Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Lieferung 6 Lieder und Gebete II: Band II, Lieferung 6 9783641217693


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Table of contents :
Nachtrag zum Abkürzungsverzeichnis in TUAT II/I
Inhalt
Hethitische Hymnen und Gebete
Lieder und Gebete aus Ugarit und Emar
Ägyptische Hymnen und Gebete
Ein hebräischer Segen
Aramäische Gebete
Addenda et Corrigenda
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Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Lieferung 6 Lieder und Gebete II: Band II, Lieferung 6
 9783641217693

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Texte aus der Umwelt des Alten Testaments

Texte aus der Umwelt des Alten Testaments In Gemeinschaft mit Wilhelmus C. Delsman, Manfried Dietrich, Karl Hecker, Hans Martin Kümmel, Oswald Loretz, Walter W. Müller, Willem H. Ph. Römer, Heike Sternberg-el Hotabi und Ahmet Ünal herausgegeben von Otto Kaiser

Band II · Lieferung 6 Gütersloher Verlagshaus

Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Band II

Religiöse Texte Jan Assmann, Diethelm Conrad, Wilhelmus C. Delsman, Manfried Dietrich, Oswald Loretz, Ahmet Ünal und Jan Wim Wesselius Lieder und Gebete II

1991 Gütersloher Verlagshaus

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar. Das Abkürzungsverzeichnis befindet sich in der ersten Lieferung dieses Bandes

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Nachtrag zum Abkürzungsverzeichnis in TUAT IIII

ABoT

Ankara Arkeoloji Müzesinde bulunan Bogazköy, tabletleri, Hg. K. Balkan, Istanbul 1948 ADAIK Abhandlungen des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo, Glückstadt, Harnburg und New York AEPHE.R Annuaire. Ecole pratique des hautes etudes. Section des sciences religieuses AHAW Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Kl., Heidelberg ÄHG ]. Assmann: Ägyptische Hymnen und Gebete, Zürich 1975 AnSt Anatolian Studies AoF H. Winckler: Altorientalische Forschungen I-III; 1ff. (neue Reihe, Berlin 1974ff.) AOS American oriental studies Abhandlungen der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Berlin; ab 1945: APAW ADAW ASE Archaeological Survey of Egypt, London BAe Bibliotheca Aegyptiaca, Brüssel Barucq/Daumas A. Barucq und F. Daumas: Hymneset prieres de l'Egypte ancienne, Paris 1980 Bo Inventory numbers of Bogazköy excavations 1906-12 BOREAS Acta Universitatis Uppsaliensis. Boreas. Uppsala studies in ancient mediterranean and near eastern civilisations, Uppsala 1970ff. Catalogue General des Antiquites Egyptiennes du Musee du Caire, Kairo CG Chicago Hittite Dictionary (198off.) CHD Documents de fouilles de !'Institut fran>Ex JEOL Oriente LuxLehrefürMerikareKleine HymnusThe Role of Magie in the Ancient Anatolian Religions According to the Cuneiform Texts from Bogazköy-I::Iattusa, in: H. I. H. Prince Takahito Mikasa (Hg.): Essays on Anatolian Studies in the Second Millennium B. C., Bulletin of the Middle Eastern Culture Center in Japan 3, Wiesbaden 1988, S. 62f. b) Ünal (Anm. a), S. 6rf. c) KUB 14 XIV ro + Vs. I 2-3; KUB XXXVI So Vs. I r-2. d) Vgl. etwa KUB XXIV 2 Vs. I r.

791

Lassen und legt so gleichsam dem Tribunal der Götter seinen Rechenschaftsbericht vor>Gemeinde>Amensito di un libro recente, SMR 49, 1983, S. 321-341; G. Kellerman: Les prieres hittites, Numen 30, 1983, S. 269-280; H.A. Hoffner: Hittite religion, in: M. Eliade (Hg.): The Encyclopedia of Religion 6, New York 1986, S. 411-41 3; H. G. Güterbock: Some Aspects of Hittite Prayers, in: Frontiers of Human Knowledge, 1978, S. 115-139·

I.

Gebet an die Sonnengöttin der Erde, CTH 371

Die Hethiter kannten eine männliche Sonnengottheit des Himmels neben einer weiblichen Sonnengottheit der Erde. Das Geschlecht der letzteren dürfte auf hattische Vorstellungen zurückgehen; denn im Hattischen wurde das Keilschriftzeichen der alten mesopotamischen Sonnengöttin, sumerisch UTU, akkadisch SAMAS, weiblich als EStanu• gelesen. Das folgende Gebet ist an die Sonnengöttin der Erde gerichtet, die in magischen Handlungen wie auch in Beschwörungen eine zwischen Diesseits und Jenseits vermittelnde Rolle spielte. Es gehört zu den ältesten Gebets-. typen in Hatti, die unter babylonischem Einfluß entstanden sind. Der Schriftduktus ist mittelhethitischb, während die Sprache alt ist. Der Beter ist nicht namentlich erwähnt; es scheint sich bei ihm um den hethitischen König zu handeln. Das Gebet ist im Tontafelkatalog KUB 30.60 i 17 erwähnt. Texte: KBo 7.18 + KBo 8.91. Die Tontafeln werden im Archäologischen Museum zu Ankara aufbewahrt. Bearbeitung: F. Friedrich: Ein hethitisches Gebet an die Sonnengöttin der Erde, RSO 32, 1957, S. 117-112 (ohne das Zusatzstück KBo 8.92); R. Lebrun: Hymneset Prieres Hittites, Louvain-la-Neuve 1980, S. 83-88.

Vs. (Zeilen 1-2 sind zu bruchstückhaft) 3 Erba[ rmen] o Sonnengöttin [der Erde]! Siehe, (wie) der König dich anfleht 4 und x [wie er dich .... Jet. Er spricht seinetwegen. Er erkor• dich zu seiner (persönlichen) Gottheit. [ ]. s [Als dein] Prie[ster?] möchte er eben (dich), [die Sonnengöttin] der Erde, verwöhnen•. a) E. Laroche, in: S. R. Bin-Nun: The Anatolian Background of the Tawananna's Position in the Hittite Kingdom, RHA 30, I972, S. 58. b) H.G. Güterbock, Frontiers, S. 1274 a) Wörtlich >>machte>Nerik, die Stadt war ihm zu nehmen (bestimmt)«.

a) Lücke im Text. a) D. h. »Starb>[(Sein) Leben wird kurz sein.HymnuSHymnen an das Diadem der Pharaonen>Nominalstil« der Prädikation9. Lange Ketten von Epitheta und Partizipialkonstruktionen werden hier an die einleitende Grußformel jn4 br.k >>Sei gegrüßt!« angehängt (vgl. für ein typisches Beispiel Nr. 25: Hymnus an Osiris aus der 18. Dyn.). Auch der Nilhymnus aus dem MR (Nr. 32) ist weitgehend in diesem Stil gehalten 10 • Dieselbe Stilform finden wir auch in den biographischen Grabinschriften der Beamten des MR, die nicht von ihrem Leben erzählen, sondern ihre Titel, Wesenszüge, Tugenden und Leistungen im Nominalstil aufzählen. Die ägyptische Sprache kommt dieser Form entgegen durch die Leichtigkeit, mit der sie narrative Sätze in Partizipialsyntagmen transformieren kann. So erzählen auch die Götterhymnen nicht den Mythos des Gottes, sondern kennzeichnen durch eine Anhäufung lobender Beiworte seine überragende Stellung in der Götterwelt. Formal ganz anders sind die Sonnenhymnen. Hier wird nicht ein Status gekennzeichnet, sondern ein Vorgang beschrieben, und das in Verbalsätzen. Thema der Sonnenhymnen sind nicht Status und Wesen des Sonnengottes, sondern der Sonnenlauf. Der Sonnenkult begleitet den Sonnenlauf morgens, mittags und abends, und in bestimmten Heiligtümern sogar rund um die Uhr alle 24 Stunden mit hymnischen Rezitationen 11 • Dabei geht es nicht eigentlich um eine Beschreibung, sondern um eine Ausdeutung der Vorgänge. Was sich kosmisch abspielt, ist nur die sichtbare Außenseite eines Dramas, an dem viele Götter beteiligt sind und in dessen Ablauf die

5· A.H. Gardiner: The Ramesseum Papyri, Oxford 1955· 6. A. Erman: Hymnen an das Diadem der Pharaonen, APAW 1911. 7· Berlin, Papyri 3014+ 53, 3048, 3049, 3050, 3055, 3056 hg. von A. Erman: Hieratische Papyrus aus den König!. Museen zu Berlin I, II, Berlin 1901-I 1.

8. LÄ III s. v. Litanei. 9· LÄ II s. v. Eulogie. 10. Vgl. zum Partizipialstil der orientalischen und biblischen Hymnik F. Crüsemann: Studien zur Formgeschichte von Hymnus und Danklied in Israel, WMANT p, 1969. 11. Das sog. Stundenritual, s. dazu ÄHG, Nr. 1-12.

Hymnen fördernd eingreifen 12 • Sie schildern es unter dem Aspekt des Triumphes und tragen dadurch zur Inganghaltung des Sonnenlaufs, und das heißt: der Welt, bei. Denn der Sonnenlauf ist fortwährend mit Stillstand bedroht durch den Wasserdrachen Apophis. Indem die Hymnen Re preisen, werfen sie Apophis nieder. Ihnen eignet daher eine »performatorische>das Aufsteigenlassen der Maat«. Maat (Wahrheit, Gerechtigkeit) geht mit dem Licht vom Sonnengott aus und erfüllt die Welt; der Hymnus bringt sie dem Gott zurück, da nach ägyptischer Vorstellung das Opfer eine Restitution ist 1 3. Beiden Formen kultischer Preisung, dem wesens- und statusbezogenen Hymnus im Nominalstil, und dem vorgangsbezogenen Sonnenlied im Verbalstil, ist die Abwesenheit des Sprecherbezugs gemeinsam. Das Ich dessen, der spricht, tritt erst in einem eigens angefügten Schlußgebet mit Bitten um Wohlergehen im Diesseits und Jenseits hervor (z.B. Text 9, Verse 29ff.). Nur die Hymnen und Gebete der persönlichen Frömmigkeit (III) weisen eine andere Form auf, bei der das Ich des Sprechers von Anfang an im Vordergrund steht. Dieser Unterschied prägt sich auch terminologisch aus. Kultische Hymnen sind in der Regel dw3 >>anbeten« überschrieben und reden die angebetete Gottheit mit der Grußformel jnqiJr.k an, während die Gebete der persönlichen Frömmigkeit mit rdjt j;w >>Lobpreis geben>Lob dir!« anreden 14. Im Zusammenhang der persönlichen Frömmigkeit entfaltet sich auch außerhalb des Kults eine Gebetslyrik rein literarischen Charakters, deren schönste Beispiele aus Schulübungen (sog. Miszellaneen oder Schülerhss.) stammen (Texte 21-23)'5.

ll. Die Entfaltung des »Theologischen Diskurses>Feind>Persönlichen Frömmigkeit>Gott«, den Ietztinstanzlichen Ursprung allen Seins und Werdens, nicht um die vielen Götter, in deren Handlungskonstellationen sich das Eine entfaltet 17. Erst im NR gerät diese Sicht der Dinge mit dem kultischen Polytheismus in Konflikt; auch die kultischen Sonnenhymnen folgen dem neuen Modell (»Neue Sonnentheologie«, Nr. 5), und die Amarna-Religion (Nr. 6-7) verabsolutiert diese Sicht auf Kosten der traditionellen Kulte, die verboten und verfolgt werden. Die Prinzipien der Neuen Sonnentheologie sind: I. der Sonnengott vollbringt das Werk des Sonnenlaufs allein (Amarna: er ist überhaupt allein); 2. es gibt keinen »FeindKosmogonie< 1 9). Jetzt wird, offenbar als Antwort auf die Revolution des Echnaton, ein neues Modell gefunden, das auf dem Gedanken der Verborgenheit beruht (Amun heißt >>der VerborgeneBa's>Du bist der Himmel, du bist die Erde, du bist die UnterweltBuch der Tausend Lieder>DUOrdnung der Dinge« sowohl im kosmischen (Weltordnung) wie im sozialen Verständnis (Recht, Gerechtigkeit, Wahrheit), die der Schöpfer am Anfang gesetzt hat und die die Götter (vor allem die Sonne in ihrem Lauf), der König und die Menschen immer neu verwirklichen. In einigen Fällen in den Texten als »Wahrheit« übersetzt. Das Urgewässer, aus dem bei der Schöpfung die Erde hervorging und das die geschaffene Welt umgibt, indem es sich als Ozean um die Erde legt und sich über Himmel und Unterwelt erstreckt.

36. Miriam Lichtheim: The Songs of the Harpers, in: JNES 4, 1945, S. 178-212, mit Ergänzungen durch E.F. Wente: The Egyptian Make-merry-songs Reconsidered, in:JNES 21, 1962, S. II8-r27; vgl. dazu Assmann, in: Fragen an die ägyptische Literatur (Gs. Otto, Wiesbaden 1977), S. 55 ff.; ders., in: LÄ li, Wiesbaden 1977, S. 972-982; ders., in: JEA 65, 1979, S. 54-77; M.V. Fox: A Study of Antef, in: OrNS 46, 1977, S. 393-423; ders.:

The »Entertainment SongAmarna and Biblical Religionder zuerst lebte>Horus mit ausgespanntem Arm«. Der die >>Witwe>Buch der Tausend Lieder>fest sein«. IV,2o a) Mit >>Ba-haftigkeit« ist auf den Doppelaspekt des Ba- als verborgene Macht und

zugleich deren sinnlich erfahrbare Manifestation - Bezug genommen.

Man schickt Botschaft vom Himmel, 2 3manhört in Heliopolis, man meldet es in Memphis dem Schöngesichtigen. Ausgefertigt als Urkunde in der Schrift des Thoth, gelangt es zur Stadt des Amun mit ihren Angelegenheiten. In Theben gibt man Ratschlüsse zur Antwort, ein Orakel geht aus, bestimmt für die Neunheit, alles was aus seinem, Amuns, Munde hervorgeht, die Götter sind darauf verpflichtet als Anweisungen. 2 5 Botschaften werden erteilt, die töten oder beleben, Leben und Tod sind bei ihr (der Dreiheit?) für jedermann. 24

Einzig er allein, Amun, zusammen mit Re [und Ptah ], zu dreien verbunden.

5. Ein Klagepsalm an Amun zur Zeit der Verfolgung unter Echnaton, aufgezeichnet als Graffito im thebanischen Grab des Pairi (Nr. 139) unter Semenchkare (um 1330 v.Chr.) I

Edition: A. H. Gardiner, in: JEA 14, 1928, S. 1of. Übersetzungen: R. Hari: Horemheb et Ia reine Moutnedjemet, Genf 1965> S. pf.; ÄHG, Nr. 147; Barucq/Daumas, Nr. 71, S. 203-206. Vgl. auch J. Assmann: Ägypten- Theologie und Frömmigkeit einer frühen Hochkultur, Stuttgart 1984, S. 259-261. 6 Mein

Herz (trachtet danach), dich zu sehen, Herr der Persea-Bäume, wenn 7 dein Hals Blumenkränze 6 empfängt•! 7 Du gibst Sättigung, ohne 8 zu essen, du gibst Trunkenheit, ohne zu trinken•.

9 Mein Herz wünscht dich zu sehen, Freude meines Herzens, Amun, 10 du Kämpfer des Armen! Du bist der Vater des 11 Mutterlosen, der Gatte der Witwe. 12 Wie lieblich ist es, deinen Namen zu nennen, er ist wie der 1 3Geschmack des Lebens,

6 a) Anspielung auf einen Festbrauch im Zusammenhang des Opet- oder Talfestes? 8 a) Metaphern für die ersehnte Gottesnähe.

er ist wie der Geschmack von Brot für ein Kind, 1 4(wie) ein Gewand für den Nackten, wie der Duft eines Blütenzweiges 1 5 zur Zeit der Sommerhitze. 1 6Du bist wie[ ... ) [... ) 1 7 die Atemluft für den, der im Gefängnis war.

[ ... ] 1 9 Wende dich uns wieder zu, du Herr der Ewigkeit, du warst hier, als noch nichts 20 entstanden war, und du wirst hier sein, wenn sie zu Ende sind. Du lässest mich 21 Finsternis 20 sehen, 21 die du gibstleuchte mir, daß ich dich sehe•!

So wahr dein Ka dauert, 22 so wahr dauert dein schönes Angesicht, du wirst kommen von fern 2 3 und geben, daß der Diener da, der Schreiber Pawah, dich erblickt. Gib ihm 2 4 »Wie dauert der Sonnengott!«• Oh, wie gut ist es, dir zu folgen, 2 5 Amun, der Herr, groß zu finden für den, der ihn sucht. 2 6Vertreibe die Furcht, gib Freude 2 7 in das Herz der Menschen! Wie freut sich das Gesicht, 2 8 das dich schaut, Amun! Es ist im Fest Tag für Tag.

16. Gebet an Amun, Stele des Malers Nebre, aus Deir el-Medine (19. Dyn., 13. Jh. v.Chr.): Berlin (Ost) Nr. 20377 Edition: A. Erman: Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt, SPAW 1911, S. ro87-1095; G. Roeder: Aegyptische Inschriften aus den kgl. Museen zu Berlin li, Leipzig 1924, S. I 58-162.- Weitere Literatur: B. Porter und R. Moss: Topographical Bibliography I, 2: Aufl., Oxford 1960, S. 683. a) Finsternis als Metapher der Gottesferne-und nicht etwa Bezeichnung für physische Blindheit wie allgemein angenommen (zuletzt: Barucq/Daumas, a. a. 0.); vgl. ÄHG, S. 596 z. St. 24 a) Eine Grußformel, s. ÄHG, S. 596 z. St.

21

Übersetzungen: ÄHG, Nr. I48; Barucq/Daumas, Nr. 75, S. 236-239; H. Brunner, in: RTAT, S. 58-6I; ANETl, S. 38off.; E. Brunner-Traut: Die alten Ägypter. Verborgenes Leben unter Pharaonen, Stuttgart I974, S. I36-I38. In der Ramessidenzeit breitet sich die Sitte aus, in der als Strafe einer erzürnten Gottheit gedeuteten Notsituation Stelen mit Buß- oder (nach erfahrener Erhörung) Dankliedern zu weihen, von denen dieses das bedeutendste Beispiel ist. Vgl.]. Assmann: Ägypten- Theologie und Frömmigkeit einer frühen Hochkultur, Stuttgart I 984, S. 22 I ff.

Ich will Amun Lob spenden, ich will ihm Hymnen verfassen auf seinen Namen; ich spende ihm Lob, so hoch der Himmel ist und so weit der Erdboden reicht, ich verkünde 2 seine Machterweisea dem, der stromauf, und dem, der stromab zieht: 1

Hütet euch vor ihm! Verkündet ihn Sohn und Tochter, Großen und Kleinen! Erzählt von ihm 3 Kindern und Kindeskindern, die noch nicht geboren sind! Erzählt von ihm den Fischen im Strom und den Vögeln im Himmel! Verkündet ihn dem, der ihn nicht kennt, und dem, der ihn kennt! 4 Hütet euch vor ihma! Du bist Amun, der Herr des >>Schweigenden«b, der kommt auf die Stimme des Armen! Ich rief zu dir, als ich traurig war, 5 und du bist gekommen, daß du mich rettetest. Du gabst Luft dem, der in Bedrängnis war, du rettetest mich, da ich in Banden lag. Du bist Amun-Re, der Herr von Theben, du rettest den, der in der Unterwelt ist; denn du bist es ja, [der gnädig ist,] 6 wenn man zu ihm ruft, du bist es ja, der aus der Ferne kommt! a) s4d b3w >>Verkünden der Machterweise>AretalogieDie in Vollkommenheit kommt«. Ich spende ihr Lobpreis bis zur Höhe des Himmels, 2 ich besänftige ihren Ka Tag für Tag.

Mögest du mir gnädig sein, möge ich deine Gnade schauen, du, die du schön bist an Gnade! Mögest du 3 mir die Hand 2 geben, 3 mögest du meine Lebensspenderio sem,

weise mir Kinder zu•! Mögest du mir den Frevel nicht vorhalten, du, die du schön bist an Gnade! Ist der Diener ein Missetäter, so sind doch die Herren die Vergebenden.

4

den ich begangen habe,

3 a) Lies w4 n.j mswt. w4 n »jemandem etwas zuweisen« (Wb I, 395. 10-19) ist als Bittformel in Gebeten üblich. Bierbrierund De Meulenaere lesen WJ4 n.j mswt.j »mögen meine Kinder für mich gedeihen« und verkennen dadurch den Sinn des ganzen Textes, der auf eine akute Notlage, nämlich Kinderlosigkeit, zurückgeht. Der Wunsch nach Kindersegen ist im Munde eines Mannes allerdings ungewohnt, v. a. in der Formulierung dieses Wunsches in Zeile 7·

5 Ich werde einschärfen deine große Kraft dem, der dich nicht kennt, wie dem, der dich kennt; ich werde sagen zu Kindern und 6 Kindeskindern: Hütet euch vor ihr!

An dem Tag, da Taweret sich gnädig erweist, soll mein Herz Freude ergreifen. Möge sie geben, daß 7 mein Haus gedeiht in ihrem Segen Tag für Tag, ohne daß ich »Ach hätte ich doch!« sagte. Möge sie geben, daß ich gesund werde und mein Bauch Kinder trägt, s mein Herz froh sei an jedem Tag, sie, die Gutes tut, die das Böse vertreibt, die die Vergebung kennt. Schaut her, 9 ihr Menschen, die ihr (in Zukunft) leben werdet, fürchtet euch vor Taweret! 10 Denn ihr Zorn lastet schwerer als ein Berg von Erz, aber ihre Gnade ist das Leben! ''Seitens des Wächters an der Stätte der Wahrheit Penbui, gerechtfertigt.

18. Gebet an Meretseger, Stele des Neferabu: Turin Nr. 50058 (19. Dyn., 13· Jh. v.Chr.) Edition: M. Tosi und A. Roccati: Stele e altre epigrafi di Deir el Medina I, Turin 1972, S. 94f. Übersetzungen: ÄHG, Nr. 149; Barucq/Daumas, Nr. 143, S. 468f.; H. Brunner, in RTAT, S. 6If.

Lob spenden der westlichen Bergspitzea, die Erde küssen vor ihrem Ka. Ich spende Lob - erhöre das Rufen, denn ich bin 2 ein Gerechter auf Erden! 1

r a) Die >>Westliche>Ka«, >>Hu« ist sein Mund•; Wen er aufzieht ist einer, der (etwas) sein wirdb. Ein >>Chnum« ist er I6 jeden Leibes, Ein Zeugender, der die Menschheit hervorbringt.

a) Wörtlich: >>Verbrüdert euchKa>planender Wille>NahrungHU>Machtwort>Fülle S. 212(b). Literatur: M. Lichtheim, a.a.O.; J. Assmann: >>Fest des Augenblicks, Verheißung der Dauer. Die Kontroverse der ägyptischen Harfnerlieder«, in: Gs. Otto, 1977, S. 55-84; ders.: »Harfnerlieder«, in: LÄ II, S. 972-982 (mit weiterer Literatur); H. Goedicke: »The Date of the AntefSong«, in:J. Assmann, E. Feucht und R. Grieshammer (Hg.): Fragen an die altägyptische Literatur. Studien zum Gedenken an E. Otto, Wiesbaden 1977, S. 185-196; M. V. Fox: >>A Study of Antef«, in: OrNS 46, 1977, S. 393-4 2 3·

VI 2 Das Lied, das im Grabe des seligen Königs Antef steht vor dem ger zur Harfe.

3 Sän-

Ein Glücklicher ist era, dieser gute Fürst; das gute Geschick ist eingetretenb. Eine Generation vergeht, eine andere 4 bleibt seit der Zeit der Vorfahren. Die Götter, die vordem entstandena, ruhen in ihren Pyramiden; die Edlen 5 und Verklärten gleicherweise liegen begraben in ihren Pyramiden. Die da Bauten aufführten- ihre Stätte ist nicht mehr: Was 6 ist mit ihnen geschehen? Ich habe die Worte des Imhotep und des Hordedef gehört, deren Sprüche 7 in aller Munde sind: Wo sind ihre Stätten? Ihre Mauern sind zerfallen, ihre Stätte gibt es nicht, als wären sie nie 8 gewesen. VI, 3 a) WJ4 pw: Schott; Lorton und Goedicke lesen w4 pw: »dies ist das Vermächtnis«. VI, 3 b) hl/:jj »Zerstört«, lies mit TI 50 »ist eingetreten« (}Jprjj). VI, 4 a) Die Könige.

Keiner kommt von dort, daß er erzähle, wie es um sie steht, daß er sage, was sie brauchen, daß er unser Herz beruhige, bis auch wir 9 dahin kommen, wohin sie gegangen sind. Du aber erfreue dein Herz und denke nicht daran! Gut ist es für dich, deinem Herzen zu folgen, solange du bisra. 10 Gib Myrrhen auf dein Haupt, kleide dich in feinstes Linnen, salbe dich mit echtem Öl ''des Gottesschatzes, vermehre deine Schönheit, laß dein Herz nicht müde werden, folge deinem Herzen in Gemeinschaft deiner Schönen, ' 2 tu deine Arbeit auf Erden ohne dein Herz zu kränken, bis daß jener Tag der Totenklage zu dir kommt. Der VII,r Herzensmüde hört ihre Schreie nicht, und ihre Klagen holen das Herz eines Mannes nicht aus der Unterwelt zurück. Refrain•: Feiere den schönen Tag, werde dessen nicht müde! Siehe, niemandem ist gegeben, seine Habe mit sich zu nehmen. Siehe, keiner, der ging, 3 ist wiedergekommen. 2

30. Zwei Harfnerlieder aus dem Grab des Gottesvaters Neferhotep (Nr. 50) in Theben (Zeit: Haremhab, Ende 14. Jh. v. Chr.) Edition: R. Hari: La tome thebaine du pere divin Neferhotep, TT 50, Genf 1985, Tf. XXVI: »Erstes Lied«, und Tf. IV: >>Zweites LiedDas Lied des AntefRefrainGroße Hymnus< des Echnaton von AmarnaSonnenhymnus im Grab des Tjanefer (Theben Nr. I s8)jedes Auge«, das lebt, erzeugt! §4 Es erwache Ta-Tenen, Nun, der Große, der das Mittelmeer hervorbrachte, der die[ ... ] entstehen ließ, der seinen Leib schuf. 2 59·3

§ 5 Es erwache der Ba des Schu in Esna, der Lebenshauch, der die Menschen atmen läßt durch den Hauch seines Mundes. §6Es erwache Nun, der Große, der die Opfergaben hervorbringt, Chnum vor den Feldern, der die frischen Pflanzen wachsen läßt, der das Getreide entstehen läßt für das, was er geschaffen hat. 2 59·4 §7 Es erwache, der die Bitten erhört, den >>alle Augen« anrufen, vor dem die Hau-nebu zittern, dessen Macht groß ist gegen das Verabscheute, in Frieden! Erwache zufrieden!

911

33· Aus einem späten liturgischen Papyrus mit Hymnen an Sobek-Re (persisch-ptolemäische Zeit): Pap. Strasbourg 2 + 7 Die zwei Papyri wurden während des Winters I 898/99 in Luksor (Oberägypten) für die Nationalbibliothek in Strasbourg angekauft, in der sie sich auch noch heute befinden. Als Herkunftsort wurde Gebelein, ca. 28 km südl. von Luksor, angegeben, einer der in den Papyri erwähnten Kultorte des Sobek-Re. Die einzelnen Fragmente (12 größere und viele kleine) des Pap. Nr. 2, zum Teil in äußerst schlechtem Erhaltungszustand, wurden I9I7 zu einem einzigen Papyrus vereint, dessen aktuelle Höhe 29 cm und dessen Länge 8 5 cm beträgt. Der Papyrus ist Rekto (vier Kolumnen) und Verso (eine Kolumne) beschrieben. Der Papyrus Nr. 7 ist ebenfalls Rekto und Verso beschrieben; seine heutige Höhe IO cm, seine Länge 13 cm. Beide Papyri enthalten eine Reihe Hymnen und Litaneien an Sobek-Re von Gebelein. Viele graphische Gemeinsamkeiten legen nahe, daß beide Papyri von einem Schreiber angefertigt wurden; die Niederschrift ist in die persisch-ptolemäische Zeit zu datieren. Edition: P. Bucher, in: Kemi I, I928, S. 4I-p; S. I47-I66; Kemi 2, I929, S. I-I9. -Übersetzung: ÄHG, Nr. I44·

A Die folgenden Strophen sind in den Refrain einzufügen: »Es erwache Sobek-Re, der Herr von Semenu, der[ ... ] in Frieden!« II 'Der das Land (schuf) für die Äcker, der alle Bäume wachsen läßt zum Lebensunterhalt, das Brot (zum) Essen; er schuf die Erde und brachte alles Seiende hervor, er öffnete ihren Mund. Der die Stiere (schuf), um die Kühe zu schwängern und die Kälber entstehen zu lassen, der schafft[ ... ], indem er schwanger ist in jeder Frau, indem er zeugt im Manne, soviel ihrer sein werden[ ... ], er vereinigt sich mit ihnen. 2

3 Der ihre Baupläne[ ... ], die Seschat vermessen hat, die den Meßstrick ausspannt, um die Tempel zu erneuern, die die Kultbilder der Götter hervorbringt in seinem eigenen Namen.

Ptah, die Wiedergeburt des Re, der sich von neuem verjüngt,

4

912

der (sich) hervorbrachte als Nun, Schu, Tefnut, der zweite des Re, Nut, Geb, Osiris, Horus und Isis 5 Horus, der seinen beiden Himmeln vorsteht, ausgezeichnet in seinen Verkörperungen, der starke Fürst [ ... ] 6 König, Herr des Tempels, der hinter Sothis ist, der Herrin von Buto, mit[ ... ] Brüsten und starken[ ... ] im Palast[ ... ]

7 Pharao ist zu dir gekommen, Sobek-Re, Herr von Semenu, er ist dein Abbild [... ]

(Zeilen [7}-{I7} sehr lückenhaft erhalten.) 15

Man berechnet kraft deiner die Lebenszeit der Götter.

Die Zeit (in ihrer Gesamtheit) ist bei dir wie das Gestern, wenn es vergangen Ist•, du fährst dahin in der Nacht- und Tagbarke [ ... ] 17

,s Deine Strahlen dringen ein in deine Unterwelt als Allherr; die Westlichen, die mit Opfern versorgten, sie setzen sich zu dir, weil sie [deine Majestät- Leben, Herrschaft, Gesundheit!-] als ihren Herrn erkennen; 1 9mansieht durch dich[ ... ] [... ]dein Weg ist auf den Händen der Naunet, Orion trägt deine Liebe; deine Mannschaft hat freie Fahrt [... ] 20 [deine Barke segelt in] gutem [Wind], der Messersee ist zur Ruhe gekommen unter dira. [Die Unermüdlichen] und die Unvergänglichen, sie vollbringen deinen Umlauf in Frohlocken. Du vereinigst dich mit den westlichen Bas als Herr[ ... ]

Il,r7 a) Vgl. >>Aus den Hymnen an Amun-Re des pBerlin 3049Leichnam>Aus der >Lehre für MerikareGroßer Pfeiler«, der nicht ermüdet, aus dem süßer Lufthauch hervorgeht. Heil dir: Chepre ist dein Name! 0 du, der in seiner geheimen Kammer ist, Lob erschallt dir 1 3 aus dem Munde der Götter, Jubel tönt dir aus dem Munde der Menschen, Edler, Herr der Wüsten und Marschen! Abydos gehört dir, du hast dort deine Stätte, Buto ist dein in Lobpreisungen; 1 4 du währest lebendig in Ewigkeit. Heil dir, Amun-Chepre (Skarabäus), der sich selbst hervorbrachte, der die beiden Himmel durchfährt mit seiner Zauberkraft, 1 5 der seinen Sitz erhöht hat unter den Lebenden, eilenden Schrittes zu jenem Schrein von Heliopolis, um sich niederzulassen in ihm. Großer Pavian von Hermupolis, dessen Gestalt verborgen ist 1 6 im Obeliskenhaus, von dem man den Ort nicht kennt, an dem er sich befindet. Die Ausflüsse halten seine Gestalt verborgen(?)[ ... ] Heil dir: Osiris-Wannafre, der Gerechtfertigte 1 7 ist dein Name in Wahrheit, in Wahrheit! 0 du, dessen Kopf Falke und Krokodil ist, sein Auge ist Feuer, seine Finger sind geheime Uräusschlangen, Millionen Ellen hohe Flammen sind 1 8 auf allen seinen Seiten; der die Flüsse durchstreift in Millionen Gestalten, schnell im Wasser wie zu Lande. [... ]

c Col. IV: ein antiphonisches Strophenlied (Refrain vor jeder Strophe:) Feiert jubelnd Sobek-Re, den Herrn von Semenu, den Ersten des Qema-Tempels, Herrn von Gehelen! (Refrain nach jeder Strophe:) Heil! Laßt uns seinen Ka preisen! Herr von lga, mit mächtiger Kraft, der den Arm ausspannt, Herr des Messers, der seine Feinde schlägt, Atum mit dem Widderkopf! 2

Oberhaupt, der die Feinde verzehrt im Feuersee!

3 Herr der großen Atef-Krone im Tempel der /ma-Bäume, großer Machthaber, der seine Krone trägt; mit hellem Gesicht, Herr der Furchtbarkeit. 4 Mit

starkem Schwert, ohne Milde gegen seine Feinde im Messersee.

5 Mit schöner Brust, der alle Dinge scheidet, der die Ufer begrünt, Stier der Wollust, der die Vulva befruchtet; 6 H u und Siaa Männlicher der Acht U rgötter. 7 Der

aufgeht im Ostberg und untergeht im Westberg, Horus, der im Palast wohnt und seinen beiden Himmeln vorsteht. Der den Himmelskreis aufdeckt s an jedem Tage, die Augen glänzen bei seinem Licht, wenn er aufgeht. Der Allherr, Urgott im Nun, der den Himmel emporhob, indem er sich aufrichtete, der die Erde festigte und den Urhügel entstehen ließ; 10 Oberhaupt (?) durch den Ratschluß seines Herzens. Der das Wasser auf alle Gebirge bringt, um am Leben zu erhalten, was in ihnen ist.

9

IV, 6 a) Hu und Sia: die Personifikationen von »Machtwort. Alles, was aus dir hervorgegangen ist, folgt dir, Männer wie Frauen; die Götter sind dein in Lobpreisungen, die Göttinnen spielen Sistrum für deinen Ka. 3° Komm nun in Frieden zu Pharao, Re- mögest du ihn dauern lassen, indem er deine Feinde fällt; er treibt dir Apophis zurück in seinem Angriff (Augenblick), er verwundet dir deine Rebellen.

3'

V

Ptah -lasse Pharao dauern, wie du dauerst, laß ihn stark sein, wie du stark bist. Er gibt dir Leben, wenn seine Hände die Maat tragen. [... ] 1

Schu-beschenke die Nase des Pharao mit Leben, Dauer und Heil!

Geb-er opfert dir Speisen, er begrünt dir die Erde[ ... ], 2 der Acker bringt dir alle (Pflanzen?) hervor. Osiris- schmücke den Leib des Pharao 3 mit allem, was aus dir hervorgeht, ohne daß du das Böse verhüllst vor seinem Gefolge,

IV,29 a) Vgl. Anm. Il.r7a.

indem sein Leib vollkommen lebendig ist; mögest du Pharao beschützen 4 auf deinem Thron. Horus - gib ihm unendliche Zeit als König der beiden Länder, Dauer als Leiter aller Länder. Laß die Schönheit 5 des Pharao glänzen in jenem deinem Namen »Sobek«. Ziehe auf für ihn die in diesem Lande Geborenen in jenem deinem Namen »Krokodilopolitaner«. 6 Du vereinigst dich mit den Kühen und befruchtest sie in jenem deinem Namen »ChnumHüte dich, Erde!>Treppe von Tyros>mein Herr«.

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ER scHMÜCKT DEN MoND IM HIMMEL, IJ UND SENDET voM GANZEN REscH• UND VOM ZAPHONb, WAS AUF ERDE GESEHEN WIRD.

Möge Yaho uns unterstützen, möge Yaho uns gemäß unserem Herzen geben, 14

15 MÖGE DER HERR UNS UNSEREM HERZEN GEMÄSS GEBEN.

Möge Yaho alle Wünsche erfüllen, möge Yaho erfüllen, möge Adonay nicht unerfüllt lassen r6 irgendeinen Wunsch, den wir haben. Manche leben vom Bogen, manche leben vom Speer, aber 1 7wir- der Herr, unser Gott Yaho, wird uns erhalten. MORGEN WERDEN (AUCH) SIE MIT UNS

r8 ßETHEL" ANTWORTENb.

MöGE BA'AL SCHAMAYNC, MEIN HERR, DEINE SEGEN

1

9 ZUGUNSTEN DEI-

NER GETREUEN SPRECHEN•.

Endeb. II

XIII r Höre auf mich [...... ] schön [... ]

2 werden wir opfern, zu Dir unter den Göttern rufen wir, zu Dir (rufen wir) mitten unter den Mächtigen des Volkes, 3 Adonay, zu Dir (rufen wir) mitten unter den Mächtigen des Volkes. 4 Adonay, das Volk möge Dich loben. Wir werden die Ordnung Deines Jahres empfangen: 5 Gib auserlesene Bewässerung und Frühregen! Es wird immer erzählt werden: >>Er, der den Mächtigen groß macht, ist der 6 Erbarmungsvolle, Yaho ist es, der den Gebeugten erniedrigt!« Man hat Wein in unserem Becher gemischt, 7in unserem Becher, in dem silbernen.

3 a) Vergleiche die Anmerkung zu VII,7a. b) Der vor allem aus den ugaritischen Texten bekannte heilige Berg im Norden von Phönizien, der Mons Casius der Antike. In dem Papyrus scheint er, wie vereinzelt auch im Alten Testament, als typischer Götterberg betrachtet zu werden. I8 a) Einer der ganz wenigen Fälle, in denen der Name des Gottes erwähnt wird. b) D.h.: Sie werden sich zu Ihm bekehren. c) Die wohlbekannte aramäische Form des Gottesnamens Ba'al ( = Hadad); wörtlich: "ßa'al!Herr des Himmels>wy[ nl]>wy[ nk ]die er hinabgeschickt hatte>die hinabgeschickt worden warenin welchen er Kriegsdienst leistete>in welchen sie Kriegsdienst leistetenin den Schutz der Götter von Macin und Yathull und des Königs von Macin und (des Volkes) von Main den Schutz der Götter von MacinSchibamU.a.: Mawä.qic a!ariyya wa-~uwar« statt >>U.a. Muwä.qic a~ariyya wa-~uwur