Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Lieferung 2 Staatsverträge: Band I, Lieferung 2 9783641217594


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Inhalt
Staatsverträge mit dem Hethiterreich
Assyrische Staatsverträge
Aramäische Staatsverträge
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Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Lieferung 2 Staatsverträge: Band I, Lieferung 2
 9783641217594

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Texte aus der Umwelt des Alten Testaments

Texte aus der Umwelt des Alten Testaments In Gemeinschaft mit Rykle Borger, Wilhelmus C. Delsman, Manfried Dietrich, Ursula Kaplony-Heckel, Hans Martin Kümmel, Oswald Loretz, Walter W. Müller und Willem H. Ph. Römer herausgegeben von Otto Kaiser

Band I · Lieferung 2 Gütersloher Verlagshaus

Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Band I

Rechts- und Wirtschaftsurkungen Historisch-chronologische Texte Rykle Borger, Manfried Dietrich, Elmar Edel, Oswald Loretz, Otto Rössler und Einar von Schuler Staatsverträge

1983 Gütersloher Verlagshaus

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar.

Copyright © 1983 Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen. Covergestaltung: Dieter Rehder, Aachen ISBN 978-3-641-21759-4 www.gtvh.de

Rykle Borger, Manfried Dietrich, Elmar Edel, Oswald Loretz, Otto Rössler und Einar von Schuler Staatsverträge

Inhalt Staatsverträge mit dem Hethiterreich Einar von Schuler: Die akkadische Fassung des Vertrages zwischen Suppiluliuma I. von Hatti und Niqmaddu II. von Ugarit . . . . . . . .

I

3I

Elmar Edel: Der Vertrag zwischen Pharao Ramses II. und Hattusili III. von Hatti Akkadische Fassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I 35 Hieroglyphische Fassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I43 Manfried Dietrich und Oswald Loretz: Der Vertrag zwischen dem hethitischen Vizekönig Initeschub von Karkemisch und Ammistamru II. von Ugarit über das Verfahren bei der Ermordung eines Untertanen im jeweils fremden Staatsgebiet . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

I

54

Assyrische Staatsverträge Rykle Borger DerVertrag Assurniraris mit Mati'ilu von Arpad . DerVertrag Asarhaddons mit Baal von Tyrus . . Die Vasallenverträge Asarhaddons mit medischen Fürsten DerVertrag Assurbanipals mit dem Stamm Qedar . . . . .

I77

Aramäische Staatsverträge Otto Rössler Der Vertrag zwischen Bar-Ga' ja von Ktk mit Mati' -il von Arpad . . .

I30

I

78

Staatsverträge mit dem Hethiterreich Einar von Schul er Vertrag zwischen Suppiluliuma I. und Niqmaddu II. von Ugarit Der Vertrag Suppiluliumas I. (etwa IJ So- I 34 5 v. Chr.) mit seinem nordsyrischen Vasallen ist wohl am Ende des zweiten Syrienfeldzuges des Hethitherkönigs (um I 360 v. Chr.?) entstanden. Der Vertragstext ist auf mehrere Tontafeln verteilt, die jeweils verschiedene Vertragsgegenstände regeln. Alle Tafeln stammen aus Ugarit, dem heutigen Ras Schamra, I I km nördlich von Lataqia, der an der Küste gelegenen Hauptstadt des gleichnamigen See- und Landhandel treibenden Kleinstaates.

1.

Geschichte der Ereignisse vor dem Vertrag, der Abschluß des Vertrags, Grenzscheidung, (hierzu?) Bestimmungen über Flüchtlinge

Text CTH 46. J. Nougayrol, PRU IV, I956, S. 48 ff.- Zur Literatur vgl. HKL li, S. zo8; H. Klenge!, Geschichte Syriens z, Berlin I969, S. 343·

Vs. 1 Folgendermaßen (spricht) Meine Sonne Suppiluliuma, der Großkönig, der König des Hatti-Landes, der Held: 2 Als ltur-Addu, der König von Mukischa, Addu-nerari, Jder König von Nuchaschea, und Agi-Teschub, der König von Nijab, 4 von Meiner Sonne, dem Großkönig, ihrem Herrn, abfielen, 5 sammelten sie ihre Truppen, nahmen Städte von Ugarit ein, 6 erpreßten Ugarit, 7 führten (Untertanen) Niqmandus, des Königs von Ugarit, (als) Beute 8 weg und zerstörten das Land Ugarita. 9 Da wandte sich Niqmandu, der König von Ugarit, 10 an Suppiluliuma, den Großkönig, und schrieb 11 folgendermaßen: »Die Sonne, der Großkönig, mein Herr, möge mich aus der Hand der Feinde retten. 12 Ich bin der Diener Meiner Sonne, des Großkönigs, meines Herrn. Gegen einen Feind 1 3meines Herrn bin ich feindlich, mit einem Verbündeten meines Herrn bin ich verbündet. 1 4 Die Könige erpressen mich.« 1 5 Der Großkönig hörte diese Worte Niqmandus. 1 6 Suppiluliuma, der Großkönig, sandte 1 7 Prinzen und Große nebst Fußtruppen 1 8 (und) [Wagenkämpf]ern nach Ugarit.... Vs.

a) Mukisch ist ein anderer Name für das Land Alalach, dessen Hauptstadt Alalach auf dem Tell As;ana lag. 3 a) Bei Nuchasche handelt es sich um die Gegend des antiken Apamea, des heutigen Qalcat el-Mudiq. b) Bei Ni ja handelt es sich um die Gegend zwischen Hama und Aleppo. 8 a) Danach Paragraphenstrich. 2

131

Der ab hier beschiidigte Text berichtet von der Wiederherstellung der Lage in Ugarit durch die hethitische Armee und von der Huldigung Niqmaddus vor Suppiluliuma in Alalach. Anschlußstück oder besondere Tafel Vs. 1 Und [Suppiluliuma, der Großkönig], sah 2 Niqmandus Treuea. 3 Nun hat Suppiluliuma, der Großkönig, 4 der König des Hatti-Landes, mit Niqmandu, 5 dem König von Ugarit, einen Vertrag 6 folgendermaßen geschlossen: 7 Wenn in Zukunft 8 Flüchtlinge 9 aus Nuchasche oder aus Mukisch 10 oder aus anderen Ländern, 11 die aus (ihren) Ländern fortgehen, 12 in Ugarit 1 3 in den Dienst des Königs von Ugarit 14 treten, 1 5 darf ein anderer König eines anderen Landes r6 sie nicht wegnehmen 1 7 aus der Verfügung des Niqmandu, des Königs von Ugarit, r8 und aus der Verfügung seiner Söhne und seiner Enkel. 1 9 Bis in ferne Zeiten! So hat Meine Sonne, der Großkönig, 2 o den Vertrag geschlossena. 2r Außerdem: ganz Ugarit 2 2 mit seinen Grenzen, mit [seinen] Bergen, 2 3 mit Feld und Flur, mi[t ... Lücke

Rs. 4 ••• Berg Igari-ajjali bis zum Berg Chadamgi, [(die Orte) ... ]itkitija, Panischtai, Nakchati, 6 [Cha]lpi, Berg Nana, Schalma, Gulbata, 7 Zamirti, Sulada, Maraili, Chimulia. s Nun hat Suppiluliuma, der Großkönig, der König des Hatti-Landes, der Held, 9 diese [Grenzen], Orte und Berge durch gesiegelte Urkunde dem Niqmandu, 10 dem König von Ugarit, zugewiesen, auch dessen Söhnen rr (und) Enkeln. Für immer! Nun ist Niqmandu 12 gegen meinen Feind feindselig und mit meinem Verbündeten verbündet. 1 3 Er hat sich für Meine Sonne, den Großkönig, seinen Herrn, sehr abgemüht, 14 und er schützt den Vertrag (und) das Bündnis mit dem Hatti-Land. 1 5 Nun hat die Sonne, der Großkönig, Niqmandus Treue gesehena. r6 Und wer die Worte dieser Vertragstafel 1 7 abändert (,sei verflucht). Die Tausend Götter sollen (die Worte) kennen: der Wettergott des Himmels, r8 der Sonnengott des Himmels, der Wettergott von Hatti, 1 9 die Sonnengöttin von Arinna, Chebat von Kizzuwatna, 20 Ischtar von Alalach, Ningal von Nubanni, 2 1 der Wettergott vom Berge Hazzia. Bes. Tafel: Vs. 2 a) und 20 a) Danach Paragraphenstrich. Rs. 7 a) und 15 a) Danach Paragraphenstrich. 21 a) Von den aufgeführten Vertragsgöttern sind die >>tausend Götter« eine Gesamtbezeichnung des hethitischen Pantheons; die Sonnengöttin von Arinna galt als Gattin des hethitischen, die Himmelskönigin Chebat als Gattin des hurritischen Wettergottes, des Teschub. Der Wettergott vom Berge Hazzi, dem griechischen Kasion oros und lateiniIJ2

2.

Festsetzung der Tribute

Text CTH 47· A. Akkadische Fassung: J. Nougayrol, PRU IV, 1956, S. 4off. C. Ugaritische Fassung: Ch. Virolleaud, Syria 21, 1940, S. 26off.; J. Nougayrol, PRU IV, 1956, S. 44ff.; CTA, S. r 53 f. Nr. 64; KTU 3.r. M. Dietrich und 0. Loretz, WO 3, 1966, S. 2o6ff.; B. Landsberger,JCS 21, 1967, S. 58f.

A 1 Folgendermaßen (spricht) Meine Sonne Suppiluliuma, 2 der Großkönig, der König des Hatti-Landes, der Held:a 3 Als alle Könige von Nuchasche 4 und der König von Mukisch sich gegen Meine Sonne, den Großkönig, ihren Herrn, empörten, 5 blieb Niqmandu, der König von Ugarit, 6 mit Meiner Sonne verbündet und empörte sich nicht. 7 Die Könige von Nuchasche und der König von Mukisch 8 erpreßten Niqmandu, den König von Ugarit. 9 Folgendermaßen (sprachen) sie: »Warum 1o empörst du dich nicht mit uns 11 gegen die Sonne?« 1 3 eine Feindschaft mit Meiner Sonne, dem 1 2 Doch Niqmandu lehnte Großkönig, seinem Herrn, 1 4 aha, und die Sonne, 1 5 der Großkönig, sah die Treue Niqmandus. '6 Nun hat Suppiluliuma, 1 7 der Großkönig, der König des Hatti-Landes, 1 8 einen Vertrag mit Niqmandu, 1 9 dem König von Ugarit, folgendermaßen geschlossen: 20 Dein Tribut an Meine Sonne, den Großkönig, deinen Herrn, (beträgt)a 21 12 Minen 20 Scheqel Gold, (in) groß[em Scheqel-Gewicht]a, 22 ein goldener Becher von einer Mine Gewicht als Haupttribut, 2 3 4 Leinengewänder, ein großes Leinenkleid, 500 (Scheqel) blaue Purpurwolle, 2 4 500 (Scheqel) rote Purpurwolle für Meine Sonne, den Großkönig, seinen Herrna. 2 5 Ein goldener Becher von 30 (Scheqel) Gewicht, ein Leinengewand, 100 (Scheqel) blaue Purpurwolle, 2 6 [100 (Scheqel)] rote Purpurwolle für die Königina. 2 7 [Ein] goldener Becher von 30 Scheqel Gewicht, ein Leinengewand, 100 (Scheqel) blaue Purpurwolle, 2 8 100 (Scheqel) rote Purpurwolle für den Thronfolgera. 2 9 Ein silberner Becher von 30 (Scheqel) Gewicht, ein Leinengewand, 100

A

sehen Mons Casius, ist mit dem ugaritischen Baal Zaphon gleichzusetzen. Zu den einzelnen Göttern vgl. E. von Schuler, WM. 2 a) Danach Paragraphenstrich. 12 Er blieb verbündet. I 4 a) C liest dafür: 1 9 der Sonnengöttin von 20 a) C liest dafür: I8 Hier ist der Tribut, den Niqmaddu Arinna bringt. 21 a) Das große königliche Scheqel wog in Ugarit r8,79 g. Eine hethitische Mine umfaßte vermutlich 40 Scheqel. 24 a), 26 a), 28 a), 30 a) und 32 a) Danach Paragraphenstrich.

IJJ

(Scheqel) blaue Purpurwolle, 3° 100 (Scheqel) rote Purpurwolle für den Oberschreibera. 3I Ein silberner Becher von 30 (Scheqel) Gewicht, ein Leinengewand, 100 (Scheqel) blaue Purpurwolle, 32 100 (Scheqel) rote Purpurwolle für den ... ab. 33 Und für den zweiten ... a dasselbeb. 34 Ein Leinengewanda, 100 (Scheqel) blaue Purpurwolle, 100 (Scheqel) rote Purpurwolle 35 für den Ministera. 36 Ein silberner Becher, ein Leinengewand, 100 (Scheqel) rote Purpurwolle, 37 100 (Scheqel) blaue Purpurwolle für den ... a. 38 Unter den Großen 39 bei Meiner Sonne, dem König, seinem Herrn, gibt es keinen (weiteren Tributempfänger). 4° An dem Tag, da Niqmandu seinen Tribut bringt, 4I ist Niqmandu 42 zu einem (zusätzlichen) Geschenk nicht verpflichteta. 43 Die Sonne, der Großkönig, sah Niqmandus 44 Treue, als er selbst kam (und sich) 45 zu Füßen Meiner Sonne, des Großkönigs, seines Herrn, 46 niederwarf. Die Sonne, der Großkönig, sein Herr, 47 hat ihm diesen V ertrag so 48 gegeben: Was die Worte betrifft, die auf 49 dieser Tafel aufgeschrieben sind, (so) sollen die Tausend Götter 5° (sie) kennen. Der Sonnengott des Himmels, der Wettergotta von Arinna, 5 I der Wettergott des Himmels, der Wettergott von Hatti 52 sollen (sie) kennen. Wer die Worte dieser Tafel 53 abändert (, sei verflucht). Siegellegende von 1. und 2: I Siegel Suppiluliumas, des Großkönigs, des Königs des Hatti-Landes, des Lieblings des Wettergottes. 2 Siegel der Tawananna, der Großkönigin, der Tochter des Königs von Babylon. J2 b) und 33 a) Hoher Hofbeamter 33 b) In C spezifiziert: 35 Ein silberner Becher, ein Leinengewand, hundert (Scheqel) rote Purpurwolle, 36 [hundert (Scheqel) blaue Purpurwolle für den] zweiten [Vorratshausver]walter. b) Danach Paragraphenstrich. 34 a) Davor ist ausgefallen: Ein silberner Becher von 30 (Scheqel) Gewicht. 35 a) 37 a) und 42 a) Danach Paragraphenstrich. 50 a) Fehler für: Sonnengöttin.

134

Elmar Edel Der ägyptisch-hethitische Friedensvertrag zwischen Ramses Il. und Hattusili III. Anderthalb Jahrzehnte nach der Schlacht bei Kadesch (r285 v.Chr.) beendeten Ramses II. von Ägypten (I29o-I224) und der Hethiterkönig Hattusili 111. (etwa 1273-I250) mit einem Friedensvertrag in babylonischer Sprache und Keilschrift (datiert im 21. Regierungsjahre Ramses II., I 270 v. Chr.) ein Jahrhundert machtpolitischer und militärischer Auseinandersetzungen im nordsyrischen Raum. Die Originale der zwei Ausfertigungen auf Silbertafeln sind verloren. Der Text des Ramses !I ist zum größten Teil durch Abschriften aufTontafeln aus Bogazköy erhalten. Diese babylonische Fassungwird unten an erster Stelle übersetzt. Sie ist in Tenor und Gehalt mit anderen hethitischen Staatsverträgen weitgehend vergleichbar, vertritt jedoch singulär den Typus eines paritätischen Vertrags. Babylonische Fassung: CTH 91. Bearbeitung: E. F. Weidner, Politische Dokumente aus Kleinasien, BoStS-9, Leipzig I 92 3, S. 112 ff.; letzte Übersetzung: A. Goetze, ANET2 , S. 20I ff. An unveröffentlichten Tontafelfragmenten habe ich als dazugehörig identifiziert und hier berücksichtigt: 8I/f + 24/r. Eine Kollation der Keilschriftfragmente führte zu einigen wesentlichen Änderungen a. Der Text des Hattusili III liegt nur in hieroglyphischer Übersetzung vor, und zwar auf einer fast völlig erhaltenen Stele im Tempel von Kamak, sowie auf einer Stele im Ramesseum b, von der nur mehr Teile des unteren Drittels existieren. Der Hieroglyphentext ist die authentische Übersetzung der babylonischen Fassung c und für den ägyptischen König untypisch; Vergleichbares existiert nicht d . Hieroglyphische Übersetzung: Letzte und beste Textausgabe K. A. Kitchen: Ramesside lnscriptions, Historical and Biographical (KRI) II, Oxford I97I, S. 225 ff. e. a) KUB Ili 12 I gehört zur Vorderseite; also ist KBo I 7 (bisher 4 3 Zeilen) jetzt bis zur Zeile 72 wiedergewonnen. Dieses Hauptexemplar KBo I 7läßt sich durch das Parallel-Exemplar KBo I 2 5 und KUB III I I + VAT IJ 57 2 + VBoT 6 und KUB III I 20 ergänzen; bei derlei Ergänzungen bleiben[] weg. Vgl. Anm. d. b) Toten-Tempel von Ramses II. in Theben-West. c) Die von Gardiner inJEA 6, I92o, S. I79ff., vorgenommene Einteilung in§§ wird hier auf den babylonischen Text übertragen und dabei durch die Neuordnung der Keilschriftbelege folgendermaßen erweitert: Nach§§ I-I4 (Gardiner) schieben sich weitere Paragraphen ein, so daߧ I 5 (Gardiner) jetzt zu§ 2I wird, ebenso§ I6 (Gardiner) zu 24.25 und§ I9 (Gardiner) zu § 26.27. d) Für alle Einzelnachweise zur neuen Übersetzung vgl. die geplante wissenschaftliche Bearbeitung beider Fassungen durch E. Edel. e) Da der Hieroglyphen-Text ebenfalls eingehend kollationiert worden ist, weicht die Übersetzung von KRI ab. Die Namensumschriften und Sachanmerkungen sind aufgrundder Vorschläge des Bearbeiters von den Herausgebern überarbeitet, die die Verantwortung für die vorgelegte Fassung übernehmen. Ägyptische Götter-, Königs- und Ortsnamen geben wir möglichst in der von den Griechen überlieferten und allgemein bekannten Lautgestalt wieder, auch da, wo Götternamen in Personennamen vorkommen. Im übrigen werden die Namensschreibungen nach dem keilschriftliehen Überlieferungsbild auch in der ägyptischen Fassung eingesetzt. Natürlich sind dabei gewisse Inkonsequenzen nicht zu vermeiden, z. B. beim Land Hatti, für das wir bewußt die >>ägyptische Schreibung (Vgl. ägyptische Übersetzung) Siehe, das Land Ägypten und das Land Hatti sind befriedet und verbrüdert auf ewig. 27

C. Spezielle Bestimmungen §§ 6+ 7.8+ 9 Definsivbündnis gegen iiußere und innere Feinde

§ 6 Ramses unterstützt Hattusili gegen iiußere Feinde Und wenn ein auswärtiger Feind 2 8 gegen das Land Hatti zieht, und Hattusil[i, der König des Landes Hatt]i, schickt zu mir mit den Worten: »Komm mir 2 9zu Hilfe gegen ihn!«, dann soll Re[amasesa Ma]i-Amana, der Großkönig, der König des Landes Ägypten 3° seine Truppen und seine Wagen schicken, [seinen Feind] erschlagen [und de ]m Lande Hatti [Ge]nugtuung verschaffen. § 7 Ramses unterstützt Hattusili gegen innere Feinde 3 1 Und wenn Hattusili, der Großkönig, der König des Landes Hatti, auf Unterta[nen] von sich [zornig] ist, nachdem sie sich gegen ihn vergangen haben, J2 und du dem Reamasesa Mai-Amana, dem Großkönig, dem König des Landes Ägyp[ten, des]halb schicksta, dann soll Reamas[esa M]aiAmana 33 seine Truppen und seine Wagen schicken, und die sollen alle vernichten, auf die er zornig ist.

32 a) Variante (KBo I 25 +):»er ... schickt[ .... in die Hand des Reamasesa Mai-] Amana usw. [geben].>Vornehmer, Würdenträger« (k[abtu], Logogramm DUGUD), im Rang wohl geringer als ägyptisch >>Großer« (rmt CJ) der§§ I I und I 3·

140

§ I 6 Hattusili liefert Flüchtlinge aus [Und wenn] 58 ein V[ornehmer• aus dem Lande Ägypten] flieht, [oder zwei Menschen, und] sie in das L[ and Hatti ge ]hen, [dann soll Ha ]ttusili, 59 [der Groß]kö[nig, der König des Landes Hatti, sie ergreifen und sie•] zu R[eamasesa Mai]-Amana, 6o [dem Großkönig, dem König des Landes Ägypten, seinem Bruder, bri]ngen lassen.

§§ I 7+ I 8 Amnestie für ausgelieferte Flüchtlinge § I 7 Die Ausgelieferten werden von Hattusili amnestiert [Und wenn] ein Mensch au[s dem Lande Hatti] flieht, [od]er zwei Menschen, 6 1 [oder drei Menschen, und sie zu] Reamasesa Mai-[Amana, dem Großkönig, dem König des Landes Ägyp ]ten, dem Bruder, [gehen 6z da]nn [soll sie Reamasesa] Mai-Amana, der Gro[ß]könig, [der König des Landes Ägypten, ergreifen und sie z ]u Hattusili, seinem Bruder, [bringen lassen], 63 denn s[i]e sind verbrüdert. Und ihr Vergehen soll man ihnen nicht anrechnen, [und ihre Zungen und ihre Augen soll man ihnen nicht herausr]eißen, 64 und ihre Ohren und [ihre] Fü[ße soll man nicht abschneiden, und ihre Häuser mit ihren Frauen u]nd ihren Kindern [soll man nicht vernichten].

§ I 8 Die Ausgelieferten werden von Ramses amnestiert 65 Und wenn [ein Mensch aus dem Lande des Reamasesa, des Großkönigs, des Königs des Landes Ägypten, flieht], oder zwei Menschen, oder drei Menschen, 66 und [sie zu Hattusili, dem Großkönig], dem König des Landes Hatti, [meinem] Bruder, ge[hen, dann] soll sie [Hattusili, der Großkönig, der König des Landes H]atti, 67 mei[ n] Bruder, ergreifen, und [sie zu Reamasesa Mai-Amana, dem Großkönig, dem König] des Landes Ägypten, bring[en lassen], 68 denn Reamasesa, der Großkönig, der König des Landes Ägypten, und Hattusili [sind verbrüdert. Und ihr Vergehen soll man ihnen nicht anrechnen, und ihre Zungen] und ihre [Au ]gen 69 soll man nicht herausreißen, und [ihre Ohren und ihre Füße soll man nicht abschneiden, und ihre Häuser 70 m]it ihren Frauen und ihren Kindern [soll man nicht vernichten].

59 a) KUB III

120,

Vs.3': »ihn«.

§§

I9+ 20

Auslieforung wichtiger Flüchtlinge; Auslieforung einfocher Flüchtlinge (zusammenfossende Wiederholung der§§ II-I4) § I 9 Ramses Iiefort Flüchtlinge aus

[Und wenn ein Mann aus dem Lande Hatti flieht, oder zwei Leute, und sie fliehen aus dem Lande] Hatti, 7 1 und sie kommen i[ns Land Ägypten, und wenn ein Vornehmer aus dem Lande Hatti flieht oder eine Stadt, und sie fl]iehen 7 2 aus dem Lande Hatti, [um ins Land Ägypten zu gehen, so soll sie Reamasesa seinem Bruder bringen lassen]. [73] = 7 a Siehe, die Söhne [des Landes Hatti und die Söhne des Landes Ägypten sind in Frieden. §

20

Hattusili Liefort Flüchtlinge aus

Und wenn Leute 8 aus dem Lande Ägy]pten [fliehen], um [ins Land Hatti] zu gehen, [so soll sie Hattusili, der Großkönig, der König des Landes Hatti, 9 seinem Bruder bringen lassen]. Siehe, H[attusili, der Großkönig, der König des Landes Hatti, und Reamasesa Mai-Amana, der Großkönig, 10 der König des Landes Ägypten], dein Bruder, [sind in] F[rieden ... D. Schwurgötterliste: Fluch- und Segensformeln §

2I

Schwurgötterliste

(abgebrochen)a § 2 2 Fluch bzw. Segen für Hattusili bei Verletzung bzw. Einhaltung des Vertrags

(abgebrochen)a § 23 Fluch bzw. Segenfür Ramses bei Verletzung bzw. Einhaltung des Vertrags

Rs. 1 ' a[Und wenn Reamasesa Mai-Amana und die Söhne des Landes Ägypten diesen Vertrag nicht halten, so sollen die männlichen Gottheiten und] z' die weiblich[ en] Gottheiten [des Landes Ägypten und die männlichen 73 a) Ab hier Text und Zeilenzählung nach dem Fragment KUB III, 120 des Paralleltexts. § 21 a) Die Schwurgötterliste, am Ende der Vertragsbestimmungen obligatorisch (zur anderen Einordnung in der ägyptischen Übersetzung s. dort), ist in der babylonischen Fassung zerstört, kann aber nach der ägyptischen Übersetzung trotz deren Mißverständnissen weitgehend wiederhergestellt werden (s. E. Edel, JNES 8, 1949, s. 44-47; ZÄS 90, 1963, S. 31-35); vgl. dazu die Anm. zur ägyptischen Übersetzung. § 22 a) Zerstört, analog§ 23 zu ergänzen. Rs. I' a) Ab hierwieder nach dem Haupttext (24r + 81f).

Gottheiten und die weiblichen Gottheiten des Landes Hatti den Samen] 3' des Reama[sesa Mai-Amana, des Großkönigs, des Königs des Landes Ägypten, vernichten. Und wenn Reamasesa Mai-Amana] 4' und die Söhne Ägy[pten diesen Venrag halten, so sollen die Eidesgötter sie beschützen] 5'und ih[r] Antlitz[ ...] § 24 Segen for jeden Partner bei Einhaltung des Vertrags

[Was den angeht, der die Wone hält, die auf dieser Silbenafel stehen], 6' so sollen die [großen] Götter [des Landes Ägypten und die großen Götter des Landes Hatti ihn leben lassen und ihn] 7' gesund sein lassen [mitsamt seinen Häusern, seinem Land und seinen Dienern].

§ 2 5 Fluch for jeden Partner bei Verletzung des Vertrags [Was den angeht, der die Wone nicht hält, die auf dieser Silbenafel stehen, so sollen] 8' die gro[ßen] Götter [des Landes Ägypten sowie die großen Götter des Landes Hatti sein Haus, sein Land und seine Diener-vernichten]. E. Siegel: § 26 Siegelbeischriften 9'

Siege[l des ... Ja,

to'

Siegel [des ... Ja

/1 Agyptische Übersetzung Vorgeschichte Jahr 21, erster Frühjahrsmonat, Tag 21, unter der Majestät des Königs von Ober- und Unter-Ägyptena User-maat-Re Setep-en-Reb, des Sohnes des Re, Ramses Meri-Amunc, dem für immer und ewig Leben gegeben ist, 1

9' a) und

I

10' a) Der babylonische Text enthält als Abschrift nur die Angabe, daß sich auf dem Original zwei Siegel befanden. Die Namen der Siegelinhaber sind leider zerstön. In Analogie zu der SiegeJung der nach Ägypten gesandten Ausfenigung durch Hattusili und Puduchepa (s. u. die Beschreibung im Anschluß an die ägyptische Ühersetzung) wäre das Siegel des Ramses und vielleicht des Amun (kaum das der Gemahlin des Ramses) zu ergänzen. a) Der ägyptische König fühn seit der Mitte des Alten Reichs fünf Königstitel; vgl. A. H. Gardiner: Egyptian Grammar, 3· Auf!. Oxford 1959, S. 7df.: 1. den Horus-Namen, 2. den Kronennamen »die beiden Herrinnen«, 3· den Goldhorus-Namen, 4· den nesut-bit-Namen, d.h. »König von Ober- und Unter-Ägypten«, und 5· den Sa-Re-Namen, d.h. »Sohn des (Sonnengottes) Re«. b) D. h., »Stark ist die Wahrheit des Re; den Re auserwählt hat«. c) D. h., »Re ist es, der ihn geboren hat; Geliebter des Amun«.

143

geliebt von Amund-Re, von Harachtee, von Ptahf, der sich südlich von seiner Mauer befindet, dem Herrn von Auch-tauig, von Muth, der Herrin von Ischerui, und von ChonsLNeferhetep; der auf dem Horusthron der Lebenden wie sein Vater Rarachte für immer und ewig erschienen ist. 2 An diesem Tag-, als seine Majestät in der Stadt Per-Ramses-MeriAmuoa das tat, was sein Vater Amun-Re (und) Rarachte (und) Atumb, der Herr der beiden Länder, der Heliopolitaner, (und) Amun von RamsesMeri-Amun (und) Ptah von Ramses-Meri-Amun und S[eth]c, der groß ist an Kraft, der Sohn der Mut, loben, dem entsprechend, daß sie ihm eine Unendlichkeit von Sed-Festend und eine Ewigkeit von friedlichen Jahren geben, indem alle Landstriche und alle Fremdländere für immer unter seine Sandalen geworfen sind, J kamen der Königsbote, Stellvertreter der Wagentruppe, Anti-h[etep]a, der Königsbote [ ... ,der Königsbote ... ,der Bot)e [des] Landes [Cheta ... , Tili)teschuba, der zwe[ite B)o[ te] von Cheta, Ra[mose], (und) [der Bot)e von Kark)emischb, Pijassili(?), mit der Silbertafel, [die] 4 der Großfürst von Cheta, Hattusili, zum Pharaoa - er lebe, sei heil und gesund - bringen ließ, um [Fried]en zu erbitten [bei der Majestät des Königs von Ober- und Unter-Ägypten User-maat-Re] Setep-en-Re, des Sohnes des Re, Ramse[s) Meri-Amun, dem für immer und ewig Leben gegeben ist wie seinem Vater Re jeden Tag. Überschrift zur Übersetzung des Hethitervertrags Abschrift der Silbertafel, die der Großfürst von Cheta, Hattusili, zum Pharao - er lebe, sei heil und gesund - durch die Hand seines Boten 5 Tilited) Lokalgott von Theben; seit der XII. Dynastie nachweisbar, bildet mit Mut und Chons (s. u.) die Trias von Theben. e) »Der zum Horizont gehörige (Falkengott) HornSEs dauert die Wahrheit des Re>Es dauert die Kraft des Re flieht, und er zu dem] Großfürsten von Cheta [kommt], oder eine Stadt 22 [aus d]en (Städten) der Länder des Ramses Meri-Amun, des Großherrschers von Ägypten, so soll sie der Großfürst von Cheta nicht aufnehmen; der Großfürst von Cheta soll sie (vielmehr) dem User-maat-Re Setep-en-Re, dem Großherrscher von Ägypten, ihrem Herrn [- er lebe, sei heil und] gesund -, bringen lassen.

§

I2

Hattusili Iiefort einfoche Flüchtlinge aus

Oder wenn ein Mensch oder zwei Menschen, die man nicht kennt, 2 3 [aus dem Land Ägypten fliehen] und in das Land Cheta kommen, um einem anderen Diener zu sein, so soll man sie nicht im Lande Cheta bleiben lassen; man soll sie (vielmehr) zu Ramses Meri-Amun, dem Großherrscher von Ägypten, bringen.

21

a) Vgl. babylonische Fassung Anm. 43a.

§ IJ Ramses Iiefort hochrangige Flüchtlinge und Flüchtlingsgruppen aus

Oder wenn ein Großer aus dem Lande Cheta flieht und [zu User-m]aat[Re] Setep-en-Re, dem Großherrscher von Ägypten, [kommt], oder eine Stadt, oder ein Distrikt, oder 2 4 [ein Bezirk (?) aus] den (Bezirken) des Landes Cheta, und zu Ramses Meri-Amun, dem Großherrscher von Ägypten, kommt, so soll sie User-maat-Re Setep-en-Re, der Großherrscher von Ägypten, nicht aufnehmen; Ramses Meri-Amun, der Großherrscher von Ägypten, soll sie (vielmehr) zu dem Großfürsten von Cheta bringen lassen und soll sie nicht bleiben lassen. § I 4 Ramses Iiefort einfache Flüchtlinge aus

Ebenso, wenn ein Mensch oder zwei Menschen, 2 5 die man nicht kennt, < aus dem Lande Cheta > fliehen und in das Land Ägypten kommen, um anderen Diener zu sein, so soll sie User-maat-Re Setep-en-Re, der Großherrs ejarik, Seth der Stadt Hissas < ha > pa, Seth der Stadt Sarissa, Seth der Stadt Halab, Seth der Stadt Lihzina, Seth 2 8 [der Stadt Hu ]r[ ma (oder Ne]r[ik], oder [Sa]r[tias], oder [Hu]ll[assa]), [Seth der Stadt Uda, Se]th [der St]adt Sa[pinuwa] (oder Sa[muha]), [Seth] ... [... ] ... , Seth der Stadt Sahpinaa, Astartub des Landes Cheta, der Gott von Zitharijac, der Gott von (25,

27 a)- zB a) Im babylonischen Original muß statt »Sethdes Himmels/von Hatti/von Arinna/von ... >GöttinSchutzgottheitdes Feldes/der Steppe< (babylonisch sen) ist als Ortsname mißverstanden. c) Gemeint ist die assyrische Ischtar von Ninive. d) >>!Star>Junge der Herde, Tracht der Herde[ ... Herr] der Beiden Länder, Herr des Opfers >>User-maat-Re Setep-en-Re, geliebter leiblicher Sohn des Re, Herr der Erscheinungen Meri-Amun Ramses, geliebt von Amun-Re, dem Herrn der Sitze der Beiden Länder.>Vizekönig>Siebengottheit>Herrdie-Samen-erschaffende>Herrin-der-GötterDiese Götter mögen zuschauen. Wenn wir gegen Asarhaddon, 495 König von Assyrien, gegen Assurbanipal, den Kronprinzen vom >NachfolgehausNachfolgehausNachfolgehausNachfolgehausNachfolgehausNachfolgehaus>Nachfolgehaus«, 5I5 seiner Brüder, der Söhne [der Mutter Assurbanipals], des Kronprinzen vom »Nachfolgehaus«, p6 und der übrigen von Asarhaddon, König von Asyrien, eurem Herrn, gezeugten [Söhne] 5I7 mit · euch geschlossen hat, sündigt, 5 I 8 so möge Assur, der Vater der Götter, mit seinen zornigen Waffen euch niederstrecken. § 59 P9 So möge Palil!Igischtu, der erste Herr, 52° Adler und Geier euer Fleisch [fressen lassen].

§ 6o 52 1 So möge Ea, der König der Wassertiefe, der Herr der Quellen, euch tödliches Wasser 522 zu trinken geben und euch füllen mit Wassersucht. § 61 523 So mögen die großen Götter des Himmels und der Erde euch Wasser und Öl verwehrena. § 61 524 So möge der Feuergott Girra/Gibil, der Kleinen und Großen Speisen gibt, 525 euren Namen und euren Samen verbrennen. § 6 3 526 Do.a, so mögen alle Götter, die auf dieser Vertragstafel [ namentlich genannt sind], 527 euch den Boden so eng machen wie ein Ziegelstein, sz8 und euren Boden wie Eisen machena, so daß niemand 529 ihn pflügen kann. § 64 53° So wie aus einem Himmel aus Bronze kein Regen fällt, 53 1 so mögen Regen und Tau auf eure Felder 53 2 und eure Fluren nicht kommen; statt Tau 533 möge es in eurem Lande Kohle regnen. § 65 534 So wie Zinn in der Nähe des Feuers nicht standhält, 535 so sollt ihr vor eurem Feinde [nicht) standhalten; eure Söhne 536 und eure Töchter sollt ihr mit euren Händen fassen (zur Flucht). § 66 537 So wie Nachwuchs eines Maulesels nicht vorhanden ist, 538 so soll euer Name und euer Same sowie der Same eurer Söhne 539 und Töchter aus dem Lande verschwinden. § 67 54° So wie das Horn eines [... ], 541 darin gelegt ist,[ ... ) nicht pflügta, 54 2 [ ••• )zu seinem ... sich nicht wendet, 543 so möge euer Same und der Same eurer Söhne und Töchter 544 von dem Erdboden verschwinden. § 68 545 Schamasch möge mit einem eisernen Pflug eure Städte und eure Distrikte 546 umpflügen. § 69 547 So wie dieses Mutterschaf aufgeschlitzt ist und das Fleisch ihres Jungen 548 in ihr Maul gelegt ist, 549 so mögen sie euch das Fleisch eurer Brüder, eurer Söhne und eurer Tochter 55° gegen euren Hunger essen lassen. § 70 551 So wie das männliche und das weibliche junge Schaf und das männliche und das weibliche Frühjahrslamm aufgeschlitzt sind 552 und ihre Eingeweide um ihre Füße gewunden sind, 55 3 so mögen die Eingeweide eurer Söhne und eurer Töchter um eure Füße 554 gewunden werden. § 7 I 555 So wie eine Schlange und ein Mungo nicht in eine ... 556 eintreten und dort nicht lagern, 557 sondern es darauf abgesehen haben, einander die Kehle durchzubeißen, 558 so mögt ihr und eure Frauen nicht in ein

52 3 a) 526 a) 528 a) 541 a)

Oder: verleiden. D. h. Wiederholung von Z. 513-517 oder ähnlich. Vgl. Lev 26,19 und Dtn 28,23, auch zu Z. 5 30. Oder: schneidet.

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Haus eintreten 559 und nicht auf einem Bett liegen. Seid darauf bedacht, einander die Kehle abzuschneiden! § 71 56o So wie Brot und Wein in das Eingeweide eintreten, 56 1 so mögen sie diesen Eid in eure Eingeweide 56 2 und die Eingeweide eurer Söhne und eurer Töchter eintreten lassen. § 73 563 So wie ihr Wasser durch eine Röhre blast, 564 so mögen sie euch, eure Frauen, eure Söhne und eure Töchter 565 wegblasen; eure Flüsse und eure Quellen mögen ihre Brunnen 566 rückwärts fließen lassen. § 74 567 ... Gold aus eurem Lande mögen sie gehen lassen. § 7 5 568 So wie Honig süß ist, so möge das Blut eurer Frauen, 569 eurer Söhne und eurer Töchter in eurem Munde süß schmecken. § 76 570 So wie ... gegessen hata, 57 1 so möge, während ihr noch lebt, euer Fleisch und das Fleisch eurer Frauen, 57 2 eurer Söhne und eurer Töchter ... essena. § 77 573 Alle Götter, die in dieser Vertragstafel namentlich genannt sind, mögen euren Bogen zerbrechen, euch zu Füßen eures Feindes 574 sitzen lassen, den Bogen in euren Händen umdrehen, 575 eure Wagen rückwärts gehen lassen. § 78 576 So wie ein Hirsch gejagt und getötet wird, 577 so mögen sie euch, eure Brüder und eure Söhne durch die Hand eurer T odfeindea, 578 jagen und euch töten. § 79 579 So wie eine Raupea nicht blickt 58o und sich ihrer ... nicht zuwendet, so sollt ihr 58 1 euch euren Frauen, euren Söhnen und euren Töchtern in euren Häusern nicht zuwenden. §So 582 So wie ein Vogel in einem Gebüsch gefangen wird, 583 so mögen sie euch, eure Brüder und eure Söhne in die Hände eurer Todfeinde 584legen. § 81 585 Alle Götter, die in dieser Vertragstafel namentlich genannt sind, mögen euer Fleisch und das Fleisch eurer Frauen, eurer Brüder, 586 eurer Söhne und eurer Töchter mit Asphafta, 587 Erdpech und Naphtha schwarz machen. § 81 588 So wie ... Getier in einer Falle 589 sich windet- 590 laßt euch fangen, 589 ihr, eure Brüder, eure Söhne 59° und eure Töchter durch die Hände eures Feindes! § 8 3 59 1 Euer Fleisch und das Fleisch eurer Frauen, 592 eurer Brüder, eu-

570 a) Subjekt feminin.

572 577 579 586

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a) a) a) a)

Subjekt feminin, etwa ein Wurm?? Andere Lesan: So mögen euch, eure Brüder und eure Söhne eure Todfeinde. Übersetzung sehrfraglich. Lesung sehr fraglich.

rer Söhne und eurer Töchter 593 möge wie das Fleisch eines Chamcileons verzehrt werden. § 84 594 So wie eine Honigwabe 595 viele Löcher hat, 596 aso mögen sie euer Fleisch und das Fleisch eurer Frauen, 597 eurer Brüder, eurer Söhne und eurer Töchter, 598 während ihr noch lebt, durchlöcherna. § 8 5 599 Alle Götter, die in dieser Vertragstafel namentlich genannt sind, mögen Heuschrecken, Läuse, Raupen und >>Fresser« 6oo eure Städte, euer Land und eure Distrikte fressen lassena. § 86 6ol Alle Götter, die in dieser Vertragstafel namentlich genannt sind, mögen euch wie eine Fliege in der Hand eurer Feindea machen; 6o 2 euer Feind möge euch zerquetschen. § 87 6o3 So wie dieser/diese/dieses ... stinkt, 6o4 so möge vor Göttern, König und Menschen 6os euer Atem stinkig werden. § 8 8 6o6 Alle Götter, die in dieser Vertragstafel namentlich genannt sind, mögen euch, eure Frauen, eure Brüder, eure Söhne 6o7 und eure Töchter mit einem Strick würgen. § 89 6oS So wie die Statue aus Wachs im Feuer verbrannt 6o9 und (die Statue) aus Lehm in Wasser aufgeweicht wird, 6lo so mögen sie eure Gestalt mit Feuer verbrennen 6n und in Wasser tauchen. § 90 6 12 So wie dieser Wagen bis zu seinem Bodenbrett 6 1 3 mit Blut bespritzt ist, 6 1 4 aso mögen sie in der Mitte eures Feindesb eure Wagen 6 1 5 mit eurem eigenen Blut bespritzena. § 91 6l6 Alle Götter, die in dieser Vertragstafel namentlich genannt sind, mögen euch wie eine Spindel ... lassen 6 1 7 und euch wie eine Frau angesichts eurer Feinde machen. § 92 6l8 Alle Götter, die in dieser Vertragstafel namentlich genannt sind, mögen euch, eure Brüder, eure Söhne 6 1 9 und eure Töchter im Krebsgang rückwärts 6 2 o gehen lassen. § 93 6 21 Wie ungutes und unheilvolles Feuer mögen sie euch umzingeln. § 94 62 2 So wie (dieses) Öl in euer Fleisch eindringt, 6 2 3 so mögen sie diesen Eid in euer Fleisch 6 2 4 und in das Fleisch eurer Brüder, eurer Söhne und eurer Töchter 6 2 5 eindringen lassen. § 95 62 6 So wie ... gegen Bel gesündigt hat 6 2 7 und sie seine Hände und Füße abgeschnitten 6 2 8 und seine Augen geblendet haben, 6 2 9 so mögen sie 596 a) - 598 a) Andere Lesart: So möge euer Fleisch und das Fleisch eurer Frauen, eurer Brüder, eurer Schwestern, eurer Söhne und eurer Töchter, während ihr noch lebt, viele Löcher haben. 6oo a) Dieser Paragraph fehlt in den meisten Exemplaren. 601 a) Andere Lesart: in eurer Hand. 614 a)- 6r 5 a) Andere Lesart: So mögen in der Mitte eures Feindes eure Wagen mit eurem eigenen Blut bespritzt werden. 614 b) Oder: im Kampf mit eurem Feinde.

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euch vernichten, 63o euch wie Morastrohr im Wasser schwanken lassen; wie Rohrsrengel möge euer Feind euch aus dem Bündel herausziehen. § 96 63 2 Wenn ihr Asarhaddon, König von Assyrien, 633 und Assurbanipal, den Kronprinzen vom >>N achfolgehaus«, 634 verlaßt und nach rechts oder links geht, 635 so mögen denjenigen, der nach rechts geht, Schwerter verzehren, 636 und denjenigen, der nach links geht, ebenfalls Schwerter verzehren. § 96 A 636' Euch, eure Frauen, eure Brüder, 636" eure Söhne und eure Töchter 636"' [mögen sie) wie ein Frühjahrslamm und ein Böckchen [ ... ). § 97 637 So wie das Geräusch von ... erklingt, 638 so mögt ihr, eure Frauen, eure Söhne 639 und eure Töchter keine Ruhe und keinen Schlaf finden; 64o nicht einmal eure Knochen sollen zusammen bleiben. § 98 64 1 So wie das Innere eines/(dieses) Loches leer ist, 64 2 so mögen sie euren Leib leer machen. § 99 643 Wenn euer Feind euch durchbohrt, 644 so mögen Honig, Öl, ... und »Zedernblut« 645 um auf eure Wunde zu legen fehlen. § Ioo 646 So wie Galle bitter ist, 647 so mögt ihr, eure Frauen, eure Söhne und eure Töchter 648 einander bitter sein. § I o I 649 Schamascha möge eine Vogelfalle aus Bronze auf euch, eure Söhne 65o und eure Töchter niederschlagen, euch in ein unentrinnbares Netz 6p werfen und euch nicht mit dem Leben davonkommen lassen. § Io:z 6p So wie (dieser) Schlauch aufgeschlitzt ist und sein Wasser 65 3 ausgelaufon, so möge in einer Gegend des Durstes und des Verschmachtens 654 euer Schlauch platzen. 655 Sterbt durch Durst! § IOJ 656=659' So wie (dieser) Schuh aufgeschnitten ist, 66o' so möge in einem Gebiet mit Dornpflanzen euer [... ) 66I' ... und auf[ ... ). § I 04 662' Enlil, der Herr des Thrones [... ). § I o 5 66J' = 667' N abu, der die Schicksalstafel der Götter trägt, 664' = 668' möge euren Namen tilgen und euren Samen im Lande vernichten. § Io6 665' aMöge eine Tür vor euch [ ... ] 666' eure Türen [ ... Ja .. Datum 669' Monat Ijjara, 16.!I8. Tag, 67o' Eponymat des Nabu-bel-usur, des Statthalters von Dur-Scharrukkua, 67 1 ' der Vertraga zugunsren Assurbanipals, 67 2 ' des Kronprinzen vom >>Nachfolgehaus«, für Assyrien 673' und Schamaschumukins, des Prinzen vom »Nachfolgehaus'[ ... ] seine Füße [... ] 3' neben ihm [ ... ] 4' durch die Hand irgendeines (Vermittlers) ihr ihm (eine Nachricht) schickt, 5' angesichts der Rlinke, die er geschmiedet hat, 6' ihn nicht zu töten plant, 7 'euch nicht feindlich verhaltet 8' (Assur], Ninlila, Sin, Schamaschb, 9' (Bel!Marduk]a, Nabub, Ischtarc von Ninive, Ischtar ro' (von Arbela], Nergala [... ] ... b

Vs.

3' a) Oder: Mullissu. Ninlil, »Herrin Windeshauch«, gewöhnlich die Gemahlin Enlils, ist hier die Gemahlin Assurs, des assyrischen Nationalgottes; vgl. WM, S. I I 3· 9' a) Zur Vereidigung. I4' a) Schluß der Vorderseite fragmentarisch bzw. ganz abgebrochen. Rs. 8' a) Oder: Mullissu. b) Sin, der Mondgott; Schamasch, der Sonnengott; vgl. WM, S. IOI ff. bzw. S. 126f. 9' a) Bel, »Herr b 15 seinem Sohn und gegenüber seiner Nachkommenschaft, werde sein Königtum zu einem• Scheinkönigtum, welches Assyrien beherrscht. (Ausgießen wird Ha] z6dada Böses aller Art auf Erde und Himmel, und Übel aller Art, und er wird ausgießen über Arpad .. [Ha] 1 7gel. Und sieben 21

d) Neben dem Mondgott erscheint seine Gemahlin hier unter dem nordwestsemitischen Namen Nikkal; vgl. M. H. Pope, WM I, S. 302f., sowie zu den Ergänzungen Lipiiiski, S. 26. IO a) BeideNamen sind bisher nicht identifiziert. b) Ob es sich um Ortsnamen oder Landschaftsbezeichnungen (Steppe und Ackerland) handelt, ist offen. Vgl. Gibson, TSS II, S. 36 f. z. St. I I a) Zum Wettergott Hadad vgl. M. H. Pope, WM I, S. 25 3 ff. b) Zu der Siebengottheit, astral den Plejaden, vgl. D. 0. Edzard, WM I, S. I 24 f. c) Zu I! oder EI, dem Gott schlechthin, und ciiyän oder cEJyon, dem >>Höchsten