Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Lieferung 2 Rituale und Beschwörungen I: Band II, Lieferung 2 9783641217655


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Inhalt
Rituale und Beschwörungen in sumerischer Sprache
Rituale und Beschwörungen in akkadischer Sprache
Rituale in hethitischer Sprache
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Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Lieferung 2 Rituale und Beschwörungen I: Band II, Lieferung 2
 9783641217655

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Texte aus der Umwelt des Alten Testaments

Texte aus der Umwelt des Alten Testaments In Gemeinschaft mit Wilhelmus C. Delsman, Manfried Dietrich, Karl Hecker, Hans Martin Kümmel, Oswald Loretz, Walter W. Müller, Willem H. Ph. Römer und Heike Sternberg-el Hotabi herausgegeben von Otto Kaiser

Band II · Lieferung 2 Gütersloher Verlagshaus

Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Band II

Religiöse Texte Walter Farber, Hans Martin Kümmel und Willem H. Ph. Römer Rituale und Beschwörungen I

1987 Gütersloher Verlagshaus

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar.

Copyright © 1987 Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen. Covergestaltung: Dieter Rehder, Aachen ISBN 978-3-641-21765-5 www.gtvh.de

Walter Farber, Hans Martin Kümmel und Willern H. Ph. Römer Rituale und Beschwörungen I

Inhalt Rituale und Beschwörungen in sumerischer Sprache Willern H. Ph. Römer

A. Kultische Rituale 1.

Fragment eines Königsrituals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aus der Beschreibung des Krönungsrituals für einen König als en in Unug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aus der Beschreibung eines Königsrituals zur Reinigung von Waffen und Heer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Teil eines teilweise zweisprachigen rituellen Textes zur Reinigung eines Priesters Enlils und Ninlils Die Fahrt Nannas nach Nibru (Nippur) . . . . . . . . . . . . . .

2. Fragment eines teilweise zweisprachigen Königsrituals

3· 4· 5. 6.

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B. Magische Rituale und Beschwörungen , I.

2.

Sumerische Haupttypen der Beschwörung a) Legitimationstyp . . b) ProphylaktischerTyp . . . . . . . . . cl) Marduk-Ea-Typ . . . . . . . . . . . eil) Nebenbildungen zum Marduk-Ea-Typ d) Weihungstyp . . . . . . . . . . Nicht->kanonische< Beschwörungen a) Beschwörung gegen Galle . . . . . . . . b) Geburtsbeschwörung (Marduk-Ea-Typ) c) Liebeszauber(Marduk-Ea-Typ) . . . . . d) Beschwörung gegen die Folgen von Schlangen- und Hundebiß sowie Skorpionenstich (Marduk-Ea -Typ) . . . . . . . . . . .

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I94 I96 I99 20I

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2Io

Rituale und Beschwörungen in akkadischer Sprache Walter Farber

A. Kultische Rituale 1.

Texte zum Akitu-Fest (Neujahrsrituale) a) DasNeujahrsfest in Babyion . . . b) Das Akitu-Fest im Monat Tischrit .

I6o

2I2

223

20 Vorschriften für die tägliche Verpflegung des Anu-Tempels in Uruk 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 30 Ein Ritual aus dem Festkreis des Monats Schabat in Assur: Der König im Tempelkult 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 40 Ritual für das Bespannen der Kesselpauke 0 0 0 0 0 0 0 0 50 Ritual für den Kultsänger aus Anlaß einer Mondfinsternis 60 Ein Ritual für den Wahrsager 0 0 0 000 70 Ritual für das Legen eines Tempelgrundsteins 80 Ritualtafel der Serie >bit rimki< (Badehaus) a) Ninive-Rezension b) Uruk-Version o

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227 232 234 236 240 24 I 246 254

Bo Magische Rituale I 0 Texte zur Abwehr von Dämonen und von diesen hervorgerufenen Übeln a) Eine altakkadische Beschwörungsformel 00000000 b) Eine altbabylonische Formel gegen Hundebiß 0 0 0 0 0 0 0 0 0 c) Eine altbabylonische Beschwörung gegen die Dämonin Lamaschtu 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 d) Eine jungbabylonische Lamaschtu-Beschwörung 0 e) Ritual gegen den Totengeist 0 0 000 0000 20 Maqlu und Schurpu: Die großen magischen Kompendien gegen Zauberei und Bannfluch a) Die Einleitungsbeschwörung der Serie Maqlu b) Maqluiii82-204 0 0 c) MaqluVI56-I84 0 d) Drei Beschwörungen aus Tafel> 5-6< der Serie Schurpu 30 Rituale gegen schlechte Vorzeichen a) namburbi gegen die schlimmen Auswirkungen einer Mißgeburt im Hause 0000000000000000 000 000 b) Ritual gegen schlechte Träume 00 000000000000 40 Medizinische Beschwörung und Rituale gegen Krankheiten nicht näher spezifizierter Ursache a) Ein altbabylonisches medizinisches Ritual gegen Zahnschmer00 00 0000000 000 000 000 zen b) Ein Abschnitt aus einem jungbabylonischen medizinischen Traktat gegen Leibschmerzen 00 c) Eine altbabylonische Beschwörung (ohne Ritual) gegen GerstenkornamAuge 0 0 0 0 0 000 00000000000 o

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27I 272 272

I6I

5. Rituale zur Erleichterung oder Überwindung schwieriger Umstände a) Ein Ritual zur Steigerung von Potenz und Lust b) >Die Kuh des Sin>Sündenbock«-Ritual des Ashella 3. Die Sprachlähmung König Mursilis I.

2.

2 73

2 74 2 77

Rituale und Beschwörungen in sumerischer Sprache Willern H. Ph. Römer Bislang sind nur wenige Ritualtexte in sumerischer Sprache bekanntgeworden•. Bei ihnen handelt es sich entweder um ein tatsächliches Ritual oder um eine literarische Beschreibung eines Festablaufes, als dessen Rahmen wir ein Ritual vorauszusetzen habenb. Dabei ist auch auf solche Königshymnen zu verweisen, die einen Zusammenhang mit einem Königsritual erkennen lassenc. Ebenso ist an den Sitz im Leben der meisten der uns bekannten sumerischen Götterhymnen im Kult zu erinnernd. Grundsätzlich ist mit einer doppelten Verwendung von Ritualen in Altmesopotamiene zu rechnen. Zum einen waren sie im offiziellen Kult und zum anderen, zumal in Verbindung mit einer Beschwörung, in der Privatreligion beheimatet. Dabei ergibt sich ein Überschneidungsbereich zwischen beiden Verwendungsarten, weil magische Texte häufig auch im Kontext kultischer (latreutischer) Rituale gebraucht wurdenf.

A. Kultische Rituale Im folgenden bringen wir vier sich auf den König beziehende Ritualtexte, weiter einen Teil eines zweisprachigen Rituals zur Weihe von Enlilpriestern in Nibru und schließlich einen literarischen Text, der von der vielleicht jährlich anläßlich des Neujahrsfestes unternommenen Bootsfahrt des Mondgottes Nanna von Ur nach Nibru zu seinem Vater Enlil berichtetg.

I.

Fragment eines Königsrituals

Es scheint mit dem LEQO~ ya[-tO~ zusammenzuhängen, den der König vermutlich alljährlich beim Neujahrsfest mit der priesterlichen Vertreterirr der Göttin Inanna von Unug vollzog•. Nach J. van Dijk gehört das Ritual zum latreutischen Kult, da

a) Vgl. W. G. Lambert: Journal of Semitic Studies 13, Manchester r968, S. Io4ff. b) Vgl. J. van Dijk: Heidelberger Studien zum Alten Orient, Wiesbaden 1967, S. 2 35. c) Vgl. dazu künftig TUAT Il/4 und jetzt R. Caplice und W. Heimpel, RLA 5, I976, S. I 39 ff. d) Vgl. dazu künftig ebenfalls TUAT II!4· e) Dies gilt auch für die Ritualtexte in akkadischer Sprache; vgl. zu ihnen unten S. 2 I 2 ff. f) Vgl. J. van Dijk, a. a. 0., S. 266. g) Vgl. ferner den Text bei C.J. Gadd und S. N. Kramer, UET 6/r, 1963, Nr. I03 (vgl. C.J. Gadd, Iraq 22, London I96o, S. I 57ff.) und den Lieferungstext für ein Ritual bei E.C. Kingsbury, HUCA 34> I963, S. df. a) Vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. 236 mit Anm. 15; J. Renger und J.S. Cooper, RLA 4,

der magische weithin außerhalb der Stadt vollzogen wurdeb. Der Anfang der Tafel mit den Vorschriften für den ersten und zweiten Tag fehlt. Kopie: L. Legrain, UET 3, Nr. 57· Die Tafel stammt aus Ur. Sie befindet sich im British Museum, London. Bearbeitung: J. van Dijk, a. a. 0 ., S. 2 35ff. 2 [ist] dauernd fließend[ es] Wasser [zu füllen]a. JDer 1 Nannaa x[ ... ] ••• König [soll ins] Ha[ usa von ... ] eintr[ eten]. 4 [Bis zu derena] drittem Tage 5 [soll] der König [im] Ha[ use von ... weilen]. 6 [An deren] viertem Tage 8 soll 7 der König, [we ]nn 6 [die Sonne] 7 aufgegangen ist, 8 ins [HaJus des Nanna eintreten, 9und 11 es badet sich 9der Königa in der Nacht 10 im Garten der Ninkununnaa. 12 Bis zu deren fünftem Tage 1 3 wird 12 [der König] IJ gewaschen, 1 4 im [Tempel] des Nanna 1 5 [soll er weilen] ...

2.

Fragment eines teilweise zweisprachigen Königsritualsa

Es könnte sich bei ihm um ein Gelegenheitsstück handeln, welches einem caerimoniarius etwa bei einem unerwarteten Besuch des Königs oder einem überraschenden Unglücksfall als Leitfaden diente. Es könnte die Reinigung des Königs vor einer von ihm vorzunehmenden latreutischen Kulthandlung bezweckt habenb. Nach J. van Dijk könnte es, trotz seines weithin magischen Charakters, Teil einer latreutischen Kulthandlung gewesen seine. Auf den Unterschied im Text, daß in ihm neben präsentischen, einem Ritual gemäßen Aussagen, präteritale, auf die zugehörigen Kulthandlungen verweisende erscheinen, sei hingewiesend. Vielleicht diente unserem Ritual eine Hymne oder ein epischer Text mit historischen Tempora als Vorlage, der ad hoc in ein Ritual umgearbeitet worden iste. I975• S. 2pff.; W. Römer, in: W.C. Delsman u.a. (Hg.): Von Kanaan bis Kerala. Festschrift für J.P. M. van der Ploeg, AOAT 2I I, I982, S. 4I6ff.; J. Klein: Three Sulgi · Hymns, Ramat-Gan I98I, S. I25ff. mitAnm. 205. b) Vgl. a.a.O., S. 237, aber auch die Ansicht von J. Krecher: Sumerische Kultlyrik, Wiesbaden I966, S. 39 mit Anm. rroa. I a) Der Mondgott, Stadtgott der damaligen Reichshauptstadt Ur (heute Tell el-Mugajjar). Vgl. zu ihm D.O. Edzard, WM I, S. Ioiff. 2 a) Vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. 236 Anm. I4. 3 a) Irgendein Tempel; ebenso in Z. 5· 4 a) D.h.: der betreffenden Kultfeier; ebenso in Z. 6 und I2. 9 a) Vgl. S. Greengus, JCS 20, I966, S. 6I f. IO a) Eine Göttin aus dem Götterkreis von Ur; vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. 236 Anm. I6. a) b) c) d) e)

Vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. 234. Vgl. a.a.O., S. 265f. A.a.O., S. 266. A.a.O., S. 237; vgl. 264f. Vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. 265.

Kopie: J. van Dijk, a.a.O., S. 267f.: VAT 8382. Der Text stammt aus Babyion oder Sipparf. Er gehört in die spätbabylonische Zeit nach Abi 'esub von Babyion (etwa 1711-1684 v. Chr.)g und wird in den Staatlichen Museen, Berlin, aufbewahrt. Bearbeitung: J. van Dijk, a.a. 0., S. 233 ff.

'Das betreffende Öl möge rein, möge lauter, mö[ge leuchtend werden], Enlila ( ... ) b, 3 er• hat es dem König auf sein! Haupt gelegt, 4 die böse Zunge (möge zur Seite treten)•, 5 der Gehilfe• des Anb (singt) das Klagelied. 6 Die Metallschale•, die >Waschungdas Fleisch< (der) Götter gemacht wurde, s machte er mit der Hand rein, 9legte sie dem König in seine Hände, robeim Reinigungspriestera werden sie hingestelltb. "Das reine• Leinen(gewand) des Anumb (zieht der König an )c. 12 Beschwörung• des Leinen(gewandes): '3 »Heilige Hürde des Suen•, Pferch des 2

f) A.a.O., S. 266; zur häufigen Erwähnung Ans vgl. aber auch a.a.O., S. 246. g) A.a.O., S. 233f. 2 a) Der Hauptgott des >sumerischen< Reichspantheons, im Ekur in Nippur beheimatet; vgl. zu ihm D.O. Edzard, WM I, S. 59ff.; J. van Dijk, in: J.P. Asmussen u.a. (Hg.): Handbuch der Religionsgeschichte I, Göttingen I97I, S. 462ff. b) Wie häufig in Ritualen und Beschwörungen werden auch in diesem Text einzelne Sätze nur andeutungsweise, und d.h. gekürzt, wiedergegeben; vgl. dazu J. van Dijk: Heidelberger Studien zum Alten Orient, Wiesbaden I967, S. 245f.; ders., in: M.A. Beek u.a. (Hg.): Symbolae Biblicae et Mesopotamicae F.M. Th. de Liagre Böhl Dedicatae, Leiden I973• S. I IO. 3 a) Hier wie in Zeile 8-9; I 8 ist wohl nicht Enlil, sondern vielleicht der amtierende Priester (vgl. auch Zeile 56: apkal) gemeint. 4 a) Häufige Wendung in Beschwörungen vom Weihungstyp (vgl. unten B I d); vgl. dazu J. van Dijk: Heidelberger Studien zum Alten Orient, Wiesbaden I967, S. 244, der auch auf unten Z. 37-38 verweist. 5 a) Vgl. AHw II54 samallu(m) 2; J. van Dijk, a.a.O., S. 246. b) Der Himmelsgott, in Unug beheimatet; vgl. zu ihm WM I, S. 4of. 6 a) Die akkadische Version liest abweichend >>Grünspan«; vgl. AHw I I64 sannu(m); I262 suktu(m) r;J. van Dijk, a.a.O., S. 247. b) Vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. 246f. c) D.h.: die Schale. ro a) Vgl. AHw ro63 susbu. b) J. van Dijk, a.a.O., S. 246: »man mache sich an die Waschung«. Dann müßte, wie er richtig bemerkt, in der akkad. Version ramkim Fehler für rimkim sein. Die Übersetzung der Zeile bleibt unsicher. I I a) So jedenfalls nach dem Akkadischen. Das Sum. bleibt zur Zeit unklar; vgl. J. van Dijk, a.a. 0., S. 248ff. b) Der akkad. Name des Himmelsgottes (nicht in der sumerischen Version). c) Wohl wieder ausgelassen; vgl. oben zu Z. 2 undJ. van Dijk, a.a.O., S. 243. 12 a) Vgl. W. Schramm, RA 75, 1981, S. 90. I 3 a) Der Mondgott, Stadtgott von Ur.

Dumuzib.«c 1 4 Wenn der Gürtela (und) die Sandalen hergestellt sind, 1 5lege dem König die Sandalena an die Füße! r6 Zinna (und) Rotgoldb r8 stellte er '7 zu Blatt-Triebena rS(kultisch) rein fertig. 1 9»Enkia ( ... ) «. 20 »Im Hause schleichen siea herum.« 21 Stelle den Schemel vor (seine) Füße, 22 »[Ufer]a des Meeres; Sumpf des Schilfrohrsb ( ... ?)« 2 3 »Heiliger Hain des Enki ( ... ?) «. 2 4 »Im Hause der Götter ( ... ?) «a. 2 5»Am Türsimsa befinden sieb sich.« 2 6 »(Seine)a Gesichtszüge sind hingewandt.«b 2 7 Ihra reines (Spring)seil hat er geschwungenb: 2 8 An hat den Himmel (von der Erde) entfernta, 2 9 mit seiner Stirn ( ... )a. 3° »Als der Herr in der heiligen Hürde (herum)-

b) Dumuzi ist eine teils göttliche, teils menschliche Gestalt, der Geliebte der Göttin Inanna von Unug, der mit der Vegetation verbunden ist und gelegentlich auch als Hirte erscheint; vgl. zu ihm WM I, S. pff., und zuletzt Th. Jacobsen, JAOS Io3, I983, S. I93 ff. c) Es handelt sich vielleicht um das lncipit der in Z. I2 genannten Beschwörung, vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. 251. Auch in Z. I9-26, Z. 30-p, sowie anscheinend in Z. 4off. sind derartige Auszüge aus Beschwörungen enthalten, vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. 243. I4 a) Vgl. B. Eichler, JAOS I03, I983, S. IOO mit Anm. 37 zit. aus CAD M 2 I 10f. miserru. I 5 a) Der Gürtel wird hier nicht eigens erwähnt. Zur Bekleidung des Königs vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. 2pf. I6 a) Vgl. CAD A 2 I46 anu C; I27ff. annaku, zit. B. Landsberger, JNES 24, I965, S. 285 f. b) So die sum. Version; akkad. hingegen »Blaßgold«, vgl. AHw 84I pasallu(m). 17 a) Vgl. AHw I I04 ~ippatu(m) III 4· Die Übersetzung ist sehr unsicher, zumal mir sa in sa ~i-ip-pe-tim unklar bleibt, vgl. noch J. van Dijk, a.a.O., S. 252ff. I9 a) Der Hauptgott von Eridu, Herrscher über den Abzu, den unterirdischen Wasserozean. Vgl. zu ihm WM I, S. 56ff.; H.D. Galter: Der Gott Ea/Enki in der akkadischen Überlieferung, Graz I 98 I. 20 a) Offenbar sind bestimmte Dämonen gemeint. 22 a) Vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. 256. b) Vgl. J. van Dijk, a.a.O.; A. Sjöberg, TCS 3, I969, S. 76; I 52. 25 a) Vgl. AHw 349f. }Jittu I; D.O. Edzard, ZA 53, I959• S. I6 Anm. 25; A. Salonen: Die Türen des alten Mesopotamien, Helsinki I96I, S. 54· b) Vermutlich sind Dämonen gemeint, obwohl es sich auch um Priester- dann Ritualanweisung- handeln könnte; vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. 257. 26 a) So im Akkadischen. Wer ist gemeint? Ein Dämon, oder, wahrscheinlicher, der König, der Subjekt von Z. 27 sein dürfte, vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. 256. b) Vgl. AHw IJ26 tarä~u(m) G3. 27 a) D.h.: der Göttin Inanna. Das Springseil war eins ihrer Attribute, vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. 257f. Es symbolisierte offenbar den Himmel, vgl. J. van Dijk, in: J.P. Asmussen u.a. (Hg.): Handbuch der Religionsgeschichte I, Göttingen 197I, S. 477· b) Wörtlich »hingeworfen«? Die Zeile ist nur akkadisch überliefert. 28 a) So im Sum. gemeint? Akkad.: »hat zerwühlt« (vgl. AHw 287f. gesu(m))? Vgl. zum Problem J. van Dijk: Heidelberger Studien zum Alten Orient, Wiesbaden I967, S. 258f. Enthält Z. 28 die Erklärung zu Z. 27? 29 a) Im Sum. fehlt wieder der Rest (vgl. oben zu Z. 2). Akkad.: >>mit seinem Augenbrauenbogen ... « (vgl. CAD N, I84 nakkaptu Iex.). Die Verbalform am Ende (akkad.) bleibt mir unklar.

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ging, 32 als 3 1 der große Herr, Enki, v in den heiligen Pferch eintrat.«a 33 »Der göttliche Brautführera des Dumuzi.Heiligtum Abzu>Der strahlende Kai, 12 der reine Kai Enkis ( ... )«a. IJDerNamtar-Dämonades Landes Sumer, 22 möge, IJmit reiner Hand I4 das [... ]. . . seiner Wange schlagen da, I5 den Tribut des [Sumpfes Ja, der verweigert wordenb war, hertragende, I6 den Tribut des a) Alte Wortkoppelung (vgl. oben zu A3, Z. 2I). Es muß hier nicht das E'engura, der Tempel Enkis in Eridu als Ganzes, doch kann ein spezieller Teil desselben gemeint sein, vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. III; ders., in: J.P. Asmussen u.a. (Hg.): Handbuch der Religionsgeschichte I, Göttingen I97I, S. 458ff. 2 a) >Aktivisch< zu verstehen? Auch in Z. 5; I4-I9; 2I und 28 ist das Partizip auf -a möglicherweise >aktivisch< zu deuten, vgl. J. van Dijk, in: M.A. Beek u.a. (Hg.): Symbolae Biblicae et Mesopotamicae F. M. Th. de Liagre Böhl Dedicatae, Leiden I973• S. l i I; I 15; A. Falkenstein, AnOr 28, 2. Auf!. I978, S. I 35f. 3 a) Enki ist der Hauptgott von Eridu, heute Tell Abü-Sahren im südlichen 'Iräq, der Herr des Abzu, des unterirdischen Süßwasserozeans, vgl. D.O. Edzard, WM I, S. 56ff. Er kann aber nicht persönlich amtiert haben. Möglicherweise hat ihn der König (vgl. Z. 5) als isib-Priester vertreten, vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. I I I. 6 a) Vgl. AHw 63o; CAD MI 39If. mastakal. b) Falls nicht sul-bi-(salälu-) Rohr vorliegt; vgl. J. van Dijk, a. a. 0., S. I I I mit Anm. 8. 7 a) Zu li-an-na wie den anderen genannten Kultmitteln, vgl. J. van Dijk, a. a. 0., S. I l i f. 8 a) Hier ist möglicherweise an den bekannten Weisen aus der Vorzeit, Oannes-Adapa zu denken, vgl. J. van Dijk, a.a.O., S. II2 mit Anm. 9· 9 a) Möglich wäre auch »Keulensächlich, m.B.a. kidu10-ga (vgl. dann A. Falkenstein, AnOr 28, 2. Auf!. I978, S. 208)? 34 a) Heute die Inseln Bahren (mit dem gegenüberliegenden Küstenstreifen Ostarabiens) sowie vielleicht Failaka, vgl. D.O. Edzard u.a., RGTC I, 1977, S. I 58; 2, 1974, S. I93; D. T. Potts: Dilmun. New Studies in thc Archaeology and Early History of Bahrain, Berlin I983; Th. Howard-Carter,JCS 33, I98I, S. 21off. b) Betont vielleicht das hohe Alter von Nibru, vgl. A.J. Ferrara, a.a.O., S. 1 T rf.; vgl. aber auch H. Behrcns, StP (M) 8, I 978, S. 6I f. Zu Tilmun- Dattelpalmen vgl. etwa CAD A 2 338 asnu; AHw 1359 tilmunnu(m) r. 36 a) Wozu? 37 a) Vgl. A. Saloncn, Studia Orientalia 8/4, Helsinki 1939, S. 58ff. 38 a) Fehlt in einem Zeugen. b) Vgl. A.J. Ferrara, a. a. 0., S. I I 5 mit Lit. Ist buru, sowie -be in Z. 39-57 als im Lok.Terminativ stehend aufzufassen? 39 a) Hier ein Ort im Stadtstaat von Lagas (vgl. D. 0. Edzard; G. Farber, RGTC 2, I974, S. 200)? 4I a) Der unterirdische Süßwasserozean, über dem Enki herrschte. Soll hier die unterirdische Herkunft des Bitumens, das bis heute zum Abdichten der Schiffe benutzt wird, angedeutet werden? Vgl. dann etwa R.J. Forbes: Studies in Ancient Technology r, Leiden 1955, S. qff. 43 a) Des Schiffes. b) Zum Gebrauch dieser Pflanze beim Schiffbau für Matten und Zugbänder vgl. B. Landsberger, AfO Beiheft 17, 1967, S. 40 (vgl. A.J. Ferrara, a.a.O., S. II6f.); vgl. auch unten B2 a9.

Suen Leute 43 nach Duaschagac, 45 um dessen Seitenspanten• 46 sendet Aschimbabbar Leute 45 zum Walde der basur-Zypressenb, 47 um dessen Rippen• 48 [sende]t [N anna-Sue ]n [Leute] 47 zum Walde der kununnaBäumeb, 48a [um dessen H eckbeplankung]• 48b [sendet Aschimbabbar Leute] 48a [zum Gebirge der wohlriechenden Zedern ]b, 49 [um dessen Schiffsplanken•] 5° [sendet Aschimbabbar Leute] 49 [zum Walde von Eblab]c, P [um dessen Föhren•] 52 [sendet Nanna-Suen Leute] P [zum Walde der wohlriechenden Zedernb], 53 [um dessen ... •, für JuniperusHolz] 54[sendet Aschimbabbar Leute] 53 [nach Langib], 55 um d[ess]en [... ] 56 [sendet] Aschi[ mbab ]bar Le[ute] 55 [nach ... ], 57 um [dess Jen [... ] 58 sen[det] N anna-Suen Leute 57 na[ eh] Du 6-u-x•. 6o [Als] 59 das Rohr des Prozessionsschiffes [aus] Tumma[l] 6ofür [Nan]na-Suen geh[olt]• worden war, 62 als 6! das Bitumen des Prozessionsschiffes [aus] dem Ab zu 62 für Aschimbabbar geholt worden war, 64 als 63 dessen• Halfagras aus Duaschaga 64 für N anna-Suen geholt worden war, 66 als 65 dessen Seitenspanten aus dem Walde der kasur-Zypressen 66für Aschimbabbar geholt worden waren, 68 als 67 dessen Rippen aus dem Walde der kununna-Bäume 68 für Nanna-Suen geholt worden waren, 68b als 68a dessen Heckbeplankung aus dem Gebirge der wohlriechenden Zedern 68b für Aschimbabbar geholt worden war, 7° als 69 dessen Schiffsplanken aus dem Walde von Ebla 7° für Aschimbabbar geholt worden waren, 72 als 71 dessen Föhren aus dem c) Ein Ort, der wahrscheinlich am Eridukanallag, vgl. G. Farber, StP 10, 1973, S. 13. 45 a) Vgl. A. Salonen, a.a.O., S. 85f. b) Vgl. oben zu A2, Z. 47· 47 a) Vgl. A.J. Ferrara, a.a.O., S. 118. b) ku-nun-na ist eine wohl noch nicht identifizierbare Baumsorte; auch die Lage des Waldes bleibt unklar. 48a a) Vgl. A.J. Ferrara, a.a.O., S. 118, aber auch AHw 1401 uddu I >>ein Balken«. b) Die nirgends erhaltenen Zeilen 48a und 48b werden hier im Blick auf Z. 68a und 68b mit A.J. Ferrara, a. a. 0., S. 48; 50, eingesetzt. Doch bleiben bei Ferraras Zeilennumerierung Fragen offen. 49 a) Vgl. A. Salonen, a. a. 0., S. 9of. b) Der nordsyrische Tell Mardib, vgl. D.O. Edzard u.a. RGTC 1, 1977, S. 38; 2, 1974, S. 39; R. Lebrun: Ebla et !es civilisations du Proche-Orient ancien, Louvain-la-Neuve 1984. c) Die Ergänzungen von Z. 49ff. sind durch Z. 69ff. gesichert. p a) Vgl. AHw 85; 1545 asuku(m). b) Ob der Zedernwald im syrischen Bereich oder vielleicht (auch?) östlich von Mesopotamien zu suchen ist, bleibt fraglich, vgl. etwa J. van Dijk, OrNS 44, 1975, S. 73 f. 53 a) Irgendein Gewächs. b) Die Lage ist mir unbekannt. 57 a) Lesung und Lage mir unbekannt. 6o a) Vgl. AHw 1336 taru(m) I G 3c; 4· 63 a) Des Schiffes. 1

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Walde der wohlriechenden Zedern 72 (für) N anna-Suen geholt worden waren, 74 als n dessen ... , Juniperus-Holz aus Langi 74 für Aschimbabbar geholt worden waren, 76 [als] 75 [dessen ... aus ... ], 76 [für Aschimbabbar geholtworden war], 78[als] n[dessen .. ausDup~t-x] 78[fürNanna-Suen geholt worden war], 79 [... ] ... , So freute sich [Aschim]babbar, Sr stellte er [ ... h]in, Szfreute sich [Nanna-]Suen.

Die Zeilen 8J-146lassen sich infolge ihrer lückenhaften Überlieferung bzw. völligen Fehlens nicht zusammenhängend wiedergeben. Es wird über die Einschiffung Nannas berichtet. Der Passus endet folgendermaßen: '47 [I]ch, [Nanna-Suen ... ] x - qS zum [Hause Enlils] werde ich x [.. . bri]ngena, 1 49 ich, Aschimbabbar- zum Hause Enlils '5° werde ich xx [... ] bringen.

Nach einer Lücke von sechs(?) Zeilen fährt der Text fort mit einem >Inventar< der von Nanna nach Nibru zu bringenden Gaben: r57a[Rinder wird er zusammentreiben für die Hürde], r58[(er,) NannaSuen, fürs Haus Enlils]. r59 [Gemästete Schafe wird er ... "], r6o [(er,) Aschimbabbar, fürs Haus Enlils]. r6r[Für die Hürde wird er sie dabei waschen], r6z [(er,) N anna-Suen, fürs Haus Enlils]. r63 [Die Ziegen wird er Feinmehl fressen lassen], r64 [(er,) Aschimbabbar, fürs Haus Enlils]. r65 [Stachelschweinea (wird er bringen)], r66((er,) Nanna-Suen, fürs Haus Enlils]. r67 [Gartenschläfera, das Getier mit langem Schwanz], !68 [wird Nanna-Suen dort reichlich vorhanden sein lassen], r69 [(er,) Aschimbabbar, fürs Haus Enlils]. '7°[Den Fischadler-]ungena wird er die Hand ... ],

I48 a) A.J. Ferrara, a. a. 0., S. 54, setzt hier und in Z. 150 das m. E. nach Tf. II, Kol. IV Ende epigraphisch nicht ganz gesicherte Verbum za-ld-ld (vgl. auch Z. I 78; 286) ein, dessen

Bedeutung mir unbekannt ist. 57 a) Im Passus Z. I 57ff. versuche ich, mit A.J. Ferrara jeweils futurisch zu übersetzen, ebenso in dem der Rekonstruktion zugrunde gelegten Passus Z. 265 ff., wo Nanna dem Pförtner des Ekur gegenüber seine Vorhaben, die Gaben zu schenken, äußert. Schwierig bleiben dabei die Verbalformen in Z. I68; I86; I9o; I94 bzw. Z. q6; 294; 298; 302, die vielmehr als Präterita anzusehen sein dürften! I 59 a) Das Verbum ist mir unklar. Vgl. A.J. Ferrara, a. a. 0., S. I 3 I mit Anm. 13; A. Sjöberg: der Mondgott Nanna-Suen in der sumerischen Überlieferung, Stockholm 1960, S. 157. 165 a) Vgl. A. Sjöberg, a.a.O., S. 159. Von hier an weicht die Sipparüberlieferung teilweise ab, vgl. A.J. Ferrara, RA 68, 1974, S. 170. 167 a) Wörtlich: >>RöhrichtmaUS>Sei gegrüßt, sei gegrüßt, Schiff, sei gegrüßt, 202 Schiff Suens, sei gegrüßt, Schiff, sei gegrüßt!« 20 3 Auf dem Prozessionsschiff setzt" sie M eh! hin, breitet ( Gärbottich-)Rückständeb aus. 20 4 [Zu] ih[ ren J Füßen setzte sie [Biergefä]ße [aus J B[ r Jonze hina, 10 4" amit ihren Fingern zieht sie die Spundeb aus Buchsbaumholz für ihnc heraus 20 5 (und spricht:) >>Die Zapfena dort will ich mit köstlichem Fett bestreichen, 20 6 in deinema Innern möge erb Butter, Honig (und) Wein reichlich spenden! 20 7 An deinem Vordersteven [haben] SUQUr- (und) estub- Karpfen fürwahr ... [ ... ] ... [ ... }'I[ch ge]he na[ch] Nibr[u]!« 209Die Spitze der (Prozession von) Opfergaben (war schon) in Larsama, ihr Ende (noch) in Enegi. 110 (Da) brachte sie, (was sonst) nicht aus dem Hause herausgeht, nicht aus dem

198 a) Ein Ort, der wohl am Zusammenfluß von östlichem und westlichem Euphrat lag, vgl. D.O. Edzard, RLA 5, 1976, S. 64. b) Die Wendung will die Länge des Prozessionszuges betonen. 200 a) Die Gemahlin des Gottes Ninazu und Mutter Ningizzidas, vgl.]. van Dijk: Sumerische Götterlieder 2, Heidelberg 1960, S. 7r ff.; 89; E. Bergmann, ZA 56, I')64, S. 28. 203 a) Zum Problem des Tempuswechsels in Z. 203 ff. (und Parall.) vgl. A. Falkenstein, Anür 29, 2. Auf\. 1978, S. r 55 ff.; C. Wilcke, a. a. 0., S. 6. b) Vgl. AHw 1366 tuhhu(m); A.J. Ferrara, a.a.O., S. r24f. 204 a) Vgl. C. Wilcke, a. a. 0. 204a a) Die Zeile fehlt, auch in den Textexemplaren aus Nibru, vgl. C. Wilcke, a. a. 0. Wir folgen der Zeilennumcrierung von A.J. Ferrara. b) Vgl. C. Wilcke, a.a.O. A. Sjöberg: The Sumerian Dictionary of the Univcrsity Museum of the Univcrsity of Pennsylvania, B, Philadelphia 1984, S. 174, fragend: »splinter«. c) Nanna. 205 a) Vgl. C. Wilcke, a.a.O., auch zum Problem des Fettes: es heißt wörtlich: »Fett der Fülle«. Kann das ein Schmiermittel sein? 206 a) Des Schiffes. b) Nanna. 207 a) Wäre etwa an die beim Atmen von Fischen aufsteigenden Luftblasen zu denken? 208 a) Hatte die empfangende Gottheit sich wirklich einen Anteil an der Ladung gewünscht, oder soll die Wendung nur besagen, daß die kultische Reise keinen Aufschub leiden darf, nicht einmal zwecks einer unterwegs eingenommenen Mahlzeit mit dabei aufwartenden Gottheiten? b) Vermutlich spricht das in Z. 201-202 angeredete und mithin personifizierte Schiff (vgl. archäologisch vielleicht dazu P. Amict: La Glyptique mcsopotamiennc archalque, 2. Auf!., Paris 198o, S. 177ff.). Andernfalls müßte Nanna Subjekt sein. Ähnlich Z. 219; 230; 241; 2p. 209 a) Das heutige Scnkerc im südlichen Irak, nordwestlich von Nä~irlje.

r82

Hause herausgeht, aus dem Hause heraus, 211 brachte die schönea Scheridab, (was sonst) nicht (aus) dem Hause herausgeht, aus dem Hause heraus, 212 (und sprach:) »Sei gegrüßt, sei gegrüßt, Schiff, [se ]i gegrüßt, 21 3mein Schiff des Vatersa, sei gegrüßt, Schiff, se[i] gegrüßt!« 21 4 Auf dem Prozessionsschiff setzt sie Mehl hin, [breitet] (Gärbottich- )Rückstände aus. 21 5 Zu ihren [F]üßen setzte sie Biergefäße aus Bronze hin, 2 '5a mit ihren F[i]ngern zieh[t] sie die Spunde (aus) Buchsbaumholz für ihn heraus 2 '6(und spricht:) >>Die Zapfen dort will ich mit köstlichem Fett bestreichen, 21 7in deinem Ionern mög[e erJ Butter, Honig (und) Wein reichlich spe[nden]! 2 's An deinem Vordersteven haben su&ur- (und) estub- Karpfen fürwahr ... [ ... ].« '9 Das Schiff gibt ihr seine Ladung nicht: (es spricht:) »[Ich] ge[he] nach Nibru!« 220 Die Spitze der (Prozession von) Opfergaben (war schon) im Orte Unug, ihr Ende (noch) in Larsam. 221 [(Da) brachte sie], (was sonst) nicht aus dem Hause herausgeht, nicht aus dem Hause herausgeht, aus dem Hause [heraus], 222 brachte die reine Inanna, (was sonst) nicht aus dem Hause herausgeht, aus dem Hause heraus 22 3(und sprach:) »Sei gegrüßt, s[ ei] gegrüßt, Schiff, sei gegrüßt, 22 4mein Schiff des Vatersa, sei gegrüßt, Sch[iff, s]ei [gegrüßt], 22 4a aSchiff Suens, [s]ei gegrüßt, Schiff, [sei] gegr[üßtJ !« 5 Auf dem Prozessionsschiff setzt sie Mehl hin, b[ rei]tet (Gär6 Zu ihren Füßen setzte sie Biergefäße aus bottich-)Rückstände aus. Bronze hin, 22 6a mit ihren Fingern zieh[ t] sie die Spunde aus Buchsbaumholz für ihn heraus 22 7 (und spricht:) »Die Zapfen dorra will ich mit köstlichem Fett bestrei[ chen ], 228 in deinem Innern mög[ e er] Butter, Honig (und) Wein reichlich spe[ nd]e[ n]! 22 9 An deinem Vordersteven [haben] sukur(und) estub-Karpfen fürwahr ... [... ].>[Ich] g[ehe] nach Nibru!« 2 3'Die Spitze d[e]r (Prozession von) Opfergaben (war schon) in Schurupaka, ihr Ende (noch) in Unug. 2 12 (Da) brachte sie, (was sonst) nicht aus dem Hause herausgeht, 2

22

22

2

211 a) Vgl. C. Wilcke, a.a.O., S. 4, Anm. 12. b) Die Gemahlin des Sonnengottes Utu, vgl. G. Castellino, OrAnt 8, 1969, S. 57; J. Bauer, StP 9, I972, S. 69. 2 I 3 a) So zu übersetzen! Nanna gilt hier also gemäß der Theologie von Unug- Kullab als der Vater Utus, vgl. A. Falkenstein: Compte rendu de Ia 3' Rencontre assyriologique internationale, Leiden I954, S. 5of. 224 a) Nach der in der Anm. zu Z. 2I3 genannten Theologie waren Utu und Inanna (vgl. zu ihr oben zu A3, Z. 3; C. Wilcke und U. Seid!, RLA 5, I976, S. 74ff.; D. Wolkstcin und S. N. Kramer: Inanna, Queen of Hcavcn and Earth. Her Stories and riymns from Sumer, Ncw York usw. I983) Kinder des Mondgottes Nanna-Suen. 224a a) Die Zeile fehlt in zwei Textzcugen. 227 a) Zwei Textexemplare: »deine«(= des Schiffes?) Zapfen«. In Z. 238; 249 weisen zwei bzw. drei Zeugen diese Lesung auf. 2 3 I a) Das heutige Para, nordöstlich von Samä.wa. Lag am westlichen Euphratarm.

nicht aus dem Hause herausgeht, aus dem Hause heraus, 33 brachte Ninunua, (was sonst) nicht aus dem Hause herausgeht, aus dem Hause heraus 2 34 (und sprach:) >>Sei gegrüßt, sei gegrüßt, Schiff, sei gegrüßt, 2 35 Schiff Suens, sei gegrüßt, Schiff, sei gegrüßt!« 36 Auf dem Prozessionsschiff setzt sie Mehl hin, breitet ( Gärbottich- )Rückstände aus. 2 37 Zu ihren Füßen setzte sie Biergefäße aus Bronze hin, 2 37a mit ihren Fingern zieht sie die Spunde aus Buchsbaumholz für ihn heraus 2 38 (und spricht:) >>Die Zapfen dort" will ich mit köstlichem Fett bestreichen, 2 39 in deinem Innern möge er Butter, Honig (und) Wein reichlich spende[ n]! 4° An deinem Vordersteven [haben] su&ur- (und) e5tub- Karpfen fürwahr ... [ ... ]. 2 4 1 Das Schiff gibt ihr seine Ladung nicht: (es spricht:) >>[Ich] geh[ e] nach Nibru !« 2 4 2 Die Spitze der (Prozession von) Opfergaben (war schon) in Tummala, ihr Ende (noch) in Schurupak. 2 43 (Da) brachte sie, (was sonst) nicht aus dem Hause herausgeht, nicht aus dem Hause herausgeht, aus dem Hause heraus, 2 44 brachte die schöne" Ninlilb, (was sonst) nicht aus dem Hause herausgeht, aus dem Hause heraus 2 45 (und sprach:) >>Sei gegrüßt, sei gegrüßt, Schiff, sei gegrüßt, 2 46 Schiff des fürstlichen Sohnesa, sei gegrüßt, Schiff, sei gegrüßt!>Die Zapfen dorra will ich mit köstlichem Fett bestreichen, 2 5° in deinem Innern möge er Butter, Honig (und) Wein reichlich spenden! 2 5' An deinem Vordersteven haben su&ur- (und) e5tub- Karpfen fürwahr ...... . 2 52 Das Schiff gibt ihr seine Ladung nicht: (es spricht:) >>Ich gehe nach Nibru!« 2 53 Die Spitze der (Prozession von) Opfergaben (war schon) in Nibru, ihr Ende (noch) in TurnmaL 2 54 Am leuchtenden Kai, dem Kai Enlils, 2 55ließ N anna-Suen (dann) aucha das Schiff anlegen, 2 56 am weißen Kai, dem Kai Enlils, 2 57ließ Aschimbabbar (dann) auch das Schiff anlegen. 2

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2

2

233 a) Eine schon in der Eirazcit (ca. 26oo v. Chr.) in Fara belegte Göttin, vgl. A. Deimel: Schultexte aus Fara, Leipzig 192 3, S. r6. Auch in einer gleichzeitigen Tempelhymne aus

Abu-Salablg findet sich eine, dort aber in Kullab (bei Unug) beheimatete Göttin Ninunu. 238 a) Vgl. zu Z. 227. 242 a) In unmittelbarer Nähe von Nibru, vgl. D.O. Edzard und G. Farber, RGTC 2, 1974, S. I99f. 244 a) Vgl. oben zu Z. 2I I.

b) Die Gemahlin Enlils, vgl. WM I, S.

I

r 3.

246 a) Ein bekanntes Epitheton des Nanna, vgl. A. Sjöbcrg, a. a. 0., S. 142. 249 a) Vgl. zu Z. 227. 255 a) Vgl. A.J. Fcrrara, a.a.O., S. 130; W. Römer: Einführung in die Sumerologie, 9· Auf!., Nimwegen I986, S. 73f.; siehe auch Z. 257.

2 58 Zua der Straßenkapelleb seines leiblichen Vatersc trat er hin 2 59 (und) spricht zum Pförtner seinesa Vaters: 2 6° >>Öffne das Haus, Pförtner, öffne das Hausa, 2 6I [öff]ne das [Haus], Kalkala, öffne das Haus, 2 62 [Kalka]l, Mann des Schlüsselsa, öffne das Haus, 63 [Mann des Türriegel]hebersa, des Schlüsselsh, öffne das Haus, 2 64 Pförtner, öffne das Haus, Kalkal, öffne das Haus! 2 65 Rinder werde ich zusammentreiben für die Hürde, 2 66 mir, Nanna2 Suen, zum Hause Enlils, Pförtner, [öffne] das Haus! 67 Gemästete Schafe werde ich ... , 2 68 mir, Aschimbabbar, zum Hause Enlils, Pförtner, öffne das Haus! 2 69Für die Hürde werde ich sie dabei waschen, 27°mir, NannaSuen, zum Hause Enlils, Pförtner, öffne das Haus! 2 7' Die Ziegen werde ich Feinmehl fressen lassen, 2 72 mir, Aschimbabbar, zum Hause Enlils, Pförtner, öffne das Haus! 2 73 Stachelschweine (werde ich bringen), 2 74 mir, Nanna-Suen, zum Hause Enlils, Pförtner, öffne das Haus! 2 75 Gartenschläfer, das Getier mit langem Schwanz, 2 76 werde ich, Aschimbabbar, dort reichlich vorhanden sein lassen, 2 77 mir, Aschimbabbar, zum Hause Enlils, Pförtner, öffne das Haus! 2 78 Den Fischadler-Jungen werde ich die Hand 2 79 mir, N anna-Suen, zum Hause Enlils, Pförtner, öffne das Haus! ••• , 2 so Die ubi-Vogeljungen werde ich aus den Brunnen hervorbringen, 2 8 1 mir, Aschimbabbar, zum Hause Enlils, Pförtner, öffne das Haus! 2 82 Die Kranich-jungen werde ich aus den ... [... ] ... hervorbringen, 2 83 mir, NannaSuen, zum Hause Enlils, rförtner, öffne das Haus! 2 84 Die sukur- Karpfen 2

58 a) So nach einer Var. b) Vgl. A.J. Ferrara, a.a.O., S. I}O; CAD M 2 177 mukru 2. Die Var. kur-sag >>Gebirge>Schlüssel« angegeben. Es kann gis-ei 1 auch »Heber des Türriegelsvon dem ... bin ich satt«? Zum grammatischen Problem dieser und der folgenden Zeile, vgl. A. Sjöberg: Der Mondgott Nanna-Suen in der sumerischen Überlieferung r, Stockholm 1960, S. 163. 328 a) Ein bekanntes Enlil-Epitheton. 329 a) Deutet dies auf die Anwesenheit des Königs bei der Kultfeier? Vgl. A.J. Ferrara, a. a. 0., S. 15 5; unten Z. 339 und 348. Eine Datierung unseres Textes in die Ur III-Zeit wäre damit aber noch nicht notwendig gegeben. 330 a) Sehr unsichere Deutung. Vgl. noch A.J. Ferrara, a.a.O., S. 150. 331 a) Objekt könnten die in Z. 332ff. genannten Tiere und Pflanzen sowie das lange Leben des Königs sein, vgl. W. Römer, SKIZ, 1965, S. 218. In einer Var. dagegen wird als Objekt eigens angegeben: la-zu »deine Fülleabgestorbenes Rohr< (und) frischsprießendes Rohr, nach Ur ging er weg. 345 In den Wäldern gab er ihm Wildschafe (und) Wildböcke, nach Ur ging er weg. 346 In der Hochsteppe gab er ihm masgurum-Pflanzen, nach Ur ging er weg. 347In den Obstpflanzungen (und) Gärten gab er ihm Honig (und) Wein, nach Ur ging er weg. 348 Im Palast gab er ihm langes Leben, nach Ur ging er weg. 349Mein König•, auf deinem Hochsitz- Enlils (ist er)- 35° sind, NannaSuen•, fürwahrb für dich sieben Tagec >geschaffen>weg von Nibru nach Ur« auffassen. 349 a) Gemeint ist vermutlich der Gott Nanna, nicht der irdische König, vgl. A.J. Ferrara, a.a.O., S. 29; A. Sjöberg, a.a.O., S. 163. Denn es ist weniger wahrscheinlich, daß der Thron des Königs als Eigentum Enlils und Ninlils bezeichnet wurde, während die Vorstellung, daß der Thron Nannas in Ur An und Enlil gehörte, belegt ist, vgl. A. Sjöberg, a.a.O. Zum Epitheton Nannas: >>König« vgl. etwa A. Sjöberg, a.a.O., S. 104,

z. 5· 350 a) Vielleicht Vokativ, ebenso wie in Z. 352. Zur teilweisen Setzung von -e vgl. W. Römer: Einführung in die Sumerologie, 9· Auf!. Nimwegen 1986, S. 43 mitAnm. 231. Eigentümlicherweise steht hier nicht Nanna, sondern das akkadische Epitheton des Mondgottes Nannar, vgl. CAD N, 26o.

188

Hochsitz- der großen Mutter Ninlil (ist er)fürwahr für dich sieben Tage >geschaffen S. 287f. (auch zu unveröffentlichtem Material). I a) Ein meistens, aber nicht immer (vgl. unten zu I b 9) böser Dämon oder Totengeist, vgl. AHw I445 utukku(m) I; D.O. Edzard: WM I, I964, S. 47· Mit A. Falkenstein, a.a.O., S. 86f. (vgl. auch a.a.O., S. 22f.), nehme ich an, daß der Udug-Dämon in Z. 1-26 durchweg angeredet wird; anders M.J. Geiler, a.a.O., S. pff.; 119. b) Vgl. CAD N, I09 nagbu A Iex.; N 2 6o nasarbutu Iex. M.J. Geiler, a.a.O., S. I19, denkt dabei an einen (kosmischen) Berg. 2 a) So nach der akkad. ninev. Version. 3 a) So jedenfalls das Akkad. in den ninev. und spätbab. Versionen. Hat das Sum. dort eigentlich »im Lande Sumer«? Ähnlich wohl unten Z. 8? 5 a) Ein Unterweltsdämon, vgl. D.O. Edzard: WM I, I964, S. 47f. 7 a) Vgl. CAD L 119lemniSlex. I I a) »Schicksals bestimmter«. Bedrohlicher Dämon, der als Todesbringer und -bote galt, vgl. CAD N, 247ff. namtaru 2; D.O. Edzard: WM I, I964, S. Io8. b) So wörtlich im Sum.? Vgl. CAD E 87 elepu I a, aber auch AHw 3 5 aliipu(m) I G; M.J. Geiler, a.a.O., S. 119. 11a a) Fehlt in der altbab. Version. Statt böse liest die akkad. ninev. Version »insgesamt«. 12 a) Zu dieser m. E. etwas unsicheren Deutung vgl. M.J. Geiler, a. a. 0., S. I 19. Die ninev. Version liest offenbar: »der im Lande (Sumer alles) insgesamt aufstört«.

wie Fische im Meere durchbohrt", 15 böser Udug, der die Großen (wie) zu Getreidehaufen• machtb, 1 6böser Udug, der dem Alten und der Alten aufs Haupt schlägt•, 1 7 böser Udug, der die breiten Straßen immer wieder entlanggeht, 1 8 böser Udug, der die breite Steppe immer wieder• zum Schweigen bringtb, 19 böser Udug, der immer wieder über die Schwelle hineinschlüpft, 20 böser Udug, der die Geschöpfe• des Landes (Sumer) niederwirft, 21 böser Udug, der auf das Land (Sumer) (wie) mit Hörnern einstößt•, 22 böser Udug, der in (seiner) gesamten Kraft (einher)geht, 2 3 böser Udug, der den Menschen nicht [ver]schont•, 2 4 böser Udug, der denjenigen, der ... zahlreich macht>, bindetb, 2 5 böser Udug, der sich um Geschrei (von Menschen) dabei nicht kümmert", 2 6böser Udug, der im Bergland immer wieder umherläufta. 2. 2 7 Ich bin der Beschwörungspriester•, der Obertempelverwalterb des Enkic, 2 8 der Herr• hat mich zu ihmb gesandt, 2 9mich hat er (als) Boten im E'engurra• zu ihm gesandt. 14 a) Vgl. CAD S 29 sa~alu lex.; vgl. zum Aufspießen (so A. Falkenstein, a.a.O., S. 86) von Fischen A. Salonen: Die Fischerei im Alten Mesopotamien, Helsinki 1970, S. 265; 275. r 5 a) So jedenfalls nach der ninev. Version, aber möglicherweise ist auch die altbab. Version so zu deuten, vgl. CAD M 1 46 magranu lex.; M.J. Geiler, a.a.O., S. 119f. b) Akkad. ninev.: »der jeweils wie (zu) Getreidehaufen hinwirftAlle großen Götter haben dich beschworen: >Du sollst weggehen!«< Die ninev. Version endet mit: »[Es istj eine Beschwörungsformel [gegen] den b[ösen] Udug.« r a) Vielleicht ursprünglich der Name eines Enkitempels in Eridu, vgl. A. Falkenstcin, a.a.O., S. 44ff.; ZA 45, 1939, S. 22; jetzt]. van Dijk, YOS rr, 1985, S. 4f. 2 a) So wohl wegen der Stellung von dalla im Satze zu übersetzen. 3 a) So in etwa mit A. Falkenstein: LSS, Neue Folge r, I9JI, S. 88. Die akkad. ninev. Version liest: >>Namtaru, der du den Menschen in böser Weise berührt hast«; die sum. Version bietet dort lu-kul-gal für altbab. ni-kul-gal. M.J. Geiler, a. a. 0., S. 49, versteht die altbab. Zeile anders. 1 94

2. 5 Wie ein Tongefäß mögest du• zerbrochen werden, wie ein (I- )SllaGefäßb mögest du gespalten werdenc, 6 Türring• (und) Türjochb sollst du nicht überschreitenc, 7 die Schwelle• soll[st du] nicht überschreiten 8, böser Udug, in deine Steppe, [böser] ala-Dämon, [in deine Steppe•]! 9 Der Udug, der im Hause wohnt, x[ ... Ja 10 (und) der (persönliche) Gott• des Menschen 1 'mögen (dich), den bösen Udug, den bösen ala-Dämon• [wie] ein b[u]r[ziga ]-Gefäß [eines Töpfers] auf dem (Markt)platz zerbrechenb. 12 [Es istJ eine Beschwörungsformel• gegen den bö[sen] Udug. 4 a) Ist entgegen der Auffassung von M.J. Geiler, a.a.O., S. 49 (s. auch S. II8), eine Art Zwischensatz anzunehmen? Es wäre dann die einigermaßen anders formulierte ninev. Version doch inhaltlich ähnlich. 5 a) So doch wohl zu analysieren, vgl. die zweite Verbalform, die nach Kollation durch M.J. Geiler, a. a. 0., Tf. I I a, auf -[rJe ausgeht; vielleicht ist in der älteren, ebensowie wie in der ninev. Version beim Verbum ein >Überhangender< Vokal zu lesen. Die akkad. ninev. Version liest abweichend: >>mögen sie wie ein Tongefäß zerbrochen, wie Wasser aus[gegossen werden}>[kehre zurück] nach deiner Gemeinheitden [bösen JTotengeist, den bösen galla- Dämon, den bösen Gott, den bösen maskim-Dämonwie Scherben eines burzi-(pursitu-) Gefäßes eines Töpfers mögen sie auf dem (Markt)platz zerbrochen werden>Mein Vater, der böse Udug, der wiea auf den stillen Straßen insgeheim einhergeht, der die Straßen bedeckt 1 3 [der böse gallaDämon, der] in [der Steppe J losgelassen ist, [der schonJungslose [Räuber], 4die [dim]me-Dämonin, der dima-Dämon, die den Me[ns]chen (mit Geifer) be[spri]tzen, 5 [die Herzkran]kheit, die Eingeweidekran[kheit], die Kr[ ankhe]it, die [Kop ]fkrankheit, [der u 18 -lu-Geist], der den Menschen zudeckt, 1 6 haben [den rastlos hin und] her gehenden [Menschen] wie ein Sturm gelähmt, ihn [in seine Galle] getaucht, 1 7 der besagte Mensch geht >jenseits seines Lebens< herum«. ,g Nachdem er es wiedererzählt hatte", 1 9 (fuhr er fort:) >>Was ich [dagegen tu ]n soll, weiß ich nicht, was wird ihn dabei beruhigen?«a zo[Enki] antwortet seinem [Soh]ne [As]alluchi: 21 >>Mein Sohn, was weißt du nicht, was könnte ich dir hinzufügen? 22 Assal1

1

b) Vgl. CAD K 4 33 kisu B 2; B. Landsberger, a. a. 0., S. 98; AfO Beiheft I7, I967, S. I 5, Anm. 38. c) Welche Krankheit könnte gemeint sein? d) Vgl. CAD D I65f. di'u. e) Vgl. CAD A 1 375 alu A Iex. 6 a) Zu durch Einwirkung von Dämonen entstandener Unruhe vgl. CAD M 2 306 muttalliku Iex.; 2 b. b) So vielleicht mit M. J. Geiler, a. a. 0., S. I I I, zu Z. 45 I-466; vgl. auch AHw 3 I9 kamu TI G. Akkad. ninev.: »haben bedeckt«. c-c) Akkad. ninev.: »haben ihn mit Galle aufgefüllt«. 7 a) Schwierige Wendung, vgl. A. Falkenstein, a. a. 0., S. 92 mit Anm. 4; anders M.J. Geiler, a. a. 0., S. 59; 61. Wäre die Endung-en im altbab. Zeugen I nach J. Krecher, ZA 57, 1965, S. 29f., zu beurteilen? 8 a) Erg. nach der ninev. Version, vgl. M.J. Geiler, a.a.O., S. I25. 9 a) Vgl. W. Römer: Einführung in die Sumerologie, 9· Auf!., Nimwegen I986, S. 62, Anm. 350. b) Erg. nach der ninev. Version. 9a a) Nur in der ninev. Version. I2 a) Etwas abweichend von Z. 2! I 8 a) Anders als in der altbab. Version, wo das Treiben der Dämonen und ihr Angriff auf den Kranken vollständig wiederholt werden, bietet die ninev. Version eine sehr übliche gekürzte Wiedergabe von nur Z. 2, vgl. A. Falkenstein, a. a. 0., S. 90 mit Anm. I; S. 55; 57· I9 a) Vgl. A. Falkenstein, a.a.O., S. 55f.; AHw 84o pasaku(m) G 2d. 1 97

luchi, was weißt du nicht, was könnte ich dir hinzufügen? 3 Das, was ich weiß, weißt auch du, 2 4 gehe, mein Sohn Asalluchi!« 3· 2 5 Nachdema du Wasser in ein anzam-Gefäßb gegossen hast, z6 eine(n) Tamariske(nzweig)a (und) Seifenkrautb darein geworfen hast - 2 7 du rezitiertest" die [Beschwör]ung von [Er]idu (darüber)-, zsnachdem du es auf den betreffenden Menschen gesprengta hast, ein Räucherbecken (und) eine Fackel für ihn herausgebracht hast, 4· 2 9 möge sich der namtar- Dämon, der sich im Körper des Menschen befindet, entfernen. 3° Der >Starken BronzeStarke Bronzepassivisch< zu verstehen. Die Endung -e des nominalen Satzteils könnte die enklitische Kopula vom Verbum »seindas gepackte Herz«, also von ihm wohl als Krankheit verstanden. 4 a) Gemeint ist offenbar Enki. b) Hier als dämonische Macht. Nach CAD M, I89ff. kann das akkad. Äquivalent mamitu von nam-erim sowohl einen Eid als auch den Fluch (Bann) infolge Nichteinhaltenseines Eides bedeuten. Gemeint ist: Enki kann die Folgen eines Eidbruches aufheben. 5 a) Vgl. J.S. Coopcr, a.a.O., S. 19; AHw IJ26 tara~u(m) IG 1d; I398 ubanu(m) r b. 6 a) So ist vielleicht das Element -ed zu deuten, vgl. W. Römer: Einführung in die Sumerologie, 9· Auf!., Nimwegen 1986, S. 75; vgl. auch unten Z. I79 a) Da die altbabylonische Version unseres Textes, wie zu erwarten, das Possessivsuffix -a-ni der 3. sg. >persönlich< noch anwendet (Z. 5; I2; 15; 28; 31 ), habe ich versucht, das Possessivsuffix der 3. sg. >sächlich< nicht auf Personen zu beziehen, vgl. etwa A. Falkenstein, AnOr 29, 2. Auf!. 1978, S. 24, sondern z. B. mit Wiedergabe »dabei« zu deuten. An sich ist die Verwechslung der beiden Suffixe schon in altbab. Königsinschriften nachweisbar, vgl. A. Falkenstein, a.a.O., S. 23 mit Anm. r; ZA 49, 1950, S. I27 mit Anm. 2. Sind an unserer Stelle vielleicht die im folgenden genannten Dämonen gemeint? Vgl. dann etwa zur Erscheinung W. Römer, SKIZ, 1965, S. 218. IO a) Unklar, vgl. J.S. Cooper, a.a.O., s. 20 mit Anm. 47; CAD Ml 35f. mesu. b) Vgl. die akkadischen Versionen. I 3 a) Ist-bi (vgl. oben zu Z. 9) auf das in Z. I I-12 Genannte zu beziehen? Bequemer wäre sachlich ein Bezug auf Enki, vgl. jedoch (-a )-ni in Z. 12! b) Vgl. A. Falkenstein, ZA 58, 1967, S. I5. I4 a) Muß sich auf Enki beziehen. Vgl. J.S. Cooper, a.a.O., S. 20. 200

stattete, r6 der, I5indem er wie eine schöne Statue ... dasteht, I6 für den Menschen, der (ihn) dabei mit Namen anruft, (den Bann)" an seinen Ort zurückbringt, I8 stößt '7 jenen Bann, am Orte, an dem der Mann schwören sollte, r8 jenen Bann für den besagten Mann weg. '9 Den kundigen Zauber, der in den Menschen eingedrungen ist, 20 die Krankheit, die Depressiona, die Beschwerden bereitetb, zi läßt er in die Eckena, (ans) Ende der Erde treten, 22 jenen Bann 2 3läßt er 22 am Orte, an dem der Mann schwören sollte, 2 3an die Grenzea treten, wie eine Fledermaus (weg)fliegen, 2 4wie einem Onager öffnet er (ihm) zum (eiligen Verschwinden) die Schenkel weit. 2 5 Zum Guten macht er es (ihm) dabei für den Leib gut, 2 6macht (ihm) dabei die Gesichtszüge (wieder) zurecht, 2 7 heilt ihm dabei die Gliedmaßen. z8Seine Muskeln bringt er für ihn von selbst zur Ruhe, 9die (ihm) dabei (vorher) gebundenen Hüften läßt er gehen, Joden Armen verschaffta er ihm dabei (wieder) weitausholende Bewegungenb, JT seinen Mund öffnet er ihm. F Asalluchi sprach die Beschwörung. 33 Jene Beschwörungsformel soll im Abzu (von) Eridu nicht gelöst werden können! HEnuru-Beschwörung. 35Beschwörung gegen die Krankheit[ ... ], J6[ßeschwörung] zur Lösung des Bannes ist es. 2

d) Weihungstyp In der ninevitischen Version: aus der IX. Tafel der Serie Surpu (Z. 9- r 6). Kopien: Konst. 2399, Kol. V 2-12 (vgl. A. Falkenstein, LSS, Neue Folge 1, 1931, S. 99 mit Anm. 2; Nibru; altbabylonische Zeit; Antikenmuseen Istanbul; unveröffentlicht); H. Zimmern: Beiträge zur Kenntnis der babylonischen Religion, Leipzig 1901, Tf. XVI: K. 2362; Tf. XVII-XIX: K. 2427 + 2941 + 4265; Tf. LXXIII: K. 3388 + 8478 + 9209 + 11075 (alle aus Ninive; neuassyrische Periode; British Museum); A. T Clay, BRM 4, New Haven 1923, Nr. 17, 9-16 (Herkunft? Spätbabylonische Zeit; Yale Babylonian Collection, New Haven). Bearbeitung: A.T. Clay, a.a.O., S. 42f.; M. Witze!, AnOr 15, 1938, S. 94f.; 99;

r6 a) So mitj.S. Coopcr, a.a.O., S. 17. 20 a) Vgl. AHw 1300 tadiru;J.S. Cooper, a.a.O., S. 2r. b) Etwas anders A. Falkcnstcin, LSS, Neue Folge r, I93 I, S. 99 mit Anm. r; J.S. Coopcr, a.a.O., s. I7. Vgl. CAD MI 3I7ff. marustu I. 21 a) Vgl. AHw I I29 sa~dtu(m) bb. 2 3 a) Vgl. nach der akkad. Version aus Bogazköy AHw 407 itu(m) A. 30 a) So etwa nach dem Textzeugen aus neuassyrischer Zeit; su-ri-ri könnte ich in diesem Zusammenhang nicht deuten, vgl. B. Landsbcrgcr, AfO Beiheft I7, 1967, S. 27f., Anm. 8o. b) Vgl. J.S. Coopcr, a.a.O., S. 22: zit. C. Wilcke: Das Lugalbandaepos, Wiesbaden I969, S. I8o; vgl. auch AHw r I22 sada~u(m) GI a. 201

A. Falkenstein, LSS, Neue Folge r, 1931, S. 99f.; E. Reiner, Afü, Beiheft rr, 1958, S. ro; 45; vgl. M. Krebernik, a.a.O., S. 327f., Anm. 147a. I. 'Enurua-Beschwörung. 2 Seifenkraut, lautere Pflanze, aus dem Abzua heraus gewachsen, 3 zum Himmel (reicht) deine Krone, zur Erdea deine Wurzelb, 4Zum Himmel (reicht) deine Krone, zum Himmel hin hat sie belebta, 5 zur Erde (reicht) deine Wurzel, zur Erde hin hat sie geläutert, 6 dein Mittelteila hat fürwahr für den Kultb (alles) gereinigte, 7 ein Zweig ... , am Haupte ist er gebadeta. 2. 8 Den Mund des Menschen [wirst du ]a läutern, [wirst du ]a reinigen, 9 die >böse Zunge< möge zur Seite treten.

2.

Nicht->kanonische< Beschwörungen

Abschließend bieten wir noch einige nicht->kanonische< Beschwörungen für besondere Anliegen. Von den sogenannten Beschwörungshymnen (strnam-sub) bringen wir hier kein Beispiel, da sie offenbar keine echten Beschwörungen sinda. a) Beschwörung gegen Gallea

Kopien: B. Alster, OrNS 41, 1972, S. 358: N 1266; CBS 10474 (Foto: P. Michalowski, ZA 71, 1981, S. 14; syllabische Orthographie) (beide aus Nibru; altbabylonische Zeit; University Museum, Philadelphia); J. van Dijk, apud B. Alster, a. a. 0., S. 358: IM 44468 (Herkunft? Altbabylonische Zeit; Iraqi Museum, Baghdäd); a) Die Zeilennumerierung nach A. Falkenstein. 1 a) Nur im altbabylonischen Textzeugen. 2 a) Der unterirdische Süßwasserozean, über den Enki von Eridu herrschte. 3 a) Oder: »Unterwelt«? b) Wörtlich vielleicht: »Fundamentthe rites«), vgl. etwa AHw 835f. par~u(m)

B. c) Die Übersetzung der schwierigen Zeile im Vergleich mit E. Reiner, a.a.O.; die altbabylonische Version ist abgebrochen. 7 a) Mir fast völlig unverständlich. Vgl. A. Falkenstein, a. a. 0., S. 100, Anm. 6. 8 a) So nach A. Falkenstein, a.a.O., S. roo, vgl. auch S. 79 mit Anm. 8. a) Vgl. M.E. Cohen, JAOS 95> 1975> S. 592ff. a) Gehört offenbar keinem der vier Beschwörungstypen an. 202

W.G. Lambert, RA 53, 1959, S. 123: K. 9141 (jetzt offenbar umnumeriert in BM r6897, womit I. L. Finkel das Fragment K. 2841 ge>join s. 495· 2 a) Wörtlich wohl dreimal: »hat ihm zugeschlagen«. Das Fehlen der Agentivpostposition könnte, sofern nicht ein Fehler vorliegt, auf >intransitiven< Gebrauch des Verbes ra zurückgehen. Vgl. zur Zeile auch B. Landsberger, a.a.O., S. 83. b) Vgl. A. Sjöberg, JCS 25> I973• S. I36. Vgl. weiter W. Heimpel: StP 2, I968, S. 368f.; RLA 4, I975• S. 495f. 3 a) Unorthographisch uSfür us"; ebenso z.B. beiJ. van Dijk, OrNS 38, I969, s. 543· I 5f. b) Kollektiv gebrauchte 3· sg. >sächlichTaking Bel bythe Hand< and a Cultic Picnic, Religion I I (I98I), S. 39-59.

Tafel >1< (Ritual des 2.-3. Nisan) Text: DT I 5, ursprünglich sechskolumnige Tontafel, wohl aus Babylon, heute im British Museum London. Erste Veröffentlichung der keilschriftliehen Kopie durch Th. G. Pinches, IV R 2 , pl. 40, Nr. I. Hauptveröffentlichung durch F. ThureauDangin: Rituels Accadiens, Paris I92I, S. I49-I 50 (neue Kopie) und I29-I 33 (Bearbeitung). Letzte Übersetzung: A. Sachs, ANET, S. 33I f. Für weitere Literatur s. R. Borger, HKL I, S. 567, und II, S. 297.

Kol. I

r

Am

2.

Nisana,

2

Stunden (vor Ende) der Nacht,

2

steht der Ober-

Kol. I 1 a) Nisan, der erste Monat des babylonischen Kalenders, fällt etwa auf den März/ April. 212

priester auf. Er wäscht sich mit Flußwasser, 3 tritt vor Bela ein. Den linnenen Vorhang vor Bel 4 entfernt er. Zu Bel spricht er folgendes Gebera: Bel, der in seinem Zorn keinen Widerpart besitzt, Bel, guter König, Bel/Herra der Länder, 9-ro Ratgeber der großen Götter, 'r-' 2 Bel, der mit seinem zornigen Blick (selbst) Mächtige fällt, q-r4 Bel/Herr der Könige, Licht der Menschheit, der die Lose zuteilt: r5-r6 Bel, dein Wohnsitz ist Babylon, Borsippaa deine Krone, '7_,g die Gänze deines Gemüts ist (so umfassend wie) der weite Himmel. '9 Bel, mit deinen Augen überblickst du alles: 10 [anband] deiner eigenen göttlichen Weisungena überwachst du (alle anderen) Weisungena. 21 Zornigen Blicks gibst du Befehl22 [Durch] eine Berührung von dir verbrennst dua die, die ihre Macht ausnutzen, 2 3 bindest mit (deiner) Hand die, die [nich]t zu dir stehen. 2 4 Wenn du (dann) auf sie blickst, erbarmst du dich ihrer: 2 5 Du zeigst ihnen das Licht- sie machen deine Heldentaten kund. 2 6 Bel/Herr der Länder, Licht der Igigi-Göttera, der Gutes anordnet2 7 wer täte im Hinblick auf dich nicht deine Heldentaten kund, 2 8 spräche nicht deinen Preis, verherrlichte nicht deine Herrschaft? 2 9 Bel/Herr der Länder, der im Tempel E'udula wohnt, der die Hand dessen, der darniederliegt, faßt: 3° Habe Erbarmen mit deiner Stadt Babylon, 3 wende deinen (gnädigen) Blick auf Esagil•, dein Haus, F stelle die Söhne Babylons, die unter (göttlichem) Schutze stehen, von (allen) Lasten frei! 5-6

7-8

1

3 a) Bel, eigentlich »HerrBrust des SkorpionsBrust< des Meeres zieht mein Herr, beruhige dich! 98 Sonne, Licht der Weltgegenden- mein Herr, beruhige dich! 99 Mond, der die Dunkelheit erhellt- mein Herr, beruhige dich! 100 Mein Herr ist mein Gott- mein Herr ist mein Herr! (Gibt es) emen Herren außer ihma? rol Zu Beltija spricht er das folgende Gebet: 1

Die einleitenden Zeilen 102-107 in weitgehend unverständlichem und unübersetzbarem Sumerisch. ro8 Damkiannaa, Herrin von Himmel und Erde - >Meine Herrin< ist ihr Nameb.

8 5 a) Sumerisch »Gott des Himmels und der Erdeder Enlils«. 95 a) Der Stern Aldebaran (?), vgl. F. Gössmann, a. a. 0., Nr. 301. 96 a) Ein Stern(bild), unklar. Vgl. E Gössmann, a.a.O., Nr. 305. Als Göttername ist N. ein Sohn des Mondgottes, vgl. D. 0. Edzard, WM I, S. I r6. 97 a) Ein Teil des Sternbildes Skorpion, vor allem dessen Hauptstern Antares. Vgl. E Gössmann, a.a.O., Nr. 6o. roo a) Diese Zeile ist in sumerischer Sprache. ro8 a) Eine auch unter dem Namen Damgalnunna bekannte Göttin, eine Muttergöttingestalt, Gemahlin des Ea. Vgl. D. 0. Edzard, WM r, S. 50. E. Ebeling, RLA 2, S. 105-ro6. 2!8

Venus, hellster Stern - >Meine Herrin< ist ihr Name. Bogensterna, der die Mächtigen niederwirft - >Meine Herrin< ist ihr Name. III Ziegensterna, der über den Himmel wacht- >Meine Herrin< ist ihr Name. " 2 Chegalaa, Stern des Überflusses- >Meine Herrin< ist ihr Name. II3 Balteschaa, Stern der Würde- >Meine Herrin< ist ihr Name. 4 Großer Wagen, Band des Himmels- >Meine Herrin< ist ihr Name. r r 5 Eruaa (,Sternbild') das Zeugung schafft - >Meine Herrin< ist ihr Name. JI6 Ninmacha (,Sternbild') das Leben schenkt- >Meine Herrin< ist ihr Name. 7Meine Herrin, meine Herrin, ...... , ist nicht >Meine Herrin< ihr Name? Io9

I 10

' 1

11

r8 Nachdem er den Spruch gesprochen hat, öffnet er die Tore. "9 Alle Tempelpriester treten ein und ' 20 verrichten ihre Riten wie gewöhnlich; 121 ebenso die Kultsänger und Musiker. I

122 Wenn 2 Stunden (seit) Sonnenaufgang (vergangen sind), nachdem die Vorbereitungen 12 3 des Opfertisches für Bel und Beltija fertig sind, r24 ruft er einen Beschwörer herbei, und (dieser) reinigt den Tempel; dann 12 6 besprengt er den Tempel ' 5 mit Wasser aus einem Brunnen am Tigris und einem Brunnen am Euphrat. rz6 Die kupferne Kesselpauke 12 7 rührt er r26 im Innern des Tempels, I 2 7trägt (immer noch) im Innern des Tempels Räucherbecken und Fackel (an ihr) vorbei. rzS [ •••••• i]m Hof ... ; die Cella von Bel 129 und Beltija darf er (jedoch) nicht betreten. Sobald die Reinigung des Tempels I3° fertig ist, '3 I betritt er 3° Ezidaa, die Cella des Nabu, '3 1 und 1 32 reinigt 1 3 1 mit Räucherbecken, Fackel und Weihwasser 1 32 den Tempel, I33 besprengt den Cella-Raum mit Wasser aus einem Brunnen am Tigris '33 und einem Brunnen am Euphrat. '34 Alle Türen der Cella 2

1

b) Der Refrain der Z. I08-ll6 ist sumerisch. a) Eine Gestirnsgruppc, die etwa dem Großen Hund ohne Sirius entspricht. Vgl. F. Gössmann, a.a.O., Nr. 47· ITI a) Das Sternbild Leier. Vgl. F. Gössmann, a.a.O., Nr. I45· r 12- IIJ a) Unklare Konstellationen. Die Namen Chegala und Baltescha sind sumerisch, »Stern des Überflusses« bzw. >>der WürdeGoldenen Himmel