Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Lieferung 5 Lieder und Gebete I: Band II, Lieferung 5 9783641217686


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Inhalt
Hymnen, Klagelieder und Gebete in sumerischer Sprache
Akkadische Hymnen und Gebete
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Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Lieferung 5 Lieder und Gebete I: Band II, Lieferung 5
 9783641217686

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Texte aus der Umwelt des Alten Testaments

Texte aus der Umwelt des Alten Testaments In Gemeinschaft mit Wilhelmus C. Delsman, Manfried Dietrich, Karl Hecker, Hans Martin Kümmel, Oswald Loretz, Walter W. Müller, Willem H. Ph. Römer und Heike Sternberg-el Hotabi herausgegeben von Otto Kaiser

Band II · Lieferung 5 Gütersloher Verlagshaus

Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Band II

Religiöse Texte Willem H. Ph. Römer und Karl Hecker Lieder und Gebete I

1989 Gütersloher Verlagshaus

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar. Das Abkürzungsverzeichnis befindet sich in der ersten Lieferung dieses Bandes

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Willern H.Ph. Römer und Karl Hecker Lieder und Gebete I

Inhalt

Hymnen, Klagelieder und Gebete in sumerischer Sprache Willern H. Ph. Römer A. Hymnen in sumerischer Sprache I.

2. 3. 4· 5. 6. 7· 8.

64 5

Eine Hymne mit Selbstlob lnannas 646 Ein Erschemmalied auf den Gott Ischkur 649 Ein Lied über Inanna mit Schicksalsentscheidung für König Urninurtavonisin(ca. 1923-1896v.Chr.) . . . . . . . . . . . 653 Ein Lied zum Ritus der Heiligen Hochzeit der Göttin Inanna mit König Iddindagan von Isin (ca. 1974-1954 v. Chr.) . . . . . 659 Ein Lied mit Selbstlob des König Schulgi von Ur III (ca. 209 3-2046 v. Chr.) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ein Lied auf Lipiteschtar von Isin (ca. 1934-1924 v. Chr.) mit Lobpreis des Königs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 I Aus der großen Tempelhymnensammlung: Ein Lied auf das Esikil des Ninazu in Eschnunna (Nr. 34) . . . . . . . . . . . . 686 Ein Liebeslied einer Frau auf Schusuena von Ur III (ca. 2036-2028 v. Chr.) . . . . . . . . . . . . . . . . .

B. Klagelieder in sumerischer Sprache Aus einem Klagelied über Dumuzi 2. Aus einem Klagelied über Dumuzi 3· Aus der 2. Urklage, Z. 1-75 4· Aus einem Klagelied der Göttin Inanna I.

C. Gebete in sumerischer Sprache . . . . . . .

691 693 697 700 708 712

r. Ein Gebet des Bilgamesch zum Sonnengott Utu aus der Fas-

713 sung A von ,ßilgamd und ljuwawa< (Kur-lu-ti-la), Z. I 6-3 5 2. Briefgebet an die Göttin Nintinugga . . . . . . . . . . . . . . 715

Akkadische Hymnen und Gebete Karl Hecker A. Texte der altbabylonischen Zeit I.

718

Ein Opferschaugebet bei Nacht

718

2. Aus einerSammlungvon Opferschaugebeten

719

3· Derlschtar-Hymnus des Ammiditana . .

721

4· Ein Hymnus auf die Göttin Nanaja . . . . . .

724

5. Ein Preislied auf Hammurapi von Babyion . .

726

6. Eine Sammlung von Hymnen auf den Gott Papullegarra

728

7· Aus dem Aguschaja- Lied .

73 r

8. Die Dialoge der Liebenden a) NanajaundMuati . . . b) Der>> Treue LiebhaberHymne< zu kennen, doch bezeichnen Ausdrücke wie za-mi »PreisSitz im Leben< nicht genauer bestimmen. Das gilt selbst für diejenigen Dichtungen, die ausdrücklich einen rituellen Vorgang besingen wie unser Lied A4h. Schließlich sei angemerkt, daß es Hymnen gibt, die als Prolog oder Epilog zu erzählenden Dichtungen dienen. Bei ihnen ist mit keinem kultischen oder zeremoniellen Zusammenhang zu rechnenii.

I.

Eine Hymne mit Selbstlob Inannas

In dieser Hymne, in der die Göttin Inanna" sich selbst preist, spricht Inanna von Enlil (Mullil) als von ihrem Vaterb. Nach A. Falkenstein könnte sich hier bereits andeuten, daß das Vater-Tochter-Verhältnis zurücktritt und Inanna zur Gemahlin Ans wirdc. Diese Entwicklung Inannas spiegelt sich vor allem in der Dichtung »Inannas Erhöhung«de. Das Lied ist im Emesal, dem Frauensoziolekt, geschrieben. Zu seiner Datierung vgl. Anm. d und unten zu Z. 39 Anm. a. Zu weiteren Texten mit Selbstprädikationen der Göttin Inanna vgl. M. Dijkstra, RA 76, 1982, S. 189. Kopien: H. Zimmern, VS ro, 1913, Nr. 199, Kol. III 8-41 (Vorderasiatische Museen, Berlin);]. Heimerdinger, apud: S. N. Kramer, Proceedings of the American Philosophical Society 107/6, 1963, S. pr, N 4305 Rs. II Z. 4'ff. (Herkunft: Nibru, University Museum, Philadelphia); vgl. dazu C. Wilcke, AS 20, 1974, S. 276.

h) Vgl. a.a.O., S. 543f. i) Vgl. a. a. 0., S. 544· j) Wegen der großen damit verbundenen Schwierigkeiten und Unsicherheiten versuchen wir bei den unter A, B und C gebotenen Übersetzungen nicht, eine Stropheneinteilung (vgl. C. Wilcke, AS 20, 1975, S. 233 ff.) vorzunehmen, verweisen dafür aber auf die Übersetzungen von A. Falkenstein, SAHG, 1953, und von G. Castellino: Tcsti Sumerici c Accadici, Turin 1977. Für eine ausführliche Behandlung der formalen Gesichtspunkte in der Literatur in sumerischer Sprache vgl. C. Wilcke, a. a. 0., S. 205 ff. a) Die vielschichtige Göttin der Liebe, des Venussternes und des Krieges; vgl. C. Wilcke/ U. Seid!, RLA 5, 1976, S. 74ff.; D. Wolkstein/S.N. Kramer: Inanna, Queen of Heaven and Earth, New York 1983. b) Vgl. W. Römer, OrNS 38, 1969, S. 1oof. c) Vgl. A. Falkcnstein, SAHG, 1953, S. 363. d) Vgl. B. Hruska, ArOr 37, 1969, S. 473 ff. Sollte diese Komposition inhaltlich bis in die Akkadzeit hinaufreichen (vgl. etwa C. Wilcke, RLA 5, 1976, S. So), wäre vielleicht für unsere Hymne wenigstens ein Terminus post quem gegeben. Damit stimmte dann die Erwähnung des Heiligtums Ulmas in Akkade (Z. 39) i.ibcrein. c) Verwiesen sei jetzt auch auf die Ausführungen W. G. Lamberts zur Gestalt der SarratNippurim, die man wohl auch als eine Erscheinungsform der Göttin Inanna-Estar verstehen darf, in: G. van Driel u.a,: Zikir sumim. Assyriological Studies Prcscnted to ER. Kraus on the Occasion of his Sevcntieth Birrhday, Leiden 1982, S. 178ff.

Bearbeitung: H. Zimmern, BSGW 68/5, 1916, S. 18ff.; 33 ff. (mit Foto: Tf. II); S. Langdon, Procecdings of thc Socicty of Biblical Archcology 40, London 1918, S. 79ff.; M. Witzel, Keilinschriftliche Studien 5, Fulda 1925, S. 65ff.; W. Römer, OrNS 38, 1969, S. 97ff. Übersetzung: A. Falkcnstein, SAHG, 1953, S. 67f.; 363 (vgl. S.N. Kramer, BiOr rr, 1954, S. 172 mit Anm. r6); S.N. Kramcr, ANET2 -3, 1969, S. 578; G. Castellino, 1esti Sumerici e Accadici, 1urin 1977, S. 87ff. (vgl. ders., OrAnt 17, 1978, S. 205). 8 Mein

Vater" hat mir den Himmel gegeben, hat mir die Erde gegeben, ich- die Himmelsherrin bin ich. 10 Mißt sich einer", ein Gott, mit mirb? '' Mullila hat mir den Himmel gegeben, hat mir die Erde gegeben, 12 ich - die Himmels[he ]rrin bin ich. 1 3 Die Herrenschaft hat er mir gegeben, 1 4 die Herrinnenschaft hat er m[ir J gegeben, '5 aden Kampf hat er mir gegeben, die [Schla]chtb hat er [mir] gegeben, 1 6 die Wasserflut hat er mir gegeben, den [Wi]rbelwind [hat e]r [mir] gegeben. '7 Den Himmel hat er als Kappe auf mein Haupt gesetzt, 1 8 die Erde hat er als Sandalen meinen Füßen angezogena, '9 den reinen (Götter)mante]a hat er an meinen Leib gebunden, 10 das reine Zepter hat er in meine Hand gelegt. 2 ' aDie Götter sind (nur gewöhnliche) Vögel, ich (aber)- ich bin der (Jagd- )Falkeb, 9

8 a) Nach Z. I 1 ist damit der Gott Enlil von Nibru, der im Emesalsoziolekt des Sumerischen Mullil hieß, gemeint; vgl. W. Römer, OrNS 38, 1969, S. roo. ro a) Vgl. z.B. CAD I 275 isten Iex. und etwa noch a.a.O., S. 279f. isteniSlex. b) Die Zeile fehlt offenbar in N 4305 Rs. II. 11 a) Der Hauptgott des >sumerischen< Reichspantheons und Stadtgott von Nibru, dort im Ekur beheimatet. Vgl. auch oben zu Z. 8. 15 a) Die kriegerischen Eigenschaften Tnamns (vgl. auch Z. r6 und 28) treten vor allem von der Akkadzeit an stark hervor; vgl. W. Römer, a.a.O., S. 102ff. b) Vgl. CAD Q r2 qablu B Iex. r8 a) Vgl. AHw 1214 senu. 19 a) Vgl. CAD N, 200 nalbasulex.; 1. 21 a) Zu Z. 21-24 vgl. W. Römer, a.a.O., S. ro5ff. b) Wegen der Bezeichnung der Götter als buru 5-me-es >>Vögel>(Jagd-)FalkeBoten< bleibt dunkel. Vgl. W. Römer, a. a. 0., S. 108 f.;]. van Dijk, RLA 3, I 969, S. 53 7; CAD S 3 54 ff. sukkallu 1 ; sulekal-atii.. b) Vgl.A.Sjöberg,ZA64, 1975,S. r58. 29 a) Zu ähnlichen Reibungen von Inanna-Heiligtümern in sumerischen Texten vgl. W. Römer, a.a.O., S. ro9f.; C. Wilcke, RLA 5, 1976, S. 78f.; G.J.P. Mc. Ewan, RA 76, 1982, S. r87f. Mindestens 66 Namen von Inanna-Heiligtümern enthält der Text bei H. Rawlinson/E. Norris: The Cunciform Inscriptions of Western Asia 2, London 1866, Tf. 61, Kol. II-III; vgl. J. van Dijk, Acta Orientalia (K) 28, Kopenhagen 1964, S. 4· b) Das heutige Warka, nordöstlich von el-Ui S. 274ff. und bes. 276; 279, Anm. q. Zu der unklaren Liedbezeichnung vgl. C. Wilcke, a.a.O., S. 259 mit Anm. 87. a) Vgl. M.E. Cohen: Sumerian Hymnology: The Ersemma, HUCA Suppl. 2, Cincinnati 1981,S. pff. b) Vgl. J. van Dijk, JCS 19, 1965, S. rrf.

CT 42, I959, Nr. IO (vgl. M. E. Cohen, a. a. 0., S. 56f.; I 53 f.); BM 96927 Rs. V I'37' (vgl. M.E. Cohen, a.a.O., S. 6off.); Rs. VI I7-67 (vgl. Cohen, a.a.O., S. 57ff.). Bearbeitung: F.A. Vandenburgh: Sumerian Hymns from Cuneiform Texts in the British Museum. Transliteration, Translation and Commentary, New York I 908 (2. Auf!. I 966), S. 55 ff.; S. Langdon, Babyloniaca 2, Paris I 909, S. I 62 ff.; ders.: Sumerian and Babylonian Psalms, Paris I909, S. 28off.; C.J. Gadd: Sumerian Reading-Book, Oxford I924, S. I44ff. (mit Kopie); W. Römer, a.a.O., S. 298ff.; M.E. Cohen, a.a.O., S. pff.; Ipf. Übersetzung: A. Ungnad: Die Religion der Babylonier und Assyrer, Jena I92I, S. I94ff.; E. Ebeling, in: H. Gressmann (Hg.), AOT 2 , I926, S. 248ff.; A. Falkenstein, SAHG, I953, S. 8I ff. (vgl. S. N. Kramer, BiOr I I, I954> S. I73 mit Anm. 24); S.N. Kramer, ANET 2 -J, I969, S. 577f. (vgl. ders., in: D. Schmandt-Besserat (Hg.): The Legacy of Sumer, Bibliotheca Mesopotamica 4, Malibu I976, S. 7); G. Castellino: Testi Sumerici e Accadici, Turin I977, S. I20 (vgl. ders., OrAnt I7, I978, S. 206).

'[Prachtrind]a, das herrlich in Erscheinung trittb, dein Name (reicht) [bis zur] Himmels[grenzeJe, 2 [GewichtigerJa, Ischkurb, Prachtrind, das herrlich in Erscheinung tritt, dein Name (reicht) [bis zur] Him[melsgrenze], 3 Ischkur, Sohn Ansa, Prachtrind, das herrlich in Erscheinung tritt, dein Name (reicht) [bis zur] Himmels[grenze ], 4 [H]err von Karkara, Prachtrind, das herrlich in Erscheinung tritt, dein Name (reicht) [bis zur] Himmels[grenze ], 5 Ischkur, Herr des Überflussesa, Prachtrind, das herrlich in Erscheinung tritt, dein Name (reicht) [bis zur] Him[melsgrenze], 6 Zwillingsbrudera des Herrn Amankib, Prachtrind, d[as] herrlich m Erscheinung tritt, (dein Name (reicht) bis zur Himmelsgrenze),

1 a) Zur Ergänzung und Bedeutung vgl. W. Römer, a. a. 0., S. 305. b) Vgl. AHw 1281 supu(m) Ar; 1459 (w)apu(m) S 2c. c) Wir würden etwa »Horizontgroße Berg>Mein Junge, nachdem ich dir die Stürmea angespanntb habe, dir die Stürme angeschirrt habe, 1 7 o" Ischkur, nachdem ich dir die Stürme angespannt habe, dir die Stürme angeschirrt habe, 'H mögen dir die >sieben< Stürme wie ein Gespanna angeschirrt sein, nachdem ich dir die Stürme angeschirrt habe,

Enki auch das lebenspendende Wasser der Frühjahrsüberschwemmung brachte (vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. 468)? Vgl. unten Anm. b zu Z. 6. b) Die Emesalfonn des Namens Enkis, des Stadtgottes von Eridu, dem heutigen Tell AbüSahren, südwestlich von Nä~irije. Enki war der Gott des Abzu, des unterirdischen Wasserozcans.

7 a) Vgl. AHw q2o umu(m) B. 9 a) Zum Problem, das auch in Z. IO und 29 vorliegt, vgl. W. Römer, a.a.O., S. 307f.; M.E. Cohen, a.a.O., S. 151: »Löwe«. 11 a) Vgl. W. Römer, a.a.O., S. 307f.; M.E. Cohen, a.a.O., S. rp. 13 a) Vgl. B. Alstcr: Durnuzi's Drcam, Kopcnhagen 1972, S. 91 f. b) Emesalform des Namens Enlils. Enlil war der Hauptgott des >sumerischen< Reichspantheons und Stadtgott von Nibru, dem heutigen Niffer, nordöstlich von Diwanlje gelegen. Sein Heiligtum war das Ekur. 14 a) Die Gemahlin des Gottes Enlil von Nibru. Ihr Name erscheint hier wie gewöhnlich im Hauptsoziolekt. 16 a) Hier wie in Z. 17-20 könnte die Verbreduplikation jeweils ein pluralisches Objekt bezeichnen; vgl. dann D. 0. Edzard, ZA 6r, 1972, S. 2 3 r. b) Vgl. W. Römer, a. a. 0., S. 3 I I; aber auch M. E. Cohen, a. a. 0., S. I p. 17 a) Vgl. W. Römer: Einführung in die Sumerologie, Nimwcgen, Ir. Aufl. 1988, S. 43 mit Anm.231. I 8 a) So wohl mit A. Falkenstcin, SAHG, 195 3, S. Sz; M. E. Cohen, a. a. 0., S. 54; rp.

6p

mögen dir deine lautbrüllenden Stürme ihr Maul aufsperren, nachdem ich dir die Stürme angeschirrt habe, 20 geht dir der Blitz, dein Botea, voran, (nachdem ich dir) die Stürme ( angeschirrt habe), 21 mein Junge, freudiga gehe weg, gehe wegb! Wer ist wie du im sich dabei Nähern? 22 Zum aufsässigen Lande, das dein leiblicher Vater haßt! Wer ist wie du im sich dabei Nähern? 2 3 Nachdem du die { ... }a kleinenb (Hagel)steine zur Hand genommen hastwer ist wie du im sich dabei Nähern? 2 4 Nachdem du die großen (Hagel)steine zur Hand genommen hast- wer ist wie du im sich dabei Nähern? 2 5 Nachdem du deine kleinen (Hagel)steine, deine großen (Hagel)steine hast daraufa regnen lassen, 2 6 nachdem du das aufsässige Land zu deiner Rechten vernichtet, zu deiner Linken niedergewalzta hast- (wer ist wie du im sich dabei Nähern?),, 2 7 Ischkur härte aufmerksam auf die Worte seines leiblichen Vaters. 2 8 Wenn der Vater Ischkur aus dem Tempel auszieht, ist er fürwahr ein lautbrüllender Sturm, 2 9 wenn er aus dem Hause, aus der Stadt [aus ]zieht, ist er fürwahr ein ungestümer Stier, 3° wenn er aus der Stadt z[u Jm Himmel heulta, ist er fürwahr ein lautdröhnenderb Sturm! 3' 3[0 Zeilen. Er]semma-Lied auf Ischkur. 19

20 a) Vgl. dazu J. van Dijk, RLA 3, 1969, S. 537· 21 a) Vgl. M.E. Cohen, a.a.O., S. 152 und 56, 10 (uO. Grammatisch und lexikalisch bleibt mir ul unklar. b) Mit M.E. Cohen, a.a.O., S. 54, könnte man die beiden Verbalformen als Imperative auffassen; vgl. auch A. Sjöberg, ZA 64, 1975, S. 15of.; M. Yoshikawa, ZA 69, 1980, S. r68f. 23 a) Vgl. M.E. Cohen, a.a.O., S. 152. b) Die Verbindung "klein-groll« (Z. 24) ist eine per merismum-Verbindung, die durch Nennung eines Gegensatzes das Ganze zum Ausdruck bringen will. 25 a) Ist Bezug auf das erst Z. 26 genannte aufsässige Land anzunehmen? Vgi. dann etwa W. Römer, SKIZ, 1965, S. 2r8 (w Z. 22). 26 a) So vielleicht auf Basis von CAD S r 58 sapc"inu Iex. zu verstehen. 30 a) Vgl. W. Römer, Zikir sumim, S. 317. b) Vgl. zuletzt M. E. Cohcn, a. a. 0., S. r 52·

6p

3· Ein Lied über Inanna mit Schicksalsentscheidung für König Urninurta von Isin (ca. 1923-1896 v. Chr.) Dieser Text berichtet von der Göttin lnanna, die für ihren Gemahl, den König Urninurta von Isin, bei den Göttern An und Enlil im Ekur von Nibru Fürbitte einlegt. Entsprechend ihrem Wunsch entscheiden beide Götter das Schicksal des von ihr erwählten Königs, und die Anunnagötter pflichten der Schicksalsentscheidung bei. Kopie: C.J. Gadd, CT 36, 1921, Tf. 28-3o; Kollationsergebnisse: S.N. Kramer, lraq 36, London I974• S. 93ff. (British Museum, London). Weiteres Textexemplar: CBS 8o88 (aus Nibru; University Museum, Philadelphia); Foto: A. Sjöberg, in: M. de J. Ellis (Hg.): Essays on the Ancient Near East in Memory of J.J. Finkelstein, Memoirs of the Connecticut Academy of Seiences 19, Hamden, Con. 1977, S. I89. Bearbeitung: S. Langdon, Journal of the Royal Asiatic Society 1925, S. 487ff.; A. Falkenstein, ZA 49, 1950, S. Io6 ff.; 122ff.; A. Sjöberg, a.a.O., S. I89ff. Übersetzung: A. Falkenstein, SAHG, I953• S. Io5ff.; 368f. (vgl. S.N. Kramer, Biür I I, I954• S. I74 mit Anm. 30); G. Castellino: Testi Sumerici e Accadici, Turin 1977, S. I8off. Wir folgen der Zeilennumerierung von A. Sjöberg.

' [........ ]x, wenn sie erhaben ist, kann man sich mit ihr nicht messen, z [ ••••••••• ]xx, die zur Nachtzeit leuchtet, 3 [ •••••••••• ]x, die Schreckensglanza [trägt], 4 auf ihre [WeisuJng sind die großen Götter mit Schrecken erfüllt, 5 ihr gesprochenes [Wor]t• (ist) wie (dasjenige) An(s) erhaben, wie (dasjenige) Enlil(s) ... b, 6 In[ an]na•, die Allererste, (die) >göttliche KräftenuminosumGott, Gottheit S. I I6ff.; A. Cavigneaux, JCS 30, I978, S. 177ff. 7 a) Vgl. J. van Dijk, a. a. 0., S. 442. 8 a) Vielgebrauchte Bezeichnung für die Mesopotamier, vgl. AHw I077f. $almät qaqqadi(m); M. Civil, in: W.G. Lambert/A.R. Millard: Atra-ljasis, Oxford I969, S. I69. b) Vgl. AHw I483 üsu(m) I 2.

richtete sie ihren Sinn, dazu entschloß sie sich wahrlich. aUrninurta berief sie zum Hirtenamt über dieLebewesenbunter den zahlreichen Menschenc, I I ins [Haus], (in) dem das Schicksal entschieden, die rechten >göttlichen Kräfte< der großen Götter zugeteilt werden, 12 ins Ekur, den reinen Wohnsitz Ansa (und) Enlilsb, der Schrecken (und) gleißenden Glanzc trägt, 1 3 ergriff sie dem König seine Hand, ließ ihn dort demütig eintretena. 1 4 Die Himmelsherrina, ohne die im [Hirn ]mel (und) auf Erden kein Schicksal entschieden werden kann, 1 5 berät sich, indem sie den Hochsitz >fülltsumerischen< Reichspantheons und Stadtgott von Nibru, dem heutigen Niffer, ca. 40 km nordöstlich von Diwänije gelegen. Sein Heiligtum war das Ekur. c) VCgl. W. Römer, BiOr 32, 1975, S. 299ff. I 3 a) Vgl. dazu die aus der Akkadzeit bekannten und seit der Ur 111-Zeit häufig in der altmesopotamischen Glyptik bezeugten Einführungsszenen. Vgl. z. B. B. A. Moortgat: Die Kunst des Alten Mesopotamien. Die klassische Kunst Vorderasiens I: Sumer und Akkad, Köln 1982, S. 12of.; D. Collon: Catalogue of the Western Asiatic Seals in the British Museum 2, London 1982, S. ro4ff.; 125f.; 145ff.; 3, 1986, S. 59ff. 14 a) Oder »Herrin