Herda Hör Horschlitt Hör Hörschel Höt Hötzelsroda Ift I f t a Kall Kahlenberg Käl Kälberfeld Kit Kittelsthal Krau Krauthausen KSu Kupfersuhl Lau Lauterbach Lin Lindigshof LRö Lauchröden Mad Madelungen Mel Melborn Mih Mihla Mos Mosbach MSu Marksuhl Naz Nazza Nho Neuenhof Nki Neukirchen Nst Neustadt 0E1 Oberellen Pfe Pferdsdorf-Spichra Ru Ruhla Sal Sallmannshausen Sät Sättelstädt Sehe Scherbda Sehn Schnellmannshausen Schö Schönau See Seebach Son Sondra Ste Stedtfeld Sto Stockhausen Str Stregda Tha Thal Trc Treffurt UE1 Unterellen USu Untersuhl Ütt Uetteroda Vit Vitzeroda Vol Volteroda War W a r t h a WLu Wenigenlupnitz Wog Wolfmannsgehau/Ift WoU Wolfsburg-Unkeroda WSu Wünschensuhl Wut W u t h a °Erf E r f u r t , S t a d t - u n d L a n d k r e i s Ala Alach Alp Alperstedt And Andisleben Apf Apfelstädt Azm Azmannsdorf Bcch Bechstedt-Wagd Bie Bienstädt Bin Bindersleben/Erf Bisch Bischleben/Erf Büß Büßleben Dach Dachwig Die Dielsdorf Dit Dittelstedt/Erf Döl Döllstädt Eck Eckstedt Egs Egstedt Eich Eichelborn Elx Elxleben Erf E r f u r t Erm Ermstedt Fri Frienstedt Gam Gamstädt Geb Gebesee GFa Großfahner Gie Gierstädt Gis Gispersleben/Erf GMö Großmölsen GRu Großrudestedt Haß Haßleben Hay Hayn Host Hochstedt Ing Ingersleben Ker Kerspleben KFa Klcinfahner Kle Klettbach KMö Kleinmölsen Kor Kornhochheim Kra Kranichborn KRe Kleinrettbach KRu Kleinrudestedt Küh Kühnhausen Lin Linderbach Mar Marbach/Erf Mit Mittelhausen Möb Möbisburg/Erf Mol Molsdorf Mön
XIV
Verzeichnis der Ortssiglon
Mönchenholzhausen MVi M a r k v i p p a c h NDi N e u d i e t e n d o r f Nöd N ö d a Not N o t t l e b e n 011 Ollendorf' ONi Obernissa Rho R h o d a / E r f Rie R i e t h n o r d h a u s e n Rin Ringlebon Roc R o c k h a u s e n Roh R o h d a Sehe Schellroda Sehl Schloßv i p p a c h Schm S c h m i r a / E r f Schwa Schwansee Sehwe Schwerborn Soh S o h n s t e d t Ste S t e d t e n / E r f Sto S t o t t e r n h e i m Tie T i e f t h a l Töl T ö t t i e b e n Töst T ö t t e l s t ä d t Udst U d e s t e d t Vie Vieselbach Wall Wallichen Wals Walschleben Walt W a l t e r s l e b e n Win Windischholzhausen Wit W i t t e r d a Zim Z i m m e r n s u p r a °Eschw Eschwege Alt Altefeld Arch Archfeld Aue Aue Brei Breitzbach Fri F r i e d a Her Harleshausen Hol Holzhausen Mar Markersh a u s e n Nes Nesselröden Net N e t r a Ren R e n d a Selm S c h w e b d a Unh U n h a u s e n Wan W a n f r i e d Wei W e i ß e n b o r n Wil Willershausen Wom W o m m e n "Gera Gera, Stadt- u n d Landkreis Aga Aga Bei Beiersdorf Bet B e t h e n h a u s e n Boc Bocka Bra B r a h m e n a u Bur Burkersdorf Caa Caaschwitz Cre Cretzschwitz Cri Crimla Cro C r o n s c h w i t z / W ü n DEb D ü r r e n e b e r s d o r f / G e r a End E n d s c h ü t z Fal F a l k a Fra F r a n k e n t h a l / G e r a Fri F r i e ß n i t z FWo Forstwolfersdorf Gau G a u e r n GEb Großebersdorf Gera Gera Glei Gleina Gro Grochwitz GSt Großenstein Hai H a i n Harp H a r p e r s d o r f / K r a Hart H a r t m a n n s d o r f Her H e r m s d o r f Hil Hilbersdorf Hir Hirschfeld HÖ1 Hohenölsen Hun H u n d h a u p t e n Kai K a i m b e r g / G e r a Kau K a u e r n Köf K ö f e l n Kor K o r b u s s e n Kös B a d K ö s t r i t z Kra K r a f t s d o r f Lbg L a n g e n b e r g / G e r a Lcd Lederhose Leu L e u m n i t z / G e r a LGr L a n g e n g r o b s d o r f / G e r a Lie Liebschwitz/Gera Lik Lindenkreuz Lin L i n d a Lus L u s a n / G e r a MBe Münchenbernsdorf Mil M i l d e n f u r t h / W ü n Mos Mosen Ndf Neundorf Nie Niederndorf NPö Niederpöllnitz Obd O b e r n d o r f / K r a Pai Paitzdorf Poh Pohlen Pol Pölzig Por Poris-Lengefeld/Gera Rai R a i t z h a i n Reid R e i c h a r d t s d o r f Reis R e i c h s t ä d t Rob R o b e n Roh R o h n a Ron R o n n e b u r g Röpp R ö p p i s c h / G e r a Röps R ö p s e n Rosch R o s c h ü t z / G e r a Rub R u b i t z / G e r a Rüc Rückersdorf Rüd R ü d e r s d o r f Saa S a a r a Scheu Scheubengrobsdorf, Gera Schorn Schömberg Schü S c h ü p t i t z Schwa S c h w a a r a Schwb Schwarzbach Söl Söllmnitz Std Steinsdorf Tau T a u b e n p r e s k e l n / Gera Tei Teichwitz Thi Thieschitz/Gera Thr T h r ä n i t z Top Töppeln Tre T r e b n i t z Unt U n t i t z / W ü n Wei W e i d a Weiß Weißig Wer Wernsdorf Wol Wolfsgefärth Wüu W ü n s c h e n d o r f Zed Zedlitz Zeu Zeulsdorf/Gera °Got Gotha ABe Altenbergon/Cat Asp Aspach Bai B a l l s t ä d t Boi B o i l s t ä d t / Ü l l Brü B r ü h e i m Buf B u f l e b e n Cat Catterfeld Ebh E b e n h e i m Ebs E b e r s t ä d t Eml E m l e b e n Eng Engelsbach Ern E r n s t r o d a Esch Eschenbergen Fin F i n s t e r bergen Fisch F i s c h b a c h Frd F r i e d r i c h r o d a Frm F r i e m a r Frö F r ö t t s t ä d t Frvv F r i e d r i c h s w e r t h Geo Georgenthal Gol Goldbach Gos Gospiteroda Got G o t h a Gra Grabsleben Grä G r ä f e n h a i n Gün Günthersleben Hai H a i n a Hau H a u s e n Her H e r r e n h o f HKi H o h e n k i r c h e n Hoch H o c h h e i m Hör Hörselgau Lan L a n g e n h a i n / W a l Lau L a u c h a Lei Leina Lui L u i s e n t h a l Mech M e c h t e r s t ä d t Met Metebach Mol Molschleben Müh Mühlberg Nau N a u e n d o r f Ohr Ohrdruf Pet P e t r i r o d a Pte Pferdingsleben Pfu Pfullendorf Rem R e m s t ä d t Schm S c h m e r b a c h Sehn Schnepfent h a l - R ö d i c h e n / W a l Schö Schönau Schwb Schwabhausen Schwz Schwarzhausen See Seebergen Sie Siebleben/ Got Son Sonneborn Sun S u n d h a u s e n Tab T a b a r z Tarn T a m b a c h - D i e t h a r z Teu T e u t l e b e n Trö T r ö c h t e l b o r n Trü Trügleben Tut T ü t t l e b e n Üll Uelleben Wah W a h l w i n k e l / W a l Wal W a l t e r s h a u s e n Wand W a n d e r s l e b e n Wang Wangeilheim War W a r z a Wech W e c h m a r Wei W e i n g a r t e n Wes W e s t h a u s e n Win W i n t e r s t e i n Wip W i p p e r o d a Wöl Wölfis °Grz Greiz AGe Altgernsdorf Alb Albersdorf Ber Berga Cas Caselwitz/Grz Clo Clodra Cos Cossengrün Cul Culmitzsch Cun Cunsdorf Daß D a ß l i t z Eb Elsterberg Erb E r b e n g r ü n Eul E u l a Fri F r i e d m a n n s d o r f GDr Großdraxdorf GKu G r o ß k u n d o r f Gom G o m m l a / G r z Gör Görschnitz Got G o t t e s g r ü n Grz Greiz Holl H o h n d o r f Irch I r c h w i t z / G r z Kah K a h m e r Kat K a t z e n d o r f KKu K l e i n k u n d o r f KRei Kleinreinsdorf Küh K ü h d o r f Kur K u r t s c h a u / G r z Lei Leiningen Lun L u n z i g Moh Mohlsdorf Mosch Moschwitz/Grz Nai N a i t s c h a u NGe Neugernsdorf Nit N i t s c h a r e u t h Noll N o ß w i t z OGei Obergeißendorf OGro Obergrochlitz/Grz Pan P a n s d o r f Raa R a a s d o r f / G r z ltei Reinsdorf Reu R e u d n i t z Sac Sachswitz/Grz Schob Schönbach Schöf Schönfeld/Grz Sor Sorge-Settendorf Tre T r e m n i t z Tsch T s c h i r m a TWo Teichwolframsdorf UGei Untergeißendorf UGro Untergrochlitz/Grz Wal Waltersdorf b. Berga Wei Wellsdorf Wer Wernsdorf Wil W i l d e t a u b e Wit W i t t c h e n d o r f Wol Wolfersdorf Zic Zickra Zog Zoghaus °Hal Halle u n d Saalkreis A m m A m m e n d o r f / H a i Ang Angerstiorf Bee Beesenstedt Beil B e n n s t e d t Döl D ö l a u / H a i Eis Eisdorf'/Teu Fie F i e n s t e d t Hai Halle Höh H ö h n s t e d t Hol Holleben HWei Hohenweiden Klo Kloschwitz Köch K ö c b s t e d t / L B o Kol K ö l l m e / Z a p LBo Langenbogen Let L e t t i n / H a i Lie Lieskau Nie Nietlcben, H a i Pas Passendorf, H a i Sal Salzm ü n d e Scho Schochwitz Steu Steuden Teu T e u t s c h e n t h a l Tro T r o t h a / H a i Wet W e t t i n Wör W ö r m l i t z / H a i Zap Zappendorf Zsche Zscherben °Heil Heiligenstadt Arh Arenshausen Asb Asbach Beb Bebendorf Ber B e r n t e r o d e Bir Birkenfelde Bisch Bischhagen Bod Bodenrode Bor B o r n h a g e n Bur Burgwalde Biet Dieterode Diez Dietzenrode Dör Döringsdorf Eich E i c h s t r u t h Ers E r s h a u s e n
Verzeichnis der Ortssiglen
XV
Fli Flinsberg Frei F r e i e n h a g e n Fret F r e t t e r o d e Geim Geismar Geis Geisleden Ger Gerbershausen Gla Glasehausen GTö G r o ß t ö p f e r Güll G ü n t e r o d e Heil H e i l i g e n s t a d t Heu H e u t h e n HGa H o h e n g a n d e r n KEb K a l t e n e b e r Kel Kella KGa K i r c h g a n d e r n Kro K r o m b a c h Leh L e h n a Len L e n t e r o d e Lin L i n d e w e r r a Lut L u t t e r Mac M a c k e n r o d e Maf Martinfeld Mar M a r t h Men Mengelrode Mis Misserode Pia P f a f f s c h w e n d e Rei Reinholterode Ren Rengelrode Roh R o h r b e r g Röh R ö h r i g Rus R u s t e n f e l d e Rüs R ü s t u n g e n Scha S c h a c h t e b i c h Schöa Schönau Schöh Schönh a g e n Schw Schwobfeld Sic Sickerode Sie Siemerode Stb Steinbach Sth S t e i n h e u t e r o d e Str Streitholz TWe T h a l w e n d e n Ud Uder Vol Volkerode Wall W a h l h a u s e n Wei W e i d e n b a c h Wes W e s t h a u s e n Wie Wiescnfeld Wil Wilbich Wüs W ü s t h e u t e r o d e
°Hett Hettstedt Abb Abberode Alt Alterode Arn A r n s t e d t Bie Biosenrode Brau B r a u n s c h w e n d e Bräu B r ä u n r o d e End E n d o r f Frb F r i e d e b u r g Frd Friesdorf Free Freckleben Frei F r e i s t FrH F r i e d e b u r g e r h ü t t e Ger G e r b s t e d t Gor Gorenzen GÖr Großörner Grei Greifenhagen Hei H e i l i g e n t h a l Her H e r m e r o d e Hett H e t t s t e d t Ihl Ihlewitz Loch Lochwitz Mfd Mansfeld Mol Molmerswende Möl Möllendorf NPla N e u p l a t e n d o r f Pan P a n s f e l d e Pis P i s k a b o r n Que Quens t e d t Ritt R i t t e r o d e Ritz Ritzgerode San Sandersleben Sta Stangerode Syl Sylda Tlia Thaldorf Til Tilkcrode/Abb Ulz Ulzigerode Vat V a t t c r o d e Wal W a l b e c k Weib Welbslebcn Well Weifesholz Wied W i e d e r s t e d t Wies Wieserode Wip W i p p r a Zab Z a b e n s t o d t
°Hildb Hildburghausen Ade Adelhausen Alb Albinghausen Bed B e d h e i m Bei B e i n e r s t a d t Bib Biberau Bir Birkenfeld Boc B o c k s t a d t Bra B r a t t e n d o r f Brü B r ü n n Bür B ü r d e n Col B a d Colberg Cro Crock Dln Dingsleben Ebe E b e n h a r d s Ehr E h r e n berg Eich E i c h a Eih E i s h a u s e n Ein Einsiedel Eis Eisfeld Feh F e h r e n b a c h Fri Friedrichshöhe Gab Gabel/Schö Gel Gellershausen Ger G e r h a r d t s g e r e u t h Gie Gießübel GIB Gleiehamberg G1W Gleicherwiesen Gom Gompertsh a u s e n Goß G o ß m a n n s r o d Gri Grimmelshausen Har H a r r a s Häs H ä s e l r i e t h Hec H e c k e n g e r e u t h Held H e l d b u r g Hell Hellingen Her H e r b a r t s w i n d Heß H e ß b e r g Het Hetschbach/'Vei Heu H e u b a c h Hildb H i l d b u r g h a u s e n Hin H i n t e r r o d Hir Hirschendorf Hol H o l z h a u s e n Käß K ö ß l i t z Lan L a n g e n b a c h Lei Leimrieth Len Lengfeld Lia L i n d e n a u Lin Linden Mab Masserberg Mah Massenhausen Mer Merbelsrod Nho Neuhof ORo Oberrod OWi Oberwind/Cro Pfe Pfersdorf Pop P o p p e n w i n d Reil R e u r i e t h Rie R i e t h Rot R o t h Saa S a a r g r u n d Sac Sachsenb r u n n SBe St. B e r n h a r d t Scha Schackendorf Schi Schirnrod Sclll Schlechtsart Sehn S c h n e t t Schö S c h ö n b r u n n Schw Sehweickershausen Schwz S c h w a r z b a c h Sei Seidingstadt Sic Siegritz Sim S i m m e r s h a u s e n Stcib S t e i n b a c h Steif Steinfeld Stel Stelzen/Schi Stres Stressenhausen Streu Streufdorf Tach T a c h b a c h The T h e m a r Um U m m e r s t a d t Vei Veilsdorf Veß K l o s t e r V e ß r a Völ Völkershausen Wal W a f f e n r o d Wald W a l d a u Wall W a l l r a b s Weir W e i t e r s r o d a Weit W e i t e s t h a l Wcs W e s t h a u s e n Wie W i e d e r s b a c h Zei Zoilfeld
°HMöls Hohenmölsen Deu D e u b e n Dob Dobergast Döb Döbris GGr G r o ß g r i m m a Gra G r a n s c h ü t z Grö Gröben HMöls H o h e n m ö l s e n Krau K r a u s c h w i t z Müsch Muschwitz Mut M u t s c h a u Nes Nessa OSchw O b e r s c h w ö d i t z / T r e Pre Pretzsch Schcl Schelkau Stö Stößen Tau T a u c h a Tcu T e u c h e r n Tre T r e b n i t z Web W e b a u Wer Werschon Zern Zembschen Zor Z o r b a u
°Ilm Ilmenau Afd Altenfeld All Allersdorf Böh Böhlen Büch Bücheloh Elg E l g e r s b u r g Frau F r a u e n w a l d Fri Friedersdorf GBr G r o ß b r e i t e n b a c h Geh Gehren Ger Geraberg Gesch Geschwenda Gil Gillersdorf GrA G r ä f i n a u - A n g s t e d t Her Herschdorf Hey H e y d a Ilm I l m e n a u Jes J e s u b o r n / G e h LWi Langewiesen Man M a n e b a c h Mar M a r t i n r o d a Möh M ö h r e n b a c h Nst N e u s t a d t Öhr Oehrenstock OPÖ Oberpörlitz Pen P e n n e w i t z Rod R o d a / I l m Schm Schmiedefeld Stü S t ü t z e r b a c h UPÖ U n t e r p ö r l i t z Ves Vosser Wild W i l d e n s p r i n g Will Willmersdorf Wüm W ü m b a c h
°Jena Jena, Stadt- und Landkreis ABe A l t e n b e r g a ADo Altendorf AGÖ A l t e n g ö n n a Amin A m m e r b a c h / J e n a Bib B i b r a Buch B u c h a Bur B u r g a u / J e n a Cam C a m b u r g Clo Closewitz Cop Coppanz Cos Cospeda Dbg D o r n b u r g Ddf D o r n d o r f Die D i e n s t ä d t Döb Döbritschen Dra Drackendorf Drö D r ö ß n i t z Dür D ü r r e n g l e i n a Eich E i c h e n b e r g FOr Freienorla FPr F r a u e n prießnitz Geu Gcunitz GEu Großeutersdorf GKr Großkröbitz GLÖ Großlöbichau Gol Golmsdorf Gösch Göschwitz GPii G r o ß p ü r s c h ü t z Greu G r e u d a Gum G u m p e r d a Hai H a i n i c h e n Hir H i r s c h r o d a Hum H u m m e l s h a i n Ilm I l m n i t z Iss Isserstedt Jäg J ä g e r s d o r f Jena J e n a JLö J e n a l ö b n i t z JPr J e n a p r i e ß n i t z Ka K a h l a KBu K l e i n b u c h a KEu Kleineutersdorf KPü K l e i n p ü r s c h ü t z Kri K r i p p e n d o r f Kun K u n i t z Laa L a a s a n Leh Lehesten Leu L e u t r a Lin Lindig Lob L o b e d a / J e n a Löbe Löberschütz Lobs L ö b s t e d t / J e n a Lüt L ü t z e r o d a Mau M a u a Mil Milda Mün M ü n c h e n r o d a Ner Nerkewitz NGö N e u e n g ö n n a Ölk Ölknitz Orl O r l a m ü n d e Oßm O ß m a r i t z Rei R e i n s t ä d t Rod R o d i a s Rod R ö d i g e n Rom R o d a m e u s c h e l Rot R o t h e n s t e i n Röt R ö t t e l m i s e h Schin Schinditz Schir Schirnewitz Sehl Schleuskau Scho Schorba Schö Schöps Sei Seitenroda Steu S t e u d n i t z Sti Stiebritz Sul Sulza Tau T a u t e n b u r g Tüm T ü m p l i n g Vie Vierzehnheiligen Wich W i c h m a r Wil Wilsdorf Will W i n z e r l a / J e n a Wit W i t t e r s r o d a Wog W o g a u Wöl W ö l l n i t z / J e n a Zie Z i e g e n h a i n / J e n a Zimm Z i m m e r n Zimr Z i m m r i t z Zöl Zöllnitz Zöt Zöthen Zwa Zwabitz Zvvii Z w ä t z e n / J e n a Zwei Zweifelbach
XVI
Verzeichnis der Ortssiglcn
°Lobst Lobenstein AGe Altengesees Bir Birkenhügel Blb Blankenberg BLo Burglemnitz Bre Brennersgrün Bst Blankenstein Dür D ü r r e n b a c h / W u Ebd Ebersdorf Eli Eliasbrunn' Fri Friesau Gah Gahma Glei Gleima Gru Grumbach Har H a r r a Heb Heberndorf Hei Heinersdorf Hei Helmsgrün Leh Lehesten Lieh Lichtenbrunn Lig Liebengrün Lis Liebschütz l o b s t Lobenstein Lot Lothra Lüc Lückenmühle Ndf Neundorf OLe Oberlemnitz Oß Oßla Pot Pottiga Rem Kemptendorf RGc Rauschengesees Röp Röppisch Röt Röttersdorf Rup Ruppersdorf Saa Saaldorf Sehl Schlegel Schm Schmiedebach Schö Schönbrunn Sei Seibis/Sehl Thie Thierbach Thim Thimmendorf Tit Titschendorf ULe Unterlemnitz Weis Weisbach Weit Weitisberga Wu Wurzbach Zop Zoppothen
°LSalz Langensalza Alt Alterstedt Asch Aschara Bai Ballhausen Bell Behringen Bla Blankenburg Bot Bothenheilingen Bru Bruchstedt BTo Burgtonna Crau Craula Eck Eckardtsleben GTo Gräfentonna Gru Grumbach GUr Großurleben GVa Großvargula. GWe Großwelsbach Hau Haussömmern Hen Henningsleben Her Herbsleben Hör Hornsömmern III Illeben Iss Issersheilingen Kir Kirchheilingen Kle Klettstedt KUr Kleinurleben Kutz Kutzleben KVa Kleinvargula KWe Kleinwelsbach LSalz Langensalza Liit Lützensömmern/Kutz Mer Merxleben Mit Mittelsömmern Mül Mülverstedt Näg Nägelstedt Neu Neunheilingen Rei Reichenbach Schö Schönstedt Sun Sundhausen Ten B a d Tennstedt Tha Thamsbrück Tot Tottleben Tiin Tüngeda Wal Waldstedt WBeh Wolfsbehringen Web Weberstedt Wie Wiegleben Zim Zimmern
"Mein Meiningen Asch Aschenhausen Bau Bauerbach Beh Behningen Bei Belrieth Ber Berkach Bet Bettenhausen Bib Bibra Bir Birx Drei Dreißigacker Eih Einhausen Eiö Einödhausen Ell Ellingshausen Erb Erbenhausen Exd Exdorf Fra Frankenheim Fri Friedeishausen Geb Geba Ger Gerthausen Hai H a i n a Has Haselbach Hei Helmershausen Henf H e n f s t ä d t Henn Henneberg Herrn Hermannsfeld Herp Herpf Hin Hindfeld Httm Hümpfershausen Jüch Jüchsen KSu Kaltensundheim KWe Kaltenwestheim Leu Leutersdorf Meh Mehmels Mein Meiningen Melk Melkers Melp Melpers Men Mendhausen Met Metzels Mil Milz Mit Mittelsdorf Nbr Neubrunn Nor Nordheim ODo Obendorf OKa Oberkatz OMa Obermaßfeld-Grimmenthal Öpf Oepfershausen OWei Oberweid Quei Queienfeld Rei Reichenhausen Ren Rentwertshausen Rip Rippershausen Rit Ritschenhausen Rom Römhild Scha Schafhausen Schwa Schwarzbach Schiri Schwickershausen See Seeba So Solz Sted Stedtlingen Step Stepfershausen Süld Sülzdorf Sülf Sülzfeld Trä Träbes UKa Unterkatz UMa Untermaßfeld Ute Utendorf UWei Unterweid Vach Vachdorf Wach Wachenbrunn Wah W a h n s Walb Wallbach Wald Walldorf Was Wasungen Wes Westenfeld Woh Wohlmuthausen Wol Wolfmannshausen WÖI Wölfershausen
°Melr Mellrichstadt Ost Ostheim Son Sondheim Stc Stetten Urs Urspringen
°Mersb Merseburg Ben Benndorf Beu Beuna Brau Braunsbedra Del Delitz Dür B a d Dürrenberg Fra Frankleben Geu Geusa GGr Groß Gräfendorf GKay Großkayna Grö Gröst Klo Klobikau Kna Knapendorf Kor K o r b e t h a Kötz Kötzschen/ Mersb Kru K r u m p a Lau Bad Lauchstädt Leu Leuna Mersb Merseburg Mil Milzau Mii Mücheln NMa N e u m a r k Roß Roßbach Scha Schafstädt Schk Schkopau Spe Spergau Wiin Wünsch
°Mühlh Mühlhausen AGo Altengottern Amm Ammern Beb Beberstedt Bick Bickenriede Bol Bollstedt Dach Dachrieden Die Diedorf Dör Dorna ERi Eigenrieden ERo Eigenrode Fau Faulungen Fei Felchta Fla Flarchheim GGo Großengottern GGr Großgrabe Gör Görmar HBe Hohenbergen Her Heroldishausen Hey Heyerode Hil Hildebrandshausen Hol Hollenbach Hön Höngeda Hör Horsmar Hüp H ü p s t e d t Kai Kaisershagen Kam Kammerforst Kat K a t h a rinenberg/Die KGr Kleingrabe KKeu Kleinkeula Kör Körner Lan Langula Lef Lengefeld Len Lengenfeld u. St. Mar Marolterode Meh Mehrstedt Men Menterode Mühlh Mühlhausen NDo Niederdorla ODo Oberdorla OMe Obermehler Opp Oppershausen Rei Reiser Saa Saalfeld Schi Schierschwende Sehl Schlothcim See Seebach Sol Sollstedt Str Struth Urb Urbach Wen Wendchausen Win Windeberg Zel Zella
°Naumb Naumburg Abt Abtlöbnitz Abu Altenburg/Naumb BHe Burgheßler BHo Burgholzhausen Bur Burkersroda Cas Casekirchen Crau Crauschwitz Crö Crölpa-Löbschütz Eck Eckardtsberga Eul Eulau Fle Flemmingen Frei Freiroda GGe Groß Gestewitz/Löb Gie Gieckau GJe G r o ß j e n a / K J e Gör Görschen Goß G ö ß n i t z / K H ä Grö Größnitz GWi Großwilsdorf Has Hassenhausen Hei Heiligenkreuz HGo Herrengosserstedt Jan Janisroda KHä Klosterhäseler KHe Kleinheringen KJe Kleinjena Kö B a d Kösen Köc Köckenitzsch/Cas Lei Leislau Liß Lißdorf Löb Löbitz Mer Mertendorf Mey Meyhen/Wett Mol Molau Möl Möllern Naumb N a u m b u r g Nei Neidschütz Pöd Pödelist Pri Prießnitz Pun Punschrau/Möl Roß R o ß b a c h / K J e Saa Saaleck/Kö Sehe Schellsitz/Naumb Schi Schieben Schö Schönburg Schu Schulpforta/Kö See Secna/Tro Sei Seidewitz Sie Sieglitz Spi Spielberg Tau Taugwitz Tro Tromsdorf Utb Utenbach Weth W e t h a u Wett W e t t a b u r g Wisch Wischroda
Verzeichnis der Ortssiglen
XVII
°Nebra Nebra ARo A l t e n r o d a Bai B a l g s t ä d t Bau B a u m e r s r o d a Bib B a d B i b r a Bil Billroda Bra B r a n d e r o d a BSch Burgscheidungen Buch B u c h a Ebr E b e r s r o d a Frey F r e y b u r g Glei Gleina Gol Golzen Hir H i r s c h r o d a Kah K a h l w i n k e l Kai K a l b i t z / B i b Kar K a r s d o r f Kra K r a w i n k e l KSch Kirchscheidungen Lau L a u c h a Los Lossa Mem Memleben Müll M ü n c h e r o d a Nebra N e b r a Plö P l ö ß n i t z Rei Reinsdorf Sau S a u b a c h Schle Schieberoda Stei Steinburg Tha Thalwinkel Wal W a l l r o d a / B i b Wan W a n g e n Wei Weischütz Wen W e n n u n g e n / K a r Woh W o h l m i r s t e d t Zeu Zeuchfeld Zscll Zscheiplitz °Neuhs Neuhaus Buch B u c h b a c h BuT Bock u n d Teich/Lieh O c u Creunitz Cur Cursdorf Dee Deesbach Ern E r n s t t h a l Geb Gebersdorf Gei Geiersthal/Lich GNeu Großneundorf Gol Goldisthai Gös Gösselsdorf Grä G r ä f e n t h a l Ka K a t z h ü t t e Lau L a u s c h a Lei Leibis Lieh Lichte LiG L i c h t e n h a i n b. G r ä f e n t h a l LiO L i c h t e n h a i n b. O b e r w e i ß b a c h Lip Lippelsdorf Mel Mellenbach-Glasbach Meur Meura Meus Meuselbach-Schwarzmühle Neuhs N e u h a u s Ölz O e l z e / K a OWei Oberweißbach Pie Piesau Rei R e i c h m a n n s d o r f Schei Scheibe-Alsbach Schma S c h m a l e n b u c h e / N e u h s Schmi Schmiedefeld Sie Siegmundsburg Som Sommersdorf Spc S p e c h t s b r u n n Stei Steinheid UWei U n t e r weiß bach °Nordh Nordhausen App A p p e n r o d e Aul Auleben Bie Bielen Blei Bleicherode Bra B r a n d e r o d e Buch Buchholz Elc E l e n d e Ell Ellrich Etz Etzelsrode Fri F r i e d r i c h s t h a l Geb G e b r a GLo G r o ß l o h r a Gör Görsbach Gud Gudersleben Gün Günzerode GWe Großwechsungen Hat H a f e r u n g e n Hain H a i n Hair H a i n r o d e Ham H a m m a Har H a r z u n g e n Heri H e r i n g e n Herrn H e r m a n n s a c k e r Herr H e r r e d e n Hes Hesserode HFo H o h e n s t e i n s c h e F o r s t Hol H o l b a c h llf Ilfeld-Wiegersdorf Imm I m m e n r o d e KBo K l e i n b o d u n g e n Kell K e h m s t e d t KFu K l e i n f u r r a Kle K l e t t e n b e r g Kra K r a j a Kri K r i m d e r o d e / N o r d h KWe Kleinwechsungen Lei L e i m b a c h Lie Liebenrode Lim Limlingerode Lip Lipprechterode Mac Mackenrode Mau Mauderode Noh N o h r a Nordh N o r d h a u s e n NSa Niedersachswerfen Nst N e u s t a d t OSa Obersachswerfen Pet Petersdorf Püt P ü t z l i n g e n Reh R e h u n g e n Rod Rodishain Rüd Rüdigshof Sal S a l z a / N o r d h Schi Schiedungen Sol Sollstedt Stb S t e i n b r ü c k e n Stei Steigerthal Stem S t e m p e d a Sül Sülzhayn Sun S u n d h a u s e n Tre T r e b r a Urb U r b a c h Uth U t h l e b e n Wer W e r t h e r Win W i n d e h a u s e n Wip Wipperdorf Wof Woffleben Wol W o l k r a m s h a u s e n WRo W e r n r o d e Wttl Wülfingerode °Ost Osterode Lau B a d L a u t e r b e r g Sac B a d Sachsa Tet T e t t e n b o r n °Pößn Pößneck Bah B a h r e n Bod Bodelwitz Brei B r e i t e n h a i n Bu B u c h a Dau D a u m i t s c h Döb Döbritz Dre D r e b a Drei Dreitzsch Fri F r i e d e b a c h Gero Geroda Gert Gertewitz Gös Gössitz Grä Gräfendorf Gro Grobengereuth Her Herschdorf KDe K l e i n d e m b a c h / L O r Kei Keila Knau K n a u Kol K o l b a Kos K o s p o d a Krö K r ö l p a Las L a s k a u LauN L a u s n i t z b. N e u s t a d t LauP Lausnitz b. P ö ß n e c k LDe L a n g e n d e m b a c h / L O r Lern Lemnitz Lieh L i c h t e n a u Lin L i n d a LOr Langenorla Mie Miesitz Mol Molbitz Mox M o x a MPÖ Mittelpöllnitz Nho N e u n h o f e n Nim N i m r i t z Nst Neus t a d t Öls Olsen 0 0 p O b e r o p p u r g OPÖ Oberpöllnitz/Tri Opp O p p u r g Öpz Ö p i t z / P ö ß n Ott O t t m a n n s d o r f Pas P a s k a Peu P e u s c h e n Pil Pillingsdorf Pos Posen Pößn P ö ß n e c k Qua Quaschwitz Ra R a n i s Reh R e h m e n Roc Rockendorf Ros Rosendorf Sehl S c h l e t t w e i n / P ö ß n Schmi Schmieritz Schmo S c h m o r d a Schö Schönborn Schw Schweinitz Sei Seisla Sol Solkwitz Sta S t a n a u Stb S t e i n b r ü c k e n / L i n Töm Tömmelsdorf Tra T r a n n r o d a Tri Triptis Wei W e i r a Wer W e r n b u r g Wil Wilhelmsdorf °Quedb Quedlinburg All Allrode Dan D a n k e r o d e Fri F r i e d r i c h s b r u n n Gün Güntersberge Ha Harzgerodc Kön Königerode Ndi Neudorf Schie Schielo Sip Siptenfelde Str S t r a ß b e r g °Querf Q u e r f u r t Albr Albersroda Albs Alberstedt Bar B a r n s t ä d t Döc Döcklitz Dor D o r n s t e d t Esp E s p e r s t e d t Far F a r n s t ä d t Gat G a t t e r s t ä d t Göh Göhrendorf Gro G r o c k s t ä d t Hör H o r n b u r g Jüd J ü d e n d o r f Kai Kalzendorf Lan L a n d g r a f r o d a Lei L e i m b a c h LEi L a n g e n e i c h s t ä d t Lod Lodersleben Nem Nemsdorf Obh Obhausen Och Öchlitz Ost Osterh a u s e n Querf Q u e r f u r t Rot R o t h e n s c h i r m b a c h Schm Schmon Sehn Schnellroda Sehr Schraplau Stei Steigra Vitz Y i t z e n b u r g Wei Weißenschirmbach Zie Ziegelroda °Rudst Rudolstadt All Allendorf A m m A m m e l s t ä d t ARe A l t r e m d a Asch A s c h a u Bar B a r i g a u / O H n Bech B e c h s t e d t Beu Beutelsdorf Bla B a d B l a n k e n b u r g Böh Böhlscheiben Brei B r e i t e n h e e r d a Bur Burkersdorf Cat C a t h a r i n a u Cor Cordobang Did Dittersdorf Dih D i t t r i c h s h ü t t e Dor D o r n d o r f Dör Dörnfeld Dösch Döschnitz Drö Dröbischau Egd Egelsdorf/ D r ö Eng E n g e r d a Esch Eschdorf Etz Etzelbach Gar Garsitz, K ö n Gei Geitersdorf GGÖ Großgölitz GKo Großkochberg Hau H a u f e l d Heib Heilsberg Heil Heilingen Heu Hengelsbach Hör H o r b a Kei K e i l h a u KGÖ KleinIII
Thüringisches W ö r t e r b u c h , 1. Lief.
XVIII
Verzeichnis der Ortssiglen
gölitz KHa Kirchhasel KKo Kleinkochberg Köd K ö d i t z Kol K o l k w i t z Kon Königsee KRc Kirchremda, Lis L i c h s t e d t Lit L i c h t a Man M a n k e n b a c h / O H n MiR Milbitz b. R o t t e n b a c h MiT Milbitz b. Teichel Mör Mörla/ R u d s t Möt Mötzelbach Nec N e c k e r o d a Neu Neusitz NKr Niederkrossen OHn Oberhain OPr Oberpreilipp OSch Oberschöbling OWi Oberwirbach Par P a r t s c h e f e l d Pau Paulinzella Qui Quittelsdorf Re R e m d a Roh R o h r b a c h Rot R o t t e n b a c h Rudst R u d o l s t a d t Scha S c h a a l a / R u d s t SchK Schloßkulm Schm Schmieden Schw Schwarza/ R u d s t Sit Sitzendorf Sol Solsdorf SRe S u n d r e m d a Swb Schwarzburg Tei Teichel Thä Thälendorf Tre Treppendorf TRÖ Teichröda TWei Teichweiden Uhl U h l s t ä d t UHn U n t e r h a i n / O H n UPr U n t e r p r e i l i p p USch Unterschöbling/ K ö n UWi U n t e r w i r b a c h Vol V o l k s t e d t / R u d s t Wei W e i ß e n W'it W i t t g e n d o r f Zei Zeigerheim Zeu Zeutsch
°Saalf Saalfeld ABeu A l t e n b e u t h e n Arn Arnsgereuth Ber Bernsdorf Beu Beulwitz Bir B i r k i g t Brc Breternitz Buch B u c h a / G o ß Dllm Dorfilm DKu D o r f k u l m Höh Döhlen Dro Drognitz Ey E y b a Fisch Fischersdorf GGe Großgeschwenda Gor Gorndorf Goß Goßwitz Her Herschdorf Hir H i r z b a c h Hoc H o c k e r o d a HWa H o h e n w a r t e Jch J e h m i c h e n Kam K a m s d o r f Kau K a u l s d o r f KGeA Kleingeschwenda b. A r n s g e r e u t h KGeL Kleingeschwenda b. L e u t e n b e r g Kno Knobelsdorf Kön K ö n i t z Köt K ö n i g s t h a l Laa Laasen Lan Landsendorf Leu L e u t e n b e r g Lieh L i c h t e n t a n n e Lim L i m b a c h Los Lositz LSch L a n g e n s c h a d e MGÖ Marktgölitz Mun Munschwitz NBeu N e u e n b e u t h e n Nei Neidenberga Obn Obernitz/Saalf OLo Oberloquitz OWe Oberwellenborn Pip Pippelsdorf Pre P r e ß w i t z (bis 1938) Pro Probstzella ReiL R e i c h e n b a c h / L S c h ReiU R e i c h e n b a c h b. U n t e r l o q u i t z Reiz Reitzengeschwenda Resch Reschwitz Rod R o d a Ros R o s e n t h a l Saalf Saalfeld Sat Saalthal/Goß Scha S e h a d e r t h a l Schw Schweinbach Stei Steinsdorf ULo U n t e r l o q u i t z UWe Unterwellenborn Vol Volkmannsdorf Wei Weischwitz Wie Wickersdorf Witt W i t t m a n n s g e r e u t h Witz Witzendorf Zop Z o p t e n / P r o
°Salz Bad Salzungen All Kloster Allendorf/Salz And A n d e n h a u s e n Bai B a i r o d a / L i e Bar Barchfeld Berin B e r m b a c h Bern B e r n s h a u s e n Borb Borbels Bors Borsch Bre B r e m e n Bru B r u n n h a r d t s h a u s e n But B u t t l a r Dei Deicheroda Der D e r m b a c h Died Diedorf Diet Dietlas Dön Dönges Dor Dorndorf Emp E m p f e r t s h a u s e n Ett E t t m a r s h a u s e n / I m m Fisch Fischbach Föh Föhlritz Frau F r a u e n s e e Geb Geblar Geh Gehaus Gei Geisa Geim Geismar Ger G e r s t e n g r u n d Gla G l a t t b a c h / D e r Grä Gräfen-Nitzendorf Gum G u m p e l s t a d t Höh H o h l e b o r n Imm I n i m e l b o r n Kai K a i s e r o d a / L e i Kai K a l t e n b o r n Ket K e t t e n Kie Kieselbach KLe Kaltenlengsfeld Kli Klings KNo K a l t e n n o r d h e i m Kra K r a n lucken Lei L e i m b a c h Len Lenders/Och LFc Langenfeld Lie B a d Liebenstein Mar M a r t i n r o d a Mei Meimers Mer Merkers Möh Möhra Motz Motzlar Nei N e i d h a r d t s h a u s e n 0A1 Oberalba Öch Oechsen ORo Oberrohn Otz Otzbach OZe Oberzella Ple Pferdsdorf Salz B a d Salzungen Sehl Schleid Schw Schweina/Lie SLe Stadtlengsfeld Spa Spahl Spr S p r i n g e n / F r a u Stba Steinbach Stbe Steinberg Sün S ü n n a Tie Tiefenort UA1 U n t e r a l b a UBr U n t e r b r e i z b a c h U m U r n s h a u s e n URo U n t e r r o h n Va V a c h a Völ Völkershausen Wald Waldfisch Walk W a l k e s Wei Weilar Wen W e n i g e n t a f t Wie Wiesenthal Wif W i e s e n f e l d Wil W i l d p r e c h t r o d a / S a l z Wit W i t z e l r o d a Wöl W ö l f e r b ü t t Zel Zella Zit Zitters
°Sangh Sangerhausen All Allstedt Ben B e n n u n g e n Ber Berga Bey B e y e r n a u m b u r g Bla B l a n k e n h e i m Bös Bösenrode Brb B r e i t e n b a c h Brs Breitenstein Brt B r e i t u n g e n Brü B r ü c k e n Die Dietersdorf Dit D i t t i c h e n r o d e Dre Drebsdorf Ede Edersleben Eins Einsdorf Einz Einzingen Ems E m s e l o h GLei Großleinungen Gon G o n n a Gri Grillenberg Hac H a c k p f ü f f e l Hai H a i n r o d e Hay H a y n Höh H o h l s t e d t Hol H o l d e n s t e d t Hör H o r l a Kat K a t h a r i n e n r i e t h Kel K e l b r a KLei Kleinleinungen Len Lengefeld Lie Liedersdorf Mar Martinsrieth Mit Mittelhausen Mor Morungen Nie N i e n s t e d t NRö Niederröblingen Obd Obersdorf ORö Oberröblingen Pol Pölsfeld Que Questenberg Rie R i e s t e d t RNo R i e t h n o r d h a u s e n Ros R o s p e r w e n d a Roß R o ß l a Roth R ö t h a Rott R o t t l e b e r o d e Sangh Sangerhausen Schw Schwenda Sit Sittendorf Sot S o t t e r h a u s e n Sto Stolberg Thü T h ü r u n g e n Til Tilleda Uft U f t r u n g e n Wal W a l l h a u s e n Wet W e t t e l r o d e Wie Wickerode Win Winkel Wölb Wolfsberg Wols W o l f e r s t e d t
°Schlz Schleiz Bli Blintendorf Bur B u r g k Chu Chursdorf Ori Crispendorf Dit Dittersdorf Dob D o b a r e u t h üra Dragendorf Drö Dröswein Eßb E ß b a c h Frö Frössen Geb Gebersreuth Gef Gefell Göri Göritz Görk Görkwitz Gösch Göschitz Göt G ö t t e n g r ü n Grä G r ä f e n w a r t h Gro Grochwitz Hir Hirschberg Kir K i r s c h k a u Ku K u l m Kill K ü l m l a Kün K ü n s d o r f LBa L a n g e n b a c h LBu L a n g e n b u c h LGr L a n g g r ü n Löh L o h m a Lös Lössau Mie Mielesdorf Möd Mödlar e u t h Mön M ö n c h g r ü n Mösch Möschlitz Moß M o ß b a c h Mü Mühltroff Ndf Neundorf OBÖ Oberböhmsdorf OKo Oberkoskau Osch Oschitz/Schlz ött Oettersdorf Pah P a h n s t a n g e n Plo P l o t h e n Pöri P ö r i t z s c h / S a Pörm P ö r m i t z Rai R a i l a Rot R o t h e n a c k e r Sa Saalburg Schi Schiibach Schlz Schleiz Scliö Schöndorf Seu Seubtendorf Spa Sparnberg Spi Spielmes/Ste Ste Stelzen Ta T a n n a Tau T a u s a Tee Tegau Thi T h i e r b a c h UKo U n t e r k o s k a u Uli Ullersreuth Ven V e n z k a Vol Volkmannsdorf Wer Wernsdorf Wil Willersdorf Zi Ziegenrück Zol Zollgrün
"Schmal Schmalkalden Alt Altersbach Asb Asbach Aue A u e / M S m Ber B e r m b a c h Brb B r e i t e n b a c h Brei B r e i t u n g e n Bro B r o t t e r o d e Eck E c k a r d t s Elm E l m e n t h a l / T r u Fam F a m b a c h Flo F l o h Geo Georgenzell Gru G r u m b a c h HAu Herges-
Verzeichnis der Ortssiglcn
XIX
A u w a l l e n b u r g / T r u Hei H e l m e r s Heß H e ß l e s HHa H e r g e s - H a l l e n b e r g Holl H o h l e b o r n Lau L a u d e n b a c h / T r u Möe Möckers MSm M i t t e l s c h m a l k a l d e n MSt Mittelstille NSm N i e d e r s c h m a l k a l d e n NSt N ä h e r s t i l l e OScliö Obers c h ö n a u Pap P a p p e n h e i m Rei R e i c h e n b a c h Rosa R o s a Roß R o ß d o r f Rot R o t t e r o d e Schmal S c h m a l k a l d e n Sehn Schnellbach Schw S c h w a l l u n g e n Sei Seligenthal SHa S t e i n b a c h - H a l l e n b e r g Spri Springstille Str S t r u t h H e l m e r s h o f Tru T r u s e t a l USehö U n t e r s c h ö n a u Vol Volkers Wah W a h l e s Wer W e r n s h a u s e n Zil Zillbach
°Schmö Schmölln A K i A l t e n k i r c h e n Bee B e e r w a l d e Bor B o r n s h a i n Dobi D o b i t s c h e n Dobr D o b r a Drog D r o g e n Dros D r o s e n GBr G r o ß b r a u n s h a i n / L u m GMe G r o ß m e c k a Göl Göllnitz Goß G ö ß n i t z GSt G r o ß s t ö b n i t z Grü G r ü n b e r g Har H a r t h a / L u m Heu H e u k e w a l d e Hey H e y e r s d o r f Jon J o n a s w a l d e Lob L ö b i c h a u L u m L u m p z i g Meh M e h n a Nisch Nischwitz Nöb N ö b d e n i t z Pfa P f a r r s d o r f Pod P o d e l w i t z Pon P o n i t z Pos P o s t e r s t e i n Röt R ö t h e n i t z Sehl Schloßig Sehmö S c h m ö l l n Sei Selka Tau Taupadel Tho T h o n h a u s e n Trc T r e b u l a Unt U n t s c h e n Vol V o l l m e r s h a i n Wei W e i ß b a c h Wil W i l d e n b ö r t e n Zeh Z e h m a Zschö Z s c h ö p p e r i t z Zum Z u m r o d a Zür Z ü r c h a u
°Sömm Sömmerda Bach B a c h r a Bei Beichlingen Büch Büchel Bur B u r g w e n d e n / G M o But B u t t s t ä d t Der D e r m s d o r f Ell Ellersleben Eßl E ß l e b e n Fro F r o h n d o r f Frö F r ö m m s t e d t GBr G r o ß b r e m b a c h GMo G r o ß m o n r a GNli G r o ß n e u h a u s e n Gri G r i e f s t e d t GSö G a n g l o f f s ö m m e r n Gün G ü n s t e d t Gut G u t h m a n n s h a u s e n Har H a r d i s l e b e n Hen H e n s c h l e b e n Her H e r r n s c h w e n d e KBr K l e i n b r e m b a c h Kin K i n d e l b r ü c k KNh K l e i n n e u h a u s e n Kö K ö l l e d a Leu L e u b i n g e n Man M a n n s t e d t 01b Olbersleben Orl Orlishausen Ost O s t r a m o n d r a Ott O t t e n h a u s e n Rast R a s t e n b e r g Rie R i e t h g e n Roh R o h r b o r n Rol Roldisleben Rot R o t h e n b e r g a Rud R u d e r s d o r f Scha S c h a l l e n b u r g Sehe Schorndorf Seh! Schillingstedt Schw S c h w e r s t e d t Sömm S ö m m e r d a Sprö S p r ö t a u Stö S t ö d t e n Str S t r a u ß f u r t Teil T e u t l e b e n Tun T u n z e n h a u s e n Vog Vogelsberg Wal W a l t e r s d o r f Wei W e i ß e n s e e Wer W e r n i n g s h a u s e n WSÖ W e n i g e n s ö m m e r n Wu'i W u n d e r s l e b e n
°Sondh Sondershausen A B e A b t s b e s s i n g e n All A l l m e n h ä u s e n Bad B a d r a Bei B e l l s t e d t Ben B e n d o l e b e n Ber B e r k a Bli B l i e d e r s t e d t Cli Clingen Ebl E b e l e b e n FBe F r e i e n b e s s i n g e n FEn Feldengel Fri F r i e d r i c h s r o d e GBe G r o ß b e r n d t e n GBr Großb r ü c h t e r GEh G r o ß e n e h r i c h GFu G r o ß f u r r a Greu G r e u ß e n Grü G r ü n i n g e n Gun G u n d e r s l e b e n Hach H a c h e l b i c h HEb H o h e n e b r a HEn Holzengel Him H i m m e l s b e r g HSu H o l z s u ß r a HTh H o l z t h a l e b e n I m m I m m e n r o d e Jea J e c h a / S o n d h Jeb J e c h a b u r g / S o n d h KBe K l e i n b e r n d t e n KBr K l e i n b r ü c h t e r KEn K i r c h e n g e l Keu K e u l a NBö N i e d e r b ö s a NSp N i e d e r s p i e r NTo N i e d e r t o p f s t e d t OBö O b e r b ö s a OSp Oberspier OTo O b e r t o p f s t e d t Ott O t t e r s t e d t Roe R o c k s t e d t Roh R o h n s t e d t R S u R o c k c n s u ß r a Sehe S c h e r n b e r g Sondh S o n d e r s h a u s e n Sto Stockh a u s e n / S o n d h Str S t r a u ß b e r g TEb T h a l e b r a Thü T h ü r i n g e n h a u s e n Tob T o b a Tre T r e b r a WEn W e s t e r e n g e l WGr W e s t g r e u ß e n Wie W i e d e r m u t h Wol W o l f e r s c h w e n d a WTh W a s s e r t h a l e b e n Zau Z a u n r ö d e n
°Sonnb Sonneberg Alm A l m e r s w i n d Baeh B a c h f e l d Eft E f f e l d e r Ems E m s t a d t Esch E s c h e n t h a l For F o r s c h e n g e r e u t h / M e n Für F ö r i t z Gef Gefell Gör G ö r s d o r f / E m s Grü G r ü m p e n H ä m H ä m m e r n / M e n Hasb H a s e l b a c h Hast H a s e n t h a l Hei H e i n e r s d o r f Heu H e u b i s c h Iiiig H ü t t e n g r u n d Hüst H ü t t e n s t e i n a c h / S o n n b Jag J a g d s h o f Jud J u d e n b a c h Kat K a t z b e r g Köp K ö p p e l s d o r f / S o n n b Lie L i e b a u Mal M a l m e r z / S o n n b Mau M a u s e n d o r f Men M e n g e r s g e r e u t h H ä m m e r n Mesch M e s c h e n b a c h Mön M ö n c h s b e r g / J a g Mup M u p p e r g Mür M ü r s c h n i t z / S o n n b Nbau N e u e n b a u Nfa N e u f a n g / S o n n b NhS N e u h a u s - S c h i e r s c h n i t z OLi O b e r l i n d / S o n n b Rab R a b e n ä u ß i g Rau R a u e n s t e i n Ro R o t h Roh R o t h e u l Rüc R ü c k e r s w i n d Scha S c h a l k a u Schi S c h i c h t s h ö h n / M e n Sei Seltendorf Sich S i c h e l r e u t h Sonnb S o n n e b e r g St S t e i n a c h Theu T h e u e r n Trud T r u c k e n d o r f / E m s Trut T r u c k e n t h a l ULi U n t e r l i n d
°SRoda S t a d t r o d a Alb Albersdorf Bob B o b e c k Bol Bollberg Bre B r e m s n i t z Ein E i n e b o r n Erd E r d m a n n s d o r f GBo C r o ß b o c k e d r a Gei G e i s e n h a i n Ger Gernewitz Gneu G n e u s Grö G r ö b e n Hai H a i n b ü c h t Hei H e l l b o r n Her H e r m s d o r f Kar K a r l s dorf KBo K l e i n b o c k e d r a KEb K l e i n e b c r s d o r f Klo B a d K l o s t e r l a u s n i t z Laa L a a s d o r f Lip L i p p e r s d o r f Mag Magersdorf Men M e n n e w i t z Meu M e u s e b a c h Möc M ö c k e r n Mör Mörsdorf OBo O b e r b o d n i t z Ott O t t e n d o r f Qui Q u i r l a Rab R a b i s Rat R a t t e l s d o r f Rau R a u s d o r f Rei R e i c h e n b a c h Ren R e n t h e n d o r f Rut R u t t e r s d o r f Schei Scheiditz Schlei Schleifreisen Schlö Schlöben Schö Schöngleina Sei S e i t e n b r ü c k SGa St. Gangloff SRoda S t a d t r o d a Tau T a u t e n d o r f Tis Tissa Trb T r o c k e n b o r n Trh T r o c k h a u s e n Trö T r ö b n i t z UBo U n t e r b o d n i t z Wald W a l d e c k Walt W a l t e r s d o r f Wei W e i ß b a c h
°Staßf S t a ß f u r t Amd A m e s d o r f Gü G ü s t e n HEr H o h e n e r x l e b e n Lob L ö b n i t z Ndf N e u n d o r f Rat R a t h m a n n s d o r f Staljf S t a ß f u r t
°Suhl Suhl ADa A l t e n d a m b a c h Ahl A h l s t ä d t Alb A l b r e c h t s Ben B e n s h a u s e n Bisch B i s c h o f r o d Brei B r e i t e n b a c h Cliri Christes Die D i e t z h a u s e n Dil D i l l s t ä d t Ebh E b e r t s h a u s e n Eich E i c h e n b e r g Erl E r l a u Fisch F i s c h b a c h Geh GehlIII«
XX
Verzeichnis der Ortssiglen
berg Gei Geisenhöhn Get Gethles Gol Goldlauter Grub G r u b Hei H e i n r i c h s / S u h l Hill H i n t e r n a h Hir H i r s c h b a c h Küh K ü h n d o r f Mab Mäbendorf Mar Marisfeld Meh Mehlis/Zel OHo Oberhof OSt O b e r s t a d t Rap Rappelsdorf Rat R a t s c h e r Rohr R o h r Sehl Schleusingen Schm Schmeheim SchNd Schleusingerneundorf Schw Schwarza SKi St. Kilian Suhl Suhl SuNd S u h l e r n e u n d o r f / S u h l Vie Viernau Wich W i c h t s h a u s e n Zel Zella-Mehlis
°Weim Weimar, Stadt- und Landkreis ADö Altdörnfeld Bai B a l l s t e d t Bar B a r c h f e l d Bech B e c h s t e d t s t r a ß Berg Bergern Berk B a d B e r k a Bcrl Berlstedt Bla B l a n k e n h a i n Buch B u c h f a h r t But B u t t e l s t e d t DBe Daasdorf a m Berge DBu D a a s d o r f b. B u t t e l s t e d t Den D e n s t e d t Döb D ö b r i t s c h e n Ehr E h r i n g s d o r f / W e i m Ett E t t e r s b u r g Fra F r a n k e n d o r f Gab Gaberndorf Gel Gelm e r o d e GLo G r o ß l o h m a GOb Großobringen Göt G ö t t e r n GScliw G r o ß s c h w a b h a u s e n Gut Gutendorf Hai H a i n d o r f Ham H a m m e r s t e d t Hei Heichelheim Het H e t s c h b u r g Hod Hochdorf Hof H o h e n f e l d e n Hohl H o h l s t e d t Hop H o p f g a r t e n Hot H o t t e l s t e d t Iss Isseroda Keß K e ß l a r Kil Kiliansroda KLo K l e i n l o h m a KOb Kleinobringen Krak K r a k e n d o r f Kran K r a n i c h f e l d Krau K r a u t h e i m Kro K r o m s d o r f KSchw K l e i n s c h w a b h a u s e n Leg Legefeld Leh L e h n s t e d t Len Lengefeld Leu L e u t e n t h a l Loß L o ß n i t z Lot Lotschen Mag Magdala Mai Maina MBe Meckfeld b. B a d B e r k a MBla Meckfeld b. B l a n k e n h a i n Mech Mechelroda Mel Mellingen Nau N a u e n d o r f Ner Nermsdorf NGr N i e d e r g r u n s t e d t NMa N e u m a r k Noh N o h r a NSy N i e d e r s y n d e r s t e d t NZi Niederzimmern OGr O b e r g r u n s t e d t OSy O b e r s y n d e r s t e d t / L o ß OtB O t t s t e d t a m Berge OtM O t t s t e d t b. Magdala Otm O t t m a n n s h a u s e n Ott O e t t e r n OWeim O b e r w e i m a r / W e i m Pos Possendorf Ram R a m s l a Ret R e t t w i t z Rit R i t t e r s d o r f Roh R o h r b a c h Rot R o t t d o r f Saa Saalborn Sac Sachsenhausen Scho Schoppendorf Schö Schöndorf/'Woim Schwa Schwarza Schwb Schwabsdorf Schwe S c h w e r s t e d t Söl Söllnitz/Loß StE S t e d t e n a m E t t e r s b e r g StI S t e d t e n (Ilmtal) Süß Süßenborn Tan T a n n r o d a Tau T a u b a c h Thal T h a l b o r n Than T h a n g e l s t e d t Tgr Tiefengruben Tie T i e f u r t / W e i m Ton Tonndorf Trö Tröbsdorf Troi T r o i s t e d t Trom T r o m l i t z TJ1 Ulla Ilmp U m p f e r s t e d t Titz U t z b e r g Vip Vippachedelhausen Vol Vollersroda Weid Weiden Weim W e i m a r Wie Wiegendorf Wo Wohlsborn
°Weißf Weißenfels Bor B o r a u BWe B u r g w e r b e n Deh Dehlitz GKo G r o ß k o r b e t h a Gos Goseck Grö Gröbitz Ldf Langendorf Lei Leißling MRÖ Markröhlitz/Gos MWe M a r k w e r b e n Pet P e t t s t ä d t / S t o Pri P r i t t i t z RWe R e i c h a r d t s w e r b e n Schk Schkortleben St S t o r k a u TWe Tagewerben Uich U i c h t e r i t z Weißt Weißenfels Wen Wengelsdorf
°Wern Wernigerode Sti Stiege
°Worb Worbis Berl Berlingerode Bern Bernterode Beu Beuren Bir B i r k u n g e n Bisch Bischofferode Boc Bockelnhagen Bös Bösekendorf Brb B r e i t e n b a c h Bre B r e h m e Brh Breitenholz Buh B u h l a Büt B ü t t s t e d t BWo Breitenworbis Deu D e u n a Di Dingelstädt Eck Ecklingerode EU Effelder Fer F e r n a GBa Großbartloff GBo G r o ß b o d u n g e n Gern Gernrode Gert Gerterode Haur H a u r ö d e n Haus H a u s e n Hay H a y n r o d e Hei Helmsdorf Hol H o l u n g e n Hun H u n d e s h a g e n Jütz J ü t z e n b a c h Kai Kallmerode KaO K a l t o h m f e l d KBa Kleinbartloff KEb K r e u z e b r a Ket K e f f e r h a u s e n KiO K i r c h o h m f e l d Kül K ü l l s t e d t KWo Kirchworbis Lei Leinefelde Ndf Neuendorf NOr Niederorschel Nst N e u s t a d t Rüd Rüdigershagen Silb Silberhausen Silk Silkerode Stei Steinrode Stö Stöckey Tas T a s t u n g e n Tei Teistungen Vol Vollenborn Wae W a c h s t e d t Wal Wallrode Weh W e h n d e Wei W e i ß e n b o r n L ü d e r o d e Win Wingerode Winz Wintzingerode Worb W o r b i s Zwi Zwinge
°Zeit.z Zeitz Ber Bergisdorf Bor Bornitz Brb B r e i t e n b a e h Brö B r o c k a u Dösch Döschwitz Dra Draschwitz Drd D r o ß d o r f Droy Droyßig Geu Geußnitz Göb Göbitz Gol Goldschau Gra G r a n a Haa H a a r d o r f / W a l Hay H a y n s b u r g Heu Heuckewalde Hol Hollsteitz/Dösch Kay K a y n a KHe Kleinhelmsdorf Kir K i r c h s t e i t z / D ö s c h Kön K ö n d e r i t z Kre K r e t z s c h a u Ldf Langendorf Luc L u c k e n a u Mei Meineweh Non Nonnewitz Of Osterfeld'Pöt P ö t e w i t z / W e t Pre Predel/'Reu Pro P r o f e n Reh R e h m s d o r f Reu R e u d e n Schel Schellbach Spo S p o r a Sto Stolzenhain/Weiß Thei Theißen Trö Tröglitz UKa U n t e r k a k a Wal W a l d a u Weic Weickelsdorf Weiß W e i ß e n b o r n Wet W e t t e r z e u b e Wit W i t t g e n d o r f Wui W u i t z Wür W ü r c h w i t z Zan Zangenberg Zeitz Zeitz
°Zeulr Zeulenroda Arn A r n s g r ü n Au A u m a Ber B e r n s g r ü n Brau Braunsdorf Dob D o b i a Dör Dörtendorf Ebg E b e r s g r ü n För F ö r t h e n Göh Göhren-Döhlen Göt G ö t t e n d o r f - N e u ä r g e r n i ß Hbg H a i n s b e r g HLeu H o h e n l e u b e n Hn H a i n Krö K r ö l p a KWo Kleinwolschendorf Law Läwitz Lei Leitlitz Lin L i n d a LWc L a n g e n w e t z e n d o r f LWo Langenwolschendorf Meh Mehla Mer Merkendorf Mun M u n t s c h a NBö Niederböhmersdorf ORei Oberreichenau Pah P a h r e n Pau P a u s a Pol Pöllwitz Ran R a n s p a c h Schö S c h ö n b r u n n Sil Silberfeld Stai Staitz Ste Stelzendorf Tisch Tischendorf Tri Triebes URei U n t e r r e i c h e n a u Wal W a l l e n g r ü n WAu W e n i g e n a u m a Wec Weckersdorf Wei Weißendorf' Wie Wiebelsdorf Wol Wolfshain Zad Zadelsdorf Unt U n t e n d o r f / A u Zeulr Zeulenroda
L 1 Am thür. Westrand wird die Liquida l nach Vokal zumeist velar artikuliert. Gegendweise geht das velare l in u über, s. K t . nach Abfragungen von Bracke, Hentrich, Spangenberg, Stoll; vgl. auch Glöckner 97 ff. F ü r Nachbarorte ist dieser Lautwandel o f t Anlaß zu Sprachspott und Neckerei. So heißt es über °Eisn Dan Onku, in dar Kannu läid ne Ronku, heeb se off fer de Kanicku! 'Onkel, in der Abflußrinne liegt eine Runkelrübe, heb sie auf f ü r die Karnickel', über °Salz Kie in dar Kachu stett heiß Miuch, se wird obber kaud säi 'im Ofenloch steht heiße Milch, sie wird aber kalt sein', über °Suhl Alb in Maumersch gitts Krawau 'in Albrechts gibt's Krawall', über °Suhl R o h r geh emo in Kauer u hou Houds u Kou 'geh mal in den Keller u n d hole Holz u n d Kohlen', über Salz dos Eotkäuche es von der Schwäue uff de Gäue in de Waichbreh gefaue 'das Rotkehlchen ist von der Schwelle auf die Gelte in die Wäschebrühe gefallen' oder Äi (Ihr) säid von Saalzinge, nett wahr ? Äich kennt me glich am ÄU Salz 1890. Der Spottruf f ü r die Einwohner von °Eisn Fal lautet Fauksche Egu! 'Falksche Ekel'. Am häufigsten begegnet der Wandel l zu u im n H e n n b u n d sWThür. I m gleichen Gebiet ist auch das l in Kalb u n d halb geschwunden (s. Kt.). Den /-Ausfall in anderen Wörtern (wollen, sollen, einmal, Wilhelm usw.) vgl. dort. I m I t z g r gilt nach palatalen Vokalen ein stark palatalisiertes ¿-haltiges l, das nach Hentrich ZfdMaa 1919, S. 72 auch im Mitteleichsfeldischen a u f t r i t t und in °Sondh Keu ü-farbig ist. Verstr. und vorwiegend umg. gilt die scherzh. Bezeichnung Z:i — l hoch drei 'lausig lange Leitung' zur Charakterisierung allzugroßer Trägheit im Denken. Der Trägheitsgrad kann gelegentlich durch einen höheren E x p o n e n t e n (z. B. V', l7) oder im Falle P m. k. = lausig lange Leitung mit Knoten Weim auch noch durch Zusätze verdeutlicht werden. Lab n. m. 1. 'Gerinnmittel zur Käsebereitung', selbst hergestellt oder in der Drogerie gekauft, verstr. N T h ü r NOThür n l l m T h ü r Itzgr, neben x* Käselab auch OThür SOThür; die blae (blaue) oder obgelosene Milch kimmt nein Tupf un e bisl Lab drzu °Gera Wün. Zur Käsebereitung legte m a n entweder ein Stückchen Kälbermagen in die Milch °Naumb Pri, Grz oder hängte es an einer Schnur 1
Thüringisches Wörterbuch, 1. Lief.
1
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(nicht in allen W ö r t e r n )
: : : : k ä b 'Kalb1
häb
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hhh Staats - u. Arbeitsgebietsgrenze
3
Laban — laben
in den Milchtopf °Lobst Eli. In °Eisb Etz wurde bis etwa 1930 ein Stück Kälbermagen in Salzwasser abgekocht, mit Würzkörnern, Lorbeerblättern und etwas Branntwein als Zusatz einige Tage stehen gelassen und dann zur Aufbewahrung in eine Flasche gefüllt; ähnlich auch in "Naumb Pri, "Zeitz Droy. Unbekannt ist die Herstellung von Süßmilchkäse im öNThür ZThür sIlmThür WThür Hennb, doch stirbt das Wort auch sonst überall aus, da die Käsebereitung nur noch seit, im bäuerlichen Haushalt erfolgt. — 2. 'Teil des Wiederkäuermagens' der Labmong oder der Lab nur °Grz OGro. lob verstr. OThür nSOThür, loab °Mühlh ODo, Ilm LWi, sonst lab, -a-. Zumeist n., doch m. in "Lobst °Schlz °Altb, °Heil Wie und verstr. sNOThür; auch 1691 Stieler 1099: leb, lab m. Vgl. DWB 6,3f.
4
lawa, -&-, daneben seit, läbv unter Einfluß von Lappen im O T h ü r ; Igwd n u r E r f , °Apol Apol N R o , wohl in
Anlehnung an nachbarliches S Flebbe Päppe. labbe ^ läppe. Labber f. 'trotzig verzogener Mund' nur °Hett Til; Flunsch. Labber- -> Laber-. Läbberich Läpperich. labberig Adj. l a . 'fade, schlecht gewürzt, weichlich', von Speisen und Getränken, verstr. NThür NOThür ZThür, °Naumb, °Gera Wei, °Saalf Kau, °Grz OGro; lawweriche Brieh °Got Sie, setz mr nech su & lawreches Zeich v&r °Sömm GMo; Millich off de Erdbeern? Nee, das is mer ze labberig "Naumb Kö; S leise 2. Übertr. beim Kartenspiel: der Stich is mir zu labberig °Rudst OSch. — b. 'unwohl Laban m. 'langer, zumeist auch unbeholfener oder durch fade Speisen oder Hungergefühl', mich is schlaffer Mensch' verstr. nördl. einer Linie Eisnläbberich zu Mute Nordh, °Wern Sti, heit is m'sch Erf-Gera, sonst seit., im SOThür sIlmThür nicht in Bauch so lawerich °Hildb Ade. — 2. 'körperlich bekannt. Fast stets erscheint Laban in der Verbin- u. charakterlich schlaff, kraftlos', -> lapperig. dung langer Laban, daneben aber vorwieg, langes S lawdrix, - Brei- Dreck- Preß- Schwartenwurst- Sperrlabbe. — b. 'trotzig oder weinerlich verzogener Mund, /< Flunsch' NOThür, verstr. öNThür nllmThür OThür, °Lobst Lobst ULe; de Lowwe poßt su riehtj se dein Trutzkuppe °Altb Zsche; eine Labbe machen verstr. öNThür NOThür, °Naumb Möl, "Weißf Uich, . . . hinmachen °Sangh Dre, . . . ziehen verstr. NOThür, nOThür, . . . trecken °Hett Hei; dr hänget enne Lavrwe henn °Mersb Mü, hängt der änne Lawwe har °Apol Rei; die Labbe hängen °Hett GÖr, °Naumb K J e , . . . aushängen °HMöls Web, °Naumb Mer, "Zeitz Gra; Laße*. - 2. '/* Gesicht' NOThür, Naumb; die Kleine hat aber eine niedliche Lawwe °Bernb Gnö.
Läbekäse Labkäse. laben swV. 'erquicken, stärken' verstr.; dos lobt! "Schmö GBr, sonst refl. ech hawwe mech awwer jelawet "Sömm GMo, un Ruustworscht (an Rostwurst) laat dr Rühler sich's ganze Joir "Eisn R u , se laaben sich an Oeküese (am Schwatzen), wenn einige sich prahlend unterhalten, "Got Cat. R A : jmd. die Lunge laben 'jmd. um etwas ansprechen und dadurch schmeicheln' Sondh, "Erf 1866, einen n Kalunsack (Kaidaunensack) laawe 'jmd. eine Freude bereiten' "Worb Lei, de Kalunnen loawe 'heftig schimpfen' "Mühlh ODo; wenn sich Aag (Auge) un Mund tut lowe, will de Nose a wos howe sagt der Schnupfer in "Pößn Nst, auch Bemerkung, wenn beim Essen Speise an die Nase gerät, Ilm; war sich nune nich an Assen un Trinkn gelobt hot, dar mog sich nune an en guten Gespräche lowe Zuruf des Zeremonienmeisters an die Gäste nach dem
liiben — labet Leichenschmaus in °Pößn Nst um 19iO, > erlaben, low» O T h ü r S O T h ü r , -oa-, -da- ° M ü h l h O D o , ° S ö m m W e r , ° G o t F r d , ° I l m M ö h , s o n s t -&-, -S-; /»-Ausfall I n f . lä, P r ä t . läd(m), P t . P r ä t . gvläd S c h m a l , ° E i s n Ru.
laben swV. 1. 'mit Lab versehen, zum Gerinnen bringen', die, blaue Milch wird gelabt Grz, ähnlich °Gera Kra, °Eisb Sei, "Zeitz Pro, °HMöls Nes. 2. V gerinnen', manchmol lewets schlecht °Grz Wol, sonst nur im Pt. Prät. belegt: de Melch es geläebt °Arn Nah, ö°Ilm sw°Rudst, verstr. nSOThür, °Eisb, °Rudst Re, °Got Frw, °Art Esp, um Erf. Als feste Fügung gilt geläbde Milch V Sauermilch' zwischen Ilm und Neuhs; libbern geläben, —> Geläbte, gtiabd ° A r t E s p , °Zeitz P r o , ° G e r a K r a , ° R u d s t , R e , -e- E r f , G r z , ° J e n a M a u , -e- " G e r a K o s , °Grz W o l , -i- u m E i s b , ° H M ö l s N e s ; -ea- seit. w ° E r f , z w i s c h e n I l m u n d Neuhs, gMeqwvd °Ilm F r i J e s Will. Ü b e r s y n k o p . P r ä f i x in gleawvdv mel% s ö ° I l m e n t s t a n d in A n l e h n u n g a n „ k l e b e n " gdkledbdd melx ° I l m L W i ,
gdlcle(3)w3dd melx "Ilm All Böh Wild. Laber m. 1. 'Schwätzer' °Ilm Ves, °Hildb Reu. - 2. 'Mensch, der oft lacht' °Schmö Göl. läbvr, -w-; Dim. labdrli °Grz Eb; aber Iqfdr °Schmö Göl.
Laberant m. 'Schwätzer' nur verstr. Itzgr ZThür, sonst seit.; s is a richtiger Lawerant °Hildb Ade. Zu -*• labern mit Anlehnung an -* Laborant. Laberarsch m. 'Schwätzer' verstr. °Hildb, °Sömm Schi, °Schlz Bli. Laberatsche f. 1. 'Schwätzerin' °Hildb Wes. — 2. 'loses Mundwerk' nu, dar erseht mit seiner grassn Laweratschn, dar lawert sich wos zomm °Hildb Ade. Laberci f. 'Geschwätz, sinnloses Gerede' °Nebra Zeu, °Mein Röm, der macht eine Labberei °Schlz LBa. Laberer m. 'Schwätzer' verstr. Itzgr, °Mein Rei, °Querf Albs, e alter Labbrer Zeulr. -äw- ° Q u e r f A l b s , ° H i l d b Gie, -ab- Z e u l r , °Mein R e i ; -äw- v e r s t r . D S o n n b °Cob, -af- ° S c h l z G e f .
Laberfritz m. 'Schwätzer' °Hal Lie. Ähnliche Bildungen mit Personennamen sind beinahe beliebig möglich, z. B. Labergeorg, Laberguste, Laberhans. - Labergusche f. dass. °Hildb Wie, ?Cob ULau. Laberich m. l a . 'Schwätzer' verstr. NOThiir IlmThür OThür SOThür; ach, laß den Labberich jehn! °Mersb Mü. - b. 'einer, der beim Schwatzen viel lacht' Eisb, 'kindischer Mensch' °Grz OGro. 2. 'Geschwätz' °Nebra Zeu, °Mersb Mü, dar rnocht en Lafrich zerazhte °Zeulr Wie. läw(d)rix, -a-, -&-; läf(d)rix "Lobst Fri, °Schlz ° Z e u l r W i e ; Iqfirix E i s b , ° S R o d a H e r .
Schi,
laberieren swV. V schwatzen' verstr. s,wZThür sIlmThür SOThür, um Naumb, °Eisl Helb, °Mühlh Str; na, nu heer obr auf ze laberiern °Pößn Nst. ->• Gelaberiere. l*
Laberierer m. 'Schwätzer' °Neuhs Cur. Laberierich n. 'leeres Gerede' °Pößn Nst. Laberiersack m. 'Schwätzer' ö°Pößn, °Grz Wil; wenn dr Schuster emol enn ibern Dorscht getrunkn hot, nochn isser e richtger LaberiersocJc °Pößn Nst; ebd^ auch Laberiertoffel. laberig Adj. 'albern, kindisch' Mansf; in °Eisb Thim ist einer, der viel lacht, ein loffriges Luder. Laberin f. 'Schwätzerin' °Cob ULau. Labermaul n. 'Schwätzer' °Sangh Hai. labern swV. 1. 'viel und lange, albern und kindisch schwatzen' NOThür OThür SOThür Itzgr, seit. Hennb, °Ilm °Weim °Mühlh °LSalz. Die Bedeutung variiert je nach Gesprächssituation und Zuhörerresonanz: heer uf zu lawwern! °Hal Kol, laawer net su dumm! °Sonnb Eff; die laawert schon enne halwe Stunde Hai, laafer nit ze väil! "Lobst Eli. In °Grz OGro unterscheidet man labern 'dumm, kindisch reden' von laafern 'in angetrunkenem Zustand reden'. -> herein- herum- zurecht- zusammenlabern, Geiaher. Vgl. DWB 6,7. — 2. 'viel lachen beim Erzählen' Zeitz Wür, um Eisb; lowr nich su viel, wenn de wos erzehle willt Eisb. — 3. 'plaudern' ä wäng gelouwert °Sonnb Eft', aber ebd. auch a hods gelaawert '(unbedacht) ausgeplaudert, verraten'. -a-, -a- I t z g r s S O T h ü r , s w ° I l m , H a i , ° A r t R e i , -ö° P ö ß n L i e h , -Q- O T h ü r , s o n s t -ä-, -a-. V o r w i e g , -wn e b e n s e i t . -&-; i m S O T h ü r z u m e i s t -/-: lafdrn, -ö-, a b e r ° S c h l z Schil a u c h lafarn. P t . P r ä s . läwvrnirm °Mühlh ODo.
labern -> libbern. Laberpatsch m. 'verzärtelter, verweichlichter Mensch' su a Laawerpatsch f °Cob Mön 1957. Labersack m. 1. 'Schwätzer' °Eisn Pfe, °Grz Wol, Zeulr. — 2. 'übermäßig oft lachender Mensch' °SRoda Her, °Zeitz Wür. -ab- ° E i s n P f e , Z e u l r ; -qf-
° S R o d a H e r , -af-
°Lobst
E l i , °Grz W o l .
Läberstock m. Labkraut' (?) °Erf Ala. Labertasche f. 'übermäßig oft lachender Mensch' Lofferdosche °Zeitz Wür. labet Adj. l a . labet sein 'verloren haben im Kartenspiel' verstr., aber veraltend; daan humme laweet gemacht °Eisn R u ; Rutz (Rotz) is Trump, der Popel sticht, Scheiße is loweed scherzh. Antwort auf die Frage, was Trumpf ist, °Altb Zsche. Um Naumb war beim -> Tippen labet, wer keinen Stich bekommen hatte; ech bin beed heißt es in °Sondh Greu, °Sömm Orl, wenn ein Kind alle Murmeln verspielt ha^. Bereits 1691 ist bei Stieler 2087 ein Labetspiel oder Trumpf spiel bezeugt. Substantiviert Laweede 'Niederlage' in °HMöls OSchw. — b. übertr. am Ende, bankrott sein', ha es beed °Worb Lei, °Sondh, °Mühlh Fla, °Got Mech, beed wie enne Faldmuus °Sömm Hen. -
labetig — Lachaffe
7
2. 'entzwei, schadhaft' (z. B. ein Gerät, K o r b oder Handwagen) J e n a , Weim, "Naumb Wisch, de Rädder sin awer laweete °Weim Ton. Vereinzelt wird auch ein schlaffer Ball als labet bezeichnet: da Bolin is laweet °Hildb Ade; y* läppe (s. Kt.). — 3a. 'müde, erschöpft, schwach, kränklich' allg.; ich bin awer heile miede unn loweet vunn dar schweren Orwe.it °Jena Löbe; meine Beine sin heite rächt laweede °Weim Schwa. — b. 'altersschwach, sterbenskrank'; a es siere beet 'wird bald sterben' "Sömm Schw, ähnlich °Mein Walb. J e m a n d , der beim Abschluß der E r n t e nicht über die zu einer Feldscheune gebundenen letzten Halme springen k a n n (Erntebrauch), ist laweede 'stirbt in der Zeit bis zur nächsten Ernte' °Querf J ü d . Iq'wed OThür, la'wedd "Mein Was, "Ilm GBr, Cob, la'weid
um
Sonnb,
sonst
la'wed(d),
-ä-;
Kurzform
bed v e r s t r . N T h ü r w N O T h ü r Z T h ü r W T h ü r
Hennb,
b$vd "Mein Was. — Zu frz. faire la bete. labetig Adj. 'matt, erschöpft' °Worb Lei. Labetrunk m. 'Erfrischungstrunk', aber wohl nicht echt mdal., wenn mr rachtn Dorscht hot, is e Schluck frisches Wosser e wohrer Lobetrunk °Pößn Nst. Labflasche f. 'Flasche zum Aufbewahren des Käselabs' °Altb Zie. Labkäse m. 'mit Lab zubereiteter Käse' verstr. SOThür OThür. Labkäse wird in "Gera W ü n hergestellt, indem man die geronnene Magermilch in kleinen Käsenäpfen mit durchlöcherten Böden festwerden läßt und dann in Käsekörben zur endgültigen Trocknung aufbewahrt, ähnlich auch "Grz Wol. läbkas(3)
" L o b s t E l i , " G e r a W ü n ; Iew9käs3
"Naumb
P r i , "Grz W o l .
Labkraut n. wie schd. (Galium spec.), allg., doch zumeist wohl nicht echt mdal., da im Volksmund die einzelnen Arten benannt werden, insbesondere /•* Kleberich (Galium aparine L.); nur vereinzelt andere Arten wie Bettstroh Heinrich Mäuseseiche Milch Lippenschnauze Ziegenmilch. I n "Rudst A R e daneben auch Labkräutich. Labmagen m. 'Teil des Wiederkäuermagens' allg. Laborant m. 1. wie schd. Berufsbezeichnung, allg. — 2. 'Hersteller von Essenzen u n d Heilmitteln, die ihre Erzeugnisse als Händler und Hausierer zumeist auch selbst vertrieben' u m "Rudst K ö n ; Balsammann. Die Olitätenhändler aus der Königseer Gegend versorgten früher nicht nur die nähere Umgebung, sondern bereisten mit ihren Fuhrwerken auch weite Landstriche Europas. Vgl. Wähler Vk. 76f., 326; Sempert 27. laborieren swV. l a . 'an einer K r a n k h e i t leiden' verstr.; ar lief nur noch wie ä Schatten romm, denn
8
ar laberierte an d'r Schwindsucht R u d s t , ar laweriert seit Johrna an sein Benna (Beinen) Sonnb. — b. 'ein Leiden kurieren' verstr.; wos dar schonn laberiert hett, ower nüscht hett geholfn "Eisn UE1, -»- herumlaborieren. — 2. 'ausprobieren, basteln, in Ordnung bringen, herstellen, erfinden' verstr. W T h ü r H e n n b Itzgr SOThür, u m Erf, "Sömm Orl, "Weim G O b ; wös lawerierscht de denn? "Sonnb Eft', dar laweriert ömmerzu "Suhl Alb. I m abfälligen Sinne 'an etw. herumpfuschen' "Saalf K a u ; wohl schlechthin mit der Bedeutung 'arbeiten' in den Aufzeichnungen eines Lehrers u m 1690: wenn wir in die Schule gehen und ich den gantzen Tag in der Schule laborieret habe, so habe ich gar wohl die Nacht durch ruhen und rasten können Festschr. Schlz 1902, S. 150. — 3. 'funktionieren' die Sache laberiert "Heil Lin. — 4. 'lavieren, sich durchwinden, keinen Anstoß erregen' "Sondh K E n . Labormaus f. scherzh. im V E B J e n a p h a r m f ü r 'Laborantin' J e n a 1965. Labsal n. 'erquickender Genuß' seit., da nur in gehobener Sprechweise gebräuchlich; e Schälchen Heeßer (Kaifee), das is mei greßt Lobsol "Pößn Nst. löbsöl "Schmö GBr, "Pößn Nst, loabsoal "Got Frd Mech, "Mühlh ODo; sonst labsal, -ä-. In "Got H K i läbsvn. Labuster f. 'unordentliche Person' de Labuster oder de Schiunzen "Heil Gün. Vermutlich entstellt aus -»- Klabuster. Labustertier n. Schimpfwort f ü r liederliche Person, nur "Zeulr LWe, auch Lafustertier "Worb Lei. Lach 1 m. 'einmaliges oder kurzes lautes Lachen' H e n n b , verstr. W T h ü r , "Worb GBa, um E r f ; einen Lach tun "Worb GBa, "Eisn Ru, alle Lach tun verstr. sWThür, läwe Lach tu Schmal, en Loech aufschloe (aufschlagen) Suhl, "Ilm N s t ; s kimmt kei Lach iewer sei Oesechte E r f ; bas (was) dunn se für Juchzer un Lach! "Eisn R u , ebd. se schotten all de Lach uis 'sie schüttelten sich vor Lachen'; Jong, de Läch! Ausruf der Verwunderung "Schmal, die große Läch neuerdings "Schmal R o t . -> Knallach. Lache K 1691 Stieler 1051: Lach m. lax, -&-•, PI. lq,x, -g-. Lach 2 m. n. 1. 'Grenzstein' um Sonnb, /< Lachstein. — 2a. 'Grenzrain zwischen Feldstücken' "SRoda Bol K E b Wei, /< Rain. - b. 'Grenze' "Zeulr Tri; s Looch stimmt nimmer "Zeulr N B ö ; —> Lache lax m . S o n n b , löx n . u m Zeulr, u m S R o d a , loux
n.
und Dim. läxla "Sonnb OLi. Lachaffe m. 'Person, die viel lacht' "Arn "Ilm "Neuhs w°Rudst, Altb, "Mühlh ODo. Weitere Komposita mit Tierbezeichnungen im Grundwort sind in dieser Bedeutung auch Lacheule -gans -heppel -kätzchen -katze -katzert -kuh -spatz -zippe.
9
Laelibarthel — lachen 1
Lachbartliel m . ( < -bartholomäus) 'Person, die viel lacht' °Erf Mön, °Eisn GSe. I n gleicher Bed e u t u n g auch andere Bildungen m i t Personenn a m e n , z. B. Lachdortel -guste -hannes -hannickel -Heinrich -jule -kaspar -katharine -thomas -toffel. Lachbaum m . ' G r e n z b a u m ' H e n n b 1801, E r f u m 1900; . . ., es were dan sach, das jmandt lachstein ader lachbaum wissenlich auswürfe oder abhibe 1487 Alberti U S Gera S. 201. -» Lache*. Vgl. K e h r , Forstwesen 126 f. Lachberg m . 'eine der obersten Schichten des Kupferschieferflözes', auch Kamm genannt, Mansf n a c h D W B 6,12. Die erste Sohle des Bergwerkes h e i ß t h e u t e in °Eisl Sib Lachbergsohle. /• Dachberg. W o h l zu Lachet. Lachbirne f. 'Person, die viel l a c h t ' °Hildb Feh, °Ilm GBr. - Lachbutte f. dass. °Ilm Elg. Lache 1 f. 'Gelächter' v e r s t r . ; wenn dar in die Loche kimmt, hiert e nich glei wieder uff A l t b , dar hat awwer änne Lache! °Mersb Lau. Zumeist m i t kennzeichnendem A t t r i b u t : änne allewerne (drackchte, dumme, frache, halle, luute, schrackliche) Lachn °Mühlh ODo, eene putzche Loche ° J e n a L o b e ; eene alle laute Loche aufstecke °Gera W ü n ; änne hätte Lache offschlaache E r f u m 1900, ar schleed e grusse Lach auf °Lobst Eli, °Pößn N s t ; Lach1, Kollerlache. Lache 2 f. 1 a. V Pfütze' ö l t z g r , sonst seit, u n d wohl m e h r in gehobener Sprechweise; BlutWasserlache. b. 'Teich' °Hal Ang. 2 a. 'feuchte, sumpfige Stelle auf Wiesen u. Äckern' seit, nördl. Salz-Erf-Gera, dichtere S t r e u u n g im s ö N T h ü r s N O T h ü r ; y* Naßgalle, Sumpflache. In F1N häufiger, auch südl. der angegebenen Linie, z . B . in (an) der Lache, Heu- MoorSalzlache; windische Lache °Erf R i e ; 10 acker wiesewachs mit dem fleck holtz doran, nent man die lache °Mersb L a u A m t s h a n d e l b u c h 1527—1539; . . . von eigenen eckern hinter der lachen an der einhäußer (zu ON Einhausen) flormarck °Mein OMa A m t s r e c h n u n g 1573. — b. ' B o d e n s e n k e im Auengelände' °Nordh Heri, °Eisn Bisch, hat die Saale Hochwasser? Ja, die Lachen sinn schonn vull ° B e r n b Ads. — 3. 'Mühlg r a b e n ' ° J e n a J e n a K a , °Ilm GrA. — 4. -> Lakex. Lache 1 f. 1. V Grenze' °Grz Cul, °Pößn N s t Wei, di Louch löft ufn Baam zu Sonnb, dou gett di Louch hi ' d a h i n l ä u f t die Grenze' Cob; latinisiert 12. J h . R e i n h a r d t s b r u n n : . . . quae his lachis et terminis concluduntur Dob. Reg. 1,729. I n °Mersb K l o bezeichnet Lache einen ' G r e n z z a u n ' , in ° J e n a Ado F O r R o t , °Schmö Wei, °Pößn W e i 'Grenzrain zwischen Feldstücken', Rain; -> Lachbaum -statt -weg, Lachung. Vgl. K e h r , Forstwesen 128. — 2 a. ' E i n s c h n i t t (Zeichen) auf einem Grenzstein' S o n n b ; ->• Lach2. — b. ' E i n s c h n i t t a n B a u m s t ä m m e n zur
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H a r z g e w i n n u n g ' °Neuhs K a ; -»• lachen-; vgl. K e h r , Forstwesen 127. -a- °Mersb Klo, °Grz Cul, -ou- Cob, -ffi-, -ou- Sonnb; zu ahd. läh, mhd. lache. Lach(e)knust m. 'das A n f a n g s s t ü c k v o m B r o t laib, a n d e m sich a r m e L e u t e noch f r e u e n k ö n n e n ' verstr. N T h i i r W T h ü r ; auch D i m . ; ^ Freudenknust. Gegenstück Heuleknust. lächeln swV. wie schd., allg., doch o f t wohl n i c h t e c h t m d a l . ; -> hohnlächeln. Lachemilie f. 'Rot-Zehn beim -> Sackkarten' ( n a c h einer Spielerin, die auf diese K a r t e zu setzen pflegte) di Lachmill °Sonnb St. lachen 1 swV. wie schd., allg. 1. v o m Menschen: ewwer wos lachst denn ? °Eisn UE1, "Zeitz P r e ; do hats abber was se lachn gegann °Mühlh H B e ; bann dou (wenn du) mich kutzelst, muß ich lach °Eisn R u , die gaanz Ruhl gillt (kreischt) un lacht üwwer dan Schnetzer (Streich) ebd., ich huen doedrü (darüber) so sehr mößt lach "Mein W a s ; lach nich sue blöde (damnlich, dusslich, dumm, Mensch, unverschaamt) °Mühlh ODo, auch allg. — R A : dar kaa ämoel gelach! S o n n b ; du kast gelach! Wrimman (warum denn) % Will (weil) dichs keins verwiert (verwehrt)! °Mühlh O D o ; ha ich gelacht, dar ganze Buch (Bauch) war eine Falte °Wern Sti; lache on heule in an Sook (Sack) 'beides ziemlich zugleich t u n ' °Mein OMa, Suhl; heul e beßle, lach e beßle, sei e beßle lustich 'tröstender Zuspruch f ü r ein weinendes K i n d ' "Suhl Ben, heil ä beßche, lach ä beßche, muarn (morgen) krichste Pfafferneßche dass. °Ilm M a n ; ich deed mer doch en Frack lach! ' s c h a d e n f r o h sein' "Ilm; do kinnste ju var Lachen net in Schlaf gekomm °Ilm M a n ; dos war gelacht, wenn Flaumenmus keene Kräfte macht Grz, °Schmö G B r ; es muß aü Dumme gaa (geben), sost hättn de Schläuen nüscht se lachn °Eisn UE1, "Mühlh ODo; den Narren erkennt man am (vielen) Lachen allg.; wer zuletzt lacht, lacht am besten allg., . . . lacht am längsten °Mühlh O D o ; dich auf dem Pfeifenkopf, da kann man vor Lachen nicht rauchen °Lobst Sei; Spaß muß sei bei der Leiche, aber man darf nicht laut lachen, daß der Tute nicht wieder aufwacht "Heil B o d ; do vargeht änn s Lachen "Ilm M a n u n d allg.; da lacht änn s Herz in Lie (Leibe) vor Fröö (Freude) "Eisn R u , das giet (gibt) ä Hätz zum Lachn ebd., di Därm säin mäi schier geplatzt vor Lachn ebd., mäi es schier dr Herzbängel gekracht vor Lachn e b d . ; mr möchte auswachsen vor Lachen R u d s t ; dan lochte de Freede (Freude) aus'n Oochen "Schmö GBr, ähnlich "Mühlh O D o ; mit dem ganzen (übers ganze) Gesicht lachen Z T h ü r W T h ü r H e n n b I t z g r ; med lachenenge MuH f Salz 1888, ähnlich "Weim K r a n , ° W o r b Lei; mit einem Auge lachen, mit dem andern weinen 'schielen' "Sangh B r ü ; ha lacht Breckerchen (Bröckchen) 'er
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lachen1 — lachen2
übergibt sich' °Eisn UE1, °Suhl Ben; der kann lachen, der hat gut lachen, der hat nichts zu lachen, das ist (nicht) zum Lachen, den wird's Lachen bald vergehen; daß ich nicht lache! allg.; mache mich nich ze Lachen °Mersb Lau, . . . zum, Lachen °Mühlh ODo; ich honn nich mih ver Lochn °Schmö GBr und allg., do konnter dichs Lachen nich hooln (halten) Mansf, ähnlich °Mühlh ODo, ich kunn michs Lachn nich verhieße (verbeißen) °Mühlh ODo und allg.; s Lachn stann'n gor nech oan 'er war ein ernsthafter Mann' °Arn Ach; hiere nune hole off met dein dummen Lachen °Eisl Sib; nais Gsecht lach (trotzig, unverschämt) Sonnb, lach nicht so dreckig! allg.; sich (eins) ins Fäustchen lachen (schadenfroh oder vor heimlicher Freude) allg.; heämlich, innerlich oder innerschich lach Sonnb. Wer übermäßig oder in besonderer Weise lacht, schütt sich aus vor Lachen verstr. NOThür, °Sömm Ost, °Nordh Heri, Suhl, hält sich den Bauch vor Lachen allg., risst (reißt) sich uff vär Lachen °Eisn See, macht sich naß ferr Lachn °Mühlh ODo, lacht, daß ar schier stocken bliet (erstickt) °Eisn Ru, lacht sich einen Buckel allg., e Buckel bi e Katz °Mein Was, eine Hucke °Schmö GBr, die Hucke voll allg., einen Ast allg., ein Horn °Mersb Lau, °HMöls Nes, ä Loch in'n Bauch °Sömm Kö, °Mühlh ODo, ä Bruch °Mühlh ODo, änne Gnille (Falte) in'n Bauch °Mersb Lau, °HMöls Nes, °Altb Win, nen Appel °Sondh GBe, di Kränk (Krankheit) Sonnb; jmd. brüllt, blökt, platzt, quäkt vor Lachen; wälzt, wälgert, (be)kugelt, begaukelt, beseicht, bebaumölt, betrichtert, bescheißt, zerschlazt sich vor Lachen; lacht hellauf, hellweg, hell heraus, laut heraus, laut auf, überlaut, gerade heraus, gerade hinaus, schrecklich, gellend, ganz närrisch, aus vollem Halse; lacht sich bucklig, buckeldick, schief, scheib, krumm, krumm und dämlich, krumm und lahm, eckig, kaputt, entzwei, scheckig, halb scheckig, bunt und scheckig, dumm, fett, schwarz, krank, halb krank, tod- sterbens- todsterbenskrank, tot, halb tot, mausetot. Besondere Nuancierungen des Lachens bezeichnen auch Vergleiche mit „wie": lachen wie albern, einfältig, närrisch, toll, verrückt, nicht gescheit; lachen wie ein(e) abgestochenes Kalb, beschissenes Kind, dummer August, Clown Dummer Fletschbarthel Gackerliese Hexe Idiot Kobold Narr Spitzbube Teufel Töpfer, (Speck)affe Teigaffe (Geiß)bock (Himmels)ziege (Mecker)geiß Heppel Schneekönig Taube (r) Turteltaube Lachtaube (r) Kakadu Papagei Kuckuck Elster Huheule Möwe Gans Henne Truthahn Frosch (Heu)pferd Achtzigtalerpferd Füllen (Teig)esel Achtzigtalerkuh Schecke, Aschkuchen Fettfladen Fettkräpfel Tätscher Honigkuchen (pferd), Bleistift Daus Fünfziger Hanfkorn Manscheimer Mond Sonne, neuer Fünfer. — Reime:
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Hänsche on Gretche gengen emo dörch die Bach, do houb dos Gretche es Reckche houch, do mott dos Hänsche lach. Kinderreim °Salz Va. Lacht emot, wer lachen kann, Fritze muß an Noppet (Nuckel) hamm. °Quedb H a . In Isgenach, da kann me alles gemach, gesing, gepfijf un au gelach. Kennspruch f ü r Eisn.
Reiterliedchen, bei dem die Kinder im Takt auf den Knien geschaukelt werden : troll, troll, troll, da hemmt der Abt von Füll (Fulda), da kemmt der Ferscht von Isenach; bann (wenn) e kemmt, be (wie) womme lach. Salz, ähnlich sWThür, °Schmal P a p .
In °Mühlh NDo heißt ein Kinderspiel Job (Jakob) lacht. — 2. von Tieren und Dingen, auch in übertr. Bedeutung: wenn der Specht lacht, gibt's Regen °Mersb, °HMöls Nes, . . ., ändert sich das Wetter °Mersb Leu; die Lachtaube lacht seit.; die Elster lacht °Naumb Saa; das Pferd lacht wiehert' °Ilm Will, °Mühlh ODo; dadrüwwer sonn morrn (sollen morgen) früh die Flöh off dr Höpfgass (Hüpfgasse) lach 'die Sache soll bekannt und lächerlich gemacht werden' °Eisn R u ; Boorgald lacht °Sehmö GBr, °Mühlh ODo; dar Seejel lacht 'das Sprietsegel (auf Saaleschiffen) flattert in unerwünschter Weise hin und her, wenn der Wind von vorne kommt' Hai, °Bernb Als; Ausrufe der Verwunderung: da lachen die Hühner! verstr. WThür ZThür Hennb Itzgr; da lachen die Gänse! Suhl, °Ilm Man; i, da lachen ja alle Ecksteene! Bernb. Kinderlied in °Schmal NSm: Banns Kermeß wüerd, banns Kermeß wüerd, doa lacht die Gans girr, gärr, allwihl kun ich mich noch gefröö (freuen), die Kermeß muß ich stärr (sterben). —
/• feixen finzen flennen fletschen futschen gackern gätzen gellern geistern gieksen gillen grienen grinsen grölen johlen juchen kichern kittern kreischen krietschen meckern pfnittern plärren quieken schallern schlattern schmunzeln schuchen, -¡- an- auf- aushohnlachen, Gelache Gelächter. -q- OThür nSOThür, sonst -ä-, -a- \ P t . Präs. läxmirj(g) verstr. N T h ü r Mansf W T h ü r , °LSalz Neu 1801, läxdnii]gi% "Wem Sti, l&xnix °Weim K r a n , °Pößn Nst, lachenig H e n n b 1 855.
lachen 2 swV. 1. 'grenzen, verlaufen' der Acker loucht ufs Haus zu Sonnb; verlachen, Lache* Lachweg. Urkundenspr. auch oft Lachung 'Umgrenzung' ; . . . so umb lochung ader reynung zu rechtlichen austrage vor gericht queme . . . 1487 Alberti US Gera S. 201. — 2. gelachte Bääme 'mit Einschnitten zur Harzgewinnung versehene Baum-
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Lacher — Lachter
stamme' °Neuhs Ka. -> Lache3. Vgl. D W B 6,32: Lacht; Kehr, Forstwesen 127, 253. Lacher m. 1. 'lachende Person' seit. ; a Spaßmacher hot Ummer die Lacher uff seiner Seitn °Hildb Ade, Sonnb. — 2. 'kurzes Auflachen' verstr. WThür Hennb Itzgr SOThür, J e n a ; dar hot än garschtchen Lacher gedaan Sonnb, einen Lacher verursachte aber gegen Schluß des (Theater)siMC&es die Aufforderung, . . . Ztg J e n a 1964; -> Lach1. Lacherei f. 'das Lachen' verstr. und zumeist abwertend gebraucht; dar macht ne Lacheräi °Eisn UE1, °Mühlh ODo, dan wörd di Lacherei a noch vergenn Sonnb; di Lacherieche °Ilm GBr. Lacherich m. 'Mensch, der viel lacht' ä Lacherch "Gera Pol. lacherig Adj. 'lachlustig' das Möödle macht stets e lacherig Gesicht °Mein Nbr 1855, s war uns gerade nech lacherig zu Mute, denn s Gebummere worde emmer un ärger R u d s t ; jmd. lacherig machen 'zum Lachen bringen' verstr. Itzgr; ä mächt di Leut lacherich °Hildb Ade. Vgl. Borchers 114. lächerlich Adj. 1. wie schd., allg.; sich (etw., jmd.) lächerlich machen allg.; jetzt häst du dich wedder äbber so ene lächerliche Sache uffgeregt "Mühlh H B e ; das es ja eefach lacherlich! °Apol Rei. Substantiviert: ins Lacherliche zäie (ziehen) °Mühlh ODo. — 2. übertr. mich äs sue lacherlich in dr Hoosn (im Oorsche) 'ich befürchte Durchfall' °Mühlh ODo. lächern,-ä- swV. 'zum Lachen reizen' verstr. NThür ZThür WThür Hennb Itzgr, aber nördl. des Thür. Waldes veraltend. Nur unpersönl. refl. gebräuchlich; es lächert (-ä-) mich, mich lächert (-ä-) es verstr. im Verbreitungsgebiet; mich lacherts niä, mich fletscherts eera 'mir ist eher zum Weinen' °Sonnb Häm, in grösstn Elend hots mich gelächert Sonnb, bann ich ner (nur) dro denk, ze lachert's mich, bas das ver e närrisch Geschichte woer "Mein Nbr 1855; das kann dich lächern! 'das kann dich freudig stimmen' Hennb 1881. Als P t . Präs. $ es lächerning °Art Etz, °LSalz Neu, °Got Win, es is mäi goir net lächerning zu Mut °Eisn Ru, ähnlieh °Erf Mön. -ä-, -a- verstr. sHennb Itzgr, °Ilm Stü, °Mühlh ODo; -(:-, -a- verstr. nHennb, °Ilm, Erf, Nordh, "Eisn Ru. Laclifickchcn n. 'Person, die viel lacht' °Sondh W E n . - Lachgusche f. dass. °Eisn Pfe, °Mein Was. lachhaft Adj. das ist ja lachhaft umg. allg., wenn eine Sache ärgerliche Verwunderung erregt. Lachier m. 'Person, die viel lacht' der Lochjeh °Eisb Wal. lachig Adj. 'lächerlich' was issen dir darbei so lachich? °Mersb Lau. Lachkäse m. 'Person, die viel lacht' alter Lachkaas °Sonnb Eff. - Lachkitze f. dass., nur s,w°Eisn;
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Kitze. — Lachkötzc f. dass. °Mein Rei. — Lachkrampf m. 'übermäßiges, zu Krampfzuständen führendes Lachen', do honn ech ball en Lachkramf krecht °Eisn UE1, Ilm, °Suhl Hei, °Pößn Nst. Lachkrippe f. 'Person, die viel lacht' °Eisb Ser. Lachmaul n. dass. °Eisn Ru. - Lachpfingsten n. dass. °Querf Lan. Lachs m. 1. 'Salmo salar L.' allg.; neilich humn se in dr Soole (Saale) en hellnmaaßchn Lochs gefangn °Pößn N s t ; wann sie auch des orts lächse oder andere haubtfische fangen, seind sie solche vermöge der lehenbriefe der herrschaft anzubieten schuldig um 1600 Ü B Burgk, S. 43. - 2. übertr. '/< Prügel'; Lachse kriege Rudst, s gätt (gibt) Laksen °Erf Wals; Lax med sorum "Sömm W u n ; / Lack 4, Laxans. — 3. wohl übertr. 'Geld, Vermögen' Altb 1861, brav Lax 'viel Geld' Hennb 1793; -> Bierlachs. - Vgl. D W B 6,31, Trübner 4,329. Iqgs °Pößn Krö Nst, sonst allg. -ä-, -a-. Lachsack m. 'Person, die viel lacht' °SRoda Schlei. Lachsgeld n. 'jährliche Geldabgabe der Heringer an den Erzbischof' 1604 Erf Brandis Hs. Lachstatt f. 'Grenzstätte in der Ortsflur' wer auch einen rath ader andere . . . mit unbehendenn, unzuchtigen wortten uberfüre, uff der reynunge ader lachsladt ader hernachher, der busset der Stadt ein alt schock . . . 1487 Alberti US Gera S. 201; -> Lache3. Lachstein m. 'Grenzstein zwischen Feldern und Fluren' SOThür öltzgr, °Schmö GBr, °Jena Zöl, "Zeitz K a y ; dort bei dan Loochsteen gett der Wach links neis Holz °Zeulr Göt, n Loochsteen derwischt (beim Pflügen) "Zeitz K a y ; 4 Lachsteine 1495 U B Paulinz. 513; ...,es were dan sach, das jmandt lachstein ader lachbaum wissenlich auswürfe ader abhibe 1487 Alberti U S Gera S. 201; . . . lochsten oder lochbeume geburth der herschafft zu straffen ebd. S. 220; ^ Lach'K löx- SOThür; loux- öltzgr, aber läux- "Sonnb St, läx- "Sonnb Scha. Lachtante f. 'Person, die viel lacht' "Hai Bee, "Schmö Zeh. - Lachtasche f. dass. "Schmö Zeh. Lachtaube f. dass. verstr., übertr. von der seit, bezeugten Bezeichnung für eine besondere Taubena r t ; das es aber anne Lachtuben "Sondh H E b ; alte Lachtaube "Apol Flu, "Salz Urn, olbere Lachtaube "Sonnb OLi. Vereinzelt diminuiert; mit Bindevokal Lache- °Worb Hol Ndf. - Lachtaubert m. dass., verstr. NThür NOThür nWThür nZThür. Lachter f. n. 1. 'Holzmaß' veraltet; damit aber keiner vor dem andern in holzführen einigen vorteil oder nachteil haben möge, so sollen hinfuhro die lachtern abgeteilet und jeden seine angewiesen und gezeichnet, auch jedere lachter vor zwo fuhren ge-
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Lachtüte — Lade'
rechnet . . . werden 1597 U B Burgk S. 46. F ü r ein Lachter Tannenholz mußten 1596 die U n t e r t a n e n 3 Groschen 6 Pfennige, die Fremden 4 Gr. bezahlen, f ü r ein Lachter Buchenholz 4 Gr. bzw. 5 Gr., U B Burgk S. 31. Nach Festschr. Schlz 1902, S. 89 war die Lachter 3 Ellen hoch u n d breit und h a t t e 11 / 2 Ellen Scheitlänge, u m f a ß t e also 2,44 m:!. I m reußischen Gebiet des Saalelaufes (SOThür) wurde das Kurzholz in Lachter gesetzt Hohl, Saaleflößerei 43. Nach Kehr, Forstwesen 166, ist Lachter als Holzmaß auch im anschließenden Vogtländischen gebräuchlich. — 2. Als altes Längenmaß wird Laichter aufgeführt in °Mein Was 1895. Offenbar ist hier das früher übliche u n d jetzt ausgestorbene Bergmannsmaß gemeint, wie z. B. 1702 in einem Bergbericht: Auf der Mayenblume, an der Hohen Straßen gelegen, vor dem Feldort 4 Lachter ausgelenkt und allda in den „alten Mann" hineingeschlagen, da doch Icein Mensch gemeinet, alt Gebäude daselbst zu finden Saalf. Kulturbll. (1963) H. 3/4 S. 70. > Klafter. Vgl. D W B 6,33; HessWb 2,5; Müll.-Fr. 2,130. Lachtüte f. 'Person, die viel lacht' nur verstr. Eichsf W T h ü r w,sZThür, °Eisl Helb, °Sonnb Gef, oft auch diminuiert. Lachweg m. 'Grenzweg' °Grz Cul; als F1N Loochwag °Zeulr Göt. - > Lache Lack m. 1. wie schd., allg.; do moß noch Laclc droff °Eisn UE1; gutes Bier derf nich in Leibe läh (liegen) wie Laclc Rudst. R A : fertig ist der Lack! Ausruf nach getaner Arbeit, verstr., dr Lock is färdch! dass. °Schmö Goß. Wenn eine Sache (Hausarbeit-, Geschäft) nicht vorangeht, do litt (liegt) gliech Lack un Papier °Sondh H T h , läet Lack un Papier darnädder N T h ü r 1882. Von einem gealterten (weibl.) Gesicht heißt es dr Lack äs ronger E r f ; -> Siegellack. — 2. 'z* Goldlack (Cheiranthus cheiri L.)' allg.; —> Feuerlack. — 3. V Lakritze' spanischer Lack SRoda. — 4. übertr. V Prügel'; es gibt, er kriegt Lack Weißf, °SRoda SGa, °Lobst Thim, um Gera; Lachs-, > lacken lackieren. — 5. 'Fleck, F e h l t r i t t ' N T h ü r 1790; vgl. RheinWb 5,21. -q- O T h ü r n S O T h ü r ; sonst lag, -a-.
Lackaffe m. 'Person, die sich gerne p u t z t ' °Eisn Nst UE1. Lackel m. 'schlaffer, dummer, ungeschickter Mensch' nur weiträumig verstr. südl. der U n s t r u t . lacken swV. 1. 'mit Lack versehen' allg. neben lackieren; de Diern (Türen) missn noch jelackt warn Nordh, ha hoeds Foerood (Fahrrad) gelackt °Mein Was, me lackn unnera Fanster salwer °Sonnb Eff; der Waachen muß innen noch jelackt warn umg. beim Waggonbau in Hai; -> überlacken. — 2. übertr. a. 'betrügen, übervorteilen' Ilm, °Pößn
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OOp, °Sonnb Scha, der hat dich gelackt °Hett Arn> der hat sich aber lacken lassn °Hal Tro; (er ist) jelackt un jeleimt N T h ü r 1882; -> anlacken. — b. 'eine Ohrfeige bekommen' dr kricht äna gelackt °Sonnb Eff. lackern swV. '/* flackern, lodern' das Fier lockert nur °Wern Sti; Gelacker. Vgl. Damköhler 113. lackieren swV. l a . 'mit Lack versehen' allg. neben lacken; der Mooler lackeiert di Stowwen °Sondh H E b , se laggeern de Deer (Tür) °Eisn D a n ; -»• auflackieren. — b. übertr. als Schimpfwort lackierter Affe! 'eitler, hochmütiger oder aufgeputzter Mensch' verstr. — 2. übertr. a. 'betrügen, übervorteilen' verstr. N O T h ü r OThür SOThür I t z g r ; dän haww ich awer lackiert °Mersb L a u ; anlackieren. — b. 'eine Z1 Ohrfeige austeilen' ich solldr doch eene lackiern! °Mersb Scha. -q-, -fi- O T h ü r n S O T h ü r , sonst -&-, -a-, I n f . lager(s) u n d P t . P r ä t . lagerd v e r s t r . n ° W o r b w ° N o r d h , ° A r t R e i , ° E i s n D a n N s t , °Salz D o r , sonst -i- a u ß e r ° S o n d h H E b , ° A r t Gor, wo lageird gilt.
lackmeiern nur P t . P r ä t . gelackmeiert 'betrogen, übervorteilt' allg., aber wohl mehr umg.; substantiviert auch der Gelackmeierte 'der Betrogene'. Lackstroh m. '/* Goldlack (Cheiranthus cheiri L.)' verstr. neben Goldlack u n d Lack, häufiger im NOThür, ungebräuchlich im Eichsf. - Lackstöckchen n. Scherzname f ü r Rothaarige, um Mühlh. — Lackstrick m. dass. °Worb Rüd. - Lackstück n. dass. °Hal LBo; Lackstückchen °Nordh GLo, °Naumb Crau, °Mühlh Rei. - Lacktag m. V Sonnabend' (wegen des Reinemachens) °LSalz Bla (nach D W A 5 S. 34). - Lackveilchen n. '/< Goldlack' verstr. °Heil sw°Worb neben Veilchen. Lade 1 f. l a . 'verschließbare Holztruhe mit Deckel', oft reich verziert u n d mit Jahreszahl und Namen versehen, allg. Früher Aufbewahrungsort f ü r Aussteuer, Wäsche, Geld u. Schmuck, jetzt zumeist Vorrats- u n d Ablagebehälter, z. B. f ü r Getreide, Mehl, Wolle, Säcke, L u m p e n ; de Wäsche gehiert in de grüße Loode nei °Jena Lobe, dr Strompf mit sinn ganzn Gall (Geld) is uss dr Laden verschwongen °Eisn R u ; Jette hat'n sein Frackrock rein gehollt un räne abgeberscht, dar kam nur selten aus dr Lade, epper wenn ämal änne Tafte (Taufe) war, . . . R u d s t ; du siehst ju aus wie aus dr Lade R A in Suhl, wenn sich jmd. geputzt u n d neue Kleider angezogen h a t ; (ein Dieb) hat eine Lade mit geredte (Geräte) genummen 1531 Amtshandelbuch °Mersb Lau. Heischevers in °Lobst L e h : Dengel, dengel, Pate, geh nauf in deine Lade, hol Äpfel, Pfefferkuchen, Niss, das andere wirst du selber wiss. ( n ä m l i c h : Geld!)
Lade 2 — Laden
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D i e n s t b o t e n h a t t e n f r ü h e r ihre H a b e in der Lade, deshalb beim Gesindewechsel Laden rücken °Heil Rei. In "Zeitz D r o y k a m der einziehende K n e c h t mit der Peitsche z u m neuen D i e n s t h e r r n , u m P f e r d e u n d W a g e n f ü r den T r a n s p o r t der Lade zu holen; die einziehende Magd m u ß t e v o m D i e n s t h e r r n selbst abgeholt werden; -> Bei- SackWäschelade. — b. f r ü h e r ' H o l z t r u h e der gleichen A r t z u m Aufbewahren der I n n u n g s a k t e n u n d -gelder'; Hat nun der Lehrjunge seine 4 Jahre gehörig ausgestanden, wird er vor versammelten Handwerc bei offener Lade loßges-prochen, . . . 1764 I n n u n g s a r t i k e l Sonnb n a c h J b f V k 4,398. Auch Bezeichnung f ü r die I n n u n g selbst; so v e r b a n d e n sich die Maler aus Sonnb u n d U m g e b u n g 1650 zur Sonneberger Lade Thür. Monatsbll. 15, S. 140; -» Bundes- Schulzenlade. — 2. K u r z f o r m f ü r Schublade' °Saalf K ö n , °Hildb L e n ; -> Tischlade. — 3. ' a u f k l a p p b a r e Sitzbank, die zugleich als Ablage d i e n t ' verstr. neben vorwieg. ^ Sedel im sEichsf, seit. W T h ü r ZThür, °Suhl E b h , °Sonnb Men, °Pößn Lern; in °Worb Di lange Lade. — 4. 'x* Sarg' n u r °Salz Öch, °Schmal B e r F a m OSchö Rosa, °Mein Mein Schwa in der U m g e b u n g von Totenlade u n d neuerem Sarg. Vgl. H e s s W b 2,6 u. Abb. 1 ebd. 5. 'Teil des Pfluges' (s. Abb. Pflug). — a. 'der zweirädrige Vorderpflug', K u r z f o r m zu /< Pflugslade, °Sömm H e n T u n , °Mühlh Fla, °Eisn Tre, °Got Mech. - b. 'verstellbarer Steg a m jetzigen eisernen Vorderpflug u n d hölzerner u n t e r e r Steg a m alten Holzpflug als Auflage f ü r den Pflugbalken' °Sömm Orl Ost, " N a u m b Tro, °Weim Ton, °Erf Rie. I n gleicher B e d e u t u n g auch /• Ladestütze Oezinkslade Rücklade Stecklade Stellade, Lage 5. — c. 'Gestellbogen a m eisernen Vorderpflug' ° S ö m m GMo, °Nebra Los, °Erf Egs. — 6. fachspr. 'beweglicher R a h m e n des Webstuhls, der bewirkt, d a ß die eingeschossenen F ä d e n jeweils a n d a s v o r h e r Gewebte f e s t a n g e d r ü c k t werden' °Grz OGro, °Ilm Möh. — -> Bansen- Bett- Fenster- HebeKinnSchneidelade. -ö-, -Q- sOThür SOThür nltzgr sWThiir, verstr. Hennb, -oa-, -oa- nö°Eisn °Ilm w"Rudst n°Neuhs, ZThür außer nöZThür, -ou- °Sonnb °Cob s°Lobst s°Schlz, sonst -&-, länn °Eisn I f t , tö(r)n °Eisn Dan. L a d e 2 f. 'Gicht' nur H e r t e l 1895. T r o t z R ü c k f r a g e n n i c h t wieder bezeugt. Vielleicht ist der Ausd r u c k 'Gicht' a u s der E i s e n h ü t t e n i n d u s t r i e gemeint. Läde f. Lehde. Ladebalken m. V Ladebaum la' n u r gelegentlich Bernb, Eisl, °Art Göl, °Weim Berk, °Mühlh Men. — Ladebarte f. 'Beil z u m Zerkleinern großer Salzstücke beim Verladen des Salzes', auch 'eine Insignie der Salzlader' f Hai. 2
Thüringisches W ö r t e r b u c h , 1. Lief.
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Ladebaum m. l a . 'Längs- oder Querstange a m ->• Ladezeug zur Verbreiterung der Ladefläche a m E r n t e w a g e n ' N T h ü r NOThiir n W T h ü r Z T h ü r I l m T h ü r , verstr. O T h ü r ; das Ladegerüst met dan Ladebaimern, Spießen un Ladekääten °Mühlh H B e ; Ladebalken, Langbaum 2. — b. 'längs auf die (Heu)fuhre festgezurrte Stange z u m Befestigen der L a d u n g ' , die in gleicher Weise auch m i t einem Seil z u s a m m e n g e h a l t e n werden k a n n . I n dieser B e d e u t u n g n u r seit, bezeugt nördl. Heil-Erf-Zeulr; Heubaum. — 2. 'starke Rundhölzer, die m a n in schräger Auflage ähnlich einer -»- Schrotleiter z u m Be- u n d E n t l a d e n des Wagens b e n u t z t ' (zumeist beim Langholzfahren) °Mühlh Fla, °Eisn GSe UE1, "Schmal Brei, °Suhl Brei, °Hildb Ade Gel, °Pößn Lieh, °Sonnb E f f ; Ladestange. - 3. in der Schifferspr. 'schwenkbares R u n d h o l z m i t Rolle z u m Verladen von S t ü c k g u t im H a f e n ' H a i , °Bernb Als. Ohne Bindovokal e nur Hennb Itzgr. Ladegabel f. Reichgabel z u m Garbenladen' n u r °Eisl Wol, °Mersb Mü. D i m . Loodgafele °Mein E x d . — Ladegerüst n. ' V o r r i c h t u n g z u m V e r b r e i t e r n der Ladefläche a m E r n t e w a g e n ' Bernb, °Quedb H a , °Mühlh Dör H B e ; /< Ladezeug. — Ladegitter n. V Ladezeug' °Saalf Scha. — Ladehaufen m. 'großer H e u h a u f e n vor d e m E i n f a h r e n ' n u r "Neuhs Geb Lip, "Lobst Bre. — Ladekette f. ' K e t t e a m -> Ladezeug z u m F e s t h a l t e n u n d Stützen der W a g e n l a d u n g ' °Mühlh H B e Men, °Querf Lod, u m E r f ; Schwangkette. — Lademann m . das is de Färma Lademann un Sehne (Söhne), Bezeichnung f ü r Familien oder eine G r u p p e von Personen, die u n b e f u g t mitnehmen, was ihnen geeignet erscheint, insbesondere Felddiebstähle begehen, °HMöls Nes, doch u m g . weiter v e r b r e i t e t . — Lademast m. in der Schifferspr. 'Mast auf einem Saaledampfer oder -kahn, a n d e m der schwenkbare -> Ladebaum z u m Be- u n d E n t laden befestigt ist' H a i , "Bernb Als. - Lademeister m. in der Schifferspr. 'derjenige, der d e m K a h n die L a d u n g a b n i m m t u n d sie verwaltet, bis sie v o m K a u f m a n n abgeholt wird' Hai, " B e r n b Als. Laden m. 1. 'Geschäft, V e r k a u f s r a u m ' allg.; ich wullde eich ewoss aus der Stodt mitbrenge, awer de Loodn worn zu °Altb Zsche, bräng emol e Oolicht in Loodn mäit (eine K e r z e aus d e m L a d e n mit) "Lobst Eli; nämn (neben dem) Loudn hotter a noch ä Fällhannl Sonnb, da Loudn, wu ich salmoel (damals) di Haring gekefft hou, is jetzt Hoo 'gehört jetzt der Handelsorganisation = H O ' "Sonnb H ä m . R A : än Loudn aufmach 'ein G e s c h ä f t eröffnen' Sonnb, auch sonst v e r s t r . ; der Laden wird dicht gemacht 'täglicher L a d e n s c h l u ß ' allg., a b e r auch 'behördlich angeordnete Schließung eines Geschäftes' u n d verstr. sogar gebräuchlich, wenn
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Laden — laden-
U n t e r n e h m u n g e n a n d e r e r A r t (z.B. ein B e t r i e b oder Verein) ihre T ä t i g k e i t einstellen; im Fußballs p o r t 'sich ausschließlich auf die Verteidigung des T o r r a u m e s beschränken', dabei auch die W e n d u n g den Laden vollkriegen 'viele Tore h i n n e h m e n m ü s s e n ' ; ü b e r t r . mache den Laden dicht! 'schließe die T ü r ! ' u m g . v e r s t r . ; der Loudn klappert in ganzen Touch (Tag) 'das G e s c h ä f t b l ü h t ' Sonnb, der Laden brummt dass., aber auch 'die A r b e i t g e h t g u t v o r a n ' umg. allg.; er schmeißt den Laden 'ist in seiner Tätigkeit erfolgreich, verwirklicht sein V o r h a b e n ' ebd. H i e r h a t Laden bereits die u n b e s t i m m t e Bed e u t u n g von 'Angelegenheit, Sache', ebenso in den R A so ein verfluchter Laden! Ausruf des Unwillens ü b e r eine knifflige Tätigkeit, eine verflixte Geschichte, u m g . allg., do, rächen (rechne) mol dan Loodn zesomm! °Eisn See UE1, wos kümmert mich dän sei Loudn ? Sonnb. Auf die ursprüngliche Bed e u t u n g des V e r k a u f s s t a n d e s weisen die R A dos gät o (ab) bi e Weck (Brötchen) off den Lode 'etw. wird schnell alle' °Mein OMa, dos kost's bi der Weck off den Lade ausdrückliche Bestätigung, d a ß der Preis s t i m m t , °Mein Was, sich widern Lade lä (legen) 'eine Sache eifrig betreiben' "Mein OMa W a s . W e r K i n d e r necken will, t r ä g t ihnen auf gäh ema in dan Lade, äbense Fatt hatte (ob sie F e t t h ä t t e n ) u bas ds Pfoind wöög! (und was das P f u n d wiege) °Schmal P a p . W e r seine Spielgefährten verp e t z t , wird in Got g e h ä n s e l t : Betze, Betze ging in Ladn, wollt fern Dreier Kase ham. Kose (Käse) gibt es nich, Betze, Betze ärchert sich. Bei einem Fingerspiel f ü r Kleinkinder in °Worb Berl wird m i t den H ä n d e n ein (Schlachter)laden gebildet, i n d e m die aneinandergelegten Finger ein H ä u s c h e n f o r m e n , die als Schulze u n d Müller personifizierten D a u m e n gekreuzt vor d e m Laden liegen u n d einer der kleinen Finger den Schlachter darstellt. D a z u wird gesprochen: Müller und Schulze stehen vorm Laden, wollnfürn Dreier ne Knackwurst haben. Fürn Dreier ne Knackwurst gibt es nicht; Müller und Schulze zanken sich. 2 a. ' B r e t t e r v e r s c h l u ß vor der F e n s t e r ö f f n u n g ' allg.; da Loudn hängt rou (herab) °Sonnb Eff, s botzt ennder (es k l o p f t einer) ann Laden °Heil; Fenster Rolladen, -> Strohladen. — b. ' B r e t t e r v e r s c h l u ß vor einer L u k e a n W i r t s c h a f t s g e b ä u d e n ' (zum Hineinlangen des E r n t e g u t e s , z. B. H e u , Klee) °Apol Rei, °Art Seeh, °Ilm Will, °Neuhs Meus, ° R u d s t U W i W i t , °Zeulr Göt Mer; ^ Lid. -* Fahrladen. — c. scherzh. 'Hosenklappe a n K n a b e n hose' seit.; schämst dech nett, machn Loden zu!
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°Eisn UE1, mach seine Husen zu, der Loden hängt ju ronter Saalf; Hosenstall. — 3. 'Kleiderverzierung' vier Schlitzen und Laden an einem Kleide 1420 E r f B r a n d i s H s . ; große weite Kleider mit vielen Laden 1440 ebd. > Freßladen. Sg. Vokalismus wie Ladeu, Igd verstr. Hennb. In Ilm 'Laden 1' lödn, 'Laden 2a' lädn. PI. umlautlos in Erf, Sondh, °Weim Kran, °Altb Zsche; mit Umlaut -a-, °Cob °Sonnb, "Mein OMa, °Ilm Stü, °Got Frd, °Schmö GBr, -e- Salz, °Mein Was, -e- °Eisn UE1. Dim. lg,d%m, -f-, -e-, Ifidfo, -e-; in Sonnb daneben l$dvla, Itydnla, in °Cob Nst Ictdnla. laden 1 stV. swV. wie schd. '(etw.) a u f l a d e n , beladen' allg.; Fritze, mache dn Wagen lang, mir wolln Bretter laden ° H e t t G ö r ; das Foder hutte scheeb jeladt (habt ihr schief geladen) E r f Geb; mei ganz Gesperr ( H a b u n d Gut) konn ich uff enn Wogng lode "Lobst E l i ; doi gäwwelst (gabelst), ech food °Eisn UE1, lodd mr nich wingsch (schief)! S R o d a K l o ; dar Hööbaum ( H e u b a u m ) würd lang üwer dän geladdene Wüh gelaad (Wagen gelegt) "Schmal Brei. R A : er hat einen (schief, krumm, schwer, voll) geladen 'er ist b e t r u n k e n ' allg.; der ist geladen ' w ü t e n d , ärgerlich' allg.; du laddst eine! ' b e k o m m s t Hiebe' ° H e t t P a n ; jemand auf den Besen laden 'beschwindeln, z u m N a r r e n h a l t e n ' allg., ich lass mich nich uff dn Schubkarrn lad dass. °Eisn See; off dare Hochzig wuer mit Hütes (Klößen) gelode on mit Broetwüerscht geschosse "Mein OMa; füll (viel) ledd me o f f n Wohn (Wagen), wannech dreet me (wenig t r ä g t man) scherzhafte Zurückweisung einer Feststellung, d a ß es zuviel sei, °Eisn UE1. Das urspr. stV. ( < ahd. hladan) ist in Zusammenfall mit laden2 ( einladen, ungeladen; da Leichloder löd die Trager (Sargträger) °Hildb Gel oder a u c h die V e r w a n d t e n z u m Begräbnis °Hildb Vei, in °Sonnb Mön geschieht es d u r c h die Totenfrau, in °Sonnb R ü c d u r c h den Anziehmann m i t der stereotypen W e n d u n g Ihr werdet zur Leich geladen.
Ladendiener — Ladeseil
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(Zu Gevatterschaft und Taufe) ladet der Kindesvater °Hildb Schwz; -> Grab- Leichlader. Übertr. jmd. auf die Kirmes laden derbe, unanständige Abfertigung, euphem. für 'leck mich am Arsch!' Hennb, in gleicher Bedeutung ebd. jmd. auf die Hochzeit laden; der fräch Kauz hat mich, off die Hochzich gelade °Mein OMa, auch mit dem Zusatz ... üwer nü (neun) Äcker on ai Foercht (Furche) °Mein Was oder . . . über siebe Soppe on ä Wache (eine bestrichene Brotscheibe) Mein. Ein weinendes Kind tröstet man in °HMöls Nes mit dem Reim: Leier, leier, wisch, wisch wisch, morjen jibbt es Fisch, Fisch, Fisch, iwwarmorjen Schweinebraten, ward de Liese zu Disch jeladen. F o r m e n wie ladenalso jugation.
n e b e n sw. a u c h st. K o n -
Ladendiener m. 'Kaufmannsgehilfe' veraltend u. seit. - Ladenfenster n. seit, neben vorwieg. Schaufenster'. - Ladenfleischer m. 'Berufsfleischer' (im Gegensatz zum Hausschlächter) f °SRoda Her; Bankfleischer. - Ladengeld n. 'Abgabe an den Rat der Stadt für einen Verkaufsladen' t Erf. - Ladengeschäft n. scherzh. für '/* Hosenstall', de Husen ham nur Knüpfe färr änn Husentrager gehatt, sunst war märschtentäls offnes Lodengeschäft Saalf. — Ladengestell n. 'die beiden Streben am Vorderpflug für den Stellsteg' °Eisn Fal; Ladenstütze, Pflug (Abb.). — Ladenhaken m. 'Zughaken am hölzernen Vorderpflug' °Sondh OBö; > Pflug (Abb.). - Ladenhorcher m. 'neugieriger Mensch, Schnüffler' °Schlz °Grz °Zeulr s°Gera ö°Pößn. Ursprünglich einer, der am Fensterladen horcht; am Rande des geschlossenen Verbreitungsgebietes jedoch konkurrierend mit Lattenhorcher. — Ladenhüter m. 'schlecht absetzbare Ware' allg., aber mehr umg.; ech koofe dach kee Ladenhüeter °Erf Eck. - Ladenhutscher, -ü- m. 'Verkäufer' um Suhl. — Ladenjungfer f. 'Verkäuferin' f Sonnb. - Ladenkasten m. 'Beikästchen in der Lade' °Schmö GBr; Beilade. - Ladenkette f. 'Aufhängekette am Vorderpflug, um den Hinterpflug zu befestigen' °Sondh OBö; -> Pflug (Abb.).
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binden' nur °Worb GBa; -> Ladengestell, s. Pflug (Abb.). — Ladentisch m. wie schd., allg.; in drEcke ongern Lodendische stann immer de Oimmelflosche (Kümmel-) °Eisb Bür. Lader1 m. 1. 'jmd., der die Erntefuhre ladet' wohl allg.; me brauchn an Louder Sonnb, en dichtjer Looder es wos waad (wert) °Eisn TJE1. — 2. Berufsbezeichnung für Verladearbeiter im Salzwerk zu Halle Wann nun von solchen Trägern das Saltz auff die Wagen auch an die Käme und Schlitten getragen ist, so nehmens die Läder von ihnen und schüttens in die Wagen oder Kam und Schlitten Hai 1670 (nach Hondorff 84). Lader2 m. Grab- Laichlader. Lader3 n. oder m.? a Laader 'Geplauder' Sondh. ladern swV. 1. 'gemütlich plaudern', sicher bezeugt nur °Sondh HTh Sondh, °Sangh Que, °Got Lan, °Ilm Elg; Gelader. — 2. 'unsinnige Reden führen' Got. löddrn Got, sonst -ä-, -«-. Sofern kein Z u s a m m e n h a n g m i t laden2 oder Laden1 bestehen sollte, ist die E t y mologie u n d u r c h s i c h t i g ; eine H e r l e i t u n g v o n ledern verbietet die vorwiegende Schreibung -&-.
Ladersche f. 'Laderin einer Erntefuhre' de Looderschen hetts schwerer we da Gäwwler (Gabler) bäin Haümachen °Eisn UE1, deshalb ist das Heuladen keine beliebte Arbeit.
— Ladenmädchen m. 'Verkäuferin' verstr. u. veralt. - Ladenmamsell f. dass. Pößn. - Ladenschwengel m. scherzh. für 'Kaufmannsgehilfe, Verkäufer' verstr., aber mehr umg. und veraltend. — Ladenschwenker m. dass. °Rudst Pau, °Got Bai, °LSalz Her, °Querf Gro, um Jena. — Ladenschwung m. dass. Sonnb, °Erf Gis, °Sömm Bei. — Ladenstänker m. scherzh. 'Käse' Hai. — Ladenstube f. 'BüroLadeschoßkelle f. 'Vorrichtung zum Verlängern und Aufenthaltszimmer hinter dem Laden' Ilm, der Ladefläche am Erntewagen' (insbes. bei °Got Frd, °Jena Ka. - Ladenstütze f. Ladenschtitzen Grummetfuhren) Sangh (s. Abb.). — Ladeschurre f. sind 'die beiden Streben, die am hölzernen Vorder- 'Aufladebühne, Transportband im Kalibergbau' pflug das obere Querbrett mit der Radachse ver°Nordh Blei. — Ladeseil n. 'längs über die Heufuhre 2'
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Lartestange — L a d u n g '
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gespanntes Seil zum Befestigen der Ladung' °Sangh GLei, "Naumb Tro, sonst fast nur mit dem Grundwort Seil bezeichnet; /• Ladetau. — Ladestange f. 'starke Stange als Hilfsmittel zum Beund Entladen des Wagens', zumeist beim Langholzfahren, °Sonnb EfT; Ladebaum 2. - Ladestecken m. '/* Ladestock', nur in der R A dar gett, als wenne en LadestecJce verschluckt hätt Suhl. — Ladestock m. 'Stab, mit dem Vorderlader geladen wurden', heute nur in R A : dar hoat ä Loedestock gefrassn
stangen. Sie werden durch die Löcher der aufliegenden Stangen gesteckt, geben dem Ladezeug Festigkeit u n d dienen auch als H a l t f ü r die Eckgarben; s. Abb. I n °LSalz Bla liegt die Längsstange jeweils zwischen 2 Spießen; um J e n a wird zum Verlängern der Ladefläche gelegentlich noch eine zweite Querstange hinzugefügt. Anstelle der Längsstangen werden auch ->• Schwankketten verwendet, die nochmals durch Streben abgestützt sind. Gummibereifte Platten wagen verdrängen heute
Spieße
Spieße
Spießbaum Spießbaum
Stützen Abb. Ladezeug
°Arn Fra, wenn jmd. mit betont aufrechtem Gang als eingebildet bezeichnet werden soll; er hatte emmer nech vel Fläsch off'n Leibe gehatt, und Gottlieb hatte gesaht, ar säch (sähe) aus wie ä gefreckster Ladestock Rudst. — Ladestraße f. 'Be- und Entladefahrweg am Güterbahnhof' uf dr Lodestroße kimmt mr ball nich dorch'n Schlomm, wenn's rähnt (regnet) °Pößn Krö. — Ladestütze f. 'Stellsteg am eisernen Vorderpflug' °Sömm GMo; Lade1 5b. - Ladetau n. Ladeseil' °Sondh Cli. Ladezeug n. 'Gestell zum Verbreitern der Ladefläche auf Erntewagen' N T h ü r NOThür, °Sömm Str Wei, °Naumb Tro, °Weim Tie. Das Ladezeug besteht in der Regel aus 2 Stangen, die vorne u n d hinten quer über den Wagen gelegt werden u n d jeweils durch einen -» Spieß mit einer stärkeren Längsstange, dem -> Ladebaum la oder Langbaum 2, verbunden sind. Die eisernen, früher hölzernen Spieße befinden sich mancherorten an den Längsstangen °Bernb NGa, zumeist aber an den Quer-
zunehmend den Wagen mit dem Ladezeug; Ladegerüst Gerüst Rüstzeug Erntegerüst Emtezeug Geviert. Zur Sache vgl. J . Balkenholl, Dt. Ackerwagen, Diss. Göttingen 1929, S. 98 ff. lädddsig, -ä-, -dsig NThür, °Sömm Wei; lädddsai•/, -ä-, -dsaig N O T h ü r n l l m T h ü r ; loadvdsig
Sömm Str.
lädieren swV. 'verletzen, beschädigen' verstr. außer OThür SOThür; ich ho mr ölla Fingr lädiert °Hildb Gel, du hast den armen Schmetterling leddiert °Mersb L a u ; leddiere mich awer nich gliech dan näjen Emmer (neuen Eimer) °Sangh H a i ; das Siegel daran ist gantz lädiert, das man nichts erkennen kann Postskript zur U r k u n d e 1492 U B Frauensee 348. — < lat. laedere. Ladnerin f. 'Verkäuferin' f Sonnb. Ladung 1 f. wie schd. 'Ladegut', jedoch seit, in diesem Sinne mdal. verwendet; se honn ne machtche Lodeng Klee heimgeföhrn °Eisn UE1, der muß, wenn de Heifuhre schwankt, gleich met'r Ladejawl stitzen, das de Ladung nich rungerrutscht °Mersb Mü.
Ladung 2 — läge
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I n Hai, °Bernb Als liegt ein F r a c h t k a h n in Ladung, wenn er beladen wird. Sobald eingeladen war, m u ß t e m a n de Ladung jrademachen 'so verteilen, d a ß der K a h n gleichmäßig belastet ist' ebd. Zuweilen ist Ladung auch Mengenbezeichnung schlechth i n : mach noch ne Lodeng droff! saloppe Aufforderung, den Teller noch einmal zu füllen oder die B r o t s c h n i t t e stärker zu belegen, °Eisn UE1, Oskal (Oskar), noch ne Lodeng! Zuruf an den W i r t nach einer weiteren Bier- oder Schnapsrunde, ebd.; ü b e r t r . auch V Prügel' in der W e n d u n g eine Ladung kriegen, es gibt eine Ladung allg.; kemmste widder so speet hämm, kriechste enne Ladung °Ilm Man, a hat a schö (schöne) Lading bezöh (bezogen) defür "Schmal Brei. laden1. lädurj, -6-; -orsüdl.
des T h ü r . W a l d e s d a n e b e n a u c h
-et], -irj. Ladung 2 f. wie schd. 'Einladung, Vorladung', aber mdal. seit.; ha hett ne Lodeng krecht (vom Gericht) °Eisn UE1; item wenn ein radt ein gemein zwsamen lath in geschicken der herschaft ader die Stadt betreffende, welcher dan nit zu der gemein kom.pt, der ader sein gesindt die ladung . . . vernohmen hette, nemlich in dritten leuttenn der rathaus gelockenn, der busset der stadt zwene groschen 1487 Alberti U S Gera S. 206. ladenK Ladungskahn m. in der Schifferspr. 'beladener K a h n im Gegensatz z u m leeren' H a i , °Bernb Als. Lafcrarsch m. V Laberarsch' °&chlz Bli. Laferer -» Laberer. Laferich - > Laberich. lafcrn labern. Lafette f. ü b e r t r . Gesicht' °Eisn R u , ich hau dr eene in de, Lafetten! °Pößn R a . laff A d j . die Suppe ist (zu) lajf 'zu wenig gewürzt' n u r °Eisb Tör, °Arn StI, /< leise 2; vgl. D W B 6,55 f. Laffe 1 m. 'eingebildeter Mensch, Grünschnabel' O T h ü r I l m T h ü r öZThür Mansf, N T h ü r 1790, Sondh, °Pößn N s t ; su ä Laffe! °Sömm Kö, du betreest dich nich wie e gesatzter Monn, du benimmst dich wie e Lojfe °Pößn N s t ; Lappes. Iqfi sOThür, °Pößn Nst, läf s°Erf n°Arn, sonst läp. Laffe 2 f. 1. vcrächtl. f ü r '/< Mund'; halt dei Laff! °Lobst Eli, dar hängt de Laff runtr u m L o b s t ; N e b e n f o r m zu Labbe. — 2. 'gehalt- u n d geschmacklose Suppe' Mutter, wos buchst de enn far enne Loffe zn Mittchbrut ? Do hot mr gu (ja) im eens (um 1 Uhr) schun wiedr Hungr °Pößn N s t , wenn mr meine Fra drheeme so enne Loffe u f f n Bisch däd setze, do däd ichrschr gleich far de Beene schiete ebd.; -»• lajf. Laffel f. 'langweilig redende Person' NhS.
°Sonnb
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laffen swV. V lecken, naschen, t r i n k e n ' dei Hund stackt de, Zunge raus, dar will emol loffe °Pößn Nst, das Beest vun enr Kotze hot wiedr vun dr Milch gelofft ebd.; erläffen. D W B 6,57 f ü h r t das W o r t n u r f ü r Schweizer M d a a . a n ; doch vgl. a u c h H e s s W b 2,10.
Laffer-, laffer- ^ Labber-, labber-, Lafittclien Schlafittchen. Lafitten Leviten. Lafunsel f. 'Licht, Leuchter' J e n a . Vermutlich W o r t k r e u z u n g aus -> Laterne u n d Funsel. Lafustertier Labustertier. Lage f. 1. wie schd., allg., aber m e h r umg. — a. 'Örtlichkeit'; dös is ke Louch jor ä Geschäft S o n n b ; in Erf bezeichnet an dr Laache eine gute Geschäftslage in einer belebten S t r a ß e ; Anlage. — b. der Waldanteil der 45 Berechtigten a m ehem. Gemeindewald betrug 1865 in °Cob R o s je 1 / 3 Lage (nach Müller, Rossach S . 3 1 ) . — c. ' S i t u a t i o n ' ; nei a schlimma Louch kumm Sonnb, versetz dich nei mei Louch ebd.; er spannt die Lage 'beobachtet, horcht aus' u m °Naumb, °Mühlh Fei, °Erf Not. 2 a. 'eine Reihe a b g e m ä h t e n Getreides' °Eisb Ser; in °Zeulr H L e u , °Grz Cas, "Gera W ü n die bei zu kurzen H a l m e n u n g e b u n d e n beiseite gelegten H ä u f c h e n (zumeist bei Hafer). — b. ' f ü r den Flegeldrusch in der Tenne kreisrund aufgeschichtete Getreidegarben' °Mersb L a u . — 3a. 'bestimmte, nach der Personenzahl bemessene Menge Bier oder S c h n a p s ' ; eine Lage (Bier) spendieren allg., Härr Wärt, brengen se äne Laache Bier! °Eisl Sib. — b. 'die drei verdeckt liegenden K a r t e n bei einem Kartenspiel, das Brandern g e n a n n t wird' °Sonnb S t ; in Sonnb sowohl die beiseite gelegten K a r t e n als auch das in die Logkasse eingezahlte Geld b e i m Kartenspiel. — c. 'Mitgliedsbeitrag' ( z . B . in Vereinen) E r f , Grz; in E r f sogar der Zahlungstermin selbst. W o h l v e r a l t e n d ; -s- UniZulage. — 4. ü b e r t r . V Prügel'; eine Lage kriegen oder es gibt eine Lage °Sonnb °Neuhs ö°Hildb, °Cob Nst, °Schmö P o n ; komm ner'n hemm, da krichste dei Lach °Hildb Gab. — 5. 'Stellsteg a m V o r d e r p f l u g ' ° A r n Die; s. Pflug (Abb.); -> Grindellage. — 6. fachspr. 'Teil des Leineweberwebstuhls' („die in einer R i c h t u n g laufenden Schuß- u n d K e t t f ä d e n sowie die E i n r i c h t u n g a m W e b s t u h l , die solches ermöglicht" nach D W B 6,60) Weim Wochenbl. 1801 löxd O T h ü r SOThür, °Ilm G B r ; loux Sonnb, Cob N s t ;
sonst läx(v). läge Adj. 1. 'müde, matt' Mansf, °Heil R o h , °Worb Tas, °Nordh 1786, daneben auch 'faul' Mansf, °Quedb Ndf Sip; lääk unn trääk (träge) Mansf 1888. - 2. 'abgemagert' °Quedb All Schi, °Heil Gün, f °Grz OGro; lache Zicke 'dürre Ziege' °Wern
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Lägel — Lagerist
Sti. -> abläge. — 3. 'frech' wäre (werde) nich leech! °Quedb H a . — 4. 'flach' (vom Wasserstand) °Bernb Ads. l%k Mansf 1888, lex "Quedb Ha, sonst l?x(3)> -j-. Vgl. Borchers 115: lex, Damköhler 115: lech, HessWb 2,79: leech, Lange 117 Anm. 3; Teuchert Sprachreste 190 ff, Lägel n. m. 'Fäßchen, Hohlmaß' verstr. NThür Mansf, sonst seit., da veraltend. Ein Lägel wurde benutzt in °Quedb Schie als Getränkebehälter bei Feldarbeiten, in Nordh als Schnapsbehälter bei Landarbeiten und Landpartien, in °Nebra Zeu sogar als Getreidebehälter. Als Hohlmaß ist Lägel 1289 in Erf bezeugt (Brandis Hs.), heute nur noch in °Ilm LWi, °Saalf Kau. Gemeindeakten belegen das Wort bis 1750 in °Sonnb OLi. 2 Lägel Bier zum Flurgang bezahlte 1681 die Gemeindekasse °Weißf RWe (Gemeinderechenbuch); um 1900 war dort das Wort ausgestorben. Bier- Stübchenslägel. Übertr. dos is nu (nur) so e Lägl 'ein schwächlicher Mensch' Zeulr. U;yl, -p- verstr., bei den südl. Belegen zumeist -gSchreibungen. Dim. Ie//üy3n °Nordh Pet. Mask. nur 1289 Erf (nach Brandis Hs.). < lat. lagena; vgl. DWB 6,61 f., HessWb 2,11, Schmell. 1,1453. Lagenstange f. 'Verbindungsstange zwischen Vorder- und Hinterwagen' nur °Sonnb, umgeben von Langberstange im Westen, Langber im Norden und Langstange um Teuschnitz/Kr. Kronach; /* Langwiede. -ou- nur °Sonnb Hüg Jag, sonst (mit Umlaut?) l$xrjsdar}(q,) und zersprochcn Ipsdatj °Sonnb Jud Nbau sowie mit Anlehnung an 'laufen' Ißfsdatj °Sonnb Nbau. Vermutlich ist Lagenstange über n-Ausfall sekundär aus Langstange entstanden. Lager n. 1. wie schd. 'Aufbewahrungsort, Vorratsraum' (für Waren und Gegenstände) allg., für Kartoffeln neben Kellerlager nur s°Ilm; es licht u f f n Lager °Sonnb Eff, geh mo ins Loocher von de Beeha'gee (Bäuerliche Handelsgenossenschaft) °Eisn UE1; uf Loucher ärwet, leeäf, halt, liech, hou 'auf Vorrat arbeiten, kaufen, halten, liegen, haben' Sonnb und umg. allg., übertr. etw. auf Lager haben (z. B. eine spaßige Geschichte, einen Witz) allg. — 2 a. 'Übernachtungs- und Ruhestätte für Wild' allg.; dar Hase Hecht in Laacher, da därfn dar Jächer nich schießn °HMöls Nes, un wie'ch mich omguche, da sieh ech off ämal änn grüßen Hasen in Lager läh (liegen) Rudst, namm (nimm) dech in ocht, dedd (dort) in Waald honn de welle Schwien ehr Loocher °Eisn UE1; dass. auch f ü r Haustiere, verstr.; de Graue (Katze) hatte ihr Lager in'n Holzstalle gehatt Rudst, auch Bezeichnung für das Nachtlager der Schafe auf freiem Feld in °Sangh Que, °Grz OGro; -> Mittagslager. — b. übertr. auf Menschen da hot a längs Laacher ghout 'war lange bettlägerig' °Cob Ulau. - c. 'Kurzform
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für Ferienlager oder Gefangenenlager des 2. Weltkrieges' allg., aber mehr umg.; mer erkannten e paar jruße Scheekser (Burschen) aus unsen Lacher °Hal Teu. — 3. 'eine Stelle im Getreidefeld, wo sich das Getreide gelegt h a t ' s Getreede hat Lacher °Hal Bee, °HMöls Nes OSchw, °Pößn Nst. - 4. 'Stellsteg am Vorderpflug mit Auflagevorrichtung für den Grindel' verstr. °Weim °Apol, °Eisb Bür; -> Grindellage, s. Pflug (Abb.). - 5. 'Maschinenteil zum Tragen und Führen von sich drehenden Wellen und Zapfen' umg. allg. — 6. fachspr. im Baugewerbe — a. 'Unterlage des Gebälks auf dem Zimmerplatz' °Blank HGei. — b. 'Balkenschicht unter dem Fußboden des Hauses' °Neuhs Schmi, auch 'waagrechter Balken im Fachwerkhaus zwischen den Stockwerken' °Neuhs BuT. c. 'Auflageseite des Bruchsteines zum Mauerwerk' °Neuhs Meus. -&-, -a- NOThür nNThür, -&- Hennb Itzgr,. s°Ilm, aber Sonnb auch -ou-, sonst -Q-, -Ö-, Sth. Reibelaut 3 bezeugt "Blank HGei, °Worb Lei, °Mühlh Hör, Mansf. Das Wort steht unter schd. Einfluß, deshalb oft • Lager 6c. — lagerhaitig Adj. 'bettlägerig' wenn onse Mutter emol lochrhoftch ward, nochn ward se's nich lange mehr moche °Pößn Nst. Lagerhalter m. 'einer, der ein Waren- oder Gerätelager verwaltet', insbesondere durch den genossenschaftlichen Handel jetzt allg. lagerig Adj. 'aufliegend' (von Getreide, das sich infolge Üppigkeit oder Regenstürmen gelegt hat) °Art Rei, °Erf Mön, °Eisn UE1, °Zeulr Wie. Lagerist m. Veraltet f ü r '/* Lagerhalter' Erf, Sonnb; in meinem Mühlgeschäft ist die Stelle des Lageristen sofort zu besetzen °Nebra Frey (Ztg. Hai 1873); auch Laacheristen 'Lageristin' Erf.
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Lagerkahn — lähmen
Lagerkahn m. in der Schiö'erspr. 'Kahn, in dem Fracht und Materialien aufbewahrt werden' Hai, °Bernb Als. - Lagerkorn n. 'Roggen auf dem Feld, der sich gelegt hat' °Worb Lei, °Eisn UEl. lagern swV. 1. 'etw. aufbewahren zum späteren Gebrauch', mehr umg.; der Wei (Wein) muß noch ä Zeit loucher Sonnb, mr kanns (z. B. Obst) loochern °Grz Wal. — 2. neben sich legen vereinzelt unter schd. Einfluß f ü r Getreide, das sich umlegt; 's lagert sich °Sondh GBe, äs Gedreä lächert Schlz. — 3. 'sich hinlegen oder hinsetzen, um Rast zu halten' vereinzelt nach schd. Gebrauch. Lagerobst n. 'haltbares Obst, das auf Stroh, Getreidekörnern, jetzt zumeist in Horden als Wintervorrat gelagert wird' allg.; s es kenn Lagerobst, es es frisch vom Boom °Mühlh HBe. Zuweilen auch 'Bezeichnung für Obst, das durch Lagerung erst den nötigen Reifegrad erhalten muß' °Heil Wie, °Mersb Geu, °Sömm Bach, °Eisb Etz, °Apol Flu. R A : Mädle (Mädlich) senn kä Laacherobst sHennb Itzgr, Zeulr, °Lobst Sehl; dar is a (auch) kee Lagerobst mehr sagt man von sterbenskranken oder alten Leuten in °Hildb Bra. — lagerreif Adj. 'richtiger Reifegrad f ü r Lagerobst' °Apol Sto. — Lagerstall m. 1. 'umzäuntes Nachtlager für Schafe' nur seit, und wohl nicht echt mdal. — 2. Bezeichnung f ü r einen Stall neben der Gastwirtschaft, in dem früher die Handwerksburschen übernachteten ; °Mühlh Kai. — Lagerware f. 'auf Lager liegende Ware' "Gera Pol, aber mehr umg. Lagretchen Lakritzchen. lahm Adj. l a . bei Lebewesen wie schd. 'fußkrank, hinkend', doch auch auf andere Körperteile übertragen, allg.; drlohme Schmied.°Pößn Nst; met dan lahmen Knochen (Bein) konn ech nett gelöif °Eisn U E l ; er ist (geht, läuft) lahm allg.; der Arm ward mr lohm °Pößn Nst, da lohme Will (Willi) Beiname eines Einwohners mit verkrüppeltem Arm ; °Eisn U E l ; er sal auch kein siches, kranckes noch lambes ader junges Vihe schlachten noch veil haben 1487 Alberti U S Gera S. 204; R A : jmd. krumm und lahm schlagen 'prügeln' allg., enn lahm un bucklich hab (hauen) Sonnb, sich krumb un lahm arwet (arbeiten) °Hildb Len Stel; sü hät sich kraump un lahm getaanzt °Eisn Ru, krumm e lahm jelacht Bernb; scherzh. er geht lahm und hinkt auch noch °Sömm Wun, °Schlz Göt. Lahmer Arm Name eines Schanklokals in Apol. Substantiviert der Lahme allg.; scherzh. Mutter, unser Lahme hinkt °Heil Pfa Sic. blattbug- huf- hüft- kreuz- lenden- reh- schaufei- stichlahm. — b. mit abwertender Sinngebung übertr. auch V matt, kraftlos, langweilig, unzureichend', zumeist redensartlich: lohmes Deng! Schimpfwort für phlegmatischen Menschen, °Ilm Ves, du bist
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e lahmer Peter 'langweiliger Kerl' Gera, lahmer Peter wird hier wich gespielt! ebd.; dr piepst we ne lahme Ante (Ente) °Schmö Göß; är had nech mal fenf lahme Leise (Läuse) 'er ist sehr arm' °Sömm Bach, ähnlich °Apol Au; keener lahmen Laus was tun können 'harmlos sein' °Sömm Bach. — 2. übertr. auf Dinge, Zustände, Äußerungen: tu emol di lohm Ante (Ente) rih! 'stelle das defekte Fahrzeug (Motorrad) in den Schuppen!' °Mein Was; die lahme Feder 'Feder einer Uhr, deren Spannkraft nachläßt oder versagt' allg.; die Geschäfte giehn lohm 'gehen sehr schleppend' °Schmö GBr. Ein langweiliges und langwieriges Unternehmen bezeichnet man als lohme Wartschoft °Pößn Nst, lahmer Betreeb °Eisn UEl, auch sonst umg. allg., ein unsicheres Vorhaben als lahme Sache °Sömm GMo; lahmer Witz 'Witz ohne zündende Pointe' umg. allg.; lohme Üsreden 'unzureichende Entschuldigung' °Eisn UEl, auch sonst allg.; gib ihm Saures! Mut zeigt auch der lahme Muck! (Mameluck) Wortspiel beim Skat, °Eisn GLu. -ö- SOThür sOThürsWThür,Hennb außernöHennb, -ünöHennb, °Salz Bar, °EisnRu, -oa-, -wa-nö°Eisn,ZThür außer nöZThür; sonst - Drecklalce. — 3. grobes S c h i m p f w o r t f ü r eine liederliche F r a u , du bist anne Laken! °Sondh GBr. läga(n)
-d-, -k-.
Laken n. (m.) 1. V Bettuch' allg. neben Bettlaken, doch e c h t mdal. n u r N T h ü r N O T h ü r , sonst u m g . neben mdal. Bettuch. - 2 a. 'altes, minderwertiges Kleid' als N e u t r . °Nordh Win, °Hal Kol, °HMöls Gra, als Mask. °Nordh Aul G ü n Kle, °Worb K i O ; Drecklaken. — b. a b w e r t e n d 'altes U m s c h l a g t u c h ' se hätt sich aber än Laken imgehangn °Mühlh NDo. — 3. 'Sätuch' nur "Worb T a s neben vorwieg. Sälaken i m nd. Teil v o m °Worb, wo Laken ein T u c h schlechthin bezeichnet; -> LaubTischlaken. lägdn, -ä-, -k- zumeist u n t e r schd. Einfluß, seit, lögdn O T h ü r S O T h ü r , °Art B o t , °Heil Geim u n d loagan Z T h ü r . K ü r z e lagrj in °Sonnb R a b . laxn ° S ö m m Wei, ° E i s n H ö t l ä ß t auf f r ü h e r e Geltung verschobener F o r m e n schließen, die a u c h im K o m p o s i t u m Leilach(en) überliefert sind. Zur V e r b r e i t u n g Laken/Tuch im westl. Anschlußgebiet vgl. H e s s W b 2,13.
lakonisch A d j . 'jiddisch', Sprache jüdischer H ä n d l e r auf d e m P f e r d e m a r k t in °Sömm B u t . Vgl. Wolf R o t w . 3273: Losch'n ha-hoidesch 'heilige Sprache'. Lakritze f. 'eingedickter Süßholzsaft in Stangen-, Rollen- u n d T a b l e t t e n f o r m ' allg.; gäbb mich mol enne Lakritzen! °Eisn P f e ; käfe dich liewer anne Stange Lakeritze, do haste wenigstens was zun Lächern als immer Zijeretten qualmen °Eisl Sib; Lokritzchen hunn mer als Kinner genutscht ° S R o d a H e r ; Hedde (Hedwig), hui mer mo en Schriezel Lageritzchen, dos es nich su teier "Altb Zsche. F r ü h e r beliebte Leckerei, deshalb vereinzelt auch u m g e f o r m t zu Leck(e)ritze N O T h ü r , °Erf Rie, °Arn Döl E s p , "Ilm R o d , ° R u d s t K ö d Sit oder Leckritzchen E r f , ° N a u m b Eul, °Weim Schwa K S c h w , ° J e n a Buch, °Arn Die, ° R u d s t K ö d oder Leckse "Zeitz Spo. L a k r i t z e w u r d e allg. v e r w e n d e t als H a u s m i t t e l gegen H u s t e n u n d Heiserkeit, auch als Mittel gegen üblen M u n d g e r u c h in °Weim Berk, "Zeitz D r d sowie als Zusatz bei der Musbereitung, u m d e m Mus die fuchsige F a r b e zu n e h m e n , v e r s t r . n ö Z T h ü r , " N a u m b K J e . Neben Lak'ritze, Lakritzchen begegnet N O T h ü r O T h ü r ö S O T h ü r n l l m T h ü r auch * Pferdeblut, da es nach landläufiger Vorstellung aus solchem hergestellt worden sei. Der schwarzen F a r b e wegen heißt L a k r i t z e auch 3
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Lake- — Lakritzensaft
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Thüringisches W ö r t e r b u c h , 1. Lief.
Bärendreck Bärenscheiße oder in T a b l e t t e n f o r m Negerfotze -häuttchen. Spielformen u n d U m stellungen liegen vor in Lagretchen °Eisn E b h , Lakreizen °Hildb Gel, dr Lugs Grz, °Zeulr Pol, Kristel °Hildb GIB, Galitzn PI. veraltend Cob, Gelietzche °Mein N b r , Galitzke "Mein Drei, Zitzeritze "Suhl G r u b Vie, Zietze "Suhl H i r ; Hustenicht, falsches Priemchen, spanischer Lack. < l a t . liquiritia < gr. glykyrrhiza. Vokalismus zumeist wie s c h d . ; D e h n u n g in der Hochtonsilbe zu % seit. O T h ü r , °Grz Ber, zu e seit. S O T h ü r , u m A l t b , ö " E i s n ; S e n k u n g zu e v e r s t r . W T h ü r w Z T h ü r , " J e n a Rei, "Mein K S u ; a > o vereinzelt w S O T h ü r , " J e n a Lobs, > u n u r verstr. S O T h ü r u n d A l t b 1888. Isoliert s t e h t lugvrevn "Lobst Eli. Viersilbige F o r m e n v o m T y p lagsridsa usw. verstr. N O T h ü r O T h ü r I l m T h ü r . — Lakritze f. u n d Lakritzchen n . stehen o f t gleichwertig n e b e n e i n a n d e r , doch gilt Lakritzchen ausschließlich im Eichsf, überwiegt w N T h ü r n W T h ü r w Z T h ü r O T h ü r , f e h l t aber H c n n b I t z g r ö N T h ü r u n d m i t wenigen A u s n a h m e n a u c h im N O T h ü r S O T h ü r . N e b e n d e m N e u t r . auf -x*n begegnen im Osten T h ü r i n g e n s a u c h F e m . auf -yv: lag('j)rids-/d "HMöls OSchw W e b , "Zeitz Spo, l^gridsp "Naumb Eul, lagridsxz "Mersb Spe. Stets Mask. ist lagridsl u m B e r n b u n d in I l m , sonst n u r l^gridsyn E r f 1892 u. lagridsn " S ö m m K ö .
Lakritzenbriihe f. V Lakritzensaft'
P ö ß n Mox.
Lakritzensait m. 'in Wasser gelöste L a k r i t z e ' , als H u s t e n s a f t f r ü h e r allg. v e r b r e i t e t u n d a u c h als H a u s m i t t e l gegen Magenbeschwerden geschätzt. H e u t e ist L a k r i t z e n s a f t von anderer Medizin verd r ä n g t u n d verstr. im Eichsf sogar verächtliche Bezeichnung f ü r minderwertige Medizin. F r ü h e r allg. a u c h K i n d e r g e t r ä n k , das in E r f von Sehulk i n d e r n a u s d ü n n e n langen Gläsern gesaugt, in "Gera Lie der Säuglingskost beigegeben w u r d e ; in dör Jugend hommö uns förr ann Pfennig Baarndraak (Bärendreck) häfft un nei in Wasser gemacht, dös wor Lakritznsaft " S o n n b N h S ; dös Bier schmeckt wie Galitznsaft 'schmeckt f a d e ' "Cob U L a u . I n "Mühlh Gör verwendete m a n L a k r i t z e n s a f t als Zusatz z u m Schwärzen des Pflaumenmuses, in "Eisn T r e als T a b a k - u n d K a u t a b a k b e i z e . K u r z u n d Spielformen: Ritzesaaft "Schmal H H a Spri, Ritzchesaft "Schmal H e i P a p , Rüttersaft "Schmal N S m Sehn, Kritzensaft "Neuhs Mel, Koaritzesaaft "Schmal Bro, Kristelsaft "Hildb GIB, Kalitznsaft "Hildb Wes, "Cob U L a u , Kalistensoft " S o n n b St, Galitzkesaft "Mein Drei, Glietzchesaft "Mein N b r , Kalyxensaft "Cob E i n , Lakrelzensaft "Hildb Gel, Zitzeritzesaft "Ilm F r a u , "Suhl G r u b . I n "Ilm S t ü bezeichnen Kricksei- u n d Kritzelsaft die eingedickte Masse selbst. Lakritze(n)saft Lakritze m i t
konkurriert Lakritzchen.
m i t Lakritzchensaft
wie
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Lakritzenstange(l) — Lämetze
Lakritzenstange(l) f. 'eingedickter Süßholzsaft in Stangenform' verstr.; als Kenner (Kinder) hom mir immer Lakritzenstangeln gewitscht Rudst; Galitzkestange °Mein Drei, Lakritzestängele "Suhl Schi. - Lakritzenstengel m. dass. °Sonnb Gör Jag; Kalistenstängel °Sonnb St. — Lakritzentitsche f. 'S Lakritzensaft' °Naumb Fle. - Lakritzenwasser n. dass. °Eisl Sib. lala in der Wendung es geht so lala 'es geht so leidlich' umg. allg., daneben auch lila Mansf, Erf; beste wedder jesond? naja, su lala °Rudst UWi, lala hän 'langsam hin' °Mühlh ODo. Erstbetonung Mansf, Erf, °Rudst UWi, Zweitbetonung J e n a , Ilm, °Eisn UE1 bezeugt.
Lall m. Laut', vorwiegend in der Negation keinen Lall mehr tun, sagen, von sich geben verstr. NThür ZThür; aber auch: noch ä (ein) Lall unn de kriegst eine fer'n Rand! °Sömm GMo, hättste nor en änzchen Lall getan! °Arn StI. Lallefatsch m. 'Narr, Spaßmacher' °Schmö GBr Har. lijfoföds; vermutlich zu m h d . jatzen gehörig.
'necken, foppen'
lallen swV. 1. 'undeutlich sprechen' (z. B. von Kleinkindern, Betrunkenen, Schwerkranken) allg., doch mehr umg.; das kleene Kind lallt vär sich hänn °Naumb KJe, dar Jung fängt schö (schon) a mit Laiin °Sonnb Theu; ar .es besoffen on lallt wie e klänes Kend °Ilm Büch, wenn er sei Schnapsflaschn leer hat, könnt unner Dötschen Richard bloß noch a weng glall °Hildb Ade; Farschtersch Deffeln (Försters Christoph) hot der Schlog geriert, dar lallt bluß noch, dan isses uff de Sproche gefolln °Altb Zsche. Zuweilen, vorwieg, im Norden, scheint dem Wort zusätzlich die Bedeutung 'leise sprechen' anzuhaften; gewehne dich das liese Lallen ob °Sondh GBe; do bruchste gar nich zu lallen! 'etw. flüstern, was ein Dritter sowieso schon weiß' °Hett NPla. — 2. 'Andeutungen machen; als Aufforderung nur ein Wort, einen Laut sagen' verstr. NThür OThür bis südl. um Erf und Jena; nie brückt bluß zu laiin onn glich es se do °Erf Die, bei meinen Kinnern brauch ich nur zu lallen °Mersb Schk. Laller m. 'S Laut' er lag do on tat kei Laller mehr 'gab keinen Laut mehr von sich' Erf. Lama n. 'Schimpfwort für einen dummen oder phlegmatischen Menschen' °Mersb Lau, °Eisn UE1. Lamatüchle n. 'Tuch aus Wollgewebe' Sonnb. Lamber Langber. Lambert Lämper. Lambertsnuß f. 'große Haselnuß (Corylus maxima Mill.)' verstr. OThür öZThür; 1691 Stieler 1368: Lambertische Nuß. lämbsrds-, Iqm-, doch lambzrs- °Jena Steu und IfmbrErf; lambvrnesi um Weim. < lombardische Nuß.
Lambes -> Lampes. Lambo m. 'langer, schlaffer Mensch' Sondh. Lambrequin m. 'Fensterbehang, Zierstreifen oben über der Gardine' Lambergeng Sonnb. Lambris f. 'Wandverkleidung, ca. 1—1,5 m hoher Sockel aus Holztäfelung' verstr. NThür NOThür ZThür WThür Hennb Itzgr; me müssen Lamberie unner de Fansterwand mache, de Kinner dämmein sonst den ganzen Leimverputz runner °Mühlh HBe. Zu frz. lambris m., nur im Sg. gebräuchlich; lambri °Erf Sehe, °Weim Kran, sonst lambdri, -et-. Vgl. Kt. im HessWb 2,15. Lame Lahne. Lamech m. 1. Schimpfwort für einen (langen), trägen, unbeholfenen Menschen, Schmal, °Mein Was, °Schlz Göt, °Apol Flu, Hennb 1881; ^ Lumich. — 2. 'hinkende Person' °Nebra Mem, °Weim Göt. Zu Bedeutung 1: lam$%, zu 2: lämgg. Beide wohl zum bibl. N a m e n Lamech (1. Mos. 5,25) gehörig m i t Anlehnung an lahm. Vgl. HessWb 2,14, R h e i n W b 5,64.
Lamentation f. 'Klage, Gejammer' Lommedatschoon °Schmö Goß. Lamentel f. dass., e macht awer ne Lamentel °Eisn BeW, daneben Lamentelei f. ebd. lamentieren swV. 'S jammern, klagen' allg.; heile on lamentiere Rudst, nu hat'r schoe dan ganze Owett (Abend) lametiert °Ilm Frau; da hilft alles Lamentieren nischt °Mersb Schk. Zuweilen auch 'mit Bitten belästigen' °Sömm Kö, um Sonnb, in ganzen Touch lamediert er en die Ohm vuel (voll) wachen are (einer) Pelzkapp Sonnb; 'streiten, S schimpfen' °Bernb Ads, °Mersb Lau, °Weim Utz, se lamendiern susam'm °Sondh Cli; 'viel reden, laut und prahlend reden' verstr. NThür NOThür, seit. ZThür Hennb. I Lamm lb. Lammsbauch m . 'ausgeschlachtetes L a m m als Abgabe oder Zins', historisch o f t bezeugt, h e u t e W o r t u n d Sache ungebräuchlich. I n F1N noch erh a l t e n , z. B. Lammesbuuch °Erf Eich Soh, Lambsbauch "HMöls Müsch Zor. Lammschaf n. 1. 'Mutterschaf, Z u c h t s c h a f ' verstr. w N T h ü r W T h ü r Z T h ü r I l m T h ü r n H e n n b ; auch 'Zuchtschaf, das erstmals l a m m t ' °Eisn WoU. 2. 'weibl. J u n g s c h a f ' seit. N O T h ü r n l l m T h ü r O T h ü r ; /< Lamm la. - Lammschelle f. fachspr. 'kleine Kuhglocke (auch f ü r Schafe u n d Ziegen)', hergestellt in "Schmal P a p . Lammsgeduld f. 'große Geduld' ° S ö m m GMo, °Schmö Dobi. Lammzibbe f. 'weibl. J u n g s c h a f ' °Sangh B r t ; Lamm la. Lampe f. 1 a. wie schd., allg., f r ü h e r ' P e t r o l e u m oder Öllampe'; die Lampe anstecken (anbrennen, auslöschen) allg.; de Lampe blaakt, putze ma'n Dacht ab! °Mersb L a u ; h e u t e auch 'elektrischer B e l e u c h t u n g s k ö r p e r ' ; schrüb mol ne neue Bänn (Birne) in de Lampn, des me wedder Leecht krinn °Eisn UE1; zun Fohrroud mußda noch a Lamp käff °Sonnb H ä m . R A : einen auf die Lampe gießen 'reichlich Alkohol t r i n k e n ' u m g . allg., wobei das
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Trinken m i t d e m Nachfüllen der Öllampe verglichen w i r d ; euphemistisch s Lämpchen is ausgeblasn 'er ist gestorben' °Arn Alk. I n °Sonnb K ö p gilt die abergläubische Vorstellung, d a ß das Verlöschen der L a m p e einen Todesfall in der Familie anzeigt. -»• Bahner- Gokel- Kutsch- SteinölTranTraumlampe, Funsel. — b. '/* Lampion für K i n d e r u m z ü g e , P a p i e r l a t e r n e ' verstr. N O T h ü r n O T h ü r , °LSalz Ten, a u c h 'ausgehöhlte K ü r b i s s e u n d R ü b e n m i t hineingestellten K e r z e n ' ° H e t t N P l a , °Art I c h . — 2. fachspr. ' G a s b r e n n e r beim Glasblasen, der die f r ü h e r e öl- oder P a r a f f i n l a m p e ersetzt' °Neuhs L a u , °Ilm Stü. — 3a. ü b e r t r . ' R o t h a a r i g e r ' °Zeulr H L e u , das ewige Lämpchen °Mersb Lau. Vgl. Lampe in den S p o t t v e r s e n : Wenn der Fuchs nach Hause kommt, da ist die Mutter froh, da braucht sie keine Lampe mie, der Fuchs, der leichtet so. °Querf Dor, °Nordh Blei. Wenn dr Rotkopp heeme kämmt, da sinn mr alte froh, da braucht mr kee Pätrolichum, da brennt de Lampe so. "Naumb Mey Naumb. — b. scherzh. 'rote Nase' er hat ein Lämpchen im Gesicht °Erf Schwe. — c. R A : er hat's uff dr Lampe 'er ist heiser, h a t H u s t e n ' °Sondh Greu, °Arn W i p ; Lumpe1. - d. in der K i n d e r s p r a c h e ' F r u c h t s t a n d v o m Z1 Löwenzahn' verstr. N O T h ü r O T h ü r , °Heil, Ilm, Suhl. Laterne. OThür nSOThür, -ä- °Ilm Gil, sonst -ä-, -a-; Dim. tfmbx^(n), -q-, l^mbfo, -q-, tambt; Dim. PI. lamblix °Pößn Nst. Lampel m . 'schlaffer, nachlässiger, langsamer Mensch' verstr. Itzgr, °Hildb T h e ; d a n e b e n auch 'Einfältiger, Geistesgestörter' °Weim O t m ; /* Schlappschwanz. Lampelarsch m. 'schlaffer Mensch' °Mein N b r ; /• Schlappschwanz. lampelig A d j . ' k r ä n k l i c h ' °Hal Kol. lämpeln swV. ' d a h e r t r o t t e n ' ar kümmt ugelambelt (angelampelt) "Hildb Gel. -> lämpern. Lampenarbeiter m. 'Glasbläser, der n i c h t vor d e m Schmelzofen in der G l a s h ü t t e d a s flüssige Glas f o r m t , sondern (früher meist in H e i m a r b e i t ) fertige Glasröhren a n einem B r e n n e r e r h i t z t u n d d a r a u s seine P r o d u k t e herstellt'; diese A r t der Glasbearbeitung n e n n t m a n Lampenhläserei; °Neuhs L a u . — Lampenblume f. in der K i n d e r s p r a c h e Löwenzahn' Art, "Zeitz Of. - Lampendöcht m . n. neben vorwieg. V Docht' v e r s t r . ; das Lampndoacht nienschruwwe °Ilm Möh. — Lampenfaden m . Docht' °Apol GRo. — Lampenfieber n. Lampenfieber haben 'aufgeregt sein' allg., a b e r m e h r u m g . — Lampenlunte f. Docht' °Heil B u r . - Lampenmarkt m. 'Greizer S e p t e m b e r m a r k t ' °Grz Wil. —
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Lampenöl — Land
Lampenöl n. V Petroleumverstr. nHennb, °Salz, °Apol Zot, °Zeitz Wet, °Altb WLeu. Lampenputzer m. 1. Berufsbezeichnung, seit, belegt und veraltet; auch Bezeichnung für 'Gelegenheitsarbeiter' °Mühlh Gör. — 2 a. 'Gerät zum Reinigen des Lampenzylinders' verstr. außer Eichsf Itzgr, aber mit der Sache veraltet; Zylinderputzer. — b. übertr. auf zahlreiche Pflanzen, deren Blüten- oder Fruchtstand einem Lampenputzer ähnelt: V Rohrkolben' verstr. außer Hennb Eichsf NOThür; V Löwenzahn' verstr. NOThür, sonst seit; Wegerich' °Mersb Beu, Apol, Erf; 'großer Wiesenknopf (Sanguisorba offlcinalis L.)' °Lobst Lis; '/* Kalmus (Acorus calamus L.)' °SRoda Her, °Pößn Reh; V Wollgras' °Sonnb NhS; 'Bisamhyazinthe (Muscari botryoides Miller)' Apol; 'Fackellilie (Kniphofia)' ebd.; 'Weberkarde (Dipsacus fullonum M.)' °Altb Zsche; 'Blüte der Otterzunge (Polygonum bistorta L.)' °Saalf Kau; Schachtelhalm' °Weim Utz. Lampenstörer m. '/• Zylinderputzer' Sonnb. Lampenstube f. in der Bergmannsspr. 'Raum über Tag, in dem die Grubenlampen aufbewahrt werden' °Nordh Blei. Lämper m. Schimpfname für Bummler und Faulenzer, °Neuhs Schma; Limpert, -> Hemdlämper. Lamperei f. da macht a Lamperei! 'geht langsam' °Cob ULau. Lämperhans m. 'schlaffer Mensch' Laamberhans °Eisn Far. Lamperie - > Lambris. lamperig Adj. 'schlaff, kraftlos, bummelig' Itzgr, "LSalz Bla. lämpern, -a- swV. 1. 'bummeln, schlendern', ar lammert off'n Damme henn bis nonger an de Breche, Rudst; worum lamperst denn immer su ? °Cob ULau; -> herum- hinterdrein- hinterherumherlämpern. — 2. 'eine Geliebte haben, mit der Geliebten gehen' um Erf; er lämpert e bißchen met sei Mächen °Erf Alp, °Weim Trö; /* läppern2. lambarn °Cob U L a u , sonst Ipmdrn, -q- in A n l e h n u n g an lämmern oder m i t eigener B e d e u t u n g s e n t -
wicklung aus lämmern. Lampes m. enn Larnbs 'ein lang aufgeschossener Junge' °Mühlh Hüp, 'unordentlicher Mensch' °Eisn Sehe. Vgl. HessWb 2,20; RheinWb 5,77: Lämpes. Lampion m. 'Papierlaterne für Kinderumzüge' NThür OThür, sonst nur verstr. neben S Laterne Lampe Fackel, MartinsSedanslaterne. In °Sangh Ben Dit, °Art Seeg auch Bezeichnung für eine ausgehöhlte Rübe mit hineingestellter Kerze; ^ Rübenböz; in °Heil Scha, °SRoda Trö auch 'Pechfackel'.
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lämbi(j)orj, -a-. Vielleicht in A n l e h n u n g a n „Champ i g n o n " lambinjorj °Sondh K e u , °Got Sehn, lambimjorjs in °HMöls Deu. PL wird m i t -s gebildet.
Lampreten PL, im urspr. Sinne 'die Fischart Neunauge', heute '(fingierte) leckere Speise' Hennb, sonst seit.; no, was gebt's enn heite fer Lampreten? °Weim Hod, wenn de das net willst, so freß Lampreäte! Suhl; Lambreetn! Antwort zur Abwehr neugieriger Fragen (was es zu essen gibt oder was man eingekauft hat) °Eisn UE1. Als Schöne Apotheke zur Lampreten bezeichnete man 1878 die Grüne Apotheke in Erf (Brandis Hs.). Iqmbredn °Pößn Nst, lambredd3 Suhl, sonst lämbredd(n), lam-. Land n. 1. 'das dem Fruchtbau dienende Erdreich'. a. 'Acker, ^ Feld' NThür WThür ZThür, sonst seit.; ar häds Lohnd geeid (geeggt) °Salz Pfe, sü trunn de Miestbrüh in dr Botten o f f s Lahnd 'sie tragen die Jauche in der Bütte auf das Feld' °Eisn Ru, das Land äs gut un game sinne zwaihunneri Daler wart Sondh. RA: Laub machts Land taub 'Laubdüngung macht unfruchtbar' nWThür wNThür wZThür, Stroh machts Lahnd froh °Heil Bisch, enne Förch Lahnd miän (mehr), honn se glich enn Sporn (Sparren) miän 'werden sie hochmütig' °Got Mech, du host era bei mir noch u f f n Land Stenn 'du hast von mir noch Prügel zu bekommen' °Sonnb Mup, °Cob; Art- BrachErdäpfel- Gemeinde- Kartoffel- Pacht- Pferch- RodeViertel- Zinsland. — b. 'Gemüsegarten' °Ilm Möh, °Nebra Mem, °Erf Mön; PL: Länner °Jena K E u ; Garten, -> Garten- Kraut- Pflanzland. — c. 'Gartenbeet' °Arn Ach, °Neuhs Dee Meus UWei, Erf. — 2, 'Erdboden' s°Zeulr, as es dis Johr enne zehmliche Nässe im Lanne °Worb Deu, das Land äs knuttig (klumpig) °Worb Brb; Öd- Sumpf- UnWüstland. — 3. Gegensatz zu Stadt, allg.; Schiene labt sich's uf dn Lahne, schünnr dach, wie in dr Schtuadt
°Mühlh ODo.
U f f n Lanne in dann ooln Buurnschinn (Bauernscheunen) unn Stölln gitts veele Ratten unn Mise °Nordh Lip; . . . vorkouffet haben . . . das hus unn di stat zu Arnstete . . . un alles das dazu gehöret in der stat unn ufme lande 1306 UB Arn 70; im 17. und 18. Jh. waren Landbeamter -Schreiber -voigt 'städtische Beamte auf den erfurtischen Dörfern' (Brandis Hs,). RA: über Land gehen, fahren 'in die Dörfer der Umgebung' allg.; en Noabber (Nachbar) ouf der Hand es besser wie en Bruder ewer Laand °Mühlh Kam, ich wor hait über Land Sonnb. Der Fleischer ging beim Viehaufkauf über Land °SRoda Her ; /< Gau. - 4. 'Flachland' im Gegensatz zum Gebirge, Arn; in Lanne °Wern Sti, °Sangh Hay, ins Land nain 'nach OThür, über Saalf hinaus' °Saalf Pip; vgl. auch Landgängerin 'Frau, die zum
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Landauer — Landmandel
Einkauf ins Flachland geht' Oberharz (Borchers 115). — 5. 'Ufer' an Lanne °Eisl See; sehr geläufig in der Sprache der Flußschiffer auf der unteren Saale: n Kahn an Land nehmen, legen; an (auf) Land gehen; -*• Bachlände. — 6. 'Gegend, Territorium' allg.; so en Staat (Putz), bi en den Scholze sä Oreätliesle verfüert, drefft me in ganze Lahnd net oh °Mein OMa, in Meininger Lanne liegt e Dorf, wos Russdorf heßt °Pößn Nst, ha woir in nüner Herren Lännern °Eisn Ru, jihuhu, Kirmes in Lann, hei Brod in Schank, luider Küche "Schmal Bro. Zur Landfolge waren die Untertanen in Kriegszeiten dem Landesherren verpflichtet: Zum sechsten sollen sie sich der landfolge halben den andern zur Burgk geherenden dorfschaften und underthanen gleich verhalten 1597 U B Burgk S. 48. Landfröner mußten — zusätzlich zur Fron für den Gutsherrn — auch für den Landesherren Frondienste leisten, z . B . Und seind fünf landfröhner, derer drey jeder zwene tage schneyden und zwene jeder nur einen tag schneydens schuldig 1596 U B Burgk S. 18. I n Zuss. etwa -> Hinter- Ober- Unter- Vogtland. — 7. 'Freimal beim Haschespiel' verstr. °Cob "Lobst °Schlz, Sonnb, °Zeulr Zad; -> Buhland, land allg., doch land, Hennb, nWThür wZThür sEichsf, verstr. °Erf; -h- sWThür; -• ausländem. ländern 3 swV. 'Spazierengehen, nach der Schule im Dorfe spielend sich herumtreiben' "Zeitz; är kümt agelandert 'er kommt anmarschiert' Sonnb; schlendern, herumländern, lehnern. Landfressen n. 1. V Kirmse' verstr. nOThür. — 2. 'zweiter Kirmestag, ein Montag' °Jena F P r . - landfressig Adj. 'Land fressend, indem man mit dem Pfluge vom Raine wegackert' °SRoda Klo; 7- erdfressig. - Landfrieden m. R A : dn Landfrieden nech traue 'mißtrauisch sein' R u d s t Sonnb Grz, Mansf. — Landgendarm m. 'Landjäger' nur noch in den RA hungrig wie ein Landgendarm 'sehr hungrig' °Weim °Jena, . . . wie ein bayrischer Landgendarm "Lobst Wu. Landgraben m. 'ein Wallgraben, der ehedem das Gebiet der freien Reichsstadt Mühlhausen umschloß', heute noch als F1N bekannt. lärjgröm °Mühlh Str. Landgurke f. 'auf dem Beete im Freien gezogene Gurke' Fachspr. d. Gärtner in Erf. - Landhaken m. fachspr. 'ein einarmiger Anker, etwa 50 kg schwer, mit dem die Binnenschiffer ihr Wasserfahrzeug an Land befestigen' Hai, °Bernb Als. - Landhutzel f. derb 'Frau aus dem Flachland (der Goldenen Aue)' °Sangh Hay. — Landknecht m. 'Amts- u n d Gerieh tsdiener' um 1530 Amtshandelbuch °Mersb Lau, Hennb 1881, f Salz 1893, t °Eisn R u 1895. Landläufer m. '/< Vagabund'; Item do jmandes vonn landtleuffern, bettlern ader andern solchen leuthen drey tage inn der Stadt sein ader ligen wurde, sal man sye fragen, was ire gewerbe sey 1487 Alberti U S Gera S. 232. - Landleute PI. t a n t . 'Dorfbewohner' seit.; su mochns marschtenteels bei uns de Landleite °Pößn Nst. — Landmandel f. 'Getreidehaufen', 15 Garben, vor allem Gerste und Hafer, werden auf dem Felde zum Trocknen folgender-
Landmann — lang
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maßen zusammengelegt: als unterste Schicht 4 von links, 3 von rechts mit den Ähren zusammen, als mittlere Schicht 3 u n d 2, als obere Schicht 2 und 1 Garbe, °Saalf Ey. — Landmann m. 'S Bauer' nur selten bezeugt, °Pößn Nst, Sonnb, °Hildb Gel; wos der Landmon sich schinne un ploge muß un monchmol nuch drzu holb imsunst, dos gieht ihr olle Begriffe °Pößn Nst. — Landofen m. Eschweger Landofen 'gußeiserner Ofen', den alten Kachelöfen nachgebildet, an der unteren Werra gebräuchlich.
große
Kachel kleine
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Territorium von E r f u r t gehörigen Dörfer und deren Bewohner' 1510 Erf (nach Brandis Hs.). Landser m. 1. Bezeichnung f ü r den Gemeinen im Heer, bes. während der beiden Weltkriege j umg. allg. — 2. daneben auch ' L a n d s m a n n ' Sonnb. Landsknecht m. nur in der R A hungrig wie ein Landsknecht 'sehr hungrig' °Sangh Kel. — Landsleute PI. t a n t . 'Leute gleicher landschaftlicher Herk u n f t ' °Ilm Man, E r f ; entsprechend Landsmann m. wos mouchn dös för a Landsma sai ? 'woher mag er stammen?' Sonnb; f ü r weibl. Personen gebraucht man daneben auch Landsmännin f. Sonnb. — Landsteg m. in der Schifferspr. 'der Verbindungssteg von Bord an Land' Hai, °Bernb Als. — Landstraße f. wie schd., allg.; du mußt ä bißchen hä (dumm) sin; denkst en, ich loofe bei dar Hitze ä baar Stunden uff dr stoobchen Landstraße mit? Weißf. — Landstreicher m. 'S Vagabund, Bettler' verstr., in N O T h ü r d a f ü r meist Latcher; statt das dar Karl arbeit, lotschte als Landstricher uff dr Stroße rimm °Mühlh Gör. Landwehr f. 'Grenzbefestigung aus alter Zeit', als F1N besonders W T h ü r H e n n b ; unde ließ do graben eyne lantwere vor den Eichßfeldirn darzu u m 1400 Rothe Chron. 641.
Abb. Landofen
Landpartie f. 'Ausflug' (oft mit dem Pferdewagen) Sonnb; der Proviant wurde in einem Blechkasten (Kober) auf dem Wagen mitgenommen, °Got Müh; Spritze Spritztour. - Landplage f. 'allgemeines Ärgernis' Sonnb, °Ilm Stü, di vieln Hausierer idse, sis ne wohre Landblooche °Zeulr Göt, scherzh. 'Gerichtsvollzieher' °SRoda Rei. - Landpomerant m. 'einer, der vom Lande (Dorfe) s t a m m t ' °LSalz Beh, wohl Gelegenheitsbildung zu folg. Stichwort. - Landpomeranze f. meist spöttisch und abwertend 'Mädchen (auch Frau) mit ländlichen Manieren und ländlichem Äußeren' verstr., doch nicht H e n n b W T h ü r . - Landrad n. 'das linke, zumeist kleinere R a d des Pfluges, das auf dem noch nicht gepflügten Land (Acker) läuft' allg., im Süden seltener. — Landrat m. 1. wie schd., allg.; n Landrat sei Taube 'Dohlen', weil sie mit dem Landrat das Schloß bewohnen, "Suhl Schi. — 2. 'Schnaps mit Kaffeebohnen u n d Würfelzucker' °Naumb Mer. - Landregen m. 'anhaltender Regen' allg. Lands m. 'Landsmann' °Mersb Lau, Erf, das es ä Lanns vun mech °Ilm Man Stü. Landsalat m. 'auf dem Beete im Freien gezogener Salat' Fachspr. der Gärtner in E r f , sonst seit, u n d wohl nur Gelegenheitsbildungen. — Landschaft f. 1. wie schd., allg., doch mehr umg.; ein K r a f t f a h r e r rast derch di Landschafd °Eisn UE1. - 2. 'die zum
lämbar
Salz, °Mühlh ODo, landwean
°Sömm
Hcn,
sonst tandwer. Landwehrgeld n. 'eine Abgabe, die die Gemeinde °Mein U K a an das F o r s t a m t in °Schmal Zil bis 1853 zu entrichten h a t t e ' . Landwirt m. wie schd., allg., gewählter als 'S Bauer'. - Landwirtschaft f. 1. wie schd., allg., aber mehr umg. — 2. 'bäuerliches Anwesen' er arweit drum (oben) der Stadt, awer er hat noch ne kleene Landwertschaft derbei °Zeulr Göt. lang Adj. Adv. 1. räumlich a. Gegensatz zu 'kurz' allg.; in mi lang Pfüffen (Tabakpfeife) hätt ich gern ä schö Ruihr (Rohr) °Eisn Ru, Lene is nen langen Weg runger un kommet am Holze raus °Hett G ö r , hast aber än langes Oeischelseil (Peitschenriemen) °Mühlh Dach, die oole Lawwe ward bei dar immer länker °Eisl Sib, dar lange Wak un de grüße Hitze humn mich ganz labet gemocht °Pößn Nst, du, uf dar Wesen das Gras es lang genug zum Hauben (Mähen) °Mühlh HBe, bei Körle seiner Beärdjung war awwr ä langer Leichenzuch "Zeitz Spo, grueßa Aachen hot sa kot (gehabt) un langa Schwarza Hoor, a schös Mäedla! Sonnb. — R A : etw. auf die lange Bank schieben, schürgen 'verzögern' allg., of di lang Bahnk laß komm dass. "Schmal P a p ; es gibt langen Hafer 'Peitschenhiebe f ü r die Pferde' allg., auch verallgemeinert 'es gibt Hiebe' °Worb °Mühlh °Salz, ->- Langhafer; eine lange Leitung haben 'schwer begreifen' umg. allg., vers t ä r k t : lausich lange Leitung Grz, -> Leitung
lang
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scherzh.: (Frauen haben) lange Haare, aber kurzen Verstand allg.; lange Finger machen 'stehlen' allg., -> Langfinger; ein langes Oesicht machen 'enttäuscht sein' allg.; ä langen Hals mache 'neugierig sein' °Erf Gis, Sonnb, Hennb, lange Hälse mach °Eisn R u ; ä macht lange Zäene 'ist begierig' °LSalz, 'ist wählerisch beim Essen' °Suhl Ben; dan hängt de Zongen su lang raus 'ist begierig' °Arn Grä u. verstr.; eine lange Nase drehen, machen 'verspotten durch Handanlegen an die Nase' allg., da macht är bloß a lange Nase 'er bekommt doch nichts' °Bernb Gnö. I ß t ein Kind eine mit R a h m oder Butter bestrichene Brotscheibe, sagt man ihm de grichsd e lang Nas Hennb, Sonnb; wer viel ißt, hat lange Seiten allg. außer NThür, . . . lange Lanken Sondh; da geht was nein in di langen Seiden Weim; lange Flöte 'viele K a r t e n einer F a r b e beim Skatspiel' verstr.; gitt's lange Kiemel, ze gitt's lange Floeß 'gibt es langen Kümmel, so gibt es langen Flachs' H e n n b 1869; faule Nahtere (Näherinnen) mache lange Fade Hennb, korzche Stiche brenq Brut, lange Stiche leiden Nut °Schmö GBr; es äs gut, doß der Oäß ör Schwaam net so laank es bie der Kuh örner Hennb, ähnlich: der liewe Gutt läßt der Zeeche in Schwanz nich ze long wochse, sist schleed se sich in de Ochen °HMöls OSchw, ähnlich °Sonnb S t ; lang darf de Worscht (Bratworscht) sei, wenn se nur decke es °Erf Ker, die Bratwurst ist je länger, je lieber °Jena; -> Jelängerjelieber; Heischevers beim Schlachtfest in °Salz Kie: ech hon gehäird (gehört) äi hod geschlochd on hod su grosse Wöschd (Würste) gemochd, gabd mäi däi grosse lange, däi gläne lodde hange (laßt ihr hängen); de Elle is lenker a (als) wie dr Kram 'der Aufwand, die Kosten sind größer als der W e r t der Sache' Mansf, °Nordh Blei; jmd. hat Qäld wie Höh (Heu), blueß net so laank scherzh. 'viel Geld' °Suhl, °Sonnb St, war lang hot, läßt lang hänge °Pößn Nst, . . . bambele ° E i s n T r e Höt, 'er prahlt und verschwendet', verstärkt : warsch lang hot, läßts lang hänk, warsch noch länger hot, schlöppts goer nooch 'schleppt es gar nach' °Sonnb Hüg, korze Däinger senn ne länger! scherzh. 'es ist zu kurz' "Suhl Ben, kurz un dicke, Bauerngeschicke, lang un därre, Stadtgeschärre Spottreim auf die Körperbeschaffenheit der Land- und Stadtmenschen, °HMöls Nes, lank und schlank, Edelmanns Jank Bernb, °HMöls OSchw, lank un schwank het ken schenen Oank, korz un dicke het ken Geschicke °Eisn Tre. Ein langer Mensch ist ein langer -> Dämel David Gakel Gäumel Laban Latsch Lattich Lenz (= Lorenz) Lulatsch Prügel Schlenkerich Schlottich Spreißel, eine lange Latte Leier Schmitze Standarte, ein langes Elend Ende Gehäuse Gehecke Gerecke Gesteck Gestell Laster 4
Thüringisches W ö r t e r b u c h , 1. Lief.
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Leben Lehnewetter Leiden Luder Reff Scheißhaus Trumm, ein langes I. Meist haben diese Wendungen die Nebenbedeutung 'dürr, schlapp, schwächlich, unbeholfen', z. B. no das is aber a langes Laster, a richtiges langes Scheißhaus °Hildb The, ooch, die lange Laddn! °Eisn OE1; jmd. ist laak wi a Baam Sonnb, wie änne Stacheete Apol, wi anne Bonnstangel °Erf Mön, wi anne Hoppmstange B e r n b ; a es su decke wi e lang es °Erf Mön u. verstr.; hä iss so domm wie e laank iss 'sehr d u m m ' °Suhl, °Schmal Eck, °Sonnb H ä m , °Schmö Dobi, Schlz, a is dümma wi laak °Cob Nst, wenn der Kerl so lang wäre wie er dumm ist, könnte er aus der Dachrinne saufen allg.; er is so lang wie der Tag vor Johanne °SRoda Her, wie dr Joksdag (Jakobustag 25. 7.?) Sondh.; etw. ist so lang wie a Kötzestriek Suhl, . . . wie Wickerstedt (ein langgestrecktes Dorf) Apol. — Kinderreime: lange Reihe, —> Leiter. — Substantiviert: der, die Lange 'großer Mann, große F r a u ' allg. — b. Gegensatz zu ' r u n d ' ; langes Brot 'länglich geformtes B r o t ' allg., lange Kase 'Stangenkäse' °Weim NZi, °Suhl Ben, lange Haufen 'längliche Getreidehaufen, wobei 4 Garben paarweise gegeneinander u n d je eine Garbe an den beiden Stirnseiten aufgestellt werden' °Sondh Greu K E n ; auch in °Eisn UEl, aber nur bei Hafer. — C. in Maßbestimmungen, etwa: än Mäider laang 'einen Meter lang' Sonnb, sägs Fueß laank Eisn, Dennschiß zahn Brater (Bretter) laang 'Durchfall' °Got See. — d. übertr. eine lange Brühe 'dünne kraftlose Soße' verstr. — e. in Richtungsbestimmungen aa. 'entlang' allg.; kannst mich moln Buckel lang gerutsche °Heil Men; sie tragen einen Bänert (Korb) medr Fotterasche das Trettewar lang naus vor de Stadt °Sömm Kö, ar geht zengst lang "Zeitz, den Bach lank Erf, do jiesde in Reen lang 'da gehst du den Rain entlang' °SRoda Klo; dingelang. — bb. 'der Länge nach, -*• längs' allg.; hä gullrde lang furnerewr °Schmö Goß, dar Höhbaum würd vorn in ä Keede (Kette) gespannt, lahnk üwer dän Wüh gelad 'längs über den Wagen gelegt' "Schmal Brei; for lang nehmen 'längs nehmen' z. B. einen Balken, °Mersb Spe, e fiel fer long hin °HMöls OSchw, jmd. fällt, fliegt, schlägt lang hin H e n n b W T h ü r ZThür I l m T h ü r N O T h ü r OThür, er fiok lang hän °Sömm Wei, ärr felld lang hänn °Art Seeg; auch als Ausdruck der Verwunderung u n d des Schreckens: das haud en lang °Mersb Lau, das haut ein lang hen °Erf Die, da schlah aber äner lang hen R u d s t ; lang hin ist schwer von der Zusammenrückung -» langhin zu trennen. Erweitert: der -•> Länge lang; längshin. — f. lang machen 'verlängern', z. B. einen Wagen zum Langholzfahren, aber auch eine Suppe, Soße, allg.; Fritze, mache dn Wagen lang, mir wolln Breiter
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lang — lange
laden °Hett Gör; sich lang machen 'schlafen' °Hal Höh, °Querf Sehn, en lang machen 'ein wenig schlafen' °Hal Kol; jmd. die Nase lang machen 'ihn auf etwas lüstern machen' °Eisn Tre. — 2. zeitlich 'einen Zeitabschnitt andauernd' allg.; die Zait wärt en lang Sonnb, s ward en Zied o Wile lang °Erf Mön, °HMöls OSchw, setz dich of die Ofebaank, werd de a die Zeit net laank Hennb, laß dr de Zeit nech lank wäre! °Sömm Kö, °Eisn UE1; dar hot a längs Laacher ghout 'war lange bettlägerig' °Cob ULau, das war a langer Dach (Tag) °Rudst UWi, äne lanke (nämlich Schicht) machen 'länger als sonst arbeiten' Mansf 1888, der Winter war lang °Nordh Lip, nu mehro warn (werden) de Tage widder länger "Zeitz Kre; är is di lengst Zait dou gewäsen 'geht bald fort' Sonnb; mer hot sich sai Laabm lang gebloocht °Zeulr Göt, die Johre lang 'während einiger J a h r e ' °Sondh Greu, siebe Woche, verze Töh laank H e n n b ; lange Ruche (Ruhe) mocht miede Oeile (Pferde) °Schmö GBr, ä kun nit ämo Amen laang ruhig gesetz 'nicht die geringste Zeit ruhig sitzen' "Schmal Brei, käi (dräi) Vaderuinser laank "Mein Was; lange Nacht 'die Nacht vor dem Bußtag' °Rudst oder 'Nacht vor dem 21. Dezember' °Got Eml, weil in den Spinnstuben besonders lange gesponnen und dabei gefeiert wurde. Wenn die Magd heiratete, hieß es se vermitt sich u f f s lange Oohr (Jahr) °Schmö Har 1850. — Rätsel: bann hunn de Keng de längst Naicht? Bann ür Modder Kuchchen gebacken häät, wi's (will es) nümmermehr Dak war °Eisn Ru, bann hunn de armen Lüüt dn längsten Dak? Bann se nüscht ze assn hunn ebd. - I n formelhaften Wendungen: alle Nasen lang 'häufig, o f t ' allg., dar äs alle Nasn lang do Sondh, alle Furz lang dass. Hennb, sü will aue Fuerz laank a naü Klaaid ha °Suhl Ben, Ölla Fingersch lang Sonnb; den lieben langen Tag, die liebe lange Nacht 'den ganzen Tag, die ganze Nacht lang' allg., dar pafft (raucht) dan leben langen Tag °Mühlh HBe, er tribuliert (quält) mich den ganzen lieben langen Tag (immerzu) Hennb, der Hoind hat di lieb lang Naicht geknafft (gebellt) °Suhl Ben; sitt langen 'seit langer Zeit' °Got Frd u. allg.; ver lange Weile 'umsonst, vergeblieh' °Gera Wün, -> Langeweile; lang und breit (über etw.) reden 'umständlich, wortreich' allg.; oft substantiviert monche quottern e Langes un Breetes °SRoda Her; in gleicher Bedeutung: einen langen -> Knet Meerrettich Sums Zerrtanz, eine lange -»• Brühe Litanei Märde Menkenke, ein langes Aufhebens Gemäre Präludium, lange Zeremonien machen, kein langes -> Federlesens machen 'keine Umstände machen', lang in dieser RA nur °Eisn, Salz, "Schmal P a p belegt; über kurz oder lang 'früher oder später' allg., über korz ödder laank is der Wäinter verbai °Suhl Ben;
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kurz und lang (ausgiebig) schimpfen, schelten, heißen °Erf Mön, °HMöls OSchw, °Eisn UE1, dar Karl kann mich korz obr (oder) lang schimpfe, dos rihrt mich ke bissei °Pößn N s t ; korz un lang mache 'schlechtmachen, ausschelten' NThür 1882. - Zu lang zeitlich als Adv. auch -» lange, lüqg, larj Hennb, Salz, ZThür (hier von larj(g) durchsetzt), lärig s°Eisn n°Sonnb, °Mühlh ODo, °Salz Pfe, lari(g) NThür SOThür Itzgr, lärj söltzgr, sonst larj(g); flektiert: larjg- NOThür n,öNThür, lärj- NThür SOThür Itzgr °Salz, läg- söltzgr, larj(g)- seit. WThür ZThür, sonst larj-; Komp. 1%-qgar Mansf, °Sangh, °Wern Sti, lqi)q, Iqrpr °Eisn, Schmal, °Worb Lei, °Got Frm, °Salz Pfe, lirpr "Schmal Bro, sonst l$rpr; Sup. l$rjdsd °Weim But, Iqrjsd °Eisn, lirjsd "Schmal Bro, sonst Iprjsd, l^rjgsd. Langaspe(l) f. 1. Esche (Fraxinus excelsior L.)' °Pößn Nst, °Schlz; s Hulz vun dr Langoschpe is sehr fest un ward vun Wogner (Stellmacher) viel vrarbeit °Pößn Nst. — 2.'Ahorn'(Verwechslung?) °Zeulr LWo (nach DWA 1 S. 4). -äsbd(l); vgl. Marzell 2,488; Mitzka, Ahorn 38f.; die Mundartform deutet auf -aspe, nicht -espe. Langbaum m. 1. 'die lange Stange, die Vorderund Hinterteil eines Wagens verbindet' NOThür, verstr. auch NThür ZThür nllmThür OThür; Langwiede. — 2. 'Teil des > Ladezeugs' °Sondh OBö; Ladebaum la. — Langbein n., zuweilen auch m. 'langbeiniges Lebewesen' 1. Beiname für Storch, vor allem NOThür; Kinderreim: Sturich, Sturich Langbää, hock mich auf on trö mich hää (trage mich heim) Hennb; Storch, Storch Langbein, bring mir'n klein Schwesterlein "Jena Ölk. — 2. Beiname für Frosch seit. °Eisl. - 3. Beiname f ü r Kanker (Phalangium opilio) seit.; vgl. ThDA 2 K t . 29. - 4. 'blutsaugende /< Mücke' °Saalf Kau, langbeensche Schnoogen 'Mücken' bei Arn (nach DWA 1 S. 29). Langber f. 'die lange Stange, die Vorder- u n d Hinterteil des Wagens verbindet' ö°Ilm w°Rudst °Neuhs; Langwiede, > Halblangber. Iqmbar, Iqmbq, Iqmbard; Iqmbvrd m. Neuhs. — Das Grundwort wohl zu mhd. -ber in rade-ber, ahd. beran. Vgl. RheinWb 5,96, HessWb 2,33. Langberstange f. dass. s°Neuhs °Hildb. - Langberstangel f. dass. °Neuhs Schei. Längde f. 'Länge' seit. wNThür; °Altb 1888. Igrjdda Nordh, °Worb Lei; sonst Zfr/da. lange Adv. 1. 'sich über einen größeren Zeitr a u m erstreckend'; etw. dauert lange allg., s dauerte longe, bis e gohm (kam) °HMöls OSchw, es dauert bei ihm lange, ehe der Groschen fällt 'er begreift schwer' umg. allg.; was lange währt (dauert), wird gut allg., wos lang dauert, gett nemmer hisch (hübsch)
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lange
N e u h s ; W aiwergrahgedn (-krankheiten) un Hundshinken dauert ölles zwäi niä lang Sonnb, es hat am längsten gedauert 'ist bald v o r ü b e r ' allg.; etw. reicht lange, hält lange vor (an) allg.; de Riessoppen es ne Stolper- on Schlompersoppen, wil se nech laang oanhält °Got F r d ; War sehte, Schinken un Spack tut mer in Raach hänge, daßn se sich lenger tun halle °Pößn Nst, mähre nicht so lange! allg., bas druideist (trödelst) än so lang? °Eisn R u , ähnlich °Weim T r ö ; ich hob lang gelauert, eh de kumme bist °Sohlz Sa, nu entschuldigen Se, daß'ch Se su lange howe laßt worte "Zeitz K r e ; da koste lang gewart, bis e kömmt 'er k o m m t ü b e r h a u p t n i c h t ' "Suhl Ben, wenn dä mer su kümmst, dou kastä lang gewart ' d a n n erfülle ich deinen W u n s c h n i c h t ' Sonnb u n d allg., in gleicher B e d e u t u n g : dar gönn longe bosse (passen) °HMöls Oschw, H e n n b 1881; mäi hunn net länger dürft daanz (tanzen) °Eisn R u ; bleib nich su lange ufn, de mußt morgn frih ball raus °Pößn N s t ; mei Herrle un mei Fraile senn äbbes lenger lenne blebe 'die Großeltern sind f r ü h etwas länger i m B e t t geblieben' °Mein R i p ; war lange schlieft, hälts Bette warm, war früh uffstieht, dar ißt sich arm ° J e n a H i r , °Eisn R u , H e n n b ; lange machen 'zaudern, zögern, viel Zeit v e r b r a u c h e n ' allg., dar macht awer lang, bis e fartig wörd °Suhl B e n ; jmd. machts nicht mehr lange ' s t i r b t b a l d ' allg., auch er treibts nimmer lang °Schlz °Lobst, zappelt nemmer lang Neuhs, macht nimmer lang Mist Zeulr, °Lobst L o t , hat n (am) längsten Mist gemacht °Schmö Sehl; wer lange ißt, lebt lange T r o s t f ü r einen langsamen Esser, allg., auch wer am längsten ißt, lebt am längsten °Nebra W a n , sonst v e r s t r . ; war lange hust, labt lange °Gera W ü n , wenn de dann Kutz (Husten) noch lank hast, labste noch lank °Ilm M a n ; in länger hä gelat hät, er schülliger is ä worrn ' j e länger er gelebt h a t , desto häßlicher ist er geworden' °Eisn R u ; du hast dich ouwer lang nett laß sah (Begrüßungsworte) °Hildb U m ; bis (sei, bleibe) nich so lange und gumme gleich wieder Weißf, hall dich net so lang bei dr Vürred auf 'beeile dich' Suhl; nune wärds je wühl hole luusjien, lange jenunk han se jä därvon jeschwatzt °Eisl Sib, na, nune host de mei Pfard lange genunk vun olln Seitn begofft, nune moch obr, daß dr Hannl e Geschicke kricht! °Pößn N s t ; dou kümmsta lang ferbai 'da h a s t d u genügend Zeit v o r b e i z u k o m m e n ' S o n n b ; där mit sainer grueßn Ousch licht mer schö lang im Mouch (Magen) S o n n b ; Guguk uff dr Eichen, wi lange ben ich nach a Maichen r u f e n in S o n d h die heiratslustigen Mädchen in den W a l d ; zärschd kumme ich, donn du nuch longe nech v e r s t r . ; hasd wo lang kai (of en Backe, Aersch) grichd! (Drohung) H e n n b ; nicht lange fackeln 'nicht lange w a r t e n , zögern; n i c h t viel U m s t ä n d e m a c h e n ' 4'
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allg., min Vader facklt nich lange, do getts glich Hiebe S o n d h ; da spierstes war weß wie lange ° N a u m b P r i ; meh han lange känne Kartuffelschibber gebacken °Mühlh D a c h ; ich hawe schon lange Vordacht jehejet B e r n b ; dou is es letzt Wort noch lang niä gsprochen S o n n b ; der Schäänker is scho lang gestorbe, der Giezhalz Iaht (lebt) nooch sagt m a n in "Schmal E c k , u m j m d . abzuweisen, der ein Geschenk f o r d e r t ; ha hett sou lange trieweliert (gequält), bis dässes krecht °Mühlh F l a ; das Mächen hät mäi für lang ä Dückchen uhngeduhn ' h a t mich f ü r lange Zeit verliebt g e m a c h t ' °Eisn R u ; s ist lange her 'vor langer Zeit' allg., sis noch gor nich longe har °HMöls OSchw, nu wi long is en har? do wor mer sesomm in Naumborg 'vor k u r z e m w a r e n wir z u s a m m e n in N a u m b u r g ' °HMöls O S c h w ; so laang wors noch niät, weil mer verkobulird worn sen 'es ist noch nicht so lange her, da h a b e n wir geheiratet' "Sonnb Schi; nett lang drauf 'kurze Zeit s p ä t e r ' allg.; es ist noch lange hin 'es d a u e r t noch lange Zeit' allg., bes Winachtn es noch lange hin °Arn Cra, °Eisn UE1; dos es schun lang hen 'lange vorbei' "Ilm R o d , °Salz K L e ; noch lang? Zuruf bei der A r b e i t °Sonnb S t ; bis wi lang? 'bis w a n n ? ' S o n n b ; so lang bie (so lange wie ' w ä h r e n d ' ) °Mein Was, so lang bi ich derhäm warr, es hä ens Duerf gegange ' w ä h r e n d ich zu H a u s e war, ist er ins Dorf gegangen' "Suhl B e n ; wärt lan bis ' w a r t e so lange bis' H e n n b 1873, die F ü g u n g lan bis ist d a m a l s bereits gänzlich v e r a l t e t , a b e r als lebend bezeugt H e n n b 1793, 93 f . : von jetzt lambis (bis) übers Jahr, a u c h örtlich von hier lambis Nürnberg. — 2. 'hinlänglich, ausreichend'; ein Kleid ist lange gut 'gut genug' allg., Kase un Brut lange gut °Pößn N s t , s äs lange gut suat (satt) 'genügt vollkommen' °Mühlh O D o ; in der gleichen B e d e u t u n g das is doch lange satt derfir W e i m u n d s is lange frisch allg., dr Mahntu (Mantel) äss mich nach lange frisch °Worb G B a ; fer dän äs es lange frisch 'die Arbeit, die er geleistet h a t , ist gut genug, auch w e n n es keine Qualitätsarbeit ist' °Art Seeh, ähnlich °LSalz B r u ; gieh henn, bist lange frisch ' g u t genug angezogen' °Mühlh Lef, dar sitzt lange frisch ' h a t einen g u t e n P o s t e n ' °Apol Wil, är stedd mäi lang frisch 'von mir aus k a n n er w a r t e n ' °Salz Wie. — lange gut u n d lange frisch sind o f t , bes. i m Süden, wo das -e von lange a p o k o p i e r t wird, feste Zuss. geworden m i t der B e t o n u n g auf lange. — 3. 'sicher, gewiß' ibersch Gohr ( J a h r ) is schun lange Huchzg (Hochzeit) °Pößn N s t ; negativ 'erst r e c h t n i c h t ' : döswagen is von errn neun Schul noch lang ke Red °Hildb Eis, wenn der Kläger nischt hätt, der Prohler hätt schon lange nischt °Mühlh K a m , met däi kuiz (tausche) ech noch gar lang nett Salz, H e n n b . solange wielange heillange, Jelängerjelieber.
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Länge — langen
-ä-, -Q- im Norden, dazu SOThür Itzgr, °Salz; sonst -a-; -n- gehäuft ZThür IlmThür. Länge f. 1. r ä u m l i c h a. 'Ausdehnung in der H a u p t r i c h t u n g ' allg.; in die Länge wachsen allg.; eäner, dar wu wagen seiner Läng aus de Douchrinna g'sauf ka °Sonnb OLi; der (die,) Länge lang hinfallen ' m i t der ganzen K ö r p e r l ä n g e ' O T h ü r S O T h ü r s I l m T h ü r , auch die Läng und die Lang hinfallen °Schlz °Zeulr, e log der Länge lang (dort) 'langgestreckt' °Schmö GBr, °Gera Lie, längelang, längs; der Länge nach hinfallen °Art Seeh, °Weim U t z , °Grz Nai, S o n n b ; a is de Läng higschlougn (hingefallen) °Sonnb Gör; bann di Schurn (Weihnachtsstollen) bain Bache der Läng nach zerrisse, da? zeigt n Dod u "Schmal B r e i ; in der Länge zugaam 'verlängern', vorwiegend Stricksachen, etwa einen S t r u m p f , den R u m p f oder Ärmel eines Pullovers, I l m ; so ist das rathaus gefreiet (privilegiert), das nymant einicherley wehre darein tragen sol, . . . ausgeschlossen hemmer und vorfur, welcher lenge man ein zeichen findet an der stäupen 1487 Alberti U S Gera S. 209. b. 'langgestreckter Acker' (im Gegensatz zu d e m querliegenden) °Erf Mön; als F1N in ° S o n n b R a u ; in Zuss. Bachlänge °Apol N T r , Nußlänge °Got W e c h ; ^ Gelänge. — c. Gegens t ä n d e b e s t i m m t e r G r ö ß e : of Ling schnaid 'Holz in S t ü c k e b e s t i m m t e r Größe schneiden' °Hildb B e d ; 'Maß, m i t d e m der B ö t t c h e r die F a ß d a u b e n a b m i ß t ' "Mein Quei, ablängen; die Längen stricken 'Oberteile des S t r u m p f e s ' °Ilm, °Suhl Ben, °Zeulr Göt, J e n a , Strumpf länge; 'ein f ü r einen gewöhnlichen S o n n t a g gebackener t r o c k e n e r K u chen, etwa 40 cm lang u n d etwa 10 cm breit' °Mersb L a u , Kuchen- Mandellänge. — 2. zeitlich 'ein größerer Z e i t a b s c h n i t t ' es dauert änne Länge s°Weim, macht dar odder (aber) ä Leng! ' b r a u c h t d e r a b e r viel Zeit!' Sonnb, do moßt ech anne Länge erst gaffe on stih u m A r n u n d W e i m (nach F i r m . 2,177); die Länge hat die Zerre 'auch eine geringe L a s t wird auf die D a u e r schwer' N o r d h ; der Winter (ein Prozeß) zieht sich in die Länge, jmd. zieht (zerrt) eine Angelegenheit in die Länge allg.; auf die Länge 'auf die D a u e r , m i t der Zeit' H e n n b , E r f ; in gleicher B e d e u t u n g de Länge un de Farne °Schmö G B r ; uf de Länge kreit (kriegt) mersch soot °Schmö GBr.
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Vgl. K l u g e R o t w . S. 229 (1753 H i l d b W b ) ; Wolf R o t w . 3094; H e s s W b 2,18. langen swV. l'a. V" holen' in N T h ü r das herrschende W o r t , auch Mansf W T h ü r H e n n b , w S ö m m , °Got Mech; Beeren, Laub langen e b d . ; lang mich emol anne Batteiln Schnaps °Sondh H T h , dar bloe Woin langd dich 'der blaue W a g e n holt dich ins I r r e n h a u s ' °Eschw Aue, mer hunn Läseholz gelankt °Sondh Greu, gä mol in nen Oorten un lange mol änne Zeppel (Zwiebel) °Nordh P ü t , wann de nich glich kemmest, lange ich dich met der Kricken (Krücke 'Stock') °Nordh Blei; dar langet die Liejen vun dar Wand 'lügt u n a u f h ö r l i c h ' °Heil Men; n Arnkranz lange 'die E r n t e beenden' ° W o r b Lei; a het sich nasse Beine jelanget 'ist b e t r u n k e n ' S o n d h ; Stappchen (der Teufel) het ne gelanget 'er h a t sich e r h ä n g t ' °Worb Lei; wenn ein starker S t u r m w i n d a u f t r i t t , sagt m a n da hat der Teufel wieder einen gelanget 'es h a t sich einer a u f g e h ä n g t ' °Heil H G a ; der Buzemann, Wassermann langt dich, die Nachtraben, Nachteulen langen dich sagt m a n den Kind e r n , w e n n sie a b e n d s n i c h t ins H a u s wollen, N T h ü r ; dich mitte der Deubel lange °Nordh, dich sali dar Schinger lange °Heil Men, ° W o r b Lei; Luft langen ' a t m e n ' °Nordh Herrn, Odn lange dass. °Worb Lei; s Odnlange vrgasse scherzh. 'sterben' e b d . ; was gelangt? was langen? G r u ß a n j m d . , der F u t t e r oder Gemüse v o m Felde b r i n g t oder holen will, °LSalz N e u 1801; - a u c h ' k a u f e n ' °Worb GBa, °Got Mech, e neien Spoodn jelanget ° H e t t W i p ; 'stehlen' Er hat dem Bauren seine Schweine gelangt 'rustici poreos clam a b s t u l i t ' 1691 Stieler 1067; ü b e r t r . dar langet von achtzehn Ackern s Verenge 'nörgelt a n allem h e r u m , e r i n n e r t a n alte Geschichten' °Heil Men. b. 'die H a n d ausstrecken, u m etw. zu greifen' s I l m T h ü r I t z g r ; a langd nauchn (nach dem) Kuchn °Sonnb St, zu- hineinlangen; bein Vuechlschießen muß mer in eäner Dur nei di Dasch lang S o n n b ; ü b e r t r . den hobch mer ower gelongd ' h a b e ihn verprügelt, die Meinung gesagt' °Gera Wei. — 2. '(dar)reichen, geben', z. B. H e u oder Getreidegarben m i t der Gabel auf d e n W a g e n , O T h ü r S O T h ü r H e n n b Itzgr, seit. Z T h ü r ; ufs Fuder lange °Schmö G B r ; du kriegst eine (Ohrfeige) gelangt, ich lange dir eine allg.; -> her- heraus- herüber- herunterhinaufhinaus- hineinlangen, Handlanger. — 3. 'auslfrj(3) allg; lirj °Schmal Bro, °Hildb Bed; lqn "Schmal, reichen, genügen' S O T h ü r I t z g r H e n n b f a s t aus°Eisn UE1, °Got Frm. schließlich, sonst verstr. neben reichen; vgl. längelang A d v . 'der Länge nach, in voller L ä n g e ' T h D A 1 K t . 11; dar Kartoffelbrei langd fr ons on allg. a u ß e r O T h ü r S O T h ü r s I l m T h ü r , wo der Länge äu fer och °Eisn Ger; bie wiet würst ann langen mit lang v o r w i e g t ; er schmiß (fiel) längelang hin °Eisn dinn Qall (Geld)? °Eisn R u ; mir langt's! 'ich b i n Tre, er füll lengelang hen °Sondh G B e ; ich hawwe mich e r s c h ö p f t ' allg., aber auch D r o h u n g jetzt langt mir lengelank hinjeleechd (zum Ausruhen) °Mersb L a u . es aber! ' j e t z t ist das Maß voll' allg.; s recket un Längeling m. 'eine A r t Z e r v e l a t w u r s t ' in der langet nit °Worb Lei, das langt net henne on langt Musikantensprache des Eichsfeldes; /< Feldgieker.
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längen — Langholz
net varn Suhl, "Schmal P a p , °Pößn Nst, °Erf Sehe, e r w e i t e r t : das hangd on langd ned kenne on ned voern °Mein W a s ; -> hinlangen; dar waiß a niät, wi das hangt o langt ' z u s a m m e n h ä n g t ' H e n n b . — 4. 'länger werden' in der Bauernregel bann die Dö (Tage) lange, kömmt der Wenter gegange H e n n b , °Quedb Schie. längen swV. der S c h u h m a c h e r längt die Schuhe ' m a c h t sie länger' J e n a ; de Schuh warn gelangd °Eisn UE1. Langensalza ON. Der S p o t t v e r s In Langensalz ka me gepfiff und getanz un die Zedder gespäl, us dn Fenster rus geguck un den Lieden uff den Kopf gespuclc charakterisiert die im Westteil T h ü r i n g e n s übliche P e r f e k t i v i e r u n g des Infinitivs nach können. Vgl. T h D A 1 K t . 6. Langensalzaer Ad j. Langensalzer Wagen 'ein Pferdewagen besonderer B a u a r t ' °Eisn S t r ; ellipt. Langensailzer 'Langensalzaer W i n d , SO-Wind' °Mühlh ODo. Langer m. 'Mann, der m i t der Gabel H e u oder Getreide auf das F u d e r r e i c h t ' °Hildb Gel. Langer Heinrich m. Sauerampfer' ° W o r b Lei Beu, °Heil U d . Längerlieber -»• Jelängerjelieber. Langesche f. 1. Esche' °Sonnb N b a u . 2. V Ahorn' (Verwechslung?) °Zeulr R a n (nach D W A 1 S. 5) ; vgl. Mitzka, A h o r n 39. Langeweile f. 1. wie schd., allg.; du äbbes (tu etwas), da hasde kä Langweil °Mein OMa, du weeßt wohl nich, wasde vor lauter Dummheet und aus Langerweile anfangen sollst °Mersb L a u , noochn weeß e vorr Langrweile nich, was ha vorr Dummheedn aushegge soll °Altb Gor. — 2. für (die) Langeweile 'umsonst, nutzlos, vergeblich' allg. a u ß e r W T h ü r H e n n b I t z g r ; s woar alles far de Langeweil, s had alles nischd geholfen °Ilm Man, da ha ich en ferr Langeweile jeholfen °Sangh Rie, fer lange Wiele äs dar Tad ' u m s o n s t ist der Tod' °Nordh P ü t . Das Wort wird (bes. in der Fügung für Langeweile) nicht überall als feste Zuss. empfunden, z. B. fdr lärjv wild "Wem Sti, f$r dv latjd waih °Weim Kran, lar)3 toih °Ilm H e r ; sonst larjdwaih, -wiU. Langfahrt m . f. 'die lange Stange, die Vorder u n d H i n t e r t e i l eines W a g e n s v e r b i n d e t ' s ° N a u m b s°Zeitz °Altb °Schmö; Langwiede. lämfd, -a- m. f. °Altb °Schmö, lamfd n. °Altb Loh; lär\gwd, -a- m. s°Naumb s°Zeitz (oder Langgerte wie Müll.-Fr. 2,133 unter Lampel ?); vgl. RheinWb 5,96ff., HessWb 2,30ff. Langfinger m. 1. e u p h e m . 'Dieb' verstr. 2. där hat Lankfinger jemachd 'gestohlen' °Mersb Lau. langfrisch lange 2.
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Langgabel f. 'zweizinkige Gabel z u m H o c h r e i c h e n der Getreidegarben, a u c h des H e u s ' östl. HMölsP ö ß n ; ö ° H a l ö°Mersb, seit. I t z g r ; s. K t . * Reichgabel. langgäkelig A d j . 'lang, d ü r r ' wie konn denn ner dos Mädle so en langgakelichen Karl geheirat! °Ilm Stü. — langgakerig A d j . dass. langgakeriches Frauenzimmer Sondh. Langgerte Lang fahrt. langgut -» lange 2. langhaarig A d j . wie schd. ° P ö ß n N s t , °Hildb Gel; s u b s t a n t i v i e r t : dar giehd gaarne mit Lankhoorigen (Mädchen) spoziern ° J e n a Lobe. I n ° J e n a K u n werden die Bewohner von ° J e n a Löbs de Lankhaarichen g e n a n n t , weil sie Zwiebeln a n b a u e n u n d -»- Zwiebelrispen flechten. Langhafer m. Prügel' seit, nördl. S o n d h - E r f Grz; es jiwwet Langhawer °Quedb H a . — Langhals m. 'langhalsiges Schnapsglas', aber 1958 n i c h t m e h r gebräuchlich, °Mühlh D a c h . langhin A d v . 1. 'entlang' moch nor an Hulze langhin, ich kumm schunne noch ° S R o d a H e r . — 2. 'der L ä n g e n a c h ' jmd. fällt, schlägt, haut, fliegt langhin O T h ü r S O T h ü r , seltener W T h ü r Z T h ü r I l m T h ü r H e n n b ; da kricht mar ä Schussert, schießt änne Lärche, schiebt langhän, äwwerschleht sich wie ä Boomaffe ° N a u m b A b u , do (bei Glatteis) hauds dich langhin Grz; auch bildlich als A u s d r u c k der V e r w u n d e r u n g u n d des Schreckens: nun schlah ener langhän, dar äs noch nech fertch med Essen °Weim Schwa. E s ist bisweilen unklar, ob lang hinfallen oder langhin fallen, doch langhin hinfallen Weißf Grö; lang le. ^ ^
—
Langholz
Riegel
— Schwelle Säule
Strebe Abb. Langholz l b
Langholz n. 1. 'langes Holz' a. 'unzerschnittene, e n t ä s t e t e B a u m s t ä m m e ' allg.; de Knachde fohrn Lankhulz ausn Forschde °Altb Zsche, ihr haat je uren Letterwagen abgelettert un lang gemacht, wullt secher Langhulz fahre °Sondh Greu, Bloch. — b. 'lange, als Bauholz b e n u t z t e B a l k e n ' v e r s t r . ; fachspr. insbes. 'oberer horizontal liegender Balken a n einem F a c h w e r k ' ° J e n a J L ö ; s. Abb. — c. 'Holz z u m Anheizen des Backofens' °Schmal Spri. — d. 'Klöpfel des Dreschflegels' °Altb Zsche. -
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L angholzbaucr — langsckcmelig
2. übertr. a. 'Prügel mit dem Stock' verstr. N T h ü r ; do goabs Langholz drheime °Erf Dach. — b. jmd. fährt Langholz 'schnarcht' LSalz, er sägt Langholz dass. °Apol Wil, "Jena K a , °Querf J ü d . — c. ein Lügner (Aufschneider) fährt Langholz °Got H a u . — d. obsz. umg. 'das geschwollene männliche Glied' °Suhl °Ilm, °Art Rot, °SRoda Rei, E r f ; er fährt (trägt) Langholz nach Hause, wenn er seinen Geschlechtstrieb nicht befriedigen konnte, °Weim Mag. Langholzbauer m. 'der F u h r m a n n , der mit seinem Pferdegespann Langholz aus dem Walde a b f ä h r t ' °Suhl, °Hildb Eis. - Langholzfahrer m. 1. dass. °Pößn Wer. - 2. '7" Libelle' °Salz Gum. — Langholzfuhre f. 'ein mit Langholz beladenes Fuhrwerk' W T h ü r H e n n b SOThür; eine Langholzfuhre bringt Freude (Volksglaube) °Zeulr Tri. — Langholzfuhrwerk n. 'Langholzwagen' Suhl. Langholz wagen m. 'Wagen zum Transportieren von Langholz' allg. Schwerer Pferdewagen ohne Leitern u n d Bodenbretter; das hintere R a d p a a r wird weit zurückgerückt, die -> Langwiede mit einer K e t t e lose an den Stämmen befestigt, so daß bei starken K u r v e n der hintere Wagenteil durch einen Sterzführer gelenkt werden kann. Verschiedentlich, vor allem im NThür, wird eine Zwischenstange zum Verlängern benutzt, Langwiede 2; itze kemmt där Langholzwachn net um de Eck Schlz; arr hett enn paar tüchtige Kracken (Pferde) fär sin Langholzwaine °Mühlh W i n ; /* Bloch- Längs- Langwagen. langmärig Adj. V langweilig' °Mersb Lau. Langmesser n. 'Messer mit langer Klinge, Waffe' so ist das rathaus gefreiet (privilegiert), das nymant einicherley wehre darein tragen sol, es sey armbrust, spies, schwert, langmesser, degen 1487 Alberti U S Gera S. 209, ähnlich 1492 in den Schleizer Statuten, 1530 langkmesser in einer Erbschaftsregelung in °Mersb Lau. Es war eine A r t Degen, den die Bauern bei ihren Festen, aber auch bei der Feldarbeit in unsicheren Zeiten trugen; wird in Gerichtsprotokollen des Amtes Lauchstädt auch als Mordwaffe genannt. — langrassig Adj. de langrossgn Schweine gamn eher ewos har wie de korzrossgn 'bringen mehr Nutzen' °Pößn Nst. - Langrute f. '/* Langwiede' "Zeitz H a y . längs Adv. 1. 'der Länge nach, entlang' a is gstreckt längs hiigepollert (hingefallen) Cob, dar Wag gett längs hän "Nordh Sol; erweitert a lecht sich strecksdilengs hi °Hildb Gom; -> längshin wolängs. — 2. Präp. mit D a t . längs n Bach °Schlz Sa. — 3. mit anorganischem t substantiviert (vgl. D W B 0,178: längs Abschn. 3) ich bin de Längst higfalln °Sonnb J a g , ar fällt die (oller)längst hi °Hildb The, dr Längeste noch 'der Länge nach' Sondh, zer Längst Got.
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Längsabend m. 'Abend des 21. Dez.' °Eisn Sto. Die Mädchen verstecken sich, die Burschen müssen sie suchen. Wer verliert, zahlt die Zeche oder m u ß Pfänder geben, in anderen Orten lange Nacht. langsam Adj. Adv. 1. 'nicht schnell' allg; ä langsomer, flägmadischer, saumsaliger Mensch °Zeitz H a y , laangsam bi ä Schnacken (Schnecke) °Eisn R u , lotsch nich so langsam! °Eisn Tre, °Mühlh K a i ; renklich is se, oder (aber) ferchterlich längsten P ö ß n 1888; lot langsam imgih! 'laßt langsam umgehen!' Begrüßung während der Arbeit auf dem Felde, °Mühlh Kai, langsam! Dod au nech su väal! dass. °LSalz, nu mal lanksam mit die jungen Pferde! sagt ein Arbeiter zu Jugendlichen, die f ü r seine Begriffe zu schnell arbeiten, °Mersb Lau, langsam reiten! Junge Pferde kosten Geld R A beim Skatspielen, °Eisn G L u ; man langsam! 'nimm dir doch Zeit!' °Sondh B a d ; wer langsam ißt, arbeitet langsam verstr. N O T h ü r nOThür, laanksem drescht, dar laanksem eßt °Mein OMa, wer langsam ißt und langsam spricht, der leidet auch die Arbeit nicht °Nebra Wan, wemmer lanksam ißt, jieht märre runger °HMöls Nes, wer langsam ißt, lebt lange ebd. — Substantiviert: spielt mal einen Langsamen! 'einen nicht zu flotten Tanz (z. B. einen Tango oder einen langsamen Walzer) °Eisn UE1, °Lobst Bst. 2. 'allmählich' allg.; er kann sich su langsam mät Hacken un Schuffei bekannt gemache 'wird bald sterben' °Mühlh Dach, es geht langsam bargob (bergab) medn dass., aber auch wirtschaftlichen Niedergang bezeichnend, °Eisn UE1; dar midd sinner Neelerei fälld ann so langsam doch off de Nerven °Ilm Man, jedst muß me langsam in Uefen aschür (anheizen) Sonnb. — 3. 'spät' °Altb °Schmö; lengsen kumme 'zu spät kommen' °Schmö GBr, im langsamen Herbste E r f 1754 Reichart 5,40. — bedachtsam doucement pomale sachte sittsam stete, --> Betlangsam. latjsam, -süm, -säm, -SQm, läijsäm allg., doch lärjsäm °Eisn Ru, lanfgjsam Hennb, larjSdn °Ilm GBr Schm, °Neuhs Meus; larjksüm Mansf, °Sömm Rast, °HMöls Nes; Iprjsdn °Altb °Schmö; l^rjsdan Pößn 1888, lätjsdwi °Pößn Nst. langsamig Adv. 'langsam' wenn mr alt werd> nochn giehts miet olln viel langstniger °Pößn Nst. — Langsamkeit f. ä Langsamkeät mach 'viel Zeit benötigen' Sonnb. Langschäfter m., zumeist PI. 'Stiefel mit hohem Schaft' verstr. W T h ü r Rhön ZThür I l m T h ü r OThür N O T h ü r ; mr ziehn de Langschäfter on °Jena Löbe. I n °Mersb Lau t r u g der Bauer Langschäfter, wenn er zur J a g d ging, seltener zur Arbeit. Ein P a a r Langschäfter schenkte man in °Salz Kli bei Verlobungen dem Mittelsmann. - Langschemel -> Lenkschemel. — langschemelig A d j . langweilig
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Laugschenkel — Langwelle
nachlässig, bequem' ä langschemliger Kerl °Altb Zie; vgl. Müll.-Fr. 2,136. - Langschenkel m. fachspr. 'Teil der -> Queraxt des Zimmermanns' °Blank HGei. - Langschießen n. 'Kugelspiel, das in einer Kandel (Rinne) der Straße mit -»- Hickerten (Spielkugeln) ausgeführt wird' °Eschw Aue. Durch das Treffen des gegnerischen Hickerts oder das Herankommen auf eine gewisse Entfernung wird ein Stennert (-> Steiner) gewonnen. Bei Fehlwurf schießt der nächste. - Langschläfer, -schlafer m. 'einer, der lange schläft', auch mit der Nebenbedeutung 'Bummelant' allg.; Langschiefer sin keene Frihafstieher °SRoda Her, du bist jo e Langschloffer °Mein Beh. Die Nebenform Langschlafer tritt vereinzelt im Eichsf und sHennb auf. — Langschläfersche f. 'eine, die lange schläft' °Eisn See UE1. - langschmirgeln swV. fachspr. in der Jagdwaffenindustrie 'maschinelles Bearbeiten der Laufoberfläche mit Poliermitteln' Suhl. — Langschub m. 1. veraltete Bezeichnung für 'S Kegelbahn' verstr. °Got °Erf, °Heil TWe, Sonnb. 2. fachspr. 'große Hebelstellung an der Gattersäge' °Arn Cra. — Langschwänzchen n. Birnensorte °Altb. — langschwierig Adj. 'S langwierig', eine langschwierige Arbeit °Sondh Ebl, °Naumb Gör, der hätt ene langschwierige Krankheit °Sangh Hac. — Langseitef. 'langsam arbeitendesMädchen' °EisnTre.
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nischt merre (bei einem Sturz) °Weim Bla. — langstielig Adj. 1. wie schd. 'mit langem Stiel' allg. — 2. 'S langweilig, langwierig, umständlich' allg., doch seit. Hennb Itzgr.; langstieliger Schmus °Hal Hol; monche bobbern oder quottern langstielich °SRoda Her; stellch nor nich gor se langsteelch ohn! °Altb Ro. - langstiezig Adj. 'S langweilig' °Bernb Nie, °Zeulr Läw. — langstörlig Adj. 'so lang wie ein -»• Störl (Stange)' °Altb; langschdarliche Arbern (Erdbirnen 'Topinambur') °HMöls OSchw. Langstreif o. G. das thür. Sprichwort Langstreif bringt dem Kinde Langleid besagt, daß die Wöchnerin in einem Bett mit quergestreiftem (nicht längsgestreiftem) Bettbezug liegen soll, nach Witzschel 2 (1878), 246. - langstriezig Adj.'/< langweilig' Bernb. - Langstroh n. 'Stroh aus langen, geraden Halmen, insbes. Roggen- und Weizenstroh, im Gegensatz zu -> Wirrstroh', es wird zum Herstellen von Strohseilen verwandt, Hennb, °Mersb Lau, °Blank HGei.
Längswagen m. 'S Langholzwagen' °Mühlh Str. - Längswiede f. 'S Langwieds °Suhl Hei, °Mein Beh. Langwagen m. 1. 'Wagen zum Transportieren von Langholz' allg. neben S Langholzwagen, doch seit. Hennb. — 2. 'ein durch verlängerte Langwiede und ->• Ernteleitern vergrößerter Leiterwagen', längshin Adv. 'der Länge nach, entlang' längshin wird zur Erntezeit auf Wald- und Hohlwegen behinfallen °Hal Kol; er rutschte us on knallte längs- nutzt, wo man das Fuder nicht breit laden kann, hän °Weim Utz; längshen dr Schossee stiehn Äbbel- seit. sNOThür OThür. - 3. V Langwiede' verstr. baime Erf. — In Sätzen wie ar fiel längshien °Arn nNThür NOThür; vgl. Foerste Westf. 4,38 f. Bit ist nicht klar zu entscheiden, ob längshin langweilen swV. wie schd., allg., doch mdal. fallen oder längs hinfallen. seit, gebraucht. langweilig Adj. 1. im ursprünglichen Wortsinn längst Adv. 1. zeitlich 'seit langer Zeit' allg.; dös weß ich längst Sonnb, das hunn mäi längst un 'lange Zeit dauernd' allg.; ein Beinbruch ist eine Füssen abgelaufen 'ist eine alte Sache' °Eisn R u ; langwielige Sachen °Eisn Ift, das ist aber eine langwas der sich einbilt, (das) simm mr lengst gewääst weilige Krankheit °Sangh Rie, e gebt ooch gar ze Naumb, ds Längst 'die längste Zeit' °Schmal Pap. langweilig 'er gibt zu langsam Karten' °Weim — 2. modal das äs doch längs gut 'vollkommen gut' Bla. — 2. mit dem Beisinn 'uninteressant, lästig' °Heil TWe und verstr., du kreist (kriegst) mich allg.; dos woar arg langweilig °Mein Beh, das wor lengest nich Mansf, där jlauwets lengest nich 'über- a langwieljer Ombd (Abend) °Sondh Cli, s äss änn laangwieleches Geschäft (z. B. Möhren jäten) °LSalz haupt nicht' ebd. — 3. räumlich längs 3. Langstangel f. 'Mittelfinger' in einem Kindervers WBeh, du langweilicher Gärl! °Mersb Lau; ä langüber die Finger . . . o dos äs de Langstangel. . . °Erf wailicher Bäider (Peter) Sonnb u. verstr. — S langMön. — Langstauche f. '12 paarweise hintereinander märig -schemelig -stielig -stiezig -striezig -wierig. auf dem Felde zum Trocknen aufgestellte Getreide- -wailix, -unlix allg., doch -wwle% °Got Hau, °Erf Büß; -w^lix °Pößn Wei; -wilix "Schmal Hei; -wilx garben' °Apol Obd. °Ilm GBr; -wqilxt °Nouhs LiO. langstengelig Adj. langstengelige Arbern (ErdLangweiligkeit f. dös is ä Langwailichkeät mit dan birnen 'Topinambur') °HMöls OSchw, "SchmöTho. längsthin Adv. 'kürzlich, unlängst' längsdhänn Meädla 'es trödelt' Sonnb. war ä do °Sondh Cli, längshin wor ich in Rudelstodt Langwelle f. 1. 'lange Reisigwelle' °Heil, °Mersb °Rudst Kei. Klo, °SRoda Schlei; auch 'lange Stücke Brennholz Langstiefel m. 'Stiefel, der bis ans Knie reicht' zum Anheizen des Backofens' seit. nOThür. — °SRoda Her, erst sieht mr noch ä Hosenkreuze, 2. fachspr. 'Transmission', auch 'Welle an einer hernachen noch ä Paar Langstebbeln, hernachen gar Dreschmaschine' seit.
Langwied« — lanzen
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Deichselarm
Lenkscheif
Abb. Langwiede 1
Langwiede f., a u c h n. u n d m. 1. 'die lange Stange, die Vorder- u n d H i n t e r t e i l eines W a g e n s v e r b i n d e t ' (s. Abb.) allg. a u ß e r I t z g r N O T h ü r , °Altb; i m H e n n b W T h ü r in A n l e h n u n g a n lenken Lenkwiede, s o n s t / * Lagenstange LangbaumLangber Langberstange(l) Lang fahrt Langrute Längswiede Langwagen Wiede; an uren Wagen es de Langweden gebrochen °Sondh G r e u ; äne von dan Korven moßte ar ziemlich ausfahre, da hatt sesch s Värdergegrägge en de Langwiede jewärscht ' d a h a t sich das Lenkscheit in die Langwiede g e w ü r g t ' ° R u d s t U P r . —
c
IZ1 p o
Abb. Langwiede 2 2. 'besondere Stange (in ° W o r b N O r k r e u z f ö r m i g — s. Abb. Langwiede 2) z u m Verlängern des W a g e n s bei L a n g h o l z f u h r e n ' verstr. N T h ü r n W T h ü r , seit. IlmThür SOThür; ^ Halblangber. -wld(3) OThür SOThür; -wed(v), -wedzn Eichsf, °Eisn °Got °Sondh °Sangh °Art n°Sömm °Nebra °Naumb n°Apol ö°Jena, °Arn Gos; -wqd(a), -wqddn nllmThür, °Mühlh ö°Sömm; -wpd3(n), -es-, -ea-, -ia- sllmThür, °Erf ö°Got s°LSaIz s°Mühlh s°Sömm; -uqida n°Art, -wpid °Schlz °Lobst; -waidd °Weim H o t ; -wgt °Nordh n°Sondh, °Heil Roh; -w$dd °Arn n ° R u d s t ; -wean °Mühlh ODo. - das lifflkwid ö°Nouhs, °Zeulr Göt, °Suhl Erl, das latjwgid °Got Boi; dar laijwid °Got Pfe, dar lär]W^d °Worb Brb, dir larjkwedv °Sangh Len. langwierig A d j . 'lange d a u e r n d , m ü h s a m ' allg., doch mehr umg., zumeist in den W e n d u n g e n eine langwierige Sache, Geschichte, Krankheit, Arbeit; s Fadernschließn, dos wor ne langwierche Soche °Altb Ro, de Frieda hodd e langivirige Krankett gehadd °Grz E b ; /* langweilig. lar](g)wirix allg.; -e- °Worn Sti, °Worb Hol, "Art Gor Roi, °LSaIz Bla, °Sondh Greu, Schmal, "Salz Kli, °Sömm Der, -«- °Naumb T r o ; -wiryd °Ilm GBr.
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Langzagel m . 'lange Birnensorte' °Worb Lei, auch Langzagelbirne ebd. — Vgl. R h e i n W b . 6,106. Lanke 1 f. 1. 'seitliche Weichteile des Menschenoder T i e r k ö r p e r s ' N T h ü r ohne H a r z , n Z T h ü r ; das Fard het nischt in Lankn Sondh, °Nordh, dr Bengel met sin langn Lankn schleet was bi (schlägt was bei 'ißt viel') Sondh, de Kuh schlett mät der Lanken 'ist infolge von V e r d a u u n g s s t ö r u n g e n oder Übera n s t r e n g u n g k u r z a t m i g ' °Mühlh Win, ein magenk r a n k e s Tier guckt nach der Lanken oder leit dn Kopf in de Lanken °Mühlh F l a ; ^ Flanke. 2. auf Gegenstände ü b e r t r a g e n a. 'beim Pferdegeschirr die ledernen Seitenblätter, a n denen die S t r ä n g e a n g e h a k t werden' °Wern Sti, auch im nördl. Anschlußgebiet aus °Quedb Suderode u n d Calbe (Kr. Schönebeck) bezeugt; Gelenk-, vgl. D a m k ö h l e r 114, HolzlOstfälWb 132. - b . ' S e i t e n b r e t t a m Mistwagen' ° W o r b H o l ; Dungbrett. — C. 'Seite des Schuhes' ich ha mich de ganze Lankten vom Schuck uffgerässen °Heil P f a . — d. F a c h s p r . d. B ö t t c h e r 'lange, gebogene F a ß d a u b e n ' Altb, mdal. n i c h t geläufig. Zu ahd. hlanca 'Seite, Hüfte, Lende', das über frz. flanc zu Flanke wurde; mnd. lanke. Lanke - f. Forelle, die im Grundwasser s t e h t ' °Saalf K a u R e s c h ; W o r t u n d Fisch sind k a u m noch b e k a n n t . Vgl. SchwäbWb 4,989: Lanke, 4,19: lllanke-, D W B 1,378: Anke (hier auch Deutungsversuch, wobei an Übertragung von Anke 'Butter' gedacht ist). Lanke = Saal-Anke ?. Lankert -> Lang fahrt. Lanne -> Lahne lantschen swV. 'eine y" Ohrfeige geben' °HMöls Nes; N e b e n f o r m zu lanzen. Lanze f. 1. wie sehd., aber mdal. k a u m gebräuchlich, es sei denn u m g . im K i n d e r m u n d f ü r entsprechendes Spielzeug. — 2. 'hölzerner Bierk r u g ' , auch Dim. Länzchen, J e n a e r S t u d e n t e n s p r . u m 1825; ergreift die Lanzen, legt euch aus, stoßt aus! Exkneipen-Komment Jenaer Studenten (Pflüger 7,306, 308); vgl. Kluge S t u d e n t e n s p r . 104; Läppisch. Länze PI. V Prügel' er kriegt seine Länze °Heil Roh. lanzen swV. 1. t r a n s . prügeln, ohrfeigen' vor allem W T h ü r ; geh weg oder ech lanz dech eine! °Eisn OE1, da hadn awer gelanzt "Schmal Brei. — 2. intr. 'schnell a r b e i t e n ' ich hunn drufflos gelanzt, z. B. Mist gebreitet, °Salz Gum. — 3. i n t r . ' g e h e n ' , insbes. ' u n n ü t z u m h e r g e h e n ' E r f , er lanzt überall hin, wo etwas los ist °Eisl H e l b ; zu -s- Landser oder Lenz < Lorenz 'langer Mensch' ? -» dahin- herumlos- mitlanzen, hinlanzen 'hinlegen'. — 4. i n t r . 'ein b e s t i m m t e s verbotenes K a r t e n s p i e l spielen'
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Länzicli — Lappen
°Sonnb OLi Sonnb. — 5. fachspr. 'einen Durchb r u c h u n t e r die Straßendecke f ü r die Wasserleitung anlegen m i t Hilfe eines lanzenartigen Gerätes' °Suhl H i r . Länzich m. 'Landstreicher' °Art F r a ; Vagabund. Lapommer m. 'wortbrüchiger, unzuverlässiger Mensch' °Erf 1866; - zu frz. Lapon 'Lappe'? /< Lappländer, Lapuner. Vgl. H e s s W b 2,34: Lappanier. Lappahle f. 'Werkzeug des S c h u h m a c h e r s z u m D u r c h s t e c h e n des Leders' s°Salz; / Pfriemen; vgl. D W A 12 K t . 9. Lappalie f. 'Belanglosigkeit, Kleinigkeit' allg.; wachen su eenr Lappalie brauch mr nich erseht eene Rachnung zu schreim °Pößn R a . wemmer dou gleich bei jäider Labbalje neis Oerecht wollt gih! Sonnb; Lumperei Läpperei, la'bülp, läbalp allg., doch Iqbölp OThür. Lapparsch m. S c h i m p f w o r t 'schlaffer, kraftloser Mensch' v e r s t r . ; das war siladig (sein Lebtag) e Labbarsch °Schmal Brei, so e Lapporsch kann nich emol denn Sack hewe °Sangh H a c ; das W o r t h a t im w N T h ü r , n°Eisl die N e b e n b e d e u t u n g 'faul', sonst zuweilen 'feige, geistig b e s c h r ä n k t ' : du Lapparsch läßt däi alles gefall °Schmal P a p ; die Bewohner von °Salz Gei werden Geiser Lappärsch g e n a n n t in °Salz K r a ; ^ Schlapparsch.
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Hausschuhe a u s Stoffresten, m i t W a t t e gef ü t t e r t ' °Erf Mön. - Läppchensuckel 'Stoffnuckel' n ü r °Arn Sin; /• Lappentütz. läppe, -a- A d j . 1. V locker, schlaff, nicht ges p a n n t ' östl. N o r d h - E r f - R u d s t - A l t b ; ein Ball is läppe-, e läbber Boll °Nebra B a i ; s. K t . Sp. 67. Die Wurscht is läppe gefillt °SRoda H e r , bä altn Lääten ward de Haat läppe 'bei alten L e u t e n wird die H a u t schlaff' ebd., wenn d'r Teig ze labbe is, muß noch Mahl nieniknatt wäre (hineingeknetet werden) °Erf Alp; die Getreidegarben sind läppe gebunden, u m E r f , mär hunn läbbe jemässn 'den F a d e n n i c h t straff g e n o m m e n ' °Mersb B r a u , dei Flitzebochen is awwer läbbe 'die Sehne deines Bogens ist a b e r schlaff' °Sangh R i e ; die Jocke äs zu lobbe °Erf Mön; Hippe häppe, Beitel läppe Neckvers u m W e i m f ü r jmd., der im Lotteriespiel verloren h a t ; labet läpper läpperig lappig läppisch lasch latsch lätscherig latschig lumm lummerig pappelig pappelweich schlaff schlapp schlappem schlappisch schlupper wäbbe. — 2. ' t r ä g e ' Mansf 1888. — 3. 'schwach gewürzt' (Speisen) verstr. N O T h ü r ;
leise 2. tqbd NOThür, sonst verstr.; läbd, .-y- < läppe verstrOThür, °Erf Mön; sonst lato. Lappelei f. 'eine Kleinigkeit' °Mein Schwa. Läppelsnutsch m. 'Stoffnuckel' n u r °Saalf; Lappentütz. Läppchen n. 'kleiner L a p p e n ' allg., doch H e n n b I t z g r S O T h ü r Läpple, Läppel. — l a . 'kleines Lappen m. l a . 'ein S t ü c k T u c h schlechthin' Stück T u c h ' allg., R A : er sieht aus wie e Fenk W T h ü r H e n n b s I l m T h ü r ; ä backt (packt) dn (Pfennig) in e Läppchen gewickelt 'erbärmlich' ganzen Kuchen in än schönn'n Lappen °Eisn R u , °Eisl Ste, °Art Wie, e had Draak (Dreck) in Labbche en gespreckeltar Labbm ' b u n t geflecktes oder ge'kein reines Gewissen' "Schmal P a p , °Eisn See, p u n k t e t e s T u c h ' °Eisn U E l , Rese, hui fix en Loppen ar well ans Lappchen kumme 'seinen Vorteil erun kalt Wosser! °Pößn N s t ; f a c h s p r . ist Lappen reichen' °Worb Di. — b. a b w e r t e n d met die, paar bei den Leinewebern 'ein Stück Leinen' ö°Ilm, Läbberchen (Aussteuer) brauchsde dech nech offzua u c h H e n n b 1801, of Labn gschnidn °Ilm Öhr. — blosen! G o t ; Lappchen N e c k n a m e f ü r den Schneib. '(Stück) T u c h f ü r einen b e s t i m m t e n Zweck' — der, °Eisb B ü r ; Läppchenkrämer Spottname für aa. 'zum Ausbessern von Kleidungsstücken' allg.; einen Textilhändler in °Sömm K ö , Läppchensede uf ene kaputte Hose setzt mr Lappen druff °Weim ( Kirmeslappen-, in °Eisn I f t wird bei einer Taufe das Kind in einen vom P a t e n geschenkten Lappen gewickelt. — ff.'Schleier' wohl nur okkasionell; se zuch (zog) n Lobbn jersch Osecht °Schmö Goß. — gg. ' S c h e u e r t u c h ' verstr., häufiger XOThiir O T h ü r ; ' S t a u b t u c h '
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° W o r b B r b ; -> Scheuer- Wischlappen. — hh. 'Tuch z u m Abtrocknen des Eßgeschirrs' °Weim °LSalz, °Altb R o ; ' T u c h zum Abwaschen des Eßgeschirrs' verstr. N O T h ü r ; -> Abwaschlappen. — ii.'Taschent u c h ' Mansf 1888; Rotzlappen. - kk. im PI. 'Tuchstreifen, die bei Treibjagden an ausgespannte Schnüre gebunden werden, u m das Wild zurückzuscheuchen' 11 bundt läppen vndt 1 rolle darzu befanden sich uff dem Wildbodem, 1583 SchloßI n v e n t a r Arn S. 64, -> läppen lb, Federlappen-, hierzu gehört die R A durch die Lappen gehen 'ausreißen' allg., auch ' u m k o m m e n ' Grz 1886. — -> Braut- Dreck- Ja- Joch- Spreckel- SpreuTopfTröckellappen. — C. verächtl. 'schlechter Stoff, altes Tuch, Stoffrest' allg.; i Lundn on Labbn Gegensatz zu in Samt und Seide E r f ; 'ein schlechtes
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läppen — Lappenscliielicii
Kleid' allg.; su ä Labben °Art Wie; iron. die hat en scheen Lappn dran Schlz; übertr. 's kommt einer in Lappe u Socke 'ein kurzer Regenschauer' °Salz Gum; Fetzen. In F1N wie Lappenberg Erf (schon 1332 uf demme Lappenberge im BibraBüchlein S. 102) und Lappenhök Got, °Eisn Naz, °LSalz Tha, ist eine alte Bezeichnung f ü r den Schuttabladeplatz erhalten geblieben; vgl. D W B 6,197. — 2. übertr. 'etw., was in der Form an Tuchreste erinnert' — a. nur im PL 'eßbare Eingeweide (Lunge, Leber, Magen, Milz, auch Därme) des Rindes oder des Wildes, zerschnitten und in saurer Tunke gekocht', daher auch saure Lappen, ein beliebtes Mittagsgericht, Hennb WThür, °Mühlh, °Hildb Sac; geh mich enn Pfuind Lappen °Mühlh Fla; /< Kaidaunen, Sauerlappen. — b. im PI. 'bei Hasen und Kaninchen das Bauchfleisch einschließlich der Rippenenden', wird vom Braten abgeschnitten, oft als mit Innereien gefüllte Roulade gesondert gebraten, Grz; in °Eisn UE1 auch 'Bauch- und Rippenfleisch von Schafen'. — c. an Pflanzen z. B. 'lose Blätter am K r a u t k o p f ' seit.; 'Blätter des Huflattichs' °Eisn Tre. — d. scherzh. 'Ohr' °Apol GRo; Horchlappen. — e. scherzh. 'Papiergeld, bes. altes, abgenutztes' °Eisn See u. verstr. — -» Bauch- Kanker- Schmer- Schusterslappen. — 3. sonstige Übertragungen — a. '(willens-)sch wacher Mensch' °Schmö GBr; -> JammerSanft- Schmacht- Waschlappen. — b. 'unsaubere Frau' °Mersb Klo; -> Drecklappen. — c. in der Fachspr. der Spielwarenheimarbeiter 'dünne Masse, aus der Puppen und Figuren geformt werden (Pappmache)' °Sonnb H ä m . labdn, labm allg., doch -ä-, -q- vor allem NThür IlmThür OThür Itzgr; lab(d) Hennb. läppen swV. 1. 'mit Lappen versehen' — a. 'flicken, ausbessern' verstr.; schon 1691 Hosen läppen 'interpolare caligas' Stieler 1070, auch in Erf. Urkunden 1. Hälfte 16. J h . bezeugt; -* zusammenlappen. — b. aus der Weidmannspr. 'bei Treibjagden Schnüre ausspannen, an denen weiße oder bunte Tuchstreifen (auch Gänsefedern) befestigt sind, um das Wild zurückzuscheuchen' verstr.; me mossen erseht lapp °LSalz WBeh; /• einstellen, einverlappen; ein Feld wird gelappt 'mit Draht eingezäunt, an den Lappenstreifen gebunden sind, um die Saat oder Frucht vor Wildschaden zu schützen' °Hildb Reu. — 2. fachspr. 'mit Lappen bearbeiten, polieren' Metallteile werden gelappt °Weim Ton. — 3. übertr. a. 'tadeln, mit barsehen Worten anfahren' verstr., auch 'eine /• Ohrfeige geben' °SRoda Schlei; ab- anherunterlappen. — b. 'verulken' °Salz Kra, °HMöls Teu. — c. sich nicht läppen lassen 'sich nicht /* lumpen lassen' °Grz. 5«
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Lappenball1 m. 'aus Lappen angefertigter Spielball' "Schmal Brei. - Lappenball- m. 'Tanzvergnügen zur Faschingszeit, zu dem man in abgetragenen Kleidern geht' °Ilm. — Lappenbiez m. 'Stofinuckel' nur °Mersb °Querf °HMöls, °Sangh Ede, °Naumb Pöd; / Lappentütz. Lappendock m. 'unsauberer, unordentlicher Mensch' °Eisl Helb; wohl nur Gelegenheitsbildung zu folg. Stichwort. - Lappendocke f. l a . 'aus Stoffresten hergestellte Puppe', zuweilen mit Werg, Moos, Sägemehl oder Holzwolle ausgestopft, ZThür Hennb Itzgr, seit. NThür WThür IlmThür; mei Klä (Kleine) spielt am liebste mit ihrer Lappedocke °Mein Quei. — b. 'ein Bündel zusammengerollter Flicklappen' °Got Wöl. - 2. auf Personen übertragen — a. 'auffällig gekleidete, putzsüchtige, insbes. mit vielen Tüchern behangene Frau' nicht im Hennb u. Itzgr., sonst verstr.; du besd oanezoen (angezogen) wi ane Labb'ndogge °Erf Alp; auch als Dim. Lappendöckchen0Worb NOr. — b. 'liederliche, unordentlich gekleidete F r a u ' seit. WThür ZThür IlmThür NOThür. - c. 'magere Person' °Mühlh Win; 'hagere Frau mit langen, locker hängenden Kleidern' °Mühlh H ö r ; 'schwächlicher, ängstlicher Mensch' °Mühlh Fla. — Das Wort wird heute kaum noch gebraucht. - Lappendrücker m. 'Spielwarenhersteller, der die Puppenkörper formt' °Sonnb H ä m . — Lappenhöker m. Qothsche Lappehöger Spottname für die Einwohner von Got, eine Straße in Got hat den Beinamen Lappenhök. — Lappenkönig m. 'ein Hanswurst zur Kirmes', er trägt ein Gewand aus lauter bunten Läppchen, hat eine Maske vor dem Gesicht und eine riesige Tüte auf dem Kopf und sucht, die Kinder mit einem Besen zu schlagen, °Hildb Vei. - Lappenlaufen n. Volksbrauch zu Ostern, °Nordh Gün GWe Imm. Die junge Ehefrau, die im vergangenen J a h r geheiratet hat, hält ein Tuch, nach dem die jungen Mädchen dreimal laufen müssen. Wer das Tuch zuerst hascht, darf es behalten. Zum Lappenlaufen zu Pfingsten in °Mühlh AGo GGo stifteten die Nachtwächter und Hirten als Preise Tücher und Tischdecken. Lappenlutsch m. 'Stofinuckel' nur °Sömm Sehe; Lappentütz. - Lappennückchen n. dass., nur °Mühlh Bol. - Lappennuckel m. dass., verstr. NThür öZThür. — Lappennutsch m. dass., verstr. ZThür IlmThür OThür. — Lappennutschel m. dass., nur °Mühlh Kai. - Lappenpupc o. G. Schimpfwort, °Weißf RWe. Lappenschießen n. Volksbrauch, auch /* Lieberei genannt °Arn Ket. Am Sonntag nach Pfingsten wird der Lappen (Umschlagtuch) der jüngst verheirateten Frau, den sie beim Eintritt in die Mädchengemeinschaft erhalten hat, an eine Tanne
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Lappenschnück — lapperig
geheftet u n d beim Umzug durch das Dorf vorangetragen. Diesen Lappen erhält der beste Schütze beim Ringscheibenschießen. Am Abend wird getanzt. Lappcnschnück m. 'Stofl'nuckel' nur sö°Mein, °Salz SLe; Lappentütz. - Lappenschnuckel, -üm. dass., nur °Suhl. — Lappenschnuller m. dass., nur °Hildb Sac. - Lappenschnürpfel m. dass., nur °Eisn R u . Lappensocken m. im Sg. wenig gebraucht '/* Hausschuhe aus Stoffresten' °Salz Kli UA1, °Erf Win. Lappensück m. 1. 'Stoffnuckel' nur n°Mein, "Schmal Wer, Lappentütz. — 2. 'aus Lappen hergestellter Ball' °Mein Was. - Lappensuckel m. 'Stoffnuckel' seit, öZThür sIlmThür N T h ü r , doch nicht Eichsf. Lappentütz m. 'Stoffnuckel; mit eingeweichter u n d gezuckerter Brotrinde oder mit Zucker gefülltes Leinenläppchen, zuweilen auch in Branntwein getaucht', diente als Nuckel zur Beruhigung kleiner Kinder; W o r t (auch die Synonyme) und Sache sind heute veraltet; galt W T h ü r öRhön, °Erf °LSalz °Got, s,ö°Mühlh; gab dan Krehlrachen en Lappenditzchen, damet ar nun ufhert met dan Gekrehle °Mühlh H B e ; z 1 Nückel; Läppchennuckel -suckel, Läppchensnutsch, Läppelsnutsch, Lappenbiez -lutsch -nückchen -nuckel -nutsch -nutschel -schnück -schnuckel -schnuller -schnürpfel -sück -suckel -zapfen -zulk -zulken -züller -zulp -zütz, Läppernuckel -nutschel -suckel, Läppleszüller. -düds öRhön, nö°Salz sö°Eisn, -duds um °Eisn Crou, °Mühlh NDo ODo, °Got Meeh Sehme; -didsn °Eisn BeW, °LSalz Bru, -didsn °LSalz Bla; sonst -dids; Dim. -didsx^n seit. WThür. — Zu mhd. tute, luite 'Brustwarze, weibl. Brust'. Lappentütze f. dass., nur °Salz Kli Sün, "Mein OWei Woh. — Lappenzapfen m. dass., nur °Salz Bern. - Lappenzulk m. dass., nur °Mühlh ODo. Lappenzulken m. dass., nur °Mühlh Fei. — Lappenzüller m. dass., nur "Mein Wes. — Lappenzulp m. dass., nur °Apol Oßm. — Lappenzütz m. dass., nur nöHennb, °Got Frd, °LSalz K u t z . Läpper m. la.'Kesselflicker'1691 Stieler 1070: Lapper, vgl. auch D W B 6,198 u. 5,626; -> Kesselläpper. — b. 'ein Fleischer, der minderwertige Innereien für die Leberwurst verwendet' bei dann huhlt d'r keene frische Wurscht mehr, dos ist su dr richtge Läbbr Zeulr. — 2. 'schlaffer, kraftloser Mensch' °Worb GBa. läpper Adj. 'schlaff, kraftlos' °Grz Wal, du warschd dach laatschen (mit einem Mädchen spazieren) jesdem Ahmd, wei de heide su lebber bist °Mersb Klo; ein Ball is läpper °Hett Abb, läppe (Kt.).
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Läpperbecher m. 'Becher am Spinnrad, zum Benetzen des Fadens' °Schlz Hir. Läpperei 1 f. 'Einrichtung in Fabriken, wo mit Lappenscheiben Metallstücke (z. B. vernickelte Bügel) poliert werden' "Schmal Brei. Läpperei 2 l a . 'unbedeutende Kleinigkeit' allg.; wachen su enner Lapperää mocht mer doch nich su viel Mahrde °SRoda Her, was nach ze langen (holen) is, is nur nach ä bißchen Labberä °Sangh H a i ; Lumperei, Lappalie. — b. 'eine Speise, die nicht sättigt' gih mer eweg mid deiner Läbberei 'mit deinem Brei, deiner Suppe', auch 'Näscherei' (z. B. Speiseeis) °Hal Lie, °Naumb Schö, °Crz. c. 'albernes Benehmen' Mansf; 'albernes Gerede' °Grz, °Lobst Lig; Laberei. - d. 'Unordnung' °Worb H u n , bei dan Nochber herrscht a grüße Lapperei °Mein Quei. — e. 'Flickwerk' °Saalf Resch. — 2. 'was langsam, in kleinen Abschnitten geschieht', z. B. die säumige R ü c k e r s t a t t u n g von Schulden, auch 'nachlässige Arbeitsweise', verstr.; na so ne Lebberei, do kamr je verzivaazel (verzweifeln) Got, jeden einzeln die Kartuffel zu gan, es so ne Lapperee (Kleinverkauf von Kartoffeln) °Worb Brb, das is ma widder enne Läpperei mit den Jelde Hai. — 3. Lapperei als F1N in Schlz: die Lepperei 'ein Acker' 1515 Schlz Reg. 1,378. labdrai, -g- allg., daneben lawaraifo) seit. NOThür; als Endung erscheint NThür WThür ZThür sIlmThür verstr. -gt, -e, -ia, -¿^a, Läpperfritze m. 'einer, der wenig ißt' °Nebra Mem. — Läppergeld n. 'kleiner Geldbetrag' °Querf Albs, °Sonnb OLi, °Hildb Hell. - Läppergroschen m. zumeist PI. 'kleinere Geldbeträge (Taschengeld, Nebenverdienst)', auch abwertend 'zu geringer Erlös oder Verdienst' allg.; vom Eierverkauf ha'ch ganz scheene Lappergroschen °Worb Brb, die paar Läppergruschen konnst de salber behalle °SRoda R u t ; wu'ch sinn Oormorrde (zum J a h r m a r k t ) giehe wohl, doo hoddr mr su enn drackche.n Läbbergruschn gegaam °Altb Ro, mit die poar Läpp'rgrösche soll mr nue auskomm! °Hildb The, — Läppergusche f. 'Leckermaul' °Gera Lbg, °Rudst Uhl. Läpperich m. 1. 'schlaffer, kraftloser Mensch' °SRoda Schlei, °Schmö Zeh, °Schlz L B u ; 'liederlicher Mensch' °Schlz Schi. — 2. 'einer, der wählerisch beim Essen ist' °HMöls Wer. lapperig, -ä- Adj. 1. 'schlaff, kraftlos' seit,, etw. häufiger H e n n b Itzgr SOThür. — a. von Menschen 'körperlich und charakterlich ohne H a l t ' is das aber e labberiger Hond °Ilm LWi, du lapperiger Kerl °Hildb Din. — b. von Gegenständen: ofn Käpfl ä brätkrampiges labbriges Hietl Saalf; ein Ball ist lapperig, wenn er keine L u f t mehr hält, °Schmö Nöb, °Ilm Elg; läppe (Kt.); labberig. - 2. 'begierig' Pößn, °Rudst Uhl.
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Läpperlichkeit — Läppischerei
-ä-, -9-; labrix, labw%; die Formen lawari%
N O T h ü r N T h ü r o h n e Eichsf, G o t u n d lawrix
nOThür,
Arn weisen auf labberig, von dem lapperig lautlich u n d b e d e u t u n g s m ä ß i g n i c h t klar zu t r e n n e n ist.
Läpperlichkeit f. s äss änne Labberlichkeit 'nichts Nennenswertes' °Mühlh Hör. Läppermaul n. 'Leckermaul' °Gera Lbg. Läppermäulchen n. 'naschhaftes Kind' °Weißf RWe, °HMöls Nes; du aldes Lebbermeilchen! 'schwatzhaftes Mädchen' °Mersb Lau. läppern 1 Adj. 'aus Lappen bestehend' dr läbbere Züz 'Stoffnuckel' "Schmal P a p Tru. läppern 2 swV. l a . 'in kleinen Zügen trinken, lecken, langsam essen' °Altb °Sehmö, °Hal Kol, °Neuhs Grä 1799; 'lecken, mit Vergnügen essen', bes. in der Kinderspr., är lebbert Sonnb; 'saugen' Salz 1888. - b. 'naschen' °Eisb GraB; er läppert an allem herum, herumläppern. — 2. 'sich ohne Aufhören u n d zärtlich küssen' N T h ü r 1790; abläppern. — 3. 'ein Verhältnis haben, meist ohne ernsthafte Absichten' seit. °Erf °Weim °Sondh; a läppert mät Nachbersch Heigan °Erf Sehe; /* lämpern 2. — 4. 'gelüsten, nach einer Sache schmachten, etwas begehren' verstr. öSOThür, seit. N T h ü r ; iech läbber nooch e weng wos Oud'n °Schlz LBu, es läppert mich 'ich habe Appetit' °Gera Lie, 'es macht Appetit' °Schmö Nöb. — 5. 1 bummeln' °Got Win, °Eisn See. — 6. 'sein Leben fristen' °Eisn See, es läppert sich sue henn 'geht mal besser, mal schlechter' °Erf Mön, °Art Etz. — 7 a. 'nach und nach sich anhäufen' allg.; bei dan lebberds nech schlechd (wenn einer geschäftlich rasch vorankommt) Got. — b. refl. es läppert sich zusammen 'es vermehrt sich allmählich' allg.; haite ne Mark on morchen ene, s labbert sich zesamm °Rudst UWi, in dem großen Saal siehts nich viel aus, awwer 's läppert sich doch zesamm Hai.
> be- hin- mit- verläppern, lippern
luppern.
labarfa), -q,-, -g- allg.; lawar Salz 1888. D i e F o r m e n zu B e d e u t u n g 1 u. 2 k ö n n e n z. T . von Labbe abgeleitet sein.
Läppernuckel m., -nutschel m. 'Stoffnuckel' °Ilm Man, /• Lappentütz. Zusammenrückung aus läppern Adj. u n d Nuckel, Nutschel? — Läpperpfennig m., meist im PI. 'kleiner Geldbetrag' allg.; die baar Läbberfennche gannste behaldn! °Mersb Lau. — Läpperschnauze f. Schimpfwort f ü r 'naschhaftes K i n d ' °Weißf R W e ; auch f ü r 'schwatzhaftes Kind', hald deine, Läbberschnaudse! °Mersb Lau. — Läpperschuld f. nur im PI. 'Schulden, die sich aus einzelnen kleinen Beträgen zusammensetzen' allg.; du Ahle, so kann das abber nich wiedergegeh (weitergehen) met dan Läpperschulden °Mühlh HBe. — Läppersocken m., meist im PI. V" Hausschuh aus Stoffresten' °Ilm Man; Zusammenrückung aus läppern
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A d j . und Socken? - Läppersuckel m. 'Stoffnuckel' °Ilm Man; 7 1 Lappentütz. — Läppertracht f. 'geringe Bienenweide nach der H a u p t t r a c h t ' °Nebra W a n . lapperweise Adv. 'nach u n d nach' "Zeitz Pre. Läpperwetter n. 'unbeständiges Wetter', z. B. in der Heuernte, wenn tägliche Regenschauer das Trocknen und Einfahren des Heus verzögern, °Suhl Brei. Lappes m. 'großer, unbeholfener, auch alberner oder rüpelhafter Mensch' °Sondh GBr, Erf, du Lappes, du trauriger! °Hildb B r a ; / Öllappes. labds °Hildb Bra, sonst labs. — Zu mhd. läppe, lap m. ' e i n f ä l t i g e r Mensch, B ö s e w i c h t ' , ->• Lajfe; vgl. D W B 6,192f., Schmoll. 1,1496, H e s s W b . 2,36; d a s W o r t ist n i c h t sicher v o n ->• Läppisch zu t r e n n e n .
lappig, -ä- Adj. 1. 'schlaff, kraftlos (wie ein Lappen)' Stoff hängt labbich herunter, wenn er nicht gestärkt ist. Weim, labbehes Fleesch °Eisb GraB, jmd. leeft lappch im Alter oder infolge von Überbürdung, °Mersb Mü, ein Ball ist lappig, wenn er zu wenig L u f t enthält, verstr. SOThür, °Quedb Fri, °Jena Gösch, °Zeitz Brö, °Hildb Bra B r ü ; läppe (Kt.), > läppisch. - 2. 'nicht richtig gewürzt' dös Graut schmeckt hait rächt labbich Sonnb; leise 2. lab(i)x (z. T. < läppig)-, -ä-, -Q-. Läppisch m. 1. 'großer, schlaffer, träger Mensch' °Hal °Mühlh °Sondh °Altb, °Nordh 1786; dar ahle Ijapsch gött dorim, als wenn ha känne dröi gezähle kinne °Mühlh Dach, war ließe sich woll so mir nischt dir nischt von an Lappsche gutwilliges versolle °Sondh H T h . - 2. 'Spaßmacher' Zeulr. 3. 'Bierkrug' doch ehr se schwenkten Lapsch un Nösel 'ehe sie tranken' Hai; ^ Krug, Lanze. > SchmierSchweinsläppisch, labs, -q-, läppisch Adj. 1. 'schlaff, kraftlos, charakterlos' wNThür W T h ü r wZThür Rhön SOThür, sonst verstr.; n l l m T h ü r u. NOThür nicht bezeugt, außer in °Hal W ö r ; ein Ball ist läppisch, f läppe (Kt.), de Wecke (Brötchen) sin sö lappsch °Worb G B a ; än lappsches Itter (Euter) °Mühlh ODo, was best du mant fern labscher Kerl? °Sondh GBe; auch übertr. 'treulos, unehrlich' Salz. 2. 'albern, kindisch' seit, W T h ü r ZThür IlmThür OThür. labs, allg., d o c h labis, -g- H e n n b o h n e R h ö n , sSOThür, verstr. nSOThür.
Itzgr
läppischen swV. 1. 'sich albern a u f f ü h r e n ; kindisch, unverständlich reden' verstr. N O T h ü r OThür, °Sömm Kö, un wie mer su lappschten un kreizfidel warn Rudst. - 2. 'bummeln, langweilig sein' °Zeitz D r o y ; -»- herumläppischen. Läppischerei f. 1. 'törichte Kinderei' °Eisn Tre. - 2. 'Liebelei' °Naumb Sie. - 3. 'bummelige, liederliche Arbeit' "Zeitz Droy. labsdrai, -g-.
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Lappjagd — lärmen
Lappjagd f. 'Treibjagd, bei der das J a g d r e v i e r a b g e l a p p t ist' °Nebra W a n ; läppen lb, Lauf 1 3. Lappländer m . 1. 'ein Mensch, der sich gehen l ä ß t u n d sich liederlich kleidet' allg. a u ß e r S O T h ü r ; O T h ü r n u r Einzelbeleg °HMöls T e u ; dan Ndbber sei Jong is e Lapplänner Suhl; Lapplanger, hing dinne Schuchbanger sagt m a n einem J u n g e n , dessen S c h u h b ä n d e r sich gelöst h a b e n , °Mühlh O D o ; vereinzelt a u c h m i t der N e b e n b e d e u t u n g 'fauler, unzuverlässiger, minderwertiger Mensch'; in "Schmal Brei ' a r m e r Mensch'; Liederjan, Lapommer Lapuner Livländer. — 2. ' H e r u m t r e i b e r , /* Vagabund' °Ilm G B r Gil, °Eisn See. Lappländerin f. 1. 'unordentlich gekleidete F r a u ' °Eisl Sir, du hast dich angedockt wie äne Lappländern °Arn Hol. — 2. ' F r a u , die in der N a c h b a r s c h a f t h e r u m s c h w a t z t u n d dabei ihren H a u s h a l t vernachlässigt' °Suhl Brei. lappländern swV. 'ohne Ziel u m h e r l a u f e n ' den janzen Tak rumhär lapplännern ° H e t t Wip. Läpplesblatt n. n u r PI. bezeugt 'die B l ä t t e r des /* Huflattichs' °Mein W a s . — Läpplestappe m., a b e r meist PI. Hausschuh, der a u s abgetragenen K l e i d u n g s s t ü c k e n gefertigt wurde', auch die Sohle w a r a u s Stoff; die Gruuß (Großmutter) had mer e boor Labblesdabbm gemacht °Ilm S t ü . - Läppleszüller m. 'Stoffnuckel' n u r °Suhl R a t ; Lappentütz. Lappsack m . S c h i m p f w o r t 'schlapper, kraftloser Mensch' seit. °Erf °Altb °Schmö, Sondh, °Grz Cas; Schlappsack. Lappsäule f. 'Werkzeug des S c h u h m a c h e r s z u m D u r c h s t e c h e n des Leders oder der L a p p e n (Stoffreste) z u m Herstellen von H a u s s c h u h e n ' w°Salz; ^ Pfriemen-, vgl. D W A 12 K t . 9. labsoiypl, -soiwu, -soibal, -seip. Lappschwanz m . 'schlapper, kraftloser Mensch' seit. s N T h ü r ö O T h ü r S O T h ü r ; i, dar alte Loppschwanz, dar leßt sich gu vun seiner Fra link un rächt moche! °Pößn N s t ; /* Schlappschwanz. Lapsch > Läppisch. Lapuner m. 'unordentliche P e r s o n ' °Erf Geb; /* Liederjan, Lappländer Lapommer. läbümr; zu frz. Lapon = Lappe? Lärche f. ' L a r i x decidua Miller' allg.; die Larchn gitt gutts Schreinerschholz °Hildb Gel; auch als wasserbeständiges Holz g e s c h ä t z t : ech brüch ne Larchn fär de Krebbm ( F u t t e r k r i p p e ) °Eisn UE1, M ü h l h ; x* Öltanne. -q-, -a- allg., doch lar% °Sonnb Grü, Iqrx "Ilm Stü; layn °Heil K E b , lqXn sWThür, lea% °Cob Nst; Ictrdxdn °Worb Gern, °Ilm Afd, lürjn °Got Mech; Dim. l^ry'dyi °Ilm Man. Lärchenbaum m. 'Lärche' a n der oberen Schwarza, sonst verstr. neben Lärche, doch n i c h t W T h ü r
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H e n n b . - Lärchenfichte f. ' L ä r c h e ' °Salz K r a . — Lärchenholz n. in der R A Larchenhulz unn rote Hoore, dos is ne juttverdammte Woore ° S R o d a Ein. — Lärchenschwamm m . 'Lärchenporling (Polyp o r u s officinalis)' H a u s m i t t e l z u m A b f ü h r e n , R e u ß j. L. 1870. — Lärchen(s)tanne f. ' L ä r c h e ' verstr. N T h ü r H e n n b , ° S R o d a , häufiger E i c h s f ; die riecht gut, wenn mr in Friehjohr en Strauß Lärchenstanne ausm Hulze hult ° S R o d a R u t . — Als F1N in °Mein Bei. Lares ->• Adolarius. Larifari n. m. l a . 'leeres Geschwätz, /• Quatsch' allg., aber seltener g e b r a u c h t als a n d e r e S y n . ; wos dar deziält is lauter Larifari °Sonnb Gef, dar kunn em äne Sache ä Lorifori mache ° R u d s t U h l ; jemandem Larifari vormachen 'wortreich lügen' Zeulr; -»- Larumfarum 1. — b. ' D u m m h e i t e n ' n u r v e r s t r . OThür, °Eisn D a n , ihr macht da Larifari un rennt eich noch n Kopp ein °Mersb Mü, de Keng machen werre (wieder) Larifari °Eisn D a n . — 2a. ' S c h w ä t z e r ' °Suhl H i r , °Weim U m p , ° N a u m b Gör. — b. 'leichtsinniger, u n s t e t e r Mensch' n u r verstr. N T h ü r O T h ü r , Grz u n d °Eisn P f e : dos es en richtiger Larifari. larifari, -&- allg., -Q- °Rudst Uhl, länfän °Salz K r a ; Spielformen lälifari °Mühlh Win, glärifäri, °Hal Lie, °Schlz Gef. In Bedeutung 1 Mask. u. Neutr., doch meist ohne Artikel gebraucht ; in Bedeutung 2 nur Mask. larifari 1. I n t e r j . ach was do, larifari! ' n i m m es n i c h t so genau' °LSalz W B e h ; i! larifari! sagt m a n , wenn j e m a n d p r a h l t , °Schmö Zeh; m i t Ü b e r g a n g z u m A d v . : immer larifari! wenn j e m a n d unvorsichtig h a n t i e r t , °Sangh H a c ; do giehts nu bei eich larifari fort "Zeitz D r o y . - 2.Adj. a. 'gleichgültig, n i c h t gewissenhaft' °Quedb H a , °Saalf Arn. — b. 'albern' dar äs immer klarifari °Art Rei. - C. 'begriffsstutzig' °Querf F a r . Lärm m. 1. wie schd., neben Krach verstr. I l m T h ü r H e n n b I t z g r , °Altb; ä macht an murzjalschen Lärm °Eisn R u , en grüßen Larm verfiehre °Schmö G B r ; da words Larm in dr engen Stroße R u d s t , bei allen Spuk un Larm han se doch n Regenschärm vergassen e b d . ; Lärm schlagen u m g . ; R A : dr Amboß es des Lärms gewohnt °Weim T a n . Feuer- Mordlärm. — 2. Lärm machen 'von den ersten Geburtswehen befallen werden' H e n n b 1881. l$rm, -q,-, -a- allg., lanm °Weim B u t ; li-rma Hennb 1873; < mhd. lerman aus frz. alarme. lärmen swV. 1. wie schd., allg., doch k a u m gebräuchlich neben ^ Krach machen u n d anderen Syn.; on bammes (wenn m a n es) on Himmel hurt schreienig lärm . . . "Mein N b r 1855; er lärmt wie ein Spatz °Mersb K l o ; lärmen a u c h v o m G r u n z e n der Schweine °Erf Sehe 1913. - 2. lärmen w u r d e
lärmetieren — Lasehe1
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von der Schwangeren gesagt, d e r e n N i e d e r k u n f t sich a n k ü n d i g t e , °LSalz N e u 1801. lärmetieren -»- lamentieren. Lärmtrommelf. ' A l a r m t r o m m e l ' E r f u m 1900. larum -> lirumlarum. Larumfarum n. 1. 'leeres Geschwätz, Quatsch' vorwieg. s ö H e n n b , v e r s t r . im gesamten W e s t e n , doch überall n e b e n a n d e r e n S y n . ; dar macht nur Larumfarum °Eisn OE1; a u c h 'Lüge, T ä u s c h u n g ' Läremfärem on Blendwerlc °Mein H e n n u m 1850. — 2. in K i n d e r r e i m e n : Larum, farum Besenstiel, deine Kinder fressen viel, fressense ein Sechserbrot, schlag se mit der Keule tot.
°Naumb Gör.
Larum farum Löffelstiel, wer das nicht kann, der weiß nicht viel. °Rudst ARe; d a b e i wird der Löffel v o n einer Seite auf die andere gedreht; lirumlarum. — 3. Marum verum. larumfarum, -ä- allg., lerdmf$ram °Mein Henn um 1850; wie -» Larifari meist ohne Art. larumfarum A d j . 'gleichgültig, egal' dem is alles larum farum °Suhl H i r ; —> larifari. Larve f. 1. 'Gesichtsmaske' N T h ü r N O T h ü r seit, neben Maske, sonst allg.; der Nikolaus t r ä g t einen grueßen Mantel un enne Larven värn Oesächt °Erf F r i . 2a, V* Gesicht' NThür N O T h ü r seltener, sonst allg., meist a b w e r t e n d ; dar hätt anne Larven wie anne verfuhlte Kruutsdurschen ( K r a u t s t r u n k ) °Arn Sül, dar macht e Larven wie a Mörwes 'ein mürrisches Gesicht' °Got F r d . D a s Dim. bezeichnet ein hübsches Gesicht, h a t a b e r v e r ä c h t l i c h e n N e b e n s i n n : ä schös (schönes) Lärvla hot sa, odder (aber) negs derhinner Sonnb. -»• Stadtlärvchen. — b. 'trotzig verzerrter Mund, Flunsch' sZThür, verstr. ° J e n a , ° N a u m b P r i , °Zeulr H L e u ; machst du awer enne Larven °Got H e r , der schnitzt awer ene Larven °Erf Mol; ane Lareve ziehe °Erf Mön. — 3. 'verkleidete u n d m i t E r b s s t r o h u m h ü l l t e Person a m M a r t i n s t a g oder dessen V o r a b e n d ' °Art Sac, /< Erbsbär. — 4. ' I n s e k t e n l a r v e ' (z. B. Engerling) n u r gelegentlich a u s d e m Schd. — 5. nach der Larve hersagen 'dem W o r t l a u t n a c h , doch ohne V e r s t ä n d n i s f ü r den Sinn' 1644 in einem Ausschreiben des Herzogs Albrecht von Sachsen-Eisenach ü b e r den Religionsunterricht. larf(zn), -ä-, -g- allg., im Itzgr. daneben la(r)bf, -ä-, Dim. tyrf%3(n), -q,-, Iprfld. Larvenschinder m. 'Friseur', scherzh. in "Gera Wün. Lasch m . l a . V* Ohrfeige' n u r ö N T h ü r , kämmet abber eins, do kriets en Lasch, daß es sich sali äbberkeikele (überschlagen) N o r d h 1879. — b. Zurecht-
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weisung d u r c h W o r t e , n u r verstr. °Sondh, Batterlasch. — 2. 'heftiger R e g e n g u ß ' °Worb Deu, °Mühlh B e b ; Lausche lasch A d j . 1. schlaff, weichlich' a. von Menschen, verstr., a b e r n i c h t W T h ü r H e n n b I t z g r S O T h ü r ; dr neie Kanter es väl zu lasch °Sondh Greu. — b. v o n einem schlaffen Ball südwestl. einer Linie W o r b - G r z , jedoch seit., läppe (Kt.). — 2. 'schlecht gewürzt, f a d e ' verstr. Eichsf N O T h ü r , u m N a u m b , sonst seit., n i c h t W T h ü r u n d I t z g r ; de Subbe schmeckt lasch °Sangh R i e ; /* leise 2. — 3. ' u n b e s t ä n d i g ' v o m W e t t e r , °Mühlh Bol. — 4. 'unglaubwürdig' u m g . verstr. in der W e n d u n g er hat enne janz lasche Ausrede Hai. Lasche 1 f. 1. 'großes Stück, F e t z e n ' , z. B. von H a u t oder Fleisch: enne Laschen Fleisch N T h ü r 1882, de Laschen hingen drimmerim, ebd., so a u c h Mansf 1888; 'Fleischfetzen bei einem Unfall, Fleischstreifen beim Schlachten' °Hal K o l ; 'große Fische' ° R u d s t Dösch; 'große Stücke W a l d b o d e n s t r e u ' a n der oberen Schwarza, °Ilm LWi, Mooslasche. — 2. 'schmaler Streifen' a. aus Stoff oder Leder, °Mühlh Bol; speziell die 'Lederzunge a m S c h u h ' wie schd., allg.; mach de Laschen grade, sonst drücken dich de Schohe °Mühlh H B e , -> Schuhlasche. — b. u m g . u n d f a c h s p r . 'metallenes V e r b i n d u n g s s t ü c k ' , z. B. a n Schienen u n d Dachrinnen, in Zeulr a n den R a d s c h r a u b e n des K u t s c h wagens, in °Hal Bee zur Befestigung des R a d reifens. — 3 a, '/* Ohrfeige' als Sg. vorwieg. I t z g r ; ich gab dr a Lasch, äß dr die Zäh zum Orsch naus fliegen °Sonnb M u p ; ü b e r t r . do hamme abber änne Laschen jekrecht 'eine Niederlage beim F u ß ballspiel' °LSalz W B e h . - b. V* Prügel', als PI. im Z T h ü r I l m T h ü r s N T h ü r n W T h ü r , seltener i m s W T h ü r H e n n b S O T h ü r ; im N T h ü r von ^ Lasch m . n i c h t zu t r e n n e n ; gomm nur heem, da kreiste deine Laschen °Sömm K ö ; Pferdelasche. Von diesen P l u r a l f o r m e n zu unterscheiden ist ein PI. t a n t . Lasche, das wie Dresche Keile Knalle Wichse gebildet ist, n u r N O T h ü r O T h ü r ; mir hun jeheerische Lasche un Dräsche jekricht ° N a u m b P r i . — 4. 'plötzlicher starker R e g e n g u ß ' °Mühlh Bol, Ilm, Lausche1. — 5. 'ein m i t Stoff b e s p a n n t e r Bügel a n der Getreidesense, m i t u n t e r auch diese selbst' verstr. Itzgr, °Lobst N d f ; s. A b b . Sense. — 6. f a c h s p r . 'Webfehler' der hat eine Lasche gemacht °Grz Nai. — 7. 'die losen B l ä t t e r a m K r a u t k o p f ' s°Schlz, °Weim GOb, Läuschchen1. — 8. 'Spielkarte, die n i c h t s z ä h l t ' ° J e n a Cop, "Lobst R e m , °Schlz Schi; Spielform zu Lusche, vgl. T h D A 1 K t . 9. 9. 'Geschlechtsteil der t r ä c h t i g e n K u h ' °Hildb Gel, Trumpe. -a-, -ä- allg., im sWThür und Hennb daneben auch -ö-, -p-; PI. Igsdn für 'Prügel' °Art H a u Rei.
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Lasche 2 — lassen
Lasche 2 'Aufgeld' —> Agio. laschen swV. 1. 'ohrfeigen, prügeln' W T h ü r w N T h ü r ZThür, sonst verstr., doch nicht öNThür Mansf H e n n b ; ich were dich gleich mal laschen °Naumb Gör, den ha ich awer enne gelascht °Mühlh Her, ich lasche dich gleich eine in de Batterie °Mühlh W i n ; auch refl. se hann sich gelascht °Sondh H T h ; —> verlaschen. — 2. 'ausschlagen' (vom Pferd), dr Gul het hingennus gelascht °Mühlh Fla. — 3 a. intr. 'stark regnen' nur Eichsf und I l m : heid hads awer gelascht wos ronger wullt. — b. passiv 'vom Regenguß d u r c h n ä ß t werden' nur verstr. ZThür und °Suhl Brei: ich bin ower gelascht woarn. — 4. 'veralbern, nasführen' da hab'chn awer gelascht °Arn Hol. - 5. 'fassen, ertappen' N T h ü r 1882. 6. 'mit der Korbsense mähen' es Kuärn wiird gelascht Cob, Lasche1 5. - 7. 'Erbsen aus der Hülse lösen' Schoten laschn nur °Schlz Wer, läufern. -ä-, -a- allg., -ö- w ° E i s n ; Igsan n u r ° S o n d h G B e u n d H e r t e l 1895. - N a c h D W B 6,211 Z u s a m m e n h a n g m i t -> kalaschen, wohl a u c h mit. ->- kaieschen, doch vgl. T r ü b n e r 4,495 u n t e r löschen.
Laschenstreu f. 'Waldbodenstreu' °Rudst Did. Lascher m. 1. dass. wie -»• Lasche1 5, nur °Hildb Eis Um, Sonnb. - 2. 'heftiger Regenguß' °Erf Elx, °Ilm Man, — Lasche1 4. laschig lauschig. Läse f. ursprünglich 'größeres krugähnliches Gefäß aus Ton oder Holz mit Henkel und AusgußÖffnung', d a n n übertr. auch auf kleinere Gefäße verschiedener Form, auch aus Emaille oder Glas, z. B. auf den Krug, in dem man Milch aus dem Laden oder Bier aus dem Gasthaus holt' oder auf die V Kanne, in der man den Kaffee mit zur Arbeit n i m m t ' ; vorwieg. OThür, °Gera, aber auch d o r t veraltend, noch verstr. IlmThür sNOThür, Schlz; im N T h ü r ZThür Mansf nach 1900 nicht mehr belegt. I n °Schmö Zeh auch der V*1 Henkeltopf, in dem man das Essen zur Arbeitsstätte t r ä g t ' , in °Weißf GKo 'die Milchkanne der Molkerei'. -> Bier- Kaffee- Milch- Stein- Wasserlase. Iäs3, -ö- im bezeichneten Gebiet. — Zu mhd. Mjen 'lassen', also 'Auslaßgefäß', mnd. löte 'Krug'; vgl. D W B 6,211, Müll.-Fr. 2,140.
Lasse f. 'Waldschneise' °Sonnb, °Neuhs Lau Stei, °Ilm Nst; entlang der Lasse wurden auf Holzrinnen die gefällten B a u m s t ä m m e zu Tal gelassen. Forstortsnamen wie Beckenlasse, Hirschlasse, Hohe Lasse im gleichen Gebiet. -» Erdäpfellasse. lous Sonnb, ° N e u h s Stei, sonst las.
lassen stV. 1. 'aussehen, Z1 kleiden' verstr. N T h ü r Mansf, °Pößn Nst 1911; meinstenn, daß mich der Mantel läßt ? Gretchen läßt grün gar nich!
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Nordh; auch im anschließenden Hessischen, vgl. HessWb 2,39 und Vilmar 237. - 2. 'unterlassen' allg.; laß doch bluß deine ewiche Lamentiererei! °Naumb K J e ; loß dös unterwachens! 'unterlaß das!' Cob; diese Wendung auch °Wern Sti, °Worb Lei, °Eisn UE1, °Got Mech, H e n n b 1793. R A : er muß doch wiß, wos er ze dun un ze lassen hot allg. — 3a. 'gewähren, erlauben, zulassen, dulden' allg.; i, loßn doch, s kustn gu (ja) sei Geld! °Pößn Nst, er hat ivoll fortgieh, odder (aber) si hamna nia geloßn Sonnb, loß doch de Marie a m,ol off de Schumbl (Schaukel) °Pößn Ra, dan darfsde nech ewersch Jeld lasse °Rudst UWi. Auch in Verbindung mit dem Inf. anderer Verben, z. B. anbrennen ausrede,n fahren herumlaufen klingen schlumpern springen überkochen verludern lassen, kalt, reif, sauer werden lassen; da haste den Emmer wedder mal laßt volloofe Apol; auch refl. es sich schmecken, sauer werden, gut gehen lassen. R A : hätt ichs doch loose komme wie's koomb °Worb Lei; das Maul hängen lassen H e n n b ; fünf (sieben, dreizehn) gerade sein lassen allg.; dr liewe Gott lät kän Baum in Himmel waß Eisn R u , ähnlich umg. allg.; Gott einen frommen Mann sein lassen umg. allg.; warsch lang hot, läßts lang hänk heißt es in °Sonnb Häg, wenn jemand prahlt, in °Pößn Nst intr. war lang hot, dar let lang bambele; wos Gott will derquick, dös läßt ar nit arstick °Sonnb H ü g ; wer erseht die Arm läßt bambel, dan falle se ball gor raa heißt es in Suhl von jmd., der sich gehen l ä ß t ; lot langsam imgih! Gruß während der Arbeit, °Mühlh K a i ; ein unentschlossener Mensch läßt's an sich kommen °LSalz B e h ; ach, lassen se's stimm' sagt man in °SRoda Ger, wenn man das Wechselgeld als Trinkgeld gibt; auch als Abwehr eines Dankes laß nur gut sein allg. — Auch 'bewirken, veranlassen' in den R A : wenn der liewe Jutt en Norm sah will, läßte en allen Monne de Fro stärwe °Eisb Bür; Gall (St. Gallus, 16. Oktober) läßt'n erste Schnäe fall °Hildb T h e ; etwas springen lassen 'spendieren' umg. allg., jmd. über die Zunge springen lassen 'verleumden' °Mein OMa. — b. damit zusammenhängend 'etw. entweichen lassen, verlieren' aa. einen (Furz) lassen 'furzen' allg.; einen streichen laßen 1691 Stieler 2197, sonst auch umg. einen fahren lassen. — bb. 'zur Ader lassen' allg., s Pfard ward zu Odder jeloßen °Sondh Tob, ich hou mr Ouder louß louß Sonnb. Hierher gehören auch die heute nicht mehr bekannten Wörter Laßeisen 'Messerchen zum Aderlassen' und Laßkopf 'Schröpfkopf' 1512 Baderordnung Erf nach Brandis Hs. — cc. 'abfließen lassen' wenn er wollt mohl, hot er en Teich gelossn Wasser dorchn Mühlgroom of sei — dd. R A : n Oden fohre loose
(der Müller) nochn on es kam genungk Rod °Neuhs Lau. 'sterben' °SRoda
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lassen — Laßgut
Klo, für das gleiche, doch derber ar hadn letztn Drack gelassen °Gera Röps; zu einem Schweigsamen sagt man in °Erf Erm Sprech a Wort oder loos a Forzf; Haare lassen 'Schaden erleiden' °Pößn Nst, «mg. verstr.; wennste äne krichst, läßt de poor Stärzelbämer (schlägst du ein paar Purzelbäume) °Neuhs BuT, "Mein und °Hildb sw der Werra, °Ilm GBr, °Pößn Wei. auch he led bal en Borzelbaum 'er macht bald bankrott' °Salz Bar. — 4 a. 'an seinem Ort, in seinem Zustand belassen' allg.; ech ha meine Fra derheeme jelassen °Rudst UWi, wu häste ann de Hainsche (Handschuhe) geloßen? °Mülilh Dach, loß mich doch in Ruh °Sonnb Häm, loß mich miet Frieden °Pößn Nst, °Eisn UE1, °Mühlh Bol, das läßt mich kalt °Sömm Kö. Hierher wohl auch sich Zeit lassen verstr. °Altb, sonst seit, neben sich Zeit nehmen. — Ebenso hängen- liegensitzen- stecken- stehen- tretenlassen, ungeschoren lassen, unvexiert lassen; die Storzel (Stoppeln) loß mer stiehne °Pößn Lin. RA: die Kirche im Dorfe lassen, kein gutes Haar (keinen guten Faden) an jmd. lassen, im Stiche lassen allg.; du hast wohl dei Maul dehämm gelasse ? Suhl, ... in Batt gelasse "Schmal Pap, . . . in Battstruh gelossen °Eisn UE1, . . . in Deschkasten gelassen °Ilm Stü sagt man, wenn jmd. schweigsam ist; salthiertn hot dr Zimmermann s Luch gelossen Aufforderung zum Gehen, °Pößn Nst; de Latschen (Pantoffeln, Schlappen, Schuhe, Stiefel) stehn lassen 'sterben' vorwieg. NOThür nOThür; hä sali sei Nase dervo lass 'sich nicht einmischen' "Suhl. — b. '(von etw.) ablassen' allg.; laß die Fenger von dan Rahm! °Mein OMa, ich hab mr s Maul ball zn Orsche geredt, unse Gunge (Junge) sali vun den Meedl loose °Pößn Nst. RA: Oert (Art) läßt net von Oert Suhl. 5 a. 'jmd. etwas belassen' allg.; wemmer en Kinnerna (Kindern) öllen Willen leßt, nouchet is gefahlt (verfehlt) Sonnb. RA: loot den Buern ehre Kirmse un den Huinen (Hunden) ehre Knochen °Eisn Tre. — b. 'jmd. etwas überlassen' allg.; ech ha'sn for drei Mark jelassen °Rudst UWi. - c. 'jmd. Anerkennung zollen' allg.; dos muß mer ne laß, gearbt (arbeiten) konn er °Ilm Stü; das mußn der Neid lasse, Fußball spiele kanner Jena; seltener in Verbindung mit einer negativen Charaktereigenschaft: dos muß mr dr Martn losse, se arschelt sich gern e bissl on grüße Leite ron °Pößn Nst. — 6. in Verbindung mit dem Inf. der entsprechenden Verben a. 'eine Handlung anderer veranlassen oder dulden' allg., z. B. (durch jmd.) etwas absägen bauen herausackern holen löten machen lassen; jmd. (durch andere) rufen lassen, taufen lassen; du, Nabber, witten dinen Ha/wer nich spritzen losen ? °Quedb Schie; auch refl., z. B. sich (durch jmd.) anführen auslachen erwischen scheiden verasten lassen, sich 6
Thüringisches Wörterbuch, 2. Lief.
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ins Bockshorn jagen lassen, auf den Schubkarren laden (veralbern) lassen, aus der Contenance bringen lassen; sich etwas gefallen (sagen, weismachen) lassen; du grichst'n Wanst vull, dos laß dr gesaat sei! 'nimm das zur Kenntnis' °Ilm Stü. Vom Beischlaf heißt es ärscht hat se dan Karl verreckt gemacht, un nachen hat se ne net gelassen ebd., auch refl. die läßt sich doch von en jeden! ebd.; hier wird wohl das entspr. derbe Verb euphem. unterdrückt; ähnlich bei Tieren n Hauer (Eber), n Stier loosn °Sömm Str. — RA: bann de net aalt wist war, laß dich jong heenk °Mein OMa; hä läßt sich's neimach 'er stiftet Geld für einen Solotanz' Suhl; ä wie (will) sich äbbes las besiend (besehen) säi 'er will sich das Ansehen geben' °Schmal Pap. b. 'können, möglich sein' allg.; u f f n Drücke leßt sich's Schlacht fahre (beim Schilaufen) °Nordh Herrn; positiv auch 'wert sein': das läßt sich hören, . . . sehen umg. allg.; gelle, Mäster, 's läßt sich schlachte, 's es ä wahrer Staat heißt es in Rudst von einem fetten Schwein. RA: das läßt sich nich uffdn Knie zerbrech 'das muß bedacht werden, braucht Zeit' °Mühlh See, . . . übers Knie brechen umg. allg. In der Verbindung eines Inf. mit lassen tritt Inversion ein südwestl. Worb-Sondh-Pößn-Kronach sowie in "Gera und n°Schmö: me wuns las mach Salz, de Hoore loos obschniede °Mühlh HBe, ich ha'n lasse laufe °Neuhs 0Wei; das Thor hat Marx Moscht lasse Mache Als Man zältte 1546 Nach Christi Geburt Tor-Inschrift °Weim Gab. Doch reicht die Umstellung mit der Form laßt vor dem Infinitiv in Streuung bis °Art Fra und Naumb: ich ham'n laast loofe °Nebra Los. Diese Umstellung findet sich auch bei können mögen sollen wollen. P r ä s . lös- N T h ü r n W T h ü r Z T h ü r Mansf, °Altb ° L o b s t °Schlz; v e r s t r . -ö- n e b e n -ä-, -a- I l m T h ü r w O T h ü r , ° H a l ; -g- ° B l a n k H G t i ; -oa- s ° R u d s t s ö ° U m ; - p - ° S u h l G o l H e i , "Mein Bei O M a ; -äu- s°Lobst s°Schlz; -ou- ö ° S o n n b im I n f . (aber losd, losn in d e n fiekt. F o r m e n ) ; sonst -a-, -