192 88 13MB
German Pages 490 [512] Year 1996
Johann Heinrich Pestalozzi / Sämtliche Briefe Kritische Ausgabe / Band 14 • Nachtrag;
Johann Heinrich Pestalozzi SÄMTLICHE BRIEFE Kritische Ausgabe
Band 14 · Nachtrag Briefe und briefähnliche Dokumente aus den Jahren 1767 bis 1826
bearbeitet unter Mitwirkung von Heinz Gallmann, Stefan Graber und Basil Rogger sowie unter Berücksichtigung der Vorarbeiten von E m a n u e l Dejung von
Kurt Werder
Mit 5 Abbildungen von Handschriften
VERLAG NEUE ZÜRCHER ZEITUNG
Herausgegeben vom Pestalozzianum Zürich unter der Leitung von Hans Gehrig und vom Pädagogischen Institut der Universität Zürich unter der Leitung von Fritz-Peter Hager
CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Johann Heinrich Pestalozzi : Sämtliche Briefe - Kritische Ausgabe : Band 14 Nachtrag - Briefe und briefähnliche Dokumente aus den Jahren 1767bis 1 8 2 6 / bearbeitet von Kurt Werder et al. - hrsg. vom Pestalozzianum Zürich und vom Pädagogischen Institut der Universität Zürich Zürich : Verlag Neue Zürcher Zeitung, 1995 ISBN 3 85823 586 5 NE: Werder, Kurt [Bearb.]; Pestalozzianum Zürich und Pädagogisches Institut der Universität Zürich [Hrsg.]
© 1995, Pestalozzianum Zürich Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich Auslieferung für Deutschland: Verlag Walter de Gruyter & Co., Berlin Satz: K. Werder, Pestalozzianum Zürich Druck: NZZ Fretz AG, Schlieren Einband: Buchbinderei Burkhardt AG, Mönchaltorf ISBN 3 85823 586 5 Printed in Switzerland
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
VII
Editorische Hinweise
XIII
Abkürzungsverzeichnis
XVII
BRIEFE UND BRIEFÄHNLICHE DOKUMENTE
1
Verzeichnis erschlossener Briefe
225
ANHÄNGE
247
Anhang I
Einleitung Eigentümer von Briefen Konkordanz Überlieferung und Textkritik
249 251 252 253
Anhang II
Einleitung Sacherklärung
330 331
Anhang III
Einleitung Graphematische und grammatikalische Besonderheiten Worterklärung
430 431 437
Einleitung Register der Briefempfänger Namens-, Werk- und Ortsregister
449 449 458
Anhang IV
Verzeichnis der Abbildungen von Handschriften: 484a 664a 955a 2524a 6125a
An An An An An
David Albrecht Zehender Johann Heinrich Rahn Albrecht Rengger Franz Adam Lejeune Joseph Schmid
zwischen S. 4/5 zwischen S. 20/21 zwischen S. 70/71 zwischen S. 140/141 zwischen S. 220/221
VII
Vorwort
Seit dem Abschluß der Edition von Pestalozzis sämtlichen Briefen innerhalb der Kritischen Ausgabe, d.h. seit 1971, haben sich bezüglich Bearbeiter, Herausgeberschaft und Verlag einige Veränderungen ergeben, und davon gilt es zunächst Bericht zu erstatten. Die 13 Bände umfassende Briefreihe wurde beinahe vollständig von Emanuel Dejung ediert, lediglich bei den Bänden 1 bis 5 standen ihm entweder Hans Stettbacher oder Walter Feilchenfeld Fales zur Seite. Die Briefreihe iimfaßt 6252' Dokumente, die in chronologischer Anordnung herausgegeben wurden und den Zeitraum 7767 bis zum Tod Pestalozzis 1S27 abdecken. Auf Grund dieser Chronologie stellte sich im Verlauf der Briefedition immer wieder die Situation ein. daß neu aufgefundene Briefe nicht mehr in die laufende Edition eingebunden werden konnten, weil sie gemäß ihrer Datierung bereits hätten ediert sein sollen. So sammelte sich nach und nach ein immer umfangreicher werdender Fundus neuer Pestalozzi-Briefe beim damaligen Bearbeiter an, was die ausgemachte Tatsache bestätigt, daß Briefeditionen endlos sind. Diese Briefe wurden von Dejung für einen geplanten Nachtragsband transkribiert und größtenteils bereits mit kritischem Apparat und Sacherklärung versehen. Als Bearbeiter und Redaktor in Personalunion widmete er sich dieser Tätigkeit weit über seine Pensionierung hinaus beinahe bis zu seinem Tod im Januar 1990. Nach dem Hinschied des Neunzigjährigen, der sich mit seiner über sechzigjährigen Editionsarbeit in einmaliger Weise verdient gemacht hat, stellte sich die Aufgabe, die Fülle der Materialien, die sich in seinem Nachlaß auffanden, einer neuen Bearbeitung zuzuführen. Keine einfache Sache, denn es gab niemanden mehr, der mit Dejung editorisch zusammengearbeitet hatte und das nachgelassene Material à fonds kannte. Wie dieser Band beweist, fand sich schließlich doch eine Lösung. Zur bisherigen Herausgeberschaft gesellte sich das Pädagogische Institut der Universität Zürich, d.h. der Fachbereich für HistorischIri dieser Zählung mitberücksichtigt sind die sogenannten Brautbriefe von Anna Pestalozzi (PSB 1 und 2) sowie Briefe, die lediglich in Regestenforni wiedergegeben werden.
Vili
Vorwort
Systematische Pädagogik unter der Leitung von Fritz-Peter Hager. Zusammen mit dem Pestalozzianum in Zürich unter der Leitung von Hans Gehrig wurde ein Nationalfonds-Projekt zur Fertigstellung und Ergänzung der Kritischen Ausgabe von Pestalozzis sämtlichen Werken und Briefen in die Wege geleitet. Nach Übernahme (Sommer 1990) und Sichtung (Sommer 1990 bis Sommer 1991) des Nachlasses von Dejung konnte eine Projektskizze eingereicht werden, die folgende Arbeitsbereiche umfaßt: 1. Edition des noch fehlenden Bandes 17B der Werkreihe; 2. Edition der Briefe an Pestalozzi; 3. Edition der Nachträge zu den Werken; 4. Edition der Nachträge zu den Briefen; 5. Erarbeitung einer Pestalozzi-Bibliographie. Wie dieser Band ebenfalls beweist, gab es innerhalb der verlegerischen Betreuung eine Änderung. Aus betriebsinternen Gründen trat der Verlag Orell Füßli, unter dessen verlegerischer Ägide die Kritische Ausgabe seit 1946 stand, von seinen vertraglichen Verpflichtungen zurück. Mit dem Verlag Neue Zürcher Zeitung konnte ein Vertrag ausgehandelt werden, auf Grund dessen die verlegerische Betreuung bis zum Abschluß der Edition gewährleistet sein sollte. Ebenfalls gewährleistet ist die Finanzierung der Druckkosten durch den Kanton Zürich. Als Bearbeiter des Nachtragsbandes kann ich im weiteren über folgende Bearbeitungsprobleme sowie quantitative und qualitative Ergebnisse berichten. Viele Materialien im Nachlaß Dejung, waren es Transkriptionen oder Anhänge, befanden sich noch in einem Rohzustand. Anderes war wohl aus der Sicht Dejungs als endgültige Lösung gedacht, erwies sich dann aber bei genauer Prüfung doch als vorläufig. Vor allem die Transkriptionsarbeit der Handschriften Pestalozzis stellte höchste Ansprüche. Hier leistete Dejung kostbare Vorarbeit, zumindest was Transkriptionen anbelangt, die er bis in die 70er Jahre hinein vorgenommen hat. Die Anhänge dagegen befanden sich in einem weit weniger guten Zustand. Viele fehlten oder waren bloß Rohfassungen, die noch auf dem Schreibtisch des ehemaligen Bearbeiters gefunden wurden. Auf Grund dieser Voraussetzungen mußte für meine Arbeit als editorischer Grundsatz außer Zweifel stehen, sämtliche Materialien bis hin zu den Quellen zu überprüfen und neu zu bearbeiten. Darüber hinaus tauchten ständig neue Materialien auf, die Dejung noch nicht bekannt waren. Allein 44 neue Dokumente, oder zumindest unbekannte Fassungen, wurden im Zeitraum 1991 bis 1994
Vonvort
IX
entdeckt, war es auf Auktionen, in Archiven und Bibliotheken, in Privatbesitz oder in Publikationen (507a, 693a, 714a, 849D. 949D, 9 5 5 a . 1171a, 1191D, 1316a, 13S9a, 1399a, 1400a, 1400b, 1411a, 1412a, 1439a, 1505b, 152SD, 75446. 1637D, 1717a, lS09a, 1920D, 2027a, 20S9a, 2200D, 2212a, 2235a, 226Sa, 2 5 2 4 a , 2674D. 2773a. 3647a, 3961D. 4124D, 4468a, 4539a, 4572a, 4961a. 505SD. 5856b, 6043c, 6073a, 6214D). Ein Ende solcher Funde ist, wie bereits erwähnt, nicht abzusehen. Einige Bearbeitungsprobleme konnten nur mit Hilfe der Düsseldorfer Datenbank2 gelöst werden. Bei Überprüfung der von Dejung gesammelten Dokumente entpuppten sich über 40 vermeintlich neue Briefe als bereits gedruckt. Ebenso konnte die Überprüfung neu aufgetauchter Dokumente effizient und aussagekräftig durchgeführt werden. Ohne elektronische Hilfsmittel wäre eine systematische Überprüfung unmöglich gewesen, und es wären wohl zwangsläufig einige Dubletten in Druck gegangen. Aber auch hinsichtlich der Erstellung der Anhänge erwies sich die Düsseldorfer Datenbank als äußerst hilfreich, indem die verschiedensten Sachfragen in kürzester Zeit am Bildschirm geklärt werden konnten oder zumindest wichtige Hinweise in Erscheinung traten. Das quantitative Ergebnis bezüglich der insgesamt 208 in diesem Band vollständig wiedergegebenen Dokumente sieht folgendermaßen aus: 95 Dokumente stammen von Pestalozzis Hand, während 87 von fremder Hand geschrieben sind. Von letzteren sind 59 von Pestalozzis Hand unterzeichnet. Weitere 25 von den 28 verbleibenden Dokumenten von fremder Hand können als autorisiert angesehen werden, weil sie gelaufene Briefe darstellen, die Adresse, Poststempel, Frankaturvermerke. Empfangsvermerke oder ähnliche Merkmale aufweisen. Bei den restlichen 3 Dokumenten handelt es sich um 1 Gesprächsaufzeichnung (758a) und um 2 Briefe von mutmaßlichen Schreibern aus dem näheren Umfeld Pestalozzis (976a. 5119a). -11 Dokumente werden anhand von fast, ausschließlich3posthumen
-
3
Mit Düsseldorfer Datenbank ist die elektronische Erfassung der bisher gedruckten Bände der Kritischen Ausgabe von Pestalozzis sämtlichen Werken und Briefen gemeint, die an der Universität Düsseldorf von Leonhard Friedrich und Sylvia Springer geleistet wurde im Zusammenhang mit der Erstellung von Registerbänden sowie einer CD-ROM. Für unsere Arbeiten stand noch nicht die jetzt im Handel erhältliche CD-ROM zur Verfügung, sondern lediglich eine Rohversion. Einzig die Drucke im "Le Publiciste" von 1804 (vgl. 949a) und in der "Allgemeinen Zeitung (Augsburg)" von 1817 (vgl. 4824a) erfolgten zu Lebzeiten Pestalozzis.
χ
Vorwort
Drucken in Zeitschriften wiedergegeben, wobei in 10 Fällen sichergestellt ist, daß der Druck dem Brieforiginal folgt. - Die verbleibenden 15 Dokumente stellen Abschriften dar, die rund zur Hälfte posthum entstanden sind. Der Autorisationsgrad der Abschriften, welche sich nicht in Kopierbüchern (KB Yverdon oder KB Niederer) befinden, ist nicht genauer bestimmbar. Textüberfremdung bei Abschriften ist nicht auszuschließen. Weiter können die 208 Dokumente, von denen 42 in französischer und 166 in deutscher Sprache abgefaßt sind, in verschiedene Typen eingeteilt werden. 137 Dokumente stellen eigentliche Briefe dar, 66 davon mit noch vorhandener Adresse. Die weiteren Dokumente sind 29 (30)4 Quittungen (786a-r, 875a, 919a-e, 1264a, 1412a, 2027a, 2089a, 2212a, 2225a, 2235a), 5 (13f Abrechnungen (1282a, 1289a, 1289b, 1400a, 1411a, 1439a, 1528D, 1637D, 1717a, 1920D, 2047a, 2200D, 2268a), 9 Zeugnisse (912a, 2650a, 3142a, 3953a, 4405a, 5424a, 5482a, 5775a, 6076a), 8 Verträge (965a, 966D, 3556a, 4539a, 4572a, 5983a, 6065a, 6073a), 6 Stammbucheinträge (695a, 714a, 925a, 959a, 1400b, 3727a), 4 Nachschriften (754b, 783a, 987a, 1310a), 4 Gedenkblätter (821a, 5112a, 5931a, 6076b), 3 Gemeinschaftsbriefe (1843D, 3028a, 6018a), 1 (3)6 Zahlungsmandat(e) (1544b, 1717a, 1920D), 1 Einladung (1173a) sowie 1 Gesprächsaufzeichnung (758a), die nicht von Pestalozzi stammt, jedoch seinen Gesprächsanteil wiedergibt. Schließlich kann als quantitatives Ergebnis auf die insgesamt 297 erschlossenen Briefe hingewiesen werden, von denen in den nächsten Jahren sicher der eine oder andere den Weg ans Licht der Öffentlichkeit finden wird. Als qualitatives Ergebnis sind zunächst 41 neue Adressaten zu vermelden: Baggesen, Moritz Beck, Philipp Heinrich Beck, Büel, Johann Rudolf Burckhardt, Buschmann, August Wilhelm Friedrich von Crome, Dorette von Crome, Danz, Hans Kaspar Escher, Eyholzer, Georg Friedrich Karl Joseph von Mecklenburg-Strelitz, Gerlach, Greijf, Hanno, von Holland, Kapp, Fridolin Kaufmann, Aloys
4 5
6
Brief2027a enthält als Beilage eine Quittung. Briefe 1282a, 1411a, 1528D, 1637D, 1717a (zudem noch Zahlungsmandat), 1920D (zudem noch Zahlungsmandat), 2200D und 2268a enthalten als Beilage eine Abrechnung. Briefe 1717a (zudem noch Abrechnung) und 1920D enthalten als Beilage ein Zahlungsmandat.
Vorwort
XI
Knusert, Emanuel Kupferschmid, Franziska Agnes Lang, Leitzingen van Leyden, Johann Georg Müller, Peyreck, Philippi, Reimanis, /¿enne« Röckl. Sanchez Cisneros, Konrad Schindler, markiert. Lücke im Text oder Textabbruch wird mit — markiert.
Pestalozzis Schrift5, seine Formulierungen, sein an der Mundart orientierter Wortgebrauch sowie seine unregelmäßige Orthographie und Interpunktion geben in mehrerem Anlaß zu unsicherer oder zumindest schwieriger Lesung9. Fälle unsicherer Lesung sind in Anhang I bezeichnet. Erschwerte Bedingungen findet die Transkription der Dokumente zudem in der Tatsache, daß Pestalozzi oft in Eile schrieb oder mit Sehschwierigkeiten kämpfte (vgl. etwa 2524a oder 6125a sowie die entsprechenden Abbildungen der Handschriften). In diesem Zusammenhang zu berücksichtigen ist der medizinische Befund zum Skelett von Pestalozzis rechter Hand. «Am weitesten fortgeschritten sind die arthrotischen Veränderungen an den Endgelenken des Daumens und des Zeigefingers; (...) Heute bezeichnet man dieses Leiden, das bei stark beanspruchten Händen älterer Leute nicht selten auftritt, als Rhizarthrose und empfiehlt in therapeutischer Hinsicht verschiedene operative Verfahren oder eine äußere Ruhigstellung des sehr empfindlichen und schmerzhaften Gelenks mit-
5
9
In einer Zusammenstellung von Kurz-Biograpliien und Schrift-Charakteristiken deutscher Dichter und Dichterinnen findet sich zu Pestalozzis Unterschrift folgende Charakteristik: 'Derber Händedruck und ehrliches Auftreten, abgegriffener Hut und ungewichste Stiefeln.» (Adolf Henze: Die Handschriften der deutschen Dichter und Dichterinnen mit 305 Facsimile's, kurzen Biographien und Schrift-Characteristiken. Ein Anhang zu allen Classikern. Leipzig 1855, S. 113) Sein langjähriger Mitarbeiter Kriisi stellt in diesem Zusammenhang fest: «Bei gewöhnlichen Prüfungen für Schulamtskandidaten wäre Pestalozzi wohl überall durchgefallen. Seine Aussprache war hart und in manchen Lauten unrein, seine gewöhnliche Schrift so unleserlich, daß selbst geübte Kaufleute und Gelehrte sie nicht gut zu entziffern vermochten, seine Rechtschreibung theils veraltet, theils sonst mangelhaft, und die Interpunktion blieb meistens ganz weg. Auf Grammatik nach dem gewöhnlichen Zuschnitt hielt er nicht viel, (•••)> (Hermann Krüsi: Erinnerungen aus meinem pädagogischen Leben und Wirken vor meiner Vereinigung mit Pestalozzi, während derselben und seither. Stuttgart 1840. S. 7)
XVI
Editorische
Hinweise
tels einer Manschette. Wie nicht anders zu erwarten, finden sich keine Spuren einer therapeutischen Maßnahme an Pestalozzis Hand. Hält man sich vor Augen, daß er zeitlebens und sogar noch auf dem Totenbett geschrieben - außergewöhnlich viel geschrieben, Handwerks- und Hausarbeiten verrichtet und seine Hände in keiner Weise geschont hat, überraschen diese Verschleißzeichen nicht.»10 Noch in seinen letzten Lebensjahren gibt Pestalozzi bezüglich seiner Schrift folgende Selbstcharakteristik: «Meine Handschrìjft ist, wie Sie sehen, flüchtig, unfest, unästetisch und unordentlich, und sich selbst oft sehr ungleich.» (PSB 13, S. 149.22f) Für sämtliche zur Anwendung kommenden Schriften, Zeugensiglen und Zeichen ist der diesem Band beigelegte Arbeitsschlüssel zu vergleichen.
Hansueli F. Etter: Johann Heinrich Pestalozzi. Befunde und Folgerungen grund einer Untersuchung an seinen Gebeinen. Zürich 1984, S. 39f
auf-
XVII
A
Abkürzungen D. S. L.
ahd. alemann. aoR, auR arR, alR Ausg. Bd., Bde. Bg: Bgg. Bl., Bll. /«· Hd hrsg.. Hrsg. ital.
Jg-JggKB lat. md. mhd. mundartl. Nr., Nrn. r
s. Sup pl. ν
ινζ
Währungseinheiten Denier Sol (1 Sol = 12 Deniers) Livre Suisse (1 Livre = 20 Sols)
Allgemeine
Ζ. ZB
von
bkürzungsverzeichnis
Abkürzungen althochdeutsch alemannisch am obern, am untern Rand am rechten, am linken Rand Ausgabe Band, Bände Bogen, Bögen Blatt, Blätter französisch Hand herausgegeben, Herausgeber italienisch Jahrgang, Jahrgänge Kopierbuch lateinisch mitteldeutsch mittelhochdeutsch mundartlich11 Nummer, Nummern recto (Vorderseite) Seite Supplement verso (Rückseite) Wasserzeichen Zeile Zentralbibliothek
Mit diesem Begriff ist sprachgeographisch das Schweizerdeutsche als südalemannische Mundart und - da eine scharfe Trennung in vielen Fällen nicht möglich ist - als Schriftsprache dieses Sprachraums bezeichnet.
XVIII
A bkiirzungsverzeichnis
Abkürzungen zur
Pestalozzi-Literatur
PSB
Johann Heinrich Pestalozzi: Sämtliche Briefe. Kritische Ausgabe. [Bisher:] Bde. 1-13. Hrsg. vom Pestalozzianum und von der Zentralbibliothek in Zürich. Zürich 1946-
PSW
Johann Heinrich Pestalozzi: Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe. [Bisher:] Bde. 1-16, 17A, 18-23, 24A, 24B, 25-28. Begründet von Artur Buchenau, Eduard Spranger und Hans Stettbacher. Berlin, Leipzig und Zürich 1921-
Reg.
Johann Heinrich Pestalozzi. Sämtliche Werke und Briefe. Kritische Ausgabe. Registerband I. Verfaßt von Leonhard Friedrich und Sylvia Springer. Zürich 1994
Seyffarth
Pestalozzis sämtliche Werke. Bde. 1-12. Hrsg. von Ludwig Wilhelm Seyffarth. Liegnitz 1899-1902 (2. Ausg.)
Isr.
August Israel: Pestalozzi-Bibliographie. Bde. /-///. Hildesheim 1968 (Nachdruck der Ausg.: Berlin 1903-1904)
Morf
Heinrich Morf: Zur Biographie Pestalozzis. Teile I-IV. Stuttgart 1968 (Nachdruck der Ausg.: Winterthur 18681889) Pestalozzi-Blätter. Hrsg. von der Kommission für das Pestalozzi-Stübchen (Nachfolgeorgan von: Korrespondenzblatt des Archivs der Schweizerischen permanenten Schulausstellung in Zürich). Zürich 1880-1905
P.-Bl.
Pestai.
P. -St.
Pestalozzianum. Mitteilungen des Instituts zur Förderung des Schul- und Bildungswesens und der Pestalozziforschung (zeitweilig: Beilage zur Schweizerischen Lehrerzeitung). Zürich 1904-1989 Pestalozzi-Studien. Hrsg. von Ludwig Wilhelm Seyffarth. Liegnitz 1896-1904
P.-St. [NF]
Pestalozzi-Studien [Neue Folge]. Bde. I-IV. Hrsg. von Artur Buchenau, Eduard Spranger und Hans Stettbacher. Berlin und Leipzig 1927-1932
PSZ
Pestalozzi und seine Zeit im Bilde. Zur 100. Wiederkehr seines Todestages hrsg. vom Pestalozzianum und der Zentralbibliothek in Zürich. Zürich 1928 Herbert Schönebaum: [Bd. I:] Der junge Pestalozzi. 1746-1782. Leipzig 1927 [Bd. II:] Pestalozzi. Kampf und Klärung. 1782-1797. Erfurt 1931 [Bd. III:] Pestalozzi. Kennen - Können - Wollen. 17971809. Langensalza 1937 [Bd. IV:] Pestalozzi. Ernte und Ausklang. 1810-1827. Langensalza 1942
Schönebaum
XIX
Abkürzungsverzeichnis
Stadler
Abkürzungen
Peter Stadler: Pestalozzi. Geschichtliche Biographie. [Bd. I:] Von der alten Ordnung zur Revolution (17461797). Zürich 1988 Bd. II: Von der Umwälzung zur Restauration. Ruhm und Rückschläge (1798-1827). Zürich 1993
zur allgemeinen
Literatur
ADB
Allgemeine deutsche Biographie. Bde. 1-56. Berlin 19671971 (Nachdruck der Ausg.: München 1875-1912)
Grimm
Deutsches Wörterbuch der Brüder Grimm. Bde. 1-33. München 1984 (Nachdruck der Ausg.: Leipzig 18541960)
HBLS
Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz. Bde. IVII und Suppl.-Bd. Neuenburg 1921-1934
HG
Die Helvetische Gesellschaft. Bd. I: Ulrich Im Hof: Das Entstehen einer politischen Öffentlichkeit in der Schweiz. Bd. II: François de Capitani: Die Gesellschaft im IVandel. Frauenfeld und Stuttgart 1983
Idiotikon
Schweizerisches Idiotikon. fVörterbuch deutschen Sprache. Frauenfeld 1881-
SL
Schweizer Lexikon. Bde. /- VI. Luzern
Trésor
Trésor de la langue française. Dictionnaire de la langue du XIXe et du XXe siècle (1789-1960). Publié sous la direction de Paul Imbs. Bde. 1-16. Paris 1971-1994
der
schweizer-
1991-1993
Briefe und briefähnliche Dokumente
3 469a. An Susette Judith
Motta. Dezember
1767.
I Vous avez trop d'indulgence pour mes fautes, ma chère, j'ose s dire seur! Il fut depuis longtemps mon devoir d'écrire a Vous. Vous savez que je suis timide, c'est ma grand foiblesse. Elle me punit souvent baucoup d'elle-même, et je suis heureux si les homes me pardonnent le faute par cette raison. Elle me ravit quelque fois [les] moments de plaisir les plus douces, et ce ne fut pas par la mé10 connoissence des charmes du bonheur d[e m'jentretenir avec Vous que je n'ai pas rempli ce doux devoir. Je suis bien sensible de Votre amitié. Vous êtes ma amie au cause que je suis l'ami de ma Nannette. Ah! Je sens tout bonheur de mes jours, je sens que touts les sentiments de mon coeur aggrandit, élève, 15 l'amour ennoblit et premièrement le sentiment de l'amitié. Vous, ma estimable, ma chère seur. Vous êtes en pareile heureuse cas. Votre ami est vertuex, il est sage, il est mon ami le plus intime, il est le frère le plus aimé de ma chère. De quel douceur seront les liaisons de notre affinité et quels douces sont I les plusieurs vues dans le plan de 20 notre vie qui nous touts dans une heureuse compagnie de nouvaux plus fortement conjondront. Voilà les titres bien connues à quels j'ose Vous suplier de Votre tendre amitié. Vous auries un frère qui est sensible à tous Vos perfections et qui Vous donnera toujours les épreuves de l'estime et de l'amitié plus tendre. 25 Aves-Vous, je Vous prie, la bonté de dire à ma chère que c'est moi, qui j'ai dit à Vous que Vous ne mérites pas de reproche de ne pas avoir troublé le calme de leur someil. Je suis bien charmé de Votre bonté de me inviter à Val Travers; je serais inconsolable de ne avoir l'occasion de l'embrassefr] ma 30 Nannette et de montrer à Vous, ma chère seur, avec quel estime je serais toujours Votre serviteur et l'ami J. H. Pestalouz. I 35
I A Mademoiselle Mademoiselle Susette Motta. I
4 484a. An David Albrecht
Zehender. 1770-1772.
I Freund! 5
Noch einmahl herzlichen Dank für Ihren Besuch. Mein Vertrauen auf die moralische Mitwürkung vieler guten Menschen konte nicht stärker genährt werden als in Ihrer Mitte. Worum ich Ihnen jez schreibe, ist, Sie zu bitten, H[errn] Zehnder nebst meinem warmen Gruß zu sagen, man feinde in Kilchberg die io Ausführung seiner Rose äußerst schwirrig, und ich bitte ihn, mit dieser Arbeit, die mir, wen ich sie nicht stechen lassen könte, ganz zur Last fallen müßte, für einmahl nicht weiter zu fahren, hingegen wohl mit dem Umrißen seiner verschiedenen Baumschlägen. So bald ich von Zürich zurük, will ich ihm und Ihnen meine Schuldigkfeit] is entrichten. Ihr dankbarer Pestalozz. I I Herrn Zehender vom Gurnigel in Bern. I 20
507a. An Isaak Iselin. Zweite Hälfte 1777. I Insonders hochgeehrtester Herr Rathschreiber!
Ich empfehle mit gegenwertigem meinen lfieben] Schwager Her25 ren Pfarrer Schultheß von Neufchatel, der mit einem jungen Herren Berset von Bern eine Reis durch die Schwyz macht, in Dero bestes Wohlwollen, und ich weiß, Sie haben die Gefälligkeit ihnen Dero gütigste Wegweisung, unsere eidgenössische Freunde in Basel sehen zu könen, Ihnen mitzutheilen. 30 Ich bin mit waarer Hochachtung insonders hochgeehrtester Herr Dero gehorsamster Diener J. H. Pestalozze. I I Herren Herren Ratschreiber Iselin 35 z[u] e[ignen] H fänden] in Basel. 1
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im Originalbrief S. 2/3 leer, 5. 4 obenstehende
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5 50Sa. An Gottlieb Konrad Pfeffel. Sonntag. 6. April 7775'. I Hochedler, hoch zu verehrender Herr! 5
Ich kan mir die Nachlessigkeit vast gar nicht verziehen, Sie so lange ohne einige Berichte von Ihren mir anvertrauten Kinderen gelassen zu haben, und freue mich, Ihnen melden zu könen, daß solche bis Dato einer ununterbrochenen vollkoinnen Gesundheit genossen. Auch geben mir die Fehigkeiten insonderheit des Knaben alle Hofio nung, mit Ihrem Rath und nach Ihrem Gutbefinden für derselben künftige und Lebensberuf mit Erfolgο Vorsehung; P Bestimmung C ρ tliun
15
20
25
.30
35
zu könen. Ich sehne mich, mündlich und hoffentlich in Schinznacht Ihnen meine Gedanken hierüber weitleufiger eröfnen zu könen. Seven Sie inzwüschen meiner vorzüglichen Aufmerksamkeit für diese Kinder versichert. Gegenwertig aber muß ich die Fryheit nehmen, Euer Hochedlen höflich zu bitten, mir die wegen der nahenden Gommunionstagen diesen Kinderen nothwendigen Zeugnisse von den Pfarrherren, by welchen sie informirt worden, I sobald Sie könen, zuzusenden. Ich habe diesen Winter in Beziehung meines Etablissements von Undank und dem Unverstand einiger stetischer Eltren, so Kinder in der Anstalt hatten, äußerst vili Verdruß und Wiederwertigkeiten gehabt und hauptsechlich erfahren, daß alle Hofnung auf Mentschlichkeit und Dank von armen Eiteren nicht erwartet werden kan und daß in unserem Jahrhundert die besten Endzwekke eines Particularen, wenn sie nicht den Einfluß der Regierung, mehr als mir im Anfang nothwendig schien, zu ihren Endzwekken suchen, schier unerreichbar sind. Das Volk glaubt nur an die Gewalt der Götter dieser Erde und ach gar nicht mehr an das Herz I eines Mentschen. Aber Gott lob, ich fand und finde je lenger, je mehr, mehr als ich hofte und suchte, in Bern Schuz und Hülfe. Ich bitte Sie, mich Ihrer edlen Wohlgewogenheit und Gunst forthin zu würdigen. Meine Gelfiebte] bittet, ihre höflichsten Empfehlungen gütigst aufzunehmen, und ich habe die Ehr, mit verehrender Hochachtung mich zu nennen, hochedler Herr, Dero gehorsamster Diener J. II. Pestalozze. Neuenhoff, den 6. April 1778. I
6 518a. An Hans Kaspar
Escher. Montag, 22. Februar
1779.
I Ich hoffe, werther Freund! Du werdest auf die gestrige Malzeit s wol ausgeruhet haben. Für die mir erzeigte Freundschaft bin ich Dir nachmalen verbunden. Hier übersende ich Dir den Brief des Herrn Landvogts Rahn zur Einsicht, woraus Du sehen wirst, daß wir nun allein für den Sontagabend eingeladen worden. Diesen Morgen, als Herr Oncle in den io Rechenrath gegangen, machte ich Ihme unter der Hausthür mein Compliment. Da er aber nicht das Geringste hat verlauten lassen, daß er mich bey dem Schwerdt sehen werde, vermuthe ich, seine 4 Herren Schwager werden heute unsere Stelle vertreten. Auf das Wenigste wünschte ich es, Deine Gedanken hierüber werden mir zum 15 Verhalt dienen. Einmal ich glaube, wir handien, ohne uns an die Gebräuche vorhergehender Herren Landvogten zu halten, dem Willen des Herrn Landsvogts gemäß, wann wir uns für heute ohne eine neue Einladung, nicht bey dem Schwerdt einfinden. Womit ich stets verharre 20 Dein ergebener Diener und Freund Pestaluz. den 22. Febr[uar] 1779. I
25
Herren Herren Caspar Escher b e y H a u s. I
7 537a. Ari Johann Jakob
Schultheß. um 1780.
Abschrift. 5
io
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35
I Bester Papa, es ist traurig, daß er, verblendet von Ad[vokaten] und Rathgebern, die er nur halb berichtet, nicht einsiehet, daß eine oberkeitliche Untersuchung der Sache ihn den äußersten Gefahren bloßstellt. Er weiß meine Klagen von unseren Verwickelungen; er weiß, wenn die Bilanz seiner Anforderungen in dein Monat, ehe er sich aller meiner Waaren bemächtiget, gezogen wird und dann ein Monat später, so ist das Geheimnis seiner Handlungsart enthüllet. Er weiß, wie er seine Fonds formiert und wie sein Unvermögen die Verwirrung meiner Lag 1 unterhalten und die Etablierung einer ordentlichen Handlung unmöglich gemacht. Er weiß, wie lang ich unter bezüglichen Händen gelebt; er weiß meine Klagen über das Verderben dieser und die Klagen meiner Vögte über ihn! Wo ist über alles dieses Erläuterung, wo ist je über alles dieses Rechnung gegeben worden? Ό Ό Daß man mich bewogen, dem Elend stündlicher Lasten abzuhelfen und, größeres Unglück zu verhüten, zu viel Unterschriften bewogen, die nicht mehr sind, das wird freilich für den ersten Augenblick einen mir ungönstigen Eindruck machen. Aber es wird die Ragion J. J. S. Sohn, die als ein Handlungshaus auf einen 7jährigen Handlungsverkehr 2 7 Ό 0 0 Fl. an mich fordert, um deßwillen nicht in Stand stellen, die bürgerlichen Gewaltthätigkeiten und die kaufmännischen Etourderien, welcher sie schuldig, vor dem Aug des Richters zu bedecken. Bester Papa! Sie wissen, daß ich von Anfang des Verkehrs bis an sein End täglich und stündlich über Gewalttätigkeit und Ungerechtigkeit geklagt, laut und öffentlich geklagt. Sie wiissen, daß ich noch selbst 1778 vor allen Herren, welche sich dem Geschäfte annahmen, laut und öffentlich Gewaltthätigkeit und Unterdrückung zu beweisen anerboten, und d a ß man mein Anerbieten nicht hat annehmen können. Sie wüssen, daß ich 100 Mal schriftlich und mündlich Sie selbst um Gottes und Ihres Heils willen gebeten, mit väterlichem Ansehen die Quellen, meine Bücher, erforschen zu wollen. Sie wüssen die Manier seiner Gewaltthätigkeit und wie er sogar Ihre eignen
8 Bücher auf die schandbarste Art befleckt, um eine Rechnung zu verquicken, die nicht mehr ist. Ich weiß wohl, daß er in vielen Absichten zu bedauren und daß im Anfang des Verkehrs die beste Meinung von der Welt bei ihm obgewaltet. Er ist erst nach und nach verwickelt worden und hat sich nicht mehr den geraden Weg zu helfen gewußt, und seine Armuth und Mangel an Credit, den er nicht einmal bei Ihnen hatte, haben neben seiner unglücklichen Einbildung von Handlungskenntnissen und seiner Gewaltsamkeit, immer das Verlorene gegen I alle Müglichkeit wieder einbringen zu wollen und so den guten Pfening dem faulen Pfening nachzuwerfen, haben ihn zu den Schritten gebracht, über welche ich klage und [die] sein Briefwechsel und die C a s s a dieser Ragion augenblicklich auffallen machen werden. In Beziehung seines Mißcredits kann nichts redender sein als der ganze Lauf der Affaire mit dem Werdmiillerschen Haus in Zürich; ich namsete diesen besondern Fall bloß darum, weil er Ihnen besonders bekannt ist. Aber im Ganzen, bester, theurester Papa, ist Unsinn und rasende Etourderie, und dann wird unverantwortliche, das Gut des Drittmanns muthwillig zernichtende Gewaltthätigkeit der Geist, den der Lauf seiner Handlungsart von Anfang bis zu Ende hat. Ich sage jetzt nicht alles, was ich in Beziehung, wie er seine Fonds formiert, werde sagen müssen. Aber ich wünschte, daß er dächte, meine Enthüllungen dieser Sach und besonders 2Ό00 Fl., die er, ich glaube 1778 auf einer Reise in seine Hand gebracht und die er damai nicht hätte annehmen sollen, könnten bedenkliche Folgen haben. Lieber Papa, seine Etourderien schränken sich nicht auf mich allein ein, es ist in Ihrem Haus das nämliche. Seine Geschwister sind unterdrückt, ihre Handlung ist verwirrt, ihre Fonds sind geschwächt, ihr Credit hat gelitten, und alles konnte nicht anders als so kommen, nachdem er sich den Haß seiner Brüder so allgemein aufgeladen und ihn forthin so gewaltsam und muthwillig und trotz aller das Haus verheerenden Folgen, unterhaltet. Lieber Papa, unabhangend von mir fordern die Umstände Ihres Hauses die Versöhnung und allgemeine Handbiethung. — I
9 565α. An eine Unbekannte in Zürich. Freitag, 3. September
17S2.
I Madame! 5
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Dero Byfahl für meinen kleinen Versuch ist mir höchst schäzbar, und ich nehme die Fryheit, Ihnen hiermit höflich dafür zu danken, und besonders für Ihren Endzwekk, das Buch einigen Landleuten in die Hend zu spillen. Aber Ihr Ausdruk «einen Bauren zu suchen, der würdig wäre etc.», dieser Ausdruk, Freülin! ist gegen Ihren Endzwekk, denn ein Buch dieser Art ist gewüß schlecht, wenns wenige Landleute würdig sind, es zu lesen. Der ächte Probstein eines Volksbuchs ist der Eindruk, den es eben auf unwürdig Scheinende macht, und das Kentzeichen der ächten Götlichkeit des Testaments, welches immer das unachahmliche Bild aller Volksbücher syn wird, ist dieses, daß kein Mensch auf Gottes Boden zu unwürdig ist, es zu lesen, und zu unfähig, es zu brauchen. Verziehen Sie diese Anmerkung und erlauben Sie mir, noch eine zu machen! Mein Buch leßt sich ganz nicht mit den Modebücheren unserer Tagen vergleichen. Agathen und Sophien sind Blumengerten voll Zierde und Schönheit, meines ein bloßer Hausacker, mit einfachem Korn, Herdäpfeln und Kraut geblümt. Also lassen Sie allen Gärtneren ihre Ehre und ihren Vorzug und stellen Sie mich in meine Reyhe! Das Landgut des Herrn Fryen auf dem Münsterhoff leßt sich nie mit Kleinjogs Hoffe vergleichen. Aber Ehre ists immer für mich, daß Sie, ob Sie schon mitten unter den künstlenden Gertneren leben, das einfache Thun eines gemeinen Landbauren bemerken und schäzen wollen. Daß mich der Eindruk, den die Kinderscenen des Buchs auf Ihre liebe Kleinen gemacht, von Herzen freue, glauben Sie mir, und daß der Byfahl, mit welchem Dero Herr Papa mich zu beehren, würdiget mir. I Ich empfehle Ihnen meine l[iebe] Frau, und mein Kind presentire ich Ihnen, sobald ich mit ihm auf Zürich kome. Ich habe die Ehre mit vorzüglicher Hochachtung zu syn, Madame, Votre très humble et très obéiss[ant] serviteur Pestalozze. Neuhoff, den 3. 7br [17]82. I
10 578a. An Gottlieb Konrad Pfejfel. Samstag, 10. Mai
s
1783.
I Mein insonders hochgeehrtester Herr!
Ludwig Schrötter, der gegen wertig in einer Apoteken in Burgdorff placiert ist und, wen er sich treu und ehrlich aufführen wird, gewüß wohl versorget ist, hat mich um einen Nachtmahlschein ersuchen lassen, weil der seine verlohren gegangen. Der hiesige Herr io Pfarer, by dem er nicht co[n]formirt worden, kan keinen, der in förmlicher Ordnung ist, für ihn ausstellen. Ich bin desnahen genötiget, auch diesfahls mich an Sie zu wenden und Sie zu ersuchen, by dem Herr Pfarer, by welchem der Ludwig co[n]formirt worden, einen solchen Communionsschein auszuwürken. I is Ich hoffe das Ver[g]nügen zu haben, Sie auf der diesjärigen Helvetischen Versammlung in Ölten anzutreffen und Ihnen mündlich sagen zu könen, mit wie vili Hochachtung und Ergebenheit ich bestendig und aufrichtig die Ehr habe zu syn, 2o
mein insonders hochgeehrtester Herr Hoffrath, Dero gehorsamster Diener Pestalozzi. Neuhoff by Brugg, den 10. May 1783. I
Und mir, edler Herr, erlauben Sie, Ihnen vor Ihre herrliche Phebe zu danken, die mir erst seit wenigen Wochen zu Gesicht gekomen und von der 25 ich so entziikt worden, daß ich nicht versuchen will, es mit Worten zu sagen. Ich habe die Ehre, mit Hochachtung und Ergebenheit zu seyn, edler Herr, Ihre ergebene Dienerin Pestalozzi-Schultheß. I
so
Herren Herren Hoffrath Pfeffel Me fine] Herren z[u] e[ignen] Hfänden] Colimar. I
11 5S2a. An Susette Judith
Schultheß-Motta. Mittwoch.
23. Juli
17S3.
I Ma chère soeur! Je suis fâché des qu'il est arrivé hier. Ce qui est certain est qu'un vitre est cassé, que nous, ma fame, Jaqueli et moi étions dans l'autre maison et Anneli de même dans le même moment où nous avons entendu casse [r] le vitre. Je n'ai pas vu Charl[e]s et persone n'a pas vu le casser, ainsi je n'accise pas. Je n'ai premièrment rien voulu que dire au Anneli qu'elle ôte ce vitre cassé enfin qu'il ne nuisse à quelqu'un. Je n'aurois pas parlé un mots aux enfens d e m a s o [ e ] u r s, si Vous a u r i e z eu l a b o n t é de ne pas m ê l e z V o s e n f e n s au moment que j'ai donné une ordre certèneinent I innocente à ma servante. La vraisemblence qui étoit c o n t r e V o t r e c h e r f i l s m'a échauffé. Je peut avoir tort et je souhaite de mon co[e]ur, mais je Vous prie aussi de vouloir bien laissefr] l'affaire come elle est s a n s m ' e n c o m p r o m e t t r e de plus. Je Vous prie, ma so[e]urs, d'oublier le passé et d'avoir la grâce de ne pas interrompre l ' e x t é r i e u r d'une relation qui, come j'espère, ne Vous gênera plus si longtems. Venez s'i[l] V. pl., ma soeur, prendre come l'ordinair notre déjeuné et croyez que je souhaite de coeur et d'âme de Vous pouvoir montrer que je suis réelement Vo[tre] très h[umble] et tr[ès] obei[ssant] ser[viteur] Pestalozzi. I
12 603a. An Laué & Co. Freitag, 17. Dezember
1784.
I Hochgeehrte Herren! Hiermit folgen wieder 20 Stük. Ich habe für die leste 10 Stük Dero Reçu nicht erhalten; ich hoffe aber, Sie werden die Stük richtig erhalten haben. Mit den gegenwertigen 20 Stük sind von den 74 Stükken, die mir restiren habe, gegenwertig 50 Stük eingesandt. Folglich restiren mir noch 24 Stükk. Ich erwarte, ob mit Beendigung dieser 24 Stükken die Arbeit aufhören [wird], oder ob Sie noch einige Stük hieher schikken wollen, um bis End der Wuchen fortarbeiten zu könen. Diesen Augenblik erhalte ich einen Brief von Zürich, der mich zwingt, morgen auf Zürich zu reisen. Übermorgen bin ich wieder hier. Pestalozzi. I Herren Herren Lauée & Comp. in Wildegg. I
607a. An Laué & Co. Freitag, 28. Januar
1785.
I Hiermit folgen wieder 10 Stükk mit Bitt um Roth Böden, die wir unumgenglich nötig haben. Pestalozzi. I
13 611a. An Laué & Co. Dienstag,
12. April
17S5.
I Hochgeehrte Herren! Wenn die Vorsehung es Ihnen endlich wieder müglich machen wird, mahlen lassen zu könen, so hoffe ich, finden wir in Birr zimmlich neue Kinder, und d a wünschte ich vorher, eh m a n anfangen würde, die Tische und Bänke, die Sie noch haben, zu bekomen, auch, wo es müglich, noch ein Dozzet Gibslatten, die Stuben vollends auszumachen. Ich bitte Sie, mir zu sagen, auf welchen T a g ich im Dorff anzeigen kan, daß die Arbeit wieder angehe. Ich habe die Ehre, hochachtend zu syn Dero gehorsamster Diener Pestalozzi. den 12. April 1 7 8 5 . I P. S. Ich möchte meine Herren sehr bitten, ob es nicht möglich wäre, einem Arbeiter von Hollderbank zu befehlen, die Schaffhauser Zeitung a m Donstag und Montag im Pfarrhaus Hollderbank für das Pfarrhaus Birr abzuforderen und dann einem Arbeiter von Bruneg zuzustellen, durch welchen ich denn diese Lebensnothwendigkeit zu meinen Händen bekomen könte. Sie pardoniren die Fryheit. Herren Herren L a u e & Comp. à Wildegg. I
14 6i9a. An Laué & Co. Donnerstag, 2. Juni 1785.
I Hochgeehrte Herren! Es verlautete sint vorgestern, Vrena Merki und Lisebeth Brem, welche gewöhnlich mit einander ihre Stükke hieher brachten, verkauften Resten. Gestern, da [sie] auf dem Weg waren, nahm ich Informationen auf und fand die Sach erweisbar. By ihrer Rükkomfft stellte ich sie zu Red. Sie behaupteten, sie syen unschuldig, und mann solle ihnen die Leute stellen etc. Weil ich aber sah, daß Resten abe den Tüchren abgerissen waren, die sie brachten, machte ich ke[ine] Compi [imente] und sagte, wenn sie ehrlfiche] Meitli syen, so lassen sie die Meisterin sehen, was sie im Sakk haben. Sie trozzten ja frylich, aber I die Meisterin machte ihre Visitaz so gut, daß 6 Resten, die sie alle gestern ab den Tüchren geschnitten, aus ihren Sekken hervorrükten. Jez ist die Stuben voll Gered, sie haben schon lang und lings und rechts verkaufft. Ich erwarte, was Sie, meine Herren, jez weiter thun wollen. Da sie überwiesene Diebinen sind, so kan man ohne Risquen thun, was mann imer gut feindet. Die by ihnen gefundenen Resten folgen hieby. I Tücher wage ich wegen Regenwetter keine zu senden. Ich habe die Ehre, hochachtend zu syn Dero gehorsamster Diener Pestalozzi. den 2. Juny 1785. I Herren Herren Laue & Cpgnie à Wildegg. I
15 627a. An Laué & Co. Samstag. 2. Juli 1785. I Herren Laué und Comp, à Wildegg. s
den 2. Juli 1785. Hochgeehrte Herren! Hiermit folgen 14 roth Boden; morgen sende vormittag, wo möglich, nach. Ich habe mich geirrt; es sind nur noch 30 Dozzet roth Stück hier, das übrige sind Indiennen - in 20 Stück à diesen.
io
Pestalozzi. Aus einem Stück ist ein verdorbnes Nastuch ausgeschnitten, welches à 13 Batzen berechne. I
16 637a. An Laué & Co. Samstag,
27. August
1785.
I Ich habe gestern 10 Stiikk Saktiicher erhalten. Da aber dieses 5 nicht genugsam gewesen, die Tische zu besezen, so habe [ich] die Kinder auch heute nicht zur Arbeit komen lassen und bitte mir durch Überbringerin noch eine Trageten Tücher, damit ich am Montagmorgen die Stüken wieder arbeiten lassen köne. Pestalozzi. io
den 2[7], Äugst 1785. P. S. Das Tuch, in welches die Sakktiicher eingewikelt war, hat der Träger wieder mit sich zuriik genohmen. I
15
I Herren Herren Laue & Cie. à Wildekk. I
645a. An Laué & Co. 2o
Donnerstag,
6. Oktober
1785.
I Hiermit folgen 13 Stükk, und nach Mittag wird Brecht eine Bürde bringen, den 6. 8br 1785. Pestalozzi. 25
Wir haben noch ein Tischtuch für Weißboden nöthig, nur für einen Tisch. I
17 64SD. An Karl Johann
Christian
von
Zinzendorf.
Samstag, Abschrift eines
10. Dezember
17S5.
Entwurfs.
I In schuldiger Erwiederung Dero geehrten Schreibens von 2 6 . passati danke ich E[urer] Exfzellenz] ehrerbietigst für das gütige Wohlwollen, mit welchem Sie auch dem 3. Th[ei]l meines Lienhard und Gertrud Ihren nachsichtsvollen Beifall nicht zu versagen geP o ruhte. Ich nehme die Freiheit, hiemit die Frage, ob mein Buch hierorts häufig gelesen werde und würklich den Eindruck mache, den es zu machen bestimmt seie, Hochdenselben offenherzig, daher mit Nein zu beantworten. Das Buch hat freilich namentlich im Anfang Eindruck gemacht. Sein erster Theil ist häufig, und ich glaube sagen zu dörfen, allgemein gelesen worden. Auch haben Regenten und Volk eben so allgemein zu gestehen geschienen, d a ß es Wahrheiten enthalte, die jeder in seinem Kreis erfahre, wie ich sie vorlege. Aber der 2. und 3. Th[ei]l hat nicht so allgemeinen und nicht so lauten Beifall gefunden. Diese mögen z u m Theil schlechter geschrieben sein, zum Theil aber ist der Unterschied in der Art von Wahrheiten daran schuld. Wir sind auch in der Schweiz noch nicht so weit, daß Vorstellungen, die den Prätentionen und dem Ehrgeiz unserer Hochstehenden nahe treten, eben so allgemein Beifall erlangen, als die, welche nur dem Ehrgeiz und den Prätensionen der untern Stände nahe treten. Auch war es die Neuheit des Gegenstands, mehr als eigentliche Theilnehmung an den Endzwecken des Verfassers, was den Umfang und G r a d des Eindrucks bestimmt hat. Und überhaupt ist ein solcher Wortbeifall so viel als nichts, und m a n kann von Wahrheiten dieser Art nicht sagen, d a ß sie Eindruck machen, als insofern sie Thathandlungen, oder wenigstens Versuche, zu nahen Folgen haben. Diese hatte mein Buch nicht. Ungeachtet ich Freunde habe und sehr erleuchtete Regenten mir Achtung und Liebe zeigen, so hat dennoch noch n i e m a n d mich auch nur für die Einrichtung einer Schule consultiert. Doch nein - ich sage zu viel. Voriges Jahr hat ein Mitglied des engern Raths meiner Vaterstadt, da Lavater Verbesserung der Consistorial-Stellen vorschlug, mich gebeten, über diesen Ge-
18 genstand zu arbeiten. Ich that's, aber mein Mémoire, das den Quellen des Sittenverderbens nachspürte, scheint nicht gefallen zu haben. Das ist das einzige Mal, daß ich für einen realen Gegenstand auch nur consultiert worden. Es ist unstreitig, wie Sie sagen, daß kaum ein L a n d sich jemals einer praktisch ganz vollkommenen Gesetzgebung werde zu erfreuen haben. Aber gewiß kein weiser Staatsmann unsrer Zeit fragt nach einer vollkommenen Gesetzgebung, sondern begnügt sich im Chaos der barbarischen Verwirrung und Unmenschlichkeit, I unter welcher die europäische innere Staatsverwaltung allgemein begraben liegt, den Wust des Menschenverderbens aufzuräumen, so weit und so gut als es einem jeden in seinem Kreise gelingt. So viel ist eine unstreitige Wahrheit, daß das Glück des societätischen Menschen kann auf einen ohne Vergleichung höhern Grad gebracht werden, als wo es gegenwärtig noch stehet, und daß insonderheit in großen Staaten unendlich viele Mittel da sind, diesem Ziele näher zu rücken. Die schon stehenden Waisen- und Arbeitsanstalten könnten große, und schnell auf die Nationalbildung, in die Tiefe des Volks hinabwirkende Endzwecke erzielen, wenn man auch nur aus diesen Anstalten machen würde, was man mit unzweideutiger Gewißheit aus ihnen machen könnte. Wenn die Wissenschaft, das Volk glücklich zu machen, einst vor den Augen der Regierungen in einem hellem Licht stehen, so werden sie sich mehr verpflichtet und interessiert fühlen, auch die Mittelpersonen, die zwischen ihnen und dem Volk stehen, zu verbinden, den Endzweken für eine die Menschheit real segnende Gesetzgebung nicht mehr hinderlich, sondern förderlich zu sein. Denn ohne den gemeinnützig und willig mitwirkenden Einfluß der Edelleute, der Geistlichen, der Amtleute etc. ist es nicht müglich, den Hauptbedürfnissen des gemeinen Wohlstands wahrhafte Vorsehung zu thun. Desnahen sollten sowohl zur wahren Erleuchtung der Regierung über diesen Gegenstand, als für die zweckmäßige Stimmung dieser nothwendigen Mittelpersonen in allen Hauptstädten wiirkliche Lehrstühle über die wahre Art, das Volk glücklich zu machen, und über das, was ein jeder Stand der Menschen zu diesem obersten Staatsendzweck beizutragen fähig und schuldig sei, errichtet werden. Diese Lehrstühle aber müssen vorzüglich durch Mittheilung realer Versuche, welche zu diesem Endzweck in und außer dem Staat gemacht worden, und bestimmte historische Nachrichten von Erfolgen und Nicht-Erfolgen und deren Ursachen, den Gegenstand in ein
19 unbestreitbares Licht zu setzen suelten, und so das offene A r c h i v der realen Fortschritte der Staaten in dieser vorzüglichen Angelegenheit unsers Geschlechts machen. Von dem Beifall E[urer] Exfzellenz] aufgemuntert, fahre ich mit verdoppelter Freude an meinem 4. Tlieile fort. Noch mehr aber beschäftiget mich ein Plan, die allgemeine Theorie der acht menschlichen, I durch Nachforschungen über die eigentlichen Grundtriebe unserer Natur sowohl, als über die Geschichte alles dessen, was die Menschen mehr oder minder glücklich oder unglücklich gemacht hat, und noch macht, in ein helles und unzweideutiges Licht zu setzen. Variante zum obigen Abschnitt (Z. 4-1J): Noch mehr aber beschäftiget mich ein weitläufiger Plan, die Theorie aller menschlichen Führung auf die Grundsätze unserer menschlichen Grundtriebe zurückzuführen und die Hauptgesetze einer weisen Erziehung und Regierung der Menschheit allgemein in ein helleres Licht zu setzen und auf sichern Fundamente zu gründen, als es bisher nicht geschehen zu sein scheint. Der Fuß meiner Nachforschungen gründete sich in meinem ganzen Leben nur auf Erfahrungen, und ich wage, Efurer] Ex[zellenz] zu sagen: Diese Erfahrungen der Volksangelegenheiten noch weiter auszubreiten und Anlaß zu Grundsätzen der Volksführung, welche das Resultat dieser Erfahrungen ist, bis ans End meines Lebens praktisch prüfen zu können, ist der Wunsch meines Lebens. Die Wahrheit, wenn sie bloß gesagt, und nicht durch Erfahrungen an der Menschheit reizend gemacht wird, würket in aller Weh nichts, und der Forscher der Wahrheit, wenn er nicht nach Maßgabe seiner Erfahrungen weiter schreiten kann, bleibt gehemmt und einseitig, und sein Einfluß wird nicht, was er werden könnte, wenn seine Laufbahn in praktischen Übungen mehr Spielraum hätte. Edler, gnädiger Herr, das ist vielleicht der Hauptgrund, worum die Wahrheiten in den wichtigsten Angelegenheiten der Menschheit gewöhnlich so langsam realen Erfolg haben. I
20 657a. An Johann Rudolf
Burckhardt. Freitag, 16. Juni 1786.
I Neuhof, d[en] 16. Brachm[onat] 1 7 8 6 . Sie sind mein Freund, also verziehen Sie auch mein nicht Wort halten. Ich konnte nicht, so sehr ich wünschte, von hier abkommen, und mußte nun drei Sontag vorüber gehen lassen, ohne auf Ihren Dietisperg zu kommen. Ich bin äußerst bescheftiget und angebunden, aber ich komme doch und entschuldige mich Ihnen dann mündlich. Auch meine Frau wünscht Sie und Ihre Freundin und Ihre Kinder im Dietisperg zu sehen. Aber ob sie werde mit mir kommen, das ist eine Frag, die ich kaum als wahrscheinlich beantworten kann. Aber wenn ich komme, so thue ich alles, Sie zu bereden, Ihre Gemahlin disen Sumer in unsere Gegend zu bringen und mit uns dann auf Hallwyl zu kommen. Leben Sie wohl, Freund, grüßen Sie mir Frau Burkard herzlich und glauben Sie mich auf immer Ihren Ihnen Eigens Ergebensten Pestalozzi. I Ich wünsche es herzlich, daß ich die Freude habe, Ihre liebenswürdige Gemaalin und Sie bey uns oder ich bey Ihnen zu sehen, denn man ist gliiklich, Sie beyde Edle zu sehen. Und ich danke Ihnen, Herr Burkhard, viel mal, daß Sie sich so in Baurenkost und Baurenlager haben schiken wollen; wenn es Frau Burkhard wagte, es auch zu versuchen, so schäzte ich mich gliiklich. Ich bitte, die schönen, allerliebsten Kinder vor mich zu küssen, und empfele mich Ihrer Gewogenheit und Freundschaft Pestalozzi, neé Schultheß. Ich möchte ein Jubelfest anstellen, daß Frau Battier wieder lebt! ! ! Frau Schweizerin ist im Schinznachter Baad, und wir haben uns mit Ihrem Andenken, Edle! recht erlabet. Sie schäzet und liebt Sie unaussprechlich, wer könnte änderst? Verziehen Sie, ich mußte das hinschreiben, mein Herz wollte nicht änderst. I
I Particular. Herren Herren Burkardt im Kirschgarten in Basel. I
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1787.
I Der in Melingen verstorbene Steinschneider und hernach seine 5 Frau ware Herren Schultheß von Hottingen sehr bekandt. Benandter Herr hielt die Machinen für wichtig; er wollte immer einen Züricher den Verdienst lehrnen und behauptete, er sye sehr gut. Ich habe den Mann in Melingen arbeiten gesehen und so dunkel, als ich mich der Sach erinnere, schin mir seine Machinen nicht sehr io complicirt. So wie ich die Umstände H[errn] Schultheß Müllers kene, ist er gewüß froh, der Machinen loos zu werden, auch in niederen Preisen, wenn er nicht einen höhren haben kan. In mehreren, by Anlaaß meiner Schrifft über Kindsmord [stu15 dierten] Acten sah ich Spuren von wüthender Verbindung der Begriffen des Unrechts, das ihnen geschehen, mit der augenbliklichen Unempfindlichkeit für das Leben des Kinds, in welcher diese That müglich war. Aber der wichtigste Fall, der im Anfang meines Buchs beschrieben ist, kan ich nicht mit Acten belegen. Er ist eine Erzeh20 lung von H[errn] Chorschreiber Tschiffeli, aber es manglen mir sogar Nahmen und Orth. Ich habe nicht dafür als die bestirnte Erinnerung der Ausdrükken, mit welchen er es mehr mahl erzehlt. I Die Alabaster Grube, die sehr weiß und rein ist, liegt im Amt Schenkenberg. Herr Landvogt Tschaner gab mir vor 16 à 18 Jahren 25 selbst ein Muster, und es ist vollkomen ähnlich mit denjenigen Alabaster Blatten, die ich in römischen Ruderen aus einem am Fuß des Bergs liegenden, aber genzlich zerstörten Castro oder detaschirten Soldaten Plazes von der in Windisch gelegenen 21. Legion fand. Herr Haas ist mir von Herrn Jaques Rahn warm empfohlen. Er 30 hat eine vollkomne Schrifft deutsch und französisch, zeichnet gut, hat für Anfange genug Histori und Geographie, auch Rechnungskentnisse. 4 à 5 Tischgenger aus niederen Stenden, die zu Gewerb und bürgerlichen Beruffen einige Vorkentnisse legen wollten, scheinen mir by ihm besser versorgt, als gewöhnlich die Kinder in grö35 ßeren Anstalten versorgt sind, und ich denke, wenn es reicheren Landleüten bekandt were, so ein Plaz könte ihnen à 16 Ν [eue] L[ouis]dor per Jahr dienen.
22 Das ist, mein teurer H [err] Chorherr, was ich sagte und was ich sagen wolle. Ich bin mit Herzenshochachtung der Ihrige Pestalozz. I
5
I Herren Herren Chorherr Rahn by Haus. I
686D. An Georg Heinrich Ludwig Nicolovius. Montag, 7. November 1791.
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I Neuhof, den 7. 9br 1791. Freund!
Schon seit langem war es einer der lebhaftesten Wünsche meines Herzens, einen oder mehrere junge Männer zu finden, mit denen ich bey meinem nahenden Alter mit Vertrauen über die Erfahrungen is meines Lebens reden, und mit Sicherheit, nicht mißverstanden zu werden, auch noch unreiffe Wünsche in ihren Schooß legen könnte. Denken Sie meine innigste Befriedigung, in Ihnen einen solchen Mann gefunden zu haben, wie ich mir ihn träumte und wünschte einen Man, dessen Denkungs- und Empfindungsart so vielseitig mit 20 der meinigen harmonirt, daß meine Endzwecke von ihm in ihrer ganzen Ausdehnung übersehen und in allen ihren Beweggründen gefühlt werden können. Ich konte von der Vorsehung kein größeres Glück wünschen und bitten, und es ist mit diesen Empfindungen, lieber edler Mann, daß ich Sie an mein Herz anschließe und mich 25 Ihrer Freundschafft freue! Die Arbeiten, die ich hier meiner Familien und meiner Ehre schuldig war, sind ihrem Ende nahe - auch hierfür gab mir die Vor-
23 sehung eine Freundin, die in kurzen Jahren leistete, was niemand glaubte und niemand hofte. Wenn dieses vollendet, so bin ich frey, und weiter ungebunden an irgend einen Fleck dieser Erde, werde ich dann eilen, diejenige Stelle zu meinem Aufenthalt zu welilen, die mir zu Erzielung meiner Endzwecke, I in Absicht auf die Beleuchtung meiner Begriffe über die Volks-Erziehung, die schiklichste scheinen wird; möchte sie nahe bey Ihnen und bey Ihrem Vatterland syn! Meine zernichtete Rede über die schweizerischen Verfassung sandte ich vor etwan 14 Jahren an die Helvetische Geselschafft, die sich damals noch in Schinznacht versamelte - und man las sie nicht. Ich freue mich, daß die wenigen davon erhaltenen Stellen Ihnen nicht mißfallen. Wen Ihr guter Geist die Grundsätze derselben billiget, so wird ein kleiner Aufenthalt in der Schweiz genug syn, ihn sehen zu machen, daß reine Grundsätze der bürgerlichen Vereinigung bey uns so wenig herschen als anderwo und daß unser Wohlstand eine bloß zufelige Folge des beßren Glüks, das unsere Väter genossen, und dan auch unserer Kleinheit und des Friedens, das unser Land so lang genossen, wir sind gliiklicher, aber gewiß nicht weiser als andere Gegenden. Ich habe Ihnen 3 Bogen Fortsetzung von Lienhart und Gertrud vor einigen Wuchen nach Genf gesandt; ich hoffe, Sie haben selbige empfangen, und werde den Rest in kurzem nachsenden. Jetz wiederholle ich nur noch, daß mich Ihre Freundschaft unenti [ich] freut, aber ich bitte Sie, erwarten Sie nicht zu vieles von mir - die Erschöpfung meines Lebens wird mich frühzeitig und unreif verwelken machen. Meine schönen Tage sind dahin! - Schon jetz hemet Enkrefftung den Muth meiner Seele, und das Nahen der Ab- I stumpfung vieler ihrer Kreffte ist entschieden. Was ich als Jüngling durch mich selbst suchte, suche ich jetz durch andere. Ach Freund, wie ein Greiß suche ich jetz zu meinen Endzwekken einen Stab, an den ich mich hinlehne und freue mich wie ein Kind, wenn ich hier und dort einen Mann feinde, der die leichtere oder schwerere Bewerkstelligung meiner Endzwecke zu prüfen würdiget! Ach Freund, ich dachte einst, vor diesem Alter dahin zu komen, daß selbige keiner Prüfung weiter bedörften, aber mein Schiksahl setze mich um ein halbes Menschenalter zurük. Dennoch scheint am Ende meiner L a u f b a h n mir wieder Hoffnung, und ich nähre in mir den mich befriedigenden Glauben, in der Schwäche meines Alters das wieder gründen zu könen, was ich im Feuer meiner Jugend verdorben.
24 Bleiben Sie mein Freund, auch wenn Sie alle Schwächen meines Leben und meines Alters gesehen, auch denn, ich bitte Sie darum, bestreben Sie sich nicht weniger, das Wahre, das Sie in meinen Endzwecken feinden, zu befördern! Und je größer Sie meine verheltnismeßige Schwäche gegen diese Endzwecke feinden, desto mehr bieten Sie mir Ihre liebreiche Hände! Dessen seyen [Sie] sicher, ich habe keines Menschen Güte mißbraucht und werde die Ihrige nicht mißbrauchen, aber ich sehne mich unaussprechlich, Sie wieder zu sehen. Schreiben Sie mir doch bald wieder! J. H. Pestalozzi. I Monsieur Monsieur Nicolovius voyageant avec Monsieur] le Comte de Stollberg recomendé à Messieurs Bontems et Mallet à Genève. I
25 691a. An Karl Johann
Christian
von
Zinzendorf. Samstag.
31. März
1792.
I Da ich mich auf mein Schreiben vom 1. November 1 7 9 0 bis Dato ohne Dero Antwort befände, vermuthete ich, die Kühnheit meiner damals geiißerten Wünschen haben Euer Excellenz wahrscheinlich mißfallen; ich wagte es also nicht, weiter irgendeine Art von Zutringlichkeit mir hierin zu Schulden komen zu lassen. Ich hoffte indessen immer, eine mir vest vorgenohmene Reise auf Wien werde mir Erleuterungen möglich machen, die Ihnen hierinn genugthuend seyn würden. Jetzo benimt der T o d unsers guten weisen Keisers mir zwahr einen Theil meiner Hoffnungen, und ich habe wenigstens durch meine Saumseligkeit Augenblike verlohren, die mir unersetzlich sind. Indessen bleibt mein Entschluß fest, ich werde alles — — wünsche, so nehme ich die Fryheit, Euer Excellenz um ein [W]ort an irgend jemand, der an dieser Grenze für die gegen * Intresse nimt, zu bitten, ich wünsche meine Rückreise [über] Wien machen könen, aber es scheint mir diesmahl un [möglich]. Nichts desto weniger sehe ich diesen Herbst Ihre Gegend und freue mich unaussprechlich, die Empfindungen der Hochachtung und Dankbarkeit mündlich auszudrükken, mit welchen [die] Ehre habe mich zu nennen, Hochwohlgebohrner Graf, gnädigster Herr, Euer Excellenz unterthenig gehorsamer Diener Pestalozzi. Neuenhof, den 31. Merz 1792. I
26 693α. An Georg Joachim Göschen. Mai 1792.
I Lieber Herr Göschen! Ich habe von meinem Freund Pfenniger in Zürich noch einge kleine Päkgen, die ich ihm hier spedieren sollte, und ich bin verspätet: eines nach Petkun in Ostfriesland, eines nach Stade in der Wetterau, eines nach Emkendorf, eines nach Großen-Vielen im Meklenburgischen, eines nach Homburg, eines nach Darmstatt, eines nach Dessau. Darf ich Ihre Güte dahin mißbrauchen, Sie zu fragen, ob Sie einige dieser kl [ein] en Pächgen für mich zu spedieren die Güte haben wollen, wenn Sie Gelegenheit dazu feinden oder meiner guten Schwester in me[iner] Abwesenheit hierüber gefeiigst rathen wollten. Es liegt mir an diesen Pächen. Verziehen Sie. Empfehlen Sie mich Ihrer Gemahlin und glauben Sie mich von Herzen Ihren Freund Pestalozzi. I Herren Göschen Buchhendler. I
27 695α. Stammbucheintrag
für ¡Ephraim Johann Gottlieb
Schmidt.
Montag. 11. Juni
1792.
I Aufmerksamkeit auf Gott ist nach meiner Erfahrung unter allen s B e f ö r d e r u n g s m i t t e l n der menschlichen Weisheit das Erste. Mit diesem Wort alter Einfalt wollte sich Herren Magister Schmid zum freundlichen Angedenken empfehlen Pestalozzi v. Neuenhof. Leipzig, den 11. Juny 1792. I
,o
695b. An Georg Joachim
Göschen. Mitte Juni
1792.
I Lieber Freund! Wir sind glüklich in Nuremberg angelangt, und ich m u ß Ihnen is von da aus sagen, d a ß ich ernsthaft auf die Bearbeitung der Reformationsgeschichte für Damen denke, d a ß ich also um die Mittheilung der Note der Ihnen in dieser Arbeit als vorzüglich bekandten Büchern bitte. Schreiben Sie mir bald und senden mir dieses Verzeichnis! Meine Addresse wüssen Sie, oder senden Sie den Brief in 20 das Comptoir Herren Groß! Ich hoffe, Sie komen mir bald nach und vergessen Ihr Wort nicht, in meiner Bauerhütte abzusteigen und by uns zu bleiben, so lang Sie könen, aber auch 14 Tag vorher mir Ihre Ankomft zu melden. Ich freue mich, Freund, Ihre Bekandtschafft gemacht zu haben, und danke Ihnen alle Liebe und Freundschaft, die 25 Sie mir erwiesen. Empfehlen Sie mich Ihrer Gemahlin und glauben Sie mich mit wahrer Ergebenheit Ihren aufrichtigen Freund und Diener Pestalozzi. I Herren 30 Herren Goeschen Buchhändler in Leipzig. I
28 708a. An Georg Joachim Göschen. Samstag, 22. Juni 1793.
I Lieber Goesche! Ich habe Ihnen vor ungefehr 6 Wuchen einige Bogen Manuscript durch den Postwagen zu gesandt und erwartete sinther mit Verlangen die Nachricht, daß Sie das Manuscript empfangen. Ihr genzliches Stillschweigen fangt mich an besorgt zu machen, daß dasselbe etwan nicht by Ihnen angekomen. Ich bitte Sie dringend, mir mit rükgehender Post hierüber Auskomft zu geben. Sollten Sie dasselbe empfangen und schon unter der Preß haben, so bitte [ich], mir so bald Sie könen, ein paar Exemplar durch den Postwagen zu zu senden, auch 2 Exempl. nach Frankfort an Herrn Docter de Neuville, 1 an Herrn Hoffrath Zimmerman in Hanover, diese 3 auf Ordre Herrn Dfoktor] Hoze in Richterschweil, dan eines an Herren Nicolovius in Eutin bey Hamburg und eines an meine Schwester. Leben Sie wohl, ich bin ungedultig auf Ihre Antwort! Empfehlen Sie mich Ihrer Gemahlin, grüßen Sie mir alle Ihrigen, und glauben Sie mich immer Ihren aufrichtigen Freund Pestalozzi. Neuenhof by Wildeg, Canton Bern, den 22. Juny 1793. I Herren Herren Goesche Buchhandlung in Leipzig. I
29 714a. Stammbucheintrag
für Jens Immanuel
Baggesen.
Montag. 9. Dezember
1793.
I Du hast meine Trehne gesehen und meine Wünsche, Du vergisest sie nicht. Ich habe Dein Herz gesellen und Dein wallendes Aug, ich vergese es nicht. Pestalozzi vom Neuenhof. Richterswyl, d[en] 9ten Dec[ember] 1793. I
744D. An ein Gericht. um 1796. Fragmentarischer
Entwurf.
\ So wie es die Pflicht und die heilige Pflicht ihres bedaurenswürdigen Ehmans wäre, sich von einem Creditor, an den er durch Abrechnung eine überwegende Foderung hatte, nicht auf Gefahr seines Weibes und seiner Kinder Unrecht thun zu lassen, so wie es seine Pflicht war, weil es syn mußte, lieber seine biirg[er]l[iche] Ehre aufzuopferen, als einen solchen Creditor mit dem Eigenthum s[eine]s Weibs und seiner Kinder den Fond noch einmahl anzuschaffen, den dieser schon in Händen hatte, eben so ist es die h [eilige] Pflicht der bedaurenswürdigen und leidenden Frauen, die jez vor ihrem Richter Hülf und Recht sucht, ihr und ihrer Kinder überbleibendes Eigenthum vor mehrere Bedrengung auf das möglichste zu schüzen und zu schirmen. In dieser Lag hoffet sie, ein erlauchter Richter werde sie um deswillen], daß sie sich von Herren Toman mit Waaren bezahlen lassen muß, im Recht ihres alten Schölt Titul nicht weiter zurük-
30 sezzen, als sich allgemein ein jeder Creditor, der vom Debitor Waaren an Zahlung anzunehmen verspricht, nach Lands- I brauch und Übung zurükgesezt ist. Sie glaubt nemlich, sie habe durch dieses Versprechen von dem Recht ihres alten Schölt Titul — und mehr, als der redliche Sin ihres durch Convention geschehenen Versprechens, sich mit Waren bezahlen zu lassen, sie verbinden kan, schedigen zu lassen. Sie gibt dem Richter zu bedenken, zu welchen Gefehrden es hinführen müßte, wen eine Äußerung, sich mit Waaren bezahlt lassen zu wolen, nicht in sich selbst das Recht voraussezte, in diesen Waaren nicht so viel mögl[ich]en den ganzen und realen Werth seiner Ansprachen suchen zu dörfen. Sie gibt ihm zu bedenken, zu welchen Gefehrden es hinlenken müßte, wen nicht der Anschlag der Waaren dem Debitor ü b e r lassen, sonder der Debitor zu seinem Schaden selbst dahin getrengt werden dörfen, unter den führenden Waaren des Debitors — I — welches um so mehr nöthig, da Nichtbürgerin an sich in Rüksicht auf den Verkauf der — I Ist der Anschlag der Wahren, nemlich Herren Thomans eigner Fabricationspreis und 10 ρ [er] Ct. Benefice, ein Beweis, daß sie als Käuferin der Waar anzuzehen, die den Werth der Waar mit ihrer Anforderung zahlt? Man setze jez den Fall, irgend ein ander Kaufman schreibe Herren Thoman: Ich will für 6 0 0 — I
31 754a. An Hans Kaspar Notz. Dienstag, 14. März 1797.
I Lieber Herr Vetter! Ich freue mich, daß Sie wieder auf meinem l[ieben] Neuenhof sind, und danke Gott, daß ich auch von Ihnen vernehme, daß alles gesund ist. Wir sind es hier Gott Lob auch, und End der Wuchen komt der 1 [iebe] Henry, Herren Taner und ich zu Ihnen und wollen dan über alles mündlich reden. Ich gehe von Birr weg nach Basel, wen Sie mir dahin etwas aufzutragen haben. Leben Sie wohl, lieber Herr Vetter, und syen Sie für immer meiner herzlichen Theilnehmung und aufrichtigsten Treu versicheret. Ihr Freund Pestalozzi. I
754b. An Friedrich Heinrich Jacobi. September
1797.
Nachschrift zu einem Brief von Jens Immanuel Baggesen an Jacobi.
I Daß Baggesen in Ihren Armen Ruhe fand, das danke ich Gott. Ich bin in diesem Augenblicke unfähig, Ihnen mehr zu sagen, als d a ß die Wahrheit meiner Schwäche mit der Wahrheit Baggesen's und seiner Kraft so vielseitig auf gleichen Erfahrungen ruht, daß ich staune, warte und sehnsuchtsvoll von seinen Lippen jedes Wort höre. Möchte ich einst eine Stunde Ihnen, edler Mann, eben so nahe stehen, so würde ich Gott dafür danken, wie ich heute Gott für Baggesen's gute Erscheinung danke. Pestalozzi. I
32 758a. Johann Rudolf Fischer an Johann Rudolf Steck und Nikiaus Albrecht Zehender über sein Gespräch mit Pestalozzi. Montag, 4. Dezember 7797.
I Schinznacht, den 4ten Dec [ember] 1 7 9 7 . Freunde! Ich eile, Euch etwas wiederzuerzählen, was Epoche machen wird in meinem Leben, daß ich die Bekanntschafft gemacht habe von einem edlen vortrefflichen Mann - von Pestalozzi. Ich gehe offt nach Castelen. Convenientz, ein gewisses Gefühl von Dankbarkeit gegen die, welche mir einst unwillkührlich manche belehrende E r fahrung aufdrangen, der Wunsch, mit meinem ehmahligen Zögling ein Verhältnis zu unterhalten, das ihm, leider, einst sehr n ü t z l i c h ] werden könnte; diese Gründe führten mich bisher dahin. Offt hörte ich da von P e s t a l o z z i ] sprechen, man sagte, er komme auch zuweilen her. Ich konnte bey ihm nicht die gleichen Beweggründe wie bey mir voraussetzen, ich mußte also theils den Wunsch, zu beobachten, oder die Hoffnung, hin und wieder einen guten Samen fallen zu lassen, der etwa keimen möchte, - wiewohl ich an diesem Erfolg zweifle - diese beiden Bestimmungsgründe m u ß t e ich bey ihm annehmen. Ich ward also neugierig, ihn in jenem Verhältnisse zu sehen, denn an eine andre Zus[ammen]kunfft konte ich nficht] denken, da ich keine Hoffnung dazu hatte. P e s t a l o z z i ] ist zu offt in Zürich, als daß ich nicht ungewisse nach Birr gegangen wäre. Fr[anz] Fischer versprach mir es wissen zu lassen, wenn er nach Cast[elen] käme, er kam, aber ich erfuhr zufällig nichts, ward ihm indeß angekündigt und war nachher sehr besorgt darüber. Ich entschloß mich jezt, ihn in Birr aufzusuchen, und - ich gestehe es, daß größtenth[ei]ls Instinkt der Consequenz mich dazu bewog. Verzeiht mir diesen Prolog, er soll Euch meine Gemiithsverfassung und meine Sophisterey und meine Unlauterkeit schildern; nachher werden sie im Contrast stehen mit manchem, das ich sah, erfuhr und dachte. L a ß t mich eben deswegen auch meine Vorbereitung noch weiter fortsetzen. I Unterwegs frug ich mich nach dem Grunde der Ängstlichkeit, welche ich jezt fühlte; sie war vorhanden, ich wollte auf die Wurzel gehen, ach - da fanden sich harte, unförmliche Verwachsungen! Ich werde mich einem Manne nähern, sagte ich mir, dessen tiefes Gefühl, dessen weitstrebender rastloser Geist, dessen Thaten mich niederdrücken werden. Vorwürfe werde ich aus seinem Anblick schöpfen, Verzweiflung, nie an Stuffen der Veredlung und der Thätfigkeit], wie er mir sie darbietet, hinanreichen zu können, wird mieli demiithigen; ich m u ß fürchten ihm einige kostbare Stunden zu r a li b e η ; ich kann mich nicht losmachen von der niedrigen Frage: Wie
33 werde ich ihm erscheinen? Ich habe nichts Bestirntes ihn zu fragen; ich werde bald erschöpft seyn, mit fremden Kappen prangen, ich habe j a selbst beynah nichts Eigenes. Diese Bestürmungen der Kleinmiithigkeit, der verurtheilten Eigenliebe, der Selbstverachtung, des Mangels an Zutrauen zu dem M e n s c h e n , den ich sehen würde, diese Angriffe hatte ich zu bekämpfen. Worte der Pflicht und leise Ahndungen besiegten oder unterdrückten diese Feinde; wäre ich indeß nicht krank gewesen, die Ahndungen würden lauter gewesen seyn. -> Der Mensch soll ja, je diirfftiger er sich fühlt, den Reichern suchen, elende S c h w ä c h e der Schüchternheit überwinden, und wenn er einen g u t e n Menschen aufsucht, auf ihn vertrauen. Ich dachte: Wer ist Freund für die Ewigkeit? Denn, im Vorbeygehen, an dieser hängt mein Herz fester als nie, die Vernunfft knüpft haltende Faden an sie an. Freunde für die Ewigkeit sind entweder diejenigen, welche schon Proben der Ausdauer, I der Klafft und der Zuverläßigkeit gegeben haben und dadurch E w i g k e i t e n t r o t z e n ; o d e r die mir mit ihrer Hand das Pfand darreichten, welches mir einen jetzt versagten Umgang f ü r d i e E w i g k e i t - e i n s t verheißt, weil die Bürgschafft in ihrem Herzen und in ihrer Klafft ligt, und jenes, die allfäll[ige] Ungleichheit zwischen mir und ihnen, ausgleichen wird. Ich habe schon Freunde der erstem Art, und Freunde der leztern Art darf ich - soll ich mir machen, -i So sammelte ich alles, was ich nur konnte, ging dann getrost hin, ließ schöne, wohlwollende und krafftvolle Bilder aus «Lienhard und Gertrud» vor mir vorübergehen und erreichte P e s t a l o z z i ] s H [au] s. Auf eigenem Acker, der aber nicht durch sanfftere Cultur verschönert ist, besizt er ein geräumiges Haus; es ist nach eigenem Plane angelegt, vereint B e q u e m l i c h keit] und andre Vorzüge, hat aber nicht mehr ein jugendliches Aussehen, nichts ist zerfallen, aber das meiste welk. Der Sohn, ein höchst unbedeutender M[ann], führte mich zum Vater, und ich ward tief betroffen über sein ungünstiges Außeres. Es nähert sich zu sehr dem Kynismus, und in dem gebückten Körper ahndet man nicht den freyen rastlosen Geist; aber eine gutmiithige, an Ängstlichkeit reichende Höflichkeit nimmt sogl[eich] für ihn ein, indem man sich jedoch gestehen m u ß , man würde dadurch zu einem mitleidigen Gefühle gestimmt werden, wenn allenfalls der Anblick des Umgebenden Veranlassung dazu lieferte. Zum Glück ist es nicht so, und wenn man dieses Gefühl je rechtfertigen will, so m u ß man auf die frühern, längst durchgekämpften p e r s ö n l i c h e n ] Leiden des trefflichen Mannes zurückgehen, denn diese haben doch in seinem Äußern Spuren zurückgelassen. I E r hat übrigens jene Güte, äußert jenes Wohlwollen, welches Baggesen bey Klopfstock fand, kindlich nannte und so schön schilderte. Er würde es noch mehr besitzen, wenn die ernste Richtung seines Geistes ihm erlaubte, auch das Leblose um sich gefälliger anzunehmen, ihm gefälligere Formen zu geben und Freundlichkeit in dasselbe sowie in seine Kleidung etc. etc. zu bringen. Ich war unpäßlfich] und konnte es nicht verhehlen, da zeigte sich dann seine wohlwollende Sorgsamkeit so einfach und wahr, d a ß es mich rührte, obgleich - zur Entschuldigung], daß ich m i c h hier hineinbringe dieser Umstand nur einige Minuten einnahm.
34 Bald nach dem Empfang sezten wir uns nebeneinander, er frug - und frug wieder - kaum konnte ich antworten. Es ließ sich anfangs kein fortlaufender Faden anknüpfen, er verrieth zugl[eich] die Lebhaftigkeit] s[ei]n[e]s Geistes und seinen Wunsch, mich kennen zu lernen, denn diesen 5 Gründen schrieb ich sein Schweigen zu. Zehn Minuten mochten endl[ich] hingereicht haben, ihn zu orientiren, die velitatio hörte auf, und Castelen, das die Veranlassung meines Besuchs war, diente zur Einleitung in ernsthafftere Gespräche, die wir dann 3 Stunden lang fortsezten, eine Viertelstunde ausgenommen, da uns seine Sohnsfrau, ein munteres Weibchen, den io Kaffee servirte. Seine Gattin, die eine sehr schätzbare Frau seyn soll, war krank. Ich freute mich einen 4jährigen Enkel zu sehen, der Krafft und Lebhaftigkeit] verspricht; hoffend [ich] leben in ihm die Hoffnungen des Großvaters wieder auf, welche er bey seinem Sohne aufgegeben zu haben scheint. -> 15
Ich schätze, sagte Pestalozzi], den Herrn L[an]dv[ogt] v[on] Cfastelen]. Er ist ein gerechter, edelmüth[iger] Mann, der seine Grundsätze mit Würde gelten macht, wenn sie au[ch] unrichtig seyn sollten; er gönnt jedem Stand gern seine Genießungen. Wenn alle Aristokraten] so dächten, es würde sich unter ihnen erträglich] leben lassen. I 20 Ich: Er hat die Tugenden und die Fehler an sich, welche das b ü r g e r liche] Verhältniß ihm und vielen andren unsrer Aristokratie] zutheilt. Es ist ein ewiger Kampf unter den Familien, diejenigen, welche einmal gesiegt haben, erheben sich über die kleinliche innere Politik, über die Ränke und Berechnungen, welche bis in die allerkleinsten Verhältnisse Egoismus be25 wirken; ihr Blick wird freyer, ihr Handien kühner, offner, und daher liberaler und billiger. Das ist der Fall der großen, mächtigen und vornehmen patrizfischen] Familien; das Entg[egen]gesezte sieht man nur zu häuffig bey den kleinen, noch kämpfenden. -> Er: Also würde denn doch daraus folgen, daß die Verfassung nicht gut 30 ist, indem sie d[er]gl[eichen] Wirkk[ungen] hervorbringt. Ich: Allerdings, gerne gebe ich es zu. -> Jezt war ein Präliminärartikel im Reinen, und wir gingen bald zu der Beurtheilfung] unseres gegenwärtigen Zustandes und unsrer Verhältnisse über. Hier kam es mir zu statten, daß Du, St[eck], mich so nachdrücklich] 35 aufgefodert hattest, über jene Gegenstände bestimmter nachzudenken; ich fand jezt manche Beriihr[ungs]punkte mit einem wahren Patrioten, und dafür sey Dir gedankt! Daß eine LImänd[erung] der Dinge zu wünschen sey, darüber waren wir einig, daß der Stoß von außen kommen müsse, war uns au[ch] nicht zweifelhaft, und daß er v o n u n s müsse aufgenommen, ge40 leitet, modifizirt werden, das war seine Meinung ebenfalls. Die H[au]ptfragen blieben: Woher wird der Stoß kommen und wie reißen wir seine Gewalt an uns? -> Er beruhigte mich über die Besorgnis einer Theilung der Schweiz. «Buonapfarte] hat Integrität zugesagt, er widerspricht sich n[icht] so ohne Noth, 45 als es hier der Fall seyn würde; aber mit der Integrität ist nicht Verbleiben der Verfassung, wie sie ist, verbunden; wir sollen I nach dem Interesse von Frankreich e i η Volk seyn, nicht Berner, Zürcher, Freyburger etc. etc.; die Bedürfnisse der Franken können auch befriedigt w[er]den ohne Theilung,
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wir g e b e n a l l e n f a l l s g e r n e G e l d ; man schickt die Deputirten von Bern nach Hause, läßt dafür Ochs aus Basel nach Paris kommen u.s.w.» Ich ergab mich willig, um so viel mehr, da mir noch einige Gründe hier beyfielen, die Frankreichs Interesse darbietet. -> Desto mehr besorgt Pestalozzi] eine andere Wendung, die von innen heraus unsern Angelegenheit] en eine unglückliche] Richtung geben könnten. Er ahndet bey unsern Aristokraten eine Neigung nach Oestreich hin; an den Kayser, glaubt er, würden sie sich lieber freywillig anlehnen, als dem Stoß von Fr[an]kr[eich] her unterliegen. Aus einem Brief - ich vermuthe er kömmt von Bern - las er mir einiges vor. «In den Gemächern unsern Geheimen Räthe», heißt es da, «werden finstre Geburten ausgebrütet, ein dicker Schleyer umhüllt ihre Thätigkeit, nicht vergebens ligt er darauf.» Pestalozzi] deutet dieses für seine Hypothese. - «Ich habe lezthin», sezte er hinzu, «in Castelen Fr[au] v[on] Sinner g[eb.] v[on] Wild[enstein] gesehen; sie trug sich mit Schnüren umwunden, gelb und schwarz gemischt, Oestreichs Farbe. Die Wahl ist so geschmacklos, - erkundigen Sie sich, ob das Mode sey, ob man in Bern noch mehr patriot [ische] Damen sich so tragen sehe?» - Ich lächelte, aber - wo ist in unsern Tagen etwas zu verachten, alles wird Cokarde - und die Cokarde wird Losung vom Hutknopf an bis zum Knopf der Badine in der Hand des royalistischen Mädchens. -> Als ich nachdachte und P[estalozzi]s Besorgnisse zu theilen begann, da erschrak ich, Grimm faßte mein Innerstes. Was ist dann zu thun? I brach ich aus, zu tragen ist das nicht und rebelliren kann man auch nicht. «Nichts» erwiederte er, «bleibt dann übrig als zu emigriren in Frankreich». Aber wie können wir dann die Krafft uns zu formen aus einer fremden Hand in die unsrige bringen? «Es ist nothw[endig]», sagte er «daß wir mit Fr[an]kr[eich] offen traktiren, fragen, was es wolle, und dann eben so offen antworten, aufnehmen oder abweisen, wie es die Wahrheit und das Beste erfodert. Vieil [eicht] ist dazu jezt ein Schritt gethan, ich hoffe etwas auf die Gegenwfart] v[on] Ochs in Paris. Dann ist es Zeit, daß die Patrioten, die sogenannten Demokraten, aufstehen, sagen: 'Viel Gutes haben wir schon, laßt uns nur selbst die Keime entwicklen, erdrückt sie nicht, schont ihrer, und wir wollen versuchen, Euere wahren selbstständigen Freunde zu bleiben!' Dann müssen eben dieselben auftretten und, sich auf die äußere Macht und den Drang der Nothw[endigkeit] stützend, die bisherigen Machthaber auffodern: 'Kommt, wir wollen kapituliren, gebt ab, was uns nach unverlezlichen ewigen Rechten gehört, wir wollen dafür keines der Eurigen verletzen und mit Gut und Blut sogar schützen, wenn sie einmal geläutert sind; wir wollen noch mehr, wollen manches vergessen, wollen Euch den Verlust einiger Usurpationen vergüten, bis Ihr und Euere Kinder Euch auf andere Art nach Brod umgesehen habt; laßt uns die Archive durchforschen, wir werden Euch beweisen können, daß Euch selbst nach Eurer Rechtsform manches nicht zukömt, das werdet Ihr dann doch ohne Widerrede fahren lassen.'» -> In diesem Zus[ammen]hang verstand ich, wenn Pestalozzi] auf diplomatische Beweisf[ü]h[rung] drang; vorher hatt' ich ihm eingewandt, es sey theils nicht mogi [ich], theils zu späth, I und eben so habe ihn sein Correspondent] aus Bern mißverstanden. - «Glaube nicht,» sagt ihm dieser, «daß
36 die morschen senatorischen S t ü h l e desto haltbarer und in sich fester würden, wenn man sie mit pergamentenen Lappen belegen wollte, sie w[er]den einstürzen, und wir bedürfen des Lichtes der M[enschen]rechte, nicht des Staubs der Archive». Von dieser Meinung mußte Pestalozzi] weit entfernt seyn, allein in seine Calkul gehörte jener Rath wesentlich]. -> «Wir mögen die gegenw[artige] V e r f a s s u n g ] behalten oder nicht, so m u ß der Patriot imer seine Siege über die Usurpation auf diplomatischem] Wege sichern oder gar erfechten. Erfolgt eine U m ä n d e r u n g ] , so m u ß das Billigkeitsgefühl nach seinem bisherigen] Maaßstab rege gemacht w[er]den. Bleiben wir, was wirs sind, so ist allmählige Belehrung auf der Bahn der Empirie das einz[ige] Mittel, unsern Zustand zu verbessern. Belehrung der M a c h t h a b e r ] , Aufklär[ung] der Untergebenen und Beyspiele von außen wirken dann vieil [eicht] in einem Jahrhundert langsam, was e i η Jahr, aber mit fürchterlichen] Stößen wirken könnte. Es ist wahr, wir müssen uns zur Pflicht machen, die Mißbräuche und ihre Quellen, die Mittel dagegen und ihre Anwendbark [ei]t durch und durch kennen zu lernen, immer aufs neue die Aufmerks [amkeit] der Machthaber dahin lenken, ihnen allmählich Ideen zuschieben, durch Aufklär[ung] der Untern die Beschämung von jenen recht fühlbar machen, und so thun wir Bürgerpflicht. Auf einem andern Wege laufen wir Gefahr, Schwärmer oder förmliche Rebellen genannt zu werden; was man nicht versteht, wird gegen uns ausgelegt, das Volk glaubt's, wir fallen unnöthig. Aber gegen die offene Wahrheit der Thatsachen darf sich doch I die Macht nicht so frech erheben, oder es ist unnütz, man sieht es ihr dann an, daß sie so ungebärdig ist, weil der Pfeil getroffen hat und tief sitzt, nachher schämt sie sich und lenkt wieder ein.» -> Es war mir interessant zu hören, wie Pestalozzi] die Nothwfendigkeit] des Auftrettens reiner Patrioten auf einem andern Wege fand, und, bestimmter als ich, aber doch darinn mit mir übereinkam, daß No t h v o n a u ß e n sie rechtfertigen und mit Diplom [atie] versehen müsse. E r glaubt, d a ß diese Noth in bloßem Drang der Verhältnisse herankommen werde; i c h fürchtete ihre Ankunfft durch Krieg. -> Einmal wandte sich P[estalozzi] zu mir hin und sagte: «Es sollten zu jenen Zwecken etwa 200 Patrioten aus allen Cantonen sich verständigen und verbinden und dann mit Kenntnis der Dinge, mit festen Grundsätzen, Klafft und Freymiithfigkeit] sich waffnen, diese könnten das Vaterland retten.» -i Ja - erwiederte ich, heilsam ist die Verbindung, aber Klugheit sey ihre Losung! Er sezte sich freyer und kühner auf dem Sopha, hob den Blick und sagte: «Ich glaube mich in Ihnen nicht versehen zu haben; ihre bisherige Außeningen bürgen mir v[on] ihrer Gesinnung, ich bin gegen Sie nicht unklug.» Dabey blieb es - wir spannen Fäden, die aus der Hauptfrage sich loswanden, weiter und waren offen und frey. Mir bleibt ein weites Feld zur Deutfung] jener Worte, denn meine kurze Gegenversicherung erschöpfte ihren Sinn nicht. Pestalozzi] glaubt, wenn einmal die Waagschale der Gerechtigkeit die Usurp[ation] emporschnelle, so werden sich am Ende auch die meisten Arist[okraten] der Schweitz a l s s o l c h e zufrieden geben, indem bey den wenigsten, die bernerschen ausgenommen, wahres Interesse für die Erhaltung der beträchtlichen I Geldquellen regsam seyn könne, bey den meisten
37 b e r u h e der Wunsch zu herrschen bloß auf der Eitelkeit; wenn d a h e r die Monopole vernichtet seyn würden, so wären sie bald gleichgültig gegen das übrige. P e s t a l o z z i ] frug mich mit W ä r m e um Nachrichten von Dir, St[eck], und von Deiner Gattin; die Schweitzer hat ihm die leztre bekant gemacht, und von Dir weiß er viel durch Deine Freunde. «Wird wohl», sagte er zu mir, «der Cirkel v[on] Steck, Otth und May auch imer so fest seyn wie in Jena?» Er machte Rechnung auf Eure Verbindung. Ich sprach von dem Bedürfnis, eine philosophische und dabey empirisch richtige Ubersicht der bürgerlichen und gesetzlichen Verhältnisse zu haben, welche den Einfluß einer Verfassung auf den Charakter des Volkes bestimm e n , die also nach einer solchen vollständigen Tafel der Wechselwirkungen, der V e r f a s s u n g ] u n d des Volksgeists, den Werth von jener beurtheilen ließe. P e s t a l o z z i ] ging in sein Cabinet, und mit einem großen Heft in der H a n d erschien er wieder. Er fing an, mir vorzulesen, und ich fand w i r k l i c h ] den Plan zu demjenigen, was ich gewünscht hatte. -> Freylich geht er hier wie überall seinen besondern G a n g und folgt keinem leitenden Princip als d e m , welches ihm, wie er sagt, sein Gefühl angibt. Er hat Recht, denn wie ich sehe, so liegen die Deduktionen in seinen Darstellungen, und diese sprudeln dann mit einem Reichthum und K r a f f t hei"vor, welche sich mit der Methode der erstem nicht vertrügen. Er durchgeht die Wechsel wirk [ung] der b ü r g e r l i c h e n ] Einrichtungen mit den h a u p t sächlichsten Zweigen der K r a f f t im Menschen, er n e n n t sie: intellektuelle Urth[ei]lskrafft, sinnlfiche] U[rteils]krafft, physfisches] Erhaltungs-, Erw e r b s · , Schützungsvermögen, Zeugungsvermögen und Ahndungsvermögen - auf diese führt er die Gesetze und Anstalten der G e s e l l s c h a f t ] zurück, und ich 1 versichere Euch, die Rubriken sind äußerst reichhaltig, wenn er sie mit den Belegen seiner E r f a h r u n g e n und mit der Fruchtbark[eit] seiner P h a n tasie ausfüllen wird: so m u ß eine lebendigere und wahrere Politik aus seiner Feder fließen, als die bisherigen Aggregate derselben seyn mögen. -> «Von Prinzipien und Deduktionen», sagt er, «weiß ich nichts, ich überlasse mich einzig meinen G e f ü h l e n , diese liefern mir nebst meinen Beobachtungen Stoffs genug, ich kämpfe mit der Sprache, die Ideen liegen mir tief im Hintergrund, aber ich fühle, d a ß eben d a d u r c h manches oder alles wärmer hervorquillt.» Wer wollte ihm widersprechen, wenn m a n sein Buch ü b e r den G a n g der N a t u r liest? Und wer wollte ihm r a t h e n , sich Gewalt a n z u t h u n , in fremde, m e h r oder weniger scholastische A r g u m e n t a t i o n e n ] sich hineinzuarbeiten und hineinzuzwingen? Er verlöre d a d u r c h an seiner Fülle und Krafft, und die Wahrheit würde einer vortrefflichen Rechn u n g s p r o b e entbehren, welche jezt sein öffteres ungesuchtes, sogar unbewußtes Zusammenstimmen mit Fichte und Kant liefert. -> Wie er sich, ohne das Wort zu kennen, vor allem f o r m a l e n P h i l o s o p h i r e n fürchtet, das bewiesen mir mehrere seiner Äußerungen. Er lebt in Anschauungen, und d a r u m scheute er sich z.E. das Wort N a t u r s t a n d , gesellschafftl[icher] S t a n d u.s.w. zu brauchen: «Man verbindet g a r b a l d d a m i t einen fixirten Begriff v[on] etwas mit sich bestimmt Geschiedenem, Successivem u.s.w. - Mir k a n n u n d i n u ß das Verhältnis des M[enschen] zur N a t u r au[ch] im gesellschaftlichen] Verhältnisse fortdau-
38 ren, sie modificiren sich, und so ist's au[ch], wenn der Mfensch] sittl[ich] wird.» Er warnt vor Spekulation ohne Psychologie; im M[enschen] ist ihm nichts rein und lauter, aber er wird darum nicht sein Feind, vielmehr lehrt ihn das Billigkeit. Von Fichte hält er äußerst viel, aber er I hat ihn nicht 5 studirt; einige Hauptpunkte ihrer Ubereinstimmung zeigte ich ihm, es freute ihn ungemein. Die Stuffe wahrer Cultur, welche der ziirchersche Landmann erreicht hat, ist in seinen Augen weit höher als die der bernerschen oder irgend eines andern Cantonsgenossen, «denn diese», sagt er, «sind entweder noch zu sehr Spiel der Natur oder zu sinnl[ich] und also zur Rechtlosigkeit 10 geneigt, oder in derselben verwildert oder entartet durch die Machthaber»; desto tiefer ist sein Unwillen gegen das gesellschaftliche] Unrecht seines Cantons. Doch dergleichen] Ürtheile sind bloße Subsumtionen unter die allgemeinen Sätze, die er in seinem Buche über den Gang der Natur so bündig aufgestellt und mit so vielen, in die Augen fallenden Criterien für die 15 Anwendfung] ausgerüstet hat. ->
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Genug, mir ward der Nachmittfag] bey Pestalozzi] zugebracht, lehrreich, erhebend, und seither hellt sich mir manches auf, das sonst in m e i n e n Ansichten und in der Beurtheilung s e i n e r schriftlichen Äußerungen dunkel war. Ich begreiffe jezt besser, wie Dir, St[eck], die Unterredung mit Jakobi sich so tief einprägen konnte und wie sie Dir künfftig noch offt Licht und Leben zur Erwarung und Beseelung des Buchstabens reichen werde. Ich verließ Birr, als es schon Nacht war; ich würde geblieben seyn, wenn nicht der folgende Tag als Sonntag unerläßl[iche] Ansprüche auf mich gemacht hätte. Wir versprachen uns, diese Mittheil[ung] nicht die lezte seyn zu lassen, während meines zwar kurz daurenden Aufenthaltes im Aargau. Gestern und vorgestern (ich schreibe heute den 5. Dec.) sezte ich mich hin, Pestalozzis] Buch über den Gang der Natur etc. etc. zu lesen. Die anfängliche Spanung, in die ich mich versetzen mußte, um mich auf seinen lichten Standpunkt zu stellen, und durch das I offt blendende Licht seiner Phantasie und die Ansicht derselben mich nicht irre führen zu lassen, ward mir reichlich] belohnt. Er klärte mir Fichten auf, so wie dieser hinwieder durch seine bedächtliche Gründlichkeit die Wahrheit des zwanglosen Forrschens mir sicherte; Pestalozzi] gibt Leben, F[ichte] Haltung, K[ant] steht mehr zwischen beyden. Man halte sich an jenes wichtige Kapitel in F[ichte]s Moral, wo er die Scheidung der sittlichen] Herrschafft der Freyheit von der thierischen Herrsch[aft] des Triebes im M[enschen] darstellt, und Pestalozzis} Rang wird ganz klar. Fichte warf einige Züge des thierisch herrschenden M[enschen] hin, P[estalozzi] mahlt sie aus, und man zittert und wird empört, ohne doch zu verzweifeln, ohne das Geschlecht, ohne die Natur, ohne den Schöpfer zu hassen. F[ichte] stellt den konsequenten Gang der sittlichen] Herrsch [aft] dar und ihre Bedingungen, man sieht seine thier[ische] Krafft von 100 Fesseln der Freyheit gebunden, aber man freut sich derselben, weil er so deutlich] den Zus[ammenhang] einer jeden derselben mit unserm Höchsten und Besten sehen läßt. Man hört P[estalozzi] und bewundert nicht ruhig, man staunt, man schwebt empor zur sittlichen] Würde, und nur indem man in das Chaos blikt, d [u] i c h das man s[ich] hindurcharbeiten muß, läßt man sichs gefallen, allmählich zu ordnen, zu benutzen, zu dulden, zu lenken; und wenn nichts mehr zu thun möglich ist, so
39 siegt durch Aufopferung] wieder die e w i g e h i m m I [i s c h e] Freyheit und lernt zu sterben, p. 64. -< Es ist wahr, er wiederholt sich offt, aber ich las sie gerne, die Wiederholungen, welche durch so vieles Feuer belebt werden und das innige Vertrautseyn des V[er]f[asser]s mit seinem Gegenstand verrathen; welcher himmelweite Abstand zwischen dieser Zergliederung und dem matten, todten, I tödtenden Categorienschematismus. Und dann «das Bild des M a n schen], wie er s[ich] meiner Individualität darstellt», p. 56. Es schien mir, ich lese einen Propheten; die orientalische Fülle, der Drang, die Energie überströmt, reißt fort, gebietet über unsre Gefühle. - Jakobi schien mir offt P[estalozzi]s Bruder - z.B. p. 51 - und Allwill p. 290 und ff. oder p. 296 in dem leztern und p. 46 im erstem. Doch ich breche ab, weil ich muß, denn eben komt Besuch von Castelen zu mir. Lieber Zfehender], ich kann keinen Brief v[on] Böhlfendorff] finden, der Dir zugehört. Plenk ist verschrieben. Ich wollte heute auch an meine Schwfester] L[isette] schreiben, ab[er] jezt kann ich nicht - grüße Sie, entschuldige mich. Dank Dir für Deine Nachrichten, 1000 Grüße an die Eurigen alle, bald seh1 ich Euch und sie wieder und unsre Freunde alle. Lebt wohl, behaltet lieb Eueren Fischer. I
783a. An Gottlieb
Konrad
Pfeffel
(Nachschrift). 1790-1799.
I Mein lieber, lieber Pfeffel! Euer Schächtelchen hat mir sehr große Freude gemacht. Socrates, der einzige Mensch, den mein Herz und mein Kopf vergöttern, und Plato, der mich so offen lehrte, wie der Kopf das Herz verhunzen und aus seinem Schüler Socrates, des Menschen, einen Philosophen machen kan. Ich werde sie beyde vor meinen Schreibtisch hängen, um dem einen, so viel ich armer Teufel kan, zu folgen, und mein Herz vor dem Fall des andern täglich zu warnen, -i Lebwohl mein Lieber! Ich hoffe, daß Ihr fryer und edler und besser mit mir lebt, als mit hundert andern, das thut mir sehr wohl und bindet mein Herz auf ewig an Euch. Lebt wohl ganz Euer Schlosser. I
I Adieu! Ewig Dein Dir dankbarer und Dich liebender Freund Pestalozzi. I
40 783b. An den Präsidenten und die Mitglieder der Verwaltungskammer des Kantons Waldstätten. Samstag,
5
13. April
1799.
I Bürger!
Das mentschenfründliche Wohlwollen, mit dem Sie, edle Männer, meiner Anstalt 2 wichtige Küchen Bedürfnisse anbieten, rührt mein Herz, und da diese S t ü k k e m e i n e r Anstalt würklich sehr dienlich werden k ö n e n , so nehme ich Ihr Anerbieten mit D a n k b a r k e i t an. Die io Anstalt wird die U m s t ä n d e so kostspillig, d a ß j e d e E r l e i c h t e r u n g derselben jezo wesentlich wohlthätig ist. Syen Sie versichret, d a ß ich der ganzen Kraft meines L e b e n s a u f bieten werde unter den namenlosen Schwirrigkeit[en], die m i r a u f stoßen, dennoch das Zihl zu erreichen, das ich m i r vorgesetzt h a b e . 15 Ich e m - I pfehle meine gute hofnungsvolle Kinder der F o r t d a u r Ihrer edlen w o h [ l ] wollenden A u f m e r k s a m k e i t , und bite die V e r s p ä t u n g meiner Antwort nicht Mangel an Achtung, sonder der unbeschreiblichen Zerstreung zuzuschreiben, in der ich lebe. 20
25
Vatterländische T r e ü und D a n k b a r k e i t Pestalozzi. Stanz, den 1 3 . April 1 7 9 9 . I I Dem Presidenten und dem Mitgliedern der Verwaltungskammer des Kanton Waldstetten in Schweiz. I
41 7S6a-r. Quittungen für die Helvetische
Regierung.
Oktober 1799 bis Februar a.
Freitag,
4. Oktober
1S03. 1799.
I D a ß ich von Bürger Minister S t a p f e r sechs Neue L o u i s d o r a u f R e c h n u n g meiner durch den Directorialbeschluß bestirnten Besoldung empfangen, bescheint den 4. 8br. 1 7 9 9 Pestalozzi. sechs und neunzig Franken. I b.
Sonntag,
17. November
1799.
I D a ß ich in gefolg des Directorial Schlusses vom 2 3 . Julius 1 7 9 9 von B ü r g e r Minister S t a p f e r auf heute e m p f a n g e n die S u m von neunzig und sechs Franken, bescheint den 17. Nov [ember] 1 7 9 9 Pestalozzi. = 96 Franken. I c.
Sonntag,
22. Dezember
1799.
I D a ß ich von Bürger Minister Stapfer im gefolg eines Directorial Schlusses v o m 25ten Julius 1 7 9 9 empfangen die S u m von fünf Neue L o u i s d o r , bescheint Pestalozzi. Bern, den 2 2 . D e c e m b e r ] 1 7 9 9 . I d.
Samstag,
IS. Januar
1S00.
I D a ß ich von Bürger Minister Stapfer auf Rechnung der mir laut Directorial S c h l u ß von 2 5 . Juli 1 7 9 9 gehörenden S u m mit heut e m p f a n g e n neunzig Franken, bescheint den 18. Jener 1 8 0 0 Pestalozzi. I e.
Sonntag,
2. Februar
1S00.
I D a ß ich von Bürger Minister S t a p f e r in gefolg des Directorial S c h l u s s e s von 2 3 . Juli 1 7 9 9 mit heute e m p f a n g e n die S u m von neunzig Franken, bescheint den 2. F e b r f u a r ] 1 8 0 0 Pestalozzi. I
42 f.
Sonntag,
9. März
1800.
I Daß ich in gefolg des Directorial Beschlusses von 25. Febr. 1 8 0 0 von Bürger Minister Stapfer empfangen die Sum von hundert sieben und siebenzig Francen 10 s., bescheint Bern den 9. Merz 1 8 0 0 Pestalozzi. I
g.
Freitag,
2. Mai
1800.
I Den 2. May 1 8 0 0 habe von Bürger Minister Stapfer in gefolg des Directorial Beschlusses vom 23. Juli 1 7 9 9 empfangen die Summ von achtzig Franken, bescheint Beni den 2. May 1 8 0 0 Pestalozzi. 80 Franken. I
h.
Sonntag,
6. Juli
1800.
I Daß ich von Bürger Minister Stapfer mit heutigem Dato auf Rechnung der durch den Directorial Beschluß vom 23. Juli 1 7 9 9 mir zukomenden Sum empfangen drey Neue Louisdor, bescheint den 6. Juli 1 8 0 0 Pestalozzi. vierzig und acht Franken. I
i.
Donnerstag,
23. Oktober
1800.
I Endsunterzeichneter bescheint von dem Minister der Wissenschaften erhalten zu haben, ein Mandat von h u n d e r t u n d n e u n z i g Franken p. Saldo der mir durch den Beschluß vom 3. 7bris 1 8 0 0 bewilligten Franken dreyhundert und fünfzig. Bern, den 23. 8bris 1800. Pestalozzi. Q u i t t u n g f ü r L. 1 9 0 . - I
43 k.
Freitag,
24. Oktober
1800.
I Endsunterzeichneter bescheint von dem Minister der Künste und Wissenschaften unter heutigem Datum erhalten zu haben, die Summe von z w e y h u n d e r t Franken auf Rechnung des mir unterm 8. 8bris 1 8 0 0 durch den Beschluß des Vollziehungsrathes zur Unterstützung des Normalinstituts in Burgdorf bewilligten fünfhundert Franken. Bern, den 24. 8bris 1800. Pestalozzi. Q u i t t u n g f ü r L. 2 0 0 . - I l.
Mittwoch,
3. Dezember
1S00.
I Endsunterschriebener bescheint von dem Minister der Künste und Wissenschaften auf Rechnung der mir durch den Beschluß vom 8ten 8bris 1 8 0 0 erhalten zu haben, die Summe von einhundert und fünfzig Franken. Bern, den 3. Xbris 1800. Pestalozzi. Q u i t t u n g f ü r L. 1 5 0 - I m.
Sonntag,
18. Januar
1801.
I Daß ich mit heute von Ministerio der Wüssenschafften Liv. 150 als den Rest der mir laut Beschluß v[om] 8. 8br. 1 8 0 0 zukomenden L. 5 0 0 richtig empfangen, bescheint den 18. Jener 1801 Pestalozzi. I
n.
Samstag,
6. Februar
1802.
I Daß ich mit heute den Betrag des dritten Quartals meiner diesjährigen Pension aus dem Schazamt mit einhundert Neuen Thaler richtig empfangen, bescheint Bern den 6. Febr[uar] 1802 Pestalozzi. I
44 o.
Mittwoch, 3. März 1802.
I Von der N a t i o n a l - S c h a t z k a m m e r die Summe von vier hundert Franken auf Rechnung des Departements den innern Angelegenheiten und Beschluß des Kleinen Rathes von 28. April empfan5 gen zu haben, bescheine Bern den 3. März 1802 Pestalozzi. Gut fur L. 4 0 0 . - . - I p.
Montag, 21. Juni 1802.
I Von der N a t i o n a l - S c h a t z k a m m e r die Summe von vier io hundert Franken auf Rechnung des Departements des Innern und Beschluß des Kleinen Rathes von 28. Appril empfangen zu haben, bescheine Bern den 21. Juni 1802 Pestalozzi. Gut für L. 4 0 0 . - . - I q.
Freitag, 12. November
1802.
I Ich ersuche B[ürge]r Oberrichter Schnell, L. 400 suiss. im Schatzamte für meine Rechnung zu beziehen und dieses Billet als Quittung zurückzulassen. Bern am 12. 9br. 1802. J. H. Pestalozzi. I 20
r.
Freitag, 4. Februar
1803.
I Von der N a t i o n a l - S c h a t z k a m m e r die Summe von vier hundert Franken für das 3. Quartal der mir unter 28. Apprill 1802 bewilligte Pension und auf Rechnung des Departements des Innern empfangen zu haben, bescheine Bern den 4. Hornung 1803 25 für Herrn Pestalozzi bevollmächtiget Büß, Lehrer. Gut für L. 4 0 0 . - . - I
45 78Sa. An Philipp Albert Stapfer. Erste Hälfte 1800.
I Freund! 5
io
15
20
25
Ich denke, daß Sie einige Erleuterungen über meine zugesandte Proben bedörfen. Die großen Schriftbuchstaben sind für den Griffel als erste Übung, denn folgen sechs kleinere Griffelbläter. Erst dann folgen die eigentlichen Bläter für die Feder, von denen zu bemerken, daß die Reinheit der feineren Strichen als eine Folge des Federhaltens anzusehen ist und von dem Schulmeister unabhangend von dem etwas härteren Strich der Vorschrift gleich kan erzihlet werden; die Vorschrift hilft hierinn nichts. Nr. 6 wird in Stäben zerschnitten, um an der Lestafel die Wörter, die zum Buchstabieren aufgestellt werden, zugleich in drei ungleichen Buchstabenarten vor Augen zu lassen. Das Kreuz Nr. 7 gehört zu einem christkatolischen Schreibbuch und beweist, wie weit die Arbeit im Holzstich getrieben werden kan. Die Zohlmaßen werden zu einzeln Stäben zerschnitten, um das Augemeß der Kinder zu üben. Die Erfahrung bestetigt den Nuzzen meiner Methode imer mehr, und ich fahre mit großen [Erfolgen] fort, die Theile derselben von allen Seiten mehr zu organisieren. Herzlich danke ich Ihnen für alles, was Sie für meine Zwekke thun. Ich sehne mich sehr auf Nachrichten von dem Erfolg Ihrer Güte. Gruß und Hochachtung Pestalozzi. I
I An Burger Stapfer 30 Minister der Wüssenschaften in Bern. I
46 810a. An Christine Sophie
Reimarus-Hennings. Mittwoch, Í7. September
J800.
I Burgdorf, den 17ten 7bris 1800. Edle Frau! Das Intresse, das Sie vereiniget mit Jakobi für meine Zwecke nehmen, so wie die Unterstützungen, die ich zu demselben von Ihrer Frau Tochter, der Gemahlin des französischen Ministers genieße, macht es mir zur angenehmen Pflicht, Ihnen über dieses Unternehmen alle mir mögliche Auskunft zu geben. Ich lege in dieser Rücksicht meinen Brief an Jakobi offen bey, und werde forthin das, so ich dießfalls an ihn gelangen zu lassen denke, an S i e, edle Menschenfreundin, gelangen lassen. I Mein Herz hängt an meinem Unternehmen, aber es ist weit über meine ökonomischen Kräfte, und mein zurückgesetztes Vaterland ist jezt weniger als sonst in der Lage zu Handbietungen von dieser Art. Indessen ist mein Unternehmen zu einer Reife gelangen, daß ich wider alle Pflichten, die ich der Menschheit und meinem Vaterlande schuldig bin, handien würde, wenn ich etwas versäumen würde, auch entferntere Menschenfreunde für seine Wahrheit und Wichtigkeit zu intressiren. I Für mich selbst habe ich die Last meiner Tage ohne Klage getragen und unter dem namenlosesten Elend mich nie dahin weggeworfen, Menschen für mich zu intressiren. Aber jezt könnte ich sie auf den Knien flehen, meinem Unternehmen an die Hand zu gehen. Doch schon diese Gegeneinandersetzung ist undelikat. Verzeihen Sie - mein Herz schwillt. Genehmigen Sie die hochachtungsvollste Dankbarkeit Pestalozzi. I An Frau Professor Reimarus. I
47 SI Ob. An Friedrich Heinrich
Jacobi.
Mittwoch,
17. September
1800.
I Burgdorf, d[en] 17ten Sept[em]b[e]r 1800. Jakobi! Nachdem ich Lienhard und Gertrud umsonst geschrieben, nachdem das Buch sich unter den Menschen im Sumpf ihrer übrigen leeren Reden über Erziehung verlohren und auch die Hoffnung in mir dahin schwand, durch dasselbe etwas praktisch Gutes für die Erziehung leisten zu können, finde ich mich plözlich auf einer Laufbahn, die dißfalls die größten Hoffnungen in mir rege macht. Ich bin seit 1 1 / 2 Jahr Schulmeister und habe die Erfahrungen dieses Standpunkts dahin benuzt, den Mechanismus des Unterrichts so wie sein Wesen auf psychologische Fundamente zu gründen. Der Erfolg meiner Bemühungen hat meine Erwartung weit übertroffen: im Grund hatte ich ein leichtes Spiel, der Unsinn der Schulirrthümmer war biß zum Abfaulen reif. Alle Fundamente der Lehre sind leerer Schall. Das Uebel kommt von der Reformation her. Sie hat die Massa des Volks über unverstandene Worte schwazen gelehrt und wie vielleicht keine Welt Epoche den Unterricht bei allen Menschen und selber bei den kleinsten Kindern von der Natur abgelenkt und künstlich mehr als nur praematurirt. Sie hat durch Auswendiglernen von Erklärungen und deutlich scheinenden Begriffen Kinder und Lehrer zugleich getäuscht und glauben gemacht, sie verständen das, wovon sie im Grund keinen einzelnen Theil kandten. I Indessen gab das sittliche und religiose Interesse, das sie wiirkte, dem Volk ihres Zeitalters einen erhöhten Weisheitssinn und eine erhöhte Wahrheitsliebe, die durch das Ganze ihrer Folgen den Schulunterrichtsirrthümern ein psychologisches Gegengewicht hielt. Aber nachdem das sittliche und Religionsinteresse der Epoche dahin war und die Buchstabenanmaßung des Schulunterrichts nicht nur blieb, sondern die Praematurirung der Ideen noch durch rasendes Sokratisieren verstärkt, und Definitionen aller Art ohne einen Hintergrund von Klarheit und Anschauung auswendig gelernt wurden, so mußte das Schulwesen unser Geschlecht endlich notwendig zu einer completten Gegenfüßlerey gegen Natur, Gefühl und Ver-
48 nunft hinab selber dahin versinken, daß der leichte Hauch eines Mannes, der nicht mehr als ich ist, sein Spinnengewebe weg blasen konnte. Ich sende Ihnen einen Rapport an eine Privatgesellschaft, darinn ich versuche, meine Zwekke und meine Mittel deutlich zu machen. Untersuchen Sie seine Grundsätze, erforschen Sie seine Lüken und sagen Sie, wo ich tiefer gehen und sicherer bahnen könne. Ich wünsche in der Welt nichts mehr, als hierinn mich selber zu vollenden; wenn ich an ihrer I Seite wäre, es würde ihre Wehmuth rege machen zu hören, wie dieses einzige Wollen meines Lebens mir jezo noch sauer gemacht wird. Doch es wird mir darum schwer gemacht, weil es isolirt und nicht in genugthuender Verbindung mit allem, was dazu gehört, in mir existirt. Freund, ich soll nicht klagen. Es ist recht, daß die Menschen an unverhältnißmäßige und isolirte Kräfte und noch mehr, an unverhältnißmäßige und isolirte Anstrengungen nicht leicht glauben. Freund! Es ist so viel Wahrheit, selber in dem Unbill der Menschen. Indessen ist es bei dem, was ich suche und wünsche, jezt nicht um mich zu thun; es ist die Frage: Können meine Erfahrungen beitragen, den Menschlichkeitsmangel unserer Zeit zu mildern? Können sie es, dann schließe sich der Starke an meine Schwäche, der Hohe an meine Niedrichkeit, der Glükliche an mein Elend, der Geschäftsmann an meine Träume und der Gelehrte an meine Unwissenheit! Jacobi! - Mein Herz schlägt - Ihnen sage ich nichts als: Ich glaube an Sie. Pestalozzi. I An Jacobi. I
49 SlOc. An Friedrich Heinrich Jacobi. Samstag, 20. September ÌSOO.
I Burgdorf, Canton Bern, den 20. Sept[e]mb[e]r 1800. Jacobi! Ich sende Ihnen hiemit den Rapport, den ich über meine Versuche einer Commission abgestattet, und werde Ihnen in kurzem Beylagen zu diesem Rapport zukomen lassen. Da ich vor ein paar Monaten diesen Rapport schrieb, war es das erstemal, daß ich mir selber über den Umfang meines Thuns Rechnung geben wollte. Freund! Ich erstaunte, da ich zum erstenmal den Umfang des Werks einsah, zu dem mich der willenlose Gang meiner Erfahrungen, mir selbst unbewußt, hinführte. - Hätte ich diesen Punkt vorausgesehen, ich hätte das Werk über meinen Kräften geglaubt, und nicht angefangen. Jezt habe ich es vollendet, ehe ich wußte, was es werden sollte. Es ist das Resultat eines drangvollen, aber redlichen Wühlens in einer unermeßlichen Verwirrung dunkeler Gefühle. Jezt steht es; ein Werck, das ich nicht kannte, nicht wollte, nicht übersah, da ich es schaffte. Freund! Finde ich für ein Jahr lang Mittel, dasselbe in seiner ganzen Ausdehnung zu erhalten, so ist die Reformation nicht bloß des Volksunterrichts, sondern auch der Volkserziehung entschieden. Dann habe ich nichts mehr zu wünschen, mein mir verlohntes Leben ist an denen gewonnen, die ich nicht I sehen werde. Schreiben Sie mir, Jacobi! Spüren Sie den Lücken nach, die sich in den Gang meiner Darstellungen hineingeschlichen haben mögen! Leiten Sie die Schwächen meines Traumes mit der Kraft Ihrer wachenden Gegenwart! Ihr Pestalozzi. Rapport. I [Wie] die sinnliche Stimmung meiner physischen Natur mit der äußeren sinnlichen Form meiner Pflicht in Harmonie bringen als ein
50 dem Erzieher höchst schäzbares Erleichterungsmittel der Sittlichkeit muß angesehen werden, - so gewiß ist das Wesen der Sittlichkeit äußert dem Gebieth der sinnlichen Intuition. Ferne, daß im sinnlichen Erfahrungskreis für das Kind genügsame sinnliche Reize für Sittlichkeit seyn sollen, liegen in demselben überwiegende Reize gegen alles, was Recht und Pflicht ist. [Um] diese für Menschenbestimmung wesentliche Lüke der sinnlichen Natur mit überwiegenden Reizen auszufüllen, hat die Natur Vertrauen gegen die Mutter in das Herz des Kindes gelegt und auf dieses Vertrauen den willigen Gehorsam gegründet, innert dessen Schranken das Kind sich diejenigen Fertigkeiten angewöhnt, deren Resitz ihm sein Pflichtleben erleichtern. Am Busen der Mutter genährt, in jedem ihrer Blicke Liebe lesend, aber dann auch in jedem Wunsch des Lebens von ihr abhangend, ist ihm dieser Gehorsam in seinem Ursprung physische Notwendigkeit und in seiner Leistung leichte Pflicht und in seinen Folgen Quellen seiner Freude. Eben so der Mensch. Er findet im Wirbel seines Daseyns und in den Erfahrungen seiner Sinnlichkeit nicht genug Beweggründe, sich allem dem zu unterziehen, was sein Pflichtleben von ihm erfordert. Diese Lüke auszufüllen, hat die Natur Vertrauen gegen Gott in seinen Busen gelegt und auf dieses Vertrauen den willigen Gehorsam gegründet, innert dessen Schranken er sich täglich die Fertigkeiten angewöhnt, deren Besitz ihm allein ein beständiges Streben nach innerer Veredlung möglich macht. Wie das Kind am Busen der Natur genährt, findet auch er in ihrem Schooße ruhend alle seine Freuden; aber eben so sehr ist er von der harten Notwendigkeit abhangend, und darum ist auch ihm ein Vertrauen gegen die seiner nichts bedürfenden Ursache seines Daseyns gegründete Gehorsam gegen Wahrheit und Recht in seinem Ursprung physisches Bedürfnis, in seiner Leistung leichte Pflicht und in seinen Folgen Quelle seiner Freuden. Ich baue also den Schlußstein meines Unterrichts auf die frühe Entwikelung der sinnlichen Reitze zur Gottesfurcht, denn ob ich schon ganz überzeugt bin, daß die Religion I als Verstandesübung und Unterrichtssache bei den Kindern übel angewandt ist, so bin ich dennoch eben so überzeugt, daß sie als Herzenssache, auch im zartesten Alter schon ein Bedürfnis meiner sinnlichen Natur ist, daß sie als solche nie früh genug rege gemacht und belebt werden kann. Von Mosen an bis auf Christum habe[n] alle Propheten dieses Gefühl an
51 die Unschuld des Kindersinnes anzuschließen, und selbiges durch das Anschauen der ganzen Natur zu entwiklen und zu nähren gesucht. Ich folge ihrem Pfad. Mein ganzer Unterricht ist nichts anders, als eine Reihenfolge von Darstellungen der Weisheit und Größe des Schöpfers in der Weisheit und Größe meiner Natur, in sofern sie sich nicht in mir selbst entwürdiget. Ich zeige dem Kinde mit e i n e m d u r c h d i e u n e r m e ß l i che V o r a r b e i t der K u n s t g e ö f n e t e n A u g d i e Welt, und es ahndet Gott nicht mehr, es sieht ihn - es lebt in seiner Anschauung und bettet ihn an. Es ist mein innigstes Bestreben, den ganzen Kinderunterricht auf das Fundament einer reinen Gottesverehrung und auf das Gefühl der inneren Würde der Menschen Natur zu bauen; ich bin überzeugt, ein nicht zum Gefühl seiner inneren Würde erhobenes Kind mangelt die wesentlichste Stüze der menschlichen Tugend; ich bin überzeugt, ein nicht zum Zutrauen gegen Gott erhobenes Kind ist eine mutterlose Waise, und ein in diesem Zutrauen mißstimmtes Kind ist eine tinglükliche Tochter, die das Herz gegen ihre Mutter verlohren hat. I
821a. Gedenkblatt für M. Wegmann. 1801.
I Ich habe keinen Kopf, ohne mein Herz wäre ich ein Narr, und wo ich meinem Herzen nicht getreu bin, da bin ich es würklich. Sagen Sie den Weisen, die ohne ein Herz, bloß durch den Kopf Menschen zu bilden mögl[ich] glauben: ich glaube hingegen, der L[iebe] Gott würde das selber nicht können. Pestalozzi. I
52 825c. An den Erziehungsrat
des Kantons
Aargau.
Samstag,
24. Januar
Í801.
I Burgdorf, den 24. Jan[uar] 1801. 5
Bürger!
Mit Rührung empfange ich von Ihrer Hand eine Unterstützung für mein Schulmeister-Seminarium von 100 Franken, die Sie beym Drang der Zeiten mit Mühe den anderweitigen Bedürfnissen entreißen, die Sie umringen und hemmen, io Nehmen Sie meinen wärmsten Dank für das Zutrauen, das Sie meinem guten Willen schenken, und meine aufrichtige Versicherung, daß ich mit standhaftem Eifer trachten werde die Pflichten zu erfüllen, die mir die Wohlthätigkeit edler Menschen gedoppelt werth machen. 15 Gruß und Hochachtung Pestalozzi. I
53 S39a. An Karl Viktor von
Bonstetten. Mitte November
1801.
I Nehmen Sie, menschenfreundlicher Herr, nochmahl meinen 5 herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit, die Sie gestern mit Herrn von Wessenberg meiner Anstalt schenkten. Die zahllosen Schwierigkeiten, unter welchen ich die Anstalt angefangen und fortseze, werden Ihnen viel Mangelndes in derselben um so mehr entschuldigen, da ich hoffe, Sie syen meines Eifers und meiner Anstrengung zur io Vervollkomung meiner Anstalt versichert. Wenn ich nicht so vielen Mißverstand in der Welt erlebt hette, so hätte ich den Mißverstand mit dem Harz nicht möglich geglaubt. Das Argeuw und Zürichgebieth, wo sich meine Sprache ausschließlich gebildet, versteth unter dem Wort Harzer meiste[n]s armselige is Holzfrefler, die unbefugt Einschnitte in die Tannen machen und dann das aus diesen Einschnitten fließende Harz samlen und verkaufen. I Es sind meistens heimatlose, schlechte, jaunerartige Menschen, und nie hette ich mir einbilden könen, daß die Einwohner des Harzgebürg Harzer heißen. Sagen Sie der guten Gräffin, daß ich 20 mich des Irrthums freue, in dem es eine Gelegenheit veranlaßte, durch welche ich Ihre Wohlgewogenheit vernahm. Freund! Nehmen Sie nochmahl meinen warmen Dank für Ihre Aufmerksamkeit auf mein Bestreben. Lassen Sie dasselbe und mich Ihrer dauernden Wohlwogenheit empfohlen syn! Ich bin [in] wahrer 25 Hochachtung Ihr ergebenster Diener Pestalozz. I
54 844D. An Johann Heinrich Daniel
Zschokke. Ende
1801.
I Lieber Zschokke! Ich freue mich des Eindrukks, den Toblers Proben auf Dich gemacht haben. Die Sache selbst wird noch unendlich mehr leisten. Es sind kaum die ersten Linien eines Werks gezogen, dessen Vollendung eine nur allmählig steigende Vervollkomung seiner Theilen möglich macht. - Das Grab wird mich dekken, eh das Ganze auch nur in seinem ersten Umriß vollendet ist, und ein Menschen Alter wird vorübergehen, eh seine Theile sich auch nur von ferne der Vollkomenheit neheren. I Ich danke Dir mit einer Threne im Aug, mir für meinen Zwekk byzustehen. Thu, was Du kanst, und wen Du kanst, so kome einen Tag hieher. Es ist mir wichtig, Dir über allen Detail so viel Licht zu geben, als mir möglich. Sy forthin von Herzen gewogen einem Menschen, der für sich selbst zernichtet und mehr als nichts ist und sich in der Zerstörung seiner selbst nur in I dem Traum fühlt, dessen ewig gedaurte Verspottung ihn in seinem Inneren selber zernichtet. Freund, das sind nicht Melancholien. Einst wirst Du den Jamers meines Lebens erkenen und Mitleiden haben mit Deinem Pestalozzi. I
55 849D. An Karl Viktor von
Bonstetten. Montag, 28. Dezember
1801.
I Ich verdanke Ihnen mit warmem Herzen die fortgesezten Bemii5 hungen, die Sie zu Beförderung meiner Absichten über sich nehmen. Es ist unzweydeutig für diese Zweke höchst wichtig, d a ß der Graf und die Gräfin Schimmelmann einige Aufmerksamkeit für mich zeigen, und ich freue mich, die Gelegenheit, die Sie mir anbieten, meine Erziehungsideen auch in Dännemark zu verbreiten, io mit Eifer zu benutzen, und wenn Sie mir den Auftrag dazu geben, so übernehme ich es sehr gern, vier von den 8 Familien, die der König in die Nähe seines Schlosses setzen will, auszulesen und alles zu thun, was mir möglich ist, d a ß die Endzweke des Fürsten ganz erreicht werden. 15 Ich wünschte, daß diese Familien alle mehr oder minder mit meiner Methode bekannt würden; auch ist die Bildung einer Tochter für weibliche Arbeiten in Verbindung mit meiner Methode nichts weniger als a u ß e r meinem Kreis. Ich freue mich, beydes, den Jüngling und die Tochter, die hiezu bestimmt werden, in mein Haus auf20 zunehmen und das Möglichste zu thun, sie nicht bloß mit den Formen meiner Methode, sondern auch mit dem Geist derselben bekannt zu machen. So, wie ich unsre schweizerischen Landleuthe kenne, dünkt mich f ü r den Zwek des Fürsten wesentlich, daß er auch eine bürgerliche 25 Familie, die etwas höher erzogen, aber mit den Sitten, den Denkungsarten und dem ganzen Geist dieser Landleuthe bekannt wäre, I berufe, um die Kluft auszufüllen, die zwischen allen den Dänen, die diese Leuthe etwa besuchen und mit ihnen reden möchten, und der Schüchternheit, Unerfahrenheit und den Eigenheiten dieser Menso sehen statt haben möchten. Ohne ökonomischen Schaden dürfte ich für einen Jahraufenthalt mit Kost und Lehr f ü r den Jüngling nicht weniger als 25, für das Mädchen nicht weniger als 20 Louisd'or fordern. Ich freue mich, d a ß Sie Ihre Stadt und den Leman für meine 35 Endzweke interessieren. Alles geht hier seinen stillen, dauernden Gang so gut fort, als ich nur wünschen kann. Ich werde Ihnen näch-
56 stens einige Bogen über meine Methode und einige neuen Proben einsenden. Versichern Sie sich der vollkommenen Hochachtung Ihres Sie aufrichtig hochschäzenden p. Pestalozzi.
5
Burgdorf, den 28. Decembre 1801. I
io
I Monsieur Monsieur de Bonstetten ancien baillif de Nyon. Genève. I
S55D. An Johann
Heinrich
Jung-Stilling. Freitag,
S. Oktober
1S02.
I An Herrn Hofrat Jung den 8. 8br. 1802. In der Unschuld der Kinderbrust schlug schon mein Herz. Das Volk ist elend, ich mocht ihm helfen, unbärtig, ungeschickt und aller Hilfe entblößt griff ich als Jüngling das Werk an, war in Armut und Elend Vater von Waisen; fühlte, daß ich's sein konnte, lernte es zu sein. Vermochte nicht, es zu bleiben war doch nichts anderes, konnte nichts anderes sein, und vermochte es doch nicht zu bleiben. O Gott! 3 0 volle Jahre war ich da ganz nichts und vermochte doch nicht wieder zu werden, was ich allein sein sollte. O Gott, 3 0 volle Jahre konnte ich den Faden nicht wieder anknüpfen wo ich ihn gelassen und lebte so lange das Leben des Wurmes, - den der Wanderer I unter seinen Füßen zertritt, ohne daß er es weiß Meine Sinne schwanden, mein zerrissenes Ich war nicht mehr sich selbst gleich, 0 Jung - ich erlag, ich verlor mich selbst, nur nicht die Liebe; ich verlor die Liebe nie. Wenn ich im tiefsten Elend nur wieder ein Kind fand, - es auf meinen Schoß setzte und ansah, - wenn ich nur dies tat, so schwand der Eindruck all meiner Leiden
58 und die schwarze Verzweiflung tobte nicht mehr in meinem Busen. Aber meine Kräfte schwanden, - ich schien demnach unrettbar verloren, für alles, für mein Weib, - für mein Kind, für alles verloren. In dieser Nacht meines Seins, in diesem Tod meines Selbst reifte ich zu dem, was ich bin und zu allem, was ich getan, und plötzlich zeigte sich wieder ein Strahl, daß ich wieder werden konnte, was ich immer werden wollte. Da trieb's mich, wie wenn ein Himmlischer mich geiselte. Jetzt ward ich in meiner Schwachheit stark, Ich vollendete, was ich nicht ahnte; ich lehrte, was ich nicht konnte, ich zeigte den Weg, den ich nicht wußte. Die Wage schnellte. Das Glück zweier Jahre wog jetzt das Elend der 3 0 wieder auf. Ich bin gerettet, ich bin Vater der Waisen, ich habe Kinder, - ich habe wieder Kinder, ich kann lieben, ich kann wieder lieben —, jetzt wallet mein Herz wieder froh, aber wenn Sie jetzt - Menschenkenner, wenn Sie jetzt in meinem Frieden noch Spuren des unvertilgbaren Tobens, der unvertilgbaren Zerrüttung in mir finden, wie ich sie selbst in mir finde, dann tragen Sie der Menschennatur Rechnung, Sie hören nicht auf die Stimmen der Menschen. Nein, Nein, Nein, Sie Sie tragen eben meinem Leiden Rechnung und meiner Liebe und der Dauer meiner Leiden
59 und der Dauer meiner Liebe und der urplötzlichen Rettung und ihrer Verführung. 0 Menschheit, o Vater! Der zerrissene, lange, lange in seinem Blut liegende Wurm als die am Felsen groß sich sonnende Schlange und ist es ihm zu verzeihen. 0 Vater! ich will nichts mehr auf Erden Aber versagen [Sie] Meiner Wehmut und meiner Zernichtung Ihre Hand nicht um mein Herz zum hohen Streben nach Gott und Vollendung nach der ich dürste - zu erheben. Pestalozzi. Zusatz Jungs: eigene Hand des Herrn Pestalozzi Jung. I
875a. Quittungfîir
das
der Helvetischen
Finanzministerium Regierung. Donnerstag.
19. August
1802.
I Daß ich vom Finanz Ministerio einen Kelch für den katolischen Gottesdienst in Burgdorf empfangen, bescheint den 19. August 1802 Pestalozzi. I
60 879a. An Johann
Heinrich
Jung-Stilling.
Donnerstag,
30. September
1802.
I Freund! Ihre Güte erlaubt mir, Sie also zu nenen. Also Freund! Lesen Sie diesen Brief, den ich im Anfang der vorigen Wuchen an einige meiner nächsten Freunden geschrieben. Es ligt mir daran, daß Sie die Ansichten desselben sehen, eh ich Sie wieder sehe. Ich bin mit Hochachtung und Anhänglichkeit Ihr Sie liebender Pestalozzi. den 30. 7br. [1]802. Ich lege zugleich den Bogen von Ewald by. I Herren Hofrath Jung in Pfarrhaus Burgdorf. I
61 912a. Zeugnis für Fridolin Kaufmann
und Johann
Eyholzer.
Mittwoch, 3. August
1803.
I D a ß Herr Friedolin K a u f m a n von Lucern und Joseph Eyholzer von Wohlhausen drey Monate sich in hiesigem Institut aufgehalten und mit so viel Erfolg als angewandtem Fleiß sich dem Studio der hiesigen Methode gewiedmet, d a ß sie sich in kurzem im Stand befeinden werden, diese Methode practisch in Ausübung zu bringen, welches ich Ihnen nebst der Bescheinigung meiner unbedingten Zufriedenheit hier mit bescheine. Pestalozzi. Burgdorf, den 3. Äugst 1803. I
916a. An Unbekannt
[Louis Auguste
d'Affry]. August
Fragmentarischer
1803.
Entwurf.
I E s gereichte mir mitten in den sich häuffenden B e s c h w e r l i c h keiten meiner L a u f b a h n zu einem wahren Trost, daß Euer Excellenz für die M ö g l i c h k e i t ] der Erhaltung meiner Unternehmung eine so öffentliche und warme Theilnahme gezeigt haben. Erlauben Sie mir, Ihnen e[h]rerbietigst dafür zu danken und Sie zugleich höflich zu bitten, wen die Entschließungen der löblichen Cantone sowohl in Rüksicht auf die L . 4 Ό 0 0 als auf allfählige anderweitige Unterstüzung meines Unternehmens an E[uer] Excellenz werden eingelangt syn, mich das Resultat derselben so bald möglich wüssen zu lassen. Diese Entschließungen werden entscheiden, ob ich im Vatterland bleiben köne oder mich in die traurige Nothwendigkeit versezt sehen werde, mich, um einen Versuch, den nicht ich, sonder das Urtheil E u r o p a s zur Sach der Menschheit gemacht, ruhig vollenden zu könen, in ein L a n d zu begeben, dessen Regierung die Sach der — I
62 919a-e. Quittungen für Emanuel
Kupferschmid.
September
a.
Freitag,
1803 bis März
1804.
10. September
1803.
I Daß ich den 10. Herbstmonat 1803 von Mn. Herren Venner Kupferschmied für die Knaben Grieb und Aeschliman sechzig Kronen empfangen, bescheint Pestalozzi. b.
Mittwoch,
15. Dezember
1803.
Den 15. December 1803 habe abermahl von benandten Mn. Herr Venner für Rechnung dieser Knaben sechzig Kronen empfangen, bescheint den 15. Dec [ember] 1803 Pestalozzi. c.
Dienstag,
27. Dezember
1803.
Daß ich von H. Herrn Vener Kupferschmied für das Schulhalten des lesten Halbjahrs empfangen fiimf neue Louisdor, bescheint den 27. Dec[ember] 1803 Pestalozzi. d.
Mittwoch,
7. März
1804.
Daß ich mit heute von M. H. Herren Venner Kupferschmied auf Rechnung obiger Pensionen empfangen sieben neue fr. Louisdor, bescheint Burgdorf, den 7. Merz 1804 Pestalozzi. e.
Montag,
19. März
1804.
Mit heute abermahl empfangen fumfzehen Kronen 5 B[a]zen, den 19. Merz 1804 Pestalozzi. I
63 925a. Stammbucheintrag
für Johannes Sonntag,
Biiel. 25. September
1803.
I Einsicht, Liebe und Beruffskrafft v e r e i n i g e t , vollenden den 5 Menschen. Der Z w e k k der Erziehung ist einzig diese Vollendung, und d i e M i t t e l der Erziehung könen ihren Zwekk immer nur in so weit erreichen, als sie von dieser V e r e i n i g u n g der Einsicht, der Liebe und der Beruffskrafft ausgehen und wieder zu derselben hinio führen. Zum Andenken erwünschter Stunden an Bühl von Pestalozzi - den 25. 7br. 1803. I
64 927D. An Wilhelm Anton von Klewitz. Freitag, 7. Oktober 1803.
I Hochwohlgebohrner Herr! Höchst zu verehrender Herr Geheimrath ! Ich ergreife die Gelegenheit der Abréis Herren Inspector Jeziorowski Euer Hochwohlgebohrnen Ehrerbietig für das Zutrauen zu danken, mit welchem ein Löbl. Südpreußisches Departement geruhet, benanten Herren in der Absicht zu mir zu senden, um sich mit der hiesigen Lehrmethode näher betraudt zu machen. Die glückliche Wahl, die ein Löbl. Departement in der Persohn Herrn Jeziorowski getroffen, erregt in mir die angenehme Hoffnung, meine Lehrmethode unfehlbar in Südpreußen eingeführt zu sehen. - Sie ist auch für weniger cultivirte Gegenden vorzüglich anwendbar, indem sie sich an die Naturkrafft roher Völker bestimmt leichter als an die Kunstschwäche einer eilenden und schieffen Halbcultur anschließt. Die Talente, die Thätigkeit, die Menschen-Kenntnis und Localitätsaufmerksamkeit, die Jeziorowski mit seiner reinen und edlen VolksLiebe verbindet, wird Ihrem Departement ganz gewiß die Laufbahn dieses edlen Mannes zum Seegen machen und ich sehe dem Zeitpunkt mit Sehnsucht entgegen, in welchem er die Mittel des Volksunterrichts auf gemeinen Menschenverstand, auf Arbeit und Berufskraft, auf Unschuld des Herzens und gebildete Weisheit des Menschen in seinen einzelnen Verhältnissen anketten wird. Das wird sein Weg sein und auf diesem Weg wird sein Thun und Handeln die Wohlgewogenheit rechtfertigen, mit welcher Euer Hochwohlgeboren die Anfänge meines Unternehmens beehrt hat. Genehmigen Euer Hochwohlgeboren die Versicherung der Ehrforcht und Dankbarkeit, mit der ich die Ehre habe mich zu nennen Hochwohlgebohrener Herr Höchst zu verehrender Herr Geheimrath Dero gehorsamsten Diener Pestalozz. Burgdorf, den 7. October 1803. I
65 937D. An Johann
Gottfried
Ebel. Dienstag,
15. Februar
1S03.
I An Herrn Doktor Ebel. Freund! Der Augenblick ist da, in welchem Ihr Wille, meinem Unternehmen nützlich zu seyn, von Würkung seyn kann. Ich weiß, ohne daß ich Sie bitte, thun Sie alles Mögliche, den Pränumerationsplan zu empfehlen, dessen Erfolg über den Grad meiner Kraft, meine Ideen forthin auszuführen, entscheiden werden. Ihre Liebe, Freund, ist mir wichtig, gönnen Sie mir dieselbe forthin und freuen Sie sich, daß das Ende meiner Mühseligkeiten hoher Lohn ist. Es geht über alle Erwartung gut, und so wie es praktisch täglich weitergeht, wird die Theorie meines Thuns immer heiterer. Leben Sie wohl. Ich bin mit herzlicher Anhänglichkeit Ihr Pestalozzi. Burgdorf, den 15ten Febr[uar] 1803. I I Herrn Herrn Doktor E b e l bey Herrn Professor K ö h l e r in Mainz. I
66 938D. An Théophile
Briatte. Dienstag, 24. September
1805.
I Herrn Briatte in Lausanne. Yverdon, den 24. 7bris 1805. Lieber Herr Briatte! Ich wiederhole Ihnen meine Danksagung für die Güte, mit der Sie sich der Beförderung meiner Methode in Ihrem lieben Holland annehmen wollen. Das Wichtigste, das jezt geschehen kann, sind Auszüge aus den besten Darstellungen des Gegenstandes, die Ihnen Krüsi bekannt gemacht hat; späterhin wollen wir Ihnen, was immer neu oder verbessert zum Drucke vorliegt, im Manuscript zusenden. Wir denken nicht daran, daß große öconomische Vortheile bey einer holländischen Ubersetzung heraus kommen könnten; wenn nur irgend etwas dabey heraus kömmt, so danken wir es Ihnen herzlich und überlassen das völlig Ihrer Sorgfalt und Ihrer Billigkeit gegen jedermann, der sich damit abgiebt. Das Wichtigste, worum ich Sie forthin bitte, bleibt immer dieses: die Überzeugung allgemein zu machen, I daß es zur richtigen und soliden Beförderung der Sache unumgänglich nothwendig ist, einige fähige Jünglinge für wenigstens ein Jahr hieher zu senden, um die Methode in ihrem ganzen Umfange und in ihrem ganzen Zusamenhange ausüben zu können. Innlage bitte ich Sie, an Herrn Schneevogt in Harlem abzugeben und zugleich den menschenfreundlichen Man mit dem gegenwärtigen Zustande der Unternehmung bekannt zu machen. An Herrn Feith bitte ich Sie, meine herzliche Empfehlungen zu machen und ihm für das Intresse, das er an meinem Gegenstande nihmt, zu danken. Leben Sie wohl und seyen Sie überzeugt, daß ich den Wer[t]h Ihrer Liebe und Freundschaft erkenne und schätze. Pestalozzi. I
67 945D. An Jean Pierre Samuel
Näf.
Dienstag,
20. August
JS05.
I A Monsieur Näf à Genève. Yverdon, 20. Aoust 180[5], Vous m'avez rendu honteux, mon cher ami, par cet argent que Vous venez de m'envoyer. C'est en vérité moi qui Vous en doit, et c'est pour moi que Vous vous privez des ressources pour Vos besoins et des moyens pour cultiver Vos talents. Eh! que dois je dire de tout cela? Je suis vraiment honteux et embarassé de Vos bontés. Je le suis d'autant plus après ma conduite à Votre égard, car qu'auroit-il été de plus naturel que de Vous écrire le premier après Votre départ, et indépendemment de ce que Vous venez de faire en dernier lieu, de Vous remercier le plus sincèrement de mon coeur de l'influence heureuse et importante que Vous avez répandue dans mon établissement par Votre présence. Vous m'avez gagné la confiance dans une partie de ma méthode où j'en avais le plus de besoin, mais que je ne pouvais me flatter d'obtenir encore de longtems. J'aurais dû avec tous mes élèves Vous écrire et Vous I rendre graçe, et j'ai laissé écouler un nombre de jours sans rien faire. Cependant Vous m'envoyez de l'argent qui ne m'appartient pas et que je n'ai pas mérité. Je Te rends mille grace, mon cher ami. T a présence a été un grand appuy au succès de mon travail, le résultat y demeure attaché, mais T a dernière bonté surpasse les bornes. Pardonne que je l'accepte, je ne puis rien dire de plus. Nous marchons très bien en avant avec nos enfants. L'heure du dessin linéaire est actuellement de 11 à midy. Monsfieur] Ebert veut bien passer cette heure avec nous, je mets beaucoup de prix à ce que nous fassions des progrès dans tout cela. Bientôt je Vous écrirais d'avantage. Je veux Vous tenir sur les avis de tout ce qui se passe chez nous. Je compte sur la continuation de Vos secours comme sur la constance de Vos sentiments et l'harmonie de nos vues. Avec estime et une intime amitié tout à Vous Pestalozzi. I
68 949D. An Wilhelm Anton von Klewitz. Montag, 14. Mai
Í804.
I Hochwohlgebohrner, gnädiger Herr! 5
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20
25
so
35
Das Wohlwollen, mit welchem Ew. Gnaden mich unterm 7ten Aprili mit einem eben so verbindlichen als interessanten Schreiben beehrten, macht es mir zur Pflicht, Ihnen den verbindlichsten Dank abzustatten. -> Ich bin mit den Schwächen des bloß idealischen Träumens zu sehr bekannt und von den Lücken aller Vorschläge für irgend eine praktische Wissenschaft, wenn diese Vorschläge nicht von dem Auge der Geschäftsmänner geprüft und von seinen Händen geleitet werden, zu sehr überzeugt, als daß ich den Grad des Glückes nicht fühlen sollte, der mir dadurch widerfahren, daß Sie, gnädiger Herr! meinen Endzwecken und Versuchen die Aufmerksamkeit und Protektion gönnen, die Sie ihnen wirklich schenken. Die öffentliche Äußerung Ihres Befindens darüber ist mir von der äußersten Wichtigkeit. Ich hätte in Rücksicht auf die Anwendbarkeit der Methode, in so fern sie von Seite Ihres öffentlichen Einflusses ins Auge gefaßt wird, durchaus nicht mehr erwarten dörfen, als Sie ihr zugestehen. Ich bin weit entfernt, die Schwirigkeiten zu mißkennen, die die allgemeine Einführung derselben in den Lokalitäten jedes Landes und selbst I jedes Ortes hat. Ich bin so gar durchaus nicht der Meinung, daß es jemals dahin kommen wird, die höhern Fertigkeiten meiner Methode im ganzen Lande bey allen Kindern einzuführen. Aber das hingegen bin ich ganz überzeugt, daß, wenn auch nur die A n f ä n g e der Methode in den Landschulen a l l g e m e i n gemacht werden, so wird die Ungleichheit der Fertigkeiten, die Redens, Rechnens, Zeichnens und Messens halber bey den Kindern sichtbar werden wird, jeden auch gemeinen Schulmann in die Lage setzen, vor dem lOten Jahre diejenigen Kinder alle genau zu kennen, die in irgend einem Fache vorzügliche Talente besitzen und sich dadurch als in irgend einem Fache weiter geführt zu werden vorzüglich tüchtig qualifiziren. Und so ist es, wie der Staat durch die Methode dahin kommen wird, ohne die Masse des Volkes außer die Schranken ihrer Lage und zu Kenntnissen und Nachforschungen zu führen, die ihr nicht
69 dienlich ist, dennoch alle vorzüglichsten Köpfe im L a n d allgemein benutzen und auf dem leichten Weg der Methode, auf eine den Vorzügen ihres Genies und den Bedürfnissen des Staates gleich übereinstimmende Art, weiter führen zu können. Indessen bin ich alt und die Methode in ihrem ganzen Umfang I steht wie ein Berg vor mir, den ich kaum angefangen habe zu ersteigen. -ι Lohne es Gott den Edeln allen, die mir Hand biethen bey meinem schweren Werke. Lohne es Gott auch Ihnen, was Sie für mich gethan haben und noch thun. Ich werde meinem Zwecke getreu seyn, bis an mein Grab, und wills Gott wird hinter diesem niemand von mir sagen, ich habe hierinn Böses gethan oder Böses gestiftet. Mit dieser Ueberzeugung lasse ich Einseitigkeit und Vorurtheile mich umschwärmen und gehe ruhig meine Straße. So sehr ich auf der einen Seite mißverstanden und übel behandelt werde, so finde ich auf der andern Seite immer wieder Menschen, die meine Zwecke und mein Thun mit Richtigkeit ins Aug fassen und mir Gerechtigkeit wiederfahren lassen. Das erhält meinen Muth, und wenn Umstände eintreten sollten, die mich in der Fortsetzung meines Werkes still zu stellen drohen, so weiß ich, daß ich mich nach allem, was ich gethan habe, mit Vertrauen an alle Männer Deutschlands, die den Fortschritt der Cultur Europas wünschen, wenden darf. Ich schätze mich glücklich, unter diesen Edeln allen vorzüglich auch an Sie denken zu dörfen. Ich würde es in diesem Falle sogar wagen, auch Ihrem guten König zu schreiben und ihn mit dem Vertrauen, I das ich seiner Tugend schuldig bin, um Handbiethung für einen Gegenstand bitten, der unendlich mehr die Sache der Menschheit als die meinige ist. Verzeihen Ew. Gnaden die Freymühtigkeit meines Schreibens und genehmigen Sie die Versicherung der ehrerbietigsten Hochachtung, mit der ich die Ehre habe zu seyn Ew. Hochwohlgebohrn gehorsamster Diener Pestalozzi. Burgdorf, d[en] 14. May 1804. I
70 949a. An den Redaktor
von «Le
Publiciste».
Donnerstag,
5. Januar
1804.
I Berthoud, le 5 janvier 1804. J'ai lu avec beaucoup de surprise, monsieur, dans une de Vos feuilles, l'article suivant: «La méthode célebre de Pestalozzi sera pratiquée dans la maison d'éducation du Cn. Favarger, rue de l'Estrapade, no. 15. Le directeur de cet établissement, a n c i e n p r o f e s s e u r d e P e s t a l o z z i , annonce qu'il le fera rivaliser avec celui où la méthode a pris naissance.» J'ai l'honneur de Vous assurer que M. Favarger n'a jamais mis les pieds dans mon institut. L a personne que j'ai envoyée à Paris, il y a à-peu-près six mois, pour y faire connoître ma méthode, est M. Noef, qui pendant deux ans a été professeur dans mon institut, & qui a même contribué à son perfectionnement. Il a été placé dans l'hospice des orphelins, dit communément l a P i t i é , par le conseil général des hospices civils de Paris; lui seul connoît ma méthode, lui seul, par conséquent, est en état de la faire connoître, & c. S i g n é , Pestalozzi. I
955a. An Albrecht
Rengger. März
1804.
I Teurer, edler Freund! Ihr Schreiben machte mir eine innige Freude. Es erinnerte mich lebhaft an alles, was Sie von Anfang meiner Unternehmung für mich thaten und erneuerte die Gefühle der Dankbarkeit und Liebe, die mir Ihre disfelige Handlungsweise einflößen mußte. Auch mußte mir Ihre Zuschrifft eine so erwünschte syn, da ich Ihres Raths gegenwertig villeicht mehr als je bedarf. Ich gedenke by der Abenderung
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221 6202a. An Johann Andreas Schmeller. Dienstag, 30. Mai 1826.
I So eben erhalte ich den Auszug der Rechnung des Herren Cotta über die 12 erschienene Bände meiner Schriften, und sehe, daß von den Subscribenten, die Sie die Güte hatten für mich zu sammlen und den Werken selbst als solche vorgerükt wurden, alle diejenigen, die in beyligender Nota aufgezeichnet sind, sich in verschidenen Epochen geweigert haben sollen, die ihnen zugesändeten Bände meiner Schriften weiter anzunehmen. Die Annahm einer Subscription setzt die Verpflichtung voraus, die Schriften, für die man subscribiert, auch anzunehmen, und ich bin überzeugt, es ligt nicht im Willen meiner Subscribenten, mich dadurch in einen, mich in [m]einer Lage höchst drükenden Verlust zu setzen. -< Ich bin auch sicher, daß hier ein Irrthum obwaltet, und die Wohlgewogenheit, mit welcher Sie mir in dieser Angelegenheit anfänglich die Hand geboten, ist meinem Herzen Bürge, daß ich mich auch gegenwertig an Sie wenden, I und Sie bitten darf, die Güte zu haben, mir über die Art und Weise, und über die Ursachen des Austrittes dieser Personen aus der Subscription das mir nöthige Licht zu verschaffen. Ich darf diesem noch beyfügen: unter den laut der Cottaschen Anzeige ausgetretenen Personen findet sich die größer Anzahl Personen, von denen ich ganz sicher bin, daß sie nicht in dem Grad unrechtlich denken, aus ihrer diesfälligen Verpflichtung ohne mein Vorwissen und [ohne] mich davon in Kenntnis zu setzen, austreten zu wollen. Es ist mir leid, Ihnen in dieser Angelegenheit von neuem beschwerlich fallen zu müssen, und ich hätte es nicht gewagt, Ihnen diese Mühe zu verursachen, wenn ich jemand anders kennte, der mir diesen Aufschluß eben so leicht zu geben im Stande wäre, und eben so geneigt sein würde, es wirklich zu thun. I Genehmigen sie die Versicherung meiner fortdaurend herzlichen Dankbarkeit für Ihre mir in dieser Angelegenheit schon vor so vielen Jahren erwiesene menschenfreundliche Handbietung, und erlauben Sie, daß ich mich in die Fortsetzung Ihres diesfälligen Wohlwollens
222 auch jezo ehrerbietig empfehle, und mit vorzüglicher Hochachtung die Ehre haben mich zu nenen Dero gehorsammster Diener Pestalozzi. Neuhof durch Wildegg, Kanton Argau, den 30. Mai 1826. N o t a . Es subscribirten: Der Generalsecretär der königlichen] Academie der Wissenschaften und Director Ritter von S c h l i c h t e g r o l l - Herr Samfuel] von Grouner, Hauptm[ann] in bayerschen Diensten - Herr H. A[ndreas] Schmeller, königl[ich] bayrischer] Oberlieutenant. Lieber Freund! Herzlich dankend für alles, was Sie mir für die Beförderung meiner Bestrebungen, und besonders für die Subscription auf meine Schriften gethan hab[en], empfehle ich den Inhalt dieses Circulars, das ich in Umlauf zu bringen genöthiget bin, Ihrer erprobten Güte. Ihr verpflichteter Freund Pestalozzi. J Herrn Herrn H. A[ndreas] Schmeller, Kö[niglich] bayrfischer] Oberlieutenant, Platzel No. 243. in M ü η c h e η. I
223 6214D. An Paul
Usteri. Montag,
11. September
1826.
I Hochgeachter, hochverehrter Herr Staatsrath! Ich habe bey der lezten Versammlung der Helvfetischen] Gesellschaft in Langenthal Gelegenheit gehabt, mich über einige Gegenstände des Armen- und Erziehungswesens im Vaterlande, die mir am Herzen liegen, mit Freymiithigkeit zu äußern, auch mir fest vorgenommen, dieses Jahr in Ihrer verehrten Versammlung zu erscheinen, um über einige dieser Ansichten näher und bestimmter einzutreten und dieselbe der Aufmerksamkeit und Prüfung ihrer Vaterlands- und Menschenliebe zu unterwerfen. Da aber diese Rede noch nicht gedruckt ist und folglich nur sehr wenige Mitglieder Ihrer Versammlung einige Kenntnis davon haben, so glaube ich, meinen diesfälligen Vorsatz bis aufs künftige Jahr verschieben zu müssen, und nehme hiemit nur die Frey- I heit, dieselben durch Sie, mein hochgeachter Herr Präsident! zu bitten, dieser Rede einige Aufmerksamkeit und einige prüfende Augenblicke zu schenken. Ich werde bis auf diese Zeit trachten, die Ausführungsmittel einiger elementarischer Erziehungsgrundsätze durch praktische Versuche näher ins Licht zu setzen, und würde mich freuen, Gelegenheit zu finden, über diesen Gegenstand mit einigen Erziehungsfreunden meiner Vaterstadt und meines Vaterlands vorläufig näher einzutreten. Ich bitte Sie, hochgeachter Herr Präsident! den verehrten Mitgliedern Ihrer Gesellschaft meinen diesfälligen Wunsch anzuzeigen. Genehmigen Sie die Versicherung der ausgezeichneten Hochachtung, mit der ich die Ehre habe, mich zu nennen Dero gehorsamster Diener Pestalozzi. Neuhof, am Ilten Septembris 1826. I
225 Verzeichnis erschlossener
Briefe
Die in der folgenden Zusammenstellung aufgeführten Briefe konnten entweder systematisch aus Briefen von und an Pestalozzi oder unsystematisch aus anderen amtlichen und privaten Dokumenten, welche entsprechende Hinweise enthalten, erschlossen werden. Wenn möglich werden kurze Hinweise auf den Inhalt des Briefes gemacht, der entweder überhaupt nicht mehr oder dann lediglich zur Zeit nicht auffindbar ist. Zudem wird die Quelle angeführt, aus welcher der Brief erschlossen wurde. Bei unsicheren Kommunikationszusammenhängen und unsicherem Quellenmaterial bezüglich Datierung oder Urheber wurde auf eine Erschließung verzichtet.
(520a.)
An Johann Heinrich Meister.
Ende Mai 1779.
Meldung an den «Stillstand» in Küsnacht (Kanton Zürich), daß der Knabe Bernhard Brunner aus seiner Anstalt entlaufen ist. - Vgl. Franz Schoch: Geschichte der Gemeinde Küsnacht. 1961, S. 461f. (557a.)
An Karl Viktor von Bonstetten.
Ca. 10. Dezember 1781.
Antwort auf Fragen von Bonstetten. - Vgl. Brief von Bonstetten an Pestalozzi vom 16. Dezember 1781. (569a.)
An Johann Friedrich Mieg.
20. November 1782.
Vgl. PSB 3, S. 473 sowie Brief von Mieg an Pestalozzi vom 5. 1782. (584a.)
An Hans Jakob Pestalozzi.
Dezember
Oktober 1783.
Anfrage an seinen Sohn, was dieser gern tut und was nicht. - Vgl. Brief von Hans Jakob Pestalozzi an den Vater vom 23. Oktober 1783. (588a.)
An Hans Jakob Pestalozzi.
Ende 1783.
Vermutlich handelt es sich um einen von mehreren Briefen aus dieser Zeit. Vgl. Briefe von Hans Jakob Pestalozzi an den Vater vom 3. und 4. Januar 1784. (607b.)
An Hans Jakob Pestalozzi.
Januar
1785.
Vgl. Brief von Hans Jakob Pestalozzi an den Vater vom 1. Februar 1785. (608a.)
An Felix Battier.
Ende Februar 1785.
Bericht über seinen Zustand, daß es ihm wieder besser geht, daß er zur falschen Zeit geweckt wurde etc. - Vgl. Brief von Jakob Pestalozzi an seinen Vater vom 3. März 1785.
226 (608b.)
Verzeichnis erschlossener Briefe An Hans Jakob Pestalozzi
Anfang März 1785.
Vgl. Brief von Hans Jakob Pestalozzi an den Vater vom 11. März 1785. (609a.)
An Hans Jakob Pestalozzi
Mitte März 1785.
Vgl. Brief von Hans Jakob Pestalozzi an den Vater vom 19. März 1785. (610a.)
An Hans Jakob Pestalozzi.
Anfang April 1785.
Mitteilung an seinen Sohn, daß ihm dessen Briefe zu gefallen anfangen. Vgl. Brief von Hans Jakob Pestalozzi an den Vater vom 12. April 1785. (611b.)
An Hans Jakob Pestalozzi.
Mitte April 1785.
Bericht vom Tod vieler Kinder im Dorf und vom Tod von Jakobs Tante. Vgl. Brief von Hans Jakob Pestalozzi an den Vater vom 22. April 1785. (611c.)
An Hans Jakob Pestalozzi.
-
-
Zweite Hälfte April 1785.
Vgl. Brief von Hans Jakob Pestalozzi an den Vater vom 29. April 1785. (613a.)
An Hans Jakob Pestalozzi
Erste Hälfte Mai 1785.
Frage an den Sohn, ob er lieber einen Fuß am Herzen oder Leibe brechen möchte. - Vgl. Brief von Hans Jakob Pestalozzi an den Vater vom 17. Mai 1785. (622a.)
An Hans Jakob Pestalozzi.
Mitte Juni 1785.
Vgl. Brief von Hans Jakob Pestalozzi an den Vater vom 21. Juni 1785. (627b.)
An Hans Jakob Pestalozzi.
Ende Juni 1785.
Bestätigung des Empfangs eines Briefes von Frau Schweizer. - Vgl. Brief von Hans Jakob Pestalozzi an den Vater vom 1. Juli 1785. (632a.)
An Hans Jakob Pestalozzi
Zweite Hälfte Juli 1785.
Wunsch an den Sohn, daß ihm dieser, wenn er gestorben sei, Blumen in den Sarg legt. - Vgl. Brief von Hans Jakob Pestalozzi an den Vater vom 26. Juli 1785. (634a.)
An Hans Jakob Pestalozzi.
Anfang August
Vgl. Brief von Hans Jakob Pestalozzi an den Vater vom 9. August (719a.)
An Georg Heinrich Ludwig Nicolovius.
1785.
1785.
Februar
1794.
Bezug auf einen früheren Brief und Äußerung seiner Meinung über Frankreich. - Vgl. Brìef von Nicolovius an Pestalozzi vom 14. November 1794. (754c.)
An Christian Gottlob Groß.
Mai/Juni
1797.
Einforderung von Geld (über den Säckelmeister Hans Kaspar Hirzel) im Zusammenhang mit der Erbschaft Anna Barbara Weber-Hotz. Evtl. geht es um
Verzeichnis erschlossener Briefe
227
die nach Zürich zu entrichtenden 10 Prozent Erbschaftsgebühren, die nach dem Tod von Pestalozzis Mutter (1796) nachzuzahlen sind. - Vgl. Brief von Groß an Pestalozzi vom 20. Juni 1797. (754d.) An Johann Peter Zwicky. Mitte 1797. In der Beilage enthält der Brief noch nicht broschierte «Exemplare» (evtl. Bogen) von Pestalozzis "Figuren zu meinem ABC-Buch". - Vgl. Brief von Zwicky an Pestalozzi vom 15. Juli 1797. (754e.) An Johann Friedrich Mieg. August/September 1797. Vgl. Brief von Mieg an Pestalozzi vom 27. September 1797. (822a.) An Heinrich Moser. 4. Januar 1801. Bestätigung der Aufnahme des Sohnes von Moser in sein Institut in Burgdorf. - Vgl. Brief von Moser an Pestalozzi vom 22. Januar 1801. (827a.) An Johann Georg Tobler. April 1801. Äußerung von «Ängstlichkeit über den Erfolg» seines Unternehmens in Burgdorf. - Vgl. Brief von Tobler an Pestalozzi vom 25. April 1801. (830a.) An Johann Georg Tobler. Vgl. Brief von Tobler an Pestalozzi vom 24. Juni 1801.
Juni 1801.
(859a.) An Α. IV. Meyn de Vennes. 25. Januar 1802. Antwort auf Meyn de Vennes' Anfrage um Aufnahme eines Zöglings in Burgdorf. Vermutlich betrifft dies den jungen Lacroix, vgl. weiter unten Nr. 859b und 968a. - Vgl. Anhang I (Antwortvermerk) zu Brief von Meyn de Vennes an Pestalozzi vom 22. Januar 1802. (859b.) An A. W. Meyn de Vennes. 1. Februar 1802. Brief enthält wohl Abmachungen betreffend Kosten für den jungen Lacroix im Institut von Burgdorf. - Vgl. Brief von Meyn de Vennes an Pestalozzi vom 16. Juli 1804. (871a.) An Friedrich von May. Mitte 1802. Bericht vom guten Fortgang seiner Anstalt und Mitteilung an May, daß er den Jüngling, den letzterer gerne nach Burgdorf geschickt hätte, aus Altersgründen und weil «die obere Klasse schon völlig besetzt ist», nicht aufnehmen kann. - Vgl. Brief von May an Pestalozzi vom 25. August 1802. (874a.) An Franz Bernhard Meyer von Schauensee. Sommer 1802. Bitte an Meyer, mit dessen Schwager (Christoph Rüttimann) zu sprechen, wegen einem auf diesen ausgestellten Wechsel, der noch zu begleichen ist. Als Beilage ein Brief an Josef Maria Businger (vgl. Nr. 874b). - Vgl. Brief von Meyer an Pestalozzi vom 3. September 1802.
228 (874b.)
Verzeichnis erschlossener Briefe An Josef Maria
Businger.
Sommer
Vgl. oben (Nr. 874a) Brief von Meyer an Pestalozzi vom 3. September (881a.)
An Johann Christoph
Büß.
Herbst
1802. 1802. 1802.
Brief in nicht sehr hoffnungsvollem Tone sowie Erwähnung von Bußens «wahrscheinliche^·} Reise nach Paris». - Vgl. Brief von Büß an Pestalozzi von Ende 1802. (892a.)
An Paul
Usteri.
Quittung für empfangenes Geld. - Quittung Henrici Berlin, vgl. PSB 4, S. 567.
20. Januar
1803.
war 1928 im Handel,
Κ. E.
(910a.) An Franz Bernhard Meyer von Schauensee. Anfang Juli 1803. Brìef ohne Datum, in dem die Aufnahme eines Neffen Meyers in sein Institut bestätigt wird. Zudem Klage über die Abnahme seiner Kräfte sowie über mangelnde Unterstützung seiner Freunde. - Vgl. Brief von Meyer an Pestalozzi vom 21. Juli 1803. (911a.)
An Johann Friedrich Cotta.
30. Juli
1803.
Vorwurf an Cotta bezüglich Abrechnungen im Zusammenhang mit den Schriften "Zahlenverhältnisse", "Maßverhältnisse" und "Buch der Mütter" im Rückstand zu sein sowie Hinweis an Cotta, sich zwecks Abwicklung der weiteren Geschäfte an Johannes Herzog zu wenden (vgl. auch 917c). - Vgl. Brief von Cotta an Pestalozzi vom 11. August 1803. (917c.)
An Johann Friedrich Cotta.
8. September
1803.
Antwort auf Cottas Erwiderungen (2 Briefe in derselben Sache wie unter 911a) auf eine für Cotta nicht befriedigende Weise. - Vgl. PSB 4, S. 595f sowie Brìef von Cotta an Pestalozzi vom 14. September 1803. (922a.)
An Johann Friedrich Mieg.
September
1803.
Beilage eines Briefes an Ernst Karl Kleinschmidt (Nr. 922, PSB 4, S. 158). Vgl. Brief von Mieg an Pestalozzi vom 13. Oktober 1803. (949b.)
An den Stadtrat
von Yverdon.
4. Februar
1804.
Mitteilung, daß er in wenigen Tagen nach Yverdon kommt. - Vgl. A. Crottet: Histoire et annales de la ville d'Yverdon depuis les temps les plus reculés jusqu'à l'année 1845. Genève 1859, S. 538. (968a.)
An A. W. Meyn de Vennes.
6. Juli
1804.
Dem Brief ist eine Abrechnung der Kosten für den jungen Lacroix beigegeben. - Vgl. Brief von Meyn de Vennes an Pestalozzi vom 16. Juli 1804. (970a.)
An den Stadtrat
von Yverdon.
31. Juli
1804.
Mitteilung, daß er sich während der ersten Tage der nächsten Woche nach Yverdon begibt, um die am Schloß zu machenden Reparaturen zu begut-
229
Verzeichnis erschlossener Briefe
achten. - Vgl. A. Crottet: Histoire et annales de la ville d'Yverdon depuis les temps les plus reculés jusqu'à l'année 1845. Genève 1859, S. 539. (986a.)
An Philipp Emanuel von Fellenberg.
12. November
1804.
Brief enthält Darstellungen über Vorkommnisse in Burgdorf. - Vgl. Brief von Fellenberg an Pestalozzi vom 28. November 1804. (986b.)
An Sinner, Wyttenbach
& Tillmann.
13. November
1804.
Versprechen, den Betrag, den er «Faßnacht» schuldig ist, innerhalb von 14 Tagen zu begleichen. - Vgl. Brief von Sinner, fVyttenbach & Tillmann an Pestalozzi vom 16. Dezember 1804. (1000a.)
An den Stadtrat
von Yverdon.
14. Dezember
1804.
Brief wegen verschiedener Verbesserungen im Schloß. - Vgl. Brief des rates von Yverdon an Pestalozzi vom 8. März 1805.
Stadt-
(1085a.)
1805.
An Leriche (in Paris).
4. August
Anfrage, ob Felix Leriche Gesangsunterricht Leriche an Pestalozzi vom 27. August 1805 (1194a.)
erhalten
soll. - Vgl. Brief von
An C. Malardeau.
20. Februar
1806.
Anfrage an Malardeau wegen der Erziehung von dessen Sohn. - Vgl. Brief von Malardeau an Pestalozzi vom 15. März 1806. (1213a.)
An Monnet (in Chablis).
28. Juni
1806.
Brief enthält wohl die Ankündigung von Pestalozzis " Wochenblatt Zudem wird das Gesuch um Aufnahme eines Kindes von Monnet positiv beantwortet. - Vgl. Brief von Monnet an Pestalozzi vom 8. Juli 1806. (1219a.)
An Anna Pestalozzi.
September
Vgl. Brief von Anna an Heinrich Pestalozzi vom 10. Oktober (1263a.)
An Balthasar
1806.
1806.
Hanhardt.
Anfang
1807.
Der Brief enthält die Ankündigung von Pestalozzis " Wochenblatt " sowie den Wunsch, für dasselbe zu werben. - Vgl. Brief von Hanhardt an Pestalozzi vom 14. Juni 1807. (1282b.)
An Trümbach
Vgl. Brief von Trümbach (1309a.)
(in Hanau). an Pestalozzi
An Franz Anton Voll.
Vgl. Anhang I (Antwortvermerk) 1807.
Mai vom 11. Juni
1807.
1807. 4. September
zu Brief von Voll an Pestalozzi
1807.
vom 10. Juli
230
Verzeichnis erschlossener Briefe
(1311b.) An Don Manuel de Godoy. 29. September 1807. Vgl. Brief von Godoy an Pestalozzi vom 29. Oktober 1807. (1376a.) An Freiherr Barkhaus von Wiesenhütten. 10. März 1808. Quittierung einer Rechnung für Jakob Kaeche, dem Pflegesohn von Barkhaus. - Rechnung war 1932 im Handel, Henning Oppermann Basel. (1391a.) An Hans Konrad Escher. 2. Juni 1808. Brief wegen des (bedenklichen) Abgangs von Schüler Othmar Nußberger von Yverdon sowie Anfrage an Escher, ob er für diesen einen Platz finden kann. Vgl. Brief von Escher an Pestalozzi vom 4. Juni 1808. (1406a.) An das Niederländische Innenministerium. 11. Oktober 1808. Beantwortung der Anfrage um Aufnahme zweier Zöglinge ins Institut. - Vgl. Brief des Ministeriums an Pestalozzi vom 3. Mai 1809. (1409a.) An Karl August von Wangenheim. Herbst 1808. Vgl. Brief von Wangenheim an Pestalozzi vom 23. November 1808. (1440a.) An J.L.Lenz. Vgl. Brief von Lenz an Pestalozzi vom 14. August 1809.
Anfang 1809.
(1505c.) An Johann Martin Michaelsen. Frühjahr 1809. Brief wegen Verlängerung des Aufenthalts von Friedrich Luther in Yverdon. — Vgl. Brief von Michaelsen an Pestalozzi vom 23. Mai 1809. (1545a.) An Leppien (in Pudagla). 29. April 1809. Rechnung bis 1. April für den Sohn von Leppien sowie Bericht über diesen. Vgl. Brief von Pestalozzi an Leppien vom 26. August 1809 (Nr. 1661, PSB 6, S. 210f). (1569a.) An Johann Jakob Bruderer. 17. Mai 1809. Beantwortung der Anfrage von Bruderer um Aufnahme ins Institut. Bruderer will die Lehrmethode kennenlernen. - Vgl. Anhang I (Antwortvermerk) zu Brief von Bruderer an Pestalozzi vom 2. Mai 1809. (1569b.) An Leonhard Hohl. 20. Mai 1809. Erinnerung an eine noch offene Rechnung. - Vgl. Brief von Pestalozzi an Hohl vom 23. November 1813 (Nr. 3576, PSB 9, S. 53f). (1605a.) An Fridolin Kaufmann. Zweite Hälfte Juli 1809. Beantwortung der Anfrage von Louise Lehni um Aufnahme ins Institut. — Vgl. Anhang I (Antwortvermerk) zu Brief von Lehni an Pestalozzi vom 8. Juli 1809.
231
Verzeichnis erschlossener Briefe (1900a.)
An Georges de Rougemont.
Anfang Februar
1810.
Bericht über den Sohn von Rougemont, der in Yverdon weilt. - Vgl. Brief von Rougemont an Pestalozzi vom 9. Februar 1810. (2224a.)
An Johannes Niederer.
Anfang Oktober
Vgl. Brief von Niederer an Pestalozzi vom 17. Oktober (2262a.)
An Heinrich Remigius Sauerländer.
Vgl. Brief von Pestalozzi PSB 7, S. 151). (2388a.)
an Sauerländer
Vgl. Anhang I (Antwortvermerk) Februar 1811. (2671a.)
16. November
vom 17. November
An Jacques Witz.
1810.
1810 (Nr.
2268,
15. Februar
1811.
zu Brief von Witz an Pestalozzi
An Wilhelm Haas.
vom 3.
19. September
Bestellung von typographischem Material. - Vgl. Brief von Pestalozzi Haas vom 28. Januar 1812 (Nr. 2803, PSB 8, S. 9f). (2697a.)
An Frédéric-César
de La Harpe.
1810.
1810.
Mitte Oktober
1811. an
1811.
Als Beilage enthält der Brief ein Geschenk, wohl Niederers sogenannte "Schutzschrift" von 1811 ("Das Pestalozzische Institut an das Publikum"). Vgl. Brief von La Harpe an Pestalozzi vom 27. Oktober 1811. (3000a.)
An Johannes
Weber.
Abrechnung. - Vgl. Brief von Pestalozzi 3012, PSB 8, S. 113). (3046a.)
An Elias Mieg.
4. August
Bericht von Schwierigkeiten vom 1. November 1812. (3288a.)
im Institut.
An Lörtscher &
Vgl. Brief von Pestalozzi 5. 245). (3331a.)
16. Juni an Weber vom 1. Juli 1812
- Vgl. Brief von Mieg an
fils.
1812. (Nr.
1812.
Pestalozzi
27. Februar
1813.
an Lörtscher vom 25. März 1813 (Nr. 3318. PSB 8,
An Karl August von Wangenheim.
Frühjahr
1813.
Anfrage, ob Wangenheim den «gedruckten Brief an Dellbrück» schon erhalten hat. In der Beilage befindet sich ein Brief an Cotta (vgl. Nr. 3328b). Vgl. Brief von Wangenheim an Pestalozzi vom 6. Juli 1813. (3331b.)
An Johann Friedrich Cotta.
Frühjahr
1813.
Brief steht im Zusammenhang mit der geplanten Herausgabe der sämtlichen Schriften. - Vgl. oben (Nr. 3328a) Brief von Wangenheim an Pestalozzi vom 6. Juli 1813.
232 (3362a.)
Verzeichnis erschlossener Briefe An David Vogel.
Erste Hälfte Juni 1813.
Zustellung einer testamentarischen Verordnung, welche von Vogel am 19. Mai eingefordert wurde. - Vgl. Brief von Vogel an Pestalozzi vom 19. Juni 1813. (3371a.)
An den Stadtrat von Yverdon.
Ca. 8. Juni 1813.
Gesuch um dringend nötige Reparaturen im Schloß. - Vgl. Protokoll Stadtrates Yverdon, Stadtarchiv Yverdon, Vol. 107, S. 15. (3392a.)
An Thouvenot (in Valladolid).
13. Juli 1813.
Vgl. Brief von Pestalozzi an Thouvenot vom 8. August 1813 (Nr. 3415, 8, S. 282). (3414a.)
An Hartmann
(in Annecy).
Vgl. Brief von Pestalozzi an Hartmann 8, S. 285f). (3490a.)
des
7. August
PSB
1813.
vom 14. August 1813 (Nr. 3420, PSB
An Pauline von Lippe.
Herbst
1813.
In einem Brief von Generalintendent Weerth an Oberpräsident Vincke findet sich folgende Passage: «Pestalozzi hat vor einiger Zeit, durch Hirzel veranlaßt, ein kleines Brieflein an die Fürstin geschrieben, und es ergibt sich daraus, daß das, was in den letzten zehn Jahren Pestalozzische Methode genannt, unvollendet bleiben, und man die Sache beruhen lassen wird. Er kehrt zu seinen alten Ideen zurück, ein Institut für das arme Volk zu bilden, womit er sein Leben beschließen will.» - Vgl. Pestai. 1974, Nr. 1, S. 4. (3592a.)
An Fadej Wenediktowitsch
Bulgarin.
Ende Dezember
1813.
Vgl. Brief von Pestalozzi an Capo d'Istria vom 28. Dezember 1813 (Nr. 3593, PSB 8, S. 61) sowie Brief von Bulgarin an Pestalozzi vom Dezember 1813. (3593a.)
An Marc Antoine Jullien.
28. Dezember
1813.
Bericht über die Söhne von Jullien. Dem Brief lagen u.a. Briefe der drei Söhne Julliens bei. - Vgl. Brief von Jullien an Pestalozzi vom 25. März 1814. (3627a.)
An Heinrich Stünzi.
9. Februar
1814.
Vgl. Brief von Pestalozzi an Stünzi vom 22. Februar 1814 (Nr. 3639, PSB 9, 91f).
s.
(3639a.)
An Marc Antoine Jullien.
23. Februar
1813.
Bericht über die Söhne von Jullien. Dem Brief lagen verschiedene Berichte und Schreiben anderer bei. - Vgl. Brief von Pestalozzi an Jullien vom 16. März 1814 (Nr. 3655, PSB 9, S. 106f).
233
Verzeichnis erschlossener Briefe (3642a.)
An David Vogel.
Erste Hälfte März 1814.
Bitte um Uberweisung von 50 Louisd'or. - Vgl. Brief von Vogel an vom 14. März 1814. (3673a.)
An Johannes Anton von Capo d'Istria.
Mitteilung seiner Subskriptionspläne. stalozzi vom 18. April 1814. (3766a.)
(3766b.)
9. August zu Brief von Schreiner an Pestalozzi
24. August zu Brief von Vogel an Pestalozzi
An Johann Blasko.
Vgl. Anhang I (Antwortvermerk) August 1814. (3789a.)
9. August
An Philipp Nabholz.
1814. vom
1814.
vom 18.
31. August
1814.
zu Brief von Blasko an Pestalozzi vom 23.
Erste Hälfte September
Vgl. Brief von Nabholz an Pestalozzi vom 17. September (3800a.)
1814.
zu Brief von Burkhart an Pestalozzi vom 17.
An David Vogel.
Vgl. Anhang I (Antwortvermerk) August 1814. (3781a.)
- Vgl. Brief von Capo d'Istria an Pe-
An Christian Schreiner.
Vgl. Anhang I (Antwortvermerk) 27. Juli 1814. (3776a.)
14. April 1814.
An Karl Friedrich Celestin Burkhart.
Vgl. Anhang I (Antwortvermerk) Juli 1814.
Pestalozzi
An Elias Mieg.
1814.
1814.
September/Oktober
1814.
Mitteilung, daß er in der «ökonomischen Leitung» seines Hauses Unterstützung durch "Mademoiselle [Jeanne] Rey [Ray]" findet. - Vgl. Brief von Mieg an Pestalozzi vom 21. Oktober 1814. (3805a.)
An Ernst Nauen.
Vgl. Anhang I (Antwortvermerk) September 1814. (3921a.)
11. Oktober
1814.
zu Brief von Nauen an Pestalozzi vom 22.
An Elias Mieg.
Frühjahr
1815.
Zweite Hälfte
1815.
Vgl. Brief von Mieg an Pestalozzi vom 16. Juli 1815. (3951a.)
An John H. Synge.
Vgl. Brief von Synge an Pestalozzi vom 20. Februar
1816.
234
Verzeichnis erschlossener Briefe
(4010a.) An Renard (in Grenoble). 31. August 1815. Bericht über die Söhne Renards, die sich am Institut in Yverdon aufhalten. — Vgl. Brief von Pestalozzi an Renard vom 7. September 1815 (Nr. 4024, PSB 9, S. 287ß. (4045a.) An Johannes Niederer. Zweite Hälfte Oktober 1815. Vgl. Brief von Niederer an Pestalozzi vom 28. Oktober 1815. (4196a.) An Jean Jacques Paschoud.
19. Februar 1816.
Vgl. Brief von Pestalozzi an Paschoud vom 29. Februar 1816. (4234a.) An Ludwig Rudolf Walthardt. 23. März 1816. Vgl. Brief von Pestalozzi an Walthardt vom 29. März 1816 (Nr. 4238, PSB 10, S. 86f). (4312a.) An Charles Pictet de Rochemont. 28. Mai 1816. Vgl. Anhang 1 (Antwortvermerk) zu Brief von Pictet de Rochemont an Pestalozzi vom 12. Mai 1816. (4326a.) An Georges de Rougemont. 23. Juni 1816. Ankündigung der Kopie eines Schreibens vom Kultusministerium in Berlin. Vgl. Brief von Rougemont an Pestalozzi vom 10. Juli 1816. (4334a.) An Maximilian I. Joseph. Zweite Hälfte 1816. Anfrage um Privilegium für den Druck und Verkauf seiner sämtlichen Schriften. - Vgl. Brief von Maximilian I. an Pestalozzi vom 15. Juni 1816. (4370a.) An Friedrich I. von Württemberg. 4. August 1816. Anfrage um Privilegium für den Druck und Verkauf seiner sämtlichen Schriften. - Vgl. Brief von Nettnagel an Pestalozzi vom 3. September 1816. (4370b.) An die Schweizerische Tagsatzung. 4. August 1816. Anfrage um Privilegium für den Druck und Verkauf seiner sämtlichen Schriften. - Vgl. Brief von Reinhard und Mousson an Pestalozzi vom 5. Oktober 1816. (4370c.) An Alexander I. Pawlowitsch. 4. August 1816. Anfrage um Privilegium für den Druck und Verkauf seiner sämtlichen Schriften. - Vgl. Brief von Capo d'Istria an Pestalozzi vom 16. Oktober 1816. (4399b.) An Friedrich I. von Württemberg. 14. September 1816. Vgl. Brief von Pestalozzi an Buschmann vom 14. September 1816 (Nr. 4399a, PSB 14, S. 166). (4520a.) An Georg von Buschmann. 4. Januar 1817. Vgl. Brief von Buschmann an Pestalozzi vom 13. Januar 1817.
235
Verzeichnis erschlossener Briefe (46t4a-an.)
April - Juni 181 7.
Subskriptionsanzeige (Subskriptionsplan) an potentielle Subskribenten oder Subskribentensammler von Pestalozzis sämtlichen Schriften (Cotta-Ausgabe). Zusätzlich zur Anzeige fand in den meisten Fällen auch eine persönliche Mitteilung an den Adressaten statt. (a.) An Johann Gottlieb Bächlin. Vgl. Brief von Bächlin an Pestalozzi vom 23. Juli 1817. (b.)
An Georg Friedrich Bauer. Vgl. Brief von Bauer an Pestalozzi vom 8. Juli 1817.
(c.)
An Johann Jakob
Blendermann.
Vgl. Brief von Blendermann (d.)
An Karl Viktor von
(e.)
An Heinrich Ludwig
an Pestalozzi vom 15.
September,
Bonstetten.
Vgl. Brief von Bonstetten an Pestalozzi vom 3. Juni 1817. Brönner.
Vgl. Brief von Brönner an Pestalozzi vom 10. November
1817.
(f.) (g.)
An Paul von vom Brühl. Vgl.Karl BriefFriedrich von BrühlMoritz an Pestalozzi 16. September 1817. An Karl Friedrich Celes tin Burkhart. Vgl. Brief von Burkhart an Pestalozzi vom 12. Juni 1817.
(h.)
An Georg von Buschmann. Vgl. Brief von Buschmann an Pestalozzi vom 31. Mai 1817.
(i.)
An Johann Bernhard Gottlieb Denzel. Vgl. Brief von Denzel an Pestalozzi vom Juni 1817.
(k.)
An Johann Jakob Fäsch. Vgl. Brief von Fäsch an Pestalozzi vom 11. Juni 1817.
(I.)
An Antoinette von Fischer. Vgl. Brief von Fischer an Pestalozzi vom 15. Juni 1817.
(m.)
An Karl Alexander Grundherr. Vgl. Brief von Grundherr an Pestalozzi vom 21. Juli 1817.
(n.)
An J. &G. IV. Halder. Vgl. Brief von Halder an Pestalozzi vom 12. Juni 1817.
(o.)
An Nikiaus Heer. Vgl. Brief von Heer an Pestalozzi vom 27. November
(p.)
An Johann Wilhelm Mathias Henning. Vgl. Brief von Henning an Pestalozzi vom 10. Juni 1817.
(q.)
An die Herdersche Buchhandlung. Vgl. Brief der Buchhandlung an Pestalozzi vom 15. August
(r.)
An Johann Samuel Hopf. Vgl. Brief von Hopf an Pestalozzi vom 22. Juni 1817.
(s.)
An Wilhelm von Humboldt. Vgl. Brief von Humboldt an Pestalozzi vom 6. Juni 1817.
1817.
1817.
Verzeichnis erschlossener Briefe
An E. Huntly. Vgl. Brief von Huntly an Pestalozzi vom 25. Juni 1817. An Staatsrat von
Kaufmann.
Vgl. Brief von Kaufmann an Pestalozzi vom 7. Juni 1817. An Mathias
Klein.
Vgl. Brief von Klein an Pestalozzi vom 4. September An Fridolin
1817.
Leuzinger.
Vgl. Brief von Leuzinger an Pestalozzi vom 30. September
1817.
An Friedrich Vgl.Gottlob Brief von Marsch Marsch. an Pestalozzi vom 8. Oktober 1817. An Franz Bernhard Meyer von Schauensee. Vgl. Brief von Meyer an Pestalozzi vom 16. Dezember 1817. An Johann Friedrich Miville. Vgl. Brief von Miville an Pestalozzi vom Herbst An Albrecht
1817.
Muther.
Vgl. Brief von Muther an Pestalozzi vom 14. August
1817.
An Peter Ochs. Vgl. Brief von Ochs an Pestalozzi vom 31. Mai 1817. An Anna Maria
Preiswerk-lselin.
Vgl. Brief von Preiswerk an Pestalozzi vom 24. Mai 1817. An Joseph Röckl. Vgl. Brief von Röckl an Pestalozzi vom 21. November
1817.
An Johann Philipp Rossel. Vgl. Brief von Rossel an Pestalozzi vom 24. Mai 1817. An Johann Lorenz
Schäzler.
Vgl. Brief von Schäzler an Pestalozzi vom 8. Juni 1817. An Johann Georg Schmerber. Vgl. Brief von Schmerber an Pestalozzi vom 30. Mai 1817. An Johann Jakob
Steffan.
Vgl. Brief von Steffan an Pestalozzi vom 11. Mai 1817. An Karl Otto von
Transehe.
Vgl. Brief von Transehe an Pestalozzi vom 11. August
1817.
An Johann Georg Tschanz. Vgl. Brief von Tschanz an Pestalozzi vom 19. Juni 1817. An Johanna von Vay. Vgl. Brief von Vay an Pestalozzi vom 19. August
1817.
An Johann Jakob von Willemer. Vgl. Brief von Willemer an Pestalozzi vom 5. Juli 1817. An Zeller. Vgl.Karl BriefAugust von Zeller an Pestalozzi vom 10. Juli 1817.
Verzeichnis erschlossener Briefe
(4672a.)
237
An Johann Philipp Rossel.
Anfang Juni 1817.
Vgl. Brief von Rossel an Pestalozzi vom 15. Juni 1817. (4707a.)
An Johann Philipp Rossel.
Ca. Mitte Juli 1817.
Antwort auf Rossels Anfrage wegen Verlängerung der Subskriptionsfrist. Vgl. Brief von Rossel an Pestalozzi vom 24. Juli 1817. (4776a.)
An Joseph Schmid.
Ca. 25. September
-
1817.
Erwähnung von «Aufopferungen», die wohl im Zusammenhang stehen mit der geplanten Vereinigung mit Fellenberg. - Vgl. Brief von Schmid an Pestalozzi vom 27. September 1817. (4798a.)
An Elias Mieg.
Ca. 20. Oktober
1817.
Bericht von der «Übereinkunft» mit Fellenberg. - Vgl. Brief von Mieg an Pestalozzi vom 26. Oktober 1817. (4799a.)
An Georg von Buschmann.
21. Oktober
1817.
Entschuldigung für die Verzögerung seines Briefes und Bericht über Widerwärtigkeiten, die Schuld an der Verzögerung haben, sowie über Fortschritte in seinem Institut. - Vgl. Brief von Buschmann an Pestalozzi vom 12. November 1817. (4823a.)
An Pfister-Sommer
(in Adelsheim).
2. November
Versicherung gegenüber Pfister, daß dessen Subskription Vgl. Brief von Pfister an Pestalozzi vom 5. Januar 1819. (4844a.)
An Longuemare und Fréville (in Paris).
Vgl. Brief von Pestalozzi an Longuemare (Nr. 4892, PSB 11, S. 15J). (4845a.)
1817.
vorgemerkt ist. —
25. November
1817.
und Fréville vom 8. Februar
1818
An Georg Heinrich Ludwig Nicolovius.
Ende November
1817.
Erkundigung nach dem Schicksal der von ihm erwarteten Subskribentenliste. - Vgl. Brief von Nicolovius an Pestalozzi vom 13. Dezember 1817. (4873a.)
An Renard (in Grenoble).
12. Januar
1818.
Vgl. Brief von Pestalozzi an Renard vom 17. März 1818 (Nr. 4937, PSB 11, S. 68f). (4875a.)
An die Cottasche Buchhandlung.
16. Januar
1818.
Übermittlung eines «Aufsatzfes]», wohl der "Rede an mein Haus vom 12. Januar 1818", zum Druck im "MorgenblattVgl. Brief der Buchhandlung an Pestalozzi vom 20. Januar 1818.
238 (4929a.)
Verzeichnis erschlossener Briefe An Johann Jakob Friedrich Ladomus.
7. März 1818.
Erkundigung nach dem Schicksal der von ihm erwarteten Subskribentenliste. - Vgl. Brief von Ladomus an Pestalozzi vom 1. Mai 1818. (4951a.)
An William Allen.
Frühjahr
1818.
Brief wegen Ubersetzung seiner Schriften ins Englische. - Vgl. Brief von Allen an Pestalozzi vom 17. April 1818. (4962a.)
An Johannes Niederer.
10. April 1818.
Brief im Zusammenhang mit der Streitsache Pestalozzi-Niederer. von Niederer an Pestalozzi vom 14. April 1818. (5015a.)
An die Buchhandlung
Josef Max & Cie.
- Vgl. Brief
3. Juli 1818.
Bestätigung des «richtigen Empfangfs] des eingesandten Pränumerationsbetrages» für seine de Votre 14
484a H Burgerbibliothek Bern, Mskr. Mül. 489a (Zehenderiana) Bg. 192x233 auR von Bl. 2 Ausriß durch Siegelöffnung verursacht Faltspuren vom Postversand herrührend Pestalozzis Hd Adresse steht quer geschrieben aoR von S. 4 Siegel mit daranklebendem Ausriß Original Adressaten-Zuschreibung sowie Datierung erfolgen auf Grund inhaltlicher Zusammenhänge und sind relativ unsicher, vgl. Sacherklärung I1 konte schreibe
4.8 4.10 4.17
Zehnder überschrieben Rost unsichere Lesung 14
507a H Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin, Sammlung Weinhold, Nr. 1031 2 Bll. 185x238 Faltspuren vom Postversand herrührend Pestalozzis Hd Adresse steht quer geschrieben auR links von S. 1 Bibliotheksstempel: LITERATUR- / ARCHIV und im Kreis darum herum angeordnet: DEUTSCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN
254 8 9
Überlieferung und Textkritik
Original Datierung erfolgt auf Grund inhaltlicher Zusammenhänge, klärung
4.23
ì
508a
3
H
I 1
4.33
vgl. Sacher-
14
The Historical Society of Pennsylvania, Philadelphia, Simon Gratz-Collection Photokopie ZB Zürich, Ms. Pestai. 3b.107c 4 Bg. 182 χ 245 5 Faltspuren 6 Pestalozzis Hd 7 aoR von S. 4 Besitzervermerk sowie auR neuer Vermerk 8 Original •5.4 11 5.26 mehr 5.18 12 5.29 13
;
518a
3 4 5
H Privatbesitz (Zürich) Bl. 185 χ 245 auR Ausschnitt durch Siegelöffnung verursacht Faltspuren vom Postversand herrührend Pestalozzis Hd Adresse steht quer geschrieben aoR von S. 2 Siegel mit daranklebendem Ausschnitt Original
6 7 8 6.4
ι 3
11
6.22
12
537a
H/hi unbekannt [h2] ZB Zürich, Ms. Pestai 3b. 125.3 unser Druck folgt [h2] 4 Bl. 235x295 6 J. Zehnder-Stadlins Hd 7 aoR von S. 1 von J. Zehnder-Stadlins Hd: Pestalozzi an seinen Schwiegervater Schultheß / Bruchstück / ? 1779 od[er] 80; auR von S. 2: 25b. 8 Abschrift 9 Adressaten-Zuschreibung sowie Datierung erfolgen auf Grund der Vermerke von J. Zehnder-Stadlin auf S. 1 7.5 I 1 er (Jakob Schfultheß]) mit J 7.6 einsiehet, daß
Überlieferung und Textkritik
7.16 7.17 7.19
255
8.32
dieser je mit f stündlicher Lasten zuerst mit Bleistift und dann mit Tinte überschrieben größeres Unglück Gestrichenes mit Bleistift, Streichung mit Tinte laut dem eine Streichung mit Bleistift quicken mit Bleistift, Uberschreibung mit Tinte wohl vergessen von der Welt mit f bei Ihnen Streichung mit Bleistift; späterer Zusatz zuerst mit Bleistift, dann darüber mit Tinte wiederholt 12 einbringen der unverantwortliche mit Bleistift ergänzt sowie mit / zernichtende Gewalttätigkeit Streichung mit Bleistift, Gewalttätigkeit bis seiner zuerst mit Bleistift, dann mit Tinte wiederholt, Handlungsart bis hat zuerst mit Bleistift, dann mit Tinte überschrieben ist mit Bleistift ihre Handlung ihre Fonds ihr Credit er bis unterhaltet, zuerst mit Bleistift, dann darüber (bis forthin,) bzw. darunter (bis unterhaltet,) mit Tinte wiederholt forthin
8.35
am Schluß steht zusätzlich: Fortsetzung] fehlt.
7.20 7.30 7.31 8.1 8.2 8.4 8.7 8.9 8.10 8.15 8.19 8.20f
8.28 8.29 8.30 8.31 ff
1 3
565a H ZB Zürich, Autographensammlung, nur Bl. 2 Bl. 1 wird zur Zeit vermißt, gemäß Dejung soll es sich im Nachlaß Bodmer (ZB Zürich) befinden. 4 2 Bll. 195 χ 235 6 Pestalozzis Hd 8 Original 9 Obwohl Dejung die 2 Bll. separat bearbeitet hatte, wurden sie hier zu einem Brief zusammengefaßt. Für diese Zusammenstellung spricht einerseits, daß es sich auf beiden Bll. um eine Madame (9.4, 9.35) in Miinsterhoff/Zürich (9.23, 9.33) als Adressatin handelt und sich andererseits die Datierung von Bl. 1 aus inhaltlichen Gründen durchaus mit derjenigen von Bl. 2 auf denselben Zeitpunkt verträgt. Textologische Gewißheit kann diese Annahme jedoch erst dann erlangen, wenn Bl. Í wiedergefunden wird. von Bl. 1 erfolgt gemäß Angaben im Nachlaß Dejung 9.4 Bearbeitung I1
256 9.12 9.20 9.23 9.29 9.31 9.33
Überlieferung und Textkritik eben Hausacker, Landgut von Herzen freue 13 mit ihm
1 3
578a H Privatbesitz (unbekannt) Brief war 1979 im Handel, J. A. Stargardt Marburg, Katalog 602, Nr. 464 Photokopie ZB Zürich, Ms. Pestai. 3b.l07d 4 Bg. 142 χ 180 5 aoR und alR von S. 4 je kleiner Ausriß durch Siegelöffnung verursacht Faltspuren vom Postversand herrührend 6 Brieftext und Adresse: Pestalozzis Hd Nachschrift: Anna Pestalozzis Hd 7 Adresse steht quer geschrieben auf S. 4 Poststempel: BASLE, Empfangsvermerk: Pestalozi, d. 14. May 1783. sowie Siegelspuren 8 Original 10.4 10.7 10.14
II sich 12
10.22 10.28
13 14
582a H Privatbesitz (Zürich) Brief war 1964 im Handel, J. A. Stargardt Marburg, Katalog 567, Nr. 528 Photokopie ZB Zürich, Ms. Pestai. 3b. 128i Bl. 180 x 220 Faltspuren Pestalozzis Hd alR von S. 1 oben quer alter Vermerk: 23 Juillet 1783. Original Datierung erfolgt auf Grund des Vermerks auf S. 1 11.4 11.6 11.10 11.11 11.12
II ma premièrment mit f enfin nuisse überschrieben pas aux
11.14 11.19 1L21 11.22 11.24
il se plaisoit bis dernier temps steht auf angeklebtem Zettel von anderer Hd mit J 195.24 associé 195.25Í et même à l'occasion 195.26 4 mit! 204.32 18 204.34 v e r l e u m d e r i s c h mit / 205.1 responsable überschrieben 205.8 et mit f
vor à
auf S. 1
324
Überlieferung und Textkritik
205.21 206.4 206.6 206.8 206.18
comme mit / 13 avoient accepté l'un et l'autre mit f et Demolin, Juge de Paix mit f comme dans sa provocation miti 14
207.10
expressément mit f
ι
5968a
3 4 5 6
H Stadtarchiv Páyeme (Schweiz) Bg. 190 x 235 Faltspuren vom Postversand herrührend Brieftext und Adresse: Steinmanns Hd Unterschrift: Pestalozzis Hd 7 Adresse steht quer geschrieben aoR von S. 2 Entwurf des Antwortbriefes an Pestalozzi vom 22 de Janvier 1824 (vgl. Briefe an Pestalozzi) aoR von S. 4 alter Vermerk: Du 20 Janvier 1824 / Mr. Pestalozzi à Yverdon / demande copie des propositions à lui / faites par la Municipalité en 1803. sowie Poststempel: YVERDON und Frankaturvermerke s Original 208.4 11 208.8 le überschrieben 208.21 14
ι
3 4 5 6 7
s 9
5969a H
ZB Zürich, Ms. Pestai. 2.43a Brief war 1977 im Handel, J. A. Stargardt Marburg, Katalog 611, Nr. 567 Bg. 190 χ 240 arR von Bl. 2 kleiner Ausriß durch Siegelöffnung verursacht Faltspuren vom Postversand herrührend Brieftext: Pestalozzis Hd Adresse: fremde Hd Adresse steht quer geschrieben aufS. 4 verschiedene Poststempel: YVERDON, SUISSE PAR / PONTARLIER, JA[NV]IER. und zweimal die Zahl: 30 sowie Frankaturvermerke auR von S. 4 Besitzervermerk sowie Bibliotheksvermerk der ZB Zürich Original Datierung auf Ende Januar erfolgt auf Grund des Poststempels auf S. 4; Datierung auf 1824 ist unsicher, vgl. Sacherklärung
209.4 209.8
I 1 so überschrieben
209.11 209.20
zu eine 14
325
Überlieferung und Textkritik
ι
5983a
3 4 5 6 s
H ZB Zürich, Ms. Pestai Bl. 192x110 alR und arR unregelmäßig Pestalozzis Hd Original (Vertrag)
209.27
200.2.6 ausgerissen
11
ι
6018a
3 4 5
H Privatbesitz (Winterthur, Kanton Zürich) Bg. 194x236 dünnes Papier mit einigen Altersflecken sowie Faltspuren vom Postversand herrührend alR von Bl. 2 Ausriß durch Siegelöffnung verursacht; Ausriß sowie Siegel und daranklebender Ausriß arR verursachen geringen Textverlust Brieftexte: Wartmanns Hd, feine Schrift sowie regelmäßiger Rand im Bund Unterschriften: Pestalozzis und IVartmanns Hd Adresse steht quer geschrieben aoR rechts von S. 1 Besitzervermerk: Pestalozzi auf S. 4 Poststempel: ZURICH, arR Siegel mit daranklebendem Ausriß sowie alR Siegelspuren Original (Gemeinschaftsbrief)
6
7
s
210.4 210.29 211.18 211,30ff 211.40
I 1 12 13 * sowie wegen Textverlust erforderliche 14
Ergänzungen
1
6038a
3
Hl unbekannt [ea] Erasmushaus Basel, Katalog 810 (1981), Nr. 77 unser Druck folgt [a2] Queroktavbl., vermutlich von größerem Bg. abgeschnitten dünnes Papier, aufgezogen, leicht gebräunt Brieftext: gedrucktes Formular wie Nr. 6039 (PSB 13, S. 162f) Nachschrift: Pestalozzis Hd Original, vermutlich bis auf fehlende Eingangs- und Schlußformel ständig
4 5 6 s 9
sämtliche Angaben richten sich nach der Beschreibung in [a2]
212.4 212.11
I 1 Yverdon, den gedruckt
voll-
326
Überlieferung und Textkritik
1 3
6038b H/hl unbekannt [h2] Staatsarchiv Aarau, Abt. Β / Varia unser Druck folgt [h2] 4 2 Bll. 166x275 in einem größeren Konvolut von Abschriften, das auch Briefwechsel zwischen Joseph Schmid und David Vogel enthält 6 fremde Hd 7 aoR von S. 1 alter Vermerk: Copia sowie auR runder Blätterstempel: 2. Baz. s Abschrift 212.16 II 213.1 ich ihr mit J 213.6 12
213.21 213.31
13 Sigl./unterz: Pestalozzi
/ 3 4 5 6
6043b H Burgerbibliothek Bern, FA Fellenberg, Briefwechsel Pestalozzi Bl. 203 χ 257 Faltspuren Anrede, Datum und Adresse: fremde Hd Brieftext: gedrucktes Formular wie Nr. 6039 (PSB 13, S. 162f) Nachschrift: Pestalozzis Hd 7 Adresse steht quer geschrieben aoR links von S. 2 alter Vermerk: Pestalozzi Yverdon / lOten August 24 8 Original 214.4 II 214.10 bisher überschrieben
214.17
Yverdon, den gedruckt 12
ι 3
6043c H ZB Zürich, Ms. Pestai. 3.67 Brief war 1993 im Handel, J. A. Stargardt Marburg, Katalog 653 (Teil I), Nr. 597 4 Bl. 203 χ 237 5 Faltspuren 6 Anrede, Datum und Adresse: fremde Hd Brieftext: gedrucktes Formular wie Nr. 6039 (PSB 13, S. 162f) Nachschrift: Pestalozzis Hd 7 Adresse steht quer geschrieben auR von S. 1 Bibliotheksvermerk 8 Original 215.4 11 215.14 Yverdon, den gedruckt
215.14
12
Überlieferung und Textkritik
327
ι 2 3 4 6 8
6065a Isr. I, 48,9 h ZB Zürich, Ms. Pestai. 200.2.6 Bg. 192x235 Steinmanns Hd Original (Vertrag) ohne erwähnte Beilage A, welche von beiden Parteien unterzeichnet ist (2Í6.25J) 9 Datierung erfolgt auf Grund inhaltlicher Zusammenhänge, vgl. Sacherklärung 216.4 II 216.8 Sprach 216.28 12 / 3 4 6 7
8
217.17 13 217.22 erklären
6073a H/hi unbekannt [h2] ZB Zürich, Ms. Pestai. 230.59 unser Druck folgt [h2] 3 Bgg. 183 χ 288 fremde Hd aofì von S. 3 Titel: Teneur de la sentence arbitrale entre Messieurs Pestalozzi et Niederer d'Yverdon. ab Mitte von S. 3 bis S. 12 folgt der Bericht über die Verhandlungen und Entscheide, am Schluß (S. 12) stehen die Unterschriften der in der Ubereinkunft genannten Schiedsrichter ältere Abschrift (Vertrag)
218.5
I 3 (S. 1/2 leer)
ι 3 4 5 6
6076a H Privatbesitz (Ölten, Kanton Solothurn) Bl. 200 χ 250 Faltspuren Brieftext: Steinmanns Hd Unterschrift: Pestalozzis Hd 7 auf S. 1 vollständiges Siegel links von Unterschrift 8 Original (Zeugnis) 219.4 11 219.21 Ziffer 4 von 1824 ist korrigiert, deshalb wurde die Jahrzahl vermutlich nochmals in Worten hinzugefügt ι 3 4
6076b H Privatbesitz (Ölten, Kanton Solothurn) Bl. 128 χ 80
328 6 7 8
Überlieferung und Textkritik
Pestalozzis Hd auf S. 2 Abschrift des Gedenkspruches von A. Lang Original (Gedenkblatt)
219.27 I 1
219.29 ächten
/ 3 4 5
6125a H ZB Zürich, Ms. Pestai. 4.189.75 BL 125x210 gelbbraunes, dünnes Papier alR kleiner Ausriß 6 Pestalozzis Hd, unsichere Schriftführung, teilweise kaum lesbar S. 2 auf dem Kopf geschrieben 7 aoR von S. 1 violettblauer Besitzerstempel: Pestalozzistübchen / ZÜRICH s Original 9 Adressaten-Zuschreibung sowie Datierung erfolgen auf Grund inhaltlicher Zusammenhänge, vgl. Sacherklärung 220.4 220.5 220.lOf 220.14 220.17
I 1 a u[n]s nichft] a n s c h m i e r t vermutlich Dittographie Dein Haus unsichere Lesung stinkend 12 Aber 220.22 dankbar[er]
ι 3 4 5
6202a H Bayerische Staatsbibliothek München, Schmelleriana II, 2 Bg. 194x237 aoR von BL 2 Ausschnitt durch Siegelöffnung verursacht Faltspuren vom Postversand herrührend 6 Brieftext·, fremde Hd Unterschrift: Pestalozzis Hd Nota und Adresse: Steinmanns Hd Nachschrift: Pestalozzis Hd 7 Adresse steht quer geschrieben alR und aoR von S. 1 und S. 2 steht quer geschrieben der Entwurf des Antwortbriefes von Schmeller an Pestalozzi vom 4. Juni 1826 (vgl. Briefe an Pestalozzi) auR von S. 2 Bibliotheksstempel: B.ST.B. / MÜNCHEN in Oval auf S. 4 Frankaturvermerke sowie Poststempel: BUSTAG. / VON / ZÜRICH in Oval sowie auR Siegel mit daranklebendem Ausschnitt 8 Original Außer kleineren Abweichungen ist der Brief text identisch mit Zirkular III, welches bereits den Nrn. 6196-6202 (vgl. PSB 13, S. 331-334) zu Grunde liegt. 221.4
11
Überlieferung und Textkritik
221.10 221.12 221.14 221.15f
329
weher mit} meiner einer anzunehmen unsichere Lesung drükenden mit } Wohlgewogenheit mit J
221.18
12
221.19 221.30 221.31 222.7 222.13 222.16
Art mit } Stande 13 ganze Nota steht quer geschrieben alR die des ich das ich vermutlich Dittographie zu bringen ge Tinte ging aus und Weiterschreiben mit genöthiget erfolgte irrtümlich beim g von bringen 14
222.18 ; 3
6214D Hi The Historical Society of Pennsylvania, Philadelphia, European Miscellaneous h2 ZB Zürich, Ms. Pestai. 1448, KB VIII (Abschrift), vgl. Nr. 6214 unser Druck folgt Hl 4 Bl. 195 x 236 5 dünnes Papier (Beschriftung der Rückseite schlägt durch) 6 Brieftext: Steinmanns Hd Unterschrift: Pestalozzis Hd s Original Im Unterschied zu Nr. 6214 (PSB 13, S. 342), der h.2 zu Grunde liegt, wird hier der originale Brieftext abgedruckt-, mit einigen Varianten sowie Eingangs- und Schlußformel. 223.4 223.llf 223.16 223.23
I 1 Vaterlands12 Vaterlands
330 Anhang II • Sacherklärung
Einleitung Mehrfach-Adressaten werden in der Sacherklärung zum chronologisch frühesten Brief innerhalb von PSB 14 kommentiert. Bei späteren Briefen erfolgt lediglich ein Rückverweis (vgl. auch Register der Briefempfänger). Belegstellen ohne Angabe des Bandes beziehen sich auf PSB 14. Solche internen Verweise erfolgen, falls es sich um Seitenzahlen handelt, ohne Angabe der Abkürzung S. Andere Schreibweisen von Namen werden in [] gesetzt. Die in der Sacherklärung zusammengestellten Angaben zu den einzelnen Dokumenten erfolgen innerhalb dreier Bereiche: Adressat In folgender Reihung werden, falls möglich, Angaben zum Adressaten gemacht: - Bei unsicheren oder erschlossenen Adressaten (vgl. auch Anhang I) erfolgt Kommentar zur Adressaten-Zuschreibung. - Name (Forname, Name sowie evtl. andere Schreibweisen) - Lebensdaten (Geburtsjahr-Todesjahr) - Herkunft (Geburtsort) - Familiäres (Eltern, Ehepartner/Heirat, Kinder/Erziehung, Verwandte, Bemerkenswertes) - Vita (Studiengang/Beruf Bezüge zu Pestalozzi und Umfeld, Bemerkenswertes) - Schriften/Oeuvre (wichtige Publikationen, evtl. mit Bezug auf Pestalozzi und Umfeld) - Bio-Bibliographie (Die Literaturnachweise sind als Belege oder weiterführende Hinweise zu verstehen. Die einzelnen Nachweise werden mit Gedankenstrich voneinander abgetrennt. Systematisch ausgewertet wurden folgende Werke: ADB, HBLS, HG, PSZ, Reg. I [damit werden sämtliche Fundstellen zu den Adressaten in PSW und PSB abgedeckt], SL, Stadler [damit werden sämtliche Fundstellen zu den Adressaten gemäß dem Register in Stadler II abgedeckt]. Bei mehr als zehnbändigen Werken erfolgt die Bandangabe arabisch.) Datierung Bei komplizierteren Datierungsproblemen Kommentar zur Datierung.
(vgl. auch Anhang I) erfolgt
Einzelstellenerklärung Ein Stützwort (aufrecht wiedergegeben) nimmt die zu erläuternde Stelle im Text auf. Worterklärungen sind in Anhang III zu finden. Zitate werden mit «...», Titel mit "... " markiert.
331 Sacherklärung
469a
3.13
3.16f
3.28
484a
4.5 4.8
Susette Judith Motta (1744-1818) aus Neuenburg, Tochter von Abraham Motta und Marie Esther Petitpierre, heiratete 1168 Hans Kaspar Schultheß, einen Bruder von Anna Pestalozzi. Pestalozzi schrieb also einen Brief an seine zukünftige Schwägerin. HBLS V, S. 173f (Geschlecht Motta); VI, S. 255f (Geschlecht Schultheß) - Reg. 1, S. 508 - Stadler Anna Pestalozzi-Schultheß /Nannette7 (1738-1815), Tochter von Johann Jakob Schultheß und Anna Holzhalb, vermählte sich 1769 mit Pestalozzi. Die Trauung fand am 30. September in der Kirche von Gebensdorf (Kanton Aargau) statt. Pfarrer war Hans Georg Schultheß (1747-1799), ein Vetter von Anna (vgl. Morf I, S. 108; Käte Silber: Anna Pestalozzi-Schultheß und der Frauenkreis um Pestalozzi. In: P.-St. [NF] IV; Reg. I, S. 414f 505). Votre ami ist Susette Mottas zukünftiger Gatte und Anna Pestalozzis Bruder Hans Kaspar Schultheß (1744-1816), ein Jugendfreund Pestalozzis, der 1770-1778 Pfarrer in Neuenburg und später Professor für Französisch in Zürich, Tegerfelden (Kanton Aargau) und Rheineck (Kanton St. Gallen) wurde (vgl. Reg. I, S. 507). Im Val de Travers (Kanton Neuenburg) besaß die Familie Motta das Landgut "La Prise", wo am 18. Januar 1768 die Hochzeit von Susette Motta und Hans Kaspar Schultheß stattfand (vgl. PSB 1, Nr. 74, Nachschrift von Susette Motta zu einem Brief von Anna an Heinrich Pestalozzi, in dem sie die Einladung zur Hochzeit aussprach; Rodolphe Zellweger: Pestalozzi au Val-de-Travers. In: Musée Neuchâtelois 1975, S. 155-167). Als Adressat Zehender (4.17) kommt David Albrecht Zehender in Betracht, der Besitzer des Gurnigel-Bades. David Albrecht Zehender (1730-1790), bis 1770 Offizier in holländischen Diensten, erwarb von den Söhnen Gottlieb von Graffenrieds das Gurnigel-Bad (Heil- und Kurort im Kanton Bern). Dort soll Pestalozzi im Juni und Juli 1799 den "Stanser Brief" geschrieben haben (PSW 13, S. 1-32), allerdings nicht mehr in der Obhut von David Albrecht Zehender, sondern von dessen Sohn Nikiaus Albrecht Zehender (vgl. Sacherklärung zu 758a). HBLS VII, S. 629/(Geschlecht) - P.-Bl. 1891, S. 21f- Christian Widmer: Pestalozzis Burgdorfer Zeit 1799-1804. Bern 1973, S. 130 Die Datierung auf 1770-1772 beruht auf der Tatsache, daß Zehender bis 1770 in holländischen Diensten war und der mutmaßliche Zehnder (4.8) 1772 starb. Ein Besuch Zehenders bei Pestalozzi ist nicht nachzuweisen. Ein Zehnder ist in dieser Schreibweise nicht näher zu bestimmen. Glaubt man hingegen der Schreibweise «Landvogt Zehender», wie
332
4.9
507a
4.25 4.26
4.28
508a
Sacherklärung
sie in Pestalozzis Briefwechsel mit seiner Braut in dieser Zeit mehrfach nachzuweisen ist (vgl. etwa PSB 1, S. 334.1, 335.12; 2, S. 269.31), so handelt es sich vermutlich um Emanuel Zehender (1705-1772), Landvogt zu Frienisberg (vgl. HBLS VII, S. 630). In Kirchberg /Kilchberg/ (Kanton Bern) war Pestalozzi vom 8. Mai 1767 bis ca. Mitte Mai 1768 bei Johann Rudolf Tschiffeli (1716-1780) als "Volontär-Lehrling" tätig, d.h. er absolvierte dort seine landwirtschaftliche Ausbildung (vgl. Reg. I, S. 565; Stadlerl, S. 110-119). Isaak Iselin (1728-1782) aus Basel studierte die Rechte in Basel und Göttingen. 1755 wurde er Ratsschreiber in Basel, wo er Helena Forcart (1740-1810) heiratete. 1760 war er Mitgründer der Helvetischen Gesellschaft und 1777 Gründer der heute noch bestehenden Basler "Gesellschaft zur Beförderung des Guten und Gemeinnützigen ". Iselin war Verfasser und Herausgeber von: Philosophische und patriotische Träume eines Menschenfreundes. Freiburg 1755; Uber die Geschichte der Menschheit. II Bde. Frankfurt a.M. 1764; Gesammelte Briefe über die Basedowische Erziehungsmethode. Offenbach 1775; Ephemeriden der Menschheit, oder Bibliothek der Sittenlehre, der Politik und der Gesezgebung. 1776-1782. ADB 23, S. 772-776 - HBLS IV, S. 364 - HG II, S. 223 - PSZ, Tafel 44 - Reg. I, S. 247 - Stadler Die Datierung auf zweite Hälfte 1777 ergibt sich einerseits aus der Tatsache, daß Pestalozzi die Eingangsformel Insonders hochgeehrtester Herr in dieser Zeit auffallend häufig verwendete und andererseits Schultheß nur bis 1778 Pfarrer in Neuenburg war. Hans Kaspar Schultheß vgl. Sacherklärung zu 469a Imbert Jakob Ludwig Berseth /Berset/ (1754-1821) aus Bern, Sohn von Imbert Ludwig Berseth (1722-1784), wurde 1785 Großrat, 1803 Stadtrat und 1817 Mitglied der bernischen Stadtverwaltung (vgl. HBLS II, S. 198). Mit unsere eidgenössische Freunde in Basel sind wohl die dort ansäßigen Mitglieder der Helvetischen Gesellschaft gemeint, so etwa Peter Burckhardt (1742-1817) oder Andreas Buxtorf (17401815) (vgl. Sacherklärung zu 508a; HG II, S. 213-231). Gottlieb Konrad Pfeffel (1736-1809) aus Colmar (Elsaß) verlor früh seinen Vater, Christian Friedrich Pfeffel. 1751-1753 studierte er die Rechte in Halle. Er erblindete 1758. 1759 heiratete er Margarete Divoux (in seinen Gedichten Doris genannt). 1770 starb sein ältester Sohn (Sunim genannt). 1773 gründete er eine Erziehungsanstalt (zuerst "Ecole Militaire" genannt, dann "Académie") in Colmar für evangelische Jugendliche (auch Philipp Emanuel von Fellenberg gehörte zu den Zöglingen) und war seit 1777 Mitglied der Helvetischen Gesellschaft, 1785 deren Präsident. Seit dann war er mit Pestalozzi befreundet und stand mit
Sacherklärung
333
ihm bis 1802 in regelmäßigem Briefkontakt. 1792 wurde die Anstalt infolge der Französischen Revolution aufgehoben. 1806 erhielt er eine Pension durch Napoleon und wurde ins Direktorium der "Kirche augsburgischer Confession " gewählt. Als Schriftsteller tat sich Pfeffel durch seine Fabeln in der Nachfolge Gellerts und französischer Vorbilder hervor, aber auch mit seinen launig-poetischen Erzählungen mit pädagogisch-aufklärerischer Tendenz und einigen Dramen: Poetische Versuche in drey Büchern. Frankfurt a.M. 1761; Philemon und Baucis. Straßburg 1763; Theatralische Belustigungen nach französischen Mustern. V Bde. Frankfurt a.M. 1765-1774; Fabeln, der Helvetischen Gesellschaft gewidmet. Basel 1783; Prosaische Versuche. 11 Bde. Tübingen und Basel 1810-1824.
5.6
5.12
5.21
ADB 25, S. 614-618 - HBLS V, S. 419 - HG II, S. 329 - P.-St. 1897, S. 35f; 1900, S. 110f-Reg. I, S. 421 - Seyffarth 1, S. 102f - Schönebaum III, S. 313 - Stadler Die Kinderen, welche Pfeffel zu Pestalozzi auf den Neuhof schickte, waren Louis und Babette Schröter (vgl. Sacherklärung zu 578a). In Schinznach /Schinznachty (früher: Kanton Bern, heute: Kanton Aargau) fand vom 2.-4. Juni 1778 die Versammlung der Helvetischen Gesellschaft unter dem Präsidium von A. Buxtorf aus Basel mit 58 Teilnehmern statt. Pfeffel besuchte die Versammlungen der Helvetischen Gesellschaft zwischen 1776 und 1797 insgesamt 14 Mal. Des öftern wurden auch Gedichte und Fabeln von ihm auf der Versammlung vorgelesen. Pestalozzi war höchstwahrscheinlich bereits 1769 *by unseren Eidsgenossen in Schinznacht» (vgl. PSB 2, S. 220.18ff; HG II, S. 134). Seit 1774 war er ordentliches Mitglied und besuchte die Versammlungen bis 1797 insgesamt 14 Mal (vgl. HG II, S. 93, 133f 329). Was Pestalozzi unter Undank und dem Unverstand einiger stetischer Eltren verstand, geht etwa aus einer Stelle in den "Aufsätzen über die Armenanstalt" von 1777 hervor: «Mütter, Verwandte dieser Kinder, wann sie selbige in ihrer Arbeitsstube sehen, haben, ich weiß nicht durch welchen Unstern, mehrentheils ein Betragen, daß mich entehret. Ich weiß nicht was sie erwarten, was sie denken oder fordern. 0 du armes Kind must du jetzo den ganzen Tag so arbeiten? hast du auch zu essen? ist es auch gut gekochet? weitest nicht lieber heim? dann weint das Kind, das bey der guten Mutter müssig lebte, und wenn diese siehet, daß jetzo das Kind etwas verdienen könnte und gekleidet ist, so giebt sie ihm den ordentlichen Rath jetzo heim zu kommen, und verleumbdet, ihr Verfahren zu rechtfertigen die Anstalt. Dieser Undank ist mir sehr oft begegnet, ich mußte in dieser Lage mit weniger Arbeit zufrieden seyn, als die Kinder sonst liefern könnten, damit sie sich weniger zum entlauffen aufwieglen Hessen.» (PSIV
334
5.31
518a
6.7
6.9 6.12
537a
Sacherklärung 1, S. 166.39-167.13) Als Privatmann (Particular, 5.25J) sah er keine Möglichkeit, die Kinder zum Bleiben zu veranlassen, und er mußte vermehrt den Einfluß der Regierung (5.26) suchen. Schuz und Hülfe fand Pestalozzi u.a. durch finanzielle Unterstützung von verschiedenen Seiten. Nebst privaten Subskribenten wurde Pestalozzi namentlich vom "Bernischen Kommerzienrat", von der "Oeconomischen Gesellschaft ", 1759 von Tscharner und Tschiffeli gegründet, und von der "Petite Société", einer Gesellschaft junger Berner Patrizier, unterstützt. Hinter den meisten dieser Bemühungen standen Pestalozzis Förderer Nikiaus Emanuel Tscharner und Johann Rudolf Tschiffeli (vgl. Ernst Lerch: Der Bernische Kommerzienrat im 18. Jahrhundert. In: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft. Ergänzungsheft 26. Tübingen 1908, S. 43f; ders.: Bern und Pestalozzi in der Neuhof-Zeit. In: P.-St. [NF] I, S. 1-9; Stadlerl, S. 163f; G. Tobler: Nikiaus Emanuel Tscharner. Ein Lebensbild. In: Neujahrsblatt für das Jahr 1900. Hrsg. vom Historischen Verein des Kantons Bern. Bern 1899). Die Unterstützung aus Bern versiegte im April 1779, als ein Gesuch Pestalozzis um weitere finanzielle Hilfe abschlägig beantwortet wurde (vgl. PSB 3, Nr. 519 und Sacherklärung dazu). Beim Adressaten Caspar Escher (6.24) handelt es sich vermutlich um Hans Kaspar Escher (1755-1831), den Großvater von Alfred Escher (1819-1882). Er mußte später wegen unglücklicher Geschäfte nach Rußland auswandern. Korrespondenz im Nachlaß Dejung - Stadler Der Inhalt des Briefes bleibt im Dunkeln, weil der Brief des Herrn Landvogts Rahn nicht bekannt und dementsprechend nicht auszumachen ist, worum es sich bei der Einladung auf Sontagabend handelt. Mit Rahn könnte Hans Heinrich Rahn (1734-1796) gemeint sein, ein Verwandter von Johann Heinrich Rahn (17491812) (vgl. HBLS V, S. 521; Reg. I, S. 439). Ob es sich bei Oncle lediglich um einen sog. Nennonkel handelt, bleibt ungewiß. Der Gasthof zum Schwerdt wurde vom Ehepaar Anton und Dorothea Ott-Rosenstock geführt (vgl. F[riedrich] 0[tto] Pestalozzi: Die berühmteste Fremdenherberge des alten Zürich. In: Zürcher Taschenbuch. Zürich 1938, S. 17-46; Reg. I, S. 402; Salfomon] Vögelin: Rittmeister Anton Ott, zum Schwerdt, und seine Gattin Dorothea Ott, geb. Rosenstock. In: Zürcher Taschenbuch. Zürich 1890, S. 1-89). Johann Jakob Schultheß (zum Pflug) (1711-1789) aus Zürich, Kaufmann und Zunftpfleger zur Safran in Zürich, war vermählt mit Anna Holzhalb (1711-1780). Sie hatten sechs Kinder, darunter Pestalozzis zukünftige Frau Anna (vgl. Sacherklärung zu 469a), Hans Kaspar (vgl. ebd.) und Hans Jakob (1739-1806).
Sacherklärung
7.5
7.22f
335
Seinen Lebensabend verbrachte der pietistischen Ideen nahestehende Schwiegervater Pestalozzis auf dem Neuhof. HBLS VI, S. 255 - Reg. I, S. 506 - Schönebaum II, S. 18- Stadler Der Brief dürfte zwischen Februar 1780 (Weggang von Pestalozzis Bruder Baptist) und Oktober 1780 (Auflösung des Neuhofes) geschrieben worden sein. Die Familie Schultheß hatte dem jungen Ehepaar wiederholt finanziell unter die Arme gegriffen, damit dieses den Neuhof betreiben konnte. er ist (im ganzen Brief) Hans Jakob Schultheß (1739-1806), Sohn von Johann Jakob Schultheß und Schwager Pestalozzis. Er war verheiratet mit Anna Dorothea Ulrich (f1805), führte eine Eisenhandlung in Zürich und übernahm 1806 als ältester Sohn das väterliche Unternehmen im Haus zum Pflug (vgl. Reg. I, S. 506). Die Ragion J. J. S. Sohn ist das Unternehmen von Hans Jakob Schultheß, über das die Finanzierung des Neuhof-Projektes zu einem guten Teil abgewickelt wurde. Wie der Betrag von 27Ό00 Fl. (Gulden) genau zustande gekommen ist, konnte nicht eruiert werden. Trotzdem läßt sich einiges über die finanziellen Verflechtungen Pestalozzis mit der Familie Schultheß sagen: Bereits im Jahre 1778 mußte Pestalozzi mit Hans Jakob Schultheß einen Vergleich über 20Ό00 Gulden abschließen, um den Fortgang des Neuhofes sichern zu können. In diesem Vergleich bürgte Pestalozzi für 7'000 Gulden mit seinem Erbe, Anna Pestalozzi für 13Ό00 Gulden mit dem ihrigen und darüberhinaus Pestalozzis Bruder Baptist (*1745) für den Rest, falls die Gesamtschuld 20Ό00 Gulden überschreiten sollte. Im Gegenzug dazu übernahm Pestalozzi eine Schuld von 3'500 Gulden, die sein Bruder Baptist gegenüber Hans Jakob Schultheß hatte (vgl. Adrian Corrodi-Sulzer: Zur Biographie Pestalozzis. Erbschaftsangelegenheiten. In: Pestai. 1924, S. 65-72). Angesichts der Tatsache, daß die finanzielle Unterstützung aus Bern versiegte, wurde der finanzielle Spielraum für Pestalozzi schon Mitte 1779 wieder eng (vgl. Sacherklärung zu 508a). Um zu Liquidität zu gelangen, beschloß Pestalozzi, einen Teil seines Hofes, ca. 20 Jucharten Land (1 Jucharte entspricht 3600 m2) mit einer Scheune, für 5'200 Gulden zu verkaufen. Die genauen Umstände sind ungeklärt, jedoch sollte Baptist Pestalozzi den Kaufbetrag an seinen Bruder überbringen. Dies tat er nicht, sondern setzte sich mit dem Geld ins Ausland ab (vgl. Stadler 1, S. 175f). Baptist Pestalozzi ist mit seiner Veruntreuung nicht glücklich geworden, wie sein letztes erhalten gebliebenes Schreiben an Hans Georg Schultheß belegt: «Hochachtungs-, verehrungswürdiger Herr! Ich weiß, daß Sie schon vielmahl die Hülffe und der Trost Unglücklicher gewesen, auch in diesem Gesichtspunkt wende ich mich nun auch an Sie, und bitte Ihnen meine Freyheit mir zu vergeben.
336
Sacherklärung Wiedrum einen Schritt in meinem Leben gethan, den ich biß an das Ende meines Lebens vieleicht bereuen werde; nicht um meinetwillen, Gott weiß es, sonder um meiner Mutter und meiner Geschwister willen. Ach Gott, wird mir meine liebe verehrungswürdige Mutter mir, ich dorf nicht denken ganz verzeihen, nur doch auch nicht den Fluch an den Hals wünschen. Lebt sie auch noch und wie, o Gott wie sehr martert mich das, und wie wird es mich martern, daß ich keinen Bericht empfangen kan. Und mein Bruder, auch mein Bruder, Gott o Gott, wie geht es ihm, o wie habe ich eine Last auf mein Gewissen. 0 Gott, biß ihnen gnädig, alle Züchtigungen die meiner jez erwarten, werde ich mit ergebnen Willen an Gott annehmen. Wenn nur mein liebe ewig geliebte Mutter nicht zu sehr darunter erlieget, nur dieß ist mein einziger Wurm der mich stündlich naget. Längstens biß am Sontag werde ich auf dem Meere seyn um von hier nach London zu gehen, und dort auf einem Kriegsschiffe Dienste nehmen, Gott lasse mich unter seiner Obsicht meine Reiße antretten, und mit der Zeit auch vollenden. O Vatterland, o liebe Mutter, o Bruder, o Schwester, o Freunde, meine Aussichten sind so weit, daß ich euch alle in meinem Leben nicht mehr sehen werde, euer Angedenken aber soll mir heilig in meiner Seele seyn. 0 ewig liebe Mutter, ach Gott, auch dir soll ich nicht mehr sehen. Nein, und weit von Ihro entfehrnt seyn, o Gott wie schmerzet dieß. Nun, wenn ich nur soviel Gnade von Gott bekomme, daß ich jeder Zeit meine Pflicht und Schuldigkeit in allem was ich thue, beobachte, mehr o Gott verlange ich nicht, du wirst mich nicht verlassen noch ganz verstoßen. Nun bitte ich Ihnen, daß Sie doch die Gewogenheit vor mich haben und meiner lieben Mutter, wenn es Ihnen nicht zu beschwehrlich fallt, und meinem Babeli, welches ich auch gewiß sehr erzörnt habe, und meinem lieben Bruder sagen thetten, daß ich noch lebe, daß ich auf der See Dienste suchen werde und daß ich, wenn es mir auch nur immer möglich, alle Jahr auch einen Bericht von mir geben werde. Aber mein Vatterland, und die darin werde ich schwerlich wieder sehen, und nehme also von allen Abschied. Gott erhalte alle gesund, und ihnen und ihre liebste Familien in seinem besten Seegen. Auch dem Herr Heinrich Schultheiß, der bey meinem Bruder ist, und seiner liebsten Familen alles Heil und aller Seegen von Gott. Gott, wie bin ich so verstört, so verwirrt. Was vor ein Ende nihmt auch noch meine Lebens Bahn? Alles Gott anbefohlen. Um Gottes willen bitte ich Ihnen doch den Ihnhalt dieses Briefs meiner geliebtesten Mutter zu wissen zu thun. Ach Gott, wann ich nur doch auch wißte, wie [sie] sich befende. Gott sey bey Ihnen, seegne ihre Verrichtungen, Ihr Gebet zu Gott vor mich Unwürdigen. Ich empfehle mich Ihnen und habe
Sacherklärung die Ehre mit lebhafftester seyn
8.15
8.24
565a 9.5
9.19
9.23
9.24
337
Hochachtung
und Dankbahrkeit zu Demselben Gehorsamster D[iene]r J. B. Pestalozzi. Den 17. Febrfuar] 1780 in Amsterdam.» (PSZ, Tafel 138, jedoch mit Regularisierung der Groß- und Kleinschreibung sowie der Interpunktion) Wie auch immer diese Affäre genau vor sich gegangen sein mag, mit der Veruntreuung durch Baptist Pestalozzi scheint Hans Jakob Schuttheß der Geduldsfaden gerissen zu sein, vor allem auch angesichts der Tatsache, daß er einen Bürgen des Vertrags von 1778 verloren hatte. Wahrscheinlich stellte er daraufhin den ausstehenden Betrag in Rechnung und drohte mit einem Prozeß. Zu diesem ist es aber nicht gekommen (vgl. Stadler I, S. 178). Hans Jakob Schultheß war in seiner ablehnenden Haltung gegenüber Pestalozzi in dieser Zeit keineswegs allein. Sogar Pestalozzis Freund und Förderer Nikiaus Emanuel Tscharner äußerte sich in einem Brief vom 4. April 1779 an Iselin ebenfalls kritisch über Pestalozzi (vgl. PSB 3, S. 449). Wie Pestalozzis Vorwürfe nahelegen, scheint die Weste von Hans Jakob Schultheß nicht ganz rein gewesen zu sein. Was genau mit der Affaire mit dem Werdmüllerschen Haus gemeint ist, konnte nicht eruiert werden. Evtl. handelt es sich um das Unternehmen Johannes Werdmüllers (1725-1801), genannt Marquis, Kaufmann in Italien (vgl. HBLS VII, S. 489; Reg. I, S. 595). Zu den 2 Ό 0 0 Fl. (Gulden), die Hans Jakob Schultheß auf unehrliche Weise in seine Hand gebracht haben soll, liegen keine näheren Angaben vor. Der Name der zürcherischen Adressatin konnte nicht ermittelt werden. Beim kleinen Versuch handelt es sich um Pestalozzis Volksroman "Lienhard und Gertrud". Es erschien in vier Teilen 1781-1787 (PSW 3 und 4). Pestalozzi spricht in der Mehrzahl von Agathen und Sophien als Modebüchern, im Unterschied zu "Lienhard und Gertrud". Welche Werke er damit meinte, ist nicht ganz sicher anzugeben. Wahrscheinlich waren gemeint: der Erziehungsroman "Geschichte des Agathon" (1766/67) von Christoph Martin Wieland und der häufig zitierte Roman "Sophiens Reise von Memel nach Sachsen " (V Bde. 1769-1773) von Johann Timotheus Hermes. Heinrich Frey /Fryen auf dem Münsterhoff/ (1730-1787), Kaufmann und Bankier, wohnhaft zur Färb auf dem Münsterhof (Zürich), erwarb das Landgut in der Brandschenke, das später als Freiengut bekannt wurde (vgl. HBLS III, S. 247; Reg. I, S. 151). Kleinjogg /Kleinjog/ ist der populäre Name des Musterbauern Jakob Guyer (1716-1785, auch Gujer) von Wermatswil bei Uster
338
Sacherklärung (Kanton Zürich). Bekannt wurde der Landwirt durch die Schrift des Zürcher Stadtarztes Hans Kaspar Hirzel: Die Wirtschaft eines philosophischen Bauern Jakob Guyer, gen. Kleinjogg. 1761 (vgl. Walter Guyer: Kleinjogg, der Zürcher Bauer, 1716-1785. Erlenbach 1972; HBLSIV, S. 12; PSZ, Tafel 39; Reg. I, S. 192).
578a 10.6
10.14
10.15f
582a 11.6
Für Angaben zu Gottlieb Konrad Pfeffel vgl. Sacherklärung zu 508a. Louis Schröter /Ludwig Schrötter7 (*1763) aus Colmar (Elsaß), befand sich seit 1778 zusammen mit seiner Schwester Babette (*1764) auf Pestalozzis Neuhof (vgl. Reg. I, S. 501). Beide sind aufgeführt in "Zuverläßige Nachricht von der Erziehungs-Anstalt armer Kinder des Herrn Pestalozze im Neuenhof bey Birr, in Anno 1778" (PSW 1, S. 182-190) unter den Nrn. 27 und 28. Fon Louis Schröter heißt es dort, er sei «ein Knab von ausserordentlicher Fähigkeit, aber mit gefährlicher Verstellung begleitet; da er vollkommen schreibt, im Französischen und im Rechnen Anfänge hat, ist er mir sehr brauchbar; ausserordentlich feines Gehör im Singen.» Babette Schröter «nähet, lismet, spinnt ordentlich, hat einen Anfang im Schreiben.» (PSW1,S. 189.3-10). Offensichtlich kümmerte sich Pestalozzi auch nach dem Ende des Neuhof-Experiments noch um das Schicksal seiner ehemaligen Zöglinge. Babette Schröter wurde in Othmarsingen (Kanton Basel-Land) als Dienstmagd untergebracht und wollte später zu Pfeffel nach Colmar zurückkehren (vgl. PSB 3, Nrn. 573 und 575). Den Communionsschein hat Pestalozzi von Pfeffel erhalten und an Louis Schröter weitergeleitet. Im selben Brief, in dem Pestalozzi dies bestätigt, muß er Pfeffel auch berichten, daß seine Befürchtungen, die er bereits 1778 betreffend Louis Schröter aussprach, Wahrheit geworden sind (vgl. PSB 3, Nr. 582). Die Helvetische Versammlung in Ölten (Kanton Solothurn) fand im Jahre 1783 vom 3. -5. Juni unter dem Präsidium von Friedrich Münch (Basel) statt. Unter den insgesamt 130 Teilnehmern befanden sich sowohl Pestalozzi als auch Pfeffel (vgl. HG II, S. 98, 133, 329). Für genauere Angaben zum Thema Pestalozzi und die Helvetische Gesellschaft vgl. Sacherklärung zu 508a. Für Angaben zu Susette Judith Schultheß-Motta vgl. Sacherklärung zu 469a. Pestalozzis Sohn Hans Jakob /Jaqueliy (1770-1801) wurde zunächst von Pestalozzi selbst erzogen (vgl. " Tagebuch Pestalozzis über die Erziehung seines Sohnes " in PSW 1, S. 115-130; Stadler I, S. 143-149), kam 1783 in das Haus der Familie Battier in Basel, wo er von Peter Petersen unterrichtet wurde und 1785 eine Kaufmannslehre absolvierte. Später ließ er sich auf dem Neuhof nieder und heiratete 1791 Anna Magdalena Frölich (vgl. Sacherklärung zu 758a). Er hatte zwei Kinder: Marianne (1795-1802) und Gottlieb (vgl. Sacherklärung zu 6125a). Die Existenz eines
Sacherklärung
11.7
11.9
603a
339
weiteren Kindes (*1793) ist bisher nicht bekannt (vgl. Sacherklärung zu 758a). Schon seit seiner Kindheit litt Hans Jakob Pestalozzi an einer schweren Krankheit (wahrscheinlich Epilepsie), sodaß er bereits mit 31 Jahren starb (vgl. Reg. I, S. 416). Anneli war wohl eine Hausangestellte von Pestalozzi. Karl /"Charles; Johann Jakob Schultheß (1775-1854), ein Sohn von Johann Kaspar und Susette Schultheß-Motta, wurde später ein anerkannter Maler. Er war ein Schüler von Anton Graff und Jacques Louis David. 1825 heiratete er Barbara Suter (vgl. HBLS VI, S. 256; Reg. I, S. 506; Schweizerisches Künstler-Lexikon. Hrsg. von Carl Brun. Bd. III. Zürich 1913, S. 88f). Nach dem Niedergang des Neuhof-Experiments im Herbst 1780 betätigte sich Pestalozzi ab 1784 auch als Kleinunternehmer, indem er für die Firma Laué & Co. Textilien weiterverarbeitete. Für die Zeit von August 1784 bis Mai 1790 sind nicht weniger als 56 Briefe an Laué & Co. erhalten geblieben. Pestalozzis geschäftlicher Verkehr mit Laué & Co. hielt noch an bis 1804, allerdings mit einer Lücke zwischen 1790 und 1796. Ab diesem Zeitpunkt betraf die Korrespondenz das Geschäft Pestalozzis auf der Platte in Zürich und Schuldenfragen. Die letzte erhaltene Rechnung, welche die «pinceauteuses du Birrfeld» (PSB 3, S. 412) betrifft, datiert vom 10. September 1796. Zu dieser Zeit befand sich allerdings Pestalozzis Sohn Jakob auf dem Neuhof, Pestalozziselbst arbeitete in Zürich (vgl. PSB 3, S. 338). Auch aus dem Jahre 1810 sind noch zwei Briefe an Laué erhalten, sie betreffen aber persönliche Dinge. Die Zeugdruckerei, d.h. Baumwolldruckerei, Laué & Co., gegründet 1777 von Johann Rudolf Dolder (1753-1807), aus Meilen (HBLS II, S. 731) in Wildegg, wurde 1782 von Christian Friedrich Laué (1741-1813) aus Yverdon, ursprünglich aus Frankfurt a.M., und Karl Heinrich De Luze (1760-1824) aus Neuenburg, gekauft und vergrößert. Bereits ein Jahr nach dem Kauf wurde eine Filiale in Lenzburg eröffnet; in den besten Zeiten sollen in der Fabrik mehr als hundert Drucktische gestanden haben. In der Zeugdruckerei wurden unbedruckte Baumwolltücher in den Grundfarben weiß, rot oder blau (sog. Weiß-, Rot- oder Blauböden) mit Stempeln (Modeln) an Drucktischen teilweise mehrfarbig oder auch beidseitig bedruckt, aber auch bemalt und sodann weiterverarbeitet. Diese Fabrikationsform wurde oft im Auftragsverhältnis, im sog. Verlagswesen an selbständige Kleinunternehmer vergeben. Mobiliar und benötigte Rohstoffe wurden jeweils vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt (vgl. etwa Rudolf Braun: Das ausgehende Ancien Régime in der Schweiz. Göttingen und Zürich 1984, S. 110-142). Dieses Gewerbe war Pestalozzi entfernt bekannt, hatte er doch zu Beginn seiner Neuhof-Unternehmung erfolglos versucht, nach dem Vorbild Tschiffelis Krapp anzubauen, dessen Wurzel dazu
340
Sacherklärung
verwendet wurde, Baumwolltücher einzufärben (vgl. Stadler I, S. 149f). Pestalozzi dürfte Laué im Hause Daniel von Fellenbergs kennengelernt haben. Bei den auf dem Neuhof angestellten Arbeitskräften handelte es sich weitgehend um Kinder der Gemeinden Wildegg, Birr und Lupfig. Eine pädagogische Betreuung der Kinder fand nicht explizit statt, mißlungene Arbeit wurde den Kindern gar am Lohn abgezogen (vgl. PSB 3, Nr. 633). Außerdem beschäftigte Pestalozzi laut Lohnabrechnungen einen Malermeister bzw. eine Malermeisterin, einen Farbträger und einen Stückträger, dessen Aufgabe wohl die Botengänge zwischen dem Neuhof und Wildegg war (vgl. PSB 3, Nr. 607). Auch die arbeitenden Kinder wurden gelegentlich zu Botengängen herangezogen. Des öftern sah sich Pestalozzi gezwungen, die Kinder mangels Arbeit nach Hause zu schicken (vgl. etwa Nr. 637a). Pestalozzi beschäftigte sich in seiner Kleinunternehmerzeit auch theoretisch mit der baumwollverarbeitenden Industrie, vgl. die "Memorialia über Tuchhandel und Baumwollindustrie im Kanton Bern " (PSW 10, S. 29-46) und das "Memorial über das französische Prohibitions-Arret vom 10. Juli 1785" (PSW 9, S. 279296). Adolf Bürkli: Zürich's Indienne-Manufaktur und TürkischrotFärberei in früherer Zeit. In: Zürcher Taschenbuch. Zürich 1881, S. 193-211 - Artikel "Chemische Industrie. 15. Druckerei, Färberei und Bleicherei" in: N. Reichesberg (Hrsg.): Handwörterbuch der Schweizerischen Volkswirtschaft, Sozialpolitik und Verwaltung. Bd. 1. Bern (1903), S. 730jf-HCIl, S. 337 - P. -St. 1897, S. 196- PSZ, Tafel 122 - Reg. I, S. 303 - Herbert Schönebaum: Pestalozzi und die Berner Baumwollindustrieenquete 1785-89. In: Kultur- und Universalgeschichte. Festschrift für W. Götz. Leipzig und Berlin 1927, S. 287-304 - Stadler - Artikel "Textilindustrie" in: HBLS VI, S. 707-712 - Artikel "Textilindustrie, a) Baumwollindustrie. 3. Baumwolldruckerei" in: N. Reichesberg (Hrsg.): Handwörterbuch der Schweizerischen Volkswirtschaft, Sozialpolitik und Verwaltung. Bd. IUI. Bern (1911), S. 866-869 607a
Für Angaben zur Firma Laué & Co. vgl. Sacherklärung zu 603a.
611a 13.18f
Für Angaben zur Firma Laué & Co. vgl. Sacherklärung zu 603a. Wie abgelegen Pestalozzi auf dem Neuhof wohnte, zeigt die Art, wie er sich die Schaffhauser Zeitung besorgen lassen mußte. Ein Arbeiter von Bruneg, der in Holderbank arbeitete, passierte auf dem Heimweg den Neuhof.
13.20 619a 14.5
Für Angaben zur Firma Laué & Co. vgl. Sacherklärung zu 603a. Genaue Angaben zu den beiden Delinquentinnen Vrena Merki und Lisebeth Brem konnten nicht eruiert werden. Obwohl dies die einzige dokumentierte Diebstahlgeschichte in Pestalozzis Kor-
Sacherklärung
341
respondenz mit Laue & Co. ist, war es sicher nicht die einzige, die sich ereignete. Kleinere Gaunereien und Diebstähle des Landvolkes gegenüber den städtischen Herren, das sog. « Vormachen» sind aus dieser Zeit ausgiebig dokumentiert (vgl. etwa Reto Jäger et al.: Baumwollgarn als Schicksalsfaden. Zürich 1986, S. 31f). Uber den Fortgang der Diebstahlaffäre vgl. PSB 3, Nr. 620. 627a 15.11
Für Angaben zur Firma Laue & Co. vgl. Sacherklärung zu 603a. Arbeit /verdorbnes Nastuchy, die den angestellten Kindern mißriet, wurde ihnen am Lohn abgezogen (vgl. PSB 3, Nr. 633).
637a
Für Angaben zur Firma Laue & Co. vgl. Sacherklärung
645a 16.21
Für Angaben zur Firma Laué & Co. vgl. Sacherklärung zu 603a. Bei Brecht handelt es sich um einen Knecht, der für den Sommer 1785 auf dem Neuhof nachzuweisen ist (vgl. PSB 3, Nrn. 623 und 629).
648D
Karl Johann Christian Graf von Zinzendoif (1739-1813) aus Dresden war der siebte Sohn von Graf Friedrich Christian von Zinzendoif sowie ein Neffe von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendoif, dem Begründer der Herrnhuter Brüdergemeinde. 1764 trat er zum Katholizismus über und in den österreichischen Staatsdienst, wo er unter Joseph dem II. bald wichtige Funktionen einnahm. Josephs Thronfolger Franz II. ernannte ihn zum Innenminister. Mit Zinzendorf in Wien ist Pestalozzi im Jahre 1783 erstmals in Korrespondenz getreten. Vermittler war der Landvogt Daniel von Fellenberg auf dem Schloß Wildenstein (Kanton Aargau), welcher Zinzendorf auch mit dem schriftstellerischen Werk Pestalozzis bekannt machte (vgl. Kurt Guggisberg: Philipp Emanuel von Fellenberg und sein Erziehungsstaat. Bern 1953, Bd. I, S. 150f). Pestalozzi, der Zinzendorf auch zwei Mémoires widmete (vgl. "Memoires. An den Grafen Karl Johann Christian von Zinzendorf" in: PSW 10, S. 47-63), erhoffte sich, über ihn Zugang zum Kaiserhof und dadurch zu einem größeren und bedeutenderen Wirkungskreis zu verschaffen. Diese Hoffnungen erfüllten sich nicht (vgl. Stadlerl, S. 273f 282-287). Im 4. Teil von "Lienhard und Gertrud" setzte Pestalozzi Zinzendorf in den Figuren von «Bylifsky» und «Minister Endorf» ein literarisches Denkmal (vgl. Reg. I, S. 857, 859). ADB 45, S. 340-344 - PSZ, Tafel 52 - Reg. I, S. 621 - Seyffarth 1,S. 232-Stadler Zinzendorfs Schreiben von 26. passati (26. November 1785) ist nicht erhalten geblieben. Pestalozzi hatte am 1. Juni 1785 den im selben Jahr erschienenen 3. Th[ei]l meines Lienhard und Gertrud (PSW 3, S. 1-236) an Zinzendorf gesandt (vgl. PSB 3, S. 215.5). Zinzendorf notierte
17.5f 17.7f
zu 603a.
342
17.36
18.1
19.5
19.7
657a
20.7
Sacherklärung dazu am 25. Juni 1785 in sein Tagebuch: «Fini le troisième volume de Lienhart und Gertrud, que M. Pestalozze m'a envoyé il y a quelque tems; j'y trouvais surtout vers la fin d'excellentes pensées sur la vraye religion qui ne consiste qu'en bien s'acquitter des devoirs de son etat, et en faire du bien. Dicté une reponse a ce Pestalozzi.» (Herbert Schönebaum: Pestalozzi, die Illuminaten und Wien. In: Sitzungsberichte der preußischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse. Berlin 1928, S. 88, Anmerkung 2). Beim erwähnten Brief dürfte es sich um das nicht erhalten gebliebene Schreiben vom 26. November 1785 handeln. Johann Caspar Lavater (1741-1801) aus Zürich, seit 1766 verheiratet mit Anna Schinz (1742-1815), war ein Jugendfreund und früher Förderer von Pestalozzi, so vermittelte er Pestalozzi die Lehrzeit bei Tschiffeli und empfahl ihn auch an den helvetischen Minister Stapfer. Lavater wurde 1769 Diakon und 1775 Pfarrer in Zürich, 1799 Diakon in der dortigen Waisenhauskirche. Er verfaßte zahlreiche Werke, berühmt wurde er vor allem durch seine "Physiognomischen Fragmente" (IV Bde. Leipzig und Zürich 1775-1778) (vgl. HBLSIV, S. 636; Reg. I, S. 305J). Bei diesem Memoire handelt es sich um das "Particularschreiben an Hern Zunjftmeister Bürkly von Zürich über den von Herr Helfer Lavater in Motion gebrachten Vorschlag, die Saz und Ordnungen e[ines] Iföblichen] Ehegerichts der Stadt Zürich betreffend" (PSW 9, S. 239-278). Während Pestalozzi im hier vorliegenden Entwurf ganz allgemein schreibt, seine Schrift habe zu wenig Beifall gefunden, schrieb er im abgesandten Brief die Ablehnung dem Zunftmeister Bürkli zu (vgl. PSB 3, S. 228.8-11). Der 4. Theil von "Lienhard und Gertrud" erschien 1787 (PSW3, S. 237-508) und wurde wiederum mit Begleitschreiben am 26. Mai 1787 an Zinzendorf versandt (vgl. PSB 3, Nr. 669). Der im Begriff Nachforschungen anklingende Zusammenhang mit Pestalozzis 1797 erschienenem Werk "Meine Nachforschungen über den Gang der Natur in der Entwicklung des Menschengeschlechts" (PSW 12, S. 1-166) ist unüberhörbar. Johann Rudolf Burckhardt (1750-1813), Handelsherr, war der Erbauer des Palastes "zum Kirschgarten" an der Elisabethenstraße in Basel, Sohn des erfolgreichen Bandfabrikanten Gedeon Burckhardt- Thurneysen (1728-1760). HBLS II, S. 454 - HG II, S. 215 - Ernst Schopf-Preiswerk: Ein Brief Johann Heinrich Pestalozzis vom 16. Juni 1786 an Johann Rudolf Burckhardt im Kirschgarten in Basel. In: Pestai. 1954, Nr. 3, S. 9ff - ders.: Briefe nahmhafter Zeitgenossen an Johann Rudolf Burckhardt im Kirschgarten. Ein bisher unbekannter Goethe-Brief. In: Basler Jahrbuch 1943, S. 142-153 Die drei Sontag sind: 28. Mai, 4. und 11. Juni. Demgemäß war Burckhardt um den 20. Mai auf dem Neuhof zu Besuch.
Sacherklärung 20.8 20.10 20.15 20.27 20.28
664a
21.4 21.5 21.6
343
Das Landgut Dietisberg /DietispergJ, westlich von Läufelfingen (Kanton Basel-Land), war im Besitz der Familie Burckhardt Ihre Freundin ist Burckhardts zweite Frau Sarah, geb. Rohner (1761-1825). Seine erste Frau war Anna Maria, geb. Debary (1749-1808), diese heiratete später Christoph Heitz. Auf Schloß Hallwil /Hallwyl/ (Kanton Aargau) suchte Anna Pestalozzi oft Erholung bei ihrer Freundin Franziska Romana von Hallwil (vgl. Sacherklärung zu 1310a). Sarah Battier, geb. Thurneysen (1758-1833), verheiratete sich 1776 mit dem Kaufmann Felix Battier (1748-1799) in Basel (vgl. Reg. I, S. 29). Anna Magdalena Schweizer /Schweizerin/, geborene Heß (17511814), war die Gattin des Zürcher Bankiers Johann Kaspar Schweizer (1754-1811), der seit 1786 in Paris und später in Nordamerika lebte (vgl. Reg. I, S. 512). Johann Heinrich Rahn (1749-1812) aus Zürich, Sohn von Johann Rudolf Rahn, studierte 1769-1771 Medizin in Göttingen und gründete 1782 das medizinische Institut in Zürich (1833 trat an dessen Stelle die medizinische Fakultät der Universität Zürich). 1784 wurde er Chorherr und Professor für Physik und Mathematik am Carolinum, erhielt 1792 die Würde eines kaiserlichen Hof- und Pfalzgrafen, was ihn in die Lage versetzte, die Doktorwürde zu vergeben, so z.B. 1794 an Johann Gottlieb Fichte (vgl. Sacherklärung zu 758a). 1798-1800 war er helvetischer Senator, 1810 Stifter der Medizinischen Gesellschaft in Zürich, 1803-1812 Präsident der dortigen Naturforschenden Gesellschaft sowie Verfasser verschiedener medizinischer Schriften. ADB 27, S. 175/- HBLS V, S. 521 - Pestai. 1954, S. 22 - Reg. I, S. 439 - Stadler Die Datierung ergibt sich aus dem Vorhandensein weiterer Korrespondenz zum Thema Steinschneidemaschine. So existieren in der ZB Zürich unter derselben Signatur drei Briefe, bei denen es sich ebenfalls um Antwortschreiben auf Anfragen von Rahn wegen Kauf einer Steinschneidemaschine handelt. Zwei Briefe eines Pfarrers Fries aus Baden an Rahn handeln von derselben Maschine in Mellingen, während es im dritten Brief um eine Edelsteinschleifmaschine im Kanton Schaffhausen geht. Von den beiden Briefen von Fries ist der erste undatiert, liegt aber zeitlich vor dem zweiten vom 24. März 1787. Der dritte Brief trägt das Datum vom 24. September 1788. Der verstorbene Steinschneider ist Johann Kaspar Kappeler (vgl. Korrespondenz im Nachlaß Dejung). Johann Heinrich Schultheß (1699-1783), Seidenfabrikant und Gutsbesitzer in Hottingen, war ein Großonkel von Anna Pestalozzi-Schultheß (vgl. Reg. 1, S. 506). Bei der Machinen handelt es sich um die oben erwähnte Steinschneide- bzw. Steinschleifmaschine. Von Rahn, dem Vorsitzen-
344
Sacherklärung
den der Zürcher Gesellschaft zur Aufnahme des Guten (einer Tochtergesellschaft der Illuminaten) war Pestalozzi über den Verbleib dieser Maschine in Mellingen (nahe beim Neuhof) angefragt worden. 21.11 Nach dem Tod Kappelers ging die Maschine an den Schultheißen des Städtchens Mellingen, vermutlich an Karl Joseph Müller, der sie verkaufen wollte. Die Zürcher Gesellschaft hätte gern die Steinschleiferei als neuen Erwerbszweig eingeführt, ließ sich aber durch Pfarrer Fries in Baden von einem Ankauf abraten. 21.14 Bei der Schrifft über Kindsmord handelt es sich um "Lieber Gesezgebung und Kindermord" (PSW 9, S. 1-181), 1780 geschrieben und 1783 in Frankfurt a.M. erstmals veröffentlicht. 21.20 Bei Johann Rudolf Ί$άήΐΜ\ (1716-1780) in Kirchberg (Kanton Bern) absolvierte Pestalozzi 1767/68 seine landwirtschaftliche Lehrzeit. Dieser erzählte ihm die «Geschichte von der ersten Kindermörderinn, von der ich reden hörten (PSW 9, S. 10; vgl. Reg. I, S. 565). 21.23-28 Auch zwecks Beschaffung von Alabaster für die Gesellschaft in Zürich sah sich Pestalozzi um. Alabaster ist hellfarbiger Gipsoder Kalkstein, der für Kunstgegenstände, in einfacheren Fällen auch zu Bauzwecken verwendet wird. Unmittelbar nördlich des Birrfelds liegt das römische Lager Vindonissa der 21. Legion, neben dem ϋοι/Windisch (früher: Amt Schenkenberg Kanton Bern, heute: Kanton Aargau) (vgl. HBLS VII, S. 263-269). 21.24 Nikiaus Emanuel von Tscharner /Tschaner^ (1727-1794), Förderer Pestalozzis und Vorbild für "Arner" in "Lienhard und Gertrud", amtete 1767-1773 als Vorgänger von Daniel von Fellenberg in der bernischen Landvogtei Schenkenberg (heute: Kanton Aargau) (vgl. HBLS VII, S. 73; Reg. I, S. 564). 21.29 Eine Familie Haas in Aarau war in finanzielle Schwierigkeiten geraten, und Pestalozzi bemühte sich, durch Rahn Hilfe zu erlangen. Es gelang ihm, dem Vater Haas als Schreibmeister in Aarau eine bescheidene Stellung zu verschaffen. Um sein Einkommen zu verbessern, nahm er Pensionäre auf, vorzüglich Lehrlinge, sodann aber auch Schüler aus dem sog. Rahnschen Institut in Aarau (vgl. Reg. I, S. 195). Die Gebrüder Hans Heinrich Rahn (1726-1801) und Hans Jakob /Jaquesy Rahn (1728-1802) gründeten 1772 an der Vordergasse in Aarau ein Institut, das bis 1803 bestand, um sodann in der neugegründeten Kantonsschule des Aargaus aufzugehen (vgl. HBLS V, S. 521; Pestai 1927, S. 9f; Reg. I, S. 438f). 686D
Georg Heinrich Ludwig Nicolovius (1767-1839) aus Königsberg (früher: Preußen, heute: Kaliningrad, Russische Föderation) war der Sohn des Hofrats und Staatssekretärs Nicolovius sowie der Elisabeth Eleonore Bartsch. Bereits 1778 starben beide Eltern. Seit 1782 studierte er Rechtswissenschaften, Theologie und Philosophie in Königsberg, u.a. auch bei Immanuel Kant (vgl. Sach-
Sacherklärung
345
erklärung zu 758a). 1791 lernte er auf einer Bildungsreise durch die Schweiz gemeinsam mit Friedrich Leopold von Stolberg (1750-1819) Pestalozzi kennen, den er auf dem Neuhof besuchte. 1795 heiratete er Luise Schlosser (fl811), eine Tochter Johann Georg Schlossers aus erster Ehe (vgl. Sacherklärung zu 783a). 1804 wurde Nicolovius Konsistorialrat für das gesamte Schulwesen und 1807-1839 Sektionschef für Kultus im preußischen Innenministerium und damit der wichtigste Verbindungsmann Pestalozzis in Preußen. Er war auch verantwortlich für die Entsendung zahlreicher preußischer Eleven nach Yverdon (vgl. etwa 4405a). Der intensive Briefwechsel zwischen den beiden ist bis ins Jahr 1820 belegt (vgl. PSB 12, Nr. 5392). ADB 23, S. 635-640 - PSZ, Tafel 48 - Reg. 1, S. 3 5 6 / - Stadler 23.8
23.20
24.13
24.14
691a 25.5ff
25.12
25.18
Die zernichtete Rede ist die am 12. Mai 1779 in Schinznach gehaltene Rede "Von der Freyheit meiner Vaterstadt!", welche in PSW 1, S. 203-244 in rekonstruierter Form vorliegt und von der Pestalozzi im "Schweizer-Blatt " 1782 unter Nr. 36 "Beschluß einer zernichteten Rede, über die Veifassung eines Schweizerischen Freystaats" (PSW 8, S. 262-266) und Nr. 52 "Ein paar Stellen aus dem zernichteten Manuscript über die Gesezgebung eines schweizerischen Freystaats" (ebd., S. 366-370) zwei Bruchstücke publizierte (vgl. PSW 1, S. 351 f ) . Fortsetzung von Lienhart und Gertrud ist die 2. Fassung von "Lienhard und Gertrud", erschienen in 3 Teilen 1790-1792 im Verlag Ziegler & Söhne in Zürich (PSW4, S. 1-502). Friedrich Leopold Graf von Stolberg /Stollberg/ (1750-1819), der Reisebegleiter von Nicolovius, kehrte mit diesem nach Deutschland zurück, war später politisch tätig und konvertierte 1819 zum Katholizismus (vgl. Reg. I, S. 540). Welche Vertreter der Familien Bontemps /Bontemsy und Mallet gemeint sind, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden (vgl. HBLS II, S. 309; V, S. 8). Für Angaben zu Karl Johann Christian von Zinzendorf vgl. Sacherklärung zu 648D. Ob Pestalozzi das Datum vom 1. November 1790 richtig memorierte, bleibt fraglich. Auf Grund der geäußerten Wünsche ist eher anzunehmen, daß es sich um den Brief vom 28. August 1790 handelt (vgl. PSB 3, Nr. 684). Der Großherzog Leopold von Toscana (1747-1792) stand schon früher in Verbindung mit Pestalozzi. Als Nachfolger seines Bruders Joseph II. wurde er 1790 zum Kaiser Leopold II. gekrönt. Pestalozzi hoffte durch Zinzendorf in Wien Unterstützung beim ihm wohlgewogenen Kaiser [KeAser] zu erlangen und sandte daher 1792 mehrere Schreiben an den Minister (vgl. Reg. I, S. 312). Rückreise von Leipzig vgl. Sacherklärung zu 693a Ein Zusammentreffen der beiden hat nie stattgefunden.
346 693a
26.5
26.7 26.8 26.9 26.10 26.17
695a
Sacherklärung Georg Joachim Göschen (1752-1828) aus Bremen gründete im Jahre 1785 zusammen mit Christian Gottfried Körner (17561831) in Leipzig einen Verlag, aus welchem Körner 1815 austrat. Göschen tat sich als Verleger von deutschen Klassikern hervor (Goethe, Klopstock, Schiller, Wieland). 1823 übernahmen die Söhne Karl Friedrich und Hermann Julius Druckerei und Verlag. 1838 erfolgte der Verkauf des gesamten Verlages durch die Göschen-Erben an den Cotta-Verlag, während der Verlag unter dem alten Namen weitergeführt wurde. Ab 1868 wurde der Verlag G. J. Göschen durch Ferdinand Weibert wieder selbständig geführt und ging schließlich 1919 im Verlag Walter de Gruyter Berlin auf. ADB 9, S. 398-403 - Dietmar Debes: Georg Joachim Göschen. Die typographische Leistung des Verlegers. Leipzig 1965 - The life and times of Georg Joachim Goschen, Publisher and Printer of Leipzig, 1752-1828. By his Grandson Viscount Goschen, in two Volumes, illustrated. London 1903 (Deutsche Ubersetzung erschien 1905) -Reg. I, S. 176 Johann Konrad Pfenniger (1747-1792) aus Zürich war ein Jugendfreund Pestalozzis. Als Pfarrer in Zürich war er eng befreundet mit Johann Caspar Lavater. Er war Verfasser und Herausgeber zahlreicher Schriften (vgl. HBLS V, S. 421; Reg. I, S. 422). Petkum /Petkun/ (Ostfriesland) liegt an der Ems bei Emden. Stade bei Hamburg Emkendorf in Schleswig-Holstein Bei Großen-Vielen handelt es sich wohl um Groß Vielen, westlich von Brandenburg im Kreis Waren. Pestalozzis Schwester Anna Barbara Groß-Pestalozzi vgl. Sacherklärung zu 1171a Es kann davon ausgegangen werden, daß Pestalozzi nicht allein zwecks Besuch seiner Schwester nach Leipzig reiste, sondern auch im Auftrag von Verwandten Erbschaftsfragen im Zusammenhang mit der dortigen Tante Barbara Weber-Hotz (17141791) zu regeln hatte. Einerseits lernte er viele Bekannte der Leipziger Familie kennen, so den Verleger Göschen. Da sich die Verhandlungen mit den Leipziger Behörden verzögerten, unternahm Pestalozzi andererseits kleine Reisen, zu denen jedoch nur wenig Information vorliegt (vgl. Stadler I, S. 338-344). Ephraim Johann Gottlieb Schmidt aus Stößen (Sachsen) war gemäß Matrikel der Universität Leipzig (Bd. III, S. 361) im März 1782 an der Universität eingeschrieben und wurde am 28. Februar 1789 zum Magister artium befördert. Daß er aus Stößen stammt, bekunden der Eintrag des Vaters und der Schwester im Stammbuch. Ein Eintrag von Theologieprofessor Johann Friedrich Burscher könnte darauf hinweisen, daß Schmidt Theologie studierte. Korrespondenz im Nachlaß Dejung
Sacherklärung
695b 27.15f
27.20
27.21
708a 28.5
347
Für Angaben zu Georg Joachim Göschen vgl. Sacherklärung zu 693a. Die Reformationsgeschichte für Damen, deren Abdruck in dem von Göschen verlegten "Historischen Kalender für Damen " geplant war, kam nicht zustande. 1793 erschien in diesem Kalender der Schlußteil von Friedrich Schillers "Geschichte des Dreyßigjährigen Krieges ", während 1794 eine von verschiedenen Autoren verfaßle "Geschichte des achtzehnten Jahrhunderts" gedruckt wurde. Danach wurde das Erscheinen des Kalenders eingestellt. Nachdem Schiller aus gesundheitlichen Gründen und weil er die Kalenderform als veraltet ansah (vgl. Briefe von Schiller an Göschen und an Christian Gottfried Körner vom 14. und 15. Oktober 1792, in: Schiller Nationalausgabe. Bd. 26. Weimar 1992, S. 158-161) nicht bereit war, einen weiteren Kalender zu betreuen, sah sich Göschen nach einem anderen Autor um. So hat wohl Pestalozzi bei seinem Aufenthalt in Leipzig oder anläßlich von Göschens Besuch auf dem Neuhof (vgl. weiter unten) von diesem Plan erfahren und seine Bereitschaft erklärt, eine Reformationsgeschichte zu schreiben. Göschen fragte dann Schiller an, ob er Pestalozzi für die Reformationsgeschichte empfehlen könne, und dieser antwortete darauf in ablehnendem Sinne: «Aber ob Sie mit Pestalozzi nichts wagen - und ob es überhaupt rathsam ist, die Reformation zum Gegenstand zu nehmen (die nur bey einer äuserst glücklichen genialischen Behandlung Intereße erwecken kann) ist eine Frage, die ich Ihnen aufwerfe und in schaife Ueberlegung zu nehmen rathe. ... - denn noch einmal, an der Reformation wird und muß unser Pestalozzi scheitern. Diese Geschichte muß mit philosophischem, völlig freyen Geiste geschrieben seyn; von der Schreibart nicht einmal zu reden, die hier leichter als bey einer jeden andern Materie ins Trockene fallen muß. Ich habe mich auf einen andern Mann dafür besonnen, aber ich gestehe, daß ich keinen finde; doch so gut und beßer als Pestalozzi diesen Stoff behandeln kann, würden zehen andre ihn behandeln.» (an Göschen, ebd., S. 158) Das Comptoir Herren Groß ist das Geschäft von Pestalozzis Schwager Christian Gottlob Groß in Leipzig (vgl. Sacherklärung zu 1171a). Die mit in meiner Bauerhütte abzusteigen ausgesprochene Einladung wurde von Göschen angenommen. Um den 10. September 1792 war Göschen in Zürich und auf dem Neuhof (vgl. Brief von Göschen an seine Frau Johanne Henriette vom 10. September 1792, in: The life and times of Georg Joachim Goschen. Bd. I. S. 448ff; PSB 3, Nr. 703). Für Angaben zu Georg Joachim Göschen vgl. Sacherklärung zu 693a. Mit einige Bogen Manuscript ist wohl eine frühe Fassung von "Ja oder Nein? Äußerungen über die bürgerliche Stimmung der euro-
348
28.13
28.14 28.15 28.15f
Sacherklärung
peischen Menschheit in den oberen und unteren Stenden, von einem freyen Man" gemeint, evtl. der in PSW 10, S. 77-104 abgedruckte Entwurf vom Februar 1793. Obwohl Pestalozzi diese Schrift bereits unter der Presse hoffte, kam sie zu seinen Lebzeiten nicht zum Druck. Auch in einem Brief von Anfang Juli 1793 an Philipp Emanuel von Fellenberg, der im Kurort Pfäfers weilte, zeigt sich Pestalozzis Erwartungshaltung: «Ich bin ungedultig, keine Briefe von dem Buchhendler Goesche in Leipzig zu haben; ich hoffe aber mit jedem Postentag die Nachricht, daß meine Bogen gedrukt sind» (PSB 3, S. 297.3ff) Matthias Wilhelm de Neufville /Neuville/ (*1762), Arzt in Frankfurt a.M., war verheiratet mit Regula Hotz (fl835), der Tochter des bis 1795 in Richterswil am Zürichsee ansäßigen Arztes Johannes Hotz jun. (vgl. Reg. I, S. 384). Johann Georg Zimmermann /Zimmerman/ (1728-1795) aus Brugg (Kanton Aargau) wirkte seit 1768 als Leibarzt des Königs Georg III. in Hannover (vgl. Reg. I, S. 620). Johannes Hotz /Hoze7 jun. (1734-1801), Doktor der Medizin aus Richterswil (Kanton Zürich) war ein Vetter von Pestalozzi. 1795 zog er zu seiner Tochter nach Frankfurt a.M. (vgl. Reg. I, S. 238). Georg Heinrich Ludwig Nicolovius vgl. Sacherklärung zu 686D
714a
Jens Immanuel Baggesen (1764-1826) aus Korsör (Dänemark) nahm aus Verehrung zu Immanuel Kant (vgl. Sacherklärung zu 758a) den Vornamen Immanuel an. 1790 heiratete er Sophie von Haller (1767-1797), eine Enkelin von Albrecht von Haller (17081777), die ihm 1793 einen Sohn gebar. Im Dezember 1793 besuchte er zusammen mit Johann Gottlieb Fichte (vgl. Sacherklärung zu 758a) und Karl Ludwig Fernow (1763-1808) Pestalozzi in Richterswil (Kanton Zürich). 1799 heiratete er in zweiter Ehe Françoise Madeleine (Fanny) Reybaz (1774-1822) aus Genf. Auf Reisen durch Deutschland, Frankreich, Italien und die Schweiz Schloß er viele Bekanntschaften. 1800 war er in Paris und begeisterte sich für Napoleon. 1811 wurde er Professor für dänische Sprache und Literatur in Kiel, 1812 Justizrat. Ab 1814 hielt er sich in Paris und Kopenhagen auf und rang in den letzten Lebensjahren mit einer schließlich tödlichen Nierenschwindsucht. Karl Goedeke: Grundrisz zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen. Bd. VI. 1898, S. 161-165 - HBLS I, S. 538 Reg. I, S. 22f- Schönebaum II, S. 82 - SL I, S. 353 - Stadler
744D
Als Adressat des Briefes kann ein Gericht oder ein Richter angenommen werden (30.8: Sie gibt dem Richter zu bedenken; 30.13: Sie gibt ihm [dem Richter] zu bedenken]. Der unsicheren Datierung um 1796 liegt folgender inhaltlicher Zusammenhang zu Grunde: Ein Vetter Pestalozzis, Hans Kaspar Notz (1752-1827), welcher als Nichtbürger in Fluntern (Zürich) eine Seidenweberei betrieb, ging 1795 in Konkurs und flüchtete.
Sacherklärung
29.26
754a
31.8
754b
349
Es kann angenommen werden, daß mit der Frau und Nichtbürgerin, für die sich Pestalozzi einzusetzen gedenkt, Frau Notz gemeint ist (vgl. Reg. I, S. 393). f ü r T o m a n kommen die Gebrüder Hans Kaspar (1750-1830) oder Hans Ludwig Thomann (1752-1799) in Betracht (vgl. Reg. I, S. 554). Hans Kaspar Notz (1752-1827) betrieb in Fluntern, heute Stadtteil Zürichs, eine Seidenweberei. Als Nichtbürger konnte er das Geschäft nicht auf eigene Rechnung betreiben und verband sich deshalb mehrfach mit Stadtbürgern zu gemeinsamem Betrieb. Eine solche Verbindung führte 1795 in den Konkurs, worauf Notz flüchtete (vgl. Sacherklärung zu 744D). Am 8. April 1796 wurde die Firma "Heinrich Pestaluz " ins Ragionenbuch des städtischen Direktoriums eingetragen und hatte bis Frühjahr 1798 Bestand. Notz war wohl für die Fabrikation zuständig, während Pestalozzi für den Vertrieb besorgt war. HBLS V, S. 311 (Geschlecht) - Reg. I, S. 593 - Stadler Hans Heinrich [Henry] Schultheß (1746-1812) war Pestalozzis Schwager, mit dem er bereits 1767-1769 wegen einer Assoziation verhandelte und dem er 1780 einen Teil des Neuhofs verkaufte (vgl. Sacherklärung zu 537a; Reg. I, S. 504f). Laurenz Tanner /Tarier^ war Seidenwarenlieferant und Spediteur in Hamburg (vgl. Reg. I, S. 550). Friedrich Heinrich Jacobi (1743-1819) aus Düsseldorf war der zweite Sohn eines begüterten Kaufmanns. 1759 begann er eine Kaufmannslehre und anschließend widmete er sich in Genf ersten wissenschaftlichen Studien. 1764 übernahm er das väterliche Geschäft und heiratete Betty von Clermont, mit welcher er 20 Jahre in glücklicher und kinderreicher Ehe zusammenlebte. 1772 gab er den kaufmännischen Beruf auf und wurde zum Mitglied der Hofkammer ernannt. 1779 war er nur kurze Zeit Geheimrat in München. 1784 starben seine Gattin und einer seiner Söhne. Seit 1794 lebte er in Holstein und wurde 1804 Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Durch Vermittlung von Nicolovius wurde Jacobi mit Pestalozzi bekannt (vgl. Brief von Jacobi an Pestalozzi vom 24. März 1794), nachdem er bereits früher die erste Fassung von "Lienhard und Gertrud" gelesen hatte. Jacobi lehnte die systembildende Philosophie ab und wurde so zum Kritiker des Deutschen Idealismus, dem er seine Philosophie des Gefühls und des Glaubens entgegensetzte. Unter Jacobis Schriften sind dessen philosophische Romane hervorzuheben: "Allwils Briefsammlung" (vgl. auch Sacherklärung zu 758a) und "Waldemar" (1779). Seine wichtigsten philosophischen Werke sind: "Uber die Lehre des Spinoza. Briefe an Moses Mendelssohn" (1785); "David Hume über den Glauben, oder Idealismus und Realismus" (1787); "Abhandlung über das Unter-
350
31.19
758a
32.7
Sacherklärung
nehmen des Kritizismus, die Vernunft zu Verstände zu bringen " (1802); "Von den göttlichen Dingen" (1811). ADB 13, S. 577-584 - Reg. I, S. 249 - Schönebaum II, S. 77; IV, S. 407-Stadler Jens Immanuel Baggesen vgl. Sacherklärung zu 714a Nach dem Tod seiner ersten Frau am 5. Mai 1797fand Baggesen Trost bei Jacobi, beide waren Gäste beim Grafen Christian Carl Schimmelmann (1747-1842) auf dessen Schloß in Wandsbeck (Hamburg). Wie aus dem Brief von Baggesen an Jacobi weiter hervorgeht, begab sich Baggesen nach seinem Aufenthalt in Norddeutschland wieder in die Schweiz, wo er sich vermutlich mit Pestalozzi traf und ihm von seinem Brief erzählte (vgl. auch PSB 3, S. 532, 535J). Johann Rudolf Fischer (1772-1800) aus Bern war ursprünglich Theologe und Sohn des Pfarrers Ludwig Albrecht Fischer in Langenthal. 1795-1797 studierte er in Jena, speziell bei Johann Gottlieb Fichte (vgl. Sacherklärung zu 758a). Wichtig wurde der Aufenthalt in Jena dadurch, daß der nachmalige Pädagoge und Nachfolger auf dem Lehrstuhl Immanuel Kants, Johann Friedrich Herbart (1776-1841), mit den Bernern (vgl. unten) in die Schweiz reiste, als Hauslehrer 1797-1800 in Bern wirkte und dadurch Pestalozzi persönlich kennen lernte. In der Helvetik wurde Fischer 1798 Sekretär des Ministers Philipp Albrecht Stapfer und war dann 1799 Leiter der Stadtschulen in Burgdorf, wo er ein Lehrerseminar einrichten sollte. Wegen der Kriegsereignisse zog er im März 1800 wieder zu Stapfer nach Bern und starb am 4. Mai an Typhus. Nach seinem Aufenthalt in Birr bei Pestalozzi am 2. Dezember 1797 schrieb er sein Gespräch mit Pestalozzi zum Teil wörtlich nieder und sandte den Bericht an Johann Rudolf Steck. Dessen Enkel Johann Rudolf Steck (1842-1924) veröffentlichte den Text in Pestai. 1891, S. 1-13, mit Kommentar von Otto Hunziker (vgl. auch "Nachtrag zu Fischers Brief vom 4. Dez. 1797", "Stecks Antwort auf Fischers Brief vom 4. Dezember 1797" und "Ergänzungen und Berichtigungen zu den Erläuterungen über Fischers Bericht vom 4J7. Dez. 1797" in: Pestai. 1891, S. 17-22). HBLS III, S. 162 - HG II, S. 173- Reg. I, S. 141 - Stadler Die angesprochenen Freunde sind Johann Rudolf Steck und Nikiaus Albrecht Zehender. Johann RudolfSteck (1772-1805) aus Bern, welcher 1795-1797 Student in Jena war, wurde 1798 in Aarau erster Sekretär des Helvetischen Direktoriums und 1803 Mitglied des bernischen Kantonsgerichts. Seine Gattin Marie Aimée, geb. Guichelin (1776-1821), war Dichterin und Übersetzerin (vgl. HBLS VI, S. 512, Reg. I, S. 532). Nikiaus Albrecht Zehender (1770-1849) war der Sohn von David Albrecht Zehender (vgl. Sacherklärung zu 484a) und nachma-
Sacherklärung
32.10
32.24 33.29 33.40 33.41
34.9
34.11
34.15 35.2
35.9 35.14
37.5 37.6f
351
liger Besitzer des Gurnigel-Bades (Heil- und Kurort im Kanton Bern). 1794 heiratete er Maria Elise von Graffenried, die ihm die Töchter Maria Albertine (*Í795) und Maria Amalie (*1810) gebar. Im Juni und Juli 1799 erholte sich Pestalozzi bei ihm auf dem Gurnigel nach seiner Tätigkeit in Stans. 1814-1831 war er Mitglied des Großen Rates und 1817-1830 Stadtschreiber in Bern (vgl. P.-Bl. 1891, S. 21f; Reg. I, S. 614). Kasteln [Casteleri/ (heute: Kanton Aargau) wurde 1732 bernisches Oberamt. Im Schloß amtete als Landvogt von Ostern 1794 bis Frühjahr 1798 Johann Franz Fischer (1736-1807), früher in holländischen Diensten, ein entfernter Verwandter von Johann Rudolf Fischer (vgl. Reg. I, S. 141). Johann Frfanz] Fischer vgl. oben Pestalozzis Sohn Hans Jakob vgl. Sacherklärung zu 582a Jens Immanuel Baggesen vgl. Sacherklärung zu 714a Friedrich Gottlieb Klopstock /Klopfstocky (1724-1803), deutscher Dichter aus Quedlinburg (Sachsen-Anhalt), war wie Pestalozzi Mitglied der Consulta in Paris (vgl. Reg. I, S. 278). Pestalozzis Sohnsfrau Anna Magdalena Frölich (1767-1814) verheiratete sich nach dem Tod Jakob Pestalozzis (vgl. Sacherklörung zu 582a) zum zweiten Mal mit Laurenz Jakob Custer (1755-1822), der als Kaufmann und Verwalter für Pestalozzi in Yverdon und auf dem Neuhof tätig (vgl. Reg. I, S. 92). Mit 4jährigen Enkel ist entweder Marianne Pestalozzi (17951802) gemeint (vgl. Reg. I, S. 417) oder ein 1793 geborenes Kind, dessen Existenz bisher nicht bekannt war. Von den Zwillingen, die im Juni 1793 zur Welt kamen, wurde bisher angenommen, daß sie nach wenigen Tagen starben (vgl. Morf I, Beilage III: Stammtafel) L[an]dv[ogt] v[on] C[astelen] vgl. oben Peter Ochs (1752-1821), Bürgermeister von Basel, verhandelte vor 1798 wiederholt mit Frankreich wegen zukünftiger Änderung der schweizerischen Verfassung (vgl. HBLS V, S. 328f; Reg. /, S. 395). Der Brief, aus dem Pestalozzi vorlas, ist anscheinend nicht erhalten gebliebén. Fr[au] v[on] Sinner ist die Gattin des Landvogts Emanuel Vinzenz von Sinner (1736-1833) (vgl. HBLS VI, S. 378; P.-Bl. 1891, S. 20). Anna Magdalena Schweizer-Heß /Bchweitzery vgl. Sacherklärung zu 657a Der Kreis der Freunde aus der Studentenzeit in Jena umfaßt neben Johann Rudolf Fischer und Johann Rudolf Steck auch Ludwig Albrecht Otth (1775-1852) aus Meiringen (Kanton Bern), der im Juni 1797 ein Schreiben an Pestalozzi richtete (vgl. Briefe an Pestalozzi). Er war der Sohn von Johann Heinrich (*1727), liberaler Politiker und Großrat, 1821 Gründer der Taubstummenanstalt Bächtelen (Kanton Bern), Mitglied der Historischen
352
37.35f
37.41
39.7 39.7f
Sacherklärung
Gesellschaft und 1836-1846 Regierungsstatthalter in Fraubrunnen (Kanton Bern) (vgl. HBLS V, S. 366; HG II, S. 181). Ferner gehörte dazu Albrecht Friedrich von May (1773-1853) aus Bern. Er betätigte sich 1799 als helvetischer Schulkommissar. Gegen Ende der Helvetik übersiedelte er in den Kanton fVaadt und amtete seit 1816 als Oberamtmann in Courtelary (Kanton Bern) (vgl. HBLS V, S. 58; Reg. I, S. 340). Beim Buch über den Gang der Natur handelt es sich um Pestalozzis Schrift "Meine Nachforschungen über den Gang der Natur in der Entwiklung des Menschengeschlechts von dem Verfasser Lienhard und Gertrud" (Zürich 1797) (PSW 12, S. 1-166). Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) aus Rammenau (Sachsen) war 1788-1790 Hauslehrer in Zürich, wo er seine spätere Gattin Johanna Maria Rahn (1758-1819) kennenlernte. Aus der Ehe mit der Tochter Hartmann Rahns (1721-1795) ging Immanuel Hermann Fichte (1796-1879) hervor, der sich wie schon sein Vater der Philosophie verschrieb. 1792 publizierte Fichte anonym die Schrift "Versuch einer Kritik aller Offenbarung", mit der er Bekanntheit erlangte, weil sie vermeintlich Immanuel Kant zugeschrieben wurde. Er kehrte 1793/94 nach Zürich zurück und traf sich mit Pestalozzi, der diesen Winter in Richterswil am Zürichsee für den abwesenden Vetter Johannes Hotz (vgl. Sacherklärung zu 708a) das Haus verwaltete. 1794 erhielt Fichte einen Lehrstuhl für Philosophie in Jena, den er 1799 wegen Atheismusverdacht aufgeben mußte. Von 1805 bis zu seinem Tod war er PhilosophieProfessor in Berlin. Neben populären Schriften wie etwa die "Reden an die deutsche Nation " (1808), verfaßte er mehrmals eine " Wissenschaftslehre", die er nach 1800jedoch nicht mehr publizierte (zum Verhältnis Pestalozzi-Fichte vgl. Josef Ottermann: Das Element des Politisch-Religiösen in seiner Grundbedeutung für das Pädagogische im Werke von Pestalozzi und Fichte. Ratingen 1965; vgl. auch Reg. I, S. 138f). Immanuel Kant (1724-1804) aus Königsberg (früher: Preußen, heute: Kaliningrad, Russische Föderation) studierte dort ab 1740 Philosophie, Mathematik und Theologie. 1746-1755 war er als Hauslehrer tätig und kehrte dann mit einer Dissertation an die Universität Königsberg zurück, wo er bis 1770 Privatdozent war und 1770-1796 Philosophie-Professor. Mit seinen drei Kritiken, "Kritik der reinen Vernunft" (1781), "Kritik der praktischen Vernunft" (1788) und "Kritik der Urteilskraft" (1790), legte er das Fundament für den sog. Deutschen Idealismus (zum Verhältnis Pestalozzi-Kant vgl. Arthur Stein: Pestalozzi und die Kantische Philosophie. Tübingen 1927; vgl. auch Reg. I, S. 263). Mit Categorienschematismus ist wohl Kants Philosophie gemeint. Mit «das Bild des M[enschen], wie er s [ich] meiner Individualität darstellt» variiert Fischer einen Zwischentitel der "Nachforschungen ". Im Erstdruck S. 56 lautet er: «Bild des Menschen wie es sich meiner Individualität vor Augen stellt» (vgl. PSW 12, S. 44).
Sacherklärung 39.1 Off
39.14
39.15
39.16
783a 39.34
353
Friedrich Heinrich Jacobi /Jakobi] vgl. Sacherklärung zu 754b Jacobi verfaßte als ersten dichterischen Versuch seinen Briefroman "Eduard Allwils Papiere " (1775/76). Der Roman erschien bis 1792 in unterschiedlichen Fassungen und unter verschiedenen Titeln. Auf die Fassung von 1792, welche auch der Gesamtausgabe von Jacobis Schriften (6 Bde. Leipzig 1812-1825) zu Grunde liegt, stützt sich Fischer, wenn er Textstellen aus den "Nachforschungen " mit solchen aus "Allwil" vergleicht. Uber die vorausgesetzten Leser von "Allwil" heißt es in der Vorrede zur Ausgabe von 1792: «Diese Leser sind meine Zeitgenossen; folglich geschworne Feinde aller Dunkelheit. Nun finden sich diese in Absicht des vorliegenden Buches von Dunkelheiten ganz umgeben. Sie fragen: Wer ist Eduard Allwil? Lebt er, oder ist er tot? Wo hat er gelebt? Wenn er noch im Leben ist, wo hält er sich auf? Wie bekam er nur seine eigenen Briefe wieder in die Hände? Wie brachte er die übrigen in seine Gewalt? Was will er mit ihrer Bekanntmachung? Woher seine Verbindung mit dem Herausgeber? — Und dergleichen Fragen noch eine Menge, die ich alle mußte unbeantwortet lassen, theils durch eigene Unwissenheit gebunden, theils durch mein gegebene Wort. » Uber die Zielsetzungen des Herausgebers von "Allwil" heißt es ebd.: «So entstand in seiner Seele der Entwurf zu einem Werke, welches mit Dichtung gleichsam nur umgeben, Menschheit wie sie ist, erklärlich oder unerklärlich, auf das gewissenhafteste vor Augen stellten sollte. Erbaulicher als die Schöpfung; moralischer als Geschichte und Erfahrung; philosophischer als der Instinkt sinnlich vernünftiger Naturen, sollte das Werk nicht seyn.» Casimir Ulrich Böhl[endorff] (1775-1825) aus Mitau (Lettland) studierte in Jena, wo er u.a. mit Herbart bekannt wurde. 17971799 lebte er als Hauslehrer in der Schweiz und kehrte dann nach Deutschland zurück (vgl. Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). Hrsg. von Walther Killy. Bd. 1. München etc. 1995, S. 615). Mit Plenk könnte ein medizinisches oder botanisches Buch von Joseph Jakob Plenck (1738-1807) gemeint sein (vgl. ADB 26, S. 272). L[isette] Fischer, zu der keine näheren Angaben vorliegen, wird gemäß P. -Bl. 1891, S. 8, ausgeschrieben. Für Angaben zu Gottlieb Konrad Pfejfel vgl. Sacherklärung zu 508a. Wohl bei Anlaß eines Zusammentreffens Pestalozzis mit Johann Georg Schlosser (1739-1799) fügte Pestalozzi die Nachschrift zum Brief Schlossers an Pfeffel an. Bemerkenswerterweise verfiel Pestalozzi in die Duzform, obwohl er in allen erhalten gebliebenen Briefen an Pfeffel diesen mit Sie ansprach. Schlosser, ein Schwager Goethes, lebte als Oberamtmann in Emmendingen (Ba-
354
Sacherklärung den-Württemberg). Er war der Schwiegervater (vgl. ADB 31, S. 544-547; HG II, S. 344).
783b
40.7
786a-r
41.5 44.16
44.26
788a
von
Nicolovius
Der Kanton Waldstätten umfaßte in derHelvetik (Î 798-1803) die heutigen Kantone Uri, Schwyz, Unterwaiden und Zug, mit letzterem Ort als Hauptstadt (vgl. SL VI, S. 552). Mit Küchen Bedürfnisse ist wohl u.a. die in Nr. 784 (PSB 4, S. 23f) erwähnte Küchenplatte («Kuchiplatte», 23.18) gemeint. Die hier vorliegenden 17 Quittungen, welche Pestalozzi im Zeitraum von Oktober 1799 bis Februar 1803für die Helvetische Regierung ausstellte, sowie die in PSB 4 bereits gedruckten Nrn. 827, 831 und 840 lassen den Umfang der Unterstützung abschätzen, die Pestalozzi von der Helvetischen Regierung zuteil wurde. Spätere ähnliche Zuschriften (so 825c für den Kanton Aargau oder 919a-e für Leistungen der Stadt Burgdorf) können belegen, daß Pestalozzi in diesen Jahren viel Unterstützung empfangen hat, wenn auch manchmal in kleinen Raten. Das Geld war sowohl für Lohnzahlungen für Pestalozzi und seine Lehrer als auch für Druckkostenzuschüsse zum Druck von Pestalozzis Lehrbüchern bestimmt. Ergänzend zu seinem Buch: Pestalozzi, die französische Revolution und die Helvetik. Bern 1928, S. 208-225, hat Alfred Rufer in seinem Aufsatz: Die Geldbeiträge der Helvetik an Pestalozzi. In: Pestai. 1952, Nr. 5, S. 21-24, einen Überblick diesbezüglich gegeben. Er schließt mit den Worten: «So haben die helvetischen Regierungen ihre Pestalozzi zugesicherten Subventionen restlos entrichtet. Kein anderes Privatinstitut hat von der Helvetik eine derartige Förderung erfahren.» (vgl. Morf I, S. 220ff mit falschen Angaben wegen ungenügenden Quellen; Stadler II, S. U l f ) Philipp Albert Stapfer vgl. Sacherklärung zu 788a Samuel Ludwig Schnell (1775-1849) aus Burgdorf, ein Schwager von Philipp Albert Stapfer, war Jurist, Oberrichter in der Helvetik und später Professor an der Berner Akademie (vgl. HBLS VI, S. 220; Reg. I, S. 497). Der Zeichen-, Gesang- und Mathematiklehrer Johann Christoph Büß (1776-1855) aus Tübingen war zusammen mit den Appenzellem Hermann Krüsi und Johann Georg Tobler einer der ersten Mitarbeiter Pestalozzis in Burgdorf. Er begleitete ihn auch nach Münchenbuchsee und Yverdon und kehrte 1805 nach Burgdorf zurück, wo er als Buchbinder, Buchhändler und Lehrer tätig war. Weil Pestalozzi von Dezember 1802 bis Februar 1803 als Abgeordneter der Consulta in Paris weilte, nahm Büß für ihn das Geld in Empfang (vgl. HBLS II, S. 460; Reg. I, S. 71). Philipp Albert Stapfer (1766-1840) aus Brugg (Kanton Aargau) war der Sohn des Pfarrers Daniel Stapfer und wurde selbst Theologe. Ab 1792 war er Professor an der Akademie und am Poli-
Sacherklärung
355
tischen Institut in Bern und wurde in der Helvetik Minister der Künste und Wissenschaften (1798-1800). In Paris lernte er seine zukünftige Frau, Marie Madeleine Pierrette Pincent, kennen, die er 1798 heiratete. Für die verschiedenen Dienstzweige seines Ministeriums gewann er Mitarbeiter wie Johann Rudolf Fischer, Père Girard, Franz Xaver Bronner, Pestalozzi und Heinrich Zschokke. 1800-1803 war er Gesandter der Schweiz in Paris sowie Mitglied der Consulta (1802/03). Nach seinem Rückzug aus der Politik lebte er in Frankreich, um dessen protestantische Kirche er sich große Verdienste erwarb. Stapfers reiches Schrifttum wurde kurz nach seinem Tod publiziert: Mélanges philosophiques, littéraires, historiques et religieux, précédés d'une notice sur l'auteur par M. A. Vinet. Paris 1844. Zusammen mit Minister Albrecht Rengger (vgl. Sacherklärung zu 955a) war Stapfer der Hauptförderer Pestalozzis in der Zeit der Helvetik. Sowohl die Unterstützung der Anstalten von Stans und Burgdorf als auch die Berufung zum Redaktor des "Helvetischen Volksblattes" hatte Pestalozzi zu einem guten Teil dem Engagement Stapfers zu verdanken. Außerdem gründete er im Juni 1800 die "Gesellschaft von Freunden des Erziehungswesens", die sich in besonderer Weise der Pestalozzischen Sache annahm und für die Pestalozzi die Denkschrift "Die Methode" (PSW 13, S. 101-125) verfaßte. ADB 35, S. 451-456 - HBLS VI, S. 504 - P.-Bl. 1886, S. 7-11, 41-52, 57-64-P.-St. 1898, S. 68-75, 82-93, 118-123, 161-172, 184-192; 1899, S. 6-12, 23-26, 45ff 61-64, 80-84, 122-136, 147-150, 168ff-PSZ, Tafel 53 - Reg. I, S. 531f- Seyffarth 1, S. 320-337- Schönebaum IV, S. 108 - SL VI, S. 73 - Stadler Die Datierung auf die erste Hälfte 1800 erscheint insofern plausibel, als Stapfer am 6. Juni 1800 ein Rundschreiben an wichtige Persönlichkeiten der Helvetischen Republik erließ zwecks Förderung von Pestalozzis Erziehungsvorhaben. In diesem Zusammenhang ging es auch um die Abfassung von Unterrichtsbüchern und um die Bereitstellung von «Kupfern» für derartige Bücher (vgl. Stadler II, S. 117). Es kann demgemäß angenommen werden, daß Pestalozzi bereits vor Juni 1800 Proben derartiger Kupferdrucke an Stapfer geschickt hat, die er in einem früheren Briefe angekündigt hatte (vgl. PSB 4, Nr. 811). Ist die getroffene Annahme richtig, so muß Nr. 811 vordatiert werden. Dafür spricht auch die Tatsache, daß Stapfer seit Ende Juli 1800 bereits in Paris und nicht mehr in Bern war (45.30). 45.5f
Bei den zugesandten Proben handelt es sich um Schreibvorlagen, welche Pestalozzi für den ersten Schreibunterricht anfertigen ließ (vgl. PSW 15, S. 537ff und Tafel II; PSB 4, Nr. 859).
810a
Christine Sophie Reimarus-Hennings (1742-1817) aus Holstein heiratete 1770 den Arzt und Schriftsteller Johann Albert Heinrich Reimarus (1729-1814). Sie hatten vier Kinder, u.a. Christine Rei-
356
46.6 46.8
46.11 810b 48.4
810c
49.6
49.7 49.8 821a
Sacherklärung marus (vgl. unten). Christine Sophie Reimarus-Hennings bekundete sehr vielseitige literarische Interessen und stand mit vielen prominenten Persönlichkeiten in Beziehung, weshalb Pestalozzi das Gesuch um Förderung seines Instituts in Burgdorf an sie richtete. ADB 27, S. 704-709 (Johann Albert Heinrich Reimarus) - Korrespondenz im Nachlaß Dejung — J. A. H. Reimarus1 Lebensbeschreibung von ihm selbst aufgesetzt. Hamburg 1814 Friedrich Heiniich Jacobi /Jakobi/ vgl. Sacherklärung zu 754b Mit Frau Tochter ist Christine Reimams gemeint, die sich 1796 in Hamburg mit Karl Friedrich Reinhard (1761-1837) verheiratete. Er wirkte als Gesandter Frankreichs an verschiedenen Orten. Im Herbst 1800 suchte er mit Freunden Burgdorf auf und wurde gemeinsam mit Johann Georg Kerner ein Förderer Pestalozzis in Hamburg (vgl. Korrespondenz im Nachlaß Dejung; Reg. I, S. 446). Wie einem Brief Pestalozzis an Nicolovius vom September 1802 zu entnehmen ist, hat Christine Reinhard die Briefe an ihre Mutter und an Jacobi überbracht: «Mein Freund, ich habe keine Zihle von Ihnen gesehen, ebenso von Jacobi auf meinen sehr weitläufigen Brief, den ich ihm durch Mad. Reinhart zusandte, keine Antwort erhalten,...» (PSB 4, S. 117.4-7). meinen Brief an Jakobi vgl. Nr. 810b Für Angaben zu Friedrich Heinrich Jacobi vgl. Sacherklärung zu 754b. Der Rapport an eine Privatgesellschaft wurde dem Brief vom 20. September 1800 an Jacobi beigelegt (vgl. Nr. 810c und Sacherklärung dazu). Für Angaben zu Friedrich Heinrich Jacobi vgl. Sacherklärung zu 754b. Dieser Brief (wie Nr. 810b) ist demjenigen an Christine Sophie Reimarus (vgl. Nr. 810a) beigelegt worden. Die Verzögerung hat sich evtl. dadurch ergeben, weil Pestalozzi noch eine Abschrift des Rapportes anfertigen lassen mußte. Der dem Brief beigelegte Rapport stellt einen Teil von Pestalozzis kleiner Schrift "Die Methode" dar (vgl. Anhang I). Die mit 27. Juni 1800 datierte Schrift (PSW 13, S. 117.35) gelangte erst nach dem Tod Pestalozzis 1828 durch Johannes Niederer erstmals zum Druck (vgl. Isr. I, S. 142f). Commission (in Nr. 810b «Privatgesellschaft» genannt) ist die "Gesellschaft von Freunden des Erziehungswesens" (vgl. Sacherklärung zu 788a; Isr. I, S. 141 f f , 147f). Mit Beylagen sind wohl u.a. die in PSW 13, S. 118-123 abgedruckten gemeint. Unter M. Wegmann kommen zwei verschiedene Adressatinnen in Betracht:
Sacherklärung
357
Emerentia Wegmann- Vogel (1753-1833), genannt Meret, war verheiratet mit Johannes Wegmann (1742-1815) und ließ sich nach der Amtstätigkeit ihres Mannes in München nieder, wo sich das Autograph dieses Gedenkblattes heute befindet. HBLS VII, S. 451 - Reg. I, S. 591 Magdalena Vogel-Wegmann aus Zürich war die Tochter von Emerentia Wegmann und heiratete den Zuckerbäcker Hans Jakob Vogel. Reg. I, S. 578 825c 52.6
Erziehungsrat des Kantons Aargau in Aarau. Wie es zur Unterstützung von Pestalozzis Seminar in Burgdorf kam, läßt sich anhand von Protokollaufzeichnungen des Erziehungsrates Aargau 1799-1803 (Staatsarchiv Aarau, Nr. 9128) nachvollziehen: 30. Dezember 1800 «5. Da das Erziehungsinstitut des B[ürgers] Pestaloz zu Burgdorf wegen seinen Vorzügen eine so große Celebrität erlangt, so wird in Berathung gezogen, in wie weit der Erzfiehungs]-Rath von demselben zum Nuzen unsers Kantons Gebrauch machen könne. Hierüber ward erkennt: 1° Es werden zwey Glieder vom Erz[iehungs]-Rath eingeladen, sich nach Burgdorf zu verfügen, um von dem, was B[ürger] Pestaloz leistet, und von dieser ganzen Erziehungs-Anstalt selbst den genausten Augenschein zu nehmen. Die B[ürger] Nüsperli und Rahn übernehmen es, die Reise dahin zu machen. 2' Es sollen unverzüglich Anstalten getroffen werden, einige Subjekte ausfindig zu machen, die man, um sie zu tüchtigen Schullehrern zu bilden, dem B[ürger] Pestaloz zuschicken könnte. Ihre Anzahl wird auf drey gesezt. Die Bfürgerj Nüsperli und Rahn werden ersucht, aus denjenigen Gemeinden, die sie dazu am zwekmäßigsten finden, einige fähige junge Leute auszusuchen, und dem Erz[iehungs]-Rath vorzuschlagen.» (S. 121) 21. Januar 1801 «11. B[ürger]Pf[arre]r Nüsperli stadtet Rapport über die mit Bfürger] Rahn in Burgdorf angestellte Untersuchung der Pestalozzischen Schule. Bey Vergleichung der selben mit unsren Landschulen findet er, daß die dort eingeführte Methode sehr wesentliche Vorzüge habe, und durch ihre allgemeine Einführung den größten Nuzen leisten würde. Zugleich zeigt Bfürger] Präsident an, daß schon 2 junge Männer, Rud. Bircher von Küttingen, und Daniel Ott von Biberstein, aus der Kasse des Erzfiehungs]-Rothes jeder 13 Rthlr. empfangen, und nach Burgdorf abgereist seyen, um dort zu Schullehrern gebildet zu werden. 12. Bfürger] Me y e r, Vater, soll angefordert werden, die von ihm unterschriebnen 10 Louisdors zum Besten der Landschulen, die er nun für die Pestalozfzische] Schule verwendet wissen will, dem Ei-zfiehungs]-Rath einzuhändigen.
358
Sacherklärung 13. Der Erz[iehungs]-Rath beschließt, dem Bfürger] Pestaloz zum Besten seines Unternehmens ein Geschenk von 100 L. aus der Kasse des Erz[iehungs]-Raths zu geben.» (S. 124) Jakob Nüsperli (1756-1835) war lange Pfarrer in Kirchberg (Kanton Aargau) und 1798 Präsident des Erziehungsrates (vgl. HBLS V, S. 314; Reg. I, S. 394). Ludwig Rahn (1770-1836) war zuerst Lehrer in Aarau und wurde 1804 Erziehungsrat. Seit 1805 war er Pfarrer in Entfelden (Kanton Aargau) und seit 1815 in Windisch (Kanton Aargau) (vgl. Reg. I, S. 439). Uber die beiden nach Burgdorf entsandten Lehrer-Kandidaten Rudolf Bircher und Daniel Ott liegen keine näheren Angaben vor. Johann Rudolf Meyer sen. (1739-1813) aus Aarau war ein aus armen Verhältnissen stammender Fabrikant, der sich ein großes yermo gen erwarb und als Philanthrop und Kartograph tätig war. Er war Mitglied der Helvetischen Gesellschaft, persönlich bekannt mit Pestalozzi und möglicherweise das Vorbild für dessen literarische Figur des "Baumwollenmeyer" in "Lienhard und Gertrud" (vgl. HBLS V, S. 96; Reg. I, S. 351, 871).
839a
Als Adressat ist Bonstetten zu erschließen, der Mitte November gemeinsam mit Wessenberg (vgl. Sacherklärung zu 1390D) Pestalozzis Anstalt in Burgdotf einen Besuch abstattete (vgl. Morfl, S. 294ff). Karl Viktor von Bonstetten (1745-1832) aus Bern war der Sohn des bernischen Landvogts und Ratsherrn Karl Emanuel von Bonstetten. 1763-1767 studierte er in Genfund anschließend in Leyden. Nach verschiedenen Reisen kehrte er 1770 wieder nach Bern zurück und nahm 1773 an der Tagung der Helvetischen Gesellschaft in Schinznach teil, wo er sich mit Johannes von Müller anfreundete. Ab 1775 war er Mitglied des Großen Rates von Bern und anschließend bis 1792 Landvogt in Saanen und Nyon. 1798 floh er ins Ausland und verbrachte drei Jahre in Kopenhagen bei Friederike Brun (1765-1835), mit welcher er ausführlich korrespondierte (vgl. Briefe an Friederike Brun, hrsg. von Matthisson. Frankfurt a.M. 1829). 1801 vermittelte er Pestalozzi Kontakte zur Familie Schimmelmann (vgl. Sacherklärung zu 849D) und damit zu Dänemark. Ab 1803 lebte er in Genf, begann auf französisch zu schreiben und besuchte häufig den literarischen Zirkel der Madame de Staël. Bonstetten veifaßte u.a. folgende Werke: Briefe über ein schweizerisches Hirtenland nebst der Geschichte dieser Hirtenvölker, traduites et publiées par Jean de Müller. 1781; Uber Nationalbildung. II Bde. Zürich 1802; Recherches sur la nature et les lois de l'imagination. 2 tomes. Genève 1807; Pensées sur divers objets de bien public. Genève 1815; Etudes de l'homme ou Recherches sur les facultés de sentir et de penser. 2 tomes. Genève et Paris 1821; L'homme du Midi et l'homme du Nord. Genève et Paris 1824 (vgl.
Sacherklärung
53.6 53.14
53.19
359
die Bibliographie in: Marie-L. Herking: Charles Victor de Bonstetten, 1745-1832. Sa vie, ses oeuvres. Lausanne 1921, S. 397423). ADB 3, S. 135ff - HBLS II, S. 308 - HG II, S. 154 - Morf I, S. 294ff; III, S. 106 - P.-Bl. 1901, S. 46 - Reg. I, S. 53 - Schönebaum III, S. 164f; IV, S. 136/- SL I, S. 657Stadler Die Datierung auf Mitte November eifolgt auf Grund von Angaben in Briefen Bonstettens an Friederike Brun von Anfang November 1801 (vgl. Morfl, S. 294ff; P.-Bl. 1898, S. 33-42). Ignaz Heinrich von Wessenberg vgl. Sacherklärung zu 1390D Das Wort Harzer findet sich im I. Teil von "Lienhard und Gertrud" (vgl. PSW 2, S. 180.1; 4, S. 100.10; 5, S. 180.1, jetzt jedoch mit erläuternder Anmerkung: Harzsammler). Gräffin Charlotte Schimmelmann vgl. Sacherklärung zu 849D
844D
Johann Heinrich Daniel Zschokke (1771-1848) aus Magdeburg verlor seine Mutter sieben Wochen nach seiner Geburt und war der Sohn eines Tuchmachers. 1779 starb der Vater, und der junge Zschokke hatte Mühe, sich schulisch zurecht zu finden. Ab 1790 studierte er in Frankfurt a.d.O., promovierte 1792 zum Dr. phil., absolvierte das theologische Examen und wurde Privatdozent. 1796 kam er in die Schweiz und erhielt 1798 in Graubünden das Bürgerrecht. 1802 siedelte er in den Aargau, zuerst auf das Schloß Biberstein und 1807 nach Aarau, wo er das Bürgerrecht erhielt und mit dem Verleger Sauerländer eng zusammenarbeitete. Ab 1811 wurden Zschokke zwölf Söhne sowie eine Tochter geboren. 1814 kämpfte er um das Bestehen des Kantons Aargau und war 1815-1842 Mitglied des Großen Rates. 1820 gründete er den "Aarauer Lehrverein", eine Schule für Jugendliche, denen der Ubergang von der Schule zu Beruf oder Studium erleichtert werden sollte. 1823-1830 wurde diese Schule von Ignaz Paul Vital Troxler (1780-1866) geleitet. Zschokke war Verfasser zahlreicher Geschichten, historischer Novellen, Romane, Erbauungsschriften, Geschichtswerke sowie einer Autobiographie. Zu nennen sind u.a.: Stunden der Andacht. VIII Bde. Aarau 1809-1816; Geschichte des Freistaates der drei Bünde. Aarau 1817; Des Schweizerlands Geschichten für das Schweizervolk. Aarau 1822; Eine Selbstschau. Aarau 1842 ADB 45, S. 449-465 - HBLS VII, S. 685 - Morf IV, S. 288, 309, 560, 569f, 612 - P.-Bl. 1904, S. 39 - PSZ, Tafel 57 - Reg. I, S. 622f - Schönebaum III, S. 265f, IV, S. 61, 77, 83f 87, 130ff, 197f 200, 232f 263, 281 - SL VI, S. 753 - Stadler
54.5
Johann Georg Tobler vgl. Sacherklärung zu 966D Was genau mit Toblers Proben gemeint ist, konnte nicht eruiert werden. Möglicherweise stehen die Proben im Zusammenhang mit einem Besuch Toblers bei Zschokke im September 1801 (vgl. Morf II, S. 63-67).
360
849D 55.7
55.11
55.34 855D
57.33ff
875a 59.22Í
Sacherklärung
Für Angaben zu Karl Viktor von Bonstetten vgl. Sacherklärung zu 839a. Ernst Heinrich Schimmelmann (1747-1831) und seine Gattin Charlotte Schimmelmann-Sc/ïMÔarf (1757-1816) waren Förderer Pestalozzis in Dänemark. Durch Bonstetten auf Pestalozzi aufmerksam geworden, bemühten sie sich um die Entsendung von Zöglingen in die Schweiz (vgl. Reg. I, S. 484). König Friedrich VI. (1768-1839) von Dänemark plante, schweizerische Familien in Dänemark anzusiedeln. Dies kam nicht zustande, jedoch wurden 1803 von Dänemark aus Johann Christian Ludwig Ström (1771-1854/59) und Johann Heinrich Anton Torlitz (1777-1834) nach Burgdoif entsandt (vgl. Reg. I, S. 152, 542 und 560; Morf III, S. 106f; P.-St. 1903, S. 145-151). Leman war eine gebräuchliche Bezeichnung für den Kanton Waadt. Johann Heinrich Jung-Stilling (1740-1817) aus Grund (Hessen) stammte aus einer streng pietistischen Familie. Nach der Betätigung als Schneider und Schulmeister studierte er Medizin und promovierte 1772. Anläßlich eines Besuchs Goethes nahm dieser Jungs Manuskript der "Jugendjahre " mit sich und publizierte es ohne Jung-Stillings Wissen. Die etwas später von Goethe für das Manuskript übermachten 150 Reichstaler in Gold retteten JungStilling aus einer finanziellen Krise. Nach schwierigen Jahren als Arzt in Elberfeld erhielt er 1778 einen Ruf als Professor für "Oekonomie" und "Cameralwissenschaften" nach Kaiserslautern. 1784 wurde die Akademie nach Heidelberg verlegt und JungStilling erhielt den Titel eines Hofrats. 1787 erfolgte seine Berufung nach Marburg. 1791 fand Jung-Stilling in Elise Coing für die fünf Kinder aus den ersten beiden Ehen eine Mutter und für sich eine Lebensgefährtin. Als gefragter Staroperateur reiste er viel. 1801 besuchte er erstmals die Schweiz, wo er 72 Staroperationen durchführte. Anläßlich seiner zweiten Schweizerreise besuchte er Pestalozzi in Burgdorf. Jung-Stilling war, neben seiner Autobiographie, Verfasser von zumeist mystischen Schriften. So schrieb er etwa eine "Theorie der Geisterkunde", welche 1808 in Basel verboten wurde. Jungs "Autobiographie " erschien in 6 Bänden (1777-1817), seine Sämmtlichen Schriften " in 14 Bänden (1835-1838). ADB 14, S. 697-704 - HBLSIV, S. 422f- SL III, S. 695f- P.-Bl. 1896, S. 24 - P.-St. 1901, S. 13-Reg. I, S. 259 - Stadler Die heilende Wirkung, die für Pestalozzi ein auf seinem Schoß sitzendes Kind hatte, wird mit erstaunlicher Ähnlichkeit 1812 nochmals beschrieben (vgl. PSW23, S. 218.34ff). Für weitere Quittungen an die Helvetische Regierung vgl. 786a-r. Katholische Kinder, die nach Burgdorf kamen, hatten Anspruch auf einen katolischen Gottesdienst. Geregelt wurde diese Frage
Sacherklärung
361
erst, als der Priester Johannes/Joseph Döbeli (1755-1843) aus Spanien in die Schweiz zurückkehrte (vgl. Reg. I, S. 107; Paul Lachat: Katholischer Gottesdienst zur Zeit Pestalozzis in Burgdorf. In: Pestai. 1958, S. 17-24). Alfred Rufer hat in seinem Aufsatz "Die Anstellung eines katholischen Religionslehrers in Pestalozzis Institut in Burgdorf' (Pestai. 1954, S. 13f und 17f) das mit der Verdankung eines Kelches in Zusammenhang stehende Problem der Anstellung eines katholischen Priesters erörtert. Im Anschluß an den Abdruck der Quittung an das Finanzministerium hält Rufer fest: «Ob damals oder erst später Johannes Döbeli von Sarmenstorf als Religionslehrer in Burgdorf eingetreten ist, läßt sich aus den Akten des helvetischen Archivs nicht ermitteln. Aufjeden Fall fehlte es weder bei Pestalozzi noch bei den helvetischen Behörden an Anstrengungen, den Kindern des Instituts einen katholischen Geistlichen zu verschaffen. Sowohl er als sie verfolgten damit einen doppelten Zweck, nämlich die katholischen Zöglinge in ihrer Religion unterrichten zu lassen und zugleich die neue Lehrart in katholischen Gegenden zu verbreiten.» (ebd., S. 18) 879a 60.5f
60.12
912a
Für Angaben zu Johann Heinrich Jung-Stilling vgl. Sacherklärung zu 855D. Welchen Brief Pestalozzi beigelegt hatte, bleibt offen. Da es sich um eine Abschrift handeln mußte, die Pestalozzi einigen seiner nächsten Freunden beigelegt hatte, kommen auch die Berichte über sich und seine Methode vom Sommer 1802 in Betracht (vgl. PSW 14, Nr. 4 bis 7). Johann Ludwig Ewald (1747-1822) aus Hayn bei Offenbach wirkte seit 1781 in Detmold, war seit 1796 Pfarrer in Bremen, dann Professor in Heidelberg und seit 1807 Kirchen- und Ministerialrat in Karlsruhe. 1802 entsandte er Jakob Blendermann (1783-1862) nach Burgdorf und besuchte Pestalozzi im Herbst 1804 in Münchenbuchsee. Ewald setzte sich für die neue Lehrart ein und verfaßte u.a. die Schrift: Geist der Pestalozzischen Bildungsmethode nach Urkunden und eigener Ansicht. Bremen 1805. Der ebenfalls beigelegte Bogen von Ewald ist nicht erhalten geblieben und daher nicht näher bestimmbar (vgl. P.-St. 1901, S. 58-63; Reg. I, S. 130). Fridolin Kaufmann (1778-nach 1830) aus Horw (Kanton Luzern) war zunächst Sekretär des Regierungsstatthalters in Luzern und besuchte 1803 einen dreimonatigen Kurs bei Pestalozzi in Burgdorf. Er gründete daraufhin eine Probeschule in Luzern, war aber auch Lehrer an der dortigen Normalschule und verfaßte "Nachricht von einer Pestalozzischen Probeschule " (1806). 1809 war er bei Fellenberg in Hofwil (Kanton Bern) und wirkte 18091816 als Professor am katholischen Gymnasium in St. Gallen.
362
Sacherklärung Ende 1819 bis 1823 unterrichtete er in Freiburg i.Br. und bereiste dann den Orient als Sammler von Antiquitäten. HBLSIV, S. 462 (Geschlecht) - Morfll, S. 36-40 - Reg. I, S. 267 - Schönebaum III, S. 260, 326; IV, S. 340 Johann Eyholzer [Eiholzer] (1774-1827) aus Wolhusen (Kanton Luzern) besuchte im Auftrag der Luzerner Regierung von Mai bis Juli 1803 einen Lehrkurs Pestalozzis. Er war dann bis 1810 Leiter der Lehramtskurse Luzern (Normalschule) und daneben bis 1827 Lehrer an der sog. Musterschule in Wolhusen. Joseph Bühlmann: 200 Jahre dem Lehrerberuf treu. In: Vaterland (Luzern), 5. und 7. Dezember 1970, Nr. 283 und 284 - Morfll, S. 36-40 - Reg. I, S. 131 - Schönebaum III, S. 260; IV, S. 340
916a
61.30
919a-e
62.6
Für die fragliche Adressaten-Zuschreibung spricht die Anrede Euer Excellenz (61.18) und die inhaltliche Nähe zu Nr. 915 (PSB 4, S. 149). Louis Auguste d'Affry (1743-1810) aus Freiburg i.Ue. war 1803 durch Bonaparte zum Schultheißen des Kantons Freiburg ernannt worden und wirkte auch als Landammann der Schweiz. HBLS I, S. 166 - Reg. I, S. 5 - Stadler - Christian Widmer: Pestalozzis Burgdorfer Zeit. 1799-1804. Bern 1973, S. 134 (mit Abbildung) Die Datierung ergibt sich auf Grund des sachlichen Zusammenhangs zu den Nrn. 914-916 (PSB 4, S. 146-150). in ein Land zu begeben bezieht sich auf Rußland, das Pestalozzi gern in Dorpat (Tartu, heute: Estland) gesehen hätte. Im September 1804 ist davon wieder die Rede (vgl. auch PSB 4, S. 213f 294, 609, 620). Emanuel Kupferschmid [Kupferschmied] (1732-1813) aus Burgdorf war Chirurg, gehörte seit 1798 der dortigen Munizipalität an und präsidierte die für Pestalozzi wichtige Schulkommission. Er war Mitinhaber einer Handelsfirma und von 1794-1809 amtete er als Venner (Fähnrich). HBLS IV, S. 570 (Geschlecht) - Reg. I, S. 295 - Christian Widmer: Pestalozzis Burgdorfer Zeit. 1799-1804. Bern 1973, S. 32, 72, 121 (mit Abbildung) Die fünf Quittungen betreffen die Periode nach der Helvetischen Regierung. Aus diesem Grund mußten kantonale und lokale Behörden, wie hier die Stadtkasse Burgdorf, in die Lücke springen. Johann Georg Grieb (1787-1823) aus Burgdorf war seit 1801 Schüler Pestalozzis und seit 1805 Unterlehrer in Yverdon. 1809 wurde er Lehrer in Königsberg (früher: Preußen, heute: Kaliningrad, Russische Föderation) und später Rektor in Putzig bei Danzig (vgl. P.-Bl. 1904, S. 42; Reg. I, S. 184). Uber den Zögling Aeschliman ist nur bekannt, daß er nach seinem Austritt aus der Anstalt vor 1812 starb (vgl. P.-Bl. 1904, S. 50; Reg. I, S. 4 mit falschen Angaben).
Sacherklärung
363
925a
Johannes Biiel [Bühl] (1761-1830) aus Stein am Rhein (Kanton Schaffhausen) bestand 1779 ohne Universitätsstudium das theologische Examen und wurde 1784 Pfarrhelfer und Lehrer in Hemmishofen (Kanton Schaffhausen). Im selben Jahr heiratete er Louise von Auleben (fl801) aus Sachsen. Nach dem Tod seiner Frau war er zuerst Hofrat in Sachsen-Gotha, dann Hauslehrer in Wien und kehrte 1817 in seine Vaterstadt zurück. 1798 verfaßte er Schulbücher im Auftrag von Minister Stapfer sowie pädagogische Schriften. Mit Pestalozzi traf er sich wohl 1798 in Luzern und im September 1803 in Burgdorf. Johann Rudolf Steinmüllers Streitschrift "Bemerkungen gegen Pestalozzis Unterrichtsmethode" (Zürich 1803, vgl. Israeli, S. 165) warBüelgewidmet. Büel hinterließ in diesem Zusammenhang ein Manuskript mit dem Titel "Johann Büel über die Pestalozzische Methode" (vgl. Isr. I, S. 255), in dem er sich zu Gunsten Pestalozzis äußerte. Jakob Bächtold: Aus Hofrath Büel's Stammbüchern. In: Zürcher Taschenbuch 1892, S. 132-168 - Ortrun Gehring: Johannes Büel, Schullehrer, Schulinspektor und Hofrat. In: Schaffhauser Beiträge zur vaterländischen Geschichte. Hrsg. vom Historischen Verein des Kantons Schaffhausen. Bd. 33. 1956, S. 145-151 HBLS II, S. 395 - Moifll, S. 2 6 4 / - Hans Noll: Hofrat Johannes Büel. Frankfurt a.M. 1930 - P.-Bl. 1885, S. 33-37 - Pestai. 1930, S. 23 - Reg. I, S. 65 - Schönebaum III, S. 173; IV, S. 138 SL I, S. 750 - Stadler
927D
Wilhelm Anton von Klewitz (1760-1838) aus Magdeburg studierte 1779-1781 Rechtswissenschaft, Mathematik, Technologie und Chemie in Halle und Göttingen. Seit 1798 war er Oberfinanzrat des südpreußischen Departements in Berlin und wurde 1803 geadelt. 1810 wurde er zum Staatssekretär im Staatsrat ernannt und erhielt 1817 das Ministerium der Finanzen, welches er bis 1824 betreute. Zusammen mit Minister Otto Karl Friedrich von Voß (1755-1823) bemühte er sich um die Einführung von Pestalozzis Methode in Preußen. In diesem Zusammenhang veröffentlichte er den Artikel "Uber Pestalozzis und Olivier's Lehrarten. Nach den Nachrichten eines Augenzeugen" (Berlinische Monatsschrift. Bd. 11. 1804, S. 161-180). ADB 16, S. 180f- Isr. I, S. 259ff- Moi II, S- 230-234 - Reg. I, S. 277-Stadler Joseph Jeziorowski (1767-1856), ein Schulmann aus Oberschlesien, weilte von Anfang August bis Anfang Oktober 1803 in Burgdorf. Er sollte zu Händen seiner Auftraggeber (Klewitz und Voß) über die Anstalten Pestalozzis in Burgdorf und Oliviers in Dessau berichten. Sein Bericht "Kurze historische Darstellung der Unterrichtsmethoden der Herren Olivier und Pestalozzi, nebst einigen Bemerkungen über ihren Gehalt mit Hinsicht auf die Anwendbarkeit derselben in den öffentlichen Schulen Südpreußens" lag von Klewitz' Artikel (vgl. oben) zu Grunde und fand bei den preußi-
64.6f
364
Sacherklärung
sehen Behörden gute Aufnahme. Weil aber Friedrich Wilhelm III. im Dezember 1803 eine sofortige Anwendung in den Schulen untersagte, bedurfte es noch einiger Jahre, bis die Pädagogik Pestalozzis in die preußische Schulreform Eingang fand (vgl. Renate Hinz: Pestalozzi und Preußen. Zur Rezeption der Pestalozzischen Pädagogik in der preußischen Reformzeit I806/07-Í812/13. Frankfurt a.M. 1991, S. 150ff; Isr. I, S. 259-262; P.-St. 1896, S. 185-192; Polski Slownik Biograficzny. Hrsg. von der Polska Akademia Nauk, Instytut Historii. Bd. 11. Warschau 1964f S. 220Jf; Reg. I, S. 255; Schönebaum IV, S. 462). 937D
65.8 65.20 938D
Johann Gottfried Ebel (1764-1830) aus Züllichau (früher: Preußen, heute: Sulechow, Polen) stammte aus einer wohlhabenden Familie und war der Sohn des Textilkaufmanns Johann Christian Ebel. Er studierte 1783-1788 Naturwissenschaften und Medizin in Frankfurt a.d.O. und verfaßte eine Dissertation mit dem Titel "Observationes neurologicae ex anatome comparate". 1789-1792 bereiste er erstmals die Schweiz und knüpfte Kontakte mit bedeutenden Persönlichkeiten Zürichs. 1793 erschien von ihm "Anleitung auf die nützlichste und genußvollste Art in der Schweitz zu reisen " (bei Orell, Geßner, Füßli & Co. in Zürich). Nachdem er vom Herbst 1792 bis 1796 in Frankfurt a.M. als Arzt gearbeitet hatte, weilte er 1796-1801 in Paris. 1801 besuchte er Pestalozzis Institut in Burgdorf (vgl. Brief von Ebel an Pestalozzi vom 24. März 1808). Enttäuscht über die Mißerfolge der Französischen Revolution kehrte er 1802 nach Frankfurt a.M. zurück, wo er bis 1810 blieb. Danach hielt er sich bis zu seinem Tod in Zürich bei der Familie Escher-Goßweiler auf. Hier widmete er sich der naturwissenschaftlichen Forschung und betätigte sich als Berater für Reisende, die ihn aufsuchten. Ebel erhielt schließlich das stadtzürcherische Bürgerrecht. ADB 5, S. 518f - Thomas Gei-mann: Johann Gottfried Ebel und sein Panorama von der Albishochwacht. In: Langnauerpost 69. Herbst 1993, S. 1-29 - HBLS II, S. 772f- MorflV, S. 52f 132, 260, 2 6 6 / - Reg. I, S. 115f- Schönebaum III, S. 384; IV, S. 138, 284, 389 - SL II, S. 308 - Stadler Pränumerationsplan ist die Subskription von Pestalozzis Elementarbüchern (vgl. etwa PSB 4, S. 120). Zu Professor K ö h l e r , bei dem Ebel in Mainz (Rheinland-Pfalz) logierte, liegen keine Angaben vor. Théophile Briatte (1775-1844), Sohn des wallonischen Predigers Jean Baptiste Briatte und der Susanna Jolie Chambaud, war holländischer Offizier und beteiligte sich 1799 am Feldzug in Nordholland, 1809 in Deutschland, 1812 in Rußland und war seit 1826 Mitglied des Militärgerichts. Er setzte sich in Holland für Pestalozzis Methode ein und war mit Wilhelmina Henriette Gockinga verheiratet.
Sacherklärung
66.11
66.14
66.23
66.26
945D
365
Korrespondenz im Nachlaß Dejung - Reg. I, S. 59 — Schönebaum III, S. 410f Hermann Krüsi (1775-1844) aus Gais (Kanton Appenzell) kam im Januar 1800 mit 26 Kindern nach Burgdorf zu Johann Rudolf Fischer, wo er Pestalozzi kennenlernte. Er wurde einer der ersten und treuesten Gehilfen Pestalozzis und folgte diesem von Burgdorf nach Münchenbuchsee und nach Yverdon, wo er als Sprachlehrer, Sekretär und zeitweiliger Leiter des Töchterinstituts tätig war. Ebenso beteiligte er sich häufig an Pestalozzis schriftstellerischer Produktion (vgl. Sacherklärung zu 987a). 1812 heiratete er Katharina Egger (vgl. Sacherklärung zu 2653a). Nach dem Tod von Anna Pestalozzi (vgl. Sacherklärung zu 469a) und der Rückkehr von Joseph Schmid (vgl. Sacherklärung zu 4722a) fühlte sich Krüsi nicht mehr wohl in der Anstalt, sodaß er am 7. Februar 1816 die Kündigung einreichte und aus dem Institut austrat (vgl. Briefe an Pestalozzi). Nach Gründung einer eigenen Anstalt in Yverdon war er seit 1822 Leiter der Kantonsschule Trogen (Kanton Appenzell) und seit 1832 Direktor des Lehrerseminars in Gais (Kanton Appenzell). Als Schriftsteller verfaßte er u.a.: Erinnerungen aus meinem pädagogischen Leben und Wirken vor meiner Vereinigung mit Pestalozzi, während derselben und seither. Stuttgart 1840 (vgl. HBLSIV, S. 549; PSZ, Tafel 60; Reg. I, S. 290f). Die Übersetzung des "Buchs der Mütter" ins Holländische lautet: Het boek der moeders of handleiding voor moeders om haare kinderen opmerken en spreeken te leeren. Groningen 1804 (vgl. P. L. van Eck: Pestalozziana. Bibliograflese bijdrage tot de kennis van Pestalozzis involoed op de nederlandse pedagogiek. Groningen 1927, S. 13f). Die Innlage an George Voorhelm Schneevogt (1775-1850), Blumenzüchter in Haarlem (vgl. Reg. I, S. 495), ist Nr. 939: «Herr Briat, der Ihnen dieses [Schreiben] übergiebt, ...» (FSB 4, S. 175.40-176.1). Dieser Brief ist wie Nr. 938 umzudatieren. Rhijnvis Feith (1753-1824), Sohn von Pieter Feith und Elisabeth Spaer, war Dichter und 1787 Bürgermeister seiner Geburtsstadt Zwolle (vgl. Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek. Hrsg. von P. C. Molhuysen und P. J. Blok. Bd. I. Leiden 1911, Spalte 854-857; Reg. I, S. 135). Jean Pierre Samuel Näf [Nef Neff] (1778-1856) aus Genf verlor seinen Vater mit acht Jahren und erlernte bei seinem Onkel Jean Henri Näf die Emailmalerei. 1800 reiste er mit seinem Onkel nach Paris und besuchte die Ateliers von François Gérard und Jacques Louis David. 1804-1805 war er Zeichenlehrer in Yverdon, danach in Paris und seit 1807 als Zeichenlehrer in Lausanne, wo er 1821 eine Tochter von Emmanuel Develey heiratete. HBLS V, S. 226 - Reg. I, S. 379 - Schweizerisches KünstlerLexikon. Hrsg. von Carl Brun. Bd. II. Zürich 1908, S. 46.5/
366
Sacherklärung
Die Datierung auf 1805 beruht auf der Annahme, daß der Brief relativ kurz /un nombre de jours7 (67.19f) nach Näfs Abreise aus Yverdon geschrieben wurde, die wohl, wenn die Annahme stimmt, im Juli 1805 stattgefunden haben düifte. Für diese Annahme spricht auch der Umstand, daß Pestalozzi sich veranlaßt sah, Näf kurz mitzuteilen, wann und durch wen der Zeichenunterricht nach dessen Abreise fortgeführt wurde (67.26ff). 67.21-25 Pestalozzi wechselt innerhalb dieser Zeilen zu freundschaftlicher Duzform. 67.27 Pierre Hébert [Eberl] (1783-1867) aus Genf war der Sohn von Nicolas Didier Hébert (1754-1820) und erlernte wie sein Vater die Emailmalerei. 1805-1807 war er Zeichenlehrer in Yverdon, danach Maler in Paris und seit 1818 in Ligniéres (Frankreich). 1827 kehrte er nach Genf zurück und später aus familiären Gründen wiederum nach Lignieres (vgl. Reg. I, S. 116 mit falschen Angaben; Schweizerisches Künstler-Lexikon. Hrsg. von Carl Brun. Bd. IV. Zürich 1917, S. 209). 949D 69.24 949a
Für Angaben zu Wilhelm Anton von Klewitz vgl. Sacherklärung zu 927D. König von Preußen ist Friedrich Wilhelm III. (1770-1840), der seit 1797 im Amte war (vgl. Reg. I, S. 153). Die in der Pariser Zeitung "Le Publiciste " erschienene Mitteilung, auf die Pestalozzi reagierte, findet sich mit Varianten auch in "Gemeinnützige schweizerische Nachrichten" (15. Oktober 1803, Nr. 162, S. 642): «Nun wird die Pestalozzische Lehrmethode in Paris bekannt werden. Der Hr. Faverger, in der Straße Contrescarpe No. 15 bey dem Pantheon, hat sie in seiner ErziehungsAnstalt eingeführt. Vom 15ten Vendemiaire an kann man dem Unterricht nach dieser Methode beywohnen. Der Direktor dieser Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt war ehemals Lehrer am Pestalozzischen Institut in Burgdoif.» Pestalozzis Reaktion auf diese Mitteilungen ist ebenfalls abgedruckt in "Schweizerische Nationalzeitung" (25. Januar 1804, Nr. 1, S. 170) (vgl. PSW 28, S. 442) sowie in "Gemeinnützige schweizerische Nachrichten " (31. Januar 1804, Nr. 17, S. 68): « Von Burgdorf aus hat Herr Pestalozzi in einem Blatt des Publicisten in Paris gegen die Anzeige eines Herrn Faverger protestieren lassen, der bekannt machte, in seinem Institute zu Paris die Burgdotfer Lehr-Methode zu führen und mit deren Erfinder zu wetteifern. Er erklärt, daß Faverger nie einen Fuß in das Burgdotfer Institut gesetzt habe und daß niemand in Paris seine Methode kenne, als Herr Näf, der zwey Jahre lang Lehrer in Burgdorf gewesen, und der sich nun seit sechs Monat als Lehrer dieser Methode im Waysenhause zu Paris, La Pitié genannt, angestellt findet. Es ist nun an dem, und man hat gegründete Hoffnung, daß dieses Institut in dem Canton Bern eine gesicherte
Sacherklärung
70.8 70.14
367
und solide Einrichtung und beständig bleibendes Lokal erhalten werde.» (vgl. auch Schönebaum III, S. 398) Mit Favarger könnte ein Mitglied der Neuenburger Familie Favarger gemeint sein (vgl. HBLS III, S. 121 f ) . Franz Joseph Nikiaus 7Vá//Noef, Neefy (1770-1854) aus Sulz (Elsaß), war 1801-1803 Lehrer in Burgdorf und zog darauf nach Paris. Seit Juni 1806 lebte er in den Vereinigten Staaten und bemühte sich dort um die Verbreitung von Pestalozzis pädagogischen Ideen. So war er in der von William Maclure (vgl. Sacherklärung zu 1264a) mitbegründeten Siedlung New Harmony (Indiana) als Lehrer sowie 1826-1827 als Schuldirektor tätig (vgl. Reg. I, S. 378, 383).
955a
Albrecht Rengger (1764-1835) aus Gebenstorf (Kanton Aargau) war der Sohn von Abraham Rengger (1732-1794) und absolvierte nach dem Gymnasium in Bern ein Studium der Theologie, das er 1782 abschloß. Als Hauslehrer unterrichtete er auf Wildenstein für ein Jahr Philipp Emanuel von Fellenberg. 1785-1788 studierte er in Göttingen Medizin und praktizierte 1789-1798 in Bern als Arzt. Von 1791 an war er Mitglied der Helvetischen Gesellschaft, wurde 1798 Minister des Innern der Helvetischen Republik und 1802 Landammann der Schweiz. Danach war er in Lausanne als Arzt, Politiker und Erzieher seiner verwaisten Bruderkinder tätig. 1814 wurde er Großrat des Kantons Aargau und war 1815-1820 Kleinrat in der aargauischen Regierung. Im Alter von 57 Jahren zog er sich ins Privatleben zurück und widmete sich vornehmlich mineralogischen und geognostischen Studien. Schriftstellerisch tat er sich hervor durch seine Schrift "Uberpolitische Verketzerungssucht in unseren Tagen " (1793). ADB 28, S. 215-220 - HBLS V, S. 584 - HG II, S. 305 - Pestai. 1928, S. 33-39 - Reg. I, S. 449 - Schönebaum II, S. 58f; III, S. 160f; IV, S. 135, 334 - SLIV, S. 343 - Stadler
70.30f
Die Abenderung meines Locals betrifft die Verlegung des Instituts von Burgdorf nach Münchenbuchsee. Die Anstalt zu trennen artikuliert Pestalozzis Plan, zusätzlich zu Münchenbuchsee ein Institut im Waadtland einzurichten. Bei der Wahl zwischen Payerne und Yverdon entschied er sich dann für Yverdon (vgl. Sacherklärung zu 5968a; Morflll, S. 37-45; Stadler II, S. 217-276). Canton Leman war eine gebräuchliche Bezeichnung für den Kanton Waadt. Anna Magdalena Rupp[Roup]-Ziegler (*1771) aus Zürich gründete 1804 gemeinsam mit Lisabeth Krüsi eine Mädchenanstalt in Lausanne (vgl. Reg. I, S. 468). Susanna Goßweiler (1740-1793) aus Zürich war die erste Vorsteherin der 1774 eröffneten Töchterschule in Zürich (vgl. HBLS III, S. 610). Zu Frau Rosenberg von Glarus liegen keine Angaben vor. Möglicherweise handelt es sich um ein Mitglied der Familie Rosen-
71.11 71.18
71.19
71.26
368
71.33 71.38
71.39
72.14
Sacherklärung berger, welche im Kanton Glarus ansäßig war (vgl. HBLS V, S. 701). Johannes Preisig /Breisig/ aus Gais (Kanton Appenzell) war kurze Zeit Schüler in Burgdorf und wurde von Pestalozzi etwas später auch nach Berlin zu vermitteln versucht (vgl. Reg. I, S. 434). Bei den Elementar Bücher handelt es sich um folgende Schriften: ABC der Anschauung oder Anschauungslehre der Maßverhältnisse. 1. und 2. Heft. Zürich, Bern und Tübingen 1803 (PSW 15, S. 175-340); Buch der Mütter oder Anleitung für Mütter ihre Kinder bemerken und reden zu lehren. 1. Heft. Zürich, Bern und Tübingen 1803 (ebd., S. 341-424); Anschauungslehre der Zahlenverhältnisse. 1. bis 3. Heft. Zürich, Bern und Tübingen 18031804 (PSW 16, S. 93-110; vgl. Isr. I, S. 183f). Mit Gaudfard] ist wohl Rudolf Gaudard (1772-1812) gemeint, der in Bern eine Buchhandlung führte (vgl. Reg. I, S. 162). Eine Ubersetzung vom "Buch der Mütter" ins Französische ist erst aus dem Jahre 1821 bekannt (vgl. Isr. I, S. 186). ca. 3000 Exempplar bezieht sich auf die Restauflage von Pestalozzis Elementarbüchern.
959a
Konrad Schindler (1788-1853) aus Mollis (Kanton Glarus), Sohn von Konrad Schindler (1757-1841), weilte einige Zeit bis zum Frühjahr 1804 als Schüler in Burgdorf. Beim Abschied aus Burgdorf trugen sich mehrere Lehrer ins Stammbuch ein. Schindler war später Leutnant, Augenscheinrichter und Zivilgerichtspräsident in Mollis. HBLS VI, S. 184 - P. -Bl. 1904, S. 58 - Reg. I, S. 484 (mit falschen Angaben)
965a
Karl Rudolf Kilchberger [Kirchberger] (1739-1808) aus Bern war der Sohn von Rudolf Kilchberger (1700-1789) und gelangte durch Heirat und Erbschaft in den Besitz mehrerer Herrschaften. Als Oberamtmann in Fraubrunnen (Kanton Bern), zu dessen Einzugsgebiet auch Münchenbuchsee gehörte, schloß Pestalozzi mit ihm den Pachtvertrag, der ihm Aufenthalt für ein Jahr gewährleistete. HBLS IV, S. 490 - HG Ii, S. 176- P. -St. 1898, S. 41-45 - Reg. I, S. 273 - Stadler Zu einer Fortsetzung der Pacht kam es nicht, weil sich die Vereinigung der Institute von Hofwil und Münchenbuchsee unter der ökonomischen Oberaufsicht (75.32) Fellenbergs nicht als tragfähig erwies. Einerseits begründete Pestalozzi schon bald in Yverdon ein neues Institut und andererseits überwarfen sich die in Münchenbuchsee gebliebenen Lehrer mit Fellenberg, worauf sie ebenfalls nach Yverdon übersiedelten (vgl. PSB 4, S. 604f).
73.17
966D
Philipp Emanuel von Fellenberg (1771-1844) aus Bern war der Sohn von Daniel von Fellenberg (1736-1801) und verbrachte sei-
Sacherklärung
369
ne Jugend auf Schloß Wildenstein (Kanton Aargau). Als Hauslehrer weilte daselbst für ein Jahr Albrecht Rengger (vgl. Sacherklärung zu 955a). Weitere Ausbildung erhielt Fellenberg in der Erziehungsanstalt von Gottlieb Konrad Pfejfel in Colmar (Elsaß) sowie an deutschen Universitäten, wo er Rechtswissenschaft, Politik und Philosophie studierte. 1796 heiratete er Margarete von Tscharner (1778-1839) und erwarb 1799 das Gut Hofwil (Kanton Bern), wo er 45 Jahre lang pädagogisch tätig lebte. So gründete er 1804 eine Armenschule (1810-1833 unter der Leitung von Johann Jakob Wehrli, 1790-1855), 1807 ein landwirtschaftliches Institut, 1808 eine Erziehungs- und Bildungsanstalt für Söhne höherer Stände, 1826 eine Armenkinderkolonie (Maikirchkolonie) und 1830 eine Realschule für Söhne des Mittelstandes. 1833 wurde er zum Landammann des Kantons Bern gewählt. Intensivere Kontakte zu Pestalozzi erfolgten in drei Phasen: Erstmals 1792-1794, dann 1804 währenddes Vereinigungsversuches der Institute von Münchenbuchsee und Hofwil und schließlich währenddes Wiedervereinigungsversuches von 1817. Schriftstellerisch hinterließ Fellenberg ein schmales Oeuvre, dagegen war er ein eifriger Briefschreiber. An gedruckten Schriften sind hervorzuheben: Landwirtschaftliche Blätter von Hofwyl. 5 Hefte. Aarau 1808-1817; Darstellung der Armenerziehungsanstalt. Aarau 1813; Darstellung des religiösen Bildungsganges der wissenschaftlichen Erziehungsanstalten in Hofwyl. 1822; Pädagogische Blätter zu Hofwyl. 2 Hefte. 1843. ADB 6, S. 612f - Kurt Guggisberg: Philipp Emanuel von Fellenberg und sein Erziehungsstaat. II Bde. Bern 1953 - HBLS III, S. 136 - HG II, S. 157 - Pestai. 1944, S. 21-24 - PSZ, Tafel 70 Reg. I, S. 136 - Schönebaum II, S. 59f; IV, S. 301f- SL II, S. 577/ - Stadler Johannes von Muralt (1780-1850) aus Bischofszell (Kanton Thurgau) war der Sohn von Leonhard von Muralt (1751-1822) und studierte 1797-1802 Theologie in Zürich und Halle. 18031810 war er Lehrer an Pestalozzis Instituten. Als Pfarrer nach St. Petersburg berufen, gründete er 1811 daselbst eine bis 1837 bestehende Privatschule. Aus den Jahren 1804-1805 ist ein Tagebuch von Muralt überliefert (vgl. Isr. I, 30bb, S. 273; P.-Bl. 1880, S. 64-77, 81-89). Hermann Dalton: Johannes von Muralt. Eine Pädagogen- und Pastoren-Gestalt der Schweiz und Rußlands aus der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts. Wiesbaden 1876 - HBLS V, S. 212 - Moif II, S. 105-111 - PSZ, Tafel 68 - SL IV, S. 695 - P.-St. 1903, S. 1-6, 17-25, 44-48, 63-78, 81-91-Reg. I, S. 375f- Schönebaum IV, S. 147, 456-Stadler Johann Georg Tobler (1769-1843) aus Trogen (Kanton Appenzell) wirkte 1795-1800 als Lehrer in Basel, dann bis Mai 1801 in Burgdorf. 1802 heiratete er Magdalena Gengenbach und war von 1803-1808 Lehrer an Pestalozzis Instituten. Er übertrug
370
75.8-12
Sacherklärung Pestalozzis Methode auf den Geographie-Unterricht. 1809-1811 war er Leiter einer Erziehungsanstalt in Mülhausen (Elsaß), 1812-1819 Lehrer in Glarus und 1824-1836 wiederum Leiter einer Erziehungsanstalt in St. Gallen. Literarisch brachte Tobler neben Beiträgen in "Mager's Pädagogischer Revue" einige Volks- und Jugendbücher hervor, so etwa "Gotthold der wackere Seelsorger" (1820) oder "Ferdinand Dudler oder die Macht des Glaubens und der Liebe" (1821). ADB 38, S. 393f- HBLS VII, S. 4- Morfll, S. 59-76 - Pestai. 1940, S. 13f- PSZ, Tafel 61 - Reg. I, S. 558f- Schönebaum III, 5. 226-230; IV, S. 149f-Stadler In Anbetracht der Tatsache, daß Pestalozzi eine Trennung seiner Anstalt (Münchenbuchsee und Waadtland) plante (vgl. Nr. 955a und Sacherklärung dazu) und mit der Gründung des Instituts in Yverdon realisierte (vgl. Sacherklärung zu 965a), erscheint die als Begründung für die Ubereinkunft angeführte Entlastung Pestalozzis von allen praktischen Erziehungs- und ökonomischen Sorgen zumindest bemerkenswert.
976a Für Angaben zur Firma Laué & Co. vgl. Sacherklärung zu 603a. 78.12-18 Zu den erwähnten Aargauer Schuldnern Frey, Keller, Zimmermann und Eberhard liegen keine Angaben vor. 976b
Für Angaben zu Philipp Emanuel von Fellenberg vgl. Sacherklärung zu 966D. Hier liegt eine kurze Antwort vor auf Fellenbergs Schreiben vom 6. September 1804 (vgl. Briefe an Pestalozzi).
978a
Johannes Niederer (1779-1843) aus Lutzenberg (Kanton Appenzell) studierte Theologie und war zunächst Pfarrer in Bühler (Kanton Appenzell) und in Sennwald (Kanton St. Gallen), seit 1803 Lehrer für Religion und Sprache an Pestalozzis Instituten. 1814 verheiratete er sich mit Rosette Kasthofer (vgl. Sacherklärung zu 3556a). Niederer war bis 1817 einer der engsten Mitarbeiter Pestalozzis, galt als Philosoph der Methode und war an einigen Schriften Pestalozzis mitbeteiligt (z.B. "Lenzburgerrede ", vgl. PSW 22, S. 386-391). 1807-1812 war er Redaktor und Mitarbeiter der "Wochenschrift für Menschenbildung". Ab 1813 leitete er gemeinsam mit seiner Frau das der Anstalt in Yverdon angegliederte Töchterinstitut. Nach seinem Zerwürfnis mit Pestalozzi im Jahre 1817 gründete er gemeinsam mit Hermann Krüsi ein eigenes Knabeninstitut in Yverdon. 1815 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Gießen verliehen. 1837 verlegte er das Töchterinstitut nach Genf. Niederer verfaßte u.a. folgende Schriften: Das Pestalozzische Institut an das Publikum. [Iferten] 1811; Pestalozzis Erziehungsunternehmung im Verhältnis zur Zeitkultur. Iferten 1812 und 1813; Schließliche Rechtfertigung des Pestalozzischen Instituts
Sacherklärung
79.5f
79.10
981a
81.17 83.2 83.6 83.11
83.16
83.18
987a
84.8
84.13f
371
gegen seine Verleumder. Iferten 1813; Pestalozzische Blätter für Menschen- und Volksbildung. Aachen 1828f. ADB 24, S. 75-82 - HBLS V, S. 300 - Morfll, S. 76-105; IV, S. 289ff, 315-331, 365-376 - P.-Bl. 1800, S. 2-12 - PSZ, Tafel 63 - Reg. I, S. 387ff - Schönebaum III, S. 197-226; IV, S. 5 f f , 31f, 123, 151f- SLIV, S. 802 - Stadler Die Datierung auf September 1804 steht im Zusammenhang mit Niederers Erkrankung und mit den Verhandlungen zwischen Fellenberg und Pestalozzi zu jener Zeit, vgl. unten. Im September 1804 war Niederer ernstlich erkrankt. Pestalozzi befürchtete anscheinend das Schlimmste und ist glüklich, daß es Niederer wieder besser geht (vgl. PSB 4, Nrn. 977-979 und 981). Mit Fellenbergantrag sind wohl Neuigkeiten in der Sache Vereinigung der Institute Münchenbuchsee und Hofwil gemeint. Beim erwähnten Brief, der in 2 Tagen folgen soll, handelt es sich evtl. um Nr. 979 oder 981 (PSB 4, S. 217fund219f). Hermann Krüsi /Kreusiy vgl. Sacherklärung zu 938D Nicolas Danz aus Zuoz (Kanton Graubünden) war seit 1780 verheiratet mit Magdalena Hoffmann. Er lebte als Cafetier in Lausanne und war Vater von sieben Kindern. Zwei Söhne waren in Pestalozzis Institut zu Burgdorf und Münchenbuchsee, wohl Jean Louis Benjamin, geb. 1790, und Carl Jaun Jachen, geb. 1794. HBLS II, S. 668 (Geschlecht) - Kirchenbuch der Gemeinde Zuoz 707/1 — Korrespondenz im Nachlaß Dejung Philipp Emanuel von Fellenberg vgl. Sacherklärung zu 966D Johann Georg Tobler vgl. Sacherklärung zu 966D Johannes von Muralt vgl. Sacherklärung zu 966D Joseph Schmid /Schmidty vgl. Sacherklärung zu 4722a Rosemann Steiner (*1781) aus dem Toggenburg (Kanton St. Gallen) war Schüler in Burgdorf und später Unterlehrer in Yverdon (vgl. Reg. I. S. 537). Magdalena Tobler-Gengenbach aus Basel verheiratete sich 1802 mit Johann Georg Tobler (vgl. Sacherklärung zu 966D) und zog 1803 nach Burgdorf. Sie war später in Münchenbuchsee und in Yverdon als Haushälterin tätig (vgl. Reg. I, S. 559). Mit Drechsel ist entweder Anna (*1778), Maria Elisabeth (*1774) oder Suzanne Trechsel (*1782) gemeint (vgl. Reg. I, S. 561f). Als mögliche Adressaten in Münchenbuchsee kommen Johannes von Muralt oder Johannes Niederer in Betracht (vgl. Sacherklärung zu 966D und 978a). Hermann Krüsi berichtet über die gemeinsam mit Pestalozzi in Angriff genommene Neubearbeitung von Lienhard u n d Gertrud, die dann 1819/20 als dritte Fassung unvollendet erschienen ist (vgl. PSW 6, S. 1-561). Gertrud, Junkerin, Giiilphi, Junker Arner und Bylyfski sind Figuren aus "Lienhard und Gertrud" (vgl. Reg. I, S. 855-861).
372 84.27 84.28 84.31 84.33 84.38 84.39
84.41
1050a
Sacherklärung Bei Schwans Diktionarium handelt es sich um Christian Friedrich Schwan: Nouveau dictionnaire français-allemand et allemandfrançais. II Bde. Ludwigsburg 1799 (vgl. Reg. I, S. 510). Johann Georg Tobler vgl. Sacherklärung zu 966D Die Schwester von Kriisi ist Lisabeth Kriisi (vgl. Sacherklärung zu 1050a). Anna Magdalena Rupp-Ziegler vgl. Sacherklärung zu 955a Philipp Emanuel von Fellenberg vgl. Sacherklärung zu 966D Aloys Knusert vgl. Sacherklärung zu 4419a Lüthi ist entweder Christoph (1790-1815) oder Hans Jakob (1795-1840) Lüthi. Die beiden Brüder aus Richterswil (Kanton Zürich) waren 1804 als Schüler in Münchenbuchsee (vgl. Reg. I, S. 324). Johannes Ramsauer (1790-1848) aus Herisau war unter den Kindern, die 1800 mit Hermann Krüsi zu Pestalozzi nach Burgdorf kamen. Er war zuerst Schüler und später in Yverdon auch Lehrer bei Pestalozzi. 1815 verließ er Yverdon und ließ sich nach der Heirat mit Wilhelmine Schultheß (1795-1874) 1817 in Stuttgart nieder, wo er Vorsteher der Primarschule und Erzieher des Prinzen von Oldenburg war. 1820 zog er nach Oldenburg und wirkte dort als Lehrer und Pädagoge. Er verfaßte Lehrbücher zum Zeichen- und Geographieunterricht sowie "Kurze Skizze meines pädagogischen Lebens. Mit besonderer Rücksicht auf Pestalozzi und seine Anstalten" (Oldenburg 1838) (vgl. Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. von Hans Friedl et al. Oldenburg 1992, S. 579ff; HBLS V, S. 526; Reg. I, S. 440). Wilhelm Egger (1792-1830) aus Staad (Kanton St. Gallen) war 1805-1813 Schüler in Yverdon und dann Hauslehrer der Familie Vay in Ungarn (vgl. Sacherklärung zu 3402a), wo er sich für die Verbreitung von Pestalozzis Ideen einsetzte (vgl. Reg. I, S. 118). Johann Christoph Büß vgl. Sacherklärung zu 786 a-r Lisabeth [Elisabeth] Krüsi-Näf (1762-1836) aus Kappel (Kanton Zürich) trat wohl 1780 als Haushaltshilfe auf dem Neuhof ein und diente in der Folge während mehr als vier Jahrzehnten im Hause Pestalozzi. Im März 1802 vermählte sie sich mit Mathias Krüsi (1780-1812), dem Bruder von Hermann Krüsi, der früh starb. Nach kurzem Aufenthalt in Yverdon kehrte sie Anfang 1805 wieder auf den Neuhof zurück. Zusammen mit Anna Pestalozzi und dem Ehepaar Custer-Frölich traf auch Lisabeth Krüsi Mitte 1807 in Yverdon ein. Im September 1818 wurde sie durch Maria Schmid, die Schwester Joseph Schmids, als Haushälterin in Yverdon abgelöst und wohnte und arbeitete seither wieder auf dem Neuhof. Aber dort gab es Differenzen mit dem Pächterehepaar Gottlieb Pestalozzi und Katharina Pestalozzi-Schmid, sodaß Pestalozzi am 19. Juli 1824 Schmid ermächtigte, Lisabeth Krüsi vom Neuhof zu entfernen (vgl. Sacherklärung zu 6038b; PSB 13,
Sacherklärung
85.15 1171a
86.5
86.10
86.12 1172a
373
Nr. 6034, Nachschrift). Diese zog darauf zu ihrem Bruder nach Kappel (Kanton Zürich), trat aber am 3. September zusammen mit ihrem taubstummen und bildungsunfähigen Sohn Jakob (1803-1854) ins Armenhaus Gais (Heimatgemeinde ihres verstorbenen Mannes) ein, wo sie 1836 starb. Moifl, S. 146, 148, 152; III, S. 262; IV, S. 3, 251, 258, 351, 356-359, 366, 377-380, 382, 384, 386ff, 420ff, 435, 497, 564, 573, 583f 601ff - Heinrich Morf: Eine Dienstmagd. Winterthur 1885 - P.-St. [NF] IF, S. 84-88 - Reg. I, S. 289fSchönebaum II, S. 18; III, S. 39; IV, 13, 19f 31, 34, 39, 225, 230f, 234, 306 Stadler Für die unsichere Datierung des Briefes können folgende Zusammenhänge angeführt werden: Mit meine 2 Briefe sind evtl. die Briefe 1049 und 1050 gemeint (vgl. PSB 4, S. 317f), die zwar an Anna Magdalena Custer-Frölich gerichtet sind, in hohem Maße aber auch Lisabeth Krüsi betreffen. Weiter ist der Umstand zu berücksichtigen, daß Pestalozzi Gedörrtes nach Solothurn (85.6f) senden läßt, wo er sich gemäß Nr. 1025 im Frühjahr mit Hans Jakob Waser aus Basel verabredete (vgl. PSB 4, S. 290). Herrn und Frau Custer-Frölich vgl. Sacherklärung zu 758a Anna Barbara [Bäbe, Babeli] Groß-Pestalozzi (1751-1832) aus Zürich, die Schwester Pestalozzis, übersiedelte 1775 nach Leipzig zu ihrer Tante Anna Barbara Weber. 1777 heiratete sie daselbst Christian Gottlob Groß [Große] (1737-1807). 1792 wurde sie von ihrem Bruder in Leipzig besucht (vgl. Nr. 693a) und besuchte diesen in Yverdon 1812 in Begleitung ihrer Tochter Lotte. P.-Bl. 1881, S. 9 2 f f - Reg. I, S. 186 - Schönebaum IV, S. 24, 30, 37f, 47, 78, - Stadler Für die unsichere Datierung des Briefes können folgende Zusammenhänge angeführt werden: Die Reise durch Teutschland (86.6) erfolgte wohl um 1805/06 (vgl. unten) und noch zu Lebzeiten von Herren Groß (86.12), der 1807 starb. Mit Schinz ist wohl Wilhelm Schinz jun. (1776-1836) gemeint, der nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1806 dessen Nachfolge als Pfarrer von Seengen (Kanton Aargau) antrat (vgl. Reg. I, S. 485). V.D.M. (lat.) Verbi Divini Minister Unter Voraussetzung der Datierung um 1805 beziehen sich die ersten Friedenshoffnungen auf den Frieden von Preßburg (26. Dezember 1805), geschlossen nach der Schlacht von Austerlitz zwischen Österreich und Frankreich. Christian Gottlob Groß vgl. oben Beim Adressaten handelt es sich gemäß Morf (vgl. unten) um Karl Heinrich Gottfried Witte (vgl. Sacherklärung zu 5112a). Diese Zuschreibung muß aber als sehr unsicher angesehen werden, zumal es sich auch um einen fiktiven Brief handeln könnte.
374
86.25
Sacherklärung
Für die unsichere Datierung des Entwurfs können folgende Zusammenhänge angeführt werden: Eine variante Fassung von Nr. 1172a wurde bereits in Morf III, S. 142f als Teil eines umfangreicheren Briefes an Witte abgedruckt. Dieser bei Morf abgedruckte Brief findet sich auch in Isr. II als Nr. 327 unter dem Datum des 2. Hornung 1805. Schließlich wurde in PSB 4 der vermutlich von Morf kompilierte Brief an Witte in 3 Teile entflochten. Der eine Teil wurde als Nr. 1032b (2. Hornung 1805) gedruckt, ein anderer als Nr. 1042 (März 1805). Der dritte Bestandteil, «ein umfangreiches Briefstück», «das rund ein Jahrzehnt später geschrieben und nicht an Witte gerichtet ist» (PSB 4, S. 471), wurde nicht abgedruckt. Der Abdruck dieses Teiles erfolgt als Nr. 1172a. Für eine Datierung um 1805 spricht zudem der Umstand, daß sich Pestalozzi in dieser Zeit vermehrt mit dem Thema von Industrie und Pädagogik beschäftigte Mit Revolution ist wohl die Helvetische Revolution gemeint.
1173a
Auf Grund der kurzfristigen Einladung dürfte es sich um einen Adressaten aus dem näheren Umkreis von Yverdon handeln.
1191D
Gottlieb Anton Gruner (1778-1844) aus Coburg (Unterfranken) studierte 1798-1800 Theologie und Philosophie in Göttingen und Jena. 1803 besuchte er zunächst für drei Monate Christian Gotthilf Salzmanns Institut in Schnepfenthal (Thüringen) und im Herbst dasjenige Pestalozzis in Burgdorf. 1805 heiratete er Lotte Lutz (fl832), die sich zuvor bei Fellenberg und dann bei Pestalozzi aufhielt (vgl. Albumblatt für Lotte Lutz, PSB 5, Nr. 1115). 1805-1810 war Gruner Leiter von einer Musterschule in Frankfurt a.M. und danach Lehrer am Gymnasium von Coburg. 1817-1828 leitete er als Direktor das paritätische SchullehrerSeminar in Idstein (Hessen). An Schriften von Gruner sind u.a. zu nennen: Briefe aus Burgdorf über Pestalozzi, seine Methode und Anstalt. Frankfurt a.M. 1804 (vgl. Isr. 1, S. 175-178); Versuch einer wissenschaftlichen Begründung und Darstellung der wichtigsten Hauptpunkte der Erziehungslehre. Jena 1823. Johann Becker: Gottlieb Anton Gruner. In: Pädagogisches Jahrbuch für Lehrer und Schulfreunde. Von Adolph Diesterweg. Jg. 8. Berlin 1858, S. 1-44 - PSZ, Tafel 65 - P.-St. 1897, S. 13ff-Reg. I, S. 188f- Schönebaum III, S. 377f IV, S. 398jf, 403, 416, 454 - Stadler Frau Flaction /Flactioy war die Gastgeberin von Lotte Lutz während deren Aufenthalt in Yverdon (vgl. Reg. I, S. 142). Lotte Gruner -Lutz vgl. oben Friedrich Fröbel (1782-1852) aus Oberweißbach (Thüringen) wurde durch die Bekanntschaft mit Gruner in Frankfurt auf Pestalozzi aufmerksam und besuchte ihn erstmals 1805 in Yverdon. Aus dieser Zeit ist ein Albumblatt Pestalozzis für Fröbel
89.14 89.21
Sacherklärung
89.22 89.23 89.31 1213a
90.5 1233a
91.6
1264a
375
überliefert (vgl. PSB 5, Nr. 1116). Nach zweijähriger Tätigkeit als Hauslehrer bei der Familie Holzhausen in Frankfurt a.M. kehrte er 1808 nach Yverdon zurück, wo er sich bis 1810 der Erziehung von Karl, Friedrich und Adolph von Holzhausen annahm. 1816 gründete er die "Allgemeine deutsche Erziehungsanstalt" in Griesheim (Thüringen), die 1817 nach Keilhau (bei Rudolstadt) verlegt und bis 1829 von Fröbel geleitet wurde. 1818 heiratete er Henriette Wilhelmine Hoffmeister (fl839). 1826 verfaßte er "Die Menschenbildung, die Erziehungs-, Unterrichts- und Lehrkunst, angestrebt in der allgemeinen deutschen Erziehungsanstalt zu Keilhau. Erster Band. Bis zum begonnenen Knabenalter. " 1831-1836 eröffnete oder leitete er in der Schweiz verschiedene Erziehungsanstalten: auf Schloß Wartensee (Kanton Luzern), in Willisau (Kanton Luzern) und in Burgdorf. 1837 ließ er sich in Bad Blankenburg (Thüringen) nieder und gelangte in der Folge zur Grundlegung seiner Kindergartenpädagogik. 1851 heiratete er in zweiter Ehe Louise Levin (1815-1900) (vgl. ADB 8, S. 123f; HBLS III, S. 344f; Reg. 1, S. 154). Johann Konrad Nänny /Nänniy (1783-ca. 1840) aus Herisau (Kanton Appenzell) war 1801-1803 Lehrer in Burgdorf und seit 1805 in Frankfurt a.M. (vgl. Reg. I, S. 380ß. Hermann Krüsi vgl. Sacherklärung zu 938D Laurenz Jakob Custer vgl. Sacherklärung zu 758a Als mögliche Adressaten kommen William Maclure (vgl. Sacherklärung zu 1264a) oder Philipp Albert Stapfer (vgl. Sacherklärung zu 788a) in Betracht. Der Brief wurde nach Näfs Fortgang in Paris (90.5f) geschrieben, der ca. Mitte 1806 erfolgte (vgl. Pestai. 1983, S. 1). Franz Joseph Nikiaus Näf /Neef'] vgl. Sacherklärung zu 949a Ob es sich bei diesem fragmentarischen Entwurf tatsächlich um einen Briefentwurf handelt, dessen Adressat nicht eruierbar ist, oder um einen dichterischen Versuch, muß offen bleiben. Die sehr unsichere Datierung beruht auf der Tatsache, daß der fragmentarische Entwurf auf einen Bogen geschrieben wurde, der frühestens seit Mitte 1805 in Pestalozzis Besitz sein konnte (Adreßseite eines an Pestalozzi in Yverdon gerichteten Briefes), und der erwähnte Tillich (91.6) im Jahre 1807 starb. D. Tillich ist Ernst Gotthelf Albrecht Tillich (1780-1807), der 1803 eine "Ausführliche Analyse von Pestalozzis Schrift: Wie Gertrud ihre Kinder lehrt" veröffentlichte und 1805 die Anstalt in Münchenbuchsee besuchte (vgl. Isr. I, S. 169f; Reg. I, S. .556/· Schönebaum III, S. 94, 347). William Maclure (1763-1840), Kaufmann aus Schottland, wurde 1796 Bürger der Vereinigten Staaten und kam 1803 in amtlicher Mission nach Paris. Er sandte amerikanische Schüler nach Yver-
376
Sacherklärung don und zog Gehilfen Pestalozzis nach Amerika, vor allem Franz Joseph Nikolaus Näf (vgl. Sacherklärung zu 949a). 1817 subskribierte er auf 12 Exemplare der Cotta-Ausgabe, weilte 1819 einige Monate bei Pestalozzi und versuchte 1820-1823 in Alicante (Spanien) eine Industrieschule aufzubauen. Von dort vertrieben, richtete Maclure 1823 mit Robert Owen (1771-1858) in New Harmony (Indiana) eine Schule ein. Maclure verfaßte u.a. folgende Aufsätze über Pestalozzi: Account of the educational activities of Pestalozzi. Philadelphia 1806; The advantages of the Pestalozzian system of education. New Harmony 1831. MorflV, 299 - Pestai 1944, S. 9f; 1971, S. Iff-Reg. I, S. 328f - Schönebaum III, S. 401; IV, S. 235, 435, 443-446 - Käte Silber: Pestalozzis Beziehungen zu England und Amerika. Zürich 1963, S. 92-100-Stadler
1268a
92.6
92.7 92.8 92.11
1268b
93.9
1282a
Johann Schmerber (fl817) aus Mülhausen (Elsaß) war von Beruf Gerber und schickte seinen Sohn Johann Georg (1793-1854) von 1807-1810 ans Institut in Yverdon. Reg. I, S. 490 Der Lehrer Jean Grumler /Krumler/ aus Illzach (Elsaß) schickte seinen Sohn Henri um 1807 zur Erlernung der Methode in Pestalozzis Institut in Yverdon. Henri wurde später Lehrer in Mülhausen (Elsaß) (vgl. P.-Bl. 1904, S. 44; Reg. I, S. 188). Der Sohn ist Johann Georg Schmerber. Johannes von Muralt vgl. Sacherklärung zu 966D Mit Zufall Ihres Knaben ist eine Verletzung am Finger gemeint, die Johann Georg beim Schlittenfahren erlitt (vgl. PSB 5, Nr. 1268). Jean Jacques Paschoud (fl826) aus Genf war dort Buchhändler und Verleger. Pestalozzi bestellte seit 1805 über die Buchhandlung Paschoud verschiedentlich Bücher. Reg. I, S. 407 Silvestre François Lacroix: Essais sur l'enseignement en général et sur celui des mathématiques en particulier. Paris 1805 Samuel Charrière-Gaulis (1760-1807) aus Cossonay (Kanton Waadt) war der Sohn von Abraham Charrière (1723-1799) und der 1749 in zweiter Ehe geheirateten Françoise Susanne Charrière (1720-1795). 1777 trat er in französische Dienste und heiratete nach seiner Rückkehr 1789 Susanne Louise Gaulis (vgl. Sacherklärung zu 2047a). Als Verwalter seiner Güter "aux Chavannes" wurde er bernischer Hauptmann und Gemeinderat zu Cossonay. Von den 5 Kindern (Aline, Lucie, Louis, Paul, Frédéric) besuchten Louis und Paul die Institute Pestalozzis. Recueil de généalogies vaudoises. Tome 1er, sixième fascicule. Lausanne 1923, S. 479-486-Reg. I, S. 79
Sacherklärung
94.6
94.9
95.8
95.9 95.20
1285a
96.7 96.8f
1286a
377
Louis Charrière (1795-1874) besuchte 1803-1807 Pestalozzis Institute in Burgdorf, Münchenbuchsee und Yverdon. Nach Studien in Lausanne und der Ausbildung zum Offizier wirkte er 1816-1819 als Hauslehrer in Petersburg. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz heiratete er 1820 Antoinette Bègue (1791-1867) und war in der Folge an verschiedenen Höfen als Junker oder Hofmeister tätig. 1832 wurde er vom Großherzog von HessenDarmstadt zum Kanzler und Baron erklärt. Nach seinem Dienst als Hofmeister der Fürstin von Thum und Taxis, 1829-1839, kehrte er in die Schweiz zurück. Hier widmete er sich vornehmlich historischen Forschungen (vgl. Recueil de généalogies vaudoises. Tome 1er, sixième fascicule. Lausanne 1923, S. 482jf). Ghiotti (fl814) war Zeichenlehrer und Organist mit Wohnsitz in Yverdon (vgl. A. Crottet: Histoire et annales de la ville d'Yverdon depuis les temps les plus reculés jusqu'à l'année 1845. Genève 1859, S. 552). Télémaque italien ist eine italienische Ubersetzung des 1699 von François de Salignac Fénélon (1651-1715) veröffentlichten Bildungsromans "Les aventures de Télémaque" (vgl. Reg. I, S. 137). Zu Bugnon liegen keine Angaben vor, evtl. handelt es sich um einen Bruder von Constant Bugnon (vgl. Sacherklärung zu 1400a). Jean Camille Jordan (1772-1846) war später Lehrer für Mathematik am Töchterinstitut in Yverdon (vgl. Reg. I, S. 257). Victor Henri Crinsoz de Cottens (1769-1845) aus Cottens (Kanton Waadt) war der Sohn von Victor Frédéric Crinsoz (17281776) und der 1760 geheirateten Louise Marguerite Thomasset (1739-1783). 1787 trat er in den Dienst des bernischen Regiments auf Sardinien und wurde 1797 bernischer Major für vier Regimente im fVaadtland. 1799-1802 war er in den Diensten des Fürsten von Reuß-Greiz (Thüringen) und heiratete nach seiner Rückkehr in die Schweiz Marianne Mayor (1777-1861). Aus dieser Ehe stammen 2 Kinder: Jeanne Marie (1811-1874) und Henri Jean (1814-1897). Als Verwalter seiner Güter in Cottens lebte er ab 1817 auf dem Schloß Cottens, das 1841 niederbrannte. Recueil de généalogies vaudoises. Tome 1er, sixième fascicule. Lausanne 1923, S. 363-369 Sylvius Dapples (1767-1830) war Begründer eines Bankhauses in Lausanne (vgl. HBLS II, S. 669). Mit jeune Crinsoz ist wohl François Crinsoz (1797-1865) gemeint, ein Mündel von Victor Henri Crinsoz (vgl. Recueil de généalogies vaudoises. Tome 1er, sixième fascicule. Lausanne 1923, S. 368; Reg. I, S. 90 mit falschen Angaben). Peter Vischer (1751-1823), Basler Ratsherr, war ein Schwager von Peter Ochs. Aus der Ehe mit Anna Elisabeth Sarasin (17601817) ging als zwölftes Kind Emma hervor, die 1807-1809 im Töchterinstitut in Yverdon war.
378
97.7 1289a
98.7
98.11 1289b 99.7 99.27 1294a
100.6 101.12 1310a
Sacherklärung
HBLS VII, S. 273f- Reg. I, S. 576 - Hans Thieme: 'Mein liebes Emma'. Ausgewählte Briefe von Peter Vise her-Sarasin an seine jüngste Tochter im Welschland (1807-1810). In: Basler Stadtbuch 1968, S. 132-156 Tochter Emma Vischervgl. Sacherklärung zu 1505a François Louis Vulliemin sen. aus Pomy (Kanton Waadt) war Steuereinnehmer für die Waadt und schickte seine Söhne Louis und Charles in Pestalozzis Institut in Yverdon. A. Crottet: Histoire et annales de la ville d'Yverdon depuis les temps les plus reculés jusqu'à l'année 1845. Genève 1859, S. 648ff- Reg. 1, S. 581 François L o u i s Vulliemin jun. (1797-1879) war 1805-1807 Schüler in Yverdon und studierte dann Theologie in Lausanne. Er heiratete 1824 Marie Louise Françoise Gaillart, beteiligte sich 1840-1860 an der Waadtländer Politik und war 1847-1864 Professor für Theologie in Lausanne. Zudem amtete er 1847-1855 als Präsident der "Société d'histoire de la Suisse romande" und erwarb sich als Historiker einen Ruf (vgl. HBLS VII, S. 308; Morf IV, S. 21 ff; P.-Bl. 1896, S. 49-52; Reg. I, S. 581; SL VI, S. 524; Louis Vulliemin: Souvenirs racontés à ses petits enfants. Lausanne 1871, S. 19-38). Charles François Vulliemin (*1799) war 1807-1809 Schüler in Yverdon, wurde Pfarrer in Nyon und hatte drei Kinder (vgl. A. Crottet: Histoire et annales de la ville d'Yverdon depuis les temps les plus reculés jusqu'à l'année 1845. Genève 1859, S. 650). Bugnon vgl. Sacherkläi-ung zu 1282a Für Angaben zu Victor Henri Crinsoz vgl. Sacherklärung zu 1285a. jeune Crinsoz vgl. Sacherklärung zu 1285a Ob mit S. Lucien evtl. Luden de Samosate gemeint ist, bleibt fraglich. Regula Lavater-Schinz (1755-1829) aus Altstetten bei Zürich war die Tochter von Pfarrer Heinrich Schinz (1726-1788) und heiratete 1772 Hans Jakob Lavater (1750-1807), einen Jugendfreund Pestalozzis. HBLS IV, S. 636 (Geschlecht Lavater); VI, S. 186ff (Geschlecht Schinz) - Reg. I, S. 306 Der Tod Ihres Geliebten bezieht sich auf den Tod von Hans Jakob Lavater am 15. Juli 1807. Mit Meyern könnte Pestalozzis Jugendfreund Hans Konrad Meyer (1747-1813) aus Zürich gemeint sein (vgl. Reg. I, S. 350). Franziska Romana von Hallwil (1758-1836) entstammte einem österreichischen Zweig des Geschlechts Hallwil. Im Februar 1775 flüchtete sie aus Wien zu ihrem zukünftigen Gatten Abraham
Sacherklärung
379
Johann von Hallwil (1746-1779) in die Schweiz. Nach dem frühen Tod ihres Gatten geriet sie in bedrängte wirtschaftliche Verhältnisse und hatte für die Erziehung ihrer drei Söhne zu sorgen: Abraham Johann (1776-1802), Karl Franz Rudolf (1777-1852) und Gabriel Karl (1778-1827). Seit 1780 war sie eng befreundet mit dem Ehepaar Pestalozzi und gewährte Anna Pestalozzi oft Gelegenheit zur Erholung auf ihrem Schloß. HBLS IV, S. 65 - Alois Koch: Franziska Romana von Hallwil 1758-1836. Freiburg i.Ue. 1967 (Dissertation) - PSZ, Tafel 47Reg. I, S. 200 - Stadler 101.23ff Der Briefschreiber Gabriel Karl von Hallwil, der jüngste Sohn von Franziska von Hallwil, erfuhr aus einem Brief seiner Mutter, der ihm von Pestalozzi überbracht wurde, von der Verlobung seines älteren Bruders Karl Franz Rudolf mit Adrienne de Loys /De Lois] (vgl. Reg. I, S. 200). Charles Panchaud /Panchocl/ sen. und seine Gattin aus Ouchy 101.29 (Kanton Waadt) hatten einen Sohn Charles, der 1809-1810 Schüler in Yverdon war (vgl. Reg. I, S. 405). Genaue Angaben zu Frau Delessert, der Gattin von Benjamin 101.30 Delessert (1773-1847), liegen nicht vor (vgl. Reg. I, S. 100). Goumoën, eine Ortschaft im Kanton Waadt, war Wohnsitz der 101.33 Kaufmannsfamilie de Goumoëns /Goumoi/ (vgl. Reg. I, S. 180). 1311a 103.7 103.11
103.16f
1316a
Für Angaben zu Jean Jacques Paschoud vgl. Sacherklärung zu 1268b. Pierre Hébert /Heberty vgl. Sacherklärung zu 945D Maine de Biran: Influence de l'habitude sur la faculté de penser. Paris 1803. Der zweite von Pestalozzi bestellte Titel bezieht sich auf: Mémoire sur la décomposition de la pensée. Section troisième: D'une analyse des facultés humaines considérées dans leur exercice général. L'association commune des sens entre eux et de leurs produits composés à des signes artificiels. Diese Schrift war für den Druck vorgesehen, erschien jedoch erst posthum (vgl. Maine de Biran. Oeuvres. Tome III. Paris 1988) (vgl. Reg. I, S. 330). Die beiden Buchtitel entnahm Pestalozzi wohl dem Schreiben vom 23. August 1807 von Maine de Biran an Johannes von Muralt (vgl. F. C. T. Moore: Maine de Biran and Pestalozzi: some unpublished letters. In: Revue internationale de philosophie. No. 75. 1966, S. 35). Der Artikel in der Τ i m e s vom 2. August 1807 konnte nicht eruiert werden. Der 2. August 1807 fiel auf einen Sonntag, und an Sonntagen erschien jeweils keine "Times". Georg Wilhelm Gerlach (1765-1828) aus Wolfsbehringen (Sachsen-Gotha) wurde 1797 lutheranischer Pfarrer in Genf und 1814 Bürger von Genf. Reg. I, S. 167
380
Sacherklärung
104.5
Caspar Gottlieb Kulenkampff /Kulenkamp7, Kaufmann aus Bremen, besuchte 1807 gemeinsam mit seiner Frau Pestalozzi in Yverdon. Später kam sein Sohn Gustav nach Yverdon. Er wechselte nach kurzer Zeit an das Nebeninstitut Wilhelm von Türks, das bis 1811 in Yverdon bestand. Gustav wurde von seiner Mutter 1810 ein zweites Mal besucht (vgl. Bremische Biographie des neunzehnten Jahrhunderts. Hrsg. von der Historischen Gesellschaft des Künstlervereins. Bremen 1912, S. 272f; Reg. I, S. 294).
1319a
Für Angaben zu Jean Jacques Paschoud vgl. Sacherklärung zu 1268b. Joseph c/'Olivet: Traite de la prosodie française. Paris 1736; Nouv. éd. Paris 1805 Jean Ami Martin: Receuil de prières, de psaumes et d'instructions. Genève 1805 Gilbert Wakefield: Memoirs of the life of Gilbert Wakefield, written by himself. London 1792; New ed. London 1804, 2 vol. John Gay: Fables to which are added fables by Edward Moore. Edinburgh 1781
105.7 105.9 105.11 105.13Í 1325a
Für Angaben zu Jean Pierre Samuel Näf vgl. Sacherklärung zu 945D. 106.9 ma fille ist Anna Magdalena Custer-Frölich vgl. Sacherklärung zu 758a 106.14 Wilhelm Egger (vgl. Sacherklärung zu 987aj hielt sich vermutlich zwecks weiterer Ausbildung in Zeichnen und Malen vorübergehend bei Näf in Lausanne auf. 106.20ff Um welche, wohl geschäftliche, Sache /affaire/ es ging, ist nicht mehr eruierbar. Jacob F r a n c i l l o n - M e r c i e r (vgl. Sacherklärung zu 3858a), ein Eisenhändler in Lausanne, war mit Pestalozzis Sekretär Jean Etienne Collomb-Roulet verwandt. 1389a 107.6
107.8 1390D
Für Angaben zu Samuel Charrière-Gaulis vgl. Sacherklärung zu 1282a. Friedrich Heinrich Christian Schwarz (1766-1837) aus Gießen studierte Philosophie, Theologie und Mathematik. 1805 wurde er Professor für Theologie in Heidelberg und leitete 1786-1822 eine Erziehungsanstalt in Alsfeld (Oberhessen). Der Schwiegersohn Jung-Stillings (vgl. Sacherklärung zu 855D) und Förderer Pestalozzis hielt sich 1806 und 1808 in Yverdon auf (vgl. Reg. I, S. 510). Morges ist eine Ortschaft in der Nähe von Lausanne. Ignaz Heinrich von Wessenberg (1774-1860) aus Dresden war der Sohn des Oberhofmeisters Karl Philipp von Wessenberg und der Gräfin Thurn-Balsassina, die bereits 1779 starb. 1793-1798 studierte er Theologie in Dillingen (Bayern), Würzburg (Unterfranken) und Wien. 1802 wurde er von Bischof Dalberg von Kon-
Sacherklärung
108.8
108.9f
108.11
108.13
109.10
109.11
110.6
1399a
381
stanz zum Generalvikar dieser Diözese ernannt, zu der auch ein großer Teil der Schweiz gehörte. 1812 wurde er zum Priester geweiht und war in der Folge in verschiedene religiöse und berufliche Streitigkeiten verwickelt. Im Jahre 1833 legte er sein letztes öffentliches Amt nieder. Wessenberg war Verfasser von verschiedenen kirchlichen oder kirchenpolitischen Schriften, z.B.: Die Diöcesan-Synode und die Erfordernisse und Bedingungen einer heilsamen Herstellung derselben. Freiburg 1849; Die großen Kirchenversammlungen des 15. und 16. Jahrhunderts. IV Bde. Konstanz 1840. ADB 42, S. 147-157 - HBLS VII, S. 499 - MorflII, S. 354; IV, S. 54, 58, 127, 729/ 132, 147f- PSZ, Tafel 102 - Reg. I, S. 596 Schönebaum III, S. 183; IV, S. 387f 390f- Stadler Der Zögling von Frankfurt ist Henry Müllens, Sohn des Frankfurter Kaufmanns und Bankiers Johann Theodor Müllens (17601837), der 1808-1810 Schüler in Yverdon war (vgl. Reg. I, S. 370). Bei den Häusern Willmer, Catoir, Lejeune handelt es sich um folgende Frankfurter Familien: Familie von Johann Jakob Willemer /Willmer/ (1760-1838), dessen Sohn Abraham (1794-1818) 1807-1810 in Yverdon war (vgl. Reg. I, S. 602); Familie von Johann Jakob Catoir (1774-1841), dessen Söhne Jakob und Viktor seit 1807 in Yverdon waren (vgl. Reg. I, S. 76); Familie von Franz Adam Lejeune (vgl. Sacherklärung zu 1505b), dessen Söhne Eduard und Gustav seit 1807 in Yverdon waren. Der Geograph Karl Ritter (1779-1859) war 1798-1813 Hauslehrer bei Bankier Bethmann-Hollweg in Frankfurt a.M. (vgl. Reg. I, S. 456). Johann Elias Mieg (1770-1842) war Privatlehrer von Abraham Willemer in Yverdon und Frankfurt a.M. (vgl. Reg. I, S. 355). Julius Bernhard Engelmann (1773-1844) eröffnete in Frankfurt a.M. ein Töchterinstitut (vgl. Reg. I, S. 123). Alle drei kannten Pestalozzi persönlich und setzten sich in Frankfurt a.M. für ihn ein. Der Fürst-Primas ist Karl Theodor Anton Maria von Dalberg (1744-1817), damaliger Bischof von Konstanz und Förderer Pestalozzis (vgl. Reg. I, S. 94). Philipp Nabholz (1782-1842), Pfarrer in Villingen (Baden), hielt sich seit 1805 im thurgauischen Kloster Kreuzlingen auf und war vom Herbst 1807 bis März 1808 in Yverdon (vgl. Reg. I, S. 378). Mit Kloster-Phenomen in Kreuzlingen könnte die Tatsache gemeint sein, daß in diesem katholischen Kloster eine Lehrerbildungsanstalt eingerichtet wurde und Kontakte zu Pestalozzi und seiner Anstalt entstanden (vgl. PSB 6, S. 350). Die Pensions-Bedingnisse, wohl für den Zögling von Frankfurt (108.8) bestimmt, sind nicht erhalten geblieben. Zu Buclin-Billon aus Morges (Kanton Waadt) liegen keine näheren Angaben vor.
382
Sacherklärung
110.22
Louis Jaquerod (1763-1831) aus Morges (Kanton Waadt) schickte seinen Sohn Jean Isaac (1791-1804) als Schüler nach Burgdorf (vgl. HBLS IV, S. 388; Reg. I, S. 252). Bereits Ende 1805 versuchte Pestalozzi bei Jaquerod selbst ausstehendes Geld einzutreiben (vgl. PSB 5, Nrn. 1134 und 1164).
1400a
Constant Bugnon (1773-ca. 1850) aus Fleurier (Kanton Neuenburg) war der Sohn von Jean-Isaac Bugnon (*1740) und hatte zwei ältere Brüder. Die Familie Bugnon betrieb seit etwa 1750 im Val de Travers einen Großhandel mit Spitzen. Niederlassungen bestanden in Lyon, Beaucaire (Frankreich) sowie in den Niederlanden. Von Frühjahr 1808 bis Winter 1810 besuchte Bugnons Sohn Henry das Institut in Yverdon. HBLS II, S. 421 (Geschlecht) - Ed. Quartier-La-Tente: Les familles bourgeoises de Neuchâtel. Neuchâtel 1903, S. 54 - Begleitbrief von Edmond de Reynier vom 24. Juni 1952 anläßlich seiner Schenkung des Dossiers "Comptes et quittances / de M[onsieujr Pestalozzi/Instituteur à Yverdun /p[our]pension de Henry BfugnonJ / en 1808, 1809 et 1810" an die Stadtbibliothek von Neuchâtel. - Reg. I, S. 67 Constant Bugnons Sohn Henry dürfte etwa als zehnjähriger Knabe ins Institut eingetreten sein. Zum Schreiner Gosteli liegen keine näheren Angaben vor. Bei Yersin dürfte es sich um einen Angestellten der Firma Bugnon handeln.
111.13 111.17 111.30 1400b
Mathias David Frank (1790-1853) aus Bern machte Anfang September 1808 einen Besuch in Yverdon und ließ sich von Pestalozzi und einigen Mitarbeitern des Instituts Einträge ins Stammbuch machen. 1814 war er Feldprediger in Holland, 1831 Pfarrer in Kirchberg (Kanton Bern) und 1849 Dekan des Kapitels Burgdorf. HBLS III, S. 211
1406a
Als Adressat kommt van Leyden wegen seinem Schreiben an Pestalozzi vom 12. September 1808 in Betracht (vgl. unten). Frederik van Leyden (1768-1821) aus Leiden (Holland) studierte Philologie sowie Rechtswissenschaften und begab sich anschließend auf Bildungsreisen. Van Leyden wurde später als holländischer Minister und Vertrauter des Königs ein Förderer des holländischen Schulwesens. Reg. I, S. 314f In einem Brief /lettre/ van Leydens an Pestalozzi vom 12. September 1808 wurde der Beschluß des Königs von Holland, zwei Eleven zur Erlernung der Methode nach Yverdon zu schicken, mitgeteilt (vgl. Briefe an Pestalozzi). Roi d'Hollande ist Louis Bonaparte (1778-1846), Bruder von Napoleon I. Er besuchte Pestalozzi 1813 persönlich in Yverdon (vgl. Reg. I, S. 52).
112.14
112.15
Sacherklärung
383
112.16
Die Entsendung von deux jeunes gens wurde 1809 realisiert. Im Juni trafen Dirk van Dapperen (1791-1822) aus Haarlem (vgl. Reg. I, S. 95) und Hendrik Scheuten [Schölten] (1791-1873) aus Rotterdam (vgl. Reg. I, S. 500) in Yverdon ein. Sie blieben bis April 1811 und wirkten später als Lehrer in ihrer Heimat.
1411a 113.26 114.12
Für Angaben zu Constant Bugnon vgl. Sacherklärung Louis vgl. Textkritik Louis vgl. Textkritik
1412a 114.31
Für Angaben zu Constant Bugnon vgl. Sacherklärung zu 1400a. Bei Yersin dürfte es sich um einen Angestellten der Firma Bugnon handeln.
1439a 115.31
Für Angaben zu Constant Bugnon vgl. Sacherklärung zu B[ra]b[an]ter Taler ist ein Beiname des Kronentalers.
1505a 117.6
Für Angaben zu Peter Fischer vgl. Sacherklärung zu 1286a. Fischers Tochter Emma (1794-1849) wurde trotz ihres Alters von bereits 13 Jahren ins Töchterinstitut aufgenommen (vgl. Nr. 1286a). Wie der Briefwechsel zwischen Peter und Emma Fischer bezeugt (vgl. Hans Thieme: 'Mein liebes Emma'. Ausgewählte Briefe von Peter Fischer-Sarasin an seine jüngste Tochter im Welschland (1807-1810). In: Basler Stadtbuch 1968, S. 132156), entsprach die Ausbildung, die Emma in Yverdon zuteil wurde, nicht den Erwartungen des Faters, und die Tochter wurde anschließend an ihren Aufenthalt in Yverdon auf das vornehme Genfer Töchterinstitut der Madame Martin-Bertrand geschickt. Am 17. Mai 1809, vor der Abreise von Emma nach Genf, schreibt ihr der Fater folgendes: «Es mag dir wohl nicht ganz gleichgültig seyn eine Pension zu verlaßen, wo man dich so ganz ohngeniert leben ließ, ohne sich um deine ordentliche Bildung zu bekümern. Ich möchte dich aber nicht blos in der Gestalt und mit den Manieren eines einfachen Bauern Mädchen zurück kommen sehen, sondern vielmehr als eine wohlgezogene Tochter, die sich uberai presentieren läßt. Trachte nun, mein gutes Kind, diesen Grad der Folkommenheit zu erreichen, so wirst du mir einst vielen Danck dafür wißen, so wohl für dich gesorgt zu haben.» (Thieme 1968, S. 146)
117.25
zu 1400a.
1400a.
Die Datierung auf Frühjahr 1809 läßt sich mit Hilfe des oben angeführten Briefes von Fogel an seine Tochter bestimmen, der ebenfalls kurz vor der Abreise von Emma nach Genf (117.6-19) geschrieben wurde (vgl. auch Anhang I). Jean Etienne Collomb-Roulet (1767-1826) aus Fevey (Kanton Waadt) war Ende 1806 bis Sommer 1808 und aushilfsweise bis Frühjahr 1809 Sekretär des Instituts zu Yverdon. Anschließend war er in Hofwil für Fellenberg tätig und 1814-1826 Posthalter in Lausanne (vgl. Reg. I, S. 84).
384
1505b
Sacherklärung
118.13
Franz Adam Lejeune (1765-1854) aus Verviers (Belgien) kam aus politischen Gründen nach Frankfurt a.M., wo er als Arzt tätig war. 1796 heiratete er Helena Maria de Orville (1768-1843). 1806 und 1809 besuchte er Yverdon und schickte seine beiden Söhne Eduard (1797-1882) und Gustav (*1799) Anfang 1807 in Pestalozzis Institut. Eduard blieb bis 1811, während Gustav bereits im Dezember 1809 wegen eines Unfalls heimkehrte. Lina Lejeune: Das Haus an der Pfingstweide. Gestalten und Erinnerungen aus glücklicher Jugend. Stuttgart 1932 — Morf IV, S. 135, 138, 150, 154, 156, 178, 206, 222, 232, 235, 238ff, 242ff, 272,277, 279f, 282, 291 f , 295f 541, 543 - Pestai. 1931, S. 2528 -P.-St. 1896, S. 77f; 1897, S. 77f; 1902, S. 111-PSZ, Tafel 88 (Eduard) und 93 (Franz Adam) - Reg. I, S. 309f - Schönebaum III, S. 381; IF, S. 3, 5, 116, 159, 213f 377, 396 - Stadler Zu François Louis Dezemenet liegen keine Angaben vor.
1528D 119.1 119.18
Für Angaben zu Constant Bugnon vgl. Sacherklärung zu 1400a. Louis vgl. Textkritik Louis vgl. Textkritik
1544a
Als Adressatin kommt Elisabeth Dorothea von Rennenkampff deshalb in Betracht, weil Pestalozzi seine Freude darüber zum Ausdruck bringt, durch diese Gelegenheit (Vermittlung einer Gouvernante) mit der edlen Mamma des lieben Renekamp (121.16f) näher bekannt zu werden. Elisabeth Dorothea von Rennenkampff (1759-1844), geb. von Anrep, war verheiratet mit Jakob Johann von Rennenkampff (1759-1794) aus Livland und hatte drei Söhne, darunter Karl Jakob Alexander (1783-1854) und Gustav Reinhold Georg (1784-1869). Nach dem Tod ihres Mannes verheiratete sie sich 1796 in zweiter Ehe mit Moritz von Gersdorff (1747-1820). Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. von Hans Friedl et al. Oldenburg 1992, S. 592-595 Deutschbaltisches biographisches Lexikon 1710-1960. Hrsg. von Wilhelm Lenz. Köln 1970, S. 619 meine Cousine ist Anna Salome Schultheß (1773-1854), die darauffür mehrere Jahre als Gouvernante nach Moskau reiste. Nach ihrer Rückkehr heiratete sie 1822 Johann Heinrich Halder (f 1865) (vgl. Reg. I, 198). Karl Otto von Transehe /Transehy (1761-1837) aus Livland begleitete gemeinsam mit seiner Frau Dorothea, geb. von Gersdorff, seine beiden Söhne Fritz (1802-1868) und Theodor (*1804) nach Yverdon, wo er sie 1811 wieder abholte (vgl. Deutschbaltisches biographisches Lexikon 1710-1960. Hrsg. von Wilhelm Lenz. Köln 1970, S. 809; Reg. I, S. 561). Karl Jakob Alexander von Rennenkampff /Renekamp7 (17831854) aus Livland besuchte Pestalozzi 1807 in Yverdon (vgl. ADB 28, S. 226f; Reg I, S. 449; Schönebaum IV, S. 457; Stadler).
120.10
120.28
121.17
Sacherklärung
385
1544b 121.27f
Für Angaben zu Constant Bugnon vgl. Sacherklärung Pillichody et Constançon ist ein Yverdoner Bankhaus, S. 426).
1586a 122.6
Für Angaben zu Peter Fischer vgl. Sacherklärung zu 1286a. Tochter vgl. Sacherklärung zu 1505a Die Sohnsfrau ist Anna Magdalena Custer-Frölich (vgl. Sacherklärung zu 758a). Die Fuhrhalterei der Gebrüder Pavid stand mit Pestalozzi verschiedentlich in geschäftlicher Verbindung (vgl. Reg. 1, S. 410). Die Handels- und Transportfirma Pfluger und Berger in Solothurn wurde am 13. November 1807 von Viktor Joseph Pfluger und Joseph Berger in Solothurn gegründet und bestand bis am 2. Mai 1811. Pfluger, bisher alleiniger Inhaber der Firma, hatte nach der Verheiratung seiner Tochter mit Berger zusammen mit diesem die neue Firma gegründet. Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung Pflugers führten jedoch 1811 zu einem Prozeß und schließlich zur Trennung zwischen Schwiegervater und -söhn. Die Firma bestand noch mehrere Jahre weiter unter dem Namen Berger (vgl. Civil-Prozedur zwischen Herrn Viktor Joseph Pfluger, Appellations-Gerichtsschreiber und Herrn Joseph Berger, beide Handelsmänner in Solothurn. Solothurn 1812).
122.10 122.11
1623a
122.29
123.3
123.7
zu 1400a. (vgl. Reg. I,
Johann Georg Müller (1759-1819) aus Neunkirch (Kanton Schaffhausen) war der Bruder von Johannes von Müller (17521809). Nach dem Studium der Theologie in Zürich und Göttingen sowie theologischer Tätigkeit in Schaffhausen lehrte er daselbst seit 1794 alte Sprachen am Collegium humanitatis, das 1805 von ihm reorganisiert wurde. 1801-1819 war er Oberschulherr und Kirchenrat in Schaffhausen, wo er 1814 von Kaiser Alexander I. und der Großfürstin Katharina besucht wurde. Müller gab gemeinsam mit seinem Bruder die Werke Herders heraus (vgl. Sacherklärung zu 3030a) und von 1810-1819 diejenigen seines verstorbenen Bruders (27 Bde.). HBLS V, S. 188 - HG II, S. 289 - Reg. I, S. 371 - Schönebaum III, S. 181, 332 - SLIV, S. 673 - Stadler An der pädagogischen Versamlung der "Schweizerischen Gesellschaft für Erziehung", welche 1808 in Lenzburg gegründet worden war (vgl. Stadler II, S. 337-347), hielt Pestalozzi am 30. August 1809 seine "Lenzburger Rede" (PSW22, S. 1-324). An der Tagsazung vom 22. Juni 1809 wurde die Bitte Pestalozzis vorgelegt und beschlossen, eine durch den Landammann zu konstituierende Kommission einzusetzen, welche das Institut in Yverdon einer Prüfung unterziehen solle (vgl. Morf IV, S. 200). Landfammann] ist Louis Auguste d'Affry (vgl. Sacherklärung zu 916a), welcher seit 1803 Landammann der Schweiz war. Die Wahl d'Affrys fiel dann nicht auf Müller, sondern auf Abel Merian (1771-1842), Père Grégoire Girard (1765-1850) und
386
Sacherklärung Friedrich Trechsel (1776-1849). Diese Kommission inspizierte im November 1809 das Institut in Yverdon während fünf Tagen. In der Folge publizierte sie einen Bericht, der mehrheitlich von Girard abgefaßt wurde und nicht Pestalozzis Vorstellungen entsprach (vgl. Stadlerll, S. 324-335).
1637D 123.31 123.31f
124.12 124.29 1717a 125.9 125.19 125.26 125.27
1809a
126.12 126.27f 1843D
Für Angaben zu Constant Bugnon vgl. Sacherklärung zu 1400a. Louis vgl. Textkritik Der junge Montandon aus dem Val de Travers (Kanton Neuenburg), zu dem keine näheren Angaben vorliegen, wurde anscheinend durch Vermittlung von Constant Bugnon in Yverdon aufgenommen, um die Methode zu erlernen. In seinem Schreiben an Pestalozzi vom 22. April 1809 erkundigte sich Bugnon nach ihm und kündigte einen Besuch in Yverdon an (vgl. Briefe an Pestalozzi; P.-Bl. 1904, S. 46). Louis vgl. Textkritik Laurenz Jakob Custer vgl. Sacherklärung zu 758a Für Angaben zu Constant Bugnon vgl. Sacherklärung zu 1400a. Zum Metzger Jean Scherer in Yverdon liegen keine näheren Angaben vor. Louis vgl. Textkritik Hermann Krüsi /Krusi/ vgL Sacherklärung zu 938D Der Lac de Joux (Kanton Waadt) befindet sich im hochgelegenen Vallée de Joux und ist ein von der Orbe gespeister See ohne oberirdischen Abfluß. Das aus dem ca. 10 km langen Seebecken entweichende Wasser gelangt durch Klüfte als Stromquelle (Crotte de l'Orbe) wieder an die Oberfläche (vgl. auch Sacherklärung zu 2268a). Friedrich Ludwig Briegleb (1782-1838) aus Lauterbach (Hessen) studierte Theologie, war 1803-1811 Hauslehrer in Stuttgart und 1809 in Yverdon zu Besuch. 1811-1830 war er Pfarrer in Stockhausen und 1830-1838 Oberpfarrer in Schotten (Hessen). Reg. I, S. 59 - Schönebaum IV, S. 404 Für Pestalozzis Neigung zur Mineralogie und zum Sammeln von Mineral [ien] oder Steinen vgl. etwa Nr. 3402a oder die Anekdote in der Sacherklärung zu 4884a. hiesige Gegenwart bezieht sich auf den Besuch Brieglebs in Yverdon im Jahr 1809. Lisette [Elisabeth] Tschanz (1783-1847) aus Kirchberg (Kanton Bern) war die Tochter des Indienne-Fabrikanten Johann Georg Tschanz (1758-1832) und die Schwester von Georg und Rudolf, die 1809-1811 im Institut von Yverdon weilten. 1817 heiratete sie den Kaufmann Alexander Ith (1787-1834). HBLS VII, S. 69 (Geschlecht) - Korrespondenz im Nachlaß Dejung - Reg. I, S. 564
Sacherklärung 127.6
127.8f 127.22 127.23 Í920D 128.25 129.27
2027a 130.18 131.19 2047a
387
Neujahrsheft ist eine Art Rechenschaftsbericht der Schüler über ihr Tun am Ende eines Jahres (vgl. etwa PSB 6, S. 143.13; 7, S. 356.16). Die beyden Brüder sind Georg und Rudolf Tschanz, zu denen keine näheren Angaben vorliegen (vgl. Reg. I, S. 264). Mit Papa Tschudi könnte Rudolf Tschudy gemeint sein (vgl. Reg. 1, S. 566). Hermann Krüsi vgl. Sacherklärung zu 938D Für Angaben zu Constant Bugnon vgl. Sacherklärung zu 1400a. Zum Metzger Jean Scherer in Yverdon liegen keine näheren Angaben vor. Johann Jakob Walder: Anleitung zur Singkunst in kurzen Regeln für Lehrer und stufen weiser Reihe von Übungen und Beispiele für Schüler. Zürich 1788 (vgl. Reg. I, S. 584) Für Angaben zu Constant Bugnon vgl. Sacherklärung zu 1400a. Das französische CIRCULAIRE ¿sí bereits als "Circular " in deutscher Sprache abgedruckt (vgl. PSB 7, S. l f ) . Laurenz Jakob Custer vgl. Sacherklärung zu 758a
132.7
Susanne Louise Charrière-Gaulis (1763-1837) war die Tochter von Jean Louis Benjamin Gaulis und von Susanne Alexandrine Féronce. Nach dem Tod ihres Gatten Samuel (vgl. Sacherklärung zu 1282a) lebte sie in Lausanne. Recueil de généalogies vaudoises. Tome 1er, sixième fascicule. Lausanne 1923, S. 482-Reg. I, S. 79 P a u l Charrière (1800-1858) besuchte 1809-1810 Pestalozzis Institut in Yverdon. Nach Studien in Lausanne und Aufenthalt auf den Familiengütern lebte er bei seinem Bruder Louis in Hildburghausen (Thüringen). 1827 heiratete er Philippine Anne Louise Knecht, die bei der Geburt ihrer Tochter Louise 1828 starb (vgl. Recueil de généalogies vaudoises. Tome 1er, sixième fascicule. Lausanne 1923, S. 484; Reg. I, S. 79).
2089a 133.5 133.9
Für Angaben zu Constant Bugnon vgl. Sacherklärung zu 1400a. Henry Bugnon vgl. Sacherklärung zu 1400a Laurenz Jakob Custer /Küster/ vgl. Sacherklärung zu 758a
2152D
David Eßlinger (1779-1828) aus Zürich heiratete 1802 Elisabeth Schultheß, eine entfernte Verwandte Anna Pestalozzis, und schickte seinen Sohn Melchior 1810-1816 in Pestalozzis Institut in Yverdon. MorflV, S. 316 - Reg. I, S. 128f - Schönebaum IV, S. 84, 136, 139, 208, 230, 328 Hermann Krüsi vgl. Sacherklärung zu 938D Melchior Eßlinger (1803-1855) wurde später Kaufmann und Regierungsrat (vgl. Reg. I, S. 129).
133.15 133.16
388
Sacherklärung
133.22
Johannes Wüst (*1765), Buchbinder und Buchhändler aus Zürich, stand mit Pestalozzi seit Januar 1810 in geschäftlicher Verbindung (vgl. Reg. I, S. 609).
2200D 134.25 135.10
Für Angaben zu Constant Bugnon vgl. Sacherklärung zu 1400a. Henry Bugnon vgl. Sacherklärung zu 1400a Jean de La Fontaine /Lafontaine/ (1621-1695) veröffentlichte 1668-1694 zwölf Bücher mit Fabeln, für die er die gesamte damals bekannte Fabelüberlieferung nutzte. Mit Flaction ist vermutlich Georges Adolphe Rodolphe Flaction (fl846), ein Arzt in Bonvillars (Kanton Waadt), gemeint (vgl. Reg. I, S. 142).
135.12
2212a 136.7
136.16
2225a
136.26 136.27
2235a 137.8
Für Angaben zu Constant Bugnon vgl. Sacherklärung zu 1400a. Daniel François Béat de Hennezel /Dehennezeiy (1780-1810) von Essert-Pittet (Kanton Waadt) war der letzte Herr der Herrschaft Essert-Pittet, die von seinen Vorfahren im 16. Jahrhundert erworben wurde. Er heiratete 1805 in Bern Charlotte von Freudenreich und sein Sohn Henri Charles Philipp (1810-1858) war der letzte de Hennezel in der Schweiz, denn dessen einziger Sohn Emile Alexandre Charles Louis Joseph (*1846) wanderte nach Frankreich aus. Die Familie de Hennezel besaß seit 1574 das Bürgerrecht von Y verdón. Uber die geschäftlichen Verbindungen von Pestalozzi und de Hennezel liegen keine Angaben vor (vgl. A. Crottet: Histoire et annales de la ville d'Yverdon depuis les temps les plus reculés jusqu'à Vannée 1845. Genève 1859, S. 548, 608; Dictionnaire historique, géographique & statistique du Canton de Vaud. Hrsg. von Eugène Mottaz. Bd. I. Lausanne 1914, S. 688691; HBLSIV, S. 184). Albert/Alb recht Steinmann (1791-1829) aus Niederurnen (Kanton Glarus) war 1803-1810 Schüler in Pestalozzis Anstalten und mit Unterbruch 1811-1827 Sekretär Pestalozzis (vgl. Reg. I, S. 537). Georg Simon in Bern, zu dem keine näheren Angaben vorliegen, überwies auf Ordre (136.25) den Betrag von 110 Gulden, wohl für Unterhaltskosten (vgl. weiter unten). HBLS VI, S. 373 (Geschlecht) Die Wechselfirma Mich[ael] Fellner in Frankfurt a.M. wurde geleitet von den Brüdern Constantin (1761-1841) und Johann Christian Fellner (1764-1836) (vgl. Reg. I, S. 136ß. Friedrich Freiherr Barkhaus von Wiesenhütten vgl. Sacherklärung zu 2561a Für Angaben zu Constant Bugnon vgl. Sacherklärung zu 1400a. Laurenz Jakob Custer vgl. Sacherklärung zu 758a
Sacherklärung
2268a 137.20 138.9
2524a 139.23 139.27
139.30 140.2 140.22
140.27
2561a
389
Für Angaben zu Constant Bugnon vgl. Sacherklärung zu 1400a. Die Speditionsfirma Bovet père [et] fils befand sich in Boudry (Kanton Neuenburg) (vgl. HBLS II, S. 336; Reg. I, S. 55). Die Grotte d'Orbe liegt südwestlich von Yverdon (vgl. auch Sacherklärung zu 1717a). Für Angaben zu Franz Adam Lejeune vgl. Sacherklärung zu 1505b. Bei Ihrem Sohn handelt es sich um Eduard Lejeune (vgl. Sacherklärung zu 1505b). Johann Wilhelm Voigt /Vogt/ aus Meiningen (Thüringen) war 1810-1812 als Musiklehrer am Institut tätig (vgl. Reg. I, S. 579). Offenbar ersetzte er den Ende 1810 abgereisten Johann Elias Mieg (vgl. Sacherklärung zu 1390D) als Betreuer Eduards, was diesem nicht gut bekam (vgl. auch PSB 7, Nr. 2465). Hermann Krüsi /Kreusi/ vgl. Sacherklärung zu 938D Johannes Niederer vgl. Sacherklärung zu 978a Johann Elias Mieg (vgl. Sacherklärung zu 1390D) war Pestalozzi verschiedentlich in geschäftlichen Angelegenheiten behilflich (vgl. Stadlern, S. 317f). Gustav Lejeune (*1799) aus Frankfurt a.M. war 1807-1809 in Yverdon, kehrte nach einem Unfall nach Hause zurück und war dann Schüler im Institut von Johann de L'Aspée (vgl. Sacherklärung zu 6043c) in Wiesbaden (vgl. Reg. I, S. 310). Friedrich Freiherr Barkhaus von Wiesenhütten (1755-1836) aus Frankfurt a.M. war großherzoglich-hessischer wirklicher geheimer Rat und Träger des Großkreuzes des hessischen Hausordens. Er war Kreisgesandter für Darmstadt und Waldeck, großherzoglichhessischer Gesandter am kurfürstlichen Hof und später in derselben Funktion in Frankfurt a.M. Barkhaus von Wiesenhütten bezahlte die Rechnungen für den Aufenthalt von zwei Zöglingen in Yverdon: Jakob Kaeche und Georg Emile August von Panhuys. Kaeche wird von Pestalozzi als Pflegekind von Barkhaus bezeichnet (vgl. PSB 6, Nr. 1620). Bei Panhuys handelt es sich um einen Verwandten: Louise Friederike Auguste von Panhuys (17631844), geb. Barkhaus von Wiesenhütten, war in zweiter Ehe verheiratet mit Wilhelm Benjamin von Panhuys (1764-1816). Sie besuchte 1810 ihren Stiefsohn in Yverdon und befand sich anschließend während mehrerer Jahre zusammen mit ihrem Mann in Paramaribo (Surinam). Wahrscheinlich übernahm Friedrich Barkhaus von Wiesenhütten während dieser Zeit die Regelung der Geschäftsfragen. Neuer Nekrolog der Deutschen. 14. Jg., 1836. 2. Teil. Weimar 1838, S. 1050 - Reg. I, S. 25, 405 Die genaue Datierung ergibt sich auf Grund der Ordre vom 15. Febr[uar] (141.11) 1811 (vgl. PSB 7, Nr. 2389) und der Ordre vom 25. Juny (141.14f) 1811 (vgl. PSB 7, Nr. 2560, hier aller-
390
141.7 141.11
141.13 141.15
Sacherklärung
dings unter dem Datum vom 24. Juni 1811) sowie des Briefes vom 3. März 1812 an Baedeker & Kürzel (vgl. Nr. 2855D, 146.10). Georg Emile August von Panhuys (1796-1871) aus Hannover war 1808-1813 in Yverdon (vgl Reg. I, S. 405). François Perceret, zu dem keine näheren Angaben vorliegen, war ein Kaufmann in Yverdon, der für Pestalozzi Aufträge im Zahlungsverkehr des Instituts übernahm (vgl. Reg. I, S. 411). Jakob Kaeche aus Frankfurt a.M. war 1808-1811 in Yverdon (vgl. Reg. I, S. 260). Baedeker & Kürzel vgl. Sacherklärung zu 2855D
2650a
Rudolf Kaspar Peyreck [Peireck] war der Sohn von Cajetan Peyreck, der 1783 aus Schwihau (Böhmen) nach Yverdon kam, wo er 1787 das Bürgerrecht erlangte. Rudolf Peyreck wirkte am Institut in Yverdon 1806-1811 als Musiklehrer sowie seit 1814 als Organist der Kirchgemeinde Yverdon. A. Crottet: Histoire et annales de la ville d'Yverdon depuis les temps les plus reculés jusqu'à Vannée 1845. Genève 1859, S. 552, 640-Reg. I, S. 421
2653a
Katharina [Trineli, Trinali] Egger war die Schwester von Christine, die das Institut in Yverdon besuchte, und wurde im Töchterinstitut zur Lehrerin ausgebildet. Sie wirkte dann im Institut von Margarete Waser (1766-1835) und Lisabeth Krüsi (17731819) in Mülhausen (Elsaß) und vermählte sich im Sommer 1812 mit Hermann Krüsi. P.-Bl. 1904, S. 61 - P. -St. 1902, S. 93-Reg. I, S. 291 -Schönebaum IV, S. 204f Hemann Krüsi vgl. Sacherklärung zu 938D
143.15 2674D
Für Angaben 1505b.
zu Franz Adam Lejeune
vgl. Sacherklärung
zu
2677a
Johann Lukas Legrand (1755-1836) aus Basel war der einzige Sohn des Kaufmanns Daniel Legrand (fl766) und besuchte von Plantas Philanthropin zu Haldenstein bei Chur (Kanton Graubünden). Nach dem Studium der Theologie in Göttingen und Leipzig sowie nach Reisen in Frankreich und England kehrte er nach Basel zurück. 1780 heiratete er Rosina Lindenmeyer (17661826), der Ehe entsprossen neun Kinder, darunter Margaretha (*1781), Daniel (1783-1859), Friedrich (1786-1857), verheiratet mit Anna Katharina Iselin, und Wilhelm (1794-1874), welcher Lehrer im Institut von Christian Heinrich Zeller in Beuggen wurde. 1785 trat Legrand der baslerischen "Gesellschaft zur Förderung des Guten und Gemeinnützigen" bei und wurde Mitglied der Helvetischen Gesellschaft. 1792-1797 war er Landvogt von Riehen (Kanton Basel-Stadt) und 1798 Helvetischer Direktor. Auf Grund seiner Anregung und Unterstützung wurde Pestalozzi in
Sacherklärung
145.5
2773a
145.13 145.21
2855D
391
Starts als Waisenvater eingesetzt. Vom Amt des Helvetischen Direktors trat er 1799 zurück, um sich seinen industriellen Geschäften (Bandfabrik in Arlesheim, Kanton Basel-Land) vermehrt zuwenden zu können. Zunächst verlegte er den Betrieb ins Kloster St. Morand (Elsaß) und 1814 nach Fouday (Elsaß), in die Nähe von Johann Friedrich Oberlin (1740-1826), den er 1812 kennenlernte und zu dem er sich hingezogen fühlte. Ihr gemeinsames soziales Wirken für die Bevölkerung der Region erstreckte sich über Bibelverbreitung bis hin zu Schulgründungen. Nach dem Tod Oberlins stellte sich Legrand unermüdlich in den Dienst der Ideen des Verstorbenen und unterrichtete auch noch nach seiner Erblindung in den Schulen der Oberlinschen Stiftung, die er selbst 1826 gegründet hatte. 58. Neujahrsblatt. Hrsg. von der Hülfsgesellschaft in Zürich auf das Jahr 1858 - ADB 18, S. 128-132 - HBLSIV, S. 643 - HG II, S. 224f- Pestai 1953, S. 17f- Reg. I, S. 308 - Stadler Die Datierung auf Herbst 1811 steht im Zusammenhang mit dem Besuch Richthofens in Yverdon, vgl. unten. Pestalozzi wurde in der zweiten Hälfte 1811 für ein Vierteljahr vom Freiherrn Karl Friedrich Ernst von Richthofen /Riehth o f f e n y (1787-1864), einem Freund Johann Friedrich Herbarts, besucht, der im Juni desselben Jahres seine Gattin Therese Freiin Grote nach nur einjähriger Ehe verloren hatte (vgl. Walter Asmus: Johann Friedrich Herbart. Eine pädagogische Biographie. II Bde. Heidelberg 1968/1970. Bd. 1, Abb., Bd. II, S. 43f; Aus dem Leben des Karl Ernst Friedrich Freiherrn v. Richthofen auf Brecheishof. Geschrieben von seinem Sohne Bolko für dessen Kinder. Als Manuskript gedruckt 1883; Reg. I, S. 453). Paul Emil Thiriot [Thieriot] (1780-1831), Violinist aus Leipzig, wirkte von Januar 1809 bis Anfang 1812 als Musiklehrer in Yverdon, er arbeitete jedoch zeitweise auch auswärts. Seine Frau Eva Hoffmann (fi826), die er 1812 heiratete, war seit 1809 in Yverdon Gesanglehrerin. Isr. III, S. 418, 561 - P.-St. 1899, S. 215f, 1902, S. 98 - Reg. I, S. 553 - Schönebaum IV, S. 266, 295 Die nicht erhalten gebliebenen Em[p]feh[l]u[n]gen stehen wohl im Zusammenhang mit Thiriots Tätigkeit als Musiklehrer in Yverdon und mit dessen beruflicher Zukunft. Charlotte Trümpler-Siemer, Tochter von Jean Steiner-Sulzer aus Winterthur (Kanton Zürich), verheiratete sich 1799 mit dem Kaufmann und Spinnereibesitzer Johann Jakob Trümpier (17691845) aus Küsnacht (Kanton Zürich) (vgl. Reg. I, S. 563). Baedeker & Kürzel war eine 1798 von Gottschalk Diederich Baedeker (1778-1841) gegründete Buchhandlung mit Niederlassungen in Frankfurt a.M. und Essen (Nordrhein-Westfalen). Reg. I, S. 22
392 146.7f 146.10 146.16
146.18
3028a 147.7
147.8
147.9 147.22
3030a
Sacherklärung Anweisung vom 24. Juny 1811 sowie Barkhaus vgl. Sacherklärung zu 2561a 25sten Juni 1811, vgl. Nr. 2561a Friedrich Adolf Krummacher: Festbüchlein. Eine Schrift für das Volk. 2. Teil: Das Christfest. Essen 1810. Der 1. Teil trug den Titel "Der Sonntag", während ein 3. Teil unter dem Titel "Das Neujahrsfest" erst 1819 erschien (vgl. Reg. I, S. 292). kürzlich bezieht sich auf den Brief an Baedeker & Kürzel vom 24. Februar 1812 (vgl. PSB 8, Nr. 2845). Für Angaben zu Paul Emil Thiriot vgl. Sacherklärung zu 2773a. In Echallens [Eschalens] (Kanton fVaadt) fand die Hochzeit Thiriots mit Eva Hoffmann statt. Hermann Kriisi vgl. Sacherklärung zu 938D Katharina Egger vgl. Sacherklärung zu 2653a Luise Segesser (1791-1873) aus Luzern war 1810-1812 Schülerin und später Unterlehrerin in Yverdon. Sie war verlobt mit Johannes Niederer, diese Verlobung wurde jedoch aufgelöst und sie heiratete 1822 Johann Baptist Baur (1783-1851) aus Sarmenstorf (Kanton Aargau) (vgl. Reg. I, S. 31f). Eva Thiriot-Hoffmann vgl. Sacherklärung zu 2773a Johannes Niederer vgl. Sacherklärung zu 978a Karl August Gottlieb Dreist (1784-1836) hielt sich 1809-1812 als preußischer Eleve in Yverdon auf (vgl. Reg. I, S. 110; Schönebaum IV, S. 286ff). Johann Friedrich Cotta (1764-1832) war das fünfte Kind des Druckereibesitzers Christoph Friedrich Cotta (1730-1807). Er studierte in Tübingen die Rechte und übernahm nach kurzer Tätigkeit als Advokat 1787 die Johann Georg Cottasche Buchhandlung in Tübingen, die verkauft werden sollte. Diese führte er allmählich besseren Zeiten entgegen, indem er für den Verlag die Werke der deutschen Klassik gewann. Zunächst knüpfte er Kontakte zu Friedrich Schiller und wurde Verleger der "Hören" (1795-1797). Ab 1803/04 wurde er Jean Pauls und ab 1805 Goethes Verleger. Pestalozzis sämtliche Schriften (sog. Cotta-Ausgabe) erschienen von 1819-1826 in 15 Bänden (vgl. Isr. I, S. 602f). Auch als Zeitungsverleger tat sich Cotta hervor, so etwa mit der "Allgemeinen Zeitung" (1798-1914, ab 1803 in Ulm, ab 1810 in Augsburg und ab 1882 in München erschienen) und mit dem "Morgenblatt für gebildete Stände" (1807-1865). Neben seiner verlegerischen Tätigkeit war Cotta Politiker mit sozialem Engagement (z.B. Aufhebung der Leibeigenschaft auf seinen Gütern), aber auch ein vielseitiger Unternehmer (z.B. Dampfschiffahrt auf dem Bodensee). Nach Cottas Tod wurde der Verlag von dessen Sohn Johann Georg (1796-1863) weitergeführt, der Cottas erster Ehe mit Wilhelmine Haas (fl821) entstammte. 1952 wurde das Cottasche Verlagsarchiv in das Schiller-Natio-
Sacherklärung
148.7
148.16ff
148.35
393
nalmuseum in Marbach am Neckar überführt und 1977 ging die bis dahin bestehende J. G. Cottasche Buchhandlung an den Klett Verlag über. ADB 4, S. 527-533 - Isr. I, 1903, S. 602f- Dorothea Kuhn et al.: Cotta und das 19. Jahrhundert. Aus der literarischen Arbeit eines Verlages. Marbach am Neckar 1980 (Marbacher Kataloge, hrsg. von B. Zeller, Nr. 35) - Reg. I, S. 88 - SL II, S. 94 - Stadler Karl August von Wangenheim (1773-1850), ein Förderer Pestalozzis in Württemberg, führte mit Cotta erste Verhandlungen in Bezug auf die Herausgabe von Pestalozzis sämtlichen Schriften (vgl. ADB 41, S. 153ff; Reg. I, S. 585f). beyliegende Probe umfaßt 2 gedruckte Seiten aus sämmtliche Werk e Johann Gottfried von Herders (1744-1803), welche 18051820 in 45 Bänden bei Cotta erschienen (vgl. Reg. I, S. 216). Garmond- oder Korpuszeilen mit Halbkorpusdurchschuß sind Zeilen mit 10 Punkt Schriftkegel (ca. 4 mm) und 5 Punkt Durchschuß. Ein Geviert ist im Bleisatz ein quadratisches Ausschlußstück in der entsprechenden Schriftgröße. Korpus-Halbgevierte sind dementsprechend 10 Punkt tiefe (Korpus) und 5 Punkt breite (Halbgeviert) Ausschlußstücke, die zur Angabe einer gewünschten Zeilenbreite benutzt wurden. Κ1 e i η - C i c e r o ist die Schriftgröße von 11 Punkt. Mit Cicero wird die typographische Maßeinheit bezeichnet, welche 12 Punkt umfaßt. Bei meiner Druckerey handelt es sich um Pestalozzis Hausdruckerei in Yverdon, die aber kaum jemals richtig betrieben werden konnte (vgl. PSB 7, S. 486f).
3142a
Philipp Heinrich Beck (1783-1857) aus Reutlingen (Baden-Württemberg) stammte aus einer alten Familie von Kunstmalern. Er bildete sich zuerst zum Musiklehrer, anschließend als Eleve vom September 1809 bis November 1812 in Yverdon zum Lehrer aus. Dann wirkte er in Brenz, einer kleinen Gemeinde bei Heidenheim (Baden-Württemberg) und übernahm zu unbekannter Zeit eine Lehrstelle in seiner Heimatstadt. Er verheiratete sich 1838 in zweiter Ehe mit Christine Regine Rösch, der Witwe eines Gerbers, und hatte zwei Söhne: Gottlieb Heinrich (1819-1893) war Dekan in Crailsheim (Baden-Württemberg), Eduard (1820-1873) Fabrikant in Erbach (Hessen). Korrespondenz im Nachlaß Dejung
3337a
Konrad Streiff (1794-1825) aus Mollis (Kanton Glarus), der an den Blattern starb, war der Sohn des Fabrikanten Johann Balthasar Streiff. 1805-1813 war er mit Unterbruch in Yverdon, studierte dann Architektur in München und war anschließend als Augenscheinrichter und Schützenhauptmann tätig. HBLS VI, S. 574f (Geschlecht) - Reg. I, S. 542
394 3402a
151.16 151.20
151.24
151.27
152.3 3556a
Sacherklärung Johanna von Vay (1776-1862), geb. von Adelsheim, aus Kandern (Baden) heiratete 1799 den Baron Johann Nikolaus von Vay (1756-1824) aus Golop (Nordost-Ungarn). Sie entsandte den Hauslehrer Johann von Szabó 1810-1811 nach Yverdon, welcher Wilhelm Egger bewog nach Ungarn zu ziehen, wo dieser als Lehrer, Turnvater und Maler seit 1813 tätig war. Leo Weisz: Pestalozziana. Mineralien und Tokajer. In: NZZ. 6. November 1946, Bl. 8 - Reg. I, S. 572 - Schönebaum IV, S. 465468-Stadler Wilhelm Egger vgl. Sacherklärung zu 987a Johann von Szabó (1783-1864) aus Várad (Ungarn) kam nach einem Studium in Heidelberg und Hauslehrertätigkeit in der Familie von Vay nach Yverdon, um Pestalozzis Elementarmethode zu erlernen. Zum 65. Geburtstag Pestalozzis hielt er eine Festrede (vgl. Reg. I, S. 548J). Eine Zustellung von Mineralien aus Ungarn hat wohl erst im Frühjahr 1817 stattgefunden. Am 28. November 1816 bedankt sich die Baronin von Vay bei Pestalozzi, der Mineralien nach Pest (Ungarn) geschickt hatte (vgl. Briefe an Pestalozzi). Tocajer ist ein Wein, der aus dem Nord-Osten Ungarns stammt. Die an den Hängen des Tokajer-Gebirges angebauten Trauben ergeben einen süßen Weißwein von pfirsichartigem Geschmack. Die besten Qualitäten galten früher als äußerst kostbar und wurden für die Sterbebetten von Monarchen aufgehoben (vgl. Hugh Johnson: Der große Weinatlas. 17. Aufl. Bern 1984, S. 203). Lindau liegt am östlichen Ende des Bodensees. Rosette Kasthofer (1779-1857) aus Bern war von Pestalozzi 1809 als Leiterin des 1806 gegründeten Töchterinstituts angestellt worden. Der hier vorliegende Vertrag vom 15. November 1813 brachte ihr ein schuldenfreies Unternehmen als Geschenk. Im Dezember 1813 verlobte sich Rosette Kasthofer mit Johannes Niederer (1779-1843), dem damals wichtigsten Mitarbeiter in Yverdon, die Heirat erfolgte im Frühjahr 1814. Als die desolate ökonomische Situation des Instituts 1815 die Rückberufung von Joseph Schmid nach Yverdon bewirkte, ergaben sich daraus Konflikte um die Nachfolge Pestalozzis. Das Ehepaar Niederer schied 1817 aus der Anstalt aus und gründete mit Hermann Krüsi ein eigenes Institut in Yverdon. Jahrelange Kämpfe unter den Mitarbeitern unterhöhlten allmählich die Atmosphäre in Yverdon. Pestalozzi mußte 1825 das Schloß räumen und zog auf den Neuhof. Das Ehepaar Niederer verlegte das Töchterinstitut 1837 nach Genf, und nach dem Tod ihres Gatten übersiedelte Rosette nach Zürich. Rosette Kasthofer war Verfasserin verschiedener Schriften, so etwa von: Blicke in das Wesen der weiblichen Erziehung. Für gebildete Mütter und Töchter. Berlin 1828; Dramatische Jugendspiele für das weibliche Geschlecht. II Bde. Aarau 1838.
Sacherklärung
155.8 3647a
156.5
3660a
157.5f
3660b
395
Sigrid Eichfuß: Rosette Niederer geb. Kasthofer (1779-1857): Leben und Werk. Zürich 1940 (Dissertation) - HBLS V, S. 300 Isr. Ill, S. 182f- Morf II, S. 7 6 / - Pestai. 1930, S. 13/-PSZ, Tafel 72 - Reg. I, S. 389f- Schönebaum IV, S. 202f Felix Rendschmidt /Rennschmidty vgl. Sacherklärung zu 3727a Hans Georg Nägeli (1773-1836) aus Wetzikon (Kanton Zürich) war der Sohn von Hans Jakob Nägeli (1736-1806) und ließ sich 1790 in Zürich nieder, wo er eine Klavierlehrerausbildung absolvierte. Er eröffnete 1791 in Zürich eine Musikalienhandlung und 1794 ein Verlagsunternehmen. 1805 gründete er das Zürcherische Singinstitut, einen gemischten Chor, dem er 1810 einen Männerchor angliederte. Durch Michael Traugott Pfeiffer (1771-1849) auf Pestalozzi aufmerksam gemacht, verfaßte er gemeinsam mit Pfeiffer: Gesangbildungslehre nach Pestalozzischen Grundsätzen. Zürich 1810. 1826 erfolgte die Gründung des Sängervereins der Stadt Zürich. 1831 wurde Nägeli Erziehungsrat und stand innerhalb der zürcherischen Schulerneuerung von 1831 Ignaz Thomas Scherr (1801-1870) gegenüber. 1833 erhielt Nägeli die Ehrendoktorwürde der Universität Bonn und wurde 1835 Großrat. Nägeli war Komponist sowie Verfasser und Publizist. Er gab in Neu- bzw. Erstausgaben Johann Sebastian Bachs "Wohltemperiertes Klavier" (1801), die "Kunst der Fuge" (1802), die "Goldberg-Variationen" und Teile der "h-moll-Messe" (1833) heraus. HBLS V, S. 231 - Isr. III, S. 145-149 - Morf IV, S. 97, 288f 315ff 336, 356, 404 - Pestai. 1923, S. 33-37; 1931, S. I f f PSZ, Tafel 92 - Reg. I, S. 379f- Schönebaum IV, S. 9, 83f 142ff, 153, 161, 166ff 172, 177, 195, 7 9 7 / 2 5 6 / - SL IV, S. 724 Stadler August Friedrich Wilhelm von Crome vgl. Sacherklärung zu 3660b. Ein analoges Schreiben betreffend Crome erging auch an Heinrich Füßli (vgl. PSB 9, Nr. 3647). Dorette von Crome-Wagner aus Hannover heiratete im Oktober 1805 den damals 52jährigen August Friedrich Wilhelm von Crome (vgl. Sacherklärung zu 3660b). Die Ehe blieb kinderlos. Neuer Nekrolog der Deutschen. 11. Jg., 1833. 1. Teil. Weimar 1835, S. 427-438 Bekandtschafft mit Crome machte Pestalozzi anläßlich von dessen Besuch in Yverdon (vgl. Sacherklärung zu 3660b). August Friedrich Wilhelm von Crome (1753-1833) aus Sengwarden (Oldenburg) war der Sohn von Pfarrer Johann Friedrich Crome (1723-1804) und das dritte von zwanzig Kindern. 17721774 studierte er Theologie in Halle und war dann als Hauslehrer bei General von Holtzendorf in Berlin tätig. 1778-1783 war er Lehrer für Geographie und Geschichte am Philanthropin in
396
158.6
158.20
Sacherklärung Dessau und 1783-1786 Erzieher des Erbprinzen von Dessau. Danach nahm er einen Ruf als ordentlicher Professor für Statistik und Cameralwissenschaften an der Universität Gießen an, wo er bis 1831 tätig blieb. Anfang 1814 befand sich Crome auf einer Schweizerreise und besuchte auch Yverdon, weil er über Pestalozzi schreiben wollte. Auf Veranlassung von Crome verlieh die Universität Gießen 1815 das Ehrendoktorat an Niederer. Cromes Ruf als Statistiker beruht auf der Erfindung einer Verhältniskarte, die aus dem Philanthropin zu Dessau entsprungen war. Zudem war er Verfasser von politischen, aber auch statistischen Werken, wie etwa: Geographisch-statistische Darstellung der Staatskräfte von den sämmtlichen, zu dem teutschen Staatenbunde gehörigen Ländern. IV Bde. Leipzig 1820-1828. Eine von ihm verfaßte Karte von Nordamerika erschien 1783 in Iselins "Ephemeriden". Er war auch Verfasser einer Autobiographie: Ein Beitrag zu den gelehrten und politischen Memoiren des vorigen und gegenwärtigen Jahrhunderts. Stuttgart 1833. ADB 4, S. 606f - MorflV, S. 355, 362 - Reg. 1, S. 90 - Schönebaum IV, S. 136, 404 Anfang März 1814 reiste Crome nach Zürich, wo er durch ein Schreiben Pestalozzis an Heinrich Füßli angekündigt wurde (vgl. PSB 9, Nr. 3647). Johannes Niederer vgl. Sacherklärung zu 978a
3727a
Felix Rendschmidt (1787-1853) aus Landsberg (Oberschlesien) war bereits mit 19 Jahren Rektor der Schule daselbst. Nach sechsjähriger Schultätigkeit entschied er sich zu einer pädagogischen Weiterbildung und reiste nach Yverdon, wo er von Mai 1811 bis Mai 1814 Lehrer für Deutsch, Geographie und Gesang war. 1815 wurde er Seminarlehrer in Breslau (heute: Wroclaw, Polen) und zugleich Rektor der Stadt-Pfarrschule. Um 1830 reiste Rendschmidt nochmals durch die Schweiz und besuchte auch Fellenbergs Anstalt in Hofwil. Ernst Bürger: Felix Rendschmidt, ein schlesischer Pestalozzijünger. In: Katholische Schulzeitung für Norddeutschland. 44. Jg., Nr. 7. Breslau, den 16. Februar 1927, S. 182ff-P.-St. 1898, S. 186f; 1899, S. 220; 1900, S. 53ff 145-158, 161ff - Reg. I, S. 448f-Schönebaum IV, S. 222, 295f 374f
3858a
Jacob Francillon-Mercier (1770-1846) war Besitzer einer Eisenhandlung in Lausanne, die dem Institut in Yverdon mancherlei Waren lieferte, so etwa Gewehre, Patronentaschen, aber auch Schlittschuhe. Er war der Cousin von Jean Etienne CollombRoulet (vgl. Sacherklärung zu 1505a), dem zeitweiligen Sekretär Pestalozzis, und heiratete 1795 Marie Mercier. 1805 wurde er Kriegsrat, 1812 Bezirksrichter und 1819 Oberstleutnant. Seine Söhne Albert, Charles und Louis hielten sich zwischen 18051818 in Yverdon auf.
Sacherklärung
159.16
159.21 f
159.24
3864a
397
HBLS III, S. 210 (Geschlecht) - Pestai 1933, S. 2 7 / - Reg. I, S. 147 Charles Francillon (1798-1827) war von März 1805 bis Mai 1810 sowie von 1813-1814 in Yverdon (vgl. Reg. I, S. 147). Der jüngere Bruder Albert (1802-1840) trat im April 1808 ins Institut ein und mußte dieses wohl Anfang 1810 aus gesundheitlichen Gründen verlassen, um dann von 1813-1817 nochmals zurückzukehren (vgl. PSB 7, Nr. 2081). Nach ihrer Heimreise 1810 unterzogen sich beide Brüder einem Kuraufenthalt in Leuk (Kanton Wallis), wo anscheinend Ernährungsprobleme wegen zu häufiger Fleischkost diagnostiziert wurden. Dieser Diagnose hielt Pestalozzi entgegen, daß seine Zöglinge, mit Ausnahme von zwei Wochentagen, lediglich zum Mittagessen und nur in kleinen Mengen Fleisch erhielten (vgl. PSB 7, S. 91. I f f ) . Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei den bestellten Werken l'école du Bataillon und l'école du Soldat nur um ein Buch: Ecole du soldat et de peloton. Destinée à l'usage et à l'instruction des milices du Canton de Vaud, ensuite de l'Arrêté du Petit Conseil du 17 Novembre 1803. Publiée avec l'approbation et sous la protection spéciale du Petit Conseil, conformément à son Arrêté du 17 Novembre 1803, imprimé en tête de cette Edition; par Loertscher et Fils, Imprimeurs Libraires à Vevey. 1804. Bei Kinkelin handelt es sich wohl um Matthäus Kinkelin (17721846), Buchhändler in Lindau (Baden-Württemberg) und dann in Bern (vgl. HBLS IV, S. 492; Reg. I, S. 274). Welcher Vertreter der Familie Réal-Müller /Real Müller/ gemeint ist, konnte nicht eruiert werden. Evtl. handelt es sich um Jean François Réal-Müller, 1805-1820 Pfarrer in Romainmôtier (Kanton Waadt) und Verfasser eines "Cours de religion chrétienne" (vgl. HBLS V, S. 545; Reg. I, S. 372 mit falschen Angaben). Fridolin Leuzinger (1786-1856) aus Mollis (Kanton Glarus) hielt sich seit September 1807 in Yverdon auf. Im Juli 1811 ging er als Unterlehrer mit von Türk nach Vevey (Kanton Waadt) und zog 1813 nach Heidelberg. Daselbst besuchte er die Universität und unterrichtete gleichzeitig an der Knabenanstalt von Friedrich Heinrich Christian Schwarz sowie an der Mädchenschule der Hofrätin Dapping. Anfang 1815 fand er nach Yverdon zurück, als die Rückkehr von Joseph Schmid für das Frühjahr 1815 feststand Bis Mai 1817 wirkte er als Lehrer für Mathematik und wurde dann Lehrer am Gymnasium Koblenz (Rheinland-Pfalz), wo er auch starb. Korrespondenz im Nachlaß Dejung - Morf IV, S. 423, 507, 526, 603 - P.-St. 1902, S. 20 - Reg. I, S. 314 - Schönebaum IV, S. 267, 405f Die Datierung um 1814/15 beruht auf dem Umstand, daß Pestalozzi bereits mit der Rückkehr Leuzingers nach Yverdon rechnet (160.5), die Anfang 1815 erfolgte.
398 160.6
160.7 160.22 160.29
3866a 161.5 161.13
161.22 3953a
162.23
3961D
163.8 163.16
Sacherklärung Georg Sievers (1778-1827) besuchte Yverdon 1808 und 1814. Er war an der Rückkehr Leuzingers nach Yverdon beteiligt und trug diesem eine Stelle in Petersburg an (vgl. P.-St. 1903, S. 88; Reg. I, S. 519f; Schönebaum III, S. 407; IV, 457). Franz Ferdinand Schweins (1780-1856) war Professor für Mathematik in Heidelberg (vgl. Reg. I, S. 511). Johannes Niederer vgl. Sacherklärung zu 978a Zu S p i n d , bei dem Leuzinger in Heidelberg wohnte, liegen keine näheren Angaben vor. Für Angaben zu David Eßlinger vgl. Sacherklärung zu 2152D. Der Knab ist Melchior Eßlinger, vgl. Sacherklärung zu 2152D. meine Schrifft ist: An die Unschuld, den Ernst und den Edelmuth meines Zeitalters und meines Vaterlandes. Ein Wort der Zeit. Iferten, beym Verfasser, 1815 (PSW 24A/B). Ge[mah]lin vgl. Sacherklärung zu 2152D Johann Bernhard Zündel (1791-1863) aus Schaffhausen war vom April 1806 bis Juni 1808 Zögling in Yverdon, dann kaufmännisch tätig in St. Gallen und Burgdorf. Er ging darauf nach Amsterdam, war 1815-1828 in holländischem Kriegsdienst, seit 1823 als Hauptmann. Nach Schaffhausen zurückgekehrt, eröffnete er 1828 zunächst eine Kartenfabrik und dann ein Bankgeschäft. Pestalozzis Zeugnis vom 4. Juli 1815, also sieben Jahre nach Zündeis Aufenthalt in Yverdon, ist sicher auf Zündeis Wunsch abgefaßt und diente ihm wohl beim Eintritt als zweiter Leutnant in Hollands Dienste. HBLS VII, S. 690 - Kurt Lehner: Zur Geschichte der Spielkarten im Räume Schaffhausen. In: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte. Bd. 30. 1973, S. 190ff-P.-Bl. 1904, S. 59 Der St. Wladimir-Orden war Pestalozzi 1814 durch Zar Alexander I. von Rußland verliehen worden (vgl. Sacherklärung zu 4468a). Uber den Adressaten erfahren wir aus dem Brief einerseits, daß er sich vor einiger Zeit (vor Schmids Rückkehr) in Yverdon aufhielt (als Besucher, Schüler oder Lehrer), und andererseits, daß er wiederum daselbst erwartet wurde, wohl im Zusammenhang mit der Vermittlung eines Zöglings. Nur auf Grund dieser beiden Kennzeichen ist eine Zuschreibung kaum möglich, obwohl etwa für Wilhelm Heinrich Ackermann (1789-1848) beide Hinweise zutreffen würden (vgl. Reg. I, S. 3). Joseph Schmid vgl. Sacherklärung zu 4722a Karl Justus Blochmann (1786-1855) aus Reichstädt (Sachsen) war ein langjähriger Lehrer für Religion, Deutsch, Geographie und Musik in Yverdon. Ab 1824 leitete er eine eigene Erziehungs-
Sacherklärung
399
anstatt in Dresden und verfaßte: Heinrich Pestalozzi. Züge aus dem Bilde seines Lebens und Wirkens. Leipzig 1846 (vgl. Reg. I, S. 46). 4124D
165.1 4197a
165.18 165.19 165.26ff
4399a
166.6f
166.9
4405a 167.9
Martin Meyer, über den wenig bekannt ist, war Holzhändler in Frankfurt a.M. und Vater von Johann Wilhelm (1798-1876), der 1809-1817 in Yverdon weilte. Reg. I, S. 352 Lisabeth Krüsi-Näf vgl. Sacherklärung zu 1050a Michael Traugott Pfeiffer (1771-1849) aus Würzburg (Unterfranken) war zuerst Schüler in Burgdorf und 1801-1803 Musiklehrer. Seine in Solothurn gegründete Privatschule wurde von der Regierung aufgehoben. In Lenzburg schuf er 1805 eine Erziehungsanstalt, wurde Schulrektor und gab seit 1808 Lehrerkurse. Mit Hans Georg Nägeli (vgl. Sacherklärung zu 3647a) verfaßte er 1810 eine Gesangbildungslehre nach Pestalozzis Grundsätzen. HBLS V, S. 421 -Morf IV, S. 97, 110, 127, 283f-P.-St. 1899, S. 143f - Reg. I, S. 421 - Schönebaum IV, S. 143, 332 - Stadler Welche Schrifften hier gemeint sind, bleibt offen. Heinrich Stünzi älter aus Horgen hatte einen Sohn Wilhelm, der 1811-1814 in Yverdon weilte (vgl. Reg. I, S. 543). Der auffällige Wechsel in die Duzform erklärt sich wohl daraus, daß Pestalozzi an den formell und von fremder Hand abgefaßten Briefteil einige persönliche Sätze eigenhändig anschließt. Georg von Buschmann war Legationsrat in Stuttgart und vermittelte zwischen Pestalozzi und Friedrich I. von Württemberg in Sachen Subskription und Privilegium für die herauszugebenden sämtlichen Schriften Pestalozzis. 1817 forderte er in Württemberg die Subskription und wirkte auch mit bei der Berufung von Johannes Ramsauer (vgl. Sacherklärung zu 987a) nach Stuttgart. Schönebaum IV, S. 386 Majestät ist Friedrich I. von Württemberg (1754-1816), an den am 4. August 1816 der Antrag um Erteilung eines Privilegium exclusivum, Recht auf Verkauf und rechtliche Absicherung gegen Raubdrucke, von Pestalozzis sämtlichen Schriften erging (vgl. Nr. 4370a der erschlossenen Briefe). Mit Schreiben vom 3. September 1816 an Pestalozzi wurde ein solches Privilegium erteilt (vgl. Briefe an Pestalozzi). Nach dem Tod von Friedrich I. am 30. Oktober 1816 wurde Wilhelm I. (1781-1864) König von Württemberg (vgl. Reg. I, S. 152, 601). Das Schreiben an Friedrich I. von Württemberg blieb wohl nicht erhalten, vgl. Nr. 4399b der erschlossenen Briefe. Für Angaben zu Johann Georg Tobler vgl. Sacherklärung 966D. Johann de L'Aspée /Délaspée/ vgl. Sacherklärung zu 6043c
zu
400 167.9f
167.13f
4419a
168.20 168.27
4466D
Sacherklärung Mit Hilfe von Niederers Mitteilung kann die Ankunftszeit der 4 Preußen ziemlich genau erschlossen werden. Gemäß Pestalozzi sind dann bis Ende 1816 insgesamt 6 Preußen in Yverdon eingetroffen (vgl. PSB 10, S. 213.17-22). Von Johann Gottlieb Fichtes (vgl. Sacherklärung zu 758a) Idee einer Nationalerziehung angetan, die in den "Reden an die deutsche Nation " (1808) proklamiert wurde, wollten diese jungen Männer Fichtes Postulate in die Tat umsetzen. Zu diesem Zweck unterzogen sich 6 von den insgesamt 12 Fichte-Schülern einem Aufenthalt in Yverdon, um die von Fichte als Ansatz für die Nationalerziehung empfohlene Elementarbildung Pestalozzis zu studieren und auf ihre Anwendbarkeit zu prüfen. Als Lehrer blieben sie z.T. bis Mitte 1817 in Yverdon. Nachdem sich die Pläne einer Nationalerziehung in Preußen zerschlagen hatten, wurde 1818 auf privater Basis in Berlin eine Anstalt gegründet (Cauersche Anstalt), die bis 1834 bestand (vgl. PSB 10, S. 544-547; Rudolf Lassahn: Studien zur Wirkungsgeschichte Fichtes als Pädagoge. Heidelberg 1970). Das Zeugnis für Tobler steht wohl im Zusammenhang mit der Ankündigung des geographischen Werks, das aber nie publiziert wurde (vgl. ADB 38, S. 394; kr. III, S. 143; MorflV, S. 3190. Aloys Knusert (1789-1836) war 1804-1813 zunächst Schüler, dann Lehrer für Sprachen, Rechnen, Gesang und militärische Übungen in Pestalozzis Anstalten. Von 1815-1816 war er erneut in Yverdon tätig und wechselte nach Auseinandersetzungen mit Joseph Schmid ans Institut von Hermann Krüsi. Später wurde er Lehrer in Appenzell. Sein älterer Bruder Johann Joseph (17871811) war 1801-1807 ebenfalls zunächst Schüler und dann Lehrer in Pestalozzis Anstalten. Reg. I, S. 279f- Schönebaum IV, S. 267 - Stadler Joseph Schmid vgl. Sacherklärung zu 4722a In der Auseinandersetzung zwischen Knusert und Schmid ging es anscheinend um eine Rechnung, der Pestalozzi in eindeutiger Parteinahme für Schmid Elendigkeit attestiert. Mathias Föhrenbach (1766-1841) aus Siegelau (Baden) besuchte die Klosterschulen in Thennenbach und Villingen, studierte dann Rechtswissenschaft in Freiburg i.Br. und war 1794-1803 Syndikus der damals österreichischen Stadt Waldshut. Nach deren Ubergang an Baden wurde er Oberamtmann daselbst und wirkte 1819-1835 als Oberhofgerichtsrat. Seit 1819 war er Abgeordneter und mehrfach Präsident im badischen Landtag. 1835 legte er alle seine Amter nieder und verbrachte seinen Ruhestand in Freiburg i.Br. Mathias Föhrenbach war verheiratet mit Nannette Brogli aus Waldshut (Baden-Württemberg) und hatte drei Söhne. Badische Biographieen. Hrsg. von Friedrich von Weech. 4. Teil. Karlsruhe 1891, S. 133ff - Korrespondenz im Nachlaß Dejung Reg. I, S. 144
Sacherklärung 170.8 170.14 170.15
4468a
171.6
171.13
401
Die beyden andern Söhne waren Matthias (*1801) und Balthasar August (1802-1872), die jedoch nicht nach Yverdon kamen. mein Letztes vom 5ten Cour[an]t vgl. PSB 10, Nr. 4456 Der älteste Sohn, Joseph Anton Föhrenbach (1798-1871), war ohne staatliche Erlaubnis, auf Empfehlung von Philipp Nabholz und auf Zusage Johannes Niederers, von Juni 1816 bis April 1817 in Yverdon. Danach besuchte er 1817-1823 die Ingenieurschule in Karlsruhe und studierte dann 1823-1825 am polytechnischen Institut in Wien, wo er 1826 sein Studium abschloß. Seit 1829 war er Sekretär für Wasser- und Straßenbau in Karlsruhe, 1833 Bezirksingenieur in Waldshut (Baden-Württemberg) und 1839-1861 Bezirksinspektor in Offenburg (vgl. Badische Biographieen. Hrsg. von Friedrich von Weech. 4. Teil. Karlsruhe 1891, S. 135; Korrespondenz im Nachlaß Dejung; Reg. I, S. 144). Alexander I. Pawlowitsch (1777-1825) war das älteste der zehn Kinder aus der zweiten Ehe von Paul I. Petrowitsch (1754-1801) mit Sophie Dorothea Auguste von Württemberg, genannt Maria Feodorowna (1759-1828). Er war u.a. der Bruder von Marija Pawlowna (vgl. Sacherklärung zu 5856b) und wurde 1784-1795 von Frédéric-César de La Harpe (vgl. Sacherklärung zu 6073a) erzogen. Die beiden Mädchen Marie und Elisabeth aus der Ehe mit Marie Louise von Baden, genannt Elisabeth Alexejewna (1779-1826), starben im Alter von ein bis zwei Jahren. 1801 folgte Alexander I. seinem Vater als Zar von Rußland; seine Regierungszeit war geprägt durch verschiedene Reformen, so auch einer Bildungsreform. Der eher restaurative Führungsstil von Alexander I. wurde zunehmend von religiösen Interessen überlagert (Russische Bibelgesellschaft). Erste persönliche Kontakte zwischen Alexander I. und Pestalozzi gehen auf Anfang 1814 zurück, als Pestalozzi zusammen mit Niederer und Vertretern des Stadtrates Yverdon in Basel weilte, um die Einrichtung eines Militärspitals im Schloß Yverdon zu verhindern (vgl. PSB 9, Nr. 3584). Ende 1814 verlieh der Zar Pestalozzi wie auch Fellenberg den Ritterorden (St. Wladimir-Orden), entsandte 1818 russische Zöglinge in die Schweiz und subskribierte mit 5000 Rubel auf Pestalozzis sämtliche Schriften. Correspondance de Frédéric-César de La Harpe et Alexandre 1er. Pubi, par Jean Charles Biaudet et Françoise Nicod. III Bde. Neuchâtel 1978-1980 - PSZ, Tafel 100 - Reg. I, S. 6 f - Stadler Die Anfrage für das Privilegium, Recht auf Verkauf und rechtliche Absicherung gegen Raubdrucke, erfolgte am 4. August 1816 (vgl. Nr. 4370c der erschlossenen Briefe), die Erteilung desselben per 16. Oktober 1816. Zusammen mit der Erteilung des Privilegiums erfolgte die oben erwähnte Subskription (vgl. Briefe an Pestalozzi). Die russischen Jünglinge, welche sich zwecks Studium 1818 bei Fellenberg in Hofwil (Kanton Bern) und bei Pater Girard in Frei-
402
172.10 4539a 172.16
172.24 172.25
172.29
Sacherklärung
burg i.Ue. aufhielten, gelangten im August 1818 nach Yverdon (vgl. Nr. 5058D und Sacherklärung dazu). St. Wladimir Orden vgl. oben Für Angaben zu Johann Friedrich Cotta vgl. Sacherklärung zu 3030a. Der Weg zu diesem Contract gestaltete sich langwierig und kompliziert. 1812 unterbreitete Pestalozzi dem Verleger Cotta erste Vorschläge für die Herausgabe seiner sämtlichen Schriften (vgl. Nr. 3030a). Obwohl im Meßkatalog zur Ostermesse 1812 ("Allgemeines Verzeichniß der Bücher, welche in der Frankfurter und Leipziger Ostermesse des Jahres 1812 entweder ganz neu gedruckt, oder sonst verbessert wieder aufgelegt worden sind, auch inskünftige noch herauskommen sollen ") bereits eine Ankündigung erfolgte und Pestalozzi am 10. September 1813 einen unterzeichneten Vertragsentwurf abschickte (vgl. PSB 8, Nr. 3476), blieb das Geschäft bei Cotta liegen (vgl. PSB 9, Nr. 3533; 10, Nr. 4471). Erst im November 1816 wurden die Verhandlungen wieder aufgenommen, und es kam zu einem weiteren Vertragsentwurf (vgl. PSB 10, Nr. 4504). Am 5. Januar 1817 wünschte Cotta weitere Auskunft über Punkt 7 des Contracts, die ihm Pestalozzi per Schreiben vom 10. Januar erteilte (vgl. PSB 10, Nr. 4523). Am 25. Januar kreuzten sich zwei Briefe von Cotta und Pestalozzi, während letzterer um Beschleunigung der Sache bat, versprach ersterer die baldige Zustellung des unterzeichneten Contracts (vgl. PSB 10, Nr. 4537 sowie Briefe an Pestalozzi). Am 1. Februar bat Pestalozzi nochmals um Beeilung (vgl. PSB 10, Nr. 4541), und endlich am 6. Februar schickte Cotta den von ihm per 31. Januar 1817 unterzeichneten Vertrag (vgl. Briefe an Pestalozzi). Damit war aber noch nicht das letzte Wort gesprochen, denn Mitte Februar reiste Joseph Schmid mit einer Vollmacht Pestalozzis, den Contract in seinem Namen gegenzuzeichnen, nach Stuttgart und verhandelte mit dem Verleger (vgl. PSB 10, Nr. 4569). Als Ertrag aus diesen Verhandlungen resultierten Zusätze zum Contract vom 31. Januar, die per 24. Februar von Schmid und von Cotta in Stuttgart unterzeichnet wurden (vgl. 4572a). Ein Druck-Bogen umfaßt 16 Druckseiten, dementsprechend soll ein Band zwischen 320 und 400 Seiten enthalten. Seit Ende 1814 holte Pestalozzi in mehreren Ländern Privilegien ein, die ihm den Verkauf und das Urheberrecht seiner sämtlichen Werke in diesen Ländern gewährleisten sollten (vgl. 4399a, 4468a; PSB 9, Nr. 3827). Die Pläne für eine Subscription auf die sämtlichen Schriften Pestalozzis lassen sich sehr weit zurückverfolgen. So schrieb Pestalozzi bereits am 15. November 1793 an Fellenberg, er hoffe, mach Jahren durch eine complete Sammlung meiner zum lesten Mal revidierten und zu der mir möglichsten Vollkomnung gebrachten Schriften doch eine kleine Fortune machen können. Ich
Sacherklärung
403
zehle dannzumahl auf das mitwirkende Intresse meiner Freunde für eine Subscription.» (PSB 3, S. 305.5-9) Diese Pläne nahmen erst 1817 konkrete Gestalt an. Nachdem der Vertrag mit Cotta unter Dach und Fach war, wurde die Subskription im März 1817 offiziell eröffnet, und zwar vorerst bis Ende Oktober 1817. Am 5. Juli 1817 erklärte sich Cotta damit einverstanden, die Subskriptionsfrist bis am 12. Januar 1818 zu verlängern ("SubskriptionsVerlängerung", PSW 25, S. 87-93). Pestalozzi ließ in einer Auflage von 2000 Stück (vgl. PSB 10, S. 255.9-12) ein Zirkular drucken, in dem er öffentlich zur Subskription aufrief ("Pestalozzi an's Publikum", PSIV25, S. 39-45). Dieser Subskriptionsaufruf erschien einerseits in zahlreichen öffentlichen Blättern (vgl. PSW 25, S. 376f; Stadler II, S. 519), andererseits wurde er einem Großteil der aus Yverdon abgehenden Briefe in den Jahren 1817 und 1818 beigelegt. Die Subskription zeitigte einigen Erfolg, wie die zu Beginn des ersten Bandes der sämtlichen Schriften abgedruckte Subskribentenliste belegt (vgl. PSW26, S. 201-267). Die Herausgabe der sämtlichen Werke war ein Unterfangen, das Pestalozzi bis fast zu seinem Tod beschäftigte, der letzte Band erschien erst 1826. Neben der herausgeberischen Arbeit hatte dies vor allem zwei Gründe: erstens hatte Pestalozzi 12-13 Bände angekündigt, tatsächlich erschienen jedoch deren 15, und zweitens konnte Pestalozzi den angekündigten Erscheinungsrhythmus von vier Bänden pro Jahr nicht einhalten. Dies führte - neben der offensichtlich etwas ungeordneten Auslieferungspraxis im Hause Cotta — zu einigen Unstimmigkeiten unter den Subskribenten; die einen starben im Verlauf der Subskription, und andere wiederum waren nicht gewillt, mehr als 12 Bände zu bezahlen (vgl. etwa die Nrn. 6038a, 6043b, 6043c oder 6202a). 173.17ff
Für das Format der Herder'schen Werke sowie die typographischen Erklärungen vgl. die Sacherklärung zu 3030a. Anstelle der 28 Zeilen pro Seite wurden beim effektiven Druck ab 1819 jedoch 29 Zeilen gewählt.
4572a
Für Angaben zu Johann Friedrich Cotta vgl. Sacherklärung zu 3030a. Die Zusätze zum Vertrag vom 31. Januar 1817 (vgl. Nr. 4539a) wurden von Cotta und Schmid, der zu diesem Zweck nach Stuttgart gereist war (vgl. Sacherklärung zu 4539a), aufgesetzt und sollten möglicherweise eintretende Umstände im Verlaufe der Herausgabe regeln. Zudem wurde ein Erscheinungsintervall für die einzelnen Bände festgelegt.
175.5
4613D 177.6
Für Angaben zu Hans Georg Nägeli vgl. Sacherklärung 3647a. Subskriptions-¥ian vgl. Sacherklärung zu 4539a
zu
404 4659a
178.6
178.10
4671a 180.27
181.6
4692a
Sacherklärung Friedrich Christian Georg Kapp (1792-1866) aus Ludwigstadt (Oberfranken) studierte 1810-1813 Philosophie und Theologie in Erlangen. 1815 wurde er daselbst Privatdozent und hielt sich um die Jahreswende 1815/16 bei Pestalozzi in Yverdon auf. 1816 war er mitbeteiligt an der Gründung einer Erziehungsanstalt in Würzburg. 1821 wurde er Lehrer und ab 1824 Direktor des Gymnasiums in Hamm (Westfalen). Er gehörte 1848 zu den Führern der demokratischen Lehrerbewegung in Deutschland und zu den Gründern des "Allgemeinen Lehrervereins". P.-St. 1902, S. 64 - Reg. I, S. 263f- Schönebaum IV, S. 243f, 393 Pestalozzis Bekanntschaft mit den Ansichten von Kapp ging wohl auf dessen Besuch in Yverdon um die Jahreswende 1815/16 zurück. Auf Veranlassung von Johann Jakob Wagner (1757-1841), Professor für Philosophie in Würzburg (Unterfranken), besuchte er gemeinsam mit Heinrich Dittmar (1792-1866) und Wilhelm Härtung das Institut Pestalozzis (vgl. PSB 10, Nr. 4242), wohl bereits mit der Absicht, in Würzburg selbst ein Institut zu gründen. Auch diesem Schreiben lag vermutlich ein Subscriptionsplan bei (vgl. Sacherklärung zu 4539a). Weshalb Kapp aus dem Subskribentenverzeichnis gestrichen werden sollte (vgl. PSB 10, Nr. 4853), ist nicht eruierbar. Im Subskriptionsverzeichnis der CottaAusgabe, Bd. 1, S. XVIII, blieb sein Name jedenfalls stehen (vgl. PSW 26, S. 260). Für Angaben zu Georg von Buschmann vgl. Sacherklärung zu 4399a. Nachdem Pestalozzi bereits die Verdankung an Wilhelm I. von Württemberg für Erteilung des Privilegiums durch Buschmann hatte übermitteln lassen (vgl. Nr. 4399a), nahm er nun dessen Dienste für die Empfehlung des Subscriptionsplans (vgl. Sacherklärung zu 4539a) an die Königin in Anspruch. Königin von Württemberg war Katharina Pawlowna (17881819), die seit 1816 in zweiter Ehe mit Wilhelm I. von Württemberg (1781-1864) verheiratet war. Ihr erster Ehegatte, Georg von Oldenburg, starb 1812. 1818 war die Schwester von Alexander I. (vgl. Sacherklärung zu 4468a) und Marija Pawlowna (vgl. Sacherklärung zu 5856b) zu Besuch in Yverdon (vgl. Reg. I, S. 266). Georg Andreas Hagnauer (1783-1848) von Aarau unterzog sich früh einer Ausbildung im Weißgerberhandwerk und bildete sich in naturwissenschaftlichen Fächern weiter. 1798 lernte er Pestalozzi kennen, der sich mit der Helvetischen Regierung in Aarau aufhielt. Nach ersten Versuchen im Lehrfach wandte sich Hagnauer dem Brauereiwesen zu und begab sich dann auf 4jährige Wanderschaft. 1804-1808 war er Adjutant und Oberexerziermeister in Aarau, wo ihm auch kurzfristig die Leitung der väterlichen
Sacherklärung
182.7f
182.19 4722a
405
Brauerei oblag. Von Februar 1806 bis Frühjahr 1811 war er Schüler und dann Lehrer für Mathematik und Physik im Institut in Yverdon. 1812-1820 wirkte er als Lehrer und dann als Direktor am Waisenhaus in Königsberg (früher: Preußen, heute: Kaliningrad, Russische Föderation). 1822-1831 war er Sekundarlehrer in Zofingen (Kanton Aargau), 1831-1847 Schulinspektor in Reinach (Kanton Aargau) und zuletzt noch für kurze Zeit Kantonsbibliothekar in Aarau. HBLSIV, S. 54 (Geschlecht) - Pestai 1956, S. llff-P.-St. 1897, S. 185; 1901, S. 17; 1902, S. 137-144-Reg. I, S. 7 9 7 / - Schönebaum IV, S. 358 Der Subscriptionsplan von Pestalozzis sämtlichen Schriften (vgl. Sacherklärung zu 4539a), der dem Schreiben an Hagnauer beilag, blieb wohl nicht erhalten. Johann Georg Grieb vgl. Sacherklärung zu 919a-e Die sehr unleserlich hingeworfenen Zeilen waren mit größerer Wahrscheinlichkeit für Joseph Schmid gedacht und stammen wohl aus der Zeit, als sich Johannes Niederer und andere Lehrer am Institut in Yverdon von Pestalozzi loslösten. Letzterer, der nun in erhöhtem Maße auf Schmid angewiesen war, mußte sich nach diesen Vorkommnisse in Bullet (Kanton Waadt) von Ende Juli bis Ende August 1817 einem Erholungsurlaub unterziehen (vgl. PSB 10, S. 586f). Joseph Schmid [Schmidt] (1785-1851) aus Au (Vorarlberg) war 1801-1804 Schüler und 1804-1810 Lehrer für Mathematik an Pestalozzis Instituten. Nach einer vorübergehenden Trennung von Pestalozzi, in deren Verlauf Schmid u.a. Schulvorsteher in Bregenz war, kehrte er im Frühjahr 1815 auf Wunsch Pestalozzis nach Yverdon zurück, wo er mit der Sanierung des Instituts betreut wurde. Schmid spielte nicht nur im Zusammenhang mit dem Lehrerstreit von 1816/17 eine wichtige Rolle, ebenso bedeutsam war sein Verhalten anläßlich des Wiedervereinigungsversuchs von Fellenberg und Pestalozzi vom Herbst 1817 (vgl. Sacherklärung zu 4884a). 1822 heiratete Schmids Schwester Katharina (vgl. Sacherklärung zu 6038b) Pestalozzis Enkel Gottlieb. Im Oktober 1824 wurde Schmid aus dem Kanton Waadt ausgewiesen, war dann noch kurze Zeit bei Pestalozzi auf dem Neuhof und reiste 1826 nach Paris, wo er sich bis zu seinem Tod aufhielt. Schmid verfaßte u.a.: Erfahrungen und Ansichten über Erziehung, Institute und Schulen. Heidelberg 1811; Wahrheit und Irrthum in Pestalozzis Lebensschicksalen, durch Thatsachen dargelegt. Iferten 1822; Fellenberg's Klage gegen Pestalozzi. Gewürdigt und beleuchtet durch von diesem hinterlassene Schriften. Karlsruhe 1827; Pestalozzi und sein Neuhof. Paris 1847. Camilla Martha Halter: Joseph Schmid. Affoltern am Albis 1943 (Dissertation) - Morf IV, S. 4f 43, 132, 154f 160, 164ff 17lf 775/, 195, 209f 213f 216, 218f 2 2 I f f , 230, 232-263, 271f,
406
Sacherklärung 275f, 2 7 9 / 308, 312, 328, 351, 385, 387, 391, 403ff - P.-Bl. 1903, S. 52-59 - Pestai 1931, S. 9-13 - P.-St. 1898, S. 45-48, 58-62, 172; 1902, S. 19f; 1903, S. 151-157 - Reg. I, S. 491 f Schönebaum III, S. 236; IV, S. 4, 6, 8, 12, 14, 17f, 20, 2 2 f f , 30, 34f, 47, 59, 193f, 21 I f f , 280-Stadler
4824a
183.8 4866a
Joseph Röckl (fl826) stellte sich in einem Brief vom 24. Oktober 1817 an Pestalozzi (vgl. Briefe an Pestalozzi) als Professor für Pädagogik und Geschichte am Lyceum in Dillingen (Bayern) und als Distrikts- und Schulinspektor vor. In demselben Brief bat er Pestalozzi um ein Schreiben, in welchem Röckl bevollmächtigt werden soll, für die Ausgabe von Pestalozzis sämtlichen Schriften Subskribenten zu sammeln. Nr. 4824a stellt die Antwort Pestalozzis dar, die Röckl in der in Augsburg erschienenen "Allgemeinen Zeitung" vom 16. November 1817 drucken ließ. Drei weitere Briefe Röckls an Pestalozzi bezeugen das erfolgreiche Bemühen, Subskribenten in Bayern zu werben (vgl. Briefe an Pestalozzi). Isr. I, S. 496f - Reg. I, S. 458 - Schönebaum III, S. 371; IV, S. 83f, 392 Subscriptionsplan vgl. Sacherklärung zu 4539a Heinrich Remigius Sauerländer (1776-1847) aus Frankfurt a.M. war der vierte Sohn von Johann Christian Sauerländer (17461805). Nach dem Gymnasium absolvierte er eine Lehre als Buchdrucker bei seinem Vater und anschließend eine solche als Buchhandelsgehilfe beim Frankfurter Sortimenter Peetz. Nach Mitarbeitertätigkeit in der Frankfurter Buchhandlung Eßlinger und in der Flickschen Buchhandlung in Basel zog er nach Aarau und gründete 1803 zusammen mit Flick eine Buchhandlung, einen Zeitungsverlag und eine Druckerei. Im selben Jahr heiratete er die Baslerin Maria Ryhiner (1775-1846), die ihm drei Söhne gebar. Nach der Trennung von Flick übernahm er 1807 die alleinige Leitung des Geschäftes in Aarau, wo er auch das Bürgerrecht erwarb. Als gewandter Unternehmer verstand er es, sein Unternehmen ständig auszuweiten, so etwa durch eine eigene Papierfabrikation (ab 1822 in Küttigen und ab 1826 in Aarau). Sauerländer war u.a. Verleger der "Aarauer Zeitung", des "Schweizerischen Museums', von Schriften Pestalozzis (z.B. "Wochenschrift für Menschenbildung" 1807-1811), Fellenbergs (z.B. "Landwirtschaftliche Blätter von Hofwil" 1808-1817) sowie Zschokkes (z.B. "Stunden der Andacht" 1808-1816). Ende der zwanziger Jahre traten seine Söhne Carl August (1806-1868) und Friedrich Ferdinand (1808-1858) in die Firma ein und übernahmen zwischen 1835 und 1847 sukzessive den Betrieb. Hundertfünfzig Jahre Haus Sauerländer in Aarau. Aarau 1957 HBLS VI, S. 91 - MorflV, S. 593 - Reg. I, S. 475fSchönebaum IV, S. 83, 87, 234, 307ff, 333f- SL V, S. 523 - Stadler
Sacherklärung 184.5 184.9
4884a 185.5
185.6 185.11
407
Die erwähnte Schrifft gelangte nicht zum Druck. Für weitere Zusammenhänge vgl. Sacherklärung zu 4884a. Inwieweit der Zusammenhang dieser nicht gedruckten Schrift mit der Vorred zu Pestalozzis sämtlichen Schriften (PSW26, S. 193200) gewahrt blieb, ist nicht mehr auszumachen, da von der ersteren weder Manuscript (184.7) noch Correcturbogen (184.18) erhalten geblieben sind. Gemäß Schreiben von Sauerländer an Pestalozzi vom 19. Januar 1818 (vgl. Briefe an Pestalozzi) wurden die ersten Bogen dieser Schrift an Pestalozzi zurückgeschickt. Für weitere Zusammenhänge vgl. Sacherklärung zu 4884a. Für Angaben zu Heinrich Remigius Sauerländer vgl. Sacherklärung zu 4866a. Bei der Convention handelt es sich um die Übereinkunft, welche von Fellenberg und Pestalozzi am 17. Oktober 1817 in Hofwil (Kanton Bern) unterzeichnet wurde und dergemäß die beiden Pädagogen eine zukünftige Zusammenarbeit planten (vgl. PS Β 10, Nr. 4795). Bei verstümmelte Publication handelt es sich um die verschiedenen Meldungen und Teildrucke, die in diesem Zusammenhang in mehreren öffentlichen Blättern erschienen (vgl. PSW 25, S. 429ff). In der Folge fand Pestalozzi immer weniger Gefallen an der Wiedervereinigung und distanzierte sich allmählich von dieser Idee (vgl. PSB 10, Nrn. 4798, 4812, 4813, 4828, 4829). Eine wichtige Rolle spielte Joseph Schmid, der wohl um seine führende Stellung in Yverdon besorgt war und es verstand, Pestalozzi zu beeinflussen. Philipp Emanuel von Fellenberg vgl. Sacherklärung zu 966D Bei den gedruckten Bogen handelt es sich um eine Schrift Fellenbergs, die dieser bei Sauerländer in Auftrag gab und von der im Januar 1818 die ersten 64 Seiten in gedruckter Form vorlagen. Der Titel der Schrift lautet "Einige Worte über Pestalozzi, seine Gehülfen, und seine Anstalt. Von Emanuel von Fellenberg. Geschrieben im Christmonat 1817" (Aarau 1818). Fellenbergs Schrift, d.h. die ersten 64 gedruckten Seiten, konnte im Archiv "Haus Sauerländer" wiederentdeckt werden. Davon wurden die Seiten 6 bis 16 gemäß einer Abschrift im Nachlaß Niederer bereits abgedruckt (vgl. P. -Bl. 1901, S. 58-62). Die Suche nach dem vollständigen Text blieb bisher ohne Erfolg. Jedoch ergab die Kollation von Fellenbergs Schrift von 1818 mit der anonym publizierten Schrift "Heinrich Pestalozzis bis dahin unedirte Briefe und letzte Schicksale" (Bern 1834) nähern Aufschluß. Die ersten 64 Seiten von Fellenbergs Schrift sind in die ersten 29 Seiten der anonymen Schrift eingearbeitet, zum größten Teil textidentisch, zum Teil paraphrasiert oder gekürzt. Zwei Beispiele mögen dies illustrieren: 1. «Eines Abends sah ich [Fellenberg] ihn [Pestalozzi] ganz unerwartet auf einer Mark meiner Besitzungen, neben dem Wege, der von Burgdoif nach Hofwyl führt, sitzen; er schien mir sehr
408
Sacherklärung ermüdet zu sein. Ich eilte sogleich, ihn zu begrüßen, und siehe da, seine Taschen waren so sehr mit Steinen beladen, daß er sich damit beinahe nicht weiter schleppen konnte. Kalksteine, Quarz, Glimmer u. s. w., wie man solche allenthalben bei uns antrifft, waren da zu sehen, und er freute sich mit kindlichem Gemüthe des schönen Funds. Mineraliensammlungen waren, zu historischen Unterrichtsversuchen, gerade damals an die Tagesordnung seiner Erziehungsanstalt gebracht worden, und Pestalozzi's Individualität konnte da nicht umhin, sich auch auf dieses ihm ganz neue Studium mit der Gemüthsfülle zu weifen, die ihn stets auszeichnete. Er fing daher auf seinem Wege nach Hofwyl, schon von Burgdorf her, zu sammeln an, und konnte am Ende seine Beute beinahe nicht weiter bringen. Dessen ungeachtet riß er mich nun noch zu einem Seitensprung auf meine Felder hin, denn er sah da Wasser fließen und hörte von geglücktem Wassergraben. Dies wollte er, obgleich es schon dämmerte, noch am gleichen Abend sehen. Er hatte gar zu lange Wasser auf seinem Landgute zu bekommen gewünscht, und es immerfort vergebens gesucht; dadurch hatte der Gegenstand ein gewaltiges Interesse für ihn gewonnen, daß er keine Beschwerde scheute, um sich nach Wassergräber-Unternehmungen umzusehen.» (Fellenbergs Schrift von 1818, S. 32f) «Eines Abends sah Fellenberg unerwartet den Freund [Pestalozzi] auf einer Mark der Hofwyler Besitzungen ermüdet ausruhen. Begrüßend eilte er auf ihn zu und sah nun die Taschen des Wanderers so sehr mit Steinen beladen, daß er sich damit beinahe nicht weiter schleppen konnte. Quai-z, Glimmer etc., wie man solche allenthalben antrifft, waren da zu sehen, und Pestalozzi freute sich mit kindlicher Munterkeit seines schönen Fundes. Mineraliensammlungen waren zu natur-historischen Unterrichtsversuchen gerade damals an die Tagesordnung seiner Erziehungsanstalt gebracht worden, und Pestalozzi konnte nun nicht umhin, sich auch auf dieses ihm ganz neue Studium mit der Gemüthsfülle zu werfen, die ihn stets auszeichnete. Er fing daher auf seinem Wege nach Hofwyl schon von Burgdorf her zu sammeln an und konnte am Ende seine Beute beinahe nicht weiter bringen. Dessen ungeachtet riß er nun Fellenberg noch zu einem Seitensprung auf das Feld hin, er sah da Wasser fließen und hörte von geglücktem Wassergraben. Dies wollte er nun, obgleich es schon dämmerte, noch am gleichen Abend besehen. Er hatte gar zu lange Wasser auf seinem Landgute zu erhalten gewünscht und es immerfort vergebens gesucht.» (anonyme Schrift von 1834, S. l l f ) 2. «Eines andern Tages, wie ich [Fellenberg] Pestalozzi mit dem gesammten Personal seiner Erziehungsanstalt zu einem ländlichen Feste nach Hofwyl eingeladen hatte, und wir gerade unter den Bäumen im Freien beim Mittagsmahl saßen, da sprang er unversehens vom Tische und faßte bei beiden Ohren einen Knaben, den ich bereits in einiger Ferne mit seinem Vater nach Al-
Sacherklärung
409
mosen ausgehend und auf uns zukommend wahrgenommen hatte. Nachdem Pestalozzi des Knaben Gesicht etwas scharf in's Auge gefaßt hatte, brachte er ihn auch zu mir, mit der Frage, ob ich nicht vielversprechende Züge an ihm wahrzunehmen glaubte? Das konnte ich nun mit Wahrheit keineswegs sagen. Pestalozzi aber adoptirte auf der Stelle den Knaben, und nahm ihn auch sogleich im Kreise seiner Zöglinge mit sich nach Burgdorf hin. Aber das schlechte Betragen des Jungen nöthigte ihn leider, denselben schon nach einigen Wochen wieder wegzuschicken.» (Fellenbergs Schrift von 1818, S. 33/) «An einem andern Tage, als Fellenberg den Freund [Pestalozzi] und dessen Erziehungspersonal zu einem ländlichen Feste nach Hofwyl geladen hatte, und sie unter den Bäumen gerade beim Mittagsmahl saßen, sprang Pestalozzi unversehens vom Tische und faßte einen Knaben bei beiden Ohren, den man mit seinem Vater nach Almosen ausgehend und auf die Gesellschaft zukommend längst wahrgenommen hatte. Nachdem Pestalozzi des Knaben Gesicht etwas scharf ins Auge gefaßt, brachte er ihn auch zu Fellenberg mit der Frage, ob er nicht vielversprechende Züge an dem Kinde wahrzunehmen glaube. Das konnte nun Fellenberg keineswegs mit Wahrheit sagen. Pestalozzi aber adoptirte den Knaben auf der Stelle und nahm ihn im Kreise seiner Zöglinge mit sich nach Burgdorf hin, wo ihn das schlechte Betragen des Jungen schon nach einigen Wochen nöthigte, denselben wieder weg zu schicken.» (anonyme Schrift von 1834, S.
185.20
Die Seiten 29 bis 59 der anonymen Schrift von 1834 bringen aller Wahrscheinlichkeit nach die Fortsetzung zum bei Sauerländer bereits gedruckten Text. Indizien dafür gibt es genügend. So folgt die anonyme Schrift ab S. 29 eindeutig dem bisherigen Argumentationsstrang und bringt auf den Seiten 35 bis 39 den Abdruck der "Convention " zwischen Fellenberg und Pestalozzi vom 17. Oktober 1817 (vgl. PSB 10, Nr. 4795) sowie die Erzählung weiterer Vorkommnisse im Zusammenhang mit Pestalozzi und Schmid. - Insgesamt betrachtet ist die von Fellenberg geplante Schrift von 1818 eine Freundschaftserklärung an Pestalozzi und eine Kriegserklärung an Schmid. In seinem Schreiben vom 27. Januar 1818 an Pestalozzi glaubt Sauerländer v e r s i c h e r n zu können, die gesamte Auflage von Fellenbergs Schrift, die nur etwa zur Hälfte bereits im Druck vorliege, könne nicht an die Öffentlichkeit gelangen (vgl. Briefe an Pestalozzi). Trotz dieser Versicherung wurden 1823 einzelne Bogen von Fellenbergs Schrift zum Verpacken von Büchern verwendet und gelangten nun doch an die Öffentlichkeit. Uber diesen Tatbestand wurde Sauerländer anfangs Oktober 1823 sowohl durch Fellenberg wie auch durch Schmid orientiert. Die beiden Antwortschreiben Sauerländers lauten gemäß KB im Archiv "Haus Sauerländer" wie folgt:
410
Sacherklärung «[Donnerstag,] den 9. October 1823. Hofwyl, Herrn v[on] Fellenberg. Es hat das unangenehmste Gefühl in mir erregt, als ich in Dero jüngstem Schreiben die Anzeige wegen den als Makulatur verbrauchten Bögen erhielt. Nach genauer Untersuchung fand sich, daß nur noch sehr weniges davon verpakt worden ist, und daß nur Unwissenheit des Packers einen solchen Mißgriff gethan, der diese seit Jahren im Magazin zurükgelegte Bogen als Makulatur betrachtete, und bei eingetrettenem Mangel desselben, ohne mich zu fragen einige Buch davon zum Einpacken verwendete. Der Zufall wollte es noch, daß eine Sendung eben an Sie damit eingepakt wurde und daß ich auf diese Weise auch von Ihnen zuerst davon in Kentniß gesetzt ward, sonst würde ohne Zweifel nach und nach der ganze Vorrath als Makulatur in alle Welt versandt werden. Ich ließ unverzüglich die Bögen zusammenpaken und nach unserer Papiermühle absenden, wo sie zu neuem Lumpenbrey vermählen werden, um Packpapier daraus werden zu lassen. Am gestrigen Posttag erhielt ich dann auch zu meinem Befremden ein Schreiben von Herrn Josfeph] Schmidt aus Iferten, welches Ihnen anliegend im Original übersendet und zugleich eine Copia meiner darauf ertheilten Antwort beifüge. Nie könnte ich von meinem frühern Entschluß zurükkommen und eine solche Schrift verlegen und verbreiten. Möchten Sie doch meine aufrichtige Bitte beherzigen, und nicht in öffentlichen Kampf treten, da Ehre, Ruf und Glanz Ihres Hauses zu wohl begründet sind, und nicht auch vom Geifer und der Bosheit eines Mannes verunreinigt werden, der viele Arglist zu besitzen scheint.» «[Donnerstag,] 9. October 1823. Iferten, Jos[eph] Schmidt, Lehrer im Pestalozzischen Institut. Am 6. October 1823 erhielt ich ein Schreiben aus Hofwyl von Herrn v[on] Fellenberg, worinn zu meinem Befremden folgende Stelle enthalten ist: 'Ew. Wohlgebohren gebrauchen nun als Makulatur die gedruckten Bogen von meiner Schrift über Pestalozzi, was mir nicht angenehm ist, da auf diese Weise vereinzelte Stellen auf eine unangenehme Art in Umlauf kommen. ' Ich untersuchte sogleich diesen Vorfall, und es ergab sich, daß der Packer in der Handlung bei eingetretenem Mangel an Makulatur und aus gänzlicher Unbekanntheit der Verhältnisse einige Buch von der in der Niederlage seither zurückgestellten Bogen als Makulatur zum Einpacken verwendete, ohne mein Wissen und Willen. Ich ließ sogleich den ganzen Vorrath dieser Bogen zusammenpacken und nach der Papiermühle absenden, wo solche wieder in Lumpenbrey verwandelt werden.
Sacherklärung
185.30 186.2 186.13f
4961a 187.8 187.9
5037a
188.7 188.13
411
Diese Erklärung ertheilte ich bereits dem Herrn von Fellenberg und ermangle nicht, solche auch Ihnen auf Ihre Zuschrift vom 4. October zu ertheilen. - Was Sie darinn ferner äußern, übergehe ich mit Stillschweigen, auch werde ich ferner nichts erwiedern, wenn Sie auch öffentlich darüber schreiben. - Das ganze Publikum ist schon zu sehr von Unwillen erfüllt über alle die unwürdigen Katzbalgereien, die man seit Jahren von Iferten her hat vernehmen müssen. Nur Friede und Verträglichkeit könnte die öffentliche Meinung wieder aussöhnen und den verletzten guten Ruf wieder herstellen.» zugesandte Schrift vgl. Sacherklärung zu 4866a Brief an Fellenberg vgl. PSB 11, Nr. 4875 Mit Sendung Manuscripte sind wohl die ersten Bogen von Pestalozzis Schrift gemeint, um die es bereits in Nr. 4866a geht. Sauerländer schickte diese Bogen am 19. Januar 1818 an Pestalozzi zurück (vgl. Briefe an Pestalozzi). John Stock aus Poplar (bei London) leitete die "Poplar House Academy " und schickte 1818 seinen Sohn Edward nach Yverdon. Korrespondenz im Nachlaß Dejung - Reg. I, S. 540 cher fils ist Edward Stock (*1799) (vgl. Reg. I, S. 540) Bei A. Quertier handelt es sich um einen Kaufmann aus London (vgl. Reg. I, S. 436). James Pierpont Greaves (1777-1842) aus Merton (England) war ursprünglich Kaufmann, verschrieb sich aber mit der Zeit ganz philanthropischen Interessen. Durch John Synge (1788-1845) auf Pestalozzi aufmerksam gemacht, war er 1818-1822 Lehrer in dessen Anstalten Clindy und Yverdon und versuchte in einem Memorandum dem englischen Premierminister Pestalozzis Ideen schmackhaft zu machen. 1824 kehrte er nach England zurück und war bis zu seinem Lebensende pädagogisch tätig. Pestalozzis Briefe an ihn gab er 1827 in England unter dem Titel "Letters on early Education addressed to J. P. Greaves" heraus (vgl. PSW 26, S. 45-146; Reg. I, S. 183; Stadler II, S. 47Qff). Vinzenz Jakob Bueß [Büß] (1765-1844) aus Aarau studierte Theologie in Bern und war 1789 Provisor in Brugg (Kanton Aargau), danach Pfarrer in Mönthal (Kanton Aargau) und ab 1795 in Zweisimmen (Kanton Bern). 1814 bis zu seinem Tod war er Pfarrer in Unterkulm (Kanton Aargau). Er war verheiratet mit einer unehelichen Tochter von Abraham Johannes von Hallwil (1746-1779), dem Gatten von Franziska Romana von Hallwil. HC II, S. 311 -Reg. I,S. 67 Friedrich Bueß (1804-1821) aus Kulm (Kanton Aargau), Sohn von Vinzenz Jakob Bueß, war 1818-1820 Schüler in Pestalozzis Anstalt in Yverdon (vgl. Reg. I, S. 67). Die Aufnahme von Friedrich Bueß erfolgte anfangs Oktober 1818 (vgl. PSB 11, Nr. 5084).
412
Sacherklärung
188.22
Pestalozzis "Rede an sein Haus" wurde 1818 bei Orell, Füßli und Compagnie in Zürich gedruckt (PSB 25, S. 261-364).
5058D
Johannes Anton von Capo d'Istria (1776-1831) aus Koifu (Griechenland) trat 1807 in den Dienst des Kaisers Alexander I. von Rußland. Er war seit 1813 als russischer Gesandter in der Schweiz und Schloß durch den Grafen F. W. Bulgarin (17891859) im selben Jahr mit Pestalozzi Bekanntschaft. Capo d'Istria war Pestalozzis Anlaufstelle für den Kontakt mit Rußland, so vermittelte er sowohl bei der Verleihung des St. Wladimir-Ordens im Jahre 1814 als auch bei der Subskription für die sämtlichen Schriften und die Druckprivilegien in Rußland ab 1816. HBLS II, S. 488f - Reg. I, S. 74 - Sacherklärung zu 4468a Schönebaum IV, S. 459 - Stadler Philipp Emanuel von Fellenberg vgl. Sacherklärung zu 966D Für Angaben zum gescheiterten Vereinigungsversuch mit Fellenberg vgl. Sacherklärung zu 4884a. Das Institut des pauvres in Clindy, unweit von Yverdon, wurde von Pestalozzi am 13. September 1818 eingeweiht (vgl. die "Rede zur Einweihung der Armenanstalt in Clindy", PSW 26, S. 19-24). Das unter der Leitung von Josef Schmids Schwester Maria stehende Zweigunternehmen hatte nur bis im Sommer 1819 Bestand. Am 23. Juli 1819 wurde es mit dem Institut in Yverdon vereinigt (vgl. A. Crottet: Histoire et annales de la ville d'Yverdon depuis les temps les plus reculés jusqu'à Vannée 1845. Genève 1859, S. 557; Stadler II, S. 376-381). Der Kongreß von Aachen /Âix-la-Chapelley fand vom 29. September bis 21. November 1818 statt. In der Aachener Deklaration vom 15. November legten die fünf führenden Staaten Europas (Osterreich, Preußen, Rußland, Großbritannien und Frankreich) die Prinzipien ihres Handelns auf völkerrechtlicher Basis dar. Bei den jeunes russes, die sich für einige Zeit bei Pestalozzi aufhielten, handelte es sich um Friedrich J. Busse (1799-1859), Mathematiker aus Petersburg (vgl. Reg. I, S. 71), Alexander Grigoriewitsch Obodovskij (1795-1852), ebenfalls Mathematiker (vgl. Reg. 1, S. 395), Karl Svenske (1796-1871), Geograph (vgl. Reg. I, S. 548), und Matvej Maximowitsch Timajev (1798-1858), Psychologe und Philosoph (vgl. Reg. I, S. 557). Bereits am 29. November 1815 schlug Frédéric-César de La Harpe in einem Brief an Alexander I. vor, «d'envoyer des jeunes russes se former dans les divers établissements d'instruction publique existant ailleurs.» In der Schweiz erwähnte er namentlich deren zwei, nämlich Fellenbergs Hofwil und Pestalozzis Institut in Yverdon (Correspondance de Frédéric-César de La Harpe et Alexandre 1er. Pubi, par Jean Charles Biaudet et Françoise Nicod. Bd. III. Neuchâtel 1980, S. 121). Die geplante Studienreise fand aber erst drei Jahre später statt. Nach Aufenthalten bei
189.17 189.33f
190.4
190.10
Sacherklärung
190.16 191.12
191.15
191.16
191.19 191.25
191.32f
413
Pater Girard in Freiburg i.Ue. und bei Fellenberg in Hofwil (Kanton Bern) trafen die vier Studenten im August 1818 in Yverdon ein und blieben dort bis zum 30. Juni 1819. Sa Majesté l'Empereur Zar Alexander I. von Rußland vgl. Sacherklärung zu 4468a John de Vesci (1771-1855), Lord aus Abbeyleix (Irland), besuchte Pestalozzi im Sommer 1816 und gründete ein Jahr später auf seinem Landsitz in Irland ein eigenes Institut, in dem zeitweise zwei ehemalige Pestalozzi-Schüler unterrichteten: Albert Louis Dupuguet und Johannes Laager (vgl. Reg. I, S. 574; Stadler II, S. 468). JohnH. Synge (1788-1845), Gutsbesitzer in Roundwood (Irland), besuchte Pestalozzi 1814 während einer Europareise. Er war der Initiator der Pestalozzi-Rezeption in Großbritannien (vgl. Reg. I, S. 548; Stadler II, S. 467). Charles Edward Herbert Orpen (1791-1856) aus Irland gründete 1816 in Claremont eine Anstalt für taubstumme Kinder. Anläßlich einer Studienreise auf dem Festland besuchte er 1817-1818 Pestalozzis Institut in Yverdon und natürlich die Taubstummenanstalt von Johann Konrad Näf. Er bemühte sich sehr um die Verbreitung der Ideen Pestalozzis in Irland und versuchte, für das Institut in Yverdon Schüler zu finden (vgl. Reg. I, S. 401; Stadler II, S. 468). William Allen /"Alen/ (1770-1843), schottischer Quäker und Philanthrop, besuchte Pestalozzi in Yverdon 1816 und setzte sich gemeinsam mit John H. Synge für die Verbreitung von Pestalozzis Ideen in Großbritannien ein (vgl. Reg. I, S. 7; Stadler II, S. 470). Der Frühsozialist Robert Owen (1771-1858), Spinnereibesitzer und Sozialpolitiker in Schottland, besuchte Pestalozzi 1816, ließ seine Söhne bei Fellenberg in Hofwil erziehen und gründete 1825 gemeinsam mit William Maclure in Indiana (USA) die New Harmony Community (vgl. Reg. I, S. 404; Sacherklärung zu 1264a; StadlerlI, S. 469f). James Pierpont Greaves vgl. Sacherklärung zu 4961a Die geplante traduction de mes ouvrages en anglois, für die sich vor allem J. P. Greaves einsetzte, ist nie zustande gekommen. Zu Lebzeiten Pestalozzis wurden nur drei Werke ins Englische übersetzt: "Lienhard und Gertrud" (London 1825); "Anschauungslehre der Zahlenverhältnisse (Elementar-Bücher, Heft 1-3)" (Dublin 1817-1825) und die im deutschen Original verschollenen "Letters on early Education" (vgl. Sacherklärung zu 4961a). Paul von Krüdener /Krudenery (1784-1858) aus Livland, Sohn von Baron Burchard Alexius Konstantin von Krüdener (17461802) und Barbara Juliane von Krüdener (1764-1824), war als Diplomat in St. Petersburg, Berlin, Karlsruhe, Paris und Washington. Als russischer Gesandter in Bern war er für die Betreuung und Bezahlung der russischen Schüler in der Schweiz zuständig (vgl. ADB 17, 196f; Deutschbaltisches biographisches
414
192.5 192.14 5082a 193.6
193.7
5112a
Sacherklärung Lexikon 1710-1960. Hrsg. von Wilhelm Lenz. Köln 1970, S. 418; HBLSIV, S. 549; Reg. I, S. 288). Zu Baron von Strakmann liegen keine genaueren Angaben vor (vgl. Reg. I, S. 541). Für Angaben zum Subskriptionsbetrag von 5000 Rbl. vgl. Sacherklärung zu 4468a. Für Angaben zu Johann Friedrich Cotta vgl. Sacherklärung zu 3030a. Heinrich Stammer (*1785) reiste 1812 mit Johannes de L'Aspée nach Yverdon und gründete 1815 gemeinsam mit Philipp Rossel eine Pestalozzi-Schule in Koblenz (Rheinland-Pfalz). Als Professor am Athenäum in Luxemburg subskribierte erfür 5 Exemplare von Pestalozzis sämtlichen Schriften (vgl. Reg. I, S. 531; Schönebaum IV, S. 401). Mathias Wagner, Seminardirektor in Koblenz (Rheinland-Pfalz), war für Pestalozzi als Subskribenten-Sammler tätig (vgl. Reg. I, S. 583). Karl Witte (1800-1883) aus Lochau (Sachsen-Anhalt) wurde von seinem Vater Karl Heinrich Witte (vgl. unten) früh unterrichtet, und dies zeitigte beim jungen Karl eine Frühreife, auf Grund derer er als " Wunderkind von Lochau" bezeichnet wurde. Bereits 1813 promovierte er zum Dr. math, in Göttingen, 1814 zum Dr. phil. in Gießen und schließlich 1816 zum Dr. iur. in Heidelberg. Er weilte 1818-1821 auf Reisen, vor allem in Italien, und wirkte seit 1829 als Rechtsprofessor in Breslau (heute: Wroclaw, Polen). 1834 heiratete er Auguste von Gilgenheimb und übersiedelte nach Halle, wo er bis zu seinem Tod eine Rechtsprofessur innehatte. Neben seinem Beruf tat er sich als erster deutscher Danteforscher hervor. ADB 43, S. 595-599 - P.-St. 1897, S. 54, 57f 132 - Reg. I, S. 605 - Stadler - Hermann Witte/Hans Haupt: Karl Witte. Ein Leben für Dante. Vom Wunderkind zum Rechtsgelehrten und größten deutschen Danteforscher. Hamburg 1971 Witte besuchte Pestalozzi ca. am 20. November 1818 und schrieb darüber seinem Vater von Lausanne aus am 21. November: «Ich war fast zwei Tage in Iferten und während des größten Teiles dieser Zeit mit Pestalozzi zusammen, mit dem ich viel gesprochen und viel gestritten habe. Die Deutschen können sich selten von einem gewissen Pedantismus losmachen, und so auch Pestalozzi. So wohl mir seine Grundprinzipien zum Teil gefallen haben, so wenig kann ich doch mit vielen Anwendungsmanieren, z.B. diesem mechanischen Nachsprechen, übereinstimmen. Bei allem Streit hat er sowenig als die Lehrer mich vom Gegenteil überzeugt. Wie er mir gleich beim Eingang sagte, ist er ein schwacher Mann ohne wissenschaftliche Bildung, und das ist wahr. Er verlaßt sich darauf, daß seine Lehrer das Nötige supplieren werden,
Sacherklärung
415
und läßt sich so mit jeder schönen Phrase Sand in die Augen streuen. Ich machte ihn darauf aufmerksam, daß er bei seiner Sprachlehrmethode keine gehörige Rücksicht auf den Unterschied von Begriffs- und Spracherlernung genommen habe. Seine Vorliebe für die Engländer ist fatal ... Sie haben doch schon von Pestalozzis schöner Armenschule in Clindy gehört? Diese hat mir am meisten Freude gemacht.» (Witte/Haupt, S. 86) Karl Heinrich Gottfried Witte (1767-1845), der Vater von Karl Witte, war 1792-1795 Hauslehrer in Soglio (Kanton Graubünden). Er besuchte Pestalozzi in Münchenbuchsee und setzte sich für ihn beim König von Preußen ein. Seit 1804 ermunterte Pestalozzi den Vater Karl Wittes, sich über die Jugend seines Sohnes schriftlich zu äußern, worauf dieser die Schrift verfaßte: Karl Witte oder Erziehungs- und Bildungsgeschichte desselben, hg. von seinem Vater. II Bde. Leipzig 1819 (vgl. Reg. I, S. 605). 5119a
Die vorliegende Eingabe an das Stadtgericht von Yverdon gehört in den Zusammenhang der Auseinandersetzung mit Johann Friedrich Wilhelm Lange, die Pestalozzi im November und Dezember 1818 führte. Wegen Differenzen mit dem Hauptlehrer Joseph Schmid hatte Lange am 4. Oktober 1818 die Kündigung eingereicht und versuchte, in Yverdon ein Konkurrenzinstitut einzurichten. Gegen diesen Versuch ging Pestalozzi gerichtlich vor, so daß es Lange verboten wurde, in Yverdon ein eigenes Institut zu eröffnen. Darauf schrieb Lange einen ausführlichen und anklagenden Brief an Pestalozzi (vgl. PSB 11, S. 413f), den Pestalozzi dem Friedensrichter J. A. Fatio in französischer Übersetzung zukommen ließ. Fatio verwies Pestalozzi an das Stadtgericht, wo dieser einen Verleumdungsprozeß gegen Lange anstrengte. In zwei Verhandlungen vom 25. November und 9. Dezember 1818 wurde Lange schuldig gesprochen und mußte alle seine Aussagen widerrufen (vgl. Brief von Lange an Pestalozzi vom 9. Dezember 1818, PSB 11, S. 417). Uber die gerichtliche Beurteilung der Honorarforderung liegen keine Angaben vor.
194.4
Johann Friedrich Wilhelm Lange (1786-1859) aus Magdeburg, war vermählt mit Lenny Fuaux (fl812) aus Moudon (Kanton Waadt), studierte Theologie in Halle und Jena und war anschließend Lehrer in Schnepfenthal (Thüringen) im Philanthropin von Salzmann, in Königsberg (früher: Preußen, heute: Kaliningrad, Russische Föderation) und in Züllichau (früher: Preußen, heute: Sulechow, Polen). 1816-1817 war er bei Fellenberg in Hofwil und wirkte von Sommer 1817 bis Oktober 1818 als Studiendirektor im Institut in Yverdon. Lange eröffnete nach der Trennung von Pestalozzi ein eigenes Institut in Vevey (Kanton Waadt) und kehrte 1821 nach Magdeburg zurück, wo er eine reiche pädagogische Wirksamkeit entfaltete (vgl. Isr. I, S. 526f; Morf IV, S. 581 ff; Reg. I, S. 302; Schönebaum IV, S. 256ff; Stadler II, S. 533, 535).
416 195.8 195.17
Sacherklärung Die beiden eleves, die Lange bei seinem Weggang vom Institut mitnahm, waren Pantaleon Aldama aus Madrid (vgl. Reg. I, S. 6) und John Camming aus London (vgl. Reg. I, S. 85). juge de paix J. A. Fatio vgl. Sacherklärung zu 5468a
5424a
Moritz Beck (1787-1871) aus Pilsen (Tschechien) kam im September 1817 als Mathematiklehrer nach Yverdon. Anschließend war er als Mathematiklehrer in Biel und Bern und als Verfasser von Geometrielehrbüchern tätig. HBLS II, S. 66 - Reg. I, S. 33
5468a
Jean Antoine Fatio (1769-1855) von Bonvillars (Kanton Waadt), Sohn von André Fatio (1732-1812) und Marthe Adrienne Martin (1766-1814), war verheiratet mit Jacqueline Elisabeth van Heut. Sie hatten 4 Kinder, darunter den Sohn Louis Adolphe (*1798), der 1814-1815 in Pestalozzis Institut war. Fatio studierte an der Universität Genf Geistes- und Rechtswissenschaften und war anschließend in den Kantonen Bern und Waadt in militärischen Diensten. Er ließ sich 1801 in Yverdon nieder, amtete als Friedensrichter und Statthalter und war Mitglied der ökonomischen Kommission, die am 28. November 1814 auf einen Vorschlag von Marc-Antoine Jullien hin eingesetzt wurde, um Pestalozzis Institut finanziell wieder auf die Beine zu helfen (vgl. Stadler II, S. 492J). HBLS III, S. 119 - Reg. I, S. 134 - Recueil de généalogies vaudoises. Tome 1er, sixième fascicule. Lausanne 1923, S. 613621 - Schönebaum IV, S. 337 Der von Fatio erbetene état de tous les Espagnols ist nicht erhalten geblieben. Folgende Spanier lassen sich 1820 in Yverdon nachweisen: Joaquin Burrueso aus Malaga, 1818-1821 (vgl. Reg. I, S. 70), Fernando Fernandez aus Cadiz, 1819-1825 (vgl. Reg. I, S. 137), Diego Guerrero aus Granada, 1817-1820 (vgl. Reg. I, S. 190), Juan Martinez aus Malaga, 1818-1822 (vgl. Reg. I, S. 335) und Edoardo Strachan aus Malaga, 1818-1825 (vgl. Reg. I, S. 541). Strachan und Fernandez gingen nach der Auflösung des Instituts in Yverdon 1825 vermutlich mit Pestalozzi auf den Neuhof.
196.15f
5478a
197.5 5478b
Guillaume Strachan, Kaufmann in Malaga, ließ seine beiden Söhne Edoardo und Francisco in Yverdon erziehen und vermittelte weitere spanische Schüler nach Yverdon. Beim Sturz des liberalen Regimes in Spanien im Jahre 1823 flüchtete er nach London. P.-St. 1898, S. Ill-Reg. I, S. 541 - Schönebaum IV, S. 434 William Maclure vgl. Sacherklärung zu 1264a Der Kaufmann Pablo Burrueso in Malaga ließ seinen Sohn Joaquin vom Juli 1818 bis März 1825 in Yverdon ausbilden. Reg. I, S. 70f
Sacherklärung
5478c
198.5
417
Juan Sanchez Cisneros war Präsident der königlichen Gesellschaft in Valencia, welche 1808 einen empfehlenden Brief an Pestalozzi sandte. Er legte der ökonomischen Gesellschaft von Valencia folgende Arbeiten vor. 1802: Memoria sobre el análisis del cacahuete y su aceite; 1805: Memoria sobre los medios de dar la educación más conveniente á los labradores de huerta de Valencia. Archivo Biográfico de España, Portugal y Iberoamérica. Mikroform-Edition - Schönebaum III, S. 405f William Madure vgl. Sacherklärung zu 1264a
5482a
Johann Abel Greiff (1802-1877) aus Memmingen (Bayern) hielt sich als Stipendiat der Stadt Memmingen vom Oktober 1818 bis Juli 1820 im Institut in Yverdon auf. Später war er Lehrer und Organist in Memmingen. Korrespondenz im Nachlaß Dejung
5775a
Rudolf Amandus Philippi (1808-1904) aus Charlottenburg, Sohn von Wilhelm Bernhard Philippi, war 1818-1822 als Schüler in Pestalozzis Institut in Yverdon. Er kehrte anschließend nach Berlin zurück, besuchte das Gymnasium und begann 1826 das Studium der Medizin und Naturgeschichte, das er 1830 abschloß. Nach einer ausgedehnten Italienreise, wo er u.a. Bekanntschaft mit Hans Konrad Escher von der Linth Schloß, wurde er 1835 als Lehrer der Naturgeschichte an die polytechnische Schule Kassel berufen, wo er bis 1850 tätig war, zeitweise als Direktor. Als Liberaler seit 1848 von Konservativen angefochten, erklärte Philippi 1850 seinen Rücktritt und ließ sich von seinem Bruder zur Auswanderung nach Chile umstimmen. 1853-1874 war er als Professor der Naturwissenschaften in Santiago tätig. Ebenso amtete er 1853-1898 als Direktor des Naturkunde-Museums und des von ihm geschaffenen botanischen Gartens. Die Bibliographie seiner Schriften umfaßt nicht weniger als 348 Titel. Bernhard Eunomius Philippi (1811-1852), im Unterschied zu seinem Bruder kein Gelehrtentyp, sondern zunächst Seemann auf Handelsschiffen, kam als Walfischfänger mehrmals nach Chile, wo er sich 1841 dauernd niederließ. Nach 1848 gelang es ihm, viele auswanderungswillige Deutsche für Chile zu begeistern. Er wurde dadurch zum Gründer vieler neuer Siedlungen in Chile. Seit 1852 war er Provinz-Statthalter in Magallanes, wo er kurz darauf von Indianern ermordet wurde. 1851 verfaßte er die Schrift "Nachrichten über die Provinz Valdivia ". Archivo Biográfico de España, Portugal y Iberoamérica. Mikroform-Edition - P. -Bl. 1901, S. 22 - Reg. I, S. 424
5842D
Anton Josef Pfluger (1779-1858) aus Baisthal (Kanton Solothurn) machte 1795 eine Apothekerlehre in Freiburg i.Ue. und studierte anschließend an den Universitäten Jena, Rastatt und
418
200.5
5843a
201.5
201.12
5856a
202.5
5856b
Sacherklärung
Mannheim. Ab 1800 lebte er in Solothurn, wo er ein chemisches Labor einrichtete und eine Apotheke betrieb. Er war zudem auf politischem Gebiet tätig (Erziehungsrat, Großrat), Mitglied zahlreicher Gesellschaften, Griindungsinitiant der ersten Sparkasse des Kantons Solothurn (1819) und Förderer gemeinnütziger Bestrebungen. HBLS Suppi, S. 136 - Reg. I, S. 423 - SL V, S. 50 Beim nicht erhalten gebliebenen Subscriptionsplan handelt es sich um den "Plan d'un écrit périodique en langue française" vom Dezember 1822 (PSW27, S. 37-44). Am 16. Januar 1823 schrieb Pfluger an Pestalozzi, er selbst interessiere sich nicht für die Zeitschrift, er habe aber einen Subskribenten gefunden (vgl. Briefe an Pestalozzi). Benedikt von Holland (1775-1853) trat 1792 in den Benediktinerorden ein und wurde 1800 Professor für Theologie in der Reichsabtei Neresheim (Württemberg). Nach deren Aufhebung gründete er 1803 das dortige Lyceum Carolinum. Seit 1807 war er Professor und Seminardirektor in Neuburg (Bayern), reorganisierte und leitete die nach ihm benannte Erziehungsanstalt in München 1811-1824 und trat als Oberstudienrat 1826 in den Ruhestand. ADB 12, S. 748 - Reg. I, S. 234 Beim nicht erhalten gebliebenen Subscriptionsplan handelt es sich um den "Plan d'un écrit périodique en langue française" vom Dezember 1822 (PSW27, S. 37-44). Der lezte Aufsaz des neunten Bandes meiner sämtlichen Schriften ist die "Rede von Pestalozzi an sein Haus; an seinem zwei und siebenzigsten Geburtstage, den 12ten Jänner 1818" (PSW 25, S. 261-364). Georg Friedrich Karl Joseph von Mecklenburg-Strelitz (17791860), Sohn von Großherzog Karl von Mecklenburg-Strelitz und Friederike Caroline Luise Prinzessin von Hessen-Darmstadt, war mit Maria Prinzessin von Hessen-Kassel verheiratet. Nach dem Tod seines Vaters regierte er 1816-1860 und setzte sich für die Förderung des Schul-, Armen-, Wohltätigkeits- und Kirchenwesens ein. Er war Dienstherr von Pestalozzis Freund und Förderer Wilhelm von Türk und entsandte 1818 Adolph Giesebrecht zur Ausbildung nach Yverdon. ADB 8, S. 680f- Reg. I, S. 342 - Schönebaum IV, S. 412 Beim nicht erhalten gebliebenen Subscriptionsplan handelt es sich um den "Plan d'un écrit périodique en langue française" vom Dezember 1822 (PSW27, S. 37-44). Erbgroßherzogin Marija Pawlowna von Sachsen- Weimar-Eisenach (1786-1859) war die Tochter von Zar Paul I. und Sophie Dorothea Auguste Luise, geb. Herzogin von Württemberg. Die
Sacherklärung
419
Schwester von Alexander /. wurde wohl auf Empfehlung von La Harpe von der Waadtländerin Jeanne Huc-Mazelet erzogen und heiratete 1804 den Großherzog Karl Friedrich von Sachsen-Weimar-Eisenach. ADB 15, S. 355 - Correspondance de Frédéric-César de La Harpe et Alexandre 1er. Pubi par Jean Charles Biaudet et Françoise Nicod. Bd. I. Neuchâtel 1978, S. 47-Reg. I, S. 333 5931a
Sommer, ursprünglich Lehrer in Königsberg (früher: Preußen, heute: Kaliningrad, Russische Föderation), wurde am 3. Februar 1811 auf Empfehlung des Leiters des dortigen Waisenhauses Georg Andreas Hagnauer durch das Departement des öffentlichen Unterrichts von Schuckmann als zweiter Lehrer an das Normal-Institut Piamanns in Berlin gewählt. Minister Johann Wilhelm von Süvern wollte Sommer nach Yverdon entsenden, wie aus seinem Brief an die preußischen Eleven vom 15. Februar 1812 hervorgeht: «Grüßen sie Vater Pestalozzi aufs herzlichste von mir. Vielleicht schicken wir ihm bald wieder einen wackern Schüler, den Kawerau vielleicht von Königsberg her kennt, er heißt Sommer.» (P.-Bl. 1894, S. 60) Dieser Ausbildungsgang ist nicht zustande gekommen, Sommer kam erst im September 1823 für einen Besuch nach Yverdon. P.-St. 1898, S. 185-P.-Bl. 1894, S. 58-60-Reg. I, S. 524
5936a
Die hier vorliegende Eingabe an das Stadtgericht von Yverdon gehört in den Zusammenhang der Auseinandersetzung zwischen den Parteien Pestalozzi-Schmid und Niederer-Krüsi-Näf. Joseph Schmid wurde 1815 nach Yverdon zurückberufen, um Pestalozzis Institut finanziell wieder ins Lot zu bringen. Dies betrieb er mit einigem Erfolg, allerdings waren die alteingesessenen Lehrer mit seinem Vorgehen nicht einverstanden. Die Differenzen gipfelten im sog. Lehrerstreit von Iferten, in dessen Folge Pestalozzi den Großteil seiner alten Lehrkräfte verlor, so etwa Blochmann, Ramsauer, Krüsi, Näf und Niederer. Darauf fand ein eigentlicher Kampf zwischen den ehemaligen Lehrern und Pestalozzis Rumpfinstitut statt, der sowohl in der Presse als auch auf gerichtlicher Ebene ausgetragen wurde (vgl. Pestalozzis eigene Schilderung in den "LebensschicksalenPSW 27, S. 274-317; Isr. I, S. 531-553). Johannes Niederer vgl. Sacherklärung zu 978a Am 18. August 1823 erschien in der Allgemeinen Zeitung unter dem Titel "Öffentliche Aufforderung an Herrn Heinrich Pestalozzi" ein offener Brief, gezeichnet von Niederer. Der gleiche Artikel erschien auch im "Aufrichtigen und wohletfahrenen Schweizerboten" vom 31. Juli und in der "Neuen Zürcher Zeitung" vom 4. August (vgl. PSB 13, S. 456). Pestalozzis Antwort darauf erschien im "Aufrichtigen und wohlerfahrenen Schweizerboten" vom 14. August 1823, in der "Allgemeinen Zeitung (Augsburgj"
203.19 203.25f
420
203.27 204.4
204.13
204.20 204.26
204.29 204.33f
204.38 205.4
205.34f 206.2Î
Sacherklärung
vom 2. September und in der "Neuen Zürcher Zeitung" vom 8. September (vgl. PSW 27, S. 53f). Joseph Schmid /Schmidty vgl. Sacherklärung zu 4722a Rosette Niederer-Kasthofer vgl. Sacherklärung zu 3556a Pestalozzi hatte am 15. November 1813 sein Töchterinstitut an Rosette Niederer-Kasthofer abgetreten und im Anschluß an den Eklat von 1817 entspann sich darüber ein finanzieller Streit. In der oben erwähnten "Öffentlichen Aufforderung an Herrn Heinrich Pestalozzi" wird Pestalozzi von Niederer aufgefordert, «durch Anhängigmachung vor Gericht unser Rechnungsverhältnis untersuchen und wie es Ehrenmännern geziemt, beendigen zu lassen». Nach einem langwierigen Hin und Her entschied man sich Ende 1823, ein Schiedsgericht einzusetzen (vgl. 6073a). In dem bereits Ende November 1824 gefällten Urteil wurde festgehalten, daß die Schuld von Niederer-Kasthofer gegenüber Pestalozzi diejenige Pestalozzis gegenüber seinen Kontrahenten um ein Weniges übertreffe. Die negative Publizität der ganzen Affäre schadete beiden Seiten (vgl. PSB 11, S. 377-381; 13, S. 435f, 494f; Stadler II, S. 498-507). Alphonse Doxat de Turin aus Yverdon war Mitglied der ökonomischen Kommission, die am 28. November 1814 auf einen Vorschlag von Marc-Antoine Jullien hin eingesetzt wurde, um Pestalozzis Institut finanziell wieder auf die Beine zu helfen (vgl. Reg. I, S. 109; Stadlern, S. 492J). Die quittance générale Pestalozzis ist abgedruckt in PSB 10, Nrn. 4704 und 4708. V é r i t é e t E r r e u r ist der französische Titel des Buches von Joseph Schmid "Wahrheit und Irrthum in Pestalozzis Lebensschicksalen, durch Thatsachen dargestellt", das 1822 in Yverdon erschien (vgl. Isr. I, S. 542-545). Die erwähnte Beilage No. 4 ist, wie auch die weiteren, nicht erhalten geblieben. Der Brief vom 21 août 1 8 1 7 ist abgedruckt in PSB 10, Nr. 4747. Niederer bezeichnet in der oben erwähnten "Öffentlichen Aufforderung" sowohl Schmids Buch als auch die darin präsentierte Abrechnung als e i n s e i t i g , f a l s c h und v e r l ä u m d e r i s c h. Brief Niederers an Pestalozzi vom 10 février 1 8 1 9 vgl. Briefe an Pestalozzi Der Vorwurf Pestalozzis, Niederer bezichtige ihn der Fälschung /d'avoir falsifié d'anciens comptes7, läßt sich in diesem Zusammenhang nicht belegen. Der Brief vom 1er fev[rie]r 1823 ist abgedruckt in PSB 13, Nr. 5860. Der Schiedsspruch /arbitrages ... du 27 mars 18237 blieb nicht erhalten. Er geht zurück auf einen Vorschlag der Partei NiedererKrüsi-Näf (vgl. PSB 13, Nr. 5848). Bereits damals sollte ein Schiedsgericht eingesetzt werden.
Sacherklärung 206.5
206.6
206.7
206.24
207.16
5968a 208.5ff
421
Georges de Rougemont (1758-1824) aus Neuenburg, Staatsrat und Tagsatzungsbeamter, hatte Pestalozzi finanziell unterstützt und seinen Sohn Georges in Pestalozzis Institut erziehen lassen. Der Bitte Pestalozzis, für ihn als Schiedsrichter aufzutreten, kam er aber nicht nach (vgl. HBLS V, S. 724; Reg. I, S. 464). Jean Samuel Antoine de Molin /Demolin/ (1769-1851) aus Estavayer (Kanton Freiburg), Bankier, Staatsrat und Friedensrichter in Lausanne, nahm das Schiedsrichteramt an (vgl. Reg. I, S. 360). Die Ansicht von Niederer bezüglich seines Rückzugs schilderte er in einem Brief an Hans Georg Nägeli vom 30. Januar 1823 (vgl. PSB 13, S. 437f). Peter Kaiser (1793-1864) aus Liechtenstein war 1819-1822 in Hofwil (Kanton Bern), danach bis Oktober 1823 Lehrer in Pestalozzis Institut in Yverdon. Später unterrichtete er an der Kantonsschule Aarau und an der Kantonsschule Chur (vgl. ADB 15, S. 9f; Reg. I, S. 261). Der anonyme Brief Niederers an Kaiser ist nicht erhalten geblieben (vgl. PSB 13, Nr. 5947). Louis Secretan jun. (*1780), Sohn von Louis Secretan sen. (17581839), war Pestalozzis Schüler in Burgdorf und Münchenbuchsee, Dr. iur. in Tübingen und dann Bezirksrichter in Yverdon. Er betätigte sich seit 1822 als Anwalt Pestalozzis (vgl. HBLS VI, S. 320; Reg. I, S. 514). Der amtierende Gemeindepräsident von Payerne (Kanton Waadt) im Jahre 1824 war François Perrin. Bei den propositions, welche im Juni 1804 von Monsieur Detrey (vgl. Reg. I, S. 103) im Auftrag der Stadt Payerne gemacht wurden, handelt es sich um ein Angebot an Pestalozzi, sich im dortigen Schloß niederzulassen (vgl. Briefe an Pestalozzi; Reg. I, S. 103). Seit dem 7. Dezember 1803 wußte Pestalozzi, daß er sich nach einem neuen Standort für sein Institut umsehen mußte, und seit dem 26. Februar 1804 wußte er außerdem, daß er das Schloß Burgdorf auf den 1. Juli 1804 endgültig räumen mußte. Als Ersatz bot ihm die neue bernische Regierung Münchenbuchsee an, womit sich Pestalozzi aber nicht recht anfreunden konnte. Als er im Mai 1804 in Lausanne war, machte er daher eine Eingabe an den Kleinen Rat des Kantons Waadt, in der er erklärte, er würde sich gerne in der französischen Schweiz niederlassen (vgl. PSB 4, Nr. 963). Neben Yverdon, wo er sich schließlich niederließ, bewarb sich auch Payerne um Pestalozzis Institut. Am 8. Juni 1804 hatte die Munizipalität Payerne für 30Ό00 Franken vom Kanton Waadt das Schloß und die Abteikirche in Payerne gekauft. Am 18. Juni beschloß die Behörde, auf Antrag des Präsidenten (Syndic) Benjamin Jomini (1746-1818), Pestalozzi das Schloß für seine Anstalt anzutragen, verbunden mit
422
Sacherklärung weiteren großzügigen Angeboten: das Bürgerrecht für Pestalozzi und seine Familie auf ewige Zeiten, die Benutzung des Schlosses nach Renovation der Gebäulichkeiten durch die Gemeinde sowie von Garten, Reb- und Wiesland auf Lebzeit, eine Jahrespension von 40 Louisdor auf Lebzeit bei Wohnsitznahme in Payerne und Jahresgaben in größerem Umfang an Wein, Getreide, Früchten und Holz. Unter der Leitung von François Perrin traf am 20. Juni eine Gesandtschaft in Burgdorf ein, um Pestalozzi das Angebot zu unterbreiten. Dieser zeigte sich interessiert, lehnte jedoch am 3. September 1804 das Angebot ab. Warum Pestalozzi sich 20 Jahre später erneut um diese Forschläge bemühte, ist nicht klar (vgl. Morf III, S. 37j.; Henri Perrochon: Pestalozzi bourgeois de Payerne? In: Feuille d'avis de Payerne. Le démocrate. Nr. 41 vom 27. Mai 1977; Stadler II, S. 272f).
5969a
Raphael Hanno (1791-1871j aus Hanau (Hessen) befand sich zusammen mit seiner Frau Henriette, geb. Hertz, seit Anfang 1818 in Straßburg (Elsaß), wo 1818 die Tochter Rosalie Jeanette Louise zur Welt kam. Er erhielt 1824 in Heidelberg eine Professur für orientalische Sprachen, die er bis zu seinem Tod innehatte. Hanno hatte sich wohl um eine Stelle als Lehrer für alte Sprachen beworben. Korrespondenz im Nachlaß Dejung - Salomon Wininger: Große jüdische National-Biographie. Bd. II. Czernowitz 1927, S. 494 Die Datierung auf 1824 ergibt sich aus der zurückhaltenden Anstellungspolitik Pestalozzis. Dies deutet auf die Spätzeit des Instituts in Yverdon. Es ist jedoch durchaus denkbar, daß der Brief ein oder zwei Jahre früher geschrieben wurde.
5983a
Johannes Hirt (1800-1860) aus Villingen (Baden) hielt sich vom März bis gegen das Jahresende 1824 als Lehrer in Yverdon auf. Er war später Privatlehrer in Villingen, ab 1826 in München und Wien und schließlich Gymnasiallehrer in Freiburg i.Br. und Konstanz. Gegen Ende 1824 Schloß er mit Pestalozzi einen Vertrag, laut dem er eine von Pestalozzi begonnene lateinische SprachDidaktik ausarbeiten sollte (vgl. Sacherklärung zu 6065a). Korrespondenz im Nachlaß Dejung — Reg. I, S. 227 mit falschen Angaben - Schönebaum IV, S. 278
6018a
Magdalena [Lena] Wartmann (1806-1859) war die Tochter des Fabrikanten Georg Wartmann (1771-1855) aus St. Gallen (vgl. HBLS VII, S. 424). Sie war vom September 1818 bis 1824 in Pestalozzis Institut in Yverdon. Anfang Mai 1824 verreiste sie nach Isny (Baden-Württemberg), als Erzieherin von vier Kindern einer Familie Schlegel. Nach dem Tod von Frau Schlegel heiratete sie 1824 den verwitweten Kaufmann Eduard Schlegel und gebar ihm drei Kinder. Nach dem Tod des Gatten zog sie 1832 nach St. Gallen zurück, wo sie auch starb.
Sacherklärung
210.10
210.35 211.8
211.10
211.18
211.23
211.25ff
211.26
211.27
211.31 211.38
6038a
423
Korrespondenz im Nachlaß Dejung - Reg. I, S. 587 mit falschen Angaben Margarete /Mariettli/ Wartmann (*1809) aus Straßburg, Tochter des dort lebenden Kaufmanns Bernhard Wartmann (1772-1839), war eine Kusine von Magdalena Wartmann. Sie befand sich seit 1820 in Yverdon und ist wohl 1824 oder 1825 nach Straßburg zwückgekehrt, wo sie 1829 Johann Ludwig Kratz heiratete (vgl. Korrespondenz im Nachlaß Dejung). Joseph Schmid vgl. Sacherklärung zu 4722a Bei den Fabeln handelt es sich um die neubearbeitete Ausgabe der Fabeln (Figuren zu meinem ABC-Buch oder zu den Anfangsgründen meines Denkens. Basel 1797) in Bd. 10 der Cotta-Ausgabe von 1823. Dieser neubearbeiteten Ausgabe folgt auch der Abdruck in PSW 11, S. 87-332. Joseph Marie Girard (1789-1857) aus Bernex (Kanton Genf) war 1817-1824 Französischlehrer in Pestalozzis Institut in Yverdon und wurde später ein anerkannter Geograph (vgl. HBLS III, S. 525; Reg. I, S. 172). Zu Bernely liegen keine näheren Angaben vor. Elisabeth /Elisa/ Isler (1800-1868) aus Hirslanden (Kanton Zürich) vermählte sich 1832 mit dem Spediteur Hans Kaspar Hirzel (1801-1879). Sie war 1821-1824 Schülerin in Yverdon (vgl. Reg. I, S. 227). In Isny /Isni/ (Baden-Württemberg) war der neue Arbeitsort von Magdalena Wartmann nach ihrem Wegzug aus Yverdon. (Hans) Jakob Isler, der Bruder von Elisabeth, war 1818-1824 als Schüler in Yverdon (vgl. Reg. I, S. 248). Bei Doly German handelt es sich um Doly Münkhausen, Tochter des Londoner Kaufmanns German Münkhausen, die sich zusammen mit ihren Geschwistern Jenny /Jeny/, Aenny [kim\], Edmund und Thomas 1818-1823/24 in Yverdon aufhielt (vgl. Reg. I, S. 374). In Montmirail /Monmiral/ (Kanton Neuenburg) befand sich seit 1766 eine pietistisch ausgerichtete Erziehungsanstalt für Mädchen (vgl. HBLS V, S. 151). Floraire/Floreyres /Florère/ ist ein kleiner Weiler 2 km von Yverdon, wo sich ein großes Bauerngut befand, das der Familie Flaction gehörte (vgl. Dictionnaire historique, géographique & statistique du Canton de Vaud. Hrsg. von Eugène Mottaz. Bd. I. Lausanne 1914, S. 734; Geographisches Lexikon der Schweiz. Bd. VI. Neuenburg 1910, S. 1017). Zu Lucas liegen keine näheren Angaben vor. Maria Schmid /Schmidt/ (1794-1864), eine Schwester von Joseph Schmid, war seit 1818 Haushälterin in Yverdon (vgl. Reg. I, S. 444/). Der Adressat dieses Rundschreibens den.
konnte nicht ermittelt
wer-
424
Sacherklärung Das gedruckte Formular wurde anläßlich des Erscheinens des 13. Bandes der Cotta-Ausgabe versandt. Nebst einem Hinweis auf die dortige Vorrede (PSW 27, S. 107-113) enthält es Klagen über den unbefriedigenden Fortgang der Subskription sowie eine implizite Ankündigung der "Lebensschicksale" (PSW 27, S. 215-344; vgl. auch die ähnlichen Schreiben in PSB 13, Nrn. 6039-6043a).
6038b
212.18
212.22
213.4 213.5
213.5f 213.20f
213.26
David Vogel (1760-1849) aus Zürich, Jugendfreund Pestalozzis und Zuckerbäcker, war der Vormund von Gottlieb Pestalozzi. HBLS VII, S. 287 - HG II, S. 153 - PSZ, Tafel 31 - Reg. I, S. 5 7 7 / - Schönebaum III, S. 49; IV, S. 141 - Stadler Lisabeth Kiüsi-Näf vgl. Sacherklärung zu 1050a Wahrscheinlich hatte sich Lisabeth Krüsi nach ihrer Wegweisung vom Neuhof schriftlich an David Vogel gewandt. Auf seine Vermittlung hin wurde zwischen Lisabeth Krüsi, Pestalozzi, Josef Schmid und Gottlieb Pestalozzi am 15. September 1824 eine Übereinkunft ausgearbeitet (vgl. PSB 13, S. 483f; PSW 27, S. 115-118). Frau Tochter ist Katharina Pestalozzi-Schmid (1799-1853), die Schwester Joseph Schmids, welche 1822 Gottlieb Pestalozzi, den Enkel Pestalozzis, heiratete (vgl. Reg. I, S. 417). Lisabeth Krüsis Sohn Jakob vgl. Sacherklärung zu 1050a Mann von Lisabeth Krüsi, Mathias vgl. Sacherklärung zu 1050a Schwager Hans-Rudolf Lier war 1809-1819 Dienstbote in Pestalozzis Anstalt in Yverdon (vgl. Reg. I, S. 316). Zu der Schwester und seines Manns Schwester liegen keine näheren Angaben vor. Sowohl Pestalozzis Frau als auch er selbst hatten Lisabeth Krüsi in ihren jeweiligen Testamenten bedacht (vgl. Heinrich Morf: Einige Blätter aus Pestalozzis Lebens- und Leidensgeschichte. Langensalza 1887, S. 122f; PSW 27, S. 5-9). Diese Erbverhältnisse wurden mit der Ubereinkunft vom 15. September 1824 neu geregelt. Gegen diese Ubereinkunft erhob das Waisenamt Gais im August 1826 Klage gegen Pestalozzi beim Bezirksgericht Brugg (Kanton Aargau). Der Prozeß ging erst nach dem Tod von Pestalozzi im September 1828 zu Ende, nachteilig für Lisabeth Krüsi. Joseph Schmid /Schmied/ vgl. Sacherklärung zu 4722a Ob mit der angesprochenen Reise Schmids bereits diejenige nach Paris gemeint ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden (vgl. Sacherklärung zu 6125a).
6043b
Für Angaben zu Philipp Emanuel von Fellenberg vgl. Sacherklärung zu 966D. Für Angaben zum gedruckten Formular vgl. Sacherklärung zu 6038a.
6043c
Johann de L'Aspée [De Laspeey (1783-1825), Hofrat in Nassau (Hessen), kam 1808 zur Weiterbildung nach Yverdon (vgl. das
Sacherklärung
425
Zeugnis für de L'Aspée vom 29. September 1808 in PSB 6, Nr. 1404) und besuchte Pestalozzi erneut 1812 und 1814. 1809 gründete er ein privates Institut in Wiesbaden, das eine große Blüte erlebte und in dem zahlreiche ehemalige Lehrer aus Yverdon arbeiteten. Er hielt mit Yverdon eine enge Verbindung aufrecht, vor allem mit Blochmann, Krüsi und Niederer, der ihn 1824 in Wiesbaden besuchte und in dessen Institut er eine Tochter erziehen ließ. PSZ, Tafel 83 - Reg. I, S. 327- Schönebaum IV, S. 401 - Stadler Für Angaben zum gedruckten Formular vgl. Sacherklärung zu 6038a. 6065a
216.6
216.25
216.30
6073a
Für Angaben zu Johannes Hirt vgl. Sacherklärung zu 5983a. Für die Datierung ist der Brief von Hirt an Pestalozzi vom 10. November 1824 aus Villingen maßgeblich: «Ich bin glücklich hier angekommen, konnte aber bisher meine Arbeit nicht anfangen ...» (vgl. Briefe an Pestalozzi). Der Vertrag dürfte wohl kurz vor der Abreise abgefaßt worden sein. Zu Pestalozzis Beschäftigung mit einer Methode zur Erlernung der lateinischen Sprache, die schon früh einsetzte, vgl. PSB 9, S. 461; 11, S. 418f 424; PSW28, S. 466-472. Die Beylage A ist nicht erhalten geblieben und auch nicht in den Bd. 13 der Cotta-Ausgabe, der den "Schwanengesang" enthält und erst 1826 erschien, eingegangen. Zwar enthält der "Schwanengesang" zwei Stellen, die den Lateinunterricht betreffen (PSW 28, S. 117.1-11, 154.28-30) und die erste verweist auf eine bevorstehende Veröffentlichung einer lateinischen Sprachlehre, dies kann jedoch nicht als Plan bezeichnet werden. Hirt hat weder die sich auf 20 Bogen belaufende Schrift, wohl eine Art Vorrede, noch die gesamte Sprachlehre, deren Abfassung in diesem Vertrag besiegelt wurde, je abgeliefert. Die erfolglosen Bemühungen Pestalozzis, Schmids und Gottlieb Pestalozzis, das Hirtsche Manuskript wieder in ihre Hände zu bekommen, zogen sich bis in den August 1827 (nach dem Tod Pestalozzis) hin (vgl. Korrespondenz Pestalozzis, Jos. Schmid's und Gottlieb Pestalozzis (neun Briefe) mitjoh. Hirt, stud, philol. In: P.-St. 1898, S. 45-48, 58-62; Joh. Hirt an Blochmann. In: P.-St. 1900, S. 62f; Schönebaum IV, S. 278). Ziemlich sicher hat Pestalozzi die ihm erhalten gebliebenen Unterlagen zum Thema Lateinunterricht für das Kapitel «Manière dont le latin est enseignée dans l'Institut de Pestalozzi» (PSW 28, S. 320-326) seiner 1826 in französischer Sprache erschienenen Schrift «Méthode théorique et pratique» (PSW28, S. 287-329) verwendet. Für Angaben zu Johannes Niederer vgl. Sacherklärung zu 978a. Die Anfangsgründe der hier wiedergegebenen Ubereinkunft lassen sich bis ins Jahr 1817 zurückverfolgen (vgl. Sacherklärung zu 5936a).
426
218.5 218.6
218.7 218.18
218.18f
218.19Í
218.20
218.23
Sacherklärung
transaction en date du 31 Xbres 1823 vgl. PSB 13, Nr. 5957, dort allerdings in deutscher Sprache Joseph Schmid /Schmidty vgl. Sacherklärung zu 4722a Johann [Hans] Konrad Näf /Naef/ (1789-1832) aus Zürich, gründete 1811 die erste schweizerische Taubstummenanstalt (für Knaben) im Rahmen von Pestalozzis Anstalt in Yverdon. Nach der Trennung von Pestalozzi verlegte er sein Institut nach Moudon (Kanton Waadt) und erhielt 1825 die goldene Ehrenmedaille der Gemeinnützigkeit des Kantons Waadt. Ab 1827 wurde sein Institut, das er wieder nach Yverdon zurückverlegte, staatlich unterstützt (vgl. HBLS V, S. 228; Reg. I, S. 379). Hermann Krüsi /Krusiy vgl. Sacherklärung zu 938D César Soulier (1763-1830) aus Nyon (Kanton Waadt) war zuerst Kleinrat und 1811-1830 Staatsrat des Kantons Waadt (vgl. HBLS VI, S. 453; Reg. I, S. 525). Charles Secretan (1784-1858), Sohn von Louis Secretan sen. (1758-1839), war Mitverfasser des "Code civil vaudois " und Professor der Rechte an der Akademie Lausanne (vgl. HBLS VI, S. 320; Reg. I, S. 514). Frédéric-César de La Harpe /de la Harpe7 (1754-1838) aus Rolle (Kanton Waadt) war ein Förderer von Pestalozzi. Er war Erzieher des späteren russischen Zaren Alexander I. (vgl. Sacherklärung zu 4468a), 1798-1800 Mitglied des helvetischen Direktoriums und dort maßgeblich an der Einsetzung Pestalozzis als Lehrer in Burgdorf beteiligt. Ab 1800 lebte er in Lausanne, wo er die liberale Politik entscheidend mitprägte. Er blieb immer mit dem russischen Zaren in Verbindung, den er auch erfolgreich für die Bemühungen Pestalozzis zu begeistern vermochte (vgl. Correspondance de Frédéric-César de La Harpe et Alexandre 1er. Pubi par Jean Charles Biaudet et Françoise Nicod. III Bde. Neuchâtel 1978-1980; HBLS IV, S. 580f; PSZ, Tafel 54; Reg. I, S. 299). Louis Rodolphe Pellis (1771-1850) aus Les Clées (Kanton Waadt), Sohn von Marc Antoine Pellis (1753-1809), war Advokat in Lausanne, 1831-1850 Großrat, Professor der Rechte an der Akademie Lausanne sowie Gründer und Redaktor des "Journal des Tribunaux" (vgl. HBLS V, S. 389; Reg. I, S. 410f). Rosette Niederer-Kasthofer vgl. Sacherklärung zu 3556a
6076a
Franziska Agnes Lang aus Baden (Kanton Aargau) war die Tochter des Badener Posthalters Alois Lang (1783-1833) und der Anna Meyer (fl823). Sie war von November 1822 bis Dezember 1824 in Yverdon und wirkte nach der Auflösung von Pestalozzis Anstalt bis 1833 am Töchterinstitut von Rosette und Johannes Niederer in Yverdon. Verheiratet war sie mit Daniel Elster. HBLS Suppl., S. lOlf (Geschlecht) - Reg. I, S. 122, 301
6076b
Für Angaben zu Franziska Agnes Lang vgl. Sacherklärung 6076a.
zu
Sacherklärung 6125a
220.5
220.16
220.16f 220.18
220.19
427
Die Adressaten-Zuschreibung ergibt sich aus folgendem Zusammenhang: Auf Grund der beiden erwähnten Schwestern (220.16f und 220.18), von denen sich die eine in Yverdon und die andere bei Pestalozzi (auf dem Neuhof) aufhielt, auf Grund des familiären Tons und auf Grund der Erwähnung von Schmiel kann es sich nur um Joseph Schmid handeln. Für Angaben zu Joseph Schmid vgl. Sacherklärung zu 4722a. Die Datierung ergibt sich aus folgenden Zusammenhängen: Aus dem Schreiben geht eindeutig hervor, daß sich Schmid in Yverdun (220.12) befand. Nachdem er aus dem Kanton Waadt ausgewiesen (vgl. Stadler II, S. 537-540) und Pestalozzis Institut in Yverdon Anfang März 1825 aufgelöst worden war, plante Schmid eine Reise nach Frankreich und England, um Ubersetzungen von Pestalozzis Werken in die Wege zu leiten. In einem Schreiben vom 9. April 1825 vom Neuhof an die Munizipalität von Yverdon kündete Pestalozzi an, Schmid werde in einigen Tagen tauf einer Reise nach Paris durch Iferten kommen » (PSB 13, S. 240.37f). Am 12. April stellte er Schmid ein Empfehlungsschreiben für seinen Pariser Aufenthalt aus (vgl. PSB 13, Nr. 6124) und am 2. Mai 1825 bezog Schmid in Paris Logis (vgl. Pestai. 1931, S. 17). Schmid befand sich somit während der zweiten Aprilhälfte 1825 in Yverdon. Johann Nepomuk S c h m i e l (1774-1850), österreichischer Offizier aus Mähren, kam 1797 in die Schweiz, wurde 1805 Bürger von Aarau und aargauischer Instruktionschef, 1813 Oberst, 1815-1831 Bezirksammann und Regierungsrat (vgl. HBLS VI, S. 214; Regi, S. 494). Pestalozzi meinte vielleicht ein falsches Gerücht, wonach Schmiel den verfolgten Joseph Schmid aus dem Aargau wegweisen wolle. Pestalozzi traf Schmiel am 3. Mai 1825 in Schinznach bei der Versammlung der Helvetischen Gesellschaft und berichtete an Schmid: «Schmiel war auch da und äußerst freundschaftlich.» (PSB 13, S. 252.8f vgl. auch 295.28-37, 506f) Elisabeth /Lili/ Custer (1807-1865), Tochter von Anna Magdalena Custer-Frölich, hielt sich vom September 1822 bis März 1825 am Institut in Yverdon auf. Sie zog wohl zusammen mit Pestalozzi auf den Neuhof und hatte 1822 einen jungen Herrn Kupferschmid aus Burgdorf kennengelernt, der aber im April 1825 die Verlobung auflöste. Schließlich heiratete sie einen Dr. Dürr aus Burgdorf (vgl. Reg. I, S. 112 mit falschen Angaben). Schwester Katharina Schmid vgl. Sacherklärung zu 6038b Eine zweite Schwester Schmids, Maria (vgl. Sacherklärung zu 6018a), war nach der Liquidation des Instituts von Anfang März 1825 zusammen mit einigen Mädchen in Yverdon geblieben. Gottlieb Pestalozzi (1797-1863), Enkel Pestalozzis, war Schüler in Yverdon und absolvierte eine Gerberlehre in Wädenswil (Kanton Zürich). 1822 heiratete er Joseph Schmids Schwester Katharina und wurde Verwalter des Neuhofs (vgl. Reg. I, S. 415f).
428
Sacherklärung
220.20
Louis Secretan jun. vgl. Sacherklärung zu 5936a
6202a
Johann Andreas Schmeller (1785-1852) aus Tischenreuth (Oberpfalz) stammte aus einfachen Verhältnissen und kam 1804 zu Pestalozzi nach Burgdorf, der ihn aber nicht einstellen konnte. Er trat darauf in spanische Dienste und wirkte auch als Lehrer am Pestalozzi-Institut in Santander (Spanien), dann 1808-1813 am Institut seines Freundes Samuel Hopf (1784-1830) in Basel. Nach den Befreiungskriegen kehrte er im Frühjahr 1815 nach München zurück, bildete sich dort zum Sprachforscher aus und promovierte 1827. Zwei Jahre später erhielt er die Stelle des ersten Custos an der königlichen Hof- und Staatsbibliothek, 1844 wurde er deren Bibliothekar, 1846 Professor für altdeutsche Sprache und Literatur an der Universität München. ADB 31, S. 786-792 - Reg I, S. 490 - Schönebaum III, S. 312, 402; IV, S. 393 Ende Mai 1826 versandte Pestalozzi in großem Stil Mahnungen an säumige Subscribenten seiner seit 1819 erscheinenden Gesamtausgabe (vgl. PSB 13, Nrn. 6180-6202 sowie Nrn. 6187a6187db der erschlossenen Briefe). Schmeller hatte 1817 für Samuel von Gruner, Adolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll und für sich selbst auf die Cotta-Ausgabe subskribiert (vgl. PSW 26, S. 238). Schmeller konnte Pestalozzi am 4. Juni 1826 nur noch den Tod seiner beiden Mitsubskribenten mitteilen (vgl. Briefe an Pestalozzi). Adolf Heinrich Friedrich von S c h l i c h t e g r o l l (1765-1822) aus Waltershausen (Thüringen) war 1787-1800 Lehrer am Gymnasium Gotha. 1807-1822 amtete er als Generalsekretär der Akademie in München und wurde 1808 in den Adelsstand erhoben. Bereits seit 1792 war er mit Pestalozzi bekannt und stand 1808 mit ihm in Korrespondenz (vgl. ADB 31, S. 484-487; Reg. I, S. 488). Samuel von Gruner /"Grouner/ (fl824), vermutlich aus Bern, wird im Adreßbuch von München 1823 als Hauptmann in königlichbayerischen Diensten erwähnt (vgl. Reg. I, S. 189).
221.6
222.8f
222.9
6214D
Paul [Paulus] Usteri (1768-1831) aus Zürich, Sohn von Leonhard Usteri (1741-1789), promovierte 1788 zum Doktor der Medizin und war in der Folge auf medizinischem und botanischem Gebiet tätig. Sein Interesse wandte sich mit der Zeit immer mehr politischen Dingen zu. 1798 wurde er helvetischer Senator und 1801 Präsident des gesetzgebenden Rates. Als Abgeordneter der helvetischen Konsulta in Paris wurde er von Bonaparte zum Mitglied der Regierungskommission des Kantons Zürich ernannt. Seit 1814 war er Staatsrat und Tagsatzungsgesandter des Kantons Zürich. Usteri blieb bis zu seinem Lebensende unermüdlich politisch und publizistisch tätig. Das Bürgermeisteramt der Stadt Zürich, das er als Krönung seiner politischen Karriere im April
Sacherklärung
223.5f
223.9
223.12
429
1831 hätte antreten sollen, konnte er nicht mehr ausüben, da er kurz vorher starb. Usteri publizierte zahllose Artikel u.a. in dem von ihm mitbegründeten "Schweizerischen Republikaner", in der "Allgemeinen Zeitung", in der "Aarauer Zeitung" und schließlich in der "Neuen Zürcher ZeitungPestalozzi und Usteri standen seit 1801 in unregelmäßigem Briefwechsel. ADB 39, S. 399-408 - G. Guggenbühl: Paul Usteri. II Bde. Aarau 1924-1931 - HBLS VII, S. 177f- HG II, S. 141 - PSZ, Tafel 56 - Reg. I, S. 570f - Schönebaum III, S. 175; IV, S. 109f, 133, 194 - SL VI, S. 406 - Stadler Die Versammlung der Hei [vetischen] Gesellschaft in Langenthal fand am 25. und 26. April 1826 statt. Pestalozzi, der im Vorjahr in Schinznach zum Vorsitzenden gewählt wurde (vgL PSB 13, Nr. 6127), schrieb aus diesem Anlaß seine "Langenthaler Rede" (PSW 27, S. 163-214; vgl. auch Stadler II, S. 543-551), die er allerdings aus Altersgründen nicht mehr selber vortragen konnte. Zu den Beziehungen Pestalozzis zur Helvetischen Gesellschaft vgl. Sacherklärung zu 508a. Bei Ihrer verehrten Versammlung handelt es sich um die 15. Jahresversammlung der "Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft", die unter dem Präsidium von Usteri am 12. und 13. September 1826 in Zürich stattfand (vgl. Otto Hunziker: Geschichte der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft. Zürich 1910, S. 33, 47). Die "Langenthaler Rede" wurde zu Pestalozzis Lebzeiten zweimal gedruckt: 1. in: Verhandlungen der Helvetischen Gesellschaft zu Langenthal im Jahre 1826. Zürich 1826, S. 1-117; 2. in: Sämmtliche Schriften. Bd. 15. Stuttgart und Tübingen 1826, S. 324398 (vgl. Isr. I, S. 587ff).
430 Anhang III • Worterklärung
Einleitung
In die Worterklärung sind nur Wörter und Wendungen aufgenommen, die aus dem heutigen Sprachgebrauch verschwunden sind, deren Bedeutung sich verändert hat oder deren Form sich von der heutigen Schreibweise deutlich abhebtspeziell aber mundartliche Ausdrücke (Helvetismen). Die Erklärungen sind nur auf die in diesem Band enthaltenen Briefe bezogen, es sind nicht allgemeine Bedeutungsangaben. Einige wenige etymologische Angaben sollen der Worterklärung etwas historische Tiefe geben, Ableitungen und Entlehnungen sind durch < in Klammer verdeutlicht. Bei mehrmals vorkommenden Wörtern ohne Bedeutungswandel ist jeweils nur eine Belegstelle aufgeführt. Als Stichwort wird im Wörterverzeichnis generell die Infinitiv- oder Singularform verwendet, Abweichungen von diesem Prinzip werden bezeichnet. Bei den Briefen in französischer Sprache werden lediglich die notwendigsten lexikalischen Erläuterungen gegeben. Da die Lektüre der in diesem Band enthaltenen Briefe auch erschwert wird durch nicht mehr vertrauten Umgang mit der Sprache, sind - das Wörterverzeichnis entlastend - häufige und auffallende Besonderheiten in graphematischer und grammatikalischer Hinsicht systematisch erfaßt. Die Beobachtungen basieren auf dem Text der kritischen Edition, in dem bereits gewisse Normierungen erfolgt sind (so z.B. generelle Verwendung von β nach heutiger Regelung). Der überwiegende Teil dieser graphematischen und grammatikalischen Eigenheiten ist mundartlich bedingt; sie in Beziehung zu schriftsprachlichen und regionalsprachlichen Normen zur Zeit Pestalozzis zu setzen, würde den gegebenen Rahmen sprengen. Darum wurde versucht, die auffallenden Formen im Rahmen der Sprachentwicklung (diachronisch) zu verstehen. Sprache und Schreibweise in den vorliegenden Briefen bewegen sich zwischen oberdeutsch gefärbter Regionalsprache und standardisierter Schriftsprache.
1
Referenz: Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 6 Bde. Mannheim
1976-1981
431 Graphematische und grammatikalische Í.
Vokalismus
a/â
ä/e/e
ί/î
Besonderheiten
Der Langvokal wird mit ah, aa bezeichnet, häufig fehlt aber eine Längenbezeichnung. Eine gewisse Regelhaftigkeit ist festzustellen, indem Doppelvokal häufig vor r und s steht: waar 4.30, Waaren 7.10 (auch Wahren 30.19;, baar 148.29, Baarsendung 118.10, Anlaaß 21.14, Maaß 127.32, Maaßstab 36.9, Maaßgab 77.10, während ah vor l und m und zwar in Stammsilben und Nachsilben geschrieben wird: Mahl 161.6, mahlen 13.6, Nachtmahl 10.8, schmahl 157.8, Nahmen 21.21, ehmahls 102.7, Schiksahl 23.35, nochmahl 53.4, abermahl 62.10, einmahl 4.5, tausendmahl 158.6. Diese Gewohnheit ist so stark, daß sie sogar auf den Kurzvokal übergreift: Byfahl 9.5, diesfahls 10.12 (auch diesfals 163.14J, Fahl 123.8. Ausnahmen zu diesen Beobachtungen: Gemaalin 20.20, zwahr 182.28. Verdumpfung zu o kommt nur vor in worum 4.8 anstelle 'warum'. ä als Umlaut von a wird sehr häufig als e geschrieben: hauptsechlich 5.23, Nachlessigkeit 5.5, Fehigkeit 5.9, gegenwertig 5.15, leßt 'läßt' 9.18, Gertner 9.25, bestendig 10.17, z.T. auch beim Langvokal: Erzehlung 21.19, erzehlt 21.22, Wehlen 23.4, ungefehr 28.5, nehmlich 137.1, wobei gelegentlich auch die Längenbezeichnung unterbleibt: unterthenig 25.25, Threne 54.13, nemlich 30.4, nachleßig 116.36, bestetigen 127.27. Selten wird offenes e als Umlaut von a geschrieben: acht 9.11, Altern 188.17, zugesändet 221.9. Beim Langvokal ê sind einige Abweichungen von heutiger Schreibweise festzustellen, so Schreibung mit ee: Seegen 64.20, seegnen 220.10, seelig 100.23, mit eh: Beschwerlichkeit 61.17, h nach folgendem Konsonant: versteth 53.14, geth 85.19. Gelegentlich entfällt bei ä und e die Längenbezeichnung aus mundartl. Gründen: zellen 140.19, empfele 20.25. Der Umlaut kann auch entfallen: Trinali 143.18 oder ungewohnt wirken: Generälin 151.14. Mundartl. Rundung des Kurzvokals zu ü ist recht häufig: zwüschen 5.14, Hülfe 5.31, wüssen 7.30, gewüß 10.8, würken 10.14, würklich 17.11. Gelegentlich wird eine ungewohnte Länge bezeichnet: wiedmen 143.15, giebt 66.17, mier 125.19, nihmt 66.28. Auffallend ist die Diphthongierung beim Verb finden': feinden 4.9, befeinden 61.7. Die Länge wird selten mit ih bezeichnet: ZihI 40.14, erzihlet 45.12, normalerweise mit ie, wobei auch einige ungewohnte Schreibungen vorkommen: Wiederwertigkeit 5.22, wiederfahren 69.17, Erwiederung 17.5, erwiederte 36.36, giebt 66.17. Die Schreibung mit ie kann auch mundartl. Diphthongierung bezeichnen: gienge 155.1, hieng 100.8, fiengen 102.9. Oft entfällt die Längenbezeichnung aus mundartl. Gründen: vili 5.22, zimmlich 13.6, disen 20.14, verschidenen 221.8,
432
Worterklärung spillen 9.8, kostspillig 40.10, lifferen 126.18, ligen 158.21, schwirrig 4.10, Schwirigkeit 68.21. Der Schreibtradition zur Zeit Pestalozzis entsprechend wird das Suffix îr noch nicht mit ie geschrieben: harmonirt 22.20, Philosophiren 37.42, fixirt 37.46, kreditirt 112.16, Papir 71.31, Klavir 120.17.
o/ö/ö
Bei nicht sehr vielen Belegen fällt auf, daß vor r, m, η die Längenbezeichnung oh/öh vorkommt: verlohren 10.9, -gebohren 64.4, gestöhrt 154.15, vorgenohmen 25.10, Persohn 64.11, auch bei Kurzvokal: genohmen 214.12, während Doppelvokal nur vor s, β geschrieben wird: loos 21.12, Loos 102.16, Schooß 22.16. Interessant sind Konsonantenverdoppelungen nach nicht bezeichneter, mundartl. z.T. nicht vorhandener Länge: Hoffrath 10.19, -hollen 23.23, gebotten 100.35. Mundartl. Entwicklung zu u, ü vor Nasal und Guttural kommt mehrmals vor: Sumer 20.14, Wuchen 12.12, Mitwuch 147.13, gewunen 117.9, müglich 13.5, Möglichkeit 8.10; mundartl. Verkürzung findet sich in wol 6.5. Gelegentlich fehlt die Umlautsbezeichnung: Landvogten (PL) 6.16. Die ältere Form körnen zu 'kommen' ist mehrmals belegt: zukömt 35.43, heraus kömmt 66.15, vorkömmt 127.10, ankömmt 170.12.
u/û/ii
Senkung zu o/ö vor η oder r kommt gelegentlich vor: Rükkomfft 14.9, Ankomft 27.23, Auskomft 28.10, ohnfelbar 123.6, Ehrforcht 64.28, Frankfort 28.13, dorfte 101.32; könftig 5.11, ungönstig 7.22, dörfen 17.15, bedörften 23.35, förchtet 85.6. Diphthongierung von ü tritt auf im Eigennamen Kreusi 139.30.
ei
Neben die übliche Schreibweise ei, auch bei gewohntem ai: Keiser 25.12, tritt häufig ey: seyn 10.26, Daseyn 50.18, seyen 5.14, frey 23.2, Freyheit 38.42, bey 6.12, Beylage 49.8, beyde 20.21, zwey 55.6, zweytes 212.24, drey 150.6, Meynung 108.15, Gedeyhen 109.20, mancherley 162.14. Mundartl. Monophthong wird meistens mit y: syn 9.14, Byfahl 9.5, Fryheit 5.15, fry 39.31, frylich 14.15, by 5.18, bynahe 85.16, hieby 14.23, byde 86.16, Party 140.5, vorby 144.10, auch als ie: verziehen 9.16, Verziehung 144.33, Hochzieter 102.12, selten als ih: Zihle 158.7 oder i: Freülin 9.9, Lichtsinn 140.4 geschrieben. Damit stehen z.T. Formen mit ey und mit y/ie für dasselbe Wort gleichwertig nebeneinander, wobei die monophthongische Form als eher mundartlich, die etwas häufigere diphthongische Form als eher schriftsprachlich empfunden wurde.
eu/äu
Im Vergleich zur heute üblichen Orthographie fallen einige Formen auf so die Schreibung eii z. T. für mundartl. langes ü: Freülin 9.9, Landleüte 21.36, Treu 40.19, Teürer 139.34, ü für mundartl. kurzes ü: fründlich 40.6, geüßert 25.7, Fründi 102.12, zweimal auch mundartl. üech 102.11 und Unsicherheit bezüglich des Umlauts des Diphthongs au: belauft 213.4, weitleufig 5.13, Erleuterung 25.11, Aargäu 188.28.
Worterklärung
2.
433
Konsonantismus
Eher selten finden sich die im Alemann, zu erwartenden Konsonantenverhärtungen bzw. -Verdeutlichungen: Teutschland 87.6, Zutringlichkeit 25.9, getrengt 30.15, bekandt 21.36, Gedult 84.41, Addressen 72.15, Exempplar 72.14, Reisgelt 84.39, Greiß 23.30, Junggfer 127.37, ebenso selten sind Abschwächung oder Verlust: Alabaster Blatten 21.25, Dromel 91.12, Brods 89.11, Gibslatten 13.9, Zimmerman 28.14, lings 14.18, ausgesetz 88.14, sonder 61.28. Gelegentlich wirkt der Konsonant in der Wortfuge ungewohnt: Landsvogts 6.17, Beyseitssetzen 100.28, worvon 154.17, worzu 88.21; aber Landleute 9.7, anderwo 23.15, Bauerhütte 27.21. Wechsel v/f kommt eher selten vor: vast fast' 5.5 (im Unterschied zu vast 'sehr' 116.35J, vest 25.10, Vorschritte 158.19; forfinden 77.9, braf 127.9, Holzfrefler 53.15. Hyperkorrekte Schreibungfinden wir in selbstständig 110.2, Selbstständigkeit 179.24. Angleichung an den folgenden Laut (Assimilation) liegt vor bei: fümf 62.16, fumfzehen 62.26, Ankomft 27.23, Rükkomfft 14.9, Auskomft 28.10, Nuremberg 27.14. Interessant als Einzelerscheinung ist die Schreibweise beim Zusammenstoß von Gutturallauten: Diminutiv zu 'Pack' mit den Formen Päkgen 26.6, Pächgen 26.15, Pächen 26.18; Niedlichkeit 48.22; erstaunlich daneben die Form allmählig 54.8. Frz. beeinflußt sind Formen, in denen k bzw. ζ durch c ersetzt ist: Creditor 30.1, practisch 61.8, cultivirt 64.14, Halbcultur 64.16, Local 71.1, Cassa 77.19, correkt 148.37, -scene 9.28, Excellenz 25.16, Publicierung 216.14, speciell 216.12, concentrieren 109.1. Die häufigsten Besonderheiten sind aber bei der zusätzlichen oder unterbliebenen Konsonantenverdoppelung bzw. dem Eintritt oder Wegfall eines Konsonanten zu sehen: f/ff Zusätzliche Konsonantenverdoppelungen sind häufig; aus der Gruppierung der folgenden Beispiele ist ein gewisser Trend ersichtlich: Verdoppelung im Auslaut: Dorff 13.11, Hoffe 9.24, Hoffrath 28.14, Beruffen 21.33, unreiffe 22.16, im Ausnahmefall auch Ajfrikate: Harpfe 145.21, im Auslaut vor t: Schrifft 21.14, Rükkomfft 14.9, Geselschafft 23.9, Freundschafft 104.8, Bekantschafft 203.9, wahrhafft 161.20, vorteilhafft 161.15, Krafft 161.16, Naturkrafft 64.15, Entkrefftung 23.27, vor der Endung -en: verkauffen 14.7, lauffen 144.22, helffen 140.2, unterwerffen 123.4, schieffen 64.16, Stuffen 32.38, Gräffin 53.19. Die Konsonantenverdoppelung entfällt öfters, vor allem vor Liquid und Nasal: eröfnen 5.13, Hofnung 5.23, treflich 220.16, hofnungsvoll 40.15; aber auch hofte 5.30, betrift 76.3, Efekten 73.30. k/kk/ck
Die Konsonantenverdoppelung mit ck ist durchaus im Gebrauch, z.T. auch in ungewohnter Weise: Werck 49.19, Lacken 'Bettuch' 154.31, Delickatesse 120.13, recht oft ist die Verdoppelung kk zu finden, vor allem am Wortende und im Stammauslaut: Stükk 16.21, Stükke 40.8, Eindrukk 54.5, Ausdrükke 21.22, Drukk 184.12, drukken 184.9, Sakk 14.14, Sekken 14.17, dekken 54.9.
434
1/11
m/mm
n/nn
r/rr
s/ß
t
Worterklärung
Die Konsonantenverdoppelung entfällt vor allem beifolgendem Konsonant häufig: glüklich 20.21, entzükt 10.25, hervorrükten 14.17, Rüksicht 61.23, bygedrukt 184.9, schiklich 23.6, Schiksahl 23.35, Lüke 50.7, gelegentlich auch am Wortende: Ausdruk 9.9, Eindruk 9.12, Augenblike 25.14, Stük 12.5, zurük 4.14. Mundartl. bedingte Schreibung mit ch im Anlaut würde nicht überraschen, kommt aber nur einmal vor: Landcharten 84.28, dafür auch als hyperkorrekte Schreibweise: Karakter 162.8. Zusätzliche Verdoppelungen sind v.a. durch vorausgehende mundartl. Vokalkürze bedingt: zellen 140.19, nachhollen 117.18, kostspillig 40.10. Gelegentlich fehlt die Verdoppelung: Geselschafft 23.9, Gefühlosigkeit 91.12. Zusätzliche Gemination kommt nur auf a folgend vor: nammenlos 88.31, sammt 74.1, sämmtlich 148.12, Genügsammkeit 88.16, an gleicher Stelle kann sie entfallen vor l: samlen 53.16, Versamlung 122.29 oder nach mundartl. Langvokal: Jamer 54.21, jämerig 79.5. Öfters fehlt die Verdoppelung, besonders zwischen Vokalen und vor t: benimt 25.12, hemet 23.27, imer 147.18, kümerten 139.23, bestirnt 21.21, übernimt 153.12, Dromel 91.12, komen 16.6, genohmen 214.12, Sumen 213.6. Zusätzliche Verdoppelung am Wortende wird teilweise durchgeführt: darinn 48.4, worinn 84.8, hierinn 48.8, mann 71.4, Gemahlinn 121.21, Haushälterinn 76.3, etwann 186.3, dagegen entfällt sie gelegentlich am Wortende: Sin 30.5, Man 66.24, Hauptman 199.22, wen 10.7, dan 23.17, den 72.8, kan 5.5, vor allem aber zwischen Vokalen: könen 5.7, unachahmlich 9.14, Diebinen 14.21, Lehrerinen 97.11, Taner 31.8, Hanover 28.14, nenen 60.4, kenen 161.14, spanen 144.22, gewunen 117.9 oder vor t: Sontag 20.7, konte 4.6, Kentzeichen 9.13, Vorkentnisse 21.33, bekandt 21.36, Bekantschafft 203.9. Mundartl. bedingt durch vorausgehende Vokallänge bzw. Vokalkürze sind: Pfarer 10.10, Schwirrigkeit 160.18. Gelegentlich entfällt Verdoppelung in der Wortfuge: Untericht 71.29. Zu fodern vgl. Worterklämng. Am Wortende kommt ungewohnte Verschärfung vor: Zeugniß 108.18, dieß 84.8, indeß 183.10. Selten entfällt dagegen gewohnte Verschärfung: vergisest 29.5, geiselte 58.16, Verheltnises 140.12. Selten wird der Doppelkonsonant erleichtert: Götlichkeit 9.13, Bläter 45.9, Mitwuch 147.13, bite 209.6, Muterlj 102.21, recht oft finden wir in Folge mundartl. Kurzvokals Verdoppelung: Vatterland 23.7, Statt 91.5, Stellvertretter 76.9, Eintretten 88.18, betittelt 85.19, Rechtstittel 213.9, Mitthülfe 140.19, Gebotte 88.13, gelegentlich auch geschrieben als dt: kandten 47.25, Bekandtschafft 157.5, todten 39.6. Übliches t wird sehr häufig als th geschrieben, so z.B. Thun, Theil, theuer, muthwillig, wiithend,
Worterklärung
435
gelegentlich fehlt gebräuchliches h: christkatolisch 45.17. Selten finden wir Verhärtung d > t: unentlich 23.24, Tischgelt 71.28, Entzweck 121.7, getrengt 140.26, aber auch die umgekehrte Erscheinung: getödet 88.3. Forst kann das t entfallen: hälst 161.12, lesten 161.9. Mehrmals finden wir mundartl. Eintritt von t bzw. d: Mentschen 5.29, Mentschlichkeit 5.23, die einte 102.5, änderst 20.30, äußert 50.3; ahndet 51.10, Ahndung 139.26. Der Aussprache entspricht: Revoluzion 108.31. z/zz/tz
Die Vielfalt der Schreibweise sei mit den folgenden zwei Beispielen illustriert: jetzt 127.5, jetz 23.23, jez 4.8, jezt 46.16, izt 146.9, jezo 40.11, jetzo 153.13; Matratze 154.30, Matrazzen 110.7, Matrazen 154.28. Ungewohnte Schreibung mit tz kommt selten vor: Reitze 50.34, Artz 'Arzt' 92.19, solche mit zz mehrmals: sezzen 30.1, Nuzzen 160.12, benuzzen 160.8, trozzten 14.15, Fortsezzung 184.6, nur mit ζ recht häufig Plaz 21.36, Aufsaz 201.12, Tagsazung 123.3, schwazen 47.19, hochschäzend 56.4, sezen 158.21, besezen 16.5, Ubersezung 71.33, ersezen 146.22, lezteren 146.17, zulezt 102.15, Schuz 5.31, schüzen 29.23, benuzt 47.13, Stüze 51.16, Unterstiizung 61.23, nüzlich 157.7, ohne daß sich eine Regelhaftigkeit feststellen ließe.
3. Synkope,
Apokope
Die seit dem Mittelhochdeutschen und vor allem mundartl. häufige Ausstoßung eines unbetonten Vokals (Synkope) erscheint gelegentlich weiter fortgeschritten und daher ungewohnt: Landsbrauch 30.2, Fortdaur 40.15, Theurung 170.7, vollkomne 21.30, überlaßnen 155.9, angedeihn 201.19, vorzuziehn 186.12, geredt 139.24, Intresse 46.6, intressiren 46.21, liebs 143.18, anders 179.20, gschehen 217.4, baldge 182.29, kann aber auch unterbleiben: Kinderen 5.6, Gärtneren 9.21, Fächeren 163.8, Elteren 158.18, Brüderen 127.26, Töchteren 97.21, Verwickelung 7.8, abtrittet 117.25, beförderen 184.12. Umstellung gegenüber gewohnten Formen (Metathese im Zusammenhang mit Synkope) kommt mehrmals vor: Eltren 5.21, bedauren 8.3, Bauren 9.8, handien 6.15, manglen 21.20, entwiklen 51.2, zweiflen 122.32, samlen 53.16, Niedien 161.10, theurester 8.18, Tüchren 14.11, höhren 21.13, spätren 127.30. -Der Wegfall des Auslautes (Apokope) ist z.T. weiter gediehen: Ehr 5.34, Preß 28.11, Treu 31.12, Abréis 64.6, in Folg 76.11, Ausnahm 91.8, Annahm 221.10, zufolg 122.9, Ursach 158.5, Freundinn! 100.5 (apokopierte Vokativform), rieth 91.10, hatt 92.14; selten ist die nicht apokopierte, ältere Lautung: abe 14.11. 4.
Grammatikalische
Besonderheiten
Auffallend sind einige Kasusformen, so unvollständige Endungen im Nominativ: Ihr liebe, seelige Mann 100.23, besondere Endungen im Genitiv: seiner Baumschlägen 4.13, unserer Tagen 9.18, der feineren Strichen 45.10, ihrer Geschwistern 127.13, eurer Wünschen 143.16, Erinnerung der Ausdrükken 21.21, des Personale 171.38, Verdeutlichung des Dativs: wegen der nahen-
436
Worterklärung
den Communionstagen 5.16, Ihme 6.10, vom Finanz Ministerio 59.22, mit den Ihnigen 158.24, Endungen im Akkusativ: unsere eidgenössische Freunde 4.28, meine zugesandte Proben 45.5, in Stäben 45.14, seine bestirnte Vorzüge 97.22, die hoffnungsvolle Söhne 121.19, den Jamers 54.21, Meyern 101.12, ihm 101.25, Vokativendungen: Goesche 28.4, Freundinn 100.5 (vgl. Apokope) und nicht mehr gebräuchlicher Kasus: bedörfen (mit Akk.) 45.6, zum Angedenken der Tage (mit Gen.) 203.9. Die Präposition auf wird zur Bezeichnung einer Richtung bei Ortsbezeichnungen verwendet: auf Zürich 9.33, auf Hallwyl 20.15, auf Wien 25.10, auf dort 118.8. Bei den Verbalformen fällt neben einigen veralteten Formen, wie frug 34.2, befände 25.6, mißstimmt (Part.) 51.18, vor allem nicht mehr gebräuchliche Verwendung des Partizips auf: Im Nebensatz fehlt öfters das flektierte Hilfsverb zur Bezeichnung des Perfekts 5.8, 7.10, 7.30, das Part. Präs. wird gesetzt, um die Absicht zukünftigen Handelns zu umschreiben: die wollende Reise 213.26 oder im elliptischen Sinne: die führenden Waaren 'Waren, die er im Angebot führt' 30.16. Im gleichen Sinne, vor allem im Passiv, fehlt gelegentlich das Part. Prät.: die großen Schriftbuchstaben sind für den Griffel als erste Übung [gedacht] 45.7 (an diesem Beispiel ist auch die Folge der Satzglieder ungewohnt).
437 Worterklärung à a à diesen Accord Accuratesse Affaire
21.24 97.11 15.9 76.12 148.13 8.15
Aggregat
37.30
Anhäufung,
älter, (Personenname) -
165.19
anjez
220.12
angebogen
110.6
annoch
170.17
der ältere, Vater und aber jetzt, anliegend, fügt jetzt noch,
(frz.) bis, zu von denselben (frz.) Vertrag, Vereinbarung (frz.) Sorgfalt, Exaktheit (frz.) Angelegenheit, Sache (Gerichtssache)
dann noch,
Zusammenlagerung senior (Unterscheidung von Sohn gleichen Namens) denn jetzt dem Brief als Beilage beigeaußerdem
noch, auch
noch,
bislang
Ansichen
92.20
Anzeichen
Ansprache
213.15
Anspruch,
assés
82.31
Augemeß
45.20
(frz.) assez Augenmaß; Fähigkeit, schätzen
Augen, vor ~ lassen auguste
45.16
darstellen
112.18
(frz.) erhaben, erlaucht (titre honorifique indiquant le caractère sacré reconnu à Octave par le Sénat romain; Trésor) (frz.) Spazierstöckchen (frz.) Amtmann
Badine
35.20
baillif
56.9
Bäsj Base e schöni - gse Bauelenbock
102.13 120.24 102.13 89.14
Forderung eine Größe
abzu-
(mundartl.) Base, Nichte, Geschwisterkind, entferntere weibliche Verwandte (mundartl.) eine hübsche Base sehen dreibeiniges Spinnrad für Baumwolle (Idiotikon), (mundartl.) Bau(w)ele 1Baumwolle1
baz, Francs de 91.25 Suisse de dix - pièce
(frz.) Schweizer Franken zu 10 Batzen
Bedingnis
160.6
Befinden, ihres ~s darüber
68.17
Bedingung, Voraussetzung, Abmachung Beurteilung, Ansicht
vertragliche
438
Worterklärung
beförderen Beförderung, höchste ~
184.12 217.4
bescheint
62.7
bescheinigt im Sinne einer Quittung
beschleunigen rasch, beschleunigt
betraudt
64.10
vertraut
Bettzig
154.33
Bettzeug
bewillkommen
101.27
willkommen heißen
Beyseitssetzen
100.28
Hintansetzung
Billet
169.12
Briefchen, kurzes Schreiben
billig
216.33
Binetsch
86.10
angemessen, berechtigt (mundartl.) Spinat (< ital. spinacio; Idiotikon)
Böden, Roth ~
12.25
Rot-, Weiß-, Blauböden als Stoffgrund für Stempeldruck und Handmalerei
bokk!
91.11
Wohl nicht als Interjektion 'zum Teufel' (in Schwurformeln; Idiotikon) zu verstehen, sondern eher als Bezugnahme auf eine Redensart (vgl. auch "Uber die Idee der Elementarbildung", PSW22, S. 252.1), wonach einem Ziegenbock zu seinem Schaden im Brandfall befohlen wird, «Rühre dich nicht, es brennt!», worauf ihn die heiße Asche blendet.
Bürde
16.22
Calkul Castro Dat. Chocalade
36.5 21.27 161.8
(schwer zu tragende) Last, Ballen, Bündel zum Tragen (frz.) Berechnung, Überlegung (lat.) Befestigung Schokolade
Chorherr
22.1
Mitglied eines Domkapitels; ursprünglich Titel und Pfründe eines Geistlichen am Großmünster von Zürich, im reformierten Zürich übertragen auf die Geistlichen am Großmünster und der Predigerkirche sowie die Professoren am Carolinum (Idiotikon)
Chorschreiber
21.20
Angehöriger der Chorgerichtskanzlei
Circular
222.15
Coadjutor
108.14
Zirkular, Rundschreiben Vikar, der den durch Alter oder Krankheit in seiner Arbeit behinderten Inhaber des Amtes mit dem Recht der Nachfolge vertritt
439
Worterklämng
Cokarde
35.19
(frz.) rundes oder rosettenförmiges Abzeichen (in den Landesfarben), Hoheitszeichen z.B. an Kopfbedeckungen von Uniformen
Collegia Pl.
160.7
Kolleg, akademische
Comedi
104.6
(mundartl. < frz.) Komödie, heiteren Inhalts; Theater
Commentar
213.27
Kommentar, kritische Stellungnahme, (abwertende) persönliche Anmerkung
Communionsschein
10.14
kirchliche Erlaubnis zur Teilnahme am heiligen Abendmahl, vgl. auch Nachtmahlschein (frz.) (veraltet) grüßen negativ: Vorwürfe machen (lat. frz.) in eine kritische Lage bringen, bloßstellen
Compliment machen 6.11 kein ~ machen 14.12 compromittiren 97.25 concentrieren
109.1
co[n]formirt
10.10
Consistorial-Stelle
17.37
Constitution consultieren Contract Convenientz
92.15 17.35 217.21 32.10
Convention
Vorlesung Bühnenstück
(frz.) konzentrieren, ausrichten auf konfirmiert, mit der Feier der Konfirmation in die Gemeinde der Erwachsenen aufgenommen (kirchenlat. 'confirmatio' Bestätigung des Taufversprechens)
185.5
Stelle im Konsistorium (Verwaltungsbehörde der Landeskirche) (lat.) körperliche Verfassung zu Rate ziehen Kontrakt, Vertrag passende Gelegenheit, auch Ubereinstimmung Ubereinkunft, Abmachung, Abkommen
copuliren
147.6
ehelich verbinden,
cordonnier
95.14
Cour[an]t
170.14
(frz.) älterer Ausdruck für chausseur, bottier, 'Schuster1 (Trésor) (frz.) laufender Monat (frz.) preisgekrönt (frz.) Gläubigerin (Trésor) (frz.) Verzierung aus Stoff, z.B. Krause, Schleife
couronné
103.11
créancière
204.23
créponis
99.11
dannoch
101.6
trauen
vgl. annoch
dasig
133.22
(mundartl.)
Dato, bis ~
25.6
bis jetzt (Kaufmannssprache,
hiesig
Delickatesse
120.13
(frz.) Feingefühl,
Takt
veraltet)
440 depuis lors
Worterklärung 94.18
(frz.) seither, seitdem
Deputirter
123.5
Deputierter,
dero
9.5
veraltete Anrede (Gen.Pl. des ahd. Demonstrativpron. der) Ihr, Euer, aus dem Alem. in die Amtssprache eingegangen
des
11.5
(frz.) dès, 'schon seit, von ... an'
desnahen
10.11
deshalb, aus naheliegenden folglich
detaschirt
21.27
losgelöst; militärisch: für besondere Aufgaben abkommandiert
dieser halben
210.29
in dieser Hinsicht
diesfahls diesfals diesfelig disfallsig diesfällig
10.12 163.14 117.2 183.16 216.18
in dieser Sache, diese Sache betreffend
dieß
164.19
(abgekürzt) dieses Monats
Abgeordneter
Gründen,
disponiren
76.14
verfügen
Donstag
13.19
(mundartl.)
Donnerstag
Dozzet Efekten
13.9
(mundartl.)
Dutzend
73.30 8.8
bewegliche Habe, Habseligkeiten Vorstellung, auch leere und falsche Vorstellung (Grimm)
einges Verheltnis Eingezogenheit Elend stündlicher Lasten embrasser la carrière
164.10 120.14 7.19
enges, einzigartiges Verhältnis Zurückgezogenheit drückende, dauernde Belastung
187.12
empressement Enkrefftung
187.10 23.27
(frz.) einen Beruf ergreifen, eine Laufbahn einschlagen (frz.) Bereitwilligkeit, Eifer Entkräftung
entravirt Erstopfung Etablissement
85.7 87.27 5.20
(frz.) gehemmt, gehindert Verstopfung (frz.) Erziehungsanstalt, Institut
Etat
161.15
finanzieller
Etourderie
7.26
(frz.)
etwan etwann
23.9 186.3
etwa noch, ungefähr,
Einbildung
Stand
Unbesonnenheit womöglich
441
Worterklärung
Excellenz Exellenz
61.18 166.4
Exzellenz als Anrede für hohen
fait au Président
103.17
(frz.) fait pour le Président
fame
11.6
(frz.) ältere Form für femme'
Familien PL
55.15
Familien finden
Beamten
(Trésor)
feinden
23.32
Flor
154.11
Blüte,
fodern
97.18
fordern (Form mit Verlust des r im Í4. Jh. vom Ostmd. ausgehend, schriftsprachlich bis ins 18. Jh. überwiegend, mundartl. bis Gegenwart; Grimm)
Fonds formieren
7.12
Freymüth(igkeit)
36.35
Fründi
102.12
Fryheit
5.15
frylich
14.15
Kassen nach einem Plan organisieren, Geldmittel ordnen. (Als Fond wird üblicherweise ein Kapital bezeichnet, aus dessen Erträgnissen gewisse öffentliche Zwecke unterstützt werden; Idiotikon) Offenheit, ohne Ängste und falsche Scham seine Meinung bekennen (mundartl.) Freundin Freiheit freilich, kühn
Fuß meiner Nach-
19.19
Fundament, forschungen
88.7
befürchten, Gefahr laufen (infolge der Umstände)
forschungen gefahren Umständen
Gedeihen
Grundlage meiner Nach-
Gefährdungen
Gefehrden Gefolg, in ~ dessen gefolg, in ~ Gefühlsman Gefühlsmann Gegenfüßlerey
30.13 200.8 41.11 91.7 91.13 47.36
Gemüthserhebung
100.24
Gemütsbewegung, Anteilnahme
GeschwazWerk
140.11
Gerüchte,
group
132.16
(frz.) versiegelter Geldsack, verschlossenes Geld- oder Wertpaket (Trésor)
Gültbrief
78.17
Schuldbrief Schuldverschreibung einem Grundstück
infolgedessen infolge, gemäß verschleierte, nicht erschließbare Umschreibung einer Persönlichkeit entgegengesetzte Geisteshaltung (zu 'Gegenfüßler' Antipode, an diametral entgegengesetztem Punkt der Erde wohnender Mensch; Grimm) seelische Erregung,
Geschwätz
auf
442 Handbietung
Worterklärung
100.31
Hilfe, Unterstützung,
Beistand
heiter
139.26
klar
Herbstmonath
188.14
September
Herdäpfel
9.21
Heumonat
77.1
mundartl. für Kartoffeln (vor allem alemann, und bair.-österr. Erdäpfel; mundartl. 'Herd' für Erde, Boden) Juli
Hochzieter
102.12
huj[us]
148.7
ilegen in hier Indienne
160.9 71.21 15.9
(mundartl.) Bräutigam abgekürzt für lat. 'hujus mensis' dieses Monats einlegen, erliegen in der Anstalt hier gefärbter (evtl. bedruckter) Kattun (feiner Baumwollstoff, in England 'Kaliko ' genannt)
individualiter
180.5
(lat.) persönlich, einzeln,
informiren
5.18
Innlage insonders Jakobi
66.23 10.4 73.15
jämerig
79.5
unterrichten mit dem Ziel der Kommunion Beilage (des Briefes) besonders Datumsbezeichnung für den 22. Juni (Jacobi minoris) in klagendem Ton, mitleiderregend
jaunerartig
53.17
in der Art eines Betrügers, Schwindlers, eines Gauners (ältere, gaunersprachliche Lautung 'Jauner', vgl. auch Schillers "Räuber" II/3: «... auch gehört darzu ... Spizbub en Klima, und da rath ich dir, reis du ins Graubündner Land, das ist das Athen der heutigen Jauner.» Schiller Nationalausgabe. Bd. 3. Weimar 1953, S. 55.23ff)
Jgf. Jgfr., Junggfer
90.14 97.7 127.37
Jungfer (< mhd. 'juncfrou(we)'junge Herrin, Edelfräulein), Anredeform für unverheiratete Frau
Kachelbank
74.1
Kaufbeyle
78.12
Ofenbank schriftlicher Kaufvertrag, Schuldverschreibung, die der Gläubiger so lange in Händen behält, bis die Schuld bezahlt ist («Chaufbeile»; Idiotikon)
Kentzeichen
9.13
kreditiren
118.16
Kennzeichen Kredit gewähren
individuell
443
Worterklärung
gestalterisch, schöpferisch, auch technisch eifinderisch tätig sein
künstlend
9.25
Landleüte, Landleuthe laut lehrnen
21.36 55.23 110.4 21.7
Lesten, meinem ~ Letztes, mein ~ Lichtsinn liiren Localitätsaufmerksamkeit
161.9 170.14 140.4 102.9 64.17
lehren (oft keine Unterscheidung zwischen lehren 21.7 und lernen 71.18,1 meinem letzten Brief mein letztes Schreiben Leichtsinn verbunden sein Aufmerksamkeit, Verständnis für örtliche Verhältnisse
Machinen
21.6
(frz.) Maschine
Landbewohner klar,
deutlich
manglen
90.6
Mangel haben,
Meitli
14.13
Mädchen, junge Frau (< mhd. zu 'maget, meit')
Mémoire
18.1
(frz.) Memorandum, Denkschrift, an eine offizielle Stelle gerichtete Schrift über eine öffentliche Angelegenheit
Miethsamme
155.6
Summe des Mietzinses
mißkennen
68.21
verkennen
Mitwuch
147.13
Mittwoch
morgens
101.23 101.26
(erstarrter Gen. anstelle des üblichen erstarrten Dat.) 1. am Morgen 2. am kommenden Morgen
morndes
165.5
moules d'os
99.20
Nachtmahlschein
10.8
(mandarti.) am kommenden Morgen (frz.) 'beinerne Muscheln ', hier wohl ~ Knöpfe (Trésor) kirchliche Erlaubnis zur Teilnahme am heiligen Abendmahl (vgl. auch Communionsscheinj Zuwendung, Zuneigung nennen, namhaft machen (mundartl.) Taschentuch
Näherung
120.20
namsen
8.16
Nastuch
15.11
Niedien PL
161.10
Nota Note
221.8 27.17
oberkeitlich
7.7
entbehren Diminutiv
(mundartl.) Rahm, Sahne ("Nidel»; Idiotikon) Notiz, Aufstellung, obrigkeitlich,
Verzeichnis
behördlich
444
Worterklärung
obwalten
221.15
occupirt ohnfelbar
186.15 123.6
Pacht-Akkord
73.6
Päkgen Pächgen Pächen pardoniren pariren
26.6 26.15 26.18 13.22 185.19
Particular Partikular Partyen PI. passati Pensions-Bedingnis Pfister Pflanzplätze
5.25 179.9 140.5 17.6 110.6 78.13 73.22
Phebe
10.23
bestehen, vorhanden sein okkupiert, besetzt, nicht verfügbar unfehlbar, ganz gewiß Pachtvertrag Päckchen, Diminutiv zu 'Paket'
entschuldigen,
verzeihen
parieren, einen Stoß (beim Fechten) abwehren, auf etwas antworten können, etwas gewachsen sein Einzelner, Individuum, Parteienstreitigkeiten, vergangenen
Privatmann Uneinigkeit
Monats
Ausrüstungsliste für Pensionäre Bäcker Stücke Pflanzland für Gemüse («PflanzBlëtz»; Idiotikon) z.B. innerhalb eines Ackers
placieren
10.7
Der Nachsatz bezieht sich auf ein 1778 erschienenes Gedicht des Adressaten Gottlieb Konrad Pfejfel: Epistel an Phöbe (Poetische Versuche. 3. Theil. Basel 1790, S. 51-65). - In der Dichtung des 18. Jh.s wurden gelegentlich Frauennamen aus der griechischen Mythologie für vertraute Personen verwendet. 'Phöbe', die Reine, Klare, Glänzende, bezieht sich wohl auf Artemis (in Anlehnung an den Beinamen Apollons). unterbringen, in Stellung sein
praematurirt, Praematurirung Pränumerationsplan
47.22 47.32 65.8
verfrüht, übereilt, noch nicht reif vorzeitige Reifung Plan zur Bezahlung im voraus
Prätention, Prätension prétentions indiscrêtes Probstein
17.22 17.24 194.18
Anspruch, Wunsch, Zielsetzung; Anmaßung (frz.) zudringliche (taktlose) Ambitionen oder Anmaßungen Probierstein; früher dunkler Stein, mit dem Legierungen aus Edelmetallen auf ihre Echtheit geprüft wurden
9.11
Worterklärung
445
procédés Pl.
142.12
prorata
153.23
(frz.) Benehmen, Betragen, Verhalten (lat.) pro rata temporis, anteilmäßig auf einen bestimmten Zeitraum bezogen interessierte Öffentlichkeit im Begriff sein
Publico Dat. Punkt, auf dem ~ sein
185.21 117.22
pupile
99.7
(frz.) pupille,
Ragion
7.22
(ital.) Firma,
Razzennest
220.13
Rattennest, unangenehmer, widerlicher Ort (abschätzig, hier wohl eher ironisch auf eine Äußerung bezogen)
Rechenrath
6.10
Gremium aus «Rechen-Herren» (Idiotikon), denen die Rechnungsführung und Rechnungsprüfung obliegt, vor dem alle Rechnungen der Stadtämter und Landvogteien abgelegt werden; Finanzkommission
Mündel Handelsname
Reçu
12.6
(frz.) Empfangsbestätigung,
Quittung
reg machen
88.26
anregen, etwas in Bewegung
setzen
reizend
19.26
angenehm, Gefallen erregend, motivierend
remboursiren
126.26
vergüten,
restiren
12.9
verbleiben
retracter, se ~
206.7
(frz.) das Wort zurücknehmen, rufen
reusiren
71.22
(frz.) Erfolg haben, Anerkennung
Rimesse
118.10
Wechsel, der vom Aussteller als Zahlungsmittel weitergegeben wird
Risquen PL
14.21
(frz.) Risiko, möglicher negativer Ausgang einer Unternehmung, womit Nachteil, Schaden verbunden wäre
Ruderen PI.
21.26
Rükkomfft
14.9
Rutinenfertigkeit
88.36
(lat.) Uberreste, Trümmer, Bruchstücke Rückkunft, Rückkehr Routine, Fertigkeit durch sich ständig wiederholende Tätigkeit
Sakktuch
16.11
grobes Gewebe aus Jute, Hanf o.ä., aus dem Säcke hergestellt werden
savoir
94.13
(frz.) adverbiale Bedeutung nämlich '
Schaft, Schäftli
73.33 74.1
Schrank, offen oder verschließbar; Diminutiv: Schränkchen (Idiotikon)
anregend,
rückerstatten widerfinden
'und zwar,
446
Worterklärung
schäzbar
9.5
Schef Scherflein
182.31 180.15
Schölt Titul
29.27
Seconde Anweisung semblables Pl.
146.26 187.14
veraltete passivische Ableitung zu schätzen; gebräuchlich noch im verneinenden Sinne 'unschätzbar1 (frz.) Chef, Haupt, Oberhaupt kleiner Beitrag (Diminutiv von mhd. 1 schër(p)f kleinste Münze) Schuldtitel, Urkunde, die zur Zahlung einer Schuld verpflichtet zweite Zahlungsanweisung (frz.) Seinesgleichen, Mitmenschen
Signatur sint sinther societätisch
76.38 14.5 28.6 18.13
Unterschriftsberechtigung seit, seitdem, darnach (< mhd.) seither gesellschaftlich, sozial
Sohnsfrau Sokratisieren, rasendes ~ solid Solididet Soliditet
122.6 47.33 140.14 140.20 214.9
Schwiegertochter unkontrolliertes sokratisches Philosophieren gut fundiert, zuverlässig Lebensweise ohne Extravaganzen, nicht zu Kritik Anlaß gebend; fundierte Überlegung
sonder Sophisterey
30.15 32.30
sondern sophistische, spitzfindige Spielerei mit Worten
Statt statt haben
91.5 108.11
Stadt sich befinden
stetisch
5.21
städtisch, im Gegensatz zu 'ländlich '
stipuliren
77.13
stipulieren, festsetzen, vertraglich vereinbaren
Subscription
168.4
Subskription; Verpflichtung, ein noch nicht erschienenes Druckerzeugnis zu einem späteren Zeitpunkt abzunehmen
Subsumtion
38.12
Unterordnung unter einen Oberbegriff, Zusammenfassung unter ein Thema
Superiori taet
109.14
Überlegenheit
sustentation
194.4
(frz.) Auftrieb
tems en tems, de ~
96.12
(frz.) de temps en temps, von Zeit zu Zeit, dann und wann
tout bonnement
194.26
(frz.) ganz einfach
447
Worterklärung
Tragete
16.7
Train traktiren Triebhäuser, fürstliehe übel geführt
211.7 35.27 109.39 71.9
(mundartl.) was man tragen kann, das Getragene, die Last Entwicklungsgang, Verlauf verkehren, handeln, etwas bearbeiten Treibhäuser, von Fürsten eingerichtete Erziehungsanstalten benachteiligt, übervorteilt unabhängig von Unrecht, Übel, das jemand zu ertragen hat (frz.) Taktlosigkeit, mangelndes Feingefühl, Rücksichtslosigkeit
unabhangend
8.34
Unbill M r .
48.17
Undelickatesse
120.22
ungefelig
92.24
vast
185.36
velitatio
34.6
Verhalt
6.15
verlehnen
73.32
verlündet
85.17
verleumdet, in üblen Ruf gebracht, zu Unrecht beschuldigt (hier im negativen Sinn, mhd noch durchaus im positiven Sinn 'unbescholten, in gutem Rufe stehend'; Idiotikon)
verziehen Vetter
5.5 121.9
verzeihen eigentlich Vatersbruder, auch Onkel, Neffe, Geschwisterkind; Ausdehnung auf weitere Grade der Verwandtschaft
(mundartl.) unglücklich (Unfall < mhd. 'ungeval') sehr (im Unterschied zu 'vast' fast) (lat.) Zögern, schwankende Willensregung das Verhalten, Richtschnur des Verhaltens (Idiotikon); Sachverhalt, Verhältnis, Beziehung verleihen, verpachten
Visitaz
14.15
Durchsuchung
vivres, retirer les ~
194.6
vorgerükt
221.7
(frz.) Mittel zurückbehalten vorangestellt, vor dem Text eingerückt Fortschritt es ehrt mich Gewirr, Durcheinander, Unkraut
Vorschritt
163.8
würdiget mir
9.30
Wust
18.11
zeithalber
216.33
terminlich, bezüglich der Zeit
zernichten
8.20
Intensivum zu 'vernichten, zerstören'
Zohlmaßen
45.19
Maßstäbe mit aufgetragener teilung
Zollein-
Worterklärung
448 Zufall
92.11
plötzlich auftretender Krankheitszustand, Unfall im Sinne von 'unerwartetes Geschehnis'
Zugehörden Pl.
73.25
dazugehörige
Zwanzigster
154.19
Zwanzigstel
Einrichtungen
449 Anhang IV · Register
Einleitung Das Register der Briefempfänger umfaßt auch diejenigen der erschlossenen Briefe, diesbezügliche Briefnummern sind innerhalb von ( ) gesetzt. Das Namens-, Werk- und Ortsregister enthält nur explizite Einträge, die sich auf den Autor-Text zurückführen lassen. Nicht aufgenommen wurden direkte Anreden (Dir, Lieber etc.), Titel (Exzellenz, Majestät etc.), Adjektive oder ungenaue Bezeichnungen /les Russes, im Mecklenburgischen, bernischer etc.) sowie indirekte Bezeichnungen, auch wenn deren Zuschreibung eindeutig möglich ist (ihn, ma femme, Verfasser etc.). Nicht aufgenommen wurden ferner die Begriffe Anstalt, Institut etc. als Bezeichnung für Pestalozzis Unternehmen in Burgdorf, Münchenbuchsee, Yverdon und Clindy sowie die Währungsbezeichnungen (Livre de Suisse, Brabanter Taler etc.). Einzig bei Buchtiteln wurde dieses restriktive Verfahren etwas großzügiger gehandhabt. Um die inhaltliche Bedeutung der aufgeführten Fundstellen abschätzen zu können, wurde bei Namens- und Ortsangaben zwischen Fundstellen im eigentlichen Brieftext und Fundstellen innerhalb der Datumszeile oder Adresse unterschieden. Während Fundstellen im Brieftext kursiv angezeigt werden, sind Fundstellen innerhalb der Datumszeile oder Adresse aufrecht gesetzt. Auf Einträge und Angaben von Fundstellen, die sich auf die Anhänge zurückführen lassen, wurde verzichtet, u.a. deshalb, weil über die Seiten- und Zeilenangabe zum Autor-Text ein direkter Zugriff auf die Sacherklärung zum entsprechenden Eintrag möglich ist. Die Angabe von Werken einzelner Personen erfolgt in Kurzform. Für vollständige Angaben ist die Sacherklärung zu konsultieren.
Register der Briefempfänger Aargau Erziehungsrat des Kantons Aargau Abrell, Wolfgang Thomas: Nr. (6187a) Ackermann, Wilhelm Heinrich: Nr. (6187b) Ajfry, Louis Auguste d': Nr. 916a Alexanderl. Pawlowitsch: Nr. (4370c), 4468a Allen, William: Nr. (4951a) Amiet, Jakob: Nr. (6187c) Andreaeische Buchhandlung: Nr. (6187d) Baden, Christine Luise von: Nr. (5832a) Bächlin, Johann Gottlieb: Nr. (4614a) Baedeker & Kürzel: Nr. 2855D
450
Register der Briefempfänger
Baggesen, Jens Immanuel: Nr. 714a (Stammbucheintrag) Barkhaus von Wiesenhütten [Barckaus], Friedrich Freiherr von: Nr. (1376a), 2561a Barth, Wilhelm Ambrosius: Nr. (6187e) Battier, Felix: Nr. (608a) Bauer, Georg Friedrich: Nr. (4614b) Baumann, Christoph: Nr. (6187J) Bavoux, Antoine: Nr. (5832b) Beck, Moritz: Nr. 5424a (Zeugnis) Beck [Beckh], Philipp Heinrich: Nr. 3142a (Zeugnis) Besserer, Cornelius Johann Jakob von: Nr. (5832c) Biber, Eduard: Nr. (6057a) Blasko, Johann: Nr. (3781a), (6187g) Blendermann, Johann Jakob: Nr. (4614c) Blum, Johann Georg: Nr. (6187h) Bonstetten, Karl Viktor von: Nr. (557a), 839a, 849D, (4614d) Bosse: Nr. (6187Ì) Brandstetter, Renward: Nr. (6187k) Brede, Karl Ludwig Benjamin: Nr. (61871) Briatte, Théophile: Nr. 938D Briegleb, Friedrich Ludwig: Nr. 1809a Brönner, Heinrich Ludwig: Nr. (4614e), (6187m) Bruderer, Johann Jakob: Nr. (1569a) Brühl, Karl Friedrich Moritz Paul von: Nr. (4614f) Buclin-Billon: Nr. 1399a Büel [Bühl], Johannes: Nr. 925a (Stammbucheintrag) Bueß, Vinzenz Jakob: Nr. 5037a Bugnon, Constant: Nr. 1400a (Abrechnung), 1411a (mit Abrechnung), 1412a (Quittung), 1439a (Abrechnung), 1528D (mit Abrechnung), 1544b (Zahlungsmandat), 1637D (mit Abrechnung), 1717a (mit Abrechnung und Zahlungsmandat), 1920D (mit Abrechnung und Zahlungsmandat), 2027a (mit Quittung), 2089a (Quittung), 2200D (mit Abrechnung), 2212a (Quittung), 2235a (Quittung), 2268a (mit Abrechnung) Bulgarin, Fadej Wenediktowitsch: Nr. (3592a) Burckhardt [Burkardt], Johann Rudolf: Nr. 657a Burkhart, Karl Friedrich Celestin: Nr. (3766a), (4614g) Burret, Karl Joseph: Nr. (6187n) Burrueso, Pablo: Nr. 5478b Buschmann, Georg von: Nr. 4399a, (4520a), (4614h), 4671a, (4799a) Businger, Josef Maria: Nr. (874b) Büß, Johann Christoph: Nr. (881a) Calvesche Buchhandlung: Nr. (6187o) Capo d'Istria, Johannes Anton von: Nr. (3673a), 5058D Charriere-Gaulis, Samuel: Nr. 1282a (mit Abrechnung), 1389a Charriere-Gaulis, Susanne Louise: Nr. 2047a (Abrechnung) Collmann, Karl Lorenz: Nr. (5832d), (6187p) Consentius-Lork, Johanna: Nr. (5832e)
Register der Briefempfänger
451
Constançon, Charles: Nr. (6057b) Corderier, Charles: Nr. (5634a) Costain: Nr. (5878a) Cotta, Johann Friedrich: Nr. (911a), (917c), 3030a, (3331b), 4539a (Vertrag), 4572a (Vertrag, Zusätze), 5082a Cottasche Buchhandlung: Nr. (4875a) Couvreu, Daniel Emanuel: Nr. (5832/) Crinsoz de Cottens, Victor Henri: Nr. 1285a, 1289b (Abrechnung) Crome, August Friedrich Wilhelm von: Nr. 3660b Crome- Wagner, Dorette von: Nr. 3660a Danz, Nicolas: Nr. 981a Denzel, Johann Bernhard Gottlieb: Nr. (4614i), (6187q) Dietrichstein, Franz Joseph von: Nr. (6187r) Dumont-Schauberg, Markus Theodor: Nr. (6187s) Ebel, Johann Gottfried: Nr. 937D Egger, Katharina: Nr. 2653a Eichenberg, Philipp Wilhelm: Nr. (6187t) Enke -* Palm & Enke Erdmannsdorff, von: Nr. (6187u) Ernsdorfer, Bernhard: Nr. (6187v) Erziehungsrat des Kantons Aargau: Nr. 825c Escher, Hans Kaspar: Nr. 518a Fischer, Hans Konrad: Nr. (1391a) Eßlinger, David: Nr. 2152D, 3866a, (6187w) Eyholzer [Eiholzer], Johann: Nr. 912a (Zeugnis) Fäsch, Johann Jakob: Nr. (4614k) Fäsi, Karl Wilhelm: Nr. (6187:t) Fatio, Jean Antoine: Nr. 5468a Fellenberg, Philipp Emanuel von: Nr. 966D (Übereinkunft), 976b, (986a), 6043b Finanzministerium der Helvetischen Regierung Helvetische Regierung Fischer, Antoinette von: Nr. (46141), (6187y) Fischer, Johann Rudolf: Nr. 758a (Gespräch zwischen Fischer und Pestalozzi) Föhrenbach, Mathias: Nr. 4466D Francillon-Mercier, Jacob: Nr. 3858a Frank, Mathias David: Nr. 1400b (Stammbucheintrag) Fréville Longuemare Frickhöfer, Karl Christian: Nr. (6187z) Friedrich I. von Württemberg: Nr. (4370a), (4399b) Füßli, Johann Heinrich: Nr. (6187aa) Geißbühler, Andreas: Nr. (6187ab) Geiße, Friedrich Josias: Nr. (6187ac) Geißmann: Nr. (5037b) Georg Friedrich Karl Joseph von Mecklenburg-Strelitz: Nr. 5856a Gérando, Marie Joseph de: Nr. (5832g) Gericht [unbekannt]: Nr. 744D Gerlach, Georg Wilhelm: Nr. 1316a
452
Register der Briefempfänger
Geroldsche Buchhandlung: Nr. (6187ad) Gleim, Betty: Nr. (6187ae) Godoy, Don Manuel de: Nr. (1311b) Göschen [Goeschen], Georg Joachim: Nr. 693a, 695b, 708a Goeß, Georg Friedrich Daniel: Nr. (6187af) Gramm: Nr. (6187ag) Greiff, Johann Abel: Nr. 5482a (Zeugnis) Groß [Große], Christian Gottlob: Nr. (754c) Groß[Große]-Pestalozzi, Anna Barbara: Nr. 1171a Grundherr, Karl Alexander: Nr. (4614m) Gruner, Gottlieb Anton: Nr. 1191D Gruner, Samuel von: Nr. (6042a) Haas, Wilhelm: Nr. (2671a) Hagnauer, Georg Andreas: Nr. 4692a Hahnsche Buchhandlung: Nr. (6187ah) Halder, J. & G. W.: Nr. (4614n), (6187ai) Hallwil [Hallweil], Franziska Romana von: Nr. 1310a (Nachschrift) Hammerich, Johann Friedrich: Nr. (6187ak) Hanhardt, Balthasar: Nr. (1263a) Hanno, Raphael: Nr. 5969a Hartleben, Konrad Adolf: Nr. (6187al) Hartmann: Nr. (3414a) Haslinger, Kajetan: Nr. (6187am) Heer, Nikiaus: Nr. (4614o) Helvetische Regierung: Nr. 786a-r (Quittungen), 875a (Quittung) Henning, Johann Wilhelm Mathias: Nr. (4614p) Herdersche Buchhandlung: Nr. (4614q) Hergt, R. F.: Nr. (6187an) Hermann, Gottlieb Karl: Nr. (6187ao) Hermannsche Buchhandlung: Nr. (6187ap) Herold & Wahlstab, Buchhandlung: Nr. (6187aq) Heyer, G. F.: Nr. (6187ar) Hirt, Johannes: Nr. 5983a (Vertrag), 6065a (Vertrag), (6076c) Hohl, Leonhard: Nr. (1569b) Holland [Holand], Benedikt von: Nr. 5843a Holtzmann, Johann Michael: Nr. (6187as) Hopf, Johann Samuel: Nr. (4614r) Huber: Nr. (6187at) Huber & Co., Buchhandlung: Nr. (6187au) Humboldt, Wilhelm von: Nr. (4614s) Huntly, E.: Nr. (4614t) Iselin, Isaak: Nr. 507a Jacobi, Friedrich Heinrich: Nr. 754b (Nachschrift), 810b, 810c Jaegersche Buchhandlung: Nr. (6187av) Jenny, Christian Albrecht: Nr. (6187aw) Jentsch, Ernst Heinrich: Nr. (6187ax) Jullien, Marc Antoine: Nr. (3593a), (3639a) Jung-Stilling, Johann Heinrich: Nr. 855D, 879a
Register der Briefempfänger
Kapp, Friedrich Christian Georg: Nr. 4659a Kasthofer, Rosette Niederer-Kasthof er, Rosette Kaufmann, Fridolin: Nr. 912a (Zeugnis), (1605a) Kaufmann, von: Nr. (4614u) Keller, Andreas: Nr. (6187ay) Kellner, Karl Heinrich: Nr. (6187az) Keßler, Heinrich: Nr. (6187ba) Kilchberger [Kirchberger], Karl Rudolf: Nr. 965a (Vertrag) Kinkelin, Matthäus: Nr. (6187bb) Klein, Johann Wilhelm: Nr. (6187bc) Klein, Mathias: Nr. (4614v), (6187bd) Klewitz, Wilhelm Anton von: Nr. 927D, 949D Knusert, Aloys: Nr. 4419a Koblenz Schulkollegium Koblenz Köninger, Joseph: Nr. (6187be) Krüsi-Näf, Lisabeth [Elisabeth]: Nr. 1050a Kündig, Jakob: Nr. (6187bß Künzli, Anton: Nr. (6187bg) Kürzel Baedeker & Kürzel Kupferschmid [Kupferschmied], Emanuel: Nr. 919a-e (Quittungen) Ladomus, Johann Jakob Friedrich: Nr. (4929a), (6187bh) La Harpe, Frédéric-César de: Nr. (2697a), (5959a) Lang, Franziska Agnes: Nr. 6076a (Zeugnis), 6076b (Gedenkblatt) VAspée, Johann de: Nr. 6043c Laue & Co.: Nr. 603a, 607a, 611a, 619a, 627a, 637a, 645a, 976a Laupp, H.: Nr. (6187bi) Laurent: Nr. (5832h) Lavater-Schinz, Regula: Nr. 1294a Legrand, Johann Lukas: Nr. 2677a Lejeune, Franz Adam: Nr. 1505b, 2524a, 2674D Lenz, J. L.: Nr. (1440a) Leppien: Nr. (1545a) Leriche: Nr. (1085a) Leuzinger, Fridolin: Nr. 3864a, (4614w), (6187bk) Leyden, Frederik van: Nr. 1406a Lippe, Christian: Nr. (6187bl) Lippe, Leopold Fürst zur: Nr. (5832i) Lippe, Pauline von: Nr. (3490a) Lörtscher & fils: Nr. (3288a) Longuemare und Fréville: Nr. (4844a), (5175a) Lutzke: Nr. (6187bm) Maclure, William: Nr. 1264a (Quittung) Mäder, Jean Pierre: Nr. (6187bn) Maine de Biran, François Pierre Gauthier: Nr. (5796a), (5832k) Malardeau, C: Nr. (1194a) Marija Pawlowna von Sachsen-Weimar-Eisenach: Nr. 5856b, (6187bo) Marsch, Gottlob Friedrich: Nr. (4614x), (6187bp) Max & Cie., Buchhandlung Josef: Nr. (5015a)
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Register der Briefempfänger
Maximilian I. Joseph: Nr. (4334a) May, Friedrich von: Nr. (871a) Mecklenburg-Strelitz Georg Friedrich Karl Joseph von MecklenburgStrelitz Meister, Johann Heinrich: Nr. (520a) Mewes, Martin: Nr. (6187bq) Meyer, Martin: Nr. 4124D Meyer von Schauensee, Franz Bernhard: Nr. (874a), (910a), (4614y) Meyn de Vennes, A. W.: Nr. (859a), (859b), (968a) Michaelsen, Johann Martin: Nr. (1505c) Mieg, Elias: Nr. (3046a), (3800a), (3921a), (4798a) Mieg, Johann Friedrich: Nr. (569a), (754e), (922a) Miville, Johann Friedrich: Nr. (4614z) Monnet: Nr. (1213a) Moser, Heinrich: Nr. (822a) Motta, Susette Judith Schultheß-Motta, Susette Judith Müller, Johann Georg: Nr. 1623a Münker, C. Α.: Nr. (6187br) Mumenthaler, Johann David: Nr. (6187bs) Muralt, Johannes von: Nr. 966D (Vertrag) Muther, Albrecht: Nr. (4614aa) Nabholz, Philipp: Nr. (3789a) Näf, Lisabeth -*· Krüsi-Näf, Lisabeth NäffNeef, Ν ä f f ] , Jean Pierre Samuel: Nr. 945D, 1325a Nägeli, Hans Georg: Nr. 3647a, 4613D Nauen, Ernst: Nr. (3805a) Neufville, Sophie Franziska de: Nr. (58321) Nicolovius, Georg Heinrich Ludwig: Nr. 686D, (719a), (4845a) Niederer, Johannes: Nr. 978a, (2224a), (4045a), (4962a), (5908a), 6073a (Vertrag), (6004a) Niederer-Kasthofer, Rosette: Nr. 3556a (Vertrag) Niederländisches Innenministerium: Nr. (1406a) Notz, Hans Kaspar: Nr. 754a Ochs, Peter: Nr. (4614ab) Oehler, F. G.: Nr. (6042b) Palm & Enke, Buchhandlung: Nr. (6187bt) Panhuys, Luise Friederike Auguste von: Nr. (5832m) Paschoud, Jean Jacques: Nr. 1268b, 1311a, 1319a, (4196a) Pasteur, Α.: Nr. (5832η) Páyeme -* Syndikus der Munizipalität von Payerne Perreymond: Nr. (5832o) Perrineau: Nr. (5832p) Pestalozzi, Anna Barbara Groß-Pestalozzi, Anna Barbara Pestalozzi, Hans Jakob: Nr. (584a), (588a), (607b), (608b), (609a), (610a), (611b), (611c), (613a), (622a), (627b), (632a), (634a) Pestalozzi-Schultheß, Anna: Nr. (1219a) Peyreck, Rudolf Kaspar: Nr. 2650a (Zeugnis) Pfeffel, Gottlieb Konrad: Nr. 508a, 578a, 783a (Nachschrift)
Register der Briefempfänger
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Pfeiffer, Michael Traugott: Nr. 4197a Pfister, Balthasar: Nr. (6187bu) Pfister-Sommer: Nr. (4823a) Pfluger, Anton Josef: Nr. 5842D Philippi, Rudolf Amandus und Bernhard Eunomius: Nr. 5775a (Zeugnis) Pictet de Rochemont, Charles: Nr. (4312a) Piamann, Johann Ernst: Nr. (5832q) Porta, Andreas Rosius: Nr. (6187bv) Preiswerk-Iselin, Anna Maria: Nr. (4614ac) Preußische Regierung: Nr. (6187bw) Publiciste Redaktor von «Le Publiciste» Rahn, Johann Heinrich: Nr. 664a Redaktor von «Le Publiciste»: Nr. 949a Reimarus-Hennings, Christine Sophie: Nr. 810a Reinhard, Hans von: Nr. (6187bx) Renard: Nr. (4010a), (4873a) Rendschmidt, Felix: Nr. 3727a (Stammbucheintrag) Rengger, Albrecht: Nr. 955a Rennenkampff[Rennekamp], Elisabeth Dorothea von: Nr. 1544a Rink: Nr. (6187by) Röckl, Joseph: Nr. (4614ad), 4824a Rossel, Johann Philipp: Nr. (4614ae), (4672a), (4707a) Rougemont, Georges de: Nr. (1900a), (4326a), (5930a), (5972a) Ryhiner, Karl: Nr. (6187bz) Sanchez Cisneros, Juan: Nr. 5478c Sauerländer, Heinrich Remigius: Nr. (2262a), 4866a, 4884a, (6187ca) Saussure, Hippolyte de: Nr. (6187cb) Schäzler, Johann Lorenz: Nr. (4614af) Schalbacher, P. J.: Nr. (6187cc) Schaumburg-Lippe, Georg Wilhelm von: Nr. (5832r), (6187cd) Scheffelt, Johann Michael: Nr. (6187ce) Schindler, Jakob Samuel: Nr. (6187cf) Schindler, Konrad: Nr. 959a (Stammbucheintrag) Schinz, Regula -*• Lavater-Schinz, Regula Schinz, Hans Kaspar: Nr. (6187cg) Schlumberger, Daniel: Nr. (5832s) Schmeller, Johann Andreas: Nr. 6202a Schmerber, Johann: Nr. 1268a, (4614ag) Schmid [Schmidt], Joseph: Nr. 4722a, (4776a), 6125a Schmidt, Ephraim Johann Gottlieb: Nr. 695a (Stammbucheintrag) Schnyder von fVartensee, Franz Xaver: Nr. (6187ch) Schöps, Johann David: Nr. (6187ci) Schreiner, Christian: Nr. (3766b) Schulkollegium Koblenz: Nr. (6187ck) Schultheß, Johann Jakob: Nr. 537a Schultheß-Motta, Susette Judith: Nr. 469a, 582a Schulze, Christian Heinrich: Nr. (6187cl) Schwarzburg-Rudolstadt, Karoline Luise von: Nr. (5832t)
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Register der Briefempfänger
Schweizerische Tagsatzung: Nr. (4370b) Simon, Georg: Nr. 2225a (Quittung) Sinner, Wyttenbach & Tillmann: Nr. (986b) Sommer: Nr. 5931a (Gedenkblatt) Spieß, Johann Balthasar: Nr. (6187cm) Staatsrat des Kantons Waadt: Nr. (5776b) Stadtgericht von Yverdon: Nr. 5119a, 5936a Stadtrat von Yverdon: Nr. (949b), (970a), (1000a), (3371a) Stapfer, Philipp Albert: Nr. 788a Steffan, Johann Jakob: Nr. (4614ah) Stettinische Buchhandlung: Nr. (6187cn) Stock, John: Nr. 4961a Strachan, Guillaume: Nr. 5478a Strähl, Franz Ludwig: Nr. (6187co) Streiff, Konrad: Nr. 3337a Stünzi, Heinrich: Nr. (3627a) Syndikus der Munizipalität von Payerne: Nr. 5968a Synge, John H.: Nr. (3951a), (5101a) Thiriot [Thieriot], Paul Emil: Nr. 2773a, 3028a (Gemeinschaftsbrief) Thouvenot: Nr. (3392a) Thum und Taxis, Therese Mathilde von: Nr. (6187cp) Tillmann Sinner, Wyttenbach & Tillmann Tobler, Johann Georg: Nr. (827a), (830a), 966D (Übereinkunft), 4405a (Zeugnis) Torre, Louis: Nr. (5435a) Transehe, Karl Otto: Nr. (4614ai) Trips, Eduard von: Nr. (6187cq) Trümbach: Nr. (1282b) Tschanz, Johann Georg: Nr. (4614ak) Tschanz, Lisette [Elisabeth]: Nr. 1843D (Gemeinschaftsbrief) Ullmer, Hans Rudolf: Nr. (6187er) Unbekannt: Nr. 565a, 987a (Nachschrift), 1172a, 1173a (Einladung), 1213a, 1233a, 3961D, 6038a Unzer, August Wilhelm: Nr. (6187cs) Usteri, Paul: Nr. (892a), 6214D Varrentrapp, Franz: Nr. (6187ct) Fay, Johanna von: Nr. 3402a, (4614al) Verwaltungskammer des Kantons Waldstätten: Nr. 783b Fischer, Peter: Nr. 1286a, 1505a, 1586a Fogel, David: Nr. (3362a), (3642a), (3776a), (5320a), (5771a), (5776a), 6038b Foil, Franz Anton: Nr. (1309a) Fon der Hagen, Friedrich Wilhelm: Nr. (6187cu) Fulliemin [Wulliemin], François Louis: Nr. 1289a (Abrechnung) Waadt Staatsrat des Kantons Waadt Wahlstab Herold & Wahlstab Waldstätten -*· Ferwaltungskammer des Kantons Waldstätten Walthardt, Ludwig Rudolf: Nr. (4234a), (6187cv)
Register der Briefempfänger Wangenheim, Karl August von: Nr. (1409a), (3331a) Wartmann, Magdalena: Nr. 6018a (Gemeinschaftsbrief) Weber, Johannes: Nr. (3000a) Wegmann, M.: 821a (Gedenkblatt) Weiller, Kajetan von: Nr. (6187cw) Wessenberg, Ignaz Heinrich von: Nr. 1390D, (5832u) Wiek, Sebastian: Nr. (6187cx) Willemer, Johann Jakob von: Nr. (4614am), (6187cy) Wirth, Johann Jakob: Nr. (6187cz) Witte, Karl: Nr. 5112a (Gedenkblatt) Witz, Jacques: Nr. (2388a) Wrede, Karl Philipp von: Nr. (6187da) Wyttenbach -* Sinner, Wyttenbach & Tillmann Yverdon Stadtgericht von Yverdon -*• Stadtrat von Yverdon Zehender: Nr. (6187db) Zehender, David Albrecht: Nr. 484a Zeller, Karl August: Nr. (4614an) Zinzendorf, Karl Johann Christian von: Nr. 648D, 691a Zschokke, Johann Heinrich Daniel: Nr. 844D Zündel, Johann Bernhard: Nr. 3953a (Zeugnis) Zwicky, Johann Peter: Nr. (754d)
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458 Namens-, Werk- und Ortsregister Aachen [Aix-la-Chapelle] (Nordrhein-Westfalen) 190.4, 190.8 Aarau 184.21, 186.24 Aargau [Aargeuw, Argovie, Argäu] 38.25, 53.13, 102.31, 188.28, 222.6 Aeschlimann (Zögling, f vor 1812) 62.6 Agathe (Buchtitel) 9.19 Aix-la-Chapelle Aachen Albrecht [Brecht] (Knecht auf dem Neuhof) 16.21 Allen [Alen], William (1770-1843) 191.15 Allgemeine Zeitung [Gazette Universelle] (Augsburg) 203.24f Aloys -*• Knusert, Aloys Amerika [Etats Unis] (Vereinigte Staaten) 91.24, 103.18 Anneli (Haushälterin) 11.7, 11.10 Baden (Kanton Aargau) 219.5 Baedeker & Kürzel (Buchhandlung) 141.15, 146.5 Baggesen, Jens Immanuel (1764-1826) 31.19, 31.21, 31.26, 33.40 Barkhaus [Barckaus] von Wiesenhütten, Friedrich Freiherr (1755-1836) 136.27, 141.25Í, 146.8f 146.14, 146.27 Basel (Stadt) 4.28, 4.36, 20.36, 31.9, 35.2, 97.35,117.36, 122.5, 122.21 Battier-Thurneysen, Sarah (1758-1833) 20.27 Bayern [Baiern] 183.9 Beck, Moritz (1787-1871) 196.4 Beck [Beckh], Philipp Heinrich (1783-1857) 150.5 Berger -*• Pfluger und Berger Berlin 199.20 Bern (Kanton) 28.22, 49.4, 74.5, 127.40 (Stadt) 4.19, 4.26, 5.31, 35.2, 35.10, 35.17, 35.48, 41.20, 42.4, 42.9, 42.24, 43.8, 43.16, 43.27, 44.5, 44.12, 44.18, 44.24, 45.30, 103.6, 103.9, 136.25, 214.4 Bernely (Zögling) 211.18 Berseth [Berset], Imbert Jakob Ludwig (1754-1821) 4.26 Berthoud Burgdorf Birr (Kanton Aargau) 13.6, 13.20, 31.9, 32.23, 32.27, 38.22 Blochmann, Karl Justus (1786-1855) 163.16, 163.21 Böhlendorff, Casimir Ulrich (1775-1825) 39.14 Bonstetten, Karl Viktor von (1745-1832) 56.8 Bontemps (Monsieur) 24.14 Bovet & fils (Firma) 137.20 Brecht Albrecht Breisig -* Preisig, Johannes Brem, Lisebeth 14.5 Briatte, Théophile (1775-1844) 66.4, 66.6 Brugg (Kanton Aargau) 10.22, 78.13 Brunegg (Kanton Aargau) 13.20 Buchsee [Buchse]-*· Münchenbuchsee Buclin-Billon (Monsieur) 110.20, 111.5
Namens-, Werk- und Ortsregister
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Büel [Bühl], Johannes (1761-1830) 63.11 Bueß, Vinzenz Jakob (1765-1844) 188.27 Bugnon, Constant (1773-ca. 1850) 111.11, 113.21, 114.5,114.10, 114.32, 115.5, 115.30, 118.24, 119.11, 119.16, 121.26, 123.29, 124.10, 124.31, 125.6, 125.17, 125.37, 126.3, 129.3, 130.8, 131.10, 131.14, 133.4, 134.19,134.23, 136.5,136.18,137.5, 137.13,137.32,138.3 Bugnon, Henry (irrtümlich mehrmals als Louis bezeichnet) 111.13, 113.26 (Louis), 114.12 (Louis), 115.7, 119.1 (Louis), 119.18 (Louis), 123.31 (Louis), 124.12 (Louis), 125.7, 125.19 (Louis), 129.5, 131.15, 133.5, 134.25, 138.5 (Louis) Bugnon (maître d'exercice) 95.9, 98.11 Buonaparte Napoleon I. Burckhardt, Johann Rudolf (1750-1813) 20.21, 20.35 Burckhardt-Rohner, Sarah (1761-1825) 20.16, 20.23 Burgdorf [Berthoud] (Kanton Bern) 10.6f, 43.6, 46.4, 47.4, 49.4, 52.4, 56.6, 59.23, 60.16, 61.12, 62.23, 64.35, 65.17, 69.33, 70.4, 73.11, 75.20, 77.16, 79.25, 81.5 Burrueso, Pablo 197.25 Buschmann, Georg von 181.20 Büß, Johann Christoph (1776-1855) 44.26, 84.41 Bylifsky (aus Lienhard und Gertrud) 84.14 Castelen -*• Kasteln Catoir, Johann Jakob (1774-1841) 108.10 Charles -* Schultheß, Karl Johann Jakob Charrìere, Louis (1795-1874) 94.6, 95.5 Charrière, Paul (1800-1858) 132.7 Charrière-Gaulis, Samuel (1760-1807) 94.5, 94.23, 95.3 Charrière-Gaulis, Susanne Louise (1763-1837) 132.5 Christus -*• Jesus Christus Clindy (Kanton Waadt) 195.26 Collomb-Roulet, Jean Etienne (1767-1826) 117.25 Colmar (Elsaß) 10.33 Constançon Pillichody et Constançon Cossonay (Kanton Waadt) 94.5, 94.24, 95.3, 132.5 Cotta, Johann Friedrich (1764-1832) 149.15, 172.21, 172.31, 174.27, 175.7, 176.29, 221.4, 221.21 Cottens (Kanton Waadt) 96.5, 96.22, 99.5 Crinsoz, François (1797-1865) 96.9, 99.7 Crinsoz de Cottens, Victor Henri (1769-1845) 96.5, 96.20, 99.5 Crome, August Wilhelm Friedrich von (1753-1833) 156.5, 157.6 Crome-Wagner, Dorette von 157.28 Custer, Elisabeth [Lili] (1807-1865) 220.16 Custer [Küster], Laurenz Jakob (1755-1822) 85.15, 89.31, 124.29, 131.19, 133.9, 137.8 Custer-Frölich, Anna Magdalena (1767-1814) 85.15 Dänemark 55.9 Danz, Nicolas 79.20, 83.27 Dapples, Sylvius (1767-1830) 96.7
460
Namens-, Werk- und Ortsregister
Darmstadt [Darmstatt] (Hessen) 26.12, 141.27, 146.9 Dehennezel Hennezel Delessert (Madame) 101.30 Délaspée-* L'Aspée De Loys [De Lois] (Familie) 102.9 De Loys [De Lois] (Töchter) 101.30 Demolin Molin Dessau (Sachsen-Anhalt) 26.13 Detrey (Monsieur) 208.7 Deutschland 69.21, 72.15, 86.6, 160.16, 182.11 Dezemenet, François Louis 118.13 Dietisberg [Dietisperg] (Kanton Basel-Land) 20.8, 20.11 Doxat de Turin, Alphonse 204.13 Drechsel Trechsel Dreist, Karl August Gottlieb (1784-1836) 147.22 Dublin (Irland) 191.13, 191.17 Ebel, Johann Gottfried (1764-1830) 65.4, 65.19 Eberhard, H. 78.18 Eberhard, Michel 78.17 Ebert Hébert Echallens [Eschalens] (Kanton Waadt) 147.7, 147.14ff Ecole du soldat et de peloton (Buchtitel) 159.22 Egger, Katharina [Trinali, Trineli] 143.18, 147.8, 147.12 Egger, Wilhelm (1792-1830) 84.41, 106.14, 106.20, 151.16, 152.11 Emkendorf (Schleswig-Holstein) 26.9 Engelmann, Julius Bernhard (1773-1844) 108.11 Erker, beim (Zürich) 101.16 Escher, Hans Kaspar (1755-1831) 6.24 Espagne Spanien Essen (Nordrhein-Westfalen) 146.5 Eßlinger, David (1779-1828) 133.14, 133.30,161.25 Eßlinger, Melchior (1803-1855) 133.16 Estrapade, rue de Γ (Paris) 70.8 Etats Unis -*• Amerika Europa 61.29, 69.22, 87.17, 205.8 Eutin (Schleswig-Holstein) 28.16 Ewald, Johann Ludwig (1747-1822) 60.12 Eyholzer [Eiholzer], Johann (1774-1827) 61.4 Favarger (Monsieur) 70.8, 70.12 Feith, Rhijnvis (1753-1824) 66.26 Fellenberg, Philipp Emanuel von (1771-1844) 75.5, 75.28, 75.31, 75.34, 76.7, 76.11, 76.13, 76.20, 76.24, 76.36jf, 76.40f 77.25, 79.10, 81.17, 82.16, 82.22, 82.33, 82.36, 83.23, 84.38, 185.6, 185.8, 185.16, 185.21f 185.31f, 185.36, 186.2, 186.9, 186.11, 189.17, 189.27, 214.4, 214.8, 214.19 Einige Worte über Pestalozzi, seine Gehülfen, und seine Anstalt 185.21, 185.33 Fellner, Michael 136.26
Namens-, Werk- und Ortsregister
461
Fénélon, François de Salignac (1651-1715) Télémaque 95.8 Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814) 37.41, 38.4, 38.31, 38.33f, 38.37, 38.40, 167.10 Fischer, Johann Franz (1736-1807) 32.24 Fischer, Johann Rudolf Emanuel (1772-1800) 39.20 Fischer, L[isette] 39.16 Flaction [Flactio] (Madame) 89.14 Flaction [Flactio], Georges Adolphe Rodolphe (fl846) 135.12 Fleurier (Kanton Neuenburg) 111.11, 113.21, 114.6, 114.10, 115.5, 118.24, 119.12, 119.16, 121.26, 123.29, 124.10, 124.34, 125.6, 125.17, 125.38, 126.3, 129.3, 130.8, 131.12, 131.14, 133.4, 134.20, 134.23, 136.5, 136.20, 137.13, 137.33,138.3 Floraire/Floreyres [Florère] (Kanton fVaadt) 211.27 Föhrenbach, Mathias (1766-1841) 170.4, 170.28 Francillon, Albert (1802-1840) 159.16 Francillon, Charles (1798-1827) 159.16 Francillon-Mercier, Jacob (1770-1846) 106.21f, 159.14, 159.30 Francillon & fils (Eisenhandlung) 159.17f Frankfurt a.M. [Francfort] 28.13, 108.8f 118.6, 136.26, 140.23, 140.33, 144.38, 146.9, 146.12, 164.17, 165.10 Frankreich 34.47, 35.4, 35.9, 35.24, 35.27 Franz Hallwil, Karl Franz Rudolf von Fraubrunnen (Kanton Bern) 74.4, 74.8 Frey [Fryen], Heinrich (1730-1787) 9.23 Frey, Joh. 78.13 Fröbel, Friedrich (1782-1852) 89.21, 89.27 Fryen Frey, Heinrich Gaudard, Rudolf (1772-1812) 71.39 Gay, John 105.13 Fables 105.13f Gazette Universelle ->• Allgemeine Zeitung Gazette de Zürich Zürcher Zeitung Genève [Genf] (Stadt) 23.21, 24.15, 56.10, 67.4, 93.5, 93.17, 103.5, 103.25, 105.5, 105.21, 122.7 Gerlach, Georg Wilhelm (1765-1828) 104.4, 104.12 German, Doly Münkhausen Gertrud (aus Lienhard und Gertrud) 84.13 Ghiotti, (Monsieur) (fl814) 94.9 Gießen (Hessen) 157.30 Girard, Joseph Marie (1789-1857) 211.10 Glarus (Stadt) 71.26, 167.5 Glülphi (aus Lienhard und Gertrud) 84.14 Göschen, Georg Joachim (1752-1828) 26.4, 26.23, 27.30, 28.4, 28.24 Goßweiler, Susanna (1740-1793) 71.19 Gosteli (Monsieur) 111.17 Gottlieb Pestalozzi, Gottlieb Goumoën (Kanton Waadt) 101.33
462
Namens-, Werk- und Ortsregister
Goumoëns de Goumoën (Madame) 102.6 Goumoëns de Goumoën (Monsieur) 102.2 Greaves, James Pierpont (1777-1842) 187.9, 191.19 Greif, Johann Abel (1802-1877) 199.4 Grieb, Johann Georg (1787-1823) 62.6, 182.19 Groß, Christian Gottlob (1739-1807) 27.20, 86.12 Groß-Pestalozzi, Anna Barbara [Bäbe, Babeli] (1751-1832) 86.14f Groß Vielen [Großen- Vielen] (Mecklenburg) 26.10 Grumler [Krumler], Jean 92.6, 92.11 Gruner, Gottlieb Anton (1778-1844) 89.5 Gruner [Grouner], Samuel von (fl824) 222.9 Gruner-Lutz, Lotte (fl832) 89.21 Gujer/Guyer, Jakob [Kleinjogg] (1716-1785) 9.24 Gurnigel (Kanton Bern) 4.18 Haarlem [Harlem] (Holland) 66.23 Haas (Herr, von Aarau) 21.29 Hallwil (Kanton Aargau) 20.15, 102.30 Hallwil, Franziska Romana von (1758-1836) 102.28f Hallwil, Gabriel Karl von (1778-1827) 102.14, 102.22 Hallwil, Karl Franz Rudolf von (1777-1852) 101.24, 101.27, 102.8, 102.12f Hamburg 28.16, 86.6 Hanno, Raphael (1791-1871) 209.21 Hannover (Niedersachsen) 28.14 Harzgebirge [Harzgebiirg] 53.19 Haspel-Gaße (Heidelberg) 160.30 Hébert [Ebert, Hebert], Pietre (1783-1867) 67.27, 103.7 Heidelberg (Baden-Württemberg) 107.6f, 160.31 Hennezel [Dehennezel], Daniel François Béat (1780-1810) 136.7 Henry Schultheß, Hans Heinrich Herder, Johann Gottfried von (1744-1803) 148.20, 173.17 Sämtliche Werke 148.20, 173.17 Hirt, Johannes (1800-1860) 209.27, 216.9, 216.15, 216.22, 216.24, 216.29, 216.34, 217.1, 217.5, 217.7, 217.13, 217.16, 217.19, 217.21, 217.26, 217.36 Hofwü[Hofwyl] (Kanton Bern) 190.10, 214.4, 214.20 Holderbank [Hollderbank] (Kanton Aargau) 13.18f Holland (Königtum im Nordwesten der heutigen Niederlande) 66.8, 112.15 Holland [Holand], Benedikt von (1775-1853) 201.29, 201.36 Homburg (Hessen) 26.11 Horgen (Kanton Zürich) 165.19 Hottingen (Zürich) 21.5 Hottinger Pörtli (Zürich) 161.26 Hotz [Hoze] jun., Johannes (1734-1801) 28.15 Iferten Yverdon Iselin, Isaak (1728-1782) 4.34 Isler, Elisabeth [Eliza] (1800-1868) 211.18, 211.33 Isler, Jakob 211.23
Namens-, Werk- und Ortsregister
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Isny [Isni] (Baden-Württemberg) 211.23 Jacobi [Jakobi], Friedrich Heinrich (1743-1819) 38.20, 39.10, 46.6, 46.11, 48.24, 48.27,49.5, 49.26 Eduard Allwils Papiere 39.11 Jaqueli Pestalozzi, Hans Jakob Jaquerod, Louis (1763-1831) 110.22, 110.27, 110.31 Jena 37.7 Jesus Christus 50.40 Jeziorowski, Joseph (1767-1856) 64.6f, 64.11, 64.18 Jordan, Jean Camille (1772-1846) 95.20 Joux, Lac de (Kanton Waadt) 125.27 Jung-Stilling, Johann Heinrich (1740-1817) 57.4, 57.29, 59.16f, 60.13 Kaeche, Jakob 141.13 Kaiser, Peter (1793-1864) 206.24 Kant, Immanuel (1724-1804) 37.41, 38.33 Kasteln [Castelen] (Kanton Aargau) 32.10, 32.25, 34.6, 34.15, 35.14, 39.13 Kasthofer, Rosette Niederer-Kasthofer, Rosette Kaufmann, Fridolin (1778- nach 1830) 61.4 Keller, Samuel 78.14 Kilchberger [Kirchberger] von Mont, Karl Rudolf (1739-1808) 74.4, 74.12 Kinkelin, Matthäus (1772-1846) 159.24 Kirchberg [Kilchberg] (Kanton Bern) 4.9, 78.18, 127.39 Kirschgarten (Basel) 20.35 Kleinjogg Gujer, Jakob Klopstock [Klopfstock], Friedrich Gottlieb (1724-1803) 33.41 Knusert, Aloys (1789-1836) 84.38, 168.19 Köhler (Professor) 65.20 Kreuzlingen, Kloster (Kanton Thurgau) 109.11 Krüdener [Krudener], Paul von (1784-1858) 191.32f Krüsi, Hermann (1775-1844) 66.11, 79.10, 84.36, 89.23, 89.27, 125.26, 127.23, 127.27, 133.15, 139.30, 140.2, 143.15, 147.7, 147.11, 218.7 Krüsi-Näf Lisabeth [Elisabeth] (1762-1836) 85.4, 85.14, 165.1, 212.18, 213.7, 213.14, Krumler Grumler, Jean Krummacher, Friedrich Adolf (1767-1845) 146.16 Festbücher 146.16 Christfest 146.17 Sonntag 146.17 Kürzel Baedeker & Kürzel Kulenkampff [Kulenkamp], Caspar Gottlieb 104.5 Kulm (Kanton Aargau) 188.28 Kupferschmid[Kupferschmied], Emanuel (1732-1813) 62.6, 62.15, 62.20 Kupferschmid (Herr) 220.16 Küster -*· Custer La Fontaine, Jean de (1621-1695) 135.10 Fables 135.10
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Namens-, Werk- und Ortsregister
Lacroix, Silvestre François 93.9 Essais sur l'enseignement 93.8ff La Harpe, Frédéric-César de (1754-1838) 218.19f Lang, Agnes 219.4, 219.16, 219.31 Lange, Johann Friedrich Wilhelm (1786-1859) 194.4, 194.36, 195.1, 195.19f Langenthal (Kanton Bern) 223.6 L'Aspée [Délaspée], Johann de (1783-1825) 167.9, 168.12, 215.16 Laué&Co. 12.19, 13.24,14.30, 15.4, 16.14Í, 78.5f, 78.9 Lausanne (Kanton Waadt) 66.4, 72.26, 79.20, 83.29, 101.26, 101.28, 101.33, 106.27, 145.27, 147.17, 147.26, 159.14, 159.22, 159.24f, 159.31, 194.36, 218.28f Lavater, Johann Caspar (1741-1801) 17.36 Lavater-Schinz, Regula (1755-1829) 101.15 Leipzig 21:9, 27.32, 28.26, 86.7, 86.17,145.25, 203.8 Lejeune, Franz Adam (1765-1854) 108.10, 118.6, 140.32, 144.37 Lejeune, Gustav (*1799) 140.27 Léman [Leman] Waadt Lenzburg (Kanton Aargau) 102.31, 123.13, 123.20, 165.15 Leuzinger [Leutzinger], Fridolin (1786-1856) 160.4, 160.28 Lier, Hans Rudolf 213.5 Lili -*• Custer, Elisabeth Lindau (Bodensee, Baden) 152.3 Lisabeth Krüsi-Näf, Lisabeth Lisette Fischer, Lisette London (England) 187.23, 191.17 Lucas (Zögling) 211.31 Luden, S. 99.27 Grammaire 99.27 Lüthi (Herr) 84.39 Luxemburg 193.6 Luzern (Stadt) 61.4 Maclure, William (1763-1840) 91.23, 197.5, 198.5 Maine de Biran, François Pierre Gauthier (1766-1824) 103.11 Influence de l'habitude 103.12 Mémoire surla décompositition de la pensée 103.13 Mainz (Rheinland-Pfalz) 65.22 Malaga (Spanien) 197.20,197.27 Mallet (Monsieur) 24.14 Mandach (Kanton Aargau) 78.15 Martin, Jean Ami 105.9 Receuil de prières 105.9 May, Albrecht Friedrich von (1773-1853) 37.7 Mellingen (Kanton Aargau) 21.4, 21.8 Memmingen (Bayern) 199.4f Merki, Verena 14.5 Messager Suisse Schweizer Bote Meyer, Hans Konrad (1747-1813) 101.12
Namens-, Werk- und Ortsregister
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Meyer, Martin 164.17, 165.8 Mieg, Johann Elias (1770-1842) 108.11, 140.22 Molin [Demolin], Jean Samuel Antoine de (1769-1851) 206.6 Mont (le Vieux, Kanton fVaadt) 74.12 Montandon (Zögling) 123.31f Montmirail [Monmiral] (Kanton Neuenburg) 211.26 Moore, Edward 105.13f Morges (Kanton Waadt) 96.5, 96.23, 99.5, 107.8, 110.20, 111.6 Moses (um 1225 v. Chr.) 50.40 Motta, Susette Judith Schultheß-Motta, Susette Judith Mülhausen [Mulhausen, Mulhouse] (Elsaß) 119.25, 147.12f Müller, Johann Georg (1759-1819) 123.23 Müller (Schultheiß) 21.11 München 201.29, 201.36, 222.23 Münchenbuchsee [Buchsee, Buchse] (Kanton Bern) 73.8, 73.12, 74.3, 75.7, 75.21, 77.14, 77.17, 78.21, 79.19, 79.25, 82.38 Münkhausen, Aenny [Anni] 211.27 Münkhausen, Doly [Doly German] 211.25 Münkhausen, Jenny [Jeny] 211.27 Münsterhof (Zürich) 9.23 Muralt, Johannes von (1780-1850) 75.6, 75.24, 75.31, 77.26, 83.6, 92.8 Nabholz, Philipp (1782-1842) 109.8, 109.10 Näf [Neef, Ν ä f f ] , Franz Joseph Nikolaus (1770-1854) 70.14, 90.5, 90.10, 90.12 Näf [Nef Neff], Jean Pierre Samuel (1778-1856) 67.4, 106.25 Näf [NaeJ], Johann Konrad (1789-1832) 218.6 Nägeli [Nägli], Hans Georg (1773-1836) 156.15, 156.20, 177.14 Nänny [Nänni], Johann Konrad (1783-ca. 1840) 89.22, 89.27 Nannette Anna Pestalozzi-Schultheß Napoleon I. Bonaparte [Buonaparte] (1769-1821) 34.43f Neuchätel [Neufchatel, Neuenburg] (Fürstentum) 111.11, 136.21, 137.34 (Stadt) 4.25, 206.6, 211.26 Neufville, Matthias Wilhelm de (*1762) 28.13 Neuhof [Neuenhof] (Kanton Aargau) 5.38, 9.37, 10.22, 20.4, 22.10, 25.27, 28.22, 29.7, 31.5, 222.6, 223.31 Nicolovius, Georg Heinrich Ludwig (1767-1839) 24.12, 28.15f Niederer, Johannes (1779-1843) 140.2, 147.9, 147.11, 158.20, 160.22, 168.6, 203.19f 203.29, 204.10, 204.17, 204.31, 204.37, 204.39, 205.3, 205.9, 205.22, 205.28, 205.38, 206.1, 206.3, 206.7, 206.13, 206.20, 206.27, 206.34, 206.38, 207.7, 207.10, 207.12, 218.6, 218.9, 218.19, 218.26, 218.34 Niederer-Kasthofer, Rosette (1779-1857) 153.7, 153.14, 153.17, 153.22, 153.26, 153.30, 154.4, 154.9, 154.17, 154.24, 154.36f 155.4, 155.7f 155.14, 204.4, 204.7, 204.14, 204.22, 204.29, 218.23, 218.34 Nürnberg [Nuremberg] (Bayern) 27.14 Nyon (Kanton Waadt) 56.9 Oberflachs (Kanton Aargau) 78.16 Ochs, Peter (1752-1821) 35.2, 35.30
466
Namens-, Werk- und Ortsregister
Osterreich 35.7, 35.15f Olivet, Joseph d' 105.7 Traite de la prosodie française 105.7 Ölten (Kanton Solothum) 10.16 Orbe, Grotte d' (Kanton Waadt) 138.9 Orpen, Charles Edward Herbert (1791-1856) 191.12 Ostfriesland 26.7 Otth, Ludwig Albrecht (1775-1852) 37.7 Ouchy [Ouchi] (Kanton Waadt) 101.29 Owen, Robert (1771-1858) 191.16 Panchaud [Panchod], Charles sen. 101.29 Panchaud [Panchod] (Madame) 101.29 Panhuys, Georg Emile August (1796-1871) 141.7 Paris 35.2, 35.30, 70.13, 70.18, 90.6, 93.10f Paschoud, Jean Jacques (fl826) 93.5, 93.15, 103.5, 103.23, 105.5, 105.20 Pavid (Gebrüder, Firma) 122.10 Payerne (Kanton Waadt) 208.6, 208.24 Peireck, Rodolphe ->• Peyreck, Rudolf Kaspar Pellis, Louis Rodolphe (1771-1850) 218.20 Perceret, François 141.11 Perregau, Maison (Lausanne) 106.26 Pestalozzi, Gottlieb (1797-1863) 220.19 Pestalozzi, Hans Jakob [Jaqueli] (1770-1801) 11.6 Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827) Die Unterschriften Pestalozzis sind nicht berücksichtigt. 32.9, 32.14, 32.23, 33.24, 34.15, 35.5, 35.13, 35.21, 35.45, 36.4, 36.26, 36.32, 36.44, 37.4, 37.14, 38.16, 38.27, 38.33, 38.36ff, 38.44, 39.11, 44.25, 59.16, 70.7, 70.9f 73.10, 73.16, 73.19f 73.24, 74.6, 75.5, 75.8, 75.18, 75.25, 75.31, 77.1, 77.14, 77.21, 84.5f 95.4, 98.6, 99.6, 101.23, 111.12, 114.11, 115.6, 119.17, 124.11, 125.18, 129.4, 132.6, 134.24, 138.4, 147.10, 153.7, 153.12, 153.19, 153.28, 153.30, 154.1, 154.5, 154.9, 154.12, 154.19, 154.21, 155.9, 168.1, 168.7, 172.20, 172.28, 174.29, 175.6f, 176.27, 183.10, 193.5, 195.10, 195.25, 203.18, 203.20f, 203.23, 203.27, 204.1, 204.3, 204.9, 204.18, 204.23, 204.27f 204.35, 204.40, 205.3, 205.13, 205.29, 205.33, 205.37, 205.40, 206.3f 206.14, 206.16, 206.19, 206.24f, 206.32, 207.2, 207.7, 216.4, 216.22, 216.27, 216.31, 216.34f 217.1, 217.6, 217.9, 217.1 l f , 217.15, 217.21, 217.24, 217.31f 217.37, 218.6, 218.8, 218.17, An die Unschuld 161.13 Buch der Mütter 72.2f Elementarbücher 71.38, 72.5 Langenthaler Rede 223.12, 223.17 Lienhardund Gertrud 17.7% 23.20, 33.23, 47.6, 84.8, 84.26 Nachforschungen 37.35f 38.13, 38.27 Rede an sein Haus 188.21f 201.12, 202.12f Sämtliche Schriften (Cotta) 148.12, 172.22, 174.23, 174.25, 193.5, 201.20f 202.11, 216.24f 221.5 Uber Gesetzgebung und Kindermord 21.14
Namens-, Werk- und Ortsregister
467
Pestalozzi-Frölich, Anna Magdalena Custer-Frölich, Anna Magdalena Pestalozzi-Schultheß, Anna [Nannette] (1738-1815) 3.13, 3.30, 10.28, 20.26 Petkum [Petkun] (Ostfriesland) 26.7 Peyreck [Peireck], Rudolf Kaspar [Rodolphe] 142.4 Pfeffel, Gottlieb Konrad (1736-1809) 10.30, 39.24 Phoebe [PhebeJ (Gedicht) 10.23 Pfeiffer [Pfeifer], Michael Traugott (1771-1849) 165.15 Pfenninger, Johann Konrad (1747-1792) 26.5 . Pfluger, Anton Josef (1779-1858) 200.20, 200.22 Pfluger und Berger (Firma) 122.11 Philippi, Bernhard Eunomius (1811-1852) 199.20 Philippi, Rudolf Amandus (1808-1904) 199.20 Philippi, Wilhelm Bernhard 199.22 Pillichody et Constançon (Firma) 121.27f Pitié, La (Paris) 70.17 Piaton [Plato] (427-347 ν. Chr.) 39.26 Platzel (München) 222.22 Plenck [Plenk] Joseph Jakob (1738-1807) 39.15 Polen 172.26 Poplar (bei London, England) 187.21 Preisig [Breisig], Johannes 71.33 Preußen vgl. auch Südpreußen 159.5, 172.25 Quertier, A. 187.8, 187.15 Rahn, Hans Heinrich (1734-1796) 6.7 Rahn, Hans Jakob [Jacques] (1728-1802) 21.29 Rahn, Johann Heinrich (1749-1812) 22.5 Ramsauer, Johannes (1790-1848) 84.41 Réal-Müller [Real Muller] (Monsieur) 159.24 Reimarus-Hennings, Christine Sophie (1742-1817) 46.31 Rendschmidt [Rennschmidt], Felix (1787-1853) 155.8 Rengger, Albrecht (1764-1835) 72.24 Rennenkamp ff [Renekamp], Karl Jakob Alexander (1783-1854) 121.17 Reutlingen [Reuttiingen] (Baden-Württemberg) 150.5 Rhein (Fluß) 170.33 Richterswil (Kanton Zürich) 28.15, 29.8 Richthofen, Karl Friedrich Ernst von (1787-1864) 145.5 Ritter, Karl (1779-1859) 108.11 Rosenberg (Frau) 71.26 Rougemont, Georges de (1758-1824) 206.5 Rupp [Roup]-Ziegler, Anna Magdalena (*1771) 71.18f, 84.33 Rußland 172.26 Saint François (Lausanne) 106.26 Sanchez Cisneros, Juan 198.20 St. Gallen 210.12, 211.46 St. Martin (Basel) 97.34,117.35, 122.5, 122.20 St. Wladimir-Orden 162.23, 172.10 Santa Maria, Calle de (Malaga) 197.26
468
Namens-, Werk- und Ortsregister
Sauerländer, Heinrich Remigius (1776-1847) 184.20,186.23 Schqffhausen [Schafhouse] (Stadt) 123.11, 123.24, 126.18, 126.22, 162.6 Schaffhauser Zeitung 13.18f Schenkenberg (Kanton Aargau) 21.24 Scherer,Jean 125.9, 126.4, 128.25, 130.9 Schimmelmann-Schubart, Charlotte (1757-1816) 55.7 Schindler, Konrad (1788-1853) 72.33 Schinz, Wilhelm jun. (1776-1836) 86.5, 86.12 Schinznach-Bad (Kanton Aargau) 5.12, 20.28, 23.10, 32.6 Schlichtegroll, Adolf Heinrich Friedrich von (1765-1822) 222.8f Schlosser, Johann Georg (1739-1799) 39.34 Schmeller, Johann Andreas (1785-1852) 222.10, 222.20 Schmerber, Johann (fl817) 92.5 Schmid [Schmidt], Joseph (1785-1851) 83.11, 163.8, 168.20, 169.1, 169.7, 174.30, 176.28, 182.23, 185.37, 186.5, 188.26, 193.10, 196.21, 203.27, 204.15, 206.4, 206.14, 206.18, 210.35, 213.26, 218.6 Wahrheit und Irrtum 204.26, 204.39 Schmid [Schmidt], Maria (1794-1864) 211.38 Schmidt, Ephraim Johann Gottlieb 27.6 Schmiel, Johann Nepomuk (1774-1850) 220.5 Schneevogt, George Voorhelm (1775-1850) 66.23 Schnell, Samuel Ludwig (1775-1849) 44.16 Schröter [Schrötter], Ludwig (* ca. 1763) 10.6, 10.13 Schuhheß, Hans Heinrich [Henry] (1746-1812) 31.8 Schultheß, Hans Kaspar (1744-1816) 4.25 Schultheß, Johann Heinrich (1699-1783) 21.5 Schultheß, Johann Jakob (1711-1789) 7.22f Schultheß, Karl Johann Jakob [Charles] (1775-1854) 11.9 Schultheß-Motta, Susette Judith (1744-1818) 3.36f Schwan, Christian Friedrich (1733-1815) 84.27 Nouveau Dictionnaire 84.27 Schwarz, Friedrich Heinrich Christian (1766-1837) 107.6 Schweins, Franz Ferdinand (1780-1856) 160.7 Schweiz [Schweitz, Schwyz, Suisse] (Land) 4.26, 17.21, 23.13, 34.43, 36.46, 88.20, 172.11, 172.26, 191.32, 199.15 Schweizer Bote, Aufrichtiger und wohlerfahrener [Messager Suisse] (Aarau) 205.8 Schweizer-Heß, Anna Magdalena (1751-1814) 20.28, 37.5 Schwert [Schwerdt], Gasthof zum (Zürich) 6.12, 6.18 Schwyz [Schweiz] (Stadt) 40.26 Secretan, Charles (1784-1858) 218.19f Secretan, Louis jun. (*1780) 207.16, 220.20 Seengen (Kanton Aargau) 86.5 Segesser, Louise (1791-1873) 147.8 Sievers, Georg (1778-1827) 160.6 Simon, Georg 136.25 Sinner- Wildenstein (Frau von) 35.14 Sokrates [Socrates] (ca. 470-399 v. Chr.) 39.25, 39.27
Namens-, Werk- und Ortsregister
469
Solothurn (Stadt) 85.6/, 122.11, 200.20, 200.22 Sommer (Herr) 203.8 Sophie (Buchtitel) 9.19 Soulier, César (1763-1830) 218.18 Spanien [Espagne] 198.23 Spind (Herr) 160.29 Stade in der Wetterau (bei Hamburg) 26.8 Stammer, Heinrich (*1785) 193.6 Stans [Stanz] (Kanton Nidwaiden) 40.21 Stapfer, Philipp Albert (1766-1840) 41.5, 41.12, 41.17, 41.22, 41.27, 42.3, 42. 7 42.13 45.29 Steck, Johann Rudolf (1772-1805) 34.34, 37.4, 37.7, 38.19 Steiner, Jean 145.21 Steiner, Rosemann (*1781) 83.11 Steinmann, Albert [Albrecht] (1791-1829) 136.16 Stock, John 187.20 Stolberg [Stollberg], Friedrich Leopold von (1750-1819) 24.13 Strachan, Guillaume 197.19 Strakmann (Baron von) 192.5 Straßburg (Elsaß) 209.22 Stünzi, Heinrich 165.19 Stuttgart 149.17, 172.22, 174.26, 175.8, 175.34, 176.25,181.22 Südpreußen 64.13 Suisse Schweiz Synge, John H. (1788-1845) 191.12 Szabó, Johann von (1783-1864) 151.20 Tanner [Taner], Laurenz 31.8 Thiriot, Paul Emil (1780-1831) 145.25, 147.5, 147.16, 147.24 Thiriot-Hoffmann, Eva (fl826) 147.9, 147.16 Thomann [Thoman, Toman], Hans Kaspar (1750-1830) oder Hans Ludwig (1752-1799) 29.26, 30.19, 30.24 Tillich, Ernst Gotthelf Albrecht (1780-1807) 91.6 Times, The (London) 103.16 Tobler, Johann Georg (1769-1843) 54.5, 75.6, 75.24, 75.32, 77.27, 83.2, 84.28, 165.5, 165.14, 165.18, 165.27 Tobler-Gengenbach, Magdalena 83.16, 83.20, 84.28 Transehe, Karl Otto von (1761-1837) 120.28, 121.18f Travers, Val de (Kanton Waadt) 3.28, 114.7, 119.13 Trechsel [Drechsel] (Mademoiselle) 83.18 Trümpier-Steiner, Charlotte 145.21 Tschanz, Lisette [Elisabeth] (1783-1847) 127.38 Tscharner, Niklaus Emanuel von (1727-1794) 21.24 Tschiffeli, Johann Rudolf (1716-1780) 21.20 Tschudy [Tschudi], Rudolf 127.22, 127.33 Tübingen (Baden-Württemberg) 175.34 Valencia (Spanien) 198.22 Vaud, Pays de Waadt Fay, Johanna von (1776-1862) 151.14
470
Namens-, Werk- und Ortsregister
Vesci, John de (1771-1855) 191.12 Vevey (Kanton Waadt) 159.19 Villars (Kanton Waadt) 110.22 Villingen (Baden) 209.27 Vischer, Peter (1751-1823) 97.33,117.34,122.5, 122.19 Vogel, David (1760-1849) 213.28 Voigt [Vogt] Johann Wilhelm 139.27 Vulliemin, Charles (*1799) 98.7, 98.26 Vulliemin, François Louis 98.5, 98.30, 98.35 Vulliemin, Louis (1797-1879) 98.7 Waadt [Waadtland, Leman, Pays de Vaud] 55.34, 71.lf, 71.11, 102.14 Wagner, Mathias 193.7 Wakefield, Gilbert 105.11 Memoirs of the life of Gilbert Wakefield 105.1 lf Walder, Johann Jakob (1750-1817) 129.27 Anleitung zur Singkunst 129.27 Waldshut (Baden-Württemberg) 168.32 Waldstätten [Waldstetten] (Kanton) 40.25 Wangenheim, Karl August von (1773-1850) 148.7 Wartmann, Georg (1771-1855) 211.44 Wartmann, Magdalena [Lena] (1806-1859) 210.5, 210.28, 210.30, 210.32, 211.22, 211.37, 211.42 Wartmann, Margarete [Mariettli, Mary] (*1809) 210.10, 211.40 Webergasse (St. Gallen) 211.45 Welschland [Westschweiz] 84.33 Werdmüller (Firma) 8.15 Wessenberg, Ignaz Heinrich von (1774-1860) 53.6 Wetterau (bei Hamburg) 26.8 Wien 25.10, 25.18 Wiesbaden (Hessen) 167.9, 215.18 Wiesenhütten Barkhaus von Wiesenhütten, Friedrich Freiherr Wildegg (Kanton Aargau) 12.21, 13.26, 14.32, 15.4, 16.17, 28.22, 78.6, 78.9, 222.6 Wilhelm Egger, Wilhelm Willemer [Willmer], Johann Jakob (1760-1838) 108.10 Windisch (Kanton Aargau) 21.28 Witte, Karl (1800-1883) 193.17 Wolhusen [Wohlhausen] (Kanton Luzern) 61.5 Württemberg [Wirtemberg] 172.25f 181.8f Wüst, Johannes (*1765) 133.22 Yersin (Monsieur) 111.30, 114.31 Yverdon [Iferten] (Kanton Waadt) 66.5, 67.5, 84.37, 89.4, 91.28, 93.4, 94.4, 95.2, 96.4, 97.31, 98.4, 98.33, 99.4, 99.34,100.4,101.21, 102.1, 103.4, 105.4, 107.4, 110.19, 111.10, 111.31, 112.9, 113.16, 113.20, 114.9, 114.34, 115.4, 115.35, 118.4, 118.23, 119.15, 120.5, 121.31, 122.4, 122.25, 123.28, 124.9, 125.4, 125.16, 126.2, 127.24, 128.5, 129.2, 130.13, 131.17, 132.4, 133.7, 133.13, 134.4, 134.22, 136.4, 136.30, 137.7, 137.12, 138.2, 142.13, 143.22, 146.4, 147.4, 148.4,
Namens-, Werk- und Ortsregister
471
150.6, 150.24, 151.10,156.18,157.25,158.31,159.9,159.13,162.21, 163.25, 164.16, 165.15, 166.18, 167.25, 168.5, 170.5, 172.11, 175.7, 177.12, 178.23, 181.18, 182.5, 183.4, 184.17, 186.21, 187.4, 188.4, 192.27, 193.18, 194.37, 195.21, 196.22, 196.24Í", 197.18, 198.18, 199.15, 199.24, 199.31, 200.19, 201.28, 202.31, 205.31, 208.20, 209.12, 210.4, 212.11, 214.17, 215.14, 219.21, 219.32, 220.12 Zehender, David Albrecht (1730-1790) 4.17 Zehender, Nikiaus Albrecht (1770-1849) 39.14 Zehnder (Herr) 4.8 Zimmermann, Johann Georg (1728-1795) 28.14 Zimmermann (Herr) 78.16 Zschokke, Johann Heinrich Daniel (1771-1848) 54.4 Zündel, Johann Bernhard (1791-1863) 162.5 Zürcher Zeitung, Neue [Gazette de Zurich] 205.8 Zürich [Zurich] (Kanton) 53.13, 165.20 (Stadt) 4.14, 8.15, 9.33, 12.14/, 26.5, 32.23, 71.19/ 101.17, 133.14, 133.31, 156.18, 156.23,158.6,158.18/, 161.28, 177.16, 211.24/
Bauer Bodoni® Die in diesem Band zur Anwendung gelangende klassizistische Antiqua geht auf Giambattista Bodoni (1740-1813) sowie die Bauersche Schriftgießerei zurück und entstammt der Adobe Type Library.
Arbeitsschlüssel J. H. Pestalozzi• Sämtliche Briefe. Kritische Ausgabe. Band 14
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J. H. Pestalozzi: Sämtliche Briefe. Kritische Ausgabe. [Bisher:] Bde. 1-13. Zürich 1946J. H. Pestalozzi: Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe. [Bisher:] Bde. 1-16, 17A, 18-23, 24A, 24B, 25-28. Berlin, Leipzig und Zürich 1927J. H. Pestalozzi. Sämtliche Werke und Briefe. Kritische Ausgabe. Registerband I. Verfaßt von L. Friedrich und S. Springer. Zürich 1994 Pestalozzis sämtliche Werke. Bde. 1-12. Hrsg. von L. W. Seyffarth. Liegnitz 1899-1902 (2. Ausg.)
PSW
Reg.
Seyffarth Isr. Morf P. -Bl. Pestai.
P.-St. P.-St. [NF]
PSZ
Schönebaum
Stadler
Pestalozzi-Literatur
A. Israel: Pestalozzi-Bibliographie. Bde. /-///. Hildesheim 1968 (Nachdruck der Ausg.: Berlin 1903-1904) H. Morf: Zur Biographie Pestalozzis. Teile I-IV. Stuttgart 1968 (Nachdruck der Ausg.: Winterthur 1868-1889) Pestalozzi-Blätter. Hrsg. von der Kommission für das Pestalozzi-Stübchen. Zürich 1880-1905 Pestalozzianum. Mitteilungen des Instituts zur Förderung des Schul- und Bildungswesens und der Pestalozziforschung. Zürich 1904-1989 Pestalozzi-Studien. Hrsg. von L. W. Seyffarth. Liegnitz 1896-1904 Pestalozzi-Studien [Neue Folge]. Bde. I-IV. Hrsg. von A. Buchenau, E. Spranger und H. Stettbacher. Berlin und Leipzig 1927-1932 Pestalozzi und seine Zeit im Bilde. Zur 100. Wiederkehr seines Todestages hrsg. vom Pestalozzianum und der Zentralbibliothek in Zürich. Zürich 1928 H. Schönebaum: [Bd. h] Der junge Pestalozzi. 1746-1782. Leipzig 1927; [Bd. II:] Pestalozzi. Kampf und Klärung. 1782-1797. Erfurt 1931; [Bd. III:] Pestalozzi. Kennen Können - Wollen. 1797-1809. Langensalza 1937; [Bd. IV:] Pestalozzi. Ernte und Ausklang. 1810-1827. Langensalza 1942 P. Stadler: Pestalozzi. Geschichtliche Biographie. [Bd. I:] Von der alten Ordnung zur Revolution (1746-1797). Zürich 1988; Bd. II: Von der Umwälzung zur Restauration. Ruhm und Rückschläge (1798-1827). Zürich 1993
Abkürzungen
zur allgemeinen
ADB
Allgemeine deutsche Biographie. Bde. 1-56. Berlin 19671971 (Nachdruck der Ausg.: München 1875-1912) Deutsches Wörterbuch der Brüder Grimm. Bde. 1-33. München 1984 (Nachdruck der Ausg. Leipzig 1854-1960) Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz. Bde. I-VII und Suppl. -Bd. Neuenburg 1921-1934 Die Helvetische Gesellschaft. Bd. 1: U. Im Hof: Das Entstehen einer politischen Öffentlichkeit in der Schweiz. Bd. II: F. de Capitani: Die Gesellschaft im Wandel. Frauenfeld und Stuttgart 1983 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. Frauenfeld 1881Schweizer Lexikon. Bde. I-VI. Luzern 1991-1993 Trésor de la langue française. Dictionnaire de la langue du XIXe et du XXe siècle (1789-1960). Publié sous la direction de P. Imbs. Bde. 1-16. Paris 1971-1994
Grimm HBLS HG
Idiotikon SL Trésor
Literatur