Thüringisches Wörterbuch: Band 4, Lieferung 4 Luderbein bis Mann [Reprint 2022 ed.] 9783112616048, 9783112616031


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German Pages 68 [69] Year 1969

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Thüringisches Wörterbuch: Band 4, Lieferung 4 Luderbein bis Mann [Reprint 2022 ed.]
 9783112616048, 9783112616031

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DEUTSCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN Institut für deutsche Sprache und

Literatur

Thüringisches Wörterbuch Auf Grund der von V. Michels begonnenen und H. Hucke fortgeführten Sammlungen bearbeitet unter Leitung von

Karl Spangenberg im Institut für Mundartforschung der Friedrich-Schiller-Universität Jena IV. Band 4. L i e f e r u n g

Luderbein bis Mann

A K A D E M I E - V E R L A G 19 6 8



B E R L I N

Autoren: H. Rosenkranz

Luderbein —

Magdslohn

K. Spangenberg

Mage

Malz stein

H. Schrickel

Mama

Mann

Erschienen im Akademie-Verlag GmbH, 108 Berlin, Leipziger Straße 3-4 Copyright 1968 by Akademie-Verlag GmbH Lizenznummer: 202 • 100/105/68 Karten: 997/67 Herstellung: IV/2/14 VEB Werkdruck, 445 Gräfenhainichen • 2920 Bestellnummer: 3051/IV/4 • E S 7 D 18,-

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Luderbein—Ludersbube

Luderbein n. meist scherzhafter Tadel, SOThür OThür IlmThür, verstr. NOThür, °Sömm; vorwieg, f ü r Kinder gebraucht Luderbeen, de willst wohl deine Großemutter veräppeln °Naumb Kö, auch f ü r pfiffige, zu Streichen aufgelegte Burschen der Franz is e Stickle Luderbeen Zeulr. Kinderreim auf die K r ä h e : Rab, Rab Luderbän, kimmst de ganze Nacht nich häm, deine Leite assen, du kriechst mischt ze frassen. Rudst. Kinderreim aus °HMöls Nes: . . . da ging ich zu den Dokter, das Luderbeen, das war nich heem, da ging ich in de Kneipe, da saß das Luderbeen. Luderding n. harmloses Schimpfwort f ü r weibl. Personen, °SRoda Her; 'unangenehmer Mensch' Schmal. Luderei f. 1. 'Unordnung, Nachlässigkeit' verstr. IlmThür OThür, seit. SOThür Itzgr, auch 'liederlicher Lebenswandel' °Altb Zsche; -> Lotterei. — 2. 'Schabernack' wos fer Luderei is sinst in Hutzenstuhm (Spinnstuben) ausgeheckt wurn! Grz; dazu die R A mit jmd. Luderei treiben' jmd. einen Schabernack spielen' °Altb, -»• Schindluder. Luderfrucht f. 'Getreide, das sich gelegt h a t ' °Sondh GBe; -> Luder lc. — Ludergerste f. 'Gerste, die sich gelegt h a t ' Sömm. Luderich m. 'liederlicher Mann' aus Männe (Hermann) is e richtger Ludrich jeworden "Jena Ddf, -> Lotterich. luderig Adj. die Frucht steht ludericht 'einzelne Stellen auf dem Acker sind zu üppig bewachsen' °LSalz Neu 1801; loddrecht ist das faulende Stroh liegenden Getreides, °Erf Mön 1913, luderch ' t morsch' von faulendem Holz °Schmö Zeh; - > lotterig. luderisch Adj. 'verflucht' Mühlh nach Hertel 1895, nicht wieder bezeugt. Luderjan m. 'liedsrlicher, leichtsinniger Mensch' verstr. IlmThür OThür, sonst seit, neben t Liederjan. lüdirjän NThür NOThür, sonst zumeist lüdriän. Luderjunge m. harmloses Schimpfwort, zuweilen auch anerkennend, °Hildb Reu, °Weim Bla, "Zeulr LWe, Luderschjung Sonnb; dar Ludergunge hat mich ball kalt gemocht (sehr gequält) im zwee Gruschen, daß r well in'n Zarkus giehe °Pößn Nst. — Luderkerl m. 1. 'tüchtiger Kerl; pfiffiger, zu allerlei Streichen aufgelegter Bursche' Hennb, Sonnb, aber auch Altb, °Apol Flu; so an Luiderschkerlen ies alles zuzetrouen °Eisn Ru. — 2. derbes Schimpfwort, 'liederlicher, verkommener Mann', verstr. nördl. des Thüringer Waldes; wenn ech dan Luderkarl erwische, dan will ech's Mausen anstreiche Rudst, du aaler Luderkerl 23 Thüringisches Wörterbuch 4. Lief.

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best je met ner hebschen Stronzn (liederlichem Mädchen) romgezoochn Got. Luderleben n. 1. 'leichtfertiger Lebenswandel' verstr.; ar führt a Luderlaabe "Hildb R e u ; auch 'armseliges Leben' °Hett Bräu, °Mersb Lau. — 2. 'feucht-fröhliches Treiben' gestern Omd warr etnol wädder ä Luderlääm in der Schenke °Weim Ton. — Ludermädchen n. zumeist anerkennende Bezeichnung f ü r 'tüchtiges Mädchen', doch auch tadelnd gebraucht, Itzgr SOThür, Mein, °Art Rei; ihr Luder mädlich, nu hert endlich emol auf ze kittern (kichern) un seid e bissei arnsthoftig! °Pößn N s t ; auch Luderschmädle Sonnb, t Lastermädle. ludermännisch Adj. 'sehr stark' R u d s t 1895. — ladermäßig Adj. 1. 'sehr stark, heftig' verstr. ZThür, °Altb, Sondh, Grz; ene ludermaaßche Gusche °Schmö GBr, de Kermsegäste han je nunne gaanz ludermaaßch gefrassn Got, alle hüten ahm Heidenspaß un lachten ludermäßch °Sömm Kö, se ritten ludermaßig fix Rudst. — 2. ' f liederlich, sehr schlecht' verstr.; das äs je enne ludermäßche Arweit °Nordh Heri; ludermäßch lawe 'sittenlos leben' Sondh. Ludermensch n. 'liederliche oder leichtfertige weibliche Person' allg., doch verstr. auch anerkennend 'pfiffiges, schlaues Mädchen'; wo hat s'ch n das dreckche Ludermensch mal wieder romgedreckt? Got. ludern swV. 1. in der Jägerspr. 'auf Mäusejagd gehen' vom Raubwild gesagt, °Wern Sti; vgl. Harrach J a g d 91: ludern 'Aas fressen'. Trans, gebraucht 1691 bei Stieler 1174: Füchse ludern 'Füchse durch Aas ködern' u n d übertr. du kamt die Kerl nicht ludern 'nicht täuschen'. — 2. 'faulenzen, f bummeln' w°Pößn n°Schlz, u m SRoda, °Schmö Goß, °Got Win, °Hett Bräu, °Sömm Kö, °Nordh 1786, Studspr. Hai 1795, 75. Wohl vorwieg. inZuss. gebraucht: ilaar lüdert nür so do rem °Eisn OE1, mußte denn das naue Kläd glei neizesamme ludere 'liederlich behandeln' °Schmö Zeh; -> ah- ein- herabherum- herunter- hin(ein)- umher- ver- zusammenludern, Uedem, ludein1. luderös Adj. 'sehr stark' Studentenspr. H a i 1798 nach Meier Studspr. 37. Luderpech n. 'großes Pech' ebd. 42. Luderplatz m. in der Jägerspr. 'mit Aas als Köder hergerichteter Fangplatz f ü r R a u bwild' "Suhl Hei; Brocken von Katzenfleisch mit Zucker und Baldrian gelten als bester Köder am Luderplatz f ü r Füchse in °Wern Sti. Luderrike f. weibl. Entsprechung zu ->• Luderjan °Erf Sto. - Ludersbesen m. Schelte f ü r ungezogenes K i n d : o du Ludderschbasen, was hast ann do widder gemacht! °Ilm Man. — Ludersbube m. harmloses Scheltwort, auch anerkennend gebraucht, Sonnb.

Luderstreich — Luit'

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— Luderstreich m. 'derb-lustiger Streich' met dan glüfh "Mein Drei. — D a s Subst. ist aus d e m Lockruf zwä alten Leiten hann se Ludersträche gemacht Rudst. lüff abgeleitet, in °Salz "Schmal fällt es lautlich m i t — luderstück n. derbes Scheltwort verfluchtes Luder- -f Lohfink z u s a m m e n . Lüften m. 'einfacher Hefenkuchen' geformt wie sticke! °Mersb Lau. — Ludervolk n. Scheltwort für ein Stollen, "Heil Bir; 'Weißbrötchen', veraltet eine Gruppe (etwa junge Burschen) °Staßf Gü. Luderware f. 'etwas Schlechtes', nur in Neck- "Blank HGei. In Werleshausen (bis 1945 zum "Heil) Neckname für den Bäcker; vgl. DWB 6, 1236 mit versen auf Rothaarige: Bezeugung im nd. Nachbargebiet. Allernholz un rude Haare is janz verdammte

Luderware. °HMöls Nes, ähnl. Querf.

lufm

m. "Heil Bir, lufd f. "Blank HGei.

Luftenteig m. 'Brötchenteig' "Blank HGei. Luit1 f. l a . 'die Atmosphäre' allg.; die Luft is Luderwirtschaft f. 'liederliche Zustände' seit. Moor Sonnb, dös anner Assn un die gut Luft ham NOThür OThür SOThür Itzgr; 'heruntergekommebei na gut aageschlouchn ebd.; frische, feuchte, trockene nes Bauerngut' Schlz. Luderzeug n. 1. 'Minderwertiges' verstr. öNThür Luft allg., hohle (trockene) Luft "Worb Lei, dämsige NOThür OThür SOThür, °Sangh, Sonnb; so sagt (schwüle) Luft "Schmö Goß, Gäßnz hot stickche Luft man etwa von mißratenen Kohlpflanzen gei rieht'jer ebd., die Luft stickt Sonnb; de Worscht muß an de Oopp, das Luderzeig °Art Fra. — 2. 'etwas Ge- Loft gehängt wäre (zum Trocknen) "Weim Schwa, fährliches' der Stachelbäärwein es Luderzeig °Weim de Batten mossen mol on de Luft "Eisn UEl. Auch Bla, Hannhennrich hatte Luderzeig met dorch mißt 'die Atmosphäre eines geschlossenen Raumes': in mache, daß mer sich wonnere muß, wie ar mit la- Wertshaus is stickete (dumpfe) Luft "Schlz Göt, es bennigen Leibe es dervon komm Rudst. — 3. 'Un- is enne Luft dahinne wie in a Affenstall "Erf Alp, etwa beim Fahrrad, sinn' mir hot's heit Nacht Luderzeig getraamt °Grz t Mief. Luft (auf)pumpen, allg., dazu scherzh. du hast je keene Luft off der Erb, ähnl. °Altb Mon, Schmö. Kette (uf'n Kettenrad) verstr. Wenn der Ton Loft Ludewi -ä- Lauterwein. Ludwig m. 1. männlicher RN, allg. neben älterem bricht, es's verbi besagt in der Spr. der Kali-Arbeiter von "Nordh Blei 'wenn die Tonschicht über dem t Louis; in °Erf Mön dazu der Neckvers: Salz angeschnitten wird, droht ein Wassereinbruch'. Ludewich, bolwiere mich Nach volksmedizinischer Vorstellung stirbt ein Jer ochtzn Fennje ordentlich. Krebskranker bald nach der Operation (wenn Luft — 2. Lude 'Lump, Zuhälter' °Apol KRo, °Gera Ron, zum Krankheitsherd Zutritt bekommt): wenn der ' Strolch' °Hal LBo, 'Flegel' "HalKöl; Dim. Luddchen Krctabs Luft hot, getts merschtens schnell "Ilm Stü. — gilt als harmloses Scheltwort in°HeilMen. — > Lutz. Feste Wendungen und R A : an die Luft kommen Als K o s e f o r m z u m R N sind bezeugt lüdv "Bernb Ads, (gehen) 'ins Freie kommen (gehen)' allg.; ar is in "Sangh Rie, P ö ß n , lud "Schmal Brei, "Suhl Vie, lüid ganzn Touch niä na die Luft kumm Sonnb, me wann n°Salz, lüida "Suhl Dil, lüdti Eisn, "Schlz D o b , e beßchen Loft schnapp 'spazieren gehen' "Eisn UEl, ludw(n) "Heil Men, "Schmal Brei, lüid(yß) "Salz UA1, auch übertr. die Brieder hattn draußn fresche Loft lög f °Got F r m , wig(xm) "Eisn See TJE1. geschnappt on hattn n Schäddel voll neier Ideen Lüff > Lohfink. Iii« Interj. Lockruf für Küken, "Schmal w°Mein, "Sömm Kö. Es hängt was in der Luft 'etw. Drohendes steht bevor' allg., die Luft is net raai 'es ist °Salz (außer Westrand). Lüftchen n. 1. ct Küken' w°Mein w°Schmal °Salz ein Horcher da' Hennb Itzgr, sonst verstr., es äs (außer Westrand); är trett noch de Lüfferche tot sagt dicke Luft 'es besteht eine unangenehme Situation, Frühlingsluft. man von jmd., der unaufmerksam umhertappt, jmd. hat schlechte Laune' verstr.; °Salz KNo. - 2 a. ein Wasservogel °Eisn Ettw, — b. 'bewegte Luft, t Wind' allg.; mer hon de Loft davon übertr. Lüfferchen machen 'Steine über das von ong rauf oder mer hon engere Loft 'der Wind Wasser springen lassen, t fitschein' "Eisn Ettw, weht flußaufwärts' "Rudst Uhl; is jiht enne alle °Salz SLeWei; Wasserlüffchen. — b. 'Marien- schmitzche (rauhe) Luft hääte "SRoda Her, hu, is käfer' —> Herrgottslüffchen. — 3. übertr. 'Mädchen das anne eisige Luft heite! Bernb, heitehammer awer mit lockerem Lebenswandel' °Salz Kie, dazu der änne schlachte Luft drussen 'kalten Wind' "Ilm Man, auch ruche (rauhe) Luft "Ilm Her, schraue (rauhe) Bastlösereim Luft "Sömm Wun, "Sondh H T h ; stramme Luft in Hoppe hoppe Pfiffche, der Schifferspr. 'starker, gleichmäßiger Wind' mi Modder is a Liffche, "Bernb Als, Hai, die Luft ändert sich 'der Wind mi Vader is a Dudeisaak, wechselt' 1691 Stieler 1183; de Luft gieht gelenge haut die Modder alle Tag. °Salz Möh. 'sanft' "Schmö GBr, in dieser Bedeutung häufig 3 3 lifx PI- liforxz n°Salz, lüfx PI- lüforxv R h ö n , Dim.: ä lennes Liftche "Mein OWei, heit geht kä nw°Schmal, lüfte

PI. lüfdrla

w°Mein, u m Schmal,

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Lutti—Luftfurche

Liftchen °Ilm Man, doch auch iron. für 'starken Wind' draußn geht a schös Lüftla Sonnb, heile, gieht awer e Liflchen, do werd mer wenigstens nich stink'ch °Jena Lobe. ~> Unter- Zugluft. — 2. 'Atemluft, t Atem' allg.; Luft lange 'atmen' vorwieg, im Nordwesten, sonst meist Luft holen; noch Luft schnoppe 'schwer atmen' °Schmö GBr, a brecht keine Loft 'hat Atemnot' verstr., mach's Fanster u f , ich hann wedder keene Luft °Mühlh HBe; dar Wind tutt enn die Luft oodrücken 'hindert beim Atmen' °Hildb Gel, jmd. de Luft obgirgeln 'die Kehle zudrücken' °Sangh Hai, vor Schreck ging mer de Luft aus °Mersb Lau. Auch Pflanzen brauchen Atemluft: wenn de Flamen nich genunk Licht un Luft humn, do spinneln se (werden sie lang und dürftig) °Pößn Nst. — RA: dan gett aa ball di Luft aus 'er kommt in Geldnot' Sonnb, dos Hau es dehaim, jetz homme wedder n beßchen Loft 'Zeit für andere Dinge' °Eisn UE1, kriegen se oder (aber) weeder Luft, is's aus mit ehren guten Vurhoom (Vorsätzen) Pößn, eins ginnt en annern de Luft nich 'ist neidisch' verstr.; er hat vergessen, Luft ze holn 'ist gestorben' °Weim Ton, dar macht annere Luft 'er stirbt' °Hal Bee. — 3 a. 'der Luftraum, der Raum über dem Erdboden' allg.; in der Luft, da hürt me di Lärche triller "Schmal Brei, s Pferd starzt n Schwanz in die Luft °Arn Elx, do hot ar mit sen Gutentochstacken (Spazierstock) in der Luft rimgefuchtelt un laut geschimpft °Schlz Sa. — RA: gesund bi e Vögele in der Luft "Mein KWe, °Hildb Sim, frei wie der Vogel in der Luft 'sorglos' °Altb Win, sie tanzt wie ein Vogel in der Luft 'leicht' °Ilm Nst Schm; er leift mit'n Arsch in der Luft rum 'er hat eine Glatze' °Eisn Bert, besser en Furz in die Luft wie en Taler in die Apotheäke Suhl, °Mein Was; enn an die Luft setz 'hinauswerfen' verstr., an die Luft spedentiere °Schmö GBr; in die Luft fliege 'explodieren' allg., der Salat geht in de Luft 'Kopfsalat wächst hoch und wird dadurch wertlos' °Worb KiO, dar geht in de Luft, wenn e das hiert 'wird wütend' °Eisn UE1, er macht sein Harzn (Arger) Luft 'läßt seinem Zorn freien Lauf' Sonnb, °Sömm Kö, °Pößn Nst; Luft! 'Platz!' rufen die Kinder beim Schlittenfahren in °Hett Brau; er gabelt (gaukelt, stäbelt) de Beene in de Luft 'er stirbt' °Weim Tau, °Art Rot, °Sondh OBö Sondh. b. 'der leere Raum, das Nichts' in den RA: dar is Luft fer mich 'ist mir gleichgültig' verstr., ebenso ar is mir Luft Sonnb, ar hat mich wie Luft behannelt ebd.; das is aus der Luft gegriffen 'unwahr' verstr., eine Lüge aus der Luft erschnappen 'frei erfinden' 1691 Stieler 1183; er bleest sei janses Jeld in de Luft 'raucht stark' °HMöls Nes, Sonnb, mei Mouchen (Magen) hat noch Luft 'ist nicht ganz voll' Sonnb; me kaa doch niä van der Luft laab Sonnb, er lebt von der Luft wie der Dudelsack Naumb; er döst 23*

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(glotzt, guckt) Löcher in die Luft 'starrt ins Leere' °Schmal Eck, °Jena Lobe; er hängt in der Luft 'hat seine Arbeitsstelle aufgegeben, ohne Ersatz zu haben' verstr., dm hängt alles noch in der Luft 'ist noch nicht entschieden' umg. verstr. — 4. fachspr. 'unerwünschter Spielraum' die Tür hat ze viel Luft, dou kammer je a Kapp dorchgewarf tadelt der Tischler seinen Lehrjungen, Sonnb. lüfd nw°Salz, sonst -u-,

-o- IlmThür ZThür, verstr. WThür,

Luft2 m. 'leichtsinniger Mensch, t Luftikus' °Cob °Sonnb s,ö°Neuhs °Suhl ö°Mein, °Hildb The, °Saalf MGö, seltener Dim. Lilftle; dar is a richticher Luft Cob. Im gleichen Sinn Hans Luft °Suhl Hei, Bruder Luft "HMöls Müsch, °Nebra Wal, Mußchen (Monsieur) Luft °LSalz Schö. — Als Fem. nur das is ne Luft 'leichtsinnige Frau' °Neuhs Lip. Vgl. DWB 6, 1246, Absatz 9; Kluge 448: Luftikus. Luftbahn f. 'Drahtseilbahn' Hai 1860. - Luftbalene f. 'selbstgebaute Schaukel', an einem Balken befestigte Ketten oder Stricke tragen ein einfaches Sitzbrett, °Worb Di Lei neben häufigerem t Balene, °Eisn Ru. — Luftballon m. wie schd., allg., dazu die RA er hat wieder mal einen Luftballon losgelassen 'hat aufgeschnitten, übertrieben' °Nebra Zeu. lüftein swV. 'ein wenig lüften' Sonnb. lüften swV. la. wie schd. 'Luft zuführen' Zimmer, Betten lüften verstr.; bei gelinner Wittrichen (Witterung) in Winter muß der Kaller uft gelift wäre °Pößn Nst; t sommern, -»• auflüften. — b. 'feuchtes Heu zum Trocknen auseinanderwerfen' °Naumb Fle, "Mersb Grö; ablüften. — c. 'leise t furzen' Hennb 1881. — 2 a. 'anheben' in der RA se wärm däi de Mutz schunn lüft 'dich (durch Prügel) zur Vernunft bringen' °Eisn See Ru, eigentlich 'den Steiß anheben'. — b. in der Schifferspr. 'ein Schiff an flachen Stromstellen durch teilweises Entladen erleichtern', früher °Bernb Als, Hai. -ü- Hennb Itzgr, Hai, °Bcrnb Als, -ö- °Got Frd, sonst -i-. Formen mit Wechsel ft > cht nur in der

Zuss. -f ablüften. Lufter m. 't Luftikus'

"Sonnb St.

Lüfter m. 'Kahn, der Ladung von einem größeren übernimmt, wenn dieser flache Stromstellen wegen zu großen Tiefgangs nicht passieren kann' Schifferspr. °Bernb Als, Hai. lüftern swV. 'nach frischer Luft riechen', di Wasch lüftert Sonnb; ab- auslüftern. Luftfurche f. 'leicht bogenförmige Furche im Mühlstein'; Luftfurchen werden mit Mühlpicke und Furchenhammer in die Unterseite des Läufers und die Oberseite des Bodensteins eingehauen und dienen zum Abführen des Schrots, Fachspr. der Müller

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Lufthunger —Lüge

°Weim Mel. - Lufthunger m. 'Atembeschwerden beim Pferd' °HMöls Nes. - Lufthut m. ' t Luftikus' "Schmö GBr. luftig, -ü- Adj. 1. 'schwach windig' °Mersb Lau; 'der Luft zugänglich' was nicht verkauft wird, bringet man auf einen lüftigen Boden Erf 1754 Reichart 4,17, sehr lüftiger Ort 'ventosus locus' 1691 Stieler 1183. — 2. 'leicht bekleidet' umg. verstr., seit, echt mdal.: du best leftech angetonn "Eschw Aue, du hest dich abber sehr liftig gemacht °Mühlh HBe. — 3. 'leichtsinnig' Hennb 1793, "Mein Was, "Neuhs Meus, Sonnb; f liederlich. hfd(i)x u m Eisl, "Mühlh H B e , lefd(e)x "Eschw Aue, "Neuhs Meus, "Weim Kran, sonst lufd(i)%.

Luftikus m. 'leichtsinniger, leichtlebiger Mensch' allg., auch Bruder Luftikus °Mersb Lau, °Sömm GNh; die hat abber ooch än Luftikus geheirat "Rudst ARe. f Duft Flederwisch Holofernes, Leichtfink -fuß -füßler, Lockerhose Luft2 Lufter, Lufthut -kotelett -Icutscher -schiff(er) -Springer, Suitier, Windbeutel -bruch -hund; leichter Bruder, leichte Fliege, leichtes Huhn, leichte Socke, lockere Nummer, lockerer Vogel, lockerer Zeisig. Luftikus berührt sich in der Bedeutung mit Liederjan und -»• Taugenichts. Luftkeller m. 'oberirdischer Keller', wird gebaut, wo sumpfiger Boden gegrabene Keller nicht zuläßt, "Mein Walb. - Luftkohlrabi m. ' / Kohlrabi' PI. Lufthallraam im Gegensatz zu Kallraam 'Kohlrüben' "Heil Men. Vgl. RheinWb 5,583. - Luftkopper m. 'Pferd mit der krankhaften Gewohnheit, in der Ruhe ständig Luft zu schlucken, t Krippensetzer' °Apol Zot; t Luftpumper -Schnapper -setzer. — Luftkotelett n. scherzh. ' t Luftikus', der Willi is e richtches Luftkotelett Jena. — Luftkutscher m. dass. °Gera Top, Got, °Mein Was, °Saalf UWe. - Luftloch n. 'Entlüftungsloch in der Außenwand geschlossener Räume' Sonnb, t Zugloch. — Luftmalz n. 'luftgetrocknetes Malz' Erf. Luftpumper m. dass. wie t Luftkopper "HMöls Nes. - Luftreitschule f. 'Riesenrad' de Kleene wool gor nich widder vun der Luftreitschule ronger °Altb Zsche. — Luftschaukel f. wie schd., allg., doch auch 't Karussell' "Zeitz Hay und 'selbstgebaute KinderSchaukel' °LSalz Bla; of di Haudöö (Heiltage 'Feiertage') kömmt ai e Luftschucku "Schmal Brei. — Luftschaukelschmiere f. scherzh. für 7Margarine' °Saalf Bir. — Luftscheune f. 'allseits offene Feldscheune' Eisn, "Got Müh. - Luftschießen n. früher 'Armbrustschießen der Erwachsenen' "Art OHe, °Sömm Der. Luftschiff n. 1. wie schd. 'Zeppelin-Luftschiff' umg. veraltet, ufn Luftschiffe mecht ich ober nich miet fohre °Pößn Nst 1911. - 2. scherzh. 'Überfallwagen der Polizei' Jena 1966. — 3. ' t Luftikus'

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"Jena Cam, "Sangh Kel. - 4. als F1N: ein hochgelegenes Vorwerk bei "SRoda Rab seit 1720, ein Straßengasthaus bei "Gera Wer, ein hochgelegener Flurteil in "Pößn Knau. - Luftschiffer m. 'tLuftikus' "Suhl Alb Mab Suhl, für 'leichtsinnige Frau' auch Luftschifferin "Suhl Alb. Luftschnapper m. 1. dass. wie t Luftlcopper Mersb, "Got Mech, "Grz TWo, "Melr Ost. - 2. 'Sommerfrischler, Kurgast' in den Luftkurorten der Rhön und des Thüringer Waldes, schon 1909 in Neuhs; literarisch bei Wally Eichhorn-Nelson: Luftschnapper im Kustelkreis 1960. — 3. Öberhöfer Luftschnapper als Neckname der Einwohner von "Suhl OHo. Luftschumpel f. 'Luftschaukel, Schaukel' verstr. IlmThür neben Schumpel; kunnst u f f n Wollmarkt giehe un Luftschumpel foare "Arn Dan. — Luftschunke f. ' t Karussell' "Hai Kol. - Luftschunkel f. 'Luftschaukel, Schaukel' verstr. NThür NOThür öZThür neben Schunlcel. — Luftsetzer m. dass. wie t Luftkopper "Gera Aga. - Luftspringer m. '/Luftikus' "Suhl Hei. - lufttrocken Adj. 'an der Luft getrocknet', die Tischler kauften zumeist lufttruckne Bretter, die in der Schneidemühle nach dem Einschnitt erst aufgeschränkt wurden, um sie vorzutrocknen; sie waren teurer als vom, Gatter weg verkaufte, Sonnb. — Luftvogel m. 'Papierdrache' Got bis 1910, t Drache. — Luftziegel m. 'an der Luft getrocknete, nicht gebrannte t Backsteine' "Naumb K J e um 1850. Lug 1 m. 'Lüge', nur in der Wendung Lug und Trug, allg.; Mensch geh hen, bie dich es dach sicher och alles Lug und Trug "Mühlh HBe, dar is aus lauter Luch un Truch zammgsetzt Sonnb. Lug 2 m. 'Ausguck' "Mein Herp; di Spitzbuum ham dou gutn Luch 'günstige Gelegenheit' Sonnb, ar hot an Luch 'er hat etw. vor' ebd., du willst mich bluaß luas hau, döß da frein Luch host 'Bewegungsfreiheit' ebd. Vgl. Schmell. 1,1462: luegen. lugaus Interj., früher: Ruf der Kinder beim Schlittenfahren, um freie Bahn zu bekommen "Nordh Blei. Luge f. 1. nur im PI. belegt 't Hohlzahn (Galeopsis tetrahit L.)', ein Ackerunkraut, benannt nach der einem lugenden Gesicht ähnelnden Blüte, sSOThür, "Neuhs, "Sonnb St; auch auf verwandte Pflanzen wie Acker-Hohlzahn (Galeopsis ladanum L.) "Zeulr Göt und Ackerziest (Stachys arvensis L.) "Schlz Osch übertr.; vgl. Marzell 2,552. - 2. 'Ausblick' aus der Luge! Ruf der Kinder beim Schlittenfahren "Heil Stb. > Lüchte2. luxdan

"Neuhs LiO, louxy

"Schlz Osch, sonst

lüxn.

Lüge f. 1. 'bewußte Unwahrheit' allg.; er sagt Lügen 'er lügt' sIlmThür, "Cob "Sonnb, verstr.

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Löge — lügen

"Ilm °Arn, er macht Lügen verstr. SOThür, °Eisn, °Schmö GBr, °Heil Ers, Sprech kä Lööchen "Got Frd, er erzehlt Liechen °Ilm Stü, Suhl; wenn ich dös souchen täit, täit ich a Lüch solchen Sonnb, ar socht Lüchn wie gedrachselt °Cob Nst; dar hot sich ower a Lüch auf loß bind Cob, a het mer ane Leechn ufgebengelt °Got F r m , °Ilm Stü, ech war'n ane Leajn ufhänge (ufdriehe) °Erf Mön, dassertwachen ene Lieche ze mochen, das war doch gor ze schimpflerlich °Pößn Nst, dar soll mer niä noch arno-ul mit sein Lüchna humm! Sonnb, wos do in der Zeitchen (Zeitung) stonn, das sinn gu de blankn Liechen °Pößn N s t ; dös is niät wohr, dös is a Lüch "Sonnb Häm, ich mään, Jong, s war ä Lüch "Mein Bib, di größt Lüch 'eine große Lüge' Sonnb, lutter Lüchen °Eisn Ru, Cob; a offenbare (glatte, bewußte) Lüch Sonnb, ä klammeidige (offenbare) Lüch Schmal 1801, e stänkening Lüch "Mein Was, e Sack vull Liechen "Schmö GBr; har machte Leechen on Schlampampen "LSalz WBeh, Lüche, Schwitte on Bardicke Suhl. Zur Beteuerung der Wahrheit sagt man ich will ne (nicht) Fritz hääß, wenn des a Lüch is "Sonnb St, s is keä Lüch, wemmer wos keeft, is's oft billicher wie wemmersch salwer macht Sonnb. — R A : dar macht Leechen wie Baand "LSalz Beh, "Eisn Höt, dar macht Lööjen, daß sich de Balken beejen "Eisn See, "Arn Elx, dar langet de Liejen vun der Wand "Heil Men, er macht keine Lügen, er hat sie vorrätig "Eisn H ö t , a hat de Leejen mott henwarfe, a hat se nech mih kunnt erschleppe "Sömm Tun, die mocht Liechen wie gedruckt "Pößn Krö, wenn er de Qusch auftutt, macht er Liechen "Zeulr Tri, ähnlich Rudst, Sonnb, "Jena Lobe, ar is aus lauter Lüchn zammgsetzt Sonnb, wenn du an der erschten Leechen ersteckt wärscht, läweste schon lange nech möih "Sondh Greu, "Pößn Nst, "Eisn UE1, Liechen ham korze Beene allg., banns net wohr is, ze is es e Lüch Hennb. Einem Toten gegenüber ist man stets im Unrecht; ich bän an der Leeche, ha's an dr Wohrheet "Jena Hir. Bei plötzlichem Erröten heißt es die Lügen treten ins Gesicht "Eisb Hais; dar macht Leechen, uhne rut ze warn "Eisn UE1. Sucht sich jmd. mit ich dachte . . . herauszureden, so heißt es vom Denkn kumma di Lüchn "Cob Nst. Dem Lügner t r a u t man auch sonst Schlechtes zu: war Lööjen sprecht, dar muust au "Got Frd. Vergißt jmd. überm Reden, was er sagen wollte, so heißt es nu, da warsch doch ne Lieche oder s war doch kä Lüch? allg. -> Qarn- Not- Stinklüge, t Färbe Lurre Märchen Suite TJmme. — 2. 'Lügner(in)' Sonnb, du Liech! "Schlz Sa. U-/3 nSOThür OThür NOThür nöNThür, ö°Salz, -ei"Lobst "Schlz, -e- IlmThür ZThür sNThür Eichsf, "Eisn, doch lea%n, leajn um Erf, um Arn, ob. Schwarza, "Ilm LWi, zwischen Rudst und "Weim Kran; lux Hennb Itzgr, lojdn um °Got Frd, "Eisn

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See; lejn, legn "Heil, um Worb; lio w°Salz und Kanin Zuss. °Bernb. Stimmh. Konsonant -j- auch NThür, verstr. Mansf. PI. Iii], leirj sSOThür. — Das Bestimmungswort Lügen- in den zahlreichen Zuss. entspricht im allgemeinen obigen Lautformen; bei den

abweichenden Formen wie laihund

-lüd&r usw. in

"Sömm °Weim, °Apol Flu, "Arn Ach, °Erf Eck, "Nebra Kar, "Naumb Tro, loid- "Got Fin handelt es sich offenbar um Verbalzuss. Vereinzelte laidn- °Erf Alp Sehl sind Ausgleichsformen zwischen Subst.und Verbalzuss.

Lugefenster n. 'zur Straße gerichtetes Fenster', zum Beobachten des Straßenverkehrs "Nordh Blei. lugen swV. 'verstohlen blicken, heimlich beobachten' verstr. Itzgr, seit. wZThür, "Worb Lei; a lucht übrol rüm un guckt oo "Hildb Gel. Luglug machen im Umgang mit Kleinkindern: moche mol Luchluch! 'schau zum Fenster hinaus!', mit dem Ruf luchluch! fordert das sich versteckende Kind zum Suchen auf, "Erf Mön. -> anlugen, Weglug; bliemen lunzenl2 lupen luppern. lüga "Worb Lei, lug» "Mühlh ODo, lüx(s) Itzgr, °L Salz K U r ; 3. Sg. luxd °Got Frm, °Hildb Gel. lügen stV. 1. 'wissentlich und willentlich die Unwahrheit sagen' allg., doch kaum gebräuchlich im WThür Hennb Itzgr sIlmThür SOThür sZThür, hier zumeist durch die Wendungen Lügen sagen, machen, sprechen, erzählen ersetzt. Fritze, wann de nach mol sa liefest, do stecke ich dich in den Kaalrer (Keller) "Nordh Blei, dan halt'ch far ehrlich, suvääl ech weeß, laid dar nech "Apol Flu; ich well dich's Liechen anstriche! "Eisn Tre, a hat mir ins Oangesecht geloun °Erf Not, gelugen un betrugen hot dar schlachte Karl schun genunk "Pößn Nst. — R A : das mütt ich lü 'das kann ich nicht behaupten' "Eisn Ru, dös is mainer Siäl (Seele) geluechen Sonnb, er liecht Stä un Bä verstr. SOThür, "Sömm Hen, lüch du on der Taüfel! "Mein Was, er liecht en Teifel 's Ohr ab "Weißf RWe, a liecht ein de Hocke voll verstr. NThür NOThür ZThür OThür, dar lügt Kötze on Korr (Körbe) vool "Salz Kli, a liecht, daß sech de Baleken beechen "Got Frm, verstr. Itzgr, sonst seit., wie dar liecht, das jeht uff geene Guhhawt "Mersb Lau, wenn dar'sch Maul ufftut, da liechte "Naumb Abu, Schlz, hä lücht ned eher, bie e ds Muil uftuet "Mein Was, "Schmal Eck, "Jena Löbe, dar lücht es Blaua von Himmel (runter) allg., . . .un 's Griene (Schwarze) vun der Mistfitze Mansf, "Naumb Abu, Zeitz, "Sondh W E n , e liejt, was von Hemmel rungerfällt "Worb Lei, was vom Himmel will "Altb Kri; war lügt, dar trügt Sonnb, war liecht, dar stiehlt "Pößn Nst. Häufig sind Vergleiche: er lügt wie gedruckt allg. außer NThür NOThür, wie e Färd (Trab) leift NOThür, verstr. NThür, seit. IlmThür OThür, schneller wie e Hase leift verstr., wie ein kleiner Hund läuft "Heil K E b , wie ein Vogel fliegt um Worb,

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lögen—lügenhacksch

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was e blinder Qul von Tage trecket °Worb Lei, ähn- schaft' verstr. — Lügenbank f. 'Strafbank für lich °Querf Far; er lügt wie die (helle) Pest °Schmö Schüler, die gelogen haben' "Eschw Aue. — LügenPon, "Weißf RWe, wie e Faßbinder °Arn Ket, e barille f. 'Lügnerin' "Rudst Uhl, wohl zu mhd. Bürstenbinder "Lobst AGe, en Schwinnstrieber barille, berille 'Beryll, Brille'. — Lügenbart m. °Eisn Mih, e Käsereiber "Weißf RWe, e Spetzbuwe 'Lügner, Erzähler unglaubwürdiger Geschichten' °Got Fr in, e Jude seit., a Schwed °Hildb Sac, "Mein verstr. NThür NOThür, "Zeitz Spo. Exd, wie Münchhausen seit. NThür, e (Buch)drucker Lügenbarthel m. 'Lügner' (zum R N Bartholoc Salz Zel, "Rudst Kei, "Schlz Kün, e Advokat "Altb mäus) Ilm; ähnliche Bildungen: Lügenfritz "Zeitz Of, Meu, "Lobst Wu, e Rechtsanwalt "Schlz Kül, e -hannes "Suhl SuNd, -köört (zum R N Konrad) Zeitungsschreiber "Eisb Naut, e Torschreiber "Weim "Salz Va, -deäs (zum R N Matthäus) "Suhl Zel, Ton, wie die Zeitung "Arn Ach, "Art Roß, wie die -tuffel (zum R N Christoph) "Pößn Nst; -Iure (zum Schrift "Mein UWei, wie Gedrücktes "Hildb Gel, wie RN Lore) "Schlz Wer. e (gedrucktes) Buch verstr., wie's in Büchern steht Liigenberger fiktiver F N in der RA das hat Lü"Gera Lie, nach Noten verstr., wie e Rabe seit. genberger auch schon erzählt Rudst 1894. ZThür OThür, wie eine Elster seit., wie ein Rotfuchs Lügenbeutel m. 'Lügner, Aufschneider, Spaß"Got Tab. — Vor Gericht wird viel gelogen: war uft macher' Hennb Itzgr, sonst verstr. — Lügenbiest n. schwert, liecht uft "Pößn Nst, vor dän Jerichten mußt 'Lügnerin' "Worb Brb Haus. de liechen, daß sich de Balken biechen "Weißf RWe. Lügenblatt n., meist PI. 't Wegerich (Plantago Eine krumme Nase gilt als Zeichen des Lügners: major L.)' w°Suhl, "Schmal H H a OSchö Rot Nase gebogen, viel gelogen "Lobst Gru. Wer vom USchö, "Neuhs Stei, um "Sonnb Scha. Kinder Brotlaib schief abschneidet, dar hot gelogen Mersb, reißen die Blätter vom Wegerich ab; Zahl und "HMöls Nes, "Ilm Hey, Sonnb. - Der Ruf des Länge der aus den Blattadern heraushängenden Gimpels (Lucht) wird gedeutet als lüg lüg lüg! Gefäßstränge geben an, wer die meisten und größten "Suhl Schi. -»• an- be- durch- heraus- voll- vorlügen. Lügen gemacht hat; t Lügenkraut. Sinnverwandt sind t aufdrehen flunkern leugnen Lügenbock m. 'Lügner' "Altb Gor, "Saalf ULo. lurren schwindeln streichen (ver)kohlen weismachen. Lügenbrücke f. 'wacklige Brücke im Ort, bei deren — 2. als subst. Gen.-Gerundium: Leiens ein Betreten man Kindern sagt, ein Lügner falle ins Kartenspiel, bei dem gelogen (gemogelt) wird, Wasser' "Suhl Ben; das Sagenmotiv ist weiter vern°Weim, t Lügenspiel. breitet : wenn jeder, wos geluchen hot, ieber de Liechenbricke giehe mißt un breech e Been, do gebs Präs.: lix- NThür NOThür OThür SOThür, um Salz, schun lange kenn eenzchen Liechner mehr "Pößn lux- Hennb Itzgr, lex- n,wZThür, zwischen Nst. — Lügenbündel n. 'Lügner' "Neuhs Mel Meus Erf-Arn-Got, leg- "Heil Bod; laia nllmThür, Ostrand OWei. — Lügenbutte f. 'Lügnerin' °Apol Flu, "Weim ZThür, °Ilm Her, Ii Eisn, tü °Eisn Ru. - 3. Sg.: laid nllmThür, leid °Erf Kle ONi, lid °Erf Win, sonst Mag. - Lügending n. dass. Sonnb. - Lügenduft m. lixd, lidxd. — Imp.: lik "Wem Sti, lik um Eisl, laik 'leichtsinniger Lügner' Sonnb. — Lügenfaktor m. °Apol Flu, "Nebra Los neben Kx(d)>' "Mein 'Lügner' "Sömm Tun. — Lügenfex m. dass. "Sonnb Was. — Prät.: löx(n) allg., doch loxn "Worb Lei. — NhS. — Lügenfink m. dass. "Sonnb Gör Sonnb. Pt. Prät.: gulön w°Weim sö°Sömm, -&- nö°Arn, °Got Lügenfittich m. 'Mensch, der häufig und leichtfertig Mech, "Weim NMa, -öi-, -oi- "Nebra Los, "Naumb lügt' WThür wNThür wZThür Hennb. - Lügenfitz HGo Tro Wisch, "Weim Schwa, "Mühlh Hör, -oam. dass. "Zeitz Of. — Lügenfleck m. einen Lügen"Erf Oll, -?M- "Salz Pfe, "Got Frm, °Erf Not ONi, "Worb KiO, -au- "Erf Sehe, "Neuhs Meus, -ü- "Eisn fleck im Gesicht bekommt ein Kind, das die UnOE1, -e- "Schmö GBr, galöind "Salz Bar, -lond wahrheit spricht "Nordh Blei. — Lügenflittich m. 'leichtfertiger Lügner' "Sangh Sto, "Zeitz Of. — "Schmal Pap, -lg Suhl, galörj "Zeulr Pau. Mit bewahrtem -g-: gdlougn "Worb KWo, galojdti "Worb Lei, Lügenfrack m. 'Lügner' Sonnb. - Lügenfratz m. gtiüvxn öltzgr, -«- verstr. SOThür, w°Eisn, sonst -ö-, dass. Schlz. — Lügenfuchs m. dass. "Eisn Tre. — Verstr. treten schwache Pt. Prät. auf: gdlixd Salz, Lügenfuttich m. dass., vorwieg, für Kinder ge"Neuhs Meur, gall^xd "Erf Bie, gilüxd Cob, "Hildb braucht "Mersb Klo, "Eisl Ann. - Lügengarst m. Wald, gdlaid "Weim Tgr Ton. — Verstr. bildet lügen 'Lügner' "Suhl Zel. — Lügengeschichte f. 'unwahre Formen, die an ->- leugnen angelehnt sind; in "Erf Erzählung' wenn de e Latsch (i Liter Bier) bezahlst, Mön 1913 nebeneinander die Formen leajnd, gdleajnd glaaw ech der dinne Leechengeschichtn Got. — Lügenund Zia, galdun. gesellschaft f. 'verlogene Gesellschaft' "Erf Dach. Lügenaas n. derb für 'Lügner' "Eisl Ste, "Art - Lügengusche f. 'Lügner' verstr. — Lügenhacksch Wie, "Naumb Tro, Gera. — Lügenarsch m. dass. m. derb für 'Lügner' SOThür; war vell'ch (ständig) "Rudst ARe. — Lügenbalg m. 'lügnerisches Kind' Liechen mocht, un das rocht unverschämte, das is e "Mühlh Dör Gör. - Lügenbande f. 'verlogene Gesell- Liechenhacksch "Pößn Nst.

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lügenhaft(ig) —Iügerlich

lügenhaft(ig) Adj. 1. 'unglaubwürdig' a. vom Menschen gesagt, verstr. SOThür, "Naumb Fle; dar is nor eemol liechenhoft "SRoda Her. — b. von der Erzählung gesagt: ne leechenhafte Geschichte °Eisn BeW, s äs läjenhaftch ze saan 'es klingt unglaublich' Sondh. — 2. 'unwahrscheinlich' war dede (dir da) ei Mensch derboi, saa ich dede, liechenhaft lanlc 'da war ein sehr großer Mensch dabei' "Neuhs Meus. Iqjsnhäfdx Sondh 1903, °Pößn Nst 1911; sonst llypnh&jd.

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du best a ooler Lächenbawest "Sondh Cli. — Lügenpastor m. 'Lügner' Sonnb. - Lügenpatsche f. 'Lügnerin' °Ilm LWi. - Lügenpelz m. 'Lügner' ZThür IlmThür; se fing än Mordspuk an un nannte'n än Liegenpelz ibern annern Rudst. — Lügenpeter m. 'harmloser Lügner, Schwindler' meist für Kinder gebraucht, seit., im SOThür häufiger. — Lügenpips m. 'Lügner' Schlz. — Lügenpraktik f. eigentlich 'betrügerischer Kniff', im Kindermund verwendet im Sinne von 'Erzlügner': du Lügenbardiken! Sonnb 1858. — Lttgenpriester m. 'Lügner' Suhl. — Lügenprügel m. dass. a rech'eher Leajenpreajel °Erf Sto. Lügensack m. 'Lügner' allg.; dar's je bekannt als Liejnsock °Altb Zsche, von zahn Wertern sin bestimmt neine Liechen, du alter Liechensack Rudst, su e Liethensack, dar kanns Maul net voll genug nemme Schlz. — Lügensagerei f. 'das Lügen' dei Liichnsoucherei hou ich sout (satt) Sonnb. - Lügensager(in) m. (f.) 'Lügner(in)' Itzgr, seit. öHennb und s°Ilm; du bist der größt Lüchnsoucher uf dr ganzn Walt "Sonnb Gör, su arre Lüchensouchera gelää (glaube) iich neks mäe Cob. — Lügensau f. 'Lügner' vorherrschend im Süden und Südosten gegenüber sonstigem Lügenschwein. — Lügenschippel m. dass. "Eisn Ru. - Lügenschnauze f. dass. "Mühlh Win. Lügenschwein n. dass., vorherrschend im nördl. und mittl. Gebiet gegenüber Lügensau im Süden und Südosten; wird im "Ilm als besonders derbes Scheltwort empfunden; so en Liechenschwein hat das rusjestäckt "Nordh Heri. - Lügenspalter m. dass. "Suhl Hei Küh Zel. — Lügenspiel n. Leienspäl 'ein Kartenspiel mit vier Partnern, bei dem bei der Angabe der Trumpfzahl gelogen werden darf'. Gespielt wird mit 32 Blatt; Eichel- und Grünober, alle vier Unter und die Schellenfarbe sind Trümpfe, um 1935 veraltend °Erf Sehl, f lügen 2. - Lügenstrick m. 'Lügner' "Hett Abb, °Eisl Sib, "Sangh Sto. Lügenstrumpf m. dass. "Hett Abb. - Lügensuite f. 'Lügnerin' Sonnb. - Lügensuitier m. 'Lügner' "Eisn Pal. - Lügentasch n. 'Lügnerin' Sonnb. - Lügentasche f. 'Lügner(in)' "Rudst ARe. - Lügentier n. 'Lügner(in)' verstr. wNThür wZThür WThür. — Lügentüte f. scherzh. für 'Lügner' "Eisn See. — Lügenverrecker m. 'arger Lügner' bis du a Lüchnfrecker! "Sonnb Gör. — Lügenvieh n. derb für 'Lügner' "Altb Gor, "Zeitz Spo; dos Liechenvieh mog bei der Wohrheet bleiwe, sist war mersch en moh derstreeche (anstreichen) "Altb Zsche. — Lügenwanst m. 'Lügner' ZThür, "Hildb Eis. - Lttgenzüttich m. dass. "Suhl Zel.

Lügenhamgiel m. 'Lügner' °Hildb GIB Reu. — Lügeiihäuschen n. 'offener Vorraum des Dorfbackhauses'; hier klatschten die Frauen am Backtag, früher sollen sich auch die Männer hier getroffen haben, ehe sie zur Gemeinderatssitzung ins Backhaus ( u f f s Backs) gingen; ungern Leejenhißchen Stenn di Kuchn "Mühlh Hör. - Lügenhengst m. 'Lügner' °Mühlh HBe. - Lügenhexe f. 'Lügnerin' °Suhl Hei. — Lügenhund m. 'Lügner' allg.; die geläufigste Bezeichnung bei männlichen Personen; Otto, du bist doch e großer Liechenhund, wenn du de Babbe (Mund) aufmachst, komm Liechen raus Rudst, dann Liechenhund glaab ich kee Wort Zeulr. Rätsel: Wer ist der größte Lügenhund in Aspach? Der Kirchturm (von allen Seiten betrachtet, scheint er auf der Straße zu stehen) °Got Asp. — Lügenkerl m. 'Lügner' °Sonnb Gör; su e verdammter Liechenkerl Schlz. - Lügenkittel m. dass. Sonnb. - Lügenklatsch m. 'üble Nachrede' wenn de deine Schandfrasse nich balle hallst un mich mit dein Liechenklotsche weider verfulchst, gih ich o f f s Rodhaus un verkloo d'ch °Eisb Bür. — Lügenkraut n. ' t Wegerich' Suhl, zur Bedeutung t Lügenblatt. — Lügenkrawatsch m. 'Lügner' °Ilin Möh, wohl zu Krawaze. - Lügenkröte f. 'Lügnerin' um Suhl. - Lügenkuh f. dass. °Ilm Schm. — Lügenlateiner m. scherzh. 'einer, der Unglaubwürdiges erzählt' °Hildb The. — Lügenlorch m. 'Lügner' Legenlork °Worb Di. Lügenluder n. 'Lügner(in)' allg., sehr geläufig als weibliche Entsprechung zu Lügenhund, wird aber auch für Männer, seit, für Kinder gebraucht; gloob den Liechenluder nischt! "Hai Scho, dos is awer e Liechenluder, die Hecht wie gedruckt "Jena Lobe, der Franz is es greßte Liechenluder in der Stadt Zeulr. — Lügenluppchen n. 'phantasiebegabtes Kind, das allerlei Unglaubwürdiges erzählt' "Art Etz. — Lügenmacher m. 'Lügner' °Eisn Nst. Lügenmatz m. dass. Got, °Erf Mön, du bist ä rechter Lächnmatz °Salz Lie. — Lügenmaul n. dass., verstr. Itzgr SOThür, Suhl, °Schmö GBr, nur selten in eigentlicher Bedeutung: der hat e Lüchemaul Lüger m. 'Lügner' Leejert Got. Suhl. - Lügenmensch n. 'Lügnerin' WThür Hennb Iügerlich Adv. nur in der Wendung es lött (lautet) Itzgr SOThür, "Jena Kun; des is a elenns Lüchen- Iügerlich 'es klingt unwahrscheinlich' verstr. Hennb mänsch "Sonnb St. — Lügenpapst m. 'großer Lügner' Itzgr. Vgl. SchwabWb 4,1331: Iügerlich.

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Lügner—Lulatsch

Lügner m. 'einer, der lügt' allg., doch zumeist durch die obigen Zuss. vertreten; a Lüchner würd füerrot "Schmal Brei, de wist mich wühl zm Leechner mach? °Eisn UE1, Lästerer sin mestens aa noch Lüchner °Hildb Ade; junger Lügner, alter Spitzbube Rudst 1894, wenn alle Lügner Hafer fräßen, müßten die Pferde verhungern ebd.; -> Erzlügner. lügnerisch Adj. 'verlogen' verstr., kaum echt mdal.; du bist ä liechnerisches Luder °Naumb KJe, denne kannst de net glaum, die sei so liengerich "Schlz LBa. lühen swV. 'Wäsche zur Beseitigung von Seifenresten in kaltem Wasser nachspülen, f läutern2' nur Hennb außer wRhön, die Wasch wird gelüht "Schmal Schw. Bei der Flachsverarbeitung bezeichnete lühen früher das Ausschwenken des fertigen Garns im Wasser, um es von Aschenresten zu befreien, nachdem es 7 bis 8 Stunden in einer Lauge von Buchenasche gekocht worden war: s Garn wird im fließning Wasser geluht °Melr Ste. Im Kinderlied von den fleißigen Waschweibern heißt es wir lühen, wir lühen, wir lühen den ganzen Tag °Salz Kli; -> auslühen. Vgl. Schmell. 1,1467, SchwäbWb 4,1311: liichen, RheinWb 5,568: lachen; s. ThDA 3, K t . läutern. lu(d) "Suhl "Mein "Melr, verstr. "Schmal, -3- sö°Salz "Schmal, -üi- "Schmal HAu, -öü- "Schmal F a m MSt N S m . Wohl durch das vorwieg, gebrauchte Pt. Prät. beeinflußt sind die Inf. lüd "Mein Hei ODo, lüsd "Mein Wald, IM "Mein Geb OWei, Im "Mein Scha

UKa. — 1. PI. Präs. mi lüsim "Schmal SHa, l&wv "Mein Herp Melp, Iowa "Mein Fri. — Pt. Prät. galüd "Suhl "Mein w°Schmal, -ü- Rhön, "Melr ö°Schmal,

gdlod "Schmal Ber. — Zu ahd. tuhhen 'waschen'. Lühwasser n. 'Spülwasser für die Wäsche' Hennb. Luise f. 1. weibl. RN, allg.; ds Lowißchen es nech ganz wohl, awer ds werd s'ch scho wieder met'r mach Got. Henner, Frieder und Lawiese sind drei volkstümliche Originale in Eisn; de saure Luise Neckname einer Frau, die mit sauren Gurken handelte °Schlz Zi, c Kräuterluise. — 2. gute Luise 'bekannte Birnensorte' allg. h-, la-, lo'wis3 allg. veraltend, daneben überall jüngeres lu'is3; Udd "Bernb Ads.

Lukas m. 1. der Evangelist Lukas, in der RA davon schreibt St. Lukas nichts Rudst 1894. — 2 a. 'ein dem Schlagball ähnliches Mannschaftsspiel, bei dem der Lukas, ein beiderseits angespitzter Holzpflock, die Stelle des Balls vertritt'; er wird durch Schläge auf die Spitze vom Erdboden emporgelupft und mit einem Schlagstock möglichst weit von einem als Mal dienenden Loch fortgetrieben, °Weim StI; t Pascheck. — b. 'Apparat zur Kraftprobe auf Jahrmärkten und Volksfesten' den Lukas hauen verstr.

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Luke f. 1. 'Öffnung in Wänden, Decken und Dächern von Gebäuden, häufig durch hölzernen Laden verschließbar' NOThür NThür, sonst verstr., nach Süden zu seit, und kaum echt mdal. — a. 'durch Holzladen verschließbare Wandöffnung an Bodenräumen zum Durchreichen von Ladegut, t Bodenloch' Hai, °Wern Sti; mache de Lauke u f f , mir bringen s Hei "Bernb Ads, der kleene Schaffer (Kleinknecht) kann sich in de Lauke stelin °HMöls Nes. — b. 'Fensteröffnung im Dach', speziell die linsenförmigen, erkerartigen Luft- und Lichtlöcher in Scheunen- und Stalldächern r t Gaffloch; übertr. auch auf Klapp- und Erkerfenster in Dächern von Wohngebäuden, verstr. NThür NOThür, sonst seit., -> Boden- Dachluke. — c. 'Loch in der Scheunendecke über der Tenne zum Durchreichen von Garben oder Heu, f Reichloch' NOThür NThür; ha es zur Lüchen rungergestärzt °Eisn Tre, Reichluke. — 2. in der Schifferspr. 'Ladeöffnung auf Lastkähnen', und zwar auf den modernen eisernen Kähnen mit flachem Lukendeck; die Luken sind von einem eisernen Lukenkranz umgeben, Hai, °Bernb Als. — 3. 'Verließ' in der RA in die Luke stecken, mit der man Kindern bange macht, °Querf Sehr. — 4. scherzh. übertr. auf Körperöffnungen des Menschen Futter- Mastluke. Aus lülce diphthongiertes laugd neben jüngerem lügd NOThür, lüxn "Eisn Tre, "Eschw Aue, lugd verstr. Hennb, seit. SOThür, sonst lügd.

Lukenfenster n. 'Fenster im Dach' Eisl, °Naumb Tro, "Ilm Möh. - Lukenfiez m. in der Schifferspr. 'Vorarbeiter beim Verladen' Hai, °Bernb Als; nach Kettmann, Elbschiffer 340 zu vice 'Vicechef'. — Lukenloch n. ' t Reichloch über der Tenne' °Worb Lei, °Eisn Tre. - Lukenseil n. 'Seil, mit dem man Heu und Stroh durch das Lukenloch hochzieht' "Eschw Aue, vgl. HessWb 2,180. Lulatsch m. 1. 'langer, unbeholfener und nachlässiger Mensch, t Trampel', auch 'Mensch mit nachlässigem Gang' allg., doch südwestl. Heil-ErfLobst seit.; mit Nebensinn 'träge, langsam' vorwieg. wNThür nZThür, 'dumm' um Nordh, °Art Seeg, 'Landstreicher' °Sömm Bei; dar ohle Lulatsch kreit de Knochen nich meh met °Eisl Sib, dar ahle Luloatsch kämmt nech vo Flocke 'leistet wenig bei der Arbeit' °Erf Dach; allg. bevorzugt wird die Fügung langer Lulatsch; dar lang Lulatsch koo ös der Daachrinn gesoff "Mein OMa. — 2. 'schlechter / Kaffee' "Nordh Herrn Nordh, t Latsch'1. lüläds -läads reicht doch

verstr. Itzgr, "Eisn UE1, "SRoda Her, lüloads, "Erf Dach Eck, sonst lüläds. — Das Wort zwar bis zum Rhein (HessWb 2,183), gilt jevorwieg, in ostd. Mdaa. (MeckWb 4,1011,

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lulatschen—Iumm2

SchlesWb 2,825, Müll.-Fr. 2,189). Diese Verbreitung ließ an eine Ableitung aus dem Slaw. denken über eine Substantivierung zu poln. lulac 'einschlafen, einlullen', oso. lulac (Pfuhl 318), doch Teuchert (ZMdaf 26,16) tritt für deutsche Ableitung aus

Latsch und loi 'lau, säumig' ein. lulatschen swV. 'schlecht, langsam gehen' Bernb, 'langsam sein' "Querf Gro; t bummeln. Lulei(m) m. 'langer, geistig träger junger Mann' NThür 1790, 'Bummler, Müßiggänger' NThür 1882, dieser Luleim lett alles hange un bammele °Worb Brb. lülai NThür 1882, lülairn °Worb Brb; nach Teuchert (ZMdaf 26,16) deutsche Bildung, Nebenform zu

Lulatsch. luleimig Adj. 'langsam' dar es so luleimich hen, ar draandelt (bummelt) so °Worb Brb. lulenschen swV. 'langsam sein' "Nordh 1786. lullen swV. 1. 'am Finger saugen' Hennb 1881; einlullen. — 2. 'Wasser lassen, f pissen', bei Kleinkindern gebraucht °Sömm GMo, lulle, mal! mach Lullull! "Mersb Lau, lullull scheen! Weißf; lull lull lull, is es Debbchen will? °Mersb Lau. Luller m. 'Leinenläppchen, mit Zucker gefüllt, als t Nuckel', veraltet °Naumb Eck. Lullerich m. 'kleines Kind, das das Bett benäßt hat' °Mersb Lau. lullern swV. ' / pissen' Weißf, als jüngere Bezeichnung °Altb Zsche. Lum m.? 'Bodensatz' Luum "Apol Sul nach Müll.-Fr. 2,189; die Bedeutung ist wohl ursprünglich 'etw. Trübes', -: unar 'unter'. der andre keine Zunge, lünkern swV. 'mit List locken' NThür 1882, sonst sie müssen alle verstummen und verbrummen. . . nur Eichsf in den Zuss. -> ablünkern auslunkern. Ähnlich auch aus °Neuhs Meus. -o-, -q- WThür ZThür IlmThür Hennb, -ä- "Mein Vgl. RheinWb 5,620: lunken, 621: lunkern; zur E t y m . vgl. Lerchner 188f.: lonken. OMa Was, sonst -«-. Lunn, -ü- m. 'Nagel oder Bolzen zur Befestigung Lungenentzündung f. wie schd., allg.; Nachbar beweglicher Teile am Wagen oder Pflug' öNThür Willi hat meech Longnenzindung °Erf Sehe, Longen- NOThür IlmThür wOThür wSOThür, mit unterenzünden °Eisn Ru. — Lungenfäule f. 'Tuberkulose schiedlichem Geltungsbereich für die zu verschiemit Eiterauswurf', auch Lungengeschwür genannt, denen Zwecken verwendeten Bolzen. — 1. 'Bolzen Reuß j. L. 1870. — Lungenhieb m. 'schwerer, durch- zur Sicherung des Rades auf der Achse, t Lünne dringender Schlag' H e n n b 1881; als 'starker Hieb, la' Verbreitung s. K t . Lünne; ich hob e Hinterrod der die Lunge zusammenpreßt und den Odem be- verlurn, weil der Lunn rausgerutscht is °Pößn Ra. n i m m t ' Studspr. Hai 1795, in Arnims 'Halle und — 2. 'Bolzen zur Befestigung der Deichsel zwiJerusalem' 1811 singen die Halloren beim Fischer- schen den Deichselarmen, t Deichselnagel', neben stechen : Lungenhiebe kriegt ihr heute, wollt ihr euch t Deichsellunn in °Rudst °Saalf °Pößn °SRoda "Jena nicht lustig machen. — Lungenjäger m. 'Auswurf, ö°Naumb. — 3. 'Bolzen durch die Deichsel zur t Rotzfladen' °Worb Hun. - lungenkrank Adj. 'an Befestigung der die Ortscheite tragenden Waage' einer Lungenkrankheit leidend, tuberkulös' verstr. (sofern die Waage nicht in den Zughaken eingehängt als jüngere Bezeichnung f ü r älteres t schwind- wird) verstr. "Jena "Eisb °SRoda "Gera, "Altb Göp, süchtig. "Saalf Ey, t Waagenlunn. — 4. 'der Bolzen, der Lungenkraut n. 1. wie schd. 'Lungenkraut den Bungenschemel mit der Langwiede und der (Pulmonaria officinalis L.)' °Sonnb St, t Gickel- Vorderachse verbindet und damit Vorder- u n d hähnchen, Kuckucksblume. — 2. 'Mauerlattich Hinterwagen zusammenhält, t Bungennagel' öllmRung- Vorder(Lactuca muralis Lss.)' °Got Win. - Lungenkrons- Thür nSOThür, "Eisb ö°Naumb; beere f. ' / Preißelbeere' Lungenkrulsbeere, nur bei lunn. — 5. 'der Bolzen zum Befestigen und Verstellen "Heil Asb nach DWA 10, S. 24. - Lungenmoos n. des Vorderpfluges' nur °Neuhs Gei Grä Lieh, "Gera 'Isländisches Moos (Cetraria islandica L.)' °Sonnb Rüd, "Weim Leh neben / Stecker. — Formen - > St; als Brustmittel verwendet, Reuß j. L. 1870. — Lünne (Karte und Text). Lünne, -ii- f. 1 a. 'Nagel oder Bolzen zur Sicherung Lungenmus n. 'Gericht aus Lunge, Speck u n d des Wagenrades auf der Achse, Achsnagel', VerZwiebeln' °Weim Bla. da geht Lunge un Leber fort 'er hustet Eiter aus' "LSalz Neu 1801, dar rotzt awer, do fliegt de Kolbe Lunge fort °Erf Schwa, Eisb; t Lumpe1- Plauze, gelegentlich auch t Oelünge Gelüngs, die sonst 'edle Eingeweide' (Lunge, Leber, Herz) bezeichnen. — R A : ein'n de Lungen labe 'jmd. schmeicheln, indem man ihn um etwas bittet' Sondh 1903, °Erf 1866; ha is fuul in Baliche, s tit awer der Lungen ken Schaden °Worb Lei, dan sine Longe liet an dr Sommersite 'er h a t viel Durst' °Erf Mön, ha schwatzt frösch von der Longen rab 'spricht frei heraus' °Eisn Ru; seine Fraa, die schreit sich bald de Longe aus'n Leibe Rudst, dau kamm'me sich ja di Lung aus'n Hols geschrei °Sonnb St, . . .die (halwe) Lunge rausschrei (rausriäd) Sonnb, . . .un wenn s'ch der Kanter de Longe aus'n Leibe predd'cht °Weim Bla; de Hähne ham de Lunge rausgehackt 'er ist heiser' °Apol K R o , du hast keine Longe miä 'dir geht der Atem aus' "Neuhs Meus. I n einem Segenspruch, am Tage vor einem Prozeß zu sprechen, aus "Grz Oos heißt es:

Lünne

377

378 i

Lünne (1a) c

lun,-o-

L luna H lan

AchsnageP

T- l e n m. f len

Lünn m. den),

f.

1 lena

^ Vor s t e c k e r )

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A Lund 1 Lunde i' Lünde u Luns m. Lüiis m. m Lünse Stecker (t) Y

f.

'l' -A c h s - X.-. •"sleckerv

Stecker

Rad-,-

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C -'Stecker, Vorstecker Wagen-, Achs-

i ' ,

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Stecker ;

) .'

Stecker(t) -Stecker

(Zuas.)

Vorstecker Vorsteckel .Vorsteckels Staatsgrenzen •

breitung s. Kt. Lünne; steck de Lonne richtch nien, sonst verlier sehte's Roed °Erf Eck. Früher wurde ein Nagel mit umgebogener Spitze hierzu verwandt, heute ein Vierkantbolzen, der durch einen Splint gegen das Herausfallen gesichert wird. Gelegentlich wird die Verwendung von zwei Lünnen — vor und hinter der Leuchse — bezeugt, so um Art, °Melr Ste, °Mühlh Fla, in °Bernb Scha als Kopfund Ringlünn unterschieden. In "Weirn Gab wird jeder eiserne Bolzen als Lünne bezeichnet, t Lünert Lunn Lunnennagel Luns Lünse Steche Stecket Stecker Vorsteckel(s) Vorstecker und Zuss. mit AchsenBüchsen- Kapsel- Rad- Wagen-; als Ausweichformen nicht seit. Wörter weiterer Bedeutung wie t Bolzen Nagel Pflock Spleiß Splint Stift Stöpsel als 25

Thüringisches Wörterbuch, 4. Lief.

Lünert

Simplex oder in Zuss. — b. 'Bolzen zum Befestigen und Verstellen des Vorderpfluges, / Stecker' nur "Arn StI. — 2. scherzh. 'alte, schlechte + Tabakspfeife' verstr. Hennb, "Hildb. — 3. 'der Fisch Cottus gobio L., t Kaulpelz', der in der Gestalt und Größe an Lünne la erinnert, "Schmal Pap. Das Mask. Lunn, Lünn liegt längs der Saale und im NOThür zwischen dem Fem. Lünne, Lünne im Westen und dem Mask. Stecker im Osten, wobei nur im Norden bei len m. f. eine gewisse Unsicherheit im Geschlecht vorliegt (s. Kt.); die weite Verbreitung des Mask. im westlichen Hessen (HessWb 2,187) schließt jedoch aiis, das Mask. lediglich als geographische Grenzform zu deuten. Die umlautlosen Formen im Zentrum werden von umgelauteten Formen im Norden, Westen und Süden umgeben, wobei die

379

Lunn(en)nagel— Luntemannskram

Senkung im N O T h ü r N T h ü r d u r c h R ü c k v e r k ü r z u n g

aus gedehnten Formen Hünen > *lemn > len zu d e u t e n ist; dieses e ist lokal u n t e r A n l e h n u n g a n m h d . e zu g, q weitergebildet worden (s. K t . ) . Relikte einstiger L ä n g e im N o r d e n sind belegt m i t len(dn) m . "Bernb Plö, "Quedb H a , Un m . "Sangh H a y , len(3) f. "Mühlh Dör, "Worb Silb, Ipi f. "Heil Maf, lim f. °Worb K W o , lüna f. ' K o m m Ell GMo Ost. ¿-Antritt verstr. bei lund m. vorwieg, beiderseits der Saale, häufiger lund(n) n°Zeulr ( B e d e u t u n g

Lunn 4), seit, in Lunde, Lünde f. (s.Kt.). Abweichende E i n z e l f o r m e n : lirj °Altb Göp, lurj S R o d a , lorj "Jena

Kun, liqs °Eisn Höt; lum m. "Weißf Lei, lorn m. "Neuhs Meus, lunx m . "Eisb Schk, luml

m . "Lobst

Gah; nuns f. "Arn Rip, "Erf Gis. Dim. nur vereinzelt im Süden als lenU linla lünh lüijla. Lunn(cn)nagel m. 1. ' t Lünne la' nur "Mühlh Dach Gör Len, °Ilm Afd, "Hai Kol, "Querf Dor, °Schmal Asb. — 2. 't Rungennagel' nur °Naumb Abu. - Lunnenstecker m. 't Lünne la' nur "Nebra Sau neben Lünne und Stecker im gleichen Ort. — Lunnkapsel £. 't Kapsel an der Radnabe' nur °Mühlh HBe, Lunnkapsel nur "Schmal Asb, °Sonnb Rau. — Lünnkapselstecker m. 't Lünne la' nur "Schmal Asb. — Lunnstützel m. 't Leuchse' nur °Eschw Her. Luns, -ü- m. 't Lünne la' nur w°Heil n°Hett, s. Kt. Lünne.

380

°Mühlh ODo; ha packt sinne Luntn 'all seine t Habe' °Sondh GBe. - 2. ' / Docht der Lampe' nur verstr. w°Heil n°Worb, °Nordh Geb, ^ Lampenlunte; 'der verbrannte Docht, die t Schnuppe^ nur °Worb Hol, °Erf Eck. - 3. 'Zündschnur* aus dem Schd., 1 gr. vor pulver unndt lunten dem Musquetirern 1683 Gemeinderechnung °Weim KSchw; doch mdal. verbreitet in der RA Lunte riechen (schmecken, merken) 'etw. (Böses) ahnen'; dar hat Lunte jerochen, drum machte sich jleich aus'n Staawe °Eisl Sib, dann lcannste nich veräppele, dar hot schunne Lunte gemarkt "Jena Löbe, ähnl. Mansf 1888, a hat Luntn geschmeckt un is gleich dorch de Lappen ganga °Hildb Gel, 1 Lumpen schmecken. — 4. ' / Haar', die Lontn hangn imhar °Worb Brb, für 'rotes Haar' auch Fuchslunte; aus der Jägerspr. auch Lunte 'Schwanz des Fuchses' verstr. •ui- °Eisn Tre, "Mühlh ODo, -oi- "Mühlh Bol Mühlh, -o- °Erf E c k , "Mein OMa, "Rudst Uhl, "Worb B r b , sonst -w-. Als Mask. n u r oler lundm "Sangh B r t .

Luntemann m. 1. 't Lumpenmann' NThür, nZThür bis Got-Erf-°Weim Kran, verstr. nllmThür, °Eisn Mih Tre; wenn der Luntemann kämmet, wumme Zwärn kute (tauschen) Nordh, jezunt (vor einiger Zeit) war dr Luntemann do, der hat scheen Zwern "Art Seeh, der Luntemann bimmelt (klingelt) "Erf Eck; ungehorsame Kinder schreckt man mit der Drohung der LurUemann holt dich! "Nordh Etz luns "Heil H G a K G a , -ü- "Heil R u s , -e- "Hett Alt N P l a Wies. oder mir verkaufen dich an den Luntemann "Art Lunsch m. 1. 'Leinwandläppchen mit Zucker oder Seeg. RA: arm wie e Luntemann "Sömm Rast, er Honig, als t Nuckel für Kleinkinder' nur °Quedb gieht wie e Luntemann 'zerlumpt' "Erf Mön. — Die Ndf. — 2. 'Erfurtisch Bier' quae etiam Luntsch Einwohner von "Mühlh Rei führten den Necknamen Luntemänner, weil einer ihrer Mitbürger als dicitur 1691 Stieler 146; t Bier. lunschen swV. 'langsam gehen, langsam arbeiten, Lumpensammler die Umgebung bereiste. — 2. als / bummeln' Mansf; där langsame Hund hat heite Schimpfwort in verschiedenen Bedeutungen, vornur umhär gelunscht un nischt bezwäckt °Eisl Sib; wieg. 'liederlicher, heruntergekommener Mensch, -> anlunschen, Hunzen1 3, vgl. DWB 6,1310: Lump, Bummler', aber auch 'Mensch ohne Vermögen', 'Geiziger, Lügner, Betrüger', über das Gelunzen. biet von Bedeutung 1 hinaus auch verstr. sZThür Lunschlene f. 'hinkende Frau' NThür 1790. Lünse f. 't Lünne la' seit. Eichsf, °Eisl Bor, OThür, "Eisn; Luntemännrer, was der sied! "Sondh GBe, dar Lontemann het dach nischt, wann me'n offn °Sömm But, "Ilm Man. Kopf stellt, fälltn ken rueter Kritzer us der Taschen lins "Heil R i m , linsa "Worb B r b H a u s , "Sömm B u t , "LSalz Beh, sa'n Luntemann, dar kriet den Rachen linsn "Heil Ren, "Ilm Man, lensn "Eisl Bor. nich voll "Nordh Blei, der Luntemann hat mich doch Lunte f. l a . 't Fetzen, Lumpen', meist im PI., beschubst (betrogen) "Sangh Rie; t Taugenichts. veraltet °Mühlh °Sondh °Nordh, Mansf, °Eisn Tre, °Got Win 1895, °Erf 1866; die Lunte (der Fetzen) — 3. PI. 'beim Kochen übermäßig geplatzte Pellbrannte jleich bein Ahnstecken °Eisl Sib; auch 'ein kartoffeln' Weim. Stück Stoff' "Sömm GMo. - b. 'altes KleidungsLuntemannsbild n. 'buntes Bild für Kinder, das stück' verstr. nöZThür nllmThür, °Sondh OSp, der Lumpenmann im Tausch für Lumpen gab' "Sangh Brt; i Lunten on Lahbn als Gegensatz zu schunt Wochen värhar verkauft me Knappe un 'in Samt und Seide' Erf, Lunten an sich hänge 'bei Luntemannsbilder "Sondh Ebl. — Luntemännsche f. Kälte alte Sachen überziehen' "Sömm Tun; im 'Lumpensammlerin oder Frau des Lumpenmannes' Affekt auch 'Kleidung' schlechthin: häng dinne "Worb Haus. — Luntemannskram m. 'wertloses Luntn u f f ! °Erf Mön, däi Kinge, dalmt (tobt) nich Zeug' "Eisn OE1, "Erf Mön, "Got Win, LSalz, sue, däi rißt uch je de huinten vum, Liebe runger "Sömm GMo, Jena, er kooft bloß solchen Luntemanns-

381

Luntemannspfeife — lunzen1

382

liches Mädchen': mi Lunzen hät hütt dn gaanzen Daak gebrollen. Vgl. RheinWb 5,625, HessWb 2,191. Lunzebettchen n. 'Bett des Kleinkindes' in der Ammenspr. "Sömm GMo, "Erf Ala Mön, 1691 Stieler 1055: Lunzebettlein. — Lunzeboie f. in der Wendung ar macht Lunzebeie 'er schläft', vom Kleinkind gesagt "Got Schwb, "Sondh Jeb, Lunzebeichen Sondh; zu Bote. 'Wiege'. — Lunzei o. G. mach Lunzei! 'schlafe!' "Art STh. - Lunzelegchen n. mach Lunzeleichen! 'schlafe!' "Erf Haß. lunzeln swV. 1. 'leicht schlafen, t duseln' nur Luntenbastian m. 'ein Lumpensammler namens Sebastian' °Erf Mön. — Luntenpuster m. 'Mensch "Mein OMa, "Hildb Ebe, 'schläfrig sein' "Hildb Gel. ohne Vermögen' "Nordh 1786. — Luntenpusterich m. — 2. 'durch einen engen Spalt blicken' durch's Ast'schlechter Mensch' °Nordh Herrn. — Luntensack loch lunzeln Schlz neben / lunzen. lunzen1, -ü- swV. l a . 'leicht schlafen, t duseln' m. 't Lumpensack 1' °Erf Eck. - Luntensammler m. 't Lumpenmann' °Eisn Fal. — Luntensuckel Hennb WThür ZThür IlmThür NThür, doch Eichsf m. 'Leinwandläppchen mit eingeweichtem, ge- und öNThür seltener, sonst nur vereinzelt. Mit zuckertem Brot als f Nuckel für Kleinkinder' nur lunzen wird vor allem ein kurzes Schläfchen nach dem Mittagessen oder in der Dämmerstunde bew"Nordh. zeichnet; Voter luinzt im Mittag garn enne Stuinne Lunter m. 'liederlicher Mensch' °Mühlh Saa Win. "Eisn Tre, ich will nur en Wiiichen u f f n Sofa lunze Lunterich m. 'liederlicher, leichtsinniger, fauler ebd., leck dech hän un lunz e beßchen! "Apol Flu. Mensch, t Taugenichts' nöZThür nllmThür swO- Weiterhin gilt es für 'nach dem Erwachen noch im Thür, verstr. °Eisn, °Art Fra, unser Nabber hat än Bett ruhen' 1691 Stieler 1055, Hennb 1793, ich hun Jungen, das äs än grußer Luindrich "Mühlh Gör, do noch e wäng geloonzt "Mein Was; -»• aus- herumhot doch su e Lundrich de ganzn Karschn gemaust lunzen. Schließlich bezeichnet es das Schlafen der °Pößn Ra; > Schnauzenlunterich. Kleinkinder: de Alten dusseln, de Kleinen lunzen lunterig Adj. 'fliederlich' "Art Fra, "Weim Otm. " Weim Noh; so auch in Wiegenliedern: Lunze lunze lunze! Lunterjan m. 'liederlicher, fauler Mensch, f LieDe schwarze Kuh es unse, derjan' °Mühlh Rei, "Naumb Fle, °Sömm Kö, er is de braune stieht in Stalle, e rachter Luntrian geworrn "Gera Tau. de weiße gieht zen Balle. "Sömm Kö. luntern swV. 'sich herumtreiben, 1 bummeln' Lautlich verändert unter Reimzwang: °Sömm Kö, 'ein leichtes Leben führen' °Weim Luine luine luine! Otm; ->• herumluntern. Berührt sich lautlich und Drußn stinn zwei Huine, bedeutungsmäßig mit -> lungern. ä schwarzer un ä wisser, Lunterus m. 'Bummler' Eichsf 1912. un wann der Hans nich schlofe wäll, luntig Adj. 'dünn, t fadenscheinig' von der do kimmt e rien un bißt en. "Mühlh ODo. Kleidung, °Erf Mön; t lünzig. Die Eingangszeile dieser Wiegenlieder erscheint Lunzchen n. 'kurzer Schlummer, Mittags- subst. in der Aufforderung mach Lunzelunze! schläfchen' °Eisn °Got °Erf °Sömm °Apol, Sondh, 'schlafe!' (an das Kleinkind gerichtet) WThür "Sangh Sto, ech ha e Lunzchen jemacht °Sömm Orl, ZThür, verstr. NThür, "Apol Obd; hen, mach er macht e Lunzchen °Eisn Höt. Auch vom Schlafen Lunzelunze! "LSalz Beh, mach schäin Lunzeder Kleinkinder "Mein KSu, "Salz Kli und verstr. lunzche! "Salz Kie, scherzh. auch für Erwachsene im obigen Verbreitungsgebiet; komm mei Kleener, gebraucht: mer wulln Lunzelunze mache "Weim mach e Lunzchen! "Naumb Tro. Hop. — b. sich lunzen 'sich zum Schlummer t hinloindsxz(n), -öi- s°Eisn, "Salz Kli, -ui- °Worb GBa, legen' verstr. ZThür . NThür Mansf, auch 'sich -

Loppentuch.

Lupperei f. 1. 'Kleinigkeit, t Lumperei' verstr. ZThür, seit. Hennb, °Nordh Heri; wachen so ner Lupperei bruchste dich nich uffzurechen "Nordh Heri, öm so e Lupperei macht mer kai Bröh °Mein Schwa. — 2. 'Neckerei' °Hal Kol, 'harmlose Liebelei zwischen Halbwüchsigen' °Art Etz, früher auch 'Hurerei' °Art Hern. =- Läpperei. luppern swV. 1. 'Ausschau halten, heimlich beobachten, t lugen' °Sömm, °LSalz Kutz, °EisnTre; ech ha ä beßchen jeluppert °Sömm Her, auch 'jmd. aushorchen' °Sömm Bach, °LSalz Kutz. - 2. 'flüchtig hinschauen', etwa zum Fenster hineinsehen °Erf Geb, einen Blick in den Tanzsaal werfen oder einmal flüchtig nach dem Reifegrad des Getreides schauen, °Erf Egs. > zuluppern. lubvrs, jdlubird; wohl zu t lauern, für das unmittelbar benachbart die Form luv»n gilt, doch hat sich lubara gegenüber lürd 'lauern' mit eingeengter Bedeutung verselbständigt. Vgl. auch das unmittelbar benachbarte -> lupen.

lüppern swV. 'mit den Augen blinzeln' "LSalz GUr; wohl zu vorigem. Luppert m. salopp 't Uhr' Hai; spanne mal, was der Luppert schmust 'sieh einmal nach, was die Uhr anzeigt' ebd. Zu der unsicheren etym. Zuweisung vgl. Wolf Rotw. 3324: Lupper. Vgl. auch SchwäbWb 4,1346: Lupper(e).

Lurch --»• Lauerich,

Lorch.

Luriam m. 'liederlicher Mensch, t Taugenichts' öSOThür, "Mersb Klo, °Mühlh Win, °Hildb Reu, NThür 1790; dos trau iech nur dan Karl zu, dos is dr nämlich e Loriam Zeulr, du bist e rechter Lariam, nix machen un gut essen "Schlz LBa. Als Hans Luriam auch Beiname des Teufels, Salz. Lori. löriäm öSOThür, doch lüriärn "Lobst Eli, "Schlz LBu, "Mühlh Win, löriän "Gera Zed, lüri&n "Mersb Klo, °Hildb Reu, lüribdm NThür 1790; Damköhler 120: Luribam. — Wohl wie das verwandte Lurrbas zu Lurre 'Lüge'; lit. lurrbas 'dummer Mensch' aus dem Deutschen entlehnt nach Teuchert (ZMdaf 26, 15).

lurlen swV. 't jodeln' nur Reuß j. L. 1870 S. 165: im schleizer und lobensteiner Oberlande üben sich sogar die Hutjungen als Bergsöhne im langgezogenen Jodeln und Lurln; vgl. D W B 6,1152: lörlen 'plärren'.

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Lurrbas m. ein vorwieg, harmloses Scheltwort, seit. NThür NOThür. - 1. 'großer Mensch' Bernb, auch langer Lorbas °Mühlh ODo. — 2. 'unaufmerksamer Mensch' f°Worb GBa, ' f Taugenichts' °Wern Hasserode, 'Schwindler' seit, gebraucht in '"Mühlh Bol, auch als Zuruf an störrische Zugtiere f°Worb GBa; fraglich ist die Zuordnung von elender Lorwes 'Schwindler, Gauner' °Schlz Hir. ->• Lotterbast, lurbas "Mühlh Bol, lorwas °Sehlz Hir, sonst lorbas; zur

Etym. -v Luriam. Lurre 1 f. '(scherzhafte) t Lüge, Ausflucht' NOThür, im NThür veraltet: NThür 1882, °Wern Sti 1890, "Mühlh ODo 1893; dar hutte immer n Schalk in Nacken, un wenne än änne Lurre ufdriehn kunne, da griente nachtern wie ä Täkaffe (Teigaffe) °Hal Bee. Lurre 2 f. 't Delle, Bodenvertiefung' "Schmal Schmal Str. lum "Schmal Str, lorn Schmal. Vgl. D W B 6,1152: Lorve 'Kerbe'.

Lurre3 f. 'mürrisches Gesicht, t Flunsch' mach nich su enne Lurren! °Mühlh Win, vielleicht entstellte Form zu Lüchte2. Lurre 4 -»• Lorke2. lurren swV. 'lügen, fabulieren' °Wern Sti 1890: -»• vorlurren. Lurz ->• Lorenz. Lusch m. (n.) 'liederliche, auch moralisch leichtfertige F r a u ' OThür sNOThür, verstr. nllmThür und °Sömm, NThür 1790; su e aller Lusch °Eisb Sei. Gelegentlich auch 'ein lustiges Mädchen' °Sömm K ö ; das is ä verflixter Lusch 'ein gewitztes Kind' °Sömm GMo; 'liederlicher Mann' nur °Hal Sal. — Neutr. nur °Apol Rei, °Weißf BWe. lusch Adj. 'moralisch leichtfertig', nur a luisches Maachen "Eisn See. Lusche f. l a . 't Hündin' ö"Sonnb, Salz 1893, vereinzelt im s°Lobst s°Schlz im Anschluß an ein geschlossenes oberfrk. Verbreitungsgebiet; vgl. ThDA 2 K t . 28. - b. verallgemeinert 'Tierweibchen', auch von Vögeln und Käfern, Salz 1893, 'weibliches Pferd' Sonnb, 'weibl. Mastschwein' °Neuhs Ern, Luschchen Kosename f ü r 'Ferkel' °HMöls Deu; Kuhname "Lobst Wu. - 2. 'liederliche, auch moralisch leichtfertige Frau, / Hure' Itzgr Hennb sWThür, seit. "Gera, "Lobst Wu, vereinzelt auch im Gebiet von Lusch m.; nach wörd s (das Mädchen) e Luisch un rungenört (ruiniert) die schönst Sach Salz, du bist mir abber en schönes Luschchen "Mühlh HBe; - aus- herumluschen. luschig Adj. 'unordentlich' °HMöls OSchw, "Zeitz Pro. luspern swV. 't schmunzeln' °Sonnb Scha, aber auch '(aus Mutwillen) Tiere quälen' "Sonnb Schi 1913. lusbdrn ist von der Bedeutung her k a u m mit hess. luspern, lauspern (HessWb 2,61 u. 198), einer Nebenf o r m zu laustem 'lauschen', in Verbindung zu bringen; die weit auseinander liegenden Bedeutungen dieses schwindenden Wortes deuten eher auf Hustbaren, wobei lautlich auf SchwäbWb 4,1350: Lustbarkeit (meist luspsr-) hinzuweisen ist.

lussen

lausen2.

Lust f. m. l a . 'Verlangen' in allgemeinem Sinne, in Wendungen wie (Iceine) Lust haben 'zu etw. (nicht) aufgelegt sein', Lust nach (auf) etw. kriegen, die Lust verlieren, mir vergeht die Lust allg.; ich hun Lust, ä Stock spazier ze gähn °Eisn Ru, dar Lumich hat noch käne Lust zer Arwät °Eisl Sib, mach hen, sunst verschaff ich dich Lust derzu °Mühlh HBe, gieh hen bein Krämer un koof der fern Fimfer Lust, nocher schmeckt der de Orweit besser "Jena Lobe. Sprichwort: War Lust ze tuschen (tauschen) het, dar het äu Lust ze betrieben °Eisn Tre, "Mein Was. Lust und Liebe 'Interesse' allg.; ohne Lust un Lieb konn mer aa kä Blaaser (Glasbläser) gewaar °Ilm Stü; Sprichwort: Lust un Liewe zum Dinge macht Mih un Ärweit geringe °Eschw Fri, Rudst. t Möge Mauke Möchte Möger. — b. speziell 'Appetit' verstr., bes. als Dim.; ch hob n Listchen, eens ze schwabbeln (trinken) "Schmö Goß; t Oelust. — c. 'geschlechtliche Begierde', nur seit, belegt: bäin Taanzen met Frieda brecht er su ne Lost, deß ar se glich nüs enger de Lengen gelockt het °Eisn UE1. — 2. 'Freude, Vergnügen' allg.; dos is dr ane wohre Lust! °Zeitz Pre, ar hot sein Luust an Bienana (an Bienen) Sonnb, doudra hamm nu di Leut ihm größtn Luust geholt ebd., se möjfelten das Futter so saaft (sanft) änien, es woir ä Lust °Eisn Ru. Hausinschrift: Das Bavn ist eine Lvst ich hab es nicht

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gewvst was es mich gekvst 18. J h . °Eschw Aue. Verstärkt Lust und Freude verstr.; es war ittel Lust un Fraide °Mühlh Bol, de Kirmes juchzen Barschen un Maachen vor ittel Fröö un Lust °Eisn R u ; Lust un Mutten 'Lust und (Mut)willen' Mansf 1888. R A : ebbes en Luist 'ein sehr großes Vergnügen' °Mein Was, putzche Lust machen 'sich in Gesellschaft fröhlich unterhalten' Apol, °Pößn Tri, °Schlz Göt. — 3. scherzh. Lorenzens Lust 'das Gefängnis in Nordh' NThür 1882. losd W T h ü r ZThür I l m T h ü r neben -«-; -ü- H e n n b Itzgr, -üi- "Mein W a s 1914, -üd- "Suhl Dil, sonst -u-. Vorwieg. Fem., daneben Mask. im H e n n b I t z g r sSOThür, in Sonnb neben älterem dar lüsd jüngeres di lusd.

lustbaren luspern. Lüster m. in der Fachspr. der Porzellanmaler 'vielfarbig schillernde Glasurschicht auf Porzellan', hervorgerufen durch eingebrannte Lüsterfarben Sonnb. lüstern1 Adj. 1. begierig' nur verstr. NThür, sonst seit, und wohl umg.; he is schwinge te lustere °Quedb Fri; zumeist 'begierig auf Speise und T r a n k ' : ha ies sehr lüstern off a Stück Däitscher (ein Kartoffelgebäck) °Eisn Ru, listern wie ne Zeegen °Worb H u n ; doch auch 'geschlechtlich begehrlich': so e listerner Hund "Mersb Lau. — 2. 7 nettgierig' °Heil Str. lisdar °Heil Str, lusdm "Quedb Fri, sonst lisddm, -ü-, - Die D W B 6,1332 vertretene Ansicht, L u t h e r habe lüstern aus der t h ü r . Mda. in die Schriftspr. übernommen, findet im heutigen" Sprachgebrauch keine Stütze, da neben verstr. bezeugtem gelüster(n) die F o r m lüster(n) n u r streng lokal verbreitet ist.

lüstern2 swV. in unpers. Konstruktion mich listerts awwer heite nach Kuchen 'ich habe Appetit' "Naumb K J e , °Weim GOb; im P t . Präs. lösterning bie e Hippel (Ziege) °Got F r d ; -»• anlüstern. lüstern3 swV. in der Fachspr. der Porzellanmaler 'Porzellan mit Lüsterfarbe bemalen' ich muß die Tassen lüster Sonnb. Lustgarten m. ältere Bezeichnung f ü r 'Park', früher wohl allg.; 41 j2 Acker 2 Kreuzgerten maß 1649 ein Lustgarten vor dem Schloß in "Mein OMa; als F1N noch häufig belegt, so noch um 1900 f ü r den heutigen Lenin-Park in Grz: in meiner Guhngd (Jugend) warsch drunten Lustgarten noch nett e su schie wie itze. Lusthaus n. ' t Gartenlaube' °Grz Eb, de Stodtleite humn Lustheislich in ehrn Gartn °Pößn Nst, heute veraltet; auch im Oberharz nach Borchers 115; vgl. D W B 6,1338. lustieren swV. refl. 'sich ein Vergnügen bereiten' etwa bei Tanz und Schmaus, doch vorwieg, ironisch gebraucht, verstr. Itzgr Hennb, °Mühlh ODo; ich

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lustig—lutschen

hun mich in Thäater rächt lustiert °Eisn Ru. dau künnt e eich gelustier! 'auf eine gehörige Strafe gefaßt machen' °Sonnb St. ->• aus- er- verlustieren. lustig Adj. 1. 't fröhlich, vergnügt, ausgelassen' allg.; der Diskorsch (Unterhaltung) ging weiter wn de Brieder worden immer lustcher "Zeitz Wür, das woir ä lustich Hetz 'ein Vergnügen' °Eisn Ru, Harre, gestern bei der Huchzch, do gobs ober lustche Leite! °Pößn Nst. R A : lostch wie ä Zeisig °Sömm Kö, lustig wie die Heidelerchen "Mersb Mil, so lustich bie e Muis in Spack °Eisn R u ; sauer macht lustig allg., erweitert suwwer mocht lostch un Schleaje (Schläge) Korrasche °Erf Mön; immer lustig un guter Dinge verstr., lustich un fldeel Sonnb; sich lustig mache 'fröhlich sein' "Mühlh ODo, sich an lustichn Touch mach Sonnb; sich über enn lustich mach allg.; lustig gelebt un selig gestorm, das heißt n Teiwel de Rechnung verdorm °LSalz GVa, Sonnb, Rudst. Eine lustige Leiche war eine Beerdigung mit Leichenschmaus, °Eisb Bür. Iiis en schisseriche Oersch fehrt kai luisticher Fuerz 'Furcht ertötet Lust und Leben' "Mein Was. Der Schlag des Buchfinken wird gedeutet als bin ich nicht ein lustcher Bräutigam? "Mühlh Bick. Rätsel: Es hängt ebbes on der Wand; banns dro es, es traurig, banns ro kömmt, es lustig 'die Geige' Hennb 1869. I n einem Weberlied aus °Zeulr Pau heißt es: Lustich sei de Weberschknappen, wenn se e poor Pfeng derschnappen un e bissei Kermiskuung (Kirmeskuchen), lustich sei de Weberschbuum! Ein unterhaltsamer, stets zu Späßen aufgelegter Mensch ist gern gesehen, gilt aber als 'leichtlebig, leichtsinnig' und heißt ein Hans Lustig °Sömm Kö, ein Bruder Lustig °Got Ohr, °Nordh GLo, °Rudst Bla, auch ein lustiger Bruder Fink Hund Kadett Vogel, eine lustige Griefe Haut Kruke Lerche Marke Motte Nudel Rübe Seele, ein lustiges Huhn Luder, er vollbringt lustige Faxen Possen Schnitzer, lustigen Zwirn; Oevatter Lustig. — 2. iron. 'liederlich, t schlampig' verstr. Itzgr SOThür; dou secht's lustich aus 'da liegt alles durcheinander' Sonnb; /heiter, lieblich. Lustknüppel m. 1. 'ein ständig lustiger Mensch' °Schlz Ste. — 2. 'das männl. Glied' umg. verstr. Lüstling m. scherzh. 'ein zusätzliches, williges Solospiel beim Doppelkopf' Jena.

frei-

Lustlümmel m. 'geschlechtlich begehrlicher Mensch' °Sömm GMo. - Lustmolch m. dass. °Altb. - Lustschlitten m. 't Rennschlitten' nur °Weim Vip. - Lustvogel m. 'ein stets lustiger Mensch' °Hildb Pfe.

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Luther F N I n °Naumb Saa deutete man das Rufen der Frösche folgendermaßen: die einen rufen Luther, Luther! die anderen antworten der Papst, der Papst! Ein Kinderreim lautet in °Mühlh Lef: Doktor Martin ging mit seiner ging mit seiner auf die goldne

Luther Mutter, Frau Au.

I n Jena wurde das letzte Wort nicht ausgesprochen, sondern dem Partner durch Kneifen in den Arm entlockt. — Der F1N Lutherschgroind nördl. °Salz Stba soll nach Gerbing F1N 570 das Tal bezeichnen, durch das Luther 1522 nach der Wartburg geführt wurde. In vielen Orten sind Lutherlinden 1883 aus Anlaß von Luthers 400. Geburtstag gepflanzt worden; gelegentlich sind auch ältere F1N zu lauter1 nachträglich auf Luther umgedeutet worden, so Luterborn zu Luthersborn °Sömm Str. lutherisch Adj. 'protestantisch' vor allem bei Katholiken üblich, bei denen auch lutherscher Bock als Scheltwort für Protestanten galt, Eichsf 1912. Lutherlaterne f. 'Papierlaterne für Umzüge' "Suhl Hei. - Lutherrose f. Luthers Familienwappen, eine Rose mit Herz u n d Kreuz, wird in Erf als Lutherrose zum Martinsfest durch Laternen auf den Domtreppen dargestellt; vgl. Wähler Vk Abb. 102. — Lutherzither f. 'größere Form der f Waldzither', eine Art Mandoline, f °Ilm Man. Lutsch m. 1. 't Nuckel', sowohl für den Gummisauger als auch f ü r den älteren Stoffnuckel als jüngeres Wort verstr. neben älteren Syn. nördlich Eisn-Neuhs-Eisb-Gera (außer Eichsf, °Mühlh), sonst nur seit, neben gleichfalls jüngerem t Lutscher; Lappenlutsch. — 2. 'dünner f Kaffee, Malzkaffee' °Worb Brb, ich will frih mein Lutsch, wie ichs gewahnt bie Grz; ->• Latsch2. Lutschbeutel m. 'der ältere t Nuckel seit. NThür.

aus Stoff'

Lutsche f. Nebenform zu Lusche als 't Niete (Spielkarte, die nicht zählt)' "Weißf Lei; der Beleg 'liederliche Frau' Salz 1855 ist fragwürdig. lutschen swV. 'saugen, t nuckeln' verstr. NOThür, °Sömm, Apol u n d °Erf Sehe neben t nutschen; verstr. Itzgr neben t schnullen-, °Eisn OE1 Tre, "Schmö GBr; es bezeichnet vorwieg, das Saugen an Süßigkeiten oder am Finger: s Bombom muß mer lutsche Apol, lutsch nich immer an de dreckchen Finger °Hal Kol. Scherzh. auch 'an der Pfeife oder Zigarre ziehen' "Schmö GBr; 'am Euter saugen' nur °Art Etz. luts °Eisn OE1, sonst -«-.

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Lutscher —lynchen

Lutscher m. 1. Nuckel', sowohl für Gummisauger als auch für älteren Stoffnuckel, verstr. neben älteren Syn. Hennb Itzgr SOThür Eichsf, °Mühlh, sonst seit., in °Mersb Lau erst seit 1960. 2. 'Bonbon am Holzstiel, t LeckmaMran' °Bernb Ads, "Mersb Lau, °Sangh Rie. — Daumenlutscher. Lutschfinger m. 'der kleine Finger' °Mühlh Win. Lutschpfropfen m. 'älterer t Nuckel aus Stoff' nur Heil. luttchen swV. 'bezwingen' Eichsf 1912. Vielleicht zu lüttig 'klein' im Sinne von 'klein kriegen'. Lüttchen n. ' / Küken' nur °Hett Her Sta Syl, zu lüttig. Lutter, -ü- o. G., nur im PI. belegt 'schadhafte Stellen am Sensenblatt, durch falsches Dengeln entstanden' Luttern "Apol Utb, Littem °Eisb Lin, seit. Nebenform zu * Klutter. lüttem läutern. lüttig Adj. 1. 't klein, unbedeutend, schwach' NThür 1882, Eichsf 1912, °Erf Sehe, auch im Oberharz nach Borchers 115. - 2. 'leicht' °Eisl Sir 1888, liddich angezain (angezogen) °Eisn Tre; t leichtfährisch. Vgl. HessWb 2,199. Lutz m. 'Schelm', meist scherzh. auf Kinder angewandt: guck när, wie dar kläne Lötz dos schent verslätt "Ilm Stü. — Die Lutze 'Schelme' gilt auch als Neckname für die Einwohner von "Ilm Stü, vermutlich weil dieses Wort für die Mda. dieses Ortes charakteristisch ist. — Zu lutzen 'herumtreiben' oder zum FN Lutz. Lutze f. 'rabiate Frau' °Got Win, s äss änne große Lotzen °Worb GBa; 'unartiges Mädchen' °Eisn Tre. Zu lutzen oder zum RN Luzia? lutzen swV. 'sich liederlich herumtreiben' luiz Salz 1893, umherlutzen; vgl. RheinWb 5,657: lutzen3. Lutzenkappe f. 'flache Schirmmütze mit einem Knopf in der Mitte des Deckels' °Ilm Stü. Lutzerei f. 'liederlicher Lebenswandel' Salz 1893. lützig -> einlützig. Lux > Lakritze.

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Luxus m. 'unnötiger Aufwand' verstr.; jetz e neun Isschaank käif? Dos is Luxus! °Eisn UE1. In diesem Sinne verstr. auch Luxusgaul, -pferd für 'ein Pferd ohne wirtschaftlichen Nutzwert', das nur aus Liebhaberei gehalten wird. Luzer m. 'Leuchter' in der Spr. der einheimischen Juden, Hennb 1881. Luzern m. 'Luzerne' verstr. Eichsf, "Eisn °Mühlh, "LSalz Her, °Querf Zie, neben jüngerem Luzerne f. in "Art Etz, °Pößn Sehl; auch der Luzerne °Got Fin, °Naumb Tro, ellipt. aus Luzerneklee, lids^rn °Worb Lei, lüdsqn °Eisn OE1, leds^rn °Eisn Höt, lodsqrn "Eisn BeW, sonst ludsqrn. Luzerne f. wie schd. (Medicago sativa L.) allg. außer sEichsf, °Mühlh °Eisn; du kannst gleich ämol än Korb Luzärne huln jor de Zicke °Eisl Sib, am, liebsten fittert mei Vater Luzerne, er sprecht, das äs a gutes Kraftfutter Rudst, ich ha Luzerne dermang jesät °Nordh Heri, Luzarne reißen 'den Luzerneacker umbrechen' "Gera Wün; / Klee, Dauer- Monats- Zerrklee. ledsärna Altb, ledsqrns "LSalz Beh, ladsarm, lüdsarns Manaf, sonst

ludafma.

Luzern(er)klee m. 'Luzerne' verstr. nZThür sNThür im Anschluß an Luzern m.; auch der Luzerner "Sömm Rast; dar Luzernklee es trocken, ar muß unner Dach "Mühlh HBe. luds$rndrMe "Nordh Noh, sonst luds$rn(»)-. Luzientag m. 'Tag der Heiligen Lucia (13. Dezember)', wurde früher in Halle von den Pfännern und Halloren alljährlich als Abschluß des Betriebsjahres mit einem Festschmaus begangen; gleichzeitig wurde der Arbeitsplan für das neue Jahr aufgestellt und die Neueintragung in die Lehntafel vorgenommen (Hall. Monatsbll. 1955, H. 8, S. 2). Lycium o. G. 't Teufelszwirn (Lycium halimifolium Miller)' "Eisl Röb. lynchen swV. 1. ' / prügeln' «mg. dän wolln mer mal linchen "Mersb Lau, unter Kindern Mansch, du werseht gelincht! Jena. — 2.'ruinieren, kaputtmachen' no, hostn da neie Uhr sehe widder gelincht! "Ilm Stü 1938.

M m Interj., durch unterschiedliche Stimmführung in verschiedenen Bedeutungen allg. — l a . m!, auch m-m! (mit Glottisschlag, kurz gestoßen) entschiedene Verneinung, etwas schwächer artikuliert als Ausdruck des Zweifels; auch Äußerung des Trotzes: m, iech gieh aam doch miet! Sonnb, oder des Unwillens: m, de Lina hot an Hut gekriecht; m, un ich kriech kenn! ebd. — b. m! hm! (weich oder mit Hauch einsetzend) Bejahung; auch mit fallendem Ton hm-m oder mit steigendem Ton m-hm! als Zustimmung zu den Ausführungen des Gesprächspartners; a machte mant immer hm! 'er sagte stets nur: ja!' Sondh. In fragendem Ton gesprochen: 'Was ist los?'. — 2. mm! (mehrgipflig mit wechselnder Tonhöhe) als Ausdruck angenehmer Empfindungen, so vor allem des Wohlbehagens, des Wohlgefallens oder des Appetits, aber auch als unterdrückte Äußerung des Schmerzes. Maat m. in der Schifferspr. im PI. 'Kameraden des Schiffers an Bord' ich gehe mit meinen Maaten heute abend fort °Bernb Als, Hai. Mäbe f. 'verweichlichtes Kind' °SRoda Qui, 'Schwächling, kraftloser Mensch' °Art Fra. mäben swV. 'kläglich t weinen' °Wern Sti, °Erf Sehe; häre uff ze maawen! °Wern Sti. Hierher wohl auch: das orme Käind meimt nur nach 'wimmert nur noch, nachdem es bis zur Erschöpfung geschrieen hat' °Mühlh Fla, maumeni. m$bm, mQwsn, Prät. m{!M>3 Gemache. — b. 'Anstiftung, Betreiben' °Apol Flu Rei, "Sonnb Scha, dös is sei Mache 'das hat er angestiftet' Sonnb. Mache2 f. 'tFett, Schmer als Zutat zu Speisen' seit, und veraltet NOThür, °Altb; s Essen schmeckt jut, ich hawe n bißchen Mache dran °Mersb Mü, Kartoffeln brauchen nicht viel Mache Hai 1783. Nach Wolf Rotw. 3348 von zig. mach 'Schmer, Salbe' herzuleiten, doch volksetym. als Ableitung

von machen verstanden, wie t Gemäch(t)e2 beweist.

Machefix f. 7 Durchfall' Altb; Schnellemachefix.

t Scharfmache,

Machelohn m. 'Lohn für Arbeiten der Schneiderin' "HMöls Nes, °Got Mech; t Macherlohn.

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machen

machen swV. ist der verbreitetste mdal. und umg. Ausdruck für 'zielgerichtet handeln'. In der allgemeinen Bedeutung 'tun, tätig sein' (A) steht es vorwieg, in Verbindung mit unbestimmtem Objekt. J e nachdem das Ziel des Handelns oder der Träger der Handlung den Kern der Aussage bilden, treten die Bedeutungen 'herstellen, hervorbringen' (B) oder 'verursachen, bewirken' (0) in den Vordergrund; von ihnen sondert sich die Bedeutung 'sich in einer Entwicklung, einem Zustand befinden' (D). Abseits stehen mit vorwieg. intr. Gebrauch von machen die Bedeutungen 'sich fortbewegen' (E) und' sagen' (F). Mit verblaßter Eigenbedeutung dient machen zum Ersatz von Vollverben oder zur Verbalisierung nominaler Ausdrücke (G). A. 'etw. tun, tätig sein'. — 1. in allgemeinem Sinne 'etw. tun, etw. unternehmen' allg.; iech bin mer niät Hör, soll iechs mach owwer niä? Iech denk, iech machs am End! Sonnb, des is es beste, wos de gemach kaast "Sonnb St, die alte Zicke denkt, se kann machen, was se will °Hett Gör, hingerhar weeß mer, wie mersch hätte mußt mache "Zeitz Kre, der Dukter gunne (konnte) oo nischt meh moche "SRoda Klo, do mach was! 'daran ist nichts zu ändern' °Eschw Aue, dos konn ech net gemach 'bringe ich nicht fertig' °Eisn OE1, bienses när mache! 'wie sie es nur zustande bringen' "Hildb The, so wos macht mer fei nee! 'das gehört sich nicht' °Sonnb St, wenn er dos aa gemacht hot, derwäächen derfstn net haue Zeulr; nex is na recht ze machen Sonnb, iech hous mit Fleiß (absichtlich) gemacht Cob, as Spaß macht mer su wos niä "Sonnb St. Übertr.: er hat gut machen 'er ist wohlhabend, sorgenfrei' Hennb 1881; ihr Geschäftsleite, ihr hut gut moche, ihr schloots uf de Wore °Pößn Nst. - RA und Sprichwörter: wie mersch macht, su werds Neuhs, machstes guet, do hastes guet °Arn Ach, machs bie Asmes! 'tue, was du willst!' "Mein Was, wie mersch macht, is falsch Cob, me mächt, wos rächt is °Hildb Gel, wos mer salwer mocht, mocht mer sich rächt °Pößn Nst, gibn Jung n Dreier un mochs salwer! °Schmö GBr, souchen (sagen) un machen is zwäierlää Sonnb, gut meinen und gut machen sind zwei verschiedne Sachen Rudst. — 2. speziell 'arbeiten' SOThür OThür, verstr. IlmThür, sonst seltener; itze wards nu doch mo schien, doß mer in Gorten un ufn Falle kunn wos moche °Altb Ro, der faule Hund macht nischt un versäfft sei ganzes Geld Schlz, dar braucht nischt marre ze mochen, dar hot sei Hei heem 'ist reich genug' "Jena Lobe; e mochte met Dampf 'arbeitete rauchend' °Eisb Bür, die macht bluß drinnerim 'arbeitet nur im Haus, geht nicht mit auf das Feld' °Zeulr Tri, der macht mechanisch 'arbeitet als Weber in der Fabrik' (im Gegensatz zum Haus-

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weber) veraltet Grz. — Das Beginnen der Arbeit wird verstr. mit präp. Fügungen ausgedrückt wie: an Acker mache 'zum Ackern ausziehen' Sondh 1903, "Mühlh ODo 1893, morjen moch mer ins Hei 'beginnen mit der Heumahd' "Schmö GBr, mer müssen uns übersch Unkraut mach 'mit Jäten beginnen' °Sonnb OLi. B. 'etw. herstellen, hervorbringen, in seinem Zustand oder seiner Lage verändern'. — 1. auf Sachen bezogen. — a. 'etw. herstellen, erzeugen' allg., insbes. bezüglich gewerblicher und handwerklicher Erzeugnisse; in der Lausch werd Gloszeiig gemacht "Neuhs Lau, der Sattler hat fer miene Kuh e Komt gemacht "Arn Bös, wos iech mach, kriegt iech überoll mit geschmatzten Händna lues Sonnb, von dän ahlen Sachen gett immer noch än Kleid ze machen "Mühlh Gör, es hots äner selber gemacht 'nicht fachmännisch' "Mein OMa. Weiterhin : Schleißen machen 'Kienspäne herstellen' SOThür (doch dass. 'Ableger von Pflanzen ziehen' "Eisn Ru), Licht, Feuer machen allg., Bänder (Seile) machen 'Garbenbänder aus Stroh herstellen' allg., enne Schunkel (Schaukel) mache "Naumb Abu, Ar nst is nötiger de Weiden un mocht sich ne Feife "Altb Zsche, sei Schulzeug (Hausaufgaben) mach Sonnb, iech hou mer a Schreims (Gesuch) loß mach Cob. — RA: salwer gespunn un salwer gemocht, dos is de beste Bauerntrocht "Schmö Goß, Tüten macht der Heß, wenn e Papier hot 'ohne Mittel kann man nichts tun' Cob, ha wöll sich e rut Röckche mach 'sich beliebt machen' "Salz Kie, Kanefas (rohe Leinwand) machen 'Verwirrung stiften' Hennb 1881, ane Klickergasse machen 'etw. tropfenweise verschütten' Sondh, Stricke machen 'schlafen' "SRoda Ott. Rätsel: Warsch macht, dar brauchts niät, warsch käfft, dar wills niät, warsch hot, dar wäß niät (den Sarg) Sonnb. — b. 'Speisen und Getränke zubereiten': das Essen (das Frühstück, das Abendbrot) machen allg., was machsten heite Mittach? "Jena, 'einzelne Gerichte zubereiten' wie Bohnen, Klöße, Hasenbraten machen allg.; Salat wur früher nur mit Mellich un Rauhm (Rahm) gemacht "Schmal Brei, enne gut gemochte Mahlsuppe is aa nich ze verochten "Pößn Nst, hui emol eene Marchziewe (Meerrettichwurzel) ussen Gorten, mer wulln Marchbriehe moche "Pößn R a ; auch 'Lebensmittel zubereiten': Wurst, Käse, Wein machen allg., Hutzel (Backobst) mach "Suhl Hei, Butter machen 'herstellen' verstr. neben buttern (jedoch — vorwieg, im Osten — auch eingeschränkt auf 'Butter ausformen'), Brut nauboclcen moche 'aufbacken' "Pößn Nst; den Teig machen 'einmengen' verstr. WThür Hennb Itzgr SOThür OThür neben t einmachen, sonst seit.; das Hefenstück machen 'Hefe anmengen' verstr.;

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machen

hui mer mol n Wilger, doß'ch Kuchen moche "Arn Dan. RA: Krömpelsupp mach 'sein Kleid zerknüllen' Suhl, das is e gemachtes Fressen 'das kommt zupasse' Hildb. — c. 'etw. hervorbringen' Zähm machen 'zahnen' Hennb 1881, de Kleine macht Zehnerchen °Eisn UE1; ich hob mer e bies Been gemacht °Pößn Nst 1911; RA: jmd. Beine machen 'ihn energisch antreiben' allg., einem Ohren machen dass. Hennb 1881. — d. euphem. 'seine Notdurft verrichten': in die Hose, ins Bett, ins Töpfchen (Häfele) machen allg.; dar Kleene hat was gemacht Weim; im Umgang mit Kleinkindern Wendungen wie was Kleines, was Großes machen, -r pissen, kacken; dünne machen 'Durchfall haben' °Schmö GBr, nichts machen können 'hartleibig sein' Hennb 1881. RA: Grün machen die Gänse scherzh. Ansage der Trumpffarbe beim Skat, Jena. — e. 'etw. bearbeiten', vor allem in bezug auf bäuerliche Verrichtungen. Nur vereinzelt für Bestellarbeiten: de kleen Leite ließen sich von Bauern ihr Feld mit machen 'zur Saat vorbereiten und besäen' °Mersb Lau, de Schmärmschen Bauern (aus Schmirma) machten immer Mohnfelder °Mersb Mü, enne Ongewanne moche 'Querbeete ackern' °Pößn Nst; Erdäpfel inachen 'Kartoffeln t legen' nur verstr. °Grz "Schlz "Zeulr, mir harn schun de Gartuffeln gemacht Naumb; ebenso Bohnen, Rüben machen seit. °Zeulr. Häufiger für Erntearbeiten: heier hammer enne gute Ärnte gemacht °Ilm Gesch; Heu (Grumt) machen wohl allg.; Futter (Gras Klee Runkelblätter) machen 'Grünfutter einbringen' verstr., bei dan Watter komme kä Fotter gemach °Arn Grä, die Fraa mächt a Tröget Ringelstöck (eine Traglast Löwenzahn) fer ihre Säu c Hildb Gel; Laub(streu) machen 'Fallaub einbringen' verstr., Stree moche 'Waldstreu einbringen' °Pößn Nst (aber: enne Stree moche 'ein Notlager herrichten' ebd.); wir haben den Raps gemacht 'gemäht' sagten Traktoristen in °Eisn MSu 1959. Für einzelne Arbeitsgänge steht machen weithin in Wendungen wie: (auf) ->• Reiter machen 'Heu auf Trockengestelle bringen', (auf, in) ->• Kämme machen 'Heu in Reihen zusammenrechen', auf (in)

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°Sonnb St; mach en Tisch! 'decke den Tisch!' Naumb, nächste Wochen werd bi uns graße Wesche jemacht °Nordh Lip; seit, erweitert: mach deine Kleäder in Schuuß! 'bringe deine Kleidung in Ordnung!' Sonnb; Bahn machen 'Schnee räumen' allg., doch seltener im Osten und Norden; de Haare machen 'sich kämmen' allg., s Naast moche 'das Haar aufstecken' °Erf Mön. — RA: rän Tisch mach 'Unstimmigkeiten bereinigen' Sonnb, bar sei Bett macht am Morge, es den Tag über ohne Sorge Hennb 1869, sich ins gemachte Bett legen 'von der Arbeit anderer profitieren' verstr., die erste Frau macht das Bett, die zweite legt sich hinein "Schmal Eck. — g. 'reparieren, renovieren' allg.; der Tisch is recht wandelbar (schadhaft), der muß ooch ema gemacht wäre Naumb, auf Uostern muß mer unner Stub loß mach 'malen lassen' °Cob ULau, me hunn Tag gemajt 'das Zimmer renoviert' °Eisn R u ; seltener durch Adv. oder Verb erweitert: breng en Binnel Wieden met un mach dan Korb wedder ganz "Mühlh HBe, hau kä Angst, dar macht eiern Radio widder genn °Sonnb Häm. — h. 'etw. umwandeln' er macht alles ze Geld 'verkauft alles' verstr.; etw. alle machen 'verbrauchen' allg. RA: s Blot ze Wasser mache 'sich übermäßig plagen' °Art Udl, er macht aus aner Muck en Elefanten 'übertreibt' °Cob Nst, er macht aus en Forz en Donnerschlag dass. °Ilm Stü. — i. 'etw. irgendwo anbringen' allg.; ech mache Leimringe an de Obstbäme °Naumb Tro, ofn Kerschebaum würd a Bözdeng (Vogelscheuche) gemacht "Schmal Brei, moch en Hemmschuh nunt! °Hildb Reu, mach ene Schürze ibersch Klääd! °Neuhs Meus. RA: jmd. einen Knoten ins Ohr machen 'ihn erinnern' °Eisn Tre, dir ham se wohl was in Kaffee gemacht? 'du bist dumm' °Erf Ala. — Für die bloße Ortsveränderung eines Gegenstandes steht dagegen meist tun oder konkreter setzen, stellen, legen\ daher gilt z. B. mach die Eier in den Korb! nur seit. wWThür sIlmThür neben tun und legen. — k. 'etw. veranstalten' allg.; Verlobung, Hochzeit machen, einen Ausflug, eine Reise machen usw.; se machen ene grüße Hochzch 'feiern mit großem Aufwand' °LSalz Schö (aber: eine reiche Hochzeit, gute Partie machen Schober machen 'Heu auf Haufen bringen', 'Vermögen erheiraten'), se wulln awwer nischt Dämme machen 'Kartoffeln häufeln'; bei der Holzgewinnung: Holz machen 'Bäume fällen' WThür moche 'keine Gäste zur Hochzeit laden' °SRoda Hennb Itzgr SOThür sIlmThür, "Jena Lobe, doch Klo, e kanns je ooch mache 'kann es sich leisten' auch — vorwieg, nördl. davon — 'Holz zerkleinern', °Weim Bla. RA: euphem. se muß ball Taufet mach mer genn ins Holzmachen °Ilm Stü; Stöcke machen 'sie bekommt als Ledige ein Kind' verstr. Hennb 'Stockholz roden und zerkleinern' vorwieg, im Itzgr. Weiter in festen Wendungen für an beSüden, Backreisig (Büschel, Wellen) machen 'Holz stimmte Tages- oder Jahreszeiten gebundene hacken und bündeln' verstr. — f. 'etw. herrichten, Ereignisse: Frühstück, Vesper machen usw. 'seine in Ordnung bringen': das Bett machen allg., das Mahlzeit einnehmen', einen Frühschoppen, eine Haus, die Stube, die Küche machen 'aufräumen Pause, ein Dämmerstündchen, Feierabend machen; und reinigen' allg., die Schuh machen 'putzen' Heiligabend machen 'die Arbeit vorzeitig beenden', 26'

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machen

blaufen Montag) machen 'nicht arbeiten', einen Maisprung machen 'einen Maitag im Walde feiern', Neujahr (Lichtmesse, Peterstag) machen 'die Dienststelle wechseln', den Kirchgang machen 'als Wöchnerin zur Aussegnung die Kirche besuchen'. — 1. 'etw. vertraglich festlegen' verstr., z. B. die Rechnung, den Preis machen; Kompanie, Halbpart machen 'gemeinsame Geschäfte machen'; er macht en Konsens (Vertrag) °Sonnb Schi; ellipt. der hat nischt gemacht 'er hat kein Testament hinterlassen' °Altb Göp, "Eisn UE1. R A : die Rechnung ohne den Wirt machen verstr., mät ä Ruthoorigen derf me kene Qemeenschaft mache °Weim Tgr. — m. 'etw. erwerben, gewinnen' verstr.; sich was machen in der Schifferspr. 'etw. von der Ladung entwenden' Hai, °Bernb Als, sich was Schmu machen 'unredlich erwerben' "Sondh Greu, sich einen Ratz machen 'sich Obst usw. zurücklegen' "LSalz Neu 1801, sich Geld machen 'sparen' Hennb 1881; Kobereisen machen 'etw. unerlaubt mitnehmen' °Neuhs Lau, Schewwern (Schiefer) machen 'viel verdienen' Eisl Sangh, me hun en guten Mart gemajt 'ein gutes Geschäft' °Eisn Ru, einen Ramsch (Schlag, Schnitt) machen dass. verstr. — n. 'mit etw. handeln, sich auf etw. verlegen' seit. umg.; ha mocht in Zigorrn Altb, °Pößn Nst. — o. P t . Prät. gemacht 'künstlich, unecht': rechteche un gemochte Zehn 'eigene und künstliche Zähne' °Eisn UE1, gemochte Blommen 'Papierblumen' ebd.; übertr. sei Oetua is gemacht Sonnb. — 2. auf Personen bezogen. — a.'zeugen': ein Kind machen verstr.; unse Knacht hot eirer Meed e Kind gemocht °Pößn Nst, dafür vulgär: eene dicke machen verstr.; er hats ihr gemacht 'hat sie beschlafen' °Erf E r m , Hennb 1881. R A : de hast wühl en Senker uf der Wildbahn (ein uneheliches Kind) gemacht? "Zeitz Spo, er is auf der Lade gemacht un guckt nachm Bett 'er schielt' °Erf Mar, den hon se bei Mondschein gemacht 'er hat rotes H a a r ' °Neuhs Mel. — b. 'jmd. in ein Amt einsetzen' seit.; die wollen dich zum Vürstand mach Sonnb; en Flurschitzen hutter, wos salwer tut stähle? Do hutter obern Buck zen Gärtner gemocht °Pößn Nst. Dazu 'jmd. in eine unangenehme Rolle drängen' een zen Ligner moche °Pößn Nst, ar hot se zer Hure gemocht 'geschwängert' ebd. — c. 'jmd. darstellen, eine Rolle spielen'. — aa. 'ein Amt, eine Beschäftigung übernehmen' allg.; ar machtn Vürstand Sonnb; er macht den Buchhalter, den Knecht, den Laufburschen usw., allg.; sei Grußvoter hatte noch n Tagelihner o f f n Gute gemacht °Weim Bla, de machst salwer n Moaler oder n Wääner 'führst alle Reparaturen selbst aus' °Neuhs Lei, scherzh. en Töpfer mach 'Geschirr zerbrechen' "Schmal Pap. — bb. 'eine Gestalt verkörpern',

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etwa beim Theaterspiel den König machen, beim Maskenball einen Zigeuner machen allg.; wars Schienste machte, dar sulle enne Flasche Wein kreie °Weim Bla. — ec. 'in bestimmter Funktion auftreten' allg. in Wendungen u n d R A wie den Freiersmann machen, den Kavalier machen, den Leithammel machen, den Schwanz (Letzten) machen, den Hanswurst (Unterhalter) machen, den Dummen machen 'sich ausnutzen lassen', den Hauderer machen 'untätig sein', den vierten Mann machen (beim Kartenspiel), den Mohr machen 'beim Kegeln f ü r zwei spielen', einen großen Mann machen 'prahlen', einen Mameluck machen 'liebedienern', einen Husar machen 'etw. auf gut Glück riskieren'; übertr. Männchen machen 'auf den Hinterbeinen stehen' (vom H u n d oder Hasen gesagt). C. 'verursachen, bewirken'. — 1. 'etw. verursachen, hervorrufen' allg.; macht nich su en Malm (Staub), ihr Drackhunne! °Erf Alp, der Baam macht Schattme "Mein OMa, mer weß gue, wos su e Fischzug fer Orweit un Wertschoft mocht °Pößn Sehl, de Meng machts niä Sonnb, das große Maul machts nich R u d s t ; das macht nischt 'das schadet nichts' allg., der Storm hat widder ollerhand Schoden gemocht "Zeitz Hay, loßt nor n Opa muddle, dar mocht kenn Schoden "Pößn Ra. R A : das macht den Kohl äu nich fatt 'macht nicht viel aus' "Mühlh Fla. Dazu zahlreiche Sprichwörter wie Gutschmeckchen macht Bettelsäckchen "Eisb Bür, Kraut fällt de Haut, schwächt de Bää, macht de Backe klää "Hildb The, Zusagen macht Schulden Hildb, Laub machtn Acker taub "Arn Sül. — 2. 'etw. durch magische Mittel bewirken'; en Sää (Segen) mach 'einen Zauberspruch anwenden' verstr. Itzgr, jmd. stehen(d) machen 'ihn durch Zauber bannen' Itzgr SOThür, "Weim OGr; sinsten goobs Leite, wosn steif un fest dron gleebe toten, doß monch eener annre Leite kennt stiehnig moche "Pößn N s t ; eine Hexe kann jmd. Läuse machen "Weim OGr, Hennb 1881; zur Abwehr einer Hexe spricht man dreimal leise vor sich hin: alte Hex, machst mer nex! "Sonnb För. — 3. 'etw. durch Naturkräfte bewirken' (von Witterungserscheinungen) seit.: es macht tüchtig aherig 'es regnet oder schneit stark' Hennb Itzgr, es hat viel Eis gemacht 'stark gefroren' Hai 1793, es koo duch noonich schneie, wus noch kaa Wasser gemacht hot "Lobst Bst, s hat heint warm gemacht "Hildb Eis (nach 0 . Ludwig, Werke 2,58), s hot sich widder su galt jemocht, doß mer nich ohne Loppen (Kopftuch) raas gönn "SRoda Klo, der Himmel mocht sich klor "Pößn Nst. 4. 'zulassen' nur in der Wendung e hatn macht gefriere 'er hat ihn (den Wasserhahn) einfrieren lassen' "HMöls OSchw, t lassen 3a. — 5. 'als Resultat ergeben, t kosten' allg.; Hans, rachne mal zesamm,

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machen

wieveel das macht! °Mühlh H B e ; was machtn dös alles? Sonnb, das macht zesammen drei Mark Weim. — 6. 'sich ausnehmen, aussehen' verstr.; die neie Tapete macht sich gut J e n a ; dei nau Kleed gefällt mer ganz gut, ober e bissei haller Besotz wir sich ganz gut droffen moche °Pößn Nst. — 7. 'etw. schätzen', vorwieg, in negativen Wendungen: ich mache mir nichts draus 'es ist mir gleichgültig' allg.; aas Bunngoffee moch ich mer nich s Hääfche 'nicht viel' °SRoda Klo, ech mache mer nex ous igler (bloßer) Wurscht °Neuhs Meus, ich hob's menn Oung in Guten un in Biesen geseet, ar mocht sich ober gor nischt draus °Pößn Nst, ob er sich wos aus dann Meedel mocht? °Zeulr Göt; R A : er macht sich aus der Welt keine Doppelkiepe (kein Koberlid) 'nichts' seit. NThür NOThür. 8. 'mit jmd. umgehen, sich u m jmd. bemühen' verstr.; e machts mitn Leiten 'er weiß mit ihnen umzugehen' Naumb, °Eisn OE1, "Mühlh HBe, war annere Leite braucht, muß es mietn Leiten moche °Pößn Nst, der Meetzger machts mit enn 'er wiegt reichlich' °Eisn Ru, doch häufiger mit Adv.: er machts scheen (reichlich); se häts Fläisch owwer knapp gemacht °Eisn OE1, ha hets gelimplich gemacht 'einen mäßigen Preis genommen' "Sondh HTh, ha machts schüllig mit sinn Arwetern 'behandelt sie schlecht' °Eisn Ru, sis gor nich wohr, daß darsch su Schlacht macht mit seiner Fraa s°Schmö; was soll mer mit dan Bankert (Bengel) mache? "Ilm Möh, nune hon se sech metn jemacht 'haben sich um ihn bemüht' °Neuhs Meus, moch dich on das Madel, die is- schiene rachtschoffen un hot schracklich viel Oald °Pößn Nst. — 9. 'auf jmd. einwirken' verstr.; es einem machen 'ihm die Meinung sagen' Hennb 1881, an einem machen 'ihn antreiben' ebd., mit mir könnt es gemache! 'mich könnt ihr schikanieren' "Rudst Dör, dös Kleäd macht dich zäh Jouhr älter Sonnb; R A : einen kurz oder lang machen, ihn link und recht machen, ihm die Fürze locker machen 'jmd. zurechtweisen' verstr., ihm die Hosen gerecht machen dass. Sonnb. Sprichwörter: mühlwarm un backofenwarm machen en reichsten Bauer arm °Cob Nst, Schof, Bee (Bienen) un Teich machen dich ball arm, ball reich "Zeulr Ber. — 10. 'Gemütsbewegungen hervorrufen': Freude, Mut, Spaß machen, Ärger, Plage, Schande, Sorge, Verdruß machen allg., ebenso zahlreiche Fügungen mit Adv. wie jmd. lächerig (fletscherig, fürchtening) machen 'zum Lachen (Weinen, Fürchten) bringen', anreißig (begierig) machen, kirre (gefügig) machen; dou käst mich noch net neitral (neidisch) off dich gemach °Eisn R u ; seit, werden dafür Inf.-Konstruktionen verwandt wie ungerwaachens wollten se uns mol ze farchten machen °Hett NPla, du willst wohl n Leiten wos ze reden un ze lochen moche? °Pößn Nst. R A

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und Sprichwörter: sü macht de Stein uneis 'stiftet Unfrieden' °Eisn Ru, der macht de Katz nich biäse °Eisn H ö t ; sauer macht lustig allg., wos ich nich weeß, mocht mich nich heeß allg. — 11. 'körperliche Bedürfnisse und Reaktionen auslösen': Durst, Hunger, Appetit machen allg., s Hantieren drussen in Frein mocht hungrich un dorschtch °Pößn Nst, dar Brotharing mocht mir ober Optiet "Jena Löbe; zu schaffen machen, Pein (Schmerzen) machen 'Schmerz bereiten' allg., versetzte Winne kunn enn viel ze schoffen moche °Pößn N s t ; (sich) fertig, kaputt, müde machen '(sich) überanstrengen', die grüße Hitze hot mich ganz labet gemocht °Pößn Nst. — 12. 'durch körperliche Gesten Gemütsbewegungen ausdrücken' einen ->• Flunsch machen 'das Gesieht, den Mund mißmutig verziehen' vorherrschend NThür WThür Hennb Itzgr, sonst verstr. neben ziehen u n d ' anderen Verben; du machst ju a Oesecht wie zahn Taa Reenwatter °Arn Sül, hä macht a Gesicht wie a Katz, wenns dunnert Suhl, wenn de Miena machst ze fletschen, dou kaaste was derlaah Sonnb; sie macht a Zimtmul 'sie ziert sich' Sondh, lange Zähne mache 'begehrlich sein' °LSalz GUr Nag, enne Blaake mache 'die Zunge' herausstrecken' Nordh; (große) Augen machen 'erstaunt sein' verstr., un e paar Aang hotr gemacht wie e paar Kaasnapf Grz, kleine Augen machen 'müde sein' verstr.; mach nech su verliebte Nasenlöcher! Rudst, ein Funznäschen machen 'die Nase kraus ziehen' Bernb, jmd. eine lange Nase machen 'ihn verspotten' allg., einen langen Hals machen 'neugierig sein' verstr. Hennb Itzgr SOThür, eine Faust in der Tasche machen 'seinen Zorn unterdrücken' verstr., Kratzfüße, einen krummen Buckel, einen Katzenbuckel machen 'sich unterwürfig zeigen' verstr., iron. eine hübsche Stellage dazu machen 'sich ungeschickt anstellen' verstr. — I m übertr. Sinn werden durch körperliche Gesten bestimmte Verhaltensweisen charakterisiert: de Finger krumm mach 'wildern' Hennb, hä macht kenn Finger krumm 'er ist faul' verstr., lange Finger machen 'stehlen' verstr., eine hohle Hand machen 'Bezahlung erwarten' Hennb 1881, den Ellbogen krumm machen 'zum Bezahlen in die Tasche greifen' ebd. — 13. 'sich auf bestimmte Weise verhalten, gebärden': mache dich nicht! 'ziere dich nicht' Mansf 1888; er macht was von sich 'er will Eindruck machen, hinterläßt einen guten Eindruck' Altb, Grz, "Art Udl, er macht was (viel) aus sich dass. °Grz Cos, °Nebra Wal, wer nichts aus sich macht, ist nichts R u d s t ; weit häufiger in Fügungen mit Adv. wie sich rar machen, sich mausig machen 'frech, übermütig werden', sich gemeine machen 'sich anbiedern', sich grause machen 'Furcht erwecken wollen'; kusch machen 'klein beigeben', Druße machen

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machón

'verdrießlich sein', sich auf den Platz machen 'sieh über Gebühr hervortun'; RA: du machst dich bretter wies Hemd is 'du tust groß' "Heil Men, du häst dich je gemacht wie en Forz uf der Schuffei 'hast dich geputzt' °Mühlh Fei. D. 'sich in einer Entwicklung, einem Zustand befinden'. — 1. 'sich entwickeln, gedeihen' (von Lebewesen aller Art) öltzgr SOThür öOThür, verstr. NThür WThür ZThür IlmThür; in dan letzten vier Wochen honn sech de Katüffel ober gemacht °Eisn UE1, wnse Richen (Küken) han sich aber schäne gemacht "Nordh Kra, es Lowischen es nech ganz wohl, aber es werd sich scho wieder met er mach Got. Übertr. e hat sech gemacht 'hat viel Geld verdient' Erf, er is e gemachter Mann 'wohlhabend' wohl allg. — 2. 'sich in einem bestimmten Zustand befinden': einen Kranken oder Verletzten begrüßt man mit Harrjee, wos hoste enn gemacht? allg., er macht Schlacht 'ist schwer krank' verstr., er macht heut besser Sonnb, der Patient macht all fln °LSalz Neu 1801, wos macht denn eier bieses Been? °Schmö GBr. - Als Gruß beim Begegnen, vor allem nach längerer Trennung: was machste? was macht ihr? na, was mach mer enn? vorwieg. WThür ZThür IlmThür OThür SOThür Itzgr, °Mühlh; die Antwort kann lauten: ich mach gut oder s macht sich Sonnb; man erkundigt sich nach dem Befinden von Angehörigen: na August, wos mocht denn dei Suldote in Barlin? °Pößn Nst. Als Abschiedsgruß machftjs gut! vorherrschend in wNThür WThür Rhön und dort wohl alt, sonst umg. allg. neben auf Wiedersehn!, als burschikose Antwort machs besser! verstr.; machs gute Nacht! verstr. n°Eisn. — 3. in festen Wendungen euphem. vom Sterben: er machts nich mehr lange ZThür IlmThür, sonst verstr., doch er macht nit mehr lang verstr. "Hildb, Saalf, er macht das Letzte NThür, verstr. NOThür OThür, seit. WThür IlmThür, er machts bald alle Hennb nSOThür OThür NOThür, verstr. IlmThür ZThür, sonst seit., er machts bald aus sSOThür; sie macht nix 'gibt kein Lebenszeichen von sich' Hennb 1881. Zahlreiche weitere RA sterben. E. 'sich fortbewegen'. — 1. ' t gehen, fahren, reisen': er macht uf Gere, nach Halle, in die Ow ("Schmal Aue), ich bin nach Schmalkalle gemacht vorwieg. SOThür OThür, verbreiteter mit allgemeineren Richtungsangaben wie: er machte de Oasse ufferhän Sondh; he Nachher, wemmer off Weißendorf machen, wu mach mer do hin? Do machter glei hier dingenunter, macht iber die kleene Brick niewer un dann machter bei dar grüßen Kiefer dingenaus °Zeulr Tri, er macht iwer Land ZThür, a macht in de Walt 'in die Fremde' °Worb Brb, enne Bauerschfraa machet frih bezeitn ze Mark Grz,

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e mocht zen Tanze "Schmö Har, ich mache heern °HMöls OSchw, ar macht ins Bett 'geht schlafen' "Schlz Sa. — Auch refl. mit inchoativer Bedeutung, verstr.; mache dich heem! 'geh nach Hause!' °Eisl Bur, ech mach mich näher droon °Eisn OE1, mach dich alstma hengennuis! 'gehe immerzu nach hinten!' "Salz Kra, er hat sich ins Bett gemacht "Zeulr Göt, ha het sech ebber de Oranz gemocht 'ist republikflüchtig geworden' °Eisn UE1; sich auf die Reise, auf den Weg, über die Halde machen, sich auf die Socken (Strümpfe, Beine) machen verstr., do muß mer sich nooch af die Partei machen, wus de wenigsten Steiern gibt Grz 1920; RA: dar macht sich drunner wie der Mausedrack unnern Pfaffer "Gera Wün. — 2. 'sich beeilen', vor allem als Imp. mach e bißle! mach, daß de fortkimmst! Hennb Itzgr SOThür IlmThür, sonst verstr., im NOThür kaum bezeugt, t hinmachen; na, ich will nor nu moche "SRoda Klo, mach e bißchen nochenannerwag, doß de fartsch warscht! °Altb Zsche, kumm, Schocke, mer wulln moche, doß Feieroomd werd! "Jena Löbe. Auch zur Unterstützung einer Bitte: mach, ga'mer halt des Qald! "Sonnb St, na mach nor! 'laß dich nicht so lange bitten!' Altb. - Mit Ergänzung durch Adv. wie fix, flüchtig, hurtig, scharf, trab, ümig machen verstr. auch im NOThür; mit Adv. wie langsam, sachte, stete machen 'säumen, sich Zeit nehmen' allg. R A : er macht Beine (Sprünge) 'beeilt sich' verstr., er macht eine Ewigkeit 'braucht viel Zeit' °Pößn Nst, er macht a Läng, a Langsamkeät dass. Sonnb; sich dünne machen, sich aus dem Staube machen 'ausreißen' allg., mach, daß de zer Walt kemmst! 'werde endlich fertig!' °Weim Bla, er kann keine großen Sprünge machen 'sich nicht viel leisten' verstr. F. 'sagen'. — 1. ' i sagen' vor allem zur Einführung direkter Rede in die Erzählung, verstr. NOThür NThür ZThür IlmThür OThür; „hm-hm", machte do Regel, „do kannste rächt hann" °Hal Bee, „ei-ei", machte, „das wärd schlimm" Naumb, a machte mant immer: hm! Sondh; die (Kinder) machen hoch 'sprechen hochdeutsch' °Worb KiO, wemmersch kläänechen machen will, sagt me: Hinkchen 'wenn man sich kosend ausdrücken will, sagt man: Hündchen' Mansf, dou hast gut Maches! 'du hast gut reden' "Schmal Pap; de Liete machen ehre Worte 'kritisieren abfällig'. "Eschw Aue. — 2. 'etw. darstellen, schildern': e Vngliclce is marschtenteels nich su org, ols wies de Leite mochen "Pößn Nst; mach, daß's gett! 'übertreibe, nicht!' sSOThür, im gleichen Sinn auch: machs net zu arg! Hildb, Sonnb, "Pößn Nst, machs nur halbwege (halbwegs)! wohl allg., machs halb (halblang, rührend)! verstr. G. als Ersatz für Vollverben oder als Mittel zur Verbalisierung nominaler Ausdrücke. — 1. Ersatz

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machen — Macherci

für Vollverben. — a. zur Wiederaufnahme bereits genannter Verben, allg.; war en Kaffee salber brinnt, muß en Koffeebrinner höbe, monche Leite mochens ober aa in ener Blachpfonne °Pößn Nst, nahmt euch, en Ocht für dan Dockmäuser; bu dar enn'n Dock getu (jmd. etw. auswischen) koo, da macht ersch "Hildb The, du kümmst doch heit? Ach, machs doch! "Sonnb St. — b. durch machen und abgeleitete Subst. auf Ge- oder -erei mit abwertendem Sinn, allg.; a macht e Gemeckse on Gekräckse 'er stöhnt übermäßig' °Arn Ach, macht die e Gepaatsche mit ihm Klenn! 'unnötigen Aufwand' °Zeulr Tri, was macht ern fer ne Brillerei? 'lästiges Brüllen' °Zeulr Göt, du machst ober a dumma Mücherei (Mögerei)! 'du bist zu wählerisch' °Sonnb OLi. — C. durch Umschreibungen mit machen für zahlreiche in der Mda. nicht oder nur beschränkt gebrauchte Vollverben wie dick machen 'eindicken', kurz machen 'kürzen', locker machen 'lockern', ruhig machen 'beruhigen', schwarz machen 'schwärzen', tot machen 'töten', Lügen machen 'lügen', Schluß machen 'beenden', durchs Sieb machen 'sieben'. Kindertümliche Umschreibungen wie papp-papp machen 'essen', ei-ei machen 'streicheln', dei-dei machen 'schlafen' sind im Umgang mit Kleinkindern verbreitet. Der Ersatz von spielen durch machen ist je nach Art der Spiele recht unterschiedlich: Fangen(s), Haschen(s) machen SOThür OThür nllmThür öNOThür, u m Ilm, seit. Itzgr und Suchen, Verstecken(s) machen öNOThür nllmThür, verstr. OThür gegenüber sonst vorherrschendem spielen; dagegen gilt Purzelbaum machen SOThür, sonst verstr. neben Purzelbaum schießen, schlagen, lassen. Vorwieg, mit machen umschrieben werden andere Kinderspiele wie -> Ackermännchen, Bauchklatscher, Biegeis, Blindekuh, Huckepack, Ringelreihe, Schackereiter, Wilgerholz machen, aber auch Karten- und Brettspiele wie einen Skat machen, Mühle machen. — 2. Verbalisierung nominaler Ausdrücke. Soweit der Mda. geeignete Verben fehlen, dient machen in großem Umfang dazu, verbale Ausdrücke von Adj. zu bilden wie abspenstig machen, link machen, quitt machen, fix und fertig machen, kurz und klein machen, sich leibig machen 'hemdsärmelig', jmd. maultot machen; ebenso von Subst. wie Ansprüche machen, Flausen machen 'Ausreden linden', Force machen 'sich anstrengen', Platz machen, Schulden machen, Mengelei machen 'Verwirrung stiften', Trappen machen 'Spuren hinterlassen', sich ein Bewerbchen (eine Ursache) machen, sich lieb Kind machen; besonders reich ist die mdal. Synonymik für ->• Streiche machen 'Unfug treiben, Streiche ausführen', -> Begebenheit machen 'Aufsehen erregen' und -> Umstände machen 'Aufwand treiben';

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weiterhin in zahlreichen RA wie ein Kalb (einen Ulrich) machen 'sich übergeben', Kurven machen 'etw. auf unredliche Art zuwege bringen', Mäuse machen 'Ausflüchte vorbringen', einen Metzgersgang machen 'einen vergeblichen Weg', etw. zur Minna machen 'ruinieren', einen Queue in die Rechnung machen 'etw. durchkreuzen', Rendezvous machen 'die Wohnung reinigen', Schönschirm machen 'etw. beschönigen', einen Schweiß machen 'ausgiebig tanzen', keine Spiele machen 'folgsam sein', sich einen Vers drauf (draus) machen 'etw. verstehen', den Geldbeutel weiß machen 'leeren', ein X für ein U machen 'täuschen', er macht Übel ärger 'er verschlimmert etw.'. • ab- an- auf- aus- bei- blankbreit- fest- fort- frisch- gut- her- hin- irre- kaltkaputt- klar- los- mit- nach- nieder- reine- sauberschlecht- tot- um- ver- voll- voneinander- vor- wegweiter- zer- zu- zurecht- zusammenmachen, Gemache, ungemacht. max(sn), -ä-, -g-; doch 2. 3. Sg. -p- °Hildb (neben -a-), "Suhl Brei; P t . P r ä t . gdmQa^d n H e n n b , gsmöxd "Salz P f e Sün, sonst gvmqxd, -d-, -a-. F ü r "Sehmal P a p , °Eisn R u ist auch im P r ä t . mä%d, sa mä%d3n bezeugt. K o n j . P r ä t . a mg yd "Schmal P a p , "Mein Was,

rn^yß "Ilm Stü, °Eisn UEl. Macher m. l a . ' t Anstifter, Leiter' seit.; dös is der Macher von Ganzen Sonnb, t Hauptmacher Machleb. — b. speziell 'Mittelsmann bei Verlobung' °Mühlh OMe, °Querf J ü d , t Möglichmacher, Mäkler. — 2. in der Schifferspr. Macker 'Steuermann, der sich mit dem Steuermann eines anderen Schiffes zu gemeinsamer Fahrt zusamment u t ' °Bernb Als, Hai. — Das als Simplex nur seit, bezeugte Wort tritt als Grundwort zahlreicher Zuss. auf, vor allem in Berufsbezeichnungen wie -> Augen- Born- Fenster- Gelten- Gemenge- GlasGriffel- Heftel- Holz- Kisten- Klötze- Kölbel- LeiterLudel- Märbel- Messer- Mulden- PostPuppenRasch- Rechen- Rohr- Schachtel- Schnitt- SeigerSieb- Spielzeug- Spindel- Stimmen- Stock- StunzenTag- Täuflings- Wagen- Zigarrenmacher, weiterhin in vielen Syn. für Krach- und Spaßmacher sowie in Bezeichnungen für 'Aufschneider' wie -»• Bogen- Grafen- Maul- Satt- Windmacher, nur gelegentlich in anderen Bedeutungen wie BilligMönch- Praktiken- Schulden- Vollmacher. Vorwieg, maxvr, -ä-, -q-, doch m i t U m l a u t -mq%3r, nw°Salz, verstr. °Eisn, veraltet -mqyj>r "Ilm Man, mg^ar "Mühlh OMe, "Worb H a u r ; mdkw "Bernb Als, H a i , -makar "Hett Wies.

Macherei f. l a . 'ungeschickte, verkehrte Art, etw. zu t u n ; liederliche Arbeit' verstr. Hennb Itzgr, °Mühlh ODo, "Neuhs Meus. - b. 'richtige Art des Handelns' dös is dach kee Macherei 'das

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Maclierin — Mackintosli

gehört sich doch nicht' Cob. — 2. 'Getue' "Schmal Pap. Macherin Durch- Engel- Wegemacherin. Macherlohn m. (n.) 'Arbeitslohn für Handwerker' verstr., der Macherlohn fürsch Holzmachen °Hildb Gel; auch iron. 'Strafe': sinn wohlverdientes MacherZwAwNordh; t Machelohn. machern swV. in der Schifferspr. mackern 'sich zu gemeinsamer F a h r t zusammentun'; -> Macher 2. Machleb m. ' t Anstifter, Leiter' °M iihlh ODo t Macher. Macholder m. 't Wacholder' verstr. nEichsf, "Nordh Blei Ell, nach DWA 2 K t . 13 auch vereinzelt ZThür, ob. Schwarza neben Wacholder, in "HMöls Gra durch Hausierer bekannt geworden. Macht f. in der Wendung mit Macht 'sehr' verstr.; ar hot sich mit oller Macht dra gestueßen Sonnb; s is mer hei Maächt dru geläänt 'es liegt mir nichts daran' "Schmal Pap. Sonst aus dem Schd. entlehnt, etwa in einem Blutsegen: Auf Christi Grab stehen drei Blumen, die eine ist Gottes Macht, die andere ist Gottes Kraft, die dritte Christi Wille. Jesu Blut, steh stille! "Neuhs Lau. mäixd nHennb, sonst maxd, -et-, -g-, mächtig Adj. 1. 'Macht besitzend' nur in der Wendung ich bi meiner net miä mächtig verstr. Hennb Itzgr WThür, wenn man dieses Mörders nicht bald were mächtig geworden 1651 Erf (nach Brandis Hs.); groß- ohnmächtig. — 2 a . 'tgroß, stark' allg.; ich hutte ä mächtchen Hunger °Querf Gro, der hat a mächtchen Zinken 'eine große Nase' °Sondh Cli, die hat awer mächtche Ständer 'kräftige Beine' Naumb, da hats e machtiche Schlag getoont Schmal; R A : a hat a Mächtchen offgehockt 'ist stark betrunken' Sömm. — b. als Adv. 't sehr' allg., doch im WThür Hennb Itzgr wohl seltener; die sin bein Essen mächtig kiesäte 'sehr wählerisch' °Aschl Gie, ä hat n mächtch vertobakt (geschlagen) °Got Trö, dos kust't awer mächtch viel Pinkepinke (Geld) °Schmö Goß. 3. 'schwer, t fett' von Speisen: der Kohl ist mir zu mächtig nur bei Hertel 1895, S. 161 ohne Ortsangabe, nicht wieder bestätigt. Machtspruch m. 'entscheidendes Wort' unser Borgemeester hot in dar Sache en Mochtspruch geton °Pößn Nst 1911. — Machtwort n. .dass., verstr.; do mußte emol e Machtwort spräche 'entscheidend eingreifen' "Zeulr Göt. Machwerk n. 1. wie schd. 'schlechte Arbeit' verstr.; das is ooch so e Machwerk! °Mersb Lau. — 2. 'etw. Tüchtiges, Lobenswertes', so in der Wendung dos es en schenes Machwark 'mit gesundem Vieh, fruchtbaren und ebenen Äckern usw. ist gut arbeiten' °Eisn UEl, auch tadelnd dos es kein Machwark! 'keine ordentliche Arbeit' ebd.

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Mack ->• Hackemack. Macke1 f. 1. 'Übel, Gebrechen, t Krankheit' sHennb, s°Hildb; he hoit e Macke on Bäi "Mein Schwa. Vor allem f ü r alte, immer wiederkehrende Leiden gebraucht, gelegentlich auch bei Tieren; mei alta Macka, dös Rheuma, mächt mer widder ze schaffen °Hildb Gel, vu dare Operatio hob ich ä Macke behalte "Hildb Reu, der Gull (Gaul) hot aa weer si Macke "Salz Kli; übertr. ha hot sei Macke 'er hat Mühe, sein Vorhaben auszuführen' "Suhl Brei. Nach Hennb 1873 aus der Spr. der ansässigen Juden. — 2. in der R A der hat ne Macke 'er ist verrückt, hat seltsame Ansichten' verstr. wNThür WThür ZThür IlmThür OThür nHennb, vor allem bei der Jugend üblich. — Beide Bedeutungen sind Entlehnungen aus jidd. makko 'Schlag, Hieb, Stoß', vgl. Wolf Rotw. 3353. Macke2 f. ' / Kraft' nur in der Wendung haste denn keene Macke mehr? "Bernb Ads. mack(e) 1 Adj. in der RA hä is nit mack 'er ist unehrlich, nicht' vertrauenswürdig' "Worb GBa, mache "Worb Hol, dar Borsche äs nit mack, ar tit usgerachnt dan Maajen an Tort aan "Worb Haus. Zu mnd. mak 'ruhig, sanft, zahm' (Schill.-Lübb. 3, 6); die gedankliche Brücke zu obiger Bedeutung bietet SchlHoWb 3,565: dat Perd is mack 'leicht zu lenken'. macke 2 Adj. 'verrückt' nur in der Wendung är is macke Schlz, "Nordh Heri, wohl junge Bildung zu Mache1 2. Mäcke m. Koseform zum männl. R N Max Sondh 1903, "Mersb Lau 1906. mäcke Adj. 'übermütig, t frech' er is mecke °Sondh 1903, mach dech nech su mecke "Sondh Greu Ebl. Macker m. in der Schülerspr. 'närrischer, verrückter Kerl' J e n a 1963. Mäckerle n. 'ein t bißchen' wenn er nor e Mackerle wetter rachts tot fohre, do looch er mietsomtem Gescharre in Schusseegroom "Pößn Nst 1911. Mackes1 PI. t a n t . 't Prügel, Schläge' es gibt Mackes auf den Dokes (Hintern) Hennb 1881; er hat Mackes über die Bedeutung 'er h a t etw. abgekriegt' auch umgedeutet zu 'er h a t Furcht' Hildb; aus dem Rotw.: pack dich, sonst kannst du noch Mackes von mir kriegen 1843 Baumhauer 29; zu jidd. makko, PI. makkos 'Schläge'. Mackes2 m. 'Makel, Gebrechen, körperlicher Schaden' Cob, "Sonnb NhS, ar hot an Mackes wag "Sonnb OLi. Zu Macke1; der jidd. PI. makkos ist hier als Sg. gefaßt. Vgl. HessWb 2,209. Mackintosh m. eigentlich 'eine Art Regenmantel', in der Mda. nur in der übertr. Bedeutung 'wunderlicher Mensch' Altb 1888, Jena, 'unzuverlässiger Mensch' "Schlz Göt. mqgsndqs Altb, m^gand^ds Jena, "Schlz Göt.

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Madame — Mädchen

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Madame f. l a . 'Dienstherrin, Hausherrin' nur Brei, Gold un Meedel guckt mer oon "Gera W ü n , noch vereinzelt als veraltet gemeldet; Madamichen Medchen ufn Tanzbudne un s Gorn (Korn) uf der als Anrede des Gesindes an die Herrin °Eisl Pol; Veerort (Pflugwende) darf mer nich taxiere "HMöls das Dienstmädchen sagte: unner Madam is niä OSchw, wir sind unter uns Mädchen 'wir können derhemm Sonnb. — b. 'die sozial höher stehende offen sprechen' Rudst, mir ist nicht wie allen F r a u ' seit, und veraltet; etwa die Gutsherrin "Eisn Mädchen 'ich fühle mich nicht wohl' ebd.; beim Tre oder die Städterin, do waren Madamechens, Skat fordert man den Partner zum Nachspielen wnn wie hutten se sich geputzt/ Mansf 1888, die der gleichen Farbe auf mit noch mal, sagts Mädchen hausierende Bäuerin fragte: ob die Madam frische "Worb Boc; erhält jede Partei beim Spiel 60 Augen, Eer braucht? Sonnb. Früher in Bürgerkreisen auch sagt m a n sis e Mädel °Pößn Wei. Dem Ruf des als Anrede vor dem Namen (mit abweichender Buchflnks legt man die Worte unter Mädle, Mädle, Betonung der ersten Silbe) Madam Schmidt Erf mer welle ze Wei (Wein) geh! "Suhl Sehl, dem der 1910. — c. 'verheiratete Frau' nur in einem Goldammer Mädle, Mädle, trö (trag) Miest! oder Scherzvers: Ach du liebe Zeit! Hütt ich auch gefreit, Mädle, weis mer dei Schliez! verstr. im Thüringer hätt ich auch en Mann, war ich auch Madam °Eisn Wald. - Vielfach in Volksreimen, so in WiegenTre. — 2. spöttisch 'dicke Frau' seit.; Madam liedern wie Schwenkmenkenk 'Frau mit geziertem Gärig' "Sondh Sole, sole, sole, schlofft mi Maaichele wohle, GBr, > Pratsch- Schlampmadame; übertr. als schlofft s net wohl, ze haab ich zu Bezeichnung eines Spielzeuges ->• Dick- Trudelmit der bärke Ruete, daß die Baainerle bluete. madame. "Mein O K a . Mädchen n. 1. wie schd. 'weibl. Person von der Neckvers zwischen Mädchen und J u n g e n : Geburt bis zur Heirat' allg.; de Nachberschen hat Ninner, ninner, leier, de Määchen, die sinn teier, en kleines Maachen gekrein °Nordh P ü t ; in vieln de Jungen, die senn wuhlfeel, Dorfschuln sitzen Oung un Mödlich zesomm °Pößn fufzn fer e Struhseel. "Jena Hir. Nst, se hans Maajen in de Benähme (Pension) In zahlreichen Ortsneckereien wird auf die Mädchen jetonn Sondh, de Borsch unn de Maajen zinn (ziehen) angespielt: in ühr Oelag (Kirmeslokal) °Eisn Ru, dös Mädla is Weßt en nech, wu Marbch (Marbach) liet? dreißig Johr, se is ober noch lidig °Hildb Gel. Zur Marbch liet i Gronne; Verdeutlichung werden Kinder oft als kleine s wohn veale Maachen dort, Mädchen, Schulentlassene als junge Mädchen bedie sinn su ful wie de Honne. °Erf Bin. zeichnet: de klenn Meedlich spieln doch zu garne Hääscht (Henfstädt), Bääscht (Beinerstadt) on mit der Ducke (Puppe) °Pößn Ra, on schinn SummerWachebrönn han die Mädla deck on dönn. oomden giehn ufn Dorfe de gung Mödlich un de gung "Hildb The. Borsche ufn Summerhuffen °Pößn Nst; Edeward, da stelle dich doch nich an wie e kleenes Mädchen! De Schilbacher Madie ham e goldnes Gehäng, wenn se nei de Kerch komme, ham se kan P/eng. "Zeitz Of. — Als vertrauliche Anrede ist Mädchen "Schlz Schi. vor allem im Hennb Itzgr gegenüber Gleichaltrigen oder Jüngeren weithin üblich, unabhängig Frage an den Kuckuck: von Alter und Familienstand: ho Mädle, dos woßt Guguck uf der Eichen, ich net, daß du aa sehe iewer di Sibzig bist! °Ilm wie lange ben ich nach a Meiclien? Sondh. Stü. - RA und Sprichwörter: Werden in einer Sonstige Verse: Ehe mehrfach Mädchen geboren, so sagt man zum Rewinselich, Rewinselich, Trost wo klenne Mäjen stecken, stecken au Henne die senn in Winter grü, Jungen °Eisn H ö t ; se warm so ungeduldig bie de on wenn de Mödlich Weiber senn, klenn Maajen vürn Christkengehen °Eisn Ru, e Jong do senn se nimmer schö. °Mein Köm. bie e Fuist, der zwängt e Mäche bie e Huis "Mein Mächens, die do fifen, Hühner, di do krehen, Was, e Mächen wie e Zehngroschenbrot "Art Wie, muß me den Kopp ufn Rücken drehen. °Quedb Schie. langa Fadla, faula Meädla Sonnb, an Maachen muß um ane Oensefadder äbber nun Züne springe Preißelbeer, Preißelbeer, wenn das Mächen meine war, °Nordh Blei, bann e Mädle en Apfel lcoo gescheel, wullt ich se verkaufe doß de Schelfe net ezwä gett, do koo se gefrei (heiraten) un das Jeld versaufe. Art, ähnl. verstr. öNThür. Mein, de Mädle genn wag wie de warme Sammeln °Zeulr Wie, lieber en Sack voll Fluh hüt als zah B r a u c h t u m : ein neugeborenes Mädchen wird in jonge Mädle Suhl, Mädle senn kä Logerobst °Mein ein Männerhemd gewickelt, damit es später einen Eih, Maaje kumme net ufgehee (aufheben) "Schmal Mann bekommt, "Arn StI. Der Bauer wünscht sich 27

Thüringisches Wörterbuch 4. Lief.

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Mädchen —Mädchenfist

zumeist Jungen, denn ein Mädchen sind gleich 1000 Taler Schulden °Sondh GBr. - t Ding Lewt Magd Mamsell Mensch; Dilmen Ische Jenne Kalle Schlurch; -> Bauern- Dorf- Eier- Jäger- KirmesLieht- Pfingst- Plan- Platz- StraußVorreihenmädchen, als Lob Blitz- Mord- Pracht- RaritätsStaatsmädchen, als Schelte Heiße- Laster- LauseLuder- Rotz- Scheiß- Trailer- Zetermädchen. — 2. 't Tochter' WThür Hennb Itzgr SOThür, sonst nur verstr. bezeugt, doch wohl allg. das überall ungebräuchliche Tochter vertretend; dar will mei Meädla hou? Proste Mahlzeit! Sonnb, der Jong setzt hengern Uemn (Ofen) on s Maachen wellst de bi dan Wetter nusschock? °Got Sie; RA meine Mäjens sin doch geene Flaumbeeme 'sind nicht für jeden da' "HMöls Nes. Wendungen wie min Broder si Mächen °Ilm Jes oder unsern Qrußen sei Meedel "Gera Wei ersetzen ungebräuchliches Nichte und Enkel. -> Bruders- Paten- Schwesters- SchwiegerStiefmädchen. — 3. ' / Braut, Geliebte' verstr.; sich n Maajen ankose 'sich eine Braut anschaffen' °Worb Lei, studentisch und derb sich ein Mädchen anschnallen dass. Hai 1894; dar Rutzleffel braucht aa schun e Mächen "Arn StI, ech ben met min Meechen zum Wollmarekt "Arn Bös. — 4. 'Bedienstete': früher das -»• Dienstmädchen in städtischen Haushalten, verstr.; se hatte ä Mächen von Lanne "Arn Cra, a Meädla ausmach 'für jmd. ein Dienstmädchen besorgen' Sonnb; auf dem Lande seit, neben Magd, so im n°Eisn, in "Sömm Tun galt zum Sg. Mood der PL Maachen, ä Määchen beis Vieh suche Erf; verstr. (vorwieg, im NThür ZThür) auch für Kleinmagd. Gelegentlich für > Laufmädchen; e Mäjen zum Wäjejiehn "Eisl Ann. RA där machts Mäjen fär alles "Eisn See, "Naumb Fle, Rudst. Arbeits- Bansen- Fabriks- FädelKellner- Laden- Lehr- Löt- Näh- Oster- Springmädchen. — 5 a. in Pflanzennamen -> Nackiges Mädchen, Kuckucksmädle, Schäfermädchen. — b. in Tiernamen -> Engelkuh- Gras- Liebesgottmädchen. max^(n), -p- neben umg. n N T h ü r W T h ü r ZThür n l l m T h ü r , - klatscherklitsch(er)- mist- pfitschemadennaß. — Madenscheißer m. 7 Schmeißfliege' nur "Heil Beb. -

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Madenzüchter —Magd

Madenzüchter m. scherzh. 'Käsereibesitzer' "Gera Röps. madig Adj. 1. 'von Maden befallen' nur seit, bezeugt, dafür zumeist f wurmig, wurmstichig; ä madscher Appel °Mersb Lau, madche Bärn °Sömm Kö. Beim Skat sagt man zum Gewinner des ersten Spieles: de ierschten Flaum sin moodch °Schmö GBr, °Eisn GLu. — 2. übertr. jmd. (etw.) madig machen 'jmd. (etw.) schlechtmachen, in Verruf bringen' verstr. östl. Sangh-Erf-Altb, uing. auch sonst, auch 'jmd. zum Nachgeben veranlassen' °Sömm Kö; sich madig machen 'frech werden, aufmucken' "Beruh Scha, °Grz Wol, t mausig. Mädlesflecken m. PI. 'gelbe Flecken im Gesicht einer werdenden Mutter', sie deuten nach dem Volksglauben auf die Geburt eines Mädchens hin, °Suhl Schw. — Mädlesgeck m. 't Mädehenfist' nur "Schlz Hir. - Mädlesgünk m. dass., nur "Suhl Brei. - Mädleskapper m. dass., nur "Lobst Bst. Mädleskränker m. 'der Rot-König' (unter Anspielung auf die Menstruation) beim Sackkarten °Sonnb St. - Mädleskriecher m. 7 Mädehenfist' nur °Hildb Feh, "Suhl Erl. - Mädlesranzer m. dass., nur "Hildb Reu, "Mein Rom. - Mädlesschmecker m. dass. Itzgr, Saalf, s. Kt. Mädehenfist. — Mädlestour f. 'Damenwahl beim Tanz' "Lobst Eli. — Mädleszüpfer m. 't Mädehenfist' nur "Suhl Mäb. malt, -ä- Adv. nur in der Wendung nich meff saan kennen 'keinen Laut von sich geben' SOThür, verstr. OThür, seit. NOThür NThür, zumeist in alliterierenden Fügungen; do sitzt de nune wieder do un sprichst nich muff un nich moff "Pößn Nst, dos is e rechtcher Tuffel, dar seet weder mucks noch maff "Jena Löbe, der spricht nich muh nach mäff Altb, nich miff noch maff hert mer etze von alten Balwier Uhlendorf Saalf. - Vgl. DWB 6,1428: maffen 'bellen', Schmell. 1,1573: maufen 'bellen'. maffeln swV. 'mit zahnlosem Mund kauen, ein wenig essen' Hennb 1881, t muffeln. mäffeln swV. ' f widersprechen' "Schmö Goß; zu maff, f mappeln 2. Magazin n. 'Warenlager' Machzien Erf 1910; das öffentliche Magazin in Erf war (1771) der städtische Kornboden, auf dem ein Vorrat für Notfälle gehalten wurde, die Magazinfrucht (1661) das von den Erfurter Bauern in Stadt und Land an das Magazin zu liefernde Getreide (nach Brandis Hs.). Magd f. 1. 't Mädchen, Jungfrau' veraltet und nur noch seit, belegt, so kosend zu einem Kind im Familienkreis däu bist minne gute Määd "Eisn OE1, oder anerkennend Erna is eene quicke Meed 'keckes Mädchen' "Schmö Bor, bis de Nocht im eens hun gestern oomd de Karle un de Meede rimgeteebst (gelärmt) "Altb Zsche, RA hä is derzu gekomme bie

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de Mööd zum Kind 'unversehens' Hennb Itzgr SOThür; sonst nur in Zuss. Braut- Dorf- Haarband- Plan- Platz- Schlappmagd. Im 19. Jahrhundert noch in der Mda-Diehtung möglich: du Mööd bie Melch o Blut "Mein Bib (Dt. Mdaa 1855, 74) oder im Kinderlied wer ist denn die schöne Magd, die da singet Nordh 1874; in älterer Zeit durchaus lebendig: in einem Segen gegen das Beschreien heißt es bist du eine Maid, so falls auf dein Haid (Haupt) "Saalf 1790, sie ist noch eine Magd 1691 Stieler 1209, . . .in die ere (zur Ehre) der werden iungfrauwen mait Marian 1437 UB Arn 466. — 2. 'weibl. Dienstbote im bäuerlichen Betrieb' allg., doch seit 1945 rasch veraltet; sü woir üwwer zahn Joihr als Maad in dan Huss "Eisn Ru, dar braucht sich kä Maad ze halten, ar hat su genunk Weiberleit in Haus Neuhs, ich hot ene Meed gemitt (gemietet) "HMöls OSchw, ons Mööd is vür verze Tünn gescherzt 'hat vor 14 Tagen den Dienst aufgegeben' "Schmal Brei; älter auch 'Dienerin' schlechthin: unnd also sy (St. Elisabeth) wol czwolff tage gelag in der krangheit, do worte or (pflegte sie) eyne orer meyde 15. Jh. Stolle 100. — Vor allem die großen Höfe im "Altb "Schmö kannten eine Rangordnung des weibl. Gesindes, so grüße Meed, Hausmeed, Mittelmeed, kleene Meed, Ustermeedchen in "Altb Göp, dem entsprach Viehmääd, Säumääd, klee Määd im Coburgischen; östl. der Saale unterschied man grüße und kleene Meed, während im übrigen Thüringen die meisten Höfe nur eine Magd hatten. Dorfmädchen aus nichtbäuerlichen Familien verdingten sich im 19. Jh. zumeist als Mägde und erhielten neben freier Kost und Wohnung einen gemischten Geld- und Sachlohn, z. B. um 1850 in "Mein Herrn 7 Gulden bar Geld, 8 Ellen Tuch, 1 Thaler für Fußwerk, 1 Gulden für 1 Strohhut, 1 Gulden 30 Kreuzer für Haube, Schürze und Halstuch, 1 Pfund Wolle, 2 Sohlen, 1 Kloben Flachs, dazu meist ein Weihnachtsgeschenk, oder auch zweimal Bettzeug zum Jahrmarkt "HMöls Nes, eine langjährig dienende Magd erhielt auch Möbelstücke zur Aussteuer "Mersb Lau; sinst verlangte ufn Dorfe ene gede Meed, daß er vun ehrer Harrschoft Flochs ausgemocht (angesät) wur "Pößn Nst 1911. Die neu einziehende Magd mußte ins Ofenloch gucken "Schlz und durfte unter 4 Wochen nicht nach Hause "HMöls Nes, um sich einzugewöhnen; als erste Arbeit mußte sie en Brunn (Wasser) holen "Hildb Vei. - RA: Grocken (Vogelwicken) machen fulen Maaden grueße Hocken (Garben) "Weim NZi, wenn die Magd genascht hat, kriegt die Katze Prügel Rudst, wo die Magd mehr versteht als die Frau, steht die Wirtschaft flau ebd., dar is jrob wie seine jruße Meed 'sehr grob' "HMöls Nes, Miehrn, wan se jehiern, n Ochsen un Meiden, die frassen se met

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Magdala — Magen1

Freiden "Sömm Wei, ähnl. verstr. NThür, der Maad ihr Hemme 'die Milchhaut' °Querf Zie. — Zum Rutscher (Volkstanz) sang man in °Schlz LGr rutsch hin, rutsch her, rutsch nei der Maad ihr Federbett; ein Reim auf den RN Dorothea lautet in °Heil Geis Heil: Dortchen, Charlottchen, Kartuffelsalat, sterbet dine Mutter, so bist du ene Maad.

Die hennb. Mda. charakterisiert Mollersch Mööd hat gesööt, sie hält n Flohk (Floh) ens Bätt gejööt (gejagt) "Mein OMa. Den Ruf der Wachtel deutet man: Faule Määd, faule Määd, bick den Rick, bick den Rick! Lobst. Die Magd des Christkinds erscheint rieben Knecht Ruprecht vor Weihnachten in °Sonnb NhS. Brau- Dienst- Gänse- QroßHaus- Huhner- Kinds- Klein- Kuh- Sau- StallViehmagd; gelegentlich auch scherzh. Syn. wie t Kuh(stalls)trampel Stallpumpel. — 3. übertr. in Tiernamen -> Bade- Wasch- Wassermagd, in Pflanzennamen Huckaufdiemagd Löckaufdiemagd, Puffdiemagd, Faule Magd, Hucklige Magd, Nackige Magd. mäd N O T h ü r ö N T h ü r nEichsf n w O T h ü r , s°Got °Ilm "Neuhs °Saalf ö ° R u d s t s°Jena, -ö- s w O T h ü r I l m T h ü r (außer °Ilm °Neuhs), "Arn n°Got, -öd-, -öaw R h ö n , n,ö°Eisn w°Got, -öi- nö°Salz, -oi-, -äisEichsf, °Mühlh w°LSalz, -au- °Erf ö°LSa!z w ' S ö m m , u m "Neuhs OWei, -8-, -g- H e n n b (außer w R h ö n ) swWThür, I t z g r , doch -es- u m S o n n b ; -e-, -qö O T h ü r SOThür, -3- S ü d r a n d SOThür, südl. "Mein R o m . Altes -g- ist e r h a l t e n n u r in m.äyjrt "Nordh, mäjdd "Sondh Zau, °Worb R ü d , im Gegensatz zu a n d e r e n -age-Wörtern aber nicht im I t z g r s S O T h ü r ; u m g . mixd d r i n g t in die Mda. verstr. N O T h ü r , seit, bis T h ü r i n g e r W a l d u n d n S O T h ü r . — P I . : mairh z u m Sg. moid, maud; mäd(3) n "IlmThür, ö°Neuhs "Schmal, "Heil Len, -{I-, -ea- W T h ü r , sonst meist -e-, majsds °Worb R ü d , mniyth "Sondh Z a u ; n - A n t r i t t zur U n t e r s c h e i d u n g v o m Sg. bei mqdn, -es-, -e- ö l t z g r , 'Sehl/, Osch. I m H e n n b (außer "Schmal) u n d S ü d r a n d S O T h ü r ist der PI. n i c h t belegt.

Magdala ON de Meedeischen 'Einwohner von °Weim Mag' "Weim Bla, maadelsche Steene 'luftgetrocknete Backsteine aus Kalktuff' °Apol GRo. Mägdegesicht n. 'derbes Gesicht' Sonnb. — Mägdehüpfen n. 'Tanz' "Schmö Goß, wohl syn. mit Mägderennen. -Mägdekammer f . ' Schlaf kämmet für Mägde' °Altb °Schmö, °Pößn Nst, Sonnb; inn der Megde kammern 1583 Schloß-Inventar Arn. — Mägdekapper m. 't Schürzenjäger, Mädchenfist' nur °Eisb Tauch. - Mägdekoller m. 'Koffer, in dem die Magd ihre persönliche Habe verwahrte' Sonnb. - Mägdepatscher m. 't Mädchenfist' Meädenpatscher Sonnb. — Mägdepfote f. abwertend 'derbe Hand' Sonnb. - Mägderennen n.

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't Mädchenball', bei dem die Mägde die Musik bezahlen, Altb. — Mägdeschinder m. scherzh. 'Handwagen' °Altb Göp. - Magdfliege f. '/ Libelle' nur "Schmal Asb. - Magdslohn m. 'Lohn der Magd' Petterschtog (22.2.) is der Määdslah festgemacht worn °Hildb Gel. Mage f. nur verneint. — 1. / Lust, Neigung, Absicht, Verlangen' NOThür OThür nllmThür, °Sömm; ich hoive heite keene Mooge zer Orweit "Jena Löbe ; t Mauke Möchte Möger, Magen 3. Vgl. Müll.-Fr. 2,198. - 2. ' / Mut, Selbstvertrauen, die Kraft zu etwas' °Art Rei, °Sömm WSö, °Hett GÖr, °Mersb Lau, mer hott gor keene rischtsche Mooge mähr Gera. mägv, -ö-; seit, -x-, Magen1 m. 1. wie schd., allg. ; seitdams dar Nachbar an Maachen hat, es ha schingelrappeldärr warm °Ilm Man, ha het sech en Möhn verkollt (erkältet) °Eisn UE1, es issn u f f n Möhn geschlönn 'er ist magenkrank geworden' ebd., der Voter hot gespeejen (erbrochen), er wards doch nich in Moochn hoowe °Altb Zsche, mir is rächt schwummrig in Moochen, wos dos nor is? °Jena Löbe. — RA: me guckt net in dn Möh, aber offn Kröh Suhl Mein Rudst, Samt u f f n Kraachen, nischt in Maachen sagt man den Städtern nach in °Weißf RWe; nichts ist gut für die Augen, aber nicht für den Magen Naumb, ähnlich Sonnb 1858; de Lieme geht durchn Maachen verstr.; Dreck scheuert (reinigt) den Magen verstr.; Vesperzeit, mein Magen schreit! °HMöls Nes, °Eisb Haie. Dem Hungrigen hangt der Moochen kromb (scheib) °Erf Mön, °Eisn Tre UE1, hängt dr Moong bis af de Foußzeh nunter "Lobst Bst, dreebt sech dar Möhn remm °Eisn UE1, is lätsch in Maachn "Mersb Lau, hat's im Magen dreiviertel zwölf geschlagen Rudst, knurrt (brummt) der Magen allg.; bei solchem Knurren heißt es die Bettelleute prügeln sich im Magen Hennb 1881, dagegen bei Geräuschen im vollen Magen oder auch beim Aufstoßen: der Magen bedankt sich °HMöls Nes, "Zeulr Göt. Wer einen guten (gesunden) Magen hat, kann alles essen und trinken, daher: ein guter Magen kann alles vertragen umg. allg., es kemmt alles in einen Möhn! 'die Reihenfolge oder Art der Speisen ist gleichgültig' °Eisn UEl, "Zeulr Göt; doch soll man sich beim Trinken auf'n (in'n) nichtern Moochen vorsehen, allg. Wer sehr Heißes essen und trinken kann, hat einen ausgepichten Magen verstr. NOThür IlmThür OThür SOThür, einen ausgekochten Magen "Nebra Wan. einen Magen von Sohlleder Rudst, dan hot's n Moochen ausgebrennt, der kann's kochend neiwärg "Lobst Leh; wer übermäßig ißt, hat an Mouchen wie enne Kuh "Sonnb St, "Salz Sün,

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Magen1 — Magenzipfel

°Eisn UE1, wie enne Feelziechen (Kissenbezug) °Heil Rei, wie ein altes Spülichfaß °Eisb Thim, hat keinen Boden im, Magen °Nebra Wan, läßt seinen Magen nicht brachliegen Rudst, hottn Moochen vollgehockt °Er£ Mön, °Eisn UEl, schleet sech'n Möhn voll °Eisn UEl, will n Magen uw'n Leist triewe °Worb Lei, hat sich einen neuen Magen eingehängt "Gera Wei, hat einen calvinschen Magen Zeitz Saalf, ähnlich: freß nein in dein'n katholischen Magen! Zuruf beim Skatspiel, wenn einer alle Stiche bekommt oder hoch bietet, °Schmö Zür. Ein Vielfraß vertilgt auch den letzten Rest nach der Regel lewwer n Maachen verrenkt (gekränkt), als n Werte was geschenkt °Sömm Kö, °Sonnb St, Rudst; gelingt ihm dies nicht, dann waren di Aache größer bi der Möh Hennb, ähnlich verstr.; wer wenig essen kann, hat einen kleinen Magen °Grz Cos, hat ä Magen wie ä kleens Kind "Saalf ABeu, wie ein Sperling (Rotkehlchen, eine Fliege) verstr., hat einen Knoten im Magen °Weißf TWe, °Altb Win. Wer satt ist, stellt befriedigt fest nun schlappt de Katz dn Main äu nich furt °Mühlh Lan, ähnl. °Eisn Tre, °Erf Erf Mön, Rudst, nu träwe (tragen) me de Müüs min Möh net fort "Mein Was, ähnl. °Salz Va, °Saalf Her, Grz, °HMöls Nes. Bleibt man ungesättigt, heißt es me muß sein Mönchen noch wos aabiet Sonnb, mei Mouchen hot noch Luft ebd., mei Maachen muß ä Loch ha Rudst. Als Abschlußspeise ist Käse beliebt: Käse schließt den Magen allg. Ironisch oder bei allzu fetter Nahrung: poß u f f , doß de kee Fettflack in Moochen kriechst! "Jena Löbe, auch vor Wasser wird gewarnt, weil man davon Läuse in den Magen bekommt, Naumb. Bei Übersättigung heißt es es licht mer schwär (wie Blei) in Mouchen Sonnb und verstr., doch auch der (das) liegt mir im (auf'n) Magen, den habe ich im Magen 'der (das) ist mir widerwärtig' allg. Wer seinen Ärger unterdrückt, tut olles in Mouchn neifrass Sonnb. Drohung: ech well uch n Maachen reene machen! "Sömm Tun. Mahnung, sich nicht allzuviel vorzunehmen (insbes. beim Heben und Tragen): verkrömbel di Mööle net! "Mein Was. Wenn (beim Aufstoßen) Magensaft in den Mund kommt, sagt man der Herzworm secht (uriniert) nei'n Mouchn Sonnb; von einem, der sich übergibt, heißt es ha holt'n Möhn rüüs °Eisn UEl. Der Langschläfer schläft, bis ihm die Sonne in den Magen scheint "Sondh HTh, °Mühlh Kör, "Rudst Hau, "Neuhs Schei. t Bauch Pansen Rammssack Ranzen Wanst, -> Fett- Geiz- HungerLab- Sau- Schneidermagen, Leib-und-Magenfutter Leib-und-Magenlied. — 2. elliptisch für 't Magenwurst' verstr.; Schwartenmagen. — 3. nur verneint 'Appetit, Verlangen, i Lust' do ho ich kenn Moochn nah 'darauf habe ich keinen Appetit'

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"Sonnb NhS, ich ho kenn Mooche zu dan Kermesmoche 'keine Lust zur Beteiligung an der Kirmes' "Hildb Reu; ebs. SchwabWb 4,1389. Í Möge. mö H e n n b (außer w R h ö n , "Schmal s°Suhl), mü "Schmal; mga u m "Salz Gei; mön, mpn s w W T h ü r , "Heil Asb W e i , -e-, "Eisn Ger, "Heil Mac, mün

"Schmal Bro, moin, möin, mdin, mäün sEichsf, "Mühlh w ° S o n d h w°LSalz nw°Got, u m Salz, u m "Salz Möh, mün "Eisn E t t w , mqn "Eisn N s t m&n südl. W o r b , "Heil K E b L u t , "Eisn F r a "Mühlh K a m , verstr. "Ilm, ob. Schwarza,

müin Ste, Hai, seit.

ZThür, möan, moan, mozn nöWThür, maun ö°LSalz, "Heil Ber, A r n u m 1750, mörj S ü d r a n d des S O T h ü r ;

mouxn s,öltzgr, müjan veraltet "Eisn Ru, möx(d), -ä- w R h ö n , n ° H i l d b s°Suhl, möxn O T h ü r (außer N o r d r a n d ) , S O T h ü r (außer Südostrand), s,ö°Hildb; sonst mäxn; -5- nw°Heil "Nordh n ö ' S o n d h , Mansf, -j- "Worb Bern Deu R ü d . — PI. zumeist ungebräuchlich oder ü b e r e i n s t i m m e n d m i t Sg., doch

mens "Ilm Her, menw "Eisn UEl, mäxn Sonnb, "Ilm Stü. — Dim. menarx^n "Eisn UEl, main(d)%n "Erf Bie Win, mdin3xn, majald^n Sondh, mäxnlq Sonnb, mäxalq Ben.

Sonnb OLi, möh

"Mein Was, "Suhl

Magen2 -> Mohn. Magendrücken n. 't Bauchweh' "Sonnb OLi Sonnb. - Magengrummen n. dass., bei "Hildb The (nach DWA 4 S. 10). - Magenlaus f. nur in der Wendung mich beißen die Magenläuse 'ich habe Hunger' Rudst 1894, Hennb 1881. - Magenmorselle f. Maachenmorschälle 'Zuckerbackwerk', von Apothekern früher als Neujahrsgeschenk an die Kundschaft gegeben, Erf 1910; volksetym. ebd. auch umgedeutet zu Magenmarschall. Auch 1691 Stieler 1293 Magenmorschellen. — Magenpflastcr n. 'eine die Mahlzeit beschließende wohlschmeckende Speise' Sonnb, das ist ein wahres Magenpflaster! Rudst 1894. - Magenschluß m. 'letzte Speise bei einer Mahlzeit' wie nu dr Moongschluß mit Kaas, Butter, Brot verbei war, . . Grz. — Magenwurst f. 'der mit Wurstmasse gefüllte Schweinemagen' verstr. OThür IlmThür, sonst seit.; der Wart brochte a grußes hausbocknes Brut, de grüße Moochnworscht un an Fatzen Schinken "Zeitz Wür; auch 1691 Stieler 2588 Magenwurst. Zumeist besteht die Füllung aus Blutwurstmasse und Zunge; t Blut- Zungenwurst; in "Zeulr Tri wurden auch Ohren, Nieren und Backen in diese Wurst hineingetan, t Schwartenmagen. In "Mersb Lau hieß um 1900 auch die in eine Schweineblase gefüllte Wurst Magenwurst. Wegen ihres Wohlgeschmacks und ihrer Haltbarkeit wurde die Magenwurst sehr geschätzt; in "HMöls Nes war sie hohen Gästen vorbehalten, deshalb dort auch t Herrenwurst genannt, t Piepwurst, Preß- Sausack. — Magenzipiel m. 'Darmfortsatz des Schweinemagens', in

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mager — Mahde

gekochtem Zustand eine beliebte Speise, °Worb KWo. mager Adj. l a . 'fettarm', insbes. von Fleisch gebräuchlich, allg.; rnäi giste awwer bloß e Stöckche mör Fleisch! "Schmal Brei, ich lub mr e rächt dorchwochsen Stickl Fleesch, nich ze moger, nich ze fett "Pößn Nst, maachernes Fleesch "Mersb Lau; moogre Worscht °Pößn Nst, ä mouchera Supp Sonnb, magere Milch ' t Magermilch' seit. nWThür, "Nordh Lie, e Stickl guter Quarkkuchen mocht eher soot wie e moogrer Rihrntätscher °Pößn Nst; ech daff (darf) nur Moores (mageres Fleisch) ass "Eisn UE1. — b. übertr. 'gering, wenig fruchtbar' moogre Amt (Ooore, Fäller, Wiesen) °Pößn Nst; F1N Am magern Berge °Got Ohr. — 2. 't dürr, abgemagert' verstr. südl. Eisn-Erf-Zeitz; moocheres Vieh °Schmö GBr, moger aussah (aussehen) °Pößn Nst, dar es aber rächt mager geworn °Erf Gam; RA: je magerer der Hund, je fetter die Flöhe Rudst 1894, er ist so mager wie ein ausgenommener Hering (eine Hopfenstange, Schindel; ein Stück Holz, ein Zinshahn) ebd.; -> abmagern. mouxdr öltzgr, sonst -ä-, -ö-, I m Gegensatz zur prädikativen Stellung begegnet (/-Ausfall attributiv in Bedeutung l a : mpr- °Eisn U E 1 , mpr "Schmal Brei, mör °Got Frm, maur- °Erf E r m ; dazu in der

7uss. Magermilch: mä(s)r-,

-&- °LSalz Beh Rei,

°Eisn E b b , "Salz Dei Sün Wöl, mör- "Eisn Abt, mauar- "LSalz K i r , -aü-, -oi- "LSalz Web, "Mühlh F l a Her, -ai- "LSalz Mül. -3-, -r- vereinzelt NThür NOThür, -3- auch Salz Schmal. Sonderform mäxdrn, -3- "Mersb Lau, "Eisl Wim. — K o m p . mouxvra "Sonnb Grü, umgelautet mäxdra "Sonnb N h S Sonnb.

Magermilch f. 'entrahmte Milch' allg., doch zumeist als jüngeres Wort neben anderen landschaftlichen Syn.; de Maachermällech wäll ba mir nech nenger °Erf Geb, dr Bauer holt en dr Molkerei Maachermellich für sä Säu "Mein OMa. Die Syn. beziehen sich darauf, daß die Magermilch mittels Zentrifuge oder durch Abnehmen des Rahmes gewonnen wird, daß sie von bläulicher Farbe und der Vollmilch in der Qualität nicht ebenbürtig ist: t Ablaß- Abschöpf- Blau- Halb- Läuter- LeierMäuse- Satten- Schlapper- Schlenker- SchleuderSchlipper- Schlumpermilch; Blauwasser Heinrich Molke Schlenkerbrühe Schlicker Schürze Untere; abgelassene abgenommene abgerahmte abgeschöpfte blaue durchgedrehte durchgeleierte durchgemachte geleierte heruntergelassene magere Milch. Maggi n. m. 1. 'Suppenwürze', nach der ehem. Firmenbezeichnung noch allg. — 2. '/ Liebstöckel' (wegen des maggiähnlichen Geschmackes) Sonnb, "Gera Thr, als Mask. in °Arn StI. Maggibaum m. neben 't Liebstöckel' als jüngeres Wort in "Sonnb St. - Maggiblätter PI. dass., nur

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"LSalz Bla. - Maggigewürz n. dass., nur "Arn Schm. — Maggikraut n. dass., seit, neben Liebstöckel. - Maggipflanze f. dass., seit. NOThür, °Art Fra, °Nebra Los, "Zeitz Kre, Got. In "Mersb Lau erhielten früher die Kühe nach dem Kalben Maggipflanzen zum Fraß. — Maggipilz m. 'Milchling' (Lactarius spec.), wird in kleinen Mengen als Würze verwendet, "Zeulr Göt. - Maggistock m. 't Liebstöckel' seit. südl. Salz-Got-Eisl; in "Erf Rie, "Sonnb Trud diminuiert. — Maggistrauch n. dass., nur "Hett NPla. Magnum bonum o. G. 'eine Kartoffelsorte', beliebt des Wohlgeschmackes wegen und um 1900 allg., in Gebirgslagen bis 1930/40 angebaut, heute veraltet; uff das eine Sticke machn mi Magne Bohnen "Worb Brb, Magnum bonum war friher eene weißfleeschige Aaberne "Jena Löbe. marjnum bonum; doch marjmd bönum "Mersb Mü, "Zeitz Hay, marjsh bönum "Salz Der, mönum bönum verstr. NOThür, "Apol Flu, "Rudst ARe, "Sonnb OLi, "Mein Rom; angelehnt an 'Bohne' mönd bön» "Mühlh Win, mayna bönd(n) "Worb Brb, "Salz Kra, maija bona "Hildb Reu; wohl angelehnt an die Kartoffelsorte Monopol sind mar/ddböl "LSalz Beh, marjno böla "Zeitz Of. Magnus R N Unartigen Kindern erzählt man in "Ost Sac von dem Juden Mangnus oder Mangelus, der angeblich aus "Nordh Ell kommt, böse Kinder aufkauft, in einem Sack mitnimmt und dann weiterverkauft. Mäh n. f. 1. Kosename und Lockruf für 't Schaf, Schaflamm' verstr., auch Mähehen, Mahle; Verdoppelung Mähmäh "Erf Ker. RA es ist nicht Muh und nicht Mäh Rudst 1894. Übertr.: 'Dummkopf' "Sonnb Scha Sei. — 2. Kosename und Lockruf für '/ Ziege, Ziegenlamm', vereinzelt nördl. der Unstrut. Dim. Mähle, -la Schmal, "Neuhs Lau; Verdoppelung Mähmäh "Sömm Bei. — • Hammelfe)Hemdle- Hippe- Petzerlemäh. mäh lautmalendes Wort, die Stimme des Schafes nachahmend, allg., auch der Ziege "Schmal Pap, "Sonnb St; Petz(er)la mäh! Kinderruf an Schafe, Sonnb. Mähbalken m. 't Messerbalken zum Gras- und Kleemähen, seitlich am Traktor befestigt', in "Mein öpf seit 1950. Mähbock m. Schimpfwort in "Weißf RWe. Mahd f. 'das Mähen' "Wern Sti; -> Nachmahd, Grumt Öhmd. Mahde f. l a . 'die Reihe von frisch gemähtem Gras, t Schwaden' sWThür Hennb, verstr. ob. Schwarza, ö°Hildb, seit. Itzgr; dar hot ober hüsche Moade hiegeläht "Mein Met, (das Gras) liegt off Mohde "Suhl Erl, morn früh öm zah warfe mer de Mohde ausänanner, da is dr Roose schön trocke "Ilm

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Mahden —Mäher

Nst; auch im Sinne einer Flächenbezeichnung bei ungemähtem Gras: wenn jeder ää Mohd nimmt, sämmer ball fertich mit Mehen "Ilm Nst, * Mähmahde. Vgl. DWA 3 K t . Grasschwade u. H. H a r t m a n n , Die deutsche Synonymik der „Grasschwade", Diss. Marbg. 1948, S. 7 - 3 5 . - b. 'die Reihe von frisch gemähtem Getreide' Hennb, "Salz, seit. Itzgr, Schlz; das Getreide liegt of Moäde "Suhl Hei; / öetreidemahde, — 2. 'die zusammengerechte Heureihe, t Kamm' °Hildb Gie, "Suhl Hei Meh, "Neuhs Mel, "Schlz Gef, in "Gera Saa Scheu speziell 'Heureihe vor dem Einfahren'; mi wunns Höö auf Mahde (oder Möädle 'kleine Mahden') zesammeräch (zesammeschlöhe) "Suhl Meh, of grosse Moäde rech "Suhl Hei. mädv, -ö-, doch möadd, -öd- verstr. sHennb; madn, -ö- seit. Itzgr, ob. Schwarza, °Eisn BeW Dan; vereinzelt apokopiert, so auch mäud °Sonnb St und jüngeres mäd neben älterem moud in "Sonnb Eff. Dim. mädld "Hildb Nho, möadfo "Suhl Meh. Mahden m. l a . 't Schwaden von frisch gemähtem Gras' Itzgr, "Lobst s"Schlz, seit. sHennb, ob. Schwarza; dös worr Falzen Futter wn uugeheura Mohdn "Hildb Gel, Kenner, ihr müßt dan Mohde ausananner moch! "Hildb Wald, äich zerschmeiß de Mieden "Lobst Eli; ->• Doppelmahden. — b. 'die Reihe von frisch gemähtem Getreide' Itzgr, seit, ob. Schwarza. — 2. 'die zusammengerechte Heureihe, f Kamm' nw"Gera, Eisb, verstr. "Neuhs, "Hildb Gel Gie. mädn, -6-, doch -öa-, -ös- verstr. ob. Schwarza, -ou"Sonnb Grü Sei, t -du- "Schlz Ta; möfsjds seit. sHennb. PI. m\dn "Lobst Sehl, vereinzelt nw°Cob (nach DWA 3), -l- "Lobst Eli. - Mahden m. und Mahde f. sind sHennb, ob. Schwarza nicht klar geschieden, zumal vorwieg, der PI. gebraucht wird. Mähder m. 1. ' t Mäher' Hennb Itzgr, verstr. sWThür OThür, "Gera "Neuhs, seit. sZThür, "Lobst "Schlz, "Blank HGei 1911, Hai 1783, Erf 1526 (nach Brandis Hs.); jestern hot mr de Mahder "SRoda Klo; Jtem ich habe zii meywen gebin den medern von hobern und von graße... lOschog 1443 U B Frauensee 293. Hinter- Nach- Vor- Vorderrnähder. — 2. ' t Kanker (Phalangium opilio)' verstr. ö°Schmal, seit. "Suhl, "Ilm Schm, ."Sonnb Nfa; t An- Gras- Hafermähder, Heumähderin. Vgl. ThDA 2 K t . 29. m$ddr, doch -ä- um "Mein Bib, wRhön, n°Salz. mähdern swV. 't mähen' in der Wendung ha jiät ans Mähdern 'er geht zum Grasmähen' "Neuhs Meus. Mähderriemen m. 'Gürtel des Mähers' "Blank HGei 1911. Mähdrescher m. wie schd., allg.; da Mahdröscher löjft bei schönna Watter Tog wn Nacht "Hildb Gel, 88 Thüringisches Wörterbuch 4. Lief.

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di Houmefrücht (Halmfrüchte) wurn erseht mit dar Sichu, nach mit'r Sänse, vür fufzich Jahrn mit'r Mähmaschine un hütt mit'n Mähdröscher geschneete "Schmal Brei. — Neuwort nach 1945 mit zumeist schd. Lautung. mähen 1 swV. 1. 'Gras (Klee) mit der Sense schneiden' swWThür Hennb Itzgr sSOThür, nördl. Nordh-Hal, n°Heil n"Worb, sonst seit, neben t hauen; wieviel host denn Mete jemähet? "Hett Abb, des vürigst Joär homme of Gehanni o ze meäwe gefange "Mein OMa, in dera Sens warn dr ober väil Schortn (Kerben) drinna, der wu dadormit gemäht hot, hot halb nei de Staa (Steine) gehiem "Lobst Bst, ich gänn ins Meäwe "Melr Ste; Röpschs ("Lobst Röp) hat 3 frohner, welche 8 tage ackern, 2 tage mehen, 2 tage heuen, 1 tag haber hauen und 1 ganze schnidtfrohn thun 1596 U B Burgk S. 16; in "Lobst Rem betrug das Frongeld 14 Gr. für 7 tage mehefrohn, ebd. S. 13. RA je decker dos Groas, desto besser ze meäwe Suhl. Dem Ruf des Wachtelkönigs legt man in "Suhl Sehl die Worte unter: mähet! mähet! — f abhauen -machen -mähen -sensen, los- heruntermachen, mähdern schneiden sensen. — 2. 'Getreide mit der Sense schneiden' nördl. NordhHal, s"Sonnb, verstr. neben vorwieg, t schneiden wegmachen Hennb Itzgr, neben f abmachen n°Heil n"Worb, sonst seit, neben t hauen und anderen Syn. In "Eisb Wetz wird mit der Maschine gemäht, mit der Sense gehauen. Vom ersten Mähen nahm man drei schöne Ähren und befestigte sie am Kruzifix, einem Heiligenbild oder am Spiegel, "Mühlh Len. / ab- widerhauen, herab- herunterlos- niedermachen, laschen patschen sensen; anauf- herum- rund- um- vormähen. Präs.: -3-, -ft- Itzgr, n°Lobst n°Schlz sw"Zeulr nw°Sangh, "Wem Sti, °Got Frd, -ft- sö°Schlz, -%nördl. "Lobst Leh, sonst -e(d)-, -eg-, -eq-, -\(3)-, -eq-. Mit hiatfüllendem -j-: m$jn, n°Worb, verstr. nöNThür, seit. nNOThür; mit -w-Einschub bzw. -b- im Auslaut mqzb Hennb (außer Nordrand), mewi verstr. "Neuhs, miw9, mib nördl. "Lobst Leh. — P t . Prät.: gdmöad, -öa- verstr. öHennb, -ä-, -ö- swWThür Rhön, verstr. "Schmal, -ä- Itzgr, -e- "Lobst Bst, Schlz LBa, -e- "Neuhs Lieh Lip, °Grz Erb, -- "Hett Abb, gsmebd "Neuhs Grä, -%"Lobst Heb, -ü- "Saalf Lieh. mähen 2 swV. ' / blöken' (wie ein Schaf) "HMöls Nes; t mäben. Mäher m. 1. 'einer, der mit der Sense m ä h t ' swWThür, n"Heil n"Worb, nördl. Sondh-Halle, verstr. Hennb Itzgr OThür neben älterem f Mähder, seit. SOThür; t Hauer Hauleute Schnitter, Ab- An- Nach- Schluß- Spitzen- Vor- Vordermäher. Fem. Mähära 'Mäherin' "Cob Nst. - 2.'t Kanker (Phalangium opilio)' nach den mähenden Bein-

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mäherig — mahlen

bewegungen, verstr. "Schmal "Suhl, "Mein Wald neben Mähder Hafermäher, vgl. ThDA 2 Kt. 29. Mähwere 'Mäherin' Schmal; Oetreide- SensenSpinnenmäher, Kornmäherin. — 3. 'Getreidesense' -»• Widmäher. m$jdr, -ß- verstr. Nordrand NThür NOThür, mf/ajW3r Hennb neben älterem mg,dzr, -f-, sonst mesr, mäherig Adj. 'zum Mähen geneigt' ich bie gerad aach nert (nicht) meherig "Mein Nbr 1855. Mähesel m. 'Mäher, der den letzten Sensenhieb t u t ' "Mein Ell. - Mähgestell n. 'Fangvorrichtung an der Getreidesense, t Sensenkorb', mitunter auch die Getreidesense selbst, nur "Salz Kli Spa, "Mein Bir Erb Fra Melp OWei Rei UWei, "Melr Ste; s. Abb. Sense. Mähhammel m. 1. Kinderwort für 'Hammel' Salz. — 2. '/ Tannenzapfen, Kiefernzapfen' nur um Salz; in "Salz Urn werden große Mähhammel 'Tannenzapfen' und kleine Mähhammel 'Kiefernzapfen' unterschieden. Vgl. ThDA 1 Kt. 16. 3. 'männl. Haselnußblüte, i Würstchen' nur "Schmal Brei HAu H H a Hei Pap Wah Wer, "Salz LFe Salz; zumeist Dim.; in "SRoda Tau Mähhammelich neben Schäflich, Maikätzchen (nach DWA 10 S. 34). Hammelemäh. Für Bedeutung 2 gilt m§h$mu. Umstellung zu h$m$mu in "Salz Kai Lei LFe. Nur "Salz Urn hat m^hamvl. Für Bedeutung 3 ist mqhämalfv) belegt, in Salz jedoch m$h$mu, in Salz LFe h$m$mu. Mähkätzchen Maikätzchen 2a. Mähkorb m. dass. wie 'Mähgestell', nur "Hildb Gel Gom Held Hell Käß Pop Schw. Mahl1 n. 1. wie schd., doch wenig gebräuchlich und mdal. nur verstr. sZThür Hennb Itzgr belegt; eß es besser e gespalle Moel es e gehalle Moel 'besser ein einfaches als ein gehaltenes (gutes) Mahl' Hennb 1869, wohl zutreffender 'lieber zwei kleine Mahlzeiten als auf einmal gut gegessen', t Mahlzeit, > Abend- Herings- Licht- Nacht- Viermahl; als Bezeichnung für den Leichenschmaus -> GrabLeichen- Leid- Toten- Träger- Trauermahl. — 2. nur als Dim. 'Menge, die man zu einer Mahlzeit benötigt' a Malla Armes "Neuhs Lau, ähnl. Sonnb, "Neuhs Grä 1799, Kochmahl-, 'Menge, die man auf einmal abbeißen kann' a Mohl obbieße "Erf Mön; 'etwas Weniges' Hildb, Hennb 1881; auch in der Wendung es kömmt auf a Mälle Hutzel (etwas mehr) net an "Hildb 1922. Die gleiche Verwendung des Wortes auch SchwabWb 4,1417. Ein direkter Zusammenhang mit Male in ähnlicher Bedeutung kann nicht bewiesen werden. — Das Dim. Malla als Maßbezeichnung für 51 in "Sonnb NhS, als Sachbezeichnung für einen Steinguttopf von 2 - 5 1 Fassungsvermögen (je nachdem ob es a klääs

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MaUa oder a grueß Malla war) "Sonnb Grü OLi sowie als Bezeichnung für einen Topf Milch "Sonnb Grü gehört aus lautlichen Gründen wohl zu Mahl, obgleich es im Verbreitungsgebiet von sachlich ähnlichem Melkter 'Melkgefäß' liegt. mödt Hennb, sonst mot, -«-. Dim. mqlq, verstr. Itzgr Hennb. Mahl2 n. 'Gerichtsverhandlung' Mohl f°Got Frm 1913; u f f n tag Jacobi wird dergleichen mahl unter der linden wieder öffentlich geheget, und das Jacobs mahl genennet, wobei alle ereignete feldgebrechen von Schulzen, heimbürgen und den eltesten in verhör gezogen und mit biere abgestrafet "Arn Wüll (nach DWB 6,1452), t Hegemahl, -> Mahlstatt -sau. In F1N auch 'Gerichtsstätte', z. B. in "Weim Kran, vgl. Wähler Vk 106. Mählämmchen n. 1. Kosename für das Schaflamm, "Eisn Eck Sehn, "Salz Möh, "Mein UWei. 2. 't Tannenzapfen, Kiefernzapfen' nur "Salz Diet E t t Imm Mar Mer Völ; in "Salz Bern Mählamm; in "Salz E t t Imm unterscheidet man große Mählämm(er)che 'Tannenzapfen' und kleine Mählämm(er)che 'Kiefernzapfen'. Vgl. ThDA 1 Kt. 10. — 3. 'männl. Haselnußblüte, t Würstchen' Dim. PI. nur verstr. zwischen "Salz Va und "Salz KNo sowie verballhornt Hälämmerche in "Salz KLe, "Mein Woh. Vgl. DWA 10 Kt. 7. Mahlblech n. 't Streichbrett am Pflug' nur "Sonnb St, "Mein Mil. - Mahlbrett n. 'früher hölzerne, jetzt gewölbte eiserne Platte über dem Pflugschar zum Umkippen der Schollen, t Streichbrett' nur Itzgr sHennb, "Schmal Rot; vielleicht aus -» Mollbrett umgedeutet, weil die Schollen zerkleinert und zermahlen werden. — Mahlbursche m. 'Gehilfe des Müllers' "Arn Bös Thö. mahlen stswV. wie schd., allg.; mir mohln bein Linsemüller "Hildb Gel, es möhlt sich hie wie Aschn, dös gitt a feina Saat sagt man ebd., wenn die Erde nach dem Pflügen sehr feinkrümelig ist, Voter, sock doch zn Mohln ein, s Mahl gieht uff de Neeche "Pößn Nst, gemohlne Nauwarze (Neuwürze) "Schmö GBr, RA: wer zuerst kommt, mahlt zuerst allg., war ehr kimmet, där ehr mihlt Mansf 1888, es mahlt mr iwer de Kärwe 'ich kann es nicht länger mit ansehen, ertragen' Erf 1910; Schnellsprechvers: Meester Miller mahle mir meine Matze Mahl "Zeitz Spo. t müllern, -> ausmahlen, mühlen. Präs.: -oa-, -da- sZThür, ob. Schwarza, Eisn 1893, -ou- Sonnb, -ö- Mansf (neben -S-), sOThür SOThür Itzgr, s°Suhl s°Eisn, Sondh, "Art Fra, sonst -&-, -a-; doch 2. 3. Sg. Präs. umgelautet zu -l- s°Altb s°Schmö, Mansf 1888, neben -ou-, -Ö3- Sonnb, -eq-, -eg- °Erf Mön, °Got Frd, °Ilm Her, -ea- "Mein Was, -5- "Hildb Gel, -e- verstr. sZThür, °Eisn Ru, "Mein OMa, "Weim Kran, °HMöls OSchw,

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Mahler — Mahlzeit

°Wern St i; °Eisn E u hat analog zur 2. 3. Sg. auch im Inf. -e-, — Prät.: mäld(v), -Ö-; doch stark flektiert mül "Arn Döl, "Mein OMa, müdl °Erf Mön. — Pt. Prät. Stammvokal wie Inf., doch "Mein OMa gemdln neben gemäh, in "Schmal Pap gdmdlnd und in °Weim But schwach flektiert gam&ld neben gdm&ln. Mahler m. 1. als Bezeichnung f ü r den t Müller nur in dem Kinderreim Müller, Müller, Mahler, hat en Sack voll Taler, hat den Sack nicht zugeschnürt, sind sie alle rausmarschiert. °HMöls Nes. Ähnl. verstr. ZThür WThür Hennb Itzgr. Mit Müller, Müller, Möhler machen bezeichnet man auch das Spielen der Kinder im Sand, °Hildb Gel. — 2. übertr. Kanker (Phalangram opilio)' °Mühlh Schi, °Melr Ste sowie vereinzelt swWThür neben vorwieg. Müller, Müller-Mahler; vgl. ThDA 2 S. 147. -> Spinnenmahler. Mahlgang m. in der Fachspr. der Müller 'Einrichtung zum Mahlen' verstr.; Mühlen haben häufig mehrere Mahlgänge. - Mahlgeld n. 'Entgelt f ü r das Getreidemahlen' verstr.; früher auch Mahlsteuer an die Behörde: Anno domini 1499 do gingk das malegelt wedder an. Von eynem malder korns musteman gebe zu malen uff das rothuss zu erffort 16 aide gr., von eynem malder gersten 8 grosschen 15. J h . Stolle 471. - Mahlgut n. wohl nur in der Müllerfaehspr. 'das zu mahlende oder das gemahlene Getreide' °Sondh Greu, "Mühlh Fla, °Naumb Sie, °Pößn Wei. - Mahlhalter m. 'Verbindungsstück zwischen oberem Pflugbalken und Pflugschar am eisernen Pflug' nur °Sonnb St; vermutlich Klammerform aus Mahlbretthalter. — Mahlknecht m. 'Gehilfe des Müllers' °Got Frd. Von einem Brot mit großen Löchern sagt man in °Sömm Tun der Mahlknecht ist hindurchgekrochen. — Mahllohn m. 'Entgelt f ü r das Getreidemahlen' verstr.; früher zumeist in natura vom Mahlgut beglichen. — Mahlmetze f. 'Holzgefäß, mit dem der Müller den ihm als Mahllohn zustehenden Anteil vom Mahlgut abmaß', übertr. auch 'der Anteil vom Mahlgut selbst' verstr. nördl. des Thür. Waldes, sonst seit., heute mit der Sache veraltet; de Mohlmatze ersatzte de Woochen, acht Mohlmatzen Frocht gob an Zantner °Got Hau. Die Mahlmetze war von unterschiedlicher Größe; auch als Mahllohn war sie unterschiedlich je nach Getreideart und dem Grad der Ausmahlung; Mehlmetze. 1816 verordnete Herzog Friedrich für sein Hildburghäuser Land, daß die Müller „bei den dermaligen hohen Preisen der Getreidefrüchte die bisher in dem sechszehnten Teile der gemahlenen Früchte bestandene Mahlmetze oder die sog. Mitz bis auf weitere Verordnung auf den vierundzwanzigsten herabzusetzen" hätten (nach °Hildb 1922, S. 29). 28*

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Mahlmühle f. 'Getreidemühle' (im Gegensatz zu Schneide- und Ölmühlen) verstr. Hennb Itzgr SOThür, Erf 1910. - Mahlmüller m. 'Besitzer einer Mahlmühle' E r f 1910. Mahlsau f. eine Schreckgestalt f ü r kleine Kinder °Apol Wil, benannt nach dem F1N das Mahl, wo einst die Willerstedter Burg stand. — Mahlschatz m. 'Brautgeschenk des Bräutigams', als kostbarer Familienschmuck vererbt und nur an hohen Familienfesttagen getragen, verstr. ZThür, Eichsf 1912, °Neuhs Grä 1799. Zumeist gehörten Goldund Silbermünzen zum Mähischatz, doch auch anderer Schmuck wie z. B. Medaillen, Broschen oder ein Kreuz, um Erf sogar Kleider. Um 1700 war der Mahlschatz auch im Hennb üblich; zuweilen wurde er hier vom Bräutigam auf den Boden geworfen und mußte von der Braut zum Zeichen des Gehorsams sofort aufgehoben werden. Vgl. Gerbing, Trachten 36, und Wähler Vk 366 u. Abb. 58. Mahlsieb n. 'Sieb in der Mühle' °LSalz Kutz, °Weim Iss Tan. Mahlstatt f. 'Gerichts- und Versammlungsstätte', heute noch örtlichkeitsbezeichnung: In Dillstht ("Suhl Dil), dann Wertshaus grad nü, hesst mes die Mallscht, . . . Bechstein, Sagen 90, Mahl"1. Vielleicht hierzu auch Malstatt 'Mal'. Mahlstube f. 'Raum in der Mühle' °Schmö GBr. — Mahlteich m. 'Mühlteich' oss'n Mohlteiche kimmts Wosser erseht ins Wosserbette, un vun do ins Gerinne un uf de Wosserreder °Pößn N s t ; als F1N in °Pößn Knau. Mahlzeit f. 1. 'Essenszeit, Essen, t MahU' seit, und mancherorts nur in gehobener Rede gebräuchlich; in Sommer getts (gibt es) fömf cm in Wäinter vier Mohlzieten, do machen me kein Frehsteck °Eisn UE1, me mossn hitt de Mohlzieten ihnhall, me honn de Mierer in Hüüs ebd.; de Meier tronken frieher e Biffertchen Schnops ze jeder Mohlzt °Jena Lobe, wenn de ääne Mohlzt nech eßt, do ben ech nischt gebesserts met dir, do freßt de di annere daster miä (mehr) °Erf Mön, bei der Mohlzt gong de Ormenbichse rim °Pößn Nst, bloß an Festtog sägt mr 'Mahlzeit', süst bloß 'Mittogassen' "Hildb Gel. R A : kurze Mahlzeiten, langes Leben Rudst, kurz Gebet, lange Mahlzeiten ebd., es ist besser eine gespaltene als eine gedarbte Mahlzeit 'besser geteilt als überhaupt nichts' Hai 1783, wer nech kemmt zr rechten Zeit, der es der Mahlzeit quitt Erf 1910; -* FlegelHenkers- Leichen- Leid- Nacht- Schutz- StäuberWander- Wickelmahlzeit. — 2. formelhafte Wendung vor Essensbeginn sowie Grußformel beim Hinzutritt zu Speisenden, neben Guten Appetit! allg.; wohl verkürzt aus (veraltendem) gesegnete Mahlzeit! Zuweilen ist Mahlzeit! auch vertraulicher

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Mähmahde — Mahrsei

Gruß zur Mittagszeit schlechthin; verstr. auch Abschiedsgruß, doch in diesem Sinne seit. Hennb und nicht üblich im Eichsf WThür Itzgr. Scherzh. Mahlzeit! Große Bissen machen's Maul weit °Eisn UEl, ähnl. °Erf Mön. Gut Mahlzeit! wünscht man Speisenden in °Heil Beb, Prost(e) Mahlzeit! Vereinzelt im nördl. Thüringen, lediglich elliptisches Prost! aber gilt bei den Bergleuten im Schacht, Mansf, "Nordh Blei. Prost(e) Mahlzeit! auch ironischer Ausruf oder Ausdruck des Unbehagens und der Enttäuschung, allg.; dar will mai Meädla hou? Proste Mahlzeit! Sonnb, wann daar Berchemeister werd, dann Pruste Mohlziet! °Eisn UEl, ja Proste Mohlzeit, a leaamb nich! Sondh. Auch übertr. do laag de ganze Prostemohlzeit! 'da lag die ganze Bescherung' Sondh, ähnl. Altb 1888.

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mahnern swV. 't brummein, murmeln' he mahnert sich ebbes in Bort "Mein Schwa; -> Mauner. Mahnung f. 1. '(schriftliche) Aufforderung zur Schuldbegleichung' allg. — 2. 'Lehre' dös soll for mich a Mahnung sai Sonnb, ähnl. °Eisn UEl. Mähpetzle n. Kosename für t Schaf und Schaflamm, "Mein Ren. Mahr m. 't Alp, drückender Nachtgeist' "Sondh WTh, mich hätt dar Mahr jedruckt 'ich habe einen bösen Traum gehabt' °Nordh Geb; der Mar reutet (drückt) ihn 1691 Stieler 1242. - An 'Marder' angelehnt ist Mard um Altb und Saalf. -> BocksDrück- Kletter- Nachtmahr. Vgl. HdA 1,281 ff., 5,1508 ff.

Mahrdrtieken n. '/Alpdrücken' nur "Heil "Worb, verstr. "Nordh; in "Heil KEb, "Worb Lei, "Mühlh Hil umgedeutet zu Markdrücken. In °Worb Zwi K o n t r a k t i o n e n : möl(d)sd, -ä- verstr. I l m T h ü r , "Ilm heißt es Marclerdrücken. Das Mahrdrücken glaubt ö°Erf ö°Arn, "Art F r a L E o , "Schmö GBr, °Gera Top, man verursacht durch aufhockende Menschen °Pößn N s t ; möalsd "Neuhs Meus, mölsd R e u ß j. L . oder Tiere, z. B. durch eine schwarze Katze "Nordh 1870. - PI. mölsdm "Ilm Man. Mähmahde f. 'Reihe aus frisch gemähtem Gras, GLo. Bei Untreue ängstigt der betrogene Geliebte t Schwaden' nur °Salz Kli. — Mähmaschine f. wie die Schlafende in Gestalt einer weißen Maus, um Saalf; mahren. In "Sondh WTh, "Heil Wüs soll schd., doch zumeist nur Maschine gebräuchlich. der Mahr die Schlafenden anpacken oder gar die Mahmersack m. 'Person, die langweilig spricht' Brüste abschneiden. Man schützt sich vor dem °Suhl Chri; vielleicht zu -» mawmen. Mahrdrücken, indem man sich auf die Seite legt Mahnbrief m. 'briefliche Mahnung' °Got Frd, ich "Mühlh Hil, "Heil Wüs, ein Gefäß mit Wasser vor hob zweemool de Rachnchn geschickt, ich hobn a das Bett stellt "Worb Zwi, die Beine kreuzweise schunn zweemool parsehnlich gemohnt un a enn übereinanderschlägt oder die Schuhe so unter das Mohnbrief geschrien/in, obr bezohlt hot'r immer nuch Bett stellt, daß die Spitzen nach außen zeigen, nich "Pößn Nst. verstr. w°Nordh, "Zeulr Göt. Mahne f. in der Wendung of di Muhn gäh 'mahnen gehen' "Schmal Pap.

Mähne f. 'das lange Halshaar des Pferdes' allg.; da Gaul hat a Schöna weißa Mähna °Hildb Gel, ne struppige Meena °Schmö Goß. Auch übertr. 'überlanges Haupthaar bei männl. Personen' allg.; der hot ne Mahne wie e Leewe, . . . wie e alt Pfaard °Schmö GBr. t Schuprine. mahnen swV. 'zur Begleichung einer Schuld auffordern, an eine Verpflichtung erinnern' allg.; wenn dirsch geene Hudelei macht, gannste mal dein Freind wachen dann Taler mahne Naumb; wenn dich deine Schuldleite mohnen, nochn wards Zeit, daß de se tust bezohle °Pößn Nst; 'ermahnen, warnen' ech mohn dechs letztemool, loß dos säi! °Eisn UEl. Vgl. RheinWb 5,743. / fordern, -> ab-, gemahnen. -oa-, -Ö3-, -da- v e r s t r . s Z T h ü r , "Ilm GBr Möh, -ü"Eisn R u , "Schmal P a p ; sonst •&•, -ö-,

Mähnenkamm m. 'spezieller Kamm für die Pferdemähne' °Apol Zot, °Jena Ölk, °Rudst Tei, Hildb.

Mähre f. 1. 'altes, abgearbeitetes, minderwertiges / Pferd' verstr., doch gegenüber anderen Syn. weniger gebräuchlich; anne aale Mahre "Arn Elx, e obgetriemn Pfard von schlachtn Onsahn heßt mr enn Gaul, enn Klepper, enne Mehre, enn Krock "Pößn Nst, besser eine alte Mähre als gar kein Pferd Rudst. Ein Pferd, welches nicht ziehen will, ist eine faule Mähre "Apol Herr; -> Schindmähre. — 2. pejorativ für Frauen, insbes. in dem Schimpfwort all (alte) Mähre "Mein Nbr 1855, ähnl. "Eisn Ru 1868 und wohl auch in folgendem Spottvers: Mei Mutter hot a dööra (dürre), a dööra Supp gekocht, sie is a rachta Mehra, daß sie nex bessersch kocht.

S o n n b 1858.

Vgl. Müll.-Fr. 2,200, DWB 6,1468. °Eisn R u , "Arn Elx, -i- °Erf E c k , sonst -?-, -ebelegt.

mahren swV. 'als -> Mähr erscheinen', um Saalf. Mahrsei o. G. 'Gespenst ohne Kopf' Mahrschel "Schmal Bro 1908, als Schreckgespenst aus Kindheitserinnerung ebd. 1967: do kümmt a Murschel

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Mährte —Maibaum

de Gass erwff ohne Haid (Kopf) u haad e Braatwurscht im Mull; zu > Mahr gehörend ? Mährte Märde, Märte. Mähschaf m. Kinder wort und Kosename für das t Schaf, verstr.; diminuiert zumeist für das Schaflamm; auch Mähchenschaf °Sangh Dit. Aber verächtlich: dumm wie ein Mähschaf °Gera Ron; übertr. auch Schimpfwort für Personen, Schmö, °HMöls Nes, du altes Mähschaf °SRoda Rau. Mähschäfchen n. 1. 't Marienkäfer' °Arn Elx, verstr. um Eisb und zwischen Gera und Rudst. — 2. 'männl. Haselnußblüte, f Würstchen' verstr. °Eisb w°Zeitz w°Gera, sonst seit.; vgl. DWA 10 Kt. 7. — 3. 't Weidenkätzchen' seit. sö°Naumb sw'Zeitz; "Eisb °SRoda. — Mähschäfchen, -schäfel nwSOThür können lautlich hierher gehören, sind aber aus semantischen Gründen auch zu t Maischäfchen gestellt. Mähzicke f. Kinderwort für 't Ziege' °Hal Ben. Mai m. 1. wie schd. Monatsname, allg.; Bauernregeln: is dar Mai kühl un naß, füllt 'n Bauer Scheuer un Faß °Hildb Wall, ähnl. Schlz, °Mersb Lau, kühler Mai brengt allerlei °Eisn Ru, a kühler Mai un a feuchter April, dös is n Bauer sei Will °Hildb Wall, in Mai schreit dar Bauer nach Hai ebd., März trocken, April naß, Mai lustig, von beiden was, bringt Korn in Sack und Wein ins Faß verstr. "Hildb, Gewitter im Mai, singt der Bauer juchhei "Mersb Lau, satzt me de Kartüffel in April, kemmt se, wann se well, satzt me se in Mai, es se schnall embei °Eisn U E l , . . . kommen se glei (gleich) verstr.; das unbeständige Wetter charakterisieren: im Mäh erfriert der Vogel noch übern Äh (Ei) "Mein OMa, ort is der Mai a noch so gut, hä schneit dn Herte offn Hut Suhl, im März kommt der Schnee gesterzt, der April macht wie er will, und der Mai sagt auch nicht nai (nein) °Quedb Schie. Das Ausspielen der Farbe Grün im Kartenspiel begleitete man mit der RA jrien scheißen de Jänse im Mai °Querf Albs, ähnl. "Jena, °Sömm Her; Ruf der Lämmer, die zum ersten Mal ausgetrieben werden: wärds n bald Mai? Wärds n bald Mai? °Weim Bla. Bis 1920 war es am 1. Mai üblich - ähnl. wie sonst am 1. April —, seine Mitmenschen zu necken; gelang dies, so hieß es: heite is dar erschte Mai, da fiehrt mar de TJchsen ins Hai °HMöls Nes, °Mersb Lau, ätsch, dar Mai is noch nich varbei, du mußt de Maigalze sälwar sei ebd. Wer noch nach dem 1. Mai versuchte, jmd. anzuführen, wurde zurechtgewiesen: dr ihrschte Mai is schunn vorbei, de mußt dr Mehuchse salber sei um Altb. In Helba (heute zu Mein) und in "Hildb Eich wurden noch 1906 drei Kreuze am Vorabend des l . M a i an Türen angebracht, um vor Hexen geschützt zu sein. — Der erste Mai ist heute als Weltfeiertag der

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Arbeiter allg. ein feststehender Begriff, und man begeht ihn mit Aufmärschen und Volksfesten; hitt es öschter Mai, do wätt nett gearbeit, do wätt gefeiert °Eisn UEl. - 2. 'frische Triebe der Nadelbäume, t Maitrieb' °Neuhs w°Saalf s°Rudst, "Zeulr Zad, jonger Mai °Neuhs Grä, de Bääme hun Mai geschuhm °Pößn Schi. me neben jüngerem mai "Schmö GBr, um Altb, mg verstr. sHennb, sonst mai, mai, I n Zuss. ist der Monophthong weiter verbreitet, so TOf- gehäuft nSOThür n,wltzgr, verstr. Mansf Eichsf, s°Suhl s°Mein, me- verstr. OThür. Als Bestimmungswort begegnet maid(n)zuweilen in älteren Belegen, vereinzelt Hennb sowie in Maieblume 'Maiglöckchen' verstr. sö°Zeulr.

Maiatz m. 't Maikäfer' nur °Salz Wei. Maiauzcher m. 7 Maikäfer' nur °Eisb Eisb Kön; etym. unklar. Vielleicht hierzu auch t Äuschen. Maibaum m. 1. 'Baum oder geschmückte Stange, vorwieg, zu Pfingsten auf einem öffentlichen Platz von der Dorfjugend aufgestellt' verstr., insbes. SOThür sIlmThür, um "SRoda Klo; der Meeboom is hääre (heuer) nick su huch wie varn Johre °SRoda Klo. Hier galt das Maibaumsetzen als das schönste Fest im Jahr. Nach der Versteigerung des alten Maibaumes am Pfingstsonnabend setzten die Burschen am Nachmittag des 2. Pfingsttages den neuen Maibaum, eine stattliche Fichte, die zuvor entästet, geschält und mit Bändern geschmückt worden war. In °Rudst Bur zierten Fahne, Kamm und Gabel als schwarzburgische Wahrzeichen den Maibaum, der alle 2 Jahre am 2. Pfingsttag neu gesetzt wurde. Oft nahm sich die Jugend das Recht, den Maibaum im Wald zu stehlen, °Schlz Ndf. In °Mühlh ODo wurde der aufgerichtete Maibaum noch 2 Nächte lang bewacht, damit er nicht von Burschen aus Nachbardörfern beschädigt oder abgesägt wurde. In "LSalz Kir setzte man neben dem großen Maibaum noch 3 kleinere für Pfarrer, Kantor und Lehrer, in °Got Esch wurde je ein großer Maibaum vor dem Gasthaus und dem Haus eines Mädchens, das später ein Frühstück und die Kosten für den Maientanz zu spenden hatte, errichtet. Lediglich eine lange Stange, geschmückt mit Bändern und einer jungen Birke, war der Maibaum in "Zeulr Pol, °Rudst UWi. In °Hildb Wald wird ein Maibaum zur Kirmes (Oktober) aufgestellt, t Maien 2, in "Lobst Sehl alle 3 Jahre zum Johannistag (24. 6.). Nach Wähler Vk 439 war das Maibaumsetzen in Altb bereits im 14./15. J h . am Fronleichnamstag gebräuchlich. Gegenwärtig wird es mehr und mehr üblich, einen Maibaum anläßlich der Feiern zum 1. Mai zu errichten; im °Grz, sonst seltener, wurde auch früher der Maibaum schon am 1. Mai auf-

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Maiblume — Maien

gestellt, t Pfingstbaum Queste Tannenmai, Maie 2. — 2. 7 Maie la' seit., Pf engsten salzten de Bühler Borschen ehren Maachen an Maibaum, vörr de Tür °Eisn R u ; auch im Bichsfeld galt 1919 dieser Brauch, hier mußte der Verehrer während des Pfingsttanzes erraten werden, er konnte dann mit einer Einladung in das Elternhaus des Mädchens rechnen. Verstr. im öOThür nöSOThür diente ein bändergeschmückter Maibaum als Richtzeichen f ü r die Fertigstellung eines Gebäudes; t Richtbaum. Am ersten Sonntag im Mai trugen Kinder in "Salz Wit ein mit bunten Tüchern und Eierschalen geschmücktes Maibäumchen von Haus zu Haus und sammelten unter Absingen von Heischeliedern Gaben ein. Vgl. Wähler Vk 438 ff. Maiblume f. 1. 7 Maiglöckchen' an der mittleren Saale ("Jena °Eisb), auf der Finne (sö°Art w°Nebra w°Naumb ö°Sömm) und der Hainleite (°Sondh), im °Hett und um Erf, sonst verstr. neben Maiglöckchen, doch nur seit. Itzgr, "Neuhs s°Got nö°Erf n°Weim ö°HMöls, u m °Rudst Kön, °LSalz Tha und fehlend "Suhl sowie nHennb sWThür, w°Got w°Heil, wo t Maischelle gilt; morgen gehn mir Kinger ins Fuchsloch un brengen Muttern an Struß Maiblummen met °Art Etz, is dös a Staat mit di Maiblümmlich "Hildb Gel, mir gehn in de Maiblumen 'wir wollen Maiglöckchen suchen' verstr. im Verbreitungsgebiet; im May suchet man die Blüten von Roßmarien, Mayen-Blumen, Fenchel, gelben Violen, Marum verum, . . . Erf 1754 Reichart 4,184. Dim. gelten fast ausschließlich Itzgr sSOThür, "Schmö °Altb. — 2. scherzh. 'dünner t Kaffee' Maiblimmchen °Sömm Kö.

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°Mühlh HBe, Fingsten hamm mir immer zuiee Maien in der Stuwe Weim, hä däänkt, hä weer Schulz odder Pfärrner un mütt Pfeengsten Maien gesatzt krie °Eisn Ru. Mit Maien schmückte man zu Pfingsten Häuser und Kirchen, indem man junge Birken vor den Türen oder auch Birkenzweige an den Hausfenstern anbrachte. Heute ist dieser Brauch oft auf den 1. Mai übergegangen. Vornehmlich stellte man Maien vor Schulen, Gasthäusern und den Wohnungen der Bürgermeister, Pfarrer und Lehrer auf; in Schmal wurden auch die Hausflure der Bürgerhäuser und die Rathausdielp- mit Maien ausgeschmückt. Den Konfirmanden in °Wern Sti nagelte man auch künstlich zum Treiben gebrachte Maien an die Haustür. Aus dem Hennb nltzgr sZThür sIlmThür, °Eisb °SRoda ist bekannt, daß Brunnen mit Maien geschmückt wurden, wobei man dieselben zuweilen auch noch mit ausgeblasenen farbigen Eiern und bunten Papierstreifen behängte; vgl. Wähler Vk 443, J b f V k 4 Tafel 48, 49. Eine Maie oder ->• Richtmaie befestigt man auf dem Dachgestühl im öNThür NOThür n l l m T h ü r nOThür als Zeichen für die Fertigstellung eines Gebäuderohbaues, f Richtbaum. Wohl veraltet ist der Brauch, daß Burschen ihrer Liebsten zu Pfingsten eine Maie vor das Haus setzen oder an der Tür bzw. dem Fenster anbringen, NThür NOThür ZThür WThür Hennb Itzgr. Zumeist geschah dies heimlich in der Nacht, doch in "Zeitz K a y öffentlich mit Musik, wobei man sich für die Ehrung 3 bis 10 Mark bezahlen ließ. Einer Ungetreuen setzte man in "Hildb Bra eine Maie ohne Krone oder einen Fichtenbusch; Huiren satzt mä kei Maien vor de Tür! "Eisn Ru. t Maibaum 2, Maien 1, Maienbaum, Mai(en)busch, FensterPfingstSchandmaie. — b. 7 Birke' schlechthin in "Naumb Eck; hierzu auch: auf dem Walle standen bis 1813 alte ehrwürdige hundertjährige Maien Erf 1821 (nach Brandis Hs.); -»• Moosmaie. — 2. 7 Maibaum 1, eine Birke oder Fichte, um die herum der Pfingsttanz stattfand' Mansf, Schmal, "Eisn Fra, °Got Mech; Selzmaie.

Maibraut f. 'ein zum Pfingstfest von den Dorfburschen auserwähltes Mädchen, das als Gegenleistung den Pfingstschmaus und die Musik bezahlen mußte' "Eisn För. Nach HdA 5,1525 suchten Burschen in °Nordh Ell mit verbundenen Augen zu Pfingsten den Maienbusch und damit die Maibraut. U m °Got Wal war die Maibraut eine Brauchtumsfigur neben dem Laubmann (nach J b f V k 4,382). - Maibrummer m. 7 Maikäfer' nur °Rudst ARe. Maichcl Meichel. Mit n-Antritt im Sg. mai(s)n verstr. sNThür ZThür Maid — Magd. WThür, entwickelt zu maim °Mühlh ODo; maijs " W e m Sti, "Schmal P a p , Suhl, med °Schmö G B r , Maidistel f. 7 Löwenzahn' Maidesgel °Rudst Egd, "Ilm Her, Mäindesgel °Rudst Drö, Maichendistel TOja neben jüngerem maid verstr. Mansf, maiq °Sonnb, sonst maid. — PI. rnaindn "Mühlh Bol ODo, "Rudst Man. mejdn Got, "Arn Gos, sonst mai(v)n. Maie f. 1 a. 'die als Festschmuck benutzte Maien m. 1. 'Birkenbäumchen, t Maie la' frischbelaubte Birke, frisches Birkengrün', bisweilen auch 'die als Festschmuck verwendete verstr. "Hildb n°Sonnb, "Neuhs Dee Meus, "Rudst Fichte' allg. außer SOThür sowie °Sonnb °Neuhs Egd; uff de Pfingsten stellt dar Bräutichen seiner Braut an Maija nu's Haus "Hildb Gel, mir honn °Hildb, wo daneben auch t Maien gilt; Anton, du hast mich eene grüße Freide gemacht, du hast mich Mäh gehult "Hildb Reu. Mäh diente als Pfingstschmuck an Haustüren in "Sonnb St und wird doch so eene scheene Maien unters Fanster gesatzt

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Maienbaum — Maikacks

heute noch zur Kirmes am 2. Pfingsttag in "Sonnb Rau angebracht. In °Neuhs Meus heißt Moichen das erste Buchengrün; auch junge Fichten werden so benannt, die zum Richtfest mit Taschentüchern für die Bauleute behängt und auf das Dachgestühl gesteckt werden, f Richtbaum. — 2. '/ Maibaum 1', verstr. °Hildb zur Kirmes errichtet; (Ii Borsche moche dan Mäh feest °Hildb Reu, öm Mäh römgetanzt wird zur Kirmes in "Hildb Bed. In °Hildb Pfe wurde der Mäh früher mit Musik in das Dorf geholt, geschält, weiß und grün gestrichen, im Wipfel mit einem bebänderten Weißtannenbusch versehen und am Abend aufgerichtet. Übertr. bezeichnet Mäh sogar den Platz, auf dem die Kirmespaare tanzen und ihre Sprüche aufsagen, °Hildb Reu. — 3. 'Frühjahrstrieb der Nadelbäume, f Maitrieb' ob. Schwarza neben t Mai 2. main "Rudst Bech, °Neuhs Meus, m$n "Saalf Ber, maija °Hildb Gel, m o i p » °Neuhs LiO Meus; sonst maix^n, doch verstr. "Hildb, in "Hildb Bib Gom auch m$lq für Bedeutung 1. Maienbaum m. 'tMaie la als Schmuck vor Häusern' "Querf Jüd, in °Eisn Gör Maienbäumchen. In °Got Schwb ehrte man den Tanzsaalbesitzer durch gelegentliches Setzen eines Maienbaumes; dabei wurden dann Maienfestspiele veranstaltet. Einen Maienbaum erhielt hier auch jeweils der neu einziehende Gastwirt; bei ungünstiger Jahreszeit war es eine Fichte. — Mai(en)busch m. '? Maie la' °Nordh Ell, Maibuusch 'junge Birke, die zum Pfingstfest vor die Haustür gestellt wird' w°Sonnb. Einen Maienbusch (mit bunten Bändern in °Querf Wei) setzt man zum Richtfest auf das Dachgerüst, °Sangh Roß, °Worb Tas, t Richtbaum. Maienfest n. 'Fest der Dorfjugend zur Maienzeit mit Umzug und Tanzvergnügen' verstr. °Got °Eisn °LSalz s°Mühlh s°Sondh w°Art w°Sömm. Mit Vorliebe wurden dabei Ritterstücke aufgeführt, doch auch Räuber-, Bergmanns-, Zigeuner-, Indianerstücke und insbes. derbe Bauernschwänke waren beliebt. In °LSalz Asch Kir Neu wurden die Bauernstücke von Dorfansässigen verfaßt und in Mundart vorgetragen, ebs. die Maienpredigten. Vgl. MdBllVk 1, 33 49 65 81 97; 9, 91. Maienholz n. ins Maienholz 'in den Wald' ziehen die Bewohner mehrerer Dörfer am 1. Maisonntag, um dort ein Volksfest zu feiern, Eichsf 1919. — Maienköpfen n. 'das Umlegen des Maibaumes nach Pfingsten' verstr. °Eisn, oft verbunden mit einem Umzug und anderen Vergnügungen. Eine Hauptfigur stellte dabei der Läufer dar, der mit einer Pritsche als Festordner und Spaßmacher wirkte. — Maienkranzreiten n. 'Reiterspiel der Dorfburschen' °Nebra Los bis um 1880.

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Maienkraut n. 1. Scharbockskraut (Ranunculus ficaria L.)' um Jena. — 2. 't Mondraute (Botrychium lunaria Swartz)' Hennb 1793. Maienlaufen n. 'Pfingstspiel' °Hett NPla. Burschen verfolgen einen Ehemann, der eine Maie trägt; der schnellste erhält die Maie geschenkt. Maienleute PI. tant. 'die Überbringer von Birkenzweigen am Pfingstsonnabend', sie kamen mit Musik, brachten einen Trunk ins Haus und erhielten eine Spende, °Hal Kol bis 1947. — Maienpredigt f. 'Ansprache während des Maienfestes, die das Dorfleben des verflossenen Jahres humoristisch beleuchtete' verstr. nWThür, t Rügegericht. — Maienstecken n. 'Brauch, zum Pfingstfest Maien aufzustellen', in "Mein Quei Sted vor den Häusern der Liebsten durch die Dorfburschen, in °HMöls Nes vor allen Häusern und im Altarraum der Kirche. — Maienstrauß m. 'Strauß aus Birkenzweigen für das Wohnzimmer', zum Pfingstfest in °Eisn Gör, auch zum Palmsonntag in °Got Hör. — Maientragen n. 'Brauch der Quartaner und Quintaner, am Pfingstsonnabend einen Umzug mit Maien zu veranstalten' Arn 1826. Maifläz m. ' / Maikäfer' nur verstr. °Hal n°Mersb, s. Kt. Maikäfer-, als junges Wort bei Schönfeld 250f. — Maigang m. 'Spaziergang der Arbeiter und Turner in den Wald zur ersten Belaubungszeit' °Eisn Ru. Maiglöckchen n. wie schd. (Convallaria majalis L.), nahezu alleinherrschend Itzgr söHennb, °Neuhs ö°Got nö°Erf n°Weim ö°HMöls, um °Rudst Kön, "LSalz Tha, zwischen °Eisn BeW und °Salz Va, vorwieg, neben t Maiblume SOThür, °Ilm, in dichter Streuung nZThür nWThür nNThürNOThür (außer °Hett), w°Rudst, sonst verstr. und seit, neben Maiblume, nur seit, neben t Maischelle nHennb sWThür, w°Got. Vgl. Marzeil l,1125ff. und DWA 10 Kt. 9, deren Maiglöckchen-Gebiet in der Mitte Thüringens jedoch in dieser Ausdehnung bei eigenen Befragungen nicht vorgefunden wurde. Als schd. Wort gewinnt Maiglöckchen zunehmend an Geltung. Maiglocke seit.; t Mairäuschle Oemeinblümle. Maigosten o. G. 'f Maikäfer' nur °Got Ohr. Etym. unklar; vielleicht zu güste 'unfruchtbar'. — Maigrätsch m. dass., nur Heil; vgl. benachbartes Maikrätschel im HessWb 2,229. - Maigrips m. dass., nur °LSalz Wie. — Maigrün n. ' i Maitrieb an Nadelbäumen' °Eisn Tre. - Maigrune f. dass. die Maigruäne °Erf Alp, zu mhd. gruonen 'grün werden'. — Maikäcker m. ' / Maikäfer' nur °Got. Boi Frw Got. - Maikacks m. dass., nur °Art Ich Seeg in der Nachbarschaft von Maikicks sowie in "Eisl Eisl Sib.

Maikäfer

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Maikäfer

• Weidenkäfer • Weidenkäuer,-au0 Weidenkäbe 4> Weidenkämmer ^ Weidenkerbe Weidenkrabbel w Weidenkalb

(Synonyme)

HHHH

km Staatsgrenzen

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V Kitz(e)käfer T Kitz(e)käuer,-auKritz(e)käfer • Kritz(e;käuer,-auu Kritzekrebs y Kritzegräber v Kitzekrebs

Maikäfer m. l a . wie schd. (Melolontha vulgaris), heute allg. neben älteren landschaftlichen Syn. sowie volksetym. Umformungen u n d typischen Gelegenheitsbildungen; heier gibbs veel Meekawer °Alt Zsche, dar guckt wie a Maikafer 'schaut einfältig drein' Sonnb; Maikäfer katholisch machen 'einem Maikäfer den Kopf eindrücken' N a u m b ; keinen Rheumatismus bekommt, wer dem ersten Maikäfer, den er findet, den Kopf abbeißt, ebd. Allg. bekannt ist das Kinderlied, das einen auf der H a n d sitzenden Maikäfer zum Fortfliegen auffordert : Maikäfer flieg(e), dein Vater ist im Krieg(e), deine Mutter ist in Pommerland, Pommerland ist abgebrannt; Maikäfer flieg(e).

v Maikitze v Maikitzer # Maikauz # Maikauzex I Kauzkäfer x Haikicks + Naikacks ® Maikäcker

•wm Maikäuer ^ Maikerbe oo Maikrabbel q Maigrips M Maifläz co Mai schnurz K Maikalb

Mit abweichenden Schlußvarianten, etwa: deine Mutter ist in'n Stiebel gekrochen, hat sich dabei e Bein gebrochen, . . . "SonnbMesch; Pommerland ist abgebrannt, steht nur noch ne halbe Wand, . . . °L Salz Alt; wird wieder gebaut mit Silber und mit Haut, . . . "Zeitz Dro, um Naumb. Für Pommerland stehen gelegentlich auch Sachsenland, Sachsen, Engeland. Auch als Abzählvers mit dem Schluß: und der Schlüssel abgebrochen, ex, beck, Dreck, und du mußt weg! "Art Sac. Auch bei ->• Marienkäfer genannte Verse werden oft auf den Maikäfer angewendet, t Maiatz -auzcher

Maikäferbaum — Maikranz

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-brummer -fläz -gosten -grätsch -grips -käclcer -hacks -kalb -kätscher -katzer -käuer -kauz -kerbe -kicks -kitze -Munter -kobold -krabbel -kwh -moppel -schnurz, Weidenkäfer -käuer -kalb -kämmer -kerbe -krabbel, Boz- Kauz- Kitze- Kritze- Laub- PullSchnullerkäfer, Kitze- Kritzekäuer, Äuschen Brummscheiße(r) Eckerling Kauz Kitzekrebs Klunter, Kritzegräber -krebs -kind, Schnuller. Hellfarbige Maikäfer heißen Müller Sangh, "Art Seeg, dunkelfarbige Schuster ebd., goldfarbige Goldschmied "Schlz LGr, rotfarbige Rotschild N a u m b Cob, Rotsattel "Mersb Leu, Rotschnippe °HMöls Nes. Spielerische Umstellung Kaimäfer Sehlz. Maikäfer sowie vereinzelt belegtes Wortgut sind auf beistehender K t . nicht berücksichtigt. - Ib. 7 Marienkäfer' locker verstr. SOThür sIlmThür, wo der Maikäfer seltener vorkommt, sonst nur vereinzelt belegt. In °Arn Ell spricht man vom kleinen Maikäferchen, in °Hildb Sim vom lieben Oott sei Maikäferle. — 2. in der Schifferspr. 'gekrümmtes messerartiges Eisen am unteren Ende des Bundstakens, mit dem man Schiffe durch Einstechen in den Flußgrund fortbewegen kann', bes. bei steinigem Untergrund verwendet, Hai, °Bernb Als. Sonderformen: milcafvr "Arn Gör, maiks °Eisb Roc; maikfmn

verstr. nordwestl. Worb in nd. Orten, vgl.

Käben-Gebiet im DWA 1, Kt. Käfer; -kaiwdr Maikäuer. Maikäferbaum m. 7 Ahorn' nur °Lobst Ndf nach DWA 1 S. 5. - Maikäferjahr n. 'ein J a h r besonders häufigen Auftretens von Maikäfern' (nach dem Turnus der Larvenentwicklung alle 4 Jahre) verstr. - Maikäfermühle f. 'torkelnder Maikäfer, dem Kinder Flügel oder Beine ausgerissen haben' "Mein Henn um 1850. - Maikäferswurm m. 7 Engerling' nur südl. "Schmal Roß einmal belegt nach DWA 13 S. 5. Maikalb n. 1. 7 Maikäfer' nur °Eisn GSe, "Salz K r a UBr, s. K t . Maikäfer; Maikaff wohl Wortkreuzung zwischen Maikalb und Maikäfer in °Eisn Dan. — 2. Maikaalb Schimpfwort f ü r eine dumme Person, °Cob Wie. - Maikätscher m. 7 Maikäfer' nur °Naumb Kö. Maikätzchen n. 1. 'Blütenstand der Weiden, t Weidenkätzchen' locker verstr. nNThür sNOThür OThür n l l m T h ü r nöZThür neben (Weiden)kätzchen, gehäuft "Nordh ö°SRoda w°Gera. Mähkätzle "Suhl Erl Hin SuNd SKi könnte in der Umgebung von Hammele und Petzle auch zum Bestimmungswort Mäh- gehören. Maizehen "Schmö Tau ist wohl vom benachbarten Muzchen beeinflußt. — 2. 'männl. Haselnußblüte, t Würstchen' verstr. "Gera, seit. n N T h ü r NOThür nllmThür nöZThür; vgl. DWA 10 K t . 7. Verwechslungen mit Weidenkätzchen sind 29

Thüringisches Wörterbuch 4. Lief.

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nicht auszuschließen. — 3. 'Blütenstand der Pappel' Maiekätzle "Suhl Hei. - 4. 7 Maitrieb an Nadelbäumen' Neuhs. Maikatze f. 'eine im Mai geborene Katze' allg., zumeist diminuiert; das Maikatzchen es besser als anne Herbestkatze °Worb Haus. Maikätzchen sind allg. beliebt, weil sie gut gedeihen; deshalb auch von Personen gesagt: munter wie ein Maikätzchen Rudst, gesund wie ein Maikätzchen Altb. I m Mai geborene Personen heißen gelegentlich ebenfalls Maikatzen, -kätzchen; auch von ihnen glaubt man, daß sie begünstigt seien. Wenn jmd. am 1. Mai vergeblich versucht hat, einen anderen zu verulken, wird ihm entgegnet: ätsch, dar Mai is noch nich varbei, du mußt die Maigatze sälwar sei "HMöls Nes. Maikatzer m. 7 Maikäfer' nur "Sömm But. Maikäuer m. dass., nur neben Weidenkäfer (mdal. Widdenkaiwer u. ä.) "Sondh F E n , "Eisn Sehn, gester Ohmd humme Maikaiwer jekascht (gefangen) "Erf Geb; s. K t . Maikäfer. Vielleicht hierher auch Maigeier Naumb, "HMöls Deu, "Zeitz Wet. Die Lautung -kaiwer ließe sich als Umlautform zu kauen erklären; sie begegnet insbes. bei t Weidenkäfer. — Maikauz m. dass., nur "Eisn Creu, "Naumb Eck; vgl. Schönfeld 85 Anm. 1. Vielleicht hierher auch Maikaz "Nebra Wan. - Maikauzer m. dass., nur "Schlz Sa, "Rudst Kei. - Maikerbe f. dass., nur "Salz Gei. — Maikicks m. dass., nur verstr. "Art; gumm, me fangen Maikickser! "Art Rei. In Art auch Maiiebs. — Maikind n. 'ein im Mai geborenes Kind' Maikinder — Glückskinder! "Heil Len. — Maikirsche f. 'frühe Kirschensorte' "Eisn UE1, "Jena Rei. - Maikitze f. 7 Maikäfer' seit. ö°Eisn "Got "Arn, "Weim Ton, "Sömm Tun, "Sangh W e t ; s. K t . Maikäfer. — Maikitzer m. dass., nur "Erf Töl, Maikitzert "Erf Ker. - Maiklunter dass., nur Salz 1895, "Schmal Brei bis um 1930. Maikobold m. dass., nur Maikowwelt "Bernb Ads; für das östl. Anschlußgebiet vgl. Schönfeld 30. Maikönig m. 'die mit Birkenzweigen umhüllte Hauptperson eines Pfingstbrauches, f Laubmann', in "Art Udl wurde der Maikönig durch das Dorf geführt und mußte erraten werden; wer dies nicht konnte, mußte eine Strafe in die Tanzkasse zahlen. In "Sangh Ben trug der Maikönig eine Maske und eine Krone mit Glöckchen, die beim Kopfschütteln jeweils klingelten, wenn ein falscher Name gesagt worden war; hier und in "LSalz Bla mußte der Maikönig von den Dorfburschen erst gesucht werden. Maikrabbel, -ä- m. 7 Maikäfer' nur "Heil Bod Ren Scha; vgl. RheinWb 5,766 u. Kt. Sp. 763f. Maikrankheit m. 'Gliederkrankheit bei Haustieren, Lähme' Maikranket "Salz Kra. - Maikranz m.

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Maikuh — Maischub

'Kranzschmuck am Wirtshaus, das Breuhahn-Bier ausschenkt' °Sonnb St. - Maikuh f. 1. 7 Marienkäfer' nur "Ilm Pen, sonst als Dim. -kühchen, -kühle seit. ZThür sHennb Itzgr; Miekiebchen neben Muhkiebchen und Fliehkiebchen (Fliegkühchen) in "Arn Sül. — 2. 7 Maikäfer' nur "Salz U B r neben Maikalb-, Dim. in °Got Hör. Maiküstele PI. 'Blütenstand an Fichten und Tannen' °Neuhs Neuhs Stei; zu Kustel 'Fichtenzapfen'. Maille f. m. 7 Öse zum Verschluß von Kleidungsstücken mittels Drahthaken' nur s°Heil s°Worb °Mühlh, °Sondh H T h Zau, °Eisn F r a GBu Naz Tre; meist neben Öse und Schlinge, seit, f ü r eine Öse aus Zwirn. Auch übertr. auf andere ovale oder runde Dinge (z. B. Würstchen, Käse), über deren Kleinheit man enttäuscht ist: es senn nür sö Malljen! °Eisn Tre, Male. Das Wort veraltet, deshalb wohl aus Unsicherheit heraus die Mask. in °Mühlh Dach NDo, °Worb KBa, °Sondh Zau u n d das offenbar als Dim. aufgefaßte Neutr. Mahlchen in °Heil Vol. Vgl. HessWb 2,229f. u. 3, K t . 6 (Sp. 239f.) mit Fortsetzung des MailleGebietes. mal(v)jn, -ä-, -q-, doch mäln "Mühlh Lan, maujn "Mühlh Bick, "Worb GBa, maijn

"Eisn Fra. Zu frz.

maille. Mailüftle n. 'kühler Maiwind' "Suhl Ben. Maimarkt m. 'ein Markt im Mai' verstr. "Nordh °Sondh n°Mühlh, °Eisb Schk; so der Maimarkt in Nordh u n d der Ebelebener Maimarkt am 2. Mittwoch im Mai; in °Eisb Schk am Sonnabend vor K a n t a t e (4. Sonntag nach Ostern). - Maimoppel in. 7 Maikäfer' gelegentlich Mühlh neben Weidenund Maikäfer. - Maimücke f. in der R A die Maiemocke fliege 'es schneit im Mai' °Hildb The. — Maiochse m. in dem Spottvers auf diejenigen, die nach dem 1. Mai versuchen, jmd. anzuführen: dr ihrschte Mai is schunn vorbei, de mußt dr Mehuchse salber sei um Altb. — Maiprinz m. gelegentliche Bezeichnung f ü r den f Laubmann, eine Brauchtumsfigur zu Pfingsten (nach Wähler Vk 447). Mairai Majoran. Mairäuschle n. 7 Maiglöckchen' nur "Hildb Gie Schö. — Mairegen m. 'Regen im Mai' allg., nach der Volksmeinung soll er das Wachstum der Kinder fördern, vgl. HdA 5,1539. Kindervers in °Eisn UE1 und ähnl. Eichsf: Mairegen macht, daß man größer wird, größer möcht ich wohl sein. — Mairitt m. ein Pfingstbrauch der Kinder, in den Gassen auf Steckenpferden herumzureiten, "Mühlh Hüp, °Sondh Zau. Mais m. wie schd., allg.; Mais gerätt äu, wanns nett rahnt °Eisn UE1, eene Göns, die met Mais gemäst is, schmeckt widderlich °Eisb Bür, dan Mais hamme frieher nit gekaant °Worb Haus. Seit ca. 1950 wird

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Mais auf behördliche Anordnung häufiger angebaut, als pflegeleichte Feldfrucht ist er inzwischen eine der beliebtesten Futterpflanzen geworden; f Kukuruz. Großkörniger Mais heißt Pferdemais, -zahn, kleinkörniger Perlmais. Auf die Art der Verwendung deuten Futter- Orün- Kolben- Körnermais, mais verstr. "LSalz "Mühlh, "Nordh Bra Ham, °Sangh Rott, °Sömm GSö, "Got Brü, m$is verstr. sEichsf, "Eisn BeW Dan USu, "Mein OWei, mers verstr. nSOThür Mansf, mais seit. "Suhl "Mein; sonst mais. maisch ->• meidisch. Maischäfchen n. 1. 7 Marienkäfer' "Gera K a u Kös, °Pößn Schmo Tri, °Rudst N K r ; in SRoda n liemn Gott sei Mehschafchen. — 2. 'männl. Haselnußblüte, t Würstchen' seit. NOThür nllmThür OThür wSOThür, vgl. DWA 10 K t . 7. 3. 7 Weidenkätzchen' "Sangh Roß Sangh, "Zeitz Kay, °Altb Wal, seit. "SRoda "Gera neben (Mai), kätzchen. — Belege im nwSOThür swOThür mit der Lautung Mäh- sind nicht eindeutig von t Mähschäfchen zu trennen. Maische f. 'das mit Wasser angerührte Malzschrot zum Bierbrauen' seit. sHennb I t z g r ; hierher wohl auch ne Maische Schrot 'die Portion (2 Hände voll) Schrot zum Anmengen des Viehfutters' °Sangh Rie. mais Sonnb, Hennb 1801, -?- "Sonnb NhS, "Hildb Gel, maisa °Sangb Rie. Maischelle f. 1. 7 Maiglöckchen' nur n"Mein w°Suhl "Schmal w°Got s"Eisn (außer Westrand), "Salz (außer Westrand), w°Heil; Maischalln sprachen nür noch de ahle Liet, jetz häißt's Maigleckchen "Eisn UEl, onne (unten) in Forstbarg gitt's ai Maischaunerche "Schmal Brei, Mäischallerchen gahn an guten Schnwpptewak "Eisn Ru, Schmal. F1N Maischellchenstein Felsen südöstl. "Got Tarn, 1788 auch der Mayschäler genannt, weil auf selbigen in der ganzen Gegend allein die sogenannten Mayschälergen oder Mayblumen gefunden werden Mitt. Geogr. Ges. Jena 1896 S. 63. 2. großes Maischellchen ' t Salomonssiegel (Polygonatum officinale Moench)' Schmal. maisqld(n), -s$ld(n), doch oft diminuiert zu maisql(dn)x^(n), oder als Dim. PL gebraucht: maisqlwxd(n), -sqlndrxa, mes%Ux; Z-Vokalisierung verstr. "Salz "Schmal; maisqln in Anlehnung an Schale "LSalz WBeh. Maischnurz m. 7 Maikäfer' nur °Hett Ger, "Eisl Sir; s. K t . Maikäfer. — Maischoß m. 7 Maitrieb an Nadelbäumen' "Schlz Hir; lautlich abweichend Maischuß um Sonnb, Maischuß von gunga Kieferna, der is gout for Rheirnetismus, muß obber in ordnärn Schnaps ogesetzt wärn "Lobst Bst. — Maischub m. dass., verstr. sIlmThür, sonst seit, und wohl kaum

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Maischöhchen — Major

mdal.; PL Maischiewe "Neuhs LiO. - Maischiihchen n. ' / Marienkäfer', nur Maischückche "Schmal Brei. — Maischwamm m. vermutlich 'Mai-Ritterling (Tricholoma Georgii Fries)' Erf. — Maisetzen n. 'das Aufrichten des Maibaumes' in zwäätn Fingstfäärtooch is Määsetzen, do sitter kürzlich äjelooden °SRoda Klo. Maisgurke f. 't Maiskolben' "Schmö Meh, "Zeitz Kay. Maisingen n. 'Brauch der Dorfmädchen, an Maiabenden sich zum Singen zusammenzufinden' "Heil Dör. Maiskolben m. 'der Fruchtstand vom Mais' allg., im NOThür neben t Maispuppe. Mehr Gelegenheitsbildungen sind t Maisgurke -pinsel -tüte. — Maispinsel m. 'der noch nicht voll ausgebildete i Maiskolben' "Nordh Ham, "Zeitz Kre. Maispitze f. 't Maitrieb an Nadelbäumen' ob. Schwarza, verstr. sSOThür, "Apol Flu, "Eisn BeW, "Schmal Brei; de Maispitzen sin heier lang "Zeulr Göt. - Maisprung m. 'Ausflug in den Wald an einem Maitag' Eichsf; morjn mach mi an Maisprung "Worb Brb. Zumeist erfolgte der Maisprung schon vor Sonnenaufgang; in "Mühlh Hüp zog die Jugend nachts um 2 Uhr in den Wald, wo Kaifee gekocht und Wurst geröstet wurde. Auch Familienausflüge an einem Maisonntag nannte man Maisprung in "Heil Maf. Für all diese Ausflüge bevorzugte man den 1. Sonntag im Mai, doch hieß auch die Herrenpartie am Himmelfahrtstag in "Heil Wie Maisprung. Maispuppe f. 7 Maiskolben' verstr. NOThür nllmThür nOThür, Maischpilppchen "LSalz GUr; in "Mersb Lau unterscheidet man die unausgereifte Maispuppe vom ausgereiften Maiskolben. Maistaub m. 'Blütenstaub von Fichten' Maistaab "Neuhs Stei; i Maitau 2. — Maistock m. ' t Löwenzahn' nur °Weißf St neben Pumpchen. Maistüte f. 'unausgereifter t Maiskolben', wohl auf das Hüllblatt bezogen, nur "Naumb Schö. Maitag m. 'ein regelmäßig im Mai veranstaltetes Volksfest mit Tanz' "Mühlh Beb; Maitag fiere 'einen fröhlichen Tag im Wald verbringen' "Worb Lei. - Maitanz m. 'Tanzvergnügen im Mai' öSOThür, seit. sHennb. Im öSOThür sind die Mädchen Veranstalter des Tanzes und haben auch das Recht der Partner wähl; t Mädchenball. Maitau m. 1. 'Tau am frühen Maimorgen' mundartecht wohl nur IlmThür wOThür wSOThür, verstr. Hennb und im Unstrutgebiet. Dem Maitau spricht man eine gesundheitsfördernde Wirkung zu, vor allem im wSOThür: mit Maietaa mußt dich waschen, daß de gung blaabst "Schlz LBa, Mähtaa un Fansterschweeß macht junge Mädel hibsch "SRoda Her, ehrschta ze Bett giehst, mißta ehrscht e wäng in Maitau rimlaafn, wicher neis Bett, da kooste nacher 29»

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gout schlafen un kriggst warma Föiß "Lobst Bst. Man empfiehlt dabei ein Waten im Maitau mit bloßen Füßen zu ganz früher Stunde; vgl. HdA 5,1550ff. - Im IlmThür wOThür nöZThür söNOThür ist mit der Wendung in den Maitau gehen ein Morgenspaziergang gemeint, der möglichst schon vor Sonnenaufgang beginnen soll: giehst'n mät en'n Maitau? Apol, wie mer jong worn, jings jeds Johr wenigstens emol in Mai in'n Maitau, frieh im finfe jings lus mit Jesang "Eisb Bür, n ärschten Mai es bei uns Mächenball, naachen gieh me gleich in Maitau "Rudst ARe, frieher gings am 30. April ohmds uff de Kunzborg (Kunitzburg) zer Wolborgsfeier bis Mitternacht un dann in'n Maitau bis frieh "Jena Löbe. — 2. 'Blütenstaub der Fichte' "Neuhs Schei; t Maistaub. Maitour f. 'Morgenwanderung im Mai' Hennb WThür, sonst verstr.; morchn moch me unsre erschte Maituer "Arn Dan; Maitührle Schmal. — Maitrank m. 1. 'erfrischendes Getränk im Mai' Sonnb; in "Eisn OE1 UE1 mit Zusatz von Waldmeister, Essig und Zucker; in "Apol Rei 'Waldmeisterbowle'. — 2. 'ein Kräutertee, der im Frühjahr regelmäßig getrunken wurde' Erf um 1750 nach Brandis Hs. Maitre m. 'Hauptperson bei einer Angelegenheit' Hennb 1881, ha is der Meeter önger ün (ihnen) allen "Eisn Ru 1868, / Anstifter. Maitrieb m. 'Frühjahrstrieb an Nadelbäumen' verstr. nördl. des Thür. Waldes neben t Maiwuchs. Aus diesen Frühjahrstrieben, die man in Spiritus ansetzte, wurde ein beliebtes Einreibemittel gegen Rheumatismus gewonnen; als Absud auch Badewasserzusatz in "Suhl Hei, "Weim Ton. t Maigrün -kätzchen -schoß -Schub -spitze -wuchs, Aus- Vorschlag, Spitze, Mai 2, Maien 3. Maium n. 't Wasser' nur verstr. "Hai und in Mersb; ich jehe ins Maium 'ich gehe baden' "Hai Tro. In "Hai Kö Let auch 'starker Regen'. Das rotw. Wort (< jidd. majim) breitet sich von Halle gegenwärtig weiter aus; vgl. Schönfeld 171, 250, Wolf Rotw. 3368. maiumen swV. nur in der Wendung es maiumt 'regnet' verstr. °Hal, "Mersb GGr; t regnen. Maiwuchs m. 't Maitrieb' verstr. nördl. EisnArn-Zeulr, doch seit. wNThür nNOThür; morgen lang me Maiwuchs, mr setzen wädder a paar Flaschen mit Schnaps ahn "Sondh Greu, Mähwuchs mit Spiritus ongesetzt hilft fersch Podegra "SRoda Her. Als Badewasserzusatz wird Maiwuchs für werdende Mütter empfohlen, "Eisb Etz. Vgl. Kehr, Forstwesen 62. — Maiwürmle n. 7 Olühwürmchen' nur bei Saalf im DWA 3 S. 12 einmal belegt. Major m. wie schd., allg.; ä hat Schulden wie ä Major verstr.; -> Faxen- Fuchs- Platz- SchuldenSchwindelmajor.

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Majoran —Mal

Majoran m. wie schd. (Origanum majorana L.), allg.; Lieschen, unser Mairai werd dies Johr wunner scheen °Mühlh HBe, hastenn Mairai schonne obgerieht? 'vom Stengel gerieben' °Erf Eck. Majoran dient als Wurst- und Suppenwürze; er wird selbst angebaut oder (früher von fahrenden Händlern) gekauft. mai(v)räl, -röl, -öa-, -oa- öNThür WThür ZThür IlmThür wOThür wSOThür, me/räl, ma- nSOThür,

maix^räl, -rödl verstr. "Neuhs, "Rudst Gar, mesdröal °Ilm Wild. — maifd)rän, -rön, maijd- Eichsf NOThür (neben älterem mi^rän im Mansf), öOThür sSOThür s,wHennb, verstr. "Hildb °Sonnb, Suhl, seit, u m

Jena, mairöm, mai(3)rüm "Schmal, majarüz "Mein Was, mussrü "Hildb Feh, mäsarü °Hildb GIB. Außer SOThür zumeist Endbetonung. Vgl. Müll.-Fr. 2,201, HessWb 2,232.

Majoranchaise f. scherzh. f ü r altes Fahrzeug (z. B. Kutsche, Fahrrad) Mairalscheese °Apol Flu, °Erf Eck, °Art Gor. - Majoranerdäpfel PI. 'ein Kartoffelgerieht, f Brühkartoffeln' °Hildb GIB. - Majoranland n. in der Wendung der Acker bestellt sich wie Mairolland 'wie feine Gartenerde' °SRoda Rau. — Majoransalbe f. Hausmittel zur Heilung äußerer Übel, Reuß j. L. 1870. - Majoransbrühe f. 'Majoransoße' Mairalsbrih °Eisn Tre. - Majorantäubchen f. 'Klößchen aus Mehl u n d geriebenen Kartoffeln, mit Majoran gewürzt' Mairaldiebchen Mühlh. majorenn Adj. 'volljährig, t mündig' verstr. Hennb Itzgr, mit ¿-Antritt maijerännt Sonnb, mairännt °Sonnb NhS, "Lobst Bir. Majorskloß m. 't Kloß aus Stärkemehl und Kartoffeln' °Cob. Mäkel m. 'einer, der wählerisch beim Essen ist' °Quedb Gün. Mäkelei f. 'Nörgelei' (z. B. über das Essen) °Mersb Lau. Mäkelfritz m. 'eine Person, die oft nörgelt' (bes. über das Essen) verstr. östl. Sangh-Sömm-Eisb, seit. SOThür. I n gleicher Bedeutung auch Mäkelfriede °Hal Ang, °Nebra Wan, °Querf öch, Mäkelhans °Naumb Kö, °Eisl Hed, Mäkelpeter °HMöls Deu, Mäkelrese °Altb Kri, Mäkelsack verstr. °Schmö °Altb, Mäkelziege °Mersb Mil. mäkelig Adj. 'wählerisch und nörgelig beim Essen, t kürisch' NOThür nOThür, verstr. sOThür öNThür, seit. nllmThür, °Grz °Zeulr; e mäkliges Luder Hett, sei nicht so mählich! Naumb, der Knacht es siehre mäkelig °Weim Bla. mäkeln swV. 1. ' / nörgeln' (bes. über das Essen), verbreitet wie mäkelig und seit. öZThür, sonst gelegentlich unter schd. Einfluß; er löffelt drin rum und mäkelt Naumb, er hot an olln wos zu maakeln °Schmö GBr; be- herummäkeln. — 2. makein 'als Zwischenhändler tätig sein' Erf, hierzu auch 1691

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Stieler 1218 mäkelen; das Gesinde mäkeln 'dem Dienstherrn abspenstig machen' war 1735 verboten, Gemeindeakte °Mersb Lau. Mäkelsmann m. 'Mittelsmann bei Verlobungen' °Heil Ger, °Eisn F r a ; in °Heil Sic Mäkelmann. mäkern ->• herummäkern. Mäkler m. 1. 'Nörgler' (bes. über das Essen), verbreitet wie Mäkelf rite. — 2 a. 'Zwischenhändler' Makler Erf und verstr., aber nicht echt mdal. — b. 'Mittelsmann bei Verlobungen' Mäkler °Mühlh Fla; vermäkeln. mäklerisch Adj. ' t mäkelig' nur °Nebra Bil, °HMöls Zor. Maks Pax. Mal n. 1. 'Zeichen am menschlichen Körper' verstr. ; es ist kein so schön Gesicht, es hat ein Mal 1691 Stieler 1216. Falls eine werdende Mutter sich versieht oder stark erschrickt, so erhält das Kind ein Mal, verstr. neben t Muttermal; > BlutBrandFell- Feuer- Fleisch- Frosch- Kinds- Körper- MausSchreck- Unglücks- Verseh- Wundmal. Als Gegenmittel empfahl man das Auflegen oder Bestreichen mit einem Stück der Nachgeburt, Sonnb, °Mühlh Win. Nur seit, begegnet Mal als Syn. f ü r 't Narbe'. — 2. 'Markierung, Begrenzung': Mal auf dem Meßer 'Messerzeichen der Hersteller' 1691 Stieler 1216; zur Spergauer Lichtmeß wurden die Mädchen von sog. Schwärzern mit einem Mal versehen, vornehmlich im Gesicht, aber auch an Hand, Arm oder Nacken; zu einem Handspiel mit Kleinkindern, wobei offenbar ein Malzeichen ( x ) gemacht wurde, sprach man in °Nordh Wof ein Seelchen, ein Mälchen, ein Tippelchen, ein Krabbelchen, ein Pätschchen; knapp Mal 'ein nach Markierungen gemessenes k n a p p ausreichendes Fahrwasser' in der Schiffersprache von Hai, °Bernb Als, Vermaler; 't Grenze' veraltend Hennb 1881. — 3. 'vereinbartes Zeichen als Freiplatz', beim Haschespiel darf man hier nicht abgeschlagen werden, beim Versteckspiel sucht man diese Stelle als erster zu erreichen, NThür nZThür, verstr. NOThür sZThür nWThür, sonst seit, gegenüber landschaftlichen Syn.; t Abdank Abbitte Abgunst Angebranntes Anhalt Anschlag Anstand Ausgebete Ausruhe Ausruhebete Außer Ausstatt Behüte Beiloch Bitte Blut Brandmahl Bude Bühne Bujahn Burg Butterstock Einbete Erlaub Feuer Findekoben Flicke Gebiet Gebot Gelte Geltstand Gift Grenze Gunst Gute Halt Hauptstock Haus Heraus Herz Hexenhaus Hinkemal Hochsteh Hof Höhle Käfter Kasten Kauscher Kaute Kessel Kicks Koben Kötterle Kreis Kreuz Land Laube1 Laubmal Laubnis Lausche(cke) Leich2 Loch 2a Lücke Male Mals Malstatt Maß Melde Miete Mond Mutsche Mutterliebe Mutterstand Mutterstock Pax Peterstock Pfand Platz Porto

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mal — Male

Posten Reich Rufe Rumbude Schanze Schlag Schlagbaum Schloß Schute Stand Stille Stillstand Stock Stube Taubenhaus Tippe Titsch Tor Trio Unschuld Urlaub Vaterhaus Verlaubt Verbannt Vergunst Wupp Zeck Zeh Ziel, erlauben, frei; weitere Syn. unter -> Frei Ruhe. — Gelegentlich gilt Mal auch bei Ballspielen als Freiplatz oder — wie bei anderen Spielen — als eine markierte Stelle mit bestimmter Punktion. So bedeutet Mal 'Loch beim Murmelspiel, in das die Kugeln geschoben werden' °Sondh GBe, °Eisn Tal, °Weim Berk, °Neuhs OWei, mit'n Mässer wuir ä Kreis gemacht, ä Kutten (Grube) un ä Mal °Eisn Ru 1868. Beim Pflöckchenschießen in °Eschw Aue ist Mal eine Begrenzungslinie, von der aus nach Pfennigen auf Korkstöpseln geschossen wird. In das Mal zurückwerfen mußten die Kinder angespitzte Pflöcke bei einem Spiel namens -»• Pascheck, Grz. In "Nordh Rüd steht der Spieler im Mal, einem abgegrenzten Teil des > Hüpfekastens, und wirft oder geht von dort auf die einzelnen Felder der auf der Erde aufgezeichneten Figur. Vgl. auch 1691 Stieler 1216f.: ein Mal stecken (machen), nach dem Mal zielen, das Mal treffen, Lauf- Schießmal. — 4. 'Zeitpunkt', insbes. in Verbindung mit Zahlwörtern Häufigkeit oder Reihenfolge ausdrückend, allg. ; von Mol ze Mol senn de Zensuren bäi onsn Fretz basser gewönn °Eisn UE1, in mein ganzen Laam is es eenzche Mol gewasen, doß ich Strofe home mußt bezohle "Zeitz Wür, hunn se schon s erste Mal jelutten (geläutet) 1 ° Weißf MWe, dös Mol will ich nex souch, an annersch Moäl kümmsta gleich! Sonnb, ää üms annera Moäl ebd., zen wievielten Mole? Zeulr, velleicht latsch mer s nächste Mal noch e Sticke weiter °Hett GÖr, solches Mol (selbiges Mal) 'damals' veraltend °Altb und verstr. südl. derUnstrut, mannichs Moul 'manchmal' Sonnb, veerichtes Mol 'das vorige Mal' °Worb Lei, dos vergangene Mol 'damals' °HMöls OSchw, merre Mole 'mehrmals' °Schmö Goß, mit än Mol 'plötzlich' Grz, ->• einmal; von dem Male 'seitdem' DWB 6, 1497 als thüringisch bezeichnet, doch mdal. nicht belegt; ar hot in Guckuk as letzt Mol heer schrei 'er wird bald sterben' "Neuhs Schma; en Moler niene 'etwa 9 mal' Nordh 1874, ähnl. Hennb 1873, °Wern Sti 1890. Male. mài N O T h ü r (neben älterem möl Mansf), n O T h ü r n l l m T h ü r , moal, mödl verstr. s Z T h ü r n l t z g r , ob. Schwarza, "Suhl "Schmal, u m N o r d h , moul Sonnb, "Lobst P o t , sonst möl, mgl. Abweichend in B e d e u t u n g 3 begegnet K ü r z e mal verstr. ob. Schwarza, "Arn Lie.

mal Num. Adv. 1. als Kurzform von t einmal, allg. ; -* Leckmaldran, Malsjahr. — 2. erstarrt als Multiplikationszeichen, allg.; dar weiß net amoäl, daß zwä moäl zwä vier is Suhl. — 3. in adverbialen

Bildungen und Zahlwörtern, z. B. -»• alle- als- dasgenug- gereite- herde- jetzt- klumpen- selb(e)- zehntezeitenmal, sattmals. Vokalismus wie 'Mal', doch zumeist K ü r z e in unb e t o n t e r Stellung. Z-Abfall N O T h ü r O T h ü r n H e n n b , verstr. W T h ü r sZThür I l m T h ü r , sonst seit., nicht bezeugt S O T h ü r Itzgr.

malade Adj. 'kraftlos, überarbeitet, tmatt, krank' allg.; ach, bin ich malaade! "Neuhs Meus, jetz ben ich awwer malatt-kaputt °Mühlh HBe. Wortkreuzung zwischen malade und läppisch ist malabsch °Mühlh Win. malad, doch nördl. des T h ü r . Waldes z u n e h m e n d n a c h N o r d o s t e n maläda.

daneben

Maladei f. ' t Krankheit' Maledeie Mansf; zu frz. maladie. Malchus m. nur in der Wendung s ies ä dräwer Molches 'ein langsamer Esser' "Salz Ber. Vgl. HessWb 2,235: Malkes. Male1 f. n. 'Freiplatz beim Hasche- und Versteckspiel, fMal 3' °LSalz, °Sangh Höh Que, °Mühlh See, seit, ö,sZThür IlmThür. rnöh, -&-; doch mdla "Rudst OSch U S c h .

Male2 f. als R N « Amalie) verstr. und veraltet, doch erhalten in den abwertenden Zuss. -*• KäuKlaps- Papper- Schrei- Tappmale sowie in den sog. Male-Liedern, z. B. Moole feahrt Filitzebee, Modle hot a Klaps, juchhee!

°Erf Mön;

Mala fährt Fillotzebee, fährt sa en di Lichta (nach "Neuhs Lieh), hot sa ihm Schuh verlurn, kehrt sa em un sieht na.

Neuhs,

Mala Mala fährt Mala

Neuhs.

well ihr Haus verlcäff, werd's net los, sa noh nach Blankenborg, tutt sich groeß.

Nördl. des Thür. Waldes auch Dim. Malchen. Als Brauchtumsgestalten begleiteten zwei sich närrisch gebende Malen die Wenigenjenaer Strohmänner, Jena. Male f. zumeist als Dim. — 1. 'eine geringe Menge, ein t bißchen' nur NThür (außer Ostrand), °Mühlh n°LSalz, Mansf 1888; ne (kleine) Mein 'etwas, ein bißchen' °Worb Lei, es fehlt on dr Soppn noch enne Mein Solz °Worb Di, ich well mich anne Main blaubes Sachen (Stoff) lange "Sondh Roc, kei Molchen 'kein bißchen' Mansf 1888, mach an Mälichen Zimt derzwischen! °Worb Brb, awwer sin Bruder hat de Nasen än Melichen hecher getragen Nordh, de Mällich es n Mälichen suer ebd., sin Mälichen Krorn 'sein bißchen Hab und Gut' °Sondh GBe, sin Melichen Popel dass. "Nordh Uth. — 2. 'eine kurze Weile' verstr. NThür, °Mühlh; ich well enne Mäln dusle (schlafen) °Mühlh Bol, ar lunzt

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Malefizkerl — malten

(schläft) a Malichen "Sondh Cli, ich muß min Schwien nach an Malichen feesche (gut füttern) °Sondh HTh, me wunn nach a Mälichen worte Sondh, -»• Warteinmälchen. — Bedeutungsähnlich ist auch das unter Mahl1 2 abgehandelte Malle, Mälle 'eine gerade zureichende Portion'. m$ln, -e- °Worb Di Lei, °Mühlh Bol, "Sondh Roc; m^lyjm "Mühlh Bol Lef, -ea- "Mühlh ODo, mpliyan "Sondh Cli, sonst meli%3n, Das Dim. Mälchen wäre auch von Mal ableitbar. — -> Maille. Malefizkerl m. 'ein übler Bursche', aber auch anerkennend 'ein tüchtiger Kerl' Sonnb. malen swV. 'zeichnen, / anstreichen' allg.; sich (sieh) emoäl, bi hüsch daß e gemoäl koon "Mein Was, ich hun a schö gemalt Stommelpfüffen c Eisn Ru, Hillns loosn schunn widder de Stowe mole °Altb Zsche; die Äpfel senn wie gemoält 'wunderschöne Äpfel' Suhl; geschesse es net gemoelt 'man erwarte nichts Besseres' (?) Hennb 1869; mal den Teufel nicht an die Wand! allg.; mol dir wos! abschlägige Antwort in °Arn Elx, ich well de eppes moal! dass. Suhl, ähnl. Erf, °Eschw Aue; der will's gemalt haben 'jmd. will etw. besonders schön ausgeführt haben' Rudst. / streichen, ab- aus- vermalen, -ä-, -ä- NOThür (daneben älteres -ö- Mansf), nOThür nllmThür, verstr. sIlmThür, "Schlz s°Zeulr, sonst seit.; -ü- "Lobst Schm; -öä-, -da-, -oa- Hennb (außer "Salz n°Schmal), verstr. s°Ilm, ob. Schwarza; -ou"Hildb Col Um, verstr. Südrand SOThür sowie Sonnb 1858 (neben -öa- und -ö- in der 2. 3. Sg.). Sonst -ö-, Maler m. 'Handwerker, der die Stube anstreicht' NThür (außer Eichsf), nöZThür n l l m T h ü r NOThür OThür SOThür, sonst seit, oder umg.; mer han sehe värze Taa di Moler "Ilm Stü, Moler, Oenstreicher, Locleierer tust de dich betitliere? Du bist wetter nischt wie e Formnkleckser °Pößn Nst, wos a richticher Moäler is, dar muß a gepfoif künn Sonnb. Weil vor Jahren ein auswärtiger Maler im Dorfe herumlungerte, f ü h r t jeder Mann von zweifelhaftem Ruf den Spitznamen Maler in "Sonnb Hei. Malerarbeiten führten um 1900 noch oft andere Bauarbeiter aus, deshalb gelten als Syn. auch t Maurer Steinmetz Kleiber. Weitere Syn. sind t Anstreicher Tüncher Weißer, Weißbinder -macher -maier -maurer, Decken- Stubenweißer, Stuben- Tagmacher, Klecker. Scherzh. Bildungen sind Bleiweißleiche Dreckschwalbe Kankerprescher Klatscher Kleckser Pinselquäler Schmierfinker Spinnenjäger Wanzendrücker. Vokalismus wie 'malen', doch mqhr "Apol OTr. Mit d-Einsehub möldir, -ä- "Wern Sti, "Quedb All, "Blank HGei, "Nordh Urb, "Worb Brb, "Mühlh ODo Urb, Eichsf 1912; mit ^-Umstellung mölrd(r), -äverstr. ö°Worb "Nordh w°Sondh w°Sangh. Malereiware f. fachspr. 'das zu bemalende Porzellan' "Neuhs Dee.

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malern swV. ' / anstreichen' er hot seine Stuwe selwer gemalert Jena. Maleste Moleste. Malheur n. 'Unglück, Mißgeschick' allg.; du gookelst su lange, bes ä Mallör passiert "Erf Eck, in Stalle hammar Malleer °Mersb Lau, ich hob mei Portmonnee vergassn — no, do is wetter ke Molleer, ich will's derweile ausleh °Pößn Nst; scherzh. Wendungen: o grang Mallör! Ansage eines GrandSpieles beim Skat, °Rudst UWi, e Sticke (Stickchen) Molleer 'Pechvogel' °Schmö GBr, aber auch 'Spaßvogel' °Grz OGro; Malleer de Oagao (Kakao) 'Unglück' °Hal Kol, Mallör de Kack 'Durchfall' °Rudst Uhl; in speziellem Sinne dos Mächen hat Malleer geholt 'bekommt ein Kind' Rudst und wohl verstr.; ar hot a Mallör an Bäh (Verletzung am Bein) Sonnb; -> vermalheuren. malor Hennb Itzgr, sonst mqler mäler. malheurisch Adj. 1. 'von Unglück betroffen' verstr. °Altb, Grz, sei vursichtch miet n Petroljum, sinst konnst de emol rächt molleersch drmiet sei 'sonst kannst du ein Unglück anrichten' °Pößn N s t ; 'kränklich, unpäßlich' verstr. °Cob °Hildb, gelegentlich in "Ilm Man; dar Schorsch is heuer ganz mallörisch warm °Hildb Gel, iech war a weng mallörisch Cob; 'baufällig' di Härwer (Herberge 'Wohnung') wor schünt gaaz mallörisch hässen un gässen (auf beiden Seiten) Cob. 2. 'hinterhältig' ein malleersches Vieh (bes. vom Pferd gesagt) °SRoda Trb. Malheurschuster m. 'ein Pechvogel' °Lohst Eli. Malhiipfding n. 'besondere Figur f ü r das Hüpfespiel der Kinder, dessen großes Mittelfeld durch ein Malzeichen ( x ) nochmals in vier Felder unterteilt ist' "Suhl Ben; tllüpfkasten (mit Abb. 1). Malice f. 'Bosheit, Tücke' Erf, °Eisn See; Maliesen mache 'Unannehmlichkeiten bereiten' Eichsf 1912, ähnl. °Got Frm, a hat seine Malissen 'er hat seine Launen' °Sömm K ö ; frz. malice 'Bosheit'. Reim in °Got Ohr: Spitze Nase, spitzes Kinn, stecken viele Malicen drin. malicig Adj. maliesiger Hund! Schelte f ü r 'störrisches Pferd' °Weim Mech, molitscher Scheeks 'einer, der nichts gibt' Musikantenspr. Eichsf 1912. maliziös Adj. 'boshaft, tückisch, launenhaft' verstr. "Altb, °Sömm Kö, "Jena Rei; auch 'grob, frech' Erf, Hildb. malken swV. 't malkern 1' OThür, "Art Wie, "Apol Flu; mußt de di Kotze ejool molge! "SRoda Her, ihr sullt de alle Kotze nich immer molge, se ward eich schunn emool tichtch krotze "Altb Gor; zuweilen auch für 'raufen und balgen von Kindern' "Naumb Sie, "Zeitz H a y ; -> ab- herummalken. Vgl. 1691 Stieler 1265: melken.

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malkern — Malter

mglgü verstr. sOThür, sonst -«-, -a-\ doch mälx3 Naumb, "Art Wie. malkern, -ä- swV. 1. 'derb liebkosend drücken und dadurch ungewollt quälen' (bes. Katzen und Hunde, aber auch Personen) IlmThür n,öZThür, verstr. söNThür sNOThür, seit. n°Gera °Schmö; malgere dach dan ormen Voil (Vogel) nich so, ar gett sunst kaputt "Mühlh HBe, der Junge ward die Katze sulange malgere, bis se tut is "Mersb Klo; die Hunde werden nicht fein, wenn man sie so mellcert 1691 Stieler 1265; malgere mech nech su! °Apol Flu, du mußt die Kleene nich so malgere °Weim GOb. Ferner 'sich raufen, herumbalgen' "Nebra Zeu, 'verprügeln als Strafe für Unartigkeiten' "Jena Cop; melgern wird auch von Kindern gesagt, die etw. nicht gerne wieder hergeben und so lange damit spielen, bis es. Schaden leidet oder zerstört ist, °Neuhs Grä 1799. - 2. 'in etw. wühlen, an etw. herumdrücken und sich oder die Sache beschmutzen' verstr. söNThür nöZThür sIlmThür, °Pößn Sehl, zumeist jedoch dafür herummalkern; (ein Kind) malgert im Kuchenteich °Weim Berk. — t talkern, maddeln molken malksen mären2 martern, ab- anmalkern, mälgers, -g-, doch -a- °Rudst KHa Rudst, -(.- Erf, "Neuhs Grä 1799, ob. Schwarza 1819; maly'jn Woirn, °Schmö Dobr Goß Zeh. Wie molken, malksen wohl zu 'melken' (vgl. DWB 6,1999), doch aus lautlichen Gründen mit -a- angesetzt. Vgl. Müll.-Fr. 2,202: malgern, SchlesWb 2,841: malkern. malksen swV. ' / malkern 1' Naumb, °Apol Flu, malgse doch das Tier nich so! °Apol Rei. Hierzu auch: furchtbar, dei Rumgemalgse! Naumb. Mallekecker -> Moorkecker. Malloch n. 'eine kleine Mulde, in die beim Murmelspiel die Kugel hineingeworfen werden muß' °Eschw Aue; Malschießen. Malm Melm. malmen swV. ' t kauen' "Zeulr Zad, di Kiewe malmen scheene, di senn jesund! °Apol Flu. Hierher wohl auch: ich kann kaum noch gemalme 'ich bin wie zerschlagen vor Anstrengung' °Worb Di. -> zermalmen. Mälmerle n. nur in den Worten, die man dem Blöken des Schaflammes unterlegt: Mamerla, wölln mr ham? Wölln mr noch a Mälmerle abbeißen? "Schlz Geb. Zu malmen. Mals n. 'Freiplatz beim Haschespiel' °Worb KWo, "Mühlh Beb Lan, °Eisn Fal; t Mal 3. maischen swV. 'undeutlich, stark zischend sprechen' wie die vom Niederrhein zugezogenen Wiedertäufer, °Mein N b r 1855; t welschen. Malschießen n. 'eine Art Murmelspiel' °Eschw Aue, wobei man mit Kugeln aus etwa 2 m Entfernung in ein Malloch zu werfen sucht. Sodann wird

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vom Malloch aus auf ausgelegte Kugeln geschossen. Wessen Stennert (Kugel) dabei abgeschossen wird, scheidet aus; Gewinner ist, wer die meisten Treffer hat. Malsjahr o. G. 'das kommende Jahr, über ein J a h r ' seit, und veraltend um Sonnb; in °Sonnb OLi auch 'voriges J a h r ' . Vermutlich entstanden aus (ein)mal das Jahr; vgl. SchwabWb 4,77. Malstatt f. 'Freiplatz beim Versteckspiel der Kinder' °Art Don; t Mal 3. Vielleicht auch zu Mahlstatt gehörig. — Malstein m. ' t Grenzstein' Eiehsf, "Art Seeh bis 1945, Erf 1749 nach Brandis Hs.; unde satzte die mälsteyne uff den velden um 1400 Rothe Chron. 18. Wer Malsteine versetzt hat, muß nach dem Tode umgehen und diese wieder richtigrücken, "Heil Geis. — Malstock m. in der Schifferspr. 'Stange zum Messen der Flußtiefe' Hai, °Bernb Als. Maltafel f. 'langer Tisch, auf dem Christbaumschmuck bemalt wird' °Neuhs Lau. Malter n. m. 1. 'ein altes Hohlmaß f ü r Getreide', früher gültig im Eiehsf WThür Hennb, °Hildb °Got °Erf, Mühlh, vgl. Jauernig, Maße. Nirgendwo bestand zwischen den einzelnen Amtsbezirken eine völlige Übereinstimmung in der Größe des Malters. Während das Erfurter Malter mit 715,31 und das Eisenacher Malter mit 304,6 1 am größten waren, h a t t e °Melr Ost mit 117,6 1 das kleinste Maltermaß, im übrigen Verbreitungsgebiet galten Maßeinheiten zwischen 160 und 212 1. Die einzelnen Maltermaße .waren verbindlich im jeweiligen Amtsbereich, jedoch stellte das Heeger Malter, benannt nach °Got Hai und heute noch bekannt in °Got Sehn als Heier Malter, eine Besonderheit dar, vgl. Jauernig Maße 13. Nach 1869 wurde das Hohlmaß Malter abgelöst durch Gewichtseinheiten, älteren Personen ist es aber mit ungefährer Größenvorstellung noch in Erinnerung. Das Malter wurde unterteilt in ->• Achtel Maß Scheffel Viertel, diese zumeist wiederum in Metzen; so hatte z. B. das Malter im sHennb, "Hildb 8 Achtel oder 32 Metzen, das Meininger Malter 8 Maß oder 32 Metzen, das Mühlhäuser Malter 4 Scheffel oder 16 Metzen, das Eisenacher Malter 4 Viertel oder 32 Metzen. J e nach der Getreideart sind die Gewichtsangaben unterschiedlich . In Erf wurden 1665 an Jahrkost für jede erwachsene Person 1 Malder Korn, für ein Pferd 10 Malder Hafer gerechnet (nach Brandis Hs.). Dem Malter als größtem Hohlmaß f ü r Getreide sind in anderen thür. Landschaften vergleichbar f Himten Maß Scheffel Simmer Wispel. — 2. 'ein altes R a u m m a ß f ü r Holz' verstr. NThiir, °Sömm Orl, °Eisn Ste, "Zeulr Tri, "Sonnb OLi; auch 1691 Stieler 1305: ein Malter Holz. In "Eisn Ste war dieses Malter je 4 F u ß lang, breit und hoch, ebs. in Sondh nach

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Mälter— Mama

Jauernig, Maße 45. Nach der Henneb. Waldordnung (1615) sowie der Coburger Porstordnung (1635) wurde das Kohlholz für Hütten und Gewerke in Maltern gesetzt, wobei 1 Malter einem Drittel t Klafter gleichkam, ebs. im Reußischen (wSOThür) nach Hohl, Saaleflößerei 43; . . .vnndt hohen die köhler. . .noch theilß an maltern gehawen, . . Anfang 17. J h . Sehmal (nach Zs. d. V. f. hess. Gesch. u. Landesk. N F 5,78). Vgl. Kehr, Forstwesen 167. mafor WThür Hennb, verstr. swZThür, -3- w°Erf n°Got ö°Eisn, verstr. sEichsf, -p-, -q- seit. °Er£, •&-, •5- verstr. Eichsf, sonst maldsr, -ä-, — Mask. vorwieg. öZThür, seit. Hennb wZThür. Mälter -> Melkter. Malterbrot n. 'Frucht des Weißdorns, t Mehlfäßchen' °Quedb All sowie verstr. am Nordrand im nd. Sprachgebiet; auch Maltersbrötchen °Nordh Lim; zur Etymologie Müllersbrot. — Malterbrotsbaum m. 'Weißdorn' der oole Mollrebrotsboom Icünne oh abgebaut werden °Worb Hun. — Maltergeld n. 'Trinkgeld für die Müllerknappen', nur noch alten Müllermeistern aus ihrer Lehrzeit um 1860 - 8 0 bekannt, "HMöls Nes 1913. - Malterholz n. 'das in Maltern aufgeschichtete Scheitholz' veraltet "Wern Sti ,°Eisn Ru, "Schmal Brei, °Nebra Zeu, "Sonnb OLi; in Schlz war es eine Bezeichnung für das Deputatholz der Lehrer und Pfarrer. maltern swV. 1. 'das Getreide abmessen' °HMöls Nes. — 2. 'Holz in Maltern aufschichten' "Wern Sti, awfmaltern. - 3. übertr. es mallert 'es mehrt sich, gibt guten Ertrag' (z. B. beim Beerensuchenoder Dreschen) "Eisn Ru UE1, t scheffeln; vgl. HessWb 2,236. Maltersack m. 'ein großer Sack' °Eisn Tre, "Salz Kli; RA dick wie ein Maltersack "Mein Fri, "Hildb SBe, 0 Schlz Ven, "Gera Kra. malträtieren swV. ' f quälen, mißhandeln' verstr. IlmThür wSOThür, "Sonnb; was dar mich n ganzn Tooch malträtiert! (mit Fragen quält) "Neuhs Grä, maltrier das Pferd nech sw! °Apol Flu; hierzu auch Malträtiererei 'drängendes Bitten' eäch well dersch nu soo, deine Maltratiererei gieht mer of de Nerven °Rudst ARe. Malyasier m. 'eine edle griechische Weinsorte' f E r f , Sonnb 1858; Naumburger Bier ist Thüringer Malvesier, nach Mitzschke, Sprichwörter 14. Malvasierbirne f. 'eine Birnensorte' Maämesierbärn °Erf Mön. Malve f. die Gartenblume Malva silvestris L. subsp. mauritanica, verstr.; t Sommermalve, Pappel- Stockrose. Übertr. als Schimpfwort du Malve! °Weißf RWe. Die wildwachsenden Malvenarten (zumeist wohl Malva neglecta Wallroth) sind unter den Bezeichnungen t Käse, Käseblume -büffchen

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-möppchen -näpfle -pappel -päppchen, Gänse- Pappelkäse, Butternäpfle -weckchen bekannt. Malz n. wie schd., allg.; wieveel Hekteliter Bier ziehst'n aus an Zentner Molz? "Zeitz Pre; Malz sanken 'Malz in Säcke füllen zum Transport zur Mühle' "LSalz Neu 1801. Erstlichen soll der müller di mühl um die dritte metze haben, alles, was er von der leute getreidig metzet, es sei korn, weitz, gersten oder malz 1600 UB Burgk S. 73; RA bei den is Hopfen un Malz verlorn! 'der ist unbelehrbar oder dumm' allg.; von dünnem Bier sagt man Simon hot des Wasser zugetröö un Lazarus es Maalz Hennb 1869. Wortspiel: wenns abermals (aber Malz) reent, nochen wards Bier billch "Altb Kos. Nach Reuß j. L. 1870 ist Malz ein Linderungsmittel bei Brustbeschwerden. -+ Luftmalz. mälds, -d- Hennb, "Arn Bös, -ö- Nordh, Sonnb (neben -öi-, -a-), -ou- "Sonnb Grü, sonst -a-, -a-, -9-.

Malzbrühe f. 'dünner t Kaffee' "Weim GLo. Malzdarre f. 'Mälzerei' Zeulr, °Pößn Nst. malzen, -ä- swV. 'Gerste zu Malz verarbeiten' E r f , u m S o n n b ; 16 heimtzen gemeltzte gersten 1530

Amtshandelbuch "Mersb Lau, Wer dae mehr melzet, dan der Stadt gewohnheit ist, der sal an die Stadt geben eine mark 14. J h . Stadtrechte Eisn S. 50. Malzgeld n. 'Abgabe der zur Mälzerei berechtigten Dörfer an die Stadtkasse' veraltet Erf. - Malzkaffee m. 'Kaffee-Ersatz aus geröstetem Getreide', umg. neben Kaffee wohl allg.; monche Leite trinken aa Malzkaffee, ich fer men Teel luub mer reene Bunne "Pößn Nst. - Malzkasten m. ursprünglich 'Malzbehälter' zwene malczkasten, gefult mit grossen semein 1398 UB Erf 2,1125; aber auch 'Malzmaß', wobei 1677 2 Malzkasten zu einem Braulos gehörten, 1739 Erf Falckenstein 1037. - Malzklötzchen n. 't Bonbon' nur "Hett Brau. - Malzplatz m. 'runder Kuchen aus Gerstenmalz zum Brauen des Kofents' "Sondh HTh. — Malzstein m. 't Bonbon' nur vereinzelt neben Zucker- Feuerstein westl. Got-Sondh mit Häufung im "Mühlh; vielfach wird das Wort jedoch als Mahlstein verstanden; koif dech färn Groschen Mohlstein "Eisn OE1. Mama f. 1. kinderspr. und familiär a. 7 Mutter' vorwieg. OThür, sonst verstr.; zunehmend vor allem bei älteren Kindern durch Mutti und andere Koseformen ersetzt; meine Mama hot geseet, de sollst mer änne Bamme (Schnitte Brot) gawe "Weißf Ldf, wenn unse Mama vun Babba wos howe will, dudd se n Babba immer bissei datschle "Pößn Ra. Sagt ein Kind als erstes Papa, so ruft es ein Brüderchen herbei, sagt es zuerst Mama, folgt ein Schwesterchen, Eichsf, "Nordh HFo, Sonnb 1858. - b. 1 1 Großmutter' verstr. "Saalf "Grz, "Lobst AGe Gah, wohl weil die Anrede der Eltern durch die erwachsenen Kinder auch von den Enkeln gebraucht

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mambcr — man2

wird, ebenso 'i Urgroßmutter' "Neuhs Meur. 2. gelegentliche Anrede der Bäuerin durch das Gesinde, "Naumb GWi. — > PuppchenWehmama, mumä "Zeitz Spo, sonst mamä, mämä, mämä. In °HMöls OSchw stand älteres mämä neben jüngerem mama. Verkürzt zu mdm °Eisn UE1. — Wohl über die Schriftspr. (< frz. maman) eingedrungen und gegenüber -»• Memme eine jüngere Form, doch Betonung stets auf der 1. Silbe. mamber mannbar. Mameluck m. 'liebedienerischer Mensch' Erf, "Mein Schwa, Sonnb, nemm d'ch vär dann in Acht, das es e rechtger Mammelucke °Weim Ton, a mächt Schödienerei an richtigen Mameluck mit seiner °Hildb Gel; i Arschkriecher. Mammam m. 7 Kindermantel' "Salz Frau, Erf, Mämmäm °Erf Erm, °Ilm Man. Mämme -> Memme. mammeln, -ä- swV. 1. 'langsam und ungeschickt essen, t muffeln', meist in der Art, wie es kleine Kinder und zahnlose alte Leute tun, gelegentl. 'unlustig essen' (weil es nicht schmeckt), scherzh. aber auch f ü r 'essen' überhaupt, ZThür, sonst seit., Itzgr nicht belegt; dar kleene Karl mammelt awer lange °Schmö Tau, mammel zu! 'beeile dich beim Essen!' °Got Eml; wenn man einer Aufforderung zum Essen nicht tüchtig nachgekommen ist, heißt es in °Worb Brb das nächstemol, do mämmelte nit, do aßt de. — Dagegen wird in Got unter mammeln das genußvolle Essen verstanden: guck mal, wie der mammelt, den sieht me'sch an, wie's n schmeckt. Ähnl. Bildungen - > maffeln mampfein mampfen mappeln mummeln mumpfeln schmampeln, hintermammeln. — 2. 'undeutlich sprechen' Sondh, °Erf Kor; 'unzufrieden murmeln' °Apol Flu, °Schmö Tau; tbrummein. Sondh, "Worb Brb, sonst -a-. Mampe f. 1. 'dünner i Kaffee' nur °Erf Sehe neben anderen Syn. — 2. 'in Kaffee eingeweichte und mit Zucker bestreute Brotstücke, t Eingebrocktes' nur Art. - 3. Ausdruck der Maurer und Zimmerleute f ü r eine Mischung aus Nordhäuser (Schnaps) und Aromatique (einem Kräuterlikör), ° Sondh Cli. >• vermämpeln. Mampele n. 'kleines Mädchen' "Suhl Chri. Mampf m. 'breiiges, durcheinander gemengtes Essen' aß amtlich un mach net so en Mampf "Ilm Stü; ähnl. vom Viehfutter "Schlz Göt. Pframpf. Mampfe f. 'Schwätzer' holl's Maul, ölte Mämf! um "Sonnb R a u . mampfein, -ä- swV. 'hastig, gierig essen, mit vollen Backen kauen, f muffeln' Mühlh, "Ilm Stü, Sonnb; mumpfeln. mampfen, -ä- swV. dass., verstr. SOThür Itzgr, sonst seit., doch nicht NThür WThür. 30 Thüringisches Wörterbuch 4. Lief.

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-g- um "Sonnb Rau, -d- Cob, sonst -a-, Mamsell f. 1. Bezeichnung und Anrede bürgerlicher / Mädchen und unverheirateter Frauen, Erf 1892, "Neuhs Meus 1935, "Schmal P a p 1913; Dim. do komn de Momsällchen olle "Zeitz Pre. — 2. ehedem 'die Wirtschafterin auf größeren Gütern' verstr. öOThür, in "Zeitz Pre auch 'Hausfrau': de Momsell is wühl gor nich do? — 3. 't Dienstmädchen' "Erf Rin. — ->• Hof- Koch- LadenSchlamp- Schlapp- SchneiderWirtschaftsmamsell. Der Ton lag auf der 1. Silbe, wenn der Eigenname folgte, Erf 1892, auch mamsil Altb 1888; mama'sqt "Schmal P a p ; sonst mdm's^l. man 1 Pron. wie schd., allg.; von die hat mer oo nich an Häppchen Helefe (ein bißchen Hilfe) Bernb, wos mer sich eigebruckt hot, muß mer oo ausfrasse "Schmö GBr, bamme ebbes (wenn man etwas) in dr Opetheke für zwölf Krätzer käft, naame se's net für än widder Hennb 1869, dös tutt en scha (schon) wieh, wemmesch (wenn man es) nar sieht Cob; Mann hät's gut, Fräu hat's basser Wortspiel mit Mann u n d man, "Eisn UE1. TO» westl. Aschl-Neuhs-Ilm-Suhl-Melr, je nach der Betonung im Satz gelegentlich bis zum silbischen m reduziert oder zu me gedehnt. Sonst mar, doch "Sonnb "Cob und um Hildb durch Vokalisierung des auslautenden -r ebenfalls ma. Das überkurze a in mar hat im OThür und nSOThür starke o-Färbung, während im IlmThür und übrigen SOThür häufig m$r und mar begegnen. Die Verbreitung von mar und ms 'man' entspricht der von mar, mir und mi, me, mei 'wir', vgl. Vetter Kt. 8. — Dat. und Akk. werden durch die flektierten Formen von ->• ein ersetzt. man 2 Adv. 'fnur' nNThür, verstr. sNThür nNOThür, "Ilm Böh GBr, Arn u m 1750 (nach ZfdMaa 1910, S. 236), Eisn Ende 18. J h . (nach Spangenberg DG S. 125), "Got Win und "Rudst Böh 1895, Altb 1878; da hawich mich man bloß so Mnjehalen 'da habe ich nur (kümmerlich) mein Leben gefristet' Bernb, mach ach man langsam! "Sondh Roc, wu bliewet'n mant hent Abbend dr Ferdnand su lange? "Ilm GBr, mant so was nit! °Worb Di, laß dir mund en Vurrehn keige (einen Vorreigen 'Solotanz' geigen) Altb 1687. mand, -d- "Ilm Böh GBr, NThür (außer "Quedb °Hett) neben seit, man, man; man, man "Quedb "Hett, verstr. nNOThür neben vorwieg, nur; mans "Worb Jütz, mandurd "Worb Kai, mund Altb 1687; nand "Erf Wals, nond Altb 1878; bei Hertel 1895 für "Mühlh ODo belegtes ndmd ist nicht wieder bestätigt worden, dafür dort heute man. — Verstr. im nö "Hildb vorkommendes nqn ist nicht wie man aus newan, sondern wohl über nqrn aus neweeren entwickelt, -» nur. Vgl. ThDA 2, Kt. 31 u. S. 153ff.

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managen — Mandel2

managen swV. salopp 'etw. in die Wege leiten, organisieren' umg. verstr.; dar hot dos prima gemännätscht °Arn StI 1963; -> männigen. manch Pron. Adj. wie schd., allg. — 1. 'von einer gewissen Häufigkeit': nee, ich loß mich nich beleckre (beschwätzen)/ Os dan ene Mol ward gor leicht monches Mol un zeletzt alle Mol °Pößn Nst, dou hat er mannichs Moul niät rächt gelasen un wos verlcehrts derziält (erzählt) 'mitunter' Sonnb, ich hou mannichen Touch (oder die mannichen Tcmch) drüwer nouchgedacht 'oft' "Sonnb St, ebs. monchs liewe Mol °Schmö GBr, er hot in sen Lahm noch manning Kluß verzwickt 'noch viele Klöße gegessen' Grz; moncher hot bei dan Schnie de Ziem derfrurn °Pößn Nst, moncher vun men Schulkorneroden is gestorm 'etliche' ebd.; in °Sonnb Häm in dieser Form nur Neutr.: an su an Beul (Furunkel) is schö manchs gestorm, ähnl. Sonnb und SOThür möglich; de ahle Schachthohle (Schieferhalde) hat schon männiches erläwet 'mannigfache Dinge' "Hett GÖr, alle menje 'viel' °Eisn See. — 2. 'von einer gewissen Art' (auf Menschen angewandt): mannicher Mainsch hat Angst vor sich sallewer (selber) °Mühlh ODo, su fix, wie manche Leite ze Galle (Geld) kumm'n, su fix kumm'n se a wieder dervun °Pößn Nst; auf diese Weise spielt man auch auf bestimmte Personen an, ohne sie beim Namen zu nennen, so in der RA mönche wonn geschäiter säi wee dar Pförr °Eisn UE1. mqnix,

m$ni% öNThür NOThür, mäni% sHennb

Itzgr, mdn(i)x wNThür WThür (doch m^nx^möl 'manchmal' Eisn 1898), mqnx OThür (doch daneben m^nxmöl 'manchmal' "HMöls OSchw), "Gera "SRoda °Pößn, mun(i)x "Schmal Brei Schmal, "Mein Jüch, "Eisn Ku, muinx "Schmal Pap, mönx "Eisn TJE1;

sonst man(i)xmancherlei Adj. wie schd., seit.; in Hannel un Wannel gieht nicht immer olls su glott ob, do gibts moncherlee Verdruß °Pößn Nst, ich kennt nuch moncherlee derwahne (erwähnen) ebd.; i allerlei. Manchester m. wie schd. 'gerippter, derber Stoff' allg., dr Manschester is a gutter Stoff zum Strapaziern "Hildb Gel, Onschäster °Ilm Her. Manchesterhose f. 'Hose aus Manchesterstoff' allg.; wer bei Heiraten vermittelt, will sich eine Manchesterhose verdienen °Mühlh Fla. manchestern Adj. 'aus Manchesterstoff bestehend', zun Christkinche (zu Weihnachten) gricht dr Heinrich e manschästere Hose un di Lowise en beidemese Rook (einen Beiderwandsrock) "Schmal Brei. manchmal Adv. 1. 'zuweilen' allg.; su e Wildschwein soll määch mannichmol jefährlich wärn °Eisl Ann, dr all Hölcke is moenichmoel e komischer Dengerich "Suhl Hei; auch Ummer muinchmaa

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"Schmal Pap 1913, e monichmoel "Ilm Nst; gar manchmal 'oft': se ärbt (arbeitet) goir munchmaa schon in aller Früh °Eisn Ru. RA: e blenn (blinde) Taube fend aa manchmoel e Erbes "Mein OMa, gescheite Hünner lege ihre Eier aa manchmoel in di Brönneßl ebd., ähnl. "Eisn Tre. — 2. ' / vielleicht, möglicherweise' "Erf Mön, "Jena Jena Rei, Weißf, Ajust, schmieß de Borte (das Beil) nich ze wiet weg, bruchst se mennichmol wedder! "Quedb H a ; in Verbindung mit wenn: ich wäll mand a Rock oonziehe, wenn mannechmol wer kämmet 'falls jemand kommt' Sondh. Überwieg. man(i)chmal,

daneben seit.

man(i)chemal.

Mandel1 f. 1. 'Frucht des Mandelbaums' allg., meist als Zutat für Stollen und anderes Weihnachtsgebäck; du machst wo in dä Saamu (in deine Stollen) gor kä Mannu? "Suhl Ben, etz ho ich doch staits dr sissen di bettern Mandeln drwescht! "Ilm Stü; die Schwangere soll Mandeln essen, damit das Kind eine zarte H a u t bekommt, "Suhl OHo, "Hildb GIB, "Pößn Peu; f Mandelkern. - 2. meist im PI. 'Gaumenmandeln, Tonsillen' allg.; krank is er net gerode, awer sane Mandeln sän e weng geschwolln "Ilm Stü. mänal Itzgr, "Art Fra, mändl °Got Frm; manddl "Ilm sonst doch sonst

Stü, um Arn und gelegentl. aus dem Schd., mannt; in °Erf Mön 1913 mänal für Bedeutung 1, mandln 'Tonsillen'. PI. da mnndh "Gera Wei, -In.

Mandel2 f. n. (m.) 1. 'eine Menge von 15 Stück' ein älteres, kaum mehr gebräuchliches Zählmaß, seltener am Nord- und Westrand, nicht Rhön und "Salz, sonst noch bekannt. Vor allem Eier wurden nach Mandel gehandelt, aber auch Walnüsse, Obst usw.; brenk mich ämool ä Mandel Eier "Eisl Ann, zwanzig hüner, so er zu vorrichten, und von jeder drey mandel eyer 1613 U B Burgk S. 77, eine Mandel Eyer, eine Mandel Käse 1691 Stieler 1228. Bei weniger wertvollen Dingen, z. B. bei Zwetschen, zählte man auf das Mandel 16 Stück, ä Mandel hat äächentlich fuffzen Steck, awer sechzen sin gerachent worden; vier Mannel hon ä Quatschenschock (Zwetschenschock '64 Stück') gegahm "Rudst um 1890, wenns de e Mannel Barn, Epfel ober su wos keefe tust, do krichst de vier Warfe un uf jeden Worf vier Stick "Pößn Nst; auch das mellsch Mandel (mühlhäusische Mandel) hatte 16 Stück, Eichsf 1912; t Bäcker- Bauernmandel. Gelegentlich werden auch andere Dinge im Sinne einer allgemeinen Schätzung nach Mandel angegeben: ich hotte arnd e halb Mannel Schnapse jetrunken "SRoda Klo, dar Krack (das schlechte Pferd) äs dach schonn anne Mannel Johr aalt "Erf Dach, auch 1691 Stieler 1228 eine Mandel Jahre; wie er ohms (abends) heemreeste, do hunn se'n noch a Mannel jute Botschläge jejaam

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Mandel2 — Mandelkern

"SRoda Her, sei Voter un seine Motter hatten ooch schunne änne Mannet tausend Taler zesammengehongert "Weim Bla. — RA: ha lätt driezahn gruade sie (gerade sein) un verzahn en Mannel 'er nimmt es nicht so genau' °Mühlh Lan, ähnl. °Got Bai; wenn ein Skatspieler mit 60 Augen verloren hat, so heißt es dritthalb Dutzend und zwei Mandel "Pößn Ra, oder drei Mandel und vierzehn und eins "Altb Has; eine ähnliche Zählweise in einem Kinderreim aus "Jena Hir: Schocke schocke Reiter, drei Mannel värzen Heppen un ä Bock sinn zusamm ä janzes Schock;

Schneider,

die Dummen wäm nech alle, un wenn vun Schocke fünf Mannel sterben "Art Rin, nEichsf; ein sehr dummer Mensch ist dumm wie neun Mandel junge Sauen "Gera Wün, ähnl. Schmö. - Die Zählung der Getreidegarben nach Schock und Mandel berührt sich mit Bedeutung 2: zu Arnstadt ist erwachsen... 238 schock 2 mandell gersten. 139 schock 3 Mandell Rokken 1583 Schloß-Inventar Arn S. 66, do stiehn nuch ocht Mannel Gerste "Pößn Krö. — 2a. 'der aus 15, seltener aus 16 Garben gebildete Getreidehaufen' NThür (ohne Eichsf), NOThür OThür wSOThür IlmThür ZThür (ohne "LSalz), verstr. "Suhl "Schmal, seit. öSOThür, "Eisn w"Sonnb, Hildb; s Gorn is olles runger, dr Weeze stieht ooch schunne in Mannein "Eisb Bür, de Garschten wird in Mannein geleit "Mühlh Win, zwanzig Mannein es anne Fuhre "Naumb Tro. Vorwieg, im NThür n,wNOThür Hennb, verstr. auch im SOThür und sIlmThür werden entweder die Garben an eine Reihe von vier in der Mitte stehenden angelehnt, oder man bildet eine Reihe von jeweils zwei aneinandergelehnten Garben, Spitzmandel; andere aufrecht stehende Garbenstände t Stauche. Im übrigen Verbreitungsgebiet bezeichnet Mandel eine liegende Anordnung der Garben, wie sie vor allem bei Feldfrüchten mit feurzen oder schlaffen Halmen zweckmäßig ist: 3rei Schichten zu je vier sternförmig mit den Ähren nach innen hegende Garben kommen übereinander, drei weitere Garben werden als Regenschutz darüber gelegt (diese Form ist daneben und auch im Norden als f Kreuzmandel, seltener als t Legehaufen bekannt); gelegentlich auch vier Schichten zu je drei Garben, so in "Neuhs GNeu Gös Meur, oder als dachförmiger Stapel, so in "Ilm Fri Wild, "Saalf Resch. Eine der Landmandel oder -> Kauzmandel ähnliche Form kommt seit, vor, so in "Sangh Hai; in "Hett NPla errichtet man die -» Klumpmandel unmittelbar vor dem Einfahren. Im sNOThür wird vorwieg. Roggen, im SOThür und an der ob. Schwarza Gerste und Hafer in Mandeln gelegt oder gemandelt; Bansen80*

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Bohnen- Gersten- Kornmandel. Durch den Mähdrusch wird das Aufstellen oder Legen der Garben zunehmend ungebräuchlich. — Vor 1840 galt in "Arn Ach jedes zehnte Mandel als Schnitterlohn; man kennzeichnete es durch einen in die oberste Garbe gebundenen, hochragenden Strohwisch. In "Jena Cam wurde achtgegeben, daß sich auf dem Felde nur eine gerade Zahl von Mandeln befand, weil anderenfalls der Tod eines Familienmitgliedes zu befürchten war. — b. 'großes Bündel Flachs, wie es in die Röste gelegt wird' "Ilm Jes, 'ein mit Strohseil gebundenes Flachsbündel nach dem Rösten und Trocknen' "Rudst Hör; in "Altb Zie wurde der Flachs in Mandeln (doch gelegentlich auch in Puppen zu 8 Bündeln) aufgestellt. c. 'pyramidenformig aufgeschichtete Reisigbündel' a Mannel Reisig "Hildb Gel, auch Holz wurde dort so gesetzt; durch das Nachbarrecht erhielt man ein Graslos, 1 m Holz und 1 Mandel Reisig "Mein Eih. mündl, -p- ZThür (außer °Sömm), sIlmThür, m&ml °Erf Dach, möndl °Sonnb Theu, mansl, -q- WThür Hennb SOThür nllmThür Mansf, °Sömm, verstr. OThür, mänsl verstr. sNThür (außer Eichsf), Itzgr; mand-äl NOThür (außer Mansf), verstr. nNThür OThür, sonst seit., mänddl Eichsf, mändal t Erf 1932. Während in Bedeutung 1 das Neutr. überwiegt und das Fem. um Erf und u m Weim häufiger, sonst aber nur verstr. vorkommt, ist in Bedeutung 2 das Fem. neben dem Neutr. gleichermaßen vertreten; Mask. verstr. Hennb. - Vgl. A d V K t . 8 2 - 8 4 , Lerchner 197.

Mandel3 Mangel1. Mandelhaufen m. 'der aus 15 Garben gebildete Getreidehaufen', meist in der Form der f Kreuzmandel, neben Haufen verstr. wNThür WThür Rhön, "Got Mech, Mein; vorwieg, bei Hafer und Gerste. In "Melr Ste legte man die Garben auf eine Astgabel, damit die Ähren nicht die Erde berührten. manudshaufa "Mein KSu, mayslwie Mandel2.

°Salz Urn, sonst

Mandelkern m. 'Frucht des Mandelbaums' verstr., doch veraltet und heute fast nur noch in Kinderreimen; Rätsel vom Nußbaum in Sonnb: Huech wie a Haus, grün wie a Strauß, bitter wie a Galt, süß wie a Mannelkarn, assen ölla Leutla garn.

RA: was sollen der Kuh die Mandelkerne? Rudst 1894. Mandelkerne wurden auch gegen Fieber verwandt: nimm drei Mandelkerne. Schreibe auf den 1. Höhere, auf den 2. Legere und auf den 3. Schare Jte. Danach gib ihm solche zu essen. Den ersten im Namen Gottes des Vaters, . . . Entweder er bekommt's Fieber noch einmal oder bleibet stracks außen Thür. Monatsbll. 17, 5.

Mandelkuchen — Mange2

463 marjal- Hennb 1881, sonst wie

Mandel1.

Mandelkuchen m. 1. 'flacher, runder Hochzeitskuchen mit Mandeln, t Bienenstich' "Suhl Gol Mab. — 2. 7 Pfefferkuchen mit Mandeln' als Weihnachtsgebäck, °Schmal Pap. — Mandellänge f. 'Weihnachtsstollen mit Mandeln' "Gera Wün, t Stollen; dass. als Pfingstgebäck, °Grz Kah. mandeln swV. 1. 'eine Anzahl von 15 erreichen' scherzh. in der RA hat's gedutzend, kann's auch mandeln 'sind einmal 12 Kinder in der Familie, können es auch 15 werden' °Eisn Bur. — 2. 'je fünfzehn Getreidegarben zusammenlegen oder -stellen' OThür nllmThür, °Pößn s"Jena °Zeulr, verstr. °SRoda "Gera °Saalf; im öNThür NOThür, seit. ZThür, Altb neben mandeln auch auf (in) Mandel legen oder stellen, (auf) Mandel setzen; mr wulln de Oorm'n mannte, doß nich wedder noß ward "Jena Lobe; auf- ummandeln. Mandelskorb m. 'großer, aus Weiden geflochtener Futterkorb' "Mein Met Schwa Was, "Schmal Brei NSm, "Suhl Chri; vgl. HessWb 2,241: Mande und Lerchner 197; t Spreukorb. Da die Einwohner der Höfe Bußhof, Neuhof und Krollbach dafür bekannt waren, daß sie immer ungewöhnlich früh auf ihren Feldern arbeiteten, hieß es in "Schmal Brei über sie di Höfer schlaffe in Mannudskorb (weil er bei der kleinsten Bewegung umfällt und sie weckt). mandel(s)weise Adv. 'zu je fünfzehn Stück' verstr. (doch nicht Eichsf); de Eier verkoof mer mandel- oder halbmandelweise "Naumb GJe, frieher wuerden de Äpfel maanelwiese offn Marte verkooft "Arn E t t ; die Frucht wurde mandehviese uffjestellt "Sondh GBe; in "Schlz LBa bündelte und verkaufte man den Flachs mandelweise, auch de Reis'chbengel (Reisigbündel) fir de Bäcker wärn mannelweise verkooft SRoda. Übertr. 'in großer Menge': du kannst nech satt kreie (nicht genug kriegen), alles gleich mannelweise "Apol Flu, in dar ehrn Schranke häng'n de Kleeder mandelweise "Naumb GJe; RA: dar hat de Dommheet maanelweis gefressen "Rudst ARe. mandelsweise weise.

Hennb Itzgr, "Zeitz Spo, sonst mandel-

Mandler m. 'Erntearbeiter, der die Garben zu Mandeln legt oder stellt' seit. NThür NOThür nZThür nllmThür; wenn de Oerschte trocken war, wurde isammt (die losen Bündel gesammelt) un gebungen; hingerdrein kam'n de Mannler un stellten se in Kreiz- oder Bansenmanneln off "Erf Alp. Mandötterchen n. ' t Kapuzinerkresse' s Mandedderchen es e scheen gaal (gelbe) Blümmen "Eisn Bur. Wohl verballhornt aus Astörtchen (< Nastur tium).

464

manduren swV. 'tüchtig und rasch t essen' se han aber techt'ch mandurt veraltet "LSalz Beh, ->• mundieren. Vgl. SchlHoWb 3,538: mandieren, dort zu frz. manger ( < lat. manducare) 'essen, kauen' gestellt, und MeckWb 4,1092: mandieren, manduren, mundieren.

mang 1. Präp. 7 zwischen, (in)mitten' NThür NOThür neben unter und zwischen, doch verstr. bis Eisn-Erf-Zeitz, °Pößn Wei; Frieda setzt sich garn mang de Mannsliete "Mühlh Bol, mang andern 1691 Stieler 1268, ha is mitten mank dn Kingem "Mühlh Bol, mittenmang; da is ja ane Haare mank de Suppe! Bernb, der Krakelkopp knetscht mang alles un varsteht a Dreck "Hett G ö r ; ha es wie Museschießen (Mäusekot) mang dn Pfaffer 'er mischt sich in alle Angelegenheiten' "Sondh HTh. — 2. Adv. 'dazwischen' "LSalz GUr, da is was mang "Sömm Orl, "Mühlh Lef; Wortspiel mit der Präp. und dem Adv.: mang uns mang ist einer mang, der nicht mang uns mang gehört "Hett Bräu; das Getreide es alles mang 'durcheinander, vermengt' "Naumb Tro, do is was mang 'da ist etw. los, geschieht etw.' "Art Gor. — damang, durcheinmang, mangeinander. m&rjfg), -a-, doch marjs 'dazwischen' "LSalz GUr; zu as. gimang 'unter, zwischen' und verwandt mit mengen. Vgl. T h D A 1 Kt. 18 und S. 82.

Mangbrett n. 7 Mangelbrett', als Teil des ungebräuchlich gewordenen Mangelzeugs noch verstr. Hennb Itzgr, "Hildb Fri, "Neuhs Schei; mit dan Mangbraat ward die Wösch glatt gerollt "Hildb Gel. Mange 1 f. 1 a. 'Gerät zum Glätten der Wäsche' verstr. Hennb Itzgr, "Lobst Bst, Salz 1895, "Wem Sti; heute wird zumeist die mit einem Handrad, seltener die moderne, durch Motorkraft betriebene t Wäscherolle darunter verstanden; dich soll mal nach der Mang frääng 'ich soll fragen, wann die Wäscherolle frei ist' "Lobst Bst; daneben Mangel, Wäschemange(l) und ( WäscheJrolle im Verbreitungsgebiet. Eine wohl ähnliche Einrichtung besaßen die Färbereien zum Glätten und Appretieren der Tuche, Hennb 1801. Nur seit, wird unter Mange das alte / Mangelholz verstanden, Cob, "Wern Sti 1890 (neben Mangel), auch 1691 Stieler 1269: die Mange; Handmange. - b. 'Färberei', übertr. von der Glätteinrichtung, "Mein Was 1895, Schmal, in die Mange gehen Hennb 1881; auch in Straßennamen wie Manggasse Ilm, Manghölle Suhl. — 2. 7 Nudelholz' "Wern Sti 1890 (neben Mangel), mär)s "Wern Sti, mär) Itzgr, marj Hennb, "Lobst Bst. Zu mhd. mange 'Glättwalze; große Steinschleuder' (< mlat. manga). Mange2 f. '(Futter)gemenge' wenn sie so in der Mang sind 'untereinander gemischt' "Got Win,

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mangeinander —Marigelknüppel

meine Saun frassen bluß noch Futter aus der Mang "Zeitz Spo; 'durcheinander gerührte Dinge' °Art Bot; als Mask. der Mang 1691 Stieler 1268. mangeinander Adv. 'durcheinander' NThür NOThür; moch emol da Futter mankenanner "Mühlh Bol, uff denn sein Felde stieht alles mangenanner °Mersb Klo, knetsche nich alles mangenander 'rühre nicht alles zu einem Brei' °Hett G ö r , da war aber ooch alles mangenanner °Sömm R o t ; auch im Oberharz, vgl. Borchers 116. Mangel 1 f. 1. 'Gerät zum Glätten der Wäsche', meist die 't Wäscherolle mit Drehrad', nicht wZThür, °Eisn, sonst neben (Wäsche)mangel u n d (Wäsche)rolle, wobei (Wäsche)mangel im SOThür und Eichsf überwiegt, während im übrigen Gebiet — vor allem im öZThür NThür — (Wäsche)rolle vorherrscht, welches häufig als das jüngere Wort angegeben wird; Hennb Itzgr daneben verstr. Mange; mer giehn gleich uff de Mannel "Gera Thi, 1 Mangell zu weißem geretthe (für Leinenwäsche) 1583 Schloß-Inventar Arn S. 68. Seltener das einfache t Mangelholz, so NThür 1882, °Salz Gum. — 2. 't Nudelholz' seit. nNThür NOThür, °Mühlh ODo 1893, °Erf Vie, °Rudst Dösch, °Saalf Wie; -> Kuchenmangel, s. K t . Nudelholz. manddl OThür (außer Westrand), neben seltenerem marjal sNOThür, "Heil Ber, °Worb Brh, manddl in Zuss. °Heil Mis, °Worb Büt; manel nSOThür, "Jena °Eisb, seit. nllmThür, "Querf Bar, °Altb Pro, in Zuss. °Sömm Har, mändl, manu verstr. sEichsf; sonst maysl, -d-, Vgl. Kretschmer Wortgeogr. 392. Mangel 2 m. 1. wie schd., doch kaum echt mdal. — a. 'fNot, Entbehrung' verstr. in der Wendung Mangel leiden. — b. '/Fehler, Schaden' verstr.; u dan Auto hat di Warkstatt öllerhand Mengel festg'stellt "Hildb Gel. -» bemängeln. — 2. 'Zweifel' in der Wendung ich haa Mangels oon en 'ich glaube ihn zu kennen, ich zweifle, ob er es ist, ich habe ihn in Verdacht' Hennb 1881. — 3. böser Mangel 'tEpilepsie' °LSalz Neu 1801, verallgemeinert mich wörcht dr büese Mangel, wenn man eine unangenehme Nachricht hinnehmen muß, °Got Cat; übertr. als Schimpfwort f ü r ein eigensinniges Mädchen bös Mangel! "Schmal Pap. mangelbar Adj. 7 schadhaft, alt' vor allem von Möbelstücken, Geräten und Kleidung, mangelboar "Ilm Man, mangebuar °Mühlh ODo. Mangelbleuel m. 7 Mangelbrett' °Neuhs LiO. Mangelbrett n. 'ein rund 60 cm langes und 15 cm breites Brett, mit dem die auf das runde -> Mangelholz gewickelte Wäsche hin- und hergerollt und dadurch geglättet wurde', verstr., doch im öNThür NOThür nZThür nllmThür kaum noch bekannt, aber in °Salz Gum 1956 noch in Gebrauch; Hennb Itzgr dafür häufiger f Mangbrett; um das Abgleiten

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von der Rolle zu vermeiden, befand sich mitunter am Ende des Mangelbrettes ein Querholz; de Wäsche wird ganz feste ums Manelholz gewickelt un mit'n Manelbraate uf ener Bank hen un har gerollt "Jena K u n , Mangelbret 1691 Stieler 1269. In °Worb Haus wurde die Wäsche nicht gerollt, sondern (wie andernorts mit dem Bleuel) geschlagen: met dam Mangelbrat wärd uf das runne Holz geschlaan. t Mangelbleuel, RollWeller- WilgerWürgelbrett; möglicherweise Verwechslungen mit dem Bleuel sind Bleuel- Patschbrett, Patsche. Mangeldocke f. 't Mangelholz'] die Wäsche wird auf die Mangeldock aufgedockt Schlz. — Mangelgeschirr n. 'die Gerätschaften zum Mangeln, t Mangelzeug' zwischen Schwarza u n d ob. Ilm. — Mangeigezeug n. dass. "Schmal Bro, "Salz Kli. Mangelholz n. 1. 'die Holzwalze zum Glätten der Wäsche' vorwieg. SOThür sIlmThür sZThür Eichsf nNOThür, nicht öNThür nZThür Itzgr, sonst seit.; die Wäsche wurde mit einem Mangeltuch um das Mangelholz gewickelt, welches man mit Hilfe des Mangelbrettes auf einer Unterlage hinund herrollte, bis sie hinreichend glatt war; heute kaum mehr gebräuchlich. Auch die Walzen der mit einem Drehrad versehenen Wäscherolle werden als Mangelhölzer bezeichnet; mer gunn'n nich uf de Mannel giehe, die Meta hot wedder mol de Mannelhelzer waggeschlussen °Jena Löbe. In Grz gab es das Nadeleinfädeln als Gesellschaftsspiel, bei dem jmd. rittlings mit ausgestreckten Beinen auf einem Mangelholz sitzen und eine Nadel einfädeln mußte. U m zu verhindern, daß ihr Kind mit einem Wechselbalg vertauscht würde, legte die Mutter während ihrer Abwesenheit ein Mangelholz in die Stube, "Lobst Gah. - tDocke Handswilger Mange1 MangelL, Mangeldocke -knüppel -prügel -rolle -wilger, Mangholz -huppel -prügel -wilger, Rolle, Roll- Rund- Weller- Wilger- Würgelholz, (Wäsche)wilger, Waschknüppel; wohl eine andere Technik bezeichnet (Wäsche)bleuel. — 2 a. 7 Nudelholz' Nordrand des NThür, NOThür (ohne ö°Sangh u n d w°Querf), wOThür, "SRoda ö°Pößn, seit. °Eisn "Gera "Saalf; s. K t . Nudelholz. b. scherzh. 'eine zu leichte Ackerwalze' "Naumb Pri. mängelieren swV. 'bemängeln, bekritteln' Hertel 1895 ohne Ortsangabe, seitdem nicht wieder bezeugt. Der dort gleichfalls zitierte Beleg f ü r "Wern Sti gehört zu -> mengelieren 'vermengen'. mängelig Adj. 'wählerisch beim Essen, / kürisch' nur °Quedb K ö n . Mangelkammer f. ' R a u m f ü r die Wäschemangel' "Altb GRö. - Mangelknüppel m. 7 Mangelholz zum Glätten der Wäsche' Mangelknepfel "Neuhs Pie.

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mangeln1 — mangunter

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mangeln 1 swV. l a . 'Wäsche mit dem Mangelzeug nähme, wenn se ooch erseht mangeltrocken äs "Naumb oder der Wäschemangel glätten' vorwieg. SOThür GJe; t bügeltrocken. Mangeltuch n. 'ein langes derbes Leinentuch, OThür Eichsf, sonst verstr. außer H e n n b Itzgr, wo f mangen gilt, doch daneben t rollen (vor allem das um das Mangelholz gewickelt wird', die Wäsche ZThür IlmThür) und wilgern; wenn de Wäsche kommt zwischen die einzelnen Lagen des Mangelraus! gewoschen un getruckent is, nochen ward se nuch tuches; Ida, gab mer mol de Mangelticher gemannelt; dos mocht mer miet n Mannelbraate un °Zeulr Göt; f Rolltuch. — Mangelwilger m. 1. 'das n Mannelhulze, un aa uff ner grüßen Mannel, die t Mangelholz zum Glätten der Wäsche' sö°Ilm, mer Rulle tut heeße °Pößn Nst; minne Wäsche ward Nordrand °Neuhs, seit. s°Rudst, "Schmal Bro, "Arn gemangelt, do äs se wie geplätt °Mühlh Gör; ich Grä, "Jena Cop. — 2. 7 Nudelholz' "SRoda Laa. — will die Bettzichen (Bettbezüge) nach mangele Mangelzeug n. 'die Gerätschaften zum Mangeln der °Worb Brb, ungemandelte grobe Leinwand 1622 Erf Wäsche (Mangelbrett u n d -holz)' "Neuhs s°Rudst nach Brandis Hs.; mangen oder mangelen 1691 "Saalf, "Ilm Afd Nst, "Schlz Göri; t Mangelgeschirr Stieler 1269; scherzh. du manneist de Fadem 'du -gezeug, Mang(ge)zeug. schläfst' "Gera Röps; nach einem Sturm liegt das mangen swV. 't mangeln1' Hennb Itzgr, "Neuhs Getreide wie jemangelt "Neuhs Cur. I n °Erf Mön Mel, Salz 1895; die Wasch wärd gemangt Cob. mangele 'ein Kleid nach dem Färben glänzend Manger m. 'Färber' Hennb 1869, Schmal (schon machen'. — b. 'Flachs mit dem Mangelholz be- 1597 nach HessWb 2,244), 1691 Stieler 1269. arbeiten', damit er weich wird, °Rudst OWi. — Mänger m. 'Pferdehändler' "Hai Kol. I n Zuss. 2. 'Teig ausrollen' seit. NOThür neben vorwieg. -»• fischmenger 'Fischhändler' Arn 1543 (nach Heibig aufmangeln und gelegentlichem ausmangeln, 2,73), vgl. Bischoff, Elbostfäl. 113f. °Wern Sti, °Mühlh Bol ODo, Altb, °HMöls Nes, Mangfrucht f. ' / Mangkorn' 0 Worb Di. - Mang°SRoda Bob Her, °Pößn Wei, "Neuhs Grä; t aus- futter n. dass. "Sangh Sto, auch übertr. 'unappetitrollen. liches Eintopfgericht' "Mersb Klo. Manggezeug n. 'die Gerätschaften zum Mangeln' mangeln 2 swV. 'fehlen' seit, und kaum echt verstr. wHennb, "Salz Möh, "Mein Mil, meist das mdal.; es mangelt u ölln (an allem) "Hildb Gel. ältere t Mangelzeug, doch gelegentlich auch auf mangeln 3 swV. 'handgemein werden, ringen' sie die i Wäscherolle mit Drehrad übertr., in "Salz hatten mit on gemangiU also 15. J h . Stolle 359. Kie auf das Bügelbrett. — Mangholz n. 'das f Manmangeln swV. 'bemängeln, bekritteln' seit. gelholz zum Glätten der Wäsche' verstr. Hennb NOThür OThür, °Worb B r b ; du hast ega (dauernd) neben Mangwilger, verstr. Itzgr neben vorwieg. was ze quängeln un ze mängeln "Zeitz Spo, herum- Mangprügel. — Manghuller m. 1. dass. Schmal. mängeln, mängelieren. 2. 7 Nudelholz' ebd. - 3. 'dicker Mensch' "Schmal Mangelprügel m. 'das / Mangelholz zum Glätten Rot. — Manghuppel m. 'das t Mangelholz zum der Wäsche' °Neuhs Schei Stei. - Mangelrolle f. Glätten der Wäsche' "Schmal Rot. 1. dass. Sonnb, °Hildb Ade, in °Hm Möh die Mangkorn n. 'Gemisch aus Roggen und Weizen' t Wäscherolle mit Drehrad. — 2. 7 Nudelholz' nWThür Eichsf, "Arn S t i , veraltet "Weim Berk, in °Mersb Mü. "Eisl Sib 'mit Gerste vermischter Hafer', in "Zeitz Mangeltisch m. 'der Tisch, auf dem die Wäsche Gol auch 'kleine, notreife Getreidekörner'; dos gemangelt wird' verstr. Eichsf ZThür sIlmThür Mangkorn is dis Johr net gut geroten "Eisn Fal, SOThür, sonst seit.; der Mangeltisch äs en därber ich konn dr noch än Sock Mangkorn verkaafn "Weim Tisch; oft jedoch dient ein gewöhnlicher Küchen- S t i ; f Mangfrucht -futter Meng(el)frucht Mengkorn tisch diesem Zweck: o f f n Küchentisch is gemangelt Mengsei Gemang Gemenge, Mengerling. worden °Neuhs Lieh. Auch den Tisch, auf dem die Mangmaschine f. 'die t Wäscherolle mit Drehrad' Wäsche eingerollt wird, nennt man so, "Zeulr Göt. "Suhl Alb, "Hildb Bür Schö. f Auf- Mang- Roll- Weller- Wilger- Würgeltisch. Mangold m. wie schd. (Beta vulgaris var. cicla L.), mangeltreuge Adj. ' t mangeltrocken', mangeldrie allg.; t Beißkohl, Beiße. Mangprügel m. 'das t Mangelholz zum Glätten verstr. °Worb, de Wäsche is mandeldreiche, awer de Mandel is koputt °Altb Zsche; übertr. auf Hafer, der Wäsche' verstr. Itzgr neben f Mangholz; uf dan der nicht trocken genug zum Einfahren ist, °Worb Mangprügel wärd die Wösch aufgerollt "Hildb Gel. — Hol. — mangeltrocken Adj. 'noch nicht völlig Mangtisch m. 7 Mangeltisch' verstr. Hennb, "Hildb. trocken und deshalb zum Mangeln geeignet' verstr., mangtrocken Adj. 7 mangeltrocken' verstr. doch Hennb meist t mangtrocken; wenn de uff de Hennb, "Hildb, di Wösch is mangtrocke "Salz Kli. Rulle giehst, muß de Wäsche mangeltrucken sei mangunter Adv. 'mitunter, bisweilen' Mansf "Zeitz Spo, da mußt de ähmd gleich die Ungerhose 1888, Eichsf 1912.

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Mangwilger — Mann

Mangwilger m. 1. 'das t Mangelholz zum Glätten der Wäsche' Hennb neben Mangholz, °Hildb Feh Gie Heu. - 2. 'f Nudelholz' °Suhl Geh, °Mein Ell. - Mangwerk n. 'die t Wäscherolle mit Drehrad' °Salz Len. - Mangzeug n. ' / Mangelzeug' °Hildb Feh Fri Heu, "Neuhs Schei Sie, °Salz Kra. Manier f. 1. 'das gute Benehmen, t Anstand' verstr. südl. Eisn-Zeitz, Heil; s äs keine Manier Erf, host'n geene Munier gelarnt? "SRoda Klo, dar hot gor ke weng (kein bißchen) Maniem Sonnb. — 2. 'Sitte, f Mode, Verhaltensweise' se tat mord (sehr) vurnahm un hatte su besondere Manierdn an sich Rudst, ähnl. "Hildb Gel, "Jena Löbe, "Schmö GBr, dös wärn mer neumoudische Maniem Sonnb. — 3. 'Art und Weise' in der Wendung auf gute (feine) Manier 'ohne verletzend zu wirken' : ze guter Letzt is er se doch nuch of gute Manier los warn °Ilm Stü, of a feine Ort un Manier Sonnb. manierlich Adj. 1. 'gesittet' verstr. südöstl. Hildb-Weißf; bie ner weng (sei nur ein bißchen) manierlich, wenn de nei zen Leitna kimmst "Lobst Bst, dös is a manierlichs Meädla, über dare kaa ich niät geklouch (klagen) Sonnb, lauter ganz schiene, manierliche Leite Saalf. — 2. 'hübsch' die seht su manierlich üs on läift do rem wie ne Schlompen °Eisn ÜE1. Manifest n. 'Zusammenstellung aller an Bord befindlichen Waren' Schifferspr. °Bernb Als, Hai. Mankat n. 'Unglück, Arger, Sorgen, Schwierigkeiten' verstr. öNThür NOThür, °Sömm Orl; da hatten mer noch Mangaht met unsern Handwagen °Eisl Ann, ich habe mit dem (Menschen) nur mein Mangaht °Hett Bräu; auch 'Schaden, Mangel' an der Arbeit es kä Mangaht °Naumb Tro, er hat kein Mankaht jemacht 'seine Arbeit ist untadelig' °Sangh Sto; ' / Manko, Fehlbetrag' wir ham bei unsern letzten Vergniejen ein großes Mankaht gehabt °Hal Scho. Manko n. 1. 'Fehlbetrag, Defizit' umg. verstr.; dar hat Manko gemacht "Arn StI; f Mankat. — 2. 'Mindergewicht der Ladung' z. B. durch zunehmende Trockenheit bei hoher Temperatur, Schifferspr. "Bernb Als, Hai. Mann m. 1. 'erwachsene männliche Person' allg. — a. im allgemeinen Sinne. — aa. ohne nähere Charakterisierung: e Monn is quarnich (quer) dorchs Feld geluffen °Pößn Ra, der Mann is mit n Pf aar durchs Eis gebrochen un nein's kalte Wasser gefalln °Zeulr Läw. R A : du söst ääs kriech (ich werde dich schlagen), daß de net wäßt, ob de e Männle oder e Frääle (Weible) bist Hennb WThür; der Mann hat recht, der Mann muß einen Schnaps kriegen Rudst, halt den Mann auf! sagt man, wenn

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jmd. prahlt oder lügt, ebd.; Bastlösereim in "Rudst Böh: Es ging ein Mann zum Berg hinan, der hat beschissene Hosen an, und als er wieder runterkam, da muß das Pfeiflein runter/ahm;

ähnl. Hennb, verstr. "Saalf "Neuhs, "Weißf Pri, Eisb. Wenn die Katze sich putzte und dadurch Besuch ankündigte, forderte man sie auf . . . ist's ein Mann, guck mich an, ist's a Fraa, tu an Schraa "Sonnb Rüc, ähnl. "Neuhs OWei, "LSalz Neu; wenn jmd. heimlich auf einem Wagen mitfuhr, riefen die Kinder dem Kutscher zu a Bauer un a Maa, es hengt äis hintn draa! Cob. Falls die Hebamme auf dem Weg zur Entbindung einen Mann trifft, wird die Schwangere einen Sohn gebären, "Worb Di. Begegnet einem Leichenzug ein Mann, so stirbt als nächster wieder ein Mann, "Mein Wach. — bb. mit Bezug auf die Charaktereigenschaften, die man bei einem Mann voraussetzt: verbreitet sind die Wendungen seinen Mann stehen (stellen), das ist (nicht) der Mann dazu, das ist mein Mann (dem ich vertraue), er ist (selber) Manns genug, er ist noch ein Mann von echtem (altem) Schrot und Korn, aus dem wird nie ein (im ganzen Leben kein) Mann, ein Unzuverlässiger ist doch kein Mann, kein Mann von Wort; ein Gutmütiger ist eine Seele von einem Mann, ein Tüchtiger ist immer der erste Mann an der Spritze; s mog wohr sei, daß ich men Monn stieh bein Assen und Trinken — ich stieh'n ober aa bei der Arbeit! "Pößn Nst, dr naue Borchemeester, das is mei Monn, dar gieht fodengerode dorch (ohne Ansehen der Person) ebd.; ein Mann wie ein Haus (mit festem Charakter) Rudst, wie der Mann äs, wärd de Worscht gebrott 'jedem das, was er beanspruchen kann' Sondh, "Mein OMa, nachdem der Mann ist, nachdem bratet man ihm eine Wurst 1691 Stieler 1232, es geht mir wider den Mann 'gegen meine Überzeugung' Rudst; ein weibischer und unbedeutender Mensch ist ein Mann wie ein Pfennig, weil man ihn drehen und wenden kann, Hai 1783, a Maa wie a Pfund Wörscht Sonnb, "Eisn UE1, is dös odder a Stückla Maa! "Sonnb Hei Sonnb, dou bist ä Muun önger dn Männern bie e Kaasnuiz önger dn Stännern (wie eine schlechte Kugel unter den Murmeln) "Eisn Ru. — Verdeutlicht werden die Charaktereigenschaften des Mannes durch Adj., z. B. ein ganzer, richtiger, fleißiger, tüchtiger, anständiger, offen und ehrlicher, schlecht und rechter Mann, ein harter, stolzer gegenüber einem leutlichen und gemeinen Mann, ein ernster, gesetzter gegenüber einem lustigen, spaßhaftigen, tollen Mann; dös is der rächt Maa for dan Posten Sonnb, s es kei unäwener (unebener 'unrechter') Maan Salz, du warscht gu uf eemol e

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Mann

rächt gesotzter Monn °Pößn Nst, ons Forstmäister is e lüiitlicher (leutseliger) Muu "Schmal Brei, e hibscher Monn 'ein freundlicher Mensch, der weiß, was sich schickt' °Schmö GBr, ein kalter Mann 'ein Hagestolz' °Got Tarn. — R A und Reime: ein erschrockener Mann ist auch, im Himmel nicht sicher ebd., der Sorglose läßt den lieben Gott (den Herrgott) einen guten (frommen) Mann sein allg., iron. er ist ein guter Mann, er frißt keine Schuhschmiere Rudst, Barscht un Wichse: spor nich dron! Blanker Schuh mocht blanken Monn! °Pößn Nst. I m Heischevers aus °Sonnb F o r : . . .gibt er mir auch einen guten Loh (Lohn), ßp ist er auch ein braver Maa. Betriebs- Blöd- Däu- Oaukel- Hampel- Heiß- JaKlaps- Nicke- Sachte- Toll- Winkel- Witz- WortsZerrmann, Hefe- Scheißerärschemännchen. — cc. auf die soziale Stellung bezogen, wobei der arme, kleine, geschlagene Mann im Gegensatz zum (schwer)reichen, gemachten, großen, feinen, vornehmen Mann steht; wenn's na glückt, wos er vürhot, dou is er a gemachter Maa Sonnb, ar tut, als wär er Wunner was far a grußer Monn, un de Schulden frassnen ball auf °Pößn Nst, bei uns kimmt itze e feiner Monn zum Hufe rein, es ward doch nich ernd (etwa) der Poster sei ? "Gera W ü n ; ein Männer Moo war ein Hausbesitzer mit Gärtchen, aber ohne Feld im Gegensatz zum Feldhäusler, Bauern oder Gutsbesitzer, um Grz 1888, ähnl. "Mersb Lau. — R A : den großen (feinen) Mann spielen (machen, markieren) verstr., in feina Maa rausbeiß 'die Vornehmheit z u Schau tragen' Sonnb, einen großen Mann machen H e n n b 1881, ar sucht wos drin, in arma Maa ze spieln 'er gefällt sich darin zu tun, als ob er arm sei' Sonnb, wem die Pfääre druhn (Pferde gedeihen) un di Wiewer sterwn, das git en richer Mann °Eschw Heldra, ähnl. °Eisn Tre, vil faule (nämlich 'begrabene') Weiber mache en reche Moo Hennb 1869, er lebt wie der reiche Mann im Evangelium Rudst, bann dän si Kopf emoel of en Meezgerschlade (Fleischerladen) läit, kömmt e aa on kän arme Moo heißt es in °Mein Was von einem Menschen mit dickem, aufgedunsenem Kopf, dös is in arma Maa sei Bruder 'er macht einen ärmlichen Eindruck' Sonnb. -¡> Bettel- Bürger- Edel- HausLitzenMittel- Vormann. — dd. nach der Gestalt und Körperkraft, z. B. ein großer, ansehnlicher, stattlicher Mann, ein (kleines, schmächtiges) Männchen allg.; 's is a fatzen Moo 'ein sehr großer Mann' "Sonnb Schi, e höhlicher Moo dass. Hennb 1793, das is e Bild von e Manne 'ein sehr hübscher Mann' °Mersb Lau, dos is su kee gorscht'cher Monn 'er ist leidlich hübsch' Altb, su a Mannichen kann mr bei su anner schwiern Arbeit nich jebrauchen °Naumb

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Tro. Eine kräftige F r a u ist stark wie ein Mann, allg. - R A : ä stäht da bie ä Muun un der Orjel (so steif) °Eisn Ru, er hat e Kläuel droff setze (so einen dicken Kopf) bie der Moo on der Orgel "Mein Was. BackenbirnenHeppelKnackelbeermännchen, Hutzelmann. — ee. in Beziehung zum Lebensalter: Töppels Annerees is doch hollwage in de Qohre (in ziemlich hohem Alter), lefft ober nuch su schneedch wie e gunger Monn °Pößn Nst, du Läushaamel, willst wühl an alten Muu üwersch Maul fohr! °Hildb Gel; der ahle Mann 'der Vater, wenn der verheiratete Sohn noch im Haus lebt' °Weißf GKo. R A und Reime: ein alter Mann gehört hinter den Ofen R u d s t ; wenn das Butterschlagen nicht gelingen wollte, hieß es: Butter, Butter, krömpel dich, die all Fraa schleät dich, der all Moo eßt dich.

Hennb 1869.

— ff. auf die H e r k u n f t bezogen: host de enn nune ausgeschnuffelt, war dar fremme Monn wor? °Pößn Nst, ich huhn von dan Öwerlänner Muhn än sehr Schönnen Liewett gekauft °Eisn Ru. In Anspielung auf die Geschichte vom barmherzigen Samariter heißt es nach einem verlorenen Skatspiel es ging ein Mann von Jericho °LSalz Hen. Landsmann. — b. in der Eigenschaft als (künftiger) Ehegatte: wenn e junger Mann heirat, werd aus en Burschen e Mann "Jena Kun, erstlich heißt in Luekenbach nur der ein Mann, der eine Frau hat, O. Ludwig, Werke 2 S. 259, an Maa, wu mir niä gefällt, will ich niä hou °Sonnb Häm, ich haa je a gar so'n grtmharten (groben) Mann °Worb Brb. — R A und Reime: dem Manne eine Frau, dem Jungen eine Rute Rudst, wer warten kann, kriecht ooch en Mann, wer Gott vertraut, wärd ooch noch Braut °Eisb Bür, Grz, war niät gewart kaa, kricht kenn Maa °Sonnb St Sonnb, ein junges Mädchen schneidet deshalb kein Stück Butter im, weil sie sonst noch sieben J a h r e auf einen Mann warten muß, Sonnb 1858, ein Mädchen, das Katzen gern hat, bekommt einen guten Mann ebd.; einem kleinen Mädchen sagt man scherzh. als Belobigung du kriechst a moel en Maa für dich allei um Suhl, als Tröstung heißt es des verget widder eärs da (ehe du) an Maa brichst °Sonnb St; eine mannstolle Frau geht auf den Mann °LSalz Bai, hat den Mann nötig °Erf Geb, hat die Männer gern °Got Hör, Mutter, ich muß'n Mann han, oder ich zünd s Haus an R u d s t ; damit ihnen der Zukünftige im Traum erschiene, beteten die Mädchen am Andreasabend (30. November) Meus Deus, Sankt Andreas, sag me dach, was krieg ich für'n ab e schlett ader trett, ab er rate Haare hat.

Mann, "Heil Bod,

Thüringischer Dialektatlas Begründet und bearbeitet von

H K R M A N HTJCKB

Auf Grund des von Thüringer Dialektologen unter Mitwirkung der Lehrerschaft gesammelten Sprachguts (Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur der Deutschen Akademiq der Wissenschaften zu Berlin)

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109 Seiten — gr. 8° — Kartenteil; 1 Falttab.

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Der Thüringische Dialektatlas ist das Ergebnis langjähriger dialektologischer Bemühungen, die oft schwer zu entwirrende Fülle der mundartlichen Wörter, Formen und Laute des gesamtthüringischen Sprachraumes zu sammeln und übersichtlich darzustellen. Das Kartenwerk soll ein Forschungsinstrument für den Sprachwissenschaftler und zugleich ein Arbeitsmittel für den Deutsch- und Heimatkundelehrer sein. Karten und Texte sind in Gemeinschaftsarbeit entstanden. Die Einheitlichkeit des Atlaswerkes hat darunter nicht gelitten. Beide Lieferungen sind mit einem N a m e n - und S a c h r e g i s t e r ausgestattet, das außer den behandelten Worten, Formen und Lauten auch alle erwähnten Ortsnamen nachweist, so daß manche Besonderheiten eines Ortes leichter gefunden werden. Ebenso sind alle zitierten Verfassernamen, in Kapitälchen gedruckt, im Register zu finden; dadurch erübrigt sich ein besonderes Literaturverzeichnis. Die der ersten Lieferung beiliegende Tabelle „Lage der Einzelzeichen zum Ortspunkt" gilt auch f ü r die zweite Lieferung.

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Brandenburg-Berlinisches Wörterbuch I. Band - 1. und 2. Lieferung Begründet und angelegt von von

ANNELIESE BRETSCHNEIDER,

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bearbeitet unter der Leitung von

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(Deutsohe Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Institut für deutsehe Sprache und Literatur)

In Arbeitsgemeinschaft mit dem Karl-Wachholtz-Verlag, Neumünster 1968. Etwa 128 Seiten - 4° - etwa 36,-

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Nach dem Mecklenburgischen Wörterbuch und dem Thüringischen Wörterbuch erscheint nunmehr als drittes großlandschaftliches Wörterbuch im Bereich der Deutschen Demokratischen Republik das Brandenburg-Berlinische Wörterbuch. Es umfaßt vor allem den regional begrenzten Wortschatz des früheren Landes Brandenburg (in den Grenzen von 1945) sowie die Volkssprache der Hauptstadt Berlin. Es wird in diesem Wörterbuch versucht, die Gemeinsamkeiten wie auch die Unterschiede zwischen der Großstadtsprache und den ländlichen Mundarten der umgebenden Gebiete zur Darstellung zu bringen. Darüber hinaus gewährt die sprachgeographische Betrachtung durch den allmählichen und* vielschichtigen Übergang vom Niederdeutschen zum Mittelhochdeutschen interessante Einblicke in sprachgeschichtlicher und sprachsoziologischer Hinsicht. Durch die niederländischen Sprachreste in der Mittelmark, die auf die Besiedlung im 12. Jahrhundert zurückgehen, sowie durch die mannigfachen sprachlichen Berührungen mit den sorbischen Mundarten, entsteht das Bild einer vielgestaltigen Sprachlandschaft, die sich in mancher Hinsicht von dem nördlich angrenzenden Mecklenburgischen deutlich abhebt.

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