271 89 9MB
German Pages 132 Year 1889
1004
ZEITSCHRIFT FÜR
ÄGYPTISCHE SPRACHE UND
ALTERTHUMSKUNDE GEGRÜNDET
1863
VON
H.
BRUGSCH
HERAUSGEGEBEN UND WEITERGEFÜHRT 1864—1884 VON FORTGESETZT VON
H.
BRUGSCH UND
A.
K. R.
ERMAN
SIEBENUNDZWANZIGSTER BAND
LEIPZIG 1889 J. C.
HINRICHS'SCHE BUCHHANDLUNG
LEPSIUS
4
Inhalt, Seite
Zur Umschreibung der Hieroglyphen, von der Redaction Die Lösung der altägyptischen Münzfrage, von Heinrich c
i"
und
die
ihm analogen Formen, von Adolf
Der syrische Feldzug Amenophis
IL,
von Adolf
Brugsch
39
Erman
39
41
41— 4:2 42—64
Winckler Adolf Erman
Nachtrag, von
Eine neue Art der ägyptischen
Das altägyptische Goldgewicht,
(I.
III.
490, von
p.
tischen Münzfrage"), von
Fortsetzung zu der Arbeit:
65—84
Heinrich Brugsch
85
alten Reich,
Eduard Mahler
Georg Steindorff
Mouillirung der Liquida im Ägyptisch-Koptischen, von
im
64
„Die Lösung der altägyp-
Chronologische Bestimmung seiner Regierung, von
Die Heiligthümer des J?e
.
.
.
von Kurt Sethe
Bemerkungen zu den ägyptischen Handschriften
des
Berliner
Museums,
von
96
97—105 106
L10
1
117
I
I
Ludwig 118—122
Borchardt Der Ausdruck bk im, von
Zum Pronomen
Hl
62
Hugo Winckler Conjugation, von Adolf Erman
König Thutmosis
— 28
29
.
SBA. 1889,
—
4
Erman
Der Name Josephs Saphenat-Paneach Genesis Kapitel 41, 45, von Georg Steindorff Yerzeichniss der aus dem Funde von el-Amarna herrührenden Thontafeln, von Hugo
Notiz zu Proc.
1
absolutum,
Ludwig Borchardt von Adolf Erman
Ansiedlung semitischer Nomaden Erschienene Schriften
in
Ägypten, von E. von
122
— 124
125
Bergmann
125 «4.
127.
1-7
128
ZEITSCHRIFT FÜR
AEGYPTTSCHE SPRÄCHE UND ALTERTHUMSKUNDE GEGRÜNDET VON
H.
BRUGSCH, WEITERGEFÜHRT VON
FORTGESETZT VON XXVII. BAND.
H.
BRUGSCH UND
A.
R.
LEPSIUS
ERMAN.
1889.
I.
HEFT.
Inhalt:
—
Zur Umschreibung der Hieroglyphen, von der Redaktion. Die Lösung der altägyptischen Münzfrage, von Heinrich Brugsch. I und die ihm analogen Formen, von Adolf Erman. Der syrische Feldzug Amenophis II., von Adolf Erman. Der Name Josephs Saphenat-Pdneach Genesis Kapitel 41,45, von Georg Steindorff. Verzeichnifs der aus dem Funde von el-Amarna herrührenden Thontafeln, von Hugo Winckler. Erschienene Schriften.
—
—
°
—
—
— —
Zur Umschreibung der Hieroglyphen. ^\
>
\\
%
U
t
\\
b
o
^
/w«w
n
r
I
r-rr-i
o
s
8
s
t
>
t
c
DP
fü
h
A
k
d
w
K^f
|
*
^=*
k
^d
Die im Jahre 1874 eingeführte Umschreibung der Hieroglyphen entspricht nicht mehr dem heutigen Stande der Wissenschaft und ist daher von den meisten Fachgenossen aufgegeben, ohne dafs sich bisher ein neuer einheitlicher Gebrauch herausgehätte.
bildet
Um
der drohenden Verwirrung wenigstens innerhalb
dieser
Zeitschrift
Einhalt zu thun, hat sich die Redaktion entschlossen, die obenstehende Umschreibung
durchzuführen. versteht sich von selbst, dafs wir mit dieser Umschreibung nicht ein endgül-
Es tiges
Urtheil über den Lautwerth
Zeitschr.
f.
Aegypt. Spr., XXVII. Baud. 1889.
der ägyptischen Buchstaben zu geben beabsichti-
Zur Umschreibung der Hieroglyphen,
2
[I. Tieft
vielmehr der Ansicht, dafs eine physiologisch genaue Feststellung des
gen, wir
sind
Werthes
bei keiner Schrift des Alterthums möglich
Es kann
Hieroglyphen.
sich
Werth ungefähr
deren
1) für diejenigen Zeichen,
finden, die diesen ungefähren
Werth
wenigsten aber bei der der
Umschreibung zu
feststeht eine
andeutet, ohne ihn allzugenau zu specialisiren.
unbekannt
2) für die Zeichen, deren "Werth
zunehmen, die
am
ist,
immer nur darum handeln:
Conventionelle Bezeichnungen an-
ist,
unbekannte Gröfsen kennzeichnen.
sie als
*^=-- 1\ *»*** ["D x ® czezi a ^=^> ^ kann der LautJ werth als im wesentlichen bekannt gelten; wir umschreiben sie mit b pf, m n r, h h /;, ganz der alten Transkription entsprechend, nur dal's wir die mifsverständs s, k k, t
Bei den Buchstaben
I
—
Bezeichnungen
lichen
und
und q
j
® und A
für
aufgeben und
durch die Zeichen h
sie
k ersetzen, die sich für die entsprechenden semitischen Laute in der Wissenschaft
eingebürgert haben.
Für
2S,
zu a wird und im neuen Reich die semiti1
das ja im Koptischen
stets
haben wir g gewählt den meisten Fachgenossen ohnehin schon üblich ist.
schen Laute
z
und
ö wiedergiebt,
o
Bei den vier Lauten
und s=*
thümliche, schon 1874 von H.
,
und
Brugsch
"*«=*
—
Bezeichnung, die bei
eine
handelt es sich darum das eigen-
festgestellte Verhältnifs
zur
Anschauung zu
bringen, das sich seither durch das Studium der Texte des alten und mittleren Reiches bestätigt hat. Es läfst sich kurz dahin formuliren, dafs s=> zu demselben Verhältnifs steht wie n-=*> zu und dafs die Laute s=> und n-=»|
und des Koptischen
o
in
Worten
des Altägyptischen in den meisten
frühzeitig zu
o
und c^a geworden
im Koptischen sind beide Gruppen zusammengefallen, o und c-=-a und =l-=& wo sie noch erhalten sind, als •x. Es empfiehlt dar, s '
und
,
Nuancen von
äusserlich als gleichartige
=l-=s.
wählen defshalb
Umschreibungen s=»
die
*,
o
t,
o und *W d,
dem
d.
dem
u als
sein
entsprochen hat, sodafs die Umschreibung
hätte alsdann das
j
als t
demnach s=>
t
Gegen Laut
die
Wiedereher
vielleicht
genauer wäre,
doch
ja zwei diakritische Zeichen erhalten müssen.
u\>
'k^Q
Die Buchstaben
sich
sind;
sich
c=^3 zu bezeichnen und wir
gabe des ^Hpi (boheirisch).
Schon
dies hätte
davor warnen sollen,
in
dem ägyp-
Worte einen Scheqel (Sekel) wiederzuerkennen, ein Wort, das im hebräischen männlichen Geschlechts ist, aul'serdem ganz abgesehen von der hineingelegten, aber
tischen
unzutreffenden
ägyptischen Umschreibung
Laute seh (s) und q (k). Das altägyptische Geldgewicht mit
s
und k der beiden hebräischen Buchstaben
für die
seinen
ptolemäischen Erweiterungen zeigt sich
somit in folgenden Abstufungen der normalen Gewichtseinheiten
Kirkör (Talent)
Woten Stateri (Stater)
Kite
= 27287,73 Gr. = 90,9591 Gr. = 18,1918 Gr. 1500 — 5 —1 9,09591 Gr. 3000 — 10 — 2 — = 1
300—1
1
In allen auf Geldwesen bezüglichen Verträgen und Verhandlungen bildeten im höheren Alterthum wie noch in der ptolemäischen Epoche, die älteren Silbergeldgewichte nach ihren eben aufgeführten Rechnungseinheiten die allein zulässige legale aber später die erforderlichen Zahlungen nicht mehr in wirklichen Silbergeldgewichten, wie in alten Zeiten, geliefert werden konnten, sondern nur in baarea
Grundlage,
Da
gemünztem Gelde nach dem sogenannten ptolemäischen Münzfuifle, der nicht von der Silber- sondern von der altherkömmlichen Kupferwährung ausging, so trug Zeitsrhr.
f.
Aegypt. Spr., XXVII. Band. 1889.
9 *
-
Die Lösung der altägyptischen Münzfrage,
10
man Sorge den
Heft
[I.
üblichen Silber- Geldgewichtsziffern nach altem Muster und nach alter
Vorschrift die wichtige Formel anzuschliefsen:
D
°
1
Was man hat,
—
~ n ° ^=>