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German Pages 271 [272] Year 1973
PHONAI LAUTBIBLIOTHEK
DER
SPRACHEN UND
EUROPÄISCHEN MUNDARTEN
Herausgegeben von der Internationalen Vereinigung sprachwissenschaftlicher Schallarchive
DEUTSCHE REIHE Herausgegeben vom Deutschen Spracharchiv im Institut für deutsche Sprache Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. G. Ungeheuer Band 13
Monographien 6
M A X N I E M E Y E R VERLAG T Ü B I N G E N 1973
Schriitleitung:
Dr. Edeltraud Knetschke, Bonn
Leitung der Herstellung: Herstellung der Druckvorlage:
Dr. Margret Sperlbaum, Bonn Druckerei-Typostudio Schuhmann, Ludwigshafen/Rhein
Zu diesem Monographienband ist ein Tonband vom Verlag lieferbar, das die zugrundeliegenden Originalaufnahmen der Mundarten enthält.
ISBN 3-484-23010-X © Max Niemeyer Verlag Tübingen 1973 Alle Rechte vorbehalten. Printed in Germany. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es audi nicht gestattet, dieses Budi oder Teile daraus auf photomechanisdiem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Einband von Heinr. Koch, Tübingen
VORWORT
Der vorliegende Monographienband bringt wieder mehrere Aufnahmen aus einer kleinräumigen Mundartlandschaft, die in die Ordnungsgruppe 4 * gehören, also zum Rheinfränkischen und ihrer engeren Einordnung nach zum Pfälzischen. Die besondere Nuance dieses Bandes liegt darin, daß der Autor die phonematische Beschreibung auf eine zusätzliche direkte Erhebung in den beiden Orten stützen kann.
E.K.
* Monumenta Germaniae Acustica, PHONAI 4, 1965, S. 245 ff., PHONAI 8, 1969,S.223 ff. und PHONAI 12, 1972, S. 231 ff.
GIMMELDINGEN KR. NEUSTADT AN DER WEINSTRASSE MUTTERSTADT KR. LUDWIGSHAFEN AM RHEIN
von
Dieter
Karch
INHALT VORBEMERKUNGEN
9
Aufnahmedaten Abhörgerät Sprecher Aufnahmeleiter und Frager Abhörer und Bearbeiter Orte und Landschaft Sprachliche Situation der Orte Verhältnis Umgangssprache-Mundart Sprache der Sprecher Phonetisches Inventar Phonematische Beschreibung "Grammatische Morpheme" und "Wortbildungsmorpheme". Phonemverbindungen Prosodische Eigenschaften Bemerkungen zu den Transkriptionen Themen der Aufnahmen Literatur Quellen Abkürzungen TEXTE
89
Phonetische Texte Phonematische Texte Hochdeutsche Interlineartexte
90 91 90
ANHANG Hochdeutsche Klartexte Beispiele der Phonemverbindungen Übersicht zur Herkunft der Laute in den Mundarten Antworten zum Wenkerfragebogen Antworten zum Fragebogen des DWA (1939) Wortregister Sachregister Karten
.
9 10 10 11 11 12 13 15 26 29 31 59 63 70 73 75 84 86 87
213
. . . .
213 232 248 254 258 264 268 269
VORBEMERKUNGEN
Aufnahmedaten Gimmeldingen (Kr. Neustadt an der Wein-
Aufnahmeort:
straße) Planquadrat 4009 Aufnahmetag:
31. Juli 1956
Aufnahmedauer:
Sp-i 9 Minuten, 30 Sekunden; Sp-2 9 Minuten, 55 Sekunden
Technische
Beurteilung:
Gesprächsinhalt:
1/1/1/1; 1/1/1/1 Sp.j Jugendzeit, Weinbergarbeiten; Sp-2 Weinbereitung, Trachtengruppe
Archivnummer:
Sp-i 1/1595-, Sp. 2 1/1596
Toningenieur:
H. Hopf
Aufnahmeleiter:
Dr. J. Krämer
Aufnahmeort:
Mutterstadt (Kr. Ludwigshafen am Rhein) Planquadrat 4010
Aufnahmetag:
6. August 1956
A
Sp.j 11 Minuten, 55 Sekunden;
ufnahmedauer:
Sp.4 9 Minuten; Sp.j 11 Minuten, 15 Sekunden Technische
Beurteilung:
Gesprächsinhalt:
1/2/2/2; 1/1/1/1; 1/2/1/1 Sp.j Ostermarkt und Kirchweih in Mutterstadt, Berufsschule, Arbeit daheim und auf dem Felde; Sp.4 Mutterstadt vor fünfzig Jahren, Jugendstreiche, Turnverein; Sp.j Lehrzeit, Dreherberuf, Kriegserlebnisse, Doppelquartett
A rchivnu mmer:
Sp. 3 1/1634; Sp. 4 1/1635; Sp. 5 1/1636
Toningenieur:
H. Hopf
Aufnahmeleiter:
Dr. J. Krämer
10
Dieter Karch Abhörgerät Grundig T K 400 U mit Kleinhörer 207 Technische Daten:
Bandgeschwindigkeit 9,5 und 19 cm/s Frequenzbereich 60 - 15 000 Hz bei 9,5 cm/s
Sprecher Sp.j: W.F., 62 Jahre, geboren in Gimmeldingen, besuchte 1900 - 07 dort die Volksschule, Winzer. Von 1914 - 19 war er Soldat. Seine Eltern stammen aus Gimmeldingen. Er heiratete 1923, seine Ehefrau ist ebenfalls in dieser Gemeinde geboren. Der Sprecher ist mit der Ortsma. verwachsen und verwendet sie täglich. Seine Sprechweise ist ungezwungen und mitunter durch Lachen unterbrochen. Das Lachen klingt während des Weitersprechens manchmal nach und macht die Aussprache ab und zu schwer verständlich; keine Mikrophonbefangenheit. Sp_2: F.F., 23 Jahre, geboren in Gimmeldingen, besuchte 1939 - 47 dort die Volksschule, Jungwinzer. Sohn von Sp. j . Der Sprecher beherrscht die Ortsma., die er im Alltag fast ausschließlich spricht. Flüssiger Erzählton; keine Mikrophonbefangenheit. Sp.j: G.St., 17 Jahre, geboren in Mutterstadt, besuchte 1946 - 53 dort die Volksschule, Jungbäuerin. Ihre Eltern stammen aus Mutterstadt. Die Sprecherin ist etwas befangen und muß durch den Aufnahmeleiter o f t zum Erzählen angeregt werden. Obwohl sie vorwiegend Ma. spricht, artikuliert sie des öfteren das Vokabular umg. und verwendet auch vereinzelt umg. und hspr. Redewendungen, die sie allerdings ma. ausspricht. Klare, deutliche Aussprache, etwas stockende Erzählweise. Sp.4: J.W., 74 Jahre, geboren in Mutterstadt, besuchte 1888 - 95 dort die Volksschule, Pensionär. Von 1902 - 03 war er beim Militär. Von 1895 - 1901 und von 1903 - 22 war er als Maschinenarbeiter bei der BASF in Ludwigshafen am Rhein (Pl.Qu. 4010) beschäftigt. Von 1925 - 45 war er bei der Brauerei Bürgerbräu in derselben Stadt angestellt. Seine Eltern stammen aus Mutterstadt. Er heiratete 1907; seine Ehefrau stammt aus Ruchheim (Pl.Qu. 4010).
Gimmeldingen / Mutterstadt
11
Der Sprecher ist mit der Ortsma. verwachsen, vereinzelte Abweichungen werden wie bei den anderen Sprechern in den Anm. zu den Texten behandelt. Eine anfängliche Mikrophonbefangenheit, die sich durch abgehackte Sprechweise auszeichnet, überwindet er schnell. Sp.5: E.B., 32 Jahre, geboren in Mutterstadt, besuchte 1931 - 39 dort die Volksschule und 1939 - 42 die Berufsschule zu Ludwigshafen am Rhein, Drehermeister. Seine Lehrzeit 1932 - 42 und seine Arbeitszeit 1946 - 56 verbrachte er in Ludwigshafen am Rhein. 1942 - 46 war er Soldat. Seine Eltern stammen aus Bundenthal (PI.Qu. 4208), Kr. Pirmasens. Er heiratete 1948; seine Ehefrau stammt aus Pirmasens (Pl.Qu. 4107). Der Sprecher weicht besonders in seiner routinierten Sprechweise von der Ma. ab. Seine Artikulation ist dagegen vorwiegend ma., obwohl er auch hier mitunter auf die umg. Ebene gerät. Bewußt deutliche Aussprache; keine Mikrophonbefangenheit.
Aufnahmeleiter
und Frager
Dr. phil. Julius Krämer, geboren in Dornfeld (Pl.Qu. 3773), Kr. Lemberg Galizien, spricht die pfälz. Ma. von Dornfeld 1 . Seit 1954 ist er in Kaiserslautern (Pl.Qu. 4009), wo er die Arbeiten am Pfälzischen Wörterbuch leitet. Die Unterschiede zwischen der Ma. des Aufnahmeleiters und der GMa. oder der MMa. rufen weder erwähnenswerte Angleichung noch Störung im normalen Sprachgebrauch der Sprecher hervor.
Abbörer und
Bearbeiter
Dieter Karch, geboren in Ludwigshafen am Rhein, die Eltern stammen aus derselben Stadt. Besuch der höheren Schule zu Ludwigshafen am Rhein. Studium an der Universität des Staates Washington USA in PhilologieLinguistik. 1964 Magister. Lehrer in germanischer Philologie Professor Dr. Carroll E. Reed. 1967 Promotion mit der im Literaturverzeichnis genannten Dissertation über die Maa. von Großbockenheim (Pl.Qu. 3909) und Die Daten sind entnommen: Krämer, J.: Dornfeld (Galizien), LdM 21 (Göttingen 1961), 5f.
12
Dieter Karch
Kallstadt (Pl.Qu. 4 0 0 9 ) , j e t z t Associate Professor o f Germanic Linguistics an der Universität des Staates Nebraska in Lincoln, Nebraska U S A . Abhörer verfügt über passive Sprachbeherrschung beider Maa.
Orte und
Landschaft
Gimmeldingen liegt am östl. Ausgang des Gimmeldinger Tals am F u ß e des Königsbergs eingebettet in den Rebhügeln des Mittelhaardter Weinbaugebiets. Eine Kreisstraße führt nördl. nach Königsbach 1 , 1 km entfernt. 1 km östl. liegt Mußbach durch eine Kreisstraße mit Gimmeldingen verbunden. Südl. führt dann eine Kreisstraße nach dem 1 km entfernt gelegenen Haardt und ebenso eine Landstraße nach Neustadt an der Weinstraße, 2,5 k m entfernt. Gimmeldingen ist Haltestelle im Bahnbusverkehr. Die zuständige Bahnstation ist Mußbach. Die Einwohnerzahl beträgt 1 9 0 0 : 1 5 5 0 und 1 9 2 5 : 1 5 2 1 2 . 1 9 5 6 zählt Gimmeldingen 2 0 4 7 Einwohner ( 1 6 0 4 Protestanten, 4 1 8 Katholiken und 25 Andersgläubige), davon sind 2 1 2 Flüchtlinge. V o n der Bevölkerung arbeiten 8 0 % in Gewerbe und Industrie, 15 % in Weinbau und Landwirtschaft und 5 % im öffentlichen Dienst usw. 7 0 % arbeiten außerhalb Gimmeldingens, hauptsächlich in Neustadt an der Weinstraße und in Ludwigshafen am Rhein, 2 7 km entfernt. E t w a 35 Auswärtige arbeiten in Gimmeldingen. Die Territorialgeschichte liefert keine Anhaltspunkte, die über die GMa. Aufschluß erteilen. In der Rheinebene, am K n o t e n p u n k t alter Verkehrsstraßen von Straßburg über Speyer nach Worms und Mainz sowie von Heidelberg über Mannheim nach Neustadt an der Weinstraße, liegt Mutterstadt . Nördl. führt die Bundesstraße 9 nach Oggersheim 4 , 6 km entfernt; 1 Alle
direkt mit Gimmeldingen verbundenen Gemeinden liegen an der Wein-
straße im Planquadrat 4 0 0 9 . 2Angaben
nach einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung Gimmeldingen.
3Vgl.
H. Eyseiein S. 16.
4Alle
direkt mit Mutterstadt verbundenen Orte liegen im Planquadrat 4 0 1 0 .
Gimmeldingen / Mutterstadt
13
ostnordöstl. an der Bundesstraße 9 liegt Limburgerhof, 5 km entfernt; südl. führt eine Kreisstraße nach dem 6 km entfernt gelegenen Schifferstadt; Dannstadt (7 km westsüdwestl.) und Schauernheim (7 km westl.) sind durch eine Kreisstraße und Bundesstraße 38 mit Mutterstadt verbunden. Schließlich führt eine Kreisstraße nach dem 4 km nordwestl. gelegenen Ruchheim. Obwohl Mutterstadt keine eigene Bahnverbindung hat (nächster Bahnhof ist Limburgerhof oder Ludwigshafen am Rhein - Mundenheim, 6 km), ist es Haltestelle für vier Linien im Bahnbus- und für eine Linie im Postbusverkehr. Die Einwohnerzahl beträgt 1600: 700; 1800: 1415; 1900: 4294; 1925: 5585 1 . 1956 zählt Mutterstadt 7935 Einwohner (66% Protestanten und 33% Katholiken), davon sind 1200 Heimatvertriebene und 192 Zuwanderer aus der DDR. Von der Bevölkerung arbeiten 2 52,8% in Industrie und Handwerk, 17,4% als Selbständige und Berufslose, 11,3% in Handel und Verkehr, 11,1% in Land- und Forstwirtschaft und 7,4% im öffentlichen Dienst und in Dienstleistungen. 57% arbeiten in Ludwigshafen am Rhein, 8 km entfernt, 10% in Mannheim, 12 km entfernt, und 3% in Limburgerhof. Etwa 50 Auswärtige sind in Mutterstadt beschäftigt. Auch hier liefert die Territorialgeschichte keine Anhaltspunkte, die über die Ma. Aufschluß geben.
Sprachliche Situation der Orte Beide Maa. gehören nach DSA 56 3 mit dem Kennzeichen [ab(] 'Apfel' zum Rhfrk. als Teil des Md. und mit [ais] 'Eis', [haus] ' H a u s ' z u m Pfälz. als Teil des Südrhfrk. Nach der Einteilungskarte des Pf. Wb. 4 steht an der West1
Angaben nach einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung Mutterstadt.
2
Angaben der Aufteilung in Berufsklassen beziehen sich auf 1950. 1961 waren nach einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung Mutterstadt nur noch 6% der Bevölkerung in der Landwirtschaft, 72% im produzierenden Gewerbe und 22% im übrigen Bereich tätig.
3
Deutscher Sprachatlas, I, Hrsg. F. Wrede, W. Mitzka, B. Martin (Marburg 192756), K. 56.
4
Pfälzisches Wörterbuch I, XVIIIf.
14
Dieter Karch
grenze der VPf. [gabroxa] 1 'gebrochen'wpf. [gabrox] gegenüber. Innerhalb der Vpf. sind es dann nördl. [Jdaia] 'steigen' lind südl. [Jdaiga], die für die Grenzziehung N V P f . gegenüber M V P f . maßgebend sind
. Die Südgrenze der
MVPf. ergibt sich entlang der Isoglosse für 'Wein', wobei nördl. [ w5i] südl. [wäH
gegenüber steht. Die Ostgrenze der M V P f . bildet der Rhein.
In der M V P f . gehört nun Gimmeldingen nach O. Bertrams Einteilung zum Zweiungsgebiet 3 , einem Raum, in dem er bei seiner Untersuchung in bestimmten Wörtern noch o f t folgende diphthongische Formen vernahm: mhd. ä zu [ ä ü ] (vor N ) ; mhd e zu [ e i ] ; mhd. o zu [ a u ] ; mhd. o zu [ ä ü ] ( v o r N ) ; mhd. ce zu [ e i ] . Zum Teil besteht nun kein Gegensatz zu den Tonbändern, weil die Tonbänder viele der von Bertram untersuchten Wörter nicht aufweisen. Andererseits ist auf den Tonbändern aber Vokabular monophthongisch belegt, das bei Bertram noch als diphthongisch angegeben wird. Bertram [gadäü] 'getan' ( § 5 1 ) - - [ ü : ] GMa.; [dseila] ' z ä h l e n ' ( § 6 2 ) - [dse:la] GMa./MMa.; [ h e i f ] ' H e f e ' ( § 6 2 ) - [he:f] GMa.; [houf] ' H o f ( § 9 8 ) - [ h o : f ] GMa. Das einzige Beispiel für Diphthongierung ist die von Sp-i neben der Hf. [Jbe:raj] wiesene Nbf. [JTjEirai] (Anm.
« m h d . spceter) 'später' nachge-
44)4. 5
Auch Senkung von [ e ] - u n d [i]-Lauten vor [r]-Laut ist in der GMa. auf den Tonbändern nicht so nachgewiesen, wie sie noch bei Bertram angeführt wird. Bertram [ f a j d i ? ] ( § 5 9 ) 'fertig'- ['faudi?] GMa. 6 ; [ k a i w a ] ( § 8 2 ) 'Kirchweih'- [kaeuwa] GMa. 1
[b.d.g ] gelten in dieser Monographie, wenn nicht anders vermerkt, für [ b d, g]. ° o 0
2 [Jdai?a] ist wortgeographisch zu sehen, d.h. es gilt nicht als Beispiel für die Entwicklung von mhd. g in intervokalischer Stellung; vgl. auch K. 1 im Anhang. 30. 4
Bertram § 351.
Von einem Vergleich zu Bertrams Untersuchung ist hier nicht die Rede, weil seine Methode ( § 12) hauptsächlich aus dem Abfragen einer Wortliste bestand. Zu den Diphthongen [ e i ] und [au] in der GMa. (1970) s.S. 45f.
5
[r]-Laut= [ r ] im Anlaut, in Anlautverbindungen nach Kons, oder intervokalisch; [ j ] nach Vokal und vor Kons, oder im Auslaut nach Vokal; [ b ] gibt mhd. er unter Schwachdruck wieder (nach [ r ] jedoch - [ a j ] ).
6
['fadsi?] (Anm. 213) bei Sp. 2 gilt als Nbf. zu ['faeidsi?] 'vierzig'.
15
Gimmeldingen / M u t t e r s t a d t
Die T o n b ä n d e r bezeugen jedoch, was Bertram ( § 3 5 2 ) allg. feststellt, daß die unmittelbar östl. des Gebirgsabfalls der Haardt gelegenen Orte, zu denen auch Gimmeldingen gehört, einen älteren Mundartstand aufweisen als die weiter östl. dieses Streifens gelegenen Gemeinden. Beispiele dafür sind in d e r G M a . : I ' h e w i g ] 'habe i c h ' ( A n m . 114); [kinan] '(sie) k ö n n e n ' (Anm. 2 0 3 ) ; [ n a : x t ] 'Nacht' (Anm. 207). Daneben ist d-Rhotazismus in der GMa. häufiger als in der MMa. Weitere Unterschiede zwischen den beiden Maa. bestehen in der Senkung von m h d . i u n d ie in bestimmten Wörtern, eine Entwicklung, die in der GMa. oft, in der MMa. dagegen sehr selten a u f t r i t t (Anm. 48). Andere Unterschiede sind hauptsächlich wortgeographischer Art, wie z.B. '(er) ist' (Anm. 41) und 'Frühjahr' (Anm. 132) 1 . 2 Für beide Maa. gilt, was auch allg. für die Maa. der MVPf. zutrifft Diphthongierung von m h d . i zu [ai] oder [ai] vor N; E n t r u n d u n g von mhd. ö, oezu [e]-Lauten u n d von m h d . ü, üe zu [ e ] - o d e r [ i ] - L a u t e n 3 ; Hebung von m h d . a zu [ o ] - L a u t e n ; Erhaltung von mhd. u als [ u ] - L a u t im Gegensatz zur Hspr. (Anm. 188); Monophthongierung von mhd. ou zu [ a ] - L a u t e n ; Entwicklung von m h d . p, t, k zu [ b , d , g , ] abgesehen vom absoluten Auslaut und sehr seltenen Beispielen im Anlaut; Entwicklung von mhd. b im Inlaut zu [ w ] und von m h d . g im In- und Auslaut zu [9, x, J]; A p o k o p e von im absoluten Auslaut stehenden e bei Subst. (Anm. 6). Zu den Diminutivendungen s. A n m . 91 und K. 2 im Anhang.
Verhältnis
Umgangssprache
— Mundart
Der Begriff Ma. (im Hinblick auf Gimmeldingen und M u t t e r s t a d t ) oder der der Umg. (im R ä u m e der VPf. mit A u s n a h m e eines schmalen Streifens im Norden
1
Vgl. auch die A n t w o r t e n z u m Fragebogen des DWA (1939) im Anhang.
2
Vgl. Bertram § 162 f., § 264.
3
Z u Einzelheiten vgl. die Übersichtstabelle im Anhang.
16
Dieter Karch
entlang der rheinhessischen Grenze und der südfränk. Südostecke entlang der frz. Grenze) läßt sich am besten durch einen Vergleich mit anderen Sprachschichten festlegen. Hierbei gilt die Norm des Aussprache-Duden für hspr.1 Es trägt kaum zum Verständnis des Verhältnisses Ma.-Umg. bei, auf das o f t diskutierte Thema Hspr. -oder ist es eine "Verkehrssprache" aufgehobener Ebene, die nur von einigen Ansagern am Radio und Fernsehen, Schauspielern (bdt.!) und sehr wenig anderen gesprochen wird,-näher einzugehen
. Ebenso
hilft hier eine Diskusion, ob die Umg. als eine "Verkehrssprache" auf einer etwas niedereren Ebene als die Hspr. anzusehen sei
, wenig weiter.
Der Einteilung von P H O N A I 2 4 (S. 11) zufolge gilt der Begriff Umg., wie er für die VPf. (s.o.) verwendet wird, als landschaftlich gefärbte Umgangssprache (Kategorie 2, III), weil diese Umg. bestimmte Merkmale des Pfälz. in der VPf. beibehält 5 . Zu vergleichen sind nun zunächst der Vokalismus und Konsonantismus, soweit Unterschiede zwischen Ma. und Umg. bestehen. Als Ausgangspunkt dient das Mhd. Darauf folgen Vergleiche verschiedener Entwicklungen - Assimilation usw.- und schließlich allg. Bemerkungen. Die Aufstellung gilt keineswegs als vollständig, sondern enthält nur die charakteristischen Merkmale für das Verhältnis Ma.-Umg.
1
Der Große Duden, Aussprachewörterbuch.
2
Vgl. u.a. E.F.K. Koerner; dort wird auch weitere Literatur genannt.
3Vgl.
Koerner S. 3 f f .
4 Knetschke,
E. und Sperlbaum, M.: Anleitung für die Herstellung der Mono-
graphien der Lautbibliothek, P H O N A I 2 (Basel/New Y o r k 1967). 5Die
Merkmale sind meist wortgeographisch wie 'Achsel' ( V P f . ) - 'Schulder' usw.
(WPf.) Pf.Wb. I, 123 f. K. 7; 'Beitsch' ( V P f . ) - 'Gääsch(e)l' usw. (WPf.) Pf.Wb. I, 679 f. K. 31.
Gimmeldingen / Mutterstadt Phonologie
17
1
Vokale Hspr.
Umg.
Ma.
Mhd.
Umgebung
a:
a:/D:2
o:/3:
A
a
vor [r] - Laut
a:
a : / d:
D:/3:
A
a
vor N
a:
a:/o:
o:
A
a
sonst
i:
i:
SE
i
wenn vor [r] - Laut gedehnt
1
1
se/e
i
sonst vor [r] - Laut
:/e:/c:
0
3
u/u
0
vor Nasal
o:
o:
O:/D:
0
wenn vor [r] - Laut gedehnt
u/u
u/u
3/o/u/u
u
vor [r] - Laut
0:
0:
se:/e:
e
wenn vor [r] - Laut gedehnt
0/œ
0
se/e
o
sonst vor [r] - Laut
0:
0:
e:
o
wenn vor N gedehnt
0
0
e
o
sonst vor Nasal
0:
0:
e:
a
wenn sonst gedehnt
0/œ
0
e
o
sonst
Y
Y
as/e
u
vor [i] (+Kons.)
Y
Y
e:
u
wenn vor [r] - Laut gedehnt
Y
Y
i/i
u
sonst
ae
ai
e:
ei
nicht vor mhd. g ( [mai] )
ao
au
D:/a:3
ou
vor N oder [r] - Laut
ao
au
a:/D:
ou
sonst
30
30
e:
öu
nicht vor mhd. w
i:
i:
ser/e:
ie
vor [r] - Laut
y:
y:
i:
Ue
(=[ai])
V ü r mhd. gilt das Schriftbild; für die anderen Schichten gelten phonetische Werte. 2Bei
mehreren Lauten entspricht die Reihenfolge ihrer Angabe der Häufigkeit
der Belege; hier also [a:] häufiger als [ d : ] . 3
[a:] nur vor [r]-Laut.
18
Dieter Karch
Konsonanten pf
bf1
P/Ph
Pf
im Morphemanlaut vor Vokal und im absoluten Auslaut
Pf
bf
P/f
Pf
nach [ m ] im absoluten Auslaut
Pf
bf
b P/P
P
P p/b
h
P/P
h
b
b/w
w
P
Pf
sonst
P
im Morphemanlaut vor Vokal
P
im absoluten Auslaut
b
im Morpheminlaut (intervokalisch oder nach [ j ] , [1] )
f
f
w
f
im Morpheminlaut (< urgerm. *f)
k
k/g/x
x/k/kh
k
k
k/g
?/k/kh
(G) k
im absoluten Auslaut nach
(M)
hellem Vokal, [ j ] oder [1]
im absoluten Auslaut nach dunklem Vokal
J/k/k
h
k
k
k/kh
k
im Morphemanlaut
g/k
g/k/x
X
g
nach dunklem Vokal
S/J/J
g
nach hellem Vokal, o f t auch
9/9
9/S/J
(G)
nach [j]oder [1]
J A / 1 (M) ks
ks/xs
gs
chs
t
t
t/th
t
nach Vokal im Morphemanlaut vor Vokal (selten)
1/31
el
unter Schwachdruck im Morphemin- und -auslaut
am
am
ip/am
em
unter Schwachdruck im Morphemin- und -auslaut
'Umg. und ma. gelten [g, d, g] durchaus als [b, d, g].
Gimmeldingen / Mutterstadt p/an
en
im PL der Verben und relativ spät in die Maa. übernommener Subst. sonst
Assimilation ga'ha:pt
gahabt/kabt
khat
gehabet gehapt
'hintan
hindan
hin a
hinden
unt
un (t)
un
unt
'vel^ar
wel?B
weiß
welher
've:rdan
weudan
waera
werden
'etva s
edwa s
ebas
ötewaz
ni?t me:r
ni9t me:j
nimi
niht mèr
zanst
sonjt
JunJt
sus, sust, sunst
ga'zai]bu:x
'gsog.bux
'gsDm.bux
gesancbuoch
'bu:xsta:ban
'buxjda:ban
'bu,/da:wa
buochstaben
zenf
senf
semf (t)
sen(e)f
ax da:x
aht tage
Fernassimilation
Teilassimilation
Assimilation im Sandhi axt ta:ga
axt da:xa
Ausnahmeformen werden nicht angegeben.
19
20
Dieter Karch
Kontraktion ga'ha:pt
gahabt/kabt
k^at
ga'kaoft
gakauft
k^aift
ba'sinsn
bssinan
bsina
gehabet gehapt
vgl. A n m . 52
gekouft besinnen
K o n t r a k t i o n h o m o r g a n e r L a u t e im Auslaut findat
find at
fint
(er) f i n d e t
K o n t r a k t i o n u n d Assimilation im Sandhi zintwi:r
sintwi:i
simc
sint wir
zolst du: ES
soljt du:s
soljds
solt du 63
'fynftsi?
'fynfdsicj
'fuxdsig
vünfzic
'vilhelm
'Wilhelm
'wi.lem
wilehalm
'ta:gs
da:xa
da:x
tage
'ta:gan
da:xan
da:x
tagen
'ha:ba
haws
hap
(ich) habe
Dissimilation
Apokope
1
Dat.PI.
Besonders häufig in Enklise (Verb+Personalpron. o d e r Artikel).
21
Gimmeldingen / Mutterstadt
A l l g e m e i n e s
I.
V e r h ä l t n i s
von
Umg.
zu
Ma.
Wortschatz
A.
K o m p . + Vergleichspartikeln'als w i e ' [ b e s e ols w i : ]
'besser
als ( w i e ) ' . B.
Unterodnende K o n j u n k t i o n e n sind beschränkt auf 'daß, wie, wenn, wann, w e i l ' ; dabei steht [ w e n ]
ohne Rücksicht auf Satz-
zusammenhang f ü r ' w e n n ' [ w o n 15 des blo:s w i s t ]
'wann
( = w e n n ) ich das bloß wüßte'. C.
N e b e n o r d n e n d e K o n j u n k t i o n e n sind beschränkt auf 'und, aber, denn'; dabei steht [ d o n ]
f ü r ' d e n n ' [ d o n d e : j w a : n e t do:]
'dann ( = d e n n ) der war nicht da'. D.
Vereinzelt treten ma. Ausdrücke - davon sind manche auch umg., j e d o c h ist ihre 7ahl auf dieser Ebene weit geringer - in großer Variationsbreite auf, z.B. kann 'verhauen' wie f o l g t wiedergegeben werden:
[ ' a b . a s i i a ] 'abziehen'; [ ' a b j m r . r a ] 'abschmieren';
['ab,Jwa:d3] 'abschwarten'; [ b i m s a ] 'bimsen'; [ d e i j b ] 'dengeln'; [fBbriJla] 'verprügeln'; [ f c d e l a r a ] 'zertellern'; [ f e h a : x a ] 'verhauen'; [ f B l e d s r a ] 'verledern'; [ f f c b a d j a ] 'verpatschen'; [ f s b e l d s a ] 'verpelzen'; [ f e b u m b a ] 'verpumpen';
[fBdegta]
'verdeckein'; [ f e d r e j s ] 'verdreschen'; [ f u ' d u w a g a ] 'vertobaken'; [ f u g l o b s ] ' v e r k l o p f e n ' ; [ f B m e : w l a ] ' v e r m ö b e l n ' ; [ f B j l a x a ] 'verschlagen'; [ f e w e j a ] 'verwaschen'. Die V e r b e n k o m m e n dabei mit oder ohne [ f s ] - , das manchmal für 'zer-' steht, vor. E.
Abstrakta sind ma. weniger vertreten als umg. und werden o f t umschrieben oder der ma.Artikulation angeglichen:
[ w o n di
sun ' u f , g e : t ] 'wenn die Sonne aufgeht=zur Zeit des Sonnenaufgangs'; [ ' r a u s . f i n a ] 'herausfinden=erfahren'; [ ' ö r . b i l d u i j ] 'Einbildung'.
1
Wenn nicht anders erwähnt fehlt das Vokabular in der Umg.
22
Dieter Karch F.
Ausgleich bei der Wortbildung: mhd. er- und zer- werden, wenn nicht in relativ spät in die Ma. übernommenem Vokabular [b1e:w3] 'erleben', o f t liegt hier Zwang zur Unterscheidung vor, 'erleben'-'verleben'- zu [ fe] / [fa] - vor [r] i m m e r z u [fa] : [farisa] 'zerrissen'. Sie werden also der Entwicklung mhd. ver- zu [fB] / [fa] angeglichen.
II.
Substantive
A.
Ausgleich 1)
Numerus Wenn der Stammvokal nicht umlautfähig ist, treten durch Apokope von [a], hauptsächlich bei einsilbigen Maskulina, indentische Sing.- und Pl.-Formen auf: [dij] 'Tisch, Tische', '-er' ist eine produktive Endung bei der Pl.-Bildung neutraler Subst.: [bet] , [bedB] 'Bett, Betten'.
2)
Kasus Einheitliche sing. Endung - unterstützt durch Schwund des Gen. Entsprechende einheitliche Pl.-Endung mit [3] als Pl.-Kennzeichen; -Dat.Pl.-Endung wird zugunsten des Nom./Akk. ausgeglichen-: [unB da dij] 'unter den Tischen'; [in da Jduwa] 'in den Stuben' ( t j d u p ] , [Jduwa] 'Stube, Stuben').
B.
Differenzierung 1)
Umlautung der umlautfähigen Stammvokale im PL: [bo:xa], [be:?a] 'Bogen (Sing./Pl.)'. Obwohl auch die Umg. hiervon der Hspr. abweicht und des öfteren umlautet, wird der Vorgang ma. konsequenter durchgeführt.
2)
Diminutiv: Sing. - [J], - [all, - [?s], - [Ja] i PI- - II?®]. - [JJb], -[al?B], - [aljB], - [ 5 b ] , - [ J b ] (zur Verteilung s. Anm. 91); [be:mj], [be:m?B]
C.
'Bäumchen (Sing./Pl.)'.
Inkongruenz im Genus Auch hier weicht die Ma. stärker als die Umg. von der Hspr. ab.
Gimmeldingen/Mutterstadt 1)
M a s k u l i n a 1 : [budu] '(die) Butter'; [Jo'gla:t]'(die) Schokolade';
2)
Feminina:
3)
Neutra:
[dsi'Jo:,ri:] '(die) Zichorie'; ['solo] '(das) Solo'.
III.
Verben
A.
Ausgleich 1)
[ b a x ] '(der) Bach'; [dsig(] '(der) Ziegel'.
[ek] 'Eck=die Ecke'; [ o j t ] '(der) Ort'.
Unterbleiben des Wechsels zwischen der 1. Pers.Sing.Ind.Präs. und der 2./3.Pers. bei den st. Verben der Klasse 6/7: [ si fo:it] 'sie fährt'; [si fDlt] 'sie fällt'. Diese ma. Eigentümlichkeit gilt heute noch in angrenzenden Gebieten (vgl. PHONAI 11, Anm. 200; Bertram, § 86) durchaus in der Konjugation der Verben der 3. bis 5. Klasse. Dem analogischen Unterbleiben des Wechsels in der 2. Pers.Sing. Imp. - [helf] 'hilf!'; [ n e m ] 'nimm!'; [gepl'gib!' - nach zu schließen, gehörten auch die GMa. und MMa. ursprünglich -im Schriftbild des WS. 7 schon '(er) ißt' - einem größeren Raum an, der keinen Wechsel aufweist.
2)
Einheitsplural: Die Endung der 2.Pers.Pl. wird zugunsten der 1./3. Pers.Pl. ausgeglichen: [ e a ge:n] 'ihr geht'. Der Ausgleich dehnt sich auf die 2.Pers.Pl.Imp. aus: [kumn hsea] 'kommt her!'.
B.
Differenzierung Unterscheidung zwischen Ind. und Konj. durch Umlautung des Konj.:
C.
[si brai?t] 'sie brauchte'.
Tempus 1)
Ind.Imperf. nur bei 'sein' und sehr selten bei 'haben'. Die Bewahrung des Ind.Imperf. dieser Verben wird durch ihre Verwendung als Hilfsverben des Plusquamperf.,wenn es nicht durch doppeltes Part.II wiedergegeben wird, begünstigt.
1 2
Der hspr. Genus steht zwischen (
).
D e r Wechsel wird durch umg. Einfluß hervorgerufen.
24
Dieter Karch 2) 3)
Perf. als Erzählform (konsequenter als umg.). Doppeltes Part.II zur Wiedergabe des Plusquamperf. (nicht konsequent): [15 hap gesa k h a t ] 'ich habe gegessen gehabt =ich hatte gegessen'.
D.
Modus 1)
Konj.Präs. nur in Redewendungen: ['go.dsai d o q k ] ' G o t t sei Dank!' Die Verwendung des Konj.Präs.ist umg. (im Verhältnis zur Hspr.) weniger eingeschränkt als ma.
2)
Konj.Imperf. nur bei 'sein, haben, brauchen, dürfen, können, kriegen, mögen, müssen, sollen, tun, wissen, wollen' (umg. weniger eingeschränkt).
3)
Umschreibung des Konj.Imperf. m i t ' t u n ' :
[ig de:t kuma]
'ich täte kommen=ich käme'. 4)
Indirekte Rede und andere Umgebungen, die hspr. den Konj. verlangen, werden ma. konsequenter als umg. auch mit den unter 2) angegebenen Verben im Ind. wiedergegeben.
E.
Passiv-Umschreibung Die Umschreibung des Pass. mit 'kriegen' wird ma. konsequenter als umg. durchgeführt: [di: hot a w t di 'me:nun gsa:xt grigt] 'die hat aber die Meinung gesagt gekriegt=der wurde aber die Meinung gesagt (man sagte ihr aber die Meinung)'.
F.
'sein' wird ma. öfter als umg. für hspr. 'haben', wenn es als Hilfsverb steht, verwendet:
IV.
Adjektive
A.
Ausgleich
[19 bin gslega] 'ich bin (=habe) gelegen'.
Durch Apokope von - [n] und Ausbleiben des Gen. werden die Endungen der schw. Adj. im Sing., mit Ausnahme des f Nom./Akk. -Nullendung- auf- [s] ausgeglichen und stimmen mit dem PI. überein. B.
Feminina (mhd. -iu) Nom./Akk.Sing, der st. und "gemischten" (nach 'ein, mein, unser' usw.) Adj. lauten auf - [i] aus: ['he:si sup] 'heiße
Gimmeldingen / Mutterstadt
25
Suppe'; [ u : n a ' w o u m i ' m i l i Q ] 'ohne warme Milch'; [a 'üldi fra:] 'eine alte Frau'; [fa s 'glsni grot] 'für eine kleine Kröte'. C.
Rheinischer Akkusativ Nom. für Akk. (nicht konsequent): [i? h a w s glenB bru:dB] 'ich habe ein (=einen) kleiner (=kleinen) Bruder'.
D.
Inkongruenz bei anderen Kasus Akk. für Nom.:
[ d e s is i:in f a d « ] 'das ist ihren (=ihr) Vater'.
Die Entwicklung kann als hyperkorrekt, d.h. als Gegenbewegung zum Rh.-Akk. gelten. V.
Präpositionen
A.
Die Präp. 'wegen, während' regieren den Dat. (umg. nicht konsequent): [ w e i r s n j i a m sumsl'während dem Sommer=während des Sommers'; [we:ija dem w e d t ] 'wegen dem Wetter=wegen des Wetters'.
ß.
Andere Präp., die den Gen. regieren ('oberhalb, außerhalb' usw.),werden ma. umschrieben: [ausrp h a u s ] 'aus dem Haus=außerhalb des Hauses'. In der Umschrift -in dieser Monographie hauptsächlich bei Sp. 5 - gilt nun
die Bezeichnung Umg. für einzelne Entwicklungen, Wörter und selten Redewendungen, aber fast nie für geschlossene syntaktische Fügungen. Die Vermischung der Sprachschichten Ma. und Umg. wird nach C. A. Ferguson, der den Ausdruck für das Nebeneinander oder die Vermischung von zwei Sprachschichten oder Sprachen prägte, mit "Diglossie" bezeichnet 1 . Wenn in der
1
C.A. Ferguson S. 325 f. Von Fachspr. und Hspr. ist abzusehen, weil die Bezeichnungen sich bei den Entlehnungen auf den semantischen Bereich dieser Sprachschichten beziehen. Die phonologischen Eigenschaften sind aber je nach dem Grad der Übernahme als ma., umg., teilweise ma. oder teilweise umg. zu erklären. Auf semantischer Ebene besteht also eine "Polyglossie".
26
Dieter Karch
Aufstellung bei den meisten Beispielen ein offensichtlicher Unterschied zwischen Ma. und Umg. besteht, so sind es Einzelfälle, die, wenn sie im Satzzusammenhang auftreten, einer mehr oder minder starken Mischung unterliegen. Beeinflußt wird dieser Vorgang, wie unter "Sprache der Sprecher" noch näher zu erklären ist, auf den Tonbändern und auch im täglichen Gebrauch, wie ich feststellen konnte, durch das Thema, berufliche und nebenberufliche Tätigkeit, Nachdruck u.a. Im täglichen Leben spielen daneben auch andere Faktoren, wie das Verhältnis der Sprecher zueinander -Familienangehörige, Bekannte, Fremde u.a. - eine Rolle.
Sprache der Sprecher Die Sprecher der Aufnahmen sind alle in Gimmeldingen oder in Mutter1 9 Stadt geboren. Mit Ausnahme von Sp. 5 kommen ihre Eltern und Ehepartner ebenfalls aus derselben Gemeinde. Die Genusfrage -Sp.3 ist weiblich - ist für unsere Arbeit unbedeutend. Wenn Sp. 3 und Sp. 5 den Anschein geben, die MMa. sei auf dem Weg einer raschen Verschiebung auf die Umg. zu, dann sollte man eine schon von Bertram (§ 356) angeführte Tatsache nicht vergessen. "Die Aussprache der schulpflichtigen Kinder, mancher junger Leute oder auch Erwachsener läßt o f t den Anschein entstehen, als ob sich die Mda. in kurzer Zeit grundlegend verändern müßte. Meist zeigt sich hier beim Eintritt in die mittleren Lebensalter ein Rückfall in die Mda. der Alten, mit denen man ja in dauerndem Verkehr o steht." Dieser Vorgang wird für die MMa. auf den Tonbändern durch Sp. 4 bestätigt. Seine Aussprache darf trotz seiner 45jährigen Tätigkeit in Ludwigshafen am Rhein, abgesehen von wenigen Ausnahmen, als repräsentativ für die MMa. gelten. Soziologische Sprachunterschiede können nur bei Sp. 5 -Drehermeister 1
0 b w o h l seine Eltern und seine Ehefrau aus der Südpfalz stammen, zeigen sich bei Sp.5 keine Abweichungen von der MMa., die durch diese Umstände zu erklären sind.
2
Die Ehefrau von Sp. 4 stammt aus dem 4 km entfernt gelegenen Ruchheim.
3
Dieselbe Feststellung fand ich auch 1970 während meines Aufenthalts in den Gemeinden bestätigt.
Gimmeldingen / Mutterstadt
27
angeführt werden. Seine Abweichungen von der MMa. sind auch zum Großteil auf Beeinflussungen beruflicher Natur zurückzuführen. Alle anderen Sprecher entstammen bäuerlichen Verhältnissen, d.h. sie gehören der Grundschicht der entsprechenden Ma. an. Durch den großen Prozentsatz der auswärts arbeitenden Bevölkerung (Gimmeldingen 1956: 70% ; Mutterstadt 1961: 70%) ist natürlich neben den normalen außerma. Einwirkungen (Radio, Zeitung, Fernsehen usw.) mit einem starken umg. Einfluß auf die Maa. zu rechnen, obwohl Sp. 5 diesen Vorgang etwas "überdramatisiert". Sp-1 Die Artikulation des Sprechers stimmt außer einigen Abweichungen mit den unter "Sprachliche Situation der Orte" gemachten Angaben über den Lautwandel in der GMa. und der im Anhang aufgeführten Tabelle zur Herkunft der Laute überein. Seine Abweichungen werden zum Teil durch Nachdruck hervorgerufen, d.h. durch das Bestreben, etwas ganz deutlich oder unmißverständlich zu sagen: [hait wasit da hsejb/t si?3raj gsredat du:j? di ba'kempfuqs, midj] 'heute wird der Herbst sicherer gerettet, durch die Bekämpfungsmittel'. [garedat du:j?] weicht von dem ma. [garet dojg] / [gjldst daj?] ab. Neben Nachdruck beeinflußt aber auch die unmittelbare Nähe der aus der landwirtschaftlichen Fachspr. übernommenen und nur teilweise ma. artikulierten [ba'kempfuqs ,mid}] (- [mpf] - umg.; - [mf] - ma.) die Aussprache. Wenn es zumeist ein vorhergehendes entlehntes Wort ist, das die Artikulation beeinflußt, d.h. eine spontane Umstellung zur Ma. in dieser Umgebung nicht stattfindet, kann mitunter auch ein folgendes, entlehntes Wort, nur teilweise ma. artikuliert, diese Wirkung ausüben. Andere Abweichungen erscheinen manchmal ohne einen nachweisbaren L Einfluß: [bis mB 'rifdi? mo:l den Jwui) hauz k abt hot]'bis man richtig einmal den Schwung heraußen gehabt hat' (k^abt] umg.; [ k h a t ] ma.).
28
Dieter Karch SP-2 Die Abweichungen dieses Sprechers von der GMa. beschränken sich haupt-
sächlich auf aus der landwirtschaftlichen Fachspr. und der Hspr. oder Umg. übernommenes und nur teilweise ma. artikuliertes Vokabular. Die Tätigkeit der Trachtengruppe macht mitunter eine Entlehnung von hspr. Vokabular notwendig, wenn ma. dafür kein Ausdruck besteht. Trotz seiner Jugend spricht Sp. 2 bedächtig und ist bestrebt die Ma. getreu wiederzugeben. SP-3 Die Sprecherin weicht besonders durch die umg. Artikulation von mhd. üe, ü, ö, die sie mitunter nicht entrundet, von [o:] anstelle von [a:] vor N und der Verbindung mhd. -hs, die sie manchmal mit - [xs] (ma. - [ g s ] ) wiedergibt, von der MMa. ab. Die Sprecherin gehört einer Schicht von Mundartsprechern an, die noch unter starkem Einfluß der Schule stehen. Häufiges Auftreten von [z] für [ s ] , aspiriertem [t] im Auslaut und stärker alveolare Qualität von [J], das sonst ma. als palatoalveolar gilt, ist als indiv. anzusehen, obwohl Abweichen bei [t] und [J] auch durch Sp. 5 nachgewiesen wird. Sp-4 Die ganz seltenen Abweichungen treten bei diesem Sprecher hauptsächlich in entlehntem Vokabular auf, das er mitunter nur teilweise ma. artikuliert. Die Aufnahme kommt der für Mutterstadt geltenden Sprachnorm am nächsten. Sp-5 Diese Aufnahme zeigt von allen den größten Abstand zur Ma. im allgemeinen und zur MMa. im besonderen. Der Abstand macht sich jedoch wie schon unter "Sprecher" angedeutet, nicht so sehr in der Artikulation wie in der routinierten Sprechweise dieses Sprechers bemerkbar. Hier fällt vor allem Unterordnung anstatt der ma. vorherrschenden Nebenordnung, Satzlänge (lange Sätze gegenüber ma. kurzen und kürzesten Sätzen) und normale Wortfolge (Nachstellung oder nachschleppende Satzteile, wie sie ma. üblich sind, erscheinen bei Sp. 5 selten) auf. Nichtma. Konjunktionen und die Verwendung des
Gimmeldingen / Mutterstadt
29
Relativpron. anstelle ma. 'wo' sind häufig. Beim Tempus tritt besonders der Gebrauch des Imperf. anstelle des rrla. Perf. hervor. Artikulatorisch ist neben aspiriertem [t] die stärker alveolare Qualität von [J], das sonst ma. als palatoalveolar gilt, zu erwähnen. Die Sprechweise wird nun, wie schon angedeutet, nicht durch die Umgebung zu Hause, d.h. Eltern und Ehefrau hervorgerufen. Ebenso sind die Themen selbst: Beruf, Kriegszeit und Doppelquartett, obwohl sie fachspr. oder umg. und hspr. Vokabular notwendig machen, nicht der ausschlaggebende Faktor. Dieser ist in der beruflichen Tätigkeit -Drehermeister -in Ludwigshafen am Rhein und evtl. in der nebenberuflichen Tätigkeit -Doppelquartett - zu suchen. Der Sprecher zeigt dabei kein Bestreben, die Ma. nach Möglichkeit zu vermeiden. Er gehört also einer Schicht von Mundartsprechern an, die durch ihre berufliche Tätigkeit und ihren Arbeitsplatz beständig außerma. Einflüssen unterworfen sind.
Phonetisches
Inventar1
Dieser Abschnitt gibt nur allg. Bemerkungen zu den phonetischen Zeichen. Der Lautbestand wird unter "Phonematische Beschreibung", "Sprachliche Situation der Orte" und unter "Übersicht zur Herkunft der Laute" im Anhang näher behandelt. 1. Vokale: Der zweite Teil der Diphthonge [ai], [oi], [au] weist der " b d t . " Aussprache gegenüber höhere Zungenstellung a u f 2 . 2. Konsonanten: Glottisexplosion wird mit [?] wiedergegeben. 3. Prosodische Eigenschaften: 1
Das "Phonetische Inventar" entspricht in den Grundzügen der in PHONAI 11 (Karch, D.: Großbockenheim Kr. Frankenthal / Kallstadt Kr. Neustadt an der Weinstraße, PHONAI 11 Monographien 5, Tübingen 1972) festgelegten Arbeitsweise.
2
Vgl. Siebs, Deutsche Hochsprache S. 31.
30
Dieter Karch
Hauptdruck 1 und starker Nebendruck werden durchaus bezeichnet. Die silbischen Nasale [IJI] und [p] sowie [J] in silbischer Funktion werden durch [,] gekennzeichnet: [ m a x p ] '(wir) machen'. In einem mehrsilbigen Wort, das aus einer Silbe mit Starkdruck und im übrigen aus Silben mit [a, rp, p, |, u] besteht, wird kein Wortdruck gesetzt: [smo:l] 'einmal'; [ a w B ] 'aber'. Schleife steht im phonetischen T e x t nur bei Kontraktionen, die nicht als "Sprecheinheit" empfunden werden 2 . Als "Sprecheinheit" gelten: 1. Alle einsilbig artikulierten Wörter, einschließlich solcher, die aus mehr als aus einem Wort entstehen: [foum] 'vordem'. 2. Alle mehrsilbig artikulierten Wörter, die der allg. üblichen Definition "Wort"
entsprechen oder bei denen die ursprüngliche Wortgrenze
durch Kontraktion verschoben wird bzw. durch Assimilation unkenntlich wird: f s o l t ? ] 'soll ich'. [ | ], das sonst als Kennzeichen der Wortund Silbengrenze gilt, bezeugt ma. Silbengrenzen, wenn sie nicht anders erkennbar s i n d 4 . Treten zwei Wörter als "Sprecheinheit" auf, so werden der Schlußkons, des vorhergehenden Wortes und der Anfangskons, des folgenden, wenn sie homorgan sind, nur einmal artikuliert: ['hoj.du] 'hast du'. Dieselbe Entwicklung ist auch zwischen Silben desselben Wortes möglich: [fsro:ds] 'verraten'. Da folgender Nasal alle Vokale und Diphthonge mehr oder minder stark beeinflußt, steht [ " ] nur, wenn das die Nasalfärbung hervorrufende [ n ] 5
be-
reits geschwunden ist: ['6:,fDj]3] 'anfangen'; [ w o f ] 'Wein'. Die Zwischenfragen des Aufnahmeleiters werden im phonetischen T e x t wiedergegeben, um den manchmal lautlichen Abstand zu dem jeweiligen Spre-
1
Für die in PHONAI 11 mit Akzent oder T o n bezeichnete prosodische Eigenschaft steht von jetzt an Druck.
2
Vgl. PHONAI 11, S. 21.
3
Vgl. S. 32.
4
Zum Unterschied von PHONAI 11 wird keine Silben- oder Wortgrenze bezeichnet, wenn ein Kons, intervokalisch oder vor einem silbischen Kons, (einschließlich [ B ] ) steht. In diesem Fall geht er nämlich immer eine Verbindung mit dem folgenden Laut ein-, ['so+li?] 'sollich'; ['kD+mB] 'kann man'.
5
Schwund von [m] oder [ i j ] tritt im Auslaut nicht ein.
31
Gimmeldingen / Mutterstadt eher anzuzeigen. Die Qualität dieser Laute ist dabei nicht immer dieselbe wie die der Sprecher. Eine nähere Bestimmung dieser Qualität steht außerhalb des Rahmens dieser Arbeit.
Pkonematische Beschreibung
1
Für die Beschreibung der Phoneme und ihrer Verbindungen dient das Morphem -die kleinste bedeutungstragende Gestalteinheit einer Sprache 2 - als Grundlage. Bei den Morphemen ist zu unterscheiden zwischen "Wortmorphemen"- eine nicht weiter unterteilbare Einheit wie / d i f / ' T i s c h ' ; / ' f a d r / ' V a t e r ' ; / ' J b a : d e / 'Spaten' -"grammatischen Morphemen" - wie / e / als Pl.-Endung mancher Subst. - und "Wortbildungsmorphemen" - wie / m i s / in / ' m i s , m u : d i h / 'mißmutig'
1
die ihrer Bezeichnung nach in das Feld der Wortbildung gehören.
Im Sommer 1970 besuchte ich die beiden Gemeinden und hatte somit Gelegenheit, zusätzliches Material auf Tonband aufzunehmen. Die phonematische Beschreibung läßt sich daher bei dieser Monographie intensiver durchführen. Ebenso erleichtert eine eingehende Untersuchung an Ort und Stelle die Aufstellung eines prosodischen Systems. Obwohl ich dabei so systematisch wie möglich vorging, gilt für die Phonemverbindungen zum Teil, was auch W.G. Moulton (S. 375) feststellte, daß man leicht alle aufgefundenen Verbindungen anführen könne, es aber beinahe unmöglich sei, zu behaupten, andere Verbindungen kämen nicht vor. Man kann diese Feststellung wie für das Deutsche so auch für die pfälz. Maa. allgemein etwas einschränken. / r \ / tritt z.B. nie im Anlaut oder nach Länge weder allein noch in Verbindungen auf. Daneben läßt sich bei diesen Maa. jedoch nicht mit Sicherheit sagen, ob Inlautverbindungen wie z.B. / n f / in allen Umgebungen erfaßt sind.
2
vgl. H.L. Kufner, 4.o. Es ist hier nicht der Ort und auch kaum die Aufgabe dieser Arbeit, auf Morphemtheorien einzugehen. Näheres darüber und weitere Literatur sind zu finden in: L. BloomfieldjN. Chomsky : Current Issues in Linguistic Theory (Den Haag 1965); H.L. Gleason: An Introduction to Descriptive Linguistics (New York 1961); C.F. Hockett; Lyons, J.: Theoretical Linguistics (Cambridge 1968).
32
Dieter Karch
"Wortbildungsmorpheme" werden neben den "grammatischen Morphemen" nach der "Phonematischen Beschreibung" behandelt, um ma. Kombinationsmöglichkeiten in Morphemfolgen anzudeuten. Weil das Morphem aber kaum dazu geeignet ist, prosodische Merkmale zu beschreiben und die Darstellung ganz im Gegensatz zur Beschreibung der Phonemverbindungen unnötig kompliziert gilt für die Definition von Druck, Intonation und Bindung das Wort -"Die kleinste Folge [ohne kleinere selbständige Folge] von Morphemen, einschließlich des Grenzfalles eines einzigen Morphems, die als Äußerung alleinstehen k a n n " 2 als grundlegende Einheit. Diese Einheit kann u.U. wieder in Silben,Lautkomplexe, die in den Maa. von einem Vokal oder silbischen Nasalen und Liquiden getragen werden, um die sich Kons, gruppieren 3 - unterteilt werden. 1. Vokale: Beim Wortdruck sind zwei Stufen mit eigenem phonologischen Inventar zu unterscheiden. Dazwischen besteht eine Stufe, die an beiden teilnehmen kann. Silben, die den Hauptdruck oder den starken Nebendruck tragen, gehören zur ersten Stufe: [dij] 'Tisch'; ['mid.kuma] 'mitkommen'. Die hier vertretenen Silbenkerne sind entweder monophthongisch oder diphthongisch. Folgende Phoneme sind dabei zu unterscheiden 4 : /u:/
/i/
/"/
/i:/
/e/
/o/
/e:/
/°:/
/e:/
/a:/
/£/
/a/
/a1/
/ au/
/e1/
Bei den Monophthongen ist die Opposition Länge - Kürze phonematisch relevant: [graxa] 'krachen'- [gra:xa] 'Kragen'; [fila] 'füllen'-[ fi:la] 'fühlen'. Überlänge ist dagegen phonematisch irrelevant: 1
[ja::] - [ja:] 'ja'.
vgl. Levine, L. und Arndt, W.: Grundzüge moderner Sprachbeschreibung, PHONAI 1 (Tübingen 1969), S. 57.
2
PHONAI 1, S. 57. Zusatz in eckigen Klammern von mir.
3
vgl. D. Schulz und H.Griesbach S.l.
4
[ei] und [o] (nur in der GMa.) werden auf Grund ihrer Einschränkung-nur in Nbff. zu monophthongischen Hff. (s. unter den Phonemen)- bei der Verteilung der Phoneme, d.h. Phonemverbindungen, die auf Hff. beschränkt ist, nicht behandelt.
33
Gimmeldingen / Mutterstadt Kürzen, die durch folgenden Nasal mehr oder minder starke nasale Färbung aufweisen, gelten als stellungsbedingte Allophone der entsprechenden Vokalphoneme und werden in der Beschreibung der Phoneme nicht weiter
erwähnt. Längen und Diphthonge weisen neben Nasalierung vor [m] und [n] diese Entwicklung zusätzlich bei n-Schwund auf. Sie wird im phonematischen Text nicht bezeichnet, weil die entsprechenden Längen und Diphthonge in dieser Umgebung als stellungsbedingte Allophone der jeweiligen Phoneme gelten. Auch diese Allophone werden nicht gesondert in die Beschreibung der Phoneme aufgenommen. In Nebensilben mit schwachem Nebendruck tritt eine Zwischenschicht von Silbenträgern auf. Diese Schicht ist relativ beschränkt, weil [e]- und [e]-Laute fehlen und die anderen Vokale nur in Vor- oder Nachsilben und Vokabular auftreten, das aus der Umg., Hspr. und Fachspr. entlehnt wurde. Hier sind die kurzvokalischen Phoneme / a / , / i / , / o / , / u / , vertreten, die als [a,D] , [i.i] , [o,3] , [u.u] realisiert werden. Opposition kann der wenigen Beispiele wegen nicht mit lautgleichem Vokabular nachgewiesen werden: [ ' a l a ] 'alla' - ['jenrnnt] 'jemand'- ['nimi] 'nicht m e h r ' - f h a w i ? ] 'habe i c h ' - [ ' a l o ] ' a l l o ' [SO'IDJJ]
'solange'-['dsiugus] 'Zirkus'-[.en'Juldigui]] 'Entschuldigung'.
In der zweiten Stufe steht [a], die Schwachdruck-Variante des Phonems / e / , in den Silben schwächster Betonung. Im phonematischen Text wird zur Unterscheidung zwischen Stark- und Schwachdruck der Starkdruck auch dann gekennzeichnet, wenn das Wort nur aus einer Silbe mit Starkdruck und dem Schwachdruck-Allophon [a] oder den kons. Schwachdruck-Allophonen
[|],
[ip]. [g], [b] der kons. P h o n e m e / l / , / m / , / n / , / r / b e s t e h t . Phonematische Relevanz innerhalb eines Wortes bezeugen die Druckfolgen / ' a u g u f t / 'August (männlicher Vorname )'-/ 1 a u guJ"t/'August (Monat)'; / ' u n r , h a l d e / ' ( e i n Gefäß) unterhalten'-/.unr'halde/,'(sich) unterhalten=miteinander sprechen'.
Folgende Druckfolgen sind innerhalb eines Wortes möglich
1
1
:
- bezeichnet schwachen Nebendruck oder schwächsten Druck. Aus der Hspr./Umg. übernommenes und ma. artikuliertes Vokabular wie t.tei.oi'reidif] 'theoretisch' usw. wird nicht angeführt.
34
Dieter Karch
/'/
/ / ' w a m r s / 'wenn man das', hat der Begriff für das individuelle Wort o f t nur relative Bedeutung. Offene Bindung wird in der phonematischen Umschrift nur dann bezeichnet, wenn Phonem Verbindungen die Morphemgrenzen überschreiten und daher nicht eindeutig erkennbar sind: / ' s i h r j + d e / '(am) sichersten'. Hier besteht den Phonemverbindungen zufolge auch die Möglichkeit: / ' s i h r + J d e / . Im phonematischen Text steht offene Bindung, wenn Nbff., wie z.B. / ' f e n + J d r / 'Fenster', andere Verbindungen als ihre Hff. -in diesem Fall / ' f e n j + d r / - aufweisen. Weiterhin werden nebeneinanderstehende Kons., die sonst als Affrikaten gelten, wenn sie getrennt artikuliert werden, durch offene Bindung gekennzeichnet: / ' t a : d + s a h / 'Tatsache', es sei denn, offene Bindung kann durch Hauptdruck oder starken Nebendruck angezeigt werden: / ' r a ' d j u : ! / 'Reitschule'.
Bemerkungen zu den 1.
Transkriptionen
Zum phonetischen Text Hochstellung erfolgt, wenn der Laut kaum hörbar ist -Ausnahme: die
aspirierten Fortes [ p h , t h , k h ] - . Mitunter wird diese Schreibung auch notwendig, wenn der Sprecher oder der Aufnahmeleiter sich zu weit vom Mikrophon entfernt. 2.
Zum phonematischen Text a)
Die Fragen des Aufnahmeleiters werden nicht umgeschrieben.
74
Dieter Karch b)
Unvollständiges Vokabular oder Laute, die keine Bedeutung tragen (Anm. 9 und 25), werden phonematisch nicht wiedergegeben.
c)
Sandhientwicklungen werden wie in PHONAI 11 im phonematischen Text so wiedergegeben, wie sie artikuliert werden. Nur durch Schleife verbundene Kontraktionen werden phonematisch getrennt geschrieben, weil sie nicht als "Sprecheinheit" gelten.
d)
Bei Entlehnungen aus der Fachspr., Umg. oder Hspr. entspricht der phonematische Text der Artikulation, soweit das entlehnte Vokabular mit ma. Phonemen wiederzugeben ist: ['briga.kopf] / ' b r i g e . k o p / 'Brückenkopf. Nichtma. Laute wie [y], [3], t p f ] werden phonematisch durch entsprechende ma. Phoneme wiedergegeben.
3.
Zum hochdeutschen Interlineartext Der hochdeutsche Interlineartext ist eine direkte Übertragung des
phonetischen Textes. Es werden dabei folgende ma. Eigentümlichkeiten bewahrt: a)
Gen.-Umschreibung durch den Dat.(+'von')
b)
Umschreibungen mit 'kriegen, tun'
c)
Ellipse (soweit ma.)
d)
Tempus: Perf. als Erzählform, doppeltes Part.II im Plusquamperf.; Modus: Ind. für Konj.; Wortfolge: Nachstellung, Verb in Spitzenstellung, Anakoluth usw.
e)
Pleonasmus
f)
Ma. Vokabular und Redewendungen: [holt]
'halt=eben';
['ala] 'alla=jetzt';'. . .bis man richtig (ein)mal den Schwung® 0 h(er)aus gehabt hat.' g)
Inkongruenz bei der Verwendung von Präp.
h)
Inkongruenz im Kasus, Genus und Numerus
i)
Bei ma. Kontraktionen und bei Synkope, die zumeist auch umg. auftreten, wird der hspr. Teil zwischen ( ) gesetzt: [mo:l] '(ein)mal; [niwc]
4.
Zum hochdeutschen Klartext
'(hi)nüber'
Gimmeldingen / Mutterstadt
75
Der Klartext lehnt sich oft eng an den Interlineartext, d.h. er weicht in Einzelheiten (Bewahrung von Anakoluth, Vokabular oder Redewendungen zwischen "
": "Schlappen" u.a.) von dem in PHONAI 2 vorgeschlagenen
Text a b 1 . Da eine solche regelsprachliche Umschrift in dieser Monographie Entstellungen hervorruft und den Sinn oft zu frei wiedergibt, halte ich die hier verwendete Version für berechtigt und angebracht.
Themen der
Aufnahmen
Hspr. Verwendung neben der angeführten Bedeutung wird durch (+) angezeigt. Die angeführten Bedeutungsverschiebungen schließen daneben andere ma. Verwendungsmöglichkeiten nicht aus. ab
(+)
'von . . ,ab=von. . .an'; vgl. Südhessisches Wörterbuch, begr. v. F. Maurer, bearb. v. R. Mulch (Marburg 1965ff.), I, 4
abholen
(M)
'die Kirchweih abholen=die Kirchweih durch Einzug der Burschen ins Dorf einleiten'; Ochs. E.: Badisches Wörterbuch ( U h r 1925ff.), I, 9
abmachen
(M)
'mit der Hand oder mit Maschinen Getreide abmähen' (Pf.Wb. I, 56)
absolut
(G)
alla
'durchaus, unbedingt' (Pf.Wb. I, 92) 'nun, vorwärts, los'; Ermunterungszuruf für Menschen und Tiere, entstanden aus frz. allons 'gehen wir' (PHONAI 11, Anm. 70)
als
(+)
(1) 'gewöhnlich, immer' ( < m h d . allex) (PHONAI 11, Anm. 131) (2)
'manchmal' ( mhd. allez) (PHONAI 11, Anm. 308)
als-einmal
(M)
'manchmal, hin und wieder' (Pf.Wb. I, 178)
anbinden
(G)
Rebtriebe mit Strohhalmen oder Weidezweigen am Draht oder an den Rebpfählen befestigen (Pf.Wb. I, 212)
angehen anwachsen arg 1
'beginnen' (PHONAI 11, Anm. 452) (G)
'anfangen zu wachsen'(Pf.Wb. I, 295) 'sehr' (PHONAI 11, Anm. 338)
Knetschke, E. und Sperlbaum, M., S. 19.
76
Dieter Karch
auf
(1)
'offen' (Pf.Wb. I, 363)
(2)
'nach' besonders mit ON. und Ländernamen (PHONAI 11, Anm. 285)
aufstehen
(M)
ausbauen
(G)
'offenstehen' (Pf.Wb. I, 403) 'den Wein ausbauen=die guten Eigenschaften des Weins durch richtige Behandlung voll entwickeln' (Südhess. Wb. I, 445)
ausbrechen
(G)
Überzählige Triebe am Weinstock entfernen (PHONAI 11,
aushacken
(G)
'den Weinberg aushacken=den Weinberg ausroden'
aushecken
(M)
'etwas aushecken=einen Streich ausdenken' (vgl.
ausmachen
(M)
'Hackfrüchte ausmachen=Hackfrüchte ernten' (vgl.
Baracke
(M)
BASF
(M)
Anm. 378) (Pf.Wb. I, 448) Pf.Wb. I, 449) Pf.Wb. I, 459) '(alte) Baracke=(altes) baufälliges Haus' (Pf.Wb. I, 572) 'Badische Anilin und Sodafabrik AG' zu Ludwigshafen am Rhein, manchmal auch 'Anilin(fabrik)' genannt Bastard
(M)
'Kreuzung aus Futter- und Zuckerrübe' (Pf.Wb. I, 595)
Betrieb
(M)
'viel Betrieb=lebhaftes Treiben' (Pf.Wb. I, 747)
Bogen
(G)
'den Bogen heraus haben=geschickt sein' (Pf.Wb. I, 1072)
Böhl ON.
(M)
Christmann, E.: Die Siedlungsnamen der Pfalz (Speier 1952-5 3), I, 65f.: " 7 8 0 Buhilo. . .1602 und 1715 Böhl. . .Deutung: 'auf dem Bühl'."
Bollen
(G)
'Erdklumpen, dicke Scholle' (Südhess.Wb. I, 1003)
Boxauto
(M)
Elektrisch betriebener, kleiner Wagen, den man auf einer Plattform fahren kann. 'Box-' ist eine Ableitung aus 'zusammenboxen=zusammenstoßen'. Da die Wagen mit Schutzvorrichtungen versehen sind, bereitet das 'Zusammenboxen' ein Vergnügen, 'hier' (Südhess.Wb. I, 1281)
da Dannstadt
ON. (M)
Christmann: Siedlungsnamen I, 94: " 7 1 6 u. 812 Dendestat.
. .1786, 1828 u. 1836 Dannstadt.
. . Deu-
tung: 'Ort (Stelle) des Dandi'." Dickrübe Ding
(M)
'Runkelrübe' (PHONAI 11, Anm. 648) Ersatz für eine zufällig oder absichtlich vergessene Sache
77
Gimmeldingen / Mutterstadt (PHONAI l l , A n m . 379) dort
(+)
draußen
(+)
(G)
'damals' (Bad.Wb. I, 512) Unter 'draußen' versteht der Bewohner der im Randgebiet des Pfälzer Waldes liegenden Gemeinden die unmittelbar östl. sich anschließende Rheinebene.
Eppstein
ON.
(M)
Christmann: Siedlungsnamen I, 1 33: "769-791 Appinstein
marca, Ebinstein, Eppinstein.
'Stein des Appo Feger
(M)
. . Deutung:
(Abbo)'."
'sehr lebhafter Junge'; vgl. Müller, J.: Rheinisches Wörterbuch (Bonn und Berlin 1928ff.), II, 356f.
Frankenthal
ON. (M)
Christmann: Siedlungsnamen I, 162f.: "'771-794' Frankendal, Franckendal.
. .zw. 1585 u. 1621 Franken-
thal. . .Deutung:. . .,Tal der Franken'." Fuhrwerk
(G)
für zu
'Fahrzeug, Wagen jeglicher Art'(PHONAI 11, Anm. 178) 'um zu' (PHONAI 11, Anm. 139)
gehen
geigen
(+)
(1)
'dauern'(Bad.Wb. II, 331)
(M)
(2)
'es geht'+Inf. zur Umschreibung des Pass.
(M)
(3)
'abgehen=verlegt werden, versetzt werden'
(M)
'übel mitspielen'; vgl.Rh.Wb. II, 1141: "äm (einem) es (et) g. einem einen Verweis erteilen;"
Geschäft
(+)
(M)
'dummer Streich, Unüberlegtheit' (Rh.Wb. VII, 868)
ON.
(G)
Gomeltingen.
gucken
(M)
'gucke einmal=sieh einmal (her)' (vgl. PHONAI 11,
Gutseistand
(M)
Gimmeldingen
Christmann: Siedlungsnamen I, 185f.: "1109 . .1414 Gimmeldingen.
. .Deutung. . . 'zu
(bei) den Leuten der Gomahild (Gumild)'. " Anm. 413) 'Süßwarenstand'; vgl. Bad.Wb. II, 510: "Gutsei. . . Bonbon oder ähnliche Naschware" haben
'es hat=es gibt' (Bad.Wb. II, 518)
halt
'eben'(PHONAI 11, Anm. 214)
Handkäseverein
(G)
Haßloch
(M)
ON.
'kleiner Verein'; zur gringschätzigen Bedeutung von 'Handkäse' vgl. PHONAI 11, Anm. 354 Christmann: Siedlungsnamen I, 220: "773, 774 Haselaha. . .15 31 Haßloch. . .Deutung:. . . 'durch Haseln (Haselgebüsch) fließendes Wasser, Haselbach'."
Dieter Karch
78 häufeln
(G)
Erde um die aufstrebenden Kartoffelstauden heranziehen (Bad.Wb. II, 576) 'Menge' (Rh.Wb. III, 328)
Haufen Häuschen
(G)
'ganz aus dem Häuschen sein=ganz außer sich sein' (Bad.Wb. II, 580) 'geerntet sein' bei der Ernte von Hackfrüchten
haußen sein Herbst
(+)
(G)
(1)
'Ertrag an Trauben, Ergebnis der Weinlese'
(G)
(2)
'Weinlese'(PHONAI l l . A n m . 463)
(G)
'herhalten müssen=bezahlen müssen, beisteuern müssen';
(Bad.Wb. II, 629) herhalten
Der Große Duden, Stilwörterbuch, II, 4. Aufl. (Mannheim 1956), 278 herum
(1)
'vorbei'(Bad.Wb. II, 647) 'umher' (Bad.Wb. II, 647)
(M)
(2)
herummachen
(G)
'einen Weinberg herummachen=einen Weinberg roden
herumpumpen
(G)
und neu anlegen'(vgl. PHONAI l l . A n m . 547) 'umpumpen, von einem Faß zum anderen pumpen'; in verbalen Zusammensetzungen vertritt 'herum' o f t 'um' (Bd.Wb. II, 647) Heumachen
(G)
'Heuernte' (Bad.Wb. II, 677)
hintendran
(M)
'hintenan' (Rh.Wb. III, 659)
holen
(M)
'nehmen, anstellen'; vgl. Rh.Wb. III, 758: "Den Doktor h. den Arzt herbeirufen"
Jesus
(G)
'Jesus (nein)!' Ausruf der Bekräftigung oder des Erstaunens; vgl. Martin, E. und Lienhart, H.: Wörterbuch der elsässischen Mundarten (Straßburg 1899-1907), I, 412: "Jesis. . .Ausruf des Erstaunens, der
jung machen
(G)
Bestürzung"
' einen Weinberg jung machen= einen Weinberg verjüngen oder neu anlegen'
kaputt
(1)
'kaputt machen=vernichten' (vgl. PHONAI 11,
(2)
'kaputt gehen=vernichtet werden'
Anm. 479) klein kriegen
'besiegen'; vgl. Rh.Wb. IV, 696: "de Kerl es net kl. te kriege ist unverwüstlich, läßt sich nicht bändigen"
kolossal
(G)
'außerordentlich, sehr' (Duden II, 320)
kriegen
(G)
(1)
'einen Hexenschuß kriegen=sich einen Hexenschuß
Gimmeldingen / Mutterstadt
79
zuziehen' (G)
(2)
'sich nicht mehr kriegen=sich nicht mehr beherrschen können'; Wendung tritt nur mit negativer Bedeutung auf
(3)
'kriegen' + 'zu' + Inf. = 'können' + Inf. (Rh.Wb. IV, 1501)
'ausreichen' (PHONAI 11, Anm. 372)
langen Lebtag
(M)
krankheit
'immer' mit Negation 'niemals' (PHONAI 11, Anm. 478) 'Peronospora' (s.u.); 'Lederbeeren' sind von der
Lederbeeren(G)
'Peronospora' befallene 'Beeren=Trauben', die lederartig und bräunlich aussehen (Rh.Wb. V, 282)
Lokalbahn
(M)
'Schmalspurbahn mit einem lokalen Aktionsradius'; nach einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung Mutterstadt verkehrte die 'Lokalbahn' ursprünglich von Bahnhof Ludwigshafen am Rhein über Mundenheim nach Mutterstadt. Der Verkehr zwischen Bahnhof Ludwigshafen am Rhein und Bahnhof Mundenheim wurde 1931 eingestellt. Die Strecke zwischen Bahnhof Mundenheim und Mutterstadt wurde 1955 stillgelegt,
losgehen
'anfangen, beginnen' (PHONAI 11, Anm. 410)
los sein
'geschehen, sich ereignen' (Rh.Wb. V, 547 f.)
Ludwigshafen
Christmann: Siedlungsnamen I, 363: "Es ist bekannt,
am Rhein ON.
daß die größte Stadt der Pfalz die jüngste Siedlung ist. . . und nach 1843 nach König Ludwig I. von Bayern ihren Namen erhielt."
machen
'es macht nichts=es spielt keine Rolle'; Berthold, L.: Hessen-Nassauisches Volkswörterbuch (Marburg 1927ff.), II, 205
Mandelblütenfest (G)
Nach einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung Gimmeldingen wird das 'Mandelblütenfest' alljährlich (seit den 30er Jahren) Ende März, Anfang April (je nach der Blüte) gefeiert.
Maudach ON.
(M)
Christmann: Siedlungsnamen I, 373 f.: "8. Jh. Mudach . . .1787, 1828 u. 1836Maudach. . .Deutung: . . .'Schlammwasser, Sumpfgewässer'."
Meckenheim ON.
Christmann: Siedlungsnamen I, 377: "769-801 Macchen-,
80
Dieter Karch (G)
Mackenheim.
. .1312 Fritzo von Meckenheim.
. .Deu-
tung: 'Heim des Macko'. " Meerspinne F1N.
Weinberglage; Christmann, E.: Flurnamen zwischen (G)
Rhein und Saar (Speyer 1965), S. 195 f.: "Ursprüngliche Form ist 'Meerswünne', was mhd. als merswünne anzusetzen ist und sich auflöst in mhd. mers, mersch (ahd. marisk) wünne. . .'Meer' aber benannte nur nasses Gelände, Sumpf; davon abgeleitetes mers, mersch heißt 'sumpfig'. Damit entpuppt sich jene 'Meerswünne' als 'sumpfige Weide', und die angrenzenden Weinlagen von heute 'Rohrgasse' und 'Teichwiesen' deuten doch recht klar auf diese Beschaffenheit". Der Trachtenverein führt einer älteren Auslegung des F1N. folgend eine 'Spinne' mit sich; vgl. Das große Pfalzbuch, hrsg. v. Pfälzischen Verkehrsverband e.V., 2. Aufl. (Neustadt an der Weinstraße 1960), S. 232
Mittag
'Nachmittag' (Els.Wb. II, 665)
Mutterstadt ON. (M)
Christmann: Siedlungsnamen I, 406: "767 . . .1781, 1828 u. 1836 Mutterstadt. 'Stätte (Stelle) des Muother.'
Mutherstatt
. .Deutung:. . .
Der ad. RN. lautet ursprüng-
lich Muothari, dann umgelautet
Muother(e)"
nebendran
(M)
'daneben'(PHONAI 11, Anm. 482)
Neustadt ON.
(G)
Christmann: Siedlungsnamen I, 416 f.: "1235 Nova Civitas. . .1786, 1828 u. 1836 Neustadt an der Hart bzw. Hardt. . .Deutung:. . . 'Neue Stadt' besagt, daß auf bisher unbesiedelten Boden ein mauerumwehrtes also städtisches Gemeinwesen neu entstanden bzw. erstellt worden
noch Oberdorf
'noch und noch=immer wieder' (Duden II, 418) (M)
Nach einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung Mutterstadt wird zwischen Unter- und Oberdorf unterschieden. Die Bezeichnung richtet sich nach dem Rheinlauf und dem Gesamtgefälle der Landschaft. Im südl. Teil liegt das 'Oberdorf' und im nördl. Teil das 'Unterdorf'. Die Trennung erfolgte durch den Dorfgraben, der den alten Ortskern einschloß. Das Dorf vergrößerte sich in ver-
81
Gimmeldingen / Mutterstadt schiedenen Zeitabständen hauptsächlich nach Süden. Oggersheim ON. (M)
Christmann: Siedlungsnamen I, 448f.: "8. Jh. Agridesbeim marca. . .1614 Oggersheim. . .Deutung:. . . 'Heim (Dorf) des Agrid'."
Öhmdmachen
(G)
'Ernte des Nachheus' (vgl. Hess. Nass. Vwb. II, 509)
Ostermarkt
(M)
Der 'Ostermarkt' findet seit 1812 jedes Jahr am Ostermontag in Mutterstadt statt und war ursprünglich nur für diesen Tag vorgesehen (vgl. Eyselein S. 377 f.)
Peronospora
(G)
'Pilzkrankheit des Rebstocks' (Südhess.Wb. I, 704)
pfetzen
(G)
'die Rebtriebe pfetzen=die Rebtriebe stutzen' (Pf.Wb. I,
rappeldürr
(G)
'sehr dürr' (Hess.Nass /wb. II, 766)
831) (M)
ausschließlich'; vgl. kh.Wb. VII, 313: "durchaus, ganz u. gar
Reitschule
(M)
rostig
(G)
Ruchheim ON.
(M)
Karussell' (Hess.Nass.Vwb. II, 838) 'rostfarben' (Rh.Wb. VII, 523) Christmann: Siedlungsnamen I, 515: "Ohne Jahr Ruocheim.
. .1271 Ruchheim.
. .Ruchheimer
Protocol-
buch. . .Deutung: Da unsere Formen nicht über das 13. Jh. zurückreichen, vermögen wir nur zu sagen, daß das Heim (Dorf) nach einem Manne benannt war, dessen RN. mit dem Stamm Ruoh (Ruoch) gebildet war;" Rüpel
(G)
Nach einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung Gimmeldingen wird der Tanz seit etwa vierzig Jahren aufgeführt. Er stellt, wie seine Bezeichnung besagt, böse Buben dar.
Sache
(M)
(1)
'Gegenstände: Kleider Arbeitsgerät, Geschenke u. dgl.' (Rh.Wb. VII, 666)
(2)
'Sachen machen=Dummheiten treiben' (Rh.Wb. VII, 664)
saufen
'hastig, gierig, unmäßig trinken' (Hess.Nass.Vwb. III, 50)
schaffen
(1)
'arbeiten'(PHONAI l l . A n m . 15 3)
(2)
'etwas schaffen=etwas erledigen'
Schauernheim ON. (M)
Christmann: Siedlungsnamen I, 536 f.: "8. Jh. . . .1649 Schauemheim.
Scurheim
. .Deutung:. . . 'Heim (Dorf),
das bei einem Obdach, Wetterdach einer Schutzhütte entstand'."
82
Schlag
Dieter Karch (M)
'es geht Schlag auf Schlag=es entwickelt sich rasch nacheinandeV; vgl. Rh.Wb. VII, 1214: "Dat passiert Schi, op Sehl, schnell hintereinander"
Schlappen
(M)
'alter, ausgetretener Schuh' (Rh.Wb. VII, 1251)
schlitzen
(M)
'sich schnell und heimlich an einen Platz begeben'; vgl. Hess.Nass.Vwb. III, 2 4 5 : "schlitzen '(schnell) laufen*."
schmeißen
'werfen' (Hess.Nass.Vwb. III, 285)
schnappen
(M)
Schnitzel
(M)
'Preßrückstände der Zuckerrübe, als V i e h f u t t e r verwendet'
schön machen
(M)
'sich schön machen=sich das Haar zurecht machen lassen';
' u m k i p p e n ' ; vgl. Hess.Nass.Vwb. III, 359; "Schneppen . . .'(um)kippen'." (Rh.Wb. VII, 1636) vgl. Hess.Nass.Vwb. III, 4 0 3 : "Sich s. machen 'sich besonders fein m a c h e n ' . "
Schule
(+)
'aus der Schule sein=den Besuch der Schule beendet haben' (PHONAI 11, A n m . 100)
Schwung
(G)
'richtig den Schwung heraus haben=geschickt sein'; analoge Bildung zu 'den Bogen heraus haben' (s.o.)
selbemals
'damals' (zu mhd. selbic) (PHONAI 11, Anm. 244)
selber
'selbst' (PHONAI 11, A n m . 388)
so
(+)
(1)
'recht'; vgl. Hess.Nass.Vwb. III, 6 1 0 : "Wie bist du so groß geworden. "
Sorte
(2)
'zu' (PHONAI 11, A n m . 213)
(M)
(3)
'solch' (Hess.Nass.Vwb. III, 610)
(M)
'eine Sorte Menschen=eine Art (Schlag) Menschen' (Rh.Wb. VIII, 233); o b w o h l m i t u n t e r verächtlich verwendet, gilt 'Sorte' bei Sp. 5 natürlich nicht als verächtlich.
spundfest
(G)
Ein volles Weinfaß geschlossen halten (mit dem Spund fest verschließen), im Gegensatz zur Gärzeit, wenn der Spund nur lose aufgesetzt wird (damit die Gärgase entweichen können).
Stock
(G)
K u r z f o r m für 'Rebstock, Weinstock' (PHONAI 11, Anm. 253)
Strohsack
(M)
'Oh, du lieber Strohsack!' Ausruf des Erstaunens (Hess. Nass.Vwb. III, 856 f.)
Tag
'an einem schönen Tag=eines (schönen) Tages' (Süd-
Gimmeldingen / Mutterstadt hess.Wb. I, 1307) toll
(M)
'heftig, schlimm'; vgl. Rh.Wb. VIII, 1226: "etgeht
d.
doher, do geng et d. her" Trampelbähnchen
'langsame Bahn'; analogisch zu 'Trampel(tier)' gebildet; (M)
vgl. Rh.Wb. VIII, 1283: "Trampel. . .grober, plumper, ungeschickter Kerl;"
untermachen
(G)
Das Saatgetreide aussäen und durch Eggen unter die Erdoberfläche bringen.
vergiften
(G)
Behandlung mit Reblaus verseuchter Weinberge durch giftige Chemikalien (Schwefelkohlenstoff u.a.).
verklopfen
(G)
'durchprügeln, verhauen' (BadWb. II, 72)
Warenjakob
(M)
Ein Händler, der auf der Kirchweih und Jahrmärkten
wasig
(G)
billiges Spielzeug, Luftballons usw. anbietet. 'vergrast, mit Gras überwuchert' (Els.Wb. II, 863)
Wingert
(G)
'Weinberg' (vgl. PHONAI 11, Anm. 88)
Wurm
(G)
'Heuwurm'; die zur ersten Generation gehörende Raupe des Traubenwicklers, die zur Zeit der Heuernte die Trau benblüten umspinnt und anfrißt; Kadel, P.: Beiträge zur rheinhessischen Winzersprache, Gießener Beiträge zur deutschen Philologie, 25 (Gießen 1928), 42
Zeug
(M)
'Sammelbezeichnung für allerlei' (Rh.Wb. IX, 758).
Dieter Karch
84
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Siebs, Deutsche
Hrsg. H. de Boor und P. Diels, 18. Aufl. (Berlin 1961).
Hochsprache: Stötzel, G.:
Die Bezeichnungen zeitlicher Nähe in der deutschen Wortgeographie von "dies Jahr" und "voriges Jahr" (Marburg 1963).
Südhessisches Wörter-
Begr. v. F. Maurer, bearb. v. R. Mulch (Marburg 1965 ff.).
buch: Wilde, J.:
Die Pflanzennamen im Sprachschatze der Pfälzer (Neustadt an der Haardt o. J.).
Winkler, W.:
Pfälzischer Geschichtsatlas (Neustadt an der Haardt 1935).
Quellen Als Quellen gelten in erster Linie die unter den Aufnahmedaten angeführten Tonbänder des Deutschen Spracharchivs; außerdem Aufnahmen von Gesprächen, die ich im Sommer 1970 in den beiden Gemeinden aufnahm. Eine weitere akustische Quelle liefert das Tonband 1/1597 für Gimmeldingen 1 . 1
Sprecher, 80 Jahre, stark umg. beeinflußt.
Gimmeldingen / Mutterstadt
87
Schriftliche Quellen liefern die Antworten zum Fragebogen des DWA (1939) und zum Wenkerfragebogen 1 . Zweifelsfragen werden im Briefwechsel mit der jeweiligen Gemeinde oder, wenn möglich, mit den Sprechern selbst geklärt 2 .
Abkürzungen bdt.
bühnendeutsch
Entgl.
Entgleisung
G(Ma.)
Gimmeldinger Ma.
GQ
German Quarterly
Hf(f).
Hauptform(en)
indiv.
individuell
K
/K/=Konsonant
ma.
mundartlich (im Sinne von Gimmeldingen und Mutterstadt,
Maa.
Mundarten (im obigen Sinne)
soweit nicht anders vermerkt) MLQ
Modern Language Quarterly
M(Ma).
Mutterstadter Ma.
MVPf.
mittlere Vorderpfalz
N
[n], [m] nach Länge oder bei n-Schwund
Nbf(f).
Nebenform(en)
NVPf.
nördliche Vorderpfalz
PM-PH
Pfälzisches Museum-Pfälzische Heimatkunde
Rhh.
Rheinhessen
umg.
umgangssprachlich ( im Raum der VPf. mit Ausnahme eines schmalen Streifens im Norden entlang der rheinhessischen Grenze und der südfrk. Südostecke entlang der frz. Grenze)
Umg. 1
Umgangssprache (im obigen Sinne)
An dieser Stelle möchte ich Prof. Dr. L.E. Schmitt und Prof. Dr. P. Wiesinger (Forschungsinstitut für deutsche Sprache DSA) für die frdl. Übermittlung der Antworten zu den Fragebogen danken.
2
Dank gebührt den beiden Gemeindeämtern für ihre frdl. Anteilnahme an der Monographie.
88
Dieter Karch
V
/V/=Vokal oder Diphthong
vpf.
vorderpfälzisch
VPf.
Vorderpfalz
wpf.
westpfälzisch
WPf.
Westpfalz
WS.
Wenkersatz
[ / *
] /
die phonetische Umschrift steht zwischen [ die phonematische Umschrift steht zwischen /
] /
erschlossene, nicht belegte Form
>
wird zu
- [ l ] im Auslaut. s. S. 82 unter 'so' (1). Die Maa. bezeugen wie der Großteil der Vpf. Apokope von mhd. b (DWA IV). Das Adv. 'da' (temporal und lokal) ist mit denselben Formen vertreten wie die Konjunktion 'da'; mitunter wirkt das Adv. jedoch recht schwach und mehr als Füllwort. 'etwas' [ebas]; Nbff. [was, w a z , abss]. [ebas, sbas] ( < m h d e t e w a z ) bezeugen Assimilation von t an w. Diese Entwicklung ist auch in WS. 16 für die MMa. nachgewiesen, ['edwas] gilt als umg. 'nach' [ n o x ] ; (Nbff. [no:, n o ] ) i s t schon in mhd. Zeit als na und nach nachgewiesen; [narx, na:] gelten als umg. 'mit dem' ist, wenn kontrahiert, als [mim, mam] nachgewiesen. s. S. 81 unter 'schaffen' (1). Indiv. Beleg von [ß] für r f l .
98
Dieter Karch w a i r a i 6 9 - das ms si? n i t 7 0 Jema b r a u x t 7 1 - h a 2 5 ha (Lachen) - na j a - un do h a t 7 2 mB si? hal 'löi.gjdregt - - w e n 7 3 imm gra:t
- 7 5 wen™ n o x b B 7 6 kuma e j - un hot gsat - ? ß 2 5
na wi di ei/t - wi di n o x b B 7 7 g s e : n a 7 8 hen - ' ? a l a 7 9 k o m B 8 0 jeds Jun ebas Jafa do: - un mB hot "gra:da,he:m nit so
81
Ii
fi:l ?ae:iwat k " a t na - dB f r o x t da fadB - na
s e f t 8 2 konB^mB 'neda.mo:! helfa do: - dez m a x a 8 3 - helfa me:a
weiter^ 9 , daß man sich n i c h t 7 0 schämen braucht 7 * he 2 ^ he (Lachen). 72 73 Na ja, und da hat man sich halt angestrengt. Wenn man einen ge74 75 76 25 rade .. . wenn ein Nachbar gekommen ist und hat gesagt, an 77 78 79 . . . na, wie die erst. . . wie die Nachbarn gesehen haben . . . "Alla ,
69 70 71
72 73 74 75 76
'weiter' [wairai]; Nbff. [waidB, waira, waiÖB] . Das durch Sp.^ (zweimal), Sp. 2 (einmal) und Sp. j (einmal) belegte [nit] 'nicht' gilt als seltene Nbf. zur Hf. [net] und sonstiger Nbf. [nat]. Gleichsetzung von 'brauchen' mit 'müssen' und daher ma. modaler Gebrauch mit dem reinen Inf.; vgl. Der Große Duden, Grammatik, 4 (Mannheim 1959) 486. Umg.; [hot] ma. [won] und [wen] werden ma. ohne Rücksicht auf hspr. Bedeutung verwendet. Zu Synkope von nebentonigem mhd. e s. PHONAI 11, Anm. 123. Anakoluth tritt mitunter in lebendiger Rede durch plötzliche Meinungsänderung, zusätzliche Erklärung usw. auf. Abschwächung eines nebentonigen Vokals ist nicht auf die Entwicklung
99
Gimmeldingen •,2wa'rer24- 2 das mr sih nit "^Jeme 2 b r a u h t 2 | . . . 2 21 2 3 2 2 2 1 na "ja I un do hat mr sih hal " a:, gjdreqt | wen mrn " 2 gra:t 2 l
, 2 wenen
" 3 nohbr
na wi di ^erft 1 1 2 wi di
, 2 kume
, 3 nohbr
ej 2 I 2 un hot "gsat 2 l
" 2 g s e : n e hen 1 1
*dr 'kamr jec
,2 Jun , 3 e b e s
.^eim2!
so fi:l " 2 e:rwet kat 1 1 W t
• 2 sejt 2 1
3 nit
'^afe1!
'*kanr mr '^nede^mo:!
der kann mir
80
^o: ! 1
'helfe 1 ! 2
2 un
,2ala2
1a
I
mr hot - , 3 gra:de-
*dr - 3 fro:ht de do t 2
- 2 des
, 2 fadr 2 l
*na
'mahe 2 ! , 2 helfe
jetzt schon etwas schaffen, da." Und man hat gerade da-
81 heim nicht so
viel Arbeit gehabt, nicht? Der fragt den Vater. Na,
sagt 8 2 : "Kann er mir nicht einmal helfen, da, das machen 8 3 , helfen mä-
e > [ a ] oder er > [ u ] beschränkt, sondern erfaßt auch andere Vokale. 77 78
Entgl.; [noxbara] ma. An das bewahrte n der mhd. Kurzform (md.) gesen 'gesehen' wird ma. analog zu den st.Part.II [s] angefügt.
79 80 81 82
Zu direkter Rede s. PHON AI 11, Anm. 66. 'mir' [nre]; Nbff. [min, mea (vorwiegend GMa.)]. s. S. 82 unter 'so' (2). Bewahrung mhd. Kürze und Umlaut in '(er) sagt' weist BERTRAM (§ 30) für einen Großteil der MVPf. nach. 'machen' und seltener 'haben, sein, kommen' stehen manchmal mit allg. Bedeutung für Verben, die keinen Eingang in die Maa. fanden; vgl. PHONAI 11, Anm. 83.
83
100
Dieter K a r c h
?ara
84-
helfa ' grum.be: ra
ij wiqtjt
87
'rum.maxa
88
85
haga - ?oraj haifla
89
onra lait - hot m e tau
nox w a z - qalseint - do w n : r a wira
90
un so waidB - - na - do: -
da'dsurga.laeint 9 5
do: net - iorai
- hai jo: - 'ala dB kon m o : l mids
g e : na - 'ala da hot m s ba:
mo:da93
Cii
a bis}
da94
- n e t w o : j - des w o : ja
91
-dt>n
ij
99
onra
hot m i imt> "?edwas
se:i96
,indara'sDnt - wail •iwa'rail 9 7
bis} TditbJ" gjaft woida
hen oder
84
98
is - net w o : i - so mam 'fu:x-
helfen Grundbirnen
einen Wingert
87
85
(he)rummachen
88
hacken oder häufeln
86
, da, nicht, oder
. " - "Hei ja! Alla, der kann (ein)mal mi
dir gehen, nicht? " Alla, da hat man bei noch (et)was gelernt. Da waren wieder
89
90
anderen Leuten, hat man auch
ein bißchen
91
eine
92
andere
84
'oder'
85
'Grumbeer'/'Krumbeer' ist allg. pfälz. für 'Kartoffel' nachgewiesen (DWA I,
86
s. S. 7 8 unter 'häufeln'. Nach DWA 14, 7 gehören die Maa. wie die Pfalz
[ o r a ] ; Nbff.
27); [ka'dofj]
[orai, odB, oj, odc, ora, oraj, ai].
gilt als umg.
allg. zu einem Raum, der 'häuf(e)le, heif(e)le' spricht. Ähnlich wie im PI. der Subst. auf '-In' oder '-rn' entsteht im Inf. der Verben mit diesen Endung ein sekundäres [a]
(mhd. hiufeln, houfeln, hüfeln) analog zur allg. Inf.-
Endung. Das in den hspr. Endungen '-ein' und '-ern' erhaltene mhd. e wird ma. zumeist synkopiert; vgl. PHONAI
11, Anm. 5 3.
87
s. S. 83 unter 'Wingert'.
88
s. S. 7 8 unter 'herummachen'; Nbf. zur Hf.
89
Monophthongierung von [ai]
['ru.maxa].
(mhd. i) zu [ a : ]
ist nur im absoluten Aus-
laut seltener Nbff. bezeugt. 90
'wieder' [ w i d s ] ;
91
'ein bißchen', das oft ohne 'ein' in der Bedeutung von 'etwas' auftritt, be-
Nbff.
[widB, wira, wira, wiraj, wedB w u ] ,
zeugt die in der MVPf. vorherrschende Diminutivendung des Sing. - [al] / - [}]
(Pf.Wb. I, 943f., K. 5 2 ) bei einsilbigen Wörtern, die weder auf Vokal
noch auf [r]-Laut oder
[1] auslauten. Für mehrsilbige Diminutive (nicht
eingeschlossen einsilbige in Komposita) und solche auf Vokal oder
[r] -Laut
gilt - [la]. Für solche auf -[1] gilt -[ga] / - [ J a ] . Die Pl.-Endung der Diminutive ist allg. - [ g e ] / - (Jb]. Obwohl die Sing.-Endung -[la] im PI. nie beibe-
Gimmeldingen ,2
ore " h e l f e 2 ! • , 3 g r u m , 2 b e : r e 'hage 1 ! ,3
2
2
2
3
2
,2
101
orer "ha'fle 2 1 ^ o : 1 1 2 n e t 2 t
,2
,2
orer
3
n "wiqrt rum, mahe 4. h a ' " jo: 1 ala dr kan mo:l " m i d r 2 1 1 2 3 2 i 21 2 2 ge: ^ ne t ' ala de hot mr ba: anre la t I hot mr "a: 2.i 2 1 2 3 2 noh was I ge' lernt 4 do *wa:re 'wire e "bist n " anre 'mo:de 2 l 2 un so " ^ w a ' d r 2 ! ^ n e ^ t *do:*l *de dan hot mr ' , 2 imr 'edwas 2 I 1 , ,3 2, .21 .2 . 2+ . 2 , 21 1. 2 1. . .,2 2i de cu:ge, lernt 4- net wo:r T des wa: I je se:r , indere sant ^ 2
12
bisl
wa'l ''iwe'ra:l 2 I 3 2 1 2 2a 1 3 anrj gjaft 'worde is 4- ' net wo:r T so mem " f u : r -
94 und so weiter, nicht? Da . . . da , dann hat man immer etwas 95 96 97 dazugelernt , nicht wahr? Das war ja sehr interessant, weil überall 98 bißchen anders geschafft worden ist, nicht wahr? So mit dem Fuhr-
Mode
92 93
94 95
96 97 98
93
halten wird, d.h. vor der eigentlichen Endung steht, wird -[sl] / - [ l ] nach Dentalen, Alveolaren (ausgenommen [1] und [r]-Laut) und Palatoalveolaren bewahrt. Es entsteht daher in dieser Umgebung die Endung -[alijB] / -[alfe] (-[(gB] /-[IJb] ). Einmaliges [bis53] bei Sp. 2 gilt als Ausnahme; vgl. K. 2 im Anhang. Indiv. Inkogruenz im Genus: f > m. Wie durch S p ^ nachgewiesen tritt [moida] auch im Sing, mit [a]-Endung auf. 'Mode(n)' gilt daher als ein relativ spät aus der Umg./Hspr. übernommenes Wort, das ma. im Sing, im absoluten Auslaut stehendes '-e' beibehält. Häufung von gleichem oder sinngleichem Vokabular, bes. von Adv. und Pron. ist des öfteren nachgewiesen. In Pronominaladv. wird vortoniges mhd. ä vor Kons, zu [a] abgeschwächt und vor Vokal synkopiert: [dsdsu:] 'dazu'; [drum] 'darum'; vgl. P H O NAI 11, Anm. 13. Formen die [do]- vor Kons, aufweisen, sind sehr selten und stehen unter hspr. Einfluß. Jüngeres umg. beeinflußtes [ s e a ] 'sehr' ist neben älterem ma. 'arg' nur selten nachgewiesen. Verschleppung der Silbengrenze. Assimilation - r d - > - [r] - ist nur in 'werden, geworden' nachgewiesen. Formen ohne Assimilation gelten als umg.
102
Dieter Karch OQ ,waeik
nv
^
Ju:l n o j _ i )
100 'ium.ge: - i§
naxbB101
hap dsum ' b a i j b i : l - i§ w o kaum aus da
khat
- d a 1 0 2 ' r o : d , k e : h : 1 0 3 frids - d a e i 1 0 4
hot g s a g t 1 0 5 - dB w o : - am ' J b o : d j o : i 1 0 6 ^ s 9 hodBS so im graids k^at - daw hot imB so:n 'hegsa, Jus g r i ? t 1 0 7 - ?o:n do . 108 . 109 - , t 1 1 0 111 e . , 1 1 2 se:dB - du fo:Jt nunB ms megsrrve feit - un maxft mB den mo: 193 koin ? u n e -
werk
99
auch umgehen. Ich
100
j a ' h e w i $ 1 1 4 gsaxt -
habe zum Beispiel, ich war kaum aus der
Schule, nur einen N a c h b a r 1 0 1 gehabt, d e n 1 0 2 R o t k ö h l e r 1 0 3 Fritz, d e r 1 0 4 hat gesagt 1 0 ^ . . . der war . . . im S p ä t j a h r 1 0 ' ' so hat er's so im Kreuz ge-
99
s. S. 77 unter 'Fuhrwerk'.
100
'ich' [15]; Nbff. [i 9 l if. ij. J.
101 102
104
efl.
Zu bestimmtem Artikel mit Personen- und Verwandtschaftsnamen s. PHONAI
103
5l
[ n a x ] - umg.; [nox]- ma. 11, Anm. 47.
Die Wortfolge Familienname-Vorname wird ma. zumeist eingehalten. Zur unmittelbaren Wiederholung des Subj. oder Obj. durch ein Demonstrativpron., Personalpron. usw. s. PHONAI
105
11, Anm. 151.
Erhaltung mhd. Kürze in '(er) sagt' (wenn a nicht umgelautet) und '(er hat) gesagt' gilt als Ausnahme.
106
Unterbleiben des Umlauts i n ' s p ä t ' w i r d von B E R T R A M
(§ 5 3 ) allg. für die
MVPf. nachgewiesen. In diesen Maa. gilt hspr. beeinflußtes [Jbe:t] als die jüngere Form neben
[Jbo:t].
107
s. S. 78f. unter 'kriegen' (1).
108
Schwund von mhd. g, sonst nur in intervokalischer Stellung als Ausnahme nachgewiesen, ist hier auf Kontraktion zurückzuführen.
109
'du' [du:] ( Nbff.
[du, da] ) schwindet in Kontraktion, wenn das Verhält-
nis durch direkte Rede klargestellt ist; vgl. PHONAI 110
se s. PHONAI 111
11, Anm. 6 6 .
Zum Unterbleiben des Vokalwechsels bei den st. Verben der 6. und 7. Klas11, Anm. 79.
s. S. 79f. unter 'Meckenheim'. Es wird nur auf die Entwicklung pfälz. ON.
Gimmeldingen , 2 werk ah 'um.ge: H
1
ih hap cum "^ba^Jbisl 2 1 1 ih wa 3 ka u m a u s de
• 2 Ju:l 2 l ^nor n '^nahbr 1 kat 1 ! Xde "'roid^keilr fric 2 I " 2 der hot gsagt21 Xdr wa: em " 3 Jbo:d, 2 jo:r se11 ^hodrs so im ' 2 gra'c kat 1 ^ 1 der hot 'imr so:n • ,3 hegse, 2 Jus griht 2 j ' 3 o:n do se:dr 2 l Xdu fa:Jt - 3 n u n r 2 l 2 ins 'megemr - 3 f e l t 2 | 1 un 2 3 2 11 2 21 mahjt mr den ' mo:rhe kom ' unr I ja "hewih gsaht I ,2
107 habt. Der hat immer so einen Hexenschuß gekriegt er
108
: "Du
109
fährst
110
. Und da sagt
(hi)nunter ins Meckenheimer 111 Feld 1 1 2 und
machst mir den Morgen Korn unter** 3 ." - "Ja", habe 1
112 113 114
ich gesagt,
hingewiesen. Andere ON. (ausländische ON. werden wie ausländische geographische Bezeichnungen mit eingedeutschter Schreibung in den hspr. Texten wiedergegeben) werden, obwohl sie als hspr. Vokabular gelten, das ma. artikuliert wird, nur dann mit Anm. versehen, wenn sie der ma. Artikulation nicht entsprechen. 'Feld' indiv. für 'Gemarkung'. s. S. 83 unter 'untermachen'. Umlaut in der 1. Pers.Sing.lnd.Präs. von 'haben' ist neben [hap] und ['hawi§] nur noch durch die Sprecher der GMa. nachgewiesen. Mit der Erklärung des Umlauts schließe ich mich BERTRAM (§ 37) an, der diese Entwicklung durch häufige Enklise des Pron. 'ich' erklärt: ['hawi$] > ['hewiij]. Daneben ist auch die normalisierende Wirkung des pl. [hen] '(wir sie) haben/(ihr) habt' nicht zu vergessen. Unter umg./hspr. Einfluß ist nun wieder eine Gegenbewegung im Gange (wie ich 1970 feststellen konnte, hauptsächlich bei der jüngeren Generation), die auf den Tonbändern durch die jüngeren Formen [hap] und f'hawi?] bezeugt ist. Schon z.Zt. von BERTRAMS Abfrage (1933-34) liegt Gimmeldingen in einem schmalen an der Mittelhaardt bis nach Forst vorspringenden Streifen, der sich von dem südl. [hep]-Gebiet absetzt. Es ist also neben umg./hspr. Einfluß auch mit der Einwirkung von Nachbarmaa., in denen damals schon [hap] /['hawi5] gilt, zu rechnen.
104
Dieter K a r c h 15 hep jo nox "gönnet g s e : t k ^ a t 1 1 5 - seid« des maxt n i g s * 1 ^ - du w e i j t Jun w i : s gamaxt wseit - - seidB du d a e u f f t 1 1 7 bai daim fadu daheim dox nox net se:a - horai g s a : t - du "losdi? jo dox net se:s - no se:de un no do seijt 118 3 du: m e u an ?agB fol
kojn - un do har ^ m i ? ,?a' lei 'naus-
.gfigt mim ?ogs - - nunc
125
ins - ans - megamu
feit - un do hap 15 den mouga koin 'unfcga.maxt - - ?un no: hot - on da ? s e : i n 1 1 9 h a i 1 2 0 w g s a : t - du mujt blo:s '?uf,basa WDmB kojn seit h o j ^ g s a i t - das mB 'iwa'ral 'hfi.kumt dasam l o i j t 1 2 1 - s o feil koin n i m j 1 2 2 mit - ?un des mus dv toija un w o n v s s bis) "iwri? hojt ?un do seijds noix - h o i ^ g s a i t - - ?un i? h a p ^ s o gamax 123 - un wi: di ?ae: in k u m a ^ i / horai g s a i t -
"ich habe ja noch gar nicht gesät g e h a b t ^ S a g t er: "Das macht nichtsDu
weißt schon, wie's gemacht wird." Sagt er: "Du d a r f s t ^ 7
bei deinem Vater daheim doch noch nicht säen." Hat er gesagt: "Der läßt dich ja doch nicht säen." Nach(her) sagt er: "Und nach(her) da säst du mir einen Acker voll 118 Korn." Und da hat er mich allein (hi)naus25 geschickt, mit dem Ochsen, (hi)nunter i . . . ins . . . ins Meckenheimer
115 116 117
118 119 120
Zur Bildung des Plusquamperf. s. PHONAI 11, Anm. 247. s. S. 79 unter 'machen'. Auch bei der l.Pers.Sing.Ind.Präs. von 'dürfen' ist wie bei 'haben' das [1] des enklitischen [ig] als Ursache des Umlauts anzusehen. Die 2./3.Pers. wird dann analog dazu gebildet: [daeafjt] / [ d a e i f j t ] - [daeaf] / [ d a e i f ] , 'voll' tritt manchmal als Füllwort auf. Schon in mhd. Zeit tritt erne als Nbf. auf. Sp.^ verspricht sich hier, er meint die Zeit der Aussaat. Durch Kontraktion erscheint in der GMa. der durch d-Rhotazismus entstan-
105
Gimmeldingen 2
3 2 2 2 2 1 2 ih hep jo noh 'ga:,net ' gse:t kat 4- ' se:dr I des ' maht
nigs 2 l 2 du - 3 we:Jt Jun 2 l 2 wi:s ge"maht w e r t 1 ! ' ^ d r 1 ! ba 1 da'm 'fadr de'he:m '^doh noh net ,2 losdih
Xdu
2 deif/t
'^horer " 2 gsa:t 2 l *dr
jo '^doh net 'se:e 2 l ^no "|2se:dr^ I *un no do 2 se:Jt
'^du me:r 2 l ^en 'agr fol ^ k o r n 1 ! 1 un do 'höre mih , 2 a ' ' l e : '"na u s2„n ,2\ 2 . .3 21 .2 21 1. I i i ,2 , gjigt I mim ogs I nunr I . . . ins I ens megemer '^felt 2 l *un do hap ^ih den 'mo:rhe " 2 korn '^unrge^maht 2 ^
x un
no:
• 2 h o t 2 t Xan de - 2 e : r n 2 t ^ o r - 2 gsa:t 2 l Xdu muft 2 blo:s "''uf , 2 base 2 I 3 2 2 12 12 wamr 'körn se:t 2 iI 1hör ' 2gsa:t 21I 2 das mr 'iwe'ral " hi:, kumt I da^
^ I
1
'i
A
4
sem" lagt I so fe:l " korn nimj mit I un 1 i un wan se 'bisl
3
A
A
des mus dr "laije 4-
2 1 2 3 2 1 2 2 2 iwrih hojt I un do se:Jc ' no:h 4- h ö r ' gsa:t 4- un
ih hap so *ge" 2 mah 2 l *un wi: di '^e:rn
, 2 kume
ij 1 1
,2 horer
"gsa:t 2 l
Feld. Und da habe ich den Morgen Korn untergemacht. Und nach(her) hat. . . an der E r n t e 1 1 9 hat e r 1 2 0 gesagt: "Du mußt bloß aufpassen, wenn man Korn sät", hat er gesagt, "daß man überall hinkommt, daß einem langt
121
. So viel Korn nimmst
122
mit, und das muß dir langen.
Und wenn so bißchen übrig hast und da säst's nach", hat er gesagt. Und 123 ich habe so gemacht . Und wie die Ernte gekommen ist, hat er gesagt:
dene [r]-Laut, allerdings nur in der häufigen Verbindung 'hat er', im Auslaut: [hot si] > [hodB] > [horai] > [hora] > [hol]. Da? einmalige [hol] '(er) hat' bei Sp. j ist mit der häufigen Verwendung von [hoi] 'hat er' zu erklären. 121 122 123
s. S. 79 unter 'langen'. Entwicklung von mhd. s t > Q] im In- und Auslaut ist in '(er) ist' und sonst nur in Nbff. nachgewiesen. Zu Ellipse von 'du' s. Anm. 109. Wpf. Apokope von [t] der schw.Part.II-Endung ist nur bei'gemacht'als Nbf. nachgewiesen.
106
Dieter Karch soai J e : n a ? a g n fol k a m ' h e w i § n o x k e n n 1 2 4 k ^ a t -
h 2 5 (Lachen) - w u : n 1 2 5 'le:j,bu: g s e : t h o / t 1 2 6 hol gsa: t - h a 2 5 ha ha ha ha ha ha hi (Lachen) - na ?un des horam ?a: weÖB - Jbas 127 gamax - na wo: J - das mB - das mB - hat des 'selbjdeni9 maxa 128 dfcjfa un g e l - u n n a - 7un s o : hot mB s o : fajl:dna ? a e : i w a d a
net w o : i - di hot mB bai ?on r a lait net w o : j - hot rrm m e : i 129 A. SP-!
maxa kena
iols wi
dahe:m nox - na - - j a
j a : haei faaikal - ?i:j sin j o windsB -
A.
ja -
Sp.j
fadse:li) m o : l bisija fun da 'windsB, a : w a t j a fun d e n a wirjBt '76:, lega un s o w a i r a j ja ja -
124 " S o einen schönen Acker voll Korn habe ich noch keiner gehabt." 2S 12S 1 'yft is h (Lachen) "Wo ein Lehrbub gesät hast , hat er gesagt ha ha ha ha ha ha he hi (Lachen). Na, und das hat einem auch wieder Spaß gemacht, nicht wahr, daß man . . . daß man hat das selbständig 128 dürfen. Und gelt
127
machen
, und nicht, und so hat man so verschiedene Arbeiten,
nicht wahr, die hat man bei anderen Leuten, nicht wahr, hat man mehr
124
Rheinischer Akkusativ (Nom. für Akk.) tritt in den Maa. selten auf (mitunter durch weitere Abschwächung von [B] '-er' zu [a], und daher Ausgleich mit der Akk.-Endung [a] '-en'nicht erkennbar); vgl. PHONAI 11, Anm. 184.
125
Die Relativpartikel 'wo' (+ Relativpron.) gibt ma. oft das Relativpron. wieder. Zur Entwicklung mhd. ä > [u:] s. PHONAI 11, Anm. 297. [wo:] gilt in dieser Funktion als umg. artikulierte Form.
126
Entgl.; [hot] ma.
127
Ein Wort, dessen hspr. (für umg. Herkunft gilt dieselbe Erklärung) Herkunft
107
Gimmeldingen 2 2 1 3 2L 2 1 so:n 'Jeale ' agr fol ' korn I ' hewih noh "kenr kat I . . .2 wu:n ' .3 le:r, 2 bu: gse:t hojt21I 1hör '2 jpa:t. . .1i 2 na un des 'horem ' 3a: ' 2wedr 21I ' 2 Jbas
ge'mah 2 1 *ne " 2 w o : r 2 t - 1 d a s mr 1 1 -1 das mr 1 1 1 hot 2 des " SElb.2Jdenih "mähe 'di:rfe 2 l*un
,2
g e l 2 t *un
,2
n e 2 t *un 2 so: hot mr so: 1 fe , 2 fi:dne "e:rwcde 2 1
-1
1
net w o ^ t
di
-2
hot mr 1 1 ^ a 1 - 2 anre la l t 2 l " 2 net w o : r 2 t ^ o t mr .2
me.-r 2
'mahe 'kene i
2
2
als wi W ^ h e s m ! ^ o h U W t
1
^a !
A ^a1!
Sp.j A Sp.j
2
ja fun "dene
,3
wiqrt 'a:, 2 lehe 2 l J un so " 2 wa'rer 2 l
A
129 machen können als wie
daheim, noch nicht? Ja.
A.
Ja, Herr Ferckel. Ihr sind ja Winzer?
Sp.j
Ja.
A.
Erzählen (ein)mal bißchen von der Winzerarbeit.
Sp • l
Ja. von den Wingerten anlegen und so weiter.
A.
Ja, ja.
128 129
rein lautlich nicht zu beweisen ist, wird in der Folge durch diese Anm.-Zahl gekennzeichnet. Mit Ausnahme der landwirtschaftlichen Fachspr. (Anm. 150 und 151) wird die Herkunft entlehnten Vokabulars, ob es nun wie z.B. bei Sp.j aus dem Schneiderhandwerk oder bei Sp.j aus dem Dreherhandwerk stammt, nicht gesondert angegeben, sondern dem hspr. Wortschatz eingestuft. 'gelt' hat dieselbe Funktion wie 'nicht (wahr)? '. Es ist jedoch weit seltener. Zu 'als wie' bei Vergleichen s. PHONAI 11, Anm. 312.
108
Dieter Karch
Sp.j
ja -
A.
bida -
Sp.^
windBS* 30 nat - hemB garo: t 1 3 1 - '?o,lo: im 'fri:jd:j 1 3 2 s i n ^ s a noxB
halt
gsedst wo:ra* 3 3 un so waira - ja - - - ?un iolda wigBt
h o d s * 3 4 jo imB k^at - den hot mu imB '?aus,haga* 35 misa* 3 6 137 ?un ?ols wira juq maxa 9
- nat - fri:B wo:s ?awB so: - do wiuda
h
in di:^a - '?aus,k agda wir)Bt - sin di glai9 widB gsedst wora 138 gamaxt worra - so sin da e:ift 'frirgrum.beira Jdek "nSf.gJdegt wo:ra - un won di 'frkgrum.beira haus 139 woai 140 141 un do i j gle: 'r5f ,kuma - un do w a : des Jdik feit pa: jo:ra loq 'gle:,agB - wa'rum 142 - da gle: hot m t ?a gabrauxt -
Sp.j
Ja.
A.
Bitte.
Sp.j
Winters*3®, nicht, haben wir gerodet* 3 *. Allo, im Frühjahr* 3 2 sind sie nachher halt gesetzt worden* 3 3 und so weiter. Ja, und alten Wingert hat's* 3 4 ja immer gehabt. Den hat man immer aushacken* 3 ^ müssen* 3 ^ und als wieder jung machen 137 , nicht? Früher war's aber so: da wurde
130 131 132
133 134 135 136
Zu adv. Gen. für Akk. bei Zeitangaben s. PHONAI 11, Anm. 42. Kontraktion homorganer Laute ist im Auslaut oft bezeugt; vgl. PHONAI 11, Anm. 144. Gimmeldingen und Mutterstadt unterscheiden sich hier wortgeographisch: 'Frühjahr' (G)/'Frühling' (M). Die GMa. folgt dabei einem Großteil der VPf. (DWA IV), wogegen die MMa. die in diesem Raum mehrfach bezeugte Nbf. aufweist. Dehnung vor [r]-Laut ist nur in der GMa. und dann nur in 'werden, geworden' nachgewiesen. s. S. 77 unter 'haben'. s. S. 76 unter 'aushacken'. Wenn mhd. üe (normale Entwicklung mhd. üe > [i;] außer vor [r]-Laut
Gimmeldingen sp.j
109
V i
A Sp^
^windrs 1 ! 1 n e t 2 t ^ h e m r g e " 2 r o : t 2 | ^ a . l o - 1 ! ^ m -^frii.jorr 1 1 ^ i n se ,2
nohr halt
-3
gsect W r e 1 1 ^ n
2
so "wa're 1 1 V U
X
un
,2
alde "^wirirt 1 !
1
hoc jo " 2 i m r k a t 2 l 1 d e n hot mr "imr " 2 a l l s 1 hage 'mise 1 1 1 2 . , . .3- 2 , .111 2 + i2 f • 1 .2 .3 21 2 , un als wire jug mahe I net T fri:r wa:s awr so: I do " , 3 wurde 2 I
2
in - 3 di: 2 . . .1 " 3 a u s, 2 kagde ' w i q r t 2 t
2
sin
1
di 2 gla'h "widr gsect ' w o r e 1 !
"2Jdek ge'^maht ^ w o r r e 1 ! 2 so sin de "e:rjt 2 l " 2 fri:Agnini, 2 be:re "na'.gjdegt 'woire 1 4 ^un wan di " 3 fri: 2 grum, 3 be:re ha u s X
un do i j - 3 gle: ^ra'.kume 1 j
2
u n do ! w a : des 2 Jdik
-3
2
wa:n2l
f e l t 2 l 2 pa:
'jo:re laq " g l e i / a g r 1 ! ^ w a ^ r u m 3 ! 2 de gle: hot mr " 3 a g e , 2 b r a u h t 2 t
in die . . .
9
den, Stöcke
ausgehackten Wingerte . . . sind die gleich wieder gesetzt wor138 gemacht worden. So sind da erst Frühgrundbirnen ( h i -
neingesteckt worden. Und wenn die Frühgrundbirnen h i e r j a u s 1 3 9 waren, und da ist Klee (he)reingekommen 1 4 0 . Und da war das Stück Feld p a a r 1 4 1 Jahre lang Kleeacker. Warum 1 4 2 ? Den Klee hat man auch gebraucht,
137 138 139 140 141
142
oder N) hspr. gekürzt wird, tritt auch ma. Kürzung ein; vgl. PHONAI 11, A n n . 39. s. S. 78 unter 'jung machen'. s. S. 82 unter 'Stock'. s. S. 78 unter 'haußen sein'. Ma. werden richtungsanzeigende Vorsilben wie 'hin-' und 'her-' oft recht willkürlich verwendet; vgl. PHONAI 11, Anm. 522. Schwund von [j] nach Langvokal ist mitunter in 'paar', 'gar' und 'hier' nachgewiesen. Daneben bestehen Formen die [i] bewahren, 'ein paar' wird oft als 'paar' wiedergegeben. Zu 'warum' mit Hauptsatz s. PHONAI 11, Anm. 193.
110
Dieter Karch wail mB a x fi: ? k^at hot - net wo:i - jerdu w i n s B 1 4 3 hot a x fl: k^at - un do: hot mu da gle: ?a: gabrauxt - un don w e n 144 dae:i 'glei.agu wirai Jle?t in holt w a : - 'woisi? - don ij widB 145 garo:t wo:ra - hait if des ?onBjt - hoit waeit de wiijut 146 'rumga.maxt - ?un waejt jug gamaxt - ?un waeit fagift un so wai-
rai - ja - obs aw« gu:t ij - faei
147
deja 'ionari f r o x - daei bo:da wlit djt
150
di 'dsu:,kunft - deja "?Dnari froac -
148
- da - bo:da wlit ,rerwa'mi:t
151
daduj?
149
'?ausga,boi-
- ja - ?un daei wii]Bt hot 'we:nige
' w i d B j d o n d s . g r a f t 1 5 1 - ?ols wi: frinj - - frire w o : n 1 5 2 na'di:ili§ - me:j Jle^da - haeibjt 1 5 3 - w i : 1 5 4 - hoit - - di Jnega m da jo:ra ,noindsahuned'segs bis d s e m 1 5 5 - w o Jle^t - da w o r a m 1 5 6 ?oj di weil man auch Vieh gehabt hat, nicht wahr? Jeder Winzer 1 4 3 hat auch Vieh gehabt, und da hat man den Klee auch gebraucht. Und dann wenn der Kleeacker wieder schlecht in . . . halt war, wasig 1 4 4 , dann ist wieder gerodet worden. Heute ist das anders 1 4 5 ; heute wird der Wingert (he)rumgemacht und wird jung gemacht. Und wird vergiftet 1 4 6 und so weiter. Ja, ob's aber gut ist, f ü r 1 4 7 die Zukunft, das ist eine andere Frage,
143
144 145 146 147
Entgegengesetzt der Entwicklung [ns] > [ n d s ] im Auslaut von Nbff. (Anm. 279) und ausnahmsweise [s] > [ d s ] bei Sp.j im Auslaut ist die Entwicklung [nds] > [ns] im Inlaut von Nbff. nachgewiesen. Diese Abschwächung von [ds] tritt neben seiner Bewahrung allerdings nur voi schwachtonigen [a] und [b] auf. s. S. 83 unter 'wasig'. [t] gilt als Sproßkons. s. S. 83 unter 'vergiften'. 'für' [ft>] ( Nbff. [fasj, foj] )tritt nur in 'dafür' mit Langvokal auf: [dafou],
148 149 150
Umg.; [waeit] ma. - [diU9] umg.; -[doj9] ma. Aus der landwirtschaftlichen Fachspr. übernommenes Wort, das volksetymo-
Gimmeldingen 1
wa 1 l mr 2 a : h - 3 f i : h 2 kat
1
111
h o t U '2net wo:r2t
,2
je:dr "winsr 1 h o t a:h
• 3 fi: 2 k a t U ^un do: hot mr de 2 gle: - 3 a: g e , 2 b r a u h t U *un , 4 d a n 3 l 3 w e n 2 3 2 1 2 2 3 2 2 ) 3 2 de:r " gle:,agr I 1 wirer Jleht in 'halt wa: I 1 wa: sih I ' dan i j 'widr ge'ro:t ' w o : r e U ^ h a ' t if ^ e s ^ a n r j t 1 1 2 h a ' t 1 1 S v e r t dr 3
2
" rumge, maht
2
2
I un wert
-3
1
,2
wiqrt
2
jui] g e ^ m a h t 1 ^un w e r t fe"gift 2 l 1 u n ..2 i so wa -
rer 2 I V 1 1 2 ° b & " a w r " 3 gu=t 2 i j 1 1 2 f e r di - , 3 c u : , 2 k u n f t 2 I , 2 d e j e
,,3
ane2-
ri fro:h 2 -l^ d e / e • , 3 a n e 1 r i 2 f r o : h 2 4 - 1 d e r ^ b o i d e 1 1 2 wirt de'durh " ^ " s g e . b a 1 dlt 1 1 1 d e 1 l
,2
b o : d e wirt , 3 r e : w e - 4 m i : t 4 l 2 j a 2 I 2 u n der " N v i q r t 2 ! ,2 2
2
1
" w i d r j d a n c . g r a f t 1 als wi: " f r i i r ! 'Jlehde h e r b j t 2 !
-3
,3
2
,4
we:nihr
f r i : r w a : n na' di:rlih I " 3 me:r
3
wi: 2 h a 1 t 2 I 2 di - , 3 Jnege 2 in de 'jo:re 1 1, 2 na'n-
cehunrd , 3 segs 2 1 ^ i s ^ c e m 1 ! ^ a ^ J l e h t U
X
de "^worein 2 ! 2 or di
148 das ist eine andere Frage. Der Boden wird 1 0
t e l t ' . Der Boden wird rebenmüde Widerstandskraft
W
151
151
149 dadurch
ausgebeu-
. Ja, und der Wingert hat weniger
, als wie früher. Früher w a r e n 1 5 2 natürlich mehr
schlechte H e r b s t e 1 5 3 w i e 1 5 4 heute. Die Schnecken in den Jahren neunzehnhundertsechs bis z e h n 1 5 5 : war schlecht. Der W u r m 1 5 6 oder die
151 152 153 154
155 156
logisch umgedeutet ('-beutet' > '-beutelt') aber nur teilweise ma. artikuliert wird: - [boid\t] umg.i -[baidlt] ma. Aus der landwirtschaftlichen Fachspr. übernommenes Wort, das der Ma. angeglichen wird. 'es ist' oder Formen von 'sein' geben mitunter 'es gibt' wieder. s. S. 78 unter 'Herbst' (1). Die Vergleichspartikel beim Komp. ist ma. zumeist 'wie'. Die Maa. unterscheiden dabei nicht, ob der Komp. adv. oder durch Endung ausgedrückt wird. Uitig.; [dse:] ma. s. S. 83 unter 'Wurm'. Sproßvokale treten manchmal zwischen schwer auszusprechender Doppelkonsonanz auf; vgl. PHONAI 11, Anm. 314.
Dieter Karch
112 .paei'nof.bra:
157
haj ?olas ka'but
158
gamaxt - - hait mit dena ba'kempfuijs-
,mid} 1 5 9 is des d i i ] 1 6 0 Jun bese - ij daei haeibft Jun si9arai 127 - w e n ^ s a .ioirugB'maisa bli:jan di wirfBt - dasa gu:t fabli:jan das drauwa '?6:,wagsa 1 6 1 - kenan - i j daw haeibjt 'so:sa,sa:xa 1 6 2 wi: 127 163 gsisBt - w e n ke '?u:n,waerai 'räf.kumt - - fri:e wd: dez JlimB - - da hawan di lait dox des no net g a k e n t 1 6 4 mit dem Jbridsa - di hawan ?e:j/t gjbridst WDn^so Jbo:t w a : - - so'Idij di wigBt gsunt WD:n - na - a: la und da h e n ^ s a gsat - no fv w a s 1 6 5 don Jbridsa - du gejt jo ?a:x net dsum d o g d B 1 6 6 - wont 25 net groqk bejt - - net wo:i - h (Atemholen) - ?o:n da brauxt mB dox nigs sa maxa - nox w 3 J " ^ g u : t 1 6 7 wedB -?arwe di .paea'noj.bra: if 'iufga.drasira 1 5 1 - m a 1 6 8 Je.-na d a o c 1 6 9 - ?un do sin di w i i p t
Peronospora
157
hat alles kaputt
158
gemacht. Heute mit den Bekämpfungs-
9
mitteln*"* ist das Ding^® schon besser; ist der Herbst schon sicherer. Wenn sie einigermaßen 127 blühen, die Wingerte, daß sie gut verblühen, daß Trauben anwachsen^^ können, ist der Herbst s o z u s a g e n ^ 2 wie gesichert 127 , wenn kein Unwetter 163 (he)reinkommt. Früher war das 164 schlimmer, da haben die Leute doch das noch nicht gekannt , mit
157 158 159 160 161 162 163
s. S. 81 unter'Peronospora'. Synkope von schwachtonigem [d]. s. S. 78 unter 'kaputt' (1). s . Anm. 150; -[mpf]- umg.; -[mf]- ma. s. S. 76 unter 'Ding'. s. S. 75 unter 'anwachsen'. 'zu' [dsa]; Nbff. [dsu:, dsu, dsu-, sa, s]. Hspr. Wort nur teilweise ma. artikuliert; [u:n]-umg.; [ü:]- ma.
Gimmeldingen .per'^noj^bra:2! 'hör "3ales
a
2ka,3but
3
, midi 2wen
I is des dir) j u n " besr se ^a'nihr'ma^e
X das , 2 d r a u w e
2
113
ge,2mahtU
2 h a ' t 2 l 2mit
"dene2l
^be'^kemfuqs3 1
2
I if der herb/t Jun "' siherer I
' , 4 b l i : j e n 3 l 2 di
-,3a:,2wagse "kenen2l
" w i q r t 2 1 ^dase 2 g u : t f e " 3 b l i : j e n 2 I
X iJ 2 d e r
' 3 h e r b j t 2 I 4 , 2 s o : s e , s a : h e " 3 wi:
'gsihrt 2 1 J w e n k e " 3 u - . n ( 2 w e r e r ' r a ' . k u m t 1 ! " , 3 fri:r 2 w a : d e s 2 l 3 X 1 j * 21 2 3 2 2 2 ' Jlimr I da "hawen di ' la't I doh ' des no net ge' k e n t I mit a 2 1 2 3 3 2 3 2 1 dem " Jbrice 4 di 'hawen e:rjt ' gjbrict I wan so " J b o : t wa: 4' s o ^ l a g di 'wiqrt " 4 gsunt
2wa:n2l
^ne
was dan ' , 2 [ b r i c e 2 l ^du gejt j o 3
net ' g r a q k
2
I ^un de hen se " 2 gsat* I ' n o fr 2a:h
n e t cum
2(3 2 bejt I n e t wo:r t . . .
doh nigs se 'mahe
-,3dogdr'
I 2want
3 2 o:n de "bra u ht mr
X I 2 1 3 2 X 2 2 I noh e j ' gu:t 'wedr I " a:wr di , per' no/.bra: I
h i ' , 3 u f g e , 2 d r e : r e 2 I ' m e ' 3 J e : n e ' d a : h 2 l ^un do sin di
,2wiqrt
dem Spritzen. Die haben erst gespritzt, wenn's zu spät war. Solange die Wingerte gesund waren, nicht, alla, und da haben sie gesagt: "Na, für w a s 1 ^ denn spritzen?
Du gehst ja auch nicht zum D o k t o r 1 6 6 , wenn du
nicht krank bist, nicht wahr? " h
25
(Atemholen) " U n d da braucht man 1 f\1
doch nichts zu machen. Noch ist gutes
Wetter." Aber die Peronospora
ist a u f g e t r e t e n 1 5 1 , e i n e m 1 6 8 schönen T a g 1 6 9 . Und da sind die Wingerte
164
Zu "Rücku m i a u t " im Part.II s. PHON AI 11, Anm. 337.
165
Präp. + 'was' für hspr. Pronominaladv., das wohl als zu abstrakt angesehen wird.
166
Abschwächung von im Schwachton stehenden
167
Apokope von Adj.-Endungen ist nur in Nbff. nachgewiesen.
foj]
zu
[b],
168
Assimilation im Sandhi:
169
s. S. 82f. unter 'Tag'. Indiv. Verwendung des Dat. für den Gen.
[onams] > [ m s ] 'an einem'.
114
Dieter Karch gmids 'ro|di§ 1 7 0 g a w e s t 1 7 1 - diu5 di: .psei'noj.bra: - 7un don is di ,pasj'noJ,bra: ?nn di drauwa kuma - un do sin di: - ij di 'le172 ra,be;j,grDi]gat
kuma - un do sin di drauwa '?ab,gJdo:j-
W9
151
- ganau wi: di blaerai ja nosct hods nigs gewa - do wa:-
ran
173
'mDiKj.mo:! an wii)Bt fol drauwa k h nqga - un bis da haeib/t 1 7 4
wa: - w a : ?olas daei - - ?Dlas ,rab|'daej 175 - - ja - w a s hait ni?t m e u ba'siut sa Jlim - misds gra:t e m mo:l M e i l a
1 27
mam Jbri-
dsa - net wo:i - ?aw® hait kumt des fajt 'nimi fo:j - - hait 1 lf\ wasit da hawbjt sigaraj garedat du:i? di ba'kempfuqs.mid} - un 177 wail ? a x di ?ol gawist
hen - di wisi) jeds won ms
Jbridst - iriB mus di gsunda wiijBt 17Ä Jbridsa - net di groqga - 'wena,mo:l di groqgat drin sidst in da wiqBt - i j nigs me: dsa maxa - do koniB /bridsa nox un n o x 1 7 9 - un ganz rostig
170
gewesen
171
. Durch die Peronospora. Und dann ist die
Peronospora an die Trauben gekommen. Und da sind die . . . ist die Le172 derbeerenkrankheit
gekommen, und da sind die Trauben abgestor-
151
b e n , genau wie die Blätter. Ja, nach(her) hat's nichts gegeben, da wa173 174 ren manchmal ein Wingert voll Trauben gehangen, und bis der Herbst 175 . Ja, was heute nicht mehr passiert. war, war alles dürr, alles rappeldürr 127 So schlimm. . . müßt's gerade einer (ein)mal verfehlen , mit dem Sprit-
170 171 172
173 174
s. S. 81 unter 'rostig'. Das schon in mhd. Zeit belegte gewest wird ma. als schw. Form bewahrt. Zu ma. -[st] « m h d . -stet u.a.) s. PHONAI 11, Anm. 48. s. S. 79 unter 'Lederbeerenkrankheit', -[grorigat] weist neben Verschleppung der Silbengrenze auch Abschwächung von unter schwachem Druck stehendem '- heit' nach. Inkongruenz im Numerus ist sowohl zwischen Subj. und Präd. als auch zwischen anderen Satzteilen nachgewiesen. s. S. 78 unter 'Herbst' (2).
Gimmeldingen
115
ganc "'rojdih g e ' w e s t 2 ! *durh di: ,per''^noJ,bra: 2 1 ^un dan is di ,per' 2 no;,bra:
X
an di " 3 d r a u 2 w e 'kume 1 ! J u n do sin * 2 di: 2 I ^ J di - 3 l e
re,^be:r,graj]get 'kume 1 ! ^un do sin di " 2 dra u we 1
w e ! ^ge'na
11
,2
,2
1
1
wi 1 i]rt fol
,3
ab,g/do:r
wi: di ' b l e r e r l ''ja ! n o : h t hoc nigs " g e w e 1 1 1 d o ' w a : -
ren '^manl^mo:! 1 1 1 en
2
,2 2
d r a u w e ^ k a i j g e 1 ! 1 u n bis de
" 2 herbjt Iii , , . 2 , 1 | ,4 . 2 , ...3 . 11 1. 11 1 .3, i 2 .. wa: I wa: ales der -J- ales , rabl der 4- ja I was ha t ruht me:r ba'si:rt 2 1 A
se Jlim 2 misc gra:t 'enr mo:l f r ' , 3 f e : l e 2 l 1 mem " 2 J b r i -
ce 2 I " 2 net w o : r 2 t ' ' a w r ^ h a ' t 2 ! 1 k u m t des fajt ^ n i m i f o : r H 2 h a ' t 2 1 2 1 3 2 XI w e r t de ' herb/t I siherer ge'redet I ' du:rh di be'kemfurjs.midl I un wa'l 2a.-h di al ge'^wist h e n 2 l
1
di " ,2 wisn jec 1 ! " 2 wan mr
/briet 1 ! ' m r mus di " 3 gsunde "'wirjrt ^Jbrice 1 ! 1 n e t di ' ^ g r a q g e H ,2
wene,mo:l di 'graqget
-3
drin 2 sict 2 l 2 in de " 4 w i q r t 3 I 1 iJ
^ n i g s 1 me: ce 'mahe 1 1 ' d o 'kamr '^Jbrice 1 1 ^ o h un ^ n o h 1 1 ' u n
zen, nicht wahr? Aber heute kommt das fast nicht mehr vor. Heute 17/i wird der Herbst sicherer gerettet , durch die Bekämpfungsmittel. Und weil auch die alle gewußt 177 haben . . . Die wissen jetzt, wann man spritzt. Man muß die gesunden Wingerte spritzen, nicht die kranken. 178 Wenn einmal die Krankheit d(a)rinnen sitzt , in den Wingerten, ist 179 nichts mehr zu machen. Da kann man spritzen, noch und noch , und
175 176 177 178 179
s. S. 81 unter 'rappeldürr'. 'retten* indiv. für 'garantieren*. Zur Artikulation s. Anm. 163; -[dat] umg.; -[t] ma. Im Part.II von 'wissen' liegt Angleichung des Stammvokals an den Inf. oder die Pl.-Formen des Präs. vor; vgl. BERTRAM, § 128. 'darin sitzen' indiv. für 'befallen'. Bei indiv. Bedeutungsverschiebungen ziehen die Mundartsprecher zumeist konkretes Vokabular dein abstrakten vor. s. S. 80 unter 'noch'.
116
Dieter Karch no hods ken wae:it me: - - so i/ des diq - ?un "wem? mi$ 180 dsu.rygei'imj - wa: ?Dn - im 'ju:'li: - a fra: - wu: des dsu'e:jjt 181 182 1 R3 Bkont hot - a fra: - des w a di olt koxan - - daera i:j mon 184 185 wa:ran - dsej wo: fri:B - moba Jmit - un Jbe:ÖB wa:r e i n a i n da 'ga:sfaw,rik in ' n a i j d a t 1 8 6 - nat - do horai Tax do: Q nox so JdigB d o : ^ a - ?aac so: 'Jmida.await gjaft - nat - - Tun di
fra: hot imB gsaxt - mi:i misij Jbridsa wnn di wii]Bt nox 187 gsunt sin - ?un di menu - di maija mene hen gsaxt des is net 'ne:di? - nox - ?un bis das - di: mo:l 'drö.kuma sin di menu ?un hen gjbridst 127 - un na w a s so Jbo:t - ?un di: fra: hot 'reg.dsaidig gjbridst - dena ?e:j wii]Bt hen 127 25 188 'raus.gjdoxa di w a : r a n w s i) - im sume so: grf: 189 wi: da '?e:,fai - un di ionara wa:ran ro:t - ?un 'rojdig fun laude
nach(her) hat's keinen Wert mehr. So ist das Ding. Und wenn ich mich zurückerinnere 180 , war an . . . im Juli eine Frau, wo zu das zuerst er181 182 183 kannt hat. Eine Frau. Das war die alte Kochen , der ihr Mann 184 185 war ein . . . der war früher (ein)mal ein Schmied , und später war 186 er nachher in der Gasfabrik in Neustadt , nicht? Da hat er auch, da Q noch so Stücke, d a . . . . . . Auch so Schmiedearbeit geschafft, nicht? Und die Frau hat immer gesagt: "Wir müssen spritzen, wenn die Wingerte noch
180 181 182
183
'sich zurückerinnern' indiv. für 'noch daran denken'. Zur Aussprache s. Anm. 163-, -[ryge'rnvB] umg.; -[nga'rinfc]. 'erkannt' umg.; 'gemerkt' ma. 'Frau' + Familienname wird, wenn es sich nicht um höhergestellte Persönlichkeiten handelt, ma. meistens durch den Familiennamen + Nachsilbe '-in' ausgedrückt, '-in' wird dabei zu [an] / [ij] abgeschwächt; vgl. Bad.Wb. II, 220. Umschreibung des Gen. durch den Dat.; vgl. PHONAI 11, Anm. 384.
Gimmeldingen no hoc k e n " 2 w e : r t 2
cu, riger''inr'1
2
'wa^en !
J
m e : 1 1 ' s o ' 2 iJ d e s d i q ' l ' u n ,2
w a : an im
'r,2kant hot11 ' e 1
1
,2
117
1
2
ju:'li: 1 ' e ' f r a : l ' w u : d e s
2
2
d e r wa: " f r i : r l ^ m o b e 2
wenih
2
f r a : 2 l ' d e s w a di alt 2
,2
2
,2
'mih cu" 2 e:rj't
kohen'4- "2dere
2
,2
Jmit t 'un
i:r
2
man
f b e : ' d r 'wah-
rer ne in d e " g a : s f a w , r i k 1 ' i n ' n a ' j d a t ' I ' n e t t ' d o 'horer " 2 a:h d o : ' l 1
,2
l
n o h so ' ^ J d i g r 1 d o : 1 . . .1 1 a : h
2
2
^Jmide^awa't g/aft11 ' n e t 2 t
so:
1 un 3
3
f r a : l h o t "imr 2
" gsunt 2
2
1
1
2
gsaht t 'mi:r
1
,4
2
sin 1 ' u n di ' m e n r l 3
2
d e s is n e t " n e : d i h l
2
2
,2
-+A-
di:
1
misn "Jbrice 1 ' w a n di ' w i q r t noh
di
"ma'je ' m e n r hen g s a h t ' l
n o h ' l ' u n bis des
2
d i : mo:l ' , 3 d r a : , 2 k u m e
s i n 1 ! ' d i ' " ^ m e n r 2 ! ' u n h e n ' 2 g j b r i c t 2 I ' u n ne wa:s so ' 2 Jbo:t 2 4J
u n - 3 di-.
2
f r a : 2 I 2 h o t " ^ r e h , 3 ca'dih
2
g j b r i c t 2 I " 2 d e n e e:r ' w i i j r t 1 1 ' h e n
•,3raus,gJdohe2l 'di " 2 w a : ' r e n . . . n ' l 'im ^ s u m r 1 1 'so 2
^gri: 2 1
w i : de " 3 e : , f a ' 2 l ' u n di 'anere 'wa:ren ' 2 r o : t 2 l ' u n ' , 2 r o J d i h ' I ' f u n • 3, u . Ia dr 187
gesund sind." Und die Männer, die meisten
Männer, haben gesagt:
"Das ist nicht nötig, n o c h . " Und bis das . . . die (ein)mal d a r a n g e k o m men sind, die Männer, und haben 127 gespritzt, u n d nach(her) war's so spät. Und die Frau hat rechtzeitig gespritzt, denen ihre Wingerte haben 127 25 188 (he)rausgestochen ; die waren s . . . in . . . im Sommer so grün 189 wie der Efeu. Und die anderen waren rot und rostig, von lauter
184 185
Indiv. Assimilation im Sandhi: [mo:l a] > [ m o b a ] . Mhd. Kürze bleibt in 'Schmied' ma. bewahrt.
186 187 188
s. S. 80 unter 'Neustadt'. Indiv. Assimilation - [Jd] - > - [J] - in intervokalischer Stellung. Zu Bewahrung von mhd. u im Gegensatz zur Hspr. s. PHONAI 11, Anm. 278. [o] gilt in dieser Umgebung als umg.
189
Neben Ellipse des bestimmten Artikels tritt dieser mitunter auch ma. auf, wenn er hspr. nicht möglich ist.
118
Dieter Karch
groqgat - fun laude .paei'noj.bra: - ja - ha
25
ha (Lachen) - des w a : ha
25
190 (Lachen) - na so mus 15 hait nox sa:xa di frau
- des w a : - da
'pi:D'ni:j - dadrin 191 - im 'woin.bau - ja: - - ja des - - bis di lait amo:l - 7al .iwB'dsoigt wo:n - das itib - so: fafo:ra
sa groijk waeran - f o j da 'groijg.hait A.
127
192
mus dsu'eujt - Jbridsa ?e:
Jidsa - - j a - hm
25
(Räuspern)
hau fa&ig} - 'Jdim.das - mi:i hot jamnnt fadse:lt - im j o : j mist ms 'axdse:'mo:l ium da Jdok 'rum.ge: 25
Sp.^
hm
hm (Räuspern) -
A.
'Jdim.das . 25
Sp.^
ha
(tiefes Atemholen) ja -
A.
wi: kumdij das -
Sp.j
ja - - di fi:l '?D:,wait - f®fi:dna '?D:,waida - Jnaida - net - w i ^ s o im ' f r i : j o : j '?6:,ge:t
193
- na - Jnaida - '?6:,bina
Krankheit, von lauter Peronospora. Ja he
25
194
- na-'?aus,bre-
he (Lachen) das war he
(Lachen) . . . Na, so muß ich heute noch sagen: die Frau
190
25
, das war der
Pionier dadUJrin 1 ^ 1 , im Weinbau. Ja, ja, das . . . bis die Leute einmal alle überzeugt waren, daß man so verfahren sie krank werden, vor der Krankheit A.
192
127
muß. Zuerst spritzen, ehe
schützen. Ja, hm
25
(Räuspern)
Herr Ferckel, stimmt das? Mir hat jemand erzählt, im Jahr müßte man achtzehnmal um den Stock (he)rumgehen?
190
Umg.; [ f r a : ] ma.
191
'dadarin' ist verstärktes 'darin' (Südhess.Wb. I, 1299); vgl. a. P H O N A I 11, Anm. 366 und 376.
Gimmeldingen 'Vaqget1!
X
fun " 3 la u dr ^per'noj.bra: 1 ! ^a 1 - •
*na so mus ih ' 2 ha't noh "sa:he2l *di
,2
2 [a] vor [i] + Kons, (wobei [i] schwindet). s. S. 78 unter 'kaputt' (2). Zur Verwendung des Hilfsverbs 'sein' für 'haben' s. PHONAI 11, Anm. 89. Zur Verwendung von 'kriegen' zur Umschreibung des Pass. vgl. PHONAI 11, Anm. 246.
126
Dieter Karch d a 2 5 'iab.gfda:rwana 1 5 1 'heifabag.deiria 1 5 1 - di: sedsi) sig don nox^ pa: woxa une hf: - no w sei dB woT ?owa '?abge,dsabt 217 un dse:j - drek
da uns drin ialsa di he:f - di: 'kum.don dsum
39 breire - d e s ^
gibt Jnabs ials - ?a des kojt jo nit fe:l - - ?a:wB -
mB hot .ialu'hont faluft .dor'duiJ? - di: - di waina don di wae:in ?als wirai gu:t gjwewalt - di waein wirai in ?onra fesB falegt 1 5 1 - Tun imu gjlosa 1 5 1 k h nlda drin - "gjbund.fejt 2 1 8 - u:n - no:x pa: 219 woxa griJdB wira '?also nox bis mai waeit noxB da dsweda '?abjdig gamaxt - ?ai 2 4 waeit don falai?t 2 2 0 glai? g j e : n t 1 5 1 151 un fil'dri: d a- xai bis fi:i woxa dano:x ije don räT faei 2 2 j1t uf di-?un: f l a j faeidsa dsu waeit falai^t - '?also "haubd177 .segln; hait waeads im fila 'lidu.flaja gfilt -- -?un di'regt ?on di:
de 2 ^ . . . abgestorbenen 1 ^ 1 Hefebakterien 1 ^ 1 , die setzen sich dann nach ein paar Wochen unten hin. Nach(her) wird der Wein oben abgezapft, 217 und der Dreck da unten d(a)rin, also die Hefe, die kommt dann zum 9
Brenner. Das . . .
gibt Schnaps als. Ah, das kostet ja nicht viel, aber
man hat allerhand Verlust dadurch. Die . . . die Weine dann, die werden als wieder gut geschwefelt, die werden wieder in andere Fässer verlegt 1 ^ 1
217 218 219
'Dreck' indiv. für 'Hefe'. s. S. 82 unter 'spundfest', [g]- ist indiv. Vor g wird mhd. ei nicht monophthogiert: [mai] < m h d . meige.
127
Gimmeldingen . . . ^ a b / g j d o i r w e n e • , 3 he:febag, 2 de:ri+e 2 I 2 di: 'secn sih dan noh e pa: 'wohe "une ' 3 hi: 3 1 1 no 'werdr 2Wa' 'owe " 3 abge, 2 cabt 2 I *un - 2 de:r 2 l 3 d r e k 3 l *de 'une ^ d r i n 2 ! ^alse 1 di - 3 h e : f 2 l ^ i :
,3
kum-
,dan cum 2
2
" brenr l ^ e s
1
2
3
3
. . .1 gibt Jnabs - als l *a des ko/t jo nit - 2 fe:l 2 l .2
2a
a:wr T ' m r hot , 2 alr , 3 hant fe" 2 luft ,do:'du:rh 2 | 2 d i : 2 l 2 di " 3 wa l ne dan 2 l 2 di wem 3
-,2
als 'wirer gu:t
2
2
2
2
gLfwewelt 4- di w e m "'wirer ! in 'anre 'fesr fe" 3 leht 2 1
*un 'imr
,2
gJlose " 3 k a l d e 2 l 2 d a n 2 t ^ g / b u n d ^ f e / t 2 I 1 u : n 1 l ^ o - . h ^ l ^ a :
" 2 wohe* I '*grijdr "^wire 1 ! ^also noh bis - 3 m a l 2 l 2 w e r t 'nohr de 'cwede
,,3
ab, 2 /dih g e ' m a h t 2 ! 1 er wert dan fe' 2 la l ht glah "gje:nt 2 l
' u n fil" 2 dri:rt 2 1 1 u n 1 l ^ f e r c e ^ d a i h 1 1 ^ i s
2
fi:r 'wohe de''no:h 2 l ^i/r 'dan^ I
2
2
2
2
1
I
1
a
*ra' fer uf di - flaJ cu ' f i l e | *er - w e r t l fe'la ht 1 a l s o , 2 sehlih 2 l 2 ha't "werdr im
,3
haubd-
- , 3 lidr, 2 flaje g f i l t 2 ! ! u n d i ' ^ r e g t 1 ! *an
218 gehalten, dann, spundfest . Und nach paar 219 Wochen kriegt er wieder, also nach(her) bis Mai wird nachher der 24 220 zweite Abstich gemacht. Er wird dann vielleicht gleich geschönt 151 und immer geschlossen
151
und filtriert^ Und vierzehn Tage bis vier Wochen danach ist er dann 221 rein für auf die Flasche zu füllen. Er wird vielleicht. . . also haupt127 sächlich heute wird er im . . . Literflaschen gefüllt und direkt an die
220 221
Abschwächung von mhd. ie in vortoniger Silbe zu [a], s. S. 77 unter 'für zu'.
128
Dieter Karch 'waeidjafda galiwist 1 ^ 1 - frire hot m ï ja ïaix fe:l in 'drai.feejdJ 25 des ij hait "nimi so m
mo:da "ïalso - 'drai,faeid[ flajs
waeun "heigjdans nox di bejda woina gfilt - un di: wae:in in kijda dsu bri'fa:d,lait 127 fsjigt 151 -ïawB des hot m s jo: hait "we:niçB - di lait griçi) in da 'waaid, Jafda odB îaoc in d^'aindsj.hon222 9 dals.gjefda -griçan^sa da w5f 'biliçB un: ?ax so: gu:t ïols wi:n mun bol Jîga kingn - - a w ï w a s hal 'Jbidsa,saxa sin wae:in hait nox dsae:ijt 'jo:r9,lDi] im f a s g a l a n t 1 " * 1 un 223 'ausgs.baut
un don e u j t 'îab.gfilt - - n a ^ u n drods dae:ra fe:ls îae:jwat hot
nre hait î o w a n d s noxBt d o ^ n o x a bis} dsait faei - a bisj 127 127 fa'roinds,ae:.rwat - m ï hen dsum "bai, Jbi:l a 'draxda.grup - îun wi: t. iç dondsa galaeint k at hep - main eldra bru:de daei w a Jun dswe
Wirtschaften geliefert 1 5 1 . Früher hat man ja auch viel in Dreiviertel. . . 25 das ist heute nicht mehr so M . . . Mode. Also Dreiviertel-Flaschen werden höchstens noch die besten Weine gefüllt, und die werden in 127 151 Kisten zu Privatleuten
verschickt
. Aber das hat man ja heute we-
niger. Die Leute kriegen in den Wirtschaften oder auch in den Einzelhandelsgeschäften 222 . . . kriegen sie ja . . . 9 den Wein billiger und auch so
222
s. Anm. 163; [oin]- umg. ; [e:n]- ma.
129
Gimmeldingen •^werd/jafde ge'liwrt1!
,2
f r i : r 2 l 2 hot mr je a:h fe:l 2 1 1 in "dra 1 ,2ferdl2l
2
d e s if ha't 'nimi so. . .-nio:de 2 l ' ' a l s o 1 ! ^ d r a ' ^ f e r d l 'flaje 2 l
2
we:rn ' l 3 he:g/dens n o h 1 ! 2 di ' , 3 bejde
,2
wa'ne gfilt 2 I 2 un " 3 di: w e i n 2 !
^ ' l 2 kijde 2 l 2 cu bri" 3 fa:d, 2 la't fe'figt I '*awr
>2
des hot mr jo= h a ' t 2 l , 1 w e : -
nihr 1 ! 1 di la't 'grihn in de ' ^ w e r d / j a f d e 1 |' 2 odr a:h in d " V n c l . h a n dels, 2 gjefde 2 I ,2 grihen se - 3 jo: 2 . . . I *de wa1 ^biliHr 1 1 Xun 2
2
2
gu:t l 'als " wi:n ram'i 2
2
3
,3
1
1
2
,2
bal ' Jige "kinen 1 '^awr ! was hal 2
,2
3
2
2
ah so: -,3
Jbice-
3
, sahe sin l *we:rn' ha't noh I *ce e:rj"t ''^jo:re, lai] 1 im " fas ge|2
• , 3 a u sge,ba u t 2 l
X
un " 2 dan e:rjt
,3
la:hrt 2 1 *un
ab,gfilt 2 4- 2 na un - 3 droc 2 l
,2
de:re 'fe:le
3
" e:rwet^ I 2 hot mr halt " 3 o:wenc 'nohrt 1 1 2 d o noh e 'bisl " 3 ca't 2 l ' f e r 1 ! *e 'bisl fe' , 3 ra'nc, 2 e:rwet 2 4- 'rar hen cum ih " ,2 dance ge'lernt kat
3
,2
b a ' j b i : l e " , 3 drahde, 2 grup 2 1 ' u n wi:
h e p 2 l ^ma'n
,3
eldre ' , 2 b r u : d r 2 l 2 der w a Jun
'cwe
gut, als wie ihn wir ihn bald schicken können. Aber was halt Spitzensachen sind, werden heute noch zuerst jahrelang im Faß gelagert'^' und ausgebaut 223 und dann erst abgefüllt. Na, und trotz der vielen Arbeit hat man halt abends nachher da noch ein bißchen Zeit für ein bißchen Ver127 127 einsarbeit . Wir haben zum Beispiel eine Trachtengruppe . Und wie ich tanzen gelernt gehabt habe; mein älterer Bruder, der war schon zwei
223
s. S. 76 unter 'ausbauen'.
Dieter K a r c h 224 j o j dabai - na se§B 7a: max drum 225 in den faroin
- j a j a ?a:x mit
- Tun do ben ig jeds Tax Jun segs j o : i 'doda-
, b a i 2 2 6 - 'íala - a s ^ e j j o : ' m o n ^ a . m o : ! 2 2 7 fe:l - íaeuwat .iwB'haubt won mo:l a fejt gamaxt waera sol - do e j ksns 9 ^ o do: wu: íebas dafo:j - Jafa wil - íawB 'hina.noac w o l i j ^ s a ?al a fagni:§a hawa - 'io.lo: s ^ ^ej^a
9
a waera 'rum.goqa
229
- ?un as hot sij dox je:dB 230 gfre:t won mo:l wii íebas lo:s w a : - ms hen ia:x Jun fa231 232 Jl:dna fa:da gamaxt - ?u:n - sa - íuns íonaram w a ^ r a t Jun 127 'dswe:,mo:l im iog'dorwB.feJt in minga - in 'íaugs.buj? íorai 'kols,ru: - i)
- ^ - fají:dna ' p f e l d s i j a "draxda.drefa -un "he.nax 127 Jun be/dans 'ab.gjnira - iawu wi gra:t im dojf di ?ae:iwat ?un 233
127
224 Jahre dabei. Nach(her) sagt er: "Ah, mach d(a)rum , ja, ja, auch mit in den Verein 225 . " Und da bin ich jetzt auch schon sechs Jahre dada227 bei . Alla, es ist ja manchmal viel Arbeit, überhaupt wenn (ein)mal 228 ein Fest gemacht werden soll. Da ist keins
da, wo etwas dafür schaf-
fen will. Aber hintennach wollen sie alle ein Vergnügen haben. Allo, es 9 229 ist . . . auch wieder (he)rumgegangen . Und es hat sich doch jeder ge-
224 225
'darum' indiv. für 'nur'. s. Anm. 163; -[oin] / - [ a i n ] umg.j - [ 5 f ] ma.
226 227 228
Verstärktes 'dabei'; Südhess.Wb. I, 1298. Indiv.-[a]-. Flektiertes 'kein' steht mitunter für 'niemand'.
229
s. S. 78 unter 'herum' (1).
Gimmeldingen
131
jor de'ba 1 *! *ne ''^sehr* I *a: "2mah drum 2 l 2 ja ja a:h 3 mit 2 j 21 2 3 2 2 3 in den fe - ' ra'n I un do ben ih jec ah Jun ' segs jo:r I ' dode, 2 ba l2 4- '^ala^l ^ s e/jo: ' ,3 manhe, 2 mo:l 2 1 2 f e : l 2 l
, 2 e:rwet 2 l | 1 iwr'ha l l bt
wan m o : l e
- 3 fejt
ge'maht "were sol*l *do e j
" 2 ksns
do: 2 l
*wu: 'ebes d e " 2 f o : r 2 l " 2 Jafe
3 wil 2 | |2awr
" 3 hine,no:h 2 I ,2 woln se al e fe" 3 gni:he
,2hawe^4- ,2 a,^lo:
s
r .3 ,2 ,3 2 21 1 I i i , . .2, , ,. , e j . . . a were rum, garje I un I es not sij doh je:dr 21 1 2 3 2 2 1 gfre:t I wan mo:l wir ' ebes ' lo:s wa: 4 mr hen a:h Jun fe,2Ji:dne
"fa:de ge'maht 2 !
^se11 "*unr ' ,2 anerem* I 2 wa: mr Jun
, • ..3, 2e ,.21 2. .,3 . . 2i 2. .,3 u 2, , 2i cwe:,mo:l im og do:wr, rejt I in mmhe I in a gs, burh I '*orer
^kals^ru: 2 I *n
n fe ,2 Jl:dne - 3 pel 2 cije 'drahde.drefe 2 ! ! un "^he.nah 1 ! 2Jun
"bejdens
, 3 ab, 2 gjnire 2 ;
^awr1!
X wi 2 gra:t
im - 3 dorf 2 l 2 di " 3 e : r „2 | 1 wet I un
freut, wenn (ein)mal wieder etwas los w a r 2 3 0 . Wir haben auch schon verschiedene Fahrten
231
gemacht. Und so unter anderem
219
waren wir schon
zweimal im Oktoberfest 127 in München, in Augsburg oder Karlsruhe und in verschiedenen pfälzischen 233 Trachtentreffen 127 und haben auch schon bestens abgeschnitten
230 231
1 ?7
. Aber wie gerade im Dorf die Arbeit und
s. S. 79 unter 'los sein'. [j]-Schwund vor Dental + Kons, ist nur nach [a]-haltigem Laut nachgewiesen.
232 233
Hspr. Wendung, die der ma. Artikulation angeglichen wird. [ p f ] - umg.i
[ p ] - ma.
132
Dieter Karch d i : ^ a 9 - 'haubd,sendsa gruba banaidij
127
- mB dsaigrj den
na'di:jlig net .iwa'rail uf jeidra kse:jwö - - des if we: ?an 'bogs1 97 1 27 ,komf so: ?a ri'wD:la - komf - '?also dswe: glena bunva ?un dswe:
gro:sa - ?un di: du:n na'di:ili§ do:^anDnB fagloba
2 57
mit - mit - 'faujd-
Fest geben. Denn in Gimmeldingen ist die Trachtengruppe schon ein Orts127 begriff . Allo, die Gimmeldinger, wenn die Trachtengruppe etwas hat, 25 da sind sie alle da. M . . . na ja, sie müssen halt ein bißchen herhalten 251 . Vorher wird der Wein und so weiter gesammelt, und das252 Geld ist ja auch immer das, was nicht gerade so da ist, wie's sein soll Aber es wird ja bezahlt werden. Wir haben zum Beispiel jetzt über fünfzehn Tänze, vor allen Dingen haben wir einen besonderen. Also den tan251 252
25 3 254
s. S. 78 unter 'herhalten'. Auch in 'sollen', das von BERTRAM (§ 109) ebenso als [sei] nachgewiesen wird, ruft enklitisches 'ich' Umlautung von [o] zu [e] ähnlich wie bei [hep] '(ich) habe' (Anm. 114) hervor. s. S. 81 unter 'Rüpel'. Entwicklung [ s ] - > [J]- entsteht durch regressive Fernassimilation; vgl.
Gimmeldingen • 3 fe/t
,2
137
g e w e 2 | 2 dan in ^ g i m l ^ d i g e 2 1 ^J di " 3 drahde, 2 grup 2 1 2 Jun en
• , 3 orco o \ 3 ? 1 r1 J i 1be, grif 4- 1 alo di " giml, digr I wan di: " drahde, grup ebes hot I 1do sin3 se al do: 2 4- . . . 2na ja si "misn halt e 'bisl 3heir, 2 halde 2 l 2
,3
fo:r, 2 he:r wert de " 3 wa' 2 l 2 un so "wa'rer " 3 gsamelt 2 1 ' n s " 2 gelt 2 l
eJ jo a-.h 'imr ° 3 des 2 l 2 was net gra:t so ° 3 do: ej 1 1 2 wi:s ' 3 sa' sel 2 l
•'awr 1 !
2
w e r t jo be"ca:lt 'we:re 2 l 'rar hen cum ''^ba'^Jbel 2 1 ^ e c t 1 I ,2
2
3
2
ce °denc l ^for " ale 'diije ! 3
2
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na'di:rlih net ,iwe" ra:l l uf 'je:dre " k e : r w e l *des if we-. en " 3 b o g s , 2 kamf 2 1 'so: e ri" 3 wa:le ' k a m f 1 ! "'also cwe: " 3 glene
,2
bu:we 2 l *un 2 cwe:
•^gro^e 2 -!'
X
un di: 2 du:n na 'di:rlih 2 1 W e ' n a n r fe"' 3 globe 2 l ' m i t 1 ! W l
,3
fauJd-
253 zen bloß vier Buben. Das ist der Rüpel . Der wird also von keiner Gruppe sonst 254 gemacht. Und das ist so ein . . . ein bißchen ein Originaltanz 255 , worum uns die ganzen Gruppen beneiden 127 . Wir zeigen den J S f\ natürlich nicht überall, auf jeder Kirchweih . Das ist wie ein Box127 127 kämpf , so ein Rivalenkampf . Also zwei kleine Buben und zwei große und die tun natürlich da einander verklopfen 257 , m i t . . . mit Faust-
255 256 257
BRÄUTIGAM, § 68.5. s. Anm. 163; - [gl]- umg.; -[/i]- ma. Zur Kurzform [kaeuwa] s. PHONAI 11, Anm. 633. [kaeup] bei S p . j gilt als indiv. s. S. 83 unter 'verklopfen'.
138
Dieter Karch ,Jle:?
127
un na na 'bags,Jlaxa - ?un 'hinra,drae:ra Tun
w i : s hült grat k u m t - blo:s den Dnara g l e : sa gri:$a
2SR
- Tun
doi? d e s 2 5 9 das da ? e : n t 2 6 0 b a d a i d a n t 1 2 7 greise i j w i : da ?ont3 wiigt
261
d e s gonds "iulgij
127
- 3
9
na'di.-jli? ?alas mit mu'sigba.glaiduij
197
1 27
- - m s hen i a a c ^ i j , o : i g i ' n a : l 'mrmdj.bli.-da.donds
.digu bi:j$B s e l w B
daei e j f u n 'gimal-
262
g a m a x t w o : r a - mit be:93 do: so: gro:sa - "mon1 0*7 d},bli:da riq - dum m i j d e n dsai§3 - ' i o l s o imB im rai?a - Tun dün -
im wnldsB - widB - ' ? o l s o ^ s "pai.donds - - d e s e j ' w i i g l i c j 2 6 3 ?a '?oin.mD:lijl264 sax - - - '7D1SO .naindsahunfcd'fuxdsig ?un .naindsahunEd'erna.fuxdsig w i ^ m B in min9a w o : n - des w a : jo: ?an gro:sa «folg - da h e m s jo: - ?an 'bai.fal k at - .nDindsahunud'fuxdsig - da w o r n ^ s a ?uf da ru'i:na
'1
Schlägen
?un 'dsu:, JauBdri'biina
197
und, nicht, nicht?
127
h 265 k ogt - no hemB
Backenschlagen und Hinterntreten und
wie's halt gerade kommt. Bloß den anderen klein zu kriegen durch das wirkt
261
259
, daß der eine
das ganz ulkig
260
127
...
bedeutend 9
127
258
. Und
größer ist wie der andere,
Natürlich alles mit Musikbegleitung
127
127 Wir haben auch einen Originalmandelblütentanz
, der ist von Gimmel-
dinger Bürgern selber ' l f i ' i gemacht worden. Mit Bögen, da so großen Man-
258
s. S. 78 unter 'klein kriegen'.
259
Ma. steht mitunter Präp. + Pron. für hspr. Pronominaladv.
260
Zu 'ein' + Ordnungszahlendung nach bestimmtem Artikel s. PHONAI 1 1 , A n m . 465.
261
'wirkt' (umg. -[i]-) für ma. 'ist'.
Gimmeldingen
139
, 2 J l e : h 2 l *un ne ne " ^ b a g e ^ J l a h e 2 I *un " ^ h i n r e ^ d r e ^ e 2 I *un 3 2 2 2 3 2 i wi:s halt grat ' kumt I blo:s den 'anere " g l e : se 'gri:he I un 2
dorh ' ^ d e s 2 l *das de
2
wirgt * d e s ganc ' ' ^ u l g i j 2 ^ . . .^na^diirlih " ' a l e s 2 l
2
e : n t be'da'dent "'^gre:sr i j 2 I 2 w i : de "'anr 2 I 2
mit mu"'^sigbe^gla'duq2!
^mr \ e n " 2 a : h n 1 1 ^ o i r g i ' ^ n a i l " m a n d l , 2 b l i : d e , d a n c 2 l
1
d e r e j fun "^gimel-
,diqr
,2
bi:rhr2l
,2
selwr ge'^maht
,2
w o : r e 2 | 2 m i t " ' ^ b e : h e 2 l *do: so: .,2
gro:se
21,3 I man-
dl,bli:de ' ^ r i q 2 l ^du:n mir den " 2 c a 1 h e * . J ' '^also 'imr im " ^ r a ' h e 2 l *un '2dan* I *im " ^ w a l c r 2 ! ' * w i d r * l '*also s " ^ p a : , 2 d a n c 2 I *des e j ' , 2 w i r g l i h 2 l ,2 i ,.r a n.ma:!!)! 'sah2-!- 'also*l ,^na 1 nce 2 hunrd'^fuhcih 2 I *un , 2 n a ' n c e h u n r d " ^ e :ne,fuhcih 2 I wi mr in '' minhe -2 2
j o : l *en 2
1
warn
I
des wa: j o : en " gro:se r'folh
I *de 'hemr
^ba'.fal k a t 1 , n a ' n c e h u n r d ' ^ f u h c i h 1 *de wa:n se uf de 2
2
2
r u ^ i : n e l *un " ^ c u : , J a u r d r i , 2 b i : n e k o g t * I * n o 'hemr -,
2
127 delblütenringen, tun wir den zeigen. Also immer im Reigen
und dann
im Walzer wieder, also ist Paartanz; das ist w i r k l i c h 2 * ' ' eine e i n m a l i g e 2 ^ Sache. Also neunzehnhundertfünfzig und neunzehnhunderteinundfünfzig, wie wir in München waren, das war ja ein großer Erfolg. Da haben wir ja einen Beifall gehabt, neunzehnhundertfünfzig. Da waren sie auf den 127 127 265 Ruinen und Zuschauertribünen gehockt . Nach(her) haben wir
262 263
s. S. 82 unter 'selber'. [ w i i g ] - umg.; [waeig]- ma.
264
s. Anm. 1 6 3 ;
265
Obwohl in WS. 36 nicht nachgewiesen, ist 'hocken' für sitzen' allg. in der
[oinma:]- umg.; [ e : m o : ] - ma.
VPf. verbreitet; vgl. Els.Wb.
I, 317.
140
Dieter Karch •foina.haeu
?a Jllt gadrarxa - baren ?un palds got uholds - di:
wo:n gonds aus am haisj
- di hen si§ "nimi gri?t
j e s a s 2 6 9 ne: - di h a 2 5 - di hen bol di - di ?olda b o l a 2 7 0 ?owa 'runB.gJmesa 271 foi lau dB fre:t - ?un mu hen gzo272 h fa - ?ax m s hen dsum glik ?an haufa w5f dabai k at - bis 273 274 da '?um,dsu:x arum w a : 'mi,da:gs ?um e:ndsa do:^iJ kerve me: gra:t 25 galofa - - h (Lachen) - - ?am dsweda jo:j was na'diuli? Jun 'ni25 mi so: - DI.SO: do: wo:n fajirdna gruba fun ?uns drißa - noin 275 .noindsahurved'fuxdsig w a me:i di '?e:ndsigjda - des w a : holt 9 276 277 amo:l ?ebas ?t>naras faei d i : ^ a - ,drods'de:m das bai dena dB '?um.dsuac if fun - J
25
- Jdigu 'dswe.hunet gruba - - wa:ran me:i ,?absa -
vornher 266 ein Schild getragen "Bayern und Pfalz, Gott erhalt's". Die waren ganz aus dem Häuschen 267 . Die haben sich nicht mehr gekriegt 268 Jesus 269 , nein! Die h 25 . . . die haben bald die . . . die alten Bollen 270 271 oben (he)runter geschmissen , vor lauter Freude. Und wir haben gesof272 fen . Ach, wir haben zum Glück einen Haufen Wein dabei gehabt. Bis der Umzug (h)erum war, mittags 273 um eins 274 , da ist keiner mehr gera-
266 267 268 269 270 271 272 273
Zu -[a] s. S. 78 s. S. 79 s. S. 78 s. S. 76 s. S. 82 s. S. 81 s. S. 80
in 'vorn' s. PHONAI 11, Anm. 207. unter 'Häuschen'. unter 'kriegen' (2). unter 'Jesus'. unter 'Bollen'. unter 'schmeißen'. unter 'saufen'. unter 'Mittag'.
Gimmeldingen ,2
141
forne,he:r e *3JUt ge'dra:he 2 l ^ b a ' r n un - 3 palc 2 l 2 got r" 3 halc 2 4- 1 di:
wa:n 2 g ä n c 'a u sem " 3 ha'sl 2 l *di hen sih " ,3 nimi griht 2 4,3
jeses"4ne:4l
2
d i 2 . . .1 2 di hen
'*owe " 3 runr ( 2 gjmese 2 I 1 for
,2
,3
la u dr
b a l 2 di di 2 l -3
,2
alde - 3 b o l e 2 l
f r e : t 2 | 1 un mr hen " 3 g s o -
f e 3 I 2 ah mr hen cum - 3 glik 3 l *en "ha u fe , 3 wa' de , 2 ba' kat 2 I 2 bis 3 2 21 2 3 21 2 de um, cu:h e'rum wa: I ' mi,da:gs um e:nce I do: iJ 'kenr me: gra:t 3
2
3
2
2
2
,3
2
3
ge" lofe 4-. . ^ e m " cwede jo:r 1 was na di:r lih Jim " n i mi 2 s o : 1 l "'a^so: 1 ! ^do: wa:n fe" ,3 fi:dne
,2
grube 2 I 2 f u n uns "'dribe 2 !., .
^na'ncehunrd'^fuhcih 2 I ' w a me:r di " 3 e:ncigjde 2 l 2 d e s wa: halt e'mo.l "ebes "aneres 2 ! ' f e r ' 2 d i : 2 . . .4- / d r o c ^ d e ^ das ba1 "dene dr ',3um/ c u : h ij 1 1 ' f u n 1 . . . 'Vdigr ' ^ c w e . ' h u n r t ^ g r u b e 1 l^wairen me:t ,abse-
25 de gelaufen h
(Lachen). Im zweiten Jahr war's natürlich schon nicht
mehr so. Also da waren verschiedene Gruppen von uns drüben. Neun 2 ^ . . . neunzehn hundertfünfzig waren wir die einzigsten "77 c . Das war halt o 27Ä 277 daß bei denen der Umeinmal etwas anderes für die . . . trotzdem 25 97ft zug ist, von s . . . Stücker zweihundert Gruppen, waren wir absolut
274 275 276 277 278
Wenn 'eins' oder die Kardinalzahlen 'vier' bis 'zwölf' eine Uhrzeit wiedergeben, dann wird oft [3] angefügt; vgl. PHONAI 11, Anm. 116. Ma. Superl. für hspr. Pos. 'trotzdem' gibt mitunter 'obwohl' wieder. Zur pleonastischen Verwendung von 'daß' mit Präp. s. PHONAI 11, Anm. 192. s. S. 75 unter 'absolut'.
142
Dieter K a r c h
A
d i i ^ a 9 e'folf.raijda 1 2 7 - dsa:la
Sp > 2
Tends
279
- dswe: -drai - f l u - fynf
280
- segs - siwa - ?axt - n5f - nul _ net
A
dse: da:xa -
Sp. 2
'mam.daix - 'din/.daix - 'mid.wox - ' d u m j . d a x - 'frai,da:x - 'soms.daix 'sun.daix - -
die . . . A.
9
erfolgreichsten
127
Sp > 2
Zahlen. 279 280 Eins , zwei, drei, vier, fünf , sechs, sieben, acht, neun, null. Nicht
279
Entwicklung -[ns] > - [nds] ist nur selten nachgewiesen.
Gimmeldingen 2
A c„ Sp.»
143
di=. . .r-^fol/^ra'/de 2 !
2enc 21I 2 cwe: 21I 2dra , ¡2iI 2fi:r • 21I 2 aht . 21I 2 na i2iI f . 2i 2 f . r 2i 2 I finf I segs2 |I ,3 siwe 1
nul1 l^net
A Sp. 2
,3
mo:n,da:h 2 l
,2
,3
dinJ,da:h 2 I , 3 mid,woh 2 l
,3
dunr;,da:h 2 1 ^ f r a ' . d a ^ 2 1 •33sams, da:h 2 1
sun.da:h 2 1
zehn? A.
Tage.
Sp>2
Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag.
280
-[y]- umg.; -[i]- ma.
144
Dieter Karch I / 1634
A.
'fro.l^n Jdaigu - mi:i sin do: ?uf "mudß.Jdat kum - ?un me:i woli} jeds ? a x aiv 'mudB, JdadB 'mund,a:t 'kena.laeina - iunt®1 do hun ig t.
ai? gabit dasnB mo:l dsu: ?uns kuman - ?unt mo:l - Tebas ?aus 'mudB,
Jdat*1
das^nB 7uns
f^dseilij - i) - i^: hun gahe:it das^as bai
?ai? d o ^ a 'ioiJd-B.maigt gept - wi: ge:ds den bai dem 'To^dfc.maigt dsu: fadseilij^sa das^,amo:l so: fum 7nnfDi] bis dsum ?en Sp.j
?orx '?o:JdB,ma:k
2 81
is bai Tuns a gt>ndswa gro:sas fejt - da waeit
f i : j woxa 'foa.haeii - waeit Jun ?alas mi'nonB - garijt - Tun waejt
h
- Jun
ialas
sauwB gamaxt ?un - waein di haisB Je: ^Bi.gjdriga - ?un da 127 dinjB - ?un da gibsB ?un was ij "gjefds.lait
waein ,?al-
mi'nonB k^o:lt 2 ^ 2 - ?un - - dDn misa^mB - budsa - ?unt^ wnns nere 'dr5:,kumt - ge:t dons baga lo:z - waeit fil kuxa gabaga - wen di fa'wondjaft kumt - Tun won di gondsa bakonda 283 kuman - den '?o:JdB,ma:k is jo: bai ?uns 'mudB,Jdadi3 bakont - des is fajds
A.
Fräulein Steiger, wir sind da auf Mutterstadt gekommen, und wir wollen jetzt auch Euere Mutterstadter Mundart kennenlernen. Und da habe ich Euch gebittet, daß Ihr (ein)mal zu uns kommen, und daß Ihr uns (ein)mal etwas aus Mutterstadt erzählen. Und ich habe gehört, daß es bei Euch da einen Ostermarkt gibt. Wie geht's denn bei dem Ostermarkt zu?
Sp.j
281
Erzählen Sie das einmal so vom Anfang bis zum Ende. 281 Och, Ostermarkt ist bei uns ein ganz ein großes Fest. Da wird schon
s. S. 81 unter 'Ostermarkt'. Apokope von Auslaut-[t] ist in 'Markt' durchaus nachgewiesen.
Mutterstadt
145
I / 1634
A.
Sp.j
3
o : h " 4 o:J"dr,ma:k 2 1 3 i s ba' uns e 2 g a n c e ' g r o ß e s " 3 f e j t 3 l
2
de ' 3 w s r t 3 l 2
4
f i : r 'wohe " 3 f o : r , h e : r 2 l
2
w e r t /un
,3
a l e s mi"'nanr 2 l 2 g e ' r i / t ^ l
2
un
"3wert2l -4sauwr ge,2maht2l ^ n 1 1
2
w e r n di ' ^ h a ' s r 2 !
2
Jun
Je: "'^.g/drihe2!
,3
3
ales
un de
" , 4 d i n j r ' I 3 un de " ^ g i b s r 3 I 2 u n was n " ^ g j e f c . l a ' t 2 1
2
w e r n ,al-
mi'nanr
2
u n t wans " 3 n e : r
-3
ko:lt | un
'dra:,kumt2l
3
2
2
2
| dan " m i s e m r 1 2
g e : t dans " , 3 b a g e I o : s 3 l
di f e ' , 3 w a n d + J a f t k u m t 3 l 2
den
,3
3
o:Jdr,ma:k21
3
3
u n wan di
1
2
,2
,3
buce l 3
w e r t fil " , 3 k u h e g e ' b a g e 2 I 2 wan gance
be'l3kande 'kumen3 I
is j o : ba' uns 'mudr^Jdadr b e ' , 3 k a n t 3 I 3 d e s is f a j c
vier Wochen vorher, wird schon alles miteinander gerichtet und wird alles sauber gemacht. Und werden die Häuser schön angestrichen und der Tüncher und der Gipser und was noch Geschäftsleute
127
werden alle
282 miteinander geholt
Und dann müssen wir putzen, und wenn's näher
d(a)rankommt, geht dann's Backen los. Wird viel Kuchen gebacken, wenn die Verwandtschaft undMutterstadtern wenn die ganzen kommen. 2 8 3 Bekannten Denn Ostermarkt ist kommt, ja bei uns bekannt; das ist fast
282
s. S. 7 8 unter 'holen'.
283
s. S. 8 0 unter 'Mutterstadt'.
146
Dieter Karch 284 25 eajda fejt fun da 'fDinu.pals - don fon kuma di 'raid285 ,Ju:l,weja - di: si:t mB Jun '?5:,rola - ?un di: - - -
?an welam d a x isdr) das - Jun ?om - s m 'samj.daac gel 25 Sp.j ja: tom Jörn ?om 'soms,da:x - ?o:want^jda is ?ols ,mDn?1mDl Jun di: 286 "raidju'.l - - ?un ?om 'sun.darx moijij da ge:ds
A.
(Übersprochen) A.
di: 'raid,Ju:l ja
'wo:,haeu kumdi) di: 'raid,Ju:l - w a s is das faera
•raidju:l Sp.j ja:: - wu: di:z - wu di:z ?e:jJ 'hae-.i.kumt dez 'wesi? ?a: nat - wu
di 'fo:j,h3e:i w a : dez 'nemi?
287
- di:^a
9
da 'loijd^m&k - do kumij
?ols no: di: 'raid, Ju:l,weja - di kuman don fun e:im - 'windB127 288 gwa.dhi do h a u - ?un da '?o:JdB,ma:k - des foqi) don - ?un Jbe:ds kumi} don di kae:jwa - ?un des i a l ^ d a s mi'noni? - ?un 25 di: - hm
(Räuspern) - -
A.
das is das a:x 3 m 'samj.da'jc gel -
Sp.,
ja -
das erste Fest von der Vorderpfalz^®^. Dann f a n ^ . . . kommen die Reitschulwägen 285 , die sieht man schon anrollen und die . . . A. Sp.^
An welchem Tag ist denn das? Schon am . . . am Samstag, gelt? Ja, am Scham 25 . . . am Samstag abend, da ist als manchmal schon die 286 Reitschule, und am Sonntag morgen da geht's . . . (Übersprochen)
A.
Die Reitschule, ja, woher kommt denn die Reitschule? Was ist das für eine Reitschule?
284
Entwicklung - [ d ] - > - [ n ] - geschieht durch Formenangleichung an das sinnahe 'vorn'.
285 286
s. S. 81 unter 'Reitschule'. Zur Entwicklung von mhd. morgen zu [moijij] s. PHONAI 11, Anm. 41.
147
Mutterstadt
•e:rjde
fejt3!
Ju:l,weje2l
3fun
3di:
de " f o r n r . p a l s |
si:t m r J u n
3dan.
"a:,role 2 4
- [ a m ] für ON. Der folgende Nasal ruft dabei Verdumpfung hervor. s. S. 79 unter 'Maudach'. - [i:gs] - umg.; - [ i i g a ] - ma. 'viel Betrieb für den Geschäftsleuten' indiv. für 'vorteilhaft für die Geschäftsleute'. s. S. 77 unter 'gehen' (2).
152
Dieter Karch
A.
Tun ?orwads wseit don gadondst -
Sp.j
j a - "moin.daÄ Torwands w u t dDn gadondst - Tun ' d i n j . d a x s ^ i s ?ols ?a: n o x ^ ^ m o : l a "faifc.daix - 'dinj.daix 'mi.daixs - do ge:ds no net ms feit - no w ü t nox nigs gjaft - n i u ^ 1 1 di: wu ins gjeft 312 misrj - 7un di: - hsn ken 'faiB,da3i - ?un 'dinf.daac Torwands w ü d s don 1
a:x - w u t 7a: n o ^ m o : l gadondst - - Tun a x ^ ' d a x Jbe:dB is 127 don da 'ab,fluz
- rp waisa 'sun,da:x - - Tun don is da '?o:Jdi3,ma:k
,foj'bai A.
d a s ^ s so 'emli? wi: uf di kaeiwa net -
Sp.j
j a kae:jwa -
A.
wi: ge:ds don bai Tai? 7uf di: kae:iwa dsu: 25
Sp. j
7o: kae:iwa is gan
(Übersprochen)
- 'dsimlig ganau so: - da waejt ?a: 'foj,hae:j 7als
7alas gabudst - Tun Je: gamaxt Tun gabaga - Tun is Ta: dswe: d a x A.
Und abends wird dann getanzt.
Sp.j
Ja. Montag abends wird dann getanzt. Und dienstags ist als auch noch (ein)mal ein Feiertag. Dienstag mittags da geht's noch nicht ins Feld, nach(her) wird noch nichts geschafft. N u r ^ 1 1 die wo ins Geschäft müs312 sen
, und die haben keinen Feiertag. Und Dienstag abends wird's dann
auch . . . wird auch noch (ein)mal getanzt. Und a c h t ' * ^ Tage später ist dann der Abschluß 1 2 7 , am Weißen Sonntag. Und dann ist der Ostermarkt
311 312
Umg.; [nora] u.a. ma. 'ins Geschäft müssen' indiv. für 'in die Stadt zur Arbeit gehen müssen'. Zur
Mutterstadt
153
A Sp.j
3
ja 3 4-
,3
mo:n,da:h - 4 o : w e n c 2 l 2 wirt
3
dan ge" 2 danct 2 >l. 2 un " 4 dinf, 3 d a : h s 3 l 2 is als 3 a: noh
mo:l e " f a ' r . d a ^ 2 1 , 3 dinf,da:h " 4 mi,da:hs 3 l 2 do ge:c no net ins 2no wirt noh 3nigs ' 2g/aft 2 4- 3nur di: wu ins ' 2 g/eft ,3
misn 3 l 2 un
,3
3
2
felt3l
d i : 3 l 2 h e n ken " f a ' r . d a ^ 2 ! 2 un ^ d i n f ^ d a t h 'o:wenc 2 l 2
3
-3
3
,2
2
2
2
2
wirc dan
3
" a:h I wirt a= no mo:l g e " d a n c t | u n l ah da:h - Jbe:dr 2 l 2 is i 3sun,da:h 2 I 2un dan is de 'o:Jdr,ma:k dan de 3abjlus 2 4- 1m 'wase ,for" 3 ba i3 4A Sp. 3
3
ja =31
,3
ke:rwe 2 l (Übersprochen)
A Sp.j
2
o: " , 3 ke:rwe is 1 . . . I ,3 cimlih g e " 2 n a u s o : 2 l ^ e wert
3
a:
,2
fo:r,he:r
als •ales , ge .,3,buct 31I 2un 3,Je: ge .,2maht . 21I 2un ge „3,bage 21I 2un is. 3a: cwe: da:h
vorbei. A.
Das ist so ähnlich wie auf die Kirchweih, nicht?
Sp.j
Ja, Kirchweih. (Übersprochen)
A. Sp.j
Wie geht's denn bei Euch auf die Kirchweih zu? 25 Oh, Kirchweih ist gen . . . ziemlich genau so. Da wird auch vorher als alles geputzt und schön gemacht und gebacken und ist auch zwei Tage
31 3
Verwendung von Modalverben ohne Inf. s. PHONAI 11, Anm. 49. Assimilation im Sandhi.
Dieter Karch
154
'fare.darx - 'mo:n,da:xs do waeit ?a: nigs gjaft - Tun 'dinf.dax ?o:mands314 nox amo:l 7un ax darx Jbe:dB is dDn di 'no:x,kse:rwa A.
fun daera , no:x 1 kae:jwa k e n ^ s a mo:l fadse:la net - w a s esdi) do: -
Sp_3
?ax bai da 'noDc,kae:iwa is ?als 'monj.mo:! J u n ^ a pa: Jden fcat do i s ^ a l s nirrre so: ? a : j k 3 1 5 fi:l lo:z - ?un d s o u g 2 5 (Übersprochen)
A.
?un da waeit bai ?ai? di kae:iwa ?ax f s - ?a - ?arx bagra:p j a -
Sp.j
ne: -
A.
net -
Sp.j
fo:j dswe: jo:i wa:s do isa mo:l '?ab,k^o:lt 3 1 6 wora - ?awB d e s ^ ^iz gons aus« braux kuma - dez: kent mv jedst nimu - des is da 'tuinfa.rain di maxan des ?alz - di: ho:lan di kse:jp ap - ?aws - nit je:daz jou -
A.
ahm (Räuspern) - - ja - na iunt*1 das sin jo dswe: gonds Je:na fejda ?un ij - ?un mu sin dox jeds in da Ju:l - si hun di Ju:l bas u x ^ d o x gel Feiertag. Montags da wird auch nichts geschafft und Dienstag abends 3 * 4 noch einmal, und acht Tage später ist dann die Nachkirchweih.
A.
Von der Nachkirchweih können Sie (ein)mal erzählen, nicht? Was gibt's denn da?
Sp.j
Ach, bei der Nachkirchweih ist als manchmal schon ein paar Stände fort. Da ist als nicht mehr so arg 3 *^ viel los und z u r c h ^ . . . (Übersprochen)
A.
Und da wird bei Euch die Kirchweih auch ver . . . auch begraben, ja?
Sp.,
Nein.
314 315
Zu regressiver Fernassimilation [b] > [m] s. PHONAI 11, Anm. 514. s. S. 75 unter'arg'. Hf. ['auik]; Nbff. [auk, a:k, a:r a k].
Mutterstadt -fa'r^daih2!
,3
mo:n,da:hs2l
2
d o wert
155
,3
a : nigs g j a f t 3 I 2 u n
,3
dinf,da:h
o:menc 2
n o h e ' m o : l I u n ah da:h " J b e : d r l i s dan di " no:h,ke :rwe 2 4
3
ah ba' de "no:h,ke :rwe 2 I 2 i s als
2
d o is als 'ninir
2
2
3
2
2
3
A. Sp.j
3
,3
manJ,mo:l Jun e 2 p a : " 3 Jden f o r t 2 I
s o : "a-.rk fi:l l o : s l 3
2
u n 2 . . .1 (Übersprochen)
A Sp.3
3
ne:3 I
A Sp.j
2
3 21 2 fo:r ' ewe: jo:r wa:s I do 'ise moil
is
-3
gans3l
,2
ausr
-3
brauh "kume2!
is de ' t u r n f e , r a ' n I d i ,3
2
2
,3
3
3 2 2 ab,ko:lt 'wore 4- 1 awr des
d e s kent mr ject " 2 nimr 2 4-
mahen des
als I d i : 'ho:len di 3
3
,2
2
des
" ke:rp ap3l 4
a w r 2 I 2 nit
" , 3 je:des j o : r 2 | A.
A.
Nicht.
Sp.j
Vor zwei Jahren war's, da ist sie (ein)mal a b g e h o l t 3 ^ worden. Aber das ist ganz außer Brauch gekommen. Das kennt man jetzt nicht mehr. Das ist der Turnverein, die machen das als. Die holen die Kirchweih ab, aber nicht jedes Jahr.
A.
ehm (Räuspern) Ja, na, und das sind ja zwei ganz schöne Feste und . . . u n d . . . und wir sind doch jetzt in der Schule. Sie haben die Schule besucht, doch, gelt?
316
s. S. 75 unter 'abholen'
156 Sp
3
A.
Dieter Karch ja -
Sp.j
do: w a 'folgs,Ju:l ?un w a ?a:x ba'rufs, Ju:l 25 hm (Räuspern) - ja -
A.
di: ba'ru:fs,Ju:l h u n ^ s a ?arx Jun baent gel -
Sp.j
ja Jun f o j w m a jo:i ?a:x -
A.
ja fadse:lg^sa mo:l des fun da ba'ru:fs, Ju:l - w a s hodsij do: ?alas gep -
Sp.j
?ox in da b a ' r u : f s j u : l 1 2 7 do herme g o n d s 3 1 7 fi:l galaeint - da 127 318 h hemara so: nedaz 'fro.lain k at Tun do - - ?un do he irre ne:a - fi:l im ne:a - do henre sehvB "dsu:,Jnaida 1 2 7 m y s a 3 1 9 - J y i d s a 3 2 0 - ?un di: hsmB Tax g j d i g t 3 2 1 - Tun Tolas nox 322 25 177 faigna .fßnda'zi: da haw - da hemu ialas selwn .end'waeufa misa - ?un - 7un koxa hsmB 7a:x fi:l galaeint - do hat ?unsB 1 yj "fro.lain di 'ho.duns 'fo:j,hae:is radsebt
gsa:t - no hat je:das - je:-
dB dij - dez WD:n flu dija m unsra k i j - ?un do hot ij je:dra Sp. 3
Ja.
A.
Da war Volksschule und war auch Berufsschule? 25
Sp.j
hm
A.
Die Berufsschule haben Sie auch schon beendet, gelt?
Sp.j
Ja, schon vor einem Jahr, auch.
A.
Ja, erzählen Sie (ein)mal das von der Berufsschule. Was hat's denn da
Sp.,
alles gegeben? Och, in der Berufsschule 1 2 7 , da haben wir g a n z 3 1 7 viel gelernt. Da ha-
317 318
'ganz' indiv. für 'arg'. Mhd. öu, das in den Maa. allg. als [e:] ([fre:a] < mhd. fröuwen 'freuen'; [be:m] < mhd. böume'Bäume') und im Auslaut als [ai] ( [ h a i ] < m h d . höuwe, höu, 'Heu') nachgewiesen ist, wird in ['fro.lain] monophthongiert, Es liegt hspr. Einfluß vor, der sich auch in der Entwicklung von mhd.-lfn
(Räuspern) ja.
Mutterstadt Sp.j
157
2. 21 ja I
A C Sp. 3
2. 21 . . . ja I
A Sp.j
2
ja
3
Jun for me ' j o : r ' I
I
A ry Sp.j
4
oh in de be 1
'^hemere ! 'ne:e2l 2
'mise l
2
2
3 2
r u : f s j u : l I do 'hfimr ganc 3
so:
3
ferce l
|2
" nsdes
f i : l im " 3 n e : e 2 l
,3
3
2
u n di:
2
2
fi:l g e ' l e m t
2
2
fro,la'n kat I un 'do l
do 'hsmr 'sslwr
l3
2 1
'a'gne ,fanda'"si: I ^de. . .de
,2
u n do ' l 3 h e m r
3
l3
ales noh
2
h e m r 'ales ' s e l w r , e n d ' l 3 w s : r f e
'mise 2 I 2 u n 2 I 2 u n ' , 3 k o h e 2 l ' 2 h e m r a:h ^fi:1 g e ' ' l e r n t 3 l ,3
2
2
• f r o , l a n l d i "ho.duns dr ' d i j 3 l 2 d e s wa:n
3
,3
I de
'^cu^Jna'de
h e m r a:h '"^gjdigt^l 2 u n
3
2
2
3
2
fo:r, he:rs re" c8bt gsa:t l
2 2
d o hot 'unsr
n o hot " 3 j e : d e s 2 l ' V
f i : r "'dije 2 l 2 in ' 3 u n s r e k i j 3 I 2 u n do hot n
l3
je:-
dre 2 1 127 ben wir ein so nettes
21 Q Fräulein
gehabt und da . . . und da haben
wir nähen . . .viel, im Nähen da haben wir selber z u s c h n e i d e n 1 2 7 müss e n 3 1 9 , S c h ü r z e n 3 2 0 , u n d die haben wir auch g e s t i c k t 3 2 1 . Und alles nach 322 25 eigener Phantasie. Da hab 3 . . . da haben wir alles selber e n t w e r f e n 1 2 7 müssen. Und . . . und kochen haben wir auch viel gelernt. Da hat unser Fräulein, die hat uns vorher'? R e z e p t 1 2 7 gesagt, nach(her) hat jedes, jeder Tisch, das waren vier Tische in unserer Küche. Und da hat an jeder.
zeigt, das sonst in dieser Umgebung als - [ b ] auftritt. 319 320 321
- [ y ] - u m g . ; - [ i ] - ma. Umg.j [faeids] ma. 'sticken' indiv. für 'besticken'.
322
- [ g ] - umg.; - [ 5 ] - ma.
158
Dieter Karch i) je:dam d i j wo:n fynf me:dla
323
- ,íu'no: w a je:das a
fo'milja - íun do hot jerdas selwB k h 2 5 - di: gonds fo'milja koxa mysa íun dsum JTuz - won íolas - w o : 3 2 4 m í gesa k^at hen /un 325 íun not hot widB "je:di fo'milja sor g/aei sauwB maxa mysa - íun - den w a s do gonds Je: A.
j a das 'gla:Pi9 gae:jn - íun fum ne:a - w a s huns do íalas so: ne:a galaeint - si hun /un a bisja fadse:lt dafun - íawu - flaigt ke-
Sp.j
n 3 ne nox w a meme fadse:la 25 íax baim ne:a do heme - - maji - mida ma'/ún heme 127 gane:t - mida ne:ma,Jl:n - íun hemB ía: fl:l dso: mida hont maxa misa - íawu m s hen ms .haub'dse^li? mida "ne:ma,Ji:n amo:l galaeint - wi: m® 'do:,mit 'íum,ge:t - íalas íglaeut grigt íun - m í 'haw® ,na: g/digt - ion dena /yjdsa nox - -
A.
íun jedst^,a is d /u:l dsu í e n - jeds hunu 'fe:na n gel -
Sp. 3
ja -
323 an jedem Tisch waren fünf Mädchen . Und nach(her) war jedes eine 25 Familie. Und da hat jedes selber k . . . die ganze Familie kochen müssen. 324 Und zum Schluß, wenn alles . . . wo wir gegessen gehabt haben, schon. 325 Und nach(her) hat wieder jede Familie sein Geschirr sauber machen müssen. Und dann war's da ganz schön. A.
Ja, das glaube ich gern. Und vom Nähen, was haben Ihr da alles so nähen gelernt? Sie haben schon ein bißchen erzählt, davon, aber vielleicht können Ihr noch mehr erzählen.
323
['me:dla] bezeugt eine Ausnahme zur Pl.-Diminutivbildung. Zu dem Sing. [me:dj] erwartet man den PI. [me:d}ge] (-[fe] ), der aber nicht belegt ist, weil die Endung - [}§b] obwohl lautgerecht (Anm. 91) manchmal als kindertümlich aufgefaßt wird. [me:d|§B], das '(die) Mädchen im Kindes-
Mutterstadt
15 9
^n 'je:dem '^dij^l 2 wa:n finf ' , 3 m e : d l e 3 l , 2 u'no: wa 3
2
,3
fa''milje l un do hot 'je:des ' s e l w r
2
,3
je:des e
2
. . .1 di gane fa' , 3 milje 2 l " 3 k o h e .mise • 21 4-
2
un cum ' 3 Jlus 2 l 2 wan "ales 2 I 2 wo: *mr " 3 g e s e kat h e n 2 l
2
un not hot 'widr
'mise 2 ! 2 u n 2 l
2
,3
2
Jun 2 l
je:di fa"milje 2 1 2 sa' " 3 gjer 'sa U wr 'mahe
den 'was do gane 'Je: 3 4
A.
Sp. 3
2
ah ba'm " 3 n e : e 3 l *do "hemr 2 . . .1 , 2 mide ma- , 3 Jí : n 3 l 3
ge"ne:t l
,2
,3
2
2
2
3
,2 3
hemr
mide ' ne: ma,J1:n 1 un 'hemr a: fi:l "co: l
3
2
2
u
,3
3
,2
mide
,2
' hant 'mahe 'mise l ' awr mr hen nr ,ha b' cehlih I mide ' 3 n e : 2ma,Ji:n e'mo:l ge''lernt 21I 2 wi: mr 'do:,mit - 'um,ge:t 24 ' 2ales r"' 3gle:rt grigt 2 1 2
u n 2 l ^mr
2
ja2l
,2
hawe,na: " 3 gjdigt 3 l 2 an 'dene " ,3 ferce noh 2 l
A. Sp-,
Sp. j
Ach, beim Nähen, da haben wir Maschi . . . mit der Maschine haben 127 wir genäht, mit der Nähmaschine . Und haben wir auch viel so mit der Hand machen müssen. Aber wir haben nur hauptsächlich mit der Nähmaschine einmal gelernt, wie man damit umgeht. Alles erklärt gekriegt, und wir haben auch gestickt, an den Schürzen, noch.
A.
Und jetzt . . . ist die Schule zu Ende? Jetzt haben Ihr Ferien, gelt?
Sp. j
Ja.
324 325
alter' wiedergibt, geht von dem Sing. [m£:dl§a] aus. 'wo' indiv. für 'als'. Indiv. Inkongruenz im Genus.
160 A.
Dieter Karch jeds sinds widfc daheim Tun misij daheim Tax 'flaisi? hslfa - gel da mudB -
Sp- 3
ja: -
A.
im haus - Tum - ?un dam fadu ?ufrp feit - Jafij e:i ?a:x Tufip feit -
Sp- 3
ja: -
A.
bida fadse:lij Ta:x amo:l f u n da 'feld.aiwait -
Sp.j
ms misij - m s misij ?ala d a x raus ?ufz feit - ?un misi) Jafa
(Oberspro chen)
- w a s gra:t dsa - dsu da 'jo:ras,dsait dsu Jafa gibt - jeds dsum "baij326 i s w a z jo di aejnt
- ?un do gibds imt! fi:l dsu maxa - wdü
gu:das wed® is - Tun di sun is do: - do misa^mB di sun 'Taus.nidsa ?un misa raus Jun moijijs fri: ?um - w o n s 'oinijB.ma:sa ge:ta^n - daz "nimi naz iz - na k e n a ^ m ® 328mim 'selbf.bindfc - kena m s don Jun "Tab.maxa - da waeit nigs me: nas Tun ge:t don gu:t - Tun do waeit gjaft bis 'mi.dagz ?um dswölfa
?un w o n z g r a : t w a Tag® "faeidi/ iz - Tun no gri
25
329
- ge:-
rrm he:m Tun esij don Tun dDn ge:ds w i d s rauz bis To rwands A.
Jetzt sind Sie wieder daheim und müssen daheim auch fleißig helfen, gelt? Der Mutter . . .
Sp.j
Ja.
A.
Im Haus, um . . . und dem Vater auf dem Feld? Schaffen Ihr auch auf dem Feld?
Sp. 3
Ja.
A.
Bitte, erzählen auch einmal von der Feldarbeit. (Übersprochen)
Sp. 3
Wir müssen . . . Wir müssen alle Tage (he)raus aufs Feld und müssen schaf-
326 327
Umg.; [seun] ma. s. Anra. 150; -[nd]- umg.; -[n]- ma.
161
Mutterstadt
c Sp3
Sp.3
2-
2 ja: \I
2. 21 ja:
I
A (Übersprochen) Sp.3
'mr -,2misn2l ^ r
'misn 'ale
3da:h
Taus3l
2ufs
'3felt34
2
un2l
,2misn
"3Jafe3l 2was
' 3 g r a : t ce 1 1
,bi:l2l
2is
2cu
es j o di ' 3 e : r n t 3 l
'gu:des " 3 w e d r i s 2 l ce2l
2un
•3nas3l
2un
'mise - 3 ra U s 3 4-
se ' 3 g e : t 3 I ^ a s ,bindr 2 1
de " 3 j o : r e s , c a ' t 2 I 2 c u " 3 ; a f e g i b t 2 1
,2kene 2un
,2nimi
do g i b c 'imr " 3 f i : I cu ' m a h e 2 l
di " 3 sun is d o : 3 l 2 Jun
,3ma'jns
2do
wans 2 1
f r i : 3 I 2 u m 2 I 2 w a n s ' 3 a'niJ"r, 2 ma : -
^ab.mahe2!
dan ' 2 g u : t 2 4 .
mr " h e : m 3 l
2gra:t 2un
e 'agr
,,3esn
2wan
"mise mr di sun " 3 a u s , n i -
2un
}de
wert
2nigs
do w e r t ' 3 g j a f t 3 l
me:
2bis
'^mi.dags2!
2um 2un
cum'ba 1 /-
' 3 n a s is 2 I *ne ' k e n e mr mim " 3 s e l b J -
mr dan Jun
3ge:t
2un
3jec
" 3 f e r d i J is 2 I 2 u n
d a n 2 I 2 u n dan g e : c
n o 2 . . .1
,3cwelfe2l
,2ge:-
"3widr raus3l
2bis
"o:wenc2|
fen, was gerade zu . . . zu der Jahreszeit zu schaffen gibt. Jetzt zum Bei326 spiel ist es ja die Ernte
, und da gibt's immer viel zu machen. Wenn
gutes Wetter ist, und die Sonne ist da, da müssen wir die Sonne ausnützen und müssen (he)raus. Schon morgens früh um . . . wenn's einigermaßen geht, daß nicht mehr naß ist, nach(her) können wir mit d e m Selbst327 328 binder , können wir dann schon abmachen . Da wird nichts mehr 329 naß und geht dann gut. Und da wird geschafft bis mittags um z w ö l f . 25 Und wenn so gerade ein A c k e r fertig ist, und nach(her) krie
. . . gehen
328
wir heim und essen dann. Und dann geht's wieder (he)raus bis abends, s. S. 75 unter 'abmachen'.
329
- [ ö ] - umg.-, - [ e ] - ma.
162
Dieter Karch bis nim-B ge:t - biz duqg) is - 'nemif di ?ae:in di waeit jo: 'iausgs-
.nidst - do kena ms net*1 - ken "fry^dsaidiga 330 "faiB.oimijt maxa - - A.
?un m Tondara 'ja:ras,dsaida -
Sp. 3
Tax in ?Dnara 'jo:ras,dsaida - im 'Jbe:d,jo:i da waein don di: 'Jbe:dka-
.dof} dün
331 ln
'?ausga,maxt
332
?unt d i ^ a
9
'dsugB,ry:ßa
333
- di: misa ms
da n e g j d a 3 3 4 'iojd/aft briija - ?un - di: - di: 'ruqgj.ryißa 3 3 5 - -
?un - A.
wi: saaca si: dsu da - 'ruijgl.rywa -
Sp. j
d a s sin di ' b a j . d a t 3 3 6 -
A.
,?a'ha - - ?a 'dig,ri:wa flaigt ai 'dig,wojdsla 'dig,ri:wa st>:nB (Übersprochen) 337
Sp.j
ja: des sin di 'dig.riwa ?unt h
un do sarxan mB di "ba/.dat -
A.
,?a'ha - na
?se:jwat fint sig im® s_gondsa j o : i gel -
Sp.j
?a: j a : -
A.
?a:x dsra mudB mus mB 'rrronij.mo:! bis?a dahe:m helfa - j a bis nicht mehr geht, bis dunkel ist. Nämlich die Ernte, die wird ja ausgenützt, da können wir nicht. . . keinen frühzeitigen 330 Feierabend machen.
A.
Und in anderen Jahreszeiten?
Sp. j
Ach, in anderen Jahreszeiten, im Spätjahr, da werden dann die Spätkartoffeln 3 3 * ausgemacht 33 ^ und die . . .^ Zuckerrüben 333 , die müssen wir dann in die nächste 3 3 4 Ortschaft bringen. Und die . . . die Runkelrüben 33 ^ und . . .
A. 330 331
332 333
Wie sagen Sie zu den Runkelrüben? -[y:]- umg.; -[i:]- ma. |jbe:d]- umg.; [Jbo:d]-/ [Jbe:dJ- ma. 'Kartoffeln' gilt als umg. (Anm. 85), wird jedoch der Artikulation nach (identische sing, und pl. Form) der Ma. angeglichen. s. S. 76 unter 'ausmachen'. s. Anm. 150; -[y:]- umg.; -[i:]- ma.
Mutterstadt 2
bis
1
163
3 2 2 2 3 2 2 3 3i 2 nimr ' g e : t 4- bis " duqgl is 4- ' nemij di ' e:rn I di w e r t jo: "3ausge-
,nict 2 4- 2 d o 'kene mr ' 3 n e t 3 l 2 k e n 'fri.-.ca'dihe " ' f a ' r . ^ o i m n t ' m a h e 2 l A Sp.j
2
ah in 'anere
3 i 21 2 jo:res,ca de I im
3 21 2 J b e : d j o : r I de w e m dan di: •,3Jbe:d2ka-
,dofl ' a U s g e , m a h t 2 1 2 u n t " 3 d i : 3 . . .1
l3
c u g r , r i : b e 2 I 2 d i 'mise mr
• 3 d a n 2 l 2 i n de 'negjde " 3 o r d 2 J a f t 'brir)e 2 | 2 u n " d i : 2 ! 2 d i : - , 3 rui]gl,ri.be 2 1 2 un 21I A Sp.3
1
d e s sin di ' ' ^ a j . d a t 2 I
2
j a : d e s sin di ' d i g , r i : w e I u n do 'sa:hen mr di ' baJ,dat 2 4
3
dahe:m misa mB moijijs - Jun rp segs u : i Jdeia^nrB ?uf - ?un 25 don misa m-e in da Jdal - don misa rrre im Jdal helfa - z (Übersprochen)
A.
w a s m a x n e da: alas im Jdal - 338
Sp. j
da misa m s mijda - misij fi:dra
- misij widE njda f u
?o:wans A.
? a a melga -
Sp.j
j a ?un melga -
A.
könan si: melga -
Sp- 3
ja -
A.
n a das is Je:n -
Sp.j
na j a m u melgij dün dsu drit - ?un don ge:ds Jnele -
A. Sp.j
j a i) 339 340 j a des sin jo: ims dsaida w u : m s di milj '7ab,li:fra muz no: mus di milf f o j t s ä r
—
A.
ja -
sP.3
Ja.
A.
Was für auch Arbeiten schaffen Ihr dann daheim?
Sp. 3
Daheim müssen wir morgens . . . schon um sechs Uhr stehen wir auf, und 25 dann müssen wir in den Stall. Dann müssen wir im Stall helfen z ... (Obersprochen)
A. Sp.,
A. 338
Was machen Ihr da alles im Stall? Da müssen wir misten, müssen füttern
3 38 , müssen wieder richten für
abends. Auch melken? Bewahrung mhd. Länge in 'füttern' gegenüber der Hspr. wird von BERTRAM nur für den Süden der MVPf. bezeugt. Der einmalige Beleg durch S p . j erlaubt jedoch keine Schlüsse.
165
Mutterstadt Sp.3
V i
A Sp.j
2
de,3he:m3l
2
,2
mise mr " 3 m a ' j n s 3 l 2 Jun m ' 3 s e g s u - r 2 l
,2
J"de:e mr ' 3 u f 3 l
3 2 2 2 3 2 un dan ' mise mr in de ' Jdal I dan 'mise mr im " Jdal 'helfe . . . I (Übersprochen)
A Sp. 3
2
de
,3
m i s e mr " 4 m i j d e 3 l 'misn - , 4 f i : d r e 3 l
,3
misn 'widr " 4 r i j d e 3 l
2
fr
-.3 o:wens 21I A Sp.j
2
ia un ' l 3 m e l g e 2 l
A C
2. 2 |
Sp.j
ja I
A Sp.j
2
n a 'ja 2 1 2 m i r 'melgn
2
j a d e s sin ' 3 j o : 3 l
2
n o : mus di
3
d a n cu " 4 d r i t 4 l 2 u n dan ge:c " 3 f n e l r 2 l
A Sp.j
3
,2
imr
^ c a ' d e 2 ! 2 w u : mr di
3
milJ " 2 a b , l i : f r e m u s 2 l
milJ ' 2 f o r t sa l2 4-
A Sp.j
Ja, und melken.
A.
Können Sie melken?
Sp.3
Ja.
A.
Na, das ist schön.
Sp.j
Na ja, wir melken dann zu dritt, und dann geht's schneller.
A.
Ja, und?
Sp.j
Ja, das sind
3 39
ja immer Zeiten, wo man die Milch abliefern
Nach(her) muß die Milch fort sein. A.
Ja.
339 340
'es sind' indiv. für 'es sind festgesetzt'. -[i:f]- umg.; - [ i w ] - ma.
340
muß.
166 Sp.j
Dieter Karch Tun 'mi,da:xs dnn womB fum feit 'he:m,kuni3 - Tun no misa rrve ^ mudB helfa koxa - ^ k a ' d o f j Je:1a - ?uns gamiis
budsa - Tun w a s so gibt - im helfa - 7un don misa
ITIBS
WDITIB
gjaei f b i : B iun di kij in 'ojdnuq briqa
341
gesa hen
- Tun
don ge:ds widB raus ufs feit ?un ? o w s n s mysa^mB ? a a wi342 dB M da Jdal - Tun WDITIB - dez gjaft h e n 7un na hemB 'faiB,o:mant -
A. Sp.j
ja — un jeds dse:lij w sa mo:l fun e:ns bis dse:n - 343 ?e:nds - dswe: - drai - fiu - fynf - segs - si:bij - ?axt - noin dse:n344
e 1 2 5
•
A.
sa:t mB siiban ?odB siwa -
Sp.j
si:bij -
A.
si:bij sa:t mB bai ?ai§ -
Sp. j
siibij j a -
A.
i u n di "woxan.daix -
Sp.j
' m o : n , t a : x 3 4 5 - 'dinj,da:x - ' m i d . w o x - ' d o n B j , d a : x 3 4 6 - 'frai.daix 'snms.darx - "son.dax - -
Sp.j
Und mittags dann, wenn wir vom Feld heimkommen, und nach(her) müssen wir der Mutter helfen kochen, die Kartoffeln schälen und's Gemüse putzen und was so gibt im Helfen. Und dann, wenn wir gegessen haben, müssen wir's Geschirr spülen und die Küche in Ordnung bringen 341 . Und dann geht's wieder (he)raus aufs Feld. Und abends müssen wir auch wie342 der in den Stall, und wenn wir das geschafft haben, und nach(her) haben wir Feierabend.
A.
Ja, und jetzt zählen Sie (ein)mal von eins bis zehn.
341 342 343
'in Ordnung bringen' indiv. umg. für ma. 'aufräumen'. s. S. 81 unter 'schaffen' (2). Umg.; [siwa] ma.
Mutterstadt Sp.j
2
un "3mi,da:hs2l
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1
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3
167
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k o h e 2 l *d k a , 3 d o f l " 2 J e : l e 2 1 2 u n s g e , 3 m i : s
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2
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2
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3
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3
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3
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3
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A Sp.j
,2
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A Sp.j
"3si:bnja3l
A Sp.3
,3
mo:n,ta:h2 I ,3dinf,da:h2 I ,3mid,woh2 I ^ d o n r j . d a ^ 1 1 ^fra'.daih11 .2 , . 1 | ,2 sams,da:h I son-
.daihU
Sp.j
Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, s i e b e n 3 4 3 , acht, neun, z e h n 3 4 4 , e l 2 5 . . .
A.
Sagt man "sieben" oder "siwwe"?
Sp.j
"sieben".
A.
"sieben", sagt man bei Euch?
Sp. j
"sieben", ja.
A.
Und die Wochentage.
Sp.j
M o n t a g 3 4 5 , Dienstag, Mittwoch, D o n n e r s t a g 3 4 6 , Freitag, Samstag, Sonntag.
344 345
[dse:n] umg.; [dse:] ma. - [ t ] - umg.; - [d]- ma.
346
Umg. [3] in 'Donnerstag' und 'Sonntag' für ma.
[u].
168
Dieter Karch
I / 1635
A.
haej wintB mB sin 'îalso îuf ' m u d B j d a t kum - wail nre ?a:x - îaie 'mudBjdadB 'mund,a:Jt jeds mol gaein bisja 'kena.laema wobj - ?un iç wolda si: - bida - dasa îuns amo:l 7aus "mudBjdat fBdse:ü} - wi:^,as fri:B in ' m u d B j d a t wd:i - -
Sp- 4
fri:B - do w a s halt "Ivntft
wi: hait - fri:B - w a : dB '?o:JdB,ma:kh - do is
347 des
gcndsa -, ?um'ge:ant is hin 'dsüma.kuma ï u n hot hi:j '?äf-
,k^a:ft - - do: warrsn 'Ju: J d e n t - do: wo:n k i w | - do: w a : gjaei - do: w a : halt a b s - da 'mesBjmit - w a do: - da 'hu:d,maxB wa: do: - î a l s s 7abs
w a s mB hait in da Jdat ka:ft - hot mB halt fri:B - ?ufrçi '2o:JdB348 ,ma:k - grigt fun b e : l
349
dsu ka:fa - di: lait sin kuma mit da -
.îowa'runB 3 5 0 - fun ' h a z . l o x 3 5 1 - fun ' r u a u m 3 5 2 - fun
"owBjum 3 5 3 -fun ' e b j d ê : 3 5 4 - ,iwa'ra:l hasu sin^_sa kuma - ?un hen
A.
Herr Winter, wir sind also auf Mutterstadt gekommen, weil wir auch Euere Mutterstadter Mundart jetzt (ein)mal gern bißchen kennenlernen wollen. Und ich wollte Sie bitten, daß Sie uns einmal aus Mutterstadt erzählen, wie es früher in Mutterstadt war.
Sp.^
Früher, da war's halt anders wie heute. Früher war der Ostermarkt, da ist das 347 ganze Umgegend ist hier zusammengekommen und hat hier einge-
347 348 349 350
Indiv. Genuswechsel. s. S. 79 unter 'kriegen' (3). s. S. 76 unter 'Böhl'. 'obenherunter' indiv. für 'rheinaufwärts=südl.'; zu 'oben' vgl. PHONAI 11, Anm. 393.
169
Mutterstadt I / 1635
A.
Sp.4
' 3 f r i : r 2 l J d o was halt ' ^ a n r f t 2 !
1wi:
• 2 ha 1 t 1 -J' , 3 fri:r 2 I 2 w a : dr - ' 3 o : J d r 2 ,2| 2. . , m a : k 4- do IS
des " 3 g a n c e 2 l , 2 um'ge:ent is hi:r " 3 c a m e , 2 k u m e 2 1 ^un hot hi:r ° , 3 a ' ,ka:ft 2 4-
2do:
'wa:ren " , 3 J u : J d e n t 2 l
2do:
wa:n ' , 3 k i w l 2 l
2do
wa: ' 3 g j e r 2 l 2do:
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',3ales2l
*de
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2wa
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^de
"3hu:d,2mahr
wa: d o : 2 l
,2alse 2was
mr ha't in de 'Jdat k a : f t 2 t
,ma:k2l 2fun
2grigt
cu " * k a : f e ^ i
-3be:l ,2owe,3runr2l
"3owrJum2l
2fun
2di:
2fun
2hot
mr halt " ' 3 f r i : r 2 l
wa:
"3ales2l
,2ufm
',3o:Jdr-
' 3 l a ' t sin 'kume^ I - 2 m i t deM
-,3has,loh2l
2fun
" 3 e b j d e : 3 l , 2 iwe'ra:l ' 3 h e : r 2 l
-3ru:hum2l 2 sin
2fun
se " k u m e U
2un
hen
kauft. Da waren Schuhstände, da waren Kübel, da war Geschirr, da war halt alles. Der Messerschmied war da, der Hutmacher war da. Also alles, was man heute in der Stadt kauft, hat man halt früher auf dem Oster348 markt gekriegt
zu kaufen. Die Leute sind gekommen mit den . . .
von B ö h l 3 ^ o b e n ( h e ) r u n t e r 3 5 0 , von H a ß l o c h 3 5 1 , von R u c h h e i m 3 5 2 , von O g g e r s h e i m 3 5 3 , von E p p s t e i n 3 5 ^ überallher sind sie gekommen und haben
351
s. S. 77 unter 'Haßloch'.
352
s. S. 81 unter 'Ruchheim'.
35 3
s. S. 81 unter 'Oggersheim'. - [ g ] - > - [ w ] - ist indiv.
354
s. S. 77 unter 'Eppstein'.
170
Dieter Karch îufrp 'mudeJdadB '?o:JdB,ma:k e j s a x 3 5 5 'îâT,k h a:ft — don w a : di 'raidju:l - di: w a : net wi: hait d a u s 3 ^ î u m ^ ' blads sondun
KO
di: wa: ?ufip "îeg.blads gjdona da foina - do wo:n 'ïalsa-
, m o : l 3 5 9 dswe: drai 'raidju:la do: - hait - is di sax widß îon^Jt hait kuman d i : ^ a 9 - di:^,a 9 - - d i : ^ a 9 - - îonra Jdent net w o : i -
was da îalas d r u m ^ i j 'drô : , h e i ] t 3 6 0 - îun kumt halt îalas - s j s halt
îalas îon-e/t wi: frire - .so'ga: an 'dsi:igus^ 6 1 w a : îals do: îuf - draus
wu: hait di mi:l Jde:t - do: w a : ç 'dsiagus îals gfdona - da 'dsiagus 362 bi:çlB - ?un do simB b u w a - hemß ît>ls îa: drai 'pemq 25 grigt net - do sinve îa: îals hT: - net - net - d i : ^ s hen îa: drai 'peniq ganuma - di: wo:n fro: dasa drai 'penirj grigt hen - net w o a - net - îun so: w a : des halt - j a - - d o n ^ a : 9
auf dem Mutterstadter Ostermarkt ihre Sache ^ ^ eingekauft. Dann war die Reitschule, die war nicht wie heute draußen 3 ^ 6 auf dem^ 5 '' Platz, 358 sondern die war auf dem Eckplatz gestanden, da vorn. Da waren als 359 einmal zwei, drei Reitschulen da, heute ist die Sache wieder anders. 9 9 9 Heute kommen die . . . die . . . die . . . anderen Stände, nicht wahr? Was da alles drum und dran h ä n g t ^ 0 . Und kommt halt alles. Es ist halt
355 356 357 358 359
s. S. 81 unter 'Sache' (1). Indiv. Schwund von [r] in einer Anlautverbindung. Kontraktion [uf dem] > [ u m ] ist nur durch Sp.^ nachgewiesen. 'sondern' umg.; 'aber' ma. s. S. 75 unter 'als-einmal'.
171
Mutterstadt 'ufm ' m u d r . V a d r '^orjdr.mark 1 1 ^ r sah • , 2 a 1 , k a : f t 1 | 2 dan wa: di • , 3 ra 1 d,/u:l 2 l 2 d i : ' w a : 2 I 2 net wi: ^ h a ' t 2 ! ^ " s ^ s o n d r n 1 I *di:
2wa:
um - 2 b l a c 2 l
'ufm " 3 e g , b l a c ' 2 g j d a n e 2 l ^ e ' ^ f o r n e 1 ! *do warn " 2 alse-
,mo:I 2 l
2
ewe: ' 3 d r a ' ' r a ' d j u d e d o : 2 | 2 h a t 2 l
2is
di sah 'widr - , 3 a n r j t 2 l
• 2 ha't 'kumen d i : 2 . . .1 2 d i : 2 . . .1 ^ i : 1 . . .1 - , 2 anre J d e n t 2 l ' 2 n e t wo:r' I 2was
de
"'ales 1 1 2 d r u m
n
"dra:,hei]t21
'un
'2kumt
halt 'ales* I
,2is
halt 'ales 1 ! , 2 a n r j t
wi:
"frhr1!
/ s o ^ g a : en
" 3 c i : r g u s 2 l X wa:
als
-2do:2|
^uf 1 1 2 dra U s wu: ha't di
,3mi:l
Jde:t 2 1 ' 2 d o : w a : 1 !
" 3 c i : r 2 g u s als ' g / d a n e 1 ! *de ,2 . ci:rgus
' l 3 b i : h l r 2 1 *un do 'simr ' , 2 b u : w e 2 l ^ h e m r grigt21 1 n e t 2 t
2do
'simr " 3 a: als 2 h i : 2 l ^ e t H
a: dra 1 " 3 p e n i i ] g e ' 2 n u m e 2 l grigt h e n 1 !
,2net
2als
2di:
1wo:r1t 2net2t
" 3 a: dra' 1
netit
, 2 penir)
2di:
. . .hen
wa:n ' f r o : 2 I ^ d a s e dra' ' , 2 p e n i i ) 2 un
'3so:
2wa:
des h a l t 1 !
^aU
2dan2
... I
alles anders wie früher, sogar ein Zirkus 3 ^ 1 war als da auf . . . Draußen, wo heute die Mühle steht, da war ein Zirkus als gestanden: der Zirkus Büchler. Und da sind wir Buben . . . haben wir als auch drei Pfennig 362 25 gekriegt, nicht? Da sind wir auch als hin, nicht, nicht? Die s
...
haben
auch drei Pfennig genommen, die waren froh, daß sie drei Pfennig ge9 kriegt haben, nicht wahr, nicht? Und so war das halt, ja. Dann . . . ,
360 361 362
'drum und dran hängen' indiv. für 'dazu gehören'. Relativ spät in die Maa. übernommenes Wort, das der Hspr. gegenüber Dehnung von [ i ] -Laut aufweist. [ ' p e n i i j ] tritt schon mhd. als pfenninc « a h d . pfenning) neben pfennic auf.
172
Dieter Karch 'wasig nox sa:xa wolt
A.
di kaeuwa w a : ?ax ?als j e : (Übersprochen)
Sp.^
di kaeuwa j a - don - w a : daej 'dojf,gra:wa nox
nat - wi: daeu
'doif,gra:wa ' d s u : g a , w e l b t 1 2 7 wora is - ?un do: is di: l o ' g a : l , b o : n ^ 6 4 127 kuma - Tun do is so 'loijsom di kasuwa is dsu'riga.dregt wara - i n a r a ^ 6 5 'saidaJdro:s nof - di: 'Ju:Jdent wa:ran fo.it - ?un 25 ?alas w a : f o j t - s w i j nigs rae: kuma nat - di J ^ ' g r o ^ 127 232 t Jdat di hot ?Dlas DÜ si? gadsaxa - ?un - wi di lo'ga:l,bö: no gDi]a i j 3 6 ^ - no hen halt di lait k e : gjefda gamaxt - no w a u 1 1 halt nat nox di: ' g u : d s | , / d e n t 3 6 7 - ?un s o w a bis) - w u : m^ so g a i l f B 3 6 8 ?un so d s a i k ^ ^ grigt hat - net a 'Ji:s,bu:t ? U n a ' r a i d j u : l - des w a halt nax do: fri:E - net -
?un so: is des goqa - ?uf '?e:,mo:l hot di kas^wa halt doJt 7a: 127 waija misa - ?un do isa 'naus.kuma - 'ha.di game:
was ich noch sagen wollte . . . A.
Die Kirchweih war auch als schön. (Übersprochen)
Sp.^
Die Kirchweih, ja, dann war der Dorfgraben noch auf^*^, nicht? Wie der Dorfgraben zugewölbt* 2 7 worden ist, und da ist die L o k a l b a h n ^ 4 ge127 kommen. Und da ist so langsam die Kirchweih ist zurückgedrängt
wor-
den, in e i n e r ^ ^ Seitenstraße (hi)nein. Die Schuhstände waren 25 fort, und alles war fort; es ist nichts mehr gekommen, nicht? Die Sch . . . Groß-
363
s. S. 76 unter 'auf (1).
364
s. S. 79 unter 'Lokalbahn'. Zur Aussprache s. Anm. 163; -[bD:n] umg.i
365
-[bö:] ma. Indiv. Verwendung des Dat. für den Akk.
Mutterstadt 1
2
173
21 wasih 'noh 'sa-.he wolt I
A (Übersprochen) Sp.^
2di
1
3
"ke:rwe*l
*dan2l
2 dorf, gra:we
'kume1! • 2. inere
2un
3
t
wi: d e : r
„3r 2r, . , J u : , J d e n t wa:ren
i j ' 2 n i g s ^me: ' k u m e 1 ! ^ n e t ^ t
lf Ii 1 fort I un
2 di.
. ,'l3gro:s-
h o t " , 3 a l e s an sih g e ' c o h e 2 ! * u n * 1 *wi di l o " 2 g a : l , b a :
^ g a i j e ij11 ^ o
2hen
2wu:
2nor
mr so " g a ' l f r 1 1
*e " 3 J i : s , b u : t 2 l
2un
not
halt di la't k e : " 3 g j e f 2 d e ge-
' ^ m a h t 1 ! * n o wa:rn halt "2bisl21
2net2
do is so - ' l a g s a m 2 I 2 d i " 3 k e : r w e 2 l *is c u " 3 r i g e , d r e i ) t 2 ' w o r e 1 !
.,3 i , 2 r , i2i 2 sa de, J a r o : s na I di:
2di
der ' , 3 d o r f , 2 g r a : w e noh u f 2 l 2
2 21 2 3 2 cu:ge, welbt 'wore is I un do: is di: lo"' ga:l, b a : n
" 2 a l e s wa: f o r t 2 i Jdat2l
2wa:
noh di: X un
' 3 g u : c l , J d e n t 2 1 *un so e
so ' 3 c a k
2grigt
hot2l
^etH
e " ' r a ' d j u : ! 2 ! ' 2 d e s wa halt noh d o : 2 l "fri:r 2 I 2net2t
*un ' 2 s o : is d e s ' g a r j e 1 ! ^uf ,2wa'je
Stadt
127
'mise2!
2un
" 3 e : , 2 m o : l hot di ' k e : r w e 2 l
do 'ise " 3 n a u s , k u m e 2 l
die hat alles an sich gezogen
(her) gegangen
ist366,
232
,2ho,di
2halt
dort'3a:
ge'me:
. Und wie die Lokalbahn nach-
nach(her) haben halt die Leute keine Geschäfte ge36V
macht. Nach(her) waren halt nur noch die Gutseistände
und so ein
bißchen, wo man so G ä u l c h e n 3 6 8 und so Z e u g 3 6 ^ gekriegt hat, nicht? Eine Schießbude und eine Reitschule, das war halt noch da, früher, nicht? Und so ist das gegangen. A u f einmal hat die Kirchweih halt dort auch weichen 1 2 7 müssen, und da ist sie (hi)nausgekommen. Hat die Gemeinde
366
'gegangen sein' indiv. für 'nicht mehr existieren'.
367
s. S. 77 unter 'Gutseistand'.
368
'Gäulchen' indiv. für 'Spielzeugpferdchen'.
369
s. S. 8 3 unter 'Zeug'.
174
Dieter Karch m
3 7 0
^ blads k n a f t draus - 13 da "tujn.hal 1 2 7 - ?un fun jeds
?ap is di: kaeuwa draus - ?on da 'tujn.hal - net - so: - is des -
A. Sp- 4
di: b'ka:l,ba:n - di: is jo: ?a:x net me: do: glarwa^i? 2 32 di: lo'ga:l,bß: di hot ? a x ai le:wa losa misa net w o u - di hot^sif ?a:x dem 'noi.dsaidija 3 7 1 badri:p - fun da "omla.bus 3 7 2 - net
wou - hot di: sij - hal* ?a: waija misa - net w o u - ja A. Sp. 4
s ^ a w e Ja:t 373 374 127 ja in e:ndsja 'hiln.sigt -is as jo foi da .drons'bait Ja:t 127 net w o u - ?awB m ?nnra 'hfi.sigt isas ia: fv da fekeu w a ^ s a jo 'hinBliJ - net w o u - fv nmnga saxa - net wo:i - j a - j a - -
-- ?unt jeds fo:n halt di lait mim bus ; fo:n^,sa holt n5f m Q di: Jdat - daai fßkeu is j o : w a
me kDn ?ala holp Jdun 3
375
- ?e.*wa besB wi: fri:B - net - ?un
fa:ra - ?un fri:B - is des 'dromb)-
,be:n|
halt '?alsa,mo:l ?ala dswe: /dun gorja - ?un do hen di lait - sin ?als niwß ?uf 377 'mau.dax ma'Jlut iun sin halt doit in 370 einen Platz gekauft, draußen an der Turnhalle 127 . Und von jetzt ab ist die Kirchweih draußen an der Turnhalle, nicht? So ist das.
A. Sp.^
Die Lokalbahn, die ist ja auch nicht mehr da, glaube ich? 232 Die Lokalbahn, die hat auch ihr Leben lassen müssen , nicht wahr?Die 371 hat sich auch dem neuzeitigen Betrieb von den Omnibussen 372 , nicht wahr, hat die sich . . . halt auch weichen müssen, nicht wahr? Ja.
A. Sp.^
Ist aber schade. 373 374 127 Ja, in einziger Hinsicht ist es ja für den Transport schade,
370 371 372 373
'kaufen in' indiv. für 'kaufen'. s. Anm. 163; - [Ol]- umg.; - [ai] - ma. Dissimilation [n] > [1]; vgl.Rh.Wb. VI, 400. 'einzig-' indiv. für 'ein-'.
Mutterstadt
175
in n "blac 2 l ' k a : f t " 2 d r a u s 2 l ' n de " 3 t u r n , h a l 2 1 ' u n fun ' 2 j e c ap 2 1 2 i s di: " k e : r w e d r a u s 2 l ' a n de - ^ t u r n . h a l ' l
1
net11 2so=2l 'is "2des'4-
A Sp>4
d i : l o " g a : l , b a : 2 I 2 d i hot ' 3 a : h er
2
,2
l e : w e 'lose 'mise 2 l " 2 n e t wo-.r 2 t 2 d i
'hot s i j ' l 2 a-.h 2 1 ' d e m ' ^ n a ^ c a ' d i j e b e ' d r i : p 2 | 2 f u n de " 3 o m l e ( b u s 2 1 2
'net wo:r t 2
2
h o t "di: sij 1 halt "a: l ' ^ w a ' j e 'mise 1 " n e t wo-.r t 1
2
2
1
2
2
2
ja'j
A Sp.4
2
j a 2 1 2 in "e:ncje - 3 h i : n , s i h t 2 1 1 i s es " 2 j o 2 1 2 f o r de , d r a n s " 3 b o r t 2 1 2 J a : t 2 l
'2net wo:r2t 2
,2
a w r 2 l 2 in " 3 a n r e
,2
hi-.,siht 2 1
,2
ises ' a : fr de f r " 2 k e : r 2 l
w a se jo •'^hlnrlij 2 1 ' 2 n e t w o : r t ' f r " 2 m a n h e 'sahe 2 l " 2 n e t w o : r 2 t 1. 11 1. 11 ja 4- ja 4-
' u n t " 2 jec 2 1 ' ' f a : n halt di 2 la't mim ' 3 b u s 2 l ' ' f a : n se halt di: - 2 / d a t 2 l 2 d e r f r - 3 k e : r 2 l ' i s
mr - 2 k a n 2 l
,2
>2
jol
2
. .1
,2
,2
n a l 2 l 'in
e : w e " 3 b e s r 2 l ' w i •'fri:r 1 42 ,2a 1 net T un
a l e halp Jdun - , 3 f a : r e 2 l ' u n - 2 f r i : r 1 t 2 i s d e s -' 3 drambl-
, b e ; n l 2 l ' 2 h a l t 2 ' ' a l s e , m o : l ' I "'ale " 2 c w e : Jdun " g a i j e ' l 2 u n do hen di l a t 2 l 'sin als ^ n i w r ' l
2
uf "
V
2
d a h m a ' J l : " 2 ! ' u n sin halt ' 2 d o r t 2 l
nicht wahr? Aber in anderer Hinsicht ist es auch für den V e r k e h r ' 2 7 war sie ja hinderlich, nicht wahr, für manche Sachen, nicht wahr? Ja, ja, und jetzt fahren halt die Leute mit dem Bus, fahren sie halt (hi)nein, in die Stadt. Der Verkehr ist ja . . . 9 eben besser wie früher, nicht? Und 37c man kann alle halbe Stunde fahren. Und früher ist das Trampelbähnchen 376 halt als einmal alle zwei Stunden gegangen. Und da haben die Leute . . . sind als (hi)nüber auf 377 Maudach marschiert und sind halt dort
374 375
s. Anm. 163; [hiai]- umg.; [ h f : ] - ma. Ma. Sing, für hspr. PI.
376 377
s. S. 83 unter 'Trampelbähnchen'. s. S. 76 unter ' a u f (2). 'nach' gilt in dieser Bedeutung als umg.
176
Dieter K a r c h in da bus '7àf,gjdiga net - - so is des hait - net - -
A.
ja di fri:ars dsaida w a u n halt Tonc/t - ?aux di: ju:xijt w a u frin; ?DnBjt wi: hait -
Sp- 4
ja -
A.
di w a a n fi'laigt 'lufdiijB wi: di: 'haidig ju:xant flai§t ken k e n ^ s a ?uns a pa: ' j u x a n d j d r e : ? -
s
P-4
ja '
A.
?aus Taira dsait fadse:la -
s
j a " fri:® s i n o d i burwa halt dorwj
P-4
378
so: 'dsDma.kuma 379
nat - ?un sin halt im douf 'rumjba.dsiut
- ?u:n - w u : halt ?ebas
'?5:dsujdela w a : - ?un do: is des halt not ' a u s . k ^ e g t ^ 0 wo:ra - net - -
womB dsum "bai/.biil draus inni 'Jcunfda.fe^B^ 8 1 - foi'bai is - net 382 383 w o u - 7un dasu hot di Jlaba nox ?ufrp fenJdB Jdè: k at - do hot niB di Jlaba 'midga,numa un hodsa ?owa - ins '?OWB-
in den Bus eingestiegen, nicht? So ist das heute, nicht? A.
Ja, die früheren Zeiten waren halt anders, auch die Jugend war früher anders wie heute.
Sp- 4
Ja.
A.
Die waren vielleicht lustiger wie die heutige Jugend. Vielleicht kön . . . können Sie uns ein paar Jugendstreiche . . .
Sp. 4
Ja.
A.
aus Euerer Zeit erzählen.
378 379 380 381
Indiv. Assimilation im Sandhi. s. S. 78 unter 'herum' (2). s s. 76 unter 'aushecken'. Abschwächung einer unter Nebendruck stehenden Silbe: mhd. -stein
Mutterstadt
in de
, 3 bus
"V.gJdigeU
1net11
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177
is des
ha't 2 4-
1
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A
Sp. 4
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A
Sp- 4
2. 21 ja I
A Sp>4
2 j a 2 l , 3 f r i : r 2 l 2 sin
^net1! ^ n
- 2 sin
di ' ' b u : w e 2 l *halt " 2 d o : w l so: ' c a m e / k u m e H
halt 2 1
2im
" 3 d o : r f 'rumjba^ci-.rt 2 1
2u:n2l
1wu:
halt ,2ebes
"'^accu^Jdele w a : 2 l
2 un
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2 is
des *halt not " 3 a u s , 2 k e g t
'wo:re2l W
,2wamr
cum
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2
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am •' 3 /ornfde, 2 fe:gr 2 l ^ f o r ' ^ b a 1 is 2 1 "2net
w o : r 2 t 2 u n de:r hot di " , 3 f l a b e 2 l 1 n o h "ufm ' , 2 f e n j d r Jde: 3 2 21 2 i 21 2 i . 2 Jlabe 'midge, nume I un 'hoce owe 1 ins kat I do hot mr di "3owr-
Sp.^
Ja, früher sind die Buben halt da (ein)mal
378
nicht, und sind halt im Dorf (he)rumspaziert
so zusammengekommen,
379
Und w o halt etwas an-
zustellen war, und da ist das halt nach(her) ausgeheckt Wenn man zum Beispiel draußen am Schornsteinfeger 382
380
381
worden, nicht?
vorbei ist, nicht
383 wahr, und der hat die Schlappen noch auf d e m Fenster stehen gehabt. Da hat man die Schlappen mitgenommen und hat sie oben ins Ober-
>U"da]. 382
s. S. 82 unter 'Schlappen'.
383
'Fenster' indiv. für 'Fensterbank'.
178
Dieter Karch
, d o a f 3 8 4 ?uf íufa fsnJdB ,?ow3'nuf g/delt net w o u - w o : n l a u r a j 3 8 5 s o 3 8 6 s a x a 3 8 7 - - da JIOSB kal - dB bauB - dB "hoda300 h i n - im ga:da Jdé: k at - w a s ,mo:l an ka/da Jnids} henre gamaxt - mB burwa - 'hina.drñ:
389
wo:n gra:wa net - ?un
390 hen halt dsn ka/da JnidsJ dojt - 'nSf.g/nabt
m da gra:-
w a - laudB so g j e f d a 391 - rpíonra d a : k - - w u : halda me:dj 25 w a : - da is m í ?a: hT: nat - da w k ü Jdea holds im k
ho:f
i, k ogt - den hot mB ganuma ?un hodij f o i di: 'haus'deu 'hf:ga. k ^ o g t 3 ' 2 - ? u : n hot no: gaglobt ?un w o n dB nron halt "rausga.wolt 393hot - ?un do w a : halt dB Jdea holds do k^ogt nat - so: w o : n ?e:wa
di gjefda frÜB net - ja - no hemB nox^an
,kuma*ra:t 394 k h at - daeu hot sij sa '?a:rik gfaeajt - net w o u - ?un
dorf
auf . . . auf ein Fenster oben(hi)nauf gestellt, nicht wahr? Waren IOC 50/ 207 lauter so Sachen . Der Schlosser Karl, der Bauer, der hat (ein)mal einen Kasten Schnitzel wir gemacht?
388
in . . . im Garten stehen gehabt. Was haben
Wir Buben. Hintend(a)ran
389
war ein Graben, nicht, und 390
haben halt den Kasten Schnitzel dort (hi)neingeschnappt
, in den Gra-
ben. Lauter so Geschäfte 391 . A m anderen Tag . . . w o halt ein Mädchen
384
s. S. 80 unter 'Oberdorf'.
385
Zu 'lauter' ohne Subj. s. P H O N A I 11, Anm. 236.
386
s. S. 82 unter 'so' (3).
387
s. S. 81 unter 'Sache' (2).
388
s. S. 82 unter 'Schnitzel'.
389
s. S. 78 unter 'hintendran'.
390
s. S. 82 unter 'schnappen'.
391
s. S. 77 unter 'Geschäft'.
Mutterstadt t do:rf
2
179
l 2 u f 2 l '*ufe ^fen/dr / o w e ^ n u f gjdelt 2 ^ 1
2
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w a : 2 I *de is mr - 3 a: 2 h i : 2 l 2 n e t 2 t *de 2 wa:n Jde:r - 3 holc 2 l 2 i m 2 . . .1 • 2 ho:f
kogt 2 l *den hot mr g e ' , 2 n u m e 2 l *un 'hodn for di " 3 h a u s , 2 d e : r 'hi:ge,kogt 2 I 2 u:n hot no ge"'globt 2 l 2 un wan dr man halt "ra u sge, 2 wolt hot 2 1 *un do wa: halt dr 2 Jde:r " 3 holc 2 do k o g t 2 l
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e:we di "gjefde "frnr ! n e t t ^ a ^ ' n o 'hemr noh en
2
, k u m e ' , 3 r a : t 2 k a t 2 l ' d e ^ hot sif se
,2
a:rik • , gfe:rjt 1 4'' 1 net w o i r ' t *un
war, da ist man auch hin, nicht? Da war ein Ster Holz im k 25 . . . Hof gehockt. Den hat man genommen und hat ihn vor die Haustür hinge392 hockt
und hat nach(her) geklopft. Und wenn der Mann halt (heraus-
gewollt hat und da war halt der Ster Holz da gehockt, nicht? So waren 393 eben
die Geschäfte früher, nicht? Ja, nach(her) haben wir noch einen
Kameraden 394 gehabt, der hat sich so arg gefürchtet, nicht wahr? Und
392
393 394
Kontraktion [ g a h ] - / [ g a k ] - > [k ]- ist so gang und gäbe, daß sie nicht mehr erkannt wird, und mitunter wie hier die Vorsilbe des Part.II zusätzlich anoder eingefügt wird. Umg. ; [hal, halt] ma. ; vgl. Bad.Wb. I, 621. Obwohl 'Kamerad' erst nach der mhd. Zeit in die dt. Spr. übernommen wurde, weist es ma. Verdumpfung von a in einer unter Nebendruck stehenden Silbe auf; eine Entwicklung, die auch BERTRAM ( § 173) für die MVPf. nachweist.
180
Dieter Karch
da hemB gsat - dB 'grigdsa,mo:l gagaigt 395 - ?un da hemB a Jnuu '?6:g3,maxt - ?un hen uns a Jdik da'fun.k^ogt - ?un hen 101
ig/
da
,kula'fo:nijum
2Q7
ganuma - iun hen do 'iß.foija
?Dn
dae:ra Jnuu hf: a hau dsa maxa - 7un des wa: so:^a 'oldi 'holdsba,rak 398 do: nat - ?un do: - sin di 'raus.gjbruqa Tun hen 'TB.foija dsa graija - di hen gament s^haisj falt 399 dsoma nat - so: g/efda halt net wo a - hot di juxijt fri:ß gamaxt - - wi^ ^sa hait maxij - net des
400
- 'binij net .infe miat
127
- ?awB 'je:di)-
,fals - maxij^sa ?a: nox so saxa nat - ja - A.
j a 'fraili$ - - hm (Räuspern) - haei wintB si sin jo iaac baim 'tuinfa-
,rain 'gla:wi? nox - - gel Sp.^
(Übersprochen) 401 baim 'tuinfa.rör ?o: du: Uwb 'Jdro:,sak - do: 'binij Jun manve
.leb'daft 402 - do 'binij Jun .draia'sejdsij jou - ja - moi" 'eldBn.haus403
da haben wir gesagt: "Der kriegt's einmal gegeigt 395 ." Und da haben wir eine Schnur angemacht und haben uns ein Stück davon gehockt und ha396 127 397 ben den Kolophonium genommen und haben da angefangen , an der Schnur hin und her zu machen. Und das war so eine alte Holzbarak398 ke , da, nicht? Und da sind die (he)rausgesprungen und haben ange399 fangen zu kreischen. Die haben gemeint, das Häuschen fällt zusammen, nicht? So Geschäfte halt, nicht wahr, hat die Jugend früher gemacht. Wie 395 396 397 398 399
s. S. 77 unter 'geigen'. Indiv. Genuswechsel. Verwendung des Inf. für das Part.II (im Perf. mit dem Inf. eines anderen Verbs) ist nur für 'anfangen' bezeugt; vgl. Südhess. Wb. I, 240. s. S. 76 unter 'Baracke'. Verwendung des Ind. anstelle des Konj. gilt ma. nicht nur für indirekte Rede, sondern auch für Möglichkeit, Zweifel, Unbestimmtheit usw. Zum
181
Mutterstadt de 'hemr ^ g s a t 1 1 *dr e '^Jnu:r
,2grigce,mo:l
,2a:ge,maht21 2un
ge''ga*gt 2 4- *un de 'hemr
hen uns e Jdik d e ' , 3 f u n , k o g t 2 1
2 un
hen
de , k u l e " 3 f o : n i 2 j u m g e ' n u m e 1 ! 1 un hen do " 2 a , f a i ] e 2 l 1 an 2 2 2 3 2 1 1 2 ' de:re "Jnu:r I hi: e he=r ce "mähe ^ un des wa: so: e ' aldi "3holc2ba,rak d o : 2 l ,2a,far)e 1net1t
2
n e t 2 f *un - 2 d o : 2 l ^ i n
2di
• , 3 r a u s l g j b r u i ) e 2 1 *un hen
ce " g r a ' j e 2 ! *di h e n g e ' ^ m e n t 2 ! ^ " ^ h a s l 2 falt ' c a m e 1 !
2so:
"'gjefde h a l t 1 !
-2net
1wo:r1t
^ o t di " 2 j u : h n t 'fri:r ge 'mäht* 4-
se - 2 ha't ' m a h n 1 ! .fals 2 1
,2mahn
se
2
net2t
Jdes
,2biniJ
net ,infr"3mi:rt2 I ,2awr " 3 j e : d n -
a: noh so ' sähe I
net t
ja 4
A
(Übersprochen) Sp.4
2
b a m " 3 t u r n f e , r a l 2 I 3 o : du: " , 4 l i : w r
,3fdro;sak2l
, 2 l e b ' , 3 d a : k 3 l 2 d o 'bmif/un , 2 d r a ' e , 3 s e J c i J
2do
,3biniJJun
j o : r 3 4- 2 ja 2 l
2ma
W n r
-,3eldrn, u 2 i ,ha s I
400 sie heute machen, nicht, das
127 bin ich nicht informiert
falls machen sie auch noch so Sachen, nicht? A.
. Aber jeden-
Ja.
Ja, freilich hm (Räuspern). Herr Winter, Sie sind ja auch beim Turnverein, glaube ich noch, gelt? (Übersprochen)
Sp..
Beim Turnverein, oh du lieber Strohsack
Lebtag
402
401
! Da bin ich schon meiner
. Da bin ich schon dreiundsechzig Jahre. Ja, mein E l t e r n h a u s 4 0 3
Unterbleiben des Vokalwechsels in der 3. Pers. vgl. Anm. 1 1 0 . 400 401
'das' indiv. für 'darüber'. s. S. 82 unter 'Strohsack'.
402
s. S. 7 9 unter 'Lebtag'.
403
'Elternhaus' umg. für ma. [ d e s haus fun moina eldara] 'das Haus von meinen Eltern=das Haus meiner Eltern'.
182
Dieter Karch - des wa do: in dem 'Ju:l,haus w u : w m ü jeds sin - do: wa: da - is da tuinfa.roin ms lerwa garurfa404 wora - ?un Tuns dB 'ieg,sa:l - do:
is drin gatuint wora - 7un do: ne:wa^dro:
405
des wa: m5f "?el-
d^n.haus - ?un do: 'binij halt ?a: ?als "riWB.gJlidst 406 - wi:? so:n 407 glemu fe:gu
wa: - so: fun - siwa ?axt jou net - WDns fen408
Jdu 'Tuf.gjdona hot - ' n 5 r , k h u b s t 4 0 9 Tun Dn da gare:da 127 gatujnt - no 'halda,mo:l ieldB wora is so: dswel a Pa i n 127 "drai.dse: J'O:J no is W MB M da 'tujnfa.rör '?5fga,dre:da - net ?un do 'wa:rif - dsait 411 'sela,mo:ls 'binij im "tmn.froin dsait ,?axdsa127 127 hunud'draia.noindsij- - i j wa: Jun 'fo:j,Jdont ij - w a 'tiun.wat 412 127 ij w a 'fraua.tujnwat - ij hap Jun ?Dla Jbada 'midga.maxt was 'tuinfa.roin he:st - hot ?a:x Jun fi:l gelt gakojt des tujna net -
. . . das war da in dem Schulhaus, wo wir jetzt sind. Da war der . . . ist der Turnverein ins Leben gerufen 404 worden. Und unten der Ecksaal, da 405 ist d(a)rin geturnt worden. Und da neben d(a)ran
, das war mein El-
ternhaus. Und da bin ich halt auch als (he)rübergeschlitzt 40 ^, wie ich so ein kleiner Feger 407 war, so von sieben, acht Jahren, nicht? Wenn s Fenster aufgestanden 408 hat, (hi)neingehüpft 409 und an den Geräten 127 ge404 405 406 407 408
'ins Leben rufen=gründen' papierdeutsch; Duden II, 350. s. S. 80 unter 'nebendran'. s. S. 82 unter 'schlitzen'. s. S. 77 unter 'Feger'. s. S. 76 unter 'aufstehen'.
409
Mhd. u. wird im Gegensatz zur Hspr. ma.bewahrt, [hubsa] wird von BERTRAM (§ 124) allg. für die MVPf. nachgewiesen.
Mutterstadt 2
-3
d e s wa
d o : 3 l 2 in dem
,,3
183
Ju:l,ha u s 2 I 2 wu: mr jec
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sin3l 2do:
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d e ! 2 is ] 21 2 3 2 1 2 21 turnfe.ran I ins " leiwe g e ' r u i e ' wore I un 'une dr "eg.sa:! I 2
is 3 drin ge"'turnt ' ^ w o r e 1 ^ 2 u n do:
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do:
n e : w e dra: 3 l 2 d e s wa: ma 1 " 3 e l -
drn l ha l l s 2 4- 2 un do^binij halt " 3 a: als 'riwr.gjlict 2 1 2 wi:h so:n 'gleinr
,3
3
fe:gr w a : 2 | 2 s o : "fun 3 l
2
2
,2
siwe aht ' j o : r 2 l 2 n e t 2 t 2
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wans 'fen-
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Jdr " u f , g / d a n e h o t l ^ n a ' . k u b s t ! u n an de ge3 2 2 3 2 3 Iii re:de g e ' t u r n t 4- no wi: mr ' halde, mo:l " eldr 'wore is I so: 'cwelef ^dra'.ce: 2
,3
3
2
j o : r I n o is mr in de
u n do " 3 wa:riJ 2 l
3
^turnfe^ra
c a t "^sele.mo^s 2 1
,2
1
2
'a'ge.dreide !
2
net2t
biniJ im • , 3 turn,fra'n 2 l
2
cat
,ahcehunrd" 3 dra 1 e,na'ncij 2 -|' 2 iJ wa: 3 Jun ' f o i r j d a n t 2 I 2 iJ wa " 3 t u r n , w a t 2 l 2
iJ wa " 3 f r a u e , t u m w a t 2 1 2 iJ hap Jun 'ale 'Jbade
2
was 'turnfe.ra'n - 3 he:st 3 4- 2 h o t a.h Jun
3
fi:l
-2
'midge,maht 2 l gelt ge'kojt2! 2des -turne2!
2
net2t
410 turnt. Nach(her) wie man halt (ein)mal älter geworden ist, so zwölf , 127 dreizehn Jahre, nach(her) ist man in den Turnverein eingetreten , nicht? 411 Und da war ich . . . seit damals bin ich im Turnverein, seit achtzehn127 127 hundertdreiundneunzig. Ich war schon Vorstand , ich war Turnwart , 412 127 ich war Frauenturnwart . Ich habe schon alle Sparten mitgemacht, was Turnverein heißt. Hat auch schon viel Geld gekostet, das Turnen, nicht, 410 411
412
Zu Sproßvokal in 'zwölf' vgl. auch das Schriftbild des WS. 37 für Mutterstadt. Entwicklung [s] > [ d s ] ist als analoge Bildung zu 'zeit' zu sehen und ist nicht mit der sporadischen Entwicklung [s] > [ d s ] ( [srnds] 'eins') zu verwechseln. s. Anm. 163; - [ a u ] - umg.; -[a:]- ma.
184
Dieter Karch net w o a - me hen an 'ieira.foujdont 1 2 7 k h a t - do hora ?a: - a j 'hod3,mo:l gsa:t honas 413 womu net im 'tujn.frain we:in - kenda^rrre dswe: moija ?egu 414 ms: hawa - "hawi§ dsu:m 25 gsa:t - des da
- des de:t ?uns ?a: net helfa
WDITVB
dswe: mai-
25 ja e
- ?egB hedij - net wou - i j hap finf daidja 'tuin.fe-
Jda 127 'midga.maxt - jeds -.noindsahuned'axt m 'froq.fuit in 'Jdu.gat in 'bres.lau - in 'hom.bu-jk - "ialdso finf Jdik - mit - ?un d s u m 4 1 5 ledjt 'wa:ri§ 127 in 'hDm.buak - do "hawij nax^mo:l 'midga.tiunt
- ?als 'sibdsijjae:ri-
J B 4 1 6 - ?un do 'binif ?une - in mairre i e l d a 2 5 - in maine ' a l d s s . g l a s 1 2 7 g ?unB 'segs.hunBt - 'binif w a 'fiun.axdsigjdu si:/B wora -di jiqjda in moinB glas 127 wo:n 'sejdij jou ?alt - ?alsa 'hawig gu:t
127 nicht wahr? Wir haben einen Ehrenvorstand gehabt. Da hat er auch 413 . . . er hat einmal gesagt: "Hannes , wenn wir nicht im Turnverein wä414 ren, könnten wir zwei Morgen Äcker mehr haben." Habe ich zu ihm gesagt: "Das tä 25 . . . der täte uns auch nicht helfen, wenn wir zwei Morgen Ä . . . Äcker hätten", nicht wahr? Ich habe fünf deutsche Turnfe127 ste mitgemacht, jetzt. Neunzehnhunteracht in Frankfurt, in Stuttgart,
413 414
Kurzform für 'Johannes'. Ma. PI. für hspr. Sing.
Mutterstadt
185
°3net wo:r2t *mr hen en "^e:re,^fo:rJ'dant kat2l 2do "hore -3 a: 2 l 1
* er 'hode,mo:l ' 2gsa:t 21I 1 3hanes 'wamr net im "'turn, 2fra'n we:rn 2 I
,2
kende mr 3cwe: 'ma'je 'egr 'me: 'hawe2l '2hawih 3cu:m
"2gsa:t2l 2 des2. . .1 2des 'de:t2l 2uns "3a: net 'helfe2l '^warar "3cwe: 'ma2
,3
-2
1
2
3
2
je . . .1 - egr 'hednU net worr ! iJ hap finf 'dace - turn, feJde 'midge.maht2! 2 jec 2 l ^nancehunrd^aht2! 2 in "3fraq,furt21 2 in •,3Jdu,gat2l 2
in - 3 b r e s , l a u 2 l 2 in ^ h a m ^ b u i r k 2 1
,2
alco " 3 finf Jdik 3 l 2 m i t 2 l 3
2
un
3 ,2
cum " leiit l wa:rih ,3
2 2
,3
in ' ham,bu:rk l do 'hawij noh mo:l ' midge,turnt24- ^als11 ,3sibciJje:ri2
,2
2
2
2
3
Jï* I un do " biniJ 'unr* I in "ma'nr . . .1 in 'ma'nr " aldrs,glas21 ,2
unr ",3segs,hunrt2l ,2binif2 . . .1 ,3fi:rn,2ahcig/dr "sirjr 'woreU
2
1 12 di ' 3jiq/de in 'ma•nr '2 glas2iI 12 wa:n 3sejcij 2jo:r ait 4aise 'hawih
gu:t
in Breslau, in Hamburg. Also fünf Stück mit. Und zum 127 in Hamburg. Da habe ich noch (ein)mal mitgeturnt
415
letzt war ich
, als Siebzigjähri-
2
ger^'"', und da bin ich unter . . . in meiner alte "* . . . in meiner Altersklas127 9 se unter sechshundert, bin ich . . . vierundachtzigster Sieger geworden. 127 Die jüngsten in meiner Klasse waren sechzig Jahre alt, also habe ich gut
415 416
En tgl.; [dsu] ma. Mhd. Kürze wird außer in 'sieben' auch in 'siebzehn' und 'siebzig' bewahrt.
186
Dieter Karch 'iab.g/nida dait nox - net -
- --
A.
ja - ?unt jeds 'bidi§ ?ai? - dse:lij mo:l fun ?e:ns bis dse:n -
Sp..
ja - ?e:ns - dswe: - drai - f i a - finf - segs - siws - ?axt - n5f - dse: -
A.
?un di "woxa.dara -
Sp. 4
di 'woxs.daik - 'sun,da:k - 'mo:n,daJc - 'dinj,da:k - "mid.wox - 'dunuj,da:k - 'frai,da:k - 'soms.daik
—
abgeschnitten, dort noch, nicht, da. A.
Ja, und jetzt bitte ich Euch, zählen (ein)mal von eins bis zehn.
Sp..
Ja, eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn.
Mutterstadt ^ab.g/nide1!
"2dort n o h 1 !
2
net2t
187
^o:
1
!
A Sp.4
V i
W
l
3
cwe:3l
3
drai3l
3
fi:r3l
3
finf3 I 3segs3l
l3
siwe2l 3
3
aht3l
na'3 I 3ce:3^
A Sp.4
*di ' , 3 w o h e , d a : k 2 t
,3
sun,da:k2l
,3
mo:n,da:k21
,3
din;,da:k21 ,3
,da:k l 2
l3
,3
mid,woh2l
dunrJ,da:k2l
,3
fra'-
sams,da:k l 2
A.
l ' n d die Wochentager
Sp.4
Die Wochentage: Sonntag, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag. Samstag.
188
Dieter K a r c h I / 1636
A.
haei 'beias.wil iij: - wolt si bida - dasa 7uns ,?ain'ma:l ?aus i i s 'leu,dsait fadse:bj 127
Sp.5
j a - '?al,dso: - do w a l a ^ m e dox bagina
- ?un d s w a : 'binig ,noindsahunud-
'naina.draisij bai - 'sain-e.dsait - bai da gabri:di3 suldsB in 'ludwigs9 9 418 '?5rga,dre:da - bai da gabriidB sulds^ - ?a - ?a 'des.halp i 27 bakont w a : - ?alz a 'gu:,di: ' f i a . m a : - foj ?ala diqa wail di 'fiu.ma: .hatfa
417
wolt mB jo: m saim ' ? a i s a b a , r u : f 4 1 9 w a z 'rifdijas laeina - ?un do 'hawi? m i g a d e q t - do is di: 'fiu.ma: suldsu gra:t njdif dadsu: - iunt* 1
if w a : imB Jun f e da 'dre:Bba,ru:f fawonda - di horriB ^
127
bagaifdBt
127
- baktinda ?un
irriB widB g s a : t - das da 'dre:Bba,ru:f 127 an J"e:nB baru:f w e : j - 'ialdso 'hawitj mi? ?a:x .Yend'Jlosa - den 4
A.
0
Herr Bereswill, ich wollte Sie bitten, daß Sie uns einmal aus Ihrer Lehrzeit erzählen.
Sp.g
Ja, also da wollen wir doch beginnen
127
, und zwar bin ich neunzehnhun-
dertneununddreißig b e i . . . seinerzeit bei den Gebrüdern Sulzer in Ludwigs417 9 9 418 hafen eingetreten. Bei den Gebrüdern Sulzer . . . . . . deshalb 127 weil die Firma bekannt war, als eine gute Firma. Vor allen Dingen
417
s. S. 79 unter 'Ludwigshafen am Rhein'.
418
Die meisten hspr. unterordnenden Konjunktionen treten ma. nicht auf, weil Nebenordnung vorherrscht, 'deshalb' umg. für 'weil' ma. Zur Aussprache
189
Mutterstadt I / 1636
Sp.g
2
ja2|
,2
al,co:2l
2
d o 'wole mr doh b e " 3 g i n e 2 l 2 u n
cwa:2l
,2
binih
.na'ncehunrd•^na'ne.dra'si/ 2 !
2
b a ' ' ^ s a n r . c a ' t 2 1 2 b a ' de g e , 3 b r i : d r "sulcr 1 1 2 i n
,ha:fe " V g e . d r e i d e 2 ! 2
2
b a ' de g e , 3 b r i : d r ' ^ s u l c r 1 . . .1
wa'l di - , 3 f i : r , 2 m a : be'kant w a : 2 l
2
als2l
J
e
,2
,3
'lud-
wigsdesthalp2l
gu:,di: "'firr.ma:21 1for " 2 a l e "diqe2!
2
wolt mr
3
j o : in sa'm " ' a ' s e b e ^ i f 2 1 2 w a s " 3 r i j d i j e s 'lerne 2 4
'hawih mr g e d e r ) t l ,3
2
2
d o is di:
,3
fi:r, ma:
2
1
2
,3
de'cu:2! 2
u n do
"sulcr ! g r a : t - riJ 2 diJ
2
2
unt21
i J wa= " , 3 imr J u n 2 1 * f r de ' 3 d r e : r b e , 2 r u : f be ' g a ' j d r t U ^ e ^ k a n d e un
fe"3wande2l
2
d i 'hamr 'imr " , 3 widr g s a : t 2 l
*en • , 3 J e : n r be'ru:f w e : r 2 l
,2
2
d a s de ' , 3 d r e : r b e , r u : f 2 I
a l c o 'hawih mih a:h , e n d ' , 3 J l o s e 2 l ^den
wollte man ja in seinem Eisenberuf
419
(et)was Richtiges lernen. Und da
habe ich mir gedacht, da ist die Firma Sulzer gerade richtig dazu. Und 127 127 ich war immer schon für den Dreherberuf begeistert . Bekannte und Verwandte, die h a t t e n ^ 2 0 mir immer wieder gesagt, daß der Dreherberuf 127 ein schöner Beruf wäre. Also habe ich mich auch entschlossen , den
s. Anm. 127. 419 420
'Eisenberuf' indiv. für 'Metallhandwerk'. Zu Imperf. von 'haben' s. PHONAI 11, Anm. 187.
190
Dieter Karch 'drereba.ruf dsu ulaeina
421
- Tun so 'bmif bai da gabrirdB sulds«
.noindsahuired'noina.draisis in 'ludwigs.haia 'iörga.dreida - ?unt^ - des wa: "wiigli? - di ' i ß f o q s . d s a i t
127
des w a : w a s 'fol.koma
422
naias 1 27 des WD:n gro:sa badri:p - teuft mo:l in da 'leu.waeigjdat - ?d1s 423 JIdsb 'Tßi.gfDija - mit faila - mit maisla
ga.heut
424
- ?um
?un w a s do ?alas da'dsu:-
425
den noixama ,faeidJ!jou 'riWBdsu.kuma m 127 127 di 'dreiB.waeigJdat - ? n n di 'drei.boqk - ?un do: h a w a ^ m B fun fal 232 h dsa fal ?alaz Blaeint - w a s ?erwa dsu dem 'dreiBba.rui k eut - so 'hawig^ wa gtmdsas j o u loq m da ' l e a . w a s j g j d a t - g/düna - ?on da 'dre:,bDr)k 127 ?un hap mif mit dena 'io^waida ba'Jefdift
- di: im 'drereba.ruif ?erwa
'?5:,falan - ?un hawan 'le:i,me:JdB k h a b t dae:i 'wuglif f i : l a s 4 2 6 ga-
Dreherberuf zu erlernen
421
. Und so bin ich bei den Gebrüdern Sulzer
neunzehnhundertneununddreißig in Ludwigshafen eingetreten. Und das war wirklich . . . die Anfangszeit
127
, das war (et)was vollkommen
422
Das war ein großer Betrieb. Erst (ein)mal in der Lehrwerkstatt
Neues.
127
als
423 Schlosser angefangen, mit Feilen, mit Meißeln
und was da alles dazu-
gehört 4 2 4 , um 4 2 5 dann nach einem Vierteljahr (he)rüber zu kommen, in
421
Präpositional-Inf. ist ma selten; seine häufige Verwendung durch S p . j ist ein weiteres Zeichen der routinierten Sprechweise dieses Sprechers.
422
'vollkommen' umg. indiv. für ma. 'ganz'.
423
Ma. Anfügung von [a] als Pl.-Kennzeichen'.
191
Mutterstadt " 3 dre:rbe, 2 ru:f 2 l
2
cu r ' 3 lerne 2 4- 2 un so ^binij 2 ! 2 ba' de ge , 3 bri:dr "'sulcr* I
/nancehunrd^na'ne/dra'sih 1 1 1 in
, 3 ludwigs,ha:fe
"a'ge.dreide2! 2 des
" 3 wirglih 2 l 2 di 2 des
"^faijs.ca't2! 2des
wa:n "gro:se be
' 3 d r i : p 2 l 2 e:r/t
wa: was
^fol.kome 2
mo:l in de
I
3 unt 3 l
wa:
,3naes2l
, 3 le:r,wergjdat 2 l 2 als
' 3 Jlosr "^ai.gfarie 1 1 2 mit ' ^ f a ' l e 2 ! 2 mit " W s l e 2 ! 2 un was do 'ales de" 3 cu:ge,he:rt 2 l 2 um dan "noiheme ,ferdl" 3 jo:r 3 I 'riwra^kume 2 1 2 in di "dre-.r.wergjdat 2 ! 2 an di " 3 d r e : , b a i ] k 2 | 2 un do: "hawe mr 1 1 2 fun fai ce 'fai 2 1 '*ales r ^ l e m t 1 ! 2 was "e:we cu dem
, 3 dre:rbe, 2 ru:f
ke:rt 2 l 2 so hawih
e 'gances ' 3 jo:r laq 2 1 2 in de " 3 le:r,werg, 2 Jdat "g/dane2l 2 an de "dre:,baqk 2 l 2 un hap mij mit "dene '^at^wa'de be'Jefdift 2 1 2 di: im 'dretrbe.ru-.f 'e :we •,3a:,falen24< 2 un "hawen ' ^ l e ^ m e i / d r kabt 2 l 2 d e : r
,3 wirgli/
"fi:les ge-
127 127 die Dreherwerkstatt , an die Drehbank . Und da haben wir von Fall 232 zu Fall alles erlernt, was eben zu dem Dreherberuf gehört. So habe ich ein ganzes Jahr lang in der Lehrwerkstatt gestanden, an der Drehbank 127 und habe mich mit den Arbeiten beschäftigt , die im Dreherberuf eben anfallen. Und habe einen Lehrmeister gehabt, der wirklich vieles^ 2 ^ ge-
424 425 426
[gah]- umg.; [ k h ] - ma. 'um' mit 'zu' + Inf. ist umg. und wird ma. oft durch 'daß' wiedergegeben. Umg.; [fi:l] ma.
192
Dieter Karch kent
427
hot - .tei.oi'reidij"
127
wi ?ax 'bragdij" - ?un daw m i so: ?aac
m o ^ a s hot 'bai,briga kena - ?unt^ , n a x ' d e : m 4 2 8 des e:ijda jo:j rum
wa: - sinre dün 'runE.kuma - in da badri:p - des heist*1 in da 127 429 badri:p - wo: nu:i '7ausga.lae.inda gsela - '?e:ijd,glasiga 'fax.grefda
gfdona wom - ?un so haws^rriB ma'jhn ?um ma'Jiin 2 ^ 2 "Jbids.dre:127 127 127 ,bei)k - ra'wolwB.dre^beqk - Tax di .karu'sel.dre^büqk "du:ijgo,maxt h - bis ms "JliisliJ di: "fax.kendnisa 1 2 7 k^at hot' 1 - di: iewa 430 dsum 'dre'.Bba.ru'i iewa mo:l gahe:ran - - des we:i '?aigi)lif m kojdsa
dsi:ga A. Sp.g
431
des - w a z ^ s
9
fun moine 'le:j,dsait
h
dsu sarxa we:i - -
si: hot drai j o : j gadau-et di 'le:i,dsait - j a 9 h drai j o : j - ?unt - ?a - dsu dena drai jo:i 'le:j,dsait - 'bragdija 'le:j,dsait - is 432 don nox di ba'rutfs, Ju:l kuma - da h a d a ^ m u 'dswai,ma:l in da 9 9 127 433 woxa - hada ms ?a - di:^Jis ba'ru:fsju:l,ausbildui] - ,fax'regna
könnt
427
hat, theoretisch
127
wie auch praktisch, und der mir so auch 428 manches hat beibringen können. Und nachdem das erste Jahr (he)rum war, sind wir dann (he)runter gekommen, in den Betrieb, das heißt in den 127 429 Betrieb, wo nur ausgelernte Gesellen, erstklassige Fachkräfte ge232 standen waren. Und so haben wir Maschine um Maschine : Spitzdreh127 , auch die Karusselldrehbank durch127 gemacht, bis man schließlich die Fachkenntnisse gehabt hat, die eben bänke
427 428 429 430
127
, Revolverdrehbänke
127
Der Stammvokal des Part.II von 'können' weist Analogie zu dem Inf., PI. Ind.Präs. und ebenso den Verben mit "Rückumlaut" (Anm. 164) auf. Zur Verwendung von 'nachdem'(=ma. 'wie') s. Anm. 418; zur Aussprache s. Anm. 163 -[a]- umg.; -[o]- ma. s. Anm. 163; - [da]- umg.; -[t] ma. Indiv. Verwendung des Konj. für den Ind.
193
Mutterstadt "kent h o t 2 l ^ t e ^ o ^ r e i d i j wi ah " b r a g d i j 2 ! 2 u n der mr ' 3 s o : 3 l "manhes hot " ^ b a ' ^ b r i q e " k e n e 2 !
3
2
a:h
u n t 3 l ^ n a h ' ^ d e i m des "e:rjde
2
jo:r
" 3 rum w a : 2 l '^simr dan "^runr.kume 2 1 2 in de b e " 3 d r i : p 2 l be
,3
dri:p2l
2
w o : nu:r , a u s g e , B e r n d e - 3 g s e l e 2 l
,3
2
d e s " 3 h e : s t 2 l 2 in de
e:rjd,2glasihe " 3 f a h , 2 grefde
"g/dane w a : n 2 l 2 u n so 'hawe mr m a , 3 J i : n um
2
ma"3Ji:n3l
,3
jbic,dre:-
, b e q k l ^ e ^ w o l w r . ^ d r e ^ b e q k 1 a h di . k a r u ' ^ s e l . d r e i ^ b a q k 2 1 2
2
g e . m a h t ! ^ i s mr *' JTirslij 1 di= 2
3
cum ' ^ d r e ^ b e . r u ^ 2 !
2
,2
2
2
,3
fah, k8ndnise 2
e w e mo:l g e ' ^ h e i r e n 2 ^
2
,3
-3
des2l
2
du:rf-
k a t h o t l d i : "ewe 2
2
d e s we : r " V g n l i J 2 2
'ci:ge
,3
in 'korce
w a s 2 . . .1 2 f u n 'raa'nr " 3 l e : r , c a ' t 2 l 2 c u " 3 s a : h e w e : r 2 |
A. Sp.5
2
d r a ' "jo:r 3 1 3 u n t 3 . . .1 2 c u 'dene dra 1 jo-.r " ^ r . c a ' t 2 !
^bragdi^e ..3, i 1|2. le:r.ca t I is
dan noh di be"ru:fsju-.l ' k u m e 2 l *de 'hade mr " ' c w a ' . m a : ! 2 ! 2 in de " w o l l e 1 ! " 2 h a d e m r 1 . . .1 2 d i : . . . b e " 3 r u : f s j u : l , 2 a u s b i l d u i ) 2 1 , 2 f a h ,3
rehne2l
zum Dreherberuf eben (ein)mal gehören. Das w ä r e ^ 3 0 eigentlich in kurzen Zügen A. Sp.g
431
, das was . . .
9
von meiner Lehrzeit zu sagen wäre.
Sie hat drei Jahre gedauert, die Lehrzeit, ja? 9 Drei Jahre und . . . zu den drei Jahren Lehrzeit, praktische Lehrzeit, ist dann noch die Berufsschule gekommen. Da hatten wir z w e i m a l ^ 3 2 in der 9 9 127 433 Woche, hatten wir . . . die . . : Berufsschulausbildung : Fachrechnen ,
431
Hspr. Wendung, die teilweise der Ma. angeglichen wird; [ d s i : g s ] umg.;
432
[dsi:g] ma. Umg.; ['dswe:,mo:l]
433
ma.
Obwohl der Aussprache nach der Ma. angeglichen, gilt der Wortdruck von 'Fachrechnen' und 'Fachzeichnen' als regelwidrig.
194
Dieter Karch
9
,fax'dsai?na ?un w a s da'dsu:ga,he:it - 'sainE.dsait ?ax nox
'/da:ds434 (bfcjgB.kunda
- 7un so w a i d u ?un so w a i d B -
A.
don w a u n ^ s a im b aQr u f g e l -
Sp >5
j a - don 'wa:rif: - ?a
.noindsahunBd'dsweia.faejdsiJ w a : drai da ba-
ru:f b a e n d a t * 1 4 ^ g a ' w i s B , m a : s a 1 2 7 dui? di ' f a x . a w a i d B . b r i i f u q 4 ^ - di: i j don in " f r o i j g a . d a : ! 4 3 7 - in da 'sanre.dsaidiga 'ro.bawt* 1 lai^Ju:! '?abg a . l e g t 1 2 7 hap - w a : di "leu.dsait baendat* 1 - m o f
^e^o'.'reidiji 'bri:fuij
' h a w i j bai da - ?a 9 be: ?a: es e f 4 3 8 g a m a x t h - ?un hap sa b a i d a 1 2 7 mit gu:t bajdüna
127
- - ?a
9
- so das
439
moin - 'dre:Bba,ru:f '?end,gildij
ab-
.gjlosa127 w a : - Tun ij" bin don Tals gsel - in - di ,?ofids'jela
440
'?a:,wait ' i a f g a ,dre:da -
A.
?awB i? gla:bs ?a si musdij don dsum - dsui ' w e : i , m a x t ge:a n e t -
9 Fachzeichnen und was dazugehört. Seinerzeit auch noch die . . .
Staats-
bürgerkunde 4 3 4 und so weiter und so weiter. A.
Dann waren Sie im Beruf, gelt? 9
Sp.j
Ja, dann war ich . . .
neunzehnhundertzweiundvierzig war dann der Be-
ruf b e e n d e t 4 3 ^ , gewissermaßen'' 2 7 durch die Facharbeiterprüfung 4 "*, die ich dann in Frankenthal 437 , in der seinerzeitigen R o b e r t Lei Schule ab-
434
s. A n m . 163; - [ g ] - umg.; - [ § ] - / - [ ] ] - ma.
435
s. A n m . 163; - [ d a t ] umg.; - [ t ] ma.
436
'Arbeiter' weist im Gegensatz zu 'Arbeit'
[aeuwat] hspr./umg. Einfluß auf.
Es unterbleibt also Umlaut von a und Abschwächung von mhd. ei zu
[a].
195
Mutterstadt
.2fah'3ca'hne2l
2un
was d e " 3 c u : g e , h e : r t 2 l ' V n r ^ c a t ah noh di:. . . • , 3 fda:c-
^biirgr.kunde 1 1 *un so " ^ w a ' d r 1 !
1un
so ' ^ w a ' d r H
A Sp.g
^ a 1 ! *dan " w a i r i j 1 . . .1 / n a ' n c e h u n r d ^ c w e i e . f e r c i j 1 1
1wa:
dan de ber
'ru:f b e w e n d e t 1 ! 1 g e , 2 w i s r , m a : s e 1 1 2 d u r h di "^faha.wa'dr.brhfui] 2 1
2di:
if dan in -^fragge.da-.l 2 1 2 in de " ' s a ' n r ^ c a M i h e - ' r o . b e r t 1 ! ' 2 l a ' J u r i 1 ! "2ab1 ge,legt
h a p 1 I 2 w a : di " ' l e i r ^ c a ' t b e " 3 e n d e t U
1 ma 1
,2te:io:,3re:2diJi •,3bri:fui]2l
,2hawiJ -3ba'
de*. . .1 2 b e : a: e s " 3 e f g e ' m a h t 2 !
2un
hap se " b a ' d e * 2
b e - J d a n e U . . . *so das ^ m a ' n 1 1 ^dreirbe.rutf 1 1
, 2 end,gildi;
. mit g u : t
"3ab2 , gjlose
wa: 2 4- 2 u n
ij"
3bin
dan als
°gsel 3 l 2 i n 2 l
2 di
.ofic'jele 'a.-.wa't "^a'ge.dreide2!
A
gelegt
127
habe. War die Lehrzeit beendet. Meine theoretische Prüfung
habe ich bei der . . . bestanden
127
...
9
9
BASF
so daß
438
439
gemacht und habe sie beide
127
mit gut
mein Dreherberuf endgültig abgeschlossen
127
440 war. Und ich bin dann als Geselle in die offizielle A.
Arbeit eingetreten.
Aber ich glaub's . . . Sie mußten dann zum . . . zur Wehrmacht gehen, nicht?
437
s. S. 77 unter 'Frankenthal'.
438
s. S. 7 6 unter ' B A S F ' .
439
'so daß' indiv. für ma. 'daß'; vgl. Anm. 4 1 8 .
440
s. Anm. 1 6 3 ; - [ l a ] umg.; -[1] ma.
196 Sp- 5
Dieter Karch ja: - d o n ^ a
9
- is jo da gri:k - gakuma - ?un midrp gri:k musdij jo
?ala juqa lait naus ins felt*1 - so 'binij ,noinds9hunBd'dswe:3.faeidsij im 'de.dsembtj 4 4 1 ^ o f g a . n g t 1 2 7 - ?un dswa na:x ' f m q . g r a i j - - iun 442 da - dswa: dsu: da ma'Jnnaga.weu.kamba.ni - doit "hawi§ nuai 127 127 di: 'drer.bDqk ?erwa fadauja misa - mit dem 'fiilga.riimda 127 443 444 h ma'Jl:naga,we:i - mit dae:ra Jbe:dB ganonda 'hidte.sensa -?unt 127
noxara 'faeidj jaearija 'Taus.bildui] 'holds na'JC "rus.lont
I.
127
445 h giqs don ap IWB ,baum-
- ?un dswa: e:jjt nox ,Jda'li:,no: - do homu n o x ^
^a 'kojdsi 'Taus.bilduq k h a b t h - ®s . r e g i m e n t 1 2 7 is dsu'sDma.gJdelt 1 2 7 wora - ij bin 'soinB.dsait*1 - dsu da "noina.sibdsifda ,drfis'jo:n 1 2 7 kuma - - l e w s di ,drfis'j3:n di in 'Jdaliq,gra:t ka'but goga w a : - ?unt' 1 nax
koidsB 'iaus.bilduq - - giqs don paei
Sp.j
Ja, dann . . .
9
127
'flurx.dsaij riw^ - on den "fi:l-
ist ja der Krieg gekommen, und mit dem Krieg mußten ja
alle jungen Leute (hi)naus ins Feld. So bin ich neunzehnhundertzweiundvierzig im Dezember 441 eingerückt 127 , und zwar nach Frankreich. Und d a . . . zwar zu der Maschinengewehrkompanie 127 . Dort habe ich nun 442 die Drehbank eben vertauschen 127 müssen, mit dem vielgerühmten 127 Maschinengewehr 127 , mit der später genannten 443 Hitlersense 444. Und
441 442 443
Zu indiv. Wortdruck vgl. Anm. 433. Umg.; [don] 'dann' ma. Umg.; [mit daeira Jbe.'dara] 'mit der späteren' ma.
Mutterstadt Sp.g
V i
1
197
d a n 1 . . .1 2 is j o de " 3 g r i : k 3 l ^ e ^ k u m e 2 I 2 u n 'midm |2
3
2
U
3
3
2
-3
gri:k3l
musdn jo
1
'ale 'juqe ^la't ! na s ins ' f e l t l so "binif ,na ncehunrd"'cwe:e,fercif 2 l 2 i m "^de.cembr 2 1 '^a'ge.rigt21 2 un cwa na:h '^fraq.gra'j 2 1 1 un °de*l 2 cwa: cu: de ma"^Ji:nege,we:r l 2 komba l ni: 2 I 2 dort 'hawih ' 3 n u : n 3 l 2
di: " ' d r e ^ b a q k 2 ! 2
,2
e:we fe" 3 da u Je 'mise 2 l
2
ma"'jl:nege,we:r l mit 'de:re
,3
2
mit dem "fnlge.rirmde
,2
Jbe:dr ge' nande 2 l '"^hidlr.sense11 2
'^nohere
,2
ferdlje:rije ' 3 a U s,bildui] 2 l
• , 3 holdr 2 l 2 na:h '^rus.lant 2 ! 2 u n
,3
2
gii]S dan
-3
ap3l
l3
unt21
iwr , 2 ba u m-
3 c w a : 3 l 2 e:rjt noh ^Jda^li^no: 1 2
do hamr noh 3
u
2
1
1
2
,3
e 'korci " a s, bilduij kabt 1 es , regi ment is cu"same, 2 gjdelt "wore* I ^ij bin "^sa'nr.ca't 2 1 2 cu de 'na'ne,^sibci/de ^ d i f i s ' ^ j o i n 'kume^l 2 3 2 2 3 2 3 2i 1 ' e:we di, difis jo:n I di in ' Jdaliq, gra:t ka" but 'gaqe wa: I 3 J\ 2 l unt I nah 'korcr " 3 a u s 1 bildui] 2 l 2 giqs dan per "^fluih.ca 1 / 2 !
l2
riwr*l *an den ,2
127 nach einer vierteljährigen Ausbildung
fi:l-
445 ging
's dann ab, über Baum-
holder nach Rußland, und zwar erst nach Stalino. Da haben wir noch 127 127 eine kurze Ausbildung gehabt. Das Regiment ist zusammengestellt 127 worden. Ich bin seinerzeit zu der neunundsiebzigsten Division
gekom-
men, eben die Division, die in Stalingrad kaputt gegangen war. Und nach kurzer Ausbildung ging's dann per 127 Flugzeug 127 (he)rüber an den viel-
444
'Hitlersense' soldatenspr. für 'Maschinengewehr'; zur Aussprache s. Anm. 163; - [ s a ] umg.; - [ s ] ma.
445
s. S. 77 unter 'gehen' (3).
198
Dieter Karch ga.rymda 4 4 6 'kui.boin.briga.kDp 127 - ?unt^ - den kD:m da 'iaigan^liga h 447 448 gri:k f e uns - des he:st dan kri:g wi: m i n ?erwa m 'rus.lont
'kenaga.laeint hat*1 - 'grasno.da: - .grims'kaja: - - ' m a s a . o i g n f 1 2 7 fun da rusa - 'pondsB.Digrif
127
- - nox ?un nox - ?un so giqs den bis .seb'dembe 127
- bis da "ialga.maina
127 "ng.dsuac
'lois.giq - ?als da rusa don ?om 'mirus
44 w a : - - musda mi:i 127da 'ku^boin,briga,kap roima ^ ?un dswa: widu - mida ledjda druba - paei 'fluac.dsaij - - do 450 kD'.rrre riwB ?uf di ms} grim - wuidr> don fun doat 7aus - dswija
'duugga.druija
127
ma'li.doi.po:! Tun .saba'roja - 'äf .gsedst* 1 1 2 7
- Tun do.it hot mij don - di: ma-
'la:nja:
1 77
4CI
fawiJV
- - di: ij rat '/ain.ba:
1 77
Jun ?om 'ku:,bo:n 'dsu:ga,dso:-
xa i.
127
h
k abt hap
h
- - Tun do - dnn "hawij '?aigijliJ des glik
k abt du: 15 di: m a ' l a r i j a : widB he:m dsu kuma - ,dsu'e:jft
in di '?owb-
gerühmten 4 4 ^ Kubanbrückenkopf* 2 7 . Und dann kam der eigentliche Krieg für uns, das heißt d e n 4 4 7 Krieg44**, wie man ihn eben in Rußland 127 kennengelernt hat: Krasnodar, Krimskaja, Massenangriffe von den Rus127 sen, Panzerangriffe noch und noch. Und so ging's dann bis September, 127 bis der allgemeine Rückzug 127 losging. Als der Russe dann am Mius 127 449 durchgedrungen war, mußten wir den Kubanbrückenkopf räumen ,
446 447 448 449
s. Anm. 163; -[y:]- umg.; -[i:]- ma. Akk. indiv. für Nom. Umg.; [gri:k] ma. 'räumen' umg. indiv. für ma. 'fortmüssen'. Die ma. Artikulation verlangt
199
Mutterstadt ge.rhmde
3
2 2 21 1 2 i kur.bam.brige.kop 4- unt I dan ka:m de ' a gendlihe
' 3 g r i : k 2 l *fr u n s 2 l
2
d s s ' 3 h e : s t 3 l ' d e n ' 3 k r i : g 3 l 2 w i : m m "e:we in 'rus.lant
•^keiiege^lernt hot11,3grasno,da:2l ,2grims,3kaja:3l
,3
m a s e , 2 a : g r i f fun
de " 3 ruse* I ^ p a n c r . a i g r i f 2 ! ' n o h un ' 2 n o h 2 l 2 u n so g i q s den bis , s e b " 3 d e m b r 2 1 2
i 3 2 21 2 13 bis de " a l g e . m a n e " rig, cu:h 'lo:s,gir) I als de 'ruse dan am ' mi:us
"du:rhge,2druqe wa:2l 2
,2
m u s d e mi:r de ^ k u ^ b a ^ . b r i g e . k o p " r a ' m e 2 l
u n cwa: " ' w i d r 1 I 'mide 'leSde " 3 d r u b e 2 l ' p e r " ' f H ^ h . c a 1 ; 2 1
'ka:mr ' ^ r i w r 1 u f di 'insl " g r i m l 1
2
3
3
,2
2
do
wurdn dan fun " dort a s 2 I 3
u
.2
m e , 3 l i , d o : , 2 p o : I un . s a b a ' ^ r o j e 1 1
,3
a',gsect2l 'un
2
.,
cwije
d o r t hot mij ' 3 d a n 2 l di: ma-
" 3 l a i i , 2 j a : f e ' w i j t ' l ' d i : ij mr - ' V n . b a . 1 1 ' j u n
a m
" 3 k u : , 2 b a : n 'cu:ge,CO:-
he kabt hap 1 1 ' u n - d o 2 l ' d a n 'hawij kabt'l
2
d u : r h di: m a " 3 l a : n , j a : 2 1
,2
,2
a'gnliJ d e s ' 3 g l i k
w i d r ' 3 h e : m cu 'kume 1 1 . ' c u ' e ^ J t 2 1 2. .,3 in di owr-
127 und zwar wieder mit den letzten Truppen per Flugzeug. Da kamen wir 450 (he)rüber auf die Insel Krim, wurden dann von dort aus zwischen 127 Melitopol und Saporoschje eingesetzt , und dort hat mich dann die Ma127 451 127 laria erwischt , die ich mir scheinbar schon am Kuban zugezo127 gen
gehabt habe. Und da . . . dann habe ich eigentlich das Glück ge-
habt, durch die Malaria wieder heim zu kommen, zuerst in die Ober-
450
- [ d : ] - ; vgl. t'uf,rD:ma] 'aufräumen . Indiv. Kontraktion.
451
Mhd. er- und ver-werden der Entwicklung von f e r - > [ f a ] - / [ f e ] - angeglichen.
200
Dieter Karch
. p f a l d s 4 5 2 - - ?un d s w a ; na:x kD:m ma . l a d s a ' l e t ^ 1 2 7 - s j v a : j r a i n a s 4 5 3 mah l 27 'lairijai.ladsa.ret
454 - ?un don dsum c'sads.haufa
- don 'hawig da 'fi:l-
ga,ri:mda 'haimad.uj.laup
127
g n g t - da ?e:jjda 'haimad.uj.laup baim .mila-
'de:i
127
- ?un ' k o n d i j mo:l widB 'he:m,fa:ra in m 5 f pals - i.
' h a w i j amo:l ' m u d B j d a t w i d c gse:na - ?un mit ' m u d e j d a t di h h fi:la bakonda fawonda - m s 'hoda.moil W i d e f r e : t k at - Tun w a : ' g l i g l i j daheim dsa s5f
- - des w a : in kaidsa dsi:ja amo:l di ,mila-
"de-.j.dsait 1 2 7 "?also do (Übersprochen) A.
un baim 'dsoma.brux w i w a : i s do: -
Sp.,
j a fun^_a: 9 - fum s'sads.haufa ?auz: bin 15 don dsu:ma 'iunB.fiira-
, l e : i g t > i ] 1 2 7 - n a s ' w i l d . f l e g a - b a r y i m d ß 4 5 5 ?ojt - 7unt h - fun "wild.flega
pfalz
452
, und zwar nach Cham in ein Lazarett
larialazarett
127
und dann zum Ersatzhaufen
127
454
. Es war reines
453
Ma-
. Dann habe ich den viel-
127 gerühmten Heimaturlaub
gekriegt, den ersten Heimaturlaub beim Mili-
127 tär
. Und konnte ich (ein)mal wieder heim fahren, in meine Pfalz.
Habe ich (ein)mal Mutterstadt wieder gesehen und mit Mutterstadt die vielen Bekannten, Verwandten. Man hat einmal wieder Freude gehabt und
452
- [ p f ] - umg.; - [ p ] - ma.
453
s. S. 81 unter 'rein'; - [ a i ] - umg.; - [ e : ] - ma.
201
Mutterstadt ( palc 2 l 2 un
cwa: na.-h ' 3 k a : m 3 l
, 2 ine
.laca'^ret 3 I
2 wa:r
'ra'nes raa-
" ^ l a r r i j a ^ l a c a . r e t 2 ! *un dan cum r' , ^sac 1 ha ll fe^ I 2 dan "hawih de 'fi:lge/riimde " 3 ha i mad l 2 ur l la U p grigt 2 l 1 de 'e:rjde " 3 ha 1 mad 1 ur 1 la u p 2 1 1.ba i m , 2 mile' , 3 de:r 2 4' *un , 2 kondiJ mo:l 'widr '^he.-m.faire 2 ! *in ma1 ' 3 palc 3 41 3 2 2i 2 3 21 2 hawi/ e'mo:l mudr, Jdat 'widr "gse:ne I un mit " mudrjdat I di •fi:le b e ' 3 k a n d e 2 l ^ r ^ w a n d e 2 ! 1 mr
,2 hode,mo:l
'widr - 3 fre:t k a t 1 ! *un
wa: " 2 gliglif*l *de" 2 he:m ce sal24- 2 des wa: in 'korce " , 3 ci:je 2 l *e'mo:l 2
di , mili•^derr.cat 2 ! ^also do 2 l (Übersprochen) A Sp.j
3ja3l 2fun2
. . .1 *fum r' 3 sac, 2 ha u fe " 3 a U s 3 l 2 bin ih dan 'cu:me '^unr.fiire-
,le:rgai) 2 i 2 na:h- , 3 wild 1 flege 2 l 1 be , 2 ri:mdr
3 ort 3 l 2 u n t 2 l
*fun " 3 wild, 2 flege
war glücklich, daheim zu sein. Das war in kurzen Zügen einmal die Mili. 127 tarzeit . Also da . . . (Übersprochen) A.
Und beim Zusammenbruch, wie war's da? p
Sp- 5
Ja, von . . . lehrgang
454 455
vom Ersatzhaufen aus bin ich dann zu einem Unterführernach Wildflecken, berühmter 4 5 5 Ort. Und von Wildflecken
'Ersatzhaufen' soldatenspr. für 'Ersatzeinheit'. - [y:] - umg.;-[i:]- ma.
202
Dieter Karch ?aus giqs don ?Dn di 'wssd.front' 1 1 2 7 - - u:n: bai 'kol.ma: hada^mB dün di ?e:ijda .iaus'nonB.sedsuga
127
'will? amo:l saixa - woai n e t
h
mim .iomari'goaiB - - - di:_a ga: sa dol
456
o
kemfa
wi: in 'rus.lont^ - iunsB
4ST hl -J7 'drubafa.benda wa:ran ?ax Jun ?auk gjwe9t - ?un ras kont 233 127 bai waidam nims des arai?a - was 'fo:j,hae:j nox im Tosda 'me:§lij wa: - Teifdans waara mi:i dsu Jwax - dswedijs da ge:§ire fi:l dsu 3 458
•Jdaa- k
- Tun so giqs Jlax ?uf Jla:x
459
- da "rig.dsuix hot baguna 1 2 7 -
rrre musdij don den 'briga.kopf 4 6 0 '?owB,elsaz roima - ?un i j bin don dui?s 'ba:dija lend) - 'runBma.Jiat*1 mit ?unsra druba - biz: 'waisa,bu:ik - bidj" - waeit*1 - des wa:ran di 7aida 4 ^* wo: mB
127 ?uns don im wesda nox 'rum.gjlaixa 2
hawq - ?un so 'bmi? 4 2
don ?om draidse: ^ Tum 'sej,dse:nda ^ maaids .noindsahunBd'finfa.faejdsiJ - dswija bidj Tun waeit*1 fun da ,?Dmari'gDnre gfoqa 127 aus ging's dann an die Westfront . Und bei Kolmar hatten wir dann die 127 ersten Auseinandersetzungen mit dem Amerikaner. Die . . . 9 Kämpfe, will ich einmal sagen, waren nicht gar so toll 456 wie in Rußland. Unsere Truppenverbände 4 ' 7 waren auch schon arg geschwächt* 27 , und man konnte bei weitem 233 nicht mehr das erreichen 127 , was vorher noch im Osten möglich war. Erstens waren wir zu schwach, zweitens der Gegner viel zu stark 458 , und so ging's Schlag auf Schlag 459 . Der Rückzug hat begonnen 127
456 457 458 459
s. S. 83 unter 'toll'. s. Anm. 163;-[da] umg.;-[t] ma. Zu Sproßvokal vgl. Anm. 156. s. S. 82 unter 'Schlag'.
203
Mutterstadt
a U s 2 | 2 g i q s dan an di ' ^ w e s d . f r o n t 2 !
2 u:n
ba
kol .ma:
I
hade mr
1
dan di , 2 e : r j d e 1 a l I s"^nanr 1 secuije x , 2 wilih
e'mo:l " 3 s a : h e 2 l
I ''mim , ^ a m e r i " 3 g a : n r 2 l
2wa:n
net " 3 g a : se d o l 2 l
2di:2
2wi:
. . .1
,2kemfe2l
in " 3 r u s , l a n t 2 l ,2 unsr
' 3 drubefe,bende 2 1
*wa:ren ah Jun
2 a:rk
' g j w e h t 2 ! 2 un
mr kont
ba* "wa'dem 'nimr ' 3 d e s e'ra'he 2 1 2 was " f o i r ^ h e i r noh im "^osde 'me:hlij w a : 2 l
, 2 erjdens*
I '*wa:re mi:r cu " 2 Jwah 2 l
2 2 21 1 "Jda:rek 4- un so g i q s Jla:h uf "Jla:h I de *mr
, 2 musdn
dan
-3den3l
1
2
,2cwedns
de
,3ge:hnr
fi:I cu 21 rig.ci^h hot be'"gune I
' 3 brige,kop 2 1 '^owr^elsas "'^ra'me 2 1
2 un
i/
"'bin dan 2 l
2 durhs
'3drube2l
'ba:dije
2 bis
"3lendl2l
^wa'se.bu^k21
,3runrmaji:rt2l 2mit 3bic3l
3wert3l
2des
"unsre "wa:ren di " 3 o r d e 2 l 2wo:
mr
3 21 1 3 2 2 2 uns dan im " w e s d e I noh " rum, gjla:he 'hawn 4- un so 'binih "3dan3l .ferdj" 2 !
2am2
. . .1 2 a m " 3 s e J , 2 c e : n d e m e r c 2 l ^ n a W e h u n t d ^ f i n f e -
,2cwije
" 3 bic un w e r t 3 l
2fun
de ^ a m e r i ^ g a i n r " ' g f a q e
Wir mußten dann den B r ü c k e n k o p f ^ 0 Oberelsaß räumen. Und ich bin dann durch das badische Ländchen (he)runter marschiert, mit unseren Truppen bis Weißenburg. Bitsch, Wörth, das waren die Orte
461
, w o wir
127
uns dann im Westen noch (he)rumgeschlagen haben. Und so bin ich 25 462 dann am dreizehn . . . am sechzehnten März neunzehnhundertfünfundvierzig zwischen Bitsch und Wörth von den Amerikanern gefangen
460
s. A n m . 163; - [ p f ] umg.; - [ p ] ma.
461
'Orte' indiv. umg. für ma. 'Städte'.
462
- [ e : ] - umg.; - [ e : ] - ma.
204
Dieter Karch wora - ?un ko:m don - naac ,sa:'lui ?als gafoganB 4 6 ^ ins ga'foi]ana-
.laacB - - fun do: ?aus noac '?ebi,nal nax 'nojdfrog.graif - - ?un do honu^ 464 127 465 don da 'end,gyldi§3 dsu'soma.brux fun unsBm 'fa:dB,k>nt h 127 Bleibt - des he:st m® hawijs in da "dsaidurja 'midu.leiwa misa - - di 127 'gfoqij/aft
gig dün waide - me ko:man naac meds - ?un f u n
meds ?aus w u i d a ^ m B .iwa'rajijt
'gliglige.waisa
fliegt
na:x nrnnam - ?un so: 'wairi? ?a gondsas jo:i loi) - draidsa 'moinat*1 nox in monam '?also gonds - ?a gonds 'gleni 'kib'me:dB,dsa:l
127
fun
maim h 2 5 - haia 2 5 - haitJ 2 5 - 'hai.maid.dae:^ 'mudB.Jdat .iend'faunt 1 1 1 2 7 - - ?unt im a'bril .noindsahunBd'segsa.fawdsiJ h a w i j s i j don '?end,gildij
di doa-a 4 6 7 g a e f i j t 2 3 2 - ?un me sin don "fro'logant 1 2 7 'he:mga,dso:a - iwB iunsBn roi" - - ?un wairan widB dahe:m - in Tunsra palds - -
463 worden und kam dann nach Saarlouis als Gefangener
ins Gefangenen-
lager. Von da aus nach Epinal nach Nordfrankreich. Und da haben wir dann den endgültigen 4 ^ 4 Zusammenbruch^ 2 7 von unserem127 Vaterland 4 **' erlebt, das heißt, wir haben's in den Zeitungen miterleben müssen. Die 127 Gefangenschaft ging dann weiter. Wir kamen nach Metz, und von 127 A 66 127 Metz aus wurden wir überraschend glücklicherweise verlegt ,
463 464 465
s. Anm. 163; [gafl- umg.; [gf]- ma. s. Anm. 163; -[y]- umg.; -[i]- ma. 'Vaterland' umg. indiv. für ma. 'Heimat(land)'.
205
Mutterstadt ' w o r e 1 ! 2 u n " ^ k a ^ d a n 2 l 2 na:h ,sa:" 3 lu+i 3 l 2 als ge '^fagenr 1 1 *ins
ge"3faqene,Ia:hr 2 l 2 f u n - 3 do: a U s 2 l 2 n o : h " ^ b i . n a l 2 ! 2 nah - ' n o r d f r a q . g r a 1 / 2 ! 2 u n do ham mr " 3 dan 2 l 2 d e
,3
end, 2 gildije cu" 3 samebruh 2 l
r" 3 le-.bt 3 I 2 d e s - h e : s t 3 l ^ r
13
X
f u n "unsrm
,2
wurde mr , i w e " 3 r a j n t 2 l
,3
,3
fa:dr, 2 lant
in de ' ^ c a d u i j e 2 ! " 3 midr. 11-l- 2 di , 2,le:we •mise
gfaJjn 2 Jaft giq dan ' ^ w a ' d r 1 ! 1 m r " k a : m e n 2 l 2 na:h
• 3 mec a u s 2 l 2
"2hawns2l
2
-3
m e c 3 l 1 u n fun
gliglihr, 2 wa'se f r " 3 l e g t 2 1
na:h "'manem 1 1 2 u n so: 'wa:rih e 'gances " 3 jo:r lai] 2 l ' 2 dra'ce
mo:nat 2 1
2
n o h in " 3 manem 2 1 ^also - 2 ganc 2 l *e 2 ganc - , 3 gleni 2 l
,3
kilo , 2 me:dr-
,ca:l 2 l ' 2 f u n ma'm* . . .1 1 3 ha' 1 ma:d, 2 de :rfl - ^ m u d r ^ J d a t . e n d ' f e r n t 2 ! 2
u n t im a' , 3 bril 2 1 , 2 nancehunrd' 3 segse,ferciJ 2 1
,2
hawn s i j dan " 3 e n d .gildif 2 1
2
di 'dorre ge"' 3 efnt 2 l 2 u n mr 'sin d a n 2 l
,2
iwr "unsrn " 3 r a l 3 t
2
,2
fro'logent " , 3 he:mge,co:e 2 l
u n 'wa:ren 'widr d e " 3 h e : m 3 l
2
in 'unsre
palc2|
nach Mannheim. Und so war ich ein ganzes Jahr lang, dreizehn Monate, 127 noch in Mannheim. Also ganz eine ganz kleine Kilometerzahl von mei25 25 25 127 nem H . . . Heia . . . Heier . . . Heimatdörfchen Mutterstadt entfernt Und im April neunzehnhundertsechsundvierzig haben sich dann endgültig 4-67 232 127 die Tore geöffnet , und wir sind dann frohlockend heim gezogen, über unseren Rhein und waren wieder daheim in unserer Pfalz.
466 467
s. Anm. 163; -[S3] umg.; -[s] ma. 'Tor' wird ma. analog zu 'Tür' gebildet und weist daher Auslaut-[a] auf, das aus einem im absoluten Auslaut stehenden '-e' hervorgeht.
206 A.
Dieter Karch ?unt daheim - h u n ^ s a don mon^as J e n a f i - Bleibt - ig (Ubersprochen) 25
Sp.j
hm
(Räuspern) -
A.
han g a h e u t si: sm 'mid,gli:t im ' d o b j g w a . d e t - w a s isi? das -
Sp. 5
ja -
A. Sp >5
k e n ^ s a fadse:la des w a : "iaigijli? ?a 'nedi sax - wi:§ 'he:m,kuma bin - Jbrift 4 ''*' mif do: ?Dm Je:na daac - ?an f r k a r a 1 2 7 'J"u:lkDm3,ra:t f u n 'Vi of.dox irrre gaejn mi:i ?-5: - sax dB '?ed,wi:n he:i mo:l - du, gsuija - ?un hojt dox Tax imB ?a 'iainije.mais 'nedi Jdim h h 469 k at - 'guga,mo:l - mi:i h a w a n do: in ' m u d ^ J d a t jedst ?3 'dabjgwa.det
127
gagrint
h
9 - d e s he:st - d e s sin ?axt fro:a seqB - - di: s i j ?a -
di Je: 'iuf,ga:p gjdelt h a w a n 2 3 2 - d e s daidja li:t dsu h e : g a 4 7 0 ?un dsu p f l e : g a 4 7 1 - ?un du bijt dox i a : ?enu f u n dae:ra s o J t h 4 7 2 - dB di sax ?ewa li:p hat
- ?un do k e n j t dox dsu: ?uns kuma - m n braij-
d a n 4 7 3 d r i q a n t h 1 2 7 - nox s o : _ a g r a f t h 1 2 7 - - ?un do: ' h a w i j ? a x koids
A.
Und daheim haben Sie dann manches Schöne ver . . . erlebt. Ich (Obersprochen) 25
Sp.g
hm
(Räuspern)
A.
habe gehört, Sie sind Mitglied im Doppelquartett. Was ist denn das?
Sp. 5
Ja.
A.
Können Sie erzählen?
Sp.j
Das war eigentlich eine nette Sache. Wie ich heim gekommen bin, 468 127 spricht mich da am schönen Tag ein früherer Schulkamerad von
468
'ansprechen' umg. indiv. für ma. 'sagen' + Dat.
469 470
s. S. 77 unter 'gucken'. s. Anm. 163; - [ g ] - umg.; -[j]-/"IXI-
ma
-
Mutterstadt
207
A (Obersprochen) Sp. 5
. . .
A Sp.g
2ja2l
A Sp.g
2des
wa: "a'gnlih e " , 3 nedi s a h 2 t 2 w i : h •'^he:m 1 2 kume bin 2 l
2 Jbrift
mij - 3 d o : 3 l 2 am "Je:ne - 3 da:h 3 l ^ n 'fri:ere " 3 Ju:lkame,ra:t 2 1 2 fun
mi-.r - 3 a : 3 l
, 2 sahdr
- ^ e d . w i m 2 ! ' 3 he:r m o : l 2 t 2 du "hoj.doh "imr gern
" 3 gsui)e 2 1 2 un hojt doh a:h 'imr 2 l 1 e ' V n i j r ^ i r u u s 'nedi ' 3 Jdim k a t 2 | , 3 g u g e , m o : l 2 l 2 mi:r 'hawen - 3 d o : 3 l 2 in ^ m u d r ^ J d a t ject 1 1 1 e , 2 dobl-
gwa.det g e " 3 g r i n t 2 l 2 d e s " 3 he:st 2 l 2 d e s sin 3 aht "fro:e ' ^ s e i j r 1 ! 2 d i : • 3 siJ 3 . . .1 2 di
Je: " 3 u f , 2 g a : p gjdelt "hawen 1 ! 2 d e s "da& - 3 l i : t 3 l 2 cu " 3 h e : g e 2 l 2 u n
cu " 3 b l e : g e 2 l 2 u n du bijt doh 3 a : 'enr 2 fun - , 3 de:re ^ o r t 1 1 ^ r di sah "ewe " 2 li:p h o t 1 ! 1 un do 2 kenjt doh " 3 cu: uns ' k u m e 1 ! 2 mir "bra1/3 21 2 21 2 den driijent I noh so: e "graft I un do: "hawij a:h korc
mir an. Sagt er: "Edwin, hör (ein)mal! Du hast doch immer gern gesungen und hast doch auch immer eine einigermaßen nette Stimme ge469 habt. Guck einmal! Wir haben da in Mutterstadt jetzt ein Doppel127 9 quartett gegründet, das heißt, das sind acht frohe Sänger, die sich. . . die schöne Aufgabe gestellt haben 232 , das deutsche Lied zu hegen 470 und 471 472 zu pflegen . Und du bist doch auch einer von der Sorte , der die Sache eben lieb hat, und da könntest doch zu uns kommen. Wir bräuch473 127 127 ten dringend noch so eine Kraft ." Und da habe ich auch kurz
471 472 473
s. Anm. 163; [pfleiga] umg.; ma. Artikulation verlangt [ble:Ja]. s. S. 82 unter 'Sorte'. Ma. umgelauteter Konj., der hspr. ohne Umlaut auftritt.
208
Dieter Karch ,?end'Jlos9 dem 'dobjgwa.dst '?6:,gJlos3
127
- iun 15 mus sa:xa -
1J hap do: mof 'gligligjda - mäf JenJda Jduna •Bleibt'1 - di: 15 127 h X 27 'je:,mo:ls im leiwa k abt hap - bai enara ,kojßorads'jD:n kDirre
saixa - di: j o u _ a u s j o u ^ a i n
474
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des ?alda daidja li:t dsu laeina - do: gliqt 11 da s i l f e 4 7 5 - des gaeun g a h e u d a 1 2 7
'folgs.lirt^ 1 2 7 - imB widB ?uf - ?unt^ - ms hot net blo:s ga'le:gan.haith476 - sif selbjt
477
127
mit dem daidja li:t dsu Bfre:a - sondun - itib kon h 478 479 Tax - ga: sa ?oft - wi: mss m so fi:la .kon'dsaeida gamaxt
huneda
479
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127
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A.
?un nu:n haei 'be:ras,wil bida dse:lij sa ma:l fun e:ns bis dsein -
Sp.j
'?aldso wens gilt dsa dse:la - do: w o l ^ m B bai da ?e:nds 'iDi.foqa ?e:nds -
entschlossen dem Doppelquartett angeschlossen 1 2 7 . Und ich muß sagen, ich habe da meine glücklichsten, meine schönsten Stunden erlebt, die ich jemals
127
im Leben gehabt habe. Bei einer Korporation 474
sagen, die jahraus jahrein
127
, kann man
nichts weiter macht, wie fleißig schafft, das
alte deutsche Lied zu lernen. Da klingt der Silcher 4 7 5 , das gern gehörte 1 2 7 Volkslied 1 2 7 immer wieder auf. Und man hat nicht bloß Gelegenheit 4 7 6 ,
474 475 476
s. Anm. 431; [ain] umg.j [ 5 f ] ma. Nach einer Mitteilung von S p . j meint er den schwäbischen Liederkomponisten FRIEDRICH SILCHER (1789-1860). s. Anm. 163; -[g]- umg.; -[j]-/-[£|- ma.
209
Mutterstadt
.end" 3Jlose21
2
2
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2
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d e m 'doblgwa.det
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2
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,2
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A Sp.
2
sich selbst
w e n s gilt ce " 3 c e : l e 2 l
477
2
d o : w o l mr ba 1 de
mit d e m deutschen L i e d zu erfreuen 7
127
auch gar so o f t , wie wir's in so v i e l e n ^ ® K o n z e r t e n 479 Hunderte en.
-3
47
e:nc
,2
a:,fai3e I
, sondern man kann ^ gemacht haben,
127 von lieben Mitmenschen
mit d e m deutschen L i e d erfreu-
A.
Und nun, Herr Bereswill, bitte zählen S i e (ein)mal von eins bis zehn.
Sp. _
A l s o wenn's gilt zu zählen, da wollen wir bei der E i n s anfangen: eins,
477
Umg.;
478
Umg.; m a . wird das A d j . ohne E n d u n g analog zum A d v . gebildet MMa.
[ s c I w b ] ma.
479
s. A n m . 1 6 3 ; - [ a ] - E n d u n g steht unter umg. E i n f l u ß .
[fi:l]
210
» A.
Dieter Karch
dswe: - drai - fiu - finf - segs - siwa - ?axt - när - dse: - « . . . J c i a „ bis 'sun.daac ?un di woxa.daia - fun mo:n,dax (Obersprochen)
Sp>5 ?un di: 'woxa.daxa - 'moin.dax - 'dinj.dasc - 'mid.wox - 'dunBf,da:x "frai.daac 'soms.dax - 'sun.das - -
zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn. A.
Und die Wochentage von Montag bis Sonntag. (Obersprochen)
Mutterstadt
3cwe:3l
3drai3l
3fi:r3l 3finf3l 3segs3l
211
'3siwe2l
3aht3l 2nai2l
2ce:2|
A. (Übersprochen) Sp. 5
2 un
di:
"^wohe.daihe2! ,3mo:n,da:h2l
,3 dinJ,da:h 2 l
,3mid,woh2l
,3 dunr/,da:h 2 l , 3 sams,da:h 2 l
Sp.j
, 3 fra'.da:h 2 l
^sun.daihU
Und die Wochentage: Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag.
213
Gimmeldingen/Mutterstadt AN H A N G
Hochdeutsche
Klartexte
I / 1595 Also 1 als 2 wir 3 den Besuch der 4 S c h u l e 5 , 6 beendet h a t t e n 7 , das heißt 8 als ich 1 0 den Besuch der Schule beendet hatte, d a n n 1 1 k a u f t e 1 6 einem 1 7 sein Vater 18 eine 17 neue 19 Sense. Dann lernte man einmal mähen, wie das Mä30 28 29 31 hen so war, nicht ? Hierauf hackte man gewöhnlich in den Bo32 33 37 den hinein und übte sich (mit der Sense), bis man mähen konnte. Na , w ä h r e n d 3 9 der Heuernte 4 0 ging's noch schlecht. Als einmal später 4 4 die Ernte des Nachheus 4 3 kam, na, dann konnte man s c h o n 4 6 besser mähen. Hernach hackte man nicht m e h r 4 7 so viel 4 8 in den Boden, denn man war schon geschickter 5 0 . J a 5 3 , während der Lehrzeit taten einem dann a b e r 5 4 die Rippen weh. Ah, und so war's a u c h 5 7 bei verschiedenen anderen Arb e i t e n 5 9 . Man schund und plagte sich auch immer, bis man einmal geschickt 6 0 war. Denn die Kraft dazu hatte man als Schulbub 6 3 eben 6 1 noch nicht r e c h t 6 2 , nicht? Man wollte aber etwas 6 5 fertig bringen, denn man wollte den Alten im Arbeiten 6 8 und so weiter 6 9 nachkommen 6 6 , so daß 70 71 man sich nicht zu schämen brauchte . Na, danach strengte man sich eben an. Wenn 7 3 gerade 7 4 ein Nachbar 7 6 kam, sagte er: " N u n 7 9 , er kann • 80
mir
jetzt schon etwas leisten." Denn man hatte gerade daheim nicht zu
viel Arbeit, nicht? Er fragte meinen Vater, na, er sagte nicht einmal helfen, mähen helfen, Kartoffeln
85
82
81
: "Kann er mir
hacken o d e r 8 4 häufeln 8 6
helfen, nicht? Oder (kann er helfen) einen Weinberg 8 7 roden und neu an88
legen
." - "Hei ja! Nun, er kann heute einmal mitgehen, nicht? " Nun,
man lernte bei 8 9 anderen Leuten auch noch etwas. Da gab es wieder 9 0 etwas 9 1 andere M o d e n 9 3 , nicht? Dann lernte man immer etwas d a z u 9 5 , nicht wahr? Es war ja sehr 9 6 interessant, weil überall 9 7 etwas anders 99 gearbeitet wurde, nicht wahr? Man lernte auch mit dem " F u h r w e r k " umgehen 100 Ich
hatte zum Beispiel, als ich kaum den Besuch der Schule beendet
hatte, nur einen N a c h b a r n 1 0 1 - Fritz R o t k ö h l e r 1 0 3 . Im S p ä t j a h r 1 0 6 hatte er Kreuzbeschwerden, das heißt er z o g 1 0 7 sich immer einen Hexenschuß zu. Er sagte 1 0 8 : " D u 1 0 9 f ä h r s t 1 1 0 in die Meckenheimer 1 1 1 Gemarkung 1 1 2
214
Dieter Karch hinunter und s ä s t 1 1 3 mir den Morgen Korn. " - " J a " , sagte ich, "ich habe ja noch gar nicht gesät." Worauf er sagte: "Es spielt keine R o l l e 1 1 6 . Du weißt schon, wie es gemacht wird. Du d a r f s t 1 1 7 bei deinem Vater daheim doch noch nicht säen, denn er läßt dich ja doch nicht säen. Nun säst du mir einen Acker Korn." Danach schickte er mich allein mit dem Ochsen hinaus (ins Feld), in die Meckenheimer Gemarkung hinunter, und ich säte den Morgen Korn. Während der E r n t e 1 1 9 sagte e r 1 2 ° dann: " D u mußt bloß aufpassen, wenn du Korn säst, damit du überall hinkommst und dir das Korn ausreicht
. Du nimmst
so viel K o m mit, damit es dir reicht. Wenn du
ein bißchen übrig hast, säst du es nach." So führte ich es aus. Als die Ernte 125 kam, sagte er: "So einen schönen Acker mit Korn, den ein Lehrbub gesät hatte, hatte ich noch k e i n e n 1 2 4 . " Na, es bereitete einem auch wieder 127 128 Spaß, nicht wahr, daß man es selbständig ausführen durfte, gelt , nicht? So erledigte man verschiedene Arbeiten, nicht wahr? Diese führte man bei anderen Leuten aus, nicht wahr, bei denen man noch mehr leisten 1 29 konnte, als daheim, nicht? Ja. A.
Ja, Herr Ferckel, Sie sind ja Winzer?
Sp.j Ja. A.
Erzählen Sie einmal ein bißchen von der Winzerarbeit.
Sp.j Ja, von dem Anlegen der Weinberge und so weiter. A.
Ja, ja.
Sp.j
Ja.
A.
Bitte.
Sp.j
Im W i n t e r 1 3 0 r o d e t e n 1 3 1 wir dann. Nun, im F r ü h j a h r 1 3 2 wurden die Reben hernach gesetzt. Ja, einen alten Weinberg, den man " a u s h a c k e n " 1 3 5 und wieder neu anlegen 1 3 7 m u ß t e 1 3 6 , den g a b 1 3 4 es ja immer, nicht? Früher war es aber so: damals wurden die "ausgehackten" Weinberge gleich wieder als Neuanlagen vorbereitet, denn es wurden R e b s t ö c k e 1 3 8 aufgezogen. Damals wurden zuerst Frühkartoffeln in dem (ehemaligen) Weinberg angepflanzt. Wenn die Frühkartoffeln g e e r n t e t 1 3 9 waren, wurde Klee hinein ges ä t 1 4 0 . Dann war das Stück Feld ein p a a r 1 4 1 Jahre lang Kleeacker, denn man brauchte den Klee auch, weil man auch Vieh hatte, nicht wahr? Jedei Winzer 1 4 3 hatte auch Vieh und brauchte daher auch den Klee. Dann, wenn der Kleeacker wieder (schlecht im Ertrag) war, das heißt er war vergrast 1 4 4 , dann wurde das Feld wieder gerodet. Heute ist es anders 1 4 5 ; heute wird der Weinberg umgebrochen und wird neu angelegt. Er wird vergiftet 1 4 6 und so
Gimmeldingen/Mutterstadt
215
weiter. Ja, ob es aber f ü r 1 4 7 die Zukunft gut ist, das ist eine andere Frage. Das ist eine andere Frage. Der Boden w i r d 1 4 8 d a d u r c h 1 4 9 a u s g e b e u t e t 1 5 0 und er wird rebenmüde 1 5 1 . Ja, der Weinberg hat weniger Widerstandsk r a f t 1 5 1 als früher. Früher gab es natürlich mehr schlechte Erträge an Traub e n 1 5 3 a l s 1 5 4 heute. Es gab die Schnecken in den Jahren 1906 bis 1 9 1 0 1 5 5 : Es war schlecht. Der H e u w u r m 1 5 6 oder die Peronospora 1 5 7 vernichtete 1 5 8 alles. Heute ist das " D i n g " 1 6 0 durch die Bekämpfungsmittel 1 5 9 schon besser. Denn der Ertrag an Trauben ist schon sicherer. Wenn die Weinberge einigermaßen 1 2 7 blühen, das heißt sie verblühen gut, daß die Trauben anfangen können zu wachsen 1 6 1 , dann ist der Ertrag an Trauben sozusagen erst gesichert 1 2 7 , wenn kein U n w e t t e r 1 6 3 einfällt. Früher war es schlimmer. Damals kannte man eben das Spritzen noch nicht. Denn man spritzte erst,, wenn es zu spät war. Solange die Weinberge gesund waren, nicht, nun, da sagten sie"Na, w o f ü r 1 6 5 den spritzen? Du gehst ja auch nicht zum Dokt o r 1 6 6 , wenn du nicht krank bist, nicht wahr? Man braucht doch nichts 1 fn zu unternehmen. Noch herrscht gutes Wetter." Aber die Peronospora trat eines 1 6 8 schönen Tages 1 6 9 auf, und dann waren die Weinberge ganz r o s t f a r b e n 1 7 0 . Hierauf befiel die Peronospora die Trauben, worauf die Beet 72 ren lederartig und bräunlich aussahen . Dann starben die Trauben genau so wie die Blätter a b 1 5 1 . Ja, da gab es nichts. Da hing manchmal ein Weinberg voll Trauben, und bis die Weinlese 1 7 4 stattfand, war alles dürr: alles 175 ganz dürr
. Ja, so etwas passiert heute nicht mehr. Man müßte (höchstens)
einmal das Spritzen verfehlen 1 2 7 , nicht wahr? Aber heute k o m m t es fast nicht mehr vor. Heute wird der Ertrag an Trauben durch die Bekämpfungsmittel sicherer garantiert 1 7 6 . Man weiß jetzt, wann man spritzt. Man muß die gesunden Weinberge spritzen, nicht die kranken. Wenn einmal die Krankheit die Weinberge befallen hat,und ist nichts ändern. Dann kann man immer wieder 179 spritzen, es hat mehr keinenzuWert mehr. So ist 1 o0 das "Ding". Wenn ich noch daran denke , dann war im Juli eine Frau, die 181 1R2 ifi2 es zuerst erkannt hatte: eine Frau. Es war die alte Frau Koch . Ihr Mann war1 früher einmal 1 8 4 Schmied 1 8 5 und war später in der Gasfabrik zu RA Neustadt angestellt, nicht? Dort verrichtete er auch immer Schmiedearbeit, nicht? Sein Frau sagte immer: "Wir müssen spritzen, wenn die Weinberge noch gesund sind." Worauf die Männer, das heißt die m e i s t e n 1 8 7 Männer, sagten: "Es ist noch nicht nötig." Bis die Männer einmal dazu kamen und spritzten, dann war es zu spät. Die Frau spritzte aber rechtzeitig 1 2 7 ,
216
Dieter Karch 1 RR und ihre Weinberge stachen heraus, d e n n sie waren im S o m m e r
so grün
wie Efeu, u n d die a n d e r e n waren rot u n d r o s t f a r b e n von lauter K r a n k h e i t : von lauter Peronospora. J a , die F r a u 1 9 0 war, so m u ß ich heute noch sagen, die Pionierin im Weinbau. J a , ja, (es d a u e r t e127 lange) bis die Leute einmal alle überzeugt waren, d a ß m a n so verfahren
m u ß , das heißt zuerst
spritzen, ehe die R e b s t ö c k e k r a n k werden, u m sie vor der K r a n k h e i t 1 9 2 zu schützen. Ja. A.
Herr Ferckel, s t i m m t das? Mir hat j e m a n d erzählt, m a n müßte im J a h r a c h t z e h n m a l u m den R e b s t o c k gehen?
Sp.j A.
S t i m m t das?
Sp.j
Ja.
A.
Wie k o m m t es denn?
Sp.j
Ja, die viele Arbeit, das heißt die verschiedenen A r b e i t e n : das Schneiden (der Weinberge), nicht? Wie es so im F r ü h j a h r b e g i n n t 1 9 3 , nicht? Das Schneiden, A n b i n d e n 1 9 4 (der R e b e n ) nicht? Das A u s b r e c h e n 1 9 5 (der Triebe), das S t u t z e n 1 9 ^ (der Triebe), das Spritzen u n d Schwefeln (der R e b s t ö c k e ) u n d so weiter, nicht? N a j a , ja, es wird (schon stimmen). Ich habe es noch nicht zusammengezählt, aber es k a n n u n g e f ä h r stimmen.
A.
Ja, Herr Ferckel, b i t t e sagen Sie uns einmal die Zahlen von eins bis zehn.
Sp.j
Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn.
A.
Und (sagen Sie uns) die Wochentage. 197 198 Montag , Dienstag, M i t t w o c h , Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag.
Sp.j
I /1596 Sp_ 2 Ja, mit der Arbeit in den Weinbergen allein ist es ja a u c h nicht getan. Wenn einmal im Sepember oder O k t o b e r die Weinlese b e g i n n t 1 9 9 , d a n n fängt bei uns erst die Arbeit an. Sie dauert, bis einmal die Ernte der T r a u b e n zue r s t 2 0 0 daheim ist. D e n n o f t herrscht schlechtes Wetter, weshalb m a n auch eine Menge und k ö n n e n
Arbeit hat. Dann stehen
die L e u t e d r a u ß e n (im Feld)
nichts arbeiten, was außerordentlich
dann die Maische
•yrje
a u f h ä l t . Wenn
daheim ist, d a n n m u ß sie (gekeltert werden). Ah, die
G immeldingen/Mutterstadt
217
Maische der roten Trauben muß vor allen Dingen einmal in Bütten vergär e n 2 0 6 , damit der Wein auch seine nötige Farbe erhält. Die Maische der weißen Trauben wird dagegen 1 2 7 gleich noch gekeltert, wenn sie am Abend heim kommt. Die Arbeit geht dann Tag und N a c h t 2 0 7 vonstatten, und es wird m a n c h m a l 2 0 8 , wenn es sein muß, die ganze Nacht durch gearbeitet, bis die Fässer vorbereitet 2 0 9 sind, das heißt, bis sie alle geschwefelt 2 1 0 sind und so weiter. Dann wird der Most eingekellert 1 5 1 und natürlich die Fässer nicht ganz voll gefüllt, weil der Most ja noch im Faß gärt. Denn sonst schäumte er oben heraus, wenn die Fässer voll wären. Es k o m m t eben gerade auf die Temperatur 1 5 1 an. Manche Jahre war es schon so kalt, daß der Most nicht gären wollte, und man mußte daher die Fässer a n w ä r m e n 1 5 1 . Heute bewerkstelligt man es elektrisch,aber früher wurde das Anwärmen durch U m p u m p e n 2 1 2 erreicht, oder man füllte den Wein in einen Kessel 212 und erhitzte ihn bis zu vierzig Grad. Das hat man ja heute nicht mehr nötig. Wenn man ihn aber mehr als bis zu vierzig Grad erhitzt, dann gärt er nicht mehr, denn die Gärbakterien 1 5 1 wurden vernichtet 2 1 4 , ja. Wenn er dann nach ein paar Wochen vergoren h a t 2 1 5 , w i r d 2 1 6 dann der erste Abstich 1 5 1 vorgenommen. Der Wein setzt außerordentlich viel Hefe ab. Die abgestorbenen 1 5 1 Hefebakterien 1 5 1 setzen sich dann nach ein paar Wochen 217 unten hin. Dann wird der Wein oben abgezapft und der "Dreck" unten, also die Hefe, k o m m t dann zum Brenner und gibt gewöhnlich Schnaps. Ah, (der aus der Hefe gebrannte Schnaps) kostet ja nicht viel, und man hat dadurch allerhand Verluste. Die Weine werden dann immer wieder gut ge151 schwefelt, wieder in andere Fässer und dann immer geschlos1 S1 218 verlegt sen , das heißt "spundfest" gehalten. Nach ein paar Wochen, das
21 9
heißt bis Mai
, wird dann der zweite Abstich vorgenommen. Der Wein
wird dann vielleicht 2 2 0 gleich geschönt 1 5 1 und filtriert 1 5 1 . Vierzehn Tage bis vier Wochen danach ist er dann rein (genug),um 2 2 1 auf Flaschen gefüllt zu werden. Er wird heute dann hauptsächlich 1 2 7 in Literflaschen gefüllt und direkt an die Wirtschaften geliefert 1 5 1 . Früher füllte man ihn auch o f t in Dreiviertelliterflaschen, was heute nicht mehr so Mode ist. Also höchstens noch die besten Weine werden in Dreiviertelliterflaschen gefüllt und werden 127 151 in Kisten an Privatleute
verschickt
. Aber das gibt es ja heute weniger,
denn die Leute erhalten ja den Wein in den Wirtschaften oder auch in den Einzelhandelsgeschäften
billiger und auch bald so gut, wie wir ihn schik-
ken können. Was aber eben Spitzensachen sind, diese werden heute noch
218
Dieter Karch 151 zuerst jahrelang im Faß gelagert
22 J , "ausgebaut"
und dann erst abge-
füllt. Na, und trotz der vielen Arbeit hat man eben dann am Abend noch etwas Zeit für ein bißchen Vereinsarbeit 1 2 7 . Wir haben zum Beispiel eine 1 27 Trachtengruppe . Als ich tanzen gelernt hatte, war mein älterer Bruder 224 schon zwei Jahre dabei. Damals sagte er: " K o m m nur , geh auch mit in den V e r e i n 2 2 5 . 227 " Jetzt bin ich auch schon sechs Jahre d a b e i 2 2 6 . Nun, es gibt manchmal viel Arbeit; überhaupt wenn einmal ein Fest veranstaltet 228
werden soll. Dann ist niemand
da, der etwas dazu beitragen möchte.
Aber danach wollen sie alle Vergnügen haben. Nun, es ging auch wieder vorb e i 2 2 9 , und es freute sich doch ein jeder, wenn sich wieder einmal etwas ereignete 2 320 . Wir unternahmen auch schon verschiedene F a h r127 t e n 2 3 1 . Unter anderem
waren wir schon zweimal auf dem Oktoberfest
in München.
Wir waren 931 auch in Augsburg i27oder Karlsruhe und auf verschiedenen pfälzisehen Trachtentreffen . Wir schnitten auch schon bestens ab. Aber gerade die Arbeit im Dorf (beansprucht uns). Hauptsächlich sind im Winter die Theaterabende 2 3 4 unsere Hauptaufgabe 1 2 7 . Wenn verschiedene Vereine eine Veranstaltung 1 2 7 haben, müssen 127 wir ein bißchen 127 mitwirken. 1931 wur2iS de die Trachtengruppe gegründet . Jungwinzer schlössen sich damals zu einem alten Volkstumverein 2 3 6 zusammen und setzten sich damals 2 3 7 232 zum Ziel , etwas vom Dorf zu zeigen. Sie waren hauptsächlich "drauTJO ^ ig
ßen"
tn verschiedenen Städten, sogenannten Weinpatenstädten
, wie
es damals war, um für den Pfälzer Wein und den Gimmeldinger 2 4 0 Wein zu w e r b e n 1 2 7 . Damals nahmen sie schon immer das Wappen mit, auf dem die Gimmeldinger Meerspinne 2 4 1 und auch die Mandelblüten zu sehen waren. D e n n 2 4 2 Gimmeldingen ist ja durch die Mandelblüten und durch die Meerspinne bekannt. Dann veranstalten wir ja auch jedes Frühjahr, ungefähr an 244 O s t e r n 2 4 3 , das Mandelblütenfest . Dann muß ja hauptsächlich die Trach127 127 tengruppe das Fest gestalten und ein paar Tänze zeigen. Jedenfalls
zeigte die W e i n w e r b u n g ^ * d e r 2 4 5 Trachtengruppe doch schon allerhand E r f o l g 1 2 7 . Man kann sagen, es ist nicht unnütz gewesen. Nur ist es j e t z t ^ ^ 127 in letzter Ortschaf1 27 Zeit in allen Dörfern, das heißt in den umliegenden ten (Mode, eine Trachtengruppe zu gründen). Praktisch jeder kleine
Verein 2 4 7 fügte noch eine Trachtengruppe dazu, weshalb es ein bißchen aus der Art schlug 2 3 2 . Aber so wie sie anfingen, hören sie zum Teil auch schon wieder auf. Also 1dies J a h r 2 4 8 werden wir jetzt unser fünfundzwanzigjähriges Stiftungsfest 27 abhalten 1 , und zwar 7 57findet es schon am nächsten
Gimmeldingen/Mutterstadt
219
Sonntag statt. Wir haben dazu ungefähr 2 4 ^ f ü n f z e h n 2 5 0 Trachtengruppen und auch eine Schwarzwälder Bauernkapelle eingeladen. Es wird bestimmt ein ganz großartiges Fest werden, denn in Gimmeldingen ist die Trachten127 gruppe schon ein Ortsbegriff . Also die Gimmeldinger sind alle anwesend, wenn die Trachtengruppe 251 etwas veranstaltet. Na ja, sie müssen eben ein bißchen dafür bezahlen . Vorher wird der Wein und anderes gesammelt. Geld ist ja auch immer gerade das, was nicht vorhanden ist, wenn es sein 252 s o l l " ' . Aber es wird ja bezahlt werden. Wir haben jetzt zum Beispiel über fünfzehn Tänze. Vor allen Dingen haben wir einen besonderen, den nur vier Buben tanzen. Es ist der " R ü p e l " 2 5 3 , der also s o•yencs t 2 5 4 von keiner Gruppe aufgeführt wird. Es ist eine Art Originaltanz , um den uns die 1 27 ganzen Gruppen beneiden . Wir zeigen ihn natürlich nicht überall, also nicht auf jeder177 Kirchweih 2 5 6 . Der Tanz ist wie ein B o x k a m p f 1 2 7 , so ein Rivalenkampf , in dem sich zwei kleine und zwei große Buben verhau257 en
. Dies geschieht natürlich mit Faustschlägen, nicht, mit Auf-die-Bak-
ken-Schlagen, Auf-den-Hintern-Treten und wie es eben gerade vor sich geht, nur um den anderen zu besiegen ICO . Dadurch 2 CQ, daß der eine IZrt bedeu1 77 i "yn tend größer ist als der andere, wirkt es ganz ulkig . Natürlich ge127 schieht alles mit Musikbegleitung . Wir haben auch einen Originalmandelblütentanz 1 2 7 , der von Gimmeldinger Bürgern selbst 2 6 2 erfunden wurde. Wir zeigen ihn mit Bogen und großen Mandelblütenringen immer im Reig e n 1 2 7 und dann wieder im Walzer: also Paartanz. Es ist wirklich 2 6 3 eine einmalige 2 6 4 Sache. Als wir 1950 und 1951 in München waren, war es ja ein großer Erfolg. 1950 erhielten wir wirklich großen 1Beifall. Damals saßen 1 27 27 die Leute auf den Ruinen und Zuschauertribünen . Wir trugen (während des Festzugs) v o r n h e r 2 6 6 ein Schild (mit der Aufschrift) "Bayern und 267 Pfalz, Gott erhalt's". Diei / oLeute waren und konnten sich ^/Q ganz außer sich nicht mehr beherrschen . Jesus , nein! Sie warfen vor lauter Freude 270 272 bald die alten "Bollen" von oben herunter, und wir tranken viel
Ach, wir hatten zum Glück viel Wein dabei. Bis der Umzug am Nachmitt a g 2 7 3 um e i n s 2 7 4 vorbei war, lief keiner mehr gerade. Im zweiten Jahr war es natürlich schon nicht mehr so. Dann waren verschiedene Gruppen aus 275 der Pfalz drüben. 1950 waren wir jedoch die einzigen . Es war eben einmal etwas anderes für die Zuschauer. O b w o h l 2 7 6 ungefähr 27R zweihundert Gruppen am Umzug teilnahmen, waren wir durchaus die erfolgreich-
220
Dieter Karch
A.
(Sagen Sie uns d i e ) Zahlen.
Sp.,
Eins
, zwei, drei, vier, fünf
, sechs, sieben, acht, neun, zehn.
A.
(Sagen Sie d i e ) Tage ( a u f ) .
Sp.,
Montag, Dienstag, M i t t w o c h , Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag.
I / 1634
A.
Fräulein Steiger, wir kamen nach Mutterstadt und w o l l e n jetzt auch Ihre Mutterstadter Mundart kennenlernen. Daher bat ich Sie, einmal zu uns zu k o m m e n und uns einmal etwas aus Mutterstadt zu erzählen. Ich hörte, es gäbe bei Ihnen einen Ostermarkt. Wie geht es denn auf dem Ostermarkt zu? Erzählen Sie einmal v o m A n f a n g bis zum Ende davon. 281
Sp. 3
A c h , Ostermarkt
ist bei uns ein ganz großes Fest. Dafür wird schon vier
Wochen vorher alles gerichtet und sauber gemacht. Die Häuser werden schön angestrichen, und der Tüncher, der Gipser sowie andere Geschäfts282 127 leute werden angestellt . Dann müssen wir putzen, und wenn das Fest sich nähert, beginnt das Backen. V i e l e Kuchen werden gebacken, wenn die Verwandtschaft und die ganzen Bekannten k o m m e n . Denn der Ostermarkt ist bei uns Mutterstadtern 284pfalz
bekannt, er ist fast das erste Fest der V o r d e r 2RS
. Dann k o m m e n die Karusselwagen
, die man schon anrollen
sieht. A.
A n welchem Tag f i n d e t es denn statt? Schon am Samstag, gelt?
Sp.j
Ja, am Samstag abend ist manchmal schon ein Karussel aufgeschlagen, und am Sonntag m o r g e n 2 8 6 fängt (dann der Ostermarkt an).
A.
Das Karussel. Ja, w o h e r k o m m t denn das Karussell? Was ist das für ein
Sp.j
Ja, w o es zuerst herkommt, weiß ich auch nicht. Die Karussellwagen kom127 men dann eben zum Ostermarkt. Sie k o m m e n v o n ihrem Winterquartier 288
Karussell?
hierher
. Nach d e m Ostermarkt finden dann die Kirchweihen und (man-
che) andere (Feste statt). A.
Der Ostermarkt f i n d e t am Samstag statt, gelt?
Sp. 3
Ja.
A. Sp.,
Was wird denn am Samstag abend getrieben? A m Samstag abend gehen die Leute noch zum Friseur 289 .lassen sich
Gimmeldingen/Mutterstadt
221
"schön m a c h e n " 2 9 0 und erledigen noch ihre letzten Geschäfte. Am Sonntag morgen findet dann Gottesdienst s t a t t 2 9 1 . Für die Kinder findet dann das Eiersuchen statt. A.
Was gibt's für die Kinder?
Sp.j Das Osterfest (ist für die Kinder). Und am Nachmittag (müssen sie dann Eier suchen). A.
Ja, ich (weiß aber nicht), ist das Osterfest für die Kinder?
Sp.j Ah, na ja, (es ist so), wie Ostern gefeiert wird. Die Kinder müssen Eier suchen, und am Nachmittag 2 9 3 wird dann noch k e i n 2 9 4 Ostermarkt abge2Q5 halten. Am Sonntag nachmittag findet zunächst noch nichts statt. Erst OQA
später, ungefähr von vier oder fünf Uhr an net
297
Das Fest d a u e r t
298
, dann ist der Ostermarkt eröff-
an diesem Tag bis ungefähr am Abend u m 2 9 9
zehn Uhr. Am Montag wird es dann den ganzen Tag gefeiert. A.
Ja, was gibt's denn alles auf dem Ostermarkt?
S p . j Ach, auf dem Ostermarkt herrscht immer reges T r e i b e n 3 0 0 . Es gibt Autochen--"Boxautos" 3 0 1 --, Karusselle 3 0 2 , eine Schiffschaukel, Zuckerwarens t ä n d e 3 0 3 , Schießbuden, " W a r e n j a k o b e " 3 0 4 und allerhand anderes. Am Montag herrscht dann noch einmal reges Treiben. Dann kommen viele Auswärtige 1 2 7 von Dannstadt 3 0 5 , Schauernheim 3 0 6 , M a u d a c h 3 0 7 und von allen umliegenden
Ortschaften. Sie kommen mit ihren Kindern, was für
die Geschäftsleute vorteilhaft i s t 3 0 9 . Am Abend geht m a n 3 1 0 dann tanzen. A.
Nun, dann ist eigentlich immer reges, lärmendes Treiben, gelt?
Sp- 3 Ja, ja, A.
Am Abend wird dann getanzt.
Sp.j Ja, am Montag abend wird dann getanzt, und am Dienstag ist manchmal auch noch einmal ein Feiertag. Am Dienstag nachmittag geht man gewöhnlich noch nicht ins Feld, dann wird noch nicht gearbeitet. N u r 3 1 1 diejeni31 2 gen, die "ins Geschäft gehen müssen" , haben keinen Feiertag. Am Dienstag abend wird dann auch noch einmal getanzt, und a c h t 3 1 3 Tage 127 später findet dann am Weißen Sonntag der Abschluß statt. Dann ist der Ostermarkt vorbei. A.
Das Fest ist so ähnlich wie auf der Kirchweih, nicht?
Sp.j Ja, (es ist) wie die Kirchweih. A.
Wie geht es denn bei Ihnen auf der Kirchweih zu?
Sp.j Oh, Kirchweih ist ziemlich genau so. Dazu wird vorher auch alles geputzt, sich "schön machen" lassen und gebacken. Es ist auch zwei Tage Feiertag.
222
Dieter Karch Am M o n t a g wird dann n o c h nicht gearbeitet. Dienstag a b e n d 3 1 4 (wird) noch einmal (getanzt), u n d acht Tage später f i n d e t d a n n die Nachkirchweih statt.
A.
Von der Nachkirchweih k ö n n e n Sie einmal erzählen, nicht? Was geschieht
Sp.j
Ach, zur Zeit der Nachkirchweih sind m a n c h m a l schon ein paar S t ä n d e
denn da? f o r t . Da ereignet sich gewöhnlich nicht m e h r s e h r 3 1 5 viel. A.
Bei Ihnen wird die Kirchweih auch begraben, ja?
Sp. 3
Nein.
A.
Nicht?
Sp. j
Vor zwei J a h r e n geschah es, damals w u r d e sie einmal " a b g e h o l t " 3 1 6 . Aber es kam ganz außer Brauch, d e n n m a n k e n n t es jetzt nicht mehr. Es ist der Turnverein, der diesen Brauch m a n c h m a l d u r c h f ü h r t . Die Mitglieder holen die Kirchweih jedoch nicht jedes J a h r ab.
A.
Ja, na, das sind zwei ganz s c h ö n e Feste, Wir sind j e t z t doch in der Schule. Sie haben d o c h auch die Schule besucht, gelt?
Sp- 3
Ja.
A.
Es gab Volksschule u n d auch Berufsschule?
Sp- 3
Ja.
A.
Die Berufsschule haben Sie auch schon beendet, gelt?
S p . j Ja, (die Berufsschule habe ich) auch schon vor einem J a h r (beendet). A. Sp.j
Ja, erzählen Sie einmal von der Berufsschule. Was gab es d e n n da alles? 127 317 Ach, in der Berufsschule lernten wir sehr viel. Da h a t t e n wir so ein 127 31D nettes Fräulein u n d m u ß t e n viel nähen. Beim N ä h e n m u ß t e n wir selbst S c h ü r z e n 3 2 0 z u s c h n e i d e n 1 2 7 , die wir auch b e s t i c k t e n 3 2 1 . Alles (wur322 de) nach eigener Phantasie (gearbeitet), denn wir m u ß t e n alles selbst ent1 27 werfen . Wir lernten auch viel k o c h e n . Unser Fräulein sagte u n s vorher 1 27 das R e z e p t und d a n n m u ß t e jedes (selbst k o c h e n ) . (Dabei war) an jed e m von vier Tischen in der Küche eine Familie zu fünf M ä d c h e n 3 2 3 . Z u m Schluß, a l s 3 2 4 wir schon gegessen hatten, m u ß t e wieder jede Familie i h r 3 2 5 Geschirr spülen. D a n n war es da ganz schön.
A.
Ja, das glaube ich gern. Und vom N ä h e n ( k ö n n e n Sie auch erzählen). Was lernten Sie da alles nähen? Sie erzählten schon ein b i ß c h e n davon, aber vielleicht k ö n n e n Sic noch mehr darüber berichten.
Sp. j
Ach, beim Nähen nähten wir mit d e r Maschine, mit d e r N ä h m a s c h i n e 1 2 7 , und wir m u ß t e n auch viel mit der Hand nähen. A b e r wir lernten hauptsäch-
223
Gimmeldingen/Mutterstadt
lieh nur einmal, wie man mit der Nähmaschine umgeht. Es wurde uns alles erklärt, und wir stickten auch noch an den Schürzen. A.
Jetzt ist die Schule zu Ende? Jetzt haben Sie Ferien, gelt?
Sp. 3 Ja. A.
Jetzt sind Sie wieder daheim und müssen auch fleißig helfen, gelt? (Müssen Sie auch) Ihrer Mutter (helfen)?
Sp. 3 Ja. A.
(Müssen Sie ihr) im Haus und Ihrem Vater auf dem Feld (helfen)? Arbeiten Sie auch auf dem Feld?
Sp. 3 Ja. A.
Bitte erzählen Sie auch einmal von der Feldarbeit.
Sp- 3 Wir müssen jeden Tag hinaus aufs Feld gehen und müssen arbeiten, was es gerade zu der Jahreszeit zu arbeiten gibt. Jetzt zum Beispiel findet ja gerade die E r n t e 3 2 6 statt, und es gibt immer viel zu erledigen. Wenn das Wetter gut ist und die Sonne scheint, dann müssen wir die Sonne ausnützen und müssen schon früh am Morgen hinaus gehen. Wenn es einigermaßen 3 27 geht, und es ist nicht zu naß, dann können wir mit dem Selbstbinder schon das Getreide mähen
. Denn es wird nichts mehr naß, und es mäht
sich dann gut. Es wird bis zum Mittag um zwölf
gearbeitet. Wenn gera-
de ein Acker fertig ist, dann gehen wir heim und essen. Hernach gehen wir wieder bis zum Abend ins Feld, bis es dunkel ist und man nicht mehr arbeiten kann. Die Ernte wird nämlich ausgenützt; zu der Zeit können wir keinen frühzeitigen 3 5 0 Feierabend machen. A.
Und (was gibt's) in anderen Jahreszeiten (zu tun)?
Sp.j Ach, in anderen Jahreszeiten, wie im Spätjahr (zum Beispiel), da werden dann die Spätkartoffeln 3 3 1 g e e r n t e t 3 3 2 . Die Zuckerrüben 3 3 3 müssen wir in die n ä c h s t e 3 3 4 Ortschaft bringen und die Runkelrüben 3 3 5 ernten. A.
Wie sagen Sie zu den Runkelrüben?
Sp.j Das sind die " B a s t a r d e " 3 3 6 A.
Aha, (sind es) vielleicht "Dickrüben" oder "Dickwurzeln"?
Sp.j Ja, es sind die " D i c k r ü b e n " 3 3 7 , und (zu denen) sagen wir "Bastarde". A.
"Dickrüben" sagen Sie? Ah, na, Arbeit findet sich immer, das heißt das ganze Jahr, gelt?
S p . j Ah, ja. A.
Man m u ß auch manchmal daheim seiner Mutter ein bißchen helfen, ja?
Sp. 3 Ja.
224
A.
Dieter Karch
Was für Arbeiten erledigen Sie denn daheim?
Sp. 3 Daheim stehen wir am Morgen schon um sechs Uhr auf. Dann müssen wir in den Stall gehen, wo wir helfen müssen. A.
Was machen Sie dann im Stall? 3 5D
Sp- 3 Da müssen wir ausmisten, füttern
und wieder alles für den Abend rich-
ten. A.
(Müssen Sie) auch melken?
Sp.j Ja, (ich muß auch) melken. A.
Können Sie melken?
Sp- 3 Ja. A.
Na, das ist schön.
Sp. 3 Na ja, wir melken dann zu dritt, damit es schneller vonstatten geht. A.
Ja, und (was geschieht dann)?
Sp.j Ja, es sind immer bestimmte Zeiten festgesetzt 3 3 9 , zu denen man die Milch abliefern 3 4 0 muß. Dann muß die Milch abgeliefert sein. A.
Ja.
Sp. j Am Mittag dann, wenn wir vom Feld heim kommen, müssen wir dann unserer Mutter helfen, das heißt kochen helfen, Kartoffeln schälen, das Gemüse reinigen und was es so zu helfen gibt. Wenn wir dann gegessen haben, müssen wir das Geschirr spülen und die Küche in Ordnung bringen 3 4 1 . Dann gehen wir wieder ins Feld hinaus, und am Abend müssen wir auch wieder in den Stall gehen. Wenn wir das erledigt 3 4 2 haben, dann haben wir Feierabend. A.
Ja, zählen Sie jetzt einmal von eins bis zehn.
Sp.j Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben 3 4 3 , acht, neun, z e h n 3 4 4 . A.
Sagt man (bei Ihnen) "sieben" oder "siwwe"?
Sp. 3 (Man sagt) "sieben". A.
"Sieben", sagt man bei Ihnen?
Sp. 3 Ja, (man sagt) "sieben". A.
Und (sagen Sie) die Wochentage (auf).
Sp. 3 Montag
345
, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag
346
, Freitag, Samstag, Sonntag.
I /1635 A.
Herr Winter, wir kamen nach Mutterstadt, weil wir jetzt gern auch einmal
225
Gimmeldingen/Mutterstadt
ein bißchen Ihre M u t t e r s t a d t e r M u n d a r t k e n n e n l e r n e n wollen. Ich wollte Sie daher b i t t e n , u n s einmal aus M u t t e r s t a d t zu erzählen, wie es f r ü h e r in M u t t e r s t a d t war. Früher war es eben anders als heute. Denn früher f a n d d e r O s t e r m a r k t statt, an d e m d i e 3 4 7 ganze Umgegend hier z u s a m m e n k a m u n d e i n k a u f t e . Da gab es S c h u h s t ä n d e , Kübel, Geschirr, eben alles. A u c h der Messerschmied u n d der H u t m a c h e r waren da. Also alles, was man heute in der S t a d t k a u f t , k o n n t e m a n früher auf d e m O s t e r m a r k t k a u f e n . Die Leute k a m e n von B ö h l 3 4 9 , s ü d l i c h 3 5 0 von hier, von H a ß l o c h 3 5 1 , R u c h h e i m 3 5 2 , O g g e r s h e i m 3 5 3 und E p p s t e i n 3 5 4 . Sie k a m e n von überallher u n d k a u f t e n auf d e m Mutterstadter O s t e r m a r k t ihre " S a c h e n " 3 5 5 ein. Damals stand das Karussell hier, nicht wie heute d r a u ß e n 3 5 6 auf d e m 3 5 7 Platz, s o n d e r n 3 5 8 (es stand) da vorn auf d e m Eckplatz. Es waren m a n c h m a l 3 5 9 zwei o d e r drei Karussele da. H e u t e ist die Sache wieder anders. H e u t e k o m m e n die anderen Stände, nicht wahr, u n d was d a z u g e h ö r t 3 6 0 . Es k o m m t eben alles, u n d es ist alles anders als f r ü h e r . Sogar ein Z i r k u s 3 6 1 war m a n c h m a l d o r t d r a u ß e n (aufgeschlagen), w o h e u t e die Mühle steht. D o r t stand m a n c h m a l ein Zirkus: der Zirkus Büchler. Dann erhielten wir Buben m a n c h m a l drei P f e n n i g 3 6 2 / l i c h t , u n d gingen auch hin, nicht? Sie n a h m e n auch drei Pfennig, denn sie waren f r o h , drei Pfennig zu b e k o m m e n , nicht wahr? So war es eben, ja. Was wollte ich d e n n n o c h sagen? Die Kirchweih war auch m a n c h m a l schön. Die Kirchweih (war schön), ja. Damals war der D o r f g r a b e n noch o f f e n 3 6 3 , nicht? Als der Dorfgraben z u g e w ö l b t 1 2 7 w o r d e n war, k a m die L o k a l b a h n 3 6 4 Da w u r d e die Kirchweih langsam in e i n e ^ ^ Seitenstraße hinein zurückgedrängt
127
. Die S c h u h s t ä n d e u n d alles andere war f o r t ; es kam nichts mehr, t 27
nicht, denn die G r o ß s t a d t
2 32
h a t t e alles an sich gezogen
. Als die Lokal-
b a h n dann nicht m e h r e x i s t i e r t e 3 6 6 , m a c h t e n die Leute eben keine Ges c h ä f t e mehr. Dann gab es gewöhnlich nur noch S ü ß w a r e n s t ä n d e 3 6 7 und etwas, wo m a n S p i e l z e u g p f e r d c h e n 3 6 8 und anderes " Z e u g " 3 6 9 k a u f e n k o n n t e , nicht? Eine Schießbude und ein Karussell waren eben früher noch da, nicht? So ging's. Auf einmal m u ß t e die Kirchweih eben auch d o r t weic h e n 1 2 7 und kam da hinaus, w o die G e m e i n d e d r a u ß e n an der T u r n h a l l e 1 2 7 einen Platz g e k a u f t hatte. V o n dann an f a n d die Kirchweih d r a u ß e n an der Turnhalle statt, nicht? So ist's. Ich glaube, die Lokalbahn existiert ja auch nicht mehr.
226
Dieter Karch
Sp. 4 Die Lokalbahn mußte auch ihr Leben lassen auch dem neuzeitigen
371
2 32
, nicht wahr? Sie mußte
Betrieb der Omnibusse
372
, nicht wahr, eben
auch weichen, nicht wahr? Ja. A.
Es ist aber schade.
Sp-4 Ja> i n einer 3 7 3 Hinsicht 3 7 4 ist es ja schade für den T r a n s p o r t 1 2 7 , nicht wahr? Aber in anderer Hinsicht war sie ja auch für den Verkehr 1 '' 7 hinderlich, nicht wahr? Für manche Sachen nicht wahr? Ja, und jetzt fahren die Leute eben mit dem Omnibus in die Stadt. Der Verkehr ist ja eben besser als früher, nicht? Man kann alle dreißig Minuten fahren. Früher verkehrte das " T r a m p e l b ä h n c h e n " 3 7 6 eben manchmal alle zwei Stunden. Damals marschierten die Leute n a c h 3 7 7 Maudach und stiegen dort in den Omnibus ein, nicht? So ist's heute, nicht? A.
Ja, die früheren Zeiten waren eben anders. Auch die Jugend war früher anders als heute.
Sp- 4 Ja. A.
Sie waren vielleicht lustiger als die heutige Jugend. Vielleicht können Sie uns ein paar Jugendstreiche. . .
Sp. 4 Ja. A.
. . .aus Ihrer Zeit erzählen.
Sp. 4 Ja, früher kamen die Buben eben da e i n m a l 3 7 8 zusammen, nicht? und spazierten eben im Dorf u m h e r 3 7 9 . Wo eben etwas anzustellen war, wurde 380
es dann eben ausgedacht
, nicht? Wenn man zum Beispiel draußen am
Schornsteinfeger vorbeiging, nicht wahr, und er hatte die "SchlaplOO 3Q3 pen noch auf der Fensterbank stehen, dann nahm man die "Schlap3Q A pen" mit und stellte sie im Oberdorf auf eine?Ä7 Fensterbank, nicht Schloswahr? Es waren lauter joe solche JQ/ dummen Streiche . Der Bauer Karl 388 ser hatte einmal einen Kasten Schnitzel im Garten stehen. Was stellten wir Buben an? H i n t e n a n 3 8 9 war ein Graben, nicht? Dorthinein k i p p t e n 3 9 0 wir eben den Kasten Schnitzel. Es waren lauter solche dummen Streiche 3 9 1 An einem anderen Tag ging man auch hin, wo eben ein Mädchen wohnte, nicht? Dort saß ein Ster Holz im Hof, den nahm man und setzte ihn vor die Haustür. Dann klopfte man an, und als der Mann eben heraus wollte, saß der Ster Holz da, nicht? So geschahen früher e b e n 3 9 3 dumme Streiche, nicht? Ja, dann hatten wir noch einen K a m e r a d e n 3 9 4 , der sich sehr fürchtete, nicht wahr? Damals sagten wir: "Dem werden wir übel mitspielen 3 9 5 ." (Zu diesem Zweck) befestigten wir eine Schnur (an einem Gebäude, in dem
227
Gimmeldingen/Mutterstadt
er war,) und setzten uns ein Stück davon weg, nahmen e i n 3 9 6 (Stück) 197 2Q7 Kolophonium und begannen es an der Schnur hin und her zu bewegen. (Das Gebäude) war eine alte "Holzbaracke
, nicht? Aus der
sprangen (der Angsthase und andere) heraus und fingen an zu kreischen. Sie meinten, das Häuschen f a l l e 3 9 9 zusammen, nicht? Solche dummen Streiche führte eben die Jugend früher aus, nicht wahr? Wie sie es heute handhaben, nicht, darüber 4 0 0 bin ich nicht i n f o r m i e r t 1 2 7 . Aber jedenfalls treiben sie auch noch solche Dummheiten nicht? Ja. A.
Ja, freilich, Herr Winter, Sie sind ja, glaube ich, auch noch beim Turnver-
ein, gelt? 401 402 Sp*4 "Oh, du lieber Strohsack!' Beim Turnverein bin ich schon immer , denn da bin ich schon dreiundsechzig Jahre Mitglied. Es geschah in dem 404 Schulhaus, in dem wir jetzt sind, darin wurde der Turnverein gegründet. Im Ecksaal unten wurde geturnt. Nebenan 4 ®^ war mein Elternhaus. Als ich ein kleiner " F e g e r " 4 ® 7 von sieben oder acht Jahren war, schlich ich m i c h ^ 0 ^ , wenn das Fenster offen s t a n d 4 0 8 , eben auch einmal hinüber. Ich hüpfte hinein und turnte an den G e r ä t e n 1 2 7 . Als ich einmal älter wurde, das heißt zwölf410 oder dreizehn Jahre alt, trat ich in den Turnverein ein, nicht? 411
Seit damals, das heißt Ich war schon 127 127seit 1893, bin ich im Turnverein. 412 Vorstand , Turnwart und Frauenturnwart . Ich machte schon alle Sparten 127 mit, die zum Turnverein gehören. Das Turnen kostete 1 27 auch schon viel Geld, nicht wahr? Wir hatten einen Ehrenvorstand einmal sagte: " J o h a n n e s
413
, der auch
, wenn wir nicht im Turnverein wären, könnten
wir zwei Morgen A c k e r 4 1 4 mehr besitzen." Worauf ich zu ihm sagte: "Es hülfe uns auch nicht, wenn wir zwei Morgen Acker mehr1 27 hätten", nicht teil: 1908 in
wahr? Ich nahm bis jetzt an fünf deutschen Turnfesten
Frankfurt, dann in Stuttgart, in Breslau und in Hamburg, also fünf. Zu416 l e t z t 4 1 5mit. war Inichmeiner in Hamburg. Dort 127 turnte ich ich als unter Siebzigjähriger einmal Altersklasse wurde sechshundert noch vier1 27 undachtzigster Sieger. In meiner Klasse waren die jüngsten sechzig Jahre
alt. Also schnitt ich damals noch gut ab, nicht? A.
Ja, und jetzt bitte ich Sie, einmal von eins bis zehn zu zählen.
Sp. 4 Ja, eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn. A.
(Sagen Sie bitte) die Wochentage (auf).
Sp. 4 Die Wochentage (sind): Sonntag, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag.
228
Dieter Karch I / 1636
A.
Herr Bereswill, ich wollte Sie bitten, uns einmal aus Ihrer Lehrzeit zu erzählen.
Sp.j Ja, also dann wollen wir doch beginnen
127 , und zwar bin ich seinerzeit,
1939, bei den Gebrüdern Sulzer in Ludwigshafen 4 1 7 eingetreten. (Ich trat) deshalb 4 1 8 bei den Gebrüdern Sulzer (ein), weil die F i r m a 1 2 7 als eine gute Firma bekannt war. Vor allen Dingen wollte ich ja im Metallhandwerk 4 1 9 etwas Richtiges erlernen. Da dachte ich mir, dazu sei die Firma Sulzer ge127 rade richtig. be127 Denn ich hatte mich schon immer 420für den D r e h e r b e r u f geistert . Bekannte und Verwandte hatten mir immer wieder gesagt,
der Dreherberuf sei ein schöner Beruf. Also entschloß ich mich auch, den Dreherberuf zu e r l e r n e n 4 2 1 , und trat 1939 bei 127den Gebrüdern Sulzer in Ludwigshafen ein. Während der Anfangszeit war es wirklich etwas vollk o m m e n 4 2 2 Neues, denn es war ein großer Betrieb. Erst fing ich in der Lehrwerkstatt 1 2 7 als Schlosser mit Feilen, Meißeln 4 2 3 und allem, was daz u g e h ö r t 4 2 4 , an, u m 4 2 5 dann nach einem Vierteljahr in die Dreherwerk 1 27 1 27 statt , an die Drehbank , versetzt zu werden. Dort lernten wir von Fall 232 zu F a l l alles, was eben zum Dreherberuf gehört. So stand ich ein ganzes Jahr lang in der Lehrwerkstatt an der Drehbank und beschäftigte mich mit allen Arbeiten, die im Dreherberuf eben anfallen. Ich hatte einen Lehrmeister, der sowohl theoretisch wie auch praktisch wirklich viel 4 2 6 konn427 428 te und mir daher auch so manches beibringen konnte. Nachdem dann das erste Jahr vorbei war, kamen wir dann in den Betrieb, in dem nur 127 499 ausgelernte Gesellen, (die) erstklassige Fachkräfte (waren), standen. 232 So arbeiteten wir uns von Maschine zu Maschine durch: Spitzdreh127 127 127 bänke , Revolverdrehbänke und auch die Karusseldrehbank . (Wir 1 27 lernten,) bis wir schließlich die Fachkenntnisse besaßen, die eben einmal zum Dreherberuf gehören. Das ist 4 3 0 eigentlich in kurzen Zügen 4 3 1 das, was von meiner Lehrzeit zu sagen ist. A. Sp- 5
Die Lehrzeit dauerte drei Jahre, ja? Sie dauerte drei Jahre. Zu den drei Jahren praktischer Lehrzeit kam dann noch die Berufsschule. Wir hatten damals zweimal 4 3 2 in der Woche Berufsschulausbildung 1 2 7 : F a c h r e c h n e n 4 3 3 , Fachzeichnen und was dazugehört. Seinerzeit gehörte auch noch die Staatsbürgerkunde 4 3 4 und ähnliches dazu.
Gimmeldingen/Muttcrstadt
229
D a n n waren Sie im Beruf, gelt? Ja, d a n n b e e n d e t e ich 1942 g e w i s s e r m a ß e n 1 2 7 den Beruf d u r c h die Facha r b e i t e r p r ü f u n g 4 3 6 , die ich in der seinerzeitigen R o b e r t Lei Schule in 437 1?7 Frankenthal ablegte . Damit war die Lehrzeit b e e n d e t . Meine theoretische P r ü f u n g legte ich bei der B A S F 4 3 8 ab und bestand b e i d e 1 2 7 Prüf u n g e n mit gut, so d a ß 4 3 9 meine Lehrzeit als Dreherlehrling endgültig abges c h l o s s e n 1 2 7 war. D a n n t r a t isch als Geselle in die o f f i z i e l l e 4 4 0 Arbeit ein. Aber ich glaube, Sie m u ß t e n d a n n z u m Heer, das heißt zur Wehrmacht, einrücken, nicht? Ja, dann k a m der Krieg. Im Krieg m u ß t e n ja alle jungen Leute hinaus ins Feld. So rückte ich im D e z e m b e r 4 4 1 1942 ein, und zwar nach Frankreich, zu einer M a s c h i n e n g e w e h r k o m p a n i e 1 2 7 . Damals m u ß t e ich d a n n 4 4 2 eben 127 127 die D r e h b a n k m i t d e m viel g e r ü h m t e n Maschinengewehr , der spä443 111 127 i • tteren sogenannten Hitlersense vertauschen . Nach vierteljähriger A u s b i l d u n g 1 2 7 w u r d e n wir dann über Baumholder nach R u ß l a n d verl e g t 4 4 5 , u n d zwar zuerst nach Stalino. Damals erhielten wir noch eine kur1 27 127 ze Ausbildung u n d das R e g i m e n t w u r d e zusammengestellt . Ich kam seinerzeit zur 79. D i v i s i o n 1 2 7 , zu eben der Division, die in Stalingrad ver127 n i c h t e t w u r d e . Nach kurzer Ausbildung w u r d e n wir dann per Flugz e u g 1 2 7 an den viel g e r ü h m t e n 4 4 6 K u b a n b r ü c k e n k o p f 1 2 7 verlegt. D a n n kam der eigentliche Krieg für uns, das heißt d e r 4 4 7 K r i e g 4 4 8 , wie 1m97 a n ihn in R u ß l a n d k e n n e n l e r n t e : Krasnodar, Krimskaja, Massenangriffe der 1 27 Russen u n d f o r t l a u f e n d e Panzerangriffe . So d a u e r t e es d a n n bis S e p t e m ber, als der allgemeine 127 Rückzug i 2 7 anfing. Als der Russe dann am Mius d u r c h g e d r u n g e n ^ ^ war, m u ß t e n wir den K u b a n b r ü c k e n k o p f r ä u m e n 4 4 ^ , i 27 u n d zwar wieder mit den letzten T r u p p e n per Flugzeug. Dann k a m e n w i r 4 ^ auf die Halbinsel Krim u n d w u r d e n von dort aus zwischen Meli127 t o p o l und Saporoschje eingesetzt . D o r t e r k r a n k t e ich d a n n an Mala127 127 127 ria , die ich mir scheinbar schon am K u b a n zugezogen hatte. Dabei h a t t e ich d a n n eigentlich das Glück, durch die Malaria wieder heim zu k o m m e n . Zuerst kam ich in die O b e r p f a l z 4 ^ , u n d zwar nach C h a m in ein L a z a r e t t 1 ^ , das ein ausschließliches^^^ M a l a r i a l a z a r e t t ^ ^ war, u n d von d o r t zur E r s a t z e i n h e i t ^ 4 . Dann erhielt ich den o f t ge127 12 7 rühmten H e i m a t u r l a u b , den ersten H e i m a t u r l a u b beim Militär , und ich k o n n t e wieder einmal in die Pfalz heim f a h r e n . In der Folge sah ich M u t t e r s t a d t einmal wieder u n d m i t M u t t e r s t a d t die vielen Bekannten u n d V e r w a n d t e n . Ich h a t t e wieder einmal e t w a s F r e u d e und war glücklich, da-
230
Dieter Karch
heim zu sein. Das war in k u r z e n Zügen einmal die Militärzeit
127
A.
Und wie war es beim Z u s a m m e n b r u c h ?
Sp.j
Ja, von der Ersatzeinheit k a m ich d a n n zu einem Unterführerlehrgang
127
nach Wildflecken, einem b e r ü h m t e n 4 5 5 Ort. Von Wildflecken aus w u r d e 127 ich dann an die W e s t f r o n t Auseinandersetzungen
127
abgestellt, an der wir bei K o l m a r die ersten mit d e m A m e r i k a n e r h a t t e n . Die K ä m p f e , will
ich einmal sagen, waren nicht so h e f t i g 4 5 6 wie in R u ß l a n d . D e n n unsere T r u p p e n v e r b ä n d e 4 5 7 waren auch schon sehr g e s c h w ä c h t 1 2 7 , u n d m a n k o n n 232 127 te bei weitem nicht m e h r das erreichen , was vorher noch im Osten möglich gewesen war. Erstens waren wir zu schwach u n d zweitens der Gegner viel zu s t a r k 4 5 8 . So entwickelte sich das Geschehen rasch nacheinand e r 4 5 9 . Als der Rückzug b e g o n n e n 1 2 7 hatte, m u ß t e n wir d a n n den Brückenk ö p f 4 6 0 Oberelsaß r ä u m e n . Dann marschierte ich mit unseren T r u p p e n das badische Ländchen h i n u n t e r bis nach Weißenburg. Bitsch u n d Wörth waren die O r t e 4 6 1 , an d e n e n wir d a n n im Westen n o c h k ä m p f t e n 1 2 7 . A m 1 6 . 4 6 2 März 1945 w u r d e ich von den A m e r i k a n e r n zwischen Bitsch u n d Wörth g e f a n g e n g e n o m m e n u n d k a m dann als G e f a n g e n e r 4 ^ ^ nach Saarlouis ins G e f a n g e n e n l a g e r 4 6 3 . V o n da aus kam ich nach Epinal in N o r d f r a n k reich. D o r t erlebten wir d a n n den e n d g ü l t i g e n 4 6 4 Z u s a m m e n b r u c h 1 2 7 unseres V a t e r l a n d e s 4 6 5 , das heißt wir m u ß t e n ihn in den Zeitungen miterl e b e n 1 2 7 . Die G e f a n g e n s c h a f t 1 2 7 d a u e r t e weiter an. Wir k a m e n nach Metz, von w o aus wir ü b e r r a s c h e n d 1 2 7 u n d glücklicherweise 4 6 6 nach M a n n h e i m 127 verlegt
w u r d e n . So war ich noch ein ganzes J a h r lang, also dreizehn
M o n a t e (eigentlich), in M a n n h e i m . Ich war damals eine ganz kleine Kilom e t e r z a h l 1 2 7 von m e i n e m H e i m a t d ö r f c h e n M u t t e r s t a d t e n t f e r n t 1 2 7 . Im April 1 9 4 6 ö f f n e t e n sich dann endgültig die T o r e 4 6 7 , und wir zogen f r o h 127 lockend
über unseren R h e i n heim, worauf wir wieder in unserer Pfalz
daheim waren. A.
Daheim erlebten Sie d a n n m a n c h e s Schöne.
Sp-5 A.
Ich habe gehört, Sie seien Mitglied im D o p p e l q u a r t e t t . Was ist d e n n das?
Sp- 5
Ja.
A.
K ö n n e n Sie davon erzählen?
Sp. 5
Es war eigentlich eine n e t t e Sache. Als ich heim g e k o m m e n war, s p r a c h 4 6 8 mich eines schönen Tages ein f r ü h e r e r 1 2 7 Schulkamerad von mir an. Er sagte: " E d w i n , hör einmal! Du sangst d o c h immer gern und hattest d o c h
Gimmeldingen/Mutterstadt
231
auch immer eine einigermaßen nette Stimme. Sieh 4 6 9 einmal! Wir haben in Mutterstadt ein D o p p e l q u a r t e t t 1 2 7 gegründet. Es sind acht frohe Sänger, 932 die sich die schöne Aufgabe gestellt haben , das deutsche Lied zu heg e n 4 7 0472 und zu pflegen 4 7 1 . Du bist doch auch einer von dem Menschenschlag , dem die Sache eben lieb ist, und du könntest doch zu uns kom47 3 127 127 men. Wir brauchten dringend noch so eine Kraft ." Da schloß ich mich auch kurz entschlossen dem Doppelquartett an. Ich muß sagen, ich erlebte dort meine glücklichsten und schönsten Stunden, die ich jemals 127 1 27 im Leben zubrachte. Diese erlebte ich bei einer Korporation , von der man sagen kann, sie bemühe sich jahraus, j a h r e i n 4 7 4 um nichts weiter, als fleißig zu streben, das alte deutsche Lied zu lernen. Da klingt das gern geh ö r t e 1 2 7 Volkslied 1 2 7 von Silcher
immer wieder auf. Man hat dabei
nicht nur Gelegenheit'*^, sich s e l b s t ^ 7 mit dem deutschen Lied zu erf r e u e n 1 2 7 , sondern man kann auch gar so oft, wie wir es in so vielen 4 7 8 K o n z e r t e n 4 7 9 ausführten, H u n d e r t e 4 7 9 von lieben Mitmenschen 1 2 7 mit dem deutschen Lied erfreuen. Nun, Herr Bereswill, bitte zählen Sie einmal von eins bis zehn. Wenn es zu zählen gilt, wollen wir mit der Eins anfangen: eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn. (Sagen Sie bitte) die Wochentage von Montag bis Sonntag (auf). Die Wochentage (sind): Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag.
232
Dieter Karch
Beispiele der
Phonemverbindungen
M o r p h e m a n l a u t /KV/ /b/
/ b i s / 'bis'; / b e t / ' B e t t ' ; / ' b e g r / ' B ä c k e r ' ; / b a s e /
'passen';/bok/
' B o c k ' ; / b u h / ' B u c h ' ; / b i : r / ' B i e r ' ; / b e : r / ' B i r n e ' ; / b e : r / 'Bär'; / ' b a : 'beißen';/bauh/
de/ 'baden';/bo:t/ 'Boot';/bu:/ 'Bub';/'ba'se/ 'Bauch'. /d/
/ d i n / 'dünn'; / d e k / ' D e c k e ' ; / d e p / ' D e p p ' ; / d a h /
'Dach';/doh/
'doch'; / d u h / 'Tuch'; / d i : f / ' t i e f ; / d e : r / ' T ü r ' ; / d e : r / 'der'; u
'Tal';/do:t/ 'tot';/du:/ 'du';/'da'r/ 'teuer';/'da rnt/ /g/
/da:l/
'dauernd'.
/ ' g i b l / ' G i p f e l ' ; / ' g e j d r n / ' g e s t e r n ' ; / g e l t / ' G e l d ' ; / g a s / 'Gasse'; / ' g o g l / ' G o c k e l ' ; / ' g u g e / ' g u c k e n ' ; / ' g i : s e / ' g i e ß e n ' ; / ' g e : e / 'gehen'; / g e : l / ' g e l b ' ; / g a : s / ' G a s ' ; / g o : g s / ' K o k s ' ; / g u : t / ' g u t ' j / g a ' l / 'Gäul e ' ; / ' g a u n r / 'Gauner'.
/P/
/ ' p i g e / ' p i c k e n ' ; / p e j t / ' P e s t ' ; / ' p e c e / 'pfetzen'; / ' p a g e /
'packen';
/ p o J V ' P o s t ' ; / p u n t / ' P f u n d ' ; / ' p i r n c e / ' p i e n s e n ' ; / ' p e : d r / 'Peter'; / ' p e : r c e / ' p f e r d s e n ' ; / p a : r / ' p a a r ' ; / ' p o : d e / ' P f o t e n ' ; / p u : l / 'Pfuhl'; / p a ' f / ' P f e i f e ' ; / p a u s / 'Pause'. /t/
/'tige/ 'ticken';/.tejda'ment/ 'Testament';/'tem.bo/
'Tempo';/tas/
' T a s s e ' ; / t o r t / ' T o r t e ' ; / t u l p / ' T u l p e ' ; / ' t i : h r / (G), / ' t i : J r / (M) 'Tiger'; /te:r/ 'Teer';/'te:rme/ 'termen';/'ta:d+sah/
'Tatsache';/to:n/'Ton';
/ t u : r / 'Tour'. /k/
/'kinr/ 'Kinder';/ket/ 'Kette';/'kscl/ 'Kätzchen';/kan/
'Kanne';
/ k o p / ' K o p f ; / ' k u m e / ' k o m m e n ' ; / k i : s / ' K i e s ' ; / k e : s / 'Käse'; / ' k e : r w e / 'Kirchweih'; / k a : t / ' K a r t e ' ; / k o : r p / 'Korb'; / k u : /
'Kuh';
/ ' k a ' d l / ' K e i d e l ' ; / k a u m / 'kaum'. /c/
/'cibl/ 'Zipfel';/'cedl/ 'Zettel';/celt/ 'Zelt';/car)/
'Zange';/cop/
' Z o p f ; / ' c u g r / ' Z u c k e r ' ; / c i : l / ' Z i e l ' ; / ' c e : l e / ' z ä h l e n ' ; / c e : / 'Zähne'; /ca:l/ 'Zahl';/'co:res/ 'Zores';/cu:h/ 'Zug'j/ca't/ 'Zaun'.
'Zeit';/caun/
233
Gimmeldingen/Mutterstadt
/ f /
/ ' f i n e / ' f i n d e n ' ; / f e / t / ' f e s t ' ; /fet/ /fun/
'fett'; / ' f a l e / 'fallen'; / f o l /
'von'; / f i : r / 'vier';/'fe:le/ ' f e h l e n ' ; / ' f e : d e /
'fahren';/fo:r/ 'vor',/fu:s/ 'Fuß';/'fa'r/ 'Feuer';/faul/ / s /
'faul'.
'singen';/segs/ 'sechs';/'selwr/ 'selber';/sak/
/'siije/
'Sack';/'soge,
'Socken';/sun/ 'Sonne';/si:s/ 'süß';/se:l/ 'Seele';/se:l/ 'Saal';/so:l/ 'Sohle';/"sa'de/ 'Seiten';/'sauwr/ ///
/'ß
n e
/
'schinden'-,/'Jebe/ 'schöpfen'; / " J e r e /
'voll';
'Fäden';/'fa:re/
'Seil';/sa:l/
'sauber'.
'scharren';/'Jade/'Schat
ten';/'Jobe/ 'Schoppen';/Jun/ 'schon';/'/i:se/
'schießen';/'Je:le/
'schälen';/Je:1/ ' s c h e l ' ; / ' J a : d e / ' S c h a d e n ' ; / J o : s / 'Schoß'; / / u : l / 'Schule'; / ' J a ' w e / ' S c h e i b e n ' ; / " ; a u g l / / h /
'Schaukel'.
/'hine/ 'hinten';/hek/ 'Hecke';/hegs/
'Hexe';/has/
'Haß';/'hose/
'Hosen';/hunt/ 'Hund';/hi:r/ 'hier';/'he:re/ 'hören';/he:s/ /ha:s/
'Hase';/ho:f/ 'Hof;/hu:t/ 'Hut';/ha't/
'heiß';
'heute';/haut/
'Haut'. / m /
/mik/' 'Mücke';/'mecle/ 'metzeln';/'mesr/ 'Messer';/'mahe/
'ma-
chen';/mobs/ 'Mops';/'mudr/ 'Mutter';/mi:t/ 'müde';/me:r/ / ' m e : d l / 'Mädchen' (Sing.);/'ma:he/ 'Mut'; / m a ' s / ' M a i s ' ; / m a u l / /n/
/nigs/ 'nichts';/nec/
'Magen'; / ' m o : l e /
'Maul'.
'Netz';/'neme/ 'nehmen';/nas/
'noch'; / n u s / ' N u ß ' ; / ' n i : s e /
/r/
'naß'-,/noh/
'niesen'; / ' n e : d i h / ( G ) , / ' n e : d i J /
'nötig';/'ne:we/ 'neben';/'na:me/ 'Name';/no:t/ del';/'na'lih/ (G),/'na'li//
'mehr';
'malen';/mu:t/
(M)
u
'neulich';/na s/
(M)
'Not';/'nu:dl/
'Nu-
'hinaus'.
/ ' r i g e / 'rücken'; / r e t / 'Rede'; / ' r e d i h / (G), / ' r e d i j / ( M ) 'Rettich'; / r a t / 'Ratte';/'robe/ 'rupfen';/'rüge/
'rucken';/'ri:mc/
'Riemen';
/ r e : p / ' R e b e ' ; / r e : s / ' R e i s e ' ; / ' r a : s e / ' r a s e n ' ; / r o : t / ' r o t ' ; / ' r u : f e / 'rufen';/'ra'se/ 'reißen';/raus/ /I/
'heraus'.
/ l i k / 'Lücke'; / ' l e j c / 'löschen'; / ' l e w r /
'Leber'; / l a t /
'lassen';/luft/ 'Luft';/li:t/ 'Lied';/le:p/
'Latte'; / ' l o s e /
'Löwe';/'le:we/
'leben';
/ ' l a : d e / ' l a d e n ' ; / ' l o : s e / 'losen'; / " l u : d r / ' L u d e r ' ; / l a ' t / 'Leute'; / l a 'laut'. / w /
/wie/
'Witz';/'weje/ 'waschen';/wek/ 'weg';/was/
'Woche'; / ' w u n r / 'Wunder'; /'wi:le/ 'wühlen'; / ' w c : r e / /'we:lc/ 'wählen';/'wa:de/ /wa't/
'weit'.
'was';/woh/ 'wehren';
' w a r t e n ' ; / w o : h / 'Waage'; / w u : /
'wo';
u
t/
234
/j/
Dieter K a r c h
/'jii)r/ 'jünger';/jeet/ 'jetzt';/jek/ 'jäck';/jaht/
'Jagd';/'jogl/
' J o c k e l ' ; / j u q / ' j u n g ' ; / ' j e : d r / 'jeder'; / ' j e i h r / (G), / ' j e i / r / ( M ) ' J ä g e r ' ; / ' j a : h e / ' j a g e n ' ; / j o : r / ' J a h r ' ; / ' j u i ' l i i / ' J u l i ' ; / j a 1 / '(ei) jei (jei)!'; / ' j a u l e / 'jaulen'. /KKV/ /br//'briije/ 'bringen';/'bregl/ 'Bröcklein';/bret/
'Brett';/'brasle/
'prasseln';/'broge/ ' B r o c k e n ' ; / b r u h / 'Bruch'; /bri:f/ 'Brief; / ' b r e : w l e / ' p r ö p e l n ' ; / b r e i t / 'breit'; / b r a i f / 'brav'; / b r o i t / ' B r o t ' ; /bruit/ 'Brut';/bra'/ 'Brei';/'brauhe/
'brauchen'.
/ b l / / ' b l i c e / 'blitzen'; / b l e k / ' B l ö c k e ' ; / ' b l e r e / 'plärren'; / b l a c / ' P l a t z ' ; / b l o t / ' b l o ß = n a c k t ' ; / b l u k / 'Pflug'; / ' b l i i j e / 'blühen'; / b l e i t / ' b l ö d e ' ; / b l e i h / 'bleich'; / b l a i n / 'Plan'; / b l o i s / ' b l o ß = n u r ' ; / b l u i s / ' B l u s e ' ; / ' b l a ' w e / 'bleiben'; / ' b l a u d e r e / 'plaudern'. / d r / / ' d r i g e / 'drücken';/'drebl/ 'Tröpfchen';/drek/
'Dreck';/drap/
'Trab';/'drobe/ 'Tropfen';/druk/ 'Druck';/driip/
'trüb';
/ ' d r e i e / 'drehen'; / ' d r e i d e / 'treten'; / ' d r a i h e / 'tragen'; / d r o i t / ' D r a h t ' ; / " d r u i d l e / 'trudeln'; / d r a 1 / 'drei'; / ' d r a u e / 'trauen'. / g n / / ' g n i b l / 'Knüppel'; / g n e p / 'Knöpfe'; / ' g n s r c l / 'Knörzel'; / g n a p / 'knapp'; / g n o p / ' K n o p f ; / ' g n u r e / 'knurren'; / g n i i / 'Knie'; /'gneide/ ' k n e t e n ' ; / ' g n e i d i h / (G), / ' g n e i d i J / ( M ) 'gnädig'; / g n a i t / / ' g n o i c e / 'Knotschen'; / ' g n u i c e / 'knutschen'; / g n a ' l / /'gnauserc/
'Gnade';
'Knäuel';
'knausern'.
/ g r / / g r i f / ' G r i f f ; / ' g r e w r / 'gröber'; / g r e c / ' K r ä t z e ' ; / ' g r a c e / 'kratzen'; / g r o p / ' g r o b ' ; / g r u p / ' G r u p p e ' ; / g r i i s / ' G r ü ß e ' ; / g r e i s / 'Grösse'; / g r e i s / ' K r e i s ' ; / g r a i s / ' G r a s ' ; / g r o i s / ' g r o ß ' ; / g r u i s /
'Gruß';
/ ' g r a ' j e / 'kreischen'; / ' g r a u l e / 'kraulen'. / g l / / g l i k / ' G l ü c k ' ; / ' g l e b e r e / 'kläppern'; / ' g l e g s e / 'klecksen'; / g l a t / 'glatt'; / g l o k / ' G l o c k e ' ; / g l u k / ' G l u c k e ' ; / ' g l i i e / 'glühen'; / g l e i s / 'Klose'; / g l e i t / 'Kleid'; / g l a i s / 'Glas'; / ' g l o i w e / 'Kloben'; / g l u i t / ' G l u t ' ; / g l a 1 / 'gleich'; / ' g l a u e /
'klauen'.
/ g w / / ' g w i d e / ' Q u i t t e n ' ; / ' g w e c e / 'quetschen'; / g w e l / 'Quelle'; / g w a c / ' Q u a t s c h ' ; / ' g w i i c e / 'quietschen'; / ' g w e i l e / 'quälen'; / ' g w a i g s e / 'quacksen'.
235
Gimmeldingen/Mutterstadt
/ c w / / ' c w i j e / 'zwischen'; / c w e l f / ' z w ö l f ; / c w e k / ' Z w e c k ' ; / ' c w a g e / ' z w a c k e n ' ; / ' c w o g l / ' Z w o c k e l ' ; / g e ' c w u i j e / 'gezwungen'; / ' c w i : b a k / 'Zwieback'; / c w e : / 'zwei'; / " c w a ' f l / 'Zweifel'. / f r / / f r i f / ' f r i s c h ' ; / f r e j / ' F r ö s c h e ' ; , / ' f r e s e / ' 'fressen'; / f r a k /
'Frack';
/ f r o j / ' F r o s c h ' ; / f r u h d / ' F r u c h t ' ; / f r i : / ' f r ü h ' ; / ' f r e : l i h / (G), / ' f r e : l i f / (M) ' f r ö h l i c h ' ; / f r £ : t / ' F r e u d e ' ; / f r a : / ' F r a u ' ; / f r o : / ' f r o h ' ; / f r a 1 / 'frei'. /fl/
/ ' f l i g e / ' f l i c k e n ' ; / ' f l e h l / (G), / ' f l e j l / (M) 'Flegel=Dreschflegel'; /'flege/ 'Flecken';/flaj/ 'Flasche';/'flöge/
'Flocken';/'fluhe/
'fluchen';/'fli:se/ 'fließen';/fle:/ Flöhe';/fle://
'Fleisch';/'Haide/
' F l a d e n ' ; / f l o : / ' F l o h ' ; / ' f l u i h . c a ' h / (G), / " f l u i h . c a ' j / (M) 'Flugzeug'; / ' f l a ' s i h / (G), / ' f l a ' s i f / (M) 'fleißig'; / , f l a u s e /
'Flausen'.
/ J b / / ' J b i n e / ' s p i n n e n ' ; / ' J b e d r / ' S p ö t t e r ' ; / J b e k / 'Speck'; / / b a c /
'Spatz';
/ / b o t / 'Spott'; / / b u n t / 'Spund';/'Jbi:le/ 'spielen';/'Jbe:dr/
'später';
/ J b e : / ' S p ä n e ' ; / ' f b a : r e / 'sparen'; / ' / b o : r e / ' S p o r e n ' ; / J b u : r /
'Spur';
/ J b a ' s / 'Speis'; / ' J b a u c e /
'spautzen'.
/ J d / / / d i k / ' S t ü c k ' ; / ' / d e g e / ' s t e c k e n ' ; / ' / d e g e / 'Stecken'; / J d a l /
'Stall';
/ J d o k / ' S t o c k ' ; / / d u p / ' S t u b e ' ; / J d i : l / 'Stühle'; / J d e : r / ' S t e r ' ; / ' J d e : l e / 'stehlen'; / J d a : k / 'stark'; / / d o : s / 'Stoß'; / / d u : l / 'Stuhl'; / ' J d a ' r / 'Steuer'; / ' J d a u n e /
'staunen'.
/ J m / / ' J m i g e / 'schmücken'; / ' / m e d e r e / ' s c h m e t t e r n ' ; / ' J m e g e /
'schmek-
k e n ' ; / ' J m a c e / ' s c h m a t z e n ' ; / ' J m o l e / ' s c h m o l l e n ' ; / ' f m u g l e / 'schmuggeln'; / ' J m i : r e / 'schmieren'; /'Jme:lr/ /•J"mo:re/ ' s c h m o r e n ' ; / ' J m u : s e / /'Jmauhe/
'schmäler'; / J m a : l /
'schmusen'; / ' J m a ' s e /
'schmal'; 'schmeißen';
'schmauchen'.
/ J n / / ' J n i c e / 'schnitzen'; / J n e k / 'Schnecke'; / ' J n a w l / 'Schnabel'; / ' J n o r e / 'schnurren'; / ' J n u b e / ' S c h n u p f e n ' ; / ' / n i : d e / ' S c h n i t t e n ' ; / J n e : / 'Schnee'; / ' J n e : g e / 'schnäken'; / ' J n a : g s e / 'schnarchen'; / J n o : k / u
/Jnu:t/ 'Schnute';/'Jna'de/ 'schneiden';/'Jna er/ /Ji/
'Schnake';
'Schnauzer'.
/ J r i t / ' S c h r i t t ' ; / ' J r e b e / ' s c h r ö p f e n ' ; / f r ' J r e g e / 'erschrecken'; / J r a m / 'Schramme';/Jrot/ 'Schrott';/'Jrube/ 'schrubben';/'Jre:dr/
'Schrö-
der'; / J r e : h / (G), / J r e : J / (M) 'schräg'; / J r o : t / ' S c h r o t ' ; / ' J r a ' w e / 'schreiben'; / J r a u p / /Jl/
'Schraube'.
/ / l i m / ' s c h l i m m ' ; / ' J l e h l / (G), / ' J l e J l / 'Schlegel'; / ' / l e g e /
'schlecken';
236
Dieter K a r c h
/ ' / I a h e / 'schlagen'; / / l o s / ' S c h l o ß ' ; / J l u k / 'Schluck'; / ' J l i : s e / sen'; / J l e : / 'Schlehe'; / ' J l e : f e / 'schleifen'; / ' J l a : h , s a : n e / /'Jlo:fe/ 'schlafen';/'flu:.ri:/ ' S c h l u r i ' ; / ' / l a ' d r /
'schlies-
'Schlagsahne';
'Schleuder';/Jlauh/
'Schlauch'. / / w / / ' J w i c e / 'schwitzen';/'JweJdr/ 'Schwester';/'Jwece/ / J w a h / 'schwach'; / ' J w o l . k o p / ' S c h w o l l k o p f ' ; / J w u q / / / w i : l / ' s c h w ü h l ' ; / J w e : r / 'schwer'; / J w e : r /
'schwätzen'; 'Schwung';
'Schwäre';/Jwa:t/
'Schwarte'; / ' / w o : h r / 'Schwager'; / J w u : l / 'schwul'; / J w a ' c /
'Schweiz'.
/KKKV/
/Jbr//'Jbrice/ 'spritzen';/'Jbreqe/ 'sprengen';/'[btose/
'Sprossen';/fbrui]/
'Sprung'; / ' J b r i : s e / 'sprießen'; /J1>ro:h/ 'Sprache'; / ' J b r u : d l / /'Jbra'sl/ /|bl//'/blidr/
'Sprudel';
'Spreißel'. 'Splitter'.
/ J d r / / ' J d r i g e / 'stricken'; / ' J d r e g e / 'strecken'; / J d r e k / 'Strecke'; / ' J d r a m b l e / 'strampeln'; / ' J d r o c e / 'strotzen'; / ' J d r u w l i h / (G), / ' J d r u w l i J /
(M)
'strubbelig'; / ' J d r i : c e / 'striezen'; / ' J d r e i w e / 'streben'; / ' J d r e : f e / 'Streifen'; / ' / d r a l l e / 'strahlen'; / J d r o : s / 'Straße'; / ' J d r u i d l / u
Strudel'; / ' / d r a ' d e / 'streiten'; / / d r a s /
'Strudel=(Apfel-)
'Strauß'.
/VK/
/b/
/'ebjde:/
'Eppstein'.
/d/
/'ed,wi:n/ 'Edwin';/'a:dlr/
/g/
/og'do:wr/
/p/
/ap/
'ab'; / o p /
/k/
/ek/
'Eck'.
/c/
/ e : c / 'ätsch!'; / a u c /
/f/
/ ' e f d r s / 'öfters'; / a f / ' A f f e ' ; / u f /
/s/
/as/
/!/
A J 7 'Esche'; / E / /
'Adler'.
'Oktober'. 'ob'.
'autsch'. 'auf.
'As';/e:s/ 'Öse';/o:s/ 'Aas';/a's/ 'Eis';/aus/ 'Asche'.
'aus'.
237
Gimmeldingen/Muttcrstadt
/h/
/ i h / 'ich'; / a h / 'ach!'; / o h / 'och!'; / a : h /
'Auge'.
,/m/ / i m / 'im'; / a m / 'am'; /'omle.bus/ 'Omnibus'; / u m /
'um'.
/n/
/in/ 'in';/en/ 'Ende';/an/ 'an';/un/
/r/
/ ' i r . m a : / ' I r m a ' ; / ' e r . n a : / ' E r n a ' ; / ' i : r h n t / (G), / ' i : r j n t / ( M ) 'irgend'; /e:r/ 'Ehre';/o:r/ ' O h r ' ; / u : r /
/I/
'und'.
'Uhr'.
/'ildis/ 'Iltis';/'eldcre/ 'Eltern';/al/ 'all';/'olwr/ (G), /'ulrijy ( M ) 'Ulrich'; /e:l/ 'Öl'; / a ' l /
'Eule'.
/VKK/
/gs//'egs.dra:/ 'extra';/ags/ 'Axt';/ogs/ / f t / / o f t / 'oft'. /Jt/ / e j t / 'Äste'; / a j t / 'Ast'. / h t / / e h t / ( G ) 'echt'; / a h t / 'acht'. /m t//amt/
'Amt'.
/nd//'and,wort/
'Antwort'.
/ n t / / e n t / 'Ente'. / n s / / u n s / ' u n s ' ; / e : n s / 'eins'. / r b / / ' E : r b J d i k / 'Erbstück'. /rt/ /ort/ /rm//e:rm/
'Ort'. 'Arme'.
/ r n / / e : r n / 'Ernte'. / l t / / a l t / 'alt'. / l f / / e l f / 'elf. / l s / / e i s / ' E l s e ' ; / a l s / 'als'. /VKKK/ / b s t / / o b s t / 'Obst'. /q;t//ai3/t/ 'Angst'. / r b s / / i ; : r b s / 'Erbse'. / r j t / / c : r j t / 'erst'.
/VKKKK/
/rn/t/
/ e r n j t / 'ernst'
'Ochse'.
'olber';/'ulrih/
238
Dieter Karch
M o r p h e m i n l a u t / V K + K / a) postvokalisch / b / / ' d i b l e / 'dibbeln'; /'fehle/
' s c h ö p p e l n ' ; / ' d e b l e / 'tappeln'; / ' b a b l e /
' p ä p p e l n ' ; / ' c o b l e / ' z o p p e i n ' ; / ' k u b l e / ' k u p p e l n ' ; / ' p a u b d e / 'behaupten'. /d/
/'Jidle/ 'schütteln'; /'a:,cedle/ 'anzetteln'; / ' b e d l e / 'betteln'; / ' s a d l r / ' S a t t l e r ' ; / ' l o d i e / ' l o t t e i n ' ; / ' s u d l e / 'sutteln';/'bre:dle/ 'bräteln'; /'fe-.dle/ ' f ä d e l n ' ; / ' n o : d l e / ' N a d e l n ' ; / ' n u : d l e / 'Nudeln'; / ' a i . g r a ' d l e / 'ankreidein'.
/g/
/'drigle/ 'trocknen';/'bregle/ 'bröckeln';/'segle/
'säckeln';/'fagle/
'fackeln'; / ' d o g d e r e / "doktern'; / ' c u g l e / 'zuckeln'; /'a'.heigle/ 'einhäkeln'. /c/
/ ' k i e l e / ' k i t z e l n ' ; / ' m e c l e / 'metzeln';/'brecle/
'Brezeln';/fr'cwacle/
'verzwatzeln';/'hocle/ ' h o t z e l n ' ; / ' h u c l e / ' H u t z e l n ' ; / ' l e : c l e / 'lözeln'. /£/
/ ' d e c l e / 'tätscheln'; / ' w a E l e / 'watscheln'.
/f/
/'Jdifde/ ' s t i f t e n ' ; / ' h e f d e / 'heften'; / ' s e f d l / 'Säftel';/fr'hafde/'verh a f t e n ' ; / ' g o f d l / 'Goftel'; / 'Jufde/ ' s c h u f t e n ' ; / ' h a ' f l e / 'häufeln'.
/s/
/ ' f i s l e / 'fisseln'; / ' f e s l e / 'fesseln'; / ' b r a s l e / 'prasseln'; / ' b o s l e / 'bosseln'; / ' d u s l e / 'duseln'; /'ri:sle/ 'rieseln'; / ' f a : s l e / 'faseln'; /'t'u:sle/ 'fußein'; / ' w a ' s l e / 'weißein'.
///
/'mi/de/ ' m i s t e n ' ; / ' k e j d e / ' K a s t a n i e n ' ; / ' k e / d l /
'Kästchen';/'ka/de/
'Kasten'; / ' k o j d e / ' k o s t e n ' ; / ' k u j l e / ' k u s c h e l n ' ; / ' w i : J d r / 'Wüster'; /'re:Jde/ 'rösten'; /'me:Jdr/ 'Meister';/'glo:Jdr/ 'Kloster';/'hu:Jde/ 'Husten'; / ' l a ' j d e / 'leisten'; / ' f a u ; d e / 'fausten'. /h/
/ ' r i h d e / (G) 'richten'; / ' d e h d r / (G) ' T ö c h t e r ' ; / ' r e h l e / (G) 'rechnen'; / ' a h d e / 'achten'; / ' d o h d r / 'Tochter'; /be'ge:hne/ (G) 'begegnen'; / ' c c : h l e / (G) 'zeichnen'; / ' b u : h l e / 'Büchel';
/'a.-.fa'hde (G) 'anfeuch-
ten'. / m / / ' b i m l e / 'bimmeln'; / ' b r e m s e / 'bremsen'; / ' r a m j e / 'ramschen'; / ' b o m b e / 'Bomben'; / ' b u m b e / 'pumpen'; /'a:,he:mle/ 'anheimeln'; / n / / ' d i n d e / 'Tinte'; / ' J w e n c e / ' s c h w ä n t z e n ' ; / ' l a n d e / 'landen';
239
Gimmeldingen/Mutterstadt
/ m o n ' d i : r e / ' m o n t i e r e n ' ; / ' u f , r u n d e / ' a u f r u n d e n ' ; / ' p i : n c e / 'piensen'; / ' g a u n f e / 'gauntschen'. /q/
/'Jdiijge/ 'stinken';/'deijge/ ' d e n k e n ' ; / ' d a q g e /
'danken';/'duijge/
'tunken'. /r/
/'ir.ma:/ 'Irma';/'Jderce/ 'stürzen';/'gnorce/
'Knorzen';/'durne/
'turnen';/'di:rfe/ 'dürfen';/'so:r/e/ ' S o r g e n ' ; / ' m u : r g s e / 'murksen'. /I/
/'Jdilwe/ 'stülben';/'belce/ 'pelzen';/'helfe/
'helfen';/'gwalme/
'qualmen';/'rolce/ ' r o l z e n ' ; / ' b u l d o g / 'Bulldog';/'da:lje/ 'Dahlien'; / b e ' d r o : l j u m / 'Petroleum'. / w / / ' r i w l e / ' r i b b e l n ' ; / ' g n e w l e / ' k n e b e l n ' ; / ' J w f , w i e / 'schwefeln'; / ' c a w l e / ' z a p p e l n ' ; / ' h o w l e / ' h o b e l n ' ; / f r ' J d r u w l e / 'zerstrubbeln'; /'bre:wle/ ' p r ö p e l n ' ; / ' s e r w l e / ' s ä b e l n ' ; / ' g n o : w l e / 'knobeln'. /V+KV/-/K+KV/ /b/
b) prävokalisch
/'debih/ (G),/'debif/ (M)'Teppich';/'bebere/
'päppern';/.mira'belc/
'Mirabellen';/.broba'gan.da:/ 'Propaganda';/'ambos/
'Amboß';
/ ' o m l e . b u s / ' O m n i b u s ' ; / , g a l o ' b i : r e / 'galoppieren'; /'lo:r,be:re/ ' L o r beeren';/gum'ba:n/ 'Kumpan'. /d/
/ . b o l e ' d i k / ' P o l i t i k ' ; / , f o d e g r a ' f i : r e / 'photographieren'; / . f r i g a ' d e l / 'Frikadelle';/'baj.dat/ 'Bastard';/'buldog/ ' B u l l d o g ' ; / ' k a g d u s / 'Kaktus';/,dijbe'di:re/ 'disputieren';/, abe'de:k/ 'Apotheke';/.grawe'de: d i h / ( G ) , - / i j / (M) 'gravitätisch';/sol'da:t/ 'Soldat'; /ka'do:lif/ 'katholisch'; / n a ' d u : r / ' N a t u r ' ; / l a ' d a ' n / ' L a t e i n ' .
/g/
/'cagere/ 'zackern';/.friga'del/ 'Frikadelle';/.brode'gol/ 'Protokoll'; /'ci:rgus/ 'Zirkus';/la'gi:re/ 'lackieren';/gra'gc:le/
'krakeelen';
/,e'ga:l/ 'egal';/,abri'go:s/ 'Aprikose'. /p/
/ a ' p o j d l / 'Apostel'.
/k/
/'bos.kop/ 'Boskop'.
/c/
/ ' g l i c e r e / ' g l i t z e r n ' ; / d e ' c e m b r / ' D e z e m b e r ' ; / J b a ' c i : r e / 'spazieren'.
/c/
/ ' c w i c e r e / 'zwitschern'.
/{/
/ b r o ' f i t / ' P r o f i t ' ; / ' p e f e r e / 'pfeffern'; / n o ' f c r a b r / ' N o v e m b e r ' ; / . e l e ' f a n t / ' E l e f a n t ' ; /,delefo'ni:re/ ' t e l e p h o n i e r e n ' ; / k a ' f u q g l / ' K a r -
240
Dieter Karch
funkel'; /,fodegra'fi:re/ 'photographieren'; / b r o ' f e i t / 'Prophet'; /bri'fa:t/ 'brivat'; / ' f o s . f o i r / ' P h o s p h o r ' . /s/
/ m u ' s i k / ' M u s i k ' ; / f r ' b e s e r e / 'verbessern';/.e'senc/ ' E s s e n z ' ; / ' p i s a g e / 'pisacken'; / ' J w i n . s u h t / 'Schwindsucht'; /,ble'si:r/ 'Pläsier'; /fri'se:r/ ' F r i s e u r ' ; / f a ' s a : t / 'Fasade'; / b r ' s o : n / ' P e r s o n ' ; / f r i ' s u : r / 'Frisur'; / ' a u s p o , s a u n e / 'ausposaunen'.
///
/ma'Ji:re/ 'marschieren'.
/h/
/fr'lehere/ 'verlöchern'.
/ m / / f a ' m i l j e / 'Familie'; / ' k i m e r e / ' k ü m m e r n ' ; / , k u m a n ' d i : r e / 'kommandieren';/,logemo'di:f/ ' L o k o m o t i v e ' ; / d u ' m u l t / 'Tumult'; / b l a ' m i i r e / 'blamieren';/ka'me:l/ ' K a m e l ' ; / ' g o l d p a . m e i n / 'Goldparmäne' ( P L ) ; / , a u d o ' m a : t / ' A u t o m a t ' ; / k u ' m o : t / ' K o m m o d e ' ; /'a:,mu:t/ 'Armut'. /n/
/ ' k i n i h e / ( G ) , / ' k i n i / e / ( M ) ' k ü n d i g e n ' ; / ' w u n e r e / 'wundern'; / f i ' n e s e / 'Finessen'; / J i ' n a n t / ' g e n a n t ' ; / m i ' n u t / 'Minute'; /Je'niire/ 'genieren'; / m a ' n e r w r / 'Manöver';/'to:,nert/ '(essigsaure) T o n e r d e ' ; / b a ' n a : n / ' B a n a n e ' ; / k a ' n o : n / 'Kanone'.
/ r ) / / ' f i x e r e / 'fingern'. /r/
/ f a w ' r i k / ' F a b r i k ' ; / , p a r e ' d i : s / 'Paradies'; / d i ' r e g t / 'direkt'; /.mira'bele/ ' M i r a b e l l e n ' ; / ' k a s e r o l / 'Kasserolle';/fr,Jame'ri:re/ 'zerschamerieren'; /'te.reis/ 'Therese'; / s i ' r e : n / 'Sirene'; /,abe'ra:t/ 'Apparat'.
/I/
/ ' f e i l i g s / 'Felix'; /,delefo'ni:re/ 'telephonieren';/ka'lenr/ 'Kalender'; /,ala'mi:re/ 'alarmieren';/,galo'bi:re/ 'gallopieren';/.abse'lut/ 'absolut'; /.draqsa'liire/ 'drangsalieren'; / a " l a : m / ' A l a r m ' ; / b a ' l o : n / 'Ballon'.
/ w / /fr'e:wihe/ (G),/fr'e:wiJe/ ( M ) 'verewigen';/'ufjde-.were/ 'aufstöbern';/'ba.w e t / ' B a b e t t e ' ; / ' d u w a k / ' T a b a k ' ; / b r o ' w i : r e / 'probieren';/,ner'we:s/ ' n e r v ö s ' ; / ' l a d , w e : r h / ( G ) , / ' l a d . w e i r J / i M ) 'Latwerge'. /)/
/ b a c ' j e n t / ' P a t i e n t ' ; / ' b a j a s / 'Bajaß';/.fuqdsjo'niire/ 'funktionieren';/be'dro:ljum/ 'Petroleum';/,idal'je:nr/ 'Italiener'; /Jdac'jo:n/ 'Station'.
Gimmeldingen/Mutterstadt /VKK+K/
241
a) postvokalisch
/ b s / / ' J n i b s l e / 'schnipseln';/'Jnebsle/ 'schnäpseln', / g s / / ' w e g s l e / 'wechseln'; / ' d a ' g s l e / 'deichseln', / f d / /'difdle/ 'tüfteln'. /Jd/ /'be/dle/ 'bästeln'. / h d / / ' d a h d l e / 'tachteln';/'fuhdle/ 'fuchteln'. / m s / / ' s a m s , d a : k / 'Samstag'. / m J / / ' h a m j d r / 'Hamster'. / n d / / ' g o n d l e / 'gondeln'. / n c / / ' b l i n c l e / 'blinzeln'; / ' / w e n d e / 'schwänzeln';/'Jmuncle/ 'schmunzeln'. / n s / / ' b e n s l e / 'pinseln';/,dransbor'di:re/ 'transportieren'. /nJY /'dinjde/ 'dünsten';/'fenjdr/ 'Fenster';/'manJ,mo:l/ (M) 'manchm a l ' ; / ' d u n j d i h / ( G ) , - / i J 7 (M) 'dunstig'. / n h / / ' m a n h , m o : l / (G)'manchmal'. / *J c / /.fuqcjo'ni:re/ 'funktionieren'. /r)J/ /'Piqjde/ 'Pfingsten'. / r d / /'ge:rdnr/ 'Gärtner'. / r g / / ' w e : r g l e / 'wörkeln';/'do:rgle/ 'torkeln', / r c / /'borcle/ 'purzeln', / r f / / ' w e : r f l e / 'würfeln', /rj/ /'ber/de/ 'bürsten'. / r h / /'ferhdrlih/ (G), - / i J 7 (M) 'fürchterlich'. /rm//'do:rmle/ 'turmein', /rn/ / ' f e r n c l / 'Viernzel'. / r w / / ' c w e : r w l e / 'zwirbeln'; / ' k u : r w l e / 'kurbeln', / l f / / ' h a l f d r / 'Halfter'.
Dieter Karch
242
/V+KKV/ - /K+KKV/ b) prävokalisch / b s / / . a b s e ' l u t / 'absolut'. / b r / / a ' b r i l / 'April'; /'febru.a:/ 'Februar'. / b l / /.komble'ment/ 'Kompliment';/bro'ble:m/ 'Problem'; /'Ju.blait/ 'Schublade'. / d r / / a ' d r e s / 'Adresse';/m a'drac/ 'Matratze';/,kundro'li:re/ 'kontrollieren';/fil'dri:re/ 'filtrieren';/'an,dre:s/ 'Andreas'; /ci'dro:n/ 'Zitrone'; /'gEr,dru:t/ 'Gertrud'. / g s / / t a ' g s i : r e / 'taxieren'. / g r / / l a ' g r i c / 'Lakritz';/,fodegra'fi:re/ 'photographieren'; /baij'grot/ 'Bakerott'; /,masa'gri:re/ 'massakrieren'. / g l / /Jo'gla-.t/ 'Schokolade'. / J d / /.brode'jdandij/ 'protestantisch'; /'bu,Jda:we/ 'Buchstaben'. /VKKK+K/ / n j d / / ' k i n j d l r / 'Künstler'. / r j d / / ' w o r j d l e / 'wursteln'. Morphemauslaut /VK/ / b / /'ribhe/ ( G ) , / ' r i b / e / (M)'Rippchen';/'Jeb.lefl/ 'Schöpflöffel'; /'ab,ci:e/ 'abziehen';/'kob.we:/ 'Kopfweh';/'Jlub,loh/ 'Schlupfloch'; /'di:b J d a : l / 'Diebstahl'; /'re:b,Jdok/ 'Rebstock';/'gra:b,Jde:/ 'Grabstein'; /'do:b,suht/ 'Tobsucht'. /d/
/'mid,ge:e/ 'mitgehen';/"bed.lait/ 'Bettlade';/'fed.hawe/ 'Fetthafen'; /'blod.kop/ 'Bloßkopf'; /
'Jud,haufe/
'Schutthaufen';/'unr,Ji:dlih/ (G),
- / i j / (M) 'unterschiedlich'; /'ble:d,jogl/ 'Blödjockel';/'Jeidliq/ 'Schädling'; /se'la:d,e:l/ 'Salatöl'; /'doid.fa'nt/ 'Todfeind';/'bru:d,owe/ 'Brutofen';/'da'dlih/ ( G ) , - / i J / (M) 'deutlich'. /g/
/'gliglih/ ( G ) , - / i j / (M)'glücklich';/'eg.blac/ 'Eckplatz';/'dreg.haml/
Gimmeldingen/Mutterstadt
243
'Dreckhammel';/'sag,duh/ 'Sacktuch';/'rog.cibl/ 'Rockzipfel';/'rüg ,sak/ 'Rucksack';/'de:g,Jisl/ 'Teigschüssel'. / P / /Jip/ 'Schippe';/cep/ 'Zöpfe';/Jep/ 'schepp';/kap/ ' K a p p e ' ; / k o p / ' K o p f ; / J d u p / ' S t u b e ' ; / r i : p / ' R ü b e ' ; / l e : p / ' L ö w e ' ; / l e : p / 'Laib'; / g r a : p / ' G r a b ' ; / l o : p / ' L o b ' ; / g r u : p / ' G r u b e ' ; / / a ' p / 'Scheibe'; / / r a u p / 'Schraube'. /t/
/ h i t / ' H ü t t e ' ; / w e t / ' W e t t e ' ; / n e t / ' n i c h t ' ; / l a t / 'Latte'; / c o t / 'Zotte'; / d u t / ' T ü t e ' ; / m i : t / ' m ü d e ' ; / b e : t / ' B e e t ' ; / l e : t / 'leid';/Ja:t/ 'schade'; / r o : t / ' r o t ' ; / g u : t / ' g u t ' ; / h a ' t / ' h e u t e ' ; / l a u t / 'laut'.
/ k / /mik/ 'Mücke';/dek/ 'Decke';/drek/ 'Dreck';/sak/ 'Sack';/bok/ ' B o c k ' ; / d r u k / ' D r u c k ' ; / , a b e ' d e : k / ' A p o t h e k e ' ; / c a ' k / 'Zeug'. /c/
/Jbic/ ' s p i t z ' ; / h e c / ' H e t z e ' ; / g r s c / ' K r ä t z e ' ; / J b a c / ' S p a t z ' ; / d r o c / ' t r o t z ' ; / J u c / ' S c h u t z ' ; / f i : c / ' F i e z e ' ; / k e : c / 'Ketze'; / w a : c / 'Warze'; / g r a ' c / ' K r e u z ' ; / k a u c / 'Kauz'.
/c/
/ p i c / ' P f ü t z e ' ; / g w e c / ' Z w e t s c h e ' ; / b l e c / ' P l ä t s c h e ' ; / g w a c / 'Quatsch'; / f u c / 'futsch'; / e : £ / ' ä t s c h ! ' ; / d r a : c / ' T r a t s c h e ' ; / b a ' c / 'Peitsche'; / k a u c / 'Kautsch'.
/f/
/Jif/ 'Schiff'; / Je f / ' C h e f ; / b a f / ' p a f f ; / J d o f / ' S t o f f ; / n u f / ' h i n a u f ; / d i : f / 'tief; / h e : f / ' H e f e ' ; / r e :f/ ' R e i f e n ' ; / d a : f / 'Taufe';//dro:f/ ' S t r a f e ' ; / r u : f / ' R u f - . / p a ' f / ' P f e i f e ' ; / b a u f / 'bauf!'.
/s/
/ b i s / 'bis'; / ' d a l e s / 'Dalles'; / d e s / 'das'; / d a s / 'daß'; //los/ 'SchlotS'; /Jlus/ ' S c h l u ß ' ; / s i : s / ' s ü ß ' ; / g r e i s / ' G r ö ß e ' ; / g r e : s / ' K r e i s ' ; / g r a : s / ' G r a s ' ; / g r o : s / ' g r o ß ' ; / g r u : s / ' G r u ß ' ; / J b a ' s / ' S p e i s ' ; / h a u s / 'Haus'.
/J/
/ f i j / 'Fisch'; / w e j / 'Wäsche'; / f r e j / (M) 'frech'; /da// 'Tasche'; / g o / / ' G o s c h e ' ; / b u / / 'Busch';/be:|/ 'beige';/we:J/ (M) 'weich';/bla'ma:J/ 'Blamage';/Jla 1 // ( M ) ' S c h l ä u c h e ' ; / r a u / / 'Rausch'.
/ h / / ' f e r d i h / ( G ) ' f e r t i g ' ; / r e h / (G) ' R e c h ' ; / f r e h / ( G ) ' f r e c h ' ; / b a h / " B a c h ' ; / n o h / ' n o c h ' ; / b u h / ' B u c h ' ; / w e : h / (G) ' w e i c h ' ; / d a : h / 'Tag'; / b l o : h / ' P l a g e ' ; / c u : h / ' Z u g ' ; / / l a ' h / ( G ) ' S c h l ä u c h e ' ; / b a u h / 'Bauch'. / m / /Jdim/ 'Stimme';/'manem/ 'Mannheim';/kern/ ' K ä m m e ' ; / k a m / ' K a m m ' ; / f r o m / ' f r o m m ' ; / J d u m / 'stumm';/'u:ge,di:m/ 'Ungetüm'; / b e : m / 'Bäume';/ba:m/ ' B a u m ' ; / d o : m / ' D o m ' ; / l a ' m / 'Leim'; / k a u m / 'kaum'.
244 /n/
Dieter Karch / d i n / ' d ü n n ' ; / d e n / 'Tenne'; w a n / ' w a n n ' ; / t o n / ' T o n n e ' ; / f u n / ' v o n ' ; / m a ' J i : n / 'Maschine';/bls:n/ 'Pläne';/bla:n/ 'Plan';/br'so:n/ 'Person';/la'da'n/ '(Apotheker-) L a t e i n ' ; / l a u n / 'Laune'.
/ i j / /dii)/ /r/
' D i n g ' ; / f e g / ' F ä n g e ' ; / g a r ) / ' G a n g ' ; / l u i j / 'Lunge'.
/'le:rer/ ' L e h r e r ' ; / g / e r / 'Geschirr';/nar/ 'Narr';/'Jdor.kop/ 'Starrk o p f ; / b i : r / 'Bier';/be:r/ 'Birne';/de:r/ 'der';/wo:r/ 'wahr';/ku:r/ 'Kur'.
/I/
/ p i l / 'Pille'; / J d e l / 'Stelle'; / J e l / 'Schelle'; / f a l / 'Falle'; / f o l / 'voll'; / n u l / 'Null'; / m i : l / 'Mühle';/se:l/ 'Seele';/me:l/ 'Mehl';/sa:l/'Saal' ; / s o : l / ' S o h l e ' ; / J u : l / 'Schule'; / w a ' l / ' w e i l ' ; / f a u l / 'faul'.
/VKK/ / b s / / J l i b s / 'Schlips'; / m e b s / 'Möpse';/grebs/ ' K r e b s ' ; / / n a b s / 'Schnaps'; / m o b s / 'Mops'. / b / / / le bj/ 'läppisch'. / g s / / n i g s / ' n i c h t s ' ; / s e g s / ' s e c h s ' ; / h e g s / ' H e x e ' ; / w a g s / 'Wachs'; /'bogs.kamf/ 'Boxkampf;/fugs/ 'Fuchs';/ke:gs/ 'Keks';/go:gs/ 'Koks'. / e t / / j e c t / 'jetzt'. / f d / /'lufd.loh/ 'Luftloch'. / f t / /Jdift/ 'Stift';/heft/ 'Heft';/gjeft/ 'Geschäft';/saft/ 'Saft';/Juft/ 'Schuft'. / s t / / b r o s t / 'prost!'. / J d / / ' m i j d . g a w l / 'Mistgabel';/'fe/dlih/ ( G ) , - / i j / (M) 'festlich';/'po/d,kajde/ 'Postkasten';/'brujd.kajde/ 'Brustkasten'. /St/
/ l i j t / ' L i s t e ' ; / f e j t / ' f e s t ' ; / r e j t / ' R e s t ' ; / f a / t / ' f a s t ' ; / m o j t / 'Most'; / , a u g u j t / 'August (Monat)'; / w i : ; t / 'wüst'; /ro:Jt/ 'Rost (Gitter)'; / w u : J t / 'Wust'; / g a ' j t / ' G e i s t ' ; / f a u J t / 'Faust'.
/ h d / / ' l i h d J a l d r / (G) 'Lichtschalter'; /'/Iahd.fc/t/ 'Schlachtfest'; / ' f r u h d . s a k / 'Fruchtsack'. / h t / / l i h t / ( G ) ' L i c h t ' ; / h e h t / (G) 'Hecht'; / J l e h t / ( G ) ' s c h l e c h t ' ; / j a h t /
Gimmeldingen/Mutterstadt
245
' J a g d ' ; / d o h t / ' D o c h t ' ; / c u h t / ' Z u c h t ' ; / p o : h t / ' P a c h t ' ; / l a ' h t / (G) 'leicht'. /mp//Jdrimp/ 'Strümpfe';/lamp/ ' L a m p e ' ; / b o m p / 'Bombe';/Jdump/ 'stumpf. / m t / / c i m t / 'Zimt'. /mf//Jimf/ 'Schimpf; /seraf/ ' S e n f ; / k a m f / 'Kampf. / m s / / s i m s / ' S i m s ' ; / b r e m s / ' B r e m s e ' ; / m u m s / 'Mumps'. / n d / / ' J b u n d , l o h / ' S p u n d l o c h ' ; / ' f r a ' n d l i h / (G), - / i j / ( M ) 'freundlich'. / n t / / k i n t / ' K i n d ' ; / ' o : w e n t / ' A b e n d ' ; / h e n t / ' H ä n d e ' ; / w a n t / 'Wand'; / b l o n t / ' b l o n d ' ; / h u n t / ' H u n d ' ; / m o : n t / ' M o n d ' ; / f a ' n t / 'Feind'. / n c / / ' p e f r . m i n c / 'Pfefferminz';/grenc/ 'Grenze';/ganc/ 'ganz';/blunc/ ' P l u n z e ' ; / p i : n c / ' P i e n s e ' ; / h a ' n c / 'Heinz'. / n s / / e i n s / ' Z i n s ' ; / s e n s / ' S e n s e ' ; / h a n s / 'Hans'. / n j / / w i n / / ' W ü n s c h e ' ; / m e n j / ' M e n s c h ' ; / w u n / / 'Wunsch'. /i3d//'pir|dlih/ (G), -/•!/ ( M ) 'pünktlich'. / q t / / p u i ] t / 'Punkt'. /i]k//Jlii]k/ 'Türklinke';/gjeqk/ 'Geschenk';/Jai]k/ 'Schrank';/druqk/ '(Haus-) Trunk'. / r p / /me:rp/ 'mürbe';/ko:rp/ 'Korb'. / r t / / w e r t / ' W i r t ' ; / f o r t / ' f o r t ' ; / g e ' b u r t / ' G e b u r t ' ; / w e : r t / 'Wert'. / r k / / w e : r k / 'Werk'. / r c / / h e r c / ' H e r z ' ; / k o r c / 'kurz'. / r f / / d o : r f / ' D o r f ; / k u : r f / 'Kurve'. /rf/ /kerj/ 'Kirsche';/bor// 'Bursche';/ke:rj/ (M)'Kirche'. / r h / / k e : r h / (G) 'Kirche'; //do:rh/ 'Storch'. / r m / / w E : r m / ' W ä r m e ' ; / w o : r m / ' W u r m ' ; / J d u : r m / 'Sturm', / r n / / h s r n / ' H i r n ' ; / k o r n / ' K o r n ' ; / g c . r n / 'gern', / r l / / k e r l / 'Kerl'. / l p / / f i l p / ' P h i l i p p ' ; / ' a n r d . h a l p / ' a n d e r t h a l b ' ; / t u l p / 'Tulpe'. /1t/ /Jilt/ ' S c h i l d ' ; / k e l t / ' K ä l t e ' ; / h a l t / ' h a l t ' ; / g o l t / ' G o l d ' ; / | u l t / 'Schuld'. / l k / /ge'welk/ 'Gewölk';/nelk/ 'Nelke';/kalk/ ' K a l k ' ; / f o l k / 'Volk'.
246
Dieter Karch
/lc/ /belc/ 'Pelz';/pale/ 'Pfalz';/hole/ 'Holz', /lf/ /hilf/ 'Hilfe';/cwelf/ 'zwölf';/wolf/ 'Wolf, /ls/ /hels/ 'Hälse';/hals/ 'Hals';/'do:,mo:ls/ 'damals', /lf/ /falf/ 'falsch';/dolj/ (M)'Dolch', /lh/ /'blo:s,balh/ (G) 'Blasbalg';/dolh/ (G) 'Dolch'. /lm//film/ 'Film';/heim/ 'Helm';/gwalm/ 'Qualm'. Verbindungen mit [b] oder [)] /•Jebr/ 'Schöpfer', /'cibl/ 'Zipfel';/'widr/ 'wieder',/'cedl/ 'Zettel'j/'wegr/ 'Wecker',/'gogl/ 'Gockel';/'Jweer/ 'Schwätzer',/'gu:cl/ 'Gutsel';/'rucr/ 'Rutscher';/'kofr/ 'Koffer', /'Jdofl/ 'Stoffel';/'mesr/ 'Messer', /'/isl/ 'Schüssel';/'fifr/ 'Fischer',/'bijl/ 'Büschel';/'mahr/ '(Schuh-) macher', /'fohl/ 'Vogel';/'e:mr/ 'Eimer', /'himl/ 'Himmel';/'Jdenr/ 'Ständer', /'beril/ 'Bändel'; /'fiqr/ 'Finger', /'gliijl/ 'Klingel';/'delr/ 'Teller';/'sauwr/ 'sauber', /'gawl/ 'Gabel'. /VKKK/ /b/t/ /pa:bjt/ 'Papst'. /njt/ /dinft/ 'Dienst';/g/benft/ 'Gespenst';/kunjt/ 'Kunst'. /qjd/ /'piqjd.woh/ 'Pfingstwoche'. /tjJt/ /heqjt/ 'Hengst'. /ijgs//lii)gs/ 'links'. /rjd/ /'forjd.amt/ 'Forstamt'. /rjt/ /berjt/ 'Bürste';/dorjt/ 'Durst';/fe:rjt/ 'Ferse', /rhd//'furhd.ba:/ 'furchtbar', /lft/ /helft/ 'Hälfte'. Verbindungen mit silbischen Kons, nach Vokal und offener Bindung /'gibsr/ 'Gipser';/'Jnibsl/ 'Schnipsel';/'doblt/ 'doppelt'; /'bogsr/ 'Boxer'; /'da'gsl/ 'Deichsel';/'duent/ 'Dutzend';/'dausnt/ 'tausend';/'ju:hnt/ 'Jugend';/'hunrt/ 'hundert'; /'wiqrt/ 'Wingert';/'daurnt/ 'dauernd'.
Gimmcldingen/Mutterstadt
247
Verbindungen mit silbischen Kons, nach Kons, und offener Bindung /'efdrs/ 'öfters';/'gejdrn/ 'gestern';/'i:rjnt/ 'irgend';/'ni:rjnc/ 'nirgends'. /VKKKK/ /rbjt/ /heirbft/ 'Herbst'. /KV/ /'Jebe/ 'schöpfen';/'fide/ 'schütten'; /'bige/ 'bücken'; /'gruce/ 'krutzen'; /'bace/ 'patschen';/'Jafe/ 'schaffen';/'wise/ 'wissen'; /"weje/ 'waschen'; / ' m a h e / 'machen';/'kume/ 'kommen';/'rene/ 'rennen';/'siqe/ 'singen'; /'mure/ 'murren'; /'fale/ 'fallen';/'bla'we/ 'bleiben';/'bli:je/ 'blühen'. /'kana.be:/ 'Kanapee',/'tem.bo:/ 'Tempo';/.i'de:/ 'Idee', /ra'da"/ 'Radau'; /'dri.goi/'Trikot', /ra'gu:/ 'Ragout', /'babe.ga 1 / 'Papagei'; /.bole'ca1/ 'Polizei';/a'ce:/ 'adieu!';/'ka.fe:/ 'Kaffee', /'so:,fa:/ 'Sofa',/'ei.fa1/ 'Efeu'; /.fanda'si:/ 'Phantasie', /'bli.se:/ 'Plissee'; /ge'me:/ 'Gemeinde'; /.difde'ri:/ 'Diphtherie'; /'ala/ 'alla', /'da.li:/ 'dalli!', /a'le:/ 'Allee', /a'le:/ 'allein',/'riq.lo:/ 'Reneklode';/a'wa/ 'abas!'. /KKV/ /'hubse/ 'hüpfen', /'ho.bsa:/ 'hopsa!';/'Jeble/ 'schöppeln';/'hsgse/'hexen'; /'Jleqgre/ 'schlenkern'; /'Jogle/ 'schaukeln';/'ha'fle/ 'häufeln'.
248
Dieter Karch
Übersicht zur Herkunft der Laute in den Maa.1
I. Mhd.
Vokale2 GMa. u n d MMa.
a
[D]
Umgebung vor Nasal mit m e h r oder m i n d e r starker nasaler F ä r b u n g
a
[a:] / [D:]
Dehnung zumeist in o f f e n e r Silbe (immer [o:] vor N)
a
[a] /
[D]
sonst
a
[a:] / [t>:]
vor N
A
[o:] /
vor [ r ] - L a u t
a
[o:]
A
a
[o:]
sonst
e
[e]
zumeist vor [1] o d e r Nasal
e
[ae:] /
[e:]
w e n n vor [ r ] - L a u t gedehnt
e
[a:] /
[e]
sonst vor [ r ] - L a u t
e
S
4
le]
sonst
[e:]
nur bei n-Schwund
A u s n a h m e u n d Entwicklung u n t e r N e b e n d r u c k werden jeweils in den A n m . zu den T e x t e n b e h a n d e l t . Quantitativer Wandel u n d Einwirkung eines folgenden Nasals werden n u r berücksichtigt, w e n n sie eine qualitative Veränderung hervorrufen. o Wenn nicht anders vermerkt, gibt die Reihenfolge der ma. Laute auch die Häufigkeit ihres A u f t r e t e n s wieder: 4
[ a ] in dieser Umgebung häufiger als l o ] .
S c h o n in m h d . Zeit werden im R h e i n f r ä n k i s c h e n a: zu e und ä zu e u n d unter-
scheiden sich in der Folge in der Entwicklung nicht m e h r ; vgl. Christmann, E.: Der L a u t b e s t a n d des R h e i n f r ä n k i s c h e n u n d sein Wandel in der Mundart von Kaulbach (Pfalz), Speyer 1927, S. 30.
Gimmeldingen/Mutterstadt e
[ e:]
e E e e i
[ae:] / [e:] [SE] / [E] [e:] / [e:] [e] [ae:] / [e:] / [e:]
i i
sonst wenn vor [r]-Laut gedehnt sonst vor [r]-Laut wenn sonst gedehnt sonst wenn vor [r]-Laut gedehnt
[i:]
wenn sonst gedehnt
[i]
im absoluten Auslaut
i
[il / [i] / [e] 1
sonst
1
toi] / [ai]
vor N
i
[ai]
sonst
o o o ö ö ö
[u] / [u] [o] [o] / [a] [e] [se:] / [e:] [e]
vor Nasal im absoluten Auslaut sonst vor Nasal wenn vor [r]-Laut gedehnt sonst
o
[o:] / [o:]
o
[o:]
vor N
o
[o:]
sonst
oc
[e:]
vorN
CE
[e: ]
sonst
u
[o] / [o]
u
[u]
u
[u] / [u]
1
S. Anm. 41 und 48.
vor [r]-Laut
oft vor [r]-Laut im absoluten Auslaut sonst
249
250
ü ü
Dieter Karch [se:] / [i:] / [e:]
wenn vor [j] + Kons, gedehnt
tse] / [ e ] [e:]
sonst vor [J] + Kons.
ü ü
[i] / IU
sonst
A
sonst vor [r]-Laut, wenn gedehnt
u
[au]
iu
[ai] / [ai]
vor N
iu
[ai]
sonst
ei
[e:]
ou
IDI]
ou
[a:] /
vor N [D:]
sonst
öu
[ai]
herrscht vor mhd. w vor
öu
[e:]
sonst
ie
[®:] / [e:]
ie
[i:]
uo
[u:]
üe
[i:]
II.
Konsonanten
P
[p] /
vor [r]-Laut sonst
[ph]
selten im Anlaut vor Vokal und im absoluten Auslaut
P Pf
[b] [p] /
sonst tph]
selten im Anlaut vor Vokal und im absoluten Auslaut
Pf
[b]
sonst
251
Gimmeldingen/Mutterstadt b
tp] / [ p h l [w]
b b f
(v)
im absoluten Auslaut intervokalisch und nach [1], [J] oder vor [J]
[b]
sonst
[w]
intervokalisch und vor [ | ] oder
(mhd. f
[d] (in der MMa. ist d-Rhotazismus sehr selten)
d
[t] /
d
sonst [th]
[R]
im absoluten Auslaut intervokalisch, neben d> [d] (in der MMa. ist d-Rhotazismus sehr selten)
d
Schwund durch Assimilation in den Verbindungen nd (wenn nd durch Flexion-- [runda]
'runde'-im
Inlaut auftritt, wird d nicht assimiliert) im Inlaut und seltener im Auslaut; md zumeist im In- und Auslaut; lde> [ 1] nicht konsequent im Auslaut d
[d]
z
[s]
z s
(tz)
sonst
[ds] [s]
im An- und Inlaut außer in den Verbindungen mhd. sp, st; im Anlaut außer in den Verbindungen mhd. sl, sm, sn, sw; im In- und Auslaut außer in der
252
Dieter Karch V e r b i n d u n g m h d . rs (jedoch bei K o n t r a k t i o n [weus]
s
[J]
sch
M
[kh]
k
[k] /
k
[x] / [k] /
[kh]
[5] / [k] /
h
k
[weuss]
'wäre es')
sonst
im absoluten Anlaut vor Vokal im absoluten Auslaut nach d u n k l e m Vokal im absoluten Auslaut nach hellem Vokal (in die-
[k ]
ser Umgebung tritt in der MMa. o f t [J] für [Q] auf) k
sonst
(gl
g
im Inlaut nach hellem Vokal, [J] o d e r [1] (für
[V] / [J] / [j]
die MMa. gilt die Reihenfolge [J] / [9] / [j] ) g g g
im Inlaut nach d u n k l e m Vokal
[X]
[x] / [ k ] /
[kh]
im absoluten Auslaut nach d u n k l e m Vokal h
[9] / [J] / [k] / [k ] im absoluten Auslaut nach hellem Vokal, [ J ] o d e r [1] (für die MMa. gilt [J] / [ - im S u f f i x '-heim' d e r ON.
hs (==chs)
[gs]
im In- u n d Auslaut (bei K o n t r a k t i o n e n aber: [ a x s ] 'ach das'; [ ' h a w i g s j ' h a b e ich e s ' u s w . )
h ch ch
sonst nach d u n k l e m Vokal
[X]
(Vi /
[J]
sonst (MMa. [J] /
[ Q] ); im absoluten Auslaut
selten Schwund nach Vokal intervokalisch
j
/ lj]
J
[j]
sonst
r
[J]
vor Kons, oder im Auslaut nach Vokal
Gimmeldingen/Mutterstadt
r
253
zumeist in der unter Schwachdruck stehenden
[B]
Verbindung mhd. er (nach [r] immer - [ a j ] ) r
[r]
sonst
el
m
sehr selten [al] (nur unter Schwachdruck)
1
[1]
sonst
em
[rp]
sehr selten [am] (nach [m] immer [am] ; nur unter Schwachdruck)
m en
[m] [sn] /
sonst [i)l
im PI. Ind. Präs. und in den unter Anm. 16 angeführten ma. Formen nach Kons, (nach [n] immer [an] )
n
nach kurzem Vokal in der Verbindung mhd. en (mit Ausnahme der obigen Umgebungen) ohne Nasalfärbung zu hinterlassen; nach langem Vokal oder Diphthong unter Bewahrung nasaler Färbung
n
[n]
sonst
254
Dieter Karch
Antworten 1.
zum
Wenkerfragebogen1
Im Winter fliegen die druckne Bledder in de Luft erum. Im Winter fliejn die truckene Bletter in dr Luft nimm.
2.
S'hört gleich uff se schneige, not werd's s'Vedder wirrer besser. S hert glei uff ze schneige, drno (not-notig) werds Wetter wider besser.
3.
Duh' Koule in de Ouwe, daß die Milich ball afangt se koche. Du Kohle in de Owe, daß die Milich ball afangt ze koche.
4.
De gut alt Mann esch mirm Gaul durchs Eis gebroche unn in's Wasser gfalle. Der gut alt Mann iß mim Gaul durchs Eis gebroche un ins kalt Wasser gfalle.
5.
Er esch vor vier orrer sechs Woche gschtorbe. Er iß vor vier oder sechs Woche gschdorwe.
6.
S' Feuer war so schtark, die Kuge sinn jo unne ganz schwarz verbrennt. S Feuer war zu stark, die Küche sinn jo unne gans schwarz gebrennt.
7.
Er ißt die Eier immer uhne Salz unn Peffer. Er ißt die Eihjr immer uhne Salz un Peffer.
8.
Die Fiß d u h n mer arg weh, ich glab, ich hebb se dorchgeloffe. Die Fieß dun mr weh, ich glaab ich hab se durchgeloffe.
9.
Ich benn bei der Fraa geweßt unn hebb ers gsaht unn sie hott gsaht, sie wellts ach ere Tochter sage. Ich bin ba dere Fraa geweßt un habs r gsat, unn sie hott gsat, sie wollts a ehre Dochdr sage.
10.
Ich wills ach nimmi wirrer daun. Ich wills a nimmi da!
J
Z u m Wenkerfragebogen s. PHONAI 11, S. 260 ff. Reihenfolge
der Antworten: GMa. - MMa. Doppelmeldungen sind nur für die MMa. belegt. Erklärungen zu den Akzenten und anderen Zeichen fehlen.
255
Gimmeldingen/Mutterstadt
11.
Ich schlach der gleih mit em Kochlöffel um die Ohre, du Äff! Ich schlack dich glei mim Kochleffel an die Ohre, du Äff! (Ich schlack dr glei de Kochleffel uff die Ohre, du Äff!)
12.
Wu gehscht du hin, seilen mer mit dr gain (franz.) 1 ? Wu geschd'n hi, solle mr mit dir ge?
13.
S sinn schlechte Zeire. s sin schlechte Zeite!
14.
Mei liewes Kind bleib do unne schteh, die böse Gäns beißen dich dout. Mei lieb Kind, bleib do unne ste, die bese Gäns beißen dich dodt.
15.
Du hoscht heit am menschte gelernt unn beseht ardig geweßt, du derfscht früher heme gäin, aß wie die annere. Du hoscht heit am menschte (s menscht) gelernt unn bischt artig (brav) geweßt, du derfscht früher hem ge aß die annere.
16.
Du bischt noch nitt grouß genunk for e Flash Weih aussedrinke, du muscht s erseht noch e bissei wachse unn größer werre. Du bischt noch net groß genunk, umm (forr) e Flash Wei auszedrinke, du muscht erseht noch ebbes wachse un größr were.
17.
Geh' sei so gut unn sag deiner Schweschter sie seil die Kläder f o r euer Mutter fertig nehe unn mit de Berscht rein mache. Ge sei so gut un s"ak danner Schweschdr, sie sollt die Klädr for eier Mutter ferdich nehje un mit dr Berscht sauwer mache.
18.
Hescht'n gekennt! Dann wers annerscht kumme unn s deht besser um'n schtain (franz.). Hescht du n gekennt! Dann wer's annerscht kumme unn s det besser um n steh. (Hascht n gekennt! Do wer s annerscht kumme un s det besser um n steh.)
19.
Wer hot mer mein Korb mit m Fläsch gschtoule? Wer hott main Korb mit Flesch gschdole? 1
Wie aus der im WS. 28 gegebenen Erkärung hervorgeht, steht franz.
(= französisch), um die Artikulation '-ain' im Auslaut zu erklären. Dabei wird irrtümlich die Aussprache von frz. enfin = [ö'fe] als [D'fäfl nommen.
ange-
256 20.
Dieter Karch Er hot so gedauh, aß hettensen zum Dresche bschtellt, sie henns awer selber gedauh. Er hott so gedä, aß hedn se ihn (hedn s'n) zum Dresche bschdellt; sie henn s awer selwer geda.
21.
Wem hottr die neu Gschicht verzehlt? Wemm hot r die nei Gschicht vrzehlt?
22.
Mer muß laut kreische, sunscht verschteht er uns nitt. Mr muß laut greische, sunscht vrsteht r uns nett.
23.
Mer sinn mied unn henn Dorscht. Mer sinn mied un henn Dorscht.
24.
Wie mer geschtert owend serick kumme sinn, do sinn die annere schun im Bett geläche unn waren fescht am schlofe. Wie mr gestrowet zerick kumme sin, sin die Annere schun im Bett gelege un warn fescht im Schlof.
25.
De Schnee isch die Nacht bei uns liehe geblebe, aber heit Morge eschr gschmolze. Dr Schnee iß die Nacht bei uns lige gebliwe, awer heut morje iß r vrgange.
26.
Hinner unserm Haus schtehn drei schöne Abbelbämcher mit rode Ebbelcher. Hinner unserem Haus stehen drei schene Ebbelbämelcher ( Abbelbämelcher) mit rode Ebbelcher.
27.
Kinnener nitt noch e bissei uff uns warde, dann gehn mer mit ich. Können r nett noch n Ageblick uf uns warde, drno (notig) gehe mr mit ich.
28.
Er derfen kain (wie franz. enfin) so Kinnereie dreiwe. Er dirfe ke so Kinnereie treiwe.
29.
Unser Berg sinn nitt arg houch, eure sinn viel hecher. Unser Berge sin net ark hoch, euri sin viel höger (heger).
30.
Wewel Pund Worscht unn wewel Brout wenner hawe. Wivl Pund Worscht un wivl Pund Brot wenn r hawe.
31.
Ich verschteh ich nitt, er missen e bissei lauder blaudere. Ich vrsteh ich net, er missn e bissei lauter plaudere.
Gimmeldingen/Mutterstadt
32.
Henner kain (franz.) Stückel weißi Säf f o r mich uff meim Disch g f u n n e . Hen r ke Stickel weißi Säf f o r mich uf m a m Disch g f u n n e ?
33.
Sei Brurer will sich zwa schaine neie Häuser in e u e r m Garde baue. Sa Bruder will sich zwee s c h ö n e (schene) neie Heiser in euern Garde baue.
34.
Deß Vort eschm v u m m Herze k u m m e . Deß Wort iß m vun Herze k u m m e .
35.
D e ß war recht vunn ihne. Deß war recht vun n.
36.
Was sitzen d o f o r Vögelcher owe u f f m Meierche? Was sitzen d o fer Vögelcher d r ö w e uf d e m Meirle?
37.
Die Baure h a t t e n fünf Ochse u n n n e u ( n ) Kih u n n zwölf Schefelcher vors Dorf gebrogt, die hennse verkafe welle. Die Baure henn fünf Ochse un nei Kie un zwelef Hämmelcher vors Dorf gebrögt ghatt, die henn se vrkäfe wolle.
38.
Die Leit sinn heit all d r a u ß u f f m Feld u n n mehen. Die Leit sin heit all d r a u s im Feld un m e h j e n .
39.
Geh norre, d e r brau(n) Hund d u h t dr niks. Geh norre, der brau Hund d u t dr niks.
40.
Ich benn mit d e n n e Leit d o hinne über die Wiß ins Korn gfahre. Ich bin mit d e n n e Leit d o hinne iwer die Wiß ins Korn gfahre.
GMa.: häß, nä blo, gro, hahen, Hand, Hanf, Helm, Flacks, er wackst, Bessern, Blaume, Brief, Houf, jung, g r u m m , Sunndag, Mondag, Dinschdag, Mittwoch, Dunnerschdag, Freidag, Samsdag, elf, f u c h z e h , sechzeh, fuchzig. MMa.:hees=häs, nee, blö , grö, hage, Hand, Hanef, Helem, Flachs, er wachst, Bessern, Braume, Brief, Hof, jung, k r u m m , S u n n d ä k , Mondäk, Dinnschda"k, Mittwoch, D u n n e r s c h d a k , Freidak, Samsdäk, elef, f u f f z e h f u c h z e h , sechzeh, f u f f z i g - fuchzig.
257
258
Dieter Karch Antworten
1.
-
2.
Arnes
3.
zum Fragebogen des DWA
(1939)1
Ahorn
-
Iminz Buschwindröschen
4.
Ächebroe
Ahebraue
5.
Ächedeggel
Ahedeckel
6.
ausringle
ausdrehe
7.
Baggezah(n)
Baggezah
8.
Backmuld
Baggmull
9.
barfießig
bahrfießig
Bauchweh
Leibweh
11.
sich dumle
dummele
12.
e Leicht
Beerdigung-Leich
13.
e Paus
Baus
14.
s'blitzt
es duhd blitze
10.
15.
Sängelnessel
Brennessele
16.
Heckebeer
Brummbeere
17.
en Fläre
Stück Brot - Butterbrot
18.
bichle
büggele
19.
Deisel
Deisel
20.
Dischdel
Dischdele
21.
e. Wieche
Wiege
22.
de Hächert
Häher
23.
de Dodder (Eigäl)
Dotter
24.
die Atz(e)l
Atzel
25.
de Entrich
Enterich
26.
die Walderrbeer
Errdbeer
27.
sich verkelte
verkelde
28.
arnde (Krummbeere ausmache)
ärnde
29.
e Kuheider
Eider
30.
Eider
Ader
31.
Stubb kehre
kehre
1
Zum Fragebogen des DWA (1939) s. PHONAI 11, S.264 ff. Reihenfolge der
Antworten: GMa. - MMa.
Gimmeldingen/Mutterstadt
32.
Säuche
Seiche
33.
e Flerrermaus
Fleddermaus
34.
e Mick
Mick
35.
e Frosch
Frosch - Quaker
36.
s Friejohr
Friehling
37.
e Lann
Scher
38.
gaggere
gaggere, gägsen
39.
gähne od. schbärre
gähne
40.
de Gänsert
Ganse rt
41.
e Gänsel
Gänsel
42.
s Halsgnick
Nick
43.
e Gießkann
Gießkann
44.
e Kannswermel
Glühwärmel
45.
e Mahd, die Mahre
Reihe
46.
d Groußmudder
Großmutter
47.
de Groußvadder
Großvatter
48.
s Ahmet
Zwett schür
49.
die Gummer
Gummer
50.
heifle
Krumbeer häufele
51.
die Arschkitzel
Arschkitzele
52.
de Hahn, s Hinkel
Gockel - Gluck
53.
de Kiefer
Kiefer
54.
de Blechschmitt
Spengler
55.
de Wachner
Waggener
56.
de Schreiner
Schreiner
57.
de Tepfer
Töpfer
58.
de Metzjer
Metzger
59.
de Metzjer
Metzger
60.
die Hewamm
Hebamm, "Bäsel Amm :
61.
die Heggerose
Heggeros
62.
haser
häser
63.
die Gluck
Gluck
64.
de Hähubber
Haischrecker
65.
die Himbeer
Himbeere
66.
de Holler
Holler
67.
e Buckel
Buckel
259
260
68.
Dieter Karch
e Krehäch
Atzelahg
69.
de Hinkelstall
Hinkelhaus
70.
e Hummel
Brummer
71.
de Ichel
Iggel
72.
de Ildiß
Iltis
73.
de Käwer
Käwer
74.
schdrehle
kämme - strähle
75.
e Kätzel PL Kätzelcher
Kätzjer
76.
e Dochderkalb
Kälwel
77.
Kamille
Kamille
78.
e Schdallhaas
Has
79.
die Krumbeer
Krumbeer
80.
e Kaller
Katz
81.
e Mollekopp
Gaulsquappe
82.
e Klärerhöge
Kleederhogge
83.
e. Klärerschank
Kleederschank
84.
pätze
petze
85.
de Knechel
Knechel
86.
e Kopp (Trächknopp)
Knoschbe
87.
Koppweh
Koppweh
88.
Kornblum (PI. blüme)
Kornblum
89.
e Danzblr
Dänzer, Danzknopp
90.
e Krott
Krott
91.
d' Broudkruschd
Brotkruschd
92.
e Lai(n)duch
Leinduch
93.
e Schoof u. Scheefei
Lämmel, Schefche
94.
e Weschlumbe
Weschlumbe
95.
leer
leer
96.
lä(i)ne
lehne
97.
e Lärch
Lerch
98.
-
Libelle = Schneider
e Maiglöggel
Maiblume
100.
Ängerling
Kappestößer
101.
Margretl
Gänseblume, Ochseauge
102.
Miiulwelber
Maulwurf
103.
Märredich
Meerrettich
99.
Gimmeldingen/Mutterstadt Mischt = oder Knoddelkäwer
104.
e Dreckkäwer
105.
die Gälriewe
Gellerüwe
106.
e Schaab (Schaawe)
Mott
107.
e Schnoock
Schnock
108.
e Kapp
Kapp
109.
e Lo(u)s
Loos
110.
Ehre nochräche
ehge
111.
e Ärnräche
Ehg
112.
Meddäch
Nachmittag
113.
e Narb u. Schramm
Narb
114.
neigierig (früher schberig)
neigierig
115.
net waa
net wohr
116.
e Ohrlaus
Ohreschlupper
117.
Ouschdre
Oschdre
118.
de Pedder
Peter
119.
die Geedel
Gädel
120.
e Beitsch u. Gäschdel
Peitsch
121.
peife
peiffe
122.
e Blaum
Pflaum
123.
zaggere
zackere
124.
de A(n)wänner
umwenne
125.
de Schdobbert
Stopper
126.
e Schwamm
Pilz - Schwämm
127.
e Platschreche
Platschrehe
128.
nicht bekannt
Preiselbeere
129.
e Schdauche
Stauche - Stulwe
130.
järe
unnerrobbe
131.
e Ahl
Vorstecher
132.
dängle
dengele
133.
de Samsdaach
Samstag
134.
e Queck
Guecke
135.
de Waase
Rahse
136.
raache
raache
137.
Rauhreif u. Duft
Reif
138.
e Recheworm
Reheworm
139.
e Rääf
Räf, Faßräf
261
262
Dieter Karch
140.
die Ränne
Rinnd
141.
die Ränne
Rinnd
142.
Korn
Korn
143.
Routkraut
Rotkraut
144.
de Raam
Roam - Sahne
145.
-
Sauerklee
146.
Sauerkraut
Sauerkraut
147.
scheide
schelle, scheide
148.
e Schipp
Schipp
149.
die Schlisselblum
Schlüsselblumm
150.
s Schneegleggel
Schneegleggelcher
151.
Schnittlaach
Schnittlahch
152.
Schuhbännel
Schuhbennel
153.
de Schnubbe
Schnubbe
154.
de Schornschdefäächer
Schornschdefegger
155.
e Schwalb
Schwalb
156.
e Seilscheit
Sellscheid
157.
d'Schwichermudder
Schwiegermutter
158.
de Dochdermann
Schwiegersohn
159.
die Sohnsfraa
Schwiegertochter
160.
de Schwichervadder u. Schwächer
Schwiegervatter
161.
e Schdrick
Säl
162.
de Schbatz
Schbatz
163.
e Schbinnenäschd
Schbinneweb
164.
die Krusselbeere
Grusseibeere
165.
e Schdär
Schdar
166.
e Gouf
Schbele
167.
e Schreichhelzel
Schdreichholz
168.
schdrigge
schdrigge
169.
e Schricknodel
Schdriggnoddel
170.
e Kaffeeschissel u. e. Bläddel
Kaffeeschüssel, Unnertaß = Dellerle
171.
e Dauwert
Rugser
172.
e Tomät
Tomat
173.
e Hawe
Erdener Topf
174.
sie draacht nimmie
trägt nicht, hat nicht gemacht
175.
e Veilche
Veilcher
Gimmeldingen/Mutterstadt
263
176.
veredle
vereddele
177.
die Bräm(me)
Schmäsmick
178.
Wackholire (selten!)
Wachholder
179.
e Wanz
Wanz
180.
eWarz
Warz
181.
Haischibbe
wenne
182.
Wärdach
Wertags
183.
ilriche
idderige
184.
wiehere
wiehere
185.
Aachewimbere
Wimper, Matze
186.
Zah(n)weh
Zahnweh
187.
Zau(n)känig (=hibberle)
Zaunkänig
188.
e Gääs
Gäs
189.
er hodd de Brief verresse
er hot de Brief verrisse
190.
vorm Jahr hodds veel Obst gewe des Johr awer wennig
vorigs Johr hotts viel Obst gewwe,
191.
vorgeschert hots gschloußt
es schlooßte vorgestern
192.
er seil de Wache zieche
er soll de Wache ziehge
193.
do war niemand se säne
do war keens mäh zu sehne
194.
erschd hots Träne gäwe,
erseht gibts Rehe,
not hots Mädel nimmie gegreint
dann greint es nie mieh
deß Johr wenig
195.
Bu, halt dei Maul, horch liewer
Kleener halts Maul, gehorch liewer
196.
des Kind isch so klä s braucht en Nuddel
Nuddel - Stobber
197.
de Schornschde butze
Schornste butze
198.
im Näwel isch kenner se säne gewest
im Newwel war keener zu sehne
199.
mer hän o f t gewärt
200.
weisen mer doch de Wääch zwische de Haiser
mehr hänn oft gewahrd weis oder zeig merr de Weg (Schdroß) zwische de Haiser.
264
Dieter Karch Wortregister^
ab 296
Bastard 336
abends 314
Betrieb 300
aber 54
bißchen 91
abholen 316
bleiben 42
abmachen 328
Boden 32
absolut 278
Bogen 50
alla 38
Böhl ON. 349
als 2, (1) 31, (2) 208
Bollen 270
als-einmal 359
Boxauto 301
also 1
brauchen 1 6 , 7 1 , 4 7 3
als wie 129
brechen S. 14
am 299
Bub 63
anbinden 194
da 13, 64, 288
anders 145
dadabei 226
anfangen 397
dadarin 191
angehen 193
dann 242
anwachsen 161
Dannstadt ON. 305
Apfel S. 13
da(r)- 95
Arbeit 59
das 36
Arbeiter 436
daß 277
arg 315
der 4, 36, 102, 189, 295
auch 57
deshalb 418
auf (1) 363, (2) 377
Dickrübe 337
aufstehen 408
Ding 160
ausbauen 223
dort 235
ausbrechen 195
draußen 238
aushacken 135
Dreck 217
aushecken 380
drum und dran 360
ausmachen 332
du 109
Baracke 398
dürfen 117
BASF 438
ein 17
1
Zahlen ohne S. beziehen sich auf die Anm. zu den Texten.
Gimmeldingen/Mutterstadt einmal 15
ges(ch)- 35
eins 2 7 4 , 2 7 9
Geschäft 391
265
eint- 260
Gimmeldingen ON. 240
einzigst- 275
gucken 469
Eis S. 13
Gutseistand 367
Eiterhaus 403
haben 16, 52, 83, 114, 120, 134, 420
Eppstein ON. 354
halt 61
er 21
Handkäseverein 247
er- 451
Haßloch ON. 351
Ernte 119
häufeln 86
Ersatzhaufen 454
Haufen 201
erstens 200
Haus S. 13
es 12, 27, 36
Häuschen 267
essen 42
haußen 51
etwas 65
haußen sein 139
Fahrt 231
her- 34, 140, 209
Feger 407
Herbst (1) 153, (2) 174
Feld 112
herhalten 251
Fenster 383
herum (1) 2 2 9 , ( 2 ) 379
Frankenthal ON. 437
herummachen 88
Fräulein 318
herumpumpen 212
Friseur 289
Heumachen 40
Frühjahr 132
hier 141
Fuhrwerk 99
hin- 33, 140
fünfzehn 250
hintendran 389
für 147
Hitlersense 444
für zu 221
hocken 265
füttern 338
holen 282
gar 141 Gäulchen 368 geben 42, 152 gef- 35
hupsen 409 ich 100 ja 53 Jahr 248
gehen 42, (1) 298, (2) 310, (3) 445
Jesus 269
geigen 395
jetzt 246
gelt 128
Johannes 413
gerade 74
jung machen 137
266
Dieter Karch
Kamerad 394
nach 66
kaputt (1) 158, (2) 214
Nachbar 76
Kartoffel 85
nachdem 428
kein 228
nachher 11
kennen 164
Nacht 207
Kirchweih 256
nebendran 405
klein kriegen 258
Neustadt an der Weinstraße ON. 186
kolossal 204
nicht 70
kommen 42, 83
nicht mehr 47
können 16, 203, 427
nicht (wahr) 29
kriegen 42, (1) 107, 216, (2) 268, (3) langen 121
348
noch 179 obenherunter 350
lauter 385
Oberdorf 384
Leben 404
oder 84
Lebtag 402
Oggersheim ON. 353
Lederbeerenkrankeit 172
Öhmdmachen 43
Lokalbahn 364
Omnibus 372
losgehen 199
Ostermarkt 281
los sein 230
Ostern 243
Ludwigshafen am Rhein ON. 417
paar 141
machen 83, 116
Peronospora 157
Mädchen 323
Pfennig 362
Mai 219
pfetzen 196
man 14
rappeldürr 175
Mandelblütenfest 244
rein 453
Maudach ON. 307
Reitschule 285
Meckenheim ON. 111
retten 176
Meerspinne 241
rostig 170
mir 80
Ruchheim ON. 352
Mittag 273
Rüpel 253
mögen 16
Sache (1) 355, (2) 387
morgen 286
sagen 82
Most 205
Samstag 198
müssen 16, 136, 312
saufen 272
Mutterstadt ON. 283
schaffen (1)68, (2) 342
na 37
Schauernheim ON. 306
Gimmeldingen/Mutterstadt
Schlag 459
untermachen 113
Schlappen 382
um 425
schlitzen 406
ver-58
schmeißen 271
vergären 206
Schmied 185
vergiften 146
schnappen 390
verklopfen 257
Schnitzel 388
vielleicht 220
schon 46
voll 118
schön machen 290
Vorderpfalz 2 8 4
Schule 5
vorn 266
Schwung 60
wann 7 3
sehen 78
Warenjakob 304
sein 16,41,83,152, 171, 215
warum 142
seit 4 1 1
wasig 144
selbemals 237
Wein S. 14
selber 262
weiter 69
siebzig 416
wenn 7 3
so 28, (1) 62, (2) 8 1 , ( 3 ) 386
werden 42, 98, 133
so daß 439
wie 154
sollen 252
wieder 90
sonst 254
Wingert 87
Sorte 472
wir 3
spät 44, 106
wissen 177
spundfest 218
wo 125
steigen S. 14
wollen 16
Stock 138
Wurm 156
Strohsack 401
Zeug 369
Stück 249
Zirkus 361
Tag 169, 197
zu 162
Theater 234
zwölf 410.
toll 456 Tor 467 Trampelbähnchen 376 trotzdem 276 tun 16, 56, 211 und 26
267
268
Dieter Karch Sachregister
Abschwächung 3, 4, 11, 12, 13, 14,
Kontraktion S. 20, S. 252, 20, 47, 5 1,
15, 17, 26, 28, 29, 33, 34, 37,
67, 108, 109, 120, 131, 357,
38, 41, 47, 53, 57, 58, 59, 65,
392
66, 69, 76, 84, 90, 95, 100, 109, 120, 124, 143, 147, 162, 166, 172, 182, 220, 381 Adj. (f) a u f - [ i ] S. 2 4 f . Akk. für Nom. S. 25 A p o k o p e S. 20, S.24, 6, 41, 63, 122, 123, 167, 281, 301 Assimilation S. 19, S.30,, S. 251, 52, 61, 65, 98, 254, 287, 314 Assimilation im Sandhi S. 19, 27, 168, 184, 313, 378 Dehnung 13 3 , 2 0 7 , 209, 361 Diminutiv S. 23, 91, 323
Kürzung 46, 58, 136 mhd. m im Auslaut 32 Modus S. 2 4 n-Schwund S. 15, S. 17, S. 33, S. 43 f . S. 248, S. 2 53 Passivumschreibung S. 24, 2 1 6 Rh .-Akk. S. 25, 124 " R ü c k u m l a u t " 164 Sproßkons. 145 Sproßvokal 156, 315, 410, 458 Synkope 7, 35, 58, 74, 86, 95, 157, 2i)2, 243
Dissimilation S. 2 0 , 2 1 , 250, 372
T e m p u s S. 23 f . , 16, 115, 420
d-Rhotazismus S. 15, S.251, 21, 32,
Überlänge S. 32, S. 72
69, 84, 90, 120 Einheitsplural S. 23 Erhaltung mhd. Kürze 18, 82, 105, 185, 197, 416
Unterbleiben des Vokalwechsels im Ind. Präs. der st. Verben S. 23 110 Verlegenheits- [a] 9
Gen. für Akk. 130
Verschleppung der Silben- oder
Gen.-Umschreibung S. 25, 183, 245
Wortgrenze S. 30, 11, 97, 172
Genuswechsel S. 22 f .
Wortfolge 13, 22, 30, 49, 103, 142.
Inf. - [ 3 ] 23, 86 Kardinalzahl 2 7 4
Karte 1 Weisenheim a. Berg O
r\
°
Alt-O Leiningen O Höningen
Lambsheim 8 ° ' 2 0 ' Flomersheim
Herxheim
, • . j » ^ Kallstadt( ) Freinsheim Leistadt O q Erpolzheim O Ungstein O Birkenheide
O Hardenburg
Bad
o
O
^
Eppstein Q Notwende - - -'^r°99ers" ^ heim Gartenstadt O Ruchheim Q
Maxdorf"
Ellerstadt
Dürkheim
O Q
4 9 ° 30' Studernheim
Fußgönnheim
^Mannheim
Maudach
OGönnheim
^.Schauern- W WRheingönnheim „ heim Mutterstadt O ° P, - . . . _ Alsheim Forst Rödersheim O q O Dannstadt O q Hochdorf O Assenheim Niederkirchen Limburgerhof O Meckenheim Deidesheim ( 55* O Ruppertsberg Schifferstadt Qßöhl O Königsbach Lindenberg Q Q Gimmeldingen O Kl.-Schifferstadt Haßloch Iggelheim O Mußbach Haardt Wachenheim
Friedelsheim
o
0
o
o
O
Lambrecht
o
o
) Neustadt Hambach
(^Speyerdorf
Unter- O ^ O Diedesfeld Hambach Ä " o
b
0
v St.o c
M a i k a m m e r
Kirr
\ Martin
Edenkoben ^ ^ We
Yher
O
Hanhofen O
Lachen O Geinsheim O Duttweiler
O Gommersheim weiler Venningen Altdorf O O O Böbingen
¿Rhodt
Gr.- o Freimersheim o Freisbach Fischlingen O Weingarten Kl.O ° o _ „ NiederO \ Hainfeld Edesheim Hochstadt O NiederO O Roschbach Knörringen O Ober- Lustadt O Lustadt O ° 9 Oberc Essingen H o c hstadt Zeiskam 0
1
2
3
4
5
NVPf.
Schwegenheim O ( (Lingenfeld W O Westheim » Germersheim
km Sondernheim O
MVPf. SVPf. Rheinverlauf
O Harthausen
Hördt O
270
Dieter Karch
Zu Karte 2 Die Karte ist nach dem Vokabular der Antworten zu den entsprechenden WS. im Archiv des DSA gezeichnet. Ludwigshafen am Rhein, das heutzutage mehrere Belegorte als Vororte bzw. Stadtteile aufweist, wurde z.Zt. der Fragebogenverschickung noch wie folgt aufgeteilt: ^ O p p a u ; f Friesenheim; ¿-Mundenheim; -Ludwigshafen am Rhein. Für Alsterweiler, Birkenheide, Gartenstadt, Höningen, Kl.-Schifferstadt, Limburgerhof, Notwende, Rödersheim und Unterhambach liegen keine Antworten zu den Fragebogen vor, weil diese Gemeinden z.Zt. der Fragebogenverschickung noch keine Orte mit eigener Schule waren oder erst später gegründet wurden. Für Lindenberg und Niederlustadt fehlen Belege zu 'bißchen', 'bißchen' WS. 31
¿> "bissel, biss'l, biß'l' t
'bißchen'
i 'bißche' S 'bißje' 1
'Stückchen' WS. 32
o-'Stückel, StückT o+'Stückelche' o-' 'Stückche' o-< 'Stück'
'(Apfel)bäumchen' 2 WS. 26
? '-bämcher' ? '-bämelcher' £ '-bäm' i '-bäumchen' '-bämle' £ '-bämche' £ '-bämlich'
Sondermeldungen:
? '-elger' Hochdorf '-illcher' Meckenheim '-char' Mundenheim
x
' i ' - f ü r 'ü' -Schreibung wird nicht berücksichtigt. Ebenso gehe ich auf offen-
sichtlich nichtma. Wiedergaben wie 'bißchen' und '-bäumchen' nicht ein. 2,
e'-Schreibung oder Längebezeichnung des Stammvokals in '-bäumchen' wird
nicht berücksichtigt.
Karte 2