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German Pages 546 [560] Year 1976
PESTALOZZI SÄMTLICHE WERKE Kritische Ausgabe begründet von
Artur Buchenau Eduard Spranger, Hans Stettbacher
27. Band
ORELL FÜSSLI VERLAG, ZÜRICH
1976 Auslieferung f ü r Deutschland: Verlag von Walter de Gruy ter & Co., Berlin
Ih S Normal-Schulen werden f ü r die weibliche Berufsart beinahe noch dringender, und da bis jetzt in dieser Richtung nie etwas Ernstes und Kräftiges gethan wurde, so findet man ein zweites, eben so unbearbeitetes Feld hier offen. Aus diesem kann und darf gefolgert werden, daß auch sowohl 10 in die Elementar- als Normal-Schulen auf dem Neuhofe Kinder aus beiden Geschlechtern, um den in dieser Schrift ausgesprochenen Zweck zu erreichen, aufgenommen werden müssen. Wird die von mir verfolgte Normal-Schule auf dem Neuhof ins Leben gerufen, so müssen die von mir über 25 Jahre hin15 durch verfolgten Grundsätze, Anordnungs- und Ausübungsmittel des Elementar-Unterrichts auch auf den höhern und wissenschaftlichen Unterricht angewendet werden. Was ich diesfalls in Burgdorf unvorbereitet, übereilt und mit ganz unpassenden und unzureichenden Mitteln anfing, und so mühsam und un20 fruchtbar durch mein Leben schleppte, soll dann wieder von neuem aufgenommen werden. Die äußern Ausführungsmittel, so wesentlich und wichtig sie auch immer sein mögen, berühre ich in der gegenwärtigen Darlegung nur vorbeigehend. 25 Was der Staat, die Gemeinde und die Hülfsgesellschaften gewöhnlich thun, wenn man sie f ü r die Erziehung öffentlich oder privat anzusprechen genöthigt ist, reicht bei weitem nicht hin, um diese Unglücklichen auch nur in armen Familien in der Nähe des Neuhofes gut und wohl versorgt und besorgt unterzubrin30 gen. Überdies kann und darf die Mildthätigkeit, die schon lange weit mehr als überladen ist, nicht abermals in Anspruch genommen, und die Erziehung nicht noch auf die überladenen Schultern geworfen werden. Sie hat andere und noch dringendere Pflichten, die keinen Aufschub erlauben, zu erfüllen. 35 Ich kann und darf also f ü r meine Neuhofer Anstalt keine Erziehungs-Almosen ansprechen. Dagegen glaube ich, meine Schriften auf die abträglichste Weise zu verbreiten, werde f ü r einen solchen Endzweck, wenn auch nicht überall befördert, doch nicht gehindert und mißbilligt werden.
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Ich fühlte mich in der Verbreitung meiner Schriften immer weit mehr Geber als Empfänger, und fahre in diesem Gefühle fort, die Verbreitung auf einen größeren Maßstab zu bringen, und werde mir im Lesen und in der Verbreitung meiner Schriften die äußern fehlenden Hülfsmittel zu verschaffen wissen. Um 5 diesen Endzweck auf eine bleibende und sichere Weise zu erreichen, soll überdies noch in der Anstalt eine Niederlage (Dépôt) von allen guten Erziehungs- und Unterrichtsschriften organisirt werden, die im Interesse der schutzlosen und gedrückten Verfasser und der Anstalt, in Deutschland und in der Schweiz 10 verkauft und auf alle Art verbreitet werden. Diese Verbreitung soll vorzüglich auf die neu erschienenen und wahrhaft nützlichen Erziehungswerke, Schulbücher, Zeichnungen, Karten, Sammlungen und auf periodische Ausgaben gerichtet werden. Weiter und umständlicher in die Art und Weise einzutreten, 15 wie ich mir die äußern Mittel für diese so ausgedehnten pädagogischen Endzwecke zu verschaffen gedenke, dürfte mich hier zu weit führen; ich erlaube mir dagegen noch, in ein paar Hauptzügen genauer und bestimmter zu bezeichnen, was ich in und durch den Neuhof zu erzielen mich bestreben werde. 20 Es muß endlich einmal das Höchste und Vollendetste, was immer allgemein im Unterricht geleistet werden kann, durch die That außer allen Zweifel gesetzt werden. Und ebenso [muß] durch die That gezeigt werden, daß die Erziehung im Interesse des Staats und der Gesellschaft in der Familie auf eine sichere und 25 allgemeine Weise organisirt werden könne, und auch wirklich organisirt werden müsse, wenn man sie nicht dem Staat mit weit größern Unkosten und unpassenden Erziehungsmitteln, oder Gott und dem Zufall überlassen wolle. Dieses Hin- und Herreißen, diese Zweifel und diese Verwirrungen müssen endlich auch 30 in der Erziehung einmal aufhören. Und eben so dringend wird es, einmal durch die That außer Zweifel zu setzen, ob und wie weit das von der Vorsehung berufene und bezeichnete höhere Talent, im Interesse des Staats und der Gesellschaft für den höhern Beruf erzogen und später 35 verwendet und benutzt werden könne und dürfe; wie weit und unter welchen Bedingungen und Verpflichtungen dem Talent die äußern Mittel vom Staat herbeigeschafft werden können, oder ob man die Erziehung der glänzenden Talente als ein zufälliges
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Werk der Mildthätigkeit auch noch fernerhin zu überlassen habe; ob und wie weit die in der Erziehung und dem Unterrichte noch im Schwünge sich befindenden Trennungen und Scheidungen zwischen Arm und Reich, Hoch und Nieder erhalten werden 5 dürfen; und endlich noch, ob und wie weit das Talent, wenn die Vorsehung in einer weisen Anordnung, es dem Armen und Unglücklichen zuzuweisen f ü r nothwendig erachtet, es von den niedern und höhern Erziehungsberufen ausgeschlossen, und [diese] ausschließlich dem mittelmäßigen und zweifelhaften Talente zu10 gänglich erhalten werden dürfe. Mit diesen und ähnlichen unaufgelösten pädagogischen Problemen soll und wird sich der Neuhof zu beschäftigen als eine besondere Bestimmung betrachten. Von diesem Standpunkt aus wag ich den Neuhof zuerst meiner nächsten Umgebung, meinem besondern Vaterlande, Deutsch15 land, den Erziehungs- und Volksfreunden aller Länder und insbesondere allen Menschenfreunden zu empfehlen.
11 Pestalozzi Werke Bd. 27
Rede in der Versammlung der helvetischen Gesellschaft. Gehalten am 26. April 1826 zu Langenthal, von ihrem Vorsteher, H. Pestalozzi, von Zürich, im Neuhof bey Birr.
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Theure, liebe Eidgenossen, Edle, vaterländische Brüder und Freunde! Da Ihr mich in Eurer letzten Versammlung zum Präsidenten des heutigen Tages erwähltet, sprach ich in der Rührung des Her5 zens folgende Worte zu Euch: «Ich kenne Sie nicht persönlich, liebe Herrn und Freunde, ich kenne Niemand von dem jüngern Geschlecht, ich glaubte auch Ihnen nicht bekannt zu seyn, um so überraschter bin ich durch Ihre Wahl. Ich bin alt; mein Blut ist zwar noch warm, aber die Nerven sind schwach. Schenkt mir 10 Gott noch ein Jahr, nun so will ich dann zu Euch noch reden, wie's mir ums Herz ist, von Vaterland und Erziehung, denen ich mein Leben gewidmet habe.» Ich wiederhole diese Worte heute mit der nämlichen Rührung und suche in der Schwäche meines Alters mein Versprechen so 15 viel möglich zu erfüllen und ein gutgemeintes Wort über Vaterland und Erziehung mit Euch zu reden. In der Überzeugung, daß ich mit Männern rede, die in keiner Rücksicht etwas von mir erwarten, das außer dem Kreise meiner Erfahrung und meiner Lebensbestrebungen liegt, gehe ich zur Sache. 20 Unser Vaterland, die Schweiz, ist ein, durch die Natur in seinen größern Theilen sehr unbegünstigtes, armes Gebirgsland, aber in seinen ursprünglichen Verhältnissen vielseitig mit reichsständischen Rechten und Freyheiten begäbet, die einzelnen Städten, Ländern, Herrschaften, Gemeinden und selber Individuen 25 einen großen Spielraum der häuslichen und bürgerlichen, freyen Selbstsorge und daraus entsprungenen Selbstständigkeit verschafften, deren Einwohner ihre genossenen Freyheiten und Rechte schon lange vor ihrer anerkannten Unabhängigkeit mit großer Weisheit und Mäßigung genossen und benutzten, und 30 nach derselben mit eben der Weisheit und Mäßigung unter, zum Theil ganz außerordentlich glücklichen Umständen bis auf unsere heutigen Tage erhielten und äufneten. Die Gesammtheit dieser Länder zeigte auch in den Tagen ihres Kampfes f ü r die Selbstständigkeit einen, mit ausgezeichnetem Muth und Tapferkeit ver35 bundenen Gemeingeist in der Beschützung und Verteidigung der
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segensvollen Rechte und Genießungen ihrer Lage, und dabey eine Mäßigung, Anmaßungslosigkeit und Rechtlichkeit, die ihnen die allgemeine Achtung ihrer Zeitgenossen und selber der mit ihnen in offenem Kampfe stehenden Fürsten und Länder zuzog und sicherte. Beydes, ihr Muth und ihr Glück, setzte ihr Zeitalter in 5 allgemeines Erstaunen. Höchst merkwürdig ist, daß der Gemeingeist unsers lieben, alten Schweizerbundes aus zwey, in ihrem Wesen verschieden scheinenden Elementen hervorging, nämlich auf der einen Seite aus dem Geist eines, hohe Berge bewohnenden, unter sich selbst in großen Gleichheitsrechten, Übungen 10 und Gewohnheiten lebenden Hirtenvolks, auf der andern Seite von, unsre Thäler und Ebenen bewohnenden Städten, Grafschaften, Herrschaften und Gemeinden, die Rechte-, Freyheiten- und Immunitäten halber mit den freyen Bergländern und selber unter einander in ganz ungleichen Lagen und Verhältnissen standen, 15 aber sammt und sonders den Segen des positiven Zustandes ihrer Rechte und Freyheiten alten Briefen, Siegeln, Immunitäten, Übungen und Gewohnheiten dankten, die in den Feudalrechten der damaligen Zeit begründet, aber von dem biedern Schweizervolk in städtischen und ländlichen, in herrschaftlichen und ab- 20 hänglichen Verhältnissen mit segensreichem Zutrauen und mit großer menschenfreundlicher Mäßigung gegenseitig ausgeübt und genossen worden. Die in der Welt bisher beynahe unbekannten Bergländer von Uri, Schwyz und Unterwaiden theilten in ihrer Armuth und Beschränkung die Tugenden, Ansichten und Be- 25 strebungen der Vaterlandsliebe, des Gemeingeists und der rechtlichen Freyheit derjenigen Städte, Grafschaften, Herrschaften und Gemeinden unsers Landes, die in dem damaligen Zeitpunkte ein genügsames Interesse mit ihnen hatten und sich darum an den von ihnen im Grütli beschwornen, eidgenössischen Bund anschlössen. 30 In dieser ursprünglichen Vereinigung zwey so wesentlich heterogener Elemente in eine enge Staatsverbrüderung, kannten die einzelnen Theile des neuen Staatskörpers kein allgemeines, in bestimmte Formen geordnetes, auf alle seine Theile nach gleichen Gesetzen einwirkendes, inneres Staatsrecht, als dasjenige, das 35 sich für einen jeden Theil dieser Vereinigung aus der Natur und dem Wesen der Briefe, Siegel und Immunitäten unsrer einzelnen Städte und Länder selber ergab, aber in der Einfachheit, Unschuld und Edelmuth der bestehenden Gewalten in jedem
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Kanton als das Fundament sowohl des allgemeinen Landessegens als auch der allgemeinen Landesrechte anerkannt und mit heiliger Ehrfurcht ins Auge gefaßt und behandelt wurde. Dieser Mangel an gleichartiger Begründung der hoheitlichen, städtischen 5 Localitäts- und Personalrechte und Gewalten des Vaterlands und der sorgfältigen Ausmarchung gegenseitiger Rechte unter einander, so wie überhaupt die Heterogenität des rechtlichen Beyeinanderlebens und Beyeinanderstehens unserer bürgerlichen Einrichtungen mit den Regierungs- und Unterwerfungsformen 10 des übrigen Europa, konnten nicht anders als in der Folge der Selbstsucht gegenseitiger Ansprüche gegeneinander in unserem Innern vielseitig beunruhigenden Spielraum verschaffen. Aber im Anfange verhütete die allgemeine Gefahr, in der sich unser Vaterland durch seinen großen Freyheitskampf befand, so viel als 15 jede Spur solcher Folgen. Biese Gefahr nöthigte in diesem Zeitpunkt die ungleichartigen Glieder unserer Vereinigung, sich selber als einzelne Stände gleichsam zu vergessen. Sie kämpften den großen Kampf unserer Selbstständigkeit in seiner langen Epoche bis an sein Ende, ehe sich in den so verschieden organisirten 20 Kantonen unsers Vaterlands irgend ein Gefühl der Unbehaglichkeit dieses Zustandes und am allerwenigsten eine Neigung zeigte, sich dem Zeitgeist der Regierungs- und Verwaltungsformen des übrigen Europa zu nähern. Aber da sie, mitten in diesem Kampfe, selber noch mit den bedeutendesten fremden Staaten des 25 Welttheils in freundschaftliche Näherung kamen und bald selber in ihre Dienste traten, so konnte das Gefühl des Bedürfnisses des Ungenugthuenden in den Formen einiger unserer Regierungs- und Verwaltungseinrichtungen und besonders die Gelüste nach einer etwelchen Näherung unserer Unschuldseinrich30 tungen zu dem Zeitgeist der übrigen Welt nicht gar sehr lange ausbleiben. Die Unschuld des unbedingten, freyen Privatspielraums einzelner Städte, Orte und selber Personen, die in der Urzeit unsers Vaterlandes statt hatte, mußte sich allmählig beschränken. Die Regierungen unserer bedeutendsten Stände grün35 deten mit Weisheit und Mäßigung, in Verbindung mit der Mehrzahl ihrer Bürger, Kantonaleinrichtungen, die nicht mehr bloß ein einfaches, unbeschränktes Resultat der Briefe und Siegel aller Stände, Behörden, Städte, Länder und Dörfer waren; aber Mäßigung, reiner, alter Bürger- und Freyheitssinn herrschte
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J a h r h u n d e r t e lang in der Masse der bürgerlichen Bewohner der altreichsstädtisch regierten Hauptorte unserer größern Kantone, die, wie ihre ihnen untergebenen Angehörigen, gegenseitig große, zum Theil selbst e r k a u f t e Rechte u n d Freyheiten besaßen. E s ist dabei noch unstreitig, daß der rechtliche Freyheitssinn der, 5 den Kantonen angehörigen Landleute mit demjenigen der sie regierenden und verwaltenden Städte in diesem Zeitpunkt eine gleiche, sich gegenseitig unterstützende Richtung nahm u n d mit dem Freyheitssinn und Freyheitsgeist der democratisch verwalteten Urkantone in einer, in gewisser Rücksicht bewunderungs-10 würdigen Harmonie stand. Das Volk aller Stände genoß den Segen seiner Freyheitsverhältnisse in einer Art von, ich möchte sagen, heilig begründeter, innerer Gleichheit, die dasselbe allgemein, beydes, zu erheben und zu befriedigen geeignet war. Ungeachtet der bestehenden Ungleichheit der Ansprüche einzelner 15 Stände u n d einzelner Klassen des Volks an einzelne Rechte u n d einzelne Genießungen, war der Zugang zu den höchsten Ehren u n d folglich der Zugang zu jeder rechtlichen Gewalt u n d zu jeder mit dieser Gewalt verbundenen Landesehre dem verdienstvollen Mann am Pfluge u n d dem ehrbaren Handwerker offen, 20 wie dem Edelmann, der mehrere Burgen besaß. Wer das Zutrauen des Volkes hatte, war der Landesehre sicher. Weder K u n s t noch Gewalt ging in ihren Wirkungen hierin weiter, als die Folgen des öffentlichen Zutrauens, das sich ein Mann in diesem Zeitpunkt zu verschaffen wußte. Die ersten Häuser unsrer vater- 25 ländischen Regenten, deren Familien sich zum Theil bis auf heute in diesem Rang erhalten, haben den Ursprung ihres Einflusses und ihres Ranges im Zeitpunkte dieses edeln, vaterländischen Volkssinns und Volksgeists zu suchen. Aber freylich dauerte die Reinheit u n d Unschuld dieses Zu- 30 stands im Allgemeinen ihrer ursprünglichen K r a f t nicht lange über den Zeitpunkt des Heldenkampfs f ü r die Unabhängigkeit u n d Selbstständigkeit unsers Landes. Das Gold, das wir auf den Schlachtfeldern von Grandson und Murten gewannen, war die erste Versuchung zur Verführung unserer bürgerlichen Ansichten, 35 Einrichtungen und Bestrebungen. Wer etwas Bedeutendes davon sich zueignen konnte, gelüstete bald nach Mehrerem und fand sehr schnell Gelegenheit, sich dieses jetzt in fremden Diensten leicht zu erwerben u n d damit zu Arten u n d Gattungen von Eh-
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ren, Rang, Würden, Gewalten, Geld und Genießungen zu gelangen, von denen die ersten Kämpfer f ü r die Rechte des Vaterlandes durchaus keine Kunde hatten. Indeß erhielt sich das Übergewicht des guten, alten, vaterländischen Geistes in der 5 großen Mehrzahl unsers Volks in allen Ständen sehr lange in einer Art von fortdauernder Erbfolge der Bürgerkraft und Bürgertugenden unserer Väter. Die Selbstsorge der Schweizerischen Stände und Individuen f ü r häuslichen Wohlstand und bürgerliche Selbstständigkeit blieb lange im Vaterland im freyen Spiel10 räum seines unbefangenen und unberechneten, ursprünglichen Zustands auf keine Weise durch irgend eine Art von selbstsüchtiger Neuerungssucht und Zudringlichkeit gestört, ich möchte sagen, unbevogtet, nähmlich in dem Sinn, in welchem dieses Wort später in unserm Vaterland gebraucht worden. Jeder einzelne 15 Theil der Eidgenossenschaft war indeß bey jeder sich ergebenden Collision einem brüderlichen, Zutrauens vollen, gemeineidgenössischen Recht unterworfen, und das Ganze erhielt sich eine Reihe von Jahren im ersten Leben des eidgenössischen Vereins segensreich und kraftvoll. Dieser ursprüngliche Zustand der Eidgenosse» senschaft aber erhielt durch das Stanzerverkommniß wesentliche Schwächung der Gemeinkraft und des Gemeineinflusses der ganzen eidgenössischen Verbrüderung in Rücksicht auf die segensvolle Gleichheit und Gewährleistung der verbrieften Rechte der ungleichen Theilhaber dieser Staatsverbindung. Die Staatsgesetz25 gebungen wurden in einzelne Standes- und Kantonalgesetzgebungen umgeschaffen und vielseitig ungleich geformt. Dadurch verloren sie das hohe, innere, lebendige Fundament unserer ursprünglichen Vereinigung, die innere Einheit und Gleichheit der Staatsgesetzgebung, wo nicht ganz, doch in verschiedenen Rück30 sichten sehr bedeutend. Die Selbstsorge der einzelnen Theile bekam einen, von dem Gemeingeist der Eidgenossenschaft getrennten größern Spielraum der menschlichen Selbstsucht. Die Kantone wurden Freystaaten mit größern Ansprüchen, Ansichten und zum Theil neuerschaffenen Behörden. Die diesfällige Isoli35 rung der Kantone entstand in einem Zeitpunkt, wo die eigentliche innere Vereinigung der Eidgenossenschaft in ihren Formen erst hätte beginnen sollen, und hatte ihren Ursprung wesentlich in vielseitigen Reizen zu Neuerungen mit einer allgemein überwägenden Reizung zur Erhaltung alles Bestehenden an jedem
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Ort und an jeder Stelle, wie es wirklich war. Dabey pflanzte das immer weitergreifende Reislaufen in fremde Dienste bey einigen Schweizerischen Familien eine Art Geringschätzung unsers alten, einfachen, vaterländischen Lebens und Seyns und eine anmaßungs- und anspruchsvollere Lebens- und Denkungsweise, als die- 5 jenige, deren unsre Städte und Länder im Allgemeinen bisher gewohnt waren. Aber eben diese Familien sorgten in ihren Kantonen und Geburtsorten lange selbst dafür, daß die Masse des Volks nicht außer den Geist der alten Einfachheit und zutrauensvollen Hingebung hinausfalle, die selber dem Interesse 10 der Eitlem und Anmaßungsvollern dieser Individuen eben so dienlich als dem Vaterland segensreich war. Und es ist merkwürdig, daß in dem neuen Einfluß fremder Sitten, Denkungsund Handlungsweisen auf das öffentliche und Privatleben unserer Kantone dieser Geist der Sorgfalt f ü r die Erhaltung einfacher, 15 altschweizerischer Grundsätze und Lebensweisen in der Masse des Volks fortdauernd auch von solchen Männern geschätzt, genährt und erhalten wurde, die hie und da in ihrem Einfluß auf das Vaterland einige, den Einrichtungen fremder Staaten sich nähernde Formen unserer öffentlichen Erscheinung begünstigten. 20 Aber es ist dadurch auch allein erklärlich, wodurch es möglich geworden, daß sich dieser Geist der ursprünglichen Grundsätze, Lebensweisen und Denkungsarten unter allen, ihnen entgegenstehenden Umständen und Begegnissen, sowohl in tausend und tausend Hütten des gemeinen Schweizerischen Volks, als in den 25 Wohnhäusern der edelsten, angesehensten Familien unsers Vaterlands in einem sehr merklichen Grad seiner ursprünglichen Einfachheit und Reinheit bis auf unsere Tage hat [zu] erhalten vermögen. Freunde und Brüder! Wie blühte dieser Geist noch in unsern 30 Tagen in den edeln Männern, deren Andenken zu ehren Ihr mich f ü r heute an die Stelle gerufen, in der ich gegenwärtig in Euerer Mitte gerührt, mit belebten Gefühlen, beydes, der Dankbarkeit und der Beschämung, dastehe. Aber diese Männer waren auch über das Allgemeine des, durch den Zeitgeist, in dem sie lebten, 35 schon vielseitig geschwächten, abgematteten und alternden Geistes der Schweizerischen Urwelt in einem hohen Grad erhaben, und ihre diesfällige Auszeichnung ist es wesentlich und vorzüglich, was sie vor etwas mehr als einem halben Jahrhundert ver-
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mochte, sich in unserer Gesellschaft zu vereinigen und in derselben zur erneuerten Belebung altschweizerischer Gesinnungen, Denkungsarten und Handlungsweisen gemeinsame Kräfte, Mittel und Aufmunterung zu suchen. Sie verhehlten es sich nicht, 5 und wir dürfen es uns noch viel weniger verhehlen, vielartiges Unkraut hatte schon lange in unserm altschweizerischen Leben Wurzel gefaßt und wuchs mit einer stärkern K r a f t in der Mitte der segensvollen Fluren unsers Vaterlandes, und auch die Kraft des, in unsrer Mitte noch bestehenden Guten erschien vor unsern 10 Augen seit Jahrhunderten in einer sich immer mehr abschwächenden Gestalt. Die Ursachen, die aus auswärtigen Verhältnissen entsprangen und dem ursprünglichen Erbgeist unsers Schweizerischen Vaterlands entgegen wirkten, griffen immer tiefer und wirkten seit Jahrhunderten immer mehr, ich will nicht sagen, auf 15 die Entschweizerung, aber ich muß sagen, auf die Minderung der altschweizerischen Denkungs-, Handlungs- und Lebensweisen einer großen Anzahl vaterländischer Einwohner, und auf die Basis unserer ersten und ursprünglichen Regierungseinrichtungen, die die wirkliche und reale Nährung der Vermögensumstände des 20 Mehrtheils unserer regierungsfähigen, städtischen Einwohner in Rücksicht ihrer Ansprüche mit den freyen Männern in den Urkantonen in eine merkliche Gleichheit setzten und den Handwerksstand in unsern bedeutendesten Städten zu einem ausgezeichneten Grad der Ehrenfestigkeit und Würde erhoben. 25 Die nähern und entferntem Verwandten der Militärpersonen, die einen hohen Rang im Auslande besaßen, fanden sich schon seit sehr langem nicht mehr behaglich in den Werkstätten ihrer Väter und Großväter, und fremdartige Lebensweisen und Berufsarten gefielen ihnen und mit ihnen einem großen Theil ihrer Mit30 bürger besser als die Lebensweise ihrer Vorfahren. Schreiberstellen im Regierungs- und Privatdienst, Plätze in Tribunalien, Rechtsdienste, Ehrendienste, Verwaltungsstellen, kurz Berufsarten, die das Beschwerliche und Unästhetische auch einträglicher Handwerke nicht an sich trugen und sich etwas mehr den Sitten, 35 Gewohnheiten und Lebensweisen eines, von dem gemeinen Volk unterschiedenen, scheingebildeten Zeittons näherten, wurden den gemeinen bürgerlichen Berufen und auch den einträglichsten Handwerken vielseitig vorgezogen, und selber gemeine bürgerliche Dienste wurden immer mehr Bedürfnis von Bürgern, die
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nicht mehr im alten Geist zu dem Fleiß und der Thätigkeit erzogen worden, der f ü r die Begründung eines befriedigten Lebens in den beschränkten Verhältnissen des Handwerkstands und seines Broderwerbs wesentlich ist. Die Geringschätzung des handwerktreibenden Bürgerstands griff in gewissen, selber verdienst- 5 vollen Personen von höherm Range, noch weit mehr aber in verdienstlosen, eiteln Nachbetern dieser Neuerungsideen des gemeinbürgerlichen Lebens immer weiter, und hatte natürlich auch sehr bald zur Folge, daß die Regierungs- und Verwaltungsfähigkeit gemeiner Bürger und Zünfter allmählig anfing, bezweifelt und 10 mit der Würde und dem Ansehen von Personen eines großen, öffentlichen Einflusses als ziemlich unverträglich und nur in seltenen Ausnahmen zuläßlich ins Auge gefaßt zu werden. Der äußere Schein von Kunstbildung und höherer Kultur wurde mit einer Art von Vorliebe und Einseitigkeit gesucht, daß sein äuße-15 rer Anschein auch da, wo er im Wesen nicht vorhanden war, dem kraftvollen Bon sens, aber etwas unästhetisch dastehenden, altväterischen Bürgergeist mit Vorliebe und Einseitigkeit vielseitig vorgezogen wurde, und dadurch das Bedürfnis und die Einführung von Stellen und Posten, an denen man mit aufrechtem 20 Rücken leichtes Brod fand, zum Nachteil der Ressourcen und der Ehrenfestigkeit des alten, gemeinbürgerlichen, selbstständigen Berufslebens, immer mehr vermehrte. Dabey aber muß man nicht aus den Augen lassen, daß die Vorschritte dieser Abänderung mit großer Mäßigung statt fanden und von Geschlecht zu 25 Geschlecht fast unmerklich vorwärts rückten. Die große Anzahl der städtischen Personen, die die Ressourcen eines bürgerlichen Dienst- und Ehrenlebens und die Vermehrung der, dasselbe möglich machenden Ehren- und Dienststellen dem alten, bürgerlichen Zunft- und Berufsleben vorzog, lebte Jahrhunderte lang 30 mit einer bürgerlichen Mäßigung, Einschränkung und Sorgfalt und zeigte in derselben bis nahe an die gegenwärtige Zeit fortdauernd in ihrem öffentlichen und Privatleben im Allgemeinen, einen wahren, altväterischen Geist, der an Ort und Stelle die innere Abänderung der alten Fundamente des ehemaligen Ge- 35 meingeists und der ehemaligen Gemeinkraft unsers gemeinsamen Bürgerlebens kaum merklich machte. Die einflußreichen Bürger, die einen Theil des altbürgerlichen Einflusses des gemeinen Handwerkstandes auf die Wahl der Regierungsglieder und selber
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der Häupter der Stadtgemeinden mit der Würde der Schweizerischen Regierungen, in so fern sie nicht mehr als bloß beschränkte, bürgerliche Stadtobrigkeiten, sondern als anerkannte Staatsregierungen ihrer Kantone da standen, nicht mehr ganz vereinbar 5 fanden, gingen in diesem Gesichtspunkt, ich darf fast sagen Jahrhunderte lang, mit Festigkeit, Consequenz und großer Klugheit und Mäßigung zu Werke; sie zogen, bis nahe an unsre Zeiten, die ausgezeichnetem, verdienstvollem, gemeinen Bürger mit großer Theilnahme an den öffentlichen Geschäften selbst wohl10 wollend zu, und wirkten persönlich durchaus nicht erniedrigend und kränkend auf die Masse ihrer Mitbürger ein. Wer indeß die Geschichte unserer Hauptstädte von dieser Seite, von dem Ursprung unsrer eidgenössischen Vereinigung an, mit Ernst und Wahrheitsliebe ins Auge faßt, dem kann es nicht 15 entgehen, daß die, dem reinen Ursprung unsrer gemeineidgenössischen Vereinigung nachtheiligen Folgen des Reislaufens in fremde Dienste auf die Schwächung unsrer gemeinbürgerlichen, anspruchslosen Regierungsformen und auf die Erzeugung vieler, in den ursprünglichen Formen unserer Verfassungen nicht ge20 gründeten Familienansprachen schon in sehr frühen Zeiten vieles zur Minderung der Achtung und der Würde des gemeinbürgerlichen Einflusses in den Städten bis auf die Reformation, trotz aller Mäßigung unsers Nationalgeistes beytrugen. Aber diese Epoche erneuerte und stärkte den altbürgerlichen 25 und altschweizerischen Geist der Städte, die sie annahmen, in einem hohen Grad. Die Glaubensfreyheit, die wir jetzt zu erkämpfen hatten, war mit der bürgerlichen Freyheit, die unsre Väter erkämpft, in einer hohen Übereinstimmung, und führte in diesem Zeitpunkt die bürgerliche Denkungs- und Handso lungsweise aller unsrer Stände dem edeln, freyen, kraftvollen und allgemeinen Nationalgeist wieder näher, in dem sich unser Vaterland im Zeitpunkt unsers ursprünglichen Schweizerbundes vor ganz Europa in seiner erhabenen Würde auszeichnete. Zwingli's gemeinbürgerliche Heldenkraft war, in Übereinstimmung mit den 35 religiösen Grundsätzen der Reformatoren anderer Schweizerischer Städte, dem gemeinbürgerlichen Geist unsrer städtischen Verfassungen und der ursprünglichen, hohen Sorgfalt für unsere Selbstständigkeit und Unabhängigkeit in einem hohen Grad vortheilhaft. Der Pensionsbrief in Zürich, der sein Werk war und
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von der Regierung bis auf die letzte Abänderung unserer Schweizerischen Verfassungen alljährlich zweymal angesichts der ganzen Bürgergemeinde verlesen und beschworen werden mußte, ist ein erhabenes und sprechendes Denkmal des Einflusses der Reformation auf die Erhaltung des gemeinbürgerlichen Geistes 5 unserer Verfassung und der Entfernung alles dessen, was der Abänderung ihres ursprünglichen Geistes und allen eiteln, unbürgerlichen Anmaßungen ungebührliche, in unserer Verfassung nicht begründete Nahrung hätte geben können. Diese glückliche Epoche stärkte den Fleiß und die Gewerbsamkeit in Verbindung 10 mit allen sittlichen Fundamenten des häuslichen und bürgerlichen Wohlstandes in allen Städten, die die Reformation annahmen, mit einer bewundernswürdigen Kraft und Schnelligkeit, und gab zugleich dem edeln Geist der damaligen Regierungen durch ihren Einfluß auf den Gebrauch der Kirchengüter große und ge-15 nugsame Mittel an die Hand, den Segen der erweckten Arbeitsamkeit und Thätigkeit des Volks durch Errichtung von Schulen und Kunstanstalten und durch Begünstigung alles dessen, was den geistigen Vorschritt der Nationalcultur in Übereinstimmung mit den Sitten, Gewohnheiten und Lebensweisen der Vor- 20 zeit befördern konnte, zu Stadt und Land allgemein fest zu begründen und blühen zu machen. Auch mehrte sich seit dieser Epoche der häusliche und bürgerliche Wohlstand der bedeutendesten Kantone unsers Vaterlands allgemein in einem auffallend hohen Grad, und zwar nicht in plötzlichen Erscheinungen großer 25 Reichthümer einzelner Häuser und Familien, und wirkte eben so wenig zu großen merklichen Abweichungen von dem verfassungsmäßigen Regierungs- und Verwaltungsgeist unsers Landes. Sein Segen war in zahllosen Punkten einzelner, ihren Wohlstand durch gemeinen Fleiß und gemeine Arbeitsamkeit in mäßigen 30 Vorschritten äufnender Familien und Haushaltungen sichtbar, so wie er sich ebenfalls in einer, in eben diesem Verhältniß mindernden Anzahl Hülfsbedürftiger und unversorgter, dem Lande zur Last fallender Armen in seiner vollen Realkraft offenbarte, und wirkte in diesem Zeitpunkt durchaus in keinem unserer 35 Verhältnisse auf die Erniedrigung und Abschwächung, weder der Ehrenfestigkeit, noch der Erwerbskraft und Erwerbsfreyheit der, in ihrem Wohlstande den begüterten Gliedern unsrer städtischen und ländlichen Bürger nachstehenden Volksklasse. Die Concur-
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renz in den Mitteln zu der Erhöhung des individuellen Wohlstandes aller Stände war dem Talent, dem Muth und dem Nachstreben aller ihrer Glieder allgemein offen, und in hohem Billigkeitsgefühl der damaligen Zeit war die Erhaltung der gesetz5 liehen Theilnahme der gemeinen bürgerlichen Familien an den Ehren und Regierungsstellen des Vaterlands noch ein Grundsatz, der den edlen Bürgermännern aus denjenigen Familien, die den größten Antheil und den höchsten Einfluß auf die Regierung ihrer Kantone hatten, noch wahrhaft am Herzen lag. Auch fand 10 in diesem Zeitpunkt noch jeder Bürger, der mit edler Mäßigung und in den Schranken gesetzlicher Wege im Dienst und zum Dienst des Vaterlandes mit Würde, Weisheit und thätiger Kraft in seinem bürgerlichen Einfluß höher strebte, bey diesen Männern freundliche und mitbürgerliche Handbiethung, Rath und Auf15 munterung in seinen Bestrebungen. In diesen innern, so allgemein tief, individual begründeten Fundamenten des wachsenden Wohlstandes unsers Landes lebten wir, wenige kleine Störungen ausgenommen, bey nahe ein paar Jahrhunderte. Die Zünfte und Innungen, die in den spätem Zeiten ein so großes Hinderniß des 20 Individualwohlstandes der größern Menge unserer Mitbürger geworden, waren damals noch solide Fundamente des allgemein bürgerlichen und städtischen Wohlstandes und der allgemein bürgerlichen und städtischen Ehre, so wie sie später ein tödtliches Hinderniß der bürgerlichen Vorschritte in beyden Rück25 sichten geworden. Wir haben aber, das dürfen wir uns auch nicht verhehlen, die lange Dauer der guten Folgen unserer ursprünglichen, einfachen, bürgerlichen Einrichtungen und des daraus entstandenen Einflusses zur Näherung und innern Gleichheit der Segnungen des so wesentlichen, häuslichen Wohlstandes aller Stände unsers Landes nicht bloß unsrer Sorgfalt und weisen Mäßigung im Innern, sondern vorzüglich einem außerordentlichen Glück, das uns von außenher begünstigte, zu danken. Auf dem stillen See fährt auch eine, in ihren einzelnen Brettern mürbe zu werden anfangende 35 Barke ihre gewohnte Fahrt selber durch einzelne Klippen mit erfahrnen Schiffleuten sicher hindurch. Es ist vielleicht in der Weltgeschichte kein Beyspiel, daß ein kleines Land, mitten im fortdauernden Krieg mächtiger Nachbarn, Jahrhunderte lang den Frieden in seinem Innern und an allen seinen Grenzen allgemein
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und so viel als ungestört erhalten und so lange von großen kriegenden Mächten als neutral respektirt und behandelt wurde. Aber um deswillen ist nicht weniger wahr, daß unsere Mäßigung den Segen dieses Glücks in einem außerordentlichen Grad erhöhte und dauerhaft machte. Reichthum, Wohlstand und Überfluß vermehrte sich von Geschlecht zu Geschlecht in segensvoller, mäßiger, aber allgemeiner Progression auf unserm vaterländischen Boden und änderte auch sehr lange den eben so allgemeinen Geist der Mäßigung im Gebrauch und in der Anwendung dieser Segensfolgen beynahe auf keinem Punkt in grellen, den wahren Fundamenten unsers Segenszustandes gewaltsam ans Herz greifenden Vorschritten. Die Reformation minderte zugleich in mehreren Hauptstädten der Schweiz, die sie annahmen, den Einfluß einiger, unserm ursprünglichen, Schweizerischen Geist fremdartigen Regierungsansichten, Regierungsgrundsätze und Anmaßungen, und gab der dauernden Sorgfalt der edlern Bürgermänner unsrer Kantone die, in einem hohen Grad sittlich begründete und für die Erhaltung des häuslichen Wohlstandes, des städtischen Handwerkstandes und überhaupt der handarbeitenden, bürgerlichen Berufe folgen- und segensreiche Basis ,für deren Erhaltung der Edelmuth der Schweizerischen städtischen Regierungen bis nahe auf unsere Zeiten einen Grad von Sorgfalt trug, der in vielen unserer zünftigen Städte beynahe bis zur Ängstlichkeit ging. Ich führe zum Beleg dieser Äußerung nur folgendes Beyspiel an: In einer unserer Hauptstädte, in der die Regierungsgewalten des Kantons so viel als ganz in den Händen der Zünfte waren, meldete sich vor einem Jahrhundert ein französischer Emigrant in Verbindung mit mehreren bürgerlichen Kaufleuten um die Erlaubniß, eine Bandfabrik daselbst anlegen zu dürfen. Die Regierung war auch sehr geneigt, ihnen diese Erlaubniß zu geben; aber ein unbemittelter und verdienstloser, zünftiger Bandarbeiter setzte sich dagegen, weil ihre Briefe und Siegel einem jeden Posamenter verbieten, auf einem Stuhl auf einmal mehr als ein Band zu fabriziren, und die höchste Gewalt der Stadt wagte es auch in diesem Zeitpunkt noch nicht, diese lächerliche Posamenter-Einrichtung als den ersten Fundamenten des öffentlichen, bürgerlichen Wohlstandes entgegenstehend zu erklären und wies den französischen Fabrikanten mit seinem Ansuchen ab, dem aber bald in einer andern Schweizerischen Stadt das-
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selbe mit Freuden bewilligt wurde und einen Erfolg hatte, daß von dieser Fabrik Millionen f ü r diese Stadt gewonnen wurden. So groß war die Sorgfalt mehrerer eidgenössischer Städte in Rücksicht auf die Behandlung des Zunftgeists mitten in ihrem 5 ernsten und dauerhaften, stillen Entgegenwirken gegen ihre, zum Theil wirklichen, zum Theil oft nur scheinbaren Nachtheile. Dadurch erklärt sich allein, aber auch heiter, wie es möglich gewesen, daß mitten unter den, immer wachsenden Anmaßungen einzelner, nicht allgemein gleich edler und gleich edelmüthiger 10 Familien auf einen immer größern Regierungseinfluß in ihren Städten und auf einen, mit diesen Privatanmaßungen übereinstimmenden höhern Regierungston und Regierungsgeist, die Würde, die Ehrenfestigkeit und selber der Regierungseinfluß des größern Theils der handwerktreibenden Bürger in unsern Haupt15 städten sich dennoch so lange in einem Grad erhielt, der sehr geeignet war, mannigfaltige Schwierigkeiten, die aus der Unpassenheit einiger alter Übungen, Ansprüche und selber Briefe und Siegel entsprangen und mit dem Zeitgeist der gegenwärtigen Regierungsbedürfnisse in einem allzugroßen Contrast stan20 den, durch gegenseitiges Zutrauen zu heben und in mehreren Fällen in friedlicher Stille verschwinden zu machen. Das große Weltwerk der Reformation hat besonders auf die Schweizerischen Städte, die in häuslicher und bürgerlicher Hinsicht einen, aus gebildeten, wirthschaftlichen Kräften hervorge25 henden Wohlstand besaßen, vorzüglich segnend eingewirkt. Der alte Erbfleiß dieser Städte hob die Kultur derselben in wissenschaftlicher und Kunsthinsicht, mitten in der Erhaltung ihres anspruchlosen, bürgerlichen Gemeingeists, zu einer ausgezeichneten Höhe der damaligen Civilisation. Sie übertrafen hierin, äu30 ßerlich mit unendlich höhern Mitteln begabte Städte; wozu ganz gewiß vieles beytrug, daß der Boden unsers Wohlstands f ü r die Freßpflanzen, Zierbäume und eiteln Prunkerscheinungen des bürgerlichen Lebens durchaus nicht so reich und günstig war, als in vielen andern, größern Städten des Auslands; ferner trug auch 35 hiezu wesentlich bey, daß wir, von diesen Auswüchsen des Civilisationsschimmers damals noch nichts weniger als allgemein geblendet, die ökonomischen Ressourcen, die uns durch die Reformation zufielen, lange, sehr lange mit großem Ernst zu der Äufnung der alten, mäßigen Fundamente unsers Wohlstandes benutzten. 12 Pestalozzi Werke Bd. 27
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Diese Städte wurden auch dadurch ganz natürlich der gesegnete Mittelpunkt der, in diesem Zeitpunkt wesentlich und solid vorschreitenden Cultur des ihnen angehörigen Landvolks; freylich nicht ohne wachsendes Übergewicht ihres Regierungsund Verwaltungseinflusses und aller Mittel, auch in einer will- 5 kürlichen Anordnung und Änderung der bestehenden Einrichtungen und Übungen im Land; aber sie benutzten auch diesen, in gewisser Rücksicht wichtigen, aber einseitigen Vorsprung in diesem Zeitpunkt allgemein mit der so oft berührten Mäßigung und väterlichen Sorgfalt. Und so wenig der katholische Theil 10 unsrer Kantone in dem Wohlstand, der aus der bürgerlichen Berufsthätigkeit und Anstrengung hervorgeht, mit den reformirten Städten gleichen Schritt zu halten vermochte, so standen seine Städte, Länder und Angehörigen im Wesentlichen der alten, Schweizerischen Grundsätze und Lebensweisen nichts we-15 niger als sehr zurück. Sie fühlten dieses auch in einem hohen Grad selbst, und lebten, bey einem vielseitig noch fremdartigen Personalbenehmen einiger, in ausländischem Dienst befindlicher, sehr angesehener und einflußreicher Familien, dennoch in einem, in vielen Rücksichten vaterländischen, m i t großer Popularität 20 verbundenen, altschweizerischen Geist. Besonders war das Glück der Hirtenvölker in den Urkantonen äußerst groß und ihrem alten, ursprünglichen Geist im Innern ihrer Lebens- und Regierungsweise immer gleichförmig geblieben. Sie, die Katholiken, wetteiferten mit den Protestanten nach ihrer Art in dem guten 25 Geist ihrer Väter, indessen diese durch ihren Reichthum und ihre Thätigkeit von dieser Seite die Fundamente des Gleichgewichts der eidgenössischen Stände merklich schwächten und in verschiedenen Rücksichten einer, den ursprünglichen Gemeingeist der Eidgenossenschaft gefährdenden Übermacht entgegen 30 schritten, während die Katholiken weit mehr einen unveränderten Besitzstand ihres alten Seyns zu erhalten suchten und sich desselben zum Theil bis auf unsre Tage erfreuen. Ihre Bevölkerung schritt nur in mäßiger Erhöhung vorwärts und die Industrie fand bey ihnen keinen Eingang. Grund und Boden sind bey 35 ihnen zu keiner unnatürlichen Kunsthöhe getrieben. Das gierige Treiben nach großem Reichthum blieb ihnen größtentheils ziemlich fremd, und dadurch erklärt sich auch, daß die g e w a l t t ä t i gen Vorfälle der neuern Zeit auf den innern Geist und die äu-
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Bern Formen ihrer Verfassungen weniger Einfluß gehabt haben, als dieses unter entgegengesetzten Umständen ganz gewiß auch der Fall gewesen wäre. Ich kann nicht anders als meine Überzeugung von dem guten, alten, einfachen Geist, besonders der 5 gemeinen Volksklasse der katholischen Stände bestimmt und laut aussprechen; ich bin in meinen jüngern Jahren als naher Verwandter von Dr. Hotze, der als Arzt mit den benachbarten katholischen Ständen in täglichen Verhältnissen lebte, im Fall gewesen, hierüber diesen guten Geist vielseitig und sehr oft durch 10 wiederhohlte Erfahrungen kennen zu lernen. Ihr einfacher Bon sens, ihr zutrauensvolles, gutmüthiges, anmaßungsloses und hie und da anmuthvolles Benehmen war mir immer auffallend. Ich sah 'in diesen Verhältnissen durch tausend und tausend Beyspiele, daß diese guten Bergleute und überhaupt das katholische, 15 Schweizerische Landvolk ganz gewiß auch in Rücksicht auf Geistesbildung und Erwerbsfähigkeit, mit etwas mehr Belebung, größerer Thätigkeit und solider Verbesserung ihres Schul- und Erziehungswesens, segensvoll weiter geführt werden könnte, als dieses bis jetzt bey ihm der Fall ist. 20 Diese Überzeugung stärkte sich während meines kurzen Aufenthalts in Stanz in einem hohen Grad. Die vorzügliche Bildungsfähigkeit meiner dortigen, armen Kinder war mir auffallend und vorzüglich das Eigenthümliche und sehr oft Originelle ihrer Geistesrichtung und die Fundamente ihrer innern Belebung, die 25 in jeder Rücksicht leicht angesprochen werden konnte. Ich bin fest überzeugt, daß die elementarischen Bildungsmittel in ihrem ganzen Umfange bey diesen Kindern mit einem seltenen Erfolg anwendbar wären, sowie, daß diese Bergvölker in einer wahrhaft soliden Volkskultur weit schneller und leichter v o r w ä r t s 30 gebracht werden könnten, als die meisten der, durch Reichthum und Luxus zum Theil der Verwilderung preis gegebenen, zum Theil verkünstelten Kinder vieler unserer Fabrikgegenden zu der Einfachheit und Naturkraft z u r ü c k geführt werden können, die eine solide Volksbildung wesentlich erfordert. Der Gegenstand 35 ist wichtig, und ich habe Gründe, zu hoffen, daß einigen Gegenden des, in Geisteskultur und Erwerbskräften zurückstehenden, katholischen Landvolks diesfalls ein besseres Schicksal bevorstehe und vom erleuchtetem Katholizismus selber ausgehen werde. Das stille Glück auch der ärmsten dieser Gegenden hat
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schon jetzt vielseitig wesentlich gute Fundamente zu all diesem, und ist im ganzen Umfang, bis auf die gegenwärtige Zeit, sehr groß. Der vorzügliche Schatten, der dem großen Glück dieser Schweizerischen Bergvölker beywohnte, ging wesentlich und so viel als allein aus ihrem unglücklichen Mitgenuß der Regierungs- 6 rechte in den gemeinen Herrschaften und der in einem hohen Grad staatsrechtlich unregelmäßig begründeten Verwaltungsund Bevogtungsweise hervor. Der Mangel an staatsrechtlich genugsam begründeter Unterscheidung der Herrschaftsrechte mit den Rechten der höchsten Staatsgewalt war auch im ganzen Um-10 fange der Schweiz eine mehr und minder belebte Quelle vieler einzelner Lücken und bedenklichen Vorfälle in der öffentlichen Verwaltung, und hatte hie und da Folgen, die allmählig der wachsenden Selbstsucht einiger Regierungsstellen und Beamtungen einen großen Spielraum gaben, doch ohne auf den guten, 15 segensvollen Zustand des Schweizerischen Vaterlands einen, im Großen allgemein nachtheiligen Einfluß zu haben. Dieser Zustand dauerte so lange, bis im Anfang des vorigen Jahrhunderts die Folgen einer unpassenden, wie aus den Wolken herabgefallenen Steigerung eines unnatürlichen, in unsern Lagen 20 und Verhältnissen keinen sichern Boden findenden Fabrikverdiensts und Geldreichthums die wesentlichen Fundamente des Ebenmaßes unsers bisherigen Wohlstandes auf mehrern bedeutenden Punkten des Vaterlands aus ihren Angeln hob. Erst in diesem Zeitpunkt vermochten die Überreste des alten, Schwei- 25 zerischen, tief gewurzelten Gemeingeists unserer Lebensweise, bey aller dauernden Sorgfalt und Mäßigung, es nicht mehr, dem Strom der Folgen vielseitiger Abschwächung unsers altbürgerlichen Zusammenlebens allgemein kraftvoll wirkenden Einhalt zu thun. Es flössen uns von allen Seiten auf eine unnatürliche Weise 30 große, mit unserm frühern Zustande kontrastirende Geldmassen zu. Die große Zahl unserer ehemals wohlhabenden Bürger fing jetzt an, neben unverhältnismäßig und schnell reich gewordenen Fabrikanten und andern Günstlingen des Glücks und der Gewalt, plötzlich in eine Art von erniedrigender Entfernung zu 85 stehen, die auf den Geist unsers ehemaligen, bürgerlichen Beyeinanderlebens und auf die alten zünftigen, Handwerk und Beruf treibenden Bürger hie und da kränkend einwirkte, und zugleich die Schwäche vieler, sehr vieler ihrer Mitbürger zu einem
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Aufwand und zu Lebensweisen hinreizte, die mit ihren alten Erb- und Berufseinkünften, auch beym höchsten Fleiß und bey der höchsten Anstrengung, in keinem Verhältniß mehr standen und in den noch bestehenden Rechten ihrer zünftigen Einrich6 tungen selber die größten Hindernisse fanden, ihrer Erwerbsthätigkeit einen größern Spielraum und ihren Einkünften dadurch einen beträchtlichen, f ü r die Erhaltung ihres alten, ehrenfesten, würdigen und selbstständigen Zustands nothwendigen Zuwachs zu verschaffen. Die Glieder des bürgerlichen Mittel10 stands, die aber an dem neuen Verdienst der Fabrikhäuser keinen Theil hatten, verloren die ehrenhafte Stellung und den würdigen, öffentlichen Einfluß, den sie bey ihrem mäßigen Einkommen Jahrhunderte lang, in den ersten und bedeutendsten Kantonalhauptstädten sowohl als in den von ihnen abhäng15 liehen, privilegirten Municipalstädten, so ausgezeichnet segensvoll genossen. Eine Art Glücksritter wurden hie und da Tongeber des Schicklichen und Anständigen im Lande, indeß aber die Zahl derer, die den neuen, so geheißenen guten Ton mitmachen konnten, sich von J a h r zu J a h r immer verminderte. Es 20 war unter diesen Umständen hie und da in unsern Städten immer leichter, mit Ehren als Schmarozer und unnütze Zierpflanze da zu stehen, und immer schwerer, mit unbemerkter, stiller Thätigkeit segensvoll im alten Geist unserer Lebensweise f ü r Weib und Kind selbstständig zu sorgen. 25 Noch f ü r eine weit größere Volksmenge nachtheilig wirkte dieser Geldzufluß in den Landbezirken, in denen der neue, unnatürliche Fabrikverdienst einen vorzüglich schnellen und großen Einfluß hatte.* Er vertheuerte in denselben den Werth alles *) Diese Stelle könnte zu Mißverständnissen Anlaß geben, und uns von dem 30 Gesichtspunkt ablenken, in welchem Grad die Reformation die Erwerbskraft aller Stände unsere Vaterlands auf solide Fundamente gegründet. Sie war es auch, die die Branchen der Industrie, über deren Verderben wir jetzt klagen, in der Armuth unserer Städte und unserer Dörfer möglich gemacht und ihren Segen nicht nur Jahrhunderte lang kraftvoll in unsrer Mitte erhalten, sondern 35 auch gegenwärtig noch im Stande ist, die Mittel der Wiederherstellung unsrer selbst in den Überresten der Folgen ihrer Segenskräfte, die wir noch besitzen, uns in uns selbst fühlen zu machen, wenn wir uns dahin zu erheben vermögen, den Zustand, in dem wir uns diesfalls befinden, richtig, herzlich und vaterländisch, wie wir es sollen, ins Auge zu fassen. Es ist in unsrer Lage gar nicht um die 40 Entfernung der Industrie aus unsern, durch sie jetzt gefährdeten Gegenden, sondern um die Erneuerung ihrer wesentlichen Segensfundamente zu thun. Wir
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Grundeigenthums schnell mehr als um das Doppelte; er vermehrte die Bevölkerung unnatürlich, und indem er die größere Anzahl der Dorfeinwohner nach und nach eigenthumslos machte und den Besitzstand der ärmern Einwohner mit unerschwinglichen Schulden belastete, führte er zugleich beyde Klassen zu 5 einem Aufwand, zu einer Verschwendung und Sorglosigkeit für die Zukunft und Nachwelt, der unglücklicher Weise höchst geeignet war, die religiöse und sittliche Begründung des alten, häuslichen Lebens auch beym Landvolk und besonders bey der größern Anzahl der armen, sich immer vermehrenden, eigen-10 thumslosen Einwohner der Fabrikörter in seinen Fundamenten zu zerstören und dadurch dem Volksgeist und dem Volksleben der Dörfer eben wie demjenigen der Städte in allen Ständen eine Richtung und einen Spielraum zu geben, dessen Bedenklichkeit und Gefährde wir uns um so weniger verhehlen können, 15 da er in der letzten großen Krisis unsers Vaterlands die Schwäche der wesentlichen Fundamente der Gemeinkraft der Schweizerischen Vereinigung in einem Grad zu Tage förderte, der uns bedürfen der Gewerbsamkeit in eben diesen Gegenden am allervorzüglichsten. Wir müssen im Gegentheil Gott danken, daß mitten in der Zeit, in welcher 20 unsere ersten Fabriken bey weitem nicht den Zins ihrer darin steckenden Capitalien finden, sie dennoch m i t aller Anstrengung fortfahren, ihren Arbeitern Brod zu verschaffen. Dabey h a t auch der letzte, unnatürlich große Geldzufluß tausend und tausend armen L a n d e i g e n t ü m e r n die Vorschüsse an die H a n d gegeben, die die Verbesserung ihrer Güter unumgänglich erforderte, wodurch der hohe Preis 25 derselben möglich gemacht worden, so wie er sich nur durch den Fortgenuß dieses Verdiensts bis auf diese Zeit zu erhalten im Stande war. Und wir dürfen auch das nicht verkennen, daß die vielseitige geistige Belebung des Volks, so wie seine physische Gewandtheit in allem, was die Bildung der Erwerbskraft allgemein und besonders auch in Rücksicht auf die Landwirthschaft erfordert, 30 durch das Daseyn der Fabriken äußerst gewonnen hat. Nur das Sittenverderbniß der letzten Epoche h a t diesen Segen im Innersten seiner Fundamente so tief untergraben und es dahin gebracht, daß, obgleich in der Schweiz gegenwärtig unstreitig weit mehr kleine Landeigenthümer sind als ehemals, es dennoch wahr ist, daß dieser Zustand die größere Anzahl der Dorfeinwohner, im 35 wahren Sinn des Worts, eigenthumslos gemacht, indem ein armer Mensch, der tief verschuldetes Land, das sich nicht einmal dem Reichen, will geschweigen dem Armen wirklich verzinset, anbaut, in der Wahrheit durchaus nicht als der Eigenthümer desselben, sondern als ein, an seinen Erdschollen angeketteter Sklave anzusehen ist, den er, u m leben zu können, als wäre er sein Eigen- 40 thum, unfruchtbar und segenslos behandeln muß. Wahrlich, das Land dieses Menschen ist nicht sein; der Reiche, dem er zinset, ist sein wahrer Eigenthümer, und nicht er.
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auch gegenwärtig über den innern Zustand unserer selbst warnend aufmerksam machen und jedes edelmüthige und selbstsuchtlose Individuum unsers Vaterlands, in dessen Busen noch altschweizerischer, vaterländischer Sinn wohnt, auffordern sollte, 5 den fortdauernden Quellen der Abschwächung unsers öffentlichen und Privatwohlstands, die aus fremdartigem Einfluß auf den Geist unserer Verfassungen und die Lebensweise unsers Volks in allen Ständen einwirkten, um so mehr entgegen zu arbeiten, da die Verfassungen, die uns gegenwärtig unter einander vereinigen, 10 offenkundig aus Umständen, Vorfällen und Beweggründen hervorgingen, die durchaus nicht geeignet waren, den altväterischen, Schweizerischen Geist in seiner ursprünglichen Einfachheit und Reinheit in unsrer Mitte allgemein zu erneuern; sondern im Gegentheil den ersten Quellen seiner Abschwächung zu Stadt und 15 Land vielseitig neue, zum Theil noch fremdartige Nahrung zu geben, und ich darf wohl sagen, sie in vielen Rücksichten bey uns einheimisch zu machen und uns daran zu gewöhnen; indeß die Verarmung eines großen Theils unsers Volks auf vielen Punkten des Vaterlands mit der Minderung der Ressourcen, unsere 20 Bedürfnisse zu befriedigen, mit den sich vermindernden Mitteln, sie befriedigen zu können, in fortdauerndem Wachsthum ist, und zugleich das Landeigenthum aus der Hand der wachsenden, ärmern Volksklassen immer mehr in diejenige der sich in eben dem Verhältniß vermindernden Begüterten hinübergeht, wo25 durch der Weg, sich durch ländlichen Fleiß und ländliche Arbeitsamkeit in unserer Mitte zu einer selbstständigen, häuslichen Existenz zu erheben, f ü r eine sehr große Volksmenge immer schmäler und enger gemacht wird. Wir dürfen uns nicht verhehlen, daß unser Zustand von dieser Seite f ü r eine sehr große An30 zahl unserer Mitbürger auf sehr vielen Punkten unsers Vaterlands in einem hohen Grad schwierig ist und mit jedem Tag noch schwieriger zu werden droht. Die große Quelle der in einem so hohen Grad gestiegenen Abschwächung der Fundamente unsers altschweizerischen, häuslich 35 und bürgerlich solid begründeten Wohlstands, der unnatürliche Geldzufluß des neuen Fabrikverdiensts, war in diesem Zeitpunkt durch ganz außerordentliche Umstände befördert. Die Artikel unserer Industrie wurden beynahe in ganz Europa mit einer Gierigkeit gesucht, die in einem, f ü r die höhere Industrie höchst
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ungünstig gelegenen Lande, wie die Schweiz, beynahe unglaublich schien, aber auch unmöglich sich f ü r die Dauer zu erhalten vermochte. Wir danken diesen Augenblick eines mächtigen Scheinglücks ganz gewiß dem realen Vorschritt unserer wissenschaftlichen und 5 Berufsbildung, den wir vor den meisten Staaten Europa's in diesem Zeitpunkt besaßen. Aber wir hätten nicht einen Augenblick daran denken sollen, daß diese, f ü r die Fabrikation unsrer Artikel unendlich glücklicher gelegenen Staaten uns diese Glücksgelegenheit nicht mit eben der Schnelligkeit wieder entziehen wer-10 den, mit welcher sie uns dieselbe einen Augenblick eigentlich auf eine verführerische und das Wesen unsers Wohlstands gefährdende Weise haben zufließen und in den Händen gelassen. Wir dürfen uns auf keine Weise verhehlen, daß unter den Umständen, unter denen wir leben, das vom Ausland so leicht gewon-15 nene Geld mit eben der Schnelligkeit aus unserer Mitte verschwindet und verschwinden muß, mit der es uns zugeflossen. Eben so wenig können wir uns die Größe des Nachtheils verhehlen, den ihr kurzes, precaires, aber gewaltsam auf uns einwirkendes Daseyn auf den ganzen Umfang der soliden Funda- 20 mente unsers alten Wohlstandes gehabt hat. Es ist unstreitig, diese vorübergehende, unnatürliche Glückserscheinung hat wie ein Waldstrom, der nach einem großen Ungewitter austritt und links und rechts dürre Fluren verheerend überschwemmt, auf uns eingewirkt, und es wäre unverzeihlich, diesen Zustand nicht 25 fest, wie er wirklich ist, ins Auge zu fassen. Unsere Reichen und unsere Armen sind in einem Grad des Zeitluxus und seines Verderbens befangen, daß bald jede, auch noch so unpassende, Zeit, Geld und Kräfte verschwendende und selber eckelhafte Luxusthorheit, die in den Hauptstädten der größten 30 Reiche an der Tagesordnung ist, nicht auch in, zu Zeiten an Ort und Stelle sehr lächerlichen Miniaturformen bey uns eingerissen und in einem unnatürlichen Grad eine sehr bedeutende Zahl unsrer Einwohner selbst bis auf unsre Dörfer hinab angesteckt hat. Der müssiggängerische Zerstreuungston, dessen sich besonders 35 auch die gemeinen und selber armen Einwohner der großen, ressourcenvollen, französischen und italienischen Städte auf ihren Promenaden, in ihren Casino's etc. erfreuen, wird in unsern Tagen auch sogar von Leuten, die in unsern Städtchen in Win-
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kelgassen und auf armseligen Dachstübchen wohnen, und sich in gewissen Leisten mit großer Unbequemlichkeit und Beschwerde gleichsam über den Schuhleist dieser neumodischen, aber f ü r uns unglücklichen Lebensweisen, so wie über denjenigen des 5 Modegeschwätzes und der Modeansichten der Tagesbegegnisse schlagen lassen, mit großer Gierigkeit gesucht und so viel ihnen möglich benutzt. Unter diesen Umständen ist der E r w e r b s g e i s t unsrer Väter so viel als blitzschnell in einen Grad von verwöhntem V e r 10 b r a u c h s g e i s t hinübergegangen, der mit einem zehnfach größern Einkommen, als wir wirklich im Allgemeinen besitzen, in unsrer Lage nicht f ü r die Dauer sicher gestellt werden kann. Wir hören indeß von allen Seiten den Schreckensruf der Minderung unserer öffentlichen Finanzen, deren Defizit gegen das Aus15 land aber bey der Isolirung unsrer Kantone nicht einmal in seiner bestimmten Wahrheit aufgenommen werden kann. Dabey ist der Grad des Leichtsinns, mit welchem wir, durch den bloßen Reiz von Modenarrheiten gelockt, dem Ausland unser Geld von Tag zu Tag immer mehr zuwerfen, so groß, daß wahrlich die 20 nächsten Nachkommen von tausend und tausend unsrer Mitbürger, die jetzt im Komödiantenprunk großstädtischer Wohlhabenheit umherziehen, es ganz gewiß in dürftigen Umständen bereuen werden, daß ihre Väter ihr Vermögen so gedankenlos sich bis auf den letzten Nothpfenning aus der Tasche spielen ließen. 25 Aber nicht nur diese thörichten Opfer unsrer allgemein wachsenden Eitelkeits- und Sinnlichkeitsverschwendung und Schwäche, sondern auch der Fleiß und die Anstrengung unsrer bessern Bürger und Landeseinwohner kommen in ihrem, ehemals sichern und ihren Bedürfnissen vollkommen genugthuenden Einkommen 30 und in ihren Erwerbsmitteln von J a h r zu J a h r immer mehr zurück. Man lasse sich nicht irre lenken, man frage sich unverholen : Wie viele von hundert und hundert Familien, deren Großväter selbstständig im Stande waren, ihren Haushaltungen durch ihre gesicherten Erb- und Erwerbsmittel ein vollkommenes Ge35 nüge zu leisten, und ihre Kinder, wenn es auch ihrer viele waren, nach den Sitten ihrer Zeit in einem hohen Grad von Ehrenfestigkeit zu erziehen und auszusteuern, sind dieses beydes im ganzen Umfange der Ansprüche und Ausgaben, die unsere gegenwärtige Zeit hiefür erfordert, selbstständig aus den Einkünf-
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ten ihrer Erb- und Erwerbsmittel zu bestreiten nicht mehr im Stande ? Und in wie vielen Kantonen ist die Errichtung neuer Stellen und Posten nur darum dringend und nothwendig, weil dieses bey sehr vielen, zum Theil sehr achtungswürdigen Familien der Fall ist ? Man frage sich unbefangen: Wohin muß es das 5 Vaterland hinführen, daß die Zahl der Haushaltungen, deren Kinder durchaus nicht mehr den Grad der Sicherheit des ehrenfesten Zustands genießen, den unsre Vorfahren so allgemein von Kind auf Kindskind hinab sich dauerhaft zu versichern gewußt, in dem Grad zunimmt, den wir vor unsern Augen sehen, 10 aber bey der großen Verschiedenheit unserer Verfassungen und Einrichtungen nicht einmal in großen und allgemeinen Übersichten controlliren können? Das Traumleben des vorigen Jahrhunderts, dessen Verirrungen so tief in den allgemeinen Wohlstand unsers lieben Vaterlands eingegriffen, hat uns schon soweit ge-15 bracht, daß die Mehrzahl der Einwohner vieler, mehr und minder bedeutender Fabrikörter schon jetzt als ganz eigenthumslos ins Auge gefaßt werden muß. Wir können uns nicht verhehlen, das kleine Erbeigenthum, das Jahrhunderte lang in tausend und tausend Hütten unveräußert auf Kinder und Kindeskinder frey 20 hinüberging und eine Hauptstütze unsers öffentlichen Wohlstands war, hat sich auf eine höchst beunruhigende Weise in unsrer Mitte vermindert, und ist in den Jubelgegenden unsers Fabrikreichthums am allermeisten verschwunden; dagegen aber ist hie und da in diesen Gegenden ein Gesindelleben der Menge 25 eingewurzelt, dessen Folgen unter gewissen Umständen f ü r das Vaterland noch beunruhigender werden könnten als selber ihre Eigenthumslosigkeit, und man darf hinzusetzen, daß sie es höchst wahrscheinlicher Weise gewiß werden müssen, wenn wir nicht in dem guten, äußerst bildsamen Nationalgeist auch in den 30 niedrigsten Volksklassen Mittel dagegen suchen und finden können. Wer darf es sich verhehlen, daß jedes bedeutende Begegniß im Ausland oder im Innlande, das auf die gegenwärtig noch bestehenden Unterhaltungs- und Erwerbsmittel der großen, ganz eigenthumslosen Volksmenge unsers Vaterlands einen, dieselben 35 im Großen mindernden Einfluß haben würde, einen Zustand der Dinge hervorbringen könnte, der demjenigen einiger Fabrikgegenden in den letzten Jahren der Theuerung, dessen wir uns alle mit Entsetzen erinnern, fast unausweichlich ähnlich werden müßte ?
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Vaterland! Die Mittel, einem solchen Zustand mit gesicherter Landeskraft vorzubeugen, ihm, wenn er erscheinen würde, genugthuend Hand zu biethen, und ihn, ohne das Äußerste zu gefahren, vorübergehen zu machen, mindern in deiner Mitte von J a h r 5 zu J a h r sichtbar. Vaterland! Wo stehst du in diesem Fall? Frage dich selbst: Wo gehst du hie und da mit den üblichen Schritten deines gewöhnlichen Zeitlebens, ich möchte fast sagen, freywillig selbst hin? Edle Männer, Freunde und Brüder! Ihr ehrtet in meiner Wahl 10 das Andenken der verehrungswürdigen Männer, die in dieser Epoche, bey der plötzlich sichtbaren Zunahme der Folgen der Altersschwäche unserer Verfassungen und Lagen, sich vereinigten, um den einfachen, kraft- und segensvollen, alten Schweizergeist in seiner Wahrheit und Reinheit f ü r den innern Dienst des Va15 terlands in den verschiedenen, einflußreichen Verhältnissen, in denen jeder von ihnen in seiner Heimath stand, unter den edelsten seiner Mitbürger von neuem zu beleben und, so viel an ihm lag, ihn in seinen Umgebungen in allen Ständen allgemein zu machen. Wenige leben noch; das vorige J a h r war ich der ein20 zige von ihnen in Euerer Mitte; kein anderer meiner Zeitgenossen war da. Möchte ich doch nicht allein da gewesen und ein würdigerer von ihnen an meine Stelle gewählt worden seyn! Euere Wahl hat das tiefe Gefühl in mir rege gemacht, wie wenig ich weder an meinem Geburtsorte, noch in den verschiedenen 25 Stellen, in denen ich in meinem Vaterlande gelebt habe, durch meine Bestrebungen unter meinen Mitbürgern die segensvollen Wirkungen hervorgebracht, die den Lebenslauf der meisten Mitglieder unsrer Gesellschaft, welche meine Zeitgenossen waren, auszeichneten. Ach, sie leben nicht mehr! Das dunkle Grab so deckt die edeln Gebeine der meisten von ihnen. Freunde und Brüder! Sie waren nicht Männer ihrer Zeit. Weitaus die meisten standen in ihrer Bildung sowohl als in ihrem thatsächlichen Einfluß hoch über dieselbe empor. Sie kannten das tiefe Versinken ihrer Zeit unter dem Geist der frühern 85 Schweizerischen Vorwelt. Aber sie lebten doch nicht außer dem innigsten Zusammenhang mit dem Geist der Zeit, in den ihre Lebensepoche hineinfiel. Die meisten von ihnen waren für die Bedürfnisse dieses Zusammenhangs vorzüglich gebildet, und dankten dieser, im häuslichen Leben genossenen Bildung den
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segensvollen Einfluß, den ihr Leben auf ihre Umgebungen u n d ihr Vaterland hatte, u n d es ist auch dieser Einfluß ihres Privatlebens auf das Einzelne ihrer Privatverhältnisse und Privatumgebungen, was ihnen den hohen Grad der öffentlichen Achtung, den sie durch ihr Leben genossen, und in ihren Verhältnissen 5 zum Wohl des Vaterlandes benutzten, zuzog u n d sicherte. E s ist thatsächlich, daß die Edelsten von ihnen sich den Weg zu ihrem segensvollen, öffentlichen Einfluß durch die stille, aber hohe K r a f t ihres edlen, würdigen Privatlebens bahnten. Ich lebte in meinen Jünglingsjahren im Zeitpunkt des jugendlichen Aufblü-10 hens mehrerer von ihnen. Die Erziehung, die sie genossen, u n d die damals noch in den Häusern der edelsten Schweizer üblich war, steht heute in einem, in verschiedenen Rücksichten mein Herz erhebenden Andenken vor mir. Sie athmete in ihrem Wesen noch vielseitig den hohen Geist der altschweizerischen, vater-15 ländischen Gesinnungen, Ansichten, Denkungs- und Lebensweise. Als Söhne edler, Schweizerischer Väter lernten sie von Jugend auf im Kreise ihres häuslichen Lebens fühlen, denken und handeln, wie sie in ihren gereiften J a h r e n als edle Schweizerische Männer gefühlt, gedacht, gehandelt, u n d sich dadurch 20 die Liebe, die Achtung u n d das Zutrauen aller derer, die in ihrer Zeit noch diesen alten, guten Geist ihres Vaterlandes in ihrem Busen nährten, so ausgezeichnet erworben haben. Also geschätzt, geehrt u n d geliebt, hatten sie in ihren Umgebungen auf alles, was unsere wesentlichen Interessen in ihren eigenen, besondern 25 Lagen nahe berührte, einen wirksamen und sehr bedeutenden Einfluß. Die öffentliche Achtung f ü r sie, und auch f ü r die Vereinigung, die sie, als unsere Vorfahren, mit einander verband, beschränkte sich nicht bloß auf den Kreis unsers Vaterlands; die edelsten Männer Deutschlands u n d mehrerer Länder theilten 30 unsere Achtung f ü r sie mit uns. So viel als vom Anfange ihrer Vereinigung an besuchten mehrere von ihnen den Ort unserer Zusammenkunft. Ihre Zahl vermehrte sich von J a h r zu J a h r . Männer vom höchsten Range, selber Prinzen, erschienen in unserer Mitte und freuten sich mit menschenfreundlicher Theilnahme an 35 dem thatsächlichen Beweise, der sich in unserm Kreise so auffallend offenbarte, daß bey allen Schwächen unsers, durch die Zeit allmählig veralteten, vaterländischen Geists u n d bey aller Gewaltsamkeit eingerissener, unschweizerischer Gesinnungen,
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Lebensweisen, Einrichtungen und Maßregeln, der Geist der alten vaterländischen Gesinnungen, Denkungs- und Lebensweisen in unserer Mitte durchaus noch nicht ausgelöscht sey, und daß wir im Gregentheil uns mit Zutrauen der Hoffnung überlassen dür5 fen, das Vaterland werde im aufkeimenden Geschlecht Mittel finden, die reinen Kräfte unserer altschweizerischen Denkungsund Handlungsweise in unsrer Mitte von neuem zu beleben und allmählig wieder herzustellen. Es ist ganz gewiß, daß in diesem Zeitpunkt ein besserer Geist unsers Vaterlands in allen Kanto10 nen zu erwachen und den Zeitübeln, die in unsrer Mitte Fuß griffen, mit Ernst, Liebe und edelm Gemeinsinn entgegen zu wirken schien. Die Beyspiele des Muths, der Thätigkeit und der edelsten Anstrengung, mit welcher die Mehrzahl unserer Mitglieder in ihren heimatlichen Kreisen dafür Kräfte und Mittel suchten, be15 rechtigten uns zu diesen Hoffnungen. Aber wir lebten am Vorabend des großen Weltbegegnisses der französischen Revolution, die mit der Allmacht ihrer Schreckensgewalt auch unser Vaterland mit dem äußersten Unglück und den größten Gefahren bedrohte, und bey ihrer ersten Annähe20 rung an unsre Grenzen durch die Irrthümer und Leidenschaften, die ihren Gang leiteten, dem Geist der Eintracht und mit ihm den Segensfundamenten aller unsrer innern Bestrebungen zur Wiederherstellung unserer selbst und zur Erneuerung unserer alten, vaterländischen Denkungs- und Handlungsweise einen be25 dauernswürdigen Herzstoß gab. Freunde, Brüder, Eidgenossen! Laßt uns heute über dieses Begegniß mit neu belebten Gefühlen unserer Eintracht schweigen, laßt uns ganz, ganz vergessen, was diesfalls hinter uns ist, mit reinem Herzen, edel und warm, streben nach dem, was vor uns 30 ist. Wir sind ä u ß e r l i c h gerettet und wieder vereinigt in einen Zustand der Unabhängigkeit versetzt, der den letzten Tropfen alteidgenössischen Schweizerbluts, das sich noch in unsrer Mitte erhalten, mit der Macht eines tief erschütterten Herzens aufruft, alle Kräfte, die die Vorsehung in unsrer Hand gelassen, und in 35 unsrer Hand wieder vereinigt hat, mit der höchsten Anstrengung dahin zu verwenden, uns i n n e r l i c h wieder herzustellen, und den Schwächen, Übeln, Lücken und Fehlern, die schon vor dieser großen Weltepoche in unsrer Mitte stark Fuß gegriffen und tiefe Wurzeln geschlagen, mit erneuertem, alteidgenössischem
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Muthe entgegen zu arbeiten. Wir können uns nicht verhehlen, daß diese Lücken, Fehler und Schwächen in den Begegnissen dieses traurigen und höchst gefährlichen, aber jetzt so glücklich überstandenen Zeitpunkts in unsrer Mitte sehr vielseitige Nahrung gefunden und namentlich auf die Stärkung, Erhöhung und 5 Allgemeinmachung vieler unserer unpassenden, anmaßungsvollen Lebens- und Handlungsweisen in unsern öffentlichen und Privateinrichtungen höchst verderblich einwirkten, und wahrlich das Bedürfnis verdoppelten, jedes vaterländische Individuum mit warmem Herzen aufzufordern, unserm guten, aber Hülfe, Rath, 10 Beyspiel und weise Führung gewiß nicht weniger als vor der Revolution bedürftigen Volk in der Schwäche unserer Zeit, damit ich nicht sage, in unserer Schwäche, so weit wir noch können, im altschweizerischen Geist, das wieder zu werden, was die edelsten Männer des Vaterlandes vor den Zeiten unsrer ersten eidgenös-15 sischen Vereinigung bis auf den heutigen Tag ihm immer waren, und den Geist allgemein wieder herzustellen, der sich in den Tagen der Vereinigung unserer Gesellschaft, von ihrem Ursprung an, so würdig und hoffnungsreich aussprach. Edle Männer, Freunde und Brüder! In der Stellung, in der 20 ich heute zu Euch stehe, zwingt mich mein Herz, und das Pflichtgefühl meiner Stunde fordert mich auf, mit dem Muth eines vaterländischen Mannes aus der Vorzeit Euch, liebe, sämmtliche Mitglieder unserer Gesellschaft! edle, eigenössische Männer! zuzurufen: Lasset uns in der That und Wahrheit der Stiftung 25 unserer Gesellschaft und aller edeln Vorfahren unserer Vereinigung würdig werden! Lasset uns die Zwecke unserer Vereinigung in der That und Wahrheit in uns selbst wieder erneuern und tief fühlen, daß es nicht ein Geringes und nicht ein Leichtes ist, heute dem Vaterland und der Menschheit das zu werden, was 30 diese Männer in den Tagen ihrer Laufbahn mit hohem Ernst und unabläßlicher Thätigkeit beyden zu werden sich bestrebten! Männer und Brüder! Ein großer Theil der Epoche ihres Lebens war f ü r ihre Bestrebungen noch viel günstiger, als unsere Tage, sehr verschiedener Ursachen wegen, wahrlich nicht mehr 36 sind. Die Überreste der alten, Schweizerischen Zeit standen an ihrer Seite noch vielfacher belebt und in bestehenden Übungen dem bessern Theil ihrer Mitbürger noch mehr in lebendigen Beyspielen vor Augen, als dieses in unsern Tagen der Fall ist. Wir
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können uns nicht verhehlen, sie wurden damals in ihren Bestrebungen noch von zarten Fäden häuslicher und bürgerlicher Verhältnisse und Näherungen belebt, von denen einige durch die Tage trauriger Mißstimmungen im Volksgeist aller Stände locker ge5 worden, und hie und da wirklich beynahe zerrissen erscheinen. Die wesentlichsten Quellen unsrer damaligen Verirrungen sind durch die Vorfälle der Zeit nichts weniger als verschwunden; sie sind im Gegentheil durch dieselben vielseitig gestärkt und belebt worden. 10 Die selbstsüchtigen und leidenschaftlichen Schwächen, welche unedlere Individuen unsers Vaterlands in allen Ständen schon seit langem reizten, im Kreise ihrer Mitbürger in einem, dem vaterländischen, alten, Schweizerischen Geist entgegen stehenden Sinne zu fühlen, zu denken und zu handeln, haben sich in der 15 Revolution durchaus nicht vermindert, und sind auch durch die Annahme unserer neuen Verfassungen nichts weniger als verloren gegangen. Diese Verfassungen haben im Gegentheil, hie und da, einer großen Anzahl Individuen in Städten und Dörfern vielseitigen Reiz, Mittel und Spielraum zu einem ungenirten, 20 freyen, willkürlichen und stolzen Benehmen gegen ihre schwächern Mitbürger gegeben, die vorher in ihren Lagen und Umständen durchaus, wo nicht gar keinen, doch ganz gewiß weniger Reiz, weniger Mittel und Spielraum zu einem solchen Benehmen gehabt haben. Die Schwächen unserer letzten Vorzeit machten uns 25 zwar schon vielseitig Demuth heucheln, wo keine wahre Demuth da war; aber unsere jetzige Welt verbirgt ihre Eitelkeit und ihren Hochmuth auch da nicht, wo sie dieselben der Neuheit ihrer Form und ihrer Reize wegen, wenn auch nur anstandshalber, fast nothwendig mehr verbergen sollte. 30 Ich komme indeß auch hierin immer wieder auf die berührten Hauptursachen unsers tiefen, häuslichen und bürgerlichen Versinkens zurück. Die verderblichen Folgen des Übermaßes unsers precairen Geldzuflusses, die seit so langem dem alten, Schweizerischen Gemeingeist und der lieblichen Nährung aller Stände ge35 gen einander einen tödtlichen Herzstoß gaben, sind durch die großen Vorfälle unserer Tage nichts weniger als gemildert worden; sie haben sich im Gegentheil noch verstärkt, und wir haben jetzt die doppelte Sorge, einerseits der Fortdauer der Verschwendung und des Leichtsinnes Einhalt zu thun, den wir uns durch
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den Mißbrauch des precairen, leichten Geldverdienstes zugezogen, anderseits der Gefahr, die Ressourcen, die wir zur Befriedigung unserer Bedürfnisse und Angewöhnungen bedürfen, schnell und vielseitig zu verlieren, vorzubeugen; indessen wir, mitten in diesem Bedürfniß, die größere Anzahl der Einwohner vieler 5 unserer Gegenden einem Nothzustand entgegen gehen sehen, der ihnen bey den Angewöhnungen ihrer gegenwärtigen Lebensweise doppelt unerträglich, dem aber solid abzuhelfen um so schwieriger seyn wird, da bey in unsern Tagen unnatürlich gereizter und gesteigerter Selbstsucht aller Stände der verhältnißmäßige Lan-10 desedelmuth, der zu großen, ins Wesen unsers Vermögens- und Eigenthumszustandes eingreifenden Aufopferungen und Anstrengungen unausweichlich nothwendig werden könnte, in der Masse unserer übrig gebliebenen Reichen ganz gewiß nicht im Steigen ist, und die Kräfte unsers Mittelstandes, die ehemals im Vater-15 land durch ihre Allgemeinheit groß waren und bey dem guten, bürgerlichen Geist dieses Standes wohlthätig einwirkten, sich schon gegenwärtig auf eine sehr beunruhigende Weise vermindert haben, und sich immer noch weit mehr zu vermindern drohen. 20 Freunde und Brüder! Das Traurigste dabey ist noch dieses, daß der Leichtsinn unsers Zeitgeistes uns gleichsam aus einer ernsten und folgereichen Aufmerksamkeit auf diese Umstände herausgeworfen hat. Wir dürfen uns nicht verhehlen, wir fühlen die gemeinsamen Schwächen an kraftvollen Mitteln, den Um- 25 ständen nach dem Grad ihrer wahren Bedürfnisse entgegen zu arbeiten, genug in uns selbst. Die Mehrheit unsers Volks ist gedankenlos und zum Theil blind über die Wahrheit unsrer Lage, und die Veränderung unserer bürgerlichen Vereinigung hat hie und da der Selbstsucht, Schwäche und Gierigkeit unsers Zeit- 30 geists einen, die Unschuld, Einfachheit und Kraft unsers alten, vaterländischen Gemeingeists diesfalls in einem hohen Grad gefährdenden Spielraum gegeben, gegen welchen wir um so mehr nicht genug auf unserer Hut seyn können, weil er bey der immer steigenden Minderung unserer ökonomischen Ressourcen immer 35 mehr von den Bedürfnissen und hie und da selber von den Nothbedürfnissen unsrer wirthschaftlichen Verhältnisse unterstützt und belebt wird. Auch ist alles Neue immer noch unreif. Seine erste Erscheinung ist zwar immer blühend, aber ein leichter
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Wind tödtet, wie wir alle wissen, die jungen, keimenden Blüthen, und wo das nicht ist, da geht es doch immer lange, heiße Sommertage hindurch, ehe auch die gesundesten Blüthen zu reifen Früchten gedeihen. Seyen wir doch im Segensgenusse unserer 5 neuen Verfassungen edelmüthig und sorgfältig genug, die Betrachtung ernsthaft zu würdigen, daß jede neue bürgerliche Laufbahn sehr leicht und oft mit verführerischen Reizen auf Abwege von den ersten Fundamenten des in sich selbst erneuerten vaterländischen Geists und der in ihrem Innern neu belebten Vor10 sorge fürs Volk hinzuführen geneigt ist! Freunde und Brüder! Ich möchte bey diesem Wort nicht mißverstanden werden. Wir sind alle neu und in unsern neuen Zustand alle mehr und minder fremdartig eingeimpft, und müssen wahrlich die Wiederherstellung des alten, Schweizerischen Vater15 lands- und Gemeingeists in uns allen gleich zu erneuern suchen. Wir sollten durch die Geschichte unsrer neuern Tage einsehen gelernt haben, daß auch die Selbstsucht gereifter Erfahrungen in den Mitteln ihrer Selbsthülfe starker und vielseitiger Unterstützungen sicherer ist, als die gutmüthigsten Aufwallungen der Un20 erfahrenheit, und eben so, daß es auch sehr gut gemeinten Aufwallungen bey den Hindernissen, die ihnen die Erfahrung ihrer Gegner in den Weg legt, immer sehr schwer fällt, selbstsuchtlos zu bleiben. Die Erfahrung hingegen fühlt bey allen Hindernissen, die ihrer Stellung und ihren Zwecken in den Weg gelegt 25 werden, auch in ihrer Altersschwäche den Zusammenhang ihrer Kräfte und ihrer Mittel f ü r die Bedürfnisse des Augenblicks, und geht gewöhnlich, mitten unter sehr großen Schwierigkeiten, still, kühn und sicher ihrem Zweck entgegen. Die Unerfahrenheit hingegen fühlt die Irrthümer ihrer rege gemachten, eigenen Selbst30 sucht und ihrer Unbehülflichkeit fast immer zu spät, und ihre Selbstsucht wird gar oft in dem Grad unedel, als sie lange leidenschaftlich und lebendig sich über sich selbst täuscht, und kommt auf diesem Wege gar oft dahin, sich am Ende über sich selbst und seine Irrthümer mehr zu ärgern als über das Unrecht 35 seiner Widersacher. Freunde und Brüder! Wir sollen es tief fühlen, daß wir nur auf dem Wege gereifter Erfahrungen zu dem wahren gensgenuß unsrer neuen Verhältnisse erheben können, und dürfen uns nicht verhehlen, daß wir in uns allen hierin tief 13
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uns Sewir ein-
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gewurzelte Schwierigkeiten, die in der Gedankenlosigkeit über den wirklichen, positiven Zustand wesentlicher Bedürfnisse des öffentlichen Wohlstands unsers gutmüthigen, seinem Glück und seinen Kräften zu viel vertrauenden Volks liegen, zu bekämpfen haben. Die Traumsucht über den Ruhm, die Größe und Heldenkräfte 5 der alten Schweizer, die in unsrer Mitte wahrlich hie und da in schwache Ruhmredigkeit hinübergegangen, hat uns vielseitig zur Vernachläßigung der Kräfte und Vorzüge, durch welche unsre Vorfahren ihren Ruhm v e r d i e n t und sich unsern Wohlstand und Segen e r w o r b e n , hingeführt. Unsere Aufmerksamkeit sollte 10 gegenwärtig in einem hohen Grad lebendig und kraftvoll auf das gerichtet seyn, was wir selbst sind und seyn werden, und wozu wir uns selbst im Ernst bilden und erheben sollten, um im Kreis unsrer Mitbürger, in der Mitte unsers Volks und im Geiste unserer edeln Vorfahren einflußreich und segensvoll dazustehn und zu 15 handeln und uns zu alle dem empor zu heben und tüchtig zu machen, was die Zeitumstände f ü r den wahren Dienst des Vaterlands je von uns fordern könnten, um den dringenden Bedürfnissen der Gegenwart und den Gefahren, die uns selber in einer nahen Zukunft bedrohen, mit wahrem, altväterischem Sinn, und 20 mit wahrer alteidgenössischer K r a f t vorbeugen und entgegen wirken zu können. Edle Männer, Freunde und Brüder! Lernen wir uns doch je länger je mehr in aller Wahrheit, sowohl in derjenigen unserer Schwäche, als in derjenigen unserer Kraft, erkennen. Wir 25 vermögen es nicht mehr, in den Irrthümern und Eitelkeiten des spielenden Reichthums, die in den großen Staaten zum Zeitgeist der Welt und ihrer Führung geworden, in unsern kleinen Verhältnissen so weit fortzufahren, als hie und da ein unväterlicher und unschweizerischer Sinn dieses noch zu glauben scheint. Ver- 30 hehlen wir uns doch nicht, daß wir, mitten im Anschein unsrer Stille und Ruhe, vielleicht am Vorabend von Begegnissen stehen, die, wenn wir die Natur und das Wesen unsers Zustandes nicht in ihrer innersten Tiefe zu erkennen suchen, uns den Faden der innern Selbsthülfe, durch die unsere Väter den mäßigen 35 Genuß ihres Wohlstands sich Jahrhunderte sicherten, f ü r die Zukunft unausweichlich abschneiden könnten. Die eingerissenen und zur Übung gewordenen Ausgaben des Luxus und der Eitelkeit, die wir in vielen unserer Erscheinungen auffallendere-
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macht, haben uns hie und da an Einschränkungen und Mäßigungen in öffentlichen und Privaterscheinungen gehindert, an denen wir uns, ohne das Vaterland in seinen wesentlichen Interessen zu gefährden, durchaus nicht mehr in dem Grad hindern 5 lassen dürfen, wie es hie und da geschehen ist. Heil uns, wenn wir den öffentlichen und Privatbedürfnissen unsers Vaterlands ein Genüge leisten können! Wir dürfen den Auswüchsen der Welteitelkeit unserer Tage in ihren großen Verhältnissen nicht frohnen. Wir dürfen und können ihnen nicht frohnen, und Minia10 turformen des Großthuns sind in der Welt nicht nur gefährlich, sie sind auch noch etwas anders, vorzüglich aber sind sie unschweizerisch. Unser Vaterland bedarf in allen seinen Verhältnissen Solidität und wahre Kraft, und der Schweizer soll sie in allen seinen Verhältnissen suchen und fördern. Wir bedürfen in allen 15 Rücksichten einer soliden Regierungskraft, einer soliden Militärkraft und sogar einer soliden Polizeykraft, aber f ü r die Eitelkeitsbedeckung der Schwäche irgend einer dieser Kräfte haben wir kein Geld, und sollen f ü r dieselbe auch keines ausgeben, und keines einnehmen. Dem Blendwerk der Eitelkeit, das die Solidi20 t ä t der wesentlichsten Kräfte auch der größern Staaten untergräbt, darf die öffentliche und allgemeine Meinung der Schweizer, in welcher Form und in welcher Gestalt sie sich auch ausspreche, nicht frohnen. Wir bedürfen der erneuerten Belebung des Geistes, der Einschränkung und Mäßigung unsrer Väter und 25 vorzüglich des Geists der Prunklosigkeit, der ihre Anstalten und Einrichtungen vielseitig veredelte und ihren Segen dauerhaft machte. Die Entgegenwirkung gegen die prunkvollen Einrichtungen des Zeitgeists muß aber nicht aus kleinlicher Sparsamkeit der 30 öffentlichen und Privatverwaltungen und Einrichtungen, sie muß aus der Erneuerung des alten, einfachen und anspruchlosen Geists des Schweizerischen Volks und einer größern, ernstern und eingeschränktem, häuslichen Lebensweise in allen unsern Ständen hervorgehen. Werden wir im Privatleben hiezu gelan35 gen, so wird ganz gewiß eine edle, allgemeine Einschränkung der Ausgaben des öffentlichen Diensts eine unfehlbare Folge einer weisern Sparsamkeit und der mit ihr verbundenen Segensfolgen der Erwerbsamkeit des Schweizerischen Volkes seyn. Unsere häusliche Einschränkung muß wesentlich als die Basis der Ein-
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schränkung des öffentlichen Diensts, dessen wir eben so sehr bedürfen, angesehn und anerkannt werden. Alle diesfälligen Ersparnisse, die nicht aus dem Fundament der allgemeinen, edeln und freyeil Beschränkung der häuslichen Ausgaben der Bürger in allen Ständen hervorgehn, sind nur segenslose Blendwerke. Aber 5 wenn sie auf dieses Fundament gegründet sind, so können ihre Segensfolgen unmöglich in Zweifel gezogen werden, und diese würden auch unter anderm ganz gewiß dahin wirken, daß wir aufhören würden, in dem Grad der offene Markt aller Elendigkeiten, mit denen uns das Ausland überschwemmt und aussaugt, 10 zu bleiben, als wir dieses gegenwärtig noch sind, und mit der Minderung unserer Privateitelkeiten würden ganz gewiß auch einige öffentliche Eitelkeiten mächtige Reize verlieren, und viele von ihnen, die wahrlich im Wesen ganz eine Folge unsrer Privateitelkeiten und Eitelkeitsliebhabereyen waren, werden da-15 durch in ihren wesentlichen Quellen selber verstopft werden. Das öffentliche und Privatleben wirkt durch seinen innern, guten Gehalt und durch seine Irrthümer in seinen Segenswirkungen und in seinem Verderben gleich gegenseitig auf einander. Ich habe in meiner Jugend das alte Sprichwort oft gehört: Der 20 Vatersinn auf dem Rathhaus ist nirgends kleiner als der Vatersinn in den Wohnstuben der Bürgerhäuser, und ich wage hinzusetzen: er sey auch am ersten Orte nicht leicht viel größer als am andern. So wie wir uns auf der einen Seite mit weiser Sorgfalt einzu- 25 schränken suchen sollen, so müssen wir uns auf der andern Seite zu der uns noch möglichen Erwerbskraft und Erwerbsgewandtheit, deren wir gegenwärtig mehr als je bedürfen, zu erheben suchen. Alles, was von der Wiege an zum Müßiggang, zur Zerstreuung, zur Untergrabung der gemeinen Gewerbskräfte und zu 30 Beschäftigungen und Liebhabereyen hinlenkt, die der anhaltenden Thätigkeit und Kraft im Berufsleben nachtheilig sind, und den Segen der diesfälligen Bildungsmittel, Bildungsanstalten und Bildungsgelegenheiten schwächt, muß im Nationalgeist in der ganzen Wichtigkeit seiner Folgen, die es auf die Minderung des 35 soliden Privatwohlstands der weit größern Menge unserer Mitbürger und dadurch auf die Fundamente des öffentlichen Wohlstands unsers allgemeinen Vaterlands hat, mit großem Ernst ins Auge gefaßt werden.
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Aber welch ein unergründliches Meer von Bedürfnissen steht in dieser Hinsicht vor meinen Augen! Edle Männer! welch ein unergründliches Meer von Bedürfnissen muß jetzt vor Euern und vor den Augen jedes vaterländischen Schweizers stehen, dessen 6 Herz von den wahren Ansichten der Gegenwartsbedürfnisse unsere Vaterlands ergriffen ist. Diese Bedürfnisse sind unstreitig von einer Natur, daß es jedem, sie mit unbefangenem Geiste auffassenden Manne auffallen muß, es sey ihnen unmöglich anders als durch tief in die Menschennatur eingreifende Mittel, die Kunst10 kräfte und Kunstfertigkeiten unsers Volks solid zu begründen, abzuhelfen. Wir sind in ökonomischer Hinsicht in großen Parthieen in einen Zustand versunken, in dem wir uns der Volksbildung halber nicht mehr den Täuschungen überlassen dürfen, in denen wir uns in Rücksicht auf unsere Ansichten von dem ge15 genwärtigen Zustand der altschweizerischen Kraft und häuslichen und bürgerlichen Selbstständigkeit haben irre führen lassen. Freunde, Brüder! Unser Schweizerisches Vaterland ist in der gegenwärtigen Zeit ganz gewiß nur dadurch im Stande, den öffentlichen und Privatbedürfnissen seiner Lage im Geist, in der 20 Würde und in der Kraft unserer Vorfahren ein befriedigendes Genüge zu leisten, wenn seine Bürger allgemein oder wenigstens der weit größere Theil derselben lernen, sich durch die Solidität und den Segen ihrer Berufskräfte zu einer höhern häuslichen Selbstständigkeit zu erheben. Dazu aber müssen sie nothwendig 25 besser, solider und kraftvoller erzogen werden, als dieses im Vaterland und zwar vielseitig an Orten, wo von der bessern Vorwelt hiefür mehr als genügsame Fonds gestiftet sind und vorliegen, gegenwärtig geschieht. Das diesfällige Bedürfniß ist unwidersprechlich; und die Möglichkeit, ihm ein Genüge zu leisten, 30 kann im Allgemeinen nicht bezweifelt werden, obgleich auch nicht zu läugnen, daß der wirklichen Ausführung der Sache im Lande sehr große und zum Theil tief eingewurzelte Hindernisse im Wege stehen, von denen sehr wesentliche vorzüglich daher rühren, daß die Verdienst- und Erwerbsfähigkeit unsers Volks, 35 die in vielen Gegenden unsers Landes in einem sehr hohen Grad groß ist, in den diesfalls ausgezeichneten Individuen in der Taumelzeit unsers unverhältnißmäßigen großen Geldzuflusses hie und da in unsrer Mitte gar nicht mit der lieben Schonung, Aufmunterung, Unterstützung und selber Auszeichnung behandelt
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worden ist, wie das allgemeine Interesse des Vaterlands es erfordert hätte. Desto dringender ist es aber gegenwärtig nothwendig, daß wir diesen Fehler in der ganzen Ausdehnung seiner Wichtigkeit anerkennen, so wie, daß alles gethan werde, wodurch die ausgezeichnete Verdienst- und Erwerbsfähigkeit unsers 5 Volks allenthalben im Land mit großer Theilnahme beholfen und so viel immer möglich in seiner Kraft unterstützt, geleitet, gebildet und höher gehoben werden kann, und vorzüglich die Individuen, die diesfalls größere Erwartungen zu erregen geeignet sind, mit der höchsten Liebe, Schonung, Aufmunterung und sei-10 ber Auszeichnung behandelt werden. Wir dürfen uns nicht verhehlen, dieser, für das Vaterland jetzt so wichtige Gesichtspunkt ist wesentlich in der Taumelepoche des vorigen Jahrhunderts zum Theil mit Muthwillen außer Acht gelassen, zum Theil gedankenlos außer Mode gekommen. Er war 15 auch nur ein paar Menschenalter früher in den Resten der einfachen, anmaßungslosen, gemeinbürgerlichen Denkungs- und Handlungsweise noch sehr allgemein in guter, segensvoller Übung. Die Art, wie er in diesem Zeitpunkt hie und da vernachläßigt worden, ist beynahe unbegreiflich, und zwar um so viel 20 mehr, da die ausgezeichneten Kunst-, Berufs- und Erwerbskräfte des Volks auf mehrern Punkten und in ganzen Distrikten des Vaterlandes in einer Bedeutung sind, die jeden talentvollen Finanzminister eines weisen Fürsten diesfalls zu Aufmerksamkeiten und Maßregeln führen würde, wovon einige ganz gewiß einer 25 gesegneten Anwendung auch für unser Vaterland in unserer Lage um so mehr anwendbar wären, da die Erbtugenden des Hausfleißes, der Sparsamkeit und der Genügsamkeit, durch welche die Produkte einiger gemeiner Artikel der Industrie allein in einem seltenen Grad wohlfeil erzeugt werden können, Jahrhunderte 30 lang in der niedersten, ärmsten Klasse unserer Fabrikarbeiter ein festes und allgemeines Fundament gewonnen und gegenwärtig durch die Noth der Umstände selber beholfen, einer glücklichen Erneuerung ihrer segensvollen Fundamente fähig ist, wenn diese Volksklasse den Grad der edeln Handbiethung, Wegweisung und 35 Bildung, deren sie hiefür bedarf, finden würde. Wir dürfen uns aber dabey nicht vorstellen, daß der Grad der intellektuellen und Kunstbildung unsers Volks, bey welcher wir im Anfange unserer Industrie so großes Geld gewonnen und durch welche wir
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die Fortdauer unserer Fabrikation bis auf jetzt noch immer zu erhalten vermögen, f ü r die gegenwärtigen Bedürfnisse unsers Vaterlands genug sey. Wir können nur durch eine sehr große Anstrengung für die Erhöhung und tiefere Begründung der intel5 lektuellen und Kunstkräfte unsers Volks und durch eine für dieses Bedürfniß solid begründete Erziehung aller Stände dahin gelangen, den ökonomischen Wohlstand des Vaterlands durch den Ertrag der Arbeitsamkeit desselben im ganzen Umfange seiner Bedürfnisse wieder herzustellen. 10 Wird das geschehen, oder nicht geschehen? Das weiß der Himmel. Aber daß es möglich wäre, wenn wir es im Geist der alten Vaterlandsliebe und Vaterlandskraft suchten und wollten, das würde uns sicher in die Augen fallen, wenn wir die Bedürfnisse des Vaterlands mit altschweizerischem Geist und mit alt15 schweizerischer K r a f t beherzigen würden. Jedermann weiß, welch hohen Grad des Einflußes der Nachahmungstrieb unsers Geschlechts hat. Das, was jedermann thut, meint jedermann, er müsse es auch thun, und das was niemand thut, versucht auch niemand zu thun. Darum werden wir, trotz aller Umstände, in 20 denen wir uns befinden, auch in dieser Hinsicht im Allgemeinen durchaus nicht anders werden, als wir sind, und unsere Kinder auch zu nichts anderm machen, als zu dem, was wir selbst sind, wenn nicht in der Rücksicht, von der ich eben rede, sehr wirksame Beweggründe, Reize und Mittel in unserer Mitte angeregt 25 und belebt werden können, die dem Laufe des Stroms, in dem wir wahrlich in großer Gedankenlosigkeit, wo nicht allgemein, doch an sehr bedeutenden Punkten des Vaterlands fortschwimmen, eine Richtung geben, die er durchaus nicht von sich selbst nehmen wird. Sie, diese Richtung, muß, wenn wir ihres Segens 30 wahrhaft theilhaft werden sollen, ganz gewiß von der Vaterlands-, Bürger- und Volksliebe der erleuchtetesten, erfahrensten, kraftvollsten und thätigsten Männer unserer Zeit und in ihren wesentlichen Wirkungen weit mehr von ihrer Sorgfalt f ü r die solide Bildung der Nachwelt ausgehen, als aber auf Versuche einer 35 momentanen Umschaffung unserer gegenwärtigen Zeitmenschen, ihrer Grundsätze, Lebensweisen, Genießungen und Anmaßungen gebaut werden. Wahrlich, die gegenwärtige Generation ist auch in unserm Vaterland höchstens zu einer mäßigen Unterwerfung unter die
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Bedürfnisse allmähliger Einschränkungen tüchtig, aber durchaus nicht für die Umschaffung ihrer selbst zu großen Vorschritten auf immediate Begründung bedeutender Erwerbszweige fähig. Ihre Kräfte sind, besonders auf den ärmsten, nothleidendsten und gefährdetesten Punkten unsers Vaterlands, durchaus hiefür 5 in einem zu hohen Grad zurückstehend und gelähmt. Es ist nicht nur, daß ihr Zeitalter nichts Bedeutendes that, sie hiefür zu bilden; so wie es mir in die Augen fällt, war es im Gegentheil im Allgemeinen in einem hohen Grad geeignet, sie hiefür zu m i ß b i l d e n . Ich bin zwar alt und meine Augen sehen nicht mehr 10 sehr helle; aber sie haben doch auch lange gesehn. Die Erfahrungen meines Lebens sind groß, und was sie in dieser Rücksicht Abschreckendes und Verwirrendes für mich gehabt haben mögen, so ruht meine Überzeugung, daß die bessere Bildung der Nachwelt auch von dieser Seite in unsrer Hand ist, ganz gewiß 15 auf gereiften Fundamenten. Es liegt auch nicht der geringste Zweifel in meiner Seele, daß, wenn die größere Anzahl unsrer edlern und einflußreichern Mitbürger sich dahin erheben würde, mit väterlicher Schweizertreue und Schweizerischer Standhaftigkeit für die Bildung und Erziehung unsrer Jugend das zu thun, 20 was zu einer bessern Begründung des häuslichen und öffentlichen Wohlstands Noth thut und sicher in unsrer Hand liegt, vieles geschehen könnte, das von großer Bedeutung und in seinen Folgen für das Vaterland wichtig und segensvoll werden müßte. Es ist indeß auch nicht, daß es am guten Willen unsrer edlern 25 Mitbürger hierin fehlen sollte; aber unser eingewurzelte Zeitgeist hat die Aufmerksamkeit der großen Mehrheit unserer Bürger in allen Ständen mehr auf diejenigen Bildungs- und Erziehungsgegenstände hingelenkt, die einzelnen Ständen dienlich, bequem, angenehm und vielleicht auch nothwendig, als auf diejenigen, die 30 allem Volk in allen Ständen für die gute Begründung seiner häuslichen und bürgerlichen Selbstständigkeit dringend nothwendig sind. Es ist ganz gewiß jetzt nicht um die schnelle Weiterführung der höhern, wissenschaftlichen Bildung, noch weit weniger um die Allgemeinmachung der oberflächlichen Brosamen da- 35 von zu thun, die wir vielseitig unpassender Weise nur zu sehr allem Volk zu geben suchen; es handelt sich im Gegentheil vorzüglich um die allgemeine und genugthuende Begründung des häuslichen und bürgerlichen Wohlstands durch die bessere Aus-
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bildung der allgemeinen Berufskräfte und Fertigkeiten, die auch durch eine, noch so große Ausdehnung des Wortklangs oberflächlicher, wissenschaftlicher Erkenntnisse auf keine Weise befördert, sondern wesentlich gehindert wird. Es herrschen wahr5 lieh diesfalls hie und da Lücken und Mängel in der Erziehung und im Unterricht unsrer Jugend, die so tief eingewurzelt und mit so vielem blendenden und uns verführenden Scheinguten unsers Verkünstlungslebens verwoben sind, daß wir allgemein den Grad des Bedürfnisses einer hierin tiefer gehenden Erziehungs10 weise aller Stände nicht tief genug zu Herzen nehmen. Sie bedürfen allgemein großer und entscheidender Maßregeln, die von der Wiege an mit vieler Sorgfalt und wahrlich gegenwärtig mit großer Kunst eingelenkt, angebahnt, und begründet werden müssen, die uns aber unstreitig in vielen Rücki5 sichten in einem hohen Grad mangeln. Die alten Segenskräfte der Wohnstubenbildung sind in der größern Mehrheit der Haushaltungen unsers Volks verschwunden, und die Volksschulen stehen, man dürfte fast sagen, so viel als allgemein von diesem wesentlichen Fundament aller wahren Menschenbildung und be20 sonders alles Eigentümlichen, was die solide Begründung des häuslichen und bürgerlichen Wohlstands der Individuen aller Stände wesentlich erfordert, entblößt. Für die wissenschaftliche Ausbildung herrscht in unsrer Mitte noch vielfaltiges, großes und belebtes Interesse; es erstreckt sich 25 sogar hie und da auf die Bildung von hülfe- und mittellosen Menschen, die nothwendig und dringend eine, mit den Bedürfnissen der Lebensweise, f ü r die sie erzogen werden sollten, beschränkte, aber denselben genugthuende Erziehung erhalten sollten, und worin sie durch jeden Brosamen oberflächlicher, wissen30 schaftlicher Kenntnisse mehr gehindert als befördert werden. Gewöhnlich gehen bey den Kindern dieser Klasse von Einwohnern und Bürgern sechs bis sieben Jahre vorbey, ehe irgend etwas tiefer in die Menschennatur Eingreifendes f ü r die Ausbildung ihrer Kräfte gethan wird; und in den höhern Klassen ist das, was in 35 diesem Zeitpunkt vielseitig und oft mit großer Kunst und Mühseligkeit an ihnen versucht und gethan wird, der naturgemäßen Entfaltung ihrer Kräfte und der guten Begründung einer soliden Erziehung oft selber noch nachtheiliger als die Verwahrlosung, in welcher die größere Anzahl der Kinder des eigenthumslosen
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Volks im Müßiggang und in der Gedankenlosigkeit unter verführerischen Umständen diesen Zeitpunkt durchschlendert. Die Folgen dieses Zustandes, ich meine diejenigen der in diesem Grad ungebrauchten und mißbrauchten Kinderjahre so wohl als der durch diese Umstände schon zum Voraus in ihren Segens- 5 Wirkungen untergrabenen und abgeschwächten Schuljahre, waren indeß in den Jubeljahren unsers großen Geldzuflusses bey fernem nicht so groß und f ü r das Vaterland im Allgemeinen nicht so bedenklich, als sie es gegenwärtig bey der unverhältnißmäßigen und immer wachsenden Zahl der ökonomisch gleichsam in die 10 Luft versetzten, eigenthumslosen und in Rücksicht ihrer Erwerbsfähigkeit in einem hohen Grad verwahrlosten Menschenmasse in unserm Vaterland wirklich ist. Man fühlt auch die Wahrheit dieser richtigen Ansicht ziemlich allgemein, und doch sieht man kein kraftvoll reg gewordenes 15 Bestreben, das im Nationalgeist auf diesen Punkt hingelenkt ist; im Gegentheil, hundert und hundert besondere Interessen f ü r allerley einzeln Gutes und Löbliches, das aber bey weitem nicht von diesem öffentlichen Interesse ist, erscheint in unserer Mitte vielseitig weit mehr und weit angelegentlicher vom allgemeinen 20 Nationalinteresse belebt. Dieser Umstand hat sehr viele Ursachen, und man muß einigen derselben, besonders wie sie von den Individuen unsrer Verhältnisse ins Auge gefaßt werden können, Gerechtigkeit widerfahren lassen. Tausend und tausende sprechen in ihren einzelnen Verhältnissen das Wort mit Recht aus: «Was 25 vermögen wir in unsern beschränkten Privatverhältnissen in Rücksicht auf diese unstreitig wichtige Angelegenheit des Vaterlands mit Hoffnung irgend eines gesegneten Erfolgs auszurichten oder auch nur anzubahnen?» Und einzeln können sie durchaus in ihren Lagen und Verhältnissen Recht haben! Nur sage dieses 30 niemand im Allgemeinen. Nein, niemand spreche das Wort aus: «Wir haben im Allgemeinen keine Mittel, hierin zu helfen.» Und ich bin überzeugt, ich stehe heute in der Mitte von Männern, die es tief fühlen, daß es dem Vaterland im Allgemeinen mehr an der genügsamen Belebung des Gefühls des Bedürfnisses dieser 35 Mittel und an einem genugsam erwachten Eifer, sie kennen zu lernen, zu prüfen und zu benutzen, als an ihrem Daseyn selber mangelt. Ihr Geist und ihr Wesen ist in den bessern Haushaltungen unsers Landes allgemein in den verschiedensten Formen und
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Gestalten zu Stadt und zu Land, auf dem Berg und im Thal, in Schlössern und in Strohhütten wirklich in Ausübung vorhanden, und er athmet eben so lebendig in mehrern unserer öffentlichen Einrichtungen und Anstalten, und besonders ist für die wesent5 liehen Anfänge dieser Mittel so viel als die Gesammtheit der Mütter aller Stände instinktartig belebt und vorbereitet; aber sie haben in den Kunstmitteln der gewohnten Erziehung durchaus keine, sie naturgemäß genugsam bildende und leitende Handbiethung; und dann steht der Zeitgeist dem öffentlichen Einfluß 10 des Guten, das diesfalls in unsrer Mitte noch da ist, mit der ganzen Macht seines irre führenden Verderbens entgegen. Aber so wie wir dahin kommen, die Ursachen und Mittel zu erkennen, durch welche der Zeitgeist im Stande ist, den Bestrebungen der Nachwelt durch die Erziehung bessere Vorsehung zu 15 thun, unübersteiglich scheinende Hindernisse in den Weg zu legen, so werden wir dadurch auch auf die Spur der ächten Mittel gelangen, dem diesfälligen bösen Einfluß desselben Schranken zu setzen. So groß das Bedürfniß sowohl tief in die Menschennatur ein20 greifender, als mit unsern positiven Lagen und Umständen sehr übereinstimmender Bildungs-, Erziehungs- und Versorgungsmaßregeln f ü r unser Volk auch immer ist, so ist es dieses besonders in Rücksicht auf die große Anzahl der eigenthumslosen Armen unsers Vaterlands. Diese Menschen sind beynahe so viel als all25 gemein aller Bildungs-, Erziehungs- und Unterrichtsmittel, die ihre Kinder f ü r die Sicherstellung eines häuslich und bürgerlich genugsam befriedigten Broderwerbs nöthig hätten, beraubt. Es ist unwidersprechlich, daß wenigstens die größere Anzahl dieser Menschen hie und da im Vaterland, und zwar an einigen, in 30 Rücksicht auf eine unnatürliche Ausdehnung ihrer Bevölkerung sich auszeichnenden Gegenden im Allgemeinen durchaus nicht im Stande ist, den elterlichen Erziehungspflichten, die sie sowohl um ihrer Kinder als um des Vaterlands willen auf sich haben, ein Genüge zu leisten; und die gefährlichen Folgen sind 35 eben so auffallend, die dieser Umstand unter leicht möglichen Ereignissen auf die wesentlichen Fundamente des allgemeinen Wohlstands und der allgemeinen Sicherheit des Vaterlands haben könnte. Ein Aufwachs zahlloser, allen Versuchungen der Verwilderung und Entnervung vielseitig preisgegebener, eigenthumslo-
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ser und f ü r ihre Bedürfnisse auf keine Weise mit Sicherheit u n d auf die Dauer, unter wechselnden Umständen u n d Zeiten sich auch nur vor der äußersten Noth u n d dem äußersten Elend zu schützen fähiger Menschen ist ein Zustand, dessen Bedenklichkeit in einem jeden und besonders in einem kleinen, in seinen Ressour- 5 cen beschränkten u n d hiefür hinlänglich begründeter Anstalten mangelnden Staat k a u m genug zu Herzen genommen werden kann. Ich darf noch beyfügen, es ist wahrlich ein Zustand, dessen Daseyn unser Vaterland in seinen frühern Tagen gar nicht kannte u n d dessen Möglichkeit es nicht einmal zu ahnen ver-10 mochte. Indeß ist diese, immer größer werdende Zahl der eigenthumslosen Menschen in unsrer Mitte ein wesentlicher Bestandt e i l unsers Schweizervolks selber, und das Vaterland ist wahrlich schuldig, den wahren Ursachen, die den gegenwärtigen Zustand, in dem sich diese große Anzahl unsrer Mitbürger befindet, 15 herbeygeführt, ernste Rechnung zu tragen, u n d zu bedenken, daß die Väter von tausend u n d tausend, jetzt ganz eigenthumslosen Menschen zu ihrer Zeit auch das waren, was unsere jetzigen Begüterten und unser noch übriggebliebene, ehrenfeste, selbständige Mittelstand gegenwärtig in unsern Städten u n d Dör- 20 fern noch ist. Ich darf es bestimmt aussprechen, sehr viele unsrer gegenwärtigen reichen u n d begüterten Mitbürger, besonders auf den Punkten des Vaterlands, die durch den unnatürlichen Geldzufluß des Fabrikverdiensts im letzten J a h r h u n d e r t sehr blühend gewor- 25 den, dürfen sich nicht verhehlen, daß viele ihrer Vorfahren in eben dem Zustand der Erniedrigung gegen die damaligen Begüterten und Geehrten standen, in welchem die große Anzahl der gegenwärtigen eigenthumslosen Einwohner des Landes jetzo gegen sie steht. Noch viel mehr h ä t t e das Vaterland unrecht, 30 wenn es keine ernste Aufmerksamkeit darauf werfen würde, daß eine große Anzahl der jetzt ganz eigenthumslosen Menschen an diesen Orten beynahe ein J a h r h u n d e r t lang im Dienst von Fabrikhäusern arbeitete, die sich zum Theil zu einem hohen Wohlstand erhoben, zum Theil die Umstände dieses vorübergehenden 35 Reichthums leichtsinnig im Zeitspiel der Welt verloren u n d schnell wieder in den Zustand der Erniedrigung versanken, aus dem sie sich plötzlich f ü r einen Augenblick erhoben, dabey aber durch ihre vorübergehende Lufterscheinung vielseitig dahin ge-
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wirkt, bey ihren Arbeitern den guten, sparsamen und eingeschränkten, häuslichen Geist, den diese von ihren Vätern geerbt haben, in ihnen auszulöschen und sie zum Theil in den wesentlichen, mit dem Eigentümlichen ihres kleinen Besitzstands 5 übereinstimmenden Erb- und Berufskräften sittlich, geistig und physisch in einem hohen Grad abzuschätzen, und in einen Zustand zu versetzen, in dem eine große Anzahl von ihnen äußerst unbeholfen, unberathen, und dabey noch den vielseitigsten Versuchungen des Luxus, der Verschwendung und der Eitelkeit 10 unsers Zeitgeists immer mehr preis gegeben und zum Opfer des Blendwerks unsers Scheinwohlstands dargeworfen dasteht. Wahrlich, wahrlich, das Vaterland ist verpflichtet, die Mittel ernsthaft in Überlegung zu nehmen, durch welche es möglich gemacht werden kann, den Bedürfnissen der öffentlichen Vorsorge, 15 die diese Umstände erfordern, auf eine genugthuende Weise Vorsehung zu thun, und wohl zu bedenken, daß die bestehenden Hülfsmittel für die Landesarmuth in Zeiten gegründet worden, wo die Bedürfnisse, die die Armensorge der Gegenwart dringend fordert, gänzlich nicht da waren und keine Beweggründe obwal20 teten, den Gebrauch ihrer Fonds Gegenständen zu widmen, die an sich selbst von einem weit bedeutendem Belang sind, als diejenigen, die in der Natur des gegenwärtigen Zustands der immer wachsenden Menge unsrer eigenthumslosen Einwohner Hegen. Es läßt sich nicht einmal gedenken, daß diese Fonds auch beym 25 treuesten, weisesten und selbstsuchtlosesten Gebrauche für die Bedürfnisse unsrer gegenwärtigen Lage hinreichen könnten. Diese Bedürfnisse sind so groß, daß das Vaterland diese Mittel durchaus nicht in den Stiftungen der Vorwelt finden kann; es muß sie nothwendig von sich selbst und von der Weisheit, dem 30 Edelmuth, der Vaterlandsliebe und dem Bürgergeist seines jetzt lebenden Geschlechts erwarten und bey denselben suchen. Es kann dieses auch mit gegründeter Hoffnung eines gesegneten Erfolgs thun, wenn es in sich selbst Kräfte und Muth fühlt, dieses Ziel sich durch eine allgemeine, auf die Menschennatur tief 35 eingreifende und solid einwirkende Erziehung für alle seine Stände anzubahnen und vorzubereiten. Vor allem aus aber müssen wir tief fühlen, daß die höhere wissenschaftliche und Kunstausbildung einzelner Stände und einzelner Menschen etwas ganz Verschiedenes von dem ist, was die gute Erziehung des Men-
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schengeschlechts in allen Ständen allgemein anspricht und fordert, und daß sie, isolirt und einzeln dastehend, sehr leicht geeignet ist, neben der Vernachläßigung einzelner Stände in der Erziehung nur zerstörend und zwar gegenseitig durch den Einfluß der Gebildeten auf die Verwahrlosten und hinwieder durch 5 die Rückwirkung der Verwahrloseten auf die Gebildeten zu wirken. Vaterland! Die Nationalbildung, deren du bedarfst, muß mit der Kraft ihrer tiefern Einwirkung auf die Menschennatur alle Stände des Volks in einer Art von Ebenmaß ergreifen und in 10 dieser Rücksicht gegenwärtig in der Bildung eines jeden Standes höher streben, weil ohne dieses das allgemeine Höherstreben, dessen wir bedürfen, durch das Zurückstehen jedes einzelnen in seinem Wesen gehemmt und die Erzielung des Ebenmaßes in demselben unerreichbar gemacht wird. Unsere Städte können 15 sich durchaus nicht mehr durch die Beschränkungen unserer alten Handwerks- und Zunfteinrichtungen dem Wohlstande der Vorzeit auch nur von ferne nähern. Diese Formen stehen jetzt so tief unter alle dem, was unsere Städte in Rücksicht auf die Erneuerung des soliden, häuslichen Wohlstands und der realen, 20 bürgerlichen Ehrenfestigkeit, so wie zur Wiederherstellung des zahlreichen, selbstständigen Mittelstands, der innerhalb ihren Mauern wohnte, gegenwärtig dringend bedürfen, als die Routinemittel, die das Landvolk im Allgemeinen zur Begründung seiner häuslichen und öffentlichen Selbstständigkeit durch den Routine- 25 gang der, für seinen Dienst bestehenden Bildungsmittel wirklich genießt, zur gesicherten, segensvollen Betreibung seines ländlichen Berufs nothwendig hat, bey den Zeitbedürfnissen und Schuldigkeiten des Landmanns als genugthuend angesehen werden dürfen. Diese Mittel sind, wie sie im Allgemeinen vor unsern 30 Augen dastehen, durchaus nicht mehr fähig und geeignet, die ernste, mit den Fundamenten der Sittlichkeit innig zusammenhängende, geistige und physische Erwerbsbildung des Landvolks auf den Grad zu erheben, der erforderlich ist, die Fundamente des häuslichen Wohlstands und einer solid begründeten Ehren- 35 festigkeit in unserer Mitte in diesem Stand genugthuend wieder herzustellen, durch welche ehemals ein zahlreicher, gesegneter Mittelstand auch in den kleinern Schweizerischen Dörfern so vielseitig blühte. Am allerwenigsten sind die bestehenden Routi-
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nemittel der Bildung zur Industrie, die die meist eigenthumslosen Fabrikarbeiter, welche in so vielen unsrer Gegenden so zahlreich sind, wirklich genießen, geeignet, den diesfälligen Bedürfnissen dieser wahrlich bedenklich großen Volksklasse und 5 mit ihnen denjenigen des Vaterlands ein Genüge zu leisten. Sie wirken im Gegentheil vielseitig auffallend dahin, die Übel, die wir gegenwärtig diesfalls schon leiden, von Tag zu Tag zu vermehren, und die Gefahren, denen wir ihrenthalben entgegengehen, uns immer näher zu bringen. Auch greift der Einfluß 10 dieses Umstands in seinen Folgen wahrlich nicht bloß nur in die niederste Stufe, oder nach einem Ausdrucke, den ich sehr ungerne höre, nur in die Hefe des Volks. Es ist dem nicht so. Er wirkt im Gegentheil sehr vielseitig auf die bedeutenden, aber freylich immer schwächer werdenden Überreste unsers alten Mittelstands. 15 Und er muß es; denn es ist thatsächlich heiter, daß es hie und da zu Stadt und Land, ohne beträchtlich geerbtes Vermögen, auch mit bedeutenden Talenten und mit großem Fleiß, in den meisten unsrer Berufsarten, sehr schwer ist, ein so geheißener Ehrenmann, so wie man das Wort jetzt braucht, zu werden; und doch 20 bedarf das Land, wenn sein Wohlstand in allen Ständen als wohlgegründet angesehen werden soll, in allen, auch in den niedern Ständen allgemein einer bedeutenden Anzahl Ehrenleute. Desnahen ist offenbar eine sehr große Erhöhung der Kunstkräfte und Kunstfertigkeiten für eine sehr große Anzahl der Individuen 25 unsers ehemals so gesegneten und blühenden Mittelstands wahrlich eben so dringend nothwendig, als es dieses für die niedersten Fabrikarbeiter unsers Vaterlands auffallend ist. Freunde und Brüder! Unsere Väter waren erhaben groß in der Noth. Möge das Vaterland heute in dieser Angelegenheit groß 30 seyn, ehe die Noth da ist. Das Sprichwort: «Der Mensch kann, was er will» - ist freylich in einem dummen Sinne nicht wahr, aber es hat für den weisen, fromm und kraftvoll höher strebenden Mann große Wahrheit in sich selbst. Wenn unser Schweizerland in vielen äußern Kräften denjenigen der großen Reiche 35 unsers Welttheiles äußerst nachsteht, so steht es keinem derselben in den innern Kräften, seiner Nachwelt durch die Erziehung in ihren wesentlichen und ersten Bedürfnissen ein Genüge zu leisten, nach; und es ist ein wesentliches Bedürfniß der Zeit, daß sich das Vaterland der Kräfte halber, die zur Wiederher-
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Stellung seiner selbst in allem, worin es schwach seyn mag, nothwendig sind, sich selbst nicht weniger zutraue, als es wirklich leisten kann. Das Unglück wäre unaussprechlich, wenn es sich gegenwärtig der Täuschung überlassen würde, als ob es bey dem großen, ausgezeichneten Kunsttalent so vieler unserer Gegenden 5 und bey den, in unserer Hand sich befindenden und seit Jahrhunderten von den Vätern vorbereitet in unsere Hand gelegten Mitteln einer wahren, tiefer greifenden, allgemeinen Volkskultur uns dennoch ganz und gar unmöglich wäre, durch öffentliche, aber tief im Privatleben eingreifende und für unsere Gegenwarts- xo bedürfnisse wohl berechnete Bildungs- und Erziehungseinrichtungen hierin dem Vaterland solid Vorsehung zu thun, oder wenigstens demselben die hiefür nothwendigen Mittel mit Solidität anzubahnen und vorzubereiten. Indeß können wir uns nicht verhehlen, daß die Benutzung dieser wesentlichen Grundlagen eines 15 beträchtlichen Vorschrittes der Nationalkultur, die in unsrer Hand liegen, unstreitig eine ernste und vielseitige Belebung von vielem, sehr vielem, das in unserer Mitte noch nichts weniger als ernsthaft, warm und allgemein dasteht, voraussetzt und fordert. Das Vaterland muß lernen, seine Armen als Arme [zu] erziehen. 20 Unsere Armen sind in dieser Beziehung eigentlich an sich nichts weniger als arm, sie sind im Gegentheil in vielen unserer Gegenden diesfalls vorzüglich reich. Ihr Reichthum liegt in ihnen selbst; er liegt in ihren geistigen und physischen, einer hohen Bildung fähigen und würdigen Kräften. Die Erziehung des Armen ist 25 desnahen dem Vaterland nicht darum schwer, weil er arm ist, sondern weil wir allgemein keine genügsame Mittel in unserer Mitte organisirt haben, die geeignet sind, ihn zur segensvollen Benutzung der Kräfte und Fertigkeiten, deren er in seiner Lage und in seinen Umständen dringend bedarf, zu bilden und zu erziehen. 30 Vaterland! Was die Armen für ihre Bildung von dir fordern, ist wenig gegen das, was sie dafür in sich selber besitzen; und sie werden es dir hundertfach wieder vergelten, wenn du es ihnen gibst, wie sie es, und zwar nicht bloß für sich, sondern wahrlich auch für dich, wirklich bedürfen. Vaterland! Gib es ihnen 35 im altschweizerischen Geist, mit Weisheit, Liebe und Selbstsuchtlosigkeit! Wahrlich, wahrlich, sie können es dir hundertfach wieder vergelten; und so leicht, als sie es dir wieder vergelten können, Vaterland! so leicht kannst du es ihnen geben.
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Das Geschenk, das sie von dir fordern, ist im Wesen und im Verhältniß gegen andere, unbedeutendere Dinge, die du thust und wohl zu vermögen glaubst, gar nicht groß. Die Bildungsmittel, deren die Armen bedürfen, kosten uns in dem Grad viel, als 5 sie ihnen auf eine Weise gegeben werden, wie sie sie nicht nöthig haben und wie sie ihnen nicht dienen. Wie sie ihrer bedürfen, dürfen sie ganz gewiß nicht viel kosten; aber sie müssen hingegen vollkommen geeignet seyn, ihnen in dem zu dienen, was sie vorzüglich bedürfen, und das ist auffallend, sie v o n d e r 10 W i e g e a u f zum ununterbrochenen Gebrauche ihrer Kräfte und Anlagen zu bilden, ihre überlegte und erfinderische Thätigkeit zu beleben und ihnen besonders eine anhaltende Ausharrung, Anstrengung und Gewandtheit in den täglichen Erfordernissen ihres Berufslebens gleichsam zur andern Natur zu machen. Sie 15 müssen fähig seyn, den Armen in dem Sinn reich zu machen, in welchem er allein wahrhaft reich werden kann und wahrhaft reich werden soll. Vaterland! Hiefür habe ich dir ein großes und gewiß wahres und gegründetes Trostwort zu sagen. Die Verminderung der Res20 sourcen des Zeitpunkts, in welchem der Geldzufluß in unserer Mitte so groß war, hat in verschiedenen unserer Fabrikgegenden durch ihre Folgen auf eine auffallende Art bewiesen, in welchem Grad selber unser armes, eigenthumsloses Volk fähig ist, von eingerissener Noth und Entbehrung Vortheile zur Stärkung 25 seiner selbst und zur Wiederherstellung verlorner guter Kräfte zu ziehn. I n mehrern Gegenden haben die im Leichtsinn der Taumeltage verwöhnten Fabrikarbeiter sich mit sehr großer Thätigkeit von neuem auf den Feldbau gelegt und jeden verworfenen Winkel mit vieler Anstrengung urbar zu machen gesucht. Ich 30 habe bestimmte Zeugnisse von Männern, die beträchtliche Fabrikgegenden genau kennen, daß unsere eigenthumslosen Armen in den neuern Zeiten eine K r a f t zur Selbsthülfe gezeigt haben, die in ihren Taumeltagen niemand von ihnen hätte erwarten dürfen. I n andern bedeutenden Distrikten hat die ganze Masse der 35 Fabrikarbeiter beym vollkommenen Stillstand seiner üblichen Artikel ebenfalls eine K r a f t bewiesen, sich neue Fabrikzweige zuzueignen, die nur durch eine sehr erhöhte und tief in alles Volk eingewurzelte Gewandtheit in der Erwerbskraft möglich gemacht werden kann und denkbar ist. 14
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Vaterland! In diesem Grad ist deine Lage für die Einführung tiefer greifender Bildungsmittel der Erwerbskraft bey deinem Volke selbst auf seinen untersten Punkten vorzüglich gut begründet, und in Rücksicht auf seine Kostspieligkeit durch die Kraft, die im Volke selbst liegt, zum Voraus als leichter anzu- 5 sehen, als vielleicht in keinem andern Lande. Wenn aber die Mittel, zu diesem Ziel zu gelangen, äußerlich schon nicht kostbar sind, so fordern sie hingegen die reinste und zarteste Belebung des Höchsten und Edelsten, das das Vaterland in sich selber für sie besitzt. Sie fordern die thätige Mitwirkung der edelsten, weisesten, 10 einflußreichsten und kraftvollsten Männer des Vaterlandes. Es ist uns dadurch, daß Männer von solchem Einfluß, solcher Würde und solcher Kraft thätigen Antheil an diesem Gegenstande nehmen, möglich, das Nationalinteresse der Bürger aller Stände, bis auf die niedersten Hütten hinab, dafür anzuregen, zu beleben und 15 zu unterhalten, und so die Detailmittel, die zu diesem Ziele führen, allmählig allgemein in alle braven Wohnstuben des Vaterlandes hinein zu bringen und ihre diesfälligen Resultate gleichsam von selbst allgemein aus ihnen hervorgehen zu machen. Von dieser Seite ist denn freylich das, was es erfordert, den Bedürf- 20 nissen unserer Lage in dieser Vaterlandsangelegenheit ein Genüge zu leisten, im Innern ihres Wesens sehr ausgedehnt, allgemein das Höchste ansprechend und in das Niederste eingreifend, indem es nur dadurch möglich ist, ihre Mittel auf die mannigfaltigste Weise, wie es nothwendig ist, anzubahnen, vorzubereiten, einzu- 25 lenken und durchzusetzen. Sie fordern weniger nichts als eine vielseitige und hie und da große, Überwindung ansprechende Abänderung und sogar Umkehrung unsers gewohnten Routinedenkens über die wahren Bedürfnisse der großen Anzahl unserer eigenthumslosen Individuen, und selber eine vielseitige Abände- 30 rung unsrer Routineeinrichtungen der bestehenden Bildungs- und Versorgungsanstalten derselben. Ich darf wohl sagen, wir bedürfen diesfalls in uns selbst eines erneuerten Geistes, eines erneuerten Herzens und sehr veränderter Maßregeln. Wir sind indeß nichts weniger als allein in der Lage, in Rück- 35 sieht auf unsre eigenthumslose Volksmenge Maßregeln ergreifen zu müssen, die wesentlich tief in die Menschennatur eingreifen und darum in ihrer Ausführung mit sehr großen Schwierigkeiten verbunden sind. Alle Staaten Europa's und selber einzelne Städte,
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Orte und Gegenden, die durch außerordentliche und schnelle Resultate ihrer Industrie plötzlich zu, mit ihren vorigen Verhältnissen unverhältnißmäßigen und besonders der Naturanlage ihrer Localität nicht angepassten Geldzuflüssen gekommen, sind im 5 nämlichen Fall. Selber England, das durch seine Industrie die wesentlichsten Geldressourcen aller Welttheile auf seine Insel zu leiten im Stande ist, steht mitten in den unermeßlichen Geldresultaten seiner Kunst, seiner Politik und seiner Isolirung durch die ins 10 Unermeßliche steigende Vermehrung seiner eigenthumslosen Menschen an einem Vorabend von öffentlichen Landesgefahren, die den unsrigen ganz ähnlich sind, und die Natur des Bedürfnisses, ihnen mit Solidität entgegen zu wirken, wird seine Regierung ganz gewiß dahin führen, Maßregeln f ü r die individuelle 15 Kunstbildung seines Volkes durch die Erziehung, zu ergreifen, die denjenigen, deren wir in unsern kleinen Lagen und Verhältnissen ebenfalls bedürfen, im Wesen nicht unähnlich seyn können. Das beynahe allgemeine Nationalinteresse, das dieses Land seit kurzem auf die Erziehung und den Unterricht der Kinder 20 seiner eigenthumslosen Volksmasse zeigt, beweist offenbar, daß seine Einwohner, beydes, die Gefahren ihrer diesfälligen Lage und die Pflichten, die daraus nothwendig erfolgen, tief fühlen und in der Erhöhung der intellektuellen und Kunstkräfte dieser Volksmenge Mittel zur Sicherheit ihres Staats suchen, zu denen 25 sie auch durch das höchste Raffinement des Mechanismus ihrer Maschinen durchaus nicht zu gelangen vermögen. Das Höchste, das ihre Maschinenkraft, wenn das Volk in ihrem Mechanismus ohne die Erhöhung der intellektuellen und Kunstkräfte seiner Individuen gelassen würde, hervorbringen könnte, müßte noth30 wendigerweise alle ihre Resultate in Rücksicht auf den öffentlichen Volks- und Landessegen zu Scheinresultaten machen und ihre Segenskräfte in allen Ständen in sich selbst auflösen. Ich wiederhole, alle Staaten unsers Welttheils leiden in den einzelnen Localitäten, in welchen die Fehler dieser Unpassenheit 35 ihrer Industrie mit den Fundamenten des Gleichgewichts der Quellen des positiven Wohlstandes aller Stände in Disharmonie stehen, und sind gezwungen, f ü r und in diesen Localitäten mit uns die nämlichen Maßregeln zu ergreifen, wenn sie nicht den Großreichthum einzelner Individuen mit Gefährdung des positi-
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ven Wohlstands einer ohne alles Verhältniß größern Anzahl ihrer Mitbürger sorglos und gedankenlos begünstigt sehen wollen; und dieser Gesichtspunkt ist denn wirklich nicht bloß in Beziehung des Fabrikreichthums, er ist auch in Beziehung auf alle Arten von Großreichthum, die aus der Begünstigung einzelner Personen 5 und einzelner Stände zum Nachtheile der rechtlichen Genießungen ihrer Mitbürger Statt finden können, gleich wahr. Die öffentliche Militär-, Polizey- und selber Justizverwaltung kann durch Mangel an weiser Aufmerksamkeit auf die wesentlichsten Nothbedürfnisse der niedern Volksklassen den ersten Quellen des öko-10 nomischen und bürgerlichen Wohlstands des gemeinen Mannes, d.i. dem Individualwohlstand der großen Mehrheit der Landeseinwohner eines jeden Staats in den verschiedenartigsten Richtungen, aber im Wesen auf eine ganz gleiche Art nachtheilig entgegen wirken. Indeß ist der, vorzüglich vom Handels- und Fabrik-15 stand ausgehende Hochflug des spielenden Haschens nach Großreichthum durch die öffentliche und Privatgefährdung des beruhigt mäßigen Wohlstandes seiner Mitmenschen, der gegenwärtig in unserm Welttheil allgemein so große Unglücke veranlaßt, doch auf dem Punkt, im ganzen Umfang seiner Quellen und Wir- 20 kungen erkannt zu werden. Und wenn es je von einem Volke zu hoffen ist, daß es sich bestreben werde, diesem bösen Zeitgeist in seinen Ursachen und Folgen mit Weisheit und Kraft Einhalt zu thun, so sollen wir es billig von den Nachkommen der Männer erwarten, die den großen und allgemeinen Volkswohlstand 25 unsers lieben Vaterlands mit so großer Heldenkraft und mit Darsetzung ihres Leibs, Guts und Bluts gegründet haben. Dabey aber dürfen wir durchaus nicht aus den Augen lassen, daß die diesfällige Weisheit und der Edelmuth unsers Vaterlands mehr aus der Sorgfalt für die Erhöhung und Ausbildung der Erwerbsanlagen, 30 Kräfte, Fertigkeiten und Gelegenheiten, als aus der Erhöhung und Vergrößerung des Eigenthums durch gesetzliche Begünstigungen in der Hand derer, die dasselbe jetzt wirklich besitzen, auf Jahrhunderte zu erhalten, hervorgehen muß. Wir bedürfen der freyen und ungehemmten Circulation des Geldes, wo es sich 35 noch immer befindet, mehr als je. Alle Gesetze, die den Kredit und mit ihm den freyen Spielraum der Individuen des Handelsund Erwerbsstands schwächen und untergraben, sind den öffentlichen und allgemeinen Bedürfnissen des Vaterlandes gegenwär-
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tig mehr als je nachtheilig. Es ist dringendes Bedürfniß, die größere Masse unserer Einwohner zu den Grundsätzen, Kräften und Fertigkeiten zu bilden und zu erheben, durch welche es gegenwärtig allein möglich ist und möglich werden kann, mit ge5 gründeter Hoffnung eines guten Erfolgs den Segensgenießungen einer solid begründeten, häuslichen und bürgerlichen Selbstständigkeit entgegen zu streben, und nicht in kunst- und tugendloser Ohnmacht, gleichsam außer den Kreis der diesfälligen Möglichkeit geworfen, zu leben und zu sterben. 10 Die große Masse unserer Armen aber wird und kann sich durchaus nicht von selbst zu diesem Segen erheben. Sie wird und kann durchaus nicht besser werden, als sie wirklich ist, und sich auch nicht höher heben, als sie wirklich steht, wenn nicht alle Stände unsers Landes sich gemeinsam bestreben, sich in Rück15 sieht auf die Fundamente des öffentlichen Wohlstandes auch zu höhern und edlern Grundsätzen zu erheben, als diejenigen sind, zu denen uns der Luxus und die Routinegrundsätze, Sitten, Lebensweisen, Ansprüche und Anmaßungen unserer Zeitgedankenlosigkeit und Zeitschwärmerey, mit einem Wort, unsrer Zeit20 selbstsucht in großen Parthieen hingerissen, und jetzt, so wie wir sind, dastehen machen. Edle, liebe Eidgenossen und Brüder! Ich bin in meinen Achtzigerjahren mit dem Gefühl in Euere Mitte getreten, es sey wahrscheinlich das letztemal, daß ich diese Versammlung besuche. Ich 25 wollte desnahen von allem, was ich nach meinen Ansichten f ü r das Vaterland zu wünschen nothwendig und würdig fand, in dieser Stunde kein Wort verschweigen. Ich habe unbefangen meinem Herzen freyen Spielraum und meiner Zunge freyen Lauf gelassen. Ich weiß, es sind sehr viele Männer in unserm Vaterso land und selber im Kreis unsrer Versammlung, die in Rücksicht auf vieles, sehr vieles, wovon ich geredet, richtigere Einsichten und vielseitigere und bedeutendere Erfahrungen als ich haben. Das aber konnte mich nicht hindern, meine, wenn auch einseitigen und beschränkten Ansichten mit der Lebhaftigkeit, 35 Wärme und Zuversicht auszusprechen, die mir die Überzeugung eingeflößt, daß ich mit edeln, vaterländischen Männern rede, die, wenn sie auch meine Ansichten nicht mit mir theilen, sondern entgegengesetzte als dem Vaterland f ü r dienlicher achten, mir dennoch die Gerechtigkeit widerfahren lassen werden, daß meine
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Rede aus reinem, vaterländischem Herzen geflossen und mit den Lebensbestrebungen, die ich den Erforschungen der naturgemäßen Begründung des Erziehungs- und Unterrichtswesens des Vaterlandes gewidmet, in Übereinstimmung stehe.
Meine Lebensschicksale als Vorsteher meiner Erziehungsinstitute in Burgdorf und Iferten Von P e s t a l o z z i . Leipzig, bei Gerhard Fleischer 1826
Meine Lebensschicksalo
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Entwurf-Fragment (ungefähr ju ol)l irrfümlitf) fiaff 1822.
N o t e , que je prie le R é v é r e n d Mr. M a j o etc.
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Note que je prie le Reverend Mr. Mayo etc. S i e ipantifdjriff Z B 3üricfj, Oltflr. i>ejial., 23riefumfd)lag 7 9 / 1 , befielt aus 4 % ©ei= unt> Diel Äorreffuren Stornit>ä (©dj), t>on ©feinmann gefdjrieben, of>ne S a f u m . S i e teufen jroei ©eifen enthalten 1 % ©eiien (Sntrourf j u einem 3eugniö für 3Iiat)o in 35riefbani> X I I , © . 2 6 9 - 2 7 0 , Jlr. 5734. .Révérend 27 Z. 2 27 Z. 2 - 3 ' présenter de ma part ©f 27 Z. 4 çmî d e m e u r ( a ) e n t ©cf) 29 Z. I Mes (recherches e t mes) efforts 29 Z. 4 ( d é j à ) il y a déjà (3) i ans (de) à © d j (devaient dussent) Z. 6 doivent © d j à t o u ( t e ) s les genres Z. 8 (Z'aptitude(s) d a n s l'exécut i o n (de ces m o y e n s ) Z. 10-11 © d j (ne p o u v o i t p a s ) n'a pu encore © d j (sa t r o p g r a n d e restricZ. t i o n ) son état restreint jeunesse en général, (et Z. aussi) ©cfj de même que © d j pour la Z. © d j (mes forces) mon pouZ. voir © d j je le fais moi-même Z. © d j présenter cet objet sous Z. cette face Z. 24 (cet objet de ce côté) à son (arrivée) r e t o u r Z. 30-31 (d')ere a u c u n e Z. 32 © d j (me réfère) m'en rapporte Z. 33 aucun d o u t e ( r ) Z. 34-35 © d j ( d e ) sur (son) sa scrupuleuse impartialité (scrupuleuse). C'est à lui ( à ) de © d j (là-dessus) à cet égard Z. © d j ( q u e ) combien de ce Z. côté il serait trouv(e)asse Z. © d j (élargisse) agrandît u n Z. p e u (la b o r n e ) l'espace borné Z. 1 - 2 © d j qui m e ( m e t t e ) mît en é t a t d ' é t e n d r e (1') mon Z. Z. Z. Z.
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1. A n h a n g
S. 31 Z. 3
S. 31 Z. s . 31 Z.
s . 31 Z. s . 31 z . s. 31 z .
s . 31 z . S. 31 Z. S. 31 Z.
s. 31
z. s . 31 z .
© d j (à ce q u e ) j u s q u ' a u p o i n t de pouvoir d a n s p e u de t e m p s (je puisse) 5 © à ) (qui seroient) à qui Z'on appropri(e)a< 6-8! ©cf) e t qui (seroient on é t a t de p r e n d r e ) /tissent à même de s'acquitter avec enthousiasme ( c h a q u e ) de toute noble vocation ( à ) de leur destination e t qui (seroient) y répondissent 9 ©cf) rec(ois)euro» (pour ce b u t ) à cet effet 10 ©cfj l'assurance 13-14 ©cf) en rester (sur le) au point, (sur lequel) où ils (se) en sont (élevés jusq u ' ) à présent 15 (il n ' a r r i v e r a p a s ) e t cela 16 ©cf) Quand u n 17 on ©feinmanni jpani», mit fforreffuren, feilroeife audfj Dem 3-@djnii£>. S. 35 Z. l f . S. 35 Z. 1 S. 35 Z. 4 S. 35 Z. S. 35 Z. S. 35 Z.
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S i c 21uffd)riff fel)lf. .Endsunterzeichneter aus A c t e n s t ü c k e n (sind) besteht 5 endlich ( v o n ) aus 6 (aus)gezogen 8 - 9 (im) dem ganzen I n n h a l t derselben nach nicht n u r als verantwortlich (bin, erkläre) 19-20 B e m e r k u n g e n am 3?an&e; ©d)mii>: ( u n d füge denselb e n noch bey, d a ß dieses alles R e c h n u n g e n sind, die in Abwesenheit Herrn
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Schmid s t a t t f a n d e n ) CSteiti= mann: z u m a l - Schmids (beschlossen u n d angemessen) a n e r k a n n t und saldirt wurden (das U n r e c h t ) den Nachtheil ( F r i e d e n s ) Liebe zum Frieden im Stillen getragen ( u n d meinen M u n d darü b e r nicht a u f g e t h a n ) den Gang und (ihre) die Schritte, (durch die sie seit dem Anfange) ( C h e f ) Vorsteher
Aux amis de l'humanité S. 35 Z. 27
und genöthigt, (durch die öffentliche Bekanntmachung des) das ökonomis c h e ^ ) Verhältnis(ses) S. 35 Z. 29-31 et dans 1 (de) à 1 (hommes) personnes 2-3 (sont) étoient chers. (Mais) J e me trompai dans le même degré (autant que je croyois) en croyant
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S. 83 83 83
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1. A n h a n g 5 (conduite) direction 5—6 useroit ( f e r o i l usage> aussi ( a u salut) pour la prospérité ot ( à ) 8 (me t r o m p a i ) m'abusai 9 en me persuadant 13-15 p a u v r e ( a b a n d o n n é e t obligé à t o u t m o m e n t (de) à les venir chercher d u secours) ayant besoin — recevant chez moi. ( D a n s ) A cette Z. (de pas en p a s ) peu à peu Z. (miséricorde) pitié Z. (étoit) partit Z. (usés) mises en usage Z. Z. 2 2 - 2 3 (de) à se (en) les approprier e t ( d e ) à Ce (étoit) fut Z. (étoit) fut même confiée Z. (même) (pouvois) pus Z. (pouvoir) qu'il me serait Z. possible de 35-36 ( m ' ) e s t claire pour moi Z. 1 - 2 (par le) au moyen du reste Z. de sa f o r t u n e (privée) particulière 3 l(ui)a dissuadèrent Z. Z. 6—7 et elle r e m i t (dans} à cette époque Z. 7—8 (en) les assurer à m o n petit-fils (dans la) entre les main s ( m ê m e ) je fusse poussé jusZ. 9 q u ' à ce point-(là) Z. 11 (de redresser) pour rétablir Z. 12-13 ( m o n t o i t à ) f u t tel (point) que me méfiant ( à ) de mes propres forces (de) à Z. 14 ( d a n s ) de m a Z, 14 qu('en)e ( y ) désespérant d'y réussir Z. 15 ( p o u r ) par t o u s Z. 18-20 (accablé) abîmé de dettes, e t j e n e pus(le r e m e t t r e comm e le premier e x e m p t de d e t t e s ) le libérer — premier.
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merci (que) ( m ê m e ) l'époux (me) d o n n a à ma demande J e ( ' é t o i s ) / « i donc (poussé) réduit Z. 30 de cette ville Z. 31 (me relever dans) rétablir Z. 36 ne ( y ) p o u v o i t Z. 39 ( é m a n a n t e s ) lesquelles émanaient Z. 2 (prévoir) espérer que ces obligations (seroient) fussent Schmid (je souffrois) Z. (non sensicales) insensées Z. de ma part Z. par celle de son arrogance, Z. de sa faiblesse e t (de sa confusion) du désordre sans bornes qui caractérisait sa manière d'administrer ( d a n s ) ô cette Z. 9 (souffrance) pitié Z. 9 Z. 12-13 (souffrances) peines (qui m ' e n suivent) que j'essuyai p a r (une) suite de sa Z. 14 du temps
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conduite pour (point) aucun titre de droit (ni d a n s ses relations envers m a m a i s o n ) 15-16 m ' a t t r i b u o i t absolument (à moi) 17 (nioit a u c u n e m e n t ) révoquait point en doute 19 (réponse) lettre 20/21 (de suite) immédiatement 23 (II) Elle 24/25 nécessaire 26 m ' e n étoient 30 (souffrances) maux 31 ( J e m e persuadai d a n s ) A l'époque ( d a n s ) à laquelle nous espérions également 32 (et à laquelle opéroient) nous opérions, je me persuadai de (beffer : d e façon à) pouvoir
E i n g a b e a n die Regierung des K a n t o n s W a a d t S. 84 Z. 35
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85 Z. 86 Z.
a u t a c t éminemment fin 1 - 2 n'existoit pas 6 (se confier) c o m p t e r 10 e 98 Z. 12 en ordonner 98 Z 13 (renvoyer) restreindre 98 Z. 16 (Il m'afflige) Je suis profondément affligé
Finanzielle Abrechnung mit Herrn und Frau Niederer S. 98 Z. 18 par devant la justice, (par) durant S. 98 Z. 20 (lui) paroissoit (nuisible au) gêner le sien S. 98 Z. 22 (féroce) condamnable S. 98 Z. 22 (les carrières) le chemin S. 98 Z. 26-28 et (mes buts) à l'égard de l'œuvre et du but de ma vie fera tout ce qu(e la loi lui permettra) il peut faire légalement (de) pour S. 98 Z. 28 non (im)mérités S. 98 Z. 29 d(e le finir) y mettre un terme. Je souhaite pouvoir
S. 98 Z.
S. 98 Z. S. 98 Z. S. 98 Z.
367
rester avec mon établissement (je voudrois rester) 30-32 mais (dans les circonstances qui m'ont persécuté jusqu'ici, il) vu la manière dont j'ai été persécuté dans les circonstances sous lesquels j'y ai vécu, cela 33 Toutes les choses (a ses) ont des bornes 34 (ne veux) n'ai besoin 38-39 sans avoir mérité de l'être, sans avoir été entendu (et sans l'avoir mérité)
Finanzielle Abrechnung mit Herrn und Frau Niederer 21llgemeined 3 u r g r a g c n a d ) b e r 2 I u f o r f r f ) a f i P c f t a t o j j i s bei ben S c h r i f t e n D o n 1 8 2 3 - 2 4 f a n n Diel* [eidjf eine H e i n e r e © r u i f r f j r i f t i m 3îacfj[af} beifragen: D a r l e g u n g der Pestalozzischen E r z i e h u n g s a n s t a l t in Y v e r d o n , 1 8 2 3 ( Z B Jüritfj, Dlîfïr. 'Peffal. 9 0 1 / 3 8 ) . (Sie beginnt mit bem folgenden P a f f u d , 6er a n (Stfjmib als 23erfaffer benfen lägt: D a seit einiger Zeit die A n f r a g e n ü b e r d e n jetzigen Z u s t a n d der hiesigen A n s t a l t sich vervielfältigen, u n d wir zugleich v o n sehr achtungswürdigen Männern aus verschiedenen Gegenden aufgefordert wurden, hierüber zuverlässigen Aufschluß zu g e b e n , s o finden w i r u n s b e w o g e n , d e n F r e u n d e n d e r W a h r h e i t u n d d e r E r z i e h u n g d u r c h f o l g e n d e D a r s t e l l u n g z u e n t s p r e c h e n . 2 1 1 g j p a u p t l e l ) r e r ttnrb i n b i e f e r ( S d j r i f t 3 o f - ® < f ) t n i b j u m S p r e c h e t b e é fyaufeë, e i n g e l j e n b , a b e r b o e f ) b i f l a n j i e r f = f a c f ) I t i f ) . 0 a = n e b e n i f i rooijl g u b e a t f j f e n , b a $ P e f l a l o g j i f ) i e r i m m e r i n b r i t t e r 3 > e r f o n e r m ä h n t i f t , roaé b e i feinen e i g e n e n iTtieberfdfjriffen feiten tff, toogu f o m m t , bajj er eine g a n j perfönlicf)e S c f i r e i b = roetfe p f l e g t . OTan lyat (d)on ben ©ebanEen geäußert, bog Scfjmib an benjenigen ©aborafen ^efta: lojjid maßgebenb beteiligt roar, bie bie finanzielle ©iéfuffîon mit bem (Ehepaar ÎTÎieberer be= treffen. Sie B^ntralbibliofi>eE 3ürirf> (OTffr. î>efta[. 2 3 0 / 5 5 , Don 1824?) befîçt einen Sntrourf Don brei Çoliofeiten in franjöfifrfjer ©pradje, ber auf 3 - 6d)tmb jurüige^en Eönnte: Réponse à la Déclaration de Mr.Niederer. Sô beginnt ber Xeft roie folgt: J e lis en ce moment, dans le No. 172 des supplémens de la Gazette générale (du 22eoctobre), une déclaration préalable de Monsieur le ministre Niederer, qui est conçue dans les mêmes termes dont il a fait usage, sans interruption, envers Pestalozzi, tant verbalement que par écrit, depuis nombre d'années, même dans sa vio privée. 2Benn ber 23erfaffer Don 2Ingriffen contre Pestalozzi et contre moi fpricftf, fo beutet alleô auf bie Siuforfcfjaft ©cfjmibé tjin, unb fein fcfjriftlidjer Êntourf fann ald inbirefter 23eleg bafür gelten, ba)j baneben laufenbe ©djriffen gleichen 3 n i)alfa roirflid) Don T^tffalogjté ipatib fînb, au cfj roenn ©djrnib Unterlagen geliefert fjaben tnag. 23efrfjretbung ber
Unterlagen
© i e ipanbfdjriff Z B 3 û n d j , DîîfEr. 3>effa[. 2 3 1 / 1 4 b e f i e l t aué Dier Q a a r f b o g e n unb einem O f t a D b l a t t j u S e i t e 8 . S i e ift Don (Scfjmib gefcf)rieben, mit fef>r Diel Ä o r r e f t u r e n ,
1. Anhang
368
ftilijlifdj mcf)( ganj Bereinigt, alfo Dielleitfjf OtFfaf. S e t £ifel, bie Datierung uni? ßer (3tf)[ug fehlen. ^jTrif)atfïicfj bedeutet ber 2(uf|~aÇ, gefiü^t auf 2Ingaben (5cf>m:bä, bie Q3or= fiufe aie ©rläuferung Peffalojjie ju ben ^Beilagen A - E beô Mémoire au Gouvernement d u Canton de Vaud, Dom DToPember 1 8 2 3 . 3 n Srgânjung j u biefem Mémoire ïommen i)ier Dor allem bie f i n a n z i e l l e n gragen ber 2Ibrecf)nung mit .Çjerrn unb g r a u f i e b e r e t jur ©pracfje. Obroof)! bie .franbfifjriff Don 3- ©djmib gefcfjrieben iff, barf bie 23erfafferfdjaff Pefialojjia ald gefldjert gelten. 33gI. bie £erffri(i? (5. 353. Sertfritifrfjer Apparat S. 101 Z. 2 S. 101 Z. 3 S. 101 S. 101
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über (unser) das t am Kanbe. Z. 9 den Innhalt diesefr] Z. 10-11 (mich kurz fassen zu k ö n n e n ) nur noch Folgendes als Ergänzung [beizufügen] fei)lt Z. 13 so gedrückt und Z. 15 Töchteraastait Z. 16 ( u n d unter dem in nach B[roschüre]) [im] fef)lf Z. 18 (Von meiner Seite ist) Dieser Contraet Z. 20 (ganz) übersetzt (ganz) Z. 21-22 ich auch den - ich den feilroeife am Dianbe Z. 24 in Beylag B finden (unter B) Z. 25 k o m m t noch Z. 26 (die nach Broschüren gef ü h r t wurden) Herr und Frau Niederer Z. 27-28 die Mitte Novbris 1813 (sich) abgeschlossen find e ^ ) « , u n d Jungfer Kastenhoffer, jetzt Z. 29-32 in allen - Töchteranstalt behandeln (lasset) ließ, welches ebenfalls in den (zum Vorlegen bereiten) bereits deponirten Rech-
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nungsbücheTn (nachgeseh e n ) rechtlich nachgewiesen Z. 34 Schriften (mit Pestalozzi) Z. 35-36 ( j a ) nach ihrem - Schreiben Z. 36 überdies Z. 2 sogar Z. 2 (von H e r r n Niederer) Seite 67 (der Broschüre sogar) Z. 3 - 4 an (sie) Frau Niederer Z. 4 Rechnungs(verhältnis) ansprach und gegen meine Bücher Z. 5 - 6 (würden) werden können. (so d a r f ) Diesem zu Folge müßten von F r a u Niederer gegen mich Z. 6-7 werden können Z. 8 - 9 und die - müßten am Kanbe Z. 10 m a n (endlich) Z. 10 (der pestalozzischen) meiner Z. 11 Herrn und Z. 12 [fasse] feljlf Z. 14 (zu sehen) ins Auge, wovon Beylag (B) G zeugt, so (würde die Inkonsequenz) scheint Z. 15 meiner Z. 16-18 u n d [ich] feftlt; biegorf= fe^tmg biä haben erfe^f fo!= genben geftridjenen 21b; ftfjnifi: (Auch bin ich bereit, moralisch u n d bürgerlich m i t Eid u n d Gewissen zu allem zu stehen, was diese rechtliche u n d bür-
Finanzielle Abrechnung m i t H e r r n u n d F r a u Niederer
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gerliche A b t r e t u n g meiner Töchteranstalt a n F r a u u n d H e r r n Niederer zu begründen im Stande ist.) Z. 20 (wofür) die a m Z. 20-21 sich getragen findet, Seite 33 und 34 Z. 22 deponirten Rechnungsbücher selbst (vorliegen) Z. 23 (müssen) dürfen Z. 24 mit diesen Documenten Z. 27-28 bürgerliche und rechtliche Z. 31 die(jenigen) von (uns} mir gebethenen Schiedsrichter, die (von u n s ) zu urtheilen (gewählt worden sind) haben Z . 33 (lege} füge Z 36 (sind) wären (und sich weit * * *) und Briefe und Schriften Z. 37 in (dem Dutzend nach) der Menge sich in meinen H ä n den (sich be)finden Z. 38 (auf eine so dringende Weise) zur Pflicht, (von H e r r n Niederer) Z. 39 f. von Seite Herrn und Frau Niederer (beharren) Z. 1 - 2 u n d [daß sie] fefylt die mir (Broschür) Seite 50, 51 u n d 52 von ihnen eingereichte Rechnung Z. 3 - 6 (so wie) Ebenso müssen (sie) auch (den) die Begleitbiieie dieser Rechnung, (der sie begleitet, u n d weleher) die als Grundlag (dieser R e c h n u n g ) derselben (gelten) dienen sollten, als ohne — gelegt werden. Z . 7 [für] fef>lt Z 9-10 (nichts m e h r ) bey genauer - Folgendes beyfügen zu dürfen, bie gorifefsung auf beigelegtem 25Iatf 31: (als daß wir) I n Hinsicht 24
Pestalozzi Werke Bd. 27
369
S. 103 Z. 12-13 ist [es] feljlf (uns nicht *) das einzige — sollte S. 103 Z. 13-14 mehr (in die Töchteranstalt k a m , welches nie an mich vergütet wurde) dahin - anspreche. (Allenfalls) S. 103 Z. 15 (hohen) fürwahr sehr annehmbaren S. 103 Z. 16-19 in der damahligen Zeit geschehen, (daß sie) damit die Meinigen sehen, wie wenigstens einige Stücke, die in der Anstalt waren, in einem guten Preis mit der Zeit (zu) aä ijaupiMafi roieber ein. S. 103 Z. 23 Licht (hierüber) S. 103 Z. 27 wie ich oben schon bemerkte, zernichtet, und zwar in einer Zeit S. 103 Z. 35 [sie] fet>lf S. 103 Z. 35-36 Versorgungs (anstatt )schritten ( a u f ) f ü r (sie) S. 103 Z. 36-37 (Begleitbrief Seite 53) mit väterlicher Sorgfalt an sie S. 103 Z. 37 (von) Seite 42 S. 103 Z. 39 [nach] fe^lt S. 104 Z. 2 dann in denjenigen S. 104 Z. 3 (stehen würden) wären S. 104 Z. 4 [und] feljlf S. 104 Z. 5 diese(m)r (Augenblick) Zeit S. 104 Z. 6 (von dieser Seite) nicht ganz S. 104 Z. 7-10 sehen ( u n d jedermann, der mir ** näher stand, selbige). Auch meine - benutzen
370
1. Anhang
S. 104 Z. 10/11 (hiesiger Unternehm u n g ) meiner S. 104 Z. 12 wahrlich auch S. 104 Z. 13 ( F r a u Nied.) J u n g f e r K a stenhoffer, die damahls war S. 104 Z. 14 [die] fetyt S. 104 Z. 15 sich finden, noch mehr Erläuterung (genug) S. 104 Z. 16 also S. 104 Z. 18 X I I 6er @oifa=2lu£lgabe ersten nochmals 1824 ^aö Zöerf Christoph and Else tum 1782. :fl mit 6er 23orrebe tiefer 3Teuaudgaf>e in Sanb V I I ber frififdjen 2iuggabe, 1940, abgebrudEi, i>ie 23orrebe bafelbfl ©.46.9-47°- 3 n ber ßoffa=2Iudgabe ftefjt X - X V I anfcfjtiefjenb bie F)ier t>or[iegenbe,nicfjf juge^örige Erklärung, eingelei* fet burd) folgenben (Saij: I c h füge dieser Vorrede noch die, unter gegenwärtigen U m ständen nothwendig gewordene, o e f f e n t l i c h e E r k l ä r u n g bey. £if. S X I , Seite 255-259. A = Pejialojji'ö fätnmilkfje Schriften, S a n b X I , auparavant h 27-29 d'une telle manière que j ( e ) ' a i du lui propos (ai )er en d a t e d u (19.) 23 janvier 1819 h 29-30 (devoit) osoit soutenir juridiquement que la moindre (injustice) irrégularité y @cf)miï> ( f u t ) était contenu. ( C e p e n d a n t ) h 31 (calomnieux) @cfjmiï> de blâme h 35 a (repris) rétracté le 31 ( j a n v i e r ) décembre h 36-37 (de) contre moi e t (de) contre h 39 (assurer) garantir h 2 équivoque; (je n'ose p a s sous ce r a p p o r t ) h 6 (cette) l u t t e {malheureuse}
S. S. S. S. S.
127 127 127 127 127
Z. Z. Z. Z. Z.
S. 127 Z. S. 127 Z. S. 127 Z. S. 127 Z. S. S. S. S.
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S. 127 Z. S. 127 Z.
S. 128 Z. S. 128 Z. S. 128 Z. S. S. S. S. S. S. S.
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juridique, dont la marche (qui) ne h 8 (qui a é t é ) effectué h 10 (Sous) Dans h 10 ( à ) sur h 12 (les) des a v a n t a g e s h 15 [étend]ue »eggefcfjniffen in H 15 je dois m e remett(e)re h 20 (sur bon t i t r e ) et qui me reviennent h 21 (cédé à) dirigé par h 22-23 (originaires sur le) primitifs par rapport à h 25 ( u n ) le sacrifice h 27 contre ma maison h 29 Scfjrnib qui étoient h 33 ( u n ) / ' i n s t i t u t (de jeunes gens) que je possède h 36 ( s i t u a t i o n ) position h 39 ©cfjmii» (auxquels) que j'(envisage) estime être en droit de faire h 2 ( q u ' a y a n t ) qu(e Monsieur Niederer)il eût h 3 de son gré h 4 (il doit lui donner u n t e r m e ) (5djmiî> et qu'il h 4—5 (si il vouloit) qu'il voulût h 6 sincère reconciliation h 7 (dans) par ses h 7 heureux et h 10 (faire) entreprendre h 10-11 pour ce but h 12-13 (des relations) de l'objet h 13 (sera b i e n t ô t ) est soumis h 15-16 Quant - Niederer in h am 3lanî>e beigefugf 15 p r é s e n t i o n s q]ue in H n>eg= gefcfjmifen
Erklärung 26. November 1824 ©er Xeyt ifi abgebrutff: Der «Schweizer-Bote », A a r a u , 1824, N r . 4 9 . - N e u e kritische Bibliothek, Don Sccboöe, 33anb V I , 1824» ©P- 1428. - Allgemeine Schulzeitung,
1. Allhang
376
©armfiabf, 1824, ©p.855. 23g[. X ^ f r a e l , Peffaloj^Bibliograpljie, Sanb I I , ©.318 bin 319 (23rief 1015 *). - Sriefbanb X I I I , ©.203 3.24.
Anzeige an das Publikum - Widerlegung 23e|fanb ber
Unterlagen
a j = © e t aufrichtige unb tt>of)Ierfaf)rene ©djroeigersSofe, 21arau, 1825, Jir. 8, E>en 24-gebcuar, ©.59-60, mit bem ©afum am ©cfilufj. ©er 21uffa£ Dom i8.§ebruar fragt nur ben Xitel: Widerlegung eines falschen Gerüchts, enthält am (Schluß inbegriffen ben nacfjgebruifen Xejrf Don a 2 , bafierf Com y . ^ f n u a r . ©ie beiben Xitel Don a j a 2 rour= ben Dereinigf. a2 =
2IIIgemeinc ©cfjulgeifung, © a r m f i a b f , 1825, © p . 104. © e r ©ruer 1813 in Sem Diafdljerrn © a P i b 23ogel ( 1 7 6 0 - 1 8 4 9 ) Pon 3 ü r i d j einen 23ormunb erhalten Ijaffe, befaf? nidjt bie © a b e n ju einem geifligen B e r u f e . @r rourbe ba^er 1814 in 2BäbenöroiI in bie £ei;re gegeben, u m batf ipanbroerf eines © e r b e r é $u erlernen, unb Eefjrfe im .Sperbft 1817 nad) feiner 223anberfchaff toieber nacfi J)oerbon j u r ü i . ©tf)Dn in ber ©¡Elfuffion m i t Bellenberg roegen einer 23erfcfjmel= jung Don ipofroil unb J)Perbon h a f t e ficf) eine ß ö f u n g gejeigf, iijn Diel= leitet m i t ber Ceifung einet 3 tt >eig=(2Irmen=)2lnffa[f auf bem Dleufjof j u befreuen. 3 n feiner Siebe Pom 1 2 . J a n u a r 1818 roeifjfe if>n ber ®rojj= e a f e r j u m (Srgiefjer, gegen ben (Sinfprurf) beö 23ormunbd S.Q3ogeI. rourbe er 2Infang 1820 m a j o r e n n erEIärf, m i t 22 3 a h r c n ' u n ® >h m GEIinbp, roie feit S o m m e r 1819 i m S c f i l o j j 2)perbon, allerlei .Spilféarbeifen ü b e r f r a g e n , jpeinridf) PeffaI0331 mochte in if>m nidfjf n u r ben geifiigen (Srben fe^en, fonbern aucf) burcf) ifyn einen 21ueitt>eg porbereifen roollen, u m ben ungelójìen P r o b l e m e n Don Pier, ihn feiltpeife Eonfurrenjierenben 2Injialfen a m p i a £ e auöjuroeicfjen (Diofeffe unb 3 ° i > a n n e ö l i e b e r e r , • f e r m a m i ffrufi unb Ä o n r a b DTäf). 2(uf bem iXteuf)of foüfe nach einem 2Iusbau beö ©ebäubeö bie 2Irmenanftalf if>ren © i i j fi'nben, unb b a f ü r Dermatite ber © r o ß p a f e r forconi ( © . 4 3 - 3 f f - ) ® e n 3 ' n a 9 e n u t 3 Dom OTufferguf, toie audf) einen Xeil ber S i n n a ^ m e n a u s ber feit 181g realifierfen eoffa=3iu«gabe. ßif. 2 B e r f b a n b X X V I , © . 306. - 33rief; banb X I I , © . 4 1 6 , 4 4 6 . - fy. ©cfjönebaum, S r n f e , 1942, © . 3 3 - 3 5 . 3 u f a m m e n mif bem S n f e l foüfe Siofeph © d j m i b ( 1 7 8 5 - 1 8 5 1 ) , ber ficf) je§f enffprerfienb neumobifcf)em, norbbeuffc^em 23raucf) aucf; (3rf)mibf n a n n t e , bie ßeifung auf bem 37euf>of übernehmen, roenigftenti folange •peffalojji felbfl noch a m ßeben roar. © e r 23orarlberger £ef)rer m a r ju= erft 3&gling in 2}oerbon geroefen, bann, mif einem Unterbrach 1810 bis 1815, a l s Dliaff)emafiflef)rer f ä f i g . ® r ^ a f f e bie neue ßehrroeife !Pej?a= lojjiö erfolgreich auf fein gacf) angetoenbef unb eine 3ieif>e garf)bücf)er Derfajjf. 21te ei ¡hm nacf) feiner D i ü i b e r u f u n g im g r ü ^ j a ^ r 1815 ge= lungen roar, mif braflifdfjen OTiffeln bie toirffcf)aff[irf)e ffrife ber 21nfialf ju begeben, füf)Ife firf) if)tn 'Pefialojji alrer roirfte, roeifer mif "^t(talogji j u f a m m e n ; er f t a r b bafelbft, o^ne in ber ©chroeij ferner roirfen j u fönnen. £if. 2 B e r f b a n b X X V , © . 4 3 i f . - B r i e f banb X I I , © . 4 1 3 (mif roeifern 2Ingaben). 3Hif bem Verleger 3 o f ) . griebrid; S o f f a ( 1 7 6 4 - 1 8 3 2 ) in © f u f f g a r f unb B ü b i n g e n roaren feit 1810 33erhanblungen f ü r eine 2Iuögabe Don "Pefla= lojjiö ©chriffen g e f ü h r t roorben. © i e S e g r ü n b u n g beö ÜBerfeS roirb in Derfchiebenen 2luffätjen, A u f r u f e n unb S r f l ä r u n g e n feit 1817 beutlich (Pgl. b a j u 2 B e r f b a n b X X V , © . I 9 f f . ) , roährenb baö roelfroeife @cho ber ©ubfEripfion 1817/18 Diele u n b e f a n n f e S e j i e l j u n g e n aufbeefen f a n n (2Berfbanb X X V I , © . 193ff-)-
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2. Anhang
Vermächtnis für Frau Lisabeth Kriisi-Näf S. 5 Z. lff.
Qifabeti) ftrüfi=3Täf (1762-1836) auo Äappet im £ t . 3ürirfj fam um 1781 auf ben Dleuljof unb rourbe Don ^Peftalojji unb feiner gamüie alö Dertraute Dienerin fefyr gefrf)äfj£. (Sie Derblieb als .Spauifycilierin autf) in 23urgborf unü> T)""®011/ gab um 1806 if>r (Erbgut, a[« roieber einmal iTTof fyerrftfjte; fie gilt alef baö LtrbilE) ¡5er Oliutter in Lienhard und Gertrud. 3 n i^rem perfönticfjen £eben roar fie ef>er utiglüif lief), Der« mäfjlte fidj 1802 mit Sem Ofonomen 3ItafF>iaö Ärüft (1780-1812), ber frü^jeifig (iarb. ©o^n^acob, gen. ^¡acqueli (1803-1854), roar £>«t= bungsunfäFjig unb lebte in "Peffalojjiä 2Inj?al£. 2Begen (Srfrantung f;ieli fie fiefj 1805-1808 auf bem Dteufjof auf, mürbe 1818 in JJoerbon ata jjauatjälferin abgelöfi, roaö fie fränfen mußte. Sie führte im §rüf)jafyr 1819 eine heftige 2Iuöeinanöerfe§ung mit Peftatogji unb ©tfjmib, einmal über auöflef>enben 2oI>n, roie autf) über ein nicfjf auäbegaljlfeö 53ermäcf)fniä t>on grau 3inna •peflatojji. Q3on bem Ie£= feren f>af ficfj ein eigentjänbiger (Sntrourf ermatten, ben mir mit allen 2Inberungen tpiebergeben: I n Betrachtung, daß unsere liebe getreue Witwe Elisabeth Krüsj geborne Näff von Kappel während ihres dreißigjährigen Aufenthalts bey uns durch ihre ausgezeichnete Treue, Aufopferungen und Anhänglichkeit meine Dankbarkeit und meine Liebe sich erworben, so ist mein bestimmter Wille, daß derselben nach meinem Absterben die F. 250, welche sie aus dem Vermögen, so sie von Seiten ihrer Eltern ererbt, meinem lieben Egatten 1806 geliehen, insofern er nicht im Fahl wäre, ihr dieselben abbezalen zu können, ihr aus meiner Hinterlassenschaft vergütet und bezalt werden sollen. Ferner, daß diese Getreue in ihrem Alter, das jezo schon mit Beschwerlichkeiten sich angekündiget, sie außer Standes sezen könnte, ihre Versorgung durch ihre Handarbeit durchzusezen, ich unsern lieben (Sohnssohn) Enkel Gottlieb Pestalozzi feyerlich auffordere, ihr Hilfe und R a t h zu leisten, wo es Noth ist, für sie selbst sowol als ihren Sohn Jacob Krüsj (den der Mangel an der Sprache außer Standes sezt, sein Brod selbst zu verdiennen), anbey ihr jährlich bis zu ihrem Absterben alle J a h r F. 30.- aus meinen Mittlen auszubezalen, [die] ich ihr vermache und zueigne, unten: noch wegen der Hilfsgesellschaft, daß selbes bis an meinen Tod zufließen werde, und sie das Kapital foderen könne alle Stunden, im £ej:f: Es ist eine kleine Erstattung für das Unaussprechliche, so sie in unserm Haus geleistet, wozu in Folge dieser meiner Willensmeynung Herr Rathsherr Vogel als Kurator meines Enkels, wie auch Herr Schirmschreiber Pauer als Kurator meines Vermögens hiemit bevollmächtiget und beauftragt werden. Eigenhändig zur Anhänge meines Testaments geschrieben und unterschrieben - (ZB 3üritf), OTffr. Peftal. 200/4,1). 23om September 1819 machte ßifabetf) Ärüfi in n er» fjalfen fyatte, aujjer 3"tafjrung unb Ilnteriunft, mußte fie je§f bie 33erroa[=
Sacherklärung
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fung (3- ©cfjmib) um 23eiflanb, wie um narfjfräglirfie fioijngaljlung erfticf>en, roaä f>cr Porficf)fige ipaupfleljrer gunäcfiff ablehnte. 'Pcflalojji führte mii ifjr roäfjrenb ber jt'ur eine längere Äorrefponbeng unb fucfjfe eine audgleidjenbe ßöfung ju erreichen. Jtatf) ber Sur fam Stau ftrüfi nidjf nadfj 3)"er6on gurüi, fonbern roeilfe biö .Sjerb|t 1820 auf bem iTteu* f)of. ©ie fprarfj £>ie 23ermifflung Don Diafdljerr S . Söget in 3üricf) an unb f)o[fe auci) 3?af uni> 23eiffanb bei §rau Don ijallroil ein. 9Tiif ©(Jjrei= ben Pom 22.2Iuguft 1820 geigte fid) ^efialogji fef)r erfreut, alö (7et) eine 2Iusföf)nung anbahnte. @r gab if)r, tod^I naefj 6er DiütfEefjr narf) 3)t>er= bon, bad Dorliegenbe 23ermärf>fmd Don etroa ©nbe 1820, in metdftem er aucf) feinen Gtnfel ©offlieb Derpflirf)fete, Jrau Ärüfi beim 233eggug eine jä^rlirfie ^)enf!on Don 20 Couiab'orö auöguridfjten, auö ben (Sinnafjmen beö 3>nftifufd ober aud 3 a ^ u n 9 e n *>er Soffa=3Iuögabe, unb ben fran= Een ©oi)n ^afob Ärüfi mit ^riDafguf lebenalänglidj gu unterftüfcen. Dliif biefer ßöfung gab ficfj §rau Ärüfi gunäd)f} gufrieben, lebte bid 1823 in J)t>erbon, bann Eürgere 3eif auf bem STIeuljof, ab 1824 bei ifjrem 23ru= ber in Äappet. Oamald roünfdjte fie eine iJTeuregelung (f. unten ben Xept © . ii$ff.), Derbradjfe feit 1825 ben ßebenuabenb mit if>rem ©o!>n im 2Irment)auö ©aiä (2ipp.), bem Heimatort iF>reö Derfforbenen OTanneö. £if. £>.33Torf, (Sinige 23Iäffer auß "Peffalojji'ö £ebenä= unb £eibenö= geftf>icf)fe, Eangenfalga 1887, ©. 1 0 1 - 1 3 6 . - 2Berfbanb I I , ©. 465. Bciefbanb I I I , ©. 503; X I , ©. 442-446; X I I , ©. 96, 4 i 4 f . , 433f., 463. - 5).291. 1905, ©. 40. - J?. ©cfjönebaum, (Senfe, 1942, ©• 39f., 255 ff-
Ein Wort über Schulen und Erziehungshäuser •peflaloggi tjaf in einem furgen ©efpräcf) über ben negafiDen Sinflufj Don ©tfjulen unb (SrjiefjungÄanftalfen flcfj geäußert, roie biefe gegen bie inffinffartig naturgemäße @rgief)img im i)äu£i[itf)en £eben fiefj ausroirfen. Siefed nirfjf geifbebingfe Problem f)af if)n roieberljotf beftijäffigf, bod) läßt fidfj fein ©cfjlufj auf bie 3 e " 6er iTtieberfcfjriff gießen. 23ielleicfjf fönnte man an bie 2Iltersfaffung Don Lienhard und Gertrud benfen, bie ab 1820 erftf)ien (Erififcfje 3Iudgabe, 23anb VI), rooDon aber ber ©djlujj, bie Seile V unb VI, Derloren iff. Da« OTanuffript ift erhalten geblieben unb buref) Pfarrer 3 - ©feiger Deröffenfticfjf roorben in: Der aufrichtige und wohlerfahrene Schweizerbote, 2Iarau, 39- 1828, Str. 43, Dom 23. Offober. Pfarrer ^o^anneö ©feiger (1783-1839) roirlte feit 1821 in 29irr unb lernte 'Peftalojji feit beffen SinEunff auf bem 3Teui)of in ben 3 a t ) r e n narf) 1825 näf>er Eennen. @r brachte bas Dierfe Sefiamenf Don 1827 ju Rapier (f. ben 2Berfbanb X X V I I I unferer 2Iuerficf)i unb Hoffnung in bie 3uEunfi bliefte. 23on ben Dielen 3 * u 9 n ' f f c n bafur feien nur ireei erwähnt. 2In Chartes 9Iîat)o fc^rieb er am 10. O e j e m b e r 1 8 1 9 : . . . I c h h a b e a m E n d e meiner T a g e m e i n Ziel erreicht u n d sehe m e i n e m G r a b j e z t m i t g e s i c h e r t e m E r f o l g meiner Z w e c k e e n t g e g e n . 233of)l Eannfe er bie @egner(d;aft ber brei ÄonEurrenjinftitute in TJoerbon unb wollte gerabe beswegen mit feiner Deränberten 21rmenan(lalt auf ben ¡Tteufyof ausweichen. (23riefbanb X I , _örf nie meljr etwas bat>on, wie bie auf ben 1. Offober (1821) laufenbe ©ubffription ficfj angelaffen fjaf. Offen* bar mar ¡Ttieberer f)öd)fi erbofi, baß •pefialojji eine 2IuSroeitung feines ZDicfungSbereidjS auf bie roefilicfjen £änber roagfe, nadjbem biefer mit ©cf)mib frf)on feine G>ofta=2iuSgabe of>ne ben frühem OTenfor unb Sie« baftor bearbeitet Ijatte, Don roeldjer 1819 ein erfler S a n b erftfjienen mar. S a j u fam ^Pefiatogjis ©egnern gu Otjren, baß feine 23erf)anbltmgen mit ber ©tabtbefjörbe 7)perbonö um eine 23er[ängerung ber grifl für bie llberlaffung beS Srfjloffes günffig ju laufen fdjienen. feinen Lebenssehicksalen f>ai ^ e f f a t o j j i 1826 im 3JücEbIiif ergätjlt (f. unfern £ejrt © . 297 3- 34 bis 2g8 3- 5), welcfjen fc^roffen 2Becfjfel feine 23eftrebungen um bie Sicherung ber 3 u i u ° f i nehmen follten; mir b r u i e n bie entfdjeibenbe ©teile f)ier a b : . . . I c h hielt den Erfolg dieser U n t e r h a n d l u n g [mit ber Oliutiijipas Iität 7)ferbon] so gewiß, d a ß ich zur H e r b e i s c h a f f u n g der diesfälligen Gelderfordernisse m i t meinem Sohnssohn alle n ö t h i g e n Einricht u n g e n t r a f , als a m Tage (3. Marz 1821), a n welchem der förmliche Abschluß der bisher getroffenen V e r a b r e d e n S t a t t finden sollte, die H e r r e n Niederer, K r ü s i u n d Näf der Municipalität gegen m i c h u n d m e i n H a u s eine Adresse einreichten, deren traurige Folgen ich n o t h wendig als d e n e n d l i c h e n T o d e s s t r e i c h aller H o f f n u n g e n f ü r die Endzwecke, die ich in I f e r t e n a n z u b a h n e n u n d seit einer so langen Reihe v o n J a h r e n m i t so viel S t a n d h a f t i g k e i t u n d Aufopfer u n g durchzusetzen suchte, ansehen m u ß . ber §olge entbrannte ber ffampf jroifcfien TOeberersÄrüfüiTtäf unb !Pefla[ojjii@cf)mib Ijärter als je, » e n n aud) gefagt werben fann, baß befonbecS Peflaloyi fttf) in ber 2iuSeinanberfe§ung mit f r ü h e m ßeljrern/ greunben flarfe 3 u r "(£^a[tung auferlegte. D a s fjatte fiele ^aljrjeljnfe ben 7lad)teil, baß fein ©tanbpunft nur teilroeife beEannf würbe (gelegene Iidj erjt je$f burcf) bie Erififcfje ©efamtauSgabe), roäfjrenb bie gorfcf)ung Dielfaif) bie Probleme unb (Sntwiälungen nur aud ber ©idjt feiner ®eg= ner erfaßte. §üc bas geänberte filima fprecijen bie !Projeffe Pefialojji« feit 1821: mit 3 . l i e b e r e r , ftrüfi unb Ä. DTäf roegen ber J)reffe= feljbe gegen 3 - ©djmib, mit ber OTunigipalifäf 2}eert>on roegen 33au= fragen, unb mit 3 c ) i ) a r m e i i unb 3iofette iRieberer roegen ©utljaben feit ber Xrennung im 3 a l > r e ^eftalojji fai) bie "Projeffe ju feinen
S. 21 Z. 5
©unflen entfcfjieben, foroeit fie bis jum 2lbftf)(uß aufgetragen rourben. Sorf) fonnte biefer günjiige ©ang ben enbgültigen ^ufammenbrurfj feiner 2Infia[t 1825 nirfjf Derljinbern. 23g[. bie Überfielt ber ^ r o j e f f e 33rief= banb X I I , © . 448 f. ©emeinf ijl ntrfjf bie Äontinentalfperre JTapoIeonS gegen Snglanb, bie am 21. ¡Jiooember 1806 auSgefprocfjen rourbe unb bis 1 8 1 4 lief, fonbern ber Ärieg (Europas gegen ben franjöfifcfjen ffaifer, ber mit bem ©ieg ber 21I[iierten bei SBaferloo am 18. 3 u n i 1815 unb ber 33erbannung beö Sefiegten naef) ©f. jpelena ju (Snbe ging.
392
S. 2 1 Z . 16ff.
S. 2 1 Z . 19ff.
S. 23 Z . 32ff.
2. A n h a n g iftadfj Beendigung 6er Díappleomfcfjen ffriege, até ed für bic (Engländer wieber möglich mürbe, auf bem kontinent j u reifen, famen in ber X a f Diele 23efud)et aus (Snglanb j u "Peflatojji, um Don if>m ¡Anregungen für ifjre Sätigfeit j u empfangen, 3.33. im 3af>re 1816 mehrere befannte Dliänner bed öffentlichen Cebend, mie ber S^emifer unb "Philanthrop 2Bi[[iam 2IIIen (1770-1843), ber Diele wohltätige Unternehmungen un= terffö^te, ber Parlamentarier .Spenrp 23rougham (1778-1868), ber fidj für bie 23erbefferung ber 2Irmenerjiehung einfette, unb ber Segrünber ber @enoffenfcf)affdbewegung Díobert Owen ( 1 7 7 1 - 1 8 5 8 ) , ber aud) bie erfien Äleinfinberfcfjulen in (Snglanb einrichtete. Sit. Zí)e £ife of 2 3 M i a m 2I[[en, ßonbon 1847, ® a n ö I , © . 2 8 3 ; OTfEr. Pefl. 50/5. - .íjenr^ Srougfjam, (Soibence before t^e Gibucation ßom= mittee of t^e Jjoufe of Sommond, git>en on 3> u n e 51818, ©.197; Sf)*1^ Deport of t^e ©elect ßommittee appointeb to enquire info fije Sbucafion of t^e Corner Orberd, 3. unb 8 - 3 u n i 1818; £ I j c ©binburgh KeDiew, 3io. L X I , Sejcmber 1818, 2Irt. 7 ; 3ìo. L X I V , Offober 1819, airi. 1 3 ; J a n u a r 1828, © . 142 ff. - X t y ßife of 3Joberf Owen bi) 5pimfelf, ÍT?a(f)brut£ ber Orígínalaudgabe Don 1857/58, Conbon 1920, © . 244- - Ä . ©über, Sejiehungen, © . 36ff. - 2Beífere ßiferafur f. in 2Berfbanb X X V I , © . 363 f. D e r P l a n , Peffatojjiö 2öerfe ins ®nglifcf;e ü b e r f e i n j u laffen, wirb öfterd ermähnt; f. ZBerfbanb X X V I , © . i f f . , unb ©adjerflärung baju © . 365 f. 23ereifd 1818 toar in Jtaerbon ein 2Iufruf Pefialoäjid, Address to the B r i t i s h Public (2Ber!bant> X X V I , © . 25ff.), gebrucEt worben, ber bie OTenfc^enfreunbe in Günglanb um Unferftü^ung feiner 21rmenanfialt bat. ©eif S r . GEharled Dliapo im ©ommer 1819 mit einigen englifcfjen jungen Ceufen in 7)Derbon eingetroffen war, würbe ber llnferridjf im ^nßifuf auch a u f ©nglifdj gegeben; f. unten ©acfjerflärung j u © . 2 7 f f . (Sd beffanb ber P l a n , »eitere englifdíje Äinber j u Peffalojji j u fdjiien; in Meine Lebensschicksale berichtet Pefialojji, ba|5 über ein halb Dutzend arme K i n d e r aus E n g l a n d in feinem 3¡nj?ifuf gewefen roären (f. © . 3 3 3 ) . ¡ZBeifere Belege barüber finb nicht Dorhanben. ( S i e namentlich befann= ten 3Iiäbchen ßharloffe £utrf unb 3 e , l n I ) ©mith, bie Don 9Iird. pannai; 2Boob als ©rjieherinnen für englifdje Käufer, biejenigen Don Cabp ©ifwell unb Don OTrd. ©adfell, angeforbert würben, wad fpäter aller* btngö wieber rückgängig gemacht würbe, waren nicht ctui Snglanb, fon= bern burch Vermittlung bei fReD. OT. 21. 233hife au« 3Ihlen bei Span* noDer j u Peftalojji gefommen.) 3 n ® e n 2Jt>erboner ©efchäffdbüdjern werben bie ©efdjwifler @ obro in, 0>harled, Katherine unb Sinne, bie fidj Don 1823 an in 3}Derbon aufhielten, unb bie ©djweftern @[ifa unb Dliar^ .Spurri) (1824-1825) genannt; weitere 21ngaben fehlen, ßif. DItffr. Pefial. 1550, 50; OTfir. Peflal. 1448, © . 97, 99, 136, 149. ©c^weijer junge ßeufe follten pi Echtem für Gtnglanb audgebilbet wer= ben (Dgl. 2Ber!banb X X V I , © . I79ff.). 23on f o l i e n ehemaligen 3)Der= boner ©djülern gingen fpäter mehrere, 3.23. -Speufji unb S a r i Jríebrích Keiner, nach @ng[anb unb unterrichteten bort erfolgreich nad) ber Pe|ìaIojjifrf)en DJÍethobe. - £it. Sriefbänbe X , © . 69f., 503; X I I ,
Sacherklärung
393
(3.458 mit £iferafurangaben. - Sriefbänbe XI, S 3
3^oab, ßonbon,
n n
außörütflicf) j u
bem
3n>ec£ e r ö f f n e t e , bie P e f l a l o j j i f d j e 32ietf>obe j u D e r b r e i f e n . 2 3 o n b o r t a u s finb Peftaloj^is 3 ^ nifdje (Srjie^ung in
e e n
a
n > tpeitgeijenbflen i n bie englifrfje u n b
eingegangen.
Dr.
OTaqo
fiarb a m
amerifa»
23. gebruar
1846
Sfjeam.
ßit. S r i e f b ä n b e X I , betr.
f.
Diegijier;
4 5 2 , 4 7 6 ff. -
©. 312, 454; X I I ,
X I I I ,
©. 64ff.,
£E)e K e P .
© . 269 f., 3 0 1 , 420;
80ff.,
127ff.,
ßF>arIeS 3 H a t ) D , £ 2 . 0 .
2 2 1 f.,
©cfjüler
360f.,
428,
21 ß e c t u r e o n %
ßife
o f P e f t a l o j j i ( 1 8 2 6 ) roitf) o t l j e r p a p e r s ( u . a . O b f e r D a t i o n S o n flje @ f t a b « lif^ment anb Sirecfion eyplanation
of I n f a n t
©cfjools (1826).
of 'Pefiatojji's J)dncipleö
ßollecfeb aS
ß o r n e anb S o l o n i a l ©rfjool ©ocietp, ßonbon
1856. -
£f>e Gübinburgl)
3 J e o i e r o , 3 I o . X C I I I , J a n u a r 1 8 2 8 , © . 1 1 8 ff. - © » a r l e S a n feine DQTutfer u n b ©c^roefier, 2)Derbon
1819-1822.
9 I i a f c f ) i n e n f i i j r i f f Don 2 D o l l j t ä n b i g e n S r i e f e n u n b b e r e n a u s e i n e r © e f a m t g a f ) ! Don t n i n b e f f e n S 4.5/ jüngflen
Softer
3Iiarr)
fjergeffellt.
1933
a u
X X V I I I
Dom
llberfe^ung in: 12. J a n u a r
a n 'Peflalogji
unb an ©rfjmib,
1822-1825, OTa^o
Hamburg.
19. gebruar 1830,
OTflr.
-
ßonbon
-
1921,
©ottlieb
G.DIiapo,
32iffr. 3>efial. 5 2 / 2 1 1 76, ©faafs= unb
'J>c(ia[ojsi
an
OTatjo,
-
Diecollections
jpermann
Ärüfi
© e n e a l o g i c a t 2 I c r o u n t o f f[;e
ßong S u r t o n , Oorfet 1882. Xfye Sbucafional 21.3frael, ©. 554f.; © . 600 f. -
3
unb
UniDerfü
Dr.
of
jun.,
Dean
Dliapo,
n n D p a
i
t ) r
e a m
2B. Q . gremanile, p. ioff.
23rief
^ e f i a t o ^ i , £f>e
in D r . Dliaijo's £ i m e , a n o n y m , 9 H f l r . = 2 i b f i f ) n f f i m 23efi§ D o n (Sbinburgl).
22.3uli
Dom
1 8 2 5 - 1 8 2 7 ; Diofijen über Dliapo,
1 8 5 2 , i n : 233urm=3iadjlaj3, S o b . f)anS. I V , fdtsbibliotljef,
in an«
unauffi'nbbar,
1 9 5 0 , © . ¿f.;
a n b I)is 2 B o r f , ß o n b o n , 3 - 2 1 u f I a g e 1 9 7 3 , © . 3 2 5 f f . 9 1 1 / 5 2 . - 23riefe D o n u n b a n ß .
15
f 23eranlaffung feiner Srief I
©Uber,
Sriefe
2iuSjüge aus
^ejialojjianum in:
1821
OTai)o,
2ibftf)riften
Dlianuffripte
2 l b f c f j r i f f e n i m 23e|7§ Don Ä . © ü b e r , S b i n b u r g ^ . 1 8 1 9 i n beutfcfyer
fome
o f ( ä b u c a t i o n . ' P u b l i f ^ e b f o r tf>e
1967,
1903-1905,
OTcßann, p. i 6 g f f .
-
29anb
I,
O l l o r f , 'Pejialojji, 1 8 8 9 , 39anb
IV,
@ . © c f ) i r m e r , D i e ©tfiroeig i m S p i e g e l englifdjer u n b ame=
396
2. Anhang rifaniftfjer ß i t e r a t u r , 3ürirf) 1 9 2 9 , © . 3 2 9 ff. - .£>. © t f i ö n e b a u m , Gimte, 1 9 4 2 , ( 3 . 2 7 2 , 4 3 7 ff. 3ir. 5. -
^effalo&ianum
©rfiroeijcr £ef>rerjeitung
1 9 5 0 , 3Rr. 2 unt> 3 ;
1 9 5 2 , ¡Ttr. 7 . -
iiefifon
1959,
6er
!Päb»
a g o g i f , 35ant> I I I , S e r n 1 9 5 2 . - Ä . © ü b e r , S e j i e ^ u n g e n , © . 7 o f f .
Eingabe an das Bezirksgericht Yverdon ©iefe Eleine S r i l ä r u n g P e f f a l o j j i d ifl n u r ein 2>i[ftüc£ aud bem logji unb
©«fjmib m i t iljren © e g n e r n
ftonfliff,
ben P e f f a =
l i e b e r e r , .£). ffrüfi unb 3 -
flehen R a f f e n . O e r fcfjon l a n g e ft^roelenbe © e g e n f a § roar i m
OTärj
Su
1 8 2 1 offen ausge=
brocfjen, alö bie brei O p p o n e n t e n beim © f a b f r a f o o n 2)perbon fid) g e g e n eine f p ä t e r e fieifung
Don "Pejialojäiä 2lnftali burrf)
© t f j m i b e r f l ä r t e n unb b a m i t aud) S r f o l g R a f f e n ,
inbem bie 23erljanb[ungen ber 23eF)örbe m i t ! P e f f a [ o j j i nicfjf f o r t g e f e i j t
rourben.
©rfimib a[ö ber j p a u p t a n g e g r i f f e n e roefjrfe fid) j u n ä d j f f in ber A l l g e m e i n e n Z e i t u n g , f o b a n n burefj eine eigene S d j r i f f : W a h r h e i t u n d I r r t h u m i n P e s t a l o z z i s L e b e n s s c h i c k s a l e n , d u r c h T h a t s a c h e n d a r g e l e g t , Uferten im w i r b t>on 3i.
'Pefia[ojji=i8ib[iograpi)ie, 23anb I ,
S i e i j a l t u n g , bie 31. 3 f c a e ' un(ad)lid);
1 8 2 2 . S i n 21u0jug b a o o n 1903, ©. 5 4 2 - 5 4 5 ,
gegeben.
tiefer 2 B i e b e r g a b e e i n n i m m t , ifi gegenüber ©rfjmib feljr
ei f i i m m t aud) riicfjf, b a g ©dfjmib ben © f r e i t m i t iXtieberer begonnen 1)abe,
a n a l o g bem Dütärrfjen c o m 2 B o [ f unb © d j a f a m 23acfje. S i e 3 3 e r a n l a f f u n g Don P e f f a l o j j i s (Singreifen in biefen if>n flarE mitbetreffenben ß a n = bei l a g b a r i n , bajj iXtieberer ben 23erfaffer
roegen
©efe§edt>erle£ung a n f l a g t e , inbem
©cfjmibd ©tf)rif£ oF>ne © e n e l j m i g u n g ber 3 e n f u r erfdjienen fei. S a g 23udj rourbe fogleicf) m i t 23efcf)[ag b e l e g t , unb ©d)mib roar m i t © e f ä n g n i ö beöroEjf. ^¡n biefem SiugenblicB fiellte fid) "Pefialojjt rüifyaUlog
a n ©tfjtniba (Seite,
unter 25erufung b a r a u f , b a f j butcf)
bie brei © e g n e r fein j p a u ä feinem 3?uin naf>egebracf)f roorben fei ( 3 - 2 5 ) , w o m i t er genö= t i g t roorben f e i , feinen eigenen Ä o n f l i f t m i t iperrn unb § r a u l i e b e r e r , ber i m m e r mit* f p i e l f e , e i n m a l öffentlich b e f a n n t j a m a t t e n , roedfjalb er auef) ©cfjniibei ©t^riff m i t Oers a n l a f j t f>abe. S i e bogenroeife Perbreitete ©cfjriff ©cfjmiba i o n n t e a n fid) junäcfjfi ben (Sinbrutf eined O r u c f e ö in T ) " ^ 0 1 1 erroetfen. S i e © t a b t b e l j ö r b e Ijat a b e r burtf) bie S e f d f j l a g n a f y m e unb @ e f ä n g n i d b r o f ) u n g
g e g e n ©cf)mib
fcfjroere DltajjnaFjmen e r g r i f f e n .
23or ©ericfjt
f o n n t e ©cfimib narfjroeifen, bafj feine ©cfiriff in ^»eibelberg g e b r u i t rourbe, f o m i t ber [ofalen © e r i t f j t s b a r f e i f u n t e r w o r f e n unb
roar.
nid)t
S i e 23efdjlagnafyme rourbe a u f g e h o b e n ,
©cfjtnib narfj l a n g e r g r i f f freigefprocfjen, f o b a f j P e f f a l o g j i ä S t e l l u n g n a h m e
©cfimibs © e i t e nitfjf mef>r roirffam rourbe. 3
n
an
fcer S t e u e n 3ürrf)er 3 c i t u n g 1 8 2 3 , C R r . a ß ,
P o m 30. j i u n i , [ie^ © d j m i b b a r a u f einen 21rtifel erfcfjeinen: B e k a n n t m a c h u n g
Josef
S c h m i d s , v o m 24. J u n i 1 8 2 3 , d a ß e r v o n d e r A n k l a g e , N i e d e r e r i n d e r S c h r i f t ( W a h r h e i t u n d I r r t u m ) beleidigt u n d v e r l e u m d e t z u h a b e n , f r e i g e s p r o c h e n w o r d e n sei. 2i. 3 f r a e l empfinbef in feiner ^Partei[jd^feif biefe Dliitteilung ©d?mibä a n bie ö f f e n t l i c h ' f e i t ald freef). ©t^mibd S e E a n n t m a c ^ u n g f a n b fid) a m S c f j l u j j ber © a ^ : P e s t a l o z z i . . . s i e h t sich endlich in die N o t w e n d i g k e i t v e r s e t z t , d e m . . . Streite . . . d a d u r c h ein E n d e z u m a c h e n , d a ß er die in seiner H a n d liegenden Aufschlüsse . . . zur öffentlichen K e n n t n i s b r i n g t . 31. 3 f r a e ' finbef biefen legten ©ai) unDerfiänblicfj, roeil P e j l a l o j j i fei» nerfeifö eine ©ingabe a n bie 2 B a a b t I ä n b e r Diegierung m a c h t e , bie a b e r erfl ^eute Der= öffentlicfjf roirb; es ^anbelt fitf) u m unfern Xeft
©. 61 ff.
Sacherklärung
397
(Sinen UberMicE über bie ffonflifte biefer f i r 6 in 6er ©adjerilärung gu ben Lebensschicksalen Peflaloggié geboten (©. 2i5ff.), in roeldjem 2Ber?e er eine auafüf)r= Iidje (ärläuferung ber jahrelangen 2Iu£ieinanberfe|ung niedergelegt fjaf. 2iucf) über bie biograpi)ifcf)en unb pfi)tf)o[ogifd)en ©runblagen 6er ©efcf>el)niffe für 3Tie6erer unb ©rfimib wirb bafelbfl nä^er gef>anbelf. ßif. 21. 3fraet, "PeffaloggUSibliographie, S a n b I, 1903, ©. 542-545/ u n î > HI» I 9 ° 4 ' ©. 566-567. - Jp. ©cfiônebaum, (Srnfe, 1942, ©. 191 f. uni» ©. 232f.
Flan d'un écrit périodique en langue française 2I[lgemeined linfer bem ©afum beé ©egembera 1822 Deroffentlicfife Peflaloggi î>en 'Plan einer franjöfifcfjcn 6rjiei)ungd=Zeitschrift unb eröffnete bafür bie ©ubfïripfion, bie er nitfjf befrifiete. 3 n einem erjlen Xeil erläuterte er ben Dorgefeijenen nfjalC ber neuen Publi= fation unb fügte in einem groeifen Xeil bie materiellen 23orauéfe£ungen unb Sebingungen bei. Sin 2InF)ang (©. 43 3- 3ff-) enthielt einen 2Iufruf, roorin er auf bie ©ringlid[)feif ber 3Iufgabe ^inroieö, jugteief) auf ben frühem pian einer UberfeÇung feiner 233erfe ind grangôfîfifje unb (Snglifdfje fjinroieä, foroie bie ßefer auf bie im Qïrfifjeinen begriffene Sofias 2Iuägabe ^intenfte. 0 e r ©cfjlujjteil ifl, abgefefjen Don einigen rebaffionellen Sinjel^eiten, ibentifdj mit einer für Gtnglanb gebadeten Raffung (f. ©. 45ff )3iacf) bem ©geifern feineé Planes Dom 12. 3 a n u a r 1821, bie Dorijanbenen 2Berfe in größerem Ilmfang engtifcf) unb frangôfïfcfj überfefcf ^erauéjugeben, fam Peflaloggi buref) einen 33efucf) Dom grüfjjatjr 182a auf bie in einer 3eiffdjrift frangöfifefi für feine 3Iieff>obe unb fein 3 n ffitut gu roerben. ©rf)on früher f)aite er bie gorm einer 3eit= fcfjriff geroäf)[f (im Schweizerblatt Don 1782, foroie unter ber KebaEfion Don 3îiebercr in ben 1807-1812 im Journal unb in ber Wochenschrift). 0 e r eine ber Sefudjer mar peflaloggi rooi>[ Don feinem 29efudj in DKünrfjenbutfjfee im 1804 fjer beEannf. grançois jporace 23aflien, ©raf ©ebafliani (1775-1851) auß Gorfica, tourbe 1799 in 2igt)pfen Oberfl, 1804 ©eneral, roirEfe feit 1817 als oppofcfio= neiler Oeputierter in ber frangöfifdfjen Sommer, mar 1830 OTimfler, fpäfer ©efanbter unb 3Itarfrf)a[I. Q3on fym fjeijjf eö beim erflen Sefucf) : Unter mehrern bedeutenden Reisenden befand sich allhier der durch seine Berichte über Egypten bekannte französische General Sebastiani, der sich in Bern nur wenige Zeit und meistens bei Sr. Excellenz dem französischen Minister aufgehalten h a t ; neben ihm mehrere Schweden, Dänen und Deutsche, die allemal eine Wallfahrt nach Buchsee zu Pestalozzi machen. Der Professor von Hagen aus Königsberg war unter den letztern. ©emein= nûçige fdjroeigerifiije 3îadjri(fjfen, Bern, 28.3UÜ 1804, S^r. 116. 3ufammen mit ©raf ©ebafliani fam im grüfjjaf)r 1822 ber ©faafémann Safïmir Périer (1777-1832) narfj 7)t>erbon gu Sefurfj. (Sr (lammt aud ©renoble, mar Sanfier in P a r i s , tourbe feit 1817 Oeputierter, 1830 Äammerpräfibenf, 1832 OTiniflerpräfibent beö Juste Milieu, erlag ber Spolera. Cit. Sriefbanb X I I , ©. 496; X I I I , ©. 517 (©ebafliani). - Sriefbanb X I I , ©. 496. •Sp. ®df)önebaum, Srnfe, 1942, ©. 68. - Peflaloggianum 1935, ©. 25. Sei ber im Oegember 1822 beginnenben 2Berbung für bie neue $eitfd)rift ging e« nidfjf an, einfad) bie 2ibreffaten ber Soffa^SIuggabe Don 1817 gu begrüben, ba beren über 1500 Sejleller (mit runb 2000 23ejleIIungen) meijl im beuffcfjen Sprachgebiete beheimatet traten. 6 s mußten für bie Propaganba »eifere frühere ßefjrcr unb ©ônner, ferner 23 tief)=
398
2. Anhang
Ijänbler, Dor allem aber gürfilidjfeiten unb Regierungen begrüfjf werben. 3 n fielen gälten f>af ^)eftaIojji bem gebrucEfen Profpeff ein perfönlicfjeS ©djreiben beigelegt; mir be= gnügen uns mit einer iRamenlifle tiefer 2Ibreffaten; am 1 8 . ©egember 1 8 2 2 : ber Qtaati-raf beö Äanfonö 2 ö a a b f , am 3 1 . O e j e m b e r : ffarl 2Imrf)t)n in £ugern, ber ©rofjfjergog Don i)effen=Oarmf}abf, ©eminarleljrer 3 o l j . Zßilfjetm Dtfiatfjiaei Penning in S u n g l a u , ^njiifuföleiier ©cfjneiber in fiangnau, fit S e r n ; am 7. ¡ j a n u a t 1 8 3 3 : Pfar= rer 3iupredjf 3oIIiEofer in © t . © a l l e n ; am 8. ^¡onuar: 2ipotIjefer 'Pflüger in ©o[o= fi)urn; am 1 0 . 3 a n u a c : OTinifier 3oF>. ¡ZBilljelm ©übern in B e r l i n , jpeinricfj ^ftyolle, S e r g r a f in 2iarau. £if. B r i e f banb X I I , © . 3 7 2 - 3 7 6 ; X I I I , © . 4 2 8 - 4 2 9 . 3roei 2Berbefdjreiben für bie neue ¿¡eitfdjrift, gum Borau« abgefanbi, muffen befon« berö erwähnt werben, ©cfjon am 2 1 . S e p t e m b e r 1 8 2 2 Ijaffe ^j. ©dijmib an Gljarled OTaqo in Snglanb fienntnid Don einem f o l g e n P l a n gegeben, © e r 2Beggang ber eng* [ifrfjen fiolonie fei für J b ^ 0 " ein Dernicfjfenber S c h l a g , unb ber S a u im Sfieuljof fei umfonji unternommen. Um ben öfonomifdjen 3IuöfaH einigermaßen gu beäen, fönne eine frangöfiftfie $eitfd)rift bienen, bie ¿ugteicf) fjelfe, bie CeF>rer gu behalten unb bie 23erbreifung fdfjiefer ¡Ttadjricfjfen über Pefialoggi gu Derfyinbern. £ i f . 31. 3 f r a e l , Peffa[oggi=BibIiograpI)ie, I , 1 9 0 3 , © . 5 5 4 f . S e r frangöfiftfie PFiilofopf) granijois P i e r r e DJiaine be S i r a n ( 1 7 6 6 - 1 8 2 4 ) , feit 1 8 0 6 Unterpräfeff in B e r g e r a c , feinem Jpeimaforf, f>afie 1 8 0 7 eine PefiaIoggifcf)uIe gegrünbef, bie er 1 8 1 0 an einen £eljrer aud SJoerbon, 3 e a n g r a ^ o i ö S a r r a u b , abtrat. @ r fianb 1 8 0 7 mit Pefialoggi in Äorrefponbenj. 3IuS feinem fpäfern Sriefroedjfel werben gwei » e i f e r e B r i e f e Peflaloggid befannt, bie uns fjeufe fehlen. iTiacf) einem Befucfje Don Dliaine be S i r a n in TJoecbon banff er am 2 2 . O f f o b e r 1 8 2 2 aua B e r g e r a c für einen S r i e f Pefialoggi« Dom 11. O f f ober nad} 'Parid; er erroarfe gern bas angegeigfe frangöfiftf)e 3 0 u r n a ' 2im 28. gebruar 1 8 2 3 banff er für ben P r o f p e f f , foroie für einen B r i e f peftatoj^is Dom 2 4 . Segember 1 8 2 2 . (Sr fcfjlägf Der, Peftaloggi mötfjfe fief) boef) für biefe ©efcfjäffe einen 23erfrefer in P a r i d Ralfen. 3Iiaine be S i r a n (ianb auef) 1 8 0 7 - 1 8 2 6 mit bem OTinifier PF). 21. © t a p f e r gu P a r i « in 23rieftt>ecf)fe[; fünf B r i e f e ©tapfere unb eine 2infit>orf Iie= gen im D^adjlajj © t a p f e r bei ©faafsJatcfjioa 2iarau. neuc £if. B r i e f b a n b V , © . 4 7 2 . - .$?. ©eftönebaum, @rnfe, 1 9 4 2 , © . 4 2 9 - ~ golge, B a n b I V , 1 9 3 2 , © . 1 7 9 ff. - g . ß . X. Slioore, in 3ieoue internationale be pf)i= lofopfiie, 1 9 6 6 , © . 2 7 - 5 2 . - Z B 3ürid), Dliffr. P e f t a l . 5 7 , © . 9 g , unb Umfdjlag 1 9 7 a , B r i e f e an Peftalojgi in golio.
Uber ben E r f o l g ber 233erbung für bie frangofifdfje ^eit(d)tift finb wir nur teitweife unterrichtet. S a flimmfe frfjon, wad Penning einwenbefe, baß bei ben einfachen £ef>rern, P f a r r e r n unb S e a m f e n ber norbbeutfdjen £änber nur wenige bie frangöfifc^e ©praefte beljerrfdjfen. 2 B i r begnügen unö mit einer SludroafjIIifie: a ) Don © f a a f e n : bie preußifdfjc Regierung (8 (Sf.), bie Regierung in 2iat^en (fogar 16 @f.); b) Don gürftlic^feifen: ber .Spergog Don 2ini)a[f=ßöfi)en, bie OTarfgräfin (Sfjrifiiane £uife Don S a b e n , bie ©rojjfürjiin 32iarie Don Diußtanb (4 S y . ) , ber gür(l Don ©t^aum» burg=£ippe, bie gürfiin Don ©djrDargburg=3?uboIf}abi; c) Don PriDafen: ß . £ . goUmann=ÄaffeI (4 @jr.), (Srnft p i a m a n n = S e r [ i n (5 &/:.), ©op^ie be ^ e u f e i l l e , geb. © o n f a r b in granffurt a.TO. (5 (Sf.). ©oroeif erfic^flitft, ijafte bie P r o p a g a n b a nur roenige i>unberf ©ubffriptionen für bie neue frangöfifdje ¡¡eiifdjrifi eingetragen, road roof)[ gu gering ftf;ien, um angeficfifä ber anbauernben ©rfjtoierigfeifen in 3)Derbon ben 23erfucf) einer ^)erauagabe gu magen. © r j l
Sacherklärung
399
im ^üFjre 1826 Fam ein erfied unb eingig bleibenbed .Speff in Parid f>erau3, worüber ber S a n b X X V I I I (n. n. erfrf).) eingufefjen ift. 2lUg. Cit. p . © f . V I , 1901, ©. 1 4 5 - 1 5 0 ; t>gl. bagu Tp.(5t. I I , 1897/98, ©. 178 un= fen. - 21. 3fraet, Peflaloggi=3ibliograpf>ie, S a n b I , ©. 554-555. - S r i e f b a n b X I I , ©. 496f.; X I I I , ©. 429. - jp. ©c^önebaum, (Srnfe, 1942, en er alö Enseignement m u t u e l begeicfjnef. i)anbe[f fiel) um eine auf angelfäcljfifcljen Seffre= Bungen berufyenbe llnferricljföform. 2Iuégangdpunft ba für mar 1797 ber 33erfudj in OTabraä, in einem ©o[bafentt>aifenf)auö ältere ©rfjüler ald DHoniforen beigugiel)en. 3 n 8 Deutfcfje 1808 überfe^f, erfdjien bas 2DerE Don 2lnbrero S e i l (1753-1832) unter bem Xitel Schulmethodus; ber QSerfaffer fam aurf) 1816 nad) 7)Derbon. (Sine äf>nlidf)e Schulung baute ^ofepf) Cancafier (1778-1838) gu einem ©rçfîem aaä, bad Diel 2lnFlang fanb, feit 1798 eine erffe berarfige ©rfjule inßonbon eröffnet roorben mar. Canrafteré Surf), baa E i n Lehrer f ü r tausend K i n d e r in Einer Schule forderte, aurf) ins .Spollänbifrfje überfe^f, fdjuf feinem ©pfiem Weife 23er= breitung. Snglanb gab eé 1811 frfjon 95 £anca|ïerfrf)ulen, weitere in ©darneben unb beri ^Gereinigten ©taaten. gür §ran!reirf) würbe bad Surf) beô ©rafen Sljarled 'Philibert be Cafleçrie (1759-1849) widpfig: N o u v e a u système d'éducation e t d'enseignement pour les écoles primaires, 1815, in briffer 2iuflage 181g. ©er ruf|7frf)e jjofraf ^ofepi) arcn Don Jpamel Derfafjfe auf 2Bunfrf> beä 3 Slleyanber I . : D e r gegenseitige Unterricht; Geschichte seiner Einführimg und Ausbreitung durch Dr. A . Bell, J . Lancaster u n d andere, Paria 1818. P l j . 21. ©tapfer, ber frühere Dlîinifîer unb ©önner Peflaloggis in ber .SpelDefiF, behielt aurf) Don granireidj auö brieflichen Äontaft mit Pe= (ialoggi. ©r wies auf eine entfpredjenbe ©rf)riff Don 2lleyanbre be £a= borbe t)in : P l a n d'éducation pour les enfants pauvres d'après les d e u x méthodes combinées d u D r . Bell et de Mr. Lancaster, Conbreë 1815. Oiefer f>atte 1815 mit be Caflerçrie unb be ©éranbo bie frangô= fîfdje (Société pour l'infîruction élémentaire gegrünbet. ©tapfer macfjfe Peflaloggi auf bie neue OTef^obeßancafierö aufmerffam unb frfjrieb fogar am 24. Sebruar 1816: W a s wir [in P a r i é ] sehr wünschen, ist eine Verbrüderung Ihrer psychologischen Methode mit den militärischhierarchischen Exerzitien der Engländer Lancaster und Bell. Die letzteren, als Hülle oder Vehikel Ihrer so viel tiefer für die vollständige und sichere E n t w i c k l u n g der Menschenkräfte ausgedacht e n und berechneten Erziehungsart, würden der Verbreitung und Popularisierung der Methode trefflichen Vorschub thun. Peflaloggi mar burdjauef bereif gu einem 3 u f a mmengel)en mit Sei1/ ßancafier. 3 n feiner ©rfiriff Don 1820: E i n W o r t über den gegenwärtigen Z u s t a n d meiner pädagogischen Bestrebungen, 1820, fjaf er feine eigene OTeff)obe ala nicht unbedeutenden B e i t r a g gum Qtnfeigne= ment mutuel begeiefmef. £)orf> warnte er gugleicf», bafj man baraus tiicfjf n
400
2. Anhang
eine Geld und Menschenkraft ersparende Abrichtungs- und Dressurmaschine macfjen folle. 211s Sr. Seil im grüfjjaijc 1816 nadj 2)Derbon gefommen mar, gefcfiaf) i>ie«roof)[auf 23eranlaffung bed £ef>rerd 2BiI= f)c[m Jpeinricf) 2Icfiermann (1789-1848), ber fid) 1811-1813 unb 1815 biet 1817 bei Peftalogji auffielt, aticfj beim Sefucf) QSetlö als Colmetfcfjer biente. S e i Sem ©efpräif) ¿reiferen Seil unb Peflalojji fam es ju feiner 33er» flänbigung. ßeffferer roar nidjf erbaut Dort ifjttt Dorgefüi>r(en Unterrichts* proben, i>ie im oberfIätf)(itf)en 23urfjfia6en= unb ©übenjledjen, im leeren Äafet^ifieren unb im %uved)ttvei{en bei Dielen unroefentlicfjen £leinig= feiten beflanben. Seit Derftanb nidjf, roaö ii>m Pefialojji Don feinem geistigen ©ianbpunft aus ju beuten futfjte, befjarrte auf ber 2Iusnü§ung beS (S^rfriebeö beim ffinbe, n>äi>renb Peflalojgi alet DKofiDe beim linfer= ric^f ^Pflichttreue, ßiebe ju ben Slfern unb gum ©egenffanbe felbjl Der= langte. 3 n feinem 25erid)f ftf)(ie(jf 2B. 2i(iermann: Am andern Tage reiste Bell nach Freiburg, um des verdienstvollen, jetzt durch Jesuiten beseitigten P. Girard blühende Schulanstalten kennen zu lernen. [Marc-Antoine] Jullien und ich begleiteten ihn. Ehe wir uns in Freiburg von ihm trennten, nahm Bell mich noch auf die Seite und sprach Folgendes: Ich habe nun die Methode Ihres Pestalozzi kennen gelernt. Glauben Sie mir, in zwölf Jahren wird niemand mehr von ihr sprechen; die meinige aber wird dann über den Erdkreis verbreitet sein. Kommen Sie wieder zu mir nach England! Ihr Glück soll gemacht sein. Mit Pestalozzis Lehrweise werden Sie nicht weit kommen!
2iucf) ßa^arpe fpradj ftd) in äf>nlidfjem ©inne aus, baß ^Peftalojji am befien tun mürbe, fid) in SJftrbon an bie ©pi£e einer £ancaj!erfdf)u[e ju (teilen. 3iieberer anbererfeits fcfjrieb noefj im felben Sommer 1816 an Don DreUi in Bergamo: Eine eigentümliche Erscheinung ist, daß jetzt gerade die, welche Pestalozzis Methode des Mechanismus anklagten, die eifrigsten sind, lancasterschen Mechanismus in der Schweiz einzuführen, z.B. Girard in Freiburg, •pefialojjiö Sebenfen gegen Cancaffers DIietf)obe erfuhren nad) roenigen 3af)ten fcf)on eine Seftätigung in einem ameriEanifcfjen Surf), Derfa^f Don ©. 23ron>n: A comparate view of the systems of Pestalozzi and Lancaster, Die» 2)orf 1825. ©er 23erfaffer erflärte barin, ßancafler Ijabe narf) anfänglichen Scheinerfolgen überall ein giasfo erlebt, feine 3Iietf)obe fei ein bloßer 2Borfunferrirf)f unb »iffe nidjts Don 2(nfrf)auung, naturgemäßem ©enfen unb Vermittlung Üarer Segriffe. Dlidf)! aus päbagogiftfjen, fonbern aus fpradfjtidjen ©rünben fjat bie eng* Iifcfj=franä&fif[i)e 2BeIt jeiiroeife einer Weniger bebeutfamen Dliet^obe ben 23orgug gegeben. ©cf)on in einem Sciefe Dom iß.Siuguft 1816 hatte g. ß. be ßafjarpe feinem greunbe 'J). Lijteri in 3üricfj gemelbet, baß fidj bie ifantone ©enf unb greiburg fiarf für ßancafferS Diiet^obe intereffier= ten, barunter audf> ein ipr. groffarb, aus beffen gamilie firf) 1803-1810 brei 23rüber in 2)Derbon aufgehalten Ratten; einer baDon, ällejanbre, fam noch 1821 ba^in auf 23efudj. iZDä^renb man fid) in jpofroil auf 2tnerfennung CancajlerS befrf)cänEte,
Sacherklärung
401
führten g r e i b u r g unîi ZBaabf bie neue DIÎcff)o6c an oerftfjiebenen O r t e n ein. 3 m 3 a i > r c I 8 I 8 g a b es Pier Cancafîerfcfjulen im ftanfon 2Daa6t (ßaufanne, DlanceS, ßucenS, Dlijon), bann folgten 1 8 1 9 P a t e r n e unb weitere, bie blühten, bis 6er Ä a n i o n biefer Sntroicflung ein S n b e fetste, inbem er 1834 burdfj ein neues ©cfjuIgefeÇ £>ie allgemeine 33ol!öfcf)u[e auf eine neue ©runblage flellte.
S. 4 2 Z. 1 3 ff.
Cit. B r i e f banb X , © . 5 0 4 , 5 7 5 f. ; X I , (3. 4 3 8 - 4 4 0 (mit w e i t e m 2ln= gaben); X X I , © . 4 3 7 , 4 5 9 ; X I I I , © . 4 7 9 , 5 1 4 . - p . B l . V I I , 1886, ©• 5 2 - 5 5 - - 2Ber!bani> X X V I , ©. 287. © d j ö n e b a u m , (Srnte, i g 4 2 / ©• 4 3 6 ' 455- ~~ Über bie (¡Einführung beS Ênfeignemeni mutuel im ®[fa|j burefj S^riflian © f r e i n e r in Dtei(f)enweier (Dliquewiljr) ifl 3Berf= banb X X V I unter biefem Dramen eingufeljen (norf) nidjf erfcfjienen). Uber bießancajlerfdjulen in ber 2Deftfcf)roeig fiefje im befonbern: Pan= rf>auÖ, B u l l e t i n F)iflorique Paubois, Pol. 40, 1967, p. 21 ¿ff.), reo a u d j Pon ber ©egnerfcfjaft bioerfer P f a r r e r , wie beS D o p e n P h i l i p p e B r i b e l ( 1 7 5 7 - 1 8 4 5 ) p. 2 3 4 f . , bie Dîebe i f î ; ferner: B r i e f Ä . 23. Don B o n * fïetten an P e f l a l o j g i , Pom 3. (2® 3"ricf>, B r i e f e an P e j i a » Io3äi, llmfrftlag 30). (pg[. S . 4 0 Z . 6) ^ n ben f ü n f t e n 1 - 3 hatte ^ e f î a l o j g i bie V e r a u s g a b e einer franjöfifcfjen ßeitftfyrift geregelt. (Sc fäf>rf bann mit PunEt 4 f - f o r t , aud) bie (Sbition ins granjôfïfdfte überfe^ter 233crEe j u r ©ubfïription an= jufünbigen. D a m i t nimmt er feine ©cfjriff : A u x A n g l a i s g é n é r e u x Pom 12. J a n u a r 1821 wieber auf (pg[. Dir. 4 biefeS B a n b e S , ©. i j f f - ) , jetod) bieSmal of>ne eine g e f l l e g u n g best £erminS. 3 m 2infcf)(u(j baran hat er,rooF>lauf ben Q3orfrf)lag feines DItifarbeiferS unb ^ a u p t b e a r b e i t e r ä beS ©toffeS ©djmib, bie P u b l i j i e r u n g oon groei B ä n b e n mit ben 3afjIenPerIjäIfmffen unb mit g o r m unb ©röfje (©eometrie) angeEün* bigt, w o f ü r er aud) frfjon einen "Preis angeben fonnte. ©rf)[ie(j[icf) wollte er, naefj bem ©ereifern beS P l a n e s oon 2lnfang 1821 ( w o f ü r w i r aber {einen bireifen B e l e g ^aben), bie ergänjenbe 23eröffentlid)ung feiner © g r i f f e n anEünbigen, fomie Pon © g r i f f e n , bie a u s bem ÄreiS feiner Dltifarbeifer flammten. S i e 23erwirilirf)ung aller biefer P l ä n e gebiet) nur j u einem einjigen B a n b e , ber 1826 in P a r i s unter bem £ i t e l M é t h o d e t h é o r i q u e e t p r a t i q u e erfdfjeinen fonnte. 3 r a gleichen ^ a l j r erfcfjienen aud) biefe beiben maffjemaiifcfjen B ä n b e in beutftfjer ©pcacfje in B a n b X I V unb X V ber Œotta=2lusgabe, pgl. baju 2 1 . 3 f r a e l , P e f l a l o j j i * B i b l i o g r a p h i e , B a n b I , 1903, ©. 603. Jîarfitjec bürfte ©rf>mib, burdj i>en balbigen 2 o b Pe(ialoggiS entmutigt, bie 2lbftchf auf weitere •Çefte b j w . B ä n b e aufgegeben fyaberi, j u m a l P e f l a l o j j i felbfl in einem B r i e f e Pom 3 . 3 a n u a r 1827 auf bie fd)tvad)e fînanjielle ©runblage hinwies unb ©jjicümoob in ßonbon um feinen S e i j î a n b b a t , pgl. B r i e f » banb X I I I , ©. 3 5 9 f , 538.
Aux amis de l'humanité en Angleterre ©er 2lufruf an bie greunbe in (Snglanb w a r eine B e i l a g e j u r porange^enben ©tf)riff :
Plan d'un écrit périodique en langue française, ber jur ©ubjïripfion ausgetrieben 26
Pestalozzi Werke Bd. 27
402
2. Anhang
roar. Die 23ifte gur llnferftügung nimmt 23egug (on J. N i e d e r e r , übet die Grundsätze und den Plan bea neuen, Eurglebigen Journals; b) P e s t a l o z z i s Zeft, Ein Blick auf meine Erziehungszwecke und Erziehungsversuche ((jernatfj in bas ZBerE Ansichten und Erfahrungen eingearbeitet, Dg[. baju 23anb X I X 6er Eritifcfjen 2Iudgabe; c) i>en 2Iuffa£ Don H. K r ü s i , Bericht über meinen Versuch, einer Abteilung von Schülern der 2. Klasse Anleitung zur schriftlichen Darstellung der Zahl und ihrer Verhältnisse zu geben. Sie erfte ©efamtauggabe Peffalogäid im 23er[ag GEpfta enthält nun neben fdjwierigen mati)ematifcf)en Übungen aus 6er ge6er 30fcPi> ©cf)nribs, 23än6e XIV, X V , auef) ben 2luffa£ 3- 9liefcerert über i>ie 23orau«fef;ungen eines 3 o u r n a l ä f" r @rjief)ung. Sie 23orrebe jutn elften 2anb ber Q>otta=21udgabe, Dom 24-2iuguft 1823, macf)f Elar, warum Peftatojji einer 2Iufnaf>me in feine ©efamtauägabe jtiftimmfe: er erEIärt ©. 50 3- 9-12: Diese Schrift ist eigentlich nicht mein persönlicher Aufsatz, sondern vielmehr als der allgemeine Ausdruck der Ansichten der mit mir damals verbundenen Freunde zu betrachten. 2iudj wenn bie Diebigierung lefjftitf) an 3- Siieberer fiel, Ijatte fomit 6er ßeifer Don Jfoerbon einen 2Inteil an biefetn ©ebanEengut. ©er erwähnte 33anb X I , 1823, 6er G>offa=2iudgabe bietet nun (3. 49~62 nochmals 6en faum Derän&erfen £ejrt 3- 3rtie6ererä aus bem Journal Don 1807. 0er bjro. bie iper= ausgebet "Peflalojji unb 3- ©ifimib nahmen feinen 2infto(j baran, baß fie feit 3af)ren mit 3- lieberer unb beffen greunben in einem argen ÄonfliEte lebten, 6er aud) projeffuale gormen annahm. £. 2B. ©e^ffartl) fyat ficf) in feiner ¡weiten 2Iuögabe, 3anb X , 1901, ©. 23f., gang abfpretfienb geäußert: er nennt ben 2iuffa£ ein leered iKdfonnement ot)ne tiefem ©efjalt, eine Diecfjfferfigttng ber OTeffjobe burrf) fpeEuIatioe, flatt burrf) reelle 2ßürbiqung, unb Derbunbcn mit einem abfpretfienben Urteil über bisherige ßeiftungen, eine Art und Weise, wie sie Pestalozzi gar nicht eigen ist. ßet)ffar(i) begriff nidfjt, warum die ganz von Niederer herrührende Einführung «Über die Grundsätze pp. », die am besten ganz der Vergessenheit anheimgegeben wäre, unter Pestalozzis Schriften eine Stelle hat erhalten können. Hier vermute ich den Einfluß Schmids, der gerade dieses Dokument gegen Niederer hervorziehen wollte und der Pestalozzi auf Grund desselben zu der unten wiedergegebenen und nicht gerade schönen Vorrede veranlaßte . . . Ist diese Vermutung aber richtig, so hätten wir hier einen Beweis von Schmids raffinierter Bosheit, die den tiefern Grund der spätem verheerenden Streitigkeiten bildete und den Haß, wenn auch nicht entschuldigt, so doch erklärt, von dem Niederer, Krüsi, Naef, Stapfer u.a. gegen Schmid erfüllt waren. at Eeinedwegel bie 3Iufnaf>me ber ©cfjrift DTiebererö 1823 ben ©freit audgelöjlf. 23ielme[)r jianben 3- lieberer unb 3- ©tfjntib frf;on feit 2Infang 1816 im fifjärfflen ©egenfa^, bie greunbe 37ieberersÄrüf!=D7aef Ijaben fcfjon im Düiärj 1821 ju einem (5cf>[ag audgef)t>[f, ben PejialDjäi in feinen ßebenäerinnerungen (©. 298 3- 2 ) als ben Todesstreich für fein Unternehmen bejeidjnefe. ©ö ging ja um bie iTtacfjfoige in ber ßeifung beö 3 n fi>f ll ' s ju 2)oerbon, unb ei ift begetcfjnenb, wie noefj um 1900 ber tütfjtigegorfcfjer£.2B.®e9ffarff) einfeifig gegen 3- ©cfjmib eingeteilt war. ^Peflalojgi felbfl fyat im ©pmmer 1823 bei ber Surdjficfjt ber Sogen Don 3- TOebererd 2Iuffa§ im ßofta=23er[ag Eurje 2iufgeit^nungen t>erfaj}f, bie einmal beweifen tonnen, bajj
404
2. Anhang
et felbfl bie 2iufnaf)mc biefer ©cfjrift geroünfcfjtfyat.(Sr fyat bei ber nochmaligen Ginficfjf in ben Zeit t>er ÄorrcEiurfa^ncn feine eigene, feit 1807roeiferenfitiicfelfe2Iuffaffung jur ©eltung bringen wollen, inbem er ftcfj (©.51 3-9 -11 ) et>n JiiebecerS toeifer fü!)rent>en 21njidjf bilanzierte. ©oefj ijielf er allein für richtig: beiße DTieberfdjriften ermöglichten nur gufammen ein ridjfigeä lirfeil (©.52 3.34-36), wenn sowohl Niederere tieferen Ansichten Gerechtigkeit wiederfahren, und alle Belege, die ich darüber gebe, vorgelegt sind. (Sei ift aus tiefem ©runbe fcfjaße, forooljl im Dlücfblicf auf 1807 wie in bejug auf bie fpätere ^alfung gegenüber Dlieberer, bafj 5)efiaIojji firf) mit Eurgen STofijen begnügt
hat.
ßit. Journal für Sie Srjiehung, Sanö I, 1807, ßeipjig, ©. III-XXXXIV. - ßofta» 2iuSgabe, Sani» XI, 1823, 102-133. - S Banb X, ©. 21-35. - 21. 3fcael, lo5ji=23ibliographie, 23anb I, ©. 277-283. 33gl. taju ben Xejrt gu Sani» XI ber Soffa* 2iuögabe, 23orroorf, unten ©. 59. Antwort auf Herrn Niederere öffentliche Aufforderung ©eif ber Trennung ^j. 3TiebererS Don Pefialojji im grühjahr 1817 ffanb bie 2ibrecf)= nung offen über bie 3eit jtoifdjen ber ©djenEung beö £6rf)£erinftiiufs an Kofeffe (¡Riebe» rer=)Äajfhofer am 15. iTiooember 1813 unb bem enbgülfigen 2Beggang ihres ©äffen aus ber bisherigen ©fetlung. 23erfcf)iebene 23erfucf)e ju einer finanziellen 2ibrerf)nung führten ju ieinem (Srgebnis. jrt einem ausführlichen ©cfjreiben Dom 10. CQtärj 1818 (Sriefbanb XI, ©.44_64) tpieö Peftalojji barauf hin, ba(3 er jtreimal ©elb angeboten habe, aber unter Sorbeljalf ber ©chulbberoeife,roährenbgrau DTieberer bie getDÜnfcfjfen Unterlagen für ihre Mecfmungöroeife nicfjf liefere. (5r hielt bafür, bajj bie fc^enfungsmeife Übergabe bei Xochferinpifufö Don 1813 ein SnfgegenEommen gegeben erfcfjeinen laffe, fo baß nur bie ßaften ber 3n,ifcf)enjeif 1813-1817 gu Oerrechnenroären.grau liebererrootlfeaber einjetne gragen ber Übergabe Don 1813 noch abflären, formte nicht in allen gäHen bie 23elege für eine ©cfjulb ^Peffatojjiö erbringen. 23gl. über biefe Q3orgeffe 23rief banb X, ©• 590-591; XI, ©. 24-28, 379-380. ©eif bem Dliärj 1821 haften iHieberer, ip.firüfiunb Ä. Dlaef mit ihrem Sinfpruch gegen eine iTtachfoIge Don ©cfjmib im ^jnfiitut Pejialojjiö einen großen ©c^aben ju= gefügt, inbem bie ¡HTumgipalifäf 2)oecbon fortan nicht mehr mit biefer Dorgefcf)[agenen ßöfimg Peffalojjid einDerjlanben roar. DUif feinem 23ucf): Wahrheit und Irrthum in Pestalozzis Lebensschicksalen, 1822, fet}te fleh ^er angegriffene ©c^mib auch f"r feinen D2ieifler jur 223ehr. Sin ¡hm angehängter ^Projeß Don 3- lieberer unb feinen greunben führte ju feinem greifpruch- Gtr hafte barauf mit Schreiben Dom 3. '823 im ©dfjit>ei= gerbofen auch feinen ^»aupfgegner Jiieberer erfuchf, dem Vertilgungszustand, in den Sie uns versetzen, ein (Snbe ju machen... Pestalozzi wird, will und muß öffentlich sprechen. Sine enbtidf)e Seteinigung ber DiechnungSDerhältniffe fei unbebingf erforberlicfj. 23g[. baju ©chroeijerbofe (21arau), iJir.27 Dom 3-3u'i 1823. - X^frael, ^Pejlalojgi« Bibliographie, 23anb II, 1903, ©.314-315. 2lls ilnfroort auf biefe DItahnung jur OisEufflon Heß lieberer in Derf(f)iebenen 23läffern erfdjeinen: Öffentliche Aufforderung an Herrn Heinrich Pestalozzi in Herten im ©cfjttjeijerbofen (2iarau), fite. 31, Dom 31.3UÜ 1823, in ber 3ieuen 3"ri^er 3eifung, Sir.31, Dom 4- 2tuguft, unb in ber 21IIgemeinen 3«fung (2iugöburg), 3T!r. 136, Dom i8.21ugufl. Seit dem Frühjahr 1817, heißt ed barin, . . . wurde das nicht untersuchte Rechnungsverhältnis zu ehrlosen Einflüssen auf unsre Redlichkeit benutzt. TOe*
Sacherklärung
405
berer f o r b e r f e ein ©cfjtebägecicfjt ober eine P r ü f u n g 6er iKecfjnungen burtf) ein © e r i t f j f , unb f ü g i e bei, b a s ßibell W a h r h e i t u n d I r r t h u m e r f l ä r e er befonberö in ben 2Ingaben über b a s 3îecfjnungdt>erf)â[fniô f ü r einfeitig, falfrf) unb Derleumberifdfj. 3 n feiner 2 i n f w o r t P o m 2 . 2 I u g u f t 1 8 2 3 , g e b r u i f i m ©cfjroeijerbofen ÎTÏr. 3 3 , Dom 1 4 . 2 I u g u f l , w i e s !Pe|îatojji nur a u f feine Derfcfjiebenen B e m ü h u n g e n u m eine 23ereinigung ber S t r e i t f r a g e n h i n ; f ü r b a s 3 a ! ) r ' 8 1 7 fe' Derwiefen a u f 2 3 r i e f b a n b X , < S . 3 3 7 f f - , 5 9 1 , f ü r 1 8 1 8 unb 1 8 1 9 a u f 2 3 r i e f b a n b X I , ( 3 . 1 9 5 - 1 9 7 unb © . 3 7 7 - 3 8 0 . S e i t fed)ä p r i D a f i m , feit einem 3 a ! ) r gebrucEf buref)
3af>cen
©rf)mib, f»abe 3îieberer Ä e n n f n i s feines
©fanbpunEfS. A b e r T h a t s a c h e i s t , d a ß n i c h t i c h d e r M a n n d e r S ü n d e b i n , d e r n i c h t r e c h n e n w o l l t e , s o n d e r n d a ß S i e , H e r r N i e d e r e r , u n d I h r e G e m a h l i n e s s i n d (fiefje ben Xeft
© . 5 5 3 - 2 2 bid 2 4 ) . einem priDafen S r i e f e Dom i 6 . 2 i u g u | ï 1 8 2 3 e r f l â r f e fief) ^ e f î a l o j j i m i t einem
© i f j i e b f p r u d ) einDerftanben unb b a t u m enifpredjenbe © g r i f f e . S c f a f bied in DerföFjnlit^er •Spaltung m i t g e m ä ß i g t e m S o n , roâ^renb fid) bie beiben j p i ç f ô p f e TOeberer unb ©cfjmib noch a m 3 i . 2 i u g u f l in beleibigenber ZBeife begegneten.
amtlichen 2lften heifjf ed unter
biefem S a t u r n : 3 1 A o û t . D é b a t s e n t r e M M . S c h m i d t u n d N i e d e r e r . I i s s ' i n j u r e n t . 23on ©t^mibö S e i t e bürfte babei toeniger bie llnfîc^erfjeit ber K e d ) n u n g feit 1 8 1 3 mit= gefpielt h f l b e n , ba er j a erfî feit bem g e ü ^ j a ^ r 1 8 1 5 wieber in ?)Derbon w e i l t e , ald fein U n m u t über bie g e i n b f r f j a f t e h e m a l i g e r
ftollegen
g e g e n feine iTtachfolge in ber Geltung
Don CPefialojjiä 3inftalt. 2Iurf) CPefîalojjitS S l n f w o r t w ü r b e n in benfelben 23lätfern w i e JTiebererd S l u f f o r b e r u n g in 2 i a r a u , 3 ü " i i ) unb 2Iugdburg gebrucEf, Dg[. b a j u 2 3 r i e f b a n b X I , © - 7 9 f . , 456. - 31.3fraei, " P e f i a t o ^ B i b l i o g r a p h i e , S a n b I , 1903, © . 5 5 6 . U b e r ben 21udgang bed ©cfjieböfprucfjö ©nbe 1 8 2 4 ift einjufetjen: 2 3 r i e f b a n b X I I I , © • 1 9 3 - 1 9 9 / 494-495- - 2 i - 3 f ™ e i , ^Pefla[ojji=Sib[iograp^ie, S a n b I I I , 1904, © . 5 6 7 .
Vorrede zu Band XI der Cotta-Ausgabe 3 u biefer Q3orrebe Dom 24-3Iugu(i 1 8 2 4 ift bie © a c ^ e r i l ä r u n g 4 ° 3 f - 5 U © . 4 9 _ 5 2 ( K u r z e A u f z e i c h n u n g e n z u e i n e m A u f s a t z N i e d e r e r e ) eirtgufeijeii.
Eingabe an die Regierung — Memoire au Gouvernement 2i[[gemeined ben 3 a l j r e n 1 8 2 3 - 1 8 2 5 fyat P e f i a l o j j i roieberi)o[fe 2 t u d e i n a n b e r f e f u n g e n m i t feinen © e g n e r n a m O r t e , Dor a l l e m m i t 3 - l i e b e r e r ftf>riftücf)
niebergelegf, j u .Spanben bed
P u b l i E u m d , ber S e f y ö r b e n unb Don 2 3 e r m i f f l e r n . S a b e i blieb er gegenüber ber ö f f e n t l i c h f e i t fîetd fef>r jurücf^altenb, inbem er nur bad DTottoenbigfie a u d f a g f e . © e r © f r e i t 3 - Jfteberer unb 3 - ©cfjmib u m bie 37atf)fo[ge fcfjwelfe j t n a r feit
3lnfang
pvifd)en
1 8 1 6 unter
ber O b e r f l ä c h e , » o j u fîcfj ein g w e i f e r 3roifi gwifdjen bem ©i)epaar ÎTÎieberer unb P e f t a l o g j i u m bie 3 l b f r e f u n g bed £ ö c h f e r i n f t i f u f d a n S t o f e f t e ( T O e b e r e r ^ f i a f t h o f e r Dom J î o D e m b e r 1 8 1 3 gefeilte. 23eibe © t r e i f f r a g e n f ü h r t e n j u P r o g e f f e n , ©rf)mib g e g e n 3 î i e b e r e r / S ' r û f i / 3 î â f
feit
1 8 2 1 Dor © i f l r i f t d g e r i c h f , feit 1 8 2 2 Dor & a n f o n s g e r i c f ) f < w o b e i !J)eflaIoggi mifeinbegogen w ü r b e . S i e 3 n P ' i u i < s f a c h e w ü r b e 1 8 2 1 in bie g r e f f e g e b r a d j f , w a d b a n n 1 8 2 3 e b e n f a l l s gu einem hoppelten P r o g e f i f ü h r t e , ber a b e r erft a m 30. STooember 1 8 2 4 ald 3 ' t , ' ' P r o 5 e é gu U n g u n j i e n bed ®>epaard iTtieberer e n t f l i e h e n w ü r b e , w ä ^ r e n b ber gleichzeitige © t r a f * progefj w e g e n 23erleumbung (Snbe 1 8 2 3 burefj 33crg[eicF) enbefe.
406
2. A n h a n g
S i c (Síngate an ï>ie R e g i e r u n g Dom 2 2 . D'tooember 1 8 2 3 erfolgte in einem fpäten 3eitpunfte (f.u.). © i e ifi j u Dergleichen mit 6er F i n a n z i e l l e n A b r e c h n u n g m i t H e r r n u n d F r a u N i e d e r e r ( © . 99 f f . ) , ebenfalls n>ai>rfcf>ein[icfj Dom J î o B e m b e r 1 8 2 3 , ald ®nt= trurf f ü r ein ("cfjie&öridjierlicfjeö llrteil, f o t a n n mit bem M é m o i r e a u T r i b u n a l a r b i t r a i r e , Dom 2 5 . @ e p f e m b e r 1 8 2 4 ( © . 119ff-)«- unÖ enblidf» mit bem 2Derie: M e i n e L e b e n s s c h i c k sale Don 1 8 2 6 ( ® . 2 i 5 f f . ) , baä bann ausführlich unb beuflich bie gange Sntmicfflung ber perfónlíchen unb materiellen Schiebungen einer breiten Offentlirfjfeit barlegf. S e r ÍBerbe» gang ber 2ingelegent)eif beroirfte in biefen 3af>ren mehrere, juerjí teilroeife ibenfifcfie 23or» lagen, bie bann burcfj "Peflalojji abgeroanbelt ttmrben. ßif. B r i e f banb X I I , © . 4 4 8 f . ; X I I I , S . 9 5 f . 23erfafferfcfjafi D i e (Eingabe ^ e f í a l o g j i an bie Dlegierung bed Ä a n f o n ä 223aabi in S a u f a n n e liegt in beutfdfjer S p r a c h e nur in einem fiarf forrigíerten Sntrourfe, alé g r a g m e n t Dor (flehe baju bie SejrtïritiE, © . 3 5 3 ) . C í e Dollfiänbige Síeinfcfjrifí bjro. Überfe^ung in franjôfifdjer ©prad^e roeitf)£ in einjelnen ©teilen Dom Gcntnmrfe a b , otjrte baß befannt ifl, roer b a f ü r alö Überfe^er gebienf f)at. 3 ° f e p h S r f ) m i b , Don feinen ©egnern TOeberer, .£>. Ä r ü f i unb Sp. ff. íTláf im 3 2 î â r j 1 8 2 1 entfcfteíbenb unb erfolgreich a n g e g r i f f e n , fyatfe auf bie in ber 2Iugöburger A l l g e m e i n e n Z e i t u n g fortgefe^ten 2lngriffe mit einem 23ucfje geant* » o r t e t : W a h r h e i t u n d I r r t h u m in P e s t a l o z z i s L e b e n s s e h i c k s a l e n , d u r c h T h a t s a c h e n dargelegt, 1822. 3?n ber g o l g e fyaben bie ©egner ©djinibé toieber^olf e r f l ä r t , biefer 33erteibiger 'Jßc f l a l o j j i ö übe über ben 2inflalfdlei£er eine geiflige 33ormunbfchaff a u s , rooDon feine 3lebe fein f a n n . S i e enblic^e P u b l i f a t i o n mancher Don ^ e f l a l o j j i ö © g r i f f e n im Dorliegenben S a n b tut bar, baß © d j m i ö Dielleict)t gelegentlich ald S c h r e i b e r toirfte, bamit auch einen geringen Êinflujj auf ben Zeft erlangte, ©och Dertoenbef 'Peflatojjí hier unb in ben folgenben ©chriften immer bie 3¡chf D r ni, f c ' n e 'f> m S i f t i o n läßt feinen 3 t " e i f e l offen. Seroeiöfrdftig ifí auch &er 23rief, ben ' P e f î a l o j j i a m 2 3 . JïoDember 1 8 2 3 an ben S t a a t s r a t beá ÄantonS 2Baabf in ßaufanne fanbfe. S r jeigt barin a n , bafj er eine D a r » legung über ben © a n g feiner ßebenöbeflrebungen 3um O r u i Dorbereitet fyabe, jeboch biefelbe (in Dollem l l m f a n g ? ) , auö D a n f b a r f e i t über feine görberung feit 1 8 0 5 , juDor ber 2 B a a b f l ä n b e r Regierung unterbreiten möchte. ( B r i e f 5 9 5 0 , S r i e f b a n b X I I I , © . 9 6 3- 7-19O Oer
3nt>alf
D a ö [mémoire a n bie R e g i e r u n g in ßaufanne legte ben ÄonfliEt nach ^Pefialo^i« 2 l u f f a f f t m g bar, wie er feit 1 8 1 6 befíanb, ¡tvifdjen be m 2£njlaltáleiter mit feinem alé Dlach» folger Dorgefe^enen ße^rer ^ o f e p h © c h m ' b , unb grotfcfien bem früheren Sprecher unb 2(pologeten ' P f a r r e r 3 ° h a n n C £ ( 3îteberer, ber Don jp. Ä r ü f i unb f j . 9 i ä f nach if)rer I r e n m m g Don P e f î a l o j j i unterjîûçt tourbe, ßange m a r nichts Don biefen ©egenfä^en a n u amm n an m bie ÖffentlichEeif gebrungen; erjl im 3 f ? h 9 ' i ber 3lebe Dom 1 2 . J a n u a r 1 8 1 8 ( S a n b X X V , S . 2 6 1 f f . ) mürben bie 2lfpefte beutlicher. ^jtn © o m m e r 1 8 2 0 fyat ein alter greunb beá ber ©eminarbireftor 3ernf>arb Oengel ( 1 7 7 3 - 1 8 5 8 ) aué (SßHngen (DI.) einen S e f u c h in 3}oerbon abgeflattet, Derroirrf burch bie Dielen © e r u c t e Dom 3 e r f a l l ber bortigen 2ln(lalt, roäijrenb P e j i a l o y i felbfí fich juDerfîchtlich f)of-frturtgöooll über feine S e f f r e b u n g e n geäußert hätte, ^ n einem 2irtifel in Jp. ^fd)oUeä Ü b e r l i e f e r u n g e n z u r G e s c h i c h t e u n s e r e r Z e i t , 2(arau
Sacherklärung
407
1821, af ^j. 25. Oengel, inbem er fidjer bie DITci» nung Don "Pcfiatogji unb ©c^mib roiebcrgab, fid) ein Urteil erlaubt: bafi die bösen Gerüchte über Pestalozzis Haus und sogar ihre lange Dauer ihren Grund finden im Widerwillen f r ü h e r e r Teilnehmer und in einem völligen Stillschweigen von Seiten Pestalozzis darüber aus übertriebener Güte. ZDäljrenb Dielen 3 a ! > r e n "Pefíaíojji fid) bemüht, feinen frühem ipaupfleF>rer Sicherer wieber für ein 9IIifwirEen 5U gewinnen; darüber fínb bie 23riefbänbe X biö X I I etnjufeF>en. D7icf)£ nur jeigfe fitfj ••Hieberer unDcrföftnlirf), eine »eifere 2Iuéeinan= berfe§ung ^Peflatogjiö mit bem Gtljepaar DTieberer über bie 2lbrecfjnung betr. baé £ódjter= inflituf Derftf>ärffe ben Äonfliit. 3 m 35tärg 1821 Rolfen bie brei T ) " ^ 0 0 " ^äbagogen nad) "Peftatojjia IBorten ¿um endlichen Todesstreich aué. (Sie betrogen bie3Itunijipalifäf (©fabfraf) Don TJoerbon, ©cfjniib als JTadjfolger nadj "Pefíatoggid Xob abjulefjnen, roa« biefe SeF)örbe aud) mit 23orbeF)a[f unb ofjne offene 23eurEunbung tat. Sin 23er[eumbungáproje|] Don TOeberer, Ärüft unb D^äf, gegen 3 - ©rer £f). granEe berichtete Diel fpäfer, erfl 1828, über Q3orfrfjIäge, bie er jufammen mit TOeberer am 14. J a n u a r 1823 aufgehellt f>abe, an fein Dliinifterium für @rjief)ung: E s gelang mir, Herrn Niederer zu Vorschlägen zu einer völligen und aufrichtigen Aussöhnung und Beilegung der anstößigen Streitigkeiten zu bewegen, die Pestalozzi mit Freude unterschrieb, Schmid aber von dem Augenblicke an auf eine so treulose und ehrenrührige Art für Niederer kommentierte, daß das bereits unterzeichnete Übereinkommen zu einer freiwilligen Aussöhnung von letzterm zurückgezogen werden mußte. Diese von mir und Niederer entworfenen Versöhnungsvorschläge mußten beide Parteien dreiviertel J a h r später auf Geheiß des Gouvernements des K a n t o n s de Vaud . . . unter Drohungen annehmen. 3iun ift freiließ ber 1824 aus 'Pejíalogjié Jínjíifuf enflaffene ßefjrer £l>.granEe fein unbefangener ^euge, fonbern f>ielf fietd jur Partei ÍHiebererá. ©ein nad) 3 a í ) r E n abge= legfeé ßeugniä ifi wenig glaubwürbig. QSielmeljr bürfte Peflalojjis Q3erfIon, in einem 23rief Dom 23. Dlfai 1823 an ben 2ef)rer Síofenberger, jufreffenber fein. S a n a d ) f)af Peftalojji einen am Ofiertag eingereichten, Dom erffen abweicf)enben 2Iuég[eíd)ungéDorfd)[ag ab= gelernt, weil barin bat! jwifcfjen grau l i e b e r e r unb if)tn bejfeljenbe 3tecfinungSDerF)ä[fniö auf seine bekannte sophistische Weise behandelt wurde, l i e b e r e r lieg barauf am 26.3UÜ eine öffentliche Aufforderung an 'Pejlalogji im ©cutí erfdjeinen, worüber beffen 2Infworf Dom 2.31uguft (oben © - 5 3 f f . ) einjufefjen i ff. ÍJtáfjereé über bie 23erföf)= nungéDerfutfje fret>c 33riefbanb X I I I , © , 4 4 2 - 4 4 4 Die llnmöglidjEeif, bei ber hoppelten 2Iuáeinanberfe£ung ju einem (SinDernefjmen mit 3 . l i e b e r e r unb feiner grau gu gelangen, bürfte Peftalojgi feinerfeifé jum 2Ibfaffen einer Entgegnung Deranlajjt fyaben. 33orF)er aber wollte er ber Díegierung in fiaufanne ©elegens I>eif ju einem ©ngreifen geben, weil er fid) ifjr wegen Dielfacf)er llnterfiüfung ju OanE Derpflidjtet füllte, banEte er íF>c botf) feine ÍTtieberlaffung in 7)Derbon. S i e fjeffigen 3in= griffe ber brei alé ffonEurrenj wirEenben 3 n f t ' < u t e iTtieberer, ffrüfi unb iXtäf Raffen ben ©fabfraf im OTärj 1821 Deranlajjf, gegen 3-©d>mib ©feilung gu nehmen. iUidjf nur würben bamif Peflalogjié ganje 23efirebungen in ein fcfjiefeö ßicfjf gerücEf, aut^ bie 233eifer= füfirung ber 3lnf finangielien (Seife. S i e 2iudtoirfungen ber (Eingabe •pefialojjiö (Eingabe narf) Caufanne ijf biöfjerroeberin beuffdjer, no in franjofifcfjer gaffung befannf unb gebrucft rrorben. (Sie Ijaffe enfftfjeibenbe golgen, Don benen gu reben ijl, roeil fie bas ©rfjicffal "Pejiatoggiö bis gu feinem ijinfcf)teb beffimmfen. yiarf) bem (Empfang t>on ^eftalojjia (Singabe ging bet Diegierung in ßaufanne bie ©ebulb aus, fie wollte bie bauernben ©freifigFeifen in 7)t>ert>on abjloppen. Uliif beut» liebem ©rutS Deranlagfe fie bie beiben Parteien gar 2inna[jme einer am 31. Degember 1823 unfergeicfjnefen ÜbereinFunff, beren Xe/rC in 25riefbanb XIII, (3. 102-103, abge= brueff ifh Caburdj rourbe einerfeifS ber freffe= unb 23er[eumbungdproge(j atid ber IDelf gefdfyafft, anbererfeifö für ben 3it>i[proje(! beö (Sfjepaarö STieberer-'Peffaloggi ein ©rfjiebsat g r l . Ä a ^ o f e r 1813 ermatten: 3 Ätapiere, adjf B e t t e n mit Piel %ubefyör, 4 Xiftfytücfyev, brei g ä f f e r . 3Tirfjf ermähnt finb im 3 n t > c n i û r : f ï t ô b e l , ï i f d j e , 3 û t f ) e r . g ü r bie fflaPiere, B e t t e n , Xifd)tüd)et unb g a f f e r roaren im 3 n D e n í a l : @dfjä§ungspreife fejígefe^t roorben, mit einem 3 ' n á " o n jef>n !Projenf. îôorauéfeijung f ü r bie ©cfjeníung bed £öcf)ferinftifufö a n g r l . ÄaffF>ofer alé beffen ßeiferin roar, audfj nad) ifyrer Q3er^eirafung mit 3 • l i e b e r e r , bie (Srroarfung einer bauernben 3 u f a m m e n a r b e i t . 3 r o a r rourbe ifjre 01íif= a r b e i t Por ber © d j e n f u n g burcf) Befotbung honoriert, unb aud) bie Un= terríd^féfáfigfeit Don CeFjrern auá ber Ä n a b e n a n f l a t t erfutjr eine Dîege= [ung. (Sin 23erfrag, burd) OTieg aufgefegt, bienfe até reifjfíidje @runb= [age. 21ucf) 3 - 3íieberer, frijón bidfjer 2Ipotoget bed ^Pcflatogjí, follte fernerhin feine Dïîifroirïung barbieten, roie ber 3lnfia[fsteifer im grütjling 1814 enftjufîajTtifdj bie íXteuPermátjtfen roiffen lieg. 2íudj bie 3îuc6berufung Don 3 - © d j m i b im g r ü t j j a f j r 1815, burdj P e f t a l o g j i unb ÍHieberer gemeinfam Poítgogen, bebeufefe a n firf) feine S n b e r u n g ber gegenfeitigen B e j i e ^ u n g e n , inbem bie ©rroeiferung ber © e m e n t a r * erjiefyung nacfj ben P ° n ÍHieberer ald t r a g b a r empfunben rourbe. (Sine erfïe innere © f ö r u n g bradfjfe bie fînanjielle Ärife im 3faljr 1814, alé a u d j bie S n a b e n a n j í a t f ofyne 3 n t ) c n í a r û n ï>ic g a m i l i e TOeberer= Äaft^Dfer, a n bie mit if>r befreunbete .Spaugljätferin g r [ . 3îai) unb a n ben 33erroalfer 3Iîe9er=20otf (burrfj bie ffäbtifdje Öüonomifdfje ff om= miffion eingefefsf) j u r 23ertt>a[fung ü b e r f r a g e n rourbe. g r a u 21. 91t. S u j î e r roar im i j e r b f í 1814 roeggefíorben, g r a u 'Peflatogji unb g r a u Ârûfï=D r îâf m u f f e n 1814/15 nacjj bem îTîeu^of weichen 82 3 - 2 4 ) 3Ingefic^tö ber bcftefjenben ©t^ulbenlaji rourbe fci)on 1813 DîafsFjerr D a e i b S o g e ! a U 23ormunb f ü r ben S n i e l © o f f l i e b befîellf. O e r Serfurf) ^Pefîatoggid, burt^ ein S a r t e l j e n beim 23erroatfer 3 S u f ^ r feine Ä n a b e n a n f l a t t gu fanieren, fcfjeiferfe a n beffen 2Ibfage ( © . 8 3 3 - 2 5 ) ®r erroâ^nf i)iet eine Cöfung nit^f, bie Pon ítjm Porgefc^tagen rourbe, atö iTtieberer im OTai 1817 feine Dlîifarbeif a u f f a g f e . S u r d ^ eine ©enerat= q u i f f u n g Pom i 4 - 3 u l i 1817 rooltfe ^Pejíatoggi feinen íCerjic^f auf alte 2Infprüdje aud ber S ö t f j f e r a n f l a l f f u n b f u n . B r ü ö ? j u r ü i g e r o i e f e n , erlebte
Sacherklärung
411
er, î>afj baö (Ehepaar über £>ie ©cfjenfung hinaus feincrfeíÉS 2Infprücf)e auf Snffcf)ä£>igung fiellfe. 0 a beibe S e i l e if>re gorberungen niefyt genau belegen fonnfen, blieb bie g r a g e besi 2Iudgleitf)ö in ber ©djroebe. Bit. 3 - ©cfjmib, 2BaI)rf>eif unb ^ r r f t j u m , 1 8 2 2 , © . 4 6 f f . - Ê . 23iber, S e i t r ä g e , 1827, © . 1 5 4 - - S r i e f b a n b X , 590-593. S . 8 4 Z. 11
S i e erjle Oiéiuffîon um bie gegenfeifige 2lbredjnung betr. bas Zöd)tea infiifuf fanb im © o m m e r 1817 i^r (Snbe. O i e 9îedjnung t>on § r a u D7ie= berer Dom 2 0 . 3 " ! ' unb il>r ¡Begleitbrief Dom 2g.3iuli wirb Don 3-©mib roie folgi lommenfierf: B e i m E m p f a n g e dieser B r i e f e u n d dieser R e c h n u n g gerieth P e s t a l o z z i in ein g r o ß e s E r s t a u n e n . I c h f a n d diese eingegebene R e c h n u n g der F r a u Niederer m i t den m i t i h r a b geschlossenen R e c h n u n g e n in den B ü c h e r n der A n s t a l t u n d m i t den V e r b i n d l i c h k e i t e n des Ü b e r g a b c o n t r a c t s des e h e m a l i g e n P e s t a l o z z i s c h e n M ä d c h e n i n s t i t u t s a n sie i n e i n e m so e n t s c h i e d e n e n W i d e r s p r u c h e , d a ß es m i r u n u m g ä n g l i c h n o t h w e n d i g s c h i e n , der F r a u Niederer einen Auszug der r e c h t s g ü l t i g e n R e c h n u n g zwischen P e stalozzi u n d ihr aus den B ü c h e r n des I n s t i t u t s zuzusenden, ^ o f e p l j ©djmib roar bei ber Übergabe Don 1813 nicfjf in ^Peflalojjia 2infla[f geroefen, ffanb ber ©atfje a[fo efjer neutral gegenüber, ©ein Sin= greifen in ber ÍRedjnungafrage ruar aber, nad) bec Oefîgnafion alé 3Tadj= f d g e r ^efiatogjiö, ein groeifer ©runb ju einer unoerföljntitfjen ©egner* fcfyaft bed Qcljepaaré Dîieberer, baö fîcfj ungerecht beljanbelf füllte. 2Bäf)= renb folgten ergebnislofe 23riefroeifjfel ^Peflalogji-TOeberer, roo= Don Ijier ber umfangreiche S r i e f Dom lO.DIÎârj 1818 ermähnt toirb. 33erfôf>nungdDerfu(fje Don Derfdjiebenen ©eiien blieben in ben nädjflen 3af>ren ofjne GErfolg. Sit. 3 . ©cfjmib, 2Bai)tf)eit unb ^ r r t f j u m , 1 8 2 2 , © . 4 9 - 5 9 . - 23rief= banb X I , © . 4 4 - 6 4 (Pefíalogji) unb © . 3 8 8 - 3 9 1 (21niroort Dttebererd).
S. 85 Z. 17£f.
Oer Eurgfrijlige ©ebaníen 'Peftalojjid, fief; 1 8 1 4 auf ben Oîeu^of jurüti= jujie^en unb bie Änabenanftalf an STieberer abzutreten, ifl roenig be= fannf, Dgf. bie 2Ibfage beä 23erroa[feré 2 . 3 - 6u(îer für ein Darlehen,
S . 86 Z . 2
2In biefer ©(eile fegt © . 6 3 ber erfte S e i l beö beutfdjen g r a g m e n í é ein. O e r 23ergleidj mit bem franjöfifcf)en Z e f t läßt Eleine 2Ibroeicf)ungen er= fennen, fo 3.35. 3 . 2 4 / 2 5 , roo im f r a n j ô f î f d j e n Sejrt Don ©cfjmib ala ©ünbenbotf gefprocfjen roirb, roäljrenb er beu(fd) alö A l l e i n s ü n d e n b o c k bejeitfjnet roirb. !Pe(îaIojji fyaffe feine ©djenfung als une a c t i o n d ' a m o u r p a t e r n e l be= jeicfinef (beutfdj v ä t e r l i c h e H a n d l u n g ) , roefdje baé S ^ e p a a r 3îieberer obligeait a l ' a m o u r filial (beuffd) zur k i n d l i c h e n S o r g f a l t ) . 3 n einem @efüí)[ befonbecer O a n f b a r f e i t gegenüber ©cfjmib fyatte ^efíalogji if>n feit 1816 aló feinen ÍTladfjfolger Dorgefeljen, gab aber 3af>re lang bie Hoffnung nitfjf auf, l i e b e r e r roerbe feiner 2lnfialf alá 3TOtarbeiier erhalten bleiben. O i e 2Irf ber 2Ibfage ¡Ttiebereré an Peffalogji in einer ffonfïrmaiionéprebigi Dom OTai 1817 brachte ifjn in ein c o m m e n c e m e n t d ' a l i é n a t i o n (beuffef) eine A r t v o n W a h n s i n n ) , Don ber er fid) in 23u[[ef a u f bem 3 u r a S ^ a r *af erholte; boefj blieb bad (Srlebniô bei if)m nocf> [ange fpürbar, modjfe if>n aucF) baju bringen, feine L e b e n s -
©.83
S. 8 6 Z . 3 2 f .
3.25.
412
S. 89 Z. 18ff.
S. 89 Z. 22 S. 91 Z. 8ff.
S. 91 Z. 14
S. 92 Z. 27ff. S. 94 Z. 2
2. Anhang schicksale 1826 einfeitig auf ©cfjmib außguricfjfen, 6er f r ü h e m 23er» bienfie Dliebererö angefic^M feiner fpätern Raffung nief)t mei)r beuflirf; ju gebenfen. Jpatte ?}oer6on fidf) naef» 1814 fetje banfbar gegenüber 'Pefialojji gegeigt, roegen feines (Eingreifend beim 3 a r e n angeficfjtd 6er brofjenben 23efe£ung 6er ©tabf mit einem ffranfenlagarett, (0 roanbelte firf) iFire .Spaltung um 1819. Sinmal fcfyäfyte man 6ie 3irmenbe(irebungen Pefialogjid roeniger, mit gugef)öriger ftoebufation, anbererfeitd rooüie man fief) nidjt auf feine Sauroünfcfje gu Caflen ber Dltunigipalifäf etnlaffen. (Sin ^)roge0 "J)efia= loggid in 6iefer § r a g e rourbe roegen feines Q3erjicf)ieS im 1821 ab» gebrochen. S i e © n g a b e Don 3iieberer-jirüfr-3iäf Dom 2Infang JTtärg 1821 roäre Don ^efialoggi lieber mi£ einem 2IppeII an bie ¡ZBaabtlänber Regierung in Eaufanne beantwortet roorben. S o d j lieg ficf) ^j. ©dpmib, Don 6en bre: 21nftalfd[eitern am p i a ^ e perfönlicf) 6iffamierf, nicfjt Don einer gerichtlichen Älage abhalten, aud) roenn if>m Don ber OTunigipalität eine ffopie beS 2tngriffed feiner ©egner Derroeigert rourbe. Siefe Q3er= roeigerung Don Unterlagen follie firfi im OEtober 1824 feitend ber San= tondregierung roieber^ßlen; Dgl. ben £ e j t © . 67 3 - 1 0 f23rief= banb X I I , © . 448 f. Über bie fei>Ienben Seilagen flnb bie übrigen © g r i f f e n biefetf SanbeS einjufe^en, Dor allem bie Xeyifritif © . 347ff3Tacfjbem fief) bie ©egner ©cfjmibd guerft Dielet I n t r i g e n unb 3ieci)tä-groifcf)enfäHe bebient Raiten (©. 90 3 . 25f., beuffdj © . 7a 3 - 4f-< Rechtsintrigen, Rechtsincidenzen u n d Rechtskniffe), aniro ortete ©d^mib gu» närfjfi in ber 2iugrer ^eremiad 9Iieper (1798-1852) aud Raufen, ber feit 1820 im roirEte, am 3 0 . ^ ( 1 1821 roegen Stf= fetengen frifflod entlaffen rourbe. Gtr Derfafjte barauf: Wie H e r r J o s e p h Schmid die Pestalozzische A n s t a l t leitet, 1822. (Sine Preffe» un6 Srofc^ürenpolemif roar bie §o[ge. iHäfiered i(l mitgeteilt in Brief banb X I I , © . 4 7 9 - 4 8 P e f t a l o j j i roeifj an biefer ©teile über bie 3Iufbereitung ber 21neEboten iTteued gu berichten. Siefe ©feite fdjeint im beuifdjen Z e f t gur ipaupffarfje gu fehlen, i(i Diel» leidfjt auf 2Bunfch Don ©cfjmib nachträglich beigefügt roorben. iltach iporag: Die Berge sind schwanger, doch k o m m t n u r eine lächerliche Maus zur W e l t , foro. Q3iel ©eftfjrei unb wenig SSolle. Q3gl. bie teilroeife Überfirfit betr. jporatiud in S r i e f b a n b V I I , © . 4 7 1 ; X I ,
©.424.
S. 94 Z. 33
©er 3)refjprogejj Don 3 . ©djmib einerfeifd, Don 3 . 3iie6erer, Ärüfi un6 Ä. STäf, roar Dor 6em ©ta6t» un6 bem Äantondgericht mit einem 5reifprucf) ©cfjmi6d ausgegangen. 3 m ©efüf)[ biefed minbejiend geit» roeifen Obfiegend bat 'Peftalojji am 1. gebruar 1823 um eine 25een6i= gung bed feit fedjd 3 a i ) r e n anbauernben 2?erfoIgungdfrieged gegen fein Spauö. 3iieberer anfroortete am folgenben S a g audroeicfjenb, unb aud einem fafi gleic^geitigen ©c^reiben an 5p. iTlägeU ifi gu erfefjen, bafj er bie Jetjbe unentroegt fortgufe|en gebadjfe. 3iieberer be^anbelte aud) 5)ejiaIoggi, 6er münblicf) oertjanbetn roollte, ald ben Derädjflicfjflen Olien»
Sacherklärung
S. 94 Z. 35
S. 95 Z. 5ff.
S. 95 Z. 11
413
fdjen auf Srbert ( © . 74 3- 16f.). S i e 2Iuíbrútfe, roetdje ííieberer ba= maté braudjte, finí» Con ®rf)mií) in einem ©einreiben Pom 2. Jebruar an l i e b e r e r wieberljolt: Soeben k o m m t Pestalozzi aus Ihrem Hause und überbringt mir die schauderhaften und im höchsten Grad empörenden Ausdrücke, deren Sie sich als Geistlicher und an einem Sonntagabend gegen ihn bedienten. . . . Verachtungswürdiger Heuchler, der am R a n d e seines Grabes mit Wissen und Gewissen Unrecht thut, und den wir mit vollkommener Überzeugimg m i t den vollkommensten Beweisen, die in unsern Händen liegen, zum schlechtesten Mann machen können, den der Erdboden trägt, und an dem wir mit der größten Aufopferung, Hingebung und Edelmuth gehandelt haben . . . OTan Derftefjt nur nidjf, warum ba« @f>e= paar ÍTtieberer nidjf feine 23eweife oorlegte, warum e« bei gegenfeitig ungenügenben Seiegen nidfjt ju einem 2iuögleidj bereit war. Sit. Sriefbanb X I I I , © . 16-18, 4 3 7 - 4 3 8 (mit weitem Angaben). Z B 3üricf), OTffr. ^eflal. 1550 /V, 8. Peflalo&i, OTeine Cebe ni-ft^itffale, 1826, © . 2 4 7 - 2 5 1 . 3 m franjöfifdfjen Xeyf wirb ijier, mit Setaffung einer ßüdfe wie auf bet folgenben ©eite, auf ein Memoire [>íngewíefen, wobei nidjf fitfjer fefb fiefjf, read bamit gemeint iff, ein (¡Entwurf ober Beilagen jur t>orliegen= ben Singabe an bie ^Regierung. 3 m beutfcfjen Sejrt befielt glei(f)fallö eine ßütfe, inbem bet 23erfaffer an ber gleiten Stelle wieber einfe^f, wie in ber Uberfe^ung. Q3ermutlicf) buref) greunbe unb Vermittler baju bewogen, [>af 3 - l i e b e r e r am Äarbonnertfag, ben 28. Dtflärj 1823, einen 2itisg[eidjgDorfcf>[ag in fedjé fünften an ^)eflaIojj¡ Übermacht, ©er genaue Xejrt wirb Don !Pe= ftalogji im beutfcfjen J e r t wörtlich feflge^alten. S i e 23eranlaffung ju einem (Sinlenfen bürfte auf einen B r i e f ©d)tnibá 00m 17. 3Itdrj jurütf= geljen. (£r Dergicfjfefe barin auf ein redjnerifdjeé 2íudmarEten ber gegen* fettigen gorberungen unb glaubte, bie beiben ©freitparteien füllten fid) felber Weitem ©tf>aben erfparen unb ifjre greunbe burdjj einen 2Iuögteicf) erfreuen. (Sine Diel fpätere Darfleltung biefer Unterfjanblungen, 1828 burefj £F).§ranEe niebergefdfjrieben, bürfte nidfjt ganj ben Xatfadjen ent= fpredfjen. ßit. 23riefbanb X I I I , @ . 3 7 - 3 8 , 4 4 2 - 4 4 4 . ©djönebaum, Senfe, 1942, © . 193 (unDoflftónbige Sarjiellung). 3Iian fyat eä in ber gorfdjung aurf) fo bargeßeHt, atd ob ^ejíalogji felbft baá 23ergIetifjáabEommen nidfjt eingehalten fjätte. .fpier fpridjt er aber auabrütflicf) baDon, baß ber 21uégleidj nad) brei Sagen, an Ofiern 1823, Don TOeberer felbfi annulliert worben fei. 3Iud einem fpätern ©dfjreiben Dom 27. 92Tai ifl ju entnehmen, baß ÍTtieberer unb feine grau ficf) unent= wegt Don Peflatojji unb ©djmib Derfolgt wähnten, bat>er fid) unoer= föfjnlidfj jeigen mußten. Sit. 23riefbanb X I I I , © . 4 4 4 - 4 5 0 f. - Z B $ünd>, OTffr. qDeftal. 607, © . 150-151. - Sp. ©cfjönebaum, (Ernte, 1942, ©• 234. - 21. 3frael, •pefialojjisSibtiograpfjie, 25anb I I , © . 312, 2inmerfung, 314, 2Inmer= Eung (unrichtig auf 28. DTÍai flati 92Zätj batiert). 33g[. ben beuffrfjen Xejrt © . 76 3- u f f .
414 S. 95 Z . 27
S. 96 Z. 15ff.
S. 97 Z . 10
S. 97 Z . 13
S. 98 Z . 25f.
2. A n h a n g feinen ©rElârungen, Me an öerfcfjiebene 3c> i u n gcn Derfanbt würben, autf) brief lief) ausgingen, erEIärfe Dtieierer, bajj er es nunmehr nidjf rael)t mit ©tfjmib, fonbern mit beffen unentwegtem Jôrberer ^Peflaloggi gu tun fyabe : Schweizerbote, 2Iarau, Neue Zürcher Zeitung, A l l gemeine Zeitung, 21ugsburg. @r forberfe ^efialojjt im 3uli/21ugufl 1823 j u einem ©cf)ieb(igericF)f auf, worauf biefer am2.2Iugu|î im Schweizerboten gujlimmfe, Dg[. unfern 2-eyf © . 53 ff. "Peffaloggi fafjf Sie 23egrünbung feiner (Singabe in fünf "PunEfen gufam= men. 3Iucf) ï>er am (3tf)Iu0 abroeitfienbe öeutfcfje Xeft enthält tiefe 3 U ° fammenfaffung © . 64 3 - 9 ff. 211s erjîer 'Çunfi wirb £>ie projeEfierfe Stiftung aufgehoben, ba bec Streif mit ehemaligen Ce^rern um feine Jîacfjfolge ihn bem 3îuin nahegebracht I;abe. ©r hat autf) ber ÖffentIicf>Eeif tiefe OTiffeilung in einer E r k l ä r u n g 00m 17. 3Hörj 1824 befannf gemacht, t>g[. unfern Zeit c c erfcfjienene ©rfjrifi Don 3 - : Wahrheit u n d I r r t h u m i n Pestalozzis Lebensschicksalen, durch Thatsachen dargelegt, 3 f e r t e n im J u l i u s 1822 Dertaffen. S r befann fid) auf einige Qjrgdnjungen (©. 101 3 - 4 ) unb trollte einige S e i l a g e n fjingufügen (fîef>e über biefe bie Xejrtfritif j u r E i n g a b e a n die R e g i e r u n g des K a n t o n s W a a d t , © . 367f.). 33erfiänbnig be« Dorliegenben SrudjfîûcEetS fînb fjerangugiefyen : bie gteidjgeitige a n die R e g i e r u n g des K a n t o n s W a a d t (beutfif) unb f r a n g ô f î f d ) ) , © . 61 f f . , fobann b a s M é m o i r e a u T r i b u n a l a r b i t r a i r e , Dom 2 5 . © e p t e m b e r 1824 ( © . 119 ff-)/ unb enblicf) Meine L e b e n s s c h i c k s a l e als V o r s t e h e r m e i n e r E r z i e h u n g s i n s t i t u t e in B u r g d o r f u n d I f e r t e n , im Drucf erfcfiienen 1 8 2 6 gu Ceipjig bei ©erwarb g l e i f i f j e r . 3 n ' i>altlidj bauen bie f p ä f e r n © g r i f f e n aud) a u f bem Dorliegenben 33rucf)(î£icB a u f , unb bie f)ier feF>lenben S e i l a g e n roerben in ber E i n g a b e a n d i e R e g i e r u n g des K a n t o n s W a a d t unb im M é m o i r e a u T r i b u n a l a r b i t r a i r e ermähnt unb fjerangejogen. 3um
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Sinjelfragen
S. 101 Z . 26ff.Dîofette Äaflljofer ( 1 7 7 9 - 1 8 5 7 ) , in alter ¡ftamemsform ffaflenljoffer, roar feit 1 8 0 9 Ceiferin ber Don P e f l a l o g g i 1 8 0 6 gegrünbefen Xöd)teianfîalt. Slngefîcfjfé ber roirtfcf)affli[f)en iHot, in roeldje bie Ânabenanjïalt 2)oerbon burcf) ben europäifdjen Ärieg geraten m a r , übergab ber 2In= (îalféleifer fein £ôtfjferin|îituf burcf) rechtsgültigen Ä o n f r a f f a n Dîofeffe Äaflljofer, unferm 15. iTtooember 1813. S e r 23erfrag ift abgebeueff bei Ê . S i b e r , B e i t r a g z u r B i o g r a p h i e P e s t a l o z z i s , 1827, © . 44~4&> D 9'baju ben 2iuSgug in S r i e f b a n b I X , © . 395. D i e gegenfeitige [Rerfjnungöfiellung befînbef fîdj bei 3 - ©djtnib, W a h r h e i t u n d I r r t h u m a b g e b r u i f , unb jWar für 'Pefialogji unter bem i.2lpri[ 1814, © . 3 3 - 3 4 , f ü r 3ÎDfette Saftf>ofer unter bem i 4 . g e b r u a r 1815, © . 3 8 - 3 9 . S i e ginanjnof in TJferbon Derfjinberfe einen 2ibfdjluj?, inbem bie öfonomifdje ffommiffïon ber ©fabf oerfagte, aurf) ber abgefdjloffene 23erfrag nur unooUffânbig bie Schiebungen pvifd)en ben beiben P a r t n e r n regelte. 33or allem roar über bie @efcf)äffäfüt)rung nad) Slbfrfjluf; bei 23ertragö gu roenig auSgefagf, über bie 3 a ^ ' u n 9 "on @ef)a(i, j u m a l bie ginangnot feine fofortige 2iudg[eicf)iing ertaubte. 2I[d m a n im Siugufi 1817 a n bie Siegelung ging, inbem 3 o f ) . Sîieberer a m I2.21ugujl eine Dledjnung mit Segleitfcfireiben einreichte, (lanb biefe mit ben 3lbmacf)un= gen Don 1813 in fo fiarfem ftonfraft, ba0 ^3e(ia[oggi a m 2i.2iuguft eine ©egenredjnung a u f t e i l t e . Uber bie Segleitfcfjreiben bagu fîefye Srief= banb X , © . 3 4 3 - 3 4 7 - Sîat^ langer ^)aufe einigte m a n fief) auf ein ju= fünftige« Scfiiebagericf^f. © e r © a n g ber 33erf>anb(ungen groiftfjen bem ©Fiepaar DTieberer unb Tße* ( î a l o g j i , ben ©cfjmib fefunbierte, ifï a u f g e j e i d j n e t in ben S r i e f b â n b e n X , © . 4 8 0 f . , 4 9 2 f f - , 567ff-, unb X I , © . 1 9 5 - 1 9 7 , 3 6 6 , 3 7 7 - 3 8 1 . 3 " i Dorliegenben 23rurf)ftüc£ Derfriff ^Peflalojgi erneut bie £F»efe, er fyabt
416
2. Anhang
(roofjl aad) alö Vergütung für geleiflete ©ienfie beä QcfyepaarS Ttieberer) bte ©tfjenfung a[0 einen Seifianb für ficf) angefefjen, i)ätfe oFjne ©cfjulöen audj feine Änabenanfialf nod) roeggegeben. S. 104 Z. 38£f. 3of)anneSTOebererf»atte gundcfjftroiealle anbern iiefyrec einen 21bbau feiner 33efoIbung um 50 Projenf afjeptiecf. ©ein proDofatioer DlücEfriff an "Pfi'ngften 1817, feineanuar 3Iiitroirfung bei ber ©rünbung einer Knaben« anfialf Srüfc am I2.3 1818, feine 23ectoeigerung einer Äonfirma» tion Don ^Pefialojji«ffnabenunb enblicf) bie Derungtimpfenbe 2ibleF)ramg auf bie Diebe "Peftalojjid Dom 12.Januar 1818 Ijin, jeigten eine geinb= feligfeit, bie 1823 ju einem Doppelprojeg ¡Hieberer/Pejlaloggi führte, einmalroegen23erleumbung, anbererfeiföroegenben fragen ber Xödjtea anjlalt, Dgl. baju Sriefbanb XII, ©.449, PunEf 4. S. 105 Z. 3 ff. 2Inna Peftalojji unb if>re @et>i[fm Cifabetf) StrüfuJtäf Ratten 1814/15 für ein 3af>rroegenber ©elbnot fitf) auf bem Dieuljof aufhalfen muffen. Sie frühere ©cf)tx)ieger(ocf)fer, jetjt grau 2Inna Dliagbalena Su(ler= gröl>Iicf), empfanb bie 2Ibtretung ber Don if>r mitbeireuten £bd)tet= anflalt 1813 ald eine (farfe Äcänfung, weil alle brei grauen bie 33erIo* bung Ttiebererö fnapp einen OKonai nacfj ber ©djenfung an Diofette TOeberetsftajiljofer, unb bie im 3Itai 1814 folgenbe 23ermäf»Iung ald eine ^jnterefferi^eirtaf anfa^en. öffentliche Erklärung, 17. März 1824
2UIgemeined 5)eflalDgji fjaffe ein 23orroor( für ben 12. bjro. bann1 13. Bant» feiner @otta;21udgabe Derfafji, beffen £eyt f)ier Dorliegt,roieauö @. 109 3- f- f)eroorgeF)f. (Sö foUte bamit baä aufobiograpF)ifif)e 2BerE ber Lebensschicksale eingeleitetroerben.Dorf) lehnte eö ber 23erleger Sotta in Stuttgart ab, biefed 233er! feiner 2iudroaf)[auggabe eingugliebern, roorauf Pejialojji an ben 23erlag gleifdjer in ßeipjig gelangte, ber bie Sarfteüung 1826 unb in unt>erönberfer jroeifer 2iuflage 1852 Deroffentlicfjfe. ©aö 23orroorf, je£t als öffentliche Erklärung betitelt, erfcf>ien nunmehr felbfiänbig, Ijinfer ber 23orrebe im 25anb X I I ber ßotfa=21uali biefer GÜrElärung befaßt fitf) einmal mit bem DTadjfoIgeftreii jroifrfjen 3- Stieberer unb 5- ©djmib, mitroörflit^erBeifügung bei 23ergleidf>i, ben TCeberer/ Jj>.&rü|7/ff.3?äf einerfeitd unb Peffatoyi/^i- ©cfimib auf ber anbern ©eite am 31. ©e= jember 1823 auf ben ©rud? ber fantonalen Regierung F)in gefdjloffen Ratten. Äernjiüci ber (Srflärung iji offenficfjtlidj, bafj ^cflaloggi feine, in ber 3lebe Dom 12.Januar 1818 angefünbigte unb fpäterroieberf>o[teprojektierte Stiftung ald DÖIlig Dereitelt unb un= burdjfüF)cbar arteigen mußte (©. m 3.28-30).
©ie ©rünbe für biefen nun auögefprorfjenen 23ergicf)f, ben Pefialojji eigentlich fd)on Dor Dielen 3a!>ren l>ätte befanntgeben follen (©. 112 3-8),roarenDielfdltig. Sinmal fam ber 3Teubau auf bem Dieu^of teuer ju flehen, gerner fjaife bie ßotta=©ub)iripfion nur 13.958 ©ulben ergeben,roäfjrenbbaö ©oppelte erroartetroorbenroar.©ie le^te ber Dier 3al?lungen Sottaö traf erft im Oitober 1826 ein. 2tbjug fam ein Unterhalt Don 7900 ©I. für jroölf unenfgelflid) ernährte unb gefcfjulte 3öglingeroäf)renbfünf 3af)ren- ®nt= fd^eibenbroaroffenbar bie 2lbfage OTiarjoa, ber ficf) gegen ein 2Iufgeben beö iJXeu^ofdpIanö auöfpracf), Don grunbfä^lit^er Sebeutung. ©ie (Snglänberroärenu.U. bereit geroefen,
Sacherklärung
417
Äinber nad) 6cm JTIeuIjof gu entfenben, weigerten f i d ) jebocf), bie btirrf) S t r e i f um bie DTatfj* folge in 3?oer&on Derfaf>rene Cage alä 23orauöfe§ung anjunefjmen. Cit. 31. 3 f r a e l , Pefia[osji=33ib[iograpf)ie, 23anb I , 1 9 0 3 , en ben jroei 'Parteien im 3iacfjfo[geflreif oon ^effaloggid reicfjt. 2Iucf) jwifdjen P e f f a l o g j i unb ber (Sfabf 3)perbon erjielfe er im g e b r u a r 1 8 2 4 einen 2luägteicF) über bie S o f t e n bed baulichen Unterhalte f ü r bad ©dfjlofj. © e r 2lnflalfdleifer Ijaf gegenüber ber 3?egierung i n 2 a u = fanne wieberljolf beEunbef, bafj er © u £F>ond 233irEen frfjä^te. Cif. 23rief= banb X I I I , © . 4 6 9 , 4 7 1 . S . 1 0 9 Z . 3 3 f . B e t e i l i g t a m (Streit w a r e n ^ofjanned l i e b e r e r ( 1 7 7 9 - 1 8 4 3 ) , feit 1 8 0 3 Cetjrer unb l J)ropaganbift "Pefialojjiä, feit 1 8 1 7 in ber S ö t f j f e r a n f i a l f feiner g r a u f ä f i g ; ^»ermann S r ü f i ( 1 7 7 5 - 1 8 4 4 ) / >n ben ^jaf)ren 1 8 0 0 bis 1 8 1 6 ßeljrer 'Pcfialogjlö, feit 1 8 1 8 Seiter einer neuen loEalen ffnaben« a n j l a l f , feit 1 8 2 2 üeifer ber fiantonöfcfiule Drögen (SIppenjeD); unb Ä o n r a b STäf ( 1 7 8 9 - 1 8 3 2 ) , feit 1 8 1 3 ßeifer einer ¿aub(iummen= anflalf in 3)oerbon. 3Iuf Peflalogjid © e i f e wirEfe alä ^ a u p f l e ^ r e r ofepF» ©tfjmib ( 1 7 8 5 - 1 8 5 1 ) , feit 1 8 0 0 - 1 8 1 0 guerjl ©djüler unb ßeljrer, 1 8 1 5 big 1 8 2 5 £auptlef>rer. Cif. 23riefbanb X I I I , (3. 4 3 2 - 4 3 3 . S . 1 1 1 Z . 1 8 f . Oliif SiütfjTcfjf auf ben feit 1 8 1 6 laufenben Dfarftfolgeflreif, w e l k e r bass 33erfrauen unb bamif aud) bie g i n a n j e n Don tyefialoföiä 2tnfia[f jer= rüffefe unb germürbfe, nafym ber J s e r f a f f e r nur ungern ben 23ergleidj Don (Snbe 1 8 2 3 in feine (SrElärung a u f , in DoIIem 233orf[auf, I)ielf aber iod) f ü r ritf)fig, ba(j bie I l m w e i f , 33ei>örben unb Qslfern gängliifj aufgeEIärt würben. OTif großem S e b a u e r n unb nur auf biefe 2Beife würben fie 23er= flänbnid f ü r feine gegenwärtige ßage, f ü r feinen 23ergicf)f auf ben 3ieu= hofplan gewinnen. feinem engflen S t e i f e f a n b Pejialoggi Eeinen richtigen S e i f f a n b f ü r feinen P l a n einer Slrmenfdjule. 2Bof)[ fdjenEfe if>m fein ipaupf leerer 3 o f e p i ) ©cfjmib unenfwegfen 23eiftanb. 2lber beffen beibe © d j w e f f e r n w a r e n ben 'ProjeEfen in © a d j e n 21rmenbilbung nicfjf gewogen, g u m a l baS V e r m ö g e n © o f f l i e b Peftaloj^ia baburcf) gefäl>rbef erfcijien. © o lub Sliarie ©t^mib a m 2 2 . J i o D e m b e r 1 8 2 3 bie ©c^wefier unb ben © c f j w a g e r !Pe= (ialoj5i=©cf)mib nacfj 3 ) t , E r i , c , n e ' n / &antit fic über ben g o r f g a n g bed 3 n = fiifutd J J t ' f 1 ^ 1 " 1 gemeinfam beraten Eönnfen. © a s ( S ^ f p a a t iani Dermuf= lid> im ©ejember unb Derblieb b a f e l b f l bid j u m 18. DHdrj 1 8 2 4 . 3 n 27
Pestalozzi Werke Bd. 27
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2. A n h a n g roelrfjem ©eifl bie 3arrtilic ficfj unterhalten Ijat, belegt 52tarie ©dfjmibd (Sinlabungebrief an ÄafFjarina "Pef}a[ojji=(5d)mtb: D u w i r s t s e h n , es ist ein g a n z a n d e r e s G e s c h ä f t [ f ü r ] d a s I n s t i t u t m i t L e u t e n , die Zeit u n d M ü h e b e z a h l e n , als die M a r t e r e y m i t e i n e m A r m e n i n s t i t u t , w e n n m a n selbst a r m ist. D e r V a t e r h a t es wie eine K i n d b e t e r i n n , i m m e r u n d o f t N a c h w e h , d a ß m a n keine A r m e n m e h r n e h m e n will . . . Soeben k o m m t d e r V a t e r , d e r soeben ein A r m e n w e h h a t , u n d s a g t m i r , ich soll D i r s c h r e i b e n , d a ß [ D u ] so g e s c h w i n d als m ö g l i c h k o m m e n m ö c h t e s t ; d e n n e r h a t vergessen o d e r h a t es nie g e w u ß t , d a ß D i r die A r m e n s c h u l e n i c h t lieber ist als m i r o d e r u n s . D e r V a t e r sollte ein p a a r Q u a d r i l l i o n e n s h a b e n . M a c h e , d a ß I h r b a l d k ö m m t , es giebt d a n n d o c h w i e d e r e t w a s N e u e s f ü r i h n . . . Z B 3üricf), Mlffr. ^ e f f a t . 1 5 5 0 / I I a , 6. Dltorf, e i n i g e S l ä t t e r aurunggmiftel f ü r feine (5le= mentarbilbung. S i e 2IIter£lfaffung Don L i e n h a r d u n d G e r t r u d , alö britte (Stufe biefed •£>auptn>erEefl, folltc noefj burefj jroei Xetle ergängt roerben. D i e erfien
Hier Xeile waren 1819-1820 bei ßotta erfd)ienen, fie finb in ben 23än= ben V unt> V I ber fritifcfien 2Iu(Sgabe enthalten. S e r f ü n f t e Z e i l m a r f o Diel a l s Dollenbet 1 8 2 4 Dorljanben, reäfjrenb f ü r ben fetfjjlen S e i t erjl
33orarbeifen befianben. @troaö unElar bleibt, roaö ^ e f i a l o j j i unter feinen autobiograpf)ifdjen 2Irbeiten über feine ßebendbefirebungen Derfianben f>at. Der 23erlujl feines JtadjlaffeS im 3 a ! > r e ' ^ 4 3 offen, ob barunter etjer päbagogifdje (Srörterungen gemeint fmb ober ob Dielleidjt a u d j eine eigentliche £e* benögefc^it^fe geplant m a r , Don ber eine 2(njal)[ g r a g m e n t e fid) in 23anb X V I I A unter bem S i t e ! : R e c h e n s c h a f t ü b e r m e i n T h u n , 1805, © . 181 f f . erhalten F>aben.
O e r briften © r u p p e Don praftifrfjen 23eifptelen, roie 'Pejfalojjiö neue 3Iietljobe auf einjelne §äcf)er anjuroenben fei, m a r je ein 35anb ß o i t a S gugebadjf: ber elementaciftfycn 23eljanblung ber 3afyl, ber g o r m unb ber (Sprache, foroie anberer Unterritf)föfcid)er. 3ai)[ unb g o r m ftnb in ben S ä n b e n X I V unb X V Don QEoffad 21uägabe mit je einem 33ortrorf Tpe= fialojjid enthalten (Dgl. ju le^ferem ben 2 a n b X X V I I I , n. n. erfdj.). 2Begen ber ©pradfje f a m t6 nidfjt meF>r ju einer Q3er6ffentlidjung burcf) S o f i a . (Sin (Sntrourf ift möglicf)ertt>eife nicfjt Derloren gegangen unb in S a n b X X V , © . 175fr., f " c beutfcfje S p r a c h e notf) jugänglicf) ge= blieben. £it. 2Berfbanb V I , © . 587 ff. - (5. S e j u n g , Verlorene © g r i f f e n Tft-jialojsiö, in: 3 e i t f ö r i f t f ü r ^ ä b a g o g i f , 3 g . X V I I , 1971, © . 6 i 7 f f „
Sacherklärung
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fpegieü S . 628, unter DTr. 5 (£ienl)arb unb ©ertrub), S i r . 2 unb eDenf. 11 (Keine 2Iuffä§e) unb unter Dir. g (Oeufftfje S p r a c h ü b u n g e n ) .
Übereinkunft mit Frau Lisabeth Krüsi-Näf Über bie 23orgefcf)ichfe ber V e r e i n b a r u n g Pom 15. S e p t e m b e r 1824 ¡ff Sie (5acf)erf[ä= rung Dom V e r m ä c h t n i s für Eifabefh ffrüfi=3"täf Don Gtnbe 1820 einjufef)en (gum Xejrf S . 5 f f . ) . D i e alte Jpilftsfraff, Don Peffatoggi f>od) g e r ä t s t roegen i[;rer f r ü h e m 23er= bienfte, feljrfe im Jpcrbfi nach Tjoerbon gurücf, roo ilyz bilbungöunfä^iger ©of)n itijroifcfieii (ich aufgehalten fjatte. ß a u t einer g o r b e r u n g läßt ficf) annehmen, baß fie weiterhin burcf» ein D a r l e h e n einer S a f e , ber £ef>rerin (SlifabefF) Ä r ü f i ( 1 7 7 3 - 1 8 1 9 ) , als görberin ^3effa= [ojjiö ficf) betätigt fyatte. 2Begen llnjiimmigfeiten g a b eö S t ö r u n g e n mit nnb 9Iiarie ©cfjmib, bie firf) fefjr berb ba^in auibrücBfe, bajj bie frecfje i j e y e , bie Unfrieben fiiftefe, gu Sinfang 1823 nad> bem ¡TTeufjof übergefiebelf fei. Siutfj auf bent iTteu^of blieb bie S t i m m u n g nidjt immer ungetrübt, unb eine ^Regelung für bie ^ u f u n f t ber g r a u Ä r ü f i brängte ficf) angefichfd ber finanziellen ©chroierigfeifen auf. 223ie e« fcfjeint, auf 2Öunfd) ber g a m i l i e 'J)efla[oggis©chmib, 30g g r a u Ä r ü f i mit ifjrem Ä n a b e n unb mit ihrer ©chtt>efler öbeff» auf ben DTeu^of. 0 a Diel Strbeif für bie beiben g r a u e n Dor^anben m a r , ging eö bort ein 3 a ! ) r ' a n 9 gut. 3 u 2lnfang 1824 Dcrreiften ©oftlieb unb Ä a f h a r i n a für eftoa brei 3Itonafe nacf) 2)oerbon. Jiatf) ihrer 3?üc£funft a m 18. 9Itärg geigte ficf), ba(j fie bort einen fiarfen ©cfirecEen über bie 3uEunff6audfid)fen er» halten Ratten. rüc?ficf)fö[ofem V e r h a l f e n nötigten fie £ifabeti) Ärüfi=3?äf, a m 3 1 . 3 I i ä r j ben Jieui)of gu Derlaffen. Dtafürlirf) empfanb g r a u Ä r ü f i biefe geänberte 25et>anfe[ung angeficf)fö ihrer f r ü h e m Verbienfle ftf)roer; fie foll ficf) anmajjenb unb unbefdjeiben benommen haben. S i e felbft f a g t gtrar in einem S r i e f an .Spermann Ä r ü f i , ihren ©t^roager: I c h a b e r h i e l t m i c h a n i h r e r aller V e r s p r e c h e n m ü n d l i c h u n d s c h r i f t l i c h , w a r r u h i g u n d b e t r u g m i c h , w i e w e n n n i c h t s v o r g e f a l l e n w ä r e . A b e r sie [ Ä a f h a r i n a ^Pefta[ojji=©cf)mib] e i f e r t e f o r t , u n d G o t t l i e b g l a u b t e , sie s a g e i h m die W a h r h e i t . S o g i n g es alle T a g e . 31m 1 7 . 3 U Ü f a m 3ofepF) ©cfjmib auf ben Dieuf>of, um burcf) eine neue 2Ibma(fjung bie finanjieUe Dloflage in TJoerbon erleichtern gu Reifen. 3Tad^ bem ermähnten 33rief Don g r a u Ä r ü f i an ^»ermann Ä r ü f i Dom 3 0 . ^ u l i 1824 fucf)te er mit D r o h u n g e n , nur fein materielles 3ie[ einer linferjiüfsung P e j l a l o j g i ö im 2iuge, folgenbe Eöfung 6urcf)jufe§en: E r w o l l t e m i r n i c h t e i n m a l d a s H a l b e , w a s sie m i r v e r s p r o c h e n , g e b e n , u n d m e i n k l e i n e s E i g e n t u m u n d der F r a u Pestalozzi seligen T e s t a m e n t sollten d a d u r c h getilgt w e r d e n u n d n a c h d e s a l t e n H e r r n T o d n u r n o c h d a s H a l b e v o n d e m . J e t z t g i n g er u n d m a c h t e e i n e S c h r i f t u n d b r a c h t e sie m i r z u l e s e n ; es w a r a b e r so u n t e r e i n a n d e r , d a ß i c h es w e d e r lesen n o c h v e r s t e h e n k o n n t e . D a g r a u Ä r ü f i feinen Vorfcf)[ag nirf)f fd)riftlidj behalten burffe, um mit ¡Ratsherr S . V o g e l in 3ürid) ficf) gu beraten, reifte ^ S ^ n i i b unterrichteter S i n g e a b . ©ad ©fjepaar Pe|iaIoggis©d)mib aber fünbigte g r a u Ä r ü f i ben 2Bof)nfi§ auf unb feiste ihre S e i t e n unb ©adf)en Dor bie Derfcfjloffene £ ü r , fo bafj i^r nic^tö übrig blieb, a b gu ihrem S r u b e r nad) Ä a p p e l , Ä f . 3ürich, gu gießen. Unterm i ö . ^ j u ' i f»atte ^efialoggi Poll 33ertrauen feinem ®e(d}äftältitev ©cfjtTtib eine 23odmacf)t gegeben, toonad) er atteä mit g r a u Ä r ü f i felbfiänbig regeln burffe. 3?orf) o^ne ÄenntniS ber V o r g ä n g e im iTteuhof fc^rieb er a m 2 9 . e i n e n S r i e f mit milben 23orroürfen, ba er Don ^ © ^ " l i b Dernommen hafte, fie roolle mit 3>fang erpreffen, roaö m a n ihr rechtlich nicht fchulbig fei. @rff burch ein Schreiben Don Siaföherr S . 2 3 o g e I rourbe
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2. A n h a n g
if)tn bie (Situation rirfjfig f a ß b a r , unb er Deranlajjte darauf bie ÜbereinEunft Dom 15. S e p t e m b e r 1 8 2 4 , roeldje ba« 23ermädjfmä Don 1820 ablöfie. g r a u Ärüfl blieb nod) ein 3 a l ) r in S a p p e ! unö traf bann a m 3 . S e p t e m b e r 1825 mit intern fronten @of>n tnä 2Irmen» Ijaud © a i d (2Ipp.) ein, ber ßeimatgemeinbe ifjrea Derfiorbenen Dlianned. O b g r a u Ärüfi bad neue 2ibfommen auef) unterfcfjtifflicf) aEjepfierf Fiat, roie man toofjt annehmen mu(), fief;t bafytn. S a n a c f ) Ijaffe fic feit bem X a g tfyted iludjuged aus bern iJteu» F)of, bem 2 0 - 3 u l i 1 8 2 4 , if>ce Diente jugufe unb follte aufjerbem beim jpinftfiieb ijeinricfj •peflalogjid 5 0 0 ©ulben erhalten. Dlocf) Dörfer aber ließ fie burrf) baS 2Baifenamf ©aiel im 3Iuguff 1 8 2 6 S t a g e gegen 'Peflalojgi beim Sejirfögeric^t -ßrugg einreichen, roas bem ©reife feljr gugefe§t Ijaben fotf. © e r ^Projefj ging erfl im S e p t e m b e r 1828 $u Snbe, Don ©ottlieb P e j t a t o j j i burrfjgefütjrt, unb enbeie j u if>ren llngunflen, meil fie nicf)f genügenb fiefj bewußt tx>ar, ba$ früher mögliche gorberungen mit ber neuen ¡Regelung Dom 15. (3ep= fember 1 8 2 4 natfjljer nicfjt meF»r gelfenb gemacht werben fontifen. £ i t . ip. DKorf, Gsinige S l d f f e r aud ^Pejialojjid £ebenö= unb £etbendgefcf)irf)fe, £angen= falga 1 8 8 7 , © . 1 3 2 - 1 3 5 . - 23riefbanb X I I I , B r i e f e 6 0 3 4 unb 6 0 3 8 , unb © . 4 8 3 f . , 526f. ©cfjonebaum, @rnte, 1 9 4 2 , n (umfonft) gur w e i f e r n DliifarbeiC aufguforbern. 2Iurf) ein Don Dlieberer uní» Jp. Ä r ü f i 2Infang 1 8 1 8 geftfjaffeneö Ä n a b e n i n j i i f u f , baé a l é SonEurreng wirEen mujjfe, Deranlaßfe ben g u t m ü t i g e n leifec nodj ju feinen ©egentnagnafymen. ZBenig ift beEannf, in Weldjem © i n n e ein gweifer ÄonfliEf baé (Stjepaar ÍJTieberer Don !PeftaIoggi fcfjíeb. D a é 1 8 0 6 gegrünbefe T ö c h t e r i n s t i t u t w a r buref) 23erfrag Dom 15. DToDember 1 8 1 3 gefrfjenfroeife o^ne ©d>ulben a n bie ßeiferin 3 i o f e f f e Ä a f i f j o f e r über= f r a g e n roorben. 3 h r e 23ermät)Iung m i t P f a r r e r ^ o ^ u u u e ö 3iíeberer i m Dliai 1 8 1 4 brachte gwei Dliifarbeifer "Peflatoggiö in engere Qjerbinbung, w o b e i Einblic^eé 23erfrauen unb 3u= fammenarbeif auf unbeftimmte 3 e i t 23orauéfe§ung roar. © a b e i würben über baé 3 n = Dentar Don 1 8 1 3 [jinaus weitere £eif>gaben a n baö £ ö c h f e r i n f i i f u f überlaffen, baé groar gang felbftänbig f o r t a n geführt würbe. @(S erfcfjien gegeben, ber neuen 3in|ia[f über bie 2Infangéfcfjti>íerigfeífen íjinroeggu^elfen, inbem J o r b e r u n g e n gurüt£ge(lellf würben. 2IIö fìdf) P f a r r e r 3 - Dlieberer i m 3Hai 1 8 1 7 brüéE Don 5>efiaIoggí trennte, g a b 3¡.©dfjmib feinem Gf)ef ben D?at, für eine 2IbEIärung ber ÍRec^nungéfragen beforgt gu fein. ^PeflalDggi fanbie barauf a m 1 4 . 3 U " ein ©einreiben an § r a u 3Í. Siieberer, w o r i n er gleicfjfam a l é G e n e r a l q u i t t u n g a u f alle feine Slnfprücfje Dergidjfete, gtoar in ber H o f f n u n g , 3 - ÍTÍieberer werbe irgenbwann e i n m a l a u f feinen SíücEfriff g u r ü t f f o m m e n . S i e 2 i n f w o r t Don 3 - 3^ie= berer w a r , bajj er bie © e n e r a l q u i t t u n g a l é unfìttlid? unb wíberredjtlícfj barjíellfe unb P e » fialoggi eine ©egenrec^nung Übermächte. D i e B r i e f e ^ejíaloggié in biefer ©acfje f i e l e n in 23riefbanb X , © . 3 2 2 , D^iebereré 2Intworf wörtlich © . 5 8 4 - 5 8 5 . 3 - © d j m i b a l é 3 í e t f ) n u n g á f ü f ) r e r b e r i d j f e í e 1 8 2 2 Don biefen V o r g ä n g e n w i e f o l g t : B e i m E m p f a n g dieser Briefe u n d dieser R e c h n u n g gerieth Pestalozzi in ein großes E r s t a u n e n . I c h f a n d diese eingegebene R e c h n u n g d e r F r a u Niederer m i t d e n m i t ihr abgeschlossenen R e c h n u n g e n in d e n B ü c h e r n der Anstalt u n d m i t d e n Verbindlichkeiten des Übergabcontracts des ehemaligen Pestalozzischen Mädcheninstituts a n sie i n e i n e m so e n t s c h i e d e n e n W i d e r s p r u c h e , d a ß es m i r u n u m g ä n g l i c h n o t h w e n dig erschien, der F r a u Niederer einen Auszug der rechtsgültigen R e c h n u n g zwischen P e s t a l o z z i u n d i h r a u s d e n B ü c h e r n d e s I n s t i t u t s z u z u s e n d e n . ( 3 - © t f > m i b , 2Öaf>rf)eif unb ^ " i ^ u m , 1822, © . 5 9 . ) S i e Ü b e r g a b e einer © e n e r a l q u i t t u n g burdj ^Pefíaloggí würbe itjm Dom © j e p a a r fef>r übel angefreibet, unb ber U n w i l l e über bie 2IMeljmmg einer 23erredfjnung beante fìcfj audj a u f 3 - ©cftmíb a l é ben B e t r e u e r ber § i n a n g e n aué. 3 w a r muffte fldfj !Peflaloggi barüber f i a r fein, bafj ftd) bie cerfragltrf) abgemachte 3Ibfretung beé Sórfjferínfiífuté nirfjt wíber» rufen laffe, aud) w e n n weitere 3 u f a m m e n a r b e i f a l é Q3orauéfe§ung f ü r baé ©efdjenE g a l t . 3 n feiner grüben © ü t e I>at£e "Peftaloggi m i t ber © e n e r a l q u i t t u n g ein weifereé ©efdjenE m a t t e n w o l l e n . D i e 21b(ei)nung burchi baé ®F> e P a a t íTíieberer, rodc^eé gugleic^ bie ©Iaub= mürbigEeif Don Pelialoggié B ü c h e r n befiriff, lieg ben ÄonfliEf für & c r ©chroebe. •peffatoggi felbfl Derfiel in eine längere ©emüféEranEfyeíf über baé © e r e i f e r n feiner P l ä n e m i t ben f r ü h e m SHiiarbeitern. £ i f . S r i e f b a n b X , © . 5 8 4 - 5 9 3 . 2Iué biefen 2Iuéfü^rungen ge^t ^crDor, bag baé (Sfjepaar SRieberer einen d o p p e l t e n G r u n d ijatte, u m © t f i m i b a l é 3 ì a t f ) f o [ g e r !Pe|ìaIoggié gu befefyben, feinen wat^fenben (Sinflug a u f bie 3 u í u n f t é p [ á n e ( d o f f a = 3 í u é g a b e , Í21rmenanfta[f u é w . ) , w i e feine Ä e n n t n i s ber 2íbrccf)nungen feit 1 8 1 5 , bie a u f beiben © e i t e n unDoüffänbig w a r e n . 31ué fpdfern S r i e f e n ge^t ^eroor, w o r i n ber © e g e n f a £ íTíieberer=©t^mib, abgefe^en Don ber íTadfjfoIge i m ^jTtfíifuf, feine hoppelte 2IuéwirEung fanb. (Sé t(l [jier nicfit © e l e g e n h e i t , a u f bie 23erl)anb[ungen ber 1 8 1 7 - 1 8 2 2 nä^cr ein=
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2. A n h a n g
gufrefen. ^Pcfialogji roar für längere 3eif ju perfonlicfjem (Sinfag unfähig, roanbie feine fämtlirfjen Äräfte Sem 2Iu«bau feines 3>nfiifutd un£> feiner 3Uef[)obe ju. Q3erroanbfe ber §amilie ÄafiF)ofer, Berfdjiebene greunbe, foroie 1822-1823 aucf) ber ©pnbic ßarrarb, im 2Iuftrag ber 233aabflänber Regierung, futfjfen ben Streif roegen beö £öcf)ferinftifufs ju frfjluf)fen. S o d j fam man bamii nicfjf ju Snbe, roeil Bor allem l i e b e r e r fidj unoer= föIjnlidj jeigfe. 3 u f a m m c n mit Jp. Ärüfi unb 3 foroie anbern greunben Ijaffe er auf ben 1. J a n u a r 1818 ein ©egeninjlifuf ber Änaben in 2}oerbon gegrünbef, juerjl unter ber Eeifung oon jjermann Ärüfi. "Peflalojjt beantwortete bied fdjliefilicf) am 12. Dliärj 1822 mit ber ©Raffung eines neuen Söcfjferinjfitutd im @cf)Ioti. Der entfcfteibenbe (Schritt, ©djmibi 31adjfo[ge ju oerljinbern, war eine Eingabe Bon 3 . l i e b e r e r , Jp. Ärüfi unb Jp. Ä. DTdf Dom Düterj 1821 bei ber OTumjipatifäf 2)oerbon, bie (Srfolg Ijaffe. ©cfjmib fal> fid) Beranlafjf, fro§ erjlem 2Biber|ireben ^ejialojjiel gegen öffentliche Gürörferung, in feinem 23udje Wahrheit u n d I r r t h u m in Pestalozzis Lebensschicksalen, 1822 feine 2Iuffaffung im ©freit PeftalojjisTOeöerer befannt ju geben. 3)rojeffe barüber Bor ©i|iriffö= unb 5tanfondgericf>f gingen ju feinen ©unfien au6. (Srjl baä S i f t a t ber [Regierung com 31. Dejember 1823 foKfe ben ffampf beenben, war aber nur eine jeiflirfje Bereinigung. Sit. 23riefbanb X , © . 5 8 4 , 590, 6 i 4 ; X I , © . 3 1 7 , 377ff-, X I I , © . 2 6 5 , 448f.,
47° ff3 u ben Vermittlern gehörte audj P f a r r e r 3 t > ^ a n n e i S p c m 9Huralf, einziger 3Iiifarbei= ter, ber feit 1810 atö Diafporageifllitfjer fitf) in Petersburg betätigte. @r fam im S o m m e r 1822 ju Sefurf) nacf> ber ©d)meig, unb 3iofeffe 3Tieberet gab in einem ©djreiben DDm biefem Bert raufen greunbe i[;ie 2Infitf>t befannt, in fef>r auffcfj[ufjreicf)er 2Beife: . . . Schmid m u ß t e nach dieser Unterredung wissen, daß ich das I n s t i t u t redlich u n d rechtlich ü b e r n o m m e n ; er sah meine Rechnungen der Übergabe desselben, er sah das I n v e n t a r i u m aller Mobilien mit Satzung u n d Quittung von Pestalozzi unterzeichnet, u n d meine Erklärungen m u ß t e n ihm vollends jede Täuschung nehmen. Sein Gewissen (wenn er eines h a t ) m u ß t e ihm also nicht allein erlauben, Carrar[d]s Friedensvorschläge a n z u n e h m e n ; es m u ß t e ihm sagen, d a ß er mich lange J a h r e auf eine unverzeihliche Weise verläumdet u n d n u n gar in seinem niedrigen Libell öffentlich angriff u n d sich selbst zum Lügner d a r i n stempelt; es m u ß t e ihn antreiben g u t zu machen, was er von dieser Seite Schlechtes gemacht. U n d dennoch a n s t a t t den Frieden anzunehmen, der ihm geboten wird, weist er Carrar[d]s Vorschläge v o n sich, a n s t a t t die niedrige Schrift, von der er gewiß ist, daß sie Lügen u n d Verläumdungen enthält, zu unterdrücken, verbreitet er sie u n d läßt sie auch hier, wo er k a n n , kursieren. Uns theilte er sie n u r f ü r einige Stunden mit. Niederer schickte sie ihm m i t beyliegendem Briefe zurück, u n d er antwortete wie beyliegend folgt. W a s bleibt mir n u n zu t h u n , u n d was würdest D u t h u n a n meiner Stelle? Deutlich leuchtet aus seinen ersten frühern, u n d aus den letzten Unterredungen hervor, daß er hofft, unsre Anstalt noch in seine H ä n d e zu bekommen. E r s t ü t z t sich auf den Accord, dem die Unterschrift m a n g e l t ; er ist schon lange lüstern darüber u n d glaubt es auf diese F u n d a m e n t e f ü r möglich, dasselbe a n sich zu reißen z u m Ersatz f ü r das Pestalozzische, das den Weg aller Auflösung geht. I c h sehe u n d fühle schon lange, daß alle Batterien auf diese A t t a q u e gerichtet sind. Sie mögen n u n t h u n , was sie wollen, die Prüfungen, die uns durch sie auferlegt werden, sind vorübergehend, das Gute aber, das aus ihnen hervorgeht, ist bleibend. Pestalozzi h a t mich durch seine blinde leidenschaftliche Ungerechtigkeit u n d Schmid durch seine Lügenhaftigkeit u n d consequente Schlechtheit so neutralisiert, daß ich mich
Sacherklärung
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in der That nicht mehr als Parthey ihnen gegenüber fühle. (ZB 3üricf>, Olíffr. ^)effal. 606, © . 5 3 - 5 5 . ) 23ermuflirf) fyat Don Cdíucaltá D?aí bie g r a u Dliebeter bewogen, burd) ein © d j r e i b e n Dom 22.21ugufi 1822 einen neuen 23erf6F)nimgéfcf)n££ bei if>rem f r ü h e m Olieifier ju unter* nehmen, ©ie tt>ie£>erf)o[f barin forooljl if>re Oarfiettung roie im B r i e f a n Don DIturalf, (feilt ben g r e u n b Pejfaloggiö, ©rfjmib, alä abgrunbfdjlcrfjten, unDerbefferliifjen OTem fcfjen bar unb interpretiert J)eflaIojji wie iF>r © a t t e ^lieberer alé Don firfj felbfi in ßei= benfcfjaft unb ©elbftfuif)i, ja in ^irreligiofität abgefallenen DHenfdjen, ber im Äreiä ber n>af)ren ^)e(}a[ojj¡ancr gu firf) felbfi gurüifEommen müffe. J l í a n Der(ief)£ in bem B r i e f e , ber in B r i e f banb X I I , © . 4 8 5 - 4 8 7 , f a f i gang a b g e b r u i t ifi, g a r nicfjf, roarum g r a u 3iie= berer nicfji längji bie Belege a n © d j m í b gur Oinfidfjt g a b , bie fie bem 3iicf)fer a u f f p a r e n roollte. ifi aber aurf) f i a r , bag 1>e|ia[oggi, roelcfjer © d j m i b a l s groar leibenfcfjafilidjen, aber f ü r feinen OTeifier einfa^bereifen unb uneigennützigen Dliann f a n n t e , feinen g r e u n b nid)f fallen laffen roollte, roeéljalb aud) g r a u 3Tíeberers 33erfóF)nuiigáOerfucF) ftfieiíern mußte. £íé. B r i e f b a n b X I I , © . 4 8 4 - 4 8 9 . - fy. G t f ) ö n e b a u m , (Ernte, 1942, © . 1 4 8 f . 33gl. ben roeiíern B r i e f Don 3?ofette íTíieberer a n ^Pefialoggi " o m © e p t e m b e r / O f t o b e r 1822, Z B 3üricf), Olífír. P e f t a l . 6 0 6 , © . 7 7 - 7 8 , foroie 3 . Jíieberer a n i?. Ä r ü f i , © . 110 bis 112. (Singelfragen S. 122 Z . 2 3 f f . 3 m Unterfdjieb gur (Eingabe an bie ZBaabtlänber ¡Regierung ( @ . 6 i f f . ) Dertoenbef 'Pejfaloggi f ü r bad Dííémoire a n bad ©djiebögeridfjt neue Bei= lagen. 2Bir geben Ijiet eine Überfielt unb Derroeifen n u r auf bie borfige SejrfEritiE © . 353 f. A = O e r 23erirag Dom 15-DloDember 1813 ijl abgebrueff bei ^ ' S t á j m i b , 2Baí;rí)ei£ unb 3 t r t l ) u m , 1822, © . 27, 3 0 , bei G. B i b e r , S e i f r a g gur B i o g r a p h i e 3>eftalogg¡ be fRougemontd unb leljnt eö a b , auf © r u n b feiner ©tellung a l s ©eifilicfjer baö l l n r e d j i a l s f ü r il>n mafjgebenb anguerfennen. Z B 3úric^, 3Iíffr. P e f l a l . 6 0 6 , © . 8 3 , 2 1 9 bis 1225. S. 122 Z . 3 3
PefialoggiiS B r i e f a n OTieberer Dom 21. 3Iugufl 1817 fiel)* in Brief* banb X , © . 3 4 3 - 3 4 7 - S a r a u f Ijat niefjt Ttieberer, fonbern feine g r a u g e a n t w o r t e t , Dgl. B r i e f b a n b X , 592 f., Dgl. ^j. © d j m i b , 2Baf>rI)eif etc. © . 62. E = © i e roei£ern B e i l a g e n finb © . I 2 6 f . Don "Pejlaloggi e r m ä h n t . D i e (Eingabe ber 3 r tieberer=Ärüft=3 i iäf Dom Slnfang 9Jtärg 1821 a n bie OTunigipalität 2)t>erbon bebeuiefe f ü r 'Peflaloggi Iau£ M e i n e L e b e n s s c h i c k s a l e ben e n d l i c h e n T o d e s s t r e i c h , Dgl. © . 2 9 8 3 - 2 F = J)eflaloggid gur 23erfö[jnung ma^nenber B r i e f Dom 23. 3 a n u a r 1819 ifi g e b r u i f in B r i e f b a n b X I , © . 1 9 5 - 1 9 7 .
424
2. Anhang
G = 2Iuf bie ôffentlirfje 2iufforberung DTiebereré Dont 23. ^uli 1823 f>af Peffalojji am 2. 2Iugufl eine Slnfworf bruefen faffen, bie oben im £ej:t © . 53 ff. wiebergegeben ijî. H = © e r Gcnffdjeib ber ^Regierung Dom 31. Segember 1823, » e i t l e r ben ©Éreif beenben follfe, i(î abgebruif in (S. 23iber, S e i f r a g , 1827, ©. 281-283. S. 127 Z. 1 8 - 2 1 2Iuf © . 1 2 2 ijaife ^eftatoggi ausbrüilidj erEtärf : Ce Contrat [3ÎOD. 1813] est un a c t e civil juridiquement valable. (Sfwaö mifjoerjlänblidj i(î biefer 2Iuéfage gegenüber bie ©feile, worin Peßaloggi auf ben gorbe= rungen befielt, bie ii>m natf> biefem Q3erfrag gujiünben, beten er aber mit ©ewalt beraubi werben fei; er oerlangf für bie ©egenwarf unb für bie 3uEunft tous les droits paternels, moraux, pédagogiques e t civils, que j ' a v a i s et qui reviennent à mon I n s t i t u t de demoiselles dirigé par Madame Niederer, ©ewijj i)af 'Peftalojji fjier für eine enbgülfige Siegelung aller gragen befr. fein ehemaliges £ôcf)ferinjîifuf pläbierf, ot;ne fief) barauf feftgulegen, bafj if)m bie Derfrere Äleinfrfjriffen biefer 3eif finb in bie frangôfïfdje unb in bie eng* lifdfje (Spradje ûberfeÇt worben, ofjne ba|j immer Don écrits calomnieux gefprocfjen werben fônnte, fo Don jp. Ârûfî bie 2InEünbigung feiner eige= nen Slnfîalf gu Sinfang 1818 (englifdj), unb Don TOeçer ein Pam< pi)(et gegen 2f. als unliebfamer 2luslänber aus bem Santon 2öaabt. Siefe Verfügung, im ©run£> rDibercerfjfliti), 6a of)ne 23erieibigungsmôglicf)feii betS Betroffenen unb o^ne ÄenntniS ^Pejialoggis Dom 23eflehen einer Unterfnrfmng erlaffen, bebeutete ben enbgültigen 3"f a mmenbrucf) ber 2Infia[£ in 7)oerbon. 3 n gebrängter gorm fünbigte Tßc (ialoggi feinen Snffrfiluß an, fid) auf feinen iTtetifjof im 2Iargau gurüigiehen gu wollen. Gr DerroieS babei auf fein 2Berï Lebensschicksale, bas er als 13.23anb ber SottasSlusgabe Deröffenflidjen wollte, jeboef) bann in einem anbern 23erlag, bei gleifcfjer in Ceipgig i)ev ausgeben mufjte. 3 n Gazette de Lausanne Dom 10. Cegember 1824, ÎTÎr. 100, würbe bie (Srflärung 'Pefialoggis in gefügter gorm, ohne bie gegebene 33egrünbung für feinen 2Begjug in ben 2largau, toiebergegeben: L e célèbre Pestalozzi, après un séjour de vingt ans à Yverdon, se propose de quitter cette ville et même le canton de Vaud au printems prochain, et de se retirer dans ses domaines en Argovie. D'après un article qu'il a fait publier dans une feuille allemande, il paraît que cette résolution se lie à la retraite de M. Schmit, son ami et son collaborateur. Oie fehlenbe 23egrûn= bung Deranlagte im ßeferfreis bas @n(ftef)en Don ©erûdjten. liber biefe 2luSwirfungen bes i)icc angefünbigten ©cfjriifeS ijî eingufeljen, einmal bie folgenbe Anzeige Dom 18. gebruar 1825, fowie Derfcfjiebene 2lrtifel in ber Gazette de Lausanne. 31. 3fcacls Bibliographie, S a n b I I , © . 3 i 8 f . , fyat bie ßrflärung bei ben Briefen eingereiht; fîe i(l burdfj mehrere Slbbrutfe befannt geworben (2IUgemeine (Scfju^eitung, Oarmflabf, 3 g . 1824, g. Don ©eebobe, 3 g . V I , 1824, 1428). ^Pejîalojji fdfrtiejjt, wie immer balb wieber hoffnungSDolI, mit ben 2Bor= fen: P o s t nubila lux, fow. 2luf Dîegen folgt aff e fid) "Pcflatoggi mit einem (Schreiben Dom g. ©ejemBer 1824 an bie Regierung beS ffantons ÜBaabf in Caufanne gewanbf, worin er 3 - @cf)mib gu rechtfertigen fuef>te, ben entlaffenen Cehrer Xi). granfe für ben Urheber Dieler ißerleumbungen ^iclf unb fidj über bas illegale S o r g t e n beS griebenSridjtera gatio BeElagte (SriefBanb X I I I , 3Tr. 6077, © . 2 0 0 - 2 0 8 ) . Über biefen B r i e f ifl wohl wenig in ber ôffentlirfjfeit befannt geworben, ba ber ¡Regierung in Caufanne nidjf baran gelegen war, weil fîe felbfl unfîcfjer gewefen fein bürfte, ob ihr ißorgehen gegen 3 - @cf>mib ber Cegalitât entfprochen habe. llmgehenbe ©erüd)fe, bie fid) angeblidfj auf eine Slngeige pefialoggis fïûÇen wollten, fanben bagegen in ber öffentlichfeit einen 2BiberhaQ, inbem bie Gazette de Lausanne Dom 4. 3anuar 1825, 3Rr. 3, folgenbe (Sinfenbung erfdjeinen [iejj :
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2. A n h a n g
L e célèbre Pestalozzi p a r a î t vouloir m o u r i r s u r u n e t e r r e é t r a n g è r e ; il a d u m o i n s a n n o n c é qu'il allait, avec son a m i Schmid, f o n d e r u n i n s t i t u t d ' é d u c a t i o n à P a r i s . r 4Oie 3ïad)ticf)t gelangte autf> an bas J o u r n a l d e F r a n c f o r t Dom i4- 3 a n u Q r < ^Peflalojji a n t w o r t e t e m i t einec Eurgen G t r f l â r u n g , A n z e i g e a n d a s P u b l i k u m , ba=
fierf Dom 7. 3 a n u û C / >n k e r A l l g e m e i n e n S c h u l z e i t u n g t>on O a r m f t a b t 1825, © p . 104, narfjgeörucft tourbe. O e r Xejct ber 2infroorf entfpridjt unfertn 2ejrt 136 3 - 12 biö
137 3 -
I2
- £QUt Sriefbanb X I I I ,
© . 2 2 3 3 - 2 0 - 2 5 , dürfte 'Çeflalojji
feine 2Inftt>orf aucfj an bas F e u i l l e d ' a v i s in iïïeucljâfel gefanbt f»a6en, » 0 fie Dermutlicf) feine Slufnafjme fanb. O a bie 2Injeige Pefialogjté Dom 7 . J a n u a r 1 8 2 5 £>en U m g a n g Don ©erûdjten nidjt ju fjemmen Dermod)fe, ließ er bie a m 18. Çebruar 1 8 2 5 Derfa^fe W i d e r l e g u n g e i n e s f a l s c h e n G e r ü c h t s auigefjen, bereu £ e t £ fd)on a m 2 4 . § e b r u a r gu 2iarau i m S c h w e i z e r B o t e n publijiert tourbe. ®r erflärt ed a[3 eine Unrt>a[;rf)eif, £>em ( S t a a t s r a t 6er 233aabf angegeigt gu fyaben, er roolle in eine Êrgiejjungdanjïalt grünben. 23ielmel)r fei nur Don einem borfigen 2îefurf) bie Dîebe getoefen. 2Bttf)£iger aber w ä r e für 'Peftaloggi, reenn bie ¡Regierung fïcfj j a einer offenen llnterfudfjung ber gegen 3 - ©rf)mib erhobenen 23or= lt>ürfe entfcfjloffen (jäfte. 3 n feine W i d e r l e g u n g begießt Peftalojçi aucf) ben X e f t feiner A n z e i g e Dom 7 . J a n u a r ein. 2i. 3 f r a e [ fyat in feiner PeflaIoggi=23ib[iograpljie, 23anb I , 1903, 5 5 8 - 5 5 9 , 21uéjûge Don 'J>ef}a[oggiö Dîeplifen geboten. O i e A n z e i g e - W i d e r l e g u n g fanb a m i.DKärg 1 8 2 5 aucf) 21ufnaf)me im N o u v e l l i s t e v a u d o i s (ßaufanne), jeboef) nur in gefürgter § o r m , unter 233cg[affung Don Peflaloggiö ©inwanben gegen baö 23orge^en ber Dîegierung :
D a n s u n e l e t t r e d u 18 février, insérée d a n s u n e feuille p u b l i q u e , M. P e s t a l o z z i r é f u t e le b r u i t q u ' o n a v a i t r é p a n d u q u ' i l se p r o p o s a i t d e f o n d e r à P a r i s u n e i n s t i t u t i o n d ' é d u c a t i o n d e concert avec M. S c h m i d . I n v i t é p a r M. Morin, chef d ' u n e inst i t u t i o n , e t p a r M. Ordinaire, a n c i e n r e c t e u r d e l ' u n i v e r s i t é d e B e s a n ç o n e t m a i n t e n a n t associé d e M. Morin, à passer q u e l q u e s m o i s à P a r i s p o u r s'occuper d e c o n c e r t a v e c e u x à r e n d r e l ' e n s e i g n e m e n t é l é m e n t a i r e des l a n g u e s m o r t e s p l u s p o p u l a i r e , M. Pestalozzi n ' a p a s c r u devoir décliner u n e i n v i t a t i o n q u i lui f a i t espérer d ' a t t e i n d r e le b u t de ses m é d i t a t i o n s p e n d a n t ces dernières a n n é e s . DTatürlidj erregten bie 33orgânge im ftanton 2Baabf aucf) 2iuffel)en im Stualanbe. I m M o r g e n b l a t t f ü r g e b i l d e t e S t ä n d e ( S t u t t g a r t ) Dom 7. 2Ipri[ 1 8 2 5 , 3Tr. 8 3 , i)at ein ©infenber (aud J)t>etbon ober ipofroil ?) ben (StanbpunEf Don "Peflalojjis © e g n e r n Der» treten unb bie 2inf!rf)( propagiert, ber beffere Xeit 6es eingegangenen rifîittiiö 'Peflatojji/ ©cfjmib fei in bie brei ÎJÎac^foIgeinflifufe Don J J f f ^ o n ü b e r g e g a n g e n :
A u s d e r S c h w e i z , März [1825]. D e r greise P e s t a l o z z i h a t n u n I f e r t e n verlassen, a b e r n i c h t , u m n a c h P a r i s z u gehen, d e n n z u dieser Reise v e r w e i g e r t e n s e i n e m Begleiter, J o s e p h S c h m i d , d e r österreichische u n d französische Minister i n B e r n die erforderlichen P ä s s e . D e r G r u n d dieser W e i g e r u n g ist u n b e k a n n t . Viele d e r a l t e r n F r e u n d e des e h r w ü r d i g e n Greises w a r e n b e s o r g t u m d e n M i ß b r a u c h , der a u f f r e m d e m G e b i e t v o n seinem N a m e n u n d seiner P e r s o n d u r c h einen Begleiter geschehen k ö n n t e , der sich eine u n b e d i n g t e H e r r s c h a f t ü b e r Pestalozzi's Willen u n d T h u n e r w o r b e n h a t . I n welcher S t i m m u n g dieser leztere die seit zwanzig J a h r e n b e w o h n t e S t ä t t e u n d d e n Sitz d e r e i n s t b l ü h e n d e n , seit g e r a u m e r Zeit a u f g e l ö s t e n E r z i e h u n g s a n s t a l t verlassen h a b e , m a g der U m s t a n d a n d e u t e n , d a ß er v o r seiner Abreise d a s G r a b m a l seiner G a t t i n a b b r e c h e n u n d d e n B o d e n i n A c k e r v e r w a n d e l n ließ.
Sacherklärung
427
J e z t sind inzwischen noch d r e y fröhlich gedeihende B i l d u n g s a n s t a l t e n , alle d r e y Sprößlinge der Pestalozzischen, in I f e r t e n übrig, v o n denen a u c h m i t W a h r h e i t g e s a g t werden k a n n , es sey der bessere Theil der abgestorbenen S t i f t u n g in sie übergegangen. Die erste u n d wichtigste Í8t die N i e d e r e r ' s c h e T ö c h t e r s c h u l e . Wenige J a h r e n a c h seiner A n k u n f t in I f e r t e n h a t t e Pestalozzi ein besonderes I n s t i t u t f ü r die E r z i e h u n g junger T ö c h t e r gegründet u n d die L e i t u n g desselben einer sehr t ü c h tigen Erzieherin, der Fräulein K a s t h o f e r aus Bern, ü b e r t r a g e n . A l s d a n n zog er sich d a v o n ganz zurück, u n d H r . Niederer, sein damaliger erster Gehülfe, der sich m i t der F r ä u l e i n K a s t h o f e r ehelich v e r b a n d , ü b e r n a h m die L e i t u n g der Töchterschule u n d w a r eifrig b e m ü h t , ihr alle erforderlichen u n d w ü n s c h b a r e n Lehr- u n d Hülfsm i t t e l zu verschaffen. Seit f ü n f z e h n J a h r e n b l ü h e t diese A n s t a l t , u n d ihr Schüleru n d Lehr-Personale begreift gegenwärtig bey siebenzig Personen. Die zweyte S t i f t u n g ist das T a u b s t u m m e n - I n s t i t u t des H r n . N e e f [recfe N ä f ] a u s Zürich, welcher gleichfalls ein vormaliger Zögling u n d Gehülfe von P e s t a lozzi, sich zuvor schon m i t den G r u n d s ä t z e n u n d Verhältnissen des T a u b s t u m m e n U n t e r r i c h t s v e r t r a u t g e m a c h t h a t t e , in der Pestalozzischen Methode aber n e u e H ü l f s m i t t e l f ü r dessen V e r v o l l k o m m n u n g w a h r z u n e h m e n g l a u b t e u n d d a d u r c h z u G r ü n d u n g eines besondern I n s t i t u t e s v e r a n l a ß t w a r d . Dieses b e s t e h t n u n seit zwölf J a h r e n in b e s c h r ä n k t e r A u s d e h n u n g (es b e f a ß t gegenwärtig sechszehn Personen, Zöglinge u n d Lehrer), a b e r m i t ausgezeichnetem E r f o l g . Die d r i t t e oder die K r ü s i ' s c h e A n s t a l t ist ein Senkreis der Pestalozzischen; sie w a r d vor a c h t oder n e u n J a h r e n gegründet, u n d bis in's J a h r 1822 v o n H r n . K r ü s i a u s Appenzell A u ß e r r h o d e n , einem Schüler u n d Mitarbeiter Pestalozzis, geleitet. Die E r r i c h t u n g einer K a n t o n s s c h u l e im h e i m a t h l i c h e n K a n t o n des H r n . K r ü s i z u Trogen v e r a n l a ß t e dessen E i n b e r u f u n g a n seine erste Lehrstelle; er überließ n u n d a s a u c h seither seinen N a m e n t r a g e n d e K n a b e n i n s t i t u t in I f e r t e n d e n H H . Niederer u n d Schank [recie R a n k ] ; der Leztere ist gegenwärtig einsichtsvoller u n d eifriger Leiter desselben; sein Personal b e t r ä g t a n die 40, theils Zöglinge, theils L e h r e r . 2öeifere JlaáfúdfyUn über bie 21breife Bon 'Pejtatogji uní) ©djmíb aud 2)t>erbon finb in 3eif|cf)riffm enthalten, Pon benen in 21.3frael, "Pe)íaIoj5Í=33ít>Iíograp^íe, 23anb I I I , 1904, © . 365-367, Stuajüge gegeben werften. (Singelfragen S. 136 Z. 16£f. ^ n einem S r i e f an ^ullien Bora i.OEiober 1815 [>af ^eftaloggi feinen S a n ? bafüc auägefpcocfjen, baß er jufammen mit Tíieberer uní» ©dfjmib gu auswärtigen Dliifgliebern 6er ©ociété C'ófiucaíion be P a r i s ernannt worben fei. ©urrfj í)en befreunbeten ©enera! Olí. 2Í. 3 u H> e n / wie burtfj 23orftäge bes S p a n i e r s 2Imorós mar bie Äunbe Don bem 2BerE in J ) p e r i , t , n """ neuen QÉrjieljungSleljre in granfreicfj fiar! Der= breitet worben. ©er ©efretär ber (ErjieI)ungSgefelIfc(jaff DUonfagu machte fogar ben 23orfrf)[ag, ^efialoggi möchte eine GtrgieljungSanjialf in grünben. 3 ro < ; i ©rünbe [jaben oerljinberf, bafj ber ©rfiroeiger Päbagog bamals in granireicJ) weitem 23oben gewann: einmal nat)m bie poli= tifdje (Snfmiilung eine eljer reaftionäre 2öenbung, womit ber Sinfluß bes einfügen ÄeDoIufionäcS unb GÉfjrenbürgerS gurücEgeI)en mußte, unb fobann mar bie fpracfjlidje ©djranfe ein ^inbernid, baS nur ferner gu ßberwinben war. © o f a m es, baß bie beiben Gcnglänber Seil unb 2t- 2an=
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2. A n h a n g c a j l e r m i t ¡i)rem S n f e i g n e m e n t m u t u e l
gur p ä b a g o g i f c l j e n 9 ï î o b e l e I j r e
w ü r b e n , î>ie eine 3teif)e Don 3 Q i ) r e n >n S ^ r f e i ' h o b e n a u f f d j w a n g . £ i t . B r i e f b a n b I X , © . 2 9 7 , 4 6 8 f. S i e Dorqefefjene 2Reife P e f t a l o j j i ö nad) P a r i i S u n t e r t r i e b 1 8 2 5 , cielleicfit w e i l ber U m j u g nadfj bem D^cuFjof piel S ï ï i t t e l b e a n f p r u c f j t e , möglirf)er= w e i f e a u d j , w e i l See i m 80. £ebenéjaF>r ffe^enbe P â b a g o g fîtÇ ben © t r a = p a j e n nicfjf m e f j r g a n g cjeroarfjfen f ü l l t e . Q3ieIIeicf)f w o l l t e er aud) ben
gefcfjäftöEunbigen
@rf)rnib
bie 2 3 o r b e r e i f u n g e n
treffen
burdj [äffen,
u m f p ä t e r nacftgufolgen. © i e i m M o r g e n b l a t t Dom D l î â r j 1 8 2 5 Perbrei* f e f e 3Zad)tid)t,
ö f f e r r e i c f j a unb Ç r a n f r e i t ^ s © e f a n b t e R a f f e n ©dfjmib bie
Tßäffe P e r w e i g e r t , b ü r f t e ï a u m ridFjfig fein. 3 w a r b e g e g n e t e
©djmib
© d j w i e r i g E e i t e n , beren Q u e l l e in © e r ü c f j t e n bes C e t j r e r f f r c i f d gu TJeerbon l a g e n , inbem 1 8 2 3 ber f c a n j ö f i f d j e © e f a n b t e © r a f 2Iugufte be X a H e p r a n b if)n a l s £ e i [ n e i ; m e r a n r e p o l u t i o n ä r e n B e w e g u n g e n , bie i n s e i n e m L a n d e s t a t t h a t t e n , benungierte. © a ö biä
fyaffe
gut Ç o l g e , b a g
1 8 2 7 u n t e r poligeilicFier B e o b a c h t u n g
fïanb;
©djmib
a l ö fid)
fein
1825 ©runb
b a f ü r e r m i t t e l n l i e f j , w ü r b e bie g e h e i m e 2Iuffitf;t a u f g e h o b e n . £it. P e f ï a l . 1 9 3 1 , © . 1 2 - 1 3 ,
17-18.
^ u f ä U i g e r w e i f e Eennen w i r bie Q u e l l e f ü r foltfie © e r ü d j t e , i n b e m P f ) , pon geüenberg
in i j p f r o H f e i n e m g r e u n b e © t a a t ö r a t
3üricfj unbelegte
Dlîitteilungen
als
gefiederte
^)aul U j i e r i
Äunbe
guEommen
in ließ
( Z B 3 ü r i d ) , D î t f i r . V 5 0 4 ) . 21m g . 3Itärg 1 8 2 5 berichtete e r : E s i s t e i n r e c h t g u t e r G e d a n k e g e w e s e n , S c h m i d die P ä s s e n a c h P a r i s z u v e r w e i g e r n , d a ß er P e s t a l o z z i n i c h t a u c h d o r t feilbieten k ö n n e . Dlîan wolle Peftaloggi
roat^rfdjeinlidj
g u m fat^olifd^en © t a u b e n b r i n g e n u n b
iljn, m i t ff.£. t>on .Spaller p e r b ü n b e t , einer f c f j a u l u f l i g e n 2 ö e l t P o r w e i f e n . 21m 1 9 . C T i ä r j w u j j f e er f o l g e n b e iTteuigieif j u b e r i c h t e n :
Pestalozzi
blieb nur einige T a g e im A a r g a u , weil der C a n t o n dort den J o s e p h S c h m i d n i c h t a u f n e h m e n will. J e z t , v e r s i c h e r t m a n m i c h , seien sie in L a n g n a u . . . (Briefbanb X I I I , ©. 507). 2XIö " P c f t o l o j j i p o n biefer © e r ü t f j f e w e l l e f ) ö r f e , D e r f a ß f e er eine 3 u f ( f ) r i f f a n bie g r e f f e , beren 2 B o r f [ a u t w i r nidf>i Eennen, w e i l fîe nicf)i i n PDllem U m f a n g e P o n ben 3 e i t u n g e n a u f g e n o m m e n rnorben ifl. 3 de
Lausanne
Pom
1 . 21pril
1825,
97r. 2 6 ,
[jiefj e i :
n
ber G a z e t t e
M.Pestalozzi
n o u s i n v i t e a d é m e n t i r le b r u i t q u i s'est r é p a n d u d u r e f u s f a i t à s o n a m i , M . S c h m i d , de s é j o u r n e r d a n s le c a n t o n d ' A r g o v i e , b r u i t q u i , dit-il, est e n t i è r e m e n t dénué de f o n d e m e n t . £it. B r i e f b a n b X I I I , ©. 506. S. 136 Z. 26
Dit. D l î o r i n in " P a r i é w a r B e f ï g e r P o n gwei Ê r g i e ^ u n g â i n f f i f u f e n , bad eine a n ber Dîue £ o u i é 4 e s @ r a n b 2 i b i ë , b a ë a n b e r e in §ontenai)«auj:=3?ofea bei !Pari£t. Ger e r ö f f n e t e 1 8 3 0 f o g a r eine britte © c f j u l e ( S c o l e o r t ^ o m a « t i q u e ) . § ü r feine 2Injîa[fen gog er a u d j £eF>rer b e i , bie f r ü h e r in S ^ e r b o n g e w i r f t Fjaften, fo ^ o f e p ^ 9IÎ. © i r a r b unb
O^arfj feiner Per=
f ü g t e n 2 B e g w e i f u n g fetfte fïd) 3 - @cf)mib g e g e n S n b e 1 8 2 4 m i t © i r a r b in 3 3 e r b i n b u n g , ber in g o n t e n a p wirEte, u m burefi biefen ben QSerïauf Don S u c h e r n , 3IîufïEa[ien, ^ e i t ^ n u n g e n unb geograp^ift^ien Ä a r t e n in §ranE= reic^ b e f o r g e n j u l a f f e n . © i r a r b m a c h t e f e i n e m Q3or(ïef)er
OTorin
eine
D î î i f f e i l u n g , bajî P e f f a l o j j i unb S c f j t n i ï ) nac^ P a r i a gu Eommen gebdc^ 5
Sacherklärung
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fen. 3 n einem bireffen 23riefe an Pefîatojji Dom 14. Dejembec 1824 begrüßte Dliorin biefen Plan unb fteUfe if;m für einige DTionafe eine ¡ZBoIjnung jur Verfügung : J e renouvelle les offres que vous a déjà faites de ma part Monsieur Girard pour vous, Monsieur, et les personnes qui vous accompagnent. Monsieur Ordinaire, notre Recteur, toutes les personnes de la maison et moi, nous attendons votre arrivée. einem Briefe an feinen (Snfet Don (Snbe 1824 Eonnfe Peffatojji beriefen, bafj Dlîorin jum ©eneralinfpeïfor allée franjôfïfdjen ¿jnfîiiute für alfe ©pracfien ernannt roorben fei. 3 u einer Dîeife tiacf) Pari« fam ee für Peflatogji nicfjf (f.D.), boef) tourbe ber Plan eines bortigen 2iufenftjat£3 niefjf fallen gelaffen. 3• 3îieberer roeifj in einem Schreiben an Prof. 2ii£ermann in granffucf a. OT. Die[= leidfjf auf ©ecücfjte fjin ju beriefen, fcag Peftatojji balb nad) TJoerÎon jurücf jufetjcen gebenfe, inbem Oliocin tfjm bie Ilberlaffung Don fûnfjig Möglingen auf ben iperbfî 1826 jugefagf ijabe. Damit roâre bas ^nflifut im bortigen ©djlofj neu erjlanben, was aber nicfjf Doli jur 23ertt>irflit^ung fam. Dîîorin Î>af Dielmei>r im Cauf beS 3 a Î > r e ô 1826 3 . ©cfjmib ala Profeffor engagiert; aud) mirfte 9Haria ©tfimib nadj Peflatojjiä £oi> für ein 3>aljr in feinem ^jnfiitut. 3m 1827 i)at OTÎorin auef) einen Profpeft herausgegeben: Nouvelles Cartes muettes d'une grande dimension, pour servir à l'enseignement de la géographie, d'après la Méthode naturelle et selon les principes de Pestalozzi ; suivies d'un manuel explicatif et d'une introduction à cette méthode. (5a bleibt ungeroijj, ob biefe ffarten unb if)c Commentar aurf) toirftief) erfdjienen fïnb, bie ju einem cecf)t fyofyen Preis angejeigf roueben. Cit. Srtefbanb X I I I , ©. 209, 498, 501, 512, 516, 536. ®djöne= bäum, (Srnfe, 1942, @ . 4 2 8~43o. - 3i. 3frael, PefialojjüSibliogra* pfyie, 23anb I I I , 1904, ©. 145. - Z B 3üricfj, OTfEr. Peflal., Srief an Pefïalojgi, Umfrfjtag 234, unb OTffr. Peflal. 607, ©. 294. 3ean 3 a [ in bejug auf ©t^uler wie auf 2ei>» rer, einbeutig ben Q3erjicf)f auf feine früheren Pläne für bie ©tiftung einer 21rmenanjtalf, alé unmöglich unb nichtig erilären. 3 " 3 a n b X I I ber Sotta=2íuágabe Fjafíe er ftfion 1824 barauf hingeroiefen, unb im Dorgefefjenen 35anb X I I I follfe fein 2BerE Meine Lebensschicksale jum Srutf gelangen, toelcfiea eine ausführliche biograpf)ifcf)e ©cfjilberung 0011 ber Sucg&orf unb 2}oerbon bieten würbe, ©urefj ben Gtinfprucfj beé 23erlegerd Sofia mußte bann 1826 biefeé angeíünbigfe 233erE feparaf im 33erlag gteifcfjer heraus* ïommen, roäfjrenb ® a n b X I I I im felben 3ai>r (mit bem Schwanengesang) publijiert rourbe. 32Tif bem îefiament Don 1825 rourbe ber ©nfel ©offlieb 'Pefialojji jum einjígen CErben feine« @ro(jDaferS erElärf. blieb ber 3"teuf>of, laut bem 2lrfiEel 4, J u ©igenfum an= Derfrauf, roobei ber (Srblaffer beftimmfe, ba(j biefer ©i$ roenn immer möglitij im 23efï§ ber gamilie Perbleiben füllte. 3 n 2lrfiEel 3 übernahm Jpeinricf) 53ef}a[ojji auef) bie 23er« anfroortung für ben 23erlufi eines großem £eils ber Ërbfcfjaff, ba er ftcfj bie ©t^roierig« Eeiten feiner Unternehmung zum Theil durch den Leichtsinn meiner Gutmütigkeit zugezogen F>abe. (5ö ifl biefelbe eble ©efïnnung, burdfj bie er ficf> immer roieber aueige« geiefmef ^at. 33ie[[eirf)f war bas £efiamenf, ba« ben 3feui>of alé guEünftigeö Haus weiser Wohlthätigkeit und Menschenfreundlichkeit bejeicfjnefe (©. 142 3- I 6 _ I 7 ) / n u t 0 a ' 3 OTitfel ber Sefönftigung für ben ©nEel gebaut, ber innerlich eine Q3erfügung beé ©roß= Datera über feinen 23efi§ ablehnte, frfjcm jeÇf im ©runb gegen eine neue 21nfia[f auf bem Oleuljof fïcf) roiberfe^en roollfe. £it. j ß . e t . V I I I , 1898, ©. 172-174. - »riefbanb X I I I , ©. 236-238, 504. - 2Í. 3frael, !J)ejîa[pgji=23ibIiographie, I , 1903, ©. 603. - J?>. ©djónebaum, ©rnfe, 1942, © . 79.
Flan d'éducation et d'enseignement 3 m ©egenfa^ jum Xitel bietet bie Dorliegenbe 2InEünbigung Eeinen @rjieljunga= unb llnterridfjtsplan, fünftem fjanbelt Don ber ©ubffription Don 'Pefialogjis 2BerEen in fran= gôfïfcfjer unb englifiijer llberfeÇung. ©rf)on am 1 2 . J a n u a r 1821 fyatte ber bamalige ßeifer Don 3)oerbon einen ibentifdjen Plan Deröffentlicfji unter bem Xitel: Pestalozzi aux Anglais généreux (©. 17ff.), mit îerminfeÇung auf ben 1. OEfober. Der Slngriff breier ehemaliger £et>rer ^j. TOeberer, jp. Ärüfi unb ff. ¡Ttäf, im 31tärg barauf erfolgt, hatte bie ©ubffription negafio ausgehen (äffen. ift ba^er üerflänblith, wenn loggi hier unter einem unoerfänglicfjen £ifel feine 'Planung roieber aufnimmt. Stuc^ bie im jperbjî 1822 beEannf gegebene îtbfîcfif, eine 3eitfrfjriff in frangöfifcher ©pradfje herau«= jubringen, hatte ja Eeinen (Srfolg gejeitigt (©. 37ff.). Eingangs fiellt 5>eflaIogjí einen Díücfblicf auf baö 2Berben feiner Eo(ta=2Iuögabe an, beren Srftfjcinen mit lauter 2BerEen in beutfrfjer Sprache, narf) fünfjigjährigen 23erfurf>en, in ben 3 a h r e n 1 8 1 9 - 1 8 2 6 erreitfif roorben roar. Oie 3Ingabe, eö feien baoon brei^ig« taufenb 23änbe erfcfjienen, roürbe bebeuten, baß im Ourrfjfdfjnift jroeitaufenb 25ânbe bie j?6h e 2IufIoge auégemachf hoffen. gür bie ©ubfEription ber franjöfifdfien unb englififjen llberfe^ungen fah JJefialogji jpefte Don 100-120 ©eiten Dor, bie alle brei JItonafe erft^einen foUfen. 2IIö Snbtermin
Sacherklärung
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f e § t e er f ü r Sie f r a n g ô f ï f c f j e n 2BerEe ben 1 5 . 2Iuguft ( 1 8 2 5 ) f e f f , f ü r bie e n g l i f d j e n 2BerEe ben 1 5 . ÎXtoDember.
ift n a d ) t i e f e n © a f e n a n j u n c f ) m e n , b a g ¡j. © r f j m i b i m £ a u f beö
© o m m e r d 1 8 2 5 bie 2 3 o r a r b e i f e n f ü r bie S r u c f l e g u n g geleijief i>af. 2iucfj biefer fyaben.
roieberljolfe
23erfutJ) einer © u b f i r i p t i o n b ü r f t e n i d j f j u m S r f o l g g e f ü h r t
© o w ü r b e benn b u r d j © d j m i b ö ©infa£ i m 3 a l j r 1 8 2 6 ein » e i f e r e t 2 I n l a u f bagu
u n t e r n o m m e n , CPefiaüogjiö © e b a n f e n ber f r a n g ö f i f c f j e n ßeferroelf naF>er 311 b r i n g e n . 23er= m u f l i t f j otjne © u b f l r i p t i o n (ober m i t D e r l ä n g e r t e r g r i f t f ü r ben Dorliegenben p i a n ) er» f d j i e n e i n e i n j i g e ö i p e f i , m i t b e m ï i f e l : M é t h o d e t h é o r i q u e e t p r a t i q u e (f.39anb X X V I I I , n. n. erfcfj.) i m
1826.
Cit. 3 . © u i l l a u m e , P e f i a l o j g i , P a r i d
1890, ©. 4 1 7 — -
© d j ô n e b a u m , Gtrntc,
1942, ©. 236. S. 147 Z. 9
Linter ben U n t e r j e i c f j n e m bed P r a f p e f f S befinbef fid) aud)
ofepfj^DTfarie
© i r a r b ( 1 7 8 8 - 1 8 5 7 ) a u d © e n f , ber 1 8 1 7 - 1 8 2 4 ald §rangôfîfcf)[el)rer a m 3 n f f i f u t 3 ) o e r b o n roirEfe, b a n n a m ^ n f t i f u i w a r , mie n ad) i l j m a u d j £if. B r i e f b a n b X ,
©.610;
a n
XIII,
P - J î î o r i n in P a r i é t ä f i g 2ouid=leä©ranb 2 i b i é .
© . 4 8 7 , 498, 512. -
grbl.
OTiff.
Don Dît. be £ r i b o l e f , © t a a f é a r d f j i D © e n f (21(5®, C h a n c e l l e r i e 2it>, SRo. 16/735)
Die Elementar- und Normal-Musterschule auf dem Neuhof © e i f ber ©nfel © o f f l i e b P e j î a l o g j i 1 8 2 2 ben D t e u l j o f gur 25ett>irffdjaffung ü b e r n o m m e n f»affe, p l a n f e ber © r o f j D a f e r ben 2Iudbau beö © u f e ä f ü r p ä b a g o g i f d f j e 3 f e c E e . 3
n
23erbin=
bung m i t englifc^en g c e u n b e n w o l l t e er b o r t gunädijfl eine 3 I r m e n a n f i a [ f a u s b a u e n , w i e er in e i n e m B r i e f e a n Qtljarled DKarjo Dom 3 o . 3 u n i 1 8 2 3 ä u ß e r t e : Ü b e r d a s , w a s i c h
fid)
der Armenerziehung halber auf d e m N e u h o f zu t h u n gedenke, gibt I h n e n der, durch H e r r n S c h m i d a n Sie g e s a n d t e P l a n , w e l c h e r n ä c h s t e n s g e d r u c k t w e r d e n soll, hinl ä n g l i c h e A u s k u n f t . S a n a d ) f o ü f e n a r m e Ä i n b e r j u n i e b r i g e m P e n f i o n d p r e i d a u f bem ÎTteuIjof a u d g e b i l b e f w e r b e n , bie bei ë i g n u n g j u m ß e f j r b e r u f if>re ©dpulung b a n n in 7)oer= bon f o r f f e ^ e n w ü r b e n . 37acf) bem 23ergicf)t ber (Snglänber a u f reeifere S n f f e n b u n g Don Ä i n b e r n , nad)
ber 2Iuf=
l ö f u n g ber b i s h e r i g e n 2iriflali in 2)Derbon flellfe n u n P e j i a l o j g i i m S o m m e r 1 8 2 5 einen P r o f p e E t ^ e r , w o n a d j ber ¡Tïeuljof f o w o t j l eine © l e m e n f a r f t f j u l e roie a u c f j eine 25eruf» frfjule b e h e r b e r g e n f o ü f e . 31itf)f n u r f ü r guEünffige £e[>rer f o ü f e t l n f e r r i d j f erteilt w e r b e n , f o n b e r n aud)
f ü r Jpanbroerfer unb 2Irbeiter m ä r e bie S i l b u n g ö m ö g l i r f i E e i f
3 n biefem © i n n e fcfjrieb er aud)
am 27. 3 u n i
auszubauen.
1 8 2 5 a n ¡j. © d j m i b , ber fid)
in
Pari«
a u f f i e l t , ec follfe bie 33orbi(ber in P a r i é u n b f i o n b o n redjf g e n a u b e o b a c h t e n , a l ö ©runb= l ä g e f ü r bie j u f ü n f t i g e ^ n b u f f r i e b i t b u n g a u f bem ü a n b g u f i m 2 I a r g a u . £if. S r i e f b a n b X I I I , © . 6 5 3 . 1 4 - 1 7 unb © . 2 7 3 - 2 7 9 . © e r f r ü h e r e i j a u p f t e l j r e r 3 " f e p f > © t f j m i b , a l s 3 î î a f f ) e m a f i E e r , i>af f i d j w i e b e r l j o l f l i f e r a r i f d j b e t ä t i g t , u m f ü r feinen Dîîeifier gu w e r b e n . 6 r D e r f a f j t e einen P l a n :
aud)
legung der innern und äußern Einrichtung der Pestalozzi'sehen
Dar-
Erziehungsanstalt
i n Y v e r d o n , 1 8 2 3 , i m g o r m a t eines Dierfeitigen ß u a r i f ) e f f s , baß er a m 1 . 2Iugufi 1 8 2 3 g e b r u e f f a n P f a r r e r 3?. 3 o I l i E o f e r in © f . © a l l e n fenben Eonnfe. Sit.
21. 3 f c a e l , Pe(ialo55i=35ib I i o g r a p ^ i e , S a n b I , © . 5 2 6 .
CRad) P e f i a l o j j i ä ^ i n f d j i e b f l a t t e er einen P r o f p e E f f ü r ben DTeufjof, ben er ftfion 1 8 3 2 , rootjl
in ber i D o f f n u n g a u f feine 2 3 e r w i r E l i d j u n g , in ber Z e i t u n g d e r
gemeinnützigen
K e n n t n i s s e , J=)eff j u I i / S e j . , j u m 3lbbrucE b r a u t e ( Z B 3 ü r i r f ; , OTfEr. P e f t a i . 5 7 , J î r . 1 2 ) .
432
2. A n h a n g
Sod) fanb er nidjt genügenb S e i f l a n b , rooljl auefj niifyt bei ©rftroeffer unb (5cf)trager, fo ba(j eS nid)t j u r 23erroirEIidjung h m . 3 n t 3 a ^ r 1847 Deröffentlidjt nun ©d)mib in ber ©djultIjefj'fdjen Sudjljanblung in 3ürid) eine (Schrift Don 3 2 ©eiten, unter bem Xifel: P e s t a l o z z i u n d sein N e u h o f , v o n J o s e p h S c h m i d t [sie!], P e s t a l o z z i s M i t a r b e i t e r u n d L e h r e r a n seiner A n s t a l t . S i e 23rofcf)üre ifl noef) in P a r i a bei P a u l Dienouarb, tue © a r a n c i è r e 3 t . 5 gebrueft roor= ben. © e r 23rofdjüre glieberf fidj wie f o l g t : © . 1 - 8 : L i t t e r a r i s c h e u n d pädagogische E i n l e i t u n g , Don 3 - ©djntib Der» fafjt. S a r i n finben fid) als 3ifaf groei ©teilen aus Peflalogjis 2iufruf Don 2infang 1 8 1 7 , ju ©unjfen ber Dorgefeljenen @ofta=2iuSgabe, in ber friiifcfien 2luSgabe 2Ber?banb X X V , r ö et)er an eine anbere genichtige Per« fönlicfjEeif, wie Heinrich 3fren für 23ater Peflaloggi, inbem ein ©ebidjt porgetragen würbe, baä 2IbraF>am (Smanuel gröfjlufj (1796-1865), ber (£ot)n bei erwähnten Prooiforö §röf)licfj aus 23rugg, eigens für if>n gu biefem £age gebirfjtet ijafte. Oit. Srnfi Otto, Peftaloggi, 23er[in 1948, ©. i44f. - Brief banb X , a[f
ber 3iebe
j n ber ©unnbiggpojt, 35eilage gumfiangent^alerSagblaff, ifl 1954» Ttr. 4 I_ 44> ©. 161 ff., bae( ©ebanfengut ber 2infpracf)e auöfüfjrlicf) im llberblii bargelegf roorben. Sie gorftfjung f)af barin auöeinanbergetyalten: gunärf) ft einen DiücEblicf auf bie Äu[fur= unb 2Birtfrf)aftg:@nfH)i(f[ung ber ©cfjtDeig in ben frühem jafjrfjunbcrfen. ©s folgt bie
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2. Anhang
Sarflellung eine« burd) (iarEen Q3erbienft in ber ipaueiinbiiffrie erfennbaren ©d^einglüifi, tinb briftenö ein 3iufruf gur (Srneuerung beä alteibgenöffifdjen ©emeingeifid: bie arme 23ePölEerung foDte gu Dermefyrter SrrDerbögeroanbftjeit roie aud) buref) beffere 25erufä= ausbilbung, als ©runblagen ber ©ifflidjEeif, gur Erneuerung aller .Spergen gelangen. 2IIö ©runbibee jtef)f für "Peflaloggi bie Öfonomie im Q3orbergrunb. ©efyeriftf) erfannte er in ber Pro&uEtiotiäf ben fiebern Dieitfjfum ber QjölEer. S a ä 23afer[anb foflfe burrf) @r= gieljung ber 2Irmen bor ber feit 1800 erff ted)t aufEommenben ©efafjr bes Sapitalismud unb ber PcDletarifierurig bewahrt bleiben. 3n>ei ©ebanEen Peflaloggiö fallen babei befon= berö auf: ber fogiologifcfj tüicfjfige 3ufammeni)ang groifdjen Dieligion unb 2Bir£ftf)af£, roie if)n bann 1920 DKar 2Beber fpegieH für ben Snloiniömui fejlgeffeüt fjaf. roirEfe aud) 'Pefialojjiö 23lid? auf bie einfädle ipirfenbeDÖIferung ber Eatfjolifrfien ^¡nnerfrfjroeig, im llnterfcf)ieb gur verwöhnten Fabrikarbeiterschaft feiner engern JQeimaf. 2 I u g r o i r E u n g e n ber D?ebe S i e 23erl>anblungen ber ipeloefifcfjen ©efellfcfjaff für bas 3 a ^ r 1826 bürfien im OEfo« ber im OrudB erfcfjienen fein, roie aus einer 2Ingeige ber 3?euen 3ürdfjer 3eitung 3 i r . g i , 362, j u entnehmen ifl. © i e bieten in ber Cangenfljater 3lebe ben gebanEIicfjen 3ufam= menfjang Don Vaterland u n d Erziehung, roie Peftalojji ifjn frfjon i n L i e n h a r d u n d Gertrud, in Christoph und Else, im Schweizerblatt unb in ben beiben 3efynfenbläffern, foroie in ben © T r i f t e n über 2Irmenergiefjung bargelegf F>atfe. 2BoI)[ fianb bem 23erfaffer guerjl por 2Iugen, bie DlieffiobiE ber (Slemenfarergiefyung ebenfalls in ben Sereidj feiner ilnfpracf)e eingubegief>en, er mußte aber aus 3eifgrünben barauf t>erjicf)fen. © 0 enthält benn baS ProfoEoII t>on 1826 naefj bem 3Tat^ruf Pfeffers auf ©fabtpfarrer £f>abbäud DliüIIer audfj nodj einen 2Iuffat!, ber offenbar fpäfer eingereicht würbe, in £angentf)al nidfjf gur 23erlefung gelangte; bie angeEünbigfe Skizze der ersten Menschenbildung v o n der Wiege bis z u m Anfang der Schuljahre erhielt fc^liejjticf) ben Xitel: Versuch einer Skizze über das Wesen der Idee der Elementarbildung u n d über meine Lebensbestrebungen, die hohe Idee i n ein heiteres L i c h t zu setzen u n d die Möglichkeit ihrer Anwendung i n die Augen fallen zu machen. iHäiiere 2IudEunff über biefe ©Eijge bietet ber 3Ib= b r u i in S a n b X X V I I I biefer 21udgabe, © . i f f . 2Denig fpäfer als im ProtofoU ber jpeloetifcfien ©efeUfcfjaft erfdjien bie ßangentfjaler 3iebe audj in ber GEoffaä2iuggabe, am ©cfjlujj Pon S a n b X V , für bie ßeferroelt. Diefer iTtadjbrui roeidjf nur gang roenig ab Pon ber (Srftfaffung in ben Verhandlungen, ^fn ber ßoffa=2IuSgabe fef)[£ bagegen bie Skizze. Stieb bie Eangenfljaler 3lebe roie piele ber ©pdf= fdjriften Pejlatoggid efroas außerhalb beä ^Wereffeireifed ber fpätern ßeferfcfjaft, fo rourbe bie Skizze fafl gang überfefyen, obwohl f!e einfacher unb Elarer als ber Schwanengesang bie me(f)obifcf)en ^jbeen Peftaloggiö bartegf, bie er urfprüngtid^ feiner Diebe gu Congenita! Ijaffe beigeben wollen. 3itebererei eingangs erwähnte Befürchtung por einer 2luelarfung ber 23erl)anblungen Pon £angentf)al f)at fitf) Pieiieic^t aud) auf ben OrudE ber 3?ebe er= (iretEf, Por welcher er fpäfer eine 2trf Sc^eu befunbete. ßif. 5?. ©t^önebaum, Srnfe, 1942, © . 50 f. - Z B 3üridr>, OTffr. qOeflal. 609, e¡fdbríefe ber beutfifjen Äaifer. 2lber aud) innerhalb beö ©faatóDerbanbeá Ratten ^Regionen, Sörfer unb fogar ipäfe fid)ere 2Infprüdje auf ein (Eigenleben. 2Iuiy geift» liehe ©teilen roie Sifcfjöfe unb 2lbfe trübten if)r ©ebief buvi) faiferlic^e Prioilegien oor bem 3ugriff ber 2íbeligen ju fiebern, behaupteten auch gegenüber fönigticfjen ¡Beamten ii)r ^Territorium Por ©dfjmälerung feiner 3letf)£e. Oer Äampf ber alten ©dfjweijer Orte gegen bie £enbenjen ber Jpabéburger Oereinte fiäötifcfie unb länblitfje ©emeinwefen in ber ge= meinfamen Slbroe^r t>on immer möglichen Übergriffen. S i e altDäterifd^e ¿ebenda unb Sertfroeife beroog bie Sinrooijner aud) jur SBa^rung nid)t aEfenmäfjig feflgelegter 'Xed)tibväud)e. Stflit ^eiliger (íf>rfurtf)£ (©. 167 3.3) würben bie allgemeinen ßanbedrec^te aud) ber Untertanen aner= iannt, inbem Diele abhängige Sörfer burtf) fog. Öffnungen, b.i. Sorf= retóte eine gewiffe ©elb|tánbigíeif reabren Eonnten, aud) etwa bie Seil* nähme an Äriegäjügen fon Sibftimmungen in ben ©emeinben abhängig machen burften. 3Iucf) wd bie Untertanen Don 3ibeligen an bie ©faßte übergegangen waren, wo Öfierreicf) buref) 33erpfänbung fogar ©faßte wie ©fein a.3Jf>- unb 2Binferf!)ur abgetreten i»atte, behielten bie unfer= fänigen (Einwohner Dielfeitig ein ©elbffoerwalfungéred^t (©. 168 3. i-4). ßif. Jpanbbutfj ber ©t^weijer ®efd)id)te, 35anb I , 1972, ©. 305 ff. S. 168 Z. 33ff. Sad fpäte I5.3¡al)rf>unberf braute ber éibgenoffenfc^aft eine fiarfe 23er» änberung ber ßebendweife unb 23erfaffung. (Einmal bradfjte bie an ©olb unb Äunjifcf)ä|en reiche 23eufe einen (Einbruch in altgewohnte (Einfadj» heif, in bem bie 23efiegung ffarla bei Äü^nen Don 23urgunb 1476 in ben ©cfjladjten t>on ©ranbfon unbOTurfeneinen ©trom Pon ¡Reichtum un= fer bie SePölferung auäfireufe. ÜXod) gelang tä 1481, bie abweid^enben ^ntereffen Don ©tabt* unbßanb» fantonen audjugleic^en. 2Ilö bie ©täbte ¿jürid), ßujern unb Sern bie Weitem ©täbte Jreiburg i.Ue. unb ©olot^urn gleichberechtigt aufneh* men wollten, wehrten fid) Don ben Sunbesteilnehmern Dor allem bie Urfantone Uri, (5d)tvi)$ unb Unterwalben heftig. Sem Staatsmann unb Sinflebler DTiílauí Don ber glüe gelang eine iöermittlung im ©tanfer
Sacherklärung
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21bEommen (gen. 23erEommnia, ©. 169 3 - 2 0 ) - "Peflatoggi Ijat geroif? 3iecf)f mit feiner Oarftellung, tag tiefe llbereinEunft jroar t>en grieben unter ben Äantonen roaf>rte, in ber innenpolififcfjen Qrntroicflung aber eine ©cfjroädjung i>cr 6emoEratifcf)en Diedfjte für oiele £eilneljmer bebeutete, inbem nunmehr beoorjugf llntertanenDerljälfmffe gefefjaffen rourben, aber audj mictftfyaftlicfye 21nberungen in ben 23ergEantonen fiel) abjeidjnefen. 2Bie t>on ber glüe f)at Peftalojji auef) ben 3ürcf)er ¡Reformator befonberä gefcf)䧣, Iltricf) 3roingli, weither gegen bai Keidlaufen in frembe ÄriegSbienfle ficf) einfette unb bamii bie ®eringfcf)ä§ung beä einfadjen früijern ßebenä befämpfen roollte (©. 170 3- 2f.). ©efamtfyaft lieg firfl aber eine 21tig[eicf)ung ber ©rfjroeijer Politif an bie Sntroicflung (Suropaö nidf)t Dermeiben. 3 m 2iuf(leigen Bon Jiationalflaafen jeigfe fitf) eine Senbenj gur abfoluten Sltonarcfjie, in ber ©djroeig eine Jpin= neiguitg jur 2iri|toErafie, Derbunben mit einer firengen Ortljobojrie be= fonberä in ben reformierten Staaten (©. 170 3- 19f-)- 23g[. baju bie ©täbteoerfaffungen in: Qanbbud) ber ©c^roeijer (3efd)ion 1795. ÜJielmeljr ftellte er bie geifiige Slüte in ben 23orbergrunb, roie fie burdj bie ebeln Dliänner (©. 170 3 - 3 1 ) oor einem fjalben ^jatjrljunt>er£ in ber ¡Bereinigung Don Stfiinjnad) be= grünbet roorben mar. Sit. £ 3 3 2 ® , 33anb V I , aft= lidfjen CSinfTug ber Don LÜricf) 3rc>ing[i burcfjgefütjrfen Deformation in 3üricfj. (Sä gelang bem Dieformator 1 5 2 1 , burdj einen jäfjrlicf) groeimal befdfjroorenen Penfionäbrief ben fremben ©olbbienfl für granEreid) ju Verbieten, roas bis 1 6 1 4 innegehalten rourbe. £it. £331i©, 33anb I V , ©. 446. S. 1 7 4 Z. 10ff. "Pefialojji erEennt tjiec ricfjtig ben engen 3 u f a "itneni)ang ber religiöfen Semegungen, fpejiell auef) bei Galoiniamus, mit ber (SntroicEIung ber roirtfdjaftlidjen gormen. Oer ©ojiologe 3Itay SBeber (1864-1920) Ijat barüber gefdjrieben im 21rcf)it> für ©osialroiffenfdjaft unb ©ogialpolitiE 1901: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. £it. £ 3 3 £ @ , Sanb I I , ©. 477 f. S. 1 7 4 Z. 1 5 f f . Die Dom (Staat 3üridj übernommenen £irrf)engüfer bienten auefj ferner* Ijin bem Unterhalt ber @eifHirf)Eeif unb ber ©ebäube, rourben jeborfj ba= neben für bie görberung ber ©cfjulen Derroenbet. ^fräbefonbere waren eä 3e^nten unb ©runbjinfe, roelrfje allmäfjlic^ (©. 174 3- J 5 ) ju einem Jpemmnia ber fianbwirtfcfjaft rourben. 1798 fyaf bann "Pefia» lojji burt^ feine jroei 3e^nfenb[äfter (ÜBerEbanb X I I , ©. 303ff., 4 ° 7 f f 0 fic^ gegen bie 3ernten geroenbet, roeil fie an ©teile allgemein gleicher ©feuern bie 23auern ungeret^f belajief ^aben.
440 S . 175 Z. 19
S . 176 Z. 2
2. Anhang 3 n i > e r i>euffrf)cn ©dpreeij Ratten öie 3ünfte t>om Mittelalter bis 1798 fotvoi)l berufneren roie aud) politifrfien (5f>araifer. S i e F>elDefifd)e 3ie= publiE Don 1798 nafjm ifjnen bie politifdje 23ebeutung, borfj bienten fie (33afet, 3üricf)) eine 3eiilang Ttod) ciiä Zöafjlfreife, würben aber balb ©efeüfd^afien mit fojiaier ¡Betätigung. £it. £ 3 3 £ @ , S a n i ) V I I , © . 7 6 3 f . - k. Sänbliier, ©efcfiicfjfe ber ©fabt unb beS Äantond '¿üviti), S a n b I I I , 191a, nungen für eine 33iographie Pefialojjiä um 1805 gibt 3 . ifiieberer bie folgenbe Sarflellung biefer iingelegen^eit: M a n wollte das L a n d v o l k v o n der Konkurrenz ausschließen und konnte dadurch nicht mehr m i t S t . Gallen, Appenzell usw. konkurrieren. Die französischen Refügies wollten ihre B a n d f a b r i k e n a u f dem Zürchergebiet anlegen; m a n schlugs a b , sie k a m e n B a s e l zu gut. Der Geist der K a u f l e u t e war spießbürgerlich: m a n schloß erst das L a n d v o l k aus, dann n a h m e n sie keine (gemeine) Bürgersöhne der S t a d t als Commis an, damit sie den Geschäftsgang nicht lernten. Zellweger [bagegen] z . B . , wenn ihm ein L a n d m a n n etwas Neues b r a c h t e , das nicht gelungen war, kaufte es ihm ab, forderte auf, bessere Erfindungen zu machen, belohnte. D e r Zürcher sagte s t a t t dessen: « I c h
Sacherklärung
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kan das nicht brauchen!» und erstickte den Erfindungsgeist. Die Zunftbürger waren denn noch beschränkter. Man unterdrückte das Volk, um der Bürgerschaft aufzuhelfen, und doch durfte kein Bürger z.B. mehr als drei Gesell halten; dadurch mußte er notwendig [Geld] haben oder ein Lump werden. ß i t . £ 3 5 £ © , 35anb I I , r=
F)unber£ i m m e r nocf) a u f 2 l ( f e r b a u u n b Q3ief)äudjf, Blieben b a m i t rrirf= f i f t a f t l i d ) j u r ü t f , roäfyrenb bie p r o f e f t a n i i f r f i e n S a n t o n e beö
OTittellanbeö
fitf) j u n ä t f j f f ber j p a u ö i n b u j l r i e , feit 1 8 0 0 b a n n ber g a b r i E i n b u j f r i e ju= roanbten,
b a ö tDirtfcfjaftlicfje Ü b e r g e t p i t f j f e r r a n g e n u n b Dom S e i f t bed
Ä a p i f a t i e i m i i ä j i ä r f e r b e r ü h r t t r a r e n . ' P e f t a l o j j i fif)ä£fe a n ben 23erg= Eantonen bie Derbleibenbe l ä n b l i d j e S i n f a c f ) i ) e i i ber ßebenöroeife. S. 179 Z . 7
30I). Ä o n r a b £ o £ e f t a l o j j i s Don ber
0 1 7 3 4 - 1 8 0 1 ) a u ä ÜBäbendroil, ein S e t t e r OTutterfeite,
roirfte
al6 C r . meb. i n 3?icf)fen5roi[ a m
3üricf)fee / bad a n ben f a i l j o l i f r f j e n Ä a n f o n ©cfjrDpj g r e n j f e . ^3e|ialogji roeilte
ö f t e r d bei f e i n e m 3 3 e r t c a n b ( e n , ber firfj autf) f ü r i f j n e i n f e t t e , a l s
bei ber V e r l o b u n g m i t 2 i n n a ©c^ulfljetj ©tfjroierigEeifen fid) e i n f i e l e n . 3 ; m Ü B i n f e r 1 7 9 3 / 9 4 Derroaltete ^Pefialojgi b a ö i p a u s feined 2?etierd in 3Jidjferdtoi[. 3
m
3Qf>re
J
7 9 5 r o a n b e r f e S r - Sjofye a u s polififcfien ©rün=
ben nacf) g r a n f f u r t a . 3 H . a u s . @r [>a££e feinen u r f p r ü n g l i c f j e n ¡ H a m e n •Spo§ bei einem ©£ubienaufenffya[£ in Ceipgig in ^)of)e a b g e ä n b e r t . £ i t . B r i e f b a n b I I I , © . 5 2 9 f. - Jpeinrid) i > e j f a I o g j i i m £ i d j t e ber 23oIfö* b i l b u n g ö b e f i r e b u n g e n ber !Pe(iaIojji=®efetIfc^afi, 3 ü r i c f j 1 9 2 7 , © . 7 4 . S. 179 Z. 21
^ e f i a l o j j i g e b e n f t F)ier Eurg feines! 2Iufentf»alte«! in © t a n ö (¡Hibroalben), ald
Setreuer
D e r m a i f i e r S i n b e r , Dgl. bagu feine © d j r i f t :
Über
Aufenthalt in Stanz; Brief Pestalozzis an einen Freund,
den
1 7 9 9 , in
2Berfbanb X I I I , ©. 1 ff. S. 180 Z . 6
l l n f e r ben g e m e i n e n H e r r s c h a f t e n finb bie Don m e h r e r e n Ä a n t o n e n ge= m e i n f a m b e l j e r r f d j t e n u n b Dermalteten l i n t e r t a n e n g e b i e t e j u Derfieljen. 3 n t £ I ) u r g a u 3.35. roirften bie ßanbDÖgte ber acf)t a l t e n O r t e n u r je jroei ^ a l j r e , f u g t e n f i d j rafcf) ein i ö e r m ö g e n j u e r w e r b e n , t o a s j u einer
ffor=
r u p t i o n ber D i e d j t d p f l e g e f ü h r t e . S . 1 8 0 Z . 2 1 f f . 3 m £ a u f bed i 8 . 3 a l j r f ) u n b e r f i i rourbe ber
ffanton
j a i m m e r Dorfcfjn>ebte, fiarC i n b u f l r i a l i f i e r t . S i e
3 ü r i r f j , ber ^ e l t a l o j g i roirffdjaftlicfjen,
recf)f=
l i e f e n u n b m o r a l i f d j e n f o l g e n biefer (Sntroicf[ung b e f r f t ä f t i g t e n auef^ ben i m 2 i a r g a u lebenben © t a b t b ü r g e r fetjr. S i e f e u b a l i f f i f c f j e 2Birifcf)af£0= orbnung
m i t iljren 3 u n f t f c f j r a n E e n w ü r b e aUmöFjlicf) b e i f e i t e g e f t f j o b e n
burrf) ben F a b r i k v e r d i e n s t u n d G e l d r e i c h t u m , b.f). buref) eine Eapita= liflifc^e O r b n u n g , lueldje in 23erbinbung m i t bem D l i o n o p o l ber © t a b t = bürger als
Unternehmer
ben U n t e r t a n e n j w a r
Diel m e i j r DTiiffel ju=
f c f j a n j f e , a b e r f e i n e m ß a n b b ü r g e r bie B e r e c h t i g u n g gu e i g e n e m 2 B i r f = f c f i a f i e n g a b . Tlae manbten
23eifpiel ' P e f l a l o j j i ö , ber
1796-1798
f ü r ben Der=
eine X e ^ t i l f i r m a in g l u n t e r n leitete, i(i bejeicfinenb. 2 B e g e n
442
S. 181 Z. 1
S. 182 Z. 16
2. Anhang ber 23erteuerung bei Sobenroertei rourben Diele Untertanen nach und nach eigenthumslos (©. 182 3- 3)23oben befifjenben Sauern fairen in ber 3n&ufirte Dielfacf) einen Nebenberuf einmal für ¡Jen 2X?inter, fobann für fiinöer unb grauen. 3"£acf) 1800 entfianb fobann ein eigentlidjeel Proletariat in ben nunmehr mafd)inell betriebenen gabrifen, bie auä) ind Eigentum früherer Linters fanen übergeben Bönnien. ZBäfjreni» bie ©taatdreformer be« 18.3 a i) r= fjunbertö bad ßanboolf beim 2icEerbau Raffen jurücffjatten wollen, trug Pefialojji inbeffen ber unauff)alffamen Sntroiilung ber ^jn&ufirie früf)= jeitig 3ierf)nung. @r glaubte, buref) eine retfjfjeifiqe unb jielbenjufjte Schulung ber ßanbleufe biefe für bie ^n^nftrie DDrbereifen ju fönnen, baß fie, in ifyrem ßebensfreife bleibenb, mit benroirtfdjaftlidfjenProbte* men iljrer Umwelt fertig roürben. 3n biefem ©inne f>at Peflaloggi einmal polififcf) geroirit, befonberä Don 1795 bis 1798. 23on granfreidj breite bamald eine außenpolitifcfje ©e= fa^r. Jtur buref) ben 2lbbau berroirtfcfjaftlicfjen23orrecf)fe ber ©tabt= bürger ^üricfjd roar eine 33erfiänbigung Don jperrfcfjaff unb Untertanen, Don ©tabt unb ßanb möglicf). CRatf) ber (Sroberung ber ©cfjroeij buref) bie granjofen im grüf)ja!)r 1798 naf)m Pejialojji felber am poütiftfjen Innenleben wenig 2lnteil, ficf) auf feine 6ie neue Eefyrroeife, mit bem 3iel ber Silbung jur ^jnE>uftrie befcf)ränEenb. gür biefe« Xeil= giel feiner neuen 3Iietf)obe finb befonberö bie ©(griffen Don 1806-1809 eingufeljen, etroa bas Memoire über Armenversorgung, 1807 (2Berf= banb X X , ©. 75ff.), bie ©cf)riff Elementarbildung zur Industrie (2Beribanb X X , ©. 295ff.). Ein Gespräch über Volksaufklärung und Volksbildung, unb bie ©cfjrift Über Volksbildung und Industrie (beibe 1806, ÜBerfbanb XVIII, r lang bauernbe jpungerdnot mit fldj brachte. Sin nodj unbefannted 2Berf
Sacherklärung
S. 185 Z. 2 S. 187 Z. 19
S. 188 Z. 34
S. 189 Z. 30
S. 191 Z. 16
S. 194 Z. 32
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ifl iperbfi 1816 entftanben, als fitf) 'Peflalojgi gegenüber .Spang ftortrai» (Sfcfjcr über bie ßage 6er 3ürt^er Berggemeinben fyilfreid) äujjerte (f. 2Serfbanb XXIV, n. n. erfcf).). 23g[. unten ben £ert ©. 186 3. 38. Leist ifl ein in Bern üblicher 21udörucE für SluBd unö gesoffene ©e= feüfd)aften, bie foroo^I ber polififrficn StsEuffion, ber Unterhaltung toie bem ©piel bienten. 2II(S PefialDjji 1825 nad> 51 fahren 3ugeh&rig!eit jur Jpeloetifchen ©e= f e ü f d f y a f t fitf) in (5cf)injnarf) mieber einfanb, mar fein DUifgtieb au« ber alten mel>r bort erfcf)ienen. 23iele roaren fcfion geflorben, wie in 3üridf> Pfarrer 3 . ff. ßatmfer nnb ©fabfargf S r . 3of». ffafpar Jpirgel, in Bafel ber 3iaffcfjreiber 3faaE 3felin, in Bern ber einfiige ßeljrmeifter 3of). 3iubolf Xfä)iffeli unb bie ßanbDÖgte im 2iargau ST. Don £fcfjar= ner, ßmanuet Don ©raffenrieb unb Daniel Don geltenberg. 2Inbere 3T?if= glieber lebten roeit entfernt, roie ber einfiige Dliinifler Pf). 21. ©tapfer in Paria, roäfjrenb beffen ffollege 2i[brecf)t Dlengger, je£f D?egierungö= rat in 2Iarau, too^l alteröfjalber fern blieb. ©0 erwartete man 1825 bie 2Baf)[ Don jpeinrief) 3fr äufjerea Befielen gerettet, gür 'Peflalojji galt nun als Hauptproblem, audj geiflig unb e t f y f d ) ben alieibgenöfflfd)en 3ufianb mieber ju erringen unb feine Dltifbürger ju bewegen, bie einge= riffenen ßebend* unb ^anblungöroeifen im öffentlichen unb priDaten Be= rei(f> burefj einen ©eijt ju erfe§en, roie er itjrt in ben erflen &et •SpelDetifcfjen ®e(e\l(d)aft felbfl noef) geEannt i)affe. ©eit bem jaijre 1798 fe^te 'Peflalojji feine gange Ära ff für fein (Erjie* ijungötoerf ein, f)iel£ fitf) Don innenpolitifcfjen gragen ganj fern, im ©inn einer innern (Emigration. 3tur roo ©efamtfragen ber ©djroeij auf bem ©piel jianben, bei ber "Parifer Sonfulta 1802/03, mit ber iCermittlung ber DUebiationSDerfaffung, unb roieber 1814/15, bei ber Schaffung neuer ffantonSDerfaffungen unb einer neuen BunbeSDerfaffung, anläßlich beö Äongreffed Don 2Dien, roar Peftalojji roieber politifdfj aftio. 0 e r innern (Erneuerung feines Q3aferlanbeä foüte aud) bat) Bucfj An die Unschuld, Don 1815, bienen. ßit. 2BerEbanb XVII A, ©. 329, unb 2Ber!banb X X I V (n. n. erfc^.). 'Pefialojji faf> angeflehte ber erflarrten abfolutijiifchen Slegime Eom= menbe 23olEöbetDegungen Doraus, fo ben 21ufjtanb in Ißavii Dom 1830, bem fich in ben folgenben fahren reDolufionäre Bewegungen in
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2. Anhang ¡Belgien, S p a n i e n , J)o[en unb S e u f f r f j l a n b anfrf)Ioffen. 2iucf) bie ©rfjroeij nafym an berartigen 2l!tionen 2lnteil, fo narf) bem Ufferfag ppn 1 8 3 0 ber Ä a n f o n ^üricf), ber eine R e g e n e r a t i o n ober ZBiebergeburt bed © t a a t ß = unb 23p[fölebenö einleitete. £ i f . ff. O d n b l i f e t , @efcf)itf)(e bec © t o b t unb b e i Ä a n f p n s 3üriif>, S a n b I I I , 1912, © . 345ff.
S . 2 0 0 Z. 2 8 f f . 3 " ¡>« Sluöbilbung ber S e r u f r f r ä f t e unb g e r t i g i e i t e n eriannfe J J e f l a l o ä j i baS g u n b a m e n t für baS tx>ictfon S f c ^ a r n e r ^ a i t e er 1 7 7 7 fidj in gleicher ipinflchf
g e ä u ß e r t : D e r A r m e m u ß z u r A r m u t h a u f e r z o g e n w e r d e n , pgl. 2BerE= S . 2 0 1 Z . 12
Banb I , © . 1 4 3 3 - 2 ~ 3 2Bieberf)i>If betont 'Pefialogji in feiner Diebe, Dag jebeS Ä i n b ein 2Inrecf)f b a r a u f f>aBe, Pon ber DItuffer im ©eBrauch feiner Sinlagen unb Ärfifte geBilbet j u roerben (pgl. unten © . 2 0 9 3 - i o ) . @ r naljm bamit ©eban= fen roieber a u f , bie er um 1 8 0 4 mehrfach auögefprodfjen ijatte, fp in ber A n t w o r t a u f n e u n F r a g e n H e r b a r t s ü b e r d i e M e t h o d e , 1 8 0 3 , unb in bem 2 i u f f a § : D a s E i g e n e d e r M e t h o d e , i h r e W i r k u n g v o m W i e g e n k i n d e a u f , 1 8 0 4 , pgl. 2 B e r f B a n b X V , © . 4 2 7 f . , unb X V I I A , ei= jerift^eö DIofenbanEunfernefymen, 1836 6ie 3ürdjer Äanfonalbanf, unb erfi mi£ 6er 23unbest>erfaffung Don 1848 fraf auefj 6ie fcfjroeijerifcfje 37a= fionalbanE ins £eben, roäf)ren& Dort>er 6ie Eantonalen OTüngforten 6en ©elbDerfefjr fef>r befjinberten. S. 213 Z. 23f. Die 2lIfeMangabe 'Peffalojjid i(i efroaä ungenau, er war am 12.Januar 1826 in fein 8i.3af>r getreten. £if. Peflal. 1970, Dir. 4-
Meine Lebensschicksale 2I[lgemeined Pejtalogji fjai fjdufi'g feine meffjobifcfjen Darlegungen in einen 3ufammenfyang mit ben @efrf)ef)niffen feineö Cebenö gebraut. ©0 wollte er aucf> feine Erinnerungen, bie er feinen Schwanengesang nannte, mit einem biograpljifcfjen Seil über bie 3eif Don 23urg= borf unb 2)eerbon Derfe^en. 0 a biefer 33orfc^[ag bem iöerleger Sofia nirfjf pafjfe, frfiuf er ein eigenes!, meijr perfcmtttfjeS Zöerf, bad Ijier Dorliegf, mä^renb im Schwanengesang bann, neben einem jeitgefif)icfjf[icf)en Diafjmen Don 6er ffinbfjeit Fier, 6er päbagogiftfje Xeil ber £ebenöerfaf>rungen Ptafj fanb. 33ieled auö biefer ©djilberung ber £ebendereigniffe ijt fcfjon beiannf, einmal aus ben 33riefbänbcn, bie ungemein t>iel unbeiannte fforrefponbenj erfdjloffen fjaben. 2iber aucf) öie Miemoranben Don 1823 an bie 233aabflänber Dlegierung toie an baä ©cfjiebigerichf, im Äampf mit bem Grljepaar 3iieberer u.a. (bie im Dorliegenben Sanb Pielfat^ erftmald gebruät vorliegen), befyanbeln benfelben ©toff. Oafjer werben Fjier in ber ©arfjerflärung t>or allem biejenigen ©teilen betont erläutert, bie in ben Lebensschicksalen neu erfcfjei= nen ober bie in ber 3ei'Iiie>:atuc roie in ber fpäfern Jorfcfjung einfeitig, um nicf)t ju fagen ungerecht aufgefaßt roorben finb. £if. (allgemein) 21. 3frael, ^effarojji=23ibIiograpF)ie, Banb I, 1903, ©.462^/542, 556-577; IX, ©.327. - S.Siber, Seifrag gur Siograp^ie Pcfiatogjiö, ©f.©allen 1827, ©. 281-285. - 21. jjeubaum, ^)efta[ojji, 3. 21uflage 1929, ©. 324-325. - Sp. f erft narfjljer Derfaßf roorben finb. 3 - ©djmib fyatte ben Zeft beö Dorgefeljenen 23anbesS X I I I ju 2Infang 1825 an ben 23erleger Sofia in ©ftiffgarf überfanbf. Dltif ©einreiben Pom 18. 3Iiai feilte biefer ©dfimib mit, bafj er nirfjf geneigt fei, ben 13. Sanb in ber Porgelegfen Jorm ju brucïen: da das Publikum durch leider zahlreiche Zurückgabe der letzten Bände gezeigt hat, daß es nur die eigentlich zugesagten Werke Pestalozzis erwartet und über den Gang der Kämpfe und Bemühungen, die Pestalozzi zu bestehen und zu tragen hatte, keine Aufschlüsse zu verlangen scheine. (21. 3frael, Sanb I I , reiben an if>n ben gorfgang ber Q3erf)anb[ungen. 21m 23. 3 U I " 1825 Fjeigf es: So viel ich Dich verstanden, glaube ich, Du wollest, wenn Cotta nicht schnell da« Ganze druken wolle, daß das, was das Verhältnis zwischen uns und Niederer und Consorten betreffe, aus dem Band ausgezogen und schnell gedrukt werde. Das will ich, wenn Cotta es nicht drukt, schnell thun, es gibt nur etwa 6 à 7 Bogen, dann das Ganze von Cotta zurükbegehren, revidiren und ein paar starke Stellen aus dem der Regierung zugesandten und zum Druk bestimmten Memoire, die mit den stärksten Ausdrücken strenge Untersuchung, wenn wir gefehlt haben, fordern, noch ins Buch einschalten, und dann das Ganze so schnell als möglich druken. Offenbar roar Sofia mit bem Jperaudneijmen ber biograpf>ififjen Seile auä bem Schwanengesang einoerjîanben. 2im 7. 3 u ü fdjneb -Pefialogji barüber an 3 - ©djmib: . . . Daß Cotta's Sache im Reinen und geschwinde gedruckt wird, darüber möchte ich jauchzen. 21m 23. 2Iugufl betätigte ßoffa feine 2Iuffaffung : Glauben Sie, daß diese Sachen doch fürs Publikum gehören, so lassen Sie lieber diese Geschichten besonders drucken. 2im 7. Offober 1825 fanbfe er bas Dlîanufïripf gurücE, bad nad) ßeipgig manberfe (23riefbanb X I I I , © . 271, 283). ijl ju Dermufen, bafj 3• ©djmib oielleit^f bie QSerbinbung ju bem 23ucf)Ijänbler © . gleififier in Ceipjig Ijergeffetlf f)af. Siefer 23erlag in Eeipgig gef)f auf baö 3 a (> r 1681 gurütS. Uber ©erwarb gleifcfjer ifl roeilig befannf, ifjm feilte ©offlieb Pefiatogji im §e= bruar 1827 ben £ob beä ©rogeaferö mit (233erfbanb X X V I , © . 42f.). S a g Pejlaloggi großen 233erf auf bas balbige Örfcfjeinen feiner ßebeneigefdjicfjfe legte, ifi burcfj mef)rfacf)e 23elege gefîcfjerf. ©cfjon am 13. Dîîai 1825 Ijaffe 3- lieberer bem fru= I>ern £el>rer Ä . 3 - Slodjmann in Sretiben fdfjreiben Eönnen: Allen droht Pestalozzi mit dem 13. Bande seiner Schriften, der in Handschrift im vorigen Jahr schon fertig war, den aber Cotta, soviel ich weiß, noch nicht gedruckt hat, kaum drucken wird, da er lauter gegen uns und andre geschriebene Libelle enthält, wie wenigstens verlautet. 2In ben Q3erteger ßoffa fdjrieb !J)e|?a[ojgi am 24. Segember 1824: Ich habe nach Ihrem Willen die Geschichte meiner Lebensjahre in Iferten, die dem alten Manuskript [beé ©cfjtuanengefangé] beygefügt war, ausgelassen. Sie wird aber besonders abgedruckt werden. Es ist unmöglich, daß ich sie unterdrücke. Alles, was einem Menschen heilig seyn kann, ist in dem Benehmen meiner Feinde auf eine Weise aufs Spiel gesetzt worden, die mich unumgänglich nöthigt, hierin zu handeln, wie
Sacherklärung
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ich es thue. (23riefbanb X I I I , 315 3 . 20-26. - 21. 3frael, 3)efïaÎD5âi=33ibIÎ0grapf>ie, 23anb I , (5. 560.) 3 n feiner 23orrebe ju ben Lebensschicksalen (©.223) b r ü i t fief) 'Pejlalojji in äfjn= lidfjer 3Hotioierung aud. Bisher Ijabe er ju ben roiberfprecfienbften Urteilen über fein £eben unï> 2Beri auf eine gang auffallenbe 2Beife fletö fiiH gefd)tt>iegen. J e t z t kann und darf ich nicht mehr schweigen. 3îacfj bec 233egir>eifung Don ©c^mib aus bem Äonfon 2Baabf ci)ne 3letf>fdurfei[, nadj feinem eigenen 2Beggang Bon 3)Derbon Ijielt er té für feine 'Pflidjt, bie Öffent[itf)fei£ ![ar unb beuttief) über biefe 21ngelcgenf)eifen ju untercicf)= fen unb aufguflären. O o s 'Sud) über Peflalojgid Lebensschicksale bürffe fpäteffena im glrüijfommer 1826 bie CrucEpreffe Derlaffen f>aben. (äs erregte grofje 2Iufmerffamfeit unb rief fog(eicf) bie ©egner auf ben "Plan, bie f)öd)fl erbittert eine unwahre Behauptung in bie 2Belt festen. Oi)ne einen Dramen ju nennen, fjaben |7e 3-Sd^mib aU 23erfaffer beö Surf)eö benunjiert, ber un écrit calomnieux Derfajjt unb namens bed ifolierten, eljrroürbigen 'Peflaloggi ijabe bruefen laffen. 37orf) im 3"toDember 1826 roirb biefe 23eljaupfung in ber Ofîfdjroeijer greffe, im 3ufamment)ang mit Gs. e. Bellenberg (f. b.), nochmals aufgeteilt. 3 n ber ©agette be Caufanne flef)t ein anonymer 2Irtifel in ber Dîummer 45 t>om 2.3ura : Il paraît en ce moment un ouvrage imprimé à Leipsick portant le nom d'un illustre vieillard, Mr. Henri Pestalozzi, et présentant le prétendu tableau des 25 dernières années de s a vie, soit l'historique de ses instituts d'éducation à Berthoud et à Yverdon. II est impossible d'abuser plus indignement d'un nom justement célèbre, et les hommes de bien déploreront sans doute la profonde méchanceté d'un homme, qui, après avoir entièrement isolé Mr. Pestalozzi, après avoir détruit ses établissements, tente de le compromettre aujourd'hui par un écrit calomnieux et d'égarer l'opinion de la postérité sur ce respectable philantrope. ©er Don intereffïerten Äteifen aud) a [a qetftee(d)rvaâ) begeicfjnete 'JJe (îaloggi feÇte fîtf) fogleicf) gur 2Bef>r, inbem er in Sir. 48 Dom 1 3 . 3 1 « " eine (Entgegnung Derôffentliifjen liejj. 3 w a r f)atfe er am 23.3uni 1825 an ¡ n Parié gefcfjrieben (laut 23rief= banb X I I I , © . 2 7 1 3 . 2 4 - 2 7 ) : I c h glaube, D u habest ganz Recht, daß es gut sey, es zum voraus niemand zu zeigen, und auch, wenn es gedrukt ist, wenig davon zu reden. 3 e Ç t aber nötigte if>n ber 2Ingriff auö bem ipinferf)a[f am 8 . 3 u n > 1826 ju einer offenen, fefjr beutlicfjen Sntgegnung (Dg[. 2Der!banb X X V I I I , 5off., n.n.ecfcf).), mit folgenben JpauptpunEten über feine ©cfiriff : 1. Sie ist von ihrer ersten Zeile bis zur letzten von mir. Wer das Gegenteil davon behauptet, der lügt. 2. I c h wünsche ihre ernsteste P r ü f u n g , und werde jeden ins Licht gesetzten Irrthum derselben als solchen anerkennen und ihn auch öffentlich zurücknehmen. 3. Wer irgend ein Wort darin als eine ihn betreffende Verleumdung ansieht, dem werde ich pflichtmäßig vor jedem kompetenten Richter zur R e d e und Antwort stehn, und wenn dasselbe als wirklich verleumderisch erfunden wird, mich der strengsten Strafe der Verleumdung mit Wahrheitsliebe unterziehn. (21. 3frael, Pefiatojji^ibHograpfiie, S a n b I , r e 1800-1825, i)auptfâd)Ud) aber bie ©pätjeit ab 1816. gür bie 23orgeftf)icfjfe bed Sucfjed ift gunâcfjfi auf bie beiben •Spauptbeteiligten eingugefjen:
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2. Anhang Die 2Intagoni|len 3 - ¡ttieberer unb 3 . ©cfjmib
Sie 2Inf?df>fen ber 3eitrt>elt finb burd) bie Äußerungen Peftaloggiá über Sie betten ©egner int 9?ad)fo[ge(lreif, í>en 'Pfarrer 3oF>anneö ÍTtieberer unb ben Dltatljemafifs leerer 3 0 f e P Í ) ©cfjmib, lange nicfjf enffcfjeibenb beeinflußt toorben. 2BäF)renb Dielen 3af>ren íjatte ber ßeiter im ©tf)[oß TJfert'on bamalé mit feiner ©pracfje gurücEgeljalfen. 0er Díeligionélefjrer lieberer, feit 1803 in 23urgborf, mar in 2}oerbon gum 2tpofogefen unb Kebaftor ber 3eitfcf)riffen aufgefliegen. ©eine it>m im OTai 1814 angeiraufe grau Dlofette geb. ftaflfjofer toirffe Don 1809 an alä Leiterin ber neuen £ód)teranflalt, bie fie, gufolge finangieller, burcf) ben europäifcfjen Ärieg bebingter iJZöte, am 15. 3(iot>emberi8i3 ala ©efc^enf fd)ulbenfrei con Pefialoggi empfing. Dad 33erfrauen Don 23afer 'Peflaloggi I 8 I 4 erfcf)üfferf, ali eö beiben 23er= in bad ©jepaar ÍTTieberer mürbe im £auf bed frauien nidjf gelang, bie materielleOTiferein 7)t>erbon gu begtoingen. Durcf) ííjren 33eigug einer ungenügenben .Spaudfjälferin unb eines unguDerläffigen 23erroaltertf, unter Ober* auffielt einer jläbtifdfjen öfonomifcfienfiommiffion,brauten fie "Peflalojji in eine 3roang(S= läge, bie fajl einer 23et>ogfung gleidjfam. ©eif 1814 fal>fid)'Peflalojji nacf> anberer ijilfe um, ofyne beöroegen bie geifligen unb moralifcfjen ©aben feiner beiben jpelfer enftoerfen gu roolten. 3 m griifjjafyr 1815 f>aben ^effaloggi unb 3- 3?ieberer gemeinfam ben 3Hafl>emafifer 3ofepf) ©djrnib nad) 3)ferbon gurütfberufen, ber nad) feiner 3Ibreife i8ro guerfi in Bauern, bann als ße^rer in 23regeng geroirft ijatfe. ©djmib gelang bie Díeftung ber 21n(latf Dor bem finangiellen ^ufammenbruef), unb if)mrootlteberßeifer fortan bie materiellen Belange anDertrauen, inbem er junárf)ft roofji an ein XriumDirat mit ©cfmiib unb Dííeberer bátate. (Sr Ijat ja fpäfer eine berarfige Cöfung auef) mit ©djmib unb 233. Cange Derfud)t. Dabei beabfld)figfe er fogleid), nod) einen briffen OTann an feine ©eife gu gießen, ber ijjn bei @elegenf»eif abiöfen foHfe. Dodj í>at meber (£. DUieg nodjtyfy.ÍTtabF)oIg bagu feine 3ul*a9c gegeben. Jiadj bem íjinfdjíeb Don grau Sujler im Jperbfl 1814, t>on grau 2Inna "Peflaloggi im Degember 1815rourbefidfj 3"tieberer aümäfjlidj bemüht, baß iljm unb feiner grau in ^ufünft nicfjf bie Geltung Don Pefiafojgis 21n|la[f gufallen foüte. Darauf erflärte er in fcf)rof= fer gorm an 'Pfingflen 1817 feinen Síüdifriff, befämpfte ben Dorgefef>enen 3íadjfolger ©cfimib, meifl auf prioafem 2Bege, fo burcf) ©rünbung einerffonfurrenganjlaltim 3anuar 1 8 1 8 , enblici) öffentlich imOTärgI 8 Q I , gemeinfam mit Ärüfi unb 3 burt^ eine Singabe an bie DUunigipalität 3)oerbon, roeltfje bie 3 u i un ff ö P'äne 'Peflaloggié gum ©ereifern bracfjfe unb einen öffentlicfien ¡Tíat^folgeflreif austöffe. 3 - ÍHieberer rnáre als 5)e(ia(ogjis 3iat^foIger burcf) ©eijl unb Silbung jebem anbern überlegen geroefen. Docfj lebte er até g r "ger ^>óí>e, beburfte alé (Srgängung nad) bem geifiig bobenfiänbigen Peflaloggi eines 3leali(len, ber fief) ben materiellen gragen einer größern 21njlalf annehmen mußte. Olían [>af bieder nie Derjlanben, rcarum |ldj Slieberer jebem 33erfucf) einer 33er("öt)nung mit ©cfimib gegenüber miberfpenjlig geigte, warum er bem beDorgugten ÄoIIegen einen töblidjen enfgegenbrat^fe, inbem er iF)n a(d pringipied fcf)[ecf)fen 9Iienfcfjen barflellte, roarutn er feine 3lüc£ficfjf fannte, inbem er fit^ (d)iie$lid) aud) gegen !Peffa[oggi roanbte, ben er gug(eicf) alé Don fiefj abgefallen, in päbagogifc^er unb religiöfer ipinficfjt, roie aud) alä franfen unb fenilen O reis fc^ilberte, ber bem tprannifdfjen ©rfjmib Derfallen fei. Der lefjfe ©runb für biefe Haltung bürfte in einem groeifen Äonfliftfreiö liegen, mit feiner ©attin Diofette geb. Äafff>ofer im DIiiffeI= punft. Der europáifd^e Ärieg fjatte 1813 jaf)[reicf)e auslänbifcfie ße^rer aus Tloerbon fort=
Sacherklärung
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gejogen uni> bamit bie 2Irbeit für bie ©chule uni> Verwaltung fc^r erfdjwerf. 2in fitf) fy&tte •pefialojji am liebften beibe 3 n f f ' t u i e f" r Änaben uni> 3Itai>cf)en in anbere ipänbe über= geben, um fid) felbft feiner ©chriftftellerei, ber 21rmenf)ülfe unb ber 'Politif wibmen ju fönnen. (St fcfjenfie im DTooember 1813 feine X&cfjieranfhilf oIjne (Schulben berße^rerin, wobei Dliieg einen Vertrag auffiellte, ber bei (5. Biber in feinem Beitrag, 1827, w i e bei 3 - @tf)mib in W a h r h e i t und Irrthum, 1822, abgebrucEf Dorliegt. feiner Sin= gäbe an bie 223aabflänber Regierung hatte ^cfialoggi (at baö ©c^iebdgeric^f im Projejj Peftalogji/DTieberer am 30. iTtoDember 1824 ju peftalojjis ©unflen feinen llrfeiläfprucfj gefällt. S i e fleinere (Streitfrage Don ^inö unb Cohn tx>irb in ber Jorfcfjung meifi in ben 23orbers grunb geftellt, rräfirenb bie ipaupturfadfjc bed tiefen ©egenfa^ed übergangen wirb. Pe= ftalojji hatte berßefjrerin 1813 ein großes @efdf}enf gemacfjf, in ber beffimmten Hoffnung, fie werbe in finblii^er 23erbunben^eif mit il>m in bauernber 3 u f a m m e n a r b e i t Derbleiben. S e i ihrer jpeirat im Dliai 1814 Ijnt er bad Sjjepaar fafi befcfjwörenb an biefe moralifdje Verpflichtung erinnert, man fpürt feine unauögefprocfjenen Sebenfen, ba 3 t ' f > a n n e Ä TOt5 berer jwar ft^on Dor ¡hm auölänbifc^e (Sprüngen empfing, aber borf) auch OTeinungd= i'erfd^iebenFieifen jeigte (etwa bei ber Suchhanblung Don 1812 ober als 3iebaffor ber Cenjburger Diebe, 1810). ^Pefialogji war fitf) feiner ftarfen ©efül^lsoeranlagung bewufjt, bie if)n ju eigenartigem, intuitiDem S e n f e n oeranlajjte, unb er hätte gern an feiner S e i t e einerfeifö ben ^bealiften unb Xfyeovetilex:, anbererfeitd ben Kealiften unb 'Jkaftifer gehabt, inbem er, mof)I bemüht, Don f)6f>erer 2Barte aud fein um gorm ringenbed ©ebanfenleben geflärt, EritifdF> beleuchtet, Dor ©infeitigfeit bewahrt fefjen wollte. ©ie S n t w i i l u n g im 3 a J> c 1817 ließ einen hoppelten Verlufl für if>n Xatfadje werben, iiac^ bem unerwarteten 21udtriff Don 3 0 h a n n e S l i e b e r e r aud bem ^jnftituf mu(jte audj bie 2Ibwenbung ber fcfjon unabhängig tätigen grau Kofette TOeberer Don ihrem bisherige» DJieiffer erwartet werben. DJian barf wohl annehmen, bajj bad S^epaar l i e b e r e r fleh ber 21binadjung Don 1813 bewußt war, inbem 'Peftalogji gwar moralifch, nicht aber rechtlich, minbeftend grau l i e b e r e r ju weiterer 3 u f a n"n" l a rf , c>< Derpflichtet hatte, ©inwenig an f e h l e r e m ©ewiffen muß Dorhanben gewefen fein. S^ach bem 2iudtrift iTtiebererd (feilte ra e fleh 8ra9e' ' ©ntfehäbigungen beibfeitö ju regeln feien, unb hier bürfte auch ©chmib in bie Sidfuffion eingegriffen haben, ber 3»ar erfl feit bem grühjahr 1815 wieber anwefenb war, bie Dtechnungöfragen aber in feiner Äompetenj fafy. feiner befannten © ü t e wollte ^effalojgi burch eine ©eneralquittung a m 13. 3 u l i 1817 bie Dor allem biö 1815 noch beflehenben gegenfeitigen Verpflichtungen (Cieferung unb eoenfuell Q3erjinfung Don OTaterial feitend § r a u iTtieberer, Unterrichtöffunben Don ßehrern gegenfeifig ufw.) aufheben, ba er fitf) bisher Eaum bed Siechnungdwcfenö ange= nommen hatte, ©ic Slntwort P f a r r e r TOebererd Dom 15. 3 U ' ' ro'1^ ' n S r i e f b a n b X , © . 584, wörtlich gebrucEf. (Sie bezeichnete 'Pejialojjid 23orfif)tag s t a t t einer v ä t e r lichen (als) eine e b e n s o u n s i t t l i c h e als w i d e r r e c h t l i c h e A n s i c h t . . . . K e i n e Schuld i g k e i t g e g e n I h r e E r b e n u n d k e i n E i n f l u ß des allfälligen F o r t s e t z e r s I h r e s I n s t i t u t s w i r d u n s d a z u b r i n g e n , u n s , u n d w ä r e es a u c h v o n I h n e n , d u r c h eine solche G r o ß m u t h s i t t l i c h m o r d e n z u lassen, a m w e n i g s t e n , d u r c h A n n a h m e d e r s e l b e n , einen sittlichen Selbstmord an uns zu begehen. Ohne irgenbwelche DlücEfichtnahme auf bie (Schentung bed 3 n f ' i u i < s / ft'^te grau E ne iTtieberer am 20. ' ®egenrecf)nung, unb TCeberer war fo fühn, am 12. Slugufl für feine abwefenbe grau bie grage ju flellen, ob er auf ©runb biefer ©egenrechnung ©elb 29
Pestalozzi Werke Bd. 27
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2. A n h a n g
auf Pefialojgi jiefjen forme. 3Xiit Siefer Sludgangdlage traf jroifrfjen "Peflaloggi uni> beni Gifjepaar ¡Ttieberer ein ©tillfianb ein, inbem 'Peflatojji a b 1817 roegen © e m ü t d f r a n f = I>eif auf bem 3 u r a f" erholen mufjte, in ben nädjffen 3 a f > r e n a b e r jebe ^Partei Don ber anbern Dermefyrte Unterlagen anforberte. 3Iian ü b e r f i e l t bei ber folgenben jahrelangen fforrefponbenj einmal, ba(j P e f t a l o j j i buref) biefed egoiffiftfje 23erfja[fen aufd fieffte g e f r ä n f t blieb. (Sr empfanb ben 23er[uft f r ü h e r e r j p a u p t m i t a r b e i t e r u m fü mei)r, ald ber 2Beggang mi£ f f a r f e m l l n b a n ! Derbunben m a r , unb fitf» bie © e g n e r f d j a f t burtf) nidf>t öffentliche (Sinroirfung TCebererd fef>r j u feinem STacfjieil audreirfte. 23or allem aber ift fefijuftellcn, bafj ©cfimib Dom (S^epaar 3iieberer feijr gefürchtet w a r , unb m a n feine DKiffpracfie f o r t a n aufd fifjärffte beffritt, inbem m a n iljn a l s einen t>on J i a f u r a u s fcfilecfjfen Dlienfd^en bezeichnete, bem m a n alle möglichen böfen ßf)araEfereigenfc^affen nachjureben nicht a u f h ö r t e , © a d Crljepaar STieberer n a ^ m babei in Stauf, baß biefe 23erurteilung auch P e f f a l o j j i ald ©cfjmibd OTeifier treffen m u £ t e , unb finngemäß t>at fitf» auch im ß a u f ber 3 a i > r c e ' n e fietfeifig unlogift^e QSerurteilung ^Peftalogjid angeft^loffen. ß l j n e biefe Qjorgänge wirb m a n ben ¡Xtatfjfolgeflreii ber 2Iuds getretenen gegen ben alö iTtachfolger 23orgefef>enen überhaupt nicht Derffe^en f ö n n e n . £it. B r i e f b a n b X , orfen 3Tiebererd a n Peffaloggi finb im ©acfjanljang ju ber Ä o r r e f p o n b e n j bed [entern wörtlich ober ald 21udgug in ben S r i e f b ä n b e n abgebrueft, u m ein Urteil auf ® r u n b gegenfeitigen DITaferiafd ju ermöglichen. 23orgängig j u ben 2Iudfagen über bie L e b e n s s c h i c k s a l e ifi nod) auf ©idfuffionen t>on 1822 ^injuroeifen. 0 u « h eine (Singabe a n ben © t a b t r a t Don 7)Derbon Ijaben berer, Jp. i f r ü f i unb 3 1821 bie 23er^anblungen 'JVffalojgid torpebiert, meiere ©dfjmibd Dtachfolge Dorbereifen follten, unb bamit iljrc ge[)be betreffenb bie iTtacfjfoIge öffentlich gemacht. ©cfimib a l s ber eingegriffene [>at in feinem 23utf) W a h r h e i t u n d I r r t h u m , 1822, g e a n t w o r t e t , in bein er audf> bie materiellen Begleitungen bed ©Ijepaard STieberer gu Peffaloggi audeinanberlegte. S r a u K o f e t t e Dlieberer t»af barauf einen 23er= föIjnungSDerfucf) u n t e r n o m m e n . ifjrer B e t r o f f e n h e i t über ©cfimibd S a r f t e l l u n g jeigfe fie i[)tn laut B r i e f Dom 15. 2iuguff 1822 erftmald i^re B e l e g e : ben 23erfrag DDn 1813 nt,£,niar tva unb bad bamalige 3 / ä boc^ eigentlidj (ängff f)ätte geftf)ef)en fönnen. ©ie ge= fianb, bafj in ber £öcf)ieran|iaif feine formelle Diedjnung g e f ü h r t roorben fei, angefic^td ber 2Infange!fd)»ierigEeifen, unb befannte, ba(j fie ^?af)re lang nii^t j u einer Seroeid= füijrung f ü r if>re ©egenrec^nung bereif m a r . B r i e f e and biefem 5e'9cn a ^ e r in if>rem ÜDortlaut ben tiefen © e g e n f a § , ber fidj in ?)Derbon a u f g e f a n f j a f f e , unb ben fid) baraud entroitfelnben j j a ^ gegen ben recfjnungdfunbigen Miitarbeiter ©c^mib, ber auf alle 3Irten a n g e g r i f f e n würbe, buref) ffänbige 23erfe§erung, » a d im Dliunbe bed f r ü h e m jjauptleljrerd iTtieberer ein befonbered ©eroic^t ^ a t t e . 21m 18. © e p t e m b e r 1822 fc^rieb ^ o ^ a n n e d 31ieberer a n feinen g r e u n b ^)and © e o r g iTiägeli in ^ ü r i d j , inbem er © d j m i b d S u c ^ befprari^ unb aud) auf eine ©egenfdfjrift Don ^ c r e m i a d M i e t e r ^intoied: . . . Schmids Schrift gegen mich, die er in D e u t s c h l a n d bogenweise verbreiten ließ, i s t so i n f a m , d a ß i c h sie c o n f i s z i r e n u n d d u r c h d e n ö f f e n t l i c h e n A n h ä n g e r v o r G e r i c h t a n h ä n g i g m a c h e n ließ. N a c h d e m h i e s i g e n P r e ß g e s e t z s t e h t a u f s e i n e m V e r g e h e n 60-150 F r a n k e n B u ß e , dreytägige bis zu n e u n m o n a t l i c h e r Gefängnisstrafe u n d öffentliche B e k a n n t m a c h u n g des Urtheils. E s w ä r e indessen möglich, d a ß er u m P e s t a l o z z i s willen B e s c h ü t z e r u n d A u s w e g e f ä n d e . P e s t a l o z z i s e l b s t i s t n i c h t
Sacherklärung
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n u r k e i n e r R ü c k k e h r in sich selbst u n d k e i n e r e d e l n A n n ä h e r u n g , z u d e r ich u n d b e s o n d e r s m e i n e F r a u a u f j e d e , selbst f ü r u n s d e m ü t h i g e n d e W e i s e a n g e b o t e n , f ä h i g , s o n d e r n seine V e r h ä r t u n g w ä c h s t m i t j e d e m S c h r i t t u n s r e r Seite, i n d e m er sie d e m G e f ü h l des U n r e c h t s z u s c h r e i b t , u n d selbst m i t j e d e m D e m e n t i , d a s er sich g i b t . E r findet f o r t w ä h r e n d T r o s t , Z u f l u c h t u n d H i l f e in d e r S e l b s t s u c h t , S c h w ä c h e u n d d e m W a h n des i h n u m g e b e n d e n H a u f e n s , d e r m i t d e m , w o r u m es e i g e n t l i c h z u t h u n ist, g ä n z l i c h u n b e k a n n t e P e r s o n e n u n d S a c h e n a u f s u n g l a u b l i c h s t e verm i s c h t , u n d o h n e allen S i n n f ü r P e s t a l o z z i s B e s t i m m u n g u n d sittliche W ü r d e , d a s seit z w a n z i g J a h r e n sich w i e d e r h o l e n d e S p e c k t a c k e l j e d e s J a h r u n d j e d e n A u g e n b l i c k v o n v o r n e a n f ä n g t . I c h h a t t e g e g l a u b t , d a s N ö t h i g e r e i b e sich v o n selbst a u f . E s h a t a b e r wirklich wie die S c h m a r o t z e r p f l a n z e u n d wie d i e E i n g e w e i d e w ü r m e r eine s e l b s t ä n d i g e , u n e r s c h ö p f l i c h e F o r t z e u g u n g s k r a f t , u n d so f r u c h t b a r d e r geistig s c h a f f e n d e P e s t a l o z z i geistiges L e b e n e r z e u g t e , so f r u c h t b a r e r z e u g t d e r geistig V e r w e s e n d e - G e s c h m e i ß . I c h schicke D i r die S c h m i d i s c h e S c h r i f t d u r c h d e n F o u r g o n . D u w i r s t d a r i n finden m e h r als D u j e a h n d e s t . . . 3 m (Scpfember/OEiober 1822 (d)rieb Kofette ¡Ttieberer an 'Peffalojji. j F j r B r i e f enthält eine ungerechte 23erurfeilung @cf)mii>£l, 6er fidj berechtigt g e f ü l l t i>atte, burd) ein S u r f ) auf bie öffentlichen 21ngriffe 3 r tiei>ecer=&rü|u3 r täf Dom OTärj 1821 ju antworten. eii>en 23riefe an ^Peftalojji finben fiefj in ¡Hieberer« Äopierbudfj ZB ^ütitf), DlZfcr. "Peftal. 606, ©. 75-78. gür bie flcfj Derftfjlimmernben Regierungen in 7) t , c r i , t > n muß auf bie Sriefbänbe X I - X I I I Derroiefen werben, in benen fiele ©cfjreiben ¡Jtieberers im ÜBortlaut ober im 2Iudjugroiebergegebenfinb. Uber 3-®ntib ift in tiefen Sänben fpejiell ju Derroeifen auf: 23riefbanb X , ©. 567-571, 58gff.; X I , en bed erft 3ojä[jtigen ©djmib, bei feiner Sanierung ber ginanjen. SinDerftänbnid mit 3 - Dtieberer (f. 21. 3 f r a e l , Tpefialoföi-23iMiograpF>ie, S a n b I I I , 1904, ©. 613) fyatte ©cfjmib rabiEale 9Iiaßnat>men ergriffen, welche bem 2Biberfianb Don !Q. ffrüfi, 21. ©ölbi unb 3(- Kamdauer begegneten. 2Üd 3unggefeIIe f)at ©cfjmib bie 23arbefolbung (neben Äofl unb ßogid) um Dolle 50 ^rojenf abgebaut, road befonberd Ärüfi mit feinen fünf (fpäter indgefamt je^n) Äinbern Ijart treffen mußte. 3 n einem fpätern ©^reiben f>at firf> g r a u g . Di. Don ijallroil am ia. 0e= jember 1821 Don 3ürid) aud baf>in geäußert, baß Pejialojgi bei feinem 23erf>a[ten gegen Jlrüfi betrogen fei, aber reinen ^»erjens. ©ie fragte fidj, DB man iljm nicf)f bie 2iugen öffnen foüe. 3 n i^rem ©djreiben an ftrüfi Ijeißt cd, wenn auefj feF>r Derfpätet, in bejug auf 3iieberer: Sie h a b e n recht zu f r a g e n . Soll m a n ihn wecken ? Auch wenn m a n es könnte, ich glaube nein. Eine gütige Vorsehung wird die gute Sache nicht untergehen lassen; ihr wollen wir, Sie wie ich, unsere Rechtfertigung überlassen. Aber d a r u m möchte ich Sie bitten, sich nicht m i t H e r r n Niederer zu verbinden u n d gemeinschaftlich m i t ihm öffentlich gegen Pestalozzi aufzutreten. E s war eine Zeit, wo, wenn es H e r r n Niederer gelungen wäre, er a n die Stelle von Schmid sich gesetzt h ä t t e ; vergessen Sie das nicht, bester F r e u n d ! . . . 2it. p.231. 1905, © . 4 1 . ^o^annei
u n b 3 i o f e f f e D^ieberer -
u n b bie ß e b e n d f d j i c E f a l e
©er 3>nl)alf bed im grütjjaljr 1826 erfcfjeinenben 23udjed "Peftalo^is betrifft einmal
eine (niefit neue) üüerfung feiner Seffrebungen in Sutgborf unb 7)t>erbon. ^Pefialojji neigte immer gu jlarEer ©etbjHrifiE, angefangen Don feinem Xagebudj am 2Infang feiner ßi)e, bid ju Dielen 2Iußerungen, roonacfj if>n bie fefylenbe @cjief>ung Weber gum Regieren norfj jum ©efjorcfjen fä^ig gemacfjf fyabe. 3 w a r ifl ed unrichtig, roenn ein neues Sucfj (©. Äufjlemann, 1972) 3 e r f a Uöerf(^einungen an feinem 2BerE feit 1801 feftflellen roiU. Dptimiffifdfj Ijaf "Peftalojji um 1810 feine 2ln(talf betrachtet, marf)te mit, ald il>m bie Cliitarbeiter 2Dege jum gortfegen Dorfc^Iugen, benen er natf) eigener OTeinung nicf)f ju genügen Dermoc^fe. Diat^bem bie 23lüfegeif abgeElungen mar, juerff burc^ ben europäifc^en Ärieg feit 1812, bann burefj ben ©freit um bie Jiacfifolge, foroie burc|) bie politifcfie Die(laurafion in ben Jiac^barlänbern, befann fidfj ber ^Jnflifutölcifer feit 1815 roieber auf feinen !pian einer 2Irmenanfia[f, ben er 1818 DerroirEIicften burfte. O a j u erhoffte er immer roieber ben 23ci= jianb ber ganjen SJiifroelt unb bat aud) ausgetretene Düiitarbeifer jahrelang um fort=
Sacherklärung
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gefefife 3ufammenarbeit. S o fyaf 'Pefialogji in ber ©eburfsfagsrebe Pom 12. J a n u a r 1 8 1 8 aucf) angenommen, feine roicf>fig|ien frühem jpelfer roie Ärü|7 unb TOeberer Eönn= fen fidf» Sem JBanbel feiner 2Iuffaffungen nicfjt Derfcf)[iefjen. Um bas 23ucfj g a n j j u Oerfieljen, muß man Dom 3ufamtnenbrucf) Don @nbe 1824 ausgehen, mit 6er 2luflöfung ber 2Inflalt im Jrü^jafyr 1825, Deranlaj^f burc^ bie un= geredete 2Iusroeifung ©c^nubs aus bem ffanfon 2Baabf. TOd^t nur fucljfe man bie Ilnfer= fucfjung gegen ©cfjmib Cor Peftato^i gefjeimjufialten, Derurteilfe aucf) (icfjmib ot>ne 33er= fjör unb ©ericf)f, enffpret^enb bem Dliefternictjfifien 3eitgciff. 3Tfan fann Derffefjen (tut es aber in ber Jorfdjung off nidjf), roenn 'Peftalojgi alles baran fe^te, feinen ÜHifarbeifer unb 5 r ? u n i > gegenüber ber ungefe[icf)en 3inf[age ju rechtfertigen. 3 n jroei PunEfen i(i babei Peftalojgi in feiner 3?otroef)r j u «r»'«! qegangen. S i e 2tt>roerfung feiner frühem Seftrebungen roar ju total, anerfannte faft mii)fs mef)r 00m ein= fügen gemeinfamen £raci)fen. "Peftalojgi Ijaf bieS autf> gegen 'P^. 3iabf>oIj jugegeben unb eine 23eritf)figung geplant, ßfyne bamit feine 21blel)nung gegen bas Uberftf)ä|en ber aü-cr gemeinen OTenfcfienbilbung bamit aufgugeben. (Sinen jroeifen frfiroerern S e l > ' c r bamit begangen, bafj er bie fatale 2iuSeinanberfe£ung um bie Kecfjnungsfragen ber £ödj= teranffalt toieber aufgriff, obrool>[ biefer, in einem ^rogefs ausmünbenbe S t r e i t buref) ein ©djiebSgerit^f Dom 30. iTtoDember 1824 eigentlich erlebigf war. l i e b e r e r roar als 2Bortfüi)rer unb 2Ipologef bes erhoffter 3"iad)folger, burc^ bas 23erfchroeigen feiner ßeiffungen, wie burc^ bie geänberte OTeinung über bas le^fe 3 ' e ' gtoeifach betroffen. 3 r o a r f)afte er felbft buril) feinen fc^roffen i K ü i f r i f f 1 8 1 7 , feine unDerföf)nIidje .Spaltung roä[>renb ber ganjen ^eit, feine iionfurrenjgrünbung mit Ä r ü f i 1 8 1 8 toie burc^ ben (Singriff t>om DJtärj 1 8 2 1 Dielen Sinfpruc^ auf literarifdjen unb menfrfjlichen S a n f Derfcfjerjf. Dlofeffe Dtieberer, feine 5 r a u / t l ' a c i' e r S r a 9 e umgriffenen Xöcf)ierin|iifufs beteiligt, inbem fie jroar red)fliif> gebeeff roar, aber inora= lifcf) (Ttf) mit bem eigenen ©eroiffen auseinanberfefjen mujjfe. Dtac^ bem erfcf)üffernben 2Iusgang Don Peffalogjis £eben f>af 3 - l i e b e r e r 1 8 2 8 - 1 8 2 9 in ber Allgemeinen Monatsschrift f ü r E r z i e h u n g u n d Unterricht, f>g. Don P - Koffel, ein Cebensbilb feines einffigen Dlieifters publijierf. DiefeS erfdjien aurfj a l s ©onberbrmf in £)cff 1 unb 2 ber Pestalozzischen B l ä t t e r f ü r Menschen- u n d Volksbildung oder B e i t r ä g e zur K e n n t n i s P e s t a l o z z i s a l s Menschenbildner u n d zur B e f ö r d e r u n g seiner Entwicklungs- u n d Unterriehtsweise. S i e ©djilberung ¡TtiebererS ift roieber abgebrueft in ben Pe(iaIo5ji=S[äffern 3 9 - 1/ 1880, 2 - 1 2 , 3 3 - 3 6 , 49~64- 8 " r Spoc^e ber Lebensschicksale fei [jmgeroiefen auf bie S e i f e n 6 0 - 6 2 , bie ß . ijunjiEcr a l s ruhigere 2Iuffaffung iHiebererS narf) Peflalojjis Xob bejeic^nef. 33on 2ßid)fiqEeif finb inbeffen aut^ bie unmiffetbaren Qtujjerungen narf) (Srfrf)einen beS Surfjefl, roooon roic einige S e i » fpiete jifieren. ©c^on am 2 a g nac^ ber 2Ibreife Don T3efiaIojgi unb ©dpmib a u s TJoerbon, am 5.DTiär5 1825, fcfirieb Tiieberer an grt. Börner in ZBieSbaben: E s unterliegt keinem Zweifel, daß d a s K r ü s i s c h e I n s t i t u t d a s L o k a l des Schlosses erhalten wird . . . Meine erste B e d i n g u n g wird sein, daß Pestalozzi darin ein Zufluchtsort zugesichert werde. E r droht d a f ü r mit d e m 13ten B a n d seiner Schriften, in welchem er wahrscheinlich alle seine geheimen Denkschriften wider uns a n die R e g i e r u n g a b d r u c k e n wird ( Z B 3üri er fc^rieb er am 28.3Iiärg 1826 einem unbeiannfen Smpfänger; mit einem ^»in=
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2. Anhang
meid, bajj ©djmib öie ÖEonomifdje Äommiffion 1815 mif ßügen aufgelöfl f>abe, obtt>of)l fie ben ffrebit für Pelialojji roieber fyergefiedt fjabe. (Sc fügte Bei: . . . Wenn Pestalozzi nicht durch Ihre Warnung abgeschreckt wird und sich zur Mäßigung und Besonnenheit entschließt, so haben Sie sich auf Szenen, die auf Effekt berechnet sind, und das Gefühl und die Einbildung r ü h r e n , gefaßt zu machen. E r ist in dieser Hinsicht ein vollendeter Schauspieler und weiß durch sein Alter, seine Schwächen, den Nimbus, der ihn umgiebt, einen seltenen Gebrauch zu machen. E r hat überdies die Kunst, die Dinge willkührlich und absichtlich darzustellen und sich bestimmter Thatsachen und Grundsätze zu ganz entgegengesetzten Zwecken zu bedienen, auf eine mir beispiellose Höhe gebracht. Besonders verdeckt er sie noch dadurch, daß er sie mit dem größten Schein von Unbefangenheit und Gutmüthigkeit andern auf den Hals schickt . . . (ZB 3üricfj, 3Tifcr. ^)e[}a[. 609, 3in iraffer 2Beife gab 3Tieberer Dielen SeEannten nad) i>em (§rfcf)einen ber Lebensschicksale 2IuöEimft, eiroa tnbem er bie ungefe^licfje Verbannung ©rfjmiiw, ben 3"= fammenbruef) Don Pefialojjiö 21nfialt ata (Scflitffal begeidfmete, ober tnbem er behauptete, Pefialojji fyabe am 30. JioDetnber 1824 ben Proje(j Dor bem @cf)ieb«gerid()f Derloren. © a n j negafiD lautete feine 2turer ©eorg ffreiS ^eranjie^en, unb im folgenben OTonaf erging fein 3?uf an ben 92iufiElel)rer 31t. X. Pfeiffer, je£f in 21arau, bem er aud) weitere 2irbeit an einem ©eminar für £ei>rer unb fieljrerinnen in 2Iusfidjt (feilte, falls eine foldje ©djule juflanbe Eomme (ZB güriefj, OTfcr. Pefial. 606, ©. 320-346). ^ m Cidjte biefer eigenen 23eftrebungen, bie ot>ne fiel (Srfolg ausgingen, i(l es Oers fiünblicf), bag iTtieberer nidjt nur über ben 2DegtoeifungSbefef)l für ©djmib frofjloite, fonbern aud) ffänbig burdjaus in feinem negatioen Urteil über Peftaloggi Decf>arrte. @r fal) in Peftaloggi einen oon feiner frühem Jpoije 2lbgefallenen, füllte fid) als ben waf>ren Peftalogjianer unb erEannte in feiner ©egnerfdfjaft eine fiftlirf>e, religiöfe Pflitf)t. 3 n biefer 233erfung blieb er, bis bie (Sreigniffe um Peftaloggis Xob ii»n gu einer gemäßigteren (Sinftellung beroogen. einem ©(^reiben, bas uns TOeberers Äopiebut^ o^ne 21breffe aufbemaijrt, äußerte (¡, OTfcc. Pejlal. 609, ©. 50-51): . . . Nur ist es zuverlässig ein Irrthum, den D u mit tausenden theilst, er habe
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2. Anhang
sie nicht selbst oder wenigstens bloß aus fremder Eingebung geschrieben. Nichts ist gewisser, als daß sie aus ihm selbst geflossen, daß sie der treue Ausdruck seines Gemüthszustandes ist. Mit eben diesem Zustande der Unlauterkeit und Befleckung eines selbstsüchtigen Gemüths habe ich so viele Jahre gekämpft, um es durch das Bewußtseyn seiner unaussprechlich hohen Bestimmung und aller geistigen und sittlichen Mittel, die ihm Gott gegeben, zu reinigen, damit er sich in der Würde der, nicht Irrthums- und Fehler-, aber der Selbstsuchts- und bewußten, absichtlichen Unrechts- freien menschlichen Natur behaupte und darstelle. Ich sähe Pestalozzis Rückfall vom Lichte seiner eigenen Einsicht, von der Güte seines eigenen Herzens, von der Lauterkeit seines eigenen Willens Stufe für Stufe, und hinwieder in geistigsittlichem Sinne zum eitlen Gelüstler, dann zum Ungläubler und Spöttler, dann zum Heuchler, dann zum satanischen Benützer aller ihm von Gott gegebenen Vorzüge und Mittel werden, Wahrheit in Falschheit, bewußtes Unrecht in Recht, Recht in Unrecht zu verkehren, und Hartnäckigkeit, Rachsucht und zur Sättigung des Hochmuths, daß er d a s als Pestalozzi durchzusetzen vermöge. Seine letzte Schrift ist ein unumstößlicher Beweis nicht nur der Wahrheit dieser Behauptung, sondern besonders noch eine psychologisch vollendete Rechtfertigung des sittlichen Kampfs, den ich mit ihm bestanden. Pestalozzi mußte bei dem Auftrag, den er von der Vorsehung erhalten, und bei der Art, wie er mich und ich ihne erkannte und auf ihn wirkte, besonders mir gegenüber sittlich gut oder teuflisch schlecht werden. Jenes wollte er nicht, und so wurde er dieses. Evangel. Luc. C. X I , V. 24—26, wurde an ihm wörtlich erfüllt. Sein Buch hat mich daher nicht überrascht, nicht besonders mehr geschmerzt. Ich wußte, welches Geistes Pestalozzi war . . . ¡Xtieberer fyat feine negatioe Stellungnahme gegen Pefialojji biö 5U beffen £ob nicfjf geänberf. 3Tocfj am g. J a n u a r 1827 ftfjrieb er an ben KebaEior Philipp Dloffel (nicfjt Söffet) in 2iacf>en (Dgl. 21. 3frael, Pe(iaroä?i=35ib[iograpI)ie/ Sani» I I I , (5. 572f.): Freund! Pestalozzis Buch (Meine Lebensschicksale) ist keine Frucht der Altersschwäche, sondern der Verjüngung zum Bösen . . . und, verbunden mit Pestalozzis ganzem Dasein und seiner Bestimmung, das psychologisch merkwürdigste Kulturphänomen der neuen Zeit. Den Gesichtspunkt, aus dem ich es betrachte, kann ich Ihnen ganz verständlich mit einem Wort dadurch andeuten, indem ich behaupte: Pestalozzi habe in seiner Person den Umfang des Guten und Bösen im Entwicklungsgang der menschlichen Natur erschöpft. Höher kann sich der Mensch nicht heben als zur Idee, d.h. zu einem Gedanken, der ein Gedanke Gottes, und zu einem Willen, der der Wille Gottes ist, und zum Leben darin in Wahrheit und Liebe; tiefer kann er nicht fallen, als dadurch, daß er sie nicht nur für sich verleugnet und davon abfällt, wenn er sie einmal erkannt und mit Geist, Kraft und Seligkeit darin gelebt hat, sondern wenn er sie bekämpft, lästert und das Ansehen [benutzt], die Mittel, die er ihnen verdankt, zu zerstören und das Ungöttliche an ihre Stelle zu setzen. Pestalozzi hat das in einer scheinheiligen Demut und der Heuchelei eines in ihm wohnenden Wahrheits- und Rechtssinns getan, die in der ganzen Kulturgeschichte, soweit ich sie kenne, durchaus ohne ihresgleichen ist. Er hat dazu alle Zeitansiehten und Verirrungen aufs schlauste benützt und besonders in politischer Hinsicht den Fuchspelz angezogen. Nur in einem blieb er ehrlich, er heuchelt keinen christlichen Glauben, so empörend er auch die Religion in seiner Erzählung meines Abschiedes 1817 mißbraucht. . . iRofeffe Dtieberer fjaf firfj wenig ju t>em 23ucf) £>er Lebensschicksale geäußert. 3 r o a r
Sacherklärung
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fd)rieb fie nodj in einem Briefe Dom i7-§ebruar 1827, an feinem Zobestage, eine B i t t e um 23erföf)nung. 2lber fie Iegfe Sie 23orurteiIe nicfjt ab, bie if>r auö £>em ftonftiEt über bie £örf)feranftalt gugeroadf)fen maren. Ben>u(jtfein einer redjfliif)en Unbefangenheit ging fie bauernb (roof)l mii weniger gutem ©ewiffen) über bie moralifcfje iCerbunben^eif beö ©Fjepaarö TOeberer gegenüber Peftaloggi f>inroeg. 2iuf einer 3teife burdfj bie ©cfiweig fcfjrieb Diofette iJiieberer an ifjren B r u b e r , ben gorftnteifier Äarl Äaftijofer, am g. (September 1826: I c h f a n d . . . viel Sensation von Pestalozzis Buch, dessen L ü g e n h a f t i g k e i t m a n n i c h t a h n e t . 2ln eine frühere ©djülerin, ©opl)ie 3iafte, fteüte fie in einem Diüdfblii feft: E s w a r eine Zeit, in der mir Pestalozzi aus voller Seele d a n k t e u n d feierlich gelobte, er werde mir d a n k e n u n d mich lieben bis a n sein Grab. I c h d a n k t e G o t t f ü r seine Liebe u n d sein V e r t r a u e n . Seither lebte ich n u r leidend in seiner N ä h e - ich k o n n t e nichts m e h r f ü r ihn t h u n gegen ihn h a n d e l t e ich nie. I c h lebte m e i n e m Pflichtenkreis, ich u n d Niederer wurden in nichts m e h r v e r s t a n d e n . E s w a r Gift gestreut in des Greisen Seele, u n d der a r m e Greis wandelte sich n a c h u n d n a c h z u m Werkzeug des Hasses gegen u n s . I c h h a t t e i h m gegenüber keine H a n d l u n g zu bereuen, ich k o n n t e n u r G o t t d a n k e n f ü r eine reine Vergangenheit, die mich ü b e r jede V e r l e u m d u n g erhob. £if. 21. 3 f r a e l , •peftaloggi^Sibliogra^ie, B a n b I I I , 1904, © . 572. - S . gre£, "Pe= ftaloggi in 233äbengwil, 1946, ©. 185. - Uber Gs. Biberg Surf) in feinem legten Sntftefjen, mit bem (Singreifen Don § t a u Diofette l i e b e r e r , foroie über 'Pefiatogjiö gang unbeEannten ©ntrourf gu einer 2intwort an (S.Biber, ift B a n b X X V I I I eingufefjen. 3m
Urteil
ber
OTitwelt
San 'Sud) Meine Lebensschicksale ift aU Äampffdjriff in ftarf abroeicf)enber jpal» fung aufgenommen worben. fjat beEannflidj 1826/27 gur gortfe^ung ber PolemiE gegen ^effalojgi unb ©djmib geführt, wobei Biber unb 5)1). Don Jellenberg be= fonbers fjerDortraten. Die in ben legten JBocfien feines Gebens Don 'Peftaloggi entworfenen 21nfroorfen Pe|ta[oggis werben in B a n b X X V I I I (n.n.erfdf).) erffmals gum Srucf ge= bracht. Jjier follen 21uj;erungen Pefialoggid, bann bie neutralen, negafiDen unb pofitiDen Stellungnahmen ber OTiitrocIt gufammenfaffenb bef)anbe[f werben. 2ibgefef>en Don ben ermähnten fpäten 2lntworten Peffatoggis intereffiert Der altem eine inbirefte 2iu|jerung, bie Don P f a r r e r Philipp ¡Ttabf>o[g, bergeit ©eminarieFjrer in 2iarau, überliefert wirb. 3 n SiUgemeinen ©djulgeitung, S a r m f t a b f , ift eine 2Iui)fage I02 21bt. i , 1828, unterm 22. 3 u n ' / ' 812-813, a m 2ing u ff erfcfjienen, worin iTtabljoIg auöfüfjrt: N i c h t lange vor seinem T o d e h a t mir Pestalozzi in [s?] (m)einem Zimmer erk l ä r t , d a ß er die in einer S t i m m u n g geschrieben, die, n a h e a n W a h n s i n n grenzend, ihm jedes w a h r e u n d richtige Urteil unmöglich g e m a c h t h ä t t e . D u r c h U m s t ä n d e u n d U m g e b u n g e n gezwungen, h a b e er darin B e h a u p t u n g e n aufgestellt, die er j e t z t , bei m e h r R u h e u n d Besonnenheit als eine i h m f r e m d e u n d aufgedrungene u n d seiner Ü b e r z e u g u n g zuwiderlaufende Meinung z u r ü c k n e h m e n müsse. Dies betreffe namentlich jene Stellen, in welchen er die v o n i h m f r ü h e r aufgestellten u n d d e m P u b l i k u m empfohlenen L e h r m i t t e l als u n s t a t t h a f t , als n i c h t aus seiner I d e e hervorgegangen verwerfe. E r werde dies bei der n ä c h s t e n Gelegenh e i t öffentlich sagen. Sollte er aber vorher sterben, m ö c h t e ich es t u n u n d erklären, d a ß ich von i h m hierzu a u f g e f o r d e r t u n d b e a u f t r a g t sei. D a es Pestalozzi n i c h t get a n , entledige ich mich hiermit des A u f t r a g e s meines väterlichen Freundes. 3 u m inbireEfen Bericht Don Tß!). Dtabijolg ift gu fagen, ba{5 ein t r e f f e n mit Peftaloggi
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2. Anhang
n>aljrfd)einlicfj im ZBinfer 1826/27 ftaítfanb, el>er in 'Pefiatoj^is 3¡mmer auf bem 3Teufyof até bei Jíabfjolg in2Iarau. 23iellei(f>f war aurf) Pejlaloggi fcfion Don feiner legten ftranff)eif ergriffen, als er noef) einen Segler in feinen Lebensschicksalen berídjíigen mollíe. Oabei f>at er in feiner 233eife feine 23erfeit>igung Don ©cf)mib gurüägenommen, ber ja feit 1825 meiftend in ^)arié lebte, roenig mit bem im ©ommer 1826 erfdjienenen 23ud)e gu tun fjatte. ©tfion feine legten 233orte belegen bie unDerbrüdjlidje ©anfbarfeit uní» 33er= bunbenljeit mit 3°f e PÍ> ®d)nti&. S e r 3 t ü n n c l uní1 £>ie Umfíánbe, Sie Peftalojji beim 2(b= faffen fermirrfen, waren bie 2Iuéroeifung ©djmibé aué t>em ffanton 2öaai>£ im Offober 1824, of>ne rerf)f[í(f)eé ©efjör, ber ^ufammenbvud) ber 2inftalt in 2)Derbon unb feine Díúcffel)r nadj bem ÍTteuljof im grü^ja^r 1825. Ciefe Don 3 . Ttieberer in erflerßinie Der= urfad)te £age, Born ©efüf)lémenfcF>en 'Peffaloggi faff als fein SobesJurteil angefeljen, brachte il>n bem 2Baf)nfmn naí»e. 3 r o a r f>atte er fd)on früher baé mit Jp. ÄrüfT 1803 Derfajjte Buch der Mütter alé weniger gelungen begeirfjnef. 3 " ben Lebensschicksalen lehnte er bie feit 1801 erfdfjienenen 2ef)rbücfjer alé nicf)f aus feiner ^bee ijerDorgegangen ab, roas alé allgemeine 23erurfeílung fídjer unrichtig ijí, roaé er aucf) bei ©elegenljeif norfj t>or ber Offentlidjfeít berichtigen trollte. £it. 21. 3frael, Peftaloggi=23íbliograpf)ie, 25anb I , 1903, rf fyabe. S i e Überfd)äi;ung ©tfjmißd, bie jperabfe§ung früherer Ceifiungen fjabe ©fern, 3tegiecungen u.a. enftäufrfpt: F ü h l t e n Sie nicht, daß Sie I h r e Freunde, die Sie damals so dringend baten, I h n e n Zöglinge zu verschaffen, R i t t e r , Julien, Lejeune etc., a m meisten aber mich compromittirt h a b e n ? Glauben Sie, daß meine F r e u n d e es mir verzeihen werden, daß ich schwachsinnig genug gewesen seyn soll, der ich jahrelang I h r e Anstalt gesehen, dieselbe empfohlen zu haben, weil sie eben in der Mode war, nicht aber, weil sie in jeder Beziehung, neben sehr vielen und großen Unvollkomenheiten, viel Vortreffliches im Unterricht u n d in der Erziehung leistete? Der 1 8 1 7 - 1 8 1 8 iurjfriflig als ©fubienbireEfor in S ) " ^ 0 0 täfige griebrief) 2Bilf)eIm ßange f>af in ber 2IQgemeinen ©dfjuljeifung 1827, 2Ibf. I , iHr. 18, Sianbbemerfungen gu Pefiatoggid Lebensschicksalen e r l e r n e n laffen, unfer bem Xitel Pestalozziana. S a r i n [jeijjf eö u . a . : E s gab eine Zeit, da Pestalozzi herrschte, ohne es zu wollen u n d zu wissen . . . Diese Zeit entfloh aber mit dem Augenblicke, d a Schmid zu ihm t r a t , u n d m i t seltener K u n s t von der H ö h e des R u h m s herab alle Reiche der Welt u n d ihre Herrlichkeit ihm zeigte u n d zu geben versprach - u n d Pestalozzi ihn anbetete. Siefe 21nfpielung auf bie 23er|ucf)ung 3 c f u ¡>urcfj ben Seufel fpiegelf bie @nffäu= fcf)ung iDibec, bie ßange bei feinem ZBirfen erliffen f>af. £if. 2i. Sfrael, •pejlalogguBibliographie, I , n gurüigegogen. 3 n feinem 23ucfje jum Jubiläum f)at er 1846 ^Peflatoggi oorgeljalfen, er (>abe in blinber JparfnäcEigfeif Schmids Thun maßlos überschätzt und den Gehalt seines Charakters und seinen innern Wert um der scheinbaren Treue kindlicher Anhänglichkeit willen gänzlich verkannt. Sodj roirb er ^Jeflaloggi aurf) gerecfjf, ber fidj in Semuf bie Sdjulb am iöerfall gufcfjreibe, o^ne ju bebenfen,roiefeljr er jperrlicfjed unb 23leibenbeö gefdjaffen, fproof>[ Dliiffel gur Gtlemenfarbilbung,roieOielfeifige 2Inregung ju geifhger 2BirffamEeit. ©cfjliejjlitfj bebauerfe 23(orf)mann feine bamalige eigene Jpa[= fung, inbem er, jlaff an ber §ef)be mifjumat^en, burefj ©ebulb unb iöerfrdglidjEeif bem ßeifer beiftel>en unb jum grieben F>äffe Reifen follen. ßif. fy. ©djönebaum, (Srnfe, 1942, ©. 245-248. - ß. 2B. ©eyffarff;, jof). jpeinrief» 3>efialoggi, 8. 2luflage, Ceipjig 1904, ©. 222, 232. - Ä. 3- Slocfjmann, ipeinrief) "Pe= ftaloggi, ßeipgig 1846, ©. I X , i2of., 131. Sie 3JegenfIon geltenbergä über bie Lebensschicksale fiefjf in ^Pefialojji einen ef>r= roürbigen ©reid, in ©tfjmib einen feuf[iftf>en ©eifh ©eine 2iu£lfül>rungen werben in Sanb X X V I I I (norf) nidjf erfd).) nä^er befprorfjen, inbem bamals nidjf nur Snfgegnungen t>on ©offlieb Peftalojji unb 3ofepf) ©tfjmib erfdjtenen finb, fonbern aurf) Don jjemeirf) 3)efiaIoggi ber (Snfwurf ju einer 21nftt>orf fid) erfjalfen f)af. 23gI. baju 21. 3f raE '/ Pefta= loggi»23ib[iograpf>ie, 35anb I, ©. 573-577• •XTö 3eifgenoffe f>a( fid) Äarl Don Diautner (1783-1865) in feinem 2Berf: Leben, von ihm selbst erzählt, ©fuffgarf 1866, © . 114, nodj mif einigem 23orbef)aIf über bie iefjfe Periobe geäußert: . . . Die ihm näher stehende Zeit wirkt dagegen noch zu gegenwärtig auf sein Gemüth, ist seinem leidenschaftlich afficirten Auge noch zu nahe, als daß er sie in jedem W e r k m i t derselben historischen Klarheit schildern könnte, ft> laufefe bag Urfeil roof)I nodfj gu ßebgeifen 'Peftalojgid.
D^icfjf feiten ift aber aud) eine pofifiee ©fellungna^me ber 3 c ' t g c n t , f f c n i u ben Lebensschicksalen; einige biefer Äußerungen feien f)icr erroä^nf. Gin 23erroanbfer auo 3üricf), f i c c f e f f o c Ulridj gäfi, fdprieb am 3. 3 U 1 ' 1826 an "Pefiatog;!: Mit sei-
2. A n h a n g
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t e n e m Wechsel v o n E m p f i n d u n g e n habe ich I h r e u . s . w . gelesen, natürlich je nach Maßgabe des I n h a l t s u n d der darin h a n d e l n d a u f g e f ü h r t e n Personen. Wie o f t m u ß t e ich die Güte u n d Reinheit Ihres Willens, u n d das Vert r a u e n , dessen die meisten I h r e r U m g e b u n g e n nicht w e r t h waren, beklagen! Aber f r e u e n m u ß t e ich mich dann, daß Sie durch dieses Werk I h r e m Zeitalter, das sich immer n u r beschönigen u n d alle Gebrechen b e m ä n t e l n will, ein so vortreffliches H u s t e r von Offenheit u n d Wahrheitsliebe geben wollten, das freylich, wie mir scheint, viele, sehr viele gar nicht begreifen können. Z B ^üricfj, 3Iifir. 'Peffat. an Pcffalogsi, Umfcfilag 79. 2t[d alfer §reunb fcf^rieb ^of). Speimicfy Süfjli aus 3üridj am 8. 3 u n ' 1826: Deine bey Fleischern gedruckte Schrift ist ein vortreffliches D e n k m a l Deiner Biederkeit, wogegen Rousseaus u n d Consorten Selbstgeständnisse sich im S t a u b verkriechen müssen . . . Dein bis in den Tod ergebenster a. O b m a n n Füßli. ZB 3üriif), DTifEr. an PeflalDB»/ Umfdjjlag 88/2. 21uslanb ging Dielen ßeufen bie perfönlicfje Sefanntfrfjaft Peftalojjis ab, tt>eg= fjalb bie Beurteilung Don 7)Derbon befangen bleiben mugte. 3 m m e r ! ) ' n fonnfe ber auö £ujern jlammenbe frühere Dliufifle^rcr XaDer @rf)ni)ber Don 2Barfenfee it)m gegenüber am 6. 3 u n i 1826 ben offenen Sluöbruc? feiner Dlteinung wagen: . . . I h r e Geschichte I h r e r L e b e n s s c h i c k s a l e w ä h r e n d der I n s t i t u t s j a h r e in Burgdorf u n d I f e r t e n h a b e ich w a h r h a f t verschlungen. Ü b e r die Art, wie I h r e Gegner gegen Sie handelten, ist hier n u r eine Stimme. Man findet es ganz schändlich, u n d ich hörte schon mehrmals aussprechen, daß m a n u m keinen Preis m e h r einem solchen P a a r , wie Niederere, K i n d e r a n v e r t r a u e n möchte. Der E i n d r u c k , den Niederer w ä h r e n d seiner Anwesenheit in hier m a c h t e , w a r im ganzen nicht sehr günstig. Man n a n n t e ihn den Schlaukopf, den Jesuiten, u n d keineswegs einen Evangelisten J o h a n n e s . I c h selbst vermißte in ihm das edle, begeisterte u n d begeisternde Feuer, welches f r ü h e r so herrlich o f t a u s seinen Augen strahlte. Sic t r a n s i t etc. Obwohl aber die öffentliche Stimme gegen I h r e Feinde ist, so k o m m e n Sie doch, lieber Pestalozzi, t r o t z dem ü b e r s t a r k e n Selbsttadel, der d u r c h I h r ganzes W e r k gehet, nicht ohne Tadel durch, daß Sie von Einem, der I h n e n in vielem alles war, m e i n t e n , er sey in allem vieles, [©djmtb]. ZB 3üricfj, Jliffr. an Peftaloggi, Umfcfjlag 336. 0 e r gabrifani griebriefj Cegranb in Olfingen (23afeIIanb) f>affe 'Pcfiatoggi auf bem iTieufjof befucfjf, alö 25ruber bed f>e[Deiifcf)en Dliinifierei ßufaS ßegranb. ®r Ijaite iljn gum 23efudj einer neuen 31nffalf in Seuggen (SI.) eingelaben, tuorüber biefer aber bie @nf= fcfjeibung ^j. ©djmib anFjeimffellfe. iJTiif einem Schreiben Dom 10. 1826 bat £e= granb ben auf bem iTteufjof lebenben ©cfjmib, er möge boifj Peflalojji ju ber Seife Der* anlaffen, bie ifjm geroig Jreube bereifen roerbe. ZBidjftg iff ber PaffutS an ©djmib, ba(j ßegranb buref) bie ßeEfüre ber ßebendbefcfjreibung erfcfjüfierf unb j u einer günftigeren Dlieinung über ©cf)mib gebradjf loorben fei. 2BirElirf) fanb fidj bann "Peffatojgi jufammen mit ©cfjmib am 2 1 . 3 u l i in Seuggen ein. £if. 21. 3 f r a e l , P e f t a l o ^ S i b l i o g r a p ^ e , S a n b I I I , 1904, © . 3 6 8 . - S r i e f b a n b X I I I , ß . 339, 532. - Peffal. 1953, © . 17. - Sp. ©djönebaum, (Srnte, 1942, ©. 2 3 7 , 331. - ZB 3ürirf,, OIZjTr. Peftal. 911/45. Sie
Stellungnahme
ber
gorft^ung
©er 23erluft bed jpaupinnrfjtaffeö ^)eftalojjiö im j a l ) r 1843 war eine tuidjfige Llr=
Sacherklärung
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facfie, tue nadjEommenben ^Drfc^er in il>rem Urteil über bie ©päfjeif in TJ^erbon gu be= einträdjfigen. 3F)nen fianben Dorerft allein bie gebrucEten ©griffen gur Verfügung, nad) ber Soffas2iu£tgabe, fpäter nad) ber erffen 2Iusgabe Don £. ZB. Sepffarff) (1869), mit (SinjelbrucEen guerft weniger als 50 2BerEe, fpäter bann 70 ©füi£. Gid feijlfen nod) bie Dielen abgelegenen, meifl ungebrudifen ©griffen, Don benen erft bie Eritifdje ©efami= auögabe jufammen gegen 300 erfdjloffen fjaf. @enbe ©rf)i(berung ber Sreigniffe um ©cfjmib (2}anb XII, ©. i83f.) bebarf einiger 23ericf)figung, inbem nic^f alle £ef>rcr fic^ (1816) gegen ©c^imib fiellten, aurf» nic^t fc^ion am 23egräbnidfag Don 2Inna Peftalojji, ber 3)rogejj um §rau TOebererS £örf)ferinftifuf rooFjI fieben fc^welte, aber erff feif 1822 ju geric^flicfjem 2iuäfrag Eam, mit bem Urteil eineö ©rf)iebögericf)tg 1824 enbefe, ju ©unften 'Peftalojjiö. 2Die fid) baö Urteil DUorfd über 3- ©rfimib im ßauf ber ^eit gewanbelf I>af, ifl l)öd)fi intereffanf ju [efen. 3rt)ar ^arf man eine "njige 2Iuöfage irgenb eines §orfie Zserftimmung ipunjifers erleben, alö er bie Brautbriefe "Pcfialojjis herausgeben roollte, 6a le^terer fidf> jur Jamilie 'Peffalojäi jä^Iie unb alleö, n>aö biefe betraf, als fein eigenes ©ebiet betrachtete. 2. ID. ©epffartf) b e t ä t i g t in ber 'PreußifrfKn ©rfjuljeifung 3 9 - 33/ 1895, © . 487, OTorftS unliebfame (Srlebniffe mit anbern ©eleljrfen: H i e r h a t die W e l t H e r r n D r . M o r f viel z u d a n k e n ; d u r c h u n e n d l i c h m ü h s a m e u n d kostspielige F o r s c h u n g e n h a t er in s e i n e m W e r k e «Zur B i o g r a p h i e P e s t a l o z z i s » i h n e r s t eigentlich e n t d e c k t , e i n g a n z n e u e s B i l d v o n i h m e n t w o r f e n , d a s i h n als R e f o r m a t o r n i c h t b l o ß des E r ziehungs- u n d U n t e r r i c h t s w e s e n s , s o n d e r n als eine e p o c h e m a c h e n d e E r s c h e i n u n g in d e r sozial-politischen E n t w i c k e l u n g des G e s e l l s c h a f t s l e b e n s e r k e n n e n l ä ß t . . . . U n d dann, wenn mühsam etwas gefunden, dann kommen andere und nehmen d e n G e w i n n f ü r sich, m a c h e n b e s o n d e r e S c h r i f t e n ü b e r P e s t a l o z z i o d e r g e b e n A u s züge a u s d e n W e r k e n P e s t a l o z z i s , in d e n e n sie sich als P e s t a l o z z i - F o r s c h e r u n d als K r i t i k e r ü b e r u n s r e Q u e l l e n f o r s c h u n g e n a u f s p i e l e n . E s ist H e r r n Morf u n d m i r so e r g a n g e n . H a b e a n t sibi! (23gl. bagu -(ifcfjen Oberlauf^ fiammenb, roirfte als Oberfdjulrat, war bis 1899 ©eminarbireEtor in $fd)oppau. (Seine nirf)fjübififje Jamilie trug urfprüng= lief) ben tarnen 7)fiev^el, übernahm bann bie altteflamentlitfje gorm. Gr hat eine für bie bamalige $eit audgejeichnete Bibliographie Peflalojgis Derfa^t, in brei Sänben in ben Monumenta Germaniae paedagogica 1903-1904 gu Sertin crfcf)ienen. 3 " feinem erfien B a n b banft 3 f c a c l f ü r Seiljilfe P r o f . O . ßungifer in 3ürid) unb O b e r p f a r r e r £. 2B. © e ^ f f a r t l j in Ciegnit;, übergeht aber fy. OTorf, ber iljm perfönlicf) t>iele 2Iusfunft erteilt hatte. 3 m 23orworf beä britten S a n b e s nimmt er eine national liflifdfje Haltung ein, will auch Pefialoggi unb STieberer gufammen a l s Ooppelgeniud ec= fennen: Sie w a r e n a u c h beide so k e r n d e u t s c h , d a ß die w e n i g e n f r e m d l ä n d i s c h e n S c h r i f t e n ü b e r P e s t a l o z z i , die in u n s e r m B u c h e a u f g e f ü h r t sind, n i c h t «zufällige F u n d e , die n i c h t in d i e M o n u m e n t a G e r m a n i a e p a e d a g o g i c a g e h ö r e n », d a r s t e l l e n , s o n d e r n sie e n t h a l t e n alles W e s e n t l i c h e , w a s die F r a n z o s e n , E n g l ä n d e r , I t a l i e n e r v o n d e m d e u t s c h e n G e n i u s P e s t a l o z z i a n z u e i g n e n v e r s u c h t h a b e n . E s ist i m g a n z e n wenig. ©cf)on biefed 23orroorf jeigf, bajj 3 f r < l e ' S t p a r keim S u t t e n Don ©(griffen fei)r erfolgreich roar, aber foroohl bie auslänbifche Eiteratur Diel gu roenig f a n n t e , roie auch an ber biograpf)if
Äräfte
O e r groeife © r u n b feiner G a t t u n g roar f ü r 3 - iHieberer perfönlicher 2Irf: bie 2ibleh= nung feiner ÍTtachfolge in ber 21nfta[f unb bie SeDorgugung Don 3 0 f c P h ©chmib. © 0 fleht er a m 13. OTai 1825 ^Pejíaloggí g a n z u n t e r d e r H e r r s c h a f t des b ö s e n P r i n z i p s , n ä m l i c h d e r E i t e l k e i t u n d L ü g e . 3 n feinem S r i e f m e d j f e l mit St. 3 - 23(ocf)mann in © r e i b e n bejidjtigf er peffalojgi, baß er in feinem 23udf)e @. 6 5 - 6 7 feiner ißerfennung fröne unb f¡el)t barin d e n u n v e r k e n n b a r s t e n A u s d r u c k des A n t i c h r i s t e n t u m s . @r befireitef, baß nur ba« ©afein eines ZBerfgeuge« [ 3 - ©djmib] fcfjulb an biefer SnftDicflung fei. 2Bä^renb einigen 3 a h r c n fyatte ÍTÍieberer ben .S^auptmifarbeifer 'PeflalDggis befcfjulbigt, biefen Pon ber richtigen (Sntroicflung feiner Cei>re abgelenft gu haben. OTif feiner (Eingabe Pom 3. Dltärj i 8 a i , gufammen mit Ärüfi unb ÍTtáf, hafte er auch erreicht, baß bei ber ©tabtbeijörbe J } " ^ 0 " ® 23ebenfen gegen ©cfjmib übermäßige« ©eroicht erlangten, fo baß ©cfjmib bie iTtachfoIge Derunmöglidjt rourbe. 2Darum 3 ° h a n n e £ l un í> 3?ofeffe ÍHieberer aber fid) ejrfrem gegen 'Peflaloggi roanbfen, t,on läßt fich nur aur 2Baf)rfcf)ein[uf)feif F>at Dielleicf)f bie 2In= nafjme, bafj Peffalojji feinen OTiiarbeifer gu einer 23enarf)cicf)£igung Don TOeberer Der» anfaßte, fcfjmerjlitf» berührt burefj feine Trennung Don einfügen greunben. ©cfjon 1822 I>affe er in einer (Singabe an bie 2BaabtIdnber Diegierung in einem ä[)n[icf)en §att folgenbe 2Iudfage g e m a l t : D a ich tief f ü h l t e , in welchem Grad die P u b l i k a t i o n dieser Dok u m e n t e meinen Widersachern nachtheilig u n d der von mir i m m e r gesuchten Wied e r v e r s ö h n u n g m i t denselben hinderlich seyn k ö n n t e , f o r d e r t e ich v o n Schmid, d a ß er H e r r n Niederer diesen Schritt, den er [batnalö 1823] gegen ihn zu t h u n genötigt sey, z u m v o r a u s mittheile u n d i h m noch sage, wie sehr es in seinem Interesse aey, denselben z u v e r h ü t e n . 2Bie früher würbigte Jiieberer 1826 ben Diac^folger ^eflalojjiö feiner 2intwort unb ließ bamif alle ZBege gu einem fcfjlimmen 2Iudgang offen. ®r fragte nur bei Pejialoggi naef), ob er bamif übereinfiimme, unb empfanb naefj bem balbigen @r« ftfjeinen bed S u c r e s , badfelbe Eomme leibhaftig a u s der Hölle, jp. ©tfjönebaum fi'nbef, ©d)mibd S r i e f wäre nidpf eFjrlidj gemeint, ba bie Verausgabe bed 2BerEed Eaum meljr abgufioppen war. Die Vermutung, bafj ©cfjmibd S r i e f Dom 1 6 . 3 I i ä r j 1826 burtf) Peflalojji Derurfatf)f würbe, Eann buref) eine Uberfitfjt Don ©cfjmibd 2Iufent()a[fen unb 3Irbeiien 1825/26 ge= fiüfjt werben. ©dfjmib »eilte in "Parid (unb ßonbon): 2Ipril bis ©eptember 1825, iTteujaljr bid OTärg 1826, feit iJtoDember 1826. @r bürfte in granBreicf) unb Gtnglanb beim erfien 21ufentljalt mit ber Äorrefponbeng gu tun gehabt fyaben, fo mit bem 23erleger ß o t t a , mit bem ßeljrer ^>irt; fein .Spaupfgiel w a r bie Junbierung einer frangöfiftfjen 3eitfcf)rifi (beren einjiger 25anb 1826 fyerausfam), fo wie mit ben Überfe^ungen Don ^eflaloggis 2Berfen ind grangöfifdje. S e i m erfien 21uf= enthalt auf bem iJteuijof, September bid Segember 1825, ijat er woi)[ bie beiben S ä n b e Derfajjt, bie ald S a n b X I V unb X V bann in bie Q>otta=2Iudgabe ^efialoggid aufgenommen würben. S i e galjlreidjen 23riefe PeflaiDggid (23anb X I I I , gwifdjen 3ir. 6124 unb 6151) berichten roo^I Don iBerfjanblungen wegen ber GEoffa=2Iudgabe, aber nicf)f Don einer DUit» arbeit ©cfjmibd. S e r gweite 2IufentF)a[f ©c^mibd in P a r t e im ^januavlOJlävg 1826 bürfte fürger gewe= fen fein; ed ^aben fief) aut^ feine S r i e f e !PefiaIoggid an ©t^mib amS biefer (Spod^e erhalten. S e i ber 3?üed (abroefenben) S d j r n i b auf baö ®urf) glaubte, F;af er mef>rma[d frf)nff[itf) befunbet. 2in feinen ©djroager Ä. jîafltyofer fdjrieb er a m 12. DHai 1826 ( Z B 3 ü n ^ , 3ïlfîr. ^ e f t a t . 609, © . 39): . . . P e s t a l o z z i ] h a t alle S c h u l d v o n S e h m i d a b g e n o m m e n , er ist in freier O f f e n h e i t u n d S e l b s t s t ä n d i g k e i t als P e s t a l o z z i ] a u f g e t r e t e n , u n d m u ß als solcher in sein e r F r e c h h e i t , B l ö ß e u n d N i e d e r t r ä c h t i g k e i t , wie e r sich b e n i m m t , d a r g e s t e l l t w e r d e n . H i e r ü b e r b i n ich so e n t s c h i e d e n u n d finde die S a c h e s e l b s t f ü r u n s r e E h r e so u n b e d i n g t n o t h w e n d i g , d a ß ich m i c h ö f f e n t l i c h g e g e n j e d e n A r t i k e l , obgleich z u meinen Gunsten publizirt, erklären m ü ß t e , der von einer andern Basis a u s g e h t . . . einem folgenden S r i e f an .Çiané ©eorg iHägeli in 3ürid) erflärt er aud), roarum er nirfjf felbjï auf baa 2BerE Pefialojjiö geantwortet f>at ( Z B 3üricfj, DQTfEr. 'PejÎal. 60g, © • 4 4 - 4 6 , Dom 19. 3 u n i 1826): . . . N i c h t n u r u n s r e U n s c h u l d , s o n d e r n P e s t a l o z z i s ] k r i m i n e l l e S c h u l d (dad u r c h w ö r t l i c h k r i m i n e l l g e w o r d e n , d a ß er sie als ein M i t t e l g e b r a u c h t , u n s u n s r e r b ü r g e r l i c h e n E h r e z u b e r a u b e n ) w i r d n u n d u r c h eine S a m m l u n g v o n A k t e n s t ü c k e n , a u s P e s t a l o z z i s H a n d selber, ins L i c h t g e s e t z t w e r d e n , die a u c h d e n B l i n d e s t e n , a u c h d e n e n , die seine l e t z t e S c h r i f t d u r c h i h r e u n s i n n i g e n W i e d e r s p r ü c h e u n d T r ö lereien n i c h t b e l e h r t h a t , die A u g e n ö f f n e n m u ß . D a B i b e r d e n g r ö ß t e n T h e i l d e r A k t e n d u r c h die A n g e l e g e n h e i t d e s S c h i e d s s p r u c h s k e n n e n l e r n t e , i n d e m e r u n s v o r Schiedsgericht b e i s t a n d , u n d bei d e n l e t z t e n A u f t r i t t e n O h r e n - u n d A u g e n z e u g e v o n P e s t a l o z z i s B e n e h m e n w a r , so h a t er sich a l s o b a l d n a c h E m p f a n g v o n P e s t a lozzis S c h r i f t a n eine A u s e i n a n d e r s e t z u n g u n s r e r p e r s ö n l i c h e n u n d b ü r g e r l i c h e n , besonders der Rechnungsverhältnisse gemacht . . . giir ben Sludgang Don Pefialojjiö ßeben, ber rcefenilicf) burdj eine 2Infroort an Êbuarb 23iber über beffen Ärifif ber L e b e n s s c h i c k s a l e beeinflußt w a r , muß auf S a n b X X V I I I unferer 2Iuögabe (n. n. erfrf).) Derroiefen werben. O i e 2Iuéeinanberfe$ungen, bie fid) an P e f ï a l o j j i a 23ucf) Don 1826 anfifjloffen, betreffen einmal Bellenberg, w o r a u f eine fleine 2lniruort ^effalogjid erhalten blieb. 2Iuf bas 23ucf> Don S b u a r b 23iber ijat P e f i a l o j j i in feinen legten CebcntsrDocfjen einen © n t o u r f gefdjrieben, ber unfertig geblieben ifl, erff= malö Derroenbet Werben f a n n . 3iofepI) ©tf)mib unb "Pefialojji [jaben aud) nad) bem ©rfdjeinen ber L e b e n s s c h i c k s a l e unentwegt jufammengearbeitet unb ifjre §reunbfd)aff bewafjrt. 3 m 3 ° i ) c c 1825 frfjon Ijatte 2BiIIiam Dîîaclure ben 23erfudj gemacht, © d j m i b nad) 3ImeriEa gu jiefjen, bocf) blieb © d j m i b in 'Paris, wollte angefidjtd ber nod) offenen "Pläne Pcffalojjia betreffenb ben Dteufjof ben alten Äontinent nidjt Derlaffen. (^)eftal. 1 9 7 1 , ÎTÏr. 1.) ©cfjon Dörfer fiatte Srf)mib mehrere 2lrbeiten Derfaßt, D a r l e g u n g d e r Pestalozzischen Erziehungsanstalt, 1823; Réponse à la déclaration de Monsieur Niederer, franjôfifd), um 1 8 2 3 ? , nicfjf gebrutïf, Z B 3iiricfj, Dïtfïr. Peffal. 230/55. (£r plante um 1845, einen jtoeifen S a n b ber L e b e n s s c h i c k s a l e ju Derôffentlidjen, gögerte aber, obroofjl iXtieberer 1843 unb 1844 Bellenberg geflorben waren. Dîîit Bellenberg t>affe er i u r j naef) "Pefîatoâjist Zot> bie Älingen geFreugt, inbem er im SrucE erfefteinen ließ: (oljne 23erfaffer) F e l l e n b e r g s K l a g e gegen P e s t a l o z z i . G e w ü r d i g t u n d b e l e u c h t e t d u r c h v o n d i e s e m h i n t e r l a s s e n e S c h r i f t e n , 1827. Bellenberg fyatte barauf 1834 eine 2lntwort Derfaßt: P e s t a l o z z i s B r i e f e u n d l e t z t e Schicksale, ^¡m 3af>r 1847 erfcfjien Don Srfjmib gu 3üricfj in ber ©djultljeß'f'ijen 23udfjl)anblung : P e s t a l o z z i u n d sein N e u h o f . D a r i n brueffe ©cfimib aud) jwei Don Peflaloggi Derfaßte Seite, © . 9 - 2 5 , ab, einen unter bem £ i f e l :
468
2. Anhang
P r o s p e k t d e s V e r e w i g t e n . (Sc erwähnt barin © . 2 8 aud) einmal Sie L e b e n s s c h i c k s a l e Don 1 8 2 6 ; inbem er a u f feine eigene ©cfjrift F)intt>cifl, bie er in 2lbwefenf>eit Don TJcer&ort Deröffentlidjt f j a i t e : P e s t a l o z z i s ( L e b e n a s c h i c k s a l e ) s i n d w e i t e r n i c h t s als e i n e b l o ß e B e s t ä t i g u n g m e i n e r ( E r f a h r u n g e n u n d A n s i c h t e n ) , d i e 16 J a h r e f r ü h e r e r s c h i e n e n s i n d , Dgl. i>aju 21. 3 T c a c ' > Peftaloggis23ibliograpf)ie, 25anb I , 1 9 0 3 , rifHan © d j w a r g ( 1 7 6 6 - 1 8 3 7 ) , ber ©cfjwiegerfof)n Don 3 u n g ä © t : I l m g , tt,ar J U E r f i ^Pfarrer, feit 1 8 0 3 ^ r o f e f f o r an ber Uni* Derfität ^»eibelberg unb Äircf)enraf. S r b e f u g t e ^Der&on ! 8 o 8 unb 1 8 1 0 , feljfe fidj für 5>e(laloggiS 2 B e r f in S a b e n p a r i ein unb Derfajjte mehrere © g r i f f e n über bie neue OTet^obe. D i e negafiDe Äußerung über 7)oerbon geljt inbireEt a u f einen S r i e f Don ZBangenljeimS über "Peflaloggi gurücE; © d j w a r g foll fie wegen ungünftigen ( S i n b r ü i e n bei feinem gweiten 23efticf) getan [jaben. ß i e © t e i l e wirb © . 2 1 8 3 - 3 2 wiebert>oIt, fefjlt im ge= bruäten Xeft. Cit. S r i e f b a n b V I , © . 3 5 3 ; V I I , © . 4 7 M 7 7 - - £>• OTorf, 'Pejtaloggi, S a n b I V , © . 386. D u r d j bie @nbe 1 8 1 4 eingefe^te, a u s 23ertrefern ber © t o b t ?)Derbon Dor« wiegenb gufammengefe^te ÖEonomift^e Äommiffion würbe a l s 23er< Walter begw. Ö f o n o m im Degember 1 8 1 4 3Iie9er=333olf eingefe^t, ber
Sacherklärung
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firfj aber nirfjt bewährte, fonbern im grüf>jaljr 1815 feine Stellung an Sdjtnib abgeben mußte. 23gl. unten ben £ e j t ®. 218 3. 33 ff. Sriefbanb I X , ©. 444-446, 464. S. 217 Z. 36 f. 'PeffalDjji fpridjt I>ier Don feiner 3TeujaF>nirebe 1815 (ÜBerfbanb X X I I I , ®. 3ogff.). ©ein 33orrourf an bie leitenben Perfönlidjfeiten, worunter t>or allem ^j. 3iiei>erer un£> .£). Ärüfi ju t>erflef)en waren, fie hätten feine rechte (Sorge für i>en ©ang ber 2tnftalf getätigt, erregte fiarfe ftimmung im Jpaufe. Sefonberd würbe übel empfunben, baß nitfjf einmal bie (Erinnerung an bie Jporf)geit Jiieberer bie Stimmung Pefialojjiö fyabe I>eben fönnen. Oaljer Derjeicfjnef autf) D?ofette iTtieberer in iljrem Xagebud) @nbe 1814: Die Pestalozzische Familie glaubte, die [jpaud= F)ä[ferin] R a y stehe da infolge unserer Intrigen, damit wir Pestalozzi recht ausziehen und bald die Anstalt (im Schloß) an uns reißen können. Auch das Lehrerpersonal stimmte dieser würdigen Meinung bei. 23gl. ben Xejrt S . 219 3 . i6ff. ßit. ÜBerfbanb X X I I I , S . 458 f. - Brief banb I X , S . 444f. 21nna Pefialojgi fam mit ßifabetf) ftrüfi im grüF>jafyr 1815 com JHeufjof nad) 2)t>erbon gurücE, boif) ftarb fie ftfjon am 11. ©egember fcicfeö 3aF>= red mit 77 3 a ! ) r c n 218 Z. 4 Über 3ofep^ ©cf>mib fief)e bie Sadfjerflärung gu S . 3 3- , 0 218 Z. 18 ©emeint ift bie 3lebe PeftaloggiiS an bie Perfammelten ßef>rer ber 2inf?alt 00m 8. J a n u a r 1816, in unferer 2Iuögabe in Banb X X I V (noef) nidjt erfd)ienen). 218 Z. 25 f. Die gweite Raffung ber gortfe§ung i>o[f etroas weiter auö, inbem fie eingangd ben Berfucf) einer ^Bereinigung ber 3 n i ^ ' i u t e 0 0 1 1 25urgborf unb ipofwil 1804/05 erwähnt. Uber Philipp (Smanuel Don Sellenberg fief)e bie Sarfjerflärung gu S . 227 3- 33f219 Z. 7 ityüipp 3?abf>o[g (1782-1842), iat^olifcfier Pfarrer aus) Baben (Ol.), war fdjon 1807-1808 auf eigene Soften in gemefen. Peftaloggi wollte il)n wieber!)olf, aber Dergeblid) al« ßeljrer unb fogar alä ßeiter in einem ©remium gewinnen. @r amfefe 1822-1834 ald ©eminarleijrer in 2larau, fpäter in Dlafiatt unb DJieerdburg. Sein 3iame fef>It im ge= brucJten £eyt. ßit. 33ciefbanb I X , ©. 399-400. 219 Z. 16ff. jpier füf)rt Peffalojji bie erfte gaffung feine« (introurfeß etwas weiter aus, fomo^I fejrtlidf), wie autf) (3- 23-25) mit Angaben über fein per= fönlidjei 23efinben. 3tt>nt fyat er wegen feiner ©efü^ldDeranlagung immer gu ijotfjflimmung wie gu nacf>fo[genbem Peffimidmuä geneigt. 2tber er mußte 21nfang 1815 ber 2lnfirf)f feiner ©affin redfjf geben, bie an ber gäF>igfeit 37ieberers gur ßeitung einer 21nffalt gweifelte. OaFjer fcf)ränfte er ben (Sinfluß iJiiebereM ein, was iF>m bittere Vorwürfe unb frf)[afIofe S^ädjfe eintrug, ©einer grau aber fonnfe er betätigen, baß DTiebererö (Sinflujj gebrochen fei, autf) wenn iF»m baes graue Jjaare gefdfiaffcn fjabe. ßit. Sriefbanb I X , ©. 225-226, 454- - 33gt- ben gebrueften Zeit, ber wenig auöfagt, S . 264 3- 4ff- ~~ Sifjönebaum, (Srnte, ig4 2 / S . 10 f. 220 Z. lOff. fr" gortfe|ung feine« (Snfwurfeö wirb ber Jiadjfolgeffreit jroifcfjen benße^rern gu 21nfang 1816 auäfü|)r[itf) geft^ilbert. gebrueften 2ej:f finb einige Jpinroeife auf Jiebenperfonen weggelaffen worben.
S. 217 Z. 41 S. S.
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2. Anhang
ijier ifl nidjt 6er fdfjon 1801 geworbene ©0f>n Pefialojjiö gemeint, fon= £>ern ber Snfel (Sottlieb, fief)e bie ©ad)erElärung ju ©. 3 3- 9- Seine MTutter 3inna 9Itagba[ena, geb. gröfjlicfj, Perm, ßufter, war im jperbft 1814 einer rifci£i0riöfrariCf)eif erlegen. Sari 3uftu« Blodjmann (1786-1855) aus (Saufen war Dom Jpcrbfl 1809 bis jutn ijerbjt i8i6ßeljrer in 3)t>er6on. ausbretijenben Dlad)* S. 220 Z. 44 folgefireit, ber guerff nur wie ein interner ßeftrerjfreit audfalj, naF>m er im 3 a n u a r 1816 (Stellung gegen ©cfjmib, wäljrenb 6er granjofe Boni= face fid) für ©cijmib einfette. ZDegen eines @tf>elfworfed würbe er Don Pe|talDgji gerügt, fo bajj fid) ber ©freit nidjt beilegen lieg. @r Derliejj 2}oerbon naefj wenigen DÜIonafen, leitete bann ein 3 n ff'f u f >n ©redben unö Decfajjte beim ^u&'fäum f» 1 1 184® e ' n e widjtige ©cfjrift über Pe= ffatojji. Der 3Tame Don 23lotf)mann feljft im gebrutffen Zeit. ßit. Briefbanb X , © . 491-493. 2IIeyan6re 3tnfoine Boniface (geji. 1841) auä 'Paria Eam im Dliärj 1815 S. 221 Z. 6 a(S ßeijrer für granjöfifdfj ins ©ein rt>of)[ ungefdjicBteS (Sinfre» ten für ©ctjmib Derfdfjärfte 6ie ©egenfä|e unter 6en ßei>rern. @r EeFjrfe 1817 I>eim, grün6ete in Paris eine 5)ef}a[ojji=2In(iaIf, 6ie er 1822 naef) (iambrai Derlegfe, Derfagte Unf errief) tsfrfjriften. 21udj fein Dtame fef>tf im gebrutffen £ejt. ßit. Briefban6 X , © . 490-491. S. 221 Z. 29ff. Seim £infdjieb Don 2Inna Peflalojji 1815 erhielt il>r ©atte Diele Be= weife Don ¡Teilnahme, ebenfo 311 2BeiI>nacf)fen unb gum iTteujaljr 1816. 3 n ber ßiteratur werben für befonbere BeEunbung 3 - lieberer unb it. 3 - Blocfjmann genannt. 2Beiter erwähnt Pefialoyi feinen ältefien DKitarbeiter ip. Ärüfi unb baä gemeinfame (Erlebnis in Goffonat), als Pejlaloggi bei einem Unfall mit einem ^Pferbegefpann feinen Schaben erlitt. Siefen brei OTitarbeitern wie audj Dielleidjt anbern mußte er fpäter Dorwerfen, baß fle in ZBorf unb £ a t ©djmibs Rettung feines ¿aufeS (iörten (3. 36f.). ßit. Briefbanb I X , © . 324f., 473ff.; X , © . iff., 480. S. 224 Z. 1 'Pejialojji Ijaffe burtf) einen Befdfjlujj ber f)e[Detifdjen Diegierung Dom 23. 1799 feinen Sienfi an ber QSoIEsfrfjtile Don Burgborf angetre= ten. iTiacfj ben ©ommerferien 1800 fonnte er bort ins ©cfjlofj über= fiebeln unb burfte, qefiüijt auf einen legten 3tnfrag beS jurüdftretenben 9ItinijierS Pfy. 2i. ©tapfer, eine 21nffalt einrichten, ©ie umfaßte eine ©rf)ule, ein 3 n t e r n a ( (PenfionSanfialt), ein ßefjrerfeminar unb ein 2Baifenf)aus (fog. 2irmenfdiju[e). ßit. ßi;r. ZDibmer, ^pefiatoggiö Burgborfer 3cif, Bern (1973). S. 224 Z. 12f. 3 n feinem ßanbeyemptar f)at 3 ° i > a n n E Ö Oiamsauer (1790-1848) ben folgenben Q3ermerE ju biefer ©teile eingetragen: D a etwa dreißig Zöglinge im Institut waren, waren unter diesen 13, die n i c h t s zahlten. Nie herrschte aber später ein besseres moralisches — ich möchte beinahe sagen religiöses — Streben im Institute als gerade in Burgdorf, wo doch noch gebetet wurde. 3iamSauer fam 1800 als ©djüler gl» Peftaloggi naef) Burgborf, war bann Un(erlef>rer unb 1810 bis 1816 Oberlehrer im ^injiifuf. Dladj Eurjem 2Iufenfi;a[f in ÜBürjburg wirite er als (Srjie^er ber Prinzen Don Olbenburg juerfl in ©fuftgart. S. 220 Z. 39
Sacherklärung
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bann in Oldenburg, roo er audf) eine Xödjteranflalf gründete. @r Der» faßte: Zeichnungslehre, 1818. - Kurze Skizze meines pädagogischen Lebens m i t bes. Berücksichtigung auf Pestalozzi, 1826. — B u c h der Mütter, 1846. - Memorabilien, 1846 (eine roidjfige ©efdjidjfgquelle). 3 n einem Sjremplar ber Lebensschicksale Fjaf 3ianifSauer OTofijen ju ben einjelnen ©feiten peftaloj^isi eingefragen. ©ie jeigen beutlicf), baß er aus ber Jerne bie S i n g e beurteilt, fobann aud), baß er in ÜMbenburg ber Bremer (Srroetfungäberoegung juneigte. 2iuf ber ^nnenfeite beä 33ud)eö ftef)f audf) folgenbe S e m e r f u n g : Das ganze B u c h ist eigentlich nichts a l s eine Vertheidigung u n d Erhöhung S c h m i d s , d a h e r so einseitig, u n z u s a m m e n h ä n g e n d , oft u n w a h r , oft u n g e r e c h t , k u r z l e i d e n s c h a f t l i c h . Ich d a n k e Gott, d a ß m e i n Name nicht darin steht, der sonst, geschichtlich genommen, u n d die Sachen i m Zusammenhang dargestellt, d a r i n stehen m ü ß t e . Dlarf) einem 23er= meiö auf feine £agebücf>er, roetcfje feine 3ianbbemer?ungen beffäfigen follfen, fügte er bei: Nied[erer] ist eben so wenig zu entschuldigen wie Schmid, b e y d e n fehlte von jeher, wie P e s t a l o z z i ] p r a c t i s c h e Menschenkenntnis und Demuth. Daö (äjremptar ber Lebensschicksale fam fpäter buccf) P f a r r e r Äarl 3?amäauer in Offerburg an bad Peffalojjianum in 3öric^. S r . 2Ba[fcr Älaufer fyat im «5)effa[ojjianum » 1965, 3 i r . 3, ©. 9-14/ bie 3lanb= bemerfungen Deröffentlirfif, auefj mit einem iTIac^frag Kamäauerd Dom OEtober 1826: I c h habe Nied[erer] n a c h elf J a h r e n gesehen u n d gesprochen, u n d [ ü b e r ] P e s t a l o z z i ] hundert detaillirte Sachen gehört von r u h i g e n Männern, b e y Nied[erer] l e i d e n s c h a f t l i c h e r a l s j e ; ich erschrack über Niederer. © i e erwähnten £ a g e b ü d j e r ^j. Dtamäauerä finb [eiber Perloren gegan» gen. ©ie traten im 23efi£e beü legten ©oI)neä Don ^ o ^ a n n e ö K a m S a u e r , P e t e r ( 1 8 4 2 bire 1801 erftf)ien im iOerlag .ipeinrief) ©efjner, S e r n unb 3üricfi, •pefialojgiö bibaEfifdjed Jpaupfroerl: W i e Gertrud ihre K i n d e r lehrt, ein Versuch, den M ü t t e r n Anleitung zu geben, ihre K i n d e r selbst zu unterrichten, in Briefen. Cime gorffe^ung gu biefem 29udje ifi um 1804/05 Don Peflalojji Derfafjt roorben. ©odj ifi bie fReinft^riff Der= ftfjolleti, bie Dielen Raffungen ber Sniroürfe bjn>. Sriurfe trerben unier bem Xitel: Neue Briefe a n Heinrich Geßner in 35anb X X V I I B ber fritifcfjen Sluägabe erfdF)einen. S g l . S a n b X I I I , © . 1 8 1 ff., 449ff., 5.22 ff. S. 226 Z. 1 ff. Über bie Slemenfarbüdjer Peffalojjie!, bie «eigentlich » nicfjf Don if>m (iammten, aber auf feiner £eF>re aufbauten, finb einjufet>en: Don ber fritifcfjen 2Iu«gabe, S a n b X I V (3iuöEunft über 2Sefen unb 3tt>etS ber 3Ueff)obe in mehreren © g r i f f e n ) , unb bie 23änbe X V unb X V I (21b= b r u i mehrerer £ef>rbücf)er). Oiefe 23üdjer erfc^ienen in ben 3 a l > r c n 1801-1804. S a ö 1803 DeröffcnfIicf)fe B u c h der Mütter tpar ju einem
S. 225 Z. 7
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2. Anhang
großem Xeil Don jpermann Ärüfi bearbeitet. Darüber i ff 2Berfban£> X V I , © . 341 ff., eingufef>en, roo bie 23orrebe unb bie 7. Übung alé t>on •peftalojgi oerfajjt, gefamtl>aff abgebrutff, 6er Diefl beel IBerfea im 21uö= jug geboten roirb. S. 226 Z. 2 0 - 2 1 3 u ber ©teile, roonaef) e£i in 23urgborf ©elb gleicf)fam jum Darf) Ijinein* regnete, ergebt 3íamSauer ben frififcfjen Sinrourf: E e , ee! P . h a t ganz vergessen, wie es damals stand. 2Hd gugnofe bemängelt er roeiter: W a r u m nichts v o m damaligen häuslichen Geiste, von den schönen Andachtsstunden; von Muralt[s] Verdienste[n], und auf der andern Seite vom unvorsichtigen Anstellen der L e h r e r ? Ciefer ftrifíE barf bie Seredjtigung nitf)f g a n j abgefprocfjen roerben. ©cfjon auf © . 7 feinet! S u c r e s fommt "Peftalojji auf baö (Snbe ber 23urgborfer 3cit ju fprecF>en, roeáfjalb Díaméauer aud) an biefer ©teile fein 35ebauern aus= fprirf)t: E s ist überhaupt gar nicht recht, daß so kurz über B u r g d o r f weggegangen wird, aber gerade dieses zeigt auch klar, in welchem Geiste das B u c h geschrieben ist. S . 226 Z. 3 2 f .
Seroogen burefj ben [>of)en Kuljm, ben Peffaloggi mit feiner neuen 9Iie» tl)obe erlangt Ijaffe, fugten píete Giltern of>ne i>olje 2Infprütf)e ifjre Äinber bei ifym untergubríngen. ©é iff ba Por allem an bie Dladjfommen ber 3?egierungdmifglieber in S e r n ju benfen, bie, in S e r n rooljntyaff, baä nai>e Burgborf gern als I n t e r n a t benu^t fa^en; baju auönafjmsrreife and) an gamilien ber ©efanbtfrfjaften. Dlamäauera 23ergleirf) mit bem 2iudlanb, narf) nur jef>n 3 Q f)ren erfolgt feit feinem 2Beggang, erfdjeint etroaö geroagt: D a s ist uns ein Beweis, daß das Schulwesen in der Schweiz h i n t e r dem Deutschlands war. Wenigstens sind S t a d t schulen der Schweiz weit hinter den Stadtschulen Deutschlands. 3 n feiner K u r z e n Skizze meines pädagogischen Lebens, 1826, © . 2 8 , begrürtbef DiamSauer feine Auslegung näljer: E s wurde uns von Pestalozzi täglich gesagt, daß aller W e l t Augen a u f uns gerichtet seien. W ä r e das Schulwesen der Schweiz nicht so erbärmlich, und die ersten Besucher und Lobpreiser p r a c t i s c h e S c h u l m ä n n e r u n d e r l e u c h t e t e C h r i s t e n gewesen, so würde man nie zu dem W a h n e gekommen sein, daß alles Heil des U n t e r r i c h t s und der Erziehung nur von Yverdon ausgehen könne.
S. 226 Z. 38ff.
fcít 3eif t>t>n 23urgborf l>affe 'JJeffalogjí feinen Cef>rer für bie toten unb freniben Sprachen, foroie für bie ÜBiffenfifjaften angeffellt, au(5er ben 233aabtlänber granfoid S a r r a u b ( 1 7 7 6 - 1 8 5 1 ) , ber 1 8 0 1 - 1 8 0 8 feine 31íufferfprarf)e unterrichtete. Tíur ©eograpfjie rourbe oon ©eorg Xobler gelehrt, wogegen Celjrer für ®efd)id)te, wie auefj OTufifle^rer, Sanjmeiffer unb gecfjfmeiffer fehlten. KamSauert Srläuterung baju lautet: Weil P e s t a l o z z i ] selber über diese F ä c h e r nur s c h i m p f t e und letzte zwei für ganz sündlich und verderblich hielt. ÍTTocf) roäf)renb aber Diamöauer in 2) t , e r í , c m weilte, rourbe biefe Sefdjränfung auf» gehoben unb eine fetyr pielfeitige gät^erroa^l ermöglicht (f. unten ju © . 231 3 . 7).
S . 227 Z. 9ff.
^eftalojji rourbe im Dliärg 1803 bad Opfer einer politifdjen 23eränberung ber ©cfjroeij, inbem gufolge ber OTebiation JTapoleonS I . an ©teile ber ©nfjeitäregierung (.ipelpetif) roieber bie alten Äantone majjgebenb unb
Sacherklärung
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felbfiänbig rourben, fo audj 23ern. C a ber £eiter Don Surgborf feinen rechtlichen 3Infprucf) auf bie 23enü§ung bei ©tfjloffeS 23urgborf Dor= weifen fonnte, beanfprudjte Die 23erner ¡Regierung bat! ©ebäube unb anerbot bem ^äbagogen baa aufgehobene Älofler 9Itündjenbucf)fee, wenige OTeilen unweit Don Sern. Peftalojji nahm biefe Jioilöfung 6anf= bar an, jumal fie bie JUöglidjfeit eröffnete, fein ^jnfiitut in 3uEunft ju= fammen mit Philipp Smanuel oon gellenberg, bem befreunbeten @rün= £>er Don ijofroil, leiten ju fönnen. 3 » a r beffätigt er aurfj h' c r (©. 228 3 - 6ff.), baf} feine ©e^ilfen (Dliuralf, lieberer, £obler ufm.) für feine 3ufage majjgebenb waren, 6er er boefj aud) nur mit einem ®efül)l biefer tiefften Äränfung feiner Unab^ängigfeit juftimmfe. S. 227 Z. 33f. Dliif bem £anbt>ogf Saniel t>on gellenberg (1736-1801) im ©dijlofj 2Bilbenftein, nahe beim iTteufjof im 2Iargau, ^affe Peftalogji cor 1798 freunbfcf)aff[id)e 23ejie^ungen gepflegt. Gtr übertrug biefe aud) auf ben na( ©ohn Philipp Smanuel Don Bellenberg (1771-1844)/ f> feinem 33orbiIb in ijofwil, ©emeinbe 3Itündjenbud)fee, 1799 eine Dielgejlaltige 2lnftalt grünbete unb biefe mit Ära ff unb (¡Erfolg auabaute. £it. 23riefbanb I I I , © . 458f„; I V , © . 203ff., 6o4f„ 611 ff. S. 228 Z. 22 Peftaloäji füllte firf) inOTündjenbucf>feebalb buref) bie ftraftnatur gellen* bergä bebrücEt unb fiebelte im ijerbft 1804 mit wenigen £e^recn (Sar= raub, 25u(3) naefj J ) " ' ^ 0 " a m Sfauenburgerfee über. C e r .Spaupffeil feines '°fte f"f> Don geltenberg unb folgte if>m im 3 u l i 1805 (nicfjt im OTai) narf; 3iamäauer) nadf). ©er über bie Trennung unwillige gellenberg ifatie barauf eine langbauernbe finanjielle 2Iueeinanber= fefcung mit bem weggejogenen £eiter. £it. »riefbanb V , iebene ©täbte im Äanton 2Baabf, ber aud) 1803 unabhängig Dom fianfon 23ern blieb unb liberale ©efinnungen h c 9 i c > fonbierten auf bie 9Tacfjridjt Pom 2Begjug 'Peffalojgiä aus Burgborf bei i^m, ob er nidjt mit feinem 3 n f ' ' t u ' oon Dltüncftenbudjfee in if;ren Sereicf» überfiebeln wolle. 23or allem bie ©tabt Paijerne (beutfrf) Peterlingen) bot neben bem 21u«bau einefl ©t^Ioffeö aud) bad ©tabtbürgerredjt unb eine jäf>r= lic^e Penfion. 3Iuf ben 3?at einiger Jliitglieber ber ffantondregierung 30g aber "Peftaloggi 2)oerbon (beutfrf) 3 f c c f e n ) jumal ber Äanton 233aabt baa bortige ©cf>Io|3 an bie ©fabfgemeinbe abtrat, um ed für bie 21nffalt Peffalojjiß auf ßebenajeit ju geroäl)rleiften, ebenfo bie ©ebäube einjurit^fen unb ju unterhalten. ¡Harf) langen 3 a i > r c n guten Se= jie^ungen ju TJoerbon mufjte bann freilief) Peflaloggi burc^ einen (nicfjf beenbeten) Progejj oergeblidf) anfe^en, um Dermeljrten Unterhalt ju er= reidjen. £it. Sriefbanb I V , © . 603; X I I , © . 4 4 8 . S. 229 Z. 30ff. S e r junge ©djüter 3ofept> ©c^mib, feit 2infang 1801 im ^nfiituf, ent= roicfelte groge Ceiftung in ber DliathematiE. gelang i^m, Peffalojjiö neue MTethobe auf biefe« gadf) anjuroenben, Weil beffen Sarfjbegciffe gut mit bem ipaupfpunif Peftalojjia, ber ilnfc^auung, harmonierten. Pe= fialojji hatte am 24.OTärg 1808 an f>i).'ä.Stapfet, ben frühern OTini» ffer, getrieben: Wäre ich vor dem Tage gestorben, an dem Sie mich an mein Werk riefen, so hätte die Wahrheit auf mein Grabmal
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2. Anhang geschrieben: Hier liegt die unmathematischste Seele, die je die Erde getragen; Dgi. Brief banb VI, @. 6o. .Spier roürbigf Peftalojgi bie Umgeftalfung ber ungeifligen tabellarifcfjen 3ledf)cnfünfte in eine pfpdjologifcf) Dertiefte elemenfarifcfje 3 u n i > gormenlefjre burd) ©rfjmib. Siefer fyaf in ben 3 a 0 r e n 1808-1811 eine ganje Dieil>e t>on £ef)rbüdjern für Dtttaffjemafif unb ©eomefrie erfcfjeinen Iaffen, Dgl. bie Überficfjf in ¿BerEbanb X X I , [¿u weif gef)f: Dieses letzte Urtheil ist s e h r u n g e r e c h t . Schmid, der als Betteljunge ins Institut k a m , würde bey seinen s e h r m i t t e l m ä ß i g e n T a l e n t e n ein grober ungeschlachter Tyrollerjunge geblieben seyn, würde er so wenig Gutes vorgefunden haben. Auch ist n i c h t w a h r , daß Schmid diese Fächer allein verbesserte. 0 e r mif 15 3 a 5 r c n 5U i ^ f t a ' 0 ? ? ' gekommene ©djmib würbe junätfjfi burefj 3ofepi) S^eef in bie matfiemafifdjen Jät^er eingeführt, ber jebodj frfjon frülj narfj ^ a r i d unb 2Imerifa » e g j o g . S t a d l e r f>af ^ i f o b Sriebritfj l'abomud (1782-1854) biefed Jjcfjgebiet beireut, ber frfjon 1807 5>ro= feffor in Äarlörufje geroorben ift. ©eitler leitete ©djmib ben jpaupf= anfeil an ber Bearbeitung ber Dliaf^ematiE im S i n n ber neuen Dlief^pbe, erhielt aurfj im DlDDember 1809 eine fcfjr günftige Beurteilung, al6 bie ft'ommiffion ber eibgenöffiftfjen Sagfa^ung bie Eeifhingen bed ^jrtflifuCö 2)t>erbon unferfurfjfe unb prüfte. Uber bie 32IafbemafiE bei 3>ef}alc>ägi fie^e: 21. 3 f r a e l , PejfalDjjuBibliograpIjie, Banb I I I , 1904, . ©dFiönebaum, kennen, 1937, ©. 4°7' 487- - S- S d r f a f , J>efia= [ojji, 3. 2Iuf läge 1968, arb unb ©erfrub, 2IIferdfaffung). - Brief banb VI, ©. 335 f., V I I , ©. 425 f.
S. 230 Z. 37 ff. 2Iuf ©. 15 feineö Buddes F^affe 'Pefialojäi jroei ©aifjen in feiner 2In(la[f fefigefiellt: einen grojjen ©fplj auf bad einjige, elementarifd) bearbei* fete llnferrid}fdfacfj, unb jroeifend eine ungebührliche 23eracf)fung für bie Dioufinemiffet ber miffenft^afilit^en Bitbung. Oaju tnacf)f 3iartid= auer ben folgenben 23orrt>urf: Pestalozzi w a r Schuld daran, j a hundert m a l mehr als die Fremden, die unser Treiben lobten. @r begrünbef bied mif folgenben 2Borfen: Pestalozzi rühmte sich j a öffentlich, dreißig J a h r e kein Buch gelesen zu haben, u n d v e r b o t s i e u n s a u c h , und d a er früher nur einige schlechte Zürcherschulen kennen gelernt h a t t e , so glaubte er nicht, daß es irgendwo besser u m das Schulwesen stünde, und schimpfte J a h r a u s , J a h r e i n über diese. iTtadj Peftafojjiß £ob f>af 3 - Sicherer biefe irrige Behauptung in foU genber 233eife ju beuten Derftanben: Sein Wort, es habe seit dreißig J a h r e n kein B u c h gelesen, will nichts anderes sagen, als er habe die während dieser langen Zeit erschienenen pädagogischen Bücher als fundamentlos betrachtet, und als Schriften ohne W e r t und Bedeut u n g für das, w a s er suchte und forderte, beiseite gelegt. Davon, daß er die pädagogischen Schriften las und sie wogwarf, weil ihn ihr Inhalt nicht befriedigte, bin ich Augenzeuge.
Sacherklärung
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£it. (§. Sejung, ÍVftaloj^i im £icf>te jweier 3eífgenoffen: Penning uní» TOeberer, 3üritf> 1944, 56f. Sé gibt 23rad)ffürf'e ju einerroiffenfcfiaftlícfien2iuöeinanberfe$ung mit DíeEfor (Srnft 2lugufi ©Pens in 2iarau Pom 3al>re 1809, Pgl. 233erEbanb X X I , ie ^Programmgefialtung 6er 5?antomjfdju[e beä 2iargaueimfanbte. Sie Pon Díaméauer erwähnten 'J)erfónIíil)Eeifen (teilen eine fubjeEfíoe 2luéwal)l bar, wäl>renb woljl anbere ßeljrer wegfielen, beren llnfcrridfjt ÍKamSauer pielleiifjt nidfjt befugt haben mag. Oíd fjanbelt fidj [>¡er um: Barreau = graneóte 23arraub (1776-1851), aué bem ZDaabtlanb fiammenb, 1801-1808 a[ö £ef)ter bei Peftalojji, fpäter in Sergerac (granEreirf)), Pgl. »ciefbanb V, ©. 416. .Spang Äonrab Escher (1776-1835), pon 3""^/ ¡ m 3í mí £eí>rer ju 23urgborf, bann infiaufanne,1808 Eürjere 3 e ' í ^Rechnungsführer in ?)perbon. Sriefbanb V, ©. 453^oí). @F>rifhan Haag, auéfinclarufje,rpírEte i8og-i8i 1 alé CTtufiEleíjrer in 2)perbon. Sriefbanb VIII, ©. 380. Efjriftian Schreiner, etwa 1815-1816 ala SíePe in 2)perbon, wirEte fpäter im Glfaß. 29rief banb I X , (3. 453. 3ofep^ Neef (1770-1854) war 1801-1803 in 23urgborf tätig, Eam bann nadj Paris, wirEte fpäter in 2ImeriEa. 35riefbanb IV, ®. 562. •SansftafparWeiß, auö ^ürid), urfprünglicf) Kaufmann, amtete 1802 in 23urgborf. 23riefbanb IV, ©. 562. 2Iuguft griebritf) 2BiIf)elm von Crome (f)ier Cromé) wirb Pon Jíamdauer roof)[ irrtümlich alé £ef)rer begegnet, befueftte peftalojjia 2Inftalt als 3?egierungelrat 1S14, aus Reffen fiammenb. 23riefbanb VIII, ©. 418. S.23I Z. 32f. 3116 ^eftalojji (3.16/17 auf bie ©efa^r in großen ^nflituten l;inroieä, welche Offenheit unb 33ertrauen beeinträc^figfen, beutete bies 3?amsauer befonbers auf ©t^mib, wobei er wie ^eflalogjí auf bie Xrennung Pon
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2. Anhang
elementarer urti> roiffenfdjaftlidjer 23i[6ung fjinroies: Schmid sagte noch als ganz roher, dummer, aber schon sehr anmaßlicher Junge auf den Vorwurf, daß er allein keinen F r e u n d u n d Camarad im I n s t i t u t h a b e : E s h a t noch kein großer Mann Freunde gehabt! ©orrof)l 1810, als ©djmib ^ « f c o n berliefj, roie nadjf)er in S r e g e n j unb ©übbeutfdj» lanb, foroie 1816 in 2}oer&on (21. 33oniface u.a.), l)af er manchen freunbfcf)aff[irf)en 33erfef)r gepflegt. S. 232 Z. 20f. 'Pejlalojji nannte es eine DUobeerftf>einung, wenn mantfje (Slfern ifjre Äinber beoorgugt nad) T ) " ^ 0 " entfanbten, oi>ne firf) über fein 3ic[ unb feine 32Ietfyobe im Älaren gu fein. 3lamSauer beffätigt biefe (Erfahrung: Ich, ich getraue mir zu behaupten, daß manche E l t e r n ihre Söhne eher in die Anstalt t h a t e n , weil sie in andern nicht gut t h a t e n , oder weil sie sonst nicht wußten, wohin mit ihnen - als weil sie die Anstalt kannten. S. 233 Z. 31 3u Peffaloggis Älage, fein 233erf fei frfjon bamals auf ©anb gebaut ge= roefen, unb ber ®eift ber urfprünglirfjen ^Bereinigung märe fd>on bergeif auö ber 2Infialt gemieden, fügt Kamöauer bei: Wäre er ein c h r i s t l i c h e r gewesen. ©agu fcfjreibf er: Wirklich auf S a n d gebaut, s o g u t e s a u c h P e s t a l o z z i m e i n t e ; vergleiche Krummachers Volksschule, wo sehr richtig über Pestalozzi gesprochen ist, u n d was B l o c h m a n n so s e h r r i c h t i g sagt. griebrid) 2Ibolf ffrummacf)er (1767-1845)/ geboren in XetSlenburg (2BeftfaIen), roirffe als X^eologe unb 23olfs=©cfjnffftel[er, jule^t als •paftor in 23remen. Peflalojgis bejog fjäufig feine Parabeln (erffmals 1805 erfdjienen, mit Dielen iJTeuauSgaben), welche burc*i @Ieicf)= niffe aus bem ßeben jur Jlnfcfiauung beS liberfinnlidjen gu ergeben |utf)en, ferner anbere 33olEö= unb Äinberfdjriften. jpicr ifl gemeint: Die christliche Volksschule in Verbindung mit der Kirche, (äffen 1823, roo emafiEer bed ig.3af)rF)unberfs würbe, ßit. - Sriefbanb X I , ©.426. @f>er Eommf in 33efracfjf iHofemann ©feiner (geb. 1781) aud ©fein im Soggenburg, ©cfjüler unb ßetjrer in Dltündjenbucfjfee unb SJoerbon, ber 1807 in fran^öfifcfje Eienfle traf, ein und unbeEannfed fpäfered ©t^icEfa[ i>atte. 23g[. SDerfbanb X V I I A, ©. 294. Sinige Übertreibung ift bei Kamdauer in ber Semerfung ju ©. 234 3- 36 fefijufielten, beim Sergteicf) ©cfjmibd mit anbern £et>rern: Dieses Ganze ist gerade wieder so e i n s e i t i g und oft unwahr — als dasjenige, was Pestalozzi im Buche (Wie Gertrud ihre Kinder lehrt) über Büß, Krüsi und Tobler sagt, und das er oben Pag. 8 widerruft. Aber so täuschte sich i m m e r der arme Mann. Dies ist einzig und allein wahr in den E l e m e n t e n der Zahl und Form; in allem übrigen blieb Schmid sogar hinter den gewöhnlichen Schülern zurück. 23g[. bie ©arfierflärung ju ©. 22g 3- 3°S i e gefiftellung ^Peftalojgid, ältere £ef>rer F>äffen feinen 2Inf eil an ©cfjmibd gorffdjriffen genommen (©. 235 3- '7)< fdjränft Diamdauer roof)[ mit DJecf)f ein: Sehr unwahr. Wenn ein Funke von dem hier Gesagten wahr ist, so geht es nur K r ü s i an; warum dann thun, wie wenn alles dem Schmid entgegengestanden? B e w e i s e n kann ich leicht das G e g e n t h e i l . Niemand hatte es hierin je besser als Schmid. 23g[. oben bie ©adjerElärung ju ©. 229 3- 3 ° ffS. 236 Z. 18ff. ^Peffalojji Derbirgf audj feine eigenen Segler nidjf, baß er, Don ©djmib eingenommen, iF>m ju früty unb ju unDorficijfig ju merEen gab, er ijabe feine Äraff a[d bie erfie ©fü£e feined jpaufed angefe^en. 37ad) feinem 2Beggang Don JJferbDn im >8io übte ©cfimib heftige SrifiE an Srjieftungdanjlalfen, wobei audj fein früherer ÜDirEungdorf inbegriffen war, Dor allem in feinem 23udje: Erfahrung und Ansichten über Erziehung, Institute und Schulen, ßeibelberg, bei DItof>r unb 3 ' m m e c = mann. ^eflalojji bewahrte feinem Dliifarbeifet eine gefüijtdmäßige 23in* bung, mußte flif) aber geifiig Don i^m ju biflanjieren, auefi ald er i^n,
478
2. Anhang
gufammen mit 2t. ¡Ttieberer im Jrüljjafyr 1815 roieber gurüifberief. 2Iucft 3?atn£(auer beflätigt, Sag er feinen geifern in ii>rem ©infa% für bie 3I?efIjobe fiel geijfige greiljeif liefj. Sit. 23riefbanb VII, (2. 425f., 464-467, 502. S. 237 Z. 30f. Peftaloggi ift gunädjft ungenau, inbem 6er Pfarrer Ttieberer nidjf fcfjon am 2infang (OTiffe 1800), fonbern erfl 1803 fief) feinem DTiifs arbeiterffabe angefdrjloffen \)at. ¡ j . DiarmSauer Derbefferte ben Zext in folgenber üöeife: Niederer war damals der e i n z i g e wissenschaftlich, aber nur e i n s e i t i g gebildete [Lehrer]. S. 238 Z. 14ff. 3 n ber 2Iudeinanberfe£ung mit 3?ieberer Dergidf)fef "Pcfialogji auf eine Jtamendnennung, fet^t f7cf> aber feFjr einbringlid) mit iFjm auäeinan* ber. Gür betont feine theoretifdje §äI)igEeif,roiffenfcfjafflidfjeBegriffe gu erläutern, roäfyrenb er if>n in 6er praftiftfjen 2Iuafüf>rung ata beinahe unfähig erflärt (©.239 3- 16). Dliit fjocfjfönenben ^been Derbanb iTtieberer einerfeifd bie 33eanfprucfjung Don Doller Jreifjeif in feiner 21r= beitögeflaltung, gunäcf)fl mit Dotier Billigung "Pefialoyiö. Diamdauer befläfigf biefe freiF>eiflidje 2trbeiföroeifc: Pestalozzi bot 1812, 1813 dasselbe mehrern Lehrern, besonders auch mir selber an. S. 240 Z. 11 @0 ift nidjf ganj Elar,roen'JJcfialojji mit ber @rtt)äl;nung oon beschränkten Tabellenphantasten gemeint Fjaf. IBermuflidf) finb eö roeniger be= gabfe Celjrer, bie fidj gu einfeifig an bie in 23urgborfs grüijjeif aufge|?ell= ten unb gebrutBfen Tabellen für 3?edjen* unb ©eometrieunterruf)f gef>a[= fen Ijaben, unb bamif bie neue ße^rroeife "Pefialojjis tuzd) unfadjgemäße 2Irbeifört>eife entfiellten; Dgl. efroa ZSerfbanb X V , ©. 536, bie ©cfjreib» Dorlagen. S e t £intt>eii auf bie 21nmafjungen ber ßefjrerfifjaff, iF»re iTfadjläffigEeif S. 240 Z. 33 unb ^nfuborbination wirb Don Siamdauer fo gebeutet: Pestalozzi machte uns anmaßlich. Schmid war es aber von jeher weitaus am meisten, und mußte es wohl werden. ÜSieber^oIf f)af bieö auer, im .£>inbIicE auf beffen Benehmen (©.241 3 - 4 ) : Aber auch durch sein Fluchen und Ausschlagen wie ein Maulesel und Aburtheilen über das Heiligste. Ciefer 23emerEung gu ©. 36 Don "Pe= ftalojjiö Surf) fügt er gu © . 5 6 folgenbe Ergänzung bei: Pestalozzi war so von Schmid verblendet, daß er auf die Anschuldigung der übrigen Lehrer und sogar einiger Zöglinge, daß Schmid f l u c h e wie ein H e n k e r , erwiderte: D a s s i n d b e y S c h m i d nur K r a f t a u s d r ü c k e . Diese hat dann mancher Lümmel nachgemacht, um auch k r ä f t i g wenigstens zu s c h e i n e n , besonders Frick. Oer ßeifer D011 2}Derbon Ijaffe großes 23erftänbni£! für bad CTtafurroefen ©cfjmibö, fo baj3 fein 23er^a[fen ÄrifiE bei ben übrigen ßeljrern unb mans c^en 2Infio)3 erregen mochte, ©er 1785 geborene 33orarIberger Bauern* fo^n ertrug bie Beoorgugung nicfjt gang, fo ba(j er um 1810 feinem jus genbtidjen Überbrang freien ßauf gab, toie er audj bei ber 3?üc£Eefjr narf) 2)oerbon 1815 als ftarEer 2DiIlenömenftf) bei ber Sanierung ber 2In(ialt gu rigoros Dorging (mit £o!>nabbau Don fünfgig Progenf) unb bamif, bei allem guten ÜBilten für ^Pefialoggi, bei Dielen Äollegen Oppofition roecSte,rooburef)bann ber OTacfjfoIgeftreif Dergiftet rourbe.
Sacherklärung
S. 242 Z. 15
479
Über ben aud ©ennwalb (©f. ©allen), einem frühem 2BirEungdort TOe* bererd, flammenben 2Ibrian Sritf ifl wenig jur Biographie befannt. Sr unterrichtete 1 8 0 5 - 1 8 1 1 9Iîatf)emafiE unb ©eograpljie im 3 n f î ' i u f TJoerbon, wirEte bann ald ßetjrer in Rurich, Derreifle 1 8 1 5 nad) Pl)ila» belpfjia. Seit 1819 feilten ÎJtadjricfjfen Don feinem fpäfern ©cfjicffal. Cif. Brief banb V I I , abe ( @ . 244 3- 4) &en gewagten ©dfjrift mißbilligt. .Spier antwortet iXamdauer: Nicht wahr, nur Niederer, (von) Türk, Mieg [traten dafür ein], S. 247 Z. 4ff. fj. Dlamdauer Eann nicfjt befreiten, bajj ßetjrer fïcfj gegen bie neue Or= ganifation bed Pflicfjtlebend jur 2Beljr festen, ald Peflalojji im 1 8 1 0 barauf brang, fein 5U Derbeffern, Dgl. etwa 3BerEbanï> X X I I I , © . 1 ff. feine Bemerkungen über die Prüfung der Klassen, unb 3 9 f f . feine Rede an die Mitarbeiter Dom 2lpril 1 8 1 1 . 3lamd= auer (lellt barum bie Srage, bie fein eigened Serratien einbejieljt : Wer außer Niederer und z.Th. Krüsi? Warum nicht diese genannt, um andern nicht Unrecht zu thun? S. 248 Z. 28£f. jpier fehltet Pefialogsi ein Srlebnid ©cfjmibd aud früherer 3 « i über bad wenig befannf ift. 3 n &er 3ivifcf)eri$eit Don 1 8 0 4 / 0 5 in 9Tîûn= cfjenbudjfee war banadfj biefer ©djüler 23erfucf)ungen audgefe^t, feinem OTeiffer untreu 5U werben. Sad Eann nur bebeufen, baß §ellenberg Der= fudjt ijat, itjn ald Ilnterle^rer für fïrfj ju gewinnen. Bei einer Diel fpä= teren Planung einer ^Bereinigung Don T ) " ^ 0 1 1 ijofwil 1 8 1 7 läßt fidj aud einem merfmürbigen 23er^alfcn gellenbergd gegenüber ©djmib eine Bejiel;ung aud DJtündjenbudjfee Dennufen. 3lld bie Planung 1 8 1 7 mijjglüife, lub berßeiter Don ^)ofwil alle ©rfjulb ungered)tfertigterweife auf ©c^mib, ber fiejj if>m ja fc^on früher wiberfeftt I^atte. Sr Derflieg fîcfj
480
2. Anhang
baju, ©djmib als ben Satan ju bejeicfjnen, ber aufgetrieben roerben muffe. 23g[. baju Sriefbanb X , © . 6 0 1 - 6 0 7 . 3 u f a m m c n ! > a n 9 n*'* 2 B e 9 9 a n 9 ©djmiba im 1810 fpridjt S. 249 Z. 27ff. •pcfialojji Don m a n g e l n b e r ^ t a r f j g i e b i g i e i f © c f j m i b s bei © c f j u l m ä n g e i n .
© a j u machte Dtamöauer i>ie 23emerfung: Schmid m u ß t e gerade zu dieser Zeit das Institut verlassen. E s ist g e s c h i c h t l i c h alles durch einander geworfen und dadurch oft in einem ganz unrichtigen Lichte. 'Pcjialogji tooflfe nafürlidj feine ©egnerftfjafi neu erroeefen, bie um 1810 ald päbagogifdje Oppofifion (f)ier abgefeljen Don ber polififdfjen unb re= ligiöfen bamaligen 23efeF)bung) aufgeftefen roar. 2IIö beren 23erfrefer finb efroa ju begeidjnen: Jriebritf) grobe! in gcanffurt a. DK., j a E o b Jriebridj £abc>muS in ÄarhSrutje, Sriebricfj ijeinrid) Sfjriftian ©djroarj in ipeibelberg. Oiefe ^äbagogen fanben etlichen Beifall bei mehreren 3iudlänbern im 3 n f f i i u i J}eerbon, roelcfje bann 1810/11 bie 2Inftali Der= liegen, auger ben auf © . 249 3- 33ff• ©enannten audj: Don Diaumer, PrjpffanorofEt, Jröbel. 3um ÜBeggang Don ipofmann, Dliieg, Don Dliuralt unb Don £ ü r l macf)f iRamöauer folgenbe Semerfung: Wie sprach damals und J a h r e lang Pestalozzi über diese? Antwort: Nichts als Schlechtes, ©eroig mag 'Peftalojji beim 23erlujl roertDoIIer Äelfer feinen llnmut geäugert [jaben. Dodj rougfe Diamöauer nichts baDon, bag fein ßeljrer mit ben 2Beggegangenen roeiiecljin in Äorrefponbenj blieb, mit Dliieg unb Don 35iura[f auä) fpäter perfönlicf) jufammenfraf. 21m ef)eften f>af er roofjt bebauerf, bag 2Bi[f>eIm Don Xürf 1811 wegging unb in 33eDe9 eine eigene 2Inffalf erridjfefe, roas im felben Äanion ZBaabi aud) eine ÄonEurrenj fiamöauer [>af feinem eigenen Surf): Erfahrungen bebeufen Eonnie. und Ansichten über Erziehung und Unterricht, 23erlin 1838, f)anö= frfirifflid) beigefügt: . . . K a u m war von Türk in Yverdun, so bildete sich eine Opposition, v. Türk fand nicht, was er erwartete, Pestalozzi fand nicht in v. Türk, was er sich von ihm versprochen, und bald standen sie einander f e i n d s e l i g gegenüber, ^jn einem 23rief an ben Oertraufen 2 . OTicoIoDiuS Dom 14. Dliai 1811 fpridfjf benn audj Peflalojji Don einem feindseligen Schmieden gegen fein ZBerE, das sogar in einem E c k e n türkisch, sage tückisch, probiert wird. ßif. 23riefbanb V I I , © . 259, 260, 435, 485. ©dfjmib tyatte perfönlidje ©rünbe, auger päbagogifcfjen DfltofiDen, im ©ommer 1810 2)oerbon gu Derlaffen, roie f>ier ^Pefialogji nur an= beutet. ®r fjafte fief) Dergeblicf) um Cuife ©egeffer (1791-1873) au« Eujern beroorben, bie fldj 1810-1812 guerfi ald QjleDin, bann alö llnfer= le^rerin in bec 21nftalf auffielt, ©ie Derlobfe ficf> um biefe 3cit mit bem profeffanfifdjen Pfarrer ofianncö DTieberer, otyne bag eö für biefe ÄaffyoliEin jur @F>e Eam. ©ie Dermalste fidj erft 1822 mit bem 2Irjt unb fonferDatioen "PoIifiEer 3ßf). Sapfift S a u r gu ©armenjiorf im 2largau. £it. Sriefbanb I X , © . 4 2 0 f . ;
S. 251 Z. l f .
XI,
©.423.
§ür bie Dlieinung 'J)e(iaIojji8, er fei nidjf regierfäfyig, fjaben bie 3 a 5> r e
Sacherklärung
S. 251 Z. 36
31
481
1810 bis CSnbe 1815 infofern t>ermef>rtes ©eroicfjt, als lieberer baS 3nfiifuf Doüfommen in feiner ipanb f>atfe. ©eine ©tfjriftflellerei, bie lange ftranffjeit Bon 1812, bie 23efe§ung ßer ©djroei3 burrf) austänbifcfje Gruppen, mit baraud folgendem ©efdjäftsffiilffanb, ber üöeggang t>ieler ßeljrer unb älfern (Schüler jufolge ÄriegSbienfl, ber politifcfje (Sinfa§, bas alles fdjuf fpürbar roacfjfenbe fi'nanjielle ©ti)tt>ierigi?eifen. 3lamaauer bemerft mii 3iedjt, bafj 'Peffaloyi junädrift nodj Diele Keffourcen ge= i)abt i)abe (©. 251 3- 30): Nicht wahr. Der J a m m e r hierüber war immer gleich groß und mußte es seyn. Dem Muralt warf Pestalozzi u . a . nach dessen Entfernung immer vor, daß er im Ökonomischen so leichtsinnig gehandelt, besonders jährlich mehrere so kostbare häusliche Feste eingerichtet und keinen pädagogischen Tact geh a b t habe. S a j u muß eingeroenbef roerben, baß ^eftalojji immer greube an ben Jpausfeften beroiefen i)af, bie faum fef>r foflfpielig roaren. 21ucf) f)at er bis jum Cebensenbe einen engen freunbfdjaftlicfjen fionfaft mit Don OTuralt bewahrt. KamSauerS fpontane Dianbbemerfungen bürfen nidjt überbewertet werben. ^Pejialojji legte großes ©ett>id)f auf bie Q3erbinbungen mit granEreirf), bie befonbers tmrd) ben ©infa§ beS aus parid fiammenben ©enerals 3Iiarc 2Infoine ^ M l i ' " ( I 7 7 5 - I 8 4 8 ) in ben 3 a f> r e n 1810-1817 geför= berf rourben. Oiefer lieg brei ©öljne in S)"«*"»1 erjieiten unb fd^rieb jtoei Don 'Peftaloggi feljr gefcf)ä£fe Sudler über 3I?eti>obe unb £it. Sriefbanb X , ©. 490. - ipier iommf in ber 3?anbnotij 3iamSauerS beutlidj 3ur (Sprache, roie er bie iTtidjferroäljnung, aad) feine eigene, in 5)efiaIojjiS S u d , als linbanf entpfi'nbef: Wer waren die, welche zu dieser Zeit das H a u s hielten und einige Fächer belebten, wie es früher nie der Fall war? Warum [wurden] diese verhehlt, die sich dem Hause aufopferten, wie es früher und später nie geschah? 3lamsauer Derroeift babei auf feine uns Ieiber fe^Ienben Sagebüdjer Don 1812—1815. feiner Kurzen Skizze meines pädagogischen Lebens jäf)If er ©. 35 auf, n>as ein Oberlehrer •pejlalojjis jeben briffen Sag, an feinem 2luffid)tsfag, ju tun I>affe. ©anaefj icar er Don morgens 5 y2 llt>r an bis um 9 lifjr abenbs ununterbrochen in Xätigfeit. 3ufä|» lidfj mar 3tamSauer als jeifroeiliger ©efretär unb ©rfjreiber manchmal fcf>on Don 2 ober 3 llljr morgens für ben früf) roarfjen 2lnjla[tsleifer tätig. ¡TtoeJ) an einer anbern ©teile, als Semerfung ju ben @. 76-78 Don ftalojgis Surf), fommt Diamsauer auf Siefen 'punlt gurütf: Warum ist hier [betreffenb 1814] die ganz besondere Aufopferung des obern Lehrpersonals für die Anstalt nicht bemerkt ? Warum nichts gesagt von der großen Thätigkeit mehrerer Mitglieder der Anstalt? Überhaupt, es ist das Geschichtliche der Jahre 1811-1815 s e h r einseitig ; aber gerade deswegen, weil Schmid damals nicht im Institut war, und es scheint hier im Buche nur darum zu thun, diesen als den edelsten Menschen darzustellen. Diamsauer Dertceifi an biefer ©teile aurfj auf grau ßifabetl) Ärü(I=Diäf, bie jufatnmen mit 2Inna 1>e= fialogji 1814/15 für ein 3aF>r aus ©pargrünben auf ben Dleuf)of Der» bannt rourbe; fie mar nadj KamSauer als Jpausljälfcrin nitfyt aus= reirfjenb, wirb aber boef) Don ^eflalojgi in günfiigem ©inne erwähnt.
Pestalozzi Werke Bd. 27
482
2. Anhang
S. 252 Z. 18ff. "Pejialoggi legte befonbered ©eroid)t auf eine freiheitliche Drganifafion feiner 2inffalt, inbem er jebem OTifarbeifer ©elegen^eif bieten t D D Ü f e , feinen linferridjf oi>ne ffarre Q3orfcfjriffen gu geffalfen. Dabei mufjte er in Äauf nehmen, roie bieö feit 1 8 1 0 D o r n e f j m l i c f ) bei Dlieberer ber gall toar, ba(j g.23. fiorrefponbeng ober fc^riftlid^e 2ipo[ogefiE gegen 2ingriffe 3Iu^en(ief)enber ablenfenb unb nachteilig auf georbneten Betrieb f¡cF> audroirften. ©ereig bemerEf 3tamáauer gu ei[ fein 23orrourf IDDÍ)[ eher STieberer, nief)t ben jungen ®cf)miö betreffen roürbe; fo Eönnte f)örf)ffend baé 3 a ^ r 1815 gemeint fein, als ©cfimib roieber anroefenb roar: Das geschah sehr oft von der Zeit an, da Schmid i m Institut war. Schmid und besonders Pestalozzi kündigten oft des Vormittags während den Unterrichtsstunden L e h r e r v e r s a m m l u n g e n an, die 2 - 3 Stunden währten. V o n 1 8 1 2 - 1 8 1 5 geschah n i e Ähnliches, wenn i c h i m Institut war. £if. Sriefbanb X , © . 497 f. S. 254
Z . 4ff.
.Spier iff b i e G a d > e r E [ ä r u n g
Sirfuffion
gu © . 2 4 2
3-
r
5
3 U Dergleichen.
Ddtif
ber
iff b i e ß e n g b u r g e r 3 l e b e g e m e i n t , 1 S 1 0 g e b r u c E f , D g [ . b a g u 2BerEbanb X X I I , © . iff. S. 254 Z. 38 ff. 3?amSauer anerEennf burchaud Peffaloggiö Xabel an ber fi'nanjielten Slti^wirtfchaff, roie an ber GÉínricfjfung einer 23ucf)brucEerei unb eineö [iferarifcficn ¡Büros burch TOeberer unb Sp. Ärüfi, anläjjlicfj feiner fdjroeren ilran!f)eit; Dgl. bagu JBerEbanb I X , © . 4 6 9 f . ©er 2Beg= gang DcsS balb barauf geftorbenen Butfibruciers Sp. © . Obermann (f 1816) bleibt nach © . 255 3 - *7 unabgeElärf; flehe unten ben Z e p © . 268
3.
ber ( S l e m e n f a r b i l b u n g
10.
S. 255 Z. 38f. Q3ermuf[icft fyat 2ínna ^cffaloggi D o n iljrem D e r f t o r b e n e n 23ruber .Spans Heinrich ©chulfheg ( 1 7 4 6 - 1 8 1 2 ) eine ©rbfcfjaft erhalten. ¡Darauf ent» |chio|3 fleh Peftaloggi, Don feinem ¡Jtacfjlajj bas prioafe 33ermógen, bas feinem noch unntünbigen GÉnEel ©offlieb guEommen follte, unter bie 23or= munbfehaft bes 3"rd)er Diatß[;ercen SaDib 23ogeI ju ftellen. Sc plante auch 1813 DDrübergefjenb, fein i " ?)Derbon an ben ßeljrer GiliaS Dlíieg abgufrefen, roas aber nicht guffanbeEam. Sit. ¡Brief banb V I I I , (5. 2 1 iff., 423. S. 256 Z . 23ff. © i n e n g r o ß e n G r i n f l u f j a u f PeftalogjiS S p ä t g e i t e r l a n g t e baé 1 8 0 6 ge= grünbete fochtet, ^aEob
Söchterinffitut
2Inna (Suftcr
3ííagbalena
in
2)Derbon.
©eine
Derroitroete
Schmieger=
!PeftaIoggi=gröIich fyatte fid) 1804 m i t C a u r e n g
D e r m ä h l t , ber guerft b e n D T e u h o f b e t r e u t e , feit 1 8 0 7
baö
Sacherklärung
483
©djloßgut in 7)Derbon Dertüalfefe. § r a u ®u)Ier leitete ben ijaudfyalf ber umfangreichen 2infia[t, nodF) Pejfalojgid üßorf (3. 34) mit einem rei= nen Dliuffer^erjen; aHein fcurtf) ben Betrieb ber Änabenanffalf gelähmt, Derfügte fie auä) nidjf über ben ntobernen ÜBeltton. S u r d j bie fieigenben 2Inforberungen ließ fid) feftalofäi baju Derleifen, baS £öcf)terin|?itut am 15. iXtooember 1813 an beffen päbagogifrfje Ceiferin DJofette Äaji= ijofer gefdjenfroeife abjutrefen, bie bann im DI?ai 1814 firf) mit P f a r r e r iTtieberer Derfjeiratete. S r a u ßufter erlag fcfjon im .iperbfi 1814 einer ^nfeEfionöfranE^eif. iRamöauer bemerft gu PeffalojjitJ ®ucf; © . 6 8 : Sehr w a h r , doch p a ß t e sie d u r c h a u s n i c h t in eine E r z i e h u n g s a n s t a l t . £it. S r i e f b a n b I X , © . 394f., 435. S. 258 Z. 2f.
S. 258 Z. 22
S. 259 Z. 4
Dlofeffe ftaftfyofer befaß jroei Brüber im regierenben ©tanbe S e r n , ein= mal ©offlieb ffaftljofer (1767-1823), ©taatdfcfjreiber in 21arau, unb Ä a r l ffa|?I)ofer (1777-1853), Jorftmeifier in S e r n , fpäfer auef) 3iegie= rungöraf. ßit. 23ricfbanb I X , © . 401, 414. e i i a ö OTieg (1770-1842) aud 2Beinf>eim roirffe 1807-1810 als ßeljrer in 7) t , i r i , o n » f)Mt fief) feit 1813 im naf)en S o u b r p auf, Don tue er öftere 3U Peffalojgi f a m , audF) bem Öfonomifd)en Äomifee angehörte. 211s Sr* giefjer 1816-1818 in Caufanne, blieb er in enger Qjerbinbung mit Pefta= Iojji, fetfte 1813 ben Q3erfrag befr. bie £öcf>feranj?a[f auf. ßit. S r i e f b a n b I X , © . 379. Dliieg befürwortete angefidjtö ber finanjieUen D^oflage bie 2ibtretung ber Zödjteranffalt, toeil baburef) für Peffalojji ein 3 ' n ß e ' n E ° m m e n ge= fi'rfjert würbe. ©oroofyl § r a u 2Inna Peffalojji, wie autf) ^Oefialoggiö frühere ©df>wiegertodf)fer § r a u 3Inna Dliagbalena Suffer^SröIid), fer= ner § r a u £ifabetF> Ärüj7=D'täf, mißtrauten ber Ceiferin g r l . Äafi^ofer. (Sinen Dlionat natft ber ©djenfung ber £öcf)feranffalf Derlobte fitf» § r l . Äaffi)ofer mit bem P f a r r e r ^j. l i e b e r e r , jur großen llberrafcfjung beö Jpaufed, ba biefer längere 3 e ' f ßuife ©egeffer Derlobt gemefen mar. S i e ijeirat im Dliai 1814 Deranlaßte Peftalogji gu fief empfunbenen Briefen an baS P a a r , womit er bie erhoffte 3uf a mmenarbeif ju fejligen f>offte. 2inna Peffalojji fanb if)re 3Q[teinung über bas Gsfjepaar TCeberer 1814 beffätigt, inbem ber jjauöfialf an 23efannte ber effeftiDen ieifer überging, (Te felbft mit § r a u Ärüfi naefj bem 3Teuf)of audweidjen mußte, ©ie fragte benn aud) ben Dieffer ©dijmib im grü^jaljr 1815 (©. 270 3- 1 ff-)/ °b er für Peffalojji ober für Jiieberer jurücEgeiommen fei. 3 n feinem S r i e f an 3 . l i e b e r e r , S a n b I X , 3^r. 3685, Dom 2Ipri[ 1814, in ben Lebensschicksalen Don ifym jifierf (©. 73), fjatfe Pefiatojji ( 3 b . I X , © . 122 3- 26) Don ben großen Unorbnungen been ©pie(j um= gebrefjt unb 3 - ©cfimib mit (iarien 223orten eined Fjinterliftigen 23eci)al= tenS bejicf)£igt. ®tf)miö F>atte gefefirieben (in Wahrheit und Irrthum, 1822, (5. 13): Das spätere Unglück unserer Zerwürfnisse hat ihren Keim größtentheils in den zutraulichen Gesprächen, die bei diesem Anlaß [TOe* bererd ipocfjjeii] zwischen uns S t a t hatten. Niederer setzte mich in volle Kenntnis seines Vorhabens und seiner Pläne und selbst des Grundes seiner mir gänzlich unerwarteten, ich möchte sagen, wie ich ihn und seine Verhältnisse kannte, unmöglich scheinenden, pädagogischen Heirath mit der ehemaligen J g f r . Kasthofer. 23iber legt biea © . g i f . fo aus, alä ob ©d)mib in Dorfä^Iid^er iTtieberfräcf)fig» feit bie gamilie 'JJeflalojji gegen 3iiei>erer einjunei>men Derfucl)f Ijabe: Schmid, der von dem, was Pestalozzi als Werkzeug Gottes und als Offenbarer der Menschennatur war und seyn sollte, keine Ahnung und, wie es scheint, dafür auch niemals Sinn hatte, konnte freilich Hrn. Niederers Pläne und Absichten nicht verstehen, nur mißverstehen. Wir wollen ihm auch dieses nicht zurechnen: wir können diesfalls bloß bedauern, daß Hr. Niederer die Proben seines Glaubens, seiner Hoffnung und seiner Liebe vor ein Schwein geworfen, das sich dann auch wirklich, wie wir sehen, sich umkehrte und ihn zertreten wollte.
S. 260 Z. 27ff. 0 e r 2Bit>erftant> KuglanÖf» gegen Napoleon I . unb Sie @e|lalf bed Iibe= raten 3 a r e n 21ferant>er I . [enften bie 2MicE e Suropad ftarE auf btefeä £anb. •peflalojji fianb buref) gwei 3öglinge in 23erbinbung mit bem S a r o n unb £anbrid)ier Ä. O . Don £randef>e in £ielanb. Oiefer weilte 1809-1811 jtreimal in 2Be(leuropa, unb Peftalojji erwog bamald erneut ben (Tetanien, nacf) bem 23alfifum überjufiebeln. £it. Sriefbanb I X , © . 394, 398. S. 260 Z. 34ff. ^¡m 5 a n u a r 1814 interoenierte Peftaloggi in S a f e l beim 3cr ©feile (©.265 3- 23f.) über bie gemeínfame 23ermirElicf)ung eines päbagogifdfjen ¿Mm* melé auf Qjrben fügt er bei: Ist diese Sprache nicht ekelhaft? Niederer weiß heute noch nicht, was unter dem (pädagogischen Himmel) zu verstehen ist; ich wohl, warum er damals so schrieb. S. 267 Z. 9flf. qjefíatojji erörterte f)icr audj bie KüiEeljr ©d^mibss unb feine OTajj* nahmen jur Sanierung, &te Zserminberung 6er angeheilten ßeljrer unb bie 3lebuEfion ber 23efolbungen auf bie jpälffe. 3iamsauer notiert baju eíroaé unElar: Sehr einseitig und falsch. j ¡ n ben 2IEfen ijaben ficf) @nf= roürfe erhalten, roeltfje bíefen 2ibbau um 50 "Pcojcní betätigen, t>g[. fcic i>efiat. 1973, DTr. 4/ ©• i 4 _ I 5 ße^rer burdj baö rigorofe Bergenen geEränEt mürben (©. 266 3- 28), lägt ficf) [eidfjt benfen. S. 267 Z. 24 DJÍit bem abgeEürjten 3íamen K . ift natürlich jpermann Ätüfi gemeint, ber áltejíe ßeljrer 'JJefialojjid. Siefer fjielf Ärüfi nprfjmald bie ftf)U geljenbe ÍBerroaltung ber 2InflaI( Dor, bie er fdjon im £e¡:í Pon ©. 217 3- 25 erwähnt f»a£fe. Sefonberd tief Ijatte er es empfunben, bafj ítrüfí, míe Dlieberer mit feiner £ötf)ieranfialt, nun am 12. 3 a n u a c 1818 eine neue ftnabenergie^ungáanflalt eröffnete. Samit F>affe autf) Äcüfi baö 33eriraueiiSDerF)ä[fnig 3U ^Pejialojji gleid^fam aufgelöfl, (penn aucf) fein ^jnftituf, im Unfetfrf)iei> ju bemjenígen ÍHiebereré, punffo CeFjrer unb ©cfjüler weniger betont a[d ÄonEurrenj firf) ausnnrEfe. Ärüfi f)af jubem fcfjon 1822 2)Derbon t>erlaffen, um in feiner jpeimai eine neue ZBirEfamEeit $u beginnen. Cíf. 23riefbanb X , © . 501 f. - 2BerEbanb X X I I I , © . 433. S. 268 Z. 17 ©emeinf ift mit ber nafje gelegenen jpauptfiabf ¡Tteud)áfel; ber 2te= fprurf) i(! freilief) faum ju belegen. Sagegen mürbe fdjon i 8 n ein beu£= fcfjer ßefjrer, Ä. ^j. 8locf)mann, in ÍHeuenburg fjanbgreifiicfj beläftigt, »ad eine 2IuéroirEung ber "PoIemiE Don CEfjortyerrn ' n 3llr't^ gegen 3)Derbon fein mochte, ßit. 2BerEbanb X X I I I , © . 433-434. S. 270 Z. 19ff. S i e Díanbbemeríungen Kamíauerd ¿u Peflalojjiá Surf) merben ab 1816 eljer Dager, ba er in bíefem 3al>r J ) " ^ 0 0 Derliefj unb Díeleé fpäfer nur narf) bem ijórenfagen Eennen fonnfe. Uber feinen 21bfdjieb fagí er nur: Wie und warum, sagen meine [ijeufe fefylenben] Tagebücher. 3 n feinem 23ud(je: Kurze Skizze meines pädagogischen Lebens, 1826, ©. 40, äußert er bagu: D a nach der Rückkehr Schmids im Jahre 1815 immer mehr Ursachen zusammenkamen, daß ich mich im Institut nicht mehr glücklich fühlen konnte, entschloß ich mich endlich, im Frühjahr 1816 eine andere Stelle anzunehmen. 3ur 2lu«fage 'Peftalojjié, ba(j firf) bie übertriebenen ßobreben JiiebererS auf ©cf)mib innert Eurjec 3eit in 2Borfe beö Jpaffeó unb ber leibenfrf)aft= [itf)jlen 23erfo[gungáfurf)f Derroanbelten, bemerEt Díamáauer nur nodj: Wahr! Aber warum? jpier müffen mir auf ©runb anberer Quellen, bie befonberé im Docliegenben 23anb oft erffmald gebeutit flnb, roeifer audfjolen. DTieberer fyatte effeltit) big Gribe 1814 bie ßeitung t>on Pefialojjid 2Infial£ inne, unterffü^t Don feiner grau Síofeííe geb. Äaffijofer unb Don
Sacherklärung .Spermann
ffrüfl.
487
(§S g e l a n g if>m n i c f j f , Sic b u r t f j
ffriegSereigniffe
herauf«
b e f d ) w o r e n e g i n a n g n o f 311 b e g e b e n , roaß P e f f a l o g g i in f e i n e r Dteujaf)rSs rebe gu f e l j r p e f f i m i f l i f d j e n 2 i u s f a g e n P e r a n l a ß f e . © e i n e i p i n r o e i f e , b a ß er P o n a l l e n © l i e b e m bes Qaufeä
P e r l a f f e n fei u n b n u r n o d ) bie 2Irmen=
a n f t a l t a n f i r e b e , e r r e g t e b e g r e i f l i c h e 3 I i i ß f f i m m u n g b e i m © > e p a a r 3Rie= berer. 3
n
einem S r i e f
00m gebruar
Fann 'Pejfaloggi a n feine g r a u
u,1
b §
1815
r a u
(33riefbanb I X ,
eflaloggi (ge(i. u . 0 e g e m b e r
1815)
unb
Eurg p o r b e m 7 0 . © e b u r f s f a g ließ g a n g neue © e g e n f ä ^ e a u f E I a f f e n . P e f l a l o g g i b ü r f f e b a m a l s Diieberer bie a l l e i n i g e i f t a d j f o l g e a b g e f p r o c f j e n I>aben, t e n b i e r t e l ä n g e r e 3 c i t a u f ein Ä o n b o m i n i u m P o n 3 - 4
'Perfön*
l i d j f e i f e n . © d j t n i b f e i n e r f e i f ö a b e r f>ai w o l ) [ b a s S f j e p a a r a n bie © d ) e n = Eung ber £ ö d ) f e r a n f h i t f p o n 1 8 1 3 e r i n n e r t , bie i m © i n n e einer b a u e r n b e n 3 u f a m m e n a r b e i t g e b a d j f w a r , f>af Pielleirf)f f o g a r Don e i n e r K ü t f g a b e bei i H i d j f e r f u I l u n g biefer 2 3 o r a u s f e ( ; u n g
g e f p r o d ) e n . D i u r f o l ä ß t fief)
ber Diele 3 a i ) r e b a u e r n b e © f r e i t u m bie e r g ä n j e n b e n ß e i f t u n g e n gu biefer © t f j e n f u n g Perfleljen, nur f o f a n n Pom
OTai
Anstalt
1 8 1 6 geEommen fein:
allein. E r
DTadjfolgejfreif
TOeberer
ist m e i n . . .
bisher
gu f e i n e m 2 l u a f p r u c f ) f c f j o n
S c h m i d regiert Pestalozzi u n d Todfeind,
unberüiEficfjfigf blieb,
©aß t)af
die
biefer ^ u n E t
beffen
im
23erfiänbms
i m m e r negatip beeinflußt. £ i f . 31. 3 f r a e t , Pef}aloggi=23ibliograpf>ie, S a n b I I I , S. 2 7 1
Z. lff.
1904, ©. 613.
' P e f i a l o j j i Elagf l>ier ü b e r g o r b e r u n g e n u n b © r o f j u n g e n m a n d j e r £ef>rer, welche bie ( E n t f e r n u n g P o n g e b r o l j f f)at,
© d j n t i b P e r l a n g t e n . 233er if>m
bamals
er Werbe i m 2 B e i g e r u n g s f a l I © d j m i b in g a n g © e u f f d j l a n b
p e r f c f j r e i e n , f a n n nitfjf g e f a g t w e r b e n , ba bie Q u e l l e 3 l a m s a u e r feiner
3Ibreife
teilweife
ausfällt.
31ian
Eönnfe
an
wegen
33lod)mann
St.
a u s © r e s b e n benEen, ber a l s f l o r i e r © e f ü f ) I s t i ) e o l o g e f r f j o n i m i p e r b f t 1815
in einen © f r e i t g e r i e f , a l s i ^ m © d j m i b eine ! P f I i d ) f p e r f ä u m n i S
porwarf;
bod) f e h l e n f ü r ben P o r l i e g e n b e n g a l l bie S e l e g e .
£ i f . Sp. © c f j ö n e b a u m , @ r n f e , 1 9 4 2 , © . 2 4 5 - 2 4 8 . -
491-492.
S. 2 7 1
Z. 26ff.
einer
KanbbemerEung
auffrefenbe Dliann
Pon
betätigt
befonbern
KamSauer, ©aben
Sriefbanb X , baß
^j. £?ÜU£ a u s
ber
©.
plö^Iid)
Berlin
war.
© o r t f»atte fief; eine B e r e i n i g u n g g u t g ö r b e r u n g ber (Srgieljung g u f a m = m e n g c f c ^ i l o f f e n , unb fec^d ß e f j r e r E a m e n i m J p e r b f i 1 8 1 6 nadfj 7 ) p e r b o n , barunfer £. ßauer
unb
2 B . Ä a l i f c ^ , u n t e r ber g ü t j r u n g
Don £ a u § .
488
2. Anhang
£e§ferer fiel im £efjrerfireif alé 3tx>iftf)cnírñgcr unliebfam auf unb t>erlie|j 2)Derbon im 3 u n ' »ö^renb feine Kollegen erfl fpáfer abreiffen. STadj 3íúcEfprad)e mit ©d)mib, ben £au£ DieIIeicf)f enfbeljrlid) gu machen fudjfe, enffdjloß |7cf> ^Peflaloggi, jeben ©ebanfen einer 23erbin= bung miÉ 3 - £au£ aufgugeben (f. ben Xerf af offenbar im grüt>ling 1817 Derfutfif, feinen ©influjj in JJfert'on nuégubeljnen. Sinige feiner £ef>rer t>aben bei ber 2In!ünbigung ber @offa= 2luégabe fd)rifflicf) mifgereir?i. ©r felbft fraf, alé ©dfjmib in ©fuffgarf mif ßoffa Derfjanbelfe, in nähere Segie^ung gu 3Tieberer, fo bafj in •peftalogji aud) ber 23erbacfjf ertracfjfe, £au§ fjabe 3iieberer im DTiai gu feinem Díüifriff angeftacfjelf (f. © . 275 3- 1E2f.). 2Ilé ©djmib bann mif einem unerroarfefen 23erfrag Pon (üoffa jurücEEeljrfe, neigte fitf> Peftaloggi gang feinem Bertraufen jpaupfletjrer gu, worauf fidj fiaufj im 3uni nactj ¡Berlin gurüigog. S. 275 Z. 1 ff.
£if. »riefbanb X , © . 5 7 1 f., 5 7 6 - 5 7 8 . - ZBerEbanb X X V , © . 4 2 0 . ipier gibt J)efialojgi eine fe^r braftifcfje ©cf)ilberung, roie 3 - TOeberer am 25. DHai 1817, gu Pfi'ngfien, feinen KücEfriff erflärf fyat. ^jn bem S¡>aue= faal ber 21nftalf (nadj g . 3£. ©dfmpber Don JBarfenfee In der Schloßkirche) Ijielf l i e b e r e r eine "J)reí>ígf, cor Dielen 2Inroefenben, gu benen aurf) bie Bertiner Celjrer gehörten. ©cfmqber beridjfef bagu: Mitten in derselben wandte er sich plötzlich an den gegenwärtigen Pestalozzi, kanzelte ihn herunter, überhäufte ihn mit Vorwürfen über seine jetzige Verirrung, nannte ihn den Zerstörer seiner eigenen Idee, den Vernichter alles des Guten, was er der W e l t gegeben hatte, sagte sich von ihm los und gab seine Stelle als Pfarrer und Lehrer der Anstalt auf. Pestalozzi erhob sich von seinem Sitz und schrie m i t Löwenstimme, daß es in der ganzen Kirche widerhallte, folgende W o r t e : ang, © . 337-34°/ í>ic Abschiedspredigt in burfjftäblicf) gefreuer Äopie ab.
Sacherklärung
489
©egenüber bem 3 c u 9 n ' 0 t " " 1 Vorgängen bei iTtiebererd 2Ibfdjieb roirfen bie Simpänbe Siberä cecfjt ffytoad). Dlian müßte (d)on Perfön= lirf)Eeiten roie 'Pefialojji uni) ©cfmpber Don 2Bartenfee beroußfet litt» reafyrfjeif bejidfjtigen, roenn man ihre Sarffellung beftreiten roitl. Jtie= berer Ijat fitf) ju Siefen Q3orf)a[fen nur burefj t>en 1817 nitfit anroefenben S i b e r geäußert, roobei freiließ ganj offen bleibt, ob iTtieberer in ber Pre= bigf nidjt einen Zeil freier 3tebe eingefügt Ijaf, looDon S i b e r nidjtd roiffen Eonnte. 3roei 2Iusm>af)[|iel[en aus 23iber (unb bamii aud> Don Jlieberer) belegen eigentlich, ba(3 ¡Ttieberer bie ©djilberung Peflaloggiä nidjf beflreiten Eonnte. 23iber lueidjf auö, einmal auf bie 2Ingriffe, bie DTieberer ju erlei» ben gehabt T;abe, unb ferner bejidfifigf er - teilroeife - 'PcfialDjjx beö Uns glaubenö. ©eine nidjf immer logifcfjen jpinroeife auf ^efialojgiö man» gelnbeö ©>ri|ientum finb in biefem ©inn roie gefamtl)aff ein 21uöti>eicf>= manöoer. 3 m Xejrt fagt Biber ©. 150 jum Q3orfalI in ber fiirdje: W e l c h entsetzliche Stellung für Herrn Niederer, der als Religionslehrer sich im Dienste des E v a n g e l i u m s und der christlichen K i r c h e und nicht i m Dienste des «Hausherrn» Pestalozzi betrachtete, und der auch als Erziehungsgehilfe sich an Herrn Pestalozzi nur d a r u m angeschlossen, weil derselbe sich m i t gänzlicher Hingebung seiner Person z u m W e r k z e u g Gottes für das W a h r e und Unvergängliche der menschlichen N a t u r erklärt hatte. W a s bedarf es w e i t e m Zeugnisses über die N a t u r und die Ursachen des K a m p f s , in den Herr Niederer m i t Herrn Pestalozzi nur in u m so höherm Maße gerathen m u ß t e , je größer und aufrichtiger seine Verehrung für ihn als Werkzeug Gottes ward. ^ m 2Int)ang fügt 23iber ©. 340-342 bem 2Ibbrut£ ber 'Prebigt eine (¡Erläuterung ju obigen 2Borfen bei; roir Derjit^fen auf feine Slnfdjulbi» gung ©djmibö unb fdjließen bie Äinroeife auf Peftalojgid 3ieIigion an: . . . J a wahrlich, die Annalen der W e l t haben kein Beispiel, daß das Heiligste der Religion selbst je z u einer solchen Entstellung eines bürgerlichen Verhältnisses, z u einer solchen Verleumdung eines Meisters gegen seinen Jünger, eines alten Freundes gegen einen alten Freund, z u einer solchen E n t w e i h u n g alles dessen, w a s der menschlichen N a t u r heilig ist, m i ß b r a u c h t wurde, wie hier v o n Pestalozzi geschah. N a c h Niederers gegebener bestimmter E r k l ä r u n g ist die Sache eigentlich diese: Pestalozzi w a r v o n einer Seite seines G e m ü t h s und seines Geistes tief religiös, und überzeugte wenigstens Niederer davon. V o n einer andern Seite waren seine Vorstellungen und B e g r i f f e irreligiös und antichristlich. Die Vorsehung führte ihn durch seine E i g e n t ü m l i c h k e i t und seinen Lebensgang z u m B l i c k in das Gesetz der Menschenbildung, d . h . in das Göttliche und E w i g e derselben. E r erhielt dadurch die höchste Bestimmung, die ein Mensch in unserer Zeit für das Christenthum erhalten kann, n ä m l i c h : die Bildung der menschlichen N a t u r im Innersten ihres Wesens a u f das Christenthum z u gründen, und aus diesem z u entwickeln.
490
2. A n h a n g Allein Pestalozzi s t a n d selbst n i c h t auf d e m christlichen Standp u n k t . E r f a ß t e u n d f a ß t noch, wie es sein (Schwanengesang) unwidersprechlich beweist, d a s Göttliche n u r irdisch, das Ewige n u r zeitlich, das Geistige n u r sinnlich auf, wollte d a d u r c h d e n Menschen helfen, u n d verfolgte menschlich h o h e Zwecke m i t thierischem Sinn. Niederer e r k a n n t e J e n e s u n d Dieses in i h m . I n n i g s t ü b e r z e u g t , es könne dem Menschen n u r d a d u r c h geholfen werden, u n d P e s t a l o z z i s E r z i e h u n g s u n t e r n e h m u n g könne n u r d a d u r c h gelingen, d a ß das Irdische selbst v o m Göttlichen, das Zeitliche v o m Ewigen, das Sinnliche v o m Geistigen aus, d . h . in christlichem Sinn u n d Geist a u f g e f a ß t u n d b e h a n d e l t werde, b o t er Allem auf, Pestalozzi auf diese Stufe der E r k e n n t n i s zu erheben, seinen religiösen Widers p r u c h m i t sich selbst u n d seinem W e r k zu überwinden, u n d ihn d a d u r c h m i t einer einzig hohen B e s t i m m u n g in Ü b e r e i n s t i m m u n g zu bringen. Dieses ist der U r s p r u n g u n d die wahre N a t u r seines K a m p f e s m i t Pestalozzi. D a z u g a b er sich Pestalozzi m i t T r e u e u n d gänzlicher Verleugnung seiner selbst hin. Als aber Pestalozzi sich f ü r das Gegentheil entschied, u n d das irdische P r i n z i p in i h m den Sieg gewonnen h a t t e , d a k o n n t e es ihm, bei der Stütze, die er f a n d , u n d d e m Interesse dieser letztern, n i c h t m e h r genügen, das i h m d a r g e b r a c h t e Opfer Niederers s a m m t d e m Opferer zu verwerfen. E r m u ß t e beide, u m sich vor sich selbst u n d vor G o t t , vor der J e t z t w e l t u n d Nachwelt zu rechtfertigen, im I n n e r s t e n verunreinigen u n d als Greuel darstellen. E r m u ß t e Niederer, n a c h d e m er i h n in Allem, w a s d a s zeitliche Glück des Menschen a u s m a c h t , n a m e n t l i c h in seiner G a t t i n angegriffen u n d zu e n t e h r e n gesucht, a u c h noch in d e m , w a s er als das Heiligste seiner Bestimm u n g ansieht, in seinem A m t , seiner Religion, seinem Christent h u m , a u f ' s Schmählichste besudeln. U n d das h a t Pestalozzi in sein e r E r z ä h l u n g v o n Niederers Abschied auf Pfingsten 1817 g e t h a n ! ÍTtie6erer f>aí oF>ne 2InEün6igung an 'Pejíalojji firf) ju ungelegener ©fünfte getrennt. 2Iud 6er 2irf t>er 2Ibfdjie6na[jme anläfjlicfj 6er jíonfírmation [äff fi¿) 6er ©egenfa£ jroifcfjen 6em 6emüfigen £afrf>ciflenfum Peffa= [03510 un6 6em unoerföi)ii[irf;en ZBortdjriffentum 3iie6erera ein6eufig er= fennen. 21. 3 f r a e l nimmt bie Sarfiellung Dtie&ererd alé ricfjfig an, in6em er roie 25iber auf D^ebenfäcfjIirfjEeifen auén>ei(fjf, aucf) fljeologifcfje Dinge fo fyerbeijíefyf. @r Ijätf fitf) 6arü6er auf, 6af nieman6 6ic abge6rucife ^)re= 6igf 3Tie6ererá erroäfynf. F e r n e r (fagf 3 f r a c ' ) / b e h a u p t e t Niederer, Pestalozzi h a b e ihn nicht u n t e r b r o c h e n , sondern a m Schluß des Gottesdienstes in heftiger Gemütsbewegung die V e r s a m m l u n g eingeladen, ü b e r a c h t Tage wiederzukommen, wo er sich über Niederers Abschied erklären wolle. Pestalozzi h a b e das jedoch d a n n u n t e r lassen. Pestalozzi irrt sich so o f t in Einzelheiten seiner Erlebnisse, er erzählt so o f t dasselbe Ereignis in verschiedener Weise, d a ß m a n der W a h r h e i t sicher n ä h e r k o m m t , w e n n m a n im gegenwärtigen Falle die D a r s t e l l u n g Niederers der seinigen vorzieht. Schnyder h a t allerdings in seinen aus d e m Gedächtnis im h o h e n Alter niederge-
Sacherklärung
S. 275 Z. 36
491
Bchriebenen Lebenserinerungen die Sache auch so wie Pestalozzi erzählt. Wir glauben, er hat s . Z . seine Aufmerksamkeit auf die A u f f ü h r u n g seiner «Cantate v o n Zumsteg mit kleinem Orchester » gerichtet gehabt, und es schwebten ihm bei seinem D i k t a t die (Lebensschicksale) Pestalozzis vor. 3 m ©runbe fonnfe JTíeberer tic abrupfe uni> gang unangebradjfe 23er= abfcfjiebung oon !PeflaIoggi, im Diafjmen bes ffonfirmafioni=®offeö= ßienffes gu 'Pfingffen 1 8 1 7 , nidjf beftreifen. 2Iutf) baá 2luéroeí(f)en auf Siebenfachen, ßie 21bteugnung Don Peftaloggiá Qjjjrifientum, in roiber= fprucfjöBoIIer Weife burcf) 23iber, im jpinroeiá auf 3 r r i " m e r &c> 21. Dermag Sie SaftlofigEeit DTiebererS nidjf gu enffrf)u[6igen. 3IIan fteüf fid) angefleht« fciefer Situation bie g r a g e , roelcfteö OTofiO ÍTtieberer gu einem fo ungerooIjnliif)en 23orgei>en bewogen f>aben mag. ©er entfcfjeibenbe ©runb Surfte geroefen fein, bafj er auf biefe 233eife einer ©idEuffion mit J)effaIoggi unb mofyl aud) mit on 1 8 1 3 unftreifig (Eigentum ber g r a u Olíeberer. 2íber 'Pejialoggid Q3orauöfe$ung einer ferneren bauernben 3ufammenarbeit roar moralifif) jroingenb, gum minbeflen für g r a u 3"tie= berer. 23ielleidjf mußte 31ieberer aus eigenen inneren SebenEen gu einem fo rütffirfjfalofen ©djriif greifen, ber !Pefia[pggi gu näcfjtelangen innern ftämpfen am jjeinritfjfiein, bann in eine @emüfsEranEI>eif Derfallen Iie|3, Don ber er ficfj nur [angfam erfyolen fotlfe. DITag ^Pefiatoggi feit Pfi'ngflen 1 8 1 7 ben DoUgogenen 23rucf> alé unroiberruf lief) erEannf fyaben, fo gögerfe er borf) nicfjf, feinen Dliitarbeifer roäf)ren£> langen 3 a i > r e n um Ißieber= Dereinigung gu bitten. Dtieberer aber beEunbete feine UnDerföfjnlidjEeit, inbem er ben oorgefef>enen [Ttadfjfolger ©df)mib fjeimlicf) unb bireEt un= unterbrochen befeljbefe, ba er beffen urroüd)fige IBtHenanafur fürchten mußte. Ofjne 3{ücffitf)f, tajj eine foldje SeEämpfung aud) Peflaloggi ©traben gufügte, rut>fe l i e b e r e r nidjt, bis er ©djmib aus J ) " " * " " 1 trieben (?atte. ©ein erfled Dlíotío, bie g r a g e ber £ödf)feranjfalf, ifl toeber t>on ber OTifroelf, nodj t>on ber fpätern gorfdjung bisher in feiner gangen Sebeufung erEannf roorben. £it. g . 3£. ©cfjnpber t>on 2Bartenfee, fiebenderinnerungen, ^üvid) 1887, © . 3 3 2 f. Oltorf, S a n b I V , © . 5 2 7 f. - jp. 2Öa[fi)er, Peftaloggi im 2Ilfer, Kätingen (1958), © . 1 2 1 . - 21. 3 f r a e l , 3>efíalogj¡=39ib[io= grapfjie, S a n b I , 1903, © . 5 5 2 f . , 5 8 1 . - S r í e f b a n b X , © . 300, 3 i g f - , 3 4 3 f - - Uber ^eflaloggid ©fellung gur Religion Dgl. autf) 233erEbanb X V I I A, ©. 3 3 1 - 3 3 2 . ©er £ef>rer 2Bilf)elm ßange ( 1 7 8 6 - 1 8 5 8 ) au« Dliagbeburg trat im 2IpriI m i 1 8 1 7 ins ^nfiituf ein, rourbe im ©ommer biefea ' &er agogifdjen Leitung betraut, wobei er fid) gern fortan «©fubienbireEfor» nannte. DTííf bem fieifer ber materiellen 23elange, ©tfjmib, fyatte er balb ©ifferengen, fo ba{? er im OEfober 1 8 1 8 feine Äünbigung einreitfjfe. GÜr f)ielf barauf guben ©egnern Peffaloggia, lieg fitf)gu aggreffit>en©tfjrei= ben Derleifen. 21 [ä if)tn 'Peflaloggi einen ^roge^ anhängte, Eonnte er feine Behauptungen nicfjt belegen unb mußte feine 2Iudfagen toiberrufen. ©ad geiftig=mora[ifcf)e Äliirta ber 2lnftalt ífí nad) bem fd>roffen Kütffritf
492
2. Anhang
fTticbererd eríjeblidj geftörf geroefen, roie fid) aurfj mit ber bamaligen ©emütsfranEljeif 'Pcftalogjiö belegen Iä(jf; Cange fyat auf bie 23orfeiIe feiner (Stellung Perjicfjtet, aurf) ein eigenes auftun wollen, read aber am Sinfprudj ^effalojjiö fdfjeiterte. Sit. Sriefbanb X , g. t>on jjanbel unb ©cijulg, ®anb I V , 1832. - 3 n feinen Erinnerungen aus meinem Schulleben, Poföbam 1855, f)at ßange über feinen ííufentfjalf in T ) " ^ 0 " beridfjfet. 233. ßange roirite feit 1822 ala Oberprebiger unb fpáter ala ©uper» intenbent in Surg bei 3Iíagbeburg, íjat nad) bem 23efucf)er 3>0!)- ß(>ri= ftopl) ííróger bafelbfl fein päbagogifcfjeei ^¡nfereffe beroaljrf, inbem er im eigenen jpaufe ein PtiDafinftifut für tpiffenfcfjaftlicFien Unterricht ein« richtete; cgi. ß()ti(lopIj Äröger, 3íeife burrfj ©atufen, 2Iltona, S a n b I , 1840, © . 5, 7 f. S. 276 Z. lOff. 2Iuf © . 109/110 feineá Surfjeá í^affe ^effologgi Don ber DleDolte betf 24. 3uli 1817 erjáf)[f, alé feine gu llnterlefjrern befórberten 3glínge fídF) um me^r grei^eit, wie um bie 23erboppeIung iljreá ©e^atts bemüt)= fen. @r oergleicfif bie 23eroegung mií bem ©freiE englifcfier Jabrifarbeiter, toobei bie jungen Eeute fogar ben Äaffee in ^3effaloggte jjiaueiFjalf mit= trinfen roDÜfen. Kamäauer beurteilt biefe Singe aué ber (Sntfernung etroad abrregig, marf)f bie 2lrf pon ©tfjmibá ßeifung bafür Derantrporfs lid) unb roeift auf bie früf)ern Ceifiungen f)in: Wahr, aber Schmid machte sie so und sprach es laut aus, daß in einem großen Haus Spionen etc. sein müssen, und daß dieses Amt die schlechtesten Leute (wie Schreiner) am besten übernehmen können. - Was Unterlehrer und Lehrer f r ü h e r für das Haus thaten, wachten und arbeiteten, Holz spalteten und die Öfen heizten, die Nächte durchwachten und sich alles gefallen ließen, sieh mein [fef)(enbeö] Tagebuch. S. 277 Z. 26ff. 2iudF> nad) ber 3iebe Pom 12. J a n u a r 1818 bemühte fidj 'Pejíalojjí un= ertnüblicl) um eine 2X?ieberPereinigung mit 3iiebcrer unb Ärüft. lim einen neuen 3íuábruri) feiner ©emütefranEIjeif gu Derfjinbern, erfudjfe ifyn ©djmib um 23ergicfjt auf perfönlicfje Begegnung, worauf ^effaloggi ju langen Schreiben anfe^fe. ©tfjmib f>at in feinem Surfte Wahrheit und Irrthum, 1822, ©. 7 6 - 9 4 , einen langen 2Iudgug aus 'Peftalojjis 23rief ppin 10. 31iärg 1818 an 3iieberer abgebruif, reoraué Ijier einige Seile tpiebergegeben finb. ©er gefamtfyafte Xext biefe« ©djreibenä dorn 10. 9Itärg 1818 rourbe erftmald in Sriefbanb X , ©. 4 4 - 6 4 ' sugäng= Utf}, pgl. baju aucf} ben ©atfjan^ang © . 496-500. S. 283 Z. 29
3Tarf) bem 2íu«Sfríff Don 3 . lieberer aus! feiner 21nftalt wollte Peffalogji 1817 audf» bie fi'nangiellen fragen betr. bie 1813 erfolgte ©djenfung ber Xöcfjteranftalt an §rau lieberer regeln. (§EfoberI)ä[ffe im 2Iuf= f r a g Pejlaloggiss weiter Derijanbeln, f a n b aber bei Bellenberg g a r fein (SnfgegenEommen; if>m rourbe Dielmehr bie ©dfiulb a n ^ e f l a l o j j i ä 21uf= fyebung beS 23erfragö gugeftfjrieben, w o r a u f if>n Bellenberg f o r t a n a u f ö I>eftig)le Derfolgte. D i ä t e r e Sinjel^eiten gu biefen V o r g ä n g e n gibt 35rief= banb X , © . 3 5 0 , 4 8 5 , 5 6 3 fr'., 5 9 4 , 5 9 6 , 5 9 9 - 6 0 7 • S. 287 Z . 7 23ei feiner 3?üc£Eef)r g a b Bellenberg bem nod) immer gefunbljeiflitf) be» brängfen 'Peffaloggi einen ßel>rer m i t , ber ijier nid>t n a m e n f l i d j genannt wirb. ijanbelf fid) u m 2Inbreaö ©fackele ( 1 7 9 4 - 1 8 6 4 ) , ber bid JUitfe 3 a n u a r 1818 in 2)Derbon blieb. Ourcf) ©fae^ele empfing "Peffalojji a m 18. O f t o b e r einen 3iadf)frag gum abgefdjloffenen S r a f t a t , w o r i n if>m ein Sludfriff a u s bem 23erfrag n a d ) 1 ]/2 3 a i ) r e n oljne finangielle 23ela= ftung jugefit^erf rourbe. 211g 'Peflaloggi barauf ben Q3erfrag a u f l ö f t e , ließ i^m Bellenberg nod) burefj ©fae^ele ausrichten, baß er EeineSroegö bamif einDer|?anben fei unb feine 9lecfjfe gelfenb gu machen wiffe. £if. 25riefbanb X , © . 607, 609, 611. S. 289 Z . 19 D i e geplante 2Irmenanftalf rourbe a m 13. © e p t e m b e r 1S18 eröffnet, Derfolgte a n firfj gwei 3 r o e l f e / Sic möglicf)ft unentgeltliche 21usbilbung a r m e r Äinber, roie bie S c h u l u n g Don ßefjrern unb Ce^rerinnen. 3lamS= auer r ü g t gu © . 196 Don "Peflaloggiö 23uä), Sag m a n n i e e i n e n P l a n f e s t g e h a l t e n iiabe. 3 m © o m m e r 1819 m u ß t e biefe 21nffalt a u s fi'nan= giellen © r ü n b e n inö ©dfjloß J)Derbon ü b e r g e f ü h r t werben, blieb aber bafelbfl neben ber Änabenanftalf organifatorifcf) getrennt, w a s bei ber 23eD&IEerung gufolge ber ffoebufafion einigen 2lnftoß erregte. Sit. 23riefbanb X I , © . 4 5 0 - 4 5 1 . - 2BerEbanb X X V , © . 420. S. 290 Z . 3 9 f f . !Peftaloggi fjaffe in feiner Siebe Dom 12. 3 a n u a r 1818 bie ehemaligen £el>rer 3 - l i e b e r e r unb Sp. Ä r ü f i gu einer erneuten Dliifarbeif eingela= ben, freilief) mit bem 5ef>Ier, fie gu biefer öffentlichen Slufforberung nid>t Dörfer gu begrüßen, © e i n 21ufruf Der^aUfe u n g e ^ ö r f , feine ©inlabung e r f u h r eine l)öF>nenbe 2infworf. £if. 35riefbanb X I , © . 366. - 2Ber!banb X X V , © . 4 6 3 f. S. 2 9 3 Z . 4 f f . 3 - © r c ©taub* roürbiglreii bürffe bamif gejïdjerf fein. S a in ben Lebensschicksalen ^Peftaloggis Don 1826 ein ä[>n[id)er galt auftritt, ber le^fe 2ippeII an TOeberer Eurj Der bem @rfcf)einen bed Surf;es, fann ein jrcar nid)f jroin= genber ©d)[u(3 gejogen toerben, ba|j audf) bamaU oielleidji ©cfjmib ju einem 33er|'ö[)nunqiDerfucf) geraten f>a£. 23gl. unfere abroeirfjenbe 21n= na^me im ©acf)anf)ang ju © . 303 3- 2 0 ! ferner S X , © . 2 2 f . , 2In= merfung (einfeifige Sarffellung).
S. 293 Z. 12£f. ©cfjou im OTärj 1816 I>affe ^.DTieberer gebruit erfdjeinen laffen: Nachricht an die Freunde und Gönner der Menschenbildung von der Pestalozzischen Mädchenerziehungs-Anstalt in Iferten. 23g[. baju 21. 3frael, 3>e|lalDgäi=23ib[iograpi)ie, S a n b I V , 1904, © . 181, unb ©djönebaum, Srnie, 1942, © . 181, ferner bei ©djönebaum © . 53g, reo ber Ênfiourf Z B ^ürief), DTÎffr. "Peftal. 701/27, em>äf)nf roirb, foreie eine liberfeÇutig : Avis aux amis de la méthode d'éducation de M. Pestalozzi sur l'Institut des Demoiselles établi à Yverdon, dans lequel cette méthode est appliquée. TJoerbon, 9Iîai 1816. Diefe eben« falls gebrutffe ©cfiriff, aud) Dor bem 21uStrit£ ënbe OTai 1817 Derfajjf, enfljäli feine Polemif gegen Pcftaloggi (Dgt. Z B 3ûritf), Dîîfïr. ^eftal. 1461/V, 1). C a ô fjier erwähnte 23erfd(jreiungdpampf)[ef, Dom 16. 2Iugufi 1816, ur= fprünglidj alé Dîîanufïripf Derbreiief, rooI)t Eaum gebrudEf, bürffe fief), foroeit erfïdpflicf), nicfjt erfjalien fjaben. Q3iel fpâfer feÇte ÎTtieberer an gu: Zweite Nachricht von der weiblichen Erziehungsanstalt in Iferten, um 18ig Derfafjf, bie DieHeidfjt audf> nitfyt jum OrudE £am (Dg[. Z B ^üridj, DIÎfEr. 'Peftal. 774/5. - grbl. DîîiÉf. Don 3 . p . Sljapuifaf, ©faafen, um ben 3 a r e n 2Ilej:anber I. gu warnen, fobann naefj .Sp[eibelberg]. S riefe bes ©cfjroagetá ßeon^arb Äupffer in DTCfau roegen feiner 3lüdEberufung naef) DÎTifau befi'nben fïdf> in ber ZB 3ürirf), Dlîjïr. Peffat., Umfcfjlag 179. Daad) furjer XäfigEeif am ©9m» nafîum SHifau, 1821-1823,roirEfeSranbf noefj als Pfarrer in 2Ingern (fiurlanb) unb Sorpaf, ftarb im jrrenf)aas ^Petersburg. £if. Sriefbanb X, 6er ß o i i a = 2 I u ö g a b e enthält
W i e Gertrud ihre K i n d e r
l e h r t , erfcfjienen 1 8 2 0 . S i e J S o r r e b e biefer 21uSgabe ift abgebrueft in 23anb X I I I , roäf)nung
ern bie 3rc>ifcf)cnscif jroifcfjen ber Gjrfiauögabe 2iuägabe.
3.
TOeberenS
(Sr=
öartn ( © . 453/ 4 5 5 ' 4 5 ^ ) betrifft nie i)t ö a « 33ucf) felbfi, fon= Deutticf) e r l ä u f e r f
1801
b a r i n !Pejfa[oggi, w a r u m
unb ber
Sotta»
er feitljer
ba«
llbergeroicfjf ^j. Diiebererd in feinem B e r e i t ^ a b g e b a u t fjabe, gumal beibe 5)erföntirf)feifen in il;rem S e t i f e n gu Derfcfjieben Doneinanber feien. (Sine j j e r a b f e ^ u n g
TOebererS
geroefen
f a n n im 2Iudbruc£ unb 3 n ! > a ' £ n i d j t
erfet;en » e r b e n . P e f l a l o j g i fiäffe a l l e r b i n g ö mehrfachen S l n l a f j g e h a b t , firfj über feinen
roorftnächfigen
Ddiiiarbeiier S i c h e r e r unb beffen D i f =
f a f u r im Keic^e ber © e b a n f e n gu beElagen (ogl. b a r ü b e r etroa 23rief= banb V I , © . 4 0 0 ; V I I , © . 4 3 0 , unb X , © . 4 9 6 ) . £ i t . 2i. 3 f r a e l , 'Pefialoggi=a5i£>[iograpf)ie, S a n b I , 1 9 0 3 , © . 5 5 3 - 5 5 4 . S . 3 0 2 Z . 11 ff. Cid ifi ebenfo infereffant wie f o n b e r b a r gu fefjen, in welcher 2 B e i f e bie ^Rechtspflege in einem a n fiefj liberalen Ä a n f o n roäf>renb ber 3Tteffer= n i d j j e i f gef)anbl;abt roorben ift. iXtachbem © c h m i b unb Peffaloggi lange a u f ein 3eicf)en Don Derföljntidjer Qfinfidjf bei itjren © e g n e r n Dergeblicf) g e w a r t e t h a t t e n , reichte erfterer a m 2 0 . 3
u n
'
1821
feine Ä l a g e gegen
bie Der[eumberifcf)e (Eingabe P o m 3 . DItärg ein. D i e 3Jec^Wfniffe unb £ r ö ( e r e i e n OTiebererö f ö n n e n bei ^eftaloggi nat^gelefen » e r b e n . S . 3 0 3 Z . 2 0 f f . © e g e n bie gröblirf>ften A n g r i f f e Don 3iieberer=Ärüfi=2r?äf a m 3 . OITärg
fud)te ficf> © t f m i i ö in ber a u d r o ä r f i g e n , in © ü b b e u t f d j l a n b meifigelefenen 2iügemeinen 3 e i t u n g gu Derteibigen, roeil bie (Eingabe in TJoerbon g r o j j * ted 2iuffef»en erregt fyatte unb aucf) bie OTunigipalität gur S i n f t e ü u n g fernerer 2Jeri)anblungen über bie J i a c f j f o l g e ^eftaloggid Deranlajjte. 2Iud) a u s w ä r t i g e g r e u n b e , w i e Don Dliuratf in ' P e t e r s b u r g , erhielten burrf) iTiieberer Äenntnid Don ber (Eingabe (Dg[. 21. 3 f r a e I / S a n b I I I ,
©. 566). © c h m i b fdfjrieb a m 1 5 . 2iugu(? 1 8 2 1 in ber 2Mgemeinen 3 c ' t u n 9 :
Vor-
läufige N a c h r i c h t a n das P u b l i k u m , u n d vorzüglich an die F r e u n d e Pestalozzis.
Die
mehreren
DJepIifen
finb
bei
31.3)efia[oggi=
B i b l i o g r a p h i e , S a n b I , © . 5 3 1 - 5 3 8 , nirfjf nur e r m ä h n t , fonbern aucf» im 2Iudgug g e b o t e n :
22. Oifober 1 8 2 1 : 31iet>erer=ftrüfi=:Ttäf, Notgedrungene Abfertigung einer vorläufigen Erklärung . . . 9. iltoDember: ©djmib, Antwort auf Herrn Pfarrer Niederere Erklärung. 4- unb 8. gebruar 1822: 3ucbercr4trüfi>Tiäf, Herr Joseph Schmid und sein Benehmen gegen Pestalozzis erste Gehilfen . . . 19. gebruar: Hh. Pfarrer Niederer und Schmid . . ., Don 3 - ©tfltnib. 3. OTai: Tiieberer=Ärüfii J i ä f , Herr Joseph Schmid vor Gericht und derselbe vor dem Publikum. 1 9 . 3 7 i a i : (ErEtärung © c f j m i b ö unb 2infn>orf J T i e b e r e r « . 33g[. bagu ben X e y f @ . 3 0 5 3 - i ~ 4 g r e i l i d ) macfjt fttf) bei biefer 3ingelegen^eif bie P a r t e i l i c f j f e i t Don 2 I . 3 f r a e I gegen © c h m i b fef)t beuflitf) b e m e r f b a r . (Er b r i n g t ben erjien unb bie foU genben 2IrtiEeI unter bem unrichtigen X i t e l : D e r v o n S c h m i d i n d e r
Sacherklärung
497
A l l g e m e i n e n Z e i t u n g b e g o n n e n e S t r e i t m i t Niederer. © a b e i roaren (3tf;miöa StrfiEel fcf)on a l s Qjecfeibigung eingefanbt, gegen i>ie ß i n g a b e Dom 3 . OTärj 1 8 2 1 , roeWje erjlmatä Sie fdjroelenbe ©egenfä^IidfjEeit ber ausgetretenen ßefjrer gegen ©cfjmib an bie öffentlidrtEeit getragen I»atte. 31. 3 f r a e l fcfjliejjf feine Überfielt (23anb I , © . 5 3 8 ) mit einer po[emi= frfjen 33emerEung a b : V o r V e r ö f f e n t l i c h u n g der P e s t a l o z z i s c h e n L e bensschicksale h a t S c h m i d einen ä h n l i c h e n , ebenfalls vergeblichen V e r s u c h g e m a c h t , Niederer zu V e r h a n d l u n g e n m i t i h m zu verleiten, u m die V e r ö f f e n t l i c h u n g zu vermeiden. M a n d a r f S c h m i d z u t r a u e n , d a ß er, w e n n Niederer in die i h m gestellte F a l l e gegangen w ä r e , die V e r ö f f e n t l i c h u n g sicher n i c h t u n t e r l a s s e n h ä t t e ; v i e l m e h r würde S c h m i d Niederers E i n g e h e n a u f V e r h a n d l u n g e n n u r zu d e m B e weise b e n u t z t h a b e n , d a ß sich Niederer schuldig fühle. S a g u ifl ju bemerEen, bajj Olieöerer ja baa nidjt erfdjienene 23uct) "Peffalojjia gar nidjt Eennen Eonnte, narf) einer biesbejüglidijen 3 n f c ) l : m a f ' c , n j a immer notf) 33erf)an6[ungen I)äffe ablehnen Eönnen. gerner ift lauf unferm ©acfjanfyang j a ) an ben S t a a t s r a t beS Ä a n t o n s Z S a a b t , ber bann jroeimal ben 211ts@i)nbiEuS DonOrbe, g r a n g o i s ß a r r a r b , mit einer Vermittlung beauftragte. 33gl. ben £ej:t © . 3 0 5 3 - 1 0 unb © . 3 0 8 3 . 2 5 , unb S r i e f b a n b X I I , © . 4 7 0 - 4 7 7 , 4 8 2 , 4 9 7 ; X I I I , © . 380, 4 3 2 f., 437. S . 3 0 5 Z . 1 6 f f . ^ " i ' e f f e n beroirEfe eine geitgen&ffifdje reaEfionäre Xenbenj eine f ü r ©cfjmib/^eftalogji fcfjäblicfje g o l g e . S i e OTäcf)fe ber ^eiligen Silliang, Ofierreidf), Greußen unb Siujjlanb, übten einen ©rucE auf bie ßdjroeijer £ a g f a | u n g a u s , fo baß 1 8 2 3 ein ÄonEIufum biefer 23ei>örbe bie Äantone a n w i e s , erforber!icf)e unb genugtuenbe OTiaßnafymen f ü r bie 2Iuf|icfjf unb 3 e n f u r ber t r e f f e unb fonftigen S r u i e r g e u g n i f f e j u ergreifen. O f f e n b a r f>at bie 2 ö a a b t biefe SInroeifung rafcf) befolgt, inbem fie f o r t a n belei= bigenbe Siujjerungen, bie im Ä a n t o n gebrucEf reurben, mit ©elbbujje unb ©efangenfcfjaft aljnbete. ©cfjmib rourbe nun feinerfeits roegen feiner in Jpeibelberg gebrucEfen © d j r i f t W a h r h e i t u n d I r r t h u m naef) biefem neuen ©efe§ Don bem ©>epaar Jtieberer a n g e g r i f f e n , mufjte P e f t a l o j j i 32
Pestalozzi Werke Bd. 27
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2. Anhang als Reifer unb iJItiffdjulbigen beigiefyen, fam erfl nad) jeljn Dütonafen im 2ipril 1823 burcfj einen greifprurf) gu feinem Dlecf)fe. £if £23£©, Sani) V, ©. 485 f. - 23gI. ben £ejrf 6 . 3 0 7 3 . 10 unb ©• 309 3- 37 ffZ. 22 2lls griebenSricfjfer anliefe 3)t>erbon 3 e a n 2Infoine gafio (1769 bis !855), Don 23eoei), 1807 Oberleutnant, fpäfer audj ©faftFjalfer, 1814 DTOfglieb ber öfonomiftfjen Äommiffion. ©ein ©ofyn £ouiS Ijielf fiif) ungefähr gebruar 1813 bis 3 u n ' I 8 ' 4 ' m 3nftifuf auf. gafio naljm im O^arfjfolgeffreit ©fellung gegen "Peftatojji unb ©rfimib, vielleicht aus poIitifrf)en ©rünben gegen ben freif>cifIicF>en £eifer eingeffeüf. ^ebenfalls ifi Sas forreftionelle 23orgef>en (©. 307 3- I 0 ) nur unter bem Grinflufj ber fonferDatiDen 32Iäd)fe (Europas ju Derflei>en, roeldje alle reDolufio» nären Umtriebe ber ©tfjroeig gu Derfjinbern fucfjfen. £if. Sriefbanb X I I , ©.422, 482; X I I I , ©.472, 483, 489-492, 497- - ©efcf)äff6budj 1805/07, ©. 471. Z.11 23ielleicf)f toollfe Peftatojji bem 12. 23anb feiner Q>offa=2iuSgabe, ber 1824 erfcfjien, audf> ben Schwanengesang, influfiDe bie biograpf>ifcfje ©cf)ilberung Don Surgborf unb 7)Derf>on (fpäfer Lebensschicksale genannt), eingliebern. ©er Schwanengesang ift bann erff 1826 im 13. Sanb erfcf)ienen, bie Lebensschicksale irie befannt nicfjf entljalfenb. £if. 21. 3frael, ^eftalog^SiMiograp^ie, 23anÖ I , ©. 603. - 23gl. ben £eyt © . 3 1 7 3- 7Z. 26fF. ^jn ben Kanbbemerfungen Don 3 - MamSauer trirb ber 23erfaffer eines Derleumbenfcfjen "Pamphlets (©. 3 1 1 3- 8) Jeremias Dlieper (1798 bis 1852) autf) mit Dramen genannt. ©iefer fjielf firf) 1807-1812 in ber 21n|?alf auf, roeilfe nacfjfjer gur 2(usbilbung auswärts, gule^f in ¡Berlin, ©ein 23afer ftfjitffe bann brei weitere Äinber ins ^nfiitut 2)perbon, bie 3)eftaIoggi gu fefjr günfiigen Sebingungen aufnahm, ©er 23afer Der» anlajjfe ©egember 1820 aud) ben 2Biebereinfriff Don 3 e r e m ' a ( i STieper, ber in £afein unterrichtete, im ©ommer 1821 jeboef) abrupt entlaffen würbe, einmal wegen 3tt>>fti>cnfä[[en im Unferricfjf, befonbers aber wegen eines unDorfufjtigen Älagebriefs an "Pfarrer 31. 3oIIifofer in ©f. ©allen. 3Iiei)er naf>m enge Qjerbinbung mit 3 - TOeberer auf, Der» fa^te gwei polemifdje ©cfjriften gegen ©djmiö. Sr wirife bann als ©tfjrifffieller, mar 1827-1836 "Pfarrer gu ßernap (Grlfajj), (larb in "Paris. £it. Sriefbanb X I I , ©.479-482, 492; X I I I , © . 4 5 2 f . (mit »eifern Angaben), 492, 525. Z. 29 Sei ber ©feite "PeflalojjiS, wo Don einem £el>rer bie 3iebe ifl, ben .Sperr unb grau iHieberer fet>r gefcf)ättt ijäffen, ber fpäfer ein Pamphlet gegen fie richtete, mac^f 3 - Kametauer roo!)I irrfümltt^ bie KanbbemerFung [XaDer] Schnyder [Don 2Bartenfee]. ©iefer Dltufifle^rer aus £ugern f)ielf fid) 3uli 1816 biö Sluguft 1817 in ?)Derbon auf, roo^nfe im ^)aufe JiiebererS, ging (Degen ©d)mi6s gü^rung weg unb roirffe bis gu feinem £obe als DHufifle^rer unb itomponift in granifurt am OTain. S r unter» rit^fefe !Pe(latoggi Don einem 23efutf)e iHieberers um bie 3a^resroenbe 1824/25, man ijabe in granffurf geglaubt, eS Eäme ein Evangelist, roäfjrenb bann ein Schlaukopf und Jesuit Don 7)t,erbon berid^fef Ijabe. ©d^npber befiätigfe PeffaloggiS QSerfion ber 2ibfage iTiiebererS
Sacherklärung
499
(f. ©. 275), frfjrieb (1887) in feinen Lebenserinnerungen über ben Seginn beS iXtarfifoIgeftreifeS: Die moralische Kluft zwischen Niederer und Pestalozzi ward immer breiter, die geistige Entzweiung nahm, besonders bei dem heftigen, reizbaren Niederer, mehr und mehr den Charakter der Feindschaft an gegen den milderen, ruhigeren Pestalozzi. Frau Niederer, anstatt mit zarter Weiblichkeit auf ihren Gemahl versöhnlich einzuwirken, suchte diesen eher noch gegen Pestalozzi aufzuhetzen. TRan Derffefji biefe ©treiientoitflung nur, wenn man aud) ben 23e(T§ beS £ödf)ferinfHfuts als beffen ff>eore= tifdjes ©freif=Obje?f befratfifcf. £it. ¡Briefbanb X , © . 5 7 2 , 5 9 0 , 5 9 5 . - .Sp. ©djonebaum, S r n t e , 1 9 4 2 , © . 2 5 3 - 2 5 4 . - 33g[. bie ©acfjerElärung © . 2 7 5 3 - 1 ff© e r richtige iRame Surfte 3 t ) a l i ' ' m o P r a f i laufen, 6er aus £ e a n o (nicfjf Xenno), 'ProDinj ¡Tteapel, fiammte, wegen reDolufionärer Q a U fung feine ipcimaf Derliefj. (Sc mar guerft in ©raubünben tätig, bann ßefjrer im f j n f t i t u t TCeberer, rourbe roegen eines 3n>ifcF>cnfatlö mit einem beutfcfjen 23efud>er entlaffen. @r fanb 2Irbeif im ^jnflitut 'Pefialojji unb Oerfafjtc gegen Jtieöerer ein P a m p h l e t : V a t e r P e s t a l o z z i u n d die I n s t i t u t e in I f e r t e n , Don 0 r . 3 - T^rati, um 1 8 2 3 . "Peftalojji rcußte ben ©rut£ tiefer Slrbeif bei 3 f r f i o f f e in 2Iarau gu Derfjinbern, audf) bie F>anb= frfjriftlidje 23erbreifung. ©runb gu biefer .Spaltung mar roo^I, neben ber großen § r i e b f a m f e i f , bie 3?ün gu 0 a n f Derpflidjtete. £it. ¡Brief banb X I I , © . 4 5 8 ; X I I I , © . 4 9 1 - 4 9 3 . S . 3 1 3 Z . 1 2 f f . .Spier f o m m t 'Pefialojji auf bie 3?ecf)nungsfragen mit bem (Sfjepaar 3Tie= berer betr. bns ber § r a u Dlieberer im iltoDember 1 8 1 3 geftf)enfte Xötfjfer» inftitut gu fpredfjen. j . J i i e b e r e r mujjfe firf) buref) bie 2lußfüfyrungen Don ©rf;mib Don 1 8 2 2 in feiner ©eele getroffen f ü l l e n unb fe^te bafyer, narf) bem f ü r iFjti ungünftigen 21uSgang beS ¡PreffeprogeffeS gegen ©rfjmib, gu einem 2ingriff auf "Peffalojji an, ber aurf) © r f j m i b ftarf treffen follte. : 2im 26. 8 2 3 liefj iTtieberer einen öffentlichen Siufruf über bie pen= bente 2Ibredjnung in ber t r e f f e erfrfieinen, ben P e f t n l o j j i roörflirf) roieber* gibt, Dgl. bagu 31. 3 T r a c l / i>ef}aloggiäSib[iograpf)ie, S a n b I , 1 9 0 3 , © . 5 5 6 . f ) e f i a [ o j j i antwortete gunädjft in ber t r e f f e , fief)e unferen Xejrt, © . 5 3 f f . : A n t w o r t a u f N i e d e r e r s ö f f e n t l i c h e A u f f o r d e r u n g . ¡öerörgeri über ben einjährigen ¡Preffeprogef?, j u r 23erf)inberung äFjnlirfjen brücfen= ben DliutreillenS im 3ietf>tSgang, roanbte er fiefj fobann mit einer E i n g a b e a n die R e g i e r u n g des K a n t o n s W a a d t , (fielje oben © . 6 1 f f . ) , bie beutfdf) als g r a g m e n f , fratijöfiftf) f a f t gefamt^aff erhalten ift. S i e erwähnten © g r i f f e n finb bisher ungebrucit geblieben, enthalten g[eitf)= f a m eine Qjorarbeif gu ben L e b e n s s c h i c k s a l e n , narf) eigener 21usfage. 3 n biefem 33urf)e Don 1 8 2 6 Derroeifi Peftaloggi auf weitere ¡Belege f ü r feine O a r f f e l l u n g , auf feinen B r i e f Dom 2 1 . 31ugu(t 1 8 1 7 , mit ber narf) feiner 2Iusfage a u s g e p r e ß t e n iRerfjnung, unb jitiert fobann ben 2infang feines ¡Briefes an Dlieberer Dom 2 3 . J a n u a r 1 8 1 9 roörtlirfj.
500
2. A n h a n g Sit. S r i e f b a n b X , © . 3 4 3 ; X I , © . 1 9 5 f . ; X I I I , © . 456. - 3 . ©rF)eit unb 3 r r t f ) u m , 1 8 2 2 , © . 3 8 - 3 9 , 6 8 .
S. 316 Z. 3 6 f .
S i c ÄantonSregierung in Caufanne m a r über bie S t r e i t f r a g e n in bon Derärgert. © i e beauftragte 3 c a n Stobolplje bu £f)Dn ( 1 7 5 0 - 1 8 3 4 ) , 23ürger Don TJperbon, früher griebengridjier in ßoneife, bann © f a f f = fyalter für bie Ä reife O r b e , Tleerbon unb © r a n b f o n , 1 8 2 3 mit einer ©cfjlicfjiung. iTtacfj einigen Umtrieben ber P a r t e i e n unb mit fpürbarem amflid)em ©rucE gelang es if>m, ben t r e f f e » unb SerleumbungSprojel? burdj eine Übereinfunft Dom 3 1 . ©egember 1 8 2 3 auö ber 233elf j u fdjaf= fen. O e r ¡ZBortlaut ber 21bmarfjung iff in S r i e f b a n b X I I I , © . 1 0 2 - 1 0 3 , abgebrueft. g ü r ben 3iDi[projep O^ieberersPeftalojji follte ein @d)tei>3= gerieft gefrf)affen roerben, ba« bann am 3 0 . DToPember 1 8 2 4 fein Urteil fällte. 3 n einem S r i e f an bie Dliunigipatität unb in einem 23eridjf an bie Regierung in Eaufanne Dom 6 . g e b r u a r 1 8 2 4 fonnte bu Xfyon feinen 2Iuftrag a l s ertebigt bejeidfmen. £ i t . 23riefbanb X I I I , © . 4 6 5 f „ 4 6 9 , 4 7 1 .
S. 317 Z. 9ff.
3n folgenben £ e r f gef>f ^ e j i a l o g j i a u f bie © e f r f j i i e feiner 1 8 1 8 ge= grünbeten 2irmenanfia[f in GÜinbr) ein, foroie auf baö P r o g r a m m feiner iluöbilbung in biefen 3 a ! ) r e n / ' n meljr allgemeiner J o r m . 3 - 3tams= auerö 3ianbbemerfungen j u feinem 3 u d ) roerben weniger p r ä j i ö , » e g e n ber jel;njäl;rigen 2Ibroefenf)eif, ba er ffarf auf frembe, jufällige 33ericf)£e angeroiefen mar. 2 B i r treten aud biefen ©rünben nicfjf mel>r a u f alte S r g ä n j u n g e n Diamäauerg ein.
S . 3 1 7 Z . 17
©cfjon in ber STeuIjofäeif fjatte ^Peftalogji ben ©runbfatj oerfreten, bafj baei arme Äinb für feinen © f a n b , für bie 3Irmut ergogen werben follte. 23g[. baju etroa: g . O e l e i a f , ' P e j i a t o j j i , 3 . 2Iuflage 1 9 6 8 , © . 7 4 , 1 3 1 ; © . O t t o , P e f S a l o j j i , S e r t i n 1 9 4 6 , © . 1 2 f . , 7 6 , 102.
S . 3 1 8 Z . 2 6 f f . jpier beftagt P e f t a l o j j i , bag Dom urfprünglirfjen "Plan, Center unb£el>re= rinnen auSjubilben, balb abgetrieben roorben fei. S i n m a l flieg bie 3 o i j l ber 2Irmenjög[inge balb a u f breifjig, roorunter audj englifdje Äinber waren ( © . 3 1 g 3 - I7), roas Dermefjrten Unterricht in fremben © p r ä g e n Derlangte. © o b a n n würben balb audj mefjr roiffenfcfiafflidje @egen= ftänbe in ben Unterridftt aufgenommen; ber englifdjeßetyrer 3 . ^ P . @ r e a ö e d befjerrfdjte aus ©pradjgrünben "Peflalogjiö 3Iietf>obe mit ber pfpdfiolos gifd) begrünbeten (Sntfaltung ber Sinfdjauungöfraft niefjt. K a m s a u e r mad)t gur 2Iusbefjnung beä roiffenfcfjaftliifjen Unterridjtfi bie 23emerEung (ju © . 1 9 7 ) : E b e n dag ist d a s U n h e i l . Oijne 3?üaf ba« anbere ipaupfgebief, bie © p r a c ^ e , feit 1 8 1 3 in ben 23or= bergrunb gu rüifen oerfucfit, inbem er felbfl fitf) fott>of>I mit ber beutfcfien
Sacherklärung
501
OTufferfpradfje, míe mit Eatein befdjäftigfe, baju aud) OTitarbeiter fjeranjog, mie Dliarj:, ©fern, 3lofh unt> Jpirt. Sinen liberblitf Don ftaloggté 23eftrebungen um Sie (Sprachen gibt ZBerfbanb X X V , ©-433 bié 437¡ Sani» enthält aud) fo(pof)I einen ©ebirfjíjpfiuá Peffalogjíé, wie umfangreiche i>eutfd)e ©prachübungen, alles bisher unpubligiert. Uber bie metljobifche Sebeutung Don Pefialojjiö ¡Bemühungen um bie (Sprac^Ie^re flehe: 2Í. Jpeubaum, "Peftatoggi, 3. 2Iuf[age 1929, erbon für Diele ©cf)ulmeiffer ber 7lad)batfcfyaft erteilte. Über bie eigentliche ^ebenfdjule, bie nací) efroa 1820 in ©ranbfon roofjl nur roenige 3 a í ) r e beftanb, ijí laum eiroas befannt. D~totf> 1823-1824 begab f7cf> 6er Untererer ffarl grie&ric^ Keiner naef) ausroärts gu feinen ©djülern, toie aus einem "Brief Bon §rau ©anbog in ©ranbfon Dom 14. September 1824 an "Peffalojgi firfj ergibt. £it. Sriefbanb X I , (5. 420; X I I I , © . 440, 502. 3iamsauer moniert ju 'Peffalojjié Surf) © . 208 bie frühem 3 U = ftänöe Dor feinem 1816 erfolgten JBeggang: Früher auch so, ich hatte es in jeder Hinsicht viel strenger; siehe mein Tagebuch. @r befiäfigf für bie folgenben Seiten, read "Peftatojji über feine (Srlebniffe erjäf)!t, »enn er auef) manrf)eS barin im SiücEbliä alé übertrieben ober einfeitig anfe^en muj). S. 325 Z. 17 bis S. 328 Z. 14 ©er um 1823/24 Derfafjte 2Iuffa§ ifi Dorläufig nitfif ju bejiimmen. 2XIö 23ermutung möchten mir ijinrrcifen auf bie beatfd)e Raffung ber Eingabe an die Regierung des Kantons Waadt, Dom 22. JioDember 1823, »oDon fragmente (fíelje oben X X V I I , © . 6 1 ff.), abgebruit flnb. S i e ©djitberung ber 1818 gegrünbefen Sírmenanflalt fe^It aber in ben ned) Dorljanbenen OTanuflripten. Sie franjöfifdje §af= fung enthält biefe ©teile nirf)f. 0ocf) wirb barin auf einige DTÍémoire= Seile als ©rgänjung Dertoiefen, bie uní Ijeute fefjlen. © 0 mufj bie S r a 9 e offen gelaffen »erben, ob eö fld) beim oorliegenben 2ej:f iiid)t aud) um einen 21usjug aus einem fonfiigen ©dfjriftfiüdi I>anbeln fanri. S. 326 Z. 19
3íamSauer macfjt ju ben F)ier jitierten ©teilen einige fritifdje @in= wänbe, bie aber, allgemein gehalten, firfj auf bie 3uffänbe Dor 1816 be= gießen. 3 " ©. 2 1 3 im Surf) 'Peftalojgiö fragt er: Warum durfte früher das Gedächtnis im Institut nicht geübt werden? 3ur ©eite 214 be= merEt er, Don feinem orfljobojren ©tanbpunft Fjer: Warum kommt im ganzen Buch nie der G l a u b e , der r e l i g i ö s e S i n n vor? - Woher entsteht Demuth? — Aufopferung und gänzliche Hingabe ist noch nicht h e i l i g e r , g ö t t l i c h e r , f r o m m e r Sinn, sonst wären wir bey allem H o c h m u t und bey aller S e l b s t s u c h t fromm gewesen. - Eben das ist das Unglück Pestalozzis gewesen, daß der Mensch alles aus sich s e l b s t , aus seiner K r a f t und W i l l e thun soll, wie wenn er als ein Halbgott so viel Kraft und Trost hätte, jjier barf Dielleicfjt auf "Peflalpjjiö 2Baf)Ifprucfj Dertoiefen »erben, ber lautete: Gott, Mut, Demut, Dgl. 29riefbanb X , © . 484; X I I , © . 265 3- 20, unb 2Deribanb X X I I , © . 257 3- 29. ©er gerügte ipodjmut bürffe el>er in ^Peffaloggis Umgebung als bei il>m felbji gefudjt »erben. Über 'Peftaloggis 23egief)ung gut Dieligion, mit feinem päbagogiftfjen 23efireben, bas Äinb móg[irf)fí gur ©elbfftätigfeit gu ergießen, Dgl. audj
2Ber!banb X V I I A, ©. 331-332.
S. 327 Z. 6ff.
Kamdauer negiert bie ¡Behauptung Peffaloggis, baß feine 23erfud)e ben 3ufamment)ang Don (Srgie^ung unb ííafut betätigt Ratten: Nicht wahr, das konnte man im Institut nicht erfahren. ^3ejia[oggiS Jpiri= »eis (©.215), ba|j bie Vorschritte der Kunst [ = Sonnen, gertigEeit] aus bem ©elbfttrieb ber OTenfdjennatur er»acfjfen, »irb Don Síamsauer begriffen: Gottlob ist das nicht wahr. 3 m gleichen ©inn beflreitet er
Sacherklärung
503
(ju (3. 216), Sag ffinber mit unmünbigem ©laubendgel>orfam gegen bie nur Sltern im &ie bloße ÇortfeÇung einer fun|Hofen ©elbjb tätigfeit gefunden Ratten: Sehr wahr, [sie] mußten aber diesen Sinn in der Anstalt verlieren wie ich. 21m feitlicfjen 3tanbe fügt er baju bei: Widerspruch einerseits, und anderseits frage ich: Warum wurde dieser f r o m m e Sinn, wenn er so war, in der Anstalt mit G e w a l t unterdrückt, und wollte man dafür nur K r a f t und K r a f t ? iTtatfj einem 21ufentlja[£ Don getjn 3 a ^ r e n in einem gang anbern geiftigen, relu giöfen unî> politifcfien iflinta, am -Spofe -Olbenburgé, ïonnte 3lamsauer ben ©ei(i ber Beffrebtingen "Pefïaloggid nicf>f meljr gang Derffeljen. S. 328 Z. 33 ff. Sier ©tubenten aud Kußlanb, g . 3 . Buffe, 2t. OboboDfïij, ftacl ©Denfïe unb OTaiff)äua Ximaejf, famen am ©djlufj ifjrer ©tubienreife buref) 223efifeuropa audj nac^ TJoerbon unb Derblieben bafelbjï Dom 2Iugufl 1818 bid Ênbe 3 u r » 1819.
Cit. Brief banb X I , ©. 400, 448; X I I , neibenben golgen biefer 'J)ubItfa£ion. 5 Servum pecus bebeufef im ßateinifdfjen: bas ©ElaDenoieF». 3Iîi£ John Bull ift urfprünglid) fd)erj[;aft bas gefamfe englifdje Q3oIE gemeint. S i e 3ufammenftel[ung biefer 2Iuäbrüc£e meint roof)! bat) gen>öl)nlidf)e 23olE in 2)oerbon. ßit. 2!BerEbanb X X V , ©. 444. 1 4 f . Oie Äinber ber 2irmenanffalt roaren Dertraglic^ gu einer ßefjrgeit Don fünf 3 a ^ r en Derpflidjtet, Eonnfen alfo früfjeffens 1823 austreten, fofern nicfjf befonbere Umftânbe oorlagen. Oie Älagen 3e r emiaa OTerjers nad) ©f. ©allen Raffen Dorgeitige 2iuötritte gur Solge, roesfjalb feine ®nt= laffung am 30. 3 U ' ' ' 8 2 1 gerechtfertigt tt>ar. Uber ben 2Beggang feiner @efdf)tt>ifter 3 a f o b , 3ubitï) unb OTarie OTeçer au« Peftaloggiii 2Injïalt hefteten feine Unterlagen, ßit. Brief banb X I I , ©. 479. 8 ff. Oie teilroeife ober gang unentgeltlich in bie 21rmenanjlalf aufgenommenen ffinber, meift mit bem 3'el E>er 21uöbilbung gu £el)t!räffen, Ratten 3Itif= f>ilfe im ipaudf>a[f beé ©c^Ioffeé gu leiffen. Oiefe aud) etwa Tischdecker genannten 3&g[inge rourben Don ©eiten ber Umgebung ungünftig be= einflußt, fo baß f!e gegen bas Dîegiment be« angeblich befpotifdjen ©cfimib rebellierten, roenn aud) ofjne Srfolg. Betrübt notiert fïdj 3 - KamSauer bei Peftalojjiö Surf) an ben iRanb : Früher war doch ein weit besserer
504
2. A n h a n g G e i s t u n t e r d e n a r m e n T i s c h d e c k e r n . P e f i a l o j j i fcfjrieb ben a u f f o m = menben Unbanf ben S l n f l e i u n g S m a j j r e g e l n ber Umgebung j u unì» plante mit englifcfjer i j i l f e bie V e r l e g u n g ber 3Irmenan(la[f nad) bem 3ieu^t>f. © o r t lieg P e f i a l o j j i unter 2iuf|uf)f feines (Snfels © o f f l i e b feif 1 8 3 2 ein neues ©ebäube f ü r biefen 3 l t > c ( i a u f f ü h r e n , b a i a b e r nur l a n g f a m ber 23ollenbung e n f g e g e n r e i f f e . © a s borfige Siemen^auS f ü r bie 2 1 n f f a l f , f p ä t e r iperrenfjauS genannt, rourbe Dor ' P e j i a l o g j i s £ o b nodj unter © a e f j gebracht, aber Dom (Snfel © o t t l i e b erft in ben 3 0 e r 3 Q f ) r c n Dollenbet. £ i t . Jp. OTorf, 39anb I V , © . 125. - OT. © t e t t l e r unb (S. OTaurer, © i e ffunftbenfmäler beS S a n t o n i 2 l a r g a u , 23anb I I , 1 9 5 3 , © . 2 4 9 .
S . 3 3 1 Z . L 7 f f . ' P e f t a l o j j i f j a f f e in feinen L e b e n s s c h i c k s a l e n ( © . 2 2 3 - 2 2 4 ) firf) ü b e r ben U n b a n f ber 3 ° 9 l ' n g e feinet 2 1 r m e n a n f f a l t b e f l a g t . S i b e r marfjt in ber 2 I n m e r ! u n g f e i n e s ¡ B e i t r a g s , 1 8 2 7 , © . g 4 f - , auef) a u s biefer Ä l a g e einen 23orn>urf: V i e l e w i s s e n , d a ß d i e s e l b e n o f t K n e c h t - u n d M a g d Dienste verrichten mußten, und Hr. Jeremias Meyer hat darüber, wie Verf. dies v o n m e h r e r e n A u g e n z e u g e n weiß, n i c h t zu viel gesagt. M a n schuldigte S c h m i d dieser schlechten B e h a n d l u n g a n ; wie es scheint, h a t m a n ihm auch hierin Unrecht gethan, u n d er h a t Pestalozzis Unglück nicht n u r d a d u r c h herbeigeführt, d a ß er ihn in die S ü n d e i m m e r tiefer hineinzog, sondern a u c h dadurch, d a ß er lange sein S ü n d e n b o c k w a r . S. 3 3 2 Z . 28 S. 3 3 3 Z. 8ff.
© e m e i n i ift © r . g ^ a r l e S Dliapo, f. bie © a c f j e r f l ä r u n g j u 6 . 3 2 9 3 . 3 . Grs gibt f ü r bie © p ä t j e i t nur wenige 2ingaben über ben 2lufentfjalt 0011 2Irmenfinbern im ^jnffifuf j u ?)t>erbon, ba ©djülerlifien meift fefjlen. S i e unentgeltlidij aufgenommenen 3glinge fehlen, foroeit erfirf)t[irf), f a f t gang in ber i j a u p t q u e l l e f ü r P e r f o n a l i e n a u s biefer ¡3eif, in ben ® e = fd)äffabü(f)ern beä P e f f a l o j j i a n u m t f , Dgl. baju bie ©adperflärung gu 3 3 1 3 - 8 ff- © e r j j i n w e i s 'Peffaloggiö a u f meljr a l s ein f a l b e s ©ut= jenb a r m e ftinber a u s ISnglanb, foroie anbertijalb ©uijenb Äinber a u s wenig begüterten J a m i l i e n , mit 233ol>nfi§ im U m f r e i s Don 2)Derbon, (äfjt firf) Eflum g a n j belegen. ©ine ftartei unferer Dlebaftion furf)t bie t a r n e n unb bie Siufenffyalföjeit aller ©dfjüler j u e r f a f f e n .
S. 3 3 3 Z. 2 1 f.
3 a ! o b £euf?i ( 1 8 0 3 - 1 8 8 3 ) Don OTolliS, ftf.@[arus, rourbe burdj einen © ö n n e r ^)efta[ojji empfohlen, trat 1 8 1 8 in bie 2 I r m e n a n f f a l t ein unb bewährte fidj bafelbff. 2Ils EFjarleé DItapo 1 8 1 9 nad) J J o e r b o n f a m , g a b •ijeujji ii>m (in welcher © p r a d j e iji unbefannt) mäl>renb Dier Dlionafen fdjon Unterricht in ber OTet^obe ' P e f t a l o j j i i . OTaijo Derliej? im J r ü ^ j a ^ r 1 8 2 2 7)Derbon, naljm m i t , ber bis 1 8 2 4 a l s £ef>rer a m S l i a p o * 3 n f t i f u t in (Spfom tätig w a r . iTtarf) einer 233irffamfeit 1 8 2 7 - 1 8 4 1 a n ber Äea[fcf)u[e 35erlin f a m jpeufji a n s © p m n a f i u m P a r t i m (9HecEIen= bürg), a m t e f e bort 1 8 4 1 - 1 8 8 0 , in ber f p ä f e r n ^ e i t aucf> a l s Ä o n r e f f o r . ® r toirb ^ier Don 'J)e(iaIojji (oljne 3 i a m e n ) mit grofjem £ o b bebad)t. £it. B r i e f b a n b X I , © . 4 5 4 ; X I I , © . 4 2 o f . , 4 5 8 f . ; X I I I , © . 4 5 2 ,
S. 3 3 3 Z. 38
455Unter jperrn A . ift ber a u s ©rfjottlanb f f a m m e n b e Gtyemifer 2 B i I I i a m 2lllen ( 1 7 7 0 - 1 8 4 3 ) j u t>erffef)en, ber ^P^ilantI;rop unb O u ä f e r w a r , o f t a l s ©efcf)äffsfüt)rer w o h l t ä t i g e n Unternehmungen beiftanb. 2öäl>renb me^r a l s breißig 3 a h r c n w i r l f e er a l s ©cha^meifler ber « S r i t i f l ) anb
Sacherklärung
S. 334 Z. 22
505
goreign ©djool ©ocief^ ». Qsr fyatte im ©epfember 1816 2)oerbon be= fud)t, tttii "Pcflaloggi greunbfrf)aff geftf)[ offen, uni> ffanö in enger 23er= binbung mit DJIat)o. CPeftaloggi fjaife fei£ 1822 mehrere feiner guten jungen ße^rftäffe nadfj @ng[anb enffanbf, um ¡5ort feine DIteftjoCe a u s b r e i t e n , un& erhoffte ald 0anE einigen 25eifianb für 3)Derbon roie für bie geplante 2Inffalf für 2lrmenfd)ul[efyrer im D^eufjof. 2lm 19. ©epfember 1823 fyaffe er ju= gleidj an Dliatjo unb 2I[[en gefei) rieben (Sriefe 5933 unb 5934,23rief banb X I I I , © . 8off.). ZBegen ber juneijmenben ©cfjroierigfeiten £>er 2Infialf in 7)Derbon fyielfen bie ©nglänber jurücE unb fagfen fcfjlieglitf) gang ab. •peffalogji lieg burdfj feinen Mitarbeiter ©dFjmib am 20. Offober 1823 antworten; ber (Sntrourf baju iß in Z B ßürid), Dlifir. 900/20 erhalten geblieben. 9Ita90fS 3InfrDorf lieg etliche 3Itonafe auf fidj roarfen, fie lautete gule^f gang negafio. Dliif einigem Dtecfyt bef tagte fitf) Peftalojji ( © . 334 3 - r 3 f )' ^ag er burefj falfdfte Hoffnungen gum unnötigen @elb= ausgeben Derfüfjrt roorben fei. £if. Sriefbanb X I I I , © . 457, 4 7 6 - 4 7 8 . 3Iiif Diüifidjf auf feine ßage ungefähr im 3af»r 1823 fagt Veftaicßi aus, baß nicF)f nur öffentliche JBiberfadjer ii>n bauernb befe^bef (»äffen, fonbern baf; es biefen auef; gelungen fei, unter feinen liefjrern heimlich auch mir feindselige Mitglieder feines jpaufeö ju geroinnen, roeldje unter ben 3 & 9 ' ' n 9 E n bie 2InF)ängIuf)Feit an ben Ceifer unb ben ©tauben an feine 23effrebungen auigulöfdjen fudjfen. D a s ßeljrerproblem ber 21n|fa[f rourbe bis jum §rüf)ja^r 1824 immer bringlicfjer. 21m 2. 2Ipri[ 1824 ftf>rieb Peftalojji an S r . DTiaijo (Srief= banb X I I I , © . 129 3. 12), bajj et nur nod) groei Ce^rer befi^e, roaö infofern unritfjfig ift, als er 3ofepF) unb Ddiarie ©cfjmib nicfjf mifgejäijlf Ijaf. (Sine liberfrctjf ber £ef>r?räffe in ben 3 a ! ) r e n 1821 bis 1825 foll bar* tun, um tuen es firf) bei ben anonymen (Srroä^nungen "Peflaloggis auf ben folgenben ©eifen fjanbeln Eann. 23ieIIeirf)f finb nicf)f alle Unterlegter für uns greifbar, roenn Peffaloggi (Sriefbanb X I I I , © . 12g 3- r 3 - I 4 ) fcfjrieb: J e remplis autant que j e puis les lacunes par les enfans de mon institut des pauvres. ß e f j r e r in ben
1821-1825
(inbegriffen @let>en unb Unferlefyrer) 3nsgefamf 23, baoon 6 Seuffrfje, 4 Snglänber, 3 ^ranjofeti, 2 ^jfalietier, 3 £)fferreicf)er, 5 ©rfjrocijer (roooon brei Unferletyrer = U.). Sarlo GÜmanuele 23eccabeIIi (^j) 2BilIiam Sroron (®) griebrirf) Sudjljolg (£>) ©ebaftien Oemangeof (g) £I>eobor granfe (©) 3ofep^ Dliarie ©irarb (©tf>) 3ameö ©reaeeS (©) ©eorg £eu(ji (©rf)) 3of>. > f o b ^eugi ( © ^ ) ^o^anned ^)irf (D)
1810-1821 1821-1822 1818-1821 1817-1822 1819-1823 1817-1824 1818-1822 1812-1823 u. 1818-1822 11. 1824
506
2. A n h a n g f e t e r ítaifer ( Ö ) 3oI>. S a p t i f t ffodj (©i|)) S l j o m a á 23. ßutener (®)
1823-1824 1 8 1 8 - 1 8 2 3 U. 1819-1822
ßfiarleS OTapo (@) 3 e r c m i a d Dlierjer ( g ) 3 e a n OTarie g e n i e r ( g ) 3 o a d ) i m be 5>rat: ( 3 ) Ä a t l gnebricf) K e i n e r ( 0 ) DTÜotauä 3iieffcf)i (©cf;) 6f)rífHan Kofenberger ( © ) 3ofepf) ©cf>mib (Ö) Oltaria ©cfimib (6) griebricf) 21uguft 2BoIfer ( S )
1819-1822 1820-1821 1817-1823 1822 1823-1824 1820-1821 1821-1823 1801-1810, 1815-1825 1818-1825 (1827) 1823-1824
S . 3 3 4 Z. 3 7 f f . D i e V o r w ü r f e 'PeflalojjiiS gegen Sie ßeF;rer glieberten fidj wie f o l g t : ©inige untergruben bad Q3erfrauen 6er 3 ° g l i n g e a u f bie P r o j e l t e beá alten OTeíflerá, ber bamif k e i n e n H u n d a u s d e m O f e n h e r a u s l o c k e n roerbe. 2Benn biefer berbe 2Iusfprucf) Don einem ©eutfcf>en ftammen follte, tnäre ( @ . 3 3 5 3 . 4 ) um etjefien an £f>eobor granEe, SFjriftian 3vofenberger ober griebridj 2íuguft 2 B o [ f e r gu benfen. 2tm e^efien f ä m e DermutungiStDeife 2 ö o [ f e r in g r a g e , geb. 1 7 9 7 , ber Dom (September 1 8 2 3 bis (inbe ÍJItárg 1 8 2 4 nur f u r j antoefenb rtmr, mit unbefanntem fpäfern 21ufentf)a[f. 23g[. über if>n S r í e f b a n b X I I I , © . 4 5 7 , 4 7 2 - 4 7 4 , 4 8 4 f . , 4 9 0 . 3IuffaIIenb ift, ba)j baé berbe l ö o r f S n b e 1 8 2 6 roieber er= ftJjeinf, in ber íTíeuen 3 ü r d j e r 3 e i t u n g , bie unter ber StebaEfion Don 0 r . P a u l Llfteri ftanb. 'Peftalojji mehrte fid) gegen bie tlnferftellung: i c h s e y in m e i n e m j e z i g e n Z u s t a n d e e i n e m k r a n k e n , a l t e n a r m e n H u n d e g l e i c h , d e r s i c h , v o m B e w u ß t s e y n s e i n e r U n w ü r d i g k e i t u n d seines E l e n d s g e k r ä n k t u n d g e d e m ü t h i g t , u n t e r d e n O f e n v e r k r i e c h e . 33gl. 2 B e r ! b a n b X X V I I I (n.n.erfrfj.), © . 3 4 6 3 . 1 ff. unb © . 3 4 7 3 - 3 ffGiinige ber ßefjrer folien ( © . 3 3 5 3 - 8 ff.) n>eiterl)in il>m bei ben 3&glin s gen Dorgeroorfen f>aben, Caj; fein elementarifcfj einfadfieS 2Iufbauen ber alten ©pratfjen gu nirf;fd füíjre, roesfjalb fie fidfj nirf>t nacf) feinen 2öei= fungen gerichtet Ratten, um möglirfjft rafcf; gum ßefen ber alten 3iutoren fortgufcfjreiten. £)ier fämen für 1 8 2 3 - 1 8 2 4 Dor allem Xl)eobor granEe, ^ o ^ a n n e á i j i c f unb ßijriffian Diofenberger in 23efradjf, otjne bafj fid) beftimmen liefje, roer nun gemeint ift. ZBeifer folien einige ßef>rer ( © . 3 3 5 3 - 2 4 f f - ) 3 ^ 9 " n 9 c n eingeflü= ffert [jaben, P e f f a l o j j i ö elementarifcfic Sefirebungen feien eine £ r a u m = ibee, bie bie ©cfjüler in einer wiffenfd)aftUd)en 23efiijränEff)eif belaffe. S i n ¡ZBeggang fei für bie 3&günge t r i f t i g e r , alö toenn fie ifjre ßebensjeit g a n j für feine Q3olEsbiIbungt)pf)anfaftereien aufopfern toürben. © a ö roar enblicfje 3 ¡ e ' biefer ijeimlicfjen 2íuff)eren feffgefe^t. j r n Jperbft 1 8 2 3 na^te ba^er für bie er= ften 3 ö g l i n g e baö (í'nbe ii)rer © d j u l u n g , unb bamif fleüte fid) bie g r a g e ,
Sacherklärung
507
ob tiefe Zöglinge (wie als llriferleljrer autfj f c f y o n Dörfer) roeiter im Sienffe 'Peffaloggis fifefjen mürben, oielleidjt audj in 6er Don ifjm Dor= bereiteten 2InfïalÉ auf bem D^euljof tätig fein wollten. (5cf)on Dor bem jperbjl 1823 aber ergaben ficf) bebeutenbe ©dfjtvierigfeiten, Dor allem a u d ) burrf) bie 2Ibn>erbung ber als tüchtige fträfie geltenden, off aurf) fdfjon als Unterleiber amtenben Sdjüler. S e i feinen 23orbereitungen für eine neue 2Irmenanfïalt auf bem 3?euf>of fanb Peffalojji nirfjf nur bei £>en ©nglänbern feit 1824 feine ipiEfe mfijr. 2luri) feine 36glinge erachteten es unter iljrer 2Bürbe, an einer folcfjen 21nftalt tätig gu fein. £ r o | feiner in|tänbigen Sitte um Gottes und aller Erbarmenden willen, oerfagfen fie ii)m ipanbbiefung jur ^ortfe^ung feines CaferroerEeS. 3Iîif feinen 77 ^a^ren erlebte er nitijf bie erhoffte ©anfbarfeit für bie gute ©djulung in feinem jnftiiut. S. 338 Z. 1 5 f f . 3 n einem Sriefe Pom 2. 2Ipril 1824 lüftete ^efialoggi bas ©efyeimnis um bie 21broerbung feines tücfjtigffen ©cfjülerS burdij gmei eigene 2ef>rer (33b. X I I I , (3.12g 3 . 1 8 - 2 1 ) : Monsieur Franke, conjointement avec Monsieur Rosenberger m'a séduit Koch, il me l'a ravi avec violence, il a continué ses procédés iniques à mon égard au point que j'ai été obligé de l'éloigner de la maison. 3Iîit bem am meijïen oorgerüifen unb fid) roirElidj genialifdfj auö$cid)= nenben Jögling, ber narfj Peffalojjiä 2Iusfage Don Slnfang an fein £ieb= ling mar, als er im ^)erb)î 1818 naefj Slinbç Eam, ift 35aptijî Äodj (*i8o4) gemeint, jpinfer bem Dlüien ©cfjmibs bot if)m Pejîalojji eine 23erfdjreibung oon 200 ©ulben an, roenn er länger bei iljm bleibe, erfuhr jeboef) eine 2lbfage. Äorf) I>afte fîrf) enger an ben £afeinlel>rer ßljrifiian Diofenberger aud ©rûnjîabt (^falg) angefc^loffen, ber Dom 2Iuguft 1821 bis jum 3îîai 1823 im ^nftitut mirfte. ÎTÎac^^er (Tebelte Dlofenberger narf) ©enf über unb ftanb bort mit Äarl QSiftor Ddii 23onfietten in enger iCerbinbung. £e§terer fe£te fic^, roof)l burdj Dlofenberger orientiert, im DQTai 1823 mit "Peffalojji wegen ber Ieibigen ^Jrojeffe mit ¡Ttieberer auSeinanber. föoef) in 7)oerbon führte felber mit Kofenberger ^eimlit^e Äorrefponbenj, bie ein Derbleibenber ße^rer Dermittelte (f. u.). 2tls bie fünfjährige (BcfyuU jeit Äocfjs abgelaufen mar, erfdjien Sîofenberger in ^ « ^ o n . O^ne eine 23oUmacf)f ber Slfern Derlangte er, öa(3 Storf) fogleidF» austreten bürfe, unb als Pefîalogji bas ablehnte, 30g er ben 2ln(ialtsleiter Dor ben Dîicfrfer. 3ufammen mit Rod) nafym er, oi;ne ben rid)ier[icf)en Sntfcfjeib abju= »arten, Fje'mlid) beffen 2Iusfritt Dor. £it. Sriefbanb X I I I , 6 . 1 2 9 , 179, 443, 450, 4 5 1 , 473, 492; Dgl. baju < 3 . 1 7 9 3 - 3 2 f., in bem 23efcf)tt>erbebrief ^eflaloggi an bie Äantonsregie* rung Dom i6.£)ftober 1824. Uber bie beiben Beteiligten finb nod) folgenbe 2Ingaben möglid). Qfytis ftian ÎKofenberger (nicfjt Dîofenberg, 1797-1865) Derbrac^fe fein £eben als £ef>rer in ©enf, roo er 1830 bas 29ürgerred}t erlangte. Uber feine ©djulfäfigEeit gibt neuerbings 2iusEunff: DHü^enberg, ©enèDe 1830; Dîeftauration be l'Scole, £aufanne 1974, 2 1 1 , 2 1 9 , 301-303, 308, 326, 328, 596. £it. 2Der!banb X X V I , 580. - Sriefbanb X I I , (5.455; X I I I , ©. 443,
2. A n h a n g
508
4 5 1 . - g r b l . OTiif. Don OT. be X r i b o l e f , 2 l b j u n f f a m © t a a f ö a r c f j i D © e n f . 3 i u r teilroeife f i n b S l n g a b e n ü b e r
S a p f i f l Ä o i f ) in ben Q u e l l e n gu
f i n b e n . S c t r a f 1 8 1 8 i n s © e m i n a r " P c f l a l o g j i ö j u @[inbr) e i n , Oermuftirf) B e r a t e n burcf) i>en " P f a r r e r G l ) r i f i o p f ) S u d j ö ( ! 7 9 5 _ i 8 4 6 ) f e i n e « Eatt)o= lifrfjen J p e i m a f o r f e ö Dliörfdjrcil ( f i t . © f . © a l l e n ) . C a
er firf) f ü r f ü n f
3 a l j r e S c h u l u n g Derpflid^fen m u j j f e , rourbe er g u f o l g e S e r o ä f y r u n g a u d j a l s l l n t e r l e i j r e r Derroenöef unb g e w a n n bie b e f o n b e r e 2 i n e r E e n n u n g ' J ß c i > c u f 3 ' g u f a m m e n tt>ibetfe£fe er ficf>
ftaloggid. DItii f e i n e m g r e u n b
b e m ß e f j r e r ^ c r e m i a ö Otfieper, n a f j m a b e r u m 1 8 2 2 aucf) S t e l l u n g g e g e n ben i p a u p f l e e r e r 3 ° f c P l > © d j m i b . 2 3 o n 1 8 2 3 a n m a r
23- ff od? Der*
m u f l i c f ) a l ö jpautireljrer in © e n f f ä i i g , e r h i e l t i m STtoDember 1 8 2 7 einen "Paj3 ber © e n f e r ¡ B e w o r b e n f ü r g r a n f r e i d f j unb Q n g l c m b . © e n a u e r e ä ü b e r ben b o r i i g e n 2 I u f e n t f ) a l i ift nicfjf b e f a n n f , e b e n f o
roenig
roie
über
bas
© t u b i u m in B e r l i n u m 1 8 3 0 . S i e l e ^ f e i J i a c ^ r i t ^ f Don f e i n e m 2 3 e r b l e i b e n ji'nbef f i t f j in e i n e m S c h r e i b e n , b a s © e m i n a r b i r e f f o r £ f ) . Ä a r o e r a u , e i n f r ü h e r e r (SleDe, Dpu 2 3 u n g l a u a n ben e i n f ü g e n £ef>rer ^ e f i a l o j j i i S unb je£i= g e n 2 I n f } a [ f d l e i ( e r in S r e i b e n Derfanbfe ( Z B
3ujiuä Slodjmann am 3.9Hai
1833
^üridj, iRacfjlajj 23lodjmann, S r i e f 776). S a r i n
ffarl
(»eijjf
eö recf)i a u f f t ^ i u g r e i c f ) : D a ß D i r der Überbringer dieser Zeilen, H e r r K o c h , aus
Möriswyl
pliörfdjroil] bei St. Gallen, der f ü n f J a h r e in der J . Schmidtschen A n s t a l t zu Clindy u n d I f e r t e n gelebt, d a n a c h als Hauslehrer gearbeitet, darauf in Berlin studirt, u n d nun, v o n N i e s k y u n d
Gnaden-
berg aus uns zugewiesen, ein p a a r W o c h e n bei uns gelebt hat, unsere A n s t a l t kennen zu lernen, ehe er in seine H e i m a t h
um
zurück-
kehrt, wohl e m p f o h l e n seie! E r will D i c h persönlich kennen lernen; will Deine Anstalt sehen. D u n i m m s t Dich des lieben Pestalozzischen Schülers gewiß gern u n d freundlich an! Der gute M a n n hat uns allen sehr w o h l gefallen d u r c h sein stilles, christliches W e s e n , seinen einfachen Sinn! . . . 3 - 2 3 . Ä o c i j f j a t t e g u e r j i bie beiben © r ü n b u n g e n ber iperrnF)ufer S r ü b e r befucfjf, a u s p ä b a g o g i f d j e n © r ü n b e n : iHieffp, 1 7 3 2 gegrünbef, mit feinem 1 7 6 0 g e f c f j a f f e n e n J ) ä b a g o g i u m i m 23egirf S r e d b e n
( O b e r l a u f ! ij), u n b
© n a b e n b e r g bei S u n g t a u , 1 7 4 3 g e g r ü n b e f , b a ä n>oF)[ eine M e a l f t f j u l e be= fag. 3
n
ber © f a b f S u n g l a u (STieberfcftfefien, Fjeute P o l e n ) i>atfe fcfion
feif 1 7 5 6 bie 3aF>nf(f)e © d ) u [ = unb 2 ü a i f e n a n j f a [ f b e f f a n b e n , nacf)
1815
ein © e m i n a r , b a s eine g a n g e 21ngaF)l £ef>rer a u ö P e f t a l o g g i g 2 i n f ' ' t u i
Qu
roieS.
3 "
Sreöben
[jaffe Ä a r l
3 u f t u d 23Iodjmann
(1786-1855)
f=
eine
e i g e n e £ e ^ r = u n b © r g i e t j u n g S a n f t a l f 1 8 2 4 a u f g e f a n , t r o r i n er biö gu fei= n e m X o b e nacf) P e j t a l o g g i d D l i e t ^ o b e u n t e r r i c f i i e f e . O b Äotf>
roirElicf)
n a d j S r e ö b e n g e f o m m e n i f f , reo er n a d l e t o e r b l i e b , ift u n g e w i ß .
3
n
j j e i m a i frf)ein£ er nicfjf gurücEgefefjrf gu f e i n . £if. Sriefbanb X I , © . 402f.; X I I , © . 459; X I I I , © . 490, 492, 5 1 5 .
-
2Berfbanb X X V , © . 414, 441. -
Dliorf, 23anb I V , © . 5 9 6 - 5 9 7 .
-
g r b l . D l i i t f . Don P f a r r e r
OTörftfjroit,
33. 3 i e f f ,
unb Oli. be
Sribotet,
2ibjun!t a m ©taatoarcfjio © e n f ( 2 i ® @ , S f r a n g e r d S b , p. 3 5 ) . i U I i t ^ i l f e bei ber ijeimlic^en Ä o r r e f p o n b e n g 3 i o f e n b e r g e r s f f o ( J j ^ a f f e ber £ef»rer S ^ e o b o r g r a n f e ( g e b . 1 7 9 0 ) g e l e i f f e t ( © . 3 3 9
3 - 1 3 f . ) . @r
iam
Sacherklärung
509
im 2lpri[ 1819 ins ^nflitut, roirfte i n ben gäcfjeru Religion, ©eograpfyie u . a . , roobei if>m Preußen 1820 ein ©tipenbium alä GÜIeoe bereinigte. 3 m grüf)jaF)r 1823 fucfjte er in ben ^rojeffen TOeberer=Peffaloggi ju Derrtiiffeln, gab aber barüber erff 1828 Sern "Berliner Jiulfuöminifferium S c r i p t . 2 2 W i^m Dorjuroerfen ijî, fein IjeimliifjeiS 2üirfen gegen ©rfjmib uni) Peffaloggi i m § a l l ÎRofenberger^ftotf), Surfte er aud) im 2Binfer 1823/24 bei einem englifdjen ©djüler betätigt fjaben, roeifyalb fief) !J)e= ( î a l o j j i an bie g a m i l i e jpillijar roanbte. g r a u ipillçar mar fdjon 1819 mit ben brei (Söhnen nad) 3)peri>on gefommen, ftanS in fei>r guter 25e= gief>ung j u 'Peftaiojji. 33ermut[icf> roodte einer ber ©öfjne 3 a m , ? 8 < ß^arleö ober jpenri) naef) Ënglanb jurütf, roaö "Peffalojji bem 23ater nicfjt abfdjlagen fonnte. Cit. 35riefbanb X I I , © . 419 f., 462, 4 7 7 ; X I I I , © . 429, 478. ©euf[icf)er mürbe granfeé 3 u f a m m c n r t ' ' l ^ e n 3 ' ^ie&erer in einem «eifern gall Don 2Ibroerbung. ©er ©djüler ßotenj 2Inton iHägeli aus Kapperdtril (änben unb fefjrte nad) 14 Sagen nad) TJoerbon ju-rücE, aber nief>t in bie bisherige ©djute, fonbern ins iHieberers. Peftaloggi befdfiwerfe ftd) barüber bei Jtieberer unb bem Statthalter bu £i;on. S i e Unterfudjung ergab eine Ddîitmirfung granfeö bei biefer 2Iffâre, n>eif>a[b er am 10. Dlîârj 1824 friftlod entlaffen rourbe. Siefen ©djritt erroiberte er mit eifrigem 2Birfen gegen ^Peffalojji unb (Scfjmiö, fo bafl nad} feinem Bericht an bie preugifdje ©efanbtfdjaft biefe« Canb fortan feine ©leDen meFjr nadj 3)eerbon entfanbte. £it. über iTtägeli: Sriefbanb X I I I , © . 9 6 , 119, 463, 475/ 49 2 > granfe: © . 129, I 7 9 f . , 44^-444/ 4 5 1 ' 479, 4 8 5 f . , 491, 492, 497. 3îacfj ben 2 - 3 2Ibrc>erbungen, in bie granfe Derroicfelf mar, begidjtigt il>n 5)efta[ojgi in feinem ©tfjreiben Dom 16. Offober 1824 audj ber f>eimlid)en OTitmirfung bei ber 2Begroeifung ©if)miöi3 aus bem fianion 2Baabf am 6. .Offober 1824. S i e ©telle (Sriefbanb X I I I , © . 179 3 . 3 8 bis © . 180 3 . 24) ifi beufliefj: Dès lors les liaisons secrètes entre la maison Niederer et Monsieur Franke devinrent publiques. L a sédition et le soulèvement de mes élèves e t l'assemblage de bruits préjudiciables et des calomnies de tout genre furent à l'ordre du jour . . . Nous avons tout vu et nous avons reconnu le foyer du danger dans le premier ami et conseiller de Madame Niederer. Son amitié pour elle est aussi publique que sa haine contre nous . . . . . . Dans l'intervalle j'appris la nouvelle que Monsieur Franke, accompagné d'un de mes élèves séduits nommé Naegeli, qui se trouvait à l'institut de Monsieur Niederer, vouloit se rendre à Lausanne. Cette circonstance me rendit attentif à ses démarches. J e les observai autant que possible; mais j'étais bien loin d'en attendre les suites qui en ont résulté; je ne pouvais jamais croire qu'il fût possible que cette ligue pût faire parvenir son venin contre moi et m a maison jusqu'auprès des très honorés Messieurs du H a u t Conseil d ' E t a t . . . ©a flel)f ungtpeifelfjaft fefi, ba(j £f>. granfe, ber Don ber preufjifcfjen @e= fanbtfdjaft in 23ern geförderte ehemalige ßetjrer, burefj fein Eingreifen
510
2. Anhang in £au(arme roefentlid) jur Verurteilung ©cfjmibd uni» bamif ju feinet 233egit>eifung aud bem Äanton i ß a a b f beigetragen f>at. (Sbenfo Surfte f[ar fein, baß fyinfer §ranfe bas ©f>epaar Dlieberer fianb, beffen fîete n>ie= berfyoiie 33cjeicf)nung ©djmibd nid eined fd)led)ten OTenfcfjen gtoar au« perfönlidfjen SHofioen erfolgte, aber wegen bem ffrengen ¡Regiment ©dfjmibd, mit gelegentlichen Ubermarc^ungen in ber Oidjiplinierung, boef) Dielfach 2inflang fanb. j^ranfe mag, roaö mir beim heutigen Jeljlen ber 2lften nirfjt genau fefb ftetlen iönnen, in jroci Sichtungen ©tftmib angeflagi fjaben. 3 n feinen fpäten Erinnerungen aus meinem Schulleben, ^Pofööam 1855, fri= tiflert er bie §üf)rung bed jnffifufä burd) Stfjmib : Am gesunkensten waren die sogenannten Erwachsenen [©djüler unb ©leoen]. Unter dem Vorwande, einen Theil der Nacht für ihre Schularbeiten zu verwenden, verließen sie heimlich das Schloß und gingen auf Wollustwegen. Oiefe 2InEIage gegen ben Drbnungd» unb ÜBillendmcnfdpen ©rfjmib entbehrt ber Wai)rfd)einlid)ieit, wie fc^on ©uillaume unb 3t. be Ouimpi gefunben f>aben. S i e jroeite 2InEIage richtet firf) gegen angebliche ipomoferualifüt ©djmibd, ber mit gegen Dierjig ^jafjren noch lebig roar. Dîîan fann fi benfen, bafj auch ©egnec SebenEen gehabt fjätten, eine fote^e 3Inflage öffentlich gegen bad noch unter Peffalogjid £eifung fietjenbe 5U richten. Ood) Dernimmf man roeber Don einer münblidjen noch fd^rifflicÇien 2tn= frage in biefem ^)unft bei ^effatoggi ober ©c^mib. 3 n ber Äorrefponbenj t>on 3eitgenoffen, aud ber wir eingelne ©teilen anführen möchten, ift nur anbeutungdroeife Don biefer S c a 9 e 3îebe, reäfjrenb bie fflagen über ©chmibd ©elbgier unb 2BiII£ürf)errfcf)aff beuttich »erben, begrün= bet ober nicht. ©er unburchfïchtige 23efcf>luj3 ber Regierung Dom 6.0Etober 1824 betr. bie 2Iudtt>eifung Don ©cfjmib lautet: L e département de justice et police expose qu'ayant été informé que Mr. Victor-Joseph Schmid, étranger, avait facilité des actes contre les mœurs dans l'institut de Mr. Pestalozzi, à Yverdon, il a chargé le juge de paix [gatio in 3)Derbon] d'interroger un monsieur Théodore F r a n k , instituteur au dit lieu, qui pouvait donner des renseignements à ce sujet. I l résulte des dépositions de Mr. F r a n k , ainsi que des renseignements ultérieurs fournis par le juge de paix, que Mr. Schmid est gravement compromis sous le rapport en question. 3ïach bem Urteil, bad ofjne V e r l o r bed Sefcfjulbigten erging, fucfjte "Pefialojgi Dergeblicf) ßaufanne auf, um einen 3îefurd ju erreichen. £anb= ammann jpenn Dïîonob fc^rieb barüber am g. 3ïoDember 1824 an Or. Ufferi in ßürid) u. a . : D'après les vilainies qu'on a apprises, il n ' y a pas moyen de révoquer l'ordre donné à Schmid. S . be CaFiarpe fc^reibt am 26. iTîoDember aud) an O r . llfieri: On assure qu'il a tenté d'abuser de jeunes gens. Pfy. (S. Don Bellenberg gab 5>rof. Sfyarled Dïîonnarb in £aufanne am 9. Oejember feine 21nfïd)f be= Fannt, ber Qjorrourf an ©djmib de corrompre les mœurs, fei mefjr ald tDa^rfcheinlicf). Oer Çriebendrichfcr Satio in JJferbon fyatte Don ber Regierung bie 2Bei=
Sacherklärung
511
fung erhalten, c o r S e g i n n feiner llnterfucfiung ^efîaloggi Dorjutaben, i^m c o m 23efcf)luj3 ber Dîegierung Äenntniä gu geben, aber iljm feine ©rünbe für biefen ©ntfd)eib befannt gu geben. 3 - ©djmib fjat felbft beim Canöammann OTonob oorgefprocfjen, ber if)n auf 233unfdj Pefla= loggiô empfing unb barüber am 14. ßegember an D r . Ufleri in 3üric^ berichtete: J e l'ai v u , j e lui ai parlé t r è s f r a n c h e m e n t e t lui ai e x pliqué sans détours les m o t i f s de son r e n v o y , q u ' i l n ' a p a s . . . (Ici= ber fef>It ber ©djluß bed © a £ e ä in Z B 3ürirf;, OTffr. V , © . 4 8 2 ) . Durci; einen friftlos enflaffenen Cei;rer, g r a n f e , burrf) einen abgett>orbe= nen frûfjern ©coûter, Ttâgeti, unb burd) einen ald §reunb 3ïiebererd j u m minbeffen einfeifig beeinflußten Çriebensricfjfer, § a i i o , rourben bie 21nflagen gegen ©cfimib Dorgetragen, ber (Snffc^eib Pom 6 . Oftober 1 8 2 4 oijne 3inF)ôrung bei 23efcf)ulbig£en, o(>ne 23eigug Don tiicfjf frag* 1816 roürbigen 3eugen gefällt. O i e Otacfjfolgefrife im fdjroelenb, bie S c a 9 c beä £ôrfjterinffifutc(, feit 1817 Dorliegenb, bie Dif= ferengen 'Peflaloggiö mit 6er © t a b t Tloerbort rourben in DKeffernicf)fd)er 2irf unrerfitlicf) beigegogen. Dîîan naf>m in Äauf, mit ber 2Iuöroeifung beö lâffigen îludlânberô ©cf)mib autf> ben 78jâf>rigen Pefialoggi gu einer 33eenbigung feiner £ ä t i g f e i t in T ) " ^ 0 " ? u gteingen. 2IIé man unmittelbar Dor bem £ o b e Peftaloggis feine 3îûcffïrf>i meljr a u f ben etyrroürbigen ©reiä nehmen mußte, Derlangte ©cfjmib fdjon a m 15. gebruar 1827 Dom © t a a t d r a i beS Äanfond 2 ß a a ö f erneut eine lin= terfudjung, inbem er eine 21bfd)rift Don "Peffalojjid Xeflament Dorlegte, bad if>n in allen ©fücEen Derteibigte. Caut 'ProtofoII (îellfe er audj eine © u m m e gu ipanben eine« wohltätigen ^ n f i i t u t é ber 2 B a a b f in 2Iug|7cf)f, faüö er ald fdfiulbig befunben «erben follte. D i e ¡Regierung bûrfte i^rer ©ad)e nirfjt fïdjer geroefen fein, © i e legte baé ©djreiben junâcfjfî bei= feite unb befcfjloß nadf) acfjt OTonaten, a m 12. O f t o b e r 1 8 2 7 , ben 23ricf o[>ne Seantroortung gu ben 31ften gu legen. ßit. S r i e f b a n b X I I I , © . 4 8 4 - 4 8 5 , 4 8 7 , 4 8 9 - 4 9 1 . - Z B 3ûrirf), OTjïr. V , 4 8 2 , 4 9 1 . - Dî. be ©uimpd, Peflaloggi, 1 8 7 4 , © . 4 3 6 - 4 3 9 . - ^ . © u i U laume, 5>e(îaloggi, 1 8 9 0 , © . 4 0 7 - 4 0 9 . - P . © f . I I , 1 8 9 7 / 9 8 , © . 180. S}. ©dfjônebaum, Êrnfe, 1842, © . 2 3 4 f . - Jr>. 2 3 a l t ^ e r , ^eflaloggi im 2ilter, 1 9 5 8 , © . i 6 3 f f . - Über £ f ) . granfe fïef>c ben Cebendabrijj in S r i e f b a n b X I I I , © . 4 5 1 f- - 23gl. unten ben Zept © . 3 4 1 3 - 3 ff. S . 3 3 9 Z. 3 2 f f . S i e ©t^roierigfeiten, roelrfje Peftalogji im 2Öinter 1 8 2 3 / 2 4 mit Cei>rern unb ©cfjülern erlebte, bewogen iijn, gufammen mit fïnangiellen @rûn= ben, am 17. 33îârg 1 8 2 4 eine ö f f e n t l i c h e E r k l ä r u n g gu Deröffentlidjen. S a r i n erflärte er, bajj er bie Don iljm beab(ldf)tigfe ©tiftung auf bem Tteuijof toegen mangelnben Q3ertrauenS beä 'Pubüfumei alö unerreirfibar aufgugeben genötigt fei (Dgl. ben Xept ber Srflärung © . I 0 7 f f . ) . S . 3 4 0 Z. 37 f. © i e am 6. O f f o b e r 1 8 2 4 Don ber Dîegierung befcJ)[offene 2lu«n>eifung ©c^mibé aus bem Äanton 333aabt, mit furger Serminierung, rourbe auf ^)e)îa[oggiô ©efucfj ^in am 12. SToDember bis gum 1 . J l î â r g 1 8 2 5 e r f h e i t . 31udj in biefetn » e i f e r n Schreiben Derreeigerte bie S e ^ ö r b e eine 25egrünbung für i^ren (Sntfrfieib. S i à c e t égard j e n ' e n t r e p a s d a n s plus de détails, c r o y e z que v o t r e i n s t i t u t y e s t i n t é r e s s é ; e t le Sieur S c h m i d doit e n s a v o i r assez sur ce point p o u r pouvoir v o u s
512
2. A n h a n g l ' a t t e s t e r . ( S i a a t s a r c f j i D C a u f a n n e , P r o É o f o I I b e i (Staatsrats
bea Ä a n =
f o n a 233aabf, 23anb X I I , 3Ì0D. 1 8 2 4 ) 2 l n f a n g S J l i ä r j 1 8 2 5 j o g e n ^ e f i a l o g g i unii Dier iljm Derbliebene © d j ü l e r Don 2 ) o e r b o n roeg n a à ) berti ÌJÌeuljof. S i e beiben i m
1 8 1 8 ange=
f o m m e n e n © t f j ü l e r a u s S p a n i e n , @buarb © t r a d j a n un£> P a o l o 2 3 u r r u e f o , bürften im grü^jaijr
1826 j u r ^leimfe^r abgeholt
©dfjüler u n b e f a n n t e n
Samens,
roorben
furoie 2lboIf S r u f f m a n n
fein.
aus
6in
ßujern,
b l i e b e n l ä n g e r ; Ie$ferer roar i m ^ u n i 1 8 2 3 e i n g e t r e t e n , roeilfe b i s (Snbe 1 8 2 6 a u f betti D ì e u l j o f . 2iucf) ber g e f r e u e © e i r e f ä r 2llbredf)f © f e i n m a n n (1791-1829) roeilfe
f>arrfe b i s j u m £ o b e P e f t a l o j g i s a u f bem O l e u l j o f
aus,
b a n n in " P a r i s , reo er f r ü t y j e i f i g f f a r b .
£if. 23riefbanb X I I , @. 4 4 8 ; X I I I , ©. 2 9 7 , 4 7 9 , 5 0 2 , 505, 5 1 9 , 5 2 3 , 530. -
D l ì o r f , S a n b I V , @ . 6 1 1 ff. -
Q3gl. a b e r 2 3 r i e f b a n b
XIII,
© . 5 0 5 f . , roo P e f f a l o j j i i m 33Zai 1 8 2 5 w e g e n R a f f e n f ü r @b. © f r a d j a n unb g e r b i n a n b J e r n a n b e g Derljanbelf. 23ie[[eicf)f ift a b e r
Jernanbej
rtidfjf a u f ben 3 ì e u l ) o f m i f g e E o m m e n . S. 341 Z . 23
i J i a d j bem i B e g g u g Don P e f i a l o j s i unb © t ^ m i b Don J t o e r b o n b l i e b bie ß e ^ r e r i n D l i a r i e © c f j m i b m i t j e l j n 3Tiäbd)en g u r ü i . S i e fud)te
SonfaEf
m i t g r l . ^ o r ^ a n Don T l f e r ì " " 1 / meiere ein p r i o a f e s ,$peim m i t w e n i g e n 3Iiäbci)en eingeridfjfef f j a f f e . S o d j fd^einf i f j r f e i n l a n g e r 2 i u f e n t ^ a ( t mef>r m ö g l i i f ) geroefen j u f e i n , ba fie rooljl i m Qlpril e b e n f a l l s n a d j bem J Z e u l j o f Derreifie. 31m 2 4 . 3 u n i 1 8 2 5 f d j r i e b ¡Ttieberer a n © g b e r f .^ioljanneä
ftoef)
in 2 I m f i e r b a m : M a n l ä ß t i h m [ p e f i a t o j j i ] v o r l ä u f i g d a s S c h l o ß ,
ob-
g l e i c h a u ß e r e i n e r h i e s i g e n W i t w e [ p e t i t p i e r r e , aliS Q3erroalferin] m i t ihren K i n d e r n , zur N u t z n i e ß u n g der W o h n u n g u n d des
Gartens,
kein Mensch m e h r darinn ist . . . Sit. S r i e f b a n b X I I I , ©. 503, 506, 5 1 5 , 537. - ^ e j i a t . 1 9 7 3 , © . 14. ber S o l g e w o l l t e bie
OTunijipalifäf
Don 7)t>erbon fiefj roieber in 25e=
fif} bes ® t f j l o f f e ö fe£en, roäl>renb P e f i a l o j i i ed f ü r eine m ö g l i d j e §or£= fefsung feiner 3 i n f t a l f 311 b e h a l t e n f u c s i e . D i e Sin^elfjeiten ber 33eri)an£>= l u n g finb in ben Ä o p i e n 3üricf), DTifir. 3>eftal. 6 0 7 ) .
Don J t i e b e r e r s 23riefrt>ecf)fel eingufel)en
(ZB
2Baf>rung f e i n e s iTtufjungSrecfrtS f a m er
i m .Sjerbft 1 8 2 5 roieber j u r ü i , nacfjbem 3 . l i e b e r e r ,
tfonrab
O i ä f u n b 21.
i K a n f ( a l s J i a t f i f o l g e r Don !Q. Ä r ü f i ) a m 2 0 . 2 I u g u f t eine ( S i n g a b e a n bie DUumjipalifäf ffrüfi
gerirf)fef f>affen, m a n möcfjfe bem
roadjfenben
^nfiituf
bie ß o E a l i f ä f e n ü b e r g e b e n . 23ei f e i n e m 2Iufenfi)a[f fpraef) P e f f a l o g j i
bie fid) nief)t e r f ü l l c n b e i p o f f n u n g aus), er Eönne feine 2Inftali m i t neuen M ö g l i n g e n a u s P a r i s f o r f f e | e n . ©r fef>fe b a n n i m 3
a n
u
a r
1 8 2 6 DQiarie
© d j m i b m i t einigen 3Itäbcf>en i n s S c ^ I o ^ , u m feinen 2Infpruif) j u bofu= m e n f i e r e n ; aucf> bie groei © p a n i e r f a m e n Dom 3 i e u f j o f m i t i ^ m borfF)in. S i e S i e g e l u n g bed ©d^logbefi^eS 50g fid) b i s 2 i n f a n g 1 8 2 7 ^ i n a u s , erft f u r j Dor P e f f a l o g g i s £ o b g i n g e s a n bie M i u n i g i p a l i f ä f ü b e r . 3Iuf eine erneute (Eingabe, b i e i m a l burd^ 21nbreaS 3ianE unb © e o r g
ffreii,
a m 14.
S e g e m b e r 1 8 2 6 , j o g baS e h e m a l i g e ^jnfìttuÉ Ä r ü f i i m 2 l p r i l 1 8 2 7
mit
^ u f t i m m u n g ber © f a b t b e ^ ö r b e in b a ö Derroaifte ©df)lo^ ein. £if. 25riefbanb X I I I , © . 504, 506, 5 1 5 , 5 2 3 - 5 2 5 , 535. -
©fabtarcfjiD
?)Derbon, 2 i f t e n 6 1 5 2 , Dom 2 0 . 3Iug. 1 8 2 5 , unb 6 2 3 1 , Dom S e j . 1 8 2 6 . 21. ß r o f f e f , j p i f f o i r e be l a Dille b'2)Derbon, 1 8 5 9 , © . 5 6 5 - 5 6 6 .
Sacherklärung
513
S. 342 Z. 13ff. Peftaloggi befdfjliejjf fein Surf) mit 6cm Jpinroeid, baß er ben ©predjern für bie Unroaljrljeif unt> bad Unrecht immer ben 23orfri££ gelaffen F>abe, um mit feiner 2BaI>rf)eii unb feinem 3?ecf)fdarifprucf) F>in(ennact) gu Eommen. @r fügt tvöttiid) einen 23rief Dom i . 5e&ruar 1823 an, um feine anbauernöe 23erfof)n[icf)Eeif unb feinen Jriebendrpillen gegenüber bem (EhepaarTOebererEunbgufun. (Sine u n D o r f i c f j t i g e 2Iu(3erung ©cf)mibd, ba3 Xörfjferinjiitut gehöre moralifcf) [nid)f recf)([icf)] noefj immer Pe= ffaloggi, D e r a n l a f j f e iTtieberer gu ben fd)ärfflen 2IudbrücBen, roie verabscheuungswürdiger Heuchler, bie er bem einfügen Sdieifier perfönlicf) ins ©efidjf fagfe. Sp&tte iTtieberer fo reagieren müffen, wenn fein 3iedjtß= anfpruef) nicF»t nur Derfraglicf), f o n b e r n aad), in begug auf bie D e r f p r o s cfjene 3ufammenarbeif feiner ©affin, moralifcf) unanfechtbar geroefen roäre? £if. Sriefbanb X I I I , © . 437-438. S. 372 Z. 22 © e m e i n f ifi F)ter 3iofine ÄinEelin, £ocfjfer bed Kaudjljänbrerd OTaff^duö Äinfelin, in Einbau (Sapern). Diefe bürffe junärf)ft in 'Pcftatogjiö 3n= ffituf geweilt Ijaben, nadjfjer (feit J t o D . 1 8 1 3 ) in ber £6dF)ieranfta[f Don 3iofeffe Äafffjofer, D e r m . iTtieberer. 23ieIIeic^f if? eine münblidje 3Ib= matfjung getroffenrcorben,roonaef)Peffalojji einen Seit ber ©cfjulfoflen für Diofine ffinfelin gu fragen gehabt F;äfte. 3e&enfaUä fcfireibf 3?ofeffe 3iieberer»Äaft^ofer am 29.^uü 1817 roegen ber 2ibrecf>nung Jolgenbed an "Peflalojji (gifierf bei GÜ.Siber, Seifrag, 1 8 2 7 , © . 2 1 1 ) : Noch muß ich Sie erinnern, daß, als ich das Institut übernommen, und der Pensionspreis auf 32 Louisd'or festgesetzt war, Sie mit H m . K * * * , dem Vater der R*** übereingekommen, dieselbe für 14 Louisd'or zu behalten, und mir eine jährliche Zulage von 6 Louisd'or zu machen, indeß ich mir den Abzug von 12 derselben gefallen ließ. Diesen Zusatz von 6 Louisd'or jährlich für Jgfr. K * * * habe ich Ihnen auf die heutige Rechnung bringen lassen. 21Id Peftalogji 1817 bad bauernbe 23erfpretfjen betriff, mufj fid) gegeigt Ijaben, ba$ 8 r a u lieberer feinen 23eleg bafür D o r l e g e n fonnte. © i e fuc^fe bafjer im fpäteren Proge|3 am 16. DTooember 1824 Dom 23afer ÄinEelin ein 3 e u 9 n ' 0 bafür gu b e f o m m e n , root)I D e r g e b l i c ^ . iöielleicfjf fyaffe ber Q3afer gar nie eine 3Tadjri(f)f über bie angebliche 2lbmac^ung erhalten, ßif. Sriefbanb V I I I , © . 406; X , © . 591. - Z B 3urid^, DIt|Tr. Pefial. 607, © . 227-229.
33
Pestalozzi Werke Bd. 27
514
Anhang I I I
WORTERKLÄRUNG 23on i>er heutigen ©tfjrifffpracfje bjro. iF>rer 3iedjffdjreibung nur wenig aBweicf)eni>e, bei laufem ßefen oF>ne weiteres oerffänblicfie 2BorfbiIt>er finb nicf)f aufgenommen (j.23. lestig = läftig, Tact unö Tackt = £aff). 2lbfurjungen: efro. franj. i.®.t>. jmt>. laf.
= = = = =
Abänderung abschätzen absprechen abträglich achten Ad(d)resse ahnden allenfallig Anmuth Ansprach(e) ansprechen antragen, auf etw. Auctorität -
Aufnahme äufnen Äufnung Aufwachs Auge: ins Auge fassen
ettvaä fcanjöfifrf) im ©inne oon jemanfc [ateinifdj S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S.
= ©pero. = u.o. = u. d. =
172 Z. 24/25, 35; 174 Z. 1 205 Z. 6 239 Z. 25 152 Z. 13; S. 159 Z. 37 106 Z. 20 63 Z. 3; S. 64 Z. 39; 72 Z. 36 u.ö. 218 Z. 45 102 Z. 26 231 Z. 33; S. 253 Z. 16; 256 Z. 35/36 221 Z. 12; S. 233 Z. 21; 239 Z. 22 u.ö. 103 Z. 14; S. 159 Z. 36; 221 Z. 11 u.ö. 239 Z. 12 109 Z . 3 0 302 Z. 22 258 Z. 7 165 Z. 30; S. 174 Z. 31 65 Z. 11; S. 177 Z. 38 203 Z. 38 186 Z. 18; S. 234 Z. 39; 285 Z . 1 0
Plural ©pridjroorf uni> off tinfc öfter
21ni>erutig tjerabfel|en aburteilen einträglidfj, ertragreich beachten (Singabe a^nen allenfallfig Steigung, 3uneigung Qlnfprudj, gorberung beanfprudfjen, oerlangen, for&ern efro. Porfdjlagen Slmfigeroalt Sei) 6 ri>e 2Iufftf)toung mefjren görberung, Dliefyrung baö 2Iuftt>ad)fen befrachten
Worterklänmg Augen: in die Augen fallen Ausmarchung außer (den G.) außer (den Grenzen)
S. 200 Z. 8; S. 233 Z. 7, 29/30; S. 292 Z. 15 S. 167 Z. 6 S. 13 Z. 35; S. 170 Z. 9 S. 76 Z. 34, 35; S. 244 Z . 2 7 ; S. 292 Z. 6
515 erfdfj einen 2iuéfdj eiSung auä (bem ©.) aufjerljalb (ber ©renjen)
B Bavardage Bedingnis, -niß befeinden Begegniß Begleit behelfen beides (A und B, A als auch B) Belästigung belebt Bevogtung beydes (A und B) bezwecken bös Branche Bureau by bydes (A und B) Byspill
S. 310 Z. 22 S. 70 Z. 12; S. 288 Z. 16, 20 S. 141 Z. 20 S. 135 Z. 7; S. 251 Z. 35; S. 263 Z. 12 S. 287 Z. 7 S. 198 Z. 6, 33; S. 306 Z. 16 S. 142 Z. 7; S. 244 Z. 29; S. 287 Z. 11 u.ö. S. 229 Z . 8 S. 335 Z . 3 S. 256 Z . 5 S. 211 Z. 21 S. 135 Z. 24 S. 203 Z. 17; S. 245 Z. 31; S. 285 Z. 3 u.ö. S. 300 Z. 10 S. 306 Z. 23/24 S. 52 Z. 9 S. 51 Z. 20 S. 142 Z. 5
(franj.) @eftf)tpä$ ¡Bedingung befmbeti ©reigni«, 23orEommniä ¡Begleitung unfetjfü^en foroo^I (31 roie 33) 2iuflage, 23erpflidjiung lebhaft, erregt SeDormunbung fotro^I (3t wie 23) erjielen, erreichen fif>Iimm, übel (franj.) 3tx>eig (frang.) ©cfjreibpulf bei ft>rt)pf>[ (2i wie 23) 25eifpie[
C Cahier Civilweg, auf dem copialiter Corps correctionell cum studio et amore
S. 293 Z . 1 4 S. 306 Z. 5 S. 293 Z. 14 S. 63 Z. 20; S. 70 Z. 34 S. 305 Z. 35/36; S. 306 Z. 4, 13; S. 329 Z. 36 S. 230 Z. 1
(franj.) ipeft git>ilredjflicf) (lof.) in Äopie Äörperfcfjaft, 23ei)örbe jucfjtpplijeilitf) (franj. correctionnel) (tat.) mit ©¡fer unb Eiebe
D Darsetzung Dasyn desnahen
S. S. S. Z.
212 Z. 26/27 ©in fa£ 221 Z. 32 Cafein, Jpierfein 141 Z . 3 5 ; S. 207 bedfyalb 22/23; S. 208 Z. 26 u.o.
3. Anhang
516
Diensten PI. diesfällig diesfalls Dilapidation dilapidiren disfalla dürfen
eilft einberichten Eingeber einhausen, sich einig einstimmig eintreten mit jmd. über etw. eintreten über etw. Endschaft Endzweck erheitern Erheiterung
S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S.
218 Z.37 59 Z. 26; S. 76 Z. 14; 154 Z. 19 u.o. 68 Z. 13; S. I l l Z. 28; 112 Z. 15 u.ö. 69 Z. 19; S. 255 Z. 36; 267 Z . 1 4 255 Z. 3 65 Z. 4 101 Z. 5; S. 102 Z. 23; 103 Z. 10
S. S. S. S. S. S. S.
57 Z. 3 66 Z. 35 299 Z. 32 287 Z. 38 343 Z. 38 302 Z. 11 316 Z . 3 8
S. S. S. S. S. S. S.
76 Z. 30, 36 eingeben auf et». 227 Z . 1 0 @n&e 3 Z. 1; S. 65 Z. 14; 3iel 72 Z. 4 u.o. aufEIären 223 Z. 28 238 Z. 25; S. 239 Z. 23; Stellung, SrElärung, 252 Z. 18/19 u.ö. 2Iuff[ärung
S i enfiti o f e n Siedbejuglitfj in t i e f e r 25ejiei)Ung ( f r a n j . ) iBerfcfjroenbung ( f r a n g . ) Derfcfjroen&en in tiefet 33ejiehung muffen
elff roeiferleifen ©nreidjer ficfj einleben einsig im (Sinberneljmen in iöerfjanblungen eintreten
F Fall: es sei nicht der Fall S. 312 Z. 2 S. 179 Z. 8 - im Fall sein fehlen feinden fiskalisch
S. S. S. S.
52 Z. 28; S. 243 Z. 16; 245 Z. 11 52 Z. 2 300 Z. 13
forthin Freisinn Freßpflanze
S. 218 Z. 21, 22 S. 327 Z. 31 S. 177 Z. 32
Freyheit frohnen
S. 66 Z. 1 S. 195 Z. 9, 23
eö fei nicfjf angebracht in ber £age fein, ®elegen= F>eif f>aben fef)Ifcf)[agen, in bie 3 r r c führen, ungünfiig ausfallen fi'nben f>ier fem. jlaatlicfj (betr. ©faafSDermögen) meifer^in freie ©eflnnung rooi)I = ©c^rnaro^er» pflanje
Offenheit frönen, fidj Eingeben
517
Worterklärung für einmal
S. 267 Z. 1; S. 285 Z. 28, 33/34 u.o.
fürs er|fe, Dotläufi'g
G Gefährde gefahren Geldeshalber Gelüst (der) gemein gemeinbürgerlich
S. 182 Z . 1 5 S. 109 Z. 8; S. 151 Z. 34; S. 296 Z. 5 u.o. S. 290 Z . 3 S. 226 Z. 17; S. 241 Z. 27 S. 171 Z . 3 8 S. 172 Z. 22; S. 173 Z. 17, 21/22 u.ö.
gemeine Herrschaft
S. 180 Z. 6
gemüthlich gemüthlich Gemüthlichkeit genugthuend
S. 235 Z. 10 S. 266 Z. 8/9 S. 13 Z. 26/27 S. 52 Z. 18; S. 70 Z. 22; S. 185 Z. 29 S. 341 Z . 1 1 S. 13 Z. 34; S. 14 Z. 1 S. 240 Z. 24; S. 259 Z. 4 S. 105 Z . 9 S. 51 Z. 33
Gerichtsentenz Geschäft Geschwatzwerk, -ägleicherdings Gonsten, zu unseren
©efäfjrlidjfeif ©efafjr laufen, riifieren in bejug auf ©elb, finanziell 33erfangen geroöijnlicf) ben 23ürgern gemeinfam, auf ber ©emeinfcfiaff i)er ¡Bürger beruljenb llnferfanengebief mehrerer fouDeräner ©lieber ber alfen Gjibgenoffenfdfjaft efroa = innerlicf) gemüfpoll efroa = (Smppnbung genügenb ©erit^fdurfeil 2Iufgabe gleicfiermajjen ©unjfen
H halben . . . halber Handbiethung haushalten heiter
S. S. S. S. S. S.
hintenansetzen hinter meinem Grabe hinteren Hintritt hoher Donnerstag
S. S. S. S. S. S. S.
Hornung hors de loi
S. S.
302 166 292 175 203 279
Z. Z. Z. Z. Z. Z.
24 14; 3/4 14; 8/9 19
wegen S. 274 Z. 9; in bejug auf . . . u.o. S. 198 Z. 35; £i[fe, Seiffanb, linier; ffüijung u.ö. jufammenrooF)nen unö fammenar&eifen 131 Z. 23; S. 177 Z. 7; fyeü, Bar 207 Z . 1 5 326 Z . 6 f)infanfei)en 64 Z. 3 natf> meinem £oöe 142 Z. 25 f)in£>ern 117 Z . 1 5 jjinfdjeiben, £ob 74 Z. 19 ©runbcmnerdfag, Donnerstag por Oflern 102 Z. 21 §ebruar 308 Z . 5 (frang.) aujjerFjalb bed @efe$eerbö$tt>eig, ©ewerbe befrachten (franj. incident) Gtinrourf, 3tt>ifdf)enjlreit
3 Jenner Jgfr. J o h n Bull
S. 217 Z. 38; S. 265 Z. 31 S. 257 Z. 24; S. 258 Z. 2, 16 S. 311 Z. 16; S. 330 Z. 5
Januar Jungfer, gräulein ijier = bie Dlienge (f. audj ©acfjerilärung)
K
Kunstmittel Kunsttalent
S. S. S. S. S. S. S. S. Z. S. S.
öffentlich gefabelt (©ürtber muffen »äi>renb beö @otfeö= bienfleS Dor Derfammelfer ©emeinbe unter ber Äanjel fielen) Eräffig 158 Z . 7 ficf) beflagen 218 Z. 37 23equemIidjEeif 297 Z. 20 Eoflfpielig, auftpenbig 210 Z. 7 13 Z. 17, 20; S. 14 Z. 7 Sonnen, 2Biffen 14 Z. 29; S. 198 Z. 15; 2iuöbitbung, Vermittlung t>on fienntniffen 205 Z. 37/38 u.ö. 21uöbilbung, gadjroiffen 197 Z. 9/10; S. 199 unb =Eönnen 5; S. 207 Z. 23 u.ö. Äunflgriff, OTetf>obe 203 Z. 7 praEfifcfje Begabung 208 Z. 5
Lage: in der Lage sein Lebenszweck Leibdingsgenuß Leist
S. S. S. S.
65 Z. 21; S. 70 Z. 39 65 Z. 11/12 4 Z. 4 185 Z. 2
leste
S. 51 Z. 1, 12
Kanzel: unter die Kanzel S. 105 Z. 16/17 gestellt
kernhaft klagen, sich Kommlichkeit kostbar Kunst Kunst (aus)bildung Kunstkräfte
L genötigt fein ßebenöjiel Jtu^niejjung ©efeUfdjaft, bie fid} jetpeilö in einem beflimmfen £ofa[ Perfammelt, fttub (2Borf= fpiel mit Schuhleist (3-3) Ie§fe
519
Worterklärung
M sein Maul brauchen mehrsten mindern montirt
S. S. S. S.
331 Z. 2 300 Z. 22/23 72 Z. 25; S. 187 Z. 4 311 Z. 6
Municipale Municipalität, Munizipalität muß
S. S. S. S.
70 63 71 15
Nachkomling Nachtmahl Näh(e)rung
nothdürftig
S. S. S. Z. S. S. S. S. S.
141 343 191 16; 335 160 149 155 327
Pensionsbrief Peterlingen
S. 173 Z. 39 S. 228 Z. 36
plötzlich Post nubila lux
S. 273 Z. 20/21; S. 300 Z. 13 S. 131 Z. 24
premeditirt
S. 4 Z. 9/10
Recht : vor den Rechten Rechtens rechtfertigen Rechtsincidenzen
S. 302 Z. 5/6 S. 71 Z. 5 S. 55 Z. 11 S. 72 Z. 5
Z. Z. Z. Z.
[ogjietjen, täflern meiften abnehmen, geringer roerben eingefleibef; f)ier roof)[ i.(2.t>. [iorierf (roie ßafaien) 25 (franj.) ©fabfraf 19, 26; S. 65 Z. 2; (frang.) ©emeinberaf, 5, 12 ©fabtraf 35 foll N
nie Niederlage Normalschule
Z. 25 Z. 33, 35 Z. 3, 34; S. 253 S. 269 Z. 15 u.ö. Z. 39 Z. 7 Z. 1; S. 153 Z. 39; Z. 17, 22 Z.35
P
STadjiomme 2IbenbmaI)[ 2Innäf)erung, 3"neigung je(matö) Sager unb QSerfriebäfleKe (franj. école normale) £ef)rerbi[bungéanfla[f nofwenbig f. ©adjerllörung beutfcfjer 9îame Don Patjerne (ftf. 2Baabf) foforf, augenblitJUcf) (faf. ©prro. ) natf) 2Bo[fen bas ßicfjf (frang.) Porausbcfiimmf
R
Ressource Reislaufen Rückschritt Rü(c)ksicht
cor ©ericfjf bed 3îecfjf£l als berechtigt ertreifen iKedjfSeintrurf, 3»ifcfjen= jîreif S. 72 Z. 4; S. 112 Z. 23, (franj.) Hilfsmittel, ©etb= miffei 26 (Sinfriff in frembe Äriegd» S. 170 Z. 2; S. 173 Z. 16 bienfle (micfjfiger 6rrperbd= groeig ber alten ©df)tt>eijer) S. 287 Z. 26; S. 300 Z. 38; Müäfriff, Diütfjug S. 301 Z . 1 6 S. 13 Z. 15; S. 35 Z. 25; jpin(7ci)f, SejieFjurtg S. 64 Z. 13 u.ö.
3. Anhang
520 rücksichtlich
S. 65 Z. 2; S. 63 Z. 3, 15; S. 70 Z. 36/37
Sack Sohef Schuh
S. 235 Z. 5; S. 302 Z. 5 S. 219 Z. 45 S. 151 Z . 1 4
selber
S. Z. S. S. S. S.
166 38; 183 208 242 330
Trölerkünste
S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S.
322 Z. 38; S. 326 Z. 3; 336 Z. 36 181 Z. 41; S. 200 Z. 36; 249 Z. 7 u.ö. 73 Z. 5; S. 153 Z. 30 103 Z. 30, 33, 39 68 Z. 1 181 Z. 16/17 194 Z. 5; S. 224 Z. 25; 288 Z. 5 344 Z. 1/2
trotz des Protokols
S. 314 Z. 11/12
f)infiâ>tii
S
selbstsuchtlos Selbstsuchtlosigkeit Serben servum pecus Sinnlosigkeit Sohnssohn Sorgfalt Staatsrat
Standesregierung Stanser Vorkommnis still(e) stellen syn Syndicus
Tact, T a k t t h u n : es ist um etw. zu thun Tochter Töchteranstalt Töchterinstitut Tongeber Traumsucht
Z. 3, 14; S. 171 S. 177 Z. 13 u.ö. Z. 2/3 Z. 36/37 Z. 18; S. 245 Z. 22 Z.5
Xafcfye ®>ef, Sorjtetjer gug (alteä ßängenmafj) ; f>ier i.©.t>. Oua&ratfufj = runb 1 / 9 Quabrafmefcr fogar, felbft
felbjïlos ©elbftlpfigEeii frânfeln (lai., riarfj ,Ç)oraj, (Spijîeln I ig, ig) bats fï[at>ifcf>e 23ief>, bie fïlapifcfje iperbe ©eiffeSDerrctrtung S. 284 Z. 7, 15, 23 S. I l l Z. 33; S. 141 Z. 19 Gïnfel ©orge, gürforge S. 104 Z. 12 S. 131 Z. 2, 5; S. 135 Z. 9 (fratij. conseil d ' E t a t ) Âanfonéregierung (in bett franjöjlfdjfpratfjigen &an= fonen) S. 65 Z. 29, 33; S. 71 Z. 1 Äanfonöregierung f. ©atfjerflärung ju ®. 168 S. 169 Z. 20 3- 33ffS. 72 Z. 15; S. 287 Z. 15 aufhalfen, befeifigen u.ö. S. 51 Z. 2, 27; S. 142 Z. 23 S. 305 Z. 10; S. 308 Z. 24 fein (franj. syndic) ©faï>(= prâfibenf, 23ûrgermei|ïer T geingefüf)!, ©efpür eö gef)f um cfir>. DIÎâ£>cÇ)en Dlîâbc^enanjialf OTäbcijemnffifut Xonangeber Neigung gur Träumerei Äniffe eineö Tpco^efr (üd)tiqen entgegen ßem ^3rof oEoü
Worterklärung Tugend
S. 13 Z. 17, 19, 21; S. 14 Z. 7/8
über sieh nehmen
S. 111 Z. 29
um deswillen Umgebungen umständlich Umständlichkeit unbedingt unbevogtet ungenugthuend unkostbar Unlieb unter die Kanzel gestellt unverheltnismeßig
S. S. S. S. S. S. S. S. S.
Usage du monde
S. 293 Z . 1
veraltend Verein Verhältnisse
S. S. S. S. S. Z. S. S. S. Z. S. S. S. S. S. S. S. S.
521 (Signung, Befähigung
U
176 Z. 3 228 Z . 1 3 135 Z. 20; S. 154 Z. 24 66 Z. 1/2 308 Z. 27, 33 169 Z. 13 167 Z. 27 291 Z . 2 5 334 Z. 32
S. 52 Z. 10
übernehmen, auf firf> nehmen ieiftalb OTifarbeifer ausführlich, eingeFjenb 2iusfüf>rIid?Eeif bebingungdloö unbeoormunbef ungenügend unfofffpielig, billig OTifjfallen f. Kanzel in feinem iBerljälfniö ftefjenti, unproporiionat (franj.) ßebenctarf
V
Verkommniß Verschreiung verschreyen vertischgelten(d) verziehen, Verziehung vielseitig Vogt vogten vögtlich vollseitig von seinetwegen vor allem aus vorgesetzt vorhabend vorschreiten Vorschritt
217 Z. 28/29 169 Z. 18 179 Z. 8; S. 191 Z. 2/3; 258 Z. 2 u.ö. 286 Z. 27, 33; S. 287 26/27; S. 288 Z. 34 72 Z. 34; S. 293 Z. 4 67 Z. 10 217 Z. 23; S. 218 31/32 221 Z. 26, 27 328 Z. 9, 12 104 Z . 4 ; S. 219 Z. 1 219 Z. 21 217 Z. 17; S. 231 Z. 10; 256 Z. 3, 19 142 Z. 4 74 Z. 21; S. 305 Z. 11
atferni» Bereinigung, 23unb Bedienungen 2Ibfommen, 23erirag 23erleumt>ung Derleumöen gegen Sega^tung Don ffo|t= gel& untergebracht terjeifien, Qjerjeifjung mannigfach 23otmuni> beoormunöen DPrmunbfdjafflid)
in je&er 33egief>ung t>on feiner Seite, in feinem tarnen S. 205 Z. 36; S. 344 Z. 13, DDr allem 15/16 S. 334 Z. 35 beabfidjiigf S. 136 Z. 13 beabficfjfigf S. 15 Z. 27 forffc^reifen, fortfahren S. 172 Z. 24; S. 174 Z. 19; gorffrfjrifi S. 200 Z. 2 u.ö.
522 Vorschub Vorsehung thun (einer Sache) V o r w o r t (das) vorzüglich
3. A n h a n g S. S. Z. S. S.
294 203 12 342 281
Z. 21 Z. 14/15; S. 208
llnterfïûÇung für eftp. (t>or)forgen
Z. 14 Z. 21
6aé erfle 2Bort befonbent W
wenn Werkstädten Wienacht wirklich das W o r t reden (einer Sache)
S. S. S. S. S. Z.
218 Z. 21, 22 171 Z. 27 221 Z. 29 131 Z. 19; S. 272 Z. 25 15 Z. 14/15; S. 241 15
Zeitgelust Zeitpunkt
S. S. S. S. Z. S. S. S. S.
244 Z . 1 5 72 Z. 39; S. 111 Z. 2 0 ; 202 Z. 2 64 Z. 31/32; S. 103 27 141 Z . 1 5 276 Z. 23/24 51 Z. 16; S. 190 Z. 2 7 ; 193 Z. 24 u.ö.
roen 2Berf (Höffen 2BeiF>nacf>fen gegenwärtig, guc 3eif füt efro. eintreten
Z
zernichten Zernichtigung zusammenstehen Zweck, Zwekk
2Iugenb[icfsge[üfie 3eifraum, 3«ffpanne t>erni(f>fen 23erni(f)tung, 3ecflörung jufammenfrefen 3iel
523
Anhang I V
P E R S O N E N - UND O R T S R E G I S T E R 8larf)en ©. 294, 398, 456, 495 2Iarau o[g, griebrief), £ef>rer ( * 1 7 7 7 ) ©. 505 3ucf)fee f. DIiüncf)enbutf)fee Sûrïli, 3of). ipeimiâ), QSerleger (1760-1821) ©. 244/ 254 Süll, ^oljn ©. 3 1 1 , 330, 503 Sullef © . 4 1 1 , 4 9 3 23u[fmann, (Stife ©. 471 23ung[au ©. 508 23utg (£>[.) ©. 492 25urgborf (Serf^ouS) ©. 154, 159, 2 1 5 , 227-229, 2 3 1 , 234, 237, 248, 319, 388, 430, 434/ 445/ 447/ 4 4 8 , 4 5 2 , 4 6 9 , 4 7 0 , 4 7 2 , 4 7 3 , 4 7 5 Surgunb ©. 438, 439 23urruefo, tyaolo, ©coûter ©. 5 1 2 23ufj, CEf>ri|îopï), £et>rer (1776-1855) ©. 473, 477 Suffe, g . 3 „ ÊleDe ©. 503 ©alpin, j e a n , Reformator (1509-1564) ©. 436, 439 Sambrai ©. 470 GEambribge (OTaff.) ©. 464 datining, ©eorge, Staatsmann (1770-1827) ©. 394 ßarrarb, grançoid, ©rçnfcic ©. 305, 308, 497 Sauer, £., £ef>rer ©. 487 Sernaç ©. 498
REGISTER
525
Gifjarted, engliftfjer "Pring (*ig48) ©. 395 ßljeam ©. 394 Glinbp ©. 322, 387, 390, 394, 500, 501, 506, 508 Möllmann, Äarlßorens, 3le?ior ( 1 7 8 8 - 1 8 6 6 ) © . 398, 458 ßoncife @. 500 CEonffanfin f. Äonffanfin ßORFICA (5. 397
Eoffonar) ©. 470 Sofia, griebri^, Verleger ( 1 7 6 4 - 1 8 3 2 ) e[, 3can 2lbrattt Daniel, Sliajor ( 1 6 7 0 - 1 7 2 3 ) ©. 439 Semangeof, Sebaftien, £eF;rec (3. 505 Ccnjcl, SernFjarb, J)rofcffor ( 1 7 7 3 - 1 8 3 8 ) (3. 406, 407, 463 Ceuf|*(f)Iani>, beuffrf) OIPF), ^3ÄBAGOG ( 1 7 9 0 - 1 8 6 6 ) (5. 458 DORPAF (3. 495
Dredben (5. 446, 455, 459, 465, 470, 476, 487, 508 0 U Zfyon,
^can
3IO6OIPF>E, ©IAFITJALTEC ( 1 7 5 0 - 1 8 3 4 ) ©• 109, 316, 4^7/ 500, 509
©bnai ©. 434 ©i£>genoffen|'rf)afi f. ©djroeij ©faß ©. 401 (Snglanb, englifcf), ©roßbrifannien ©. 1 7 ,
20, 2 1 , 2 3 - 2 5 , 29, 39,
42, 43/ 45/ 47/ '46,
147, 2 1 1 , 263, 276, 3 1 9 - 3 2 1 , 328, 329, 3 3 2 - 3 3 4 , 3 5 1 , 378, 390-395,
397-402,
406, 408, 409, 424, 430, 4 3 1 , 444, 463, 466, 482, 485, 492, 500, 501, 503, 504,
5°5/ 5°7/ 5°8,
509
(SPFOM @ . 394, 504
Srlinöbacf) ©. 434 6|Yf)er, .Spant!ftonrab,2eF>cer ( 1 7 7 6 - 1 8 3 5 ) © . 475 Sulingen (Sl.) ©. 406, 463 (Suropa ©. 121, 173, 183, 184, 210, 244, 260, 386, 391, 439, 440, 448, 452, 458, 484, 498, 503
(Sberd, Srnft 2Iuguft, DieEfor ( 1 7 7 9 - 1 8 2 3 )
©.475
gäfi, Ulrich, Profeffor ( I 7 9 6 - I 8 (6157)6 9©- 1. 8459 GAFIO, 3 E A N 2IN£OINE, GRIEÖENSRICFIFER 55)
© . 409, 4 2 5 / 498/ 5 1 0 , 5 1 1
i . Anhang
526 g a f í o , £ouí 3 X „ £eF>rer © . 1 4 7 , 4 2 8 , 4 3 1 , 5 0 5 ©[amé ©. 434 ©nabenberg © . 5 0 8 ®DÍ>tDÍn, g a m i l i e © . 3 9 2 © 5 I 6 Í , 2íní>reaé, £ e í ) r e r ( 1 7 8 6 - 1 8 4 0 ) © . 3 7 2 , 4 5 2 , 4 6 5 ©óffíngen © . 246, 2 5 4 © o f í t j e l f , J e r e m i a s ( 2 l [ b . 23i§íusS), D i e t e r ( 1 7 9 7 - 1 8 5 4 ) © . 4 3 5 © r a f f e n r i e í ) , ( S m a n u e l t>on, í í a n b e o g í ( 1 7 6 3 - 1 8 4 2 ) © . 4 3 7 / 4 4 3 ©ranbfon © . 168, 323, 417, 438, 478, 484, 500, 501, 502 ©raubün&en © . 4 3 9 ' 4 9 9 © r e a o e a , j a m é i s " P i e r r e p o i n f , Ceíjrer ( 1 7 7 7 - 1 8 4 2 ) © . 3 2 0 , 4 0 2 , 5 0 0 , 5 0 5 ©renoble © . 397 @rünftat>£ © . 5 0 7 © u e f f í e r , &e, 33ucf)6rut£er © .
147
© u í l l a u m e , 3iaö, ©eminarle()rer ( 1 7 8 3 - 1 8 6 8 ) •Sperai, S a m u e l , lieijrer ( 1 7 0 1 - 1 7 4 9 ) © . 4 3 9 ^»erbari, ^ o l j . grie&ricfj, P ä & a g o g ( 1 7 7 6 - 1 8 4 1 ) © . 4 4 4 £>errnljuf © . 508
527
©.398
ijerjog, Sürgermeijfer ( 1 7 7 3 - 1 8 4 0 ) © . 378, 501 •Sperjogenbudjfee © . 4 3 5 Reffen © . 4 7 5 •SpeffemDarmftabi, ßuberoig I . , , griebricf) © o t t f r i e S , OTufifle^rec (c. 1 7 8 9 - 1 8 5 6 ) © . 3 7 2 Jpillpar, g a m i l i e © . 5 0 9 ,§>irf, 3 o ^ a n n , Cefjrer ( 1 8 0 0 - 1 8 6 0 ) © . 4 6 6 , 5 0 1 , 5 0 6 £ i r j e l , 3of>. Ä a f p a r , © i a ö t a r j t ( 1 7 2 5 - 1 8 0 3 ) © . 4 3 7 , 4 4 3 i j o f m a n n , § c a n j © e o r g , Celjrer ( 1 7 7 7 - c a . 1 8 3 0 ) © . 244/ 2 49> 4 8 ° ijofrml @. 2 8 5 - 2 8 7 , 387, 400, 428, 4 5 1 , 469, 4 7 3 , 479, 493 •Öottanb © • 2 0 , 1 4 5 , 2 4 4 , 3 9 9 •£opf, S a m u e l , Cetyrer ( 1 7 8 4 - 1 8 3 0 ) © . 409 4>t>raä, QuinfutJ, ©icfjfer ( 6 5 - 8 D.Sf>r.) © . 4 1 2 i j o ^ e , 3 ° ! > a n n e i ftonrab, 2irjt ( 1 7 3 4 - 1 8 0 1 ) © . 1 7 9 , 4 4 1 £ u b e r , grilj, P f a r r e r © . 464 jpunf, CEfjarlofÉe, ©tfjülerin © . 3 9 2 jpungifer, B a r b a r a , geb. ©djing ® . 4 6 2 £ u n ä i f e r , Otto, P r o f e f f o r ( 1 8 4 1 - 1 9 0 9 ) © . 4 5 3 , 4 6 1 - 4 6 3 JpunjiEer, © u f a n n e , geb. Ä a f l ^ o f e r © . 4 6 2 ipurrr), © f i f a , ©rfjütecin © . 3 9 2 ^ u r r 9 , DHarp, ©d^ülerin © . 3 9 2 3r[an& ©. 485 3 f e l i n , 3 f a a E , Dlaffifjreiber ( 1 7 2 8 - 1 7 8 2 ) © . 4 3 7 , 4 4 3 3 « I e r , Q a m ^ a f o b , CeFjrer © . 4 2 8 3 f r a e l , 3Iuguft, B i b l i o g r a p h ( 1 8 3 6 - 1 9 0 6 ) © . 3 4 8 , 3 7 6 , 3 9 6 , 4 6 1 , 4 6 3 , 4 9 0 , 4 g i , 4 9 6 , 4 9 7 3ialien ©. 184, 463, 505 3 e f a j a , Prophet © . 4 3 3 3 e f u ö G>F)rifttis! © . 4 5 9
528
4. A n h a n g
5oI>anneg, @DangeIifi (3. 460 3orban, grl. ©. 455, 5 1 2 3 " [ [ i e n , DKarcsSInfDinc, ©eneral ( 1 7 7 5 - 1 8 4 8 ) © . 2 1 7 , 2 5 1 , 2 8 5 , 4 0 0 , 4 2 7 , 4 2 9 , 4 5 9 ' 4 8 i , 493 3 u n g = © i i [ I i n g , ^ o f ) . ßeinricf;, ©cfjriftfietfer ( 1 7 4 0 - 1 8 1 7 ) © . 4 6 8 3 u r a © . 64, 87, 284 J t a i f e r , fleter, £ef)rer ( 1 7 9 3 - 1 8 6 4 ) eIm, ßet)ccc © . 4 5 8 , 4 8 7 Cappel © . 388, 389, 4 1 9 , 420 K a r l ber Äüljne, -^erjog ( 1 4 3 2 - 1 4 7 7 ) © . 4 3 8 Ä a r l (Stigen Don 233ürffemberg, .Sjerjog ( 1 7 2 8 - 1 7 9 3 ) © . 4 4 3 ffarldrulje © . 4 7 4 , 4 7 5 , 4 8 0 Äaffel ©. 458 ftaftfjofer, g a m i l i e © . 4 2 2 Ä a f t y p f e r , ©oitlieb, ©iaafdfrfjreiber ( 1 7 6 7 - 1 8 2 3 ) © . 4 8 3 Ä a f t y c f e r , Ä a r l , gocflmeifier ( 1 7 7 7 - 1 8 5 3 ) 455, 457, 467, 483 Ä a f t j j o f e r , Diofetfe, f. :ftieberer=.Sfaf!f)ofer, K . Äaroerau, Xijeobot, © e m i n a r b i r e f f o r ( 1 7 8 9 - 1 8 4 4 ) © • 5 ° 8 ifelter, 2ibraf>am, 23erleger © . 4 3 4 ÄinEelin, DTtafifjäuä, K a u f m a n n © . 5 1 3 Äinfetin, Diofine, ©d)ülerin © . 3 7 2 , 5 1 3 Ä l a u f e r , Z B a l i e r , £et>rer ( 1 8 8 4 - 1 9 6 7 ) © . 4 6 4 , 4 7 1 Ä n u f e r i , 2i[or)S, £ef>rer ( 1 7 8 9 - 1 8 3 6 ) © . 4 5 5 Äocfj, 3 o I ; . S a p i i f t , Center ( * 1 8 0 4 ) 506-508 R o d ) , (Sgberf 3°I>anned © . 5 1 2 Königsberg © . 3 9 7 Ä o n f t a n f i n , © r o f j f ü r f f , (f. audj) 3Inna geobororona @ . 4 8 4 iireiö, © e o r g , £ef)ter © . 4 5 5 , 5 1 2 Stöger, ß^rifiopF), P ä b a g o g ( 1 7 9 2 - 1 8 7 4 ) © . 4 9 2 Ä r ü j r , ©lifabefl), £ef)terin ( 1 7 7 3 - 1 8 1 9 ) © . 4 1 9 Ä r ü f i , Jpermann, £eF>rer ( 1 7 7 5 - 1 8 4 4 ) © . 3 5 , 6 6 , 6 8 , 7 0 , 7 1 , 7 4 , 7 8 , 8 5 , 8 9 , 9 0 , 9 6 , 109, i n , 1 2 1 , 126, 2 5 1 , 267, 2 9 1 , 292, 297, 3 1 1 , 3 1 4 , 3 1 7 , 340, 353, 372, 387, 3 9 1 , 393, 396, 4 ° 3 , 4 ° 5 - 4 ° 7 , 4 ° 9 , 4 r 2 , 4 ' 4 , 4 r 7 , 4*9, 4 2 1 - 4 2 5 , 4 2 7 , 4 3 ° , 4 4 8 , 4 5 0 - 4 5 3 , 4 5 5 , 458, 4 6 1 , 465, 469, 4 7 ° , 4 7 2 , 477, 479, 482, 486, 487, 4 9 2 - 4 9 6 , 501-503, 512 Ärüfi, 3aEob ( 1 8 0 3 - 1 8 5 4 ) © . 9, 388 Ä r ü f i , geb. 3 ? ä f , 2ifabeti) ( 1 7 6 2 - 1 8 3 6 ) © . 5 , 7 - 9 , 1 1 5 , 1 1 7 , 1 1 8 , 2 1 8 , 2 1 9 , 3 4 7 , 3 7 2 , 388, 389, 4 1 0 , 4 1 6 , 4 1 9 , 420, 468, 469, 4 8 1 , 483, 487 Ä r ü f i , OTaffjiaa, O e f o n o m ( 1 7 8 0 - 1 8 1 2 ) © . 3 8 8 ftrummacfjer, griebricfj 2IboIf, 0idf)ter ( 1 7 6 7 - 1 8 4 5 ) © • 4 7 ^ Ä u p f f e r , ^ a f o b £ecmF>arb © . 4 9 5 Ä u f f e r f. ßufter ß a b o r b e , 2IIej:anbre be, "Päbagog ( 1 7 7 3 - 1 8 4 2 ) © . 3 9 9 ßabomud, Sriebricfj, ^ r o f e f f o r ( 1 7 8 2 - 1 8 5 4 ) © . 4 7 4 , 480 £al>arpe, §reberic S e f a r be, © f a a t ö m a n n ( 1 7 5 4 - 1 8 3 8 ) © . 4 0 0 , 4 2 4 £ancafter, ^ o f e p f ) , P ä b a g o g ( 1 7 7 8 - 1 8 3 8 ) @ . 3 9 9 - 4 0 1 , 4 2 7 f . , 5 0 1
Register
529
ßange, 2BiIF>eIm, i>äbagog ( » 1 7 8 6 ) © . 2 7 5 , 2 7 6 , 2 8 8 , 4 4 8 , 4 5 g , 4 9 1 , 4 9 2 ßangenff»a[ a n n c ö , £el>rer ( 1 7 9 0 - 1 8 4 8 ) © . 372, 45 2 > 465/ 4 7 ° - 4 7 2 , 4 8 5 , 487, 4 9 2 , 493, 498, 500, 502, 503 K a m d a u e r , Ä a r l , "Pfarrer 6 . 4 7 1 Kamöauer, ^ e f e r ( 1 8 4 2 - 1 9 2 4 ) © . 4 7 1 KanE, 2Inbrea£), £et>rer ( 1 7 8 6 - 1 8 5 5 ) reaö, £el>rer (1794-1864) ©• 493 ©fanö (©fang) © . 19, 154, 169, 179, 438, 44 1 / 45 8 ©tapfer, 'Philipp 2IIberf, OTinifter (1766-1840) ©. 398, 399, 403, 443, 469, 473 ©feffan, 3"f>. 3a!ob, Kaufmann (1790-1859) ©. 495 ©teiger, ^ a n n e s , Pfarrer (1783-1839) ©. 348, 389 ©fein a.3?Ij. © . 438 ©fein (©(.©.) ©.477 ©feiner, ^afoB, OTaiF>emafifer (1796-1863) ©. 477 ©feiner, fKofemann, Üefjrer (geb. 1781) ©. 477 ©feinmann, 2Hbrecf)f, ©efrefär (1791-1829) ©. 349~35 r ' 353' 37 I _ 373' 37 6 ' 5 1 2 ©fern, 2BiIIjeIm, £ef)rer (1792-1873) ©. 501 ©fradjan, Sfcuarb, ©d?üler © . 512
534
4. Anhang
(SfrafjBurg (3. 429 S t u t t g a r t © . 5 7 , 2 7 3 , 3 5 3 , 370, 380, 387, 4 1 6 , 426, 446, 466, 469, 488 ©üDern, 3ioF>. 2BiIf>e[m ton, OTiniffer ( 1 7 7 5 - 1 8 2 9 ) (3. 3 5 1 , 398 ©Denfle, Äar[, ©eminarlefjrer ( 1 7 9 6 - 1 8 7 1 )