Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe: Band 15 Schriften aus den Jahren von 1803 bis 1804 [Reprint 2015 ed.] 9783110834710, 9783110034486


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German Pages 554 [564] Year 1981

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Table of contents :
Vorwort
1. Der natürliche Schulmeister, oder practische Anweisung in den einfachsten Grundsäzen des Kinderunterrichts in allen Vorkentnissen, die ihnen unter dem sechsten Jahre byzubringen nothwendig sind. Um 1803-1804
2. Über fremdsprachlichen Unterricht. Um 1803
3. ABC der Anschauung, oder Anschauungslehre der Maß Verhältnisse. Zürich und Bern, Tübingen 1803
Entwürfe
Erstes Heft
Zweites Heft
4. Das Buch der Mütter, oder Anleitung für Mütter, ihre Kinder bemerken und reden zu lehren. Zürich und Bern, Tübingen 1803
Vorrede, mit Entwürfen
Übung 1 - 6 im Auszug
5. Antwort auf neun Fragen Herbarts über die Methode. Um Mitte 1803
Anhänge *
1. Anhang, Textkritik
2. Anhang, Sacherklärung
3. Anhang, Worterklärung
4. Anhang, Namens- und Ortsregister
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Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe: Band 15 Schriften aus den Jahren von 1803 bis 1804 [Reprint 2015 ed.]
 9783110834710, 9783110034486

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PESTALOZZI SÄMTLICHE WERKE Kritische Ausgabe begründet von

A r t u r Buchenau f , E d u a r d Spranger Hans Stettbacher

15. Band

ORELL FÜSSLI VERLAG,

ZÜRICH

1958 Auslieferung für Deutschland : Verlag von Walter de Gruyter & Co., Berlin

PESTALOZZI SÄMTLICHE W E R K E 15. B a n d Schriften aus den Jahren 1803—1804 bearbeitet von

Emanuel Dejung und Walter Klauser Mit zwei Tafeln

O R E L L F Ü S S L I VERLAG, ZÜRICH 1958 Auslieferung für Deutschland: Verlag von Walter de Gruyter & Co., Berlin

© Orell Füssli Verlag, Zürich 1958 Druck: Art. Institut Orell Füssli AG, Zürich Printed in Switzerland

Inhalt Seite

Vorwort

V

1. Der natürliche Schulmeister, oder practische Anweisung in den einfachsten Grundsazon des Kinderunterrichts in allen Vorkentniesen, die ihnen unter dem sechsten Jahre byzubringen nothwendig sind. Um 1803-1804

1

2. Uber fremdsprachlichen

Unterricht. Um 1803

3. ABC der Anschauung, oder Anschauungslehre der Maßverhältnisse. und Bern, Tübingen 1803 Entwürfe Erstes Heft Zweites H e f t

167 Zürich 175 177 182 239

4. Das Buch der Mütter, oder Anleitung für Mütter, ihre Kinder bemerken und reden zu lehren. Zürich und Bern, Tübingen 1803 Vorrede, mit Entwürfen Übung 1 - β im Auszug 7. Übung

341 343 353 359

5. Antwort auf neun Fragen Herbarts über die Methode. Um Mitte 1803

425

Anhänge 1. Anhang, 2. Anhang, 3. Anhang, 4. Anhang,

433 435 509 542 549

· Textkritik Sacherklärung Worterklärung Namens- und Ortaregister

Vorwort Der vorliegende Band enthält fünf Schriften aus den Jahren 1803-04, meist Lehrbücher, nebst einer kleinen Abhandlung für Herbart. Pestalozzi suchte damals seine neugefundene Unterrichtsmethode in einer Reihe von Elementarbüchern zu fassen. Doch gelangte zu seiner Zeit nur die « Anschauungslehre der Maßverhältnisse » und das mit Krüsi zusammen verfaßte «Buch der Mütter» zum Druck. Die Werkausgabe Seyffarths hat später den «Natürlichen Schulmeister» enthalten, während das unvollständige lateinische Elementarwerk und die Antwort auf Herbarts Fragen hier erstmals veröffentlicht werden. Der Inhalt der Lehrbücher ist in methodischer Hinsicht zum Teil überholt, zumal ihre praktische Form mit der genialen Konzeption Pestalozzis nicht ganz Schritt hielt. Schon zu seiner Lebzeit hat ihr Erscheinen auch die Meinung einer intellektuellen Uberbetonung aufkommen lassen, dies zu Unrecht, da die Schriften über sittliche und beruflich-physische Erziehung meist noch ungedruckt waren und vielfach erst heute im Druck vorgelegt werden. Im Zusammenhang mit der jahrelangen Diskussion über die Elementarwerke, zu welcher Herbart, Trapp und Niederer die wichtigsten Beiträge lieferten, ist die Abhandlung Pestalozzis für Herbart von besonderem Interesse. Beim «Buch der Mütter» wurde der Anteil Krüsis hier nur im Auszug wiedergegeben, während das Lehrbuch der Geometrie (Maßverhältnisse), an welchem Buss, Tobler und Krüsi sich beteiligten, gesamthaft, jedoch nur im Kleindruck veröffentlicht wird. Die Heranziehung der Manuskripte ergab für die Nr. 1, 3 und 4 gegenüber frühern Ausgaben viele Ergänzungen im Text,

ferner neue Belege für Pestalozzis Mitarbeit durch Vorreden, Entwürfe und spätere Aussagen. Die Bearbeitung von Nr. 1 und 4 hat Walter Klauser übernommen, während Emanuel Dejung Nr. 2, 3 und 5 betreute, sowie auch das Register erstellte. Ida Suter half in gewohnter Zuverlässigkeit bei der für diese Lehrbücher besonders wichtigen Worterklärung. Für die schwierige Drucklegung hat der Verlag Orell Füssli in Zürich seine bewährte Hilfe geleistet.

Der natürliche Schulmeister oder

practische Anweisung in den einfachsten Grundsäzen des Kinderunterrichts in allen Yorkentnissen, die ihnen unter dem sechsten Jahre byzubringen nothwendig sind

Es ist für einmahl nicht die Rede, durch diesen Versuch die schweizerische Nation rein deutsch reden zu lehren, sonder die verwahrloste Jugend verstehen zu lernen, was man in der Schweiz würklich redt.

1

Pestalozzi Werke Bd. 15

An das n i e d e r s t e Volk

Helvetiens.

Ich habe dein Zurükstehen, ich habe dein tiefes, dein tiefstes Zurükstehen gesehen und mich deiner erbarmet. Liebes Volk, ich will [dir aufhelfen]. Ich habe keine Kunst, ich kene keine Wüssenschaft und bin in dieser Welt nichts, gar nichts; aber ich kene s [dich] und gebe dir mich; ich gebe dir, was ich durch die ganze Mühseligkeit nur f ü r d i c h zu ergründen imstand war. Lies mich ohne Vorurtheil, und wenn dir jemand etwas für dich Besseres gibt, so wirf mich weg und laß mich auch by dir in das Nichts versinken, in dem ich mein Leben durch lebt[e]. 10 Wenn dir aber niemand, was ich, sagt, - wenn dir das, was ich dir sage, niemand [in] einer für [dich] so brauchbaren, zusammenhengenden Darstellung sagt, so schenke meinem Angedenken, schenk meinem Leben, schenk meinem auch für dich verlohrnen Leben eine Trehne. ¡5

Der natürliche Schulmeister

3

[Übersicht, Plan] 1. Buchstabier-Metod. 2. Register der Worte als Lesbuch. - Grammaticalischer richtiger und fertiger Gebrauch dieser Worte. 6 3. Kunst, Wüssenschaft und Berufsgattungen. 4. Zusamenstellung aller dieser Wörter nach ihren Rubriqen; Lesbuch der Naturkunde, der Erdbeschreibung, der Geschichte, der Berufs-Ubersichten etc. 5. Philosophie dieses Buchs. Versuch, was aus der Zusamenlo Stellung aller dieser Darstellungen für Resultate herauszubringen [seien], welche den Kindern verstendlich und in Rüksicht auf Pflichtgefühl, Lebensweisheit [förderlich werden können]. Sokratische Gespreche über die Verheltnisse und Bestimung des Menschen, angeschlossen an die Grundsülen des Buchs. i5 Erste Epoche. Das Redenlehrnen. Zweite Epoche. 3. Gramaticalische Übungen im Redenlehrnen. 4. Versuch, Sachkentnisse an die den Kindern durch das Redenlehrnen bekant gewordenen Wörter anzuschließen. 20 δ. Versuch, die den Kindern nunmehr gemachten Übungen durch Vereinigung der Sachkentnisse mit den zu klaren Begriffen gemachten Worten nach den verschiedenen Bestimmungen zu reyhen, die ihnen durch den Punkt der Sachkentnisse gebracht worden, begreiflich sind. 25 6. Versuch, aus den also gereiheten Wörtern einfache, dem Kindesalter angemessene Schlußfolgerungen zu ziehen. 7. Übersicht dieser Schlußfolgen selbst und möglichst einfache Anwendung derselben für allgemeine Lebensweisheit. So wie die Mitlauter nicht selbstendig in der Natur exestieren, so so sollen sie auch dem Kind nicht selbstendig vor die Sinen gebracht werden, sonder genzlich nur in Verbindung mit den Selbstlautern, denen die Natur sie unabenderlich angeknüpft. 1*

4

Der natürliche Schalmeister

E i n z e l n e , den Z u s a m e n h a n g ternde Fragen.

des

Ganzen

erhei-

Was haben die Maurer und Wundärzte mit einander gemein? Das Pflastern. Was haben die Schneider und Wundärzte [miteinander] ge- s mein? Schneiden und Flikken. Indem ich Schulbücher organisire, die für das 8. und 9. J a h r brauchbar syn sollen, so wird ein Billiger von ihnen nicht diejenige Vollstendigkeit erwarten, die Schulbücher, welche den zehn- und zwölfjährigen Kindern in die Hend gegeben werden io sollen, bedörfen. Ebenso wird man, da ich Schulb[ücher] eigentlich für mein Schweizer Vatterland und besonders für die gemeine Volksklaß desselben schreibe, in der ersten Ausgab meines Versuchs auch nicht reine deutsche Schreibart fordern; ich habe sie nicht, aber 15 das Buch sol hierin, wie in vilen Stükken, allmehlich zur Vollkomenheit gebracht werden. - Wenn jez mir das Wesen der Methode außer Zweifel gesezt werden kan, so ist das alles, was ich für einmahl suche, und alles, was mir in der Zeit, die ich für diese Arbeit hatte, zu leisten möglich war. 20 1. Bildung der Organe zum Aussprechen aller, die teutsche Aussprach umfassenden einzelnen Thöne. 2. Anhängung dieser einzelnen [Töne] an wiirkliche, aber nur einsilbige Wörter. 3. Allmehlige allgemeine Formierung [der] Wörter durch vielfache 25 Zusamensezung aller dem Sprachorgane geleüfigen Silben. 4. Das Aussprechen eines, das ganze Wüssen des Menschen sowohl, [als] die ganze Sprache umfassenden Wörtervorraths. 5. Das Lesenlernen eben dieses, durch das Aussprechen den Kindern schon bestirnt bekandten und gelaüfigen Wörtervorraths. 3jb 6. Denn müssen sie diesen ihnen also bekandten Wôrtervorraïh rich[tig] gramaticalisch brauchen lernen. 7. Könen sie dieses, so wird der Vorrath gesondert und das Kind durch denselben auf die phüsische Beschafenheit und den pfüsiachen Zusamenhang aller Dinge aufmerksam gem[acht] ; 35 es lernt, ob das Wort einen Fisch, einen Vogel, ein Mineral, ein Land, eine Statt, eine Berufsgattung bedeute.

Der natürliche Schulmeister

5

8. EB Jehrnt am Faden seines Wörtervorraths die Thierarten, die Pflanzen, die Mineralen in ihren Unterabtheilungen; es lert eben die Theile, woraus die ihm bekandten Berufsarten bestehen; es sondert die Welttheile in ihre großen Abtheilungen; 5 es verfolgt den Lauf der Ber[g]ketten und Flüsse von ihrem Ursprung bis zu ihrem Auslauf. Denn erforschet [es] in eben dieser Wörterreyhe das Eigene der Menschennatur, wirft - von dem villseitigen Wortausdrukk dieser Krefte geleitet - einen Hinblik auf ihr Wesen, io auf ihre Folgen, auf den häuslichen, bürgerlichen und sittlichen Zusamenhang der Welt. 9. Und endlich rekapitulirt es in einfachen Gesprechen seine in ihm deutlich gewordenen Erkentnis-Reyen und schließt dieselben an einen daraus fließenden moralischen Unterricht an. is

[Grundgehalt]

Was für höhere Wesen Wahrheit sy, wüssen wir nicht. Aber für das Menschengeschlecht ist das Wahrheit, was es vermög[e] seiner Natur genöthigt worden ist, in Worte zu bringen. Wenn du also Wahrheit suchst, so lerne reden - und hüte dich, 20 sie auf einer andern Spur zu suchen, bis du ihr auf der Spur der allgemeinsten und gebräuchlichsten Worte deines Landes genugsam nachgegangen [bist]; hütte dich, die gute, aber allgemeine Ame [deines Geschlechtes in irgend] einem Winkel zu suchen, bis du das weißest, bis du alles und wohl verstehest, was sie 25 durch die Worte, mit denen dein Volk deines Landes sich alle Tagen von seinen Angelegenheiten unterhaltet, dir täglich vor deinen Ohren laut verkündet. Die Göttin rechet sich an dir, wenn du in Winkeln und Straßen herum[ziehst], um aus ihren Magden eine zu deiner Saugame so auszusuchen. Suche nicht sehr mehr zu wüssen, bis du von dem, was du weißt, durch bestirnten deutlichen Ausdruk dir selber und anderen [hast] Rechenschaft geben könen ! Und by allem, was du lehren oder lehrnen mußt, frage dich imer zuerst : Was weißest du as davon jez schon? Mache dir das, was du zum voraus schon davon weißt, - durch die bestirntesten Worte selbst heiter, so wird das Neüzulernende um die Helfte leichter syn.

6

Der natürliche Schulmeister

Mutter! Wenn dir dein Kind lieb ist, so lerne es reden und lesen! Arme Frau! Du antwortest: Wie sollte ich das lernen? Ich kan es selber nicht. - Du hast Recht; tausend und tausend unsres Volkes könen nicht nur nicht lesen, sonder nicht einmahl reden, d. h. s sie könen auch diejenigen Sachen, die sie würklich verstehen und wüssen, nicht zu Worten bringen; sie könen sich über dieselben nicht so ausdrükken, daß die, [welche] Sprachkentnisse haben, sie verstehen. - Aber es macht nicht; ich will dich mit deinem Kind zugleich reden und lesen lernen; folge mir nur Stuffe für Stuffe. 10 Das Redenlehrnen umfasset die ganze Darstellung der Welt. Die Sprache ist selbst nichts anderes, als eine künstliche Darstellung alles dessen, was der Mensch zu seiner Erkandtnis gebracht hat. - So wie nun die ganze Massa dessen, was unser Erkentnisvermögen berührt, die Sprache gebildet [hat], so 15 brauche ich jez hinwieder die Sprache, um durch sie zur Kentnis alles dessen zu gelangen, was die Sprache ausdrükt. Wenn das Kind also die Sprache durchloffen, das ist, ihre einzelnen Thöne und die ganze Massa der Worte und Fügungen, Wendungen und Verbindungen [sich zu] eigen gemacht [hat], so 20 fangt denn natürlich der Realunterricht an, der darin besteht, sich über alles, was das Kind durch eigene Erfahrung von dieser Wortmassa selbst versteth und über alles das, wozu es durch Gedechtnis und Vergleichungsgabe zu einem klaren Begriff gebracht werden kan, - sich teutlich ausdrükken zu lehren. 25 Wenn das aber nach der Reyhenordnung, in welcher das Kind reden und lesen gelehrnt hat, von Wort |zu Wort] geschehen müßte, so würde [dies] in ein Meer von Begriffen hinführen, die nur durch jahrelange Übung in seinem Kopf zu einem realen Zusamenhang gebracht werden könten. Man muß also die ganze 30 Wörtermassa nach ihrer wesentlichen Verschiedenheit in bestirnte Reyhenordnungen bringen, und das Kind [muß] by jedem einzelnen Wort vor allem aus lernen, zu welcher Reyhenordnung dasselbe eigentlich gehört. Ich habe provisorisch diese Reyhenordnungen also bestirnt: 35 1. Beschaffenheit der Dinge, insofern ich mir derselben durch Sehen, Hören, Riechen, Fühlen und Schmekken bewußt werde. Unterabtheilung nach diesen fünf Theilen.

Der natürliche Schulmeister

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2. Beschaffenheiten der Dinge, so wie sie durch Feuer, Wasser, Luft und Erde verendert werden. - Abtheilung aller Dinge ins Thierreich, Pflanzen- und Mineralreich. Unterabtheilung dieser Reiche in ihre wesentlichsten Theile. Bestimung, was zu einer 5 jeden dieser Abtheilungen gehört. 3. Beschaffenheit der einfachen thierischen Natur und ihrer Kreffte. 4. Was die der Menschennatur eigenen Kreffte betrifft. 5. Was den häuslichen Zusamenhang des Menschen-Gelo schlechte und seine Folgen betrifft. Was den gesellschafftlichen Zusamenhang der Menschen und seine Folgen betrifft. 6. Abtheilungen der Erde in ihre Haupttheile. - Unterabtheilungen in Königreiche. Bestimmung der Flüsse, Berge, Bergìó ketten dieser Länder; Nahmen ihrer Hauptstätten. 7. Einzelne Menschennahmen. Untersuchung, was aus allen diesen, dem Kinde faßbaren Zusamenstellungen der Dinge für Resultate zur Enthüllung der Pflichtbegriffe, der Lebensweisheit und höherer Gefühle einfach 20 herausfallen. Auf diese Art wird das Kind by der ersten Grundlage seines Unterrichte der die Kinder sich selbst überlassenden und dadurch sie im ganzen verwahrlosenden Schwäche, der alle ihre Kreffte beschrenkenden und außer ihr Gleichgewicht werfenden Ein25 seitigkeit, der alles ohne Wüssen und ohne Sünde stillstellenden, verwirrenden und unbrauchbar machenden Dumheit, der die menschliche Ausbildung nur gern für sich und seine Verwandten als Erbtheil behaltenden niederträchtigen und heuchlerischen Selbstsucht entrissen und sich selbst und der Natur wieder30 gegeben, um an ihrer Hand und ihrer freyen Leitung zu jeder Kraft emporzusteigen, die seinen Anlagen in der Anwendung seiner Kreffte verheltnismeßig ist. Ich will und ruhe nicht, bis ich es Narren und Schurken unmüglich gemacht habe, à leur aise mit der armen Jugend lenger 35 als Lehrer im Verheltnis zu bleiben und in niedern Schulen Schulmeister zu bleiben. Nicht, daß ich's schon ergriffen habe, ich jage ihm aber nach, ob ich's auch ergreifen möge. Jesus Christus, der einzige Lehrer.

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Der natürliche Schulmeister

[Wortreihen] A c h t e n , achtete, geachtet. Er-, nach-, hoch-, verachten, sich selbst achten, Achtung. Kinder, das erste Wort, das ich euch erkläre, ist - Selbstachtung. Kinder, um ihretwillen eröthet ihr, wenn ihr fehlet, um ihret- 5 willen verehret [ihr] die Tugend, um ihretwillen betet ihr zu Gott und glaubt an ewiges Leben, um ihretwillen überwindet ihr die Sünde, um ihretwillen verehret ihr Alter und Weisheit, um ihretwillen wendet ihr euer Auge nie von der Armuth und euer Herz nie von dem Elend, um ihretwillen verachtet ihr den Irrthum 10 und Lügen und liebt die Wahrheit - Kinder, um ihretwillen wird der Furchtsame ein Held, der Träge geschikt, der Unbekandte verehrt, der Niedrige erhöhet, der Verlassene eretet. Um ihretwillen, Kinder, wird das schwachende Alter geseegnet, die abnehmenden Kreffte erquikt. Kinder, um ihretwillen wird das 15 menschliche Leben zum Leben und das Todbeth zur lesten menschlich froh und ruhig gelebten Stunde. Kinder! Ich habe für euch dieses einzige Wort; alle andern sind nur Zugabe [zu] diesem meinem einzigen. Ich achte auf des Lehrers Wort, ich achte auf das, was mir zu 20 besorgen obliget, ich achte an jemand etwas Schlechtes, etwas Gutes, ich achte, ich erachte, aus Gründen, ich beobachte meine Pflicht, ich beobachte meinen Feind, ich beobachte, was mir Schaden bringen könte. Wer sich gegenseitig achtet, vereinigt achtet, der lebt in Ein- 25 tracht; ich achte alles nach seinem Werth, ich achte ein Pfund für ein Pfund und einen Vierling [für einen Vierling]; ich hochachte, ich achte gering, ich achte für nichts, ich verachte. Ä f e r n , äferte, geäfert. Wiederäfern. Äferung. Der Mensch äfert das Unrecht; aber das Wiederäfern [ist] eine 30 Gewohnheit, unbescheiden entgegen zu reden. Wir heißen diesen Fehler auch wiederbefzgen. A c k e r e n , akkerte, geackert. Berufsart, der sie treibt, [heißt] Akkers[mann]. Der B[auer] auf dem Feld. Seine Hauptarbeiten sind: pflügen, 35 eggen, seen, hakken, graben, heüen, erndten, herbsten, düngen, misten, fütteren, mesten, Vieh aufziehen.

Der n a t ü r l i c h e Schulmeister

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Instrumente, die er braucht: Pflug, Wagen, Sense, Sichel, Schaufel, Haue, Gabel, Axt usw. Ich akkere dem Nachbar die Anstoßfurche ab, ich akkre ein Stükk Land dem anderen an, ich akkre den Boden um, den s Samen ein, die Herdäpfel aus, den Mist hinunter, den Herd vom Nachbar hinüber, mir selber zu, über den Markstein hinüber . . . ich unterackere die letzte nicht tief genohmene Furche. Als nach tausendjährigem Umgraben der Erde ein Man die krumme Haue vergrößerte, ihr Eisen einbog und ihren Stihl dem 10 Stier mit einem Strikk an den Hals band, betete das erste, das erstaunte Volk den Stier an, der ihm Brod bauete, und vergaß den Man, der den Pflug erfand und mit seinem Gözen die erste schwarze Furche eröfnete. A l t , a l t e r e n , alterte, gealtert, Ver-, ausalteren. Alter. Alles altert, das Vieh wie der Mensch, der Stein wie der Baum. Was abstirbt, hat ausgealtert, was abserben [tut], will ausaltern. Was außer Mode komt, veraltet. 20 Früchte, die unreif veralten, sind ungenießbar; und der Mensch, der veraltet, eh er gereifet, ist sich selber und seinen Nebenmenschen eine ungenießbare Frucht. is

W a h n , wähnen. A r g w o h n e n , argwohnete, geargwohnet, argwönisch. 25 Argwohnen ist wähnen, weil man arg ist, es ist, das Böse, das man in sich selbst fühlt, by andern suchen. A r g , ä r g e r e n , ärgerte, geärgeret. Fort-, wiederärgeren. Ärger. 30' Der Mensch ärgert sich nur, weil er arg ist, [weil auch das Unschuldige] by ihm nicht änderst als in einen argen Magen komen kan. A r m , a r m e n , ármete, gearmet. Ver-, ausarmen. 35~i Armuth, armütig. Heilige Armuth, wie viel Mittel zur Weisheit hettest du in dir selber, wenn du sie kentest.

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Der natürliche Schulmeister

Ä r n d t e , ärndten, ärndte, ärndete, geerndet. Ein-, aus-, verärndten. Ich erndte das Gewächs ein; ich ärndte aus; ich verernde, wenn ich die [Ernte] vollende; das Freüdenmahl, das ich den Schnitteren gebe, wenn sie vererndet, heißt in der Schweiz 5 Krehhahnen. Ein Theil des Akkerbaus. Die Arndter heißen Schnitter; sie brauchen die Sichel, jezo oft auch die Sense. A r t z , a r t z n e n , artznete, geartznet. Aus-, fort-, ver-, wiederartznen. 10 Quaksalben; Arzney. Kind, erhalte alle deine Krefte! Du selbst, suche du in dir selber den besten Artz! Tausend Kranke würden gesund, wenn man sie nur viel lachen machen könte. Ich wollte tausend Leben auf die Füße komen [helfen], wenn man sie nur ihren schweren 15 Bündel ab der Schulteren werfen machen könte. Der Mensch muß viel arznen. Wenn [er] den Kopf anstoßt, wenn er den Magen verderbt, wenn er das Bein bricht, wenn er sich sticht, wenn er sich haut, wenn er verstopft ist, wenn er vollblütig ist, wenn er Fieber hat, wenn er schwache Nerven hat, 20 wenn er die Sinnen verliert, und kurz, in tausend Fällen muß er arznen, aber in zehn Fällen gegen einen ist die Natur der beste Arzt. Artz, Docter, Krankenlager, Apotek, Gelehrsamkeit, Hülf von Steernen, Bäderen abwarten, Ader lassen, schrepfen, salben, aus- 25 streichen, Blattern ziehen, verbinden. A t h e m , a t h m e n , athmete, geathmet. Aus-, ein-, ver-, wiederathmen. Ich athme meinen eigenen Dunst aus, ich athme die Luft, ich verathme, wenn ich sterbe, ich wiederathme, wenn ich aus 30 einer Ohnmacht erwache. Der Athen einiger Kranken by Mensch und Vieh ist anstekkend. Im Winter wird die geathmete Luft am Bart und an den Haaren zu Duft. Der Athem hangt mit der Lunge zusamen; ist diese krank, so athmet der Mensch schwer; wenn er müde und erhizt ist, so 35 athmet er stark, er schnaufet; wenn der Mensch ausschwachet, so wird der Athem kurz ; wenn er stirbt, hört der Athem auf.

Der natürliche Schulmeister

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B a c k e n , backete, gebacken. Auf-, aus-, fort-, vor-, nach-, ver-, wieder-, mißbacken. Bakken ist eine Berufsart, wer diese betreibt, heißt Beck, Becker. Dieser backet das Brod aus, er verbackt das Mehl, er 5 mißbachet die gefehlten Kuchen, er wiederbachet den Zwibbach. Bekkerey, Backhaus. Mittel: Backoffen, Backtrog, Mulde. Mehl, Salz, warm Wasser, Sauerteig, Kohlen, Trog, Brodschüssel, Brodwag, Teigbretter, Teigtücher. 10

B a d e n , badete, gebadet. Ab-, aus-, fortbaden. Ein Reinigungs- und Gesundheismit[tel]. Das letste Baden by einer Kur heißt abbaden. - Der Mensch, der die Besorgung eines Bads als Beruf treibt, heißt ein Bader, is der, so die Gastung eines Badhauses besorgt, Badwirth. B a h n , b a h n e n , bahnete, gebahnet. Anbahnen, bannen. Nicht selten verbannet ein Großer den Mann, der ihm den Weg zur Größe gebahnet, von seinen Augen. 20

B a u , b a u e n , bauete, gebauet, bauend. Bauten, Gebäude, Bau. Baumeister. Mittel: Zeichnen, Rechnen, Kentnis der Materialen. Holz, Steine, Kalch, Sand. By großen Bauten ist der Baumeister ein anderer, als der 25 Maurermeister, der Zimmermeister, Ziegler, der Hafner, der Gybser, der Schlosser, der Tischler. Bau heißt auch der Misthaufen, mit dem man das Feld düngt. An mein Haus baue ich an; von Grund baue ich auf. Ich bebaue mein Feld, ich baue ein Nebengebeud by, ich baue ohne 30 Ordnung herum, ich verbaue Aussicht und Licht, ich erbaue ein Haus mit den Mauren und einen Menschen mit einer guten That. B e i ß e n , biß, gebissen. An-, verbeißen. Gebiß, Biß. 35 Den Apfel beißest du an, den Schmerz verbeißest [du], das Faule beißest du aus. Beißens halber forchte bym Hund den Zahn, bym Menschen aber die Zunge!

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Der n a t ü r l i c h e Schulmeister

Auch den Man, der in einem guten Nest sitzt, beißest du oft aus, wenn du kanst. B e r g , b e r g e n , barg, geborgen, borg. Verbergen. Burg. 5 Wie viel t h u t der Mensch, sich und das Seine zu verbergen. Dafür h a t [er] Burgen, dafür hat er Schlösser, dafür hat er Vesten, dafür h a t er, was weiß [ich!]. Aber das weiß ich, der ist nicht glüklich, den irgend etwas, das er verbirgt, schlaflos legt. B e s s e r , gut, besser, best. 10 B e s s e r e n , besserte, gebesseret, besserehd. Ver-, er-, überbesseren. Besserung. Das Wetter besseret, wenn es aufhört zu regnen, zu schneien, wenn es milder, weniger kalt wird. Das Land bessert sich, wenn 15 es wohl besorgt und gedüngt wird. Handlung, Bergwerk, Gewinn und Geldt besseren sich, wenn sie mehr abwerffen. Der Stier bessert sich, wenn er besser zieht, der Hund, wenn er besser jagdt, die Kazze, wenn sie besser mauset, der Hausvattcr, wenn er besser hauset. Ich bessere das Verdorbene aus; ich verbessere, 20 was ich nicht gut gemacht oder was noch nicht gut genug ist. Ich überbessere einen Schuldbrief, wenn ich zu guten Unterpfanden oder zu guten Bürgen noch neue hinzugebe. Die ganze Schöpfung bleibt ewig, wie sie ist und wie sie von Anfang war. Nur der Mensch endert alles, er bessert sich selbst 25 und die Schöpfung; aber er verschlimmert auch sich selbst und die Schöpfung. B e t e n , bat, gebeten, betend. Ab-, an-, aus-, erbeten. Gebeth. 30 Ein angebetteter Gott; eine betende Unschuld; ein abbetender Heuchler; eine sich ausgebetene Freiheit; eine erbetelte Wohlthat. B i e g e n , bog, gebogen. Hin-, her-, ein-, aus-, hinunter-, hinüber-, vor- etc. bis zurükbiegen. 35 Bogen, Bögen, bogig. Sogar als Berufsart ins Aug zu fassen.

Der natürliche Schulmeister

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Ein das Recht biegender Richter; eine den Starrsinn biegende Straffe; ein krumgebogener Baum; eine sich einbiegende Straße; eine über den Altar gebogene Verzierung. Ich biege den Ellbogen, die Knie; der Schneider biegt das 5 Tuch, der Buchbinder das Papier, der Schmid das Eisen. Auch der Schelm biegt sich, wenn er sich verbirgt, der Hund, wenn er irgendwo durchschlüpfen will; der Sturm biegt den Baum. Die Kanonenkugel wirft einen Bogen. Das Wasser biegt sich gegen jede tiefere Stelle. Wind und Flame biegen sich, wo sie Wieder10 stand finden. Die Mauer biegt sich, wenn der Boden unter ihr weicht, oder auch, wenn ein Gewicht sie in der Mitte herausdrükt. Der Gärtner biegt den jungen Baum; die Mutter biegt den Eigenwillen der Kinder. B i e t e n , bot, gebotten. Ein Bot = ein Schuldenbetriebung; Bothe; Bothmäßigkeit; Botschaft; Gebot, Verboth; ein gebietender Herr. Was ich verkaufen will, biete ich an ; ich biete den Bietenden ab, wenn ich sein Bott überbiete; ich biete auf einer feil gebottenen Sach, ich überbiete sein Bott und meine Krefte auf dem 20 Feind aus; ich biete die Neuheit herum. Wenn ich weniger als schon angebotten, anbiete, so unterbiete [ich]. Zu Dienstleistungen bin ich erbietig. is

B i l d , b i l d e n , bildete, gebildet. Ab-, aus-, einbilden. 25 Bildlich, Bildnis. Eine Sach, die ich nicht weiß und doch glaube, bilde ich mir ein. Wenn ich aus mir selbst mehr mache, als daran ist, bin ich ein eingebildeter Mensch. Der Mahl er bildet ab, der Dichter lind Künstler bildet aus. Der Schmierer verbildet. 30 Sonne und Berge bilden sich im See ab, alles bildet sich in den Spiegeln ab, die Muschel bildet sich im Stein ab, die Fußstapfen im Schnee. Der Mahler bildet mit Farben ab, der Kupferstecher mit dem Grabstichel, der Zeichner mit Reißbly und Feder, der Bildhauer bildet in Marmor, in Alabaster, in Stein ab; er macht 35· aus Gibs Formen von seinen Bildern und von diesen Abdrükke. Das, was ich nicht weiß und doch glaube, bilde ich mir ein. Wenn ich mehr aus mir bilderisch mache, als an mir ist, so bin ich

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Der n a t ü r l i c h e Schulmeister

einbilderisch. Die Einbildungskraft ist das Vermögen, mir die Dinge außer [mir] lebhaft vorzustellen. Wer durch Worte lebhafte Vorstellungen in mir erzeugen kan, der dichtet. Wer einen [Vorwand] zu seiner Entschuldigung vorbringt, der erdichtet. 5 B i l l i g , b i l l i g e n , biligte, gebiliget, billigend. Mißbilligen. Billig, Billigung, Mißbilligung. Wer etwas billigen will, muß die Sach, die er billigen will, kennen und wissen, wie sie beschaffen syn muß, wenn sie recht 10 syn soll. Wer mißbilligen will, soll das noch viel besser verstehen. Der billiget, billiget vorzüglich das Nachstreben des Schwechern und mißbilliget sein Zurüksetzen. Der billiget, billiget auch die schwächeren Anstrengungen zum Guten, er mißbilliget gewöhnlich aber das unbillige Hindansetzen 15 und Zurücksezen des Schwächeren. B i n d e , binden, band, gebunden. Banden, bindlich, Bund, Bündel, Bündten. Ich binde den Esel an den Karren, die Lüge auf; ich binde das verbundene Bein los; ich unterbinde den Man, den ich mir nicht 20 gern vorlaufen lasse. Ich unterbinde das Garn mit Schnüren, den Dachstuhl mit Balken; ich verbinde die Wunde. B i t t e n , bat, gebeten. Bitte, bittlich. Ich bitte den Man in der Stube heraus, den auf der Straße 25 herein, den auf dem Berg herab, den im Thal herauf, den enet dem Bach hinüber, den hinter dem Vorhang hervor, den zu weit gegangenen, zurük zu komen. Was mir nicht gelegen, verbitte ich mir, und was mir nicht gelegen syn muß, darf ich mir verbitten. 30 B i t t e r , b i t t e r e n , bitterete, gebitteret. Bitterung. Das Erbitteren ruft dem Verbitteren; wenn du leicht erbitterst, so wirst du dir vieles verbitteren. Willt du dir dein Leben verbittern, so erbittere nur leicht über 35 alles, was nicht geth, wie du gern hettest.

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B l ä h e n , blehete, geblehet. Aufblähen. Geblehete Seele, Blehung. Ein aufgeblehter Magen ist voll Unrath und Wurm, und im 5 aufgebleheten Bauch mögen Unrath und Wurme nicht durch. Die Krotte blehet sich im Zorn auf. Der vor Stolz Aufgeblehete muß wie der aufgeblehete Magen und der aufgeblehete Bauch vom Wurm und Morast geleeret werden oder er wird gelegentlich wie die aufgeblehete Krotte zertretten. 10

B l a s t , b l a s e n , blies, geblasen. An-, auf-, ein-, zu-, mit-, ver-, ausblasen. Ich blase das Licht ab, das Glas auf, das Wort ein, die Asche von der Glut fort, den Athem heraus.

B l a ß , b l a s s e n , blasset, geblasset, Er-, verblassen. Blässe. Der Mensch erblasset im Tod und er blasset, wenn er sich forchtet. Man braucht bleichen auch für blassen und sagt, der Mensch erbleichet. Das Wachs bleichet, das Tuch bleichet. 20 Der Mensch erblasset, erbleicht vor Schrekken, aus Krankheit, in einer Ohnmacht, vor Alter. Sein lestes Erblassen ist der Tod. Die Sone ist blaß hinter dem Nebel, hinter einer dünnen Wulken, hinter dem Rauch. Das Grün der Felder erblasset, wenn die Frucht des Feldes zu seiner Reifung übergeth. Ein Gemähld 25 erblasset vor Alter; wegen schlechter innerer Beschaffenheit seiner Farben erblasset es früher. Auch der Mensch erblasset nicht selten wegen innerer schlechten Beschaffenheit frühe und behelt seine gute Farbe länger, wenn sein Inneres unverdorben ist. is

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B l a t , b l ä t e r e n , bläterte, gebletert. Ab-, entbläteren. Bläter, Blat, Blatter, Baumblätter, Grasblätter. Silber-, Goldpläter; Papier-, Bücherbletter. Ich blättere die Äste für die Schaffe ab; der Herbst entblät35 teret die Bäume; ich blättere das Buch durch; wenn ich es bis ans End durchblättere, so blättere ich es aus. Der Silberschieger schlegt das Silber, der Goldschläger das Gold in dünne Bletter;

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auch gemeines Mettal wird in Blätter geschlagen, mit diesen Blätteren wird versilbert, vergoldet. Die Blätter des Buchs werden gelesen, die Blätter des Grases werden zu Heii. Die Blätter der Bäume verfaulen meistens und werden wieder dem Baume, aus dem sie entsprossen, zur Düngung. 5 Der Wald und Garten entbletterende Herbst gleicht dem rükkenden Alter, das deine Krefte allmählich verschwinden macht ; und die entbletterte Eiche ist das Bild des Mans, der sein Ansehen [und seine] Ehre verlohren. Hat er innere Kraft, so schlaft er seinen Winter ruhig und schlagt bym sicher komen-10 den Frühling wieder aus. Hat er keine, so ist er billich entblättert. B l e i b e n , blib, gebliben. Aus-, fort-, hinter-, ver-, unter-, vor-, zurük-, überbleiben. Eine bleibende Statt haben, ist dem Herumschweifen ent- 15 gegengesezt. So wie Pflanzen Serben, die man immer wieder ausgrabt und immer wieder versetzt, also verdirbt auch der Mensch, der nirgend keine bleibende Staat [hat]; ein solcher Mensch ist entweder sehr unglüklich oder sehr unbrauchbar oder sehr unnachbarlich und oft das alles zusamen. 20 Ich bleibe bym Kranken die Nacht über auf, ich [bleibe] an dem Orth, wo ich hinkomen sollte, aus, ich bleibe bey meinem Freund stehen. Eine Schwätzerin bleibt imer lang fort; - das nicht Aufgeessene bleibt übrig; wer nicht hinabkomt, bleibt oben, wer nicht hinauf komt, hinaben, wer nicht hinüber komt, enert 25 dem Berg. Der Kranke bleibt innen. Wer sich nicht überzeügen läßt, bleibt irre; was nicht mehr geschieht, das unterbleibt oder hinterbleibt, was fortdauert, verbleibt, was nicht nachkomt, bleibt zurük, dahinten. B l e i c h , b l e i c h e n , bleichete, gebleichet. Er-, ver-, abbleichen. Bleike.

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Β lei k e n , bleikete, gebleikt. Bleiker, Bleikery. Angebleikt heißt das Tuch, das nur angefangen worden zu 36 bleiken. Abbleikken ist das Bleiken vollenden. Ein Bleikkerzeichen ist ein Merkmahl, das der Bleikker dem Eigenthümer des

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Tuchs gibt zum Beweis, daß sein Tuch in des Bleikers Händen. Man bleikt Leinwand, Baumwolltücher, Garn, Wachs. Man bleikt Garn, Tuch, Wachs. Beruf: bleikken. Bleikkery. Mittel: Wiese, Wasser, Sone, Frost, Asche, Sechtoffen, Holz5 feuer, auch Kalch, Aufhangstangen, Walke. B l i z , b l i t z e n , blizte, geblizet. Die sich entzündende L u f t erzeüget den Blizz; des Menschen Aug blizzt, wenn er zornt; der Spiegel blizzet, wenn die Sone darein scheint, auch der See blizzet, wenn sie ihre Strahlen seit10 werts auf ihn wirft. Der Schweif der Pfauen und vieler Voglen blizzen; auch einige Somervögel haben ein an der Sone blizzendes Gefieder. Bliz, du Licht im Dunkel du! Wie oft strahlet in meinen Nächten ein leüchtend Schimer. Ach, oft wird er hell wie der is gleißende Funke der verlöschenden Lampe; denn war wieder Nacht, aber imer kam denn bald wieder ein neüer Schimer. Blizableiten ist eine Berufsarbeit. Wasser ableiten. B l ö d , b l ö d e n , blödete, geblödet. Entblöden. 20 Was allmählich schwach wird, blöd[et]. Was nicht seine behörige Stärke hat, ζ. E. schlechtes Salz, eine schwache Suppe, macht blöd. Ein schwacher Mensch h a t eine blöde Gesundheit. Das Kleid, das bald reißen will, blödet; ebenso die Mauer und bald alles, was altert; auch der Verstand, das Gedechtnis, die 25 Augen, die Ohren blöden; wem der Verstand blödet, wird blödsinig; wer unverschämt handelt, von dem sagt man, er entblödet nicht. Vom Hunger wird dir blöde. Auch die Kleider blöden; wenn sie ausgeblödet, so sind sie zerrissen. Der unverschämte Mentsch 30 entblödet sich nicht. B l o ß , b l o ß e n , entblößen, entblößt, entblößend. Wenn ich den Hut abziehe, so entblöße ich das Haupt, wenn ich bade, so entblöße ich den Leib, wenn ich zur Ader lasse, den Arm, wenn ich durch den Bach watte, das Bein; wen der Henker 35 auspeitscht, dem entblößt er den Rükken; wem er den Kopf abhaut, dem entblößt er den Hals. Vom Schmuck, vom Reichthum entblößt, von Schönheit ent2

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blößt, von Ansehen entblößt, von Gewalt entblößt, bist du nichts mehr. Du wärest, wenn du jez nichts mehr bist. B l ö c k e n , blökete, geblöket. Geblök. Oft, wenn mich das Menschenmaul stürm [macht], finde ich 5 unter Blökkenden meine Ruhe . . . B l ü h e n , blühete, geblühet, blühend. Auf-, aus-, fort-, ver-, überblühen. Blüte, Blust. Der Mensch blühet, wenn er jung und gesund ist, er verblühet 10 durch Alter und Krankheit. Im Frühling blühet die ganze Natur. DieBlüthe des Baumes und aller Früchte heißt Blust, die Blüthe der Grasarten, die nur um ihrer Schönheit und ihres Geruchs willen gepflanzet werden, heißt Blume. Baum und Blumen verblühen, wenn die Blätter ihres Blusts und ihrer Blumen welken und abfallen. 15 Zeit der Blüthe, Jugend! wie schön bist du! Aber bedenke, deine Reize sind zum schnellen Vergehen bestirnt; du kanst [nicht] reifen, ohne sie zu verliehren. Darum achte den Werth ihrer Früchte höher, als den vergenglichen Schimei ihrer Blüte! B l u t , b l u t e n , blutete, geblutet. 20 Ver-, ausbluten. Wir verabscheuen, das sich selbst frißt, und wir verbluten einer unter des anderen Messer. B o h r e n , bohrete, gebohret. An-, ein-, ver-, vor-, zubohren. 25 Ich bohre in das Brett hinein, das Faß an, den Dünkel durch diesen Spahn hinaus; ich verbohre, was ich unrecht borre, und überborre, was ich zu tief borre. Bohrer, Dünkel machen, auf einem Gestell bohren. Das angebohrete Faß lehrt sich ebenso stark, als der anbor- 30 rende Fuhrman sich füllet. B r a c h e , b r a c h e n , brachete, gebrächet. Wieder-, hoch-, nieder-, unterbrachen. Ein Teil des Akkerberufs. Brachen ist ein Geschefft des Akkermans, ein Theil seines 35 Feldbaus. Er wiederbrachet den vergraseten Acker. Er brächet den guten tief und den schlechten nieder.

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B r a u c h e n , brauchte, gebraucht, brauchend. Auf-, ver-, wieder-, vor-, nach-, miß-, überbrauchen. Brauchlich, gebrauchen; eine vili brauchende Haushaltung. Schiff und Geschirr brauchen sich ab, ich brauche den Vorrath 5 auf; der Lump braucht, was er hat, aus ; der neüe Wagen ist noch nicht angebraucht, ein schlecht gemachtes Geschirr ist nicht zu verbrauchen; auch von schlechten Menschen sagt man, sie sind nicht zu verbrauchen; mißbrauchen, brauchen. Der Mensch macht sich das, so er sich angewohnt, zur zweiten io Natur und meint gar oft, was er imer gehabt habe, sy um deswillen sein Recht; daher verwechselt er Brauch und Recht so oft miteinander. Das ist gut, wenn der Mensch sich viel Gutes angewohnt hat, es ist übel, wenn er sich viel Böses angewohnt hat. Der Lump braucht auf, der Handler verbraucht; tausend is Dinge brauche ich alle Tag wieder; ich mißbrauche, was ich schlecht brauche, was ich verderbe, das, womit ich mir oder anderen schade. B r a u e n , brauete, gebrauet, brauend. Ab-, ver-, überbrauen. 20 Brauery. Mittel: Gersten, Roggen, Korn; Fässer, Standen, kühler Keller, Hopfen. Gebrautes Bier ist ein gutes Getränk in den Ländern, wo vili Frucht und kein Wein wachst; aber in Deutschland, wo der Herr im Dorf das Braurecht ums Gelt ausleihet und dann allen andern 25 Leuten verbieten darf, nicht auch zu brauen, da gibt es oft stinkendes Bier. B r a u s , b r a u s e n , brausete, gebrauset, brausend. Auf-, ent-, aus-, verbrausen. Das Brausen ist das Tönen des Windes, aber der Mensch muß 30 nie thönen wie der Wind und muß nie aufbrausen, wie die Wellen, die dieser auftreibt, sonst fallt er auch wieder wie sie hinunter. Darum heißt es auch, es fliegt kein Vögelchen je so hoch, es leßt sich wieder nieder. 35

B r e c h e n , brach, gebrochen, brechend. Ab-, an-, aus-, ein-, unter-, ver-, er-, niederbrechen. Brach, brachtig, Brokken, Bruch, brüchlich, Brükke. Ich breche einen Zweig ab; ich breche ein Schoß aus; ich 2*

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breche das Brod an; ich unterbreche eine Rede; ich verbreche die Kleider; ich breche mit dem Pflug das Land um; den lang brach gelegenen Boden breche ich auf; auch Gelt breche ich auf, wenn ich einbreche; und Kisten und Kesten muß ich aufbrechen, wenn ich die Schlüssel dazu verliere. Ich zerbreche das Siegel, > · wenn ich die Briefe öfne, den Kopf, wenn ich an eine Wand stoße oder wenn ein Stein darauf fallt. Ich sage aber auch, es zerbricht mir der Kopf, wenn ich etwas mit aller Müh, die ich darauf verwende, nicht begreifen kan; und wenn ich mich einer schwersten, bittren That schuldig mache, so begehe ich ein Verbrechen. 10 Die übergebliebenen Stük von zerbrochenen Steinen heißen Brokken; auch übergebliebene Stückgen Brod heißen Brokken. Übergebliebene Stükk von zerbrochenen Kleidern heißen Lumpen. Ich breche das Gesprech ab, das Brod an, ein Capital auf, ein 15 Rebschoß aus; der Feind bricht ins Land, der Dieb ins Haus; der Tag bricht an; ich erbreche den Brief; ich breche die Mauer heraus, den Akker um ; ich unterbreche ein Geschefft ; ich verbreche ein Kleid; eine böse That ist ein Verbrechen; brach ist Land, das zum Umbrechen bereit ligt. Ein abgebrochenes Stükk heißt ein Brök- 20 ken, ein Bruchstükk. Ich zerbreche mir den Kopf mit Nachdenken. B r e n n e n , brandte, gebrandt, brenend. Brandt, Brandung, Brunst, brünstig. Wasser brenen. - Beruf : Wasserbrener. Ort : Brenhaus, Brenofen, Brenhafen; Material: Kirschen, Abgang von Obs, Frucht, -25 alle Kreuter und Wurzeln. Wie heißt [die Flüssigkeit], die er brent, sowie das Material, daraus er sie brent? Kirschenwasser, Treschwasser, Zwetschgenwasser, Rechholderwasser u.s.w. Kalch und Ziegle brenen; Ziegler; der Ort: Ziegelhütte, Kalchoffen, Ziegel, Dom, Leim, Sand, Wasser, Holz. Geschir brenen, Hafen, so Fayence; Porcellanfabriquant; Hafnerwerkstatt; - Porcellan und Fayencefabriquen. Zuerst aber war der Ziegler. Denn mehr Drehordnung. Mahler-Einrichtung, feine Erdarten, Kunstoffen. Ich brene den Pfahl an, ich brene das Hauszeichen auf, das 35 Haus brendt ab, die Lampe brent aus, der Taubsüchtige entbrentt, bym Wasserbrenen gibts Vorbrand und Nachbrand, die Flame brent gewöhnlich hinauf, by Thür und Fensteren hinaus,

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wenn sie oben gespert ist, hinunter. Das Faß brent man ein. Von der Seuch angestecktes Gerät wird verbrennt. B r i n g e n , brachte, gebracht, bringend. Ich bringe die Waar an, das Geheimnis aus, den Hasen auf, 5 das Feilgetragene an, das Versäumte wieder ein ; das nicht hieher Gehörige fort; die jungen Hünchen her; das, so in der Grube liegt, heraus; das, so ich by mir trage, mit; das, so ich erzehle, vor; das, was ich töde, um; ich vollbringe das, was ich ausmache; ich bringe das Entlehnte wieder, das Entfehrnte zu, das Fortgetrajo gene zurük, die Neuheit über, den Dienst- oder Obdach-Suchenden unter. B r ü h e n , brühete, gebrühet. Ab-, verbrühen. Brühendes Kraut, is Schüte das brühende Wasser dir nicht über das Bein; die alte Haut geth sonst schnell weg, aber es thut gar weh und wehrt gar lang, bis die neue wieder darauf ist. Ich brühe das Kraut, das ich koche, das Garn, das ich siede; der Metzger brühet das Schwein, das er butzen will. 20

B r ü l l e n , brüllete, gebrüllet, brülend. Vor-, zu-, überbrüllen. Brüllender Löwe. Brühlen ist ursprünglich ein Viehthon, und wenn man sagt, daß er brülle, so denkt man immer daby, daß er etwas Ähnliches 25 mit dem thue, was auch das Vieh thut, wenn es brüllet. Ich brülle vor Schmertz. Ich überbrülle den, der laut redt; ich brülle dem Entfehrnten zu; der Ochs brüllt im Stahl, der Löwe [in der Wüste], Die Erde brühlt vor einem großen Erdbiden. B ü c k e n , bükte, gebükt. Nieder-, unter-, hinab-, hinunterbücken. Buckel, buklicht, Bükling. Soll sich der Mensch, das einzige Geschöpf, das sein Haupt hoch empor tragt, gar nie bükken? Wohl frylich - ein Gott hat das Gefühl seiner Schwäche tief in sein Herz gelegt, und Erforcht 35 vor dem Erhabenen - ; unwillkührlich beügt sich sein Haupt bym tiefen Gefühl seiner Fehler, und sein Aug senkt sich dankend, wenn er den Retter seines Lebens, den Retter seines Weibs und 30

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des Kinds plözlich erblikt. Nein, nein, dem ersten Man, der vor der aufgehenden [Sonne] in den Staub dahinsank, dem hat keine Kunst seine Knie gebogen! Ein Gott ist, der ihn also dahin in den Staub warf; und er steth menschlich auf, als wenn er ihr stolz ins Angesicht schaute. Aber Gottes Werk ist verdorben, die sich 5 biegende Heuchely entwürdiget die Menschennatur. Eben, wie die anbetende Unschuld und die sich biegende Scham und der kniende Dank veredelt und erhebt. Der Mensch bükkt sich unter einer niederen Thüre, unter dem Baume, wo er Obs aufliest. Er bukt sich, wenn er Schu flikt, wenn 10 er zimmert, wenn er karstet, wenn er pflügt, und by vielen anderen Arbeiten. B ü r d e n , bürdete, gebürdet. Auf-, abbürden. Kind, wenn dich eine Bürde schwer drukt, so vergiß nie, daß 15 der Mensch durch Schwertragen sehr stark wird; aber was du nicht gern trägst, bürde nicht leicht einem anderen auf. B ü r g e n , bürgete, gebürget, bürgend. Verbürgen. Bürgen. 20 Schenk, was du willt, leih, was du kanst, aber bis selten Bürge ! Bürgen thut man würgen, und es dankt es dir niemand, wenn du aus Leichtsin erwürgt wirst. Ich verbürge eine Schuld; ich bin Rükbürge, wenn schon ein Bürge da ist. Ich verbürge eines andern Treu, eines andern im 2s Landbleiben. B ü r s t e n , bürstete, gebürstet, bürstend. Ab-, aus-, vorwerts-, zurük-, überbürsten. Die Bürsten werden gemacht aus den Borsten. Die Bürsten werden aus Borsten, Schweinshaaren gemacht. 30 Bürstenbinder [ist] ein Beruf, Werkstatt. Borsten, grobe, reine; Schnur, Holz, Faden. B ü r z e l n , burzelete, gebürzelt. Fort-, hin-, hinunter-, hinab-, überburzeln. B ü ß , b ü ß e n , büßte, gebüßt, büßend. Ab-, nach-, hochbüßen. Buße.

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Es ist des Büßens vili auf Erden, aber auch der Fehler sind viel. Nur der Mensch wird gebüßt, der Hund geschlagen, er wird nicht gebüßt. Der Geistliche macht den Sünder büßen, die Oberkeit den, der wieder ihre Befehle handelt; sie büßt große Fehler 5 mit Leib- und Lebensstraffen, kleinere mit Schande und Gelt. Das Gelt, das sie für die Fehler einzieht, heißt man Bußen. Gott geb uns allen eine gerechte Ob[erkeit]. Es ist nicht gut, wenn ein ungerechter Mensch den gerechten büßen, es ist nicht einmahl gut, wenn der Starke bloß um seiner Stärke willen den 10 Schwachen büßen kan. Der ernste Wille, nicht Thor, nicht Schalk und nicht Schurke zu syn, erzeugt in jedem Wehmuth. Die Wahrheit und K r a f t dieser Wehmuth heißt Buße. Ohne sie, Kind, wird jeder dich lustig dunkende Irrthum - dir ewig is bleiben; ohne sie wirst du keine dir angewohnte Thorheit dir abgewöhnen und vom kleinen Unrecht zur Schurkerey emporwachsen, wie die Blüte zur Frucht emporwachst. C i r k e l n , cirkelete, gezirkelt, zirkelnd. Ab-, aus-, um-, ver-, an-, ercirkeln. 2o Ich zirkle ein Maaß ab; ich circle eine Aufgab aus ; ich umcircle das, was innert dem Kreis ist ; ich verzirkle, was ich nicht recht auszirkle. D a m p f , d ä m p f e n , dämpfete, gedämpft, dämpfend. Ab-, auf-, verdampfen. 25 Der Schwefeldampf erstikt, der Weindampf berauscht, der Essigdampf erfrischt, der Öhldampf stinkt. D a n k , d a n k e n , dankte, gedanket, dankend. Ab-, verdanken. Dankung. 30 Man danket für den Gruß, man bedankt sich für etwas Gutes, auch wenn man es nicht annehmen will; man danket die Soldaten ab, auch andere Leute, die von Freundesdienst weg, by einer Feuersbrunst, by einem Leichenbegegnis. Undankbar ist, wer das Gute annihmt, ohne zu denken, woher ss es komt, und ohne darauf zu denken, dem Wohlthäter seine Wohlthat zu erwiederen oder wenigstens ihm dafür Freude zu machen.

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Kind, wer gut ist und was gut, das freut die unverdorbene Menschennatur, auch wenn es ihr nicht Vorteil bringt; und wenn es ihr Vorteil bringt, so wird diese Freüde lebhafter; sie sucht den Urheber dieses Guten, sie will ihm ihre Freüde zeigen; sie sucht ihn, jez feindet sie ihn, sie kan nicht, aber Trehnen [sind] in ihren 5 Augen, Kinder! Kinder, das ist das Wesen des Danks, der das Menschenherz gleich erhebt und vereinigt. Wer nicht Gott danket, ist nicht Mensch, und wer dem Menschen nicht danket, ist dessen nicht wert, was Gott in die Mentschennatur hineingelegt hat. D a u e n , dauete, gedauet, dauend. 10 Verdauen. Dauung. Ich verdaue die Speisen gut, übel. Die Wahrheit nicht gern verdauen; die Vorwürfe nicht gern verdauen; unverdaute Kentnisse. is Der schlechte Magen verdaut die Speise nicht gut; der Stolz die Vorwürfe; der Dumme Lehren und Wahrheit nicht gut. D a u r e n , daurete, gedauret, daurend. Aus-, er-, über-, fortdauren. Dauer, dauerhaft.

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D e h n e n , dähnete, gedehnet, dähnend. Ausdehnen. Dähnung. Der Färber dehnt das Tuch aus; ungedehnte Worte; ausgedehnte Bekandschaften; ein ausgedehntes Gewitter. 25 D e n k e n , dachte, gedacht, denkend. An-, nach-, ver-, zurük-, er-, gedenken. Denklich, Denkung, bedächtlich, Gedächtnis, andächtig. Denken, gedacht, gedichtet. Ich denke an das, was mir wichtig ist; ich denke dem, das mich 30 plaget, nach; ich denke an das Vergangene zurük; ich gedenke desselben ; ich verdenke es dem, der mir Unrecht t h u t ; ich erdenke eine Lüge und bedenke eine mißliche Lage. Der Mensch denkt und wird nur durch sein Denken eigentlich Mensch. Das Mittel seines Denkens ist sein Wissen. Er denkt über ss nichts, wovon er nichts weiß. Ich denke an das, was mir Wichtiges begegnet; ich denke auf

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das, was ich vorhabe; ich gedenke dessen, was mir jez dient; ich erdenke eine Lüge, eine Wahrheit, einen Vorteil, eine Einrichtung, ein Hilfsmittel; ich durchdenke eine wichtige Sach, ich überdenke, was ich vortragen soll; ich denke zu einer Sach hinzu, 5 was zu ihr gehört; ich denke einem Gescheft, einer Gefahr nach und an das Vergangene zurük. Der Zornmütige kan das Beleidigende, das ihm einer thut, ihm nicht verdenken. D i c h t e n , dichtete, gedichtet, dichtend. An-, erdichten. 10 Dichtung, Gedichte. Ich dichte mir Gutes an, das ich nicht besitze, und dem anderen Böses, das er nicht an sich hat, und erdichte eine entschuldigende Lüge, ein ander[mal] eine verderbliche Bosheit nach einer reizenden Geschichte. is Ich dichte meinem Feind Böses an, mir selbst Gutes. Der Versmacher dichtet auf einen Ehrenanlaß; der Dichter ein Gedicht aus, der Lügner erdichtet eine Lüge, der Mahler eine Vorstellung, der Treumer dichtet, [was] nicht möglich ist. D i e n e n , dienete, gedienet, dienend. Aus-, be-, ver-, nach-, zu-, erdienen. Dienst, dienstbar, dienlich. Ausgedient hat, wer bedingte Dienstzeit erfüllt hat; auch das, was nicht mehr brauchbar, hat ausgedient; bedient wird der Herr, verdient wird der Lohn. Was Ähnlichkeit hat, dient zu dem 25 anderen. Wohldiener sind Heuchler. Sie heißen Augendiener. 20

D i n g e n , dingete, gedungen, dingend. Dingnis. Ich dinge den Vorbehalt an, den Lehrjungen auf, das, worin ich in der Einwilligung nicht mitverstanden haben will, aus; ich 3o bedinge, was mir zukomen soll; ich dinge Kleinigkeiten by; ich dinge aus einem Dienst fort; ich dinge einem anderen seinen Bedienten ab ; ich [dinge] in einen Orth herein aus einem Orth heraus, ich dinge vielen Elteren hinter dem Rükken, ich verdinge eine Arbeit. 35 Mensch, dein J a soll J a und dein Nein syn, was es [ist], und ist es nicht [so], so ist alles Dingen, Bedingen, Verdingen und so weiter eine Thorheit.

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Ich dinge dem anderen einen Dienstbotten ab. Der Lehrjung dinget sich auf. Ich dinge by dem, was ich erlaube oder gestehe, etwas an. Ich dinge by einer Abred jemand aus. Ich bedinge einen Vorbehalt. Ich verdinge eine Arbeit. Ich dinge in einen Dienst. 5 D ö r r e n , dörrte, gedöret, dörrend, dorret. Ab-, aus-, überdörren. Dürr. Gedorrete Speisen; abgedorrete Bäume; ausgedorrete Gerippe; dörende Offen; dorrende Früchte. 10 D o r f e n , ich darf, ich durfte, ich habe gedorft. Bedörfen. Der Mensch bedarf Speisen, Trenker, Kleidung, Ruh. Das bedarf das Thier alles. Aber der Mensch bedarf Achtung, Ehre, Wahrheit, Recht; das bedarf das Thier nicht. Die Pflanzen bedör- 15 fen Sone, Regen. Das Wasser, wenn es laufen soll, bedarf Tiefe ; das Feüer, wenn es brenen soll, Nahrung; das Land, wenn es guth darin stehen, Weisheit; der Kranke Arzny, der Durstige Trank, der Arme Hülf. Dorfen ist : frey. Ich bin in nichts frev, was ich nicht thun darf. 20 D r e c h s e l n , drechselete, gedrechselt. Drechsler. D r e h e n , drehte, gedreht. Drath. Der Dreher drehet das Überflüssige ab, das Abgebrochene an, 25 die Höhlung aus, das Bild ein, die Scheibe herum; der Wind verdrehet die Bäume; der Grimassen schneidet, das Gesicht; der Lügner seine Worte; der Advocat seinen Handel; ich drehe der Gans den Hals um, am Spinrad den Faden. Der, der den Beruf treibt, heißt Dreher, Drechsler. 30 Er braucht dazu Drehstuhl, Scheiben, Seiten, Dreheisen. Er drehet Holz, Bein, Horn, Elfenbein, Mösch, Silber. D r i n g e n , drang, gedrungen, dringend, getrengt. Drangung, Drängnis, Drangsahl. Ich dringe das ab, was man mir nicht gern gibt. Ich dringe 35 mich auf, wo man mich nicht gern hat. Ich dringe zwüschen der

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Menge hindurch; ich verdringe den Feind; ich dringe in den Schwärm hinein. Was man mir mit Gewalt nihmt, dringt man mir ab, was man mich anzunehmen zwingt, dringt man mir auf ; wer ohne Recht 5 dahin geth, wo man ihn nicht gern hat, der dringt sich auf; der Feind dringt ein, das Wasser dringt durch; wen man wiederrechtlich zwingt, der leidet Uberdrang; das Gewitter dringt an. D r o h e n , drohete, gedrohet, drohend. Ab-, androhen. 10 Drohung. Es ist ein Unglük, daß ein Mensch den andern troht; entweder ist der verdorben, der es thut, oder der, der es bedarf. D r u k k e n , drukte, gedrukt, drukend. Der Buchdrukker drukt die Schrift, der Kupferdrukker die is Zeichnung ab; der Indiennedrukker drukt Model auf; - der Stempel drukt Münzen aus; was auf dem Schnee ligt, drukt sich ein; ich drukke mein Petschaft meinem Zeugnis by; der fallende Baum erdrükt den darunter stehenden Mann; der Baum drukt den Sproßling heraus; der Hund treibt den Hasen aus dem Gebüsch 2o hervor, den fliehenden Hirsch fort. Zu viel Speisen drukken den Magen, Lieblosigkeit drukt das Herz, Rechtlosigkeit das Volk und die Wahrheit den Teufel. Ein gutes Byspill macht Eindruk; eine gute Stime gibt der Rede Nachdrukk; ein fallend Stein zerdrukt und ein Bösewicht unterdrukt. 25 Ich drükke das Petschaft auf das Bild ab, ich drükke mit Worten mich aus, ich bedrüke den Untergebenen. Eine Armee drükt die andere fort, zurük, hin, hinüber, hinunter. Der Tirran unterdrükt das Volk. Meine Rede macht Eindruck, ich rede mit Nachdruck. so

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D u f t , d u f t e n , duftete, geduftet, duftend. Aus-, verduften. Duftende Wohlgerüche sind oft ungesund; aber die reine Luft der Berge und ihr lieblich duftendes Blühen bringen Leben und Gesundheit in den Busen des Kranken. D u l d e n , duldete, geduldet, duldend. Aus-, er-, gedulden. Gedultig, duldsam.

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D ü n g e n , düngete, gedünget, düngend. Überdüngen. Ein Theil der Berufsarbeit des Akkermans. Dünger. Der Dung fordert Stroh, Streüe, die mit dem Abgang vom Vieh vermischt wird. Man macht aus dem dünen Abgang des 5 Viehs auch Jauche, Güllen. Jauche düngt wie Mist. D u n s t , d ü n s t e n , dünstete, gedünstet. Aus-, ver-, umdünsten. Alles, was einathmet, dünstet auch aus; was der Mensch täglich ausdünstet, ist von merklichem Gewicht. So wie seine Aus- 10 dünstung gehemt wird, so stokken seine Säfte, und er wird krank. Man bringt die Ausdünstung mit Bewegung, mit Reiben und Baden und anderem wieder zurecht. E h r e , ehren, ehrte, geehrt, ehrend. Be-, ver-, über-, entehren. 10 Ehrung, ehrenfest. Was ist Ehre? Ist sie das Urtheil eines Thoren, so ist sie ein Tand. Ist sie das Urteil des Weisen, so bist du ohne Ehre dir selber das werth, was du dem andern werth werden kanst. Aber es sy; sie reize dich - die Ehre; es sy - du jagest ihr nach, aber 20 brauche nie kein Mittel, um deren willen du dich selber verachten müßtest, wenn du nicht in den Augen derer, die es wüßten, verächtlich werden wolltest. E i g e n , eignen, eignete, geeignet, eignend. Be-, zueignen. 25 Eignung, Erb. Der Mensch eignet sich zu, was er kan, aber er erkenet eine Ordnung in diesem Zueignen, und ein Recht, das einen jeden hindert, sich das zuzueignen, was ein anderer besizt. In dieser Ordnung des Zueignens und des Zueignens-Dörfen 30 schwebt und lebt unser ganzes Syn. Freüde und Lust, Ruh und Glük werden dem Menschen durch dieses Recht bestirnt. Wohl dem, der nicht mehr gelüstet, als wohin dieses Recht geth. E i l , eilen, eilte, geeilet, eilend. Fort-, hin-, vorby-, zu-, weg-, übereilen. 35 Eilung, eilends. Mensch! das Leben eilet und du schleichest, und schleichend

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komst du nur dahin, geschlichen und nicht gelebt zu haben. Aber doch schleich lieber, als daß du dich übereilest ! E i n , e i n i g e n , einigte, einiget, einigend. Vereinigen. 5 Vereinigung. So wie der Mensch sich selber hochachtet, achtet er seine Natur in jedem andern Menschen hoch. Selbstachtung ist also das wahre Mittel, das Menschengeschlecht zu vereinigen. Mensch, du hast kein anderes; brauche das edelste, größte, das du hast; es 10 wird dir genügen! Der Mensch vereinigt sich durch Heürath mit seiner Frau, durch Dorfrecht, durch Stattrechte mit seinen Dorf-, Stattgenossen, durch die Landesverfassung mit dem Staat, durch Vergleiche mit Arbeitsleuten und Diensten und durch Anleihen mit is seinem Schuldner, durch Reden mit allen, wo ihm antworten, durch Sehen und Hören mit der ganzen Schöpfung, durch Briefe mit den entferntesten Welttheilen; er kan, vereiniget, was er, allein gelassen, nicht vermag. Er dehnt durch Vereinigung seine Rreffte, seine Einsichten, seinen Würkungskreis aus. Er ver20 einiget by einem Bau Holz, Stein, Eisen, Stahl, by einem Geweb tausendfachen Faden, by einem Gemähld Licht und Schatten. Er vereiniget Liebe mit Ernst, Bewunderung mit Verachtung, Gutes mit Bösem, Wahrheit mit Lügen. 25

E i t e r e n , eiterte, geeitert, eiterend. Aus-, auf-, um-, vereiteren. Eiterung, eiterhaft. Ein eiterndes Geschwür; eine vereiterte Baülen.

E n d e , e n d e n , endete, geendet, endend. Ausenden. 30 Ende, Kind, immer, eh du etwas wieder anfängst; - in der Vollendung besteth alle würkliche Wahrheit, alle würkliche Brauchbarkeit, Vollendung ist Vollkomenheit, und wer es in etwas, sy es noch so gering, zur Vollkommenheit bringt, der ist für sein Leben geborgen. 35 Ich ende mein Tagwerk, ein Jahrwerk, eine Dienstzeit. Ich ende meine Rede. Der Baum endet das Wachstum. Son und Mond enden ihren Lauf und fangen ihn neu an. Alles endet, wie alles anfangt. Der Berg endet, der Fluß endet, der Regen endet.

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E n d e r e n , enderte, geenderet, enderend. Ab-, ver-, um-, wiederenderen. Enderung. Ich ändere ab, was ich nicht recht feinde; Sone, Mond, Sterne, Land und Wasser enderen ihren Lauf; die Welt endert ihre Be- 5 wohner, der Mensch seine Kleider, seine Denkungsart, seine Neigungen, seinen Wohnsiz, sein Aussehen; das Thier bleibt ewig, was es war; - der Mensch bleibt sich ungleich, als in seinen Anlagen und Krefften. Ändere, Kind! ändere alles, bis du es vollendet, bis es dir voll- 10 komen recht [ist], zur Vollkomenheit ab. Ändere dich auch nicht wie ein Wetterhahn um des Winds willen, sonder ändere dich ins Bessere und Edlere, um, was du thust, imer besser und vollkomener zu machen. Dann wird dich ewig keine Änderung gereuen. E n t z w e y e n , entzweyete, enzweiet. 15 Wer entzweiet, darf nicht an sich selber denken, oder er muß sich selber verachten. E r b , e r b e n , erbete, geerbt, erbend. Vor-, mit-, nach-, er-, enterben. Auch das Erben ist ein Recht des Eignens, - oft ein trauriges; 20 denn, wer um seine Erbshofnungen ohne Erwerbs-, ohne Verdienstfehigkeit emporwächst, der hat seinen Kopf preis [gegeben] für die Hofnung einer Parükke. E s s e n , aß, geessen, essend. Ab-, auf-, aus-, fort-, mit-, nach-, überessen. Das Vieh lebt, um zu essen. Der Mensch ißt, um zu leben.

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F a h r e n , fuhr, gefahren, fahrend. Fahrnis, Fahr, Fuhr, Fuder. Ich fahre mit der Post, mit dem Schif ab, an einen Orth hin, an den Felsen an, von Haus aus, in die Statt hinein, um sie 30 herum, ins Schloß hinauf, an den Fluß herab, hinter dem Berg fort, unter dem Bogen durch, von meiner Reise zurük. Ich erfahre die Neüheit. Das unvorsichtige Wort entfahrt uns. Ich verfahre mit einem Menschen, der in meiner Hand ist, oder auch mit einem Gut, wohl oder übel. Das größere Schiff überfahrt das klei- 35 nere, der Kutschner überfahrt das, was in der Straß ligt, er überfahrt auch den Scheidweg und fahrt denn um.

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Kinder, der Mensch muß nicht sein wie ein Schnekk, der ohne seine Schalle nicht an die Sone darf. Es ist ein Unglük für ihn, wenn er fahren muß, weil er nicht wohl gehen kan. F a l l , f a l l e n , fiel, gefallen, fallend. Unfal. Der Apfel fallt ab vom Baum. Der taube Hund fallt den Vorübergehenden an; das Außerordentliche fallt auf; das, woran ich nicht viel denke, fallt aus, es entfalt mir; wem ich geneigt bin, dem falle ich zu; der Stein, den ich werfe, fallt hinauf, hinab, hin10 aus, hinüber, so, wie ich ihn werfe. Der Betrunkene fallt nieder, ein Gescheit fallt vor; vom Feind, vom Unglük werde ich überfalen. Ein Erb fallt [zu] und fallt [an] andere zurük. Ein Erb verfallt und fallt wieder zurük. Auch eine alte Mauer verfallt, und eine alte Verfassung gereht in Verfall. Ordnung, Schönheit und 15 Recht gefallt, Unordnung, Unrecht und Schlechtheit mißfallt meiner Natur. 5

F a l z e n , falzte, gefalzet, falzend. Zu-, überfalzen. Ein gefalztes Papier; ein falzender Buchbinder. 20

F a n g e n , fieng, gefangen, fangend. An-, auf-, empf.-, um-, ver-, unter-. Fängnis, fanglich, Fänger. Ich fange ein Geschefft an, ich fange den Flüchtigen auf; ich empfange, was man mir zusendet ; ich umfange den Baum, auf den 25 ich klettere; ich unterfange etwas Wichtiges; ich handle verfenglich, wenn ich auf Gefahr hin handle. Der Mensch ist empfanglich für Wahrheit und Recht. Der Leim ist empfänglich für alles, was man ihm eindrükt. F a s s e n , fassete, gefasset, fassend. Ab-, an-, auf-, verfassen. Gefäß. Mit der Faust fasse ich an, mit dem Ramen fasse ich ein. Eine Rede fasse ich ab, ein Gerücht fasse ich auf. Die volle Stande fasse ich an. Eine Zierarth fasse ich ein, ein Buch verfasse ich; auf einen wichtigen Vorfall mache ich mich gefaßt. 35 Was mir unerwartet begegnet, auf das bin ich ungefaßt; das neue Buch ist noch nicht eingefaßt, die volle Stande nicht ausgefaßt. 30

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F a u l e n , faulete, gefaulet, faulend. Ab-, ver-, umfaulen. Fäulnis. Alle Pflanzen faulen, wenn sie überreifet, die meisten, wenn sie warm und feucht haben; auch der Stein faulet. Alles todte Fleisch verfaulet, auch an Lebendigem faulen Glieder. Vom tregen Menschen und vom tregen Vieh sagt man, sie syen faul. Von unwahren Nachrichten, von Verleumdungen sagt man, sie syen faul und falsch; auch von Menschen, auf deren Worte nicht zu gehen ist, sagt man das nemliche. Auf jede Fäulnis folgt eine stinkende Verwesung. Kind! forchte dich, einst aus Faulheit stinkend zu verwesen, oder vielmehr, vor der Verwesung zu stinken. F e c h t e n , focht, gefochten, fechtend. An-, ver-, erfechten. Fechtung, Fuchtel. Wen ich nicht ruhig lasse, den fechte ich an; ich fechte gegen den Feind unter den Waffen; ich verfechte meine Ehre; ich fechte mit Worten, mit dem Tegen. Ich erfechte einen Sieg, ein Lob; ich verfechte eine Narrheit; ich fechte unter einem Narren; ich mache meine Fechterstreiche in die Luft. Ich fechte mit dem Tegen, aber auch mit dem Mund. Ich verfechte meine Ehre, die Wahrheit, aber oft auch meine Narrheit und meinen Irrthum. F e h l e n , fehlete, gefehlt, fehlend. Ver-, mitfehlen. Der Mensch fehlt, wenn er Unrecht thut; er verfehlt sich gegen den, den er beleidigt; alles, was er nicht recht macht, wird eine gefehlte Sach. Er selber, wenn er nichts taugt, ist ein gefehlter Mensch. So gibts gefehlte Käufe, gefehlte Unternehmungen, gefehlte Hoffnungen, gefehlte Heürathen, gefehlte Kinder, gefehlte Rinder, gefehlte' Freüden und gefehlte Jahre. Alle Menschen fehlen, und alle Menschen fehlen in allem. Es ist nichts Vollkomenes auf Erden. Aber wer sich selbst nicht verachtet, der achtet keinen seiner Fehler gering. F e i e r , f e i e r n , feierte, gefeieret. Vor-, nachfeiern.

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Was meiner Vorstellung als erhaben, als ungewohnt und wohlthätig groß vorkomt, das erregt in mir Gefühle der Hochachtung, und wenn ich mich bestrebe, diese Achtung dem Gegenstande, den ich also erhaben feinde, nach meinem Vermögen zu zeigen, so 5 feire ich denselben; ich fyere die großen Thaten Gottes, ich feiere die Großthaten der Voreltern, der Vatterlandsfreünde; ich feiere den Freüdentag meiner Eltern; ich feire mit Andacht den Gottesdienst; ich feire mit Gesang und Liederen, ich feire mit Spill und Tanz; ich feire mit Paradierung der Truppen, mit Lösung der 10 Canonen; aber ich feire auch mit einer stillen, dankvollen Trehne in meiner Kamer. F e i l s c h e n , feilschte, gefeilscht. Feilschen - gelüsten, ein Wort, das Mangel an Selbstachtung verräth. Wer etwas auf sich selbst helt, der schemt sich zu feil15 sehen. F e i n e r , f e i n e r e n , verfeineren, verfeinerete, verfeineret. Verfeinerung. Der Mensch will seine Sach nicht bloß gut, er will sie auch glenzend; darum ist des Verfeinerens so viel in der Welt. Man 2o polliert Silber, Gold, Stahl, mali macht das Eisen zum Drath, man schlegt das Blech dünn; man sucht die feinste Seide, die zarteste Wolle, die reinste Baumwolle, man spinnt das Garn haarfein; man liebt die zartesten Farben, die feinsten Gerüche, die zartesten Thöne, die feinsten Gewürze, die weichsten Polster. Aber da, 2s wo die Natur sich für die menschlichen Sinen am meisten verfeinert hat, da lebt selten ein kraftvoler Mann. Du mußt den Balken nie so stark zimmeren und den Laden nie so dün sagen und nie so stark hoblen, daß er zu dem, wozu du ihn brauchen willt, zu schwach wird. Ebenso mußt du die Menschen 30 nie so stark verfeineren, daß sie darob ihre Waden, ihre Bakken und ihr Armschmalz verlieren. F e r t i g e n , fertigte, fertiget, fertigend. Ab-, aus-, fort-, zu-, hinfertigen. Fertigung, Fertigkeit. 35 Ich fertige mit der Antwort ab; ich fertige Befehle und öffentliche Zeugnisse aus; ich fertige die zu versendenden Waaren hinauf, hinunter, fort; ich verfertige einen Aufsaz, ein Kunststük. 3

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F e s s e l n , fesselte, gefesselt. Anfesseln. Feßlung. Die Natur fesselt die Eich Jahrhunderte an ihren Boden. Die Übung fesselt Menschen und Vieh ans Gewohnte und Alte. Über- 5 zeugt [sein] fesselt an Pflicht. Liebe fesselt an den Geliebten. Eigenthum fesselt an Wohnsize. Hunger und Armuth fesseln an Arbeit ; Ehre fesselt an Aufwand; Eitelkeit fesselt an Tand; Geiz fesselt ans Gelt. Das Eisen fesselt den Fuß ; die Narrheit fesselt den Kopf. Es ist schrekklich, einen Menschen in Feßlen zu sehen; aber 10 hundert legen sich ihre Fesseln selber gegen einen, dem sie angeschmiedet werden. Ein gefesselter Mensch ist ein schrekklicher Gedanken, aber ein rasender Mensch ist eine noch weit entsezlichere Sach; du mußt den Mentschen entrasen, wenn du ihn entfeßlen willt. 15 F e s t , f e s t n e n , bevestnen, bevestnete, bevestnet, befestnend. Verfestnen. Ich bevestne das Schwankende mit heften, binden, unterstellen etc. Ich bevestne den Handel mit Handschlag, mit Unter- 20 schrift und Sigel. Ich befestne meine Gesundheit durch Schonung meiner Krefte. F e ü c h t , f e ü c h t e n , feüchtete, gefeüchtet, feuchtend. Anfeüchten. Feüchtigkeit. 25 Der Schmid feüchtet die Kolle an, der Ziegler den Leim, der Bleicher das Tuch, der Regen die Erde, der Thau das Gras. Ohne befeüchtet, entwikelt sich keine [Pflanzel. Alle Pflanzen fordern Feüchte. Darum besprizt der Gartner seine Blume, darum wessert der Bauer seine Wisen, darum ist Egypten durch jähr- 30 liehe Überschwemung der reichste Boden; darum sehnt sich die ganze Erde im Somer nach Regen; darum ist die Winterfeiichte dem Frühlingstrieb nothwendig; auch der Mensch feüchtet sich an, wenn er dürstet, und viele Handwerker müssen die Materie, die sie brauchen, anfeüchten, eh sie sie brauchen könen. 35 F e ü r e n , feürete, gefeüert, feüernd. Man feüert unter der Kunst. Man feüert mit dem kleinen und

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großen Gewehr; den Soldaten feüert man an, das Gewehr feüert man ab, auf den Feind feüert man zu. F e i n d e n , feindete, feindet, feindend. An-, verfeinden. 5 Eine Kuh, die ein Roßeisen feindet; ein aufgefundener Bewis; eine gefundene Aussicht. F i d e i n , fidelte, gefidelt. Fidler, Straße und Wirtshäuser, Geigen, Hakbret, Lied und öfter ein Betelsak. 10

F i n s t e r , f i n s t e r e n , verfinsteren, verfinsterete, verfinsternd. Die untergehende Sone verfinstert die Erde und untergehende Hofnungen des Menschen Gemüth. Aber warum hoffet der Mensch nicht imer wieder auf die aufgehende Sone? Es ist recht, daß er is nicht imer wieder darauf hoffet, er soll sich sein Glük und seine Ruh in sich selber und durch sich selber bereiten. F i s c h , f i s c h e n , fischete, gefischet, fischend. Auf-, aus-, um-, vor-, nach-, herausfischen. Fischery, fischreich. 20 Fischen [ist eine] B[erufs]art; der sie [treibt, heißt] Fischer. Arten: Meer, See, Bach, Teich, Weyer; Fischerruthe, Angel, Nez, Reüßen, Schif, Fischtrog, Wurm an Angel, die kleinen Fisch an Setzangel. Ich fische den Bach aus, ich fische die Neuheit auf, die Perle25 muschel herauf; ich fische mit Anglen, mit Reüßen, mit Garnen; ich fische im Meer, in Seen, in Bächen, in Teichen; ich fische im Trüben, in Strudeln, im stillen Wasser. Auch vom Menschen, der in Unordnung und Verwirrung Vortheile sucht, sagt man, er fische im Trüben. Als Berufsart brauchte dazu . . . 30

F i s p e r e n , fisperte, gefisperet, fispernd. Es ist nicht möglich, bym Fisperen aufmerksam zu syn; wer also viel fispert, lehrnt nicht viel, und wer nicht viel lernt, wird licht ein schlechter Mensch. Das führt weit. Wer sollt [meinen, daß] mancher Mensch nur um deswillen, daß er sich das Vispern 35 nicht hat abgewöhnen lassen, um Ehre und Gut, und um Leib und Leben gekomen [ist]? 3*

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F l a d e r e n , fladerte, gefladert, fladernd. Aus-, fort-, um-, hinein-, zurük-, verfladeren. Flederm[aus], Wenn du nur denkst, was für eine ekkelhafte Sach es um eine Fledermaus ist, so solltest du dir alle Müh geben, kein flatter- 5 haffcer Mensch zu werden. F l a t t i e r e n , flattierte, flattiert, flatierend. Das Thier, das am meisten flattirt, ist die Kazze. Kind, wenn du flattierst, denk, wem du gleichest! F l e c h t e n , flechtete, geflochten. 10 Ein-, aus-, um-, ver-, zuflechten. Der Korber fliehtet Kor bei aus Wieden, grobe Körbe aus braunen, feine aus gescheiten. Der Sesselmacher fliehtet Sopha und Sessel aus Stroh; auch Fußdekken werden aus Stroh geflochten. Der Siebmacher fliehtet Trath zu Sieben und Reite-15 ren; der Bauer fliehtet die Leim wände und Dillen mit Ästen. Der Schiffer fliehtet Nezze für Fische, der Jäger für Vögel. Durch Unordnung verflichtet sich das Garn auf dem Webstuhl leicht. Auch der Mensch verflicht sich durch Unvorsichtigkeit leicht in böse Händel. Die Töchteren in den Häuseren flechten 20 ihre Haare. F l e i ß , fleißen, befleißen. Befliß, beflissen, fleißig. Kind, mit Fleiß machst du das, was du thust, fließen, das heißt, wie das Wasser von sich selber gehen. 25 F l i e g e n , flog, geflogen. Auf-, aus-, fort-, hinein-, etc. -, ver-, entfliegen. Flügel, Flocken. Der Vogel fliegt ab dem Baum ab, auf das Dach hinauf, aus dem Kefig heraus, über den Berg fort, vom Boden auf, in die 30 Scheune hinein, um den Speicher herum. E r erfliegt seinen Raub. Er entfliegt seinem Feind. Der höher Fliegende überfliegt den weniger hoch fliegenden. Der Geschossene hört auf fliegen. Der Staub, der Rauch, der Sehne verfliegt. Was nicht mehr, ist verflogen. Klage nicht, Knabe, daß du nicht fliegen kanst ; vast alle 35 Vögel haben wenig Hirn.

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F l i e ß e n , flöß, geflossen, fließend. Ab-, ein-, fort-, ver-, zurükfließen. Fluß, flüssig, Floz. Das Wasser fließt hinunter. Wenn es keinen Zufluß erhält, so 5 fließt es ab, so fließt es; aus einer Höhle fließt es aus, in eine Höhle fließt es ein. Bym Regenwetter fließt der Bach an, by der Trokne steth er ab. Felsen und Berge machen das Wasser zurükfließen. Wo hinter ihm kein Wasser nachkomt, da verfließt es. Auch die Zeit verfließt; die vergangene Zeit heißt die verflossene Zeit, und io das Vergehen der Zeit heißt der Verfluß der Zeit. In einer Rede lasse ich einfließen; eine Wohlthat, eine Unterstützung lasse ich zufließen; das geschmolzene Eisen fließet wie Wasser. Wie das Wasser aus der Quelle fließet, so sagt man, fließe alles Gute aus seiner Quelle. i5 Das Wasser sucht sein Gleichgewicht; darum fließt es von der Höhe hinunter und steth in der Ebene still; es schwanket, wenn du es rukst, es steigt auf, wenn du es drukst; es verfließt, wo es sich nicht samelt; es fließt aus, wo es nicht gut geschlossen, und ein, wo es nicht gut ausgeschlossen. Es dampfet ob dem Feuer aus, 20 es wird in der Kelte zu Eis. Mit dem Wein vermischt es sich, unter das Ohl sinkt es, über den Stein glitscht es, in die Erde tringt es. F l i ken, flikte, geflikt, flikend. Ein geflikter Wollen-Schoppen ist besser, als ein unbezahlter 25 seidener Rokk. F l ü s t e r n , flüsterte, geflüstert, flüsternd. Ein-, zuflüstern. Unter den abzugewöhnenden Unanstendigkeiten ist das Flüsteren eine der wesentlichsten. so

F o l g e n , folgte, gefolget, folgend. Ab-, nach-, er-, verfolgen. Verfolgung, folglich. Der Hintere folget auf den Fordern; der Untergebene folget aus Befehl des Oberen; das, was ich weitersende, lasse ich ver35 abfolgen; ich befolge eine Lehre, meinen oder eines anderen Willen. Ich folge dem Führer hinauf, hinab, herum, nebenby, hintenher, hinüber, zurük. Ich verfolge einen Gedanken; ich ver-

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folge den Hasen, den ich jage, den Fisch, den ich fange; der Sieger verfolgt den Feind. Die Thiere folgen nicht wie wir, aber sie verfolgen meistens wie wir. Alles in der Natur folget nach großen Gesetzen und Regeln auf einander; alles, was war und ist, ist erfolget, und alles, was syn wird, [wird] erfolgen. Das spätere folget dem früheren nach. Ein Mensch folget anderen nach, der Schüler seinem Lehrer, der Knecht seinem Herrn, der Gläubige seiner Kirche, der Eitle der Mode. Auch ist die Nachfolg an sich selbst eine gute Sach; doch muß man nicht vergessen, je dümer das Vieh, je mehr folgt ι es herdenweise seinem Führer, und je kraftvoller, je mehr fühlt es sich alleinstehend am besten. Ebenso ist das Verfolgen des Zwekks an sich gut, aber das Verfolgen des Mans, der meinem Zwekk [um] des seinigen willen entgegensteth, das ist nicht gut. Wer sollte dem Man, dem er trauen darf, nicht gern folgen ΐ ι Der so vorangeth, hat ja die größere Müh und die größere Gefahr. Kind, mit folgen lehrnst du gut vorangehen. Und es komt die Zeit, wo du in tausend [Fällen] allein gehen mußt; dann würde blinde Nachfolge dich zur K u h machen, die dem Mezger folget, wie dem Hirten, oder zum Hund, der sie dem fremden Man und dem Mezger zutreibt. Das, was ich vorausgesehen, ist erfolgt. Die Befehle muß ich befolgen; das Schuldige abfolgen lassen. Den Feind und den Flüchtigen verfolgt man. F o l g e r n , folgerete, gefolgert, folgerend. Aus dem Saz: 4 und 4 sind 8, folgere ich: 4 in 8 geth 2 mahl, und 4 von 8 bleiben 4. Aus der Art, wie die Jahreszeiten alle J a h r e wechslen, folgere ich, sie werden das kümftige J a h r auch so wechslen. Aus den Früchten, die ein Baum alle Jahr tregt, folgere ich, er werde das kümftige J a h r ähnliche tregen. Aus der Freude und aus dem Schmerz, den mir eine Sach gemacht hat, folgere ich, eben diese Sach werde unter gleichen Umständen eben diese Würkung auf mich haben. Aus der bestendig gleichen Aufführung eines Menschen folgere ich, er habe sich in einem besonderen Fall so und nicht änderst aufgeführt. Durch Schließen und Folgeren reift meine Vernumft; aber ich muß wohl und lang sehen, viel vergleichen, viel abwegen, eh ich mir erlauben darf, Schlüsse und Folgerungen zu ziehen, sonst

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lerne ich aus Miikken Elephanten machen, und das ist darum nicht [gut], weil ich der Mükke nicht aufladen kan, was der Elephant trägt. s

F o l t e r e n , folterte, gefolteret, folterend. Gut ist, daß das Foltern weit und breit abgeschaft ist; auch gut ist, daß das folternde Gewissen nicht abgeschaft werden kan.

F o r c h t , f o r c h t e n , forchtete, geförchtet, förchtend. Fürchterlich, forchtbar, forchtsam. Alle Forcht macht die Gefahr doppelt groß. Wer forchtlos ist, 10 ertrinkt zehnmahl minder, als der, so schnell erschrekt. Forcht ist Schwäche. Sie raubt die Mittel, in der Gefahr dir zu helfen. Kind, ich sage dir nicht: Forchte dich nicht! Wenn du schwach bist, so kanst du nicht änderst. Aber ich sage dir: Werde stark in allem Guten; werde stark an Verstand, stark am Geis dechtnis, stark an Leib, stark in allen Fertigkeiten des Berufs, stark in dem Herzen, in allem dem, was du dir Gutes vornihmst. Dann, Kind, wirst du dich nicht leicht forchten und die Mittel, dir in der Gefahr zu helfen, hundertmahl in deiner Hand finden, wo andere, die nichts dazu bygetragen, sich selber zu allem Guten 2o stark zu machen, der Gefahr unterliegen. F o r d e r e n , forderte, geforderet, forderend. Forderung, forderlich. Ich fordere an dem Schuldigen seine Schuld; ich fordere das Geliehene wieder zurük; ich fordere das Meinige dem, der es mir 25 vorenthaltet, wieder ab; die Oberkeit fordert zum Gehorsam, zum Dienst auf; der Einnehmer fordert die Gefalle ein; ein Trozziger fordert den Beleidiger zum Fuchtlen heraus; - wer zu viel fordert, der überfordert; - was man zu einer Sach braucht, das wird dazu erforderet. Der Richter fordert den Beklagten vor; das, 30 was man mir auf die erste Forderung nicht gibt, das fordere ich wieder. Man hasset oft auch den, der mit Recht fordert; aber man verachtet eben so oft den, der aus Leichtsinn verschenkt. Ich fordere das Meinige ab, wie den Schuldner an, den Unfleißigen auf, den 35 Feind aus, die Schuldner, die Wiederparth für, den Unteren hinauf, den im Haus etc. Ich überfordere, wenn ich mehr fordere, als man mir schuldig.

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F o r s c h e n , forschte, geforschet, forschend. Aus-, er-, überforschen. Forschung. Der Jäger forschet nach Wild, der Jude nach einem Tölpel, der Weichling nach einem Polster. Der Kaufman nach Kunden, die 5 Kazze nach der Maus, der Hund nach dem Hasen, der Hünerhund nach dem Schnepf, der Spaz nach der Scheüer, der Wanderer nach dem Nachtlager, der Tirran nach den Reden des Volks, der Weise nach Wahrheit, der Gute nach den Armen im Land, der Advocat nach dem Händel und der Schreiber nach dem Schreibtaler. 10 Forschen ist, mit allen Krefften nachdenken, nachsuchen. Woran mir alles ligt, kan ich nicht genug erforschen; woran mir wenig ligt, soll ich nicht zu sehr erforschen. Woran mir nichts ligt, und was mich nichts an [geht], soll ich gar nicht erforschen. F o r m , formen, formt, geformt, formend. 15 Der Künstler formet durchs Model eine Figur von der anderen ab; er formet das gefehlte Bild um, das nicht vollendete aus. Der Petschirstecher formet Gepreg in das Model herein. Der Zeichner zeichnet seine Formen auf Papier, der Mahler mahlt sie auf Tuch. Der Maurer macht Formen aus Gybs, der Zimerman aus [Holz], 20 die Modenkremerin aus * Kind, wenn du nicht recht weißt, was Form ist, so denk nur an vieles, das man ungeformt heißt, z. E. an krume Beine, an einen Hokker, an ein krumes Maul, an ein krumes Haus, an einen * F r a g , f r a g e n , fragte, gefraget, fragend. 25 Ab-, an-, aus-, um-, nach-, erfragen. Das, von dem ich auf- und nachfrage und Nachricht erhalte, habe ich erfragt. Wer das fraget, was er selber nachsehen und erfahren kan, der ist wie ein Mensch, der nur das, was ein andrer mit sich im Sakk 30 herumträgt, einem Wagen aufladet. Worüber man zweifelt, darüber fragt man an. Der Wundergebige fragt den Geschwäzigen aus. Im Verhör wird Zeüge und Angeklagter befragt. F r e s s e n , fraß, gefressen, fressend. Ab-, auf-, aus-, verfressen. Fresserey, freßig.

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Eigentlich frißt das Vieh nicht; es weiß, wenn es genug hat. Das Vieh frißt die Weide ab, das Futter auf; der Haas frißt den Baum an. Das Schwein frißt den Trog aus; der Wurm frißt sich ein; das Wasser unterfrißt das Land; das Feüer frißt um 5 sich; das Futter verfrißt sich, wenn es aufgefressen wird; das Vieh verfrißt sich, wenn sein Fressen mehr kostet, als es werth ist. Das Scheidwasser frißt sich ein. Der Mist, der nicht feücht gehalten wird, frißt sich selber. Der Mensch frißt sich vor Gram auf, vor Geiz selber. 10

F r e ü e n , freüte, gefreiit. Erfreüen. Freüde, freüdig. Lachen ist gesund, Freüde ist Balsam, aber Seelenruh ist des Lachens Quelle und der Freüde Balsambüchse. Kind, freüe dich is und lache, aber nie nicht zu viel und nicht zu früh! Es ist ein gutes Sprichwort: „Kluge Bauren jauchzen erst auf dem Heimweg." F r e y , freyen, freyete, gefreit. Freyer. 20 Der Mensch ist nur durch sein Recht frey; er ist [in] nichts frey, als wozu er ein Recht hat. F r i s c h , f r i s c h e n , erfrischen, erfrischte, erfrischet, erfrischend. Frischling. 25 Auch die reineren Raubthiere essen gern frisch Fleisch. Die Thiere, die das Aas vorzüglich lieben, sind auch den Raubthieren die schlechtesten. F u c h t e l n , fuchtelte, gefuchtelt. F u g , f ü g e n , fügte, gefügt, fügend. Ver-, zufügen. Fugnis. Der Fisch ist füglich im Wasser, der Vogel in der Luft, der Wurm im Koth, alles ist von der Natur gefügt, wie es syn [soll]. Der weise Mensch fügt sich in die Natur, wie er ist; er verfügt 35 das, wozu [er] ein Recht [hat]; er fügt, was ineinander geth; er fügt zusamen, was zusamen gehört. 30

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F ü h r e n , überführen. F ü l l e n , füllte, gefült, füllend. An-, auf-, aus-, ein-, voll-, zu-, er-, ver-, überfüllen. Füllung. Ich erfülle mein Versprechen; ich fülle die Grube aus; ich 5 fülle den Krug an, ich fülle ihn über. F u n k e l n , funkelte, gefunkelt, funkelnd. Aus-, verfunkeln. Funkelnde Augen; funkelnde Sterne. F u ß , f u ß e n , fußete, gefußet, fußend. 10 Man sezt den Fuß nicht gut ab, wo die Erde nicht vest [ist]. Man fußet nicht gut, wenn man auf etwas Unsicheres fußet. F ü t t e r e n , fütterete, gefütteret, fütterend. An-, ab-, überfütteren. Man füttert das Vieh, man speiset die Menschen.

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G ä h n e n , gähnete, gegehnt. Ausgehnen. Ein gähnender Mensch. G a r , g ä h e r e n , gäherete. Aus-, übergäheren.

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G a n t , g a n t e n , gantete, gegantet. Verganten. Man vergantet mit freiem Willen, was man nicht braucht. Wieder Willen wird mir das Unterpfand einer Schuld vergantet, die ich nicht nach Versprechen zinse und zahle. 25 G a n z , g ä n z e n , ergenzen, ergenzt, ergenzend. Genzlich. Eine Sach ist ganz, wenn ihre Theile alle by samen. Man ergenzt das Mangelnde, das Gebrochene. Eine Sach ist gänzlich nicht wahr, genzlich schlecht, gänzlich gut usw. so G e h e n , gieng, gegangen, gehend. Gang, begangen, Gängelband. Ausgang, Eingang, Vorgang, Nachgang, Untergang, Übergang, vergangen.

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Ich gehe zum Haus hinaus, die Treppe hinauf, den Berg hinunter; was ich meide, das gehe ich ab; ich gehe meinem Vorgänger nach, meinem Nachfolger vor; ich gehe in ein Geschefft hinein, aus einem heraus; ich hintergehe, wenn ich betriege. Ich umgehe 5 die Statt und die Schanzen. Die Augen gehen mir über. Die Sone geth unter, der Zuweitgegangene zurük. Ich vergehe mich durch das, so ich fehle. Gangbar ist die Waar, so viel gebraucht wird. Ich umgehe den Berg, wenn es schwer ist, hinüberzugehen; io ich gehe über den Fluß; ich übergehe mit Stillschweigen, was ich nicht berühren will. Ich übergehe den Lieutenant, wenn ich den Cadeten vor ihm zum Hauptman m[ache]. Wenn ich weine, so übergehen mir die Augen; wenn ich zu vil einschenke, so übergeth mein Glas; ich entgehe der Strafe; ich gehe mit dem guten is Exempel vor; wenn ich die Straße verfehle, so gehe ich irre; über den Bach gehe ich hinüber. G e i f e r e n , geiferte, gegeifert, geifernd. An-, über-, vergeiferen. Das unmündige Kind und der abgelebte Greis geiferen; wer es 20 sonst thut, der wird zum Ekkel. G e i ß e l , g e i ß e l n , geißelte, gegeißelt, geißelnd. Ab-, aus-, er-, übergeißeln. Geißlung. Ein Mensch muß sehr verwahrlost syn, wenn man ihn geißeln 25 muß, damit er recht thue. Hingegen muß man ihn auch viel geißelen, eh er [sich] ohne unter Murren sehr drükkenden Beschwerden und Lasten unterwirft. Doch auch hierin erspart jugendliche Übung, was sonst nur mit Geißeln erzihlt wird. Ein Mensch, der im Krieg zu **, heißt Geisel. 30

G e i z , g e i z e n , geizete, gegeizet, geizend. Ergeizen.

Geüden. Geüden - verschwenden. Geüden ist gedankenlose Sorglosigkeit im Gebrauch seines 35 Guts. Es ist ein unüzes Daraufgehenlassen des Überflusses. Es ist das Gegentheil vom Geiz, das ist von einer ekkelhaften Sparsamkeit im vorhandenen Nothwendigen. Gar oft folgt eins auf dem

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anderen, das Geizen aus dem Güden und das Güden aus dem Geizen. Der Sohn des Geizigen ist durch den Mangel des an ihm ersparten Nothwendigen empört und wird ein Giider, und der Sohn des Güders wird aus gleichem Grund ein Geizhals. G e l t , g e l t e n , Gilte, galt, gegulten, geltend. 5 Ver-, ent-, wiedergelten. Gültig, Gilde, Gülten. Gelt - Gut für alles, Gegenwerth von allem, Mittelzeichen zwüschen allem - wie schwer war es mir, für den überflüssigen Ochsen Leinwand und für die überflüssige Leinwatt Heu und 10 Strau und für das überflüssige Heu und Stroh Rindfleisch oder Solleder zur Hand zu bringen. Ich müßte über Berg und Thal laufen, und der Ochs würde mager, [ehe] ich ihn absetzen könte; aber da Gelt in der Welt ist, so feinde ich mit meinem Ochsen allenthalben leicht einen Abnehmer und kauf dann mit meinem 15 Gelt ebenso leicht wieder, was ich nothwendig habe. Die Waar giltet, ich vergelte die Wohlthat; das, was man an mir zornt, macht mich entgelten; eine beleidigende Handlung wird mir wiedergolten. Gültig ist das, dessen Werth gesichert ist. Gilde, Zumft-vereinigung, um, wo nicht ihr Handwerk gül- 20 den, doch ihre Arbeitsarticul giltig zu machen. Genug, genügen, genügte, genügt; vernügen, vernügt. Man kan den Magen gewöhnen, daß er vast nie genug hat. Aber der Geist des verwöhnten Menschen weiß noch viel weniger, als nie, was genug ist. Er würde das Menschengeschlecht in seinen 25 Magen stoßen und aufessen, wenn *. Man will reich syn, damit man angenehm leben köne, und wenn man reich ist, so opfert man alle reinen Freüden des Lebens der Ungenügsamkeit auf. Gerben, g e r b t e , gegerbt, gerbend. Ab-, aus-, vergerben. 30 Der Weißgerber gerbt Kalbfáll, Schaf-, Geißfäll. Der Rothgerber Ochs- und Kuh- und Roßhäut. G i c h t , g i c h t e n , vergichten, vergichtete, vergichtet, vergichtend. Gichterische Zukkungen; eine Vergicht eines Gefangenen; 35 Urgicht, die Aussezung des ersten Verhörs.

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G i f t , g i f t e n , vergiften, vergiftete, vergiftet, vergiftend. Vergiftete Pfeile; vergiftende Pflanzen; eine vergiftete Zunge; vergiftete Dünste. 5

G i t t e r , g i t t e r e n , vergitteren, vergitterte, vergittert, vergitterend. Vergitterung. Eine alles vergitterende Äbtissin; vergitterte Fenster.

G l a s , g l a s e n , glasete, geglaset, glasend. Ver-, zu-, hinter-, überglasen. 10 Glasartig, Glasur. Wenn du den Kiselstein von dem Boden nihmst und denkst, in Feuer wird er, mit Potasche vermischt, zu Glas, - so kanst du denken, wie unerhörter Verenderung die Erde und ihre Theile fehig syen, wenn sie durch sonderbares Zusamentreffen von is Theilen, die stark in einander würken, [verwandelt] werden. Der verbrandte Kisel verglast. Das Fenster wird verglaset. Zierathen komen hinter Glas, sie werden überglaset; die Scheibe wird eingeglaset. G l a t t , g l ä t t e n , glättete, geglätet. Ver-, aus-, überglätten. Glatt ist der Himmel ohne Wulken. Glatt sind vile Thiere, deren Haare fein und kurz sind, und viele Pflanzen, deren Blätter und Rinde zart ist. Oft fallende Regentropfen machen die rauhesten Felsen glatt; auch der Stein im Bach wird vom Wasser 25 glatt. Der Tischmacher hobelt den Laden glatt. Der Schleifstein schleift das Eisen glatt; die Galander macht das Tuch glatt. Jugend und Gesundheit macht das Menschengesicht glatt, und Falschheit seine Worte. Ich lobe mir die glatten Steine, aber ich forchte die glatten so Worte.

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G l a u b e n , glaubte, geglaubt, glaubend. Aus-, ver-, überglauben. Glaublich. Was du weißt, mußt du nicht glauben; du weißt es. Und was 35 du nicht weißt, mußt du nur denn glauben, wenn es dir einer sagt, dem [du] trauen darfst. Trauen aber darfst du am wenigsten dem, der sein Brodt verlieren würd, wenn du ihm nicht trauest.

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Du glaubst dem Vatter und der Mutter imer, und gern dem Man, der Vatter und Mutter lieb ist, viel, dem fremden Man weniger, und dem Strolchen und verschreiten Man gar nichts; deinen Augen und Ohren alles, den Worten anderer Leut, je nachdem es ist, dem Blinden, wenn er von Farben redet, gar nicht, und 5 dem Schuhmacher, wenn es über seinen Leist geth, wenig. Blieb in dieser Ordnung, und du wirst weder abergläubisch, noch ungläubig werden; - denn, was du weißt, mußt du nicht glauben, und was du nicht weißt, darfst du nur dem Glaubwürdigen glauben; was nicht wahr ist, darfst du gar nicht glauben, 10 und wer von dem, was er dich glauben [machen] will, sich selber ein Kloster bauen will, der ist nicht glaubwürdig. G l e i c h , g l e i c h e n , glich, geglichen, gleichend. Aus-, vergleichen. Ganz gleich ist kein E y dem andern. J e mehr, je größer und 15 je fehiger ein Mensch ist, je weniger findet er seinesgleichen. G l e i ß e n , gleißte, gegleißt, gleißend. Gleißen ist mehr glenzen, als man werth [ist]; so gleißt die Flame, die bald erlöscht, so ist nicht alles Gold, was gleißt. G l i e d , g l i e d e r e n , zergliederen, zergliederte, zergliederet, 20 zergliederend. Gliederung. Man zergliedert ein Hun, das man Glied für Glied zerschneidt. Man zergliedert Worte und Reden, deren Sinn man von allen Seiten nachspürt. 25 G l i m m e r e n , glimmerte, geglimert, glimend. Aus-, verglimmeren. Die Flame glimmet aus. G l i t s c h e n , glitschte, geglitscht, glitschend. Ab-, ausglitschen. Mit dem Fuß ausglitschen; by einer Halde abglitschen.

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G l ü k e n , geglükt, glüklich. Glükspill, glükhaft, Glükkind. Was einem wohl und mehr als gewöhnlich wohl gereth, das glükket ihm. Wer zum E. by etwas, das [er] sucht, mehr feindt, 35 als er sucht, dem ist sein Suchen geglükt. Viel Ding, die der

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Mensch thut, sind Glük und Ungliik mehr unterworfen, als andere. Das Spill ist vast ganz Glüksach. Bergwerke sind mehr Glüksach, als das Schneider- und Schumacher-Handwerk. Eine gute Emde ist auf einem schlechten [Boden] mehr eine Gliik5 sach, als auf einem guten. Was ich verstehe, das gliikket mir vast imer, was ich nicht verstehe, kan mir zun Zeiten auch glücken, aber wie einer Kuh, die ein Roßeisen feind[et]. 10

G l u k s e n , gluksete, geglukzet, glukzend. Vergluksen. Eine glukzende Hene.

G ö n n e n , gönte, gegönt, gönend. Vergönnen. Das Kind lächelt, wenn die Mutter auch ißt. Nicht nur gönt is der unverdorbene Mensch gern, er gibt gern. E s ist ein Wonegefühl für mich, um mich alles froh und glüklich zu sehen, und ein noch höheres Wonnegefühl, alles glüklich zu machen. Aber reine Naturgefühle verderben sich durch die menschlichen Fehler. So wird das liebliche Gönnen deiner Natur, wenn du 20 nicht zu dir selber Sorge trägst, ebenso leicht zur häßlichen Mißgunst, als das reinste Wasser zur stinkenden Jauche. G r a b , g r a b e n , grub, gegraben, grabend. Ab-, an-, aus-, eingraben. Grub, Gruft, Gräber; grübeln; Erzgruben, Eisengruben, Koh25 lengruben, Torfgruben, Grüfte, Gräben, Graber, Gruben. Ich grabe das Bergwerk an; ich grabe den Torf aus der Tiefe heraus; ich grabe, was ich verbergen will, ein; ich umgrabe den Baum, dessen Wurzel ich ausgraben will; ich grabe den Boden auf, aus dem ich etwas herauf nehmen will; ich begrabe die Todten; 30 ich vergrabe, was ich aller Nachforschung entziehen will, - der Quelle, dem Erz, dem Felsen, den Alterthümern grabe ich nach; die Pflanzen, die ich verseze, grabe ich ein; auch in den Berg grabe ich hinein; ich untergrabe, was ich sinken machen will; - ich grabe zu hoch, wenn das, so ich suche, tiefer liegt, als mein Gra35 ben, - zu tief, wenn es höher liegt. Ich übergrabe mich, wenn ich mehr oder tiefer grabe, als noth und nüz ist, oder auch, wenn ich ans Graben mehr verwent, als ich vermag. Das Wasser, das mir

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im Graben in den Weg komt, grabe ich ab. Dem Fehlenden, dem ich zum besten rede, grabe ich dessen Verwies ab. Der Mensch vergißt auch nach dem Tod die Selbstachtung nicht, die er sich selber schuldig ist. Welch ein Unterscheid ζ wuschen den Gruben des todten Viehs und den menschlichen Gre- 5 bern. Ich grabe den Hügel ab, den Boden auf, das Vergrabene aus, den Stam ein. Ich begrabe den Todten. Ich vergrabe den Schaz. Ich umgrabe den Baum. Ich untergrabe, was ich einen suchen machen will. Ich grabe der Quele nach, in den Berg hinein. 10 G r a m , g r e m e n , gremte, gegremt, gremend. Er-, über-, ausgremen. Das Kind, das sich die Finger verbrent, ist ergremt. Gram, der mich verwildet, wird Grim. Mißkenter Mensch, greme dich, aber verwildere nicht, indem 15 du dich grämst! Der Gram, der dich höher hebt, der Gram, der dich veredelt, ist ein heiliger Gram; aber der Gram, der dich grimmig macht, ist wie ein Gift, das deine Tugend in dir selber verzehrt. Gras, g r a s e n , grasete, gegraset, grasend. 20 Ab-, ein-, über-, um-, zugrasen. Grasreich. Der Bauer graset ein; das Vieh graset ab; die Wiese wird von Vieh übergrast. Wenn [ich] eine liebliche Schaff [herde] grasen sehe, so denke 25 ich oft: Welche Weisheit und Kraft braucht es, seinen Broderwerb so ruhig zu treiben, als ein auf der Matten grasendes Vieh. Grim, g r i m e n , ergrimmen, ergrimmt, ergrimmte, ergrimmend. Grün, g r ü n e n , grünete, gegrünet, grünend. 30 Vergrünen. Grünlich, hochgrün, blaßgrün, gelbgrün, dunkelgrün. Baum und Gras grünen im Frühling; sie vergrünen ungleich; aber alle, sowie ihre Früchte der Reifung neheren oder verreift haben; - vor der Nähe der Ausreifung vergrünet keine Pflanze. 35 Das Pflanzenreich in seiner großen Schönheit hat eine Farbe, die am Vieh und Menschen ekkelhaft wäre. Doch sind die Blüthen

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des Pflanzenreichs alle die liebliche Mischung aller übrigen Farben. Diese hohe Schönheit aller Bliithen ist mir ein Bild der höhern Schönheit meiner Seele. Aber denn frage ich mich: Bin ich in dem, worin [ich] vom Vieh verschieden bin, in mir selbst 5 und durch mich selbst so erhaben verschieden, als die Farbe der Blüthen von der allgemeinen Farbe des Pflanzenreichs verschieden ist? Grund, g r ü n d e n , gründete, gegründet, gründend. Er-, Untergründen. 10 Gründlich, Abgrund, grundfalsch, grundlos, unergründlich. Der Maurer gründet die Mauer mit Steinen, der Mahler sein Gemähld mit Farben. Der Bauer übergründet den herdlosen Akker mit guter Erde. Der Eigenthümer gründet seinen Besiz auf Rechtstitul, der Narren seinen Hochmuth auf Ansprüche. Der is Richter ergründet den Rechtshandel, der Handwerker sein Handwerk, der Fischer [die Tiefe] des Sees, der Sternkundige den Lauf des Gestirns, der Gescheftsman sein Geschäft, der Weise die Wahrheit, und der Weiseste sein eigenes Herz. Auf Felsen gründet der Kluge, auf Sumpf und Sand der Thor, 20 auf gar nichts der Leichtsinn. Der eine gründet seinen Hochmuth auf rothe Bakken, der andere auf den Geltsekkel, der tritte auf den Verstand, den er nicht braucht. Die Demuth ist auf der wahren Schwäche des Menschen ge25 gründet, und seine Weisheit gründet sich meistens auf das Bewußtsein dieser Schwäche. Gurgel, gurgeln, gurgelete, gegurgelt, gurgelnd. Heraus-, herab-, heruntergurgeln. Es gibt im Singen einen sich auszeichnenden, gurgelnden 30 Triller. Gyps, g y p s e n , gypsete, geipset, ippsend. Aus-, über-, vergypsen. Man gibset die Zimer aus, oder vergibset sie, man übergibset die Mauer. 35

H a b , h a b e n , hatte, gehabt, habend. An-, vor-, nach-, zuguthaben. Habe, habhaft, Habsucht, habselig, Haft. 4

Pestalozzi Werke B d . 15

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Ich habe, was an mir ist, ich habe Glieder, ich habe einen Kopf, ich habe fünf Sinnen, ich habe Gedechtnis, Einbildungskraft, Verstand. Ich habe, was ich als Eigenthum besize, Haus, Gut, Hausrath, Kleider, Schmukk, Zinsschriften etc. Ich habe zu wenig, zu viel, ich habe übrig. 5 Was ich thun will, heiße ich mein Vorhaben. Was ich besize, heiße ich meine Habe. Was ich zu forderen habe, heiße ich mein Guthaben. Was ich an die Hand nehme, dessen mache ich mich habhaft. Wer nicht leicht genug hat, ist habsüchtig. 10 Es ist ein großes Ding um das Haben. Der Mensch allein hat; aber darum ist auch der Mensch allein schuldig. H a d e r e n , haderte, gehadert, haderend. Ver-, aus-, wieder-, nachhaderen. Haderlump, Haderweib. 15 Woher komt auch das Haderen? Ich denke vom Haben. Der Mensch, der hatte und nichts mehr hat, ist ja auch immer der, der am meisten haderet. Haften. Haft. 20 Für das, was ich verspreche, muß ich haften. Meines Eigenthums mache ich mich habhaft. H a g , h a g e n , hagete, gehaget, hagend. Fort-, heraus-, herein-, hinüber-, ab-, zu-, mißhagen. Hageiche, Hagbuche, Grünhag, Lattenhag, Dornhag. Auch Hagen komt vom Haben. Ich hage, was ich habe.

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H a g e l n , hagelete, gehagelt, hagelnd. Fort-, über-, ver-, wiederhageln. Die Natur ist groß ; du bauest die Erde, aber du gebietest dem Sturm nicht. Der Wind stürzt den Baum, den [du] gepflanzet 30 hast, und der Hagel schlägt die Ähren, die dir reifen, in den Boden. Aber die Natur ist reich; und wenn du dein Gut kaufst, so rechnest du selber auf die Verheerungen des Windes und des Hagels und der Wellen. H a l t , h a l t e n , hielt, gehalten, haltend. 35 Haltung. Halten, auch du bist ein großes Wort meines menschlichen

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Seyns! Das Vieh haltet nur, was es aussucht und frißt. Aber der Mensch haltet sein Wort, und seines Haltens ist [viel]. Aber haltet ab den Ochsen vom Stoßen, das Pferd vom Reißen! Er erhaltet sich selbst an, zu dem, was er soll. Er haltet den sich Übereilenden auf, in seinen Geschefften aus; er behaltet, was sein ist. Was er thut, hat Gehalt, was [er] redt, hat Inhalt, was er füllt oder pakt, was er schreibt, enthaltet. Er erhaltet sich selber, die Seinigen. Er hinterhaltet, was er nicht zeigt. Er unterhaltet, was er versorgt. Er verhaltet, was er verschweigt. Er ist zurükhaltend, wo er mißtraut. Er vorenthaltet, was er schuldig ist und nicht herausgibt. Er haltet den sich Übereilenden zurük. H a m m e r , h a m e r e n , hamerte, gehameret, hamerend. Zu-, vor-, nach-, wieder-, fort-, überhameren. Geist des Menschen, wie lang suchtest du, eh du den Hamer erfandest, mit dem du den Felsen zerschlegst, um aus seinem Koth Silber zu sondern, - den Hamer, mit dem du das [Eisen] zum Band schlägst und das Gold zum gewichtlosen Flaum ! Der Goldarbeiter und der Uhrenmacher haben Hemmer, die kaum so groß sind, als eine Flige. In den Hamerschmitten wiegen die Hämer oft mehrere Zentner. Die großen Hemer werden, wie die großen Walkerschlegel, vom Wasserrad aufgehoben. Doch braucht der Schmied oft Hemer, die by 30 P f u n d und mehr Pfund wiegen, von freyer Hand. Der Hamerschmid schlägt mit dem [Hammer] die Kupfer- und Eisenblatten breit. Der Eisenschmid oder Schlosser gibt mit dem Hamer dem glühenden Eisen seine Form. H a n d , h a n d e l n , handelte, gehandelt, handelnd. Ab-, fort-, ver-, vor-, nach-, wieder-, zurückhandeln. Händler. Hand des Menschen, du seine Rechte, du wärest dem Menschen von Anbegin ehrwürdig! Er band von je Welten, das Heiligthum seines Jaworts an seinen Handschlag. Selb seine Sprache erklärt das Thun seines Lebens als Werk seiner Hand, als Handeln. Er dinget an die Hand, er dinget ab der Hand; er geth an die Hände, geth ab der Hand; er helt an der Hand, er ist handfest. Was er kauft und verkauft, was er erbt, das ändert Hand. Er handelt in allem, was er thut. Er handelt ab, was er kauft; er handelt ab, worüber er redt oder schreibt. Er verhandlet, was

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er verkauft; er überhandelt sich, wenn er zu viel zahlt. Er verhandelt sich selber, wenn er Zeit und Leben aus fryem Willen verkauft. H a n g , h a n g e n , hieng, gehangen, hangend. An-, vor-, heraus-, überhangen etc. Vorhang, Verhengnis.

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H e n g e n , hieng, gehenket, hengend. Auf-, über-, heraushengen etc. Henkel, Henker. Der Abhang des Berges, der Anhang des Buchs, ein Anhang 10 des Lumpenpaks; der Vorhang vor dem Fenster; der mit Wulken umhengte Himel; die mit Flitterzierden überhengte Kirche; die herausgehenkte Fahne; der angehenkte Spizbub; ein alles liber mich verhengendes Schiksal; sich selbst erhenken. H a r m , h ä r m e n , härmte, gehärmt, härmend. n> Ab-, fort-, ver-, ausharmen. Harmlos. Der ungedultige Harm tödet den Menschen. Aber warum hermt sich der Mensch ab? Das Vergangene ist nicht mehr sein. Schaff er das Zukömftige recht! 20 H a r r e n , harrte, geharret, harrend. Aus-, ver-, zu-, erharren. Die ausharrende Gedult; eine ausgeharrete Zeit. Es ist eine große menschliche Kraft, ohne Ungeduld zu harren, zu warten, bis alles reifet. Hundertmahl harret der Bauer in der 25 Hofnung der Erndte; er schaut sein keimendes Korn an und freut sich der fehigen Erde. Er zagt nicht, wenn es den ganzen Winter in der todten [Erde] erstirbt; er zagt nicht, wenn die Gewitter an den Bergen stehen und seiner Saat den [Tod] trohen. Er zagt nicht, wenn sie die Sturmfluten [zerstören]. Er hoffet 30 ruhig auf ein kömftiges, besseres Jahr. Der Lehrjung muß seine Lehrjahre, der Soldat seine Dienstjahre, der Dienstbott seine Dienstzeit ausharren. Der Standhafte verharret im Guten, der Eigensinige in seiner Laune, der Überlestige in seinem Wiederkomen, der Boshafte in seinem 35 Irrthum, der Narr in seiner Narrheit. In der Hoffnung harre ich zu, und um ihretwillen harre ich im Unglük aus.

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H a r t , h a r t e n , härtete, gehartet, härtend. Ver-, erharten. Ein härtendes Herz; eine verhärtete Seele. H e r t e n , hertete, habe gehertet, hertend. Ab-, über-, umherten. Ein gehertetes Eisen; ein den Stahl härtendes Feuer. Ich forchte jede Härte. In der Schöpfung ist kein zarteres Geschöpft [als der Mensch]. Alle Kraft ist in seinem Inneren und seine ganze Hülle ist zart. Folge der Natur, verstärke das Innere 10 deiner KrefEte, aber lasse das Äußere derselben nie hart werden! Das Wasser härtet durch Kelte, der Leim und Pape durch Wärme, das Gras, wenn es reifet, der Baum, wenn er altet, die Erde, wenn sie tröknet, die Mauer, wenn sie troknet, das Obs, wenn es gedörrt wird. Ich behärte, was ich ausgesagt. Ich erhärte is meine Aussage mit Zeugnissen, mit Eiden, mit Erfahrungen. Ich verhärte mich selbst gegen die Wahrheit. 5

H a r z , h a r z e n , harzete, geharzet, harzend. An-, auf-, ein-, über-, ver-, um-, zu-, er-, entharzen. Härzen, harzig. 2o Ein harzender Schirmmacher; ein geharzetes Tuch; eine harzige Tane. Ekkelhaftes Harz du! Das Bild deines Klebens wird in unserer Sprache zum Bild des menschlichen Zurükstehens und Nichtfortkomens gebraucht. Der schwache Knabe harzet in den 25 Schulen und der kranke harzet außerhalb. H a s c h e n , haschete, gehaschet, haschend. Auf-, aus-, zu-, erhäschen. Ein haschender Mensch; Häscher; ein gehaschter Dieb; hastig; ein hastiges Kind. 3o Ich hasche dem nach, was ich gelüste. Ich hasche den Bai, den Vogel, den Fisch, die Neuheit auf. Ich erhasche das, dem ich nachhasche. Das, so ich nicht zu erhäschen [vermag], entwischt mir. H a ß , h a s s e n , haßte, gehasset, hassend. An-, verhassen. 35 Häßlich; ein häßliches Thier. Hasser; ein hassender Feind; eine gehaßte Persohn; ein unglüklicher Hasser.

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Nur der Mensch haßt; wer nicht lieben kan, kann nicht hassen. Was nicht lieblich syn sollte, ist eigentlich nicht häßlich. So wie der Mensch sich selber hochachtet, also liebt er seinen Nechsten, und so wie er ohne innere Achtung gegen sich selbst, gegen seinen Nechsten lebt, also haßt er auch den Nechsten. 5 H a u e n , hieb, gehauen, hauend. Ein hauender Meißel; ein gehauener Finger. Ich haue den Baum um, mir das Brod an, das Stiik ab, das Faule aus; der Zimerman behauet die Tane. Die Reütery haut in den Feind ein. Ich erhaue den Hund. Ich haue mit dem Sebel 10 herab, heraus, herum, herunter. Der Schneider zerhaut das Tuch, der Schuhmacher das Leder; der Maurer behaut den Stein, der Müller den Müllestein. Wer redt, was ihm ins Maul komt, von dem sagt man, er habe ein unbehauenes Maul. Haubank. 13 H a u f e , h ä u f e n , häufte, gehäuft, häufend. An-, auf-, zu-, Überhaufen. Eine gehäufte Scheure; ein Heu oder Strau häufender Knecht. Auch der Weise häufet auf Haufen, aber doch nicht, daß das Gehaüfte durchs Überhaufen zugrunde geth. 20 H a u p t , h a u p t e n , enthaupten, enthauptete, enthauptet. Ein enthaupter Schein; ein enthauptender Henker. Man sagt des Stieren Ohren, wie des Menschen Ohren, der Kaze Aug, wie des Menschen Aug, des Hunds Rükken, wie des Menschen Rükken. Aber man nent keines Thieres Kopf Haupt. 25 H a u s e n , hauste, gehaust, hausend. Ein-, ver-, er-, zurükhausen. Eine eingehauste Persohn ; ein übelhausender Mensch ; häuslich. In einer neubezogenen Wohnung hause ich ein. Was ich wehrend meines Haushaltens von meinem Vermögen verliere, das so habe ich verhauset. Wer viles verhauset, der hauset übel. Wer alles verhauset, der hauset aus. Das, was ich mehr hinterlasse, als ich ererbt, habe ich erhaust. Um so vil, als ich weniger hinterlasse, um so vil habe ich hinter sich zurükgehauset. Hauslich, unhauslich, übel hausen. ¡5 Auch hausen kan nur der Mensch. Es umfaßt sein ganzes Syn. Durch Hausen ist er unter seinen Mitmenschen Schöpfer seines

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Rechts und seines Glüks. Durch Hausen [wird er] erst Vatter seiner Kinder, und ohne Hausen komt er selten dahin, es nicht zu bereüen, sie gezeiigt und geboren zu haben. Durch Hausen komt er allein zu den Krefften, den Armen und Elenden nicht s bloß mit Worten, nicht bloß mit dem Maulbrauchen, sondern in der That und Wahrheit zu helfen. H a u t , h a u t e n , aushauten, aushautete, ausgehautet, aushautend. Ein aushautender Mezger; ein ausgehauteter Ochse; hautig; 10 ein hautiges Stuk Fleisch. H e b e n , hebte, gehept, hebend. Ab-, auf-, aus-, ver-, über-, entheben. Hebung. Ich hebe ein Geschefft an, der Berg hebt den Wind ab, ich ΐδ hebe das am Boden Liegende auf; ich hebe Soldaten aus; ich enthebe den, den ich von einer Beschwerde befreie. Ich erhebe die Einkomft; ich erhebe mich selber, ich erhebe einen anderen. Ich hebe das Bessere aus dem Schlechteren heraus. Ich verhebe die laufende Röhre. Ich überhebe mich gegen einen Gelüst. Ich 2o überhebe mich über den andern. Ich wiederhebe den fallenden Man, den fallenden Tisch. Ich hebe das Unglük ab, den gegebenen Befehl auf, Soldaten aus. Ich überhebe mich in das, was ich gelüste. Ich enthebe einen seiner Strafe. 25

H e f t e n , heftete, geheftet, heftend. An-, herunter-, herein-, um-, zu-, ver-, unter-, überheften. Eine heftende Nadel; ein angehefteter Vorhang; eine heftige Krankheit; heftig. Ich hefte mit Gufen und Nadlen an. Der Buchbinder heftet das 3o Buch ein. Die Wäscherin heftet den Ärmel zurük, die Reisende den langen Rok hinauf. Der Bleiker heftet das Tuch an, der Gerber die Haut. Das, was ich von einer Sach in die Hand nehme, heißt Handhabe, Heft. Einige zusamengestochene Bogen heißen auch Heft. Der starke Wind, das starke Feüer, der starke Strohm heißt 35 heftig. Auch der Mensch heißt heftig, wenn ihn die Gegenstände leicht und stark in Bewegung bringen. Eine starke Krankheit heißt auch heftig.

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H e i l e n , heilte, geheilet, heilend. Ausheilen. Eine geheilete Wunde; eine heilende Arznei; eine auch vom Irrthum heilende Erfahrung. H e i l i g e n , heiligte, heiliget, heiligend. Entheiligen. Eine Gott geheiligte Kirche; ein heiligender Gedanken; ein heiligender Glaube. So wie der Mensch sein wahres Wohl will, so wie sein Willen in ihm selbst K r a f t hat gegen seine Gelüste, also heiliget, also veredelt er sich. Was seinem Willen, recht zu thun und seiner besseren Überzeugung zu folgen, Nahrung und K r a f t gibt, das heiliget, das veredelt ihn. Gott ist für uns heilig, insofehrn er unsere Heiligung, unsere Veredlung will und insofehrn wir in ihm nichts Unwahres, keine ι Gelüste und keine Leidenschaften denken könen. Dem Egiptier war der Ochs heilig; vielen Völkern ist die Sone heilig. Den Römern war der Moloch, der Gott des Krieges heilig. Viele Völker haben verrükte Mener für Heiige angesehen und die Träume von rasenden Menschen für Gottes Aussprüche angesehen. Ganze Jahrhunderte hindurch sah man das für Heiligkeit an, die Welt zu verlassen und in unberathener Unreinlichkeit in Bettelorden by einand zu leben. E s ist nichts Ekkelhaftes, nichts Schlechtes, das die Welt nicht schon einmahl für heilig gehalten. 2 H e i t e r e n , heiterte, geheitert, heiterend. Auf-, herein-, er-, verheiteren. Eine sich erheiterende Sach; ein aufgeheiterter Punkt; ein hereinheiterendes Fenster; ein heiterer K o p f ; eine heitere Stirne. H e i z e n , heizte, geheizet, heizend. Ein-, ver-, er-, überheizen. Eine überheizte Stuben; ein liecht heizender Ofen. Man sagt auch, der Lump heizt ein, wenn [er] sich voll trinkt. Die Magd heizt den Offen ein. Wenn das Feüer im Offen verbrunen ist, hat sie verheizt. Wenn sie zu viel einfeüert, so überheizt sie. Es gibt Offen, die leicht zu heizen, und andere, die fast gar nicht zu erheizen sind.

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H e l f e n , helfe, half, geholfen, helfend. Ab-, auf-, fort-, heraus-, enthelfen. Eine helfende Magd; eine Noth, aus der mir geholfen worden ist; Hülfe; hülfreich. 5 So wie der Mensch sich veredelt, sich heiliget, also wird er auch hülfreich. Heilig und helfend zu syn, sind bynahe gleichbedütende Worte. Ich helfe dem Übel ab, dem Ligenden auf ; ich behelfe mich mit dem Nötigen; ich helfe dem Gefangenen heraus, dem Lahmen, wo 10 er hin will. Ich helfe dem Armen mit Gelt, dem Kranken mit Arzny, dem Unwissenden mit Unterricht, dem, der in Verlegenheit ist, mit einem Rath, ich helfe dem in der Grube heraus, dem auf dem Dach herab, dem enert dem Bach hinüber. Dem, so ich übel rathe, enthelfe ich. i5

H e l l , h e l l e n , erhellen, erhellet, erhellete, erhellend. E s erhellet aus Gründen; Gründe sind also erhellend; ein hellsehendes Auge; ein helleuchtender Stern.

H e r s c h e r , h e r s c h e n , herschte, geherschet, herschend. Be-, ausherschen. 20 E i n herschender König; ein König, der ausgeherschet hat; eine beherschte Landschaft. Auch das Herrschen ist ein Beruf. E s ist gut, daß der Mensch herrsche, wenn er recht kan und recht will. Aber die Menschen unter einander sollten sich einrichten, daß der, so das Recht, so 25 das Herrschen nicht recht versteth und nicht recht [herrschen kann], im Übelherrschen nicht zu weit gehen kan. E s herrsche der König, aber die Geseze zwingen ihn. H e ü , h e ü e n , heüete, geheüet, heüend. Ab-, ver-, zuheüen. so Eine geheüete Wiese; ein heüender Taglöhner. Heüen ist ein Theil der Berufsarbeit des Akkermans. Ich heüe das Gras ab der Wiese. Wenn ich nichts mehr zu heüen habe, so habe ich verheüet. Das Gras wird durch Feuer Asche, durch Sonenhiz Heü, 35 durch Regen Mist. H e ü c h e l n , heüchelete, geheüchelt, heüchelnd. An-, erheücheln.

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Ein erheücheltes Glük; ein heüchelnder Bösewicht; ein heüchlerischer Schurke. Traue den Worten des Manes nicht, den du nicht kenst, sonst wirst du licht das Opfer des Schurken ! H e ü r a t h e n , heürathete, geheürathet, heürathend. Ver-, wieder heürathen. Ein geheüratheter Man; eine heürathende Tochter; eine unverheürathete Frau. Würden die Menschen nicht heürathen, so wäre keine ordentliche Haushaltung, keine Kinderzucht in der Welt. 10 H i r t e n , hirtete, gehirtet, hirtend. Ver-, aus-, Überhirten. Ein wohlgehirtetes Thier; eine wohlhirtende Magd. Ist ein Theil der Berufsarbeiten des Bauern. Ich verhirte den Heustok; ich hirte mein Futter auf. Ich hirte i > das magere Vieh an ; ich [hirte], so ich mezgen will, aus. Ich erhirte, was ich mit dem Viehaufzug gewinne. Ich überhirte, wenn ich auf die Hirtung zu viel Futer verwende. H i z , h i z e n , erhizen, erhizte, erhitzet, erhizend. Ein erhitzendes Getränk; ein erhitztes Pferd. 20 Ich heze den Hund an, den heftigen Man auf. Der gehezte Hund und der gehezte Mensch werden hizig, aber nicht bloß durch das Hezen erhizt. Menschen und Vieh werden noch durch viel anderes erhizt. Starkes Getränk erhizt, die Sone erhizt, schnelle und lange Bewegung erhizt. 25 H o b e l , h o b e l n , hobelete, gehoblet, hobelnd. Abhobeln. Ein Läden hobelnder Schreiner; ein abgehobeltes Brett; ein abgehobelter Schrank. Ein Theil der Berufsarbeit des Schreiners. H o f f e n , gehofet, hoffend. 30 Ver-, erhoffen. Eine längst gehofete Sach; ein imer hoffender Unglüklicher. Hoffen und harren macht manchen zum Narren. Soll der Mensch darum gar nicht hoffen? Wie unglüklich were er! Aber er muß mit Vernumft hoffen. Er muß nicht hoffen, was nicht zu 35 hoffen ist. Er muß das Vergangene fest ins Aug nehmen, damit er wisse, was er für das Zukömftige hoffen dörfe.

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H o h n , höhnen, höhnte, gehöhnt, honend. Aus-, verhöhnen. Eine von den Vögeln verhöhnte Eule; ein den Xechsten verhöhnender, liebloser Mensch. 5 Nur der in einbildischer Höhe höhnt von seiner eingebildeten Höhe den, den er um viel niedriger achtet, als sich selb[er]. Wer sich selber ehret, der verhöhnt niemand. H ö r e n , hörte, gehört, hörend . . . Ein verhörender Richter; eine gehörte Sache; eine verhörte 10 Person; ein erhörtes Gebeth. Ich höre den Klagenden mit Gedult ab; ich höre dem Prediger zu, den Bittenden an; den, dem ich willfahre, erhöre ich. Ich verhöre den Beklagten. Worauf ich nicht aufmerksam bin, das überhöre ich leicht. Was ich besize, das gehört mir. Was ich unrecht is verstanden, das habe ich mißhört. Was man mir zum zweitenmahl sagt, das höre ich wieder. Wenn ich die Rede vollendet, so höre ich auf zu reden. Wenn das Wasser nicht mehr auf das Rad fallt, so hört es auf [zu] gehen. Ich höre den Berichterstattenden ab, den Erzehlenden an. 20 Ich überhöre, was ich nicht achte; ich verhöre den Angeklagten; ich mißhöre, was ich übel verstehe; ich höre der Predig zu. Das Ohr wird so leicht müd, wenn es nicht gern hört. Aber denk dir, Kind! So wie du müd wirst mit Losen, wenn andere reden, so werden einstwo andere müd werden, wenn du redest. 25

H u l d , h u l d i g e n , huldigete, gehuldiget, huldigend. Huldigung. Eine ihrer Oberkeit huldigende Gemeind; eine Landschaft, die ihr gehuldiget hat. Huldigen entspringt vom gegenseitigen einander hold und 30 werth syn. Der hatte eine schöne Seele, der den Pflichteiden der Unterthanen den Nahmen Huldigung gab. Er wollte allen Üblen vorkomen, in die die Selbstsucht der Welt, in der niemand dem anderen hold ist, versinken müßte. 35

H ü l l e n , hüllte, gehüllet, hüllend. Um-, ein-, ver-, über-, enthüllen. Ein eingehültes Geheimnis; ein sich verhüllendes Weib; ein enthülltes Retzel.

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Der Nebel umhüllt die Ebene; die Wulken umhüllen den Himel, die Bergspizen; der Schleier verhüllet das Antliz; im Winter hüllt man sich um der Kelte willen ein. Oft verhüllt man die Wahrheit gegen das Recht; aber zun Zeiten enthüllt sich von selbst, was man gern ewig verhüllt wissen wollte. 5 H u s t e n , hustete, gehustet, hustend. Ver-, aushusten. Ausgehusterter Schleim; ein hustender Kranker; ein Krankheitszustand des Menschen. H ü t e n , hütete, gehütet, hütend. 10 Ver-, be-, er-, obhüten. Eine obhütende Vorsicht; ein verhütetes Unglük; ein behütender Gott. Der Hirt hütet die Schaffe, die Mutter dem Kind, der Wächter die Statt, der Forster dem Wald. Vorsicht verhütet Verlust, 15 Sorgfalt verhütet Unglük. Gute Geseze hüten dem Land und verhüten das Unrecht. Hütten, auch du bist ein Vorzug der Menschennatur. Kein erwachsenes Vieh hütet das andre. Nur die Viehmutter hütet das Junge, bis es sich selber helfen kan, denn kent sie ihns nicht mehr. 20 Aber Menschen zu hüten, ist das Erbtheil unseres [Geschlechts], Kind, hüte das Schwesterchen gern, hüte das Haus gern, hüte die Hüner gern; - du wirst im Hüten behutsam, vorsichtig, freundlich, und lernst hütend rathen und helfen. Denk du oft, das Hüten sy deiner menschlichen [Natur] eigen ! 25 I r r e n , irrte, geirret, irrend. Ab-, um-, herum-, verirren. Ein auf dem Weg verirrter Mensch ; eine im Kopf verirrte Persohn; ein in einer Sach sich irrender Mensch; ein im Land herumirrender Strolch. Ich verirre auf der Straße. Der Mezger ist in der Kuh verirret, 30 heißt : Er hat die Finnen nicht sehen wollen, die er hat sehen müssen. Das Gesindel irret herum. Einer irret im Orth, wo er hin sollte, ein anderer am Weg, der dahin führt. Irren ist urtheilen, daß etwas sy, das nicht ist. Kind, um Irrthum zu verhüten, siehe viel und urtheile wenig! Indem [du] oft 35 sehest, was ist, lehrnst du nach [und] nach merken, was nicht ist und nicht syn kan.

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J a g e n , jagte, gejagt, jagend. Ab-, auf-, zu-, fortjagen etc. Eine jagende Meüte; ein gejagtes Reh. Das stärkere Thier jagd dem schwächeren den Raub ab. Ich 5 jage den untreuen Knecht aus. Der Hund jagdt das Wild zuerst auf, dann fort, hin, hinauf, herab, hinaus, herüber. Durch Geraiisch wird das Wild verjagt, durch Laufen wird es erjagt, durch Vorsprung wird es zurükgejagt, durch die Ermüdung wird es niedergejagt. Als Berufsgattung ist es das ellendste Handwerk. Der, so es 10 treibt, heißt Jäger. In Wäldern und Feldern, er jagd Hochgewild, kleines Gewild, Raubthiere, Vögel. Er braucht dazu Feüergewehre, Neze, Strich, Fallen, Weidmesser, Jagdhund, Jagerknecht, Bauren zum Treiben. Als Lustbarkeit ist sie gut, so lang die kriegerische Roheit in den vornehmen Leuten im Land is muß erhalten werden. J e barbarischer ein Statt, je mehr ist die Jagd ein Bedürfnis aller Großen im Reich. Wer vom Menschenjagen lebt, der muß im Stillstand der Menschenjagd Vieh jagen könen, um sich so lang, bis die Menschenjagd wieder angeth, gleich bleiben zu könen. 2o Denk du oft, das Hüten sy deiner menschlichen [Natur] eigen, hingegen das Jagen hast du mit den Thieren gemacht. Auch der Hund jagt. J e wilder ein Thier, je mehr jagt es und je mehr muß es jagen. J a h r , j ä h r e n , verjähren, verjähret, verjahrete. Es hat sich verjähret. Es hat sich gejahret, heißt: Es sind seither 360 Tage, es sind seither gegen 9000 Stunden verflossen. Kind! was hettest du in dieser Zeit lehrnen, was hettest du in dieser Zeit werden könen, wenn du diese Tage, diese Stunden deinem Willen unterworfen 30 und in denselben das gethan hettest, was du hettest thun sollen, wenn du dein eigen Wohl willt!

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J a m e r e n , jamerete, gejamert, jamerend. Ver-, ausjameren. Der jamernde Kranke; der Todte, der ausgejamert hat. 35

J a u c h z e n , jauchzete, gejauchzet, jauchzend. Ver-, erjauchzen. Das Alter, das ausgejauchzet hat; die jauchzende Jugend.

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Wie der Ochs brüllet, also jauchzet der Mensch. Seine thierische Natur sucht imer Sinlichkeit und Freude. Die Bauren jauchzen erst, wenn sie heim gehen. K ä l t e , kalten, kältete, gekaltet, kalend. Er-, verkalten. 5 Eine kaltende Speise; ein erkalteter Leichnahm; ein kaltsiniger Mensch. Sy nicht kalt gegen die Menschen, wie ein Todter; es thut ihnen weh; doch zeige dich ihnen auch nicht mehr warm, als du immer bleiben kanst. in Lieber vorher kalten, als daß du warm scheinest und bald erkaltest. K a m p f , kämpfe, kämpfte, gekempft, kämpfend. Erkämpfen. Ein kämpfendes Heer; eine erkämpfte Schlacht. 15 Der Krieger kempft mit dem Feinde, der Mann vor dem Richter mit seiner Gegenparty, der vernümpftige Mensch mit seinen Gelüsten. Der Krieger erkempft den Sieg, der Tröller gewinnt den Proceß. Aber der Mann, der seine Gelüste bekempft, erhelt die unvergengliche Krone des Bewußtsyns einer höheren, 20 innern K r a f t . K a r s t e n , karstete, gekarstet, karstend. An-, aus-, über-, zu-, fortkarsten. Ein gekarsteter Akker; eine karstende Frau. Karsten ist ein Theil der Berufsgattung |des Bauern],

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K a u e n , kauete, gekauet, kauend. Verkauen. Die kauende Lippe; die verkauete Speise. Schluck Brod und Fleisch nicht unverkaut hinunter, aber noch weniger das, was man dir weis machen will ! so K a u f e n , kaufte, gekauft, kaufend. Ab-, an-, auf-, ein-, für-, ver-, zu-, er-, überkaufen. Ein verkaufender Kramer; eine einkaufende Magd; ein zugekaufter Akker; eine wohl verkaufte Kuh. Ich kaufe dem Kramer ab, die Waare an, den Vorrath auf, zur 35 Nothdurft ein, einen ganzen Kram aus. Ich kaufe für, wenn ich

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kleine Partien zusammen kaufe, um sie wieder zu verkaufen. Ich erkaufe, was ich ankaufe, ich überkaufe mich, wenn ich mehr Waar kaufe, als ich brauche, oder auch mehr darum zahle, als sie werth ist. K e g e l n , kegelte, gekegelt, kegelnd. An-, aus-, mit-, ver-, überkegeln. Ein kegelnder Spiller; eine verkegelte Geltsume. Der Mensch will seine Rrefte üben. Bescheftigest du ihn nicht vernümftig, so spillt und kegelt er lieber, als daß er an Leib und 10 Seele erlamet. Aber es ist ein Unglük, wenn er kein besseres Mitel findet, dieses unleidenliche Erlahmen des Leibes und der Seele zu verhüten, als Kegel und Karten. K e h r e n , kehrte, gekehrt, kehrend. Ein umgekehrter Handschu; das sich imer kehrende Glük; is die verkehrte Welt. Die Straße kehrt ab, wenn sie sich von einer Seite auf eine andere wendet. Der Fuhrman kehrt an, wo er abzuladen hat, ein, wo er zu trinken feindet. Das Rad kehrt sich herum. Der Sehne kehrt sich, wo der Wind geth. Die Magd kehrt mit dem Besen 2o den Mist aus. Der Schneider kehrt das schöner Tuch heraus, das schlechtere herein. F ü r einen wichtigen Umstand muß ich Vorkehrungen treffen. I n Sachen, die ich unrecht und ungeschikt zur H a n d nehme, handle ich verkehrt. Mit Leuten, mit denen ich Gescheffte mache, stehe ich in Verkehr. Wo ich irre gegangen, da 25 kehre ich um, und wenn ich besser handle, als vorher, so habe ich mich bekehrt. Das, so ich mit den Henden umkehre, kan umgekehrt anders scheinen, als es war. Aber das, so ich mit Mund und Zunge verkehre, ist immer unendlich verkehrter als das, was ich bloß mit so den Henden verkehre. Auch ist der Verkehr mit den Henden eine ganz ehrenfeste Sach. Aber was mit der Zunge verkehrt worden, h a t nirgend einen guten Ruf. Κ eie h e n , keichte, gekeicht, keichend. Verkeichen. 35 Ein vor dem Pflug keichender Stier; ein Läufer, der soeben verkeichet hat; ein Schwachheitszustand der Brust und Lunge; ein mit Müh, keichend die Treppe hinaufsteigender Man.

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K e i m , keimen, keimete, gekeimet, keimend. An-, auf-, fort-, entkeimen. Die keimende Saat; die ausgekeimte Zwiebel. Die neue Saat keimet an, im Frühling keimet die Herbstsatt wieder. Auch vom Kranken, der wieder genest, sagt man, er 5 keimet auf, er keimet wieder. Aus der Erde entkeimet das Gras, aus dem Stam entkeimet das Schooß. Das großgewachsene Schooß heißt Ast. Aus dem Ast entkeimet der Zweig. Aus dem Zweig entkeimet die Frucht. - Ebenso sagt man : Aus der Tregheit entkeimen viele Gelüste, aus vielen Gelüsten entkeimen böse 10 Gelüste usw. Kind! Der Keim ist in allen Dingen das wichtigste. Brate den ganzen Herdapfel und iß ihn; grab nur einen kleinen - guter Knopf großen Keim aus, so kanst du eine Staude pflanzen, wie wenn du den ganzen Erdöpfel gesetzt hettest. Allenthalben ist ir> der Ursprung, die erste Ursach, die Urhab, das wichtigste in jeder Angelegenheit. Alles, was aus diesem Ursprung folget, kan leicht betrügen, wenn man es für sich allein und nicht in Zusammenhang mit dem, woraus es entsprungen, ins Aug faßt. K e n n e n , kante, gekant, kenend. 20 Ab-, be-, fort-, er-, ver-, mißkennen. Eine bekandte Sach; ein mißkenender Mensch. Ich erkene, was ich auch schon gesehen. Alles, was [ich erkene], ist meine Erkentnis. Das Vermögen, durch welches ich zu meiner Erkenntnis gelange, heißt mein Erkentnis ver mögen. Als 25 Richter erkenne ich zwischen den Partyen, was recht ist; diese Handlung heißt eine Erkandtnis, ein Urtheil. Ich kenne das ab, was ich verbiete. Ich bekenne mich zu einer Aussag. Ich bekene einen Fehler; ich bekene mich zu einer Meinung, zu einem Glauben. Ich verkene das Verdienst. Ich miß- 30 kene mich in einer Gegend. Ich kene nicht mehr, was mir aus den Augen gefallen. Ein Verbandter ist aus dem Land heraus gekent, ein Bestrafter ist an die Kette erkent. Mit guten Augen erkene ich von fehrn, mit schwachen kaum in der Nehe. Was nicht leicht zu erkenen, heißt unkandtlich. 35 Was jedermann weiß, ist bekandt. Was einer aussagt, dessen ist er bekandtlich. Auch was jederman aussagt, ist bekandtlich. Das Vieh kenet seinen Stahl auch, und wenn der Mensch von

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seinem Erkandtnisverinögen keinen besseren Gebrauch macht, als dieses, so wandelt er auch im viehischen Irrthuin dahin, leßt sich auf jede Weide und zu jedem Baaren hinloken und von jeder Weide und von jedem Baaren zu einer Schlachtbank führen. Aber 5 er kan und soll sein Erkandtnisvermögen besser gebrauchen. Es soll ihm die aligemeine Richtschnur seines freyen Willens und seiner freyen Handlung syn. K l a g e n , klagte, geklagt, klagend. An-, ver-, ein-, über-, beklagen. iu Ein dem Richter geklagtes Unrecht; eine dem Richter einklagende Partey. Wen ich einer unrechtmeßigen Handlung beschuldige, den klage ich an; ich klage auf den Man, ich verklage den Man, den ich anklage. Ich klage ein, wenn ich meine Klage dem Richter zui5 stelle. Ich beklage mich über den, den ich anklage, und über das, was ich gegen ihn klage. Wenn ich gar übel gelitten, so sage ich: Ich kan mich nicht genug erklagen. Wenn ich meiner Klage halber alle Rechtsschritte vollendet, so habe ich diese Sach ausgeklagt. Wenn ich meine Klage vor allen Thüren anbringe, so 20 klage ich im Land herum. Wenn ich sie ohne Beweis und am Unrechten Orth anbringe, so klage ich in den Tag hinein. Ich hinterklage mich, wenn ich weniger klage, als ich litt. Ich überklage mich, wenn ich mehr klage, als ich gelitten, oder selber nur mehr, als ich beweisen kan. 25 Der Mensch, der die große Bestimmung hat, sich selber R a t zu schaffen, macht sich durch Klagen verächtlich. Eine Klagschwester ist ein Nahmen, den niemand mit Liebe trägt.

so

K l a p p e r e n , klapperte, geklapperet, klapperend. Die klapperenden Störche, Zwekkloses Schwazen heißt Klapperen. Klapperhaft.

K l a t s c h e n , klatschte, geklatscht, klatschend. Beklatschen. Eine beklatschte Comedie; ein klatschender Fuhrmann. 35 Der Gutscher klatscht, wenn er auf dem Bok sitzt; der Reüter, wenn er im Sattel ( ist]. Aber wenn das Volk klatscht, so sitzt es leider gar oft nicht gut im Sattel. 5

Pestalozzi Werke IUI. 15

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K l a u b e n , klaubte, geklaubt, klaubend. Ab-, aus-, beklauben. Ich klaube mit den Negeln ab; ich klaube mit der Zange ab; ich klaube aus dem Apfel das Faule heraus; ich klaube in etwas Weiches hinein. 5 Es ist ein ekkelhaftes Ding, mit den Neglen ausklauben, was ich esse, - aber noch ekkelhafter, mit Bosheit aus dem Schönen und Guten auszuklauben, was etwan darin schwach ist. K l e b e n , klebte, geklebt, klebend. Ankleben. 10 Eine anklebende Raupe; eine, einem Menschen anklebende Nachred; ein ihm anklebender Fehler. Die Puppe klebt an den Wänden, an den Bäumen, an den Stauden. Das Harz klebt allenthalben an. Wo der Mensch an einer Arbeit nicht vorrükt, da heißt es, er klebt an dieser Arbeit, id K l e i b e n , kleibte, gekleibt, kleibend. Auf-, ankleiben. Eine aufgekleibte Tapeten; ein sie aufkleibender Tapesier. Ich kleibe Papiere an die Wand. Ich kleibe sie auf das Holz, auf die Mauer etc. 20 K l i r r e n , klirrte, gekliret, klirrend. K l o p f e n , klopfte, geklopfet, klopfend. An-, ab-, ausklopfen. Ein Papiere klopfender Buchbinder; geklopfete Stokfische. K n i e e n , knieete, gekneiet, knieend. 2,r> Niederknieen. Ein Priester, der nieder geknieet ist; eine knieende Sünderin. K n i r s c h e n , knirschte, geknirscht, knirschend. Ein knirschender Wütherich. Wenn der Mensch wie ein Thier lebt, so knirschet er, wenn er 30 leidet. Aber wenn er sich höher, erhabener fühlt als die eingesperte Kazze, so schont er, wenn er auch noch so sehr leidet, seine Zähne, damit er sie nicht unüz verderbe. K n i t s c h e n , knitschte, geknitscht, knitschend. Verknitschen.

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Ein Trauben verknitschender Rebman; zu Most verknitschte Apfel und Birnen. K n ü p f e n , knüpfte, geknüpft, knüpfend. An-, ab-, ver-, zuknüpfen. 5 Ein zugeknüpftes Kleid; ein zuknüpfender Henker. Ich knüpfe die Rede wieder an, wo ich sie abgebrochen. Ich verknüpfe in meinem Kopf, was nach meiner Vorstellungsweise zusamengehört. Ich knüpfe das Kleid zu und aus. Faden, die durch Unordnung durcheinander komen, verknüpfen sich. 10

K o c h e n , kochete, gekochet, kochend. Ab-, ein-, aus-, verkochen. Kochendes Wasser; gekochtes Fleisch. Der Färber kochet das Garn ab; der Leimsieder kochet die Haut und Ohren aus. Die Köchin kochet das Wasser, das an is den Speisen ist, ein, und was zu einem Brei verfallen muß, Äpfel, Birnen, Rüben - , das verkochet sie; - was durchs Kochen nicht viel aufgelöst, nicht viel zertheilt syn soll, das kan sie leicht überkochen; das, was nicht genug gekochet, und das, was schon einmahl gekochet war, kochet sie wieder. Der Tischler 2o kochet den Leim auf. Was langsam, by schwachem Feuer gekochet syn muß, das köchelt sie. Auch kochen thut der Mensch allein. E r bereitet sich kochend seine Speise menschlich und nehret, wenn er ungekochtes Fleisch ißt, Thierisches, Unmenschliches in sich selber. 25

K o m e n , kam, gekomen, komend. Ab-, aus-, fortkomen. Ein angekomener Freund; die komende Zeit. Der Hund komt ab, die fremde Waar komt an, der Setzling komt auf, auch der Kranke komt auf; der Gefangene komt aus, 30 das Verborgene komt aus. Was ich zur Hand bringe, das bekome ich; aber auch bekome ich, was mich wieder meinen Willen anwandelt; ich bekome ein Fieber, ich bekome Schlege etc. Ich lebe aus meinem Einkomen, durch mein Einkomen sichre ich mein Auskörnen. Der Gefahr kann ich entkörnen. Täglich kome ich 35 heraus, herein, herab, herauf, herum, herüber etc. Wenn jemand by mir ist, so kome ich mit ihm; wer hinter mir ist, komt mir nach, wer früher als ich auf der Straße war, ist mir vor. Wenn ich 5*

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tödlich verwundet werde, so kome ich um. Wenn ich den Berg von beiden Seiten bereite, so reite ich um ihn herum. Wer mir auf der Straß begegnet, der verkömt mir. Was mir gut zuschlegt, das bekomt mir wohl; was mir übel zuschlegt, das bekomt mir übel. Was ich mir einbilde, das komt mir so vor. Das ganze Syn des Menschen bestehet fast in seinem Körnen und Gehen. Er geth mit jedem Tag dem Zukömftigen entgegen und komt mit jeder Stunde vom Vergangenen weiter; aber [er muß] das Vergehende fest ins Auge fassen, damit er das Körnende antreffe, wie er sich's vorstellt. K ö n e n , kan, konte, gekont, könend. Ein Mensch, der nichts kan, nichts konte und nichts gekont hat, ist vollkomen nichtskönend. K o s t e n , kostete, gekostet, kostend. Kostender Preis; eine Sach, die so viel gekostet hat. K r e h e n , krehete, gekrehet, krehend. Auf-, überkrehen. Ein krehender Hahn; ein Hahn, der gekrehet. K r a m e n , kramete, gekramet, kramend. Ab-, ein-, ver-, erkramen. Ein kramendes Kind; eine gekramete Waare. Das Kramen ist ein verächtlicher Ausdruk des Kaufens; der Man kaufet; das Kind kramet, es heißet, unnötiges, überflüssiges, zur Hoffart und zum Spill werk gehörendes Zeug kaufen. K r a m p f , k r ä m p f e n , krämpft, krämpfte, gekrempft, krempfend. Ein krempfender Schmerz; ein Schmerz, der gekrempft hat. K r a n z , k r ä n z e n , kränzete, gekrenzt, krenzend. Be-, ver-, überkränzen. Ein bekrenzter Held; ein ihn bekrenzender Engel. K r a t z e n , kratzete, gekrazet, krazend. Ab-, auf-, ver-, heraus-, überkratzen. Ein krazzender Knab; ein aufgekrazetes Tuch. K r i e c h e n , kroch, gekrochen, kriechend. Ver-, aus-, fort-, hervorkriechen etc. Eine ausgekrochene Puppe.

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Die Raupe kriecht an den Baum an, ab dem Baum ab, auf ihn hinauf, der Wurm aus dem Boden heraus, der Käfer entkriecht seiner Puppe. Der Schnekke erkriecht sein Nest nur langsam ; die Schlange [kriecht] heraus, herein, herab, herauf, herüber. Der 5 Hund, der etwas gefehlt hat, kriecht hinter den Hag. Der Dachs verkriecht sich in seine Höhle; wo er Gefahr glaubt , da kriecht er fort. Man sagt, die Menschen kriechen, wenn sie sich um ihres Fraßes und um ihres Hochmuths willen ungebührlich erniedrigen. Wenn ich an kriechende Menschen denke, so kan ich nicht 10 anders, ich denke mir daby immer auch kriechende Würmer, kriechende Schlangen und kriechende Hunde, und vergleiche ich, denn preise [ich] die Raupe, die kriechend Flügeln entgegen geth, die sie nicht hat. Aber der Mensch verliert durchs Kriechen Flügel, die er wirklich hat, und all seine höhere Schwungkraft. is

K r ü m m e n , krümmte, gekrümet, krümend. Verkrümmen. Ein sich krümender Man; ein gekrümeter Baum. Was von Kriechen wahr, ist auch von Krümen wahr. Wer eine Seele krum hat oder wer seine Seele krum werden läßt, auch der 20 verliert alle höhere Schwungkraft und kriecht, wenn er kan, Somervogelflügeln entgegen, mit denen er dann seinen Seelen hökker zur Schau tregt. K u n d , k ü n d e n , kündete, gekündet, kündend. Ver-, aus-, auf-, ankünden. 25 DiedieSonneankündendeDämerung; einaufgekündetesLehen. Die Schwalbe kündet den Frühling, sie kündet ihn an. Die Zeitung verkündet die Neuheit, sie kündet sie. Der Pfarrer verkündet den Todten, er kündet seinen Todesfall an. Bym Dromelschlag kündet man etwas aus. Das Haus, das man einem nicht 3o mehr ausleihen will, kündet man ihm auf. Auch die Stelle, in der man einen nicht mehr lassen will, kündet man ihm auf. L a b e n , labete, gelabet, labend. Erlaben. Ein labendes Lüftgen; ein mit Speiß gelabeter Man. 35 Kühlung labet den Erhizten, die Quelle labet den Durstigen, die Speise den Hungerigen, die Hofnung den Geengstigten, die Freude den Betrübten usw.

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L a c h e n , lachete, gelachet, lachend. An-, aus-, verlachen. Eine lachende Aussicht; ein verlacheter Mensch. Das Kind lachet mich an, die Natur lachet um mich her; ich lache den Ungeschikten aus; ich lechle über das Unanständige, s Ich verlache die Thorheit, den Stolz. Der Ungezogene lachet hoch auf. Zu Tod hat sich, denke ich, noch keiner gelachet. Das Lachen ist gesund; aber das viel Lachen macht einfaltig. L a d e n , ladete, geladen, ladend. Ab-, auf-, vor-, über-, hin-, ver-, entladen. 10 Ein Mist aufladender Bauer; ein Läden abladender Ladenman. Ich lade den Wagen auf und ab, ich lade mir selber eine Last auf und ab. Ich lade meinen Gegenpart bym Richter vor. Ich belade mich mit einem Gescheit. Ich entlade mich eines Ge-15 schefts. Ich lade in ein Schif ein, aus einem heraus. L a g e r n , lagerete, gelagert, lagernd. Be-, um-, herum-, herauslagern. Ein lagerndes Heer; eine belagerte Staat. L a n g e n , langete, gelanget, langend. 20 An-, ab-, heraus-, ver-, er-, gelangen. Ein mich belangender Umstand; eine Nachricht, die an mich gelangt ist. Ich lange das Hochhangende herab, das in der Kiste sich befindet, hervor, heraus, das im Keller sich Befindende herauf. 25 Ich belange den Schuldner. Ich lange in das Faß hinein. Ich erlange, was ich mit der Hand erreichen mag, überhaupt, was ich bekome. Entlang. Dem Fluß entlang heißt : der ganzen Länge des Flusses nach. Ich lange mit den Händen herum, heraus, herein, herüber etc. Ich verlange, wornach ich mich sehne. 30 L a p p e n , lappete, gelappet, läppend. Auf-, aus-, ver-, überlappen. Ein läppender Hund; ein ausgelappetes Bekken. L a s s e n , ließ, gelassen, lassend. An-, ablassen, etc. 35 Ein vom Streit ablassender Kämpfer; ein über die Schwelle gelassenes Wasser.

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Ich lasse vom Streit ab; ich lasse den Bach an; ich lasse mich wieder etwas auf; ich lasse mich über etwas aus; ich lasse etwas by einander; ich lasse mich in ein Gesprech ein; ich entlasse den Dienst; ich erlasse die Schuld. Ich lasse den Verhörsuchenden für; δ ich lasse by der Porte hinaus und hinein. Ich hinterlasse das Erb. Ich überlasse, was ich vertraue. Ich unterlasse, was ich zu thun gewohnt war. Ich verlasse meinen Posten, meinen Beruf; ich verlasse mich auf ein Versprechen. Wenn ich sterbe, so lasse ich das Meinige zurük; dieses Zurükgelassene heißt der Nachlaß. 10

L a s t e n , lastete, gelastet, lastend. Be-, überlasten. Ein das Haus belastendes Tach; ein mit Schulden überlasteter Hof. Durch Aufladen belaste und durch Abladen entlaste ich.

is

L a u f e n , lief, geloffen, laufend. Ein lauffendes Wasser; ein ausgeloffener Teich. Der Bach lauft an und wieder ab, der Zins auf, die Neuheit um. Die Schuld belauft sich. Ich erlaufe den Fliehenden. Der Schelm entlauft. Der Hafen überlauft. Das Rad lauft um. Das Wasser 20 verlauft sich. Bylaufig ist ohngefer. Zwischen ein und etwa lauft dies und das. Laufen, verlaufen, überlaufen. Das Wasser lauft auf. Der Teig lauft auf. Auch nicht bezahlte Zinsen laufen auf. Ebenso lauft ein verwundetes Glied auf. Ein 25 geöfneter Dünkel lauft aus. Der Müßigenger und der Bott lauft herum, herein, heraus, herauf, herüber, herunter. L a u g n e n , laugnete, gelaugnet, laugnend. Er-, ver-, auslaugnen. Ein laugnender Schein; eine abgelaugnete Schuld. 30 Der Mensch verlaugnet, was er Böses gethan, was ihm Schand macht, was ihm schaden könte, wenn's ein anderer wüßte. Wer das Laügnen zur Gewohnheit macht, heißt Lügner. Der Mensch achtet die Wahrheit sehr hoch, und auch der Schlechteste verachtet den laugnenden Man. 35

L a ü t e r e n , geleuteret, leuterend. Erlaüteren. Ein erleuterender Umstand; eine erlaüterte Rechtssach.

Der natürliche Schulmeister

Das trübe Wasser leüteret sich von selbst , wenn kein Kot h mehr darein komt. Man laütert alle Mettal, wenn man den Unrath und überall die fremden Theile von ihnen sondert. Man laütert den Wein, wenn er trüb ist, den Baum, wenn er zu viel Äste hat. Der Pfarer erleütert den Text, der Credito seine Anforderung, der Kleger seine Klage, der Antworter seine Antwort. Der Mensch liebt das Lautere und mißtraut und forchtet sich vor dem Unlauteren. Daher verliert der Mensch, der seinem Nebenmenschen nicht gern lauteres Wasser einschenkt, leicht alles Vertrauen. L e e r e n , leerte, geleert, leerend. Ausleeren. Ein sich selbst ausleerender Weiher; ein ausgeleertes Faß. Alles, was sich füllt, wird auch wieder leer. Der Vollmond ist voll Licht, der leere Mond ohne. Der volle Mensch ist voll Wein. Im Herbst sind die Bauernkesten meistens voll, im Frühling meistens leer. Man leert aus, was man einladet, aber auch, was man verschüttet. Der Gutscher, der über einen großen Stein fahrt, leert um. Was man ausleeren kan, hat immer einigen Werth. Nur das, 20 worin gar nichts ist, ist ganz ohne Werth. L e g e n , legte, gelegt, legend. Ab-, anlegen etc. Eine Eyer legende Hene; ein abgelegtes altes Kleid. Ich lege das Kleid ab, den Hut auf, den Tegen an, den Kram aus, in die Lotteri ein. Ich erlege den Feind. Ich belege meinen Rechtshandel mit beweisenden Papieren. Ich lege dem größeren das kleinere by. Ich lege die Waaren herauf, herum, herab, herein, heraus, herüber. Wenn ich nicht weiß, wo ich etwas hingelegt, so habe ich es verlegt. Ich lege Papiere herum. Ich hinterlege ein Unterpfand. Ich unterlege den schwankenden Tisch. Ich wiederlege das Unwahre. Ich zerlege, was viele Theile hat, und lege den Weg zurük. Einlage, Hinterlage, Ablage, Auslage, Bylage, Verlag. L e h n e n , lehnte, gelehnt, lehnend. Aus-, ver-, entlehnen. Ein Gelt anlehnender Capitalist; ein ausgelehntes Landgut.

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Der, so Celt hat, lehnt es an; der, so keines hat, entlehnt. Man verlehnt Häuser, Güter, Gewerbe, Hausrath. Wer etwas Entlehntes bewirbt, der bewirbt ein Lehen. Lehnen ist eigentlich zu Lehen geben. s Das Sparen erspart das Entlehnen, aber Entlehnen raubt oft die Mittel des Sparens. L e h n e n , lehnte, gelehnt, lehnend. Anlehnen. Ein an den Baum lehnender Fremder ; ein an die Mauer an10 gelehntes Vordach. Lahnen, anlähnen. Der Müde lehnt sich an die Wand an. Es ist keine Wand schlechter zum daran anlehnen, als dein Nachbar. Es mag kein Mensch des andern faules Fleisch gern tragen, is E s ist besser, auf sich selbst sitzen, als an etwas anlehnen. L e h r e n , lehrte, gelehrt, lehrend. Ein lehrender Schulmeister. Die Menschen könen· unendlich viel lehren. Was sie leeren müssen, das werden sie geleert. Man lehrt sizen, gehen, reden, 2o singen. Sogar recht sehen und recht hören muß man lehren. Man lehrt alle Handwerke, alle Künste, alle Wüssenschaften. Aber weh dem, der viel halb leert und nicht Ganzes! E s ist ein großer Gedanken, Lehrer zu syn. B y m Handwerk ist eine Lehre ein Model; das, was darnach gemodelt, kan nicht 25 fehlen. Aber die andern menschlichen Lehrarten haben selten die Sicherheit des Erfolgs in sich selbst, und doch sollten sie es alle. L e i d e n , lidte, gelitten, leidend. Mit-, by-, er-, verleiden. Daß der Mensch Vorteile von seinem Leiden ziehen kan, auch 30 das unterscheidet ihn von allen Wesen, die wir kenen. Es ist ein großer Gedanken, durch Leiden sich zu veredeln, aber ein eben so trauriger, durch Leiden zu verwildren. Der Mensch leidet von Krankheit; er leidet von Nebenmenschen; er leidet von der Jahreszeit; er leidet vom Feuer, Wasser, 35 Wind, sogar von Nebel und Reif. E r leidet sogar von seiner Einbildung. Mitleid. Vieles, was der Mensch leidet, leiden auch die Thiere. Die Pflanzen leiden nicht in diesem Verstand, aber man

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braucht das Wort gleich von ihnen. Sie leiden von allem, was ihnen schadet. Sie leiden von der Kälte, von der Trokkne, vom Hagel, von Reifen, von Insekten. Der Baum leidet von Würm. Verleiden; ich verleide; er verleidet mir. L e i s t e n , leistete, geleistet, leistend. 5 Ein hilf leistender Orden; ein Genügen leisten; ein treu geleisteter Dienst; ein zum Leisten verurtheilter Verbrecher. L e i t e n , leitete, geleitet, leitend. Eine das Wasser leitende Schwelle; ein die Wolken leitender Wind; eine den Strahl leitende Stange; ein durch ein Luftrohr 10 abgeleiteter Gestank. Ich leite den Strahl ab, wie das Wasser. Ich leite den Wagen fort, den Wagen dem Felsen vorbei, neben dem Abgrund, den Berg hinauf, durch enge Gassen zur Statt hinaus, - das schulgerechte Pferd zur Übung herum, herauf, heran, herüber etc. 15 Ich mißleite den Wagen, den ich irrleite, auch den, den ich umwerfe. Was ich zu weit geführt, muß ich zurükleiten. Ein Graben gibt dem Wasser Leitung. Der Lehrer gibt Anleitung. Die Gescheffte nehmen eine Ausleitung. Der Redner bedient sich der Einleitung. 20 L e n k e n , lenkte, gelenkt, lenkend. Ab-, hin-, zulenken etc. Ein hingelenkter Strohm; ein gut lenkender Fuhrman. Man lenkt Menschen und Vieh. Bald mit guten Worten, bald mit Zügel, Zaum und Leitseil. Man lenkt sie hinauf, hinab, heran, 25 herein, herum, herunter. Man lenkt mit ihnen ab, man lenkt mit ihnen aus. Wenn man des Lenkens zu viel, so überlenkt man, die Pferde werden dadurch hartmaülig. Ablenken. Ich lenke ab, wo mir etwas im Weg steth. 30 Der Mensch leßt sich gern lenken, das heißt führen, ohne daß er weiß, daß man ihn führt. Ein solches Führen ist des Führers werth und entehrt den Geführten nicht. Aber am Strick leßt sich der Mensch nicht gern führen, bis er zum verachtenswürdigsten Vieh erniedrigt ist. 35 L e r n e n , lernte, gelehrnt, lehrnend. Ab-, aus-, fort-, erlernen.

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Ein bv seinem Meister ausgelehrnter Junge; ein lehrnender Knabe. L e ü c h t e n , leüchtete, geleiichtet, leiichtend. Die leüchtenden Sterne; die erleiichteten Gassen. 5 Die Sone, der Mond leüchten, die Sterne leüchten, die Morgendämerung und das Abendroth leüchtet ; der Scheinwurm leüchtet, das Scheinholz leüchtet, das Feüer leüchtet; die Zimer und Gassen werden mit Lampen und Leüchtern erleüchtet. Wahrheit und Recht erleüchten den Verstand, wie Sone und Feüer den Boden 10 der Erde. Das große Leüchten komt vom Himmel. Das Leüchten der Sone ist brenend. Dein Auge mag es kaum ertragen. Ich liebe mir das stille Leüchten des Monds und das kleine Licht der hellen Sterne. is

L i e b e n , liebte, geliebet, liebend. Verlieben. Eine liebende Mutter; ein geliebtes Kind. Der Vatter liebt das Kind, das Kind liebt die Muter, gute Menschen lieben sich gegenseitig. 20 Wen ich vorzüglich liebe, der ist mein Liebling; aber der Mensch liebt nicht bloß sein Geschlecht, er liebt bald alles, was er treibt, und treibt bald alles, was er liebt. Er liebt die Jagd, er liebt den Feldbau, er liebt den Krieg, er liebt den Frieden, er liebt die Künste, er liebt die Tregheit, er liebt die Wüssenschaf25 ten, aber auch Tanz und Spill; er liebt Gesez und Recht, aber auch den Hof, der weder Grundsäze noch Recht kent. Je mehr du liebst, je mehr wirst du geliebt, und je mehr du werth bist, je mehr kanst du lieben. Der schlechte Mensch ist ohne Liebe, und der schwache Man mit anscheinender Liebe ist 30 ein Trug, den jeder Wind wendet. L i g e n , lag, gelegen, ligend. Ab-, aufligen. Ich lige unter dem Baum ab, an ihn an, mit dem Kopf auf, in das Beth hinein. Ich erlige unter der Last. Ich verlege, was 35 ich durchs Ligen verderbe. Ich lige mit den Ellbogen bequem über den Tisch hinüber. Ich unterlige dem Druk der Noth. Was weit weg ligt, ist entlegen. Was mir unerwartet und wiedrig ist,

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macht mich leicht verlegen. Wer in etwas mehr ist. als ich, der ist mir hierin überlegen. Örter, die in der Nehe [sind], sind nach gelegen; Örter, die besondere Vortheile haben, sind für die, so diese Vortheile benüzen, wohlgelegen; die Örter, wo die Quellen der Flüsse ligen, sind hochgelegen. 5 L i e g e n , log, gelogen, liegend. An-, verliegen. Ein liegender Mentsch; eine erlogene Sach. Wenn du ligst, so mußt du dich selber verachten, und um welchen Preis kanst du das wollen ? 10 L o b e n , lobte, gelobet, lobend. An-, verloben. Ein sich selbst lobender Narr; ein mit Recht gelobtes Land. Ich lobe ein Versprechen an, ich verlobe mich mit einer Persohn; hochgelobt ist ein Held; überlobt wird der, so Schmeichlern 1-, in die Hand feilt. Wer sich selbst lobt, wird verachtet. Was viel werth ist, wird mit Recht, was wenig werth ist, mit Unrecht gelobt. L o d e r e n , loderete, gelodert, lodernd. Auf-, hervor-, herum-, hochloderen. 20 Die lodernde Flame; ein Kamin, das hoch aufgelodert hat. Wilde Leidenschaften lodern oft im Herzen und verzehren die guten menschlichen Kräfte, wie die Flame das Haus. L o h n e n , lohnte, gelohnt, lohnend. Be-, über-, verlohnen. 25 Ein übel belohnter Dienst; ein wohlbelohnender Herr. Wer Eigenthum hat, lebt aus dem, was ihm sein Gut abwirft; wer keines hat, der lebt aus dem Lohn seiner Arbeit. Alles Eigenthum würde sein Recht verlieren, wenn der Eigenthümer keine Arbeiter und keinen Lohn für seine Arbeit feinden würde. 30 L o k k e n , lokkte, gelocket. An-, zu-, her-, ablokken, etc. Ein dem Weibchen lockender Vogel; ein in die Falle gelokter Fuchs; Haarlokke. Daß man das Vieh lokken kan, hat seinen Weg, aber daß sich 35 der Mensch wie das Vieh lokken läßt, das ist traurig.

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L o o s e n , loosete, geloost, losend. Lösgelt. Verloosen. Ein losender Spieler; ein übelgelooster Theil. L ö s c h e n , löschete, gelöschet, löschend. Ab-, aus-, er-, verlöschen. Das Feüer löschende Wasser; auch die Farben löschen aus; eine mit Mühe gelöschte Brunst. Ich lösche das Licht aus, die Kohlen ab. Das Wasser löschet 10 das Feuer, den Brand. Mit Ansehen und Gründen lösche ich den Zorn, den Zang. Die Glut des Himels erlöscht, wenn es dunkelt, und der samft Sterbende löscht aus, erlöscht. L ö s e n , löste, gelöst, lösend. Ein erlöster Gefangener; ein abgelöster Soldat; eine abgelöste is Kuh; eine sich ablösende Runde; eine vili Gelt lösende Wirthin; eine abgelöste Canone. L u s t , l u s t e n , gelüsten, lustete, gelüstet, gelüstend. Ein alles gelüstender Mensch; einer, der zu viel gelüstet hat. Kind ! sondere deinen Willen von deinem Gelüsten ! Du willt 2o dein Wohl, aber du gelüstest vieles, das wieder dein Wohl ist. Erfüllte Gelüste machen dich für den Augenblik lustig; aber dein auch gegen deine Gelüste von dir befolgter Wille sichert deine Gemüthsruh. M a c h e n , machte, gemacht, machend. Ich mache mit einem ab, wenn ich ihm zahle, was ich schuldig bin, auch wenn ich ihn wieder zufrieden stelle, nachdem ich ihn geschulten; auch wenn man etwas abstreift, w. z. E. die Faden an den Bohnen, sagt man, man mache sie ab. Ich mache das Feuer an, ich mache den Teig an, ich mache den Man zu etwas an, so wenn ich ihn dazu reize. Wenn ich ins Haus hinein will, so mache ich die Thüre auf; wenn ich lesen will, so mache ich das Buch auf; wenn [ich] das Gemähld an die Wand hänge, mache ich es auf. Ich mache ein Gescheft aus, wenn ich es vollende; ich mache einen Menschen aus, wenn ich ihn verleumde. Ich mache mich selbst 35 ein, wenn ich mich warm anziehe. Ich mache den Kabis, ich mache Früchte ein, wenn ich sie vor dem Verderben [schütze], die ihnen Luft, Sone, Kälte, Wärme, Staub, Regen etc. zufügen 25

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könten. By einem Gescheft mache ich mich heraus, herein, herum, herab, herüber, hervor, herunter usw. Ich mache hinter, wenn ich mein Eigenthum schwäche; ich mache vor, wenn ich mein Eigenthum bessere. Wenn ich hungerig bin, so mache ich mich über die Speise, wenn ich durstig bin, über das Trank, wenn ich zornig bin, über den Feind her. Ich übermache das, was ich zu versenden habe, an seine Behörde. Ich mache ein Model nach. Ich vermache mein Schlaffgemach, meine Kesten; auch was ich hinterlasse, kan ich vermachen. Die Thüre mache ich zu. Wenn ich mich verlauffen, so mache ich mich wieder zurük. Wenn ich das Gemachte noch einmahl mache, so mache ich es wieder. Bym Nachdenken macht mich das Gereusch irre. Der Regen macht mich naß, der Wein voll, der Wind stürm, Gedankenlosigkeit zum Narren. Du Machen des Menschen! Du alles, was in seiner Macht ist, ι wie vielseitig bist du! Wie viel mache ich ab, wie viel an, wie viel auf, wie viel aus, wie viel ein, wie lang und wie oft fort, wie viel für, wie vieles heraus, herauf, herein, herum. In wie vielem vor, in wie vielem hinter. Wie oft mache ich vorwerts und oft zurük ! WTie allseitig ist mir mein Vermachen! Ich vermache die Thüre, ich vermache die Kiste, ich vermache das Feuer; ich vermache das Wasser; ich vermache die Luft; ich vermache, was ich habe und was ich zurüklasse. M ä h e n , mehet, gemähet, mähend. Tief-, schlecht-, ab-, ein-, zu-, vermähen. Langsam mehen. Ein mähender Meeder; eine eingemehete Wiese. Ein Theil der Berufsarbeit des Akkermans. Ich mehe das Gras ab. Der starke Man mähet mit einem Schlag große Maden, der schwache kleine; der häusliche mehet das Gras tief ab, der liederliche hoch. Wer nicht mähen kan, schlagt die Segessen leicht in den Herd. Die Magd verspreitet das abgemehete Gras zum Tröknen. Wenn es regnet, und wenn es dürr ist, so rechet sie es zusammen. Wenn das Heu in der Scheuer ist, so hat der Bauer vermehet oder eingemehet. Ein Theil der Berufsarbeit des Bauern. M a h l e n , mahlte, gemahlen, mahlend. An-, vermählen.

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Die mahlende Mülle; das gemahlene Meel. Der Müller vermahlet die Frucht; er mahlet das Meel aus. Der Mahler mahlet mit Farben, mit öhlfarben, mit Wasserfarben, mit trokenen Farben, mit feinen Farben, mit grünen Far5 ben. Er mahlet auf Holz, auf Tuch, auf Mettal, auf Erde, auf Glas. Er mahlet die Wand an, die Figur ab, das angefangene aus; er untermahlet die aufzutragenden Farben; er übermahlet, was schon gemahlt ist. In der Mülle vermählen. Eine Berufsgattung: Müller, Mülle, 10 Wasserrad, Renie, Frucht. Mahlen mit Farben eine Berufsart. Maler, Farbe, Pinsel, Tuch, Reibstein, Ohl. M a n g e l n , mangelte, gemangelt, mangelnd. Er-, entmangeln. 15 Eine mangelnde Sach ; eine gemangelte, wieder gefundene Kuh. Wer nicht befriediget ist, der mangelt etwas ; was nicht befriediget, dem mangelt etwas. So viel der Mensch haben kan, so viel muß ihm auch mangeln könen. Es ist also by ihm so unaussprechlich viel, als des Habens. 20 Er mangelt Verstand, er mangelt Augen, Nasen, Ohr, Hend, Füß, Fleiß, Überlegung, Palleste, Güter, Königreich, Pfründen, Pflegen, Volkk, Stellen, Gelt, kurz alles, was er haben kan. Alles, was der Mensch hat, t h u t und weiß, soll vollstendig syn. Es ist wichtig, daß in dem, was er vorzüglich treibt, nichts 25 Wesentliches mangele; und ebenso wichtig, daß er, wenn er auch unermeßlich viel hat, dennoch wüsse, was ihm mangelt, - und er kan durch Ordnung zu diesem Wüssen gelangen. M a r t e r e n , marterete, gemartert, marterend. Die marterende Forcht; der gemarterte Unschuldige. 30

M a u r e n , maurerte, gemauret, maurend. Aus-, ver-, unter-, zu-, Übermauren etc. [Ein] maurender Geselle; eine gemauerte Schanze. Man mauret mit Lem, mit gebrandten Zieglen, mit ungebrandten, mit Steinen, mit Kalchsteinen, mit Sandsteinen, mit 35 Kiselsteinen. [Man] mauret an ein Gebeud an, man mauret ein Fenster zu, man mauret ein Gewölb ein, man untermauret den Dachstuhl; man mauret eine Lukke zu, ein Haus aus; eine

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schwache Wand hintermauret man; man mauret eine Statt ringsum. Berufsgattung Mauren: Unter dem fryen Himel und unter Pem Dach. Kalch, Stein, Sand, Gerüststangen, Schubkarren, pilaster, Kelle, Bleiwage, Hamer, Hebeisen. M a u s e n , gemauset, mausend. Ein gemausetes Stuk Fleisch; eine mausende Kaze. Auch das Mausen ist eine Berufsgattung. [Der] Mauser [ braucht] auf dem Felde Draht und Stekken. Die Kazze mauset, die Eüle mauset, das Wisel mauset, der Dieb mauset. M e l k e n , melkte, gemolken, melkend. Ausmelken. Die melkende Magd; die gemolkene Kuh. Melchen. Man melchet Kuh, Geißen; der Tartar melchet das Pferd. Die Maus melchet man nicht, den Vogel kan man nicht melchen und den Stier auch nicht. M e r k e n , merkte, gemerkt, merkend. Ab-, an-, auf-, ver-, vor-, nachmerken. Eine nicht bemerkte Gefahr; ein wenig merkender Laffe. Das Kind in der Wiegen merkt schon. So wie sich der Mensch vieles merkt, vermehrt er seine Kentnisse. Ich merke den Wulken ab, wenn es regnen . . . M e s s e n , maß, gemessen, messend. Messen, Wegen und Rechnen sind die ersten Mittel der Ordnung. Durch sie wird mir das Wahrscheinliche gewiß, das Anscheinende sicher, das Undeutliche heiter, das Betrügliche zuverlessig. Der Mensch ist nur halb Mensch, dem das Messen, Wegen und Rechnen nicht so geläufig ist, als Gehen und Reden. Er mißt das Unermeßliche; aber das unermeßlich Kleine ist ihm gleich wichtig. Er braucht, den Lauf der Sterne zu messen, eben die gleiche Kraft, mit der er das Vier-Ekk seiner Wohnstube ausrechnet, und die Ausgaben der Taunerhütte mit der gleichen Kraft, wie die Ausgaben eines Königreiches. Alles W7üssen ist nichts, ohne vorhergegangenes Erwegen, und der Geist, der das

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vast Unermeßliche mißt, erschlappet, wenn er ohngemessen im Seinigen schluraert. Der Mensch wigt sogar sich selber ab und sein Eigenthum. a

M e t z e l n , metzelte, gemezlet, mezelnd. Eine metzelnde Schlacht; gemezelte Menschen. Metzlen - schlecht mezgen, langsam tod machen; ekkelhaft morden. In der Schlacht gibt das Haudren Gemezel.

M e t z g e n , metzgete, gemetzget, mezgend. Ver-, ein-, fort-, übermetzgen. Ein schlecht mezgender Meister; eine gemezgete Kuh. Der Bauer mezget ein, wenn er auf den Winter ein Vieh schlachtet, um es zu reuchern. Man sagt auch, den Bruder, die Schwester einmezgen, wenn sie um ihrer Geschwüsterten willen is sich nicht verheurathen dörfen. Der Schlechter mezget aus, wenn er das Geschlachtete stukweis verkauft. Er vermezget, wenn er aus dem Gemezgeten weniger zieth, als er dafür bezahlt hat. Berufsgattung Mezger: Schlachthaue, Theile schlachten, schinden. Das Fleisch verteilen, auswegen. Schlachtbiel, Messer, 20 Schrägen, Haubank, Rüstung zum Aufhangen der Ochsen, Kalber, Schaffe, Schweine. io

M i e t h e n , miethete, gemietet, mietend. Vermiethen. Ein vermietetes Haus; der das Haus vermietende Eigen25 thümer. Ich miethe ein Haus, ein Landgut; der, so mir es lehnt, vermietet es mir. Für das Vermiethete zahle ich Miethzins, Miethe. M i s c h e n , mischete, gemischet, mischend. Vermischen. 30 Ein Wahrheit und Lügen künstlich vermischender Schurke; mit Rokken und Bohnen vermischter Dinkel. Der Spiller mischet die Karten, der Apotheker die Drogen, der Weinhendler den Wein, der Müller die Frucht, der Garnhendler das Garn, der Gärtner mischet die Erde, der Bauer das schlechte 35 Heu mit dem guten, die schlechte Frucht mit der besseren. Alles auf Erden gemischt, machte bald ein großer Mischmasch. Dem Irrthum, so wie er im Menschen liegt, ist tiefe, große, ihm β

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wichtige Wahrheit bygemischt, sonst könte er den Irrthum nicht glauben, noch weniger an ihm hangen. Der größten Wahrheit, der größten Erleuchtung, so wie sie im Menschen liegt, ist Irrthum bygemischt. Der Mensch, der Wahrheit ohne Irrthum beseße, wäre ein [Gott]. Die Welt würde sich vor ihm biegen; - 5 aber das ist nicht unser Theil. M i s t e n , mistete, gemistet, mistend. Über-, anmisten. Ein mistender Knecht; ein gemisteter Acker; ein Theil der Berufsarbeit des Bauermans. 10 Der Bauer übermistet den Akker, er vermistet sein Stroh. Der Unordendliche vermistet seine Kleider, seine Geräthe, seine Papiere. Alles, was faulet, gibt Mist. Wenn er in feuchter Wärme gähret, wenn er ohne Feuchtigkeit ist, so dorret er aus und frißt sich selber. Für den Bauer ist das Mistmachen eine Kunst, die er 15 treibt, für andere Leut ein Fehler, den sie sich abgewöhnen müssen. Der schlechteste Mist für den Menschen ist, wenn er selber mistfaul ist. M i t e i n , mitelete, gemiteli, mittelnd. Ver-, aus-, entmiteln. 20 Eine ausgemittelte Sach; ein vermittelnder Freund; Mitel straß; Mitelstand; bemitelt; Arznymitel. WTer zwei Streitende auseinander zu bringen sucht, heißt Mitler; indem er das thut, vermittelt er ihren Streit; er mitelt das, worüber sie sich entzweyen, aus. Insoweit der Mensch Eigenthum 25 hat, ist er bemittelt, insofehrn er keines hat, ist er ohne Mittel, mittellos. So viel Sachen in der Welt sind, so viele Mitel hat er zu denselben. Mittel brauchen, heißt besonders Arzny nehmen. Selten ist das, was ich thue, mein Zwekk, meistens ist es nur Mittel meines Zwekkes. So ist vast alles Thun des Menschen Mittel 30 zu seinem und anderer Leute Zwekke. Meine Mittel in der Welt sind also nicht bloß die Erbschaft, die ich besize, sondern meine ganze K r a f t , durch die ich in der Welt etwas ausrichte. Ich vermittele, wenn ich mit dieser K r a f f t zwüschen Streitenden stehe. M ö g e n , mag, mocht, ich habe mögen. Ver-, übelmögen. Hoch mögende Herren Staaten in Holland.

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Ich vermag mit jeder Kraft, die ich besitze, alles das, was diese Kräffte vermögen. Das Vermögen des Menschen ist ihm selbst unermeßlich. Wer sollte das denken, wenn er Menschenhorden und Menschenhaufen, wie sie sind, by einanderen sieht? 5 Aber man muß denken, sich denn fragen, ob viel oder wenig oder nichts gethan worden ist, xiie Krefte, die in ihnen [sind], zu entwikeln, zu reifen und zu veredeln. Wo nichts dafür gethan wird, da bleibt der Mensch Barbar; wo wenig dafür gethan, da bleibt er ein anmaßlicher Dumkopf; nur wo genug dafür gethan wird, nur 10 da finden seine Krefte Spillraum, sich harmonisch zu entwiklen. Der Magen mag dauen, der Mensch mag essen, der Hals mag schlukken. Der Ochs mag brüllen, der Vogel mag fliegen, der Fisch mag schwimen; die Jugend mag tanzen. Der Esel mag tragen, das Pferd mag ziehen, der Stein mag halten, das Holz mag is faulen, der Hässige mag zangen, der Dieb mag stehlen, der Fleißige mag arbeiten. Der Kranke mag übel gehen, übel essen, übel schlaffen. Ich mag dem übel, den ich hasse, und dem wohl, den ich liebe. Ich vermag zu thun, was ich ausrichten kan; ich vermag, was ich besize; ich vermag mich um das nichts, was ein 20 anderer gethan hat. M o r d e n , mordete, gemordet, mordend. Ermorden. Das Morden macht dem verwilderten Menschen so wenig, als dem mordenden Vieh, und die Mordiust der Menschen unter25 scheidet sich by ihm auch nach Abtheilungen, die unter dem mordenden Vieh statt haben. B y vielen ist die Mordlust kazenartig; andere morden mit Fuchs- und Marder-, noch andere mit Hyenenlust, wieder andere mit Bärendumheit, wenige mit dem Gefühle, das man Löwen und Adlern zuschreibt, und vielleicht mehre mit 30 der Mäßigung der Elephanten. M ü d e , m ü d e n , ermüden, ermüdete, ermüdend. Ein ermüdeter Alter; ein ermüdender Spaziergang. M ü h , m ü h e n , bemühen, bemühete, bemühet, bemühend. Ein sich um die Jugend bemühender Mensch; eine Sach, mit 35 der man sich vergeblich bemühet. Menschen und Vieh bemühen sich um das, was sie gelüsten, aber der Mensch kan sich mit Aufopferung seines Gelüsten um 6*

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sein Wohl bemühen, wenn er sein Wohl kenet. Dennoch wird er gemeinlich ob seiner Thorheit zehnmahl müde, wo einmahl ob seiner Weisheit. Das, was ich treiben muß, und nicht wohl kan oder auch nicht wohl vermag, ist für [mich] mühselig. Zu dem, was ihm wichtig ist, muß der Mensch keine Müh scheuen. Es muß ihm nicht Mühe machen, müde zu werden, um Gutes zu thun. M u r m e l n , murmelte, gemurmelt, murmelnd. Umhermurmeln. Eine Sach, von der nur im stillen gemurmelt wird; ein etwas in den Winkeln umhermurmelndes Weib. M u r r e n , murrete, gemurret, murrend. An-, wiedermurren. Ein imer murrender, unzufriedener Mensch: eine gute Sach, über die man mit Unrecht gemurret. Das Murren der Hunde heißt Knurren. Das Alter murret gern. Selber dem großen König in Preußen sagten seine Leibhusaren in seinen letzten Jahren oft: „Alter Brumbär". M ü s s e n , muß, mußte, müssend. Etwas, so man wieder seinen Willen thun muß. Der Mensch muß essen, trinken, schlaffen; er muß sich das Nötige anschaffen; er muß das lernen, was er nötig hat, durch die Welt zu komen; er muß zahlen, was er schuldig; er muß mitarbeiten, wo er mit genießen will; er muß sich dem Recht unterwerfen, das im Lande ist, und der Natur, die ihm im Wege steth; er muß den Berg umgehen, der ihm im Weg steht ; - wenn er an den Bach komt und kein Steg da ist, so muß er zurük. Wenn ich etwas verstehen will, so muß ich aufmerksam syn. Wenn ich etwas ausrichten will, muß ich mich anstrengen. Was man will, das m u ß man nicht. Wann du also alles, was recht [ist], willt, so kanst du zu nichts, was recht ist, gezwungen werden. N a c h t e n , nachtet, nachtete, genachtet. Übernachten. Ein übernachtender Reisender; eine Stunde, da es schon genachtet hat.

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Es nachtet im Winter früher als im Somer; es vernachtet im Winter später als im Somer. Der Einwohner übernachtet by sich, der Fremde im Wirthaus, der Vogel auf dem Baum, im Felsennest oder unter den Dächern, die Kuh im Stahl. Die Raubthiere wachen, wenn die anderen [schlafen], sie übertagen, wie die anderen übernachten. Es nachtet bym Menschen, dessen Gemüth sich verfinstert. Oft nachten auch seine Augen, eh er stirbt. Der Blinde lebt in einer ewigen Nacht. Die erquikkende Nachtruh; die Erhabenheit einer stillen Sternnacht. Es vernachtet; es nachtet aus, wenn es taget. N a g e l n , nagelte, genagelt, nagelnd. Ver-, zu-, übernageln. Ein vernagelter Todtenbaum; ein Kisten zunagelnder Pakknecht; ein übernagelter Laden. N a g e n , nagte, genagt, nagend. Ein im Herzen nagender Wurm; ein abgenagtes Bein; eine das Tuch zernagende Made. N ä h e , n ä h e r e n , näherte, geneheret, neherend. An-, hinzu-, wiedernäheren. Ein sich näherendes Gewitter; ein Weg, der sich durch Vergrädung genäheret hat. Das Schif nähert sich auf dem Wasser, der Wagen auf der Straße; das Wetter nähert sich am Himel. Streitende Menschen nehern sich oft wieder selber in den Meinungen, worüber sie streitten. Mit jeder Stunde nähert sich alles, was auf den Menschen wartet, sowohl das, was er erhoffen, als das, was er forchten muß. Durch Fleiß und Anstrengung kan ich mir viles nahe bringen, das sonst fehrn bliebe. N ä h r e n , nährte, genährt, nährend. Eine wohl nährende Speise; ein wohlgenehrter Mensch. Der Mensch nehrt sich selber. Der Man soll Weib und Kinder ernehren. Der Bauer nehrt sein Gesinde und sein Vieh. Wer gut hütet, nehrt gut. Der Mensch nehrt sich mit Fleischspeisen, mit Gemüs, mit Erdspeisen, mit gekochten und ungekochten Akker[ erzeugnissen]. Das Vieh nehrt sich im Stahl, auf der Weide, auf natürlichen Wiesen, auf künstlichen Wiesen, der Wilde in Wäldern, in Feldern. Die Raubthiere nehren sich mit Fleisch; auch

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ein Theil der Vögel nehrt sich mit Fleisch, die mehreren mit Körnern, viele mit Insecten, der Marder mit Blut. - Die Pflanzen nehren sich von den feinsten Erdtheilen, von Wasser, von Luft und vom Dung. N a s c h e n , naschete, genaschet, naschend. 5 Vernaschen. Eine naschende Kazze; ein Knabe, der, indem er in der Asche genaschet, sich die Finger verbrent. N e b e l n , nebelt, nebelte, genebelt, nebelnd. Ver-, über-, be-, aufnebeln. 10 Ein die Sinnen benebelnder Rausch; eine Stunde, nachdem es schon vernebelt hat. Der Berauschte ist benebelt; der, so jedem glaubt, was er ihm angibt, wird benebelt. Wenn der Leib im Nebel, so kan der Fuß verirren; aber wenn der Kopf im Nebel, so verirret der 15 Mensch. Wenn der Nebel aufgeth, so hat es vernebelt. Die Gegend, die im Nebel steth, ist übernebelt. Der Mensch, der im Nebel steth, ist umnebelt. Wenn der Nebel sinkt, so vergeth er; wenn er steigt, so nebelt es auf. 20 N e h m e n , nahm, genohmen, nemend. Ich nehme eine Last dem anderen ab; auch dem zürnenden, wilden Man nehme ich ab; das Geschenk nehme ich an. Auch der, so unter zwei Theilenden den Vorzug hat, nihmt von dem Geteilten zuerst an. Das am Boden Liegende nehme ich auf; auch 25 Zeugnisse nehme ich auf; das Nest nehme ich aus; auch den Liebling nehme ich aus. Ich benehme mich gut oder bös. Ich nehme das Gelt ein. Ich entnehme aus dem, was ich sehe, was an einer Sach ist. Was ich thun will, nehme ich mir vor. Ich nehme das Äußere so herein, das Innere heraus, das Obere herab oder herunter, das Untere herauf, das, so ich forttrage, hinweg, das ennet dem Bach hinüber, das Vergessene nach, das Aufgetragene über. Auch wer betrügt, übernimt den, den er betrügt. Ich benehme mich by jeder Sach gut oder übel, warm oder gleichgiltig, 35 getrost oder forchtsam etc. Ich vernehme die Neuheit. Ich denke, ich heiße vornehm,

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wenn ich vor den andern nehmen darf, was den andern mit mir gehört. Ich nehme zu im Wachsthum, im Verstand. Meine Geschwulst nihmt zu, mein Ohrenweh nihmt zu, meine Narrheit nihmt zu; der Mond nihmt zu, das Wasser nihmt zu. Ich nehme ó mein Wort zurük. Ich nehme das Ausgeliehene zurük. N e i d e n , neidete, geneidet, neidend. Beneiden. Ein das Verdienst, die Ehr und das Glük seines Nebenmenschen beneidender, eilender Tropf; ein Scheinglük, das aus Thor10 heit beneidet wird. Das neidigste Thier, der Hund, ist auch das gefreßigste. Sy also nicht gefreßig, sy nicht überweidig, so wirst du weniger neidig. Man beneidet das Verdienst, den Reichthum, die Ehre und jeden Vorzug. Es ist eine Thorheit; man fühlt nur desto i5 drückender, was man nicht hat. N e i g e n , neigte, geneigt, neigend. Ab-, zu-, verneigen. Ich neige das Ohr zum Redenden, und von dem weg, was ich nicht gern höre. Ich neige mein Haupt aus Ehrforcht. Wornach 20 ich strebe, darnach verneigt sich mein Herz ; was ich fliehe, davon neigt es sich weg. Ich bin dem Fremden, dem Feind abgeneigt. Ich verneige mich vor dem Höheren. Die sich neigende Sone ist schön. Der Mensch, der den Armen und der Wahrheit und dem Recht abgeneigt ist, hat Zuneigung zum Irrthum, zum Unrecht 25 und zur Gewalttätigkeit. N e n e n , nante, genandt, nenend. Benenen. Ein etwas unrichtig benenendes Kind; eine Sach, die mit Unrecht schon genandt wird. 3o

N e t z e n , netzte, genetzt, netzend. Be-, ver-, wieder-, abnetzen. Ein netzender Schwam; ein durch den Regen vernetztes Kleid. Der Weihwadel nezt an, der große Regen nezt durch. Was 35 beregnet wird, wird benezt. Das Benezte tropfet herab, herein, herunter. Was stark benezt ist, heißt vernetzt, durchnezt. Der weiche Schnee zernezt.

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X e ü e r e n , neüerte, geneiiert, neüernd. Alles Alte muß erneüert werden. Aber ein irgend etwa,s erneüernder Mensch muß das Kind nie mit dem Bad ausschütten. Was erneüert wird, das war veraltet. Aber an der guten Maur veraltet der Bestich oft hundertmahl, eh das Einwendige der Mauer murbet. Der ist ein Thor, der die Mauer um des abgefallenen Bestichs willen umwirft, sowie der, der um einer vermosten Rinde willen einen inwendig frischen Baum umhaut. Einen Baum zu erneüeren, kan hundert [Jahre] währen, und einen Staat zu erneüeren, denke ich, wird auch ein Menschenalter brauchen. Immer muß [man] denken, daß nicht ein jeder, der an der alten Maur gut flikken, auch eine neüe gut aufbauen kan, und Menschen, die das Kind mit dem Bade ausschütten, taugen zu allem Erneüeren gar nichts. N i e d e r , niedrig, niedrigen, erniedrigen, erniedrigte, erniedriget, erniedrigend. Wer die Armuth erniedriget, der erhöhet das Unrecht. Es ist nicht erniedrigend, unglücklich zu svn; aber den Unglüklichen zertretten, das erniedriget wahrhaft. Niesen. N i s t e n , nistete, genistet, nistend. Die nistende Taube; die entflogene Schwalbe, die genistet hat. Der Adler nistet auf hohen Klippen, der Storch auf den Tächern; die Krähen und Tolen in kleinen Höhlen; die meisten Vögel auf den Bäumen ; die Schwalbe unter dem Tach ; die Lerche im Feld; das Rebhuhn im Wald. N ö t h i g e n , nöthigte, genöthiget, nöthigende. Ab-, fort-, hinunter-, hinübernöthigen etc. Ich nötige mit Recht das Kind, das die Arzny nicht will, und den Man, der seine Pflicht nicht erfüllen will. Mit Unrecht nöthige ich den Schwachen zum Nachfolgen, den Nichtüberzeugten zum Glauben, den Nichtsschuldigen zum Zahlen, den Un verpflichteten zum Gehorsam, den Ungläubigen zum Eid und den Unrechtleidenden zur Treu. Das, so mir mangelt, bin ich benöthiget. Das, so ich nicht brauche, ist mir unöthig. Ich nötige den einen fort, den anderen hinaus, den dritten hinüber, den vierten hinauf, den fünften hinab, den sechsten zurük.

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Die Natur nöthiget mich wie der Mensch, und ich dulde sie willig. Wenn Feuer, Wasser, Wind, Regen mich nöthigen, so zornet ich | nicht]. Aber wenn mich ein Narr oder ein Schalk nöthiget, denn kocht-es in meinem Busen. N u z , nutzen, nuzte, nüzt, niizend. Ab-, ver-, be-, ausnutzen. Eine das Land ausnüzende Düngungsweise oder Pflanzenart; eine wohlbenüzte Erfahrung. Der Mensch hette kein Eigenthum, wenn es ihm keinen Nuzzen tragen würde. Er heißt den Vorteil, den er von seinem Eigenthum zieht, Abnuz, Nuzzung. Was er benuzt, wird abgenuzt. Er nuzt, er vernuzt, er nuzt aus. Wenn er ganz abgenuzt ist, so ist er vernuzt, ausgenuzt. Da die Welt öde war, konte jeder nehmen, wo er fand und wo er Meister werden konte, und so lang der Mensch noch Barbar ist, t h u t er immer das gleiche und richtet seine Bürger nicht zum friedlichen Leben, nicht zur Weisheit und nicht zur Kunst ein, sondern zum Krieg. O b , Ober, oberen, eroberen, eroberte, eroberet, eroberend. Das Gestolne ist mit Unrecht erobert. Ein eroberender Schleicher ist darum kein Held. Ö d e , öden, verödete, verödet, verödend. Wer ein Paradeis verödet, ist ein Narr oder ein Teufel; der Mensch zittert vor allem, was er für verödend anschaut. O f f e n , öfnen, öfnete, geöfnet, öfnend. Er-, vor-, wiederöfnen. Eine sich in den [Bergen] blözlich öfnende Aussicht; eine geöfnete Thüre; im Recht gibt es auch Vorofnungen. O p f e r e n , opferte, geopferet, opferend. Aufopfern. Ein gutes Kind opfert, der lieben Mutter zu gefallen, seine Gelüste mit Freuden. Der schwache Man wird von dem starken so oft lieblos aufgeopfert. O r t , o r d n e n , ordnete, geordnet, ordnend. An-, ver-, unterordnen.

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Ein alles wohlordnender Mensch bringt sich das leicht aus dem Weg, was er gern daraus hat. Ordnung ist Seele des Lebens. Kind, wenn du frohe Tage leben und im Alter noch heiter auf die nun verflossene Zeit zurük sehen willt, so lebe in der Ordnung! Nichts, das dein ist, nichts, das um dich her ist, nichts, das dich fehrne oder nahe berührt, sy in der Unordnung. Ich ordne den Botten ab ; ich ordne eine Mahlzeit an; ich verordne, was befolget syn muß; ich unterordne, was nach einer [Ordnung] dem vorderen folget. Ein Narr unterordnet dem Schwachen den Starken, dem Armen den Reichen, und ein Schurke den Engel dem Satan und die Schaffe den Wölfen. P a s s e n , paßte, gepasset, passend. An-, aufpassen. Ein anpassender Handschu; ein Man, dem von seinem Feind aufgepasset worden. Der H u t paßt auf den Kopf, das Kleid an den Leib, der Schu an die Füße. Das Benehmen eines Menschen paßt oder paßt nicht für sein Alter, den Stand, für seine Verheltnisse. Was sich gar übel schikt, heißt, es passe wie die Faust aufs Aug. Der Hund paßt auf den Schnepf, die Kaze auf die Maus, der Jäger auf den Hasen, der Krämer auf den Käufer. Kurz, es ist des Passens für Menschen und Vieh gar vili. P a s s i e r e n , passierte, passiert, passierend. Ein passierender Fremder; eine passierte Sach. 2 Der Reisende passiert. Was begegnet, passiert. Der Fehler, den man übersiht, wird passiert. P e i n , peinigen, peinigte, peiniget, peinigend. Die von der Gewalt gepeinigte Ohnmacht. Die tiefe Wunde peiniget. Was das Herz angreift, peiniget. 31 Kein Thier peiniget seinesgleichen. Der Mensch allein peiniget seinesgleichen. Er peiniget aber auch sich selber. Auch das t h u t kein Thier; es kans nicht. - Der Mensch allein kan im Überfluß glauben, er werde verhungeren, bym heitersten Wettér, der Donner werde ihn erschlagen, unter Menschen, die ihm 3 Gutes thun, sie werden ihn vergiften. Der Mensch allein kan sich mit Vorstellungen peinigen, die nur in seinem Kopf [sind], -

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AVenn die Pein seiner Narrheit auf das höchste komt, so wird er rasend. Es ist peinigender, mißkent, als geschlagen zu syn. 5

P e i t s c h e n , peitschte, gepeitscht, peitschend. Aus-, abpeitschen. Ein auspeitschender Henker; ein abgepeitschter Hund.

P f a n d , p f ä n d e n , pfändete, gepfändet, pfendend. Es gibt Pfander [der] Liebe, Pfander der Treu, aber auch Pfender für entlehntes Gelt, für unbezahlte Schulden. Ehmahl 10 glaubten die Leute, der Mensch köne sich auch dem Teufel verpfänden. Ehmahl hatte der Adel Sorge, daß seine Nachkomen seine Häuser, seine Güter, Herschafften nicht verpfenden dorften. Aber den Menschen auf diesen Landschaften, Güteren trug er nicht die gleiche Sorg, is Ich verpfände, was ich nicht brauche, damit ich etwas bekome, was ich nothwendig habe. Das Pfand sol immer mehr werth [sein] als das, was man dafür ausleiht. Der Ausleiher behält das Pfand in der Hand, bis er das Ausgeliehene mit Zins und Folgen wieder in Händen hat. 20 Aber der Mensch verpfändet nicht bloß sein Gut; er verpfändet seine Ehre, seinen guten Nahmen, und man gibt ihm auf seine Ehre, auf seinen guten Nahmen oft so gern etwas, als auf Unterpfand. - Ehmahl glaubte man, der Mensch köne sich dem Teufel verpfänden, jez glaubts niemand mehr. 25

P f e i f f e n , pfiff, gepfiffen, pfeifend. Auspfeiffen. Ein pfeifender Vogel; ein ausgepfifener Schauspiller. Der Stallknecht pfeift unter seinen Rossen, der Jeger den Hunden, der Schelm seinen Kameraden, der Meister dem Knecht, 3o den er nicht erruffen mag. Aber von einem Knaben, der in den Gassen herumpfeifft, von dem hoft man nichts Gutes. Oft pfeiffen Gassenjungen Leute aus, die am Pranger stehen. Im Schauspill wird der schlechte Spiller ausgepfiffen. Im Pfeifen und Singen Übertrift der Vogel den Menschen. 35 Im Reden steth er ihm ohne Vergleichung zurük. Ich denke, weil sich pfeifen und singen, aber nicht reden leßt, ohne zu denken.

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P f e r c h e n , pferchete, gepferchet, pferchend. Ein den Akker einpferchender Schäffer: eingepferchte Schaffe. So eng wie Schäfgen drengt sich nicht leicht eine Viehart zusamen. Darum heißt es auch von ihnen, wie von keinen anderen : Vili willige Schäfgen gehen in einen Stahl. P f l a n z e n , pflanzte, gepflanzet, pflanzend. An-, auf-, ver-, über-, by pflanzen etc. Ein Bäum und Blumen pflanzender Gärtner; ein angepflanztes Land. Berufsart des Akkermans. Der Gärtner pflanzt den Garten an, die Rebe und den Spalierbaum auf; er bepflanzt die Bete; er pflanzt den Setzling ein; was er aus dem Garten verkauft, das hat er erpflanzt. Durch Samen und Ableger und Sezlinge pflanzet er die Pflanzen fort. Er pflanzet in den Garten herein, um das Beth herum, neben die * vorby, über die Platteform hinüber, die zartesten Pflanzen hinter den Wind, den Buchs um die Beter herum, das Zwey auf den Baum herauf, die Somerpflanze der Herbstpflanze vor, die Herbstpflanze der Somerpflanze nach. Er überpflanzet, was er umgegraben; er verpflanzet die Sezlinge; er pflanzet wieder, was er ausgethan oder was abgestorben. P f l a s t e r e n , pflasterte, gepflastert, pflasterend. An-, über-, verpflasteren. Ein pflasterender Maurer; eine überpflasterte Wunde. Berufstheil des Maurers und Wundarztes. Der Rauchknecht macht das Pflaster dem Maurer. P f l e g e n , pflegte, gepflegt, pflegend. Verpflegen. Eine Arme und Kranke verpflegende Frau; ein unglüklicher, aber durch seinen Freund jez wohlverpflegter Man. Auch das Thier pflegt sich selber und seine Jungen. Aber der Mensch verpflegt den Nothleidenden, er verpflegt den Fremden, er verpflegt den Man, der ihm Unrecht gethan, er verpflegt seinen Feind. Wo das Land in Ordnung ist, da lehrnt ein jeder sich selber verpflegen, und Leute, die unter gleichen Umständen gleiche Pflege bedörfen könten, tragen in gesunden Tagen wüchentlich einen unbedeutenden Pfenig zusammen und sichern so die Pflege

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ihres Alters, die Unbehelflichkeit kranker Tage und das Unglük eines verstiimeiten Leibes. P f l i c h t , p f l i c h t e n , verpflichten, verpflichtete, verpflichtet, verpflichtend. 5 Das, was ich zu thun schuldig bin, ist für mich verpflichtend. Ein edler Mensch wird durch Liebe, Wohltaten ebenso stark verpflichtet als durch Recht und Gerechtigkeit. Entlehntes Gelt verpflichtet mich zum Zins und zum Zurükzahlen. Ein empfangenes Lehen verpflichtet mich zur Erfüllung 10 der Lehensbedingnisse, eine empfangene Wohlthat zur Dankbarkeit, eine gegenwertige Noth zur Mithülfe, meine Anlagen zu ihrer Anwendung. Des Landes Wohl verpflichtet mich zur Aufopferung von Leib und Leben, Gut und Blut. P f l ü k k e n , pflükkte, gepflükt, pflükkend. Abpflückend. Ein abpflückender Rebman; eine abgepflückte Blume. Der Elepfant pflükt mit dem Rüssel den Kokus und die Tattel vom Palmbaum, der Affe mit den Henden, das Eichhörnchen und der Papagey mit den Krallen. Die Winzerin pflükt die frucht20 leeren Schooß von der Rebe, der Gertner die überschüssigen von den Pflanzen, die Weberin den in das Gewebe hineingeschlichenen falschen Faden, die in dasselbe hineingekomene Unreinlichkeit. is

P l a g e n , plagte, geplaget, plagend. Wer plaget, wird wieder geplaget oder geflohen; darum ist ein 25 plagender Mensch imer ein unglüklicher Mensch. Es ist des Plagens viel auf Erden; die Hiz kan mich plagen, der Frost kan mich plagen, kurz, die ganze Natur kan mich plagen. Mehr als die Natur plagt ein Mensch den andern; er plagt ihn durch Unrecht, er plagt ihn durch Gewalt, er plagt ihn durch 30 Lieblosigkeit, durch Hindansetzung etc. Aber die schwerste Plage, die der Mensch hat, ist die, so er sich selbst [macht]. Wenn Unglük, wenn Jamer, wenn Ellend auf meinem Haupt ligt, das ich mir selber zugezogen, so ist meine Plage größer als irgend eine, die mir die Natur oder die Bosheit der Menschen zuziehen kan. 35

P r ä g e n , prägte, gepregt, pregend. Aufprägen. Ein Münze pregendes Schlagwerk; eine gepregte Schaumünze.

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Ich prege mein Petschaft auf das Zeugnis, das ich gebe; die Oberkeit pregt ihr Siegel auf ihre Verordnungen und den Stempel auf das, was im Land nicht ungestämpfelt gebraucht werden darf. Man prägt auf Mettal mit Drukkwerken und Schlagwerken. Mit Schlagwerken werden meistens Münzen, Medallien getrukt, mit 5 Drukkwerken metalen Handwerksarticul, Knöpfe, Beschlege. Ich prege das, was ich lerne, mir im Gedächtnis ein. P r a h l e n , prahlte, geprahlet, prahlend. Ein prallendes Kind wird nicht selten ein maulhenkender Man. Prallen ist, sich dessen rühmen, das man nicht kan, das spie-10 geln, was man nicht hat, das scheinen wollen, was man nicht [ist]. Wer das Maul viel offen hat und nicht viel weiß, der muß prallen, und wer vili von sich selber redet, der prallet, er mag sagen, was er will. P r a n g e n , prange te, gepranget, prangend. 15 Ich möchte kein prangendes Kind heißen, wenns auch nur wäre, weil das Halseisen auch Pranger heißt. P r e l l e n , prellte, geprellt, prellend. Anprellen. Ein seinen Cameraden prellender Spiller; eine an die Mauer 20 angeprellte Kugel. Die geschossene Kugel prellt an die Wand an ; die Meereswelle prellt am Aufer an, der vom Berg fallende Stein an die Eichen, [an] die Bäume, die ihm im Weg sind, Ton und Schall an die Wand, die seinem Ursprung vorüber [liegt]. Alles, was anprellt, prellt wie- 25 der zurük. Der zurükprellende Schall heißt Echo. Wenn einem Menschen eine Sach, die er für gewiß nahm, fehlschlägt, so sagt man, er seye angeprellt. Wer den Nebenmenschen [mit] falschen Hofnungen geteuscht hat, von dem sagt man, er habe ihn angeprellt. B y m Kaufen, Tauschen und bym Spill wird der Mensch 30 am meisten geprellt. P r e s s e n , preßte, gepreßt, pressend. Ein fest pressendes Schraubwerk; eine stark gepreßte Tuchballe. P r ü f e n , prüfte, geprüft, prüfend. Erprüfen. Das prüfende Verhengnis; der geprüfte Fleiß.

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Was man nützen und brauchen will und noch nicht kent, das prüft man. Der Lehrer prüft den Schüler, der Meister den Lehrling, der Schneider das Tuch, der Schuhmacher das Leder, der Maurer die Steine, der Zimmerman das Holz; der Officier prüft 5 die Soldaten, der General sein Corp, der Obergeneral die Armee. Auch der Fuchs prüft den Weg, der ihm nicht sicher dünkt, und die Kaze den Sprung, dem sie nicht traut. Aber nur der Mensch allein prüft sich selber. P r ü g e l n , prügelte, geprügelt, prügelnd. Abprügeln. Ein den Hund prügelnder Jäger; ein geprügelter Soldat. Den Hund, den man ziehen will, muß man prügeln, und Menschen, die ohne den Gebrauch ihrer Vernumft leben, sind im gleichen Fall; sie könen zu dem, was syn und auch um ihret15 willen selber syn muß, nur durch die Forcht vor dem Prügeln hingelenkt werden. 10

Q u a c k s a l b e n , quacksalbete, gequaksalbet, quaksalbend. Ein quaksalbender Arzt ist für den Leib, was ein pfuschender Schneider für den Rok. 20 Das Quaksalben entspringt vom ekkelhaften Geschmeid, daraus arme und schlechte Ärzt ihre Arznyen bereiten, - villicht ursprünglich von Froschlich, das sie in ihre Salben gebraucht haben mögen. Q u a l l e n , qualité, gequällt, quällend. Ein quellender Gedanke; ein überstandener Schmerz, der gequellt hat. Großer Verdruß, großer Schmerz quellen. Der Mensch wird von vielem gequellt, aber er quellt auch vieles. Die Kaz quellt die Maus, mit der sie spillt, die Dornagerst das Insekt, das sie 30 lebend an den Hag spießt. - Wenn ich von einem Schmerz befreit werde, so werde ich seiner Qual loos. 25

Quellen, quoll, gequollen, quellend. Quellendes Wasser; herausgequollenes Blut. Das Wasser quillt aus der Tiefe. Viele Quellen ligen im Felsen. 35 Wenn das Wasser durch den Sand seigert und denn an einer Lemwand oder an einem Felsen anprallt, so steigt es empor, oft bis auf die höchsten Berge empor, eh es Luft feindet, um heraus zu quellen.

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Q u e t s c h e n , quetschte, gequetscht, quetschend. Ein quetschender Stein; ein zerquetschter Leib. Holz, das mit breitem Eisen geschlagen wird, wird gequetscht. Der Mensch, auf den ein Fels oder ein Baum feit, wird zerquetscht. Den Pfirsich-, den Zwetschgen-, den Kirschen| stein], dessen s Kern ich essen will, muß ich zerquetschen. Die Canone zerquetscht das Glied und auch das Holz, an das sie anfährt. Wenn das Schif an den Felsen geworffen wird, so wird es zerquetscht. Wer von einem Felsen herabfält und wer unter einem einfallenden Thurm steth, wird zerquetscht. 10 Q u i t , q u i t t i e r e n , quittiert, quittierend, quittierte. Ein quittierender Zinsherr; eine quittierte Schuld. Wem ich eine Schuld bezahle, der soll mich quittieren; er soll mir eine Quittung geben, das heißt, schriftlich bescheinen, daß ich es gethan habe. Wenn ich diese Quittung erhalten, so bin ich 15 quittiert. Ich quittiere ein Haus, das ich nicht mehr besuche. Ich quittiere einen Dienst, den ich verlasse. R a c h e , r ä c h e n , rächete, gerächet, rächend. Die Oberkeit rächet ohne Raache; ein Übel, das ein Rachgieriger rächet, wird doppelt und dreifach. 20 Wenn ich dem, der mir geschadet, hinwiederum schade; wenn ich den, der mich beleidiget, hinwiederum beleidige; wenn ich, der mich mörderisch angefallen, hinwiederum mörderisch anfalle; wenn ich [den], der mich verrathen, hinwieder verrathe, so reche ich mich an ihm. 25 Das Rechen wird selten wohl berechnet. Oft feindet der, so eine Ohrfeige rechet, durch sein Rechen eine tödliche Wunde. Aber die Rache ist süß, meint der Mensch, der nicht Süßes kent, als was Gelüsten schmeichelt. R a g e n , ragte, geraget, ragend. 30 Vorragen. Ein hervorragender Man bereut es oft, daß er hervorgeraget hat. Größere Berge ragen über kleinere hervor. Die Eiche ragt über die Stauden empor. Der Kirchthurm ragt über die Dorfhütten empor. Ein Mensch ragt über den andern empor. Aber nicht alles, 35 was über das andere emporragt, ist um deswillen mehr werth als das, worüber es emporragt.

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R a n k , r a n k e n , rankte, gerenkt, renkend. Ver-, ab-, aus-, umranken. Ein renkender Wagen; ein verrenktes Bein; Advocaten-Renke. Man renkt mit Gutschen und Wagen, wo die Straß sich ein5 biegt, und wo man umkehren will. Ein Glied, das gewaltsam aus seinen Gelenken gebracht worden, heißt verrenkt. Ein verrenkter Knochen, ein verrenktes Bein, ein verrenkter Kifel. Wer in Geschefften schlau und verfänglich geth, von dem sagt man, er brauche Renke, er sy ein Renkeschmid. In den Cabinetten werden 10 große und in Processen die meisten Renke gebraucht. R a s e n , rásete, geraset, rasend. Ver-, ausrasen. Unbiegsame Kinder werden im Alter liecht rasend. Der Strohm, der schnell und verherend anbricht, rast; die is Feüersbrunst, die gewaltsam und schnell um sich greift, rast; der Sturm raset. By Menschen und Thieren ist das Rasen eine Krankheit. Die Thiere sterben schnell, wenn sie rasend sind, aber der Mensch kan by einer Geistesverükkung rasen, ohne daß sein Leib sehr krank ist. 20

R a t h , r a t h e n , rieth, gerathen, rathend. Ab-, an-, er-, ver-, entrathen. Eine gerathene Thorheit ist ein Ungliik. Eine errathene Sach ist um deswillen keine verstandene Sach. Ich rathe das Schedliche, das Untunliche ab, das Nüzliche an; 25 ich errathe das Räthsel. Ich verrathe das Geheimnis, ich verrathe das Land. Ich wiederrathe, ich mißrathe das Gefährliche. Ich berathe mich über Sachen, die mir wichtig [sind]. Ich ziehe den, mit dem ich mich berathe, zu Rath. Auch das, womit ich sparsam umgehe, ziehe ich zu Rath. Ich hinterrathe, wenn ich bym Zah30 lenrezel zu wenig rathe, und überrathe mich, wenn ich zu viel rathe. Ich rathe einem übel, wenn ich ihm etwas rathe, das ihm fehlschlegt. Landes- und Fürstenverrath heißt Hochverrath. Was glüklich von statten geth, was nach Wunsch [geht], heißt, es sy gerathen. 35

R a u b e n , raubte, geraubet, raubend. Berauben. Eine raubende Bande; ein beraubtes Haus. 7

Pestalozzi Werke lid. 15

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Was der Mensch imer auf Erden sich zueignet, von dem er weiß, daß es einem anderen eigenthümlich zusteth, das raubt er. Der Mensch raubt viel durch offene Gewalt; dafür büßt er mit Leib und Leben, wenn er erwischt wird. Weit mehr raubt er durch List, durch Ränke; dafür muß man ihn entschlagen, wenn 5 man ihn anklagt. Rauchen. Ab-, anrauchen. Flüchtige Salze, wohlriechende und stinkende, verrauchen. Die Kirche wird beraüchert; der Spek wird geraüchert. Wo 10 Feüer ist, da raucht [es]; das Kamin soll den Rauch abziehen. Wenn es rauchnet, so ist es nicht gut. Die Menschen rauchen Tabak. Die feüerspeienden Berge rauchen immer. Auch wenn in einer Gegend die Nebel sich aufziehen, sagt man, sie rauchen. R a u f f e n , rauffte, gerauft, raufend. 15 Verrauffen. Ein raufender Junge; ein verrauftes Haar. Knaben rauffen sich, zänkische Wieber, zänkische Schriftsteller rauffen sich; kurz, wer imer einem andern in den Haaren l i g t . . . R ä u m e n , räumte, geräumt, räumend. 20 Auf-, ausraumen. Eine aufräumende Magd; eine ausgeräumte Kammer. Ich räume einem ein Zimmer ein. Ich räume einem ein, was er behauptet. Ich räume den Stahl aus, die Stube auf, den Mist vom Dach hinunter, den Wald vom Gesindel, die Frühlings wiese vom 25 Winterlaube, den Bach und den Weyer vom Schlam und Steinen. R a u s c h e n , rauschte, gerauscht, rauschend. Verrauschen. Ein rauschender Wind; eine verrauschte Sach. Der starke Wind rauscht daher. Die schnell reitenden Pferde 30 rauschen daher. Weite seidene Kleider rauschen. Was rauscht, macht Gereüsch. R e u s p e r e n , reusperte, gereusperet, reusperend. Wer eben räuspert, ist räusperend. Ich räuspere, wenn ich ausspeie. Es gibt Leute, sie räusperen, 35 auch wenn sie jemand winken wollen.

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R e c h e n , rechete, gerechet, rechend. Ver-, überrechen. Eine rechende Heüerin; eine überrechete Wiese. Ich reche das Gras zusammen. Ich reche Laub. Ich verreche s das umgrabene Gartenbete. Ich verreche die Scheerhauffen, den verfallenen Mergel. Ich überreche die Matte. Ich reche das schon Überrechte nach. Ein Rechen im Wasser haltet das Schwimmende ab, weiter zu schwimen. R e c h n e n , rechnete, gerechnet, rechnend. Ab-, an-, auf-, ver-, be-, über-, mißrechnen. Wer rechnet, kan wissen; wer nicht rechnet, muß rat hen; darum ist ein vielrechnender Mensch dem in allweg überlegen, der wenig gerechnet hat. Ich rechne einem an, was er empfangen, ab, was er bezahlt, is Ich rechne auf das, so mir gehört, auf das, was mir versprochen worden. Ich berechne meine Ausgaben, meine Einnahmen. Das in der Rechnung nicht Ausgedrückte und doch Berechnete rechnete ich ein. Ich hinterrechne mich, wenn ich in der Rechnung zu kurz kome. Ich überrechne mich, wenn ich in meiner Rechnung zu 20 hoch kome. Wenn ich mit dem die Rechnung Eintragenden zugleich rechne, so rechne ich mit. Wann ich die Rechnung eines andern prüfe, so rechne ich ihm nach. Wenn ich einen rechnen lerne, so rechne ich ihm vor. Wenn ich von hundert gegen eins zehle, so rechne ich zurück, wenn ich von eins gegen hundert 25 zehle, so rechne ich vorwerts. Wenn ich mich in der Rechnung geirret, so habe ich mich mißrechnet, verrechnet. 10

R e d e n , redte, geredt, redend. Ab-, an-, zu-, ein-, wieder-, ver-, über-, nach-, zu-, unter-, mißreden. mo Ein viel redender Mensch komt oft dahin, sich zu verreden, zu mißreden, abreden zu müssen und zu wünschen, nicht geredt, sonder geschwiegen zu haben. Ich rede ein Vorhaben mit jemand ab. Ich rede den mir begegnenden Man [an]. Wenn ich will, daß jemand etwas nicht glaube, 35 so rede ich es ihm aus. Wenn ich will, daß jemand an etwas denke, so rede ich darauf. Wenn ich will, daß jemand etwas thue, so berede ich ihn. Wenn ich jemand im Reden unterbreche, so rede ich ihm ein. Es gibt Leute, die glauben, sie könen sich über etwas

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nicht genug erreden. Ich rede auf der Kanzel allein in einem fort und hinab. Die Leichenbitterin redet in den Gassen herum. Einer redt zum Fenster hinaus, vom Dach herab. Wenn ich etwas änderst rede, als ich denke, so mißrede ich mich. Wenn ich etwas von jemand sage, so rede ich ihm etwas nach. Wenn ich etwas sage, das ein anderer vor mir gesagt, so rede ich es ihm nach. Dem Kind, das mir nachsprechen soll, rede ich vor. Ich unterrede mich mit Leüten, mit denen ich verkehre. Ich hinterrede, wenn ich hinter ihrem Rükken Böses von den Leüten [rede]. Ich rede wohl, wenn ich gut ausspreche, übel, wenn ich übel ausspreche. Der Redner redet wohl, der durch seine Reden Eindruk macht und seinen Zwekk erreicht, übel, wenn er nicht Eindruk macht. R e g e n , regte, geregt, regend. Eine Schlang hat noch lang eine regende Bewegung, wenn ihr Kopf abgehauen. Alles ist reg in der Natur: des Wassers Lauf, des Feüers Brennen, das Drehen der Erde, der Mücken Schwärm, - alles ist Regung der Natur. Wo du meinst, daß alles tod sy, leben doch noch Geschöpfe. R e g i e r e n , regierte, regiert, regierend. Wo niemand regiert wird, da ist niemand regierend. Darum ist Beherschung und Regierung eine ganz ungleiche Sach. R e g n e n , regnet, regnete, geregnet, regnend. Ver-, ausregnen. Eine regnende Wulke; eine verregnete Lustreise. R e i b e n , rib, geribben, reibend. Ein geribenes Pulfer; eine Hamf reibende Mülle. R e i c h e n , reichte, gereicht, reichend. Dar-, überreichen. Die Überreichung des Gefundenen gereicht dem Uberreichenden zur Ehre. Ich überreiche den Brief, den ich empfangen. Der Harschier überreicht den Gefangenen dem Gefangenwerter. Ich reiche das eine herauf, das andere herab, das eine herein, das andere herüber. Ich reiche mit dem Kopf an die Thüre. Ich reiche dem Bettler das Almosen dar. Ich reiche dem Elenden, in das Wasser Gefallenen, die Hand, dem Schumacher den Fuß.

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R e i f , r e i f e n , reifte, gereifet, reifend. Ab-, ver-, aus-, überreifen. Ein reifender Verstand ist besser als eine gereifte Birne. Die der Zeitung nahende [Frucht] reifet an, die angereifete 5 Frucht reifet ab, verreifet. Was man zu früh pflükt oder schneidet, kan nicht ausreifen. Was man, wenn es reif ist, nicht ärndet, das überreifet. R e i s e n , reiste, gereiset, reisend. Ab-, ver-, hinreisen. JO Ein reisender Mensch; ein verreiseter Freund. Ich reise von meinem Wohnort ab, an einen Orth hin, in die Ciebürge hinauf, in die Niederlande hinab, hinter den Berg hindurch, um den See herum; ich verreise meine Zeit, mein [Geld]; ich durchreise das Land; ich überreise die Gegend; ich reise is zurük, wenn ich die Reise vollendet. R e i ß e n , riß, gerissen, reißend. \ T er-, zer-, abreißen. Ein reißender Mahler; ein reißendes Thier; eine gerissene Zeichnung. 20 Die Raubthiere zerreißen Thier und Mensch. Der Erdbiden zerreißt Berg und Felsen. Der Strahl zerreißt Mauern und Balken. Der Mensch zerreißt Kleider. Er reißt die Frucht vom Baum ab. Er verreißt die bezahlte Schuldschrift. Der zeichnet, reißt Gegenstände mit der Feder, mit Bleistift, ab; der Ingenir reißt seine 25 Pläne auf. Krankheit, böse Gewohnheiten reißen ein. Im Alter reißen auch die Mauren ein. R e i t e n , bereiten, bereitete, bereitet, bereitend. Vorbereiten. Ein sich vorbereitender Lehrer; eine kostbar bereitete Mahlzeit. 30 Ich bereite mich auf jede wichtige Sach vor. Der Wirth bereitet die Mahlzeit, der Schmied das Kohlfeuer, der Bekk [den] Offen, der Schifer sein Schif. Jeder bereitet sich auf das, was er thun muß, und jeder bereitet das, was er [braucht], zu dem, was er thun muß. 35

R e i t e n , ritt, geritten, reitend. An-, ab-, ver-, über-, zu-, hin-, herreiten. Ein wohlreitender Reüter ist wohl beritten, weil er viel geritten.

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Ich reite von dem Orth, wo ich wohne, ab, am Wirthhaus an, den Berg hinauf. Der Feldherr bereitet das Lager; der Courrier erreittet seine Stätte. Der Unachtsame reitet licht irr. Der Schnellreitende kan das Pferd licht überreiten. R e i z , reizen, reitzte, gereizt, reizend. 5 An-, hinreizen. Eine krenkende Wahrheit ist mehr werth als eine reizende Versuchung. Der Wein reizt den Säufer, ein guter Braten den Fresser, Würfel und Karten den Spiller, die Geige den Tänzer, das Schaf den 10 Wolf, das Huhn den Fuchs; die Somerhiz reizt zum Schlaf. Oppium reizt unwiederstehlich dazu, - reizt zum Erbrechen. Wer weiß, was ein Thier oder einen Menschen am meisten reizt, kan sie damit anreizen und dadurch hinlockken, wohin er will. So lokt man den Vogel ins Garn, den Fuchs in die Falle, den Fisch id an den Angel. R e ü , reüen, reüete, bereüend. Ich habe bereüt; es hat mich gerauen; bereüte Fehler werden dem Bereüenden zum Seegen. Was ich mit Vernumft und mit Recht gethan, kan und soll 20 mich nie gereüen. Wenn Sachen daraus entstanden, die mir weh thun, so kan mich dieses betrüben; aber es kan mich nie gereüen, vernümftig und recht gehandlet zu haben. Wenn mich dieses gereüt, so höre ich auf, ein Mensch zu syn oder wenigstens so zu handien, wie ich handlen soll, wenn das Edelste, das Beste, das in 25 mir ist, nicht verlohren gehen soll. R i e c h e n , roch, gerochen, riechend. Wohl-, übel-, verriechen. Eine wohlriechende Blume; ein ganz verrochener Geruch. Viele Blumen riechen wohl, einige übel; alles Faulende riecht ;to übel, es stinkt. Ich entdekke durch Riechen den verborgenen Brand, gefährliche Dünste, oft selbst die Natur von Krankheiten. R ö c h e l n , röchelte, geröchelt, röchelnd. Ein röchelnder Kranker; ein Todter, der eben ausgeröchelt hat. Das Röcheln der Menschen ist der Thon des Athems, wie er 35 bym Nahen des Todes und Erstarren der Athemgefaßen gehört wird. Auch das sterbende Vieh röchelt.

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R o l l e n , rollte, gerollet, rollend. An-, daherrollen. Eine rollende Walze; ein dahergerolleter Wagen. Die Kugel rollet. Auf die Wallze rollet man Tuch auf. Auch Sei51er und den Faden, den man kugelförmig aufwindet, rollet man auf. Wenn man sie abwindet, rollet man sie ab. Alles, was auf Redern geth, rollet daher, wenn die Reder geschwind gehen. Auch der Stein, der vom Berg fallt, rollet daher. 10

R u d e r n , ruderte, gerudert, ruderend. Fort-, mitrudem. Eine ruderende Barke. Der Schiffer rudert. Auch die Ente und die Ganz ruderen. Auf den Galeren ruderen oft ganze Benke voll angefesselter Mäner.

R u f e n , rief, gerufen, rufend, Eine zum Feüer gerufene Manschaft; ein laut rufender Schreier. Ich rufe den Man von seiner Arbeit, von seinem Dienst ab. Ich rufe Gott an. Der Fürst macht zunzeiten einen Aufruf ans Volk. Das Verlohrne ruft man aus; oft ruft man auch Befehle und noch mehr Sachen, die feil sind, aus. Ich berufe jemand in 20 einen Dienst. Den Beurlaubten ruft man ein. Den Entfehrnten mag man kaum erraffen. Der Lump und der Schuldner wird verruft. Über den Bach ruft man hinüber. is

R u h e n , ruhte, geruhet, ruhend. Die ruhende Unschuld; der ausruhende Wanderer; der aus25 geruhete Fremdling. Alles, was sich bewegt, ruhet auch wieder. Wenn der Wind still ist, so ruhet die See. In der Höhle ruhet der Low, im Stahl der Ochs. Im Winter ruhet die Saat. Nur das Feüer ruhet nie. Wenn es ruhet, so ist nur sein Stoff [da], aber er ist nicht ent30 zündet. Das Faulthier ruhet, damit es ruhe; der Mentsch ruhet, damit er wieder arbeiten möge. R ü h m e n , rühmte, gerühmt, rühmende. An-, verrühmen. Ein scheltender Freund ist Dankes werth, aber ein rühmender 35 Schmeichler gar nicht. Was viele loben, das wird gerühmt. Der Mensch wird gerühmt, die Aussicht wird gerühmt, das Land wird gerühmt, das Vieh

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wird gerühmt. Aber was nur gerühmt wird, wird auch wieder gescholten. R ü h r e n , rührte, gerührt, rührend. An-, ver-, überrühren. Ein rührender Auftrit; ein durch Wahrheit und Liebe ge- 5 rührtes Herz. Ich rühre den Stein weg. Ich rühre die Arzny auf. Ich rühre das, was [ich] in die Hand nehme, an. Ich rühre das Allmosen zum Fenster hinaus. Ich berühre das, wovon ich Meldung thue. Was mich angeth, das berührt mich. Das, wohin mein Wurf 10 langen mag, mag [ich] errühren. Ich rühre herein, heraus, herab, herauf. Ich rühre die Kugel, den Stein [ans] Zihl. Wenn ich das Zihl verfehle, so habe ich mich verrührt; ich habe den Stein mißrührt. Was ich nicht schätze, was ich nicht mehr haben will, das rühre ich weg. 15 R ü k k e n , rükte, gerükt, rükkend. An-, her-, fort-, zu-, weg-, hin-, entrükken. Ein angerükter Feind ist ein anrükendes Unglück. Verrükt. Das Wetter rükt an. Die Truppen rükken aus, sie rüken ein. Ich berükke, wenn ich betrüge. Ich rükke den Tisch, den Stuhl 20 hinauf, herab, herum, herein, heraus etc. R u m p f , r ü m p f e n , rümpfte, gerümft, rümpfend. Eine sich in der Jugend oft rümpfende Stirne wird vor der Zeit und weit, eh das Alter dazu da ist, wüst gerümpft. Kleider rümpfen sich; die Stirne rümpft sich. 25 R u n d e n , rundete, gerundet, rundend. Abrunden. Eine abgerundete Kugel; ein sie abründender Drehstuhl. Die Rundung ist eine dem Aug angenehmere Form als die Ekke, aber die Mischung vieler Ekken und vieler Rundungen ist 30 Verschnörklung. Rund heraus reden heißt gerade, ohnverhohlen heraus reden. Die Rund; die Rundung. R u p f e n , rupfte, gerupft, rupfend. Verrupfen. 35 Wer Federn braucht, rupft gern Gäns; eine gerupfte Ganz schmekt oft dem Rupfenden wohl.

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Man rupft das todte Gefieder, das man essen und braten will. Man rupft auch lebendiges Gefieder, um ihren Flaum zu bekomen. Die Ganz, von der man den feinsten Flaum abrupft, ist die Eidergans; sie lebt im Norden. Wen man bym Haar faßt, auch den 5 rupft man. Wer dem andern das Seine abzudrükken oder abzulokken bedacht ist, von dem sagt man: er will ihm die Federen nehmen, er will ihn rupfen. R ü s t e n , rüstete, gerüstet, rüstend. An-, aus-, auf-, entrüsten. 10 Wenn du dich schon entrüstest, so ist um deswillen das nicht ausgerüstet, wofür mir noch kein Anrüster da ist. Ich rüste mich zum Streit, zum Spaziergang, zur Arbeit, zum Besuchmachen. Ich rüste mein Zimmer aus, den Webstuhl an. Was mich in Zorn bringt, das entrüstet mich. is

R ü t t e l n , rüttelte, gerüttelt, rüttelnd. Unter der rüttelnden Hand fällt durch [das] gerüttelte Sieb die reinere Frucht hindurch. Ich rüttele. Ich rüttele den Knaben auf dem Stuhl; ich rütle den Tisch; ich rüttle die Arzny. Wenn einer einem Verschuldeten 20 seine Gläubiger aufwiglet, sagt man, er wolle ihn rüttlen. S ä e n , säete, geseet, seend. Der säende Bauer tragt das übrige Korn ab dem geseeten Akker. Ein Theil der Berufsarbeit des Bauren. Der Bauer seet das Korn an; er überseet den Akker; wenn die 25 Arbeit des Seens vollendet, so hat er verseet. S a g e n , sagte, gesagt, sagend. Zu-, ver-, ansagen. Eine sagende Mülle; ein zugesagtes Versprechen. Die Sage zersagt das Holz. Es hat Handsagen, Lochsagen, 30 Wald-, Müllisagen. Das Holz, das gesagt wird, wird versagt. Man sagt die Befehle an; das Versprechen, das man nicht halten kan, ab; den Dienst, den man nicht mehr leisten will, auf; auch das Lehen, das man einem nicht mehr lassen will, sagt man ihm auf. Die Gefeligkeit, die man abschlägt, versagt man. Das, 35 was [man] einem verbietet, das untersagt man ihm. Das, was man vorhersagt, das weissagt man.

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S a l b , salben, salbete, gesalbet, salbend. Ein salbender Arzt; eine gesalbete Wunde. Der Schmierer salbet die Wand an. By der Krönung salbet der Bischof den König. Der Hirt salbet die reüdigen Schaaf. Der Scheerer salbet die Kranken. Der Quaksalber salbet, was man auswaschen sollte. S a l z e n , saltze, gesalzen, salzend. Versalzen. Gesalzene Worte sind besser als versalzete Spiesen. Es hat viele Salze, flüchtige Salze, fixe Salze. Wir kenen eigentlich nur das Kochsalz, und auch dieses wird in Bergsalz, Brunensalz und Meersalz abgetheilt. Das Bergsalz [wird] wie ein Stein aus dem Felsen gehauen, das Brunensalz wird aus dem Wasser der Salzquelle ausgesotten, das Meersalz wird am Strand des Meeres von der Sone ausgedröchnet. Man sagt, einer habe ein gesalzenes Maul, wenn er in seinen Reden gern dem andern weh thut. S c h a d e n , schadete, geschadet, schadend. Ein schadendes Gewitter. Der Baum nihmt Schaden, wenn ein Pflug, ein Wagen daran fährt, wenn der Hagel ihn abstreift. Er selber schadet in der Wiese, in dem Gras. Was schaden thut, ist schedlich. Was Schaden gelitten, ist schadhaft. Die Freüde an anderer Schaden heißt eine Schadenfreüd. Wer Schaden zufügt, der schedigt. Wer den Schaden, der einem zugefügt worden, ihm wieder gut macht, der entschedigt ihn. S c h e d i g e n , schedigte, geschediget, schedigend. Entschedigen. Ein geschedigter Mann; eine entschedigende That. S c h a f f e n , Schafte, geschaft, schaffend. Was in der Welt immer und imer geschafft ist, ist nur durch Schaffende zustande gebracht worden. Ich schaffe das Benöthigte an; ich schaffe Mißbräuche ab. Die Welt ist erschaffen. Ich verschaffe mir Recht. Ich überschaffe mich, wenn ich mich krank arbeite. Ich schaffe vor, wenn ich mehr [tue], als ich soll oder als ich mir vorgenohmen. Ich schaffe den Mist aus dem Stahl, das Geräth im Haus herauf, herab, herein, heraus.

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Schählen. Schählen ist die Schale abstreifen. Man schält die Nüsse, die Mandel, die Apfel, die Birnen, die Kernen. Wenn man sich heißes Wasser auf seine Haut gießt, so schelt sich diese ab. Auch 5 die Faden von den Bohnen schelet man ab. S c h a l k e n , schalkete, geschalket, schalkend. Aus-, verschalken. Ein schalkender Mensch schalket nie aus; wenn er einen Augenblick verschalket hat, so samelt sich seine Narrheit wieder 10 in ihm, wie das Wasser in einem ausgeschöpften Sod; es geth nicht lang, so ist er wieder so voll als vorher. Eine Eigenheit der Menschen; wenigstens glaube ich nicht, daß ein Vieh schalken kan. Der Schalk antwortet nicht, wenn er sollte; er redt nicht, wenn er sollte; er grüßt nicht, wenn er sollte; is er zeigt keine Freude über das, was andere freut, keinen Kumer über das, was andere kumert. Wenn du ins Kath fallest, so lacht er. Er legt dem Blinden Stein in den Weg. Wenn der Bach anlauft, so ruft er Feuer. Wenn du ihn den Weg fragst, so weist er dich irr. Wenn du fort willt, so verbirgt er deine Schuh, und wenn du 20 reiten sollt, so zerschleudert er dir deinen Steigbügel. S c h a l l e n , schallete, geschallet, schallend. Er-, verschallen. Eine schallende Stime; ein verschalleter Thon. Das Gerücht erschallet, die Glokke schallet, die Trompete 25 schallet. Die Dromel schallet. Die Stirn schallet. Der Schall, der nachleßt, verschallet. S c h a l t e n , schaltete, geschaltet, schaltend. Der Steurman schaltet das Schiff. Die schaltende Hand ist für das, was sie geschaltet hat, verantwortlich. 3o Der Fuhrman schaltet mit dem Wagen, der Steuerman das Schif. Der Eigenthümer schaltet über sein Vermögen. Der Richter schaltet über das Schiksahl des Verbrechers. Die Vorsehung schaltet über das Schiksahl der Welten. 35

S c h ä r f e n , schärfte, gescherft, scherfend. Ein-, verschärfen. Hundert Menschen scherfen ihre Sebel, tausend ihre Messer,

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aber zehntausend lassen ihren Verstand ungescherft, weil sie ihn nicht üben. Der Schleifer scherfet Messer und Scheeren. Der Pfarer scherfet seiner Gemeind das Rechtthun, der Creditor seinem Schuldner das Geltbringen ein. Ein eingescherfter Befehl wird durch Dro- 5 hungen verscherft. S c h a r r e n , scharrete, gescharret, schaarend. Ver-, ausscharren. Wer Hab und Gut ohne das Herz veredelnde Zwekke zusamenscharret, ist wie ein Hund, der Beine zusamenschaart, die er 10 nicht frißt. Die Magd scharret das Kath ab dem Boden, den sie scheuret. Der Arme scharet den Mist auf der Straße zusamen. Der Geizige scharret Hab und Gut zusamen. Der Hund verscharret das Bein, das er nicht fressen mag, und scharret es wieder aus, wenn er hungeret. 15 S c h a u e n , schauete, geschauet, schauend. An-, be-, um-, zu-, auf-, überschauen. Vest anschauen, oft zuschauen, viel überschauen, weit umschauen, langsam beschauen macht richtiger urtheilen, als der beste Catechismus. 20 Ich schaue eine Sach. Ich beschaue, was ich genau und von mehreren Seiten anschaue. Ich schaue mich auf dem Berg um; ich schaue im Schauspill zu. Ich schaue dem Man, dem ich nicht traue, auf. Ich überschaue eine Gegend, ein Waarenlager, eine Herde. Ich schaue heraus, herauf, herein, herab, herum, hinunter. 25 Was ein anderer vor mir beschauet, das schaue ich nach. Wenn jemand hinter mir ruft, so schaue ich zurük. S c h a u f e l n , schaufelte, geschaufelt, schaufelnd. Ein schaufelnder Taglöhner; ein aufgeschaufelter Herdhauffen. Man schaufelt den Herd in das Grab, den Garten um, das 30 Korn auf Haufen, den Kehricht zum Fenster hinaus. Uneigentlich sagt man auch: Man schaufelt sich jemand auf den Hals, vom Hals; - auch man schaufelt jemand fort, von sich weg. S c h a z e n , schazte, geschezt, schezend. An-, ab-, ver-, zu-, aus-, hin-, weg-, über-, hinterschezen. 35 Ein seine eigene Sach schezender Man überschezt vorzüglich abschezige Waar oft unvernümftig.

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Ich scheze, was ich verkaufen will, hoch, was ich kaufen will, niederer. Ich scheze mich gliiklich, unglüklich. Ich scheze einen reich, den anderen arm. Ich scheze mein Leben viel, wenig. Ich scheze den Stier nach Centnern, das Schaff nach Pfunden. Ich 5 belege den Untergebenen mit einer Schazung. Ich verscheze den Kranken. Ich schaze ab, weis zu hoch geschezt ist. Ich scheze einer niederen Schazung zu. Ich scheze dem unfleißigen Zahler aus. Wenn ich eine Sach zu viel schetz, so überscheze ich sie. Wenn ich ihr zu wenig scheze, so hinterscheze ich sie. 10

S c h e i n , s c h e i n e n , schin, geschinnen, scheinende. Die brenend scheinende Sonne hat schon viel tausend Jahr geschinen und ist noch nie verbrunen. Die Sone scheint mich an. Der Mond scheint auf die Gräber. Die untergangene Sone scheint noch in den Gebürgen. Ein unió recht gestelltes Licht überscheinet, wo es zünden sollt. Die untergehende Sone verscheint. Die vergangene Zeit ist verschinen. Das Licht bescheint alles, was es erleuchtet, und ich bescheine, was mir bezahlt worden. 20

S c h e l l e n , schellete, geschellet, schellend. An-, herumschellen. Eine schellende Trompete; eine angeschellte Glocke. Kleine Glokken heißen Schellen, und weil solche Schellen oft zur Lust herumziehenden Pferden und Schlitten angehenkt werden, so sagt man auch von herumziehenden Menschen, sie schellen herum.

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S c h e l t e n , schalt, gescholten, scheltend. Ausschelten. Ein leichtsinnig scheltender Mensch muß oft das Recht des Gescholtenen schwer fühlen. Man scheltet, was nicht gut besorgt ist, was schlecht ist, was 30 schändlich ist. Man bescheltet den Fehlenden um seiner Fehler. Der beschultene Man muß sich rechtfertigen; so lange er das nicht thut, heißt er geschulten. S c h e n k e n , schenkte, geschenkt, schenkend. Aus-, ver-, ein-, zu-, fortschenken. 35 Die Ordnung der Welt ruhet auf Verdienen, Kaufen und Zahlen; wo die Menschen das wohl lernen, da dörfen sie denn das Beteln und Schenken ins Schnuraffenland versenden.

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Der Wirth schenkt aus, der Trinker schenkt ein; der Wohlthäter beschenkt; der, so die Schuld erleßt, schenkt die Zahlung; was einer also weggibt, das verschenkt er. S c h e r z e n , scherzte, geschertzt, scherzend. Verscherzen. 5 Scherzen muß nicht weh thun, sonst heißt es beißen, und damit kan man scherzend verscherzen, was man ungern verschmerzt. S c h e ü h e n , scheüete, geschohen, scheüend. Die vor Schande sich scheüende Unschuld wachst, der geschohenen Versuchung leicht entrinnend, glücklich empor. Kin-10 der und Wilde scheüen sich vast vor allem, weil sie wenig kenen. Überhaupt scheüen Mentschen und Thiere alles, was noch nie vor ihre Sinne kam, oder wenigstens nicht mit Sachen, die oft vor ihre Sinne komen, Ähnlichkeit hat. Einen anscheüen, ist zeigen, daß man ihn scheüet. Einen ver-15 scheüen, ist, ihn dahin bringen, daß er einen Ort meidet. Auf einem scheüen Pferd ist nicht gut reiten, noch weniger mit ihm fahren. S c h i c k e n , schickte, geschickt, schickend. Ein ungeschikter Schikender ist eine schlechte Empfehlung 20 für den, den er geschickt. S c h i e b e n , schob, geschoben, schiebend. Fort-, auf-, zu-, hinschieben etc. Ein seine Arbeit oft aufschiebender Mensch erfahrt leicht, daß der aufgeschobene Verdienst der aufgeschobenen Arbeit an 25 der Seiten steth, und daß ihm das aufgehobene Unglük wie ein Kind der Mutter folget. Ich schiebe das Rollbeth an die Wand, den Karren den Berg hinauf, zur Thüre hinaus, um den Brunen herum. Ich verschiebe die Zahlung, die Rechnung. Der Wucherer schiebt schlechtes Gelt 30 zwüschen das gute. Der Mensch, dessen Kopf in Unordnung, hat einen verschobenen Kopf. S c h i e ß e n , schoß, geschossen, schießend. Ver-, über-, hoch-, nieder-, zu-, hinausschießen etc. Eine weit schießende Flinte; viele verschossene Munition. 35 Ich schieße den Pfeil ab, an die Wand an, in die Höhe hinauf, zum Fenster hinein. Ich beschieße die Statt; ich schieße die

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Mauer ein; ich schieße die Wand an, die Treppe hinunter, den Berg hinab, zum Fenster hinein. Eine abgeschossene Flinte; verschossene Munition. Auch der Strahl schießt; das Wasser, der fallende Stein schießt. 5

S c h i f f e n , schiffete, geschifet, schiffend. Ab-, hin-, fort-, an-, umschiffen. Das Wunder des Schifs hat die Menschen zu halben Amphibien gemacht; wo er auf hundert Meilen auch nicht einen Schluk Wasser feindet, da lebt er nicht [nur], er wird [sogar] in der für 10 ihn tod scheinenden Natur kraftvoller, als wenn er auf dem Land lebt. Es scheint, die Natur des Seethiers ist auch größer und stärker, als des Landthiers. Ich schiffe mit Marktschiffen ab, den Rein hinunter, den See is hinauf, um den Kanal herum, hinter den Pallisaden hindurch. Man schifft die Truppen ein, die Waar ein und wieder aus. Im Nebel kan man sich leicht verschiffen. Wann man die halbe Welt umschiffet, so schiffet man doch immer wieder zurük. 20

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S c h i l d e r e n , schilderte, geschildert, schildernd. Ab-, vorschilderen. Ein richtig schildernder Dichter; eine wohlgeschilderte Scene. Der Moor schildert den Teufel weiß, der Europeer schildert ihn schwarz. S c h i l l e n , schillete, geschillet, schillend. Man schemt [sich] zu schillen; aber alles in der Welt krum anzusehen und mit der Seele zu schillen, davor scheuet sich niemand.

S c h i m e r , s c h i m m e r e n , schimmerte, geschimert, schimmernd. Es ist nicht alles Gold, was schimert. Es wird viel schwarz, was so lang geschimert hat. Die Berge schimern by der Abendröthe. Die Wulken schimmern; das Flittergold schimert. Fluß und See schimeren, wenn die [Sonne] auf sie scheint. Alles Mettal schimert; die Edelsteine schimeren. 35

S c h i m p f , s c h i m p f e n , schimpfte, geschimpft, schimpfend. Beschimpfen. Eine beschimpfende That; ein beschimpfter Mensch.

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Durch das Schandbare beschimpft sicli der Mensch selber; aber die Bosheit schimpft oft da auch auf das, was nicht schandbar, sonder löblich ist. S c h i r m , s c h i r m e n , beschirmen, beschirmte, beschirmt, beschirmend. 5 Ein das Lager beschirmender Wall; ein beschirmter Orth. S c h l a c h t e n , ich schlachte, schlachtete, geschlachtete, geschlachtet, schlachtend. Abschlachten. Ein schlachtender Metzger; eine abgeschlachtete Kuh. 10 Schlachten ist eine harte Art zu schlagen, auf die der Tod folgt; auch braucht man das Wort meistens vom und fürs Vieh. Selten sagt [man] von muthwillig dem Tode zugeführten Menschen, daß sie abgeschlachtet [werden]. Man schlachtet das Vieh ab. 1 r, S c h l a f e n , schlief, geschlafen, schlafend. Ein-, aus-, ver-, entschlafen. Der Schlaff ist des Leibes Winter. Kind! denke, es gibt nie kein gutes Jahr, wenn der Winter zu lang dauret oder gar den halben Frühling verschlingt. 20 S c h l a g , s c h l a g e n , Schlagte, geschlagen, schlagend. An-, ab-, zu-, vor-, um-, hinaus- bis entschlagen. Abschlagen - verweigern; abschlagen - Frucht. Besser umgeschlagen als entschlagen, denn der entschlagende Man wollte vast immer lieber noch einmahl schlagen. 25 Der Kalle schlagt an die Glokke an. Der Veruffene wird an den Thoren angeschlagen. Die Kaufmanswaaren schlagen alle auf und ab. Ich schlage den Auftrag, den ich nicht annehme, aus. Der Schmid beschlagt das Pferd. Der Zimmerman [schlägt] die Negel ein. Wen ich mit Unrecht schelte, muß ich wieder ent- 30 schlagen. Wenn ich in der Angst bin, so zeige ich [mich] erschlagen. Der, so die Schlacht verlohren, ist geschlagen. Der Umgekomene ist erschlagen. Die Armeen schlagen sich heraus, herein, heran, herüber. Der Betrunkene schlagt auf das Pferd, das er nicht leiten kan, zu. Was ich erspare, das schlage ich vor; was ich 35 verhause, das schlage ich hinter. Wenn ich mich einrichte, so überschlage ich mein Einkomen. Wenn ich verberge, was ich im

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Schilt führe, so bin ich verschlagen. Mit dem Kranken, der wieder sehlimmert, hat es umgeschlagen. S c h l e c k e n , schleckte, geschlekt, schlekkend. Ab-, ausschlecken. 5 Da mag ich das Wort ansehen, wie ich will, es mahnet mich imer an den schleckenden Hund und sein ausgeschlecktes Becken. S c h l e i c h e n , schlich, geschlichen, schleichend. Um-, zu-, weg-, hinschleichen etc. Wenn ich von einem schleichenden Mentschen höre, denke ich 10 imer an das schleichende Gift und lobe mir die Gliiklichen, die von niemand umschlichen werden und niemand selber umschleichen. Der Fuchs schleicht um das Haus herum, der Schelm ins Haus hinein, die Schlang aus dem Wasser heraus, aus dem Boden hervor. Der Schmeichler erschleicht eine Gunst. Der Zutringliche is schleicht sich ein, wo man ihn nicht gern hat. Der Schlaue schleicht aus, wo man ihn fangen will. Der Listige hinterschleicht den Sorglosen. Wenn die Sone komt, schleichen die Würm an den Schatten. 20

S c h l e i f e n , schlif, geschliffen, schleifend. Ein schleifender Scheerschleifer; eine geschüfene Scheere; ein geschliffener Mund.

S c h l e i f f e n , schleifte, geschleift, schleifend. Eine geschleifte Festung; die sie schleiffende Manschaft. Man schleift: den Schlitten, alles, was nicht Reder hat, Ver25 brecher zum Tod. S c h l e p p e n , schleppte, geschleppet, schleppend. Wenn du deinen Rok nachschleppst, so wird er kathig. Wenn du deinen Fuß nachschlepst, so wird er wie lahm, und wenn du deine Seele einem Man nachschlepst, dem du Fuß halten solltest, so so geths ihr nicht besser als dem Rok und dem Bein. Der Mentsch hat eine schleppende Zunge, einen schleppenden Gang; er schleppt seine Kleidung. Der Arme schleppt sich kümerlich durch die Welt. Was ich nicht gern thue, mit dem mag ich mich nicht schlep35 pen. So mögen Weiber sich nicht mit den Kind[ern], Mäner nicht mit dem Handwerk, Oberkeit sich nicht mit den Unterthanen schleppen. 8

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S c h l e y e r n , schleierete, geschleiert, schleierend. Ver-, entschleiern. Wie gut, wie gut ist es, wenn die sich verschleierende Schlauheit von der ofenen Unschuld entschleiert wird, eh sie von ihr vertretten worden. 5 Der Mond ist verschleiert, wenn eine düne WuLke ihn leicht dekt. Die Wahrheit ist verschleiert, wenn ein trügender Schein die Reinheit ihres Wesens in ein falsches Licht setzt. Die Ebne ist verschleiert, wenn sie ein Nebel umzieht. Die körnende Sone entschleiert Mond und Ebene, die körnende Zeit entschleiert die 10 Wahrheit. S c h ü t t e n , schüttete, geschüttet, schüttend. Ab-, ver-, zu-, um-, an-, ein-, aus-, überschütten. Ein seine Speise verschüttendes Kind; ein verschütteter Sakk Frucht. is Die Köchin schüttet das Wasser ab dem gesottenen Kohl und der Färber ab dem gesottenen Garn. Die fallende Milchmagd verschüttet die Milch. Wann zu wenig Wasser an einer Sach [ist], so schüttet man zu; an den Tee und an das KafFe schüttet man an; das Korn schüttet man auf; die volle Stande schüttet man um. 20 Man überschüttet den Garten mit Jauche, mit Wasser. Auch das Glas, in das man zu viel schüttet, überschüttet man. Ebenso überschüttet man den einen mit Guttathen, den andern mit Versprechungen, die man ihm nicht haltet. S c h ü t z e n , schützte, geschützt, schützend. 25 Be-, vorschüzen. Eine schüzende Mauer; eine vorgeschützte Lüge; eine beschüzte Stadt. Der Überrokk beschützt das Kleid. Der Berg beschüzt vor dem Wind. Das Dach beschüzt vor dem Regen. Der Wall um- 30 schüzt die Statt. Wer keine wahre Entschuldigung weiß, schüzt eine Unwahrheit vor. Wer an einen, die Unschuld beschützenden Gott glaubt, der beschützt sich selber leicht vor dem Bösen. S c h w a c h , s c h w a c h e n , schwachete, geschwachet, schwa-35 chend. Schwachen und schwächen.

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Alles schwächet, wenn man es brauchte, alles, wenn man es zu viel braucht, aber vieles auch, wenn man es zu wenig braucht. Baum und Menschen und Thiere schwachen oft schon in ihrer 5 besten Stärke. Sie erschwachen allmählig im reifen Alter; auf das Erschwachen folget dann das Abschwachen und auf das Abschwachen das Ausschwachen. Baum, Thiere und Menschen werden durch vieles geschwecht; sie schwächen aber sich auch wieder durch vieles selber. 10

S c h w a n k e n , schwankte, geschwanket, schwankend. Eine schwankende Gesundheit. Ein starker Man schwanket nicht mit dem Leib, ein Wahrhafter nicht in seiner Rede und ein Gerechter nicht in seinem Versprechen. is Der Erdbiden macht die Berge schwanken; der Wind macht die Bäume schwanken; Unmeßigkeit macht die Gesundheit, ein unebner Boden macht Tisch und Stühle schwanken. Ein Lügner schwankt in seiner Rede. Es schwanket mit dem Credit des Verschwenders. Es schwanket mit der Gunst eines Lieblings. Einer 20 schwanket in seinen Vorsetzen, einer in seinen Umständen ; selber Könige schwanken auf ihren Trohnen. S c h w a r z , s c h w ä r z e n , schwärzte, geschwärzt, schwärzend. Eine schwärzende Färb; ein geschwerzter Kaminfeger. Der Ruß schwärzt, das Eichenholz schwärzt. Es gibt villerly 25 Schwärze, Schuschwärze, Buchdrukkerschwerze, Tinte, schwarze Farbe, Kienruß. Den Man, von dem [man] hinter seinem [Rücken] Böses sagt, schwerzt [man] an. Die Waar, so man gegen die Mautgeseze ins Land hinein bringt, schwerzt man ein. S c h w ä z e n , schwäzte, geschwazt, schwazend. Vor-, aus-, einschwäzen. Wer redt, eh er denkt, oder ohne, daß er denkt, der schwazt. Wer dir vorschwezt, der bethört dich, wer dir einschwazt, der beleugt dich, und wer dir ausschwazt, der beraubt dich. Ich beschweze den Mann, von dem ich mit Schwezen etwas zu 35 erhalten suche. Ich schwaze ihm das, so er gegen mich denkt, aus. Das, so ich von jemand gern hette, schwaze ich ihm ab; das, so er meiner Meinung nach [glauben sollte], ein. Ich erschwäze das, was 3o

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ich durch Beschwezen erzihle. Ich schwaze heraus, was ein anderer verschweigt. Ich schwaze herum, was ich allenthalben erzelle. Ich verschwaze den, von dem ich etwas sage, das ich verschweigen sollte. S c h w e b e n , schwebte, geschwebt, schwebend. Um-, vorschweben. Das Schiff ist schwebend. Die Luft umschwebt die Erde. Das Unglük schwebt mir oft vor. Der Vogel schwebt, der Fisch schwebt, das Schif schwebt, die Wulke schwebt. Der Mensch soll nicht schweben, er soll auf seinen Füßen stehen. Aber wenn er seine Einbildungskraft gut füttert und seinen Verstand hungern leßt, so komt er auch dahin, in den Lüften zu schweben. Wer verukt, der sieht und hört nicht, was um ihn ist, sonder nur, was ihm vorschwebt. Die Luft umschwebt uns. Die Wulke schwebt ob uns. S c h w e i f e n , schweifte, geschweift, schweifend. Herumschweifen. Wenn der Mensch ein Vogel wäre, so würde das Herumschweifen seine Natur syn; weil er aber ein Mensch ist, so drühet [erJ nicht, wenn er ausschweift. S c h w e i g e n , schwig, geschwigen, schweigend. Verschweigen. Ein verschwigener Mund ist eine verschlossene Kiste, aus der nichts ohne den Willen herauskomt. S c h w e i n e n , schwinte, geschwinnen, schweinend. Das, was imer schweint, verschweinet und das, was verschweint hat, verschwindet. S c h w e l g e n , schwelgte, geschwelgt, schwelgend. Verschwelgen. Gelüste viel und versage dir wenig, so bist du auf dem Weg zum Schwelgen, und schwelgend wirst du nach und nach alle Vorzüge, die Menschen vom Vieh unterscheiden, verlieren und endlich wieder Gottes Willen und wieder deine Bestimmung durch dich selber ein solches werden. Das Vieh schwelgt, aber der Mensch, er verschwelgt sein Gut, seine Gesundheit, seinen guten Nahmen, sein Leben.

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S c h w e l l e n , schwellte, geschwellt, schwellend. Anschwellen. Das anschwellende Wasser. Man schwellt in der Küche den Kohl. Man verschwelt Zuber, 5 Standen, Thüren und Fenster. Der Fluß schwellt sich an. Man [macht] Schwellen gegen den sich anschwellenden Fluß. S c h w e m e n , schwemete, geschwemt, schwemend. Ein sein Pferd schwemender Reuter; weit hergeschwemtes 10 Holz. Was man zum Schwimen hinführt und bym Schwimen leitet, das schwemt man. So schwemt man Holzflöße. So führt man sie zur Schwörenei. S c h w i m m e n , schwam, geschwomen, schwimend. Weg-, zu-, fortschwimmen. Wer schwimmen kan, ertrinkt minder, als wer es nicht kan. Schwimthiere sind alle Fisch, Schwan, Gänse, Ente, die Rrochodill, die Eidechsen, Fröschen; auch die Schlangen können schwimmen und viele Würmer und die Menschen [und] vier20 füßige Thiere, der Elephant, das Rinocerus, der Hirsch, das Schwein, der Hund. Auch der Mensch kan schwimen, aber er muß es lernen. Das Wasser tregt ungleich schwere Lasten; je leichter es selbst ist, je weniger tragt es, je schwerer es ist, je mehr tragt es. Auf dem gesalzenen Meer schwimen schwerere] Sachen als im 25 süßen Wasser. Auch muß das Wasser eine merkliche Tiefe haben, eh es schwer tregt; in den Untieffenen sinkt alles schwer. Von der leichten Feder bis auf [das] schwere Metal schwimt alles, wenn es breit und hohl ist. is

S c h w i n d e n , verschwinden, schwand, geschwunden, schwin30 dend. Ein verschwindender Nebel ist das Bild einer verschwundenen Forcht. Die Nacht verschwindet, der Tag verschwindet, die Sone verschwindet; der Mond verschwindet, das Gut verschwindet, ein 35 aufgetrokneter See verschwindet, ein eingesunkener Berg verschwindet; Königreiche verschwinden, aber auch Mükken, Gerüchte und Menschen.

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S c h w i n d e l n , schwindelete, geschwindelt, schwindelnd. Es schwindelt vielen Menschen auf den Höhen, und wenn sie sich nicht in acht nehmen, so fallen sie schwindelnd hinunter. Mir schwindelt, wenn es mir grau und schwarz vor den Augen wird, wenn die würklichen Gegenstende, die vor meinen Augen sind, verschwinden. S c h w i n g e n , schwang, geschwungen, schwingend. Ein die Fahne schwingender Fehndrich; eine geschwungene Milch. Man schwingt den Fahnen. Man schwingt gewaschene Tücher, eh sie ganz trokken. Man schwingt die Niedel, die Eyer, den abgestandenen Wein. Was ich mit der größten Müh kaum zu erziehlen vermag, von dem sagt man, ich möge es kaum erschwingen. S c h w i z e n , schwizte, geschwizt, schwitzend. Ver-, ausschwizen. Der eint schwizt, weil er arbeitet, der andere, weil er läuft, der dritte, weil er heiß hat, der vierte, weil er krank ist, der fünfte, weil er stark ist; das alles geth hin, aber mit dem sechsten, der aus Angst schwizt, möchte ich nicht schwizen. S e e g l e n , seegelte, gesegelt, segelnd. Ab-, fortseeglen. Ein segelndes Schif; eine abgesegelte Barke. Das Schif seegelt an, wo es anlandet, es seeglet ab, wo es fortfahrt; es seglet durch die Palisaden, zwüschen den Klippen hindurch; es seglet schnell, schwach; wenn es den Wind nur halb faßt, so laviert es; das große Schifi überseglet das kleinere. S e e g n e n , seegnete, geseegnet, segnend. Der Mensch macht sich seinen Seegen meist selber. Der Vatter ist mit den Kindern gesegnet, wenn sie wohl erzogen sind. Also segne dich, o Mensch, [segne] nach dem Willen Gottes dein Thun selber ! S e h e n , sah, gesehen, sehend. Ab-, an-, zu-, um-, über-, durchsehen etc. Ein allsehender Gott; ein sich umsehender Mensch; eine abgesehene Sach ; ein vorgesehener Umstand ; ein übersehener Fehler. Ich sehe, was mir vor der Nase steth, an. Ich sehe gegen den Berg auf. Ich sehe dem auf, der mir untergeben. Der Gesunde

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sieth gut aus, der Kranke sieth schlecht aus. Auch das Wetter, das Haus, die Saat, der Wald sieth gut und schlecht aus. Ich besehe, was [ich] untersuchend ansehe. Ich sehe ein, was ich begreife. Ich thue ein Einsehen, wo ich Hülf schaffe. Ich ersehe aus 5 Gründen. Ich sehe ab, wo eine Sach hinauslaufen will. Durch das Absehen auf dem Feüergewehr sehe ich den Orth genau, nach dem ich zihle. Ich sehe mich um das um, was ich nöthig habe. Ich sehe mich wegen dem, so begegnen kann, vor. Ich sehe dem, was vor meinen Augen begegnet, zu. Wenn ich etwas suche, so sehe 10 ich hinauf, hinab, herauf, heraus, hinüber, hinein etc. Was ich sehen sollte und nicht sehe, das übersehe ich. Ich versehe mich in einer Sach, die ich unrecht ansehe und unrecht angreife. S e h n e n , sehnte, gesehnet, sehnend. Der Thor sehnt sich nach Thorheit, der Hungerende nach Speise, is der Unglükliche nach Rettung und der Weise nach Wahrheit. Die dürre Erde sehnt sich nach Regen, der erhizte Hirsch nach einer Quelle, der Wolf nach einer ofenen Thüre in den Schafstahl, der Adler nach dem Aas, der Mensch nach allem, was er gelüstet; tausende verabscheuen, was der eine gelüstet, und tau20 sende gelüsten, was einer verabscheut. S e n k e n , senkte, gesenkt, senkend. Versenken. Eine sich senkende Mauer; ein versenktes Schiff. S i n k e n , sank, gesunken, sinkend. Ein gesunkenes Schif; ein sinkendes Glük. Berge senken sich, Mauren senken sich, Bäume senken sich, die Sone senkt sich, das Wasser senkt [sich], die unterhöllte Erde senkt sich. Man senkt den Kübel in den Sod hinab. Man versenkt Schiffe vor dem Eingang der Meerhäffen, die man beschließen 30 will. Was versenkt wird, sinkt unter. Der müde Schwimer sinkt unter. Vieles, das trokken schwam, sinkt, wenn es naß wird. Was da hohl ist, schwimt, sinkt, wie es lekk wird, unter. 25

S e n d e n , sandte, gesandt, sendend. Ab-, fort-, hin, zusenden. 35 Der Sendende ist gewöhnlich mehr und größer, als der, den er gesandt hat. Ich sende den Brief ab, den Dienst fort, den Spion aus, den

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Bericht ein, den Botten heraus, herauf, herein, herüber, herunter. Ich versende, was ich spedire. Ich übersende das Geschenk. Ich sende zurük, was ich gelehnt bekomen. S e r b e n , serbte, geserbt, serbend. Ver-, abserben. Ein serbender Mensch; ein abgeserbter Todter.

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S e t z e n , setzte, gesetzt, setzend. An-, ab-, fort-, zu-, über-, durch-, hin-, um-, er-, versetzen etc. Es setzt im Wirthaus Arme ab. Der Kramer setzt ab, der Fuhrman setzt an. Wer etwas erzwingen will, setzt an. Der 10 Gertner versetzt. Der Salpeter setzt sich an. Der Kaüffer setzt seine Waar aus, der Künstler setzt sein Gemähld aus, den Schelmen setzt man zur Schau aus. Man besetzt die Gassen mit Steinen, die Wiesen mit Bäumen, die Stellen mit Leüten. Den Todten setzt man by. Der 15 Gärtner setzt die Pflanzen ein, die Schneiderin den Plez, die Oberkeit den Beklagten. Was ich angefangen, das setze ich fort. Ich entseze mich ob der Gefahr. Ich werde entsetzt, wenn ich mein Amt, meine Stelle, meinen Dienst verliere. Was ich gefrefelt, das muß ich ersetzen. Der Brodschezer sezt den Brodpreis herauf, 20 herab, der Fleischschezer den Fleischpreis. Wer eine Sach zu theuer anbiethet, der übersetzt ihren Preis. Wer by großem Vermögen ist, von dem sagt man, er sy hintersetzt. Auch die Mauer wird hintersetzt. Der Reuter setzt über den Hag, der Schiffer über den Fluß. Die Brükke wird untersetzt. Der Unterbeamtete 25 ist dem Oberbeamteten nachgesetzt. Wer seiner Stelle entsetzt wird, ist abgesetzt. Wem ein Unterer vorgezogen wird, der wird zurükgesetzt. Der Spiller setzt zu. Der Sprachkundige übersetzt Bücher, der J u d seine War. Der K a u f m a n setzt um, der Eigensinige setzt 30 durch. Das Glük ersetzt. Der Obere entsetzt. Der Feind wiedersetzt, der Maurer untersetzt. Der Mensch setzt viel auf; der einte den [Hut], der andere den Schalk, der dritte die Kappe. S i c h e r e n , sicherte, gesichert, sichernd. Zu-, versicheren. 35 Wer arbeitet, sichert sich sein Brod, und wer gesichertes Brod hat, der sichert sich auch die Ruhe leicht.

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Der Vorrath sichert vor Mangel, das Dach sicheret vor dem Regen, das Feuer vor der Kelte. Der Dam sichert vor Überschwemmung. Schwimmen sichert vor dem Ertrinken. Thüren und Schlösser sicheren vor Dieben. Hag und Marken und Schuh 5 und Rechnung sicheren vor Streit und Zank. Schamhaftigkeit sichert vor Ausschweifung, Ehrliebe vor Niedertrechtigkeit. Arbeit sichert Brod, Tugend sichert Ruh, Brief und Siegel sicheren Rechte. Das, was ich verspreche, sich[ere ich] zu. Für das, was ich Unterpfand und Bürgen habe, bin ich versichert. 10

S i e g e n , siegte, gesiegt, siegend. Ob-, besiegen. Ein obsiegender Feind; eine besiegte Armee. Der Löwe besigt den Stier, der große Hund den kleinen. Ich siege im Rechtshandel ob, ich siege im Zweikampf ob, ich siege j5 im Disputiren ob, ich siege im Wett ob. Eine Armee siegt über die andere, ein Volk siegt über das andere, ein Künstler über den anderen, ein Schläger über den anderen. Der beste Sieg, den der Mensch erhalten [kann], ist der Sieg über sich selbst. S i e g e l n , siegelte, gesiegelt, siegelnd. Ver-, zu-, ent-, besiegeln. Eine siegelnde Preß ; ein gesiegelter Brief. Die Oberkeit besigelt ihre Urkunden, der Bürger versiegelt seine Briefe. Das Gut des Mannes, der aufhört zu zahlen, wird versiegelt. Ebenso die Schrifften eines Gefangenen oder Geflohenen, 25 aus denen man Licht über sein Vergehen schöpfen zu könen glaubt. 20

S i n g e n , sang, gesungen, singend. Ab-, vorsingen. Die singende Lerche; das gesungene Lied. Sinnen. Ich sinne an das, was mir am Herzen liegt, ich [sinne] mit Nachdenken den Kopf aus. Ich besinne mich des Vergangenen; ich entsinne mich des Längstvergangenen. Ich ersinne die Lüge. Ich sinne für mich, ich sinne für einen anderen. Ich sinne herum, herauf, herab, herüber, herunter. Ich sinne dem, was mir wichtig 35 ist, nach. Ich sinne auf die nahende Zukomft und zurük an das Vergangene. [Ich] übersinne eine Ordnung [o]der eine Form, in welcher die Sachen vorkomen.

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S i t z e n , saß, gesessen, sitzend. Er-, ab-, auf-, an-, einsitzen etc. Ein Schalk sizt auf Worte; der Wanderer auf den Boden; der Reüter aufs Roß ; der Weichling aufs Polster. Die wenigsten Thiere sitzen; ein sizendes Leben führt nur der Mentsch. Der Müde sitzt ab, der Vogel sitzt ab, der Haas sizt ab. Ich sitze an meine Arbeit an. Die Taube sitzt auf das Dach, der Reüter aufs Pferd. Einer besizt Vermögen, einer Verstand, einen anderen besitzt der Teüfel. Den Proceß lose ersitzen. Ich size vor die Thüre heraus, im Garten herum. Ich size haushablich ein. Wo ich ohne Bürgerrecht, ohne Gemeindrecht hausheblich bin, da hintersize ich, da bin ich Hintersäß. Ich sitze zu Gericht, bin Gerichtssäß. Ich versitze den Zins, den ich für meinen Siz zahle. Ich sitze dem Lügner, dem Aufschneider auf. S o l d , s o l d e n , besolden, besoldete, besoldet, besoldend. Ein besoldender Fürst; eine besoldete Manschaft. Der Bauer besoldet seine Dienst, der Handwerker seine Gesellen, die Oberkeit ihre Beamteten, die Vögte, die Weibel, die Pfarer, die Schullehrer; der Fürst besoldet die Armee. Sollen. S o n d e r , s o n d e r e n , sonderte, gesondert, sonderend. Absonderen. Ein sich absondernder Mensch; eine abgesonderte Wohnung. In Bergwerken sondert man das Silber, das im Blei ist, das Gold, das im Kupfer ist. Der Bauer sonderet den guten Weizen vom schlechten. Der Handwerker sondert seinen Arbeitsstof imer in schlechteren und besseren. Die Menschen sondern sich nach Stenden, nach Vermögen, nach Kentnissen, nach Verdienst. Vieh und Pflanzen sondern sich nach Art und Gattungen. S o r g e n , sorgte, gesorget, sorgend. Versorgen. Sorgen hilft nicht immer zum Versorgen. Der Hausvatter besorgt sein Haus; er versorgt Weib und Kind. Der Hirt besorgt die Herde, der Stallknecht das Vieh. Die Oberkeit besorgt das Land, versorgt die Armen. Der Verbrecher ersorgt die Straffe. Ich sorge, der Himel falle ein. Ich bin ohne Sorgen, sorglos.

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S p a l t e n , spaltete, gespalten, spaltend. Verspätten. Wer auf sich selber Holz spalten leßt, der kriegt nicht selten die Ax[t] in Rükken. δ Die Erde spaltet vor Drokne, der Felsen, wenn er untergraben wird, wenn er gesprengt wird, durch Erdbiden und durch Faulungen, die sich in seinen Löcheren befinden. Das abgehauene Holz spaltet auch vor der Trochne. Mit Bissen [und] A x t wird es gespalten. Töpfererde und das Glas spalten leicht. Auch die sprö10 den Mettale, das gegossene Eisen, das gegossene Erz spalten leicht; das gehemerte Eisen, Zinn, Blei, Silber, Gold spalten nicht leicht. Mauren hingegen, deren Fundament nichts taugen, spalten. Die Reutery spaltet den Feinden die Köpfe. Vil reifes Obs spaltet auf. Alle harten Kerne, wenn sie in Boden gesezt werir> den, spalten auf. S p a n n e n , spannete, gespannt, spannend. An-, ab-, einspannen. Ein den Berg hinauf Vorspan nehmender Fuhrman spant die Vorspanpferde auf der Höhe wieder ab. 20 Der Fuhrman spant Pferde an, der Bauer Ochsen, der Nordländer Renthiere. Der Mensch spant seine Krefte an. Was man anspant, das spant man wieder ab. Das Abgespante ist ausgespant. Ich spane aber auch meine Hand aus, ich spane Tuch aus, ich spane Troht aus, ich spane Leder aus. Mit Denken spane ich 25 den Kopf an, mit Hören die Ohren, mit Sehen die Augen. Die Wäscherin spant das Seil nicht höher, als sie mit den Henden langen [kann]. Wer seine Hofnungen höher spant als die Wäscherin das Seil, der überspant sie. 30

S p a a r e n , sparete, gespart, sparend. Ersparen. Wie herrlich erquikt ein in der Jugend ersparter Pfennig im schwachenden Alter den sparenden Man. Mit Überlegung erspart sich der Mensch die Reü, mit Ein35 schränkung erspart er sich Gelt, mit Ordnung erspart er sich Zeit, durch Gehorsam erspart er sich Vorwürfe, mit Mäßigung erspart er sich Gesundheit, durch Anstand erspart er sich Krenkung, durch Schweigen erspart er sich Reden. Wer das spart, was noth

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und nüz ist, daß er es braucht, der verliert gar oft zwanzigfach, was er einfach erspart. S p a t , s p ä t e n , verspäten, verspätete, verspätet, verspätend. Eine den Jahrgang verspätende Kelte; ein durch einen Zufall verspäteter Mensch. 5 Ein verspäteter Frühling, ein verspäteter Somer, ein verspäteter Herbst, ein verspät[et]er Botte, ein in den nöthigen Kentnissen verspäteter Jüngling. S p a z i e r e n , spazierte, gespaziert, spazierend. Ausspazieren. Spazierende Geselschafften.

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S p e h e n , spehete, gespehet, spehend. Ein spehender Specht; eine ausgespehete Gegend. Der Spion spehet, was vorgefallen ist und was vorfallen könte, aus; die Nachrichten, die er zurükbringt, hat er erspehet. 15 S p e i s e n , spiße, gespiesen, speisend. Ab-, verspeisen. Die Mahlzeit wird von der speisenden Geselschafft verspiesen. S p e n d e n , spendete, gespendet, spendend. Ausspenden. 20 Eine gestiftete Spende wird vom spendenden Pfleger an die Leute gespendet, die die Stiftung bestirnt hat. S p e e r e n , speerte, gespeert, speerend. Ver-, zu-, aus-, einspeeren etc. Der Mensch soll wüssen, was er thun muß, um nicht ausge- 25 speert zu werden, wo er sein darf, und nicht eingespert zu werden, wo er nicht syn soll. Ich spere die Thüre zu, den Gefangenen ein, den Verspäteten aus; ich spere die Porte auf; ich spere den Weg. Der gefrorne See ist gespert; der eingeschlossene Haffen, die belagerte Staat ist 30 gespert; der Wald ist gegen das unerlaubte Holzen gespert; in den Somermonaten ist die Jagd gespert. By Pest und Viehseuche wird das Land gespert. S p i k k e n , spikte, gespikt, spikend. Man spikt den Braten mit Spek. Aber keine gespickte Taube 35 pikt die spickende Magd.

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Der Bauer spikt den Beamteten oder seine Frau, damit er ihm durch die Finger sehe, den Schulmeister, damit er sein Kind nicht plage, und den Pfarer, damit [er] ihn aus der Lehr lasse. s

S p i e g e l n , spiegelte, gespiegelt, spiegelnd. Er-, vorspiegeln. Einer spiegelt sich am Guten, ein anderer spiegelt seine Thorheiten den Gaffenden vor, ein dritter erspieglet sich selber hinter dem spiegelnden Glas. Der Mensch erspiegelt sich an des anderen 10 Fehler, an des anderen Unglük. Der Listige spiegelt dem Unerfahrenen Sachen vor, die nicht Stich halten, damit [er] ihm aus den Henden lokke, was er gelüstet. S p i e l e n , spielte, gepilt, spülend. Ab-, aus-, an-, ver-, erspielen, is Spillend leben, heißt nicht minder, als das Leben verspillen. Möchtet ihr das, Kinder? Der Schauspiler spillt seine Rolle ab. der Spiller die Karte aus ; auch den, so man verhöhnt, spillt man aus. Die Stärke, die Macht spillt gewöhnlich mit der Schwäche, wie die Kazze mit 20 der Maus. Der, so die Kugel wirft, spillt an; der, so die wenigeren Kegel wirft, verspillet. Der, so die mehrern wirft, gewint; das durch das Spillen Gewunnene heißt erspillt. Der eine spillt zur Kurzweil, der andere aus Leichtsin, der dritte, weil er nicht gern arbeitet und nicht gern gehenkt wird, der vierte zur Geselschafft, 25 der fünfte, I um] seine Kameraden wehrend des Spills kenen zu lernen, wohl auch, sie an der Nase herum zu führen. S pi ne η, span, gesponen, spinend. Die Alten sagten: «Es wird kein Faden so rein gesponen, es komt endlich an die Sonen. » Als Adam hackt' und E v a span, wer 30 war damahl der Edelman ? Die Wolle wird angespunen, sie wird abgespunen, ausgesponen; die gröbere wird in die reine[re] eingesponen. Der Leichtgläubige leßt sich anspinen, was man [ihm] angibt. 35

S p i ß e n , spißete, gespißt, spossen. Der Türken-Herr spißt den fliehenden Schlaven und laßt ihn so gespißt zappelnd sterben.

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S p i t z e n , spitzte, gespizt, spizend. Ein Rebstekken spizender Bauer stoßt die gespizten Pfahle in den Boden. S p l i t t e r , s p l i t t e r e n , versplittert, versplitterte, versplitternd. 5 Zer-, versplitteren. Ein sein Gut versplitterender Mensch; ein durch einen Fall zersplittertes Bein. Splitter. An die Wand geworfenes Glas, mit dem Hamer getroffenes Gebein, vom Knecht zerschlagenes Holz, von Pulfer 10 zersprengtes Eisen zersplittert. Der Lump versplittert sein Gut, der unordentliche Man seine Kraft. S p o r e n , sporte, gesporet, sporrend. Ansporen. 15 Der sich selber ansporret, komt weiter als der, so das beste Roß ansporret. Das Roß, das man sporren muß, taugt so viel, als der Hund, den man auf die Jagd tragt. Von einem Man, der halb vcrrukt ist, sagt man, er habe einen Sporen im Kopf. 20 S p o t t e n , spottete, gespottet, spottend. Verspotten. Selten wird ein Mensch verspotet, der nicht selber ein spottender Mensch war oder viel Unanstendiges gethan hat. S p r e c h e n , sprach, gesprochen, sprechend. 25 Ab-, an-, zu-, ver-, ein-, wieder-, ersprechen etc. Wer über das, was er nicht versteth, leicht abspricht, wird selten nachdenken, wo das, was er verspricht, auch hinlange. Nach dem Gesaz spricht der Richter dem Verbrecher das Leben ab. Der Unerfahrene und Unkluge spricht über Sachen ab, 30 die er nur von wenigen Seiten her kent. Der Pfarer spricht dem Sterbenden Trost zu. Der Meister spricht dem Lehrling mit Drohworten zu. Der Bedrengte spricht sein Recht an. In Sachen, wovon ich die Wahl habe, spreche ich auf das mir Beliebige. Wenn der Richter abgesprochen, so ist das Urtheil ausgesprochen. Ein 35 Kind spricht die Worte viel besser aus als ein anderes. Leute, die viel Verkehr mit einander haben, besprechen sich oft. Man spricht

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bym Wirth ein. Man spricht zwüschen die Reden eines anderen hinein. Die einte Sach, der einte Mensch entspricht meiner Erwartung, der andere nicht. Der Schwazer spricht in einem fort. Der Lehrer spricht vor, das Kind nach. Auch das Gerücht spricht 5 nach. Der Eid wird nachgesprochen. Die Abbitt wird nachgesprochen. Das, so man schuldig ist, wird zu halten versprochen. Das, so man sicher im Gedechtnis behalten will, überspricht man. S p r e n g e n , sprengte, gesprengt, sprengend. Ver-, zu-, aufsprengen. JO Wer die Thüre zusprengt, ist oft böser Laune, hingegen ein das Pferd sprengender Reüter ist viel guter Laune. Die Thüre, deren Schlüssel man verlohren, sprengt man oft auf. Man sprengt Stein, Holz, Eisen ab. Der Reüter komt angesprengt. Das Volk wird mit Weihwasser besprengt. Auch der is Garten wird besprengt. Der Reüter sprengt heraus, herein, herum, heran. Er sprengt dem Vorreitenden nach, dem Orth, wo er hin soll, zu, über den Graben hinüber. Das Pulver versprengt alles, was ihm [im] Weg ist. Auch der Wind versprengt, was er fassen mag. Der Lump versprengt sein Gut. Wer stark fortsprengt, 20 sprengt oft gar nicht, wenn er zurükkomt. S p r i e ß e n , entsprießen, sproß, entsprossend. Viel Unglük ist aus Unverstand entsprossen, und der Unverstand entsprießt meistens aus Nichtbrauchen des Verstands. S p r i n g e n , sprang, gesprungen, springend. Zu-, weg-, [da]von-, hin-, überspringen. Der Unterscheid zwüschen einem entsprungenen Schelmen und einem springenden Knaben besteth darin, daß dem ersten das Herz stärker klopft als dem anderen. Das Pferd springt ab der WTeyd. Der Mensch springt in seinen 30 Reden oft ab vom einen auf ein anderes. Der wüthende Mensch springt an die Wand, ins Wasser, zum Fenstersims. Die Quelle entspringt, der Argwohn entspringt, der Wohlstand entspringt. Der Freudige springt auf, der Gefangene aus, entspringt. Der Lauf ling springt herum. Dem Entlauft'enen springt man nach. 35 Alles, was versprengt wird, verspringt. Kleider verspringen, Schu verspringen, Canonen verspringen, Glokken-Coiffen verspringen. Der Felsen zerspringt. Die Thür springt auf. Was ich überspringe, 25

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daby halte ich mich nicht lange auf. Wem ich im Springen vorherkome, gegen den erhalte ich einen Vorsprung. By einem Gauklerspill und by einem Unglük springt alles zu, aber by einer Gefahr springt vieles wieder davon. Das zersprungene Erzt gießt man wieder zusamen. Die aufgesprungene Erde fallt by m ersten starken Regen wieder zusamen. Das zersprungene Kleid und der zersprungene Schu wird wieder zusamengeflikt, das zersprungene Holz zusamengeleimt; die zersprungene Mauer aber muß aufgebaut, und zersprungene Erbsen, Kreuzer und Thaler müssen neu zusamengelesen werden. S p r u d e l n , sprudelte, gesprudelt, sprudelnd. Ver-, übersprudeln. Eine sprudelnde Quelle ist lieblich, ein sprudelnder Mensch aber nicht. S t a m p f e n , stampfte, gestampfet, stampfend. Ver-, überstampfen. Es ist dir besser, stundenlang eine leimerne Wand, als einen Augenblik vor Zorn [zu] stampfen. Das wilde Pferd, der wilde Ochs, auch Löwen und Tiger, wenn sie gefangen und angebunden oder eingespert werden, stampfen. Auch by großen Schmerzen stampfen die großen Thier. Fisch und Vogel stampfen nie. Auch der Mensch stampfet, doch mehr mit Stößeln als mit den Beinen. Der Müller stampfet die Gersten, der Rebman die Trauben, die Magd das Gewürz; die Walke stampft das Tuch. S t ä m p f e l n , stämpfelte, gestempelt, stempfelnd. Gestempeltes Papier wird vom stempelnden Petschaft gestempelt. Einige Siegel werden mit Stämpeln aufgeschlagen; daher heißen viele mit dem oberkeitlichen Siegel bezeichnete Waaren gestempelt. S t a m e n , anstamen, abstamen. Ein angestamter Fehler, ein angestamtes Recht, von Ahnen abstammend. S t a r r e n , starrete, gestarret, starrend. Erstarren. Ein starrender Todter; ein verstarter Mensch.

D e r natürlich»?

Sehulmoister

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Das Wasser erstarret durch die Kälte; Leim, Gallerich, Leder, Früchte durch die Hiz; Menschen und Veh durch den Tod. Alles, was durch Feuer fließen gemacht wird, erstarret wieder, wenn die Hize nachläßt. Eine Art Flekken im Aug heißt Staaren, eine Art s Vogel heißt auch Staren. Wenn ich ohnmächtig werde, so erstarren meine Sinnen. Ich sage auch: Mein Verstand erstarrt mir ob etwas, wenn ich einen Augenblik ob einer Sach, die mich äußerst angreift, wie gedankenlos werde. S t ä r k e n , stärkte, gesterkt, stärkend. Verstärken. Es ist besser, stark, als gestärkt zu syn, und wer viel Stärkendes braucht, muß viel schwach seyn. Alles Wachsende stärket, Baum, Vieh, Mensch starken, der Verstand stärket, das Gedächtnis stärket, die Kälte stärket, der is Regen stärket, der Wind stärket, der Krankgewesene stärket wieder. Alles, was stärket, sterket sich selber oder wird gesterkt. Das Neue wird gestärkt, weil es noch nicht stark ist, das andere, weil es stark war und seine Krefte verlohren [hat]. 10

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S t e c h e n , stach, gestochen, stechend. Er-, durch-, wiederstechen. Eine stechende Zunge ist schlimer als ein hauendes Schwert. So tief der Stich ist, der von ihr gestochene Man sieth keine Wunde und [darum] versäumt er, sich zu heilen. 25 Die Sone sticht, die Biene sticht, die Schlange sticht, der Spieß sticht, die Schere sticht, der Tolch sticht, die Floh sticht, die Laus sticht, die Bremse sticht, der Skorpion sticht, die Nadel sticht, die Wespe sticht. Das Faß sticht man an, auch den Käs sticht man an; den so Haasen, den Schnepfen sticht man auf; der Läusestich und der Flohstich beißt; der Bienenstich schmerzt, der Schlangenstich tödet; der Tolchstich verwundet, der Tegenstich auch. Wer durch einen Stich verletzt ist, ist gestochen. Wer an einer Stichwunde stirbt, der ist erstochen. Wer vom Schlangenstich stirbt, von dem 35 sagt man unrichtig, er sy an ihrem Biß gestorben. S t e c k e n , steckte, gestekt, steckend. Ein-, zu-, um-, wieder-, fortstecken. 9

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Ein eingestechtes Schwerd ist besser als eingesteckte Scheltung; aber das Baumstecken ist noch besser als beydes. Der Feldmesser stekt das Lager ab, der Mordbrener das Haus an, die Oberkeit den Schelm ein; der Poltron stekt die Scheltung ein, der Schuldige muß sie einstekken. Das Gartenbeth umstekt 5 man mit abstechenden Pflanzen; der starke Dampf erstikt den Menschen. Was nicht wächst, stekt man wieder. Den Taugenichts stekt man unter die Truppen ; ein aufgehobenes Corps stekkt man unter die bestehenden. Der Schelm verstekt sein Gestollenes. Der Haas verstekt sich unter die Staude, der Fisch in Höhlen des 10 Äufers. Wer ohne Sorgfalt Waaren aufkauft, der kan sich leicht verstekken, d. h. in die Unmöglichkeit versetzen, dieselben in der versprochenen Zeit zu zahlen. S t e h e n , stand, gestanden, stehend. Ver-, an-, zu-, ein-, unter-, über-, wiederstehen. 15 So wie du viel unterstehest, so wird dir viel wiederstanden, und so wie du viel verstehest, so unterstehest du wenig. Ich stehe von einer Forderung, von einer Aussag ab ; ich stehe an einer Sach, an deren ich zweifle, an; ich stehe aus dem Beth auf; auch Son und Mond stehen auf; ebenso das Volk, das sich 20 höheren Befehlen vereinigt wiedersetzt, steth auf. Menschen und Vieh stehen vieles aus; die nicht bezahlte Schuld steth noch aus, außen, an; der Bettler steth außen, und by einer Wahl gehört der Verwandte in Ausstand, er steth aus. Jede Sach besteth aus ihren Theilen. Eine große Haushaltung besteht nur durch Ordnung. 25 Was lang besteth, hat Bestand. Ich stehe dem Schwachen by, ich leiste ihm Bystand. B y einem Gescheit, in das man eintritt, zahlt man den Einstand. Das Unglük entsteth, die Begegnis entsteth. Ich erstehe ein Lehen, ein Capit[al]. Ich unterstehe eine bedenkliche Sach. Ich stehe aus Glied und Reyhen heraus, in den Gassen 30 herum, hinter dem Wind, an der Sone, unter dem Dach, enert dem Bach. Ich stehe in einen Handel mit ein. Ich stehe einem Gescheft vor. Ich stehe vor dem Richter. Ich stehe meinem Vorgesetzten nach. Ich überstehe die Gefahr. Ich verstehe eine Rede. Ich wiederstehe dem Feind. Ich stehe weit hinter einem zurük. 35 S t e h l e n , stahl, gestohlen, stehlend. Worum stihlt die Kaz mit Recht, und worum wird der Mensch gehenkt, wenn er gestohlen?

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Der, dem etwas gestohlen wird, ist der Bestohlene; es wird ihm abgestohlen; der so es ihm abstihlt, bestihlt ihn. Wilde Völker halten das Stehlen für rechtmeßig; nur der Verdienst und das allgemeine Anerkenen des Eigenthums bringt den Abscheu 5 vor dem Diebstahl in uns [mit] sich. S t e i f , s t e i f e n , besteifen, besteifte, besteift, besteifend. Eine den eigensinigen Man besteifende Wahrheit macht oft selber den unglüklich, der mit der Wahrheit besteift worden. S t e i g e n , stig, gestigen, steigend. Er-, ver-, aufsteigen. Forchte das Zuhochsteigen, man kan sich leicht übersteigen, und es verstehen nicht alle Menschen, wohl hinunter zu steigen. Der Reüter steigt ab, der Rauch steigt auf, der Nebel steigt auf, das Gewölk steigt höher. Ich ersteige den Berg, ich ersteige is die Mauer, den Baum; ich steige vom Berg, von der Mauer, vom Baum herab. Ich versteige mich, wenn ich da, wo ich hinaufgestigen, den Weg nicht mehr herabfinde, oder auch das Hintersteigen für mich da unmöglich finde, wo mir das Heraufsteigen möglich war. Der Mensch versteigt sich im Kopf, wenn er im 2o Nachdenken über höhere Gegenstend das Gleichgewicht seiner Kraft, über alles nachzudenken, verliert. 10

S t e i g e r e n , steigerte, gesteigeret, steigernd. Er-, versteigeren. Versteigerter Hausrath; ein versteigernder Schuldner. 25 Der eine steigeret, weil er sein Gut gern veräußert. Wer seine Schuldner nicht befriediget, dem versteigert man sein Gut auch wieder seinen Willen. S t e l l e n , stellte, gestellt, stellend. An-, ab-, zu-, ver-, entstellen. 30 Eine durch Krankheit entstellte Persohn; ein das Wasser abstellender Müller; eine angestellte Spazierfahrt. Der Müller stellt das Rad still, den Bach ab, den Knecht an, die Stande auf; er bestellt seinen Gewerb; er bestellt das Rad; er bestellt, was er kauften will. Der berufene Man stellt sich. Der 35 beklagte Beamtete wird im Amt eingestellt. Die nicht verkaufte Waar wird eingestellt; der Markt selber wird eingestellt. Ich stelle aus: einen Handel; ich stelle Waaren zur Schau aus. Die 9*

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Krankheit entstellt, der Schrekken entstellt. Man stellt den Beklagten für Gericht, den Verurtheilten für den Stillstand; das Gereth herum, herein, herab, herunter, hinein. Man stellt sich selbst, wenn man gestehen will, herfür; wenn man verborgen syn will, hinter die Wand; der mit Waaren ge- δ füllte Plaz ist überstellt; das ich abgestellt und nicht mehr weiß, habe ich verstellt; mich selbst verstelle ich, wenn ich das, was ich denke, änderst in die Augen fallen mache, als ich es denke. Den Orth, den ich bewachen will, umstelle ich. Dem Feind stelle ich nach. Das Empfangene stelle ich zurük. Quittungen stellt man 10 aus, und Zahlungen werden bym Mangel an Gelt eingestellt. S t e n g e i n , stengelete, gestengelt, stengelnd. Aufstengeln. Stange, Stangen. Man sagt aufstengelnder und aufgestengelter Köhl. 15 Gewechse, die ζ wüschen ihrer Krone und Wurzel einen einzigen graden Stam haben, stengeln. Man heißt ihren Stam, wenn er gar dün ist, auch Stengel. S t e r b e n , starb, gestorben, sterbend. Ab-, aus-, ersterben. 20 Den Abgestorbenen folgen die Sterbenden, den Sterbenden die Lebenden, den Lebenden die Werdenden, und den Werdenden die Nachwelt. Der Baum stirbt ab; das Geschlecht stirbt aus; die Natur erstirbt. Die Abgestorbenen sind alle verstorben. 25 S t e ü r e n , steürte, gesteüret, steürend. Ver-, ein-, ab-, zu-, mit-, be-, aus-, hinsteüren. Ein hinsteürender Schifman; eine ausgesteürte Tochter; ein versteürtes Gut; ein besteürter Brandbeschedigter; ein Steüer einziehender Amtman. 30 Der Bürger versteüret sein Gut. Der Fürst steüret den Unwesen und besteüret den Besteuerbaren. Eltern steüren Kinder aus. Der Schifman steüret nach dem Wind. Die Regierung führt das Steüerruder im Land, der Hausvatter im Gewerb. S t i c k e n , stickte, gestikt, stickend. Ersticken. Eine stickende Tochter, eine gestickte Waar.

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.Man stikt die Zeichnung ab; man stikkt das angefangene Stikwerk aus; man stikkt Laubwerk auf; man überstikt die Kleider; man verstikt die Risse; man stikt das neue Muster den Stikkerinnen an. 5

S t i f t e n , stiftete, gestiftet, stiftend. An-, ab-, \yerstiften. Ein Gutes stiftender Menschenfreund. Eine angestiftete Verschwörung; ein von seinem Lehen gut abgestifteter Bauer. Mann stiftet den Lehenman ab; man stiftet einander zum 10 Ungehorsam auf. S t i l l e n , stillte, gestillt, stillend. Ein sich stillender Wind; eine gestillte Unruh; ein gestilltes Geschwäz. Alles, was sich bewegt, stillet auch wieder; der Wind stillet, is das Wachsthum steth still, der Mensch steth [still], der Verstand steth still, die Handlung steth still. S t i m , s t i m m e n , stimte, gestirnt, stimend. An-, zu-, ver-, mißstimmen. Ein verstimtes Instrument beleidigt das Ohr, aber ein miß20 stimmtes Herz die Seele. Nach vollendeter Berathung stimt man ab. Einer stimt den Gesang an. Man stimt das Volk, man stimt das Clavir, man stimt die Rathstuben, die Könige, die Dorfschulzen, kurz, jeder stimt oder sucht wenigstens den zu stimmen, der ihm nuzzen oder 25 schaden kan. Man nihmt die Stirnen auf, man sondert die Stirnen auseinander. Man bestirnt Sachen, Zeit, Tag und Stunden; man bestimmt sich zu einer Handlung; man stimt einer Meinung by; man stimt in etwas ein. Das Volk wird mißstimt. Das Clavir, die Geige ist verstimt. Der Hochmüthige wird durch Unglük her30 untergestimt, er stimmt sich ab, durch auch nur anscheinendes Glük wieder herauf. Die schwächere Stim wird von der stärkeren überstimt. Zweifelhafte Sachen sind unbestimt. S t i n k e n , stank, gestunken, stinkend. Es gibt stinkende Steine, stinkende Blumen, stinkenden Un35 rath, stinkende Reden und stinkende Thaten. Alles Faulende stinkt, eine böse Nachred stinkt.

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S t o k k e n , stokte, gestokt, stokkend. Verstokken. Ein Holz ausstokkender Bauer; ein gegen Wahrheit, Recht und Liebe verstockter Schurke. Man stokkt das Holz aus, die Handlung stokt, der Gewerb 5 stokt, das Geblüt stokt, der Verstand stokt, die Sinnen stokken. Auf wen gute Vorstellungen nichts vermögen, der heißt verstokkt. S t ö r e n , störte, gestört, störend. Verstören. Wer Ordnung hat, läßt sich in dem, was er soll, nicht stören. 10 Ein viel gestörter Mensch wird leicht ein verstörter Mentsch. Das Gereusch stört den Schlafenden und den Nachdenkenden. Mit Schwazen wird man an der Arbeit gestört. Durch Unruh wird das Herz verstört, durch Krankheit die Gesundheit, durch Unordnung und Sorglosigkeit der Wohlstand. 15 S t o ß e n , stieß, gestoßen, stoßend. Ver-, an-, auf-, ein-, unterstoßen. Stoßend sind die Stiere. Der Mensch wird vom Mentschen gestoßen, wenn dieser mit Leib oder mit der Seele wie ein Stier an ihm handelt. 20 S t r a f f e n , strief, gestraft, strafend. Ab-, bestraffen. Ein abgestraftes Kind liebt den straffenden Vatter nicht minder. S t r a n d , s t r a n d e n , strandete, gestrandet, strandend. Ein strandendes Schif; eine gestrandete Barke. Das Schiff strandet; die Hofnungen stranden.

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Straüben. Ein sich viel streübender Mensch bereut es oft, daß er sich viel gestreübt hat. J e kraftvoller das Thier, je mehr streübt es sich, wenn es 30 gehorchen soll. Straucheln. Wer durch Straucheln gehen lernt, dem geths gut, aber wer durchs Fallen straucheln lehrnt, dem geths übel. Alles Schwachbeinige strauchlet, Kinder strauchlen, junge 35 Thiere strauchlen, junge Vögel strauchlen.

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S t r e b e n , strebte, gestrebt, strebend. Vor-, nach-, hin-, zu-, erstreben. Wenn einer erstrebt, was des Strebens nicht werth ist, so reuet es ihn, sich bestrebt zu haben. 5 Alles, was lebt, strebt. Auch die todte Natur strebt. Das Wasser strebt nach der Tiefe, das Feüer nach der Höhe, der Magnet nach dem Norden. Der Keim strebt nach seiner Entwik lung, die Biene nach der Blume, das Schwein nach der Eichel, die Kuh nach der Trift, die Geiß nach der Staude, der Hund nach 10 dem Bein, das Einhörnchen nach den Nüssen. Wenn des Menschen Streben nicht höher geth, als des Einhörnchens und der Geiß, so wird er auch nicht mehr, als diese sind. S t r e c k e n , streckte, gestreckt, streckend. An-, hin-, aus-, zustrecken. is Die Erbarmung strekt die Arme entgegen. Der Schiffer strekt das Seil aus. Der zu stark gestrekte Bogen kan dem Strekkenden in der Hand zerspringen. S t r e i c h e n , strich, gestrichen, streichend. An-, ab-, ein-, durch-, über-, unter-, ver-, ausstreichen. 20 Der J u d streicht das Gelt ein. Der Mahler streicht an. Der Kaufman streicht die bezahlte Schuld. Der Gelehrte unterstreicht wichtige Säze. Die Zeit verstreicht. Der Henker streicht den Schelmen aus. Der Narr überstreicht die Wände. Der Eitle streicht das aus, was er meint, daß [es] zu seinem Lob gehöre. 25

S t r e i c h e l n , streichelte, gestreichelt, streichelnd. Eine streichelnde Hand betriegt nicht selten den Man, den sie streichelt. Das liebliche Streichlen des Kindes macht uns oft vergessen, daß auch die Kazze streichelnd um uns herum schleicht.

S t r e i f f e n , streiffte, gestreift, streifend. Ab-, herum-, durchstreiffen. Streiffendes Volk lebt im durchstreiften Land meistens vom Raub. Die Sone wirft Streifen, die Wulken liegen in Streifen, der 35 Mond hat Streiffen. Die Baumblätter streift man ab, den Handschu an. Der Gauner streift durchs Land, der Müßiganger umher. 30

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S t r e i t , streiten, streitete, gestritten, streitend. Es wechselt in der Welt mit streitenden Kirchen und mit streitenden Armeen; aber byde werden, wo sie imer streiten, den Menschen zum Uberdrang. Der Lügner streitet die Wahrheit ab; der Zangger fangt 5 Streit an; der Advocat passet auf Streit, er lebt aus dem Streit; der Richter macht den Streit aus. Was ich für unwahr halte, das bestreite ich. WTas ich durch Streiten gewinne, das habe ich erstritten. Was ich dadurch verlohren, das habe ich verstritten. So lang ich nicht aufhöre zu streiten, streite ich fort. Man zieht mich 10 in den Streit hinein, ich ziehe mich aus dem Streit heraus. S t r e n g , s t r e n g e n , anstrengen, anstrengte, angestrengt, anstrengend. Das Seil anstrengen; den Geist anstrengen; angestrengte Kräfte. 15 Ich strenge einem ab, was ich ihm verbieten darf; ein, was ich ihm befehlen darf. Der Fluß laüft streng; der Wind geth streng; das Feuer brent streng; die Krankheit ist streng. Der Richter kan streng syn. Eine Pferdkrankheit heißt Strengel. S t r e ü e n , streüte, gestreüet, streüend. 20 Aus-, unter-, über-, verstreüen. Das Vieh liegt wohl auf der Strelie, aber der Mensch, der sein Gut zerstreüt hat, liegt nicht wohl. Der Bauer streüt Sammen aus; der Fürst streüt Gelt aus; der Bösewicht streüt Lügen aus. Dem Vieh streüt man unter. Der 25 Arme ligt auf der Streüe. Der WTind verstreüt Laub, Gras, Heu, Sand. Der Akker wird mit Gibs überstreüt. Wenn der Stall gemistet, so streüt der Bauer wieder. Was zerstreüt ist, geth leicht verlohren, wenn man es nicht wieder zusamenlist. Stricheln. 30 Man strichelt das Handlungs- und Rechnungsbuch und man strichelt dem Kind, das noch nicht wohl schreibt, seine Schriftbogen. Der Weber webt gestricheltes Zeüg. S t r i k e n , strikte, gestrikt, strickend. Ab-, ausstriken. 36 Ausgestrikt wird der Strumpf. Abgestrikt wird dem Untergebenen, was er nicht thun darf.

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S t r o h m , s t r ö h m e n , ströhmte, geströhmet, ströhmend. Ent-, hin-, zu-, fort-, hinüberströhmen etc. Ein geströhmter Hund; ein ströhmender Fluß; eine entströhraende Quelle. s Der Fluß ströhmt, der Wind ströhmt, das Feuer ströhmt. Alles, was ströhmt, ist entströhmt und verströhmt auch wieder. Das Feuer ströhmt hinauf, das Wasser hinunter, die Luft auf alle Seiten. Das Feuer entströhmt aus der Wärme, das Wasser aus der Quelle, der Wind aus der leichten oder schweren Beschaffenheit der Luft, io Das Feuer verströhmt, wenn es keine Nahrung mehr findet, das Wasser, wenn es keinen Zufluß mehr erhaltet, und der Wind, wenn das Gleichgewicht in der Luft wieder hergestellt ist. S t r o z z e n , strozzte, gestrozt, strotzend. Ein von Feiße strozzender Bauch; ein zum Strozzen gefüllter is Sack. S t ü c k e n , stükte, gestüket, stükend. Ab-, ver-, zerstücken. Zerstukt wird Holz, Tuch, Eisen. Der Zimerman stükt das zu starke Holz ab ; der Schmid ver2o stükt das Eisen, der Tischler die Laden, der Schumacher das Leder. Wenn sie selbiges in kleine Teile verstükken, so sagt man, sie verstükkeln dasselbe. S t u r m , stürmen, stürmte, gestürmt, stürmend. Er-, be-, überstürmen. 25 Du mußt gegen einen dich oft bestürmenden Menschen auf der H u t syn, daß er dich nicht überstürme. Man ist nicht gern bestürmt und liebt einen stürmenden Menschen nicht sehr. Die Natur stürmt, der Mensch stürmt, das Vieh stürmt, der 30 Krieger bestürmt mit den Waffen, der Zutringliche mit seinem Gegenwort, der Schwazer mit Worten, der Sigrist mit der Glokke. Wer zu einem voreiligen Entschluß gereizt wird, der wird überstürmt. Wenn der Sturm vorüber, so hat es ausgestürmt. Man stürmt auch by Feuer-, Wasser- und Feindsgefahr. Ein schnelles 35 und allgemeines Volkaufgebott heißt der Landsturm. S t ü r z e n , stürtzte, gestürzt, stürzend. Hin-, über-, bestürzen.

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Ein überstürzter Schuldner; eine stürzende Tanne. Wer entschlipft, stürzt; wer auf dem Berg stürzt, stürzt herab; wer am Rand des Abgrunds stürzt, stürzt hinunter. Der Wanderer im Koth stürzt sein Kleid. Von großen Schrekken wird man bestürzt. Ein Man, dem plötzlich und vielfeltig gegen seine 5 Erwartung Bezahlungen abgefordert werden, wird leicht überstürzt. Das Pferd, das übergeritten wird, wird oft auch überstürzt. Eine zerrissene Mauer stürzt ein; ein krum angelegter Holzstoß stürzt um; ein untergrabenes Haus stürzt ein. S u c h e n , suchte, gesucht, suchend. 10 Ver-, an-, be-, aus-, auf-, untersuchen. Ich versuche die Speise; ich besuche den Freund; ich suche um einen Dienst an; ich suche das Verlohrne auf; ich durchsuche das Haus und suche den Schelm aus. Ich such um eine Gutthat an, den Entlaufenen auf, den Die-15 ben aus. Ich besuche den Freund. Ich versuche die Speise; ich versuche eine Kunst. Ich versuche einen Menschen. Das Verlohrene suche ich herum, herauf, herein, heraus, hinab etc. Ich untersuche eine Waar, ein Gerücht, eine Meinung, eine Rechnung. Wenn ich das Gesuchte nicht vorwerts feind, so suche ich 20 es zurük; feinde ich es im Zurükgehen nicht, so suche ich es herum, heran, herein, herauf, heraus. Wenn schon einer vor mir gesucht hat, so suche ich ihm nach. Wenn ich gewohnt bin, da nachzusuchen, wo andere schon gesucht haben, bin ich nachsuchig. T a d e l n , tadelete, getadelt, tadelnd. 25 Ein viel tadelnder Mensch wird nicht nur dem Getadelten, sonder auch dem, der förchtet, getadelt zu werden, zur Last. T a g e n , tagte, getaget, tagend. Auf-, vertagen. Vertagete Geschäfte; der tagende Morgen. 30 Es taget so ungleich, als die Sone aufgeth, und auch so ungleich, als das Wetter. Man sagt, es tage dem Menschen, wenn es ihm aufgeth. Tag ansetzen heißt im Recht: die Zeit eines Verhörs, eines Abspruchs bestimen. Vertagen heißt : die Zeit, ein Gescheft vorzunehmen, verschieben. Abtagen heißt : den angesezten Tag 35 abschlagen. Übertagen heißt: auch noch über den angesezten Tag hinaussetzen.

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T a n d , t ä n d e l n , tändelete, getändelt, tändelnd. Nur der weiß, wie oft er tändelt, der wohl versteth, was Tand ist. Bym Anschein der Arbeit die Zeit verlieren. Kinder tändeln, 5 weil der Trieb der Arbeit in ihnen ist, ohne daß die Arbeit als Arbeit für sie Reiz haben kan. Alte tändeln, weil sie Kinder geblieben und nie dahin gekomen [sind], dem Trieb zur Arbeit in sich die vernümftige Richtung zu geben, die ihnen das Tändeln von sich selber verleiden würde. 10

T a n z , t a n z e n , tanzete, getanzet, tanzend. Eine vertanzete Jugend bringt den Tanzenden oft noch in alten Tagen um einen ruhigen Schlaf. Ich glaube auch, das Tanzen komt vom Tand, Tand ziehn, sich im Tand, sich tändelnd herumziehen und herumziehen lassen. is Man vertanzet die Schuh, man vertanzet die Stuben, man ertanzet sich Durst; man ertanzet sich Schand; man tanzet herum. Man übertanzet die Zeit, wenn man länger tanzet, als erlaubt, als anständig ist. Man übertanzet sich selber, wenn man sich krank tanzet. 20

T a p p e n , tappete, getappet, tappend. Der Blinde tappet umher und findet tappend oft, was der Sehende übersieth. Tappen ist das Tasten des Blinden. Der Blinde tappet an den Wänden. Der Ungeschikte tappet blind in eine Sach hinein. Der 25 Schelm wird ertappt; er wird ob der That ertappt. Der Tappende tappet herein, heraus, herum, herüber, hervor. Was durch das Berühren des Tappenden verderbt wird, heißt vertappet. T a s t e n , taste, tastete, getastet, tastend. Be-, antasten. 30 Der Blinde betastet; der Raüber tastet an. Tasten = berühren. Zur neheren Kentnis berühren, heißt betasten; unanstendig und zum Nachteil, zum Verderben berühren, heißt antasten. Man betastet das Tuch, das man kaufen will. Man tastet den Man an, den man bestehlen will.

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T a u c h e n , tauchte, getauchet, tauchend, untertauchend. Sich untertauchende Schwimer; lang untergetauchte Wasservögel.

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Tauchen ist sich selbst untersinken. Der Schwimer taucht sich ein, unter. Die Fische tauchen sich nicht unter, weil sie nie an der Luft schwimen. Aber die Amphibien tauchen sich unter, die Schwimvögel tauchen sich unter, der Mensch taucht sich unter. 5 T a u e n , tauete, getauet, tauend. Auf-, vertäuen. Der Nebel dauet auf; der Magen verdauet. Es tauet by Windstille. Es tauet bym Sonenschein auf. Der gefrorene Tau heißt [Reif]. Der Magen verdauet. 10 T a u g e n , taugte, getauget, taugend. Das Thier tauget zu allem, was es soll, vollkomen; der Mensch zu nichts recht, als was er lernt, übt und liebt. Taugen - für etwas gut [sein]. Alles taugt, und alles taugt nicht. Der Regen taugt zum Anfeuchten, er taugt nicht zum 15 Troknen; der Stein taugt zum Bauen, er taugt nicht zum Brenen; das Holz taugt zum Bauen, es taugt nicht zum Mauerwerk. Der Ochs taugt zum Ziehen, der Hund zum Jagen. Der Mensch taugt zu unendlich vielem; das meiste, zu dem er taugt, lernt er. Ein Mensch taugt besser zu dem, der andere zu etwas anderem. Ein 20 Mensch taugt mehr zur Handarbeit, ein ander[er] zu Kopfarbeit. Wer zu etwas nicht fehig, nicht brauchbar ist, der ist dazu untauglich. Wer zu nichts brauchbar ist, heißt ein Taugenicht, und wer zu nichts willig ist, der komt denn bald dahin, auch zu nichts brauchbar zu syn. 25 T a u n e n = Lehenknechts-Dienste thun. Tauner, ein Lehenknecht; Taunen, die Tagsarbeit eines Lehenknechts; ein Ehrtaunen, ein Tagsdienst, den der Lehenman seinem Herrn zur Ehr thut. T a u s c h e n , tauschete, getauschet, tauschend. 30 Aus-, ab-, ver-, um-, eintauschen. Wer tauschet, weiß wohl, was er gehabt, aber nicht so wohl, was er bekomt. Wer von einer Sach zu viel und eine andere mangelt, tauschet von dem, was er zu viel hat, gern gegen das, was ihm mangelt. 35 Das, was ich als abgebe, tausche ich ab, das, was ich dagegen empfange, tausche ich ein.

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T e i i r o n , teüret, geteürete, geteüret, teiirend. Ver-, überteüren. Der Wucher verdeüret frylich; aber ohne Vorkäufer gibts keine Vorrathe, und ohne Vorrathe leicht Mangel und Theürung. 5 Was mehr kostet, als vorher, teüret ; was weniger kostet, schlagt ab; was viel kostet, ist theüer; was mich viel gekostet, ist mir theüer, daher heiße ich auch das, was mir viel werth ist, teiier. Viele Käufer verteüeren die Waaren. Waaren, die gegen die Übung außerordentlich viel gelten, sind überteüret, über ihre Natur theüer. 10

Thun. Heiliges Thun! von dir komen alle Thaten, und vom Nichtsthun alle Unthaten. Ich thue ein Gescheit ab, ich thue mich eines Geschefts ab. Ich thue mich eines Mans ab. Ich thue etwas ab einem Nagel. Ich is thue das [Vieh] ab der Ketten, ab der Weyd, das Holz ab den Berg. Alles, was beschlossen wird, thut man auf; man thut die Thüre auf, man thut den Wald auf, man thut die Jagd auf, man thut die Weid auf. Was eingestekt ward, thut man aus; man thut den Hag aus, man thut die Erdäpfel aus; man thut den Baum, 20 man thut alles Wurzelgewächs aus. Alles, was man verschließt, thut man ein; man thut den Schelm ein, man thut Frucht ein, man thut die Ernd ein, man thut den Feind, man thut das Wasser ein. Man thut das eine heraus, das andere herein; man thut fort, hinweg, hinunter, hinüber, hinauf, hinab. Wenn man etwas Ver25 bottes thut, so mißthut man, man thut eine Missethat. Was man weiter aus einander legt, das verthut man. Was man geöfnet, das thut man auch zu; man thut die Thüre zu. Auch das, was man sich anschaft, sagt man, thue man zu, weil man es dahin bringt, wo man zuthut. Das, so man entlehnt, thut man wieder zurük. 30

T i l g e n , tilgete, getilget, tilgend. Austilgen. Es ist nicht leicht, Flecken austilgen, aber verdiente Schande geth gar nicht aus. Wenn ich zahle, tilge ich die Schuld; wenn ich Wort halte, so 35 tilge ich mein Versprechen; wenn ich das Gegentheil beweise, so tilge ich die Lüge. Wenn die Wahrheit heiter wird, so wird die Verleumdung, - und wenn Tugend und Verdienst heiter werden, so wird die Schande getilget.

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T i s c h e n , tischte, getischet, tischend. Auf-, abtischen. Eine auftischende Magd; aufgetischte Speisen. Das Thier tischet sich nicht; nur der Mensch genügt sich nicht mit dem Essen, er will sich auch tischen. 5 T r a g e n , trug, getragen, tragend. Eine tragende Kuh; eine abgetragene Schuld; eine übertragene Rechnung; ein weggetragener Korb. Ich trage, was auf dem Tisch ligt, ab; ich trage eine Schuld ab, ein Kleid ab; ich trage ein Haus, ich trage eine Schanz ab. Ein 10 Gewerb trägt ab, ein Akker trägt ab, ein Stukk Vieh trägt ab; was abträgt, ist erträglich; das, was es abträgt, heißt sein Abtrag. Der Verkäufer trägt seine Waar an, der Dienstlose seine Dienste. Der Kläger trägt auf Untersuchung an ; er trägt auf Beweise an ; er trägt auf Entschädigung an. Der Wirth tregt Speis und Trank 15 auf. Der Berg tregt gegen den Wind auf. Der Herr tregt dem Knecht auf. Der Mahler tregt Farben auf. Der Bauer trägt Mist aus. Das End eines Handels heißt sein Austrag. Was eine Sach werth ist, das beträgt sie; ihr Werth ist das Maaß ihres Betrags. Menschen und Vieh betragen [sich] im Dienst gut oder übel; der 20 Hund beträgt sich gut, der Soldat beträgt sich gut, der Stier beträgt sich gut, der Knecht beträgt sich gut, das Kind beträgt sich gut. Ich gebe zu etwas meinen Bytrag. Der Eintrag und der Abtrag einer Sach sind das nemliche. Ich trage Lasten. Ich ertrage das Erträgliche. Ich trage heraus, herein, herum, heran, 25 herauf, herunter etc. Ich übertrage ein Recht, ein Amt, eine Pflicht, die ich habe, an einen anderen. Ich übertrage mich, wenn ich mir zu schwer auflade. Ich vertrage mich mit dem Nachbarn. Ich vertrage das mir anvertraute Geheimnis. Menschen vertragen sich oft wie Kaz und Hund mit einander. 30 Das Feüer verträgt sich nicht mit dem Wasser. Ein schlechter Magen vertregt die Speisen nicht wohl, und ein ungedultiger Mensch verträgt es so gar nicht gern, wenn man ihn nur etwas fragt. T r a u e n , trauete, getrauet, trauend. 85 Ver-, zu-, anvertrauen. Kinder! das allem trauende Schaff wird am meisten gemezget. Das höchste Zeichen des Vertrauens ist die Ehe, daher trauen

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sich Verlobte. Ich traue dem Felsen, wenn ich glaube, er stürze nicht ein. Ich traue dem Pferd, wenn ich glaube, es habe keine Hauptmängel. Ich traue dem Feüerwerk, wenn ich glaube, es sy dauerhaft. Ich traue dem Mensch, wenn ich glaube, er sy treü. 5 Ich vertraue dem Man, dem ich traue, Gelt und Gut, Geheimnis, Aussicht [an]. Ich traue einem Fleiß zu, dem anderen Kunst, dem tritten Schlauheit. Was ich einem übergebe, das anvertraue ich ihm so weit, als ich es ihm übergebe. T r a u e r e n , traurete, getrauret, traurend. Be-, aus-, vertraueren. Der Mensch bekomt gar oft in traurenden Tagen die Vernumft wieder, die er in taumelnden verlohren. Ich betraure den Todten, der mir lieb war, den Fehler, den ich begangen, den Verlust, den ich gelitten, das Glük, das ich veris lohren, die Gonst, aus der ich gefallen. 10

T r a u m e n , träumte, geträumt, träumend. Verträumen. Ein verträumtes Leben bringt dem Traumenden oft schwere Stunden, wenn das Austraumen nahet. 20 Der Mensch träumt wachend und schlaffend, er träumt sich das Glük, das er nicht hat, das Gelt, das er wünscht, die Gefahr, die er förchtet; er träumt sich, was er ist und was er nicht ist, was er kan und was er nicht kan; das Unmögliche, wie das Mögliche. T r e f f e n , traf, getroffen, trefend. An-, ein-, zu-, er-, für-, mißtreffen. Ich treffe auf der Straß an, ich treffe im Wirthaus ein. Es trift sich zu, wenn etwas begegnet; ich ertreffe ein Los; ich mißtreffe ein Rethsel. Wer mir auf der Straß begegnet, den treffe ich an. Ich treffe 30 oft zufelig auf dieses oder jenes. Eine Sach, die so erfolgt, wie wir vermuthet, trift mit der Vermuthung ein. Ein Rechtshandel, ein Gesprech, eine Unterhandlung betrift diesen oder jenen Gegenstand. Eine Profezeiung trift ein. Der Strahl trift, das Biel trift, die Kugel trift, das Unglük trift. Die Schlacht heißt ein Treffen! Wer 35 besser trift, als ein anderer, der Übertrift ihn. Wer vorzüglich gut trift, von dem sagt man: er schießt, er wirft, er urtheilt vortrefflich. 25

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T r e i b e n , trib, getriben, treibend. Ich treibe den Feind ab, das Pferd an, den Has auf, die Schuld ein, den Schuldner zu, den Dachs herfür, das Obere herab, das Untere hinauf. Ich betreibe meinen Beruf. Ich vertreibe die Krankh[eit], hintertreibe das Unrecht; ich übertreibe meine Wünsche. Ich mache Umtrieb im Rechten. Ich treibe den mich anfallenden Feind ab. Der Arzt trieb die Würme ab. Der Meister treibt den Knecht an. Der Mensch treibt sich selber an. Der Jäger treibt das Gewild auf. Der Verkäufer treibt den Waarenpreis auf. Der Neügierige treibt Nachrichten auf. Der Creditor betreibt den Schultner; wenn der Betriebene nicht zahlt, so treibt er ihn aus; der Ausgetriebene muß sein Haab und Gut den Gläubigern überlassen. Schulden treibt man ein; Herden treibt man ein; das Vieh treibt man aus; das Rad treibt man um, den Überlestigen fort. Der Wind treibt die Wulken; das Wasser treibt Mülle; auch das Feüer treibt Reder und Pumpwerke. Der Hirt treibt die Herde heraus, herein, herauf, heran. Der Mensch treibt seinen Beruf, er treibt das Trinken, das Spilen; er übertreibt, was er zu stark treibt; er vertreibt Waaren; er vertreibt den Feind; er vertreibt sich selber die Zeit. Was nicht offen und gerade betrieben wird, das geth im Umtrieb. T r e n k e n , trenkte, getrenkt, trenkend. Abtrenken, Getrenk. Man drenkt die Kuh und führt das getrenkte Pferd wieder in Stahl. Der Regen tränkt das Feld, der Stahlknecht die Pferde. Wer sich selbst ins Wasser stürzt, der ertrenkt sich. T r e n n e n , trennte, getrennt, trennend. Ab-, ver-, voneinand-, auftrennen. Eine trenende Scheere; ein vertrentes Kleid. Die Wände trenen Zimer von einand. Der Richter trent die Partyen von einander, der friedliebende Man die Streitenden, der Schneider das genehete Zeug, der Ehrichter die Ehen. Die Marken trennen die Gütter. Der Anschein trent die Meinungen, und Neid und Haß die Herzen. T r e t t e n , trat, getretten, trettend. An-, ab-, ver-, unter-, zertretten.

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Was achtet ein trettender Fuß den zertrettenen Wurm! Ich trette ein Amt an, eine Stelle ab; ich vertrette die Stelle eines andern. Ich zertrette den Wurm. Ich trette ins Kath ein. Ich trette aus einem Amt aus. Der Wüthericht trittet auf den Man, den 5 er sich unter seine Füße bringt. Ich übertrette ein Verbott. Ich trette über die Schranke, außer die Schranken, die mir angewiesen sind. Ich trette vor Gericht auf. Ich trette bym Ausspruch ab. T r i e f e n , triefte, getropfet, tropfend. Aus-, herunter-, übertriefen. 10 Triefende Augen, tropfende Fässer. Der Schweiß trieft, der Honig trieft, das Wasser trieft, die Augen triefen, die Fässer triefen. Was nicht aufhört, zu triefen, muß endlich austriefen. T r i e g e n , betriegen, betrog, betrügen, Kinder! das Triegen hanget am Trauen; wer also weiß, wie und wo zu trauen ist, der sichert sich, betrogen zu werden. Der Anschein betrigt oft. Das Wetter betriegt mich. Die Bäume betriegen mich; der Holzhauffen betriegt mich; kurz, alles betriegt, was mehr und besser scheint, als es würklich ist. J e mehr 20 ich eine Sach verstehe, je weniger betriegt sie mich. Der Schein hört auf, Schein zu syn, wenn ich weiß, daß es nur Schein ist. Wenn das Heü lokker ligt und ich weiß, daß das lokkere Heü leicht ist, so scheint mir der Heüstokk nicht mehr schwer, wenn er schon groß ist. In allem, was ich nicht verstehe, bin ich leicht zu betriegen. is

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T r i n k e n , drank, getrunken, drinkend. Aus-, zu-, ver-, er-, volltrinken. Man drinkt das Glas aus, die Gesundheit zu, sich selber voll. Man verdrinkt das Gelt und ertrinkt im Wasser. Menschen und Vieh trinken, der Elephant mit dem Rüssel, 30 das Schwein mit der Schnorre; der Hund lappet, das Pferd schlürft. E h der Mensch Brunen hatte und Gläser, trank er aus hohler Hand, aus Schalen von Früchten; jez sind seine Trinkgeschirre Kunstwerke. Man trinkt das Glas aus; man trinkt dem Freund zu; man trinkt sich voll; man ertrinkt.

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T r ö k n e n , tröknete, getröknet, tröknend. Ab-, aus-, ver-, eintröknen. Die trocknende Sonne, die getrochnete Wäsche. 10 Pestalozzi Werke Bd. 15

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Der Wind troknet, das Feiier troknet, die Sone tröknet. Die gereifnete Pflanze trokknet, das Gras troknet, das Holz trokknet. Alles, was naß worden ist, trokknet. Das Wasser troknet; ob dem Feuer troknet es ein; im Boden vertroknet es. T r o l l e n , trollte, gedrollet, dröllender. 5 Ein Berg, dessen Steine bis an dein Dach herabdröllen, ist dir weniger gefahrlich, als ein vor dem Richter gern dröllender Nachbar. Holz, Stein, das man von Hand oder mit Sparren aus seinem Xest hebt und durch Umkehren weiter bringt, das drollt. Auch 10 den Teig, den man vielfach zusamenlegt, und dünn und breit macht, drollt man. Holz und Stein drollt man den Berg hinab, hinauf, in der Ebene herum. Wer sein Geschefft zu seinen Gunsten leicht auf alle Seiten kehren kan, bis er eine findet, in der es besser scheint, als es im Grund ist, der heißt ein Droller. 15 T r ö s t e n , tröstete, getröstet, tröstend. Vertrösten. Es ist immer traurig, getröstet zu werden. Und wer nur mit dem Maul tröstet, ist nicht selten ein leidiger Tröster. So viel als der Mensch gelüstet, so viel kan ihm auch fehl- 20 schlagen. So viel als [er] Krefte [hat], so viel könen ihm verlohren gehen. Er jamert über das, was ihm fehlschlägt, und jamert über das, was er verliert. Was diesen Jamer mindert, das tröstet ihn. Die Zeit tröstet, der Leichtsin tröstet, die Vernumft tröstet, das Traumen tröstet, die Hoffnung tröstet, der Wechsel tröstet. 25 Durch Hofnung, die man mir macht, werd ich vertröstet. T r o t z , t r o t z e n , trotzte, getrotzet, trotzend. Ab-, ertrotzen. Ein abtrozzender Mensch ist ein roher Mensch und eine abgetrozzte Sach bekomt dem selten wohl, der sie abgetrozzet hat. 30 Der Mensch leidet nicht gern Unrecht. Ein jeder, so Unrecht thut, weißt das und sucht durch Trozzen dem wenigstens das Maul zu verschließen, dessen Herz er zerrissen. Das ist wohl schlim, doch ist das Trozzen des rohen Manes noch besser, als das Schleichen der dich vergiftenden Schlange. 35 T u n k e n , tunkte, gedünkt, tunkend. Ein-, untertunken.

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Eine eingetunkte Wäsche; ein Garn eintunkendes Weib. Tunken ist ins Xasse legen, um es wieder herauszunehmen. Man tunkt die Wasch ein, man dunkt die Wieden ein, man dunkt Holz ein; man dunkt Hanf und Flach[sJ ein; man dunkt Brod in 5 Wein, in Brühen. Ü b e n , übte, geübt, übend. Aus-, verüben. Ein ausübender Artz; eine verübte That; eine geübte Armee. Der Mensch ist alles durch Übung. Was vermögen nur seine Finger durch Übung! Siehe den Wunderstich der nehenden Kunst; 10 siehe die zeichnende Hand; siehe die wegende Hand! Siehe das messende Aug! Siehe den Fuß der Tenzer! Siehe den schlagenden Arm! Auch der Verstand wird geübt, das Gedechtnis wird geübt, das Handwerk wird geübt. Wenn sich der Mensch nur in einer einzigen Sach zur Vollkomenheit übt, so kan [er sich] darin seinen is Mitmentschen by nah no th wendig machen. U r t h e i l e n , urtheilte, geurtheilt, urtheilend. Be-, ver-, aburtheilen. Ein beurtheilter Rechtshandel, ein sie beurtheilender Richterstuhl. 20 Ich urteile über alles, so wie mich meine fünf Sinen urtheilen mögen. Was mir schwarz vorkomt, dem sage ich schwarz; was meinem Gefühl hart scheint, dem sage ich hart; was meinem Geschmak süß dünkt, dem sage ich süß. Aber was meine Sinen nur selten berührt, was ich nur mit einem meiner fünf Sinen erkene, ¿5 was nur von den wenigeren Seiten, die es hat, meine Sinen berührt, von dem kan ich nicht wohl richtig urtheilen. V o l k , V o l k e r e n , bevölkern, entvölkern, bevölkerte, bevölkeret, entvölkerte. Der Bauer treibt nicht mehr Vieh auf die Wyd, als darauf zu 30 fressen feindet. Das ist wahr; aber er macht aus Wyden Wiesen, und futtert auf Grund und Boden zehn Haupt, wo ohne seine Kunst, ohne seine Düngung und ohne seine Vorschüsse nicht eines zu fressen finden würde. Die Möglichkeit und der Nuzen einer großen Bevölkerung richtet sich nach dem Grade der Kunst 35 der Vorschüsse und der Aufmunterung, die auf die Unterhaltungswege des Volks und ihre Sicherheit verwendet werden. W a c h e n , wachete, gewachet, wachend. 10*

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Der Mensch lebt nur wachend, und wenn er wachend [träumt], so lebt er wachend im Schlaf. Den Tag über wacht alles, die Nacht über der Kranke, seine Werter, die Wacht, der Lump und der Ausreißer und der Dieb; oft auch der Arme, der die Nacht braucht, um die Nothdurft seines Weibs und seines Kinds sich zu verschaffen; oft auch der Gelehrte, um sein Wüssen zu vermehren; oft auch der Pfarer, der by der Besorgung der Armen den Tag über nicht Zeit fand, seine Kanzelrede zu studiren; oft auch der Unglükliche, der Xechte durchjamert; oft auch der Frome, der Nechte durch sein Innerstes vor seinem Gott prüft. W a c h s e n , wuchs, gewachsen, wachsend. An-, auf-, aus-, ein-, er-, über-, unter-, ent-, verwachsen. Das Kind wachst an; der Baum auf, der Jüngling aus, das gepfropfte Schooß ein; das Kleid ent- und die Wunde verwachst. Der Man ist erwachsen, und das knorplichte Kind heißt unterwachsen. Die Jugend wachst an. W a f n e n , wafnete, bewafnet, wafnend. Eine sich bewafnende Manschaft; ein bewafnetes Heer. Dem Thier hat die Natur alle Waffen gegeben, die es gegen seinen Feind brauchen [kann]. Der Adler echlegt mit seinem Fittig, er faßt mit seiner Kralle, er verwundet und tödet mit seinem Schnabel. Der Stier hat sein Horn, das Pferd seinen Huf, der Löwe Zahn, Schwanz und Kralle, der Bär seine Tazzen, das Schwein seinen Zahn, der Hund sein Gebiß. Aber der Mensch dankt seine Beschüzung weit mer seiner Kunst, als seiner ursprünglichen Natur. Er kleidet sich in Eisen ; er verlengert seinen Arm mit Spieß und Schwert; er wachst mit dem Pferd in eine Gestalt zusamen und eignet sich seine ganze Kraft [zu]; er trift mit dem Pfeil in die Fehrne, und schleudert den Tod mit des Doners Gewalt unter den Feind. W a g e n , wagte, gewagt, wagend. Ein wagender Spüler; ein gewagtes Spill. Der Naturmensch liebt das Wagen; er wagt das Leben für nichts ; er nihmt Kriegsdienst ohne Ursach, - ein Trunk gebrandtes Wasser, und er lauft dir in den Tod. Das thun alle Barbaren. Je mehr der Mensch gesittet wird, je mehr achtet er sein Leben, und

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je mehr er durch bürgerliche Fertigkeiten, Tugenden und Laster corperlich schwach wird, je mehr entsezt er sich vor der Gefahr, sein Leben leicht zu verlieren. Je weniger er bürgerliches Verdienst und bürgerliche Fertigkeiten hat, je mehr gleicht er des 5 Leichtsins Wagen halber den Barbaren. Was dem einten eine Lust ist, das zieht der andere nur einem vor: dem Henken. W ä g e n , wog, gewogen, wegend. Ab-, aus-, auf-, ein-, er-, ver-, miß-, hinzuwägen. Ein alles wohl erwegender Mensch hat tausend Vortheile vor 10 denen, die in Worten unerwogen darein fahren. Wer licht wägt, wigt nicht leicht richtig. Ein schlauer Mensch wigt das Wort ab, das er redt. Das Salz wigt man aus. Das, was man einem zum Auswegen anvertraut, wigt man ihm ein. Ein Gewicht wigt sich ein gleiches auf. Auch Gründe und Gegen15 gründe könen sich gegenseitig aufwegen; das Gute eines Menschen kan sein Böses aufwegen. Was mir Gefahr bringen kan, muß ich erwegen. Wenn ich richtig auswege, so muß ich etwas verwegen. Wer unachtsam wigt, der verwigt leicht zu viel. Wer viel liecht waget, der heißt verwegen. 20

W ä h l e n , wählte, gewählt, wählend. Aus-, erwählen. Wohl wählen kan niemand, als wer vieles wohl kennt, und vieles wohl kenen kan keiner, der nicht viel denkt; darum werden die meisten Menschen, wenn du ihnen auch in allem freye Wahl 25 gibst, meistens übel wehlen. Unter mehreren wehle ich aus, habe ich die Auswahl. Der Collator erwehlt den Pfarrer. Die Preßoberen, welche jemand gemeinsam erwehlen. Wahlen, Wahltag. W a h n , w ä h n e n , wähnete, gewähnt, wähnend. DasträgeWähnenistdermeistenMenschenLoos. Aberesistder WTerth, ein Mentsch zu syn, um nur im WTahn zu leben, und doch! Ich wähne, was ich nicht weiß, und was ich weiß, das wähne ich nicht; aber ich wähne viel, das ich wüssen könte, und doch nicht weiß. 35 Das, so ich wähne, ist mein Wahn. Wenn ich Böses wähne, so argwöhne ich. Argwohn ist die schlimme Neigung, leicht Böses von seinem Nechsten zu denken. 30

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W ä h r e n , bewähren. Ein bewährter Freund; ein eine Sach bewährender Umstand. Ich bewähre das, dessen Richtigkeit ich auf die Probe setze. Wahr, bewahren. Der Eigenthümer bewart sein Eigenthum, der Jäger sein 5 Jagdrecht, der Krämer seinen Kram. Was am wenigsten bewahrt wird, am meisten bewahrt werden sollte, ist die Unschuld - und die Mittel der Weisheit und Tugend. Der Pelz bewahrt vor der Kelte, der Schirm vor dem Regen, Schloß und Riegel vor Diebstahl ; Zellen, Wegen und Rechnen vor 10 Irrthum, Sorgfalt vor Unglük, Schweigen vor Verantwortung, das Essen vor Hunger, das Trinken vor Durst, Freundlichkeit vor Streit. Ich verwahre mich vor dem Dieben, vor bösen Nachreden, vor der Kelte, vor der Hize, vor der Nessen. W a k k e l n , wakkelte, gewakkelt, wakkelnd. 15 Wakkelnde Zähne stehen im Mund, die ausgefallenen haben gewackelt. W a l z e , w a l z e n , walzte, gewalzet, wallzend. Eine wallzende Rolle; eine wallzende Tänzerin; ein gewalzeter Akker. 20 W a n d e l n , wandelte, gewandelt, wandelnd. An-, um-, verwandeln. Die Narrheit wandelt mich an. Der Priester wandelt einen Lebkuchen in Fleisch und Blut um. Die Raupe verwandelt sich in ein fliegend Insekt. 25 Ich wandel auf der Erde herum. Mein Benehmen by diesem Wandeln ist mein Wandel, mein Lebenswandel. Die Alten sind uns vorgewandelt, die Nachwelt wird uns nachwandeln. Die Luft umwandelt uns. Gelüste wandeln uns an. Das gute Wetter verwandelt sich in böses. 30 W a n d e r n , wanderte, gewandert, wandernd. Aus-, ein-, be-, herum-, hinwegwandern. Ausgewanderte Einwohner; eingewanderte Auslender; bewanderte Gelehrte; herumwandernde Reisende; hinwegreisende Bürger. 35 Ich wandere von einem Orth ab, ich wandere aus einem aus; ich wandere in ein Orth ein. Ich bin in einer Sach bewandert.

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W a n k e n , wankte, gewankt, wankend. Ein wankender Tisch ist in soweit fast ein unbrauchbarer Tisch; aber ein wankender Mensch ist noch weit unbrauchbarer; er ist weit schwerer zu unterstützen. 5 Tisch und Stühle wanken etc. W a r t e n , wartete, gewartet, wartend. Ab-, er-, zu-, überwarten. Der Gärtner wartet des Gartens, der Kranke erwartet Genesung. Der zu lang Wartende kan durch Zuwarten liecht über10 warten. Jeder sol sein Beruf abwarten. Die Abwart wartet dem Kranken ab. Auf das, worauf [ich] mit Sicherheit warte, habe ich eine Anwartschaft. Der Wirth wartet dem Gast auf. Der Niedere macht dem Höheren seine Aufwartung. Den eingeladenen Gast i5 und den Fremden, die sich melden lassen, erwarte ich. Ich warte ein Glük, das ich mit Ungedult verscherzen könte, mit Gedult aus. Wenn ich auf etwas warte, das schon vorby ist, so habe ich es überwartet. W a s c h e n , wusch, gewaschen, waschend. Ab-, aus-, ver-, wieder-, gut-, schlechtwaschen. Alles, was rein ist, bringt in die Seele des Menschen das Gefühl der Selbstachtung, [ohne die] er ein unreines Thier wird. Man wascht den Boden ab, das Garn aus, das Geschirr auf. Was man nur obenhin wascht, das überwescht man. Das Waschen 25 des schwarzen Blunders heißt Wäsche. Auch die Bleikker geben ihren Tüchern, ihrem Garn Wäsche. 20

W ä s s e r e n , wässerte, gewesseret, wässerend. Ein wässerender Bach ist eine Goldgrube für ein Land, das ihn wohl nuzet. 30 Alles reiunter und alles durch Straßen, Dörfer gelaufene Wasser düngt die Wisen. Der Gebrauch dieses Wassers heißt Wässerung. Das Anlegen der Wässerung ist eine Kunst. W e b e n , webt, gewoben, webend. Siehe die Spine weben und vergleich ihre Kunst mit der Kunst 35 des Menschen, und du wirst feinden, der Schöpfer hat der Spine ihre Kunst ganz gegeben, dem Menschen aber nur die Anlage dazu.

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Alles Thun der ganzen Natur ist ein ewiges Weben; aber verschlossen ist uns das Geheimnis ihrer Fäden, Ketten und ihres Eintrags, bis auf wenige Spuren. Das gemeine Weben ist eine Berufsgattung. Der Webermeister wibt das neüe Stük an, er wibt das vollendete aus; er wibt einen Garnvorrath auf; Farben und 5 Blumen wibt er ins Gewebe ein; er erwibt sich seinen Lohn; er hinterwibt sich, wenn er an dem Gewobenen seinen Lohn verliert. Er verwibt den Eintrag. W e c h s e l n , wechselete, gewechselt, wechselnd. Ver-, um-, ein-, auswechseln. 10 Alles wechselt, als Wahrheit, Unschuld und Recht ; diese bleiben imer die nemlichen, der Mensch mag sie verehren oder nicht. Ich wechsle das Gelt, ich wechsle die Kleider. Die Jahreszeiten wechslen, das Wetter wechselt, das Glük wechselt, die Meinungen wechslen, die Moden wechslen. Wenn ich mit Verlust 15 wechsle, so zahle ich Aufwechsel; wenn ich mit Gewinst wechsle, so kriege ich Aufwechsel. Das, was ich im Wechseln abtritt, wechsle ich aus; das, was ich bym W'echseln beziehe, wechsle ich ein. W e c k e n , weckete, weckt, weckend. Aufwecken. 20 Wenn ich zu spat erwache, so wünsche ich, früher aufgeweckt worden zu syn, und wenn ich ans Grab denke, wünsche ich, wieder auferweckt zu werden. Die Dromel wekt den Soldaten, der Geiz wekt den Wucherer, das böse Gewüssen den Schelmen, die Angst den Fliehenden. WTer 25 frohen Muths ist, der heißt aufgewekt. Wehren. Die Alten haben die Menschen in den Ehr-, Wehr-, Lehr- und Nehrstand eingeteilt, und es ist recht, nur daß der Nehrstand als Ganze und die drei andern Stende als Theile des Ganzen, die um so des Ganzen willen da sind, angesehen werden müssen. Jedes Thier werth sich um seine Haut; auch der Mensch werth sich um sein Recht und sein Eigenthum und sein Leben ; aber die Arten seines Wehrens sind so ungleich, als er selber. Der Narr wehrt sich änderst als der Kluge; der Schwache wehrt sich an- 35 derst als der Starke. Einer werth sich, daß er nicht zehn Kronen verliert und zahlt dem Man, der ihm hierin bysteth, 20 Gulden.

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Einer werth sich, daß der Nachbar keinen Tropfen von seinem Wasser erhalte, und verliert darob das Wasser selber. Einer werth sich, der Oberkeit sein Gut zu versteüren, und verliert ob diesem Wehren sein Gut selber. Eine brave Frau wehrt sich, daß sie sich ó selber und ihr Kind mit Gott und Ehren durch die Welt bringe; sie wehrt sich, daß sie abherschen köne, was sie abherschen muß, und indem sie sich wehrt, geben zu könen, wird sie wohlhabend, indessen ein anderer, der sich wehrt, um nichts geben zu müssen, daby ein Lump wird. Der Mensch wehrt sich gegen das Unglük, 10 er wehrt sich gegen den Feind, er wehrt sich gegen die Noth und wird, wenn er sich mit Liebe und Eifer werth, durch dieses Wehren besser, als wenn er sich wider nichts zu wehren hätte. W T eichen, weich werden. Weichen - blut werden. 15 Was weich wird, war hart. Alles, was der Faülung nehert, wird weich. Das Feüer erweicht das Eisen, das Wasser erweicht das Strooh, das Holz, die Seile. Die Feüchtigkeit erweicht den Leim und das Harz. Verstellung erweicht den Gutherzigen; der Hartherzige wird von den Schlägen kaum weich. Den einen 20 macht sein eigen Unglük weich, einen anderen fremdes. Auch des Menschen Weichwerden kan, wie das Weichwerden des Holzes, von seinem Verfaulen herrühren. W e i c h e n , wich, gewichen, weichend. Ab-, aus-, wegweichen. 25 Weichen müssen ist immer : nicht bleiben dörfen, und das ist imer schlim oder wenigstens traurig. Ich weiche von der Vorschrift ab; ich weiche ab der Straße; ich weiche dem Feind aus; ich weiche der Gefahr aus. Ich entweiche einer Straffe; ich entweiche aus dem Land; ich entweiche 30 meinem Untergang. Ich weiche heraus, herein, herauf, herab. Ich weiche zurük. Wenn ich schon einmahl gewichen, so weiche ich wieder. W e i g e r e n , weigerete, geweigert, weigerend. Wer das verweigert, was er schuldig ist, beklagt sich mit Un35 recht, wenn ein anderer auch ihm verweigert, was er mit Recht an ihm fordert. Das böse Kind verweigert den Gehorsam, der böse Schuldner

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das Zahlen, der böse Knecht den schuldigen Dienst. Der unfreundliche Man verweigert eine leichte Gefeligkeit; der Tirran verweigert das Recht, der schlechte Richter das Verhör; der Hartherzige verweigert den Armen den Bystand. W e i l e , w e i l e n , verweilen, verweilte, verweilt, verwillend. 5 Mit dem Verweilen versäumt man, und durch das Versäumen wird das Verweilen ein Fehler. Alles weilet. Die Alten heißen ihre Wohnungen Weiler. Der Vogel weilet auf dem Baum, das Schaff auf der Wyde, der Hirsch im Wald. Ich verweile mich an der Sone; ich verweile mich mit 10 Geschwez; ich verweile mich mit Spill und Tanz; ich verweile mich mit Lesen, mit dem Anschauen der schönen Natur, mit Betrachtungen. W e i n e n , weinte, geweinet, weinend. Heiliges Weinen! du bist dem Menschen eigen; das Thier kenet 15 dich [nicht]. Du bist Ausdruk der Liebe und Scham. Du begleitest das frome Erbarmen und die Theilnahme am Ellend des Sechsten. Du heiligst das Herz. Im trehnenden [Auge] schwimt die Erkentnis der Wahrheit und die Erkandtnis deiner Fehler. Kind! hemme keine ruhige Trehne, aber zittre vor den Threnen des 20 Rasens und der wiederspen[st]igen Selbstsucht! Ich beweine mein Unglük, meine Fehler; ich beweine liebe Verstorbene. Einer beweint, in der Jugend nichts gelernt zu haben; ein anderer, den Anlaß, etwas Besseres zu lernen, versäumt zu haben. Keiner beweint je, daß er gehorsam, fleißig und 25 treü gewesen und recht gethan, aber viele beweinen mit blutigen Trehnen das Gegentheil. W e i s e n , wis, gewisen, weisend. An-, weg-, zu-, ver-, hin-, um-, fort-, zurük-, unterweisen. Ich weise den Arbeiter an, ich weise den Ungelegenen weg, den 30 mit Unrecht Fordernden ab, den Nichthierhergehörigen fort, den Zuweitgegangenen zurük, den Zurükgebliebenen vorwerts, den nach einem Ort Fragenden hin. Ich verweise aus dem Land, ich verweise auf etwas. Ich erweise Dienste. Ich unterweise die Jugend. 35 Ich weise den Zutringlichen ab; ich weise einen Man, dem ich schuldig, an den an, der mir schuldig. Ich weise die Titel meines

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bezweifelten Eigenthums auf. Ich weise den Einfeltigen zu seinem Nachteil auf. Was ich bezahle, das weise ich aus. Ich beweise meine Angab, meine Aussag. Ich weise jemand in die Schranken seiner Pflicht, zur Bescheidenheit an. Ich erweise jemand einen 5 Dienst. Ich weise den Verirrten zurecht. Ich weise den zu weit [Gegangenen zurük, den ins Haus Getrungenen hinaus. Ich verweise einen Nachfragenden auf jemand, der ihm besser antworten kan; ich verweise den Trostlosen aufbessere Zeiten. Die Oberkeit verweist den Schelm aus dem [Land], Wer wegleugnet, was man 10 ihm beweisen kan, wird überwiesen. W e i ß e n , weißte, weißet, weißend, weißgen. Ein Weißen des Haars, eine geweißete Maur, ein weißender Mauerer. Der Maurer weißt die schwarze [W]an[d] an; er überweißet sie. is

W e i t e n , weitete, geweitet, weitend. Wenn dein Bauch mageret, so weitet dein Rok. Wie du die Stuben räumst, so weitet ihr Plaz. Das Kleid weitet dem Kranken. Wenn viel Leüte aus einem [Haus] abreisen oder sterben, so weitet es im Haus. Wenn man 2o Häge austhut, so weiten die Akker. Wenn man Wände ausschlägt, so weiten die Stuben. Dem Schurken ist oft in der weiten Hut zu eng. Ein Strahl von Hoffnung macht, daß es dem Beengstigten ums Herz weitet. W e l k , w e l k e n , verwelken. Alles, was blühet, welket. Die Blume welket, die Schönheit welket, der Mensch welket. Auch der Geist des Menschen verblühet und welket dahin, wie die Raupe, die [sich] ihrem Todesschlaff nehert. Aber, Kind! die schlaffende Raupe erwachet und komt mit Flügeln des Lichts noch einrnahl an ihre, sie bele30 bende Sone. 25

W e r d e n , ich wird, ward, geworden. Hohes Werden der Natur, was bist du? Alles, was ist, ist geworden, alles, was syn wird, wird werden. Alles Gewordene vergetti, alles Vergangene komt wieder, alles Wiedergekomene ver35 geth wieder. Hohes Werden der heiligen Natur! Woher komst du ? Wohin gethst du und wohin führst du?

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W e r f e n , warf, geworfen, werfend. An-, ab-, hin-, zu-, fort-, ent-, über-, zerwerfen. Man wirft die Last ab, den Stein an, die Frage auf, das Begerte zu, das Nichtsnuze weg, das Nichthergehörende fort; man mißwirft, was geworfen ans Unrechte Orth; man überwirft einen Hau- 5 fen; man verwirft Samen; man zerwirft einen Haufen. Man unterwirft sich selber dem anderen, oder einen anderen sich selber. Man wirft den Feind nieder, und eine bestirnte Geltsume zu etwas aus. W e t t e n , wettete, gewettet, wetend. Ver-, überwetten. 10 Was du nicht weißt, mußt du nicht glauben, und was du nicht glaubst, mußt du nicht wetten. Eine Spillart. Der Mensch liebt das Spill; aber je unvernümftiger es ist, je mehr liebt er es. Dem Barbar ist das Spill vielleicht seine einzige Geistesübung, und dem gesitteten Menschen ist es 15 ein Hinternis seiner Cultur. W e t z e n , wetzte, gewetzt, wetzend. Ein wetzender Stahl; ein gewetztes Messer. Der Raubvogel wetzt den Schnabel, die Verleumderin die Zunge, der Soldat seinen Sebel, der Metzger sein Messer, der 20 Scheerer das Scheermesser. Was mit Rad und dem Schleifstein gewezt wird, heißt geschliffen. Daher: ein scharfes Maul, eine scharfe Feder und ein geweztes Maul ein geschliffenes Maul heißt. W T iegen, wiegete, gewieget, wiegend. Schon dem Kind in der Wiegen mußt du die Schönheit der 25 Natur vors Aug und die Harmonie der Thöne vors Ohr bringen. Noch mehr, wiege das Schwesterchen, lall ihm dein ABC, lall ihm dein Sylabieren, lall ihm deine liebsten Ver[se von] der ersten Stunde [an] vor! Sein Gedechtnis geth seinem Reden weit vor, und es wird viel, viel lernen, lange, lange, eh es das Gelernte aus- 30 sprechen kan. Die Welle wieget. Der schwankende Tisch wieget. Die bewegte Erde wieget. Des Nachts ist die Natur in Schlaf eingewiegt. Vili Menschen leben in Treumen eingewiegt und entsetzen [sich], wenn sie einen Augenblik erwachen, vor nichts so sehr, als vor der Wahr- 35 heit. Der Trege wieget sich in seinem Polster und der Weichling in seinen Lüsten.

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W i l d , w i l d e r e n , wilderte, gewildert, wildernd. Aus-, verwilderen. Das Kind ist samft, aber lassest du ihns auch nur so lang, als es noch nicht weiß, was nuz oder recht ist, Meister ¡sein], so wer5 den seine Gelüste ihm Bedürfnisse; es verbindet eine Art von Rechtsanspruch an das, was es viel genossen, und denn verwildert es, wenn du es ihm abschlegst. Der verwilderte Mensch wildet, und der wilde Mensch ist kein Mensch. Keine Kraft der Muschklen, keine Blizen der Augen, 10 keine witteren[de] Nas, kein forchtloses Bluth, keine Sinenkrafït, wäre sie auch Löwenmut für den Fraß und den Wahn, macht den Menschen zum Menschen; es macht ihn nichts zum Mentschen, als Unterwerfung unter das Recht, und Gewalt über sich selbst. is

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W i n d e n , windet, windete, gewindet, windigt. Aus-, verwinden. Wenn die L u f t aus ihrem Gleichgewicht gebracht ist, so entsteth [Wind]. Auch der Mensch, der Wind macht, ist aus seinem Gleichgewicht gebracht. W i n d e n , wand, gewunden, windend. Ein gewundener Strick; ein windendes Rad. Die Wäscherin windet die Leinwand aus; die Mutter windet das Kind ein.

W i n k , winken, winkte, gewinkt, winkend. An-, zu-, hin-, heraus-, herby-, hinwegwinken. 25 Wer auf Winke nicht achtet, für den sind alle Worte umsonst; aber wer auf die ersten achtet, hat der lesten selten nöthig. Ich winke mit dem Finger, mit den Augen, oft auch [mit] dem Fuß unter dem Tisch. Dem Narren winkt man mit der Faust. 30

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W i n s e l e n , winselte, gewinselt, winselnd. Herumwinselen. Eine im Kepfich winselnde Maus; ein Mensch, der by ein[er] Brunst eingeschlossen, sich vor Angst zu Tod winselt, eh er noch vom Feuer getödet wird. Der gepeinigte Man windet sich, und die gepeinigte Maus winselt. W i n t e r e n , winterte, gewintert, winternd. Aus-, ein-, über-, verwinteren.

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Man wintert sich in warmen Gemacheren ein. Man überwintert an Orthen, wo Vorrath an Speis und Holz vorhanden. Man wintert den Vorrath ab dem Feld ein. Der Winter selber verwintert, wenn es aufhört, Winter zu syn. W i r b e l n , wirbelte, gewirbelt, wirbelnd. s Das wirbelnde Rad verwirbelt sich nicht, aber was die Mentschen verwirbeln, das wird alles verwirrt. Das Wasser wirbelt zwüschen den Felsen; es wirbelt, wo es in einen Schlund [stürzt]; es wirbelt, wo es Wiederstand feindet. Der Rauch wirbelt; der Staub wirbelt ; die Wasserhose wirbelt; das ge- 10 spante Rederwerk wirbelt, wenn die Spanung, das Gewicht, losgeth. W i r t h e n , wirthete, gewirtet, wirtend. Aus-, ver-, be-, er-, über-, durch-, hin-, zurükwirthen. Der Wirth wartet der Wirtschaft ab; er wirthet Wein, Brod, Fleisch aus; wenn es gut geth, so wirthet er den Vorrat bald auf; 15 er bewirthet den Gast; er erwirthet sich Gelt; er verwirthet, was er als Wirth losschlägt; er wirthet hinter sich, wenn er an seiner Wirthschaft verliert. Er wirthet im Haus, er wirthet außer's Haus; er überwirthet, wenn er die Gäste über die erlaubte Zeit sizen leßt. 20 W i s c h e n , wischete, gewischet, wischend. Ab-, aus-, weg-, fortwischen. Eine gewischte Stube; eine wüschende Magd. Man wischt den Staub ab; man wischt den Fehlenden aus; man wischt die Frucht auf; man wischt das Gelt ein; man wischt 25 um das Haus herum; man wischt den Kehricht fort; man wischt hinaus, hinein, hinüber, vor dem Haus, hinter dem Haus, neben dem Haus und im Haus. Man verwischt den Unrath, die Flekken; man überwischt das durch Wischen Besteubte noch einmahl, und wann das Gewischte wieder beflekt ist, so wischt man es wieder. 30 W i t t e r e n , witteret, wittert, gewittert, witternd. Der Fuchs wittert das Wild, der Haas den Feind. Das lang verregnete Heu ist ausgewittert. Das Wetter hat ausgewittert. Auch des Fuchsen Beize heißt ausgewittert, wenn sie nicht mehr riecht. 35 Wo ein Gewitter daherzieth, da wettert es. Das Blizzen des Gewitters heißt das Wetterleüchten. Wenn das Wetter vorüber

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ist, hatt es ausgewettert. Das Gewitter, das Schlossen fallen leßt, heißt Hagelwetter. Der Schaden, |den] das Gewitter anrichtet, heißt Wetterschaden. Das Gewitter, by dem es vili und stark donert, heißt Donerwetter. Von rohen Menschen, die in ihrem 5 Haus ungestühm lermen, heißt [es], sie wetteren. Von Gegenden, wo Kriegsgefahren wahrscheinlich werden, sagt man, es ziehe sich by ihnen ein Gewitter zusamen. Das vorby gegangene Gewitter verzieht sich wieder. W o h n e n , gewohnen, angewöhnen. 10

W o l l e n , wollte, gewollt, wollend. Willen der Menschen! ich bette dich an. Ich bin nur Mensch, weil ich wollen kan; weil ich mein Wohl will und alles nicht will, was meinem Wohl zuwieder. Als Kind muß ich glauben, was mein Wohl sy, als Man muß ich's wüssen; und wenn ich weiß und so is weit ich es weiß - aber nur so weit - bin ich imstand, mein Wohl würklich zu wollen. Alles, was ich kan, das will ich, oder ich will es nicht; ich will es sehen, ich will es hören, ich will es fühlen, ich will es riehen, ich will es schmekken. Das Vieh hat eben diesen Willen, aber ich will 20 mein Wohl und bin fehig zu erkenen, was mein Wohl ist, und das nicht zu wollen, was das Vieh wollen muß, wenn ich einsehe, daß es meinem Wohl zuwieder. Ich bin fehig, das, was Augen, Ohr und alle Sinen küzelt, nicht zu wollen; ich bin fehig, Schmerzen zu wollen, damit ich mein Wohl würklich befördere. 25

W ü h l e n , wühlte, gewühlt, wühlend. Ein wühlendes Schwein; ein umgewühlter Akker. Das Schwein wühlet, und du wirst ihm sein Wühlen nicht abgewöhnen; ein Schwein leßt sich nicht ziehen. Denk dir das, Kind, wenn deine Kleider unordentlich um dich her ligen; ein 30 Mensch, der in seinem Eigenthum wühlet, ist unverbesserlich. W T und, wunden, verwunden, verwundete, verwundet, verwundend. Ein verwundender Pfeil; ein verwundeter Mensch. 35

W u n d e r e n , wunderte, gewundert, wundernd. Be-, verwunderen. Ein wunderendes, naseweises Kind; eine bewunderte That; ein sich verwundernder Zuschauer.

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Ich verwundere mich über alles, was ich nicht verstehe. Je dümmer und je unerfahrener der Mensch [ist], je mehr verwundert er sich über alles. Der erwachsene Man wundert sich selten, aber Kinder wunderen sich bald über alles. Wer [sich über] alle Kleinigkeiten wundert, auch der, wer dem nachfragt, was ihn 5 nicht angeht, ist naseweis, wunderfizig. Was selten und von großem Eindruck, von großer Würkung ist, wird bewundert. W ü n s c h e n , wünschte, gewünscht, wünschend. Du sollt nichts wünschen, das wieder dein wahres Wohl ist. Thust [du] das, so hast du keinen wahren Willen, sonder gelüstest 10 nur, was deine Sinnen reizt, wie die Thiere des Feldes. Was ich werth bin, das wünsche ich auch. Wenn ich der Wahrheit [werth bin], so wünsche ich Wahrheit; wenn ich der Ehre werth bin, so wünsche ich Ehre; wenn ich der Liebe werth bin, so wünsche ich die Liebe; wenn ich der Liebe Gottes werth [bin], so 15 wünsche ich die Liebe Gottes, und wenn ich des ewigen Lebens werth bin, so wünsche ich das ewige Leben. Aber die Sach ist nicht umgekehrt wahr; ich bin by weitem und fehrnem nicht alles dessen werth, was ich wünsche. W ü r g e n , würgte, gewürgt, würgend. 20 Erwürgen. Die Raubthiere erwürgen ihren Raub ; der Mörder erwürgt den Man, den er bestehlen will. Aber wie ein Engel thun köne, was ein guter Mensch verabscheuet, das begreife ich nicht ; ich weiß nicht, was ein Würgengel syn soll und syn kan. 25 Die Köchin würgt die Dauben; die Schlange würgt den Ochsen ; der Krieg würgt die Menschen ; das Unrechtleiden würgt das Herz; am Strik erwürgt der Gehenkte; in Unordnung gekomene Feden und Seile verwürgen sich durcheinander. W ü r k e n , würkte, gewürkt, würkend. Be-, aus-, ein-, fort-, verwürken. Der Mörder verwürkt das Leben. Der Ohrenblaser würkt. Liebling würkt aus. Der Fortwürkende vollendet, und der tende bewürkt. Ein Gesez soll nicht zurükwürken. Die ganze Natur würkt in einander und aufeinander. Son Mond würken auf die Erde, die Erde würkt sichtbar auf Mond, sie bewürkt seinen Schatten. Das Feuer würkt auf

30 Der Bitund 35 den das

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Wasser, das Wasser auf das Feuer, die L u f t auf die Pflanzen, die Pflanzen auf die Thiere und Menschen, die Menschen wieder auf sich selber und auf alles Übrige. Ihr Fleiß, ihre K u n s t etc. und ihre Einsichten bewürken die jeweiligen Zustand der Welt. Ihre ó Laster bewürken ihr Unglük, ihre Leidenschafften den Krieg, ihre Thorheit die Mittel des Krieges. Gesezlosigkeit bewürkt Verwilderung; Verwilderung bewürkt Verbrechen; also bewürkt Gesezlosigkeit Verbrechen. Wurzeln. Die Pflanzen stehen auf ihren W'urzeln; einige sind tief eingewurzelt, ein[ig]e kaum an die Oberfleche der E r d e gekeimet, alle genugsam, um durch die Wurzeln Festigkeit und alles das aus der Erde zu erhalten, was sie aus ihr erhalten müssen, um zu werden, was sie werden sollen. W a s fest in der E r d e steth, ist is tief in sie gewurzelt; was fest im Menschen steht, ist tief in ihn gewurzelt; seine Tugend, seine Kunst, Wüssenschaft, seine Fertigkeiten sind ihm nur dadurch gesichert, daß sie fest in ihm eingewurzelt [sind]. 10

W ü r z e n , würtzte, gewürzt, würzend. Würzend sind viele Pflanzen in Ahsien, und gewürzt die Speisen, die man mit diesem Gewürz bereitet. Das Salz würzet, Pfeffer würzet, Zimet würzet, Zucker würzet, viele Pflanzen würzen. Versalzen ist nicht gewürzt, und verpf[eff]ert noch minder. - Kind! eine gewürzete Rede ist lieblich; aber versalzene und verpfeferte 25 Reden sind so wenig gewürzet, als ungegründete, aber überzukkerte Vorwürfe. 20

W ü t h e n , wüthete, gewüthet, wüthend. Die meisten Uneinigen wüthen, und die meisten Wüthenden werden unsinig. Kind! förchte das erste heftige Worth, das dir :so wieder deinen Willen entrinnt ! Sobald du deiner auch nur im geringsten selber nicht mehr mechtig, so bist du's bald in allem nicht mehr. Denn zittere über dich selb! Das Äußerste des nicht mehr Meister syn über sich selber ist immer W u t h , und diese entspringt, wenn sie auch noch so ein verzehrendes Feüer ist, denoch 35 immer aus einem kleinen glimmenden Funken. Das Feüer wüthet, das Wasser wüthet, der Wind wüthet, die wilden Thiere [ wüthen], der Krieg wüthet, der Hunger wüthet, die Proceßsucht wüthet. Der verwildete Mentsch wüthet. Alles, 11

Pestalozzi W e r k e B d . 15

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was wüthet, wüthet auch aus, aber der Wüthende macht selten das wieder gut, was er in seinem Wüthen verheert hat. Z a g e n , zagte, gezaget, zagend. Verzagen. Die Alten sagten: Mit dem Zagen macht niemand tagen. Es 5 ist wahr. So groß dein Übel ist, so ist dein Zagen dir vast imer noch das beschwerlichere Übel. Da alles in der Welt wechselt und das Beste, Größte in der Welt - by neherem Kenen - seine Last hat, bald wie das Ellend, so zagt der Mensch gar oft aus Irrthum. 10 Z a h l e n , zahlte, gezahlet, zahlend. Aus-, ab-, bezahlen. Eine bezahlte Schuld ist für den Zahlenden wie eine ab den Schulteren abgefallene Bürde. Ich bezahle die Schuld, ich zahle das Capital ab, den abge-15 dankten Knecht aus. Wenn ich mehr zahle, als ich schuldig bin, denn überzahle ich. Z a n k , z a n k e n , zankte, gezanket, zankend. Kind! was ist ein verbittertes Leben ? Die Stunden des ruhigen Herzens sind allein Stunden des Lebens. Wenn du ein zangisches, 20 mürrisches Gemüth in dir einwurzeln leßest, so bereitest du dir das Leiden eines tausendfachen Todes; du lebst und kanst um deswillen doch nicht sterben, zappelst zwüschen Leben und Tod. Z a p p e l n , zappelte, gezappelt, zappelnd. Das Huhn, dem du das Messer in Hals stoßest, verzappelt. 25 Das gestochene Schaff zappelt; die zerträtne Schlang zappelt; der angenagelte Aal zappelt; die enthauptete Gans zappelt; das Kind unter der Ruthe zappelt ; der Fisch im Trochnen und der Krebs im Kratten zappeln. Z ä r t e l n , v e r z ä r t e l n , verzärtelte, verzertelt, verzertelnd. 30 Wenn der Herr der Erde, der Man, krafftlos wie ein Saugender ist, so ist er auf dieser Erde ein Nichts, eine klingende Schelle, und er wird das, wenn du [die] Jugend verzärtelst. Verzärtle die junge Eiche, sie stirbt; verzärtle den Kohl im Garten, er stirbt; verzärtle das junge Hünchen, es stirbt; verzertle den 35 jungen Hasen, er stirbt. Der Hund mag das Verzärteln am besten [ertragen], und doch sterben auch ville Schoßhunde um deswillen.

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Z a u d e r e n , zauderte, gezaudert, zauderend. Die Zeit ist kurz; der zaudernde Mensch verliert auch Kürze; die gute Gelegenheit geht by ihm vorüber und sagt spottend: Du bist meiner nicht werth, du Zauderer! ó Das Zauderen verspätet. Wenn der Frühling zaudert, so spetet sich der Herbst; wenn das K i n d zaudert, so ist der verspätet.

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ihre ihm verMan

Z ä u m e n , zäumte, gezäumt, zäumend. Man hat's im Zäumen des Pferds weit gebracht; aber wer gibt 10 für den menschlichen Mund einen Zaum, der ebenso gut hilft, als ein Roßzaum? Ich zäume das Pferd; ich zäume mich selber. Ich zäume den Mund. Man sagt auch, der Pfau zäumt sich auf; das Weib zäumt sich auf. is

Z a ü n e n , zaünte, gezaünt, zaünend. Das Eigenthum zaünen Hag und Märchen. Dadurch wirst du innert deinen Grenzen gebahnt, aber auch innert den Grenzen deines Rechts fry, wie du ohne diese Grenzen auf dieser Erde nie fry werden köntest. 20 Man zaünt das Feld ein; man zaünt die Gärten, die Weiden, die Weider ein. Das Einzaünen der Schaffweid heißt pferchen. Z e c h e n , zechte, gezecht, zechend. Ein zechender Bruder; eine Maalzeit, an der tüchtig gezecht worden. 25 Harz ist [zech]. Alles ist zech, was nicht leicht vom Flekk zu bringen. Zechen scheint mir sagen zu wollen: b y m Tisch oder im Wirthhaus so anzusizen, daß man nicht leicht vom Flek zu bringen [ist]. 3o

Z e h r e n , zehrte, gezehrt, zehrend. Ich zehre im Wirthshaus. Ich verzehre mein Gelt. Der Tee ein zehrendes Getrenk.

Z e i c h n e n , zeichnete, gezeichnet, zeichnend. An-, ab-, auf-, aus-, ver-, be-, mißzeichnen. Ich zeichne ein Gemäld ab, eine Kisten an, meine Ausgaben 35 auf, mich selbst aus; ich mißzeichne, was ich nicht recht zeichne. Der Mahler zeichnet ab; der Marqueur zeichnet an; der Beobachter zeichnet auf. Der Eigenthümer bezeichnet. Ich zeichne 11*

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mein Hauszeichen auf alles, was mein ist. Ich verzeichne mein Einkomen, meine Ausgaben. Z e i g e n , zeigte, gezeigt, zeigend. An-, be-, verzeigen. Der Mensch lehrnt durch Erfahrung und erfahrt durch Hören 5 und Sehen; und wenn man dem Man zu dem, was er erfahrt, noch viel zeigt, der erfahrt doppelt. Kind, laßt dir nur zeigen, was man dir zeigen will; - du hast nur, was du weißest, und durch's Zeigen lehrnst [du] wüssen, was du sonst nicht erfahren würdest. Die Morgendämerung zeigt den körnenden Tag an. Der Ver-10 leider zeigt den Fehlbaren an. Das Zeitungsblatt zeigt die Neuheit an. Ich zeige mit dem Stok auf etwas. Ich zeige aus einer Sach eine andere. Ich bezeige mich gut oder übel. Ich bezeige jemand eine Wohlthat. Er erzeigt aus Gründen. Ich zeige herum, herauf, herunter. Ich mißzeige, was ich unrichtig zeige. Der For-15 ster verzeigt das Holz im Wald. Z e r r e n , zerrte, gezerrt, zerrend. Ab-, aus-, anzerren. Ich zerre ein Blatt ab dem Baum; ich zerre ein Blatt aus dem Buch; ich verzerre mein Kleid; ich zerre einen am Haar. 20 Z e ü g e n , zeügte, gezeüget, zeügend. Be-, überzeügen. Ich bezeüge die Wahrheit; ich überzeuge den Zweifler. Elteren zeügen Kinder. Der Zeüge redet vor Gericht aus, er bezeüget. Kinder werden erzeügt, Pflanzen werden erzeügt. Das 25 Erzeügte, dessen Wachstum besorgt wird, wird erzogen. Durch Zeügnisse werde ich überzeügt. Z i e h e n , zog, gezogen, ziehend. Anzug, Abzug, Zug. Ich ziehe das Kleid ab, den Mantel an, die Uhr auf, die Schu 30 aus; ich beziehe die Wohnung; ich ziehe in die Stat ein. Ich entziehe mich bald dem, was ich nicht gern thue, bald unterziehe ich mich demselben. Ich überziehe eine Betdekke, ein Land. Ich vollziehe einen Befehl. Ich zieh mir Verdruß zu und ziehe mich aus einer mir wiedrigen Sach hinaus. 35 Ich ziehe dem untreuen, auch dem nachlessigen Knecht vom Lohn ab. Ich ziehe vor dem Höheren den H u t ab. Die Oberkeit

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zieht von einigen aus dem Land Gehenden Gelt, einige Procent. Das Gelt heißt der Abzug. Ich ziehe das Kleid ab; das Kleid zieht den Gasthut ab. Ich ziehe die Kleider an, ich ziehe mich an. Ich ziehe das Kleid aus, die Schu ab. Der Schelm zieht den Bestohlenen aus. Der Soldat zieth den Säbel aus. Der Hochmütige zieth den Einfeltigen auf. Der Uhrenmacher zieth die Uhren auf. Der Müller zieht die Schwelle auf. Der Lehenman bezieht sein Lehen, der Lehensherr den Lehenzins. Der Redner bezieht sich auf das, was er schon gesagt, auf Zeugnisse. Der Miethman zieth in seine Wohnung ein. Der Creditor zieth seine Schuld ein. Der Richter zieht den Verbrecher, der Schifman den Seegel, der Betrofene sein Maul ein. Der Raufer zieth liecht von Leder. Der Soldat zieht aus. Der Vatter erzieht [das] Kind. Der Gärtner zieht Pflanzen auf, der Bauer zieth Vieh auf. Die Wulken ziehen sich auf; der Himel zieht sich auf. Ein Gewitter zieth sich zusamen. Der Mensch zieth heraus, herein, herum, herab. Was sich zusamenzieth, das überzieth das Orth, wo es hinzieth. Die Arme[e] überzieht ein Land. Das Gewitter überzieth eine Gegend. Wenn sich das Zusammengezogene trent, so verzieth es sich wieder. Wenn sich mein Zorn verzieth, so verziehe ich meinem Beleidiger. Die Jugend zieht gern herum. Die wilden Völker ziehen gern herum. Dem, was ich vorziehe, gebe ich den Vorzug. Eine geschlagene Armee muß sich zurükziehen. Z i e r e n , zierte, geziert, zierend. Aus-, ver-, überzieren. Ein die Kirke zierende[s] Chor; ein gezierter Affe, der auf einem zottichten Bär tanzet. Der Schwanz [ziert] den Pfauen, das Hals ziert das Pferd, der Balg ziert die Kazze, die Federen zieren die Hüner, die Blume ziert den Garten. Der Mensch ziert sich mit allem, was glenzt, und mit allem, was ihn auszeichnet. Der Wilde verschnörkelt seinen Leib mit Einschniten in die H a u t ; er durchsticht sich die Ohren, damit etwas an ihm hange, das glenzt. Z i m m e r e n , zimmerte, gezimert, zimernd. Ein gezimmertes Holz, ein das Holz zimernder Mann. Z i n s e n , zinsete, gezinset, zinsend. Kind, der Zins ist eine schwere Sach; wer zinset, trägt eine schwere Bürde, und wer Schulden macht, muß zinsen.

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Der natürliche Schulmeister

Z i r k e l , zirkeln, abzirkelen. Geist der Ordnung, Geist des Abzirkelens! Du verdoppelst, du vervierfachest das Leben und seine Mittel. Z i s c h e n , zischte, gezischet, zischend. Auszischen. Eine zischende Schlange; ein ausgezischter Mensch.

5

Z i t t e r e n , zitterte, gezittert, zitternd. Z o r n , z ö r n e n , zörnte, gezörnt, zörnend. Auch der Zorn ist Schwäche; - ruhiges Anschauen aller Dinge ist des Menschen allein würdig. 10 Z o h l e n , zohlte, gezollet, zohlend. Wenn ich allein syn könte, und in meiner Hütten niemand brauchte und mich niemand, und das Meinige von sich selber imer allenthalben sicher wäre, so müßte ich weder Abgabe, noch Zohl, noch Gleit zahlen, da aber das ales nicht * 15 Z u k k e n , zukkte, gezukt, zukkend. Ich zukke einem sein Einkomen. Ich zukke das Schwert. Ich entzükke durch das Erhabene und Schöne. Z ü n d e n , zündete, gezündet, zündend. An-, entzünden. Es gibt Matrial-Trogen, die sich von selbst entzünden.

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Z w i n g e n , zwang, gezwungen, zwingend. Ab-, an-, be-, einzwingen. So wie du dir selber licht zu helfen weißt, kan dich kein anderer licht zwingen; aber so wie du in dir selbst ein unbehelf-25 licher Mensch bist, falst du licht jemand in die Hand, der dir den Arm bietet und sagt : « Ich will dich führen », und dich dann würklich führt, aber [so, wie] er will.

Über fremdsprachlichen Unterricht Um 1803

Über fremdsprachlichen Unterricht

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1. 2. 3. 4.

Kleiner Kreis. Allmähliche, natürliche, kunstlose Ausdehnung des Kreises. Belebung des Grundkreises durch lebendiges Interesse. Mnemonische Hülfsmittel : 5 a. Placiren. b. Zusamenhang der Worte durch die Ideen. c. Zusamenhang der Worte durch den Thon. 5. Constructionen behalten sich leichter als einzelne Worte. Sie placieren sich gegenseitig ihre Constructionen der Theile. io

Die Schwirigkeiten der Sprachlehre bestehen nicht im Auffassen der Grundthöne oder Stamformen, sonder durch das Einüben ihrer Abenderungsformen, durch Zuseze vor ihrem Anfange und ihre Endungen. Die Einübung diser Abenderungen wird dem Kind ohne Regel 15 durch bestendige Wiederhollung der Grundformen in allen ihren Abenderungen [erleichtert]. So wie die Constructionen für alle Phrasen sind, die durch die besten römischen Schrifftsteller würklich gebraucht, so müssen auch diese jez schweren Constructionen bestirnte e i g e n t ü m l i c h e 20 Phrasen der besten römischen Schrifftsteller seyn und jezo unter die Rubric der Schrifftsteller selber gebracht werden, sodaß alle Phrasen von Cicero unter die Rubriq Cicero, alle von Livius unter Livius, alle von ** etc. zu stehen komen, wodurch im Lehrling nothwendig schon zum voraus eine Art von Tact über die 25 Eigenheit eines jeden dieser Schrifftsteller erzeugt wird. 22.

Von diesem Schritt gehen die übrigen zu einer Art von geistiger Revision des Gelernten. Es werden nämlich alle erlernten Constructionen oder Phrases, welche auf die Denkungs- und Handso lungsart der Römer, in welchem Fach es auch sy, Licht geben, unter Rubriquen gebracht, so daß jede P h r a s i s , die über eine

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Über fremdsprachlichen U n t e r r i c h t

moralische, eine religiöse, eine bürgerliche, eine kriegerische oder eine Staatsansicht Licht gibt, unter Rubriqen dieser Ansicht gestellt werden würde, um durch dise Zusamenstellung theils einen allgemeinen Tact über die Ansichten, Denk- und Handlungsweise der Römer im Lehrling reg zu machen, theils die in diesen 5 Phrasen deutlich ausgesprochene Denkungs- und Handlungsweise derselben ihnen zum klaren Bewußtsyn zu bringen, sodaß sie, wenn [sie] jez nach vollendetem Verstehenlernen der Sprach das Lesen der römischen Autoren vornehmen, sie gleichsam zum voraus im Geist derselben leben, und nicht durch geisttödende 10 Mühseligkeiten sich Jahre lang zu den Kentnissen durcharbeiten müssen, die sie vor dem Lesen irgend eines Autoren nothwendig haben sollten. Rest 23. Nachdem dieser Bildungscours der Sprach durchgelehrnt und 15 in allen seinen Theilen von der ersten Nr. bis zur 22. dem Kind vollkomen eingeübt und dasselbe zu einer unbedingten Fertigkeit ihrer Anwendung gebracht worden, erst dann geth das Kind zum Lesen der lateinischen Autoren und zum Genuß aller der vielseitigen Erleuterungsmittel der Zöglinge, die auf dieser Stufe 20 der Sprachkentnis stehen, zu der die Vorübungen, deren Reihenfolgen ich hiermit festgesezt habe, sie unfehlbar hinführen und hinführen müssen, nicht bloß verständlich sind, sonder größtent e i l s aus dem, was sie würklich erkandt, ihnen gleichsam von selbst auffallen müssen, wodurch sie sich dann nothwendig in 25 der Lag feinden müssen, einen Cours im Lesen der lateinischen Autoren selbst und mit den gehörigen Hülfsmittlen selbststendig zu beginen. I. Deel. I. ala, ancora und acqua. 1. a l a longa, dextra, expansa, sinistra, extensa. ala vulnerata, ala disrupta, ala directa, alae bonae. ala avis - der Flügel eines Vogels. 2. ala expansa vulturis ala vulnerata avis ala bona equitum

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Über fremdsprachlichen Unterricht

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ala bena aedium ala directa aedium alae velorum expansa. 3. alae aedium - die Flügel der Gebäude alae velorum - die Flügel der Segel. id est partes extremae velorum - die äußersten Theile der Segel. *

5. Dextra laevaque ala quae in prima acie pugnabant - Der rechte und der linke Flügel, die das Treffen begannen, in alis divisus socialis exercitus - das auf die Flügel verlegte Heer der Bundsgenossen. *

6te Übung, ala - alacer alacritas canis in venando inania alacritas ad litigandum - eitle Ungestümheit etc. vir temperatus sine metu et con alacritate. ancora. 1. tenax ancora - ankerfest, ancora ferrea, facta, sublata. 2. ancoram j acere - den Anker werfen ancoram figere, pangere - den Anker werfen ancoras tollere - den Anker lichten ancoras praecidere - die Anker kappen ancoras moliri - die Anker aufmünden navem in ancoris tenere - mit einem Schiff vor Anker liegen carere encoris - ankerlos syn in ancoris commorari - sich vor Anker aufhalten loca sunt egregia omni illa regione ad tenendas ancoras die Örter sind zu Ankerplätzen vorzüglich gut. *

5. Na vis consistit in ancoris - das Schiff liegt vor Anker, fundus ancora jacienda serviens. ancora ultima fessus Fabius - Fabius, der vom Fehlschlagen der lesten Hoffnung niedergedrückt war

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Ü b e r fremdsprachlichen U n t e r r i c h t

Loca sunt egregia omni illa regione ad tenendas encoras die ganze Gegend ist voll guter Ankerplätze. 6. faber ancoraneus - ein Ankerschmied. * aqua. 1. aqua dulcis - süßes Wasser aqua marina - Seewasser aqua fontana - Brunnenwasser aqua fluvialis - Flußwasser aqua nivalis - Schneewasser aqua viva - Quellwasser aqua puteana - Brunnwasser aqua mulsa - Wassermilch aqua pluvialis, celestis - Regenwasser 2. aquae - die Bäder aquae - die Zähren aquae calidae - Warmquellenbäder aqua inter cutem - Wassersucht Abi. aqua, terra - zu Wasser, zu Land ad aquam - zu Wasser 3. cornix augur aqua aquae lacrymae - die Threnen aqua profluens - fließend Wasser, Quellwasser stagnane - stehend aquae altae - tiefïe Wasser

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4. aquam trahere e puteo - im Sod Wasser ziehen aquam ducere per fundum - eine Brunnleitung durch das Land ziehen aquam frigidam subfundere - kaltes Wasser zwischen hinein 30 gießen - mit hämischen Bemerkungen den Eindruck warmer theilnehmender Gespräche zu vermindern suchen, adpergere alicui aquam - jemandem Wasser anspritzen, einem wieder Muth machen, einem aus der Ohnmacht helfen. 35 aqua et igni interdicere alicui - einen in den Bann thun

Über fremdsprachlichen Unterricht

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aquam dare - Zeit geben aquam perdere - Zeit verlieren. accurrite intro atque adferte aquam - komet eilend und bringet Wasser aqua et igni interdictus - ein Verbandter *

5. Ingentes aquae eo anno fuerunt - die Wasser standen dies Jahr gar hoch aquae magnae bis eo anno fuerunt Tiberisque innondavit die Wasser waren dies J a h r zwei mal sehr groß, auch ist die Tiber ausgetretten. In hac causa mihi aqua haeret - ich komme in dieser Sache nicht gut fort. aquam temperai ignis - wer wird das Wasser mit Feuer kühl machen? aquam et terram petere - sich unbedingt ergeben, unterwerffen arbore (id est arboribus) nunc aquas culpante nunc torrentia agros sidera - da die Gewächse bald über die große Nässe, bald über die Felder ausdörrenden Gestirne, über das trokkene Wetter klagen dicit ille quidem multa multis locis, sed aqua haeret, ut agunt er sagt zwahr an vielen Orthen vieles, aber wie man sagt ohne Erfolg, ohne daß es Eindruk macht. NB. quis aquam temperai ignibus - wer wird warme Quellen mit Feuer [löschen]? . ex oculis multa cadebat aqua - es fielen ihm Threhnen über Trehnen von den Augen sol aquam subducit - die Sone zieht Wasser aquae silentes plerumque sunt altae - die stillen Wasser sind gewöhnlich tieffe quo minus murmur, plerumque altior est unda - je weniger ein Gewässer Geräusch macht, desto tieffer ist es gewöhnlich. *

6. aquaticus sapor - wässeriger Geschmak aquosus orator, poeta - ein wässeriger Redner, Dichter aquarius color - schwache wässerige Farbe

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Über fremdsprachlichen Unterrieht

aquarius cantharus, noceus - ein Wasserkrug aheneum aquarium - ein eherner, kupferner Wasserkessel mus aquaticus - eine Wassermaus mola aquaria - Wassermülle rota aquaria - ein Wasserrad 5 nux aquatica, cochlea aquatilis, aranea aquatica, bestia aqua tilis.

ABC der Anschauung oder Anschauungslehre der Maßyerhältnisse

Zürich und Bern in Commission bey H e i n r i c h G e ß n e r , Buchhändler, und in T ü b i n g e n in der J . G. C o t t a ' s c h e n Buchhandlung 1803

A n s c h a u u n g s l e h r e der M a ß v e r h ä l t n i s s e

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Entwurf zur Vorrede D a s A B C d e r A n s c h a u u n g ist d a s w e s e n t l i c h e Mittel, d i e g e b i l d e t e S i n n e n r i c h t i g k e i t z u r a l l g e m e i n e n B a s i s d e r V e r n u n f t e n t w i k l u n g u n d d a m i t z u r allg e m e i n e n B a s i s aller m ö g l i c h e n B i l d u n g , d i e V e r n u m f t e n t w i k l u n g zu i h r e m 5 F u n d a m e n t h a b e n m u ß , zu m a c h e n . E s ist d a s w e s e n t l i c h e M i t t e l d e r W ü s s e n s c h a f f t , die wir so l a n g s u c h t e n u n d nie f a n d e n , d a s K i n d f r ü h n i c h t s zu l e r n e n , was es n i c h t v e r s t e t h , u n d a l l e s zu l e r n e n , weil es n i c h t s g e l e r n t h a t , d a s es n i c h t g e l e h r n t h a t , eh es e t w a s v e r s t a n d . E s v e r e i n i g e t d e n e i n f a c h s t e n A n f a n g s p u n k t aller K u n s t d u r c h d i e m a t h e m a t i s c h e u n d p s y c h o l o g i s c h e L ü k k e n l o s i g k e i t 10 u n d V o l l e n d u n g , d u r c h die V o l l k o m e n h e i t seiner M i t t e l m i t d e m l e s t e n Zihl derselben, u n d ist v o r z ü g l i c h g e e i g n e t , im K i n d e i n e a l l g e m e i n e E r f i n d u n g s k r a f f t im f r e y e n u n d villseitigen Z u s a m e n s e z e n d e r v e r s c h i e d e n a r t i g s t e n F o r m e n zu erzeugen, die, v e r b u n d e n m i t e i n e r t i e f e n A u s b i l d u n g d e s R i c h t i g k e i t s g e f ü h l s in allen V e r h e l t n i s s e n , i h m j e d e A u s s c h w e i f u n g u n d j e d e V e r i r r u n g in diesen Zu15 s a m e n s e z u n g e n u m ü g l i c h m a c h t . D a d u r c h g i b t es d e r B i l d u n g zu j e d e r K u n s t u n d zu j e d e m B e r u f , die, a u f welche A r t es a u c h ist, V e r h e l t n i s g e f ü h l z u i h r e m F u n d a ment h a t , e i n e A r t v o n G a r a n t i e , die bisher keine Art von Bildung h a t t e . A u c h h a b e ich L a v a t e r s W o r t : E s ist u n g l a u b l i c h , wie f u n d a m e n t l o s E u r o pens g a n z e K u n s t ist, v o r h e r nie v e r s t a n d e n , bis ich s a h , in w e l c h e m G r a d dieses 20 A B C L ü k k e n in d i e s e n F u n d a m e n t e n a u s f ü l l e , d i e ich v o r h e r n i c h t k a n d t e . Allenthalben m a n g e l t den A n f a n g s p u n k t e n der K u n s t b i l d u n g diese reine Grundlag des A u g e n m a ß e s , u n b e d i n g t e F e r t i g k e i t d e r H a n d , j e d e s V e r h e l t n i s r i c h t i g a u s z u d r ü k e n , u n d h o h e V o l l e n d u n g im e i n f a c h s t e n E i n z e l n e n . D a s alles g i b t d a s A B C d e r A n s c h a u u n g , u n d es ist selber n i c h t s a n d e r s als 25 eine p s y c h o l o g i s c h g e r y h e t e l ü k k e n l o s e S t u f f e n f o l g e v o n Ü b u n g e n im A u g e n m a ß u n d in d e n F e r t i g k e i t e n d e r H a n d , z u r m a t h e m a t i s c h e n S i c h e r s t e l l u n g d e r V o l l e n d u n g e i n e s j e d e n e i n z e l n e n Zugs, v o n w e l c h e r S i c h e r s t e l l u n g ich u n b e d i n g t n i c h t n u r s a g e n d a r f , sie ist bisher i m A l l g e m e i n e n d e r K u n s t b i l d u n g n i c h t n u r n i c h t erzihlt, sie ist d e r s e l b e n n i c h t e i n m a h l g e s a g t w o r d e n . E s ist a u f k e i n e 30 A r t als a u f diese m ö g l i c h , sie zu erziehlen. E s ist n u r i m A B C d e r A n s c h a u u n g m ö g l i c h , es w a r n i c h t u n d es ist, w a s d u r c h i h n s e r z i h l t w o r d e n ist, d u r c h n i c h t s , w a s ist, [zu] erzihlen. N u r a u f seiner B a h n ist es m ö g l i c h , d i e S c h r e i b k u n s t z u m R e s u l t a t fester A u s m e s s u n g e n z u e r h e b e n , s e i n e A n f a n g s z ü g e b y i h r e r e r s t e n E r s c h e i n u n g z u r V o l l k o m e n h e i t zu e r h e b e n . E b e n s o ist es n u r d u r c h sie m ö g l i c h , 35 d a s W e s e n d e r Z e i c h n u n g s k u n s t , e i n u n v e r i r r l i c h e s V e r h e l t n i s g e f ü h l u n d eine z u j e d e m B e z u g f e s t g e b i l d e t e H a n d in d e n A n f a n g s v e r a u c h e n [zu erzielen]. Alles dieses ist n i c h t eine F o l g e einer e i n s e i t i g e n H a n d ü b u n g i m S c h r e i b e n u n d Z e i c h n e n , die k e i n g e b i l d e t e s V e r h e l t n i s g e f ü h l i m G e i s t u n d k e i n e g e b i l d e t e Verh e l t n i s k r a f f t in d e r H a n d zu i h r e m F u n d a m e n t h a t . E b e n so w e n i g ist es e i n e 40 Folge d e r M e ß k u n s t , d i e d e m K i n d Lineal u n d Z i r k e l in d i e H a n d g i b t , d e r e n G e b r a u c h d e m [ K i n d ] d i e F u n d a m e n t e d e r N a t u r k r a f f t z u m A u s m e s s e n aller 12

Pestalozzi Werke Bd. 15

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Anschauungslehre der Maßverhältnisse

Gegenstände selber überflüssig machen und in der Bildung zur höchsten Kunst des menschlichen Geists die Kräffte des Geists durch Handwerkvorteile stillstellen, die sich Schneiderund Schumacher um d e s B r o d v e r d i e n e n s w i l l e n zwahr billig erlauben, die aber das Menschengeschlecht auf Gefahr der Zerstörung seiner wesentlichen Krefften niemahl in den Maaßreglen seiner all- 5 gemeinen Bildung erlauben sollte. Das ABC der Anschauung ist reine Mathematic. Die Matematic, wie sie ohne dasselbe gelehrt wird und gelehrt werden kan, ist vereinfachet für den gebildeten Verstand, d e n s i e a b e r by i h r e n L e h r l i n g e n s e l t e n a n t r i f f t . Das ABC der Anschauung [ist] V e r e i n f a c h u n g diser Lehre für den ungebil- 10 deten, den sie in der Wiegen allenthalben antrifft. Die Matematic des Vierekks ist die Kindermatematic, die Matematic des Dreiekks ist die Matematic des Jünglings und Mans. Entwürfe zum Text a. [Es sind] in den Übungen Linien und Quadrate als das allgemeine Fundament der Anschauungslehre der Maaßverheltnisse erkandt. Alle Maßverheltnisse könen durchaus nur durch Worte, die Zahlverheltnisse bestimen, ausgedriikt werden. Sie sind selber nicht anders als Anwendung der Zahlverheltnisse auf das Bestimmen eines jeden Gegenstand. Sie ruhen desnahen in ihrem Wesen bestirnt auf einer und eben [derselben] Ansicht. Die Form aber, in welcher sie als Maaß und als Zahl in einer und eben derselben Ansicht dem Kind in der möglichsten Einfachheit und Heiterkeit und auf eine in allen Übungen sich gegenseitig gleichförmig unterstüzende [Art] vor Augen gebracht werden könen, sind Linien und Quadrat. Alles, was berechnet und gemessen werden kan, beschrenkt [sich] auf Größe, Schwere, Dauer und Werth. Aber von allein diesem ist nur die G r ö ß e einer Kunstbearbeitung fehig, darin das Wesen [des] Zahlverheltnisses und dadurch das Fundament des Maaßverheltnis einfach, allumfassund und deutlich vor Augen gelegt [werden] kan. Dadurch bestirnt sich die Größenlehre als das allgemeine Elementarmittel der Anschauimg der Zahl- und Maaßverheltnisse, und ebenso bewähren sich unter allen denkbaren Größenformen die gerade Linie und das Quadrat als diejenigen, die vorzüglich geschikt sind, dem Kind dadurch, daß sie und ihre Abtheilungen gemessen werden, den Begriff der Zahl ins Aug fallen [zu] machen. Dadurch wird die Ansicht der Zahl und diejenige der Maaße zu einer und eben derselben Ansicht gemacht, und aus ihnen und durch das Mittel der geraden Linien und das Mittel, sie nach Maaß und Zahl als Größe und Vielheit ins Aug zu fassen, aus ihnen selbst entwikelt, wodurch sich zugleich im Geist des Kinds die Krafft erzeugt, mit Leichtigkeit zur Bestimung aller übrigen Größenformen und eben alles Übrigen, was nach Zusamensezung und Abtheilung ins Aug gefaßt werden kan, jeder Schwere, jede Dauer, jeden Werth hinüberzugehen. Hierin ligt der Zwekk des ABC der Anschauung und der Inhalt seiner Mittel.

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b. So wie man in der vorhergegangenen Einheitetabelle jeden Strich, der dasteth, als e i n e n Strich, das ist, jede Einheit als Einheit ins Aug faßt, und so wie 45

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

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die erste Tabellen d u r c h eine Reyhenfolgen von zehn E i n h e i t e n , die von der Zahl 1 ausgehen u n d lükkenlos imer n u r d u r c h H i n z u s e z u n g einer einigen Einheit in allen zehn A b t h e i l u n g e n bis zur Zahl zehn v e r m e h r t werden, so f a ß t das Kind in diser Tabellen jedes Q u a d r a t , dos d a s t e t h , als ein Q u a d r a t , als eine Ein5 heit ins Aug. U n d so wie das K i n d in der ersten Tabellen sich R e y h e n von 2eren, 3eren u n d 4ern etc. d u r c h Zusamenstellung von 2, 3 E i n h e i t e n gebildet h a t , so bildet es sich in dieser R y h e n von halben, 3teln, vierteln etc. d u r c h Theilung diser Q u a d r a t e n . U n d so wie es sich in der ersten Tabellen d a s 2, das 3 u n d d a s 4 als eine Vielheit von E i n h e i t e n zusamengesezt vorstellt, so stellt es sich jez in 10 der zweiten Tabellen die E i n h e i t e n als in y 2 , . Vi abgeteilt vor. U n d so wie das K i n d in der ersten Tabellen gelehrnt h a t , die E i n h e i t m i t m e h r e r e n E i n h e i t e n , einen 2er m i t m e h r e r e n zwyeren, einen 3er m i t m e h r e r e n 3eren zu vergleichen und d a d u r c h ihr Verheltnis gegen einander zu b e s t i m e n , also l e h r n t d a s K i n d jez, einen Theil mit jeder beliebigen Zahl gleicher Theile des Ganzen zu vergleichen 15 und ihr Verheltnis gegen e i n a n d e r zu bestimen*). Übrigens herschet zwüschen den Ü b u n g e n der Tabellen der E i n h e i t e n u n d den Ü b u n g e n der B r u c h t a b e l l e n eine allgemeine Ü b e r e i n s t i m u n g , u n d allemahl *) A n m e r k u n g . Es ist in der Anleitung zum Gebrauch der Tabellen der Einheiten vergessen 20 worden zu sagen, daß, eh die Mutter die Übungen des Zehlens mit dem Kind auf der Tabellen selbst anfangt, sie ihm alles das, was in der ersten Übung dieser Tabellen gelehrt wird, mit wirklich beweglichen und ungleichen Gegenständen zeigen und die erste Aussprach der Zahlen mit der Aussprach der Sachen selber, die sie ihm zehlt, vereinigen muß. Wenn sie ihm nemlich Steinchen, Erbsen, 25 Blätter, Hölzchen oder was es ist, auf den Tisch legt, so sagt sie nicht, das ist e i n s , [sondern] das ist e i n Hölzchen, das ist e i n Stein, und wieder nicht, das ist zweimahl eins, sonder das ist zweymahl ein Steinchen, zweimahl ein Blättchen. E b e n s o ist in R ü k s i c h t der ersten Ü b u n g der Tabellen der E i n h e i t e n zu bemerken, d a ß die Ü b u n g derselben m i t den K i n d e r e n u n s einen noch b e s t e h e n d e n 30 S p r u n g zwüschen der ersten u n d zweiten Ü b u n g b e m e r k e n g e m a c h t h a t . M a n sprach dem K i n d in der zweiten R y h e n der ersten Ü b u n g bloß 1 m a h l 2, 2 m a h l 2, 3 mahl 2 und so weiter vor, denn hieß es in der zweiten Ü b u n g gleich: 1 ist d a s halbe Theil von 2 m a h l 1 ist 1 mahl 2 etc. D a es a b e r b y d e m L e h r e n der K i n d e r wesentlich d a r a u f a n k o m t , sie nicht zwei n e u e G e s i c h t s p u n k t e auf e i n m a h l zu 35 lehren, sonder alle in u n s e r e m Vorstellen zusamengesezte G e s i c h t s p u n k t e in die bestirnten E i n h e i t e n a u f z u l ö s e n , aus denen sie zusamengesezt sind, u n d d e m K i n d in jedem Fall i m m e r n u r e i n e dieser E i n h e i t e n auf e i n m a h l vor die Sinen zu bringen, so m u ß offenbar dieser Begriff: der h a l b e Theil von 2 ist eins, d e m K i n d also deutlich g e m a c h t werden, daß m a n i h m b y zwei Strichen, die es als 40 2 mahl 1 u n d e i n m a h l 2 k e n t , zwüschen der Ü b u n g 2 m a h l 1 ist 1 m a h l 2, u n d derjenigen das halbe 2 [Teil] ist einmahl 1, e i n m a h l 2 ist 2 m a h l 1, 1 m a l 2 u n d der halbe Theil von 2 ist 3 m a l 1, 2 mal 2 ist 4 m a l 1 etc. diejenige s t a t t h a b e , in welcher die Anzahl der E i n h e i t e n u n b e s t i m t gelassen wird u n d n u r die A n z a h l der 2 bestirnt wird. Man sagt nemlich dem K i n d , w e n n m a n i h m n u r auf einen 45 Strich der 2 zeigt: das ist der halbe Theil von 2, wenn m a n i h m auf 2 zeigt, so viel m a h l 1 ist e i n m a h l , wenn m a n ihm auf 3 zeigt, so viel m a h l 1 ist e i n m a h l 2 u n d der halbe Theil von 2, wenn m a n ihm auf 4 zeigt, so viel m a h l 1 ist 2 m a h l 2. 12*

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A n s c h a u u n g s l e h r e der Maßverhältnisse

ist die Ü b u n g der B r u c h t a b e l l e n auf die F e r t i g k e i t e n , die sich d a s K i n d in der Tabellen der E i n h e i t e r w o r b e n , also g e g r ü n d e t , d a ß die Ü b u n g e n d e r Bruchtabellen, wenn die ersten wohl g e f a ß t sind, dem K i n d u n b e d i n g t ä u ß e r s t leicht werden müssen. Diese Ü b e r e i n s t i m m u n g ist a b e r in der ersten Ü b u n g b y d e r Tabellen a m wenigsten s i c h t b a r , weil in derselben in b y d e n Tabellen n u r der Anf a n g s p u n k t ihrer E i g e n h e i t , d a s ist d a s specifische Besondere, d a d u r c h sie sich v o n e i n a n d e r u n t e r s c h e i d e n , ins A u g g e f a ß t wird. I n der ersten Ü b u n g d e r Tabellen wird der f ü r sich b e s t e h e n d e G e g e n s t a n d der E i n h e i t als B e s t a n d t h e i l j e d e r Zahl oder als Theil jeder S u m m , die a u s Einheiten zusamengesezt ist, dargestellt u n d ins A u g gefaßt . I n der zweiten Tabellen wird der f ü r sich b e s t e h e n d e G e g e n s t a n d der E i n h e i t als S u m e jeder Anzahl Theile, die a u s ihr gebildet w e r d e n k ö n e n , dargestellt u n d ins A u g g e f a ß t , u n d als d a s Verheltnis der E i n h e i t u n d der S u m e ihrer Theile zu j e d e r a n d r e n S u m der Theile der E i n h e i t verglichen. F ü r die F o r m d e r D a r l e g u n g der ersten Tabellen als E i n h e i t ist jeder Gegens t a n d u n d jede F o r m b r a u c h b a r . Die Strichen, die wir gewehlt h a b e n , sind n u r wegen der Leichtigkeit u n d B e s t i m t h e i t , m i t welcher sie als E i n h e i t u n d als Z u s a m e n s t e l l u n g der E i n h e i t e n ins A u g fallen, vorzüglich. Die D a r l e g u n g der E i n h e i t als S u m e der Theile, die a u s ihr gebildet werden k ö n t e n , f o r d e r t eine F o r m , in welcher n i c h t n u r die A b t h e i l u n g e n in Vielheiten, sonder a u c h die R i c h t i g k e i t diser A b t h e i l u n g e n ins A u g fallen u n d e r p r o b t werden k a n . H i e f ü r wäre das Q u a d r a t a u ß e r allern Zweifel die schiklichste F o r m .

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2te Ü b u n g . Die L e h r e der Zahl s c h r e i t e t zur E i n h e i t s t a b e l l e u n d von diser zur ersten u n d h e r n a c h z u r zweiten Bruch- oder Quadratf tabelle fort]. H i e f ü r wären die gerade 25 Linien u n d d a s Q u a d r a t schikkliche F o r m e n . D a m a n a b e r die a b g e t e i l t e n Linien nicht so leicht in größeren Ü b u n g e n ü b e r s e h b a r m a c h e n u n d wie die Einheitstabellen dem Aug in zehn R y h e n - [darbieten k a n n , ist] die E i n h e i t a n sich [ u n d die] Zusamensezuiig der E i n h e i t e n in zweier, dreier, vierer zusamengesezte S u m [der] E i n h e i t e n m i t der E i n h e i t u n d m i t jeder S u m v o n E i n h e i t e n zu ver- 30 gleichen, so wie es die E i n h e i t in der ersten Tabellen die E i n h e i t als Theil einer S u m e von E i n h e i t e n u n d u m g e k e h r t eine S u m e von E i n h e i t e n als E i n h e i t ins A u g fassen u n d also die E i n h e i t u n d j e d e S u m von E i n h e i t e n m i t jeder a n d e r e n S u m von E i n h e i t e n verglichen ihr Verheltnis gegen e i n a n d e r b e s t i m e n lehrt. So sieht m a n jez in der zweiten Ü b u n g diser B r u c h t a b e l l e n den h a l b e n Theil des 35 Q u a d r a t als H e l f t e einer E i n h e i t ins A u g u n d findet in den zwanzig H e l f t e n des Q u a d r a t s die zehn E i n h e i t e n , die diese R e y h e n bilden. 3te Ü b u n g . So wie m a n in der 7. [Tabelle] aus d e n zwanzig E i n h e i t e n die u m die H e l f t e derselben kleinere Anzahl Z w y e r u n d a u s d e n dreißig E i n h e i t e n der d r i t t e n 40 R e y e n zehn Dreyer, die u m den d r i t t e n Theil kleinere Anzahl etc. gebildet h a t , so bildet m a n in diser Tabellen a u s d e n zwanzig H a l b e n der zweiten R y e n zehn Ganze, aus den dreißig D r i t t l e n der d r i t t e n R e y h e n e b e n f a h l s zehn Ganze u n d so weiter. U n d u m g e k e h r t , so wie m a n in diser Ü b u n g der E i n h e i t e n t a b e l l e n die 2er, 3er etc. in ihre B e s t a n d t h e i l e aufgelöst, so theilt m a n das Q u a d r a t in seinen 45 ungleichen I n h a l t als Y2, Drittel, Viertel.

Anschauungslehre der Maßverhiiltnisse

181

2te Ü b u n g . So wie man in der ersten Tabellen in der zweiten R y h e n zwei Striche als einen Zwyer und einen von diesen Strichen als die H e l f t e des Zwyers ins A u g f a ß t , so f a ß t m a n in der zweiten Ü b u n g der zweiten Tabellen in der zweiten 5 R y e n zwei halbe Q u a d r a t als eine E i n h e i t u n d eines von diesen zwei halben als die H e l f t e der E i n h e i t ins Auge. U n d so wie in der ersten Tabellen die Einheiten als Zwyer z u s a m e n f a ß t u n d die Zweier als E i n h e i t e n t r e n t , so löst m a n in diser Ü b u n g das die E i n h e i t vorstellende Q u a d r a t in zwei Theil auf u n d sezt sie wieder als E i n h e i t zusamen. Auf der ersten Tabellen geth das Zusamensezen der Theile 10 als zwey [ H ä l f t e n ] eines Ganzen auf.

] 82

A n s c h a u u n g s l e h r e der Maßverhältnisse

Erstes Heft Vorrede

So wie die N a t u r von d e m Augenblik an, d a d a s K i n d seine Sinne b r a u c h t , n i c h t a u f h ö r t , i h m t a u s e n d Gegenstände, von denen der Mensch den Begriff der E i n h e i t u n d Vielheit a b s t r a h i r t h a t , vor Augen zu stellen, eben so h ö r t sie von f> diesem Augenblick a n n i c h t auf, d e m K i n d e t a u s e n d G e g e n s t ä n d e , von denen d e r Mensch den Begriff der F o r m u n d der G r ö ß e a b s t r a h i r t h a t , vor Augen zu stellen; - u n d so wie das B u c h der M ü t t e r z u m Zweck h a b e n soll, die K i n d e r auf d a s Z ä h l b a r e a n den G e g e n s t ä n d e n , die ihnen die N a t u r vor Augen stellt, aufm e r k s a m zu m a c h e n , u n d sie d e n U n t e r s c h i e d dessen, was a n e i n e m Gegen- 10 Stande z ä h l b a r ist, von d e m j e n i g e n , was a n e i n e m a n d e r n G e g e n s t a n d zählbar ist, b e m e r k e n zu lehren, so m u ß d a s Buch d e r M ü t t e r a u c h d a h i n wiirken, die M u t t e r in den S t a n d zu setzen, ihre K i n d e r auf die F o r m der Gegenstände, die ihnen die N a t u r vor A u g e n stellt, u n d auf das, w a s a n ihnen m e ß b a r ist, a u f m e r k s a m zu m a c h e n , u m sie a u c h den U n t e r s c h i e d der F o r m u n d des Verhältnisses 15 eines a n d e r n Gegenstandes b e m e r k e n und b e n e n n e n zu lehren. - E s m u ß die M u t t e r d a h i n f ü h r e n , ihr K i n d zu lehren, d a ß die Kugel, der Apfel, der Augapfel, ein K n a u l F a d e n , der Teller, der Reif u. s. w. r u n d , das E v länglicht r u n d , die S t u b e n t h ü r e viereckig, - d a ß der Mann größer als deis K i n d , - der Mannskopf größer als der K i n d s k o p f , die o b e r n Augenlieder größer als die u n t e r n , die Mittel- 20 finger länger u n d die D a u m e n dicker als die übrigen Finger seyen. D a a b e r die W ö r t e r g r o ß u n d k l e i n z u m G r ö ß t e n u n d K l e i n s t e n u n d allen Mittelgrößen g e b r a u c h t werden, a b e r über den U n t e r s c h i e d des Maßes aller dieser Größen gegen e i n a n d e r g a r n i c h t s b e s t i m m e n , der Mensch a b e r d e n n o c h einer solchen n ä h e r n B e s t i m m u n g u n u m g ä n g l i c h b e d a r f , so h a t das Menschenge- 25 schlecht v o n jeher alles g e t h a n , u m sich zu deutlichen Begriffen hierüber zu erh e b e n . E s h a t F i n g e r , Fingerglieder, Schuhe, Schritte u n d a u s g e s t r e c k t e Arme g e b r a u c h t , u m das Maß der verschiedenen Größen zu u n t e r s c h e i d e n u n d zu bestimmen. D a a b e r der G e b r a u c h dieser Mittel ohne V e r b i n d u n g m i t Zahlkenntnissen 30 ä u ß e r s t b e s c h r ä n k t u n d gar n i c h t geschickt ist, d a s Menschengeschlecht in R ü c k sicht auf ihre K r a f t , die F o r m u n d das Maß der G e g e n s t ä n d e n ä h e r zu b e s t i m m e n , weder n a c h ihrer Anlage noch n a c h ihrem B e d ü r f n i ß befriedigend zu entwickeln, i n d e m alle diese Mittel ohne K e n n t n i ß der Zahlverhältnisse u n s n i c h t weiter führen, als zu sagen : das ist einmal, u n d einmal u n d wieder einmal so groß als das 35 a n d e r e , so f ü h l t e sich das Menschengeschlecht, ohne K e n n t n i ß der Zahl in Rücksicht auf die in i h m liegende K r a f t , die verschiedenen Größen gegen einander b e s t i m m e n zu k ö n n e n , in eben der Lage, in d e r es sich o h n e K e n n t n i ß des Rechnens, in R ü c k s i c h t auf die in i h m liegende K r a f t , die Zahlverhältnisse, oder das

Ansehauungslehre der Maß Verhältnisse

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Mehr und Minder zu b e s t i m m e n , b e f a n d . - U n d so wie es ihm in dieser letzten Rücksicht nicht genug war, zu sagen: das ist eins, u n d eins u n d wieder eins, so konnte es ihm in Rücksicht auf das Maß der G e g e n s t ä n d e nicht genug seyn, zu sagen : das ist eine H a n d breit, u n d eine H a n d breit, u n d wieder eine H a n d breit. 5 Es müssen daher zur Entwickelung des Begriffes der Maßverhältnisse eben so, wie es zur Entwickelung des Begriffes der Zahlverhältnisse nothwendig war, Kunstmittel gefunden werden, welche die Naturkraft zur Verdeutlichung der Vorstellungen von den Maßverhältnissen verstärken. D a aber die Deutlichkeit aller Vorstellungen über diese Verhältnisse gänzlich nur durch die Deutlichkeit 10 der Vorstellungen der Zahlverhältnisse erzielt werden kann, so können diese Hülfsmittel, das ist, die Anschauungslehre der Maßverhältnisse, von keinen andern Formen ausgehen, als von denen, von welchen die Anschauungslehre der Zahlverhältnisse ausgeht. Diese Mittel der Anschauungslehre der Maßverhältnisse sind: 15 1. Die gerade Linie, und 2tens das Quadrat. U n d ob Linie und Quadrat gleich das Fundament unserer Anschauungslehre der Zahlverhältnisse sind, so setzen Linie und Quadrat, in so fern sie Fundamente der Anschauungslehre der Maßverhältnisse seyn sollen, Übungen in dem Gebrauch der Linien und des Quadrates als Fundamente der Entwickelung der Zahlverhältnisse voraus. Auf 20 der andern Seite aber wird wieder die aus dem Gebrauch der Formen der Anschauungslehre der Maßverhältnisse entwickelte Kraft zum Rechnen dazu gebraucht, die Maßverhältnisse der nemlichen Linien und Quadrate zu bestimmen, durch deren Anschauung und Vergleichung die Kräfte zum Rechnen entwickelt worden sind. 25 Also unterstützen sich die in ihrem Wesen ganz gleichen Kunstmittel des Zählens und des Messens gegenseitig, und entwickeln durch ihre Form, nach welcher sie an die Reihenfolgen der Zahlverhältnisse gekettet sind, das Verhältniß der verwickeltesten Größen durch die Anschauung des Quadrates so weit, als sie das Bewußtseyn der Abtheilungen der Zahlverhältnisse entwickelt. 30 Daher beschränkt sich die Ausmessungskunst, in so fern sie eine reine Folge dieses A B C ' e der Anschauung ist, einzig auf Größen, die durch die Anschauung des Quadrates und seiner Abtheilungen können sichtbar gemacht und durch die Kraft, welche durch die Anschauungslehre der Zahlverhältnisse entsprungen ist, berechnet werden. U n d der ganze Umfang unserer Anschauungslehre der Maß35 Verhältnisse beschränkt sich bloß auf Formen, die als Abtheilungen des Quadrates in d e m s e l b e n sichtbar sind, und entweder bloß durchs Zählen oder durch Vergleichung ihrer Breite mit ihrer Höhe herausgefunden werden können. Ihr G e b r a u c h ist folgender: Man sagt dem Kinde - nach dem ersten Paragraph, auf die wagrechten 40 Linien hinzeigend: Das sind wagrechte Linien; auf die oberste Linie hindeutend: Das ist die erste wagrechte Linie; auf die 2te hindeutend: D a s ist die 2te wagrechte Linie u. s. w. Das Kind spricht nach, was man ihm vorsagt. Dann fragt man, indem man auf die 2te, 3te, 5te, 7te u. s. w. hinzeigt: Welche Linie ist dieses? 45 Sobald die Kinder diese Übungen einige Male nach einander gesagt haben, so können und sollen sie sie dann durch sich selbst und von sich selbst machen. Das Gleiche muß dann auch mit den senkrechten Linien gemacht werden. Nach §. 2. zeigt man auf die Iste und 2te wagrechte Linie und sagt : Die erste

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Anschauungslehre der M a ß v e r h ä l t n i s s e

w a g r e c h t e Linie ist k ü r z e r als die 2te - F e r n e r zeigt m a n auf die 2te, d a n n auf die Iste u n d endlich auf die 3te, u n d sagt : Die 2te w a g r e e h t e Linie ist länger als die Iste, a b e r k ü r z e r als die 3te. D a s Gleiche b e o b a c h t e t m a n auch bey den senkrechten Linien, u n d läßt auch hier, wie fernerhin bej r der E n d i g u n g e i n e s jeden P a r a g r a p h e n , ein K i n d nach dem 5 a n d e r n zeigen u n d vorsprechen. U m die K i n d e r auf die Theilung der Linien a u f m e r k s a m zu machen, zeigt m a n ihnen im 3ten §. die Iste Linie, u n d sagt i h n e n : die Iste ist ungetheilt. F e r n e r , auf die 2te h i n z e i g e n d : die 2te Linie ist durch einen P u n k t in 2 gleiche Theile getheilt. lü W e n n die K i n d e r dieses mit Leichtigkeit zeigen und sagen können, spricht m a n ihnen im 4ten § v o r : J e d e r von den 2 gleichen Theilen der 2ten wagrechten Linie ist eine H ä l f t e dieser Linien u. s. w. J e d e H ä l f t e dieser Linie a b e r m u ß d e m K i n d e sehr g e n a u gezeigt, u n d die K i n d e r m i t eben dieser Sorgfalt gereizt werden, die Tafel, oder vielmehr die Linien genau im Auge zu h a b e n . 15 N a c h § 5. d e u t e t m a n d e m K i n d e m i t dem F i n g e r auf die Iste wagrechte Linie h i n , u n d sagt i h m : Die Iste wagrechte Linie ist so lang als die H ä l f t e der 2ten, u n d f ä h r t d a n n so fort, auf die 3te, 4te u. s. w. hinzuzeigen, u n d nach Folge des § 5. den K i n d e r n das Vorgeschriebene vorzusprechen. N a c h § 6. w i r d d a s Gleiche r ü c k w ä r t s betrieben. 20 I n der 2ten Ü b u n g , so wie in den folgenden Ü b u n g e n h a t der Lehrer weiter n i c h t s zu t h u n , als seinen K i n d e r n jedesmal deutlich zu zeigen, w o r ü b e r er ihnen vorspricht, u n d jeden Satz m i t den K i n d e r n bis zur g r ö ß t e n Geläufigkeit zu üben. Auch k a n n ü b e r jede F i g u r , n a c h d e m sie bis zur Geläufigkeit g e ü b t worden, g e f r a g t werden, z . B . Fig. 23: Welches ist der w a g r e e h t e Schenkel dieses rechten 25 Winkels? - Welches der s e n k r e c h t e ? - E b e n so die gleichen F r a g e n bey Fig. 24. W o ist die Scheitel dieser 2 Nebenwinkel? F e r n e r : bey Fig. 26. : Welches sind die Scheitel des l s t e n , 2ten, 3ten, 4ten rechten Winkels? u. s. w. Die F r a g e n müssen alle so eingerichtet werden, d a ß die A n t w o r t schon ganz vollständig an dem Satze liegt. 30 U m sich der b e s t ä n d i g e n A u f m e r k s a m k e i t der K i n d e r zu versichern, ist es g u t , w e n n m a n ihnen zuweilen e t w a s unrichtig vorsagt, z. 13. W e n n m a n a n s t a t t : die 3te w a g r e c h t e Linie ist d u r c h 2 P u n k t e in 3 gleiche Theile getheilt - sagt: Die 3te w a g r e c h t e Linie ist d u r c h 2 P u n k t e in 4 gleiche Theile getheilt, u. s. w. E s m a c h t den a u f m e r k s a m e n K i n d e r n eine große F r e u d e , m i t L e b h a f t i g k e i t ent- 35 gegen zu s c h r e y e n : N e i n ! N e i n ! Nein! D a s k a n n j a n i c h t sevn! D u r c h das bisher Geschehene werden die K i n d e r gelehrt, die Linien u n d Q u a d r a t e als F u n d a m e n t e g e n a u i n s A u g e z u f a s s e n , u n d sich über ihre Zus a m m e n s e t z u n g e n u n d e i n f a c h s t e n Abtheilungen b e s t i m m t a u s z u d r ü c k e n . Noch ist eine d r i t t e Ü b u n g b e y z u f ü g e n : 40 Die N a c h z e i c h n u n g der Linien des Vierecks in diesen Z u s a m m e n s e t z u n g e n und Abtheilungen. Die A r t , wie dieses b e t r i e b e n wird, ist allemal j e d e r Ü b u n g b e y g e f ü g t ; a b e r w a s n i c h t b e y g e f ü g t ist, u n d n i c h t b e y g e f ü g t werden k a n n , ist dieses: 1) D a ß es wesentlich n o t h w e n d i g sey, die K i n d e r d u r c h a n h a l t e n d e W i e d e r h o l u n g zur Voll- 45 k o m m e n h e i t in der N a c h z e i c h n u n g dieser Linien des Vierecks u n d seiner Abtheilungen zu bringen, u n d ihnen d u r c h a u s n i c h t zu erlauben, zur Ausmessung derselben das Lineal oder den Zirkel oder ein sonstiges I n s t r u m e n t zu gebrauchen.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

185

2) D a ß m a n d i e Z e i c h n u n g e n d e r K i n d e r u n m i t t e l b a r a n d i e s e Ü b u n g a n schließe. 3) D a ß m a n i h n e n so l a n g e , b i s sie sich in d e r Z e i c h n u n g d e s V i e r e c k s u n d d e s H u n d e s zur höchsten Fertigkeit gebildet h a b e n , nicht erlaube, irgend eine Art von F i g u r e n zu z e i c h n e n , d i e n i c h t a u s b l o ß e r , e i n f a c h e r Z u s a m m e n s e t z u n g v o n g e r a d e n L i n i e n u n d B ö g e n b e s t e h e n ; a b e r h i n g e g e n in d e n Z u s a m m e n s e t z u n g e n des V i e r e c k s u n d d e s R u n d e s i h n e n d i e g r ö ß t e F r e y h e i t lasse, u n d sie s e l b e r reitze, i h r e E i n b i l d u n g s k r a f t z u r E r f i n d u n g s o l c h e r Z u s a m m e n s e t z u n g e n a n z u strengen. E s ist u n g l a u b l i c h , wie d i e s e F r e y h e i t in d i e s e r B e s c h r ä n k u n g in d e n Gebrauch ihrer E i n b i l d u n g s k r a f t im f r ü h e s t e n Alter E i n f a c h h e i t , O r d n u n g u n d Geschmack hineinlegt, das Augenmaß schärft, u n d frühe einen hohen Grad von K u n s t k r a f t in i h r e H a n d l e g t .

Aiiscliauungslehre der Maßverhältnisse

187

Erste Tabelle der Anschauungs-Lehre der Maßverhältnisse Erste Übung § 1 1 bis 10. W a g r e c h t e Linien. Die Iste wagreehte Linie. -

2te

-

3te 4te 5te

Fig. 11 bis 20. Senkrechte Linien. D i e Iste senkrechte Linie. 2te 3te 4te 5te 6te 7te St» 9te lOte

-

-

6te

-

-

7te 8te 9te lOte

-

§ 2.

Die Iste wagreehte Linie ist kürzer als die 2te. D i e 2te wagrechte Linie ist länger als die Iste, aber kürzer als die 3te. D i e 3te wagrechte Linie ist länger als die 2te, aber kürzer ale die 4te. D i e 4te wagreehte Linie ist länger als die 3te, aber kürzer als die 5te. D i e 5te wagrechte Linie ist länger als die 4te, aber kürzer als die 6te. D i e 6te wagrechte Linie ist länger als die 5te, aber kürzer als die 7te. D i e 7te wagrechte Linie ist länger als die 6te, aber kürzer als die 8te. D i e 8te wagrechte Linie ist länger als die 7te, aber kürzer als die 9te. D i e 9te wagreehte Linie ist länger als die 8t«, aber kürzer als die lOte. D i e lOte wagreehte Linie ist die längste von diesen w a g r e c h t e n Linien. D i e Iste senkrechte Linie ist kürzer als die 2te. D i e 2te senkrechte Linie ist länger als die Iste, aber kürzer als die 3te.

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Anschauungslehre der Maßverhältnisse Die 3te senkrechte Linie ist länger als die 2te, aber kürzer als die 4te. Die 4te senkrechte Linie ist länger als die 3te, aber kürzer als die ote. Die 5te senkrechte Linie ist länger als die 4te, aber kürzer als die 6te. Die 6te senkrechte Linie ist länger als die 5te, aber kürzer als die Tte. Die Tte senkrechte Linie ist länger als die 6te, aber kürzer als die 8te. Die 8te senkrechte Linie ist länger als die 7te, aber kürzer als die 9te. Die 9te senkrechte Linie ist länger als die 8te, aber kürzer als die lOte. Die lOte senkrechte Linie ist die längste von diesen senkrechten Linien.

5

10

15

Die Die

Iste wagrechte Linie ist ungetheilt. 2te wagr. Linie ist durch 1 Punkt in 2 gleiche Theile getheilt. 3te 2 Punkte - 3 4te 3 5te — 4 6te _ _ _ 5 _ _ Tte 6 8te — ~ 7 — — 9 9te 8 10 - lOte 9 Die Iste senkrechte Linie ist ungetheilt. Die 2te senkr. Linie ist durch 1 Punkt in 2 gleiche Theile getheilt. 3te 2 Punkte - 3 4 4te 3 5 5te 4 6te δ - 6 7te 6 8te 7 - 8 9te _ _ 8 - 9 lOte - 10 § Jeder von den 2 gleichen Theilen der 2ten wagrechten Linie ist die Hälfte von dieser Linie. 40 Vom Anfang dieser Linie bis an den Punkt ist die Iste Hälfte, vom Punkt bis an das Ende ist die 2te Hälfte dieser Linie. Die ganze Linie hat 2 Hälften. Jeder von den 3 gleichen Theilen der 3ten wagrechten Linie ist 1 Drittel von dieser Linie. 45

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

189

Vom A n f a n g dieser Linie bis a n den lsten P u n k t ist das Iste Drittel, vom lsten P u n k t bis an den 2ten ist das 2t« Drittel, vom 2ten P u n k t bis an das E n d e ist d a s 3te Drittel dieser Linie. Vom A n f a n g dieser Linie bis a n den 2ten P u n k t sind 2 Drittel, 5 vom lsten P u n k t bis a n das E n d e sind 2 Drittel dieser Linie. Die ganze Linie h a t 3 Drittel. J e d e r von den 4 gleichen Theilen der 4ten w a g r e c h t e n Linie ist ein Viertel dieser Linie. Vom A n f a n g dieser Linie bis a n den l s t e n P u n k t ist das I s t e Viertel, 10 vom l s t e n P u n k t bis a n den 2ten ist d a s 2te Viertel, 2ten 3ten - 3te vom 3ten P u n k t bis a n d a s E n d e ist das 4te Viertel dieser Linie. Vom A n f a n g dieser Linie bis a n den 2ten P u n k t sind 2 Viertel, vom l s t e n P u n k t bis a n den 3ten sind 2 Viertel, 15 vom 2ten P u n k t bis a n das E n d e sind 2 Viertel dieser Linie. Vom A n f a n g dieser Linie bis a n den 3ten P u n k t sind 3 Viertel. T o m l s t e n P u n k t bis a n das E n d e sind 3 Viertel dieser Linie. Die ganze Linie h a t 4 Viertel. J e d e r von den 5 gleichen Theilen der 5ten w a g r e c h t e n Linie ist ein F ü n f t e l 20 dieser Linie. Vom A n f a n g dieser Linie bis a n den l s t e n P u n k t ist d a s I s t e F ü n f t e l , vom l s t e n P u n k t bis a n den 2ten ist d a s 2te F ü n f t e l , 2ten 3ten 3te 3ten _ _ _ 4ten - 4te — 25 vom 4ten P u n k t bis a n das E n d e ist das 5te F ü n f t e l dieser Linie. Vom A n f a n g dieser Linie bis a n den 2ten P u n k t sind 2 F ü n f t e l , v o m l s t e n P u n k t bis a n d e n 3ten sind 2 F ü n f t e l , 2ten _ _ _ 4 ten 2 Vom 3fcen P u n k t bis a n das E n d e sind 2 F ü n f t e l dieser Linie. 30 Vom A n f a n g dieser Linie bis an den 3ten P u n k t sind 3 F ü n f t e l , vom l s t e n P u n k t bis a n den 4ten sind 3 F ü n f t e l , vom 2ten P u n k t bis a n das E n d e sind 3 F ü n f t e l dieser Linie. Vom A n f a n g dieser Linie bis an den 4fcen P u n k t sind 4 F ü n f t e l , vom l s t e n P u n k t bis a n das E n d e sind 4 F ü n f t e l dieser Linie. 35 Die ganze Linie h a t 5 F ü n f t e l . J e d e r von den 6 gleichen Theilen der 6ten w a g r e c h t e n Linie ist ein Sechstel von dieser Linie. Vom A n f a n g dieser Linie bis a n den l s t e n P u n k t ist d a s I s t e Sechstel, vom l s t e n P u n k t bis a n den 2ten ist d a s 2te Sechstel, 40 2ten 3ten 3te 3ten - 4ten - 4te 4ten — — 5ten — 5te — v o m 5ten P u n k t bis a n das E n d e ist d a s 6te Sechstel dieser Linie. Vom A n f a n g dieser Linie bis a n den 2ten P u n k t sind 2 Sechstel, 45 vom l s t e n P u n k t bis a n den 3ten sind 2 Sechstel, 2ten - 4 ten 2

190

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

vom vom Vom vom

3ten P u n k t bis an 4ten P u n k t bis an A n f a n g dieser Linie l s t e n P u n k t bis an 2ten v o m 3ten P u n k t bis an

den 5ten sind 2 Sechstel, das E n d e sind 2 Sechstel dieser Linie. bis an den 3ten P u n k t sind 3 Sechstel, den 4ten sind 3 Sechstel, 5ten 3 das E n d e sind 3 Sechstel dieser Linie.

Vom A n f a n g dieser Linie bis a n den 4ten P u n k t sind 4 Sechstel, vom l s t e n P u n k t bis a n den 5ten sind 4 Sechstel, v o m 2ten P u n k t bis a n das E n d e sind 4 Sechstel dieser Linie. Vom A n f a n g dieser Linie bis a n den 5ten P u n k t sind 5 Sechstel. Vom l s t e n P u n k t bis an das E n d e sind 5 Sechstel dieser Linie. Die ganze Linie h a t 6 Sechstel.

5

10

J e d e r von den 7 gleichen Theilen der 7ten w a g r e c h t e n Linie ist 1 Siebentel dieser Linie. Vom Anf. dieser Linie bis tin den l s t e n P u n k t ist das I s t e Siebentel, 15 v o m l s t e n P u n k t bis an den 2ten ist d a s 2te Siebentel, 2ten 3ten 3te 3ten - 4ten - 4te 4ten - 5ten — 5te — 5ten 6ten - 6te 20 v o m 6ten P u n k t bis an das E n d e ist d a s 7te Siebentel dieser Linie. Vom Anf. dieser Linie v o m l s t e n P u n k t bis 2 ten 3ten 4ten v o m 5ten P u n k t bis

bis a n den 2ten P u n k t sind 2 Siebentel, a n den 3ten sind 2 Siebentel, - 4t e n 2 5ten 2 6ten 2 a n das E n d e sind 2 Siebentel dieser Linie.

Vom A n f a n g dieser Linie bis a n den 3ten P u n k t sind 3 Siebentel, vom l s t e n P u n k t bis a n den 4ten sind 3 Siebentel, 2ten 5 ten 3 3ten 6t e n 3 v o m 4ten P u n k t bis a n das E n d e sind 3 Siebentel dieser Linie. Vom vom vom

A n f a n g dieser Linie bis a n den 4ten P u n k t sind 4 Siebentel, l s t e n P u n k t bis a n den 5ten sind 4 Siebentel, 2 ten 6 ten 4 3ten P u n k t bis a n d a s E n d e sind 4 Siebentel dieser Linie.

V o m A n f a n g dieser Linie bis a n den Sten P u n k t sind 5 Siebentel, v o m l s t e n P u n k t bis an den 6ten sind 5 Siebentel, v o m 2ten P u n k t bis a n das E n d e sind 5 Siebentel dieser Linie. V o m A n f a n g dieser Linie bis a n den 6ten P u n k t sind 6 Siebentel, v o m l s t e n P u n k t bis a n das E n d e sind 6 Siebentel dieser Linie. Die ganze Linie h a t 7 Siebentel.

25

30

35

40

J e d e r von den 8 gleichen Theilen der 8ten w a g r e c h t e n Linie ist ein Achtel dieser Linie. Vom A n f a n g dieser Linie bis a n den l s t e n P u n k t ist das I s t e Achtel, 45

Anschauungslehre der Maßverhältnisse v o m l s t e n P u n k t bis an den 2ten 2t«n 3 ten 3ten 4ten 4ten oten 5 5ten 6ten 6ten 7ten v o m 7ten P u n k t bis a n das E n d e Vom vom 10 -

191

ist das 2t« Achtel, 3te - 4te - 5te - 6te 7te ist das 8te Achtel dieser Linie.

A n f a n g dieser Linie bis an den 2ten l s t e n P u n k t bis an den 3ten sind 2ten 4 ten 3ten - 5t e n 4ten _ 6 ten 5ten 7 ten v o m 6ten P u n k t bis a n das E n d e sind

P u n k t sind 2 Achtel, 2 Achtel, 2 2 2 2 2 Achtel dieser Linie.

15 V o m vom -

A n f a n g dieser Linie bis a n den 3ten P u n k t sind 3 Achtel, l s t e n P u n k t bis an den 4ten sind 3 Achtel, 2ten _ _ _ 5 ten 3 3ten - 6 ten 3 4ten 7ten 3 20 v o m 5ten P u n k t bis a n d a s E n d e sind 3 Achtel dieser Linie. V o m A n f a n g dieser Linie bis a n den 4ten P u n k t sind 4 Achtel, v o m l s t e n P u n k t bis a n den 5ten sind 4 Achtel, 2ten - 6 ten 4 3ten _ _ _ 7 ten 4 25 v o m 4ten P u n k t bis a n das E n d e sind 4 Achtel dieser Linie. V o m A n f a n g dieser Linie bis an den 5ten P u n k t sind 5 Achtel, v o m l s t e n P u n k t bis a n den 6ten sind 5 Achtel, 2ten 7ten 5 v o m 3ten P u n k t bis a n d a s E n d e sind 5 Achtel dieser Linie. 30 V o m A n f a n g dieser Linie bis a n den 6ten P u n k t sind 6 Achtel, v o m l s t e n P u n k t bis a n den 7ten sind 6 Achtel, v o m 2 t e n P u n k t bis a n d a s E n d e sind 6 Achtel dieser Linie. V o m A n f a n g dieser Linie bis an den 7ten P u n k t sind 7 Achtel, v o m l s t e n P u n k t bis a n d a s E n d e sind 7 Achtel dieser Linie. 35 D i e g a n z e Linie h a t 8 Achtel. J e d e r von den 9 gleichen Theilen der 9ten wagrechten Linie ist ein Neuntel dieser Linie. V o m A n f a n g dieser Linie bis an den l s t e n P u n k t ist das Iste Neuntel, v o m l s t e n P u n k t bis a n der. 2ten ist das 2te Neuntel, 40 2ten 3ten 3te 3ten - 4ten - 4te 4ten - 5ten - 5te 5ten - 6ten - 6te 6ten 7ten 7te 45 7ten -· 8ten 8te v o m 8ten P u n k t bis a n das E n d e ist das 9te Neuntel dieser Linie.

192 Vom vom vom

A n s c h a u u n g s l e h r e der Maßverhältnisse A n f a n g dieser Linie bis an den 2ten P u n k t sind 2 Neuntel, I s t e n P u n k t bis a n den 3ten sind 2 N e u n t e l , 2ten - 4ten 2 3ten oten 2 4ten _ _ _ 6ten 2 oten 7ten 2 6ten 8ten 2 7ten P u n k t bis a n das E n d e sind 2 N e u n t e l dieser Linie.

Vom vom -

A n f a n g dieser Linie bis a n den 3ten P u n k t sind 3 Neuntel, l s t e n P u n k t bis a n den 4ten sind 3 N e u n t e l , 2ten - 5t e n 3 3ten - 6ten 3 4ten Tten 3 5ten 8ten 3 v o m 6ten P u n k t bis a n d a s E n d e sind 3 N e u n t e l dieser Linie. V o m A n f a n g dieser Linie bis a n den 4ten P u n k t sind 4 Neuntel, v o m l s t e n P u n k t bis a n den oten sind 4 N e u n t e l , 2ten - 6ten 4 3ten 7ten 4 4ten 8 ten 4 v o m 5ten P u n k t bis a n d a s E n d e sind 4 N e u n t e l dieser Linie. Vom vom vom

A n f a n g dieser Linie bis a n d e n Sten P u n k t sind 5 Neuntel, l s t e n P u n k t bÌ3 a n d e n 6ten sind 5 N e u n t e l , 2ten 7ten 5 3ten 8ten 5 4ten P u n k t bis a n d a s E n d e sind 5 N e u n t e l dieser Linie.

Vom A n f a n g dieser Linie bis a n den 6ten P u n k t sind C Neuntel, v o m l s t e n P u n k t bis a n den 7ten sind 6 N e u n t e l , 2 ten Sten 6 v o m 3ten P u n k t bis a n d a s E n d e sind 6 N e u n t e l dieser Linie.

5

10

15

20

25

30

V o m A n f a n g dieser Linie bis a n den 7ten P u n k t sind 7 N e u n t e l , v o m l s t e n P u n k t bis a n den 8ten sind 7 N e u n t e l , v o m 2ten P u n k t bis a n d a s E n d e sind 7 N e u n t e l dieser Linie. V o m A n f a n g dieser Linie bis a n den 8ten P u n k t sind 8 Neuntel, v o m l s t e n P u n k t bis a n das E n d e sind 8 N e u n t e l dieser Linie. Die ganze Linie h a t 9 N e u n t e l .

35

J e d e r von den 10 gleichen Theilen der lOten wagrechten Linie ist ein Zehntel dieser Linie. V o m A n f a n g dieser Linie bis a n den l s t e n P u n k t ist das Iste Zehntel, v o m l s t e n P u n k t bis a n d e n 2ten ist d a s 2te Zehntel, 40 2ten 3ten 3te 3ten - 4ten — 4te 4ten 5ten - 5te 5ten 6ten - 6te 6ten 7ten - 7te 45

Anschauungslehre der Maßverhältnisse vom 7ten 8ten vom 9ten

Punkt bis an den Sten ist das 8te Zehntel 9 ten 9te P u n k t bis an das E n d e ist das lOte Zehntel dieser Linie.

Vom Anfang dieser Linie bis an den 2ten P u n k t sind 2 Zehntel, 5 vom 1 steil P u n k t bis an den 3ten sind 2 Zehntel, 2ten 4ten 3ten 5ten 4ten 6ten Sten 7ten 10 6ten 8 ten Tten 9ten vom Sten P u n k t bis an das E n d e sind 2 Zehntel dieser Linie. V o m Anfang dieser Linie bis an den 3ten vom lsten P u n k t bis an den 4ten sind 15 2ten 5ten 3 ten 6 ten 4ten _ _ _ 7ten 5 ten 8ten 6ten 9ten 20 vom 7ten P u n k t bis an das E n d e sind

P u n k t sind 3 Zehntel, 3 Zehntel, 3 3 3 3 3 3 Zehntel dieser Linie.

V o m Anfang dieser Linie bis an den 4ten P u n k t sind 4 Zehntel, vom l s t e n P u n k t bis an den 5ten sind 4 Zehntel, 2ten 6 ten 4 3 ten 7ten 4 25 4ten 8ten 4 5ten 9ten 4 vom 6ten P u n k t bis an das E n d e sind 4 Zehntel dieser Linie. Vom vom 30 vom

Anfang dieser Linie bis an den Sten lsten P u n k t bis an den 6ten sind 2 ten 7ten 3 ten 8 ten 4ten 9ten Sten P u n k t bis an das E n d e sind

P u n k t sind 5 Zehntel, 5 Zehntel, 5 5 5 — 5 Zehntel dieser Linie.

Vom 35 vom vom

Anfang dieser Linie bis an den 6ten P u n k t sind 6 Zehntel, l s t e n P u n k t bis an den 7ten sind 6 Zehntel, 2ten _ Sten 6 3 ten _ _ _ 9ten 6 4ten P u n k t bis an das E n d e sind 6 Zehntel dieser Linie.

Vom 40 vom vom

Anfang dieser Linie bis an den 7ten P u n k t sind 7 Zehntel, l s t e n P u n k t bis an den 8ten sind 7 Zehntel, 2 ten 9 ten 7 3ten P u n k t bis an das E n d e sind 7 Zehntel dieser Linie.

V o m Anfang dieser Linie bis an den 8ten P u n k t sind 8 Zehntel, vom "lsten P u n k t bis an den 9ten sind 8 Zehntel, 45 vom 2ten P u n k t bis an das E n d e sind 8 Zehntel dieser Linie. 13

Pestalozzi W e r k e l i d . 15

193

194

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

Vom Anfang dieser Linie bis an den 9ten Punkt sind 9 Zehntel, vom lsten Punkt bis an das Ende sind 9 Zehntel dieser Linie 1 . § 5. Die Iste wagrechte Linie ist so lang als die Hälfte der 2ten. Die Hälfte der 2ten wagrechten Linie ist so lang als der 3te Theil der 3ten. Die 2te wagrechte Linie ist so lang als 2mal der 3te Theil der 3ten. Der 3te Theil der 3ten wagrechten Linie ist so lang als der 4te Theil der 4ten. 2mal der 3te Theil der 3ten wagrechten Linie ist so lang als 2 - 4te 4ten. Die 3te wagrechte Linie ist so lang als 3mal der 4te Theil der 4ten. Der 4te Theil der 4ten wagrechten Linie ist so lang als der 5te Theil der 5ten. 2mal der 4te Theil der 4ten wagrechten Linie ist so lang als 2 — 5te — 5ten. 3 — - 4te - 4ten wagrechten Linie ist so lang als 3 - 5te - 5ten. Die 4te wagrechte Linie ist so lang als 4mal der 5te Theil der 5ten. Der 5te Theil der 5ten wagrechten Linie ist so lang als der 6te Theil der 6ten. 2mal der 5te Theil der 5ten wagrechten Linie ist so lang als 2 - 6te - 6ten. 3 - 5te - 5ten wagrechten Linie ist so lang als 3 - 6te - 6ten. 4 — 5te - 5ten wagrechten Linie ist so lang als 4 — - 6te — - 6ten. Die 5te wagrechte Linie ist so lang als 5mal der 6te Theil der 6ten. Der 6te Theil der 6ten wagrechten Linie ist so lang als der 7te Theil der 7ten. 2mal der 6te Theil der 6ten wagrechten Linie ist so 2 7te 7ten. 3 6te — 6ten wagrechten Linie ist so 3 Ite 7 ten. 4 - 6te 6ten wagrechten Linie ist so 4 7ten. 7te 5 — - 6te 6ten wagrechten Linie ist so 5 7te — 7 ten. Die 6te wagrechte Linie ist so lang als 6mal der 7te Theil der 7ten. 1

lang als lang als lang als lang als

Die gleiche Übung muß auch mit den senkrechten Linien vorgenommen werden.

5

10

15

20

25

30

Ansehauungslehre der Maß Verhältnisse Der 7te Theil der 7ten wagrechten Linie ist so lang der 8t« Theil der 8ten. 2mal der 7te Theil der 7ten wagrechten Linie ist 8ten. 2 8te 7ten wagrechten Linie ist 7te 5 3 8ten. 8te 3 7ten wagrechten Linie ist 7te 4 8ten. 4 8te 7ten wagrechten Linie ist 7 te 5 8te 8ten. 10 5 7 te 7ten wagrechten Linie ist 6 8ten. 8te 6 D i e 7te wagrechte Linie ist so lang als 7mal der 8te Theil der 8ten.

als so lang als so lang als so lang als 80 lang als so lang als

15 Der 8te Theil der 8ten wagrechten Linie ist so lang als der 9te Theil der 9ten. 2mal der 8te Theil der 8ten wagrechten Linie ist so 2 9te 9ten. 8te 8ten wagrechten Linie ist so 3 9ten. 20 3 9te 8te 8ten wagrechten Linie ist so 4 4 9 ten. 9te 8te 8ten wagrechten Linie ist so 5 9te 9 ten. 5 8te 8ten wagrechten Linie ist so 25 6 9 ten. 6 9te 8ten wagrechten Linie ist so 7 8te 7 9 te 9 ten. D i e 8te wagrechte Linie ist so lang ala 30 8mal der 9to Theil der 9ten. Der 9te Theil der 9ten wagrechten Linie ist so lang der lOte Theil der lOten. 2mal der 9te Theil der 9ten wagrechten Linie 2 lOte lOten. 35 3 9te 9ten wagrechten Linie 3 lOte lOten. 4 9te 9ten wagrechten Linie 4 lOte lOten. 5 9ten wagrechten Linie 9te 40 5 lOte lOten. 6 9to 9ten wagrechten Linie 6 lOte lOten. 7 9te 9ten wagrechten Linie 7 lOte lOten. 45 8 — 9 te 9ten wagrechten Linie 8 lOte lOten. 13*

lang als lang als lang als lang als lang als lang als

als ist so lang als ist so lang als ist so lang als ist so lang als ist so lang als ist so lang als ist so lang als

195

196

Anschauuiigslehre der Maßverhältnisse

Die 9te wagrechte Linie ist so lang als 9mal der lOte Theil der lOten 1 . §6. Die Hälft« der 2ten wagrechten Linie ist so lang als die Iste wagrechte Linie. Die 2te wagrechte Linie ist 2mal so lang als die Iste. 5 Der 3te Theil der 3ten wagrechten Linie ist so lang als der halbe Theil der 2ten. 2mal der 3te Theil der 3ten wagrechten Linie ist so lang als die 2te wagrechte Linie. Die 3te wagr. Linie ist so lang als 3mal der halbe Theil der 2ten. 10 Der 4te Theil der 4ten wagrechten Linie ist so lang als der 3te Theil der 3ten. 2mal der 4te Theil der 4ten wagrechten Linie ist so lang als 2 - 3te - 3ten. 3 - 4te - 4ten wagrechten Linie ist so lang ale die 3te wagrechte Linie. Die 4te wagr. Linie ist so lang als 4mal der 3te Theil der 3ten. Der 5te Theil der 5ten wagrechten Linie ist so lang der 4te Theil der 4ten. 2mal der 5te Theil der 5ten wagrechten Linie ist 2 - 4te - 4ten. 3 - 5te - Sten wagrechten Linie ist 3 - 4te - 4ten. 4 - 5te - 5ten wagrechten Linie ist die 4te wagrechte Linie. Die 5te wagr. Linie ist so lang als 5mal der 4te Theil

als so lang als

20

so lang als so lang als der 4ten.

Der 6te Theil der 6ten wagrechten Linie ist so lang als der 5te Theil der 5ten. 2mal der 6te Theil der 6ten wagrechten Linie ist so lang als 2 - ote - oten. 3 - 6te - 6ten wagrechten Linie ist so lang als 3 - 5te - 5ten. 4 — - 6te - 6ten wagrechten Linie ist so lang als 4 - 5te — 5ten. 5 - 6te - 6ten wagrechten Linie ist sò lang als die 5te wagrechte Linie. Die 6te wagr. Linie ist so lang als 6mal der 5te Theil der oten. Der 7te Theil der 7ten wagrechten Linie ist so lang als der 6te Theil der 6ten. 2mal der 7te Theil der 7ten wagrechten Linie ist so lang als 2 - 6te - 6ten. 3 - 7te — - 7ten wagrechten Linie ist so lang als 3 - 6te - 6ten. 1

15

Die gleiche Ü b u n g m u ß a u c h m i t den s e n k r e c h t e n L i n i e n v o r g e n o m m e n werden.

25

30

35

40

Anschauungslehre der Maßverhältnisse 4mal der Tte Theil der 7ten wagrechten Linie ist so lang als 4 - 6te - 6ten. 5 - 7te - 7ten wagrechten Linie ist so lang als 5 - 6te - 6ten. 56 - Tte - 7ten wagrechten Linie ist so lang als die 6te wagrechte Linie. Die 7te wagr. Linie ist so lang als 7mal der 6te Theil der 6ten. Der 8te Theil der 8ten wagrechten Linie ist so lang als der 7te Theil der 7ten. 10 2mal der 8te Theil der 8ten wagrechten Linie ist so lang als - 7te 2 - 7ten. 3 - 8 te - 8ten wagrechten Linie ist so lang als - 7 te - 7ten. 3 4 - 8 te - 8ten wagrechten Linie ist so lang als 15 4 7te - 7ten. 5 - 8te - 8ten wagrechten Linie ist so lang als 6 - 7te - 7ten. 6 - 8 te - 8ten wagrechten Linie ist so lang als - 7 te 6 - 7 ten. 20 7 - 8te - 8ten wagrechten Linie ist so lang als die 7te wagrechte Linie. Die 8te wagr. Linie ist so lang als 8mal der 7te Theil der 7ten. Der 9te Theil der 9ten wagrechten Linie ist so lang ιals der 8te Theil der Sten. 25 2raal der 9te Theil der 9ten wagrechten Linie ist so lang als 2 - 8 te - 8 ten. 3 - 9te - 9ten wagrechten Linie ist so lang als 3 8 te - 8 ten. 4 - 9 te - 9ten wagrechten Linie ist so lang als 30 4 8 te -- Sten. 5 9te - 9ten wagrechten Linie ist so lang als 5 - 8 te - 8 ten. 6 9te - 9ten wagrechten Linie ist so lang als 6 - 8te - 8 ten. 35 7 9te - 9ten wagrechten Linie ist so lang als 7 — 8te - 8ten. 9te 8 - 9ten wagrechten Linie ist so lang als die 8te wagrechte Linie. Die 9te wagr. Linie ist so lang als 9raal der Ste Theil der 8ten. 40 Der lOte Theil der lOten wagrechten Linie ist so lang als der 9te Theil der 9ten. 2mal der lOte Theil der lOten wagrechten Linie ist so lang als 2 9te 9ten. 3 — - lOte - lOten wagrechten Linie ist so lang als 45 3 9te 9ten.

197

198

Anschauungslehre der Maß Verhältnisse

4mal der lOte Theil der lOten wagrechten Linie ist so lang als 9ten. 4 9te 5 lOte - lOten wagrechten Linie ist so lang als 9ten. 5 9te 6 - lOte - lOten wagrechten Linie ist so lang als 9ten. 9t« 6 7 lOte lOten wagrechten Linie ist so lang als 7 9te 9ten. 8 10t« - lOten wagrechten Linie ist so lang als 9te 9t«n. 8 9mal der lOte Theil der lOten wagrechten Linie ist so lang als die 9te wagrechte Linie. Die lOte wagr. Linie ist so lang als lOraal der 9t« Theil der 9ten. Zweyte Übung Fig. 21. W a g r e c h t e g l e i c h l a u f e n d e L i n i e n .

15

Die obere wagrechte Linie ist mit der u n t e r n gleichlaufend; die untere wagrechte Linie ist mit der obern gleichlaufend, weil beyde Linien überall gleichweit von einander e n t f e r n t sind. -

22. S e n k r e c h t e g l e i c h l a u f e n d e

Linien.

Die Iste senkrechte Linie ist mit der 2ten gleichlaufend; 20 die 2te senkrechte Linie ist mit der lsten gleichlaufend, weil beyde Linien überall gleichweit von einander e n t f e r n t sind. -

23. E i n r e c h t e r

Winkel.

Dieser Winkel ist durch eine wagrechte u n d eine senkrechte Linie gebildet. 25 Die wagr. Lin. ist der wagr. S c h e n k e l dieses Winkels. Die senkr. Lin. ist der senkr. Schenkel dieses Winkels. Wo der wagr. u n d der senkr. Schenkel zusammen gehen, ist die S c h e i t e l dieses Winkels. -

24. Z w e y r e c h t e W i n k e l .

30

Diese 2 rechte Winkel sind durch eine wagrechte u n d eine senkrechte Linie gebildet. Die erste H ä l f t e der wagrechten Linie ist der wagrechte Schenkel des ersten rechten Winkels; Die zweyte H ä l f t e der wagrechten Linie ist der wagrechte Schenkel 35 des 2ten rechten Winkels; Die senkrechte Linie ist der senkrechte Sehenkel des l s t e n u n d 2ten rechten Winkels; diese zwey rechte Winkel heißen deswegen N e b e n winkel; W o die senkrechte Linie die wagrechte Linie berührt, sind die 40 Scheitel dieser zwey Nebenwinkel. -

25. Wie Fig. 24.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse Fig. 26. V i e r r e c h t e

5

10

15

20

25

30

35

40

a) b) c) d)

Der Der Der Der

Winkel.

erste rechte Winkel. zweyte rechte Winkel. dritte rechte Winkel. vierte rechte Winkel.

Die e r s t e H ä l f t e d e r w a g r e c h t e n Linie u n d die o b e r e H ä l f t e d e r s e n k r e c h t e n L i n i e sind d i e S c h e n k e l des l s t e n r e c h t e n W i n k e l s . Die o b e r e H ä l f t e d e r s e n k r e c h t e n Linie u n d d i e 2te H ä l f t e d e r w a g r e c h t e n Linie sind d i e S c h e n k e l des 2 t e n r e c h t e n W i n k e l s . Die I s t e H ä l f t e d e r w a g r e c h t e n Linie u n d die u n t e r e H ä l f t e d e r s e n k r e c h t e n L i n i e sind d i e S c h e n k e l des 3 t e n r e c h t e n W i n k e l s . Die z w e y t e H ä l f t e d e r w a g r e c h t e n Linie u n d d i e u n t e r e H ä l f t e d e r s e n k r e c h t e n Linie s i n d d i e S c h e n k e l des 4 t e n r e c h t e n W i n k e l s . Die o b e r e H ä l f t e d e r s e n k r e c h t e n Linie ist d e r s e n k r e c h t e S c h e n k e l des l s t e n u n d 2ten r e c h t e n W i n k e l s ; d e r I s t e u n d 2te r e c h t e W i n k e l sind deßwegen Nebenwinkel. Die u n t e r e H ä l f t e d e r s e n k r e c h t e n L i n i e ist d e r s e n k r e c h t e S c h e n k e l des 3 t e n u n d 4 t e n r e c h t e n W i n k e l s ; d e r 3te u n d 4 t e r e c h t e W i n k e l s i n d deßwegen Nebenwinkel. D i e e r s t e H ä l f t e d e r w a g r e c h t e n Linie ist d e r w a g r e c h t e S c h e n k e l des l s t e n u n d 3ten r e c h t e n W i n k e l s ; d e r I s t e u n d 3te r e c h t e W i n k e l s i n d deßwegen Nebenwinkel. D i e 2 t e H ä l f t e d e r w a g r e c h t e n Linie ist d e r w a g r e c h t e S c h e n k e l d e s 2 t e n u n d v i e r t e n r e c h t e n W i n k e l s ; d e r 2te u n d 4 t e r e c h t e W i n k e l Bind deßwegen Nebenwinkel. W o d i e w a g r e c h t e L i n i e d u r c h die s e n k r e c h t e Linie g e h t , o d e r wo die w a g r e c h t e Linie d i e s e n k r e c h t e d u r c h s c h n e i d e t , sind d i e Scheitel dieser 4 r e c h t e n W i n k e l . Der wagrechte Schenkel des lsten rechten Winkels u n d der wagr e c h t e S c h e n k e l des 4 t e n r e c h t e n W i n k e l s liegen in g e r a d e r R i c h t u n g . Der senkrechte Schenkel des l s t e n rechten Winkels u n d der senkrechte S c h e n k e l d e s 4 t e n r e c h t e n W i n k e l s liegen a u c h in g e r a d e r R i c h t u n g . D i e Scheitel d e s l s t e n r e c h t e n W i n k e l s u n d die Scheitel des 4 t e n r e c h t e n Winkels berühren einander. Der Iste und der 4te rechte Winkel sind deßwegen S c h e i t e l w i n k e l . Der wagrechte Schenkel des 2ten rechten Winkels u n d der wagr e c h t e S c h e n k e l des 3 t e n r e c h t e n W i n k e l s liegen in g e r a d e r R i c h t u n g . Der senkrechte Schenkel des 2ten rechten Winkels u n d der senkrechte Schenkel d e s 3ten r e c h t e n W i n k e l s liegen a u c h in g e r a d e r R i c h t u n g . D i e Scheitel des 2ten r e c h t e n W i n k e l e u n d d i e Scheitel d e s 3 t e n r e c h t e n AVinkels b e r ü h r e n e i n a n d e r . D e r 2te u n d 3te r e c h t e AVinkel s i n d d e ß wegen S c h e i t e l w i n k e l . F i g . 27. E i n

45

199

Viereck.

Dieses Viereck ist d u r c h 4 Linien gebildet. J e d e dieser 4 L i n i e n ist eine Seite v o n d i e s e m Viereck.

200

Anschauuiigslehre der Maßverhältnisse Zwey von diesen 4 Linien sind wagrecht. Zwey von diesen 4 Linien sind senkrecht. Die wagrechten Linien sind die wagrechten Seiten dieses Vierecks. Die senkrechten Linien sind die senkrechten Seiten dieses Vierecks. Diese 4 Linien gehen an ihren Enden zusammen, und bilden ein 5 Viereck mit 4 rechten Winkeln. Die obere wagrechte Linie und die senkrechte Linie auf der linken Seite bilden den ersten rechten Winkel. Die obere wagrechte Linie und die senkrechte Linie auf der rechten Seite bilden den 2ten rechten Winkel. 10 Die senkrechte Linie auf der linken Seite und die untere wagrechte Linie bilden den 3ten rechten Winkel. Die senkrechte Linie auf der rechten Seite und die untere wagrechte Linie bilden den 4ten rechten Winkel. Die obern Ende der beyden senkrechten Linien dieses Vierecks gehen 15 mit den beyden Enden der obern wagrechten Linie zusammen, und bilden die obern Ecken dieses Vierecks. Die untern Ende der senkrechten Linien dieses Vierecks gehen mit den beyden Enden der untern wagrechten Linie zusammen, und bilden die untern Ecken dieses Vierecks. 20 W o die obere wagrechte Linie und die senkrechte Linie auf der linken Seite zusammen gehen, ist die obere Ecke auf der linken Seite dieses Vierecks. W o die obere wagiechte Linie und die senkrechte Linie auf der rechten Seite zusammen gehen, ist die obere Ecke auf der rechten Seite 25 dieses Vierecks. W o die senkrechte Linie auf der linken Seite und die untere wagrechte Linie zusammen gehen, ist die untere Ecke auf der linken Seite dieses Vierecks. W o die senkrechte Linie auf der rechten Seite und die untere wag- 30 rechte Linie zusammen gehen, ist die untere Ecke auf der rechten Seite dieses Vierecks. Die obere Ecke auf der linken Seite dieses Vierecks ist die Scheitel des lsten rechten Winkels. Die obere Ecke auf der rechten Seite dieses Vierecks ist die Scheitel 35 des 2ten rechten Winkels. Die untere Ecke auf der linken Seite dieses Vierecks ist die Scheitel des 3ten rechten Winkels. Die untere Ecke auf der rechten Seite dieses Vierecks ist die Scheitel des 4ten rechten Winkels. 40 Weil dieees Viereck 4 rechte Winkel hat, heißt es R e c h t e c k . Die 4 Linien dieses Rechtecks sind gleich lang. Die obere wagrechte Linie ist so lang als die senkrechte Linie auf der linken Seite. Die senkrechte Linie auf der linken Seite ist so lang als die untere wagrechte Linie. 45 Die untere wagrechte Linie ist so lang als die senkrechte Linie auf der rechten Seite.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

201

Die senkrechte Linie auf der rechten Seite ist so lang als die obere wagrechte Linie. Weil die 4 Linien dieses Rechtecks gleich lang sind, heißt es Q u a d r a t . Fig. 28. E i n 5

10

15

20

25

30

35

40

45

Viereck.

Dieses Viereck ist durch 4 Linien gebildet. Jede von diesen 4 Linien ist eine Seite von diesem Viereck. Zwey von diesen 4 Linien sind wagrecht. Zwey von diesen 4 Linien sind senkrecht. Die wagrechten Linien sind die wagrechten Seiten dieses Vierecks. Die senkrechten Linien sind die senkrechten Seiten dieses Vierecks. Diese 4 Linien gehen an ihren Enden zusammen, und bilden ein Viereck mit 4 rechten Winkeln. Die obere wagrechte Linie und die senkrechte Linie auf der linken Seite bilden den lsten rechten Winkel. Die obere wagrechte Linie und die senkrechte Linie auf der rechten Seite bilden den 2ten rechten Winkel. Die senkrechte Linie auf der linken Seite und die untere wagrechte Linie bilden den 3ten rechten Winkel. Die senkrechte Linie auf der rechten Seite, und die untere wagrechte Linie bilden den 4ten rechten Winkel. Die obern Ende der beyden senkrechten Linien gehen an den beyden Enden der obern wagrechten Linie mit ihr zusammen, und bilden die obern Ecken dieses Vierecks. Die untern Ende der beyden senkrechten Linien gehen an den beyden Enden der untern wagrechten Linie mit ihr zusammen, und bilden die untern Ecken dieses Vierecks. W o die obere wagrechte Linie und die senkrechte Linie auf der linken Seite zusammen gehen, ist die obere Ecke auf der linken Seite dieses Vierecks. W o die obere wagrechte Linie und die senkrechte Linie auf der rechten Seite zusammen gehen, ist die obere Ecke auf der rechten Seite dieses Vierecks. W o die senkrechte Linie auf der linken Seite und die untere wagrechte Linie zusammen gehen, ist die untere Ecke auf der linken Seite dieses Vierecks. W o die senkrechte Linie auf der rechten Seite und die untere wagrechte Linie zusammen gehen, ist die untere Ecke auf der rechten Seite dieses Vierecks. Die obere Ecke auf der linken Seite dieses Vierecks ist die Scheitel des lsten rechten Winkels. Die obere Ecke auf der rechten Soite dieses Vierecks ist die Scheitel des 2ten rechten Winkels. Die untere Ecke auf der linken Seite ist die Scheitel des 3ten rechten Winkels. Die untere Ecke auf der rechten Seite ist die Scheitel des 4ten rechten Winkels.

202

Anschauuiigslehre der Maßverhältnisse Die wagrechten Linien dieses Vierecks sind kürzer als seine senkrechte Linien. Die obere wagrechte Linie dieses Vierecks ist kürzer als seine senkrechte Linie auf der linken Seite. Die obere wagrechte Linie dieses Vierecks ist kürzer als seine senk- 5 rechte Linie auf der rechten Seite. Die senkrechte Linie auf d e r linken Seite dieses Vierecks ist länger als seine u n t e r e wagrechte Linie. Die senkrechte Linie auf der rechten Seite dieses Vierecks ist länger als seine u n t e r e wagrechte Linie. 10 Die obere wagrechte Linie dieses Vierecks ist so lang als seine u n t e r e wagrechte Linie. Die senkrechte Linie auf der linken Seite dieses Vierecks ist so lang als seine senkrechte Linie auf der r e c h t e n Seite. Weil dieses Viereck a u s 2 gleich langen wagrechten u n d 2 gleich 15 langen senkrechten Linien gebildet ist, u n d deßwegen 4 r e c h t e Winkel h a t , heißt es R e c h t e c k .

Fig. 29

(hat die gleiche Ü b u n g m i t Fig. 28, n u r m i t dem Unterschiede, d a ß s t a t t dem W o r t senkrecht, überall d a s W o r t w a g r e c h t g e b r a u c h t wird.) 20 Dritte Übung § 1.

Eine Das -

Reihe Q u a d r a t e , die durch wagrechte Iste Q u a d r a t ist d u r c h 1 wagr. Lin. 2 t e 2 3te - - 3 4 t e 4 5te 5 6te - 6 7 t e 7 8te - 8 9te - 9 -

Linien getheilt sind. in 2 gleiche Theile getheilt. 3 4 5 - 6 7 8 9 -10

25

30

§ 2.

E i n e Reihe Q u a d r a t e , die d u r c h senkrechte Linien getheilt sind. D a s Iste Q u a d r a t ist d u r c h 1 senkr. Lin. in 2 gleiche Theile getheilt. - 2 t e - 2 - 3 3te - 3 - 4 4te 4 5 5te 5 - 6 6 t e 6 7 7te - 7 - 8 8te - 8 - 9 9te 9 1 0 -

35

40

Anschauungslehre der Maß Verhältnisse

203

§ 3. Jeder von den 2 gleichen Theilen des lsten Quadrats ist ein Rechteck, welches die Hälfte dieses Quadrates ist. Jeder von den 3 gleichen Theilen des 2ten Quadrates ist ein Rechteck, welches 5 ein Drittel dieses Quadrates ist. Zwey von diesen 3 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 2 Drittel dieses Quadrates ist. Jeder von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates ist ein Rechteck, welches 1 Viertel dieses Quadrates ist. 10 Zwey von diesen 4 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 2 Viertel dieses Quadrates ist. Drey von diesen 4 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 3 Viertel dieses Quadrates ist. Jeder von den 5 gleichen Theilen des Sten Quadrates ist ein Rechteck, wel15 ches 1 Fünftel dieses Quadrates ist. Zwey von diesen 5 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 2 Fünftel dieses Quadrates ist. Drey von diesen 5 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 3 Fünftel dieses Quadrates ist. 20 Vier von diesen 5 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 4 Fünftel dieses Quadrates ist. Jeder von den 6 gleichen Theilen des Sten Quadrates ist ches 1 Sechstel dieses Quadrates ist. Zwey von diesen β gleichen Theilen sind ein Rechteck, 25 dieses Quadrates ist. Drey von diesen β gleichen Theilen sind ein Rechteck, dieses Quadrates ist. Vier von diesen 6 gleichen Theilen sind ein Rechteck, dieses Quadrates ist. 30 Fünf von diesen 6 gleichen Theilen sind ein Rechteck, dieses Quadrates ist.

ein Rechteck, welwelches 2 Sechstel welches 3 Sechstel welches 4 Sechstel welches 5 Sechstel

Jeder von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates ist ein Rechteck, welches 1 Siebentel dieses Quadrates ist. Zwey von diesen 7 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 2 Siebentel 35 dieses Quadrates ist. Drey von diesen 7 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 3 Siebentel dieses Quadrates ist. Vier von diesen 7 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 4 Siebentel dieses Quadrates ist. 40 Fünf von diesen 7 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 5 Siebentel dieses Quadrates ist. Sechs von diesen 7 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 6 Siebentel dieses Quadrates ist. Jeder von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates ist ein Rechteck, wel45 ches 1 Achtel dieses Quadrates ist.

204

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

Zwey von diesen 8 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 2 Achtel dieses Quadrates ist . Drey von diesen 8 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 3 Achtel dieses Quadrates ist. Vier von diesen 8 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 4 Achtel dieses 5 Quadrates ist. Fünf von diesen 8 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 5 Achtel dieses Quadrates ist. Sechs von diesen 8 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 6 Achtel dieses Quadrates ist. 10 Sieben von diesen 8 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 7 Achtel dieses Quadrates ist. Jeder von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates ist ches 1 Neuntel dieses Quadrates ist. Zwey von diesen 9 gleichen Theilen sind ein Rechteck, dieses Quadrates ist. Drey von diesen 9 gleichen Theilen sind ein Rechteck, dieses Quadrates ist. Vier von diesen 9 gleichen Theilen sind ein Rechteck, dieses Quadrates ist. Fünf von diesen 9 gleichen Theilen sind ein Rechteck, dieses Quadrates ist. Sechs von diesen 9 gleichen Theilen sind ein Rechteck, dieses Quadrates ist. Sieben von diesen 9 gleichen Theilen sind ein Rechteck, dieses Quadrates ist. Acht von diesen 9 gleichen Theilen sind ein Rechteck, dieses Quadrates ist.

ein Rechteck, welwelches 2 Neuntel 15 welches 3 Neuntel welches 4 Neuntel 20 welches 5 Neuntel welches 6 Neuntel welches 7 Neuntel 25 welches 8 Neuntel

Jeder von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quadrates ist ein Rechteck, welches 1 Zehntel dieses Quadrates ist. Zwey von diesen 10 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 2 Zehntel dieses Quadrates ist. Drey von diesen 10 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 3 Zehntel dieses Quadrates ist. Vier von diesen 10 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 4 Zehntel dieses Quadrates ist. Fünf von diesen 10 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 5 Zehntel dieses Quadrates ist. Sechs von diesen 10 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 6 Zehntel dieses Quadrates ist. Sieben von diesen 10 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 7 Zehntel dieses Quadrates ist. Acht von diesen 10 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 8 Zehntel dieses Quadrates ist. Neun von diesen 10 gleichen Theilen sind ein Rechteck, welches 9 Zehntel dieses Quadrates ist 1 . 1

Die Übung der 2ten Reihe Quadrate ist die gleiche mit der lsten Reihe.

30

35

40

45

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

205

§ 4. Einer von den 2 gleichen Theilen des Isten Quadrates, oder ein Rechteck, das die Hälfte dieses Quadrates ist, ist größer als einer von den 3 gleichen Theilen des 2ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das ein Drittel dieses Quadrates ist. 5 Zwey von den 3 gleichen Theilen des 2ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 2 Drittel dieses Quadrates ist, ist größer, als einer von den 2 gleichen Theilen des lsten Quadrates, oder als ein Rechteck, das die Hälfte dieses Quadrates ist. Das Iste Quadrat ist größer als 2 von den 3 gleichen Theilen des 2ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 2 Drittel dieses Quadrates ist. 10 Das 2te Quadrat ist so groß als das Iste Quadrat. Einer von den 3 gleichen Theilen des 2ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 1 Drittel dieses Quadrates ist, ist größer als einer von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates, oder als ein Recheck, das 1 Viertel dieses Quadrates ist. Zwey von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 15 2 Viertel dieses Quadrates ist, ist größer als einer von den 3 gleichen Theilen des 2ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 1 Drittel dieses Quadrates ist. Zwey von den 3 gleichen Theilen des 2ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 2 Drittel dieses Quadrates ist, ist größer als 2 von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 2 Viertel dieses Quadrates ist. 20

Drey von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 3 Viertel dieses Quadrates ist, ist größer als 2 von den 3 gleichen Theilen des 2ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 2 Drittel dieses Quadrates ist.

Das 2te Quadrat ist größer als 3 von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 3 Viertel dieses Quadrates ist. 25 Das 3te Quadrat ist so groß als das 2te Quadrat. Einer von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 1 Viertel dieses Quadrates ist, ist größer als einer von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 1 Fünftel dieses Quadrates ist. Zwey von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 30 2 Fünftel dieses Quadrates ist, ist größer als einer von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 1 Viertel dieses Quadrates ist. Zwey von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates, oder ein Rechteck, 2 Viertel dieses Quadrates ist, ist größer als 2 von den 5 gleichen Theilen 4ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 2 Fünftel dieses Quadrates ist. 35 Drey von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder ein Rechteck, 3 Fünftel dieses Quadrates ist, ist größer als 2 von den 4 gleichen Theilen 3ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 2 Viertel dieses Quadrates ist.

das des das des

Drey von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 3 Viertel dieses Quadrates ist, ist größer als 3 von den 5 gleichen Theilen des 4ten 40 Quadrates, oder als ein Rechteck, das 3 Fünftel dieses Quadrates ist. Vier von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 4 Fünftel dieses Quadrates ist, ist größer als 3 von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 3 Viertel dieses Quadrates ist. Das 3te Quadrat ist größer als 4 von den 5 gleichen Theilen des 4ten Qua45 drates, oder als ein Rechteck, das 4 Fünftel dieses Quadrates ist. Das 4te Quadrat ist so groß als das 3te Quadrat.

206

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

Einer von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 1 Fünftel dieses Quadrates ist, ist größer als einer von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 1 Sechstel dieses Quadrates ist. Zwey von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 2 Sechstel dieses Quadrates ist, ist großer als einer von den 5 gleichen Theilen des 5 4ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 1 Fünftel dieses Quadrates ist. Zwey von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 2 Fünftel dieses Quadrates ist, ist größer als 2 von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder als ein Rechteck das 2 Sechstel dieses Quadrates ist. Drey von den 6 gleichen Theilen des oten Quadrates, oder ein Rechteck, das 10 3 Sechstel dieses Quadrates ist, ist größer als 2 von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 2 Fünftel dieses Quadrates ist. Drey von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 3 Fünftel dieses Quadrates ist, ist größer als 3 von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 3 Sechstel dieses Quadrates ist. 15 Vier von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 4 Sechstel dieses Quadrates ist, ist größer als 3 von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 3 Fünftel dieses Quadrates ist. Vier von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 4 Fünftel dieses Quadrates ist, ist größer als 4 von den 6 gleichen Theilen des 20 5ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 4 Sechstel dieses Quadrates ist. Fünf von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 5 Sechstel dieses Quadrates ist, ist größer als 4 von den 5 gleichen Theilen des des 4ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 4 Fünftel dieses Quadrates ist. Das 4te Quadrat ist größer als 5 von den 6 gleichen Theilen des Sten Qua· 25 drates, oder als ein Rechteck, das 5 Sechstel dieses Quadrates ist. Das 5te Quadrat ist so groß als das 4te Quadrat. Einer von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder ein Rechteck, das der 6te Theil dieses Quadrates ist, ist größer als einer von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das der 7te Theil dieses Quadrates ist. 30 Zwey von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 2 Siebentel dieses Quadrates ist, ist größer als einer von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das der 6te Theil dieses Quadrates ist. Zwey von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 2 Sechstel dieses Quadrates ist, ist größer als 2 von den 7 gleichen Theilen des 35 6ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 2 Siebentel dieses Quadrates ist. Drey von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 3 Siebentel dieses Quadrates ist, ist größer als 2 von den 6 gleichen Theilen des Sten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 2 Sechstel dieses Quadrates ist. Drey von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 40 3 Sechstel dieses Quadrates ist, ist größer als 3 vtfn den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 3 Siebentel dieses Quadrates ist. Vier von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 4 Siebentel dieses Quadrates ist, ist größer als 3 von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 3 Sechstel dieses Quadrates ist. 45 Vier von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 4 Sechstel dieses Quadrates ist, ist größer als 4 von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 4 Siebentel dieses Quadrates ist.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

207

F ü n f von den 7 gleichen Theilen des 6ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das 5 Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist, ist größer als 4 von den 6 gleichen Theilen des 5ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , d a s 4 Sechstel dieses Q u a d r a t e s ist. F ü n f von den 6 gleichen Theilen des oten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das δ 5 Sechstel dieses Q u a d r a t e s ist, ist größer als 5 von den 7 gleichen Theilen des 6ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , d a s 5 Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist. Sechs von den 7 gleichen Theilen des 6ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , d a s 6 Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist, ist größer als 5 von den 6 gleichen Theilen des 5ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , das 5 Sechstel dieses Q u a d r a t e s ist. 10 D a s 5te Q u a d r a t ist größer als 6 von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quad r a t e s oder als ein R e c h t e c k , das 6 Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist. D a s 6te Q u a d r a t ist so groß als das 5te Q u a d r a t . E i n e r von den 7 gleichen Theilen des 6ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das 1 Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist, ist größer als einer von den 8 gleichen Theilen 15 des 7ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , d a s 1 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist. Zwey von den 8 gleichen Theilen des 7ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , d a s 2 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist, ist größer als einer v o n d e n 7 gleichen Theilen des 6ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , d a s 1 Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist. Zwey von den 7 gleichen Theilen des 6ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , d a s 20 2 Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist, ist größer als 2 v o n d e n 8 gleichen Theilen des 7ten Q u a d r a t s , oder als ein R e c h t e c k , das 2 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist. D r e y von d e n 8 gleichen Theilen des 7ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , d a s 3 A c h t e l dieses Q u a d r a t e s ist, ist größer als 2 von d e n 7 gleichen Theilen des 6ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , das 2 Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist. 25 D r e y von den 7 gleichen T h e i l e n des 6ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , d a s 3 Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist, ist größer als 3 v o n d e n 8 gleichen Theilen des 7ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , d a s 3 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist. Vier von den 8 gleichen Theilen des 7ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , d a s 4 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist, ist größer als 3 von d e n 7 gleichen Theilen des β t e n 30 Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , das d r e y Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist. Vier von den 7 gleichen Theilen des 6ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , d a s 4 Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist, ist größer als 4 von den 8 gleichen Theilen des 7ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das 4 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist. F ü n f von den 8 gleichen Theilen des 7ten Q u a d r a t e , oder ein R e c h t e c k , das 35 5 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist, ist größer als 4 v o n d e n 7 gleichen Theilen des 6ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , das 4 Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist. F ü n f von d e n 7 gleichen Theilen des 6ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , d a s 5 Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist, ist größer als 5 von d e n 8 gleichen Theilen des 7ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , d a s 5 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist. 40 Sechs von den 8 gleichen Theilen des 7ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , d a s 6 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist, ist größer als 5 von den 7 gleichen Theilen des 6ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , das 5 Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist. Sechs von den 7 gleichen Theilen des 6ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das 6 Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist, ist größer als 6 von den 8 gleichen Theilen des 45 7ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , d a s 6 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist. Sieben von d e n 8 gleichen Theilen des 7ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , d a s 7 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist, ist größer als 6 v o n d e n 7 gleichen Theilen des 6ten Q u a d r a t e s , oder als ein Rechteck, d a s 6 Siebentel dieses Q u a d r a t e s ist.

208

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

Das 6te Quadrat ist größer als 7 von den 8 gleichen Theilen des "ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 7 Achtel dieses Quadrates ist. Das 7te Quadrat ist so groß als das 6te Quadrat. Einer von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 1 Achtel dieses Quadrates ist, ist größer als einer von den 9 gleichen Theilen des 5 8ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 1 Neuntel dieses Quadrates ist. Zwey von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 2 Neuntel dieses Quadrates ist, ist größer als einer von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrats, oder als ein Rechteck, das 1 Achtel dieses Quadrates ist. Zwey von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 10 2 Achtel dieses Quadrates ist, ist größer als 2 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 2 Neuntel dieses Quadrates ist. Drey von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 3 Neuntel dieses Quadrates ist, ist größer als 2 von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder als ein Rechteck, deis 2 Achtel dieses Quadrates ist. 15 Drey von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 3 Achtel dieses Quadrates ist, ist größer als 3 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 3 Neuntel dieses Quadrates ist. Vier von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 4 Neuntel dieses Quadrates ist, ist größer als 3 von den 8 gleichen Theilen des 20 7ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 3 Achtel dieses Quadrates ist. Vier von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 4 Achtel dieses Quadrates ist, ist größer als 4 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 4 Neuntel dieses Quadrates ist. Fünf von den 9 gleichen Theilen des Sten Quadrates, oder ein Rechteck, das 25 5 Neuntel dieses Quadrates ist, ist größer als 4 von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 4 Achtel dieses Quadrates ist. Fünf von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrats, oder ein Rechteck, das 5 Achtel dieses Quadrates ist, ist größer als 5 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 5 Neuntel dieses Quadrates ist. 30 Sechs von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 6 Neuntel dieses Quadrates ist, ist größer als 5 von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 5 Achtel dieses Quadrates ist. Sechs von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 6 Achtel dieses Quadrates ist, ist größer als 6 von den 9 gleichen Theilen des 8ten 35 Quadrates, oder als ein Rechteck, das 6 Neuntel dieses Quadrates ist. Sieben von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 7 Achtel dieses Quadrates ist, ist größer als 6 von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 6 Achtel dieses Quadrates ist. Sieben von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 40 7 Achtel dieses Quadrates ist, ist größer als 7 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 7 Neuntel dieses Quadrates ist. Acht von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 8 Neuntel dieses Quadrates ist, ist größer als 7 von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 7 Achtel dieses Quadrates ist. 45 Das 7te Quadrat ist größer als 8 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 8 Neuntel dieses Quadrates ist. Das 8te Quadrat ist so groß als das 7te Quadrat.

Anschauungslehre der Maß Verhältnisse

209

Einer von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 1 Neuntel dieses Quadrates ist, ist größer als einer von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 1 Zehntel dieses Quadrates ist. Zwey von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 5 2 Zehntel dieses Quadrates ist, ist größer als einer von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 1 Neuntel dieses Quadrates ist. Zwey von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 2 Neuntel dieses Quadrates ist, ist größer als 2 von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 2 Zehntel dieses Quadrates ist. 10 Drey von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 3 Zehntel dieses Quadrates ist, ist größer als 2 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 2 Neuntel dieses Quadrates ist. Drey von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 3 Neuntel dieses Quadrates ist, ist größer als 3 von den 10 gleichen Theilen des 15 9ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 3 Zehntel dieses Quadrates ist. Vier von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 4 Zehntel dieses Quadrates ist, ist größer als 3 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 3 Neuntel dieses Quadrates ist. Vier von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 20 4 Neuntel dieses Quadrates ist, ist größer als 4 von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 4 Zehntel dieses Quadrates ist. F ü n f von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 5 Zehntel dieses Quadrates ist, ist größer als 4 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 4 Neuntel dieses Quadrates ist. 25 F ü n f von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 5 Neuntel dieses Quadrates ist, ist größer als 5 von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 5 Zehntel dieses Quadrates ist. Sechs von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 6 Zehntel dieses Quadrates ist, ist größer als 5 von den 9 gleichen Theilen des 30 8ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 5 Neuntel dieses Quadrates ist. Sechs von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 6 Neuntel dieses Quadrates ist, ist größer als 6 von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 6 Zehntel dieses Quadrates ist. Sieben von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quadrates, oder ein Rechteck, 35 das 7 Zehntel dieses Quadrates ist, ist größer als 6 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 6 Neuntel dieses Quadrates ist. Sieben von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 7 Neuntel dieses Quadrates ist, ist größer als 7 von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 7 Zehntel dieses Quadrates ist. 40 Acht von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 8 Zehntel dieses Quadrates ist, ist größer als 7 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 7 Neuntel dieses Quadrates ist. Acht von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 8 Neuntel dieses Quadrates ist, ist größer als 8 von den 10 gleichen Theilen des 45 9ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 8 Zehntel dieses Quadrates ist. Neun von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 9 Zehntel dieses Quadrates ist, ist größer als 8 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 8 Neuntel dieses Quadrates ist. 14

Pestalozzi Werke Bd. 15

210

A n s c h a u u n g s l e h r e der Maßverhältnisse

D a s 8te Q u a d r a t ist größer als 9 von den 10 gleichen Theilen des 9ten Quad r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , das 9 Zehntel dieses Q u a d r a t e s ist. D a s 9te Q u a d r a t ist so groß als d a s 8te Q u a d r a t . §5. E i n e r von den 10 gleichen Theilen des 9ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das 5 1 Z e h n t e l dieses Q u a d r a t e s ist, ist kleiner als einer von den 9 gleichen Theilen des 8ten Q u a d r a t e s , oder als ein Rechteck, d a s 1 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist. Zwey von den 10 gleichen Theilen des 9ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das 2 Zehntel dieses Q u a d r a t e s ist, ist kleiner als 2 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , das 2 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist. 10 D r e y von den 10 gleichen Theilen des 9ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das 3 Z e h n t e l dieses Q u a d r a t e s ist, ist kleiner als 3 v o n den 9 gleichen Theilen des 8ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , d a s 3 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist. Vier von den 10 gleichen Theilen des 9ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das 4 Zehntel dieses Q u a d r a t e s ist, ist kleiner als 4 von den 9 gleichen Theilen des 15 8ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , das 4 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist. F ü n f von den 10 gleichen Theilen des 9ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das 5 Z e h n t e l dieses Q u a d r a t e s ist, ist kleiner als 5 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , das 5 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist. Sechs von den 10 gleichen Theilen des 9ten Q u a d r a t e s , oder ein Rechteck, 20 d a s 6 Zehntel dieses Q u a d r a t e s ist, ist kleiner als 6 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Q u a d r a t e s , oder als ein Rechteck, d a s 6 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist. Sieben von d e n 10 gleichen Theilen des 9ten Q u a d r a t e s , oder ein Rechteck, d a s 7 Zehntel dieses Q u a d r a t e s ist, ist kleiner als 7 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Q u a d r a t e s , oder als ein Rechteck, das 7 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist. 25 A c h t von den 10 gleichen Theilen des 9ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das 8 Zehntel dieses Q u a d r a t e s ist, ist kleiner als 8 von den 9 gleichen Theilen des 8ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , das 8 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist. N e u n von den 10 gleichen Theilen des 9ten Q u a d r a t s , oder ein R e c h t e c k , das 9 Z e h n t e l dieses Q u a d r a t e s ist, ist kleiner als d a s 8te Q u a d r a t . 30 D a s 9te Q u a d r a t ist so groß als das 8te Q u a d r a t . E i n e r von den 9 gleichen Theilen des 8ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das 1 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist, ist kleiner als einer von den 8 gleichen Theilen des 7ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , d a s 1 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist. Zwey von d e n 9 gleichen Theilen des 8ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das 35 2 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist, ist kleiner als 2 von den 8 gleichen Theilen des 7ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , das 2 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist. D r e y von d e n 9 gleichen Theilen des 8ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das 3 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist, ist kleiner als 3 von den 8 gleichen Theilen des 7ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , das 3 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist. 40 Vier v o n den 9 gleichen Theilen des 8ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das 4 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist, ist kleiner als 4 von den 8 gleichen Theilen des 7ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , das 4 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist. F ü n f von den 9 gleichen Theilen des 8ten Q u a d r a t e s , oder ein R e c h t e c k , das 5 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist, ist kleiner als 5 von den 8 gleichen Theilen dee 45 7ten Q u a d r a t e s , oder als ein R e c h t e c k , das 5 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

211

Sechs von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 6 Neuntel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 6 von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 6 Achtel dieses Quadrates ist. Sieben von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, 5 das 7 Neuntel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 7 von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 7 Achtel dieses Quadrates ist. Acht von den 9 gleichen Theilen des 8ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 8 Neuntel dieses Quadrates ist, ist kleiner als das 7te Quadrat. Das 8te Quadrat ist so groß als deis 7te Quadrat. 10 Einer von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 1 Achtel dieses Quadrates ist, ist kleiner als einer von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 1 Siebentel dieses Quadrates ist. Zwey von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 2 Achtel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 2 von den 7 gleichen Theilen des 15 6ten Quadrats, oder als ein Rechteck, das 2 Siebentel dieses Quadrates ist. Drey von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 3 Achtel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 3 von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 3 Siebentel dieses Quadrates ist. Vier von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 20 4 Achtel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 4 von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 4 Siebentel dieses Quadrates ist. Fünf von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 5 Achtel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 5 von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 5 Siebentel dieses Quadrates ist. 25 Sechs von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder ein Rechteck, das β Achtel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 6 von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 6 Siebentel dieses Quadrates ist. Sieben von den 8 gleichen Theilen des 7ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 7 Achtel dieses Quadrates ist, ist kleiner als das 6te Quadrat. 30 Das 7te Quadrat ist so groß als das 6te Quadrat. Einer von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 1 Siebentel dieses Quadrates ist, ist kleiner als einer von den 6 gleichen Theilen des Sten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 1 Sechstel dieses Quadrates ist. Zwey von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 35 2 Siebentel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 2 von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 2 Sechstel dieses Quadrates ist. Drey von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 3 Siebentel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 3 von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 3 Sechstel dieses Quadrates ist. 40 Vier von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 4 Siebentel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 4 von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 4 Sechstel dieses Quadrates ist. Fünf von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 5 Siebentel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 5 von den 6 gleichen Theilen des 45 Sten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 5 Sechstel dieses Quadrates ist. Sechs von den 7 gleichen Theilen des 6ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 6 Siebentel dieses Quadrates ist, ist kleiner als das 5te Quadrat. Das 6te Quadrat ist so groß als das Ste Quadrat. 14*

212

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

Einer von den 6 gleichen Theilen des 5 te η Quadrates, oder ein Rechteck, das 1 Sechstel dieses Quadrates ist, iet kleiner als einer von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 1 Fünftel dieses Quadrates ist. Zwey von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 2 Sechstel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 2 von den 5 gleichen Theilen des 5 4ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 2 Fünftel dieses Quadrates ist. Drey von den 6 gleichen Theilen des Sten Quadrates, oder ein Rechteck, das 3 Sechstel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 3 von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 3 Fünftel dieses Quadrates ist. Vier von den 6 gleichen Theilen des Sten Quadrates, oder ein Rechteck, das 10 4 Sechstel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 4 von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 4 Fünftel dieses Quadrates ist. Fünf von den 6 gleichen Theilen des 5ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 5 Sechstel dieses Quadrates ist, ist kleiner als das 4te Quadrat. Das 5te Quadrat ist so groß als das 4te Quadrat. 1j Einer von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder ein Rechteck, deis 1 Fünftel dieses Quadrates ist, ist kleiner als einer von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 1 Viertel dieses Quadrates ist. Zwey von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 2 Fünftel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 2 von den 4 gleichen Theilen des 20 3ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 2 Viertel dieses Quadrates ist. Drey von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 3 Fünftel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 3 von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 3 Viertel dieses Quadrates ist. Vier von den 5 gleichen Theilen des 4ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 25 4 Fünftel dieses Quadrates ist, ist kleiner als das 3te Quadrat. Das 4te Quadrat ist so groß als das 3te Quadrat. Einer von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates oder ein Rechteck, das 1 Viertel dieses Quadrates ist, ist kleiner als einer von den 3 gleichen Theilen des 2ten Quadrates, oder als ein Rechteck, das 1 Drittel dieses Quadrates ist. 30 Zwey von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 2 Viertel dieses Quadrates ist, ist kleiner als 2 von den 3 gleichen Theilen des 2ten Quadrats oder als ein Rechteck, das 2 Drittel dieses Quadrates ist. Drey von den 4 gleichen Theilen des 3ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 3 Viertel dieses Quadrates ist, ist kleiner als das 2te Quadrat. 35 Das 3te Quadrat ist so groß als das 2te Quadrat. Einer von den 3 gleichen Theilen des 2ten Quadrates, oder ein Rechteck, das der 3te Theil dieses Quadrates ist, ist kleiner als einer von den 2 gleichen Theilen des lsten Quadrates oder als ein Rechteck, das die Hälfte dieses Quadrates ist. Zwey von den 3 gleichen Theilen des 2ten Quadrates, oder ein Rechteck, das 40 2 Drittel dieses Quadrates ist, ist kleiner als das Iste Quadrat. Das 2te Quadrat ist so groß als das Iste Quadrat.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

213

Vierte Ü b u n g

Dritte Reihe lstes Quadrat. 5

Quadrate.

§ 1·

Dieses Quadrat ist durch eine wagrechte Linie in 2 gleiche Rechtecke, und diese 2 Rechtecke sind durch eine senkrechte Linie in 4 kleinere Quadrate getheilt. 2tes Quadrat.

10

Dieses Quadrat ist durch 2 wagrechte Linien in 3 gleiche Rechtecke, und diese 3 Rechtecke sind durch 2 senkrechte Linien in 9 kleinere Quadrate getheilt. 3tes Quadrat.

15

Dieses Quadrat ist durch 3 wagrechte Linien in 4 gleiche Rechtecke, und diese 4 Rechtecke sind durch 3 senkrechte Linien in 16 kleinere Quadrate getheilt. 4tes Quadrat. Dieses Quadrat ist durch 4 wagrechte Linien in 5 gleiche Rechtecke, und diese 5 Rechtecke sind durch 4 senkrechte Linien in 25 kleinere Quadrate getheilt.

20 5tes Quadrat. Dieses Quadrat ist durch 5 wagrechte Linien in 6 gleiche Rechtecke, und diese 6 Rechtecke sind durch 5 senkrechte Linien in 36 kleinere Quadrate getheilt. 6tes Quadrat. 25

Dieses Quadrat ist durch 6 wagrechte Linien in 7 gleiche Rechtecke, und diese 7 Rechtecke sind durch 6 senkrechte Linien in 49 kleinere Quadrate getheilt. 7tes Quadrat.

30

Dieses Quadrat ist durch 7 wagrechte Linien in 8 gleiche Rechtecke, und diese 8 Rechtecke sind durch 7 senkrechte Linien in 64 kleinere Quadrate getheilt. 8tes Quadrat.

35

Dieses Quadrat ist durch 8 wagrechte Linien in 9 gleiche Rechtecke, und diese 9 Rechtecke sind durch 8 senkrechte Linien in 8) kleinere Quadrate getheilt. 9tes Quadrat. Dieses Quadrat ist durch 9 wagrechte Linien in 10 gleiche Rechtecke, und diese 10 Rechtecke sind durch 9 senkrechte Linien in 100 kleinere Quadrate getheilt.

214 lates Quadrat.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

s

Zwey von diesen 4 kleinern Quadraten, die wagrecht neben einander liegen, sind eine Hälfte dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe dem halben Theile seiner Länge gleich ist. 5 Zweymal zwey wagrecht neben einander liegende kleinere senkrecht über einander bilden das Iste Quadrat.

Quadrate

2tes Quadrat. Drey von diesen 9 kleinern Quadraten, die wagrecht neben einander liegen, sind 1 Drittel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen 1U Höhe dem 3ten Theile seiner Länge gleich ist. Zweymal drey wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate senkrecht über einander, sind 2 Drittel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 2 Dritteln seiner Länge gleich ist. Dreymal drey wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate senk- 15 recht über einander bilden das 2te Quadrat. 3tee Quadrat. Vier von diesen 16 kleinern Quadraten, die wagrecht neben einander liegen, sind 1 Viertel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe dem 4ten Theile seiner Länge gleich ist. 20 Zweymal vier wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 2 Viertel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 2 \ 7 ierteln seiner Länge gleich ist. Dreymal vier wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 3 Viertel dieses Quadrates, und bilden ein Recht- 25 eck, dessen Höhe 3 Vierteln seiner Länge gleich ist. Viermal vier wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, bilden das 3te Quadrat. 4tes Quadrat. Fünf von diesen 25 kleinem Quadraten, die wagrecht neben einander 30 liegen, sind ein Fünftel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe dem 5ten Theile seiner Länge gleich ist. Zweymal fünf wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht übereinander, sind 2 Fünftel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 2 Fünfteln seiner Länge gleich ist. 35 Dreymal fünf wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 3 Fünftel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 3 Fünfteln seiner Länge gleich ist. Viermal fünf wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 4 Fünftel dieses Quadrates, und bilden ein Recht- 40 eck, dessen Höhe 4 Fünfteln seiner Länge gleich ist. Fünfmal fünf wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, bilden das 4te Quadrat.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

215

5tes Quadrat. Sechs von diesen 36 kleinem Quadraten, die wagrecht neben einander liegen, sind ein Sechstel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe dem 6ten Theile seiner Länge gleich ist. 5

10

Zweymal sechs wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 2 Sechstel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 2 Sechsteln seiner Länge gleich ist. Dreymal sechs wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 3 Sechstel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 3 Sechsteln seiner Länge gleich ist. Viermal sechs wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 4 Sechstel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 4 Sechsteln seiner Länge gleich ist.

15

Fünfmal sechs wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 5 Sechstel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 5 Sechsteln seiner Länge gleich ist. Sechsmal sechs wagrecht neben einander liegende kleinere senkrecht über einander, bilden das 5te Quadrat.

Quadrate

6tes Quadrat. 20

25

30

35

Sieben von diesen 49 kleinern Quadraten, die wagrecht neben einander liegen, sind 1 Siebentel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe dem 7ten Theile seiner Länge gleich ist. Zweymal sieben wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 2 Siebentel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 2 Siebenteln seiner Länge gleich ist. Dreymal sieben wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 3 Siebentel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 3 Siebenteln seiner Länge gleich ist. Viermal sieben wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 4 Siebentel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 4 Siebenteln seiner Länge gleich ist. Fünfmal sieben wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 5 Siebentel dieses Quadrates, und bilden ein Rechtcck, dessen Höhe 5 Siebenteln seiner Länge gleich ist. Sechsmal sieben wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 6 Siebentel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 6 Siebenteln seiner Länge gleich ist. Siebenmal sieben wagrecht neben einander liegende kleinem Quadrate, senkrecht über einander, bilden das 6te Quadrat.

40 7tes Quadrat. Acht von diesen 64 kleinem Quadraten, die wagrecht neben einander liegen, sind ein Achtel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe dem 8ten Theile seiner Länge gleich ist.

216

Anschauungslehre der Maß Verhältnisse

Zweymal acht wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 2 Achtel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 2 Achteln seiner Länge gleich ist. Dreymal acht wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 3 Achtel dieses Quadrates, und bilden ein Recht- 5 eck, dessen Höhe 3 Achteln seiner Länge gleich ist. Viermal eicht wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 4 Achtel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, deseen Höhe 4 Achteln seiner Länge gleich ist. Fünfmal acht wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, 10 senkrecht über einander, sind 5 Achtel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 5 Achteln seiner Länge gleich ist. Sechsmal acht wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 6 Achtel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 6 Achteln seiner Länge gleich ist. IS Siebenmal acht wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 7 Achtel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 7 Achteln seiner Länge gleich ist. Achtmal acht wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, bilden das 7te Quadrat. 20 8tes Quadrat. Neun von diesen 81 kleinern Quadraten, die wagrecht neben einander liegen, sind 1 Neuntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe dem 9ten Theile seiner Länge gleich ist. Zweymal neun wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 2 Neuntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 2 Neunteln seiner Länge gleich ist. Dreymal neun wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 3 Neuntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 3 Neunteln seiner Länge gleich ist. Viermal neun wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 4 Neuntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 4 Neunteln seiner Länge gleich ist. Fünfmal neun wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 5 Neuntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 5 Neunteln seiner Länge gleich ist. Sechsmal neun wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 6 Neuntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 6 Neunteln seiner Länge gleich ist. Siebenmal neun wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 7 Neuntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 7 Neunteln seiner Länge gleich ist. Achtmal neun wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 8 Neuntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 8 Neunteln seiner Länge gleich ist.

20

30

35

40

45

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

217

Neunmal neun wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, bilden das 8te Quadrat. 9tes Quadrat. 5

10

is

20

25

30

Zehn von diesen 100 kleinem Quadraten, die wagrecht neben einander liegen, sind ein Zehntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe dem lOten Theile seiner Länge gleich ist. Zweymal zehn wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 2 Zehntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 2 Zehnteln seiner Länge gleich ist. Dreymal zehn wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 3 Zehntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 3 Zehnteln seiner Länge gleich ist. Viermal zehn wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht übereinander, sind 4 Zehntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 4 Zehnteln seiner Länge gleich ist. Fünfmal zehn wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht übereinander, sind δ Zehntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 5 Zehnteln seiner Länge gleich ist. Sechsmal zehn wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 6 Zehntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 6 Zehnteln seiner Länge gleich ist. Siebenmal zehn wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 7 Zehntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 7 Zehnteln seiner Länge gleich ist. Achtmal zehn wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 8 Zehntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 8 Zehnteln seiner Länge gleich ist. Neunmal zehn wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, sind 9 Zehntel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Höhe 9 Zehnteln seiner Länge gleich ist. Zehnmal zehn wagrecht neben einander liegende kleinere Quadrate, senkrecht über einander, bilden das 9te Quadrat. Istes Quadrat.

35

§

Zwey von diesen 4 kleinern Quadraten, die senkrecht über einander liegen, sind die Hälfte dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Breite dem halben Theile seiner Höhe gleich ist. Zweymal zwey senkrecht über einander liegende kleinere Quadrate, wagrecht neben einander, bilden das Iste Quadrat.

40 2tes Quadrat. Drey von diesen 9 kleinern Quadraten, die senkrecht über einander liegen, sind ein Drittel dieses Quadrates, und bilden ein Rechteck, dessen Breite dem 3ten Theile seiner Höhe gleich ist.

218

A n s c h a u u n g s l e h r e der Maßverhältnisse

Z w e y m a l d r e y s e n k r e c h t ü b e r e i n a n d e r liegende kleinere Q u a d r a t e , wagrecht n e b e n einander, sind 2 D r i t t e l dieses Q u a d r a t e s , u n d bilden ein R e c h t eck, dessen Breite 2 D r i t t e l n seiner H ö h e gleich ist. D r e y m a l d r e y s e n k r e c h t ü b e r e i n a n d e r liegende kleinere Q u a d r a t e , wagrecht n e b e n e i n a n d e r , bilden d a s 2te Q u a d r a t . 5 3tes Q u a d r a t . Vier v o n diesen 16 kleinern Q u a d r a t e n , die senkrecht ü b e r e i n a n d e r liegen, sind 1 Viertel dieses Q u a d r a t e s , u n d bilden ein R e c h t e c k , dessen Breite d e m 4ten Theile seiner H ö h e gleich ist. Z w e y m a l vier s e n k r e c h t ü b e r einander liegende kleinere Q u a d r a t e , wag- lü r e c h t n e b e n e i n a n d e r , sind 2 Viertel dieses Q u a d r a t e s , u n d bilden ein R e c h t eck, dessen Breite 2 Vierteln seiner H ö h e gleich ist. D r e y m a l vier s e n k r e c h t ü b e r e i n a n d e r liegende kleinere Q u a d r a t e , wagr e c h t n e b e n e i n a n d e r , sind 3 Viertel dieses Q u a d r a t e s , u n d bilden ein R e c h t eck, dessen B r e i t e 3 Vierteln seiner H ö h e gleich ist. 15 Viermal vier s e n k r e c h t ü b e r e i n a n d e r liegende kleinere Q u a d r a t e , wagrecht neben e i n a n d e r , bilden d a s 3te Q u a d r a t 1 .

F ü n f t e Übung A. E i n e R e i h e R e c h t e c k e . Die Die Die Die Die Die Die Die Die

Höhe Höhe Höhe Höhe Höhe Höhe Höhe Höhe Höhe

des l s t e n des 2ten des 3ten des 4ten des 5ten des 6ten des 7ten des 8ten des 9ten

Rechtecks Rechtecks Rechtecks Rechtecks Rechtecks Rechtecks Rechtecke Rechtecks Rechtecks

ist dem h a l b e n Theile seiner ist d e m 3ten Theile seiner ist d e m 4ten Theile seiner ist d e m 5ten Theile seiner ist dem 6ten Theile seiner ist dem 7ten Theile seiner ist d e m 8ten Theile seiner ist d e m 9ten Theile seiner ist dem lOten Theile seiner

Länge Länge Länge Länge Länge Länge Länge Länge Länge

gleich. 20 gleich. gleich. gleich. gleich. gleich. 25 gleich. gleich. gleich.

§ 1. B. E i n e R e i h e gerader Linien, die weder w a g r e c h t noch s e n k r e c h t sind; - 30 diese Linien heißen s c h i e f e L i n i e n . § 2.

J e d e schiefe Linie dieseï R e i h e liegt in e i n e m p u n k t i r t e n

Rechteck.

§ 3. Die I s t e dieser schiefen Linien liegt in einem R e c h t e c k , dessen H ö h e d e m 35 halben Theile seiner L ä n g e gleich ist. Die 2te dieser schiefen Linien liegt in e i n e m R e c h t e c k , dessen H ö h e d e m 3ten Theile seiner L ä n g e gleich ist. 1

Diese Übung m u ß auf gleiche Weise bis zu dem 9ten Quadrate fortgesezt werden.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

5

10

15

Die 3te dieser schiefen Linien liegt 4ten Theile seiner Länge gleich ist. Die 4te dieser schiefen Linien liegt Sten Theile seiner Länge gleich ist. Die 5te dieser schiefen Linien liegt 6ten Theile seiner Länge gleich ist. Die 6te dieser schiefen Linien liegt 7ten Theile seiner Länge gleich ist. Die 7te dieser schiefen Linien liegt 8ten Theile seiner Länge gleich ist. Die 8te dieser schiefen Linien liegt 9ten Theile seiner Länge gleich ist. Die 9te dieser schiefen Linien liegt lOten Theile seiner Länge gleich ist.

219

in einem Rechteck, dessen Höhe dem in einem Rechteck, dessen Höhe dem in einem Rechteck, dessen Höhe dem in einem Rechteck, dessen Höhe dem in einem Rechteck, dessen Höhe dem in einem Rechteck, dessen Höhe dem in einem Rechteck, dessen Höhe dem

§ 4. Jede dieser schiefen Linien geht von der linken Seite des Rechtecks, in welchem sie liegt, gegen die rechte Seite hinauf, und heißt deswegen eine rechtssteigende Linie. §5.

20

25

Jede dieser schiefen Linien geht von dem untern Winkel auf der linken Seite des Rechtecks, in welchem sie liegt, in den obern Winkel auf der rechten Seite hinauf, - oder durchschneidet ihr Rechteck, von dem untern Winkel auf der linken Seite in den ihm entgegengesetzten auf der rechten Seite, und heißt deswegen eine rechtssteigende Ecklinie, oder eine rechtssteigende Queerlinie. (Diagonallinie.) §6.

30

35

40

Die Iste dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinie Rechtecks, dessen Höhe dem halben Theile seiner Länge gleich ist. Die 2te dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinie Rechtecks, dessen Höhe dem 3ten Theile seiner Länge gleich ist. Die 3te dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinie Rechtecks, dessen Höhe dem 4ten Theile seiner Länge gleich ist. Die 4te dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinie Rechtecks, dessen Höhe dem 5ten Theile seiner Länge gleich ist. Die 5te dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinie Rechtecks, dessen Höhe dem 6ten Theile seiner Länge gleich ist. Die 6te dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinie Rechtecks, dessen Höhe dem 7ten Theile seiner Länge gleich ist. Die 7te dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinie Rechtecks, dessen Höhe dem 8ten Theile seiner Länge gleich ist. Die 8te dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinio Rechtecks, dessen Höhe dem 9ten Theile seiner Länge gleich ist. Die 9te dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinie Rechtecks, dessen Höhe dem lOten Theile seiner Länge gleich ist.

eines eines eines eines eines eines eines eines eines

220

A n s c h a u u n g s l e h r e d e r Maßverhältnisse § 1.

C. E i n e R e i h e schiefer Linien. § 2.

J e d e dieser schiefen Linien g e h t von der r e c h t e n gegen die linke Seite h i n a u f , u n d h e i ß t deswegen eine l i n k s s t e i g e n d e L i n i e . 5 § 3. J e d e dieser schiefen Linien geht in entgegengesetzter R i c h t u n g gleich s t a r k oder gleich schwach von der r e c h t e n gegen die linke Seite h i n a u f , wie die ü b e r ihr liegende schiefe Linie von der linken gegen die r e c h t e Seite hinaufgeht. 10 §4. Die I s t e dieser schiefen Linien g e h t so s t a r k v o n der r e c h t e n gegen die linke Seite h i n a u f , als die ü b e r ihr liegende Queerlinie des R e c h t e c k s , dessen H ö h e d e m h a l b e n Theile seiner L ä n g e gleich ist, v o n d e r linken gegen die r e c h t e Seite h i n a u f g e h t . 15 Die 2te dieser schiefen Linien g e h t so s t a r k von d e r r e c h t e n gegen die linke Seite h i n a u f , als die ü b e r ihr liegende Queerlinie des R e c h t e c k s , dessen H ö h e d e m 3ten Theile seiner L ä n g e gleich ist, von der linken gegen die r e c h t e Seite h i n a u f g e h t . Die 3te dieser schiefen Linien g e h t so s t a r k v o n der r e c h t e n gegen die '20 linke Seite h i n a u f , als die ü b e r ihr liegende Queerlinie des R e c h t e c k s , dessen H ö h e d e m 4ten Theile seiner L ä n g e gleich ist, von der linken gegen die r e c h t e Seite h i n a u f g e h t . Die 4te dieser schiefen Linien g e h t so s t a r k v o n der r e c h t e n gegen die linke Seite h i n a u f , als die ü b e r ihr liegende Queerlinie des R e c h t e c k s , dessen H ö h e d e m 5ten Theile seiner L ä n g e gleich ist, von d e r linken gegen die r e c h t e Seite h i n a u f g e h t . Die 5te dieser schiefen Linien g e h t so s t a r k von der r e c h t e n gegen die linke Seite h i n a u f , als die ü b e r ihr liegende Queerlinie des Rechtecks, dessen H ö h e d e m 6ten Theile seiner L ä n g e gleich ist, von der linken gegen die rechte 30 Seite h i n a u f g e h t . Die 6te dieser schiefen Linien g e h t so s t a r k v o n der r e c h t e n gegen die linke Seite h i n a u f , als die ü b e r ihr liegende Queerlinie des R e c h t e c k s , dessen H ö h e d e m 7ten Theile seiner L ä n g e gleich ist, von der linken gegen die rechte Seite h i n a u f g e h t . 35 Die 7te dieser schiefen Linien g e h t so s t a r k von der r e c h t e n gegen die linke Seite h i n a u f , als die ü b e r ihr liegende Queerlinie des R e c h t e c k s , dessen H ö h e d e m 8ten Theile seiner L ä n g e gleich ist, v o n der linken gegen die rechte Seite h i n a u f g e h t . Die 8te dieser schiefen Linien g e h t so s t a r k v o n der r e c h t e n gegen die 40 linke Seite h i n a u f , als die ü b e r ihr liegende Queerlinie des Rechtecks, dessen H ö h e d e m 9ten Theile seiner L ä n g e gleich ist, von der linken gegen die r e c h t e Seite h i n a u f g e h t .

221

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

Die 9te dieser schiefen Linien g e h t so s t a r k von der rechten gegen die linke Seite h i n a u f , als die über ihr liegende Queerlinie des Rechtecks, dessen H ö h e d e m lOten Theile seiner L ä n g e gleich ist, von der linken gegen die rechte Seite h i n a u f g e h t . 5 D. E i n e Reihe Rechtecke.

10

15

Die Die Die Die Die Die Die Die Die

Breite des l s t e n Breite des 2ten Breite des 3ten Breite des 4ten Breite des 5ten Breite des 6ten Breite des 7ten Breite des 8ten Breite des 9ten

Rechtecks Rechtecks Rechtecks Rechtecks Rechtecks Rechtecks Rechtecks Rechtecks Rechtecks

ist d e m h a l b e n Theile seiner ist dem 3ten Theile seiner ist d e m 4ten Theile seiner ist d e m 5ten Theile seiner ist d e m 6ten Theile seiner ist d e m 7ten Theile seiner ist d e m 8ten Theile seiner ist d e m 9ten Theile seiner ist d e m lOten Theile seiner

Höhe Höhe Höhe Höhe Höhe Höhe Höhe Höhe Höhe

gleich. gleich. gleich. gleich. gleich. gleich. gleich. gleich. gleich.

§ 1. E . E i n e R e i h e rechtssteigender u n d linkssteigender Linien. § 2.

Die rechtssteigenden Linien liegen in p u n k t i r t e n R e c h t e c k e n . §3. 20

23

30

35

40

Die Iste dieser schiefen Linien ist die rechtssteigonde Queerlinie eines Rechtecks, dessen Breite d e m h a l b e n Theile seiner H ö h e gleich ist. Die 2te dieser schiefen Linien g e h t so s t a r k von d e r r e c h t e n gegen die linke Seite h i n a u f , als die rechtssteigende Queerlinie eines Rechtecke, dessen Breite dem halben Theile seiner H ö h e gleich ist, von der linken gegen die rechte Seite h i n a u f g e h t . Die 3te dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinie eines Rechtecks, dessen Breite d e m 3ten Theile seiner H ö h e gleich ist. Die 4te dieser schiefen Linien g e h t so s t a r k von der r e c h t e n gegen die linke Seite h i n a u f , als die rechtesteigende Queerlinie eines Rechtecks, dessen Breite dem 3ten Theile seiner H ö h e gleich ist, v o n der linken gegen die r e c h t e Seite h i n a u f g e h t . Die 5te dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinie eines Rechtecks, dessen Breite d e m 4ten Theile seiner H ö h e gleich ist. Die 6te dieser schiefen Linien g e h t so s t a r k von d e r r e c h t e n gegen die linke Seite h i n a u f , als die rechtssteigende Queerlinie eines Rechtecks, dessen Breite dem 4ten Theile seiner H ö h e gleich ist, v o n der linken gegen die rechte Seite h i n a u f g e h t . Die 7te dieser schiefcn Linien ist die rechtssteigende Queerlinie eines Rechtecks, dessen Breite d e m 5ten Theile seiner H ö h e gleich ist. Die 8te dieser schiefen Linien g e h t so s t a r k v o n der r e c h t e n gegen die linke Seite h i n a u f , als die rechtssteigende Queerlinie eines Rechtecks, dessen

222

A n s c h a u u n g s l e h r e der Maßverhältnisse

Breite dem 5ten Theile seiner H ö h e gleich ist, von der linken gegen dio rechte Seite h i n a u f g e h t . Die 9t« dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinie eines R e c h t e c k s , dessen B r e i t e dem 6ten Theile seiner H ö h e gleich ist. Die lOte dieser schiefen Linien geht so s t a r k von der rechten gegen die linke Seite h i n a u f , als die rechtssteigende Queerlinie eines Rechtecks, dessen Breite d e m 6ten Theile seiner H ö h e gleich ist, von der linken gegen die rechte Seite h i n a u f g e h t . Die l i t e dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinie eines R e c h t e c k s , dessen B r e i t e d e m 7ten Theile seiner H ö h e gleich ist. Die 12te dieser schiefen Linien geht so s t a r k von der rechten gegen die linke Seite h i n a u f , als die rechtssteigende Queerlinie eines Rechtecks, dessen B r e i t e d e m 7ten Theile seiner H ö h e gleich ist, von der linken gegen die r e c h t e Seite h i n a u f g e h t . Die 13te dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinie eines R e c h t e c k s , dessen B r e i t e d e m 8ten Theile seiner H ö h e gleich ist. Die 14te dieser schiefen Linien geht so s t a r k von der rechten gegen die linke Seite h i n a u f , als die rechtssteigende Queerlinie eines Rechtecks, dessen Breite d e m 8ten Theile seiner H ö h e gleich ist, von der linken gegen die rechte Seite h i n a u f g e h t . Die 15te dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinie eines Rechtecks, dessen B r e i t e d e m 9ten Theile seiner H ö h e gleich ist. Die l ö t e dieser schiefen Linien g e h t so s t a r k von der rechten gegen die linke Seite h i n a u f , als die rechtssteigende Queerlinie eines Rechtecks, dessen B r e i t e dem 9ten Theile seiner H ö h e gleich ist, von der linken gegen die rechte Seite h i n a u f g e h t . Die 17te dieser schiefen Linien ist die rechtssteigende Queerlinie eines Rechtecks, dessen Breite d e m lOten Theile seiner H ö h e gleich ist. Die 18te dieser schiefen Linien geht so s t a r k von der rechten gegen die linke Seite h i n a u f , als die rechtssteigende Queerlinie eines Rechtecks, dessen Breite d e m lOten Theile seiner H ö h e gleich ist, von der linken gegen die r e c h t e Seite h i n a u f g e h t . E n d e der R e d e ü b u n g e n über die Iste Tabelle.

5

10

15

20

25

M

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

223

Zeichnungs-übungen Erster A b s c h n i t t • Erste Übung I n dieser Übung läßt m a n die K i n d e r von freyer H a n d bloß wagrechte Linien ziehen, ohne auf ihre bestimmt« Länge, wohl aber auf ihre gerade R i c h t u n g zu 5 sehen. Der Lehrer zieht seine Linie u n d spricht den K i n d e r n v o r : Ich ziehe eine wagrechte Linie. Die Kinder t h u n das gleiche u n d sprechen alle zugleich: Ich ziehe eine wagrechte Linie. 10 Der Lehrer. H a b t ihr es gethan ? Die Kinder a n t w o r t e n : J a ! Lehrer. Was h a b t ihr gethan ? Kinder. Ich habe eine wagrechte Linie gezogen. Der Lehrer f a h r t fort u n d sagt : 15 Ich ziehe unter dieser Linie eine zweyte wagrechte Linie, die länger ist als die erste. Die Kinder wiederholen das gleiche. Der Lehrer fragt wieder wie oben : H a b t ihr es g e t h a n ? - u n d : W a s h a b t ihr g e t h a n ? U n d die Kinder antworten auf die zweyte F r a g e : 20 Ich h a b e unter dieser Linie eine zweyte wagrechte Linie gezogen, die länger ist als die erste. Der Lehrer f ä h r t dann so fort m i t der dritten, vierten, f ü n f t e n , u . s . w . , u n d es ist ihm frey gelassen, so viel Linien zu ziehen, u n d ziehen zu lassen, als er will; b e y jeder Linie aber müssen die F r a g e n : H a b t ihr das g e t h a n ? u n d : Wils h a b t 25 ihr gethan? wiederholt, u n d von den K i n d e r n wie oben b e a n t w o r t e t werden. Hernach wiederholt er die gleiche Ü b u n g auch mit den senkrechten Linien.

Zweyte Übung Diese Ü b u n g ist die nämliche, wie die erste, n u r m i t dem Unterschiede, d a ß m a n das Kind seine Linie gleich lang machen l ä ß t , z.B. 30 Lehrer. Ich ziehe eine wagrechte Linie, (ü) 1 D a n n : I c h ziehe unter diese Linie eine zweyte wagrechte Linie, die so lang ist, als die erste. (!!) Ferner: Ich ziehe unter die 2te Linie eine 3te wagrechte Linie, die so lang ist, als die 2te. (!!) 35 Die Formen der Fragen, der Antworten u n d des T h u n s sind immer die gleichen, wie oben. 1 Hier, 80 wie auch fernerhin, bedeutet das Zeichen (!!) daß die Kinder wiederholen sollen, was der Lehrer vorsprach; und dali der Lehrer, wenn es nöthig ist, fragen soll: H a b t ilir es gethan? u n d : Wae habt ihr gethan?

224

Anschauungslehre der Maß Verhältnisse Dritte Übung

Diese Ü b u n g ist wieder die gleiche, n u r m i t dem Unterschiede, daß man die K i n d e r nicht alle Linien gleich lang, auch nicht immer eine länger als die andere, sondern bald eine länger, bald eine kürzer m a c h e n läßt, ζ. B. Lehrer. Ich ziehe eine wagrechte Linie. (!!) D a n n : 5 I c h ziehe u n t e r dieser Linie eine 2te wagrechte Linie, die länger ist als dio erste. (!!) F e r n e r : I c h ziehe u n t e r die 2te Linie eine 3te wagrechte Linie, die kürzer ist als die 2te, a b e r länger als die erste. (!!) Die Fragen, A n t w o r t e n u n d das T h u n sind immer die gleichen wie oben. 10

Vierte Übung I n dieser Ü b u n g versucht das K i n d , die Linien nach dem b e s t i m m t e n Verhältniß, n a c h welchem sie auf der Anschauungs-Tabelle stehen, zu zeichnen, z. B. Lehrer. Ich ziehe eine wagrechte Linie. (!!) D a n n : I c h ziehe u n t e r diese Linie eine zweyte wagrechte Linie, die so lang ist, als die erste. (!!) F e r n e r : I c h verlängere diese 2te Linie u m so viel, d a ß sie noch einmal so lang wird, a l s sie jezt ist. (!!) Lehrer. H a b t ihr das gethan ? Kinder. J a ! Lehrer. W a s h a b t ihr g e t h a n ? K i n d e r . I c h h a b e die 2te wagrechte Linie u m so viel verlängert, d a ß sie noch einmal so larrg geworden ist, als sie v o r h e r war. Lehrer. Ich ziehe u n t e r der 2ten Linie eine 3te wagrechte Linie, die so lang ist, als die zweyte. (!!) F e r n e r : Ich verlängere die 3te Linie u m so viel, d a ß sie so lang wird, als limai der halbe Theil der 2ten. (!!) Lehrer. H a b t ihr es gethan ? Kinder. J a ! Lehrer. W a s h a b t ihr g e t h a n ? K i n d e r . Ich h a b e die 3te Linie u m so viel verlängert, d a ß sie so lang geword e n ist, als 3mal der halbe Theil der 2teil. E b e n so wird die 4te Linie angegeben, d a ß sie so lange wird, als 4mal der 3te Theil der 3ten - die 5te so lang als 5mal der 4te Theil der 4ten u. s. w. Die F o r m e n der F r a g e n , der A n t w o r t e n u n d des T h u n s werden so fort nach d e m Verhältniß der i m m e r länger w e r d e n d e n Linien eingerichtet. Alle diese Ü b u n g e n müssen auch m i t d e n senkrechten Linien vorgenommen werden.

15

20

25

30

35

Zweyter Abschnitt I n diesem Abschnitte werden die Linien in verschiedene größere oder kleinere 40 Theile durch P u n k t e abgetheilt.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

225

Erste Übung

ó

10

15

20

25

30

35

I n dieser Ü b u n g wie auch in der folgenden 2ten, 3ten, 4ten und 5ten Ü b u n g werden n a c h Angabe der 3ten Ü b u n g des lsten A b s c h n i t t s eine Anzahl wagrechter Linien gezogen, u n d die Linien dieser Ü b u n g werden auf folgende g e t h e i l t : z. B. Lehrer. Ich theile die erste wagrechte Linie durch einen P u n k t in 2 gleiche Theile. K i n d e r (wiederholen das gleiche). L e h r e r . H a b t ihr es gethan ? Kinder. J a ! Lehrer. W a s h a b t ihr g e t h a n ? K i n d e r . I c h h a b e die erste wagrechte Linie d u r c h einen P u n k t in 2 gleiche Theile getheilt. N a c h d e m dieses geschehen, wiederholt der Lehrer die R e d e ü b u n g ü b e r die Lage der H ä l f t e n einer Linie, bey pag. 188 von Zeile 39 bis 43. D a n n spricht der Lehrer ferner vor: I c h theile jede H ä l f t e dieser Linie d u r c h einen P u n k t in 2 gleiche Theile, so d a ß die g a n z e Linie vier gleiche Theile b e k o m m t . (!!) L e h r e r . H a b t ihr es gethan ? Kinder. J a ! L e h r e r . W a s h a b t ihr gethan ? K i n d e r . Ich h a b e jede H ä l f t e dieser Linie durch einen P u n k t in 2 gleiche Theile getheilt, so d a ß die ganze Linie 4 gleiche Theile b e k o m m e n h a t . W e n n d a n n die Linie auf diese Art in 4 gleiche Theile getheilt ist, so wiederh o l t der L e h r e r die R e d e ü b u n g über die Lage der Viertel: siehe pag. 189 v o n Zeile 7 bis Zeile 18. D e r L e h r e r spricht weiter v o r : I c h theile jeden dieser 4 gleichen Theile d u r c h einen P u n k t in 2 gleiche Theile, so d a ß die ganze Linie 8 gleiche Theile b e k o m m t . (!!) N a c h d e r B e a n t w o r t u n g der hierüber g e m a c h t e n F r a g e n u n d A u s d r ü c k e n ü b e r das dießfällige T h u n , wiederholt der Lehrer die R e d e ü b u n g über die L a g e der Achtel, siehe pag. 190, Zeile 43. Auf die gleiche Weise wird n u n bey der 2ten, 3ten Linie u. s. w. f o r t g e f a h r e n , w o b e y es a b e r nicht nöthig ist, jedesmal die R e d e ü b u n g e n zu wiederholen. D a d u r c h lernt das K i n d seine Linie von Aug aus in H ä l f t e n , Viertel u n d Achtel leicht u n d richtig abtheilen. Zwcytc Übung

N a c h d e m die K i n d e r zu dieser Ü b u n g ihre Linien gezogen, wird wieder, wie oben, bey der ersten Linie angefangen u n d dieselbe zuerst d u r c h 2 P u n k t e in 40 3 gleiche Theile getheilt ; die Ü b u n g im Reden über die Lage der Drittel p a g . 188 von Zeile 44 bis pag. 189 Zeile 6 wiederholt. F e r n e r - jedes Drittel d u r c h einen P u n k t in 2 gleiche Theile getheilt, so d a ß die ganze Linie 6 gleiche Theile bek o m m t . D a n n wiederholt der Lehrer die R e d e ü b u n g über die Lage der Sechstel, siehe pag. 189 Zoile 44 bis pag. 190 Zeile 12, u n d das K i n d lernt d a d u r c h seine 45 Linie in D r i t t e l u n d Sechstel abtheilen. 15

P e s t a l o z z i "Werke 3 d . 15

226

Anschauungslehre der Maßverhältnisse Dritte Übung

I n dieser Ü b u n g werden die Linien zuerst, wie oben, in Drittel, - dann jedes Drittel durch 2 P u n k t e in 3 gleiche Theile getheilt, so daß das Kind seine Linien auch in Neuntel abtheilen lernt. Die Redeübung über die Lage der Neuntel ist bey pag. 191 von Zeile 36 bis pag. 192 Zeile 36. 5

Vierte Übung Die Linien dieser Ü b u n g werden zuerst durch 4 P u n k t e in Fünftel, - dann jedes F ü n f t e l durch einen P u n k t in 2 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 10 gleiche Theile b e k o m m t . - Die Redeübung über die Lage der F ü n f t e l ist bey pag. 189 von Zeile 19 bis Zeile 35, die über die Lage der Zehntel ist bey 10 pag. 192 von Zeile 37 bis pag. 194 Zeile 2.

Fünfte Übung Die Linien dieser Ü b u n g müssen durch 6 P u n k t e in 7 gleiche Theile getheilt, u n d diese, wie auch alle vorhergehenden Übungen, mit senkrechten Linien gem a c h t werden. Die R e d e ü b u n g über die Lage der Siebentel ist bey pag. 190 15 Zeile 13 bis Zeile 42. Dritter Abschnitt Die Übungen dieses Abschnittes enthalten rechte Winkel, die durch verschiedenartige Zusammensetzung von wagrechten und senkrechten Linien gebildet werden. Der Lehrer sagt bey dem ersten rechten Winkel : Ich ziehe eine wagrechte Linie, pp. D a n n : Von dem E n d e dieser Linie ziehe ich eine senkrechte Linie herunter, die so lang ist, als die wagrechte Linie. (!!) Lehrer. H a b t ihr es gethan? Kinder. J a ! Lehrer. Wae h a b t ihr gethan? Kinder. Von dem E n d e der wagrechten Linie habe ich eine senkrechte Linie h e r u n t e r gezogen, die so lang ist, als die wagrechte Linie. ( ! !) Bey dem 2ten Winkel 1 sagt der Lehrer : Ich ziehe eine wagrechte Linie. (!!) D a n n : Von dem Anfang dieser wagrechten Linie ziehe ich eine senkrechte Linie herunter, die so lang ist, als die wagrechte Linie. (!!) Die Formen der Fragen u n d des T h u n s sind die gleichen wie bevm ersten Winkel, die Antwort bezieht sich auf das Thun. Bey dem 3ten rechten Winkel sagt der Lehrer : 1 Dieser, wie auch die nächstfolgenden Winkel, sind nicht auf der Anschauungs-Tabelle augemerkt, können und sollen aber doch, so wie hier vorgeschrieben ist, angegeben und gezeichnet werden.

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Anschauungslehre der Maß Verhältnisse

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Ich ziehe eine senkrechte Linie. (!!) D a n n : Von dem Ende dieser senkrechten Linie ziehe ich gegen die rechte Seite eine wagrechte Linie herüber, die so lang ist, als die senkrechte Linie. !!) Die Formen der Fragen und Antworten sind wieder wie oben. 5 Bey dem 4ten Winkel sagt der Lehrer: Ich ziehe eine wagrechte Linie. (!!) D a n n : An das E n d e dieser wagrechten Linie ziehe ich von oben h e r u n t e r eine senkr e c h t e Linie, die so lang ist, als die w a g r e c h t e Linie. ( ! !) Auch hier f r a g t u n d a n t w o r t e t m a n wieder wie oben. Sind diese Winkel gelo zeichnet, so wiederholt m a n die R e d e ü b u n g pag. 198 von Zeile 23 bis Zeile 29. Bey d e m oten Winkel sagt der L e h r e r : Ich ziehe eine wagrechte Linie. (!!) D a n n : I c h theile diese wagrechte Linie d u r c h einen P u n k t in 2 gleiche Theile. (!!) Dann ferner: 15 Von d e m P u n k t dieser w a g r e c h t e n Linie ziehe ich eine senkrechte Linie h e r u n t e r , die so lang ist, als die H ä l f t e der wagrechten Linie. (!!) Bey d e m 6ten Winkel sagt der L e h r e r : I c h ziehe eine wagrechte Linie. (!!) D a n n : I c h theile dieso wagrechte Linie d u r c h einen P u n k t in 2 gleiche Theile. (!!) 20 F e r n e r : Senkrecht über d e m P u n k t in der Mitte der wagrechten Linie m a c h e ich einen 2ten P u n k t , der so weit von dem P u n k t in der Mitte der wagrechten Linie e n t f e r n t ist, als die H ä l f t e der wagrechten Linie lang ist. L e h r e r . H a b t ihr es gethan ? 25 Kinder. J a ! L e h r e r . W a s h a b t ihr g e t h a n ? K i n d e r . Senkrecht über dem P u n k t in der Mitte der wagrechten Linie h a b e ich einen 2ten P u n k t gemacht, der so weit von dem P u n k t der wagrechten Linie e n t f e r n t ist, als die H ä l f t e der wagrechten Linie lang ist. 30 D a n n sagt der Lehrer f e r n e r : Von dem Punkt über der wagrechten Linie ziehe ich an den Punkt in der Mitte der wagrechten Linie eine senkrechte Linie herunter. Lehrer. Habt ihr es gethan? Kinder. Ja! 35 Lehrer. Was habt ihr gethan ? K i n d e r . Von dem P u n k t über der wagrechten Linie h a b e ich an den P u n k t in der M i t t e der wagrechten Linie eine senkrechte Linie heruntergezogen. D a n n wiederholt der Lehrer die R e d e ü b u n g über die Nebenwinkel bey pag. 198 von Zeile 30 bis Zeile 41. 40 B e y dem 7ten Winkel sagt der L e h r e r : I c h ziehe eine wagrechte Linie. (!!) D a n n : I c h theile diese Linie durch einen P u n k t in 2 gleiche Theile. (!!) F e r n e r : Senkrecht über dem P u n k t in der Mitte der wagrechten Linie m a c h e ich einen 2ten P u n k t , der so weit von dem P u n k t in der Mitte e n t f e r n t ist, als die 45 H ä l f t o der wagrechten Linie lang ist. (!!) F e r n e r : Senkrecht u n t e r dem P u n k t in der Mitte der wagrechten Linie m a c h e ich einen 3ten P u n k t , der so weit von dem P u n k t in der Mitte der wagrechten Linie e n t f e r n t ist, als der P u n k t über der wagrechten Linie. (!!)

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Anschauungslehre der Maßverhältnisse

Lehrer. H a b t ihr das gethan? Kinder. J a ! Lehrer. Was h a b t ihr gethan ? Kinder. Senkrecht unter dem P u n k t in der Mitte der wagrechten Linie habe ich einen 3ten P u n k t gemacht, der so weit von dem P u n k t in der Mitte der wag- 5 rechten Linie entfernt ist, als der P u n k t über der wagrechten Linie. (!l) D a n n sagt der Lehrer: Von dem P u n k t über der wagrechten Linie ziehe ich durch den P u n k t in der Mitte der wagrechten Linie an den P u n k t unter der wagrechten Linie eine senkrechte Linie herunter. (!!) 10 Lehrer. H a b t ihr es gethan? Kinder. J a ! Lehrer. Was h a b t ihr gethan ? Kinder. Von dem P u n k t über der wagrechten Linie habe ich durch den P u n k t in der Mitte der wagrechten Linie a n den P u n k t u n t e r der wagrechten 15 Linie eine senkrechte Linie herunter gezogen. D a n n wiederholt der Lehrer die R e d e ü b u n g pag. 199 von Zeile 1 bis Zeile 42.

Vierter Abschnitt Dieser Abschnitt enthält die Zeichnung des Quadrates und seiner Abtheilungen. 20 Der Lehrer sagt: Ich ziehe eine wagrechte Linie. ( ! !) D a n n : Vom Anfang dieser wagrechten Linie ziehe ich eine senkrechte Linie herunter, die so lang ist, als die wagrechte Linie. (!!) F e r n e r : Vom E n d e der wagrechten Linie ziehe ich eine 2te senkrechte Linie herunter, 25 die so lang ist, als die wagrechte Linie. (!!) Endlich: Von dem E n d e der senkrechten Linie auf der linken Seite ziehe ic h an das E n d e der senkrechten Linie auf der rechten Seite eine wagrechte Linie herüber. Hier muß die Redeübung über das Q u a d r a t pag. 199 Zeile 43 bis pag. 201 Zeile 3 wiederholt werden. 30 Mit dem Gange der Abtheilungen des Quadrates ist es ganz die nemliehe Sache wie mit demjenigen der Linienabtheilungen.

Erste Übung E s wird in dieser wie in allen folgenden Übungen dieses Abschnittes ein Q u a d r a t auf obige Weise gezeichnet, dann sagt der Lehrer in dieser Ü b u n g : 35 Ich theile die obere wagrechte Linie dieses Quadrates durch einen P u n k t in 2 gleiche Theile. (!!) D a n n : Ich theile die untere wagrechte Linie dieses Quadrates durch einen P u n k t in 2 gleiche Theile. (!!) F e r n e r : Von dem P u n k t der obern wagrechten Linie ziehe ich an den P u n k t der 40 u n t e r n wagrechten Linie des Quadrates eine senkrechte Linie herunter. (!!) Lehrer. H a b t ihr es gethan?

Anschauungslehre dor Maßverhältnisse

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Kinder. Ja! L e h r e r . W a s h a b t ihr gethan ? K i n d e r . Von dem P u n k t der obern wagrechten Linie h a b e ich an den P u n k t der u n t e r n wagrechten Linie des Q u a d r a t e s eine senkrechte Linie h e r u n t e r gezogen. 5 D e r Lehrer f r a g t : Wie viel Theile h a t dieses Q u a d r a t ? K i n d e r . Dieses Q u a d r a t h a t 2 Theile. Lehrer. W a s ist jeder dieser Theile? K i n d e r . J e d e r dieser Theile ist ein Viereck m i t 4 rechten Winkeln, dessen 10 Linien a b e r ungleich sind. L e h r e r . Wie heißt ein Viereck m i t 4 rechten Winkeln, dessen Linien ungleich sind? K i n d e r . E i n Viereck m i t 4 rechten Winkeln, dessen Linien a b e r ungleich sind, h e i ß t ein Rechteck. 15 L e h r e r . Worin b e s t e h t die Ungleichheit der Linien eines jeden dieser Rechtecke ? K i n d e r . Die wagrechten Linien eines jeden dieser Rechtecke sind k ü r z e r als seine senkrechte Linien. L e h r e r . Wie verhält sich die L ä n g e der wagrechten Linien eines j e d e n dieser 20 R e c h t e c k e gegen die Länge seiner senkrechten Linien? K i n d e r . Die wagrechten Linien eines jeden dieser Rechtecke sind so l a n g als die H ä l f t e seiner senkrechten Linien. Lehrer. Wie v e r h ä l t sich also die Breite eines jeden dieser R e c h t e c k e gegen seine H ö h e ? 25 K i n d e r . Die Breite eines jeden dieser R e c h t e c k e ist dem h a l b e n Theile seiner H ö h e gleich. L e h r e r . W a s f ü r ein R e c h t e c k bilden b e y d e Abtheilungen des Q u a d r a t e s w a g r e c h t neben einander? K i n d e r . Beyde Abtheilungen wagrecht neben einander bilden ein R e c h t e c k , 30 dessen B r e i t e seiner H ö h e gleich ist. L e h r e r . W i e h e i ß t m a n ein R e c h t e c k , dessen Breite seiner H ö h e gleich ist ? K i n d e r . E i n Rechteck, dessen Breite seiner H ö h e gleich ist, h e i ß t ein Quadrat. F e r n e r sagt der L e h r e r : 36 I c h theile jeden Theil der obern wagrechten Linie d u r c h einen P u n k t in 2 gleiche Theile, so d a ß die ganze Linie 4 gleiche Theile b e k o m m t . (!!) E b e n so wird die u n t e r e wagrechte Linie getheilt. D a n n sagt der L e h r e r : V o n d e n 2 P u n k t e n der obern wagrechten Linie ziehe ich an die 2 P u n k t e d e r u n t e r n w a g r e c h t e n Linie 2 senkrechte Linien h e r u n t e r . (!!) 40 D a n n f r a g t der Lehrer wieder: W i e viel Theile h a t jezt dieses Q u a d r a t ? K i n d e r . Dieses Q u a d r a t h a t 4 Theile. L e h r e r . W a s f ü r Theile ? K i n d e r . Vier gleiche Theile. 45 L e h r e r . W a s ist jeder von diesen 4 gleichen Theilen ? K i n d e r . J e d e r von diesen 4 gleichen Theilen ist ein R e c h t e c k . L e h r e r . Wie v e r h ä l t sich die L ä n g e der wagrechten Linie eines jeden dieser 4 gleichen Rechtecke gegen die L ä n g e seiner senkrechten Linien?

230

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

K i n d e r . Die wagrechten Linien eines jeden dieser 4 gleichen Rechtecke sind so lang als der 4te Theil seiner senkrechten Linien. Lehrer. Wie v e r h ä l t sich also die Breite eines jeden dieser 4 gleichen Recht ecke gegen seine Höhe? Kinder. Die Breite eines jeden dieser 4 gleichen Rechtecke ist dem 4ten 5 Theile seiner H ö h e gleich. Lehrer. Wie verhält sich die Breite von 2 von diesen 4 gleichen R e c h t e c k e n z u s a m m e n genommen, oder eines Rechtecks, das 2 Viertel dieses Q u a d r a t e s ist zu seiner H ö h e ? K i n d e r . Die Breite von 2 von diesen 4 gleichen Rechtecken z u s a m m e n ge- 10 n o m m e n oder eines Rechtecks, das 2 Viertel dieses Q u a d r a t e s ist, ist 2 Vierteln seiner H ö h e gleich. Lehrer. Wie v e r h ä l t sich die Breite von 3 von diesen 4 gleichen R e c h t ecken, oder eines Rechtecks, das 3 Viertel dieses Q u a d r a t e s ist, zu seiner H ö h e ? K i n d e r . Die Breite von 3 von diesen 4 gleichen R e c h t e c k e n z u s a m m e n ge- 15 n o m m e n oder eines Rechtecks, dais 3 Viertel dieses Q u a d r a t e s ist, ist 3 Vierteln seiner H ö h e gleich. Endlich sagt der L e h r e r : I c h theile jeden Theil der obern wagrechten Linie dieses Q u a d r a t e s d u r c h einen P u n k t in 2 gleiche Theile, so d a ß die ganze Linie 8 gleiche Theile be- 20 k o m m t . (!!) E b e n so wird die untere w a g r e c h t e Linie getheilt. D a n n sagt der Lehrer wieder : Von den 4 P u n k t e n der obern wagrechten Linie ziehe ich an die 4 P u n k t e der u n t e r n wagrechten Linie des Q u a d r a t e s 4 senkrechte Linien h e r u n t e r . (!!) Ά Darm f r a g t der Lehrer gorade wieder wie oben : Wie viele Theile h a t jezt dieses Q u a d r a t ? K i n d e r . Dieses Q u a d r a t h a t 8 gleiche Theile. Lehrer. W a s f ü r Theile ? K i n d e r . Acht gleiche Theile. SO Lehrer. W a s ist jeder von diesen 8 gleichen Theilen? Kinder. J e d e r von diesen 8 gleichen Theilen ist ein Rechteck. Lehrer. Wie verhält sich die L ä n g e der wagrechten Linien eines jeden dieser 8 gleichen R e c h t e c k e gegen die L ä n g e seiner senkrechten Linien? K i n d e r . Die wagrechten Linien eines jeden dieser 8 gleichen Rechtecke sind ;)."> so lang als der 8te Theil seiner senkrechten Linien. Lehrer. Wie v e r h ä l t sich die Breite eines jeden dieser 8 gloichen Rechtecke zu seiner H ö h e ? K i n d e r . Die Breite eines jeden dieser 8 gleichen R e c h t e c k e ist dem Sten Theile seiner H ö h e gleich. 40 Lehrer. Wie verhält sich die Breite von 2 von diesen 8 gleichen Rechtecken oder eines Rechtecks, das 2 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist, zu seiner H ö h e ? K i n d e r . Die Breite von 2 von diesen 8 gleichen R e c h t e c k e n z u s a m m e n gen o m m e n oder eines Rechtecks, das 2 Achtel dieses Q u a d r a t e s ist, ist 2 Achteln seiner H ö h e gleich. 45 Auf die gleiche Weise f r a g t d a n n der Lehrer so fort über 3, 4, 5, 6, 7 Abtheilungen dieses Q u a d r a t e s . W e n n dieses Q u a d r a t also durch senkrechte Linien getheilt ist, so läßt er sie

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

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ein 2tes Quadrat zeichnen, und selbiges auf obige Weise durch wagrechte Linien abtheilen; nemlich: er läßt s t a t t wie vorher die obere wagrechte Linie des Quadrates jezt die senkrechte Linie auf der linken Seite - dann s t a t t der u n t e r n wagrechten Linie die senkrechte Linie auf der rechten Seite zuerst durch einen 5 P u n k t in 2 Hälften, dann von einem P u n k t zum andern durch eine wagrechte Linie das Quadrat in 2 Hälften theilen, u n d fragt sie über das Verhältniß der H ö h e gegen die Länge eines jeden dieser 2 Rechtecke auf folgende Weise : ζ. B. Lehrer. Wie viel Theile h a t dieses Q u a d r a t ? Kinder. Dieses Quadrat h a t 2 Theile. 10 Lehrer. Was für Theile? Kinder. Zwey gleiche Theile. Lehrer. W a s ist jeder von diesen 2 gleichen Theilen ? Kinder. Jeder von diesen 2 gleichen Theilen ist ein Rechteck. Lehrer. Wie verhält sich die Länge der senkrechten Linien eines jeden 15 dieser 2 gleichen Rechtecke gegen die Länge seiner wagrechten Linien? Kinder. Die senkrechten Linien eines jeden dieser 2 gleichen Rechtecke sind so lang als die H ä l f t e seiner wagrechten Linien. Lehrer. Wie verhält sich die Höhe eines jeden dieser 2 gleichen Rechtecke zu seiner Länge? 20 Kinder. Die H ö h e eines jeden dieser 2 gleichen Rechtecke ist dem halben Theile seiner Länge gleich. Lehrer. Was für ein Rechteck bilden beyde Abtheilungen dieses Q u a d r a t e s senkrecht über einander? Kinder. Beyde Abtheilungen dieses Quadrates, senkrecht über einander, 25 bilden ein Rechteck, dessen Breite seiner H ö h e gleich ist. So wie n u n das Quadrat durch eine wagrechte Linie in 2 H ä l f t e n getheilt ist, so m u ß es dann, wie bey dem m i t senkrechten Linien getheilten Q u a d r a t e geschehen, auch in Viertel getheilt werden, und d a n n das Verhältniß der H ö h e gegen die Breite eines einzelnen Rechtecks, so wie eines andern, das aus 2 u n d 3 30 zusammen genommen entsteht, gerade wie oben b e s t i m m t werden. Endlich wird das Quadrat vollends in Achtel getheilt, wobey das Gleiche zu beobachten ist, wie oben. Zweyte Übung I n dieser Ü b u n g wird das Q u a d r a t in 3 gleiche Theile getheilt; die Breite 35 eines einzelnen, so wie die Breite von zweyen zusammen genommen gegen die Höhe verglichen, (s. Anschauungs-Tabelle 2te Reihe 2tes Quadrat.) D a n n theilt m a n jedes Drittel in 2 gleiche Theile, so daß das ganze Quadrat 6 gleiche Theile bekommt, (siehe Anschauungs-Tabelle 2te Reihe 5tes Quadrat.) Endlich wird eben so die Breite eines dieser 6 gleichen Rechtecke, so wie die Breite eines Recht40 ecks, das entsteht, wenn man 2, 3, 4 u n d 5 zusammen nimmt, m i t seiner H ö h e verglichen. Man befolgt im Fragen hierüber genau den Gang der ersten Ü b u n g des 4ten Abschnittes mit genauer Hinsicht auf die Anzahl der Theile u n d das Verhältniß der Breite gegen die Höhe. W e n n dieses Quadrat gezeichnet, so wird ein 2tes verfertigt, u n d auf eben 45 die A r t durch wagrechte Linien getheilt, (siehe Anschauungs-Tabelle Iste Reihe, zuerst das 2te, dann das 5te Quadrat).

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Anschauungslehre der Maßverhältnisse Dritte Übung

I n dieser Ü b u n g wird ein Q u a d r a t angegeben, von den Kindern gezeichnet, u n d dasselbe u n t e r den gleichen Ausdrücken über das diesfällige T h u n in 3 gleiche Theile getheilt, wie Anschauungs-Tabelle 2te Reihe Quadrate, 2tes Quad r a t . Ferner wird jeder Theil d u r c h 2 senkrechte Linien in 3 gleiche Theile ge- 5 theilt, so daß das ganze Q u a d r a t 9 gleiche Theile bekommt, wie auf der Anschauungs-Tabelle 2te Reihe Q u a d r a t e das 8te Quadrat hat. Die F r a g e n und Antworten hierüber müssen hier so wie in den folgenden Abtheilungen immer nach der Anzahl der Theile u n d d e m Verhältnis der Breite gegen ihre H ö h e eingerichtet werden. 10 W a n n dieses Q u a d r a t d a n n so getheilt ist, so wird ein 2tes gezeichnet, und auf gleiche Weise d u r c h wagrechte Linien getheilt, wie auf der AnschauungsTabelle in der lsten Reihe Q u a d r a t e zuerst das 2te, dann das 8te Q u a d r a t h a t .

Vierte Übung I n dieser Ü b u n g wird ein Q u a d r a t angegeben, und dasselbe wie oben durch 15 4 senkrechte Linien in 5 gleiche Rechtecke getheilt, wie auf der AnschauungsTabelle in der 2ten Reihe Q u a d r a t e das 4te Quadrat h a t . D a n n wird über das Verhältniß der Höhe gegen die Breite eines einzelnen, so wie eines aus mehrern z u s a m m e n genommen, wie bey den vorhergehenden Abtheilungen der Quad r a t e gefragt u n d geantwortet. F e r n e r m u ß jedes dieser Rechtecke durch eine 20 senkrechte Linie in 2 gleiche Rechtecke getheilt werden, so daß das ganze Q u a d r a t 10 gleiche Rechtecke b e k o m m t , wie auf der Anschauungs-Tabelle in der 2ten Reihe Q u a d r a t e das 9te Q u a d r a t ; dann fragt der Lehrer a u c h über das Verhältniß der Breite gegen die H ö h e dieser Rechtecke, und läßt die K i n d e r wieder ein 2tes Q u a d r a t verfertigen, u n d dasselbe wie oben durch wagrechte Linien 25 in 10 gleiche Rechtecke theilen, wie auf der Anschauungs-Tabelle in der lsten Reihe Q u a d r a t e das 4te u n d d a n n das 9te Quadrat h a t .

F ü n f t e Übung I n dieser Ü b u n g wird das Q u a d r a t durch 6 senkrechte Linien in 7 gleiche Rechtecke getheilt. D a n n wird über das Verhältniß der Breite gegen die Höhe 30 eines einzelnen, so wie eines aus mehrern zusammen genommen gefragt u n d geantwortet, wie oben; d a n n ein 2tes auf gleiche Weise durch wagrechte Linien getheilt, u n d das Verhältniß eines einzelnen wie eines aus mehrern zusammen genommen, durch die gewohnte F r a g e n u n d Antworten b e s t i m m t .

Sechste Übung So wie in den vorigen Ü b u n g e n die Quadrate in den 2 obern Reihen der Anschauungs-Tabelle d u r c h senkrechte u n d wagrechte Linien in Rechtecke abgetheilt werden, so werden sie in dieser n u r durch D u r c h k r e u z u n g von wagrechten

36

Anschauungslehre der M a ß v e r h ä l t n i s s e

233

und senkrechten Linien in kleinore Quadrate abgetheilt. Es wird ein Quadrat nach dem andern, so wie sie auf der Anschauungs-Tabelle auf einander folgen, gezeichnet. Um das 1st« Quadrat dieser Reihe zu zeichnen, wird solches zuerst, wie be5 kannt, durch eine senkrechte Linie in 2 gleiche Rechtecke getheilt. Wenn dieses geschehen, so sagt der Lehrer: Ich theile die senkrechte Linie auf der linken Seite durch einen Punkt in 2 gleiche Theile. (!!) Ferner: eben so die senkrechte Linie auf der rechten Seite. (!!) Endlich: 10 Vor. dem Punkt der senkrechten Linie auf der linken Seite ziehe ich an den Punkt der senkrechten Linie auf der rechten Seite eine wagrechte Linie herüber. (!) Dar.n wiederholt der Lehrer die Redeübung über die Lage der kleinern Quadrate, und über die Form der Rechtecke, die durch 2 wagrecht neben einander 15 und 2 senkrecht über einander liegende kleinere Quadrate entstehen. Siehe pag. 214. lstes Quadrat, und pag. 217. l s t e s Quadrat. Das 2te Quadrat dieser Reihe wird unter den gleichen Redeübungen, wie in der 2ten Übung des 4ten Abschnitts über das 2te Quadrat der 2ten Reihe gesagt worden, durch 2 senkrechte Linien in 3 Drittel getheilt. Ferner läßt man die 20 senkrechte Linie auf der linken, dann die auf der rechten Seite des Quadrates in 3 gleiche Theile theilen, und von den 2 Punkten der senkrechten Linie auf der linken Seite an die 2 Punkte der senkrechten Linie auf der rechten Seite 2 wagrechte Linien herüber ziehen. Endlich wiederholt man die Redeübung über die Lage dir kleinern Quadrate. Siehe pag. 214. und pag. 217. 2tes Quadrat. 25 So vird nun das 3te Quadrat dieser Reihe zuerst durch 3 senkrechte Linien in 4 gle.che Rechtecke, dann jedes Rechteck durch 3 wagrechte Linien in 4 kleinere Quidrate getheilt, so daß das ganze Quadrat 16 kleinere Quadrate bekommt. Dann wiederholt man die Redeübung. Siehe pag. 214. und 217. 3tes Quadrat. Das 4te Quadrat wird durch 4 senkrechte Linien zuerst in 5 gleiche Recht30 ecke, dinn jedes Rechteck durch 4 wagrechte Linien in 5 kleinere Quadrate getheilt, κ> daß das ganze Quadrat 25 kleinere Quadrate bekommt. Dann wird die Redeübing pag. 214., 4tes Quadrat, wiederholt. Das 5te Quadrat dieser Reihe wird durch 5 senkrechte Linien zuerst in 6 gleiche Rechtecke, dann jedes dieser Rechtecke durch 5 wagrechte Linien in 35 6 ldeintre Quadrate getheilt, so daß das ganze Quadrat 36 kleinere Quadrate bekomnt. Endlich wird die Redeübung pag. 215, 5tes Quadrat, wiederholt. D a s 6te Quadrat dieser Reihe wird durch 6 senkrechte Linien zuerst in 7 gleiche Rechtecke, dann jedes dieses Rechtecke durch 6 wagrechte Linien in 7 gleicle Theile getheilt, so daß das ganze Quadrat 49 kleinere Quadrate be40 k o m m t Dann wiederholt man die Redeübung pag. 215, 6tes Quadrat. D a s 7te Quadrat dieser Reihe wird durch 7 senkrechte Linien zuerst in 8 gleiche Rechtecke, dann jedes dieser Rechtecke durch 7 wagrechte Linien in 8 kleinere Quadrate getheilt, so daß das ganze Quadrat 64 kleinere Quadrate bekomnt. Dann wiederholt man die Redeübung pag. 215, 7tes Quadrat. 45 D a s 8te Quadrat dieser Reihe wird durch 8 senkrechte Linien zuerst in 9 gleich) Rechtecke, dann jedes dieser Rechtecke durch 8 wagrechte Linien in 9 kleinire Quadrate getheilt, so daß das ganze Quadrat 81 kleinere Quadrate bekomnt. Dann wiederholt man die Redeübung pag. 216, 8tes Quadrat.

234

A n s c h a u u n g s l e h r e der Maßverhältnisse

D a s 9te Q u a d r a t dieser R e i h e wird d u r c h 9 senkrechte Linien zuerst in 10 gleiche R e c h t e c k e , d a n n jedes dieser Rechtecke d u r c h 9 wagrechte Linien in 10 kleinere Q u a d r a t e getheilt, so d a ß das ganze Q u a d r a t 100 kleinere Q u a d r a t e bek o m m t . D a n n wiederholt m a n die R e d e ü b u n g pag. 217, 9tes Q u a d r a t .

Fünfter Abschnitt Rechtecke • Erste Übung So wie wir in den Ü b u n g e n des vorhergehenden Abschnittes die zehnfach verschiedenen A b t h e i l u n g e n des Q u a d r a t e s als Theile des Q u a d r a t e s in d a s Auge g e f a ß t u n d gezeichnet h a b e n , so fassen wir jezt diese verschiedene R e c h t e c k e a u c h einzeln ins Auge, u n d zeichnen sie auch einzeln und zwar so, wie sie auf der 1U Anschauungs-Tabelle in der R e i h e A auf einander folgen. D e r Lehrer sagt b e y m ersten R e c h t e c k : I c h ziehe eine w a g r e c h t e Linie. (!!) D a n n : Von d e m A n f a n g dieser w a g r e c h t e n Linie ziehe ich eine senkrechte Linie heru n t e r , die so lang ist, als die H ä l f t e der wagrechten Linie. (!!) D a n n : 15 Von d e m E n d e der w a g r e c h t e n Linie ziehe ich eine zweyte senkrechte Linie h e r u n t e r , die so l a n g ist, als die erste. (!!) E n d l i c h : Von d e m E n d e der s e n k r e c h t e n Linie auf der linken Seite ziehe ich an d a s E n d e der s e n k r e c h t e n Linie auf d e r rechten Seite eine wagrechte Linie herüber. (!!) 20 D a n n f r a g t der L e h r e r : W i e h e i ß t m a n diese F i g u r ? K i n d e r . Diese F i g u r h e i ß t m a n ein Rechteck. Lehrer. Wie v e r h ä l t sich die L ä n g e der senkrechten Linien zu der Länge der w a g r e c h t e n Linien dieses R e c h t e c k s ? 25 K i n d e r . Die s e n k r e c h t e n Linien dieses R e c h t e c k s sind so lang als die H ä l f t e seiner w a g r e c h t e n Linien. Lehrer. W i e v e r h ä l t sich die H ö h e dieses Rechtecks zu soiner L ä n g e ? K i n d e r . Die H ö h e dieses R e c h t e c k s ist dem halben Theile seiner L ä n g e gleich. 30 Ziveyte Übung Auf obige Weise m u ö in dieser Ü b u n g ein Rechteck angegeben werden, dessen H ö h e d e m 3ten Theile seiner Länge gleich ist. D a n n , wenn dieses geschehen, l ä ß t m a n ein zweytes zeichnen, dessen Höhe 2 Dritteln seiner L ä n g e gleich ist 1 . 35 Die F o r m e n der F r a g e n sind die gleichen wie in der vorhergehenden Ü b u n g . 1 Die Abtheilungen, wie sie hier in der 2ten Übung folgen, als 2 Drittel, in der 3ten Übung, als 2 Viertel, 3 Viertel u . s . w . , sind auf der Anachauungs-Tabelle nicht einzeln vorgestellt; man findet sie aber in der lsten Reihe Quadrate.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

235

Dritte Übung In dieser Übung giebt der Lehrer ein R e c h t e c k an, dessen Höhe dem 4ten Theile, dann ein zweytes 1 , dessen Höhe 2 Vierteln, und endlich ein 3tos, dessen Höhe 3 Vierteln seiner Länge gleich ist. ( ü ) 1

5

Vierte Übung Diese Übung enthält ein Rechteck, dessen Höhe dem 5ten Theile, ein 2tes, dessen Höhe 2 Fünfteln, ein 3tes, dessen Höhe 3 Fünfteln, und ein 4tes, dessen Höhe 4 Fünfteln seiner Länge gleich ist. (!!)

Fünfte Übung 10

15

20

25

30

35

Diese Übung enthält ein Rechteck, dessen Höhe dem 6ten Theile, ein 2tes, dessen Höhe 2 Sechsteln, ein 3tes, dessen Höhe 3 Sechsteln, ein 4tes, dessen Höhe 4 Sechsteln, ein 5tes, dessen Höhe 5 Sechsteln seiner Länge ist. Wenn der Lehrer so fort immer das folgende R e c h t e c k nimmt, und das Verhältnis der Höhe gegen ihre Länge von 1 zu 7 bis 6 zu 7, von 1 zu 8 bis 7 zu 8, von 1 zu 9 bis 8 zu 9, von 1 zu 10 bis 9 zu 10 fortsetzt, so findet er die übrigen Übungen von sich selber. Wenn obige Rechtecke, so wie sie in der R e i h e A liegen, gezeichnet sind, so werden die in der Reihe D vollkommen auf die gleiche Art mit den gleichen Redeübungen vorgenommen, ζ. B . B e y dem ersten Rechteck sagt der Lehrer: Ich ziehe eine senkrechte Linie. (!!) D a n n : Von dem Anfang dieser senkrechten Linie ziehe ich gegen die rechte Seite eine wagrechte Linie herüber, die so lang ist, als die Hälfte der senkrechten Linie. F e r n e r : Von dem Ende der senkrechten Linie ziehe ich gegen die rechte Seite eine zweyte wagrechte Linie herüber, die so lang ist, als die erste. (!!) E n d l i c h : Von dem E n d e der obern wagrechten Linie ziehe ich an das E n d e der untern wagrechten Linie eine senkrechte Linie herunter. (!!) Nun fragt der Lehrer: Wie heißt man diese Figur? Kinder. Diese Figur heißt man ein R e c h t e c k . Lehrer. Wie verhält sich die Länge der wagrechten Linien zu der Länge der senkrechten Linie dieses Rechtecks? Kinder. Die wagrechten Linien dieses R e c h t e c k s sind so lang als die Hälfte seiner senkrechten Linien. Lehrer. Wie verhält sich also die B r e i t e dieses Rechtecks zu seiner Höhe? Kinder. Die Breite dieses Rechtecks ist dem halben Theile seiner Höhe gleich.

' D i e A b t h e i l u n g e n , wie sie h i e r in d e r 2 t e n Ü b u n g f o l g e n , a l e 2 D r i t t e l , I n d e r 3 t e n Ü b u n g , 4 0 a l s 2 V i e r t e ! , :i V i e r t e l u . s . w . s i n d a u f d e r A n s c h a u u n g s - T a b e l l e n i c h t e i n z e l n v o r g e s t e l l t ; m a n findet sie a b e r in d e r l s t e n R e i h e Q u a d r a t e .

236

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

AVenn der Lehrer d a n n hier wie oben immer das folgende Rechteck n i m m t , u n d das Verhältniß der H ö h e zu ihrer Länge von 1 zu 3 bis 2 zu 3, von 1 zu 4 bis 3 zu 4 u. s. w. fortgesetzt, so findet er auch hier die folgenden Ü b u n g e n von selber. Sechster Abschnitt

5

W e n n nun die Rechtecke in der Reihe A u n d D also mit den K i n d e r n bea r b e i t e t sind, so suchen wir sie dahin zu bringen, daß es ihnen leicht wird, von Aug aus eine schiefe Linie als die Queerlinie eines Rechtecks zu erkennen, und als solche von freyer H a n d zu zeichnen. - Dieß geschieht auf folgende Weise : Nemlich, wenn das Iste Rechteck in der Reihe Β gezeichnet ist, sagt der Lehrer: 10 Ich ziehe von dem u n t e r n Winkel auf der linken Seite dieses Rechtecks in den obern Winkel auf der rechten Seite eine rechtssteigende Queerlinie hinauf. (!!) Lehrer. H a b t ihr es get han? (!!) Kinder. Von dem u n t e r n Winkel auf der linken Seite dieses Rechtecks habe ich in den obern Winkel auf der rechten Seite eine rechtssteigende Queerlinie 15 gezogen. D a n n wiederholt der Lehrer die R e d e ü b u n g über die gezogene Linie also: Diese rechtssteigende Linie ist die Queerlinie eines Rechtecks, dessen Höhe d e m halben Theile seiner Länge gleich ist. So wird das 2te Rechteck der Reihe Β angegeben, u n d in demselben die 20 rechtssteigende Queerlinie u n t e r den vorigen R e d e ü b u n g e n gezogen. D a n n wird ein zweytes Rechteck gezeichnet, dessen Höhe 2 Dritteln seiner Länge gleich ist, u n d auch hier die rechtssteigende Queerlinie gezogen, u n d wenn dieß geschehen, sagt der L e h r e r : Diese rechtssteigende Linie ist die rechtssteigende Queerlinie eines Recht- 25 ecks, dessen H ö h e 2 Dritteln seiner Länge gleich ist. (!!) So setzt d a n n der Lehrer fort, und läßt ganz auf obige Weise die rechtssteigende Queerlinie eines Rechtecks, dessen H ö h e dem 4ten Theile seiner Länge gleich ist, d a n n eine zweyte in einem Rechteck, dessen Höhe 2 Vierteln seiner Länge gleich ist, d a n n eine 3te in einem Rechteck, dessen Höhe 3 Vierteln soiner 30 L ä n g e gleich ist, immer u n t e r den gleichen R e d e ü b u n g e n zeichnen. F e r n e r : Die rechtssteigende Queerlinie eines Rechtecks, dessen Höhe dem 5ten Theile, d a n n eine 2te in einem Rechteck, dessen H ö h e 2 Fünfteln, eine 3te in einem Rechteck, dessen H ö h e 3 Fünfteln, d a n n eine 4te in einem Rechteck, dessen H ö h e 4 F ü n f t e l n seiner Länge gleich ist, u n d so fort, wie oben nach dem 35 gleichen Verhältniß von 1 zu 6 bis 5 zu 6 - von 1 zu 7 bis 6 zu 7 - von 1 zu 8 bis 7 zu 8 — von 1 zu 9 bis 8 zu 9 - von 1 zu 10 bis 9 zu 10 u. s. w. D a s gleiche m u ß auch m i t den linkssteigenden Linien betrieben, u n d jede derselben auf die gleiche A r t mit der immer richtigen Bestimmung des ungleichen Verhältnisses von der Breite zu der Höhe ihres Rechtecks angegeben werden. 40 W e n n n u n das K i n d genugsam geübt ist, seine schiefe Linie im Viereck zu zeichnen, so m u ß es sich auch üben, dieselben a u ß e r h a l b des Vierecks, d. h. frey zu zeichnen, u n d wo es diese außerhalb desselben a n t r i f f t , als inner desselben stehend beurtheilen zu können, wie in der Reihe C, die nur in umgekehrter R i c h t u n g die gleiche Queerlinie ist, wie die über ihr in einem Rechteck liegende 45 Queerlinie.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

5

10

15

20

237

Man läßt zu diesem Zweck das K i n d sein Rechteck, u n d in demselben wie oben seine rechtssteigende oder linkssteigende Queerlinie ziehen; - wenn dieses geschehen, so sagt der L e h r e r : U n t e r diesem Rechteck ziehe ich eine schiefe Linie, die v o m A n f a n g bis z u m E n d e überall gleich weit von der Queerlinie im Rechteck e n t f e r n t ist. (!!) D a n n läßt m a n so fort eine 2te, die überall gleich weit von der ersten, d a n n eine 3te, die überall gleich weit von der 2ten e n t f e r n t ist; ferner eine 5te, 6te u. s. w. ziehen. E . I m Zeichen dieser R e i h e wird das K i n d geübt, seine schiefe Linien in Rechtecken, deren w a g r e c h t e Linien kürzer sind, als seine s e n k r e c h t e Linien, u n d auch außerhalb desselben zu zeichnen u n d zu beurtheilen. Der G a n g dieser Ü b u n g e n ist der gleiche m i t dem v o r h e r g e h e n d e n , n u r werden die Linien a u ß e r h a l b des Rechtecks auf der rechten Seite des R e c h t e c k s gezeichnet, indem m a n s a g t : Auf der rechten Seite n e b e n diesem R e c h t e c k ziehe ich eine 2te rechtssteigende Linie, die überall gleich weit von der Queerlinie dieses R e c h t e c k s e n t f e r n t ist, u. s. w. Dieses gilt auch von den linkssteigenden Linien in u n d a u ß e r h a l b des R e c h t ecks. So wie in der Leichtigkeit u n d Sicherheit die Q u a d r a t e lind R e c h t e c k e von freyer H a n d zu zeichnen das F u n d a m e n t aller Linearzeichnung r u h e t , so r u h e t in der Leichtigkeit u n d Sicherheit der Diagonallinien dieser R e c h t e c k e d a s F u n d a m e n t aller, vorzüglich a b e r der deutschen S c h r e i b k u n s t . E n d e der ersten Anschauungs-Tabelle.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

239

Zweites Heft

Vorrede

Dieses zweyte H e f t der Anschauungslehre der Maßverhältnisse enthält die Anleitung zum Gebrauch zweyer Tabellen, davon die Übungen der e r s t e n in 5 ihrem Wesen nichts anders sind, als Fortsetzung der Übungen der Tabelle des ersten Heftes. Die Übungen dieser ersten Tabelle beschäftigen das Kind im V e r g l e i c h e n d e r a b g e m e s s e n e n T h e i l e d e r g e r a d e n L i n i e , und d e r B e s t i m m u n g i h r e r M aß V e r h ä l t n i s s e g e g e n e i n a n d e r . 10 Die Übung der zweyten Tabelle beschäftigen das Kind m i t A n w e n d u n g d e r K r a f t d e s R e c h n e n s u n d d e s M e s s e n s , die durch die Übungen des Vergleichens der abgemessenen Theile der geraden Linie erhalten worden ist, zur Bestimmung des Verhältnisses der Breite des Quadrates und jeder gemessenen Abtheilung desselben, zu seiner Höhe und umgekehrt, seiner Höhe zu seiner 15 Länge. Der Gebrauch dieser beiden Tabellen zusammen führt denn die K r a f t des Kindes, z u m R e c h n e n , durch die Bestimmung des M a ß e s , der verschiedenen Abtheilungen der geraden Linien und des Quadrates, und hinwieder die K r a f t desselben zum M e s s e n durch die Bestimmung der Z a h l e n v e r h ä l t n i s s e 20 dieser Abtheilungen beyderseits und gemeinsam bis an die Grenzen dieser Übungen immer mit gleichen Schritten weiter. Und nun auf diesem Punkt, - es ist E r f a h r u n g s s a c h e , - entwindet sich das Kind meiner Methode den Schranken der Elementarmittel, durch welche es auf diesen Punkt gebracht worden. - Es muß sich ihnen entwinden; seine so 25 weit physisch-mechanisch gebildete Kraft, ist jezt in eine, bis auf den Punkt, auf dem sie steht, psychologisch entwickelte Vernunftkraft hinübergngangen, die dasselbe mit Sicherheit dahin erhebt, b e i d e s , das B e d ü r f n i s e i n e s f r e y e n V o r s c h r i t t e s und das B e w u ß t s e y n seiner s e l b s t s t ä n d i g e n K r a f t zu d i e s e n V o r s c h r i t t e n in sich s e l b e r zu f ü h l e n . 30 Was ich in der Vorrede des ersten Heftes des Buches der Mütter sagte, das sage ich jezt wieder: «Freunde und Feinde der Methode, prüfet sie an diesem Merkmale, und nehmt sie an oder verwerfet sie, je nachdem sie sich in dieser Rücksicht probhältig zeigt oder nicht! » Ein jedes Kind, das s o r g f ä l t i g in den Schranken dieser Formen bis auf den 35 Punkt der Vollendung dieser Übungen gebracht worden, wird dieses Bedürfniß und diese K r a f t in sich selber fühlen.

240

Anschauungslehre der Maßverhältnisse Anleitung für den Lehrer zum Gebrauch dieser zwey Tabellen.

I. Z u m G e b r a u c h d e r

Linientabelle.

a) Der Lehrer zeigt bey j e d e m Satze, den er den Kindern vorspricht, u n d bei j e d e m W o r t e dieses Satzes, dessen Gegenstand gezeigt werden k a n n , auf den- 5 selben hin, u n d l ä ß t sich anfange laut u n d deutlich nachsprechen, was er ihnen hierüber vorsagt. H e r n a c h k a n n u n d soll jedes K i n d das, w a s über das Verhältniß der Linien u n d ihrer Theile gegen einander gesagt w e r d e n k a n n , u n d zu sagen vorgeschrieben ist, wie der Lehrer selber zeigen u n d vorsprechen. 10 b) Soll der Lehrer von keiner dieser Linien oder Figuren zu einer n e u e n übergehen, ohne sich zuerst d u r c h B e a n t w o r t u n g von F r a g e n über die vorhergehende, überzeugt zu h a b e n , d a ß die K i n d e r ganz v e r s t a n d e n h a b e n , wae ihnen vorgesprochen worden. Die F o r m der F r a g e n m a g diese s e y n :

15

Fig. 1. L e h r e r : Wie v e r h ä l t sich die L ä n g e von 2 / 3 der 2ten Linie zu der Länge einer H ä l f t e der l s t e n Linie? (Es versteht sich, daß hier auf die Linien hingezeigt werden soll.) K i n d e r : Die L ä n g e von ! / 3 der 2ten Linie ist 4 mal dem 3ten Theile einer H ä l f t e der l s t e n Linie gleich, o d e r : 20 Die Länge von 2 / 3 der 2ten Linie ist der Länge einer H ä l f t e der l s t e n Linie u n d dem 3ten Theile der L ä n g e einer H ä l f t e der l s t e n Linie gleich. L. Woher wißt ihr das? K . Zwey D r i t t e l der 2ten Linie h a b e n '/„ u n d eine H ä l f t e der l s t e n Linie h a t 3 /„; 4 /„ sind 4 m a l der 3te Theil von 3 / „ folglich ist die Länge von 2 / j der 2ten 25 Linie, 4 mal dem 3ten Theile einer H ä l f t e der l s t e n Linie gleich; o d e r : 4 /„ sind 1 mal 3 / e u n d der 3te Theil von 3 / „ folglich ist die Länge von 2 /, der 2ten Linie der L ä n g e u n d dem 3ten Theile der L ä n g e der H ä l f t e der l s t e n Linie gleich. Gleich darauf bei jeder vollendeten Reihe von Linien soll er sich dergleichen 30 Fragen, ohne auf die Tabelle hinzuzeigen, u n d ohne die K i n d e r die Figuren bet r a c h t e n zu lassen, auswendig von ihnen b e a n t w o r t e n lassen. Die F o r m der diesfälligen F r a g e n m a g diese s e y n : . L. Wie verhält sich die Länge eines Viertels einer geraden Linie zu der L ä n g e eines Drittels einer andern geraden Linie, wenn beide Linien gleich lang sind? 35 K . Die Länge eines Viertels einer geraden Linie ist 3 mal dem 4ten Theile der Länge eines Drittels einer a n d e r n geraden Linie gleich, wenn beide Linien gleich lang sind. L. Woher wisset ihr das? K . E i n Viertel h a t 3 / 1 2 , u n d ein Drittel h a t J / 1 2 , 3 / 1 2 sind 3 mal der 4te Theil 40 von 4 / 1 2 , folglich ist die L ä n g e eines Viertels einer geraden Linie, 3 m a l dem 4ten Theile eines Drittels einer a n d e r n geraden Linie gleich, wenn beide Linien gleich lang sind. Auf diese Weise k a n n jedesmal bei zwei Linien nach dem Verhältniß der Länge ihrer Theile gegen einander g e f r a g t werden. 45

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

241

c) Bey der i m m e r größern A u s d e h n u n g der Linien, folglich a u c h der Sätze über dieselbe, k a n n , s t a t t d a ß ein K i n d den ganzen Saz, oder alles, was über sie gesagt werden k a n n , vorspricht, ein Kind nach dem andern, n u r das Verhältniß eines Theils zu einem andern, und so fort ein K i n d nach dem andern, 5 ein Verhältniß nach dem andern bestimmen und vorsprechen, welches ihm dann die übrigen nachsprechen. d) H a t der Lehrer nun die ganze Tabelle mit den Kindern durchgangen u n d geübt, so k a n n u n d soll er auch a u ß e r der O r d n u n g über alle, in derselben v o r k o m m e n d e n , Verhältnisse von Theilen gegen einander fragen, sich seine 10 Fragen von den K i n d e r n b e a n t w o r t e n , u n d die Ursache ihrer B e a n t w o r t u n g nach oben angezeigter Weise angeben lassen. Dieß ist, was der Lehrer bei der Ü b u n g der Linientabelle wesentlich zu beobachten h a t . II. Z u m G e b r a u c h d e r 3 t e n T a b e l l e d e r A n s c h a u u n g s l e h r e

15

20

25

30

35

40

45

der

M aß Verhältnisse. I n dieser Tabelle lernt das K i n d die nemlichen Maßverhältnisse, deren K e n n t nisse ihm bei d e r Linientabelle schon bis zur Geläufigkeit beigebracht worden ist, zur B e u r t h e i l u n g des Flächeninhalts des Q u a d r a t s u n d seiner Abtheilungen anwenden, indem es bey jeder Abtheilung des Q u a d r a t s b e s t i m m t : letens, was das Verhältniß ihrer Breite gegen ihre H ö h e u n d u m g e k e h r t ihrer H ö h e gegen ihre Breite sey; 2tens, wie sich die also b e s t i m m t e A b t h e i l u n g des Q u a d r a t s , als Z a h l t h e i l z u m g a n z e n Q u a d r a t verhalte. E s t h u t dieses, i n d e m es, z . E . auf eine von den 6 Abtheilungen des 3ten Q u a d r a t e s der 2ten Reihe hinzeigend, sagt : Die H ö h e dieses Rechtecks, d a s ein Sechstel dieses Q u a d r a t s ist, ist 2 mal dem 3ten Theile seiner Länge gleich, — u n d u m g e k e h r t . Die L ä n g e dieses Rechtecks, das ein Sechstel dieses Q u a d r a t s ist, ist 3 m a l dem halben Theile seiner H ö h e gleich; o d e r : die L ä n g e dieses Rechtecks, das ein Sechstel dieses Quad r a t e s ist, ist seiner H ö h e u n d dem halben Theile seiner H ö h e gleich. H e r n a c h zeigt das K i n d , d a ß es den Grund, w a r u m es dieses Maßverhältniß also b e s t i m m t hat, einsehe, auf folgende Weise: die H ö h e u n d die Breite des Q u a d r a t e s sind einander gleich. Die Länge dieses Rechtecke ist dem halben Theile der Breite des Q u a d r a t e s , u n d daher auch d e m halben Theile seiner H ö h e gleich, u n d die H ö h e dieses R e c h t e c k s ist dem 3ten Theile der H ö h e des Q u a d r a t e s , u n d hiemit auch dem 3ten Theile seiner Breite gleich. D a h e r ist die L ä n g e dieses Rechtecks eine H ä l f t e , u n d seine H ö h e ein D r i t t e l der ganzen Breite oder der ganzen H ö h e des Q u a d r a t s . E i n e H ä l f t e aber h a t 3 / „ u n d 1 / 3 h a t 2 / „ u n d 3 /„ sind 3 mal der halbe Theil von 2 / e ; folglich ist die Länge dieses Rechtecks, das 1 Sechstel dieses Q u a d r a t e s ist, 3 mal dem halben Theile seiner H ö h e gleich; oder: 3 / e sind 1 mal 2 / e , u n d der halbe Theil von 2 / e ; folglich ist die Länge dieses Rechtecks seiner Höhe u n d dem halben Theile seiner H ö h e gleich. Es ist indessen wesentlich, daß das Kind jede Figur, deren Zahl und Maßverhältniß es also bestimmen gelernt hat, auch selbst von freyer Hand zeichnen lerne. Man geht hierin so zu Werke: das Kind verfertiget auf die Art, wie schon im ersten Hefte der Anschauungslehre der Maßverhältnisse gezeiget worden ist, ein Quadrat, und wenn dieses geschehen, so läßt man es zuerst die obere wagrechte Linie desselben durch Punkte in gleiche Theile abtheilen, und von dieson 16

Pestalozzi Werke Bd. 15

242

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

P u n k t e n a n die u n t e r e wagrechte Linie s e n k r e c h t e L i n i e n h e r u n t e r ziehen; e b e n so l ä ß t m a n es die senkrechte Linie auf der linken Seite des Q u a d r a t e s durch P u n k t e in gleiche Theile theilen, u n d von diesen P u n k t e n an die senkrechte Linie auf der rechten Seite des Q u a d r a t e s w a g r e c h t e L i n i e n hinüber ziehen ; d a d u r c h theilt es das Q u a d r a t in l a u t e r gleiche Rechtecke. D a n n f r a g t m a n das 5 K i n d ü b e r das Verhältniß der Seiten dieser Rechtecke gegen einander, gerade so, wie bei den R e d e ü b u n g e n angezeigt ist, u n d l ä ß t sich eben so auch die Ursache der dieefalligen B e a n t w o r t u n g e n angeben. Wesentlich ist es, sowohl f ü r die Fertigkeit der H a n d , als auch f ü r die Ü b u n g des Augenmaßes, d a ß der Lehrer ein K i n d nach dem a n d e r n , a n s t a t t es sein 10 Q u a d r a t immer auf der Schiefertafel m a c h e n zu lassen, dasselbe übe, es m i t K r e i d e im Großen auf einer schwarzen Tafel, zum Nachzeichnen vorzuzeichnen ; eben so, d a ß dieses K i n d , welches im Großen auf der Tafel zeichnet, geübt werde, den a n d e r n K i n d e r n ü b e r das Verhältniß der Seiten der Rechtecke zu e i n a n d e r , u n d dasjenige einer jeden Abtheilung des Q u a d r a t e s zum ganzen Qua- 15 d r a t e , die gehörigen F r a g e n vorzulegen, wie der Lehrer bisher gethan h a t . Auch darf der Lehrer die Theilungslinien eines Rechtecks, das aus mehrern kleinen! R e c h t e c k e n besteht, bis an seine Seiten durchwischen, d a m i t das Rechteck, von d e m die R e d e seyn soll, den K i n d e r n desto leichter in die Augen falle. E s braucht nicht mehr gesagt zu werden, daß der Lehrer bei der Zeichnung 20 und Abtheilung des Quadrates hauptsächlich sowohl auf Genauigkeit und Reinheit, als auch auf Schnelligkeit in der Zeichnung und der Beantwortung der Fragen zu sehen habe. D e r Grad von K r a f t , zu d e m diese Ü b u n g e n das K i n d in dieser gedoppelten R ü c k s i c h t bringen, ist groß; wir h a b e n oben gesagt, wohin sie führen, aber wir 25 m ü s s e n wiederholen : das geschieht n u r d a n n , wenn von A n f a n g an sorgfältig u n d g e n a u nach der Vorschrift zu W e r k e gegangen, u n d nicht, ohne die e r s t e m Ü b u n g e n geläufig zu können, zu einer neuen vorgeschritten wird. Burgdorf im August 1803.

Pestalozzi.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

243

Zweyte Tabelle der Anschauungs-Lehre der Maßverhältnisse

Fig. 1 Zwev wagrechte gleich lange und gleich laufende Linien. Die Iste dieser Linien ist durch einen großen Punkt in 2 Hälften, und jede 5 dieser Hälften ist durch 2 kleinere Punkte in 3 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 6 gleiche Theile bekommen hat, welche S e c h s t e l heißen. Die 2te dieser Linien ist durch 2 große Punkte in 3 Drittel, und jedes dieser Drittel ist durch einen kleinern Punkt in 2 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 6 gleiche Theile bekommen hat, welche S e c h s t e l heißen. 10 Jeder einzelne Theil der lsten Linie ist jedem einzelnen Theile der 2ten Linie gleich. Ein Drittel der 2ten Linie hat 2 Sechstel, und die Hälfte der lsten Linie hat 3 Sechstel; 2 Sechstel sind 2mal der 3te Theil von 3 Sechsteln; und ein Drittel der 2ten Linie ist so lang als 2mal der 3te Theil der Hälfte der lsten Linie. 15 Zwey Drittel der 2ten Linie haben 4 Sechstel, und die Hälfte der lsten Linie hat 3 Sechstel ; 4 Sechstel sind 4mal der 3te Theil von 3 Sechsteln ; und 2 Drittel der 2 te η Linie sind so lang als 4mal der 3te Theil der Hälfte der lsten Linie, oder: 4 Sechstel sind lmal 3 Sechstel und der 3te Theil von 3 Sechsteln; und 2 Drittel der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte und der 3t« Theil der Hälfte der lsten 20 Linie. Die Hälfte der lsten Linie hat 3 Sechstel, und 1 Drittel der 2ten Linie hat 2 Sechstel; 3 Sechstel sind 3mal der halbe Theil von 2 Sechsteln; und die Hälfte der lsten Linie ist so lang als 3mal der halbe Theil eines Drittels der 2ten Linie; oder: 3 Sechstel sind einmal 2 Sechstel und der halbe Theil von 2 Sechsteln; und 25 die Hälfte der lsten Linie ist so lang als ein Drittel und der halbe Theil eines Drittels der 2ten Linie. Die Hälfte der lsten Linie hat 3 Sechstel, und 2 Drittel der 2ten Linie haben 4 Sechstel; 3 Sechstel sind 3mal der 4te Theil von 4 Sechsteln; und die Hälfte der lsten Linie ist so lang als 3mal der 4te Theil von 2 Dritteln der 2ten Linie. Fig. 2

30

Zwey wagrechte gleich lange und gleich laufende Linien. Die Iste dieser Linien ist durch einen großen Punkt in 2 Hälften, und jede dieser Hälften ist durch 3 kleinere Punkte in 4 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 8 gleiche Theile bekommen hat, welche A c h t e l heißen. 35 Die 2te dieser Linien ist durch 3 große Punkte in 4 Viertel, und jedes dieser Viertel ist durch einen kleinern Punkt in 2 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 8 gleiche Theile bekommen hat, welche A c h t e l heißen. 16*

244

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

Jeder einzelne Theil der lsten Linie ist jedem einzelnen Theil der 2ten Linie gleich. Ein Viertel der 2ten Linie hat 2 Achtel, und die Hälfte der lsten Linie hat 4 Achtel; 2 Achtel sind 2mal der 4te Theil von 4 Achteln; und ein Viertel der 2ten Linie ist so lang als 2mal der 4te Theil der Hälfte der lsten Linie. 5 Zwey Viertel der 2ten Linie haben 4 Achtel, und die Hälfte der lsten Linie hat auch 4 Achtel; und 2 Viertel der 2ten Liniesind so lang als die Hälfte der lsten Linie. Drey Viertel der 2ten Linie haben 6 Achtel, und die Hälfte der lsten Linie hat 4 Achtel; 6 Achtel sind 6mal der 4te Theil von 4 Achteln; und 3 Viertel der 2ten Linie sind so lang als 6mal der 4te Theil der Hälfte der lsten Linie; oder: 10 6 Achtel sind lmal 4 Achtel und 2mal der 4te Theil von 4 Achteln; und 3 Viertel der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte und 2mal der 4te Theil von der Hälfte der lsten Linie. Die Hälfte der lsten Linie hat 4 Achtel, und ein Viertel der 2ten Linie hat 2 Achtel; 4 Achtel sind 4mal der halbe Theil von 2 Achteln; und die Hälfte der 15 lsten Linie ist so lang als 4mal der halbe Theil eines Viertels der 2ten Linie; oder: 4 Achtel sind 2mal 2 Achtel; und die Hälfte der lsten Linie ist so lang als 2mal 1 Viertel der 2ten Linie. Die Hälfte der lsten Linie hat 4 Achtel, und 2 Viertel der 2ten Linie haben auch 4 Achtel; und die Hälfte der lsten Linie ist so lang als lmal 2 Viertel der 20 2teri Linie. Die Hälfte der lsten Linie hat 4 Achtel, und 3 Viertel der 2ten Linie haben 6 Achtel; 4 Achtel sind 4mal der 6te Theil von 6 Achteln; und die Hälfte der lsten Linie ist so lang als 4mal der 6te Theil von 3 Vierteln der 2ten Linie. Fig. 3

25

Zwey wagrechte gleich lange und gleich laufende Linien. Die erste dieser Linien ist durch einen großen Punkt in 2 Hälften, und jede dieser Hälften ist durch 4 kleinere Punkte in 5 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 10 gleiche Theile bekommen hat, welche Z e h n t e l heißen. Die zweyte dieser Linien ist durch 4 große Punkte in 5 Fünftel, und jedes 30 dieser Fünftel ist durch einen kleinem Punkt in 2 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 10 gleiche Theile bekommen hat, welche Z e h n t e l heißen. Jeder einzelne Theil der lsten Linie ist jedem einzelnen Theil der 2ten Linie gleich. Ein Fünftel der 2ten Linie hat 2 Zehntel, und die Hälfte der lsten Linie hat 35 5 Zehntel, 2 Zehntel sind 2mal der 5te Theil von 5 Zehnteln; und ein Fünftel der 2ten Linie ist so lang als 2mal der 5te Theil der Hälfte der lsten Linie. Zwey Fünftel der 2ten Linie haben 4 Zehntel, und die Hälfte der lsten Linie hat 5 Zehntel; 4 Zehntel sind 4mal der 5te Theil von 5 Zehnteln; und 2 Fünftel der 2ten Linie sind so lang als 4mal der 5te Theil der Hälfte der lsten Linie. 40 Drey Fünftel der 2ten Linie haben 6 Zehntel, und die Hälfte der lsten Linie hat 5 Zehntel; 6 Zehntel sind 6mal der 5te Theil von 5 Zehnteln; und 3 Fünftel der 2ten Linie sind so lang als 6mal der 5te Theil der Hälfte der lsten Linie; oder: 6 Zehntel sind lmal 5 Zehntel und der 5te Theil von 5 Zehnteln; und, 3 Fünftel der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte und der 5te Theil der Hälfte 45 der lsten Linie.

Anschauungslehre der Maß

Verhältnisse

245

Vier Fünftel der 2ten Linie haben 8 Zehntel, und die Hälfte der lsten Linie hat 5 Zehntel; 8 Zehntel sind 8mal der 5te Theil von 5 Zehnteln; und 4 Fünftel der 2ten Linie sind so lang als 8mal der 5te Theil der Hälfte der lsten Linie; oder: 8 Zehntel sind lmal 5 Zehntel und 3mal der 5te Theil von 5 Zehnteln; und 5 4 Fünftel der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte und 3mal der 5te Theil der Hälfte der lsten Linie. Die Hälfte der lsten Linie hat 5 Zehntel, und 1 Fünftel der 2ten Linie hat 2 Zehntel; 5 Zehntel sind 5mal der halbe Theil von 2 Zehnteln; und die Hälfte der lsten Linie ist so lang als 5mal der halbe Theil eines Fünftels der 2ten Linie; 10 oder: 5 Zehntel sind 2mal 2 Zehntel und der halbe Theil von 2 Zehnteln; und die Hälfte der lsten Linie ist so lang als 2mal 1 Fünftel und der halbe Theil eines Fünftels der 2ten Linie. Die Hälfte der lsten Linie hat 5 Zehntel, und 2 Fünftel der 2ten Linie haben 4 Zehntel; 5 Zehntel sind 5mal der 4te Theil von 4 Zehnteln; und die H ä l f t e der 15 lsten Linie ist so lang als 5mal der 4te Theil von 2 Fünfteln der 2ten Linie; oder: 5 Zehntel sind lmal 4 Zehntel und der 4te Theil von 4 Zehnteln; und die Hälfte der lsten Linie ist so lang als 2 Fünftel und der 4te Theil von 2 Fünfteln der 2ten Linie. Die Hälfte der lsten Linie hat 5 Zehntel, und 3 Fünftel der 2ten Linie haben 20 6 Zehntel; 5 Zehntel sind 5mal der 6te Theil von 6 Zehnteln; und die Hälfte der lsten Linie ist so lang als 5mal der 6te Theil von 3 Fünfteln der 2ten Linie. Die Hälfte der lsten Linie hat 5 Zehntel, und 4 Fünftel der 2ten Linie haben 8 Zehntel; 5 Zehntel sind 5mal der 8te Theil von 8 Zehnteln; und die Hälfte der lsten Linie ist so lang als omal der 8te Theil von 4 Fünfteln der 2ten Linie. 25

Fig. 4

Ζwey wagrechte gleich lange und gleich laufende Linien. Die erste dieser Linien ist durch einen großen Punkt in 2 Hälften, und jede dieser Hälfton ist durch 5 kleinere Punkte in 6 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 12 gleiche Theile bekommen hat, welche Z w ö l f t e l heißen. 30 Die 2te dieser Linien ist durch 5 große Punkte in 6 Sechstel, und jedes dieser Sechstel ist durch einen großen Punkt in 2 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 12 gleiche Theile bekommen hat, welche Z w ö l f t e l heißen. Jeder einzelne Theil der ersten Linie ist jedem einzelnen Theile der 2ten Linie gleich. 35 Ein Sechstel der 2ten Linie hat 2 Zwölftel, und die Hälfte der lsten Linie hat 6 Zwölftel; 2 Zwölftel sind 2mal der 6te Theil von 6 Zwölfteln; und ein Sechstel der 2ten Linie ist so lang als 2mal der 6te Theil der Hälfte der lsten Linie. Zwey Sechstel der 2ten Linie haben 4 Zwölftel, und die Hälfte der lsten Linie hat 6 Zwölftel; 4 Zwölftel sind 4mal der 6te Theil von 6 Zwölfteln; und 40 2 Sechstel der 2ten Linie sind so lang als 4mal der 6te Theil der Hälfte der lsten Linie. Drey Sechstel der 2ten Linie haben 6 Zwölftel, und die Hälfte der lsten Linie hat auch 6 Zwölftel; und 3 Sechstel der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte der lsten Linie. 45 Vier Sechstel der 2ten Linie haben 8 Zwölftel, und die Hälfte der lsten Linie hat 6 Zwölftel; 8 Zwölftel sind 8mal der 6te Theil von 6 Zwölfteln; und 4 Sechstel

246

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

der 2ten Linie sind so lang als 8mal der 6te Theil der Hälfte der lsten Linie; oder: 8 Zwölftel sind lmal 6 Zwölftel und 2mal der 6te Theil von 6 Zwölfteln; und 4 Sechstel der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte und 2mal der 6te Theil von der Hälfte der lsten Linie. F ü n f Sechstel der 2ten Linie haben 10 Zwölftel, und die Hälfte der lsten Linie hat β Zwölftel; 10 Zwölftel sind lOmal der 6te Theil von 6 Zwölfteln; und 5 Sechstel der 2ten Linie sind so lang als lOmal der 6te Theil der Hälfte der lsten Linie; oder; 10 Zwölftel sind lmal 6 Zwölftel und 4mal der 6te Theil von 6 Zwölfteln; und 5 Sechstel der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte und 4mal der 6te Theil von der Hälfte der lsten Linie. Die Hälfte der lsten Linie hat 6 Zwölftel und ein Sechstel der 2ten Linie hat 2 Zwölftel; 6 Zwölftel sind 6mal der halbe Theil von 2 Zwölfteln; und die Hälfte der laten Linie ist bo lang als 6mal der halbe Theil eines Sechstels der 2ten Linie; oder: β Zwölftel sind 3mal 2 Zwölftel; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 3mal ein Sechstel der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat 6 Zwölftel, und 2 Sechstel der 2ten Linie haben 4 Zwölftel; 6 Zwölftel sind 6mal der 4te Theil von 4 Zwölfteln; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 6mal der 4te Theil von 2 Sechsteln der 2ten Linie; oder: 6 Zwölftel sind lmal 4 Zwölftel und 2mal der 4te Theil von 4 Zwölfteln; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 2 Sechstel und 2mal der 4te Theil von 2 Sechsteln der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat 6 Zwölftel, und 3 Sechstel der 2ten Linie haben auch 6 Zwölftel; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 3 Sechstel der 2tcn Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat 6 Zwölftel, und 4 Sechstel der 2ten Linie haben 8 Zwölftel; 6 Zwölftel sind 6mal der 8te Theil von 8 Zwölfteln; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 6mal der 8te Theil von 4 Sechsteln der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat 6 Zwölftel, und 5 Sechstel der 2ten Linie haben 10 Zwölftel; 6 Zwölftel sind 6mal der lOte Theil von 10 Zwölfteln; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 6mal dor lOte Theil von 5 Sechsteln der 2ten Linie.

5

10

15

20

25

30

Fig. 5 Zwey wagrechte gleich lange und gleich laufende Linien. Die erste dieser Linien ist durch einen großen Punkt in 2 Hälfton, und jede 35 dieser Hälften ist durch 6 kleinere Punkte in 7 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 14 gleiche Theile bekommen hat, welche V i e r z e h n t e l heißen. Die 2te dieser Linien ist durch 6 große Punkte in 7 Siebentel, und jedes dieser Siebentel ist durch einen kleinern Punkt in 2 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 14 gleiche Theile bekommen hat, welche V i e r z e h n t e l 40 heißen. J e d e r einzelne Theil der ersten Linie ist jedem einzelnen Theile der 2ten Linie gleich. Ein Siebentel der 2ten Linie hat 2 Vierzehntel, und die Hälfte der ersten Linie hat 7 Vierzehntel; 2 Vierzehntel sind 2mal der 7te Theil von 7 Vierzehnteln; 45 und ein Siebentel der 2ten Linie ist so lang als 2mal der 7te Theil der Hälfte der ersten Linie.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

247

Zwev Siebentel der 2ten Linie haben 4 Vierzehntel, und die Hälfte der ersten Linie hat 7 Vierzehntel; 4 Vierzehntel sind 4mal der 7te Theil von 7 Vierzehnt e n ; und 2 Siebentel der 2ten Linie sind so lang als 4mal der 7te Theil der Hälfte der ersten Linie. 5 Drey Siebentel der 2ten Linie haben 6 Vierzehntel, und die Hälfte der ersten Linie hat 7 Vierzehntel; 6 Vierzehntel sind 6mal der 7te Theil von 7 Vierzehnteln; und 3 Siebentel der 2ten Linie sind so lang als 6mal der 7te Theil der Hälfte der ersten Linie. Vier Siebentel der 2ten Linie haben 8 Vierzehntel, und die Hälfte der ersten 10 Linie hat 7 Vierzehntel; 8 Vierzehntel sind 8mal der 7te Theil von 7 Vierzehnteln; und 4 Siebentel der 2ten Linie sind so lang als 8mal der 7te Theil der Hälfte der ersten Linie; oder: 8 Vierzehntel sind lmal 7 Vierzehntel und der 7te Theil von 7 Vierzehnteln; und 4 Siebentel der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte und der 7te Theil der Hälfte der ersten Linie. 15 Fünf Siebentel der 2ten Linie haben 10 Vierzehntel, und die Hälfte der ersten Linie hat 7 Vierzehntel; 10 Vierzehntel sind lOmal der 7te Theil von 7 Vierzehnteln; und 5 Siebentel der 2ten Linie sind so lang als lOmal der 7tö Theil der Hälfte der ersten Linie; oder: 10 Vierzehntel sind lmal 7 Vierzehntel und 3mal der 7te Theil von 7 Vierzehnteln; und 5 Siebentel der 2ten Linie sind so lang als 20 die Hälfte und 3mal der 7te Theil [der H ä l f t e ] der ersten Linie. Sechs Siebentel der 2ten Linie haben 12 Vierzehntel, und die Hälfte der ersten Linie hat 7 Vierzehntel; 12 Vierzehntel sind 12mal der 7te Theil von 7 Vierzehnteln; und 6 Siebentel der 2ten Linie sind so lang als 12mal der 7te Theil der Hälfte der ersten Linie; oder: 12 Vierzehntel sind lmal 7 Vierzehntel und 5mal 25 der 7te Theil von 7 Vierzehnteln ; und 6 Siebentel der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte und 5mal der 7te Theil von der Hälfte der ersten Linie. (Von hier an werden die Theile dieser und der folgenden Linien statt durch Worte, jezt durch Zahlzeichen ausgedruckt. So steht ζ. B. statt 7 Vierzehnteln '/n, statt 1 Siebentel '/,, statt 2 Vierzehntel */14, statt 4 Siebentel '/,) u.s.w. 30 Die Hälfte der ersten Linie hat ' / , „ und */, der 2ten Linie hat */,,; '/,, sind 7mal der halbe Theil von 2/14; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 7mal der halbe Theil eines Siebentels der 2ten Linie; oder: 7/14 sind 3mal a/14 und der halbe Theil von */i«! und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 3mal 1 Siebentel und der halbe Theil von einem Siebentel der 2ten Linie. 35 Die Hälfte der ersten Linie hat '/14, und a/7 der 2ten Linie haben 4/14; '/14 sind 7mal der 4te Theil von 4/14; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 7mal der 4te Theil von 2/, der 2ten Linie; oder: 7/14 sind lmal 4 / I4 und 3mal der 4te Theil von 4/14; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als lmal 2/7 und 3mal der 4te Theil von 2/, der 2ten Linie. 40 Die Hälfte der ersten Linie hat '/,,, und 3/7 der 2ten Linie haben ®/14; '/14 sind 7mal der 6te Theil von e/14; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 7mal der 6te Theil von 3/7 der 2ten Linie; oder: '/14 sind lmal 8/14 und der 6te Theil von e/'14; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 3/, und der 6te Theil von 3/7 der 2ten Linie. 45 Die Hälfte der ersten Linie hat '/'14; 4/7 der 2ten Linie haben 8/14; '/14 sind 7mal der 8te Theil von e/14; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 7mal der 8te Theil von 4/, der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat 7/14, und 5/7 der 2ten Linie haben

l0 / 14 ; 7/14

248

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

sind 7mal der lOte Theil von 1 0 / u n d die Hälfte der ersten Linie so lang als 7mal der lOte Theil von * / , der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie h a t : / 1 4 ; ' / , der 2ten Linie haben 1 2 , 1 4 ; 7 , , sind 7mal der 12te Theil von l i / 1 4 ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 7mal der 12te Theil von · / , der 2ten Linie. 5 Fig. 6 Zwey wagrechte gleich lange und gleich laufende Linien. Die erste dieser Linien ist durch einen großen P u n k t in 2 Hälften, und jede dieser Hälften ist durch 7 kleinere P u n k t e in 8 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 16 gleiche Theile bekommen h a t , welche S e c h s z e h n t e l heißen. 10 Die 2te dieser Linien ist durch 7 große P u n k t e in 8 Achtel, und jedes dieser Achtel ist durch einen kleinern P u n k t in 2 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 16 gleiche Theile bekommen hat, welche S e c h s z e h n t e l heißen. J e d e r einzelne Theil der ersten Linie ist jedem einzelnen Theile der 2ten Linie gleich. 15 1 / 8 der 2ten Linie h a t J / 1 6 , und die Hälfte der ersten Linie hat β / 1 β ; 2 / 1 β sind 2mal der 8te Theil von 8 / I 6 ; und der 2ten Linie ist so lang als 2mal der 8te Theil der Hälfte der ersten Linie. 2 / g der 2ten Linie haben 4 / l a , und die Hälfte der ersten Linie h a t 8 / 1 6 ; 4 ,' l e sind 4mal der 8te Theil von 8 / , 6 ; und 2 / e der 2ten Linie sind so lang als 4mal der 20 8te Theil der Hälfte der ersten Linie. 3 / e der 2ten Linie haben e / , „ und die Hälfte der ersten Linie h a t e / 1 6 ; β / 1 β sind 6mal der 8te Theil von 8 / l s ; und 3 / 8 der 3ten Linie sind so lang als ömal der 8te Theil der Hälfte der ersten Linie. 4 /„ der 2ten Linie haben 8 / , e , und die Hälfte der ersten Linie h a t auch 8 / 1 6 ; 25 und 4 / e der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte der ersten Linie. */» der 2ten Linie haben l 0 / 1 6 , und die Hälfte der ersten Linie hat » ; „ ; ' · / , , sind lOmal der 8te Theil von 8 , ' l e ; und 5/'e der 2ten Linie sind so lang als lOmal der 8te Theil der Hälfte der ersten Linie; oder: 1 0 / l s sind lmal 8 / I 6 und 2mal der 8 t e Theil von 8 / l e ; und 5 / g der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte und 2mal der 30 8te Theil der H ä l f t e der ersten Linie. "/ 8 der 2ten Linie haben 1 2 / 1 6 , und die Hälfte der ersten Linie hat » ' , , ; 1 2 / , , sind 12mal der 8te Theil von 8 /,„; und · / , der 2ten Linie sind so lang als 12mal der 8te Theil der Hälfte der ersten Linie; oder: 1 2 / 1 6 sind lmal 8 / , e und 4mal der 8te Theil von 8 / l e ; und 5 / g der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte und 4mal der 35 8te Theil der Hälfte der ersten Linie. 7 / e der 2ten Linie haben I 4 / l e , und die Hälfte der ersten Linie hat 8 / 1 6 ; 1 4 / l e sind 14mal der 8te Theil von 8 / l e ; und ; / 8 der 2ten Linie sind so lang als 14mal der 8te Theil der Hälfte der ersten Linie; oder: Ι 4 / 1 β sind l m a l s /' l e und 6mal der 8te Theil von 8 / l e ; und 7 / e der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte und 6mal 40 der 8te Theil der Hälfte der ersten Linie. D i e Hälfte der ersten Linie h a t 8 / l e , und 1 ¡ t der 2ten Linie h a t 2 / 1 6 ; 8 /' l e sind 8mal der halbe Theil von 2 / l e ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 8mal der halbe Theil von >/e der 2ten Linie; oder 8 / l e sind 4mal 2 / l a ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 4mal 1 / 8 der 2ten Linie. 45 Die Hälfte der ersten Linie h a t 8 / 1 6 , und 2 / g der 2ten Linie haben 4 / , e ; e / l s

Aiischauungslehre der Maßverhältnisse

249

sind 8mal der 4te Theil von 4 / l e ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 8mal der 4te Theil von 2 / 8 der 2ten Linie; oder: 8 / l e sind 2raal 4 ' 1 8 ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 2mal 2 / 8 der 2ten Linie. Dio Hälfte der ersten Linie hat 8 / l e , und 3 / 8 der 2ten Linie haben ' / 1 β ; 8 / 1 β sind 8mal der 6te Theil von · / , , ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 8mal der 6te Theil von 3 / 8 der 2ten Linie; oder: '/,„ sind lmal '/ie und 2mal der 6te Theil von β / 1 β ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 3/'s und 2mal der 6te Theil von 3 / e der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat 8 / l e ; und 4 / 8 der 2ten Linie haben auch · / , , ; Ii und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 4 / 8 der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat β / 1 β , und s / 8 der 2ten Linie haben 1 0 / l e ; ' / „ sind 8mal der lOte Theil von 1 0 / l e ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 8mal der lOte Theil von 5 / s der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat 8 / l e , und · / , der 2ten Linie haben l s / l e ; 8 /ie ι sind 8mal der 12te Theil von 1 2 / l e ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 8mal der 12te Theil von · / , der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat 8 / l e , und ' / , der 2ten Linie haben Ι 4 / 1 β ; e / 1 8 sind 8mal der 14te Theil von 1 4 / l e , und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 8mal der 14te Theil von 7 / 8 der 2ten Linie. 2'

Fig. 7

Zwey wagrechte gleich lange und gleich laufende Linien. Die erste dieser Linien ist durch einen großen Punkt in 2 Hälften, und jede dieser Hälften ist durch 8 kleinere Punkte in 9 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 18 gleiche Theile bekommen hat, welche A c h t z e h n t e l heißen. 2 Die 2te dieser Linien ist durch 8 große Punkte in 9 Neuntel, und jedes dieser Neuntel ist durch einen kleinem Punkt in 2 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 18 gleiche Theile bekommen hat, welche A c h t z e h n t e l heißen. Jeder einzelne Theil der ersten Linie ist jedem einzelnen Theil der 2ten Linie gleich. 3' · / , der 2ten Linie hat 2 / 1 8 , und die Hälfte der ersten Linie hat ®/18; 2 / , e sind 2mal der 9te Theil von ®/18; und 1 / 9 der 2ten Linie ist so lang als 2mal der 9te Theil der Hälfte der ersten Linie. 2 / e der 2ten Linie haben 4 / 1 8 , und die Hälfte der ersten Linie hat 9 / l s ; 4 / 1 8 sind 4mal der 9te Theil von 9 / l s ; und 2/„ der 2ten Linie sind so lang als 4mal der 3 9te Theil der Hälfte der ersten Linie. 3 / e der 2ten Linie haben δ / 1 8 , und die Hälfte der ersten Linie hat 9 / 1 β ; */ 1 8 sind 6mal der 9te Theil von 9 / l e ; und der 2ten Linie sind so lang als 6mal der 9te Theil der Hälfte der ersten Linie. 4 / 9 der 2ten Linie haben S / I 8 , und die Hälfte der ersten Linie hat e / 1 8 ; 8 / u 4' sind 8mal der 9te Theil von 9 / , 8 ; und 4 / 9 der 2ten Linie sind so lang als 8mal der 9te Theil der Hälfte der ersten Linie. 5 / e der 2ten Linie haben 1 0 / 1 8 , und die Hälfte der ersten Linie hat 8 / I 8 ; 1 0 / l e sind lOmal der 9te Theil von 9 / 1 8 ; und 5/'4 der 2ten Linie sind so lang als lOmal der 9te Theil der Hälfte der ersten Linie; oder: 1 0 / I 8 sind lmal 9 / 1 8 und der 9te 4 Theil von 9 / , e ; und 5/„ der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte und der 9te Theil der Hälfte der ersten Linie.

250

Anschauungelehre der Maßverhältnisse

*/, der 2ten Linie haben 12/18, und die Hälfte der ersten Linie hat " 1 8 ; 12/i8 sind 12mal der 9te Theil von 9/18; und ·/, der 2ten Linie sind so lang als 12mal der 9te Theil der Hälfte der ersten Linie; oder: 12/'le sind lmal und 3mal der 9te Theil von 9/18; und '/« der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte und 3raal der 9te Theil der Hälfte der ersten Linie.

s

7/',

der 2ten Linie haben 14/ιβ· ur>d die Hälfte der ersten Linie hat 9/18; 14 / le sind 14mal der 9te Theil von ®/18; und '/, der 2ten Linie sind so lang als 14mal der 9te Theil der Hälfte der ersten Linie; oder: ,4/18 sind lmal 9/lg und 5mal der 9te Theil von 9/j8; und '/, der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte und 5mal der 9te Theil der Hälfte der ersten Linie. 10 8/, der 2ten Linie haben "/ib. ur>d die Hälfte der ersten Linie hat 9 / le ; " / , , sind 16mal der 9te Theil von ·/,,; und 8/, der 2ten Linie sind so lang als 16mal der 9te Theil der Hälfte der ersten Linie; oder: "/is sind lmal '/18 und 7 mal der 9te Theil von */ia! u n d 8/» der 2ten Linie sind so lang als die Hälfte und /mal der 9te Theil der Hälfte der ersten Linie. 15

Die Hälfte der ersten Linie hat *lie, und '/» der 2ten Linie hat 2/IS; 9 / le sind 9mal der halbe Theil von 2/18; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 9mal der halbe Theil von '/» der 2ten Linie; oder: 8/18 sind 4mal 2/18 und der halbe Theil von 2 / ls ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 4mal '/, und der halbe Theil von »/, der 2ten Linie. 20 Die Hälfte der ersten Linie hat ®/18, und 2/e der 2ten Linie haben "/18; 9/I8 sind 9mal der 4te Theil von 4/18; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 9mal der 4te Theil von 2/, der 2ten Linie; oder: 9/18 sind 2mal 4/18 und der 4te Theil von 4/18; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 2mal 2/„ und der 4te Theil von 2/e der 2ten Linie. 25 Die Hälfte der ersten Linie hat s/18, und 3/s der 2ten Linie haben e/18; e ( 1 8 sind 9mal der 6te Theil von */ lt ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 9mal der 6te Theil von 3/, der 2ten Linie; oder: 9/18 sind lmal e/18 und 3mal der 6te Theil von ®/le; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als lmal 3/9 und 3mal der 6te Theil von 3/ e der 2ten Linie. 30 Die Hälfte der ersten Linie hat e/18, und 4/B sind 9mal der 8te Theil von 8/18; und die Hälfte 9mal der 18te Theil von 4/9 der 2ten Linie; oder Theil von 8/18; und die Hälfte der ersten Linie Theil von 4/„ der 2ten Linie.

der 2ten Linie haben "/18; 9 / l8 der ersten Linie ist so lang als 9 / I8 sind lmal e/18 und der 8te ist so lang als 4/9 und der 8te 35

Die Hälfte der ersten Linie hat 9/18, und 5/, der 2ten Linie hat ,0 / 18 ; 9/J8 sind 9mal der lOte Theil von 10/18; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 9mal der lOte Theil von 5/9 der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat 9/18, und e/9 der 2ten Linie haben 12 / le ; 9/i8 sind 9mal der 12te Theil von 12/i8; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 40 9mal der 12te Theil von ·/, der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat 9/18, und 7/9 der 2ten Linie haben 14/ιβ; 9/ιβ sind 9mal dor 14te Theil von 14 / le ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 9mal der 14te Theil von '/, der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat e/18, und e/9 der 2ten Linie haben le / 18 ; 9/i8 45 sind 9mal der 16te Theil von Ie / 18 ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 9mal der 16te Theil von 8/s der 2ten Linie.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

251

F i g . 8. Zwey wagrechte gleich lange u n d gleich laufende Linien. Die erste dieser Linien ist d u r c h einen großen P u n k t in 2 H ä l f t e n u n d jede dieser H ä l f t e n ist d u r c h 9 kleinere P u n k t e in 10 gleiche Theile getheilt, so d a ß 5 die ganze Linie 20 gleiche Theile b e k o m m e n hat, welche Z w a n z i g s t e l heißen. Die 2te dieser Linien ist durch 9 große P u n k t e in 10 Zehntel, u n d jedes dieser Zehntel ist durch einen kleinern P u n k t in 2 gleiche Theile getheilt, so d a ß die ganze Linie 20 gleiche Theile b e k o m m e n h a t , welche Z w a n z i g s t e l h e i ß e n . J e d e r einzelne Theil der ersten Linie ist j e d e m einzelnen Theile der 2ten 10 Linie gleich. ' / , „ der 2ten Linie h a t 2 / 2 0 , u n d die H ä l f t e der ersten Linie h a t 1 0 / 2 0 ; '/so s ' n d 2mal der lOte Theil von 1 0 / 2 0 ; u n d ' / 1 0 der 2ten Linie ist so lang als 2mal d e r lOte Theil von der H ä l f t e der ersten Linie. a /io der 2ten Linie haben 4 / 2 0 , u n d die H ä l f t e der ersten Linie h a t 1 0 / J 0 ; 4 / 2 0 15 sind 4mal der lOte Theil von 1 0 / 2 0 ; u n d J / 1 0 der 2ten Linie sind so lang als 4mal der lOte Theil der H ä l f t e der ersten Linie. 3 / 1 0 der 2ten Linie h a b e n e / 2 0 , u n d die H ä l f t e der ersten Linie h a t 1 0 / 2 0 ; '/«o sind 6mal der lOte Theil von 1 0 / 2 0 ; u n d 3 / 1 0 der 2ten Linie sind so lang als 6mal der lOte Theil der H ä l f t e der ersten Linie. 4 20 / 1 0 der 2ten Linie h a b e n ®/20, u n d die H ä l f t e der ersten Linie h a t 1 0 / 2 0 ; e / 2 0 sind 8mal der lOte Theil von l o / 2 0 ; u n d 4 / l 0 der 2ten Linie sind so lang als 8mal der lOte Theil der H ä l f t e der ersten Linie. 5 / 1 0 der 2ten Linie h a b e n 1 0 / 2 0 , u n d die H ä l f t e der ersten Linie h a t a u c h 10 / 2 0 ; u n d 5 / 1 0 der 2ton Linie sind so lang als die H ä l f t e der ersten Linie. 25 ' / l 0 der 2ten Linie h a b e n I 2 / 2 ( l , u n d die H ä l f t e der ersten Liuie h a t 1 0 / 2 0 ; 1 1 / 2 0 sind 12mal der lOte Theil von 1 0 / 2 0 ; u n d "/io der 2ten Linie sind so lang als 12mal der lOte Theil der H ä l f t e der ersten Linie; oder 1 2 / 2 0 sind l m a l 1 0 / 2 0 u n d 2mal der lOte Theil von 1 0 / 2 0 ; u n d */ l 0 der 2ten Linie sind so lang als die H ä l f t e u n d 2mal d e r lOte Theil der H ä l f t e der ersten Linie. 30 "j 1 0 der 2ten Linie h a b e n I 4 / 2 „, u n d die H ä l f t e der ersten Linie h a t 1 0 / 2 0 , l i l t 0 sind 14mal der lOte Theil von I 0 / 2 0 ; u n d 7 / 1 0 der 2ten Linie sind so lang als 14mal der lOte Theil der H ä l f t e der ersten Linie; o d e r : 1 4 / 2 0 sind l m a l 1 0 / 2 0 u n d 4mal der lOte Theil von l 0 / 2 0 ; u n d 7 / l 0 der 2ten Linie sind so lang als die H ä l f t e u n d 4mal der lOte Theil der H ä l f t e der ersten Linie. 8 35 /, 0 der 2ton Linie h a b e n 1 ·/ 2 0 , u n d die H ä l f t e der ersten Linie h a t 1 0 / 2 0 ; " / 2 0 sind 16mal der lOte Theil von 1 0 / 2 0 ; u n d ä / 1 0 der 2ten Linie sind so lang als 16mal der lOte Theil der H ä l f t e der ersten Linie; o d e r : , e / 2 0 sind l m a l 1 0 / 2 0 u n d 6mal der lOte Theil v o n I 0 / 2 0 ; u n d 8 ' 1 0 der 2ten Linie sind so lang als die H ä l f t e der ersten Linie. s / l 0 der 2ten Linie h a b e n 1 8 / 2 0 , u n d die H ä l f t e der ersten Linie h a t l 0 / 2 0 ; 1 8 / 2 0 40 sind 18mal der lOte Theil von 1 0 / 2 0 ; u n d 8 / 1 0 der 2ten Linie sind so lang als 18mal der lOte Theil der H ä l f t e der ersten Linie; o d e r : l s / 2 0 sind l m a l 1 0 / 2 0 u n d 8mal der lOte Theil von 1 0 / 2 0 ; u n d β / , 0 der 2ten Linie sind so lang als die H ä l f t e u n d 8mal der lOte Theil der H ä l f t e der ersten Linie. Die H ä l f t e der ersten Linie h a t 1 0 / 2 0 , u n d l / 1 0 der 2ten Linie h a t 2 / 2 0 ; 1 0 / 2 0 45 sind lOmal der halbe Theil von 2 / 2 0 ; u n d die H ä l f t e der ersten Linie ist so lang als lOmal der halbe Theil von 1 / I 0 der 2ten Linie; oder: 1 0 / 2 0 sind 5mal 2 / 2 0 ; u n d die H ä l f t e der ersten Linie ist so l a n g als 5mal 1 / 1 0 der 2ten Linie.

252

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

Die Hälfte der ersten Linie hat 1 0 / 2 0 , und */,„ der 2ten Linie haben 4 / 2 0 ; l 0 / 2 0 sind lOmal der 4te Theil von 4 / 2 0 ; die Hälfte der ersten Linie ist so lang als lOmal der 4te Theil von s / 1 0 der 2ten Linie; oder: 1 0 / 2 0 sind 2rnal 4 / 2 0 und 2mal der 4te Theil von 4 / 2 0 ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 2mal 2 / 1 0 und 2mal der 4te Theil von */ 10 der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat 1 0 / 2 0 , und 3 / 1 0 der 2ten Linie haben 6 / 2 0 ; 1 0 / 2 0 sind lOmal der 6te Theil von '/ 2 0 ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als lOmal der 6te Theil von 3 / 1 0 der 2ten Linie; oder: 1 0 / 2 0 sind lmal *' i 0 und 4mal der 6te Theil von '/ 2 0 ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 3 / 1 0 und 4mal der 6te Theil von 3 / 1 0 der 2ten Linie. l Die Hälfte der ersten Linie hat 1 0 / 2 0 , und 4 / 1 0 der 2ten Linie haben '/ 2 0 ; 10 / 2 „ sind 1 Ornai der 8te Theil von e / 2 0 ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als lOmal der 8te Theil von 4 / 1 0 der 2ten Linie; oder: 1 0 / 2 0 sind lmal 8 20 und 2mal der 8te Theil von e / 2 0 ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als l m a l 4 / , 0 und 2mal der 8te Theil von 4 / 1 0 der 2ten Linie. 1 Die Hälfte der ersten Linie hat 1 0 / 2 0 , und 5 / 1 0 der 2ten Linie haben auch 10 / 2 0 ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 5 / 1 0 der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat 1 0 / 2 0 , V i o der 2ten Linie haben 1 2 / 2 0 ; 10 /' 20 sind lOmal der 12te Theil von 12/2CI; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als lOmal der 12te Theil von 6 / 1 0 der 2ten Linie. 2 Die Hälfte der ersten Linie hat 1 0 / 2 0 , 7 /io der 2ten Linie haben 1 4 / 2 0 ; 1 0 / 2 0 sind lOmal der 14te Theil von 1 4 / 2 0 ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als lOmal der 14te Theil von 7 / 1 0 der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat 1 0 / 2 0 , 8 / I 0 der 2ten Linie haben 1 8 , 2 0 ; 1 0 / 2 0 sind lOmal der 16te Theil von 1 6 / 2 0 ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als 2 1 Ornai der 16te Theil von 8 / 1 0 der 2ten Linie. Die Hälfte der ersten Linie hat 1 0 / 2 0 . 9 /io der 2ten Linie haben 1β / 20 ; 1 0 / 2 0 sind lOmal der 18te Theil von 1 8 / 2 0 ; und die Hälfte der ersten Linie ist so lang als lOmal der 18te Theil von 9 / , 0 der 2ten Linie. Fig. 9

3

2

l /e Β = V 18 , und V, A = Vie;

4

»/„ = 9 X d. 12te Th. ν . 1 2 / l e . 2 Ve B = 9 X d. 12te Th. v. /s A. 12 4

/ 1 8 = 12 X d. 6te Th. v. «/is-

/„ Β = 12 X d. 6te Th. v. Vs A. oder

35

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

257

12 /is = 2 X e / « / , Β · = 2 Χ V3 Α.

/e Β

=

12

/e Β

=

15

4 5

5

/is> und 2/a A =

12

/ι β ;

/I8. und V, A = 6/Ι8;

/ΐ8 = /β Β = 15/i8 = 5/β B =

15 5

5

/e Β

=

15

Vs A

=

7is> und

/i8.

und

Va A ' = 12//18'.

10 Ve Β = V18 !

15 Χ d. 6te Th. ν. 6 /ι 8 · 15 X d. 6te Th. ν. V3 Â. oder 2 X 6/i8 + 3 X d. 6te T. v. Vie· 2 X Va + 3 X d. 6te T. v. Va A.

/is = 15 X d. 12te Th. ν. 12 /ι 8 · Ve B = 15 X d. 12te Th. v. 2/a oder 15/i8 = 1 X 12/i8 + 3 X d. 12te T. ν. "/ι 8 · Ve B = Va + 3 X d. 12te Th. v. 2/a A. 15

Vie = 6 X d. 3te Th. v. Vis· Va A = 6 X d. 3te Th. v. 1 / e B. oder Vie = 2 X »/leVa A = 2 Χ '/β B.

15 V, A V. A

20

/β Β = Va Α.

4

=

=

Vis, und «/18, und

/e Β = 6//18». Ve Β = 9//18». 2

Va A = VeB. Vie = 6 X d. 9te Th. ν. 9/ιβ· Va A = 6 X d. 9te Th. v. 3/e B.

V, A

=

Vis. und

4

/e Β = 12//18>.

Vis = 6 X d. 12te Th. ν. 12 /ι 8 · Va A = 6 X d. 12te Th. v. 4/e B.

V, A

=

Vie» und

Ve Β = 15//18».

Vie = 6 X d. 15te Th. ν. « / l e . Va A = 6 X d. 15te Th. v. 5/e B -

/a A

=

la

2

/is> und Ve Β = 3//18».

25

/is = 12 X d. 3te Th. v. 3 / l s . V3 A = 12 X d. 3te Th. v. '/e B. oder 12

/ie"s= 4 X Vis· / A = 4 X '/e B.

12

2 3

/a A

2

=

/i8» und

12

/e Β = β//18'.

2

/i 8 = 12 X d. 6te Th. v. «/is/ A = 12 χ d. 6te T. v. 2/e B. oder

12

2 3

/i8 = 2 X Vis· / A = 2 X 2/„ B.

12

30

2 3

/a A

2

=

/is» und Ve Β = '9/ I /18.»

12

/i 8 = 12 X d. 9te Th. v. Vie· / A = 12 X d. 9te Τ. ν. 3/e B. oder

12

2 3

" Ι ι , ^ ΐ χ ^ ± i A 9 : τ :_ ν ; 9 /ι 8 · ' | , A = 1 Χ Ί , + 3 X d. 9te Τ. v. 3/e B. 17 Pestalozzi Werke Bd. 15

258

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

V, A = "/„, und V. Β = "Ii.i Va Α

= «/ιβ. «nd

Ve Β =

15

/i S ;

Va A = Ve B. 12

/i8 = 12 X d. 15te T h . ν . »/ιβ·

2

B

/a A = 12 X d. l ö t e T h . ν. 5/β

·

F i g . 12 Zwey wagrechte gleich lange u n d gleich laufende Linien. 5 Die erste dieser Linien ist d u r c h zwey große P u n k t e in 3 Drittel, u n d jedes dieser Drittel ist d u r c h 6 kleinere P u n k t e in 7 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 21 gleiche Theile b e k o m m e n h a t , welche E i n u n d z w a n z i g s t e l heißen. Die 2te dieser Linien ist d u r c h 6 große P u n k t e in 7 Siebentel, u n d jedes 10 dieser Siebentel ist d u r c h 2 kleinere P u n k t e in 3 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 21 gleiche Theile b e k o m m e n h a t , welche E i n u n d z w a n z i g s t e l heißen. J e d e r einzelne Theil der ersten Linie ist jedem einzelnen Theile der 2ten Linie gleich. 15 /, Β

= '/»ι, u n d

Va

A

Va

A

= './„;

V21

= 3 X d. 7te Th. ν . ' / 2 ι ·

ν , Β = 3 X d. 7te T h . v. V 3 Α.

Ίι Β = »/.ι. i n d

= "/sii

V21

= 3 X d. 14te T h . v. " / 2 1 .

v 7 B = 3 X d. 14te T h . v. 2 / 3 A.

V7 B = ·/.!.

und

Va

A

= '/si!

V21

= 6 X d. 7te T h . v. ' / » .

20

V, B = 6 X d. 7te T h . v. Va A. Va A = " / « :

V21 = 6 X d. 14te T h . v. "/¡si/ 7 B = 6 χ d. 14te T h . v. 2 / s A.

2

3

/7

B

= ·/„.

und

Va

A

= '/21;

e

/ 2 i = 9 X d. 7te T h . ν . ' / 2 ι ·

V, B = 9 X d. 7te T h . v. Va A. oder 3

V, B

= »/si, u n d

Va A =

14

/21;

/ 7 B = Va + 2 X d. 7te T h . v. Va A.

V21 = 9 X d. U t e T h . v. " / s i · V 7 B = 9 X d. 14te T h . v. 2 / 3 A.

4

/7 B

=

12

/21, u n d

Va A = ' / i l !

12

/ 3 i = 12 X d. 7te T h . ν. ' / 2 ι ·

V, B = 12 X d. 7te T. v. V, A. oder 12

/ 2 i = 1 X ' / s i + 5 X d. 7te T. v. '/ai·

V, B = '/a + 4

/7 B

=

12

/ 2 i, u n d

Va A = " / „ ;

12

5

X d · 7 t e τ · ν · Va A.

/ 2 i = 12 X d. U t e T h . v. " / » ·

V, B = 12 X d. U t e T h . v. »/. A.

25

Anschauungslehre der Maßverhältnisse 5

/7B



=

/ 2 ι, u n d Vs A =; ' / . l i

1S s

Β 5U Β =

15

/ 2 ι, u n d • | , A =.14// 21».

/ 2 i = 2 X ' / í i + d. 7te T. v. ' / 2 1 .

/ , Β = 2 X Va + d. 7te T . v . Va A.

15 5

/ 2 i = 15 X d. 14te Th. v. »/21·

/ 7 Β = 15 X d. 14te T. v. 2 / 3 A. oder

15 5

« / 7 Β • = "/21, u n d V, A = Ί-iù

/2i = 1 X

/7 Β =

18

10

/ 2 1 = 15 X d. 7te Th. ν . 7 / 2 1 .

/ 7 Β = 15 X d. 7te T h . ν. V 3 Α. oder

15 5

259

2

14

/ 2 i + d. 14te T. v. » / a i ·

/a + d. 14te Th. v. 2/a A.

/ 2 i = 18 X d. 7te Th. v. ' / „ ·

· / , Β = 18 X d. 7te Th. v. Va A. oder

«/, Β = "/.¡ι, u n d

2

/3A = "/.li

18

/ 2 l = 2 χ V 2 i + 4 X d. 7. T. v. '/ 2 1 .

18

/ 2 i β = 2 X Va + 4 X d. 7te G. v. ' / 3 A.

18

/ u = 18 X d. 14te T h . ν.

β

15

14

/21.

/ 7 Β = 18 X d. 14te T h . v. 2 / 3 A. oder

ls

Ui

= 1 χ

14

/21 + 4 X d. 14te T . ν . " / 2 ι ·

«/, Β = 1 X 2/3 + 4 X d. 14te T. v. Va A. V, Α =

7

/21, u n d

V,B

= 'lili

7

/ 2 1 = 7 X d. 3te T h . ν . 3 / 2 χ·

Va A = 7 X d. 3te Th. v. V 7 B. oder 7

20

/ 2 1 = 2 X »/si + d. 3te Th. ν. »/„ι-

V, A = 2 χ V 7 + d. 3te T. ν. V 7 B . V, Α =

7

/sl, und

7

j.n.

/ A = 1 χ 3 / 7 + 5 X d. 9te Τ. v. 3 / 7 B. 10

2 3

/a A =

2

/ , und

14 21

/ Β = »/il!

4 7

" ζ , ! = 14 χ d. 12te Th. v.

; .

42 21

/ A = 14 X d. 12te T. v. 4 /, B. oder

2 3

»/21 = 1 X

/

12 21

+ 2 X d. 12te T. v.

/ .

12 21

/ A = 1 X 4 /, + 2 X d. 12te T. v. "/, B.

2 3

/ A = " / s i . und η, Β = " / s i !

2 3

" / 21 — 14 X d. 15te Th. v.

/ .

15 al

15

/ A = 14 X d. 15te Th. ν. 5 / 7 B.

2 3 2

/„ A =

/ , und η , B =

14 21

/ ;

ls 21

"/21 = 14 X d. 18te Th. v. "/ai/ A = 14 X d. 18te Th. ν. 6 /, B.

2 3

F i g . 13 Zwey wagrechte gleich lange und gleich laufende Linien. 20 Die erste dieser Linien ist durch 2 große Punkte in 3 Drittel, und jedes dieser Drittel ist durch 7 kleinere Punkte in 8 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 24 gleiche Theile bekommen hat, welche V i e r u n d z w a n z i g t e l heißen. Die 2te dieser Linien ist durch 7 große Punkte in 8 Achtel, und jedes dieser Achtel ist durch 2 kleinere Punkte in 3 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze 25 Linie 24 gleiche Theile bekommen hat, welche V i e r u n d z w a n z i g t e l heißen. Jeder einzelne Theil der ersten Linie ist jedem einzelnen Theile der 2ten Linie gleich. \/ s B =

/ , und

3 24

Va A = V24;

/

3 24

= 3 X d. 8te Th. ν. 8 / 2 4 .

Υ 8 Β = 3 Χ d. 8te Th. v. Va Α. v8 B =

/ , und

3 24

3/ 21 = 3 χ d. 16te Th. v.

/ A =

2 3

/ .

16 24

i/ 8 B = 3 X d. 16te Th. v. / A. 2 3

/ B = «/21> und

2 8

Va A =

/ ;

8 24

/

a 24

= 6 X d. 8te Th. v. 8 / 2 1 .

/ B = 6 X d. 8te Th. v. 1 / 3 A.

2 8

30

261

Anschauungslehre der Maß Verhältnisse «/β Β

=

«/24.

u n d

*/.

Α

=

"Ζ·,,,;

/

6

=

2 4

2/8

»/„

Β

=

»/21,

u n d

1/3 A

=

8

/s«;

d

/24

3

/8

=

=

4



Β

=

=

β/24,

/

1 2

2 4

" » d

,

u n d

*/,

A

1/3 A

=

=

/

1 β

/

8

4;

2

;

2 4

3



s

/24

3



/

1 2

1

=

9

+

T h .

+

d.

8te

16te

» /

8

X

d.

16te

12

χ

d.

8te

2

s

/

T.

v.

T h .

ν.

V

ν.

"/ v.

T h .

A .

.

2 4

Ste

T h .

.

2 4

/3

/24.

v.

T h .

9

v.

ν.

T h . d.

d.

v.

T h .

8te

V24

Χ

=

=

2 4

d.

Vs

T h .

16te

8te

X X

=

16te d.

d.

9

=

Β

d. χ

χ

=

Β

4/β

X 6

9

Β

» U ,

»/β Β

6

Β

2

/24. A .

3



/3

2

v.

oder 8

A .

/24.

8

Β = 12 X d. 8te T. v. Va A. oder

i 2 / , , = 1 X 8 / 24 + 4 X d. 8te T. v. 4

4



Β

=

/

1 2

2 4

,

u n d

2

/3

A

=

" /

4 ¡

2

/8

5

Β

=

l s

/

2 4

.

u n d

1/3 A

=

/

s

;

2 4

Β

/24

1 2

4

15

/e

/8

/

1 5

5

/s

Β

=

1 5

β/β

Β

=

1 8

5

/24,

u n d

/

u n d

A

=

"/s4Î

»/a A

=

s

2

/3

20

5

2 4

,

/

2 4

;

/

Β

4

2



1 8

/

β

/8

Β

=

" / J , ,

u n d

2

/3

A

=

l e

/

2 4

;

1 8

6

/

Β

=

2 1

/24.

u n d

Va

A

=

8

/

2 1

;

i

Β

= =

=

/

V ,

'/„

Β

=

2

V

2 4

,

u n d

»/» A

=

1 6

/

2 4

;

2 1

2 4

Β

/24

'/8 Β

= =

= =

+ +

18

X

d.

18

X

X

l e

X

2

χ

21

2 Ί ,

21 21

d. /

X X

4

+ +

d.

8te

d.

8

ι

2

/

2 4

5

d. d.

2

d.

8te

+

5

X

d.

16te 16te

v.

d. d.

Va

2 4

A .

A .

T .

oder

v.

T.

v.

/3

A .

X

2

16te T .

v.

l

s

/a

/24 A .

d.

A .

8te

T .

v. v.

oder

v. v.

1 8

2

/3

2 1

A.

v.

oder

T . x

/3

v. A .

"/a4· 2

/

/24.

8

Va

8te

T .

/

A .

16te T .

v.

T h .

s

v.

T .

T .

v.

/24.

8te

T h .

oder

Va

/3

d.

X

8te

2

8

X

X

2

v.

v.

T h .

T .

v.

v.

16te

/a

X

X

16te

A .

"/î4·

T h .

X

2

A .

Va

T h .

T h .

2

/3

8te

v.

T h .

2

v.

8te

2

A .

/24.

s

d.

T.

8te

/24 Va

21 =

8

8te

d.

X

1

d.

X

16te

d.

2

1

X

v.

>/,

»/si-

v.

T h .

16te

d.

X

X

=

'/β Β

2 1

X

χ

2

7

v.

ν.

T h .

T h .

+

7

T .

T h .

8te

d.

18

=

Β

» / »

30

=

8te

2 4

+

X

18

=

/24

δ/β

'/β

2

/,

8te

16te

d. /

8

1 5

=

Β

/8

1 8

=

Β

/8

X

15

=

2 4

»Va,

25

=

X

d.

16te

d.

d.

15

1

X

d. X

X

1

=

Β

«/,

β

=

4

X

12

15

=

2 4

+

3

12

Β

/

V

=

=

2 4



1 5

=

Β

5/e 1 5

=

8/

/3 A .

oder

8

/24.

262

Anschauungslehre der M a ß Verhältnisse 21

/í* =

1 Χ

= '/, +

7 . Β Va A

s

=

/24, u n d

V e, B

. = 31 1 24»

8

/24 =

V , A

8/

24

=

8

=

/24, u n d

V a, B

= β// 24».

8

Va Α V 24

8

=

/24, u n d

3

/s Β

= V 24»

β

V. A

=

/24, u n d

Va Β

= 1 2 // 24».

8

/24 =

Va A

8

=

/24> u n d

5

/s Β

= 15/I 24».

8

s

Uì< u n d

e

/s Β

= 18// 24».

8

=

s

/24)

und

'/e Β

= 2 1 /I 24».

8

/3 A

=



/8», u n d

Ve Β

= V 24»

!

/24

/24

/a A

=

"/s,,

und

2

/a Β

= 8// 24».



/24

1 6

/a A

=

le

/s4. u n d

'/e Β

= 9// 2 4 ».



/24

Ί , Α 1β 2

Va A

=



/24. u n d

Va Β

= 1 2 // 24».

/s Α

18 2

/24

/24

/3 Α

/24.

= 8 Χ d. 6te Τ . ν .

2

/β Β . oder

β

χ

/24 + 2

Χ

/s +

2

Χ

9

3

ί3 X d . 1 2 t e T h . v .

12

= 5 X = 5 X

/8 B . /24.

4

15



/s

3

χ

= 2 Χ

/β B .

/24. B

β 2

d. 6te T . ν. V24 + 'I, +

4 χ

·

oder 3

4

X

X

V24 +

X

3

/8 +

7 X

/24. B

·

/24·

/3 B . oder e

d. 6te T . ν. d. 6te T . ν. 9 3

2

/24·

/8 B.

/24.

/8 B . oder

d. 9te T . ν.

7 X d. 9te T . ν .

= 1 6 χ d. 1 2 t e T h . v. =

B

d. 3te T . v . Va

= 1 6 X d. 9te T . ν.

= 1

-

/24.

Vs +

= 1 6 χ d. 9te T h . v.

= 1

·

d. 3te T . v.

= 1 6 X d. 6te T h . ν .

2

B

/24. β

21

·

/24.

6

18

B

/24 +

= 16 χ

/24·

/s Β.

/24.

= 8 X d . 9te T h . v.

3

β

2

2 X d. 6te Τ . v .

/ä4·

¡„ Β .

d. 6te Τ . ν .

= 1 6 X d. 3te T . v . V s

/24=

'/,Α S

β

= 1 6 X d. 3te T h . v.

Ί » Α

1

ί3 Χ d . 6 t e T h . ν .

ί5 X d . 2 1 t e T h . v .

Va Α 2

2 χ d. 3te Τ . ν .

= 8 X d. 2 l t é T h . ν. '/s

/ , Α



'/, +

/

·

3

d. 3te Τ . ν.

= 8 X d. 18te T h . ν .

/24 =



Χ

ίJ X d . 1 8 t e T h . v .

/24 =

Va Α 2

2

= 8 X d. 15te T h . v .

Va Α Va A

/24 +

«i X d . 1 5 t e T h . v .

/24 =

Va Α Va A =

¡a Β . oder

3

= 8 X d. 12te T h . ν .

Va Α

/a

¡21.

ί3 X d . 9 t e T h . v .

V a A s

d. 16te Τ . v.

Α

1

= 1

/24 =

2

= 8 X d 3te T h . ν. χ



5 χ d. 16. Τ . ν.

s

= 1

Va Α ν, A

5 Χ

= 2 χ

/24 =

/2ι +

!3 X d . 3 t e T h . ν .

2

Va Α Va A



la

3

9

/24-

/8 B.

/24.

1 6 Χ d . 1 2 t e Τ . v . */β Β . o d e r

263

Anschauungslehre der Maß verhältnisse le

V, A

_ —

16/ / 24» u n d

5

/s Β =

15

/24;

/24 = 1 X

12

/ 2 4 + 4 χ d. 12te Τ. v.

4

2

12

/24.

4

/ 3 Α = 1 Χ /β + 4 χ d. 12te Τ. v. / 8 Β.

16/ _ / 24 — 16 χ d. 15te Th. ν . 2

15

/ 24 -

5

/ 3 Α = 16 X d. 15te T. ν . /β B. oder

l5 4· / 2 4 = 1 X / 2 4 + d· 15te T . v. 5 5 2 1 X / + d. 15te T. v. /s B. 8 /3 Α = 16

2

/3 A

— —

16/ / 24> u n d

β

/8 Β =

»/,.;

16

18

/ 2 4 = 16 X d. 18te Th. v.

/24.

6

V . A = 16 X d. 18te T. v. / s 2

16/ und /3 A — — Iii'

7

/s Β =

21

/24;

10

B

-

21

/ 2 4 = 16 X d. 2 l t é T h . ν. / 2 42/3 A = 16 X d. 2 l t é T h . ν . »/β Β ·

Ιβ

F i g . 14 Zwey wagrechte gleich lange u n d gleich laufende Linien. Die erste dieser Linien ist d u r c h 2 große P u n k t e in 3 Drittel, u n d jedes dieser D r i t t e l ist d u r c h 8 kleinere P u n k t e in 9 gleiche Theile getheilt,· so d a ß die ganze 15 Linie 27 gleiche Theile b e k o m m e n h a t , welche S i e b e n u n d z w a n z i g s t e l heißen. Die 2te dieser Linien ist durch 8 große P u n k t e in 9 Neuntel, u n d jedes dieser Neuntel ist d u r c h 2 kleinere P u n k t e in 3 gleiche Theile getheilt, so d a ß die ganze Linie 27 gleiche Theile b e k o m m e n h a t , welche S i e b e n u n d z w a n z i g s t e l 20 heißen. J e d e r einzelne Theil der ersten Linie ist j e d e m einzelnen Theile der 2ten Linie gleich. Vo Β

=

3

/27, u n d

1/3 A = »/a?;

3

/ „ = 3 X d. 9te T h . ν. » / „ .

Ve Β = 3 X d. 9te T h . ν . »/» Α. 25 ι/ 9 Β 2

/e Β

= »/„, und

η3 Α = " / Î J Î

= ·/*„ u n d

1/3 A =

β

/27;

»/ 27 = 3 Χ d. 18te T h . ν. »/¡¡τ· V 9 Β = 3 X d. 18te T h . v. 2 / 3 A. 6

/ 2 7 = 6 X d. 9te T h . ν . 9 / 2 ,·

2 2

/e Β

=

β

/ 2 7. « n d

2

/3 A = " / s ? ;

β

/ 2 7 = 6 X d. 18te T h . v.

18

/ 2V . 2

30

2/„ Β = 6 X d. 18te T h . v. / 3 A.

3/β Β

= »/«. u n d

3

=

/β Β

β

/ 2 7. u n d

Va A = ' ¡ 2 7 ; 2/3 A =

18

/27;

»/. Β = V 3 A. 9

/ 2 7 = 9 X d. 18te T h . v. » / „ .

3 4

35

/ 9 Β = 6 X d. 9te T h . v. V, A.

/β Β

= 12/ 27j „ n a

i/ 3 a

=

9/ 27 .

/ 9 Β = 9 X d. 18te T h . v. 2 / 3 A.

i. / ¡ ¡ 7 = 12 χ d. 9te T h . ν . »/27· 4

/ 9 Β = 12 X d. 9te T . v. V 3 A. oder

264

Anschauungslehre

der

/

1 2

B

— —

12/ /27> u n d

= 1 8 // 2 7 ».

/s A

2

_ —

15/ / 27» u n d

Va

= 9 // 2 7 ».

A

/

/

= 1 8 // 2 7 ».

A

V,

B

— —

/ / 27» u n d

Va

= 9 // 2 7 >.

A

B

=

/

B

9

— 18/ / 27

«u B

— —

18/ / 27» u n d

B

— —

2 1

/ / 27' u n d

/3 A

2

Va

A

B

=

2

6

/

9

B

=

2

= 9 // 2 7 .'

21/ / 27 =

B

— —

/ / 27» u n d

13 A

2

/

2

=

,

»/» Β »/. Β

=

" / , „

u n d

1/3 A

=

9

/

=

/„ Β

=

2 4

/2,>

u n d

2

/

3

A

8

/„ Β

2

V

=

/

2 4

=

3

/

d.

χ

T h .

+

/ /

2

v.

2 7

.

A.

A.

oder

. oder

A.

9te

d.

T h .

2 7

2 7

d.

X

/

9

/

9

X

3

18te

2 7

T.

9te T.

v.

1 8

/

3

X

d.

Va

A.

20

d. 18te Τ . v.

χ

3

/27.

.

2 7

+

2

9

v.

v.

3

/

v.

18te Τ.

+

3

3

+

d.

1 8

2 7

;

9

/ x

2 7

/

3

X

2

χ

1 =

1

=

9

A



X 9

+

Ί ,

X

|

d. χ

X

9te T.

/ „

9

2 4

=

2 7

d.

X

2

24 =

/β Β

8

=

3

A.

2 7

χ

24

=

2 7

/

2 1

B

/

3

A.

3

.



X

= =

2 7

«/„ Β

V9

/

2

9

V

/27.

9

15

/

X

1

v.

V

v.

A.

oder

18te Τ. v.

» / „ 2

/3

A.

2

' | , B 8

Χ

1

oder T.

/s,.

v.

d. 9te T . v. 9

21

=

T h .

d. 9te

X

21

=

'/» Β 2 1

X

X

2

.

A.

:

/27

2 1

/a

21

=

2 7

Va

21

B

9

X

2

/

9

2 7

v.

1 8

T h .

d. 9te T. v.

χ

T.

T. v.

18te

/

. A.

d. 9 t e

d. 9te

18te

3

/2

9

A.

3

Va Α .

X

d. 9te

9

/

6

X

9

2 7

/

2

V.

T. V

/

1 8

v.

v.

X

/

21/ / 27

+

d.

v.

v.

X

= 1 8 // 27 ».

7

X

T h .

18

6

= 1 8 // 2 7 ».

6 d.

T. v.

18

2

' / . B

2 1

+

9te

T h .

9te T.

2 7

X

15

18/ / 27 =

/

9

Va

=

d.

X

15

18te

d. 9te

X

1

15/ / 27 = 5

1 8

15

d.

d. 9te

18te T h .

d.

X

X

3

X

d.

χ

15

,

2

9

3

X

12

+

2 7

+

12 =

/

9

Vs

B

9

/

5

15/ / 27» u n d

B

9

/

1 5

_ —

=

15/ / 27 = 5

B

B

9

X

1

12/ / 27 ' 4

B

=

2 7

/

4

Maßverhältnisse

χ

/

3

d. 3te X

Va A. d.

d.

X

9te

oder T.

9te T.

v.

T h .

v. v.

+

d. 18te Τ . v.

+

6 6

T h .

d. 3te

T.

X X

d.

v. v.

8

»/»,· Va

A.

" / „ . 2

/

3

A.

oder

18te T. v.

/

25

v.

18te T .

» / „ 2

X

6

18te

d.

v.

6

2 7



. B .

oder

1 8

2

/

/ 3

2 7

A.

i

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

Va A

=

9

/27, und

7» Β = β// 27. »

5 V, A

=

727, und

V. A

=

727, und

10 Va A

=

Va A

=

Va A

=

Va A

=

Va A

=

β

/ 2 „ und

V27' und β

»/. Β

= 8//27». 4 Β = 12/ . /9 / 27' 7 9 B = 15/I 27.» V» Β = 18/ . . Β = 21// 27»

/27, und

15 9

/27, und

/9 Β = 24// 27.»

8

/27, und V. Β = 3//27».

18

· / „ = 3 χ >/, Va Α = 3 Χ V, Β. 9 = 9 Χ d. 6te Th. ν. β/27· // 27 ~

2 Va Α = 9 X d. 6te T. v. /„ B. oder 9 6 // 27 = ~ 1 Χ β/27 + 3 X d. 6te T. ν. /27· 2 2 Va Α = 1 X /9 + 3 X d. 6te T. ν. /9 B. 3 Va Α = /9 B. 12 727 == 9 X d. 12te Th. v. /27. 4 Va Α = 9 X d. 12te Th. ν. /„ B. 15 9// 2 7 - -9 X d. 15te Th. v. /27.

5 Va Α = 9 X d. 15te T. ν. /9 B. 9// 27_-= 9 X d. 18te Th. v. ls / 27 . 6 Va Α = 9 X d. 18te Th. ν. /„ B.

21 727 == 9 X d. 2lté Th. ν. /27Va Α = 9 X d. 2 lté Th. v. '/, B. 24 7 2 7 == 9 X d. 24te Th. v. /27. 8 Va Α = 9 X d. 24te Th. ν. /„ B. ,8

/2, = /.Α = 18 /2, = Va Α = !

20 /a A

=

Va A

=

2

/27. und 7, Β = 727;

18// 27 =" Va Α = 1β /2, = Va Α =

18

18 =

6 χ 7 27· 6 χ Ve Β.

18/I 27 ' = 18 X d. 6te Th. ν. β/27· 2 7a Α = 18 χ d. 6te T. ν. /9 B. oder 18// 27 =" 3 X 72,· Va Α = 3 X 2/9 B.

25

30 Va A

18 X d. 3te Th. v. »/„. 18 X d. 3te Th. v. V9 B. oder

/27; und V» Β = 727;

18

/27, und

/9 Β = 12// 27. » 18// 27 =_ Va Α = 18 /27 == 2 /3 A =

4

265

18 X d. 9te Th. ν. β/27· 18 χ d. 9te T. ν. 3/9 B. oder 2 X 727· 2 X 7 » B. 18 X d. 12te T. v. 12/27. 18 X d. 12te T. ν. 4/9 B. oder 1 X 12/27 + 6 X d. 12te T. v. 12/27 1 Χ 4/9 + 6 X d. 12te T. v. 4/9 Β.

266 a

/3 A =

Anschauungslehre der Maßverhältnisse 18

/„„ u n d

s

/9 Β =

15

/27;

18

/ 2 7 = 18 X d. l ö t e Th. v.



/27.

5

2

/ 3 A = 18 X d. 15te T. ν. / 9 B. oder 18/ —- 1 X " / a , + 3 X d. 15te T. ν. 1 5 / 2 7 . / 27 — 5 5 / 3 A = 1 X /» + 3 X d. 15te T. ν. /„ B.

2

7s A =

18

/3 A =

18

ä

/ 2 7 , und /27, u n d

δ

/9 Β =

7



=

18

/27;

21

/27;

/s A = °U B. 18/ — 18 X d. 2 l t é Th. v. / 27 — 2

2 2

/a A = " / i 7 . u n d

»UΒ

=

"/„;

/27.

/ 3 A — 18 X d. 2 l t é T. v. '/» B.

18/1 27 _— 2

21

18 X d. 24te Th. v.

24

/27.

/ 3 A = 18 X d. 24te Th. v. s / 9 B.

F i g . 15

10

Zwey wagrechte gleich lange u n d gleich laufende Linien. Die erste dieser Linien ist durch 2 große P u n k t e in 3 Drittel, u n d jedes dieser Drittel ist durch 9 kleinere P u n k t e in 10 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 30 gleiche Theile bekommen h a t , welche D r e i ß i g s t e l heißen. Die 2te dieser Linien ist durch 9 große P u n k t e in 10 Zehntel, u n d jedes dieser 15 Zehntel ist durch 2 kleinere P u n k t e in 3 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 30 gleiche Theile b e k o m m e n h a t , welche D r e i ß i g s t e l heißen. J e d e r einzelne Theil der ersten Linie ist jedem einzelnen Theile der 2ten Linie gleich. V. A = 3 V l . B = / 3 », u n d

2

β /io B = / 3 0 , u n d

2

10

/30;

o/ . /s A = 2 / 30»

10/ . V . A = / ao> 20/ . /s A = / ao>

2

/io B = β / 3 ο. " n d

3

/io B = 9/3Ο. u n d . Va A = 10// 30».

2

3

/ 3 0 = 3 χ d. l o t e Th. v. " / 3 0 . V i o B = 3 X d. lOte Th. v. V 3 A.

20

3/ — 3 X d. 2Ote Th. v. 2 »/ 30 . / 30 — 2 Vio B = 3 X d. 20te Th. v. / 3 A. 6/ _ 6 X d. lOte Th. v. 1 0 / 3 0 . / 30 2 /io B = 6 X d. lOte Th. v. Vs

A

-

25

β I _ 6 X d. 2Ote Th. v. 2 »/ 30 . / 30 — 2 2 /io B = 6 χ d. 2Ote Th. v. / 3 A. 10 9/ _ / 30 — 9 X d. lOte Th. v. / 3 0 . /ίο B = 9 X d. lOte Th. v. V 3 A.

3 3

/io B = */so.

u n d

2

20/ . /a A = / 30»

20 9/ _ 1 30 —9 χ d. 2Ote Th. ν . / 3 o· 2 /io B = 9 X der 20te Th. v. / 3 A.

30

3 4

/io B =

12

/ 3 0 , u n d Va A = 10// 30».

12/ _= 12 χ d. lOte Th. v. 1 0 / 3 0 . / 30 ~ 4 /io B = 12 χ d. lOte T. V. V 3 A. oder 12/ _= 1 X 10 / 3 0 + 2 X d. l O t e T . v. " / , „

/ 30 -

4

/ 1 0 Β = 1 X Va + 2 X d. lOte T. v. V3 Α. 35

Anschauungslehre der Maßverhältnisse 4/ιο

Β

=

12/ao.

. . A = 20/ / 30»

und

12/30 4/ιο

5/ιο

Β

=

15/30»

. und V., A = 10/ / 30»

ls/30

15/ao

Β

=

15/ao>

und

2/a

. A = 20/ / 30»

16/

6/ιο

Β =

18/»o.

. und V , A = 10/ / 30»

ls /

3o

3o

Β

=

18 /

30 ,

. und Va A = 20/ / 30'

15

=

21/ao>

. und Va A = 10/ / 30»

= 15 X d. 20te Th. v. 2 °/ 30 .

= 18 X d. lOte Th. v.

10 /

30 .

= 1 X

10130

+ 8 X d. l O t e T . ν. "/3ο-

Β = 1 X Vs + 8 X d. lOte T . v. Vs A.

10

18/ao 6/ιο

7/ιοΒ

+ 5 X d. lOte T . v. 1»/30.

Β = 18 X d. lOte T . v. Va A. oder

18/ao

6/ιο

10/ o 3

Β = 15 χ d. 2Ote Th. v. 2/3 A.

β/ιο

β/

= 1 X

Β = 1 X Va + 5 X d. l O t e T . v. V 3 A .

5/io

10

= 15 X d. lOte T . v. «/,„.

Β = 15 X d. lOte T . v. Va A. oder

s/io 5/ι„

= 12 X d. 20te Th. v. 2«/30.

Β = 12 χ d. 20te Th. v. 2/3 A.

6/ιο

5

267

= 18 X d. 2Ote Th. v. 2 °/ 30 .

Β = 18 X d. 2Ote Th. v. 2/3 A.

21/ao

= 21 X d. lOte Th. v.

10 /

30 .

'/i 0 Β = 21 X d. lOte T . v. V 3 A. oder 21/ O 3

= 2 X

10/ao

+ d. l O t e T . v . «/ao·

'/ίο Β = 2 X Va + d. lOte T . v. Va A. 7/ιο

Β =

21/ao.

und

2/a

. A = 20/ / 30»

20

21/ao

= 21 X d. 2Ote Th. v. 2°/ao·

'/ίο Β = 21 χ d. 20te T . v. 2/3 A. oder 2 1 /ao= 7/io 8/ιο

Β

=

24/ao.

. und Va A = 10// 30»

24/ao

2 4

8/ιο

Β

= »/, o, und

2/3

. A = 20/ / 30»

Vio Β

=

27 /

30 ,

. und Va A = 10/ / 30»

2 7

10

10

2V β/

30

10

3o

+ 4 X d. lOte T . v.

I O /

3 0

= 24 X d. 20ste Th. ν. 2»/30· = 1 X

20/ao

+ 4 X d. 2Ote T . v. 2«/30

Β = 1 χ 2/3 + 4 χ d. 2Ote T . v. 2/s A.

1 3 0

s/

10/

Β = 24 χ d. 2Ote T . v. 2/3 A. oder

xo

/ 3 0

8/

= 24 χ d. lOte Th. v. «/,„. = 2 X

24/ao

2 4

30

+ d. 2Ote T . v. 2/3 A.

Β = 2 X Va + 4 X d. lOte T. v. V 3 A.

10

8/

+ d. 20te T . v. 2»/30.

2/ 3

Β = 24 X d. lOte T . v. Va A. oder

/ 3 0

8/

20/ O 3

Β = 1 X

8/ιο

25

1 X

= 27 X d. l O t e T . v. « , , „ . Β = 27 X d. lOte T . v. Va A. oder = 2 X

10/30

+ 7 X d. l O t e T . v . »/, 0 .

Β = 2 χ Va + 7 X d. lote T . v. V , Α.

Anschauungslehre der Maß Verhältnisse

268 9/ιο

Β = "/3„, und

2/ 3

Α =

2»/ »; 3

27/ 0 3

= 27 χ d. 20te T. v. «»/,0.

9/ιο Β == 27 χ d. 2Ote Τ. v. 2/3 Α. oder 27// 30 1 χ 20/3o + 7 X d. 20te T. v. 2»/30 9 /ιοΒ

= 1 X

20Uo

+ 7 X d. 2Ote T. v. 2/3 A.

Va A

=

. 10/ = 3/ I 30» 130' und Vio Β

10/ — 10 X d. 3te Th. v. 3/30. / 30 — V . A = 10 X d. 3te T. v. V i o 5 · oder 10/ _ / 30 3 X 3/ao + d. 3te T. v. 3/s0. V . A = 3 X Vio + d. 3te Th. v. V i c o -

Va A

=

β/ . 10/ und 2 / 3 0» /io Β = / 30»

10// 30 _— lo X d. 6te Th. v. «/30. V . A = 10 X d. 6te T. v. 2/10 B . oder 10/ 0 3

=

5

10

1 X 6/3q + 4 X d. 6te T. v. «/so·

ν 3 Α = 1 χ 2/10 + 4 χ d. 6 t e T . v. 2 / 10 B. V, A

=

10/ und 3 / 30» /io Β = */3θ!

10/ _ 10 X d. 9te Th. v. »/30. / 30 — V 3 Α = 10 X d. 9te T. v. 3/10 B . oder 10/ / 30— —1 χ s/,,, + d. 9te Τ. v. »/,o· V3 Α = 1 X

V. A V. A

=

=

3/

10

+ d. 9 t e T . v.

3/

10

12/ . 10/ und 4 / 30» /xo Β = / 30»

10/30

. 10/ und 5/io Β = 15/ / 30» / 30»

V« Α = 10 X d. 12te Th. v. 4/10 B. 10/ _ 10 X d. 15te Th. v. 15/30. I 30 — Va Α = 10 X d. 15te Th. v. 5/10 B .

=

10 X d. 12te Th. v.

12 /

=

18/ . 10/ und 6 / 30» /l0 Β = / 30»

10/ _ 10 X d. 18te Th. v. ls/3(>. / 30 — 6 Va Α = 10 X d. 18te Th. v. /10 B .

V. A

=

21/ . 10/ und 7 / 30' /io Β = / 30»

10/ — 10 X d. 2 lté Th. v. 21/30· / 30 — Va Α = 10 X d. 2Ite Th. ν. '/ίο Β .

Va A

=

. 10/ und 8/l„ Β = 24// 30' / 30»

10/ _ 10 Χ d. 24te Th. ν. 24/30· / 30 — Va Α =- 10 Χ d. 24te Th. ν. 8/10 Β .

V. A

=

10/30

. Β = 27/ / 30»

10/ _ 10 X d. 27te Th. v. 2 '/ 30 . / 30 — V . A == 10 X d. 27te Th. ν. 9/ιο B -

Va A

=

9/.o

20/ und 3/ . / 30 V i . Β = / 30»

=

20/ und / 30

. 2/lO Β = β/ la 0»

20

25

20/ / 30— —20 X d. 3te Th. v. 3/30. 30 2/s Α =; 20 X d. 3te Th. v. Vio B . oder 3/ . 20/ — 6 X s/,,, + 2 X d. 3te Th. v. 30 / 30 — 2/a

2/ A a

B.

s0 .

Va A

und

15

Α = 6 X Vio + 2 X d. 3te T. v. Vi„B.

20/ — 20 X d. 6te Th. ν. β/3ο· / 30 — 2/ A = 20 X d. 6te Th. ν. 2/ Β · oder 3 10

269

Anschauungslehre der Maßverhältnisse 20/ao=3 2/s

»/, A

= » · / „ und »/ι. Β = »/so!

X 6/BO + 2 X d . e t e T . v . «/•

A = 3 X 2/10 + 2 χ d. 6te T . v. 2/I0 B.

20/ — 20 X d. 9te Th. v. 9/30· / 30 — = 20 X d. 9te Th. ν. 3/10 B. oder

2/3A

20/ — 2 χ »/»o + 2 X d. 9te T. v. »/»„· / 30 —

5

2/s 2/3

A

= *o/30 u n d

4 Jio

B

=

,2/3o.

A = 2 X 3/10 + 2 X d. 9te T. v. 3/10 B.

20/ / 30 —20 X d. 12te Th. v.

12/30.

A = 20 X d. 12te Th. ν. 4/10 B. oder 20/ — 1 X 12/30 + 8 X d. 12te T. v. 12/30. / 30 — 2/3

10

2/3A

20/

¡Z0

= 1 X 4/io + 8 X d. 12teT.ν. 4/10 B. _ — 20 X d. löte Th. ν.

B. oder = 20 X d. löte Τ . ν. 20/ 1 X »/.o + 5 X d. 15te T. v. 15/30. i 30 — 2/3A

2/3

A

= » « / „ und */ι. Β =

15/30»

15/30·

5/10

2/3A

= 1 X 5/io + 5 X d. 15teT.v. 5 /i 0 B.

20/ — 20 X d. 18te Th. ν. / 30 —

1β/30·

β B A == 20 X d. 18te Τ. ν. /ιο - oder 20/ — 1 X 1s/30 + 2 X d . 1 8 t e T . v - 18/3„. / 30 — 2/3

15 V» A

=

2/30

und »/ίο Β =

18/3ο!

2/3A

= 1 X 6/io + 2 X d. 18teT. v. 6/10 B.

20/ — 20 X d. 21te Th. v. 21/s0· / 30 — 2U A -= 20 X d. 2lté Th. ν. '/ίο ·/, A

= « / „ und '/ίο Β = "/so!

20

20/ — 20 X d. 24te Th. ν. / 30 — 2/a

»/, A

=

20/30

und "/ι. Β = "/so!

2/3

25

'/, A

= ··/,. und »/ίο Β =

27/30;

·

24/30-

8 A == 20 X d. 24te Th. ν. /ιο

so/ _ / 30 —20 X d. 27te Th. ν.

Β

B-

27/30·

A = 20 X d. 27te Th. ν. 8/io B.

F i g . 16

Z w e y w a g r e c h t e gleich lange und gleichlaufende Linien Die erste dieser Linien ist durch 3 große Punkte in 4 Viertel, und jedes dieser Viertel ist durch 4 kleinere Punkte in 5 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze 30 Linie 20 gleiche Theile bekommen hat, welche Z w a n z i g s t e l heißen. Die 2te dieser Linien ist durch 4 große Punkte in 5 Fünftel, und jedes dieser Fünftel ist durch 3 kleinere Punkte in 4 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 20 gleiche Theile bekommen hat, welche Z w a n z i g s t e l heißen. Jeder einzelne Theil der ersten Linie ist jedem einzelnen Theile der 2ten 35 Linie gleich.

Aiischauungslehre der Maß verhältnisse 1

li A — 5 / 2 0 ;

^ 120 —4 Χ d. Ste Th. v. 5 / 2 0 . V . B == 4 X d. 5te Th. v. >/4 A.

2/Ii ΛΛ — — 10// 20?.

/

4 20

= 4 X d. lOte Th. v.

/ ·

lo 20

V . B == 4 χ d. lOte Th. v. /„ A. 2

3/ ΆΛ — 15/ . Ii — /20* ll

1

Α

=

/2θ!

Β

V20 ~ 4 χ d. 15te Th. v. " / 2 0 . V . B == 4 X d. 15te Th. v. 3 / 4 A. 8/ _ 8 X d. 5te Th. v. 5 / a o · / 20 — 2/5Β = = 8 X d. 5te Th. v. Vi A oder /20

β

=

1 X 5 / 2 0 + 3 X d. 5te Th. v. 5 / 20 .

/s Β == 1 X l u + 3 X d. 5te Th. v. 8// 20__—8 χ d. lOte Th. v. 1 0 / 2 0 . 2 / 5 Β == 8 χ d. lOte Th. v. 2 / 4 A. 2

/ Α = «/,„;

2 4

3/li Α — 15//20».

8 2

V4 A =

/ ο!

δ 2

1

lt

A. 10

// 2 0— 8 X d. 15te Th. v. 1 5 / 2 0 · / 5 Β == 8 X d. 15te Th. v. 3 /i A.

12// 20 __ 15 — 12 χ d. 5te Th. v. 5 / 2 0 · 3 /s Β == 12 χ d. 5te Th. v. 1 / i A oder 12// 20 _— 2 χ 5/2O + 2 χ d. 5te T. V. 5 / 20 . 3

2/I i &Δ — — 10//20'.

5

/ 5 Β =: 2 X Vi + 2 X d. 5te T. v. V4 A.

12// 20 3/5Β 12// 20

_—12 X d. lOte Th. v. l »/ 2 0

= 12 X d. lOte Th. v. 2 / 4 A oder 20 _—1 X 1 0 / 2 0 + 2 X d. lOte T. v. 10 / 20 . 3 / 5 Β = 1 X 2 / 4 + 2 X d. 1 Ote Th. v. 2 /„ A. 3/li ΆΔ — _ 15/I 20>.

12// 20 _— 12 X d. 15te Th. v. 1 5 / 2 0 . / ä B == 12 X d. 15te Th. v. 3 /„ A.

3

Vi Α =

2

/„ Α =

/ ;

5 20

«/„;

16/ — _ / 20 16 X d. 5te Th. v. 5/ao Vs Β = 16 X d. 5te Th. v. 1 ¡ i A oder 1β/ _ 3 X 5 / 2 0 + d. 5te Th. v. 5 / 2 0 . / 20 — 4/5Β = = 3 X Vi + d. 5te Th. v. l / 4 A.

1β// 20 _— 16 χ d. lOte Th. v. 1 0 / 2 0 . / 5 Β = 16 X d. lOte Th. v. 2 / 4 A oder 30 16// 20__—1 X 10/so + 6 X d. lOte T. v. «/so·

4

/5Β 16/ / 20 4/5Β 4

/ Α = "/,„;

3 4

25

= 1 X 2 / 4 + 6 X d. lOte T. v. 2 / 4 A. _ 16 χ d. 15te Th. v. 15 / 20 — = 16 χ d. 15te Th. ν. 3 / 4 A oder

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

= 1 χ "Ito + d. löte Th. ν. " / ,

16/ o 2 4

V. Β =

V20»

271

/ 5 Β = 1 Χ "U + d. 15te Th. ν. 3 / 4 Α.

5/ I 20 -=

5 Χ d. 4te Th. v. 4/ao·

V . A = 5 X d. 4te Th. v. 7s Β oder / 20 ~=

1 Χ */ 2 0 + d. 4te Th. v. 7 2 0 .

V . A = 1 X 7s + d. 4te Th. v. 7 5 Β . *u Β =

8/ . / 20»

/ 20 "=

δ/

5 X d. 8te Th. v. 8 / 2 0 .

V . Α = 5 X der 8te Th. ν. 2 / 5 B. U

3

Β

=

12/ . / 20»

/ 20 ~=

5/

5 χ d. 12te Th. v.

/ .

12 20

V« Α = 5 χ d. 12te Th. ν. 3 / 6 B . / Β

4 5

=

16/ . / 20?

I 20 ~=

5 χ d. 16te Th. ν.

/ .

le 20

V. Α = 5 X d. 16te Th. v. 7 5 B . / Β

x 5

=

4/20?

10/ / 20 = 2

10/ / 20 = 2

/ Β =

2 5

8/ . I 20»

/ Β

3 5

=

12/ . / 20»

/ Β

4 5

=

16/ . / 20»

2 X 7 2 0 + 2 χ d. 4te T. V. 7 2 0 . = 10 χ d. 8te Th. v. 8 / 2 0 . 1 X 8 / 2 0 + 2 X d. 8te T. v. 8 / 2 0 .

/„Α = 1

10// 20 =· 2

.

/ 4 Α = 10 X d. 8te Th. ν. */ 5 B . oder

10/ / 20 2

20

/ 4 Α == 2 X 7 , + 2 X d. 4te Th. v. 7 5 B .

10/ / 20 A 2

10 X d. 4te Th. v. 7

/ 4 Α = 10 X d. 4te Th. v. 7 5 B . oder

X

d. 8te Th. v. >/e B .

10 X d. 12te Th. v.

/ 4 Α = 10

10 /20 :

/ + 2

2 5

X

X

/ .

12 20

d. 12te Th. ν. »/5 B .

= 10 X d. 16te Th. ν.

/ .

le 20

/ Α = 10 X d. 16te Th. ν. 7 5 B .

2 4

V. Β =

4/20»

15/ / 20 3

15/ / 20 3

/ Β

ä 5

=

β /2„;

= 15

-

= 3

X

720 + 3

X

75 + 3

-

/s Β =

3

12/ . / 20»

v.

/ .

4 20

15

X

d. 4te Th. v. 7 2 0 .

X X

d. 4te Th. v. 1 / s B.

d. 8te Th.

v.

/ .

8 20

/ 4 Α = 15 X d. 8te Th. v. z / 5 B . oder

15/ / 20 =• 3

d. 4te Th.

/4Α = 3

15/ / 20 =" 3

X

/ 4 Α = 15 X d. 4te Th. ν. 1 / 5 B . oder

1

/4Α = 1

15/ / 20 •=

X X

+ 7 X d. 8te Th. v. 8 / 2 0 . >/5 + 7 X d. 8te Th. v. s / 5 B .

8/2o

15 χ d. 12te Th. v. « / „ .

»U A = 15 X d. 12te Th. v. 3 / ä B- oder

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

272

i5/20 = 1 χ iy 2 0 + 3 X d. 12teT. v. > | 1 A = l X » / s + 3 x d . 12teTh.v. 3 / 5 B. S

U A

=

15

/2„.

4

/5 Β =



/2„;

» / „ = 16 X d. lete Th. v. »/„. 3

/4 A = 15 X d. 16te Th. v. 4/5 B .

F i g . 17

5

Zwey w a g r e c h t e gleich lange und gleichlaufende Linien Die erste dieser Linien ist durch 3 große Punkte in 4 Viertel, und jedes dieser Viertel ist durch 5 kleinere Punkte in 6 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 24 gleiche Theile bekommen hat, welche V i e r u n d z w a n z i g s t e l heißen. 10 Die 2te dieser Linien ist durch 5 große Punkte in 6 Sechstel, und jedes dieser Sechstel ist durch 3 kleinere Punkte in 4 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 24 gleiche Theile bekommen hat, welche V i e r u n d z w a n z i g s t e l heißen. Jeder einzelne Theil der ersten Linie ist jedem einzelnen Theile der 2ten 15 Linie gleich. 4/24 = 4 X d. 6te Theil v. 6/24. Ve Β = '/»· V» A = 8 / 2í ; Ve Β = 4 X der 6te Theil von x/i A. V e Β = 4/24.

2/4

A =

12 / 21 ;

4/24

= 4 X der 12te Th. v. 12/24. V e Β = 4 X d. 12te Th. v. 2/„ A.

Ve Β = 4/24.

'I, A =

18 / 24 ;

V 24 = 4 X d. 18te Th. y. »/ 2 4 .

V4 A =

6/24;

8/24

20

V e Β = 4 X d. 18te Th. v. ''/i A. 2/s

Β =

8/24.

= 8 X d. 6te Th. v. 6/24. 2/β Β = 8 X d. 6te Th. v. Vi A. oder 8/24

- 1 X '/,. + 2 X d. 6te Th. v. «/„.

V7b = 1 X V4 + 2 X d. 6te Th. v. V4 A - 25 2/e

Β = 8/24.

'li A =

12 / 24 ;

8/24

= 8 X d. 12te Th. v. *2/24.

' j , B = 8 x d . 12te Th. v. 2/4 A. 2/e

Β = 8/24.

3/4

A =

18 / 24 ;

8/24 2/6

3/e

Β =

12 / 24 .

»/. A = 6/24;

= 8 X d. 18te Th. v. 18/21. Β = 8 X d. 18te Th. v. 3/4 A.

12/24 3/δ

= 12 X d. 8te Th. v. «/„•

Β = 12 X d. 6te Th. v. V4 A. oder

12/24 3/6 3/e

Β =

12 / 24 .

2/4

A =

12 / 24 ;

3/e

= 2 X 6/24. Β = 2 X V4 A.

Β = 2/4 A.

30

Anschauungslehre der Maßverhältnisse 3/β

Β

=

12l24·

3li

A =

18/24;

" Ζ , , = 12 χ d. 18te Th. v. »/ 2 4 . 3/β

4/e

Β

=

1δ/24·

V . A = V24;

Β = 12 χ d. 18te Th. v. 3/4 A.

16/24 4/β

= 16 X d. 6te Th. v. «/24.

Β = 16 χ d. 6te Th. v. >/4 A. oder

16/24 4/β 4/o

Β

=

2/, A =

12/24;

273

= 2 X «/at + 4 X d. 6te Th. ν. β/24·

Β = 2 χ V4 + 4 χ d. 6te Th. v. V 4 A.

" y , , = 16 χ d. 12te Th. v. 12/24· Ve Β = 16 X d. 12te Th. v. 2/4 A. o d ¡ T ~ 16/24

10

4/β 4/«

Β

= »/ 2 4 .

3/4 A =

18/24;

Β = 1 χ

le/24 4/β

5/β

Β

= 2o/24.

i/4 a = e/2t;

= 1 X

20/21 = 20 X d. 6te Th. ν. «/21· Β = 20 X d. 6te Th. v. »/4 A. oder = 3 X «/s« + 2 X d. 6te T. v. ·/24.

5/613

=

2°/24.

2/4

A =

12/24;

2°/24 5/β

5/6 s/e

Β

= *»/24.

"V4 A =

lg / 24 ;

Β = 20 χ d. 12te Th. v. 2/„ ÂTocter = 1X

Β = 1 χ

2»/24 5/β

25 V, A

= «/24.

ι/β Β =

4/24;

12; 24 2/4

+ 8 X d. 12te T. v. + 8 X d. 12te T. v.

= 20 X d. 18te Th. v.

12/24. 2/4

A.

>8/2).

Β = 20 X d. 18te Th. v. 3/4 A. oder

2°/24 5/β

= 3 X V4 + 2 χ d. 6te Th. v. y 4 A.

= 20 X d. 12te Th. v. i2/24.

20/24

20

+ 4 χ d. 12te Th. v. 2/4 A.

= 16 X d. 18te Th. v.

20/24

Β

2 ¡,

Β = 16 χ d. 18te Th. v. 3/4 A.

5/β

5/β

r 4 X d. 12 Th. v. 12/24·

l2U»

= 1X

I8/,4

+ 2 X d. 18te T. v.

18/24.

Β = 1 χ 3/4 + 2 χ d. 18te T. v. >/4 A.

V24 = 6 X d. 4te Th. v. 4/24. V 4 A = 6 X d. 4te Th. ν. '/β B. oder β/24 1/4

1lt

A

= '/24.

2/β

Β =

8/24;

30

e/21

= 1 χ 4/24

2 χ d. 4te T. v. 4/2

A = 1 χ V, + 2 χ d. 4te Th. ν. y , Β. = 6 χ d. 8te Th. v. 8/24.

V 4 A = 6 X d. 8te Th. ν. 2/β B. V« A

= >/2l.

2/β

B =

12/24;

6/24

= 6 X d. 12te Th. v. »/ 2 4 .

V 4 A = 6 χ d. 12te Th. ν. 3/β b ! l/4

A

=

6/24.

4/β

Β =

1β/24;

e/24

= 6 χ d. 16te Th. ν.

le / 24 .

V« a = 6 χ d. 16te Th. ν. 4/β B. 18 Pestalozzi Werke Bd. 15

Anschauungslehre der

7« Β

= 20/124».

«/21 = x

V. Β

=

4

/4 A

12

/24»

2

2

= 81/ 24».

l2

/e Β

7« Β

/4 A

= 12// 24».

2

/4 A

= 16// 2 4. »

12 2

7« Β

= 20//24».

V. Β

=

4

// 24»·

.'

/4 A

=

=

/24 =

/4 A

/4 A

ls

=

18 3

=

/24 =

a/ 4 A / . = S124»

=

is/24 = 3

7s Β

=

/24 =

12 2

=

/24 =

2

=

/24 =

/4 A

=

"Ζ,, = 3

3

/e Β

= 12// 24».

/4 A

18 3

=

/24 =

/4 A

=

"/a! = 3

*U Β

=

" l a i

/j A

" 7 » 3

/i A

ls 3

7« Β

=

»/24;

» / „ 3

= = =

/24 =

/4 A

/4 A

ί0

d. 20te T h . ν.

6 X

/24· 5

d. 20te T h . v.

/« Β .

12 X d . 4 t e T h . v .

=

/24 =

/4 A

12

3

=

d. 4te T h . v . ι/β

12 X

/24 = 3

/4 A

a

6 Χ

/24 =

/4 A

12

V, Β

Maßverhältnisse

X

4

-

oder

/24-

3 Χ

V.

12 X

d. 8te T h . v.

12 X

B. 8

/24·

2

d. 8te T h . v .

/β B .

oder

1 X

8

/24 +

1 X

2

/6 + 4 X d. 12te T h . v .

3



4 X d. 12te T . v .

»/»· 2

/0 B .

B.

12 χ

le

d. 16te T h . v .

12 X

4

d. 16te T h . v .

12 X

5

d. 20te T h . v .

18 X

d. 4te T h .

4

/24.

/e B .

20

d. 2Ote T h . v .

12 X

/24.

/e

15

B.

/24-

18 X d. 4 t e T h . v . V e Β . o d e r 4 Χ

"/24 + 1

4 χ

/e +

18 X

2 X d. 4te T . v. "/24. 2 X d. 4te T h . v.

d. 8te T h . v.

18 X

s

d. 8te T h . ν.

2 X

e

2 χ

2

/24 +

18 X

/6 +

2 X

1 X

3

1 X 18 X

/24 + /6 +

12 3

1 X

=

18 X 18 X

/24 +

«/, +

oder 8

2

6 X

/21. 25

/β B . oder

d. 12te T . v. 18 4

/24.

/β B .

12

6 X d. 12te T . v.

d. 16te T h . v.

le

20

/β B .

2 X d. 8te T h . ν.

18 X d. 16te T h . ν . 1 X

le B.

/24; 2

d. 12te T h . v .

I2

1

d. 8te T h . v.

18 X d . 1 2 t e T h . ν .

=

=

B

3

/21.

/e B .

/24.

/δ B . o d e r

2 X d. 16te Τ . ν .

18

/ 2 4 . 30

2 X d. 16te T . v . "/, B .

d. 20te T h . v. d. 20te T h . v.

2

°/a4. 5

/s

B.

275

Anschauungslehre der Maßverhältnisse F i g . 18 Zwey wagrechte gleich lange und gleichlaufende Linien

Die erste dieser Linien ist d u r c h drey große P u n k t e in 4 Viertel, u n d jedes dieser Viertel ist d u r c h 6 kleinere P u n k t e in 7 gleiche Theile getheilt, so daß die 5 ganze Linie 28 gleiche Theile b e k o m m e n h a t , welche A c h t u n d z w a n z i g s t e l heißen. Die 2te dieser Linien ist durch 6 große P u n k t e in 7 Siebentel, u n d jedes dieser Siebentel ist d u r c h 3 kleinere P u n k t e in 4 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 28 gleiche Theile b e k o m m e n h a t , welche A e h t u n d z w a n z i g s t e l heißen. 10 J e d e r einzelne Theil der ersten Linie ist j e d e m einzelnen Theile der 2ten Linie gleich. ν, Β

= */*,·

Vi A = ' / „ ;

*/28 = 4 X d. 7te Th. ν . '/ ä . 1

V, Β

= V 28*

2

ν, Β

= V,.·

3

/4 Α =

14/

.

21/

.

/ 28»

15

/4 Α

=

14 /28 = = 4 χ d. 14te T h . v. / 2 8 . V, Β = 4 χ d. 14te T h . v. 2 / ä A.

4

/ 28' ι

2

/, Β

= / 28·

V. Α =

/ 7 Β = 4 χ d. 7te Th. ν . V« A :

21 28 = = 4 X d. 2 l t é T h . v. / 2 8 · / 7 Β = 4 X d. 2 I t e Th. ν . 3 /„ Α.

8/

/ 28 ~=

'/28»

8

X

d. 7te T h . v. ' / 2 8 .

2

/ , Β = 8 X d. 7te T h . v. V 4 A. oder 8/ / 28 ~= 1 X '/se + d. 7te T h . ν . '/ϋβ· 2 / , Β = l X 1 / , + d. 7te T h . v. V 4 A.

20

2

= / 28·

2

= / 28·

/7 Β /7 Β

2

/„ Α

3

/4

=

14/

.

14 8/ / 28 ~= 8 X d. 14te T h . v. / 2 g . 2 7 , Β = 8 X d. 14te Th. v. / 4 A.

Α =

21/

.

8/ /28 ~= 8 X d. 2 l t é T h . ν .

/ 28»

/ 28»

2

25 V, Β

=

12/

/ 28·

21

/ 2 8·

/ 7 Β = 8 X d. 2 l t é T h . v. 3 / 4 A.

12/ = 12 X d. 7te T h . v. ' / 2 8 . / 28 / 7 Β = 12 X d. 7te T h . v. 1 / i A. oder 12/ = 1 X ' / 2 8 + 5 X d. 7te T h . v. '/se· / 28 ·

V« Α = '/28Î

3

3

30 3/7 Β 3

/7 Β

4

/, Β

35 18*

=

12/

/ 28·

ζ

/4

=

12/

3

=

16/

Χ

/ 28·

/ 28·

/4

Α =

Α =

/4 Α =

14/

.

I 28»

21/

.

I 28»

/ 7 Β = 1 Χ V» + 5 X d. 7te T h . v. Vi A.

12/ = 12 χ d. 14te T h . v. / 28

"/se·

3

2

/ , Β = 12 X d. 14te T h . v. /„ A.

/28 = 12 X d. 2 l t é T h . v. " ¡ 2 S . V , B = 12 χ d. 2 l t é T h . v. 3 U A. 12

16/ = 16 X d. 7te T h . v. » / „ . / 28 1 V, Β = 16 X d. 7te T h . v. ¡ l A. oder

276

Anschauungslehre der Maßverhältnisse 16

/ 2 8 = 2 X '/se + 2 X d. 7te Th. v. '/: / , Β = 2 Χ »/ι + 2 Χ d. 7te Th. ν. Vi Α.

4

4

/?

Β

— —



// 28·

2

/ι Α = 11// 28».

4

/ 7 Β = 16 Χ d. 14te T h . ν. /ι Α. oder



5

/,

Β

/v Β

Β

— —

16

// 28·

— — 20/129·

— — 20// 28-

3

/ι Α =

21

/28»

Vi Α = '/28»

2

/ 4 Α = 11// 28».

/28 = 1 X

Β

— — 20// 28·

3

/ι Α =

21/ . I 28'

16

/7 Β



/ 28-

Vi Α = V 28»

14

/28. 5

2

/ 2 8 = 16 X d. 21te T h . ν.

21

/28·

4

/ 7 Β = 16 X d. 2 l t é T h . v. 3 /i A.

2

»/ 28 = 20 X d. 7te T h . ν. 7 / 2 8 ·

5

/ 7 Β = 20 X d. 7te T h . ν. ' / i A. oder

2

»/ 28 = 2 Χ / 2 8 + 6 X d. 7te T h . ν. '/„o-

5

/ 7 Β = 2 X Vi + 6 X d. 7te T h . v. Vi A.

2

»/ 28 = 20 χ d. 14te T h . v.

10

7

14

/28.

2

/ 7 Β = 20 X d. 14te T h . v. / 4 A. oder /28 = l X » / 2 8 + 6 x d . 14te T h . v. »/se· 15

5

/ 7 Β = 1 X 2 / 4 + 6 Χ d. 14te T h . v. 2 / 4 A.

2

»/ 28 = 20 X d. 2 l t é Th. v.

s

e

/ 2 8 + 2 X d. 14te T. v.

/ , B = 1 X /i + 2 X d. 14te T h . v. / 4 A .

20

/,

14 2

δ

5

/28·

2

4

4

14

" / i s = 16 Χ d. 14te Th. ν.

21

/ 2 s·

/ 7 Β = 20 X d. 2 l t é Th. v. 3 /i A.

24

/ 2 8 = 24 X d. 7te Th. v. V28*

"/, Β = 24 X d. 7te T h . v. Vi A. oder

20

24 6

/ 2 8 = 3 X V28 + 3 X d. 7te T. ν. '/ 2 8 · / , Β = 3 X Vi + 3 X d. 7 t e τ · ν · V i Α ·

F i g . 19 Zwey wagrechte gleich lange etc. Die erste dieser Linien ist d u r c h 3 große P u n k t e in 4 Viertel, und jedes 25 dieser Viertel ist d u r c h 7 kleinere P u n k t e in 8 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 32 gleiche Theile b e k o m m e n h a t , welche Ζ w e y u n d d r e y ß i g s t e l heißen. Die zweyte dieser Linien ist d u r c h 7 große P u n k t e in 8 Achtel, u n d jedes dieser Achtel ist durch 3 kleinere P u n k t e in 4 gleiche Theile getheilt, so daß die 30 ganze Linie 32 gleiche Theile b e k o m m e n h a t , welche Ζ w e y u n d d r e y ß i g s t e l heißen. J e d e r einzelne Theil der ersten Linie etc. Ve Β

=

4

/ 3 2·

Vi A =

8

/32;

4

/ 3 2 = 4 X d. 8te T h . v. »/ 38 . V, Β = 4 X d. 8te Th. ν. Vi Α.

35

n s c h a u u n g s l e h r e d e r M a ß Verhältnisse 2

/„A

= 16// 32 .»

4

/32

—=

4 Χ d. 16te T h . ν .

277 ιβ

/32· 2

Ve Β = 4 χ d . 16te T h . v . /„ A. 3

/4A

= 24//32».

4

132

==

4 X d. 24te T h . v .

24

/ 3 2-

3 Ve Β = 4 X d. 2 4 t e T h . v . / 4 A.

Vi A

= 8// 3 2. '

2

!

16/ . = / 32»

8/ I 32 "= 8 χ d. 16te T h . v .

/l

A

2

!

I,A

= 24//32'.

/4A

= 8// 32».

16

/ 3 ·,·

/ 8 B = 8 X d. 16te T h . v . 2 / 4 A.

8/ I 32 ~= ~ 8 X d . 2 4 t e T h . v. 2

1

/ 8 Β = V 4 A.

24

/32·

3 / 8 Β = 8 X d . 24te T h . v . / 4 A.

12/ = 12 X d. 8 t e T h . v . / 32

8

/32.

3

/ 8 Β = 12 X d. 8te T h . v . Vi Α. o d e r 8 8 12/ / 3 2 =' 1 X /s2 + 4 X d. 8te T h . ν . / 3 2· 3

!

/,A

= 16// 32 .»

12 3

3

/4 A = 24,/ 32».

= 8// 32».

>/. A = 24//32».

/ 8 Β = 16 X d. 8 t e T h . v .

= 8// 32».

/32.

A. o d e r

β / 3 2 = 2 Χ / 3 2·

4

/ 8 Β = 2 X Vi Α.

4

/8Β =

2

/ ι Α.

16/ = 16 X d. 24te T h . v. / 32 4

V.A

24

/ 8 Β = 12 X d. 2 4 t e T h . v . 3 / ä A.



= 16// 32».

/32·

/ 8 Β = 12 X d . 16te T h . v . 2 / 4 A.

16/ = 16 X d. 8 t e T h . ν . 8 / 3 2 / 32 4

V.Ä

le

/ 3 2 == 12 X d. 16te T h . v .

12/ = 12 X d. 24te T h . v . / 32 3

V.A

/ 8 Β = 1 Χ »/ι + 4 X d. 8te T h . v . Vi A.

/32.

/ 8 Β = 16 X d . 24te T h . v . 3 / 4 A.

20/ = 20 X d. 8 t e T h . v . / 32 5

24

8

/32.

/ 8 Β = 20 X d . 8 t e T h . v . Vi A. o d e r

20/ = 2 X 8 / 3 2 + 4 X d . 8 t e T h . v. / 32 5

2

/i A =

16/ . / 32»

8

/32.

/ 8 Β = 2 X V i + 4 X d. 8 t e T h . v . V 4 A .

20/ = 20 χ d . 16te T h . ν . / 32

le

/32.

2 / 8 Β = 20 χ d. 16te T h . v . / 4 A. o d e r 20/ = l X l e / s 2 + 4 X d . 16te T h . ν . 1 6 / 3 2 / 32

5

5

/8Β =

l X 2 / 4 + 4 x d . 16te T h . v . 2 / 4 A.

278 δ

/β Β

Anschauungslehre der Maßverhältnisse =

2

°/ 3 ä .

3

/i A =

»/»s!

2

°/ 3 2 = 20 X d. 24te T h . v. » / : //β R = 20 χ d. 24te Th. v. 3 / 4 A.

5

β

/8 Β

=

24/ / 32·

V« Α

= 8/I 32».

24/ = 24 X d. 8te Th. v. 8 / 3 2 · / 32 //β 1R3 = 24 X d. 8te T h . v. 1 ¡ i Α. oder

β

24/ I 32 = 3 Χ V 32* β

β

/8 Β

=

24/ / 32·.

V4 Α

= 16// 32».

5

/β Β = 3 X V i Α.

24/ = 24 χ d. 16te T h . v. / 32

/

l6 32

.

Ί , Β = 24 X d. 16te Th. v. / A. oder 24/ / 32 = 1 X 1 6 /s2 + 8 X d. 1 6 t e T h . ν . 1 8 / 3 2 · 2 4

' / . Β = 1 X 2 / 4 + 8 X d. 1 6 t e T h . v. 2 [ t A. 10 Ve Β 7

/s Β

=

24 / / 32·

=

28 3

/ 2·

3

/4 Α

= 24// 321.

Vs Β =

V. Α

= 8// 32».

28/ s / 32 = 28 X d. 8te T h . v. / 3 2 .

3

/4 A.

'/β Β = 2 8 χ d. 8te T h . v. 28

A. oder

8 s /32 = 3 X / 3 2 + 4 X d. 8te T . v. / 3 2·

' / . Β = 3 Χ V» + 4 X d. 8te T . v. ' / 4 A. '/s Β

=

28/ / 32*

Α = 16// 32».

28

/32 = 28 X d. 16te T h . v.

/8

=

Is

7

:

/s Β

=

28/ I 32·

3

/4 Α

. = 24/1 32»

28

/ .

28 X d. 16te T h . v. 2 / 4 A. oder =

IX1«/« +

Β =

lXa/4 +

¡32

2S

15

16 32

12 x d . 1 6 t e T h . v .

/ .

16 32

12 X d. 16te T h . v. 2 / 4 A.

/32 = 28 X d. 24te Th. v.

/ 2-

2J 3

20

' / . Β = 28 X d. 24te T h . v. 3 /4 A. oder 28

/32 =

'/.Β = V. Α

=

/ 32·

V. Β

= 4/32»

lX21/32 +

4 X d. 24te T . v .

/ -

24 32

1 X 3 / 4 + 4 X d. 24te T . v. 3 / 4 A.

/ 32 == 8 X d. 4te T h . ν. 4 / 3 2· V « A = 8 X d . 4te Th. v. J / 8 B . oder

25

/ 32 = = 2 X «/a*· V« Α = 2 X V„ B . V4 Α V. Α

=

=

8/ I 3 2· 8/ / 32·

Β 3

/β Β

= 8// 32». . = 12/1 32»

Vi Α

= 2/8

B.

/32 ~= 8 X d. 12te T h . v.

/ .

12 32

3 V« Α = 8 X d. 12te Th. v. /s

V« Α

=

8/ / 3 2*

Ve Β

= 16// 32».

/ 32 == 8 X d. 16te T h . ν.

B

V. Α

=

Β

= 20// 32».

/ 32 == 8 X d. 20te Th. v.

30

/ ·

1β 32

4 V . Α = 8 X d. 16te Th. v. /s

8// 32*

·

B

·

/ 2·

20 3

, A = 8 x d . 2 Ote T h . ν. 5/β Β .

Anschauungslehre der Maß Verhältnisse V. A

β

=

/θ Β

. = 24// 32'

8

/32 =

l

V« A

=

Β

1 32*

. = 28// 32»

8

u

A

2/

4

16/ / 32·

A

'/a Β

=

4

/32»

16

2

/4 A

2

16/ / 32·

U A

2

/e Β

. = 8// 32»

10

le

2

2

16/ / 32·

A

Β

. = 12// 32»

/4 A

2

U A

*u A

=

16/ / 32·

=

16/ / 32*

4

5

/s Β

. = 16// 32»

/s Β

. = 20// 32»

2

20

2

U A

=

β

/β Β

. = 24// 32»

2

/4 A

=

16/ / 32·

Β

. = 28// 32»

3U

'/β Β

A

=

4

/32»

25

2/

8

Β

. = 8// 32»

/4 A

/4 A

24

/32

/4 A

=

30

A

=

24

/32*

3/ , S

Β

. = 12// 32»

X

d . 8 t e T h . v . »/a*·

X

d. 8te T h . v. 8

Χ

2 16

X

=

X

1 X

12

/32 +

/32

/4 A

= =

χ

16

24

/- A

=

24

-

odor 12

!

/32.

|,B.

24

»/32.

5

/8

24

β

/32.

/8

28

B.

B

-

/32.

4

/32.

8

8

/32.

d. 8te T h . v.

2

/8 B .

χ

oder

/32 2

X

B.

d. 8te T h . v.

X

X

oder

/32. Ve

X

24

B

d. 4te T h . v. V e B . 4

X

24



d . 2 8 t e T h . v . '/s B . d. 4te T h . v.

X

X

2

d. 2 8 t e T h . v.

X

| , A = 3 X /32 =

/32.

12te T h . v.

d. 24te T h . ν.

X

24

!

24

4 x d .

d. 24te T h . v.

X

16

3

3

4 X d. 12te T . v.

d. 20te T h . ν.

χ

16

/32



12

d. 2 0 t e T h . v.

χ

16

6

B.

d. 12te T h . ν.

X

16

24

3

/8

B.

16

6

/s B . o d e r

d. 12te T h . v.

16

/8

2

/32· 2

χ

d e r

°

B.

16

= =

/32

16

=

/32 —

24

3

Va

4

/32 =

/s Β .

/32·

X

=

' / , A = A

4

Χ

4

·

/32-

4

d. 4te T h . v.

/„ A

24

3U

X

Β

/32·

7

4

d. 4te T h . ν.

1 X»/, +

i«/32 =

3

4

=

i«/32 =

2

X

16

/32·

28

d. 28te T h . v.

=

le

2

d. 28te T h . ν. X

16

24

d . 2 4 t e T h . v . «/β

A

4

~u A 16/ / 32·

=

/32 =

/

X

2

/32 =

/4 A



2

=

/32 ~

16

2

15

/32 =

/4 A



=

X

8

=

32 —

d. 24te T h . ν.

8 8

=

/b2 =

»/. A

Χ

=

/32 =

Vi A 5

8

279

/s B .

d. 12te T h . v. d. 12te T h . v.

Ia

3

/32.

/s B .

oder

280

Anschauungslehre der Maßverhältnisse / 2 = 2 X »/:

24 3 li

3

U

3

A



24/ 132'

J/ Β 8

=

16/ . / 32 »

2 χ 3/„ B .

=

A

"/,. =24

X d. 16te Th. v.

/ .

le 32

3/4A

= 24 X d. 16te Th. v. / B. oder

24 / / 32



4 s

1 Χ 1β / 3 2 + 8 X d. 16te T. ν.

/ .

le 32

/ A = 1 X 4 /s + 8 X d. 16te Th. ν. 4 / β B.

3 4

3

I,

A

— —

24/ / 32·

5/ Β 8

=

201 . / 32»

24/ / 32

3/4 2 4

3U

A

— —

2 4

/ / 32·

su

A

— —

2 4

/ / 32·

Β

=

241 . 132»

/β Β =

28/ . / 32»

7

24 X d. 20te Th. ν.

_ —

/ ·

20 32

A = 24 X d. 20te Th. ν. / B . oder 5 8

/32

=

1

X

2 0

/32

+ 4 X d. 20te T. v.

/ .

20 32

3li

A = 1 X / + 4 X d. 20te Th. ν. /e B.

3/4

A =• 6/e B .

5 8

24/ / 32

3

5

24 X d. 28te Th. ν.

_ —

/ ·

28 32

U A = 24 χ d. 28te Th. ν. '/β B .

F i g . 20 Zwey w a g r e c h t e , gleich lange e t c .

15

Die erste dieser Linien ist durch 3 große Punkte in 4 Viertel und jedes dieser Viertel ist durch 8 kleinere Punkte in 9 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 36 gleiche Theile bekommen hat, welche S e c h s u n d d r e y ß i g s t e l heißen. Die zweyte dieser Linien ist durch 8 große Punkte in 9 Neuntel, und jedes dieser Neuntel ist durch 3 kleinere Punkte in 4 gleiche Theile getheilt, so daß 20 die ganze Linie 36 gleiche Theile bekommen hat, welche S e c h s u n d d r e y ß i g s t e l heißen. Jeder einzelne Theil der ersten Linie ist jedem einzelnen Theile der zweyten Linie gleich. V .

Β

— —

4

V .

Β

~

4

/ / 36*

V .

/36*

2/ 4

Α =

/ ;

s 36

/

V » Λ

Λ

_ —

18/ . ί 36»

= 4 χ d. 9te Th. v. »/„·

4 36

4

/36

= 4 Χ d. 9te Th. v. */< Α.

β

=

4

χ

d . 1 8 t e T h . v . 18/36·

' / , Β = 4 χ d. 18te Th. ν. 2/„ Α. V .

Β

— —

4 Ι / 36·

3/ α 4

=

2 7

/

3

β;

/

4 3β

= 4 Χ d. 27te Th. v. 2 '/ 3 »·

V» Β = 4 Χ d. 27te Th. ν. 3 / 4 Α. 2/ Β 9

— —

8/ / 36*

/ Β

— —

8

V «

Α

=

®/ 3 β

ϊ

*/ 3β = 8 Χ d. 9te Th. v. »/»eη , Β = 8 Χ d. 9 t e Th. ν.

2 9

/

136·

"U Α =

"/36;

/

8 36 2

V i

Α.

= 8 X d. 18te Th. v. " / . « ·

/„ Β = 8 X d. 18te Th. v. 2/„ A.

281

Anschauungslehre der Maßverhältnisse 2/»

β

=

7s.·

3U

A =

2,/

36;

8/

=

36

7 , Β V. Β

=

12/ / 36'

V. Α

=

9/

/ 36'

i2/,» = 3/

5

3/ Β 9

=

12/ / 36·

2/ Α 4

. = 18// 36»

=

12/ / 3β·

3/ Α 4

. = 27/ / 36»

10 V. Β

=

ν. =

V:Ϊ6»

1 χ

12/

36

=

Β =

9

12/

36

=

Β =

β

16/

3S

=

Β =

9

"/so = 4/

9

Β

=

16/ I 36·

2/ Α 4

. = 18// 36'

Β =

9

le/

36

=

V9 Β = V. Β

=

16/ / 36·

3/ Α 4

= 27 // 36».

ι«/ 3 β = 4/

·/.

Β

20

=

20/ / se-

ν. Α

. = 9/ / 36»

Β =

9

2 »/

38

5/β

Β =

2

V.

A

24 I I 36 =

s

/

24

28/ / 36 =

7„B

d. 9te Th. v.

X

d. 9te T. v.

3

X

»/„

3

X

1

28 28

A

= 27// 3 6 ».

/9B

=

V

36»

8

/36;

x

3

Χ 3

=

X

V i A.

»/„.

U

+

5

X

d. 9te T. ν.

'/ι

18te Th. v.

32/ / 36

1

:

" /

3 β

+

/4 +

14 14

χ

d. 27te Th. v.

8/β

32

χ

d. 27te Th. v.

Β =

1

=

e

=

/4 A

7 . . U

1

=

2

' / „ Χ

Χ 9

+

5 5

X X

d.

ι/β +

4

/4 A .

V» B.

d· 4 t e T h . v .

d. 8te Th. ν.

/4A.

oder 27

/3e.

/4 A .

3

/3β·

d. 4te Th. v.

d. 8te Th. ν. X

3

/36

/3e-

27te T. v.

4te Th. ν. +

27

18

2

d. 27te T. ν .

d. 4te Th. ν.

X

9 =

3/„

9 x d . 2

= A

+

X

ιΒ X

9/ I 36 "

3

X

oder

18. T. v.

d. 18. T. v.

X

A.

/3».

/4 A .

X d .

32

1

18

2

32/ / 36 = Β

oder

d. 9te T. v.

d. 18te Th. v.

X

A.

X

d.

1

'/3β·

/4

5

X

=

3

+

X

2

oder 2

8/3β·

32 Χ

/4A.

β

3 1

2

73e.

/4 A .

d. 27te T. v.

d. 9te Th. v.

7

2 3

.

"/,.·

d. 18.T. v.

d. 9te Th. v.

X

/4 A . o d e r

d. 27te Τ. v.

3/„ +

X

32

+

/3β·

d . l S . T . v .

32

1

=

X

32/ I 36 =

7

Β

10 10

"/se

X

32

=

' / , A

7 »

+

8/9B

7» Β

18te T. v.

18

2

d. 27te Th. v.

X 1

32/ / 36 =

32/ / 36

V.

X

1 =

8/9B 3/4 A

A.

28

' / . Β = 18// 3 6 ».

d.

oder »/3,·

18te Th. v.

«/ae

A.

d. 9te T. v. V i

28 X d. 27te Th. v.

=

32/ / 36

A

X

X

/i

d. 9te Th. v.

28/ / 38 =

8

2/4

d.

A.

/3β.

8

7» Β

' / » Β

V.

+

l X ' / , +

28/ / 36

= 9// 3 6 ».

X

1

7/»B =

U

+

3

/4 A .

1

2/4

27/se·

d. 2 7 t e T h . v.

X

28/ 1 36

= 27// 3 6 ».

d. 27te Th. v.

X

Th.v.

18te Th. v.

28

7„B

A

6 Xd. 18te 6 x d .

28

=

28/ / 36 =

+ +

4

X

24

28/ / 36

= 18// 3 6 ».

* ! , «

l x

=

7/9B

A

1

=

• / . Β = 9// 3 6 .»

I X

oder V „ . V.

Β.

η. 2/„

B.

oder

30

Anschamingslehre der Maßverhältnisse

283

9/,6 =

1 Χ β/3β + à. 8te Th. ν. β/; ν 4 Α = 1 χ 2/β + d- 8te Th. ν. 2/„ Β. 3U

Β = 12// 36. »

4/»

. Β = 16// 3β»

"/36 = 9 Χ d. 12te Th. ν. 12/3β. V4 A = 9 Χ d. 12te Th. v. 3/„ B. 9/36 = 9 X d. 16te Th. v. »/,.· V4 A = 9 X d. 16te Th. v. 4/9 B.

Β = 20// 36. » »/„ = 9 X d. 2Ote Th. ν. 2°/3β. 1/1 A = 9 χ d. 20te Th. ν. 5/„ B. e/9 Β = 24/ / 36. » »/se = 9 χ d. 24te Th. ν. a4/3e. V» a = 9 χ d. 24te Th. ν. 8/9 B. 2 8 / . Β= »/„ = 9 X d. 28te Th. v. 2»/36. 1 /,A = 9 x d . 28te Th. ν. 7/9 B. . 9/3β = 9 X d. 32te Th. v. »/»«· 8/9 Β = 32/ / 36' 1U A = 9 χ d. 32te Th. v. s/9 B. 4 V. Β = // 3·6» «/„ = 18 X d. 4te Th. v. '/„,• 2U A = 18 X d. 4te Th. v. »/s B. oder "/a» = 4 X 4/36 + 2 X d. 4te Th. ν. */3β. 2/4 A = 4 Χ V. + 2 X d. 4te T. v. V9 B. 2/ Β = 8/ . / 36» 18/36 = 18 X d. 8te Th. ν. 8/3β· /9 2/4 A = 18 X d. 8te Th. ν. 2/β B. oder 18/36 = 2 Χ 8/36 + 2 Xd. 8te T. v. 8/36. 2U A = 2 X 2/9 + 2 X d. 8te T. v. 2/, B. 8 / 9Β = 12// 36. » i /35 = 18 X d. 12 Th. ν. 12/3β. 2U A = 18 X d. 12te T. ν. 3/9 B. oder 18/3β= 1 X 12/36 + 6 X d. 12teT. v. 12/36. 2/4 A = 1 X 3/9 + 6 X d. 12te T. ν. :1/9 B. 4/„ Β = 16/ . / 36» 18/3β = 18 X d. 16te Th. ν. 16/36· 2/4 A = 18 X d. 16te Th. ν. 4/„ B. oder 18 /3β = 1 X le/36 + 2 X d. 16. T. ν. "/3β. 2/4 A = 1 X 4/9 + 2 X d. 16te T. ν. 4/9 B. 2 S/9 Β = 20/ / 36. » ie/36 = 18 X d. 20te Th. v. »/3B. η i A = 18 χ d. 20te Th. ν. 5/9 B. β/9 Β = 24/ / 36. » "/»» = 18 X d. 24te Th. ν. 24/3β. 2,/4 A = 18 X d. 24te Th. v. 6/9 Β. 5/e

Anschauungslehre der Maßverhältnisse /. Β =

d

™/s.; a

β

/9 Β =

32

/36.

/4 A =

»/3> = 2

'/. Β =

4

/36;

/4 A =

3

»/„;

_hiY·28/38·

18 X d . 2 8 t e T h . v . ' / 9 B . 18 χ d . 3 2 t e T h . v . » / „ . 18 X d . 3 2 t e T h . v . s / 9 B . /36.

4

/ 3 β = 6 X V a , + 3 Χ d . 4. T h . ν .

/3

/ j A = 6 Χ V» + 3 X d . 4. T h . v . V . B .

2; 3

4

/ 4 A = 27 X d . 4 t e T . v . V9 Β . o d e r

2,

/„ B =

T

" / 3 . = 27 χ d. 4 t e T h . v. 3

2

'_?8te

/ 3 6 = 27 X d. 8te T h . v. » / „ .

/4 A = 27 X d. 8 t e T h . v. 2/9 B . o d e r

10

" / » = 3 χ ' / „ + 3 χ d. 8te T. v. » / „ . Ί , + 3 χ d . 8 t e T . ν . 2 /„ B .

'|,A = 3 χ 3

/» B =

»/,.;

" / » = 27 X d. 12te T h . ν . ' 2 / 3 e . 3

/ 4 A = 27 X d . 1 2 t e T h . v . »/» B . o d e r

" / , . = 2 X " / „ + 3 X d . 1 2 t e T . v . ' 2 / 3 6 . 15 3

4

/9 B =

»/„:

S7 3

3

/4 A = 2 χ

/ , « ^ _ 2 7 X d. 16te T h . v. " / „ .

/ 4 A = 27 χ d . 1 6 t e T h . ν . 4 /„ B . o d e r i6

"/>. = 1 X 3

5

/„ B =

"/„J

/j A =

24

/36;

/4 A =

1 X 1 X

/4 A =

3

/3β;

/β Β =

32

/3β;

»/36.

20 5

/36 +

/9 +

7 X d . 20. T . v . "V,,,· 7 X d . 20to T . v . V , B .

/36 =

25

21 β

/se + 3 Χ d. 24. T. v . » / , , .

/β + 3 X d . 2 4 t « T h . ν . « / , Β .

2 7 χ d. 2 8 t e T h . V .

2

»/36.

_

/ 4 Α = 27 Χ d . 2 8 t e T h . ν . ' / „ Β .

27 3

Χ

/4A = 1 χ

27 3

8

2

2 7 X d. 2 4 t e T h . v . ·/> B . oder 1



x_d. ^ T h ^ v .

" / 3 , = 27 X d . 2 4 t e T h . v . » / „ . 3

'/» Β =

1 1 χ d. 1 6 . T . ν . 4 /„ B . 20

/ 4 A = 2 7 X d. 2 0 t e T h . ν . /„ B . oder

3

/β B =

/ 3 6 + 11 X d . 16. T . v . ! • / „ /9 +

5

" / » =

6

4

1 χ

"Ue=_27 3

/9 + 3 χ d. 12te T . ν . 3/9 B.

/36 =

27 χ d. 32te T h . ν .

/ 4 A = 2 7 X d . 3 2 t e T h . v . »/, Β .

_ 30

285

Anschauungslehre der Maß Verhältnisse F i g . 21 Zwey wagrechte, gleich lange

etc.

Die erste dieser Linien ist durch 3 große Punkte in 4 Viertel, und jedes dieser Viertel ist durch 9 kleinere Punkte in 10 gleiche Theile getheilt, so daß die 5 ganze Linie 40 gleiche Theile bekommen hat, welche V i e r z i g s t e l heißen. Die zweyte dieser Linien ist durch 9 große Punkte in 10 Zehntel, und jedes dieser Zehntel ist durch 3 kleinere Punkte in 4 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 40 gleiche Theile bekommen hat, welche V i e r z i g s t e l heißen. Jeder einzelne Theil der ersten Linie etc. 10 Vio Β

= V 40·

V.A

. = 10/ / 40»

4/40

= 4 X d. lOte Th. v.

10/40.

V i „ Β = 4 X d. lOte Th. v. 1/4 A . Vio Β

= V 40·

'/. A

. = 20/ / 40»

= V 40·

3/4A

. = 30/ / 40»

Vt A

10/ . / 40» =

4/40

= 4 X d. 20te Th. v. 2»/4„.

Vio Β = 4 X d. 20te Th. v. 2/4 A . Vio Β

4/10 = 4 X d. 30te Th. v. 3o/40. Vio Β = 4 X d. 3Ote Th. v. 3/4 A .

15

Vio Β

Vio Β

20 Vio Β

=

8/

/ 40·

8 = // 40·

= V 40·

Vi A

3/4

A

=

20/ . / 40»

. = 30/ / 40'

8/„o

= 8 X d. lOte Th. v. "/40·

2/ιο

Β = 8 X d. lOte Th. v. >/« A .

8/10

= 8 X d. 2Ote Th. ν . 2»/4o·

2/ιο

Β = 8 X d. 20te Th. v. 2/4 A .

8/40

= 8 X d. 30te Th. ν . 3»/4o·

2 /ι„

Vio Β

=

12/ 1 40'

V.A

. = 10/ / 40'

Β = 8 X d. 3Ote Th. v. 3/„ A .

12/40 3/10

= 12 X d. lOte Th. v. "/„o·

Β = 12 X d. lOte Th. v. V 4 A . oder

1 V40 3/ιο

25

12/ Vio Β = / 40·

Vi A

20/ . / 40' =

V4 A

. = 30/ / 40'

Vio Β

=

16/ 1 40*

V. A

=

1 V 40»

= 12 X d. 20te Th. ν . 2»/10· Β =

12/10 3 /i„

30 Vio Β

le/

= 12 X d. 30te Th. v. 3°/40.

= 16 X d. l o t e T h . v. " / 4 „ .

Β = 16 X d. lote T h . v . V« A oder

1δ/40 4 /ιο

Vio Β 35

= 16/ / 40·

V4 A

=

20/ . / 40»

12 X d. 20te Th. v . 2/4 A .

Β = 12 X d. 30te Th. v. 3/4 A .

40

4/ιο

1 X 10/40 + 2 X d. lOte T . v . 1 »/ 40 .

Β = 1 X V 4 + 2 X d. l O t e T h . v . V 4 A .

12/40 3/ιο

12; = / 40*

=

= 1 Χ ^ V40 + 6 X d. 10. T . v. "/ 1 0 .

Β =

1χΐ/4 +

6 x d . l O t e T h . v . V . A.

« / , „ = 16 X d. 20te Th. v. 4 / I0

20/40.

Β = 16 χ d. 20te Th. v. 2/4 A .

286 /l„ Β

4

Anschauungsielire der Maßverhältnisse =

16/ / 40*

V4

Α =

30/ . / 40»

16/

/l0 Β

=

20/ / 40·

V. Α =

10/ . I 40»

/lo Β

=

20/ / 40'

20// 4 0 — _ 20 X d. lOte Th. v. " / „ , / ι 0 Β == 20 X d. lOte T. v. »/» A. oder

5

/ιο Β == 2

5

/io Β

=

20/ / 40*

/ Α =

20/ . I 40»

5

Α =

30/ . / 40»

20// 4 0

2 4 ν

4

16 Χ d. 3Ote Th. v. 3 V 4 o·

5

/ 40

5



/ ι ο Β == 16 X d. 3Ote Th. v. 3 / 4 A.

4 5

:



2 X *>/„. Χ

1

/ ,

5 A.

/ιο Β == 2 U A. —

20 X d. 30te Th. v.

30

/4 0 ·

Vio Β == 20 X d. 30te Th. v. 3 /„ A. 6

/lo Β

=

24/ / 40'

ν .

Α =

10/ . / 40»

24/ / 40

δ

β

/io Β

=

24/ / 40·

/ Α =

2 4

20/ . / 40'

24 X d. lOte Th. v.

/ .

10

10 40

/ιο Β == 24 X d. lOte Th. v. 1 U A oder

24/ / 40

e

_ —



2

Χ

"/ι» + 4

X

d. 10. T. v. " / 4 0 .

/ιο Β == 2 x ' U 4 x d . lOte Τ. v. '/ι A.

24/ / 40

_ —

24 χ d. 2Ote Th. v.

/ .

20 10

2 Vio Β == 24 X d. 20te Th. v. / 4 A oder 24/ / 40

β

Vi. Β

=

24/ / 40·

/ Α =

3 4

30/ . / 40»

'/l« Β

=

28/ / 40·

ν .

Α =

10/ . / 40»

1 X

15

/40 + 4 X d. 20te T. v. »/4o 2

/ιο Β == l X ' / , + 4 x d . 20te Th. v. 2 / 4 A.

24/ / 40

β



20

_ —

24 X d. 3Ote Th. v. 3 °/ 4 0 ·

/ιο Β == 24 χ d. 3Ote Th. ν. 3 / 4 Α.

28/ / 40



28 X d. lOte Th. ν. "/io-

20

'/ίο Β == 28 X d. lOte Th. ν. 1 ¡ i A oder 28/ / 40



2

Χ

"/„o + 8

X

d. 10. T. v. «/io

'/ίο Β == 2 χ Vi + 8 χ d. lOte Th. ν. »/,Α. 7

/i. Β

=

28/ / 40·

/ Α =

2 4

20/ . / 40 »

28 X d. 2Ote Th. v. 2 «/ 40 .

28/ / 40

7

/ιο Β == 28 X d. 20te Th. v. 2 / 4 A oder

28/ / 40

~~

1 X

20

25

/4o + 8 X d. 20te T. v. 2 °/ 4 0

'/ίο Β == 1 X 2 / 4 + 8 X d. 20te T. v. 2 / 4 A. 7

/io Β

=

28/ / 40·

/ Α =

3 4

30/ . I 40»

28/ / 40



28 X d. 30te Th. v. 3 »/ 4 0 .

'/ίο Β == 28 X d. 3Ote Th. v. 3 / 4 A. 8

/l0 Β

=

32/ / 40·

ν. Α =

10/ . I 40»

32/ _ / 40 ' —

8

/ ·

10 40

/ιο Β == 32 χ d. lOte Th. v. i / t A oder

32/ / 40

8

32 χ d. lOte Th. ν.

_ —

3 Χ 10/4O + 2 X d . l O t e T . v . " / 1 0 .

/ιο Β == 3 X Vi + 2 X d. lOte T. v. l / 4 A.

30

287

Anschauungslehre der Maßverhältnisse VlO Β = " / „ .

l/ 4 A =

··/„;

3 2 /„ 0 8 /,o

= 3 2 Χ d . 2Ote T h . v .

"/jo = 1 χ 8

/ιο Β

5 '/ι. Β = »«/„.

3 /„

A =

»»/„;

2 °/ 4 n .

Β = 3 2 X d . 2 0 t e T . v . 2/„ A o d e r 2V4n

+ 12 χ d . 2 0 . T . V. " / .

== 1 X V i + 12 X d . 2 0 t e T h . v . 2/4 A .

32

/40 = 3 2 χ d . 3 0 t e T h . v . 3 » / 4 0 . /ιο Β == 3 2 χ d . 3 0 t e T h . v . 3 » / 1 0 A o d e r 32/ / 40_ 1 X 3 » / 4 0 + 2 χ d . 3 0 . T h . y . 3 V „ „ 8

V i o B == l x ' / , + 2 x d . 3 0 t e T h . v . 3 / 4 A . 9/ιο

Β = »·/„.

1/, Α = ι·/40.

10

38// 40_— 3 6

χ d . l O t e T h . ν . ι»/ 4 η·

VlO Β == 3 6 X d . l O t e T h . v . V 4 A o d e r

36/ / 40_— 3 χ

10Λο

+ 6 x d . 1 0 . T . v . 10/ 40

Vio Β = 3 χ V , + 6 X d. lOte T . ν . V , A . β /,ο

Β = 3β/ 40 .

2/ι Α

=

20/40.

3V40

= 3 6 χ d . 2Ote T h . v .

20/40

V l 0 Β = 36 X d. 20te T. v. 15

3V4q

= 1 X

e/ioB 9

/ ΐ « Β = 3 S/,,,.

3

/ ι Α =

30

/ ι ο

.

36/i0

20/40

2/„

A. oder

+ 1 6 X d . 2 0 T . v . »>/„„

= 1 X V4 + 16 X d. 2 0 t c T . v . 2/4A. = 3 6 X d . 3Ote T h . v .

3°/40

V i o B = 3 6 X d . 3 0 t e T . v . 3/4 A . o d e r 36/40

20

9 /ιο

= 1 X

V4A = ·ο/ 1 0 .

ν,ο Β =

«/,.;

10/

= 10 χ d. 4 t e T h . ν .

2 Χ V40 + 2 χ d . 4 t e T . v . V40·

/ 40 _— 10

^

»/„.

./10 Β =

·/.„;

V. Α =

10

/. / 40'

3//10R 0 — — 12/ /.40'

30

/ 40 _— 1

V. Α

= "/„.

ν,ο Β =

»/„;

/ 40__— 1 0

10/

V« Α

= »0/40·

VlO Β =

"/„;

10/i0

X V40 + 2 X d . 8 t e T . v . V 4 „ .

X d. 12te Th. v.

12¡i0.

= 10 X d. 12te T h . v . 3/10 B .

/ 40 _— 10

V« A

8/40·

= 1 Χ V,„ + 2 X d. 8te T. v.

10/

Vi A

X d. 8te Th. ν .

= 1 0 X d . 8 t e T . v . 2 /io B . o d e r

10/

Vi A

3/4A.

4 / 4 o·

= 2 X '/io + 2 X d . 4 t e T . v . V l 0 B .

10/

V4 A

3°/40

= 10 X d . 4 t e T . v . V i o B . o d e r

/ 40 _

V.A

25 V « Α

+ 6 X d. 30te T. v.

Β = 1 X 3/4 + 6 χ d . 3 0 t e T . v .

10/40

V, Α

3V40

X d. 16te T h . ν .

= 10 χ d. 16te T h . ν . = 10 X d . 2 0 t e T h . v .

V « A = 1 0 X d . 2Ote T h . ν .

1β/40· 4 /io

B.

20/40. 5/i0

B.

2/10B.

2

8

Ansehauungslehre der Maß Verhältnisse

8

V. A

=

1 0 / M O -

— /

30

4A =

8/

R — 36/ /10 Γ> — /

=

30 X d. 32te Th. ν.

32 / 8/

40 .

10

B.

30/ 1 40 ' 30 χ d. 36te Th. v. 3«/10. 3/ 4

19 Pestalozzi Werke Bd. 15

l x ' / i , + 2 x d . 28te Th. v. '/ 1 0 B.

30// 40 - 30 X d. 32te Th. v. »/.A

3/ Α — 30/ /< Λ — / 40*

40 .

l X ' / „ + 6 x d . 24teTh. ν. Ί ι ο Β .

30// 40 ' 30 X d. 28te Th. v. 28/4„. 3/ A = 30 X d. 28te Th. v. '/ l0 B. oder 4 30/ / 40 l x ' « / ( 1 + 2 x d . 28te T. v. 28/4„. 3/

8/ ΛΑ _ 30/ /» — / 40*

24 /

A = 30 χ d. 36te Th. v. 9/10 B .

Anschauungslehre der Maß verhältnisse

290

F i g . 22 Z w e y w a g r e c h t e g l e i c h lange und g l e i c h l a u f e n d e L i n i e n Die erste dieser Linien ist durch 4 große Punkte in 5 Fünftel, und jedes dieser Fünftel ist durch 5 kleinere Punkte in 6 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 30 gleiche Theile bekommen hat, welche D r e y ß i g s t e l heißen. Die 2te dieser Linien ist durch 5 große Punkte in 6 Sechstel, und jedes dieser Sechstel ist durch 4 kleinere Punkte in 5 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 30 gleiche Theile bekommen hat, welche D r e y ß i g s t e l heißen. Jeder einzelne Theil der ersten Linie etc. Ve Β =

5/30.

Ve Β = » / „ .

Ve A = '/»o;

Ve A = «/.o;

'/.. = 5 X d. ate Th. v. ·/,„. Ve Β = 5 X der 6te Th. v. Ve A. etc.1 10/ / 30

10

10 X d. 6te Th. v. «/,„.

Ve Β = 10 X d. 6te Th. v. Vs A. oder 10II30 · I X «/so + 4 x d . 6teTh. v. «/,.· 2/e Β = l x ' / j + 4 x d . 6te T. v. V5 A. etc. V« Β = "/so·

Ve A = ·/,

15 I = 130

15 X d. 6te Th. v. «/so-

Ve Β 161

2 X «/so + 3 X d. 6te Th. v. β/30.

=

ho

15 X d. 6te Th. v. V5 A. oder

,3/β Β = 2 χ »/β + 3 x d . 6teT.v.V 5 A. etc. V . Β = «»/.o·

Ve A = «/s

201 I 30 =

20 χ d. 6te Th. v. «/30.

20

Β = 20 X d. 6te Th. v. V5 A. oder 20/ 130= 3 X«/30 + 2 x d . 6te Th. v. «/30. ' / . Β = 3 Χ Vt + 2 X d. 6te T. v. Vs A. etc.

4/e

/. Α = « / „ .

35 χ d. 9te T h . v. V 5 A. oder

45 = = 1 X 0/45 + 4 X d. 5te T. v. 5/45.

Va

V . Β = •/«

295

=

36 χ d. 5te T. ν. V» B. oder 7 X V45 + d- 5te T. v. V „ .

/ 5 Α = 7 Χ Ve + d. 5te Τ. v. »/. Β. etc.

F i g . 26 Zwey wagrechte, gleich lange etc. 25

Die erste dieser Linien ist d u r c h 4 große P u n k t e in 5 F ü n f t e l , u n d jedes dieser F ü n f t e l ist d u r c h 9 kleinere P u n k t e in 10 gleiche Theile getheilt, so d a ß die ganze Linie 50 gleiche Theile b e k o m m e n h a t , welche F ü n f z i g s t e l heißen. Die zweyte dieser Linien ist d u r c h 9 große P u n k t e in 10 Zehntel, u n d jedes dieser Zehntel ist d u r c h 4 kleinere P u n k t e in 5 gleiche Theile getheilt, so d a ß die 30 ganze Linie 50 gleiche Theile b e k o m m e n h a t , welche F ü n f z i g s t e l heißen. J e d e r einzelne Theil der ersten Linie ist j e d e m einzelnen Theile der zwoyten Linie gleich. Vio Β = «/so-

Vs A = " / s o ;

s

/ 5 o = 5 X d. l o t e T h . v. " / „ „ .

Vio Β = 5 X d. l o t e T h . v. V 5 A. etc.

Anschauungslehre der Maß verhältnisse 10/ . V» A = / 50» 20/ . *u A = 1 50»

Vio Β : = V. A. 20 10// 50 — — 10 X d. 20te T h . v. / 5 0 . 2 /ιο Β := 10 X d. 20te T h . v. / 5 A. etc.

2

10/ . V . A = 1 50»

10/ . V. A = / 50»

10 15/ _ / 50 — 15 X d. lOte T h . v. / 5 0 · 1 3 5 /ιο Β == 15 χ d. lOte T h . v. ¡ s A oder 15/ _ 1 X 10 / o + 5 X d . l O t e T . v . » / . / 50 — 5 5o 3 /ιο Β == l x V 6 + 5 x d . 10.T. v. VsA.etc.

20/ / 50 — 20 X d. lOte T h . v. "/so· /ιο Β == 20 X d. lOte T h . v. Vs A. oder 20// 50 — _ 2 X "/so4

Vs A =

10

/so»

10 25/ / 50 — 25 X d. lOte T h . v. / 5 0 . 5 /ιο Β == 25 χ d. lOte T. v. Vs A. oder 10 25/ / 50 —2 X / 6 o + 5 X d . l O t e T . v . ™/ 60 . l /ioB = 2 χ ' / s + 5 x d . l 0 t e T . v . / 5 A.etc.

6

10/ . V . A = / 50»

10

1 / i o B == 2 X U A. etc.

4

15

10 30/ / 50 — 30 X d. lOte T h . v. / 5 0 . β /ιο Β == 30 X d. lOte T. v. Vs A. oder 30

/so = 3 X

10

/ 5 o·

6

/lO Β := 3 X V« A. etc.

10/ . V. A = / 50»

35// 5 0 _—35 X d. lOte T h . v.

10

/50.

20

7

/ιο Β == 35 X d. lOte T . v. V 5 A. oder 35/1 50——3 X i°/ 5 0 + 5 χ d. l O t e T . v . " / 5 0 '/ίο Β == 3 x V s + 5 Xd.lO.Th.v. V s A.etc. Vs A =

10

/50»

40/

I 50 — 40 X d. lOte T h . v.

10

/50.

/ιο Β == 40 X d. lOte T. v. Vs A. oder 40/I 50 — 4 X '»/so· 8

8

V» A = 10// 50».

25

/ιο Β == 4 X Vt A. etc.

45/ _ / 50 — 45 X d. lOte T h . v.

10

/50.

9

/ιο Β == 45 X d. lOte T . v. Vs A. oder 45/ / 50 — 4 X io/ 50 + 5 X d. 10. T. v. " / » . · 30 7 i o B == 4 x V 6 + 5 Xd. 10.T. v. Vs A. etc. 5/ . /.o Β = / 50»

6 10/ _ / 50 — 10 X d. 5te T h . v. /so·

Vs A = 10 X d. 5te T h . ν . »/ίο Β. oder

Anschauungslehre der Maßverhältnisse 10/δΟ

— 2 Χ 5/so·

V«A=2x 2/s

so/ ~ /so·

A

/ . Vio Β = 5/ 6 0»

5

297

i/io B. etc.

"/so = 20 X d. 5te Th. v.• 5// 50· 2/s A = 20 X d. 5te Τ. v. ; '/io B. oder 20/50 !/s

A

— — 30/ /so*

/ . Vio Β = 5/ 50»

30/so 3/s

30 /

10 Vio Β = B/s 0»

= 30 X d. 5te Th. v. / 50·

A = 30 X d. 5te Th. v. VioB. oder

5o

3/s

— 40/ *U A — / 50*

= 4 X 5/50. A = 4 X Vio B. etc.

= 6 X «/so-

A = 6 X i/io B. etc.

«/so = 40 X d. 5te Th. v. 5,1 50· ' / ¡ A = 40 χ d. 5te Th. v. 1/iQ B. oder 40, — Q V S, /50 — 0 x / 40· 'ί,Α =

8 χ

Vio Β.

F i g . 27 Z w e y w a g r e c h t e , g l e i c h lange e t c . Die erste dieser Linien ist durch 5 große Punkte in 6 Sechstel und jedes dieser Sechstel ist durch 6 kleinere Punkte in 7 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 42 gleiche Theile bekommen hat, welche Z w e y u n d v i e r z i g s t e l heißen. 20 Die zweyte dieser Linien ist durch 6 große Punkte in 7 Siebentel, und jedes dieser Siebentel ist durch 5 kleinere Punkte in 6 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 42 gleiche Theile bekommen hat, welche Z w e y u n d v i e r z i g s t e l heißen. Jeder einzelne Theil der ersten Linie ist jedem einzelnen Theile der zweyten 25 Linie gleich. V? Β 2/, Β

=

'Ut-

= "/„.

Ve A = ' / „ ;

1/«

A —

7/12;

«/Í2 = 6 X d. 7te Th. ν. '/.

V , B == 6

χ d. 7te Th. v. Ve A. etc.

12/12

χ d. 7te Th. ν. '/42·

2 /,B

30

12/42 2 /,B

3/7 Β

= 1 β /4 2 ·

V. A =

'/.,;

18/12 3/7B

18/42 3/,

=

12

= 12 X d. 7te T. v. Ve Α · oder

=

1 Χ 7/42 + 5

X d. 7te T. v. '/„.

= 1 X Ve + 5 X d. 7te T. ν. Ve A. etc.

=

18

χ d. 7te Th. v. '/42.

= 18 X d. 7te Th. v. Ve Α · oder

= 2 χ V42 + 4 χ d. 7te Τ. v. '/4!. Β = 2χΐ/ β + 4 x d . 7.T. v. Ve A. etc.

Anschauungslehre der Maüverhältnisse V. A = '/„;

" / . . = 24 X d. 7te Th. v. '/. 24 X d. 7te T. v. »/« Α. oder = 3 X ' / „ + 3 X d. 7te T. v. 7 /, 2 . = 3 X V« + 3 X d. 7te T. v. »/« A . etc _ V,B

'/. A = '/.

30 X d. 7te Th. v. '/«· Ί , Β = 30 X d. 7te Th. v. >/, Α. oder " Λ . < 4 χ '/«ι + 2 χ d. 7teT. v. ' / „ . V , Β = 4 χ l/« + 2 χ d. 7te T. v. '/, A . etc. "/«

V . A = '/.

-

=

'/»Β 3, /ι, •/,Β Vt Β = · / „ ;

3β χ d. 7te Th. v. '/„· 36 χ d. 7te Th. v. >/« Α . oder 5 X '/«2 + d. 7te Th. v. 7 / 1 2 . 6 x 7 , + d. 7te T. v. »/, A . etc.

'/«. =7 '/.Α

10

χ d. 6te Th. v. ·/ 42 . 7 X d. 6te Th. ν. 7 , Β. oder

15 = 1 X ' / « + d· e t e T h · ν· '/«• 1 Χ Ί , + d. 6te T. v. 7 , B. etc. V.A = V» Β = '/«

=

'/.Α =

'/.Α VfB

= =

3

/.Α

=

"/«.

=

/β Α

3

ι/7 Β = · / „ ;

=

21 X d. 6te Th. v. ·/«• 21 X d. 6te Th. v. 7 , B. oder 3 X · / « + 3 X d. 6te T. ν. e / 42 . 3 X '/, + 3 X d. 6te T. v. V , B. etc.

" / « == 28 X d. 6te ete Th. v. ®/ ·/«»• 4î. "/« 28 X d. 6te Th. ν. 7 , B. oder */« Α =

/β Α

4

V , Β = «/.

14 χ d. 6te Th. v. «/„. 14 X d. 6te Th. v. 7 , B. oder 2 X «/«s + 2 χ d. 6te T . v. »/««· 2 X '/, + 2 xd. 6 te T. v. '/, B. etc.

=

4 X ' l u + 4 χ d. 6te Th. ν. e / 42 . 4 χ V , + 4 χ d. 6te Th. v. »/, B.

35 X d. 6te Th. v. ·/«*• 35 X d. 6te Th. v. 7 , B. oder = 35 /«2 = 5 χ «/is + 5 X d. 6te Th. ν. «/12. 6 / , A = 5 X 1 /, + 5 χ d. 6teTh. v. B. etc. /„2 '/.Α 35

=

25

Anschauungelehre der Maßverhältnisse

299

F i g . 28 Zwey w a g r e c h t e , g l e i c h l a n g e u. 8. w. Die erste dieser Linien ist durch 5 große Punkte in 6 Sechstel, und jedes dieser Sechstel ist durch 7 kleinere Punkte in 8 gleiche Theile getheilt, so daß 5 die ganze Linie 48 gleiche Theile bekommen hat, welche A c h t u n d v i e r z i g s t e l heißen. Die 2te dieser Linien ist durch 7 große Punkte in 8 Achtel, und jedes dieser Achtel ist durch 5 kleinere Punkte in β gleiche Theile getheilt, so daö die ganze Linie 48 gleiche Theile bekommen hat, welche A c h t u n d v i e r z i g s t e l heißen. 10 Jeder einzelne Theil der ersten Linie u. s. w. V. Β = ·/..·

V. A = ·/..!

»/. Β = "/«•

V. A = "/«β!

15

'U. = 6 X d. 8te Th. ν. ·/„. V.B β Χ d. 8te Th. ν . V« Α. etc. =

'/.Β "/Μ '/.Β

3/„

Β = »/«.·

V. Α = ·/«

= = =

=

'/.Β

= =

3/» 4/β

Β =

=

V. Α = ·/« so/« e

'/s Β V. Α = ·/.

30

=

=

3 Χ *l,s + β χ d. 8te Th. v. »/».· 3 X1/. + 6 xd.8teTh. ν. x/e A. etc.

=

=

«/.Β β/β

'/s Β = «/«.·

=

36 X d. 8te Th. v. ·/»«· 36 X d. 8te T. v. »/« A. oder

= 4 X L + 4 x d . 8teT. v. »/4,. Β : 4 X V« + 4 χ d. 8teT. v. '/« A. etc.

V . A = ·/.

=

'/.Β 35

2 X '/« + 2 X d. 8te Th. v. ·/«· 2X 1 /. + 2xd.8teTh.v. 1 /«A. etc.

30 χ d. 8te Th. ν. β/.β· 30 X d. 8te Th. v. V« A. oder

=

'/β Β

V. Β = 3 '/«·

l x V e + 4 χ d. 8teTh. ν. l/e A. etc. 18 X d. 8te Th. v. »U,. 18 χ d. 8te Th. v. »/· A. oder

" Λ . = 24 χ d. 8te Th. ν. 8//« A. oder 3 χ »/..· = 4 /.Β */, A. etc.

"U

25 »/, Β = »·/„.

Β

12 Χ d. 8te Th. ν. «/„· 12 X d. 8te Th. v. A. oder 1 X «/«β + 4 X d. 8te T. v. ·/..·

4,/«β

= =

42 χ d. 8te Th. ν. 8/ιβ· 42 χ d. 8te Th. v. l/« A. oder 5 Χ »/ιβ + 2 X d. 8te Th. ν. »/«β-

'/, Β = 5Χ 1 /, + 2 xd.8.Τ. ν. »/« Α. etc.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

300 '/.A

Ί» Β = ·/.

β

/,β = 8 Χ d. 6te Th. ν. «/4β·

'/, A = 8 Xd. 6te Th. v. »/« Β. oder '/«. = 1 Χ '/«a + 2 Χ d. 6te Th. v. «/„• ν, A = 1 χ*/β + 2xd. 8te T. v. '/» B.etc. '/. A

- »/,

V, Β = ·/,

"/„ = 16 Χ d. 6te Th. v. ·/««·

5

·/, A = 1β χ d. 6te Th. v. ·,, B. oder "/„ = 2 χ '/., + 4 χ d. 6te T. v. «/„. V, A = 2χ»/β + 4xd.6teT.v.V, Β. etc. '/. A

=

"U

V, Β = ·/„;

"/«β = 24 X d. 6te Th. v. «/«„· 3

/, A = 24 X d. 6te Th. ν. 1/β B. oder

10

"/.« = * X '/«.· »/, A = 4 Χ >/. Β. etc. '/. A

= »•/„

'/β Β = ·/„;

»»/», = 32 X d. 6te Th. v. ·/«.· */, A = 32 X d. 6te Th. v. Ve Β oder s«/„ = 5 Χ ·Ue + 2 χ d. 6. Th. ν. »/«β- 15 V , A = 5 X Ve + 2 X d.6.Th. ν. »/β Β. etc.

'/. A

=

Ve Β = ·/««;

«ο/4β = 40 X d. 6te Th. v. »/4e· 5

/, A = 40 X d. 6te Th. v. Ve Β. oder

*°/«Β = β χ '/,„ + 4 χ d. 6te T. v. «/„• '/, A = 6 Χ »/β + 4 X d. 6te T. v. »/» Β. etc. 20 Fig. 29 Z w e y wagrechte, gleich lange u. 8. w . Die erete dieser Linien ist durch 5 große Punkte in 6 Sechstel, und jedes dieser Sechstel ist durch 8 kleinere Punkte in 9 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 64 gleiche Theile bekommen hat, welche Vierundfünfzigstel 25 heißen. Die zweyte dieser Linien ist durch 8 große Punkte in 9 Neuntel, und jedes dieser Neuntel ist durch 5 kleinere Punkte in 6 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 54 gleiche Theile bekommen hat, welche Vierundfünfzigstel heißen. 30 Jeder einzelne Theil der ersten Linie ist jedem einzelnen Theile der 2ten Linie gleich. V» Β

= ·/„.

V. A = »/s«;

'Ut

= 6 χ d. 9te Th. v.

ν, Β = 6 χ d. 9te Th. ν. V« A. etc. "/, Β

= 'Ve.·

V. A = ·/..!

= 12 X d. 9te Th. v. '/.,. '/» Β = 12 X d. 9te Th. v. »/. A. oder

35

A n s c h a u u n g s l e h r e

d e r

M a ß v e r h ä l t n i s s e

=

" / s . */»

3

/.

Β

=

i e

/



s

V .

A

=

l x

"/.«

»/5,;

J

/.

S

/ » B

=

•«/,..

v .

A

=

· / „ ;

2

= i o

•/. Β

=

" /

M

.

1/,

A

=

X

2 X

/ , B

4

-

·/..;

15

·/.

Β

=

* · / „ ·

V .

A

=

3

' / . B

=

3

=

3 6

»/s,;

« / . B

'/.

Β

=

« / . f

ν ,

A

=

· / . . ;

20

χ

8

/,

Β

=

" / . . ·

V .

A

=

25

V .

A

=

· / « ·

V »

Β

=

/ , B

= =

V a , ; V e

·/..-

=

80

V . A

»/.

A

=

1 β

/

5



V »

Β

=

V . 4 S

9

=

"/.« • 2

/e

A =

1 β

/54

Ί

,

Α

1 8 3

• =

3

T h .

9 t e

f

v .

»/»«·

t A .

»/« A . 9 .

v .

T h .

e t c .

o d e r

T h .

ν .

«/β«·

»/».·

ν .

9 t e

+

6

9 t e

+

»/« A .

v . v .

»/

o d e r

3

6 t e

9 t e T .

d . 9 t e

»/s«·

T h .

v .

l

T h .

v .

+

T h .

3

+

3

X

d .

A .

/« A .

l

»/. B . 6 t e

T h .

6 t e T h .

v .

X

d.

6 t e

T h .

ν .

«/β«·

X

d.

6 t e

T h .

v .

'/» B .

X

'/..·

Χ

l



B .

e t c .

o d e r

ν .

T . ν .

e t c .

»/β«· /

A

e

e t c .

«/s«·

v .

x d .

·/.«·

T . v .

v .

d. 9 t e

o d e r

v .

T h .

X

6 t e

.

6 4

»/, A .

3 x d . 9 t e T .

+

d .

X

9 t e

d.

/ »

T .

+ 6 x d .

'1st

1 8

9 t e

d .

d .

1

o d e r

T h .

«/s«·

d.

T h .

5 4

X

X I X

A .

9 t e

v .

χ

9 t e

/ «

X

1

o d e r

3 x d . 9 t e T h . v . V « A . e t c .

d .

X

9

A =

e t c .

.

s l

V «

v .

T h .

3

*/

v . d.

T h .

d .

X

1

»/.

A .

.

i t

d . 9. T . v . 1

e t c .

χ

5 x

β χ

A .

5 x « / m 8

v .

'/« A .

v .

X

'/«

X

4 8

B =

*/»

T h .

V . 4 .

4 x * / e

»/.tí

+

9 t e

d .

X

4 8

6

+

d .

χ X

+

+

χ

4 2

=

d .

V ,

4 x » / ' / . B

' ¡

v .

T h .

9 t e

·/«.

4 2

B =

A

χ

4

=

" / m '/»

T h .

9 t e

d.

χ

4

/ M

m

9 t e

d .

χ

3 6

' / . B

d .

/ ,

1

3 0 =

9 t e

v .

T h .

e t c .

V s t

3 0

so/ . 6

T h .

9 t e

A .

X

2

d.

V »

χ

2 4

Β

X

·/,«.

χ

2 4

=

" / M */»

9 t e

d.

X

3

3 x d . 9 t e T . v . ' / »

d.

χ

: 2

+

+

X

-- 1 8 =

β

'1st / ,

1

1 8

=

Β

&

*/.

X

1

Β

3 0 1

o d e r v . '/«

«/s»· B . e t c .

o d e r

302

Anschauungslehre der Maß Verhältnisse

*/e A

=

»'/„·

7 . Β = '/s.;

" / 5 , = 27 X d. 6te T h . v . "/5 3 /.

*'/.« '/ /β

4 /.

A

= »·/·.•

V. Β =

27 Χ d. 6te T h . v . >/, Β. oder

Α

* X */s4 + 3 X d. 6te T h . v. »/s«-

=

ΑΛ

4 Χ

=

·/.

β

=

= «/.!·

7, Β =

d. 6to T . v. 7 , Β. etc.

36 X d. 6te T h . v . 7 , B. oder

=

'/.Α V. A

X

36 χ d. 6te T h . v . "/54.

=

4/.Α

'/, + 3

χ

«/*.·

6 x 7 , Β . etc.

·/.

45

=

*/· Α

Χ d. 6te T h . ν . «/ 5t .

45 χ d. 6te T h . v . 7 , B. oder

=

io

7 χ Vs« + 3 X d. 6 t e T h . ν. e / 54 . */« A = 7 x ' / , + 3 χ d. 6te T h . v . 7 » B . etc.

F i g . 30 Zwey wagrechte gleich lange

etc.

D i e erste dieser Linien ist durch 5 große P u n k t e in 6 Sechstel, und jedes 15 dieser Sechstel ist durch 9 kleinere P u n k t e in 10 gleiche T h e i l e getheilt, so daß die ganze L i n i e 60 gleiche T h e i l e b e k o m m e n hat, welche S e c h s z i g s t e l heißen. D i e z w e y t e dieser Linien ist durch 9 große P u n k t e in 10 Zehntel, und jedes dieser Zehntel ist durch 5 kleinere P u n k t e in 6 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze L i n i e 60 gleiche Theile b e k o m m e n hat, welche S e c h s z i g e t e l heißen. 20 Jeder einzelne Theil der ersten L i n i e etc. 1/ιοΒ

=

·/βο·

V.A =»/,.;

«/,0 = 6 X d. l o t e T h . v . ">/„„. 7,0 Β = 6 X d. l o t e T h . ν. !/e A . etc.

'/ίο Β = » / . „ ·

V, A =

io/.»;

"/.0 = 2/10

12 X d. l o t e T h . v . « / , „ .

Β =

12 X d. lOte T h . ν .

10 / βο

A . oder 25

» / . o = l X ' 7 , , + 2 X d. l O t e T h . v. 1 0 /, 0 . !/10Β 3 /io

Β = "/,„.

7. Α =

10/βο;

18/«o 3 / 10

=

= 1 χ '/e + 2 x d . l O t e T . v . V . A . e t c . 18 X d. lOte T h . v . " / , „ .

Β = 18 X d. lOte T h . ν. Ve A . oder

"/«„ = 3 / 10 4/ιο

Β =

»/.„·

Ve A =

10 /«ο;

Β =

1 Χ ">/.„ + 8 X d . lOte T . v. ">/,„.

30

1 x V e + 8 x d . lOteT.v-V.A.etc.

" / » o = 21 Χ d. lOte T h . v . ">/,„. 4 / 10

Β = 24 χ d. lOte T h . v . 7 , Α . oder

" I , „ = 2 Χ " / , 0 + 4 X d. lOte Τ . ν. ">/,„. 4 / 10

Β = 2 χ 7β + 4 Χ lOte T h . ν. ι/β Α . etc. 35

303

A n s c h a u u n g s l e h r e der M a ß v e r h ä l t n i s s e s

/.o Β =

»·/„.

ν, A =

>»/,„;

30/ eo = 30 Χ d. lOte T h . v . '»/, A '/.ο Β == 30 Χ d. l O t e T h . ν . Ve - o d e r 30/ _ 3 Χ 10/βο· /βο —

' / „ Β == 3 Χ '/β Α . etc. 5 «/.ο Β = " / . ο ·

V. A =

10

/j0;

36/ — 36 Χ d. l O t e T h . v . / βο —

10

/,0.

'/ίο Β == 36 X d . l O t e T h . v . Ve Α . o d e r 3«/ — 3 X 1 0 /,o + 6 x d . l O t e T . v . « / „ . /βο — */1 ο Β == 3 Χ 7/ DR — 42/ /io — /βο·

1/ ΛA _ 10/ . /β — /βο»

+ 6 Χ d . 10. T . v . V e A . e t c .

·/„.

'/ίο Β =

β

/β0;

10/ — 10 X d . 6te T h . ν . «/βο· /βο — B = 10 X d . 6 t e T h . ν . »/ίο - o d e r

V. Α 10

/βο ~ 1 Χ «/βο + 4 X d . 6te T h . v . · / , „ ·

V. 25 »/, Α

=

«·/„.

Vio Β =

«/«ο;

+ 4 x d . 10. T . v . V e A . e t c .

Α - l X > / i o + 4 x d . 6 t e T h . v . »/, 0 B . e t c .

20/ _ 20 X d . 6te T h . v . ·/.o· /βο V . A - 20 X d. 6te T h . v . V i o B . o d e r 20/ — /βο — 3 x « / e o + 2 x d . 6 t e T . ν . «/βο·

3

/β Α

=

30

/βο-

1

ho Β =

'/«ο:

*/β Α

= 3 X V i o + 2 xd.6teTh.v.'/io B.etc.

30

/.ο

= 30 X d. 6te T h . ν . «/βο·

/.Α

= 30 X d . 6te T h . v . V i o B . o d e r

3

30

30/ _ /βο — 5 Χ 8

'/, Α

= «·/..·

'/ίο Β =

ν.β;

/β Α

β

/βο·

= 5 X V i o B . etc.

β 40/ _ /βο — 40 χ d . 6te T h . ν . /βο· 4

/β A = 40 X d . 6te T h . v . V i o B - o d e r

304

Anschauungslehre der Maßverhältnisse 40 4

/.o = 6 X 7 . » + 4 χ d. «te T . v. «/.„·

/β A = 6 x 1 / i o + 4 x d . 6 t e T . v . V,« B . e t c .

io ι li

o = 50 Χ d. 6te T h . v. «/«o-

' / . A = 50 Χ d. 6te T h . v. 1 / l 0 B. oder 60/Iβο ' = 8 x * / « o + 2 x d . 6te T h . ν- «/.ο· 5 / , A = 8 x 7 i o + 2 x d . eteTh.v.VioB-etc.

F i g . 31 Zwey wagrechte, gleich lange

etc.

D i e erete dieser Linien ist d u r c h 6 große P u n k t e in 7 Siebentel, u n d jedes dieser Siebentel ist d u r c h 7 kleinere P u n k t e in 8 gleiche Theile getheilt, so d a ß 10 die ganze Linie 5β gleiche Theile b e k o m m e n h a t , welche S e c h s u n d f i i n f z i g s t e l heißen. D i e zweyte dieser Linien ist d u r c h 7 große P u n k t e in 8 Achtel, u n d jedes dieser Achtel ist d u r c h β kleinere P u n k t e in 7 gleiche Theile getheilt, so d a ß die g a n z e Linie 56 gleiche Theile b e k o m m e n h a t , welche S e c h s u n d f i i n f z i g s t e l 15 heißen. J e d e r einzelne Theil der ersten Linie etc. 8

V. Β = ' / . . ·

*/, A =

7β Β

V, Α = «/se;

= »/..·

/s,;

' / . . = 7 χ d. 8te T h . ν . · / , . . V . B : 7 χ d . 8te T h . v. 1 / 7 A. etc. v. 8β/ 55s..· "U = 14 X d. 8te T h . ν. /se. = •/.Β 156

"/. Β s

/. Β

= «/..·

V» A =

8

/5

til

/5β

3

/β Β

811 I

Ί· Β

= »/,..

V, Α =

8

/5



= = =

21 χ d. 8te T h . ν. 8 / 5 e . 21 χ d. 8te T h . v. >/7 A. oder

28 X d. 8te T h . ν. 8 / 5 e .

I

6β = =

28 X d. 8te T h . v.



=

3 x ' / j , + 4 X d. 8te T h . v. 8/5β·

/β Β

=

3 χ V, + 4 χ d. 8te T h . v. >/, A. etc.

I

35/ / 5β 6

=

/β Β = 35/I 5β =

25

2 x ' / „ + 5 x d . 8 t e T . v. »/ 5 ,.

281

4

»/, Α = · / .

=

1 X 8 /s« + 6 X d. 8te T h . v. / 5 β" I X 1 / , + 6 x d . 8te T . v. */, A. etc.

= 2 χ 1 / 7 + 5 X d. 8te T. v. 1 / 7 A. etc.

881

= »»/..·

=

20

14 X d. 8te T h . v . V, A. oder

V.B

Ί.Β

7. Β

=

A. oder

35 χ d. 8te T h . ν. 8 / 5 e . 35 X d. 8te T h . v. >/7 A. oder 4 χ

8

/ 6 í + 3 X d. 8te T. v. 8/5β·

®/β Β = 4 χ V, + 3 Χ d. 8te Τ. v.

A. etc. 35

305

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

'/»

β

=

*ηίξ.

»/,

A

=

·/.#;

"/s. = Ί , Β

=

41/

1 it =

'/.Β 6 '/. Β

=

4

»/5.·

V, Α =

·/„;

49 / / 5«

= =

'/.Β

'/.Β '/, Α

-

•/„.

η ,

Β =

'/..;

10

8

=

»/..·

V. Β =

'/..;

15

=

«/..·

V. Β =

/τ Α

=

»«/..·

Ve Β =

'/,.!

=

6 Χ V, +

L X '/.. + =

'/.,;

=

2xVe +

166

=

24 X d. 7te T h . v. »/,,.

»/,Α

=

2 4 X d . 7 t e T h . v . »/« B . o d e r

lit

=

3

Ί , Α

=

3 xVe +

lit

=

/,Α

/,Α

30

'/*.;

'/„,

2 x d . 7 t e T . v . »/e B . e t c .

'/s. +

3 χ d. 7te T . v .

'/„.

3 X d . 7 t e T . ν . »/β B . e t c .

32 X d. 7te T h . v. ' / 5 . · 3 2 X d . 7 t e T h . v . »/» B . o d e r 4 χ '/s. +

4 X d. 7te T h . v . ' / , « ·

lit

=

40 X d. 7te T h . v. ' / „ .

/,Α

=

4 0 X d . 7 t e T h . v . »/« B . o d e r

40/

=

5 x ' / „ +

5 x d . 7teTh. v. ' / „ .

=

5 x V e + 5 x d . 7 t e T h . ν . »/β B . e t c .

lit

=

4 8 X d . 7 t e T h . v . '/se·

•/τ Α

=

48/

=

·/, A =

Pestalozzi Werke Bd. 15

2 χ d. 7te T . v .

4 x V» + 4 x d . 7 t e T h . v . » / « B . e t c .

481 15β

20

χ

'/.. +

=

Ut

Ve Β =

16 X d . 7 t e T h . v . ' / , , .

Α

ν, Α «/se·

d. 7te T h . v . l / e B . etc.

1β X d . 7 t e T h . ν . V « B . o d e r

t0

=

d. 7te T h . v . ' / . . ·

1 X Ve +

2 χ

6

'/, Α

'/„;

=

I ht =

Ve Β =

l , A . etc.

Iti lit

4

«·/,,.

1

8 X d . 7 t e T h . v . »/« B . o d e r

3«/

=

d. 8te T h . v. » / „ ·

d. 8te T . v.

=

31/

/5β·

/s»·

4 9 X d . 8 t e T h . »/» Α . o d e r

/5β=

4

25 · / , Α

8

β

/7 A . etc.

Vf Α

34/

4

49 X d. 8te T h . v.

1

6 X »/s. +

iti

'/..;

20

5 χ '/τ + 2 X d. 8te T h . v.

=

/»β -

*1ι

»/, α

2 X d. 8te T h . ν .

/s β = = IS X d . 7 t e T h . v .

V,A */? Α

4 2 χ d . 8 t e T h . v . >/» Α . o d e r 5 X »/se +

=

V, Α β

4 2 χ d . 8 t e T h . v . »/,

4 8 X d . 7 t e T h . v . Ve B . o d e r β Χ '/.. + β χ Ve +

6 X d. 7te T h . v . ' / „ .

6 X d. 7te T h . v. */, Β . etc.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

306

F i g . 32 Zwey w a g r e c h t e gleich l a n g e und g l e i c h l a u f e n d e L i n i e n Die erete dieser Linien ist durch 6 große Punkte in 7 Siebentel, und jedes dieser Siebentel ist durch 8 kleinere Punkte in 9 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 63 gleiche Theile bekommen hat, welche D r e y u n d s e c h s z i g s t e l heißen. 5 Die 2te dieser Linien ist durch 8 große Punkte in 9 Neuntel, und jedes dieser Neuntel ist durch 6 kleinere Punkte in 7 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 63 gleiche Theile bekommen hat, welche D r e y u n d s e c h s z i g s t e l heißen. Jeder einzelne Theil der ersten Linie, ist jedem einzelnen Theile der 2ten Linie gleich. 10 ν, Β

= '/„.

1/τ A = · / . . ;

' / . . = 7 χ d. 9te Th. v. 7 , 3 . 7 X d . 9te Th. V . »/, A. etc.

V . B

·/, Β

= "/..·

V, A =

·/„;

/es V . B

=

14

=

14 X d. 9te Th. v. »/, A. oder

/ es = =

V . B

V. Β = "/..·

V» A = ·/..!

X

d. 9te T. v. »/, s .

21/ / βί =

21 χ d. 9te Th. ν. e / , 3 . 21 χ d. 9te Th. v. »/, A. oder

=

3=

1 è

V, A = ·/.

·/„ + 5

X

2 χ ·/„ + 3

X

d. 9te Th. v. »/„.

3/, Β

=

2 χ Vj + 3

te/

=

28 χ d. 9te Th. v. · / , , .



Β =

/es

15

1 χ ' / , = 5 x d . 9te T. ν. l / 7 A. e^..

V.B 211

V. Β = »»/β,·

1

(L 9te Th. v. »/„.

X

X

d. 9te T. v. ' / , A. etc.

28 X d. 9te Th. v.

A. oder

es = 3 X · / „ + d. 9te Th. v. »/„. V» Β 3 Χ »/τ + d · 9te Th. v. A. etc. 28 I 1

V. Β

=



/.s·

V: A = ' / „ ;

36 I 35 X X d. d. 9te 9te Th. Th. v. v. »/„. »/„. " / /β . s s == 35

V.B J5

/.a

V.B

V. Β = "/„.

V, A = ·/.

42/

1

= =

3 X >U3 + 8 χ d. 9 t e T . v. »/„.

=

3

es =

V . B

= =

=

V . B

'/. Β = "/.,·

V, A = ·/.

49/ /es '/.

Β

4./ /es

=

25

35 X d. 9te Th. v. ' / , A. oder / + 8 X d. 9te T. v. >/, A. etc.

X 1 7

42 χ d. 9te Th. v. »/,,. 42 X d. 9te Th. v. V, A. oder

30

4 X '/es + 6 X d. 9te T. v. · / „ . 4 X 1 / 7 + 6 X d.9te T. v. » / j A . e t c . 49

X

d. 9te Th. v. «/„.

49 X d. 9te Th. v. »/, A. oder

35 5 X 9/«s + 4 x d . 9 t e T h . v. · / „ . 1 1 ' / , Β = 5 χ / , + 4 χ d. 9te T. v. / 7 A. etc.

Anschauungslehre der Maß Verhältnisse '/, Β

= »/„.

»/τ A = ·/.,;

307

= 56 χ der 9te Th. v. ·/«,· >1, Β = 5β χ d. 9te Th. v. >/, A. oder " / . . = 6 X 'U, + 2 χ d. 9t« Th. v. ·/.,. = 6 χ · | , + 2 χ d. 9te Τ. v. ' / , A. etc.

Β V, A

= ·/„.

V . Β = '/.,;

= 9 X d. 7te Th. v. ' / „ . ν , A = 9 χ d. 7te Th. v. >/, Β. oder '/es = 1 Χ ' / . . + 2 X d. 7te T. ν. >/„. A = 1 Χ 1 /» + 2 x d . 7teT.v. Β. etc.

«/, Α

= »/„.

'/, Β =

'/..;

= 18 X d. 7te Th. v. '/.s· A = 18 X d. 7te Th. v. »/. B. oder

10

= 2 χ ' / „ + 4 χ d. 7te T. v. ' / . , · A = 2 x ' / , + 4 x d . 7te T. v. »/, B.etc. ν, Α

= «'/„.

ν , Β = '/..;

= 27 X d. 7te Th. v. »/„. A = 27 X d. 7te Th. v. »/» B. oder = 3 Χ '/β. + 6 χ d. 7te T. v. ' / . , .

15

= 3 X 1 /» + 6 x d . 7 t e T . v . l / . B. etc. */, α

= »·/„.

>/. Β =

'/..;

= 36 X d. 7te Th. v. '/««· A = 36 X d. 7te T. v. »/, B. oder = 5 X ' / „ + d. 7te T. v. ' / , , · = S X 1 / , + d. 7te T. v. V, B.etc.

20

·/, α

_ «/..-

7. Β =

'/.,;

= 45 X d. 7te Th. v. '/«.· ν , A = 46 X d. 7te Th. v. V. B. oder " / β . = β Χ ' / „ + 3 χ d. 7te Τ. v. ' / . , · = 6 x V, + 3 χ d. 7te T. v. ' / . B . eto.

25 ·/, Α

= "/„.

»/. Β =

'/.,!

= 54 X d. 7te Th. v. ' / „ . = 54 X d. 7te Th. v. '/, B. oder = 7 X ' / . , + 5 X d. 7te T. v. ' / . , . = 7 X1/, + 5xd.7teTh.v. '/.B.etc. F i g . 33

30

Zwey w a g r e c h t e , gleich lange e t c . Die erete dieser Linien ist durch β große Punkte in 7 Siebentel, und jedes dieser Siebentel ist durch 9 kleinere Punkte in 10 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 70 gleiche Theile bekommen hat, welche Siebenzigstel heißen. 20*

308

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

Die zweyte dieser Linien ist durch 9 große Punkte in 10 Zehntel, und jedes dieser Zehntel ist durch β kleinere Punkte in 7 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 70 gleiche Theile bekommen hat, welche S i e b e n z i g s t e l heißen. Jeder einzelne Theil der ersten Linie etc. Vio Β =

7/το·

.

V, A = » / „ ;

'/το = 7 X d. lOte Th. v. "/ 70 . Vio Β = 7 X d. lote Th. v. >/, A. etc.

Vio Β = " / , „ ·

Vt Α = "/,„;

"/το = 14 Χ d. lOte Th. v. 10/70. • / „ Β = 14 χ d. lOte Th. v. »/, A. oder "/το = 1 Χ ,0/το + 4 χ d. lOte Τ. ν. >°/70. */ιο Β = 1 χ '/, + 4 x d . lOteT. ν. '/, A.etc. 10

•/lo Β = "/το·

V, Α = >»/,„;

»/,„ = 21 χ d. lOte Th. v. ">/70. '/,/,„. •/ίο Β = 42 X d. lOte Τ. v. '/τ Α · oder " / , „ = 4 X "»/,„ + 2 χ d. 10. T. v. ">/,„. 25 •/ίο Β = 4 x ' / 7 + 2 χ d. lO.T.v. '/, A. etc.

7/ιο

Β = "/,„.

'/τ A = »/ 7 0 ;

«'/,„ = 49 X d. lOte Th. v. ">/70. '/10 Β = 49 X d. lOte T. ν. '/τ A. oder "/το = 4 Χ »/το + 9 X d. 10. T. ν. '«/το· 7 / 10 Β = 4 x ' / 7 + 9 Xd. lO.T.v. '/, A. etc. 30

Vio Β = "/το·

V, A = '»/το!

"/το = 56 X d. lOte Th. v. "/,„. β/10

Β = 56 x d . lOte T. v. »/τ A. oder

"/το = 5 Χ "/,„ + 6 χ d. 10. Τ. ν. ι°/70. 8 /ιοΒ

= 5 x V t + 6Xd. lO.T.v. V, A.etc.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse ·/.. β =

,3

/,„·

V, a

=

"»/,o!

« / „ = 6 3 χ d . l o t e T h . v . '»/ = 6 3 Χ d . l O t e Τ . v . >/, Α . o d e r

•/..B =



10

/το·

1

/ ι ο Β — 'Λο»

,0

/,o

=

Vi A ,0

Vτ Ά



20

/7ο·

Vίο Β — ' / 7 0 ;

10

8

/7 Ά



30

/ 7 Ο'

2

=

«/„.

'/.ο Β =

=

20 χ d. 7te T h . v. '/,„.

'/» A

=

2 0 χ d . 7 t e T h . v . »/io B . o d e r

"7,o

=

2 χ

V,A

=

2 x * / i o + 6 Xd.7.T.V. 1/10 B. etc.

/7ο·

'/ίο Β =

'/70;

30 X d. 7te T h . v. '/70. 30 X d. 7te T h . ν. l/io B. oder

30

=

4 χ '/,o + 2 X d. 7te T. v. ' / , . ·

=

4 X */10 + 2 x d . 7 . T . V . l / i o B . e t c .

=

40 X d. 7te Th. ν. '/70·

=

40 X d . 7te T h . v. Vio B . o d e r

/70

/,A

§,

A

=

/,ο

'/ίο Β =

'/,.;

,0

5x7/7o + δ Xd.7te Th.v.

'/„.

5 X */io + 5 X d . 7 . T . v . V i o B . e t c . 5 0 X d . 7 t e T h . v . '/70·

/t.

Ί , Α ··/„.

β X d. 7te T h . v. ' / „ .

=

ί0

=

'/το +

=

5 0 X d . 7 t e T h . ν . »/ίο B . o d e r

Ί , Α

25 · / , Α

1 χ V i o + 3 X d . 7 t e T . v . »/io B . e t c .

V,A

Ίι 50

10 X d . 7 t e T h . ν . »/ίο Β . o d e r 1 Χ ' / , . + 3 Χ d. 7 t e T . v. ' / „ ·

=

=

10 X d . 7 t e T h . v . '/70·

"/,0

4

*/7 Α

3 x d . 10.Τ. ν. "/»o·

=

'/,.;

20

+

V»A

'/, A ν, Α

=

/,o •

/ΐΟ Β — '/70»

15

6 x " / „

= 6 χ V7 + 3 χ d . 1 0 . T . v . 1 / 7 A . e t c .

Ί10 Β 5 V7 A

309

=

/,ο

«/,Α

7 X '/70 + d. 7te Th. v. '/,„. 7 χ ' / m + d . 7 t e T h . v . »/ίο B . e t c . 60 X d. 7te T h . v. '/70. 60 X d. 7te Th. v. ' / „ B . oder

>0/ J Λ := 8 X ' / j o + 4 χ d . 7 t e T h . v . ' / . 70 /70 ·/, A = 8 x l / i o + 4 x d . 7 t e T h . v . ' / i o B . e t c .

Fig. 30

Zwey wagrechte,

34 gleich lange

etc.

D i e e r s t e dieser Linien ist d u r c h 7 g r o ß e P u n k t e in 8 Achtel, u n d jedes dieser A c h t e l ist d u r c h 8 kleine P u n k t e in 9 gleiche T h e i l e getheilt, so d a ß d i e g a n z e Linie 72 gleiche Theile b e k o m m e n h a t , welche Zweyundsiebenzigstel heißen.

310

Anschauungelehre

der

MaQverhältniese

D i e z w e y t e d i e s e r L i n i e n ist d u r c h 8 g r o ß e P u n k t e i n 9 N e u n t e l , u n d

jedes

d i e e e r N e u n t e l ist d u r c h 7 k l e i n e r e P u n k t e i n 8 g l e i c h e T h e i l e g e t h e i l t , s o d a ß g a n z e Linie 72 gleiche Theile b e k o m m e n hat, w e l c h e

die

Z w e y u n d s i e b e n z i g s t e l

heißen. J e d e r e i n z e l n e T h e i l d e r e r s t e n L i n i e etc.

»/. Β

= •/„.

V. A

=

»/„;

'/,. =

·/, Β

=

«·/„.

'/, A

=

·/„;

=

=

»/τ.·

V. A

=

·/„;

/.

Β

« »»/„.

V. A

=

·/».;

Β

= "/„.

V. A = ·/„;

Χ

d. 9te T h . v. ·/„.

X

d . » t e T h . v . '/« A . o d e r

=

" / „

l x » / „

= -

V. A = »/„;

2 x V e

"/i. -

V. A

=

·/„;

Ve

A

= Vr.i

+

A. oder

3 X V e + 5 X d . Ö t e T h . v . V e A . etc. 40

X

d. 9te T h . v. »/„.

40

X

d. 9te T h . ν. V e

=

/, Β

4 X »/ 7 î +

=

4 x

/, Β

=

'V» = «/, Β

=

·«/„ = '/, Β

48

X

=

20 oder

9te T h . v. '/„.

d. 9te T h . ν. V» A . o d e r

V e A . etc.

56

X

d. 9te T h . v. '/„.

56

X

d. 9te T h . v. V e A .

βχ'/,ί +

25

3 X d . 9 t e T h . v . ·/»«·

5 X Ve + 3 Xd.9teT.v.

=

=

·

4 χ d . 9 t e T h . v . »/,«·

ß Χ '/»ι +

"/,. =

Α

V s + 4 x d . 9 t e T h . v . V » A . etc.

"/t. = 48 X d . =

A . e t c . 15

5xd.9teTh.v.»/„.

»/, Β

7

= "/„·

d . 9te T h . v.

"V» =

«·/„ =

Β

χ

32

3 x ' / „

'/, Β

'/.

d . 9 t e T h . v . »/,„.

=

·/, Β

= "/„;

β x d . ö t e T h . v.

χ

=

oder

6 χ d . 9 t e T h . v . »/»»·

32

»«/„

«»/,, =

Β

+

*/, Β

=

">

· 9 t e T h . v . '/s A . e t c .

d . 9 t e T h . v . >/» A .

'/, Β

=

d

d. 9te T h . v. »/».

X

2 χ·/ΐί +

·/, Β

'/,

X

24

7 x d . 9 t e T h . v . »/iï7 x

"/,i =

5

= "/:.·

+

1 Χ '/β + 24

=

«»/, j =

V. Β

»/„.

16

*/, Β

'/.

v.

d . 9 t e T h . v . >/e A . e t c .



»/, Β

4

d. 9te T h . X

»/». =

«/, Β Β

8

»/, Β

>«/„ =

«/,

χ

8

V, Β

oder

2 x d . 9 t e T h . ν. β/72·

30

6 x V » + 2 x d . 9 t e T h . v . V e A . etc. 64

X

d. 9 t e

64

X

d. 9te T h . v. V e A . o d e r

7 7

Χ X

»/τ» + '/e +

Th.

v. '/„.

d. 9te T h . v. >/„. d

- 9te T . v.

J

/e A . e t c .

35

Anschauungelehre der Maß Verhältnisse V. A

5

V. Β =

=

A



A

-

/,2·

ht·

10

V72»

Β = '/«ί

V. Β =

•/»ί = 9 Χ d. 8te Th. ν. »/»sι/β A = 9 Χ d. 8te Th. ν. »/» Β. oder ·/„ = 1 Χ 8/τ» + d. 8te Th. v. >¡,2. l/» A = 1 χ V» + d. 8te Th. v. »/. B. etc. "/„ = «/, A = »/„ = V, A =

18 X d. 8te Th.v. ·/,.· 18 X d. 8te Th. ν. l/» B. oder 2x»/,« + 2xd.8teTh.v. ·/,«· 2 χ l/» + 2 xd.8te Th.v. */» B. etc.

" / „ = 27 χ d. 8te Th. v. »/,«. »/, A = 27 χ d. 8te Th. v. »/t B · »der «'/„ = 3 χ ·/»« + 3 χ d. 8te Th. v. «/,»· '/, A - 3 X */, + 3 xd.8te Th.v. */» B. etc.

A

3*1 ht·

Β -

»·/„ = */, A = "/„ = '/, A =

A

45/ht·

Β =

" / „ = 46 X d. 8te Th. v. »/».·

15

3β X d. 8te Th. ν. »/»i· 36 X d. 8te Th. v. »/. B. oder * X */j. + 4 χ d. 8te Th. v. ·/„· 4x , /»+*Xd.8teTh.v. »/. B. etc.

»/, A = 4δ χ d. 8te Th. v. »/, B. oder "/». = 6 χ ·/,» + 6 χ d. 8teT. v. »/,.· «/,A = 6x 1 /. + 5 X d.8teT.v. »/»B.etc.

20 A

25

311

A

-

=

HI

ht-

63/ht·

Ί. Β = •/».s

«*/„ = ·/, A = "/„ = ·/, A =

Ί» Β =

·»/„ = 63 Χ d. 8te Th. v. e/?s· '/, A = 63 X d. 8te Th. v. >/, B. oder ·»/„ = 7 χ 8/7S + 7 χ d. 8teT. ν. "/t.· '/, A = 7x 1 /, + 7xd. 8te T. ν. l/» B. etc.

/7EÎ

8

54 χ d. 8te Th. v. '/»«· 54 X d. 8te Th. v. »/, B. oder β χ «/,. + β χ d. 8te T. v. ·/,.. 6X*/» + 6Xd.8.Th.v. '/»B.etc.

Fig. 35 30

Zwey wagrechte gleich lange etc. Die erste dieser Linien ist durch 7 große Punkte in 8 Achtel, und jedes dieser Achtel ist durch 9 kleinere Punkte in 10 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 80 gleiche Theile bekommen hat, welche Achtzigstel heißen.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

312

Die 2te dieser Linien ist durch 9 große Punkte in 10 Zehntel, und jedes dieser Zehntel ist durch 7 kleinere Punkte in 8 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 80 gleiche Theile bekommen hat, welche Achtzigstel heißen. Jeder einzelne Theil der ersten Linie etc. Vi. Β = '/. 0·

/ 0.» V. Α = 10/β

'/ι o Β

1·/I 80·

10/ . V. Α = / 80·

'/βo = 16 Χ d. lOte Th. v. 10/8„. «/ίο Β = 16 X d. lOte Th. ν. '/β Α. oder " U o = lX10/.o + 6xd. 10. Τ. v. »/„„. */,0B = l x ' / i + exd. lOteT. ν. '/β A. etc.10

Ito-

10/ . V. Α = 1 80*

"/., = 24 X d. lOte Th. v. »/,„. /,o Β = 24 X d. lOte Th. v. */« A. oder "Ito = 2 x ' ' / „ + 4xd.l0.T. v. «/,„. s /10 Β = 2 X Ve + 4 Xd. 10.T. v. »/, A. etc.

Vi. Β =

·/„ = 8 Χ d. lOte Th. v. »/,„. ν,ο Β = 8 Χ d. lOte Th. ν. «/s A. etc.

5

ι

3

180·

10/ . V. Α = / 80»

15 "/,o = 32 X d. lOte Th. v. "/,„. */ιο Β = 32 X d. lOte Th. v. Ve A. oder "It0 = 3 X "/so + 2 X d. 10. T. v. >·/,„. VioB = 3 X '/e + 2 xd. lOte T. v. '/, A. etc.

/ Vio Β = 10180·

/ 0' . ν» Α = 10/β

«/„ = 40 X d. lOte Th. v. >oy80.

Vi o Β =

ti!

»/ίο Β = 40 X d. lOte Th. v. Ve A. oder 20 40// 80—— A* yΛ 10//80· '/ίο Β = «/, Α. etc. VlO Β = 18//β ο·

1

'/io Β = 68/I 80·

ν» Α = 10/80»

/ . /8 Α = 10180» "/.o — 48 Χ d. lOte Th. v. »/,0. •/ίο Β = 48 X d. lOte Th. v. Ve A. oder "/.o = 4 Χ "/.o + 8 X d. lOteT. ν. io/„0. 25 •/10B = 4 X l /, + 8 Xd. lOteTh. v. »/eA.etc. "/eo = 56 X d. lOte Th. ν. ">/,„. /ιο Β = 56 X d. lOte Th. v. >/e A. oder "/so = 5 Χ "/.o + 6 X d. 10. T. v. >»/,„. '/loB = 5x Ve + 6xd. lOteT.v. Ve A. etc. 30 7

/io Β =

e

til

/βο·

ν. Α = 10// 80.»

"/eo = 64 X d. lOte Th. v. »/80. /10 Β = 64 X d. lOte Th. v. Ve A. oder "Ito = 6 Χ "/.o + 4 X d. lOte T. ν. >»/β0. β /10 Β = 6χ Ve + 4xd.l0teT.v. »/β Α. etc. 8

A n s c h a u u n g s l e h r e

' Λ .

Β

=

" / . ο ·

V .

A

=

> · / „ ;

der

" / » ο

=

'/β Ά



1 0

/βο·

Vio

Β



'/go!

=

">/,„·

Vio

Β

=

Vb +

2 x d .

10/ / 80 =

10

X

8te

=

V . A . =

1 X

l

=

20

=

' · / „ .

»/,. Β

=

=

»/.ο;

16

=

" / . ο

d.

X

/« Α

=

40

/βο·

Vio

Β

=

*/

8 0

=

;

χ

=

20

ν.

+

ΛΛ

— —

50/ /β0·

1/ R / ί ο · "

— —

8/ . /80»

T h .

ν. v.

Α

=

··/,„.

Vio

Β

=

"/βο!

Α



70

/βο·

1

/ιο Β



β

/βο»

ν.

8te T h . ν.

8te T h .

v.

' / . Α

=

60

X

d. 8te T h .

ν.

8 x

V i o

'Ito

+

V i o +

«0/ /βο

=

60

χ

' / » Α

=

60

X d .

7 x

70/ /βο = Τ

7

=

/ . Α

70/ /so

=

/β Α =

8

7 χ

' / . Α : =

'/β

d.

T h .

d.

«0/ / 80 =

80

8te

X

Α ·=

Χ

8

e o

.

»/ίο B .

8

/

e o

/,ο·

V i o B . e t c .

oder v.

·/...

V i o B . e t c . .

V i o B .

oder 8

ν.

8

/

β 0

. etc.

/βο·

»/ίο B .

oder

+

/

e o

8 Χ V i o +

/,

0

.

»/ίο B .

8 t e T .

T h .

v.

8te T h .

ν.

ν. 8

/

e o

'/ίο

oder 8

Β

8te T h . 6 x d . 6 X d ·

ν. v.

8

/

V i o

e o B

8te T h .

0

.

0

·

oder

ν.

8 t e T h . v .

T h .

/,

V i

B . e t c .

.

4 χ d. 8te T h .

8te

+

8

2 X d. 8te T h . v.

8te

d.

70 X d. 8 x

β

etc.

2 x d .

d.

/,o

B .

V i o + 4 x d .

70

o d e r

·/.«•

X

X

/

etc.

β X d. 8te T h . v. V i o B .

50

=

8

v.

8 t e T h .

=

'/»

'/.

6 x d .

" / . ο

6

« / , „ .

.

d . 8. T h .

d. 8te T h . +

X

e o

4 x d . 8 t e T . v .

d.

X

χ

5

60/ /«Ο

25

40 5

4

d. 8te

X

/

'/ίο B .

Α =

*/» 6/ /β

40

8

ν. ν.

d. 8te T h .

/ , „

oder

lOte Τ. v.

ν.

χ 8

d.

»/» Α .

l O t e T h . v . »/« A .

T h .

V i o +

30

Α =

*/»

χ

T h .

8te

' / . Α · = 3 X V i ο+ 4

2

" / ,

v.

2 x d . 8 t e T h .

· / . .

30

v.

2 X d. 8te T h . ν.

d.

X

X

3 x

+

/ i o +

2 x

=

" / . Α

+

«/.o

20 2

=

" / „

10 X d. 8te T h . 1 χ

' / . Α

=

χ

'=

/.ο

=

/β Α

T h .

lOte T h .

7 χ

' / . Α

3

lOte

d.

7

'/.ο-

ΙΟ

d. Χ

• / ι . Β =

1 0

A

Χ

72

71/ / β ο '=

V . A

'/.

72

Β! =

'/.Ο

5

313

M a ß v e r h ä l t n i s s e

»/

8

/,

1 0

0

.

B . e t c .

. ν.

oder 8

8te T h . v. V i o

/

e o B

·

. etc.

314

Anschauungslehre der Maßverhältnisse F i g . 36 Z w e y w a g r e c h t e g l e i c h l a n g e und g l e i c h l a u f e n d e L i n i e n

Die erste dieser Linien ist durch 8 große Punkte in 9 Neuntel, und jedes dieser Neuntel ist durch 9 kleinere Punkte in 10 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 90 gleiche Theile bekommen hat, welche N e u n z i g s t e l 5 heißen. Die 2te dieser Linien ist durch 9 große Punkte in 10 Zehntel, und jedes dieser Zehntel ist durch 8 kleinere Punkte in 9 gleiche Theile getheilt, so daß die ganze Linie 90 gleiche Theile bekommen hat, welche N e u n z i g s t e l heißen. Jeder einzelne Theil der ersten Linie etc. 10 Vi.

V. Α -

Β =

10/«οϊ

»/„ = 9 Χ d. lote Th. v. ·»/,„. */,„ Β = 9 χ der lOte Th. v. »/» A. etc.

/ Β = 11It 0·

V.

/ . Α = 10It 0>

»/.o = 18 X d. lOte Th. ν. "/»o»/1β Β = 18 Χ d. lOte Th. v. »/» Α. oder "/.o = 1 Χ 10/.ο + 8 Χ d. 10. Τ. ν. »/,„. » / , „ B = 1 Χ V» + 8 χ d.

Vi.

Β =

Ito·

Ί.

Α

10/ . It 0»

15

10.Th.ν. 1 /,Α.etc.

»'/,. = 27 χ d. lOte Th. v. >«/„„. 3/10

Β = 27 χ d. lOte Th. v. V» Α. oder

" / , . = 2 Χ "/,„ + 7 X d. lOte T. v. "/,„. '/ίοΒ = 2 χ V.-f 7 Xd. lOteTh. v. V.A.etc. 20 Vi.

Β =

"I

/» ο·

V. Λ

10/ . It 0»

8,/.o 4/io

= 36 χ d. lOte Th. v.



Β = 36 Xd. lOte Th. v. »/, A. oder

"/.o = 3 X 10/.o + β X d. lOte Τ. ν. "/,„. 4 / 10 B

Vi.

Β =

til Ito·

Ί.

. Λ - 10/ Ito»

= 3 χ '/, + β x d . lOte T. v. V.A.etc.

"/.o = 45 X d. lOte Th. v. ™/,0.

25

Vio Β = 45 X d. lOte Th. v. >/« A. oder "Ito

= 4 Χ '»/.o + 5 X d. 10. T. v. »/,„.

' / i o B = i x V . + ö x d . 10. T. v. 1/, A. etc. Vi.

Β =

61/ (io-

/ . V. Α = 10Ito*

»/,„ = 54 χ d. lOte Th. v. «/,„. ·/,„ Β = 54 Χ d. lOte T. ν. Ve A. oder "Ito

= δ Χ

,0/.ο

30

+ 4 Χ d. 10. Τ. ν. " / „ .

"/10 Β = 5x 1 /, + 4 x d . 10. T. ν. ι /»Α. etc. 7/>o

Β =

sa/

/» ο·

10/ . V. Α = ito»

«/,„ = 63 Χ d. lOte Th. ν. »/»o7/10

Β = 63 X d. lOte T. v. »/, Α. oder

"/.o = 6 x » / , 0 + 3 x d . 10. T. v. «/,„.

35

'/,„ Β = 6 x V , + 3 x d . 10. T. v. '/, A. etc.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse il

— 7Ito·tl Iio R — D

It

1I Λ

i — —

10/ .

Ito>

315

/,ο = 72 χ d. lOte Th. v. "/, /ιο Β == 72 Χ d. lote Τ. v. */, Α. oder 71/19 0 _ 7 Χ '»/„ + 2 X d. 10. T. v. "/,„. 8/ιο Β == 7 x ' / , + 2xd. 10. T. v. »/, A. etc. 7, β

5 '/ίο Β — 81/»ο·

V» Α — Ι0 /, 0 ;

/.ο = 81 X d. lOte Th. ν. ™/t0. '/ίο Β == 81 X d. lOte T. v. V9 A. oder 8 X »/.o + d. 10. T. v. »/.o· ' / . . Β -= 8 X Vt + d · 10· T. v. V, A. etc. β1

"/.. = V» Α

/»ο-

— 10

Vi. Β — */»οί

10

*/. Α = »/,„.

»/.ο Β = »/,»;

, 0 /.. - 10 χ d. 9te Th. ν. »/,0· */» Α = 10 X d. 9te Th. v. »/„ B. oder 1 Χ Ί , ο + d. »te Th. v. »/.o· V . A - 1 X '/io + d. 9teTh. v. VioB.etc.

"/.. = "/.. =20 X d. 9te Th. v. »/„·

l */· Α = 20 X d. »te T. v. / 10 B. oder "/.ο = 2 X »/»o + 2 X d. 9te T. v. »/»oV.A = 2x l /io + 2xd. 9. T. v. VieB.etc.

15

"/.. =30 χ d. 9te Th. v. "/.o-

/» Ά = '»/.ο-

'/ίο Β = */βοϊ

V. Α = 4°/,ο·

'/.ο Β = ·/,.!

40

26 V, Α = ··/„.

'/ίο Β = »/..S

Μ

3

20

·/It Α — — ">/ / 90*

'//ίο ·°R — — It»/ ο» ·

'/» Α — '·/,„.

'/ίο Β — */»ο!

Ά

30

*/» Α = 30 X d. 9te T. ν. >/ιο B - oder "/.ο = 3 X »/.o + 3 Xd. »te T. v. »/,o· ' / , Α - 3 x V i o + 3 x d · 9 · τ · ν · '/ίο B. etc. /,0 = 40 Χ d. 9te Th. ν. "/,ο· '/· Α = 40 X d. 9te Th. v. »/10 Β. oder "/.ο - 4 χ «/.o + 4 χ d. »te Th. v. ·/,.. V . A - 4x Vio+*Xd. »teT.v. VioB.etc. /.. = 50 χ d. 9te Th. v. ·/,„. '/» Α = 60 X d. 9te Th. ν. »/ίο B. oder "/.ο = 6 X '/.o + 5 X d. »te Th. v. ·/„· § / . Α - SxVio + öXd. 9teT. v. VioB.etc. "7,ο = 60 χ d. 9te Th. v. »/,„. ' / . Α - 60 X d. 9te Th. v. Vio B. oder •ο;/•ο— β X »/.o + 6 X d. 9te Th. v. ·/,«. '/» Α = OxVio+exd. 9. T. v. VioB.etc. 70//»ο— — 70 X d. 9te Th. ν. »/»o-

'/, A = 70 X d. 9te Th. v. l / 1 0 Β. oder

316

Anschauungslehre der Maßverhältnisse '»/.o = 7x'/.o + 7xd. 9teT. v. ·/,

'/, A

=

··/,„.

VlO ß



'Ito"'

η,Α

=

7

Χ V i o + 7 Xd.9te Τ.ν. Vio B - e t c -

"1,0

= 80 χ d. 9te Th. ν. »/»o-

·/, Α

= 80 X d. 9te Th. ν. »/ίο Β ·

βο/.ο

= 8 Χ ·/,„ + 8 χ d. 9te T . ν. »/„.

β

/.Α

=

8X

Vio+8

oder

X d. 9teT.v. »/ίο Β·

e t c.

5

Anschauungslehre der Maß Verhältnisse

317

Dritte Tabelle der Anschauungelehre der Maßverhältnisse Zweyte Reihe Quadrate ltes Quadrat. Dieses Quadrat hat 2 g l e i c h e Theile; jeder von diesen 2 gleichen Theilen ist 5 eine H ä l f t e des Quadrats und bildet ein Rechteck. - Die Breite und die Höhe des Quadrats sind einander gleich; die Breite dieses Rechtecks, das 1 Hälfte dieses Quadrate ist, ist dem halben Theil der Breite, folglich auch dem halben Theil der Höhe des Quadrates gleich, und seine Höhe ist der Höhe des Quadrates gleich. Die Breite dieses Rechtecks ist also ein H a l b e s und seine Höhe ist ein 10 G a n z e s ; nun ist 1 Halbes der halbe Theil von 1 Ganzen; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das 1 Hälfte dieses Quadrats ist, dem halben Theile seiner Höhe gleich. F r a g e . Wie viele Theile hat dieses Quadrat? A n t w . Dieses Quadrat hat 2 Theile. 15 F r a g e . Was für 2 Theile? A n t w . Zwey g l e i c h e Theile. F r a g e . Wie heißt ein jeder von 2 gleichen Theilen? A n t w . Jeder von 2 gleichen Theilen heißt ein H a l b e s , oder eine H ä l f t e . F r a g e . Was für eine Figur h a t jede Hälfte dieses Quadrats? 20 A n t w . Jede Hälfte dieses Quadrates bildet ein Rechteck. F r a g e . Wie verhält sich die Breite eines solchen Rechtecks zu seiner Höhe? A n t w . Die Breite eines solchen Rechtecks ist dem halben Theile seiner Höhe gleich. F r a g e . Woher wisset ihr das? 25 A n t w . Die Höhe und die Breite des Quadrates sind einander gleich; die Breite des Rechtecks ist dem halben Theil der Breite, folglich auch dem halben Theil der Höhe des Quadrates gleich, und seine Höhe ist der Höhe des Quadrates gleich. Die Breite dieses Rechtecks ist daher 1 H a l b e s und seine H ö h e ist 1 Ganzes; nun ist 1 Halbes der halbe Theil von 1 Ganso zen; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das X Hälfte dieses Quadraths ist, dem halben Theile seiner Höhe gleich1.

1 Man kann auch das Verhältnis des G r ö ß e r n zum K l e i n e r n , der H ö h e zur B r e i t e bestimmen lassen, und hier z. B. fragen: Wie verhält sich die Höhe dieses Rechtecke, das 1 Hälfte dieses Quadrates ist, zu seiner Breite? - Antw. Die Höhe eines solchen Bechtecks ist 2 mal seiner Breite 35 gleich. - Fr. Woher wisset ihr das? - Antw. Die Höhe und die Breite des Quadrats sind einander gleich; - die Höhe des Bechtecks ist der Höhe, folglich auch der Breite des Quadrates gleich, und seine Breite ist dem halben Theil der Breite des Quadrates gleich; die Höhe des Bechtecks ist also 1 G a n z e s und seine Breite ist 1 H a l b e s ; nun hat 1 Ganzes 2 Halbe; - folglich 1st die Höhe eines solchen Bechtecks 2 mal seiner Breite gleich.

318

2tee Q u a d r a t .

Anschauungslehre der Maßverhältniese i 1

Dieses Quadrat hat 4 g l e i c h e Theile; jeder von diesen 4 gleichen Theilen ist ein V i e r t e l des Quadrate und bildet ein Rechteck. Die Breite und die Höhe des Quadrate sind einander gleich; die Breite dieses Rechtecks ist dem halben Theil der Breite, folglich auch dem halben Theil der Höhe des Quadrats gleich, und seine Höhe ist auch dem halben Theil der Höhe des Quadrats gleich. Die Breite dieses Rechtecks, das 1 Viertel dieses Quadrate ist, ist also seiner Höhe gleich; oder, 1 Viertel dieses Quadrats bildet ein Quadrat. F r a g e . Wie viele Theile hat dieses Quadrat? A n t w . Dieses Quadrat hat 4 Theile. F r a g e . Wae fur 4 Theile ? A n t w . Vier gleiche Theile. F r a g e . Wie heißt jeder von 4 gleichen Theilen? A n t w . Jeder von 4 gleichen Theilen heißt ein Viertel. . F r a g e . Wae für eine Figur hat jedes Viertel diesee Quadrats? A n t w . Jedes Viertel dieses Quadrats bildet ein Rechteck. F r a g e . Wie verhält sich die Breite eines solchen Rechtecks zu seiner Höhe ? A n t w . Die Breite eines solchen Rechtecks ist seiner Höhe gleich; oder, 1 Viertel dieses Quadrats bildet ein Quadrat. F r a g e . Woher wieset ihr das? A n t w . Die Höhe und die Breite des Quadrats sind einander gleich; die Breite des Rechtecke iet dem halben Theil der Breite, folglich auch dem halben Theil der Höhe des Quadrates gleich, und seine Höhe ist auch dem halben Theil der Höhe des Quadrates gleich; die Breite dieses Rechtecks, das 1 Viertel diesee Quadrate ist, ist also seiner Höhe gleich; oder, 1 Viertel diesee Quadrates bildet 1 Quadrat.

6

10

15

20

25

§2 Zwey von dieeen 4 gleichen Quadraten liegen wagrecht neben einander und bilden ein Rechteck, dae 2 Viertel diesee Quadrates ist. Die Breite und die Höhe 30 des Quadrates sind einander gleich. Die Höhe dieses Rechtecke, dae 2 Viertel dieses Quadrates ist, ist dem halben Theile der Höhe, folglich auch dem halben Theile der Breite des Quadrates gleich, und seine Länge 1 ist der Breite des Quadrates gleich. Die Höhe diesee Rechtecks ist also 1 H a l b e s und seine Länge ist 1 G a n z e s ; nun ist ein Halbes der halbe Theil von 1 Ganzen; folglich ist die 35 Höhe dieses Rechtecke, das 2 wagrecht neben einander liegende Viertel dieses Quadrats ist, dem halben Theil seiner Länge gleich. > F r a g e . Was für eine Figur haben 2 von diesen 4 gleichen Quadraten, wenn sie wagrecht neben einander liegen ? A n t w . Zwey von diesen 4 gleichen Quadraten, wenn eie wagrecht neben 40 einander liegen, bilden 1 Rechteck, dae 2 Viertel dieeee Quadrates iet. F r a g e . Wie verhält sich die Höhe eines solchen Rechtecks zu seiner Länge? 1 Wenn die wagrechten Linien eines Rechtecke langer sind als seine senkrechten Linien, so zeigen sie die L ä n g e , sind sie aber kürzer als die senkrechten, so zeigen sie die B r e i t e des Eecht- 45 ecks an. In beyden Fällen aber zeigen die senkrechten Linien die Höhe eines Rechtecks an.

Anschauungslehre der MaBverhältnisse

5

10

319

A n t w . Die Höhe eines solchen Rechtecks ist dem halben Theile seiner Länge gleich. F r a g e . Woher wisset ihr das? A n t w . Die Höhe und die Breite des Quadrate sind einander gleich; die Höhe des Rechtecks ist dem halben Theile der Höhe, folglich auch dem halben Theile der Breite des Quadrates gleich, und seine Länge ist der Breite des Quadrates gleich; die Höhe dieses Rechtecks ist also 1 H a l b e s und seine Länge ist 1 G a n z e s ; nun ist 1 Halbes der halbe Theil von 1 Ganzen, folglich ist die Höhe dieses Rechtecks, das 2 Viertel dieses Quadrates ist, die wagrecht nebeneinander liegen, dem halben Theile seiner Länge gleich. §3

Zwey von diesen 4 gleichen Quadraten liegen senkrecht über einander und bilden ein Rechteck, das 2 Viertel dieses Quadrates ist. Die Breite lind die Höhe 15 des Quadrats sind einander gleich. Die Breite dieses Rechtecke, das 2 Viertel dieses Quadrates ist, ist dem halben Theile der Breite, folglich auch dem halben Theile der Höhe des Quadrates gleich, und seine Höhe ist der Höhe des Quadrates gleich. Die Breite des Rechtecks ist also 1 H a l b e s und seine Höhe ist 1 G a n z e s ; nun ist 1 Halbes der halbe Theil von 1 Ganzen; folglich ist die Breite dieses 20 Rechtecke, das 2 Viertel dieses Quadrates ist, die senkrecht über einander liegen, dem halben Theil seiner Höhe gleich. F r a g e . Was f ü r eine Figur haben 2 von diesen 4 gleichen Quadraten, wenn sie senkrecht über einander liegen ? A n t w . Zwey von diesen 4 gleichen Quadraten, wenn sie senkrecht über 25 einander liegen, bilden ein Rechteck, das 2 Viertel dieses Quadrate ist. F r a g e . Wie verhält sich die Breite eines solchen Rechtecks zu seiner Höhe ? A n t w . Die Breite eines solchen Rechtecks ist dem halben Theil seiner Höhe gleich. F r a g e . Woher wisset ihr das? 30 A n t w . Die Breite und die Höhe des Quadrats sind einander gleich; die Breite des Rechtecks ist dem halben Theile der Breite, folglich auch dem halben Theile der Höhe des Quadrate gleich, und seine Höhe ist der Höhe des Quadrates gleich; die Breite des Rechtecke iet also ein H a l b e s und seine Höhe ist 1 G a n z e s ; n u n ist 1 Halbes der halbe Theil von 1 Ganzen; 35 folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das 2 Viertel dieses Quadrates ist, die senkrecht über einander liegen, dem halben Theile seiner Höhe gleich. §4 Vier gleiche Quadrate, wovon 2 und 2 senkrecht über einander und 2 und 2 wagrecht neben einander liegen, bilden ein Quadrat.

40

3tes Q u a d r a t .

§1

Dieses Quadrat hat 6 g l e i c h e T h e i l e , jeder von diesen β gleichen Theilen ist ein S e c h s t e l des Quadrates und bildet ein R e c h t e c k . Die Höhe und die

320

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

B r e i t e d e s Q u a d r a t s s i n d e i n a n d e r gleich; d i e H ö h e dieses R e c h t e c k e ist d e m 3 t e n T h e i l e d e r H ö h e , folglich a u c h d e m 3 t e n T h e i l e d e r B r e i t e des Q u a d r a t e s gleich, u n d seine L ä n g e ist d e m h a l b e n T h e i l e d e r B r e i t e d e s Q u a d r a t e s gleich. D i e H ö h e eines solchen R e c h t e c k s ist also 1 D r i t t e l u n d s e i n e L ä n g e ist 1 H a l b e s ; n u n h a t 1 D r i t t e l */, u n d 1 H a l b e s h a t 3 / „ u n d '/« s i n d 2 m a l d e r 3 t e S T h e i l v o n 3 / , ; folglich ist d i e H ö h e e i n e s R e c h t e c k s , d a s 1 Sechstel dieses Q u a d r a t e s ist, 2 m a l d e m 3 t e n T h e i l seiner L ä n g e gleich. F r a g e . W i e viele T h e i l e h a t dieses Q u a d r a t ? A n t w . Dieses Q u a d r a t h a t β Theile. F r a g e . W a e f ü r β Theile? 10 A n t w . Sechs gleiche Theile. F r a g e . W i e h e i ß t e i n j e d e r u . s. w . 1 ? §2 Z w e y v o n d i e s e n 6 gleichen R e c h t e c k e n liegen w a g r e c h t n e b e n e i n a n d e r u n d b i l d e n ein R e c h t e c k , d a s 2 Sechstel dieses Q u a d r a t e s ist. D i e H ö h e u n d d i e 15 B r e i t e des Q u a d r a t e s s i n d e i n a n d e r g l e i c h ; d i e H ö h e dieses R e c h t e c k s , d a s 2 S e c h s t e l dieses Q u a d r a t s ist, d i e w a g r e c h t n e b e n e i n a n d e r liegen, ist d e m 3 t e n T h e i l e d e r H ö h e , folglich a u c h d e m 3 t e n T h e i l e d e r B r e i t e des Q u a d r a t e s gleich, u n d seine L ä n g e ist d e r B r e i t e d e s Q u a d r a t e s gleich; d i e H ö h e e i n e s solchen R e c h t e c k s ist also 1 D r i t t e l u n d s e i n e L ä n g e ist 1 G a n z e s , n u n h a t 1 D r i t t e l 20 */, u n d 1 G a n z e s h a t · / , - u n d */« s i n d 2 m a l d e r 6 t e T h e i l v o n ' / , ; folglich ist d i e H ö h e dieses R e c h t e c k s , d a s 2 w a g r e c h t n e b e n e i n a n d e r liegende Sechstel dieses Q u a d r a t s ist, 2 m a l d e m 6 t e n T h e i l e s e i n e r L ä n g e gleich. §3 Z w e y v o n diesen 6 gleichen R e c h t e c k e n liegen s e n k r e c h t ü b e r e i n a n d e r u n d 25 b i l d e n ein R e c h t e c k , d a s 2 Sechstel dieses Q u a d r a t s ist. D i e B r e i t e u n d d i e H ö h e d e s Q u a d r a t e s i n d e i n a n d e r gleich; d i e B r e i t e dieses R e c h t e c k s , d a s 2 Sechstel d i e s e s Q u a d r a t s ist, d i e s e n k r e c h t ü b e r e i n a n d e r liegen, ist d e m h a l b e n T h e i l e d e r B r e i t e , folglich a u c h d e m h t d b e n T h e i l e d e r H ö h e des Q u a d r a t e s gleich, u n d seine H ö h e ist 2 m a l d e m 3 t e n T h e i l e d e r H ö h e des Q u a d r a t e s gleich; d i e B r e i t e d e s 30 R e c h t e c k s ist also 1 H a l b e s u n d s e i n e H ö h e ist 2 D r i t t e l ; n u n h a t 1 H a l b e s 8 / , u n d 2 D r i t t e l h a b e n 4 / „ u n d 3 / e s i n d 3 m a l d e r 4 t e T h e i l e v o n 4 / e ; folglich ist d i e B r e i t e eines R e c h t e c k s , d a s 2 Sechstel dieses Q u a d r a t s ist, d i e s e n k r e c h t ü b e r e i n a n d e r liegen, 3 m a l d e m 4 t e n T h e i l e seiner H ö h e gleich. § 4

35

V i e r v o n d i e s e n 6 gleichen R e c h t e c k e n , v o n d e n e n j e 2 u n d 2 w a g r e c h t n e b e n e i n a n d e r u n d 2 u n d 2 s e n k r e c h t ü b e r e i n a n d e r liegen, b i l d e n e i n R e c h t e c k , d a s 4 Sechstel dieses Q u a d r a t s ist. D i e H ö h e u n d die B r e i t « des Q u a d r a t s sind eina n d e r gleich; d i e H ö h e eines s o l c h e n R e c h t e c k s ist 2 m a l d e m 3 t e n T h e i l e d e r 1 Die F o r m e n der Fragen Aber alle Theile eines Quadrates zusammen, über jeden einzelnen 40 derselben, die Figur und das Verhältnis der Breite zu der Höhe und der Höhe zu der Breite der Rechtecke, ist immer ganz dieselbe, wie im § 1, 2, 3 des 2ten Quadrates.

Anschauungslehre der Maß Verhältnisse

321

Höhe, folglich auch 2 mal dem 3ten Theile der Breite des Quadrates gleich, und seine Länge ist der Breite des Quadrates gleich; die Höhe des Rechtecks ist also 2 D r i t t e l und seine Länge ist 1 G a n z e s ; nun haben 2 Drittel 4 / e und 1 Ganzes hat */,, und ' / , sind 4 mal der 6te Theil von */,; folglich ist die Höhe eines Rechtecks, 5 das 4 Sechstel dieses Quadrats ist, von denen je 2 und 2 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, 4 mal dem 6ten Theile seiner Länge gleich. §5 Drey von diesen β gleichen Rechtecken liegen senkrecht über einander, und 10 bilden ein Rechteck, das 3 Sechstel dieses Quadrats ist. Die Breite und die Höhe des Quadrate sind einander gleich; die Breite dieses Rechtecks, das 3 Sechstel dieses Quadrats ist, ist dem halben Theil der Breite, folglich auch dem halben Theil der Höhe des Quadrates gleich, und seine Höhe ist der Höhe des Quadrates gleich; die Breite des Rechtecks ist also 1 H a l b e s und seine Höhe ist 15 1 G a n z e s ; nun ist 1 Halbes der halbe Theil von 1 Ganzen; folglich ist die Breite eines Rechtecks, das 3 senkrecht über einander liegende Sechstel dieses Quadrats ist, dem halben Theile seiner Höhe gleich. §6

Sechs gleiche Rechtecke, von denen eines jeden Höhe 2 mal dem 3ten Theile 20 seiner Länge gleich ist und von denen je 2 und 2 wagrecht neben einander und 3 und 3 senkrecht über einander liegen, bilden ein Quadrat. So werden auch die noch übrigen 7 Quadrate dieser Reihe ganz auf gleiche Art behandelt. Dritte Reibe Quadrate 25

ltes

Quadrat.

§ 1

Dieses Quadrat hat 3 g l e i c h e Theile; jeder von diesen 3 gleichen Theilen ist 1 D r i t t e l des Quadrate und bildet ein R e c h t e c k . Die Breite und die Höhe des Quadrate sind einander gleich; die Breite dieses Rechtecks, das 1 Drittel dieses 30 Quadrats ist, ist dem 3ten Theile der Breite, folglich auch dem 3ten Theile der Höhe des Quadrates gleich, und seine Höhe ist der Höhe des Quadrates gleich; die Breite eines solchen Rechtecks ist also ein D r i t t e l und seine Höhe ist 1 Ganzes; nun ist 1 D r i t t e l der 3te Theil von 1 Ganzen; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das 1 Drittel dieses Quadrats ist, dem 3ten Theile seiner Höhe 35 gleich 1 . §2 Zwey von diesen 3 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander und bilden ein Rechteck. Die Breite und die Höhe des Quadrats sind einander gleich; die Breite dieses Rechtecks, das 2 Drittel dieses Quadrats ist, ist 2 mal dem 3ten 40 Theile der Breite, folglich auch 2 mal dem 3ten Theile der Höhe des Quadrates 1 Bey diesem Quadrate, wie bey allen Quadraten aller Reihen, gilt die Bemerkung oben § 1, 3tes Quadrat der 2ten Reihe.

21 Pestalozzi Werke Bd. 15

322

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

gleich, und seine Höhe ist der Höhe des Quadrates gleich; die Breite eines solchen Rechtecks ist also 2 D r i t t e l , und seine Höhe ist 1 G a n z e s ; nun sind 2 Drittel 2 mal der 3te Theil von 1 Ganzen; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das 2 Drittel dieses Quadrats ist, 2 mal dem 3ten Theile seiner Höhe gleich.

2tes

Quadrat.

Dieses Quadrat hat 6 g l e i c h e Theile; jeder von diesen 6 gleichen Theilen ist 1 S e c h s t e l dieses Quadrats und bildet ein R e c h t e c k . Die Breite und die Höhe des Quadrate sind einander gleich; die Breite dieses Rechtecks, das 1 Sechstel dieses Quadrates ist, ist dem 3ten Theile der Breite, folglich auch dem 3ten 10 Theile der Höhe des Quadrates gleich, und seine Höhe ist dem halben Theile der Höhe des Quadrates gleich; die Breite dieses Rechtecks ist also 1 D r i t t e l , und seine Höhe ist 1 H a l b e s ; nun hat 1 Drittel und 1 Halbes hat 3 /„ und 2/, sind 2 mal der 3te Theil von 3/,; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das 1 Sechstel dieses Quadrats ist, 2 mal dem 3ten Theile seiner Höhe gleich. 15 §2 Zwey von diesen 6 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander, und bilden ein Rechteck, das 2 Sechstel dieses Quadrats ist. Die Höhe und die Breite des Quadrats sind einander gleich; die Höhe dieses Rechtecks, das 2 Sechstel dieses Quadrats ist, die wagrecht neben einander liegen, ist dem halben Theile 20 der Höhe, folglich auch dem halben Theile der Breite des Quadrates gleich, und seine Länge ist 2 mal dem 3ten Theile der Breite des Quadrates gleich; die Höhe des Rechtecks ist also ein H a l b e s und seine Länge ist 2 D r i t t e l ; nun hat 1 Halbes 3/e und 2 Drittel haben 4 /„ und 3/e sind 3 mal der 4te Theil von 4/„; folglich ist die Höhe dieses Rechtecks, das 2 wagrecht neben einander liegende Sechstel 25 dieses Quadrats ist, 3 mal dem 4ten Theile seiner Länge gleich. §3 Drey von diesen 6 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander und bilden ein Rechteck, das 3 Sechstel dieses Quadrates ist. Die Höhe und die Breite des Quadrates sind einander gleich; die Höhe dieses Rechtecks, das 3 Sechstel 30 dieses Quadrates ist, die wagrecht neben einander liegen, ist dem halben Theile der Höhe, folglich auch dem halben Theile der Breite des Quadrates gleich, und seine Länge ist der Länge des Quadrates gleich; die Höhe des Rechtecks ist also 1 H a l b e s , und seine Länge ist 1 G a n z e s ; nun hat 1 Halbes 3/e und 1 Ganzes hat •/j, und 3/e sind 3mal der 6te Theil von ®/e; folglich ist die Höhe dieses 35 Rechtecks, das 3 wagrecht neben einander liegende Sechstel dieses Quadrates ist, 3 mal dem 6ten Theile seiner Länge gleich. §4 Zwey von diesen 6 gleichen Rechtecken liegen senkrecht über einander und bilden ein Rechteck. Die Breite und die Höhe des Quadrats sind einander gleich; 40

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

323

die Breite dieses Rechtecks, das 2 Sechstel dieses Quadrats ist, die senkrecht über einander liegen, ist dem 3ten Theile der Breite, folglich auch dem 3ten Theile der Höhe des Quadrates gleich, und seine Höhe ist der Höhe des Quadrates gleich; die Breite des Rechtecks ist also 1 D r i t t e l , und seine Höhe ist 1 G a n z e s ; nun 5 hat 1 Drittel 2/„ und 1 Ganzes hat '/„, und 2/8 sind 2 mal der 6te Theil von ·/,; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das 2 senkrecht über einander liegende Sechstel dieses Quadrats ist, 2 mal dem 6ten Theile seiner Höhe gleich. §5 Vier von diesen 6 gleichen Rechtecken, von denen je 2 und 2 wagrecht neben 10 einander, und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden 1 Rechteck, das 4 Sechstel dieses Quadrats ist. Die Breite und die Höhe des Quadrats sind einander gleich; die Breite dieses Rechtecks, das 4 Sechstel dieses Quadrats ist, von denen je 2 und 2 senkrecht über einander, und 2 und 2 wagrecht neben einander liegen, ist 2 mal dem 3ten Theile der Breite, folglich auch 2 mal dem 3ten Theile 15 der Höhe des Quadrates gleich, und seine Höhe ist der Höhe des Quadrates gleich; die Breite des Rechtecks ist also 2 D r i t t e l und seine Höhe ist 1 G a n z e s ; nun haben 2 Drittel 4/, und 1 Ganzes hat '/,, und */8 sind 4 mal der 6te Theil von s/„; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das 4 Sechstel dieses Quadrates ist, von denen je 2 und 2 senkrecht über einander und 2 und 2 wagrecht neben ein20 ander liegen, 4 mal dem 6ten Theile seiner Höhe gleich. §6 Sechs gleiche Rechtecke, von denen die Breite eines jeden 2 mal dem 3ten Theile seiner Höhe gleich ist und von denen je 2 und 2 senkrecht über einander und 3 und 3 wagrecht neben einander liegen, bilden ein Quadrat.

25

3tes

Quadrat.

§ 1

Dieses Quadrat hat 9 g l e i c h e Theile; jeder von diesen 9 gleichen Theilen ist 1 N e u n t e l und bildet ein R e c h t e c k . Die Breite und die Höhe des Quadrats sind einander gleich; die Höhe dieses Rechtecks, das 1 Neuntel dieses Quadrats 30 ist, ist dem 3ten Theile der Höhe, folglich auch dem 3ten Theile der Breite des Quadrates gleich, und seine Breite ist auch dem 3ten Theile der Breite des Quadrates gleich; die Höhe dieses Rechtecks, das 1 Neuntel dieses Quadrats ist, ist also seiner Breite gleich, oder 1 Neuntel dieses Quadrats bildet ein Quadrat. §2

35

Zwey von diesen 9 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander und bilden ein Rechteck, das 2 Neuntel dieses Quadrats ist. Die Höhe und die Breite des Quadrats sind einander gleich; die Höhe dieses Rechtecks, das 2 Neuntel dieses Quadrats ist, die wagrecht neben einander liegen, ist dem 3ten Theile der Höhe, folglich auch dem 3ten Theile der Breite des Quadrates gleich, und seine 40 Länge ist 2 mal dem 3ten Theile der Breite des Quadrates gleich; die Höhe des 21*

324

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

Rechtecks ist also 1 D r i t t e l und seine Länge ist 2 D r i t t e l ; nun hat 1 Drittel 3 / s und 2 Drittel haben ·/,, und 3 / , sind 3 mal der 6te Theil von ·/,; folglich ist die Höhe dieses Rechtecks, das 2 wagrecht neben einander liegende Neuntel dieses Quadrats ist, 3 mal dem 6ten Theile seiner Länge gleich. §3

5

Drey von diesen 9 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander und bilden ein Rechteck, das 3 Neuntel dieses Quadrats ist. Die Höhe und die Breite des Quadrats sind einander gleich; die Höhe dieses Rechtecks, das 3 Neuntel dieses Quadrats ist, die wagrecht neben einander liegen, ist dem 3ten Theile der Höhe, folglich auch dem 3ten Theile der Breite des Quadrates gleich, und seine 10 Länge ist der Breite des Quadrates gleich; die Höhe des Rechtecks ist also 1 D r i t t e l und seine Länge ist 1 G a n z e s ; nun hat 1 Drittel 3 / , und 1 Ganzes hat · / „ und 3 / , sind 3 mal der 9te Theil von · / , ; folglich ist die Höhe dieses Rechtecks, das 3 wagrecht neben einander liegende Neuntel dieses Quadrates ist, 3 mal dem 9ten Theile seiner Länge gleich. 15 §4 Zwey von diesen 9 gleichen Rechtecken liegen senkrecht über einander, und bilden ein Rechteck, das 2 Neuntel dieses Quadrates ist. Die Breite und die Höhe des Quadrates sind einander gleich; die Breite dieses Rechtecks, das 2 Neuntel dieses Quadrats ist, die senkrecht übereinander liegen, ist dem 3ten Theile der 20 Breite, folglich auch dem 3ten Theile der Höhe des Quadrates gleich; und seine Höhe ist 2 mal dem 3ten Theile der Höhe des Quadrates gleich; die Breite des Rechtecks ist also 1 D r i t t e l , und seine Höhe ist 2 D r i t t e l ; nun hat 1 Drittel 3 / , und 2 Drittel haben "/,, und 3 / , sind 3 mal der 6te Theil von · / , ; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das 2 Neuntel dieses Quadrats ist, 3 mal dem 6ten 25 Theile seiner Höhe gleich. §5 Vier von diesen 9 gleichen Rechtecken, von denen je 2 und 2 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das 4 Neuntel dieses Quadrats ist. Die Breite und die Höhe des Quadrate sind ein- 30 ander gleich; die Höhe dieses Rechtecks, das 4 Neuntel dieses Quadrats ist, von denen je 2 und 2 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 2 mal dem 3ten Theile der Höhe, folglich auch 2 mal dem 3ten Theile der Breite des Quadrates gleich; und seine Breite ist auch 2 mal dem 3ten Theile der Breite des Quadrates gleich; die Höhe dieses Rechtecks ist also seiner Breite 35 gleich, oder 4 Neuntel dieses Quadrats, von denen je 2 und 2 wagrecht neben einander, und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Quadrat. § 6 Sechs von diesen 9 gleichen Rechtecken, von denen je 3 und 3 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Recht- 40 eck, das 6 Neuntel dieses Quadrates ist. Die Höhe und die Breite des Qua-

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

325

d r a t s sind e i n a n d e r gleich; die H ö h e dieses Rechtecks, das 6 N e u n t e l dieses Q u a d r a t s ist, von denen je 3 u n d 3 wagrecht neben e i n a n d e r u n d 2 u n d 2 senkrecht über e i n a n d e r liegen, ist 2 mal dem 3ten Theile der H ö h e , folglich a u c h 2 mal dem 3ten Theile der Breite des Q u a d r a t e s gleich, u n d seine L ä n g e ist d e r 5 Breite des Q u a d r a t e s gleich; die H ö h e dieses R e c h t e c k s ist also 2 D r i t t e l u n d seine L ä n g e ist 1 G a n z e s ; n u n h a b e n 2 Drittel ' / , u n d 1 Ganzes h a t ' / , , u n d · / , sind 6 m a l der 9te Theil von 9 / , ; folglich ist die H ö h e dieses R e c h t e c k s , d a s 6 N e u n t e l dieses Q u a d r a t s ist, von denen j e 3 u n d 3 wagrecht neben e i n a n d e r u n d 2 u n d 2 s e n k r e c h t über einander liegen, 6 m a l dem 9ten Theile seiner L ä n g e 10 gleich. § 7 D r e y von diesen 9 gleichen R e c h t e c k e n liegen senkrecht ü b e r e i n a n d e r u n d bilden ein R e c h t e c k . Die Breite u n d die H ö h e des Q u a d r a t e s sind e i n a n d e r gleich; die Breite dieses Rechtecks, d a s 3 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist, die s e n k r e c h t 15 ü b e r e i n a n d e r liegen, ist dem 3ten Theile der Breite, folglich a u c h dem 3ten Theile der H ö h e des Q u a d r a t e s gleich, u n d seine H ö h e ist der H ö h e des Q u a d r a t e s gleich; die B r e i t e des R e c h t e c k s ist also 1 D r i t t e l u n d seine H ö h e ist 1 G a n z e s ; n u n h a t 1 D r i t t e l ' / , u n d 1 Ganzes h a t 8 / „ u n d 3 / , sind 3 mal der 9te Theil v o n ' / , ; folglich ist die Breite des Rechtecks, das 3 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist, die 20 senkrecht ü b e r einander liegen, 3 m a l d e n 9ten Theile seiner H ö h e gleich. § 8 Sechs von diesen 9 gleichen R e c h t e c k e n , von denen je 2 u n d 2 w a g r e c h t n e b e n einander u n d 3 u n d 3 senkrecht ü b e r einander liegen, bilden ein R e c h t e c k , d a s 6 N e u n t e l dieses Q u a d r a t s ist. Die B r e i t e u n d die H ö h e des Q u a d r a t s sind ein25 a n d e r gleich. Die B r e i t e dieses Rechtecks, das 6 N e u n t e l dieses Q u a d r a t e s ist, v o n denen je 2 u n d 2 w a g r e c h t neben e i n a n d e r u n d 3 u n d 3 senkrecht ü b e r e i n a n d e r liegen, ist 2 m a l d e m 2ten Theile der Breite, folglich a u c h 2 mal d e m 3ten Theile der H ö h e des Q u a d r a t e s gleich, u n d seine H ö h e ist der H ö h e des Q u a d r a t e s gleich; die B r e i t e des Rechtecke ist also 2 D r i t t e l u n d seine H ö h e ist 1 G a n z e s ; 80 n u n h a b e n 2 D r i t t e l ·/» u n d 1 Ganzes h a t ' / , , u n d · / , sind 6 mal der 9te Theil von ' / , ; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, d a s 6 Neuntel dieses Q u a d r a t s ist, von d e n e n j e 2 u n d 2 wagrecht neben einander, u n d 3 u n d 3 senkrecht ü b e r eina n d e r liegen, 6 m a l dem 9ten Theile seiner H ö h e gleich. §9 3D

N e u n gleiche Rechtecke, von denen eines jeden H ö h e seiner Breite gleich ist, oder deren jedes 1 Q u a d r a t ist u n d j e 3 u n d 3 wagrecht neben e i n a n d e r u n d 3 u n d 3 s e n k r e c h t ü b e r einander liegen, bilden 1 Q u a d r a t . E b e n so werden n u n die 7 übrigen Q u a d r a t e dieser Reihe b e h a n d e l t . —

326

Anschauungelehre der Maßverhältnisse Vierte Reihe Quadrate

ltes

Quadrat.

§1

Dieses Quadrat h a t 4 g l e i c h e Theile; jeder von diesen 4 gleichen Theilen ist 1 V i e r t e l des Quadrats und bildet ein R e c h t e c k . Die Breite und die Höhe des 5 Q u a d r a t s sind einander gleich; die Breite dieses Rechtecks, das 1 Viertel dieses Q u a d r a t s ist, ist dem 4ten Theile der Breite, folglich auch dem 4ten Theile der H ö h e des Quadrates gleich, u n d seine Höhe ist der Höhe des Quadrates gleich; die Breite eines solchen Rechtecks ist also 1 V i e r t e l und seine Höhe ist 1 G a n z e s ; n u n ist 1 Viertel der 4te Theil von 1 Ganzen; folglich ist die Breite dieses 10 Rechtecks, das 1 Viertel dieses Q u a d r a t s ist, dem 4ten Theile seiner H ö h e gleich. §2 Zwey von diesen 4 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander und bilden ein Rechteck, das 2 Viertel dieses Q u a d r a t s ist. Die Breite u n d die Höho des Quadrats sind einander gleich; die Breite dieses Rechtecks, das 2 Viertel 15 dieses Quadrats ist, ist 2 mal dem 4ten Theile der Breite, folglich auch 2 mal dem 4ten Theile der H ö h e des Quadrates gleich, u n d seine H ö h e ist der Höhe des Q u a d r a t s gleich; die Breite eines solchen Rechtecks ist also 2 V i e r t e l u n d seine H ö h e ist 1 G a n z e s ; n u n sind 2 Viertel 2 mal der 4te Theil von 1 Ganzen; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das 2 wagrecht neben einander liegende Viertel 20 dieses Quadrats ist, 2 mal dem 4ten Theile seiner Höhe gleich. § 3 Drey von diesen 4 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander und bilden ein Rechteck, das 3 Viertel dieses Q u a d r a t s ist. Die Höhe u n d die Breite des Quadrats sind einander gleich; die Breite dieses Rechtecks, das 3 Viertel 25 dieses Quadrate ist, die wagrecht neben einander liegen, ist 3 mal dem 4ten Theile der Breite, folglich auch 3 mal dem 4ten Theile der Höhe des Quadrats gleich, und seine H ö h e ist der Höhe des Quadrats gleich; die Breite des Rechtecks ist also 3 V i e r t e l u n d seine Höhe ist 1 G a n z e s ; nun sind 3 Viertel 3 mal der 4te Theil von 1 Ganzen; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das 2 wagrecht 30 neben einander liegende Viertel dieses Q u a d r a t s ist, 3 mal dem 4ten Theile seiner H ö h e gleich.

2tes

Quadrat.

Dieses Quadrat h a t 8 g l e i c h e Theile; jeder von diesen 8 gleichen Theilen ist 35 1 A c h t e l des Quadrats u n d bildet ein R e c h t e c k . Die Breite und die Höhe des Q u a d r a t s sind einander gleich; die Breite dieses Rechtecks, das 1 Achtel dieses Q u a d r a t s ist, ist dem 4ten Theile der Breite, folglich auch dem 4ten Theile der H ö h e des Q u a d r a t s gleich, u n d seine H ö h e ist dem halben Theile der Höhe des Quadrates gleich; die Breite des Rechtecks ist also 1 V i e r t e l und seine Höhe ist 40 1 H a l b e s ; n u n h a t 1 Viertel 2 / a u n d 1 Halbes h a t 4 / 8 , u n d 2 / e sind 2 mal der 4te

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

327

Theil v o n '/«; folglich ist die B r e i t e dieses R e c h t e c k s , d a s 1 A c h t e l dieses Q u a d r a t s ist, 2 m a l d e m 4ten Theile seiner H ö h e gleich. § 2 Z w e y v o n d i e s e n 8 gleichen R e c h t e c k e n liegen w a g r e c h t n e b e n e i n a n d e r u n d 5 bilden ein R e c h t e c k , d a s 2 A c h t e l dieses Q u a d r a t s ist 1 . - Die B r e i t e dieses R e c h t e c k s , d a s 2 w a g r e c h t n e b e n e i n a n d e r liegende A c h t e l dieses Q u a d r a t s ist, ist seiner H ö h e gleich, - oder 2 A c h t e l dieses Q u a d r a t s bilden ein Q u a d r a t . § 3 D r e y v o n d i e s e n 8 gleichen R e c h t e c k e n liegen w a g r e c h t n e b e n e i n a n d e r u n d 10 bilden e i n R e c h t e c k , d a s 3 A c h t e l dieses Q u a d r a t e ist. - D i e H ö h e dieses R e c h t ecks, d a s 3 w a g r e c h t n e b e n e i n a n d e r liegende A c h t e l dieses Q u a d r a t e ist, ist 4 m a l d e m 6 t e n T h e i l e seiner L ä n g e gleich. §4 Vier v o n d i e s e n 8 gleichen R e c h t e c k e n liegen w a g r e c h t n e b e n e i n a n d e r u n d 15 b i l d e n e i n R e c h t e c k , d a s 4 A c h t e l dieses Q u a d r a t s ist. — D i e H ö h e dieses R e c h t ecke, d a s 4 w a g r e c h t n e b e n e i n a n d e r liegende A c h t e l dieses Q u a d r a t s ist, ist 4 m a l d e m 8 t e n T h e i l e seiner H ö h e gleich. §5 Z w e y v o n d i e s e n 8 gleichen R e c h t e c k e n liegen s e n k r e c h t ü b e r e i n a n d e r u n d 20 bilden ein R e c h t e c k , d a s 2 A c h t e l dieses Q u a d r a t s ist. - D i e B r e i t e dieses R e c h t ecks, d a s 2 s e n k r e c h t ü b e r e i n a n d e r Hegende A c h t e l dieses Q u a d r a t s ist, ist 2 mal d e m 8 t e n T h e i l e seiner H ö h e gleich. §β V i e r v o n d i e s e n 8 gleichen R e c h t e c k e n , v o n d e n e n j e 2 u n d 2 w a g r e c h t n e b e n 25 e i n a n d e r u n d 2 u n d 2 s e n k r e c h t ü b e r e i n a n d e r liegen, b i l d e n ein R e c h t e c k , d a s 4 A c h t e l dieses Q u a d r a t e s ist. - D i e B r e i t e dieses R e c h t e c k e , deus 4 A c h t e l dieees Q u a d r a t s ist, v o n d e n e n j e 2 u n d 2 w a g r e c h t n e b e n e i n a n d e r u n d 2 u n d 2 s e n k r e c h t ü b e r e i n a n d e r liegen, ist 4 m a l d e m 8 t e n T h e i l e seiner H ö h e gleich. §7 30

Sechs v o n d i e s e n 8 gleichen R e c h t e c k e n , v o n d e n e n j e 3 u n d 3 w a g r e c h t n e b e n e i n a n d e r u n d 2 u n d 2 s e n k r e c h t ü b e r e i n a n d e r liegen, b i l d e n ein R e c h t e c k , d a s 6 A c h t e l dieses Q u a d r a t e s ist. - D i e B r e i t e dieses R e c h t e c k s , d a s 6 A c h t e l dieees

1 Nach der bisherigen, umständlichen - und ausführlichen Anweisung muß es nun jedem Lehrer leicht seyn, die Verhältnißbestimmung der Höhe, Breite und Länge der Rechtecke selbsten 35 aufzulösen und zu erklären. Diese Auflösung ist deswegen im Verfolg nur noch jedem lten § des Quadrats ausführlich beygesetzt und die Auflösung der, in den übrigen §. §. angegebenen Verhältnissen dem Lehrer selbsten überlassen.

328

Arischauuiigslehre der Maßverhältnisse

Q u a d r a t e ist, von denen je 3 u n d 3 w a g r e c h t neben einander u n d 2 u n d 2 senkr e c h t ü b e r einander liegen, ist 6 mal dem 8ten Theile seiner Höhe gleich. §8 A c h t gleiche Rechtecke, von denen eines jeden Breite 2 mal d e m 4ten Theile seiner H ö h e gleich ist, u n d von denen je 4 u n d 4 wagrecht neben e i n a n d e r , und 5 2 u n d 2 senkrecht ü b e r e i n a n d e r liegen, bilden 1 Q u a d r a t .

3tes

Quadrat.

Dieses Q u a d r a t h a t 12 gleiche Theile; jeder von diesen 12 gleichen Theilen ist 1 Z w ö l f t e l des Q u a d r a t e u n d bildet ein R e c h t e c k . Die Breite u n d die H ö h e 10 des Q u a d r a t s sind einander gleich; die Breite dieses Rechtecks, d a s 1 Zwölftel dieses Q u a d r a t e ist, ist d e m 4ten Theile der Breite, folglich auch d e m 4ten Theile d e r H ö h e dee Q u a d r a t s gleich, u n d seine H ö h e ist d e m 3ten Theile der H ö h e des Q u a d r a t s gleich; die Breite des R e c h t e c k s ist also 1 V i e r t e l u n d seine H ö h e ist 1 D r i t t e l ; n u n h a t 1 Viertel 3 / 1 2 u n d 1 Drittel h a t 4 / 1 2 , u n d 3 / 1 2 sind 3 m a l der 15 4 t e Theil von */ I 2 ; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das 1 Zwölftel dieses Q u a d r a t s ist, 3 m a l dem 4ten Theile seiner H ö h e gleich. § 2 Ζwey von diesen 12 gleichen R e c h t e c k e n liegen wagrecht neben e i n a n d e r u n d bilden ein R e c h t e c k , das 2 Zwölftel dieses Q u a d r a t e s ist. - Die H ö h e dieses 20 R e c h t e c k s , das 2 wagrecht neben e i n a n d e r liegende Zwölftel dieses Q u a d r a t s ist, ist 4 mal dem 6ten Theile seiner L ä n g e gleich. § 3 D r e y von diesen 12 gleichen R e c h t e c k e n liegen wagrecht neben e i n a n d e r und bilden ein Rechteck, das 3 Zwölftel dieses Q u a d r a t s ist. - Die H ö h e dieses Recht- 25 ecks, das 3 wagrecht neben einander liegende Zwölftel dieses Q u a d r a t s ist, ist 4 m a l dem 9ten Theile seiner L ä n g e gleich. § 4 Vier von diesen 12 gleichen R e c h t e c k e n liegen wagrecht neben e i n a n d e r u n d bilden ein R e c h t e c k , das 4 Zwölftel dieses Q u a d r a t e s ist. - Die H ö h e dieses 30 R e c h t e c k s , das 4 wagrecht neben e i n a n d e r liegende Zwölftel dieses Q u a d r a t s ist, ist 4 m a l dem 12ten Theile seiner L ä n g e gleich. §5 Zwey von diesen 12 gleichen R e c h t e c k e n liegen senkrecht ü b e r e i n a n d e r u n d bilden ein R e c h t e c k , das 2 Zwölftel dieses Q u a d r a t e s ist. - Die B r e i t e dieses 35

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

329

Rechtecks, das 2 senkrecht über einander liegende Zwölftel dieses Quadrats ist, ist 3 mal dem 8ten Theile seiner Höhe gleich. §6 Vier von diesen 12 gleichen Rechtecken, von denen je 2 und 2 wagrecht neben 5 einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das 4 Zwölftel dieses Quadrats ist. - Die Breite dieses Rechtecks, das 4 Zwölftel dieses Quadrats ist, von denen j e 2 und 2 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 6 mal dem 8ten Theile seiner Höhe gleich. §

1

10

Sechs von diesen 12 gleichen Rechtecken, von denen je 3 und 3 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das 6 Zwölftel dieses Quadrate ist. - Die Höhe dieses Rechtecks, das 6 Zwölftel dieses Quadrats ist, von denen j e 3 und 3 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 8 mal dem 9ten Theile seiner Länge gleich.

15

§8

Acht von diesen 12 gleichen Rechtecken, von denen je 4 und 4 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das 8 Zwölftel dieses Quadrats ist. - Die Höhe dieses Rechtecks, das 8 Zwölftel dieses Quadrats ist, von denen j e 3 und 3 wagrecht neben einander und 2 und 2 20 senkrecht über einander liegen, ist 8 mal dem 12ten Theile seiner Länge gleich. §9 Drey von diesen 12 gleichen Rechtecken liegen senkrecht über einander und bilden ein Rechteck, das 3 Zwölftel dieses Quadrats ist. - Die Breite dieses Rechtecke, das 3 senkrecht über einander liegende Zwölftel dieses Quadrats ist, 25 ist 3 mal dem 12ten Theile seiner Höhe gleich. § 10 Sechs von diesen 12 gleichen Rechtecken, von denen je 2 und 2 wagrecht neben einander und 3 und 3 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das 6 Zwölftel dieses Quadrats ist. - Die Breite dieses Rechtecks, das 6 30 Zwölftel dieses Quadrats ist, von denen je 2 und 2 wagrecht neben einander und 3 und 3 senkrecht über einander liegen, ist 6 mal dem 12ten Theile seiner Höhe gleich. § H Neun von diesen 12 gleichen Rechtecken, von denen je 3 und 3 wagrecht 35 neben einander und 3 und 3 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck. - Die Breite dieses Rechtecks, das 9 Zwölftel dieses Quadrats ist, von denen je 3 und 3 wagrecht neben einander und 3 und 3 senkrecht über einander liegen, ist 9 mal dem 12ten Theile seiner Höhe gleich.

330

Anschauungslehre der Maßverhältnisse § 12

Zwölf gleiche Rechtecke, von denen die Breite eines jeden 3 m a l d e m 4ten Theile seiner H ö h e gleich ist u n d von denen je 4 u n d 4 wagrecht neben einander u n d 3 u n d 3 senkrecht über e i n a n d e r liegen, bilden ein Q u a d r a t . So werden die noch übrigen 7 Q u a d r a t e dieser R e i h e behandelt.

Faulte Reibe Quadrate ltes

Quadrat.

§ 1

Dieses Q u a d r a t h a t 5 g l e i c h e Theile; jeder von diesen 5 gleichen Theilen ist 1 F ü n f t e l des Q u a d r a t s u n d bildet ein R e c h t e c k . - Die Breite u n d d i e H ö h e 10 des Q u a d r a t s sind einander gleich; die Breite dieses Rechtecks, d a s 1 F ü n f t e l dieses Q u a d r a t s ist, ist dem 5ten Theile der Breite, folglich auch dem 5ten Theile der H ö h e des Q u a d r a t s gleich, u n d seine H ö h e ist der H ö h e des Q u a d r a t s gleich; die Breite eines solchen R e c h t e c k s ist also 1 F ü n f t e l u n d seine H ö h e ist 1 G a n z e s ; n u n ist 1 F ü n f t e l der 5te Theil von 1 Ganzen; folglich ist die Breite 15 dieses Rechtecks, d a s 1 F ü n f t e l dieses Q u a d r a t e s ist, d e m 5ten Theile seiner H ö h e gleich. §2 Zwey von diesen 5 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander u n d bilden ein Rechteck. - Die Breite dieses Rechtecks, das 2 wagrecht neben ein· 20 a n d e r liegende F ü n f t e l dieses Q u a d r a t s ist, ist 2 m a l dem 5ten Theile seiner H ö h e gleich. §3 D r e y von diesen 5 gleichen R e c h t e c k e n liegen w a g r e c h t neben einander u n d bilden ein Rechteck. - Die Breite dieses Rechtecks, da« 3 wagrecht neben ein· 25 a n d e r liegende F ü n f t e l dieses Q u a d r a t s ist, ist 3 m a l d e m 5ten Theile seiner H ö h e gleich. §4 Vier von diesen 5 gleichen R e c h t e c k e n liegen w a g r e c h t neben einander u n d bilden ein Rechteck. - Die Breite dieses Rechtecks, das 4 wagrecht neben einander 30 liegende F ü n f t e l dieses Q u a d r a t e ist, ist 4 m a l dem 5ten Theile seiner H ö h e gleich.

2tes

Quadrat.

Dieses Q u a d r a t h a t 10 g l e i c h e Theile; jeder von diesen 10 gleichen Theilen ist 1 Z e h n t e l des Q u a d r a t s u n d bildet ein R e c h t e c k . Die Breite u n d die H ö h e 35 des Q u a d r a t s sind einander gleich. Die B r e i t e dieses Rechtecke, das 1 Zehntel dieses Q u a d r a t s ist, ist dem 5ten Theile der Breite, folglich auch dem 5ten Theile

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

331

der Höhe des Quadrates gleich, und seine Höhe ist dem halben Theile der Höhe des Quadrates gleich; die Breite des Rechtecks ist also 1 F ü n f t e l , und seine Höhe ist 1 H a l b e s ; nun hat 1 Fünftel J /io und 1 Halbes hat s / 1 0 , und 8 / 1 0 sind 2 mal der 5te Theil von 5 / 1 0 ; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das 1 Zehntel 5 dieses Quadrats ist, 2 mal dem 5ten Theile seiner Höhe gleich. §2 Zwey von diesen 10 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander und bilden ein Rechteck, das 2 Zehntel dieses Quadrats ist. Die Breite dieses Rechtecks, das 2 wagrecht neben einander liegende Zehntel dieses Quadrate ist, ist 10 4mal dem Sten Theile seiner Höhe gleich. §3 Drey von diesen 10 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander und bilden ein Rechteck, das 3 Zehntel dieses Quadrates ist. Die Höhe dieses Rechtecks, das 3 wagrecht neben einander liegende Zehntel dieses Quadrats ist, ist 15 5 mal dem 6ten Theile seiner Länge gleich. § 4 Vier von diesen 10 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander und bilden ein Rechteck, das 4 Zehntel dieses Quadrate ist. - Die Höhe dieses Rechtecks, das 4 wagrecht neben einander liegende Zehntel dieses Quadrats ist, ist 20 5 mal dem 8ten Theile seiner Länge gleich. §5 Fünf von diesen 10 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander und bilden ein Rechteck, das 5 Zehntel dieses Quadrates ist. Die Höhe dieses Rechtecks, das 5 wagrecht neben einander liegende Zehntel dieses Quadrates ist, ist 25 5 mal dem lOten Theile seiner Länge gleich. §6

Zwey von diesen 10 gleichen Rechtecken liegen senkrecht über einander und bilden ein Rechteck, das 2 Zehntel dieses Quadrates ist. Die Breite dieses Rechtecks, das 2 senkrecht über einander liegende Zehntel dieses Quadrats ist, ist 30 2 mal dem lOten Theile seiner Höhe gleich. § ?

Vier von diesen 10 gleichen Rechtecken, von denen je 2 und 2 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das 4 Zehntel dieses Quadrats ist. — Die Breite dieses Rechtecke, das 4 Zehntel 35 dieses Quadrats ist, von denen j e 2 und 2 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 4 mal dem lOten Theile seiner Höhe gleich.

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

332

§8 Sechs von diesen 10 gleichen Rechtecken, von denen je 3 und 3 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck. - Die Breite dieses Rechtecks, das 6 Zehntel dieses Quadrats ist, von denen je 3 und 3 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, 5 ist 6 mal dem lOten Theile seiner Höhe gleich. §9 Acht von diesen 10 gleichen Rechtecken, von denen je 4 und 4 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das 8 Zehntel dieses Quadrates ist. - Die Breite dieses Rechtecks, das 8 Zehn- 10 tel dieses Quadrates ist, von denen je 4 und 4 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 8 mal dem lOten Theile seiner Höhe gleich. § 10 Zehen gleiche Rechtecke, von denen die Breite eines jeden 2 mal dem 5ten 15 Theile seiner Höhe gleich ist, und von denen je 5 und 5 wagrecht neben einander, und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Quadrat.

3tes

Quadrat.

Dieses Quadrat hat 15 g l e i c h e Theile; jeder von diesen 15 gleichen Theilen 20 ist 1 F ü n f z e h n t e l des Quadrats und bildet ein R e c h t e c k . Die Breite und die Höhe des Quadrats sind einander gleich. Die Breite dieses Rechtecks, das 1 Fünfzehntel dieses Quadrats ist, ist dem 5ten Theile der Breite, folglich auch dorn Sten Theile der Höhe des Quadrates gleich, und seine Höhe ist dem 3ten Theile der Höhe des Quadrate gleich; die Breite des Rechtecks ist also 1 Fünftel, und seine 25 Höhe ist 1 D r i t t e l ; nun hat 1 Fünftel 3/15 und 1 Drittel hat 5/16, und 3/15 sind 3 mal der 5te Theil von 5/15; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das 1 Fünfzehntel dieses Quadrats ist, 3 mal dem 5ten Theile seiner Höhe gleich. §2 Zwey von diesen 15 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander, und 30 bilden ein Rechteck, das 2 Fünfzehntel dieses Quadrats ist. Die Höhe dieses Rechtecks, das 2 wagrecht neben einander liegende Fünfzehntel dieses Quadrats ist, ist 5 mal dem 6ten Theile seiner Länge gleich. §3 Drey von diesen 15 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander und 35 bilden ein Rechteck, das 3 Fünfzehntel dieses Quadrats ist. Die Höhe dieses Rechtecks, das 3 wagrecht neben einander liegende Fünfzehntel dieses Quadrats ist, ist 5 mal dem 9ten Theile seiner Länge gleich.

Anschauungelehre der Maßverhältnisse

333

§4 Vier von diesen 15 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander und bilden ein Rechteck, das 4 Fünfzehntel dieses Quadrats ist. Die Höhe dieses Rechtecks, das 4 wagrecht neben einander liegende Fünfzehntel dieses Qua· 5 drats ist, ist 5 mal dem 12ten Theile seiner Länge gleich. §5 Fünf von diesen 15 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander und bilden ein Rechteck, das 5 Fünfzehntel dieses Quadrats ist. Die Höhe dieses Rechtecks, das 5 wagrecht neben einander liegende Fünfzehntel dieses Quadrats 10 ist, ist 5 mal dem 15ten Theile seiner Länge gleich. §6 Zwey von diesen 15 gleichen Rechtecken liegen senkrecht über einander und bilden ein Rechteck, das 2 Fünfzehn tel dieses Quadrates ist. Die Breite dieses Rechtecks, das 2 senkrecht über einander liegende Fünfzehntel dieses Quadrats 15 ist, ist 3 mal dem lOten Theile seiner Höhe gleich. §7 Vier von diesen 15 gleichen Rechtecken, von denen j e 2 und 2 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das 4 Fünfzehntel dieses Quadrats ist. Die Breite dieses Rechtecks, das 4 20 Fünfzehntel dieses Quadrats ist, von denen je 2 und 2 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 6 mal dem lOten Theile seiner Höhe gleich. §8 Sechs von diesen 15 gleichen Rechtecken, von denen j e 3 und 3 wagrecht 25 neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das β Fünfzehntel dieses Quadrats ist. Die Breite dieses Rechtecks, das β Fünfzehntel dieses Quadrats ist, von denen j e 3 und 3 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 9 mal dem lOten Theile seiner Höhe gleich. 30 §9 Acht von diesen 15 gleichen Rechtecken, von denen j e 4 und 4 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das 8 Fünfzehntel dieses Quadrate ist. Die Höhe dieses Rechtecks, das 8 Fünfzehntel dieses Quadrats ist, von denen je 4 und 4 wagrecht neben einander und 35 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 10 mal dem 12ten Theile seiner Länge gleich. § 10 Zehn von diesen 15 gleichen Rechtecken, von denen je 5 und 5 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Recht-

334

Anschauungslehre d e r M a ß v e r h ä l t n i s s e

eck, das 10 F ü n f z e h n t e l dieses Q u a d r a t s ist. Die H ö h e eines Rechtecks, d a s 10 F ü n f z e h n t e l dieses Q u a d r a t s ist, von denen je 5 u n d 5 w a g r e c h t neben e i n a n d e r u n d 2 u n d 2 senkrecht ü b e r einander liegen, ist 10 m a l d e m l ö t e n Theile seiner Länge gleich. § 11

5

D r e y von diesen 15 gleichen R e c h t e c k e n liegen s e n k r e c h t über e i n a n d e r u n d bilden ein Rechteck, das 3 F ü n f z e h n t e l dieses Q u a d r a t s ist. Die Breite dieses Rechtecks, das 3 senkrecht über einander liegende F ü n f z e h n t e l dieses Q u a d r a t s ist, ist 3 mal d e m l ö t e n Theile seiner H ö h e gleich. § 12

10

Sechs von diesen 15 gleichen R e c h t e c k e n , von d e n e n je 2 u n d 2 w a g r e c h t neben einander u n d 3 u n d 3 senkrecht ü b e r einander liegen, bilden ein R e c h t e c k , das 6 F ü n f z e h n t e l dieses Q u a d r a t s ist. Die Breite dieses Rechtecks, d a s 6 F ü n f zehntel dieses Q u a d r a t s ist, von denen j e 2 u n d 2 w a g r e c h t neben e i n a n d e r u n d 3 u n d 3 senkrecht ü b e r e i n a n d e r liegen, ist 6 m a l d e m l ö t e n Theile seiner H ö h e 15 gleich. § 13 N e u n von diesen 15 gleichen R e c h t e c k e n , von d e n e n je 3 u n d 3 w a g r e c h t neben einander u n d 3 u n d 3 senkrecht ü b e r e i n a n d e r liegen, bilden ein R e c h t e c k , das 9 F ü n f z e h n t e l dieses Q u a d r a t e ist. Die B r e i t e dieses Rechtecks, daa 9 F ü n f - 20 zehntel dieses Q u a d r a t s ist, von denen je 3 u n d 3 w a g r e c h t neben e i n a n d e r u n d 3 u n d 3 senkrecht ü b e r einander liegen, ist 9 m a l d e m l ö t e n Theile seiner H ö h e gleich. § 14 Zwölf von diesen l ö gleichen R e c h t e c k e n , von denen je 4 u n d 4 w a g r e c h t 25 neben einander u n d 3 u n d 3 senkrecht ü b e r einander liegen, bilden ein R e c h t e c k , d a s 12 F ü n f z e h n t e l dieses Q u a d r a t s ist. - Die B r e i t e dieses Rechtecks, d a s 12 F ü n f z e h n t e l dieses Q u a d r a t s ist, von denen j e 4 u n d 4 w a g r e c h t neben e i n a n d e r u n d 3 und 3 senkrecht über einander liegen, ist 12 m a l d e m l ö t e n Theile seiner H ö h e gleich. 30 § 15 F ü n f z e h n gleiche Rechtecke, von d e n e n die B r e i t e eines jeden 3 m a l d e m 5ten Theile seiner H ö h e gleich ist, u n d von denen je 5 u n d 5 w a g r e c h t neben eina n d e r u n d 3 u n d 3 senkrecht über e i n a n d e r liegen, bilden ein Q u a d r a t . E b e n so werden die 7 noch übrigen Q u a d r a t e dieser R e i h e b e h a n d e l t . 35

A n s c h a u u n g s l e h r e der Maßverhältnisse

335

Sechste Reihe Quadrate ltes

Quadrat.

§ 1

Dieses Q u a d r a t h a t 6 g l e i c h e Theile; jeder von diesen 6 gleichen Theilen ist 5 1 S e c h s t e l des Q u a d r a t s u n d bildet ein R e c h t e c k . Die Breite u n d die H ö h e des Q u a d r a t s sind e i n a n d e r gleich; die Breite dieses Rechtecke, das 1 Sechstel dieses Q u a d r a t s ist, ist d e m 6ten Theile der Breite, folglich auch d e m 6ten Theile der H ö h e des Q u a d r a t s gleich, u n d seine H ö h e ist d e r H ö h e des Q u a d r a t s gleich; die Breite eines solchen R e c h t e c k s ist also 1 S e c h s t e l u n d seine H ö h e ist 10 1 G a n z e s ; n u n ist 1 Sechstel der 6te Theil von 1 Ganzen; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das 1 Sechstel dieses Q u a d r a t s ist, dem 6ten Theile seiner H ö h e gleich. §2 Zwey von diesen 6 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander u n d 15 bilden ein Rechteck. Die Breite dieses Rechtecks, das 2 wagrecht neben eina n d e r liegende Sechstel dieses Q u a d r a t s ist, ist 2 m a l dem 6ten Theile seiner H ö h e gleich. §3 D r e y von diesen 6 gleichen R e c h t e c k e n liegen w a g r e c h t neben einander u n d 20 bilden ein Rechteck. Die B r e i t e dieses Rechtecks, das 3 wagrecht neben einander liegende Sechstel dieses Q u a d r a t s ist, ist 3 m a l d e m 6ten Theile seiner H ö h e gleich. H Vier von diesen 6 gleichen Rechtecken liegen wagrecht n e b e n einander u n d 25 bilden ein Rechteck. Die B r e i t e dieses Rechtecks, das 4 wagrecht neben einander liegende Sechstel dieses Q u a d r a t s ist, ist 4 mal d e m 6ten Theile seiner H ö h e gleich. §5 F ü n f von diesen 6 gleichen Rechtecken liegen w a g r e c h t neben einander u n d 30 bilden ein Rechteck. Die B r e i t e dieses Rechtecks, das 5 wagrecht neben einander liegende Sechstel dieses Q u a d r a t s ist, ist 5 m a l dem 6ten Theile seiner H ö h e gleich.

2tes 35

Quadrat.

§ 1

Dieses Q u a d r a t h a t 12 g l e i c h e Theile; jeder v o n diesen 12 gleichen Theilen ist 1 Ζ w ö 1 f t e 1 des Q u a d r a t s u n d bildet e i n R e c h t e c k . Die Breite u n d die H ö h e des Q u a d r a t e s sind e i n a n d e r gleich; die Breite dieses Rechtecks, das 1 Zwölftel dieses Q u a d r a t s ist, ist d e m 6ten Theile der Breite, folglich a u c h dem 6ten Theile der H ö h e des Q u a d r a t s gleich, u n d seine H ö h e ist d e m halben Theile der H ö h e 40 des Q u a d r a t s gleich; die Breite des R e c h t e c k s ist also 1 S e c h s t e l , u n d seine H ö h e ist 1 H a l b e s ; n u n h a t 1 Sechstel 2 / l z u n d 1 H a l b e s h a t ' / 1 2 , u n d 2 / 1 2 sind

336

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

2 m a l d e r 6te Theil von e / 1 2 ; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, d a s 1 Zwölftel dieses Q u a d r a t s ist, 2 m a l dem 6ten Theile seiner H ö h e gleich. § 2 Z w e y von diesen 12 gleichen Rechtecken liegen wagrecht n e b e n e i n a n d e r u n d bilden ein Rechteck, das 2 Zwölftel dieses Q u a d r a t s ist. - Die B r e i t e dieses 5 Rechtecke, das 2 w a g r e c h t neben e i n a n d e r liegende Zwölftel dieses Q u a d r a t s ist, ist 4 m a l d e m 6ten Theile seiner H ö h e gleich. §3 D r e y von diesen 12 gleichen R e c h t e c k e n liegen wagrecht n e b e n e i n a n d e r u n d bilden ein R e c h t e c k , das 3 Zwölftel dieses Q u a d r a t e s ist. - Die B r e i t e dieses 10 R e c h t e c k s , das 3 wagrecht n e b e n e i n a n d e r liegende Zwölftel dieses Q u a d r a t s ist, ist seiner H ö h e gleich, oder 3 w a g r e c h t n e b e n e i n a n d e r liegende Sechstel dieses Q u a d r a t s bilden ein Q u a d r a t . §4 Vier von diesen 12 gleichen R e c h t e c k e n liegen wagrecht neben e i n a n d e r u n d 15 bilden ein R e c h t e c k , das 4 Zwölftel dieses Q u a d r a t s ist. - Die H ö h e dieses Rechtecks, d a s 4 wagrecht neben e i n a n d e r liegende Zwölftel dieses Q u a d r a t e ist, ist β nuil d e m 8ten Theile seiner L ä n g e gleich. §5 F ü n f von diesen 12 gleichen R e c h t e c k e n liegen wagrecht n e b e n einander u n d 20 bilden ein R e c h t e c k , das 5 Zwölftel dieses Q u a d r a t e s ist. - Die H ö h e dieses R e c h t e c k s , d a s 5 wagrecht neben einander liegende Zwölftel dieses Q u a d r a t s ist, ist 6 m a l dem lOten Theile seiner L ä n g e gleich. §6 Sechs von diesen 12 gleichen R e c h t e c k e n liegen wagrecht neben einander u n d 25 bilden ein R e c h t e c k , das 6 Zwölftel dieses Q u a d r a t s ist. - Die H ö h e dieses Rechtecks, d a s β w a g r e c h t neben einander liegende Zwölftel dieses Q u a d r a t s ist, ist 6 m a l d e m 12ten Theile seiner H ö h e gleich. § 7 Zwey von diesen 12 gleichen R e c h t e c k e n liegen senkrecht ü b e r einander u n d 30 bilden ein R e c h t e c k , das 2 Zwölftel dieses Q u a d r a t e s ist. - Die Breite dieses R e c h t e c k s , d a s 2 senkrecht ü b e r e i n a n d e r liegende Zwölftel dieses Q u a d r a t s ist, ist 2 m a l dem 12ten Theile seiner H ö h e gleich. §8 Vier von diesen 12 gleichen R e c h t e c k e n , von denen j e 2 u n d 2 wagrecht 35 n e b e n e i n a n d e r u n d 2 u n d 2 senkrecht ü b e r einander liegen, bilden ein Recht-

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

337

eck, das 4 Zwölftel dieses Quadrats ist. - Die Breite dieses Rechtecks, das 4 Zwölftel dieses Quadrats ist, von denen je 2 und 2 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 4 mal dem 12ten Theile seiner Höhe gleich. 5

§ 9

Sechs von diesen 12 gleichen Rechtecken, von denen je 3 und 3 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das 6 Zwölftel dieses Quadrats ist. - Die Breite dieses Rechtecks, das 6 Zwölftel dieses Quadrats ist, von denen je 3 und 3 wagrecht neben einander und 10 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 6 mal dem 12ten Theile seiner Höhe gleich. § 10 Acht von diesen 12 gleichen Rechtecken, von denen je 4 und 4 wagrecht neben einander, und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, 15 das 8 Zwölftel dieses Quadrate ist. - Die Breite dieses Rechtecks, das 8 Zwölftel dieses Quadrats ist, von denen je 4 und 4 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 8 mal dem 12ten Theile seiner Höhe gleich. § H Zehn von diesen 12 gleichen Rechtecken, von denen je 5 und 5 wagrecht 20 neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das 10 Zwölftel dieses Quadrats ist. - Die Breite dieses Rechtecks, das 10 Zwölftel dieses Quadrats ist, von denen je 6 und 5 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 10 mal dem 12ten Theile seiner Höhe gleich. § 12

25

Zwölf gleiche Rechtecke, von denen die Breite eines jeden 2 mal dem 6ten Theile seiner Höhe gleich ist und von denen je β und β wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Quadrat.

3tes Q u a d r a t . 30

Dieses Quadrat hat 18 g l e i c h e Theile; jeder von diesen 18 gleichen Theilen ist 1 A c h t z e h n t e l des Quadrates und bildet ein R e c h t e c k . Die Breite und die Höhe des Quadrats sind einander gleich. Die Breite dieses Rechtecks, das 1 Achtzehntel dieses Quadrats ist, ist dem 6ten Theile der Breite, folglich auch dem 6ten Theile der Höhe des Quadrates gleich; und seine Höhe ist dem 3ten 35 Theile der Höhe des Quadrates gleich; die Breite des Rechtecks ist also 1 Sechst e l und seine Höhe ist 1 D r i t t e l ; nun hat 1 Sechstel a/18 und 1 Drittel hat */18, und 3/,8 sind 3 mal der 6te Theil von β/1β; folglich ist die Breite dieses Rechtecks, das 1 Achtzehntel dieses Quadrats ist, 3 mal dem 6ten Theile seiner Höhe gleich. 22

Pestalozzi Werke Bd. 15

338

Anschauungslehre der Maßverhältnisse §2

Zwey von diesen 18 gleichen R e c h t e c k e n liegen wagrecht neben einander u n d bilden ein Rechteck, das 2 Achtzehntel dieses Q u a d r a t s ist. - Die H ö h e dieses Rechtecks, das 2 wagrecht neben e i n a n d e r liegende Achtzehntel dieses Q u a d r a t s ist, ist seiner Breite gleich; oder 2 wagrecht neben einander liegende Achtzehntel 5 dieses Q u a d r a t s bilden ein Q u a d r a t . § 3 D r e y von diesen 18 gleichen R e c h t e c k e n liegen wagrecht neben e i n a n d e r und bilden ein Rechteck, das 3 Achtzehntel dieses Q u a d r a t s ist. - Die H ö h e dieses Rechtecks, das 3 wagrecht neben e i n a n d e r liegende Achtzehntel dieses Q u a d r a t s 10 ist, ist β mal dem 9ten Theile seiner L ä n g e gleich. §4 Vier von diesen 18 gleichen R e c h t e c k e n liegen wagrecht neben e i n a n d e r und bilden ein R e c h t e c k , das 4 Achtzehntel dieses Q u a d r a t s ist. - Die H ö h e dieses Rechtecks, das 4 wagrecht neben e i n a n d e r liegende Achtzehntel dieses Q u a d r a t s 15 ist, ist 6 mal d e m 12ten Theile seiner L ä n g e gleich. § 5 F ü n f von diesen 18 gleichen R e c h t e c k e n liegen wagrecht neben einander u n d bilden ein Rechteck, das 5 Achtzehntel dieses Q u a d r a t s ist. - Die H ö h e dieses Rechtecks, das 5 wagrecht neben einander liegende Achtzehntel dieses Q u a d r a t s 20 ist, ist 6 mal d e m l ö t e n Theile seiner L ä n g e gleich. § 6 Sechs von diesen 18 gleichen Rechtecken liegen wagrecht neben einander u n d bilden ein Rechteck, das 6 Achtzehntel dieses Q u a d r a t e s ist. - Die H ö h e dieses Rechtecks, das 6 wagrecht neben einander liegende Achtzehntel dieses Q u a d r a t s 25 ist, ist 6 m a l dem 18ten Theile seiner L ä n g e gleich. § 7 Zwey von diesen 18 gleichen R e c h t e c k e n liegen senkrecht ü b e r einander u n d bilden ein R e c h t e c k , das 2 Achtzehntel dieses Q u a d r a t e s ist. - Die Breite dieses Rechtecks, das 2 senkrecht ü b e r einander liegende Achtzehntel dieses Q u a d r a t s 30 ist, ist 3 mal d e m 12ten Theile seiner H ö h e gleich. § 8 Vier von diesen 18 gleichen R e c h t e c k e n , von denen je 2 u n d 2 w a g r e c h t neben einander u n d 2 u n d 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein R e c h t e c k , das 4 Achtzehntel dieses Q u a d r a t e s ist. - Die Breite dieses Rechtecks, das 4 Acht- 35 zehntel dieses Q u a d r a t s ist, von denen je 2 u n d 2 wagrecht neben einander u n d

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

339

2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 6 mal dem 12ten Theile seiner Höhe gleich. § 9 Sechs von diesen 18 gleichen Rechtecken, von denen je 3 und 3 wagrecht 5 neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das 6 Achtzehntel dieses Quadrates ist. — Die Breite dieses Rechtecke, das 6 Achtzehntel dieses Quadrate ist, von denen je 3 und 3 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 9 mal dem 12ten Theile seiner Höhe gleich. § 10

10

A c h t von diesen 18 gleichen Rechtecken, von denen je 4 und 4 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das 8 Achtzehntel dieses Quadrates ist. - Die Breite dieses Rechtecks, das 8 Achtzehntel dieses Quadrate ist, von denen j e 4 und 4 wagrecht neben einander 15 und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist seiner Höhe gleich, oder 8 Achtzehntel dieses Quadrats, von denen je 4 und 4 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Quadrat. § 11 Zehn v o n diesen 18 gleichen Rechtecken, von denen je 5 und 5 wagrecht 20 neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das 10 Achtzehntel dieses Quadrates ist. - Die Höhe dieses Rechtecks, das 10 Achtzehntel dieses Quadrats ist, v o n denen je 5 und 5 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 12 mal dem 15 Theile seiner Länge gleich. 25

§ 12

Zwölf von diesen 18 gleichen Rechtecken, von denen je β und 6 wagrecht neben einander und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, das 12 Achtzehntel dieses Quadrates ist. - Die Höhe dieses Rechtecks, das 12 Achtzehntel dieses Quadrats ist, von denen j e 6 und 6 wagrecht neben einander 30 und 2 und 2 senkrecht über einander liegen, ist 12 mal dem 18ten Theile seiner Länge gleich. § 13 Drey von diesen 18 gleichen Rechtecken liegen senkrecht über einander und bilden ein Rechteck, das 3 Achtzehntel dieses Quadrates ist. — Die Breite dieses 35 Rechtecks, das 3 senkrecht über einander liegende Achtzehntel dieses Quadrats ist, ist 3 mal dem 18ten Theile seiner Höhe gleich. § 14 Sechs von diesen 18 gleichen Rechtecken, von denen je 2 und 2 wagrecht neben einander und 3 und 3 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, 40 das 6 Achtzehntel dieses Quadrates ist. - Die Breite dieses Rechtecks, das 6 22*

340

Anschauungslehre der Maßverhältnisse

Achtzehntel dieses Q u a d r a t s ist, von denen je 2 u n d 2 wagreeht neben einander u n d 3 u n d 3 senkrecht über einander liegen, ist 6 mal dem 18ten Theile seiner H ö h e gleich. § 15 N e u n von diesen 18 gleichen R e c h t e c k e n , von denen je 3 u n d 3 wagreeht 5 n e b e n einander u n d 3 u n d 3 senkrecht über einander liegen, bilden ein Rechteck, d a s 9 Achtzehntel dieses Q u a d r a t e s ist. Die Breite dieses Rechtecks, d a s 9 Achtzehntel dieses Q u a d r a t s ist, von d e n e n je 3 u n d 3 wagrecht neben einander und 3 u n d 3 senkrecht über einander liegen, ist 9 mal dem 18ten Theile seiner H ö h e gleich. 10 § 16 Zwölf von diesen 18 gleichen R e c h t e c k e n , von denen je 4 u n d 4 wagreeht n e b e n einander u n d 3 u n d 3 senkrecht ü b e r einander liegen, bilden ein Rechteck, d a s 12 Achtzehntel dieses Q u a d r a t e s ist. - Die Breite dieses R e c h t e c k s , das 12 Achtzehntel dieses Q u a d r a t s ist, von denen je 4 u n d 4 wagreeht n e b e n einander 15 u n d 3 u n d 3 senkrecht über e i n a n d e r liegen, ist 12 mal dem 18ten Theile seiner H ö h e gleich. § 17 F ü n f z e h n von diesen 18 gleichen R e c h t e c k e n , von denen je 5 u n d 5 wagrecht n e b e n einander u n d 3 u n d 3 senkrecht ü b e r einander liegen, bilden ein Recht- 20 eck, d a s 15 Achtzehntel dieses Q u a d r a t e s ist. - Die Breite dieses Rechtecks, das 15 Achtzehntel dieses Q u a d r a t s ist, v o n denen je 5 u n d 5 w a g r e e h t neben eina n d e r u n d 3 u n d 3 senkrecht ü b e r e i n a n d e r liegen, ist 15 mal d e m 18ten Theile seiner H ö h e gleich. § 18

25

Achtzehn gleiche Rechtecke, von denen die Breite eines jeden 3 mal dem 12ten Theile seiner H ö h e gleich ist, u n d von denen je 6 u n d 6 w a g r e e h t neben e i n a n d e r u n d 3 u n d 3 senkrecht ü b e r einander liegen, bilden ein Q u a d r a t . So werden die 7 noch übrigen Q u a d r a t e dieser Reihe b e h a n d e l t , u n d auf die nehmliche Art, wie die bisherige Anweisung zeigt, m u ß jedes Q u a d r a t der übrigen 30 R e i h e n gemessen u n d berechnet werden. E n d e der R e d e ü b u n g e n ü b e r die 3te Tabelle der Maß Verhältnisse.

Buch der Mütter oder Anleitung für Mütter ihre Kinder bemerken und reden zu lehren

Erstes Heft

Z ü r i c h und B e r n in Commission bey H e i n r i c h G e ß n e r , Buchhändler, und in T ü b i n g e n in der J. G. C o t t a ' s c h e n Buchhandlung 1803

Buch der Mütter

343

EntwQrfe zur Vorrede

1. Entwurf Aber die N a t u r (beschränkt) d e h n t ihre diesfallige Sorgfalt n u r auf wenige Gegenstände aus, die als Fundamentalgegenstände unserer Bildung und als 5 (Leitfaden zu d e n ) Anfangspunkte, in welche alles übrige nothwendige Wissen unseres Geschlechtes angekettet werden (muH) sollte (angesehen werden müsse und indessen) Der gesellschaftliche Zustand fordert, daß der Kreis (seiner) der kindischen Anschauung sich immer weiter ausdehne u n d tausenderley Bedürfnisse des bür10 gerlichen Lebens die tiefe Einprägimg der verschiedenartigsten Gegenstände des größeren Kreises der Anschauungen f ü r die Bildung des gesellschaftlichen Lebens nothwendig machen müssen, indem eben dieser gesellschaftliche Zustand nicht nur den an sich schon engen Kreis der kindischen Anschauung unatiirlich beschränkt, sondern die Kinder noch (für die) von der festen Anschauung der f ü r 15 seine Bildung wesentlichsten Gegenstände ablenkt. Der gesellschaftliche Zustand fordert eine unermeßliche E r h ö h u n g der N a t u r k r ä f t e u n d h a t bei einzelnen Menschen würklich die N a t u r k r ä f t e meines Geschlechtes unermeßlich erhöht, aber im Ganzen durch Mißbrauch der K u n s t m i t t e l , durch welche er diese Erhöhung gewürkt, sie gegenseitig wieder geschwächt. Mitten indem uns der 20 gesellschaftliche Zustand reden, rechnen u n d messen gelehrt h a t , h a t er die Natureindrücke, durch welche diese K u n s t m i t t e l in tins erzeugt worden sind, unermeßlich in unserem Geschlechte geschwächt. D a stehen wir, u n d wir sollen jetzt durch unsere Elementarbildung 1. alles das erhalten, was die N a t u r zur richtigen Entwicklung unserer An25 läge t h u t . 2. Wir sollen durch dieselben den Schwachen zur Hülfe kommen, denen sie, sich selbst überlassen, unterliegt. 3. Wir sollen die Schranken ihres Einflusses auf unsere Bildung nach unserem Bedürfnis erweitern 30 4. und besonders die Folge der gesellschaftlichen H e m m u n g des freyen Spielraumes unserer N a t u r k r ä f t e , sowie 5. den Folgen des gedankenlosen von dem F u n d a m e n t der Anschauung uns immer mehr entfernenden Gebrauchs von Zahl, F o r m u n d Wort, oder vielmehr von den willkürlichen Zeichen der Gegenstände u n d ihres Mehrs u n d Mindere, 35 durch die K u n s t Gegenmittel entgegensetzen. 2Iuf betti jroeifen 23Iaft t>on h 1, erjler 2H>fcf)ni£i eingeflammert un6 mit 3 ' f f c r 1 bejeicf)nef : Das Buch der Mütter ist eigentlich die einfache K r a f t des Bemerkens u n d diejenige, sich über das Bemerkte bestimmt ausdrücken zu können, im K i n d zu ent-

344

B u c h der M ü t t e r

wickeln u n d auf G e g e n s t ä n d e zu lenken, welche zu seiner allgemeinen Bildung die wesentlichsten u n d b r a u c h b a r s t e n sind. S e r fi φ anft^Iiefjenöe 2Ibfcf)nití in h 1 fieíjt juerfî in einem ©nfrourf ta mit Dielen (Streichungen. @r i(l mit 3 eingeflammerf, burcfjgefiritfjen unb finbet (ϊφ in neuer Saffung in ber fonfl unbefφríebenen Spalte rechte: u n d die N a t u r , o h n g e a c h t e t sie eich (wesentlich) vorzüglich b e m ü h t , die Aufm e r k s a m k e i t des K i n d e s auf G e g e n s t ä n d e zu lenken, die f ü r die E n t w i c k l u n g der K r ä f t e seines Geistes (vorzüglich) besonders geschickt sind und v e r m ö g e verschiedener Gesetze (der N a t u r ) als die ersten G e g e n s t ä n d e der menschlichen Geistesentwicklung angesehen w e r d e n m ü s s e n , u n d o h n g e a c h t e t sie d u r c h das i m m e r w ä h r e n d e vor die Sinne Stellen dieser G e g e n s t ä n d e das B e w u ß t s e y n derselben d e m Geist der K i n d e r tief e i n g e p r ä g t u n d soviel als unauslöschlich m a c h t , so s c h r ä n k t sich ihre Sorgfalt f ü r dieses immerwährende vor die Sinne Stellen und das daraus entstehende tiefe Einprägen d e n n o c h nur auf wenige G e g e n s t ä n d e ein ; (es m a n g e l t ihr a n h a r m o n i s c h e r M i t w ü r k u n g ) . Jpier teirb eine (Stelle, bit (1φ an ben erflen 1íb(á)mtt ber erfien (Seite a n f l i e g t , unb bie bort mit 4 eingeklammert unb g f f i ^ K n ifi, roicberfyolf : u n d die S c h r a n k e n des gesellschaftlichen Z u s t a n d e s verringern nicht nur den K r e i s der kindischen A n s c h a u i m g u n n a t ü r l i c h , s o n d e r n lenken die K i n d e r noch v o n der festen A n s c h a u u n g der wesentlichsten G e g e n s t ä n d e ab, indessen (bie f)ief>er auf ber erften (Seife bie S l a m m e r 4) die B e d ü r f n i s s e des gesellschaftlichen Z u s t a n d e s wesentlich e r f o r d e r n , d a ß d e r K r e i s d e r kindischen A n s c h a u u n g e n sich i m m e r weiter a u s d e h n e u n d d a s tiefe E i n p r ä g e n dieses größeren Kreises von A n s c h a u u n g e n i m m e r m e h r ein u n u m g ä n g l i c h e s B e d ü r f n i s einer g u t e n bürgerlichen E r z i e h u n g wird. ( W e n n m a n ) U n d w e n n es schon im N a t u r l e b e n gewiß ist, daß n u r t a u s e n d f a c h e W i e d e r h o l u n g der n e h m l i c h e n E i n d r ü c k e ihnen in der Seele des K i n d e s D a u e r verschaffen, so ist es im gesellschaftlichen Leben doppelt wichtig, den größeren K r e i s der Vorstellungen, die i h m e i n g e p r ä g t werden müssen, i h m also d u r c h die K u n s t unauslöschlich zu m a c h e n . Sin ÄlammerauebrucE 2 ifi ηίφί Dorf>anben. Diefer Sntrourf h 1 fief>t mit bem Corroorf in a nur in [ofrin 3ufamincni;aiig unb barf ρίεΠείφί aU crfle 23orarbeit angefefjen werben.

5

10

15

20

25

30

2. Entwurf - h a t (die erste A u s b i l d u n g u n s e r ) — 35 Diese zwey U r m i t t e l der A u s b i l d u n g unseres Geschlechts zu einem vernünftigen u n d b e r u h i g t e n D a s e y n (wissentlich) a n die mütterliche Sorgfalt, die es (in allen W e l t t h e i l e n u n d u n t e r allen U m s t ä n d e n ) in seiner ersten Unbehelflichk e i t (seines e r s t e n D a s e y n s ) in allen Welttheilen und unter allen Umständen genießt, ( a n g e k e t t e t ) u n d a n die Sinneneindrücke, die m i t diesem G e n u ß von 40 MuKer-Hülfe u n d von Mutter-Liebe innig v e r w o b e n sind, unzertrennlich angek n ü p f t u n d zugleich V o r s e h u n g g e t h a n ipier Βπφί baé Differ, h 2 im erfkn Xeil ab. 21uf ber untern jpâlfte ber (Spalte Tcd)tg fîel)t: D a s B u c h der M ü t t e r ist n i c h t s a n d e r e s als ein Versuch, die K u n s t b i l d u n g 45 meines Geschlechtes z u m ( D e n k e n ) B e m e r k e n u n d R e d e n mit der N a t u r b i l d u n g

Buch der Mütter

345

desselben dieser Kräfte (zu eben diesem Zweck) in Übereinstimmung zu bringen. Übriger Kaum leer. 2Iuf* Ser 3?ücf|cife : Auf das Fundament dieser Ordnung Gottes über das Wesen und die Mittel unserer Ausbildung (fängt) ist das Buch der Mütter auch nichts anderes als ein 5 Versuch, die Anfänge einer Kunstbildung mit den ersten Fundamenten einer Naturbildung in Übereinstimmung zu bringen; es ist nichts anderes als eine Handbietung und Anleitung für die Mütter, an deren Sorgfalt und Liebe Gottes Vorsehung die ersten Keime der intellektuellen und sittlichen Entwicklung so unzertrennlich gekettet hat, in den Stand zu stellen, die Naturanlagen des Kin10 des zum Bemerken und zum Reden mitten im gesicherten Genuß (dieser) der Liebe und (dieser) der Sorgfalt (öie brei ^ufäfye in h 2 (ïnb Don Peflal. gefdjrieben) und durch dieselbe zu einer wohlgegründeten Kunstkraft, die [Mütter] dahin zu erheben, ihre Kinder in den Stand zu stellen, die ihrer Bildung wesentlichsten Gegenstände, die ihre Sinne berühren, in ihrem Geiste festzuhalten und sich 15 darüber bestimmt auszudrücken. Dieses Buch fangt die Anweisungen, die die Mutter zu diesem Zwecke nothwendig hat, mit dem menschlichen Körper an. 31uf bem groeiten 33lafi Don h 2 fïnbet (ΐφ nur 6er (Schlug beò legten (Safjeö: . . . zu diesem Zwecke . . . ©er übrige Dlaum ifl leer.

8. Entwurf 20

25

Siefer (Sntrourf h 3 nâf>erf fid) be m gebrutffen 33orroorí (φ on ftarf. Die erfìc, Don ΟίείφαΓΪ» betriebene Seite mag 21bfd¡jrífí fein. S i e enthält roenig Äorreituren, nur einige 3ufäurf ju fein. Êe ifl Don Ärüfi gefd)rieben unb Derbient befonbere ^3eaφíuπg bedfyalb, roeil 'Peflnlogji 3ufâ§e unb 33erbefferungen anbetete. Vorrede.

Das Buch der Mütter ist nichts anders als eine Anleitung für die Mütter, die Naturanlage des Kindes zum B e m e r k e n und diejenige zum R e d e n — zur Neigung, Kraft und Fertigkeit zu erheben, das Wesentliche und Nothwendigste der Gegenstände, die seine Sinne berühren, in seinem Geiste festzuhalten und sich 30 (über dasselbe) darüber bestimmt ausdrücken zu können; es ist nichts anderes, als eine Anleitung für die Mütter, ihre Kinder zweckmäßig und bestimmt bemerken und reden zu lehren. Die Natur, oder vielmehr ihr ewiger Schöpfer Gott, hat dem Menschengeschlechte in Rücksicht auf die gedoppelten und im innigsten Zusammenhange 35 nebeneinander uns einwohnenden Urmittel unserer Ausbildung (unseres Geschlechts) zu einem vernünftigen Daseyn dahin Vorsehung gethan, daß die Gegenstände, die einem Kind von seiner Geburt an am meisten unsere Sinne berühren und durch unser Leben anhalten und dauerhaft vor demselben stehen bleiben, auch diejenigen sind, welchen die Kraft zum Bemerken und Reden vor40 züglich einfach, leicht und mit den Endzwecken der sittlichen und intellektuellen Ausbildung übereinstimmend entwickelt werden können. Auf das Fundament dieser Ordnung Gottes (über das Wesen und die Mittel der Ausbildung unserer Anlagen zum Bemerken und Reden fängt das Buch der Mütter) gebaut, fängt das B. d. M. seine Anleitung, das Kind bemerken und reden

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zu lernen, bey seinen Übungen in 10 Reihenfolgen an, davon die erste das Kind die äußern Theile seines Körpers (bemerken und benennen macht), die 2. die Lage eines jeden dieser Theile und die 3. ihren Zusammenhang bemerken und benennen macht. I n der 4. Übung lehrt es das Kind bemerken und sich darüber ausdrücken, was am menschlichen Körper einfach, gedoppelt, vierfach u. s. w. 5 da sey. I n der 5. (fährt) macht es das Kind die auffallenden Eigenschaften und in der 6. die Gleichheit dieser Eigenschaften an verschiedenen Theilen seines Körpers bemerken und benennen. I n der 7. Übung lehrt dasselbe [das Kind], die Kräfte seines Körpers und eines jeden seiner Theile und die Äußerungen dieser Kräfte bemerken und sich darüber bestimmt auszudrücken. In der 8. schreitet 10 es vor, das Kind auf das Wesentlichste dessen, was zur Besorgung des Körpers und seiner Theile gut und nothwendig ist, und in der 9. auf das Nützlichste und Vortheilhafteste dieser Theile aufmerksam zu machen. In der 10. Übung versucht es, das Kind durch bloße Wiederholung (der bemerkten Gesichtspunkte über jeden Theil seines) dessen, was es an jedem Theil seines Körpers bemerken 15 und darüber sagen gelernt hat, [zu fördern.] 3roeitee S l a t t : und in welchen Reyenfolgen die Mutter das Kind lehren (ins Aug fassen und es) könne, jeden Gegenstand ins Auge zu fassen und darüber zu reden. Ich werde (auch) aber ungesäumt fortfahren, (mehrere) die wesentlichsten (dem Kinde 20 am nächsten liegenden) Gegenstände, die dem Kinde am nächsten liegen, und (allmählig alle, auch diejenigen entfernteren) zur Entwicklung (der) und allmähligen Ausdehnung der Kräfte seines Bemerkens und Redens vorzüglich geschickt sind, nach eben diesen (Gesichtspunkten) ^eflal. Formen zu bearbeiten. 2iuf . t>orí)anben jiínb. Vierfach : Meine zwey Kinnbacken haben vier Augenzähne. Meine zwey großen Zehen haben vier Gelenke, zwey vordere und zwey hintere. 30 Sechsfach : Meine zwey Arme haben sechs Gelenke. Achtfach: Meine zwey Kinnbacken haben acht Schneidezähne. Zehnfach: Meine zwey Füße haben zehn Zehen. Zwanzigfach : Die zehn Finger meiner zwey Hände und die zehn Zehen meiner zwey Füße haben zwanzig Nägel. 35 Vierundzwangzigfach : Mein Rumpf hat vierundzwanzig Rippen.

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Achtundzwanzigfach : Die zehn Finger meiner zwey Hände haben achtundzwanzig Gelenke. Sic gan$e Übung nimmt nur 7 Seifen in 21nfprucf). Fünfte Übung 5

Der Kopf ist r u n d l i c h und b e w e g l i c h , und zum Theil mit H a a r e n b e w a c h s e n , zum Theil u n b e h a a r t . Die Stirne ist h a r t , g e w ö l b t und in der Jugend gewöhnlich g l a t t . Wenn man über sich sieht, wird sie für so lange r u n z l i c h , im Alter ist sie b e s t ä n d i g r u n z l i c h . 10 Die Augenhöhlen sind r u n d l i c h und mit den Augäpfeln a u s gefüllt. Sie Übung jäljlf auf fünf (Seifen Sigenfcfyaffen ber Äörperfeiie auf: Der Hals ist rundlich, vornen knorpelicht, auf den Seiten fleischig und hinten beinigt. Durch Krankheit wird der Hals geschwollen, 15 andere Krankheiten machen einen Hals dick, andere Krankheiten erzeugen Auswüchse, die man Kröpfe heißt. Der Rumpf ist rundlich, biegsam, zum Theil hart und zum Theil weich . . . Die Zehen sind kurz, abgerundet, vermittelst der Gelenke beweglich und biegsam, ihr vorderer Theil ist oben mit einem Nagel bedeckt. 20

Sechste Übung

E i g e n s c h a f t e n u n d B e s c h a f f e n h e i t e n , die m e h r e r e Theile des K ö r p e r s mit e i n a n d e r gemein h a b e n . Theile des K ö r p e r s , welche r u n d sind und solche, welche eine F o r m h a b e n , die der r u n d e n sich n ä h e r t , 25d.h. die r u n d l i c h t sind. Ganz r u n d sind die Augäpfel, die Augenringe und die Augensterne; r u n d , aber zugleich l a n g sind die Haare; r u n d l i c h ist der Kopf, der Hals und der Rumpf, u. f. f. Theile des K ö r p e r s , die spitzig sind und solche, die 30 z u g e s p i t z t , a b e r n i c h t g a n z s p i t z i g s i n d . Ganz s p i t z i g sind die Augenwimpern; z u g e s p i t z t aber nicht ganz s p i t z i g sind die Kronen der Augenzähne und die Wurzeln der Zähne.

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@e roeröen roeifer aufgejäi)[f : Theile, die gebogen, gewölbt, weiß, schwarz, roth, gelb, glänzend, hart, weich, leicht ausdehnbar, biegsam und elastisch, durch Gelenke biegsam, flüssig sind. Umfang biefer Übung nur 3y 2 Seifen.

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Siebente Übung Die w e s e n t l i c h s t e n V e r r i c h t u n g e n der T h e i l e des m e n s c h l i c h e n K ö r p e r s , die a u f f a l l e n d s t e n V e r s c h i e d e n h e i t e n dieser V e r r i c h t u n g e n und die g e w ö h n l i c h 5 sten G e l e g e n h e i t e n , bey denen sie s t a t t h a b e n . V e r r i c h t u n g e n des K o p f e s . Man kann den Kopf s c h ü t t e l n ; man kann mit dem Kopfe w i n k e n ; man kann auf dem Kopfe t r a g e n . Den Kopf s c h ü t t e l n . 10

Der Bauer schüttelt den Kopf, wenn er das Haar voll Schnee hat. Die Mutter schüttelt den Kopf, wenn sie meint, das Kind habe etwas Böses zu thun im Sinne oder schon gethan. Der Schulmeister schüttelt den Kopf, wenn die Knaben in der Schule lermen. is Einige Leute, die das, was man ihnen sagt, nicht gerne hören und doch nicht widersprechen dürfen, schütteln ebenfalls den Kopf. Mit dem Kopfe w i n k e n . Die Mutter winkt dem Kinde mit dem Kopfe, ehe es reden kann, oft lange Zeit nach einander, und macht ihm damit Freude. 20 - Wenn es reden kann, winkt sie ihm oft mit dem Kopfe, daß es schweigen soll; oft zeigt sie ihm mit Kopfwinken, daß sie zufrieden, und oft, daß sie nicht zufrieden sey mit dem, was es macht; und wenn das Kind etwas fragt, so winkt sie ihm hinwieder oft mit dem Kopfe ein J a oder ein Nein. 25

Auf dem Kopfe t r a g e n . Man trägt Hüte, Kappen, Hauben und Perrücken auf dem Kopfe; die Bäuerinnen tragen Körbe voll Obst und Gemüse auf dem Kopfe nach der Stadt; die Mägde tragen Züber voll Wasser auf dem Kopfe vom Brunnen nach Hause. 30 Im Heuet tragen die Bergleute in der Schweiz oft zwey bis drey Centner Heu auf dem Kopfe. In der Erndte tragen die Schnitterinnen oft Weiden und Stroh zum Binden der Garben auf dem Kopfe ins Feld und hinwieder eine oder zwey Garben vom Felde nach Hause.

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Bäuerinnen oder Mägde tragen gewöhnlich ihren Arbeitern das Essen und Trinken auf dem Kopfe auf das Feld, und im Herbste tragen sie Körbe voll Obst aus den Baumgärten und Körbe voll Trauben aus den Reben mit sich heim. V e r r i c h t u n g e n der S t i r n e .

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Man kann die Stirne runzeln und e n t r u n z e l n . Wenn man gegen den Himmel hinauf, nach den Sternen oder nach den Vögeln sieht, so runzelt sich die Stirne, und wenn man wieder gegen die Erde sieht, so entrunzelt sie sich. Wenn man Kummer hat, wenn man wild und böse ist, so run- 10 zeit sich die Stirne ebenfalls; wenn man alt ist, so bleibt die Stirne gerunzelt. V e r r i c h t u n g e n der Augen. Man kann die Augen öffnen und schließen; man kann mit den Augen sehen, winken, zielen und schielen; man kann 15 aus den Augen weinen. Die Augen öffnen und schließen. Man öffnet die Augen beim Erwachen und schließt sie beim Einschlafen. Wenn man mit den Augen winkt, so schließt und öffnet man sie bey jedem Wink. Es giebt ein unwillkürliches 20 öffnen und Schließen der Augen, das wir, aus Mangel eines andern Worts, das Augenblicken heißen wollen. Man schließt die Augen, wenn der Wind Staub, Rauch oder Asche gegen einen hinbläst. Mit den Augen sehen. 25 Jeder Mensch auf der Welt, der nicht blind ist, kann sehen, was ihm vor die Augen kommt. Das, was jeder Mensch sieht, ist unendlich viel; das, was ein einzelner Mensch mehr sieht als ein anderer, ist in Vergleichung mit dem, was ein jeder sieht, nur sehr wenig. Aber da die Menschen fast allgemein das gering achten, 30 und bald niemand von dem redet, was alle sehen, und hingegen einer gegen den andern das Maul vorzüglich über das aufthut, was er glaubt, allein oder nur mit Wenigen gesehen zu haben, so scheint der Unterschied zwischen dem, was ein Jeder sieht, und

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dem, was nur Wenige sehen, viel größer, als er wirklich ist. Ganze Völker sehen in ihrem Leben kein Meer, keine Insel, keine Stadt und keine Bücher, aber alle Menschen sehen das, woraus Meere, Inseln, Städte und Bücher entsprungen sind und bestehen. - Alle 5 Menschen sehen Wasser, Erde, Steine, Pflanzen, Menschen und Thiere. Das, was das Kind zuerst und täglich sieht, (ich rede jezt nicht von allen Kindern aus allen Welttheilen, sondern nähere mich den Verhältnissen derjenigen, für die das Buch geschrieben ist,) ist, 10 sich selbst und die Mutter; also sieht es die vier Wände, innert denen es lebt, und was darinnen ist, es sieht täglich seinen Vater, seine Geschwister, es sieht die Kleider des Vaters, der Mutter und der Geschwister, es sieht ihr Bett und sein Bett; es sieht den Hund und die Katze, die in der Stube sind, es sieht Brod, Fleisch, is Suppe, Löffel, Messer, Gabeln, Waschbecken, Wasser, Milch, Feuer, Ofen, Boden, Diele, Thiire und Fenster. Schon in den ersten Tagen öfnet ihm die Mutter das Fenster, - es sieht Himmel und Erde, es sieht den Garten vor dem Hause, es sieht Bäume, Häuser, Menschen und Tiere; es sieht in die Nähe und in die 2o Ferne, es sieht Großes und Kleines, es sieht Einzelnes und Vieles, es sieht Weißes, Blaues, Rothes und Schwarzes, aber es weiß nicht, was nahe oder ferne, was groß oder klein, was einzeln oder viel, was weiß, blau, roth oder schwarz ist. Es ist kaum einige Wochen alt, so trägt es die Mutter auf dem Arme vor die Thüre, es kommt 25 jezt dem Baume näher, den es aus dem Fenster gesehen hat; Hunde, Katzen, Kühe und Schafe laufen jetzt nahe an ihm vorbey. Es sieht die Henne Körner aufpicken, die die Mutter ihr ausstreut; es sieht das Wasser aus der Röhre ihres Brunnens fließen; die Mutter sucht ihm Blumen, weiß, gelb und roth, giebt sie ihm in 3o die Hand und hält sie ihm vor die Nas. Wenige Monate vergehen, sie trägt es auf den Armen schon weiter, es sieht das Haus, den Baum, die Kirche, die es in weiterer Ferne gesehen, jezt auch nahe. Noch kann es kaum gehen, der Trieb des Wissens und des Genießens treibt es, es kriecht auf allen 35 Vieren über die Schwelle hinaus in Gottes Natur, sonnet sich in der windstillen Ecke hinter dem Hause, hascht nach allem, was es sieht, nimmt kleine Steine auf seinen Schooß, reißt die glänzende, duftende Blume vom Stengel und fahrt mit ihr und mit den Steinchen und allem, was es in die Hand bringt, gegen den Mund, es

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hascht nach dem Wurme, der vor ihm kriecht, nach dem Sommervogel, der vor ihm vorbey fliegt, nach dem Schaf, das neben ihm weidet. Gottes Natur steht groß vor seinen Augen und seine Hand greift nach allem, was vor seinen Augen steht. Mit jedem Tage kommt etwas neues ihm näher, mit jedem Tage weiß es mehr, mit 5 jedem Tage unterscheidet es mehr, was groß und was klein, was nahe und was ferne, was viel und was wenig, was leicht und was schwer, was weich und was hart, was rauh und was glatt ist, und was ihm wohl und was ihm wehe thut. Mutter, Mutter! Was hast du jezt zu thun? Nichts, nichts, als 10 dem Pfade zu folgen, den Gottes Natur, Gottes ob dir und deinem Kinde waltende Leitung vom hohen Himmel herab dir selbst anweist. Du siehst, was Gott deinem Kinde vom ersten Augenblicke an, wo seine holden Äugelchen sich öffnen, selbst zeigt. Du siehst, was das, was Gottes ob ihm waltende Leitung ihm vor seine Augen 15 bringt, auf seinen Geist und auf sein Herz wirkt, du siehst, worauf es im ganzen Kreise seines Sehens seine Augen vorzüglich hinwirft, wonach es vorzüglich hascht, worüber es vorzüglich froh wird und lächelt. Folge du in deinem Thun nur ganz dem Eindrucke, den das, was Gottes Hand ihm vor seine Augen bringt, 20 auf seinen Geist und sein Herz macht. Trage es auf deinen Händen oft zu dem Gegenstande, der es vorzüglich lächeln macht, trage es auf deinen Händen zu dem, wonach es vorzüglich hascht, zu dem, was es vorzüglich gerne ansieht, und suche im Kreise, der in deiner Hand ist, suche im Hause, im Garten, in der Wiese, 25 im Felde dann und wann etwas, was an Farbe, an Glanz, an Form, an Leben und an Bewegung diesem ähnlich ist, lege es ihm auf seine Wiege und stelle es ihm auf seinen Tisch. Laß es mit Ruhe und Freiheit sehen, was es ist, wie vieles davon welket, zu Grunde gehet, und wie du es ihm wieder neu bringst. Schon 30 thust du hiedurch viel für seinen Geist und für sein Herz, aber Eins ist noch wichtiger, oder vielmehr, Eins ist all wicht ig, dieses nemlich, daß das Kind ob nichts so sehr lächle, nach nichts so sehr hasche und strebe, als nach dir, es ist allwichtig, daß das Herz des Kindes an niemanden und nichts auf Erden hange, wie 35 an dir, und auch daß du an nichts auf Erden hangest, wie an ihm. Die Natur ruft dich, dein Kind mit eigener Hand zu besorgen. Wirf es nicht weg, gieb es in keines Menschen Hand, kein Mensch ist ihm, was du ihm bist, und es ist dir, was dir kein Mensch ist.

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Gieb es in keines Menschen Hand - sein Herz erwache für keines andern Menschen Herz, es erwache für dich! Die ersten Keime der Liebe, die ersten Keime des Dankes, die ersten Keime des Vertrauens entwickeln sich für dich und durch dich, und für keinen 5 und durch keinen andern Menschen. Du hast keinen höhern Menschengenuß, als den Genuß der ersten Spuren der keimenden Liebe, des keimenden Dankes und des keimenden Vertrauens. Das Mittel, zu diesem höchsten Lebensgenuß zu gelangen, ist deine erste Pflicht. - B e s o r g e d e i n K i n d ! Ich zitterte und schämte mich 10 vor der Menschennatur, wenn ich dir sagen würde: L i e b e d e i n K i n d ! Aber Eins sage ich dir noch: Versäume es nicht; Gottes ob ihm waltende Vorsehung fangt mit ihrem Unterrichte von dem Augenblicke an, wo das Kind seine Augen öffnet; deine Mitwirkung zu Gottes Unterricht komme nicht später! is

Man kann Menschen, Thiere und Sachen s e h e n . Man kann einen Menschen, ein Thier, eine Sache a n s e h e n . Man kann an einem Menschen, an einem Thiere, an einer Sache etwas sehen. Man kann einem Menschen, einem Thiere, einer Sache e t w a s 20 a n s e h e n . Man kann a u f Menschen, Thiere und Sachen s e h e n . Man kann a u f Menschen, Thieren und Sachen e t w a s s e h e n . Man kann d u r c h eine Sache s e h e n . Man kann d u r c h eine Sache e t w a s s e h e n . 25 Man kann an oder g e g e n einen Menschen, ein Thier, eine Sache, h i n , h i n a b oder h i n a u f s e h e n . Man kann in eine Sache h i n e i n s e h e n . Man kann in einer Sache e t w a s s e h e n . Man kann ü b e r eine Sache h i n ü b e r , u n t e r eine Sache h i n 30 u n t e r und u n t e r einer Sache h i n d u r c h s e h e n . Man kann u n t e r einer Sache e t w a s s e h e n . Man kann einen Menschen, ein Thier, eine Sache b e s e h e n . Man kann einem Menschen, einem Thiere, einer Sache n a c h sehen. 35 Man kann einen Menschen, ein Thier, eine Sache Wiedersehen. Man kann einem Menschen, einem Thiere, einer S a c h e z u s e h e n .

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Menschen, Thiere und Sachen s e h e n . Der Mensch sieht Himmel, Erde, Menschen, Thiere, Pflanzen, Steine, Häuser, Äcker, Dörfer, Felder, Wälder, Berge, Flüsse, Seen, - kurz alles, was ihm vor die Augen kommt. Im Winter sieht man Schnee und Eis. 5 Im Frühling sieht man junges Laub und Blüthe. Im Sommer sieht man Schmetterlinge, Würmer und Fliegen. Im Herbste sieht man die Bauern Feld- und Baumfrüchte einsammeln. Bey starkem Winde sieht man die Bäume sich biegen, und wenn 10 man nahe am See wohnt, das Wasser in Wellen sich bewegen. Am Tage sieht man die Sonne und zur Nachtzeit den Mond und die Sterne. Man kann einen Menschen, ein Thier, eine Sache o f t oder s e l t e n , g e r n oder u n g e r n , d e u t l i c h 15 oder u n d e u t l i c h sehen. O f t sehen. Gewöhnlich sieht man diejenigen Menschen oft, die nahe bey einem wohnen, und diejenigen Sachen, die beständig in der Nähe von einem sind. So sieht die Mutter ihr Kind, der Bauer seine 20 Arbeitsleute, der Offizier seine Soldaten, der Schneider Nadel und Faden, der Gerber Kalbfelle, Küh- und Stierhäute, der Schäfer Schafe, der Jäger Gewild, der Kohlenbrenner schwarze Gesichter und Hände öfter als andere Leute. S e l t e n sehen.

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Sonnen- und Mondsfinsternisse und Kometsterne sieht man selten, und Gottlob! sieht man Feuersbrünste und Überschwemmungen auch selten. Kirschen im Herbstmonate und Trauben im Frühlinge sieht man ebenfalls selten. 30 G e r n und u n g e r n sehen. Was einem lieb und was schön ist, sieht man gern, was nicht schön ist und was man haßt, das sieht man nicht gem. Der Mensch sieht seinen Feind, seinen Verleumder nicht gern; der Geizige sieht das Geld gern, und den Armen nicht gern. 35 Der einte sieht gern, was der andere nicht gern sieht.

B u c h der M ü t t e r

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Der einte sieht Hunde gern und kann die Katzen nicht leiden; ein anderer sieht Vögel gern und kann die Hunde nicht leiden. D e u t l i c h und u n d e u t l i c h sehen. Wenn meine Augen gesund sind, und wenn es hell ist, kann ich 5 eine Sache, die meinen Augen nicht zu weit entfernt, aber auch nicht zu nahe ist, deutlich sehen. Wenn ich schwache Augen habe, bey der Dämmrung, im Nebel, im Rauch und wenn die Sache zu weit von meinen Augen weg ist, oder wenn sie mir zu nahe an die Augen, an die Nase gebracht wird, kann ich sie nur undeutlich sehen. 10

Einen Menschen, ein Thier, eine Sache a n s e h e n .

Alles, was du in der Welt weißt, weißt du, weil du es bemerkt hast, und das meiste, was du bemerkt hast, hast du bemerkt, indem du es angesehen hast, also ist das Ansehen aller Dinge das Anlage- und Hauptmittel des größten Theils deines Wissens. Darum is ist es auch ein Bauernsprüchwort : Thu' die Augen auf, Bub', wenn du etwas werden willst! Und es ist wahr, wenn ein Bub' einmal die Augen offen hat, die Ohren gehen ihm dann bald auch auf. Ein Bauer, der das erstemal durch eine Stadt geht, sieht gewöhnlich alle Häuser an. 2o Selten geht ein Mensch neben einem fremden Thiere oder irgend etwas, das er noch nicht gesehen hat, vorbey, ohne es anzusehen. Man kann eine Sache l a n g oder k u r z , g e r n oder u n g e r n , g e n a u oder f l ü c h t i g ansehen. 25

Eine Sache l a n g oder k u r z ansehen.

Wer etwas, das einen großen Umfang und viele Theile hat, genau kennen will, der muß es lange ansehen. Wer etwas, das gar kostbar und trüglich ist, kaufen will, der sieht es gewöhnlich auch lange an. 30 Wer bey etwas Unbedeutendem, das ihn nichts angeht, und ihm weder schaden noch nutzen kann, lange stille steht, um es anzugaffen, von dem sagt man, er gaffe es an. Wer große Eile hat, der sieht auch das Bedeutendste, das er ansieht, nur kurz an.

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Kinder und einfaltige Leute sehen Glimmer, Flittergold und Faßnachtsnarrenkleider gern und lange an. Geschickte Knaben sehen das gern und lange an, woran sie viel lernen, viel bemerken können. Es giebt Knaben, denen es ein ganzes J a h r nicht verleidet, alle 5 Tage das Viereck anzusehen. Was man gerne sieht, sieht man, wenn man Gelegenheit hat, oft und lange an. G e n a u und f l ü c h t i g ansehen. Der Müller, der Korn kaufen will, sieht es genau an; ein Knabe, 10 der einen Gegenstand richtig abzeichnen will, muß ihn genau ansehen. Etwas, an dem einem nicht viel liegt, sieht man nur flüchtig, nicht genau an. Ein liederlicher Knabe sieht oft auch das, woran ihm viel liegen, das, was er lernen, was er abschreiben oder abzeichnen sollte, nicht genau an. 15 An einem Menschen, a n einem Thiere, a n einer Sache etwas sehen. Man sieht oft am Kaminfeger Ruß, am Wollenkämmler Wolle, am Bauer, der vom Acker kommt, Koth, an einem, der eben schwarze Kirschen gegessen hat, einen schwarzen Mund, an 20 einem, der die Blattern stark gehabt hat, Narben, und an einem Verwundeten Blut. Wenn ich eine Sache genau ansehe, so sehe ich vieles an ihr, das ich nicht bemerke, wenn ich sie nicht genau ansehe. Wenn ich eine Blume nicht genau ansehe, so sehe ich nur die 25 Blume, wenn ich sie genau ansehe, so sehe ich ihre Staubfäden, ich sehe, wie viel Blätter sie in ihrer Krone hat, und ob sie rund oder oval, ganz randig oder gezähnt seyen. Man kann auch an einer Sache etwas zu sehen glauben, das nicht an ihr ist. Man meint ζ. E. oft, man sehe einen Berg hart 30 an dem andern anstehen, indessen stundenbreite Thäler zwischen bey den liegen. Was man immer durch ein grünes Glas ansieht, so meint man auch, man sehe, daß es grün sey. Wenn ein furchtsamer Mensch in der Dämmerung und im Dunkel etwas ansieht, so kann er etwas 35 an einer Sache zu sehen glauben, wovon nicht das geringste an

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ihr ist. So kann man in diesem Zustande an einem faulen Holzstocke feurige Augen, Hände und Füße zu sehen glauben, der, so alt er ist, doch sein Lebetag keine Füße und keine Augen, will geschweigen, feurige gehabt hat. 5 Man sieht am Menschen und an allen Dingen, die man sieht, nur das Äußere, und hinwieder sieht man von diesem Äußeren auf einmal nur einen Theil, und diesen Theil nur in dem Zustande, in welchem er sich in dem Augenblicke, in dem man ihn sieht, befindet. Man sieht vom Menschen und vom Thiere im 10 gesunden Zustande nur die Haut, das Haar, die Nägel und die Zähne. Zuzeiten sieht man an gesunden und unverlezten Menschen seinen Schweiß, seine Thränen und seinen Speichel. Wenn man aber etwas vom Inwendigen des Menschen, Blut, Fleisch oder Knochen sehen will, so muß der Mensch verwundet seyn, und i5 wenn man alle Theile des Menschen sehen will, so muß er todt und aufgeschnitten seyn. Vom Birnbäume, der unbeschädigt ist, sieht man im Winter die Rinde und kleine Knospen an den Zweigen; im Frühlinge Rinde, Laub und Blüthe, und im Herbste Rinde, Laub und Birnen. 2o Wenn du seine Wurzeln sehen willst, mußt du ihn ausgraben, und wenn du das Holz von irgend einem Theile des Baumes sehen willst, so mußt du die Rinde vom Holze weg thun, und wenn du das Mark desselben sehen willst, so mußt du das Holz entweder so weit zersägen, verhauen oder brechen, daß du in die Mitte des 25 Stammes, der Äste oder Wurzeln hinein sehen kannst. Außer der Stadt sieht man von den Häusern beynahe nichts als die Dächer, und an einigen hochstehenden die einte Seite. Einem Menschen, einem Thiere, einer Sache etwas ansehen. Man kann Menschen, Thieren, Bäumen ansehen, ob sie jung 30 oder alt, gesund oder krank seyen; Häusern, Kleidern, G'schiff und Geschirr kann man ansehen, ob sie neu oder alt, stark oder schwach gebraucht, in gutem Zustande oder abgenuzt seyen. Man sieht es den Steinen an, wenn es geregnet hat. Man sieht es dem Grase an, wenn ein Thau gefallen ist. Man sieht es den Reben an, 35 wenn sie erfroren sind. Man sieht es den Wolken an, wenn es ein Gewitter geben will. Man sieht es dem Knaben oft, wenn man nichts weiß, an, daß er etwas Böses gethan habe. Man sieht es den Menschen leicht an, ob sie anstellig oder unanstellig, traurig oder

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freudig sind. Man sieht es dem Stier im Stalle an, ob er gut oder schlecht gefüttert ist. Man sieht es dem Acker an, ob der Bauer fleißig und geschickt ist. Man sieht es dem Kinde an den Kleidern an, ob die Mutter ordentlich ist. Der Jäger sieht im Schnee oder K o t h an der Spur, wo der Hase durchgelaufen ist. Der Knabe, der 5 auf die Bäume klettert, sieht es dem Neste an, was für Vögel darinn ausgebrütet worden sind. A u f Menschen, Thiere und Sachen s e h e n . Der Schulmeister muß auf die Knaben, die er lehren, der Wachtmeister auf die Soldaten, die er exerzieren, und der Hirt 10 auf die Thiere, die er hüten soll, sehen. Jeder Mensch muß vorzüglich auf das sehen, was er thut, der Schweintreiber auf seine Schweine, die Näherin auf ihre Nadel, der Schmid auf das Eisen, das er in der Esse, und die Köchin auf die Milch, die sie auf dem Feuer hat. 15 A u f Menschen, Thieren und Sachen e t w a s s e h e n . Wenn man einen Menschen oder ein Thier sieht, die etwas tragen, so sieht man das, was sie tragen, auf ihnen. Auf dem Pferde sieht man oft einen Reuter, auf dem Mülleresel sieht man oft Säcke. Auf den einten Dächern sieht man Ziegel, auf andern Stroh, 20 auf andern Schindeln; auf den Hütten der Bergbewohner Bretter mit Steinen beladen; an Orten, wo es Schiefersteine hat, sieht man Schieferblatten auf den Dächern. Zu Zeiten sieht man Tauben, Dohlen, Spatzen, wohl auch dann und wann einen Storch oder eine Katze auf dem Dach. 25 Auf dem Kirchthurme sieht man an dem einen Orte Knopf und Fahne, an einem andern ein Kreuz, an einem dritten Sonne, Mond und Sterne, an einem vierten einen Hahn etc. Auf den Blumenstengeln sieht man Blumen, auf den Blumen zu Zeiten Bienen, die den Honig aus ihnen saugen; zu Zeiten 30 Käfer und Würmer, die sie zerfressen. I m Sommer sieht man die Bauern ganze Fuder Garben und Heu auf dem Wagen nach Hause führen. D u r c h eine Sache s e h e n . Man kann durch das Wasser, durch das Glas, durch dünnes 35 Horn, durch Bernstein, durch Cristall und andere Sachen hin-

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durch sehen. Alle Sachen, durch die man durchsehen kann, heißen durchsichtig. Luft, Feuer, Wasser, Glas, dünnes Horn, Cristall, Bernstein, geläuterter Zucker, Nebel etc. sind durchsichtig. Alle Sachen, durch die man nicht hindurch sehen kann, heißen 5 undurchsichtig. Holz, Stein, Fleisch, Erde und weitaus die meisten Körper sind undurchsichtig. Durch eine Sache etwas s e h e n . Durch das Fenster kann man des Nachbars Haus, den Wald, das Feld, und zu Zeiten Leute und Vieh, die darauf arbeiten, 10 sehen. Durch das Perspektiv sieht man die entfernten Gegenstände so deutlich, als wenn sie näher wären. Durch das Vergrößerungsglas sieht man die Gegenstände viel größer, als sie dem bloßen Auge vorkommen, und man entdeckt is viele Theile an ihnen, die man mit dem bloßen Auge nicht sieht. An oder gegen einen Menschen, ein Thier, eine Sache hin, h i n ü b e r , h i n a b oder h i n a u f sehen. Hinsehen. Wenn man mit großem Verlangen auf jemanden wartet, so 20 sieht man oft alle Augenblicke nach der Gegend hin, von der er kommen soll. Man sieht oft viele Minuten nach einander an einen Ort hin. Wenn Leute, die noch keine hohe Berge gesehen haben, auf einmal eine Aussicht gegen die Schweizeralpen erhalten, so sehen 25 sie mit Verwunderung gegen sie hin. Wenn es brennt, so sieht Jedermann gegen den Ort hin, wo der Rauch aufsteigt, oder die Rothe sich zeigt. H i n a u f sehen. Wenn der Dachdecker sich auf den Knopf des Kirchturms 30 sezt, so sieht Junges und Altes an ihn hinauf. Wenn der Vater auf dem Kirschbaum ist und Kirschen bricht, so sehen die Kinder, die unter dem Baume stehen, auch an ihn hinauf, aber nicht länger, als bis Kirschen herabfallen. Wenn der Pfarrer predigt, so sieht die ganze Gemeinde an ihn 35 hinauf. 24

Pestalozzi Werke B d . 15

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H i n a b , hinunter sehen. Es ist himmlisch schön, von hohen Bergen auf einen weiten Umfang von Seen, Flüssen, Thälern, Städten und Dörfern hinab zu sehen. Bei hellem Wasser sieht man oft bis auf den Boden eines Flusses oder eines Sees hinunter. 5 In den Städten sieht man oft aus den Fenstern auf die Gasse hinunter, und auf den Brücken über die Lehnen in das Wasser hinab. In eine Sache hinein sehen. Wenn Thüre und Fenster offen sind, kann man in's Haus hinein sehen. Die meisten Krämerläden in den Städten und Dörfern 10 sind so eingerichtet, daß man den ganzen Tag über hinein sehen kann. Der Zahnarzt sieht den Kranken in den Mund und der Augenarzt in die Augen hinein. Man trägt oft Guckkasten herum, in welche Kinder und Leute, 15 die nicht viel Geschickteres gesehen haben, um einen Kreuzer hinein sehen können. Viele Frauen, die als Töchter gern in Spiegel hinein gesehen haben, sehen als Frauen gern in Kisten und Kästen hinein. Wenn man außer einer Stadt nahe an einem Thore steht, dem 20 Thore nicht den Rücken kehrt und das Thor offen ist, kann man in die Stadt hinein sehen. Ebenso wenn man in der Stadt, nahe bey einem Thore steht, dem Thore nicht den Rücken kehrt, und das Thor offen ist, kann man aus der Stadt hinaus sehen. 25 I n einer Sache etwas sehen. In den Büchern sieht man Blätter, Buchstaben und Zahlen; in den Häusern sieht man Zimmer, Hausgeräthe und Menschen. In den Ställen sieht man Thiere; im Kuhstall Kühe, im Pferdestalle Pferde, im Schafstalle Schafe, im Schweinstalle Schweine, 30 im Gänsestalle Gänse und im Hünerstalle Hüner. Im See, im Flusse, im Bach, im Fischteiche und im Fischtroge sieht man Fische. In der Luft sieht man Wolken, Vögel und Insekten. In der Kirche sieht man, was man sonst selten sieht, gegen 35 einen, der da redet, Hunderte, die schweigen.

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Ü b e r eine Sache h i n ü b e r sehen. Wer auf einem Hügel wohnt, sieht über Häuser und Bäume, die unten am Hügel stehen, hinüber. Wer am Ufer eines Sees wohnt, der kann, wenn es Tag ist, 5 wenn es keinen Nebel hat, und der See nicht zu breit ist, an das andere Ufer hinüber sehen. Bei engen Bergthälern kann man gar leicht von einem Berge zum andern hinüber eine Kuh, ein Schaf und oft sogar einen Hasen sehen. 10

U n t e r eine Sache d u r c h sehen. Man kann unter einem Wagen, unter einem Pferde, unter einer Brücke durch sehen. U n t e r einer Sache e t w a s sehen.

Unter vielen Wägen sieht man oft Körbe hängen, oft Hunde is gehen, stehen, liegen. Bey unordentlichen Leuten sieht man oft Brod, Knochen, Messer, Gabeln und gar viele Sachen, die nicht auf den Boden gehören, unter dem Tische. Unter dem Dache sieht man oft Schwalbennester und Tauben20 schlage neben einander. Unter den Bäumen sieht man bft herabgefallene Blätter und herabgefallenes Obst, und beym Regen Leute darunter stehen, um sich vor Nässe zu schützen. Einen Menschen, ein Thier, eine Sache b e s e h e n . 25

Die Mutter besieht die Kleider des Kindes, ob sie zerrissen, seine Hände, ob sie gewaschen seyen. Der Bauer besieht den Acker, ob er zur Saat in der Ordnung sey. Wer etwas kaufen will, besieht die Waare, ob sie gut sey. Wer vor einem Hause vorbey geht, sieht es an, und wer es 30 kaufen will, besieht es. Einem Menschen, einem Thiere, einer Sache n a c h sehen.

Wenn ein liebes Kind von seiner Mutter weggeht, so sieht sie ihm nach, und wenn eine liebe Mutter von ihrem Kinde weggeht, so sieht es ihr nach. 35 Wenn Soldaten von einem Orte abmarschieren, so sehen ihnen 24*

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gar oft weniger Menschen nach, als ihnen zugesehen haben, wenn sie ankamen. Wenn ein Knabe einen Vogel, besonders einen großen, oder einen ihm unbekannten an einem Orte auffliegen sieht, so sieht er ihm gewöhnlich noch nach, so weit er ihn sehen kann. 5 Ein Mensch, ein Thier, eine Sache w i e d e r s e h e n . Wenn man am Morgen erwacht, so sieht man gewöhnlich seine Hausgenossen und die meisten Sachen wieder, die man gesehen hat, ehe man eingeschlafen ist. Alle Monate sieht man den Vollmond und den Neumond 10 wieder. Alle Abende sieht man, wenn der Himmel nicht trübe ist, die Sonne untergehen, und alle Morgen sieht man sie wieder aufgehen. I m Frühling sieht man die Zugvögel, Schwalben und Störche etc. wieder, die über dem Winter aus dem Lande geflogen waren. 15 Beym Regenwetter sieht man hie und da Bäche wieder anlaufen, die bey anhaltender Hitze aufgetrocknet sind. Den vorjährigen Schnee kann man nie wieder sehen. Einem Menschen, einem Thiere, einer Sache z u s e h e n . Wer irgend eine Arbeit lernen will, muß erst zusehen, wie man 20 sie macht. Wer das Schuhmacher-Handwerk lernen will, muß zusehen, wie man Schuhe macht. Wer ein Zimmermann werden will, muß zusehen, wie man Häuser baut. Wer Holz hacken lernen will, muß zusehen, wie man Holz spaltet. Kinder sehen gern dem Vogel zu, wenn er fliegt, der Henne, 25 wenn sie Körner pickt, der Taube, wenn sie die Jungen füttert, dem Schaf, wenn es weidet, und tausend andern Sachen. Wer dem Gerber zusieht, muß Leder riechen. Von einem Kinde, das gern zusieht, wenn Tiere und Menschen leiden oder einander leiden machen, läßt sich viel Böses besorgen. 30 Mit den Augen w i n k e n . Oft winken zwey Menschen einander, weil ein dritter da ist, vor dem sie sich zu reden scheuen. Die Mutter freut sich, wenn sie nicht einmal reden, sondern nur winken darf, weil sie sicher ist, daß ihr Kind alles gern thut, 35 wovon es ihr an den Augen ansieht, daß sie es wünscht.

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Mit den Augen z i e l e n . Wer Vögel schießen, und wer Land ausmessen will, muß mit den Augen zielen. Mit den Augen s c h i e l e n . 5

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Kinder, die in der Wiege oft und anhaltend mit beyden Augen gegen einen Ort hinsehen, lernen leicht schielen. Wer wundert, was einer thue, und nicht zeigen will, daß er ihn beobachte, kehrt sich oft von ihm weg und schielt dann gegen ihn zurück. Mit den Augen w e i n e n , T h r ä n e n v e r g i e ß e n .

Bey gar großem Schmerze weinen die meisten Kranken. Große Betrübnis macht weinen. Angst und Schrecken macht ebenfalls weinen, und auch eine unerwartete große Freude kann dem Menschen so zu Herzen is gehen, daß er darob weint. Man kann auch aus Theilnahme und Mitleiden an dem Unglück eines andern weinen. Fast einem jeden, der Eltern, Freunde, Kinder auf dem Todtbette sieht, geht es so zu Herzen, daß er weint. 20 Mütter, die plötzlich ihre Kinder durch ein Glück, durch eine gute Heyrath versorgt sehen, äußern ihre Freude gar oft mit stillen Thränen. Boshafte Menschen stellen sich oft, als ob ihnen ihre Fehler sehr leid seyen, und weinen die hellen Thränen ob Sachen, die sie 25 gut im Sinne haben noch einmal zu thun, ehe noch die Thränen, die sie weinen, getroknet sind. V e r r i c h t u n g e n der N a s e . Man kann mit der Nase r i e c h e n und durch die Nase a t h m e n . Man r i e c h t die Blumen, die Apotheke, das Gewürz, das fau30 lende Fleisch, den gesalzenen Käse, das Schuhmacherharz, die Leimsiederey, das Aas, das neu eingelegte Heu, das neu gebackene Brod, und hundert andere Sachen. Man entdeckt oft durch den Geruch, wenn Feuersgefahr vorhanden ist. Gewöhnlich ist in den Schlafzimmern des Morgens ein unangenehmer und

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ungesunder Geruch. Wenn Menschen faule Zähne haben, und oft auch aus andern Ursachen, riechen sie bisweilen unangenehm aus dem Munde. Der Eiter der ausgebrochenen Köpfe, deren junge Kinder besonders bey einer vernachlässigten Besorgung ausgesezt sind, riecht übel. Rosen und Nelken riechen angenehm. Viele Arz- 5 neyen kommen dem Kranken schon widrig vor, wenn er sie nur riecht. Wenn Kinder ihre Hände nicht waschen, so riecht man ihnen ihre Unreinlichkeit an den Händen an. Wenn man den Schnupfen hat, so riecht man weniger, als wenn man ihn nicht hat. 10 Gewohnheit benimmt den meisten Gerüchen ihr Unangenehmes und es ist gut; es wäre wahrlich ein Unglück, wenn eine Schustersfrau ob dem Ledergeruch leicht in Ohnmacht fallen würde. Und überall, der Küher, der im Stall, der Gerber, der in der Werkstatt, der Bauer, der beym Mistzetteln und Güllentragen, und der 15 Doktor, der beym Kranken die Nase verbinden wollte, würde sein Handwerk sicher schlecht treiben. Wer sich nur dann, wenn er etwas Feines riecht, behaglich findet, muß, wie der, der sich nur dann behaglich findet, wenn er etwas Feines schmeckt, sieht, fühlt und hört, gar reich und sehr glücklich seyn, oder dieser 20 Grad von Sinnenfeinheit kann ihm gar leicht zu einer großen Plage werden. Heil dem, der also erzogen ist, daß er ohne Mühe riechen kann, was er aus Pflicht riechen muß, und ohne Mühe sehen, hören, schmecken und fühlen kann, was er aus Pflicht sehen, hören, schmecken und fühlen muß ! Er genießt dadurch ein 25 großes sinnliches Erleichterungsmittel seiner Tugend, und ein eben so großes Sicherungsmittel seines Glücks. Sinnenkraft ist überhaupt dem Menschen weit mehr werth, als Sinnenfeinheit. D u r c h die N a s e a t h m e n . Man athmet entweder reine und gesunde, oder verdorbene und 30 ungesunde Luft ein. Auf den Bergen athmet man gewöhnlich reine und gesunde L u f t ein; bey Sümpfen und Morästen, auch in den Bergwerken, in Spithälern und in großen Städten ist die Luft, die man einathmet, oft gar ungesund. 35

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V e r r i c h t u n g e n des Mundes. Man kann den Mund ö f f n e n und schließen; man kann mit dem Mund essen, t r i n k e n und reden; man kann durch den Mund s p e y e n und b l u t e n . 5

Den Mund ö f f n e n und s c h l i e ß e n . Man ö f f n e t und s c h l i e ß t den Mund zum Essen, zum Trinken und zum Reden. Man muß denMund öffnen, wenn man den Arzt die Zähne ausziehen oder die Zunge besehen lassen will. Im gewöhnlichen Zustande 10 halten die meisten Leute beym Schlafen den Mund geschlossen. Man muß den Mund geschlossen halten, wenn man durch die Nase athmen und wenn man unter dem Wasser schwimmen will. Man kann den Mund w e i t oder wenig öffnen und f e s t geschlossen halten, is Man öffnet den Mund weit, wenn man gähnt und wenn man laut ruft. Man öffnet den Mund wenig weit beym Lächeln, beym Blasen, beym Pfeifen und wenn man leise redet. Wer im Zorn und bei gewissen Krankheiten die Zähne aufeinander beißt, der hält den Mund fest geschlossen. 20

Mit dem Munde essen. Man ißt B r o t : Roggenbrot, Weizenbrot, Gerstenbrot, Erdäpfelbrot, Zwieback, Eierbrot, Zuckerbrot u. s. w. Man ißt B a c k w e r k : 25 Kuchen, Pasteten, Torten u. s. w. Man ißt S u p p e n : Mehlsuppe, Fleischsuppe, Erbsensuppe, Gerstensuppe, Hafersuppe, Eyersuppe, Krautsuppe u. s. w. Man ißt Z u g e m ü s e : 30 Kraut, Kohl, Rüben, Melonen, Erdäpfel, verschiedene Hülsenfrüchte, reife und unreife, mit und ohne Hülse, wie Bohnen, Erbsen, Wicken, Linsen u. s. w. Man ißt K ö r n e r : Hafer, Gerste, Reis u. s. w. 35 Man ißt Obst: Birnen, Äpfel, Zwetschen, Pflaumen, Kirschen, Pfirsicheu.s.w.

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Man ißt B e e r e n : Weintrauben, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Wachholderbeeren u. s. w. Man ißt K e r n e n : Nußkernen, Haselnußkernen, Mandelkernen, Kernen von 5 Pfirsichsteinen u. s. w. Man ißt das F l e i s c h von vierfüßigen Hausthieren: Rindfleisch, Kalbfleisch, Schaffleisch, Schweinfleisch, Kaninchenfleisch. Man ißt das Fleisch von vielem Gewild: 10 von Hasen, Rehen, Hirschen, Wildschweinen, Gemsen. Man ißt von diesen Thieren gewöhnlich auch die Lunge, die Leber, das Gekrös, von einigen auch das Blut und das Mark. Man ißt G e f l ü g e l : zahmes und wildes. Zahmes Geflügel: 15 Hühner, Enten, Gänse, Tauben, welsche Hühner. Von Hühnern, Enten, Gänsen ißt man die Eyer. Wildes G e f l ü g e l : wilde Tauben, wilde Enten, Rebhühner, Auerhähne, Lerchen, Krametsvögel u. s. w. 20 Man ißt F i s c h e : innländische und ausländische. Innländische Fische: Forellen, Hechte, Karpfen, Grappen, Aale u. s. w. Meerfische: Heringe, Stockfische. 25 Man ißt Milch: Kuhmilch, Gaismilch u. s. w. und was daraus gemacht wird : Butter, Käse, Ziger. Man ißt I n s e k t e n : 30 Krebse. Man ißt Würmer: Schnecken. Man ißt A m p h i b i e n : Frösche, Schildkröten. 35 Einige Sachen, die man ißt, ißt man roh; einige roh und g e k o c h t , die meisten aber nur g e k o c h t . Roggen, Korn, Weizen etc. wird gemahlen; die Gerste g e s t a m p f t ; das Mehl g e b a c k e n oder gekocht; vieles Obst

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und viele Bohnen werden an der Luft und im Ofen g e d ö r r t ; auch die Stockfische werden g e t r o k n e t ; vieles Rindfleisch, Schweinefleisch etc. wird g e r ä u c h e r t ; die meisten Meerfische, Heeringe etc. werden e i n g e s a l z e n ; viel Kohl, Rüben, Bohnen etc. werden 5 in Fässer e i n g e m a c h t und zu einer Gährung gebracht. Nüsse und Mandeln, und die Steine von Kirschen, Zwetschen müssen zuerst a u f g e s c h l a g e n werden, ehe ihre Kernen gegessen werden können. Alle Thiere, ehe man ihr Fleisch essen kann, werden g e t ö d t e t ; Kühen, Stieren, Kälbern, Hasen, Aalen etc. wird die 10 Haut a b g e z o g e n ; den Schweinen wird das Haar a b g e s c h a b e t und abgebrüht; den Vögeln werden die Federn a u s g e r u p f t ; von allen Thieren wird das Stinkende der Eingeweide weggeschaft; von einigen Fischen werden die Schuppen abgestreift; die Milch, wenn sie eine Weile gestanden, erhält auf ihrer Oberfläche eine is Decke, welche Rahm heißt - dieser Rahm wird von der Milch abgenommen, aus dem Rahm wird Butter, und aus abgenommener und nicht abgenommener Milch wird Käse gemacht. Man kann aus e t w a s und m i t e t w a s essen. Man kann a u f e s s e n : essen, bis nichts mehr da ist. 2o Man kann sich s a t t essen. Man kann zu v i e l essen, sich ü b e r e s s e n . Man kann l a n g s a m und g e s c h w i n d , o r d e n t l i c h und u n o r d e n t l i c h , m ä ß i g und u n m ä ß i g essen. A u s etwas und m i t etwas essen. 26 Man ißt gewöhnlich aus Schüsseln ab Tellern. Einige Leute essen gewisse Speisen aus Pfannen; trokne Speisen, Brot, Obst, sowie die gesottenen und gebratenen Kastanien werden oft aus den Händen gegessen; das meiste Gekochte aber ißt man mit Löffeln, Messern und Gabeln. 30

A u f e s s e n : essen, bis nichts mehr da ist. Wohlgezogene Kinder nehmen nicht mehr auf den Teller, als sie aufessen wollen. Viele Arme essen alle Tage auf. Eins ist gut: So viel auf der Welt wächst, können die Menschen nie aufessen. Sich s a t t essen.

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Es wächst gewiß genug auf Gottes Erde, daß sich alle Leute satt essen könnten.

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Wer einen verdorbenen Magen hat, darf sich oft nicht satt essen. Arme Leute vermögen oft nicht, sich satt zu essen. Zu v i e l essen, sich ü b e r e s s e n . Wer mehr ißt, als sein Magen wohl verdauen kann, ißt zu viel. Wer ißt, wie wenn er um des Essëns willen lebte, der ißt mehr als 5 zu viel, er verißt sein Leben. Wer mit Essen Haab und Gut durchbringt, der verißt sein Haab und Gut. Auf diese Art werden oft Häuser und Höfe aufgegessen. Unordentliche Arme wechseln oft zwischen der Thorheit, sich zu ü b e r e s s e n , und dem Unglücke, sich nicht satt 10 essen zu können. Wer unordentlich und oft zu viel, besonders unverdauliche Speisen ißt, kommt leicht dahin, auch wenige Speisen nicht mehr wohl vertragen zu können; in diesem Zustande und in vielen Krankheiten kann man zu viel essen, wenn man nicht einmal 15 genug ißt. L a n g s a m und g e s c h w i n d essen. Bauren, welche schwere Arbeit haben, essen gewöhnlich langsam und genießen die Zeit des Essens als ihre Ausruhungsstunden; aber im Heuet und in der Erndte, wenn das Wetter gefähr- 20 lieh ist, essen auch diejenigen, die sonsten langsam essen, geschwind. Wer mit heißhungrigen Leuten aus einer Schüssel ißt, kann leicht zu kurz kommen, wenn er langsam ißt. Es ist ein Fehler einiger Kinder und erwachsener Leute, daß sie zu geschwind essen und die Speisen ungekaut hinunterschlucken. 25 O r d e n t l i c h und u n o r d e n t l i c h essen. Man sagt von Kindern, sie essen ordentlich, wenn sie Löffel, Messer und Gabel auf die gewöhnliche Art brauchen und weder das Tischtuch noch ihre Kleider beym Essen verunreinigen; man sagt, sie essen unordentlich, wenn sie Messer, Gabel, Löffel nicht 30 in der gewöhnlichen Ordnung brauchen und die Tischtücher und die Kleider mit dem Essen beschmutzen. Von erwachsenen Leuten sagt man, sie essen unordentlich, wenn sie zur Unzeit, ihnen schädliche, unverdauliche Speisen essen, oder auch, wenn sie Speisen, die sich gar nicht zusammen schicken, in großem Maße 35 mit einander essen.

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Mäßig und unmäßig essen. Mäßig essen ist, mit Aufmerksamkeit auf Gesundheit und Bedürfniß essen; unmäßig essen ist, ohne Aufmerksamkeit auf Gesundheit und Bedürfniß essen. Unordentlich essen will oft 5 nichts anderes sagen, als unmäßig essen; wenn der Arzt sagt, daß eine Krankheit von unordentlichem Essen herrühre, so meint er gewiß nichts anders, als, daß sie von Mangel an Aufmerksamkeit auf Gesundheit und Bedürfniß im Essen herrühre. Mit dem Munde t r i n k e n . Man trinkt Wasser, Wein, Äpfel- und Birnenwein (Most), Bier, Milch, Schotten, Kirschenwasser, Limonade, Thee, Kaffee, Chokolade, Punsch, Essig, Sauerwasser, Bitterwasser, Tisanen und allerley Arzneygetränke. Wasser, Wein, Bier trinkt man gewöhnlich kalt. Wenn man is Wasser trinkt, um sich zu erbrechen, so macht man es lau. Thee, Kaffee, Chokolade trinkt man gewöhnlich warm. Zu Zeiten trinkt man die Milch gerade von der Kuh weg - kuhwarm; im Sommer trinken sie viele Leute gern sauer und kalt. Einige Leute trinken die Milch mit dem Rahm, andere nehmen den Rahm ab, ehe sie 2o sie trinken. Reisende, arme und müde Leute und Kinder trinken gewöhnlich, um sich den Durst zu löschen, - aber hundert mal mehr wird aus Gewohnheit getrunken und wéil man die Getränke liebt, die man trinkt. Aus diesem Grunde giebt es Weintrinker, Brandtwein25 trinker, Biertrinker, Caffeetrinker, Chokoladentrinker, Liqueurtrinker etc. Wein, Bier, Brandtewein schenkt man gewöhnlich aus Flaschen, Bouteillen in Gläser ein, und trinkt sie aus denselben. Warme Getränke, Thee, Kaffee etc. schenkt man gewöhnlich aus 30 Theekannen, aus Kaffeekannen in Tassen, und trinkt sie aus denselben; Wasser trinkt man oft ab den Brunnenröhren, zur Not aus der flachen Hand und aus dem Hute. An Festen und in der Kirche bey m heiligen Nachtmahl trinkt man Wein aus hölzernen, silbernen und goldenen Bechern. 10

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Man kann ab etwas trinken. Der Kranke muß oft ab Gersten, ab Hafer, ab Wurzeln und Kräutern trinken.

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Man kann etwas v o n e t w a s trinken. Wenn der Wein schlecht ist, trinkt man oft von einem Glase Wein nur einen Schluck. Im Wirthshause trinkt der Gast oft von einer halben Maaß, die man ihm aufstellt, nur einen Schoppen. 5 Man kann sich mit Trinken berauschen - man kann sich betrinken. Man kann sich durch Trinken vor der Zeit alt und schwach machen, man kann sich a b t r i n k e n . Man kann durch gewaltsames Einschlucken des Wassers 10 ertrinken. Man kann jemanden Gesundheit z u t r i n k e n . Man kann sein Haab und Gut, seine Gesundheit, seine Vernunft durch Trinken v e r l i e r e n - v e r t r i n k e n . Man kann l a n g s a m oder g e s c h w i n d trinken. 15 Man kann g a r n i c h t , w e n i g oder viel trinken. Man kann o r d e n t l i c h und u n o r d e n t l i c h trinken. L a n g s a m trinken. Wer erhitzt ist, und seiner Gesundheit schonen will, der wartet, ehe er trinkt, bis er sich abgekühlt hat, und trinkt auch dann, 20 besonders kaltes Wasser, nicht schnell hinunter, und giebt sich, wenn er kann, nach dem Trinken wieder Bewegung. Wer ein bitteres Arzneygetränke einnehmen muß, thut wohl, wenn er nicht gar zu langsam trinkt. Einige Leute setzen eine Art Hoffart darein, Getränke, die man 25 ihnen aufstellt, nur langsam zu trinken. G e s c h w i n d trinken. Stark dürsten macht geschwind trinken, auch die Gewohnheit, viel zu trinken, führt zum geschwind trinken. Da wo man Unrecht hat, an einer Sache lange zu trinken, thut man wohl, sie ge- 30 schwind zu trinken. G a r n i c h t trinken. Viele Leute trinken gewisse Getränke gar nicht. Einige Leute trinken keinen Wein, andere keinen Kaffee, andere keinen Brandtwein, andere keine Chokolade etc. 35

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W e n i g und v i e l trinken. Man kann wenig trinken und doch genug, und viel trinken und doch nicht genug bekommen. Was bey einem wenig trinken heißt, ist beym andern viel trinken, und was bey einem viel trinken 5 heißt, ist bey dem andern wenig trinken. Einige Leute trinken von einer Sache wenig und von der andern viel, z. E. viel Wein und wenig Thee, oder viel Thee und wenig Kaffee. Viel trinken. In gewissen Krankheiten verordnen die Ärzte viel zu trinken. 10 Gewöhnlich heißt man zuviel trinken, viel trinken. Bey starken und bey warmen Getränken kommt man durch Gewohnheit und Liebhaberey der Getränke selbst leicht dahin, viel zu trinken. J e stärker ein Getränk ist, desto mehr reizt es zum Vieltrinken, und je stärker ein Getränke zum Vieltrinken reizt, desto schäd15 licher ist das Vieltrinken von diesem Getränke. Wer sich nicht mehr hinterhalten kann, täglich viel zu trinken, hat sich ans Saufen gewöhnt. O r d e n t l i c h und u n o r d e n t l i c h trinken. Wenn von Kindern die Rede ist, so heißt ordentlich trinken, 2o das Glas oder die Tasse sorgfältig in die Hand nehmen und weder auf den Tisch noch die Kleider etwas verschütten. Wenn von erwachsenen Leuten die Rede ist, so bedeutet es nicht das nemliche; es trinkt einer ordentlich oder in der Ordnung, heißt dann: er trinkt in der gewohnten Zeit und mit Mäßigung, und er mag 25 ordentlich trinken, heißt dann : er mag ziemlich viel trinken. Unordentlich trinken heißt, wenn von einem Kinde die Rede ist, das Glas und die Tasse nicht ordentlich in die Hand nehmen, oder das, was es trinkt, auf den Tisch oder die Kleider verschütten. Wenn man von erwachsenen Leuten sagt, sie trinken unordent30 lieh, so heißt es : sie trinken in die Hitze hinein, oder sie trinken Sachen, die sich nicht zusammen schicken, auf einmal, oder sie trinken mehr, als sie vertragen mögen, oder Getränke, die sie nicht vertragen mögen. 35

Mit dem Munde r e d e n . Das Kind kann nicht von Natur und ohne Handbietung der Kunst reden, wie es von Natur und ohne Handbietung der Kunst sehen kann.

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Ohne diese hat es von Natur nur eine einfache Tonkraft in seiner Gewalt. Es ist die Kunst, die diese zur Sprachkraft erhebt und sie dann benuzt, um ihnen die Verdeutlichung aller Vorstellungen, die dem Menschen durch seine Sinnen gegeben werden, durch diese gebildete Kraft zu erleichtern. 5 Die Mutter wird durch ihren Instinkt gleichsam genöthigt, dem Kinde in hundert Augenblicken Töne vorzulallen; sie folgt diesem Naturtriebe mit inniger Freude; es macht ihr Vergnügen, das Kind durch das Vorlallen der Töne zu erheitern und zu zerstreuen,j und die Natur läßt sie in ihren Bemühungen zu diesem 10 Zwecke nicht ohne Mithülfe. Das Kind hört nicht nur die Töne der Mutter, - wie diese hört es die Stimme des Vaters, des Bruders, des Knechts und der Magd, es hört die Glocke läuten, Holz hacken, den Hund bellen, den Vogel pfeifen, die Kuh brüllen, das Schaf blocken, den Hahn krähen. 15 Bald ist sein Hören nicht mehr ein bloßes, ein leeres Bewußtseyn der Töne und ihres Unterschieds untereinander, die auf sein Ohr wirken; es fängt jezt an, den Zusammenhang der Töne mit den Gegenständen, von denen sie herrühren, zu ahnden und zu bemerken; es sieht die Hausglocke an, wenn sie läutet; es wirft 20 sein Auge nach der Kuh, wenn sie brüllt, nach der Thüre, wenn jemand daran klopft, nach dem Hund, wenn er bellt etc., und so wie es den Zusammenhang der am meisten vor die Ohren kommenden Töne mit den Gegenständen, von denen sie herrühren, zu bemerken anfangt, so fangt es denn bald auch an, den Zusammen- 25 hang der ihm gewöhnlich vor den Augen stehenden Gegenständen mit den Tönen, die die Mutter allemal hervorbringt, wenn sie sie ihm bezeichnen will, - es fangt an, den Zusammenhang der Namen mit benannten Sachen zu entdecken. So weit kommt es, ehe es versucht, irgend einen Ton, den es hört, nachzulallen; aber 30 jezt fängt es an, auch diese Kraft in sich selbst zu fühlen. Unwillkührlich fallen ihm ungleiche Töne aus seinem Munde, es hört sie, es fühlt seine Kraft, es will lallen, - es gelingt ihm, - es lallt, - es freut sich seines Lallens, es lallt und lacht. Die Mutter hört sein Lallen, sie sieht sein Lachen, ihr Herz erhebt sich, der Trieb ihres 35 Instinkts, ihm Töne vorzulallen, wird verdoppelt, und sie übt ihn froher und lachender aus, als sie es je that. Aber mitten indem dieser Trieb den höchsten Grad seines Reizes erhält, fangt die Natur schon an, das instinktartige Funda-

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ment, auf dem es bis jezt allein ruhete, allmählich zu untergraben. Das Bedürfniß, das Kind durch das Lallen zu zerstreuen und zu erheitern, fällt allmählig weg. Die Gedankenlosigkeit dieser Handlungsweise befriedigt das Kind nicht mehr, es hat sich selbst 5 zerstreuen gelernt, die Natur, die um es her lebt und webt, ist ihm hiezu genugsam; aber es bedarf jezt mehr als Zerstreuung, es will jezt mehr als Zerstreuung, es will jezt berichtet sein über das, was es sieht, hört und fühlt, es b e d a r f jezt reden zu lernen, und die Mutter w i l l es jezt reden lehren. 10 Aber wie überhaupt das Menschengeschlecht durch Noth, Bedürfniß und Umstände von jeder instinktartigen Handlungsweise zu jeder vernünftigen hinübergelenkt wird, also üben auch bey diesem Übergang der instinktartigen Handlungsweise der Mutter zu einer vernunftartigen Noth, Bedürfniß und Umstände is ihre Allgewalt über die Bildung des Menschengeschlechts aus. Die Zeit fängt der Mutter an, zu ihrem gedankenlosen Lallen zu mangeln; sie hat außer ihrem Unmündigen noch viel mehr Gegenstände, die sie beschäftigen, sie muß, sie kann nicht anders, sie muß ihr Kind jezt regelmäßig, d. i. zu bestimmten Stunden, in 2o gewissen Augenblicken besorgen; außer diesen Stunden und diesen Augenblicken ist ihre Aufmerksamkeit und ihre Thätigkeit anderswo in Anspruch genommen, sie muß, sie kann nicht anders, das Geschäft des Redenlehrens an diese Stunden, an diese Augenblicke anketten, so wie die Natur dasselbe an die Bedürfnisse des 25 Kindes und an seine Befriedigung ankettet. Es ist in den Augenblicken, in denen sie es wäscht und reiniget, daß sie jeden Teil seines Körpers, den sie ihm benezt und wieder abtroknet, auch benennt und benennen muß; es ist im engsten Zusammenhang mit seiner Besorgung, daß sie ihm sagt und sagen muß : Gieb mir 3o dein Händchen, gieb mir dein Füßchen; und hinwieder, wenn sie ihm zu essen giebt, daß sie Brey, Topf, Löffel benennt; es ist aber auch zugleich die innigste Sorgfalt und Liebe dieser Besorgung, die sie, wenn der Brey zu warm ist, ihn auf dem Löffel erkalten, und, indem sie ihn dem Kinde nur langsam zum Mund bringt, 35 sagen macht : du m u ß t w a r t e n , es i s t h e i ß ! Aber die Kunstkraft, die Kinder reden zu lehren, ist bei der größten Volksmenge im Wesentlichen dessen, was es hiezu fordert, höchst beschränkt. Viele Weiber, die ihr Maul über alles, was im Himmel und auf Erden ist, weit aufthun, sind nicht im

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Stande, dem Kinde drei oder vier Theile des Auges, der Nase und des Mundes zu benennen. Über das Fremdartigste wissen sie dir ganze Stunden lang in den Tag hinein zu schwatzen, aber über das meiste, was zur Bildung des Kindes das wichtigste ist, ob es ihnen gleich vor der Nase liegt, haben sie weder Sprache noch 5 Rede. Es ist eine traurige Wahrheit, aber es ist Wahrheit, die Masse des Volks hat die Sprachkenntnisse nicht, die es fordert, ein Kind reden zu lehren; es ist eine traurige Wahrheit, aber es ist Wahrheit, die Mütter im Lande können ihre Kinder nicht reden lehren, und die geschwätzigsten im Lande können es am aller- 10 wenigsten. Die Übel sind unermeßlich, daß es also ist; aber Gott Lob! die Mittel, diesen Übeln abzuhelfen, sind auch in eben dem Grade leicht, als die Übel groß sind. Was die Kunst selbst hervorbringen und vollenden mußte, um diesen Bedürfnissen der menschlichen Bildung ein Genüge zu 15 leisten und die Mütter in den Stand zu stellen, ihre Kinder im ganzen Umfange des Worts reden zu lehren, ist durchaus hervorgebracht und vollendet; die Sprache ist da, sie ist bey allen Völkern da, sie ist gebildet da. Das, was mangelt, ist : eine Anleitung für Mütter, welche sie in den Stand stellt, von dem Punkte an, bis 20 auf welchen Noth, Bedürfniß und Umstände sie für diesen Zweck, ihre Kinder reden zu lehren, allgemein ausgebildet haben, lückenlos vorzuschreiten; es fehlt ihnen eine Anleitung, diesen Punkt, als den Anfangspunkt, ihre Kinder reden zu lehren, in seiner ganzen Ausdehnung anzuerkennen und in seiner ganzen Kraft zu 25 benutzen. Mütter! Das Buch, das ich euch in die Hand gebe, hat keinen geringem Zweck als diesen; es hat keinen geringem Zweck, als euch in den Stand zu setzen, den ersten Bedürfnissen einer vernünftigen Erziehung, wozu ihr bisher keine mit der menschlichen 30 Natur und mit euerm bestimmten Zustande übereinstimmende Handbietung hattet, ein Genüge zu leisten. Es soll euch in den Stand setzen, euere Kinder über den menschlichen Körper, seine Theile, ihre Beschaffenheiten und Verrichtungen bestimmt reden zu lehren; es soll euch in den Stand setzen, mit eben dieser Be- 35 stimmtheit die Übung im Reden über alle Gegenstände auszudehnen, die im Sinnenkreise des Kindes liegen, und seine Aufmerksamkeit rege machen und rege machen sollen. Und Mutter! auch in der Leitung der Kraft des Kindes zum

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Reden hast du am Faden dieses Buches nichts anders zu thun, als was du in Absicht auf die Eindrücke, die ihm durch seine Augen zum Bewußtseyn gebracht worden, schon gethan hast. Wenn du einsiehst, daß es wesentlich ist, den Eindruck der für die Bildung 5 seiner Kenntnisse wichtigsten Gegenstände, die ihm täglich vor Augen stehen, tief einzuprägen, so kann es nicht fehlen; du mußt ebenfalls begreifen, daß es wesentlich ist, das Kind zu lehren, sich über diese Gegenstände bestimmt auszudrücken. Und wenn du einsiehst, daß es für die Bildung des Kindes wichtig ist, daß du es 10 auf deinen Armen zu den Gegenständen, die seine Aufmerksamkeit vorzüglich reizen sollen, hin tragest und es dieselben genau ansehen machest, so begreifst du eben so leicht, daß du es lehren mußt, sich über diese Gegenstände bestimmt ausdrücken zu können. Thue dieses, lehre es am Faden dieses Buches an jedem is Gegenstande, den du ihm im Hause, im Felde und im Garten zeigest, seinen Namen, seine Eigenschafben, seine Form, sein Thun, und so weiter bestimmt benennen, und fahre dann fort, es auch auf die Nähe und Ferne, die Anzahl und Größe der Gegenstände aufmerksam zu machen und ihm auch für diese Verhält20 nisse und Beziehungen Namen zu geben, und benutze zu diesem Endzwecke die Anschauungslehre der Zahl- und Maßverhältnisse, deren Anfangsübungen dir so leicht sind, als das Zählen deiner fünf Finger. Durch diese vereinigten Maßregeln wird es dir nicht fehlen, du 25 wirst dein Kind mit Sicherheit dahin erheben, sich über alle Arten sinnlicher Gegenstände mit der größten Bestimmtheit ausdrücken zu können. Aber der Kreis der Gegenstände, über den es reden hört und über den es reden lernen muß, geht viel weiter. Dein Kind liebt, es 30 dankt, es vertraut, es will es sagen können, und es muß es sagen können, daß es liebe, daß es danke und daß es vertraue. Die Bildung meines Geschlechts zum Redenlernen über die Gefühle der Liebe, des Dankes und des Vertrauens hängt mit einer Elementarbildung dieser Gefühle selbst zusammen, wie die Bildung mei35 nes Geschlechts zum Redenlernen über sinnliche Gegenstände mit einer Elementarbildung der Anschauungskraft sinnlicher Gegenstände zusammenhängt. Diese Elementarbildung, oder vielmehr diese erste Entwicklung der Sittlichkeitsgefühle geht von Liebe, Dank und Vertrauen aus, deren erste Keime sich auf dem Schöße 25 Pestalozzi Werke Bd. 15

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der Mutter entfalten, und so wie die Natur die Anfangspunkte des Redenlehrens über sinnliche Gegenstände an die mütterliche Besorgung des Kindes ankettet, und den ganzen Umfang dieser Kunst von diesen Anfangspunkten ausgehen macht, also und noch weit mehr kettet sie das Reden über sittliche Gegenstände an diesen Anfangspunkt, und macht den ganzen Umfang dieses Redenlehrens von der Besorgung des Kindes auf dem Schöße ausgehen. Es ist wesentlich, daß die Reihenfolgen der Entwickelungsmittel dieser Gefühle in ihrem ganzen Umfange von diesem Anfangspunkte ausgehen und sich in ihrem ganzen Fortschritte fest an denselben anketten. - Alle innere Wahrheit und Sicherheit der sittlichen Kraft und alle Fundamente richtiger, auf innerer Anschauung ruhender Begriffe über diese Gefühle stehen von ihrem Entkeimen an bis zu ihrer Vollendung im innigsten Zusammenhange mit der ersten mütterlichen Besorgung. Also vergiß es nicht, Mutter! Der Anfangspunkt des Redenlehrens deines Kindes über sittliche Gegenstände ist von der Natur an die Besorgung desselben und an die Gefühle, die diese Besorgung beleben, ebenso und noch weit mehr angekettet, als der Anfangspunkt des Redenlehrens deines Kindes über sinnliche Gegenstände von der Natur an diese Besorgung und an die Gefühle, die diese Besorgung beleben, angekettet ist; und wenn du dein Kind jetzt über sittliche Gegenstände reden lehren willst, so gehe auch hier den Gang der hohen Natur. So wie du dasselbe die Namen Kopf, Auge, Ohr, Hand etc. nicht aussprechen machst, und nicht einmal aussprechen machen kannst, ehe das Bild des Kopfes, des Auges, des Ohrs und der Hand durch tausendfache Anschauung seinem Geist fest eingeprägt ist, also mache es auch die Worte Liebe, Dank und Vertrauen nicht aussprechen, bis diese Gefühle selbst durch tausendfache innere Anschauung in seinem Geiste unauslöschlich gemacht worden sind. Es spreche das Wort Liebe nicht aus, ohne reges Fühlen der Liebe; es spreche das Wort Dank nicht aus, ohne reges Fühlen des Dankes; es spreche das Wort Vertrauen nicht aus, ohne langes Bewußtseyn eines wahren Vertrauens. Ich weiß, was ich fordere, aber Gott und die Natur fordern, was ich fordere, und die Welt und du selbst überladen dich mit dem, was Gott und die Natur nicht fordern, darum allein ist es

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schwer, was Gott und die Natur von dir fordern. - Die Welt und du heben dich ganz aus dem hohen Fühlen der großen Naturverkettung unserer Kräfte und ihrer Entwickelung mit der ersten Besorgung deines Kindes auf deinem Schooße heraus; und ohne 5 hohes und warmes Fühlen dieser großen Verkettung wirst du freylich, jeden Augenblick hingerissen, das Wort Liebe ohne reges Fühlen der Liebe auszusprechen, und es hinwieder dein Kind also aussprechen zu machen. Arme Mutter! Was thut die Welt an dir, was thust du selbst an dir! Kehre zurück von deiner 10 Verirrung; entreiße dich den Klauen der rasenden Welt, erhebe dich dahin, das große Geheimniß deiner höchsten Kraft, ohne das du nicht Mutter bist, ohne das du nicht werth bist, Mutter zu seyn, jeden Augenblick festzuhalten, und sichere dich, versäume eher alles auf Erden, wenn du Mutter bist, versäume eher alles andere is auf Erden, und sichere dich des innern Reifens der Gefühle der Liebe, des Dankes und des Vertrauens in deinem Kinde, durch die innere Wahrheit dieser Gefühle in dir selbst und durch eine nur bey dieser innern Wahrheit dieser Gefühle in dir selbst dir erreichbare Reinheit und Heiligkeit der Besorgung deines Kindes. 2o Mutter! Mutter! Es ist die mit hoher Reinheit auf die Besorgung deines Kindes hingeheftete und angewandte Wahrheit dieser Gefühle, die dich als Mutter der Welt entreißt und dich dir selbst und deinem Kinde wiedergiebt; ja Mutter! es ist nur diese hohe Reinheit deiner innern Gefühle, die dich als Mutter für dein 25 Kind von Wahrheit zu Wahrheit, von Kraft zu Kraft emporhebt. Mutter! Mutter! Sie führt dich zu der Quelle deiner Wahrheit, sie führt dich zu der Quelle deiner Kraft, sie führt dich zu deinem Gott und zu deinem Schöpfer, sie führt dich zu deinem ewigen Vater, zum ewigen Vater deines Kindes; in der Umarmung deines 30 Kindes zeigt sie dir Gott, in der Besorgung deines Kindes lehrst du es Gott kennen, in der Umarmung deines Kindes, in der Besorgung deines Kindes lernt dein Kind Gott erkennen, wie du ihn kennst. Es ist eine Glaubensneigung in der Menschennatur, die bey jedem wahren Entkeimen der Liebe, des Dankes und des Ver35 trauens sich in ihrem Innersten entfaltet, wie die Frühlingsblume sich auf ihrem Stengel entfaltet. - Mutter! dein Kind glaubt gern an ein Wesen, dem du lieb bist und das für dich sorgt, wie du für es sorgest; du sprichst den Namen deines Gottes kaum aus, und es lächelt des Namens deines Gottes; aber spreche ihm diesen 25*

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Namen nicht vor, laß es diesen Namen nicht nachsprechen, ohne im innigsten Zusammenhang mit den Gefühlen der Liebe, des Dankes und des Vertrauens, und vergiß es nie, auch der erste Eindruck des Namens deines Gottes ist von der Wahrheit, der Reinigkeit und Heiligkeit der Besorgung deines Kindes abhänglich. So 5 wie diese Besorgung Liebe ist, so wird es schon im Dunkel seines sinnlichen Daseins bei dem ersten Aussprechen des Namens deines Gottes Liebe ahnden und Liebe fühlen, und so wie in dieser Besorgung ihm dieses hohe reine Gefühl mangelt, so wird es in diesem Dunkel dieses bloß sinnlichen Daseyns beim Namen deines 10 Gottes nichts fühlen, nichts denken, der Name deines Gottes wird ihm ein leerer Schall seyn. Ach! wenn du es nicht liebst, wenn es in diesem Dunkel seines sinnlichen Daseyns die Ankettung deiner Liebe an seine Besorgung nicht sieht, hört, schmeckt und fühlt, so muß ihm der Name deines Gottes ein leerer Schall sein. Mutter! 15 Mutter! Wenn es in diesem Zeitpunkte nicht schmeckt und sieht, wie freundlich du bist, so sieht und schmeckt es in diesem Zeitpunkte noch weniger, wie freundlich der Herr ist, und wahrlich, wahrlich, es sieht und schmeckt dann dieses schwerlich nachher, es sieht und schmeckt es dann schwerlich jemals. 20 Also, Mutter! ist die Erreichung des Zwecks des Redenlehrens über sittliche Gegenstände an innere Anschauung und an die damit verbundene Besorgung deines Kindes gekettet, eben so wie die Erreichung des Zwecks des Redenlehrens über sinnliche Gegenstände an äußere Anschauung und an die damit innig verwobene 25 Besorgung deines Kindes gebunden ist. Eltern reden gewöhnlich am Morgen mit ihren Kindern, wie sie den Tag zubringen sollen, und am Abend, wie sie ihn zugebracht haben. Der brave Mann redet die Wahrheit, wo es wohl und wo es 30 wehe thut. Heuchler reden, was diejenigen, denen sie schmeicheln wollen, gern hören. Freche, harte Leute reden das, was denen, die sie drücken wollen, wehe thun muß. 35 Wer viel Verdruß haben will, der darf sich nur gewöhnen, ohne Rücksicht auf Zeit und Umstände zu reden, was ihm in's Maul kommt.

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Es ist bey Tag und bey Nacht die Pflicht der Geistlichen, wenn sie gerufen werden, zu Kranken und Gefangenen zu gehen, um mit ihnen zu reden. Wenn ein Mensch eine Sache unrichtig ansieht, oder sich ge5 wöhnt hat, etwas zu thun, was nicht in der Ordnung ist, so muß man, um ihn zurück zu bringen, immer damit anfangen, mit ihm zu reden. Man hört bey den größten Übeln, die die Menschen einander an thun, hintennach immer das Wort: Hätte man auch mit einander geredet; man sollte immer mit einander reden : ein gutes 10 Wort findet eine gute Statt. Leute, die einander feind sind, mögen so wenig mit einander reden, als sie einander ansehen mögen. Schüchterne Leute dürfen mit Fremden und mit Leuten, von denen sie glauben, sie seyen mehr als sie, oft gar nicht reden, is Wenn stolze Leute mit geringem reden müssen, so brechen sie immer kurz ab und glauben, sie müssen einen jeden, der unter ihnen ist, immer nur kurz und kalt und trocken abfertigen. Der Pfarrer redet vor seiner Gemeinde. Der Offizier redet vor der Front. 2o Der Sachwalter redet vor Gericht. Man muß sich bey sehr viel Menschen, wenn man nicht mit seiner Unvorsichtigkeit sich Schaden zuziehen will, in Acht nehmen, was man vor ihnen rede. Für Eltern und Lehrer ist es unverantwortlich, wenn sie sich 25 nicht in Acht nehmen, was sie vor ihren Kindern reden. Bey den Gerichten und bey vielen Arten öffentlicher Versammlungen ist eine Ordnung, daß man immer weiß, welcher vor dem andern reden darf, und welcher nach dem andern reden muß. 3o Der Hausvater redet von seinem Gewerbe. Wer das Fieber gehabt hat, redet vom Fieber. Der Soldat redet von Schlachten. Wer aus fremden Landen gekommen ist, redet von fremden Sachen. Wer ins Wasser gefallen ist, redet von der Art, wie er sich selbst oder wie ihm ein anderer herausgeholfen. Der, den die 35 Wölfe haben fressen wollen, redet von den Wölfen. Wer glaubt, daß man den Teufel in einer Bouteille herumtragen könne, oder daß Hexen auf dem Besenstiele herumreiten und durch das Schlüsselloch hinein und hinaus kommen können, der redet oft Sachen, daß einfaltige Leute vor Angst ein Behiit

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uns Gott! und G'segn' uns Gott! nach dem andern aussprechen, und Kinder, die es hören, vor Furcht nicht mehr herumgehen dürfen. So macht in der Welt ein Narr den andern, und mit den Reden macht man die mehrsten und größten. 5 Der Bücherleser redet aus Büchern. Der Bothe bringt, was er redet, ab der Straße. Wenn einer etwas nicht glaubt oder nicht gerne hat, so redet er dagegen. Dumme Leute und böse Leute reden gegen die Wahrheit. 10 Gewaltthätige Leute reden gegen das Recht. Böse Leute brauchen das Maul gegen die guten; gute Leute rechtfertigen, wenn und wo sie können und mögen, einen jeden, über den böse Leute Böses reden. Wer schreibt, der redet, ohne daß er das Maul braucht. 15 Wer durch ein Sprachrohr redet, kann viel weiter rufen, als seine Stimme sonst hinreichen mag. Man redet l e i s e oder l a u t , s a n f t oder r o h , l a n g s a m oder g e s c h w i n d , g e r n oder u n g e r n , w e n i g oder v i e l , d e u t l i c h oder u n d e u t l i c h , v o r s i c h t i g oder u n v o r s i c h t i g , a n s t ä n - 2 0 d i g oder u n a n s t ä n d i g , v e r s t ä n d i g oder u n v e r s t ä n d i g . L e i s e reden. Wer einem etwas sagt, das ein anderer, der zugegen ist, nicht hören soll, redet leise. Wer heiser ist, muß leise reden. 25 Bey kranken, nervenschwachen Leuten ist es Schuldigkeit, leise zu reden. Wo man gar nicht reden soll, wie z. B. in der Kirche, reden Leute, die nie ohne Schwätzen sein können, dann eben leise mit einander. 30 L a u t reden. Man redet laut, wenn der, mit welchem man redet, weit von uns weg ist. Der Pfarrer redet laut in der Kirche. Der Commandant redet laut, wenn er die Soldaten exerziert. 35 Wer mit einem fast Gehörlosen redet, muß laut reden.

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Rufen. Man ruft Leuten, die ferne sind, wenn man sie wieder zurück kommen machen will. Man ruft am Ufer, wenn das Fahrzeug jenseits des Flusses 5 ist, über welchen man hinüber will, dem Fehr. Der Wächter ruft des Nachts die Stunden. Man ruft in Feuer- und Wassersnoth um Hülfe. Die Wacht ruft den Vorübergehenden an. Der Ausrufer ruft durch die Gassen Sachen, die feil sind, 10 Sachen, die verlohren oder gefunden worden sind, aus, zuzeiten trommelt er sie noch aus. S a n f t reden. Sanft reden gewöhnlich Töchtern, Frauen und gutmüthige Männer, alle bescheidene Leute, und wenn es ihnen in den Kram is dient, auch große und kleine Heuchler. Die Mutter redet mit dem fehlenden Kinde aus Liebe und oft aus Wehmuth sanft. R o h , h a r t reden. Wer im Zorne ist, redet gewöhnlich roh. 20 Wer in seinem Leben am meisten sich mit Roß- und Stiertreiben beschäftigt, redet ebenfalls roh. Auch diejenigen, die Menschen fangen und gefangen herumführen, diejenigen, die gewohnt sind, Schulden einzutreiben, die Rekrutenführer und diejenigen, welche die Rekruten exerzieren 25 lehren, reden gewöhnlich roh. Wer Menschen unter seiner Leitung hat, die um gute Worte nichts geben, muß, wie ein Bauer, der Stiere und Esel unter den Händen hat, oft auch wider seinen Willen roh und hart mit ihnen reden. L a n g s a m reden. 30 Es gibt Leute, die so langsam reden, daß sie immer, ehe sie von einem Worte zum andern kommen, sich wohl bedenken können, ob sie dieses oder ein anderes Wort in den Mund nehmen wollen, und man sagt von diesen Leuten, daß sie diejenigen, die siebenmal geschwinder reden, als sie, hinter dem Ofen verkaufen könnten. 35 Wer Kindern vorsprechen und alten Leuten vorlesen will, muß langsam reden.

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Geschwind reden. Wer eine Sprache nicht recht versteht, ihre Worte nicht gut ausspricht, und dann noch gar geschwind redet, der könnte fast überall schweigen, er wird mit seinen Reden selten machen, daß der, mit dem er redet, recht weiß, was er will. 5 Gern reden. Man meint, man sehe es dem Affen an, daß er gern reden möchte; dem Papagai und geschwätzigen Leuten hört man das an, was man dem Affen ansieht. Es hat ein jeder Mensch sein Steckenpferd, über das er lieber 10 redet, als über irgend etwas anders; aber es fallt auch ein jeder dem andern zur Last, wenn er immer mit ihm von seinem Stekkenpferde reden will. Leute, die sich einbilden, sehr verständig zu seyn, und gut reden zu können, reden immer gern, wenn irgend jemand um den Weg ist, bey dem sie glauben, daß sie ihre ein-15 gebildete Weisheit auskramen und anbringen können. Ungern reden. Es redet keiner gern von dem, was er ungeschickt gemacht hat; doch wohl, Narren wissen es nicht, wenn sie etwas ungeschickt machen, und reden darum oft der Länge und der Breite nach von 20 ihren Ungeschicklichkeiten. Furchtsame und schamhafte Leute reden gewöhnlich in Gesellschaft nicht gern. Wenig reden. Menschen, die Kopf und Hand bey ihrer Arbeit stark anstren- 25 gen und ihre Sinnen überhaupt unzerstreut bey einander haben, können und gewöhnen sich, während derselben nicht viel zu reden. Es ist Sitte, daß die Dienste in Gegenwart ihrer Herrschaft wenig reden. Es giebt Kinder und erwachsene Leute, die nur da viel reden, 30 wo sie dumm und gedankenlos reden dürfen, und im Augenblicke anfangen, weniger zu reden, wenn sie bedächtlich und vernünftig reden sollten. Es ist zwischen wenig und wenig reden ein Unterschied; viele Sachen sagen mit wenig Worten, ist im Grunde viel reden, und wenig Sachen mit vielen Worten sagen, ist im 35 Grunde wenig reden.

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Viel

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reden.

Die Schulmeister reden viel, sie müssen fast den ganzen Tag buchstabieren und lesen, und das ist auch eine Art reden, und dann erklären sie noch den Catechismus und manchmal des 5 Pfarrers Predigten, und das giebt alles viel zu reden und macht das Reden zur Gewohnheit. Auch die Pfarrer müssen viel reden, auf der Kanzel, bey den Unterweisungen, bey den Hausbesuchungen u. s. w. Die Dorf-Vorgesetzten, die Krämer und die Krämerweiber 10 müssen ebenfalls viel reden. Wer viel reden muß, gewöhnt sich meistens an das Viel reden, und redet dann gewöhnlich noch viel mehr, als er reden muß; fast ein jeder, der meynt, er könne es gar wohl, thut es gar gern, der einte aus diesem, der andere aus jenem Grunde. So reden die is Marktschreyer viel über Arzneyen, die, wie sie sagen, für alles helfen und die niemand machen könne, als sie. Diese Leute müssen viel reden, sie haben sonst kein Mittel, daß sie aus ihrer Ware Geld lösen, als dieses und etwa einen Affen und ein paar goldscheinende Franzen am Rocke. 20 Die Schauspieler reden auf eine eigene Art viel, sie zeigen mit ihrem Reden nur, wie andere Leute reden, und sie sind allein diejenigen, von denen kein Mensch glaubt, die Worte, die sie reden, gehören wirklich in ihren Mund. Die Advokaten reden viel über streitige Sachen und über die 25 Art und Weise, wie man, wenn man Recht oder Unrecht hat, einen Streit vor Gericht führen könne und führen müsse. Müßiggänger reden viel, damit ihnen die Zeit vorbeygehe; arme Schlucker reden oft viel, damit sie ein gutes Glas Wein oder eine gute Suppe erhalten; dumme, eitle Menschen reden viel, 3o damit man glaube, sie verstehen viel; auch mißgünstige Leute reden viel, aber selten vor Jemanden etwas Gutes. Weiber und Männer aller Art, die nie dahin gekommen sind, viel denken zu müssen, hingegen das Reden wohl ausgelernt und sich zur Liebhaberey gemacht haben, reden viel über jede Arm35 Seligkeit und jedes Gassen-Geschwätz. D e u t l i c h und u n d e u t l i c h reden. Man kann Aussprache halber oder Sachen halber deutlich oder undeutlich reden.

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Wer im Munde oder in den Ohren keinen Fehler hat, kann Aussprache halber deutlich reden lernen, aber man gewöhnt sich durch hundert Liederlichkeiten an Fehler im Sprechen, durch die man im Reden undeutlich wird. Keiner kann über etwas deutlich reden, was er nicht wohl kennt ; 5 hingegen sollte man glauben, ein jeder könnte über alles deutlich reden, was er wohl kennt ; aber es ist nicht wahr ; auch über das, was einer wohl kennt, kann einer nicht deutlich reden, wenn er überhaupt das deutliche Reden sich nicht zur Fertigkeit gemacht hat. Und das auch nur im Nöthigsten zu können, wird leider Gott erbarm 10 unter Hunderten nicht Zehn zu Theil, da es doch wesentlich so allgemein gemacht werden sollte, als das Schuh- und Strümpftragen. Was ist zu machen ? Wer es nicht anders haben will, der macht es nicht anders und hilft es nicht anders machen, von nun an bis in Ewigkeit; - ach! und selbst die, die es gern anders hätten, sind 15 über diesen Punkt träger und gedankenloser, als sonst über hundert andere, an denen der Menschheit ohne Vergleichung weniger liegt, als an diesem. V o r s i c h t i g und u n v o r s i c h t i g reden. Wer auf der Straße vor unbekannten Leuten von dem vielen 20 Gelde redet, das er in der Tasche hat, der redet unvorsichtig. Wer in einer Haushaltung vor Kindern oder Diensten sagt, wo er sein Gift verborgen habe, der redet unvorsichtig. Wenn ein Bauer nur ein Wort redet, daraus ein Viehhändler merken kann, daß er in der Noth ist oder seines Viehes sonst gern 25 los wäre, so löst er für sein unvorsichtiges Wort sicher einige Thaler weniger für seinen Stier. Mancher hat schon ob einem einzigen Worte, das er unvorsichtig ausgeplappert oder vorsichtig zurück behalten, einen wichtigen Rechtshandel gewonnen oder verlohren. 30 A n s t ä n d i g oder u n a n s t ä n d i g reden. Wenn das Herz voll ist, dessen geht der Mund über; wer es voll Sachen hat, die stinken, wenn sie ihm in den Mund kommen, der kann nicht anders als unanständig reden. Eigenruhm stinkt, wohllüstige Worte stinken, schamlose Wörter stinken; wer also rühm- 35 räthig von sich selber redet, wer wohllüstig redet, wer schamlos redet, der redet unanständig; aber wer reines Herzens ist, wird

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nicht leicht ruhmräthig, nicht leicht wohllüstig und nicht leicht schamlos - also auch nicht leicht unanständig reden. V e r s t ä n d i g und u n v e r s t ä n d i g reden. Wer deutlich, vorsichtig und anständig über etwas redet, der 5 redet verständig. Wer undeutlich, unvorsichtig und unanständig über etwas redet, der redet unverständig. Man kann mit Jemanden etwas a b r e d e n , oder sich mit Jemanden über etwas v e r a b r e d e n . 10 Man kann Jemanden a n r e d e n . Man kann a u s r e d e n , s i c h a u s r e d e n , und Jemanden etwas ausreden. Man kann Jemanden zu etwas b e r e d e n , oder ihn zu etwas überreden, is Man kann Jemanden etwas n a c h r e d e n . Man kann sich mit Jemanden u n t e r r e d e n . Man kann Jemanden W i d e r r e d e n . Man kann Jemanden z u r e d e n . Mit Jemanden etwas a b r e d e n , oder sich mit Jemanden über 2o etwas v e r a b r e d e n . Junge Leute reden gewöhnlich auf Sonn- und Festtage Spaziergänge ab. Böse, verwilderte Menschen reden oft mit einander einen Frevel, einen Diebstahl, selbst eine Mordthat ab. 25 Gutmüthige Kinder verabreden sich oft mit einander, ihren Eltern an ihrem Namenstage, an ihrem Geburtstage eine Freude zu machen. Jemanden a n r e d e n . Freunde reden einander gewöhnlich an, wo sie einander antreffen. 30 Auf der Straße muß man einander oft anreden. In der Kirche redet der Pfarrer die Zuhörer an. Ausreden. Es ist gute Sitte, einen, der redet, nicht zu unterbrechen, sondern ihn ausreden zu lassen; aber wenn einer lügt, oder unan-

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ständig, unvorsichtig, oder auch nur undeutlich redet, der hat es sich selbst zuzuschreiben, wenn er in seinen Reden unterbrochen wird - wenn man ihn nicht ausreden läßt. Sich a u s r e d e n . Böse Schuldner, die nicht zahlen, und böse Buben, die nicht fol- 5 gen wollen, reden sich immer mit etwas aus, haben immer eine Ausrede. Wenn ein Mensch dem andern etwas abschlägt, redet er sich gewöhnlich mit etwas aus, indem er diesen oder jenen Grund anbringt, warum es ihm unmöglich sei, zu thun, was jener wünscht. Jemanden etwas a u s r e d e n . 10 Ein gedankenloser und unaufmerksamer Mensch muß sich gar oft etwas ausreden oder als unwahr aus dem Kopfe schwatzen lassen, was er mit seinen eigenen Augen gesehen und mit seinen eigenen Ohren gehört hat; hingegen läßt sich mancher Narr nicht ausreden, er habe das, was er sich im Rausche oder bey Nacht und 15 Nebel oder in der Furcht zu sehen und zu hören eingebildet hat, wirklich gesehen und wirklich gehört. Einfältige, eigensinnige und starrköpfige Menschen lassen sich das, was sie sich einmal in den Kopf gesetzt haben, nicht leicht ausreden. 20 Jemanden b e r e d e n , oder zu etwas ü b e r r e d e n . Dumme Menschen lassen sich oft bereden, Sachen zu glauben, deren Unwahrheit so sehr in die Augen springt, als wenn man sagte, das Wasser läuft den Berg hinauf. Böse Buben bereden gern die bessern, daß sie ihnen zu ihren 25 Streichen mit helfen. Schwache Menschen lassen sich oft bereden, Sachen zu thun, von denen sie zum voraus überzeugt sind, daß sie ihnen nichts als Verdruß, Kummer und Schaden zuziehen können. Wenn schlechte Leute einsehen, daß eine böse Handlung für 30 sie mit großer Gefahr begleitet seyn könnte, so suchen sie gewöhnlich einen einfältigen Menschen auf und bereden ihn, das zu thun, was sie mit eigener Gefahr nicht den Muth haben, selbst zu thun. Dann aber geschieht nicht selten, daß der, so den andern zu einem Bubenstücke beredet, den ganzen Vortheil davon zieht, und der an- 35 dere, der sich dazu bereden läßt, den ganzen Lohn dafür tragen muß.

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Jemanden etwas n a c h r e d e n , h i n t e r r e d e n . Ein böser Mensch redet dem guten Böses nach, und ein dummer Mensch redet selbst die Nachreden des Bösen wieder nach. Der Verläumder bringt seine Verläumdungen gewöhnlich hin5 ter dem Rücken dessen aus, dem er etwas Böses nachredet - er hinterredet, er redet hinter dem Rücken. Es giebt Verläumder, die bey dem, was sie den Leuten nachreden, so dumm lügen, daß ihre Nachreden dadurch selber unschädlich werden; aber die schlaue Bosheit gibt ihren üblen Nachjo reden in jedem Falle einen hohen Schein der Wahrheit. Sich mit Jemanden u n t e r r e d e n . Eltern unterreden sich oft mit einander, wie sie ihre Haushaltung führen, wie sie ihre Kinder erziehen wollen, oder was sonst unter diesen und jenen Umständen das Beste sey. is In wichtigen Sachen unterreden sich die Leute mehrere Male, ehe sie etwas mit einander abreden, ehe sie darüber zu einer Abrede gelangen. Jemanden W i d e r r e d e n . Nur ungezogene L e u t e Widerreden g e r n ; aber einige L e u t e 2o handeln und reden so, daß man ihnen Widerreden m u ß .

Jemanden z u r e d e n . Wenn Kinder eine Arzney einnehmen sollen, so redet ihnen die Mutter oft zu, daß sie sie geschwind und mit Muth einnehmen. 25 Eltern reden ihren Kindern oft zu, daß sie sich vor dem Bösen hüten und geschickt werden sollen, damit sie in alten Tagen Freude an ihnen haben können. Meisterleute reden ihren Knechten und Mägden oft zu, daß sie fleißig und treu seyn sollen. 30 Der Geistliche redet seinen Pfarrkindern oft zu, daß sie fromm und gottesfürchtig seyn sollen. Der Verhörrichter redet dem Gefangenen zu, daß er die Wahrheit sagen solle. Im Wirtshause redet einer dem andern oft zu, daß er trinken 35 solle.

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S p r e c h e n (s. Reden) Man kann Jemanden e t w a s a b s p r e c h e n . Man kann ü b e r e t w a s a b s p r e c h e n . Man kann etwas a n s p r e c h e n . Man kann Jemanden u m e t w a s ansprechen. Man kann etwas a u s s p r e c h e n . Man kann sich mit Jemanden über etwas b e s p r e c h e n . Man kann Jemanden etwas v o r s p r e c h e n . Man kann Jemanden etwas n a c h s p r e c h e n . Man kann Jemanden z u s p r e c h e n .

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Jemanden etwas a b s p r e c h e n . Die Richter sprechen Verbrechern zu Zeiten das Leben ab, d. i. sie sprechen aus, daß sie nach den Gesetzen den Tod verdient haben. Auf eine andere Art sprechen Ärzte dem Kranken das Leben 15 ab, d. i. sie sprechen aus, daß sie dem Kranken das Leben nicht länger erhalten können. Mit Wahrheit und mit Unwahrheit spricht man dem einen den Verstand, dem andern ein gutes Herz ab, d. i. man behauptet vom einen, er habe wenig Verstand, und vom andern, er habe 20 kein gutes Herz. Wer gewiß weiß, daß er zu etwas ein Recht habe, läßt es sich nicht gern absprechen. Über etwas a b s p r e c h e n . J n einer jeden Sache, über welche der Richter abspricht, spricht 25 er der einen Partey zu, was er der andern abspricht. Vorwitzige Leute sprechen oft über Sachen ab, die sie gar nicht verstehen. Etwas a n s p r e c h e n , Anspruch auf etwas machen. Es gibt Leute, sie sprechen Birnen und Kirschen an, wenn sie 30 schon nicht auf ihren Bäumen wachsen; das sind Leute, von denen in einem großen Buche steht : « Du bist ein harter Mann, du schneidest, wo du nicht gesäet, und erndtest, wo du nicht gepflügt hast. » Einen weggeflogenen Immen, einen weggelaufenen Hund, und geetohlne Waare spricht der Eigenthümer als sein an, wo er sie 35 immer wieder anzutreffen glaubt.

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Jemanden u m e t w a s a n s p r e c h e n . Ein gutmüthiger Mensch spricht oft Jemanden für einen andern um Geld, um ein Darlehen, um Unterstützung an. Wer in Noth ist, spricht einen Freund um Hülfe an. 5 Ohne große Noth spricht man einen hartherzigen Menschen um nichts an. Der Bettler am Wege spricht die Vorübergehenden um ein Almosen an. Etwas a u s s p r e c h e n . 10

Kleine Kinder, die reden lernen, können einige Wörter leichter als andere aussprechen. Kinder, die schlecht lesen gelernt haben, sprechen oft Sylben und Wörter aus, die gar nicht da stehen, und lassen hingegen andere weg, welche sie aussprechen sollten. Der Richter spricht ein Urtheil aus.

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Sich mit Jemanden über etwas b e s p r e c h e n . Wenn sich sorgfältige Leute in wichtigen Angelegenheiten nicht recht zu helfen wissen, so besprechen sie sich gewöhnlich mit Leuten, von denen sie glauben, daß sie Rath schaffen können. So besprechen sich Kinder in gleichem Falle mit ihren Eltern und 20 mit ihren Lehrern. (3. Unterreden). Etwas v o r s p r e c h e n . Der Schulmeister muß oft den Kindern das vorsprechen, was sie lernen sollen; aber der eine spricht gut und der andere spricht schlecht vor, je nachdem er das, was er ihnen vorspricht, gut oder 25 nicht gut ausspricht; auf eine andere Weise ist sein Vorsprechen gut oder schlecht, je nachdem das, was er ihnen vorspricht, für sie entweder nützlich und verständlich, oder dumm und weder für ihren Kopf faßlich, noch für ihr Herz reizvoll ist. Im Schauspiele spricht der Souffleur dem Schauspieler seine 30 Rolle vor. Wer einen Papagay oder eine Dohle reden lehren will, muß ihren eine lange Zeit immer die gleichen Wörter vorsprechen. Etwas n a c h s p r e c h e n . Das Kind, das lernt, muß das nachsprechen, was man ihm vor35 spricht. In der Kirche sprechen die Leute dem Pfarrer das Gebet

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nach. Wer nachspricht und nicht nachdenkt, bleibt bey der Maularbeit, ohne zur Geistesarbeit zu kommen; und Maularbeit giebt keine Geistesfrüchte, nur Geistesarbeit giebt Geistesfrüchte. Jemanden w i d e r s p r e c h e n . Wer sich in keinem Falle widersprechen läßt, wer keinen s Widerspruch duldet, ist dumm und eigensinnig. Das Widersprechen oder der Widerspruch bringt unendlich mehr Wahrheit und Kraftübung hervor, als die erbärmliche Anmaßung, ohne Widerspruch Meister und eigenmächtig seyn zu wollen. Wer nur sich selbst und seine Jasager hört, der ist derer 10 nicht werth, die ihm mit Wahrheit widersprechen und ihn durch ihren Widerspruch um so viel höher heben könnten, als er ohne ihre Wahrheit tief steht. Wer die ersten Angelegenheiten der Menschheit mit Einfachheit ins Auge faßt und sie gegen das leere Maul waschen anmaß- 15 licher Hartherzigkeit mit Freiheit, Muth und ihrem ganzen Gewichte auf die Wagschale der Gerechtigkeit legt, findet allenthalben einen allgemeinen Widerspruch. Jesus Christus, der als Gott für die Schwachen und Armen im Lande nicht bloß göttlich redete, sondern auch göttlich litte und starb, erregte mit seiner 20 Wahrheit und Liebe den größten Widerspruch. Er wußte es und sagte es selbst: Ich bin nicht gekommen, Friede auf Erden zu machen, sondern Krieg! Allein um dieses Krieges und um dieses Unfriedens willen, den er vorher sähe, unterdrückte er keine einzige seiner göttlich liebevollen Ansichten. 25 Zusprechen. Knaben, die sich in der Schule schlecht aufführen, wird von den Lehrern, oft gar vom Pfarrer und von den Vorgesezten zugesprochen; sie erhalten von ihnen einen Zuspruch. Das nemliche geschieht erwachsenen Leuten, wenn sie sich einer schandbaren 30 Aufführung schuldig machen. Sagen. Kinder sagen ihren Eltern: Lieber Vater! Liebe Mutter! Und wenn ich eine Mutter wäre, ich wüßte nicht, was mir in der Welt mehr wehe thun würde, als wenn mir mein Kind die Wahrheit 35 nicht mehr gern sagen würde.

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Wenn Jemand bey der Mutter dem Vater nachfragt, so sagt sie ihm, wenn sie es weiß, wo er ist, und wenn sie es nicht weiß, so sagt sie ihm, sie wisse es nicht. 5

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Man Man Man Man Man Man Man

kann kann kann kann kann kann kann

Jemanden etwas a b s a g e n . Jemanden etwas a n s a g e n . etwas a u f s a g e n . etwas a u s s a g e n . etwas v o r h e r s a g e n . Jemanden etwas u n t e r s a g e n . Jemanden etwas z u s a g e n .

Jemanden etwas a b s a g e n . Wenn man mit einem Handwerker oder Taglöhner nicht zufrieden ist, so sagt man ihm die Arbeit ab. Auch zu Zeiten, wenn man eine Arbeit, die man bestellt hat, nicht mehr brauchen kann, 16 so sagt man sie ab. Ebenso kann man eine Mahlzeit, die man bestellt hat, wieder absagen, aber der Wirth ist mit einem solchen Absagen nicht immer zufrieden. Jemanden etwas a n s a g e n . Es ist an vielen Orten Gewohnheit, die Geburt eines Kindes 20 und ebenso den Tod und die Begräbnißzeit eines Menschen seinen Nachbarn, seinen Freunden und Verwandten anzusagen. Zu Zeiten sagt man den Taglöhnern an, wenn ihre Arbeit wieder angeht, den Soldaten, wenn sie auf den Marsch müssen etc. Aufsagen. Die Kinder sagen in der Schule, in der Kirche auf, d. i. sie sagen das, was sie gelernt haben, auswendig her. Wenn man sein Geld wieder nöthig hat oder mit einem Zinsmanne unzufrieden ist, so sagt man ihm das Capital auf, d. i. man fordert sein Geld wieder zurück. 30 Wenn man unzufrieden ist mit einem Lehnmanne, so sagt man ihm das Lehen auf, d. i. man kündigt ihm an, daß er nicht mehr auf dem Lehen bleiben könne. Wenn man unzufrieden mit einem Hausmanne ist, so sagt man ihm die Wohnung auf, d. i. man zeigt ihm an, daß er nicht mehr 35 lange in der Wohnung bleiben könne. 25

20 Pestalozzi Werke Bd. 15

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Aussagen. Man sagt oft in einer Gasse der Stadt Sachen aus, davon man in der andern das Gegentheil weiß. Wenn Zeugen vor Gericht aufgefordert werden, so müssen sie oft beym Eid aussagen, was sie von der im Streite liegenden Sache gesehen oder gehört haben. 5 Heraussagen. Es giebt Menschen, die das, was sie über eine Sache denken, selten frey heraussagen und es auch gar nicht lieben, wenn Jemand anders ihnen frisch von der Leberweg heraussagt, waserdenkt; aber es ist doch auch nicht immer gut mit solchen Leuten umzugehen. 10 Gefangene und Verbrecher sperren sich gewöhnlich lange, ehe sie das, was man von ihnen wissen will, ganz heraussagen, d. i. ehe sie bekennen, was sie gethan haben. Herumsagen. Man läßt herumsagen, wenn man zu einer Gesellschaft ein- 15 ladet, auch wenn man einen Todesfall anzeigt und zur Leiche bittet. Geschwätzige Leute und Kinder sagen alles, was sie gehört haben, wieder herum, aber selten, oder fast nie, ganz so, wie sie es wirklich gehört haben. Vorhersagen. Voraussagen. 20 Vorwitzige Leute sagen vorher, was kein Mensch vorher wissen kann. Eitle Leute sagen zu allem, was geschieht: «Ich habe es ja vorher gesagt. » Man kann einige Sachen mit Gewißheit, andere mit Wahrscheinlichkeit voraussagen. Man kann mit Gewißheit voraus- 25 sagen, daß es im künftigen Sommer regnen und im künftigen Winter schneyen werde. Wenn der Westwind geht, und der Himmel gegen Abend mit schwarzen Wolken bedeckt ist, so kann man mit Wahrscheinlichkeit voraussagen, daß es bald regnen werde. 30 Wenn die Trauben und das Obst gut verblühet haben, so kann man mit Wahrscheinlichkeit voraussagen, daß es viel Wein und viel Obst geben werde. Wenn schlaue, verfängliche, hartherzige, selbstsüchtige, eigengewältige und erbitterte Männer sich in einem Orte der ersten 35 Regierungsstellen bemächtigen, insonderheit in einem Lande, wo

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sie keinen Meister über sich haben und die Gesetze nicht nur drehen, sondern noch selber machen dürfen, wie sie wollen, so kann man mit Wahrscheinlichkeit voraussagen, daß es in einem solchen Lande nicht gut gehen werde. 5 Wo die Einfalt des Volkes noch gar groß ist, glaubt man an Leute, die Gold graben und Gold machen können, in der Metzge aber ein Pfund Fleisch auf Borge nehmen; an Leute, die den Teufel beschwören, einem bösen Hunde und einem bösen Stiere aber aus dem Wege gehen, wie alte Weiber, und an Propheten, 10 die den jüngsten und lezten Tag auf die Viertelstunde voraussagen, aber zwischen Feuer und Licht den Weg vom Wirthshause in ihre Heimath ohne Hülfe nicht alle Tage richtig treffen können. U n t e r s a g e n - sagen oder befehlen, daß man etwas unterlassen solle. is

Man untersagt den Kindern gewöhnlich, Feuergewehre in die Hand zu nehmen. Die Obrigkeit untersagt den Wirthen, spät in die Nacht hinein Wein auszuschenken. Man untersagt den Soldaten, nach dem Zapfenstreiche außer 20 der Herberge zu seyn. Zusagen. Bey einem wichtigen Kaufe oder einem solchen Tausche nimmt man gewöhnlich noch einige Tage Bedenkzeit, ehe man ihn zusagt. Schwatzen. Menschen, die nicht um der S a c h e n willen, über die sie reden, sondern bloß aus N e i g u n g und G e w o h n h e i t viel reden schwatzen. Ebenso Leute, die ohne richtige Kenntniß der Natur und des Umfangs eines Gegenstandes sich über denselben ins Weite und 30 Breite herauslassen - die schwatzen über diesen Gegenstand. Man kann Jemanden etwas a b - , a u f - und e i n s c h w a t z e n . Man kann Jemanden etwas a u s s c h w a t z e n .

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Jemanden etwas a b - , a u f - und e i n s c h w a t z e n . Die schlechtesten Krämer, und diejenigen, die Waren haben, 35 die sie nicht leicht los werden können, wissen hundert Mittel und 26*

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Worte, mit denen sie einfaltigen Leuten dieselben ein- oder aufschwatzen. Auch der Bauer, wenn ihm ein Acker, ein Stier oder eine Kuh recht feil ist, sucht sie eben also einem Käufer einzuschwatzen. Es sind Wahrheits halber keine unzuverlässigem Kinder, als 5 die, die sich ihren Eltern oder Lehrern einzuschwatzen, d.h. sich mit Schwatzen werth zu machen suchen. Wer auf irgend eine Art schneiden will, wo er nicht gesäet hat, sucht sich sicher bey dem einzuschwatzen, der ihn ab dem Acker wegjagen und ihm die Sichel aus der Hand nehmen könnte. 10 Wenn einer dem andern etwas abschwatzen will, so fängt er gewöhnlich damit an, sich bey ihm einzuschwatzen. Wenn einer dem andern etwas abtauschen will, so fangt er hinwieder gewöhnlich damit an, ihm diejenige Waare einzuschwatzen, die er ihm geben will, und hinwieder ihm diejenige auszuschwat- 15 zen, unwerth zu machen, die er gern von ihm haben möchte. Wer gern einem andern den Wurm aus der Nase ziehen, d. i. ausforschen möchte, was er von einer Sache wisse oder von ihr denke, fangt oft lange vorher an, sich bey dem Manne einzuschwatzen, den er gern reden machen möchte, und überall, wenn 20 es einem sehr daran gelegen ist, mit einer Lüge Eingang zu finden, so sucht er sich bey einem jeden einzuschwatzen, dem er seine Lüge aufbinden, (aufladen, aufschwatzen, aufsalzen) möchte, d. i. von dem er gern möchte, daß er sie ihm glaubte. Etwas a u s s c h w a t z e n . 25 Kinder schwatzen gern aus, was sie gehört haben, und bekommen dafür oft von ihren Eltern und Kameraden die Namen Schwazbase und Plaudermaul, - doch es sind auch viele Erwachsene, die hierin wie Kinder handeln und darum eben diese Namen verdienen. 30 Mit dem Munde singen. Wenn der Mensch froh ist, so singt er gern, und bei einer Arbeit, die ihm Freude macht, thut er es fast immer. Es ist Mutterfreude, den Säugling mit Singen einzuschläfern. Es ist Erndtefreude, mit der Sichel in der Hand singend vom 35 Hause ins Feld, von einem Acker zum andern und vom Felde wieder nach Hause zu ziehen.

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Es ist Heuet- und Herbstfreude, das nemliche zu thun, freilich nicht mit der Sichel in der Hand, aber mit dem Rebmesser und mit der Sense beym Kommen zur Arbeit und beym Weggehen von derselben. 5 Überall, wer Muth und frisches Blut in den Adern fühlt, der singt gern. Der junge Handwerker singt bey der Arbeit und bey Gesellschaft. Auch der kummervollste Tauner (Taglöhner) singt im Wirthshause, wenn ihn der Wein so sorgenleer macht, daß er ein10 mal froh wird; der Weber singt auf dem Weberstuhl, die Spinnerin beim Spinnrad. Drescher singen; Schmiede singen, - alles singt. In Städten und auf dem Lande in Häusern, die viele Öfen, viele Küchen und viele Kamine haben, kostet das Singen so viel, daß nicht Jedermann so leicht zum Mitsingen kommt ; man braucht is Klavier, Orgeln, Geigen, Flöten, Musikbücher, Sofa, Sessel, Kronleuchter, Thee, Kaffee und was weiß ich alles, dazu, wenn man an diesen Orten singen will, wie es dort bräuchlich und recht ist. Der Eindruck des Gesangs auch auf das Gemüth des Menschen ist groß. Wenn in der Kirche so Tausende singend Gott loben und 20 ihm danken, so rührt das das menschliche Herz, erhebt es zu hohem Ernste und steuert seinem Leichtsinne. Der Mensch thut viel um sein Brot. Er betet selbst und singt um ein Almosen. In den lezten Tagen des alten und in den ersten des neuen Jahres singen Tausende um ein Almosen. Heil dem 25 Lande, wo man dem Armen noch etwas dafür giebt, wenn er betet und singt. Damit ist freilich nicht gesagt, daß man den Armen nicht arbeiten lehren müsse; hingegen ist das damit gesagt, daß man ihm liebreich an die Hand gehen müsse, wenn man für ihn keine Arbeit hat. Und dann ist noch etwas hierüber wahr, woran 30 man jetzt selten denkt, nemlich, daß nur der Mensch seinen Nebenmenschen m e n s c h l i c h arbeiten lehren könne, der selbst menschlich und dadurch im Stande ist, dem ärmsten Armen die Last seiner Arbeit zur Freude zu machen. In der stillen Stube singt die betende Mutter frohe Lieder des 35 Dankes und der Liebe zu ihrem Gott. Oft geben Menschen, die den Kopf so voll haben, daß sie an nichts weniger als an das Singen denken, Gesangtöne hervor, ohne daß sie es wissen. Oft geht einer im wütenden Zorne die Stube hinauf und hinunter und tönt unter der schnaubenden

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Nase aus dem verbissenen Munde Töne, wie wenn er sänge, - er singt nicht, er vertönt nur den ihn quälenden Zorn. Man kann h o c h - mit heller Stimme, t i e f - mit dumpfer Stimme, s t a r k - mit Anstrengung der Brust, und s c h w a c h ohne Anstrengung der Brust s i n g e n . 5 Kinder und Weiber singen gewöhnlich höher und reiner als die Männer. - I m sechszehnten, siebzehnten Jahre bricht den Knaben die Stimme, daß sie anfangen müssen, dumpfer und tiefer zu singen. Auf dem Felde singt man gewöhnlich stärker als im Zimmer. 10 Die freyere L u f t macht das stärkere Singen der Brust leichter, als es ihr in der eingeschlossenen Zimmerluft wird. Der Vorsinger in der Kirche, besonders in einer großen, muß stark singen können. Bauern und Bürger, die stark arbeiten, singen stärker, und ein 15 einfacher, kunstloser, aber starker Gesang behagt ihnen gewöhnlich auch ohne Maß besser, als Leuten, die gar zarte Hände haben und wenig darein nehmen, das sie entzärteln könnte. Mit dem aber ist nicht gesagt, daß die lezten die ersten nicht im Kunstgesange so weit übertreffen werden, als sie selbige im feinen 20 Fühlen ihrer H a u t übertreffen. Aber behüte mir Gott die Sänger mit starker Brust und die Völker, die noch Hochgesänge singen können, die kein Schwächling je mitsingt. Man kann etwas a b s i n g e n . Man kann etwas b e s i n g e n . Man kann v o r s i n g e n und n a c h s i n g e n .

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Etwas a b s i n g e n . In der Kirche singt man Psalmen und Lieder ab. Etwas b e s i n g e n . 30 Dichter besingen den Frühling, den Herbst, die Sonne, den Mond und die ganze Natur, ohne dabey singen zu müssen. Eben so besingt man die großen Thaten eines Königs, eines Helden, eines Weisen u. s. w. Etwas v o r s i n g e n und n a c h s i n g e n . Es ist in jeder Kirche einer, der vorsingt.

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Beym Singenlernen singt das Kind dem Schulmeister nach, wie es ihm beym Lesenlernen nachspricht. Mit dem Munde p f e i f e n . Der Hausvater pfeift dem Knechte, wenn er weiß, daß er in 5 der Nähe des Hauses ist, aber nicht, an welchem Orte. Der Reisende pfeift dem Hunde, wenn er von ihm weggelaufen ist und er ihn gern in der Nähe bey sich hätte. Die Schaaf- und Schweintreiber pfeifen ihren Hunden, wenn diese die Heerde umlaufen und zusammentreiben, und hinwieder, 10 wenn sie zu ihnen zurückkommen und die Heerde ungestöhrt ihren Weg gehen lassen sollen. Man verstärkt dieses Pfeifen, wenn man durch den Finger pfeifb oder wenn man mit kleinen Pfeifchen pfeift, davon man einige Schelmen- oder Diebspfeifchen heißt, weil sich die Räuber is im Walde derselben bedienen, um sich selbst auch in großer Entfernung von einander ein Zeichen geben zu können, daß eine Beute oder eine Gefahr für sie um den Weg sey. Aber es giebt dann auch noch ein andères Pfeifen, das aus Zusammensetzung von ungleichen Pfeiftönen besteht, wie das 20 Singen aus der Zusammensetzung ungleicher Gesangtöne. An einigen Orten pfeifen die j ungen Leute durch Schilfrohr, durch hohle Stengel von Pflanzen; viele machen im Frühling, wenn der Saft ins Holz kommt und man die Rinde von glatten Ruthen ganz unzerrissen abstreifen kann, Pfeifchen aus Weiden, z.B. die wir im 25 Lande Mayenpfeifle heißen. Die meisten Hirten oder Hirtenknaben können durch das Blatt pfeifen, aber das ist dann noch schwer zu lernen, es geht manchmal recht lange, bis es einer trift, wie er das Maul spitzen und blasen muß, wenn das Blatt tönen soll. Es giebt junge Landleute, die das Pfeifen der meisten Vögel 30 nachahmen und Meisen und andere Vögel damit in den Schlag locken können. Und dann giebt es auch böse Buben, die Tänze und Lieder pfeifen, wenn ihnen Vater und Mutter, - und Knechte, wenn ihnen die Meister Vorwürfe machen, um ihnen damit zu zeigen, daß sie ihnen nichts nachfragen. 35 Die Liebe zum Pfeifen ist wie die Liebe zum Singen eine Folge der Empfänglichkeit der menschlichen Natur für die Harmonie der Töne, und es ist ein Theil der Tonkunst, der wie das Singen eines hohen Grades von Feinheit und Kraft fähig ist.

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Aber niedriger als den Gesang, haben wir die Anlagen des Pfeifens mit den Vögeln gemein; auch ist diese Anlage mit den edlern Gefühlen der Menschennatur bey weitem nicht so nahe verwandt als der Gesang, und Gedankenlosigkeit ist weit mehr die leerköpfige Begleiterin des Pfeifens als des Gesanges. 5 Mit dem Munde j a u c h z e n . Junge, muthvolle, ungeschliffene und ungehobelte Menschen jauchzen alle gern, aber gehobelte und geschliffene jauchzen selten ; muthlose jauchzen gar nie, und alte Leute können es nicht mehr. Fast alle Bauernbuben jauchzen; unter den Soldaten jauchzen 10 gewöhnlich nur etwa noch die Rekruten; unter den Handwerkern etwa noch ein Lehrbub, der vom Lande kommt. Von den Herrenleuten jauchzet fast niemand. Überall, wer viel hinunterschlucken muß, das er gern heraussagen möchte, der verliert leicht die Kraft des frohen Muthes, 15 der Bauernbuben jauchzen macht. Das Jauchzen hängt, wie das Pfeifen, mit einem gewissen Leichtsinne zusammen und flieht den müden Kopf sowie das beklemmte Herz. Einige Bauern jauchzen, wenn sie froh sind, andere, wenn sie 20 voll sind; noch andere aber sind nur froh, wenn sie voll sind und jauchzen darum auch nur dann, wenn sie voll sind. Durch den Mund a t h m e n . Siehe: Durch die Nase athmen. Aus dem Munde s p e i e n . Das, was man gewöhnlich speit, heißt Speichel; Kranke speien 25 zuweilen Eiter und Blut. I n Zimmern, deren Böden glänzend und schön sind, darf man nicht auf den Boden speien. V e r r i c h t u n g e n der Zähne. Man kann mit den Zähnen b e i ß e n und k a u e n . Mit den Zähnen b e i ß e n . Kleine Kinder können noch nicht beißen, weil sie noch keine Zähne haben, und alte Leute, weil sie keine mehr haben. Hartes

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Brod, stark gedörrtes Fleisch und viele andere Sachen sind schwer zu beißen. Kalbfleisch und viele andere Sachen sind leichter zu beißen als Rindfleisch. 5

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Man kann Man kann Man kann Man kann Man kann Man kann

etwas anbeißen. etwas a b b e i ß e n . auf etwas beißen. etwas a u f b e i ß e n . etwas a u s b e i ß e n . etwas v e r b e i ß e n .

Etwas anbeißen.

Man beißt den Apfel, die Birne an, wenn man den ersten Mundvoll von einem ganzen Apfel oder von einer ganzen Birne abbeißt. Ungezogene Kinder beißen oft reife und unreife Früchte, Brod is und was sie finden, an, und werfen es dann wieder weg. Etwas abbeißen. Was man in der Hand hält, um es zu essen, davon beißt man gewöhnlich einen Mundvoll um den andern ab. Wenn man weder Messer noch Gabeln hätte, so müßte man, denke ich, von dem 20 meisten, das man ißt, ein Stück nach dem andern abbeißen. Auf etwas beißen. Man läßt kleine Kinder, ehe sie Zähne haben, auf hartes Brod, auf Elfenbein beißen. Kinder, die die Zunge unter den Zähnen tragen, können beym 25 Fallen und Anstoßen gar leicht auf sie beißen. Wenn man mehrere Kirschen mit einander in den Mund nimmt, beißt man oft unvermutet auf einen Stein. Etwas a u f b e i ß e n . Wer gute Zähne hat, kann Nüsse, Haselnüsse und Zwetschen30 steine aufbeißen, aber wer das viel thut, macht leicht aus guten Zähnen schlechte. Wer eine harte Nuß aufbeißt, kann gar leicht darob einen Zahn verlieren.

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Etwas a u s b e i ß e n . Wenn ein Zahn, besonders ein Schneidezahn oder ein Augenzahn wackelt, d. i. nur noch schwach im Zahnfleische steht, kann man ihn leicht an jeder harten Sache und sogar an einem Stück Brot ausbeißen. 5 Etwas v e r b e i ß e n . Wer ein starkes Gebiß hat, kann Glas, Steine, Holz und Knochen verbeißen, aber wer das oft thut, kann sich bald aus einem starken Gebiß ein schwaches, und aus jungen, guten Zähnen, alte, schlechte machen. 10 Mit den Zähnen k a u e n . Man kaut Fleisch, Brot, Gemüse und alles, was man ißt, das nicht Brey oder Brühe ist. Man kaut gewöhnlich mit den Stockzähnen; alte Leute, die ihre Zähne verlohren haben, kauen noch mit den leeren Kinn- 15 backen. Beym Kauen vermengt man die Speisen mit dem Speichel, und der Speichel, mit den Speisen vermischt, hilft dem Magen zu ihrer Verdauung, darum ist das Wohlkauen der Speisen und besonders der härteren für die Gesundheit zuträglich und noth- 20 wendig. V e r r i c h t u n g e n der Zunge Mit der Zunge s c h m e c k e n . Man schmeckt mit der Zunge, daß der Zucker süß, der Essig sauer, die Galle bitter, das Salz räß ist, u. s. w. 25 Es ist mit der Zunge, wie mit der Nase. Eine gar zu feine Zunge begnügt sich nicht so gern mit gemeinen Speisen und ist nicht selten bey Sachen eckel, mit deren Geschmack man sich aus Mangel des Feinern oft noth wendig behelfen muß. Wer sich Süßigkeiten, Gewürze, starke Speisen und Getränke 30 gar zu wohl schmecken läßt, muß nicht selten mit bittern Arzeneyen, die ihm nicht wohl schmecken, sich von Übeln wieder heilen, die ihm das, was ihm wohl schmeckte, zugezogen hat.

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V e r r i c h t u n g e n der O h r e n

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Man Man Man Man

kann mit den Ohren h ö r e n . hört Töne, die die Menschen hervorbringen. hört Töne, die die Thiere hervorbringen. hört Töne, die die leblose Natur hervorbringt.

T ö n e , die die M e n s c h e n

hervorbringen.

Beynahe alles, was der Mensch mit seinem Körper thut, verursacht einen Ton. Man hört den Menschen s c h r e i e n , l a l l e n , l a c h e n , r e d e n , 10 s i n g e n , p f e i f e n , j a u c h z e n , ä c h z e n (wehklagen), f l u c h e n , s c h n a u f e n , s c h n a r c h e n , s c h m a t z e n , den H a n d s c h l a g g e b e n , m i t den F i n g e r n s c h n e l l e n , m i t den F ü ß e n t r e t e n , s t a m p f e n etc. is

S c h r e i e n und lallen, Wenn das Kind hungert, wenn es kränkelt, oder auch, wenn es etwas erzwingen will, schreiet es; wenn es bey guter Laune ist, lächelt es, ehe es reden kann; wenn es anfangt, reden zu wollen, lallt es. Reden.

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Beynahe bei allem, was der Mensch thut oder leidet, redet er. Schlafend redet er gewöhnlich nicht, aber zuweilen bringen ihn Träume oder ein Fieber dahin, daß er im Schlafe und ohne daß er sich seiner selbst bewußt ist, redet. Auch alte schwache Leute reden oft laut mit sich selbst, ohne 25 daß sie es wissen. Lachen.

Wahrlich, das Lachen ist eine heilige Gabe Gottes. Es ist ein altes Sprüchwort : Lachen macht gutes Blut, und es ist wahr : der Frohsinn des Lachens ist ein Balsam des Lebens; er ist der eigent30 liehe menschliche Ausdruck der Freude, - aber alles Gute im Menschen und so auch das Lachen ist und bleibt nur so lange und nur in so weit gut, als es mit allem übrigen Guten, das der Mensch haben und in sich selbst erhalten soll, zusammengesezt ist. Setze das Lachen zur Bosheit, so ist es ein Greuel, wie die Bosheit selbst;

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setze es zur Narrheit, so ist es hinwieder eine Elendigkeit, wie die Narrheit selbst. Der Schalk, der lachet, ist ein doppelter Schalk, und der Spaßvogel, der das Lachen und das Lachenmachen wie ein Handwerk und im Wirthshause treibt, hat nicht selten ein Weib mit ausgeweinten Augen und Kinder mit hungrigen Bäuchen daheim 5 in der Stube - und doch, ich wiederhole es, ist das Lachen der Menschennatur eine heilige Sache; aber freilich - ich wiederhole auch dieses - nur für Leute, die keine Narren, keine Bösewichte und keine Lumpen sind, und ich setze noch hinzu: das Zuviellachen und das Lachen zur Unzeit kann dazu beytragen, einen 10 Menschen zu allem diesem zu machen. Dennoch, Mutter! fürchte dich nicht vor dem Lachen deines Kindes - aber fürchte dich hingegen und fürchte dich sehr vor dem Aufhören seines Lachens oder vielmehr seines Frohsinns, daraus das Lachen entkeimt! Der Verlust dieses Frohsinns ist 15 immer Zeuge und Folge seiner verwirrten und geschwächten Natur, er ist Zeuge und Folge von Übeln, von großen Übeln, die an seinem Wesen nagen. Ja, Mutter! wenn dir dein Kind heb ist, so hüte seinem Lachen und der heiligen Quelle desselben - seinem Frohsinn! Ach, du kannst ihn ihm so leicht, du kannst ihn ihm 20 hundertmal, ohne daß du daran denkst, untergraben und zu Grunde richten, du kannst ihn ihm mit Zucker und Kaffee, mit Flaumfedern, mit Stillsitzen, mit Schulmeisterelendigkeiten und mit tausend dummen Treibhauskünsten des Kopfes und des Herzens untergraben und unwiederbringlich zu Grunde richten. 25 Frische Luft, Milch und Habermus, Springen, Laufen, Arbeiten, seine Kräfte brauchen, aber alle, alle mit einander, alle vernünftig, und keine zuviel, - das ist, Mutter! was deinem Kinde das Lachen und den frohen Muth erhalten, das ist, was ihm seine rothen Backen sichern und machen kann, daß es diese im zwan- 30 zigsten Jahre noch hat, wie im fünften, und im zwanzigsten Jahre gerade, aufrecht, unverkrüppelt, ungebogen, mit gleichen Augen, mit gleichem Munde und mit gleicher Stime vor dir stehen kann, wie es jezt im fünften, sechsten vor dir steht und dir lacht. Mutter! Mutter! du weißt nicht, was du thust, wenn du durch 35 irgend eine Art von Verkünstlung, welche es auch immer seyn mag, das Lachen der Unschuld in der Brust des Kindes verlohren gehen machst. Erhalte dieses heilige Lachen! Alles Gute, was in seiner Natur sich entwickeln, reifen, sich vollenden und unter

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sich selbst in Harmonie kommen soll, wird bey der Erhaltung und Pflege desselben weit eher sich entwickeln, weit eher reifen und durch Harmonie unter sich selbst weit eher einer reinen menschlichen Vollendung sich nähern. 5 Mutter! Mutter! das ist der einzige Weg, dein Kind dahin zu bringen, daß es aus sich selbst und aus eigner Kraft da nicht lacht, wo es nicht lachen soll; es ist das einzige Mittel, mit Sicherheit zu verhüten, daß keine künstlich in ihm erzeugte Schwäche das Lachen seiner Unschuld in seiner Brust verderben und in ein 10 Lachen der elenden Narrheit und der boshaften Tücke umwandeln könne. Gute Mutter! vergiß es nie: keine, auch noch so gebildete Vernunft kann deinem Kinde das Lachen seiner Unschuld wiedergeben, wenn es dasselbe einmal verlohren. Aber das volle Leben seines Frohsinns kann seine Vernunft dahin erheben, daß is sich das Lachen seiner Unschuld immer erhält, daß es sich noch höher hebt und in ein Lachen der Weisheit umwandelt. Mutter! Mutter! es ist das Salz des Lebens; - wenn aber das Salz seine Bäße verliert, womit willst du es salzen? S i n g e n , l a c h e n , p f e i f e n und j a u c h z e n hört man die 20 Menschen gewöhnlich nur, wenn sie froh sind. Schon bey einem bösen Finger und beym Zahnweh, aber noch mehr, wenn einer ganz krank ist, vergeht einem das Singen, Pfeifen, Jauchzen und Lachen von selbst, es macht dann leider oft dem Ä c h z e n und W e h k l a g e n Platz. 25

Fluchen. Man hört rohe Leute, die im Zorne sind, nicht selten fluchen und mit den Händen herum und auf den Tisch schlagen und oft Stühle und Bänke umwerfen. Schmatzen.

so

Feiner erzogene Leute finden es eckelhaft, wenn sie einen Menschen laut essen - schmatzen hören. Leute, die mühselig leben und Händ und Füße den Tag über stark in allem Kothe brauchen müssen, achten sich gewöhnlich nicht viel, wenn schon jemand neben ihnen am Tische schmatzet. Ach ! es ist nicht ihr Fehler, daß 35 sie das Schmatzen nicht achten, es ist ihr Unglück, daß sie mühselig leben.

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Gute Mutter! und auch du, Mann im Volke, wer du auch bist, der mehr als für sich selbst sorgt! Mann im Volke, wo du immer bist, der du die Volksfehler gerne gemindert wüßtest, willst du, daß der Arme im Lande auf Sachen, wie dieses eine ist, mehr Achtung geben lerne, so predige ihm doch nicht von dem Eckel 5 des Schmatzens - mache vielmehr, daß er weniger mühselig leben müsse - mache, daß er sich Kopfes und Herzens halber allgemein erheben könne, dann wird es sich mit dem Schmatzen, mit dem Handwaschen, mit dem Zähnputzen, mit dem Nasenschneutzen und mit dem Nichtspeien in die Stube etc. etc. etc. schon geben. 10 Husten. Man muß aus vielen Ursachen husten - wenn der Reitz zum Husten nur in der Luftröhre ist, so hat es nicht sehr viel zu bedeuten, aber wenn dieser Reitz vom Magen oder der Lunge herkömmt, so ist er bedeutender. - Einige Leute geben, es ist zwar 15 nicht artig, wenn sie einen gemeinen Menschen oder einen Knecht zu sich rufen wollen, einen Laut von sich, wie wenn sie husteten; so haben auch einige Bauern und einige Metzger die Gewohnheit, diesen Laut, wenn sie ihren Hunden rufen, von sich zu geben. An Orten, wo man nicht pfeifen, nicht klopfen und nicht reden 20 darf und um der Sachen willen, die da verhandelt werden, unter Kindern oder erwachsenen Leuten tiefe Stille erhalten sollte, lassen oft auch die gutmüthigsten Aufseher diesen Ton mehr oder weniger laut von sich hören. Nießen.

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Wenn jemand ein Reitz in die Nase kommt, der demjenigen gleich ist, den der Tabak auf die Nase eines Nichtschnupfers macht, so muß er nießen. Gähnen. Wenn man gähnt, giebt man zuzeiten einen den Singtönen 30 ähnlichen Laut hervor, den die Bauern das Schlaf lied heißen. Der H a n d s c h l a g . Auch der liebe Handschlag giebt einen Menschenton, ich will ihn nicht vergessen, er ist das alte Zeichen der Treue und des biedern Glaubens an das Worthalten des Mannes, der etwas ver- 35

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sprachen hat; er ist das alte heilige Zeichen der Freundschaft beym Grüßen und B'hüten, beym Kommen und Gehen. Ihm folgten die Küsse. - Wäre der Handschlag nur immer geblieben ach! er konnte nicht bleiben, er ist Kraftäußerung der unge5 schwächten Mannheit, er flieht die marklosen Knochen und noch mehr die Ursachen im Lande, die die Knochen marklos und die Mäuler verbissen machen. - Kommet, Küsse! kommet doch nicht in die Winkel des Landes, wo ihr noch nicht seyd, wo der Handschlag noch ist, wo die Ursachen noch nicht da sind, die die Kno10 chen des Kindes marklos machen, ehe es ein Mann ist. Mit den F i n g e r n s c h n e l l e n . Das Schnellen mit den Fingern ist für Kinder eine Übung, die Kräfte derselben zu versuchen; für größere Buben ist es oft, wie das Kopfaufwerfen, das Maulhängen und manchmal auch das is Pfeifen ein Zeichen des Unwillens über das, was man ihnen befohlen, und des Widerwillens gegen den, der es ihnen befohlen hat. Mit den F ü ß e n s t a m p f e n . Der Mensch, wie er gewöhnlich gezogen ist, stampft selten mit den Füßen. Doch zeigt sich der Trieb dazu beym physisch kraft20 vollen und ungezogenen Menschen frühe. - Laß dein Kind nur recht eigensinnig werden, es kömmt dir dann gewiß zum Stampfen, und wenn's einmal ist und du es ihm nicht derb abgewöhnst, so wird es dir verheuratet und als Großvater sicher noch stampfen. Aber Gottlob hilft die liebe Natur viel zum Abgewöhnen 25 dieses Fehlers, indem sie gegen das stampfende Kind unerbittlicher ist, als jähe Mütter, und diese Kraftäußerung des verwöhnten Eigenwillens ist im allgemeinen so sehr wider das natürliche Brodt- und Fleischverdienen und wider die Kommlichkeit der Eltern, Lehrer und Schulmeister, daß man es den meisten Kin30 dem doch abgewöhnt, ehe es ihren Füßen völlig zur Gewohnheit geworden ist. Daher kommt es, daß eigentlich wenige Leute mit den Füßen stampfen, das Leimstampfen natürlich nicht mitgerechnet, das alle Bauern, wenn sie ihre Tenne wieder zurecht machen, treiben. 35 Doch giebt es noch hie und da und sogar auch unter Menschen, von denen man es nicht leicht sagen dürfte, daß sie nicht unter die wohlgezogenen Leute und unter die wohlgezogenen Stände im

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Lande gehören, merkliche und hörbare Spuren und Überbleibsel der Neigung, seine Willensmeynung durch Stampfen zu äußern, es giebt unter denselben noch hie und da einen Mann, der seinem Schuhtone in seinem Hause und in seinem Lande ein großes Gewicht zu geben sucht und zu geben weiß. Ernsthafter ist ein anderes Überbleibsel des Stampfens, wo die rohe Natur im tiefen Fühlen von Unglück und Leiden ihre Rechte gegen alle Erziehung und gegen alle Sitten behauptet. Auch sanfte Menschen können dahin kommen, beym Entsetzen über ein unerwartetes und herzdurchschneidendes Unglück mit den Füßen zu stampfen; noch mehr kann tiefes Unrechtleiden, besonders von Menschen, von denen man das Gegenteil mit Recht zu erwarten und zu fordern geglaubt hätte, eben diese Würkung hervorbringen; und endlich kann auch das schrecklich und plötzlich erwachende Bewußtseyn, sich selbst ein großes unerträgliches Leiden zugezogen zu haben, den Menschen zur Wuth über sich selbst und zum wilden Ausdruck derselben, zum Stampfen mit den Füßen bringen. Treten. Bey den Soldaten ist das Treten so taktmäßig in Ordnung gebracht, daß man jeden Tritt einer ganzen Reihe auf einen Schlag hört. Den Tritt eines einzelnen Menschen hört man, wenn er baarfuß ist, kaum; aber wenn er genagelte Schuhe oder Holzschuhe trägt, so hört man ihn gar leicht. Auch bey den meisten Webstühlen hört man den Tritt des Webers, mit dem er allemal nach jedem Wurfe seines Schiffleins einen Theil der Fäden heruntertritt. Auch wenn einer mit dem Schuhe eine Nuß auftritt oder ein Schneckenhaus vertritt, so hört man es. Einige Töne, die der M e n s c h hervorbringt und hört, sind Folgen seiner Arbeit, seiner Berufsgeschäfte. Man hört den Schmied schmieden, den Schlosser feilen, den Schuhmacher Leder klopfen, den Zimmermann Holz behauen und Nägel einschlagen, den Schleifer schleifen, den Metzger Fleisch hacken, den Kiefer Fässer binden, den Mäher die Sense tängeln und wetzen, den Drescher dreschen, u. s. w. Man hört den Organisten orgeln, den Trompeter die Trompete blasen, den Tambour trommeln, den Geiger im Wirthshause und oft auch die Bettler

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vor der Thüre geigen; man hört unter den Händen der Menschen Claviertöne, Harfentöne; man hört Glocken läuten, Schellen klingeln, Kanonen lösen, Wagen fahren, Kutschen rasseln, u. s. w. Töne, die von v i e r f ü ß i g e n T h i e r e n herkommen. Man hört das Pferd wiehern, gehen, trappen, galoppiren, scharren und stampfen. Man hört den Ochsen brüllen und trampen; man hört das Schaf blocken und zu Zeiten mit einem andern Schafe stoßen. Man hört den Hund bellen, heulen, Knochen verbeißen und 10 Wasser läppen. Man hört die Maus pfeifen und Mäuse und Ratten zwischen den Wänden hinan und hinunter klettern und Löcher ins Holz nagen. Man hört die Katze miauen. Man hört den Esel sein I - a tönen, is Man hört das Schwein grunzen u. s. w. 5

Töne, die man von V ö g e l n h ö r t . Man hört vor allem aus ihre Stimme und diese ist sehr verschieden. Die Henne gakset, wenn sie Eyer gelegt hat und glucket, wenn 2o sie ihre Hühnlein (Küchlein) lockt, der Hahn kräht, die Gans schnattert, der Storch klappert, der Truthahn kollert, der Papagay schwatzt, die Turteltaube lacht, die Eule schreyt uhu, der Gukuk schreyt kuck-kuck. Einige Vögel, ζ. B. die Meise, die Amsel, der Fink, der Distelfink, der Zaunkönig singen; den Ge25 sang der Lerche heißt man trillern und denjenigen der Nachtigal schlagen. Den schönsten Vogelgesang hört man an schönen Frühlingsmorgen in windstillen Wäldern; er ist äußerst verschieden und hat für das Menschenherz unendlichen Reiz; es singt aber auch 30 kein Vogel, welcher Fleisch ißt und keiner, der ein Pfund wiegt. Ich möchte für sie singen : Arm und klein ist meine Hütte, Doch ein Sitz der Fröhlichkeit etc. Töne, die die I n s e k t e n 35

hervorbringen.

Im Sommer hört man Bienen, Wespen, Fliegen und Käfer auf Bäumen und Blumen und im Grase herumsumsen; man hört die 27

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Grille zirpen; man hört zu Zeiten den Käfer in der Wand im Holz bohren, welcher darum Todtengräber oder Todtenuhr heißt, weil die gute liebe Vorzeit, die nicht wußte, wo dieser Ton herkommt, ihn in ihrer Einfalt für das Schlagen eines Geistes an den Wänden und darum für einen Vorboten des Todes hielt. - Manches alte 5 Mütterchen ist ob diesem armen Käfer in den Wänden so sehr erschrocken, daß es um des Schreckens willen vor der Zeit gestorben ist. Sollte eines von allen wieder kommen, so würde es sicher diesen Aberglauben nicht rühmen, der sie ins Grab gebracht hat, und es wäre sicher nicht der Meynung, daß der Aber- 10 glauben wie die Gottesfurcht zu allen Dingen gut sey und daß man dem Volke keine Art desselben aus dem Kopfe schwatzen soll. Es ist freylich wahr, in einem Narrenhause muß man Leute, die sich einbilden, sie seyen von Glas oder von Butter zusammengesetzt, es glauben lassen und sich in allem, was man bey ihnen 15 thut und redet, darnach einrichten; aber mit dem ist doch nicht gesagt, daß man alles, was einen menschlichen Athem hat, von Kindesbeinen auf behandeln müsse, wie wenn es von Glas oder Butter zusammengesetzt wäre. Nein! es ist nicht die Ordnung des Menschengeschlechts, durch des Aberglaubens eckle Todtenfarbe 20 zum Recht und zur Ordnung hingescheucht und hingespenstert zu werden. Von Mosen an bis auf Christum haben alle Weisen und Edlen das Menschengeschlecht dahin zu bringen gesucht, daß dieser Heidenzustand des Volks nicht ewig also bleibe. Töne, die die Amphibien h e r v o r b r i n g e n . 25 Die Fröschen quaken, die Schlangen zischen; eine große Schlange, aber nicht in unserm Welttheile, hört man klappern. Töne, die die leblose N a t u r h e r v o r b r i n g t . Wenn der Regen in starken Tropfen a u f das Dach fällt, so hört man denselben unter dem Dach. Wenn der Wind die Regen- 30 tropfen an die Fenster und Fensterläden antreibt, so hört man sie daran anschlagen. Am stillen Seeufer, im stillen Brunnenbett, und wo immer liegendes Wasser still steht, hört man die Regentropfen mehr oder minder, je nachdem sie groß oder klein sind, darein fallen. Wenn einer beim angehenden Regen unter einem Baum steht, 35 so hört er die Regentropfen auf die Blätter des Baumes fallen; nach einer Weile fallen sie von den Blättern ab und werden im

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Herabfallen von Blatt zu Blatt immer größer und so schwer, daß er sie jetzt gar leicht auf den Boden fallen hört; aber dann hat er, insonderheit wenn noch der Wind hinzukömmt, Zeit, vom Baum weg ins Freye zu gehen, sonst lernt er, was das heiße, vom Regen 5 in die Traufe kommen. Wenn die Regentropfen gefrieren und als Riesel oder als Schloßen aus den Wolken herabfallen, tönen sie auf den Dächern, an den Fensterläden und wo sie anschlagen, gewöhnlich sehr laut; und die Wolken selbst, die ein solches Gewitter hervorbringen, 10 tosen oft so stark, daß man sie Stunden weit hören kann. - Das Schneyen hört man nicht, aber den gefallenen Schnee hört man girren, wenn er stark gefroren ist und man über ihn hingeht. Man hört den Schnee auch, wenn die Knaben ihn in Ballen verarbeiten und dieselben einander an oder an die Wände werfen. Man hört is den Schnee, wenn ihn sein eigen Gewicht von Thürmen und steilen Dächern herunterrutschen und auf den Boden fallen macht. Am stärksten hört man ihn an steilen Gebirgen, wenn er im Frühlinge, wie von den Thürmen und Dächern durch sein eigen Gewicht gestoßen, in ungeheuern Massen herabrutscht und im 20 Rollen und Rutschen Bäume, Felsenstücke und Hütten von ihrem Platz mit sich an den Fuß des Berges herunterreißt. Tiefe Bäche, die wenig Fall haben, geben in ihrem Laufe beynahe keinen Ton von sich; Bäche, deren Wasser nicht tief ist, hört man, insonderheit wenn sie im Grien laufen, über ihren 25 Grund rieseln, und je stärker sie Fall haben, desto mehr hört man sie darüber hinrieseln und darüber hinrauschen; wo das Wasser über Wuhren und Schwellen hinab auf Räder geleitet wird, da rauscht es, und wenn es das Rad treibt, so vermischt sich sein Rauschen mit dem Wirbeln des Rades. Wenn ein Bach über eine 30 steile Felsenwand hinunterlaufen muß, so entsteht ein Wasserfall, der stärker oder schwächer rieselt, rauscht, tost und sprudelt, je nachdem seine Felsenwand hoch ist, je nachdem er mehr oder minder Wasser hat und je nachdem an der Felsenwand hervorragende und im Becken herumliegende Felsenstücke seinem Lauf 35 im Wege stehn. Waldbäche - Bäche, die durch wilde, waldige, bergige und felsige Gegenden laufen, tosen und rauschen, wo sie sich zwischen Steinen und Felsen durchtreiben müssen, wie kleine Wasserfalle. Nach einem starken Regen laufen die Bäche, insonderheit in 27*

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den Berggegenden, plötzlich an, bringen oft mit großem Getöse Bäume, Wurzeln, Bretter, große Steine, selbst Felsenstücke mit sich, reißen Dämme ein und nehmen rauschend, wirbelnd und rieselnd über Wiesen und Felder, zwischen Häusern und Scheunen ihren Lauf. 5 Die Seen geben bey stillem Wetter keinen Ton, aber beym Sturmwinde werfen sie tönende Wellen, die am steilen Ufer rauschend zerplatzen und abprellen und am ebenen Ufer sich mit weniger Geräusch rieselnd verlieren. Wenn der See gefroren ist und das Wasser unter dem Eise 10 sinkt, daß zwischen ihm und der Eisdecke leerer Raum ist, so beugt sich gewöhnlich die letztre, wirft große Spalten, und die Luft, die zwischen dem Eis und dem See ist, erzeugt dann einen Ton, der dem Ton eines brüllenden Ochsen gleich ist; man sagt dann : Der See brüllt. 15 Der Wind sauset und brauset, und wenn er im Sturm in die Enge getrieben, sich durch Ritzen und Spalten durchdrängen muß, so ist sein Ton nicht selten eine Art von Pfeifen. Wenn er mit Gewalt an etwas bewegliches anstößt, so veranlasset er verschiedene Töne, je nachdem das, was er bewegt, einen Klang oder 20 Ton hat. Nahe an einem Baume hört man bey leisem Winde Blätter rauschen; bey stärkerm Winde bewegen sich die Äste des Baumes, dann vereinigt sich das Rauschen der Blätter mit dem Rauschen der Äste und wird stärker. Beym Sturm wanken die Wipfel 25 und auch der Stamm bewegt sich bis an und über seine Mitte hinab; oft bricht dann der Baum in der Mitte entzwey, und öfter noch reißt ihn der Sturm mit der Wurzel zu Boden. In beyden Fällen kracht sowohl der gebrochene als der ausgerissene Baum, und wenn er die Erde berührt, so platzt er, daß der Boden zittert. 30 Seine brechenden Äste schmettern dann, und ihr Schmettern vermischt sich im Widerhall des Waldes und der Berge mit dem Krachen und Platzen des fallenden Baumes. Wenn der Wind an nicht fest angemachte Fensterladen und offene Fenster, auch an nicht fest verschlossene Thore und Thüren anstößt, so macht er sie in 35 ihren Angeln girren, an den Wänden anklaffen, und die Fenster, wenn ihre Scheiben brechen, klingeln. Im Sturm wirft der Wind Ziegel und Kamine von den Dächern, und diese geben fallend einen schmetternden und klingenden Ton.

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Der Donner knallt und rollet im Widerhalle der Berge. Auf hohen Bergen sieht man oft die schweren Gewitterwolken unter sich und hört den Donner unter seinen Füßen. Bey mehrern Strahlableitern sind am Ende derselben Glöck5 chen befestigt, die, wenn sich das Gewitter nähert, zu klingeln anfangen und fortklingeln, bis es sich wieder entfernt. Auf dem Lande machen die Bauern auf Bäumen oder auch auf Stangen oft verschiedenartige Figuren fest, die, wenn der Wind daran weht, einen Klapperton geben, die Vögel zu verscheuchen; 10 oft binden sie auch zu gleichen Zwecken Schindeln an Schnüre, deren Zusammenstoßen ebenfalls Vögel verscheucht. In den Windbüchsen treibt die zusammengepreßte Luft das, was ihr im Wege steht, mit einem Knall heraus. Auch die Windmühlen verursachen, wenn sie von der Luft is getrieben werden, einen sehr starken Ton. Zum Kornreitern haben die Landleute eine Maschine, die einen rasselnden Ton hat, indem sie durch die in ihrem Innern stattfindende Bewegung der Luft das leichte Korn von dem schweren absondert und weiter als das lezte hinauswirft. 20 Wenn Winde von mehrern Seiten zusammenstoßen, so treiben sie sich oft in einem Wirbel herum, heben dürres Laub, dürres Heu und andere leichte Sachen in die Höhe, welche dann, wenn sie sich an einander reiben, ein Rauschen veranlassen. Zuweilen wird die Gewalt solcher Wirbelwinde so groß, daß sie auch schwere 25 Körper in die Höhe heben, daß sie Dächer abdecken, Bäume ausreißen und in den Lüften mit einem Getöse, das mehr oder minder dem Donner nahe kommt, eine ziemliche Strecke forttragen. Es ist ein sehr großer U n t e r s c h i e d unter den Tönen überhaupt. 30

Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen einer Menschenstimme und einem Löwengebrülle, zwischen dem Grunzen des Schweins und dem Bellen des Hundes, zwischen dem Trillern der Lerche und dem Krähen des Hahns, zwischen dem Lachen der Turteltaube und dem Schlagen der Nachtigall, zwischen dem Wie35 hern des Pferdes und dem Blöcken des Schafes, es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen dem dumpfen Ton eines tannenen Brettes und dem hellen Klang einer ehrnen Glocke, zwischen dem Schlage des Hammers, zwischen dem Ton des Holzspaltens und

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dem Ton des Holzsägens, zwischen dem Tone, den es hervorbringt, wenn man ein Roßeisen zurecht schlägt, und demjenigen, wenn man eine Waldsäge feilt, zwischen dem Plätschern des Wassers, dem Fallen des Baums, dem Brechen des Glases etc. Auch unter den Tönen, die gleiche Namen haben, ist der Unter- 5 schied unendlich groß. Alles heißt reden, aber des Redens Töne sind namenlos ungleich; eine Nation redet nicht wie die andere, in einer Nation redet eine Provinz nicht wie die andere, in der Provinz reden Leute, die innert einem Thore wohnen, eine eigene, und Leute, die 10 außer demselben wohnen, eine andere Sprache. Nicht nur das ein und eben derselbe Mensch redet heute nicht, wie er morgen redet, er redet anders, wenn er ruhig, und anders, wenn er im Zorne ist; er redet anders, wenn er betrübt und in Sorgen, und anders, wenn er froh ist und lacht, er redet anders, wenn er ge- 15 Sund, und anders, wenn er krank ist, anders, wenn er nüchtern, und anders, wenn er betrunken ist; oft klappert er wie ein Storch und schnattert wie eine Gans; oft hält er sich still wie eine Maus, wenn Jemand um den Weg ist, von dem er meint, er könnte ihm einen Mund voll Brot oder einen Kreuzer schaden, wenn er sein 20 Maul aufthäte. Auch die Töne des Lachens sind vielseitig verschieden. Vom Lächeln des Kindes an, das man mehr sieht, als hört, bis zu dem Lachen, von dem die Bauern sagen: ich habe mich fast todt lachen müssen, ist eine Stufenfolge von Tönen, deren Unterschied 25 groß, aber doch nicht so groß ist, als derjenige von dem Seufzen des gekränkten, stillweinenden, und dem Mördergeschrei eines oft nicht einmal leidenden, sondern sich nur fürchtenden unbehülflichen Menschen. Weit mehr als die Töne des Lachens sind die Singtöne verschie- 30 den; an denselben unterscheidet man vorzüglich ihre Höhe und Tiefe; aber auch bey einem gleich hohen Tone ist ein sehr großer Unterschied zwischen einem Kinderton, einem Weiberton und einem Mannston - und auch der gleiche Mensch kann einen gleich hohen Ton dann noch verschieden hervorbringen, er kann ihn 35 stärker, schwächer, dumpfer, heller, lieblicher, roher, gedehnter, kürzer etc. hervorbringen. E s ist ein Unterschied zwischen dem Ton, wenn der Schmied

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das Eisen auf der Mitte des Amboßes breit, oder wenn er es auf den Hörnern desselben krumm schlägt, und wenn er mit einem schweren oder einem leichten Hammer auf das Eisen zu schlägt. Es ist ein Unterschied im Ton, wenn der Tischmacher mit dem 5 Rauhobel oder mit dem Glatthobel hartes oder weiches Holz hobelt oder einen Ast durchhobelt. Es ist zwischen dem Ton einer Wassersäge, einer Waldsäge und einer Handsäge ein Unterschied, den man gar leicht bemerken kann. 10 Man unterscheidet im Schlachthause am Ton, ob der Mezger mit dem Haumesser in Fleisch, Knochen, oder in das Holz der Haubank hineinhaut. Es ist ein Unterschied im Ton, wenn der Kiefer ein großes oder ein kleines Faß bindet; und hinwieder, wenn ein Faß oder eine i5 Bouteille, die man anschlägt, voll, halbvoll oder leer ist. Es ist ein Unterschied am Ton, wenn der Mäher seine Sense nahe am Worb, wo sie breit ist, oder gegen die Spitze zu, wetzt. Es ist ein Unterschied des Tons, ob ein Donnerschlag nahe oder fern sey. 2o Es ist ein Unterschied zwischen dem Tone des Fallens eines Baumes, wenn er nur 30 Schuhe hoch und anderthalb Schuhe dick, oder wenn er 80 Schuhe hoch und 4 Schuhe dick ist. So ist ein Unterschied im Tone eines Steins, den man ins Wasser wirft, wenn er 3 Pfund schwer, oder wenn er 30 Pfund schwer ist. 25 Es ist ein Unterschied im Ton, wenn ein Pferd im Schritt, im Trapp oder im Galopp läuft, und hinwieder, wenn nur ein Pferd oder mehrere auf diese Art laufen. Es ist ein Unterschied im Ton eines langsam fahrenden, schwer beladenen Wagens, und eines daherrasselnden leichten Gefährtes, 30 und hinwieder ist ein Unterschied im Ton, wenn man ein Gefährt näher kommen oder sich entfernen hört. Wenn mir der Wind an den Rücken weht, so höre ich das stärker, was hinter mir tönt; wenn er mir ins Gesicht weht, so höre ich das stärker, was vor mir tönt. 35 In der grimmigsten Kälte und in der stillen Nacht tönt alles viel lauter als bey warmer Witterung am Tage, und besonders, wenn es regnet. Alle Töne, die in ihrer Eigenheit und in ihrer Höhe gleich sind, sind schwer zu unterscheiden.

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Wenn zwey Rosse im Stalle sind und eins von beyden wiehert, muß einer sein Roß wohl kennen, wenn er wissen will, von welchem der Ton herkomme; doch kann man es, wenn man recht darauf Achtung giebt, aber man muß Augen und Ohren zusammen brauchen, wenn man das recht lernen will. 5 Es ist eben so schwer unter vielen Jagdhunden allemal richtig zu kennen, der bellt, aber da der Jäger sie oft und lange unter den Augen hat, wenn sie bellen, so vereinigt sich der Eindruck ihres Lauts mit ihrem Bild in seinem Geiste, und so kommt er dahin, daß er, wenn er auch zwölf Hunde im Stall hat, einen jeden an 10 seiner Stimme kennt, wenn er ihn auch nicht sieht. Am Ton hinter der Wand kann man erkennen, ob Mäuse oder Ratten an derselben hinauf und herunter klettern - doch nicht immer, - eine große Maus und eine kleine Ratte können hinter der Wand, Tons halber, im Klettern ziemlich gleich thun. Und 15 dann ist noch dieses : Die Kraft, an ähnlichen Tönen die bestimmte Ursache, woher sie kommen, genau zu unterscheiden, bildet sich, wie wir oben schon bemerkt haben, am besten, wenn man das, so man gehört hat, hintennach auch s e h e n und sich überzeugen kann, ob einen der Ton, den man gehört hat, in Rücksicht auf 20 seine Ursachen, nicht irre geführt habe; diese Erprobung (Verification) kann man bey den Mäusen und Ratten hinter den Wänden nicht leicht vornehmen, und kann also, insonderheit wenn es einen ob R a t t e n und Mäusen grauset, oder wenn man sich vor ihnen fürchtet, oder wenn es tief in der Nacht und alles still ist, 25 leicht dahin kommen, sich einzubilden, man höre große Ratten wandeln, wo sicher nur kleine Mäuse herumspazieren. Überhaupt behüte einem Gott die Augen! - Wenn einer eines von beyden, die Augen oder die Ohren allein haben müßte, so würde man mit den Augen, Wahrheits halber, gar viel weiter kommen, als mit den 30 Ohren - am sichersten aber ist es, wenn man beyde zusammen anspannen kann, und das kann ja ein jeder, der beyde gesund hat; aber nicht ein jeder t h u t es, im Gegentheil, wir probieren oft, mit den Ohren aufzufassen, was wir mit den Augen erkennen sollten, und hingegen mit den Augen zu ergründen, was wir mit 35 den Ohren auffassen sollten.

Antwort auf neun Fragen Herbarts über die Methode Um Mitte 1803

Antwort auf neun Fragen Herbarts

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[1· Frage], Wie alt sind im Durchschnitt die Kinder, wenn mit ihnen Elementarbücher angefangen werden? Wie alt sollten sie ohngefehr seyn? 5 Ant[wort]. Die Umstände, unter denen sich das Etablissement organisirt hat, sind Ursache, daß die mehrsten Kinder durchaus nicht in einem für die Methode vorzüglichen Alter da sind. Das vorzüglichste Alter, den Elementarunterricht als S c h u l u n t e r r i c h t zu betreiben, ist vom sechsten bis in das io zehnte Jahr. Als Haus- und Mutterunterricht können die ersten Anfange davon nie zu frühe betrieben werden. Das Buch der Mütter, wenn es vollendet, ist in seinen Anfangen und in der Hand der Mutter, die seinen Geist gefaßt hat, das Buch der Wiege. - So wie das Kind seine Sinne brauchen lernt, kann die is Mutter ihm den Eindruck dessen, was auf seine Sinne würkt, durch das Zeigen desselben verstärken. So wie es reden lernt, kann sie ihm das, was an ihm und um es ist, benennen und es ihr die Benennung desselben zurükgeben machen. Es muß nicht drei Jahr alt sein, so kann die Mutter ihm die ersten Funda20 mente des Zählens: daß es nur eine Nase, nur einen Kopf, hingegen zwei Augen, zwei Ohren hat, begreiflich machen. Und so bald seine Hand auch nur ein wenig Festigkeit hat, schon zwischen dem vierten und fünften Jahr, kann man dasselbe nach allen Richtungen gerade Linien ziehen lassen; mit dem, daß sie 25 dahin kommt, dasselbe eine horizontale und eine perpendikulare Linie gut machen zu können, hat sie schon sehr viel gethan. Eben so ist es leicht, das Kind schon vor dem Schulalter Augenmaßes und Handshalber diese Linien in zwei, drei, vier gleiche Theile abzutheilen. Und da es wichtig ist, daß der Unterricht des 30 Menschen im jugendlichen Alter nicht in ein einseitiges Beschäftigen des Kopfes ausarte, sondern der ganze Mensch mit allen seinen Kräften in Thätigkeit gesetzt werde, so ist offenbar, daß die Stellung der Mutter, mit dem Kinde zu den Sachen hinzuzugehen, von denen sie redet, es dieselben holen, auflesen, sam-

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Antwort auf neun Fragen Herbarts

mein, aufbehalten und ordnen, und mitten im Sammeln, Ordnen und Aufbehalten derselben in den Gefühlen der Freude, der Ruhe, des Dankes und der Liebe existiren zu machen, vorzüglich gut ist und als Fundament einer wahren Schulführung zum Grund gelegt werden muß. 5 2te Frage. Das Buch der Mütter wird bey uns nicht bloß als Übung, genau zu bemerken und sich bestimmt über das Bemerkte auszudrücken, sondern auch dazu gebraucht, daß die französischen Knaben durch dasselbe deutsch, und die deutschen französisch 10 reden lernen. Auch ist es gar nicht die Meinung, daß wir die Übungen des ersten Heftes dieses Buches ununterbrochen fortüben. Wir schieben im Gegentheil mit jeder Übung des Redens über den Menschen auch Übungen im Reden über andere Gegenstände, die die Bonder umgeben, ein, und behandeln so den gan- 15 zen Umfang des Redens über den Menschen bloß als eine mit Bestimmtheit aufgestellte Form, die das Kind im Reden über alle übrigen Gegenstände, die in seinem Gesichtskreis sind, allgemein anwenden und sich geläufig machen muß. Frage 3 und 6. 20 Es sind gegenwärtig hundert Kinder hier, die in drei Klassen getheilt sind, von denen jede wieder in drei Unterabtheilungen getheilt ist. So wie jedes Kind in irgend einem Fache den andern voreilt, findet es die Abtheilung, in die es gehört. Fr[age] 4. 25 Da das Buch der Mütter durchaus noch nicht vollendet ist, so ist die Stuffenfolge des Vormarsches von ihm zu allen Arten von Anwendungsunterricht noch nicht zu bestimmen. Wir bearbeiten gegenwärtig das Fundament des Zusamentreffens dieser beyden Gegenstände, das Diktionär, und glauben dadurch große Er- 30 leichterungsmittel des Lernens aller Wissenschaften zu finden. Was aber unabhangend von diesem jetzt schon wahr ist, ist, daß die intensive Kraft für das Lernen aller Wissenschaft durch unsre Elementarübungen auf einen Punkt kömmt, der die Erlernung aller Arten von wissenschaftlichem Unterricht auf eine ent- 35 scheidende Art erleichtert.

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Frjage] 5. Die Stuffenfolge des Unterrichts in der Anschauungslehre der Zahl- und Maaßverhältnisse ist mit aller Umständlichkeit in den Heften der Zahl- und Maaßverhältnisse beschrieben. Ich lege 5 Ihnen einige Proben bey, um den Punkt zu bestimmen, auf welchem einige der besten meiner Schüler in der Anwendung der Anschauungslehre der Zahlverhältnisse stehen. Die Stuffenfolge der Anwendungsübungen dieser Anschauungslehre aber ist im allgemeinen so wenig vollendet, als die io Stufenfolgen der Anwendungsübungen des Buchs der Mütter. Indessen sind die Fertigkeiten, die durch die Elementarübungen hierin erzielet werden, so groß, daß man in verschiedenen Anwendungsfachern durchaus wenig hinzuzusetzen hat. Nur muß ich, in so fern das A. B. C. der Anschauung^ ala is Kunstbildung, folglich auch als Elementarbildung zum Zeichnen angesehen werden soll, noch dieses sagen: daß diese Bildung so wenig ein mahlerisches Genie e r z e u g t , als irgend eine andere. Aber das Kind, bey dem Genie da ist, wirft die Formen unsrer Übungen schnell weg und behält nur die Kraft des Verhältnis20 gefühls, das bey ihm durch sie erzeugt worden ist. Indessen würken diese Mittel auf die Masse der Kinder dahin, daß die Linearzeichnung im bürgerlichen Leben dadurch ganz gewiß so allgemein gemacht werden kann als die Schreibkunst. Fr[age] 7. So weit die Methode als Elementarbildung geht, bedarf sie jeder Mensch. Sie lehrt nichts als bemerken, urtheilen, reden, rechnen und messen, und in so weit als sie dadurch innere Kräfte wecken und nicht äußere wissenschaftliche Resultate erzielen will, bedarf sie das Kind des Bettlers wie der Sohn des Fürsten. 30 Sie bildet beyde durch ihr Wesen mit gleicher Kraft an den Mittelpunkt ihrer Lage und ihrer Stellung. Sie wird und muß ihrer Natur nach den Bauren zur Vollkommenheit in der Besorgung seiner häuslichen Geschafften emporstreben machen, wie sie den Sohn des Fürsten zur Vollkomenheit emporstreben machen wird. 35 Meine Anfangsprobe ist indessen in Rücksicht auf die allgemeine Anwendimg der Methode wie ein Tropfen Wasser ins Meer. Aber sie ruft und bewirkt vielseitig andere Versuche, und ich selbst will auch von dieser Seite für die Zukunft nicht unthätig bleiben;

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Antwort auf neun Fragen Herbarts

mein großes Ziel ist, die Methode noch auf meinem Gut für die Bildung der niedersten Klasse von Bauern und Fabrikarbeitern anzuwenden. Fr[age] 8. Alle Institute stehen vermöge ihres Wesens hierin der häuslichen Erziehung und den Mitteln, die diese zu diesem Zweck giebt, weit nach. Wir fühlen dieses Nachstehn und thun alles, uns untereinander die Frage praktisch aufzulösen: Was kan in unserm Hause vom Morgen bis an den Abend gethan werden, die guten, sittlichen und wirthschaftlichen Fertigkeiten des gesellschaftlichen Zusammenseyns künstlich zu beleben? Ein die Humanität und die Kraft dieses Zusammenseyns begünstigender Umstand, der der Methode eigen ist, ist dieser, daß jedes Kind leicht und bald der Lehrer des andern werden kann. Und dieses ist wesentlich eine vorzügliche Übung der reinsten Humanität im bürgerlichen Leben und eine zwingende Bildung zur Leidenschaftlosigkeit und zur Überwindungskraft seiner selbst, durch die die höchste Weisheit des Lebens erzielt wird. Ein Kind, das es über sich nehmen will, fünf, sechs andere Kinder ohne Beyhülfe eines obern Lehrers in seinem Fache zu lehren, muß, wenn es dieses mit Erfolg t h u n will, erstens die ganze Kraft der Sache, die es lehren will, in sich selbst haben, es ist zweitens genöthigt, im Umgang mit seinen Nebenkindern heiter, schonend und zuvorkomend zu seyn; es muß sich durchaus darin üben, dem Schwachen nachzuhelfen, die Anmaßung zurückzustellen, die Aufmerksamkeit aller immer rege zu machen, die Ordnung unter ihnen zu erhalten und mitten unter allem diesem sicher ihre Liebe und ihre Anhänglichkeit sicherzustellen. Es ist kaum möglich, den Geist der häuslichen und bürgerlichen Weisheit, Vatersinn, Muttersinn, Brudersinn in der Unschuld dieses Alters besser zu gründen, als durch die Art, wie die Methode sie in die Lage setzt, selbst in diesem Alter väterlich und brüderlich an ihren Mitkindern zu handeln. Das ist in meinem Munde nicht eine Meinung, es ist durchaus eine Erfahrung. Fr[age] 9: Wird auch von Fabeln, Mährchen etc. im Institut Gebrauch gemacht? [Antwort]. Die Methode duldet keine Unterrichtsform, die

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Oberflächlichkeit, Genügsamkeit im Halbverstehen, Anmaßung einzusehen, was man nicht einsieht, im Kinde habituel machen und zu überwiegender Liebhaberey im träumerischen Bücher und Mährchenleben führen könnte. Wenn ich also gleich im 5 Ganzen der Erziehung den schicklichen und psychologischen Gebrauch von Fabeln und Erzählungen nicht allgemein verwerfe, so glaube ich doch, der Gebrauch derselben köne nicht als die Sache des Unterrichts angesehen werden. Ich habe einmal gesagt, meine Methode seye ein Spiel; man hat das Wort mißbraucht. Ich 10 wollte damit nichts sagen als, meine Methode psychologisire die Anstrengung und mache dadurch selbst die Fertigkeiten des lückenlosen Denkens und des tiefsten Ergründens l e i c h t . In dieser Rücksicht ist es, daß sie das Lernen zum Spiel macht. Aber so wie sie verhütet, daß die nöthige Anstrengung ihm nicht gegen is die Natur seines Geistes schwer gemacht werde, so will sie hingegen eben so wenig das Lernen zum Nachtheil der psychologischen Bildung der Anstrengung leicht machen, und in dieser lezten Rücksicht ist sie selbst der entferntesten Hinlenkung des Spielwerks mit aller Kraft entgegen. Die Methode ist es schon 20 dadurch, daß sie zu einer ununterbrochenen, anhaltenden, dann auch zu einer bestimmt fixirenden, alles willkührliche Umherschweiften ausschließenden Aufmerksamkeit zwingt, hingegen durch den Reiz der Mannigfaltigkeit dieses nothwendigen Aufmerkens und durch die Harmonie der äußern Eindrücke mit 25 dem Bewußtseyn der Vollendung der innern Erkenntnis derselben leicht und angenehm macht.

Anhänge

Pestalozzi Werke Bd. 15

I.

Anhang

Textkritik Der natürliche Schalmeister I. ipanbf^fjriffen 3 u m „Dïat. Êcfjulmflr." fïnb jroei DoIIflânbige ^)anbfcf)riftcn unb eine 2tnjaf)l flei* nerer 23or= unb Ttai^arBeifen erhalten geblieben. H 1 ifl bad Don φ ε ί η π φ OTorf ber Sfabfbibliotfjef IBinferftjur Permadjte Dîîfcr. gol. 209: @d ifl ein goliobanb, roeifjed (Schreibpapier, mit jaf)[reicf)en, mit Siegellaif auf= grflebfen größeren unb Eleineren Släffern unb 3 e i ( e ' n > öu^roegd Don Peflatojjid jpanb. (Sin Xifelblaft unb eine burd)gei)enbe Seifenjäfjlung fehlen. S a d ©ange fcfjeinf fφoπ ju Peflalojgid 3 e ' í c n nofbürffig geheftet ober gebunben tvorben gu fein: Diete 3 E í f e ' fìnb auf breite gälge geflebf. Sinige biefer gälje finb einem S t a t t entnommen, bad in rotem 2Iufbrutf bad ZBappen pon Cu je m unb bie ^inft^'f* in C u j e r n enthält. Cad erfle 23Iaff ifl ftärfer Pergilbt aid bie anbem unb am reiften Dîanbe befcf)âbigf; ed fφeinf aid Secïblaff gebient gu (>aben. 21ud bem OTfcr. fann mit Oic^cr^cit gefd)lc|Jen tperben, bag ber ¡Eejrf πίφ( in einem 3 u 9 e gefφrieben tourbe, fonbem ηαφ unb ηαφ, Permutile^ im Caufe Pon 3af>ren entflanben ifl. 2Benn 'Peflaloggi einen SinfaH fjaffe, fφrieb er φ η auf, balb in bie für bad 33ηφ beflimmten 33läffer, balb auf einen 3etfel. Oer 3 u (^ a n ö öer Sldfter, foroie Xcft unb & f ) r i f t Iaflen erFennen, bag bie einjelnen S l ä f f e r ηίφί überall in ber riφfigen ^Reihenfolge in ben (Sínbanb gebunben mürben, ©inige Seifen rourben Perfei>rf eingefφobeπ, anbere am falf^en Ort eingefeÇf. 21m . 3 m Porliegenben S r u i roirb baijer ber Hetfuà) gemaφf, ben Xeyf finngemàg gu orbnen. DJÍif 2Iudnaf)me ber ©inleitung (Tnb alle Sldfter oljne bie aufgeftebten ßänge ηαφ in brei Streifen gefalgf. Set)ffar(f) unb ^¡frae! fpreφen im 2lnfluf} an Ärüfie hj bapon, bag bie brei Äolonnen brei ©ange ober (Stufen ber 2Dortreif>en fá)eiben. Died trifft aber für feine einjige S e i f e unb für feine 2BortfamiIie gu. peflaloggi Ijaf Dielmefjr S p a l t e um S p a l t e forttaufenb befφrieben, Ijiebei freiließ über ben Kaum qeUgentiid) foroeit oerfügt, bag er einem jur Searbeifung in 2 i u d j ^ f genommenen Xätigfeitdroorf jum Poraud ben φΙα£ (7φεΓίε. S i e 2Dorffamilien roerben meiflend b u ^ bad £àtigfeifd= roorf eingeteifef; Pereinjelt fleljf ein Jpaupfroorf ber ©ruppe aid î i t e l Por. 2Denn α υ φ bie Stammformen fafl bu^roeg juerfl angeführt roerben, ftnb ber jtoeife unb briffe (Sang fjäufig ineinanber perrooben; ηίφί feiten fjat Peflaloggi fogar bie S e n f engen ben 2Inroen= 2S*

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1. Anhang

bunge=©â$en Dorangefiellt. S i c 2Bortfamilien roerben in alpljabef^er Dieil>enfolge angeführt, unb jaf)[cci(f)c ipinroeife Peflalojjie (Sutf)(iabcn, 3 a ()I c n u n f 3 c ^ c n ) weifen Pergeffenen unb fpäter aufgenommenen 2Börtern ben rid)(igen PlaÇ an. ÎDenn im OTfcr. troÇbem bie a[pt)abe(i|'tf)e ^Reihenfolge gelegentüd; πίφί innegehalten roirö, i ft bae íiirrf) ben ©ang ber 2irbeit unb ben 3u(lanb bee Jlîfcr. erflärlirf). Ilm alle 2Bórter Ιείφί auffînben ju fönnen, F)âlt ber Dorliegenbe SIbbrucf bic alp[)a¡ befifφe ¡Reihenfolge αηφ ba inne, roo bae 9ïîfcr. bacon aí>roeití>f. S e r Ùbeif>d)t über bie 33erfeilung ber 2Börfer im OTfcr. bienf bie 2luffieHung, bie fût jebe (Seife angibt, roe^e 2BorffamiI¡en Don 'Peflalojji erroät)nf roerben. S i e ©rfjreibroeife folgt genau ber Peßalojgifcfjcn .Spanb mit 2Iuenat>me ber für bic lriti(á)e 2Iu0gabe geltenben 2ingle^ungen an bie heutige ^leφffφrcibung. 233o Pc|ìa= lojji in einer ÎBortgruppe nur geIegentIiφ Ilmlaute eerroenbete (5. S . in Zöortfamilie bloßen nur breimal ein beufliφeβ ö, fonfl immer o, bei feuern eü neben eu), rourben fie im Srucf bei ber betreffenben 2Bortfamilie fortroäfjrenb gefegt. ίΠίφί fiar ift ^Pejìalojjie ©φreibroeife ber 223órfer frei, bei, fein u. a. 3 Π aüermeiflen gallen fann παφ bem Äonfonant nur bae i) gelefen roerben, alfo fry, by, syn u. a., boφ finbet man 16.22 bey, 41.18 frey, 51.1 Seyns. Übereinflimmung mit ben anbem Sänben roirb bie getürmte gorm nur ba gefφriebeπ, roo fie bem heutigen munbarf^en ®ebrauφ eπffpriφf. jpâufïg fïnb im Dtfîfcr. ZDortgruppen, ja ganje ©palten fenfΓeφf geftrίφeπ, ofjne bafj ein ©runb für bie 2Iuemerjung ber Stellen ε φ φ ί ΐ ί φ i(í. ©οΐφ burφge|îríφene ©teilen betreffen oft roertoollen Xept, fo bajj bie εfreiφungen faum Don Peflalojji herrühren. 3 Φ oermute, ein 21bfcf;reiber ^abe (id) erlaubt, bie ©freíφuπgen Porjunehmen, um fίφer ju fein, allée abgefφrieben ju haben, ba bie gufammengehörenben Xejrtfcile balb im 23υφ, balb auf Ueffeln unb oftroeitjerjlreut ooneinanber gu fud)en finb. H j = ZB Zürich, Mscr. Pestai. 386/III α) (Sin Sogen golio, Don Pefialojji befφrieben, je jtrei ©palten mit Pier, bejiehunge> roeife fünf Unterabteilungen. S i e ßinteilung ifl burφ Ieiφfcβ CSinbrücfen ine Papier (mittele galjbeine ober berg[eiφen) ergeugt roorben. 2abelle mit 225 Xdtígfeiteroórtern, pon schallen αlpt)αbcfifφ georbnet bie zwingen. Siefe 2Bortreif)en flimmen [teilroeife fogar in ber ungenauen alpl;abefi|^cn ßinorbnung] ^¡εηιΐίφ genau mit ber ¡Reihenfolge ber 2Börter im D^at. ©φυΙπι(}Γ. überein. S i e oier ffolonnen, in bie bie ©palten eingeteilt finb, fragen jur Uberfφriff folgenbe 23uφjîaben: th pf m El. 3Qfiamf)ma[, rote bei schalten, (îei)f cor ben Pier Kolonnen ηοφ in einer eigenen ηίφί überfφriebenen Dîubrif einmal [bei spenden] ja, fonfl [in 51 gällen] nur a, jroeimal η [bei schweben unb tauen], S a e η fönnte απφ e fein. th pf m El Schallen j a j a ja Schählen ja η η η schalten a η η η schimmern ja ja S e r ©inn biefer XabeUe unb ber if¡ unflar. b) (Sin 23latt golio, auf ber 23orberfeite bie linfe Jpälffc eon pejialojgi bcfφriebeπ. S a e 35laff fiellt οι-πηυίΐίφ ein ©tücf ju einem ^jnljaCfsJDergeicfjiiie jum :Jíaf. (¡,d)uU m(lr. bar. S i e 3'ffcrn fíimmen πίφί mit ben ©eifenjatjlen in H j überein; fíe bejiel;en )1φ root)! eîjer auf bie |ϊφ in Ü ! bei ben ÎJerben off Porfînbenben ^inroeife Pon 1 bis 33 u. ά. 3 φ Permute, biefe 3 ' f f e r n enffpreφen einer Pon ^efíalojji aufgeflellten [πίφί erhalten gebliebenen] Xabelle, bie alle einem ïâfigFeiferoorf Poranjîellbaren Q3orfîlben enthielt,

Der natürliche Schulmeister

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(ab, an, auf, bei . . . kommen) eichten 2 2 - 3 2 Achtung, achtsam, äfern 35 Äferung backen 4 3 - 4 , 11 2 8 - 2 9 , 32, 34 Bekker Bekkerey baden 1, 3, 10, 28, 29, 35. bieten 1 (2, 3, 4, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18,) bis 30 bott wie o [ben] H j = Z B Zürich, Mscr. Pestai. 386/V S i n S l a t t unb ein 33ogen OitaD, blauee Schreibpapier, Peflalojjie .Spanb. S i e 3 U = orbnung gum 3ìat. Êdjulmfir. [äjjt fid) bamit recfjífertigen, bag in beiben Dlífcr. 2Borf> gruppen auf á^nlic^e 2írt bcbariMt iverben. S i e ©rroeiterung eineä SaÇee aus (leinen Anfängen ju einem jufammengefeÇten (SaÇgebilbe i fi für 'Peflalojjie Spraifjmet^obe fennjeicfjnenìi, t>g[. 33b. X I I I Öiefer 21uegabe 276.10«. 3 m 3iat. alb ifi es möglicfi, bag H , erfl nachträglich [ηαφ 1803] im 3ufamment>ang mit bem 2iuebau ber 3ITefI)obe entfianben i(l. Die erfîe (Seite bei Bogen« ijl mit 12, bie britie mit 22 paginiert ; ber ïejrt ber britten (Seite fcf)[tcgt \tbotf) unmittelbar an bie jroeite (Seite an. Der £ej:f betrifft bie üöörter festsetzen, festmachen, vergeben, zulassen, peinigen, klagen; er folgt in ber £ejrtfritif im 2lnfd)lu$ απ bie entfprechenben 2Bortgruppen. H 4 = Z B Zürich, Mscr. Pestai. 386/VI. Sine £age Don jroei Sogen roeißem Schreibpapier, Oftao. ^ e j l a l o y i « .Sjanb. Dîur (S. ι bie 4 " o n ® e r 5· § r o e · £inien befchriebcn, übriger Dîaum leer. Diefeä DÎTfcr. ifänqt Dermutlich mit H, jufammen; ee ί·Φ u m ^ie α^ηΐίφε Be^anblung einerfflortfamilieroiebort, ©er 2Borflautroirbin ber £e¡:tfritif im Utifchlug an werden mitgeteilt. H 5 = Z B Zürich, Mscr. Pestai. 386 a Dem Diät. Schulmflr. gugefchrieben. lImfαπgreiφer S a n b , in ßagen Don grauem unb meinem lu|j an bie Don ©feinmann aufgehellte ©ilbenreifje a f , b a f , d a f , f a f , . . . fyaí ^Peflalojji folgende 23erfe geft^rieben: W a s willt d u s c h a f f e n m i t soviel A f f e n , die u m h e r g a f f e n ? W i r f w e g die W a f f e n , g e h d o c h lieber schlaffen oder z u d e n S c h a f f e n u n d m a c h m i t ihnen dilderidum.

Die A f f o n k ö n n e n n i c h t s c h a f f e n , aie k o m e n u n d g a f f e n ; sie k ö n e n nur schlaffen, nicht hüten, den Schaffen n a c h t r a g e n die W a f f e n .

(Sin paar (Seiten roeifer Pom flehen bie 23er|e: O f t w e n n schlaffen die W a f f e n , g a f f e n viel A f f e n umher und fragen :

]. A n h a n g

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Gibt's nichts zu schaffen? - Die N a r r e n u n d Affen, eie fragen, als wären die W a f f e n geschaffen zum Schaffen, die N a r r e n u n d Affen! (ïinige 23erfe fïnb g a n j ofjne fieüungen, jum Seifpiel: Ich leide den Tod, gib mir doch B r o d u n d fall nicht in Sod!

nur

fpif'crifc^e 2Dort= unb (2i[benju|ammen= A m Siedenstikken, a m Strümpfestrikken a m Hemderflikken selbst erstikken. I n den L ü f t e n Pflanzen wiken, Vögel u n t e r Wasser [er]stiken u n d m i t H i r t e n Geißel zwikken, P f e r d u n d Stieren sehr erschriken.

Uni» inneben roelrfje £iefe in Sen einfachen 23erfen : Keine N o t h sollt je erheischen, d a ß die Menschen sich zerfleischen. 2Bieber anbete Xöne fdjlägt φε(ΐα1ο}}ί an in einem ©efang, ber (ϊφ $u bíφferifφer unb pf)iIofopt)ifAer jpöfje ergebt. 21uf einem 23laft bebanbelt S t e i n m a n n Sie Silbern reißen u d , b u d , d u d , f u d , gud . . . unb auf ber Dîûcffeite fjebt Peflalojji an mit feinein ©efang. 6 r fdjreibt, er ( Ι κ ί φ ί , er roieberfjolt. 2Iuf ber gegenûberliegenben (Seite greift er baé S t e r n a g[eíφfam ale ¡ Κ ε ί ^ φ ^ ΐ ηοφηιαΙ« auf, unb nun fφreibí er: U m dich zu schüzen vor dem Mißbrauch des Geists, u m dich zu schüzen vor dem Mißbrauch des Herzens, u m dich zu schüzen vor dem Mißbrauch der H a n d , vor dem Mißbrauch des F u ß e s : E n t z i e h n u r d e m Geist, entzieh n u r d e m Herzen, entzieh n u r der H a n d die N a h r u n g ! F ü h r ein Leben, das e n t n e r v e t d e n Geist, verödet das H e r z u n d e r l a h m e t die [ H a n d ! ] Nehre dein Fleisch, d a ß es fresse den Geist!

Nehre dein Fleisch, d a ß es fresse dein Herz! Nehre dein Fleisch, d a ß es vergifte dein B l u t ! Nehre dein Fleisch, ur (OTfcr. gol. 210). (äinlanfc Don gleit^cm gormaf rpie H , . Ì5iefer Sani» fictif eine 2Ibfrift bie Don ©epffarfí) unb 3 f r a c ' ermähnte Creifeilung beé ©foffee in 2Börfer, 2ínroenbungen unb £ef>ren inforoeit innegehalten, ale £>ir S t a f f e r ber Cringe ηαφ bu rift galten halbiert rourben. 2Iuf ben tinfen ©paiten befínben (ϊφ bie 2Bórfer unb ©á£e, auf ber ©patte recati finb Pefìaloggie (Senfengen eingetragen. 6β fφeínt, aid f>abe ®et)ffartf) nur biefe Stbft^riff Dorgelegen. ©eine 53efrf>reibung bee 3Iîfrr. ( © . 351) entfpricfjt Doltfommen h,. 2Die aus bem nad>fiet)enben S r i e f Ärüfie f)erDorget)f, ifl ber ©t^reibec Don h t Pfarrer ©eiger in Sifc^ofegeD. Ärüfi Ijaf in ber 2íbfcf)riff an einigen ©feilen 23erbef= ferungen angebracht. 2Iuφ würben ©feilen, bie Pfarrer ©eiger offen getaffen ober nur mit SIeiflift eingetragen ijaffe, Don Ärüfi ergângf. ©er im CUÌfcr. got. 2 1 0 mifgebunbene S r i e f tjaf folgenben 2Borftauf : Herrn Gamper in Winterthur. Hiemit erhalten Sie zur Einsicht das versprochene Manuskript: Der natürliche Schulmeister. Manuskript von Pestalozzi, verfertigt in Burgdorf in den Jahren 1801-1803, ins Reine geschrieben von Herrn Pfarrer Geiger in Bischofszell. Diesem Manuskript sind die meisten von mir herausgegebenen «Vaterlehren in sittlichen Wortdeutungen entnommen. Man ersieht aus dem Manuskript, daü es drei Sprachkurse enthält, nämlich: a) Wortbau, Ableitungen und Zusammensetzungen. b) Redensarten und Sätze zu den im ersten Kurse vorgekommenen Wörtern. c) daraus hergeleitete und daran angeknüpfte Lehren. Mir ist dieses Manuskript ein unschätzbarer Nachlaß des Seligen. Bewahren Sie ihn und überlegen Sie, wie er zum Heil der Jugend benützt werden könnte. Gais, den 28. Juli 1843 Ihr Freund Hermann Krüsi. ber 2íbfcf)ríft fïnb Don ben 16 ©eifen ber erfien oier Sogen © . 11-16 teer. folgen gtrei ineinanber gefdfjobene Sogen, Don benen nur ©. 1 - 6 Don frember ,Ç)anb befφrieben fïnb. 6 0 fjanbelf )"ίφ um eine groeite Qibfdjrift ber (ïinleifung. ©ie mug offenbar η α φ ber Don ©eiger beforgfen 2IbfcÇ>rift erfolgt fein, benn fie b e r ü í j ^ f i g f bereif« bie Don Ärüfi in h, gemaφfcπ 23erbefferungen. 3Iuf © . 7 finben (7φ, roieber Don anberer φαη&, bie beiben folgenben 3 e ' ' e n : «Der Natürliche Schulmeister enthält, so weit er vorhanden ist und vorliegt, in 640 Übungen einen Hauptteil des Wortschatzes des Volkes, alphabetisch geordnet und in seiner Verwendung» — jpier ^ ί φ ί bie Semerfung ab. ©eijffarti) f)af (ϊφ im Srucf eng an bie @eίgerfφc 2Ibfφriff gehalten, bDφ f;af er ©praφe unb Orthographie bem ©ebraucl) gu feiner 3eif angepa(jf unb munbarfM;e 2lud= brütfe in bie ©φrίfffpraφe überfragen. (Brot fîaft Brod, liegt fiatf lieget, finden fiati feinden, vom Baum (taff ab dem Baum, hören fiatf losen u. a.). 2Die eng fid) ©eijffarfl) an ©eiger hielt, ifl befonbere εΓ(ΊφίΙίφ au« ber 2Bortfamilie flattern (bei ©epffarfl) 9îr. 104 © . 391). ©eiger unb ©eçffarfl) fφreíbeπ ben Unfinn: Das Tier, das am meisten flattert, ist die Katze. 3 m Original=9JÎfcr. Pefialojgie (Hj) finb jeboφ bie beiben ÜBörfer fladeren (flattern) unb flattieren beufIiφ gefonbert, utib unter bem le|fgenamv ten 23erb finbef fief) ber fmngemâfje 2Iuebruí Don ber flattierenben Äafje. (36.81.) S e i

Der natürliche S c h u l m e i s t e r

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©eiger uni ©enffartf) roirb ber fliehende Schiave (125.35) in einen fliehenden S c h w ä r m Derroanbelf. 2Bo ©eiger in ber 2Ibfc^rift Cütfen lieg, bie Don Ärüfi überfef>en rourben, ober iurd) §Γα9ε5είφεπ IXnfïc^erf)cif in ber Cesari anbeufefe, f>aí ©ei)ffartf> meijl bie betrefjFenben ©ieöen roeggelaffen. ©o fînbei fid) bei ©eiger in ber üöortfamilie e n d e n ber ©aÇ: Dae B a d e n ? e n d e t das W a c h s t u m . PefÎalojji f)ûf gefiJjrieben: D e r B a u m e n d e t das W a c h s t u m . 29.36.) Der © a § fefjlt bei . X I I I 279.7S.) folgendermaßen aus: ,Ja, Geßner, es ist merkwürdig - auch das beste

Der natürliche Schulmeister

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U n t e r r i c h t s b u c h des verflossenen J a h r h u n d e r t s h a t vergessen, d a ß das K i n d reden l e r n e n m u ß , ehe m a n mit ihm reden k a n n . Es ist merkwürdig, dieses Vergessen, a b e r es ist wahr, u n d seitdem ich dieses weiß, w u n d e r e ich mich nicht mehr, d a ß m a n a u s den K i n d e r n andere Menschen bilden k a n n , als diejenigen sind, bei welc h e n beides die Frömmigkeit u n d die Weisheit (Geistlichkeit u n d Schule) sich so weit vergessen h a t . Die Sprache ist eine K u n s t ; sie ist eine unermeßliche K u n s t , oder vielmehr der Inbegriff aller K ü n s t e , zu welchen unser Geschlecht gelangt ist. Sie ist im eigentlichen Sinne R ü c k g a b e aller Eindrücke, welche die N a t u r in i h r e m ganzen U m f a n g e auf unser Geschlecht g e m a c h t h a t . A l s s o l c h e b e n u t z e ich sie.' Also n i c h t leere W o r t e u n d P h r a s e n (wie sie a u c h in neuen, weit b e r ü h m t e n L e h r b ü c h e r n bloß der F o r m wegen v o r k o m m e n , wo ζ. B. die K i n d e r wünschend s a g e n sollen: ,Stäche doch der D o r n ! ' . B r e n n t e doch das Dorf!' .Schlüge doch das P f e r d ! ' usw. s. K r a u s e L e h r b u c h der deutschen Sprache S. 1 u n d 2) wollte Pestalozzi seinen Zöglingen bieten, sondern W ö r t e r u n d Sätze, in d e n e n der kindliche S i n n f ü r die E r k e n n t n i s , das Gefühl u n d die Ü b u n g des W a h r e n , Schönen u n d G u t e n N a h r u n g u n d Belebung finde. Sein n ä c h s t e r Zweck gieng dahin, die unermeßlichen E r f a h r u n g e n seines rastlos t h ä t i g e n L e b e n s ü b e r Dasjenige, w a s der Mensch v o n Kindesbeinen auf g l a u b e n u n d wissen, f ü h l e n u n d wollen, k ö n n e n u n d t h u n m u ß , auf die einfachste Weise, in allg e m e i n verständlichen, gemüthlich erhebenden, W a h r h e i t e n t h a l t e n d e n Sätzen auszusprechen. E r wollte a b e r noch mehr, u n d zwar als H a u p t b e d i n g u n g seines Strebens, nämlich : Seine E r f a h r u n g e n sollten a n den allgemeinsten, in jeder Volksschule unbed i n g t n o t h w e n d i g e n Unterricht, a n denjenigen der S p r a c h e , u n d in diesem a n das E i n f a c h s t e u n d Unentbehrlichste - a n das W o r t g e k n ü p f t werden. So wollte er d e n e r s t e n S p r a c h u n t e r r i c h t zur ersten L e h r e des Vater- u n d Mutterherzens a n die Kinder e r h e b e n . Die ursprünglichen N a m e n von Gegenständen, Eigenschaften, H a n d lungen u n d Verhältnissen, die in der Sprache die f r u c h t b a r e n Wurzeln u n d S t ä m m e bilden, a u s welchen ihre Zweige u n d B l ü t h e n entsprießen, sollten in seinem Unterrichte m i t d e n unveränderlichen Aussprüchen der V e r n u n f t u n d des Gewissens verb u n d e n werden, u n d in die Seele des Kindes die E l e m e n t a r e i n d r ü c k e von W a h r h e i t , R e c h t u n d Pflicht unauslöschlich eingraben. Von solchen Ansichten beseelt, a r b e i t e t e er einen dreifachen Lehrgang des S p r a c h u n t e r r i c h t e s aus, von welchen der e r s t e n u r S t a m m w ö r t e r m i t einigen der wesentlichsten Ableitungen enthielt. D i e s e n b e s t i m m t e er f ü r die M ü t t e r als V o r b e r e i t u n g f ü r den Schulunterricht. Der z w e i t e erweiterte diese Ableitungen zu W ö r t e r f a m i l i e n , bei welchen die einzelnen Glieder in Sätzen v o r k a m e n , die irgend eine d e m K i n d e naheliegende L e b e n s e r f a h r u n g als eine f ü r d e n Geist gewonnene W a h r h e i t a u s d r ü c k t e n . Den d r i t t e n bezeichnete er selbst in seinen Briefen a n Geßner (S. 212, Siefer 21uegabe 356. X I I I 277.36ff.) als ein V e r m ä c h t n i s a n seine Zöglinge, indem er s a g t : ,Ich m ö c h t e meine vereinten S p r a c h ü b u n g e n n a c h m e i n e m T o d e m i t einem V e r m ä c h t n i s a n m e i n e Z ö g l i n g e schließen, worin ich bei A n l a ß der b e d e u t e n d s t e n Zeitwörter, die mir wichtigsten Gesichtspunkte, welche d i e E r f a h r u n g e n meines Lebens mir in Rücksicht auf die Gegenstände, die sie bezeichnen, besonders auffallen m a c h t e n , d e n K i n d e r n in k u r z e n Darstellungen in eben d e m L i c h t e in die Augen fallen machen, in welchem sie mir in die Augen fielen, u n d d u r c h diese Ü b u n g a n die W o r t e alles T h u n s u n d Lassens der Menschen

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1. A n h a n g

( u n d der g a n z e n N a t u r ) W a h r h e i t , richtige A n s c h a u u n g u n d reine Gefühle anzuk e t t e n suchen.' Diese drei L e h r g ä n g e , v o n i h m selbst v e r f a ß t , ü b e r g a b er mir in den Augenblicken inniger F r e u n d s c h a f t als A n d e n k e n a n ihn, m i t der vollesten Freiheit, a u s denselben zu m a c h e n , w a s ich f ü r die F ö r d e r u n g der heiligen Sache der Menschenb i l d u n g a m zuträglichsten e r a c h t e . Diese m i t mehreren h u n d e r t Papieretreifchen b e k l e b t e H a n d s c h r i f t h a t f ü r m i c h in m a n c h e r Hinsicht einen u n s c h ä t z b a r e n W e r t h . I n derselben sind alle drei L e h r g ä n g e vereinigt, obschon sie auf verschiedene S t u f e n des kindlichen A l t e r s b e r e c h n e t sind. I c h g l a u b t e vor Allem diese S t u f e n söndern zu müssen, u n d ü b e r g e b e h i e m i t d e n H a u s v ä t e r n u n d Schullehrern die S c h l u ß w o r t e zu d e n R e d e ü b u n g e n , die f ü r sich selbst ein Ganzes, u n d gerade das V e r m ä c h t n i s bilden, welches er f ü r seine Zöglinge in meine H a n d gelegt h a t . F ü r den zweiten f a n d er selbst, es sei ein Ü b e l s t a n d , d a ß die R e d e ü b u n g e n m i t den Schlußworten n i c h t auf gleicher S t u f e s t e h e n . I c h v e r s u c h t e es, dieselben als sittliche Denk- u n d S p r a c h ü b u n g e n n a c h seinem Sinne d a h i n zu erheben, d a ß die Vaterlehren einfach u n d n a t ü r l i c h a u s d e n s e l b e n herfließen, von d e n e n ich die B e a r b e i t u n g einiger Wört e r als P r o b e n d e n V a t e r l e h r e n beifüge. Diese Arbeit gedenke ich fortzusetzen u n d a u c h hierin die Ü b u n g e n zu ergänzen, die der Selige unvollendet gelassen h a t . Pestalozzi h a t t e zwar bei der Aufstellung von U n t e r r i c h t s m i t t e l n vorzüglich d a s Volk u n d die A r m e n im Auge, u n d sorgte f ü r die ersten u n d u n t e r s t e n Bedürfnisse des L e r n e n s u n d L e h r e n s m i t einer Menschenfreundlichkeit u n d einem Eifer, der k a u m seines Gleichen h a t t e . Allein er t h a t dieses d u r c h W a h r h e i t e n u n d Ü b u n g e n , welche W a h r h e i t e n u n d Ü b u n g e n der menschlichen N a t u r selbst, folglich f ü r alle S t ä n d e u n d Menschen, f ü r die h ö c h s t e n wie f ü r die niedrigsten, gültig sind. Nie v e r k a n n t e er, d a ß die K i n d e r der b e g l ü c k t e m Klassen der bürgerlichen Gesellschaft h ö h e r e B i l d u n g s b e d ü r f n i s s e h a b e n ; aber er f ü h l t e a u c h doppelt tief, d a ß sie zur B e f r i e d i g u n g derselben im Geiste u n d in der W a h r h e i t o f t viel ä r m e r bleiben als die K i n d e r der A r m e n , u n d d a ß die Grundlehren zur Einsicht, zur Herzensgüte, zur W e i s h e i t u n d zur F r ö m m i g k e i t , f ü r diese wie f ü r jene, von den gleichen E l e m e n t e n ausgehen, u n d a u s d e n gleichen Quellen geschöpft werden. D e n s t r e n g e n G r u n d s ä t z e n der Menschenbildung g e m ä ß h ä t t e ich n u r S t a m m w ö r t e r wählen u n d n u r G r u n d w a h r h e i t e n darstellen sollen; allein ich zog es v o r , Pestalozzis V a t e r l e h r e n , so viel möglich, m i t seinen eigenen W o r t e n mitzutheilen, wie er sie selbst theils m ü n d l i c h ausgesprochen, theils schriftlich v e r f a ß t , theils in W i n k e n u n d U m r i s s e n a n g e d e u t e t h a t . I c h hoffe, die F r e u n d e Pestalozzis u n d d e r Menschenbildung w e r d e n bei B e u r t h e i l u n g der Sache diesem U m s t ä n d e R e c h n u n g t r a g e n . Seine ä l t e s t e n M i t a r b e i t e r , Niederer u n d Tobler, sind diesfalls mit mir einv e r s t a n d e n , u n d ich s p r e c h e hier zugleich in ihrem N a m e n . Als Pestalozzis V a t e r l e h r e n lege ich den I n h a l t der folgenden Bogen vertrauensvoll in die H ä n d e der V ä t e r , M ü t t e r , Lehrer, Kinder, J ü n g l i n g e u n d J u n g f r a u e n . Sie k ö n n e n J e d e m dienen, der einfache Belehrung im einfachen W o r t e sucht. D e n Schullehrern besonders m ö c h t e ich ihre B e n u t z u n g empfehlen. Sie sind j a im Sinne Pestalozzis u n d der Menschenbildung recht eigentlich Schul v ä t e r . N a h r u n g v ä t e r licher Gesinnung, Mittel v ä t e r l i c h e n U n t e r r i c h t s denselben zu ertheilen, g e h ö r t e ganz besonders zur L e b e n s a u f g a b e des der Menschheit t h e u e r n Mannes. V a t e r solcher V ä t e r zu w e r d e n , die ihre K i n d e r u n d Schüler in W a h r h e i t u n d Liebe f ü r das G ö t t liche u n d Ewige erziehen wollen, w a r seine e n t z ü c k e n d s t e Aussicht. I n d e m ich h i e m i t einen T h e i l des mir a n v e r t r a u t e n Stoffes der Öffentlichkeit

Der n a t ü r l i c h e Schulmeister

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übergebe, glaubte ich in der S a m m l u n g u n d A n o r d n u n g desselben d e n G r u n d s a t z des möglichst E i n f a c h e n befolgen zu sollen. Auch w ü r d e ich n i c h t so viel, vielleicht gar n i c h t s über die H e r a u s g a b e dieses H a u s - u n d Schulschriftchens gesagt h a b e n , h ä t t e es mir nicht nothwendig geschienen, Diejenigen, welche es g e b r a u c h e n wollen, in d e n rechten Gesichtspunkt zu versetzen, u m es richtig b e u r t h e i l e n u n d zweckm ä ß i g b e n u t z e n zu k ö n n e n . Also — Väter, M ü t t e r , Lehrer, K i n d e r — h ö r e t V a t e r Pestalozzi! E r ist es, der in folgenden W o r t e n zu euch r e d e t . T r o g e n , im H e r b s t m o n a t 1829. Krüsi.» © e r 3 n t , a [ t tiefer Vaterlehren jerföDt in brei l e i l e : I. Die V a t e r l e h r e n enthalten 200 ©entengen. I I . Die Nachlese von V a t e r l e h r e n bringt weitere y4 berartige 21uefpΓÜφe, ifpnen folgen bie Herzensergüsse eines a l t e n M a n n e s als S c h l u ß w o r t zu d e n v o r s t e h e n d e n Vaterlehren. I I I . Einige P r o b e n sittlicher D e n k - u n d S p r a c h ü b u n gen, aus welchen die v o r s t e h e n d e n V a t e r l e h r e n geflossen sind. .Spiet gibt Ärüfi 23eifpiele Don fünf 2Bortfamilien. II unb I I I Befc^lagen 5. X. Sie nâmlitfjen £âtigfeif«= (porter trie I. 2Bie Ärüfi im 23orroorf auebrütfticf) bemerff, tourbe in ben V a t e r l e h r e n nur ein Xeil bee 3 ì a t . Sc^ulmflrí. (etwa ein Drittel 6er Xätigfeiteroörter, Peflalojgié 2luefüt)rungen fletó nur auägugeroeife) oerteenbef. Ärüfi fyat fi φ fyauptfädjlid) an Sie £ebenöipeiät)eiten, Sie P e j í a l o y i in ben 3Tai. ©djulmflr. fjinetngeflc^ten fyat, gehalten. DTur etroa ein DuÇenb biefer 2Iu«fprûd)e fînb unoerânbert in bie V a t e r l e h r e n (^"übergegangen, wie bleiben ( P . 16.15-20), müssen (?>. 84.32!.), t h u n ( P . 141.1H.), welken ( P . 155.25«.) u . a . 2t nie re Stellen tourben Don Ärüfi nur [ci φ ΐ geânbert, i>auptfâcf)[icf) fprarfilicf) etroae anbere gefaxt, tvie trösten, bae anfieDe ber 3?ilen 146.18t. folgenben 2Borf(au£ erhalten f)0t : E s ist immer traurig, Troet nöthig zu h a b e n ; a b e r wer in Fällen, wo H a n d b i e t u n g allein helfen k a n n , n u r m i t W o r t e n t r ö s t e t , ist ein leidiger T r ö s t e r . (Sine briííe ©ruppe btlben bie ©entengen, in benen Ärüfi an ben (uneeränberfen) Peftalcgji|^en lOortlaut toeitere ©ebanfen, meifl in g o r m mcralifcfjer Belehrungen, a n f ä n g t : © o fügt Ärüfi in II I r r e n , I r r t h u m an ben Iβίφί geänberten Xeft Don Pefia= lojgi 60.34-37 η ο φ folgenben 3 u f a £ : Zu f r ü h e Urteile sind Vorurteile, a u s d e n e n der I r r t h u m emporsteigt, wie der Nebel a u s d e m Meere. D a r u m , K i n d , J ü n g l i n g , beg r ü n d e jedes deiner Urtheile d u r c h ä u ß e r e B e o b a c h t u n g u n d innere E r f a h r u n g , so wird der I r r t h u m in deinem Geiste verschwinden, wie der Nebel vor der Sonne. - Ärüfi benüfjt ba« 2Bori waffnen, um bie 2IusfüI>rungen Peflalojjie (148.209.) mit nc^fíefyenben 35emeríungen abpifdfylíefeen: D o c h m u ß t d u n i c h t g l a u b e n , K i n d , d a ß Mordgewehre die einzigen W a f f e n seien, m i t d e n e n d e r Mensch sich w e h r e n k a n n . E s zeigen sich F e i n d e im Leben, die ganz a n d e r e Mittel z u m Angriff u n d zur Vert e i d i g u n g fordern. Gegen den I r r t h u m g i e b t es keine W a f f e als die W a h r h e i t , gegen das U n r e c h t keine als das R e c h t , gegen die V e r l e u m d u n g keine als die Unschuld, u n d gegen unsere eigenen Lüste u n d Begierden keine als d a s heilige Gefühl der Selbstachtung, das in d e m Glauben a n die Göttlichkeit der M e n s c h e n n a t u r seine ewige Quelle h a t . Die größte 3 a M &cr Vaterlehren jieHt aber freie Bearbeitungen ber Pefla[og5ifφen 2Borfe b u ^ Ärüfi bar. 2BoI>[ t)älf er fi φ g e b a n f ^ mc(>r ober roeniger an PeftalogjiiS 3ίιιβ(ρΓύφε; aber ber Xept roirb πηΙΐ£ΰΓ[ίφ peränberf, gefürjt ober erweitert. Jîîeifl ifì Ärüfi in ben Belehrungen breiter ate Peflalogji; fein 25efîreben, b u r φ bie V a t e r l e h r e n bit Äinber fìttlid) gu beeinfluffen, ífi unoerfennbar. 2In ©teile einer einzigen 3eile Pefla=

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1. A n h a n g

logjia fφrcibf Ärüfi bei l a c h e n eine gange S e i t e . P e f t a l o ^ i g 23emerfungen $u pflegen (92.26ft.) roerben t>t>n Ârûfï ju groei Äapiteln erroeifert : 145 P f l e g e n , die Pflege. A u c h d a s T h i e r pflegt sich selbst u n d seine J u n g e n ; a b e r welch ein U n t e r s c h i e d zwischen der t h i e r i s c h e n u n d d e r m e n s c h l i c h e n Pflege! M i t w e l c h e r L i e b e , m i t welcher Sorgf a l t u n d T r e u e die z ä r t l i c h e M u t t e r i h r e n S ä u g l i n g p f l e g t , ist n i c h t m i t W o r t e n z u beschreiben. W o i m m e r eine m e n s c h l i c h e O r d n u n g h e r r s c h t , findet d e r A r m e , d e r K r a n k e , d e r Verlassene, bei seinen M i t m e n s c h e n die P f l e g e u n d U n t e r s t ü t z u n g , d e r e r er b e d a r f , u m sein L e b e n zu f r i s t e n , seine G e s u n d h e i t w i e d e r h e r z u s t e l l e n u n d d e n G l a u b e n a n G o t t e s V a t e r l i e b e d u r c h d i e S e g n u n g e n seiner B r ü d e r in seiner Seele z u m u n e r s c h ü t t e r l i c h e n V e r t r a u e n zu e r h e b e n . 146 P f l e g e n , v e r p f l e g e n . W o die J u g e n d v e r s t ä n d i g , k r ä f t i g u n d f r o m m erzogen wird, d a l e r n t J e d e r sich selbst r a t h e n , s e l b s t h e l f e n , u n d s e l b s t v e r p f l e g e n . D a es a b e r in der N a t u r der D i n g e liegt, d a ß die M e n s c h e n a u c h f ü r i h r e V e r p f l e g u n g v e r e i n t leisten k ö n n e n , w a s sie einzeln n i c h t zu l e i s t e n v e r m ö g e n , so t r a g e n diejenigen, die u n t e r ä h n l i c h e n U m s t ä n d e n ä h n l i c h e r P f l e g e b e d ü r f e n , e i n e n u n b e d e u tenden Pfennig zusammen, der durch Wiederholung z u m Gulden u n d durch Wiederh o l u n g des G u l d e n s z u r m i l d e n S t i f t i m g e r w ä c h s t , die d a n n d e n N o t h l e i d e n d e n u n t e r i h n e n auf K i n d e r u n d K i n d s k i n d e r h i n H ü l f e bei A r m u t h u n d Mangel, P f l e g e bei A l t e r u n d K r a n k h e i t u n d E r z i e h u n g bei f r ü h z e i t i g e m V e r l u s t d e r E l t e r n s i c h e r t . © φ ΐ ί ε ^ ΐ ί φ muffen η ο φ bic 2B6r(er erroäljnf roerben, bie Ärüf! felbfiänbig aufgreift, bie fitf) alfo im J Î a f . (Sdjulmfîer. η ί φ ί pníen, ¿. 35. a n t w o r t e n , b e t t e l n , d ü r f e n . G u t u n d böse, P f e n n i g , viel. u . a . S o fleijt bei ftrüfi: 192 D e r W i d e r s p r u c h . D e r W i d e r s p r u c h b r i n g t u n e n d l i c h m e h r W a h r h e i t u n d K r a f t ü b u n g h e r v o r , als d i e e r b ä r m l i c h e A n m a ß u n g , o h n e W i d e r s p r u c h Meister sein zu wollen. W e r n u r sich s e l b s t u n d seine J a s a g e r h ö r t , ist d e r e r n i c h t w e r t h , die i h m m i t W a h r h e i t w i d e r s p r e c h e n u n d i h n d u r c h i h r e n W i d e r s p r u c h u m so viel h ö h e r h e b e n k ö n n e n , als e r o h n e ihre W a h r h e i t tief s t e h t . W e r die e r s t e n A n g e l e g e n h e i t e n d e r M e n s c h e n m i t E i n f a c h h e i t ins A u g e f a ß t u n d ihre W a h r h e i t gegen v e r j ä h r t e M e i n u n g e n m i t F r e i h e i t , M u t h u n d i h r e m g a n z e n G e w i c h t e a u f die W a g s c h a l e der G e r e c h t i g k e i t legt, findet a l l e n t h a l b e n W i d e r s p r u c h . J e s u s C h r i s t u s , d e r als G o t t m e n s c h f ü r die S c h w a c h e n u n d A r m e n i m L a n d e n i c h t bloß g ö t t l i c h r e d e t e , s o n d e r n a u c h g ö t t l i c h l i t t u n d s t a r b , e r r e g t e m i t seiner W a h r h e i t u n d L i e b e d e n g r ö ß t e n W i d e r s p r u c h . E r w u ß t e es u n d s a g t e s e l b s t : I c h b i n n i c h t g e k o m m e n , F r i e d e zu s t i f t e n , s o n d e r n K r i e g . Allein u m dieses K r i e g e s willen, d e n er v o r h e r s a h , u n t e r d r ü c k t e e r k e i n e seiner g ö t t l i c h liebevollen A n s i c h t e n . 21. 3 f r a e l fommf I S . 2 4 2 î u m © d j l u g : O f f e n b a r h a t K r ü s i a u s d e m s e l b e n Mscr. g e s c h ö p f t , d a s s p ä t e r in M o r f s H a n d g e l a n g t i s t ; wie es s c h e i n t , g i n g e n a b e r viele B l ä t t e r , die K r ü s i a b d r u c k e n ließ, v e r l o r e n . 211>η1ίφ Sci)ffartí), 2. 2IufI. 9. 2 b . CS. 355. S a Ärüfl im Q3orroort 0εΓ(7φεΓ(, bag in ben V a t e r l e h r e n 'Pejìalojji ju ben Äinbern f p r e φ e , unb bag er α υ φ nue ΓηΰπΜίφοη Uberlieferungen f φ ö p f e , i fi eä η ί φ ί au«ge¡ fφloffen, bag einigen biefer „neuen" S e i f r ä g e (Srinnerungen ober Äcüfie au« ber 23urgborfer 3 e ' ( gugrunbe liegen. 3 i r . 90 ber V a t e r l e h r e n : D e r H a n d s c h l a g ifl ber fafl π>0Γ£ϋφε 3ìaφbruc£ Don Pefialojjid b i e e b e g ü g ^ e n 2Iuefü[)rungen im B u c h d e r M ü t t e r (f. S e i t e 4 i 4 · 3 2 ®eS oorliegenben S a n b e ä ) . 233er in ben V a t e r l e h r e n in s i t t l i c h e n W o r t d e u t u n g e n eine guoerläffige Quelle j u m „ J i a t . ©φυΙπι(ΐΓ." ju fìnben ì)offt, roirb alfo ε η ί ί ^ φ ί . O e r 23olIflänbigfeit f a l b e r fei mitgeteilt, bag Ärüfi 1833 ein 23ΰφΙείη mit einer ά ^ η ΐ ί φ ε η Ü b e r g r i f f D e r ö f f e n t ^ f e , bae aber mit bem ,,3îat. @á)ulmfti." π ί φ ί β ju tun ί;αί : « V a t e r l e h r e n ü b e r G e g e n s t ä n d e d e r Religion u n d S i t t l i c h k e i t ( n a c h J . C. L a v a t e r ) . »

Der natürliche Schulmeister

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h 4 = Z B Z ü r i c h , Mscr. P e s t a i . 715/7 Niederer, J o h . Über Pestalozzis Methode (Einzelfächer) S i n 23Iatf Mauce Schreibpapier, Don DRie&erer bci&feifig, jur ipauptfadje nur je auf linfer jpälfte b e t r i e b e n . Methode

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D e r p r a k t i s c h e S p r a c h s c h u l m e i s t e r , o d e r sittliche S p r a c h - u n d D e n k ü b u n g e n v o n P e s t a l o z z i , g e s a m m e l t u n d e r l ä u t e r t v o n H e r m a n n K r ü s i , g e g e n w ä r t i g Vors t e h e r d e r a p p e n z e l l e r i s c h e n K a n t o n s s c h u l e in T r o g e n . D i e S p r a c h ü b u n g e n , v o n d e n e n wir d e m p ä d a g o g i s c h e n P u b l i k u m h i e m i t d e n e r s t e n B u c h s t a b e n d e s A l p h a b e t h s vorlegen, s i n d v o n m e h r f a c h e m I n t e r esse. Sie b i e t e n e i n e n n e u e n V e r s u c h des G e b r a u c h s d e r S p r a c h e f ü r d e n Elem e n t a r u n t e r r i c h t ; e i n B e l e g zu P e s t a l o z z i s sittlicher B e s t r e b u n g bei demselb e n , u n d e i n e B e a r b e i t u n g d e s s i t t l i c h e n E l e m e n t e s , d a s in d e r S p r a c h e selbst liegt, d a r . D a s s i t t l i c h e E l e m e n t d e r S p r a c h e ist f ü r die Menschen- u n d V o l k s b i l d u n g u n s t r e i t i g d a s W i c h t i g s t e . D e n n o c h ist es v o n d e r Seite, v o n d e r a u s Pestalozzi u n d K r ü s i es i m f o l g e n d e n B e i s p i e l i n s A u g e f a s s e n u n d b e h a n d e l n , u n s e r e s W i s s e n s n i e b e n ü t z t w o r d e n . M a n h a t d i e S p r a c h e g r a m m a t i s c h , logisch, ä s t h e t i s c h a u f s vielseitigste b e a r b e i t e t . P e s t a l o z z i w a r es a u f b e h a l t e n , i h r e n G e h a l t f ü r die E n t w i c k l u n g der sittlichen Gefühle, Triebe, Bedürfnisse u n d Verhältnisse der m e n s c h l i c h e n N a t u r a u f z u d e c k e n u n d sie in d e n D i e n s t d e r s i t t l i c h e n A u f g a b e der Methodik u n d Didaktik einzuführen. D a s G a n z e g r ü n d e t sich a u f die D e f i n i t i o n , die P e s t a l o z z i i m B u c h «Wie G e r t r u d ihre K i n d e r lehrt» v o n der Sprache gibt: s i e s e y d a s Z e u g n i s d e r Vorwelt über alles, was ist. Als solches b e t r a c h t e t e er v o r z ü g l i c h d a s W ö r t e r b u c h . So g e r i e t h er a u f d e n G e d a n k e n : d e n I n h a l t dieses Z e u g n i s s e s f ü r s L e b e n u m z u m o d e l n u n d z u m G e g e n s t a n d eines L e h r b u c h e s f ü r S c h u l m e i s t e r zu m a c h e n . W i e er d u r c h d a s B u c h d e r M ü t t e r d e n e r s t e n S p r a c h u n t e r r i c h t des K i n d e s in die H a n d d e r M ü t t e r zu legen g e d a c h t e , so w o l l t e er die e r s t e E n t w i c k l u n g d e r s i t t l i c h e n Begriffe d u r c h d e n S p r a c h u n t e r r i c h t in d i e H a n d d e s Schullehrers legen. D a m i t v e r b a n d er die A b s i c h t , in d e n F o l g e r u n g e n , die er a u s d e r Bearbeit u n g j e d e s e i n z e l n e n W o r t e s , d a s e r a u f n a h m , zog, die R e s u l t a t e seiner E r f a h r u n g e n z u s a m m e n z u d r ä n g e n , u n d s e i n e n S p r a c h s c h ü l e r n in dieser Schlußs t e l l u n g d e n G e h a l t d e r s e l b e n als V e r m ä c h t n i s zu h i n t e r l a s s e n . Die m e i s t e n d e r L e t z t e r n in v o r l i e g e n d e r S a m m l u n g sind sein W e r k . W a s C h r i s t o p h u n d E l s e in s e i n e n S c h r i f t e n zu L i e n h a r d u n d G e r t r u d sind, d a s ist in seiner M e t h o d e d e r p r a k t i s c h e S c h u l m e i s t e r z u m B u c h e der M ü t t e r . D i e F o r m k a n n v e r v o l l k o m m n e t w e r d e n . D i e A u s f ü h r u n g ist einer u n e n d l i c h e n E r w e i t e r u n g f ä h i g ; die A n w e n d u n g e n sind lokal. W i r wollten sie den Verfassern, die Schweitzer [sind], so wenig verwischen, als sie sich selbst verleugnen. Die Ü b u n g e n e r s c h e i n e n d a h e r in ihrer u r s p r ü n g l i c h e n G e s t a l t . I n s o f e r n d i e S c h ü l e r v o m W e r t h o d e r U n w e r t h einer U n t e r r i c h t s w e i s e zeugen, u n d d e r E i n d r u c k a u f sie d e r e r s t e n a t ü r l i c h e R i c h t e r derselbigen ist, so g e h ö r e n die g e g e n w ä r t i g e n zu d e n g e l u n g e n e n . Die Zöglinge, d e r e n S e l b s t t h ä t i g k e i t d a b e i a n g e s p r o c h e n w u r d e , zeigen sich 29 Pestalozzi Werke Bd. 15

450

1. A n h a n g

sehr belebt. Von vorzüglichem W e r t h scheint u n s der G a n g bei Schullehrern u n d Seminaristen. Siefe 2Irbeit Sicherere ftficinf bieder π ί φ ί Deröffenflidfjt roorben ju fein. h 5 = ZB Zürich, Mscr. Pestai. 3 8 6 / I I I . α) Sin 23riefbogen, Quart, gefaltet, alle pier (Seifen Don Ärüfi befc^rieben. (ïin unmif= telbarer 3ufommenf)ang jum „iTtaf. ßrfiulmilr." befielt π ί φ ί . S e í ) a n ^ c ' f Γ"Φ u m Seíl¡= nationé Ubungen. roie fie im bei Θ ρ Γ α φ ί ^ ι ^ ε η Derroenbef tpurben. 23eifpie!e: Der Vater liebet das K i n d . Die V ä t e r sorgen f ü r ihre K i n d e r . Des Vaters Güte. Der V ä t e r Geduld. D e m Vater folgen. Den Vätern danken. D e n Vater lieben. Die Väter e r f r e u e n . Der D o n n e r knallt. Des D o n n e r s Getöse. D e m D o n n e r ohne F u r c h t zuhören. D e n D o n n e r in der F e r n e hören. Der Biber b a u t Häuser. Die Biber leben a n Flüssen. Des Bibers Geschicklichkeit. Der Biber H a a r e geben feile H ü t e u n d S t u m p e n . D e m Biber zusehen. D e n B i b e r n ihre W o h n u n g e n besehen. D e n Biber fangen. Die Biber bey i h r e m B a u belauschen. Der Sommer ist die Reifungszeit der meisten F r ü c h t e . Des Sommers sich f r e u e n . D e m Sommer längere D a u e r wünschen. D e n Sommer nicht ohne Arbeit vorbey streichen lassen. 2Iuf ber britfen Seife ffeljt: Mehrere geänderte Übungen, etwas schwerer. Der blumenreiche, schön g e w u n d e n e S t r a u ß . Der in der N o t h treubleibende F r e u n d . Der sich s c h ä n d e n d e T r u n k e n b o l d . Der weitsehende Luchs. 2. E x e m p l . d e r 1. D e k l . Maul m i t U m l a u t Der Apfel wachst. Die Äpfel wachsen. Des Apfels Geschmack. D e m Apfel den S a f t a u s d r ü c k e n . Den Apfel dörren. b) Sin B l a t t graueä β φ τ ε ^ ρ α ρ ί ε τ , OïfaD, Don Jueberer bcfφπeben. 3?ücEfeifc mit Siegellatftupfen unb ber 21breffe: Nied papier Sans. p. 219. Das K a p i t e l ist vielleicht das a m b e s t e n b e a r b e i t e t e . Allein ich würde f ü r sehr zweckmäßig halten, noch vorher ein ganzes V e r b u m m i t Beyspielen durchconjugieren zu lassen z . B . Ich suche den H u t in m e i n e r S t u b e ; d u suchst das Messer in der Schachtel; er s u c h t das Papier auf d e m Tisch; wir suchen usw. F e r n e r gehörte vor die C o n j u n k t i o n noch die V e r b i n d u n g der H a u p t w ö r t e r m i t Präposition. E s s t e h t vor dir, mir, ihm, dem H a u s , d e m G a r t e n , h i n t e r seinem R ü c k e n , d e m Stuhl, über dem Dach, über die Kerze, u n t e r d e m Gewölbe, a n der Säule, a n der W a n d , bey. 3ti>ei S r i f f e l ber S J i f e finb g a n j leer.

451

Der n a t ü r l i c h e Schulmeister 2. R e i h e n f o l g e d e r W o r t g r u p p e n l a u t M a n u s k r i p t

Ht

S. 13: a c h t e n , äfern, balcken, b a d e n , bieten, beten, b i t t e n , biegen, bücken, blähen, blocken, b l u t e n . S. 14: b a u e n , billigen, bitteren, b i n d e n , bohren, brachen, brauen, brausen, brechen, b r e n n e n , bringen, b r ü h e n , brüllen, bürgen. S. 15: a c h t e n (Selbstachtung). S. 16: äfern, b a k k e n , baden, bieten, b e t e n , b i t t e n , biegen, bücken. S. 17: biegen, blehen, blocken, b l u t e n . S. 18: b a u e n , billigen, v e r b i t t e r n , b i n d e n , bohren, brachen, b r a u e n . S. 19: B r a u s e n , brechen, b r e n n e n , bringen. S. 20: b r ü h e n , brüllen, bürgen, a k k e r e n , alteren. S. 21: a k k e r e n , alteren, a r g w o h n e n , ärgern, a r m e n , a t h m e n , arznen, b a n n e n . S. 22: beißen, bergen, bilden, blizen. S. 23: a k k e r e n , alteren, a r g w o h n e n , ärgern, a r m e n , arznen, a t h m e n , b a n n e n , beißen, bergen, bilden, blizen. S. 24: blasen, blassen, bleichen, bleiken, bleiben, blöden, blätteren, blühen, ä r n d t n e n , brauchen, bloßen. S. 25: blasen, erblassen, bleichen, bleikken. S. 26: b l ä t t e r e n , blühen, ä r n d t n e n , bloßen, brauchen. S. 27: b ü r d e n , b ü r s t e n , b ü ß e n , cirkeln, d a m p f e n , d a n k e n . S. 28: d e n k e n , dichten, d a u e n , d e h n e n , dringen, drehen, drohen. S. 29: b ü r d e n , bürsten, b ü ß e n , cirkeln, d ä m p f e n , d a n k e n , denken, dichten, d a u e n , dauren, dehnen, dringen, drechseln, drehen, drohen. S. 30: dörren, d r u k k e n , d u f t e n , d u l d e n , düngen, dünsten, dienen, dingen, dörfen, ehren, eigen, eilen, eiteren, enden. S. 31: dörren, d r u k k e n , d u f t e n , d ü n g e n , d ü n s t e n , dienen, dingen. S. 32: dingen, dörfen, ehren, eignen, erben, eilen, eiteren, enden. S. 33 : f r a g e n , ä n d e r e n , essen, einigen, entzweyen, fangen, fallen, fahren, falzen. S. 34: fassen, faulen, fechten, fehlen, feilschen, feüchten, feüern, feinden. S. 35: erben, essen, einigen, e n t z w e y e n , fangen, faulen, fechten, fehlen, feilschen, f e ü c h t e n , fallen, f a h r e n , falzen, fassen, feüren, feinden. S. 36: feieren, feineren, fertigen, fesseln, festnen, finsteren, fischen, fidein, fisperen, fladeren, flechten, flattieren, flicken, fieißen, fließen, fliegen, flüstern. S. 37 : feiern, feineren, fertigen, fesseln, festnen, finstern. S. 38: fischen, fidein, fisperen, flattern, flattieren, flicken, fieißen, fließen, fliegen. S. 39: flüsteren, folgen, folgeren, folteren, forderen, forschen. S. 40: f o r c h t e n , f o r m e n , fragen, fressen, freüen, freien, frischen, fügen, füllen, fechten. S. 41: folgen, folgeren, folteren, forderen, forschen, forchten, formen, fragen, fressen, f r e ü e n , freien, frischen, f ü g e n , füllen, f u c h t e l n . S. 42: f ü t t e r e n , f u n k e l n , f u ß e n , g ä h e r e n , g ä h n e n , gehen, ganzen, g a n t e n , geißeln, geifern, geüden, geizen, gelten, genügen, gichten, giften, gitteren. S. 43: f ü t t e r e n , f u n k e l n , f u ß e n , g ä h n e n , gehen, ganzen, g a n t e n , geißeln, geüden, geifern. S. 44: geüden, gelten, genügen, gichten, giften. S. 45: giften, gitteren, glasen, g l ä t t e n , glauben, gleichen, gliederen, glimmen, glitschen, gerben, gleißen, gluksen, glücken. 29·

452

1. Anhang

S. 46: gönnen, graben, grämen, grasen, grünen. S. 47: glasen, glätten, glauben, gleichen, gliederen, glimmen, glitschen, gerben, gleißen, glukzen, glücken, gönnen, graben, gremen, grimen. S. 48 : grasen, grauen, grünen, gründen, gurgeln, besseren, gybsen, haben, haderen, hagen, hageln, haften, heften. S. 49 : gründen, gurgeln, besseren, gybsen, haben, haderen, hagen, hageln, haften, heften, heben, halten. S. 50: halten, hämmeren, handeln, hangen, härmen. S. 51 : harren, harten, harzen. S.

52:

leer.

S. 53: heben, halten, hämmeren, handeln, hangen, hengen, härmen, , harren, harten, herten, harzen. S. 54: hauen, haschen, hassen, häufen, haupten, hausen, hauten, herschen, heiteren, hellen. S. 55: heilen, hassen, häufen, haupten, hausen, herrschen, heiligen, helfen, heucheln, heürathen, hirten, heüen, hizen, hobeln. S. 56: heizen, hoffen, hören, huldigen, husten, hüllen, hüten, jagen. S. 57: jagen, hoffen, hören, huldigen, hüten, jagen, jähren, jameren, jauchzen, irren, kalten, kämpfen, karsten, kauen, kaufen, kegeln, kehren. S. 58: keichen, keimen, kennen, klagen, klatschen, klapperen, klauben, kleben, kleiben. S. 59: klirren, klopfen, knitschen, knieen, knirschen, knüpfen, kochen, komen, könen, kosten, krehen. S. 60: kramen, krampfen, kränzen, kratzen, kriechen, krümmen, künden, laben, S. 61 : läppen, lachen, laden, lasten, liegen, legen, lagern, langen, löschen, lassen, laufen. S. 62: laufen, laugnen, läuteren, leeren, lehren, lehnen, lähnen, leiden, leisten, leiten, lernen. S. 63: lenken, leuchten, lieben, liegen, (lügen), loben, lokken, loderen, lohnen, löschen, lösen, loosen, lusten. S. 64: machen, mähen, mahlen, mangeln, marteren, messen, mauren, mausen, miethen, melken, merken. S. 65 : metzgen, metzeln, mitein, mischen, misten, mögen, morden, mühen, müden. S. 66: murren, murmeln, müssen, näheren, nachten, nähren, nagen, nageln, nenen. S. 67 : nehmen, naschen, netzen, nebeln, neiden, neigen, nisten, neüeren, niedrigen. S. 68 : niesen, nöthigen, nutzen, oberen, öden, offen, opferen. S. 69: ordnen, passen, passieren, peinigen, peitschen, pfänden, pfeiffen, pferchen, pflanzen, pflasteren. S. 70: pflegen, pflichten, pfiükken, plagen, prägen, prellen, pressen, prüfen, prügeln, prahlen, prangen. S. 71: quacksalben, quällen, quellen, quetschen, quittieren, rächen, ränken, rasen, rathen, rauben, räumen, rauffen. S. 72: rauchen, rauschen, rechen, rechnen, reichen, reden, ragen, regen, regieren, regnen. S. 73: reifen, reisen, reißen, reiten, bereiten, reizen, reüen, reusperen, riechen, runden. S. 74: röcheln, rollen, tröllen, rükken, rudern, rufen, ruhen, rühmen, rühren, rümpfen.

Der natürliche Schulmeister

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S. 75: rupfen, rüsten, r ü t t e l n , salzen, säen, sagen. S. 76: schaden, schedigen, schazen, schaffen, schiffen, salben. S. 77 : schallen, schellen, schählen, schalten, schelten, Schalken, scharren, schärfen, schillen. S. 78: schauen, schaufeln, scheühen, scheinen, schimmeren, schenken, scherzen, schicken, schieben. S. 79: schießen, schilderen, schüzen, schimpfen, schirmen, schlagen, schlachten, schwachen, schleichen, schleifen, schleiffen. S. 80: schlecken, schleyern, schleppen, schlafen, spaaren, späten, spazieren, eperen. S. 81 : spikken, spenden, spiegeln, spielen, speisen, spießen, spitzen, spinen, Spören, spotten. S. 82: sprechen, sprießen, sprengen, springen, sprudeln, stampfen, stämpfeln, stempfein, stengeln, Stangen, s t a m e n . S. 83: starren, s t ä r k e n , stechen, steifen, steigen, stehen, stecken, sticken, steigeren, stehlen. S. 84: sterben, steüren, stiften, stillen, stellen, stimmen, stürmen, stinken. S. 85: stokken, stören, stoßen, stotteren, straffen, schützen, schütten, sehweben, schweichen, schwanken. S. 86: schwellen, schwarzen, schwäzen, schweifen, schwelgen, schwellen. S. 87 : schweigen, Schweinen, schwelgen, schwimmen, schwemen, schwinden, schwindeln, schwingen. S. 87 : schweigen, Schweinen, schwizen, seeglen, seegnen, sehen, sehnen, senken, sinken, sicheren. S. 88 : senden, setzen, Serben, siegen, siegeln, singen, sinnen, sitzen, sollen, solden, sonderen, sorgen, spehen. S. 89: spalten, splitteren, s p a n n e n , sparen, speeren, stranden, straüben, straucheln, streben, strekken, striken. S. 90: streichen, streicheln, stricheln, streiffen, streiten, strengen, streüen, strozzen, s t r ö h m e n , stücken, stükeln. t a u n e n nur auf 23laff. S. 91 : s t ü r m e n , stürzen, suchen, tadeln, tagen, tändeln, tanzen, tappen, tasten, tauen, t a u c h e n . S. 92: t u n k e n , t a u g e n , tauschen, t h u n , teuren, tilgen, tischen, tragen, trinken, trenken. S. 93: t r a u e n , triegen (trügen), traueren, t r ä u m e n , treffen, trennen, t r e t t e n , treiben. S. 94: t r ö k n e n , triefen, trösten, trotzen, üben, urtheilen, völkeren, wachen, wachsen. S. 95: wakkeln, wafnen, wagen, wägen, wählen, wähnen, walzen, wandeln, wandern. S. 96: winken, w a n k e n , schwanken, währen, bewahren, warten, wässern. S. 97: waschen, weben, wechseln, wehren, weinen. S. 98 : weigeren, weilen, weichen (weich werden), weichen, welken, weisen, weißen, weiten. S. 99: werden, wecken, würken, werfen, wetten, witteren, wetteren, wetzen. S. 100: wiegen, wilderen, winden Dom 2Binb, winden, wunden, wunderen, winteren.

1. Anhang

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S. 101 : winseln, wirbeln, werthen, wirthen, wischen, wohnen, wollen, wühlen, wünschen, würzen. S. 102: würgen, wüthen, wurzeln, zagen, zahlen, zanken. S. S. S. S.

103: zirkeln, zischen, zitteren, zörnen, zohlen, zukken, zünden. 104: zwingen. 105: zappeln, zärteln, zauderen, zäumen, zaünen, zerren, zehren, zechen. 106: zeigen, zeichnen, zeügen, ziehen, zieren, zimmeren, Zinsen.

3. î e r t f r i t i f c f r e r

l . l f f . Der Xcjrf folgt H ^ 1.4 in den einfachsten Grundsäzen des Der Xitel F)ai juerfi gelautet: Anweisung gejWrf)en: ( W e n n dieses geschehen, so schließt sich denn ein

Der natürliche Schulmeister p s y c h o l o g i s c h e r allgemeiner R e a l u n t e r r i c h t a n diesen ( b y i h n e n jez> d e n sie jez gram a t i c a l i s c h r i c h t i g zu g e b r a u c h e n w ü s s e n . W e r d e n diese W o r t e alle ges o n d e r t , d a s K i n d l e r n t , ob ein ( j e d e s W o r t ins Thierreich, ins P f l a n z e n reich, ins Mineralreich g e h ö r e , ob es e i n L a n d , eine S t a a t , e i n e ) 4.as aufmerksam, gemacht 4.37 eine Berufegattung 5.1 3uerfl iommf ein fcfjróg burcf)geflri= ebener 2Ibfcf)nitf: ( N a c h d e m es s e i n e n W ö r t e r v o r r a t h a b e r m a h l so d u r c h l o f f e n , l e r n t ee ( v o n e i n e m j e d e r dieser W ö r t e r ) die S a c h e n , die diese W ö r t e r b e z e i c h n e n (in seiner E i n b i l d u n g s k r a f f t f e s t ins A u g f a s s e n ) E s l e r n t 5.1 seines Wörtervorraths 5.2 ( b e s t i r n t ) l e r t 5.7 ( w i r f t v o n — e r f a ß t die richtige Ordn u n g dieser W ö r t e r n o c h e i n m a h l ins Aug u n d forschet) D e n n erforschet [es] feijlt 5.15 Xitel Dom 23earbeiter. 5.20 ( i h r ) sie a u f einer a n d e r n S p u r ( n a c h z u g e h e n ) zu suchen 5.20-23 am 3lanbe : bis du ihr bis Winkel zu suchen 5.24 w e i ß e s t ( w a s sie l a u t u n d a l l t ä g lich],) bis du alles 5.26 (dir, t r a u t e M u t t e r deines Ges c h l e c h t s , dir selber k ü n d e t ) d u r c h die W o r t e , ( v e r k ü n d e t ) mit denen dein 5.26 dir 5.29 h e r u m [ziehst] fefylt, ' i m aus 5.31 ( e t w a s n e u ) mehr 6.1/2 ( I n e i n e m christlichen S t a a t ist die D é m o c r a t i e fehig; s o l a n g wir H e i d e n «ind, m ü s s e n wir G e h e i m e R a t h u n d Könige haben.) Mutter! Wenn 6.3 ( m e i n K i n d l e s e n ) das 6.6 sie könen 6.8 ( w ü s e e n ) w ü r k l i c h 6.7 ( k e n e n ) müssen 6.8 (die M e n s c h e n d i e ) ( i m R e d e n Ü b u n g h a b e n u n d sich r i c h t i g ü b e r

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das Gegenständliche]) Sprachkentnisse 6.10 3 m OTfrr. folgt t e r Xitel &eü Butfiee. 6.16 die Sprache, um d u r c h sie (alles mir) 6.19 T h ö n e (sich geläufig g e m a c h t ) 6.20 (so s t e t h das K i n d auf d e m P u n k t , ) so f a n g t 6.22 E r f a h r u n g ( v o n d e r S p r a c h e ) 6.26 ( D a s a b e r w ü r d e in i h [ m ] ) W e n n das aber (von Wort zu) nach 6.27«. 33erftfjieSene feíjlen&e 2Bórter finí ergñnjf. 6.29 in seinem. Kopf 6.31 nach ihrer wesentlichen Verschiedenheil 6.35 b e s t i r n t S a folgt juerft, of>ne 3 ' f f t r > eine fenfredjt burt^geftricfjene ©feile: (Beschaffenheit der Dinge, (die) deren ich ( d u r c h d a s A u g e e n t d e k k e ) mir durch Sehen deutlich bewußt w e r d e . B e s c h a f f e n h e i t d e r Dinge, d e r e n ich m i r d u r c h d a s H ö r e n bew u ß t w e r d e . B e s c h a f f e n h e i t der Dinge, d e r e n ich m i r d u r c h R i e c h e n ) 7.6 ( K ü n s t l i c h e r Z u s a m e n f h a n g ] (Nat ü r l i c h e r Z u s a m e n h a n g ) bim (Thierreich) (Weis die e i n f a c h e ) 3. Beschaffenheit 7.10 und seine Folgen 7.21«. 3 m OTfcr. (It 38.19 dich zur Kuh machen 38.22 ( I c h ) Das 38.26-30 auf Reffet 38.27 4 von 4 bleiben 4 (Schreibfehler 38.30 tregen (Aus dem Lauf, den der Bach nihmt) 38.31-35 auf neuem 3 ei < e '· ®cr a u f Dtüdlfeite beö t>orf)erget)enben aufge= Hebt i|î 38.34 (schließe ich zum voraus) folgere 38.38 darf 39.2 [gut] fe^If (den) weil ich der Mükke 39.10 (fallt) ertrinkt 39.11-20 auf 3ettel 39.14 (werde) in allem 39.21 forderend von 1-33 39.23-31 auf 3e«el 39.32 oft (den Forderer) auch 39.34 ab, (ich) wie 40.4-10 auf fettet 40.5 Polster (der Stille nach einem) 40.10 dem Schreibtaler unterer 3ΐαηί> bee 3ettele abgeriffen. 40.12-13 mir wenig 40.16-21 auf 3er leebar. 40.29 Wer das 40.30 (will einen YV,agen mit Rossen, um das aufzuladen) ist ime ein Mensch, der nur das 40.31 aufladet (Denket also, Kinder, was ich darüber denke, wenn ich Kinder all fragen höre! Ich will euch gerade hin sagen, Kinder sollen nie viel fragen.) ©iefe &UΓφgefWφeπe (Stelle ift gatij mit einem Settel überflebt 40.32-34 auf 3 c í í e t 40.32 (Wen) Worüber 40.34 befragt. Dem . . . Dïcfi (;ier abge= riffen 41.1 (Kinder. Der Unter) Eigentlich frißt das Vieh (muß frißt) nich[t], es weiß 41.2-9 auf 3ettcl 41.13 (Wer etwas erfreuet, Ruh) Seelenruh 41.25 (Alles ist besser, wenn es frisch ist, als wenn es faulet. Der Mensch) Auch die 41.26 (Aas, Thiere) Thiere, die das Aas vorzüglich lieben 41.28 gefuchtelt unten an ber (Seite ale fpäterer 3 u f a í> : siehe fechten 41.32 (Alles fügt sich. Die Vorstellung) Der Fisch 41.33 es syn [soll] fefylt ; aud) ηαφ[>εΓ fet;= len 2Börter 41.34 (Das, was) er verfügt 42.22 (aus) ver (zu) ganten 42.23 (fryem) freiem 42.28-30 auf 3e«fl 42.28 bysamen. (Die) (Gänzlich ist) Man 42.31 gehend von 1 bis 33 42.33-34 auf 3effel, mit ¡>cm Cernieri: vorher einschieben. 43.1-2 Berg hinunter; was ich (flie[he]) meide, das gehe ich (an)

Der natürliche Schulmeister 43.8 (Ich ergänze das Mangelnde) Gangbar ist (die Straße, wo viel gefgangen]> Die Waar 43.9-16 auf 3e«el 43.10 mit Stillschweigen 43.11 will (mit Stillschweigen) 43.12 vor ihm 43.16 hinüber δβ folgen 42.33-34 43.20 t h u t (vor d e m ) 43.24Ein (Man)Mensch muß (einen)sehr 43.25 ihn

43.26 unter Murren (und N a t u r ) 43.29 Ein Mensch, der im Krieg zu * heißt Geißel ^tviftfyen ben Dortjerigen unö 6en neuen 2Ibfcf)nift eingefcfioben, mti)t flef)f md)t. 43.33 verschwenden (Die Natur ist reich, aber sie geudet nicht. Das Vieh) ©ans ger 21bfcf)nitt mit fenfrerfjicn 2DeHcn= Urnen burdjgefiricFien 43.35 Gute (Wen ich) 43.37 Gor oft folgt eins (folgt) 44.1 das Geizen aus dem 44.2 aus dem (das) Geizen. (Das Geizen zieht das Güden, und das Güden das Geizen nach sich) fu í)at bíe urfprüng = tiefte gaffung gelautet 44.2 Der Sohn (des Geuders) des Geizigen (kann, muß geizen, zieht) 44.6 (über) ver (er)gelten 44.14 mit meinem Ochsen 44.17 (Das) Die Waar 44.17 Wohlthat (Ich e n t ) (man mich); das (ist), was 44.19 ¡/«sichert 44.20 wo nicht 44.23-24 hai (will er Biren verspriecht). Aber der (recht- und vernumftlose) Geist des verwohnten Menschen weiß (es auch nie) noch viel weniger 44.26 wenn (SaÇ nidjí fertig. 44.26 syn 44.27 (vergißt) opfert 44.28 Lebens (den Mitteln auf, noch reicher zu werden. Es ist w[ie] ) (In allem macht) sich der Mensch durch £>ie leÇte 3eíle i fi ηίφί Èurtf)ge|ìricf)en der Ungenügsamkeit

463

44.30 ver (um, über) gerben 44.32 Kuh (heut) 45.11 (Welche a b ) Wenn 45.15 würken (veranlaßt an, bewürkt) [verwandelt] fefjlt 45.16-18 auf 45.17 (Der Kupfersticht wird überglaset) Zierathen 45.21-28 auf 3eifel 45.23 (Eine) Oft 45.32 überglauben. 3 n einer Surtf) Strici) Don «gliedern» getrennten gufjnofe flefji, mit Äreug Derfe^en: 3· 34~37 45.34 glauben 45.36 (auf) aber 46.3 Strolchen (und Bettler) 46.4 alles, (dem Mund) den Worten anderer (der) 46.5 (Sehen) Farben redet, gar nicht und dem (Gehörlosen, wenn er) 46.6 3 n H j Geist flatt Leist 46.7-12 Der Ie$te 21bfifjnitt ifi Don 5>e(la= loggi mit Slammer eingefagí. 46.10 gar nicht 46.14 ver (nicht) gleichen 46.16 seinesgleichen (Den ausgezeichneten Man dem Narren gleich machen, ist Narren-Arbeit. Wer es ist ab — für das Land wichtig ist es — Dorum brauchte zum Ausgleichen nur kleine Münzen.) 46.18 (Es ist nicht a ) Gleißen ist (sche[inen]> 46.33 Glükkind (zum Unglük erbarm) 46.34 bis 47.5 auf Settel 46.34 einem 46.36 geglükt (Einige Geseheffte) 47.2 Das Spill 47.18 reine 47.20 ebenso 47.21 Wasser (durch) 47.23 eingraben von 1 bis 33 47.24 bis 48.2 auf 3etfe[ : Erzgruben 47.26 (die) den Torf (Ausbeute heraus) 47.30 (ver[grabe]> aller 47.31 den AUerthümem 47.32 die Pflanzen, die ich verseze, grabe ich ein ; auch

464

1. A n h a n g

47.3G oder tiefer 48.3 (ist sich) vergißt 48.8 ( B a u m ) Slam 48.8 Ich vergrabe den Schaz 48.10 Ich grabe der Quelle nach, in 48.11 ien": achten, verachten, Achtung, Hoch-

achtung, Verachtung, achtsam, unachtsam 80.8-9 auf 3 r f f e l ; jrpei ÜBórfcr fef)!en 80.14 melkende ( B ä u [ e r i n ] ) Magd 80.15-18 auf 3 e « e ( : Melchen 80.22-24 auf 3ettel 80.24 regnen I>ier ifl ber Dtanb abgeriffen! 80.25 messend (ein H e u messender Bauer, abgemessene W o r t e ) 80.26 bis 81.3 auf S l a t f 2 3 c 80.27 das Wahrscheinliche (sicher und d a s ) gewiß 80.28-29 Betrügliche ( w a r h a f t ) zuverlessig (Messen und W e g e n wie - Und Rechnen, wie wichtig bist du? ( D i e ) Der Mensch 80.30-34 Er mißt das Unermeßliche, aber das unermeßlich Kleine ist ihm gleich wichtig. ( D e r Mensch mißt den Lauf der Sterne mit der gleichen K r a f t , mit der er i n ) Er braucht, den L a u f der Sterne ( u n d den) (Inhalt seines Gartens) zu messen, mit der er das Vier-Eick seiner Wohnstube ausrechnet ( E r rechnet die Ausgaben einer) und die Ausgaben der Taunerhütte (sind ihm von gleichem G e w i c h t ) mit der gleichen Kraft 80.35 Königreiches (und er wigt das P f u n d Fleisch, das er in der Mezg kauft, mit der gleichen K r a f t b y m L o t aus ( w i e ) mit dem er den guten W a g e n auf die Wag nihmt. Er w i g t sein Eigenthum u n d ) Alles 81.6-8 auf S l a t t 24 Metzlen geflcbt auf g a t j jtpifdfjen pag. 2 3 unb 24 81.7 morden ( g e m [ e t z e l t ] ) 81.10 fort-, ( m i t , vor, nach, wieder, zur ü k ) fcfyràg bucdjgeftridjen. 81.12-17 auf 3effel: ( E i n ) Der Bauer 81.13 zu ( i m K a m i n ) reuchern 81.15 sich 81.18-21 auf 391a« 24a 81.20 Schrägen Haubank, ( M e z g ) 81.24 Ein vermietetes 81.26-27 auf 3eftel 81.31 ( e i n ) mit R o k k e n 81.32-35 auf 3e(tel

Der natürliche Schulmeister 81.34 der Gartner (das) mischet 81.36 bis 82.6 auf Blatt 24 f : ( W a s sie mischen) Alles auf 81.36 gemischt, (ich) machte 82.5 Gott fef>It 82.5 biegen unflar, ob biegen 06er bügen! 82.6 aber 82.8 über82.9-10 ein (mistender) Theil der Berufsarbeit des 82.11-18 auf 3c«e[ 82.23-28 auf 3e«el 82.29-34 auf 231a« 2 4 c 82.31 zu (ihrem) seinem 82.31 in der Welt 82.33-34 Ich vermittele 82.35 mocht (g[emocht] ) ich habe 82.36 ver-, übelmögen 82.37 Herren Staaten in Holland 83.1-3 @egen ben untern 3?anb ber Seife, über mittlere un£> rechte S p a l t e fyinroeg, fpâterer 3 u f a Ç 83.3 wenn er (die Horden - Aber er muß schlaffen, w o ) 83.3-10 auf bem breifpaltigen 33Iatt 2 4 denken 83.4 sieht? (Noch ist (unsere) die Barbery der W e l t groß. Sie wird nach) 83.5 eich denn fragen 83.6 sind feljlt 83.9 wird, (da wird er sich selbst durch sich selber) nur 83.10 entwiklen. (Nur da findet der Haufen des Volks den B o d e n ) 83.11-20 auf 3effcl 83.16 (Ich vermag) Der K r a n k e 83.18 zu thun, was ich ( a n ) 83.22 Ermorden. (Eine gemordete Persohn; ein mordender Boswicht) 83.23-30 auf 25laft 2 4 83.29 vielleicht 83.30 Mäßigung 83.36 bis 84.3 auf 3e«e(: (Ich) Menschen und Vieh 83.36 was (ich) sie 84.4-8 auf 3ettel, auf 251aff 2 4 geflebt. 84.17-20 auf einem Meinen unì» auf brcú

471

fpaltigen 3 c t t e ' · groifdjen ben Seifen 66 unb 67 aufgeflebt, pag. 25. 84.18 dem (alten) großen 84.23-31 auf 3ettel (pag. 23) aufgeflebt, mit pag. 28 úberfcfjríeben. 84.25-26 mit (helfen, w o ) arbeiten 84.29 so (ist) muß 84.32-33 auf 33latt 25 c 84.33 recht, (u[nd]) willt (das alles, was nothwendig, ist, dulfdest]) so 85.1-8 auf 3ettel 85.3 B a u m (oder), im 85.4/5 (Wolf, Fuchs und L ö w ) Die Raubthiere 85.9-10 auf S l a t t 2 5 e 85.15 nagend (ver- z[er]) 85.22-28 auf 3ettel 85.26 er (förcht[et]> erhoff(te )en 85.31 bis 86.14 auf ¿ettel 85.32 nehrt (sein K n e c h t ) sein 85.34-35 Akker [erzeugnissen] fei)lt 86.2 (Die Vögel) Die Pflanzen 86.7 Kazze (bekomt leicht G i f t ) 86.7 in der Asche 86.8 3roifcf)en «Naschen» uní» «Netzen» fînben f ï φ fotgenbe jroei 3 « ' e n : c · ( N a s s e n . Dae W e t t e r nässet.) 86.13-16 auf 3ettel 86.17-20 auf S t a t t 26 e 86.21 nemend. (Ein leicht weiß f ü r schwarz annehmendes K i n d ; eine sehr wichtige Sach, die man leider zu spät wahrgenohmen h a t . ) 86.22-33 auf S t a t t 2 6 a : Ich nehme (die) eine 86.22 (Ich nehme) auch dem 86.23-25 Auch der, - zuerst an, 3 uf a§ 86.31 oder herunter 86.33 über. (Ich vernehme die Neuheit. Ich unternehme ein Geschefft. Ich nehme mir (ein Vors[atz] f ü r ) etwas vor. Das ( v o n ) Hinterlegte nehme ich zurück. > 86.34 bis 87.5 auf einem fdjmalen 3 e ( < f ' 86.37 denke, ich 87.7 be (ve[r] ) 87.8 das Verdienst, die 87.8-10 2Mee ift fenfreefjt burdjgcflrirf>en.

472

1. A n h a n g

87.11-15 auf B l a t t 87.17 A b - , zu-, v e r n e i g e n . απί> n>ie&erf>olt. 87.18 R e d e n d e n , ( I c h neige m e i n H a u p t a u s E h r f o r c h t . I c h neige d a s Ohr > und 87.19 E h r f o r c h t . geri|Jen. 157.27-28 auf S i a t i 157.34 auf S t a t t 158.2 Vorrath an 1 5 8 . 8 - 1 1 a u f S t a t t groifcf)en © . 9 4 / 9 5

158.11

geepante

158.ll/l2 Q3or ber IBorfgruppe wirthen (îet)t ποφ (würdigen) werthen, ί>οφ feine weiteren 2iu«füt)rungen. 158.13 be-, er-, über(wirth[en]), durchwirthen 158.14-20 auf S t a f f jroifcfjen 158.31 (wetteren) witteren 158.32 (Aaas) Wild 158.32-34 Das langverregnete Heu ist ausgewittert. Das Weiter hat (ist das Wetter aber) Auch 158.36 bis 159.8 auf S t a f f , ï i f e t wetteren 159.1 (Der Schaden v o n ) Das Gewitter 159.3 ( W e t t e r ) Gewitter (das so) 159.8 wieder. 3Îadjt)er ποφ Xifet witteren, of)ne roeifere 21uefüf)rungen. 159.11 (Allein der Mensch will) ( h a t ) (Der MJensch]) Willen 159.11/12 (Du machst mich zum Menschen) I c h bin nur Mensch, (und) weil ich 159.14 (Mensch) Man 159.17-24 auf S t a f f ¿ π ^ φ ε η © . 94/95 159.27-30 auf S l a f f ¿roifcfjen © . 94/95 159.34 (wirbeln) wunderen 159.36 (Ein Zu[schauer]) Ein wunderendes 160.1-7 auf S t a f f 5ίίφεπ © . 1 0 2 / 1 0 3 161.28 (Alle) Die meisten 161.29 (ein) das erste 161.30-31 auch nur im geringsten 161.32-33 Denn zittere über dich selb! Das Äußerste (der Abweichung ist wüt h e n d ) des nicht mehr Meister syn über sich selber ist immer W u t h (die wie ein verzehrendes Feüer aus einem glimenden Glütchen entsprangt]), und diese entspringt 161.36 bis 162.2 auf S t a f f 161.36 der Wind wüthet

488

1. Anhang

162.4, 8-10 auf Blatt 162.8-9 in der Welt 162.10 Irrthum. ( W e r weiß, wie ein g ) 162.15-17 auf Blatt 162.20 Lebens |V^riff 3 ® 3üricf>, OTfcr. Peflal. 387, bcftef>t auu jroölf Oftaoblâtfern, roeldje teilroeife jufammengefjeftet fini». Orti biefer 23(ätter, g a n j Don Pefialojji ge= ft^rieben, enthalten allgemeine 23emerfungen. iTteun lucifere 35Iätter, meijí Pon frember jpanb, mit Dîanbbemerfungen p e f ì a t o ^ i e , enthalten lepÎalifâe 31ufjeitf>nungcn ju ben 6rei (a(einifrf)en 2Borten: ala, ancora, a q u a , in teilroeife numerierten 0 n i p p e n . Ο ί ε 33e· merfungen finö burdj ungleidjjeitige ÎTÎicÔcrfcÇirift manchmal etroaä burdjeinanber geraten, rcaö in unferm Xejct bereinigt ifl. S i n lefjtee Oftaoblatt, mit beutfd)=fran$öftfdjen 23ofa= beln Don frember jpanb, roirb im X e j t η ί φ ί berüeffit^tigf. 169.7 Thon. ( a . Anwendung des e r s t e n ) 169.16 erleichtert fei)If 169.17 sind, die 169.21 g e b r a c h t werden ( n e b s t ) 169.30 L i c h t geben ( k ö n e n ) 170.2 Ansicht ( u n d d a s diesfelig) 170.8 sie fet>If 170.8 ( R e d e n ) Verstehen 170.10 (zeit- u n d ) geisttödende 170.15 d i e s e ( s ) r Bildungacours der S p r a c h (erlernen) 170.23 müssen, (brauchbar g l e i c h s a m ) 170.26 Cours (in der lateinischen S p r a c h e d u r c h d a s ) im L e s e n 170.29fr. grbl. Outrfjfiifjf See Oeflinationen erfolgte burdj S r . P a u l Ρ α φ ί α ί ο , 2Bin= tertfjuc

170.32, 36 b e n a e 170.341. e x p e n s a 171.9 p u g n a b a t 171.16 alacritae cani 171.17 a d l i t h u a n d u m 171.18 con italienifcf) flatt c u m 171.21 a n k e i f e s t unrichtig überfe^t 171.27 molieri 171.30 in ancorias 171.311. roie&erf)oIt encora flatt ancora 172.36 e t igne 173.141. freie ÛberfeÇung burrf) Pefialojji 173.16Í. fa(frf)e lïberfeÇung (um Wasser . . . bitten) 173.18 t o r r e n t e a 173.25 t e m p e r e t 174.1 noceus unbrfannt

tpirb barauf Derjic^tet, in jeJem einjelnen §a£l anjugeben, roeldje 23ofabeIn Don Peftalojji felbft, roeltfjc Don frembec Jpanb ge|\i)rieben finb. 3 n ungeorbneten üuf= jcidjnungcn ftnben (¡φ jroei oerfprengte JTotijen; einmal: F r a g e : I s t die E t y m o l o g i e fobann ebenfalls eigen^änbig: 180 General, 18 000 S t a a b o f f i c i r , 30 000 Soldaten, 8000 P f e r d , herscht d a s Nervernfieber, gegen 20 u n d 30 zwüschen sterben, 80 u n d 90 Erwachsene.

ABC der Anschauung 1. E n t w u r f z u r

Vorrede

Ώΰβ DŒÎanufïript 325, DTîfcr. Peflal. 388 i fi ein einjelnergoliobogen gelblichen Papiere mit fìarfen 2BafferfIecfen. Oer eigenfyânbige Sntrourf enthält am 31nfang jroei 3 t i l c "on frember ^»anb, bricht unDoüflänbig ab, ifl flarf überarbeitet. 177.2 ist eigenf)änbig, roieber g c f i i ^ e n (die Kunst, die wir so lang suchten, aber nie fanden) d a s wesentliche

177.3-4 ( z u m F u n d a m e n t ) zur allgemeinen Basis der Vernunftentwicklung ( u n d der Wahrheitserkenntnis)

490

1. A n h a n g

f o r t a n eigenf)ánbig : und damit zur allgemeinen Basis ( i n s o f e h r n diese aller W a h r h e i t s e r k e n d t n i s u n d aller K u n s t b i l d u n g z u m G r u n d ligt u n d z u m G r u n d ligen m u ß , zu m a c h e n , und damit zur Basis - E s ist d a s Mitt e l ) aller m ö g l i c h e n B i l d i m g , die

177.6 früh 177.9-10 aller K u n s t ( m i t d e m l e s t e n Zihl i h r e r V o l l e n d u n g ) durch Vollendung 177.10-11 (ihrer V o l l e n d u n g ) derselben ( u n d m a c h t dadurch die E r r e i c h u n g d e s Zihls einer j e d e n K u n s t durch sie vollkomen psychologisch u n d m a t h e m a t i s c h sicher, i n d e m es die e i n f a c h e n A n f a n g s p u n k t e derselben d u r c h eine l ü k k e n l o s e R e y h e n f o l g e psychologisch u n d matematisch gereyhter Mittel an dieses — Die e r s t e Linien, die es k a n , ist m a t h e m a t i s c h rich[tig] und ( e s ) 177.14 ihm j e d e 177.15 ( u n d ) Dadurch g i b t es ( d a d u r c h ) 177.17 h a t (die b i s h e r ) - ( g i b t ) die bisher 177.18 Auch habe ich 177.19 vorher nie verstanden 177.21 den Anfangspunkten der Kunstbildung * 177.24 A n s c h a u u n g (in j e d e m Theil sein e r M i t t e l n v o n d e r e r s t e n [Linie] a n bis zu seiner V o l l e n d u n g . Alle seine M i t t e l u n d j e d e r G e b r a u c h dieser ist n i c h t s a n d e r s als eine b e s t i r n t e Ü b u n g i m A u g e n m e ß u n d der F e r t i g k e i t d e r H a n d zur V o l l e n d u n g des E i n z e l n ) , und es ist ( v o n d e r e r s t e n L i n i e n a n bis z u seiner ä u ß e r s t e n ü b r i g e n s ) selber

177.28 nicht nur sagen ( k a n ) darf 177.30 E s ( w a r ) ist 177.32 [zu] feí)lt erzihlen. ( D i e Schreibk u n s t f ü h r t e die H a n d m i t l a n g s a m e r E i n s e i t i g k e i t zur V e r h e r t u n g in d e r K u n s t , in d e r f r y e n B e h a n d l u n g . ) 177.33 e r h e b e n ( n u r auf seiner B a h n ist es möglich, d a s S c h w a n k e n d e der Zeic h e n k u n s t , die F r y h e i t d e r z u ) seine (Elemente) Anfangszüge 177.35 ( u n b e s t e c h l i c h e s ] ) u n v e r i r r l i c h e s 177.36 [zu erzielen] fef>It ( u n d n u r durch sie, d u r c h seine B a h n ist es m ö g l i c h ) 177.37 ( E s ) Alles dieses ist n i c h t eine Folge einer ( a r m s e l i g e n ) einseitigen 177.38 gebildetes 177.41 ( i h m ) dem [Kind] 178.1 ( i h m ) in der Bildung zur 178.4 zwahr billig erlauben, die a b e r (nicht) 178.4-5 auf Gefahr - niemahl 178.6 sollte. (Die Mathematic ist, insofehrn sie vom Dreiekk ausgeth, ist nicht Matematic, am Dlan&e : insofehrn sie dem Kind Lineal und Circuì in die Hand gibt. Es kan keine Folge der Matematic) 178.8 g e l e h r t wird und gelehrt 178.9 by ihren Lehrlingen 178.10 [ist] feijlf 178.10-11 ( d e r M a t h e m a t i c ) dieser Lehre fur den ungebildeten (Verstand), den ( m a n ) sie in der Wiegen a l l e n t h a l b e n a n t r i f f t . (Die M a t e m a t i c , die v o m Z w e k k a u s g e t h u n d b e w e i s t , ist k e i n M i t t e l u n d ist keine B i l d u n g . ) 178.12 die K i n d e r m a t e m a t i c 178.13 Jünglings und Mails. ( D i e M a t e m a t i c d e r ) - ber Xerf bricfji ab

2. E n t w ü r f e z u m

Text

D i e jpanfcfcfinfi, 3 ® 3 " " Φ . 9Iîfcr. Méfiai. 3 9 1 befielt in jroei t e i l e n au« brei eigen; i)änbig betriebenen goliobláífern. S i e enthält jroei (Xntroürfe, Don benen aber Feiner fertig bearbeitet ifl; Dielmefjr fyanbelf ed (ϊφ teilroeife nur um lofe DÎofijen oíjne 35ejug auf eine befiimmfe (Stelle be« fpâfern ßrutfd. 2Im (Scfylufj bei legten S l a f f e ö fmbef |Ίφ,

A B C der A n s c h a u u n g

491

umgefeljrf gefcfjrieben, mit ien Dramen, i>ie untereinander fíel;en, bie folgende Dlürnenliíle : Wuhrmaiin, E g g , Tchudi, Lisabeth, Koerner, Tchokk, E w a l d , Kleinschmid, Mieg, B l a t t m a n n , S a l i s Sils, Mittelholzer, H ö r l e r , N i e d e r e r , H e e r in Mollis, M e t t r a u , G o d i n , B u s i n g e r , Müsli, K n u e h e l T h u n , T s c h u d i , M e y e r in L u z e r n , Z i e g e n h a g e n . D a eö | ί φ foro οί)1 um J r e u n b e P e f i a l o j j i e , urn ßetjrer unì) ©rfiülcr, foroie bei Ci (abeti) um cinc 'Perfon bed ipaueljalfg f)anbelf, ifi ber 3n>ec£ 6er teilroeife Don P e f f a l o ^ i gefφriebenen £i(lc η ί φ ί erfitf)t[i(f). Oie meifien P e r f ö n ^ f e i t e n roerben aud) fonfl um 1 8 0 3 erroaijni ( π ι υ ί π ι α ^ ί ί φ ε P e r f o n a l i e n Dg[. im 2ίπί). I V ) . a Η , = 3 B 3 ϋ π φ , OTfcr. P e f t a l . 3 9 1 251 . 4 1 . T)a6 eigenfjönbig ju iVi (Seifen befφrie= bene g o l i o b l a f f e n f i a t i Sen d)lu$ einee fi arf Eorrigierfen Ênfrourfed. 178.16«. 0 e r Xtft folgt H, 178.16 ainfang fef>Ct. [ E s sind] lt m a c h e n roieber im Xejrf : ( d u r c h das A b m e s s e n ihrer selbst die N a t u r der Z a h l v e r h e l t nisse in das Aug fallen zu m a c h e n , folglich der A n s c h a u u n g s l e h r e ) Dadurch wird 178.36 (zu m a c h e n , das d a n n ) gemacht 178.36 und durch das Mittel ( a u s ) der 178.39 ( u n d Q u a d r a t eine K r a f f t zu e n t wiklen, alles, was b e r e c h n e t u n d gem e s s e n werden k a n , folglich j e d e Größe, jede Schwere, jede Dauer u n d j e d e n W e r t h , - das M i t t e l der A n schauung ihrer selbst n a c h Zahl u n d M a a ß aus ihnen selbst zu e n t w i k l e n u n d dadurch i m K i n d ) bucé) unfern Xejrf erfefjf: die K r a f f t 178.39 178.40 und 178.41 und 178.42 178.42

zur Bestimung (Maaß und Zahl) Zusamensezung Abtheilung W e r t h (also ins Aug zu f a s s e n zu b e u r t h e i l e n ) der ( g a n z e ) Z w e k k der ( g a n z e ) I n h a l t

D e r eigenhändige, unt>oflfiänbige S n f r o u r f π unfern 3?anbe Don δ ret (Seifen.

492

1. A n h a n g

178.44fr. ©er Xcrf folgt H , . 178.44-45 (jede E i n h e i t ) jeden Strich, der daeteth, (das ist ) 178.45 f a ß t {und durch die Zusamensezungen der Einheiten die Vielheit hervorbringt, also eieth m a n in der gegenwertigen Quadrattabellen jedes Q u a d r a t als eine Einheit a n u n d bringt die Vielheit in disen Übungen durch die Theilung des Quadrate hervor), u n d so wie 179.2 (bis auf die Zahl zehn) ausgehen u n d lükkenlos ie6ergegeben. .Ç>ietbei&er Anschauungslehre der MaßVerhältnisse i(l feine DTOfroirfung 6e= legt, roenn auef) fîtfjer t>erfdjie6ene ©e= f)ilfen mie Bug, £obIer uni Ärüfi 6ie en6gültige Aufarbeitung beforgt tjaben. Pefialo&i felbfi i)ätte (aum 6ie ©eduli) für 6iefe minutiöfe Kärrnerarbeit auf= gebracht. S a « 2Berf, 6aä nur jum Seil Don if»m (lammt, mir6 6aljer ale ©anjee abge6ru(ft, je&orf) nur in ffleinfdjriff, um es oon Dollen Originalen abjuijeben. 199.21 6αβ jroeife und feijlf 202.35 irrtümlich ftei>( wagr. fîaft senkr. 6a 206.6 irriümlidj fîef)É Viertel (latt Fünftel 225.15A. 3 m Original a (íeíjen 6ie folgen^ 6en SeiienDerroeife: 225.15 pag. 3 von Zeile 23 bis 27 225.25/26 pag. 4 von Zeile 4 bis Zeile 15 225.32 pag. 7, Zeile 27

Text

225.40/41 pag. 6 [sie] von Zeile 28 bis pag. 4 Zeile 3 225.44 pag. 5 von oben bis Zeile 23 226.5 pag. 7 von Zeile 28 bis Zeile 9 pag. 9 226.10 pag. 4 von Zeile 16 bis Zeile 32 226.11 P a g . 9 v o n Zeile 10 bis p a g . 11

Zeile 2 226.15/16 pag. 5 Zeile 24 bis pag. 6 Zeile 21 227.10 pag. 17 von Zeile 17 bis Zeile 23 227.39 pag. 17 von Zeile 24 bis pag. 18 Zeile 7 228.17 pag. 18 von Zeile 9 bis pag. 19 Zeile 24 228.29/30 pag. 19 Zeile 25 bis pag. 21 Zeile 17 233.16pag.44. lstes Quadrat, undpag. 51. 2tes Quadrat 233.24 pag. 44 und pag. 51. 2tes Quadrat 233.28 pag. 45 und 51. 3tes Quadrat 233.32 pag. 45., 4tes Quadrat 233.36 pag. 46, 5tes Quadrat 233.40 pag. 46, 6tes Quadrat 233.44 pag. 47, 7tes Quadrat 233.48 pag. 48, 8tes Quadrat 234.4 pag. 49, 9tes Quadrat 239.1 S a « jroeife Jpeft f)at ein 23orblaft: Pestalozzis Elementar-Bücher, fotoie 6adfelbe Xitelblatf roie bas erfîe ijeft.

494

1. Anhang

S é enffyôlf bebeutenb mefjr D r u i f f e f j l e r α(β bad erfle ipefí. 247.20 d e r H ä l f t e feí>[f 251.36-37 l ö r a a l d e r 2 0 t e T h e i l S r u c f fehler 253.34 V 4 A = * l „ Dru(ffeF>ler 2 5 4 . 1 1 · / , A = >/ l f 8 /î = 8 χ d . 3 t e T h . v . 3 / 1 2 groei Druiffef>Ier. 23ci ben folgenben 3a^Icnnngat>cn bid 3 0 6 . 1 9 fyanbelt ed ferner um D r u t f f e í j l e r . 255.29 · / , A = V i s 2 5 7 . 1 2 »/, A = «/β 257.22 9te T h . v . 3 /e A 257.30 «/, A = 1 X · / . B 258.25 »/, Β = 9 X d . 7 t e 260.15 «/, = 1 8 / 2 i 2 6 1 . 1 - 2 · / , Β = » / 2 . u n d «/a A = » / s . " / t 4 = 1 2 X d. 1 6 t e T h . v . " / a , «/, Β = 1 2 χ d . 1 6 t e T h . v . */ 3 A 2 6 1 . 1 1 4 X d. 8te T h . ν . e / 1 2

262.6 V, A = 2 X Va

262.28 ' | , A = l X ! / , + 4 2 6 3 . 3 1 3/, Β = ' / , A

264.27 2 X '/s + d. 9te T . 268.4 d . 2Ote T . v . 2 / 8 A

269.6 V, A = 1 χ »/,„ 275.12 = 4 = d. 7te 276.11 2 X '/ ï 0 + 6 276.16 = 1 = »/« + 6

279.18 20te T h . v . " / « 2 8 1 . 1 2 7 t e T h . v . 3/4 A . 2 8 1 . 2 2 7 t e T h . v . 3/4 283.34 1 8 d . 2 4 t e T h . 284.19 « I „ = 1 χ » / „

286.14 ·/,» Β = *«/,. 287.5 =

I8/, +

12 X

288.16 2 χ Vio + 2 Χ 290.31 5 t e T h . v . '/„ A . e t c . 2 9 3 . 5 d. 8te T h . v . * ¡ i a 295.6 9te T h . v . V 5 A . o d e r

303.8 3 Χ ι/β A + 6 χ 306.19 »/es = 3 χ d. 9te Th. 3 3 2 . 4 . — D i e B r e i t e dieses

Rechteecks

Wt 333.35 1 0 mal dem 2ten Theile 339.19 diesen 1 3 gleichen

Das Buch der Mütter S a d 23ucf) 6er OTütfer ifl im 3al>re 1 8 0 3 im S r u c f e x i m e n . (ïd u m f a p i e taä Kotroort unb (leben Übungen; bie in 21u6|"¡cf)f geteilten roeifern Übungen rourben nie Der= ό ^ ε η ί ΐ ί φ ί . ß a η α φ ^eftaloggid eigenen î l u d f a g e n fid) feine .Ptaitpíat'beif η m 2 3 υ φ auf« ÍBorroort uní» auf bie fiebeníe Übung b e f φ r ä π f ( e , enthält unfere 2(uágabe nur biefe beiben £ e i l e Dollftonbig; bie erflen f e φ d Übungen roeröen nur auegugdrocife roiebergegcben.

ι. ^)anbfφrίfíen © ο ΐ φ ί finb πament[iφ Dorfjanben j u m 23om>or< unb gu ber fîebenfen Übung, b o φ ifl feine Pon Peflaloggi felber gefφrieben. § ü r bie erfien Übungen fφcinen nur groei .Spanb= f φ r i f t e π auf une gefommen gu fein, bie fo fehlerlos finb, bap fïe au φ fpäfere 2^bfφrífíen a u s bem 2 3 υ φ ε barfleüen fönnten. h j = 3 3 3 3ürirf), Olîfcr. P e j î a l . 3 8 9 / 1 3roei goIio=33lätter graues ( ^ r e i b p a p i e r , Ä r ü f i d Jpanb. ©rfled 3Maff mit 23Iei(iif( p a g . 5 a . S r e i Ê f e l l e n a m 3 î a n b eingeElammerí unb mit ben 3 ' f f s r n 4> 1 unb 3 t>erfef>en; 3 ' f f e r 2 2irbcit jieüf einen (Sntrourf gum Q3om>orf bar, ber aber η ο φ flarf Don a αbπ>eiφf unb f ü r (1φ abgebrutft tpirb (f.

©niroürfe Drf, Z B o r f t a u i η ο φ η ί φ ί a, bal;er unter ßntroürfcn, anb, er. Oad grecite, mit 4 pag. Statt feÇt mit 349.28 ein. 348.35 jpier fe$f h , ein. Oer Xerf meid>t je= 6οφ am ebenfo t £>aö erflc S t a t t Son h n û b ; ϊ>αβ jroeife 35(aít beginnt mit 385.28 385.30 liebt, (dein K i n d h a ß t , es forelit e t ) es d a n k t , es v e r t r a u t , es f ö r c h t e t und glaubt, h n 385.3l£f. v e r t r a u e , d a ß es g l a u b e , d a ß es f ö r c h t e . E s ist eine ü b e r s i n n l i c h e W e l t , es ist ein G o t t , es ist ein R e c h t u n d U n r e c h t , es ist ein B e w u ß t s e y n des R e c h t s u n d d e s U n r e c h t s , es ist ein Gewissen. E s ist i n n e r e A n s c h a u i m g des R e c h t s u n d des U n r e c h t s , die ihre S p r a c h e h a t , es ist eine s i t t l i c h e A n s c h a u u n g ; u n d die B i l d u n g m e i n e s Geschlechts z u m R e d e n l e r n e n ü b e r (diese) die Gegenstände der sittlichen Anschauung h ä n g t m i t einer E l e m e n tar (bildung der A n s c h a u u n g s k r a f t dieser G e g e n s t ä n d e zusamm e n , wie B i l d u n g m e i n e s G e s c h l e c h t s z u m R e d e n l e r n e n ü b e r sinnliche Geg e n s t ä n d e m i t einer E l e m e n t a r ( b i l dung)entwicklung der Anschauungsk r a f t sinnlicher G e g e n s t ä n d e z u s a m m e n h ä n g t . U n d der G a n g d e r E n t wicklung aller A r t e n der m e n s c h -

lichen K r ä f t e ist i m m e r d a s n e h m liche. W a s ich schon o b e n gesagt, (will) m u ß ich hier w i e d e r h o l e n : ( M u t t e r , eins ist all wichtig. ) h „ , m o fidj mehrere Slnfägc $ur P r ä g u n g Siefer 2Iuä= fûf>rungcn fínícn. S i c 3eilen 3 3 - 3 ^ Die B i l d u n g . . . bis . . . z u s a m m e n h ä n g t fìnfccn |ltf) auf fcem griffen B l a t t 6c«s Dîîfcr. α η φ roörtlicf) roie in a. 385.37S. Die G e f ü h l e der L i e b e , des D a n k e n s u n d des V e r t r a u e n s s i n d die ( E l e m e n t e ) Fundamente der sittlichen K r a f t dieser Anschauung. Sie erwachen auf d e m Schooße d e r M u t t e r u n d sollen hier e r w a c h e n ; a b e r sie s i n d in i h r e m U r s p r u n g bloß i n s t i n k t a r t i g . D e r Ü b e r g a n g ihres bloß i n s t i n k t a r t i gen E n t s t e h e n s zu w ü r k l i c h e r ( z u moralischer) sittlicher K r a f t ( u n d zu sittl i c h e n ) ist w e s e n t l i c h e i n e F o l g e des reinen L e b e n s , r e i n e n R e i f e n s (dieser G e f ü h l e ) derselben im g r o ß e n D u n k e l unseres sinnlichen D a s e y n s . J e m e h r d u geliebt h a s t , j e m e h r u n d je ö f t e r du dank- und vertrauensvoll gefühlt h a s t , d e s t o m e h r (reifet d e i n e innere Anschauung von Liebe, D a n k e n u n d V e r t r a u e n ) ( m a c h t ) erhebt dich die innere Wahrheit deiner L i e b e , deines D a n k e n s u n d deines V e r t r a u e n s (zur w ü r k l i c h e n W a h r h e i t d e i n e r B e g ) zu richtigen Begriffen ü b e r ( d a s W e s e n ) die Natur deiner G e f ü h l e u n d ( s e y ) zeigt dir in i h n e n damit d e n h o h e n heiligen A u f s c h l u ß d e s W e s e n s deiner Gefühle und über das Wesen alles m e n s c h lichen R e c h t s u n d alles m e n s c h l i c h e n U n r e c h t s u n d zeigt dir d e n h o h e n heiligen A u f s c h l u ß d e i n e r P f l i c h t u n d in ihr das einzige F u n d a m e n t d e i n e r Veredelung. h n ipier im Xcjrt 3 ¡ f f e r 2- 2Da« fief) im OTfcr. an(á)lie$t, i|î π ί φ ί Sie §orffefjurig. Oiefe finï>e£ fitf), (oljne 3iffer 2) auf ï>em mit 2 pag. öriften S i a t i eon h n : (Diese W a h r h e i t deiner i n n e m Gefühle von Liebe, D a n k u n d V e r t r a u e n zeigt dir d i c h s e l b s t , sie zeigt dir deine h ö h e r e N a t u r (sie zeigt

B u c h der M ü t t e r dir Gott, sie führt dich zu G o t t und M u t t e r ) ; es ist diese Grundwahrheit deines höheren S e y n s , die in dir selbst liegt, es ist d a s geheiligte R e i f e n deiner innern Gefühle selbst, w a s über den Einfluß deiner i n s t i n k t a r t i g e n H a n d lungsweise a u f die wirkliche B i l d u n g der Sittlichkeit deines K i n d e s entscheidet. Mutter, wenn d u dein K i n d . . .) 404.31 h u fïn&ef (ϊφ, alé einjígee 29cí= (piel über í>a¿ S i n g e n , folgende ß f e ü c : D a s Singen, von L a l l e n h e r s t a m m e n d , führt, wenn nicht die K u n s t d e s Ges a n g s oder ihr I n h a l t A u f m e r k s a m keit und G e d a n k e n rege m a c h t , leicht z u m gedankenlosen L a l l e n , d a r a u s es entsprungen. 407.12 v e r s t ä r k t den T o n d e s Pfeiffens, a b e r nur einen einzelnen T o n , w e n n . . . Diebspfeiffchen nennt. M a n pfeifft Menschen u n d H u n d e n , die in der F e r n e sind, u m sie z u r ü c k z u r u f e n . A u s p f e i f f e n . W e n n eine Com ö d i e schlecht gespielt wird, so pfeiffen sie die Zuschauer a u s . Aber wenn m a n j e m a n d a n d e r n , der lang u n d schlecht redet, so auspfeiffen wollte, so gienge e s nicht a n wie bey den Comödianten. h u 408.2 gemein, u n d ist nicht selten die Leerheit eines K o p f e s , der so leicht, so schweifend ist a l s ein Vogelkopf, der die Menschen, in Augenblicken, wo sie besser t h ä t e n , nachzudenken u n d zu arbeiten, pfeiffen m a c h t . Auch h a t es der n a c h d e n k e n d e Mensch selten gern, wenn ihm ein N a c h b a r , in Sonderheit einer, den er nicht liebt, die Ohren voll pfeifft. D o c h ist Pfeiffen a u c h eine K u n s t , die zu j e d e m G r a d von Feinheit, deren d a s Singen f ä h i g ist, g e b r a c h t werden kann, (pgl. Xcj-f 407.37) M a n pfeifft m i t d e m leeren Mund. E i n i g e j u n g e L a n d l e u t e pfeiffen den P f e r d e n a m B r u n n e n vor, wenn sie sie s a u f e n oder wenn s-ie aie pissen m a c h e n wollen. A u c h s a g t m a n

503

von den Schäfern, daß sie den Schafen vorpfeiffen. M a n pfeifft Lieder. Man pfeifft T ä n z e . ( M a n p f e i f f t einzelne Töne.) h u 408.15 leicht (unter d e m B r u s t f l e c k die g u t e O r d n u n g d e s J a u c h z e n s )di« Kraft des frohen Muthes, der Bauernbuben jauchzen macht. A u c h wer den K o p f viel b r a u c h t u n d m i t den H ä n d e n viel m ü d e wird, j a u c h z t nicht viel. h 1 4 408 .18 sowie den m ü d e n A r m . h 1 ( 415.22 a b g e w ö h n s t , (so wird es diese Gewohnheit b e h a l t e n bis ins Alter. Z u m Glück läßt m a n es den K i n d e r n wenig zu > so wird es dir v e r h e u r a t h e t . . . h 1:! 415.26 alle Mütter h 1 3 415.34 treiben. ( L e u t e , welche meinen, der E i n d r u c k ihres S c h u h t o n e s m ü s s e bei d e n Ihrigen oder s o n s t im L a n d großes Gewicht h a b e n , belieben zuzeiten m i t S t a m p f e n ein Zeichen ihrer Willensäußerung zu g e b e n . ) h ) 8 415.35 b i s 416.5 3 n h i 3 laufet Sie urfprüng= Ιίφε, überflebfe g a f j u n g : ( D o c h giebt es hie u n d d a noch einige S p u r e n u n d Überbleibsel der N a t u r n e i g u n g , seine Willensmeinung d u r c h dieses K e n n zeichen zu ä u ß e r n ; es g i e b t noch immer L e u t e , die es d a h i n bringen, daß ihr S c h u h t o n in ihrem H a u s e u n d im L a n d e v o n einigem Gewichte ist, u n d dergleichen L e u t e ( m a c h e n ) geben noch immer, wenn e t w a s nicht gleich geht, wie sie wollen, wenigstens m i t e i n e m F u ß e einige solche stärkere oder schwächere S t a m p f t ö n e , u n d noch immer k o m m e n rohe u n d heftige Menschen b e y plötzlichen u n d großen U n g l ü c k s f ä l l e n u n d a u c h noch mehr b e y m ersten F ü h l e n eines schneidenden Unrechtleidens leicht d a h i n , m i t den F ü ß e n zu s t a m p f e n . ) 0 e r Xejrf auf öem aufgeflebfen 231aff enf|prirf)f a . 416.18 h 1 2 enthält ποφ folgenbe ©feile: I c h h a b e Weiber in der Stvbe s t a m p fen gesehen, deren Männer u n d Kinder (plötzlich) t o d t a u f d e m B o d e n

504

1. A n h a n g

lagen. Aber freilich waren es auch plötzliche u n d s c h a u d e r h a f t e Todesfälle. Ich h a b e viele Menschen gesehen, in dem Augenblick vor W u t h s t a m p f e n , (aber keinen) in d e m (meineidige) Richter sie in ihrem Rechtshandel wider (Gesetz, W a h r h e i t u n d Gewissen, wider) den heitern bestimmt e n Ausdruck des Gesetzes verfällt h a b e n ; auch h a b e ich Menschen über sich selbst s t a m p f e n gesehen, d a ß sie aus Gedankenlosigkeit oder a u s Leidenschaft Sachen gethan ( h a b e n ) , die ihnen hernach großen Schaden zugef ü g t haben. I c h h a b e einen (Mensch) ( L a n d ) (der gelobt f r e i ) ( S a t t l e r ) Handwerker vor Wuth stampfend zu Tode (ins gelobte L a n d d e r ) gehen gesehen, dessen Verurtheilung mit folgenden U m s t ä n d e n begleitet w a r : Der W e r t h des Diebstalils war klein. Schlug ber Seife. Die folgende ©eife i)af einen andern 3 n í > a I f : Geräusche in der X a t u r . 416.28ff. 2Βαβ Fjier gefrfjieben ifi, 11 ad) Xönen Don Menschen, vierfüßigen Tieren, Vögeln, Insekten, Amphibien, lebloser N a t u r , ifí in h,4 nod) built burd)< einander. 2Iuf B l a t t 2 roeifl ein 3 " Φ ( ' Π Hilf berti jpinruria zum Menschen auf ein (Sinorbnen f;in. J?ie Seifpiele fîimmen inhaltlicf) überein, finí» aber in a jafyl* reicher ale in h 1 4 . Jtidjf aufgenommen rourben: [Man hört] das K i n d im B a d plätschern, den Z i m m e r m a n n Deuchel bohren, den Kiefer Reife antreiben. 417.2 H a r f e n t ö n e , m a n hört sie das Waldhorn blasen, m a n hört (auf den K i r c h t h ü r m e n ) die Glocken l ä u t e n , Schellen klingeln (an Kuhschellen), (auf der F e s t u n g ) K a n o n e n lösen, (auf der Weide) die Kuhschellen. hl5 417.12 ins Holz ( m a c h e n ) nagen. Ciefe 23erbefferung fönnte Don Pefialogji ge= ftfjrieben fein; fie »urbe roieber geffri= d>en, unb bann Don Dîeicfiarb nochmals Ijinjugefügf. h 15

418.28ff. J n Ii]2 fiiibcn fief) ungeorbnet Diele biefer 2?cifpic[c. Σ)αβ ÍJIÍfrr. )d)lic$t mit folgenbrn 2iuefül)rungen : Der Mensch b e m e r k t nicht nur alle Töne, die (hier angezeigt sind) wir hier berührt h a b e n , u n d h u n d e r t u n d h u n d e r t andere, sondern er b e m e r k t bald in jedem derselben (Reihen- u n d Stuffenfolgen ihrer Gleichheit u n d Ungleichheit) eine. Menge Gleichheit und Ungleichheit und in vielen derselben eine würklich bezeichnete Stuffenfolge ihrer (Stärke und Schwäche) Höhe und Tiefe sowie ihrer mehreren und minderen Annäherung und Ähnlichkeiten gegeneinander. M e n s c h e n t ö n e . 2ile Xitel, nidjt ausgeführt. 4 1 8.29 9. 3 " h u 9 u f gcor&ncf, fafl roórfliií) roie a, in h 1 2 ungeorbnet; boef) (aurf)cn bie meiften ÊôÇe in a roieber auf. Der Wind s c h m e t t e r t Schiffe aneinander u n d gegen das Ufer. Der Hase rauscht im Laub. Man hört Regentropfen. 419.luff. 2Ib|'cf)nift £tf>nee in h „ in $roei Raffungen: juerft (ïntrourf, Dann roie a. 420.6 Seen bewegen sich bey stillem W e t t e r nur leicht u n d geben keinen T o n ; aber bey leichtem Wind werfon sie tönende Wellen, die sich a m Ufor rieselnd verlieren. Aber worin dio Winde s t ü r m e n , so toben die Wellen u n d schlagen rauschend u n d sprudelnd an das Gestade, gegen das sie der Wind treibt. W e n n der See . . . h l e 421.28 21ud) bie «Unterschiede» finb in !ι 14 loeniger ^ntjlrcicf) unb ungeorbnefer ale in a. Oìitfjt in a iff ber 3 u f a f> Man unterscheidet durch das Gehör das Rauschen eines Laubsacks von dem liattschen eines Strohsacks. 422.22 3 n h , , nur £itel; ein 3n>eidjungcn biefer beiben ©teilen Pom Xejrf rourben im fertfritifcfjen 2Ipparat angegeben. 21m Dîanbe f>af TOeberer bei ber jroeiten ©feile eine Slnjaljl Don 3 u fä$en niebergeft^rieben, bie aber η ί φ ί mefjr 3'í a < 5)eflalo$3i«, fonbern Dlieberers eigene 3 u ' a i f n i ^ e r unberü roedhalb ber Xitel «Diction a r i u m » einem roeitem unb richtigem, bem bed «Natürlichen Schulmeisters» roeíφen mufjfe. ©iefe Umgefialtung unpollenbeter íîehcbûφer, bürfte feit 3Infang 1803 eingeleitet roorben fein, gleichgeitig mit bem beginnenben ©ruef ber mathemntifchen (ïlcmentarroerfc. (33gl. bagu ip. Sφcmebaum, Sennen, Sonnen, IBollen, 1937, 67 ff., ber ben Seginn ber ©iftionär>2lrbcit fogar auf 1799 anfeist). 3 . S i e © e f t a l t u n g bed « N a t ü r l i c h e n

Schulmeisters».

©er X i t e l bed roirb und ρ ε φ α η Μ ί φ , roenn roir bebenfen, ba0 Pefialoggi ailed bad aid ηαίΰΓΐίφ begeiφπef, road bem @ang ber Statur folgt, road pfr)φologίfφ riφfíg unb η ί φ ί PerfünfWt ifl (Pgl. bie Sludführungen in Wie G e r t r u d . . . S a n b X I I I biefer 3iudgabe, S . 265 ff., unb gur D7eubearbeitung oon Wie G e r t r u d . . . 3 a n b X V I , S . 174 ff·)· 2 e r Natürliche Schulmeister möchte alfo ein DOTffel fein, bad Sinb ohne frembe ipilfe gum Srfaffen ber S p r a φ e ( η α φ g o r m unb ηαφ 3 n W 0 S u führen unb gleichzeitig, über ben 3 r o eif eined 233ôrferbuthd (;inaud, ed burch bic Sprache η ι ε ^ φ ΐ ί φ unb fittlich gu erheben. 3¡n b r e i ß e h r t e i l e n 1>af 'Peflaloggi ben S t o f f für ben Sprachunterricht gu meifiern gefucht. ß i n m a l bot er bie 2Börter in einfacher unb gufammengefcÇter g o r m . S o b a n n ers läuterte er i^re 2Inroenbung in gangen S ä ^ e n ober 2Benbungen, unb brittens roollte er ben gebanflicfjen 3 n h a ' < 2B6rter in praEfifφen, phi[ofoph'ien unb religiöfeu 35eifpielen audfehöpfen. 2Benn er bad 2Berf η α φ roie Dor aid ÜBörferbuch be3eiφnef hat, fo enffpricht bad ber alphabeíifφen ^Reihenfolge ber S t a m m r o ó r t e r mit ihren (Srroeiterungen gu 2Bort= familien, unter ¡Beigabe feiner Cebenderfahrungen. 31m 31. OTai 1804 o e r ^ e r t e n « Pestalozzis n ä h e r e F r e u n d e » in einer : E r k l ä r u n g über die Recension der Pestalozzisehen Methode u n d der d a r ü b e r erschienenen Schriften. 3 α ι α ' Γ Φ ε ßiteraturgeitung Dir. 39 u. f. unb 3^r. 98 u. f. 1804 ( η α φ OTfrr. ?>eftal. 708/6, « e i n g r i f f pon Xobler,

Der natürliche Schulmeister

5 1 1

mit Ärrrcfturcn Tîieferere): «Eine Wortlehre sollte das Buch der Mütter, wie Recensent es angibt, gar nicht seyn . . . D a s W ö r t e r b u c h ist f ü r diese R u b r i k b e s t i m m t , woran eifrig gearbeitet wird u n d das bev seinem einstigen Erscheinen, wie wir hoffen, den Forderungen des Recensenten Genüge leisten wird. » • p c f í a t o j j i e 3 ¡ c ! , b a e m i t ber S n t r p i c f l u n g Dom b l o g c n Q B ö r f e r b u r f j j u m

«Natürlichen

S c h u l m e i s t e r » Dcrfceuflii^í roirb, i f l f φ ο η i 8 o r in 6cm H u d ) ? : W i e G e r t r u d i h r e K i n d e r l e h r t ( ö i e f e r 2 I u e g a b e 3 3 a n b X I I I , S . 2 7 7 . 3 · 3 6 ff.) a n g e b e u f e f . 3 1 α φ 6er 2 l u e f a g e Don J p e r m a n n Ä r ü f i foil fid) 6er 2Iuöfprurf) a u f l 6 r ü ( f l i d ) a u f 6en « N a t ü r l i c h e n

Schulmeister»

Π0®

bejieljen ( f . Q3ortpori j u ben I n t e r i e u r e n oben ( £ . 4 4 4 - 4 4 7 ) ·

· π Wie Ger-

t r u d . . . © . 2 7 8 em>äfynten B e i f p i e l e a t h m e n , ä u f n e n , ä u ß e r n η ί φ ί o b e r η ί φ ί i m 2 D o r f = laut

in

ben

«Natürlichen

Schulmeister»

übernommen

rrorben.

2 B e g e n f e i n e r E i n l a g e ift 6er N a t ü r l i c h e S c h u l m e i s t e r η ί φ ί a l é ε ί 9 ε η ( 1 ί φ ε β ß e f ) r b u φ , f o n b e r n a l e Í p i l f e m i í f e l f ü r © f e r n un6 ß e f j r e r gu b e n f e n . Ζ Β α ί ^ φ ε ί η Ι ί φ b a l b η α φ 2 I n f a n g 1 8 0 4 f>af T ) c f l a l o 5 j i bie OTieBerfc^rift a b g e b r o φ e n , roeil ber beDorftefjenbe 2 B e g g u g ^ I Î ü π φ e n b u φ f e e un6 f p â t e r π α φ 2)Derbon bie © e b a n f e n a b l e n i f e , u n b roeil a u φ längerer

ηαφ

roäfyrenb

bie f j i l f e b c r e i t e n £et>rer π ί φ ί m e l j r j u 2 í u g f p r a φ e π j u r V e r f ü g u n g ( l a n 6 e n

(Se iff a b e r η ί φ ί a u β g e f φ l o f j e n , b a g ber 2 3 c r f a f f e r (7φ α ι ι φ f p ä i e r g e l e g e n f l ί φ 6 ί η = f ä l l e j u m N a t ü r l i c h e n S c h u l m e i s t e r n o t i e r t ί>αί, u n b (7φ α ι ι φ π α φ ^ j a ^ r e n , in 3 e i f e n ber D î î u g e , f e i n e r e i n z i g e n

beDorjugfen SIrbeif u n

ß . 4 3 7 ) · Über b a i

®

tüiebet f u r j g u t p a n b f e ( » g l . M s c r .

Hs,

© Φ ' ί ^ Ι bee 2 B e r f e e g e b e n α ι ι φ bie S e m e r s

f u n g e n η ο φ e i n i g e n H u f f i f y l u f a , bie u n t e r H , u n b h t ( 5 . 4 3 5

4 4 2 angeführt fïnb.

S i e g r a g e η α φ ben Q u e l l e n b e i W o v t f t y a f y e e in P e f i a l o ^ i e Dîeiljen m u g in b i e f e m g a ü o f f e n b l e i b e n unb einer f p e j i e ü e n ( J i n j e l u n t e r f m ^ u n g Dorbelpalfen roerben. Sp. b ä u m m a φ t in f e i n e m 2 3 3 e r f e :

P e j î a l o j j i ; S e n n e n , S o n n e n , 2 B o Q e n , 1 9 3 7 , af; eine S e j u g n a f > m e a u f

ben

Nat.

S c h u l m . f l e ^ t η ί φ ί f e f ì 6 e i f l biee e i n m a l : 3 m m . 3 ° f > © e r t ) . ( g e l l e r , 2 i u e f ü f > r ^ e e u n b möcjlicfjfl D o f l f l ä n b i g e d l a f e i π ί f φ = b e u f f φ e β unb b e u f f φ = [ a f e ¡ n i f φ e e ß e j i f o n , ßeipgig

1792,

unb f o b a n n : S ^ r . § r . © φ π > α η , N o u v e a u d i c t i o n n a i r e f r a n ç a i s - a l l e m a n d e t a l l e m a n d f r a n ç a i s , e x t r a i t d e s o n g r a n d D i c t i o n n a i r e p a r l u i - m ê m e , 2 23änbe, ßubroigeburg bie 1 8 0 0 .

1799

OToDember 1 8 0 4 i)at  r û f î b a s l e t t e r e 2 B e r f Don ^ 2 ì ü π φ e π b u φ f e e a n g e f o r =

b e r t ; 6 a b e i ifi a n j u n e f y m e n , b a g ed ben beí6en B e a r b e i t e r n P e f f a l o g j i u n b Ä r ü f i Don f r ü l j e r l)er D e r t r a u f w a r , unb fíe ee, α π ί ά ^ ΐ ί φ einee 3 e i f r ä u m e Don OTuge, e r n e u t benuíjen t r o l l t e n .



33cróffeπí[iφungen.

3 u m 2 I b b r u i i ft ber N a t ü r l i c h e S c h u l m e i s t e r j u P i ' f t a l o y i e ß c b j e i f e n nie g e l a n g t . D a s 2 3 υ φ , a l e 2 I n l e i f u n g f ü c bie OTüffer g e b a φ í , m u g f e Dor bem e b e n f a l l e u m 1 8 0 3 b e a r b e i = fefen, jeboφ bamale α υ φ gebrueffen B u c h

der Mütter gurüifrefen. S i e

ΙΙηίεΓπφίβΐ

m i t f e i f ü r bie ß ^ u l f l u f e b e a π f p r u φ f e n in S u r g b o r f Diel © e l b , unb 6er j r o e i m a l i g e 2 B e φ f e l bee 2 I u f e n f f ) a l f e e , ber in X e i l e n bee ηαφ S)""^011

Dolljogene l i m j u g über 3 l I î ü n φ e n b u φ f e e

D e r f φ l a n g Diel 3 c ' f · € ? · < Q e r b f t 1 8 0 5 a b e r e r h i e l t e n g e b a n f l i d ) geπ>iφ=

t i g e r e 2 B e d ? e ( p g l . 3 5 a n b X V I I I f f . biefer 2 l u e g a b e ) in J J ^ f ^ o n ben 2 3 o r r a n g , f o b a g a n einen S r u i f biefee Dorliegenben 2 B ö r f e r b u φ e β η ί φ ί m e l j r g e b a φ f jpeemann Ä r ü f i ( 1 7 7 5 - 1 8 4 4 ) . (ΐφ roirïfe

i8i6

roorben

ifi.

p r a f f í f φ e ^ a b a g o g e unb Derbienfe © e í j í l f c , Fjatfe

Don ' P e f l a l o j g i g e f e e n n f unb in î ) t , e r ï , o n

E n

gegrünbef.

Êr

f e i t 1 8 2 2 a l e C e i f e r ber Ä a n f o π β f φ u I e in 2 r o g e n ( 3 I p p . ) unb e r ó f f n e f e 1 8 3 3

ein

ß e f j r e r f e m i n a r in © a i e .

3U

'

eigenee

feinee D e r f l o r b e n e n 3 I î e i ( î e r e f>at er oeiöffentiid)t

V a t e r l e h r e n in s i t t l i c h e n W o r t d e u t u n g e n , b e w a h r t u n d g e s a m m e l t

von

:

Hermann

512

2. Anhang

Krüsi, Xrogen 1829. Sarin publizierte er ale 31ueroaf)l J'en Dritten Cei)rfei[ See Natürlichen Schulmeisters. feinem 23orroort Dom Jperbjîmonat 1S29 gab er rostige 31uf= fφlüfje über 6nf(lcl)una uní» Sebeutung í>ee Xat. Schulmeisters; Dgl. ten roörtlirfjen 31bbrucf 444 ff. 23on Ärüfi gelangte bae OTanufïript an 2BiIt)e[m S a m p e r (1802-1881) in 2Binter= tbur. Siefer roar sunâcf)jî Pfarrer in Slaborf unì» ©ulgen (£f)urgau), roirfte 1834-1864 ale Dîeftor ber tjö^eren OUläi^enf^uIe in 2Bintertf)ur, feiner 23aterflabt. 33crmutlidj trat ©amper mit Ärüfi in 33ejief>ung, ale 1844 ' π Mterçer unb 3 c "er, eine 3ieu= auägabe Don 3>eflaIoyie Lienhard und Gertrud erfφieπ, beren Den ber Jirma 3 · U. 2Burfler unb Somp. in 2BintertI)ur flammte. Ärüfi überließ bae 3Ranu: fïript bem 2Binferffyurer ©φυίπιαηη mit bem ©. 4 4 2 jitierten Begleitbrief. 2Bíφfig roar Dor allem ber 21ufbau bee 2Berfee, ηαφ Ârûfï : a) Wortbau, Ableitungen und Zusammensetzungen, b) Redensarten und Sätze zu den im ersten Kurse vorgekommenen Wörtern, c) Daraus abgeleitete und daran angeknüpfte Lehren. 3leftor ©amper f>at im 3 a l > r c 1846 einen 23ortrag über: Pestalozzis Idee von der Wohnstube im Srutf Deröffent^t. Darin ließ er bie erfie Seite im gaffimile erfφcineπ, tvc\d)e bie 2Dibmung An das niederste Volk Helvetiens enthält; über ben 3¡nl)alf bee Nat. Schulmeisters fjat er ηίφίβ mitgeteilt. S e m entgifferten £ejt ber betreffenben ©cite fügte er nur bie Semerfung bei: Aus der Vorrede zu dem nicht edirten Werke: Der natürliche Schulmeister, oder . . . (ein Heft von 38 Bogen, geschrieben in Burgdorf 1801-1803). ©ampere 23emerfung über bie ©rifienj oon 38 Sogen läßt 3rpcifcl über ben Umfang bee urfprüng^en Dlianufïripte auftauφen. 3Παη fónnte (Ίφ benfen, baß ©amper juerft mef>rDîîaferial befeffen f>abe, ale f>eute erhalten iff. SaeOTfrr. H, bcflçt nur 106 ©citen; DietIeiφf gelangten neben ben Dierfeitigen Sogen au φ einzelne Slätter, bie in großer 3a[)l ben goliofeiten aufgeflebt finb, jur 3äI;Iung. 2Bat)rfφeíπ!iφcr ifi ¡ε&οφ bie fol-genbe 2Innal>me, baß aud) bie ffopie Don Pfarrer Öliae ©eiger in 23^;oftf$elI (1808-1867) bem Sünbel Don 352 ©eiten angehörte. Ourtf) ÍReftor ©amper fam bae gefainte t>anbfφriff[íφe OTaterial junâc^fl an ben 2BaífenDafer unb ^ ( ΐ α Ι ο ^ ί ^ ^ φ ε Γ , ξ ^ ί π η φ OTorf, ber ee in feiner Biographie (Xeil II, 1885, ©. 2 f.) auebrücfIiφ ermähnte. 3 n unbefannter 3 e ' * S u 5 r o e ' Sänben gebunben, ging bae 9îîanuffript (Ijeute OTfcr. gol. 20g, 210) in ben fiebjiger >n ben Sefîç ber ©tabtbibliotfjef 2Binfertl)ur über. α ' β «Lesefrüchte» 3 · η ^afjre 1889 f>aben bie P e f t a l o j j i = 33läf t er, 3°ί> Γ 9 α π 9 einige groben aue bem Nat. Schulmeister Deröffent^t. Diefe finb aber ganj unDers mittelt eingefireut, unb bie Quelle if} nur genannt, ηίφί nâfjer 9ΐ'ί(·ηπ;είφπ€ΐ. Der Derbiente 3)eflalo$sifo^er 2Bilf)elm © e p f f a r t l ) t>at bae 2Deri jum erflen= mal 1872 in feiner Sranbenburger Sluegabe gefamtfjaft publijiert, roenn auá> feineeroege fefjr genau (XVI ®. 3 ff.). S i e jroeife 3Iuegabe ©ei)ffartf)6, S a n b I X , £iegni$ igor, ©. 349 ff. bietet ben £ej:t famt einer auefü^rl^φeπ Sinleitung. S i t . 31. 3frael, Peflalojji=Sibliograpl)ie, S a n b I, 1904, ©.240-243. - Jp. OTorf, 3ur 23iograpf>ie Peftalojjie, Sanb II, 1885, ©. 2 ff. - .ξ). ©φöπebaum, Äennen, Ä6n» nen, 2BoUen, 1937, ©.67-70. - 31. jpeubaum, ^eflalojgi, ber Srjiel>cr, 3.21uflage 1929, ©. 238 f.

Der natürliche Schulmeister 5.

Über fremdsprachlichen Unterricht Singelfragen

1.5 3 n ber 2Ilfere=3 i 9 ' ΓΦ V e ' (îaloyi. (ir ûbcrf(f;âÇi bas 2D ¡(Jen uní» bit· (ρταφίίφεπ §ertigfciten bee Älein= finies. 2.iff. 3 n H j (le[)t biefe2Dibmung an erfler Sfelle; ber Xitel fïnbet fid) erfî S . 3. Unmittelbar παφ ber 2Bibmung folgt, mit anberer Xinte unb anöerer §eber ge^ fφriebeπ: 1 Buchstabir-Metod (3.2ff). OriôgticÇierrceife fyat bie 2Dibmung einem anberen 2Berf gegolten. 3.1 ff. Olían beaφíe, bafj bie Dreiteilung bee 2Berfee, bie Ärüfi f>erDorl)ebf (f. a. S . 445) u n & ^ie π α Φ Serçffaril) unb 3¡frael ουφ im OTfcr. gum 2luebrume am Begräbnis. 1 2 1 . 4 OTif ijl bae OTafj gemeint. O e r S i n n ifl beimuuf): 2Ibgrengen, Q3ers meffen, 23εκφηεη unb 2lufflellung bee ©ΓΓεφηείεπ (Ιφειτη Dor S t r e i t . 128.9 gerfprungen l>ier im S i n n e Don ger= ftreut liegenb. 129.34 Ο ΐ ί φ ί ber S i g an unb für (ϊφ tötet, fonbern bae © i f f bee ©iffjafjnee. 138.4 flürgt, Dertt)eφfelf mit fφûrgf. 140.10 tauen unb bauen. Ρ tyat ηίφί un= τεφί, wenn er bie beiben 2Börfet in einem 31temguge nennt; fie fïnb mitein= anber Derroanbt = auflöfen. 143.3 ©emeint ift F>ier offenbar ein Jeuer* 5™9· 165.2 23on einem Äleibungsjlücf wirb ge= fagt, ee fjabe ben ©afifjut abgelegt, roenn ee ηίφί me^r α^ε!>ηΙίφ ift.

Über fremdsprachlichen Unterricht Peftaloggi fyat in ben 3 a ^ c c n 1800 bie efroa 1806, roie ber 3 π 5 α Κ Dorliegenben Banbee befonbere fiar bartut, (7φ jtarf mit ben gragen bee beuffφen ( Β ρ τ α φ α η ί α ά φ ί ι β befφâftígf. ίΠαφ einer 23ornrbeií, bie ale « D i c t i o n a r i u m » begeiφπef toorben ift, follie Dor allem ber N a t ü r l i c h e Schulmeister (Dgl. S . ι ff. biefee 25anbee) biefen ßweclen 33

Pestalozzi Werke B d . 15

514

2. Anhang

bienen. 2lnalog fjat Pejìaloggi aurf) f ü r bie lafeimfcfje ( ΐ ρ Γ α φ ε äFjnlit^e ©runbformen bee 3ïebenlernene Derfaffen wollen, Dermuílirf) ebenfalle um 1 8 0 3 . ©oroot)l t e r 3 u f t a n b &er 32îanu|ïripte, mit Dorroiegenb eigenfyânbig gefcfjriebenem Xej-f, roie au φ gal)lreiφe g o r r m fef>ler, bie auf lang gurútflíegenbee (Srlernen ber §rembfpracf)e beuten, ft^einen Pefla= loggte felbßänbigee 2Irbeiten j u belegen. S e r Dorliegenbe Díefl bürfíe nur einen bef^eibenen S n ^ t e i l bei ©ef^riebenen bar= (teilen; rourben b o φ au φ beim N a t . S c h u l m e i s t e r gange Dìiefe 'Papier Derroenbet, bie ber 23erfaffer fyeuiad) π ί φ ί ale bnitfroürbig e r a φ f e t e . 3 ΐ α φ einer allgemeinen 23εen, 3îeberoenbungen unb uber= fragenen S e g r i f f e n , foroie Uberfe^ungen. D i e 23orlage bürfte minbefiene 2 3 2Ibfc$mfir u m f a g t i>aben, boef) finb nur bie 2Iuelegungen j u ben P a r a g r a p h e n 2 2 unb 2 3 erhalten ge= blieben. 23on ber S a m m l u n g ber einzelnen 2 D o r f e liegen nur η ο φ bie (Snftoürfe f ü r bie brei erflen ZDorfe eines [afeiniftf)en 3I[pf)abe(e Dor, mit oielen §et)lern; bie Quellen biefee D i í t i o n á r e liegen (7φ η ί φ ί fefifìellen. S i e Ο Τ α φ π φ ί ε η , ob biefe 23emül)ungen um ein Ιαίείηί^φεί (Slementarroerf in P e f ì a s loggie 3 n í ^ ' í u í u n & Umgebung roeiter gegangen fînb, lauten fet>r f p â r [ i φ . 3 ί α φ einer 2lue= f a g e ÍTtieberere Don 1 8 2 8 fjat ( ϊ φ Pejlaloggi roäfjrenb etroa 1 2 bie i 6 uneπb[iφe 3Iiüf>e gegeben, ben [ateiπifφen Ι Ι η ί ε Γ π φ ί e I e m e π f a r i f φ gu bearbeiten, oijne bag ©e= naueree gu ermitteln roäre. ISe beflef>t einige 233α()^φείπΙίφ?είί, bag er fein OTaterial a n U n t e r l e d e r wie OTarjr, Jpirt, af, bie in fpäterer 3 e i t gum Xeil mit (Srfolg ale S e a r b e i t e r ber alten © ρ Γ α φ β π fycrDortraten. Uber bie fpätern 33emüf)ungen Pefialoggie fiefje Dor ädern: [3Ket)er] 9IÎ[ary], P e s t a l o z z i s n e u e M e t h o d e , die a l t e n S p r a c h e n zu l e h r e n . ftarlerufje 1 8 1 8 . £ i t . 2 1 . 3 f r a e l , P e j ï a l o g g ù B i b l i o g r a p ï j i e , S a n b I I I , 1 9 0 5 , eifungen gum f r e m b f p r a φ l i φ e π Unter= π φ ί (eit, feine 3 ^ c c n > n 3 l e a l i t â t umjufe^en. 3 m « B u c h d e r M ü t t e r » ( © . 3 4 1 ff. biefeS 23anbee) ergänjte P e j î a l o j j i 6urrf) feine R e i f e r ben ootfdfyuh Pflichtigen l l n f c r r i d j f . D i e j u ben 21uefüf>rungen Ä r ü f i e gelieferten Unterlagen, foroie bae 23om>orf bejeugen bie fiarte 2ínfeilnaí)me Peftalojgid a n biefem ®emeinfφaffβrocΓf. S i e ¿ugefjôrigen j u ben Ce^rbüt^ern finb j . X . erhalten gcblieben, pgl. ( 5 . 5 3 6 ff. unö X a f e l I I . 2 l l a britteö gac^gebiet bearbeitete ber ^ n f l i t u t e l e i t e r j u 23urgborf b i e O T a t f y e m a t i f , fo bag 1803—1804 bann bie « A n s c h a u u n g s l e h r e d e r Z a h l e n v e r h ä l t n i s s e » i n brci Jpeften erf(f)einen fornite ( i m 2 i u S j u g a b g e b r u i f i i n B a n b X V I , S . 9 3 ff. biefer 2Iudgabe). 2Däl>renb aber für ben ( S p r a d j u n t e r r i d j í , auger bem S u d j f ì a b i e r b u c f ) Don 1 8 0 1 , fein £e[>rmitfel j u r 23er6ffentli(^ung gelangte, roar bied i n ben mafFjemafifc^en g á φ e r π anbete. 3 " · P l a n e ber C e l j r b i ^ e r , ben "Peßalojgi |'φοη i m S o m m e r 1 8 0 2 m i t bem 23er= leger φ ε ί η π φ © e g n e r i n S e r n befpraφ, rearen brei 33ΰφεΓ Dorgefef>en : ein R e c h n u n g s b u c h j u 2 7 23ogen mit groei S u p f e r n , bae A B C d e r A n s c h a u u n g m i t 1 2 S o g e n unb ebenfalls jroei Ä u p f e r f i ^ e n , unb ba« B u c h d e r M ü t t e r m i t 1 5 S o g e n . S e i einem S o g e n p r e i d Don 4 8 S a | e n follten bie S o f i e n biefer bret 3 ? ϋ φ ε Γ j u f a m m e n 1 1 3 4 6 g r a n f e n απβπιαφεπ. 2Iuf 21ntrag © e g n e r á ü b e r n a h m ber © t a a t bie D r u d f g a r a n t i e , roomit er $ug[eiφ ein P r i v i l e g gegen unbefugten 3 ΐ α φ 6 η ι < £ Derbanb. g ü r bie ( ΐ Ι ε η ι ε η ί α ^ ύ φ ε Γ eröffnete b a r a u f P e f i a l o j j i eine © u b f f r i p t i o n i n bem © i n n e , bag je 2 0 S a ^ e n pro S o g e n e i n j u j a l j l e n roären. D i e β α α ί ϋ φ ε η 2 3 o i ^ ü f f e füllten b u r φ 3 - -Çlerjog Don ß f f i n g e n a n ben V e r l e g e r b e j a h t roerben, unb Jperjog foflte a u φ η α φ (Eingang ber © u b f f r i p t i o n í g e l b e r bie OWcferflattung Domef)men. D i e f e r D r u c f p l a n gelangte i m f o l g e n b e n 3 a ( > r i u r 2IuefüI>rung. 21 le bie 21nfünbigung ju 1 S 0 3 a n s P u b l i f u m erging, lag Don aßen brei geplanten C ^ r i f f e n je ein jpeft Dor. 2 Ι υ φ [jatte ^ e f l a l o j g i nunmehr bie X i t e l oeteinfyeitlicfyt feflgelegt. D a d R e c h n u n g e b u c h , bad i n 3 Jpeften 1 8 0 3 - 1 8 0 4 fjeraudfam (gebrutft i n biefer 21ußgabc n u r i n 21uatoa!)[, S a n b X V I ) , erhielt ben X i t e l : A n s c h a u u n g s l e h r e d e r Z a h l e n v e r h ä l t n i s a e . D a d B u c h d e r M ü t t e r befielt feinen X i t e l ; ed ifl i n biefem S a n b e © . 3 4 1 f f • teilroeife ab» gebrucft. O a e A B C d e r A n s c h a u u n g beroatjrte feinen X i t e l α ι ι φ , befa m aber einen Unter» titel: A n s c h a u u n g s l e h r e d e r M a ß v e r h ä l t n i s s e . © e i n e beiben Riefte bürften i m grüfyjafjr unb .fjerbfl 1 8 0 3 ben 2Deg gurfieferroelt gefunben fyaben. S a « 23orroiegen πιαί{>επια^φεΓ 2 B e r f e unter ben £ e í ) r b ü φ e r n gab biefem cfjer intedeftuellen X e i l ber OTetfjobe erl>eb= Ιίφεί ©εηήφt. D i e g r a g e ber i l u t o r f φ a f t fîellt fid) a u φ bei unferm, © . 1 7 5 ff. g e b r u í f e n geometri» f í e n 6(ementarbutf;. 2Bol)l ging ed roie bie « Z a h l e n v e r h ä l t n i s s e » einbeufig unter •peflalogjid 97amen aud. 21ber fproof>l bie 3 í r t ber ©toffbef>anbIung, roie α π φ ein 23er» g[eiφ m i t bem B u c h d e r M ü t t e r [äffen bie g r a g e a u f t e i l e n , ob η ί φ ί bie 2luefûi)rung f l a r f ober m a g g e b I i φ i n ber .Spanb Don D ì ì i f a r b e i f e r n gelegen fjabe. ipier geben nunmehr bie erflmald gebrutften (Sntroürfe einigen 2Iuffφ[ug. ® i e beroeifen e i n m a l , bag (7φ ^Pejía= l o j j i intenfio mit ber © r u n b l c g u n g roie m i t ber roeifern 21uearbeitung feiner 'Jlîetljobe a u f geometrifφem gelbe abgegeben l>af. © e i n e (Sntroürfe Iaffen j u b e m feinen Unter» fφíeb i n ber B c l j a n b l u n g é a r f ber Dîiaferie gegenüber beni D r u t f erfennen unb treten ebenfo m e φ a n ί f φ a u f bie Ê i n j e l ^ e i t e n ein. S a f y e r b a r f rooi)l a n g e n o m m e n roerben, bag ein ipauptteil bei ber 21bfaffung ber M a ß v e r h ä l t n i s s e a u f φ ε β α ΐ ο ^ ί β Ä o n f o jugu» roeifen ifl. D i e 3ìíebeΓfφr¡ff bagegen bürfte, foroeit roir j u erfennen Dermögen, oorroiegenb bae 3 B e r f ^»ermann S r û f i a geroefen fein. S d gibt bafür i n einem © φ Γ ε ^ ε η Ä r ü f i i a n υ ΐ Γ ΐ φ Ä e r n i n © a i é Dom ι 4 · 2 I p r i l 1 8 0 1 einen alten B e l e g , ber 5Η9ΐείφ geigt, roie bie 33*

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2. A n h a n g

£cF>rbücf)cr aue bem liníerrirf)í crroarf;|cn finb. (fr bericfrfcf t a r í n über feinen 2Infeil an ben Xabellen für 23πιφΓεφηεη: « D i e Mittel, die K r a f t der K i n d e r mit leichter M ü h e a u f e i n e n G r a d z u bringen, den derjenige gar nicht begreifen k a n n , der bloß m i t Ziffern rechnen gelernt h a t , liegen einzig i n drei Tabellen, w o v o n die erste nichts als R e i h e n v o n Strichlein, die zweite einfache A b t h e i l u n g e n des Q u a d r a t s u n d die d r i t t e doppelte A b t h e i l u n g e n desselben enthält. I n diesen T a b e l l e n liegen die vielseitigsten V e r h ä l t n i s s e der Z a h l e n d e m K i n d a n s c h a u l i c h v o r A u g e n . D i e A n l e i t u n g z u m U n t e r r i c h t dieser T a b e l l e n habe i c h selbst geordnet. Sie w i r d b a l d gedruckt werden. » Ä r ü f i anerfennt f)ier fe 16(1, ba(j if>m Sad ÍJIZateríal Don anberer Seife gufam, t a i er Sann orbnefe. 3 m fel6en 39rief fφrei6f er fobann, bafj 6er erneuerte, auf 3 Ι ^ φ α ω ι η 9 fugenbe Ι Ι π ί ε Γ π φ ί ποφ ^Γΰφίε bringen roerbe, «die jetzt n o c h k e i n Mensch, selbst sein E r f i n d e r , der edle Pestalozzi, n i c h t ahndet.» 2Bie firüfi |1φ IjerDorragenb ale © φ κ ι 6 ε Γ gu 3)perbon 6en>äl>rie, fo íonnfen if>m aud) bie rebaftionetlen 3ir6eiten i n roeifgeljenbem (Sinne anDerirauf roerben. 3Îe6en if>m gelten £obler unb 23u(j a l s OTitljelf" a n biefem 2Berfe, of)ne bag iljr Anteil belegbar träre. 3 m ©egenfair) gu ber t)ier Dertretenen 3ίη(!φί t>at ^Peftalojgi ηαφ 21. 3 f r a e ' ( S a n b I , aben. 3 n allen Xeilen laffen fi φ biefe J r a g e n fyeufe η ί φ ί mel)r abflären. S i e ( f n t i D Ü r f e [äffen jeboφ erfennen, bag bie gebarrfl^e Sφc>pfuπg ungrocifel^aft bei })efialoggi lag, roobei feine OTitarbeifer nur ale bie 3luefüf)renben er|^einen. 2Ιΐίφ mag in biefem 3 U = fammenfjang beifpielett>eife auf bas Syllabierbuch Dcrttùefen roerben, roo jp. jtrüfi ( ϊ φ felbfï ale Searbeifer nennt, roae Don Pefìaloggi beftäiigt roirb, mäfjrenb Ijier bei ben M a ß v e r h ä l t n i s s e n ^Sefìaloggie iTJame auf bem 33orbIatÉ crfφeiπf. 3 m Unterfφieb gu moberneu Cel;rbiuf;ern, roelrf)e bem ftinbe einen ÎefjrfaÇ an einem le6enbigen Seifpiel, mit flete tpieber Deränberfer 3 I r i ber SlniDeiibung beibringen rooUen, finb bie £ ί Ι ) Γ 6 ΰ φ ε Γ "Peflaloggie freiließ» in ber £1) e o r i e (íecf engeblieben, S i e leiflen gitmr ί ι κ φ bie 2íuf(íellung ber £l)eorie ber Pâbagogif einen rostigen Öicnjl, inbem fíe ber • p f i ^ o l o g i e burφ bie 2Infφauung irti Unterließt Gingang Dcrfφüffen. 2iber bie £ef;r= büφer felbft finb in ifjrer 2lrt απ (ϊφ gang unpfI)φologifφ gehaltet, in itérer 2Inroenbung τεφί υ η ρ Γ α ί ^ φ . © φ ο η einmal, 1781, í>afte 'PefJaloggi (ϊφ in ber 21rf Don £ e l ; r b i ^ e r n octfuá)t, alé er für L i e n h a r d u n d G e r t r u d 3ugenb= unb (Slfernlefyren Derfagfe ( K i n d e r l e h r e der W o h n stube, C h r i s t o p h u n d E l s e , in 3 a n b 7 , 1940, biefer 2luegabe). (fr fyattc |Ί'φ f φ o n bamale ale ί φ η ΐ ί φ ι ι η ρ Γ α Ϊ ^ φ erroiefen unb mar felbfî Don feinem Q3orgel)cn abgefommen. jpier in 6 ε η £ ε Ι ) ^ ΰ φ ε π ι Don 1 8 0 3 - 1 8 0 4 mit iljrem mafI)emntifφrπ Stoffe roodte er mit 6er£üc£en= lofigEeif einee Eerifone unb (oon bem er ja αιιφ felbfi immer roieber f p r a φ ) bem Ä i n b unb ποφ meljr ber OTufter unb bem £el)rer in abfoluter 23ollflänbigfeit bie 35ilbungSmittcl an bie ^>anb geben. Ö a r a u ö entjianb eine äugerfi langroeilige Dícíí>c Don t^eoretifc^en gormeln unb Segriffen, bie beroirEt ^aben rnüffen, ba(5 biefe 2ef)tbüd)ec nie Γ ί φ ί (Eingang in bie pâbagogifφe OTitroelt gefunben f;aben. 2 B a r Pefialogjie 3 n f > < u t ' n 35urgborf unb au φ ηαφί>εΓ in 2)Derbon roeltberüljmt, fo fällt η>ίιί1ίφ auf, roie feine £el>r= búφer roenig 21nflang erieitölc()re auf 6cm Sreiecf fugt, fiefjc unten gu ©. 4 2 5 ff·)· 3f>· 2Bilt)cIm OTaftyiad penning f)at in einem 2luffaÇ (abgebruift bei S . Sejung, Pestalozzi im Lichte zweier Zeitgenossen, 3 " π φ ig44· >3) Π 0 Φ * m 3af an ©telle bed Quabrafed Ic&igficf) biefiinie Perroenbef, um b u ^ beren £eilung bie 33πιφΙεΙ)Γε 5U Οετί^υίΙίφρη, roeil er offenbar greiften Quabraf unb 2 η ι φ feinen roefent^en 3 u fan"ne n fy a n 9 nteFjr gu erîennen oermi^fe. © o gebrauφfe er, enf= fpreφenb ber Pon Ärüfi oerfrefenen 2Injlaltdgerool)nf)eif gu 2)perbon, rooljl für bie ©eo» metric ηοφ bad Quabraf jur 23eraπfφaulίφung, πίφί meljr ¡ε&οφ für bie 23imf)lef)re. S i e 21udroirfung ber ΟϊΙεπιεηία^ύφεΓ auf bie ίΠαφιυεΙί barf aid gering begeίφnef roerben. ©oroeif fi φ bied fφriftliφ feflfìellen lägt, tjaben bie£ef)rroerfe unb fpegieH bad Pon íjerbarf angegogene 35υφ ber Maßverhältnisse wenig ίΤΐαφ^αΠ in ben ttyeotetifcfyen (ïr= óríerungen ber ins unb αud[άhbífφen J)äbagogen gefunben. (Sd i fi groar gerabe au φ bad ©eomcfricroerf Don ben £el>rern unb (ïlePen Pejíaloggid piel benuÇt roorben, aud) f)áufi'g auf bie neugegrünbefen ©φαΐεπ überfragen roorben, roar inbeffen boφ meifl nur in praf= ^ φ ε η ι ©inne roirtfam. £ i t . 21. 3frael, Pejìalojgi=2?ibliograpf>ie, 3 a n b I, Berlin 1903, © . 183-216, fpegiell ©. 183, 189, 212. - 21. .Çeubaum, 3· φ . Pefíaloggí, ber 6rgieí>er, 3. 2luflage, fieipgig 1929, S . 234-240, 271, 278. - lï. Sejung, Pejíaloggi im £ίφίε groeier 3 c 'fg e n o ff e n > 3 ΰ π φ 1944, ®· Γ3> 48· - •£>· εφönebaum, ffennen, Sonnen, 233oUen; Cangenfalga 1937, ®· 71-73· - Briefbanb IV, © . 114, 3 . 2 7 ff.; © . 137. 3 · =ο; © . 595-597·

2. 6ing [fragen 175.11. S e r Soppelfifel bed 2Berfed if} gum 2eil in bem ©φίat (ίφ jQerbart bie geomctrifφe OTetfjobií Peflaloggid gum Junbamenf feiner (ïr= läuterungen genommen. ^jFjtn rourben bie Pefialoggifφen gormbegriffe gu roe» feπfliφen Sludbrocüdmiffeln ber 21π= fφauung, fo bafj le|ferer aid Srfïnber

ηίφί auf ben erfllicÇi fejîgelegfen Xitel bed «ABC der Anschauung» pergίφfen fomite. 6 r fyat iijn aber, enffpreφenb ben «Zahlenverhältnissen» ηοφ mit einem erflârenben Untertitel Perfeljen. 175.6t. S e r Cerleger ^)είηΓίφ ©egner (1768-1813) aud ^úríd), ©φroiegcrí fof»n 2Bielanbd, roar ein alfer Sefannter Peflaloggid. (*r ^affe )Ίφ ηαφ ber f>cl= Pefifφen DîePolufion Pon 1798 in Sern

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2. Anhang

niebergelaffen uni genofj bad 33erírauen ber f)elDctif[an6 führte er für Sie ©cfjriffen ^Pejlatojjid gemeinfamen 23erlag mii bem 35ηφ= Ijänbler 3°ί>· 5 Γ ''^ Γ ·Φ ßoita in Xübim gen (1764-1832). 2IIá f>elDeti|Vf)er Dlaf:ona[=23uif)i>riiE= (er roar ©efjner feit Sern ßnbe Ser ße[= Detif flarf angefeinbet uni fîebelte bar= um gerabe 1803 roieber ηαφ 3 " π φ über, ©eine ©t^roierigfeifen fliegen bers art an, iaj? fíe jum Äonfurd führten. lïr fc^eint mit (Sofia Βε5ΰ9ΐίφ Peflalojjid £ct>rbü(f)er roeitgeF>enbe 3ibmacf)ungcn getroffen ju íjaben, of>ne ben 23erfaffcr Doli ju u n t e r s t e n . Sd ergaben |ίφ ba= l>er im Jperbfl 1803 2ludeinanberfe§un= gen mit ben beiben 23erlagen, bei benen •peflalojji fiφ etroad benai^feiligf füllte. 2Bof)[ ftfyenite er bem alten Jreunbe ©eß= ner in feiner Dtof läge bie erirünft^fe Jpilfe. © ο φ lenfte er fein Slugenmerf feittjer auf Ceipjig ale ben ^JauptumfcfilagpIaÇ für 23ücf)er unb fnüpfte bann im jperbfl 1804 mit bem 25ut^i)änbler ©raff eine neue 23erbinbung an. £it. 21. 3fr ae '>

ftüIo;$i=23iMiograpf;ie, Sanb I, 1940, © . 1S3-1S4. - 23ricfbanb IV, ©. 562, 595-597. 613-614, 645. - £1. OTorf, T3efialoyi, Sanb II, ©. 27 ff. 177.Iff. 2Bie flarf Pejlaloj;! an öcm Dor= liegenben 2Berfe beteiligt roar, ergibt (ίφ aud ber §orm feiner (ïntroûrfe, bie ein flarfed f i n g e n mit bem Stoff be= legen. 35a[b ifl Don einer Öritten, balb Don einer jroeiten Übung bie Diebe. 'Pes flalojji rooQte in einem jroeiten Xeil bad Quabrat befjanbeln unb Derglif^ ben ge= planten jroeiten (im Drucf bann britten) Xeil mit bem urfprünglidjen 2Infa§, ber ηοφ flarf Don ber fpätern 21udgeflaltung a b n ^ , roie fie (ίφ imDrucf, ficher unter bem (Sinflufj Don Dïîifatbeifcrn, fytznad) bem ßefer barfleüte. Die beigefügte 21n= merfung Iâ(jf Dermuten, bag bie @nt= roürfe jum jroeiten ©tücf ber Maßverhältnisse im grüf)(ing 1S03 gefc^riebeii finb, aie bas erfle Ôeff (Ίφ frfjon im ©rutf befanb. Das roürbe αυφ erflären, bafj in ben Sntroürfen ηοφ Don jroei flatt brei îeilen bie Diebe ifl, ber ©e= banfengang aber teilroeife fφon über ben erflen 21nfatf l)inaudging.

Buch der Mütter •peflalojjie DTÎeftjobc i(î gefeπnjeiφπef burφ bao Seflreben, ben ΙΙηίεΓπφί ηαίΰΓΐίφ ju gejlalfen, «der Natur Handbietung zu reichen», roie er [ίφ audbrüeft. 6 r frnfyte ηαφ ben Urmiffeln, mit Jpilfc beren ed η ^ Ι ί φ fein foQte, bie geifligen, fiftlid>en unb Eörper= Ιίφεη Äräfte im Äinbe jur (Sntfaltung ju bringen, unb fanb fíe in 2Dort, gorm unb 3 a l>'· D a biefe Urmittel im 21nfang ber Silbung eingefeÇt roerben müffen, erfannte er, bafj ηίφί er(l bie m ber φΐαη, ßefjrmiftel, meft>obifφe 21nroeifungen für bie jpanb ber Dliütter ju fφΓeis ben. © o fínb feine ©Ιεηιεηία^ύφεΓ entflanben, unter benen bas «Buch der Mütter» eine befonbere Stellung einnimmt. Se ifl unter ben feφd 2?άπ6φεη badjenige, auf bad Pefla= Iojji unb feine Dïîifarbeiter befonbere Hoffnungen festen, unb ed ifl badjenige, bad am meiflen Don (ίφ reben ηιαφίε. Die Vorarbeiten muffen fpäteflend in ber ecflen Surgborfer aufgenommen roor= ben fein, © φ ο η am 21. Dîîai 1800 beriφfefe Ärüfi in einem Briefe an einen (unbe(annten) greunb : « . . . Pestalozzi arbeitet jetzt unermüdlich Tag und Nacht an seinen Schulbüchern. » 2Benn îobler ju beríφten roei§: «wozu er schon seit 30 Jahren den Stoff sammelte », fo bürfte es (ίφ í)íer aber roof)! um einen 3 r r f U I r i Xobterd fjanbetn. ifl

Buch der Mütter

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aber πίφί nuege|'if>[o|Jen, bag Pe|1alo5$i frf)on auf bein Dieui)of in fpielerifdjer J o r m |7φ mií feinen 2Öorfreif)en be|'d)äffig(e, bie im Buch der Mütter, im Natürlichen Schulmeister unb im ÜBörferbucf) Cerroenbung fanben. Ärüfi fäf>rt in feinem 33rief fort: «Bald wird eins um das andere im Druck erscheinen, und in einem Werkgen von etwa 4 oder 5 Bogen werden alle Grundsätze der Erziehung und seine ganze Methode enthalten seyn. Sein Zweck ist, die häusliche Erziehung zu verbessern und den Müttern besonders einen Leitfaden an die H a n d zu geben, wo sie ganz mechanisch dabey zu Werke gehen und doch dabey die Kinder so weit bringen können, daß die andern Schulen für dieselben überflüssig seyn können.» (ZB Zürich, Mscr. Pestai. 851/18). 3 m jjinblic? auf bie 1801 erfcfjienene (nidjt ju ben @Iemenfar6üd)ern gcf)ôrenî>c) «Anleitung zum Buchstabieren und Lesenlehren» f(^reibf Ärüfi am 6. Jpomung 1801 feinem greunb: « . . . Aber dieses Buch ist nicht das erste, das bey der Jugend gebraucht werden soll. Das Kind soll, ehe das schwerfällige Werk des Buchstabierens mit ihm betrieben wird, einen Vorrath von Naturerkenntnissen in einem B u c h d e r A n s c h a u u n g erlangen, und ebenso sollen seine Sprachorgane dadurch vielseitig gebildet worden seyn» (ebenba). Oer CRame Elementarbücher unb bie Trennung in Anechauungslehre der Zahl-, der Maßverhältnisse unb B. d. M. finí» erfl im roeiiern Serlauf ber 2lrbetf entfianben. 23te Srüfi an anberer ©teile (Seifrag jur ©eftfjidjte ber •pefîal. (Srjief)ungean(lalfen. ZB Mscr. Pestai. 855/5) mitteilt, «erhielten die damals bearbeiteten Lehrbücher sämtlich den Titel A n s c h a u u n g s l e h r e n , ein Titel, den Pestalozzi ihnen selbst als das Wesen eines anregenden, belebenden und bildenden Unterrichtes bezeichnend, gegeben hatte. » 3 n «Wie G e r t r u d . . . » mad}t ^eflalojji ju roieberfjolten Dîîalen auf bae im @ntflef)en begriffene B.d.M. aufmerffam. (Se i(î barin Don einem «Buch f ü r die erste Kindheit» bie 3lebe ( S a n b X I I I biefer 2Iuegabe, ©.253 3· 15 unb ©.267 3·38), Don einem «Buche mit Holzschnitten » (©. 260 3· 17), Don einem Methodenbuch (©. 260 3· 27). 2ίιιφ ba, too Dom B. d. M. gefprod)en roirb, tritt une in «Wie G e r t r u d . . . » bae 33ιιφ ηοφ ηίφί in fei® ner endgültigen ©efiati entgegen, ©elbfl im 3al>re I ^o2 fyatte bae B. d. M. feine feftegorm ποφ ηίφί erreiφf, mie αιιβ ber © α φ ε Λ Ι ά π ^ Don « Über das Wesen, den Zweck und den Gebrauch der Elementarbücher» f)erDorgef)i (f. 23anb X I V biefer 2Iuegabe, ©.401 f.). 3¡n 23orarbeifen ju «Wie Gertrud . . .» roirb bae 23υφ ηοφ «Das Buch der Anschauung oder das Buch der Mütter » genannt ( Χ Ι Ι Ι © · 3 7 ΐ 3.43). g e follie ηαφ ben erflen Plänen «nicht nur die Anfangspunkte von Zahl und Form, sondern auch die wesentlichsten übrigen Eigenschaften, welche uns die fünf Sinne von den Gegenständen an den Tag legen, durch illuminierte Holzschnitte anschaulich» gemαφf, enthalten ( X I I I ©.260 3- 15)· 3^οφ am 2. 3uni 1801, bei 21bfaffung ber «Ankündigung über das Lehrerseminar in Burgdorf» fφríeb 'Pejîalojji, bag bae B. d. M. «in allen Fächern der menschlichen Erkenntnis von der Anschauung ausgeht » ( X I I I ©. 178 3· 15)· Pefîalojji feÇie in bae 23υφ große Grroatfungen. Sr glaubte, bag bie Äinber r a f φ fo roeit geführt roerben, bag fíe bee ηίφί mef>r bebûrfen. «Das Buch ist noch nicht ' d a , und ich sehe schon sein Wiederverschwinden durch seine Wirkung ! » ( X I I I ©. 326 3 . 23). Uber bie ¡Qoitfcfymtte b e i z t e t 3 ' e m f T c n (1SejtaIo$gi='BIäffcc X X I I ) : «Pestalozzi wollte diese f ü r sein Institut ausmalen lassen und so (obgleich auch ζ. T. unilluminiert, damit die Kinder sie selbst illuminieren könnten) mit den erforderlichen Erklärungen nach seiner Methode als Buch der Mütter verkaufen. » Se foli (Τφ um «eine Menge meist gutgearbeiteter Holzschnitte» gefyanbelf f)aben, «worin sowohl Natur- als Kunstprodukte in mannigfachen Stellungen und Verhältnissen dar-

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2. A n h a n g

gestellt wurden.» (Xfjeobor 3'fm(Tfn. 1777~1&43· a u e (Sreiferoalb roar ju jener 3'·* jjaueleljrer in Sern. 6r roar aleOTitgliebfierÂommif|ïon, bie im S o m m e r i8oo Pefïa= Iojjie 21n(lalf ju prüfen f>atte, mit ^Pefìalog^ie íBeflrebungen Derfraut.) 23on ffrüfi erfahren roir Diapered über bo« Sntfleljen tee B . d . M. : « P e s t a l o z z i wollte d e n l e h r e n d e n M ü t t e r n z w e c k m ä ß i g e M i t t e l b e r e i t e n u n d g l a u b t e , dieselben in A b b i l d u n g e n v o n G e g e n s t ä n d e n z u finden, die d e m kleinen K i n d e s c h o n naheliegen u n d m i t d e m s e l b e n in ö f t e r e B e r ü h r u n g k o m m e n ; d e n n v o n d e m N a h e n sollte die M u t t e r a u s g e h e n u n d dieses i h m v o r e r s t z u k l a r e m B e w u ß t s e i n b r i n g e n . E i n e ziemliche A n z a h l g e m a l t e r Bilder w a r e n b e r e i t s d u r c h B ü ß a n g e f e r t i g t , a l s ein s e c h s j ä h r i g e r K n a b e bei e i n e m g e m a l t e n F e n s t e r u n d bei e i n e r g e m a l t e n L e i t e r d i e F r a g e w i e d e r h o l t e : K ö n n e n wir d a s n i c h t a n d e m F e n s t e r in d e r S t u b e , a n d e r L e i t e r i m H o f e l e r n e n ? Als ich Pestalozzi diese k i n d l i c h e B e m e r k u n g m i t t e i l t e , s a g t e er sogleich: »Der K n a b e h a t r e c h t , die N a t u r ist besser a l s d i e Zeichn u n g , d a jegliche Z e i c h n i m g d i e N a t u r u n v o l l k o m m e n d a r s t e l l t . » So m a c h t e ein s e c h s j ä h r i g e s K i n d d e m V i e l e r f a h r a e n e i n e n S t r i c h d u r c h s e i n e n P l a n u n d alle A r b e i t e n , d i e e r z u r A u s f ü h r u n g d e s s e l b e n bereits ü b e r n o m m e n h a t t e . . . . P e s t a lozzi s c h ä m t e sich n i c h t , v o n d e n K i n d e r n zu l e r n e n . Z u r N a t u r s e l b s t also hing e w a n d e r t , o d e r ihre E r z e u g n i s s e in d i e S c h u l s t u b e g e b r a c h t ! so h i e ß es f o r t h i n . . . D e r R e i c h t u m u n s e r e r U m g e b u n g e n in d e r N a t u r u n d K u n s t f ü h r t e u n s in ein C h a o s h i n e i n , d a ß wir n i c h t m e h r w u ß t e n , n a c h w e l c h e r R i c h t u n g w i r s t e u e r n sollt e n , u m d a s v o r g e s t e c k t e Ziel zu e r r e i c h e n . D a dieser U n t e r r i c h t m i r a n v e r t r a u t w a r , k l a g t e ich P e s t a l o z z i m e i n e N o t u n d ä u ß e r t e gegen i h n , d a ß ich a u f d e r g a n z e n W e l t k e i n e n G e g e n s t a n d finde, d e r s o r e i c h h a l t i g i n s i c h s e l b s t , j e d e m M e n s c h e n u n d j e d e m K i n d zu allen Zeiten u n d a n allen O r t e n s o n a h e u n d s o w i c h t i g sei a l s d e r M e n s c h s e l b s t . E i n e W e i l e in sich g e k e h r t , s a g t e d a n n P e s t a l o z z i m i t d e r i h m eigenen L e b h a f t i g k e i t : « D e r ist's u n d k e i n a n d r e r . S c h o n v o r e i n e m J a h r s p r a c h ich i r g e n d w o a u s : W a s ich will u n d soll, g e h t v o n m i r s e l b s t a u s — sollte n i c h t a u c h m e i n e E r k e n n t n i s v o n m i r selbst a u s g e h e n ? I c h m u ß m i c h selber d a r ü b e r v o r w u n d e r n », s e t z t e er h i n z u , « d a ß ich d i e s e n G e d a n k e n h e g e n u n d a u s s p r e c h e n k o n n t e , o h n e d a r a n zu d e n k e n , ihn z u r G r u n d l a g e k i n d l i c h e r S p r a c h ü b u n g e n zu machen. » . . . H i e m i t w a r n u n die A u f g a b e g e s t e l l t , die ich S c h w a c h e r , a n K e n n t n i s s e n so A r m e r lösen sollte . . . D a s E r g e b n i s m e i n e r V e r s u c h e u n d A r b e i t e n liegt v o r in d e m « B u c h d e r M ü t t e r » , 1. H e f t , Z ü r i c h u n d B e r n 1803. D i e Beispiele in d e r 7 t e n Ü b u n g S. 6, 7 u . s . w . s i n d m e i s t e n s v o n P e s t a l o z z i selbst, d e r m i t d e m u n e r s c h ö p f l i c h e n R e i c h t u m seiner L e b e n s e r f a h r u n g e n m e i n e r A r m u t zu H ü l f e k a m . D i e Vorrode i s t g a n z sein W e r k . Alles ü b r i g e in P l a n u n d A u s f ü h r u n g m i t a l l e n s e i n e n M ä n g e l n f ä l l t a u f m e i n e R e c h n u n g . D a ß d a s E r s c h i e n e n e n u r ein B r u c h s t ü c k ist, d e u t e t d i e V o r r e d e a n , a b e r a u c h d i e gänzliche D u r c h f ü h r u n g d e r z e h n Ü b u n g e n w ä r e n o c h B r u c h s t ü c k geblieben. N i c h t d a s k ö r p e r l i c h e W i r k e n , E m p f a n g e n u n d L e i d e n a l l e i n , s o n d e r n a u c h d a s geistige u n d s i t t l i c h e h ä t t e n z u m P l a n d e s G a n z e n g e h ö r t , (ipermann Ärüfi : Êrinnerung aud meinem päbagogifcfjen £eben unì) 2Birfcn Dor meiner B e r e i n i g u n g mit P e f l a l o j j i , roäljrenb berfelben uní» feiff)cr. ( S t u t t g a r t 1840). Diefe Darjledung Ärüfid Don ber 3Irt>eifefeilung roirb Don 'Peflalogji betätigt: «Selber die damals herausgegebenen Elementarbüeher waren eigentlich nicht v o n mir u n d z u m Teil meiner Eigenheit heterogen. D a s B u c h der Mütter trägt noch a m meisten das Gepräge meiner damaligen Erziehungsansichten u n d zwar m e h r in seine Vorrede als in seiner Ausführung.» (OTeineCebenSjcfjitffale . . . (ï cqffartfy, 35b. 15 © . 13.

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ipier erfahren tpir gug[eiφ Dom altrrnben Peflaloj^i, ba(j er |Ίφ η ί φ ί mtfjr refHoe fjinfer £>tc Ölcmcntarbüc^cr, au φ bae Β. d. M., jleflte. 3 " η ά φ | ί aber tear Pefia(o¿$i baoon über= jeugt, mit bem B. d. M. einen guten ZBurf getan ju f)aben. (Ir nafym bamale an, bae Der= óffentliφfe 'Sud) (Ielle nur ein 23πιφ|ϊϋ(ί bee ganjcit 2Bcrfee bar. 33alb η α φ ( I r ^ e i n e n bee 33υφεβ fφricb er in Der 21ueeinanberfeÇung mit ß t e i n m ü ß e r : « D a s B u c h der M ü t t e r ist das W e r k eines Menschenalters, u n d mein Leben wird k a u m hinreichen, seine Grundlinien in allen seinen Teilen zu sichern. » (33b. X V I Siefer 2iuegabe, (δ. 5g 3 · S.) S e r ηάιηΐίφεη Überzeugung gab Pejïalojji au φ 21uebrud! in 6er 2IuecinanberfeÇung mit Χ ί ΰ ί φ : « Die V o l l e n d u n g d e r allgemeinen Ideen des ABC der Anschauung u n d des B u c h s der M ü t t e r w i r d M ä n n e r a r b e i t von einem J a h r h u n d e r t sein. »(XVI © . 9 1 3- 27.) S r f r e u t fonnte peflalojji ein 3 ° f ) r η α φ S t e i n e n bée B. d. M. feflfiellen: «Die große Anzahl n a c h d e m B u c h d e r M ü t t e r g e f ü h r t e n K i n d e r zeigen eine K r a f t im B e m e r k e n u n d d r ü c k e n sich m i t einer B e s t i m m t h e i t über das, was sie bemerken, aus, die d u r c h die gewöhnlichen U n t e r r i c h t s m i t t e l bei den K i n d e r n immöglich zu erzielen ist.» ( E r k l ä r u n g ü b e r die G r u n d s ä t z e u n d Mittel meiner Methode. 35b. X V I biefer 2Iueg. © . Q34 3 · 5·) 3oI& ηαφ^εΓ rotee er in Sem 21 uffaÇ in ber 3 ' π α ' Γ Φ ί π ßiteratur* jeifung jur 2íuff)eUung eines bur φ P f r . 2Bitte aufgefommenen 3 r r t u m Ä barauf f)in, bag man bie &ementaibüd)et ju äufeedid) genommen fjabe. « H ä t t e m a n , a n s t a t t die B ü cher d u r c h z u b l ä t t e r n , K i n d e r in ihren F o r m e n g e ü b t , so w ü r d e m a n sehen, w a s sie sind, u n d e r f a h r e n , d a ß sie d e m , was sie sein sollten, weit n ä h e r stehen, als es beim bloßen D u r c h b l ä t t e r n derselben zu erkennen möglich ist.» (OTorf I I I (3. 138). S i e F)of)en (Srtoartungen, bie man im ^ n ß ' i u f Pom 33ϋφ f>egte, fpiegeln (¡φ aud) in ben 2Borfen tmber, bie Siieberer ale OTitoerfafjer unb r c früher geforbert roorben fei. ( S . jp. 2DoIfe : Anweisung für Mütter und Kinderlehrer, ßeipjig 1805.) ÜBolfe blieb eben am 33uφflaben haften unb Eounfe in ben baf>inferliegen= ben ©eijì πίφί einbringen. 2 Β ε Ι φ ε ©enugtuung mujjíe eä Pejïalojji unb feinen Mitarbeitern cezftfyaffen, alé ein Philanthrope unb eínjiiger OTifacbeifer 2Dol!e¿, Ê r n j î (5í;r. X r a p p ( 1 7 4 5 - 1 S 1 8 ) (ΐφ für bie βΙειπεπία^ύφεΓ, ηαηιεηίΐίφ αυφ für bae B . d. M., einfette ! «O, was h ä t t e ich um ein solches W e r k wie Pestalozzis B u c h der Mütter gegeben, als ich vor 25 J a h r e n als angehender Lehrer der Lehrkunst in Halle auftrat! I c h hätte meinen «Versuch einer Pädagogik», dieses B u c h voll schwimmender Inseln, ganz anders geschrieben . . . I c h bejahe die Frage, ob Pestalozzi ein gutes pestalozzisches, d. h . zur Verbreitung seiner Lehrart taugliches Elementarwerk geschrieben habe. E i n gutes schließt ein besseres nicht aus.» (32iorf I I I , © . 179).

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(Sin (Segner, ber fe(;r ernfî gu nehmen roar, ί(ί 2Iug. £>crm. D^iemeper, ber im 3 Xeil feines groß angelegten unb Derbreifeten IBerfeS «Grundsätze der Erziehung und des Unterrichts für Eltern, Hauslehrer und Schulmänner» (ßatle 1806) run£> 60 (Seifen ber ^.Vjialojjifdjen Jîîetljobe roibmete. (ïr golii ber Per|*önlirf)feit unb ben 33cfìrebungen ^.Vfíalogjie alle 2inerfennung, finbef aber, bag 'Pcflalojji - roie alle 21ufobibaf(en - in bie §ef)[cr ber ©nfeifigíeit unb ber Übergebung eerfalle. ©ie Jorberung ηαφ 3Infφauung ifl ηίφί neu; 3 a I)'· 5orm unb 2Borf finb ηίφί bie einzigen Srfenníniemiííel. ß a s Buch der Mütter i(i oerfe()lf, roeil bie OTúííer ber untern Q3olfs!laffen ηίφί in ber liage finb, bie ííinber im Sinne ^efialoggie gu führen, (iä fefjlt ifjnen an ber 3 e ' f · TOemeper fjat feine @erfrub Dor fid), roenn er fcfjreibf : «Sie (bie OTúííer) würden von dem noch so genau vorgezeichneten Gange abirren, und weil man doch einmal ihre Zunge nicht fesseln kann, so viel Verkehrtes dazwischen reden, so viel eigene falsche Begriffe einmischen, daß es weit besser wäre, sie ganz aus dem Spiel der Unterweisung zu lassen.» ( ® . 356.) 21υφ mif bem ^nfyalf beö 33udjed ijl iJIiemeqer ηίφί einoerflanben. T)a& f [eine Äinb begehrt mit ben Singen gu fpielen, et)e ei bie Dtamen aller &πόφε[ unb ©e= [enfe feines Sörpers roiffen móφíe; au φ fann es gar ηίφί alle £eile feines Äörpere feljen. 2Ue 3Infangepunff einer Belehrung finb bie erflen Übungen gu fyftematifd) aufgebaut. 3îîif ber 7. Übung roiberfpr^í 'Pejlaloggi feinem eigenen ©runbfa^e Don ber 21^φauung, benn fyier toirb ja nur ποφ gefproφen. (Sa gibt beffere Äinberfφriffen, «welche an Gehalt und Brauchbarkeit diesem so mißlungenen Elementarbuch weit vorangehen. » 360.) Pefialoggi unb feine OTiíarbeiíer F)aben aus ben Singriffen gegen bas B . d. M. gelernt. 21us Briefen gef)í fyeroor, bag fie bereif toaren, einmal bie angefúnbeíe §orí= fe^ung beò gu liefern unb fobann an ber 23erbefferung gu arbeiten. (So fφrieb Peflaloggi (im 3 a í> r c 1803) an bie ©räfi'n (δφίηΐΓπεΙπιαπη: «Noch ist nicht der Dritteil der Elementarbildung, insofern sie das Ganze der Volkserziehung im allgemeinen umfaßt, vollendet. Zwar es sind durch das, was für die intellektuelle Elementarbildung geschehen, sichere Fundamente für das, was in Rücksicht auf die sittliche und physische Bildung werden muß, gelegt; aber die eigentlichen Elementarbildungsmittel der moralischen und physischen Erziehung sind noch durchaus nicht methodisch organisiert, wie sie in Rücksicht auf die intellektuelle Bildung methodisch organisiert sind. » (Briefe I V Dir. 94°·) lieberer, «der Schreiber des Schlosses» F)at (7φ im 33erlauf ber 3at>re bee 25ϋφεβ befonbers angenommen. 3 " Z B 3 " Γ ' Φ befi'nben (ϊφ unter ben DTÎfcr. Pefialoggie unb Síieberere eine gange 2Ingat)[ Ípanbf^rifíen, bie Fjiefür 3eugnie ablegen. ( © . 2eftfritif.) Seflimmte 23orarbeifen jeboφ für bae in 2 I u s ^ f gefleüfe groeite Jpcff be« B. d. M. ipurben ηίφί gefunben. "Peflalojji unb feine OTifarbeifer rourben buref) anbere QIrbeiten an ber §orífe£ung unb am Sluébau bes GrlemeniarroerfeS Berfjinbert, unb bas 6 φ ο , bai bie 33üφer gefunben fatten, roar ηίφί ftarf ermufigenb. „ S e r D î e p u b l i f a n e r " Dom 12. Januar 1802 enffyielt folgenbe Sinlabung gut Subfcription auf bie (SlemenfarbiHfjer: «Aus einem Schreiben von Pestalozzi: Wenn ein Mensch eine Maschine erfinden würde, um wohlfeiler Holz hauen zu können, so würde alle Billigkeit ihm die Vortheile dieser besseren Holzhauung 5 zusichern; und da ich jetzt ohne allen Zweifel eine bessere Vernunftmaschine erfunden habe so spreche ich im Ernste die Vortheile dieser Maschine eine Weile ausschließlich an und hoffe umsomehr auf die Handbiethung von Menschenfreunden bey diesem Anspruch, da ich mich öffentlich verpflichte, die ökonomischen Vortheile, die ich mir hiedurch verschaffen kann, größtenteils zur 10 Bildung eines Waisenhauses für arme helvetische Kinder beyder Religionen zu

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2. Anhang

verwenden. Ich bin in verschiedenen Rücksichten in der vortheilhaftesten Lage zu diesem Zweck - ich habe schon elf solcher armer Kinder an meiner Kost und ich bin sicher, aus einigen von ihnen die besten Lehrer für dieses Haus zu ziehen, die nur möglich sind. Für die Schweiz habe ich ein Privilegium für meine 15 Unterrichtsschriften; aber ich möchte Deutschlands auf Wahrheit und Erziehung aufmerksame Männer, so weit als ich kann, dahin bewegen, mir zum \Terkauf derselben Hand zu biethen. Ich möchte auf das ABC der Anschauung, auf das Buch der Mütter und auf einen Journal über die Geschichte und Folgen meines Versuchs 3 kleine Soubscriptionen, jede zu 20 Batzen, eröffnen und glaube hiezu 20 vielseitige Handbiethung zu erhalten.» (Siefe S i e He fïnbei fid) aud) ιυοΓίΙίφ in 6cm 23rief απ ^uftigminifîer Dlìener Dom g. Degember 1801. 33riefbanb I V S . 85). 3 n Briefen u. α. an Jperber, 2Bielanb, ©oetfye roarb 'J)cflaIoggi autf) pcrfónlitf) für fein 2Berf. X5er 21 bfa$ 6er 23ücfjer lief} je6od) feljr gu roünfrfjen übrig, un6 wegen anber= roeitiger ©efrf)äftefcf)n>ierigfei(En fai) fid) ber Scfjroeijer 33erleger ©epncr gegroungen, 6en 23erfrieb abgutrefen. © a 6ie 23erf>anb[ungen mit Sotfa ηίφί ben Don Peffaloggi erhofften 23erlauf nahmen, tranbíe (ϊφ Peflaloggi an 6en 25ϋφΙ)άηδ[ε[ ©raff in ßeipgig. Oliai 1 8 0 5 fcfjrieb Pefîalojji an ©ejjner: «Ohne Gräffens tätige Einmischung bleibt der noch so große Theil meiner Elementarbücher mir wie ein Stein auf dem Halse . . . Ich bin ökunomisch in der Lage, daß es bestimmt heißt: Vogel friß oder stirb! Wenn ich fortfahre, schwache Maßregeln zu nehmen, bin ich verloren. » (gitiert ηαφ 21. 3 f r a c ' I I Jîr.446, 6ori auf 1806 6atierf; Dgt. 23riefbanb IV, & 332). 3 n Z B OTfcr. Pefîal. 622/6 lefeii roir au« ber jpanb Sicherere: «Die Bücher werden nach Nachrichten, die P. erhält, um 1 Zehner-Batzen, an vielen Orten, wo man subskribirt hatte, wieder verkauft.» 23er(*ucf)e, 6αβ Β. d. M. in anbere (Ερταφεη gu übertragen (geplant toaren fran^öfifd), fpanίfφ, ruffïfφ), |rf;[ugcn fef)I. 3 m 3 a 5 r e 1808 fyoffte Pejialoggi bur φ Sarraub « eine verbesserte französische Ausgabe » auflegen gu fönnen. 2Ibec bae M a n u e l des m è r e s de P e s t a l o z z i . Traduit de l'allemand. Genève J. J. Pachoud ifl erfi 1821 ecfφícπcn. Oer Überfeiner roirb ηίφί genannt. S i e Übertragung folgt bis auf Heinere 2íbtυeiφuπgen ober 233eg(affungen bem 6euffφeπ Xejrt unb b i ^ f ebenfalls mit 6er fiebenten Übung ab. OTit bem neuen 33erleger cΓΠ>aφfeπ in ^Pejialoggi αυφ neue Hoffnungen. 6 r fφrieb im Januar 1805 an ©raff: «Für jetzt ist notwendig, daß der Überrest der Elementarbücher so schnell als möglich verkauft werde. Es muß eine zweite Edition vorbereitet werden, die ich Ihnen nach den Grundsätzen, die Sie selbst gemacht haben, zum Druck und zum Handel auf gemeinsamen Rechnung darbiete. Aber tun Sie doch alles, der alten Edition los zu werden! Wenn sie bis auf 800 à 1000 heruntergeschmolzen, so mache ich gleich Anstalten zu einer zweiten Edition, die ζ. T . verkürzt, die erste nicht überflüssig machen, aber selbst weit umfassender sein wird. Doch darüber etwa nach einem halben Jahr das mehrere.» (Briefe I V Dir. 1018). Peflaloggi f>atte im 3 a i> r c !8o4 Don ber í)tloetifd)en Regierung gur Jpcrauegabe ber © ΐ Ε π ι ε η ί α ^ ύ φ ε Γ einen Don 4 ° ° ° S r · erhalten. £roÇ biefed namhaften Beitrage«* ergab 6ie (Btfylufcabrecfynunq ¡ε6οφ nur ein ©utfjaben gugunfien Pejtaloggid Don fage unb fφrcíbe neun granfen! (Briefe I V (5. 54°·) Ser ÎÇerfaffer f>atte baö fφIeφfe Srgebnis fφon lange fommen fet>en. 3 m Offober 1804 fd)on fyatte er an ©efjner gefφrieben: « E s macht mich unglücklich, daß auch meine letzten Bücherhoffnungen, wie tausend andere Hoffnungen meines Lebens, ein Traum waren, bei dessen Erwachen ich nur meinen alten Jammer wiederfand.» (Briefe I V DTr. 983).

Buch der Mütter

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Dae B . d. M. íurfíc aber ίοφ ηοφ eine Qluferflefyung feiern. 3ίοφ ju Cebjeiten Peflaloyie gab ein ftreunb Der pcfîalog^if^cn Jlteffyobe unî> bee 35υφεβ, 3{..Çugger, Pfarrer unb (ΕφηΙίπΓρΕΪίοΓ in 233tbg., ba« 23ιιφ in roenig Deránberíer Jorm neu fjeraue: «Pestalozzis Buch für Mütter oder Verstandes- und Sprechübungen, die Kinder bemerken und reden zu lehren. Für Elementarklassen brauchbarer bearbeitet. Auf Kosten des Verfassers. » 33erfa(Jer unb 23erIageor< roerben πίφί genannt. 3Iue ber «Vorbemerkung über den Werth dieses Buches» erfahren mir, bag «der Verfasser dieser Vorbemerkung den Werth dieses Buches schon durch zehnjährige Erfahrung kennen lernte» unb bag «in der würtembergischen Schulverordnung das Buch der Mütter empfohlen ist, nach welchem die ersten Sprech- und Verstandesübungen sollen behandelt werden.» ®r rüfjmt bem Β ι ι φ παφ, «daß es kein besseres Mittel giebt, durch die Sprache den Verstand der kleinen Kinder zu wecken. » — «Ich fand sogar bei schwachen Talenten, wie gut sie . . . jeden andern Unterrichtsgegenstand auffaßten und in einer ordentlichen Sprache Antworten geben konnten, wenn durch dieses Buch ihre Aufmerksamkeit geweckt und angewöhnt worden. » T)a& neue 23ϋφ bringt Peflaloyie 23orrebe unb folgt bann genau ber Einlage feinee 23orgängerß. « Einige anstößige Stellen haben von der Einführung schon manchmal abgeschreckt, weil das Volk auch am Unschuldigen Ärgerniß nimmt. Um dieses Hinderniß zu heben, wurden diese Stellen ausgestrichen. E s wurden auch Stellen verkürzt, welche den Unterricht erschwerten.» Die 2Beglaffungen fïnb aber ganj unbebeutenb. S e n erfìen Übungen roerben ©ebrauφéanroe¡fuπgeπ beigegeben, aus benen Ijeroorgeí)í, bag ber 23erfaffer, trotyl (iärferale Peflalojji bas getan i)af, bie Sluflbrücfc unb Don ben ©φΰΐεπι πaφfpreφen. lieg. Senn er forbert: «Die Sätze müssen von jedem Kinde öfters wiederholt werden, daß sie so geläufig werden wie das Vaterunser, damit der Mechanismus der Sprache, ohne welchen sie nicht zur Fertigkeit gebracht wird, recht gut eingeübt wird.» ((5. 15).

2. Die wettere Beschäftigung mit dem Bueh Im Institut (ϊφΰΙεΓ unb Hefutfyer au¿ Surgborf unb 3 f e r ' c n beizten allgemein Don ber 23er= roenbung ber (ϊΙεπιεηία^ύφεΓ. (ïinigen besagte bas 3Τΐεφαηί(φρ an ben Übungen πίφί. 21ber irir fjaben alien ©runb, anjunefjmen, bag bai nur bie ¿Μ^Γΐίφ füíjfbaren §ormen rearen, í)íeiíer benen lebenbiger ©eijî fîetffe. ©etrig ift im ©pri^übungen αηφ jur 2íntpenbung gefommen, road Xobler im 25riefe an 'Pefialojji Dom 30. J a n u a r 1802 aus feiner Safler al= tenen „Surfen" jur Gtinfüfjrung in bie OTeftjobe unb in bie (äIemeníarbüφcr. O i e ©intragungen rourben in ber jtoeiten Raffte bee 3 a 0 r c e 1815 gcmaφf, roie Der= fφίebene eingejlreute Oaten betpeifen. 3iuf bem 23orfafj fiel)t: Das B u c h ( d e r ) v o m Menschen. 8bis 1815. Anschauungslehre des Menschen und seiner Verhältnisse. Anschauungslehre der Sprache und ihrer Verhältnisse. Spr[ach]reihen als Mutterlfehre] an Gegenständen geübt - zur höchsten Sicherheit und Fertigkeit ihrer B e deutung gebracht. Sprache aus sich selbst, ihren Elementen entwickelt. Zum Ü b e r gang a u f die Natur dürften nicht die O b j e k t e , sondern die Gesetze und Verhältnisse, in denen sie zum Menschen stehen, ins Auge gefaßt werden. 2?Dr bem î i t e l b l a t t ifl ein 23Iaff eingeflebt mit folgenben 2Ιυ^(ϊφηπη9ίη: B u c h der Mütter. 1. Absolutes P r ä d i k a t . Thätige F o r m . 2. Relatives Prädikat. O b j e k t . Gesetz = nur reeiproke Zeitwörter. 3. Absolutes O b j e k t . Prädikate, die j e d e m Organ wesentlich zukommen und solchen innewohnen, ζ. B . Das Auge sieht das S i c h t b a r e , das Erleuchtete. D a s L i c h t m a c h t sichtbar. Das Sichtbare ist die F a r b e , F o r m , Glanz, S c h a t t e n , Bewegung. D a s Licht erzeugt die F a r b e . Das L i c h t ist die Ursache der F a r b e . Erzeugniß des Lichts. Wirkung. Nur absolute O b j e k t e dürfen in die Sätze aufgenommen werden. Nur sie lohnen sich. O e r erfîe Ourφfφug ijl leer. 3 U © · 2 ΒυφΓβ fìcfjf : 5te Stunde. Gang d e r Übungen. 1. Übung. Name des Gegenstandes. B l o ß e Fixierung - Orientierung, u m den Theil im Ganzen zu sehen — oder a u f dieses zu beziehen. Kein Gesetz d e r Elementarstufen gegen die höhern wissenschaftlichen . . . J e d e neue Ü b u n g m u ß eine neue Ansicht seyn. Daher in der ersten Übung nur Hauptwörter . . . 3 u © . 22 finbet fid) folgenber 2infang: Den l t e n X b i s 1815. E s müssen b e i dem B . d. M. zur Festsetzung seiner Gesichtspunkte und seiner weitern E n t w i c k -

B u c h der Mütter

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lung wesentlich 3 Stufen ins A u g gefaßt werden: 1. Die der Anregung. Auf dieser sieht das Kind alles außer sich. 2. fängt es an, alles auf sich selbst zu beziehen lind sich selbst zum Objekt der Anschauung zu machen. Auf dieser Stufe setzt es das B. d. M. voraus. 3. . . E s lernt Vorstellungen und Begriffe auffassen, und zwar Begriffe, die keiner individuellen Anschauung mehr bedürfen, Begriffe als solche. (Sa ifl πίφί fiar εΓ^φίΙίφ, toas ÍTticbrrer mit biefcn 25emerfungen bejweifíe; fie fleUen nur 25πιφ(1ΰι£ε bar. (So fïnbcn wir u. a. ju (5. 24: . . . In der ersten Ü b u n g sind die Hauptwörter das Positive — Zeit- und Eigenschaftswörter das Negative. I n der 2ten sind die Eigenschaften das Positive, Haupt- und Zeitwörter Negative. In der 3. die Zeitwörter positiv und die übrigen negativ. 3 U © · 2 8 : D a s B u c h der Mütter muß so organisiert werden, daß es den Volkshorizont ganz in sich faßt, und was dieser bedarf, wie weit sein Unterricht gehen muß, auf eine unwiderlegte Thatsache gründen. Volksbildung = Horizont = Elementarstufe. Berufsbildung = Vaterland = Produkte. Wissenschaftliche Bildung = Welt = Ideen. 3 U ® · 3 2 (im 25υφ alfo 6a, wo Pom 2írm uní) feinen Seilen Sie 3?ebe ifl) fleflt 3ïie&erer fefi, t a g bie 3iafe in 6er OTiffe bed Äopfee ifl, 3Iugen un6 Oljren (Τφ aber feitlicf) befïnben. S a r a u s (φΙίε(5ί er: J e edler ein Sinn, desto mehr strebt er nach den Seiten r. und 1. J e edler ein Geschöpf, desto mehr liegen die Ohren in der Mitte der Seiten; die thierischen Ohren sind oben. Älarer fm& folgende Semerfungen: 3 U ©• 3 4 : E s sind viele Freigen möglich, ζ. E . W o liegt der Augenstern? . . . Diese Ü b u n g kann zu einer der reichsten gem a c h t werden. Wie? Fragen: W a s heißt oben, unten, rechts, links? 3 U ® · 3 5 : Ü b u n g der Zeitwörter m u ß angefangen werden mit thun. 1. Die Theile. D e r K o p f kann sich schütteln, bewegen. 2. D a s Ganze. Der Leib kann sich biegen, wachsen, sterben. 3. Persönlich; schon geistig : Ich k a n n denken. Nicht : Der Mund kann sprechen, sondern das Ich, D u usw., der ganze Mensch. Der Mensch spricht mit d e m Munde. 2. 3 Π ZB Zürich, M s c r . P e s t a i . 7 1 5 / 4 äufjerf (ϊφ Dìieberer jum B . d . M . folgen* bermafjen: E s bedarf zur Bildung der Anschauung und Begründung der Erkenntnis eine 3fache Grundlage 1. Nr. Lehre der leiblichen 2. Nr. geistigen 3. Nr. gemütlichen Gegenstände. D a s Buch der Mütter rollt, die erste, obere und die zweite und dritte auf. 3. Q3on ben Dorfjanöenen ,ξ)απ6(φπ((επ legt ZB Zürich, M s c r . P e s t a i . 3 9 0 am efjeflen 3eugnte ab, bag unb wie bae B. d. M. in 3 f c r < e n Derwenbef würbe. 390/I umfafjf 6 Sagen mif 56 23[âtfern ©φτε^ραρίεΓ, Don frember ípanb gefφríeben. S e fyanbelf )1φ um Dier t>erfφiebene Qlrbeifen, Don benen d) offenbar bie ©runblage Don a) bitbet. 21uf ber Müífeife Don 25Iaíf 30 fínbeí (Ίφ eine Tîofij Don Dìieberec. a ) 26 Slófier, ber £ cìnge η α φ gefaltet, meifl nur ©palte linfe befφrícbeπ, 351. 25 größtenteils, 251. 26 ganj leer. Erste Übung. Nr. 5. Erster Grad. I n h a l t : Aussprechen des N a m e n s des angeschauten Gegenstandes oder des menschlichen Körpers. F o r m : Der N a m e . K o p f , H a u p t , R u m p f , Gliedmaßen. K o p f , das Köpfchen. Haare, das Härchen; Scheitel, Scheitelchen. @o werben bie Βε^φίε6εηεη Körperteile η α φ bem B. d. M. aufgegäfjli, meijl flef)f bie 33erfIeinerungöform baneben. Erste Übung. Zweiter Grad. Inhalt: Benennung der willkührlichen u n d unwillk ü r l i c h e n Bewegungen des menschl. Körpers und seiner Theile. Form: das unbedingte Zeitwort u n d Wort, das unbedingte H a u p t w o r t oder N a m e . Körper wachsen, Körper fühlen, Körper bewegen. Kopf bewegen, S t i m e bew e g e n . Die oerfd). Körperteile Werben angeführt. Sbenfo mif breiten: Körper drehen, 34 Pestalozzi Werke Bd. 15

2. Anhang

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wenden. K o p f drehen, wenden . . . folgen öf)n[irf)c Übungen mit strecken, bücken, tragen, schließen, öffnen . . . E r s t e Übung. Dritter Grad. I n h a l t : Anschauung und Benennung der willkührlichen und unwillkürlichen Bewegung des menschlichen Körpers und seiner Theile. F o r m : Zusammensetzung des unbedingten Zeit- und Hauptwortes oder des Wortes und des Namens. (£d folgen jiemlid) genau bie gleichen Seifpiele n>ie in ter jmeífen Übung, roas offenbar auf einem Sedier bei 2I6ft$reibcre beruht. Oie éanífc^riff b) bringt g e r a t e neu ben 2írtife!. E r s t e Übung. Vierter Grad. I n h a l t : ηίφί ausgeführt, S a u m frei. 3iuf den den den

6er S p a l t e linfd: Körper bewegen Körper drehen Körper wenden

(Spalte «φίr ale einmal oor^anbenen Äorperteilen fommt neu h ' n i u : erste Lippe, zweite Lippe; eine Wange, zwey Wangen; erste Wange, zweyte Wange . . . oder ein Paar Mandeln, eine Mandel, zwey Mandeln, erste Mandel, zweyte Mandel . . . uff. 2Iuf ber Kütffeite Don S i a t i 11 fi'nbet |Ίφ eine umfiänblirf^e 3 u f a nimenjtellung, bie angeben foli, toie Diele 3U jeber Übung notroenbig roerben. E r s t e Übung, siebenter Grad. I n h a l t : wieberum πίφί auégefül>rf. Das rechte Auge — das linke Auge, die rechte Augenbraune — die linke Augenbraune, das rechte Augenlied — das linke Augenlied . . . die Finger der rechten Hand, die Finger der linken Hand; der Daumen der rechten Hand, der Daumen der linken Hand, . . . die Nägel der Zehen des rechten Fußes, die Nägel der Zehen des linken Fußes. E r s t e Übung. Achter Grad. I n h a l t : - Kaum frei. der der der der der der der

runde K o p f rundere K o p f rundeste K o p f kugelförmige K o p f kugelförmigere K o p f kugelförmigste K o p f eyförmige K o p f

die Ründe

der Kopf rund seyn

die Kugelform

der K o p f kugelförmig seyn

die Eyform

der K o p f eyförmig seyn

3 n biefer 2Irt fînb bie Sfótter 14 bis 17 befârieben. 2lm 3îanb, quer, roirb immer angegeben, ob natürliche ober unnatürliche, fpöter natürliche ober mathematische F o r m , ©β treten auf απ ηαίύΓΐίφίΠ gormen : R ü n d e , Kugelform, Eyform, Röhrenform, Wellenform, Wölbung, Platte, Fläche, das Stumpfe, Spitzige, B u c k , Biegung, Muschelform, Trichterform, Röhrenform, Walzenform, Stammform, Cylinderform; υηηαΙύΓΐίφ fînb: Schiefe, das Höckerigte; matí)ematifd)e gormen: Das Eckige, Dreyeck, das Rund, das Zweyeck (der Mund h a t die F o r m eines Zweyecks), Pyramidenform.

Buch der Mütter

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ίΠαφ ten gormen fommen Übungen απ Sie DÌeifie über die G r ö ß e : Die Eigenschaftswörter müssen ebenfalls gesteigert werden. Der große K o p f der kleine K o p f der lange K o p f

die Größe die Kleinheit die Länge

der K o p f groß seyn der K o p f klein seyn der K o p f lang seyn

3n>ei S t a f f e r |"¡ní> fo aufgefüllt, auf bem briffen fcf>I( baa Jpaupfroorf in 6er OTiffe. hierauf fommi £>ie garbe an bie Dleilje mit bem 23ermerf: auch gesteigert. Der fleischfarben K o p f der röthliche K o p f

die Fleischfarbe das Röthliche

der K o p f fleischfarbig seyn der K o p f röthlich seyn

© o roerben auf oier Seifen garben 6er Körperteile aufgegärt. 2In garben roerben er« roâï)n(: Weiß, Schwarz, Gelb, Kupferfarbe. ©β folgen, roieberum auf brei (Seiten Lage-Q9ejeicf)nungen, meifl nur auf (Spalte linfe : der das das das das das der der

K o p f über dem Hals seyn Haar auf dem K o p f seyn Haar an dem K o p f seyn Haar neben dem K o p f seyn Haar an den Seiten des Kopfes Haar hinten am K o p f Scheitel a u f dem K o p f seyn Scheitel über dem K o p f seyn, u. f. f.

Erete Übung neunter Grad. Das Fleisch fühlen, betasten, anfühlen, berühren, anfassen, greiffen. Die K n o chen fühlen, anfühlen . . . ©Ιείφε Meißen mit Adern, Muskel, Puls. S a j u fommen nadjt)er ηοφ Umflanberoôrfer: Das Fleisch hart anfühlen, das Fleisch rauh eingreifen, stark betasten, sanft anfühlen, zart anfassen, unsanft angreifien. Übungen mit Knochen, Adern, Muskeln, Puls, ©φΐίβ^ΐίφ tpirb ηοφ baa gürTDorf Perroenbef: mich fühlen, mich betasten, . . . mir das Fleisch fühlen, mir die Adern fühlen ufn>. 390 I b) Sie a. bid 4· í>er (5er= lorengegangen. 3Iuf fccr íHútffeite Don S l a t t 30 au« 390/1 b finbef (7φ ein (äinfrag 'Tlieberere : Das Buch der Mütter muB als Mittelpunkt und wesentlicher Aufschluß der Methode gekennzeichnet wferden]. Die Zahl- und Formenlehre sind praktisch anwendbarer und nützlicher für den Unterricht in der Mathematik als das Buch der Mütter für die Sprachlehre. Darum sind jene überall eingeführt, dieses verschwunden. Für das Wesen der Methode und die Pestalozzische Erfindung hingegen ist das Buch der Mütter der Prüfstein. Niemand versteht die Methode ohne dasselbe, niemand kann sie fördern, ohne es zu verstehen. Die ganze Theorie muß darauf gebaut wferden]. Geoffrey's Witz darüber im Feuilleton des Journal de l'empire (tiefe ©fede fomite aber in biefem 231aff ηίφί gefunden roerben): Une grande découverte - il apprend aux enfans que le nez est en milieu du visage. 4- Z B Zurich, M s c r . P e s t a i . 7 1 5 / 1 . ber DTtappe befinden (¡φ brei Spe ff e, Quarf= t r ägf ben Ttamen Pfenninger, ferner auf ber erften (Seife bie Uberfc^rift : format. Über deis Buch der Mütter bey Herr Niederer. (ti fjanbelt fidj um forgfälfig angelegte ipeffe mit ρ()ί1ο|'ορί)ί|'φεη 2Ibf>anblungen über ben 3ufammen()ang Don Jlafur, ©ρΓαφε unb (5ittU Vorstellung —> Gedanken. J e reicher die Berührung mit der Natur, desto mehr Eindrücke, also auch reichere Vorstellungen und Gedanken, u.f.f. 33eαφfenβtυerf ifi αυφ folgenber (Eintrag : Das Buch der Mütter muß ins Aug gefaßt werden als Buch des Unterrichts und als Buch des Lebens. Die Grundlage eines solchen Buchs des Lebens stellt «Lienhard und Gertrud» dar. 5. ZB, M s c r . P e s t a i . 3 9 0 / 1 1 fictif eine Cage Don 2ma[ 4 ¡Sogen ©φΓείβ» papier bar, Don frember ipanb befφrieben, mit 25 bie 4 ° paginiert. Êd f>anbelf (ίφ um cinc in (Γαπ50^φεΓ ©ρΓαφε abgefafjfe 21ufjäf)lung ber Sorperfeile ηαφ bem B . d. M., beginnenb mit le corps, la tête, le visage, les côtés de la tête . . . unb enbigenb mit la cheville intérieure du pied droit.

Buch der Mütter

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6. Z B , M s c r . P e s t a i . 3 9 0 / I I I ifi befonbere auffcf)[u|5rei(f), rreil baraua IjerDorgefjt, b a j j b a s Β . il. Μ . π ί φ ί n u r gu m e f j r mcá)arit{á)en Ü b u n g e n t>ern>eiibcf rourbe, f o n ß c r u b a ß m a i l nací) Dielfcitigen B e n p c r f u n g t f m ó g ^ f e i t c n t r a c h t e t e . D i e 21rbeit ift t>i'n f r e m b e r i?ani> ge|'cf)riebcn uní» rourbe (pátcc falfd) j u f a m m e n g e f ü g t . 2Bcg= leitenb m u f f e n bie m i t X i t i í e gc|*rf;ncbenen ß e i t e n j a i j l e n , nicfjt t i e B í e i f h f f s P a g i n i c r u n g e n fein. 3 ί α φ t i e f e r U m f f e t l u n g liegt f o l g e n b e 2 i r b e i t D o r :

Eintheilung 1. unmittelbarer

der

Kunst

er Zeugnisse

nach

ihrem

Zweck.

Zweck.

A u s z u g aus dem B u c h der Mütter. Verrichtungen der Gliedmaßen, u m die Verhältnisse der Körper zu ändern. Lage, Form, Ausdehnung. A. Welche Dinge braucht man zur Lage-Veränderung? Fahrzeuge roerben aufs gejäf)[f, Einschließungsmittel (Saufen uní) 23eí)á[tniffe für Dlìenfd) urtò Xier roerben aufgejäfjlt), Wurfinstrumente (233affen), Leitungswerkzeuge (im folgenden roerben (iefe in Slammern aue i>er Menge í>er aufgegärten Singe nur einige genannt; (>ier: (Röhren, Spritzenschlauch, Straße, Treppe, Blitzableiter). B. Welche Dinge braucht man zur Aufbewahrung von Dingen? (Magazin, Mäusefalle, Geldbeutel, Tintenfaß, Briefumschlag). C. als Unterlage (Amboß, Beichtstuhl, Schafott). D . Wae braucht man für Werkzeuge, u m den Zusammenhang der Körper zu ändern? (Messer, Bohrer, Zahnstocher, Kette, Kitt). E. Was braucht man für Werkzeuge, um die Form der Körper zu ändern? (Gußform, Lebkuchenmodel, Petschaft). F. Was braucht m a n für Werkzeuge, u m die Ausdehnung der Körper zu ändern? (Folter, Eisenhammer, Presse). G. Was braucht man für Dinge, von Menschen gemachte Dinge, als Stoff zu andern Kunsterzeugnissen? (Metalle, Steine, Holz, Zeuge). 3roifd)en[)inein, oieüeid)t ale Vorarbeit 5um nädjften Äapifel if! auf S. 23 eingeflreut : Organische Tätigkeit: (Ich nähre mich. Ich verdaue. Ich schnarche. - 2iflertei Oes breflen unì) Äranffjeiien). Was braucht man für Nahrungsmittel? (zum Essen, zum Trinken. Die (S. 25 unì" 26 finí) Somit angefüllt). Was bereitet man für Arzneymittel? (zu innerlichem Gebrauch, zu äußerlichem Gebrauch. ©. 27 unb 28). Seite 33 beginnt mit Verrichtung der Sinneswerkzeuge. (Mit den Augen kann ich sehen. Ich kann Größe, Lage, Form, Bewegung und Farbe der Körper sehen. 2It>nlirf; roie Übung 7 im B. d. M.). Werkzeuge zum Sehen (Fernrohr, Kerze, Spiegel). Verrichtungen der Ohren (öfjnlicf) mie in ber 7. Übung). Werkzeuge z u m Hören (nur brei roerben genannt: spanische Wand, Hörrohr, Sprachrohr). G e i s t e s t h ä t i g k e i t . A. Für Selbsterkenntnis (messen, wägen, zählen, rechnen). B . Für Mitteilung der Erkenntnis (sprechen, winken, schluchzen). C. Zum Genuß (springen, tanzen). Was braucht man für Werkzeuge der Erkenntnis? (Zeitmesser, Längenmaße, Flächenmaße, Körpermaße); Instrumente, um die Dichtigkeit oder Schwere der Körper zu bestimmen (Waagen, Hygrometer, Barometer).

534

2. Anhang

Was braucht man für Werkzeuge, um andern etwas zu erkennen zu geben? a) durch Schall (Anklopfer, Alphorn, Signalkanone), b) durch sichtbare Zeichen (geogr. Karte, Banknote, Briefe, Bücher), c) durch unsichtbare Zeichen (Fahne, Wappen, Krone). Was braucht man für Werkzeuge zur Ergötzung? a) der Augen (Zeichnungen, Schnitzwerk, Zauberlaterne), b) der Ohren (Orgel, Geige, Rundgesang), c) zusammengesetzte Schauspiele (Komödie, Oper), d) der Einbildung (Gedicht, Psalm. Hymne), e) Schmuck (Halskette, Perlenschnur)? Eintheilung der Kunsterzeugnisse nach ihrem Zweck. A. Leibgeräthe (Kleider). B . Hauswirtschaftsgeräthe (für Küche, für Keller). C. Landwirtechaftsgeräthe. D. Handwerks- und Künstlergeräthe. a) für Metallarbeiter. b) für Holzarbeiter, c) für Zeugarbeiter (Weberstuhl, Pechdraht, Ellstab, Buchdruckergeräth, Buchbindergeräth). d) Handlungsgeräthe (Ellstab, Trichter, Schöpfschaufel), e) Künstlergeräthe. f) Wissenschaftliche Geräthe (Telescop, Zirkel, Magnetnadel), g) Militärische Hülfsmittel (Arsenal, Laufgraben, Pistole), h) Religiöse oder kirchliche Sachen (Tempel, Taufstein, Heiligenbilder), i) für den allgemeinen Gebrauch. (23eifpiele werben f)ier ηίφί angeführt, (ϊφ[υ£ £>er •Spanfcfrfjrift.) 7. Z B , M s c r . P e s t a i . 7 0 1 / 1 3 . 2lbtlg. I enthält jroei Don TOeberer befdjriebene Sdjreibbogen. 2Iuf bem erjlen fïnben (ΐφ möglidjcrroeifc (ϊίίφιυοΓίε ju einer (Entgegnung auf Sie Sefpreφung Don IBoIfe. E s sey für Chirurgen, weil es eine anatomische Zergliederung enthalte. E s sage nichts aus, als was das Kind nicht sonst erfahre, ufro. Oer jroeííe Sogen ifl infofern bei^tensroerf, ala roenigflene bet 2iie[ eine S 0 ^ ' fiif)rung ber Slrbeif, eine Srrreiferung Sed B . d. M. auf bas fittliifye ©ebiet an&euíeí: Buch der Mütter oder Anleitung für Mütter, ihre Kinder zu sittlichem ßewußtseyn und zur Einsicht in die sittliche Natur sowie in die sittlichen Verhältnisse der Dinge zu führen. I . Übung. Ich sehe mich. Ich höre mich. Ich empfinde mich. Ich nehme mich wahr. Ich sehe mich mit meinen Augen. Ich höhre mich mit meinen Ohren. Ich empfinde mich mit meinen Händen. Ich nehme mich wahr mit meinen Sinnen. Ich sehe, daß ich bin. Ich empfinde, daß ich bin. Ich nehme wahr, daß ich bin. Ich fühle an meinem ganzen Leibe, daß ich bin. Ich nenne mich, insofern ich denke, ein geistiges Wesen. Dazu habe ich Gedächtniß. Ich bin selber mich. Ich rede aus mir selber. Ich rede von mir selber . . . Ich denke, daß ich mich sehe. Ich stelle mir vor u.s. f. Wer bin ich? Ich bin sehend, mich sehend. Dies gehört schon zu lernend, denkend, handelnd. Ich war nicht immer sehend u.s.f. ipier Βτίφί bae OTfcr. ab. 2Ibf[g. II, ein Sogen roei^ee ©φτε^ραρίεΓ, Don TCcbcrer bi^ricben. Bemerkungen über die Elementarbücher. Man vermutet, daß man sich besonders in Deutschland darüber getäuscht finden werde. E s fehlt 1) Die Anweisung für Mütter, die gar nicht verständig und ausführlich sein soll. 2) kann man nicht begreifen, daß für die Verstandesbildung nichts gethan werde. Allein zur Verstandesb[ildung] gehört a) Reiz fürs Denken, also Aufmerksamkeit auf alles zu erwecken, b) Stoff zum Denken zu geben; c) durch Darstellung aller Verhältnisse der Gegenstände, die die reine Anschauung und die Natur der Seele darbietet, Kraft und Fähigkeit zum Denken zu geben. 2luf ber jroeifen ©eiíe bee Sogenfl flei)f: Hr. Kapp tadelte an der Methode: a) das Buch der Mütter zu viel Wissenschaft. Es sollte ein Schematismus voraus-

B u c h der Mütter

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gestellt, die Haupttheile des Körpers eingegeben und dann alle Rubriken nach u n d nach eingefüllt werden, a) E s sollte ein vollendeter T y p u s der Anschauung aufgestellt werden, b) Keine literarischen Kunstgriffe überhaupt. Die Bücher w a n derten] hinaus in die Welt ohne B e s t i m m t h f e i t ] und Erklärung gewesen, (ίβ folgen η ο φ einige 21uelaf|'ungcn über Sie 3?etf)enE>ücf)er unb allgemeine 25emerfungen. 8. ZB Zürich, M s e r . P e s t a i . 7 0 1 / 1 4 . 6 i n S o g e n (Schreibpapier, TOeberer. 6 β ί)απ= belt (ϊφ um ben 21nfang einer (Entgegnung Dlieberere gur Dîebe Jiänni)« über bas B . d. M. Diieberer ifl roeitfc^roeifîg. 2iuf groei S e i t e n rüljmi er bie (ρΓαφΙίφ f φ ó n geformte 35efprcφung. «Durch das Ganze weht fühlbar der A t h e m lieblicher Gefühle.» 21uf ber britfen S e i t e roerben bie Stellen geflört, bie Don 3ΓΪάηπ9 ηίφί riφtíg Derflanben ober interpretiert rourben. S a n n erfahren mir: ι D a s B u c h ist nicht Anweisung, sondern Mittel. E s enthält keine Regeln. » ßeiber briφf bai Dlìfcr. ba ab, roo man eine e i g e n t ^ e 2Iueeinanberfe§ung erwartet. g. Z B , M s c r . P e s t a i . 7 0 3 / 1 8 bílbeí ein S t ü t f einer Cemefjmlûffung Dlie= berer« gu einer rool>l i m S r u i erfφieπenen 2lrbeif über bie (ϊΙεπιβπία^ύφεΓ. 3iiebeter Det= roeifl auf S e i t e n unb 2Benn una bad C a t u m auf bem 5. 23laft leiten barf: I f e r t e n , 2. J a n . 1828, ifl bie fpdf entflanben. 3 u biefer 2lnnaf>me bereφtigen aud) 29emer= fungen im Xejri. 233ir fel>en, bag ¡Ttieberer η α φ roie Dor gum B . d . M. fielft. D i e u n v e r gleichliche . . . S t ä r k e d e r P e s t a l o z z i s c h e n E l e m e n t a r b ü c h e r b e s t e h t n i c h t in i h r e r V o l l k o m m e n h e i t als eigentliche Schul- u n d U n t e r r i c h t s b ü c h e r , s o n d e r n d a r i n , d a ß sie f ü r die A b f a s s u n g solcher einen g a n z n e u e n W e g g e b a h n t u n d d e n Begriff d e s s e n , w a s U n t e r r i c h t s - u n d B i l d u n g s b ü c h e r d e m Stoff u n d d e r F o r m n a c h s e y n sollen, z u m B e w u ß t s e y n g e b r a c h t h a b e n . W i r s i n d w e i t d a v o n e n t f e r n t , zu g l a u b e n , d a ß sie als S c h u l b ü c h e r in ihrer u r s p r ü n g l i c h e n G e s t a l t b e s t e h e n k ö n n e n ; a b e r e b e n s o weit v o n d e r M e i n u n g ihrer Verbesserer. 10. Z B , M s c r . P e s t a i . 7 1 3 / 9 . © α ί Don frember φ α n b gefφriebene 23lafí roeifl Äorcefturen Dìieberere auf. 25earf)teneroecf ifl folgenbe S i e l l e : Pestalozzi w a r geistig in seinen f r ü h e r e n E m p i r i s m u s z u r ü c k g e s u n k e n , e h e er in S t a n z u n d B u r g d o r f d a s G e s e t z d e r m e n s c h l i c h e n E n t w i c k l u n g e n t d e c k t e (eine E n t d e c k i m g , die wir f ü r d i e K u l t u r e r k e n n t n i s so w i c h t i g u n d E p o c h e m a c h e n d h a l t e n , als die N e w t o n i s c h e des Gesetzes der G r a v i t a t i o n f ü r die N a t u r e r k e n n t n i s ) . 11. ZB, M s c r . P e s t a i . 7 1 3 / 1 4 . grembe ipanb, Äorreffuren Siieberere. D i e Ü b u n g e n im B u c h der Mütter sind bloß auf einen Gegenstand, auf den menschlichen Körper, beschränkt. Dies ist nicht nur für die Kinder höchst langweilig u n d ermüdet ihre Aufmerksamkeit in einem solchen Grade, daß nur die körperliche Bewegung, das Nachsprechen und der Laut sie vor d e m Einschlafen oder v o n fremdartigen E n t m u t i g u n g e n bewahren können. 2Iuf einem anbern 23laff: D i e Bücher sind nicht für das K i n d , sie sind für den Lehrer und die Mutter, und haben diese ihre Reihenfolgen vollständig aufgenommen, so bedürfen auch sie ihrer Leitung nicht mehr. 1 2 . ZB, M s c r . P e s t a i . 7 1 2 / 2 urnfafjt 18 Don TOeberer befφrίcbene Blätter. S e (>anbelf |Ίφ um Unterlagen an einen Jreunb ju einem 2iuffa£ über fφtDeíjerífφe Seminarien unb S i e Εφη^'ί nimmt 23ejug auf 1 1 7 Paragraphen; ber 2lnfang fefjlt, S l a t t 2 nimmt f φ o n S e j u g auf § 18. §ür bie 3eiÉ ber 2íbfaf[ung íann bie 25emerïung roegleiienb fein: § 106 ist Philipp Nabholz als Direktor des Schullehrerseminars in Aarau nothwendig zu nennen. - Philipp ?Tabf)olg ( 1 7 8 2 - 1 8 4 2 ) als latí)oli(d)C¡: ©εί(ΙΙιφεΓ (Srfjüíer 1)eftaloj.$ie in 3 f c r í e n . bann Pfarrer in 22albfircf) (en), rourbe 1 8 2 2 gum ©ireftor bee neugegrünbeten £ef>rcrfeminard in 3larau berufen, roe^e Stelle er bi¿ 1 8 3 4 inne fjatfe.

536

2. Anhang

Daß P . den menschlichen L e i b zum Gegenstand der kindlichen Anschauungsund Sprachübungen machte, kann nicht genug bewundert werden. Krüsis Verdienst, der ihm dazu half, und durch den er es that, ist dadurch mehr als irgend etwas anderes unvergleichlich. Dennoch ist es eine Einseitigkeit und führte zu solcher, weil der herrliche Grundgedanke nur einseitig, das Geistige nur sinnlich aufgefaßt und die Sprachkraft nur an der leiblichen Anschauung geübt wurde. § 21. Das Buch der Mütter als uranfänglicher Centraipunkt aller Entwicklung und alles Unterrichte, das vermittelst der Sprache, der Selbstanschauung (dem Körperlichen) und v o m Selbstbewußtseyn (dem Geistigen) des Leibes ausgeht und daran geknüpft ist, ist von Anbeginn des Sprechens des Kindes und vereinigt 1) Sprachlehre, 2) Menschenlehre, 3) Denklehre, 4) Kenntnislehre. Ich deute dir dieses viele und neue a n , . . . um dir zu beweisen, daß die Idee des Buches der Mütter so wenig einseitig ist als die Methode selbst. 1 3 . Z B Zürich, M s c r . P e s t a i . 710/8 enthält jat)Ireicf>e Êntroûrfe TCeberere gu einer 2Iuäeinanberfe$ung mit DÎiemerçer. (So finb meifi allgemeine 2iuperungen über ^eflalojgie DîîeiijoDe ; bie roentgen ipinroeife auf bae B. d. M. enthalten an 3îecfjf= fertigungen ηίφίβ, road πίφί aus ben ftfion befprocfjenen 2írbeiten fjerDorginge. D a f j l i e b e r e r etlichen Snfroúrfen £>αβ Dïîofio poranflellíe: «,Die meisten fehlen, weil sie keinen Charakter haben.' Johannes Müller» jeigf, bag ber Stfjreiber ( ¡ φ offenbar rcφt ungehalten an bie 21rbeif τηαφίε. 3. Ein: 347.30 Sine Jortfeçung ijl nie erfφieπen. 348.22-34 3ur 2Iuöarbeitung ber Übungen 8 bie 1 0 fam eä πίφί. 359.1 D a g 'Pefialoyi biefe Übung felbfi in 2lngriff nafjm, f>at feinen ®runb in ben 5α[;[Γείφεη 2Borfübungen, mit benen er früf) f φ o n begonnen Ejai, unb bie gu ben Plänen bee Wörterbuches (f. 25b. X I I I bitfer 21usgabe, on S l a t f 6 6 3 , ba« a u f jroei £inien je ε ί ^ α φ ε © φ Γ ε ί ^ buφjlabεn,

bie © o p p e l r e i f j e gmeimal

roieberf>olt,

« N r . 2 f ü r d e n G r i f f e l . » P e f i a l o g j i e 23ermerf

enthält,

fjat ^Peftalojji

ge|^rieben:

« N r . 3 f ü r d e n G r i f f e l » fínbeí ( ϊ φ a u f

ber Dîûcffeife e o n S t a f f 6 5 9 , bad bie ileinen © φ r e í b b u φ j î a b e n in a l p f j a b e t ^ e r 3îeityen= folge Dorfüfjrt. S t a f f

651

ε η φ ά ΐ ί in ber erfìen Dîeifje bie b e u f f φ e π

£Ieinbw$fiaben

c i η u m e, bie roeiferen f û n f f i i n i e n roeifen 2 B ô r f e r mif biefen 2 3 ^ φ f î a b e n a u f . 2Iuf bie Dîûcffetfe f)af P c f l n l o j g i g ε f φ r í e b ε π : « 4 a . P r o b e n z u V o r ü b u n g e n f ü r d i e F e d e r . » D i e

Antwort auf neun Fragen Herbarts über die Methode

539

33Iätter 6S4, 664, 665, 667 enthalten in je αφί (cnfrcrfjfcn un£> brei rDaagreφfeπ Krisen bae ganje 21bc in 6cuifc^er (£φreibfφrift, in Jrafturbrucf uní» in Ιαίείηί|'φεΓ © φ Γ ε ^ φ Γ ^ ί . 2íuf tic 3lücffeite í)a( Peflalogçi gefφriebeπ: «Nr. 6 Z u m Zerschneiden.» S i c jroeimal pier Dîcφfc. gricbriφ jperbarf (1776-1841) aus Olbenburg, ©φύΙεΓ §ίφίεβ in 3 c n a > über= naijm 1797 bie ©tede eine« .Spaueleljrere in Bern, ιυείφε er bie 1800 Derfai». Sr begegnete •pcflalojji juerfl 1798 unb befuφfe if>n auf ber ipeímreife ¡n 23urgborf, roo er fiarte (Sinbrüic empfing. (ïr lebte bann 3υηάφ(ί i 8 o o - i 8 o 2 in Bremen, roar 1802-1809 Oojenf an ber Unis Derfïtât ©öttingen unbroiriffe1809-1833 ale Profeffor ber Plji[ofopl>ie in Äönigdberg. Jperbarf í)at fïφ fefjr Fjâufïg mit ber fiebre Peflalojjie befani, © φ ο π Dor bem 6^φεί= nen ber £ef)rbüφer fjafte er in Burgborf Äenntnie Don Peflalojjie Sunb, « A B C der Anschauung» ale ©runblage bee ΙΙηίεΓπφίβ eríjalfcn. 2ln ©felle ber υ^ρπΗ^Ιίφεη ©riffelübungen mit Buφf?abeπ, bie in ©tane Dorfyen^fen, [jatte ber 3 n fl'futeleiter Don Surgborf nun Einien, ÜDinfel unb Dor allem bae Q3iereí ale ®runblage ber 2lπfφauuπg oerroenbet. Jperbart feinerfeite Derroenbefe bae SreiecE an ©telle bee '^(ΙαΙο^^φεπ 23ier= etfe, aud) roenn beffen Sinroenbung fid) bei ben ©φΰΙεΓη jum Dornljerein ale fφroieriger erroiee. 6 r Ijatte αϋφ, roä^renb Peflalojji bie ©efamt^eit ber ©φΰΙβΓ im 2luge fyatte, fyaupts fäφliφ bie begabten, für mifìenfd)aftìid)e ©tubien Dorgefefyenen ©φΰΙεΓ im OTittelpunft feinee ^niereffeö. Cafjer lautete aud) bae fpätere Urteil ^ejlaloyie über Jperbart, j u ï o r = Iii) auegefpn^en: «Herbarts Dreieck ist das Quadrat der vornehmen Leute. »

540

2. A n h a n g

(2φοη 1802 Berfafjte jperbart in ber «Irene» einen 2tuffa£ über: Wie G«rtrud ihre Kinder lehrt. 3 m Oftober be« gleichen ^aijree ft^rieb er bae oielfeifig beamtete 2Berf : Pestalozzis Idee eines ABC der Anschauung, untersucht u n d wissenschaftlich ausgeführt, ©öftingen 1802 (in jtoeiier 2luflage 1804 unter bem ergünjten Xitel: . . . als ein Cyklus von Vorübungen im Auffassen von Gestalten, wissenschaftlich ausgeführt). S i e bekannteren Pädagogen Oeutf(^Ioni»fl fjaben bie Sdjriff jperbarts angezeigt, fo ©utemutfye, î r a p p unb ΧίΠίφ, roomit (le ηίφί roenig baju beitrugen, α υ φ bas 2Berf Peftafojjie im nörblitften 37acf)barlanöe befαnnfjumαφen. ίΠαφ bem δ ^ φ ε ί η ε η ber Slementarbiuíjer unb bee -Βϋφεβ : Wie Gertrud ihre Kinder lehrt, 1802-1803, ^ e r b a r i (ϊφ in bie Üei)rbüd)ct Dertiefí. S r fanb bei aller 2Inerfen= nung mancfjee auejufeÇen. 3 m allgemeinen bünite if>n ber nunmehr gebrucEte iìctjrfloff, B e r g l e n mit bem lebenbigen «Lienhard u n d Gertrud», ΓείφΙίφ trotfen; er fonntc (ϊφ ben 23DIÏefφriff(leder Pefialoyi faum ale ben C^ulpebanten porflellcn, ale ber biefer in feinen ©ementarroerfen jum 2 3 o ^ e i n fam. linflarfjeit, roie bie neue EcFjrmetljobe in ber P r a j i e (ϊφ aueroirfen follie, führte φ η im £auf bee 3 Q í> r c e 1803 öaju, neun grageu über bie OTetfyobe an Pejîalojji ju riφfen. Der 33rief (φείηί im Original ηίφί erhalten; bor, ber im η>ε|*εηίΙίφεη ©laubroürbigEeit 3ugefpΓoφeπ werben barf. (ZB, Zürich, Mscr. Pestai. 201, 22). ίΠαφ einer Diieberfcfjriff Don unbeîannter jpanb fjat ber Brief folgenbe Punite umfafjt : Fragen von Herbart in Göttingen 1. Wie alt sind im Durehschnitt die Kinder, wenn mit ihnen die drei Elementarbücher angefangen werden? 2. Wie lange pflegen sie an dem ersten B u c h der Mütter ungefähr zu lernen? Wie viel Monate? Wie viel Stunden täglich? Wie lange jedesmal ununterbrochen fort? 3. Wenn ihrer einige völlig gefaßt haben, was andere noch nicht fertig genug wissen, lernen sie dessen ungeachtet mit einander fort? Oder was macht m a n mit den Zuvorgeschrittenen ? 4. W a s für Lektionen werden zunächst vorbereitet durch das Buch der M ü t t e r ? Wie geht hier die Stuffenfolge von A n f a n g an, bis so weit m a n es bisher gebracht (?) h a t ? 5. Welche Stuffenfolge wird vom ABC der Anschauung u n d den Übungen in d e n Zahlverhältnissen durchlauffen ? 6. Giebt es eine bestimmte Klassenabtheilung untor den Lehrlingen? Wie ist sie eingerichtet ? 7. Welche besonderen Rücksichten n i m m t m a n auf Lehrlinge von höhern, welche auf Lehrlinge von niedern u n d von den niedersten Ständen ? Wo ist die Gränze dessen, was künftige B a u e r n u n d Handwerker n i c h t m e h r lernen dürfen? 8. Was t h u t man, u m das gesellschaftliche Verhältnis der Kinder untereinander z u fördern? Damit sie nicht bloß miteinander etwas lernen, sondern auch für einander etwas seyen? 9. Wird auch von Fabeln, Mährchen, U n t e r h a l t u n g e n , Erzählungen Gebrauch gemacht, und wie? 3 m £auf bee (Sommere 1803 í;at Peflalojji an .fperbarf bie oorliegenbe 2Infroorf

A n t w o r t auf neun Fragen Herbarts über die Methode

541

erteilt, bie cinc in manchen fünften prägnante unb mafjgebenbe SarfleUung 6er OTeffyofce ifi. j [ ; r e 3(usroirfung if} in ben näcfjflen (2φrifteπ Jperbarte fvutlitf) fpürbar. 3 n einein Q3ortrag: Über den Standpunkt der Beurtheilung der Pestalozzischen Methode, ge= galten in Bremen, geßrutft 1804, rpeifl jperbart Sarauf í)in, bafj f ϊ φ bie 9Iieff)oSe frf;on bee frü^eften Slltere, πίφί erfì bee Äinbee im Scfjulalfer annehme, roomit ein roefent-· (irfjer punft für bie damalige päbagcgif feftgetegf roar. 3 n ben ©óítingifcfien gelehrten Sinjeigen, 1804, © · 197 bis 210, liefj jperbart einen SiuffaÇ erftf)cinen: Pestalozzis Elementarbücher. 2Benn ber 33erfaf[er 6ευ(1ίφ Γηαφί?, bafj ber ßef>rer ιιίφί unterhalten foli, fo tritt αυφ Ijier roieberuin Pefialoggie 21nfrt>ort gu l ä g e , befonbere auf bie neunte Srage. ijerbarte päbagogífφe (£d)rìften, fjg. mit 33iograpf)ie Don ¡ ξ π ε β π φ 33artf)o[omäi, britte Sluflage, 23anb I, 1882, © . X V I I ff. unb © . 209. - Uber Jtiebererd Sinflellung gu jjerbarte Päbagogif Dg[. ZB. Zürich, Mscr. Pestai. 719/10. C i f . £>. Dlîorf, Sanb I I , © . 202, 223; I I I , © . 171, 178. - S I, 362. - 31. 3frael, •pejîalojjisSibliograpIjie, Sanb I, © . 1 9 1 bie 1 9 8 ; I I I , © . 2 9 0 , 3 9 5 . - φ.=33Ι. i 8 g i , © .

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1896,

© . 128. - 1901, © . 66, 68. - Serner IEafφenbuφ 1900. - 3 < φ ι ^ υ φ bes 33ereinee für roiff. Päbagogif, 33b. 23, 1891. - 6 . ©φönebaum, Sennen, Äcmnen, 2DoHen, 1937, © . 72 f., 338 ff. (bie 2Infrage ift © . 342 ύΓίΰΓπϋφ aud) 1809 batiert). - 21. ©fein, Peflatoggi unb bie Ä a n ^ e Pf)iIofopt)ie, 1927, © . 158 ff. - Ä . © φ υ ΐ ^ , jjerbaríe 2125® ber 2íπfφauung. Oiff. 33onn 1886. I.l6ff. © a d Buch der Mütter, mit ben übrigen (^ΙειηεηΐαϋΒύφεηι 3 a n u a r bie Oîîârg 1803 angefünbigt, ifl Dermutlid) etroa gurOTeffe i m j r ü f j f o m m e r 1803 er= L i e n e n . £ií. 2í.3frae(, 35anb I, © . 183 f. 3.5-7 S i e 2imt>efenf)eit Don Äinbem mit fraπ}6fifφer ^7tufferfpraφe erfldri ( ϊ φ aus ber Dìdlje ber ©praφgrenje. Ubri= gene roar §Γαπ50(ϊ(φ im Sern bee 18. 3a^tf>unberte bie Umgaπgβfpraφe ber gebübefen 2BcIf, unb ein £ei[ bee Γυε^φ=Ε>επύ("φεπ ©ebietes (2Baabt) rourbe erfl burφ bie ©iaateumreiälgung con 1798 jum eigenen Äanton. 3 . 2 2 f t . 3 m 3af>re 1 8 0 2 gáí>[fe ^efialojgie 3nflitut ju Surgborf 70 Äinber unb ge=

gen 100 anroefenbe (ïπυaφfeπe. Die 3"= naf)me erflârt ( ϊ φ Ιβίφt auä ber Γοαφfenben 33erül)mif)eit ber 3ïïetf)obe. 4.16/20 Die Anschauungslehre der Maßverhältnisse ifl 1803 in groei jjeffen er= fφienen, t>g[. biefen 33anb © . 175 ff. Q3on ber Anschauungslehre der Zahlenverhältnisse famen 1803 groei ï e i l e f>eraue, ber britte im folgenben 3 a !> r · 23gl. frit. Síuegabe, » a n b X V I , © . 9 3 fr'. 8.9fl. Diefe grage fpielt aud) in ber 2Iu«= einanberfeÇung 'Pefîaloggie mit Pfarrer 3 . 3î. ©teinmüQcr eine Kode. Q3gl. ben feftîritifφen 3Ipparat biefer eroors jieíjen unb (id) ereifern, ta-. beln, rügen (in älterer ®pra= á)e: rärf)en) jetreile anbreljen (roie einen gaben), anhängen gefrfjicEt OTuefelfraft ((2(f;ma[j = gett) auffliegen, ©tengel treiben ZBurjelfiötfe auägraben auegraben, audreijjen

gutterfrippe Seule 35ä(fer jammern, fdrjimpfen; Änurren bee jpunbeä βποφεπ eingefìef)en, juflimmen beobachten

3. Anhang besteifen Bestich Biel bis Bissen B'hüten

S. S. S. S. S. S.

131 Z. 6/7 88 Z.7 143 Z. 33 22 Z. 21 123 Z. 8 415 Z. 2

Blattern Bleike bleiken, Bleiker, Bleikery blieb Blunder, schwarzer Bott Brache, brachen

S. S. S. S. S. S. S.

10 Ζ.26 16 Ζ. 32 16 Ζ. 33, 34 46 Ζ. 7 151 Ζ. 25 13 Ζ. 18/19 18 Ζ. 32/37

Brodschüssel m. brühlen Bündten buzten byde

S. S. S. S. S.

11 Ζ . 8 21 Ζ. 23 14 Ζ. 18 21 Ζ. 19 180 Ζ. 4/5

Coiffe Collator

S. 127 Ζ. 36 S. 149 Ζ. 26

denn Deuchel Dillen Dornagerst

S. 89 Ζ. 4 S. 504 (zu S. 416, 28) S. 36 Z. 16 S. 95 Z. 29

dringen drollen

S. 26/27 S. 146 Z. 10

Droller

S. 146 Z. 15

driihen

S. 116 Z. 19

543 befrâftigen, bejMrfen Äalfberourf, 23erpu§ 25ei( fei Jpoljfeil Sedute ©oft fügen, D.f). 21bfrf>iebnel)men Slafen 33Ieirf)e bleichen, 35ΐείφεΓ, Slatterei bleibe frf)muÇige 2Bäfrf>e Angebot unbebautes 21Íerlauft; roieber umbrechen Brotfdjaufel brüllen, roeinen rooi)l ©raubünben fäubern beibe £aube, ßefjmform gu Äollatur, ba« in 3 " ή φ big gum 23eginnbee ig. 31)· 0 Ι , Φ í á u f ^ e 31εφί, £irtf)en= pfrün&en gu Dergeben

D

Sann

fjölgerne Diofyre 3intmer6ecfe 2Bürger, ein 6er (Slfler (ma. Sgerfì) αΒπΙίφεΓ 23ogel, 6er in Dorntjetfen nifieí unb feine 23eufe an ©orne fpiegt (@φπ>εί|. 3^· ι. 12?) brängen gu ma. tcolen, δϋΓφ Umbre* fjung [ϊφ fortbewegen, rollen, fallen gu trölen (f. bort); in übertr. (Sinne = roer £i|î unb Känfe bie Heute l>infergeF)f, bef. Κεφίβ^άηίεΙ 6ϋΓφ uns erlaubte Kânfe Derlängert gebeif>en, an &örpergert>^t junefjmen £üd}el,

544 Duft Diinchel, Dünkel dürfen

3. Anhang S. 10 Z. 33 S. 18 Z. 29; S. 71 Z. 25; S. 505 (zu 423.3) S. 390 Z. 3

Oîau[;reif Jücftel, [;î>I$erne Diöhre roagcn

E einte

Erdöpfel erhauen erhaueen erheizen erruffen ersorgen

S. 120 Ζ. 32; S. 127 Ζ. 2; S.364 Ζ. 36 S. 14 Ζ. 26; S. 16 Ζ. 25 S. 138 Z. 2 S. 21 Z. 28; S. 101 Z. 20; S. 115 Z. 15 S. 64 Z. 15 S. 54 Z. 10 S. 54 Z. 33 S. 56 Z. 37 S. 91 Z. 30 S. 122 Z. 36

Fehr feile feinden Feiße Feuerwerk

S. S. S. S. S.

fiepern

S. 35 Z. 30f.

Flöz folgen Froschlich Frucht

S. S. S. S.

Galander

S. 45 Z. 26

enet, enert entschlipfen Erdbiden

391 Z. 5 450 35 Z. 3-0 137 Z. 14 143 Z. 3

37 Z. 3 396 Z. 5/6 95 Z. 22 114 Z. 15

roo[)I

cinc jenfeifis auegleifen (ïrbbeben Äartoffeln burcf)prüge[n erfparen i>urd) Jôeijen roarm πιαφεπ burcf) Xufen errciφcπ mit Sorge cnígcgenfet)cn

gâtjrmann irrfüml. für feine fïnben gett gemeint ifl roofjl ein Seuerjeug jum Scifffrft'ogcn „feinen Ort, feine 2írbcit um je= 6er Slcinigfcit roillen t>erlaf= fen uní íurrf) jroccEIofeí 5jim u. .£)ergef)en (Seräufcf) Derur= faφcn", (Sírüfí in ,,23aier= lehren") gloß ge[)orcf)en groftfjlairf) ©etreibc

ffalanber,

2Balje jutn (Stätten,

Gallerich Gant, (ver)ganten Gasthut

S. 129 Z. 1 S. 42 Z. 21 f. S. 165 Ζ. 2/3

OTange

©aKerfe 23er|îeigerung, (oer)jWgern gu Ser Kebemsarf: „ttmat jíeíjf ben © . ab" = bü(jf feine 5rifcf>e ein, roirb ftfjäbig (gemeint ift roobl bad Äleib, roie cor= unb nad)f)er)

3. Anhang

545

Gaetung

S. 11 Z . 15

© e f a m t f y e i t iter © â j î e , Âunî>=

(auf)geessen

S . 16 Z . 2 4 ; S . 3 0 Z . 2 4 f .

frfmft (auf)gegef[en

gefehlt

S. 32 Z. 2 9 f . S. 4 8 6

gefeit Geißel zwikken gerauen Geschmeid (ab-, an-) g e s p u n e n Gewächs Graswurm

S. S. S. S.

P e r f e c t , migrateti gefällt Peitftfjeninallen gereut

440 1 0 2 Z . 18 95 Z. 20 125 Z . 31

© e ö ä r m , ëingetoeibe gefponnen

Grien

S. 10 Z . 3 S. 4 7 7 S. 4 1 9 Z. 24

gelbfrüd>fe Staupe Äieö

Gschifi und Geschirr güden G ufe

S. 367 Z. 30 S. 44 Z . 1 S. 55 Z . 29

Güllen tragen Gülten Gutscher

S. 374 Z . 1 5 S. 44 Z. 7 S . 7 2 Z . 18

f. © . 4 9 9 gu 367.28 g e u b e n , DerfdjroenSen tt>arm

3. A n h a n g

546

Κ kalend Kalle kalten karsten Kath, kathig

erflarrení, gallertig roeríeníi ©lotfenftfjtpengel f a i t roerben mií Sem í f a r f l fjacfen Äof, foíig

Kepfich Kiefer Kifel kleiben Kommlichkeit Korbel K o r n reitern Kratten Krehhahnen Krotte Kunst

62 Ζ. 4 112 Ζ. 26 62 Ζ. 4ft". 22 Ζ. 11; S. 62 Ζ. 23 107 Ζ. 16; S. 108 Ζ. 12; S. 113 Ζ. 27 S. 157 Ζ. 31 S. 416 Ζ. 34; S. 4 2 3 Ζ. 13 S. 97 Ζ . 7 S. 66 Ζ. 16ff. S. 415 Ζ . 2 8 S. 36 Ζ. 12 S. 421 Ζ . 1 6 S. 162 Ζ. 29 S. 10 Ζ. 6 S. 15 Ζ. 6 S. 34 Ζ. 37

l a u f e n , geloffen durchloffen Laufling

S. 6 Ζ. 18; S. 71 Ζ. 15 S. 127 Ζ. 34

ge=, i>urtf)laufen ι. junges ©cfjroein 2. 2ani|treidfjer leugnen leiten ßef>m

laugnen lehnen L e i m , Lei leimern Leinwatt lernen es lert licht liegen losen

S. S. S. S. S.

S. 71 Ζ. 27 f. S. 72 Ζ. 35ff.; S. 81 Ζ. 26 S. 31 Ζ. 28; S. 34 Ζ. 26; S. 53 Ζ. 11 S. 128 Ζ. 17 S. 44 Ζ. 10 S. 6 Ζ . 2 , 3, 10; S. 177 Ζ. 6 S. 5 Ζ. 2 S. 102 Ζ . 3 S. 76 Ζ. 6 f . S. 59 Ζ. 23

Ääfig Sufer tfiefer Hebert 35equemlit^feif tierfcfjriebcn f ü r S o r b e Ä o r n fïeben; ogl. ^Reiferen Äorb Êrniefefl Äröfe Äocf)t>eri>

aue ßefjrn ßeinroani» lehren lernt Ιείφί lügen 5uf)örcii

M mag Maulwaschen Mautgesetze melchen Mist zetteln Model Mösch mürben

S. 70 Ζ. 27; S. 75 Ζ. 12; S. 83 Ζ. 11 f. S. 400 Ζ. 15 S. 115 Ζ. 27 S. 80 Ζ. 15f. S. 374 Ζ. 15 ff. S. 27 Ζ. 15; S. 4 0 Ζ . 16, 18; S.73 Ζ. 24; S.78 Ζ. 7 S. 26 Ζ. 32 S. 88 Ζ. 6

Dcrmag, fanri ®eceí>e OTaut = I B a r e n j o l I mel!en ©unger aufî>emgeli> ausbreiten OTufler, O r u c f f o r m , OTobell OTeffing mürbe roerîen

3. Anhang

547

nachsuchig Niedel

S. 138 Z. 24 S. 118 Z. 12

peinlidj genau bis f[einlief) Dlafjm

Obe

S. 20 Z. 25; S. 22 Z. 10

£>b|t

Petechir Plez, Blez

S. 40 Z. 18 S. 120 Z. 16; S. 498 (zu 366.2) S. 130 Z . 4

T>etferb rannfroetn 2Βαφο1ί>ΓΓ fein, bünn, gart grofjeä (Sieb für auegei>ro= fdjenee Äom, and) (5ani>, 6r&e, (ma. Kifere) raínabroárte roenften, abbiegen (ju Kanf — 2Begbiegung) ôlmûfjle (ma. 3îônle) Sîâtfel ¡Reiter, ÎRetferei Oraupeln Koggen (jertJorrufen, ^bringen roerfen Slunjel, jerfnitterte ©teile an Äleibern

fügen ι. ©demolier, £ro$!opf 2. ©pafjDogel ft^mollen Barbier, Sarbiermeffcr OTnuItt>urfeI)ügel ©atpeferfâure (fdjeifcet ©oI& Pon mtnbecroerfigen Dlietallen) pf>odpF>prefjieren6ee, ange= faulte«

3. A n h a n g

548 Schein w u r m Scheube Scheure Schiff u n d G e s c h i r r schillen Schlaven Schnorre Schoppen Schreibtaler Schuh schupfen schwäbelt Schweinen

S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S.

75 Z. 6 465 (zu 5 5 . 3 0 ) 54 Z. 18 19 Z . 4 I l l Z. 24 125 Z. 35 145 Z. 30 37 Z. 24 40 Z . 1 0 121 Z . 4 439 M i t t e 438 M i t t e 116 Z. 25

schwellen, K o h l schwellen, v e r s c h w e l t e n

S. 117 Z . 4 S. 117 Z . 4

s c h w i n g e n , v o n Milch, Rahm Schwörenei

S. 118 Z. 9, 11 S.117 Z . 1 3

Sechtoßen

S. 17 Z. 4

Segesse seigert serben Siedenet ikken S p o r e n (im K o p f ) sporen, ansporen springen Stande starken stehen steken Stillstand

S. 78 Z. 32 S. 95 Z. 35 S. 16 Z. 16; S. 120 Z. 4 f . S. 440 oben S . 1 2 6 Z. 20 S. 126 Z. 14 ff. S. 128 Z. 1, 3, 4 S. 31 Z. 32, 36 S. 129 Z. 13f. S. 130 Z. 35 S. 130 Z. 7 S. 132 Z . 2

strabelt Strahl Strau »tupfen stürm stürzen Sülen

S. S. S. S. S. S. S.

438 M i t t e 101 Z. 21; S. I l l Z . 3 54 Z. 18 439 M i t t e 18 Z. 5; S. 78 Z. 13 138 Z . 4 3 Z. 14

@[ül)tt>ürmd)en Srfjürje Scfjeuer, Scfieune f. 499 $u S . 367.28 fcf)ielen Sflaeen Dïîaul, Sc^nauçe Sittel, Kocf (ïntgelt für Schreibarbeit gemeint i|t 6a« jÇug (l)erum)jìoj3en fdjroappelt abnehmen, fiíjrotníien (ma. fdjroinen) rafrf) im 2Baffer fodjen j u m ßitf)fn>eri>en ine ÜBaffer legen, bjro. mit 2Baffer füllen ftfjlagen, queden Srf)iffe[;afen (ftfjroojen = f)oHâni>. Dor 2Infer Dreyen) jperí), in roeldjem Cíe 2ΰα(φ= ¡auge jubereitet tr>ír& ; pon fechten = 2ifd)e auelaugen jur ÏBâfcfie unb Siefe mit 6er Cauge roie&erfyolt über= gieren Senfe fiefert träufeln, baFjinfiedjen S e l b e (lidien Sparren fpornen, anfpornen laufen, eilen, rennen 3uber flarf roerten, junefytnen treten fe^en, pflanjen 33orjlet)erfd)aff i>er eoang. Äirrfigeineinbe flrampelt 23tiÇ(lral)l Sfrot; flogen aufgeregt, fcfjroinblig auffrempeln, ¿urú(ffcf)[agen Säulen

3. Anhang

tappen taub taubsüchtig

τ S. 139 Ζ. 20ff. S. 31 Ζ. 6 S. 20 Ζ. 36

Tauner tischen Todtenbaum Trenker Tresch triegen trinken, ab etwas

S. 80 Ζ. 34 S. 142 Ζ. 1 f.-5 S. 85 Ζ. 13 S. 26 Ζ. 13 S. 20 Ζ. 28 S. 145 Ζ. 14 ff. S. 379 Z. 35

trollen, dröUen

S. 146 Z. 5f.

Troht

S. 123 Z. 24

umleeren unbehauen Urgicht

S. 72 Z. 19 S. 54 Z. 14 S. 44 Z. 36

Urhab

Veh Verbottes verbrauchen verbrunen Vergicht vergichten verhauen verheben verheizt verhirten verkni techen verkomen, einem Verleider verlochen Verruffene, der

S. 64 Z. 16

S. 129 Z. 2 S. 141 Z. 24/25 S. 19 Z. 7, 8

S. 5β Z. 35 S. 44 Z. 35 S. 44 Z. 33 S. 367 Z.24 S. 55 Z.18 S. 56 Z. 35 S. 58 Z.15 S. 66/67 S. 68 Z . 3 S. 164 Z. 10 S. 486 Spalte linke S. 112 Z. 26

549

tafìen (ma. tapen) follroütig íab|ücf)tig, Don Xollrouí 23e= fallener Xaglöljner 6en Xifcfj Secfcn (Sarg ©etrânfe Xrefîer, Obflrücfjíáníe trügen einen 2lbfu6 ober 21ufgu(j heil· fräffigerPflanjen einnehmen ju mû. írolen: i. runbe g[. ©roller £>raf>í

umfíppen formlos, grob 2Iuefage eine« 21ngeî[agfen ( ® ί φ ί = ©ejlân&nie) Urfprung

23ieF> Verbotene« meift negatiti Don amtf perbrannf Seîenntnie; au φ : 33ert)ôr befennen juf)alten fertig geïjeiji oerfüttern, a u f b r a t e n jcrquetfAen begegnen 2Ingeiger, Qlnfldger pergraben (t>on Xieren) 6er öffent[iφ Aufgerufene (55anïerotte, Derbannte) rotr6gui>emftu^2Infcf)[ag an ben Xoren belûnntgemaφt

550

3. Anhang öffentlich auggerufen, banft-roff erflärt t>erfd)rien, übel beleumbef Derft^Ieubern, t>erfcf)roenî>en jerfpringen, planen jertrefen 23erroeii 23iei;aufjucf>t Sröffnung ber ©erirf)f0t>er= f>anblung gorífrfjritt

verruft

S. 103 Ζ. 21/22

verschreit versprengen verepringen vertretten Verwies Viehaufzug Vorofnung

S. 46 Ζ. 3 S. 127 Ζ. 19 S. 127 Ζ. 35 S. 114 Ζ. 5 S. 48 Ζ. 2 S. 58 Ζ. 17 S. 89 Ζ. 28

Vorechritt

S. 239 Ζ. 28, 29

Walke

S. 17 Ζ. 5; S. 51 Ζ. 21

Ort, roo bad Xucf)

um den Weg wehren, sich weiten wibt YVieber Wieden wiederheben wigt willt windet aus wischen, wüschen wundergebig wundern würken Wyd

S. 392 Z. 15 S. 153 Z. 6 S. 155 Z. 15f. S. 152 Z. 4f. S. 98 Z. 18 S. 3β Z. 12 S. 55 Z. 20 S. 149 Z. 11 ff. S. 33 Z. 29 S. 486 zu S. 157 Z. 21 S. 158 Z. 21 f. S. 40 Z. 32/33 S. 159 Z. 36; S. 373 Z. 7 S. 160 Z. 30f. S. 147 Z. 29, 30

6.f). fcfjlagenb uni» reibenb oerarbeitet tourbe 3ur Stelle, in ber Diâlje (ϊφ anfïrengen roeit roerben roebt 3S3eiber 2Beiben jurúiff)a[íen roâgf (3. ©g. 3nb. ju roâgen) roillfl (alte gorm) tcringt aue fef>ren neugierig neugierig fein roírfen 2Seíbe

Zang zangen zech zellen zerhauen Zwey

S. 77 Z. 11 S.83 Z.15 S. 163 Z. 25 S. 150 Z. 10 S. 54 Z. 11 S. 92 Z. 16

YY

zwischen Feuer und Licht S. 403 Ζ. 11 Zwyer

S. 180 Z. 39

gewallt,

3anE janfen i&fyt

jáíjlen bae jum Pfropfen bejlimmte 3îeie in ber 21benbbämmerung; @i)n. ma. ιιη&£Γΐί(φί 3ioeier

4. A n h a n g

Namen- und Ortsregister 2Iaî>orf ©. 5 1 2 .

2iacau ©. 535. 2lgt)pfen (ëgt)p(en) ©. 56 3- ' 7 · 23arrauì>, 3 e a n S r a n ç o i e , 2 f b r c r (1776—1851) ©. 526. 35afel 5 2 6 · ®ο&ίη ©. 4 9 ' · ©oefíje, 2BoIfgang, D i d i e r ( 1 7 4 & - 1 8 3 2 ) ®· 5*4- 5 2 6 ·

5ι5>

552

4. A n h a n g

© Ö f t i n g e n ucf)fce S . 511. OTüalin, Dat>i£>, Pfarrer (1747-1821) ©. 49'· Oiabi)olä, Philipp, Pfarrer (1782-1842) ©. 535. Tiännr), Sonra£>, Sieker ( 1783-^ iS4°) ©. 535 JTeuFjof ©. 519. iTterofon, 3faac, Jiaturforfc^er (1643-1727) ©. 535. lieberer, ^ol)anneä, Pfarrer (1773-1843) ©, 437, 446, 44g, 450, 491, 495, 505, 506 , 5 " . 514. 517. 521, 522, 5 2 5. 526, 528, 529, 532, 534-536. Jiiemeper, 3Iugu(l Ôcrmann, Päbagog (1754-1828) ©. 525, 536. Ottenburg © . 539. Payout, 3 - 3 „ Verleger ©. 526. Paris ©. 509, 514. PaffaDant, Äarl 2BiIf)eIm ©. 523. Pfenninger © . 532. Preugen ©. 84 3. 18. Kamfauer, 3°f> annee > Center (1790-1848) ©. 496. 5 2 3. 538, 539. ΓΚείφαΓΪ), §Γ«ί>πφ, £ef)rer (2.495, 504. Diora, Körner © . 5 6 3· ι8; ©. 169 3· 2o; ©. 170 3· 5· 9· Dlujjlanö © . 526. ©ali$=©ilé, QSínjenj Don, Politifer (1760-1832) ©. 491St. Urban © . 538. ©cfjefler, 3 m m a n u e ' ©eri)ar&, P r o l o g (1735-1803) © . 5 1 1 . ©t^immelmann, Sfjarloffe, ©râfïn (1757-1816) ©. 525. ©φπιίϊ), 3ofepï>, ßeljrer (1787-1850) ©. 437, 517, 524. ©cfjroaben ©. 438. ©φιραη, S^rifiian [ξπείπφ, Verleger (1733-1815) ©. 511. ©φκ>α^η^=3ΐιιΐ>0[(ϊα&ί, ßarotine t>on, gürftin (f 1854) ©• 522. ©d)meij ©. 1 3. 10; ©. 2 3. 1 ; ©. 359 3. 30; ©. 369 3- 24; 449, 499, 526, 536. ©eçffar^, 233üF>elm, Pajîor (1829-1903) ©. 4 3 5 , 442, 443, 448, 513. ©ofrate«, grieφifφer Pljilofopf> © . 3 3· '3· ©panien ©. 526. ©fand ©. 509, 535, 539. ©teinmann, 2tlberf, ©efrefär (1791-1829) © . 437, 439 _ 44 1 · ©teínmúller, Muöolf, Pfarrer (1773-1835) ©. 505, 506, 521, 541. ©tern, 2BiIf>elm, Sekret (1792-1873) ©. 514. ©uigen ©. 512. ΧφοΗ fiefje 3 Γ φ ^ . £[>im ©.491. Xiber © . 173 3. 9. ΧίΠίφ, ®rn(î ®oítf;e[f 2ΙΙΒ«φf, Pä&agoge (1780-1807) © 521, 522, 540. (£ieÇ), 2Iníon, ßef>rer (1790-1867) ©. 538. ïobler, ¿oí), ©eorg, Serrer (1769-1843) ©.446, 493, 495, 510, 516, 518, 522, 527. X^rlif, 3°ί>· φείππφ 2Infon, Celjrer (1777-1834) ©. 539. Xrapp, Srnfl èfjriftian, Pâ&agog (1745-1818) ©. 524, 54°· Xrogen ©. 444, 447, 449, 511, 512. £f&ui>i (Σφιιδί), S. © . 491. Xùbingen © . 175 3. 6; ©. 341 3. 8; 496, 518. Xûrf, 2Bi[f)eIm Don, SammerF)err (1774-1846) ©. 510.

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4. Anhang

2Daabf ©. 54i. 2Bû[t>firdj (35a»tn) ©. 535. ÎDielanfc, ef>riftopt> OTartin, Siebter (1733-1813) ©. 517, 526. 2Dintrrtf>ur ©. 435, 442· 5 12 · 2Diife, Äarl ,ξκίηΓίφ ©oftfrieb, Pfarrer (1767-1845) ©. 521. 2Botte, ßf>ri|tian φ ί π π φ , ^â&agog (1742-1818) ©. 524. 2Buf>rmann ©.49*· ¡ZBurjter, 3 ( > ^ α η π Ulridj, Ingenieur, 23erleger (1814-1880) ©. 512. 2Bürftemi>erg ©. 527. 7)per&on Oferten) ©. 438, 511, 516, 517, 522, 527, 535, 538. 3¡egent)agen ©. 491 · 3¡emgen, £Ijeoì>c>r, Pá&agog (1777-1843) ©· 519, 520. 3fcf)oHe (£φοΗ), einrief), ©rf>riftfMer (1771-1848) ©.491. Β ΰ π φ ©. 175 3· 4; ©· 34I 3· 6; 438, 496. 5>2, 517. 5'8, 528-536·