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German Pages 155 Year 2019
Texte aus der Umwelt des Alten Testaments
Texte aus der Umwelt des Alten Testaments In Gemeinschaft mit Rykle Borger, Wilhelmus C. Delsman, Manfried Dietrich, Ursula Kaplony-Heckel, Hans Martin Kümmel, Oswald Loretz, Walter W. Müller und Willem H. Ph. Römer herausgegeben von Otto Kaiser
Band I · Lieferung 6 Gütersloher Verlagshaus
Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Band I
Rechts- und Wirtschaftsurkungen Historisch-chronologische Texte Diethelm Conrad, Wilhelmus C. Delsman, Ursula Kaplony-Heckel, Ernst Kausen, Hans-Peter Müller und Walter W. Müller Historisch-chronologische Texte III
1985 Gütersloher Verlagshaus
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Diethelm Conrad, Wilhelmus C. Delsman, U rsula Kaplony-Heckel, Ernst Kausen, Hans-Peter Müller und Walter W. Müller Historisch-chronologische Texte III
Inhalt
Historisch-chronologische Texte Ägyptische historische Texte Ursula Kaplony-Heckel Mit einem Beitrag von Ernst Kausen Der Kriegszug des Ka-mose gegen die Hyksos . . . . . . . . . . . . . 52 5 Die Krönung des Hor-em-heb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 534 Steinschale des Sen-nefer mit historischer Inschrift über den ersten 540 asiatischen Feldzug des Hor-em-heb . . . . . . . . . . . . . . . . Die Königsliste der XVIII. Dynastie nach altägyptischer Tradition 54 I Die Israel-Stele des Mer-en-Ptah, I2o8 v. Chr. . . . . . . . . . 544 Steinbrucheröffnung vom 2r. Jahr des Königs Scheschonq 1., 926V. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 552 Die Siegesstele des Pi je: Ernst Kausen . . . . . . . . . . . . 55 7 Zwei Bauinschriften aus der XXV. Dynastie a) Die Bauinschrift des Schabaka in Dendera . . . . . . . 58 5 b) Restaurierungsinschriftdes Taharqa vomJahr688 v. Chr. 587 Hochwasser zur Zeit des Königs Taharqa, 685/4 v. Chr. . . 589 Die Einsetzung der Gottesgemahlin Nitokris, 6 56 v. Chr. . 594 Der Naoforo Vaticano des Oberarztes Udja-Hor-resenet, 5 I9/8 v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 603 Die inSusaneu entdeckte Statue des Darius I. . . . . . . . . . . . . . 609 Das Dekret des späteren Königs Ptolemaios I. Soter zugunsten der Götter von Buto (Satrapenstele ), 3 I I v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . 6 I 3
Hebräische historische Inschriften Diethelm Conrad Die Ostraka von Lachisch Ostrakon 2 (BM I25 702) Ostrakon 3 (IDAM 38.I27) Ostrakon 4 (IDAM 38.128). Ostrakon 5 (BM I25 703) Ostrakon 6 (ID AM 38. I 29)
Aramäische historische Inschriften Wilhelmus C. Delsman Die Inschrift des Königs Birhadad von Damaskus Die Inschrift des Königs Zakkur von Hamath . . Die Inschrift für den König Panammu von]'D] (Sam' al) Die Inschrift des Königs Barrakib von Sam'al I .. Die Inschrift des Königs Barrakib von Sam'al II . Die Inschrift des Königs Barrakib von Sam'al III Der Adon-Papyrus . . . . . Die Statue von Tell Fecherije . . . . . . . . . . .
625 626 628 630 631 6p 633 634
Phönizische historische Inschriften Hans-Peter Müller Die Inschrift des Königs Kilamuwa von]'DJ (Sam'al) Die Inschrift des Azitawadda, Königs der Danunäer Moabitische historische Inschriften Hans-Peter Müller Die Inschrift des Königs Mesa von Moab
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Tatenbericht des sabäischen Königs Karib'il Watar . . . . . . . . . . Bauinschrift eines Herrschers vom Tempel in Sirwah mit Bundesschließungsformel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bauinschrift vom Almaqah-Tempel bei Marib . . . . . . . . . . . . . Bauinschrift aus der minäischen Stadt Y athull/Baraqisch mit Erwähnung historischer Ereignisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bauinschrift eines Hauses in der qatabanischen Hauptstadt Timna' . . Felsinschriften aus der nordarabischen Oase Taima', in welchen Kriege gegen die Nebayot, die Massa' und gegen Dedan erwähnt werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6p
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Addenda et Corrigenda zu den Lieferungen 1-4 .
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Altsüdarabische und frühnordarabische Inschriften Walter W. Müller
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Ägyptische historische Texte Ursula Kaplony-Heckel Mit einem Beitrag von Ernst Kausen
Der Kriegszug des Ka-mose gegen die Hyksos Das Ende derZweiten Z wischenzeit• und der Beginn des N euen Reichs• wird durch den berühmten Kriegszug des Ka-moseb gegen die Hyksosc eingeleitet. Der Siegesbericht des Ka-mose ist nur auf zeitgenössischend Denkmälern erhalten, und zwar der Anfang auf zwei Bruchstücken einer oben abgerundeten Kalksteinstele und auf einer Schreibtafel, der Schluß auf einer vollständig erhaltenen Kalksteinstele, der berühmten >>Zweiten Stele des Ka-mose«. Die Schreibtafel, eine mit Stuck überzogene, beidseitig beschriebene Holztafel von p cm Breite und 25 cm Höhe, hat 1908 Lord Carnarvon in Theben-West gefunden. Sie enthält 17 Zeilen Text in hieratischer Schrift; nach Paläographie und Sprache gehört die Niederschrift an das Ende der Zweiten Zwischenzeit oder in die a) Vom Ende der XII. Dynastie, I99I-I785 v. Chr., bis zum Beginn der XVIII. Dynastie, I554/p-I305 v.Chr., d.h. für die fünf >>Dynastien>Herrscher der Bergländer>Streit zwischen Apophis und Seqenen-ReMit-Leben-Dauer-Kraft beschenkt>Der Vorsteher der Siegier NeschiPfeilerstelen«, von denen wir bisher nur die letzte kennen, ist aus den erhaltenen Bruchstücken, die im III. Pylon lagen, auf eine große Stele zu schließen; Lacau hat ihre Breite als etwa 200 cm errechnet, ihre Höhe mit mindestens 270 cm, vielleicht 400 cm angesetzt.
Der Anfang auf den Stelen-Bruchstücken und der Schreibtafel (S) •=S• Jahr 3a Horush »Erschienen auf seinem Thron«, die Beiden Herrinnenh >>Die die Denkmäler wiederholen«, Goldhorush >>Der die Beiden Länder beruhigt«, König von Ober- und Unterägyptenc [Wadj]-cheper-[Red, Sohn des Re] Ka-mose, dem Leben wie Re auf immer und ewig gegeben ist, geliebt von Amun-Re, dem Herrn der Throne der Beiden Länder.>=S 2 Der siegesstarkea Königh im Gau von Wasetc, Ka-mose, auf ewig mit Leben beschenkt,
i)
Beide Stelen haben versenkte, blau gemalte Hieroglyphen und rote Zeilentrennen; die Zeilen der ersten Stele sind 6 cm hoch, die der anderen kaum 5 cm. Die zweite Stele ist doppelt so hoch wie breit; sie ist etwa ro cm weniger dick, vor allem höchstens halb so breit wie die erste Stele. r a) Bei der Jahresangabe erkennt man auf dem Kalkstein-Fragment Korrekturen; der Schreiber des Hieratischen hat den Stelentext kopiert, ohne die fehlende Präposition br ... »in der Zeit von ... >Geschrieben von der Hand des Herrschers von Hut-waret 20 Aa-
I I a) Lies: wh5-ib wörtlich >>Dessen Herz entgleitet«. I2 a) grm, sonst unbekannt, lies etwa grm(-j) n-j >>ich verlade mir deine Frauen ... gleiten, straucheln>Der-mit-der-Wahrheit-zufrieden-ist, der die Beiden Länder hat entstehen lassen«, des Königs von Ober- und Unterägyptenb, des Herrn der Beiden Länder >>Glänzend-sind-die Gestalten-des-Re, auserwählt von Re«, des Sohnes des Reb, des Herrn der Erscheinungenc Meri-Amun Hor-em1
bar. -Zweitens ein großer Text, von dem man I949- 51 im Vorhof des Month-Tempels in Karnak-Nord einen Block verbaut entdeckt hat; vgl. Gardiner, Helck, Hari, a. a. 0., und B. Porter-R. L. M. Moss, a. a. 0., II, Theban TemplesZ, Oxford I972, S. 6.- Drittens der Text auf der Rückseite der Turiner Sitzgruppe. Zu den Gemeinsamkeiten und Differenzen vgl. Hari, I964, passim. i) Die Elfenbein-Etikette des Königs Hor-acha, des ersten Königs der I. Dynastie [nach 3000 v.Chr.] zeigt den Horos-Falken (d.h. den zukünftigen König) auf der Reise zum Heiligtum der Beiden Herrinnen - der Geiergöttin von Elkab in Oberägypten und der Uräus-Schlange von Buto in Unterägypten- also zum Kronenheiligtum; vgl. etwa J. Vandier: Manuel d'archeologie egyptienne I, Paris I952, S. 827ff. und Fig. 556.- Daß zur Krönung die Götter Horos, Thot und seit der XII. Dynastie [nach 2000 v. Chr.] der Gott Amun gehören, ist z.B. bei der Krönung von Sesostris I. (I97I-I929h6 v. Chr.) auf der sog. »Weißen Kapelle>Geliebter des Amun«, /fr-m-hb: >>Horus-ist-im-Fest«. e) /fwt-njswt: wörtlich »Haus des Königs«: Alabastronpolis, Stadt auf dem Ostufer, 5 km südlich von Sharuna, ein dem Horus geweihter Ort, Gau-Metropole des 18. oberägyptischen Gaues, das heutige Kom-el-achmar Sawaris. 2 a) »Stier seiner Mutter«, der Beiname des Amun in Gestalt des ityphallischen Gottes Min. b) zn, zwn: »Farbe; Äußeres, Art, Wesen, Charakter«. 4 a) t?-tmw: »das Land von allen«, nach Z. 5 und oft ergänzt. b) Vgl. Anm. 2b. c) Wörtlich: »im Antlitz dessen, der ... betrachtet«. d) qm~: wörtlich »werfen, entwerfen, erschaffen«. e) &t (Plural): »Leib. Körper, Körperschaft«, sbj: »gehen, vergehen, aussenden«; vgl. Gardiner, a. a. 0., S. q: »Üne generation passed; another [came]«. 7 a) D.h. über seine Aus~>prüche.
Abbild des Herrn von Hesereta, der sich über die Gerechtigkeit wie Fendih freut, über sie wie Ptahc jubelt. Er wacht früh auf, um ihr(?) zu opfern .... 9[...] in seinen Plänen, indem er auf ihrem Weg voranschreitet; sie ist es, die sein Schutz auf Erden bis zur Ewigkeit sein wird. Er aber, er war Stellvertreter (des Königs) in den Beiden Ländern auf die Dauer von vielen Jahren. Es meldeten Io[ ... ; die ... ] Versammlungen [kamen] in Verbeugung an die Tür des Königshauses. Es trafen bei ihm die Häuptlinge der südlichen wie der nördlichen Bogenvölker ein, ihre Arme ausgebreitet zur Begegnung mit ihm; sie ehrten ihn wie einen Gott. Es geschah alles, was geschah, auf Befehl I I [von ... ] bei seinem Gang, indem sein Ansehen groß ist bei allen Leuten. Man erbittet für ihn Heil (und) Gesundheit: »Vater der Beiden Flußufer! Kluger Verstand, den der Gott schenkt, damit Iz [die ... ] festgemacht werden!« [Es geschah aber, als viele Tage] über dies hinweggegangen waren, und der älteste Sohn des Horosa der »erste Mund« und Fürst dieses ganzen Landes war, da wünschte dieser erhabene Gott Horos, Herr von Hutnisuth, sich im Herzen, seinen Sohn auf seinem Thron der Ewigkeit einzusetzen. [Er] befahl IJ [ •••••• zu] Amun. Horos reiste in Jubel nach Waseta, zur Stadt des Herrn der Ewigkeit, seinen Sohn in seiner Umarmung, (und zwar) nach Ipet-isuth, um ihn vor Amun einzuführenc, um ihm sein Amt als König anzuvertrauen, (und) um seine Lebenszeit zu machend. Es war aber I4 [ ••• Amun ... ] in seinem schönen Fest südlich bei Ipet-resita. Er sah die Majestät dieses Gottes Horos, des Herrn von Hut-nisuth, seinen Sohn bei sich, bei der Königseinführung, um ihm sein Amt und seinen Thron zu geben. Da wurde Amun-Re mit Freude erfüllt, als er sah, I5 [ •••• ] am Tage, da man ihn zufrieden machte. Daraufhin begab er sich zu Hor-em-heb, diesem Großen, dem Fürsten der Beiden Länder; der schritt zum Königs-
8 a) Hor-em-heb wird mit dem Ibis-Gott verglichen, der in Heseret bei Ashmunein einen Kultort hatte. b) fndjj: »Der mit der Nase«, Anspielung auf den langen Ibis-Schnabel des Gottes Thot. c) Schöpfergott von Memphis. I2 a) Ungebräuchliche Kombination von »ältester Sohn« (d.h. Kronprinz) und »Sohn des Horos«. b) Vgl. oben Anm. I e. I3 a) Theben. b) Karnak. c) bs: »einführen«, Terminus für die Inthronisation des Königs durch einen Gott. d) Nach Gardiner, a. a. 0., S. I8(dd), ein Hinweis auf das Eintragen des Regierungsjahres in den lSd-Baum durch Thot oder durch die Göttin der Schreibkunst. I4 a) Luxor. b) Vgl. oben Anm. I e.
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haus. Er brachte ihn vor sich her, zum Per-wer• seiner erhabenen Tochter Weret- 16 [hekau• ... ] zum ehrenvollen Empfang. Sie umarmte seine Schönheit. Sie machte sich an seiner Stirn fest. Die Götterneunheit, die Herren des Per-neserb, waren am Jauchzen bei seinem Erscheinen. Nechbet, Uto, Neith, Isis, Nephthys, Horos, Sethund die ganze Neunheit vorne vor dem Großen Thron, 1 7 [ ••• ] mit Lobpreisen bis zur Höhe des Himmels, voll Jubel darüber, daß Amun zufrieden war: »Seht! Amun ist zum Palast gekommen, seinen Sohn vor sich her(führend), um auf seinem Kopf seine Krone• zu befestigen, um seine Lebenszeit ihm gleich zu erhöhen. Wir haben uns versammelt und wollen ihm 1 s [die Krone] festmachen; wir wollen ihm den Schmuck des Re [zuwei]sen; wir wollen Amun dafür preisen: >Du hast uns unseren Retter gebracht. Gib ihm als König dieJubiläumsfeste des Re, die Jahre des Horos! Er wird tun, was dein Herz in Ipet-isut•, in Iunub (und) in Hut-ka-Ptahc beruhigt. Er wird sie prächtig machend.«< 1 9 Man machte den großen Namen dieses schönen Gottes (und) seine Titulatur wie (die) der Majestät des Re: Horos Starker-Stier, scharf an Plänen; die Beiden-Herrinnen Groß-an-Wunder-in-lpet-isut; Gold-Horus Mit-der-Wahrheit-zufrieden, der die Beiden Länder entstehen läßt; König von Ober- und Unterägypten Glänzend-sind-die-Gestalten-desRe, ausgewählt von Re; Sohn des Re Geliebt-von-Amun, Horos-ist-im-Fest, er sei mit Leben beschenkt. Herauskam• zo aus dem Königshaus die Majestät dieses erhabenen Gottes Amun, des Königs der Götter, mit seinem Sohn vor sich; er umarmte seine
5 a) >>Großes Haus«, Kultort der oberägyptischen Kronengöttin. I6 a) Die >>Zauberreiche«, Bezeichnung für die Schlangengöttin, die in sich in Personalunion die ober- und unterägyptische Krone vereinigt. b) >>Haus der Feuerschlange>ausgestattet mit allen Dienstleistungen nach ihren Rechtsansprüchen>Groß ist das Wesen des ReEs dauert das Wesen des ReGroß sind die Gestalten des Re>Herr des Ruders ist ReGlänzend sind die Gestalten des ReAuserwählter des ReNimm dir das Chepesch-Schwert zum Sieg über alle Fremdländer!>Ka-Haus des Schöpfergottes PtahÄgypten>Mauerdie Weisse Mauer>Schlagwort> ... ist uns solches nicht begegnetit was never clone to usEsd wird seinenc Feinden das Ende bringen«, so sagen die, die ihre Sterne hüten, die alle ihre Sprüche kennene, beim Beobachten der Winde. 1 4 >>Ein großes Wunder ist im Geliebten Land geschehen. Sein Angreifer ist als Gefangener in seine• Hand gegeben, durch den Plan des Königs, der vor Re göttlicher als seine Feinde istb. Der Übeltäter Meri ist niedergeworfen. Jeder Gott in lnebuc geht 1 5 mit ihm in lunu• vor Gericht. Die Götterneunheit erklärt ihn wegen seiner Greueltaten für schuldigb.« Der Allherr sprichtc: >>Gebt das Chepesch-Schwert meinem Sohn, der aufrechten Sinnes und zum Elenden barmherzig ist, dem Meri-Amun Baen-Re, der für Hut-ka-Ptahd sorgt, der 1 6 lunu• schützt, der die Ortschaften
d) b-g-5-r-t-j.t Lehnwort; vgl. hehr. b'ärä. 12 a) Andere Zuordnung von nj-sw bei Spiegelberg, 1896, und Lichtheim, 1976.
b) Des Königs. c) Statt ~m >>nicht wissen>bedenkenAugenachsichtigsucceedgöttlich>die Beiden WahrheitenGöttlich sind die Beiden Wahrheiten ... >Sammelt 20 alle seine Greueltaten, und sie werden auf ihn selbst zurückschlagen! Gebt ihn in die Hand des Mer-en-Ptah Hetep-her-Maat! Er wird ihn ausspeien lassen, was er wie ein Krokodil verschlungen hat!« Seht! Der Schnelle kann schnell herbeibringen, was der Herr einfangen wollte•. Seineb Kräfte sind bekannt! Amun bändigt ihn durch die Hand dessenc, den er seinem Ka anvertraut hat 21 in lunu-schma1•, (durch den) b) Das sqm-f ist auch bei BAR und bei Erman, 1923, final verstanden, bei Lichtheim, 1976, dagegen als Beschreibung der Vergangenheit: >>he has freedAmunwörtlich: >>in seine Hand. Den er seinem Ka anvertraut hat ... >Geliebter des Amun Scheschonq«, 3°er lebe, sei heil und gesund und stark an Siegen, 31 ein Weihrauch(-Opfer) machend für seinen Herrn! 32a (Der König mit den Königsnamen) Die Beiden Herrinnen >>Erschienen mit der Doppelkrone von Ober- und Unterägypten wie Horos, der Sohn der Isis, der die Götter mit Gerechtigkeit befriedet hat«, Gold-Horos >>Stark an Kraft, der die neun Bögen geschlagen hat, groß an Siegen über alle Länder«, der gute Gott >>Re in 33 seiner Gestalt, Abkömmling des ReHarachte; Amun hat ihn auf seinen Thronsitz gegeben, um zu vollenden, was er begonnen hat, um Ägypten wieder zu begründen«, König von Oberund Unterägypten >>Hell ist die Gestalt des Re, Auserwählter des Re«, 34 er hat den Steinbruch zu Beginn der (Bau-)Arbeiten neu eröffnet, er, der Sohn des Re >>Geliebter des Amun Scheschonq«, der Denkmäler für seinen Vater Amun-Re, den Herrn der Throne der Beiden Länder, macht, damit er (der König) die Sed-Feste des Re (und) 35 die Jahre des Atum erlebe, möge er in Ewigkeit leben! (Anruf des Königs an den Gott) >>Mein guter Herr! Laß die, die in Jahrmillionen kommen, sagen: >Trefflich ist das für Amun Geschaffene!a< Möge es dir gefallen, mir ein großes Königtum zu machen!« 36 Er hat den Steinbruch zu Beginn der (Bau-)Arbeiten neu eröffnet, er, der erste Gottesdiener des Amun-Re, des Königs der Götter, der große erste Heerführer Iputi, wahr an Stimme, 37welcher an der Spitze des großen Heeres vom ganzen Süd-Abschnitt ist, der Sohn des oberägyptischen Königs, des Herrn der Beiden Länder >>Geliebter des Amun Scheschonq«, (und zwar) für seinen Herrn, für Amun-Re, den König der Götter, der ihm Leben, Heil, Gesundheit, lange Lebenszeit, Kraft, 38 Sieg, ein hohes Alter in Kraft mache.
a) Heliopolis. a) Jubiläumsfeste. 32 a) Haupttext. 35 a) = 38 a) So mit Breasted, a.a.O., S. 346; dagegen Caminos, a.a.O., S. 50: »Es ist nützlich, Amun zu dienen>Haus des Sechemcheperre ( = Osorkon)Haus des (Krokodilgottes) SobekPalast des PhönixMeschweschHasen(stadt)südlicher Harem (des Amun)>Kommt mir zu Hilfe, ihr Frauen, Töchter und Schwestern des Königs, mögt ihr den Horusc besänftigen, den Herrn des Palastes: Groß ist seine Macht, groß und wahr seine Stimme! 35 [ ••••• ]•.«
Pije spricht zu Namart «[ ... ] P •Wer hat dich angeleitetb? Wer hat dich angeleitet? Noch mal: Wer hat dich geführt? Wer hat dich nur geführt, 52 daß du den Weg des Lebens [... ] •? Regnet etwa der Himmel Pfeileb? Ich war[ ... Je, 53 daß der Süden (Ägyptens) sich (vor mir) verbeugte und der Norden (sagte): Nimm uns unter deinen Schatten! Hat[ ... ] er schlecht gemacht 54 mit seinen (Tefnachtes?) Gaben•? Das Herz ist ein Steuerruder. Es läßt seinen Herrn scheitern, wenn es der Wille Gottes istb. (Es sieht Feuer im Lande; 55 man kann keinen Alten sehen, der noch seinen Vater besitzt.) Deine Gaue sind voller Kinder•.«
b) Das Herbeitragen der Geschenke. 34 a) Lesung unsicher. b) Vgl. die Szene auf dem Giebelrelief; offensichtlich ist Pijes ganzer Harem beim Feldzug dabei. c) Pije. 3 5 a) Mit Z. 3 5 beginnen die kurzen Zeilen der Seitenflächen; der Text ist bis Z. 50 fast völlig zerstört. Die Lücke enthielt wahrscheinlich die Reaktion der Frauen Pijes und die Unterwerfung von Hermopolis. 5 r a) Der Text setzt in einer Rede Pijes an Namart wieder ein; diese Rede ist- wie einige andere Reden Pijes auch - nur schwer verständlich und oft nicht mit Sicherheit zu übersetzen; die Gedanken sind scheinbar recht willkürlich aneinandergefügt. b) Im Sinne von >>verführt