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German Pages 314 [316] Year 1971
PHONAI L A U T B I B L I O T H E K DER E U R O P A I S C H E N SPRACHEN UND MUNDARTEN Herausgegeben von der Internationalen Vereinigung sprachwissenschaftlicher Schallarchive
DEUTSCHE REIHE Herausgegeben vom Deutschen Spracharchiv im Institut für deutsche Sprache Band 9
Monographien 3
M A X N I E M E Y E R VERLAG T Ü B I N G E N 1971
Schriftleitung:
Dr. Edeltraud Knetsdike, Bonn
Leitung der Herstellung: Herstellung der Druckvorlage: Reinzeichnung der Karten:
Dr. Margret Sperlbaum, Bonn Asta Grabner, Braunschweig Gudrun Simon, Braunschweig Ilse-Dorte Burghartz, Braunschweig
Zu diesem Monographienband sind eine Schallplatte und ein Tonband lieferbar, die jeweils die zugrundeliegenden Originalaufnahmen der Mundarten enthalten. Alle Rechte, insbesondere das der Ubersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es audi nidit gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomedianischem W e g e (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. ISBN 3-484-23005-3
©
M a x Niemeyer Verlag Tübingen 1971 Printed in Germany Druck: Karl Grammlidi KG, Pliezhausen Einband von Heinr. Koch, Tübingen
INDEX*
Emilija
Grubaiic
KNIÓANIN / BANAT S. 7
W e r n e r H. V e i t h BOCKWITZ KR. SPROTTAU S. 95
* Dieser dritte Monographienband enthält Einzelarbeiten aus den Gebieten 9 und 5 (s. a. Monumenta Germaniae Acustica, PHONAI 4, 1965, S. 245ff. und PHONAI 8, S. 223 ff.), deren Tonbandaufnahmen ihrer Mundart nach zum Banater Rheinfränkischen und zu den schlesischen Diphthongierungsmundarten gehören.
VORWORT
Da die wissenschaftliche Leitung des Deutschen Spracharchivs nach seiner Eingliederung in das Institut für deutsche Sprache an mich übergegangen ist, möchte ich zum Erscheinen von Band 9 der Reihe PHONAI, des Publikationsorgans zu Forschungsarbeiten an diesem Tonbandarchiv, einige Worte der Einleitung sagen und dabei gleichzeitig die Linien der weiteren Forschungsaktivität aufzeigen, wie sie sich auch in diesen Veröffentlichungen niederschlagen werden. Dank der unermüdlichen Tatkraft von Fräulein Dr. E. Knetschke und Fräulein Dr. M. Sperlbaum ist es trotz zahlreicher Schwierigkeiten gelungen, seit 1965 acht Bände für den Drude vorzubereiten. Material für weitere neun Bände liegt im Manuskript vor; die Drucklegung verzögert sich nur aus Mangel an gut ausgebildeten Schreibkräften, deren Anwerbung einmal durch den schwierigen Satz, zum andern durch unsere Mittelbegrenzung behindert wird. Wir sind jedoch zuversichtlich, daß wir die Dialektmonographien in der bisherigen Form mit der Herausgabe von mehr als zwei Bänden pro Jahr fortsetzen und den Rückstand an eingereichten Arbeiten bald aufholen können. Die Reihe soll darüber hinaus in Zukunft in dreifacher Richtung ausgebaut werden. Erstens werden entsprechend dem Untertitel auch andere sprachliche Kommunikationsformen des Deutschen, wie z. B. die Umgangssprache des Gesprächs und die Vortragssprache, Berücksichtigung finden. Zweitens soll größeres Gewicht auf die Untersuchung prosodischer und satzphonetischer Erscheinungen (Intonation, Akzentuierung, Tempo [Wechsel], Pausen, Satzverschleifungen) in ihrer gegenseitigen Bedingtheit und ihrer Charakterisierung verschiedener Sprechebenen gelegt werden. Das Ziel dieser beiden Erweiterungen ist unter anderem eine phonetische Stilistik. Schließlich wird die Reihe für syntaktische Analysen in soziolinguistischem Rahmen offenstehen. Ich würde eine Zusammenarbeit mit allen in- und ausländischen Instituten sehr begrüßen, die ebenfalls ihre Forschung auf den genannten Gebieten konzentrieren oder aus neu entstandenem Interesse an diesen Fragestellungen Teile unseres Archivmaterials untersuchen möchten. Da außerdem das Deutsche Spracharchiv von Anfang an als dynamisches Archiv konzipiert wurde, macht es sich auch zur Aufgabe, ein allgemeines Kategoriensystem der sprachlichen Datenerhebung und damit der systematischen Erweiterung von Spracharchiven zu entwickeln. Auch hier sind Kooperation und Erfahrungsaustausch bestimmend für unsere weitere Arbeit. Bonn, im Mai 1971
Klaus Kohler
KNICANIN /
BANAT
von
Emilija
Gru bac i c
INHALT VORBEMERKUNGEN
11
Aufnahmedaten
11
Sprecher
11
Abhörer
11
O r t s ch a r a k te r i s ti k
12
Zur
Zeichensetzung
12
Die
Mundart
13
Historischer Teil
13
Vokalismus
13
Konsonantismus
16
Morphologie
20
Zum Wortschatz
25
Phonologische Beschreibung
28
Vokalische Phoneme
28
Konsonantische Phoneme
33
Literatur
38
Abkürzungen
40
TEXTE Phonetischer
41 Text
Phonologische Hochsprachliche ANHANG Wenkersätze
Umschrift Übertragung
42 43 42 79 79
VORBEMERKUNGEN
Aufnahmedaten Aufnahmeort: Aufnahmetag: Aufnahmedauer: Technische Beurteilung: Gesprächsinhalt: Archivnummer: Toningenieur: Aufnahmeleiter:
München (PI .Qu. 4823) 27.10.1962 29 Minuten, 40 Sekunden (davon Wenkersätze: 11 Minuten, 5 Sekunden) 1/1/1/2 Erzählung von Jahresbräuchen und -arbeiten IV/156 G. Deutscher Dr. K. Rein Sprecher
Frau C. L. ist 1902 in Knicanin (Pl.Qu. 6558) geboren, hat dort die Volksschule besucht, geheiratet und bis Oktober 1944 gelebt. Vorübergehend weilte sie in Österreich. Seit 1953 lebt sie in München. Vater und Ehegatte waren Bauern, ebenfalls aus Kniöanin gebürtig und dort a n s ä s s i g . - Frau L. spricht unter dem Einfluß der Schriftdeutsch vorgesprochenen Wenkersätze anfangs Umgangssprache, verbessert sich ab und zu. In der Erzählung aber kehrt sie zur Mundart zurück. An mehreren Stellen fallen die anwesenden Landsleute ein, um charakteristische mundartliche Ausdrücke einzuwerfen. Einige Ausdrücke aus der neuen Umgebung fließen aber auch schon ein, wie etwa "Wirtschaft", während der mundartliche Ausdruck " W e r t s h a u s " sein müßte. Das mundartliche lange o : ist in ziemlich viel Wörtern belegt, das mundartliche kurze a nur in wenigen. Meist gebraucht Frau L. das halbmundartliche kurze und lange d . Die Sprecherin ist nicht befangen und scheint im Verkehr mit Landsleuten die Mundart noch zu gebrauchen.
Abhörer Emilija Grubacic wurde 1912 in Temesvar (Pl.Qu. 6261/62) geboren, studierte Germanistik in Beograd (Pl.Qu. 6858) und Bonn (Pl.Qu. 3205), bestand die Diplomprüfung in Beograd, erwarb den wissenschaftlichen Doktorgrad in Zagreb (Pl.Qu. 6140/6241) mit der Arbeit " L a u t - und Formenlehre der deutschen Mundart von Gudurica im B a n a t " . Heute Inhaber des Lehrstuhls für Deutsche Sprache an der Universität in Sarajevo (Pl.Qu. 7350), Verfasser von Abhandlungen und Handbüchern aus dem Gebiete der Germanistik,Dialektologie sowie von Ubersetzungen.
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Emilija Grubacic
Kennt von Kind auf Banater Mundarten, die Banater Halbmundart und die österreichische Umgangssprache.
Ortscharakteristik Das Dorf Knicanin, deutsch Rudolfsgnad, ungarisch R e z s ö h ä z a , ist eine erst 1866 gegründete Tochtersiedlung. Nach einer mir leider nicht zugänglich gewordenen Dissertation von Eszter Schummer " R e z s ö häza (Rudolfsgnad, Knicanin) települestörtenete es n y e l v j ä r ä s a " , Sopron 1937, die Prof. Dr. H. Grund, Gießen in " D e r A u s l a n d s d e u t s c h e " , H e f t 11,1937, S. 183, besprochen hat, stammen die Ansiedler aus Etschka (202 Familien), Siegmundsdorf (78 Familien) und anderen Banater Orten (56 Familien). Knicanin liegt an der Theiß, etwas nördlich von der Mündung der T h e i ß in die Donau, auf der Banater Seite, gegenüber von T i t e l in der Batschka. Knicanin l i e g t an der Eisenbahnlinie Novi Sad - Tomasevac, etwa 52 km von N o v i Sad, 4 km von T i t e l und 5 km vom benachbarten Banater Ort P e r l e z entfernt. Bis zum II. Weltkrieg war die Gemeinde f a s t rein deutsch, katholisch und zählte rund 3000 Einwohner. Die Gemarkungen von Knidanin waren häufigen Überschwemmungen ausgesetzt. Der Banater Heimatdichter Adam Müller-Guttenbrunn (1852-1922) beschrieb den Kampf der Bauern gegen Donau und T h e i ß in seinem Roman " D i e Glocken der H e i m a t " . Im Roman heißt das Dorf " K a r l s d o r f " .
Zur
Zeichensetzung
Um den Zusammenhang des T e x t e s nicht durch Fußnoten zu belasten, die phonetische, phonologische, dialektologische und volkskundliche Erklärungen durcheinander bringen müßten, sind d i e s e systematisch gebracht. Im phonetischen T e x t sind folgende Zeichen verwendet worden: | 11 || / * — t
Zeichen für den Abschnitt, Haupt- und Nebenakzent im Wort, Zeichen für das Ende des Ausspruchs, Zeichen für den Hauptakzent im Satz, Z e i c h e n für den Nebenakzent im Satz, Redepause,
Zeichen der Verstimmhaftung unter einem systematisch losen Konsonanten, t n x hochgesetztes Zeichen für eine flüchtige Realisation, Z e i c h e n für v e r s c h l i f f e n e Realisation, . . . Zeichen für Wortabbruch,
stimm-
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Knicanin = —*
Zeichen für Pause im Wort, Zeichen für Bindung zwischen Wörtern, als Zeichen für die silbische Funktion von l , r , n . Außerdem wurden nach dem API-Transkriptions system für Mitarbeiter der PHONAI-Reihe folgende Lautzeichen verwendet: p h , k h b e h a u c h t e stimmlose Fortes, p , t , k unbehauchte stimmlose Fortes, § bilabiale stimmlose Fortis, ß bilabiale stimmhafte Lenis, s alveolare stimmlose Fortis, J palato-alveolare stimmlose Fortis, 5 palatale stimmlose Fortis, x velare stimmlose Fortis, h glottale stimmlose Fortis, j palatale stimmhafte L e n i s , 1 alveolarer Lateral, r alveolarer Vibrant, m bilabialer Nasal, n dentaler Nasal, g velarer Nasal, : Längezeichen nach Vokalen, x e e a t) o u
g e ö f f n e t zu [ e ] .
vor
r
[s],
in [ n s t ]
D i e i-Brechung i s t v e r h i n d e r t , z . B .
[s].
[er
ge-
'nicht' est]
' e r ißt'; abgeschwächt zu [ s ] . mhd. ö
erscheint entrundet als [ e ] , gelängt zu [ e : ] , v o r r geöffnet zu [ s ] . Ausnahme i s t [ t x p l ] ' T ö p f c h e n ' w i e rhfr./mosfr. und auch o s t f r .
mhd. ü
erscheint entrundet zu [ x ] , gelängt zu [ i : ] , mit Öffnung vor r wie r h f r . , m o s f r . in [ t e r f s ] 'dürfen'. Verhinderter Umlaut erscheint in [ n u s a ] ' N ü s s e ' , [ f u f t s e n ] ' f ü n f z e h n ' ; geschwächt zu [ a ] in [ f a r ] ' f ü r ' .
mhd. o
erscheint als [ o ] , g e l ä n g t zu [ o : ] , vor N a s a l u.a. erscheint [ u ] w i e r h f r . , m o s f r . , o b f r . , h e s s . ; in unbetonten Wörtern auch Aufhellung bis zu [ t > ] .
mhd. u
erscheint in der Mundart als w i e rhfr., mosfr., ostfr., h e s s .
mhd. S
erscheint in der Mundart zuerst v e l a r i s i e r t zu [ o : ] , sogar bis zu [ u : ] w i e md. In der Halbmundart dann wieder a u f g e h e l l t zu [ D : ] . Gekürzt erscheinen dann [ o ] , [ Ü ] , [ A ] .
mhd.®
erscheint als [ e : ] , vor r g e ö f f n e t zu
mhd. e
erscheint in der Mundart als [ e : ] , vor r g e ö f f n e t zu [ s : J , g e kürzt zu [ e ] . A l s B e i s p i e l einer alten md. Kontraktion zu [ i : ] erscheint [ k i : n ] ' g e b e n ' .
[u],
mhd. ae erscheint in der Mundart als [ e : ] , ö f f n e t zu [ s ] . mhd. i
g e ö f f n e t zu
[o] ,
vor
r
[s:].
gekürzt als
[ e j , vor r g e -
i s t in der Mundart diphthongiert zu [ a x ] w i e rhfr., mosfr., obfr., bair. Vor [ a ] erscheint auch [ c t j ] . Die Kürze erscheint a l s [ i ] , als Ausnahme kann [ s n e : j a ] zu mhd. sniwen, snien betrachtet werden
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Knicanin
mhd. o erscheint in der Mundart als [ o : ] , gekürzt als [ o ] ; vor Nasal erscheint das md. [ u ] , auch [ u : ] im absoluten Auslaut, z.B. [ w u : ] 'wo'mhd. u
wird diphthongiert zu [ a u j w i e rhfr., mosfr., ofr., bair. Die Kürze dazu i s t [ u ] , auch abgeschwächt zu L a » in ma. [ a u $ / u $ / a $ ] bzw. [u3>m/tim] 'auf'bzw.'auf dem'.
mhd. iu erscheint diphthongiert wie rhfr., mosfr., bairisch und entrundet wie rhfr., mosfr. zu [ a i ] . Vor folgendem [ 9 , 1 ] erscheint auch [ a j ] ; der Umlaut i s t verhindert in ma. [ s a u a ] ' S ä u e ' . mhd. ie erscheint monophthongiert wie md. zu £ 1 : ] , die Kürze i s t [ 1 ] ; geschwächt zu [ s , - ] in unbetonten Wörtern und Silben. mhd. uo wird monophthongiert zu [ u : ] . Die Kürze ist [ u j . Vor r und auch sonst erscheint ma. [ o ] . Unbetont erscheint [*?]. mhd. üe wird ebenfalls monophthongiert und entrundet zu [ 1 : ] . Die Kürze ist [ 1 ] . Ohne Umlaut erscheint ma. [ m o t s r ] als Plural zu mhd. muoter. mhd. öu wird monophthongiert und entrundet zu [ e : ] . Neu i s t nur entrundetes [ a i ] , mhd.ou wird monophthongiert zu [ o : ] , aufgehellt zu [r>:] kürzt zu [ a ] in der älteren Mundart. Neu i s t [ a u ] .
und ge-
mhd. ei wird monophthongiert zu [ e : ] , mit der Kürze [ e j in der älteren Mundart. Neu i s t [ a i ] m i t den Kürzungen [ d : , ü , a , « ] . Sogar [ To:js] ' E i e r ' erscheint. Aufgrund dieser Veränderungen des mhd. Vokalismus ergibt sich folgende Tabelle der im Idiolekt vorkommenden Vokale: mhd. e mhd. ä mhd. ae mhd. e mhd. e mhd. oe mhd. ö mhd. i mhd. ü mhd. üe mhd. ie mhd. öu mhd. i mhd. iu
s s e s e e e e
s:
e e e e
e: s: e e
e: e: e: e: e: e:
3
1 x: 1 X 1 1 1
e: 1
a
1: 1: 1: 1:
3 ai ai ai
16 mhd. mhd. mhd. mhd. mhd. mhd. mhd. mhd. mhd.
E m i l i j a GrubaSic ei a ä ou 0 0 uo u u
e
e:
ax
a a a a
t> Ü ü ü
a
TD
D: n: TD: 0 •D: 0 0 0 0
•e 0: 0: 0: 0: 0:
u: au u u u u u
u: u: au
Anra. E i n e Transkription der Wenkersätze in der Mundart von Knicanin aus den J a h r e n 1 9 4 1 - 4 2 , die mir P r o f . L . Weifert, München, l i e b e n s w ü r d i g e r w e i s e zur Verfügung g e s t e l l t hat, z e i g t mehr V o k a l nuancen a l s der vorliegende Idiolekt. P r o f . Weifert verzeichnete ein [ 9 ] bzw. [ 9 ] , die hier nicht zu beobachten waren. Das ai z e i g t Nuancen von [ a i ] über [ ä i ] bis zu [ f i ] . L a n g e s [ e ] und [ ö ] für nhd. klingen leicht diphthongiert: [ k e ^ - n ] bzw. [ k S t ö u l ] gehn, gestohlen. Die übrigen Vokalnuancen entsprechen ungefähr den vorliegenden.Schwankungen z w i s c h e n [ a ] und [ t > ] bzw. z w i s c h e n [ o : ] und [ t > : ] haben auch damals scnon bestanden.
Konsonantismus mhd. j
bleibt im Anlaut sowie auch im hiatustilgenden halten, w a s in swmd. Ortsmundarten b e l e g t i s t .
Inlaut er-
mhd. w
im Anlaut vor Vokal sowie auch nach Konsonant i s t es [ ß ] . Intervokalisch und im A u s l a u t i s t e s geschwunden wie a l l g . nhd. - Das anlautende w des p e r s . Pronomens 1 . P I . wird a s s i m i l i e r t an den auslautenden N a s a l des vorhergehenden Wortes: [ ß e m a ] , [ ß a m a ] , [ ß n m a i n ] , [ h t m a r ] , [ s i m a r ] , [sükm'e], [kermar], [tumar], [ s i q m a r ] 'wenn w i r ' , 'wann w i r ' , 'haben w i r ' , ' s i n d w i r ' , ' s a g e n w i r ' , 'gehn w i r ' , 'tun w i r ' , ' s i n g e n wir' und i s t dadurch a l l g . [ m a r , m a , n v e c r ) ] geworden.
mhd. h
i s t Hauchlaut im Anlaut; intervokalisch i s t eine alte Form mit [ 9 ] erhalten: [ e : g a r ] ' Ä h r e ' ; [ k s ] in der Gruppe h s ; [ x , § ] in der Gruppe ht; im sekundären A u s l a u t i s t h apokopiert ( [ k h e r ß a i ] , [ t s e : ] ) ; in den Zahlwörtern 1 0 , 1 3 , 1 4 , 1 5 i s t es kontrahiert. Die Gruppe he- i s t a b g e f a l l e n in den Adverbien [ r u n a r , r u m , r i n , r i w a ] 'herunter','herum', ' h e r e i n ' , 'herüber', die Gruppe h i - i n den Adverbien [ n a u s , n i n , n u n a r ] ' h i n a u s ' , ' h i n e i n ' , ' h i n u n t e r ' , [ h ] z e i g t Schwundtendenz in [ h a l t ] ' h a l t ' .
Knicanin
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mhd. ch
i s t wie allg. hd. in der Mundart [ x , § ] . Nach r erscheint Sproßvokal in [ k h s r i § ] , [ t o r i g ] 'Kirche', 'durch', wie mosfr., rhfr., ofr. und bair. belegt ist. Eine Reihe von Beispielen hat Abfall des auslautenden ch- [ r a $ a q ] , [ n a m i ta], [ d : ] , [ k l a i ] 'Rauchfang', 'Nachmittag' , ' a u c h ' , 'gleich'.
mhd. z
i s t wie hd. verschoben zu [ t s ] ; intersonor erscheint die stellungsbedingte Variante [ d z ] neben [ts]:[peltsabok/peldzapok] , [kantsi/kandzi] «Pelzbock', 'ganze'.
mhd. g
w e ' hd. verschoben und mit [ s ] zusammengefallen. Intersonor, besonders postnasal und ganz besonders im Sandhi (Enklise) erscheint die stellungsbedingte Variante [ z ] ,
mhd. s
bleibt [ s ] im prävokalischen Anlaut, ist [ s ] im Auslaut und in der Gruppe hs. Intervokalisch, intersonantisch, besonders im Sandhi erscheint neben [ s ] die stellungsbedingte Variante [ z ] . Obwohl serb. s a l a s / u n g . s z a l l ä s als [ t s a l a j * ] übernommen ist, was auf evtl. a l t e s [ z ] im Anlaut hinweisen könnte, dürfte ma. [ s ] doch von Anfang an stimmlos gewesen sein, da stimmloses [ s ] im Anlaut mit [ / t ] , [ / p ] im Inund Auslaut zusammengeht. Mhd. s ist [ J ] in mhd. sl-, sw-, sm-, sn- sowie auch in den Gruppen sp, st mit den Ausnahmen [ m a i s t i ] , [ / w e s t a r ] ' m e i s t e ' , ' S c h w e s t e r ' . Kontrahiert i s t mhd. s in [ t s a m ] 'zusammen'.
mhd. sch
i s t [ j ] im An-, In- und Auslaut wie allg. hd. Nach Nasal erscheint oft die stellungsbedingte Variante unter Einschub eines Übergangslautes [ d ] : [ m e n d z a ] , [windga/ w i n t / a ] 'Menschen', ' w ü n s c h e n ' . *
mhd. v, f
ist [ § ] . Leider i s t im Idiolekt kein Wort mit intervokalischem germ. f(v), das [ ß ] geworden sein dürfte.
mhd. p
i s t allg. [ p ] bzw. [ p h ] in [ p h o : r ] und [ p h ü : r w a x s ] wie wmd.
mhd. ph/pf ist behauchte Fortis im prävokalischen Anlaut wie rhfr. und mosfr. Sonst erscheint [ p ] . Der Lautverschiebungsstand i s t also wmd. mhd. b
i s t Fortis £ p ] im An-, In- und Auslaut wie in den od. Randmundarten. Intervokalisch und in den Gruppen lb, rb, bl wird mhd. b zu [ ß ] . Intersonor erscheint im Sandhi meist die stellungsbedingte Variante von [ p ] = [ b ] .
mhd. t
ist Fortis [ t ] sowohl im Anlaut als auch in den Kombinationen [ t r , r t , J t , s t ] wie in den od. Randmundarten, in den
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Emilija Grubacic Lautgruppen lt, tl, nt, tn, tm; -t, -t-:intervokalisch i s t neben [ t ] a u c h die stellungsbedingte Variante [ d ] möglich. Mhd. t ist kontrahiert in [ n i k s ] , [ m i m ] , [ m i n ] ' n i c h t s ' , ' m i t dem', 'mit d e n ' .
mhd. d
ist Fortis [ t ] i m An- und Auslaut sowie intervokalisch. Für die Gruppe nd, ld erscheint neben altem assimiliertem [ n ] , [ 1 ] auch schon neu lenisiertes [ n d ] , [ l d ] . L e n i s i e r t i s t der Laut auch in den Gruppen [ d m ] , [ d l ] . - Anorganisches [ d ] erscheint in [ m a n ^ g a ] , synkopiert bzw. apokopiert in den Folgen Präposition und Artikel sowie [ u n / u n t ] , [ p d / p u l t ] ; gutturalisiert ist mhd. d in [ p i g g l ] , [ p i g g l a ] •Bündel', 'Bündel* als Plur.
mhd. k
i s t im Anlaut prävokalisch [ k h ] ; vor Konsonanten, im Auslaut nach Konsonant, in der Gruppe ck ist es [ k ] . In ma. [ m u o s i g ] i s t es durch [ § ] , in [ t e g g a ] , [ e g a m ] ' d e n ken', 'enkerm' ist es durch [ g ] , [ g g ] reflektiert.
mhd. g
i s t im Anlaut [ k ] , aber intervokalisch, intersonantisch und ebenso im Sandhi kann neben [ k ] auch die stellungsbedingte Variante [cj] erscheinen. - Reste einer früheren Stufe der Mundart sind Wörter mit intervokalischem und intersonorem [ j ] wie [ I i : j a ] , [ m o r j a ] , [ m o r j a t s ] . Neu i s t [ q ] für ng in [ l D r | ] . Im Auslaut erscheinen sowohl [ x ] , [ § ] als auch [ k ] oder [ - ] , z.B. [ p l u x ] , [ t e : g ] , [ t s u k ] , [ßek], [tü:ks/sundü], [mo:nto].
mhd. 1
ist allgemein [ 1 ] ohne bair. P a l a t a l i s a t i o n . Das Suffix -el zeigt s y l l a b i s c h e s [ } . ] .
mhd. r
ist ein linguales [ r ] geblieben und zeigt eine schwache Vokalisierungstendenz in unbetonten Silben; als Doubletten erscheinen [ a ] , [ t a ] , [ u n z a ] , [ a n a ] , [ m a ] ' e r ' , ' d e r ' , ' u n s e r ' , ' a n d e r ' , 'mir', 'wir*.
mhd. m
ist allgemein m geblieben, ausgenommen die Apokope des Suffixes mhd. -em in [ p e : z a ] , [ p o : d a J ' B e s e n ' , ' B o d e n ' .
mhd. n
ist n geblieben, ausgenommen in den vielen F ä l l e n von Apokope und Assimilation. Mhd. n i s t apokopiert 1. im Infinitiv und in der 1. und 3. P e r s . PI. P r ä s . der Verben. Davon sind ausgenommen die Einsilber [ s u : n ] , [ / t e : n ] » [ / l n : n ] [ k e r n ] ' s a g e n ' , ' s t e h e n ' , ' s c h l a g e n ' , 'gehen' u s w . ; 2 . in der Pluralendung des sw. Subst. ,z.B. [ r e : ß a ] ' R e b e n ' usw.; 3. apokopiert ist -en im Part. Perf. des st. Verbs, ausgenommen bei [ k s i : n ] und [ k a t u . ' n ] ' g e s e h e n ' und 'getan'; 4. apokopiert ist -n in folgenden Wörtern: [ o ß a ] , [ m o r j a ] , [ t r i ß a ] , [ k ^ t s r ] , [ o / d / b ] , [kha], [ m a i ] , [ t a i ] , [ s a i ] ,
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Knicanin
[ t ^ / t a / d a ] ' o b e n ' , 'morgen', 'drüben', ' g e s t e r n ' , ' e i n ' , ' k e i n ' , ' m e i n ' , ' d e i n ' , ' s e i n ' , ' d e n ' u . a . Synkopiert i s t -n- in einigen Wörtern wie [ a m ] ' e i n e m ' , [ o : ß a t ] ' A b e n d ' , [ m o r j a t s ] ' m o r g e n s ' . - A s s i m i l a t i o n an einen l a b i a l e n Konsonanten liegt vor in [ f i m f ] , [ h t m ] , [ h i > m a r ] , [ k e : m a r ] , [ tumar], [SÜ gma/mar], [ßema], [ ß ü m a c r ) ] , in denen das -n an ein nachfolgendes [ m x r / m a r / m a ] aus mhd. wir oder man a n g e g l i c h e n wird: ' f ü n f ' , ' h a b e n ' , ' g e h e n ' , ' t u n ' , ' s a g e n ' , ' w e n n ' , ' w a n n ' . A s s i m i l a t i o n an g, k zu neuem [ g ] i s t R e g e l , der Schwund des g, k aber noch v e r e i n z e l t . Aufgrund d i e s e r Lautveränderungen erscheinen i m l d i o l e k t folgende Konsonanten: mhd. mhd. mhd. mhd.
1 r m n
mhd. mhd. mhd. mhd. mhd.
w v, f b p ph
1 r — — m — m -
n
r]
m
ß ß
mhd. sch mhd. s
/ /tJ* — f
mhd. mhd. mhd. mhd.
— -
g d t z
d
demnach
$
/dg
"
p/b P
Ph
P
Ph
s/z s/z
O E
°
t/d t/cL ts/© d ze
mhd. j
j
mhd. ch
—
mhd. g mhd. k mhd. h
j -
r
r)
j
g/x §/x
g g/x
k/q k/g k "
kh h
Wir können a l s o Veränderungen der Artikulationsart, aber nicht der A r t i k u l a t i o n s s t e l l e f e s t s t e l l e n . Der wmd. L a u t v e r s c h i e b u n g s s t a n d i s t e i n s t w e i l e n erhalten. Die Fortisierung der od. Randmundarten i s t aber durch halbmundartliche Annäherungstendenzen an die Schriftsprache gefährdet. D i e s e Tendenzen zeigen s i c h in einer Halbstimmhaftwerdung, L e n i s i e r u n g des stimmlosen L a u t e s , d.h. einer A s s i m i l a tion besonders in n a s a l i s c h e r Umgebung, im Sandhi, aber auch interv o k a l i s c h . D i e s e stellungsbedingte Variante muß aber n i c h t eintreten,
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Emilija Grubacic
was die vielen Doubletten beweisen. Deshalb bezeichne ich die stimmlosen Konsonanten in der phonetischen Umschrift auch weiter mit dem Zeichen für den stimmlosen Laut und s e t z e bei evtl. Stimmhaftwerdung das Zeichen darunter.
Morphologie Substantive Die Mundart kennt keinen Genitiv. Durch die mundartliche Apokope von -e und -n vereinfacht s i c h die Formgebung sehr. Die Endung -en lautet a l s o [ — a ] , die Endung -er lautet [ - s r ] , die Endungen -e und - - sind beide -, der Plural von -el i s t [ — l a ] geworden. E s können a l s o folgende Endungen vorkommen: [ —, —a, a r ] , - Als Eindringung von ö s t e r r e i c h i s c h e n Formen sind zu verzeichnen: [ t o r t n ] , [ e n t n ] , [ n i i t a ] . Der rhfr. Formenstand i s t a l s o f a s t allgemein erhalten. Anm. Mhd. s c h ä f hat den Banater Plural [ J e : ? ] , [ e k a ] i s t wie mosfr. Maskulinum. [ m u L d a r ] z u mhd. multer, muolter stswf. und nicht zu mhd. mulde.
Adjektive Der
Idiolekt
zeigt
[ — i ] im 1. und 4. Plur. 1. und 4. Sg. 1. und 4. Sg. 1. Sg.
die
aus
mhd.-iu
entwickelte
Adjektivendung
st. sw. gem. st. sw. gem. fem. neben [ - a ] s w . gem.fem. sw. n. sw.m.
Weitere Endungen sind [ — a s , s ] in 1. und 4 . S g . s t . gem. n. [ - 9 r , a ] in 1. Sg. st. gem. m. — in 3. Sg. m. sw. und 4. Sg. m. Komparation Der Komparativ wird mit dem Suffix [ - a r ] gebildet, z . B . [pesar], [$ri:jar], [kre:zar], [hsrtar], [ m e : r ] « b e s s e r ' , 'früher' 'größer', 'härter', 'mehr'. Der Superlativ wird mit dem Suffix [ — f t j gebildet, z . B . [ k r e p / t i ] , [kresti], [neik/ti], [/nel/t], [ e r j t a ] , aber Ausnahme i s t [ m a i s t i ] ' g r ö b s t e ' , 'größte', ' n ä c h s t e ' , ' s c h n e l l s t e ' , ' e r s t e ' , ' m e i s t e ' . D i e s e Form dürfte neu s e i n . Die Banater Koine hat heute schon [ — s t ] verallgemeinert.
21
Knicanin Pronomen Pers. Pronomen 1. [ i g 3. = m i : r , mar
tu tx:r
8, s r , r s , e r am, i : m , n a ]
4. [ m i g , m i
tig
t e n , i:n, na]
1. [ m a r , m a , m ^ r 3. [ u n s 4. [ u n s enk ist eingedrungen,
i:r ciig, egk/egg] ciig, eqk/eqg] ös aber nicht.
S]
s i , s/ /o/; /iwe/ T^/üwe/ 4 /owe/ 'über', ' aber-oder', 'oben-ober' /?/ 4 /o/; / % r p / ^ /lcorp/ ' K ö r b e ' , ' K o r b ' / e : / 4 /u:/; /ke:t/ * / k u : t / ' g e h t ' , ' g u t ' / e : / * / u : / ; /kele:t/ ^ / k e l ü U / ' g e l e g t ' , ' g e l a d e n ' , /we:n/ 4= / w d : n / ' W ä g e n ' , ' W a g e n ' , / p e : m / ^ /pt):m/ ' B ä u m e ' , ' B a u m ' {e/ ^
/o/; / w ^ t / 9t / w u r t / 4
/wort/ 'wird', 'warte', 'Wort'
/ e / ^ / n / ; /weit/ 7 ^ / w ü l t / 'Welt', ' W a l d ' / e / ^ /t)/ ^ /o/; /lcep/ ^ / ¿ v p M /£op/ ' K ö p f e ' , ' K a p p e ' , ' K o p f ' / e / ^ / o / ; / c e p / ^ / c o p / 'Zöpfe', 'Zopf' / c : / 4 / o : / 4 /u:/; / k e : t / ^ / k o : t / ^ / k u : t / ' g e h t ' , ' G o t e ' , ' g u t ' /o/ t / o : / ; / r o s / ^ / r o : s / ' R o s s e ' / O s t e r - r o s e ' /x>/4 /u/\ /hvnt/4 /hunt/ ' H a n d ' , ' H u n d ' , / n m / ^ / u m / ' a m ' , ' u m ' / d / ^ /ai/; / f l v f / 4 / f l a i / / ' F l a s c h e ' , ' F l e i s c h ' / e / ^ / a i / ; / w e t e i / ^ / w a i t e r / 'Wetter', 'weiter' / i : / ^ / a i / ; / w i : s / # / w a i s / 'Wiese', 'weiß' /&\/4 /au/; / h a i s / ^ / h a u s / ' h e i ß ' , ' H a u s ' ; / / t r a i s / ^ / / t r a u s / ' S t r ä u s s e ' , 'Strauß' / i / 7^/au/; /triwe/ ^ /trauwe/ 'drüber', ' T r a u b e n ' Belege für den alten Stand der Mundart sind: die Dubletten / n o m i t a k s / n D m i t u k s / n o m i t D k s / 'nachmittags'; /tfop/pelctfap/ ' K a p p e ' , P e l z k a p p e ' /waser/wnser/ 'Wasser' /am/um/ 'am' /kemaht/kemnht/ 'gemacht', einige Wörter mit erhaltenem alten /a/: /kas/, /fas/ ' G a s s e ' , ' F a ß ' , einige Wörter mit erhaltenem alten /o:/: /kJlo:f/, /ho:r/, /Jtrois/, /o:wet/, / / l o : / ' g e s c h l a f e n ' , ' H a a r ' , 'Straße', ' A b e n d ' , 'schlage'
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Emilija Grubacic
und die Dubletten / k f o : r / k f n ' . r / , / w o : r / w t ) : r / , / j o : / j t ) : / , / a : n k a q e / t ) : n karje/ 'gefahren', 'war', ' j a ' , 'angegangen'. Die Vokalkombinationen / a i / und / a u / sind biphonematisch zu werten. Belegt sind Konsonifizierung des / i / in / a i / : [ l a j 9 = l a i t ] , [ J r a j s = J r a i t ] sowie Übergang zur nächsten Silbe'liegen*, ' l i e g t ' , 'schreien', 'schreit'. Diese Erscheinung ist aber nicht zu verwechseln mit der j-Variante des Nebentonvokals nach auslautendem langen Stammvokal. Die genannten Phoneme stammen aus: / i / und / i : / aus mhd. i, ie, ü, üe, und Fälle von mhd. i , e, e, / e / und / e : / aus mhd. e,e (+ä), e, ö, oe, ae und Fälle von mhd. i, ü, öu, ei, /a/(alt) aus mhd. a, ei, ou, ä , / ü / und / n : / a u s mhd. a, ä, ei, ou, o, /o:/und / o / (alt und neu) aus mhd. a, a, ou, o, ö, uo, u, / u / und / u : / aus mhd. ä, o, o, uo, u, u, /ai/ aus mhd. 1, iu, öu, ei, /au/ aus mhd. u, ou. Paradigmatisch bedingte Veränderungen des vokalischen Phonems im Stammorphem: a) der Umlaut / ü / a / - / e / (bzw. § vor r): / m ü n / m a n / - /mener/; - / k e n s / ; - / p l e t e r / /pant/ - /penter/; / h n r t / - /herter/; /ht>n/ - /heter/ - / h e / t / ; /lcan/ - / k W / 'Mann Männer', 'Gänse', 'Blätter', 'Band-Bänder', 'hart-härter', 'haben-habt ihr', 'hättest', 'kann-können'. / v : / - /e:/:
/wn:n/ - /we:n/; / t o : h / - /te:h/; /Je:f/; /pt>:m/ - /peim/ 'Wagen-Wägen', 'Tag-Tage', 'Schafe', 'Baum-Bäume'.
/ o / - / e / (bzw. ^ vor r):
/{top/ - / £ e p / ; / c e p / ; /Icorp/ - /tferp/; / k r o p / - / k r e p / t i / 'Kopf-Köpfe', 'Zöpfe', 'Korb-Körbe'.
/o:/ - /e:/:
/ k r o : s / - k r e ^ t i / , /kre:ser/ 'größer'.
/u/ - /x/:
/mus/ - / m i s t / , / m i s e / 'muß-müßt', 'müssen'.
/u:/ - /i:/:
/ h u : t / - / h i : t / ; - / f i : s / ; - /£i:/ 'Hut-Hüte', 'Füße', 'Kühe'.
/au/ - /ai/:
//traus/ - / / t r a i s / ; /praut/-/prait(iküm)/; /haus/ - /haiser/ 'Strauß-Sträuße', 'BrautBräutigam', 'Haus-Häuser'.
'groß - größte',
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Knicanin b) der Ablaut I. A b l a u t k l a s s e
der starken Verben: / p l a i p / - / k e p l i : p / ; / / n a i t e / / k J * n i ( : ) t / ; a l s o / a i / - / i ( : ) / 'bleib-geblieben', ' s c h n e i den-geschnitten'.
II. A b l a u t k l a s s e : / f l i : e / - / k e c o : / ; a l s o / i : / - / o : / ' f l i e g e n - g e z o g e n ' . III. A b l a u t k l a s s e : / r u n e h e n k e / - / r u n e r k h o q / ,
aber: / k / p u n / ,
/kfun/,
/keprur)/, / k j t o r p / , also / e / i / - / o / u / . IV. Ablautklasse: /prehe/ - /keproh/inkeproh/, Anm. / l a i m e / - /lcum/'. durch Ablaut s i c h t b a r .
also / e / - /o/; Präteritwegfall kein
V. A b l a u t k l a s s e : - / k s i : n / ; - / k e s / ; nicht b e l e g t , aber l a u t g e s e t z l i c h zu erwarten sind die gleichen Vokale im Infinitiv; demnach i s t auch hier kein Ablaut sichtbar. VI. A b l a u t k l a s s e : - / k f o : r / k f t > : r / ; - / k e l u u / ; / / l o : / , / / l o : J V , / f e r J l D : n / . Durch den Wegfall des P r ä t e r i t s e r s c h e i n e n auch hier in Infinitiv und P a r t i z i p Perfekt die gleichen V o k a l e : a l t e s / o : / bzw. n e u e s /v:/. VII. A b l a u t k l a s s e : / f n l e / - / k f ü l / ; / l u f e / - ; / c o m h n l e / - / c n r n k h ü l / ; - / k e r u : f / ; - / k / l o : f / i n k / l o : f / ; - / n i n k e p l o : s / . Auch hier e r s c h e i n t der g l e i c h e Vokal in Infinitiv und Part. Perfekt. Der Wegfall des P r ä t e r i t s hat bei den starken Verben eine R e d u z i e rung der Ablautmöglichkeiten auf / a i / - / i : / , / i : / - / o : / u n d / e / i / - / o / u / hervorgerufen. E i n e weitere Vereinfachung i s t durch den Ubergang e i n i g e r starken Verben in die s c h w a c h e Konjugation eingetreten: / u n k f ü n k t / , / k s i c t / , / k e p l o : s t / , / k e t r e J V , / k e l o s t / 'angefangen', ' g e s e s s e n ' , 'geblasen', 'gedrescht', 'gelassen'. D a s Verb tun / t u : t / t u m e r / hat das Partizip P e r f e k t / k e t u : n / . Unregelmäßig geblieben sind gehn und s t e h n : / k e : / k e : m e r / - / k ü r / ; //te:n/ - /k/tun/. P r o s o d i s c h bedingte Veränderungen des v o k a l i s c h e n Phonems im Stammorphem: a) In Nebentonsilben zeigt die Quantität Tendenz zur Reduzierung: / e : / wird zu / e / ; / c e : n / a b e r / f u f c e n / , / f i r c e n / , / t r a i c e n / ' 1 0 , 1 5 , 1 4 , 1 3 ' , / i : / wird zu / i / ; / f i : l / aber / w i f i l / , / n : / wird zu / D / ; / t t > : h / a b e r / n a m i t t i k s / . Die L ä n g e i s t erhalten in / i n k j l o i f / , / u f k e r i : p / , / t n : f k o : t / , / o i f t e r o : s / , / i n k s t ; : t / ' e i n g e s c h l a f e n ' , 'aufgerieben', 'Taufgote', 'Osterrose', 'eingesagt'. b) Im Sandhi verlieren besonders Pronomina und Partikeln ihre B e tonung, s i e werden e n k l i t i s c h , und dann können s i c h die Vokale auch
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E m i l i j a Grubacic
qualitativ verändern. Die Reduzierung geht b i s zum [ a ] . B e s o n d e r s die Pronomina werden in Anlehnung an Verb oder Adverb reduziert: ' w i r ' wird zu [ m a , m a r , m ? r ] i n : " w a n n w i r " , " s a g e n w i r " , " t u n w i r " , 'mir' wird zu [ m a r ] in " t u n m i r " , 'ihr* wird zu [ a r ] in: " h a b t i h r " , " w e r d e t i h r " , " w o l l t i h r " , 'dir' wird zu [ t i r , t a r ] in " t u t d i r " , 'es' wird zu [ s , B S , s s ] in " w ä r e e s " , " e s i s t " , " e s wird/gibt", " e s hört a u f " , " e s d o n n e r t " , 'er' wird zu [ a r ] in: " v e r s t e h t e r " , " h a t er d e n n " . E s e r s c h e i n e n auch neue Formen wie [ e r ] und die Variante [ r a ] , 'man' wird zu [ m a , m v , m a r , m i r ] (im Wenkersatz a l s Neulänge), 'dem' wird zu [ m , a m , n ] in " m i t d e m " , " h i n t e r d e m " , " a u f d e m " , " a n dem", ' d e r ' wird zu [ a , a r , t r , t a , t a r , t s r ] (im Wenkersatz) in " m i t d e r " , " i n der M i t t e " usw. ' d a s ' e r s c h e i n t als [ a s , s , t e s , t r i s ] (aus der Schriftsprache), ' s i e ' erscheint als [ s i , s a , s « , s ] , ' d i e ' e r s c h e i n t als [ t i , t a ] in " d i e T o r e " , ' e i n ' a l s Artikel e r s c h e i n t als [ d , a , « ] , dagegen als Numerale und Pronomen: [ e n s , e : n a r , e : m / e n a m , e : n i ] . J e nach Betonung e r s c h e i n e n [ t s u s r f t / t s - e r f t ] j j i o : / n o / n t > / n a ] ' d a n n ' , [ j o : / j o : / j e ] ; [ t o - . / t o / t n / t - e ] ; [mt>:l/mt)l]; [ ß i r t a r / ßitar]; [so:/so]; [sofi:I/so§xl]. Da s i c h [ i g ] n i c h t a l s besonderes Phonem erweist, sondern nur a l s Dublette von [ a ] , so wähle ich a l s Phonemzeichen für die beiden reduzierten Vokale das /e/. Wir transkribieren a l s o 'wir* a l s /mer/; 'mir' als /mir/; ' i h r ' a l s /i:r/; ' d i r ' als /tir/; ' e s ' als /es/; ' e r ' a l s /er/; 'man' a l s /mer/; 'dem' a l s /m/; ' d e r ' a l s /ter/; ' d a s ' a l s /tes/, um e s von ' d a ß ' = /tas/ zu unt e r s c h e i d e n , ' s i e * a l s /se/, ' d i e ' a l s / t i / , ' e i n ' a l s /a/, wenn e s Artikel i s t , 'den' a l s /n/, ' i h n ' a l s /ne/. V o k a l i s c h e Phoneme in Präfix-, Suffix- und Endungsmorphemen: e r s c h e i n t a l s [ a , v , a r ] . Ich transkribiere /er/, e r s c h e i n t a l s [ } . ] , Z e i c h e n /l/, e r s c h e i n t a l s [ e ] (Substantiv, Adjektiv und Infinitiv des V e r b s ) und [ — 3 (im Partizip Perf. der s t . Verben). Ich transkribiere a l s /e/ bzw. a l s / - / , wenn es s i c h nicht um das Wortbildungssuffix -en handelt, das a l s /en/ transkribiert wird, -e e r s c h e i n t a l s [ — ] , a l s o / - / . F a l l s aber dennoch ein -e aus peripheren L a u t s y s t e m e n (Schriftsprache, Koiné) vorkommt, wird e s a u s g e s c h r i e b e n , -i (neben - e bei Adjektiven) = /i/, - e r n = /re/, - s = /s/, - ig = /ih/, -ein =/le/, - ( e ) s t = / s t / bzw. //t/, - l i e h = /lih/, -er -el -en
Knicanin
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-ert = / e r t / , -t = /t/, -em = / m / , -ing, -ung = / i n / , / u n / , ge- erscheint als [ k a ] und [ k ] , ich transkribiere / k e / , be-erscheint als [ p a ] u n d [ p ] , also / p e / , er- erscheint als / e r / im Text, analog zum Pronomen und zur Endung bzw. zum Suffix. Als Variante des / e / ist das [ j a ] anzusehen, das nach vollvokalischem Stammorphemauslaut vor dieser Endung e r s c h e i n t : / f r i e r / für 'früher' [ § r i : j a r ] . Anm. Die Sproßvokale [ a ] u n d [ i ] in [ h a n s $ ] u n d [ t o r i g ] werden als / e / bzw. / i / transkribiert. Konsonantische
Phoneme
Der vorliegende Idiolekt unterscheidet folgende konsonantische Phoneme: die unbehauchten Verschlußlaute, Fortes /p/, /t/, /k/ die behauchten Verschlußlaute, Fortes /p/ /k/ die Affrikate, Fortis /c/ die stimmlosen Spiranten /f/, /s/, /J7, /h/ die stimmhaften Spiranten /w/ /j/ die Nasale /m/,/n/, / q / die Liquide /r/ /l/ Belege für das Inventar an konsonantischen Phonemen: /p/ / s / , /pauer/ / s a u e r / 'Bauer', 'sauer', / t / ^ /w/, /tor/t/ f /wor/t/'Durst','Wurst', / k / ^ / £ / , / k a r t e / ± /icarte/ 'Garten', 'Karten', / k / ± / l / , / k e : / ^ / l e : / 'geh', 'Lege', / k / ^ / h / , / k u : t / ^ / h u : t / 'gut', 'Hut', /k/ / /w/ / f / , / k i : s / ^ / w i : s / ^ / f i : s / 'Gießkanne', 'Wiese', 'Füße', /¡t/ / c / , /itep/ =A / c e p / «Köpfe', 'Zöpfe', / £ / ^ / h / , /icült/ £ / h n l t / ' k a l t ' , 'halt', /lc7 56 / c / ^ / / / , /itop/ ^ / c o p / ^ / f o p / 'Kopf', 'Zopf','Schuppen', / t / ^ / w / , / k i : / ^ / w i : / 'Kühe', 'Wiege', / f / ^ / w / , / f o r t / ^ /wort/ 'fort', 'Wort', / f / ^ / m / , / t r u f / ^ /trum/ 'druf', 'drum', /£/ / w / , / p t ) : r / ^ /wt>:r/'Paar', 'war', /s/ / / / , /se:f/ / / e : f / ' S e i f e ' , 'Schafe', /h/ ^ /1/ ^ /w/, /hait/ ^ /lait/ /wait/'heute','Leute', 'weit', /h/ ^ /w/ / r / , / h a i s / ^ /wais/ ^ rais/'heiß','weiß','Reisbrei',
34 /h/ /h/ /m/ /n/ /n/ /k/
E m i l i j a Grubacic t ^ # ^ # *
/[/, /n/, /n/, /p/, /n/, /(/,
/ k e p i h t / i=- / i n k e p i l t / ' g e p i c h t ' , ' e i n g e b i l d e t ' , / e : h e r / ¥= / e i n e r / ' Ä h r e ' , ' e i n e r ' , /me:je/ / n e : j e / 'mähen', 'nähen', /lcorn/ ^ /icorp/ ' K o r n ' , ' K o r b ' , /sin/ / s i g / 'sind', 'singe', /kas/ # /fas/ 'Gasse', 'Faß'.
Mit einer Anzahl von Phonemen ergeben s i c h S c h w i e r i g k e i t e n . Die behauchte F o r t i s / $ / klingt n i c h t so sehr anders a l s die F o r t i s / p / . Wortpaare bot der Idiolekt nicht, aber ähnliche Stellung. Die behauchte F o r t i s e r s c h e i n t nur im Anlaut in drei Wörtern. Sind nun / p / und / p / ein und d a s s e l b e Phonem, oder sind e s zwei Phoneme, bei denen die Opposition in a l l e n Stellungen außer im Anlaut aufgehoben i s t ? Wenn wir die beiden L a u t e im Anlaut v e r t a u s c h t e n , würde der Mundartsprecher irre werden. D e s h a l b s e h e ich / p / a l s besonderes Phonem an. Für d i e s e A n s i c h t spricht auch die T a t s a c h e , daß / £ / und / k / zwei v e r s c h i e d e n e Phoneme sind, wie oben b e w i e s e n werden konnte, und daß die Opposition zwischen / ¿ 7 und / k / e b e n f a l l s in allen F ä l l e n außer im Anlaut vor Vokal aufgehoben i s t , z . B . / k r o p / ' g r o b ' , 'Kropf', / w e k / - / J t e k e / ' w e g ' , ' s t e c k e n ' . Außerdem rekrutieren s i c h j a f a s t a l l e / p / im Anlaut aus mhd. b. Die Opposition / s / / J 7 i s t im Anlaut vor Konsonant und nach r aufgehoben; erhalten bleibt / J 7 , z . B . / w o r J V , / / n a i t e / . Die Lautgruppe /tf/ i s t e i n e s t e i l s Variante des / / / nach n - in [ ß i n t j s j , [ i m e n t j ' s ] . Sonst kommt s i e noch in den onomatopoetischen [ h a i t j * i p u m p a i t / i ] , [ p l e t f o r n a s ] vor. Das einzige in B e t r a c h t zu ziehende Wort mit / t f / i s t [ k ß e t j a ] . Wir dürfen hier d i e s e L a u t gruppe als biphonematisch a n s e h e n . Die Laute [ h ] , [ x ] und können wir a l s ein und d a s s e l b e Phonem betrachten, d e s s e n R e a l i s a t i o n im Anlaut vor Vokal [ h ] i s t , nach a, o, u [ x ] und s o n s t [ 5 ] . Sein Phonemzeichen i s t hier / h / . I s t nun [ j ] ein Phonem? Die zweite stimmhafte Spirans / w / i s t e s unzweifelhaft, denn wir haben z . B . / t a i f e l / gegenüber / l a i w l / ' T e u f e l ' , ' L e i b e l ' , / s a u e r / gegenüber / s a u w e r / . Im Anlaut i s t es oben belegt. E s wäre unwahrscheinlich,daß sich / w / allein in der R e i h e befände. /jo:r/ / h o : r / , aber auch ^ / o : r / ' J a h r ' , ' H a a r ' , ' O h r ' . L o g i s c h e r w e i s e i s t / j / hier ein Phonem. B e i den V o k a l e n haben wir ein [ j ] a l s Variante des [ 1 ] in [ a i ] ermittelt. Wie steht e s nun mit dem Morphem / m e : j / bzw. / n e : j / i n [ m e : j a ] [ n e : j s ] , das das / j / vor Konsonant v e r l i e r t : / n e : t / , / m e : t / ! Aber ähnlich i s t e s j a mit [ p u : ] gegenüber [ p u t ß s ] im Plural ' B u b e ' , ' B u b e n ' , wo wir die Nullvariante des auf / - w / auslautenden Stammmorphems f e s t s t e l l e n m ü s s e n . Hätten wir e s hier mit einem E n d u n g s - / t / zu tun, müßte das / - w / e b e n f a l l s weichen. E s i s t zwar üblich, ein s o l c h e s [ j ] wie in [ m e : j a ] a l s Variante des folgenden V o k a l s zu erklären. Wir hätten dann a l s o einmal ein [ j ] a l s Variante des im
Knicanin
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Diphthong vor Vokal, dann als Variante des folgenden Vokals und dann wieder (im Anlaut des Stammorphems) als Variante des [ i ] (nach Trubetzkoy). Eine Variante des [ x ] im Diphthong wäre die Erklärung für [laja-lait], [/rajs - Jrait], [ § a j a r ] ; als Variante des folgenden Vokals könnten wir [ m e : j s ] , [ n e : j a ] , [ J n e : j a ] ansehen; als Variante des i im Anlaut könnte [ j o : r ] angesehen werden. Aber was tun mit [ n a j i ] ? ! Daß eine Variante des [ i ] aus dem Diphthong zur nächsten Silbe dicht neben ein [ i ] gezogen wird, welches ein Adjektivendungsmorphem darstellt, also phonologisch / n a i i / transkribiert werden müßte, dürfte doch nicht stimmen. Einleuchtender ist es, ein P h o n e m / j / a n z u n e h m e n , das morpheman- und auslautend vorkommt. Ein [ r | ] kommt als Variante des / n / vor / k / vor. Im oben angeführten Beispiel aber handelt es sich um ein neues Phonem /r) / , das aus der Schriftsprache eingedrungen ist. Eine besonders für die umgangssprachliche Koine des Banats charakteristische Variantenreihe stellen die lenisierten Konsonanten dar, die im Sandhi besonders nach Nasal, aber auch im Inlaut, intervokalisch vorkommen können, aber nicht müssen. Sie sind halbstimmhaft. So erscheinen [ p ] und [ ß ] , [ t ] und [ t ] , [ s ] und [ | ] , [ k ] und [ k ] , auch leicht stimmhaft erscheinen [ m e i Ä j b ] , [ ß x n t j b j . Die stellungsbedingten Lenis-Varianten sind abfcr nicht obligatorisch. Die konsonantischen Morpheme kommen vor: im An-, In- und Auslaut des Stammorphems, im An-, In- und Auslaut des Stammorphems, im An-, In- und Auslaut des Stammorphems, im Anlaut des Stammorphems nur vor Vokal, im Anlaut des Stammorphems nur vor Vokal, / c / im An-, In- und Auslaut des Stammorphems, /f/ im An-, In- und Auslaut des Stammorphems, / s / im An-, In- und Auslaut des Stammorphems, außer im Anlaut vor Konsonant,
/p/ /1/ /k/ /p/
/// /h/ /w/ /}/ /m/ /n/ /r|/ /r/ 71/
im im im im im im im im im
An-, In- und Auslaut des Stammorphems, An-, In- und Auslaut des Stammorphems, An-, In- und Auslaut des Stammorphems, An-, In- und Auslaut des Stammorphems, An-, In- und Auslaut des Stammorphems, An-, In- und Auslaut des Stammorphems, In- und Auslaut des Stammorphems, An-, In- und Auslaut des Stammorphems, An-, In- und Auslaut des Stammorphems.
36
Emilija Grubacic Im Anlaut des Stammorphems stellen wir also folgendes T e i l s y s t e m
fest: p 5 f w m
t
s
k
t
/
h j
n r
1
Im In- und Auslaut kommen folgende konsonantischen Phoneme vor: p f w m
t s
t
k /
n
h j I q
Folgende Konsonantenverbindungen
sind in unserem Idiolekt be-
legt: Im Anlaut des Stammorphems: /fl/ /fr/ /pl/ /pr/ /tr/ /cw/ /kl/ /kr/ /kw/ /ZI/
//r/
//w/
/JV
//t/ //tr/ Eine Gruppe / / p r / i s t nicht belegt, darf aber vorausgesetzt werden. Im Inlaut des Stammorphems belegt: /rp/ /rw/ /rt/
/lw/ /lt/
/rj/ /rh/
/lh/
//p/
sind folgende
Konsonantengruppen
/Jp/ /nt/ /nc/ /nt// /nh/ /nk/
/ht/
/ks/
//t/
/st/
/tj*/
37
Knicanin
Im A u s l a u t des Stammorphems erscheinen folgende Konsonantengruppen: /rm/ /rn/ /rf/ /rp/ /rt/
/lf/ /lp/ /lt/ /ls/ /lc/ /lk/
/rc/ /rk/ /r/t/
/mf/ /nt/ /ns/ /nc/ /nk/ /n/t/ /nk/t/
/mt/
/ft/
/pt/
//t/ /et/ /kt/ /ht/ /ks/
/rp/t/ Die konsonantischen Phoneme stammen: /p/ /j$/ /1/ /k/ /lc"/ /c/ /{/ /s/
aus aus aus aus aus aus aus aus
mhd. mhd. mhd. mhd. mhd. mhd. mhd. mhd.
b, p, ph, p, ph, d, t, g, k, h, k, z, v, f, s, 3,
/J"/ /h/ /w/ /j/ /m/ /n/ /r| /
aus aus aus aus aus aus aus
mhd. sch, s, mhd. h, ch, g, k, mhd. w, b, mhd. j , g , mhd. m, n, w, mhd. n, mhd. n , n g .
Unbetonte Morpheme w e i s e n außer der erwähnten Lenisierung auch Assimilationserscheinungen mit Wechsel der A r t i k u l a t i o n s s t e l l e auf. Es erscheinen: /wamer/ statt /wan mer/, /simer/ statt /sin mer/, /kemer/ statt /ken mer/. In Suffixmorphemen erscheinen auch /l/ und /r/ als Silbenträger, z . B . /fer/teklt/,/fer/tairt/. Diese Rolle bleibt unbezeichnet. L a u t v e r l u s t im Sandhi zeigen noch folgende unbetonte Wörter: /is/, /un/ ' i s t ' , 'und*. Anm. Aus der Koine als peripherem System sind folgende Formen eingedrungen und werden voll ausgeschrieben: /entn/, /lipn/, /tortn/, /familje/, /kmainde/, //terne/.
38
Emilija Grubacic Literatur
B e r t h o l d , L . : H e s s e n - N a s s a u i s c h e s Wörterbuch (Marburg 1939 ff.). C h r i s t m a n n , E.: Der Lautbestand des Rheinfränkischen und sein Wandel in der Mundart von Kaulbach (Pfalz) (Speyer 1927). E c k e r t , A.: Die Mundarten der deutschen Mutterkolonien B e s s a r a biens und ihre Stammheimat, DDG (Marburg 1941). E r d m a n n , J . : Beiträge zur Kenntnis der Mundart von Bingen-Stadt und Bingen-Land, ZfdM. 7 (Berlin 1905). F r e u d e n b e r g , R.: Das Phonem und seine Struktur, ZfMaf. 1 (Wiesbaden 1966). G r u b a c i c , E.: Kriva B a r a / B a n a t , PHONAI, Lautbibliothek der europäischen Sprachen und Mundarten, Bd. 6 (Tübingen 1970). G r u b a c i c , E . : Primjer paralelne metafore u banatskim jezicima, Radovi Filozofskog fakulteta u Sarajevu (Sarajevo 1966). H a n i k a , J . : Siedlungsgeschichte und Lautgeographie des deutschen Haulandes in der Mittelslowakei (München 1952). H a n d b u c h d e s G r e n z - u n d A u s l a n d s d e u t s c h t u m s I, Hirt, b e s . H. Hagel: Volkskunde (Breslau 1933). H e i l i g , 0 . : Grammatik der ostfränkischen Mundart des Taubergrundes und der Nachbarmundarten (Leipzig 1898). H o f m a n n , F . : N i e d e r h e s s i s c h e s Wörterbuch, DDG (Marburg 1926). H u t t e r e r , C . J . : Das ungarische Mittelgebirge als Sprachraum (Halle/ Saale 1963). J a k o b , K.R.: Die Bildung des Eigenschaftswortes in der rheinfränkischen Mundart von Verbaß, Teuth. Jg. 3, S. 172-181 (Bonn 1927). J a k o b , K.R.: Die Bildung des Hauptwortes in der rheinfränkischen Mundart von Verbaß, Teuth. Jg. 3, S. 11-32 (Bonn 1927). K a r a s e k - L a n g e r , A.: Donauschwäbische Volkskunde, Schriftenreihe des Göttinger Arbeitskreises, Heft 44 (Kitzingen/M. 1954). K l e i n , K.K.: Hochsprache und Mundart in den deutschen Sprachinseln, ZfMaf. 24 (Wiesbaden 1956/57). K l u g e , F . - G ö t z e , A.: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache (19. Aufl.) (Berlin 1963). K o e k k oe k,B. J . : Zur Phonologie der Wiener Mundart, Beiträge zur deutschen Philologie 6 (Gießen 1955). K r ä m e r , J . : Dornfeld (Galizien), Lautbibliothek der deutschen Mundarten 21 (Göttingen 1961). K r a n z m a y e r , E . : Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes (Wien 1956). K r a n z m a y e r , E.: Lautwandlungen und Lautverschiebungen im gegenwärtigen Wienerisch, ZfMaf. 21 (Wiesbaden 1952/53). K r e l l e r , A.: Wortgeographie des Schönhengster Landes (Brünn 1939). K u n t z e , E.: Studien zur Mundart der Stadt Saarbrücken (Lautlehre) (Marburg 1938).
Knicanin
39
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40
Emilija Grubacic
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Abkürzungen Im T e x t wurden folgende Abkürzungen verwendet: bair. germ. got. hd. hess. ma. md. mhd. mosfr. nordthür. obfr. od. obersächs. ostfr. österr. Part.Perf. Pers.
bairisch, germanisch, gotisch, hochdeutsch, hessisch, mundartlich, mitteldeutsch, mittelhochdeutsch, moselfränkisch, nordthüringisch, oberfränkisch, oberdeutsch, obersächsisch, ostfränkisch, österreichisch, Partizip Perfekt, Person,
Präs. Prät. PI. rhfr. rip. Saarbr. schles. serb. Sg. siebenb. st. Subst. südd. sw. swmd. ung. Wb. wmd.
Präsens, Präterit, Plural, rheinfränkisch, ripuarisch, Saarbrücken, schlesisch, serbisch, Singular, siebenbürgisch, stark, Substantiv, süddeutsch, schwach, südwestmitteldeutsch, ungarisch, Wörterbuch, westmitteldeutsch.
TEXTE
42
E m i l i j a Grubacic
Sp. . . . un nü h ü m a r l ßDma niks m s : r khat V
HDMAI
tonv
I
iu §o:r khsrßai DIS kjlüxt I tas
m s r tsur khsrßai (3as khüt ht>n I ßt>n - ta phara kalost ht>t I ßün a kutas jo:r ßD:r 1 ota t s r ^ r i g t a I no hon sä tsr$a 'tsüm^hola I un ßrins jo:r ile^t ßD:r I no hün sa nst kalost I no ßD:r niks mitar khsrßai
un m i n
' T S D M t h D l a II tü i s ÜISB
k j l o x t kin I kelts I unülahont f a r ^ i
ißain
khu;Xa
kpükt
kin I un musig ßü:r o:ni ent II s tox so j e : n kaq A.
Hat's Kerweihbarsch geb', un Kerweihmäd 1 , oder so?
Sp. ja 'tsüm t khDl I §railig I tes ig jü tes I ßen jlegtas jo:r ßü:r II no v hün SB nst tsr$a 'tsam t hal a I nt> hüt ta phara un ta rigta nst kalost A.
Und was, was war das zammehalle? Das
verstehn
die do net. Sp. to: hDt s me:tl a pu: khüt I kelts I tsr is khum un hDt s «farloqkt I op s t s r § n hu:t putsa I na un no: I ßDna am kapast hDt I un ßpma hüt ßlla I hüts
Sp. . . . und dann haben wir, wenn wir nichts mehr gehabt haben, haben w i r schon v o r Kirchweih gewöhnlich geschlachtet,
daß
w i r zur Kirchweih [et] was gehabt haben. Wenn - der P f a r r e r gelassen hat, wenn ein gutes Jahr war, oder der Richter, dann haben sie dürfen zusammenhalten. Und wenn das Jahr schlecht war,
dann haben sie nicht gelassen. Dann war nichts mit der
Kirchweih und mit dem Zusammenhalten. Da ist also Schwein geschlachtet worden, gelt, und allerhand für Kuchen gebacken worden und Musik war ohne Ende. Es ist doch so schön gegangen.
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Kni6anin Sp. un no hümer - wamer niks m e r kehat hr>n hümer jun f o : r iserwai d I s kejlüht - tas m e r cur
icerwai was kehüt hün - wen ter pharer
kelost hr>t - wDn a kutes j o : r w d : t - oter ter rihter - no hDn se t e r f e cümhüle - un WDn es j o : r Jleht wo:r - no hon se net kelost - no wD:r niks mit ter Icerwai
un mit m comhDle - tD is Diso |wain
kejlDht kin - kelts - un ülerhDnt ferhi
icu:he kepDkt
kin - un musih w d : t o:ni ent - is toh so Je:n A.
kaq -
Hat es Kirchweihburschen gegeben und Kirchweihmädchen, oder so?
Sp. ja cDmkehül - frailih - tes is jd tes - wen Jlehtes
j o : r wü:r - no hün se net t e r f e cümhn-
l e - no hDt ter pharer un ter rihter net kelost A.
Und was, was war das "zusammenhalten"? Das - - verstehen die da nicht.
Sp. to: hot tes me:tl a pu: kehDt - kelts - ter is + kum un hDt es ferlDnkt - op es terf n hurt puce - na un no - wDn e r e:nem kepast hot - un wün m e r hDt wile - hDt es
A.
Hat es Kirchweihburschen gegeben und Kirchweihmädchen,
oder
so? Sp. Ja zusammengehalten?
F r e i l i c h , das ist ja das.
Wenn
[ein]
schlechtes Jahr war, dann haben sie nicht dürfen zusammenhalten. Dann hat der P f a r r e r und der Richter nicht gelassen. A.
Und was, was war das "zusammenhalten"?
Das - - verstehen
die da nicht. Sp. Da hat das Mädchen einen Burschen gehabt, gelt. Der ist gekommen und hat es verlangt, ob es darf den Hut putzen. Na und dann, wenn er einem gepaßt hat und wenn man hat wollen, hat
44
E m i l i j a Grubaci& tsr$a putsa ! un ßim nst I no I - ßanta 'pasantl ' c krut nst khuma is I no hüts dIs pal m u r i niks kin -
Sp^ham a traisig ^irtsig phü:r tsDmkhül Sp. no hDn a tsDmkhül II no s ßü:ra
dIs m e : r I
kelt I ßu mitkhDl hün I ts^is trau§ D:nkhum I ßis jo:r ßü:r - ( D i e Anwesenden reden durcheinander) A . Ja, un was Sp. un no I Dm SDmitD I hün sa ta
. . mD:ja I ta f o : r -
jtraus kholt I ta khsrßaipD:m kho:l I - hsrjüSt - I un no sin sa kt>q I tl me:tla un ti pu:ßa I hün sa V
V
V
na npkhol I ßo er karigt is kin I paim t i i t l a r l kelts I no is tar
I $or ti kmainte kjtelt v
kin I no sin vs am o:ßat I is katantst kin I 1
ßD:r tes Jon ta 'krents},o:ß at I nst I un ta anra namita I Dm 'suntarK^mlta I no sin sa kür] I no hün sa ta 'khsrßai,itraus kholt I tsr Is paim^B me:tl ' C kaputst kin I tsr ßüs holt I ßl ßl sol I
jetsat SD:n I
(Eingesprochen) - ßDS 'regnurjks^itr a ßü:r I kelt I tsr hüt sal es dürfen putzen. Und wenn nicht, dann - wenn der Passende gerade nicht gekommen ist, dann hat es meist bei manchen nichts gegeben. Sp. g Haben auch dreißig, v i e r z i g P a a r e zusammengehalten. Sp. Dannhabenauchzusammengehalten.Na.es waren - meist mehr, gelt, wo mitgehalten haben. Das ist darauf angekommen, wie das Jahr war. (Die Anwesenden reden durcheinander). A.
Ja, und was
Sp. Und dann, am Samstag, haben sie den V . . . Meien, den V o r strauß geholt, den Kirchweihbaum geholt - H e r r s c h a f t ! - und
45
Knifcanin terfe puce - un wDn net - no - wan ter pasenti krot net icume is - no hot es Dls pai manhi niks kin Sp.ghüm a traisih - fircih pD:r Sp.
cDmkhDl
-
n o hDn a c D m k e h D l - n o e s W D : r e - - d I s m e : r
-
kelt - wu mitkehül hün - tes is trauf D:nltum - wi tes jo:r wd:t (Die Anwesenden reden durcheinander) A.
Ja, und was
Sp. un no - Dm sümjtah - hün se ter f . . . mctje - ter f o : r itraus keholt - ter kerwaipürm keho:lt - heriüft - un no sin se kür] - ti me:tle un ti pu:we - h m se ne Dpkeholt - wu er keriht is kin - paim tijtler - kelts no is ter - - for ti kemainte kejtelt kin - no sin se am o:wet - is ketanct kin w d t tes Jun ter krenclo:wet - net - un ter anre namitah - am suntanamitah-no sin se kor]- no hDn se ter kerwaijtraus keholt - ter is paim - e - a me:tl kepuct kin - ter wds hDlt - wi wi sol ih jecet SD:n (Eingesprochen) - w d s rehnunksfi:rer w d : t - kelt - ter hDt sai dann sind sie gegangen, die Mädel und die Burschen. Haben sie ihn abgeholt, wo er gerichtet ist worden, beim Tischler, gelt. Dann ist der - - vor die Gemeinde [das Gemeindehaus] gestellt worden. Dann sind sie am Abend- [da] ist getanzt worden. [ D a ] war das schon der Kränzelabend, nicht. Und den anderen Nachmittag, am Sonntagnachmittag, dann sind sie gegangen,
dann
haben sie den Kirchweihstrauß geholt. Der ist bei einem Mädel geputzt worden. Der was halt, wie, wie soll ich jetzt sagen, (Eingesprochen) - was Rechnungsführer war, gelt, der hat sein
46
E m i l i j a Grubacic me:tl khat 1 tort is TS no kaputst kin I no is tes juqkä>olk tsüm I m e : t j un pu:ßa I ti m e i t j hDn Jlep
ti khep ktot I un ti pu:ßa ton ti hi:t
kaputst ktot I Dias §ol Jtrais un so lüql pen£ar Ino sin sa kDq I ton sa ten khol I ti musicj Je:n k j p l l t 1 mita musig sin sa in tor$ no kpq pis Dn ti kmainte I tort is ar no na'mitax $ a r j t a i ^ t kin I tsr
!...
' k h s r ß a l j t r a u s I nst I un no I ßsr b . . . sai me:tj.
ßl
sol lg jets Sü:n I jturk k s : r a khat hat I tsr hat na k j a l f t I tes ßü:r na ti kre:Jti «Sralt I un ßan tes rum ßü:r I no tom sa na khol I ts:r mltem m e : t j I ßu: ten - ßu: r a na k j a i p t tot 1 to sin §a tsu $ar'ßünti kür) I tsu ti ne:kjtl I kelt I tsu ti eltar un no tsu ti k j ß i s t a r I so sin sa no kDq I pis k e r . . . o : ß t I no ton sa
halt torta
kes I na un no sin sa I am o:ßat is as küntsi jurjkiolk mit l : r a pu:ßa I pto:rßais 1 so sin s a t o l t no: i : r a m e : t j 'üphola küi] I no sin sa in ti - s ßsrtshaus küi] I no ton sa katontst I na sin sa khum I no ton sa kes I paim me:tl saini eltar I no
tomar
kakhoxt I torti^ un prü:tj un üla'hDnt I ßüs tolt ki:n Mädel gehabt. Dort ist e r dann geputzt worden. Dann ist das Jungvolk zusammen, Mädel und Burschen.
Die
Mädel
haben
Schleifen auf den Köpfen gehabt, und die Burschen haben die Hüte geputzt gehabt. A l l e s voll Sträuße und solange Bänder. Dann sind sie gegangen, haben sie den geholt, die Musik schön gespielt.
Mit
der Musik sind sie im Dorf noch gegangen bis an die Gemeinde. Dort ist er dann nachmittags v e r s t e i g e r t worden, der Sch. . . Kirchweihstrauß, nicht. Und dann, wer ein . . . sein Mädel - wie soll ich jetzt sagen, stark gerne gehabt hat, der hat ihn gesteigert. Das war ihm die größte Freude. Und wenn das [ h e ] r u m
47
Knifeanin ine:tl kehat - tort i s e r no kepuct kin - no is tes junkfolk com - m e : t l un pu:we - ti m e : t l e hDn Jlep uf ti kep kehüt - un ti pu:we hDn ti hi:t kepuct kehüt - Dies fol f t r a i s un so loqi penter - no sin se küq - hün se n kehol - ti musih Je:n kejpilt. - m i t e r musih sin se in torf no kür) p i s Dn ti kemainte tort is e r no namitah f e r f t a i r t kin - t e r J". . . icerwaijtraus - net - un no - w e r - e - sai m e : t l - - wi sol ih j e c SD:n - i t c r k k e : r e kehat hat - t e r hat ne k e j t a i r t tes w d : t ne ti kre:Jti f r a i t - un wan tes rum w d : t - no hrom se ne kehol - t e : r mit m m e : t l -wu ten - wu e r ne k e j t a i r t hDt - to sin se cu ferwünti küq - cu ti ne:kjti - kelt - cu ti e l t e r un no cu ti k e j w i s t e r so sin se no kDi] - pis - k e r . . . o:wet - no hDn se halt tort kes - na un no sin se - am o:wet is tes kDnci junkfolk mit i : r e pu:we - pü:rwais - so sin se hDlt no irre m e : t l e Dphole kDQ - no sin se in ti - tes werchaus +
kür} - no han se ketDnct - no sin se kum - no hDn se kes - paim me:tl saini elter - no h p m e r ke&oht - tortn un prD:tl un DlerhDnt - w d s hDlt kirn war, dann haben sie ihn geholt, der mit dem Mädel, wo den - wo e r ihn g e s t e i g e r t hat. Da sind sie zu Verwandten gegangen, zu den nächsten, gelt, zu den E l t e r n und dann zu den Geschwistern. So sind s i e dann gegangen bis ge. . .Abend.Dann haben s i e halt dort gegessen, na und dann sind s i e - . A m Abend ist das ganze Jungvolk mit ihren Burschen, p a a r w e i s e , so sind sie halt dann ihre M ä del abholen gegangen. Dann sind sie in die - das Wirtshaus g e gangen. Dann haben sie getanzt. Dann sind sie gekommen, dann haben sie gegessen, b e i m Mädel seinen E l t e r n . Da haben
wir
gekocht, T o r t e n und B r a t e r l und allerhand, was e s halt gegeben
E m i l i j a Gruba£i6
48
tot I net I no ton $ i : r i I nemll? S i : r phD:r I halt o:ßat ^ x tom s a to: kes I am 'sunta,o:ßat I am 'mo:nta ,o:ßat ton s a palm a n r a kes I un t a anra o:ßat ß i t r u m paim Dnra I so pis tl khsrßal r u m ßD:r I tB is katüntst / X kin pis Dm mitßux in t a § r r . I $un ' s ü m j t ü ,o:ßat I i s ßü:r i e : n II ßü:r s nst J e : n - ( G e m u r m e l der Anwesenden) t e s khumt n i : m s r ßl:tar I in t a r küntsa ßelt n i : m a r I ßDS t o r t ßü:r A.
W i e w a r ' s dann?
Sp.
na un no I tot m a r
tolt
ens k i l u x t k t o t I a J ß a i n
J o n § o : r h e r I kelt I na un no tot m a r $ o : r 'ßal,nDxta I tot m a r ituka t r a l § l : r i I ßü:r DIS lalt I ßu: seks s i ß a n i k i l o x t ton I no tot m as inksültst I un tots ins Sas I ßDr s seks ßuxa t r i n I no tot m a s k a r ü : x t Im r a f a r ) I nst I no tot m a s kantsi j o : r k t o t I pal uns is nor e m o l kJlDxt kin I in h s r p j t I s kDntsi j o : r no nimar I a u s a r tüs as jets im h e r p i t iun § r i : ülas ßü:r I no tot m a r DIS ens kJlDxt I $o:rhsr A.
Vorschuß! hat, nicht.
Da haben v i e r e ,
n ä m l i c h v i e r P a a r e , heute Abend
haben sie da g e g e s s e n am Sonntagabend. Am Montagabend haben sie b e i m andern g e g e s s e n und den andern Abend wiederum b e i m andern - so b i s die Kirchweih
[ h e ] rum war. Da ist getanzt
worden b i s am Mittwoch in d e r F r ü h , von Samstagabend.
Es
war schön! W a r e s nicht s c h ö n ? (Gemurmel der Anwesenden). Das kommt nie m e h r wieder, in der ganzen Welt nie m e h r , was dort w a r ! A.
Wie war e s dann?
Sp. Na, und dann hat man halt e i n e s g e s c h l a c h t e t gehabt, ein Schwein
Knifcanin
49
hüt - net - no hün f i : r i - nemlih f i : r pDrr - hait o:wet hD:m se to: kes - am suntaho:wet - am montaho:wet hon se paim anre kes - un te anre o:wet witrum pai m Dnre - so pis ti i e r w a i rum WD:T - to i s ketünct kin p i s Dm mitwuh in ter f r i : - fun SDmJtühorwet - e s WDT Jern - WD:T e s net fern - ( G e m u r m e l der Anwesenden) tes ku:mt n i : m e r wirter - in t'er kDnci weit nirmer - was tort WD:T A.
W i e w a r e s dann?
Sp. na un no hüt m e r hült ens keilaht kehDt - a ^wain iun forrher - kelt - na un no hüt mer forr wainDrhte - hüt m e r Jtuke trai - firri - würren DIS lait - wu seks siweni keJlDht hon - no hüt mer inksülct un hüt es in tes fas - WDr es seks wuhe trin - no hüt m e r es kerorht im rafaq - net - no hut m e r tes kanci jorr kehüt - pai uns is nor eirml kefl.üht kin - im herpjt tes kDnci jorr no nimer - auser tDS es jec im herpjt fun f r i : Dies WDr - no hDt m e r DIS ens keilüht forrher A.
Vorschuß!
schon v o r h e r , gelt. Na, und dann hat man v o r Weihnachten, hat man Stücker d r e i , v i e r e
W a r e n auch L e u t e , wo sechs,
sieben
geschlachtet haben. Dann hat man es e i n g e s a l z e n und hat es ins Faß [ g e l e g t ] . W a r e s sechs Wochen darin, dann hat man es g e räuchert im Rauchfang,
nicht.
Dann hat man das ganze Jahr
gehabt. B e i uns ist nur einmal geschlachtet worden, im Herbst. Das ganze Jahr dann nicht m e h r , außer daß es j e t z t im Herbst schon früh alle war, dann hat man gewöhnlich eines geschlachtet, v o r h e r . A.
Vorschuß!
50
E m i l i j a Grubaci6
Sp. A.
ju I so: ß D : r t e s l
nst-
Na ja, da hat m e r aber sicher auch gebackt? Net nor F l e i s c h g1 Schlacht!
Sp. jü: to
tomar
torti/ kapükt I ße:s (3il khu:xa
kapakt I no tot mar entiy kjluxt otar ün hlqk}. k j l o x t un I D:X tD ßD:r jü Dlahant I kelts | no ßD:r tunjt I un k ß e t j a I un ralspral I un § a r ' i l : t a n a s llßahaupt ßün B hoxtsait ßD:r I ti ßür pal uns Dricj A.
Ie:n-
Verzählen Sie ein bißchen mehr(kel)davon!
Sp. jB k t o n j t jD D: ' m l t f a r ^ s e i l a I Jau mD:l to: nst D:n I IDS mig to nst le:ni9 i ß i t s a - (Gelächter) - tD ßü:ra hoxtsaitV a I mal li:ßar I VtD ^üts kantsi tor$ u$ tr kas vv r
kjtün I ßün ti kür] sin I un ti ton kaplo:st tos ms Bm $elt traus kjtün hüt un kajukst I ( L a c h e n ) - so i e : n ßü:r tes A.
W i e v i e l Leute?
Sp. ta ßo:ra Dls pal 'tsßalhunart I Ißar tsßal
a
tolp
men{Ja I ti me:tla ßD:ra ßais D:r]katso: I ti pu:ßa ton Jtra'us Dm hu:t khDt I Je:nar r o s m a ' r a i n ml m B pdnt so lDqar I ti me:t| ton B I l e p am khop Sp. Ja - Ja! So war das, nicht? A.
Na ja, da hat man aber sicher auch gebacken! Nicht nur Fleisch geschlachtet!
Sp. Ja, da haben wir Torten gebacken, weiß ich, wie v i e l Kuchen gebacken.
Dann hat man Enten geschlachtet oder ein Hünkel ge-
schlachtet und ach! Da war ja allerhand, gelt. Da war Dunst [obst]und Quetschen und R e i s b r e i und Verschiedenes.Überhaupt wenn eine Hochzeit war. Die war bei uns arg A.
schön. . .
Verzählen Sie ein bißchen mehr ( g e l t ! ) davon!
Sp. Ja, kannst ja auch mitverzählen. Schau mal da nicht an! Laß
Knifeanin
51
Sp. j'd: - ]d: - so wrnr t e s - net A.
Na j a , da hat man a b e r s i c h e r auch g e b a c k e n ! Nicht nur F l e i s c h geschlachtet!
Sp. j a - to hrnner tortn kepükt - w e : s - fi:l - itu:he kepakt - no hDt m e r entn keilüht o t e r an hinkl keJlDht un - a:h to w d : t jt> ülerhant - k e l t s - no w d : t tunjt un kwetje un r a i s p r a i un f e r f i r t e n e s iwerhaupt wen a hohcait w d : t - ti wt>:r pai uns t>rih Je:n A.
Verzählen Sie ein bißchen m e h r (kelt) davon!
Sp. jD künjt jü d: m i t f e r c e : l e - Jau m ü : l to: net Dn - Ids mih to net le:nih j w i c e - ( G e l ä c h t e r ) - to WD:re hohc a i t e - m a i l i : w e r - to hüt t e s kanci t o r f uf t e r k a s kejtün - wdü ti knq sin - un ti hün keplo:st t e s m e r am feit t r a u s ke$tDn hot un kejukst - (Lachen) - so J e : n wD:r t e s A.
Wieviel L e u t e ?
Sp.
to würre dIs pai ewaihunert - i w e r ewai a hülp m e n j e - ti m e : t l e wn:re wais Dtnkeco: - ti pu:we hün /traus Dm hu:t kehut - J e : n e r r o s m a r a i n mit m - a pant so l ü ^ e r - ti m e : t l e hDn d Jlep am kop m i c h doch nicht alleinig schwitzen! (Gelächter) Da waren Hochzeiten, m e i n L i e b e r ! Da hat das ganze D o r f auf der G a s s e gestanden, wenn die gegangen sind. Und die haben geblasen, daß man auf dem F e l d draußen gestanden hat und gejuchzt. (Lachen) So schön war d a s !
A.
Wieviel L e u t e ?
Sp. Da waren gewöhnlich etwa zweihundert - über zwei ein halb [hundert]Menschen. Die Mädel waren weiß angezogen. Die B u r schen haben Strauß am Hut gehabt: s c h ö n e r R o s m a r i n mit einem Band so lang. Die Mädel haben eine Schleife auf dem Kopf ge-
52
E m i l i j a Grubacifc khat I un ti pu:ßa ton D §lt>i ktot I m i ' m a rosma'rafnkrDnts Imit pentar trum I sin sa tl praut '•Dpho:la kür) I un no sin sa in ti ß l r t . . .
ins - tl
khsrig kür] I un no: in tl ßlrtiü$t I un to is katDntst kin I üls tsßal te:? D:X 1 un mal hoxtsalt tot k a 'tauart Sun halt an I sük mar s mo:ntD I tinJtD in ta §ri: A. Sp.
Un' die Leut 1 , die sind geladet worden? / tot
r
ma sa kalü:t I jü: I no is ta praut un 'praltl t kDm 1 Dßa
je:ts ekstra is kür] I tes tot saini ^inksürt I un tr 'pralt^küm
tot
sal Sarßcntl inksn:t I kelts I un ßsr praut-
m e : t } is I rißa prautpu: I un I sin sa khum I na ton
sa ksü:t I also I si s i n k j i k t kin I §on $ütar un
motar aus I $ir Dm
ulsa jets m o r j a Im 'hoxtsalt ( haus um
e:ni tsu s r i a i n a I no is 'üinkrirja I tot m a na'mitnks 'ü:nkat,so:
sig D
I no is m a knq -
A.
Das war i m m e r nachmittags?
Sp.
i m a r 'numitürks JD - (Seufzen) -
A.
Wenn aus am andere Dorf a Mädl k o m m ' i s , hat ma 1 die abgeholt? Sin' so die B o r s c h ' un Mädl dem entgejegang habt, und die Burschen haben eine Flasche gehabt mit einem Rosmarinkranz,
mit Bändern darumherum. Sind sie die Braut
abholen gegangen.
Und dann sind sie in die W i r t . . . ins - die
K i r c h e gegangen und dann in die Wirtschaft. Und da ist getanzt worden. Manchmal z w e i Tage auch. Und meine Hochzeit hat g e dauert von heute an, sagen w i r , es ist Montag - Dienstag in der Früh. A.
Und die Leute, die sind geladen worden?
Sp. Hat man sie geladen, j a ! Da ist die Braut und Bräutigam, j e d e s extra ist gegangen.
Das hat
seine
aber
eingesagt, und der
53
Kni6anin kehat - un ti pu:we hon a f l D j kehüt - m i t m a rosmarainkrDnc - mit penter trum - sin se ti praut Dphorle koq - un no sin se in ti wirt[jDft] in tes - ti +
kerih kDi] - un no in ti w i r t j ü f t - un to is ketünct kin - Dls cwai te:h D:h - un m a i hohcait hüt ketauert fun hait an - sük m e r - e s i s mo:ntnh - tinJtDh in t e r fri: A.
Und die Leute, die sind geladen worden?
Sp. hüt mer se kelDrt - jü: - no is ter - praut un praitikDm - Dwer je:ts ekstra is küq - tes hüt saini inkesD:t un ter praitikDm hüt sai ferwünti inkesD:t - kelts - un wer prautme:tl is üwer prautpu: - un sin se ¿im - no hün se kesü:t - also - si sin kejikt kin fun füter und moter aus fer Dm - Diso jec m o r j e - im hohcaithaus um e:ni cu erfaine - no is D:nkDqe - hDt mer sih a namitDks D:nkeco: - no is m e r kDi] A.
Das war immer nachmittags?
Sp.
imer nDmitD:ks ja - (Seufzen) -
A.
Wenn aus einem anderen D o r f ein Mädel gekommen ist, hat man die abgeholt?Sind so die Burschen und Mädel dem entgegengeganBräutigam hat seine Verwandten eingesagt, gelt. Und w e r Brautm ä d e l ist oder Brautbursch und
Sind s i e gekommen.
Dann
haben sie gesagt, also, sie sind geschickt worden von V a t e r und Mutter aus für am - - also j e t z t m o r g e n im Hochzeitshaus um eins zu erscheinen. Dann ist e s angegangen. Hat man sich am Nachmittag angezogen. Dann ist man gegangen. A.
Das w a r i m m e r nachmittags?
Sp. I m m e r nachmittags, j a . A.
(Seufzen)
Wenn aus einem anderen Dorf ein Mädel gekommen ist, hat man die abgeholt? Sind so die Burschen und Mädel dem entgegengegan-
54
E m i l i j a Grubaci6 oder...?
Sp.
nr>: 1 t e s i s k h u m m i t 9m I - t e s i s I ti s i n
'ms:ra,hDnt
k$D:r k h u m m i t a m ßn:n o j a r m l t m t s u k I ß c n h Dlt ens le:ni2 r i : ß a ) r i : ß a ruk
tomar
tomar
'QUska,mDxt I un t s i -
s o ' $ l : l khüt I ßumar k j n i : t ton I na
un Jnit kamüxt I un ßem no - (geflüstert: pis], inDfa) un ßün s no t>:n is knrj I tus tl Sruxt Dil •apkamaxt ßo:r I no toma Dr]k§Dr]kt ' p a l § l : r a I tes ßo:r tox so je:n anarn
I to sin als Ißar hunart ße:n I e:nar hinarm
I in t a i t r o : s k§D:r I mit kürßa I - na un ßt>ns
§ s r t l § ßo:r I tüs ma S e r t l ? ßo:r mit h e m f i : r a I HD tot mü I Diso ßen kha plüts im ho§ ßo:r I no tot m a traus t s a m k $ i : r t ktot I no isv D s t r a u s k a t r e j t kin I üßar s m a i s t l I s krep^tl lg jü tt> r 'hem im ho$ k a t r e j t kin I ßt>ra so ' t r e j m a j i j n a I nst I tl s i n no k § o : r I §un e:m ho$ tsum a n r a I - ßün tes no - t a Jnit Tag - so lang b i s e s zäh war, hat das müssen geschnitten sein, sonst hat e s einem den Hals aufgekratzt, wenn man am Tag geschnitten hat. Na, und dann, wenn wiederum das Laub geschnitten war, dann haben wir wiederum den Kukuruz gebrochen. Da ist einer heimgefahren oder zwei, demnach wie man Wagen gehabt hat, und die anderen sind draußen geblieben und haben gebrochen, b i s die Wagen kommen, daß wiederum soviel gebrochen war. (Sp. 2 Rüben!) Rüben haben wir ausgemacht, und Mohrenh i r s e haben wir so viel gehabt, wo wir geschnitten haben. Na, und Schnitt gemacht! Und wenn dann - ( g e f l ü s t e r t : bißchen jver]
Kni6anin
57
tDih - so l ü q p i s c e : wu:r - hüt tes m i s e kejniit sin sunjt hüt e s am ten hüls ufkekract - wün m e r am tü:h kejnit hüt - na un no WDn es witerum tes lDip kejnit WDir - no hon m e r witerum ten kukruc keproh - no is e i n e r hemkefDir o t e r cwai - temnüh wi m e r wein kehöt hüt - un ti Dnri sin traus kepliip un ht>n keproh - pis ti wein kume - tüs witerum sofi:l keproh WDir - (Sp. g ri:we) - ri:we h m m e r auskemDht - un c i ruk hümer so fi:l kehüt - wu m e r kejniit hDn - na un Jnit kemüht un wem no - (geflüstert: pisel JnDfe) - un WDn e s no Din is kar] - tDs ti fruht üli apkemaht WD:T - no hDn m e r DnkefDnkt paifiire - tes wD:r toh so Je in - to sin als iwer hunert wein - e i n e r hiner m anern in t e r Jtrois kefDir mit kDrwe - na un WDn e s fertih WDir - tDS m e r fertih wüir mit hemfiire - no hDt m e r Diso wen lea plDc im hof
WDir
- no hüt m e r traus c a m -
kefiirt kehDt - no is e s traus k e t r e j t kin Dwer tes m a i s t i - tes krepjti is jD terhem im hof k e t r e j t kin - würe so t r e j m a j i n e - net - ti sin no kefDir - fun e:m hof cum anre - wün tes no - t e r |nit schnaufen)und wenn es dann an ist gegangen, daß die Frucht alle abgemacht war, dann haben wir angefangen beiführen. Das war doch so schön! Da sind immer über hundert Wagen, einer hinter dem andern, in der Straße gefahren mit Garben! - Na, und wenn es fertig war, daß man fertig war mit heimführen,dann hat man, also wenn kein Platz im Hof war, dann hat man draußen zusammengeführt gehabt. Dann ist es draußen gedroschen worden. Aber das meiste, das gröbste ist ja daheim im Hof gedroschen worden. Waren so Dreschmaschinen, nicht, die sind dann gefahren von einem Hof zum anderen. Wenn das dann, - der Schnitt
E m i l i j a Grubaci6 $ s r t i 5 ß o : r I no
tomar
m i i t k $ i : r t p t o : r te: r u m tomar
I is as i t e r t s a t>:nkt>i] I net I s
üelt j t s r t s a I - m l j t i u r e un so § a r ' . f i t a n a s 1 pis t s r k r u t s khum is $or p r e g a I un t a t s i r u p ^ f a r
ku-
jnai—
t8 ~ A.
Und w i e w a r dann das uf Weihnachte? Wenn
Sp.
'ßaItnDxta-
A. Sp.
Chrischtkindche k o m m ' ? ta h ü m a r uns Ju 11 Dil kä?ralt I so Idi] m a k l e : n ß u : r a I nst I ti ko:t khumt 1 tl tot i m a r i e : n s ^ s ü x kaprut] I ti t ü : f k o : t - ( G e m u r m e l d e r Anwesenden) -
A.
N a , denn l a u t !
Sp.
nü jü so
tomir
nst k $ a i a r t I t e s ßDr nor I k e l t I tü
ton
ti k h i n a r I ti ton $un ti k o : t a ß a s k r i : t I ti ton
sig i u D: k $ r a l t Imar t r u $ I Dßar s o : § i : l
k j e n k un so ! ßi s to: is I t e s ßD:r pal uns nst I o j a r tüs m i : r j e t s en I ti k r o : s i I ens am u n a r n no X ß e : s 15 ßDS k l e n k t ton I t e s
tomar
nst kamDxt I nor ti
f e r t i g w a r , dann haben w i r M i s t geführt p a a r T a g e , und dann i s t das B e i f ü h r e n angegangen. Dann wenn dann a l l e s f e r t i g w a r , dann i s t halt g e d r o s c h e n w o r d e n .
Na, wenn d a s dann [he]rum
w a r , dann haben w i r , ist d a s S t ü r z e n angegangen, nicht,
das
F e l d s t ü r z e n , - M i s t f ü h r e n und so V e r s c h i e d e n e s , b i s der K u k u r u z g e k o m m e n ist f ü r B r e c h e n und die M o h r e n h i r s e f ü r Schneiden. A.
Und wie w a r denn d a s auf Weihnachten? Wenn - -
Sp.
Weihnachten?
A.
- - Christkindchen gekommen?
Knicanin
59
f e r t i h w u : r - no hün m e r m i j t k e f i : r t p c : r t e : h - un no i s t e s p a i f i : r e ümkaqe - tün wün no Dies f e r t i h WD:r no i s hDlt k e t r e j t kin - no wen t e s no rum wri:r - no h n n m e r - i s t e s J t e r c e D:nküq - net - t e s feit J t e r c e - m i i t f i : r e un so f e r f i t e n e s - p i s t e r ku+
k r u c kum i s f o r p r e h e - un t e r c i r u k f o r J n a i te A.
Und wie w a r denn das auf W e i h n a c h t e n ? Wenn - -
Sp.
wainühte -
A.
- - Christkindchen gekommen?
Sp.
to htm m e r uns Jun ali k e f r a i t - so IDI] m e r kle:n
WDire
-
n e t - t i ko:t kumt - ti hüt i m e r f e r n e s süh keprut] ti tü:fko:t - ( G e m u r m e l d e r Anwesenden) A. Sp.
Na, denn l a u t ! nD j ü - so hün m e r net k e f a i e r t - t e s wDr n o r - k e l t - to hün +
ti k i n e r - ti hon fun ti ko:te was k r i : t - ti hün sih jun D: k e f r a i t i m e r t r u f - üwer so: fil kfenk un so - wi e s to: i s - t e s WD:T pai uns net - o t e r TDS m e r j e c en - ti k r o : s i - e n s am Dnern noh w e : s ih WDS k e j e n k t han - t e s hün m e r net kemüht - n o r ti Sp. Da haben w i r uns schon a l l e g e f r e u t ,
solange w i r klein w a r e n ,
n i c h t . Die Gote k o m m t . Die hat i m m e r s c h ö n e Sachen g e b r a c h t , die Taufgote.
( G e m u r m e l d e r Anwesenden) -
A.
Na, denn l a u t !
Sp.
Na j a , so haben w i r nicht g e f e i e r t , das w a r nur, gelt. . . Da h a ben die K i n d e r , die haben von die Goten [ e t l w a s g e k r i e g t . Die haben s i c h schon auch gefreut i m m e r darauf, a b e r so v i e l G e s c h e n k e und so, wie e s da i s t , das w a r b e i uns n i c h t . O d e r daß w i r j e t z t e i n e r , die Großen, e i n e s dem a n d e r e n noch, weiß ich w a s , g e s c h e n k t haben. D a s haben w i r nicht g e m a c h t . Nur die
60
E m i l i j a Grubaci6 kle:ni sin jDaieqktkin-
A.
Und ist a Christkindche komm'n?
Sp. a 'krljt^khint}. is khum I to ßt>:ra - tsßal 'krii^khintla I un e:n - I trai 'krli^khintla ßll 1$ SD:n I un en 'peltsa ( pok I tomar
ksükt - (Lachen) -
A.
Wie hon die ausgsieht?
Sp.
tsr tot ü lDqas münshimat Dinktot I D ßaisas I un Q ßaisi ho:sa I ' k a t j a ^ o i s a I (Lachen) un to tot ar so mit hvne& D pr>:rt ktot I so lriqa I ksl I un D peltsktop u§ktot I un D ßaisa pro:tsDk u$m pukl I to is v
D no
khum I D J t e k a k t o t I nD no s i n s a khum I no ton s a k a r u : $ I t s r S j '
'krij^khintj hsrain I
to-
m a r ksükt a j ^ j o : I no s i n s a khum I - un ßDn nst I no s i n s a toi ß a i t a r küi] I - s i n s a r i n khum I no ton s a tolt i : r a I J t i l e nDxt ksr>:t I ' h a l l l g e nDxt I un a l e j ü : r a ß i : t a r un I ßüsße:s tün 15 I ßis k e : t I khumt tüs ' k r i s t u s ( k h i n t I au§ ti s r d e ni:dar I ßo: m i r k h i n dsr sint I un tsr 'peltsa t pok I tsr tot nor 'haltii,pumpaitiI kemaxt mit Kleinen sind beschenkt worden. A.
Und ist ein Christkindchen gekommen?
Sp. Ein Christkind(e)l ist gekommen. Dawaren - zwei Christkind(e)l und e i n - d r e i Christkind (e)l, will ich sagen, und ein Pelzebock, haben wir gesagt! (Lachen). A.
Wie haben die ausgesehen?
Sp. Der hat ein langes Mannshemd angehabt, ein weißes, und eine weiße Hose, Unterhose. (Lachen) Und dahat er so mit Hanf einen Bart gehabt, so [einen] langen, gelt, und eine Pelzkappe aufge-
61
Knifeanin kle:ni sin pejenkt kin A.
Und ist ein Christkindchen gekommen?
Sp. a krijticintl is lcum - to wü:re - cwai krijticintle un e:n - - trai krijtlcintle wil ih SD:n - un en pelcepok hün m e r kesükt - (Lachen) A.
Wie haben die ausgesehen?
Sp. t e r hüt D l ü q e s m ü n s h i m e t DrnkehDt - D w a i s e s - un a
waisi ho:se - katjeho:se - (Lachen) - un to hüt e r so mit honef a pü:rt kehüt - so lüge - kelt - un D pelcküp ufkehüt - un D waise prortsük uf tem pukl - to is e r no icum - a Jteke kehüt - no no sin se icum no hcn se keru:f - terf tes krijtkintl herain - han m e r kesükt - ai jo: - no sin se lcum - un WDn net no sin se hült waiter kür] - sin se rinlcum no hon se hült irre Jtile nDht kesü:t - hailike nüht un ale jü:re w i : t e r - un WDS weis tün ih - wi: es ke:t kumt tos kristusicint - auf ti erte ni:ter - wo m i r kinter sint - un ter pelcepok - ter hüt nor haitjipumpaitji kemaht mit habt, und einen weißen Brotsack auf dem Buckel. Da ist e r dann gekommen, einen Stecken gehabt. Dann, dann sind sie gekommen. Da haben sie gerufen: Darf das Christkind(e)l herein? Haben wir gesagt: E i j a ! , dann sind sie gekommen,-und wenn nicht, dann sind sie halt weiter gegangen. - Sind sie reingekommen. Dann haben sie halt ihre "Stille Nacht" gesagt, "heilige Nacht" und " A l l e Jahre w i e d e r " und was weiß denn ich, wie es geht!
-
"Kommt das Christuskind auf die Erde nieder, wo w i r Kinder sind". Und der Pelzebock, der hat nur Eiapopeia gemacht mit
62
E m i l i j a Grubaci6 t s r a ßi: - ( L a c h e n ) -
A.
D i e han a Wie' mit, j a ?
Sp.
a ß i : I s o a lüqi I un t o ß ü r s
A.
Und die a n d e r e ,
die m i t k o m m '
'jeis^khint trin I kelts sind,
die d r e i
Chrischtkindl?
Sp. t e s t e s e:ni tot - t l ßi: k t o t i n tva r m i t a I u n r i ß e un t r i ß a ß ü r no X e n s I nst I un t a ' p e l t s a ^ o k i s h i n a no kpq - m i t n r u k s u k I t e r tot n u s a t r i n k h a t I un e p l t r i n khat I u n r u : t a hat a r - d piqk}. k t o t I no tot ar t l k h i n a r a p i s } S a r h a u t I un no tot ar a u s k a t a l l t V A.
Und w i e hat s o
a Chrischtkindl a u s g s i e h t ? Wie w a r das a n -
gezogen? Sp. t e s ß a r t>: ß a i s 'D:nka,tso: I k ü n t s ß a i s 'D:i$a,tso: I u n d:x s o I 15 m e n I a ' m m s h l m a t
tots
o ß a D:nktot d:x I nst I
no ' t o : r u m tot s n o X q k ' i r t j k t o t I na, u n no s o lt>r]ka k t o p
tots
k t o t I t l ß ü : r s o ho:x 1 un i n t s r a
runtii] s o I no ß ü : r s a $ol s o I mün^i ton r o : t l I p l o : i k h a t I k e l t I un no ß-Dr s o i t s r n a t r o : ß a I k o l t a n i A.
Und v o r m
der Wiege!
Gesicht?
(Lachen).
A.
Die haben eine Wiege mit, j a ?
Sp.
E i n e W i e g e , s o e i n e l a n g e , und da w a r d a s J e s u s k i n d d r i n , g e l t !
A.
Und die a n d e r e n , die m i t g e k o m m e n s i n d , die d r e i C h r i s t k i n d ( e ) l ?
Sp.
D a s , d a s e i n e hat die - die W i e g e g e h a b t , in d e r M i t t e . Und h e r ü b e n und d r ü b e n w a r noch e i n e s , n i c h t . Und d e r P e l z e b o c k i s t hinten n a c h g e g a n g e n - m i t d e m R u c k s a c k . D e r hat N ü s s e d a r i n g e h a b t , und Ä p f e l d a r i n g e h a b t , und R u t e n hat e r - e i n B ü n d e l g e habt. Dann hat e r die K i n d e r ein b i ß c h e n v e r h a u t , und hat e r a u s g e t e i l t !
dann
Knicanin
63
t e r e wi: - (Lachen) A.
Die h a b e n e i n e Wiege m i t , j a ?
Sp. a wi: - so a lürji - un to w n r t e s j e : s u £ i n t t r i n - k e l t s A.
Und die a n d e r e n , die m i t g e k o m m e n s i n d , die d r e i C h r i s t kind(e)l?
Sp. t e s t e s e:ni hüt ti - ti wi: k e h ü t i n t e r m i t e - un r i w e r un t r i w e r WDr noh e n s - n e t - un t e r p e l c e p o k i s hine no küi] m i t m r u k s ü k - t e r hüt n u s e t r i n kehüt - un epl t r i n k e h a t - un r u : t e hüt e r - a pinkl kehüt - no hüt e r ti ltiner a p i s l f e r h a u t un no hüt e r a u s k e t a i l t A.
Und wie h a t so ein C h r i s t k i n d ( e ) l a u s g e s e h e n ? Wie w a r d a s a n gezogen?
Sp. t e s w a r u: w a i s D:nkeco: - künc w a i s D:nkeco: - un n: so - ih m e n a m o n s h i m e t hüt e s owe ü : n k e h ü t D: — net no t o : r u m hDt e s noh a k i r t l k e h ü t - n a un no so l ü q e ¿ d p hüt e s kehüt - ti wo:r so ho:h un in t e r e r u n t i r j s o - no w ü : r se fol so - m o n h i r o : t i - p l o : i kehüt - k e l t - un no w o r s o J t e r n e t r o : w e - k o l t e n i A.
A.
Und v o r d e m G e s i c h t ?
Und wie hat so ein C h r i s t k i n d ( e ) l a u s g e s e h e n ? Wie w a r d a s a n gezogen?
Sp. D a s w a r a u c h w e i ß a n g e z o g e n , ganz weiß a n g e z o g e n , und a u c h so, ich m e i n e , ein M a n n s h e m d hat e s oben a n g e h a b t auch, n i c h t . Dann d a h e r u m hat e s noch e i n e n G ü r t e l g e h a b t . Na, und noch s o [ e i n e ] l a n g e Kappe h a t e s g e h a b t . Die w a r s o h o c h und in d i e s e r Rundung s o . . . Dann w a r s i e v o l l s o . . . M a n c h e h a b e n r o t e , b l a u e g e h a b t , g e l t , und dann w a r e n so S t e r n e d r o b e n , g o l d e n e . A.
Und v o r d e m G e s i c h t ?
64
E m i l i j a Grubaci6 n i k s I ti ho:r h a n s o p i s } ' r u n a r j k h o r ] I u n k i s r p t ßD:r ti p ü k e u n J u n I ti l i p n u n s o I pis], | - n o r ti ho:r hDn s a Je:n s o ' r u n a ^ e r ^ k - I ( u n v e r s t ä n d l i c h ) - ti - pal uns h a n
met^ jD lür]l t s e p
khDt I nst I u n no hDn s ti ho:r Je:n r u n tva r I J
u n s o r u n a r k h ü p t | p i s torti^ h s : r I tüs m a s a pül nst k s i : n hüt I so § i l tas s a k s i : n hDn t s u m A.
kl:n-
Un uf Neijohr? Hot m e do aach so Bräuche ( s i n ) gehabt oder
Sp.
jD: I pal uns sin sa ßintje kDq I to sin ti mmislart u n ti ß a i p s l a i t I k e l I ti
a l s a kme:hant^tl h a u s -
$ r a u ßD:r t a r h e m I ß a l l s a Dil $ o r t s i n I ti k h i n a r s i n ß i n t.fa küi] I u n ti m e n a r s i n ß i n t j a kür] I v
vv
t s D r j t s i n sa t s u ti ' n ö x p a r J , l a i t kDq I u n no s i n sa t s u ti el£ar kor) o£ar t s u ti f a r ' ß D n t i n o ' m f t a k s I u n no u n mo:n£Dks s i n m i r I iq p i n m e : r h D n t a: mo:ntDks
tsu
m a l m eltar kürj I tar mo:nta I tes ßD:r D nox D i a l a r t D k I to i s m a r no t s u ti eltar o t a r t s u ti S a r ' ß D n t l nox kDr] I ßo m a r nst h i : n i s k h u m D m suntD A.
Und die Kinder sind net gang mit Stern oder
Sp. Nichts! Die Haare haben so [ein] bißchen he runter gehangen, und gefärbt waren die Backen und schon, die Lippen und so, [ e i n ] bißchen. - Nur die Haare haben sie schön so [he] runterhängen (unverständlich) die - bei uns haben die Mädel ja lange Zöpfe gehabt, nicht. Und dann haben sie die Haare schön [he] runter und so [he]runter gehabt bis daher, daß man sie fast nicht gesehen hat, so v i e l daß sie gesehen haben zum Gehen! A.
Und auf Neujahr? Hat man da auch so Bräuche ( s i n d ! ) gehabt oder
Sp. Ja, bei uns sind sie wünschen gegangen. Da sind die Mannsleu-
Knifcanin
65
Sp. niks - ti h o : r han so pisl runerkehorj un keferpt wd:t ti pDke un jun - ti lipn un so pisl - nor ti h o : r hün se Je:n so runerhenk - (unverständlich) - ti - - pai uns han ti m e : t l ]d: lü:qi cep kehüt - net - un no hün se ti h o : r Je:n runter un so runer kehppt pis torten h e : r - tDS m e r se pplt net kesi:n hüt - so fil tas se kesi:n hDn cum ki:n A.
Und auf Neujahr? Hat man da auch so Bräuche (sin) gehabt oder
Sp. jd: - pai uns sin se winie kür) - to sin ti monslait un ti waipslait - kelt - ti - - also kemerhant ti haus+ frau wd:t terhem - wail se Dli fort sin - ti kiner sin wini e kür] - un ti m e n e r sin w i n i e kDq c u e r j t sin se cu ti n o h p e r j l a i t küq - un no sin se cu ti e l t e r koq oter cu ti ferwDnti nomitaks - un no un mo:ntt>ks sin m e r - - ih pin me:rhünt a: mo:ntüks cu maini e l t e r küi] - t e r mo:ntah - t e s WD:r d nox a faiertüh - to is m e r no cu ti e l t e r oter cu ti ferwanti noh kDi] - wu m e r net hi:n is lcum Dm suntDh A.
Und die Kinder sind nicht gegangen mit Stern oder te und die Weibsleute, gelt, die - - also gemeinerhand die Hausfrau war daheim, weil sie alle fort sind. Die Kinder sind wünschen gegangen, und die Männer sind wünschen gegangen. Zue r s t sind sie zu die Nachbarsleute gegangen, und dann sind sie zu die E l t e r n gegangen oder zu die Verwandten nachmittags.Und dann und montags sind wir, ich bin m e i s t e n s auch montags zu meine E l t e r n gegangen. Der Montag,
das war auch noch ein
F e i e r t a g . Da ist man dann zu die E l t e r n oder zu die Verwandten noch gegangen, wo man nicht hin ist gekommen am Sonntag. A.
Und die Kinder sind nicht gegangen mit Stern oder
E m i l i j a Grubaci6
66
Sp.
ne: ne: I (eingesprochen) ti khinar s i n nor so ßinti a koi] I ti s i n i u 1 1 kür] m o r j a t s -
A.
Hat ma do Sprichelche gehat, oder s o w a s ?
Sp.
s ß o : r a Jun ßelge I ßu ktot
A.
Wissen
Sp.
no m a l - 15 pin a k l e : n a r khe:ni£ I kip m a r nst so ße':niol j t r o : i o r ti t l : r k i l t I ( S p ^ un t) hau$a m i j t ) d h a u i a mi^t I tB ßD:n umkakhe:rt I ti k r o : s a r e t a r - a - ' i o i r ^ h ü n I ti kle:ni h i n d r l I t a plux §o:r ti t i : r k f i e p t I (Sp« 2 un ta
ßD:n u$ ta m i j t I
un na $ol m l j t kamaxt I un no d t s i - a - d ' r a l r x §a , p e : s a tru§ un | (Lachen) un no no m a l m i i t I un no a Dltl multar t r u $ I un no m a l
mijt)-
Sp. Nein, nein, (eingesprochen) Die K i n d e r sind nur so wünschen gegangen. Die sind schon gegangen m o r g e n s . A.
Hat man da Sprüchelchen gehabt
oder so [et]was?
Sp. E s waren schon welche, wo gehabt haben! A.
Wissen
keines m e h r ?
Sp. Ach ja: Ich bin ein kleiner König, gib m i r nicht so wenig, gib m i r nicht so v i e l . - Ich bin eine kleine G r i l l ' . Laßt mich nicht so l a n g ' d a steh'n! Ich muß heut noch weitergeh'n. A.
Wie w a r dann das zu P f i n g s t e n oder zu Ostern? Da hat e s doch
Knifcanin
67
Sp. ne: ne: - (eingesprochen) - ti kiner sin nor so winje kr>i] - ti sin Jun kt>q m o r j e t s A.
Hat man da Sprüchelchen gehabt, oder so [ e t ] w a s ?
Sp. es WD:re Jun weihe - wu kehüt h m A.
Wissen
keines mehr?
Sp. no mai - - ih pin a kleiner ¿e:nih - kip m e r net so we:nih kip m e r net so fil - ih pin a kle:ni k r i l lost mih net so laq to Jte:n ih mus hait noh waiter kern A.
Wie war denn das zu Pfingsten oder zu Ostern? Da hat es doch auch noch so Bräuche gegeben! Wissen - [ e t ] w a s davon?
Sp. jü: - ta hDn ti pu:we ti me:tle pinkjteliml kemüht a lcorp fol Jtro: for ti ti:r kejit (Sp. „ un D z
häufe m i j t )
u
häufe m i j t - te
WDin
+
umkeke:rt - ti k r o : -
se r e t e r - e - fo:rehin - ti kle:ni hinri - te pluh f o : r ti ti:r kejlept - (Sp. ^ un te - -
WDin
uf te m i j t -
un ne fol m i j t kemaht - un no ü ci - e - d r a i serpe:se truf un - (Lachen) - un no nohmal m i j t - un no a Dlti multer truf - un nohmal m i j t auch noch so Bräuche gegeben! Wissen - [et]was davon? Sp. Ja! Da haben die Burschen die Mädel Pfingstlümmel gemacht: einen Korb voll Stroh v o r die Tür geschüttet (Sp. ^ und einen Haufen Mist) einen Haufen Mist, den Wagen umgekehrt, die ßen Räder,
gro-
äh, vornehin, die kleinen [nach] hinten, den P f l u g
v o r die Tür geschleppt - (Sp.
und den - - Wagen auf den Mist
und ihn voll Mist gemacht und noch einen
zie. . . ,
äh, einen R e i -
serbesen darauf und (Lachen),und dann noch [ e i n ] m a l
Mist und
noch einen alten Waschtrog darauf und noch [ e i n ] m a l Mist. . . ),
68
E m i l i j a Grubaci6 ( G e l ä c h t e r ) - un noX holts In t a - ins t l : r j naus k a l e : t I un
k a s $ o l m i j t k j t r a u t I un tl t o : r a auskher]kt un
$ o r t k j l e p t in ti k ü n t s a - - Dia ßelt nin I tüs m a s a ton
X
§ a D tolßa ta s u a I ( L a c h e n ) ( S p ^
o:nkjit
m i t ß a s a r ) un o : n k j i t m i t ß a s a r I un - m a l s J o tsukDq - no hcn s a tl r e : ß a
—
lißa-
to-
m a tox k i n i : t k t o t I tl ßain. . . tl I t r a u ß a I
to-
m a tox so pir]kla r e i ß 0 khDt I ti hun s 9 no kholt $ o m h a u $ a I ton tl k a s § o l k J r a u t un no hDnsa m l i t V
nin in t e n - in ti r e : ß a I tus m a jo: IDQ Drßait ktot tom I no in ta $ r i : hün ti motar J o n t s u ' s r j t
naus-
kjaut I na I tl kas Jaut jt) J e : n aus I ßert ir jets u § i t e : n I un ßerta naus k e : n I iaut mnl to naus I ßDS tü traus is - I s i n §a tolt kDi] I £a pe:sa kho:lt I tl khsrp khol un mül rinkjlept I tar m i j t I - J'D A.
Und no
Sp.
ßDn - a - I no sin s a I ßpn tl me:tla u$ ti kas sin I
(übersprochen)-
no ton §a tl khißla ktot I un - a l s a - otar D ki:s otar D tip} I no sin ta me:tla no: I na
ton
s a s a ^ l e t j a r ' n a s kmüxt Ißar s a Drßljt tom I no (Gelächter). Und noch Holz in die - in d a s T ü r c h e n h i n a u s g e l e g t und die G a s s e v o l l M i s t g e s t r e u t und die T o r e ausgehängt und f o r t g e s c h l e p p t in die ganze - - a l l e Welt hinein, daß man s i e - haben sie einen halben T a g suchen, (Lachen), (Sp. ^ angeschüttet m i t W a s s e r ) und angeschüttet mit W a s s e r und - m e i n L i e b e r e s ist schon zugegangen
Dann haben s i e die R e b e n
Haben
w i r doch geschnitten gehabt, die Wein . . . d i e T r a u b e n . Haben w i r doch so Bündel R e b e n gehabt. Die haben s i e dann geholt v o m Haufen, haben die G a s s e v o l l g e s t r e u t , und dann haben s i e M i s t hinein in den - in die R e b e n , daß w i r j a l a n g e A r b e i t gehabt h a -
Kni6anin
69
(Gelächter) - un noh hole in ti - i n s t i r l naus k e l e : t un ti kas fol mijt kejtraut un ti t o : r e auskehenkt un fortkejlept in ti kDnci - Die weit nin - tDS m e r s e
—
hrnn se D hDlwe tüh suhe - (Lachen) - (Sp. ^ ornkejit mit w a s e r ) un - o:nkejit mit w a s e r un - m a i l i w e r e s i s jun cuküi] - no hDn se ti r e : w e - hDn m e r toh kejni:t kehDt - ti wain . . . ti trauwe - hDn m e r toh so pinkle retwe kehDt - ti hDn se no keholt fom häufe - hDn ti kas folkejtraut - un no hDn se mijt nin in ten - in ti r e : w e - tDs m e r jo: Idq Drwait kehDt hDn no in t e r f r i : ton ti m o t e r iun c u e r j t n a u s kejaut - na - ti k a s Jaut jd Je:n aus - wert i r j e c ufSte:n - un wert i r naus ke:n - Jaut mDl to naus - was tD t r a u s is - sin se holt kDq - te p e : s e keho:lt - ti t e r p kehol un mDl rinkejlept - te mijt - jd A.
Und dann! - - (Übersprochen) -
Sp. wDn - e - no sin se - WDn ti m e : t l e uf ti k a s sin no hDn se ti lciwle kehDt - un - Diso - o t e r a ki:s o t e r a tipl - no sin te m e : t l e no: - no hDn se se pletjernas kemDht iwer se erwijt hDn - no ben. Na, in der F r ü h haben die Mütter schon z u e r s t hinausgeschaut. Na, die G a s s e schaut j a schön a u s ! Werdet i h r j e t z t aufstehn! Und werdet hinaus g e h n ! ? Schaut m a l da hinaus, was da draußen i s t ! - Sind sie halt gegangen, den B e s e n geholt, die K ö r be geholt und m a l h e r e i n g e s c h l e p p t , den M i s t - j a ! A.
Und dann! - - ( Ü b e r s p r o c h e n ) -
Sp. Wenn - ä h - . Dann sind s i e , wenn die Mädel auf die G a s s e sind, dann haben s i e die E i m e r gehabt und - a l s o - oder eine Gießkanne oder ein Töpfchen, dann sind [ s i e ] den Mädeln nach. Dann haben sie s i e platschnaß gemacht, wenn sie s i e e r w i s c h t haben. A b e r
70
E m i l i j a Grubaci6 sl ßD:ra ju so jlau I si sin nimar so nausknri in ta § r i : pis na'mitüx I no ßD:r pis}. ta itruß}. rum - (Lachen)
•A.
Und wie hat man das genannt? Pfingschte
Sp. 'phlqkjta^ipl A.
Lippl?
Sp. hon sa kamDxt I Dha: I ßürjt mü:l ku:t 'phiqk j t a ^ i p l I na un pal tf:r I pal ml:r ßD:r nlks A.
Das haben die Puwe de Mäd
gemacht?
Sp. tes hün tl pu:ßa kamrixt | ja Dßar jets ßt>:r t>: Ju11 so: I jets hün tl me:t} D: Jon tl pu:ßa kamüxt - (Gemurmel der Anwesenden, zen) ßüs ßü:r jets
Seuf-
o : j t a r ßn:ra I no hrin tl me:tls ju11
kjpitst I ßsr 15 nor jets D: ' o i j t a ^ o i s I jets hüt so
D
je:ts me:gt 'o:Ita,ro:s ßsrn I s hüt nor e:ni khena sin II (Sp.^ palm tünts) palm tünts I un tes ßüs s 'o:Jta t ro:s ßü:r I tes hüt s i ? hDlt $il iqkapilt I nst I tes hüt Ü s r i t a tünts krikt I ßsr hült Sliqk ßD:r iun tl pu:ßa I ßsr s e r j t tcrt im SD:1 ßü:r I tsr - tes ßD:r ' o : i t a r o : s -
sie waren schon so schlau. Sie sind nicht mehr so hinausgegangen in der Früh! Bis Nachmittag. Da war bißchen der Trubel [ h e ] r u m ! (Lachen). A.
Und wie hat man das genannt? Pfingst - ?
Sp. Pfingstlippl! A.
Lippl?
Sp. Haben sie gemacht: Aha! Warst mal gut Pfingstlippl! Na, und bei Dir? Bei m i r war nichts! A.
Das haben die Burschen den Mädeln gemacht?
Sp. Das haben die Burschen gemacht, j a !
71
Knifcanin si wü'.re Jun so Jlau - si sin n i m e r so nausküq in t e r f r i : pis namitüh - no wDr p i s l t e r jtruwl rum - (Lachen) A.
Und w i e hat man das genannt? P f i n g s t - ?
Sp. p i n k j t e l i p l A.
Lippl?
Sp. hr>n se kemDht - Dha: - WDrJt mD:l ku:t pinkjtelipl - na un pai t i : r - pai m i : r WD:r niks A.
Das haben die Burschen den Mädeln gemacht?
Sp.
tes hün ti pu:we kemDht - ja Dwer j e c WD:T D: iun
so: - j e c hün ti m e : t l e D:
Jun ti pu:we kematht - ( G e m u r m e l der Anwesenden, zen) - WDS wD:r j e c
Seuf-
o:$ter wD:re - no hün ti mertle jun
kejpict - w e r ih nor j e c T>: o : j t e r o : s - jec hDt so - - D: j e : t e s me:ht o : j t e r o : s wern - e s hDt nor e:ni Ütene sin (Sp.g paim tDnc)paim tünc - un tes WDS e s o:Jterro:s WD:rtes hDt sih hult f i l inkepilt net - tes hDt ü e r j t e tDnc kekrikt w e r hült flink w o : r fun ti pu:we - w e r s e r j t tort im SD:1 WD:T - ter - tes WD:T o:Jterro:s -
A b e r j e t z t w a r [ e s ] auch schon so: j e t z t haben die Mädel auch schon die Burschen gemacht! ( G e m u r m e l der Anwesenden,
Seuf-
zen). Was w a r j e t z t ? - Ostern waren. Da haben die M ä d e l schon gespitzt: W e r d e ich nur jetzt a u c h O s t e r r o s e ! Jetzt hat so - - ein j e d e s möchte O s t e r r o s e werden. E s hat nur eine können sein, (Sp. 2 B e i m T a n z ! ) beim Tanz. Und das was das O s t e r r o s e w a r , das hat sich halt v i e l eingebildet, nicht. Das hat den e r s t e n Tanz g e k r i e g t . W e r halt flink w a r von den Burschen, w e r der e r s t e dort im Saal w a r , der - das w a r O s t e r r o s e !
72 A.
Emilija Grubaci6 So (Lachen) und - das Mädel,das mit dem erschte Bu getanzt hat, das war die Oschteros 1 ? P
Sp. tes ßü:r tl ' o i j t a ^ o i s I kelt I ßDnta
jets - sokma jets
§ürikt tl musig D:n ipila I un tü hon sa So kjtante I tl pu:ßa I nst I un Jc^kepigt jets I na jets ßela tos i n e l j t lD$a kton I jets ßDn'ti mül 'ninka t plo:st ton I no sin sa tolt Dil t j e - I jD Dßar e:nar ßr>:r tox ta1* s r j t i I nst I un tes ßDr tolt no A.
Schön
'o:itaro:s -
(Lachen) -
Sp. D:X I is^so im ßintar I - ßus tomar Im ßintar kamüxt I (Sp-2 kjtlkt - kne:t) na un^nox? I ßo simar hl:nkürj (Sp.^ eingesprochen) tD ßu:r^a
im ßintar ßü:r q Je:ni
kseliü$t I nst I simar Dil I im eka tsum kun I tomar kjpun otar ton 'tontorßcilt kamüxt otar v v v
hDn k j t r i k t I ßümar mi:t ßü:r I tl menar tom k t o : r ta kipirlt I ßümar mi:t ßür I tomar nies in ta eka I no tomar Ü: kto:rta k j p i l t otar ü -
to-
ma JlcipJus k j p i l t II tl menar I in man un in ßalp so a§ ta po:ta rum I unten ilapa toma krl:rt Sun enam tsum anarn I so - so torl? I nst I ne un e:ner A.
tot
So (Lachen) und - das Mädel, das mit dem ersten Burschen getanzt hat, das war die Osterrose?
Sp. Das war die Osterrose, gelt. Wenn der jetzt, sagen wir, jetzt fängt die Musik an spielen, und da haben sie so gestanden, die Burschen, nicht, und schon gepicht: jetzt, na, jetzt welcher am schnellsten laufen kann. Jetzt, wenn die mal hineingeblasen haben, dann sind halt alle heidi! - Ja, aber einer war doch der erste, nicht. Und das war halt dann die O s t e r r o s e ! A.
Schön! (Lachen).
Sp. Ach, ist so im Winter! - Was haben wir im Winter gemacht?
73
Kni6anin A.
So (Lachen) und - das Mädel das mit dem e r s t e n B u r s c h e n g e tanzt hat, das w a r die O s t e r r o s e ?
Sp. t e s wü:r ti o : J t e r o : s - kelt - wt>n t e r j e c - - st>k m e r j e c fonkt ti musih r>:n ipile - un to hün se iun kejtante - ti pu:we - net - un Jun kepiht j e c - na j e c - welher tDS j n e l j t lüfe icnn - j e c wdü ti mül ninkeplo:st hcn no sin se hült üli t j e - jt> Dwer e : n e r wD:r toh t e r e r j t i - net - un t e s WDr hült no ti o : $ t e r r o : s A.
Schön. (Lachen) D:h - i s so im w i n t e r - wds hDn m e r im winter kemüht (Sp. g k e j t i k t - kene:t) na un noh - wo sin m e r hi:nküq (Sp. g e i n g e s p r o c h e n ) - to wn:r a - im winter wr>:r a Je:ni k e s e l j ü f t - net - sin m e r üli - im eke c a m küi] - hon m e r kejpun o t e r hun huntürwait kemDht o t e r hün kejtrikt - wdii m e r mi:t WD:r - ti m e n e r hün k ü : r te kejpi:lt - wnn m e r m i : t w d : t - hün m e r Dies in te eke no hün m e r d: kürrte kejpilt o t e r d hün m e r JlapJu kejpilt - ti m e n e r - n man un n waip so uf te po:te rum un n ilape han m e r
kerirrt
fun enem cum anern so - so torih - net - na un e : n e r hat (Sp.g G e s t i c k t , g e n ä h t ! ) Na und noch? Wo sind w i r hingegangen? (Sp.2 e i n g e s p r o c h e n ) Da war ein - im W i n t e r w a r eine schöne G e s e l l s c h a f t , nicht. Sind wir alle in d e r " E c k e " z u s a m m e n g e gangen, haben wir gesponnen o d e r haben Handarbeit gemacht oder haben g e s t r i c k t . Wenn w i r müde waren - die M ä n n e r haben K a r ten gespielt - wenn wir müde waren, haben wir a l l e s in die E c k e [gelegt]. Dann haben wir auch K a r t e n gespielt oder auch - haben wir Schlappschuh gespielt. Die Männer - den Mann und das Weib so auf den Boden (he)rum und den Schlappen haben wir gerührt von einem zum anderen, so - so durch, nicht. Na, und e i n e r hat
74
E m i l i j a Grubacife
m i s a s u x a I o t a r ens I j e t s pis t e s SI5 to nunar k a l o s t tot I ß ü : r a j u n pal t e m a n r a I ßens t o r t i s wtes
I
totv
Dnri s Ju k t o t I unt so i s t a r r u n t a r u m kt>q I
net I no
toma
plintjmais], k f p i l t I 110 i s ü l s a
Jaip k a p r o x k i n I no ßü:r s a u s - ( G e l ä c h t e r ) A.
Schön w a r ' s , i c h glaub - -
Sp. un ß ü m a r - a l s l u f t i g ß ü r r a I m a l m w i
tot
tormo'ni:
k j p i l t I un no ßDr nox e:nar i m e k a I nst I no
to-
m a r a u s k r ü i m t k j ß i n t I t e s ßr>:r uns niks I k i ß i n t k r a m t I no
tomar
kv s t ü n t s t I ti noxt I t ü n t o m a r
ausuns
'pDpri,ka:i kakhoxt I o t a r ßüs i m a r I t e s k e s k i n I 1
v
unt k . . . A.
haus k i n I - so i s Je:n kor] -
Jetzt zähl
w a m a l noch z u m A b s c h l u ß von a a n s b i s f u f -
z e h n und s a n noch die W o c h e t a g e . Dann sind wa f e r t i g . Sp.
ßn:s s o l 15 S D : n -
A.
Z ä h l e von aans b i s f u f z e h n und dann die Wochentage - - a l l e s -
Sp.
ens I t s ß a l I t r a l I $l:r I f l m f I s e k s I s l ß a I Dxt I naln I tse:n I el§ I tsßelS I traltsen I $irtsen I f u f t s e n -
m ü s s e n suchen, o d e r e i n e s . J e t z t , b i s d a s s i c h da hinunter g e l a s s e n h a t , w a r e r schon b e i dem a n d e r e n . Wenn e s dort i s t , hat das a n d e r e e s schon gehabt. Und so ist d e r r u n d h e r u m gegangen, nicht.
Dann haben w i r Blinde Kuh g e s p i e l t . Da i s t m e i s t eine
Scheibe g e b r o c h e n w o r d e n , dann w a r e s a u s !
(Gelächter).
A.
Schön w a r e s , i c h glaube - -
Sp.
Und wenn w i r - [ e i n l m a l l u s t i g w a r e n , m e i n Mann hat H a r m o n i k a g e s p i e l t , und da w a r noch e i n e r in d e r " E c k e " , nicht, dann haben w i r a u s g e r ä u m t g e s c h w i n d . D a s w a r uns n i c h t s , g e s c h w i n d a u s -
Knicanin
75
m i s e suhe - o t e r ens - j e c pis t e s sih to nuner kel o s t hüt - WD:T e r Jim pai n anre - wen e s tort i s - hüt t e s ünri e s ]un kehüt - un so is t e r runtherum küi] net - no hünmer plintlmaisl kejpilt - no i s DIS a Jaip keproh kin - no WD:T e s aus - (Gelächter) A.
Schön war e s , ich glaube - -
Sp. un wün m e r - - als lujtih WD:re - mai mDn hüt hörmoni: kejpilt - un no WDT noh e i n e r im eke - net - no hün m e r auskerü:mt kejwint - t e s wo:r uns niks - kejwint auskerD:mt - no hün m e r ketDnct - ti nüht - tün hün m e r uns +
pDprika:Y kekoht - o t e r WDS i m e r - t e s i s kes kin un k. . . haus kin - so i s Jen küi] A.
J e t z t zählen wir [ e i n ] m a l noch zum Abschluß von e i n s b i s fünfzehn und sagen noch die Wochentage. Dann sind wir f e r t i g !
Sp.
WD:S
sol ih SD:n -
A.
Zählen von eins b i s fünfzehn und dann die W o c h e n t a g e - - a l l e s -
Sp. ens - cwai - t r a i - f i : r - fimf - s e k s - siwe - üht - nain ce:n elf - cwelf - t r a i c e n - f i r c e n - fufcen -
geräumt. Dann haben wir getanzt, die Nacht! Dann haben wir uns P a p r i k a s c h gekocht oder was i m m e r . Das [ i s t ] g e g e s s e n worden und K. . . haus gegangen. So i s t [ e s ] s c h ö n gegangen! A.
J e t z t zählen wir [ein] m a l noch zum Abschluß von eins bis fünfzehn und sagen noch die Wochentage. Dann sind wir f e r t i g !
Sp. Was soll ich sagen? A.
Zählen von e i n s b i s fünfzehn und dann die Wochentage - a l l e s .
Sp. E i n s , zwei, drei, v i e r , fünf, s e c h s , sieben, acht, neun, zehn, elf, zwölf, dreizehn, v i e r z e h n ,
fünfzehn.
76
E m i l i j a Grubacifc
A.
Montag
Sp.
mo:nta I t l n j t ü I m l t ß u x I t u n a r i t ü * I $ r a l t a I s a m i t ü x I
A.
I c h dank E u c h a u c h s c h ö n .
A.
Montag
suntü v
Sp. Montag,
Dienstag,
Mittwoch,
Donnerstag, Freitag,
Samstag,
Kni6anin A.
Montag
Sp. mo:ntDh - t i n j t ü h - m i t w u h - t u n e r j t u h - f r a i t ü h - s a m j t ü h suntüh A.
Ich d a n k e E u c h a u c h s c h ö n !
Sonntag. A.
Ich danke E u c h auch schön!
77
79
Knicanin ANHANG
Wenkersätze 1.
*
A.
Im W i n t e r f l i e g e n die t r o c k e n e n B l ä t t e r i n d e r L u f t h e r u m .
Sp.
[ i m ß i n t a r $Dla ti p l e t a r r u n a r I j e t s klpt s k h ü l t ]
A.
D e n S a t z noch e i n m a l : I m W i n t e r f l i e g e n die t r o c k e n e n Blätter in der Luft herum.
Sp.
[ i m ß i n t a r - i m h s r p j t hüm m i r k s ü k t ]
A.
Schön: i m H e r b s t !
Sp.
[ i m h s r p j t § l l : j a ti p l e t a r in t a r lu$t r u m ]
A.
Und t r o c k e n e B l ä t t e r s i n d -
Sp.
2.
3.
4.
(eingesprochen)
A.
T r o c k e n e B l ä t t e r - n a , wie hat m a n d a z u g ' s a g t ?
Sp.
[ t r o k a n i p l e t a r I ( e i n g e s p r o c h e n ) t r u k a n i p l e t a r I na I j a ]
A.
E s h ö r t g l e i c h auf zu s c h n e i e n ,
Sp.
[ a s h e : r t k l a i a u § - u$ t s u
ine:je]
A.
d a n n w i r d das Wetter w i e d e r b e s s e r .
Sp.
[ton ßsrt s ßetar ßitar
A.
L e g K o h l e n i n den O f e n ,
Sp.
[ l e : tr.n I e s i s k h ü l t ]
pesar]
A.
daß die M i l c h b a l d a n f ä n g t zu k o c h e n .
Sp.
[ t o s t i milic; pült k h o x t ]
A.
D e r gute a l t e M a n n
Sp. [ t s r ku:£l a l t a - - a l t l
man]
A.
i s t m i t d e m P f e r d e auf d e m E i s e i n g e b r o c h e n
Sp.
[ i s ml m r o s u$m als
'inka(prox]
" D i e W e n k e r s ä t z e sind n i c h t auf d e r k o m m e r z i e l l e n P l a t t e und dem e n t s p r e c h e n d e n Tonband e n t h a l t e n . Sie können j e d o c h j e d e r zeit beim Deutschen Spracharchiv a n g e f o r d e r t werden.
80
5. 6.
7. 8.
9.
E m i l i j a Grubaci6 A.
und in das k a l t e W a s s e r g e f a l l e n .
Sp.
[ i s ins khülti ßDsar k f ü l ]
A.
E r i s t vor v i e r o d e r s e c h s Wochen g e s t o r b e n .
Sp.
[ s r is $ o r § i : r ßuxa o t a r s e k s is ar k j t o r p ]
A.
D a s F e u e r w a r zu heiß,
Sp.
[ t e s $ a j a r ßür
hals]
A.
d e r Kuchen i s t j a unten ganz s c h w a r z v e r b r a n n t .
Sp.
[ t s r khuxa is krints $ a p r e n t ]
A.
Und: unten?
Sp.
[untn künts - una kunts
A.
E r ißt die E i e r i m m e r ohne S a l z und P f e f f e r .
Sp.
[sr
A.
D i e Füße tun m i r weh,
Sp.
[ti $i:s tumar
ißürts]
e s t ti ü : j a r i m a r o:ni s c l t s un p h e S a r ] ße:]
A.
i c h glaube, i c h habe s i e m i r a u f g e r i e b e n .
Sp.
[15 klaup 15 h o m a r s a u # k a r i : p ] v
A.
I c h b i n s e l b e r b e i der F r a u g e w e s e n
Sp.
[15 pin s e l ß a r pal t a r - S r a u k a . . . k a ß e : n ]
A.
und hab e s i h r g e s a g t
Sp.
[ u n hün i : r
as
kSD:t]
A.
und s i e hat g e s a g t -
Sp.
[si
hDt
A.
kSD:t]
s i e wollt 1 s auch i h r e r Tochter sagen.
Sp. 10. A. Sp. 11. A.
[ s i ßil d: i : r a t o x t a s ü : n ] I c h will es auch nicht m e h r w i e d e r m a c h e n . [15 ßil es d n i m a r
maxa]
I c h s c h l a g dir g l e i c h m i t dem K o c h l ö f f e l um die O h r e n , du A f f e , du!
Sp.
[15 J l o :
A.
Du A f f e .
Sp.
[ t u t>§]
k l a i m i t a m khoxlef}. um ti o : r a
rum]
Knifcanin 12. A. Sp.
81
Wo gehst du denn hin, [ßu k e : i t ^ t u hr.n]
A.
s o l l e n wir mitgehn?
Sp.
[ s o l a ma mltke:n]
13. A .
Was sind das für schlechte Zeiten.
Sp. [ßDS sin tes $ o r ? i Jlegtl tsalta] 14. A .
M e i n liebes Kind, bleib hier unten stehn,
Sp. [ m a l ll:ßas khint I plaip une Jte:n] A.
die bösen Gänse beißen dich sonst tot.
Sp.
[ t i pe:si kens paisa tig t o : t ]
A. Sp. umsonst? A. Sp. umsonst 15. A .
[umsonst (eingesprochen) nü: I umsunit]
Sp. Sehr gut!
Du hast heute am meisten gelernt,
A . [tu holt halt Dm — malsta k a l s r n t ] Sp. Sp.
du bist brav gewesen,
A.
[tu p i j t prü:$ kaße:n] du darfst früher heimgehn wie die andern.
Sp.
[tu tür$it Sri:jar hemke:n ßi ti Dnrl]
16. A . Sp.
Du bist noch nicht groß genug, [tu p i j t no nst kro:s — kanux]
A.
um eine Flasche W e i n . . . auszutrinken;
Sp.
[um a $1dí ßain 'austsu^riqka]
A.
du mußt noch wachsen und großer werden.
Sp.
[tu m u j t nox ßnksa I u n m u j t nox kre:sar
ßsra]
E m i l i j a Grubaci6
82 17. A. Sp.
Geh, sei so gut [ k e : — p i i t so k u : t ]
A.
und sag deiner j*
Schwester,
Sp.
[un sü: taina
jßestar]
A.
s i e soll die K l e i d e r für eure Mutter fertignähen
Sp.
[ s i sol ti — s klait §or tal m o t a r §erti:n - katu:n §un i : m ]
Was sind das da für Vö gelchen, die auf der Mauer e c k e , auf dem Mauereck sitzen?
Sp.
[ßus sintes S a r g a - ß ü s is tes $argB $o:k} I ßDS tü uf t s r a mauar
37. A.
sitst]
Die B a u e r n hatten Ochsen und Kühe und Schäfchen vor das Dorf gebracht
Sp.
[tl paura hon oksa un* khi: un
J e : § i o r s torS kapruq]
A.
und wollten s i e verkaufen.
Sp.
[un ßila s a §arkhü:$a]
Knifcanin 38. A. Sp.
85
Die Leute sind heute alle draußen auf dem Feld [tl lalt sin halt Dil traus uim § e l t ]
A.
und mähen das Getreide.
Sp.
[un me:ja
§ruxt un hüßar (übersprochen)
kle: me:ja sa] 39. A. Sp. 40. A.
Dank schön! Geh nur, der braune Hund tut dir nichts! [ke: nor I tsr prauni hunt tu:tar nlks] Ich bin mit den Leuten da hinten über die Wiese ins Korn gefahren.
Sp.
[15 pin mit^te lalt tD hina ißar tl ßi:s
ins khorn
k§D:r] I.
A.
Die Hirten, wie Sie sagen also die Sauhalter, Herden,
hatten die
oder die Sauhalte, die Muttersauen, wie Sie ge-
sagt haben: die Sauen und verschnittene Bären in den Pferch getrieben. Sp.
[tB sauhültar hütwtl Jßain nauskatri:p u§ tl ße:t]
A.
Ja. Es waren darunter
Sp. [ i n Ja ßnlt] A.
Ja. Es waren darunter: Muttersauen und verschnittene Eber.
Sp.
[ as ßD:ra saus un ßü:ra ps:ra tB pal ! un
ßüra D:
kinitani p e : r a ] II.
A.
Der Pferch, wo man sie hineingetrieben hat, ist auf dem Berg.
Sp. III. A. Sp. IV. A.
[ t s r tsDlui is u§m perl?] In der Scheune haben wir Hanf und Flachs versteckt. [ i m jop hümir tonai un §lDks $ a j t e k } t ] Unser Pfarrer hat einen weißen Hengst und ein graues Fohlen gekauft.
Sp.
[unsa phDra hüt a ßaiss herjkjt un a $ila huti], kto:$t]
un D:X B
86 V. VI.
E m i l i j a Grubaci6 A.
D e r M o n d s c h e i n t so h e l l , und e s w i r d e r s t d u n k e l .
Sp.
[ t e r m o : n t j a i n t so h e i un es ß e r t s r j t t u q k j ]
A.
Wir m ü s s e n das Heu w e n d e n ,
Sp..
[ m i r m i s a t e s hol ß e n a ]
A.
b e v o r das G e w i t t e r k o m m t
Sp.
und e s h a g e l t und b l i t z t .
Sp.
[ u n as t u n r a t u n p l i t s t ]
A.
und h a g e l t
Sp.
[unt
VII. A. Sp.
X.
(übersprochen)
Jlo:st]
M a c h d a s G a r t e n t ü r c h e n nicht z u , [ m n x t e s ' k ü : r t a ,ti:r]. nst t s u ]
A.
i c h g e h e noch zu d e n W e b e r s zu B e s u c h .
Sp.
[ i § k e : nox t s u ß e : ß a r j u$ p a s u x ]
A.
O d e r w i e Sie f r ü h e r g e s a g t
Sp.
[mü:ja]
VIII. A.
IX.
[ p e $ o : r op s ß e t a r to: i s ]
A.
Der
Hafer ist reif,
Sp.
[ t a hüßar is r a l $ ]
A.
Ja. Sie haben vorher etwas anderes gesagt!
Sp.
[ t a hüßar is tsaitl§]
A.
J a w o h l ! Und hat g r o ß e -
Sp.
[hüt k r o : s i
rijpa]
A.
Schön. D a s K o r n a b e r hat g e r n k l e i n e K ö r n e r .
Sp.
[ t e s k h o r n hüt k l e : n i e: nimer mahe/ 11./ih i l o : t e r klai mit m kohlefl um ti o : r e rum /tu Df/ 12. yWu k e : i t tu hi:n?/ /sole m e r mitke:n/ 13./WDS sin tes forhi jlehti caite/ 14. /mai li:wes kint - plaip une Jte:n/ /ti pe:si kens paise tih to:t/ /umsonst
nt>: - umsunjt/
E m i l i j a Grubaéié
88
15.
tu tojt hait ran — m a i s t e kelernt/ tu p i j t prü:f kewe:n/ tu tDrfJt f r i e r hemke:n wi ti Dnri/
16.
tu p i j t no net k r o : s — kenuh/ um a flDÍ wain auscutrinke/ tu m u j t nox wDkse - un m u j t noh k r e : s e r w e r e /
17.
ke: — p i j t so ku:t/ un SD: tainer J w e s t e r / si sol ti — s klait fer tai moter fertihne:je/ un mit ter p é r i t sauwer mahe/
18.
me:r — me:r klaiter/ + + heit tu i:n nor kekent - wer s konc a n e r j t kum/ un es tet D — p e s e r um tih Jte:n/
19.
20.
wer hat m e r mai korp mit m f l a i j kehol — k e J t o : l / er tut so: so: wen e r / tes i s / cum - a - a - tut so - so wDn s e ne cum f e r í l ü : n me:hte/ ja - er tut so - so wDmer t r e j e tete/
21. 22.
si ton pwer Dies selwer ketu:n/ wem tot er ten ti naji kjiht f e r c e : l t ? / m e r mus - lau. . . tort J r a i e - sun.it f e r j t e : t er uns net/ oter — tort k r a i í . . . tort j r a i e - sunjt f e r j t e : t er uns net -- m e r ton toh so kesD:t - net/
23.
mir ha . . . sin mi:t un ton tor J t /
24.
wi m e r k i j t e r o:wet hemkume/ tD l a i e ti anen iun im pet/ u n w ü i r e Jun i n k e í l o : f /
25.
ter ine: i s t e . . . ti roht l a i e kepli:p/ Dwer i n t e r fri:wDr er J u n w e k /
26.
hiner m haus J t e : n trai epflpe:m - eplperm mit ro:ti
Knicanin
89
epfl - e p l / 27. /kent i : r net noh a p i s l wD:rte auf uns - no k e : n m e r mit enk/
29.
unser p e r h e s i n net so ho:h - a i r i s i n fi:1 - h o : h e r /
30.
wifil w o r j t un pro:t wilt i : r hün/
31. 32. 33.
ih f e r s t e : enk net - i : r m i s t D p i s l lauter r e t e
herter rete/
het i r net a Jtik w a i s i s e : f kefun uf u n s e r m t i j / s a i p r u : t e r wil s i h in eqem k ü : r t e cwai i e : n i h. . . h a i s e r paue/
34.
t e s wort i s im Dwer fum herc k u m /
35.
t e s wD:r - reht keto:n - keturn fun i : m /
36.
WDS s i n t e s f e r h e -WDS i s t e s f e r h e fo:kl -WDS tü uf t e r e mauer
37. 38. 39. 40. I.
sict/
ti p a u r e h ü n o k s e un ki: un J e : f for t e s torf keprur]/ . + un wile s e f e r k ü i f e / ti lait s i n hait nli t r a u s uf m f e i t / un m e : j e - fruht un hüwer - kle: m e : j e s e / ke: nor - t e r prauni hunt tu:t t i r n i k s / ih pin mit ti lait to hine iwer ti w i : s - ins k o r n k e f ü : r / ter s a u h a l t e r hnt ti Jwain n a u s k e t r i : p uf ti w e : t / in ten wült/ e s WD:re s a u e - un wD:re p e : r e tüpai - un wore D:
II. III. IV. V. VI.
kejniteni pe:re/ ter
CDIDJ
i s uf
m perih/
im Jop hün m e r hünef un flüks f e r j t e k l t / unser phDrer hDt a w a i s e henkjt un a f i l e - un D:h a h u t j l kü:ft/ ter mo:nt iaint s o hei un e s wert e r j t tunkl/ m i r m i s e t e s hoi wene/ p e f o : r op s weter to: i s / un e s tunert un plict — unt J l o : s t /
Emilija Grubaciè VII./müh tes kD:rteti:rl net eu/ /ih ke: noh eu w e : w e r j uf pesuh — mD:je/ VIII./ter tower is r a i f - t e r tower is caitih/ /tot k r o : s i r i i p e / IX./tes korn hüt kle:NI e:her un tot D SO kle:NI kere/ X./ter pu: is mDnihsmDl so krop/ / e r SD:t iwer ti krosmoter - tu toit N krop un Jikljt — un Jaujt Í r e : k s /
91
Knicanin Sp.
1. Im W i n t e r f a l l e n die B l ä t t e r r u n t e r . J e t z t gibt e s k a l t . Im W i n t e r - i m H e r b s t h a b e n w i r g e s a g t ! Im H e r b s t f l i e g e n die B l ä t t e r in d e r L u f t r u m . Trockene B l ä t t e r - trockene B l ä t t e r , na ja! 2. E s h ö r t g l e i c h a u f , auf zu s c h n e i e n , dann w i r d d a s W e t t e r w i e d e r b e s s e r . 3. L e g an, e s i s t k a l t , daß die M i l c h b a l d k o c h t . 4. D e r gute a l t e , a l t e Mann i s t m i t d e m Roß auf d e m E i s e i n gebrochen, i s t in d a s k a l t e W a s s e r g e f a l l e n . 5. E r i s t v o r v i e r Wochen o d e r s e c h s i s t e r g e s t o r b e n . 6. D a s F e u e r w a r h e i ß , d e r K u c h e n i s t ganz v e r b r a n n t , u n t e n g a n z , u n t e n ganz s c h w a r z . 7. E r ißt die E i e r i m m e r ohne Salz und P f e f f e r . 8. D i e F ü ß e tun m i r weh, i c h g l a u b e , ich h a b e m i r s i e a u f g e r i e b e n . 9. Ich bin s e l b e r b e i d e r F r a u ge. . .
gewesen,
und h a b e i h r e s g e s a g t . Sie hat g e s a g t , s i e will a u c h i h r e r T o c h t e r s a g e n . 10. Ich will e s auch nicht m e h r m a c h e n . 11. Ich s c h l a g d i r g l e i c h m i t d e m K o c h l ö f f e l u m die O h r e n rum. Du A f f e ! 12. Wo g e h s t du h i n ? Sollen w i r m i t g e h n ? 13. W a s sind d a s f ü r ' c h e s c h l e c h t e Z e i t e n ! 14. M e i n l i e b e s Kind, b l e i b u n t e n s t e h n , die b ö s e n G ä n s e b e i ß e n dich t o t .
92
Emilija Grubaci6 Umsonst - nein,
umsonst.
15. Du h a s t h e u t a m m e i s t e n g e l e r n t , du b i s t b r a v g e w e s e n , du d a r f s t f r ü h e r h e i m g e h n wie die a n d e r n . 16. Du b i s t n o c h n i c h t g r o ß - genug, u m e i n e F l a s c h e Wein a u s z u t r i n k e n , du m u ß t noch w a c h s e n und m u ß t n o c h g r ö ß e r w e r d e n . 17. Geh, b i s t so gut, und s a g d e i n e r S c h w e s t e r , s i e s o l l die - d a s K l e i d f ü r deine M u t t e r f e r t i g n ä h e n und m i t d e r B ü r s t e s a u b e r m a c h e n . Mehr - m e h r Kleider. 18. H ä t t e s t du ihn n u r g e k a n n t , w ä r e e s ganz a n d e r s g e k o m men, und e s t ä t e auch - b e s s e r u m dich s t e h n . 19. W e r h a t m i r m e i n e n K o r b m i t d e m F l e i s c h geholt - g e stohlen? 20. E r tut so, so wenn e r das ist, z u m a - a - tut s o , s o w e n n s i e ihn z u m V e r s c h l a g e n m ö c h t e n . J a , e r tut so, so wenn w i r d r e s c h e n t ä t e n . Sie h a b e n a b e r a l l e s s e l b e r g e t a n . 21. W e m hat e r denn die n e u e G e s c h i c h t e v e r z ä h l t ? 22. M a n m u ß - l a u . . . h a r t s c h r e i e n , s o n s t v e r s t e h t e r u n s nicht. oder - h a r t k r e i s c h . . . h a r t schreien, sonst v e r s t e h t e r uns nicht. h a b e n doch s o g e s a g t ,
nicht?
23. W i r h a . . . s i n d m ü d e und h a b e n D u r s t . 24. Wie w i r g e s t e r n abend h e i m k o m m e n , da l i e g e n die a n d e r n schon i m B e t t
Wir
93
Knifcanin und w a r e n s c h o n e i n g e s c h l a f e n . 25. D e r S c h n e e i s t d i e . . . die N a c h t l i e g e n g e b l i e b e n , a b e r in d e r F r ü h w a r e r s c h o n w e g . 26. H i n t e r d e m H a u s s t e h n d r e i Ä p f e l b ä u m e , Ä p f e l b ä u m e m i t roten Äpfeln, Äpfeln.
27. Könnt i h r n i c h t noch ein b i ß c h e n w a r t e n auf u n s , dann gehn wir mit
euch.
29. U n s e r e B e r g e sind n i c h t s o h o c h , e u r e sind v i e l - h ö h e r . 30. W i e v i e l W u r s t und B r o t wollt i h r h a b e n ? 31. Ich v e r s t e h e u c h n i c h t , i h r m ü ß t ein b i ß c h e n l a u t e r r e d e n härter reden. 32. Habt i h r n i c h t e i n Stück w e i ß e S e i f e g e f u n d e n auf u n s e r m Tisch? 33. Sein B r u d e r w i l l s i c h in e u r e m G a r t e n z w e i s c h ö n e H. . . Häuser bauen. 34. D a s W o r t i s t i h m a b e r v o m H e r z g e k o m m e n . 35. D a s w a r - - r e c h t g e t a n , g e t a n von i h m . 36. W a s sind d a s f ü r * c h e - w a s i s t d a s f ü r ' e h e r Vogel, w a s da
auf d e r
Mauer sitzt? 37. Die
Bauern
haben
O c h s e n und K ü h e und S c h a f e v o r d a s Dorf
gebracht
und w o l l e n s i e v e r k a u f e n . 38. Die L e u t e sind h e u t e a l l e d r a u ß e n auf d e m F e l d und m ä h e n - - F r u c h t und H a f e r - - K l e e m ä h e n s i e . 39. Geh n u r , d e r b r a u n e Hund tut d i r n i c h t s . 40. Ich bin m i t den L e u t e n da h i n t e n ü b e r die W i e s e - in d a s Korn gefahren. I. D e r S a u h a l t e r h a t die Schweine h i n a u s g e t r i e b e n auf die Weide,
94
E m i l i j a Grubaci6 in den Wald. E s w a r e n Sauen und w a r e n B ä r e n d a b e i , u n d w a r e n a u c h g e schnittene Bären. II. D e r S a l l a s c h i s t auf d e m B e r g . III. Im Schoppen h a b e n w i r Hanf und F l a c h s v e r s t e c k e l t . IV. U n s e r P f a r r e r hat e i n e n w e i ß e n H e n g s t und ein F ü l l e n - und a u c h ein Hutsehl gekauft. V. D e r Mond s c h e i n t so h e l l , und e s w i r d e r s t dunkel. VI. W i r m ü s s e n d a s Heu w e n d e n , b e v o r ob d a s G e w i t t e r da i s t und e s d o n n e r t und b l i t z t und s c h l o ß t . VII. M a c h d a s G a r t e n t ü r c h e n n i c h t zu, i c h geh n o c h zu W e b e r s auf B e s u c h . Meien. VIII. D e r H a f e r i s t r e i f . Der Hafer ist zeitig. Hat g r o ß e R i s p e n . IX. D a s K o r n h a t k l e i n e Ä h r e n und h a t auch s o k l e i n e K e r n e . X. D e r Bub i s t m a n c h m a l so g r o b , e r s a g t ü b e r die G r o ß m u t t e r : " D u h a s t e i n e n K r o p f und s c h i e l s t - und schaust schräg!"
BOCKWITZ
KR.
SPROTTAU
von
Werner
H.
Veith
INHALT VORBEMERKUNGEN
99
Aufnahmedaten
99
Einführung
99
Sprecher
102
Aufnahmeleiter
103
Bearbeiter
103
Die
A u f n a h m e te chnik
104
Das
Tr an s k r i p t i o n s s y s t e m
104
Der
Inhalt
104
Zur
Phonologie
der
Aufnahme der
Aufnahme
105
Die kontrastiven Segmentierungen Das Kontrastverfahren Die Morphisolation Die phonetisch-phonologische Unsystematik Die Phonemisolation Das Phonemsystem der Sprecherin Die phonematische Valenz Die Morphophoneme Die Positeme Die Grammateme Das Phoneminventar Die Phonemvarianten nach distinktiven Merkmalen Die Phonemdistribution
105 105 108 109 112 113 113 114 114 116 116 120 122
Das Phonemsystem von Bockwitz im diachronen Vergleich mit anderen Systemen Im Vergleich mit dem hochsprachlichen System Im Vergleich mit den s c h l e s i s c h e n Dialekten
129 129 139
Zur
Morphologie
der
Aufnahme Häufigkeitsliste
Literatur
und
zum
Wortschatz 144 147 150
Abkürzungen
158
TEXTE Phonetische
161 Transkription
P h o no lo g i s ch e Hochsprachliche ANHANG
Übertragung Übertragung
162 163 162 241
Wenkersätze
241
Sonagramme
255
Karten
275
Morphregister
291
VORBEMERKUNGEN
Aufnahmedaten Aufnahmeort: Aufnahmetag: Auf nähme dauer:
Golmbach Kr. Holzminden (Pl.Qu. 2515) 5.12.1962 32 Minuten, 25 Sekunden (davon Wenkersätze: 6 Minuten, 45 Sekunden)
Technische Beurteilung: 1/1/2/1/1 Schweineschlachten - Weihnachtsgebäck Gesprächsinhalt: Weihnachtsvorbereitungen - Arbeiten im J a nuar und Februar - Flegeldreschen - Todsommer- Knebelfest - Kirmes - Hochzeit - Kartoffelhacken - Butter- und Quarkherstellung Sauerkraut - Hühnerzucht - Rübenanbau - Blaubeersammeln - Getreideaussaat - Heuernte Winterspiele - Vereinsfeste - Bienenhaltung Besitzlage - Saure Gurken Archivnummer: IV/215 Toningenieur: G. Deutscher Aufnahmeleiter: Dr. G. Bellmann
Einführung Die west- und mitteldeutschen Mundarten befinden sich bekanntlich in einem Prozeß der Umwandlung, der von manchen als Zeichen einer bevorstehenden Auflösung der Mundart zugunsten einer der Hochsprache näherstehenden Umgangssprache gedeutet wird. 1 Während dieser Vorgang - wenngleich beschleunigt durch die wirtschaftliche, soziale und sozialpsychologische Entwicklung - aber mehr evolutionären Charakter trägt, wurde der bevorstehende Untergang der ostdeutschen Mundarten durch einen äußeren Eingriff verursacht. Nicht die Verschiebung des innerstrukturellen sprachlichen Kräfteverhältn i s s e s , nicht endogene Vorgänge also, waren der Anlaß, sondern exogene: die Gemeinschaft der Mundartsprecher wurde zerstört. Der Vernichtung des Sozialgebildes, innerhalb d e s s e n die Mundart existieren konnte, folgte diejenige der Mundart s e l b s t . In wenigen Jahren werden die letzten Spuren ostdeutscher Mundarten auf west- und mitteldeut1
s . U . E n g e l S. 129-135; E . H o f m a n n k r a n z u. K. S p a n g e n b e r g .
S. 201-281;
H.Rosen-
100
Werner H. Veith
schemBoden vollends verwischt sein. Nicht ohne Grund hat V.M. SCHIRMUNSKI in seinem Buch " D e u t s c h e Mundartkunde" die Vertriebenenmundarten unbeachtet g e l a s s e n . 1 In dieser Situation wurden, finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und mit Unterstützung deutscher Germanisten vom Deutschen Spracharchiv unter E. ZWIRNER im Rahmen einer allgemeinen Mundarterhebung ab 1955 2053 Tonbandaufnahmen von VertriebenenMundarten gemacht und in einer Ergänzungsaktion dazu von 1962 -1965 auf Anregung des Arbeits- und Sozialministeriums von Nordrhein-Westfalen vom Deutschen Spracharchiv unter E. ZWIRNER mit dem Deutschen Sprachatlas unter L . E . SCHMITT 990 Tonbänder von Vertriebenen-Mundarten aufgenommen. 2 Unter den letzteren waren 171 Aufnahmen aus Schlesien und 276 aus dem Sudetengebiet. 3 Durch die ausgezeichneten technischen Voraussetzungen bei den Aufnahmen haben die Bänder eine hervorragende Wiedergabequalität. Aber auch die sorgfältige Sprecherauswahl und die Art der aufgenommenen Texte garantieren ihre hohe wissenschaftliche Brauchbarkeit. 4 Um das Material durch ein visuell erfaßbares System zu ergänzen - auch im Sinne der neugegründeten IALSA^ - wurde schon 1964 mit der literarischen und hochsprachlichen Übertragung sowie der engen Transkription von " s p r a c h l i c h (-mundartlich)besonders wertvollen Aufnahmen" 6 begonnen. Dazu gehört auch die in dieser Monographie wiedergegebene Mundartaufnahme, wenngleich die Transkription noch einmal sorgfältig für die Publikation überarbeitet werden mußte. Die Auswahl dieser Aufnahme ^ erfolgte jedoch nicht unter dem Gesichtspunkt ihrer Wiedergabequalität, sondern vielmehr unter dem s. V. M. S c h i r m u n s k i . 1 2 so G. B e l l m a n n : Wege und Möglichkeiten der Schallaufnahme ostdeutscher Mundarten heute, S. 62-79, b e s . S. 64; L . E . S c h m i t t : Das Forschungsinstitut für deutsche Sprache - Deutscher Sprachatlas (1965), S . 5 6 - 5 9 ; F o r s c h u n g s i n s t i t u t für deutsche Sprache: Wissenschaftlicher J a h r e s b e r i c h t ( 1 9 6 6 ) , S. 17 f. - vgl. auch: G. B e l l m a n n und J . G ö s c h e l : Tonbandaufnahme o s t d e u t s c h e r Mundarten 1962 - 1 9 6 5 G e s a m t k a t a l o g . Marburg 1970, S. 7 ff. 3 Forschungsinstitut für deutsche Sprache: Wissenschaftlicher Jahresbericht (1966). 4 s. dazu G. B e 11 m a n n : Wege und Möglichkeiten der Schallaufnahnahme, bes. S. 67 ff.; ders.: Die phonographische Aufnahme der ostdeutschen Mundarten, S. 9-17; E. R i e m a n n S. 79-87. - Zur allgemeinen Problematik s . a . : E. Z w i r n e r : Lautdenkmal der deutschen Sprache; ders. u. W. B e t h g e : Erläuterungen zu den Texten. 5 International Association of Linguistic Soundrecording Archives, vgl. dazu: G. H e i k e u. J . G ö s c h e l , b e s . S. 384. 6 L.E. S c h m i t t . 1 zu der mich dankenswerterweise G. B e l l m a n n , J . G ö s c h e l und E. K n e t s c h k e angeregt haben.
Bockwitz
101
Aspekt ihrer s p r a c h g e o g r a p h i s c h e n B e z u g s b a s i s . Sprachlich gehört sie in den Bereich d e s N e i d e r l ä n d i s c h e n oder - um den umstrittenen Ausdruck W. v. UNWERTHs zu g e b r a u c h e n - in den der s c h l e s i s c h e n Diphthongierungsmundarten. 1 Obwohl im Sinne F . WREDEs die S p r a c h a t l a s k a r t e n durch genauere Direktaufnahmen zu e r g ä n z e n , auch von s c h l e s i s c h e n Mundarten zahlreiche Monographien a n g e f e r t i g t worden s i n d m u ß die b i s h e r i g e Bearbeitung der n e i d e r l ä n d i s c h e n Mundarten a l s n i c h t a u s r e i c h e n d b e z e i c h n e t werden. Das Bedürfnis n a c h einer exakten Darstellung der L a u t v e r h ä l t n i s s e d i e s e r L a n d s c h a f t regt sich um so eher, a l s die Angaben der mehr a l s hundert J a h r e alten Arbeit K. W E I N H O L D s 4 und die der etwas jüngeren, aber immerhin aus clem Anfang d i e s e s J a h r h u n d e r t s stammenden Untersuchung W. v. UNWERTHs ^ - auf beide Arbeiten verweise ich laufend in den Fußnoten zur Transkription - s i c h in manchen Punkten erheblich widersprechen. So kann nach WEINHOLD mhd. ei im S c h l e s i s c h e n als a**, e^> e ^ , ae 9 , i 1 0 , 1 1 1 , ei 12, äei 13, ie 14 r e a l i s i e r t sein, nach v. UNWERTH bei Länge aber nur a l s o f f e n e s oder g e s c h l o s s e n e s e l ^ [ e : , s : ] ; lediglich im Auslaut ergeben s i c h U n t e r s c h i e d e : i e in den Diphthongierungsmundarten, s o n s t e b e n f a l l s o f f e n e s oder g e s c h l o s s e n e s e 16. Bei Kürze erscheint mhd. ei in den Diphthongierungsmundarten a l s i, s o n s t a l s e 17. Somit s t e h e n den 9 r e g e l l o s e n R e a l i s i e r u n g s m ö g l i c h k e i t e n 5 geregelte Lautformen v. UNWERTHs gegenüber. Ähnliches gilt für den Primärumlaut. Nach WEINHOLD wird mhd. 5 in den s c h l e s j s c h e n Muridarten entweder zu a l^oder zu ä l 9 , e 2 0 ) x 2 1 > e i 2 2 0 d e r zu i e 2 3 b z w . iae, i ö ^ . N a c h W. v. UNWERTH wird es bei Kürze überall zu e, bei Länge in den Stamm-Mundarten zu e, in den Diphthongierungsmundarten zu ie25.Auch bei mhd. a gibt e s , um ein l e t z t e s von vielen weiteren möglichen B e i s p i e l e n anzuführen, eine erhebliche D i s k r e p a n z . WEINHOLD s i e h t mhd. a r e a l i s i e r t a l s a 2 6 , a 2 7 , &28> oa29t ua30; uo3l., e32, 3 3 3 4 ( o i ) 3 5 y/ UNWERTH kennt dagegen nur a vor n bzw. 1 as ) 0 > eu v> 1
W. v. U n w e r t h . vgl. A. B a c h S. 42. 3 Zuletzt z . B . G. B l a s c h k e . 4 s. K. W e i n h o l d . 5 W. v. U n w e r t h in mehreren Auflagen allerdings weitert und neu h e r a u s g e g e b e n . 8 7 6 ebda. S. 3 2 . K. W e i n h o l d S. 28. 9 10 11 ebda. S. 39. ebda. S. 40 . 14 13 ebda. S. 47 . 12 ebda. S. 4 4 . 15 W. v. U n w e r t h S. 28 f. 16 ebda. S. 2 9 . 17 18 K. W e i n h o l d S. 22 f. 19 ebda. S. 2 7 . 20 21 ebda. S. 37. 23 22 ebda. S. 4 5 25 W. v. U n w e r t h S. 24 ebda. S. 4 9 . 28 26 K. W e i n h o l d S. 21 f. 27 ebda. S. 2531 30 ebda. S. 2929 ebda. S. 2 8 . 32 ebda S. 37. 33 ebda. S. 3 9 . 34 35 ebda. S. 6 4 . 2
etwas ebda. ebda. ebda. ebda. ebda. ebda. 10 f. ebda. ebda. ebda.
er-
S. 34. S. 43S. 4 9 . S. 3 0 . S. 4 9 . S. 26 f. S. 29. S. 51.
102
Werner H. Veith
plus V e r s c h l u ß l a u t sowie vor Velar ( = Guttural) und o in a l l e n a n d e r e n F ä l l e n bei e r h a l t e n e r Kürze. 1 Bei Dehnung ergibt s i c h o [ o : ] in den Stamm-Mundarten, uo in den D i p h t h o n g i e r u n g s m u n d a r t e n . 2 D i e s e Widersprüche l a s s e n s i c h mit Hilfe d e s DSA^ und b e s o n d e r s mit Hilfe d e s j ü n g s t e r s c h i e n e n e n S c h l e s i s c h e n S p r a c h a t l a s s e s 4 im P r i n z i p v o r t r e f f l i c h k l ä r e n , zumal l e t z t e r e r z a h l r e i c h e p h o n e t i s c h e Erg ä n z u n g s k a r t e n e n t h ä l t , die auf den T o n b a n d a u f n a h m e n von Vertriebenenmundarten b a s i e r e n . Aber der C h a r a k t e r und die A n l a g e e i n e s j e d e n S p r a c h a t l a s s e s bedingen von vornherein die mehr p a r a d i g m a t i s c h e Z i e l s e t z u n g , die Sprache nur in e i n e r Minimal-Auswahl w i e d e r z u g e b e n , s o daß d e t a i l l i e r t e r e e r g ä n z e n d e S p e z i a l u n t e r s u c h u n g e n d e s L a u t - und F o r m e n s y s t e m s , d e s W o r t s c h a t z e s , der Syntax u s w . e i n z e l n e r G e b i e t e und O r t s c h a f t e n a u c h dadurch n i c h t ü b e r f l ü s s i g werden; d a s gilt bes o n d e r s im F a l l e d e s komplizierten n e i d e r l ä n d i s c h e n V o k a l i s m u s . Die S i t u a t i o n s b e d i n g t h e i t d e s S p r e c h e n s ^ und die L e b e n d i g k e i t mundartlichen E r z ä h l e n s 6 rufen darüber hinaus v i e l f a c h e A b w e i c h u n g e n von einem s t e r e o t y p e n Muster hervor, die es hier zu b e s p r e c h e n und zu s y s t e m a t i s i e r e n gilt. Somit e r w ä c h s t dem V e r f a s s e r d i e s e r Monographie die d o p p e l t e Aufgabe der e x a k t e n v i s u e l l e n Sichtbarmachung der T o n b a n d a u f n a h m e in der Form einer engen T r a n s k r i p t i o n und der s i c h a n s c h l i e ß e n d e n wissenschaftlichen Systematisierung.
Sprecher
Wie a u s dem Protokoll h e r v o r g e h t , i s t d i e Sprecherin der Aufnahme I V / 2 1 5 F r a u A . T . , geb. 1902 in Bockwitz Kreis Sagan-Sprottau ( P l . Q u . 2 7 4 0 ) , N i e d e r s c h l e s i e n (DWA-Signatur d e s O r t e s : B ' 61,9). Sie verbrachte ihre S c h u l z e i t in Bockwitz (1908-1916) und hat a n s c h l i e ß e n d s t e t s in Bockwitz g e l e b t . 1946 wurde sie u m g e s i e d e l t und l e b t h e u t e in Golmbach Kreis Holzminden ( P l . Q u . 2515). 1
W. v. U n w e r t h S. 8 f. e b d a . S. 9. s. F . W r e d e : D e u t s c h e r S p r a c h a t l a s . s. G. B e 1 l m a n n : S c h l e s i s c h e r S p r a c h a t l a s 1. B d . 5 s . d a z u u . a . A. B a c h , b e s . S. 232: " D i e Vertreter der Mutters c h i c h t e n nähern s i c h , f a l l s ihre A l l t a g s s p r a c h e b o d e n s t ä n d i g e Mda i s t , a u s n a h m s w e i s e der G e m e i n s p r a c h e im r e s p e k t v o l l e n Verkehr mit H ö h e r s t e h e n d e n , mit der B e h ö r d e . . . " u s f . F e r n e r G. B e l l m a n n : Mundart - S c h r i f t s p r a c h e - U m g a n g s s p r a c h e , b e s . S. 181. 6 " E s h e r r s c h t ein e p i s c h e r Stil vor mit den e n t s p r e c h e n d e n S a t z t y p e n " , so G. B e l l m a n n : Wege und Möglichkeiten der S c h a l l a u f n a h m e o s t d e u t s c h e r Mundarten h e u t e , S. 76.
2 ^ 4
Bockwitz
103
Ihr Vater wurde in Mürschau Kreis Glogau (PI.Qu. 2640), ihre Mutter in Neugabel Kreis Sprottau (PI.Qu. 2740) - beides in Niederschlesien - geboren. 1890 zogen die Eltern nach Bockwitz. Die Sprecherin heiratete 1932 ihren aus Bockwitz stammenden Ehemann, der dort eine Landwirtschaft betrieb. Der jetzige Beruf des Ehemannes i s t Rentner. Die Informantin scheint auf Grund der äußeren Lebensumstände äußerst o r t s f e s t zu sein, worauf ja vor der Aufnahme besonders geachtet worden w a r l , und entstammt außerdem der sozialen Grundschicht. Bei genauerem Hinsehen muß freilich die anderweitige Herkunft der Eltern zu denken geben.
Aufnahmeleiter
Der Leiter der Aufnahme (Explorator) war G. Bellmann. Er stammt aus der Oberlausitz und hat über die Mundarten des Lausitzisch-Schlesischen eine Dissertation a n g e f e r t i g t d i e auf s e l b s t erfragtem sprachlichem Material basierte. Außer durch eine Anzahl von Publikationen, vor allem über das Schlesische, ist G. Bellmann durch seine Bearbeitung des von L . E . SCHMITT herausgegebenen zweibändigen Schlesischen Sprachatlasses hervorgetreten. 3
Bearbeiter
Der Bearbeiter wurde in Neuwied/Rhein (PI.Qu. 3406) geboren und beherrscht die dort übliche moselfränkische Mundart. Seit 1960 studierte er in Marburg (Pl.Qu. 3212) und Gießen (PI.Qu. 3311) neben Literaturw i s s e n s c h a f t germanische und deutsche Philologie, Linguistik, Geographie und Kulturanthropologie. Von 1962-1966 war er Mitarbeiter des Forschungsinstituts für deutsche Sprache - Deutscher Sprachatlas in Marburg und wurde dort von L . E . SCHMITT und G. BELLMANN zu Arbeiten am im Entstehen begriffenen Schlesischen Sprachatlas angeregt. ^ 1966 promovierte er in Marburg mit einem Thema aus dem schlesischen Dialektbereich. ^ 1966 bis 1968 war er als A s s t . Professor an der Georgetown University und 1968/69 als Lecturer im Range eines Associate Professor an der Howard University, beide in Washington D.C./USA tätig. Er hielt dort Vorlesungen und Seminare zur deutschen 1
so G. B e l l m a n n : Wege und Möglichkeiten der Schallaufnahme usw. S. 70. 2 s. G. B e l l m a n n : Mundart und Umgangssprache in der Oberlausitz . G. B e l l m a n n : Schlesischer Sprachatlas 2 B d e . 3 4 s. L i t . - V e r z . ^ W. V e i t h : Die s c h l e s i s c h e Weinbauterminologie usw.
Werner H. Veith
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Dialektologie und Linguistik. Seit 1969 i s t er erneut am Forschungsinstitut für deutsche Sprache - Deutscher Sprachatlas. (Weitere Angaben zur Person s. Orbis 1 8 , 1 9 6 9 , 5 9 3 - 5 9 5 ) .
Die
Aufnahmetechnik
Uber die Technik der Aufnahme handelt G. BELLMANN in seinem wiederholt zitierten Aufsatz 1. Dort mögen nähere Einzelheiten eingesehen werden. Hier sei nur kurz angedeutet, was dort ausführlich über Aufnahmegerät, Bandgeschwindigkeit und Tonträger gesagt wird. Als Aufnahmegerät, das in einem unabhängigen Aufnahmewagen f e s t eingebaut war, diente ein Studio-Tonbandgerät Magnetophon M 5 von TELEFUNKEN. Die Bandgeschwindigkeit betrug 19,05 c m / s bei Vollspur. Als Tonträger wurde das BASF - Standardband LGS 52 verwendet (700 m Länge auf Metallkern). Die Aufnahme erfolgte im Jahre 1962.
Das
Transkriptionssystem
Zur Transkription der phonetischen Daten wurde das in der PhonaiReihe übliche Transkriptionssystem verwandt, das - mit geringfügigen Änderungen - dem System der A P I / I P A ^ entspricht. Für die phonologische Transkription gibt es keine international üblich gewordene Entsprechung, so daß ich es für richtig hielt, mich auch hier so eng wie möglich an die A P I / I P A anzulehnen. Monophonematisch gewertete Phonklustern wurden durch einen Bogen gekennzeichnet, z.B. / r o j m / ; / c / i s t die Zusammenfassung von [ 9 ] und [ x ] ; die Nullstelle wurde durch ausgedrückt. Näheres s. Phoneminventar. Der Inhalt
der
Aufnahme
Das Bandoriginal beginnt mit den Wenkersätzen 3, denen die Darlegungen des Sprechers vor allem zu den Arbeiten im Jahres lauf, zu Brauchtum und F e s t e n in buntem Gemisch folgen, lediglich unterbrochen durch die Fragen des Aufnahmeleiters. Die Reihenfolge und die Art der Themen mögen den Aufnahmedaten entnommen werden. In der Regel handelt es sich um dieselben Themen, die auch bei den übrigen - vor allen Dingen bei den s c h l e s i s c h e n - Aufnahmen der Vertriebenenmund1 G. B e l l m a n n : Wege und Möglichkeiten der Schallaufnahme usw. S. 76. 2 s. The Principles of theInternational Phonetic Association. 3 s. hierzu Anhang S.241.
105
Bockwitz
arten abgefragt worden sind, so daß ein hohes Maß an Vergleichbarkeit gewährleistet i s t . Die Aufnahme beschließen die mundartlichen Formen der Wochentage und der Zahlen von 1 bis 15. Der Bearbeiter hielt eine Umdisposition der Reihenfolge im Sinne der Inhaltsübersicht für erforderlich. Der Aufnahmeleiter spricht der Gewährsperson die Wenkersätze jeweils Satz für Satz vor; es wurden jedoch nur die mundartlichen Formen der Sätze, also die Antworten des Sprechers, notiert, so daß die Fragen des Aufnahmeleiters lediglich in dem Teil mit dem zusammenhängenden Text zu den Jahresarbeiten, zu Brauchtum und F e s t e n in phonetischer Umschrift erscheinen. Die Wenkersätze sind geringfügig modifiziert 1: z.B. Satz 2: " s c h ö n e r " statt " b e s s e r " ; Satz 3: " a n f ä n g t zu k o c h e n " statt " a n zu kochen f ä n g t " ; Satz 4: " a u f dem E i s e eingebrochen" statt " d u r c h ' s Eis gebrochen"; Satz 6: " h e i ß " statt " s t a r k " und " d e r K u c h e n " statt " d i e Kuchen"; Satz 10: " n i c h t mehr wieder m a c h e n " statt . . . " t u n " ; Satz 13: "Solche schlechte Z e i t e n " statt " E s sind schlechte Z e i t e n " ; Satz 15: . . . " d u darfst früher nach Hause gehen als die a n d e r e n " wurde gestrichen; Satz 20: . . . " s i e haben es aber selbst g e t a n " ebenfalls gestrichen; Satz 25: . . . " a b e r heute morgen ist er geschmolzen" ebenf a l l s gestrichen; Satz 27: " A u g e n b l i c k " statt " A u g e n b l i c k c h e n " ; Satz 28 gestrichen; Satz 31: " r e d e n " statt " s p r e c h e n " ; Satz 36: gestrichen; Satz 38: " h a u e n " statt " m ä h e n " . Außerdem wurden die Sätze I bis IX neu hinzugefügt, so daß nun das mhd. Lautsystem relativ vollständig wiedergegeben ist.
Zur Phonologie Die kontrastiven Das
der
Aufnahme
Segmentierungen
Kontra s tverfahren
H.A. GLEASON 2 hat in seiner Einführung in die deskriptive Linguistik Verfahren zur Phonemanalyse angegeben. Zusammenfassend lassen sich folgende, von ihm vorgeschlagene Operationsprozesse anführen: I . Phonetische Transkription eines Samples 2. Listung aller darin vorkommenden Laute 3. Formulierung einer auf die Distribution dieser Laute bezogenen Hypothese 4. Austesten der Hypothese und Korrektur von 2. und 3. Dadurch ergeben sich ein Phoneminventar (die Liste unter 2.) und ein Distributionsschema (3.). Es ließe sich unter Berücksichtigung der 1 s.a. dazu G. B e l l m a n n : Wege und Möglichkeiten der Schallaufnahme usw., S. 73 f. 2 H.A. G l e a s o n S. 271-311.
106
Werner H. Veith
Distinktive-feature-Theorie 1 eine Tabelle hinzufügen, in der die Phoneme durch distinktive Merkmale formuliert und abgegrenzt werden. GLEASONs Methode hat ihre Grenzen, wenn das Sample nicht umfassend genug ist. Im Falle einer Tonbandaufnahme von einer knappen halben Stunde muß damit gerechnet werden, daß nicht alle Phoneme in dem Sample vorkommen und daß auch nicht alle potentiellen und dem System entsprechenden Distributionsregeln aufgestellt werden können. Außerdem kann die Beschreibung eines Dialektes nur sinnvoll sein, wenn ein Vergleich mit einem anderen, dem L e s e r bereits bekannten System möglich ist. Entscheidend jedoch scheint mir zu sein, daß weder die Distribution der Laute (vgl. auch Z. HARRIS2) noch die von der Prager Schule ausgearbeitete traditionelle Methode, mit Oppositionen zu arbeiten zum Erfolg führen, wenn in dem Idiolekt eines Sprechers und darum handelt es sich bei Tonbandaufnahmen - Unregelmäßigkeiten vorliegen. Wie noch zu zeigen sein wird, schwankt die Bockwitzer Sprecherin zwischen Dialekt und Hochsprache, so daß sie einmal das hochsprachliche, ein anderes Mal aber das dialektale Phonem oder eine dazwischenliegende Variante in derselben Umgebung gebraucht. Oppositionalund distributional lägen z.B. bei [ J d e : + - n J zu [ / d e i - l - n ] zwei verschiedene Kernphoneme vor, a l s o / e : / vs. / e i / . In der Tat sind die beiden Kernphoneme nur in einer formalen, nicht aber semantischen Opposition, da es zwischen [ J ' d e i + n ] und [ J d e i - t - n ] keinen Bedeutungsunterschied gibt, d.h. die Kernphoneme sind nicht in der Lage, die Bedeutung eines Wortes zu verändern, wie dies per definitionem der Fall sein müßte.4 Beide Formen sind Teil des Idiolekts der Sprecherin, werden nebeneinander gebraucht, wenngleich nicht systematisch. Die Phonemtheorie in ihrer bisherigen Verfahrensweise bietet keine Möglichkeit, diese Situation zu meistern. Im Idiolekt sind [ e : ] und [ s i ] Varianten; aber im phonologischen Sinne sind sie keine Varianten, da / e : / in der Hochsprache und / e i / im Dialekt jeweils einen festen Platz haben und im abgeschlossenen System als Phoneme definiert werden können. Eine der wichtigsten Prämissen der Phonemtheorie ist von Anbeginn die Geschlossenheit des Systems gewesen. Systemlosigkeit, Unsystematik wurden von ihr nur behandelt, wenn diese Systemlosigkeit zum System hinführte, z.B. bezüglich der Umlautfrage im Althochdeutschen. Für die Diasysteme, die sich in der Entwicklung befinden, z.B. bei " l a n g u a g e s in c o n t a c t " bei verschiedenen Realisationsebenen der1
Vgl.R. J a k o b s o n und M. H a l l e ( 1 9 5 6 ) ; R . T . H a r m s . 2 s. Z . H a r r i s (1954), S. 146 - 194. 3 V g l . u . a . N . S . T r u b e t z k o y ; R. J ak o b s o n (1962). ^ H.A. G l e a s o n ; S. 9: " T h e smallest difference which can differentiate utterances with different contents is a difference of a single phoneme". 5 s.U.Weinreich.
Bockwitz
107
selben Sprache und ihrer Vermischung oder bei Dialektmischung müssen noch verfeinerte Methoden ausgearbeitet werden. Hier bietet sich an, die Varianten auf Konstanten zu beziehen und sie als Funktion dieser Konstanten zu kennzeichnen. Mischen sich zwei Sprachen, dann sollte die Mischung mit einer der beiden oder mit einer dritten Sprache kontrastiert werden; mischen sich zwei Dialekte, dann sollte die Mischung mit einem der beiden Dialekte oder mit einem dritten Dialekt oder mit der jeweiligen Standardsprache kontrastiert werden; mischen sich Standardsprache und Dialekte, dann sollte die Mischung entweder mit dem Standardsystem oder mit dem Dialektsystem oder mit einem fremden System kontrastiert werden. Diese Überlegungen eröffnen Möglichkeiten zu folgenden Kontrastierungen: 1. dialingual 2. diastratal 3. diatopisch 1. Zu 1. Dialinguale Kontrastierungen 2 beziehen sich auf die Unterschiede zwischen Sprachen. G. NICKEL und K.H. WAGNER haben darauf verwiesen, daß Untersuchungen zum Bilingualismus und besonders das Buch R. LADOs von 1957 den Anstoß für Studien dieser Art gegeben haben. Dann seien von 1962 an die " C o n s t r a s t i v e Structure S e r i e s " gefolgt, die von Ch.A. FERGUSON - dem früheren Direktor des Center for Applied Linguistics in Washington D.C. herausgegeben und mit je einer Arbeit von W.G. MOULTON und H.L. KUFNER eröffnet worden sind. E s ist nachzutragen, daß die nun von B. MALMBERG und G. NICKEL herausgegebene Z e i t s c h r i f t IRAL laufend kürzere Untersuchungen zu dialingualen Kontrastierungen veröffentlicht hat, z.B. 1964 von P. DELATTRE und von T.R. ANDERSON, 1965 von E.A. LEVENSTON, 1966 von W.U. DINGWALL, 1968 von E. FOSTER und von J . E . STRAIN sowie die mehr theoretischen Beiträge von J . B . CARROLL (1963), H.W. KIRKWOOD (1966), G. NICKEL - K.H. WAGNER (1968), sowie C. JAMES (1969). Sporadisch finden sich auch in anderen Zeitschriften Arbeiten zu diesem Problem, z.B. in"Glottodidactica" von T. KRZESZOWSKI sowie von H. KIRSCH (1967) und in ZDL von H . P . ALTHAUS (1969) sowie in«'Sprache im technischen Z e i t a l t e r " v o n K.H. WAGNER (1969). Zu 2. Diastratale Kontrastierungen beziehen sich auf die Unterschiede zwischen in erster Linie sozialbedingten Sprachschichten und -systemen. I. REIFFENSTEIN hat schon beim II. Internationalen Dialektologenkongreß 1965 eine derartige Studie vorgelegt. 1966 In Anlehnung an die Terminologie von E. C o s e r i u , S. 149 1 2 Bezüglich der nachfolgend genannten Autoren verweise ich auf das Literaturverzeichnis.
Werner H. Veith
108
i s t H . J . SCHÄDLICH mit d i e s e r Methode h e r v o r g e t r e t e n , da in s e i n e m Buch über die P h o n o l o g i e d e s O s t v o g t l ä n d i s c h e n c a . 20 Seiten s y s t e m v e r g l e i c h e n d e B e t r a c h t u n g e n e n t h a l t e n s i n d . 1967 h a t L.W. S E I F E R T v e r s u c h t , die p e n n s y l v a n i a - d e u t s c h e n P l o s i v a und F r i k a t i v a mit denen der d e u t s c h e n S t a n d a r d s p r a c h e zu k o n t r a s t i e r e n . Zu 3. D i a t o p i s c h e K o n t r a s t i e r u n g e n b e z i e h e n s i c h auf die r e g i o n a l e n U n t e r s c h i e d e von Systemen. Würde man den Kölner, L e i p z i g e r und Berliner D i a l e k t k o n t r a s t i e r e n , sofern man e s mit D i a l e k t zu tun h a t , dann wäre d i e s ein d i a t o p i s c h e s Vorgehen. B . F . HEAD h a t 1965 eine s o l c h e Studie g e l i e f e r t , a l s er die Systeme von L i s s a b o n und Rio de J a n e i r o g e g e n ü b e r s t e l l t e . D a n e b e n gibt es d i a s t r u k t i o n a l e K o n t r a s t i e r u n g e n , die s i c h u n t e r s c h i e d l i c h e K o n s t r u k t i o n s e b e n e n der Grammatik b e z i e h e n , p h o n o l o g i s c h e n B e s c h r e i b u n g e n aber weniger r e l e v a n t s i n d .
auf bei
Bei B e s c h r e i b u n g e n von d e u t s c h e n D i a l e k t e n und von I d i o l e k t e n b i e t e t sich die G e g e n ü b e r s t e l l u n g mit der d e u t s c h e n H o c h s p r a c h e an, die a l s B e z u g s s y s t e m b e z e i c h n e t werden s o l l , während der zu bes c h r e i b e n d e D i a l e k t d a s damit k o n t r a s t i e r t e System, kurz: d a s Kont r a s t s y s t e m d a r s t e l l t . Z u w e i t e r e n , mit der k o n t r a s t i v e n Methode verbundenen w i s s e n s c h a f t s g e s c h i c h t l i c h e n und t h e o r e t i s c h e n Überlegungen v e r w e i s e ich auf meine Darlegungen in " G e r m a n i s t i s c h e L i n g u i s t i k " 1 9 6 9 / 7 0 . Die K o n t r a s t i e r u n g erfolgt, indem d i e im Sample vorkommenden U n t e r s c h i e d e - D i s k o r d a n z e n - von B ( B e z u g s s y s t e m ) und K (Kontrastsystem) e x p l i z i t und die G e m e i n s a m k e i t e n - Konkordanzen - von B und K implizit b e s c h r i e b e n werden. Dabei wird v o r a u s g e s e t z t , d a ß d a s Inventar von B b e r e i t s b e k a n n t i s t . Die
Morphi solation
Die I s o l a t i o n der Phoneme s e t z t bei der Anwendung d e s kont r a s t i v e n V e r f a h r e n s e i n e vorherige Morphisolation v o r a u s , da man n i c h t mit Hilfe von i n f r a d i a l e k t a l e n O p p o s i t i o n e n operieren kann, sondern nur mit d i a s t r a t a l e n . Daher kann d a s S p r a c h s y s t e m auch n i c h t a u f g e r o l l t werden, indem z u n ä c h s t die k l e i n e r e n , dann die größeren Kons t r u k t i o n s e i n h e i t e n a n a l y s i e r t werden, b i s man s c h l i e ß l i c h bei den Satzk o n s t r u k t i o n e n a n g e l a n g t i s t . Vielmehr m ü s s e n in umgekehrter R i c h t u n g e r s t die größeren E i n h e i t e n bekannt s e i n , wenn d i e n ä c h s t k l e i n e r e n a n a l y s i e r t werden s o l l e n , d.h. die V o r a u s s e t z u n g für e i n e d i a s t r a t a l e P h o n e m i s o l a t i o n i s t ein Morphinventar, a u s dem d i e Phoneme h e r a u s gelöst werden. A n g e n o m m e n , d i e S p r e c h e r i n ü b e r s e t z t / d u r c -(-g s - | - l a u f - f e n / B mit [ d u r § + g s + l o : f - f g ] k - Dann l i e f e r t die K o n t r a s t i e r u n g von / . . . / ß mit / . . . / £ die vier Idiolektmorphe / d u r c / , / g S - / , / l o : f / , / - g / , falls die E n t s p r e c h u n g e n von / . . . / g korrekt sind. Die beiden e r s t e n Morphe
109
Bockwitz
sind im Verhältnis von B:K konkordant, die beiden letzteren diskordant. Ein Vergleich mit den übrigen Daten der Tonbandaufnahme läßt dann die Einordnung der Diskordanz L 3 : ] K ' n e i n e Phonemklasse von K zu und gestattet außerdem die vorsichtige Formulierung von auf die Distribution bezogenen Richtlinien bzw. Regeln. Die Frage, was unter Morphologie verstanden werden soll und ob mit Morphen die Affixe oder auch die Stämme oder gar höhere Konstruktionseinheiten, z.B. Lexe, gemeint werden, i s t umstritten, i s t aber durch obige Beispiele im speziellen Fall schon beantwortet. Da morphemtheoretische Erwägungen in dieser Abhandlung fehl am Platz wären, andererseits aber die angewandte Methode erläutert und gerechtfertigt werden muß, sei in aller Kürze folgendes gesagt: 1. Morpheme sind Klassen von Morphen. 2. Es gibt freie (z.B. / k i n t / ) und gebundene (z.B. / g e —/)Morphe. 3. Freie Morphe sind der Form nach identisch mit Lexen, den Varianten von Lexemen. 4. Gebundene Morphe müssen mit anderen Morphen eine Bindung eingehen, um auf höheren Konstruktionsebenen, z.B. der Lexemoder d e r P h r a s e m e b e n e , f u n g i e r e n zu können. Damit schließe ich mich im wesentlichen den Ausführungen von J . LYONS an, denen eine ähnliche Morphemauffassung zugrunde liegt: "When the word can be fcegmented into parts, these segments are referred to as morphs. Thus the word bigger is analysable into two morphs, which can be written orthographically as big and e r . . . " 1 Die
p h o n e ti s c h - p h o n o 1 o g i s c he
Unsystematik
Seit F. de SAUSSURE wird in der Sprachwissenschaft zwischen der " L a n g u e " und der " P a r o l e " unterschieden. H. LOMMEL übersetzt diese Termini mit 'Sprache' und'Sprechen',wobei Sprache " a l s die Norm aller andern Äußerungen der menschlichen Rede" 2 verstanden wird, während das Sprechen die individuelle Realisierung dieser Norm ist. So verstanden i s t Sprache das geschlossene System einer relativ g e s c h l o s s e nen, definierten Sprechergruppe. Die Standardsprache kann ebenso Langue sein wie ein Dialekt. Die der Parole zugeordneten Abweichungen können auf allen Kommunikationsstufen erfolgen, die nach dem vorläufigen Schema innerhalb des deutschen Sprachbereichs im wesentlichen Dialekt und Hochsprache sowie den zwischen beiden lokalisierbaren Raum der Umgangssprache umfassen. Allerdings scheint es nötig, hier wieder zwischen den konstanten (regelmäßigen) und den episodischen (unregelmäßigen) Abweichungen vom allgemeinen System zu unterscheiden. Ein Sprecher kann z.B. konstant das Zäpfchen-R gebrauchen und somit von der mundartlichen Norm 1
s. J . L y o n s S. 183 f. F. d e S a u s s u r e : Grundfragen der Allgemeinen 2 schaft(1967),S.ll.
Sprachwissen-
Werner H. Veith
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Bockwitz
163
2 3 4 5 1 Sp. j a : - nu v i l i c m a : s r ' t s e : l n vi: dos 'Jve,:n,ilac6 7 8 9 dn v o : r - dos - a a : m n t ' f o , : r , h a : r - da: vo,:r ' v u r i , z a m s l g e ' b r o k t 1 0 - und da: v g : r d e r k s z l 1 vqjr 'vossr giq e s l q u s
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Ik*filt - unt frx; - a n ' J d u n d s ' f o : r h a ; r - d a j 13 - da: ' v u r d s ' f q i s r g e ' m a c d und d a j ' v u r d s dos
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w a r W a s s e r h i n e i n g e f ü l l t ; und f r ü h - e i n e Stunde v o r h e r - da 12 13 ging's l o s : da wurde F e u e r g e m a c h t , und da w u r d e das 14 15 W a s s e r heiß g e m a c h t , und d e r B r ü h t r o g und a l l e s h i n g e 16 17 18 . Der trank erst s c h a f f t . Und dann k a m der Fleischer
9 10
11 12 13 14 15 16 17 18
W E I N H O L D s dö (S. 52) w i r d a l s o nicht b e s t ä t i g t ; vgl. S. 61: dau. Nicht in d e r V e r b f o r m i m S C H L E S . W B . , wohl a b e r SCHLES.WB. 159: 1) B r o c k e F 1 in d e r Suppe e i n g e b r o c k t e S e m m e l ' , 2) B r o k k e n ' A b f a l l v o m Kuchen', 3) B r o c k e n s u p p e 'Suppe m i t W u r s t und Semmel stücken Vgl. WEINHOLD 22: K a ß e l (mhd. e > a). A n d e r s WEINHOLD 59: l ö s und 61: l a u s . Vgl. v. U N W E R T H 27. B e i WEINHOLD 34 m o n o p h t h o n g i s c h : höß. WEINHOLD 44 kennt b r i n f ü r ' b r ü h e n ' . Vgl. hin, Ab s e h n . 5 - F u ß n . 117. s . WEINHOLD 29: m h d . a > uo, z . B . k u o m , und WEINHOLD 28: m h d . a > oa), z . B . q u o a m . Vgl. DWA 9; S C H L E S . W B . 321 und K a r t e n " F l e i s c h e r " (nach 312) und " S c h l ä c h t e r " (nach 1194). Auch M I T Z K A v e r w e i s t auf: A. S C H Ö N F E L D T : R ä u m l . u. h i s t o r . Bezeichnungsschichten u s w . , D i s s . M a r b u r g 1962.
164
W e r n e r H. Veith 19 ' m a i s d i j z ^ a n t a s 'kafe- - u n d w d a n ' v u a d a dos j v f : n \ 9 2o g a ' J l a x t - d a n musdi^ - Pain - P a i n s ' m u s d a d a n dos b l u d _ 4 21 22 23 ^of'harlij und d s a ' a n d a r a - dos b l u ä r i : r n - undvdan viatl s ' 24 'P^b I g a ( b r i : t — u n : d ^ d a n - v i a d ^ as ' P a u l i ga,hai] u n d ^ ' a u s l 25 gatnom 26 27 u n d d a n + : - n. . . n ^ ' m dsa ' f l j i l i e a f y a n dos f l a i i vek - und d s n ^ k . . . k . . .
k o p ^ ^ J n i d ^ s a op - u n d ^ d a n -> u 3 0 ^ n o x Psibrj
9 9 ' m e : r a r a ' z a \ q - zo: - t . . . dos m a n t s u m ' v y a j d ^ , m a v i] n^:m - u n d v 31 ^ d a s ' v u a d a d a n g a ' k o x t — u n d ^ d a n . . . dos h i : s dan ' v s l , f l a i j. 32 - dan k o m . P m . ' g s s d a - unt - da- ' v u a d a d o z ^ ' z q : I s a —
m e i s t e n s e i n e T a s s e K a f f e e . Und dann w u r d e d a s
Schwein 20
g e s c h l a c h t e t . Dann m u ß t e n . . . e i n . . . e i n s m u ß t e dann d a s Blut 21 22 23 aufhalten und d e r a n d e r e d a s Blut r ü h r e n .Und dann w i r d ' s 24 a b g e b r ü h t ; und dann w i r d e s a u f g e h a n g e n und a u s g e n o m 25 26 27 men ; u n d d a n n n . . . nahm der Fleischer vorn das Fleisch
19 20 21
22 23 24
Wie b e i ' m e i n ; 'dein; 'sein' kennt WEINHOLD 36, die m o n o p h t h o n g i s c h e F o r m a u c h f ü r ' Schwein'; a l s o m h d . 1 m d a l . $:Schw§n, d a n e b e n a b e r a u c h Schwein (WEINHOLD 44). K ü r z u n g a u c h b e i v. UNWERTH 32: b l u t . N a c h WEINHOLD 27: m h d . a > ä b e i K o n t r a k t i o n und E r s a t z d e h nung. D a g e g e n v. UNWERTH 8 m i t B e i s p i e l e n von Dehnung v o r "l + D e n t a l v e r s c h l u ß " (alt, k a l t , m ä l d r , s ä l t s ) m i t E r h a l t u n g von L i q u i d und D e n t a l ; ä h n l i c h u n s e r I n f o r m a n t : [ k a l t , k a ' l t ] A b s c h n . 2, 12 und [ b a : l t ] A b s c h n i t t 18, W 3. I n s o f e r n a l s o p r i m ä r Dehnung, s e k u n d ä r D e n t a l a b f a l l i m Sinne W E I N H O L D s . Vgl. F u ß n o t e 133, A b s c h n i t t 5. E b e n s o r i r n b e i WEINHOLD 44. b r i n f ü r den I n f i n i t i v b e i WEINHOLD 44.
165
Bockwitz ' m a j s d n z a n t o s ' k a f e : und d a n ' v u r d s dos J v e j n
19
g s ' J l a c t - d a n m u s d n - ä j n s - a j n s ' m u s d s dan dos b l u d ^ ° 21 22 23 of'hailn und d s r ' a n d e r s - dos b l u d r j j r n - und d a n virtls / 24 'ob|gs,brijt — u n d d a n - v i r d s s 'ajif I gs,har] und a j i s l 25 gs,nom 26 27 und d a n - nq:m d s r ' f l a j i e r f u r n dos f l a i j vsk - und d s n ^ k o p ^
'm^rers
i n i d s r op - und d a n
' z a c s q - zo: - dos m a n t s u m
noc
'vurJd^macsq n o j m - und
d a s ' v u r d s d a n g s ' k o c t — u n d d a n dos h h s dan ' v s l 32 - d a n kom=#m ' g s s d s - unt - da: ' v u r d s dos ' z o j s r (flaji
weg, und den
. . . Kopf s c h n i t t e r ab und dann e b e n
noch
m e h r e r e Sachen, s o . . . das m a n zum W ü r s t e m a c h e n nahmjind 31 d a s w u r d e dann g e k o c h t ; und dann. . . d a s h i e ß dann W e l l 32 f l e i s c h . Dann k a m e n G ä s t e . . . und - da w u r d e d a s S a u e r -
25 26 27 28 29 30 31 32
In d i e s e r B e d e u t u n g nicht i m SCHLES. W B . , v g l . a b e r SCHLES. WB. 75. Vgl. WEINHOLD 29: m h d . a > uo, z . B . n u o m . B e i WEINHOLD 34 m o n o p h t h o n g i s c h : F i l s c h . Vgl. WEINHOLD 23: dan (mhd. e > a ) . WEINHOLD 51: Kop, a b e r 56: Kupp. N a c h WEINHOLD 37: sebnst (mhd. e b e n > m d a l . ae). Vgl. WEINHOLD 35: h e ß . So a u c h SCHLES. S P R A C H A T L A S II, K a r t e 44; l e d i g l i c h i m Süden ( O b e r s c h l e s i e n ) : Q u e l l f l e i s c h und S t i c h f l e i s c h . - SCHLES. WB. 1482: " d a s f e t t e F l e i s c h von B a u c h und H a l s d e s S c h w e i n s , i m S c h l a c h t k e s s e l g e s o t t e n , von den S c h l a c h t g ä s t e n g e k o s t e t , in Würfel geschnitten. "
W e r n e r H. Veith
166 ,krq:d
33
w
d a ' t s y ga'koxt - und w dan 'vu-ida . . .
' t s v i ^ i ^ had
34
v
I -
' a : b e a ds*r 'fla J e a 'z§:na
35
..
'vs^flaij — da--
'Paavait - dsa •musda
'durg-.morlij dos f l a i i - unt ' v y j j t . ,mav q — unt 'kezaltvyajt
36
- dos - is
37
di- ' b l u d , v y a i t
38
- dan go *pIs
- di- 'vuada qz^'za-
mal fe:l
39 41
ga'maxä
a
u.nt^flsej - unt - blut - t L . . . da- krigd^dan 4o ,•jsid^a • . zo-
'blud,vuait v i : ^ a ssi^
42
p 43 'vulfa - und^vsn dan
dos J v f n - t L . . . dos 'Polez^zo: . . . Prn,. . . t L . . .
'faeadlcj VO-J -
dl vyaid^und^dos -
kraut
33
dazu gekocht; und dann wurde Wellfleisch gegessen. Da34 35 zwischen hat aber der F l e i s c h e r seine Arbeit: der mußte
durchmahlen, das F l e i s c h und Wurst machen; und dann gab's 36 37 38 Kesselwurst . Das ist die Blutwurst ; die wurde aus S e m -
33 34 35 36 37 38
SCHLES. WB. 1165: "wie hd. " und: K a r t e " S a u e r k r a u t " nach S. 1162; vgl. SCHLES. SPRACHATLAS II, K a r t e 2; zum Lautlichen v. UNWERTH 26 (kröt). Vgl. WEINHOLD 25: hat (mhd. ä > a), Nebenform hut; aber 52: höt und 61: haut. Nach WEINHOLD 36 ergibt mhd. i mdal. e, also s 6 n ; e b s . b . v . UNWERTH ergibt sich in den Diphthongierungsmdaa. ein e: z . B . sr£n. SCHLES. WB. 643; " K e s s e l w u r s c h t ' m a g e r e Wellwurst'. . . ' f r i sche Blut- und Wellwurst "'. WEINHOLD kennt 6s, also mit Dehnung und t-Abfall, dagegen WEINHOLD 46: e i s . SCHLES. WB. 139: "besonderes Gericht zu W e i h n a c h t e n " . . .
Bockwitz ,kro;d
33
167
da'tsu: gs'koct - und dan 'vurds ' v s l , f l a i i
' t g v i i n had
34
'ajbsr der
gszn — daj35 'flajjsr 'zejns 'arvajt - der 'musds
' d u r ^ m q j l n dos f l a i j - unt ' v u r i d , m a c s i ] — unt - dan gojpls 'kszsl,vur5t
36
- dos - i s
37
,
dij b l u d I v u r i t
38
- di: 'vurds ojz
msl
'za-
39
g s ' m a c d unt fls.'i - unt - blut - daj krigd dan 4o 'jqidsr zoj 41 42 43 fe:l 'blud,vurit vi: a e s n 'vulds - und v s n dan dos i v e j n - dos ' o l s z zq; 'fardic vojr - di v u r j d und dos -
m e l ( n ) ^ gemacht und F l e i s c h und Blut.Da kriegt dann j e d e r ^ s o 41 42 43 viel Blutwurst, wie e r e s s e n wollte . Und wenn dann das S c h w e i n . . .daß a l l e s so.. . f e r t i g war - die Wurst und das -
39 40 41
42 43
"Blutwurst: Schweineblut, Mehl, geweichte S e m m e l , Salz, P f e f f e r , Majoran, Schinkenspeck i m wallenden W a s s e r gekocht" MITZKAs B e l e g o r t i s t C ' 60, 1 (Sprottau), a l s o unweit Bockwitz. Vgl. SCHLES. WB. 1279. Dagegen WEINHOLD 46: j e i d e r ; nach ihm zu mhd. i zu s t e l l e n (ider). WEINHOLD 36 kennt den Monophthong § : v61. Da in anderen F ä l l e n mhd. l a n g e s £ zu m d a l . [si] wurde, i s t auch h i e r der Weg über £ anzunehmen. WEINHOLD 46 kennt auch die d i phthongische F o r m : veil.Nach v. UNWERTH 14 gilt ai. v. UNWERTH 11: asa, ähnlich WEINHOLD 23: aße, s o m i t mhd. e > mdal. a. E b e n s o WEINHOLD 56: wulte.
168
W e r n e r H. Veith d a n h a d ^ d s a ' f l a e : i s a - dos t s e a ' i d i g } t
44
— unt - t L . . . dea . . . m_,
'haus^rau
45
t a d ^ S J dos d a n zou
46
dea
- b i z j ba'kvisrrjjma-yan das ^
4
7
di: - dannili -
z o " f § : l ^ ' a a v a i t hoi - u n d ^ v s n s a d a n 'faeadlg t vo-a - d a n ' v u a d a 'noxma- 'kafe* g a ' k o x t - u n - kux g a ' g s z i j h 48 4 J U u n d dsa 'un f l a i jr s a - n a '.•j a : d-,s a had aU l d _ a u x° ^ a n 9 ^.un^5o 51 fsst a b i d j 'talli g 3 , n y m — A. n v a s ha:bi} zi' d s n m i d ^ d52e : m g a n t s r j i f l a i j g a ' m a x t Sp. dos f i a l i - dos hodi} v s a d a n - ' ? e - l g , z a : l d z i } - d s n Jbek undw \ 53 ^qux d s n ' i i l ] g p - u n d ^ d i ' 'knoxaij u n t ^ ' f e : l a s 'vuada dan 54 55 e I ' ' I g,pisgald v i ' ^ a s gants ' f r i : s a vo*a - 'a-b^a z o u di' 'lstsdp
dann h a t d e r F l e i s c h e r d a s z e r s t ü c k e l t ; und . . . d e r . . . d e r 45 46 47 Hausfrau t a t e r d a s dann so b i ß c h e n b e q u e m m a c h e n , daß die dann nicht so v i e l A r b e i t h a t ( t e ) . Und wenn e r dann f e r t i g w a r , dann w u r d e n o c h m a l K a f f e e gekocht und K u c h e n g e g e s s e n ; und d e r F l e i s c h e r , n a j a , d e r h a t h a l t a u c h ^ a n ^ u n s e r e m ^ "
44 45
46 47 48 49 50 51
Vgl. a u c h die a n d e r e B e d e u t u n g i m SCHLES. WB. 1538. Nicht in d i e s e r B e d e u t u n g i m SCHLES. W B . , vgl. d o r t a b e r S. 497; z u m L a u t l i c h e n s . v. UNWERTH 30: f r ö und WEINHOLD 53: F r ö e . WEINHOLD 59: sti, 61: s a u . Vgl. WEINHOLD 28: doaß (mhd. a > o a ) . Vgl. WEINHOLD 53: öch, 60: a u . N a c h WEINHOLD 28 e r g i b t m h d . a b e i " A b w e r f u n g e n und Z u s a m m e n z i e h u n g e n " ein m d a l . oa. m h d . an h i e ß e a l s o m d a l . o a ! Vgl. WEINHOLD 32: e n s , s c h l e s . ü n s . Auch h i e r kennt WEINHOLD e i n e V i e l f a l t von F o r m e n , s o 36: d a s e r auf ein m h d . in z u r ü c k f ü h r t . D a n e b e n WEINHOLD 44:
Bockwitz dan had d e r ' f l ^ J e r - dos t s s r ' J d i g l t
169 44
— unt - d s r
" h a j a s , f r a u ^ tod s r dos dan z o j i ^ - bizl b e ' k v i g m
der
'macsn
di: - dan ni: zou fg,:l ' a r v a i t hod - und v s n e r dan ' f a r d i c v o j r - dan ' v u r d e ' n o c m a j ' k a f e j gs'koct - unt - kuc g e ' g s z n und d e r ' f l a j i e r - no'ja: d e r h a d s hald a y c ^ a n ^ ' u n s ^ ° 51 ^ fest a bidl ' t a i l l g s ^ u m — A.
vas h a j b n zij den m i d dejm gantsn f l a j j g s ' m a c t 52 " Sp. dos f l a i i - dos hodn v e r dan ' ^ j I g,zajld^n - den Jbek und 53
ajic den 'Jiqgr] - und dij 'knocer] und ' f ^ : l e s ' v u r d e dan 54 55 'e;l g,pi§geld vi: es gants ' f r i j e r v q j r - ' a j b e r zqji dij 'letsdn
F e s t ein A.
51
bißchen t e i l g e n o m m e n .
Was haben Sie denn
m i t dem ganzen F l e i s c h gemacht? 52 Sp. Das F l e i s c h , das hatten w i r dann e i n g e s a l z e n - den Speck und 53 auch den Schinken und die Knochen,und v i e l e s wurde dann 54 55 eingepökelt , wie's ganz f r ü h e r w a r . Aber so die letzten
52 53 54 55
ei. D e r bilabiale Anlaut b findet sich bei WEINHOLD 36, a b e r im Vokalismus kennt e r e : b e r u n d ei: b e i r . ( l e t z t e r e s S. 46). v. UNWERTH 50: b-Anlaut und 12: durchgehend i in d e r Mda. Diese L a u t f o r m ist h o c h s p r a c h l i c h und nicht m u n d a r t l i c h , wie ein Vergleich m i t "viel" d e r Abschnitte 1, 11, 13, 14, 16, 17, 19, 20 e r g i b t . SCHLES. WB. 238: kennt n u r die ü b e r t r a g e n e Bedeutung im Sinne von " e t w a s f ü r sich b e h a l t e n " . Genau so auch v. UNWERTH 8, da mhd. a v o r folgendem n + Verschlußlaut e r h a l t e n sei.
170
Werner H. Veith 'ja:ra
56
I 57 - na'ja* dan had^man^aux Jun - 'e* I ga ( vskt 'a'bga tsu:° ' m s 58
n+EJ 'grous ( mud5as ts§:t v da -
- da* 'vujda dos no ni ga'maxd^
'vuada nu'jr 'piegj^flff:J^ g'maxd^und
'raux§j,fl5:i-
2 A.
vas ha'mij zi' den fo:u 'vae,naxdp 'alas ga'bagq - au'ts^lan zi' ma:l 'da:fon 61
62
Sp. ox - f q - j ' v ^ n a x d i } da' ham^vsa 'faef^J^kux gab 63 ' b a g i j — nu'jo* . . . m j . . . m, . . . 'aindll$ zo: - ?aux 'vaid§J ni'it zo: ba'zondaras^ 4 1U5 - ro-'ziinr^zsm^ 5 jä: - und^dan 'va^naxdq 66 67 - g o p l s haldl ^ ' m D u ^ u x - und^'moujiristsal - und^ro*-
Jahre"^naja,dann hat man auch schon eingeweckt^ aber zu mei58 ner Großmutters Zeit , da wurde das noch nicht gemacht; 59 60 da wurde nur Pökelfleisch gemacht und Raucherfleisch A.
Was haben Sie denn vor Weihnachten alles gebacken? Erzählen Sie mal davon!
56
57 58 59
60
61
WEINHOLD 28: Joar (mhd. ä > o a ) und 52: Jör (mhd. ä>6). Die Frage ist, ob die Aussprache in offener Silbe (das wäre z . B . der Plural) offen, in geschlossener aber geschlossen ist ( so bei 'war' [ v o - r ] dieser Arbeit); vgl. Jaur (so bei WEINHOLD 61. Dagegen v. UNWERTH 20: mhd. ä > 5 [ d : ] , also jör. Das SCHLES. WB. 242 kennt nur die übertragene Bedeutung im Sinne von "aufessen". WEINHOLD 37: Zet (wie'Schwein^ 'dein'u. a. Wörter, die auf mhd. i zurückgehen); ebenso v. UNWERTH 23. Öffnung bei WEINHOLD 38: ae. Zum Bestimmungswort s. K L U G E - M I T Z K A 557. Demnach ist das Wort Pökel, Bedeutung ' Salzlake', mit dem Verb" (ein-)pökeln aus dem Nd. ins Nhd. gelangt". Das SCHLES. WB. gibt dafür die Bedeutung 'Rauchfleisch' an (S. 1087); bei WEINHOLD 34 lesen wir das Wort Recherfaß. WEINHOLD zufolge müßte also auch bei'Raucherfleisch' Umlaut mit anschließender Monophthongierung erwartet werden, zumal dieselbe Wortkomposition - sogar mit Anlaut f - bei Grundwort besteht. Vgl. WEINHOLD 28: hoan (mhd. a>oa)und 29: huon (mhd. ä>uo, Kontraktion); ohne Kommentar bei v. UNWERTH.
Bockwitz
171
' j o j r s ^ na'ja: dan had man ayc Jun - '^j I g s , v s k t ^ •ajbsr tsi^:
'ms-
58 nsr 'grojis,müders tsejt
- da: 'vurds dos no ni gs'macd
daj 'vurde nu:r ' p i e g l ^ ^ j i g ' m a c d und
'rajics^fl^;-
2 A.
vas hajmn z i j den f o j r 'vaj,nacdn 'alss gs'bagi] - s r ' t s e : l s n z i j m a j l 'dajfon
Sp. oc - f o j r 've^nacdn da: hom v e r
61
62
'fafsr^uc gs63 'bagri — nu'jqj 'aindlic z o j - auc 'vaidsr n i j t zo: b s ' z i n -
d s r s s ^ nie - r o j ' z i j n n ^ s m l ^ jä: - und dan l vaj,nacdn 66 67 gopls haidin 'moj^kuc - u n d 'moji,Jdri|!tsel -und roj'zijnn62 Pfefferkuchen ge63 backen. Nun ja, eigentlich so auch weiter nichts so beson64 65 deres , nicht; Rosinensemmel - ja, und dann Weihnachten 66 67 gab's halt einen Mohnkuchen und Mohnstriezel und Rosinen-
Sp. Ach, v o r Weihnachten, da haben
61
wir
62
Vgl. SCHLES. WB. 984; nach K L U G E - M I T Z K A hat das Wort 'Pfefferkuchen' im 15. Jh. die im Ahd. als pheforzeltun belegte Bezeichnung abgelöst. "Heute vorwiegend ein Wort des N o r d ostens, sonst b r a u n e r K u c h e n , L e b k u c h e n , L e c k e r li ...".
63 64 65
v. U N W E R T H 24: wetr: WEINHOLD 32: wetter. e Dagegen wohl mundartgetreuer WEINHOLD 54: besundersch. SCHLES. WB. 1136: Rosinkasemmel ='Napfkuchen'. Ein V e r gleich mit der Karte 50 " d e r Napfkuchen" des SCHLESISCHEN S P R A C H A T L A S läßt die Angaben des SCHLES. WB. allerdings für überprüfenswert erscheinen, da"Rosinkasemmel" nur in der F o r m von ganz wenigen Streubelegen auf der Karte erscheint. Auf der Karte 51 "Weihnachtsstollen" häufen sich allerdings die Belege in F o r m von"Rosinkasemmel". SCHLES. WB. 888 richtig:"ein Mohngebäck. . . m i t dünner Mohnfüllung (dicke Füllung: Mohnbuchtel)"; vgl. auch SCHLES. S P R A C H A T L A S II, Karten 51 und 52. SCHLES. WB. 889: ". . . schles. Backspezialität zu Weihnachten . . . Weihnachtsstollen mit Mohn gefüllt" - im Süden offenbar beliebt zu Ostern; bei SCHLES. WB. 1344 wird der ' Strietzel'als geflochtenes Kuchengebäck aus Weizenmehl bezeichnet, vgl. SCHLES. S P R A C H A T L A S II, Karten 51 und 52.
66
67
172
Werner H. Veith ,zamal - unt^'haupt.z^l 1 ?
A.
1
i t r i s z j , k u x ^ — unt^'kvcuk ,kux - -
ha'mij zi' aox ' m o i n ^ i z ä ga'häpt -
Sp. j a : A.
sH'tse:li^ zi* ma - vi: das ga'maxt 'vuuda -
Sp. di" go'plz^a 'hailija^a:°mqt - da: . . .
9
'vuada . . . t L . . .
'zsm] gs-
'insidrj - und^dan 'il5-t ( v^:za ga'mo:lan§j: m o J ° . . .
snt-
'vf:d§J tadq via I ij. Puflip - Pin... Pin z9'ln§a JizJ ' r s i 71 bip -'?o:dsa v i ' j ho :bip I q - ?m\.d ^deu 'kafe^me'l g'mo:lq ^da- g. . . g o p l z ^ ' l m ^ j Pain j 19—t 'zam} und v an ), 15t• 73 und^an J icj-t^'tsuk^j - undjlan 'vuada 'haisa mil? 75 76 ga'gyzq - '?a:v§a dos väan kaina 'kls^ld^al vi:
und^ mau 72 74 dayf M: dl 'loi-
da
77
dsrjgij^nei
78
- dos - iz^zo* vai§
79
— dos nand^vrr 'mou-
semmel und hauptsächlich Streuselkuchen 68 und Quarkkuchen69 . A.
Haben Sie auch Mohnklöße gehabt?
Sp. Ja. A.
Erzählen Sie mal, wie das gemacht wurde!
Sp. Die gab's den Heiligen Abend. Da . . . wurde . . . Semmel geschnitten - und dann schichtweise gemahlener Mohn 70 . . . ent-
68 69 70 71 72 73
Vgl. SCHLES. WB. 1342; lautlich: v. UNWERTH 31. SCHLES. WB. 770: "Kuchen aus Quark". Dagegen WEINHOLD 61: " Mau'Mohn' (schles. Mö)". Vgl. WEINHOLD 31: med, aber 46: meit. s. o. Fußnote 70Bei WEINHOLD 31 lesen wir:Melch; dagegen v. UNWERTH 12: mhd. i > m d a l . i.
Bockwitz
173
, z a m s l - unt ' h a j i p t j Z S c l i c ' S d r ^ z l , k u c ^ 8 — A.
unt
'kvork,kuc--
h a j m n z y apc ' m o j n ^ l ^ j z s gs'hapt -
Sp. j a : A.
e r ' t s e j l n z i j m a j vi: d a s g s ' m a c t ' v u r d s -
Sp. d y g q j p l z a ' h a i l i j s a j m n t - da: ' v u r d s ' z s m l 1
gs-
i n q i d n - und d a n ' i i c t , v e : z s g s ' m q j l s n s r m q j i 7 ° e n t -
' v e ; d s r t a d n v i r I n u f l m i n i n zoj n s r j i z l ' r ^ j 71 bm - 'ojdsr vijr ho:bmln mid der 'kafe:,me;l g ' m q : l n und 72
d a j g o p l z ' i m s r aiii j i c t z a m l und a n j i c d moji ~ "" 73 74 und a n Jict ' t s u k s r - und d a n ' v u r d s 'h£y.ss m i l c druf 75 76 gs'guzn - ' a : v s r dos vbrn ka^ne ' k l ^ l d s l v y h i j di •loids
77
d s q g q n^i
78
- dos - iz zoj v a i c
79
- dos nand v i : r
'mqji-
w e d e r t a t e n w i r ihn auf d e m . . . in. . . in s o e i n e r S c h ü s s e l r e i 71 b e n , o d e r w i r h a b e n ihn m i t d e r K a f f e e m ü h l e g e m a h l e n ; und 72 d a . . . gab's i m m e r e i n e Schicht S e m m e l und e i n e Schicht Mohn 73 74 und e i n e Schicht Z u c k e r ; und dann w u r d e h e i ß e M i l c h darauf 75 76 gegossen. Aber das waren k e i n e Klößel , wie h i e r die L e u 77 78 79 te denken, nein , d a s i s t s o w e i c h ; d a s n a n n t e n w i r M o h n -
74 75 76 77 78 79
WEINHOLD 53 b e l e g t d r ö f . A n d e r s b e i WEINHOLD 29: w u o r n und 52: w o r n ; n a c h v . U N W E R T H m ü ß t e r e g e l m ä ß i g 5 s t e h e n (v. UNWERTH 20). Vgl. v. U N W E R T H 25: klais