Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde: Band 99, Heft 1a Gedenkschrift für Siegfried Morenz, Teil 1a [Reprint 2021 ed.]
 9783112487761, 9783112487754

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ZEITSCHRIFT FÜR

ÄGYPTISCHE SPRACHE UND

ALTERTUMSKUNDE H E B A U S G E G E B E N VON F R I T Z

HINTZE

99. BAND E R S T E S HEFT

GEDENK SCHRIFT FÜR SIEGFRIED MORENZ TEIL I a

1972 i AKADEMIE-VERLAG • BERLIN IN A R B E I T S G E M E I N S C H A F T

M I T J. C. H I N R I C H S V E R L A G

.LEIPZIG

INHALT

Morenz, Siegfried f

.



I—III

— Verzeichnis seiner Schriften. Zusammengestellt von Angela Heller

IV—X •

— Traditionen um Menes

X—XVI

B l u m e n t h a l , E.: Die Erzählung des Papyrus d'Orbiney als Literaturwerk K o r o s t o v t s e v , M.A.: Les verbes diffus

. . . . . .

1—17 17—20

S c h o t t f, S.: Thoth als Verfasser heiliger Schriften

20-25

S z c z u d l o w s k a , A.: Pyramid Texte Preserved on Sekowski Papyrus

25—29

V a n d i e r , J.: L'Intronisation de Nitocris

29—33

W i l d u n g , D.: Ramses, die große Sonne Ägyptens

. . .

33—41

Wit, C. de: La oirconcision chez les anciens egyptiens

41—48

Z a n d e e , J.: Sargtexte, Spruch 75

48—63

Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Prof. Dr. F. Hintze, Humboldt-Universität Berlin, Bereich Ägyptologie und Sudanareh&ologieMeroltistik, 104 Berlin, KeinhardtBtrafle 7. Verlag: Akademie-Verlag OmbH, 108 Berlin, Leipziger Str. 8 - 4 , Fernsprecher: 22 04 41 (in Gemeinschaft mit dem J . C. Hinrichs Verlag, Leipzig). Postscheckkonto: Berlin 85 021. Bestellnummer dieses Heftes: 1038/99/1. Die Zeitschrift f ü r Ägyptische Sprache und Altertumahunde erscheint zwanglos in Bänden zu je zwei Heften. Bezugspreis Je Band: 64,—M. Satz und Druck: IV/2/14 VEB Druckerei »Gottfried Wilhelm Leibnlz«, 445 Gr&fenhainichen/DDB. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 1296 des Presseamtes beim Vorsitzendel: des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik.

SIEGFRIED

MOBENZ

1914-1970

Am 14. J a n u a r 1970 ist Siegfried Morenz im 56. Lebensjahr in Leipzig gestorben. Sein früher Tod k a m f ü r seine F r e u n d e u n d Kollegen völlig unerwartet u n d bedeutet einen schweren Verlust f ü r unsere Wissenschaft. Siegfried Morenz wurde am 22. 11. 1914 in Leipzig als Sohn eines P o s t b e a m t e n geboren, studierte an der Universität Leipzig Theologie u n d Ägyptologie u n d promovierte 1941 mit einer koptologisehen Arbeit „Die Geschichte von Joseph dem Zimmermann", deren Gutachter W. Wolf und J . Leipoldt waren. Mit seiner Arbeit „Ägyptens Beitrag zur werdenden Kirche" habilitierte er sich 1946 f ü r das F a c h Religionsgeschichte Ägyptens u n d des Hellenismus; Gutachter der Habilitationsschrift waren J . Leipoldt u n d B. Schweitzer. I m selben J a h r erfolgte die E r n e n n u n g zum Dozenten, u n d 1949 wurde auf Grund seiner ägyptologischen Arbeiten die Venia legendi auf das F a c h Ägyptologie erweitert. 1952 wurde Morenz zum Professor mit vollem L e h r a u f t r a g und 1954 zum Professor mit Lehrstuhl f ü r das F a c h Ägyptologie e r n a n n t . Neben der Leitung des Ägyptologischen I n s t i t u t s der Karl-Marx-Universität Leipzig, dem er bis zu seinem Tode vorstand, übernahm er von 1952 bis 1958 das Direktorat der Ägyptischen Abteilung der Staatlichen Museen zu Berlin. Seine Verdienste u m den W i e d e r a u f b a u des durch den zweiten Weltkrieg s t a r k betroffenen Ägyptischen Museums wurden 1953 von der Regierung der D D R durch die Verleihung des Nationalpreises f ü r K u n s t u n d L i t e r a t u r a n e r k a n n t u n d hoch gewürdigt. Von 1955 bis 1957 war Morenz kommissärischer Direktor der Abteilung Alte Geschichte des I n s t i t u t s f ü r Allgemeine Geschichte der Karl-Marx-Universität. U n t e r Beibehaltung des Ordinariats f ü r Ägyptologie an der Karl-Marx-Universität war er von 1961 bis 1966 h a u p t a m t l i c h Ordinarius f ü r Ägyptologie u n d Religionsgeschichte an der Universität Basel. Die wissenschaftlichen Verdienste Siegfried Morenz' wurden durch seine Berufung zum Mitglied in zahlreichen bedeutenden Gremien gewürdigt: E r wurde 1955 zum Mitglied u n d 1966 zum Vizepräsidenten der Sächsischen Akademie der Wissenschaften gewählt. 1954 wurde er korrespondierendes u n d 1957 ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. Die EvangelischTheologische F a k u l t ä t der Universität Tübingen verlieh ihm 1959 den Grad eines Dr. theol. h. c. 1965 wurde er Ehrenmitglied des Tschechoslowakischen Ägyptologischen I n s t i t u t s der KarlsUniversität in P r a g u n d Kairo u n d 1968 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Das umfangreiche wissenschaftliche Lebenswerk von Siegfried Morenz f ü h r t von den Anfängen auf koptologischem Gebiet zu Problemen der hellenistischen Religionsgeschichte und speziell zu den Fragen des ägyptischen Einflusses auf den Hellenismus u n d Europa, von dort weiter zu einem tieferen Eindringen in die ägyptische Religion u n d schließlich zu einem stärkeren Hinwenden zur ägyptischen Geschichte. Schon in seiner Dissertation, die er erst 1951 in überarbeiteter F o r m zum D r u c k bringen konnte, zeigt sieh die besondere Arbeitsweise u n d die Morenz eigene wissenschaftliche Blickrichtung mit Deutlichkeit. Ausgehend von einer soliden Bearbeitung der Quelle als Literaturwerk geht es ihm wesentlich u m die Aufhellung der religionsgeschichtlichen Beziehung, u m die Nachwirkungen der ägyptischen Religion, um das Aufzeigen der Verbindungslinien und den Nachweis der U m w e r t u n g einzelner Elemente in neuen Zusammenhängen. Aus der Beschäftigung mit dem Koptischen entstehen in den folgenden J a h r e n mehrere Aufsätze, in denen es wieder weniger u m das Koptische als Sprache, als vielmehr u m die Einordnung der koptischen Literatur in ihren spätantiken Zusammenhang geht. Der 1951 erschienene H a n d b u c h a r t i k e l über Koptische Literatur f a ß t diese 1 Zeitschr. für Ägypt. Sprache 99. Band

II

SIEGFRIED

MORENZ

[99. Band

Forschungen zusammen. Die Überarbeitung dieses Artikels anläßlich der 1970 erschienenen Neuauflage nahm er zum Anlaß, einen methodischen Neuansatz durch die Anwendung der Gattungsforschung auf die koptische Literatur zu schaffen. Was Morenz f ü r das Koptische geleistet hatte, wird mit der auf Wunsch des Verfassers nicht gedruckten Habilitationsschrift „Ägyptens Beitrag zur werdenden Kirche" auf den gesamten Bereich des frühen Christentums ausgedehnt: die Erforschung ägyptischer Elemente im antiken Einflußbereich der ägyptischen Kultur. Die „Wissenschaft des Vergleichens" hat Morenz nicht mehr losgelassen. Besonders in den ersten Nachkriegsjahren hat er eine reiche Ernte an Einzelbeobachtungen eingebracht, die aus der Kenntnis Ägyptens, des Alten Orients und des Hellenismus erwachsen ist. Ägyptische Sitten und ägyptischer Sprachgebrauch, Motive ägyptischer Religion, Kunst und Literatur werden in beiden Testamenten und im Hellenismus nachgewiesen, aber auch der umgekehrte Vorgang — die Rückwirkung der Interpretatio Graeca auf die ägyptische Religion — wird festgehalten, und wo kein genetischer Zusammenhang besteht, wird die Verschiedenheit der Kulturen kontrastierend nebeneinandergestellt. I n seinem Buch über die „Zauberflöte" verfolgt Morenz die Wirkung des Ägyptenbildes der antiken Autoren auf Schikaneders Libretto und gelangt dabei nicht nur zu einer aufschlußreichen kulturgeschichtlichen Analyse des Textbuches, sondern zu einer reizvollen Darstellung der Ägyptenrezeption durch die Freimaurer im 18. Jahrhundert. Das Thema der „Begegnung Europas mit Ägypten" wird 1968 mit einem zweiten Buch wieder aufgenommen, nun aber ohne Begrenzung des Stoffes und der Problemstellung. Vielmehr sollte ein Überblick über das gesamte Erbe Ägyptens an die europäische Antike und das nachantike Europa, über die bewußte und unbewußte Übernahme dieses Erbes in Religion, Literatur, Kunst und Wissenschaft gegeben werden. Es liegt im Wesen dieser großen Konzeption, daß Morenz hier mehr als anderswo dem ungleichmäßigen Stand der Forschung und der Heterogenität der Überlieferung unterworfen war. E r hat diese Schwierigkeit erkannt und ausgesprochen, aber es war ihm wichtiger, den großen Gegenstand in einem großen Wurf zu erfassen, als die Fülle von Detailforschungen abzuwarten, die nach seiner Meinung die Bewältigung durch den Einzelnen eher problematisch oder gar unmöglich gemacht haben würde. Es ist das bleibende Verdienst seines Buches, die geschichtliche Wirksamkeit Ägyptens bis in unsere Tage in das Bewußtsein einer breiteren Öffentlichkeit gerückt zu haben. I n den fünfziger Jahren wird f ü r Morenz die ägyptische Religion Hauptgegenstand der Forschung. Die Beschäftigung mit diesem Thema gipfelt in den Büchern „Ägyptische Religion", „Die Heraufk u n f t des transzendenten Gottes in Ägypten" und „Gott und Mensch im Alten Ägypten". Sie alle sind von dem Anliegen bestimmt, die ägyptische Religion vom Odium des Kuriosen zu befreien, sie als den Glauben der Ägypter zu erfassen und ihre Innenseite, das Gott-Mensch-Verhältnis, darzustellen. I n „Ägyptische Religion" werden zunächst die beiden Partner dieser Beziehung charakterisiert und dann ihre gegenseitige Einwirkung aufeinander dargestellt. I n „Heraufkunft des transzendenten Gottes" wird eine historische Leitlinie entworfen, die die Wanderung des aus der Vielfalt des ägyptischen Pantheons abstrahierten Gottes aus der Immanenz in die Transzendenz beschreiben soll und die speziell am Verhältnis der Gottheit zum Königtum demonstriert wird. I n „Gott und Mensch" sind beide Betrachtungsweisen miteinander verbunden: Ausgangspunkt ist die vorgegebene „Struktur" der ägyptischen Religion, als Haupttendenz ihrer Geschichte wird der Weg der Heraufkunft des transzendenten Gottes verstanden. Die Methode, die Morenz dazu entwickelt hat, nannte er „Strukturforschung". Aus der archäologisch-kunstwissenschaftlichen Terminologie übernommen, erfuhr der Begriff durch ihn eine eigene Prägung, indem er ihn zur Kennzeichnung der idealen „Gestalt" historischer Gebilde und des Bezugs aller Einzelheiten auf diese „Gestalt" verwendete. Auf die ägyptische Geschichte wird diese Methode in seinem Beitrag zur Propyläen-Weltgeschichte (1965) übertragen. Hier wird die geschichtliche Gestalt Ägyptens als des exponiertesten Vertreters des Alten Orients mit dem ganz andersartigen Typus der griechischen Polisstruktur konfrontiert, und der unterschiedliche Geschichtsverlauf wird aus den unterschiedlichen Grundmustern abgeleitet. Als strukturbestimmender Wesenszug Ägyptens erscheint die Polarität von König und Großgesellschaft, die alle Formen des

1972]

S I E G F R I E D MORENZ

III

gesellschaftlichen Lebens prägt und ihre frühe Institutionalisierung bedingt. Auch sein letztes Buch, „Prestige-Wirtschaft im alten Ägypten", ist als Beitrag zur Deutung der ägyptischen Geschichte angelegt, indem hier versucht wird, das erstaunlich funktionsfähige Gefüge der ägyptischen Gesellschaft auf außerökonomische Faktoren — nämlich den Zwang zur gesellschaftlichen Selbstdarstellung — zurückzuführen. Die von Morenz entwickelten Methoden und Theorien sind in der Fachwelt nicht ohne Kritik geblieben, aber sie haben auch gerade dadurch die Wissenschaft wesentlich gefördert; denn die von ihm entwickelten Gedanken und die konsequente Durchführung seiner Betrachtungsweise wirkten und wirken anregend und fordern zur Stellungnahme und Auseinandersetzung heraus. Wissenschaftsgeschichtlich darf man das Werk von Morenz gerade in seiner folgerichtigen Einseitigkeit als einen Versuch zur Uberwindung von Positivismus und zu engem Spezialistentum in der Ägyptologie werten. Hierin lag eines der Hauptanliegen f ü r Morenz, das sich aus seiner Auffassung vom Stand unserer Wissenschaftsdisziplin erklärt: Nach 150 J a h r e n der Erforschung der Realien sei diese nun so weit, daß sie, ohne daß Sammlung und Aufbereitung der Realien je aufgegeben werden dürften, in das Stadium der Ordnung und Interpretation der F a k t e n treten und den Anschluß an die jeweiligen allgemeinen Disziplinen (wie Religions-, Kunst-, Literatur-, Geschichtswissenschaft) gewinnen müsse. I n dieser Art, Ägyptologie zu treiben, hat Morenz immer mehr seine eigentliche Aufgabe gesehen, sie bestimmte auch seine Arbeitsweise. „Deutung" eines historischen Phänomens hieß f ü r ihn, hinter der Vielfalt geschichtlicher Formen die menschlichen Urphänomene sichtbar zu machen und so von der Bedeutung der Vergangenheit f ü r die Gegenwart zu zeugen. Daß er dabei von einem abstrakten und letztlich unhistorischen Menschenbild ausging, mindert nicht die tiefgehende Wirkung, die von seiner Person ausstrahlte und die seinem Werk den ihm gebührenden Platz in der Wissenschaft sichert. Auch aus der Sicht seiner Schüler war Morenz eine starke Persönlichkeit, die eine eigenartige und prägende Wirkung auf alle ausgeübt hat, die bei ihm studierten. Die Weite seines Wissens beeindruckte außerordentlich — und in dem unkonventionellen Stil, den er seinem Institut gegeben hatte, waren insbesondere seine fortgeschrittenen Schüler f ü r ihn Gesprächspartner, denen er nicht bloßes Faktenwissen vermitteln wollte, sondern die er stets gemäß ihren eigenen Anlagen zu fördern bemüht war. So hat er auf besondere Art „Schule" gebildet: einen Schülerkreis angezogen und um sich versammelt, der zum großen Teil aus Nachbarfächern kam, auch weitgehend wieder dorthin abwanderte, sich aber immer als Schülerkreis des „Meisters" verstand und auf vielfältige Weise das wissenschaftliche Gespräch fortsetzend mit ihm verbunden blieb. Die Wissenschaft hat mit Morenz eine schöpferische Persönlichkeit verloren, deren Entdeckungen und Ideen auch gerade dort, wo sie zu Auseinandersetzungen Anlaß gaben, die Wissenschaft gefördert haben und weiter fördern werden. F ü r sein Ansehen, f ü r die starke Wirkung seiner wissenschaftlichen und menschlichen Persönlichkeit zeugt auch, daß sich eine so große Zahl von Fachkollegen an dem Siegfried Morenz gewidmeten Gedächtnisband der „Zeitschrift" beteiligt, an deren Wiedererscheinen nach dem Kriege und an deren Gestaltung er mehr als 15 J a h r e lang den größten Anteil hatte. Sein Werk hat einen bleibenden Platz in unserer Wissenschaft, und es wird weiterwirken; und weiter wirken möge auch seine tiefe Überzeugung, „daß Wissenschaft ein lebendiges Ganzes ist und daher letztlich Menschen zu erziehen h a t " . Elke Blumenthal

l

Fritz Hintze

IV

S. M o r e n z — S c h r i f t e n v e r z e i c h n i s

SIEGFRIED

[99. B a n d

MOBENZ

Verzeichnis seiner Schriften Zusammengestellt von A n g e l a H e l l e r

I.

Herausgeber

A u s A n t i k e u n d O r i e n t . F e s t s c h r i f t W i l h e l m S e h u b a r t z u m 75. G e b u r t s t a g , Leipzig 1950. Mitherausgeber D i e B i b l i o t h e k d e r A l t e n W e l t . R e i h e F o r s c h u n g e n u n d D e u t u n g , Zürich, A r t e m i s V e r l a g 1965—1970. F o r s c h u n g e n u n d F o r t s c h r i t t e , J g . 34, 1960 - J g . 41, 1967. O r i e n t a l i s t i s c h e L i t e r a t u r z e i t u n g , J g . 59, 1964 — J g . 65, 1970. Z e i t s c h r i f t f ü r ä g y p t i s c h e S p r a c h e u n d A l t e r t u m s k u n d e , B d . 79, 1954 — B d . 98, 1971. II. S e l b s t ä n d i g e

Veröffentlichungen

1. N i l k u l t u r , H a l l e 1947 = Iris. H e f t e a u s allen W i s s e n s g e b i e t e n [3]. 2. E i n f ü h r u n g in d a s w i s s e n s c h a f t l i c h e A r b e i t e n , Leipzig 1947 = R a t der S t a d t Leipzig, V e r w a l t u n g s akademie. 3. D i e G e s c h i c h t e v o n J o s e p h d e m Z i m m e r m a n n . Ü b e r s e t z t , e r l ä u t e r t u n d u n t e r s u c h t , B e r l i n 1951 = T e x t e u n d U n t e r s u c h u n g e n z u r G e s c h i c h t e d e r a l t c h r i s t l i c h e n L i t e r a t u r , 56. B d . = V. R e i h e , B d . 1. 4. Ä g y p t e n u n d d a s B e r l i n e r Ä g y p t i s c h e M u s e u m ( T i t e l k o p f : S t a a t l i c h e Museen zu Berlin), B e r l i n 1953; 2. A u f l . B e r l i n 1954; 3. Aufl. B e r l i n 1955. 5. D i e Z a u b e r f l ö t e . E i n e S t u d i e z u m L e b e n s z u s a m m e n h a n g Ä g y p t e n — A n t i k e — A b e n d l a n d , M ü n s t e r / K ö l n 1952 = M ü n s t e r s c h e F o r s c h u n g e n . H r s g . v . J . T r i e r u . H . G r u n d m a n n , 5. 6. (mit J . L e i p o l d t ) , Heilige S c h r i f t e n . B e t r a c h t u n g e n z u r R e l i g i o n s g e s c h i c h t e d e r a n t i k e n M i t t e l m e e r w e l t , Leipzig 1953. 7. (mit J . S c h u b e r t ) , D e r G o t t a u f d e r B l u m e . E i n e ä g y p t i s c h e K o s m o g o n i e u n d i h r e w e l t w e i t e B i l d w i r k u n g , A s c o n a (Schweiz) 1954 = A r t i b u s Asiae c u r a t e d i t i o n e m A. S a l m o n v . S u p p l . X I I . 8. Ä g y p t i s c h e -Religion, S t u t t g a r t 1960 = D i e R e l i g i o n e n d e r M e n s c h h e i t . H r s g . v. Oh. M. S c h r ö d e r , 8. 9. (mit D . Müller), U n t e r s u c h u n g e n zur Rolle des S c h i c k s a l s in d e r ä g y p t i s c h e n Religion, B e r l i n 1960 = A b h a n d l . d. Sächs. A k a d . d. Wiss., P h i l . - h i s t . K l . 52,1. 10. L a religion é g y p t i e n n e . E s s a i d ' i n t e r p r é t a t i o n . T r a d u i t d e l ' a l l e m a n d p a r L . J o s p i n , P a r i s 1962 = Bibliot h è q u e h i s t o r i q u e . Collection: L e s religions de l ' h u m a n i t é . 11. G o t t u n d M e n s c h i m a l t e n Ä g y p t e n , Leipzig 1964; L i z e n z a u s g . H e i d e l b e r g 1965. 12. Die H e r a u f k u n f t des t r a n s z e n d e n t e n G o t t e s in Ä g y p t e n , Berlin 1964 = S i t z u n g s b e r . d. Sächs. A k a d . d . Wiss., P h i l . - h i s t . K l . 109,2. 13. A l t ä g y p t i s c h e r J e n s e i t s f ü h r e r . P a p y r u s B e r l i n 3127. Mit B e m e r k u n g e n z u r T o t e n l i t e r a t u r d e r Ä g y p t e r . H r s g . v . S. M o r e n z , Leipzig 1964. 14. Die B e g e g n u n g E u r o p a s m i t Ä g y p t e n . Mit e i n e m B e i t r a g v o n M . K a i s e r : H e r o d o t s B e g e g n u n g m i t Ä g y p t e n , B e r l i n 1968 = S i t z u n g s b e r . d. Sächs. A k a d . d. Wiss., P h i l . - h i s t . K l . 113,5. 15. Die B e g e g n u n g E u r o p a s m i t Ä g y p t e n . Mit e i n e m B e i t r a g v o n M. K a i s e r : H e r o d o t s B e g e g n u n g m i t Ä g y p t e n . 2. A u s g . (erw. u . v e r b . ) , Z ü r i c h / S t u t t g a r t 1969 = Die B i b l i o t h e k der A l t e n W e l t . R e i h e F o r schungen und Deutung. 16. P r e s t i g e - W i r t s c h a f t i m a l t e n Ä g y p t e n , M ü n c h e n 1969 = S i t z u n g s b e r . d . B a y e r i s c h e n A k a d . d . Wiss., P h i l . - h i s t . K l . 1969, 4. III. B e i t r ä g e in Z e i t s c h r i f t e n , F e s t s c h r i f t e n

usw.

17. E i n k o p t i s c h e r D i o g e n e s . Griechischer N o v e l l e n s t o f f in ä g y p t i s c h e r M ö n c h s e r z ä h l u n g , i n : Z Ä S 77, 1941, 52-54. 18. V o m h ö l z e r n e n Sarge z u r u m f a s s e n d e n K u l t u r s c h a u . Leipziger Ä g y p t i s c h e s M u s e u m f e i e r t 1942 sein h u n d e r t j ä h r i g e s B e s t e h e n , i n : N e u e Leipziger T a g e s z e i t u n g v. 4. J a n . 1942. 19. D e r A p o s t e l A n d r e a s als véoç Zàùamç, i n : T h L Z 72, 1947, 2 9 5 - 2 9 7 .

V

S. M o r e n z — Schriftenverzeichnis

1972]

20. Dargestellte Theologie der alten Ägypter. Interpretation und Bestimmung eines bedeutenden Kleinfundes, in: Kunst und Forschung 1, Magdeburg 1947, 6—10. 21. Die „Zauberflöte" im Lichte der Altertumswissenschaft, in: FuF 21/23, 1947, 232-234. 22. „Eilebeute", in: T h L Z 74, 1949, 697-699. 23. Totenaussagen im Dienste des Rechts. Ein ägyptisches Element in Hellenismus und Spätantike, in: Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaft 3, 1948, 290—300. 24. Neue Urkunden zur Ahnenreihe des Klosters, in: T h L Z 74, 1949, 423-429. 25. Ägypten und die altorphische Kosmogonie, in: Aus Antike und Orient. Festschrift Wilhelm Schubart zum 75. Geburtstag, Leipzig 1950, 64—111. 26. Entstehung und Wesen der Buchreligion, in: T h L Z 75, 1950, 709-716. 27. Koptische Funde und Forschungen, in: F u F 26, 1950, 57-59. 28. Vespasian, Heiland der Kranken. Persönliche Frömmigkeit im antiken Herrscherkult? in: Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaft 4, 1949/50, 370—378. 29. Das Tier mit den Hörnern. Ein Beitrag zu Dan 7,7 f., in: Zeitschr. f. alttestamentl. Wiss. 63, 1951, 151—154. 30. Die NSI-Konstruktion als sprachliche und stilistische Erscheinung des Koptischen, in: A S A E 52, 1952, 1-15. 31. Altägyptischer und hellenistisch-paulinischer Jenseitsglaube bei Schenute, in: Mitteilungen d. Inst. f. Orientforschung 1, Berlin 1953, 250-255. 32. Feurige Kohlen auf dem Haupt, in: T h L Z 78, 1953, 187-192. 33. Ein Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte, in: OLZ 48, 1953, 341—352. 34. Anubis mit dem Schlüssel, in: Wiss. Zeitschr. d. Karl-Marx-Universität 3, 1953/54, Ges.- u. sprachwiss. Reihe 1 = Festschrift Albrecht Alt zum 70. Geburtstag, 79-83, 6 Abb. auf 127-131. 35. Ägyptische Ewigkeit des Individuums und indische Seelen Wanderung, in : Asiatica. Festschrift Friedrich Weller zum 65. Geburtstag, Leipzig 1954, 414—427. 36. Ägyptische und davididische Königstitulatur, in: Z Ä S 79, 1954, 73—74. 37. Ptah-Hephaistos, der Zwerg. Beobachtungen zur interpretatio Graeca in der ägyptischen Religion, in: Festschrift für Friedrich Zucker zum 70. Geburtstag, Berlin 1954, 275-290. 38. (mit F. Hintze), Ein Streitgespräch Kyrills, in: Z Ä S 79, 1954, 125-140. 39. Ägyptische Tierkriege und die Batrachomyomachie, in : Neue Beiträge zur klassischen Altertumswissenschaft = Festschrift Bernhard Schweitzer zum 60. Geburtstag, Stuttgart 1954, 87—94. 40. Die Einheit der Altertumswissenschaften. Gedanken und Sorgen zum 100. Geburtstag Eduard Meyers, in: Das Altertum 1, 1955, 195-205. 41. Die Erwählung zwischen Gott und König in Ägypten, in: Z D M G 105, 1955, *32*. 42. U m Herkunft und Frühgeschichte des Christentums, in: T h L Z 80, 1955, 525-532. 43. Rote Stiere. Unbeachtetes zu Buchis und Mnevis, in: Ägyptol. Studien, Dt. Akad. d. Wiss., Inst. f. Orientforschung 29 = Festschrift Hermann Grapow zum 70. Geburtstag, Berlin 1955, 238—243. 44. Die Erwählung zwischen Gott und König in Ägypten, in: A t t i d e l l ' V I I I Congresso Internazionale di Storia delle Religioni, Firenze 1956, 228-230. 45. Die Erwählung zwischen Gott und König in Ägypten, in: Sino-Japonica = Festschrift André Wedemeyer zum 80. Geburtstag, Leipzig 1956, 118-137. 46. Schiffsbilder in Draufsicht, in: Z Ä S 81, 1956, 140. 47. Eine „Naturlehre" in den Sargtexten, in: Wiener Zeitschr. f. d. Kunde d. Morgenlandes 54 = Festschrift Hermann Junker, Wien 1957, 119—129. 48. Ägyptische Trinitäten. Ihre Voraussetzungen und ihr Fortwirken, in: D L Z 78, 1957, 373—374. 49. Das Werden zu Osiris. Die Darstellung auf einem Leinentuch der römischen Kaiserzeit (Berlin 11 651) und verwandten Stücken, in: Staatl. Museen zu Berlin, Forschungen und Berichte 1, 1957 = Festschrift L . Justi, Berlin 1957, 52-70. 50. Wortspiele in Ägypten, in: Festschrift Johannes Jahn zum 22. November 1957, Leipzig 1957, 23—32. 51. Ägyptisches Museum, in: Staatl. Museen zu Berlin, Forschungen und Berichte 2, 1958, 128—129. 52. Rechts und links im Totengericht, in: Z Ä S 82, 1957, 1958, 62-71. 53. Eine Wöchnerin mit Siegelring, in: Z Ä S 83, 1958, 138-141. 54. Joseph in Ägypten, in: T h L Z 84, 1959, 401-416. 55. Eine weitere Spur der Weisheit Amenopes in der Bibel, in: Z Ä S 84, 1959, 79—80. 56. Zur Vergöttlichung in Ägypten, in: Z Ä S 84, 1959, 132-143. 57. Wortspiele in Ägypten, in: Akten des Vierundzwanzigsten Internationalen Orientalisten-Kongresses München, 28. August - 4. September 1957, Wiesbaden 1959, 91-92. 58. Ägypten [Vorwort] = Die Schatzkammer 3, Leipzig 1960, V—VI. 59. Drei Jahrtausende des Nillandes, in: Leipziger Volkszeitung v. 8. Okt. 1960, 9. 60. Von den Ursprüngen der Kultur, in: Zeichen der Zeit, 2, Berlin 1960, 46—54. 61. Die Ägyptologie 345-357.

im

Kosmos

der

Wissenschaften,

in: - Saeculum,

Freiburg/München

12,

1961,

VI

S. M o r e n z — Schriftenverzeichnis

[99. Band

62. Berieht des Herrn Morenz über rückgeführte Kunstschätze des Leipziger Ägyptischen Museums. Entstehung und heutiger Stand der Sammlung, in: Jahrb. d. Sachs. Akad. d. Wiss. 1957—1959, Berlin 1961, 126-130. 63. Die orientalische Herkunft der Perseus-Andromeda-Sage. Ein Rekonstruktionsversuch, in: FuF 36, 1962, 307-309. 64. Ägyptische Nationalreligion und sogenannte Isismission, in: ZDMG Iii, 1961, 1962, 432—436. 65. Von der Rolle der Farbe im alten Ägypten, in: Palette 11, Basel 1962, 3—9. 66. (mit Sch. Allarn), Warum hieß Sesostris Sesostris? in: FuF 36, 1962, 8 - 9 . 67. Ägyptologische Beiträge zur Erforschung der Weisheitsliteratur Israels, in: Les Sagesses du ProcheOrient Ancien, Paris 1963, 63-71. 68. Ein neues Dokument der Tierbestattung, in: ZÄS 88, 1963, 42-47. 69. Fortwirken altägyptischer Elemente in christlicher Zeit, in: Koptische Kunst. Christentum am Nil. 3. Mai bis 15. August 1963 in Villa Hügel-Essen, Essen 1963, 54-57. 70. Lautliches und Sachliches in der Gloichung Min—Perseus, in: RdE 15, 1963, 125—127. 71. Die Begegnung Europas mit Ägypten, in: Acta Tropica 21, Basel 1964, 324—342. 72. Die Geschichte Gottes im alten Aegypten, in: Neue Zürcher Zeitung v. 18. Okt. 1964, 6—7. 73. Ägyptische Spuren in den Septuaginta, in: Mullus. Festschrift Theodor Klausner = Jahrb. f. Antike u. Christentum, Ergänzungsband 1, Münster 1964, 250—258. 74. Akute Anliegen der Koptologie, in: Koptologische Studien in der DDR = Wiss. Zeitschr. d. MartinLuther-Universität Halle-Wittenberg 1965, Sonderheft, 259-264. 75. Die Bedeutungsentwicklung von (jj [j (j

„Das, was kommt" zu „Unheil" und „Unrecht", in: Mélanges

offert à Kasimierz Michalowski, Warszawa 1966, 13,9—150. 76. Die Geburt des ägyptischen Gottkönigs, in: FuF 40, 1966, 366-371. 77. (mit E. Blumenthal), Spuren ägyptischer Königsideologie in einem Hymnus auf den Makkabäerfürsten Simon, in: ZÄS 93, 1966, 21-29. 78. Aegypten und die europäische Antike, in: Neue Zürcher Zeitung v. 29. April 1967, 20. 79. Das alte Aegypten und das nachantike Europa, in: Neue Zürcher Zeitung v. 11. Juni 1967, 6—7. 80. Die Herkunft der „Uschebti", in: Gestalt und Geschichte. Festschrift Karl Schefold = 4. Beiheft zu „Antike Kunst", Bern 1967, 162-167. 81. Ägyptischer Totenglaube im Rahmen der Struktur ägyptischer Religion, in: Eranos-Jahrb. 34, 1965, Zürich 1967, 399-446. 82. Ägyptischer Totenglaube im Rahmen der Struktur ägyptischer Religion, in: FuF 41, 1967, 48—54. 83. Wandlungen im Reich des Osiris. Ein Beitrag zur Geschichte der hellenistischen Mysterienreligion, in: Neue Zürcher Zeitung v. 10. Dez. 1967, 6 - 7 . 84. Aus Geschichte und Kultur des Pharaonenreiches (1): Historie aus der Sicht des Gotterwählten, in: Neue Zeit, Berlin, v. 18. Jan. 1968, 6. 85. Aus Geschichte und Kultur des Pharaonenreiches (2): Des Königs Partner: die Gesellschaft, in: Neue Zeit, Berlin, v. 18. Febr. 1968, 6. 86. Aus Geschichte und Kultur des Pharaonenreiches (3): Das Totengericht wird rituelles Spiel, in: Neue Zeit, Berlin, v. 17. März 1968, 6. 87. Aus Geschichte und Kultur des Pharaonenreiches (4) : Eine der Kronen des alten Orients, in : Neue Zeit, Berlin, v. 21. April 1968, 6. 88. Aus Geschichte und Kultur des Pharaonenreiehes (5) : Mit dem Blick auf den Nil in der Praxis erprobt, in: Neue Zeit, Berlin, v. 25. Mai 1968, 6. 89. Koptische Literaturgeschichte als Aufgabe der Forschung: in Neue Zürcher Zeitung v. 23. Juni 1968, 51-52. 90. Das Nachleben der Antike in die Gegenwart: Ägypten, in: Antike und Abendland. Beiträge zum Verständnis der Griechen und Römer und ihres Nachlebens 1, Berlin 1968, 70—74. 91. Zum Problem einer koptischen Literaturgeschichte, in: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Wiss. Beiträge 1968/1 (K 2), Halle (Saale), 11-16. 92. Ägypten, in: Das Fortwirken der Antike in unsere Gegenwart. Artemis Symposion, Zürich 1969, 58-68. 93. Das Problem des Werdens zu Osiris in der griechisch-römischen Zeit Ägyptens, in: Religion en Egypte hellénistique et romaine = Bibliothèque des Centres d'études supérieures spécialisés d'Histoire des Religions de Strasbourg, Vendôme (France) 1969, 75—91. 94. Der Schrecken Pharaos, in: Liber amicorum. Studies in Honour of Professor Dr. C. J . Bleeker, Leiden 1969, 113-125. 95. Die Farbe des Materials im ägyptischen Kunstschaffen, in: Palette 39, Basel 1971, 18—27. 96. Traditionen um Cheops. Zur überlieferungsgeschichtlichen Methode in der Ägyptologie I, in: ZÄS 97, 1971, 111-118.

1972]

S. M o r e n z — Schriftenverzeichnis

VII

97. T r a d i t i o n e n u m Menes. Zur überlieferungsgeschichtlichen Methode in der Ägyptologie I I , i n : Z Ä S 99, 1972, X - X V I . 98. Der P a p y r u s 2031 in Turin [Vorwort], hrsg. v. Jos. A. Omlin (im Druck). IV.

Handbuchart^kel

99. 100. 101. 102.

Die ägyptische L i t e r a t u r u n d die U m w e l t , i n : H O I , 2, Leiden 1952, 194—206. Die koptische L i t e r a t u r , i n : H O I , 2, Leiden 1952, 2 0 7 - 2 1 9 . D a s K o p t i s c h e , i n : H O I , 1, Leiden 1959, 9 0 - 1 0 4 . Der Alte Orient. Von B e d e u t u n g u n d S t r u k t u r seiner Geschichte, i n : S u m m a Historica. Die G r u n d züge der welthistorischen Epochen = P r o p y l ä e n Weltgeschichte [11], B e r l i n / F r a n k f u r t / W i e n 1965, 25-63. 103. Die ägyptische L i t e r a t u r u n d die U m w e l t , i n : H O I , 2, 2. Aufl. L e i d e n / K ö l n 1970, 2 2 6 - 2 3 9 . 104. Die koptische L i t e r a t u r , i n : H O I, 2, 2. Aufl. L e i d e n / K ö l n 1970, 2 3 9 - 2 5 0 . V. L e x i k o n a r t i k e l i n : Biblisch-historisches H a n d w ö r t e r b u c h , Göttingen 105. 106. 107. 108. 109. 110. 111. 112. 113. 114. 115.

116. 117. 118. 119. 120. 121. 122. 123. 124. 125.

Moph, B d . 2, 1964, 1236-1237. Necho, B d . 2, 1964, 1297. Nil, B d . 2, 1964, 1313-1314. No, B d . 2, 1964, 1316-1317. On, B d . 2, 1964, 1342-1343. Osiris, B d . 2, 1964, 1356-1357. P h a r a o , B d . 3, 1966, 1445-1446. P i b e s e t h , B d . 3, 1966, 1471-1472. P i h a c h i r o t h , B d . 3, 1966, 1472. P i t h o m , B d . 3, 1966, 1476. P o t i p h a r , B d . 3, 1966, 1481.

P o t i p h e r a , B d . 3, 1966, 1481. P y r a m i d e , Bd. 3. 1966, 1533-1534. Raemses, B d . 3, 1966, 1546-1547. Sinuhe, B d . 3, 1966, 1807-1808. Sisak, B d . 3, 1966, 1810-1811. Sisera, B d . 3, 1966, 1811. S k a r a b ä u s , B d . 3, 1966, 1812-1813. So, B d . 3, 1966, 1817. S p h i n x , B d . 3, 1966, 1831. T h a c h p a n h e s , B d . 3, 1966, 1963.

i n : Die Religion in Geschichte u n d Gegenwart, 3. Aufl. T ü b i n g e n 126. 127. 128. 129. 130. 131. 132. 133. 134. 135. 136. 137. 138. 139. 140. 141. 142. 143.

Ä g y p t e n I I I . Ä g y p t e n u n d die Bibel, B d . 1, 1957, 1 1 7 - 1 2 1 . Ä g y p t e n I V . I m christlichen A l t e r t u m , B d . 1, 1957, 1 2 1 - 1 2 4 . Alexandria, B d . 1, 1957, 232-233. E i d I . Religionsgeschichtlich, Bd. 2, 1958, 3 4 7 - 3 4 9 . Geist I. Religionsgeschichtlich, Bd. 2, 1958, 1268-1270. H a n d a u f l e g u n g I . Religiönsgeschichtlich, B d . 3, 1959, 5 2 - 5 3 . H i e r a k a s , B d . 3, 1959, 313. H i m m e l I. Religionsgeschichtlich, B d . 3, 1959, 3 2 8 - 3 3 1 . H i m m e l f a h r t I . Religionsgeschichtlich, B d . 3, 1959, 3 3 3 - 3 3 4 . Nil, B d . 4, 1960, 1493-1494. P a n t h e o n , B d . 5, 1961, 42. R i t u a l b ü c h e r , B d . 5, 1961, 1124-1126. Schriften, heilige, B d . 5, 1961, 1537-1538. Segen u n d F l u c h I. Religionsgeschichtlich, B d . 5, 1961, 1648-1649. Sohn Gottes I. Religionsgeschichtlich, B d . 6, 1962, 1 1 8 - 1 1 9 . Theophanie I . Religionsgeschichtlich, B d . 6, 1962, 8 4 0 - 8 4 1 . Tierkult, B d . 6, 1962, 8 9 6 - 8 9 9 . W o r t , B d . 6, 1962, 1808-1809.

i n : Evangelisches Kirchenlexikon, Göttingen 144. Orientalistik, B d . 2, 1. Aufl. 1958, 2. u n v e r ä n d . Aufl. 1962, 1 7 3 0 - 1 7 3 3 . i n : Reallexikon f ü r Antike u n d C h r i s t e n t u m , S t u t t g a r t 145. (mit J . Leipoldt), B u c h I I (heilig, kultisch), B d . 2, 1954, 6 8 8 - 7 1 7 . VI.

Würdigungen

146. J o h a n n e s Leipoldt 70 J a h r e , i n : F u F 26, 1950, 315. 147. (mit F . Hintze), G r u ß w o r t a n Friedrich Wilhelm Freiherr v o n Bissing z u m 22. April 1953, i n : ZÄS 79, 1954, 1.

VIII

S. M o r e n z — Schriftenverzeichnis

[99. B a n d

148. 149. 150. 151.

Georg Steindorff, i n : J a h r b . d. Sachs. A k a d . d. Wiss. 1949-1953, Berlin 1954, 5 6 - 5 7 . Georg Steindorff 12. N o v e m b e r 1 8 6 1 - 2 8 . August 1951, i n : ZÄS 79, 1954, V - V I . P a u l E . K a h l e 27. 10. 1923 bis 30. 4. 1955, i n : ZÄS 80, 1955, V - V I . Z u m 75. G e b u r t s t a g v o n Prof. D. Dr. J o h a n n e s Leipoldt. Forscher v o n h o h e m R a n g , i n : Neue Zeit, Berlin, v. 20. Dez. 1955. 152. Albrecht Alt 2 0 . 9 . 1 8 8 3 - 2 4 . 4 . 1 9 5 6 , i n : J a h r b . d. Sachs. A k a d . d. Wiss. 1954-1956, Berlin 1956, 266-268.

153. 154. 155. 156. 157. 158. 159. 160. 161. 162. 163. 164. 165. 166. 167. 168. 169. 170. 171. 172. 173. 174.

Albrecht Alt 20. September 1883-24. April 1956, i n : Z Ä S 81, 1956, I - I I I . (mit F . Hintze), G r u ß w o r t a n H e r m a n n J u n k e r z u m 29. N o v e m b e r 1957, i n : ZÄS 82, 1957, 1958, V - V I I . A d r i a a n de B u c k 22. September 1892 - 28. Oktober 1959, i n : ZÄS 85, 1960, I - I I . (mit F . Hintze), Grußwort a n W . Erichsen, i n : ZÄS 85, 1960, I I I . J o h a n n e s Leipoldt 80 J a h r e , i n : F u F 34, 1960, 380. H e r m a n n Kees 75 J a h r e , i n : F u F 35, 1961, 3 7 9 - 3 8 0 . Wilhelm S c h u b a r t 21. August 1873 bis 9. August 1960, i n : ZÄS 86, 1961, I - I I . Z u m 100. G e b u r t s t a g von Professor Dr. Georg Steindorff. Ausgräber u n d Forscher in Ä g y p t e n , i n : Leipziger Volkszeitung v. 12. N o v . 1961. E i n L e b e n f ü r die Aegyptenwissenschaft. Z u m T o d e v o n H e r m a n n J u n k e r , i n : Basler N a c h r i c h t e n v. 13./14. J a n u a r 1962, 21. K o n s e r v a t o r Rudolf K u h n 70 J a h r e , i n : F u F 36, 1962, 30. Jozef J a n s s e n 10. N o v e m b e r 1907-28. A u g u s t 1963, i n : Z Ä S 91, 1964, I X ^ X . H e r m a n n J u n k e r 29. 11. 1 8 7 7 - 9 . 1. 1962, i n : J a h r b . d. Sachs. A k a d . d. Wiss. 1960-1962, Berlin 1964, 403-405. H e r m a n n K e e s 21. Dezember 1 8 8 6 - 7 . F e b r u a r 1964, i n : OLZ 59, 1964, 2 2 9 - 2 3 0 . H e r m a n n Grapow 80 J a h r e , i n : F u F 39, 1965, 285-287. (mit F . Hintze), G r u ß w o r t a n H e r m a n n G r a p o w z u m 1. S e p t e m b e r 1965, i n : ZÄS 92, 1965, 1966, V. Wissenschaft u n d Menschenliebe. Z u m Gedenken a n Prof. D . Dr. J o h a n n e s Leipoldt, den Lehrer u n d den F r e u n d , i n : Der Christ in unserer Zeit, Berlin, v. 13. März 1965, 5. (mit F . Hintze), G r u ß w o r t a n den J u b i l a r , i n : ZÄS 93, 1966 = F e s t s c h r i f t R u d o l f A n t h e s z u m 70. Geburtstag, V - V I . J o h a n n e s Leipoldt 20. Dezember 1880-22. F e b r u a r 1965, i n : ZÄS 92, 1965 1966, V I I - V I I I . H a n s B o n n e t z u m 80. G e b u r t s t a g a m 22. F e b r u a r 1967, i n : F u F 41, 1967, 5 9 - 6 0 . Theodor F r i n g s 23. 7. 1886 - 6. 6. 1968, i n : J a h r b . d. Bayerischen A k a d . d. Wiss. 1969, M ü n c h e n 1969, 1 9 5 - 2 0 2 : Der Niederrhein 38, 1971, 5 1 - 5 4 . B e r n h a r d Schweitzer 3. 10. 1 8 9 2 - 1 6 . 7. 1966, i n : J a h r b . d. Sachs. A k a d . d. Wiss. 1966-1968, Berlin 1970, 3 7 6 - 3 7 7 . G r u ß w o r t a n den J u b i l a r , i n : Z Ä S 97, 1971 = F e s t s c h r i f t W a l t h e r Wolf z u m 70. G e b u r t s t a g , V - V I . VII.

Rezensionen

175. Alexander Böhlig, U n t e r s u c h u n g e n über die koptischen P r o v e r b i e n t e x t e , S t u t t g a r t 1936 (OLZ 45, 1942, 289-291). 176. Maria Cramer, D a s altägyptische Lebenszeichen 177. 178. 179. 180. 181. 182. 183. 184. 185.

im christlichen (koptischen) Ä g y p t e n . E i n e k u l t u r -

u n d religionsgeschiehtliche Studie, Wien 1942 (OLZ 46, 1943, 208-212). Alfred H e r m a n n , Die Stelen der t h e b a n i s c h e n Felsgräber der 18. D y n a s t i e , G l ü c k s t a d t 1940 (OLZ 46, 1943, 3 4 6 - 3 5 0 ) . C'onstantin E m i l Sander-Hansen, Der Begriff des Todes bei den Ä g y p t e r n , K o b e n h a v n 1942 (OLZ 47, 1944, 2 1 - 2 6 ) . A l e x a n d e r Scharff, D a s G r a b als W o h n h a u s in der ägyptischen F r ü h z e i t , München 1947 = Sitzungsber. d. Bayerischen A k a d . d. Wiss., Phil.-hist. Kl. 1944, 6 (Orientalia 20, 1951, 206-212). H o r a p o l l o : The Hieroglyphics of Horapollo. T r a n s l a t e d b y George Boas, P a n t h e o n Books, [New Y o r k 1950] = Bollingen Series X X I I I (Artibus Asiae 13, 1952, 313-315). W a l t h e r Wolf, Die Stellung der ägyptischen K u n s t zur a n t i k e n u n d abendländischen u n d D a s P r o b l e m des K ü n s t l e r s in der ägyptischen K u n s t , Hildesheim 1951 (DLZ 73, 1952, 154—158). Liselotte Greven, Der K a in Theologie u n d Königskult des Alten Reiches, G l ü c k s t a d t / H a m b u r g / N e w Y o r k 1952 = Ä g F o 17 (DLZ 74, 1953, 333-337). Siegfried Schott, Altägyptische Liebeslieder. Mit Märchen u n d Liebesgeschichten. Eingeleitet u n d übert r a g e n . Zürich 1950 = Die Bibliothek der Alten Welt. R e i h e : Der Alte Orient (OLZ 48, 1953, 1 3 4 - 1 3 8 ) . F r i e d r i c h Wilhelm von Bissing, Der T o t e vor d e m Opfertisch, M ü n c h e n 1952 = Sitzungsber. d. Bayerischen A k a d . d. Wiss., Phil.-hist. Kl. 1952, 2 (Orientalia 23, 1954, 85-88). ders., Versuch zur B e s t i m m u n g der G r u n d b e d e u t u n g des W o r t e s N U T R f ü r Gott im Altägyptischen, München 1951 = Sitzungsber. d. Bayerischen A k a d . d. Wiss., Phil.-hist. Kl. 1951, 2 (OLZ 49, 1954, 123-125).

1972]

S. M o r o n z -

Schriftenverzeichnis

IX

186. G ü n t e r Roeder, Volksglaube im P h a r a o n e n r e i c h . S t u t t g a r t [1952] = S a m m l u n g Völkerglaube (OLZ 49, 1954, 3 1 - 3 3 ) . 187. Alexander Böhlig, Ä g y p t e n u n d Byzanz bis zur arabischen Zeit. Vorlesungen, München 1953 (ThLZ 79, 1954, 5 5 5 - 5 5 6 ) . 188. E b e r h a r d Otto, Ä g y p t e n . Der Weg des Pharaonenreiches, S t u t t g a r t [19531 = U r b a n - B ü c h e r 5 (ThLZ 79, 1954, 4 7 0 - 4 7 2 ) . 189. H e r m a n n Grapow, W o r t e des Gedenkens a n Adolf E r m a n anläßlich seines 100. G e b u r t s t a g e s a m 3. Oktober 1955, Berlin 1954 = Sitzungsber. d. D t . A k a d . d. Wiss., K l . f. Sprache, L i t e r a t u r u. K u n s t 1954, 3 (DLZ 76, 1955, 729-730). 190. R i c a r d o A. Caminos, L a t e E g y p t i a n Miscellanies, L o n d o n 1954 (ZDMG 106, 1956, 365-367). 191. Victoriiie von Gonzenbach, U n t e r s u c h u n g e n zu den K n a b e n w e i h e n i m Isiskult der römischen Kaiserzeit, K e v e l a e / K ö l n 1957 —- A n t i q u i t a s 1, B d . I V (Bonner J a h r b ü c h e r des Rheinischen L a n d e s m u s e u m s in B o n n , H . 117, 535-537). 192. Siegfried Schott, Die D e u t u n g des Geheimnisses des R i t u a l s f ü r die A b w e h r des Bösen. Eine altägyptische Übersetzung, Wiesbaden 1954 = A k a d . d. Wiss. u. L i t e r a t u r in Mainz, A b h a n d l . d. geistesu. sozialwiss. K l . 1954, 5 (DLZ 78, 1957, 2 2 - 2 4 ) . 193. P a u l Eric K a h l e , Bala'izah. Coptic T e x t s f r o m Doir el-Bala'izah in U p p e r E g y p t . Two Volumes, L o n d o n 1954 (OLZ 52, 1957, 410-415). 194. H e r m a n n Kees, Göttinger T o t e n b u c h s t u d i e n . T o t e n b u c h K a p . 69 u n d 70, Berlin 1954 = U n t e r suchungen zur Geschichte u n d A l t e r t u m s k u n d e Ä g y p t e n s 8 (OLZ 52, 1957, 122—125). 195. J e a n Leclant, E n q u ê t e s sur les sacerdotes et les sanctuaires égyptions à l'époque dite «éthiopienne» ( X X V e Dynastie), Le Caire 1954 = Bibliothèque d ' é t u d e 17 (OLZ 53, 1958, 5 3 6 - 5 3 8 ) . 196. Claas J . Bleeker, Die G e b u r t eines Gottes. E i n e Studie über den ä g y p t i s c h e n G o t t Min u n d sein F e s t . D e u t s c h e Übers, v. Dr. Magrita J . Freie, Leiden 1956 = Studies in t h e H i s t o r y of Religions, Suppl. t o N u m e n I I I (ThLZ 83, 1958, 750-751). 197. W o l j a Erichsen — Siegfried Schott, F r a g m e n t e m e m p h i t i s c h e r Theologie in demotischer Schrift ( P a p . d e m o t . Berlin 13603), Wiesbaden 1954 = A k a d . d. Wiss. u. L i t e r a t u r in Mainz, A b h a n d l . d. geistes- u. sozialwiss. Kl. 1954, 7 (ZDMG 108, 1958, 181-182). 198. Alfred H e r m a n n , Rilkes ägyptische Gesichte, F r e i b u r g / M ü n c h e n 1955 = Symposion. J a h r b . f. Philosophie 4 (ZDMG 108, 1958, 184-185). 199. H e r m a n n Kees, Der Götterglaube im alten Ägypten, 2. Aufl. Berlin 1956 (ZDMG 108, 1958, 183-184). 200. W a l t e r C. Till, Koptische G r a m m a t i k (Saidischer Dialekt). Mit Bibliographie, Lesestücken u n d W ö r t e r verzeichnis, Leipzig 1955 (ZDMG 108, 1958, 185-188). 201. E v a n g e l i u m Veritatis. Codex J u n g f. V I I I V - X V V (p. 1 6 - 3 2 ) , f. XIX 1 ' X X I I 1 (p. 3 7 - 4 3 ) , v o n Michel Malinine, H e n r i Charles P u e c h , Gilles Quispel. Zürich 1956 = Studien aus d e m C. G. J u n g - I n s t i t u t 6 (Bibliotheca Orientalis 14, 1959, 230-232). 202. Mythological P a p y r i . 1. Texts, transi, w i t h I n t r o d u c t i o n b y A. Piankoff. E d . w i t h a Chapter on t h e Symbolism of t h e P a p y r i b y N. R a m b o v a . 2. Plates, New Y o r k 1957 = P a n t h e o n Books. Bollingen Series X L , E g y p t i a n Religious Texts a n d R e p r é s e n t a t i o n s 3 (OLZ 54, 1959, 5 7 2 - 5 7 6 ) . 203. U r s u l a Schweitzer, D a s Wesen des K a im Diesseits u n d J e n s e i t s der alten Ä g y p t e r , G l ü c k s t a d t / H a m burg,/New Y o r k 1956 = Ä g F o 119 (ZDMG 109, 1959, 194-197). 204. Gerhard F e c h t , Der Habgierige und die M a a t in der Lehre des P t a h h o t e p (5. u n d 19. Maxime), G l ü c k s t a d t / H a m b u r g / N e w York 1958, = A b h a n d l . d. D e u t s c h e n Archäologischen I n s t i t u t e s K a i r o (OLZ 55, 1960, 249-252). 205. H a n s Goedicke, Die Stellung des Königs im Alten Reich, Wiesbaden 1960 = ÄgAbh 2 (OLZ 56, 1961, 244-247). 206. S a b a t i n o Moscati, Geschichte u n d K u l t u r der semitischen Völker, E i n s i e d e l n / Z ü r i c h / K ö l n 1961 (Schweizer R u n d s c h a u . Monatsschrift f. Geistesleben u. K u l t u r 61, 1962, 606-608). 207. G ü n t h e r Roeder, K u l t e , Orakel u n d N a t u r v e r e h r u n g im a l t e n Ä g y p t e n , Z ü r i c h / S t u t t g a r t 1960 = Die Bibliothek der Alten Welt. R e i h e : Der Alte Orient (Eine n e u e Ü b e r s e t z u n g religiöser T e x t e aus Ä g y p t e n , i n : Schweizer R u n d s c h a u . Monatschrift f. Geistesleben u . K u l t u r 61, 1962, 540—541). 208. Erich Zehren, Der gehenkte G o t t . Zur Archäologie der K u l t u r , Berlin-Grunewald [1959] (Helikon 3, 1963, 738-740). 209. Philippe Derchain, R i t e s égyptiens. 1. L e sacrifice de l ' o r y x , Bruxelles 1962 (OLZ 58, 1963, 3 3 7 - 3 4 0 ) . 210. R e i n h o l d Merkeibach, R o m a n u n d M y s t e r i u m in der Antike, M ü n c h e n 1962 (ZDMG 113, 1963, 240-244). 211. H e l m u t Thierfelder, Die Geschwisterehe im hellenistisch-römischen Ä g y p t e n , Münster 1960 = F o n t e s et c o m m e n t a t i o n e s 1 (ZDMG 113, 1963, 2 0 7 - 2 0 9 ) . 212. H e r m a n n J u n k e r , L e b e n u n d Werk in Selbstdarstellung. G r a z / W i e n / K ö l n 1963 = Österreichische A k a d . d. Wiss., Phil.-hist. Kl., Sitzungsber. 242, 5 (OLZ 60, 1965, 348-350).

X

S. M o r e n z : T r a d i t i o n e n u m Menes

[99. B a n d

213. E r i k H o r n u n g , D a s A m d u a t . Die S c h r i f t des v e r b o r g e n e n R a u m e s . H r s g . n a c h T e x t e n a u s d e n G r ä b e r n des N e u e n R e i c h e s I : T e x t , I I : Ü b e r s e t z u n g u n d K o m m e n t a r . W i e s b a d e n 1963 = Ä g A b h 7 ( T h L Z 90, 1965, 5 0 1 - 5 0 3 ) . 214. E b e r h a r d O t t o , G o t t u n d Mensch n a c h d e n T e m p e l i n s c h r i f t e n der griechisch-römischen Zeit. E i n e U n t e r s u c h u n g zur Phraseologie der T e m p e l i n s c h r i f t e n , H e i d e l b e r g 1964 = A b h a n d l . d. H e i d e l b e r g e r A k a d . d. Wiss., P h i l . - h i s t . Kl. 1964, 1 ( T h L Z 90, 1965, 6 6 9 - 6 7 3 ) . 215. A n n a l e s d u Service des A n t i q u i t é s de l ' E g y p t e 58, 1964 (und M i t a r b e i t e r , Z e i t u n g s s c h a u , i n : OLZ 61, 1966, 2 0 2 - 2 0 4 ) . 216. A l e x a n d r e P i a n k o f f , T h e L i t a n y of Re, N e w Y o r k 1964 = P a n t h e o n Books. Bollingen Series X L , E g y p t i a n Religious T e x t s a n d R e p r é s e n t a t i o n s 4 (Bibliotheca Orientalis 25, 1968, 181—183). 217. B u l l e t i n de l ' I n s t i t u t f r a n ç a i s d'archéologie orientale 61, 1962 (und M i t a r b e i t e r , Z e i t u n g s s c h a u , i n : OLZ 63, 1968, 6 1 3 - 6 1 4 ) . 218. E r i k I v e r s e n , T h e M y t h of E g y p t a n d its H i e r o g l y p h i c s in E u r o p e a n T r a d i t i o n , C o p e n h a g e n 1961 (OLZ 63, 1968, 1 3 0 - 1 3 1 ) . 219. O t t o K a i s e r , Israel u n d Ä g y p t e n . Die politischen u n d k u l t u r e l l e n B e z i e h u n g e n zwischen d e m Volk der B i b e l u n d d e m L a n d der P h a r a o n e n = V o r t r a g H i l d e s h e i m R o e m e r - P e l i z a e u s - M u s e u m 1963, Zeitschr. d . M u s e u m s zu H i l d e s h e i m N . F . 14, 1963 (OLZ 63, 1968, 3 5 4 - 3 5 6 ) . 220. E r i k H o r n u n g , D a s A m d u a t . Die S c h r i f t des v e r b o r g e n e n R a u m e s . H r s g . n a c h T e x t e n a u s d e n G r ä b e r n des N e u e n Reiches. I I I . Die K u r z f a s s u n g . N a c h t r ä g e , W i e s b a d e n 1967 = Ä g A b h 13 ( T h L Z 93, 1968, 414-417). 221. F r i t z u . U r s u l a H i n t z e , A l t e K u l t u r e n i m S u d a n , Leipzig 1966 ( E t h n o g r a p h i s c h - a r c h ä o l o g i s c h e Zeitschr. 10, 1969, 5 7 2 - 5 7 3 ) .

SIEGFRIED MOEENZ F

Traditionen um Menes B e i t r ä g e zur ü b e r l i e f e r u n g s g e s c h i c h t l i c h e n M e t h o d e i n der Ä g y p t o l o g i e I I *

Unter den Verdiensten, die sich W. Spiegelberg um die Ägyptologie erworben hat, sind seine Studien über Herodots Verhältnis zu Ägypten 1 nicht die kleinsten. Diese „schönste Würdigung Herodots von ägyptologischer Seite" 2 läßt einen gesunden Sinn ihres Verfassers für „Überlieferungsgeschichte als Problem" ahnen, die dem Erforscher ägyptischer Historie heute aufgegeben ist 3 . So scheint es mir angebracht, in dieser Gedenkschrift davon eine Probe zu geben. Sie gilt zugleich dem Meister der Erforschung ägyptischer Spätzeit. Dabei löst sich die scheinbare Paradoxie, ausgerechnet den von der Tradition erkorenen Stifter der ägyptischen Geschichte mit dem Ausgang ihres Laufes zu verbinden, durch das Vehikel der Überlieferung wie von selbst auf. Mit alledem wird von vornherein deutlich gemacht, worum es hier geht: Es ist die außergewöhnliche Rolle der Tradition, die über den Anfang der ägyptischen Geschichte, Ländschaft und Kultur einschließend, an ihrem Ende immer dichter gewoben wurde. * D e r erste Teil dieser B e i t r ä g e erschien u n t e r d e m Titel „ T r a d i t i o n e n u m C h e o p s " in Z Ä S 97, 1971, S. 111 ff. — D e r vorliegende Artikel w a r u r s p r ü n g l i c h f ü r d i e ' G e d e n k s c h r i f t W . Spiegelberg k o n z i p i e r t . S. Morenz h a t bis zu seinem l e t z t e n L e b e n s t a g d a r a n g e a r b e i t e t , k o n n t e i h n a b e r n i c h t m e h r v o l l e n d e n . D e n n o c h h a l t e n wir die V e r ö f f e n t l i c h u n g f ü r sinnvoll, z u m a l d a s Anliegen schon i m e r s t e n A u f s a t z zur ü b e r l i e f e r u n g s g e s c h i c h t lichen M e t h o d e dargestellt w o r d e n ist. A u s G r ü n d e n d e r P i e t ä t w u r d e auf eine Z u s a m m e n f a s s u n g seiner Ausf ü h r u n g e n v e r z i c h t e t . Als F r a g m e n t a b e r k o n n t e n sie n u r in der G e d e n k s c h r i f t f ü r d e n v e r s t o r b e n e n V e r f a s s e r P l a t z finden. T r o t z d e m w u r d e n die B e z ü g e auf die S p i e g e l b e r g - G e d e n k s c h r i f t b e i b e h a l t e n . Die R e d . 1 Die G l a u b w ü r d i g k e i t v o n H e r o d o t s B e r i c h t ü b e r Ä g y p t e n i m L i c h t e der ä g y p t i s c h e n D e n k m ä l e r , 1926. 2 M. K a i s e r bei S. M o r e n z , Die B e g e g n u n g E u r o p a s m i t Ä g y p t e n 2 , 1969, S. 271 ( = A. 8). 3 Z Ä S 97, 1971, S. 112.

X

S. M o r e n z : T r a d i t i o n e n u m Menes

[99. B a n d

213. E r i k H o r n u n g , D a s A m d u a t . Die S c h r i f t des v e r b o r g e n e n R a u m e s . H r s g . n a c h T e x t e n a u s d e n G r ä b e r n des N e u e n R e i c h e s I : T e x t , I I : Ü b e r s e t z u n g u n d K o m m e n t a r . W i e s b a d e n 1963 = Ä g A b h 7 ( T h L Z 90, 1965, 5 0 1 - 5 0 3 ) . 214. E b e r h a r d O t t o , G o t t u n d Mensch n a c h d e n T e m p e l i n s c h r i f t e n der griechisch-römischen Zeit. E i n e U n t e r s u c h u n g zur Phraseologie der T e m p e l i n s c h r i f t e n , H e i d e l b e r g 1964 = A b h a n d l . d. H e i d e l b e r g e r A k a d . d. Wiss., P h i l . - h i s t . Kl. 1964, 1 ( T h L Z 90, 1965, 6 6 9 - 6 7 3 ) . 215. A n n a l e s d u Service des A n t i q u i t é s de l ' E g y p t e 58, 1964 (und M i t a r b e i t e r , Z e i t u n g s s c h a u , i n : OLZ 61, 1966, 2 0 2 - 2 0 4 ) . 216. A l e x a n d r e P i a n k o f f , T h e L i t a n y of Re, N e w Y o r k 1964 = P a n t h e o n Books. Bollingen Series X L , E g y p t i a n Religious T e x t s a n d R e p r é s e n t a t i o n s 4 (Bibliotheca Orientalis 25, 1968, 181—183). 217. B u l l e t i n de l ' I n s t i t u t f r a n ç a i s d'archéologie orientale 61, 1962 (und M i t a r b e i t e r , Z e i t u n g s s c h a u , i n : OLZ 63, 1968, 6 1 3 - 6 1 4 ) . 218. E r i k I v e r s e n , T h e M y t h of E g y p t a n d its H i e r o g l y p h i c s in E u r o p e a n T r a d i t i o n , C o p e n h a g e n 1961 (OLZ 63, 1968, 1 3 0 - 1 3 1 ) . 219. O t t o K a i s e r , Israel u n d Ä g y p t e n . Die politischen u n d k u l t u r e l l e n B e z i e h u n g e n zwischen d e m Volk der B i b e l u n d d e m L a n d der P h a r a o n e n = V o r t r a g H i l d e s h e i m R o e m e r - P e l i z a e u s - M u s e u m 1963, Zeitschr. d . M u s e u m s zu H i l d e s h e i m N . F . 14, 1963 (OLZ 63, 1968, 3 5 4 - 3 5 6 ) . 220. E r i k H o r n u n g , D a s A m d u a t . Die S c h r i f t des v e r b o r g e n e n R a u m e s . H r s g . n a c h T e x t e n a u s d e n G r ä b e r n des N e u e n Reiches. I I I . Die K u r z f a s s u n g . N a c h t r ä g e , W i e s b a d e n 1967 = Ä g A b h 13 ( T h L Z 93, 1968, 414-417). 221. F r i t z u . U r s u l a H i n t z e , A l t e K u l t u r e n i m S u d a n , Leipzig 1966 ( E t h n o g r a p h i s c h - a r c h ä o l o g i s c h e Zeitschr. 10, 1969, 5 7 2 - 5 7 3 ) .

SIEGFRIED MOEENZ F

Traditionen um Menes B e i t r ä g e zur ü b e r l i e f e r u n g s g e s c h i c h t l i c h e n M e t h o d e i n der Ä g y p t o l o g i e I I *

Unter den Verdiensten, die sich W. Spiegelberg um die Ägyptologie erworben hat, sind seine Studien über Herodots Verhältnis zu Ägypten 1 nicht die kleinsten. Diese „schönste Würdigung Herodots von ägyptologischer Seite" 2 läßt einen gesunden Sinn ihres Verfassers für „Überlieferungsgeschichte als Problem" ahnen, die dem Erforscher ägyptischer Historie heute aufgegeben ist 3 . So scheint es mir angebracht, in dieser Gedenkschrift davon eine Probe zu geben. Sie gilt zugleich dem Meister der Erforschung ägyptischer Spätzeit. Dabei löst sich die scheinbare Paradoxie, ausgerechnet den von der Tradition erkorenen Stifter der ägyptischen Geschichte mit dem Ausgang ihres Laufes zu verbinden, durch das Vehikel der Überlieferung wie von selbst auf. Mit alledem wird von vornherein deutlich gemacht, worum es hier geht: Es ist die außergewöhnliche Rolle der Tradition, die über den Anfang der ägyptischen Geschichte, Ländschaft und Kultur einschließend, an ihrem Ende immer dichter gewoben wurde. * D e r erste Teil dieser B e i t r ä g e erschien u n t e r d e m Titel „ T r a d i t i o n e n u m C h e o p s " in Z Ä S 97, 1971, S. 111 ff. — D e r vorliegende Artikel w a r u r s p r ü n g l i c h f ü r d i e ' G e d e n k s c h r i f t W . Spiegelberg k o n z i p i e r t . S. Morenz h a t bis zu seinem l e t z t e n L e b e n s t a g d a r a n g e a r b e i t e t , k o n n t e i h n a b e r n i c h t m e h r v o l l e n d e n . D e n n o c h h a l t e n wir die V e r ö f f e n t l i c h u n g f ü r sinnvoll, z u m a l d a s Anliegen schon i m e r s t e n A u f s a t z zur ü b e r l i e f e r u n g s g e s c h i c h t lichen M e t h o d e dargestellt w o r d e n ist. A u s G r ü n d e n d e r P i e t ä t w u r d e auf eine Z u s a m m e n f a s s u n g seiner Ausf ü h r u n g e n v e r z i c h t e t . Als F r a g m e n t a b e r k o n n t e n sie n u r in der G e d e n k s c h r i f t f ü r d e n v e r s t o r b e n e n V e r f a s s e r P l a t z finden. T r o t z d e m w u r d e n die B e z ü g e auf die S p i e g e l b e r g - G e d e n k s c h r i f t b e i b e h a l t e n . Die R e d . 1 Die G l a u b w ü r d i g k e i t v o n H e r o d o t s B e r i c h t ü b e r Ä g y p t e n i m L i c h t e der ä g y p t i s c h e n D e n k m ä l e r , 1926. 2 M. K a i s e r bei S. M o r e n z , Die B e g e g n u n g E u r o p a s m i t Ä g y p t e n 2 , 1969, S. 271 ( = A. 8). 3 Z Ä S 97, 1971, S. 112.

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S. M o r e n z : Traditionen u m Menes

XI

Die Methode, deren man sich dabei bedienen muß, haben wir in dem eingangs zitierten Beitrag „Traditionen um Cheops" gekennzeichnet und dürfen jetzt darauf verweisen. Zu den dort verzeichneten Schichten, aus denen sich das Gebäude einer Überlieferung a u f b a u t und die f ü r Altägypten relevant sind, tritt im Falle des Menes eine weitere, die sich durch das Gegensatzpaar Geschichte : Mythos kennzeichnen läßt '. Das liest sich doch wahrhaftig wie eine Aussage über Menes, den Schöpfer des Reiches und Gründer von Memphis. Es ist der Schlußstein in einem Gebäude der Tradition, die es in der Tat verständlich macht, daß Herodot von Min als erstem König Ägyptens spricht, wenn er offenkundig seinen Min auch, gleich Menes, f ü r den „wirklichen König" hält. Dabei ist leicht vorzustellen, daß eine allfällige Spannung zwischen dem Gott und dem Menschen auf dem Thron Ägyptens seinerzeit alles andere als unerträglich gewirkt hat. Der letzte König der Götterdynastie war Horus 5Ü. Warum sollte sich ein aufmerksamer ausländischer Beobachter wundern, wenn Min als Partner des Horus zum ersten König der neuen Reihe wurde, die ja doch trotz ihrer menschlichen Natur auch göttliche Kräfte besaß? Auch lassen sich später Verbindungen zu Menes — Alconog „dem Osirischen" ziehen. Sie könnten z. B. aus einer Darstellung im Hadrianstor zu Philä abgeleitet werden, wo Min und Osiris im Bilde verschmolzen sind 51 . Daraufhin mag man Menes via Osiris „den Minischen" nennen. Aber all solche Problematik kann getrost beiseite bleiben. Denn sie verleitet zur oberflächlichen Harmonisierung zweier Traditionen, die wir mit Bedacht gesondert haben und beide f ü r sich gelten lassen müssen. Statt dessen sehen wir zu, wie sich von beiden Traditionen her die Überlieferungsgeschichte ausnimmt. Gleich dem Falle des Cheops 32 läuft die Sache auch diesmal darauf hinaus, daß man nach dem tatsächlichen Gang der Dinge fragt. ± 1970 44

K . S e t h e , U r g e s c h i c h t e u n d ä l t e s t e R e l i g i o n der Ä g y p t e r , 1930, § 2 0 2 f . Mir s c h e i n t , diese w i c h t i g e n E i n s i c h t e n Meister S e t h e s seien sehr zu U n r e c h t a u s u n s e r e m B e w u ß t s e i n g e s c h w u n d e n , weil d a s G e s a m t k o n z e p t seines B u c h e s k e i n e n B e s t a n d h a t t e . F ü r die B e z i e h u n g des Min zu d e n R e i c h s h e i l i g t ü m e r n ilrtj u n d seine Rolle in M e m p h i s vgl. b e r e i t s H . K e e s , i n : Z Ä S 57, 1922, bes. S. 128ff. '."> Vgl. z. B . W . K a i s e r , E i n i g e B e m e r k u n g e n z u r ä g y p t i s c h e n F r ü h z e i t , i n : Z Ä S 84, 1959, bes. S. 1 2 2 f . 4I > M a t e r i a l bei H e l e k , B e a m t e n t i t e l S. 45ff. 47 K u n s t g e s c h i c h t l i c h e W ü r d i g u n g („'Verbildlichung des P f e i l e r s " ) bei W . W o l f , D i e K u n s t Ä g y p t e n s , 1957, S. 5 7 f . E s ist s c h o n v e r f ü h r e r i s c h , i m H i n b l i c k d a r a u f wieder e i n m a l d e n Z u s a m m e n h a n g bei S e t h e , U r g e s c h i c h t e § 202 ff. n a c h z u l e s e n , der — freilich o h n e dieser m o n u m e n t a l e n P l a s t i k z u g e d e n k e n — v o n e i n e m 48 allfälligen T e i l k ö n i g t u m in K o p t o s zu Menes ü b o r g e h t . S ü d l i c h des z w e i t e n V o r s a a l e s . 49 R o c h e m o n t e i x , E d f o u I 394; vgl. H . J u n k e r , D i e O n u r i s l e g e n d e , 1917, S. 36 u n d H . K e e s , i n : Z Ä S 57, 1922, S. 131 m i t A. 7. Z u M i n u n d M e m p h i s d a r f a u f die s p ä t e V e r s c h m e l z u n g dos Min m i t P t a h S o k a r i s in eine „ P t a h - S o k a r i s " g e n a n n t e P a t ä k e n f i g u r m i t M i n - A t t r i b u t e n v e r w i e s e n w e r d e n : M. S a n d m a n H o l m b e r g , T h e G o d P t a h , 1946, S. 183 ( n a c h R . V. L a n z o n e , D i z i o n a r i o di Mitologia E g i z i a , 'S. 99). 30 So H e r o d o t I I 144; D i o d o r I 4 4 ; bei d e n L i s t e n s i n d die V e r h ä l t n i s s e k o m p l i z i e r t e r , v o r a l l e m d u r c h die Z w i s c h e n s c h a l t u n g der „ H e r o e n " : W . H e l c k , U n t e r s u c h u n g e n zu M a n e t h o u n d d e n ä g y p t i s c h e n K ö n i g s listen = U G A Ä 18, 1956, bes. S. 4 f f . D o r t wird S. 7 a u c h die A n g a b e H e r o d o t I I 145 d i s k u t i e r t , d a ß P a n ( = Min) d e r ä l t e s t e G o t t in Ä g y p t e n sei. 52 51 K ä k o s y , E t y m o l o g i e , S. 4 4 f . Z Ä S 97, 1971, S. 1 1 7 f f .

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E. B l u m e n t h a l : Papyrus d'Orbiney

ELKE

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BLUMENTHAL

Die Erzählung des Papyrus d'Orbiney als Literaturwerk*

I

Die im P a p d'Orbiney aufgezeichnete Geschichte von den zwei Brüdern gehört zu den bekanntesten Zeugnissen der literarischen Hinterlassenschaft Ägyptens. 1852 zum erstenmal veröffentlicht, erregte sie nicht nur die Aufmerksamkeit der Fachwissenschaft, sondern wurde schon f r ü h f ü r einen größeren Leserkreis übersetzt und bildet bis heute einen unentbehrlichen Bestandteil von Übersetzungssammlungen ägyptischer Literatur 1 . Bald hat sich auch-die Volkskunde mit dem reizvollen Gegenstand beschäftigt, und eine Anspielung in dem 1890 erschienenen Anachoretenroman „Thaïs" von Anatole France 2 verrät, daß er auch f ü r die Dichter fruchtbar geworden ist. Thomas Mann, f ü r sorgfältiges Materialstudium bekannt 3 , benutzt die ägyptische Erzählung als Quelle f ü r seine Josephstetralogie 4 und entlehnt ihr nicht nur Einzelzüge zur Ausschmückung der verhängnisvollen Liebesaffäre zwischen Joseph und Potiphars Weib, sondern erhebt sie in den Rang einer „musterhaften Geschichte" 5 , einer „Gußform des Lebens" 6 , die als gebildete literarische Reminiszenz von Joseph und seinen Zeitgenossen zur Deutung des gegenwärtigen Geschehens wiederholt zitiert wird 7 . Eine andere Art der Behandlung hat der Text kürzlich in dem russischen Kinderbuch „Die wunderbaren Verwandlungen des Bata" 8 erfahren, und hier, wo nicht ein Künstler nach eigenem Gutdünken mit dem antiken Rohstoff umgeht, sondern eine Ägyptologin sich bemüht, das Original einem naiven modernen Publikum nahezubringen, zeigt sich die Grenze der Übertragbarkeit ägyptischer Literatur. Denn im Unterschied zur unmittelbar anschaulichen bildenden Kunst ist der Zugang zu literarischen Werken nur auf dem Umweg über den Interpreten möglich, und ihre künstlerische Form, deren Erforschung ohnehin noch in den Anfängen steht, entzieht sich weitgehend dem Versuch einer Nachgestaltung im Medium moderner Sprachen. Nun ist freilich P a p d'Orbiney keineswegs f ü r Kinder geschrieben, und so erklärt sich ein Teil der Veränderungen, die die sowjetische Verfasserin vornimmt, als Redaktion ad usurn delphini: Die erotische Motivierung f ü r die Entzweiung des Brüderpaars durch die F r a u des Anubis am * Das Thema lag meiner Probevorlesung an der Karl-Marx-Universität Leipzig a m 2. 7. 1970 zugrunde, nachdem ich es bereits im Herbstsemester 1969 im Forschungsseminar von Professor Morenz vorgetragen hatte. So gilt mein Dank zuerst meinem verstorbenen Lehrer, der noch mit wesentlichen Anregungen an diesem Aufsatz beteiligt ist, aber auch den Teilnehmern beider Veranstaltungen, die Kritik und Hinweise beigetragen haben. Professor Gerhard Fecht bin ich für großzügige Beratung in prinzipiellen Fragen u n d Hilfe in vielen Einzelheiten zu aufrichtigem Dank verpflichtet. 1 Nachweise bei G. M a s p e r o , Les contes populaires de l'Egypte ancienne, Paris [o. J.] (im folgenden zitiert nach der 3. Aufl. Paris o. J.), 1 ff.; G. L e f e b v r e , Romans et contes égyptiens, Paris 1949, 140ff. ; neuere Ü b e r s e t z u n g e n : S . S c h o t t , Altägyptische Liebeslieder, Zürich 1950, 193—204; J . A . W i l s o n bei J. B. P r i t e h a r d , A N E T , Princeton 1955, 23—25; E. B r u n n e r - T r a u t , Altägyptische Märchen, Düsseldorf/ Köln 1963, 2 8 - 4 0 . 2 Zitiert nach der Ausgabe Paris 1922, 240; vgl. L e f e b v r e (Anm. 1), 140'*. 3 H. L e h n e r t , Thomas Manns Vorstudien zur Josephstetralogie, Jb. d. dt. Schillergesellschaft 7, 1963, 458—520, bes. 471, 474, 518; W. R. B e r g e r , Die mythologischen Motive in Thomas Manns R o m a n „Joseph und seine Brüder", Köln/Wien 1971, bes. 264f. 4 Zitiert nach T. Mann, Gesammelte Werke, Berlin 1955 (Band- und Seitenzahl der Gesamtausgabe). s V 49; ähnl. V 42. ß V 42. ? I V 543 ; V 42f., 49, 60ff. 8 Cudesnye prevrascenija Baty. Drevneegipetskaja skazka v pereskaze R. I. R u b i n s t e j n , Risunky N. K o ö e r g i n a , Moskva: Detskaja literatura 1967. 2 Zeitschr. für Agypt. Sprache 99. Band

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E. B l u m e n t h a l : Papyrus d'Orbiney

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Anfang und f ü r die Willfährigkeit des Pharao gegenüber den maßlosen Wünschen von Batas F r a u am Ende der Erzählung wird umgedeutet oder weggelassen; dementsprechend entfällt auch die drastische Geste des Bata, der sich sein Glied abschneidet und ins Wasser wirft. Doch trägt die Mehrzahl der Eingriffe dem allgemeinen modernen Bedürfnis nach logischen Handlungsabläufen Rechnung und ist nicht speziell auf den kindlichen Leser zugeschnitten. Dabei sind Einzelheiten fortgefallen, die kulturgeschichtliche Detailkenntnis voraussetzen, chronologische Unstimmigkeiten werden harmonisiert oder übergangen 9 , widersprüchliche Sachverhalte ohne Schaden f ü r den Fortgang der Dinge ausgeglichen 10 , und noch immer bleibt des Wunderbaren genug. Nur an einer Stelle entfernt sich die Adaptation entscheidend von der Vorlage. Die Ägypter haben den Gegensatz zwischen der guten Absicht der Götterneunheit, die dem einsamen Bata mit allem erforderlichen mythologischen Aufwand eine Gefährtin schafft, und deren verheerender Rolle im Leben des Helden unvermittelt stehengelassen, obwohl er auch ihnen aufgefallen sein dürfte. Die Autorin begegnet dieser Schwierigkeit, indem sie eine Episode frei erfindet. Anubis' betrügerische F r a u wird nicht den Hunden zum Fraß vorgeworfen, sondern verstoßen; sie sucht Zuflucht beim Gott Seth, und er ist es, der dem Bata die Partnerin zuführt und damit das Verhängnis in Szene setzt. So gelingt es, eine unterhaltende, in sich geschlossene Märchenerzählung zu bieten, die wohl durch Vereinfachungen und Korrekturen an Plastizität und Kolorit verloren hat, aber noch immer genügend Texttreue bewahrt, zumal der Versuch unternommen wurde, auch die anspruchslose Sprache und stilistische Eigenheiten des Vorbilds nachzuahmen. Gleichzeitig veranschaulichen gerade die Zugeständnisse an den unvoreingenommenen Leser der Gegenwart dem Ägyptologen eine Erkenntnis über das Original, die bereits unter textkritischen Gesichtspunkten mehrfach geäußert worden ist. Selbst wer bereit ist, die andersartige Bewußtseinslage des Alten Orients zu berücksichtigen und die Maßstäbe moderner Kausalität zurückzustellen, wird sich dem Eindruck nicht verschließen können, daß die uns vorliegende Fassung der Brüdergeschichte nicht in einem Guß entstanden ist. Will man nicht die mehr oder minder gewichtigen inhaltlichen Unstimmigkeiten und kompositorischen Schwächen psychologisch erklären und der Unfähigkeit eines antiken Verfassers zur Last legen 11 , so bleibt nur die Erklärung, daß der Text aus verschiedenen Überlieferungen zusammengewachsen ist. Sie wird durch die sprachliche Analyse bestätigt. Den Untersuchungen F. Hintzes zufolge 12 sind charakteristische grammatische Formen und spezifische Stilelemente in unterschiedlichem Maße auf einzelne Partien der Erzählung verteilt und kehren in anderen nicht oder nur ausnahmsweise wieder. Der Befund ist eindeutig genug, um eine Sonderstellung der Einleitung (1, 1—2, 6) und Differenzen zwischen den Abschnitten der Handlung festzustellen 13 und die bereits aus rein literarischen Erwägungen abgeleitete These 14 zu bekräftigen, daß Einleitung und Verführungsgeschichte einer ursprünglich selbständigen Erzählung von Batas Verwandlungen vorgeschaltet seien. Doch reicht das Material nicht dazu aus, das Sondergut so herauszupräparieren, daß sich Schicht um Schicht der Überlieferung abheben ließe. Mit diesem eher negativen Ergebnis wird man sich bis auf weiteres begnügen müssen. Es ist, positiv ausgedrückt, die Leistung des Erzählers, daß er zweifellos vorhandene heterogene Traditionen zu einer insgesamt glaubhaften Einheit verschmolzen, oder, falls ihm bereits der Stoff als Ganzes vorlag, ihm eine Form gegeben hat, in der die disparaten Elemente aufgehoben sind. 9 Zum Beispiel Reihenfolge der Feldarbeiten in der Einleitung; Generationenproblem bei der Thronfolge a m Schluß; Diskrepanz zwischen der vorausgesagten und der aufgewendeten Zeit der Suche nach Batas Herzen. 10 Zum Beispiel Aussendung von Königsboten in alle Welt, obwohl offensichtlich der Aufenthaltsort der gesuchten Frau im Zederntal bereits bekannt ist. 11 M. P i e p e r , Das ägyptische Märchen, Leipzig 1935 = Morgenland 35, 34—40. 12 Untersuchungen zu Stil und Sprache neuägyptischer Erzählungen, Berlin 1950/52 = Veröff. d. Inst, 13 f. Orientforsch. 2, 6. Zusammenstellung der Verweise bei H i n t z e (Anm. 12), 312 1 . l'* L e f e b v r e (Anm. 1), 137ff.; F. v o n d e r L e y e n , Die Welt der Märchen, Bd. 1, Düsseldorf 1953, 139f.; S. D o n a d o n i , Storia della letteratura egiziana antica, Milano [1957], 222ff.; ähnl. bereits M a s p e r o (Anm. 1), X I V ff.

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Tatsächlich aber hat man von Anfang an mehr die Details als das Ganze gesehen, und während noch die Ägyptologen mit der philologischen Klärung beschäftigt waren, t r a t schon die Märchenforschung auf den Plan. Ihr stellt sich die Erzählung als eine Kette von Märchenmotiven dar, die sich in allen Kulturkreisen der Erde nachweisen lassen und mit unermüdlichem Eifer nachgewiesen worden sind 15 . Nun ist es allerdings offenkundig, daß sich den Sinnabschnitten des d'Orbiney jeweils ein Märchenmotiv aus dem Repertoire der Folkloristik zuordnen läßt 1 6 . Die Erlebnisse des keuschen Bata mit der betrügerischen älteren Frau werden nach der bekanntesten weltliterarischen Parallele Gen 39 als Josephsmotiv bezeichnet 17 u n d h a b e n ein Gegenstück mit weiblicher Heldin in den Überlieferungen vom Typ der Genovevasage 18 . Die duftende Locke der spst, die die königliche Fahndung nach der zugehörigen Schönen auslöst, erinnert an den Schuh der ägyptischen Königstochter Nitokris oder des deutschen Aschenputtel, die dem zweiten Hauptmotiv ihren Namen gegeben haben 1 9 . Das Schicksal von Batas außerhalb des Körpers aufbewahrtem, getöteten und wiederbelebten Herzen gehört zu einem verbreiteten Typus mit vorwiegend negativem Helden 2 0 , und Batas Metamorphosen heißen nach Übereinkunft der Forschung Machandelmotiv 2 1 , wobei sich innerhalb des allgemeinen Phänomens von Sterben und Wiederauferstehen in belebten und unbelebten Gegenständen eine enger verwandte Spielart nachweisen läßt, in der gleichfalls die Stationen Mensch —Tier —Blutstropfen —Baum —Splitter (—Mensch) durchlaufen werden 2 2 . Schließlich ist im gesamten zweiten Teil unserer Geschichte, der mit der Trennung der Brüder beginnt (8, 2), das Formular des Zweibrüdermärchens 2 3 abgewandelt, nach dem das Thema brüderlicher Treue in wechselvollen Schicksalen mit der Vereinbarung eines Erkennungszeichens 2 4 eingeleitet und durch die Rettung des einen Bruders aus höchster Not zu einem glücklichen Ende geführt wird. So offensichtlich bereits aus dieser kurzen Aufzählung die Verwandtschaft der einzelnen Passagen unserer Geschichte mit Erzählmotiven der Weltliteratur hervorgeht, so fraglich ist die genetische Zusammengehörigkeit der Motive. Nachweislich enthält P a p d'Orbiney ihre älteste schriftliche Fixierung, und so hat man einen Wanderweg zu rekonstruieren versucht, der von Ägypten auf dem Umweg über Griechenland nach Indien, dem Mutterland des literarischen Märchens, und von 15

E. C o s q u i n , Un problème historique à propos du conte égyptien dos deux frères, Revue dos questions historiques 12, 1877, 502—516; M a s p e r o (Anm. 1), X I V i f . ; P i e p e r bei L. M a c k e n s e n - J . B o i t e , Handwörterbuch dos doutschen Märchens, Bd. 1. Berlin/Leipzig 1930/33, 24ff. ; zahlreiche Arbeiten von V. V i k e n t i e v , zitiert CdE 25, 1950, 17f. u. a. - Bei St. T h o m p s o n , Motif-Index of Folk-Literature, 6 Bde, Helsinki 1932/36 = F[olklore] F[ellows] C[ommunications ] 106-109, 116-117 (die Neuausgabe Copenhagen/ Bloomington 1955/58 war mir nicht zugänglich) und ders., The Types of the Folktale, 2. Aufl. Helsinki 1961 = FFC 184 ist Ägypten nicht aufgenommen. 16 H i n t z e (Anm. 12), 25. " M a s p e r o (Anm. 1), X I V f f . ; P i e p e r (Anm. 11), 39 u. ö. 18 W. B a u m g a r t n e r (u. Anm. 155), 275 4 . 19 P i e p e r , Die ägyptische Literatur, Wildpark/Potsdam 1927 = Handbuch der Literaturwissenschaft 78f.; ders. (Anm. 11), 39; dera. (Anm. 15), 35. — Parallelen speziell zur Haarflechte: C o s q u i n (Anm. 15), 513ff.; M. B u r c h a r d t , ZÄS 53, 1917, 148; L e f e b v r e (Anm. 1), 140». 2" C o s q u i n (Anm. 15), 508ff.; B u r c h a r d t , ZÄS 50, 1912, 118-119; P i e p e r (Anm. 11), 85 t 0 ; ders. (Anm. 15), 34; L e f e b v r e (Anm. 1), 140 5 ; zum Typus vgl. T h o m p s o n , Types (Anm. 15), 93ff.; zur Verbindung mit der verräterischen Frau v o n d e r L e y e n (Anm. 14), 127; H. B r u n n e r , AfO 17, 1954/56, 140—141. 21 C o s q u i n (Anm. 15), 507f.; P i e p e r (Anm. 11), 40; ders. (Anm. 15), 35; L e f e b v r e (Anm. 1), 140; zum Typus vgl. T h o m p s o n , Types (Anm. 15), 249f. ; zur Reinkarnation im Sohne a. a. O. 271. 22 C o s q u i n (Anm. 15), 505ff. 2;i P i e p e r (Anm. 19), 78; ders. (Anm. 15), 33f.; v o n d e r L e y e n (Anm. 14), 137; zum Typus vgl. K. R a n k e , Die zwei Brüder, Helsinki 1934 = FFC 114; T h o m p s o n , Types (Anm. 15), 95ff. Nach S. F r e u d , Dio Traumdeutung, 6. Aufl. Leipzig/Wien 1921, 374 stehen aber die ägyptischen Überlieferungen des' d'Orbiney und des Osirismythos dem Urtypus näher als die Märchen, da sie die psychologische Grundstruktur: Ersetzung des Vaters durch den Bruder, sexuelle Motivierung des Konflikts noch erkennen lassen. 24 C o s q u i n (Anm. 15), 511 ff.; zur Verbindung mit dem Blutsbrudertypus vgl. T h o m p s o n , Types (Anm. 15), 95f. 2*

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dort nach Europa führt 2 5 . Obwohl Griechenlands Vermittlerrolle bei der Weitergabe ägyptischen Kulturguts außer Zweifel steht, und obwohl man weiß, daß Hellas seinerseits die indische Literatur befruchtet hat, steht eine überzeugende Lösung des Problems noch aus 2 0 . Grundsätzlich aber sprechen die Vielzahl und Varianz der Motive und die Einfachheit menschlicher Grundstrukturen in der Märchenliteratur aller Zeiten und Völker gegen die allzu optimistische Behauptung ursächlicher Zusammenhänge. Denn diese müßten nicht nur erhebliche geographische Dimensionen — die Verbreitung reicht von Nordeuropa und den slawischen Ländern bis nach Afrika und in den Fernen Orient — und den Zeitraum zwischen Antike und Moderne überbrücken, sondern schlössen gleichzeitig Überlieferungen von erstaunlicher Vielfalt ein, mythische und historische Literatur von Hochkulturen ebenso wie die ursprünglichen Märchen schriftloser Völker. Mit Recht hat man daher betont, daß Gleichheit und Ähnlichkeit, ja selbst bisweilen frappierende Übereinstimmung von Motiven nicht genügen, um literarische Genealogien zu postulieren. Der Beweis kann erst dann geführt werden, wenn ganze Handlungsabläufe 27 übereinstimmen u n d die Übernahme auch geographisch und historisch glaubhaft zu machen ist 2 8 . Selbst bei der biblischen Josephserzählung, die doch durch ihren geschichtlichen Hintergrund aufs engste mit Ägypten verbunden ist, entscheidet man sich heute, vor allem wohl im Hinblick auf die mythische Prägung des Motivs im griechischen Raum 2f), gegen die unmittelbare Ableitung aus der ägyptischen Brüdererzählung 30. Das literarische Genre unseres Textes ist allerdings mit dem Hinweis auf seine Märchenmotive und deren weltliterarische Parallelen noch nicht definiert. Gegenüber den Typisierungsversuchen der Literaturwissenschaftler wurden von ägyptologischer Seite das Lokalkolorit der Erzählung und ihre mythische Substanz in den Vordergrund gerückt. Darunter sind nicht nur am Rande liegende Einzelheiten wie das Eingreifen Re-Harachtes, die mythologischen Requisiten bei der Erschaffung von Batas Gefährtin oder das Auftreten der sieben Hathoren, kultische Baum Verehrung (17, 3) und das aus einem mythischen Bild abgeleitete Motiv des Herzens auf der Blüte (8, 4; 10, 2 usw.) 3 1 zu verstehen, die zum Teil ohnehin zum Volksglauben gehören. Jedes Märchen ist in höherem oder geringerem Maße von den religiösen Vorstellungen seines Kulturkreises geprägt. Vielmehr zeigt sich unser Text darüber hinaus an mythische Überlieferungen gebunden, die eine besondere Betrachtung nötig machen. So ist die Episode von dem frauenräuberischen Meer bei nachweislichen einheimischen Vorstufen der Widerschein eines im syrisch-palästinensischen Raum verbreiteten Mythenstoffes, der auch auf die etwa gleichzeitige Astartegeschichte eingewirkt hat 3 2 . Vor allem aber die Hauptpersonen haben Überlegungen über ihre mythische Relevanz herausgefordert. Sie tragen ja nicht nur die Namen von Göttern, sondern werden, ihrer Determinierung in der Handschrift zufolge, auch vom Schreiber als solche aufgefaßt. Dabei bleibt die weit prominentere Gottesgestalt des Anubis in unserem Zusammenhang merkwürdig farblos und ist eigentlich nur als Partner des Bata von Bedeutung. Seit Gardiner 1905 in einem ramessidischen Königshymnus den Gott Bata, Herrn von Säka, verifizieren konnte 3 3 und damit die ältere These in Frage stellte, der Held des d'Orbiney sei mit 25

P i e p e r (Anm. 11), 74ff. ; v o n d e r L e y e n (Anm. 14), 136ff. 26 B r u n n e r - T r a u t , ZÄS 80, 1955, 12ff.; dies., Saeculum 10, 1959, 162ff. 27 Motivketten allein sind nicht beweiskräftig; vgl. die bei T h o m p s o n , Types (Anm. 15) verzeichneten Strukturen. 28 C o s q u i n (Anm. 15), 515f.; B r u n n e r - T r a u t , Saeculum 10 (Anm. 26), 166. — Versuch einer Exemplifizierung dieser Forderung am Vergleich des 2. Teils des d'Orbiney mit einer altrussischen Byline: L e f e b v r e , B a t a et Ivan, CdE 25, 1950, 17—26. Vgl. aber ähnliche Motivfolgen aus dem slawischen Bereich bei T h o m p s o n , Types (Anm. 15), 217. — I m Falle einer späteren Volksüberlieferung ist der Wanderweg Orient—Rußland—Nordeuropa zufällig nachweisbar: R. G o o s s e n s , U n conte égyptien: Pharaon, roi des phoques, Ann. de l'Inst. de Phil. et d'Hist. or. et slaves 4, 1936, 7 1 5 - 7 2 2 . 29 F. J e s i , Il tentato adulterio mitico in Grecia e in Egitto, Aegyptus 42, 1962, 276—296. 30 L e f e t ) v r e (Anm. 1), X I V ; J. V e r g o t e , Joseph en Egypte, Louvain 1959, 23f.; M o r e n z , HO 1 2 . 2. Abschn. 2 1970, 235. 31 Zum Motiv vgl. M o r e n z - J . S c h u b e r t , Der Gott auf der Blume, Ascona 1954 = Artibus Asiae Suppl. 12. M gi e he u. S. 11. 33 The Hero of the Papyrus d'Orbiney, P S B A 27, 1905, 1 8 5 - 1 8 6 : Ostr Edinburgh 916 rto 8 - 9 ; vgl.

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dem letzten vorhistorischen König der zweiten Götterdynastie Manethos, Bites oder Bydis, identisch 34 , ist eine Reihe von Zeugnissen hinzugekommen, deren ältestes unter Thutmosis IV datiert ist 3 5 und deren jüngste in ptolemäische und römische Zeit gehören 36 . Dazwischen liegen weitere Belege des NR, denen sich für den Gott Bata folgende Informationen entnehmen lassen: Er wird als Stiergott verehrt 37 . Sein Kultort ist Saka 38 im 17. oberägyptischen Gau 39 , wo er in ramessidischer Zeit, also fttwa gleichzeitig mit der Niederschrift unseres Papyrus, einen Tempel und Priester besaß /l0 . Personennamen bezeugen ihn als religiöse Wirklichkeit /,i . Eine Beziehung zu Anubis scheint nur in der Spätzeit bestanden zu haben Die Namenswiedergabe der 18. Dyn. /l3 lautet nicht Bit}, ^y* Q (U"jiJ| ^ sondern Bitj araus ^ ^ ^" ^ Yoyotte geschlossen daß die uns geläufige Version des Namens nur eine ramessidische Variante in syllabischer Schreibung darstellt und der ursprüngliche Name B3tj, B3t oder Bt gewesen ist. Unter dieser Voraussetzung läßt sich die Materialbasis erheblich verbreitern. Einen unsicheren Personennamen des MR ausgenommen '>•>, konzentrieren sich die Belege auf das W . R . D a w s o n - T . E . P e e t , The So-Called P o e m on t h e K i n g ' s Cha-riot, J E A 19, 1933, 1 6 7 - 1 7 4 , T a f . 2 5 - 2 9 . Adressat des Liedes ist nicht, wie im Anschluß a n den E n t d e c k e r A. E r m a n , Z Ä S 18, 1880, 94—96 ang e n o m m e n , der Streitwagen des Königs, sondern dieser selbst: D a w s o n - P e e t a. a. O. 168. — D a die v e r s t r e u t e L i t e r a t u r zu B a t a bisher n i c h t z u s a m m e n g e f a ß t wurde, n i m m t sie i m folgenden m e h r R a u m ein, als f ü r den eigentlichen Beweisgang erforderlich ist. 34 J . L a u t h , Acgyptische Chronologie, S t r a ß b u r g 1877, 30f.; als V e r m u t u n g noch bei W . H e l c k , U n t e r s u c h u n g e n zu M a n e t h o u n d den ägyptischen Königslisten, Berlin 1956 = U n t e r s . 18,6; L e f e b v r e (Anm. 1), 139. Vgl. V i k e n t i e v , J E A 17, 1931, 70f., 78ff., der B a t a sogar auf einen v o n i h m postulierten K ö n i g B a - T h a i (alias N a r m e r ) z u r ü c k f ü h r e n will. 35 Bildbeischrift im T e m p e l von A m a d a : H . G a u t h i e r , Le t e m p l e d ' A m a d a , Le Caire 1913, 142, T a f . 31. 3 6 Siehe u. S. 7 f. 37 Leiden V 1/16: Stele eines Bildhauers, der sich r ü h m t , f ü r den G o t t gearbeitet zu h a b e n ; vgl. P . A. A. B o e s e r , Beschreibung der aegyptischen S a m m l u n g des niederländischen R e i c h s m u s e u m s der A l t e r t ü m e r in Leiden, Die D e n k m ä l e r des Neuen Reiches, 3. A b t . Stelen, H a a g 1913, l f . , Taf. 1 m i t D a t i e r u n g in die 18. D y n . — A. H . G a r d i n e r , Ancient E g y p t i a n Onomastica, T e x t , B d . 2, Oxford 1947, 104* d a t i e r t , wohl wegen der Ü b e r e i n s t i m m u n g e n m i t P a p Wilbour (vgl. A n m . 40) in die 19. D y n . •'« Ältere Lesung Kis-J: W. S p i e g e l b e r g , D e r G o t t B a t a

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Z Ä S 44, 1907, 9 8 - 9 9 (zuletzt

so noch H . B o n n e t , R Ä R G , Berlin 1952, 82; H . K c e s , Der Götterglaube im alten Ä g y p t e n , 2. Aufl. Berlin 1956, 73) ist d u r c h n e u e F u n d e ü b e r h o l t ; vgl. G a r d i n e r (Anm. 37), 103*ff. 3ü Lokalisierung bei G a r d i n e r (Anm. 37), 103*ff.; J . Y o y o t t e , Sur B a t a , m a i t r e de Sako, R d E 9, 1952, 157—159, bes. 157'; H e l c k , Materialien zur Wirtschaftsgeschichte des N e u e n Reiches, Teil 2, Wiesb a d e n 1961 = A M A W , Geistes- u. sozialwiss. Kl. 1960, 11, S. 318ff. 40 P a p Wilbour (20. Dyn.) n e n n t pr-Biti u n d einen Priester (hm-ntr) des Gottes n a m e n s Ki-nfr: Gard i n e r , T h e Wilbour P a p y r u s , 4 Bde, Oxford 1941/52; Nachweise im R e g i s t e r b a n d (IV 87 s. v . S a k ö ; I V 30 s. v. K a n ü f e ) ; K o m m e n t a r a. a. O. I I 4 9 f . ; vgl. a u c h H e l c k (Anm. 39), 178f. 41 P a p Wilbour n e n n t B3t3-m-hb, Biti-btpw (Nachweise G a r d i n e r o. A n m . 40, I V 7), vielleicht ist a u c h C i-Bit3 zu erschließen: a.. a. O. I I 50 6 . « Siehe u. S. 7f. Unsichere ältere Zeugnisse bei Y o y o t t e (Anm. 39), 158f.: CT I V 3 5 1 a - 3 5 2 a , wo Anubis mit einem Stier v e r b u n d e n ist; Bezeichnung von B a t a als Sohn der B a s t e t Ostr E d i n b u r g h 916 r t o 9 im Vergleich mit Anubis als Sohn der B a s t e t A b y d o s I 30b, wobei i m ersten Fall möglicherweise s3 verschrieben ist ( E m e n d a t i o n e n bei G a r d i n e r o. A n m . 33, 186; D a w s o n - P e e t o. A n m . 33, 171). — D a ß in der A n m . 48 zitierten Götterliste, die Bt als N r 6 a u f f ü h r t , a n letzter Stelle a u c h Anubis erscheint, ist in 43 einer A u f z ä h l u n g von e t w a 27 G ö t t e r n n a t ü r l i c h kein I n d i z . Siehe o. A n m . 35. 44 (Anm. 39), 158; vgl. die bei H . R a n k e , Die ä g y p t i s c h e n P e r s o n e n n a m e n , B d . 1, G l ü c k s t a d t / H a m b u r g / New Y o r k 1935, 99/1, 3 a u f g e f ü h r t e n weiblichen P e r s o n o n n a m e n aus d e m N R : J ^ ^T^i u n d ^ ¡ ^

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Sinai 85 W . face I I 18 ( T e x t : G a r d i n e r - P e e t - J . C e r n y , T h e Inscriptions of Sinai, B d . 1, 2. Aufl. L o n d o n 1952,Taf. 13): •

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den A n m . 41 a u f g e f ü h r t e n ähnlichen N a m e n des N R . C e r n y a. a. O.

B d . 2, L o n d o n 1955, 93 liest „ H e t e p k h e r t y " , doch wird Y o y o t t e s Lesung (Anm. 39), 158 d u r c h das beigegebene W a s c h g e f ä ß ( G a r d i n e r , Sign-list R 7) b e s t ä t i g t . Zu P r o b l e m e n der D e u t u n g des Widderzeichens vgl. P . K a p l o n y , CdE 44, 1969, 31ff. ( K a p l o n y s N a c h t r a g zu diesem A u f s a t z in C d E 45, 1970, 2 4 0 - 2 4 3 k o n n t e nicht m e h r berücksichtigt werden).

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AR : Theophore Personen- 4 6 und Domänennamen 4 7 und die mutmaßliche Erwähnung in einer Götterliste 4 8 beweisen die Verbreitung des Gottes B(S)t im königlichen wie im privaten Bereich. I n diesen Zusammenhang gehört schließlich auch die Aussage des sog. Hirtenliedes 49 aus dem AR, das in einem kurzen Wechselspiel von Frage u n d Antwort Verbleib u n d Tun des Bt und zweier anderer Personen behandelt, die aber möglicherweise mit ihm identisch sind. Infolge des fragmentarischen Erhaltungszustandes ist die Anordnung der Teile und daher auch die Reihenfolge der Aussagen umstritten und die Deutung des Ganzen problematisch; nur so viel läßt sich mit einiger Sicherheit erkennen: l . D e r Held des Textes, wenn er nicht überhaupt selbst als Hirt anzusprechen ist, gehört in die Überlieferung von Hirten und spielt auch bei der Feldbestellung eine Rolle (das kleine Lied ist in Mastaben als Beischrift zur Szene des Eintretens der Saat durch die Schafherde aufgezeichnet u n d wird von Hirten gesungen). 2. Der Bt liegt im Wasser und spricht mit den Fischen, unter denen neben dem Mormyrus der Wels namentlich genannt ist. Unter Hinweis auf die Motive von Hirtenidyll und Feldbau in der Einleitung des d'Orbiney u n d den Wels, der Batas abgeschnittenes Glied verschluckt, haben die neueren Bearbeiter des Hirtenliedes Beziehungen zwischen'beiden Texten gesehen u n d ihre Helden mit den ähnlich lautenden Namen miteinander identifiziert 50 . Kaplony geht sogar noch einen Schritt weiter und vermutet in der Szenerie des Hirtenliedes Anspielungen auf den Mythos des Osiris, der, jedenfalls nach dem Zeugnis einiger Versionen, ebenfalls im Wasser schwimmt und dessen Glied in der Überlieferung Plutarchs von Fischen, wenn auch nicht dem Wels, gefressen wird 5 1 . Zweifellos bewegt man sich hier auf schwankem Boden ; die Verlockung, die spärlichen Nachrichten über die beiden Götter durch deren Identifizierung wechselseitig zu ergänzen, liegt nahe, aber selbst wenn ein Weg von dem Schafhirten (?) Bt zum Stiergott B3t3 f ü h r t , so ist er gewiß weiter und verläuft weniger direkt, als es die bisherige Beweisführung glauben machen will 52 . Doch wird man nicht übersehen dürfen, daß der Osirismythos auch auf die Gestaltung der d'OrbineyErzählung eingewirkt h a t : Bruderkonflikt, Entmannung, Fisch, posthume Zeugung, vor allem aber das Sterben u n d Wiederaufleben des Gottes sind beiden gemeinsame Züge 53 . Freilich sollen 46 H'--Bitj(^) in einer Namensliste der 5. D y n . : P. P o s e n e r - K r i é g e r - J . L. d e C e n i v a l , The Abu Sir Papyri, London 1968 = Hier. Pap. in the Brit. Mus. 5th Series Taf. 62 s. Nr. A 1/36; Lesung K a p l o n y (Anm. 45), 34 21 . — Name der Mutter des Königs Srnr-ht (2. Dyn.) auf dem Kairener Annalenstein enthält das Element Bt- ; Zusammenstellung der Namenslesungen (unter Benutzung unveröffentlichter Lesungsversuche von B o r c h a r d t ) bei K a p l o n y , Die Inschriften der ägyptischen Frühzeit, Wiesbaden 1963 = ÄgAbh 8, 473; Lesung K a p l o n y a. a. O.: B3t-irjt-s(n?); P. S e i b e r t , Die Charakteristik, Bd. 1, Wiesbaden 1967 = ÄgAbh 17, 61: Rwnt-Bt „Färse des Bt" oder Nj-Bt-jrtjw „Das Prunkgewand gehört dem Bt". — H'-bîw-Bt in einer Expeditionsinschrift aus der Gegend von Tomas, 5./6. D y n . : J. L 6 p e z , R d E 19, 1967, 52 m. Abb. 3; vgl. B r u n n e r , BiOr 26, 1969, 71. 47 Irt-Bt auf einer Schreibtafel der 5. D y n . : H . J a c q u e t - G o r d o n , Les noms des domaines funéraires sous l'Ancien Empire égyptien, Le Caire 1962 = Bibl. d'étude 34, 260 (27 G 5/1); desgl. auf einer Schreibtafel, vermutlich ebenfalls 5. D y n . : a. a. O. 264 (28 G 5/3), wobei K a p l o n y (Anm. 45), 34 21 die Lesung zugunsten von Hrtj anficht. — Mr-Bt- (Anm. 12), 74f. (tautologische Komposita), 76f. (Gebrauch von Fremdwörtern), 93 (r-bl), 102f. (ßj als Stützverb), HOf. (Asyndeta), 117ff. (Apposition), 135 (Wortstellung), 140ff. (Zusammenziehung), 157ff. (Subjektswechsel), 183ff. (zusammengesetzte und einfache Imperative), 291 (absolute Pronomina emphatisch gebraucht), 69f., 305 (Gebrauch von Konjunktionen und Partikeln). 80 H i n t z e (Anm. 12), 14ff., 20ff., 31ff„ 36ff.; danach gehört d'Orb zu den älteren Texten der Gruppe, denen außerdem sicher As zuzurechnen ist, auch wenn sie diese Phraseologie nicht kennt, möglicherweise auch Ap (a. a. O. 102f.). Als mit Abstand spätester Text nimmt Wen sprachlich und inhaltlich eine Sonderstellung ein: A. d e B u c k , Or 8, 1939, 381; s. u. S. 11. 67

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Weniger eindeutig als die formale ist die inhaltliche Zusammengehörigkeit der Texte zu erkennen. Zwar kristallisieren sich bei näherem Zusehen zwei Stoffkreise heraus, denen die Mehrzahl von ihnen zugeordnet werden kann. As, HS und d'Orb behandeln mythologische Stoffe, die Erzählung von Apophis und Sekeiienre (Ap), Jo und Wen historische Gegenstände; nicht unmittelbar zugehörig sind die Geschichte von Wahrheit und Lüge (WL), Pr und KS, wobei sich der letztere Text durch sein Thema aus dem Totenkult am ehesten der mythologischen Gruppe nähert 8 1 . Immer wieder hat man einige von den Geschichten herausgegriffen und sie im Sinne der oben genannten Themenkreise als mythologische 82 bzw. historische 83 Erzählungen, als Romane 84 , Novellen 85 , Schwänke 86 , Anekdoten 87 , Sagen 8 8 oder Legenden 89 klassifiziert. Aber bereits eine solche zufällige Auswahl von Urteilen, die sich beliebig erweitern ließe, zeigt die Willkür in der Zuschreibung, und da die Gruppen bei den Autoren nicht nur unterschiedlich zusammengesetzt sind, sondern mitunter auch Texte anderer Traditionen einbeziehen 90 , ergibt sich ein höchst farbiges Bild. Offenbar will es nicht gelingen, die Einheitlichkeit der neuägyptischen Erzählungen auch in den gewählten Themen nachzuweisen. Ganz anders verhält es sich mit der Einstellung der Erzähler zu diesen Themen. Hier sind Selbständigkeit und Freiheit in allen Fällen bestimmend, auch wenn der Abstand zum erzählten Gegenstand nicht immer gleich groß ist und sich in unterschiedlichen Formen äußert. So wenig es möglich ist, eine lokale mythische Tradition allein aus ihrer Widerspiegelung in d'Orb abzulesen, so wenig gibt HS einen wirklichen Mythos wieder90a. Vielmehr spielt der Text mit den Elementen theologischer Uberlieferung, verbindet sie zu einer ergötzlichen Geschichtenfolge und würzt das Ganze mit einem kräftigen Schuß Ironie, mit dem Ergebnis, daß sich der Leser auf Kosten des höchsten Götterkollegiums blendend amüsiert. Ein wenig seriöser, aber nicht weniger unterhaltend geht es in W 1 zu, wo der mythische Bruderstreit literarisch abgewandelt und durch die allegorische Benennung der Hauptpersonen auf eine moralische Ebene transponiert wird. Ob auch As eine solche Freizügigkeit gegenüber ihrem mutmaßlichen Vorbild wahrt, läßt sich wegen des schlechten Erhaltungszustands nicht ausmachen. Dagegen ist sicher, daß auch die historisch orientierten Erzählungen sich weit von der offiziellen Geschichtsauffassung entfernen. Die angebliche Zeitgenossenschaft der Könige Rahotep und Mentuhotep in KS mag man als Unkenntnis hingehen lassen oder aus dem Bedürfnis erklären, die Fiktion durch die Nennung großer Königsnamen in eine möglichst ferne Vergangenheit zurückzuprojizieren 91 . Aber wenn die Eroberung einer syrischen Festung (Jo) nicht im Stil der üblichen Kriegsberichterstattung auf eine strategische Leistung des siegreichen Königs, sondern auf eine märchenhafte Kriegslist eines seiner 81 Wegen ihres fragmentarischen Zustands bleiben KG und die unidentifizierte Erzählung Gardiner (Anm. 66), 99 im folgenden außer Betracht. 82 As, d'Orb: D o n a d o n i , Rivista Storica Italiana 77, 1965, 313; As, HS: L e f e b v r e (Anm. 1), 178 u. a. Grundsätzliches zu dieser Gruppe und ihrer Verwandtschaft mit älteren Texten bei G a r d i n e r , The Library of ehester Beatty, Description of a Hieratic Papyrus with a Mythological Story (usw.), London 1931, 8 f. S'i Jo, Wen: L e f e b v r e (Anm. 1), 126, 205; Ap: O t t o , Saeculum 19, 1968, 334. 8'' L e f e b v r e (Anm. 1), 178, 204; I. L e v y , Ann. de l'Inst. de Phil, et d'Hist. or. et slaves 4, 1936, 818: HS. sr> As, d'Orb: D o n a d o n i (Anm. 82), 313; J . H o n t i , Oriens Antiquus (Budapest) 1945, 72: Pr. 80 Ap, J o : B r u n n e r - T r a u t (Anm. 1), 145. 87 HS: D. M i c h e l , Yetus Testamentum 6, 1956, 41'. 88 Ap: B r u n n e r - T r a u t (Anm. 1), 145; H. P. B l o k , De beide volksverhalen van Papyrus Harris 500 verso. Leiden 1925, 155f.: Jo. »f Pr, d'Orb: H o n t i (Anm. 85), 68f., 72f.; B l o k (Anm. 88), 155f.: Jo. 00 B l o k (Anm. 88), 149 fügt Pap Leiden I 371 zu Pr, Jo und d'Orb hinzu (sprachliche Indizien: ders., Der hieratische Papyrus Leiden I 371, Acta Orientalia 3, 1924, 109—135; vgl. auch H i n t z e o. Anm. 12, 152 1 ); Fragmente mythologischer Erzählungen zu As, HS gestellt: P o s e n e r , Ann. de l'Inst. de Phil, et d'Hist. or. et slaves 13, 1953, 461; R. A. C a m i n o s , Literary Fragments in the Hieratic Script, Oxford 1956, 40; Gespenstergeschichte der Spätzeit zu KS: ders., R d E 12, 1960, 7 5 - 8 2 , Taf. 5. 00a Vergleiche G a r d i n e r (Anm. 82), 8if.; unterschiedliches Zeitverhältnis bei Mythos und mythologischer Erzählung und seine Konsequenzen herausgearbeitet bei A s s m a n n (Anm. 54), 343, ähnl. 351G2. L e f e b v r e (Anm. 1), 170f.

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Offiziere 92 zurückgeführt wird, oder wenn der historische Befreiungskampf der Thebaner gegen die Hyksosherrschaft in Ap durch eine lächerliche Provokation von Seiten des Hyksoskönigs Apophis anstatt, wie in der literarischen Version der Königsnovelle, mit einem einsamen Entschluß des Pharao eingeleitet 93 und möglicherweise gar auf der Ebene herrscherlicher Querelen ausgetragen wird 9 ' 1 , so ist der Boden der traditionellen Königsideologie verlassen; ah die Stelle von Geschichtsschreibung ist Unterhaltungsliteratur getreten. Noch deutlicher kommt die Entwertung ideologischer Postulate im Text des Wen zutage, der sich unverhüllt als Pervertierung der renommierten Gattung der Expeditionsberichte gibt. Denn während nach den Vorschriften des Typus die Erfolge des Expeditionsbeamten nicht nur f ü r ihn selbst, sondern zur höheren Ehre des Königs, der ihn ausschickte, und des zuständigen Gottes angerechnet werden, sind es hier die Mißerfolge des unglücklichen Gesandten, die nicht als seine Privatsache erscheinen, sondern zu Lasten der politisch und finanziell ohnmächtigen Großmacht Ägypten und ihres Reichsgottes Amun gehen. Zweifellos ist hier geschichtliche Wahrheit im Spiel; ob die Ereignisse sich freilich so zugetragen haben und ob gar in P a p Moskau 120 die Abschrift des authentischen Reiseberichts auf uns gekommen ist, den Wenamun bei seiner vorgesetzten Dienststelle einreichen mußte 9 5 , darf bezweifelt werden; die Stilisierung nach dem Muster der neuägyptischen Erzählungen der Ramessidenzeit und die künstlerische Qualität des Textes sprechen f ü r die Abfassung im Hinblick auf ein literarisch gebildetes Publikum, nicht aber f ü r die Akten einer Verwaltungsbehörde. Wenamun reist in Syrien und erleidet Schiffbruch vor Zypern, der Verwunschene Prinz erringt seine Königstochter in Naharina, Djehuti erobert die syrische Festung Joppe, Bata baut sich ein Schloß im Tal der Zeder, das, wenn auch nicht sicher zu lokalisieren, gewiß ebenfalls im syrischpalästinensischen Raum gedacht ist 90 . Apophis, der Hyksos, mit allen Kennzeichen des Fremdherrschers ausgestattet, t r i t t als der negative Held der einen, die Göttin Astarte als Hauptfigur einer anderen Geschichte auf. Eine Vorliebe f ü r Ausländisches ist unverkennbar. Die einfache Nennung semitischer Götter ist dafür allerdings kein ausreichendes Anzeichen. Astarte und Anat sind in ramessidischer Zeit Angehörige des ägyptischen Pantheons 9 7 , und so erscheinen sie in HS; inwieweit in Seth damals der fremde Baal ägyptisiert war oder umgekehrt Seth als typischer Auslandsgott empfunden wurde, bleibe dahingestellt 98 . Anders liegen die Dinge in As und d'Orb. Zwar ist das Thema des räuberischen Meeres schon in älteren ägyptischen Quellen nachzuweisen und die Verwendung des semitischen Lehnwortes J a m als neuägyptischer Sprachgebrauch zu erklären", und das Motiv der regelmäßigen Tributpflicht des Menschen gegenüber Naturgewalten gehört zum Kulturgut der Völker 100 . Trotzdem bleibt die spezifische Ausprägung, die das Thema in der nach der Hauptgestalt des ägyptischen Fragments benannten Astartegeschichte 1 0 1 gefunden hat und die möglicherweise auch in der Brüdergeschichte reflektiert wird 1 0 2 , ohne den Einfluß des zeitgenössischen kanaanäisch-ugaritischen Mythos von Baals Kampf gegen die Bedrohung des Meeres unverständlich 1 0 3 . 92

Djehuti, der auch in anderen Quellen belegt ist: B l o k (Anm. 88), 155ff. Carnarvon-tablet; vgl. A. H e r m a n n , Die ägyptische Königsnovelle, Glückstadt/Hamburg/New York 1938 = LÄS 10, Nr X I I I . Rekonstruktionsversuch D. B. R e d f o r d , Or 39, 1970, 37f. 95 Übersicht über die Meinungen zur Frage bei M. A. K o r o s t o v c e v , Putesestvie Un-Amuna v Bibl, Moskva 1960, 8ff.; vgl. auch B r u n n e r (Anm. 64), 98. , «i G a r d i n e r , J E A 19, 1933, 128. 97 R. S t a d e l m a n n , Syrisch-palästinonsische Gottheiten in Ägypten, Leiden 1967 = Probleme der Ägyptologie 5, 21 ff., 91 ff., 101 ff., 108f. »8 O t t o (Anm. 83), 336: T e V e l d e (Anm. 58), 123f., 128f. 99 P o s e n e r , Ann. de l'Inst. 13 (Anm. 90), 4 6 1 - 4 7 8 . wo Th. H. G a s t e r , BiOr 9, 1952, 8 2 - 8 5 . 101 I n der vollständigen ägyptischen Version dürften J a m und Seth die Hauptrollen gespielt haben und Astarte nur eine Nebenfigur gewesen sein: G a r d i n e r (Anm. 96), 98. >02 Siehe o. S. 4. I»3 K a i s e r (Anm. 53); dazu D . M ü l l e r , BiOr 17, 1960, 3 6 - 3 9 ; Tjgl. ferner S t a d e l m a n n (Anm. 97), 125ff.; T e V e l d e (Anm. 58), 122ff.; O t t o (Anm. 83), 336; W. H e r r m a n n , MIO 15, 1969, 6 - 5 5 . 93

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E. B l u m e n t h a l : Papyrus d'Orbiney

[99. Band

Die dezidierte Hinwendung zum Ausland ist gewiß keine Erfindung der neuägyptischen Erzählungen, wie Sinuhe oder der Bericht des Schiffbrüchigen beweisen lü/i . Aber im N R dürfte die fremdländische Umwelt in weit stärkerem Maße als in früherer Zeit ins allgemeine Bewußtsein getreten und verfügbares Bildungsgut geworden sein. Gleichzeitig hat vermutlich die auch aus der klassischen Antike bekannte, wenn auch dort meist anders motivierte Gepflogenheit mitgespielt, die Handlung an den Rand der Oikumene oder ins unbestimmte Irgendwo-Nirgendwo zu verlegen 105 . So erklärt sich der Mangel an Lokalkolorit und topographischer Exaktheit in einer Reihe von Fällen 10(i , aber auch der zweistromländische Schauplatz von Pr, wo er durch den Inhalt nicht unbedingt gefordert wird 107 . Auffällig ist die strikte Ausrichtung auf den nordöstlichen Raum. Das durchorganisierte ägyptische Kolonialgebiet des nubischen Südens scheint den Zauber der Fremde auf die Geschichtenerzähler des NR nicht ausgeübt zu haben; seine Entdeckung f ü r die Literatur bleibt späteren Epochen vorbehalten. Jede der behandelten Erzählungen ließe sich einer eingehenden Untersuchung unterziehen, wie sie oben f ü r d'Orb angestellt wurde. Sie würde vermutlich zu ähnlichen Ergebnissen führen. Einige von den Texten geben eine komplizierte Vorgeschichte zu erkennen, die sich aus der Verschmelzung selbständiger Episoden zu einem neuartigen Ganzen erklärt 1 0 8 , alle arbeiten mit folkloristischen Erzählmotiven l ü 9 , und keiner von ihnen kann ausschließlich dem mythischen oder dem historischen Bereich zugeordnet werden. Vielmehr verzichten die mehr historisch orientierten Geschichten keineswegs auf mythische Elemente, und die mythischen Erzählungen tendieren zur historischen Fixierung. Freilich wiegen die Anspielungen auf die Vorstellung von der Vernichtung des Seth in Nilpferdgestalt 1 1 0 und auf die Rolle von Krokodil und Hund im Osirismythos 111 , die in jeweils unklaren Textzusammenhängen bei Ap und Pr rekonstruiert worden sind, kaum schwerer als das scherzhafte Habersackmotiv, mit dem Jo die Eroberung der auf strategischem Wege uneinnehmbaren Festung Joppe beschreibt 112 . Auf der anderen Seite sind auch die Kronprinzen- und Königstitel, mit denen der Bata des d'Orb seine Laufbahn beschließt, die Angabe der Prozeßdauer und die königlichen Titel und Epitheta der Götter in HS 1 1 3 sowie die Nennung von Königsnamen in KS11'1 allenfalls Randerscheinungen. Doch zeigt sich gerade an der spielerischen Leichtigkeit im Umgang mit diesen Details, daß sie ihr spezifisches Gewicht verloren haben und beliebig verwendbar und austauschbar geworden sind. Wie ist es dazu gekommen? «ä H . B r a u n e r t , Utopia, Kiel 1969, 8 mit Literatur. 106 Siehe o. Anm. 96. Auch innerhalb Ägyptens bleiben Orte wie die Residenz des Bata oder das Dorf des Anubis in d'Orb anonym; ähnl. gewiß die „Insel der Mitte" in HS: Ph. D e r c h a i n , L'Antiquité Classique 25, 1956, 411. 107 Die Lokalisierung der Krokodilsepisode im Fajum ( K a p l o n y o. Anm. 45, 56) ist daher nicht zwingend, '»s Ansätze für Jo: B l o k (Anm. 88), 155ff.; für Pr: H o n t i (Anm. 85), 69f. ; D o n a d o n i , Rivista degli studi or. 28, 1953, 148; detaillierte Analyse von HS bei S p i e g e l , Die Erzählung v o m Streite des Horus und Seth, Glückstadt/Hamburg/New York 1937 = LÄS 9, 40ff., 115f. ; mit sprachlichen Kriterien bei H i n t z e (Anm. 12), 28ff. ; formgeschichtliche Erwägungen bei M i c h e l (Anm. 87), 40f. — WL dagegen nach L e f e b v r e (Anm. 1), 162 ziemlich einheitlich. HS: L e f e b v r e (Anm. 1), 181f. - WL: a. a. O. 160ff.; v o n d e r L e y e n (Anm. 14), 132; T h o m p s o n , Types (Anm. 15), 222f.; R e d f o r d (Anm. 94), 38. - As: s. o. Anm. 100. - Pr: H o n t i (Anm. 85), 70f.; L e f e b v r e a. a. O. 114ff.; zum Typus vgl. T h o m p s o n a. a. O. 329. — WL: J. B o l t e , Zeitschr. f. Volkskunde N . F . 3, 1931 [1932], 1 7 2 - 1 7 3 ; K. K r o h n , ebenda 2 8 1 - 2 8 3 ; zum Typus vgl. R. Th. C h r i s t i a n s e n , The Tale of the Two Travellers or the Blinded Man, Helsinki 1916 = FFC 24; K r o h n , FFC 96, Helsinki 1932, 6 8 - 7 4 . - Ap-: L e f e b v r e a. a. O. 132; R e d f o r d a. a. O. 36ff. - Jo: s. u. Anm. 112. 110 T. S ä v e - S o d e r b e r g h , On Egyptian Representations of Hippopotamus Hunting as a Religious Motive, Uppsala 1953, 43f.; R e d f o r d (Anm. 94), 37 5 ; anders G o e d i c k e , ZÄS 88, 1963, 94f. i " P o s e n e r , J E A 39, 1953, 107. »2 L e f e b v r e (Anm. 1), 125f.; B r u n n e r - T r a u t (Anm. 1), 286. 11:! U. L u f t , Die Theokratie. Ihr Werden und ihre Ausstrahlung auf die Mythenschreibung, Phil. Diss. Leipzig 1970 [Maschinenschr.l, 132f. — Historisierung des As-Typus erst in der griechischen Sage: M o r e n z , F u F 36, 1962, 3 0 7 - 3 0 9 . i « Siehe o. S. 10.

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E. B l u m e n t h a l : Papyrus d'Orbiney

13

Die mythische Dominante in der ägyptischen Geschichtsauffassung ist unbestritten, ja,' man könnte die gesamte Königsideologie als einen Versuch verstehen, das Königtum und damit den eigentlichen Träger und Vollstrecker der Geschichte aus seiner historisch-einmaligen Wirklichkeit in ein konstantes, in zyklischen Abläufen geordnetes Weltbild zu übersetzen. Umgekehrt macht sich je länger je mehr die Tendenz bemerkbar, die Welt der Götter in geschichtlichen Dimensionen, und das heißt vor allem in den Formen des historischen Königtums, zu fassen (Kartuschen, Königstitel und -epitheta, Regierungsdaten, Dynastien u. a.) 115 . Die Anfänge dieser Entwicklung, die ihren Höhepunkt mit der faktischen politischen Gottesherrschaft, der Theokratie der 21. Dyn., erreicht, liegen bereits im AR 11,! . Aber erst allmählich gewinnt sie an Boden gegenüber der gegenläufigen Ideologie der mythischen Überhöhung des irdischen Königtums, die zwar ihrerseits mehr und mehr an Terrain verliert, aber ihre Gültigkeit — wenn auch mit wechselndem Nachdruck — bis zum Ausgang der ägyptischen Geschichte behauptet. Es ist durchaus denkbar, daß im N R , wo das Königtum der Götter bereits zahlreiche Ausprägungen gefunden hatte, während sich die Pharaonen in herkömmlichen und neuen Formen um mythische Legitimation bemühten 1 1 7 , wo Historisierung des Mythos und Mythisierung der Historie nebeneinander herliefen und ineinander aufgingen, auch außerhalb hoher Politik und Theologie die Grenzen zwischen den Bereichen verschwammen. Wenn nicht überhaupt von vornherein in der volkstümlichen Sphäre, der unsere Texte zweifellos nahestehen, weniger strenge Maßstäbe angelegt worden sind 118 , die die voraufgehenden Überlegungen gegenstandslos machen, so läßt sich f ü r die ramessidische Erzählliteratur vermuten, daß eine Unterscheidung von mythischen und historischen Stoffen unangemessen ist, weil sie moderne Denkkategorien in die Antike zurückprojiziert. Einer Bestimmung der neuägyptischen Erzählungen als literarischer Sonderexistenz dürfte damit auch die scheinbare inhaltliche Vielfalt nicht mehr im Wege stehen. Indem wir ihnen durchdachte Komposition, zielgerichtete Verwendung von Stilmitteln und bewußte Redaktion von Traditionsgut bescheinigten, haben wir die Geschichten, entgegen der communis opinio, als gestaltete Literatur beschrieben. Was noch aussteht, ist die Definition des Typus. Sie würde freilich nicht nur eine klarere literaturwissenschaftliche Terminologie, sondern auch die genauere Kenntnis von verwandten Gruppen erzählender Texte, etwa der demotischen Erzählungen, erfordern, über die wir bisher nicht verfügen. So bleibt die postulierte Aussonderung vorläufig Arbeitshypothese. Möglicherweise werden sich die neuägyptischen Erzählungen als Gruppierung innerhalb eines übergeordneten Gattungszusammenhangs erweisen. Auf Grund des sprachlichen und des paläographischen Befundes stehen Formulierung und Niederschrift der Texte (mit Ausnahme von Wen 11!) ) im N R außer Zweifel. Darüber hinaus kann man inhaltliche Indizien dafür beibringen, daß sie nicht nur — wie mindestens f ü r HS angenommen 1 2 0 — neuägyptische Adaptationen mittelägyptischer Vorlagen, sondern originale Schöpfungen des N R sind. Bei den historischen Texten, die nicht einmal ihrem fiktiven Anspruch nach über die 18. Dyn. hinaufgehen 121 , versteht sich das von selbst; dabei hat man im Hinblick auf Jo und Ap gegen eine zeitgenössische und f ü r eine spätere Abfassung plädiert 1 2 2 . Aber auch die mythologisierenden Geschichten sind nur vor dem politischen und religiösen Hintergrund des N R zu verstehen. Zwar ist die Annahme nicht unbedingt zwingend, der Ansturm des Meeres in As und d'Orb sei ein Widerschein der politischen Auseinandersetzung der Ramessiden mit den Seevölkern 123 , und auch 115

L u f t (Anm. 113). — Zur Historisierung des mythischen Geschichtsbilds im 1. Jtsd. v. Chr. vgl. B r u n n e r , Saeculum 21, 1970, 151-161. L u f t (Anm. 113), 28ff. 117 L u f t (Anm. 113), 66ff„ 98ff., 112, 118, 120ff. 118 G. Fecht hat in diesem Zusammenhang die Frage gestellt, ob „das Ineinander von Historie und Mythe nicht ursprünglich volkstümlich" sei (Brief v o m 27. 8. 1970). 119 120 Siehe o. S. 11. L e f e b v r e (Anm. 1), 178f. 121 P o s e n e r , R d E 11, 1957, 134 m. Anm. 5 zu KS. 122 Jo: B l o k (Anm. 88), 156f.: strategische Bedeutung besitzt Joppe erst in ramessidischer Zeit; Ap: Verfemung der Hyksos frühestens seit Hatschepsut möglich: R e d f o r d (Anm. 94), 32ff. . Zwar stehen die Texte insgesamt der Umgangssprache nahe 1 3 5 , sind aber offensichtlich nicht primär f ü r Hörer konzipiert. Jedenfalls sind k a u m Hinweise auf mündlichen Vortrag (Gesten, Tonfall, Interjektionen) vorhanden 13 3 should be inserted as in the earliest version, d I n s e r t (). e T h e dot which procedes ^ form o f hnw.t. C ^ Hi^S ^ r Insert ^ ^

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.

1972]

A. S z c z u d l o w s k a : Pyramid Texts Preserved on Sçkowski Papyrus

27 -

(3,1) The spell of breathing in the realm of t h e dead. To be pronounced. 0 master(s) of hours who are in f r o n t of R e ! (3,2) Open (the way) for Osiris Nes-Min, son of A n k h - H a p (because) he passed (3,3) within t h e circle of those with warlike face(s). Osiris Nes-Min, son of A n k h - H a p (3,4) goes towards this his seat, t h a t is in f r o n t of t h e seats. T h o t h is concealed. He has been provided with (3,5) the pair of horns of his might as Isden t h a t cuts (3,6) t h e t h r o a t . H e terrified t h e inhabitants of darkness (because) he has been equipped (3,7) with t h e power of t h e great god. Osiris Nes-Min, son of Ankh-Hap, pushed (3,8) t h e tongue out (and) he swallowed their hearts. (Therefore) Osiris (3,9) Nes-Min, son of Ankh-Hap, will never meet t h e resistance in t h e horizon! L i f t u p your face(s), inhabitants (3,10) of D a t ! Osiris Nes-Min son of A n k h - H a p has come (311) to you. You can see him when (he t u r n s into) a great god. You recognise Osiris Nes-Min, son of A n k h - H a p (3,12) in t h e horizon, in trembling of t h e bank. Osiris Nes-Min, (4,1) son of A n k h - H a p as the lord of all of you. Osiris Nes-Min, (4,2) son of A n k h - H a p gives commands to people. He judges t h e livings within (4,3) t h e hank, in D a t . Osiris Nes-Min, son of A n k h - H a p has pronounced (4,4) this holy utterance (and) he has dwelled with t h e m (sic) who separates gods and Powers. Osiris (4,5) Nes-Min, son of Ankh-Hap, orders more (than) he. H e wields t h e ames-scept're (and) he is great. H e sits (4,6) with t h e rowers of Re. Osiris Nes-Min, son of AnkhH a p governs (4,7) the goodness. H e does so, because he is t h e great god who is in t h e Fields of Yaru. (4,8) Osiris Nes-Min, son of A n k h - H a p has been pure in t h e Fields of Y a r u . (4,9) R e protects you. N u t holds his hands. Shu honours (4,10) him. Osiris Nes-Min, son of Ankh-Hap, appears as N e f e r t u m with t h e lotus (at) t h e nostrils of Re. H e is going forth from t h e horizon (every day). Gods are pure looking u p o n him. Commentary: 3.1

— 3.2

3.3 — —

The title added t o the composition shows some connection with t h e titles of some chapters of t h e Book of t h e Dead. Cf. L V I and L I X chapters of the Book of t h e Dead (E. N a v i l l e , Todtenbuch I I , pl. LXII—LXI), or t h e Book of Breathing (P. H o r r a c k , Schai-en-sinsin, Bibliothèque égyptologique t . 7, 99—107). j'-sign replaces—according t o t h e late orthography—the original ^-sign of t h e word wnnw.t. wbi (sim. G. L e f e b v r e , Petosiris I I , 42, 66,6) substitutes t h e verb iri in t h e original. W e m a y suppose wbi also has been used in t h e imperative form ; t h e object case of this verb has been omitted. I t seems t h a t on t h e late orthography of t h e word phr — "circle" influenced t h e orthography of t h e word phr.t - " r e m e d y " . Cf. Wb. I, 549. On t h e omission of t h e ending t in t h e orthography of s(t).f see P . L a c a u , Sur la chute d u t final m a r q u e du féminin, R e v u e d'Egyptologie I X , 1952, 81—88. Probably t h e misreading of t h e hieratic caused t h e use of (j (j ^ - s i g n s instead of signs, or it is the writing of t h e demonstrative pronoun tw for there is a similar writing in t h e version copied in t h e t o m b of Petosiris (G. L e f e b v r e , Petosiris I I , 42, 66,6).

3.4

The word ^

¡J @ ( j ^

ls

closely connected with t h e later version (cf. G. L e f e b v r e ,

Petosiris I I , 42, 66,7) and here it seems t o be a verb meaning " t o conceal", " t o h i d e " (Wb. I l l , 30). The disagreement between this version a n d t h a t of P y r a m i d s Texts (utterance 270 a) seems to indicate t h a t t h e difficulty connected with finding of the proper meaning of this phrase was early felt. — For such writing of t h e name of T h o t h see H . B o y l a n , T h o t h t h e Hermes of E g y p t , Oxford 1922, 3. 3,4/5 I n this sentence db' m hnwt.ty nht.f, suff. of 3rd p. m. sing shows t h a t nht has been used as t h e n o u n and refers to t h e dead-person.

28 3.5

3.6



3.7

3,9

3.11

3.12 —

A. S z c z u d i o w s k a : Pyramid Texts Preserved on Sgkowski Papyrus

The enclitic particle is and the noun ds — "knife" in the Pyramid Texts (utterance 270b) is substituted by the name of the god Isden, in consequence of phonetical and graphical confusion. The text t h a t follows this line could be probably reconstructed according to the later version as db' tbn (cf. G. L e f e b v r e , Petosiris I I , 42, 66,7), b u t in such case the meaning would be hardly intelligible. 5D Q q is employed with the value of the word hnk (Wb. I l l , 117) what the version of Petosiris proves (G. L e f e b v r e , Petosiris II, 42, 66,7 — a—n) and it again seems to be an error for hn (Wb. I l l , 101, II). I t replaces, due to false graphical analogy, the noun hn — " h o r n " of the original (utterance 270e). Substitution of the word var. ^ ^ (] — di'r (K. S e t h e , Übersetzung I I , 282) b y -—" — di{rdi) is rather inexplicable although there seems to be some connection, because the verb dir may take place of the verb di. Cf. M. M a 1 i n i n e, Un fragment de l'enseignement d'Amenemhat I e r , BIFAO 34, 1934, 64f. Those two verbs might have similar pronunciation in later epoch this fact has changed the theme of the whole sentence and thus, the next sentence in which the deceased is represented as a destroyer of hearts replaced the sentence from the Pyramid Texts in order to illustrate more exactly the former sentence. 3ht — "horizon", according to the Ancient Egyptians, was a mistical region situated on the extremely of the world. See Ch. K u e n t z , Autour d'une conception égyptienne méconnue: l'akhit ou doit-disant horizon, BIFAO 17, 1920, 121-190. P-sign here may represent: I o suff. 3rd p. m. sing, as in the Pyramid Texts (utterance 272b) written under the influence of either the New Kingdom orthography (see A. E r m a n , Neuág. Gramm. 2, § 92), or the Ptolemaic orthography (see H. W. F a i r m a n , An Introduction to the Study of Ptolemaic Signs and their Values, BIFAO 53, 1947, 70). 2° I t may also be a s of the causative form of the omitted word hpr and then it could not be the Old Perfective form, which requires a preceding governing noun or pronoun, but a part, perfective passive form. Hsb substitutes ibs of the Pyramid Texts. For the meaning hsb . . . m see Wb. I l l , 166f. (j ^

f$3 is the late orthography of the word sdS. AAAAÍV*

4,1

4,3

[99. Band

¿ ^

Pflfl^

WiAAA

Wsir N ^ J»-wvvvj ^ j n ^ ^ ^ from the grammatical point of view this sentence is nominal with direct juxtaposition of predicate; suff. of 2nd p. pi. placed after dr does not refer to noun nb, but to its suffix. For this construction compare the expression cited in Wb. V, 590, 18. On the other hand this sentence, if compared with the analogous one, preserved in the Pyramid Texts (utterance 272a), may be considered as an erroneous for it; n has to be used, according to the phonetical change, as the equivalent of»» (cf. H. W. F a i r m a n , op. cit. 71) and '^37-signasa mistake form of ^^s-sign (cf. H. W. F a i r m a n , ibid. 78). This error was made even in the New Kingdom copy where we read N m nb.tn r dr.tn. The writing.m dwS.t shows t h a t the scribe read O-sign of the Pyramid Texts (utterance 273b) as a separate word.

4,3/4 There are several possibilities of interpreting this sentence, depended on what grammatical forms the words I/

^cl

WAftAA

and

'

* \ \

represent. If the word w'b serves here as an epithet

of the words r pn (cf. utterance 273 c idb w'pw b) and also the word iri (perf. passive participle form) then rf is a resumptive pronoun regularly employed after it. I t is also possible t h a t the word w'b is a form of 3rd p. m. sing, of Old Perfective and t h a t it qualifies the subject of the verb dd; the verb iri begins a new sentence and is used in SDM.N.F form, the word r is its object. This sentence is the oldest version of the sentence from the Pyramid Texts (utterance 273c) therefore it seems t h a t the words iri and w'b have the same form as they had in the original.

TAFEL II

1972]

4,4

4.6

29

J. V a n d i e r : L'Intronisation de Nitocris

The word shm.w is the later addition (cf. G. L e f e b v r e , Petosiris I I , 42, 66,9) and is closely connected with the n o u n ntr.w. Therefore t h e word shrn used as a verb (SDM.F form) in t h e P y r a m i d Texts (utterance 274a) has been replaced by t h e verb wd — " t o order". Emendation ims.f has been done according t o t h e P y r a m i d Texts (utterance 274a). For its meaning see K . S e t h e , Übersetzung I I , 288.

4.7

| (j (j ^ ^ — "stick" is an erroneous form of

4.9

The omission of a p a r t of this spell (see utterance 272 a—f of t h e P y r a m i d Texts) t h a t contains t h e litany of purification and t h e first p a r t of this sentence too, made t h e scribe

— "good" from t h e P y r a m i d Texts.

to interpret t h e rest of t h e sentence in a different way. J j ^ ^

" o — t h e spelling here m a y

be due to t h e confusion with the non-enclitic particle, as well as with t h e verb mki — " t o protect", cf. Wb. I I , 160. If t h e word

^ ^ a, is used in a verbal form, t(w) following

it is a direct object. 4.10 —

P-sign is a graphical variant of sw, dep. pron. of 3rd p. m. sing. F o r t h e meaning of m — " w i t h " see P . C. S m i t h e r , A New Use of the Preposition m, J E A 25, 1936, 166ff. and note ibid. (B. G u n n , 169(c), P y r . § 252 b 2 ).

JACQUES VANDIER

L'Intronisation de Nitocris Hierzu Tafel I I I

Le Louvre a acquis récemment u n bas-relief 1 que nous avons fait connaître p a r une brève notice de la Revue d u Louvre 2 , et qui, par l'importance historique qu'il présente, justifie u n commentaire plus développé, Qu'il suffise de dire, a v a n t d'entrer dans le détail, qu'il nous; fait assister à ce qu'on peut appeler «l'intronisation» de la divine adoratrice Nitocris, fille de Psamm é t i q u e l (664—610), fondateur de la X X V I e dynastie saïte 3. Le relief a beaucoup souffert (pl. I I I ) , mais ce qui reste permet de reconnaître et d'identifier les acteurs avec certitude. Dans son é t a t actuelj il reste la partie supérieure droite du «baptême» de Nitocris et le h a u t d u tableau qui nous montre Amon intronisant la jeune princesse. I . — L e « b a p t ê m e » . — Le baptême ou, si on préfère, la purification du roi ou d ' u n officiant est un tableau assez fréquemment reproduit dans les temples égyptiens et même dans les tombes. Ce rite a été étudié, il y a un peu plus de vingt ans et nous n'avons pas l'intention de reprendre en détail cette question. La purification est attestée n o t a m m e n t dans une suite de cérémonies dont le point culminant est la présentation du nouveau roi au dieu suprême du royaume 5 . Le sanctuaire de Philippe Arrhidée (fig. 1) nous a conservé une série complète et très claire de ces rites B. a) Le roi est purifié p a r Thot (à gauche) et par Horus ; les deux dieux lèvent les bras et tiennent, chacun, u n vase hz 7 ; les filets d'eau qu'ils versent se croisent au-dessus de la t ê t e du souverain et retombent, à droite et à gauche, encadrant complètement le corps du roi. b) Horus et Thot fixent sur la t ê t e du roi la couronne blanche de H a u t e É g y p t e . c) Toum et Montou prennent les mains d u roi et, sur l'invitation de Thot, s'apprêtent à conduire le souverain devant Amon. 1

E. 26905. Grès. Hauteur: 0,27 m ; largeur: 1,05 m. 3 Sur les dates du règne, cf. G a r d i n e r , E g y p t of Pharaohs, p. 451. X X I , 2, 1971, p. 104, fig. 15. 4 J E A 36, 1950, 3 - 1 2 . Cf., aussi, l'article de G a r d i n e r , cité infra, p. 30, n. 13. 6 5 Op. cit. p. 7. Op. cit. pl. I I et p. 7. ? Op. cit. p. 6. 2

1972]

4,4

4.6

29

J. V a n d i e r : L'Intronisation de Nitocris

The word shm.w is the later addition (cf. G. L e f e b v r e , Petosiris I I , 42, 66,9) and is closely connected with the n o u n ntr.w. Therefore t h e word shrn used as a verb (SDM.F form) in t h e P y r a m i d Texts (utterance 274a) has been replaced by t h e verb wd — " t o order". Emendation ims.f has been done according t o t h e P y r a m i d Texts (utterance 274a). For its meaning see K . S e t h e , Übersetzung I I , 288.

4.7

| (j (j ^ ^ — "stick" is an erroneous form of

4.9

The omission of a p a r t of this spell (see utterance 272 a—f of t h e P y r a m i d Texts) t h a t contains t h e litany of purification and t h e first p a r t of this sentence too, made t h e scribe

— "good" from t h e P y r a m i d Texts.

to interpret t h e rest of t h e sentence in a different way. J j ^ ^

" o — t h e spelling here m a y

be due to t h e confusion with the non-enclitic particle, as well as with t h e verb mki — " t o protect", cf. Wb. I I , 160. If t h e word

^ ^ a, is used in a verbal form, t(w) following

it is a direct object. 4.10 —

P-sign is a graphical variant of sw, dep. pron. of 3rd p. m. sing. F o r t h e meaning of m — " w i t h " see P . C. S m i t h e r , A New Use of the Preposition m, J E A 25, 1936, 166ff. and note ibid. (B. G u n n , 169(c), P y r . § 252 b 2 ).

JACQUES VANDIER

L'Intronisation de Nitocris Hierzu Tafel I I I

Le Louvre a acquis récemment u n bas-relief 1 que nous avons fait connaître p a r une brève notice de la Revue d u Louvre 2 , et qui, par l'importance historique qu'il présente, justifie u n commentaire plus développé, Qu'il suffise de dire, a v a n t d'entrer dans le détail, qu'il nous; fait assister à ce qu'on peut appeler «l'intronisation» de la divine adoratrice Nitocris, fille de Psamm é t i q u e l (664—610), fondateur de la X X V I e dynastie saïte 3. Le relief a beaucoup souffert (pl. I I I ) , mais ce qui reste permet de reconnaître et d'identifier les acteurs avec certitude. Dans son é t a t actuelj il reste la partie supérieure droite du «baptême» de Nitocris et le h a u t d u tableau qui nous montre Amon intronisant la jeune princesse. I . — L e « b a p t ê m e » . — Le baptême ou, si on préfère, la purification du roi ou d ' u n officiant est un tableau assez fréquemment reproduit dans les temples égyptiens et même dans les tombes. Ce rite a été étudié, il y a un peu plus de vingt ans et nous n'avons pas l'intention de reprendre en détail cette question. La purification est attestée n o t a m m e n t dans une suite de cérémonies dont le point culminant est la présentation du nouveau roi au dieu suprême du royaume 5 . Le sanctuaire de Philippe Arrhidée (fig. 1) nous a conservé une série complète et très claire de ces rites B. a) Le roi est purifié p a r Thot (à gauche) et par Horus ; les deux dieux lèvent les bras et tiennent, chacun, u n vase hz 7 ; les filets d'eau qu'ils versent se croisent au-dessus de la t ê t e du souverain et retombent, à droite et à gauche, encadrant complètement le corps du roi. b) Horus et Thot fixent sur la t ê t e du roi la couronne blanche de H a u t e É g y p t e . c) Toum et Montou prennent les mains d u roi et, sur l'invitation de Thot, s'apprêtent à conduire le souverain devant Amon. 1

E. 26905. Grès. Hauteur: 0,27 m ; largeur: 1,05 m. 3 Sur les dates du règne, cf. G a r d i n e r , E g y p t of Pharaohs, p. 451. X X I , 2, 1971, p. 104, fig. 15. 4 J E A 36, 1950, 3 - 1 2 . Cf., aussi, l'article de G a r d i n e r , cité infra, p. 30, n. 13. 6 5 Op. cit. p. 7. Op. cit. pl. I I et p. 7. ? Op. cit. p. 6. 2

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J . V a l i d i e r : L'Intronisation de Nitocris

[99. Band

d) Le roi s'agenouille devant Amon, en tournant le dos au dieu, et celui-ci ajuste, à nouveau, les couronnes pour s'assurer que le rite du couronnement'a été correctement accompli. e) Derrière Amon, Amaunet, assise, allaite Philippe Arrhidée, représenté sur ses genoux comme s'il était encore un tout jeune enfant. L a cérémonie, lorsqu'il s'agissait d'une divine adoratrice, était différente, et le bas-relief du Louvre n'a gardé, semble-t-il, que deux des cinq tableaux 8 que nous venons de décrire brièvement. L'imposition des couronnes, en l'occurrence, n'avait aucune raison d'être. E n revanche, nous aurions dû avoir la «montée vers le dieu», épisode dont on a un exemple, mais sans contexte, dans la chapelle d'Aménardis I à Médinet Habou 9 . Il est regrettable que la scène du baptême ait autant souffert : il ne reste que le buste d'Horus 1. Rein menschengestaltig, Mittelstückschurz, Armreifen an Oberarm. und Handgelenk, dreireihiger Halskragen, gerader • _ Götterbart, Amunkappe mit Uräus und Doppelfederkrone. 2. Rein menschengestaltig, geschlossener Schurz mit Schurz gehänge, quergestreifter Trapezbart, Kugelperücke mit Uräus und Sonnenscheibe. * * « 3. Menschengestaltig mit Falkenkopf, Mittelstückschurz, Armreifen an Oberarm und Handgelenk, Halskragen, Zopfperücke, Uräus und Sonnenscheibe' 1 . — « Die Rückseite der Rückenplatte trägt eine flach eingeschnittene Inschrift in drei senkrechten Zeilen (Tafel IV, Abb. 1). (1) Hinter der falkenköpfigen Figur t * ( ) 5 „Worte gesprochen von Re-Harachte, dem großen Gott, dem Herrn des Himmels, der im Großen H a u s 0 weilt:" (3) Hinter der Figur mit der Doppelfederkrone © / ( „ W o r t e gespro chen von Amun-Re, dem Herrn 7 der Throne Abb. 1 der beiden Länder, dem Herrn und Herrscher von Theben:" (2) Hinter der Mittelfigur mit der Sonnenscheibe „Der Herr der Erscheinungen Ramses-Meriamun ist die große Sonne Ägyptens" 8 . Die Schriftzeichen werden gegen Ende der Zeilen kleiner und stehen gedrängter. Triaden der Zusammensetzung Gott—König—Gott sind in der Rundplastik seit der IV. Dynastie belegt (Mykerinos) 9 . Im Mittleren Reich bislang nur vereinzelt nachweisbar l ü , treten sie seit der

m

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i/Mfit X Fr

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avec leurs explications historiques (den H i n w e i s verdanke ich M. J. Y o y o t t e ) . Für die Erlaubnis, das Stück veröffentlichen zu dürfen, gilt mein besonderer D a n k Mme. S. Bourlard-Collin. Für mannigfache Unters t ü t z u n g während der Arbeit in Marseille darf ich Mme. N . de Palatinat-Trillou auf das herzlichste danken. 3 Z u m Material vgl. A . L u c a s , Ancient E g y p t i a n Materials and Industries' 1 , 1962, 392: "Translucent a n d s o m e w h a t w a x y in appearance", "greyish-white in color, w i t h often a slight bluish t i n t " ; sein ägyptischer N a m e lautet hr&l hd ( W B 1 1 1 1 5 0 , 1 0 ) : J . R . H a r r i s , Lexicographieal Studies, 1961, 121. V o m farblich ähnlichen Anhydrit (dazu E . T e r r a c e , in: J A R C E 5, 1966, 57—63) unterscheidet sich Chalzedon durch geringere H ä r t e u n d sein wachsähnliches Aussehen. Zur Terminologie vgl. die Begriffsliste zu K o m p o n e n t e 21 T R „Tracht" der D o k u m e n t a t i o n ägyptischer Altertümer, in: Archäographie 3 (in Vorbereitung). 5 D e r Pfeil bezeichnet die Laufrichtung der Inschrift. 6 hw.t ci.t als N a m e des H a u p t t e m p e l s v o n Heliopolis: P. M o n t e t , Geographie I, 1957, 159. 7 N u r mit Sign List A 41 geschrieben; vgl. W. W e s t e n d o r f , in: M D A I K 25, 1969, 203 oben, w o die zweimalige Setzung v o n A 40 als nb.i „mein Herr" zu lesen ist. 8 Nominaler Nominalsatz mit vorangestelltem Prädikat. 9 D i e Statuengruppen aus der Kultkapelle des Horus K3j-C (W. B . E m e r y , Archaic E g y p t , 1961, flg. 27) u n d aus d e m Dir-Bezirk sind nicht näher bestimmbar. Zusammenfassend sind die Statuengruppen behandelt v o n A. S c h a r f f , Gott und König in ägyptischen Gruppenplastiken, in: Studi in memoria di Ippolito Rosellini I, 1949, 3 0 1 - 3 2 1 . . I n unserer Triade drückt sich die Gleichstellung von König und Göttern zweifach aus: Der König steht selbständig neben den Göttern, nicht in der passiven Rolle des Umarmten oder von den Göttern an der Hand Geführten. Die Isokephalie ist zwischen ihm und den beiden Göttern zu seiner Seite streng eingehalten. Neben Amun-Re als thebanischem und Harachte als heliopolitanischem Gott füllt er — wohl dem memphitischen P t a h angeglichen — die Triade zu einem Abbild der religiösen Zentren des Landes auf, wie ja auch sonst Theben, Memphis und Heliopolis gerne als Umschreibung der religiösen Vielfalt und doch Einheit des Reiches gelten 35 . Amun-Re und Harachte sind ikonographisch in der Plastik des Neuen Reiches gut belegt. Der Typus des Königsbildes hingegen bietet eine Reihe von bemerkenswerten und informativen Besonderheiten. Die einfache Kugelperücke, im rundplastischen Königsbild erst seit der spätesten X V I I . Dynastie bezeugt 3 6 und in der X V I I I . Dynastie zunächst zweimal bei Tuthmosis IV. belegt 37 , wird seit Amenophis III. 3 8 fast ausschließlich bei einem einzigen königlichen Statuentypus verwendet, dem sogenannten Porte-enseigne 39 . Das gilt auch, wenn die Perücke von der Doppelkrone 4 0 oder der Atefkröne'* 1 überragt ist 4 2 . Über 60 Prozent dieser Statuen kommen aus dem 29

P . M o n t e t , Nouvelles fouilles de Tanis, 1933, 66; in einer kleinen Triade i m Tempel R a m s e s ' I I . in A b y d o s steht Osiris zwischen Merenptah u n d I s i s : A. Z a y e d , in: R d E 16, 1964, 204—207. 31 M Medinet H a b u , Gruppe in R a u m 17 (unveröffentlicht): PM I I 2 509 (140c). CGC 764. 32 Louvre A. 12: T E L Louvre, pl. 97; vgl. zur Anordnung CGC 3 9 2 1 7 (Dritte Zwischenzeit): Horus— Osiris—König( ?). 33 Dieser B e d e u t u n g s a s p e k t v o n mrj ist zuletzt behandelt worden v o n E. B l u m e n t h a l , U n t e r s u c h u n g e n z u m ä g y p t i s c h e n K ö n i g t u m des Mittleren Reiches I, 1970, 67—71 und E . O t t o , in: M D A I K 25, 1969, 98—100. Ganz Ähnliches gilt für das griechische evöoxetv (Luther: „an d e m ich Wohlgefallen habe"): E . N o r d e n , D i e Geburt des Kindes, 1924, 1 3 1 - 1 3 3 . MMA 17. 2. 5 (Ramses I I . ) : J. V a n d i e r , Manuel I I I , 1958, pl. 137.4; CGC 3 9 2 1 1 (Sethos I.). 35 Z. B . ' S. M o r e n z , Ägyptische E w i g k e i t des Individuums, in: Asiatica, F s . F . Weller, 1954, 425; id., Ä g y p t i s c h e Religion, 1960, 151—152; E. H o r n u n g , Der Eine und die Vielen, 1971, 215—216, m i t Literatur. 36 A h m o s e , Louvre 1 5 6 8 2 : J. V a n d i e r , op. cit. pl. 96.3. 5; zu den Zweifeln an der Echtheit des K o p f e s op. cit. 293. I m folgenden wird zunächst nicht zwischen der kurzen und langen Kugelperücke unterschieden; ebenso bleibt der Diademreif außerhalb der Betrachtung. 37 CGC 42 080, 4 2 0 8 2 ; aus dieser Zeit wohl auch das H o l z k ö p f c h e n in der S a m m l u n g Kofler-Truniger, I n v . K 370: H . W . M ü l l e r , Ägyptische Kunstwerke . . . in der S a m m l u n g Kofler-Truniger, MÄS 5, 1964, 3 7 1 - 7 3 , Nr. A 106. » Karnak Nord S. 5 - 6 : Karnak Nord I V , 1954, pl. 137. 39 Zu den Belegen bei J. V a n d i e r , op. cit. 409 n. 9 k o m m e n hinzu: Kairo J d E 4 4 6 6 8 u n d 6 6 5 7 1 : B. H o r n e m a n n , T y p e s of Statuary no. 192, 194. Von 18 S t a t u e n mit Kugelperücke sind 12 Porte-enseignes, 2 fragmentarische Stücke sind wohl ebenfalls dieser Gruppe zuzurechnen. 40 Zusätzlich zu J. V a n d i e r , op. cit. 409 n. 10 noch Kairo, J d E 3 8 5 9 6 : B. H o r n e m a n n , op. cit. no. 363 (Zeit A m e n o p h i s ' I I I . ) . 41 Zu d e n Belegen bei J. V a n d i e r , op. cit. 409 n. 11 noch Kairo, J d E 4 5 1 9 3 u n d 37 483: B. H o r n e m a n n , op. cit. no. 365 und 193 (Zeit R a m s e s ' I I . und Merenptahs), sowie Gerf Husein, Sanktuar: L. H a b a c h i , F e a t u r e s of t h e Deification of R a m e s s e s I I , 1969, pl. I I b . 42 CGC 640 u n d ein K o p f in Florenz (S. D o n a d o n i , Arte egizia, 1955, fig. 150) trugen über der Kugel-

1972]

D . W i l d u n g : R a m s e s , die große Sonne Ä g y p t e n s

37

Ostdelta, knapp 20 Prozent aus dem südlichen Grenzbereich (Elephantine und unternubische Tempel). Die Atefkrone 43 führt zunächst als untergeordneten Kronenteil ein Element in den königlichen Kopfputz ein, das fortan auch vereinzelt als selbständiges Emblem über der Kugelperücke erscheint: die Sonnenscheibe. Sie krönt die Kugelperücke ausschließlich bei Darstellungen Ramses' II. 4 4 , die ihrerseits ausnahmslos aus dem östlichen Delta (Teil el-Jahudije, Bubastis, Tanis) stammen. Zwei der vier sicheren Belege sind Doppelgruppen (Ramses mit Sachmet bzw. Anta), zwei sind Porte-enseignes. Die Marseiller Triade fügt sich im Statuentypus und im Kopfputz dieser ikonographischen Gruppe ein und wird ihre Interpretation daher auch im Zusammenhang mit diesen Denkmälern finden. Die Sonnenscheibe als einziger Kopfputz des Königs ist in der Rundplastik nur vereinzelt belegt. Außer den Beispielen mit der Kugelperücke können bislang nur vier weitere Verweise gegeben werden: Einer der Porte-enseignes Ramses' II. vor dem Pylon des Tempels von Wadi es-Sebua trägt über der weißen Krone die mr-Hieroglyphe (N 36) und die Sonnenscheibe 45 , wohl eine verschlüsselte Schreibung des Eigennamens des Kolosses (mrj Ii'?)/|fi. Ramses III.(?) trägt zweimal 47 über dem Kopftuch die uräengeschmückte Sonnenscheibe, Ramses VI. auf dem Kopftuch einen Skarabäus und die Sonnenscheibe 48 . Im Relief läßt sich die Genesis dieses Emblems lückenlos verfolgen 49 : Die gefiederte Kartusche mit Sonnenscheibe 50 , die Kartusche zwischen den hängenden Uräen der Sonnenscheibe 51 (z. B. als Stelenbekrönung) und die geflügelte, uräengeschmückte Kartusche als Ersatz der Sonnenscheibe im Halbrund der Stelen 52 bilden die typologischen Vorstufen zur Sonnenscheibe über der Königsfigur, wobei die Kartusche den König unter Ausklammerung seiner rein menschlichen Erscheinungsform vertritt und das Überpersönliche des Königs in den Vordergrund rückt. Über der Figur des Königs erscheint die Sonnenscheibe im Relief seit Amenophis III. 5 3 und ist sicher zunächst ein Bild der schützenden Macht des Horus von Behedet, dessen Name oft zwischen den Uräen der Sonnenscheibe steht. In der XIX. Dynastie rückt die Sonnenscheibe p e r ü c k e ebenfalls einen K o p f p u t z , von dem n u r noch der p l a t t e Scheitel u n d Dübellöcher zeugen. 43 Bezeichnenderweise k o m m t in der R u n d p l a s t i k die A t e f k r o n e m i t d e m K o p f t u c h als königlicher K o p f s c h m u c k schon seit T u t h m o s i s I. (CGC 42052) mit einer A u s n a h m e (CGC 42152) n u r bei D o p p e l g r u p p e n oder T r i a d e n König—Gott sowie bei Porte-enseignes oder a n d e r e n Kolossalstatuen vor. Vgl. Chr. D e s r o c h e s N o b l e c o u r t - C h . K u e n t z , Le p e t i t temple d ' A b o u Simbel, 1968, n. 110. 44 Zusätzlich zu J . V a n d i e r , op. cit. 409 n. 12, noch CGC 1228 u n d der „ k r y p t o g r a p h i s c h e " K o p f p u t z CGC 1235. A u c h der in n . 42 g e n a n n t e Kopf R a m s e s ' I I . in Florenz d ü r f t e über der K u g e l p e r ü c k e die Sonnenscheibe getragen h a b e n , d a sie in der I n s c h r i f t auf der r e c h t e n (und linken?) Seitenfläche des Rückenpfeilers über die R i n g n a m e n des Königs gesetzt ist. 45 H . G a u t h i e r , Le temple de Ouadi es-Sebouä, 1912, pl. 1 5 B . 46 Die I n s c h r i f t des Stabes bezeichnet die S t a t u e als S t i f t u n g f ü r R e u n d A t u m . 47 Kopf einer Kolossalfigur, Kairo, J d E 54477: B . H o r n e m a n n , op. cit. no. 368; D o p p e l g r u p p e R a m ses III.—Thoth in Medinet H a b u , 3. Säulensaal: Medinet H a b u V I I , pl. 483 (ursprgl. A m e n o p h i s I I I . ? ) . 48 Kairo, J d E 27535: B . H o r n e m a n n , op. cit. no. 367. 49 E i n e monographische B e h a n d l u n g des Motivs der Sonnenscheibe als K ö n i g s e m b l e m wäre ein dringendes Desiderat. Zur Sonnenscheibe als Abzeichen v e r g ö t t l i c h t e r P r i v a t p e r s o n e n vgl. A. R o w e , i n : A S A E 40, 1940, 2 3 - 2 5 , 29. 5 « Vgl. J . - L . d e C e n i v a l , i n : R d E 17, 1965, 18; P . B a r g u e t , i n : A S A E 51, 1951, 2 0 5 - 2 1 5 . 51 Z u m Beispiel CGC 34022, 34025, 34026, 4 2 1 4 5 ; R ü c k e n p f e i l e r v o n H a n n o v e r 1935. 200. 112. Vorläufer dazu in einer T e x t a n o r d n u n g wie z. B. K a s r I b r i m . E i n g a n g zu Schrein 1: R . C a m i n o s , The Shrines a n d Rock-Inscriptions of I b r i m , 1968, pl. 7. 52 Z u m Beispiel K a i r o J d E 30770, Ausst.-Nr. 13 633 (Ramses I I . ) : W . M. F . P e t r i e , K o p t o s , 1896, pl. 18. 2. Z u m Beispiel Berlin 2072 (H. S c h ä f e r , A m a r n a , 1931, pl. 4); L D I I I 121a, 124d, 126a, 127a, 130a. b, 131 f. Vgl. den interessanten Sonderfall einer Sonnenscheibe mit menschlichen A r m e n , die eine K a r t u s c h e h a l t e n : S. H a s s a n , The Great Sphinx, 1953, 79—80, fig. 65b, pl. 39. Bereits seit A m e n o p h i s I I I . sehr verbreitet, erscheint das Bild der Sonnenscheibe über d e m K ö n i g in der Ramessidenzeit in v e r s c h i e d e n s t e n Z u s a m m e n h ä n g e n . Die intensive I n t e r p r e t a t i o n dieser f ü r das K ö n i g s d o g m a wichtigen Darstellungsweise m u ß einer gesonderten Arbeit v o r b e h a l t e n bleiben.

38

D. W i l d u n g : Ramses, die große Sonne Ägyptens

[99. B a n d

mehr und mehr an die Krone oder Perücke des Königs heran 5 4 , um sich schließlich unter Ramses II. fast auf ihr niederzulassen; im Flachbild bleibt jedoch stets ein kleiner Zwischenraum zwischen Kopfputz/Krone und Sonnenscheibe 55 . Den Übergang des Motivs auf die Rundplastik liefert die Darstellung Ramses' I I . im Sanktuar des Tempels von ed-Derr: Über der plastischen Doppelkrone sitzt an der Kapellenrückwand in Relief die Sonnenscheibe, von deren Uräen Ketten aus 'nh- und wis-Zeichen herabhängen 5 6 . Die Schutzfunktion des Horus von Behedet umfängt den „Menschen" Ramses, nicht mehr nur die entpersönlichte Institution Königtum. Emporgehoben durch das von der Sonnenscheibe gespendete Leben gelangt Ramses aus der passiven Rolle des Beschenkten in die aktive Stellung des Teilhabers an göttlichen Funktionen : Aus dem Schutzsymbol über der Königsfigur ist ein Bestandteil der königlichen Insignien geworden. So trägt z. B. Ramses im selben Tempel, ja sogar im selben R a u m die Sonnenscheibe über der Kugelperücke 57, wenn er nicht als Empfänger göttlicher Charism a t a abgebildet ist, sondern als eines der Kultbilder des Tempels, das von Ramses als irdischem König angebetet wird. Darstellungen des Königs mit der Sonnenscheibe auf Kopfhaube oder Kopftuch sind inschriftlich als „Ramses, der große Gott" 5 8 bezeichnet. Diese textliche Aussage von der Göttlichkeit des Königs in seiner Sonnengestalt spielt wohl auf Darstellungen des Sonnengottes an, wie wir sie z. B. im Sphinx von Gîza.59 und wohl auch im Münchener „Sonnengott" 6 0 besitzen und wie sie in Reliefs häufig wiederkehren. Generell kann die Sonnenscheibe als alleiniger Kronenaufbau 6 1 oder als dicht über dem Königsbild schwebendes Emblem als sicheres ikonographisches Indiz f ü r eine dogmatische Sonderstellung des abgebildeten Königs gelten 62 . Ohne weiter auf die ikonographischen Einzelheiten des Bartes und des Schurzes mit dem Schurzgehänge einzugehen, die die bisher gewonnenen Ergebnisse bestätigen würden, können wir feststellen, daß in der Marseiller Triade nicht der sterbliche König abgebildet ist, sondern «une entité immaterielle, un être divin particulier» 63 , also die Gestaltwerdung eines göttlichen Aspekts eines bestimmten Königs. Wie in den oben genannten Beispielen göttliche Attribute an die irdische Gestalt des Königs herangetragen werden, so bildet hier die Menschengestalt die Konkretisierung einer spezifischen religiösen Vorstellung. Die Inschriften unterstützen diese eindeutige Aussage des Bildes: Die nicht lokal gebundene, überregionale, ja universell gültige Vergöttlichung Ramses' II. wird von den höchsten Göttern Ober- und Unterägyptens verkündet. Die Anordnung des Textes und die Einleitungsformeln der Randzeilen machen den zentralen Satz „Ramses ist die große Sonne Ägyptens" zur persönlichen Äußerung von Amun und Harachte, zur Proklamation der Göttlichkeit des Königs seitens der 5

'' Zum Beispiel Kopenhagen A E I N . 42 (Sethos I.). L. H a b a c h i , Features of the Deification of Ramesses II, 1969, pl. 3, 4a. b. 56 Ibid. pl. 7 b. Ansätze zu diesem Motiv bereits in der X V I I I . Dynastie in Kasr Ibrim (vgl. n. 12), wo die geflügelte Sonnenseheibe der Arehitravinschrift unmittelbar über der zentralen Königsfigur steht. 57 A. M. B l a c k m a n , The Temple of Derr, 1913, 9 3 - 9 4 , pl. 60; L. H a b a c h i , op. cit. fig. 10. 58 Zum Beispiel Abu Simbel: L D I I I 189e; L. H a b a c h i , op. cit. pl. 2a. Vgl. dazu R. H a l l , Scarabs, 1917, 221, no. 2211, wo über dem Haupt des Königs als Emblem einfach das wir-Zeichen steht; op. cit. 213 no. 2122 folgt auf die von der geflügelten Sonnenscheibe überspannte Kartusche Ramses' II. das Beiwort p(?) ntr; die Echtheit dieses Stückes ist allerdings zweifelhaft. 59 Neben dem Zapfloch auf dem Scheitel des Sphinx (vgl. E. B r u n n e r - T r a u t - V . H e l l , Ägypten, 1962, 366) sprechen für eine Sonnenscheibe als ursprünglichen Kopfputz Sphinxdarstellungen auf den Votivstelen des Neuen Reiches, z. B. S. H a s s a n , The Great Sphinx, 1953, fig. 188, pl. 63. eo H. W. M ü l l e r , in: Pantheon 18, 1960, 1 0 9 - 1 1 3 . 61 Teils sogar über der Blauen Krone: Stelen I und I X von Wadi es-Sebua, A. B a r s a n t i - H . G a u t h i e r , in: A S A E 11, 1911, 66, 84, pl. 1,4. 62 Weitere bedeutungsähnliche Indizien, so z. B. die Widderhörner, die sieh u m die Ohren dos Königs winden, oder der Falke, der sich nicht selten in der Rundplastik hinter dem Haupt des Königs niederläßt (z. B. CGC 636, 743, 42152, J d E 45193) und bereits bei Chephren vorgeprägt ist, sollen an anderer Stelle behandelt werden. Zu letzterem vgl. jetzt E. B r u n n e r - T r a u t , in: ZÄS 97, 1971, 20—25. 63 J. Y o y o t t e , in: Akten des 24. Internationalen Orientalisten-Kongresses München, 1959, 55. 65

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Götter. Die „große Sonne Ägyptens" steht dabei nicht als Metapher f ü r das segensreiche Wirken des Königs f ü r sein Land, sondern bildet die gültige sprachliche Fixierung der Geburt einer neuen Gottheit in der Person des lebenden Königs. Das dem Geburtsnamen 6 4 folgende p3 sw '3 n km.t gehört auf Grund seiner Stellung hinter der Kartusche und seiner sprachlichen Formulierung mit dem bestimmten Artikel 0 5 zur Gruppe der «épithètes postposés», die, wie J . Yoyotte 6 6 gezeigt hat, oft mit einer Kolossalstatue des Königs als primärer Namensträgerin verbunden sind. Da die Parallelen zu Statuentypus (Zweier- und Dreiergruppen) und Kopfputz (Kugelperücke mit Sonnenscheibe) fast ausschließlich aus dem östlichen Delta stammen, darf vermutet werden, daß auch die Marseiller Triade aus diesem Raum kommt und auf eine Kolossalstatue Ramses' I I . Bezug nimmt, die den Eigennamen „Ramses, die große Sonne Ägyptens" trug und vielleicht auch ikonographisch dem kleinen Abbild nahestand. „Die große Sonne Ägyptens" ist sonst nirgends als Epithet ägyptischer Könige belegt; eine Fülle verwandter Ausdrücke 6 7 präzisiert jedoch die religiösen Vorstellungen, die hinter diesem Beiwort stehen, und klärt seine Entstehung. Die Voraussetzung f ü r den Vollzug einer sprachlichen, wenn auch zunächst nicht voll inhaltlichen Gleichsetzung von König und Sonnengott wird durch Aussagen geschaffen, die den irdischen Herrscher als „Abbild" einer Gottheit bezeichnen oder seine verschiedenen Eigenschaften mit göttlichen Qualitäten vergleichen (meist durch mj „gleich wie"). Unter den zahlreichen terminologischen Varianten f ü r diesen Aspekt des Königs 68 , der bereits unter Sesostris I. nachweisbar ist 6 9 , treten im Zusammenhang mit dem Sonnengott besonders folgende Ausdrucksweisen heraus : mjtj „Ebenbild" des Gottes, f ü r den König, der das Walten des Gottes auf Erden realisiert ; hntj „Erscheinungsbild" des Gottes, speziell f ü r bildliche Erscheinungsformen des Königs (z. B. |V Statuen) ; tj.t „Sinnbild" des Gottes (nur des Sonnengottes!), f ü r den König als Nachvollzieher des göttlichen Schöpfungsaktes ; twt „Abbild" des Gottes ; fast stets in der erweiterten Form „lebendes Abbild" gebraucht, betont es die irdische Statthalterschaft des Königs f ü r den ihm übergeordneten Sonnengott. Letzteres Beiwort ist auch zum «epithète postposé» erstarrt belegt: Merenptah heißt in Amada p3 twt 'nh n p3 W70 ; indirekt wird in einem derartigen Beiwort einmal die Identifizierung mit der Sonne vollzogen, wenn sich Ramses II. „der Gute Gott, Sinnbild (tj.t) des Rê, Abbild (twt) seines rechten Auges", also der Sonne, nennt 7 1 . Erstmals bei Echnaton ist vom König als „Sonne (p3 sw) des ganzen Landes" 7 2 , „Sonne, bei deren Anblick man lebt" 73 die Rede, wobei eine strikte Trennung zwischen König und Gott als Angesprochenem nicht überall zu vollziehen ist. Da in diesen Texten p3 sw nur in direkter Anrede gebraucht wird, fehlt ihm zunächst der dogmatisierende Charakter fester Epitheta. Aus solch lebendigem Sprachgebrauch gelöst, wird dann die laudatorische Aussage über den König zu einem 64 Während sonst bei der Nennung nur eines Namens aus dem königlichen Protokoll meist der Thronname gewählt wird, wird hier der Geburtsname bevorzugt, da nicht so sehr der historische Herrscher, als vielmehr die ihn legitimierende Institution vergöttlicht werden soll. 65 Dazu die bemerkenswerten Feststellungen von Cl. V a n d e r s l e y e n , in: CdE XLV/89, 1970, 68—75. M Vgl. n. 63, ferner in: Kêmi 10, 1949, 8 6 - 8 9 und in: R. A n t h e s , Mit Rahineh 1956, 1965, 66. 67 Vgl. H. G r a p o w , Die bildlichen Ausdrücke des Ägyptischen, 1924, 29—34. 68 Zusammenfassend dargestellt von E. H o r n u n g , in: O. L o r e t z , Die Gottebenbildlichkeit des Menschen, 1967, 1 2 3 - 1 5 6 . 6! > Sinuhe B 216: E. B l u m e n t h a l , Untersuchungen zum ägyptischen Königtum des Mittleren Reiches I, 1970, 98, B 6. 15. Florenz 1542 (2540): S. B o s t i c c o , Stele egiziane I, 1959, no. 29; G. P o s e n e r , Littérature et politique, 1956, 1 3 3 - 1 3 4 . Chapelle Blanche: E. B l u m e n t h a l , op. cit. 97, B 6. 10. 70 Amada B 7: J. C e r n y , Le temple d'Amada, V, pl. 4—5, 1. 11. 71 Kairo W B Nr. 258 (477); Belegsammlung zu tj.t bei Chr. D e s r o c h e s N o b l e c o u r t - C h . K u e n t z , Le petit temple d'Abou Simbel, 1968, 133 n. 45. " Kairo W B Nr. 116 (393) (WB IV 431,11); BiAeg V I I I 24,5. •:t BiAeg V I I I 24,6; 39,16; ähnlich 172,12-13 (Berlin 20375). Auch für Sethos I. belegt (Wadi Mia): L D I I I 138n; PM VII 325 (28).

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D. W ü d u n g : Ramses, die große Sonne Ägyptens

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erstarrten Bestandteil der Preislieder auf den Herrscher: „Der große Re Ägyptens . . ., die Sonne Ägyptens, die am Himmel ist" 7/i , „aufgehende Sonne, die die Beiden Länder mit ihrer Schönheit erleuchtet, Sonnenglanz (itn) der Menschen, der die Finsternis von Ägypten vertreibt" 7 5 . Etwa gleichzeitig mit dem Eindringen der Sonnenscheibe in die königliche Tracht tritt in den Texten als Bezeichnung des Königs der Terminus „Sonnenscheibe, Sonnenglanz" (itn) auf, der zunächst ohne Anspruch auf Identität von König und Sonnengott nur einen Aspekt des Letzteren als Metapher f ü r die Sonderstellung des Herrschers herausstellt: „König der Könige, Herrscher der Herrscher, Sonnenglanz aller Länder" (Tuthmosis III.) 7 6 , „Herrin Ägyptens, Sonnengöttin, die wie der Sonnenglanz strahlt" (Hatschepsut) 7 7 . Die in der Amarnazeit überaus häufige Gleichsetzung von König und Gott 7 8 lebt noch unter Sethos I. fort, wenn er sich „Sonnenglanz, der über seinem Heere strahlt" 7 9 nennt. Der letzte Ausdruck f ü r einen Sonnencharakter des ägyptischen Königs, „Re", kommt vorzugsweise nicht als isoliertes Epithet, sondern als Element von Laudativa in Preisliedern vor: Tuthmosis I I I . heißt „König Ägyptens, Re der Neunbogen, starker Month der Herrscher" 8 0 , Amenophis I I I . wird von Amun zum „Re der Neunbogen" 8 1 eingesetzt, Echnaton nennt sich „lebender Re aller Menschen" 82 und „Re, der als Sonnenglanz erscheint" 8 3 . Sethos I. t r i t t im Kampf als „Re Ägyptens, Mond aller Länder, Month über den Fremdländern" 8'' auf, Ramses I I . 8 5 und III. 8 6 heißen „der große Re Ägyptens", und ramessidische Könige werden gern als „vollkommener Re des ganzen Landes" 8 7 gepriesen. Wenn auch schon seit dem Mittleren Reich literarische Texte zum Königtum Aussagen vom König wie „er ist R6" 8 8 machen, so ist doch diese Identifizierung deutlich eingeschränkt auf die Beschreibung des Verhältnisses König—Fremdländer. Als „(großer) Re Ägyptens" wird der König im Kampf mit ausländischen Gegnern bezeichnet, in Hymnen ist er infolgedessen „Re der Neunbogen", „Re f ü r die Untertanen" oder „Re über den Untertanen". Nur gegenüber dem Nichtägypter wagt es also der König, sich unter die Götter zu stellen. Der propagandistische Charakter dieser Äußerung geht Hand in Hand mit den gerade in Grenzgebieten so zahlreich belegten „göttlichen" Statuentypen und Emblemen der Königstracht, und erst nach Ramses II. rückt die Metapher „Re" in das königliche Protokoll ein: Ramses I I I . nennt sich einmal „der Gute Gott, Re von Ägypten, Herrscher der Länder . . ." 89 , und Ramses IV. setzt in seine Titulatur parallel zu „Herr der Beiden Länder, Herrscher der Neunbogen Ramses" die als Titel zu verstehenden Epitheta „König von Ober- und Unterägypten, Herr der Beiden Länder, Re des ganzen Landes Ramses" 9 0 . Indessen entstammt die Marseiller Triade nicht dem königlichen Milieu. Das bescheidene Format des Denkmals, seine mäßige epigraphische Arbeit und die kümmerliche künstlerische Qualität lassen in ihm ein Objekt aus den niederen Bevölkerungsschichten erkennen. Die Reste einer Aufhängevorrichtung reichen aus, die Figurengruppe als ein Votiv zu identifizieren, das der göttlichen Wesenheit des Ramses als „großer Sonne Ägyptens" geweiht war. Wahrscheinlich h a t t e das kleine ™ Medinet Habu, pl. 27, 1. 16. ™ Pap. Anastasi I I 5,7 = I V 5,7; vgl. R. A n t h e s , in: ZÄS 90, 1963, 4 - 5 . 77 n Urk IV 8 87 . E. N a v i l l e , Deir el-Bahari III, pl. 76. 78 73 Vgl. W B I Belegstellen zu 145, 6 - 7 . Kairo W B Nr. 219 (437). 80 Urk I V 1013; vgl. (auch zu den folgenden Belegen) Chr. D e s r o c h e s N o b l e c o u r t - C h . K u e n t z , op. cit. 1 4 9 - 1 5 0 n. 73. 81 CGC 34025; Urk IV 16 52,8. 82 ß i A e g V I I I 55,14. 83 Op. cit. 39,8. 81 L D III 127a. 85 Ramesseum: F. C h a m p o l l i o n , Monuments IV, pl. 332. 86 Siehe oben n. 74; vgl. Medinet Habu, pl. 77; Kairo W B Nr. 103 (265). 87 Pap. Turin P l e y t e - R o s s i 19,9; Pap. Anastasi V I 57. 88 Amenemhet I I I . : CGC 20538, I I 12 (E. B l u m e n t h a l , op. cit. 100, B 6.19); Amenophis I I I . : CGC 583, 1. 15 (zuletzt A. V a r i l l e , Inscriptions concernant . . . Amenhotep fils de Hapou, 1968, 37, 41 mit unrichtiger Übersetzung). Zusammenfassend zu all diesen Epitheta jetzt E. H o r n u n g , Der Eine und die Vielen, 1971, 129-131. 88 Kairo J d E 30770, 1. 1; vgl. n. 52. ¡>0 L D m 6 .

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Denkmal eine monumentale Entsprechung, sei es in einer königlichen Kolossalfigur oder in einer Triade Amun—Re—König—Harachte. Es ist das Zeugnis der bereitwilligen Annahme einer neuen, leicht begreifbaren, dem Irdischen nicht gänzlich entrückten Göttergestalt seitens der Gläubigen, einer Göttergestalt, die vom König selbst in der Aufstellung einer Statue proklamiert und propagiert wurde. Ein in dem Votiv nachgeahmtes großformatiges Original könnte der unübersehbaren Monumentalität der kleinen Gruppe zum Vorbild gedient haben. Die Herkunft des Stückes aus dem östlichen Delta kann nicht bewiesen werden, ist aber wahrscheinlich. Der südliche Grenzbereich Ägyptens kann jedoch trotz der Götterepitheta als mögliches Herkunftsgebiet nicht ganz außer Betracht bleiben. Das genauere Entstehungsdatum der Triade wird in der zweiten Hälfte der Regierungszeit Ramses' I I . anzusetzen sein. I n Abu Simbel rückt das Königsbild erst spät unter die Götter und muß in den älteren Darstellungen nachträglich eingefügt werden 91 , ein Vorgang, den man im Mutterland sicherlich erst J a h r e später nachzuvollziehen wagte. So zeugt die Marseiller Triade von der Endphase einer Entwicklung des Königsdogmas. Den Anspruch auf eine wenn auch eingeengte Identität des Königs mit den Göttern erhebt erstmals Amenophis III., dessen Regierung sich mehr und mehr als der entscheidende Einschnitt in der Geschichte des Neuen Reiches herausstellt. Die Amarnazeit überhöht diesen Aspekt des Königsbildes zum allgemeingültigen Dogma und scheitert damit. I n der Ramessidenzeit macht der König aus propagandistischen Gründen gegenüber dem Ausland von dieser Möglichkeit Gebrauch, erweitert damit aber auch im Inneren das Bild seiner Mächtigkeit. Daß er sich dabei in dem Epithet „die große Sonne Ägyptens" der Phraseologie von Amarna bedient, mag weniger eine Bezugnahme auf diese verfemte Zeit sein als die „wertfreie" Anwendung einmal geschaffener eindringlicher Bilder, die vor allem auch nach außen gewirkt haben, wird doch der ägyptische König in den Amarna-Briefen häufig als Sonne angesprochen. Schöpferische und zerstörende Mächtigkeit des Königs vereinen sich in seiner Erscheinung als Sonne: Lichtquell und blendender Glanz, wärmender Schutz und versengende Glut, Lebensspender und Vernichter des Lebenden. Unter Ramses II. in einer eigenen göttlichen Gestalt als „die große Sonne Ägyptens" personifiziert, lebt diese Sonnenmetapher in Kunst und Literatur über Alexander den Großen und die römischen Kaiser 9 2 bis zu Ludwig XIV. fort und findet sich außerhalb des mittelmeerisch-abendländischen Bereichs nicht nur bei den altamerikanischen Herrschern 9 3 , sondern lebt in einem seltsamen Anachronismus noch heute im Herrscherkult der ostasiatischen Großmächte.

CONSTANT DE W I T

La circoncision chez les anciens Egyptiens Les égyptologues du début de ce siècle et notamment Naville 1 ont contesté et la pratique et l'importance religieuse de la circoncision dans l'Egypte. Wiedemann 2 a été le plus enragé à nier l'existence de la circoncision en Egypte. Il arrive à une série de conclusions négatives: la circoncision ne f u t jamais généralisée, elle n'avait aucune valeur religieuse, ce n'était pas un privilège de certaines classes et la circoncision n'était même pas obligatoire pour les prêtres. 91 J e t z t sehr schön dargestellt v o n L. H a b a c h i , Features of the Déification of Ramesses I I , 1969, 8—10, pl. 3 - 4 . 92 D a z u E . N o r d e n , in seiner v o n der Ägyptologie viel zu wenig beachteten Arbeit Die Geburt des Kindes — Geschichte einer religiösen Idee, 1924, mit einer Fülle guter Beobachtungen zur Entlehnung des Motivs 93 1 aus Ägypten. Speziell beim Sapa Inka in Peru. Sphinx X I I I , 1909, 253. 2 OLZ VI, 1903, 98; OLZ X , 1907, 375; Herodot's Zweites Buch, Leipzig 1890, 410seq.

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Denkmal eine monumentale Entsprechung, sei es in einer königlichen Kolossalfigur oder in einer Triade Amun—Re—König—Harachte. Es ist das Zeugnis der bereitwilligen Annahme einer neuen, leicht begreifbaren, dem Irdischen nicht gänzlich entrückten Göttergestalt seitens der Gläubigen, einer Göttergestalt, die vom König selbst in der Aufstellung einer Statue proklamiert und propagiert wurde. Ein in dem Votiv nachgeahmtes großformatiges Original könnte der unübersehbaren Monumentalität der kleinen Gruppe zum Vorbild gedient haben. Die Herkunft des Stückes aus dem östlichen Delta kann nicht bewiesen werden, ist aber wahrscheinlich. Der südliche Grenzbereich Ägyptens kann jedoch trotz der Götterepitheta als mögliches Herkunftsgebiet nicht ganz außer Betracht bleiben. Das genauere Entstehungsdatum der Triade wird in der zweiten Hälfte der Regierungszeit Ramses' I I . anzusetzen sein. I n Abu Simbel rückt das Königsbild erst spät unter die Götter und muß in den älteren Darstellungen nachträglich eingefügt werden 91 , ein Vorgang, den man im Mutterland sicherlich erst J a h r e später nachzuvollziehen wagte. So zeugt die Marseiller Triade von der Endphase einer Entwicklung des Königsdogmas. Den Anspruch auf eine wenn auch eingeengte Identität des Königs mit den Göttern erhebt erstmals Amenophis III., dessen Regierung sich mehr und mehr als der entscheidende Einschnitt in der Geschichte des Neuen Reiches herausstellt. Die Amarnazeit überhöht diesen Aspekt des Königsbildes zum allgemeingültigen Dogma und scheitert damit. I n der Ramessidenzeit macht der König aus propagandistischen Gründen gegenüber dem Ausland von dieser Möglichkeit Gebrauch, erweitert damit aber auch im Inneren das Bild seiner Mächtigkeit. Daß er sich dabei in dem Epithet „die große Sonne Ägyptens" der Phraseologie von Amarna bedient, mag weniger eine Bezugnahme auf diese verfemte Zeit sein als die „wertfreie" Anwendung einmal geschaffener eindringlicher Bilder, die vor allem auch nach außen gewirkt haben, wird doch der ägyptische König in den Amarna-Briefen häufig als Sonne angesprochen. Schöpferische und zerstörende Mächtigkeit des Königs vereinen sich in seiner Erscheinung als Sonne: Lichtquell und blendender Glanz, wärmender Schutz und versengende Glut, Lebensspender und Vernichter des Lebenden. Unter Ramses II. in einer eigenen göttlichen Gestalt als „die große Sonne Ägyptens" personifiziert, lebt diese Sonnenmetapher in Kunst und Literatur über Alexander den Großen und die römischen Kaiser 9 2 bis zu Ludwig XIV. fort und findet sich außerhalb des mittelmeerisch-abendländischen Bereichs nicht nur bei den altamerikanischen Herrschern 9 3 , sondern lebt in einem seltsamen Anachronismus noch heute im Herrscherkult der ostasiatischen Großmächte.

CONSTANT DE W I T

La circoncision chez les anciens Egyptiens Les égyptologues du début de ce siècle et notamment Naville 1 ont contesté et la pratique et l'importance religieuse de la circoncision dans l'Egypte. Wiedemann 2 a été le plus enragé à nier l'existence de la circoncision en Egypte. Il arrive à une série de conclusions négatives: la circoncision ne f u t jamais généralisée, elle n'avait aucune valeur religieuse, ce n'était pas un privilège de certaines classes et la circoncision n'était même pas obligatoire pour les prêtres. 91 J e t z t sehr schön dargestellt v o n L. H a b a c h i , Features of the Déification of Ramesses I I , 1969, 8—10, pl. 3 - 4 . 92 D a z u E . N o r d e n , in seiner v o n der Ägyptologie viel zu wenig beachteten Arbeit Die Geburt des Kindes — Geschichte einer religiösen Idee, 1924, mit einer Fülle guter Beobachtungen zur Entlehnung des Motivs 93 1 aus Ägypten. Speziell beim Sapa Inka in Peru. Sphinx X I I I , 1909, 253. 2 OLZ VI, 1903, 98; OLZ X , 1907, 375; Herodot's Zweites Buch, Leipzig 1890, 410seq.

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Wilkinson était cependant, avant Wiedemann, arrivé à la conclusion que le circoncision remontait à une haute antiquité en Egypte 3 . Wilcken 4 , se fondant sur des documents gréco-romains, estimait que la circoncision avait été générale sur les bords du Nil. Von Bissing5 et Wendland 6 étaient aussi d'avis que la circoncision avait été générale. Voyons ce que disent les documents : On a pu réunir une demi-douzaine de textes qui parlent de circoncision. Il y a d'abord un passage obscur des Textes des Pyramides. Maspero7 traduisait le § 660 c comme suit: «Ne viens pas sur Teti, fils de Chef, Djou unique, Circonciseur». Dans le mot tsbw Maspero avait vu un commosé en préformante t de la racine ébi répondant au copte C6BI : «circoncire». Il en avait tiré le sens de circonciseur, interprétation que semblait corroborer le signe hiéroglyphique du phallus accolé au mot et lui servant de déterminatif. Speleers, s'occupant du même passage, a traduit «ô serpent Dvf tsbw». Sethe rend l'expression dw' tébw par «couteau chirurgical qui castre». Le passage est obscur et il est difficile de savoir qui a raison. Dans la biographie d'un prince du Moyen Empire, Chnoumhotep I I de Beni Hassan ( X I I e dynastie), nous lisons aux lignes 184 et 1858 que son père fut «Gouverneur de sa ville, alors qu'on ne lui avait pas encore défait le prépuce» (m édt n fht.f m tim). Newberry 8 traduisait «en tant qu'enfant au temps de la circoncision». Wiedemann contesta ce sens9, arguant que les sens de fht et de tSm n'étaient pas établis. Or, ils le sont et ont été repris au Wörterbuch. Dans les Naga ed Dêr Stelae10, on lit dans un texte autobiographique: «Lorsque je fus circoncis (s'b.hwi) avec 120 hommes» et sur une stèle de Dendera 11 : «J'ai enterré ses vieillards, j'ai circoncisses jeunes gens (s'b)» 12 . Dans une inscription du temps de Sésostris (Lederhandschrift) 13 il y a: «étant enfant, alors qu'on ne m'avait pas encore délié le prépuce ( n f h t n.i t3m écrit mt3). Une stèle de Florence connaît également l'expression m nhn n fht.f m t '¡m u. Dans le papyrus Ebers15, nous lisons le texte suivant : «phrt n sndt s'd.tw.â prr snf im.à» Remède du sndt «lorsqu'il est coupé il en sort du sang». Si pour sndt on admet la traduction d'épine d'accacia donnée par le Dictionnaire, le passage n'a pas beaucoup de sens. Aussi, le Dr. F. Jonckheere16 et Ebbel ont fait remarquer qu'il existe un mot sndwt signifiant «pagne» et ils en concluent que le prépuce entourant de toute part le gland comme un pagne, pouvait à la rigueur rappeler la disposition enveloppante d'un pagne autour des reins. Le Grundriß der Medizin 17 n'a, toutefois, pas admis ce sens qui reste très douteux. L e Livre des Morts 18 renferme au Chapitre X V I I un verset qui signale une indéniable intervention portant sur les organes génitaux. Au § 23, on parle «du sang qui tomba du phallus de Rê, après qu'il eût achevé de se couper lui-même» (s'd). De nombreux commentateurs ont compris qu'ils s'agissait d'une castration, mais il est bien peu vraisemblable qu'un dieu suprême et tout puissant comme Rê se fût châtré. Il est beaucoup plus plausible d'y voir une circoncision. 3 Manners and Customs I, 183; I I I , 385. '* Die ägypt. Beschneidungsurkunden, Archiv I I , 1903, 4—13. s Sphinx V I , 159. 6 Archiv I I , 22 seq. 7 Les inscriptions des pyramides de Saqqarah 1894, 128. s P. E. N e w b e r r y , Beni Hassan I, pl. X X V - X X V I , et p. 65 = Urk. V I I , 34, 1. 9 Die Beschneidung, OLZ V I , mars 1903, 98. 10 D u n h a m , Naga ed Dêr Stelae, no. 84, pl. X X X I I , p. 102. 11 F i s c h e r , Dendera — in the Third Millenium, 150. 12 Cf. M. S t r a c m a n s , A propos d'un texte relatif à la circoncision égyptienne, Ann. Philo. Hist. Or, 1953, 631 et seq. 13 S t e r n , ZAS 12, 85 seq.; S t r a c m a n s , Encore un texte peu connu relatif à la circoncision, Archivio Internazionale di Etnografia, vol. I I , 1959, 7—15. " Wb, Belegstellen V, 354, 21. lä B. E b b e i l , Papyrus Ebers, 88, 10-12. )G La circoncision des ancien Egyptiens, Centaurus I, 1951, 212—234. 17 I , Anatomie u. Physiologie, 86. 18 Ed. L e p s i u s = G r a p o w , 17. Kapitel, Abschn. 15.

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Des dieux de la fertilité, comme Min, par exemple, sont toujours représentés ithyphalliques et lorsque le phallus est bien dessiné, comme c'est le cas sur un relief de Sésostris I, à Londres, et à la chapelle blanche de Sésostris I à Karnak, le phallus est toujours circoncis. Des statues de Min, qui remontent à la période archaïque et qui furent trouvées à Koptos 1 9 , portaient vraisemblablement à l'origine un phallus rapporté qui n'a pas été conservé. Ces statues n'ont rien d'obscène et elles ne semblent pas dater du Moyen Empire comme Mme Baumgartel veut le faire croire' 20 . Un ostracon hiératique, trouvé dans les ruines du Ramesseum et daté de l'an 44 de Ramsès I I (XIX e dynastie) nous soumet la phrase suivante: iw rdt s'd p3 isft m bib 'Imn, dont le sens serait «On vint pour procéder à la circoncision par devant Amon» 21 . Littéralement le sens est «pour couper le péché» 22 , en donnant à péché le sens d'impureté. Il est d ' a u t a n t plus t e n t a n t d'adopter cette traduction que dans le Livre de Josué, on nous dit en effet que «Josué fit circoncire les enfants d'Israël» (Josué 5,3) et une fois qu'il «eût achevé de circoncire tout le peuple» (§ 5,8) on ajoute que l'Eternel s'adresse à lui en ces termes: «Aujourd'hui j'ai rejeté de vous l'opprobre de l'Egypte (§ 5,9)». Cet opprobre ne peut qu'équivaloir à «l'incirconcision». Chez d'autres peuples, on emploie un langage semblable, notamment en Malaisie (buang malu) et, chez les Musulmans, un homme circoncis est muttahir, ce qui veut dire «purifié». Dans la stèle de Pianchy (XXV e dynastie) qui rapporte le récit qui mena ce roi éthiopien jusqu'à la Méditerranée, nous lisons : « Quand aux rois et aux chefs de la Basse Egypte, venus pour contempler les grâces de Sa Majesté . . ., ils n'entrèrent pas dans le palais parce qu'ils étaient impurs ('m' avec le déterminatif du phallus). Mais le roi Nemrod put entrer dans le palais parce qu'il était pur (w'b)23. Déjà de Rougé s'occupant de ce texte 2 4 avait estimé que ce n'était pas faire une conjecture trop hardie que de voir dans le mot 'm' (impur) opposé au mot w'b (pur) une façon de désigner des gens qui n'étaient pas circoncis. Selon Clément d'Alexandrie (Strom. I, 130) «Pythagore, étant en Egypte, subit la circoncision, de façon à être considéré comme appartenant aux plus hautes classes et pour pouvoir être initié à la sagesse ésotérique des Egyptiens». On pourrait n'accorder aucune importance à ce texte, s'il n'était corroboré par d'autres documents-, R. Reitzenstein et P. Wendland ont examiné des papyrus du 2e siècle de notre ère qui font état de circoncision 25 . Pour Reitzenstein, la circoncision égyptienne serait une circoncision religieuse, un rite réservé au monde des prêtres, un privilège de caste. Pour les autres, dont Wendland et von Bissing, qui appuient leurs dires sur une argumentation non moins copieuse, la circoncision égyptienne aurait été à l'origine une coutume généralisée et obligatoire, qui aurait été négligée par la suite et que les prêtres étaient encore seuls, à la Basse Epoque, à observer scrupuleusement. Il ne fait aucun doute que les édits des conquérants romains aient tout fait pour rendre la circoncision difficile voire impossible, sauf pour les prêtres qui devaient prouver qu'ils étaient exempts de signes (at]fieia), qu'ils se destinaient à la prêtrise et étaient fils de prêtres. Un papyrus d e T e b t y n i s e s t p r o b a n t à c e t e f f e t 2 6 : ôetv avrov ixxsleïv si firj xobxo ysvrfffEtai.

jisQiTfirjOfjvai ôià ro ¡jbfj ôvvaodai

ràç

leQovgyiaç

Toutefois, les édits sont faits pour qu'on ne les observe pas. Quand nous lisons dans les Papyrus d'Oxyrhynchos 2 7 qu'il est interdit de vendre des œufs derrière le comptoir, on peut être certain 19

C a p a r t , Débuts, fig. 150. 2« A S A E 48, 1948, 553-559. S p i e g e l b e r g , Hieratic Ostraca and Papyrus Found in the Ramesseum, pl. 40, n° 326. 22 isft est ce qui est contraire à l'ordre établi; c'est le contraire de rn}ct. cf. B l e e k e r , De Beteekenis van de Egyptische Godin Ma-a-t, Leidon 1930. 2 » Urk. III, 54, 1. 149 sq. 2/ ' Bibl. Egypt. vol. 24, 1911, t. IV, p. 281. 25 R. R e i t z e n s t e i n , Zwei Religionsgeschichtlicho Fragen nach ungedruckten griechischen Texten der StraBburger Bibliothek. Strasbourg, Tùbner 1901; P. W e n d l a n d , Die Hellenistischen Zeugnisse tiber die agypt. Beschneidung, in: Archiv 2, 1903, 22, 31. Ces textes furent publiés à nouveau par U. W i l c k e n , . Die àgypt. Beschneidungsurkunden, in: Archiv 2, 1903, 4—13. 2 M Tebt. Pap. t. II, 1907, n° 293. ' P. Oxy. t. I., n° 83. 21

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que cela se faisait. Les Coptes, qui sont les chrétiens d'Egypte, se sont circoncis de tout temps et n'ont pas attendu l'arrivée des Arabes pour pratiquer l'opération 2 8 . Examinons maintenant les documents plastiques. Les palettes prédynastiques trouvées en Egypte montrent des hommes circoncis. Ils le sont d'une façon particulière, parce qu'il s'agit non d'une circoncision proprement dite, mais d'une incisio, soit en V, soit en ligne droite, pratiquée sur la partie dorsale du prépuce 2 9 . Les Masai, au Kenya, opèrent encore de nos jours de cette façon et de nombreux peuples en Indonésie 30 , pratiquent suivant divers modes opératoires, ce qui doit s'appeler proprement une incisio. Une statuette de la Collection McGregor montre un homme portant l'étui phallique (période prédynastique) 3 J . Une centaine de statuettes d'ivoire trouvées à Hierakonpolis 32 et datant de la première dynastie nous montrent que les hommes portent un étui phallique. On les appelle généralement Libyens, mais là encore, on peut douter qu'il s'agisse partout de Libyens qui sont généralement représentés comme prisonniers avec les mains attachées derrère le dos 33 . L'étui phallique ne se rencontre aux dires de Frans Olbrechts 34 que chez les peuples qui pratiquent ou ont pratiqué la circoncision. Même le roi Djoser fait une course rituelle en portant l'étui phallique 35 . Rien ne prouve qu'il était Libyen. Le Libyen du reliëf du temple de Neouserre' 3 6 porte l'étui phallique, tout comme les Libyens de la tombe de Séthi I (XIX e dynastie) 3 7 . Quant on dit Libyens, il faut bien préciser de qui l'on parle. A l'Ancien Empire, on ne connaît que les Thnw, qui sont circoncis. A la fin de l'Ancien Empire apparaissent les Tmhw qui sont également circoncis, mais au Nouvel Empire apparaissent les Libw, qui ne sont pas circoncis. Les Meshwesh, qui apparaissent également au Nouvel Empire, portent l'étui phallique. Naville 38 avait cru que l'étui phallique se nommait karnat. Mais le grand Brugsch avait bien vu que le mot krnt équivalait à l'hébreu nVlï 'rlah ou à l'arabe < J ' g h r l qui désignent respectivement le prépuce et un homme non circoncis 39 . Naville faisait venir karnat de l'hébreu pj? qrn qui signifie corne, mais ce mot n'existe pas dans la Bible avec la signification d'étui phallique. Hölscher, qui a repris tout le problème 40 , nous raconte que d'après des textes de Merneptah à K a m a k , les Libu sont munis de krnt (prépuce), mais que les Akaiwesh ensont dépourvus (Libu: hnn m krnt : Akaiwesh: nty bnw krnt). A Medinet Habou 41, on présente au pharaon des tas de phallus coupés aux Libu et aux Meshwesh. Les Libu sont en principe non circoncis, les Meshwesh sont circoncis 42 . Ces phallus sont appelés krnt. Bien entendu, cette opération se faisait sur le champ de bataille après la mort présumée des ennemis. C'est là une coutume sémitique avec laquelle les Italiens ont encore eu affaire, lorsqu'ils 28 On v e r r a sur l'épispasme, opération qui consiste à donner a u x gens circoncis u n prépuce de rechango, W . D u l i è r e , L a seconde circoncision p r a t i q u é e e n t r e J u i f s et S a m a r i t a i n s . Le problème des circoncis d a n s l ' A n t i q u i t é , L ' A n t i q u i t é Classique, T . X X X V I , 1967, 5 5 3 - 5 6 5 . 2!) A s s e l b e r g h s , Chaos en Beheersing, fig. 151, 153. 30 G. A. W i l c k e n , De besnijdenis bij de volken v a n den I n d i s c h e n Archipel, i n : B i j d r a g e n t o t d e Taalen L a n d - en V o l k e n k u n d e v a n Nederlandsclv-Indië, deel X , 1885, 165—206. « N a v i l l e , Ree. T r a v . 22, pl. V I , face à p . 128. M Q u i b e l l , Hierakonpolis I , pl. V I I I , X . 33 P e t e r J . U c k o , c o m p t e r e n d u de N a g a ed Dêr, d a n s C d E 84, 351 s e q . signale encore u n e q u a n t i t é de ces s t a t u e t t e s . 34 Ethnologie, 103; cf. J ü n g e r , K l e i d u n g u n d U m w e l t , 1 0 7 - 1 0 9 . 35 D r i o t o n et L a u e r , S a k k a r a h , Les m o n u m e n t s de Zoser, pl. 27. 38 36 B o r c h a r d t , Ne-User-Re, fig. 31. L D I I I , 136 . Sphinx 13, 1909, 227. 39 Z Ä S 14, 129. 4 r! ® L i b y e r u n d Ä g y p t e r , p. 44. ' Medinet H a b u I , pl. 2 2 - 2 3 et I I pl. 75. 42 On v e r r a les r e m a r q u e s de H ö l s c h e r , op. cit. p . 45 n. 11 c o n c e r n a n t les inconséquences des dessins à Medinet H a b o u .

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combattaient en Abyssinie. Quand Saiil demande que David «lui apporte cent prépuces de Philistins» (I Samuel 18,25), il faut comprendre «cent membres virils», tout comme à Medinet Habu où le mot krnt a fini par signifier phallus tout court. Cela montre le mépris qu'affichaient les Egyptiens à l'égard des peuples non-circoncis. On connaît deux reliefs, l'un a Saqqara 43 , l'autre dans le temple de Mout à Karnak, représentant l'opération de la circoncision (fig. 1 et 2). Les scène de Saqqara se trouve dans le mastaba de Ankhmahor. La scène est double. Trois individus sont groupés dans la moitié gauche, tandis que deux personnages seulement occupent l'autre moitié (VI e dynastie). La partie de gauche est réservée à l'opération proprement dite. Le garçon que l'on opère se tient debout et un homme derrière lui lui tient les mains devant la figure. Le chirurgien est assis et manie un couteau, qui est vraisemblablement en silex. L'opérateur dit à son assistant: «Tiens le bien, qu'il ne défaille pas » (ndr éw m rdi dbih.f). L'aide répond «Fais à ton gré» (m r hét.k). ReFig. 1 marquons que le couteau est tenu verticalement sur le dos du prépuce. Même ici, Wiedemann a nié l'existence de la circoncision''4. Quant à la deuxième scène, l'adolescent dit: «frotte bien ce qui sera» (sin wnnt r mnh) et l'opérateur raconte: «je te le rendrai agréable» (iw(.i) r irt r ndm). Le tout porte le titre sbt; ce qui correspond au copte C6BI «circoncire». On a généralement placé la scène pénible avant la scène indolore, mais le Dr. Jonckheere /l5 se demande s'il ne faut pas renverser la proposition. Dans ce cas, la deuxième scène serait la première et constituerait un acte préparatoire à la circoncision. «Frotte bien ce qui sera» semble indiquer que nous avons dans wnnt un futur et qu'il est fait allusion à l'endroit où l'on va couper. G. Lefèbvre 45bls traduit «Frotte bien ce qui sera (coupé)», et songe à une insensibilisation en parlant d'une ÀÎOoç f.iEii 2 . Spruch 261 der Sargtexte, der von Heka als Urgott handelt, gleicht in vielen Hinsichten unserem Spruch 75. Sh.kwi in 376b, S I C , ist schwierig: „Ich bin es, der zu ihm (Atum) gebracht wird, weil ich Geistkraft habe" (Pseudopartizip). Ist d a s S e i n des Schu der Grund, daß er Atum seine Million Ka-Geister geben kann? 378 a-382 c. ^ Ein Totentext, der sich nicht unmittelbar auf Schu bezieht. Der Tote hat sich mit Schu gleichgestellt und ist deshalb imstande, die Drohung mit Feuer abzuwehren 1 5 3 In Spruch 711 der Sargtexte identifiziert der Tote sich mit Re. Damit bezweckt er, daß er selber wie der Sonnengott brennt und glüht und nicht vom Feuertod bedroht wird. In I 380b identifiziert er sich auch mit einer Flamme: Wenn er selbst Flamme ist, kann ihm keine Flamme schaden. Die Terminologie von Spruch 711 gleicht der unseres Spruches. „Mein Feuer ist überfließend. Mein Wasser auf meinem Munde ist Feuer . . . Ich lasse das Feuer brennen . . . Ich bin Re . . . Ich bin gekommen, damit ich f ü r ihn seine Tränen wiederhole. Ich bin Re, der sich selbst beweint mit seinem einzigen Auge. Die Flamme wird gelöscht {'hm) durch mein Auge, die Wege werden abgekühlt 1 5 4 durch meine Tränen . . . Ich komme unverletzt aus dem Feuer hervor, ich werde nicht gewalttätig behandelt" 155. Der Mythus vom weinenden Auge des Re spielt auch ei^e Rolle: Die Tränen aus dem Auge des Re haben das Feuer gelöscht. Der Ausdruck 'hm sdt „die Flamme löschen" ist auch bekannt aus der magischen Literatur in Sprüchen, die sich gegen den Biß von Schlangen und den Stich von Skorpionen richten 150 . Wpst (378b) ist „eine Göttin, welche die Bösen verbrennt" 1 5 7 . Sie wird im Süden verehrt, speziell auf Bigge. Sie ist eine Gestalt der Tefnet. Als eine Frau mit einem feuerspeienden Uräus auf dem Kopf ist sie im Tempel von Dakke abgebildet. Das Wörterbuch kennt sie nur als Sp. und Gr. Jetzt ist sie uns auch aus den älteren Sargtexten bekannt. 380 b ließe sich auch übersetzen : „Mir gehört die Flamme" 1 5 8 . 380d-382b. Wenn Upset eine Gestalt von Tefnet ist, so könnte man an die Sage vom Sonnenauge denken. Es ist Schu, der das wütende Auge aus der Ferne zurückbringt, so daß es wieder ruhig wird. 'Irj mr „eine Krankheit behandeln" ,59 . Mrt nsrt „mit schmerzender Glut" ist der Name einer feuerspeienden Schlange 160 . Dir hat die Bedeutung „Blutgier", „Zorn" 161 . I n den Hymnen an das Diadem der Pharaonen (12.4) wird dieser Ausdruck mit der roten Krone verbunden (d&rt.) (vgl. dSrt, Wb. 5.492.8 „vom Zorn der roten Krone" 1 6 2 ). N.srt ist die Flamme der feuerspeienden Schlange 163 . Die Terminologie, ns n hrt-ib db(w).s, erinnert also stark an die Sage vom wütenden Sonnenauge, das von Schu besänftigt wird. Skdj, 382 a, könnte sich auf das Zurückbringen des zornigen Sonnenauges beziehen. 382c. Simt ist eine Variante von sikt (380a). Das Wörterbuch gibt als Bedeutung „Trauer", o. ä. (4.18.10) und das könnte richtig sein. Totenbuch L(A) 1 W und C. T. VI126m erwähnen einen «2 H. B o n n e t , Reallexikon, S. 359. 153 Zur Gefahr der Verbrennung im Jenseits, vergleiche J. Z a n d e e , Death as an Enemy, S. 133—142. «4 Skbb, vergleiche C. T. I 378a, b. »66 c ! T. VI 342 e - s . 166 Metternichstele 55; Pyr. § 247 a. Wb. 1.305.9; B o n n e t , Reallexikon, S. 842. 158 A. H. G a r d i n e r , Eg. Grammar § 114.3. «9 Wb. 2.96; 1.110.18. 160 Wb. 2.95.16. «¡1 Wb. 5.492.6. 162 Hyifinen an das Diadem der Pharaonen 6.4. 163 w b . 2.336.5; H y m n e n an das Diadem der Pharaonen 4.2. 164 Totenbuch L (A), B u d g e , 121.15.

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Tag vom „Abschneiden der Trauer" (hrw pw n hsk simt). Soll das bedeuten, daß der Trauer ein Ende gemacht wird? Bin unpublizierter Leidener P a p y r u s sagt: „Hüte dich vor der Trauer der Götter (s3ws3mt ntrw), wenn die Urfinsternis entsteht, die sich mit dem Himmel vereinigt und die das Wasser der Erde erbeutet'" 165 . Es ist von der Zurückkehr des Chaos die Rede, über die die Götter trauern. Zum Worte s3mt vgl. man u. a. C. T. I V 180d; VI 325k; V I I 187b. Bezieht 382c sich etwa auf das wütende Auge des Re, das das aufrührerische Menschengeschlecht vernichtet und in dieser Weise die Ursache der Trauer der Götter beseitigt, wie es die Sage von der Himmelskuh beschreibt? Man kann es nur vermuten. Es ist auch dort von einer Rückkehr zur Welt vor der Schöpfung die Rede, denn der Sonnengott sagt: „Ich gehe dann in den Nun an den Ort, an welchem ich entstanden bin". 382d-385 c. Mit der Form iw sdm.n.f fängt eine neue Perikope an lt;i;. .V prt, v sdwf. f- Form. mit Fortlassung des Subjekts 1 6 7 . Schu kennt die Gedanken der Götter, bevor sie sie ausgesprochen haben. Vielleicht verdankt er das seiner Stelle als Urgott, der älter ist als die anderen Götter. 384b, hpr m-, Wb. 3.262.19, „mit jemandem geschehen". Man könnte auch übersetzen „einem zuteil werden", „es gelingt jemandem". Lebensmüder 1 6 8 : nn hpr m-'.f rwj.f, „es wird ihm (dem bi) nicht gelingen fortzulaufen". D e B u c k , Reading Book, 59.7 (Gebel Barkai 20) sp m'r hpr m-'.i im.sn, „ein Glücksfall wurde mir zuteil unter ihnen". „Ich erzähle dir etwas gleiches wie auch mir zuteil wurde" 1 6 9 . Mi k a n n Adverb sein 170 . R dr findet sich auch ohne Suffix 171 , '/rf (Inf.) ist Subjekt zu hpr.n. Die Texte S I C , S 2 C und T 3 C haben die Version, die der Übersetzung zu Grunde liegt. Andere Versionen lauten: hr ntt hpr.n.i is m- ir mi kd „denn ich bin entstanden aus dem, der alles gemacht h a t " . Mi kd = „alles" 172 . Diese Version redet vom Entstehen aus Atum, wie es schon mehrmals der Fall war, und wie es auch in 384 c gesagt wird. 384 b begründet das F a k t u m , daß Schu die Gedanken der Götter kennt (382d-384a). 3 8 4 c - 3 8 5 a . Der Ausgang des Schu aus dem Munde des Atum wird in den Schu-Texten oft erwähnt, sei es als Speichel (II 4 a ; 31f), sei es als Wind 1 7 3 . 385 b, c. Wdb hr ddt.n.f; derselbe Ausdruck findet sich im Höhlenbuch 1 7 4 in bezug auf Re. Einer, der sein Wort hält, sagt: „Mein Mund ist vorzüglich in bezug auf das, was davon ausgeht. Ich wende mich nicht ab von ('n hr) dem, was ich gesagt habe" 1 7 5 . Vgl. C. T. I 34b: nn ntr wdb sw hr ddt.n.f, „es gibt keinen Gott, der sich abwendet von dem, was er gesagt h a t " . Soll man 385b, c etwa so verstehen: Atum hält sich an sein Wort und kann nicht dulden, daß man seinen Befehl ü b e r t r i t t ; der Tote ( = Schu) h a t auch dem Befehl des Atum gehorcht, und das ist der Grund, daß er Macht über die Götter h a t (382d-384a)? 3 8 6 d - 3 9 2 a . Die Götter, die im Gefolge des Re sind, f ü r c h t e n den mit Schu identifizierten Toten. Die Kapelle ist die K a j ü t e im Sonnenschiif des Re. Wie es schon mehrmals der Fall war, wird gesagt, daß Schu den anderen Göttern überlegen ist, weil er älter ist. Das ist auch der Fall, weil er Kronen als Machtsymbole trägt, gleichwie er auch mächtig wurde als Träger des Kopftuches (368a). 'Imj ksr.(f). „der in der (seiner) Kapelle ist", Wb. 5.108.10, „besonders vom Sonnengott 165

Pap. Leiden I 348 R. IV. 5. A. H. G a r d i n e r , Eg. Grammar §§ 68, 464, „at the beginning of paragraphs". 167 A. H. G a r d i n e r , § 402, S. 317.8; Schiffbrüchiger 30—2, sr.sn d' n tit, „sie prophezeien einen Sturm, ehe er kommt". 168 S e t h e , Lesestücke 44.3. 109 A. d e B u c k , Egyptian Reading Book, Leiden 1963, 110.10 = Schiffbrüchiger 22, 23, sAd.i r.f n.k mitt irj hpr m-'.i ds.i. 170 H. G a r d i n e r , Eg. Grammar §205.1, S. 156.4, „accordingly"; E. E d e l , Altäg. Gramm. § 751d, „ebenso". 171 A. H. G a r d i n e r , Eg. Grammar § 100.1- E. E d e l , Altäg. Gramm. §381, wörtlich „bis zur Grenze". 172 Siehe E. E d e l , Altäg. Gramm. § 382. 173 I 374b; I I 2 9 g ; 30c, d. 174 A. P i a n k o f f , Le livre des Quererts, BIFAO X L I , X L I I , X L I I I , 1942-1945, Tafel X X X V I . 5 (XLII, 1944). «5 TJrk. IV 367.12. 16(i

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J. Z a n d e e : Sargtexte, Spruch 75

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und seinen Begleitern", Hiw kir, „die Götter um die Kapelle herum", Wb. 5.108.12. „Die um deine Kapelle herum sind (hSw kSr.k) sind im Jubel, deine Schiffsmannschaft ist froh" 1 7 6 . Auch die hiw kir in 386 a sind also die Begleiter des Sonnengottes. „Die Glut des Flammenhauches ist gegen euch, die ihr um die Kapelle herum seid" 177 . Es ist merkwürdig, daß die Begleiter des Re hier als Feinde betrachtet werden! Es wäre möglich, daß der Tote den Hofstaat des Re als Richter zu fürchten hätte, o. ä. Dagegen kann er einwenden, daß sie ihm Untertan sind. I n den Pyramidentexten wird oft gesagt, daß bestimmte Wesen im Jenseits dem toten König entgegeneilen. Das bedeutet jedenfalls, daß sie ihm Untertan sind. Boten laufen herbei, um ihn bei Re anzumelden. So heißt es z. B. in § 1005a: „Die Seelen von Buto eilen (rwj) zu dir". 386b. 'h' n, Wb. 1.128.11, „ehrfurchtsvoll vor jemandem aufstehen". Es findet sich neben rdj ihv „Ehre geben" 178 . „Ihre Großen stehen vor dir auf, die auf ihren Matten sindl, sitzen vor dir" 1 7 9 . Es ist also klar, daß die Leute um die Kapelle des Sonnengottes herum den Toten respektieren. E s gibt mehrere Varianten. G 1 T, wd' n.i hit kür, „(der Hofstaat), der um die Kapelle herum ist, wird mir zugewiesen". B 1 Bo, wd'.n.f snjt hSt.f, „Er hat geschieden (oder „gerichtet") den Hofstaat, der um ihn herum ist". B 1 C, wd'.tw.i snwt hSt.i „Ich werde gerichtet, o Hofstaat, der um mich herum ist". 386c, solche Sprüche gegen Wesen, die jemanden zurückhalten wollen, finden sich oft in der Jenseitsliteratur. „Mache den Weg frei f ü r mich, damit ich durchgehen k a n n " 180. „Lasse mich durch, Pförtner dieses großen Kriegsschiffes" 181 . 387 a. Der Tote hat freien Zutritt zu der Kapelle des Sonnengottes und der Hofstaat wehrt ihn nicht ab. Das Gleiche ist der Fall mit dem toten König bei seiner Himmelfahrt. Er tritt hinein in die Kapelle des Re: „Die Kapelle des Re öffnet sich ihm, wenn Re strahlt" 1 8 2 . Der Tote tritt nach seiner Himmelfahrt in das Sonnenschiff ein, „er sieht Re im Innern seiner Kapelle" 183 . 3871)ff. J e t z t folgen die Zeilen, die von den Kronen handeln. Es handelt sich nur um die nordägyptische Krone, wie es zu einem heliopolitanischen Text paßt. Sie wird mit zwei Namen genannt. Die nördliche Krone (nt) ist auf dem Kopf des Toten bzw. des Schu, die rote Krone ( Belege aus den Sargtexten; siehe auch E. E d e l , Altäg. Gramm. § 557. 245 J. Z a n d e e , Death as an Enemy, S. 248, B 21x. 2 '