Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Lieferung 1 Weisheitstexte I: Band III, Lieferung 1 9783641217709


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Table of contents :
Vorwort
Abkürzungsverzeichnis
Inhalt
» Weisheitstexte« und Texte mit Bezug auf den Schulbetrieb in sumerischer Sprache
» Weisheitstexte« in akkadischer Sprache
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Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Lieferung 1 Weisheitstexte I: Band III, Lieferung 1
 9783641217709

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Texte aus der Umwelt des Alten Testaments

Texte aus der Umwelt des Alten Testaments In Gemeinschaft mit Wilhelmus C. Delsman, Manfried Dietrich, Karl Hecker, Oswald Loretz, Walter W. Müller, Willem H. Ph. Römer, Heike Sternberg-el Hotabi und Ahmet Ünal herausgegeben von Otto Kaiser

Band III · Lieferung 1 Gütersloher Verlagshaus

Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Band III

Weisheitstexte, Mythen und Epen Willem H. Ph. Römer und Wolfram von Soden Weisheitstexte I

1990 Gütersloher Verlagshaus

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar.

Copyright © 1990 Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen. Covergestaltung: Dieter Rehder, Aachen ISBN 978-3-641-21770-9 www.gtvh.de

Vorwort Das Erscheinen der ersten Lieferung des dritten und letzten Textbandes unseres Sammelwerkes gibt dem schriftführenden Herausgeber die gern ergriffene Gelegenheit, noch einmal all denen zu danken, die für das Zustandekommen und die insgesamt zügige Erscheinungsweise der >>Texte aus der Umwelt des Alten TestamentS>Sprichwörter«-Sammlungen

23

I. »Sprichwörter«-Sammlung 7 . . . 2. Ausgewählte Beispiele aus einigen anderen »Sprichwörter«Sammlungen a) Aus Sammlung I b) Aus Sammlung 2 c) Aus Sammlung 3 d) AusSammlung4 e) Aus Sammlung 5 3· Einige Fabeln aus »Sprichwörter«-Sammlungen a) Der Löwe und die Ziege . . . . . . . . b) Der Hund am Festmahl . . . . . . . . . . . c) EineHündinverwarntihreWelpen(?!) . . . d) Der eingeschüchterte Fuchs und sein Weibchen

3I 3I 33 36 38 39 4I 4I 42 42 43

4· Einige Rätsel aus einer Rätselsammlung a) Ein Rätsel m. B. a. das Tafelhaus b) Ein Rätsel m. B. a. Leinen . . . . c) EinRätselm.B.a.einenTauben . d) Ein Rätsel m. B. a. ein Totenopfer

44 44 44 45 45

B. Aus der erzählend-belehrenden Literatur I. Lob der Schreibkunst . . . . . . . . . 2. Rat des Schuruppag (Version der altbab. Zeit)

23

46 46 48

C. Aus den Schulsatiren . . . . . . . . . . . .

68

I. Der Sohn des Tafelhauses . . . . . . . . 2. Der Vater und sein nichtsnutziger Sohn

68 77

D. Aus den Schulstreitgesprächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

91

r. Aus dem Streitgespräch zwischen Enkimansum und Girine'isa

9I

Aus einem Streitgespräch zweierTafelhausschüler . . . . . . .

98

E. E. Exkurs: Aus dem sog. >Hiobtext< >>Der Mensch und sein Gott«, einem er-sa-ne-sa4 an den (persönlichen) Gott eines Menschen

ro2

2.

>> Weisheitstexte« in akkadischer Sprache

Wolfram von Soden Einleitende Bemerkungen I.

2.

IIO

Der leidende Gerechte Ludlul bel nemeqi »Ich will preisen den Herrn der Weisheit« . .

1 ro

Ein Mann und sein Gott

I

35

3· Klage eines Duldcrs mit Gebet an Marduk

140

4· Die babylonische Theodizee - Ein Streitgespräch über die GerechtigkeitderGottheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

143

5. Ein pessimistischer Dialog - Herr und Sklave sprechen über Sinn und Sinnlosigkeit geplanten Tuns . . . . . . . . . . . . .

I

6. Ratschläge und Warnungen für rechtes und falsches Tun und Reden . . . . . . . . . . . .

163

7· Warnungen und Mahnungen . . . . . . . . .

169

8. Der babylonische Fürstenspiegel . . . . . . .

I

9· Der arme Mann vonNippur-Eine Erzählung

I 74

ro. Tiere und Pflanzen reden wie Menschen (>>Fabeln«) a) Aus der Erzählungvom Fuchs, vom Wolfund vom Hund b) Aus Streitgesprächen zwischen Tamariske und Dattelpalme . . . . . . . . . . . c) Kurzgeschichten aus Assur . . .

58

70

r8o 181 r84 187

» Weisheitstexte«

und Texte mit Bezug auf den Schulbetrieb in sumerischer Sprache Willern H. Ph. Römer Einleitende Bemerkungen tl) Allgemein

Wenn eine Anzahl von Ihren in sumerischer Sprache bearbeitet wird, die vom Gesichtspunkt ihrer Zugehörigkeit zum Bereich der altmesopotamischen >Weisheit< und zur Erläuterung des Schulbetriebes gewählt worden sind, so ist vorab die frage kurz zu erörtern, was in diesem Zusammenhang unter >Weisheit< verstanden wird und warum Texte, die den Schulbetrieb betreffen, im Rahmen der >Weisheitstexte< mit behandelt werden. Versuchen wir den Begriff .\Veisheit< (sum. gestu; namku-zu; akkad. uznum bzw. nemequm ') für das alte Mcsopotamien ZU definieren, so dürfte das von w. H. Schmidt 2 i. b. a. den Begriff >Weisheit< im alten Israel Gesagte auch hier in großen Zügen zutreffen: »Weisheit meint zunächst weniger die Fähigkeit, theoretisch;:;rundsätzliche Fragen zu beantworten, als sich im Lebensalltag zurechtzufinden, mit den Dingen und Menschen zurechtzukommen. Weisheit ist etwa der Sachverstand des Handwerkers oder Künstlers, des Herrschers oder Richters, die Lebensklugheit, kurz ein Erfahrungswissen.« Die Weisheit galt als Geschenk der Götter.]. van Dijk1 hat darauf hingewiesen, daß Wissenschaft und Weisheit von den Mesopotamiern zu den me 4 gezählt wurden. Wir wissen mit Sicherheit, daß die »Sprichwörter«-Sammlungen (A, s. unten) eine Rolle beim Sumerisch-Unterricht der babylonischen Schule (Edubba) 5 gespielt

1. Vgl. AHw 1447f. uznu(m) LL; B; CAD N, 160 nemequ. 2. Einführung in das Alte Testament, 2. Auf!., Bcrlin und New York 1982, S. 320; vgl. auch 0. Kaiser: Einleitung in das Alte Testament, 5. Auf!., Gütcrsloh 1984, S. 366ff. 3· SSA, Leiden 1953, S. 18ff. 4· Vgl. dazu unten zu Ar, 7-8. 5· Vgl. B. Landsbergcr, in: D. Sinor (Hg.): Proceedings of the Twenty-Third International Congress of Orientalists, Cambridge 21st-28st August 1954, London 195 5, S. 123ff.; A. Falkenstein, Sacculum 4, Freiburg i.B. 1953, S. r26ff.; J. van Dijk, a.a.O., S. zrff.; A. Sjöberg, AS 20, 1975, S. I 59ff.; R. S. Falkowitz, AfO 29/30, 1983/84, S. 18 ff.; C. Wilcke, in: B. Hrouda u. a.: Is.in --!San- Babr!yät 3, München 1987, S. 83, hat darauf hingewiesen, daß, wenigstens in Isin, die Schreibausbildung vermutlich in den einzelnen Schreiberhäusern stattfand und die Schule (Edubba) zwar als Institution der Lehre, nicht aber als spezielles Gebäude existierte. Dies trifft anscheinend auch für das wohl wichtigste Edubba, nl. das in Nibru zu, vgl. jetzt E. C. Stone: Nippur Neighborhoods, SAOC 44, 1987, S. 56ff.; 72 zum Hause F von TA; 84f.; 89f.; IJof. zu den Häusern B und D von TB. Allerdings ist dann nicht recht zu verstehen, wie die verschiedenen in CI genannten Funk-

haben. Dies geht besonders aus der Tatsache hervor, daß vor allem die aus Nibru stammenden Teilabschriften der >>Sprichwörter«-Sammlungen vielfach auf Tafeln überliefert sind, die gleichzeitig Abschriften von Listen mit Ausspracheangaben des Sumerischen, Vokabularen, Vorlagen von Kontrakten, mathematischen Listen und metrologischen Aufgaben enthalten. Das Studium der besagten Sammlungen folgte dem der einfachen grammatischen Listen mit sumerischen Verbalformen usw. 6 und ging dem der längeren, zusammenhängenden literarischen Texte voran7• Abgesehen davon, daß die Texte der betreffenden Sammlungen den Schülern Grundkenntnisse für ihren späteren Beruf vermittelten, müssen die Texte für literarisch gebildete und gelehrte Mesopotamier der altbabylonischen Zeit geeigneten Übungsstoff zum richtigen Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben der sumerischen Sprache während der Zeit ihrer Ausbildung enthalten haben 8 • Zwischen den >>Sprichwörter«-Sammlungen und dem belehrenden Text B 2 (s. unten) ist die Grenze wohl etwas fließend. Denn auch er übermittelt in ähnlicher Weise moralisches und anderes Erfahrungswissen in der Form einer hier allerdings längeren Sammlung von kurzen Sprüchen9 • Die Verbindung der obengenannten Gattungen A und B miteinander und mit dem Schulbetrieb gibt uns Anlaß dazu, aus den Gattungen der Schulsatiren (C) und der Schulstreitgespräche (D) jeweils einige Beispiele vorzuführen, da wir durch sie die alltägliche Praxis des Schulbetriebs, sei es in parodistisch verzerrter Form, in etwa näher kennenlernen können. Aus der Dichtung >>Der Mensch und sein Gott« bringen wir nur deshalb in einem Exkurs (E) einige Auszüge, weil man den Text verschiedentlich als eine Art >Hiobtext< hat verstehen wollen' Bei näherem Zusehen aber handelt es sich bei ihm vielmehr um eine persönliche Klage''. 0•

b) Zu den einzelnen Gattungen A. I und 2. Die literarischen Sammlungen, die hier vorgestellt werden sollen, bezeichnet man gewöhnlich als Sprichwörtersammlungen. Diese Benennung ist dann aber a potiori zu verstehen 12, da die Sammlungen zwar in der Hauptsache tionäre wirkten! Zur Erziehung auch im alten Orient, vgl. zusammenfassend: H.I. Marrou: Geschichte der Erziehung im klassischen Altertum, München 1977. 6. Vgl. jetztJ.A. Black: Sumerian Grammarin Babylonian Theory, StP(M) 12, 1984. 7· Vgl. R.S. Falkowitz: The Sumerian Rhetoric Collections, Xerokopie 8018543, Philadelphia; Ann Arbor 1980, S. 5; 3d. 8. Vgl. R.S. Falkowitz, a.a.O., S. 45· 9· Vgl. D.O. Edzard, RLA 7, 1987, S. 46, aber auch ders., dtv Kindlers Literatur-Lexikon 21, München 1974, S. 9u5; s. weiterR.S. Falkowitz, a.a.O., S. 20. 10. Vgl. etwa S.N. Kramer: From the Tablets of Sumer, Indian Hills 1956, S. 147ff.; E.l. Gordon, BiOr 17, 1960, S. 149. II. Vgl. D.O. Edzard, RLA 7, 1987, S. 43;}. Krecher, RLA 6, 1980, S. 1; 6. 12. Vgl. D.O. Edzard, dtv Kindlers Literatur-Lexikon 21, S. 9112; RLA 7, 1987, S. 46.

literarische Minimaleinheiten enthalten, die wir wohl am ehesten als Sprichwörter oder Redeweisen oder ähnlich bezeichnen würden, es ist jedoch auch anderes Material in ihnen enthalten, wie >>Fabeln (A 3; s. unten), geistreiche Aussprüche, Witze, Wünsche, Spötteleien, kleine Obszönitäten und dgl.>rhetorische Sammlungen« vorgeschlagen hat. Da aber die Texte nicht nur dazu gedient haben dürften, geschickte Redner auszubilden, sondern wohl auch dazu da waren, den Schülern praktisch-menschliche Weisheit zu vermitteln, haben wir hier die zugegebenermaßen ebenfalls unbefriedigende ältere Bezeichnung »Sprichwörter> Examenstext ADie Unterweisungen eines Bauern an seinen SohnGeorgica« oder >>Bauernkalender« genannt, der einen ausführlichen Traktat über den Ackerbau enthältl0. Der Text läßt sich mit Hilfe des bisher veröffentlichten Textmaterials aber noch nicht vollständig wiedergewinnen 3 '. r. Der Text »Lob der Schreibkunst« enthält eine eindringliche Mahnung- vielleicht einer Frau? - an einen Jungen, die Schreibkunst nicht zu vernachlässigen, sondern sich ihr aus allen Kräften zu widmen, weil sie sich ihm für sein späteres Leben als von großem Nutzen erweisen werde. 2. Im Texte >>Rat des Suruppag« gibt ein Vater mit Namen Suruppag, Sohn des Uburtutu, seinem Sohne Ziusudra allerhand Verhaltensmaßregeln und weise Rat-

23. Vgl. R. Sellheim: Die klassisch-arabischen Sprichwörtersammlungen, insbesondere die des Abu 'Ubaid, Den Haag 1954. 24. Vgl. R.S. Falkowitz, a.a.O., S. zrff. 2 5. Vgl. etwa A. Moortgat, in: Compte rendu de Ia 3' Rencontre assyriologique internationale, Leiden 1954, S. 36ff.; Tell Halaf 3, Berlin 1955, S. 95ff. 26. Vgl. D.O. Edzard, a.a.O., S. 9095. Vgl. noch E.I. Gordon, a.a.O., S. 138f. 27. Vgl. E. I. Gordon, a. a. 0., S. 142; M. Civil, Aula Orientalis 5, 1987, S. 17ff.; B. Alster, JNES 3 5, 1976, S. 263 ff. Eine ganz andere Form weisen die einzelnen Rätsel in der von R.D. Biggs, JNES p, 1973, S. z6ff., bekanntgegebenen präsargonischen Sammlung aus Lagas auf. 28. RLA 7, 1987, S. 45· 29. Vgl. Ä. Sjöberg, ZA 64, 1975, S. 137, wo der TextS. 137ff. bearbeitet ist; ders., AS 20, 1975, S. r6zff. 30. Vgl. K. Butz, RLA 6, 1983, S. 477ff.; A. Salonen: Agricultura Mesopotamica nach sumerisch-akkadischen Quellen, Helsinki 1968, S. 2ozff.; Th. Jacobsen: Salinity and Irrigation. Agriculture in Antiquity, Bibliotheca Mesopotamica 14, Malibu 1982, S. 57ff. 31. Die endgültige Bearbeitung durch M. Civil ist noch nicht veröffentlicht. 20

schläge i. b. a. das Alltagsleben. Eigentümlicherweise erscheint Suruppag hier als Personenname, während es nach der Königsliste, TUAT 1/4, I984, S. 330, 3I-35, der Name einer der vorsintflutlichen Städte Mesopotamiens ist. Die historische Tradition macht vielmehr Uburtutu (Ubärtutu) zum Vater des ZiusudraP. C. Wilcke 33 vermutet aber, daß Suruppag von vornherein (auch) Personenname war. Da weder der Name Ziusudras noch der Ubertutus in den beiden altsumerischen Fassungen unserer Dichtung (aus Abii-SaläbiiJ, ca. 2500 v.Chr. und aus Adab, wohl vor 2300 v. Chr.)H begegnet, könnte nach C. Wilcke die Herrscherreihe Uburtutu- Suruppag - Ziusudra ursprünglich nichts mit dem seinem Sohn - bzw. vielleicht Schwiegersohn, falls das vermutlich im Text aus Abii-SaläbiiJ, aber sicher im Adabtext als Epitheton Suruppags begegnende UR.AS >>Schwiegervater>Der Sohn des TafelhausesSchicksalsentscheidung< einen (weiter) erfolgreichen Schulbesuch37. 2. »Der Vater und sein nichtsnutziger Sohn>Enkimansum und Girine'isagroßen Bruder< (ses-gal, ein niederes Mitglied des Lehrkörpers), sowie einen neuerdings von M. Civil rekonstruierten Auszug aus einem >>Streitgespräch zweier Tafelhausschüler« (2) 40 • Texte dieser Art beginnen mit der Aufforderung zum Wettstreit unter den Schülern oder zwischen einem Schüler und einem Mitglied des Lehrkörpers. Der Streitgegenstand sind die Leistungen in der Schule, die sich die Gegner wechselseitig abstreiten. Am Ende schlichtet irgendeine Autorität, z.B. der Vorstand (um-mi-a) oder ein Aufseher (ugula), den Streit4 '. Eine mythologische Einleitung, wie wir sie in den hier nicht behandelten Streitgedichten historischen, mythologischen oder naturkundlichen Charakters finden, fehlt hier4 2 • M. Civil hat darauf hingewiesen, daß die Schüler sich mit Hilfe solcher Texte im Gebrauch des für sie eine Fremdsprache darstellenden Sumerisch übten und daß vergleichbares Übungsmaterial aus dem Schulbereich uns ebenfalls aus dem hellenistischen Zeitalter bis zur Zeit der Renaissance bekannt ist 43 • Die Texte dienten u. U. auch dazu, in der Schule als Bühnenstücke aufgeführt zu werden44 • E. Der Grund, weshalb wir schließlich hier noch als Exkurs einige Auszüge aus >>Der Mensch und sein GottHiobtext< handeln kann, weil von Zweifeln an der Gerechtigkeit einer Gottheit nicht die Rede ist 45.

40. In: J. M. Durand und J. R. Kupper (Hg.): Miscellanea Babylonica. Melanges offerts aM. Birot, Paris 1985> S. 67ff. 41. Vgl. D.O. Edzard, a.a.O., S. 9114; E.I. Gordon, a.a.O., S. 143. 42. Vgl. D.O. Edzard, a.a.O. 43· A.a.O., S. 67, und vgl. auch oben zur Funktion der >>SprichwörterSprichwörter«-Sammlungen, was die Ergänzung lückenhafter Stellen manchmal erleichtert•. Zeilennumerierung nach B. Alster.

'[An dem Orte, der zerstört ist, mö]gen [(noch weitere) Orte] zerstört werden, 2 an [dem Orte, der nicht zerstört] ist, 3 mögen [Breschen ]• vorhanden sein, 4 möge [... Ort ein Ort] des [Speiserü]ben•- Schneidensb sein, 5 [die Kultbräuche• dort] sind abhanden gekommen, 6 [die Opferzurüstung• des Ortes] ist dort zerstört, 7- 8 [seine >göttlichen Kräfte>Sprichwörter