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German Pages 164 Year 2019
Texte aus der Umwelt des Alten Testaments
Texte aus der Umwelt des Alten Testaments In Gemeinschaft mit Wilhelmus C. Delsman, Manfried Dietrich, Karl Hecker, Hans Martin Kümmel, Oswald Loretz, Walter W. Müller, Willem H. Ph. Römer und Heike Sternberg-el Hotabi herausgegeben von Otto Kaiser
Band II · Lieferung 3 Gütersloher Verlagshaus
Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Band II
Religiöse Texte Christel Butterweck, Wilhelmus C. Delsman, Manfried Dietrich, Wilfried Gutekunst, Ernst Kausen, Oswald Loretz, Walter W. Müller und Heike Sternberg-el Hotabi Rituale und Beschwörungen II
1988 Gütersloher Verlagshaus
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Christel Butterweck, Wilhelmus C. Delsman, Manfried Dietrich, Wilfried Gutekunst, Ernst Kausen, Oswald Loretz, Walter W. Müller und Heike Sternberg-ei-Hotabi Rituale und Beschwörungen II
Inhalt Ugaritische Rituale und Beschwörungen Manfried Dietrich und Oswald Loretz
A. Ugaritische Rituale nebst einem Opfertext aus Mari I.
Götterlisten als Memoranda für Opfer und Feste . . .
3oo
2. Sammeltafeln mit Opfer- und Devotionalien-Listen . a) Sammeltafel mit Angaben nach den Götterlisten RS I. I7 (et par.) undRS26.I42 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Sammeltafel mit Angaben nach der Götterliste RS 24.246
305 308
3. Opferlisten für bestimmte Monate a) Opfer im Monat Rischyen . . . b) OpferimMonatHiyar . . . . . c) Opfer und Gaben in der ersten Hälfte des Monats Hiyar d) OpferineinemFestmonat . . . . . .
3I o 3I I 3I4 3I 5 3I6
4· Königsopfer für einzelne Gottheiten a) Opferfür EI und seine Repräsentanten b) OpferfürUschchara . . . . c) Opferfür Raschap und Anat . . (I) DasOpfervorRaschap . . . (2) Opfervor Raschap und Anat d) Opfermahl zu Ehren von Sapan und Ba'al e) Festmahl zu Ehren der Palastgöttin Pidray
3I 8 3I 8 3I9 320 320 32I 32 I 322
5. Opfer im Totenkult . . . . . . . . . a) Opferfür Raschap im Totenkult . b) Totenopfer des Schamschi-Addu I. Statuen der Könige von Akkad . .
324 324
. . . . . . . . von Assyrien vor den . . . . . . . . . .
6. Anweisungen zur Vorbereitung einer Götterprozession
305
32 5 326
B. Beschwörungen in ugaritischer Sprache I.
Evokationenköniglicher Ahnen . . . . . . . . . . . . . . . . a) Protokoll einer Anfrage anläßlich der Geburt eines Prinzen b) Evokation anläßlich einer Begräbniszeremonie . . . . . .
294
329 329 33 I
2.
Beschwörungen gegen Krankheit, Unfruchtbarkeit, Dämonen, Folgen von Trunkenheit und Totengeister . . . . . . . . . . . . . . a) Beschwörung gegen den Krankheitsdämon . . . . . . . . . . . b) Beschwörungen gegen Dämonen und Totengeister auf einer Sammeltafel . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Beschwörung gegen Unfruchtbarkeit . . . . d) Beschwörung gegen Folgen der Trunkenheit
3. Beschwörung gegen Schlangengift
3 33
333 336 339 342
. . . . . . .
34 5
4· Beschwörung gegen die schädlichen Naturkräfte
350
Ägyptische Rituale und Beschwörungen Heike Sternberg-ei-Hotabi (H. St.), Wilfried Gutekunst (W. G.) und Ernst Kausen (E. K.) r. Die Mettemichstele (H. ST.) . . . . . . . . . . . . .
a) b) c) d) e) f) g) h) i) j) k) 1)
Spruch zur Abwehr der Apophis . . . . . . . . . Spruch zur Beschwörung des Giftes durch Horus Spruch zur Heilung einer Katze . . . . . . . . . Spruch zum Schutz des Horus . . . . . . . . . . Anbetung des Horus zur Beschwörung von gefährlichen Tieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spruch zur Beschwörung von Schlangen . . . . . . . Spruch zum Schutz des Horus . . . . . . . . . . . . Anrufung des Sonnengottes zur Beschwörung von Wassertieren . . . . . . . . . . . . . . . Spruch zur Beschwörung eines Skorpions Anrufung derlsis zum Schutz des Horus Spruch zum Schutz eines Stieres Kolophon . . . . . . . . . .
2. Papyrus Leiden I 348 (W. G.)
a) b) c) d)
Texte gegen Kopfschmerzen Texte gegen Bauchleiden . . Texte zur Geburtshilfe . . . Texte gegen Verbrennungen
3· DastäglicheTempelritual(E.K.)
a) Reinigungvor dem Betreten des Heiligtums b) Eintritt des Priesters c) Öffnen des Schreins . . . . . . . . . . . .
3 58 36 I 36 I 362 365 372 3 73 374
375 376 378 379 380 38I 382
386 388 390
39I
393 397
397 2 95
d) e) f) g) h) i)
Anbetung des Gottes Reinigung des Gottes Einkleidung Schminken . . . . . Krönung u.a. . . . . Abschließende Reinigung
4· Balsamierungsritual pBOULAQ 3 (H. St.)
a) b) c) d) e) f) g) h) i)
Erste Salbung des Kopfes . . . . . . . . Salben des Körpers . . . . . . . . . . . Die Eingeweide werden in ein Kanopengefäß gegeben Salben und Wickeln des Rückens Technische Anweisung . . . . . . . . . . . . Die Nägel werden vergoldet . . . . . . . . . Zweite Salbung und Einwicklung des Kopfes Letzte Salbung des Kopfes . . . . . . . Erste Wicklung der Hände . . . . . . . j) Letzte Wicklung der Finger und Hände k) Salben und Wickeln der Füße und Beine
398
400 401 402 404 404 405 407 408 4°9 410 412
412 41 5 422 422 426 428
Eine aramäische Beschwörung Wilhelmus C. Delsman Keilschriftliche Beschwörung aus Uruk . . . . . . . . . . . . . . . . 432
Eine phönizische Beschwörung Christel Butterweck Arslan-Tasch-Beschwörung
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 35
Altsüdarabische Rituale und Beschwörungen Walter W. Müller r. Statut des Gottes Ta'lab von Riyam für seinen Stamm mit Vorschriften, die Wallfahrt, kultische Mahlzeiten u.a. betreffend 2.
Inschriften, welche die rituelle Jagd bezeugen
4 38
442
3· Erlaß, welcher berichtet, wie anläßlich des minäischen 'AthtarFestes dem Gott in ritueller Hochzeit eine Frau zugeführt wird
444
4· Opfervorschrift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
446
5. Altaraufschrift, in welcher ein vom König darzubringendes Schlachtopferfestgesetzt wird . . . . .
447
6. Vorschrift für ein Opfer am Grenzstein . . . . . . .
448
7· Ritus zur Sühne eines im Tempel begangenen Frevels
449
8. Widmungsinschrift, welche einen Ritus der Bitte um Regen bei anhaltender Dürre beschreibt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 450
297
U garitische Rituale und Beschwörungen Manfred Dietrich und Oswald Loretz A. Ugaritische Rituale nebst einem Opfertext aus Mari Einleitung Bei den Ausgrabungen in Ugarit wurde in den Jahren 1929-1932 (Kampagnen 1-4) und 1961-1963 (Kampagnen 24-26) der Großteil jener Texte gefunden, die das ugaritische Kultritual zum Thema haben. Sie stammen aus Tempelareal und Priesterbibliotheken und -schulen im Bereich der Akropolis. Da der König im Mittelpunkt des Kults stand, fanden sich vereinzelt auch kultische Texte im südlichen Palastareal und in östlich daran anschließenden Wohngebieten, die dort 1954-1956 (Kampagnen 18-2o) - hierher gehört auch der >Zufallsfund< von 1973 mit der Kampagnen-Zahl34- entdeckt wurden; sie stellen also ein Pendant zu den Funden auf der Akropolis dar. Die seit 1976 in Ras Ibn Hani südwestlich von Ugarit durchgeführten Ausgrabungen bringen in wachsender Zahl Tontafeln ans Licht, die sich u.a. auch mit dem Kultritual befassen. Sie zeigen auf, daß der Kult der Hauptstadt erwartungsgemäß auch in deren Weichbild durchgeführt wurde. Gemäß der Tatsache, daß die Gesellschaft Ugarits im dritten Viertel des 2. Jt.s v. Chr. polyglott war, sind die kultisch-rituellen Texte der Tontafeln außer in Ugaritisch auch in Babylonisch und Hurritisch oder in einer daraus gebildeten Mischsprache abgefaßt. Dabei wurden nach Ausweis der bisherigen Entdeckungen und Interpretationen die ugaritischen und hurritischen Texte in alphabetischer und die babylonischen in syllabischer und ideographischer Keilschrift der sumero-babylonischen Tradition niedergeschrieben. Daß sich darin nicht nur ein sprachlicher, sondern auch ein kultureller und kultischer Pluralismus widerspiegelt, soll in den folgenden Betrachtungen ein wichtiges Ergebnis sein. Die nachfolgend vorgestellten 24 Texte kultisch-rituellen Inhalts sind nur eine kleine Auswahl aus weit über 100 kleineren und größeren Umfangs. Sie werden aufgrund inhaltlicher und formaler Indizien auf sechs Gruppen aufgeteilt. Diese sollen sachlich keineswegs alle Themen des kultisch-rituellen Bereichs umfassen, was allein wegen der erheblichen Interpretationsschwierigkeiten einzelner Texte und Textgruppen nach dem heutigen Forschungsstand noch nicht möglich erscheint (vgl. die einschlägigen Arbeiten von J.-M. de Tarragon: Le culte a Ugarit, Paris 1980; P. Xella: I testi rituali di Ugarit- I, Rom 1981 (= TRU); B.A. Levine: The Descriptive Ritual Texts from Ugarit: Some Formaland Functional Features of the Genre, in: FS-Freedman 1984, S. 467-475, sowie die Einzelstudien von M. Dietrich, 0. Loretz, J. C. de Moor, J. Sanmartin u. a. m., vor allem in Ugarit-Forschungen). Die sechs Gruppen sind: 1. Götterlisten als Memoranda für Opfer und Feste; 2. Sammeltafeln mit Opfer- und Devotionalien-Listen; 2 99
3· 4· 5. 6.
Opferlisten für bestimmte Monate; Königsopfer für einzelne Gottheiten; Opfer im Totenkult; Vorbereitungen für eine Götterprozession.
I.
Götterlisten als Memoranda für Opfer und Feste
Die Ausgrabungen haben an verschiedenen Stellen in Ugarit, vornehmlich jedoch im Areal der Tempel mit ihren Priesterwohnungen und -schulen auf der Akropolis, zahlreiche alphabetisch und syllabisch beschriftete Tontafeln ans Licht gebracht, die in unterschiedlichem Umfang die Namen von Gottheiten listenmäßig aufführen. Diese Listen dienten den Priestern dazu, bei Kultopfern die anzusprechenden Gottheiten vor Augen zu führen. Also kann man in ihnen eher praxisbezogene Memoranda für fällige Opfer als theoretische Erfassungen eines Pantheons sehen. Sprachlich und sachlich lassen sich die Listen in zwei Gruppen gliedern: Die eine ist ugaritisch, zum Teil mit Übertragung ins Babylonische, die andere hurritisch abgefaßt. Bei einer Gegenüberstellung der beiden Gruppen läßt sich nachweisen, daß sowohl hinsichtlich der aufgeführten Gottheiten als auch ihrer offenbar kanonisch festgelegten Abfolge Differenzen bestehen. Darin spiegeln sie zwei eigenständige Traditionen wider, die auf ein Nebeneinander eines einheimisch ugaritischen und eines importierten hurritischen Kults schließen lassen. Ob diese beiden Kulte in gemeinsamen oder getrennten Heiligtümern anläßlich derselben oder verschiedener Festlichkeiten verwirklicht wurden, lassen die Listen vorderhand nicht mehr erkennen. Nachfolgend werden in zwei Tabellen die Hauptvertreter der beiden Traditionen in der von den kanonischen Listen vorgegebenen Abfolge nebeneinander mitgeteilt, damit die Gemeinsamkeiten und Differenzen deutlich werden.
Tabelle I- der ugaritische Kanon Die fünf bislang bekanntgewordenen Götterlisten sind teils in ugaritischem Keilalphabet und teils in babylonischer Silbenschrift überliefert und lassen sich im Grunde auf drei unterschiedliche Traditionen innerhalb des ugaritischen Kults verteilen. In der ersten Spalte der Tabelle I kommt die Haupttradition zur Sprache, für die es zwei ugaritische (aus dem Tempel- und Priesterareal: RS r.17- heute in Aleppo A 2713; RS 24.264 + 28o-heute in Damaskus DO 6604) und einen babylonischen (aus dem Wohnbereich östlich vom Palast: RS 20.24- heute in Damaskus DO 5287) Textzeugen gibt. Angesichts ihrer religionsgeschichtlichen Bedeutung vor allem hinsichtlich der ugaritisch-babylonischen Gleichsetzungen erscheint es angebracht, diese Hauptliste tafelgetreu wiederzugeben- somit werden die Zeilenzählungen der Tafeln beibehalten. In der zweiten Spalte neben den ugaritischen Namen wird deren Aussprache oder Übersetzung- sofern es sich um (deifizierte) Appellative handelt- aufgeführt. 300
Die babylonischen Namen finden sich in einer dritten Spalte daneben und werden in der durch die syllabische Schrift vorgegebenen, der aus der Auflösung der Ideogramme erschlossenen Aussprache oder der Übersetzung von Appellativen zitiert. Texte: RS I.I7- Ch. Virolleaud, Syria IO, I929, pl. LXX; CTA 29; KTU 1.47; P. Xella, TRU I, S. 325f.; RS 24.264+280- A. Herdner, Ugaritica VII, S. I-3; KTU I.II8; P. Xella, TRU I, S. 325f.; RS 20.24- J. Nougayrol, Ugaritica V, Nr. I8, S. 44f·379· Literatur: J. Nougayrol, Ug V, S. 42-64; J.C. de Moor, UF 2, I970, S. 204-228; R. Borger, RA 63, I969, S. I7I; A. Herdner, Ug VII, S. I-3; J.-M. de Tarragon: Le culte aUgarit, Paris I980, S. I 50-I 58; M. Dietrich- 0. Loretz, UF I 3· I98 I, S. 6774; P. Xella, TRU I, S. 325-327.
Tabelle I!- der hurritische Kanon In lokaler Nachbarschaft zu den ugaritisch(-babylonisch)en Götterlisten wurde auch eine mehr oder weniger ergiebige Vielzahl hurritischer entdeckt, die ausnahmslos in ugaritischer Alphabetschrift geschrieben sind. Sie geben, anders als jene, im Grunde nur eine einzige kanonische Tradition wieder, die in Nomenklatur und Abfolge der Gottheiten erhebliche Differenzen ihr gegenüber aufweist. Die in Tabelle II mitgeteilte Liste bietet den Textdreier sich gegenseitig ergänzender Tafeln (AO I 7.269, AO 2 5. I 67- heute beide im Louvre/Paris- und RS 24.29 5 heute in Damaskus DO 6626), der als der wichtigste Zeuge für das Pantheon des hurritischen Opferkults angesehen werden muß. Auch hier werden in der ersten Spalte Wortlaut und Zeilenangabe originalgetreu wiedergegeben; in einer zweiten Spalte wird die erschlossene Aussprache oder die Übersetzung von Appellativen und in einer dritten ihre ugaritischen Entsprechungen aufgeführt, um die Differenzen zur ugaritisch( -babylonisch)en Tradition zu dokumentieren. Texte: AO I7.269 (RS I930.50)- Ch. Virolleaud, Syria I2, I93I, S. 389-390; CTA I72; KTU r.6o; E. Laroche, Ugaritica V, S. 509; AO 25-167 (RS ... ) - CTA I73; KTU 1.26; E. Laroche, Ugaritica V, S. 509; RS 24.295- E. Laroche, Ugaritica V, Nr. 4, S. 509; KTU LI35· Literatur: E. Laroche, Ugaritica V, S. 509-5 I9 (hier kommen auch ähnliche Opferlisten mit jeweils kleineren Göttergruppen zur Sprache); J.-M. de Tarragon: Le culte a Ugarit, Paris I98o, S. I 50-I 55·
JOI
Tabelle I - ugaritischer Kanon Rs I.I7/ RS 24.264+280 I 2h 312 4/3 5/4 6/5 716 8/7 9/8 10/9 11/Io 12/11 I3/12 q!I3 I5h4 I6!I5 I7!I6
Aussprache, Übersetzung
RS 20.24
il ~pn ilib il dgn b'l ~pn
Götter des Sapan•: Gott des Vaters• EI• Dagan• Ba'al vom Sapan•
I 2 3 4
b'lm b'lm b'lm b'lm b'lm b'lm aq wsmm k!rt yrg
noch ein Ba'al• noch ein Ba'al noch ein Ba'al noch ein Ba'al noch ein Ba'al noch ein Ba'al Erde und Himmel• Kuscharat• Yarich• Sapan• Koschar• Pidray•
5 6 7 8 9 IO II I2 I3 I4 I5 I6
~pn
k!r pdry
Gott des Vaters Gott Dagan Addub, Herr über den Hazic Addu II Addu III Addu IV Addu V Addu VI Addu VII ID IM und IDJMb Muttergöttinnen Sinb Berg Hazib Eab Hebatb
a) Der heilige Nordberg. a) Patronatsgott des Königshauses. a) Kanaanäischer Hochgott, das Haupt des ugaritischen Pantheons. a) Alter Hochgott Syriens, eine Vegetationsgottheit. a) Wettergott von Ugarit mit Sitz auf dem heiligen Nordberg. b) Syromesopotamischer Wettergott. c) Der Name des heiligen Nordbergs. 6/5 a) Weitere Wettergottmanifestation( en). 12/r I a) Die kosmischen Größen göttlich verehrt. b) Die kryptagraphische Schreibweise kann noch nicht gedeutet werden, steht aber sicherfür das mesopotamische Paar AN- KI = samu-er~etum "Himmel- ErdeKönigeKönige< Heil
r8II7 a) Fruchtbarkeits- und Kriegsgott. b) Hurritischer Kriegsgott. r9II8 a) Als kosmische Größen göttlich verehrt. 201!9 a) Muttergöttin, Gemahlin Eis. b) Altsyrische Steppengöttin, Gemahlin Amurrus. 2rl2o a) Konsortin Ba'als. 22l2r a) Sonne(ngott). 23/22 a) Unterweltsgöttin, Tochter Ba'als. b) Wie Ereschkigal mesopotamische Unterweltsgöttin. 24l23 a) Fruchtbarkeits- und Kriegsgöttin. b) Babylonische Eides- und Kriegsgöttin. 25l24 a) Fruchtbarkeits- und Kriegsgöttin. b) Babylonische Liebes- und Kriegsgöttin. 26l25 a) Eine Göttergruppe im Ba'al-Kreis. 27l26 a) Todes- und Pestgott. b) Mesopotamischer Unterwelts-, Pest- und Todesgott. 28l27 a) Gottheit unbekannter Herkunft und Funktion. 29l28 a) Eine Göttergruppe im EI-Kreis. 30l29 a) Als kosmische Größe göttlich verehrt. 3 r/ 30 a) Als Kultgerät göttlich verehrt. b) Die Bezeichnung des Kultgeräts besteht aus zwei Komponenten (: BUR.ZI = pursltu >>Opferschale>Räucherbecken«) und beschreibt ein schalenförmiges Weihrauchbecken. p/ 3 r a) Als Kultgerät göttlich verehrt. 33/32 a) Die verstorbenen Ahnen der Könige (Manen). 34/33 a) Das Wohlergehen als himmlischer Segen göttlich verehrt.
303
Tabelle II - hurritischer Kanon AO IJ-269/ AO 25-167/ RS 24.295
Aussprache, Übersetzung
-!I/- in sln -!I/- in atn -!I/- il -hh t!b -/2/2 !U!k Ih/3 kmrb 21214 kgg Jh/5 iy 3/3/5 a!tb 4/3/6 in ard 5/3/7 in gmn 6/3/8 'nt 7/4/8 !mg 8/-/9 nbdg 91-19 pggpg Io/-Io bbt u/-ho uggr 12/-Io aln
Eni-schalannia Gott des Vaters Elb Teschuba Schauschkaa Kumarbia Kuschucha Eyaa Aschtabia Gott des Ortesa Gott von lj:MNa Anata Schimegia Nubadiga (Gott) von Pischaschapa Hebata Uschchara Allania
Ugaritische Entsprechungen
Gott des Vaters El Ba'al Aschtart Dagan Yarich Koschar Aschtar
Anat Schapasch
Pidray Uschcharay Arsay
-li/- a) Der Begriff salanni entzieht sich bislang einer befriedigenden Deutung (siehe E. Laroche, Ugaritica V, S. 523, sowie Glossaire de Ia Iangue hourrite, Paris 1980, S. 212): »Gott von schalanni« b) Kanaanäischer Hochgott, Haupt des ugaritischen Pantheons. -II/2 a) Der hurritische Wettergott. -1212 a) Liebes- und Kriegsgöttin. 1/2/3 a) Der hurritische Hochgott. 2/2/4 a) Mond(gott). 3/2/5 a) Ea, der mesopotamische Schöpfergott, Gott der Weisheit und Beschwörung. 3/3/5 a) Kriegsgott. 4/3/6 a) Lokale Hauptgottheit. 5/3/7 a) Bedeutung von ljMN ist unbekannt. 6/3/8 a) Konsortin des ugaritischen Wettergottes Ba'al. 7/4/8 a) Sonne(ngott). 8/-/9 a) Naturgöttin. 9!-/9 a) Der Kultort Pischaschap ist nicht lokalisierbar. 10/-IIo a) Gemahlin des Wettergottes Teschub. u/-IIo a) Fruchtbarkeits- und Kriegsgöttin. 12/-IIo a) »Dame, Herrin«, die Unterweltsgöttin.
I3/-!ri bdn bdlr 14/-/r I nnt klt -1-112 dqt -/-/12 nkl
2.
Hudena• Hudellura• Ninatta• Kulitta• Daqit• Nikkalb
Kuscharat Leier(?) Daqit Nikkal
Sammeltafeln mit Opfer- und Devotionalien-Listen
Das Charakteristikum der beiden hier mitgeteilten Tafeln aus Priesterbibliotheken ist, daß sie umfangreiche Opferlisten enthalten, die sich in anderen Texten als Einheiten wiederfinden und nach heutiger Lage der Dinge keinem bestimmten Monats-, Tages- oder Festritual zugeordnet werden können. Besonders hervorzuheben ist ferner, daß die Götter des ugaritischen Pantheons, die mit Opfern versorgt werden, in der Reihenfolge der kanonischen Götterlisten aufgeführt werden.
a) Sammeltafel mit Angaben nach den Götterlisten RS I.I7 (et par.) und RS 26.I42 Die I 96 I in der Privatbibliothek eines Priesters entdeckte Keilalphabettafel RS 24.643 (heute in Damaskus DO 666o) wurde von zwei verschiedenen Priester(schüler)n beschriftet- die Vorderseite von einem anderen als die Rückseite. Das drückt sich außer im Schriftduktus auch in der Aufstellung von Opfern für einzelne Gottheiten aus, die nach zwei unterschiedlichen kanonischen Listen aufgeführt sind: Während der Schreiber der Vorderseite die auch in RS I.I7 (: CTA 29; KTU 1.47- alphabetisch), RS 24.264+280 (: A. Herdner, Ugaritica VII, S. I-3; KTU 1.118- alphabetisch) und RS 20.24 (: J. Nougayrol, Ugaritica V, Nr. I8, S. 44f.syllabisch) belegte Liste (vgl. oben 1., Tabelle I) zugrunde legt, richtet sich der der Rückseite nach der bislang nur in syllabischer Tradition auf uns gekommenen Liste RS 26.142 (: J. Nougayrol, Ugaritica V, Nr. 170, S. J2I- Vorderseite und Rückseite sind hier miteinander vertauscht). Abgesehen von dieser großen Zweiteilung der Tafel in Vorder-und Rückseite läßt sich der Text der Vorderseite zudem in folgende Unterabschnitte gliedern: I (Z. I-9) - Aufstellung von Schlachtopfern für die Götter des heiligen Berges Sapan mit einigen Auslassungen in der Reihenfolge der kanonischen Liste; II (Z. Io-12) -
r3/-/n a) Geburts- und Schicksalsgöttinnen-Paar. I4/ -Ir I a) Musikgöttinnen-Paar des Schauschka-Kreises. -I -Ir 2 a) Syroanatolische Göttin des He bat-Kreises. b) Mesopotamische Gemahlin des Mondgottes (aus sumerisch Ningal >>Große HerrinErde< und >HimmelBerge< und >Tälwc ein Schaf; 7(für) Ascherat• ein Schaf; (für) Anatb ein Schaf; (für) Schapaschc ein Schaf; (für)
r a) Der heilige Berg nördlich von Ugarit, Sitz des Hauptgottes Ba'al, auch als Gott verehrt. b) Gott der Ahnen: >>(ver)göttlich(t)er Vater'Aschtart der SteppeErde< und >Himmel< ein Schaf; (für) EI ein d) Unterweltsgöttin, eine Tochter Ba'als. e) Fruchtbarkeits- und Kriegsgöttin. 8 a) Göttin, möglicherweise verwandt mit der babylonischen Ischchara. b) Göttergruppe im Ba'als-Kreis. c) Todes- und Pestgott. d) Eine Gottheit unbekannter Herkunft. 9 a) >>Meer>LeierRiegels>Gerechtigkeit>UrflutRiegelLibanonHerrin des Palastes(ver)göttlich(t)er Vatervon ganzem Herzen (ein liturgisch festgelegtes Gebet)