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German Pages [322] Year 1991
310
GÜNIHER ZUNfZ
Griechischer
Lehrgang m ZWEITE AUFLAGE
1
FB 3743 Z95 -3(2)
Günther Zuntz Griechischer Lehrgang
III
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Günther Zuntz
Griechischer Lehrgang III Appendix Grammatica Summa Grammatica
2., durchgesehene Auflage
VANDENHOECK & RUPRECHT IN GÖTTINGEN
Studienhefte zur Altertumswissenschaft Herausgegeben von Bruno Snell und Hartmut Erbse Heft 15/111
CIP-Titelau/nahme der Deutschen Bibliothek
Zuntz, Günther: Griechischer Lehrgang/ Günther Zuntz. - Göttinben: Vandenhoeck und Ruprecht (Studienhefte zur Altertumswissenschaft; H. 15) ISBN 3-525-25320-6 NE:GT III.Appendix grammatica. - 2., durchges. Aufl. - 1991
2.Auflage 1991
© Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen 1983 - Printed in Germany - Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus auf foto- oder akustomechanischem Wege zu vervielfältigen. Herstellung: Hubert & Co., Göttingen
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Inhalt I
Vorwort Verzeichnis der Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übersicht über den grammatischen Stoff der einzelnen Lektionen und der zugehörigen Appendix Grammatica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
15 16
Lektionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Anthologion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245 Fasti Graeci . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Personenregister
277 294
II Exercitia Vokabular . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
131
Wortregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
247
8
III Übersicht über den grammatischen Stoff der einzelnen Lektionen und der zugehörigen Appendix Grammatica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Appendix Grammatica Summa Grammatica Sachregister: Laut- und Formenlehre- Syntax - Metrik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7 15 271 312
übersieht über den grammatischen Stoff der einzelnen Lektionen und der zugehörigen Appendix Grammatica':· TEIL A
Nomen und Elementar-Verb (L. 1-48)
Griechische Lektionen und Exercitia
Appendix Grammatica
Einführung Griechische Schrift. - Aussprache.
Einführung Die griechische Sprache: Entwicklung und Dialekte. - Die heutige >altgriechische< Schrift (Interpunktion; Vorgeschichte)
1. System der Laute (Vokale ... Konsonanten). - Leseübungen
Antike Schrift: Abbild der Laute. -Gruppierung der Laute: Vokale, Kurz- und Langdiphthonge; Konsonanten; ·~und i
2. Material zur Illustration des Gebrauchs der Akzente. - Leseübungen (Aesop, N.T., Sophokles)
Lesezeichen. Spiritus und Akzente, generell; die einzelnen Akzentzeichen, ihre Bedeutung und Wiedergabe. - Atona. Apostrophos, Elision
L.3-7: c:rDeklination; Verbum auf -m (erste Anfänge) 3. Nomen auf -oi;, Singular; Verbum auf -m Sing. Präs. Akt. Ind. (Beispiele für Sprechübungen)
Wortarten, Flexion, Deklination, Konjugation etc.: Grundbegriffe, auch Wurzel, Stamm, Kasus, Tempus; Akzentregeln (Nomen und Verb); Assimilation. Wortstellung
4. Plurale zu L. 3
Funktionen der Kasus. Indo-europäische (IE) Voraussetzungen. - Negation (ou, µij). - Direkte Fragen
5. Neutra auf -ov. Infin. -nv. Ind. Fut.-Akt. /...uom, /...t~m
Infin. als Subjekt und Objekt. - Einführung ins Lesen von Versen. Der iambische Trimeter
6. Adjektiv als Substantiv. Imperfekt Aktiv
Augment: seine Formen. - Regel fürs Wortende. >Sekundäre< und >primäre< Endungen (Verb). -Themavokal
':- Die App. Gramm. behandelt prinzipiell, was in der linken Spalte als grammatischer Gegenstand jeder Lektion angegeben ist, und das schließt immer den Gebrauch neugelernter Formen (Syntax) ein. Rechts steht nur, was darüber hinausgeht.
8
OBERSICHT OBER DEN GRAMMATISCHEN STOFF
Griechische Lektionen und Exercitia
Appendix Grammatica
7. Zur Wiederholung von L. 3-6
>HörenerfahrenThematische< Deklination und Konjugation. - Entwicklung der Kasusendungen; >Unechte< Diphthonge. - Wortanalyse. Metrik: '"' ..., statt - (>longumLAta). -Adverb (von
ä und TJ. Akzent bei Kontraktion
Adj.) auf -c.oi; 9. Nomina auf -T] (nµiJ). -Artikel 6, 't6, f) und Demonstrativpronomen ÖÖE,
Metrik: Daktylus
't6öE, TlÖE
10. Maskulina der a-Deklination. Adjektiva -oi;, -ov, -ä (-TJ)
-a.
Komparation der Ad11. Nomina auf jektiva auf -oi;, -ov, -ä (-T]). - Enklitika
Liste der Enklitika. - Indik. dµ( und q:>TJµ(. - Metrik: Trochäus; >katalektischer trochäischer Tetrameter< Bedeutung und Konstruktion von Kornparativ und Superlativ (griech. Gen. und lat. Ablativ). -Akzentuation der Enklitika
12. Wdhlg. Adjektiva. - Feminina auf -oi;. 'Avayvwaµa (Pl. Hippias)
>Generagrammatisches< und >natürliches< Geschlecht. - Krasis, Koronis und Elision. - Daktylischer Hexameter
13. Adj. >zweier EndungenRelativische VerschränkungSchwaehe< Aorist (EAuaa Ind., Imper „ Infin.)
Personalpronomen (Plur.): 3. Person und Reflexivum. - >Stark< und >schwachVerbstamm< und >TempusstammAspektIrreale< Bedingungssätze. - Die Partikel av
Yii usw.
15. Kontrahierte Substantive der o- und a-Deklination. - Imperativ, 3. Person
Von vöoi; zu voüi;, von yai:a zu
16. Kontrahierte Adjektive:
Nachwirkungen von Jot und F. -Formen der Götteranrufung (µa . . . , viJ . . ., nQ6i; •.• , cI> ..• ). - Metrum: Paroemiacus
Wt:A.oüi;, Euvoui;
xeuaoüi;,
OBERSICHT OBER DEN GRAMMATISCHEN STOFF
9
Griechische Lektionen und Exercitia
Appendix Grammatica
17. Perfekt Aktiv. - Infinitive
Formen der Perfekt-Reduplikation und der Bedeutung des Perfekts. - >Bloße< Infinitive und A.c.i. -Abhängige (>indirekteAttraktion< des Prädikatsnomens. - >Persönliche< Konstruktion und Negation beim Infinitiv
18. >Attische< 2. Deklination (ö VEc;, LA Ewe;). - oÜ-toc; 19. Text für Wiederholung. - Verbaladjektive. - Drei Homerverse
>Umspringen der QuantitätDritte Deklinationbewegliche -VHiatkürzung
Sekundäre EndungenSich erinnernanfangenaufhörensich freuenhörenAspekt< (L.14) und zum Verselesen (kurz)
(ßam/...ru~,
Stammende -T)l', -TJF, -EU. Wandlungen der Endungen
39. Substantive auf erioEu;, ZEu;)
-EU~
40. Plusquamperfekt Aktiv und Passiv. Schwacher Aorist Medium 41. Substantive: -u-Stämme; nflxu;, äotu, nQfoßu;. -yQau;, vau;, ßou;. - ßoUAEUW, ouµßouAEUW (Aktiv und Medium)
nQtoßu;, JtQrnßutT);, JCQEOßEUttl~. Komposita (Verba und Nomina): ihre Formen (bes. Augment) und Bedeutung
-w
(nEL'Öw); al.öw~, 42. Substantive auf flQw;. - ÜÖOOQ, -ato~. - u[6~, u[fo~. µtya~, rcoA.u~
43. Aorist Passiv, stark und schwach. Futur Passiv
Die >Stammformen< der Verba. - Es stellt sich das Problem des Aorist >Passivatticum< und >doricumAttische< - gesprochen in Athen und überhaupt auf der Halbinsel Attika - ist eine eigenartige Form (vermutlich die älteste) des ionischen Dialekts, der auf den Inseln von Euböa bis Chios und Samos sowie in der Mitte der Kleinasiatischen Westküste (Milet!) herrschte. Nördlich davon - von Thessalien im Westen bis nach Lesbos und der gegenüberliegenden Küste- istaeolisches Sprachgebiet und dorisches südlich, von der Peloponnes über Kreta bis Rhodos und Knidos. Die übrigen Dialekte faßt man zusammen als Nordwestgriechisch, dem Dorischen nahe verwandt. Dorisch ist die Sprache der klassischen Chorlyrik (Pindar; auch die Chorlieder der attisehen Tragödie); Herodot der Historiker und die klassischen Ärzte (>Hippokratesgemeinsamen< Weltsprache (>Koinealtgriechisches AlphabetOv Gen. ooq:ioü Dat. ooq:>t (-) Voc. ooq:it
q:> tl..6ooq:ioi;
q:>lAOOOqJOV q:>tAoo6q:iou q:>tAoo6q:>Wl ( -cp) q:>LAOOOq:>E
philosophus philosophum philosophi philosophö (vgl. Dat. morti) philosophe
3.10 Du stellst folgende Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Griechisch und Latein fest: a) Das griechische o entspricht hier dem lateinischen u (das im Aldateinischen tatsächlich auch ö lautete). Dies ö ist der charakteristische Vokal dieser »o-Deklination«: Im Vokativ wird es in beiden Sprachen durch ein kurzes e ersetzt. Vgl. den ähnlichen Wechsel zwischen dem Substantiv A.6yoi; und dem Verb A.tyw; b) im Akkusativ entspricht dem griechischen -ov das lateinische -um (< öm); die Genetive der beiden Sprachen sind völlig verschieden, aber alle anderen Kasus sind auffallend ähnlich; besonders c) der charakteristische sog. Themavokal vor der Endung wird im Dativ gedehnt (im Griech. auch im Genetiv); 3.11 d) in beiden Sprachen hat der Vokativ faktisch keine Endung; denn das E ist nichts als eine andere Form des Themavokals. Das ist verständlich, weil die Endungen die verschiedenen Beziehungen zwischen den Wörtern anzeigen, welche einen Satz bilden; der Vokativ jedoch steht für sich und unverbunden. Das gleiche gilt für den Imperativ (AtyE wie Öoü-
1..E). Solch auffallende Parallelen im Detail und in der Gesamtstruktur fordern eine Erklärung. 4. Der Artikel
3.12 Anders als das Lateinische hat das Griechische einen bestimmten Artikel. Die Formen des Maskulinum Singular reimen sich mit den Endsilben der Substantive der o-Deklination. Diesen Silben geht der Konsonant t- voraus - ausgenommen im Nominativ, der mit Aspiration (»h«) beginnt und außerdem keine Endung (kein -s) und keinen Akzent hat (s. L. 2.12): j ö, i:6v, wü, 'tön. , 3. 13 Der Vokativ hat nie einen Artikel; und die griechische Sprache hat keinen unbestimmten Artikel entwickelt: Ö 'Ö'E6i; heißt »der Gott« und kann einen bestimmten Gott bezeichnen, der vorher erwähnt worden ist oder jedenfalls gut bekannt ist; oder es kann auch den abstrakten Begriff >GottGott< im allgemeinen oder auch >einirgendein (nicht genau bestimmter) Gott< bedeuten 8 •
3.9
7 Wegen ihrer gleichen Bedeutung und klanglichen Ähnlichkeit könnten auch 'l'tt6~ unddeus hier verglichen werden, obwohl die Sprachwissenschaftler uns versichern, daß sie nicht auf eine und dieselbe Wurzel zurückgehen. 8 Belege für das Obengesagte - wie für alles in dieser Appendix - finden sich in der betreffenden griechischen Lektion.
APPENDIX GRAMMATICA
27
L. 3
3.14
5. Das Adjektiv: Attribut und Prädikat Das Adjektiv wird wie das Substantiv dekliniert (siehe ooqi6; und der Liebe, der Freund< 6 das liebe Haus< 6 olxo; das Haus ist lieb
wer?< und 't(; >was?< (lat. quis? quid?) kennengelernt. Sie haben immer den Akut (er verändert sich niemals in den Gravis), denn bei der Frage hebt sich die Stimme.
D. Das Verbum
lt. A.tyw, A.tyn;, A.tyn
2. Imperat. A.tye
1
3.17
Diese wenigen Beispiele, nämlich 1. der Singular des Indikativs Aktiv Präsens und 2. ein Imperativ im Singular, zeigen bereits, daß die Unterscheidung von Person und Zahl, die im Deutschen zum Teil durch Personalpronomen erfolgt (1. >ichdu< usw.), im Griechischen (wie im Lateinischen) allein durch Endungen angezeigt wird.
Akzentuierung von Verbformen 3.18 Grundregel: Der Akzent geht so weit zurück, wie es die allgemeinen Regeln (L. 2. 7- 8) erlauben: xwA.uw, xwA.ue.
9 In solchen Verbindungen ist die Wiederholung des Artikels häufig, aber nicht notwendig; er fehlt 3 .15 gewöhnlich bei geläufigen Redewendungen wie: •das Volk (Demos) von Athender Athenerder Herrscher der Götter< (Zeus): 6 Öf\µoKonjunktion< xa(: >undundsowohl ... als auch< 11 ; ehnein, . htWe d er ... noc hVon, ausVOnauf - hinaufaspirierten< Vokal (z.B. 6.-, 6-) wird diesem >assimiliertder Gerechtedas Gerechte, Gerechtigkeitdie gerechten Dinge; das, was gerecht ist eo, aber E > TJ (E:A..n:i~w - fiA.Jttl;ov) 2 und auch a > TJ (axovco - f1xouov ), und entsprechend EL und m > TJL (TI) sowie EU und au > TJU 3 • 3. Ein langer Anfangsvokal wurde, begreiflicherweise, nicht weiter gedehnt, daher 'Ü EL 'Ücv; f)xco, ~xcv. Auch bei den meisten Verba composita (wie futo-A.uco) steht das Augment unmittelbar vor dem Stamm und nicht vor dem Präfix (fut-E·A.uov ). Näheres dazu in der nächstfolgenden Lektion.
B. Konjugation des Imperfekts
6.7 Sg.
1. e·A.u·o·v
2. EAU·E·~ 3. e·A.u·E(v)
vgl. lat. ama·ba·m 4 ama·ba·s ama·ba·t
PI.
1. E:·A.U-o ·µcv ama·ba·mus 2. E·AlJ-E·tE ama·ba·tis 3. e·A.u·o·v ama·ba·nt (Beachte die Anwendung der Grundregel für die Akzentsetzung bei Verben; s. L. 3. t 8.)
t S. L. 14.7ff. 6.5
2 Von EXW >ich haben-1-.c-h-ts_Sekundäre EndungenVokalabstufungqualitativeThema< angibt. Daher wird er >Themavokal< genannt. Das ist besonders augenfällig im Imperfekt. Betrachte nun den 2. Indikativ Präsens (im Anschluß an L. 3.17 und L.4.11)
1. Pers. Sg. 2. Pers. Sg. 3. Pers. Sg. 1. Pers. PI. 2. Pers. Pl. 3. Pers. PI.
A.U-w Aii-ELr;, AfrEL A.U-o·µEV Aii-E·tE A.U-oum(v)
vgl. lat. am·o ama·s ama·t ama·mus ama·tts ama·nt
5 S. L. 5.2. 6 Die Endkonsonanten von oux, oux, oütt' wurden zum folgenden Wort gezogen. 7 Das -E von EA\JE ist keine Endung, sondern gehört zum Präsensstamm (ist >Themavokalprimärnichts< (-t ist abgefallen, s. Nr. 8 u. 9)8 • 6.14 Im Plural (1. und 2. Person s. L. 4. 13) ging die 3. Person ursprünglich auf -ovn (vgl. lat.) aus. Entsprechend einem allgemeinen Lautgesetz wird -ovn zu -ovcn, darauf -ovm zu -ÖOl, nach der Grundregel, daß am Wortende ein »n« vor einem » S« mit> Ersatzdehnung A:uöot. In der Zeit des klassischen Attisch lautete offenbar ein gedehntes o wie der Diphthong ou (ausgesprochen wahrscheinlich nicht wie »OU«, sondern als langes geschlossenes »O«) und wurde daher O'U geschrieben10. So entwickelte sich die primäre Endung der 3. Plur. von JE -anti zu Attisch -ovot. 6.17 Lerne die primären Endungen in ihrer klassischen (und fortdauernden) Gestalt auswendig (mit dem Themavokal, wo er untrennbar mit der Endung verschmolzen ist), denn du wirst ihnen noch oft begegnen:
j -ö,
-eis, -ei 11 -men, -te, -usi(n)
1
Vergleiche diese mit den sekundären Endungen: 1-n, -s, >nichtsO-thematischenO-thematischen< Deklination erkennbar, wie man aus L. 3.8 und 4.1 sieht und wie es die folgende Lektion zusammenfaßt.
8 Ursprünglich wahrscheinlich 2. -si, 3. -ti. 9 Dies ist der Fachausdruck (>terminus technicusersetztthematisch< genannt, weil der Präsensstamm durch den >Themavokal< c/o gebildet wird, der an den Verbalstamm angehängt wird (A.fro·µt:v, A.u1 Nicht selten wird freilich- im Laufe einer leicht verständlichen Entwicklung- auch das tatsächlich 7 .2 Gehörte (also das >Objekt des HörensO welche u .v toi:c;
veav(m veavCäc; VEOVLOOV vEavCmc;"'
E'uQtntÖT]c; EiiQtntÖT] EUQL3ttÖT]V Et'JQt.Jt(Öou EUQL3ttÖT]L
IlEQOaL Il€Qoc"ic; IlEQOOOV Il€Qomc;>:·
JtOLT]'tUL 3tOLT]'tÖ.es ist möglich< oder >erlaubtmov >das MännchenEbene• bedeutet); o{ ~EAqx>t (Delphi; bezeichnete ursprünglich vielleicht die Einwohner).
APPENDIX GRAMMATICA L. 12
53
Eine besondere Spielart: III. Feminina auf -oi;
1. Die meisten lassen sich in eine der Gruppen im obigen Abschnitt 1 einordnen:
12.8
Gruppe 1 : Ti 1taQittvoi;; 3a : Ti AiyuntoKoronis -efl > -ea 2 ). N6oi;, rtA.6oi; und lutwoi; (> lutA.oüi;) entstanden auf dieselbe Weise, nämlich durch den allmählichen Verlust eines >konsonantischen u< (•wBei Athena, höre auf mich!Ü welch liebliche Göttin!ich bin voller Freudeich habe es gefunden (und halte es jetzt in Händen)ich habe es geschrieben< (>- und da steht es!wir (haben die Schlacht gewonnen und) sind (daher jetzt) Siegerverbal~ Atynv, und manchmal als Imperativ dient: µrifü:v äyav CJ1tEUÖElV >nichts zu sehr beeilen!T)µL,
voµi~w,
JtLCJ"CEUW.
C. Substantive (und Pronomina) bei Infinitiven 17.15 1. Wenn ein abhängiger Infinitiv ein Subjekt hat, das nicht das Subjekt des regierenden Verbs ist, steht das Subjekt des Infinitivs im Akkusativ: a) Af:yEtv OE ÖEL b) AEYELV OE XEAEUW. In Wirklichkeit ist der Akkusativ in Fällen wie b) (oben) das persönliche Objekt des Hauptverbs (>ich fordere dich aufzu sprechendu sprichstAkkusativ mit Infinitiv< zu sein (A.c.i.). 17.16 2. Wenn das Subjekt eines abhängigen Infinitivs nicht besonders angegeben ist, ist es identisch mit dem Subjekt des regierenden Verbs:
f)l;Elv
f:A.1CC~w.
füÖElV µavttcivEL. (Wie im Deutschen.)
6 Diese beiden Anwendungsweisen haben Parallelen im Deutschen (>Es ist schwer zu sagenIch wünsche zu sprechendieser Sklavederselbe Sklave< und 6 ÖoüA.oc; aut6c; >der Sklave selbstgelöst< (>befreitlösbar< J..u·"t€·oi;, -ov, -ä
19.2
1
(vgl. das lat. Gerundium )>zu lösen, man muß lösen< (>befreiennicht getan, bewirkt; ungetanwas noch nicht getan worden isttransitivedie beteiligte Person< bezeichnet, s. L. 3.5); z.B. ö ttEoc; Eµol -0-EQwtrn-rfoc; (>der Gott ist für mich ein zu Verehrenderder Gott - und niemand anderesaktivem< und unpersönlichem Sinn gebraucht: yQmt'tfov (foi:Cv) >es muß geschrieben werdenman muß schreibenaktiven< und unpersönlichen Konstruktion kann das Verbaladjektiv eine Ergänzung in dem zu dem Verb hinzutretenden Kasus erhalten, z.B.: t}i;;gaitrn-rfov i:ouc; ttwuc;, ygaJti:fov µOl E1tlO'tOATJV, i:'f)l tUXTJl ÖOUAEU'tEoV, axouoi:fov µo( verehren - und nichts anderesich erziehe< JtatÖEU1:6c; machbarich sammle, sage< A€Xt6c;
19.6
factum quod fieri potest faciendum
lego (colligo); dico 1. gesammelt, ausgewählt 2. sagbar5
4
(e-)lectus quod dici potest
3 Beachte, daß diese Endungen immer unkontrahiert bleiben- also anders als z.B. otÖllQEa > otöriQÜ, L.16.1-4). 4 Spätere (nachklassische) Bedeutung auch: >was gesagt worden istdritte< Deklination 1 • Aber die Verbindung der verschiedenen Endungen mit so vielen verschiedenen Stammauslauten bewirkt doch recht erhebliche Variationen. Für deren Verständnis und Beherrschung ist es unerläßlich, die einzelnen Typen der Reihe nach zu überblikken. 2. Wir beginnen mit Stämmen, die auf eine M uta (L. 1. 8) enden, und zwar zunächst den 20.2 Gutturalia k und g, und wir vergessen nicht, daß jeder Guttural mit -s ein x, erzeugt.
s,
6 cpu!..as, rnu cpuA.axoi; 2 ~ als 3 , i:f)i; aty6i;
>der Wächter< >die Ziege
Nachtwir wollen schreiben; laßt uns schreibenlaßt uns nicht sagenich fürchte nicht, daß . . . es ist gewiß nicht ... < µT) ou: µT) oux ayQOLXO'!EQOV fit: >schwerlich .. .< ,>wahrscheinlich nicht ...
WaSwas auch immer< (gr. L. II E3; F) >WO auch immer
der ganze Mensch< >der Mensch als Ganzes
jedes Land< >das ganze Land< >das Land im Ganzen< >jedes Werk< ~ >das ganze Werkdas Gesamtwerk
jede Zahl< >die Gesamtzahl, Summe< (merke: nur in dieser Stellung)
Die verschiedenen Stellungen des Artikels bewirken feine Abschattungen der Bedeutung, 31 .4 die sich nicht immer auf eine allgemeine Regel bringen lassen. Und Platos '\l'UX'i) 3täoa (C2 in der griech. Lekt.) ist, darüber hinaus, nicht gleichbedeutend mit dem gebräuchlicheren 3täoa '\jJuxiJ.
B. Das Partizip des schwachen (-s-)Aorists /..:uoäi;, /.;üoav, /..:uaäaa reimt sich mit o\Jµ3täi;, aUµJtav, ouµJtäoa1, weil es gleichfalls ein nt-Stamm ist, dem ein -oa-, das Merkmal des Aorists, vorangeht (L.14.3). Dementsprechend:
1. fällt auch hier -nt vor -s aus, mit Ersatzdehnung; 2. hat der Nom. Sing. Mask. die Endung s: '" /...uoaV'ti; > /...uoäi;; 3. besteht der Nom. und Akk. Sing. Neut. aus dem bloßen endungslosen Stamm: /...üoav['t]; 4. entsteht das Fern. durch Anfügung von -ja an den Stamm: •'< /...uoaV'tja > >:· /...uoavoa > /...uoäoa. All dies ist von der Deklination von y(yai; (L. 30.6), von /...ucov (L. 30. 9) und von 3täi; (hier, Nr. 1) bekannt. Daher dürfte das folgende Paradigma überflüssig sein. Stamm
3taLÖEUCJUV'tMask.
Neut.
::· 3tatÖEUoavtj_a Fern.
Sg.
N.V. rrmöEuoai; 3tatÖE'Üoav A. 3tatÖEuoaV'ta G. JtatÖEuoaV'toi; D. JtatÖEUOOV'tl
3tmÖEuoäoa Jtmöruoaoav JtatÖEUOUCJ'lli; JtatÖEUOUCJ'll L
PI.
N. A.
rrmöruoaom nmöEUoaoai; nmörnoaooov Jtmörnoaomi;
G. D.
rrmöEuoavni; rrmÖEuoav'ta JtaLÖEUOOV'tai; 3taLÖEUOUV'tCOV 3tatÖEuoäm(V)
31.5
102
31.6
APPENDIX GRAMMATICA
L. 31
II. Weitere Anwendungen des Partizips 1. Der Genetivus absolutus und das sog. Partici.pium coniunctum
Der Genetiv bezeichnet einen Bereich (s. L.3.5 und 4.6), und dient damit vor allem zur näheren Bestimmung eines anderen Nomens: Vaters Haus, die Mannschaft des Schiffes. Der Genetiv kann in ähnlicher Weise ein Verb bestimmen: >er arbeitete an der gleichen Stellenachts< (>des Nachtsdunkle Nacht(es) Nacht seiender ist fertig mit Schreiben und singt (jetzt)nachdem er geschrieben hat, smgt erda ich ja, (weil) ich (du, sie) gehört habe (hatte)zugleich singendwährend (er, sie, es) gleichzeitig singt (sang)Obwohl er ein Sklave ist (war) ... Hier ist er. Er gibt an, den Mord begangen zu haben< (-und das kann wahr oder bloß vorgegeben sein); TIJTC'tEl~ µE ... als ob ich ein Sklave wäre< oder >weil du weißt, daß ich ein Sklave binich war< (1. Pers. Sing.) fi: die ältere Form; < Homer ta und fia, von•:- esa < •:- esm (lat. eram);
31.10
fiv: unter Anfügung der sekundären Endung-V (€A.uov);mitdem Ergebnis, daß nun die 1. und die 3. Pers. Sing. gleich lauten. Beide Formen wurden im klassischen Attisch gebraucht.
LEKTION 32 1. Substantiva: s-Stämme a) Begreife den fundamentalen Unterschied zwischen ö ö6A.o~, 'tO'Ü ö6A.ou (List) lat. dolus, doli Mask. (auch Fern.): -o;, -ou thematische oder o-Dekl. --o; ist Endung
32.1
und 'tO yEvo~, 'tOÜ yEvou~ (Geschlecht) lat. genus, generis Neutr.: -o;, -ou; >3.< Dekl., s-Stamm -o; ist Stamm-Ende
Neutra auf -o; sind oft von Adjektiven abgeleitet (vgl. L. 28.2); z.B. 'to xaA.A.o~ < xaA.6~· 'tO µEyE-6-o~ < µEya~· 'to ßaQO~ < ßaQu; (~schwerWurzel-Substantiva ö (als ou geschrieben; s. L. 15.2); z.B. Gen. Sing. ytvrn; > ytvou;;
EW > w (w behält bei allen Kontraktionen die Oberhand); z.B. Gen. Plur. yEVEWV > yEV&v; Ea >Tl (s. L.15 .5); z.B. Nom. und Akk. Plur. yE'VEa > y€vri; Ei:> El (die ursprünglich getrennten Vokale werden zu einem Diphthong); Dat. Sing. yf.VEl > YEVEl. 32.4
yEVE/o;
Stamm Sg.
N.A.V. G. D.
PI.
N .A.
lat.
Homer
attisch
genus genens (-s-) genen
y€voc; yf.vE[o)o;
ytvo; yf.vou;
yf.vE[o)l
YEVEl
yf.vE[o)a
YEVfl
yEvf.[o]wv yEvEOOl(v)
YEVWV y€vEoL(v)
genera (-s-) generum generibus
G. D.
II. Partizipien der starken Aoriste 32.5 Beispiel: Aor.: ALJtwv, ALJt6v, A.tJtoüoa; Gen. A.tJt6vm;, ALJtouori; Präs.: A.EiJtwv, AEi:Jtov, AELJtouoa; Gen . A.Einov·to;, A.nnouori; Sie sind -v't-Stämme wie fast alle aktiven Partizipien und werden (wie alle Modi des starken Aorists, s. L. 29.4) mit dem Themavokal gebildet. Infolgedessen sind die Endungen der Partizipien des starken Aorists und des Präsens gleich. Die Formen unterscheiden sich jedoch durch: a) ihre Stämme, z.B. AELJt-: A.tJt- und µavfrav-: µa'ft-, und b) ihren Akzent, da die Partizipien des Aorists immer auf der Silbe nach der Wurzel akzentuiert sind (A.mv usw.). Singular N. A. G. D.
töwv tö6v i.ö6vra tö6no; tö6vn
Plural töoüoa töoüoav töouori; tÖOUOTJl
LÖOV'tE; tö6V'ta tö6vra; LÖOV't(l)V töoü0t(v)
Die andern Modi des starken Aorists (L. 29) döov töw tömµt töE'' döE; . . . töriL; . . . töm; . . . i.ÖE'tW ::- Häufige und alte Nebenform bei diesem Verb: l.öoü.
LÖEiv
töoüom töouoa; LÖOUOÖ>V töouom;
APPENDIX GRAMMATICA
L. 33
105
Weitere Beispiele:
32.6
Indik. Ecpuyov
Konj. cpuyw
~J..frov
[J..frw
[µafrov
µafrw
;
ElJtOV
EtJtOO
Partiz. cpuywv, cpuy6v,cpuyoüoa (vgl. J..uoov, J..üov, J..uouoa) EAßoov, EAß6v, (J..ßoüoa; Akk. Sing. (J..fr6vta, f:J..ß6v, EAßoüoav µafrwv, µafr6v, µafroüoa; Gen. Plur. µafr6vtoov, µafrouoci>v ELJtwv, dn6v, dnoüoa; Dat. Plur. Et:rtoüm, ELJtouoau;
Nachtrag: das Imperfekt >ich war< 32.7 S. L. 31.10 für die 1. Person Sing. Die (ursprüngliche) Endung der 2. Person Sing. -ofra wird später durch Parallelformen erklärt werden. Die übrigen Formen sind schon bekannt. ~ (~v), ~ofra, ~v, ~µEV, ~tE, ~oav
LEKTION 33 1. Weiteres-Stämme
A. Eigennamen, die von Substantiven auf -s abgeleitet sind
Z.B. to yE\rrn; >GeschlechtStärke ötoyEvouc;, vgl. G.S. toü ytvouc; < >:· ytvrnoc;. ::- ~LOYEVE(o)t > ÖLOYEVEL, vgl. D.S. t&L ytvEL < ':· yEVEOL.
A. G.
D.
~LOYEVfl -EEEie; (langes€, auch hier EL geschrieben; vgl. Anm. 3); Nom., Neut. ·~ -foa > ta > i') (vgl. ytvri, L. 32.3); Akk. Mask. (und Fern.) = Nom., -Etc; (Lekt. 35 wird zeigen, warum);
1 Nach dem Vorbild der Namen der a-Deklination, wie z.B. E'ÖQuttÖT}~, Akk. -t]v, lautet von ca. 400 v.Chr. an der Akkusativ oft Litoyfvt]v, :I:co?V ruyEVEot(v)
EUyEVoüi; EU"(EVEL EUyEVEi;
D.
33.6
So die meisten Adjektive dieser Art (vgl. aber Anm. 5). Die von "tO xMoi; >Ruhm< abgeleiteten weichen auf ähnliche Weise ab wie die Formen von 33.7 l:oFleischpassive< Bedeutung haben; sie können, ihrer Bedeutung nach, auch als sog. >Medium< klassifiziert werden. Darüber wird in den folgenden Lektionen noch Näheres zu erfahren sein. 3. Futur Perfekt
34.3
EO'tm AEAuµE\'ov Zusammen mit dem Futur des Hilfsverbums dµ( (L. 36.7) vermag Emm ÖEÖEµEva das Partiz. Perf. ein Futur Perfekt zu bilden, welches einen >perfekten< (von lat. perficio: >vollkommen< oder >vollendetoc; usw.) und analog dazu auch im Dat. Plur. (i.xWmv); daher erscheint das lange -ü nur im Nom., Akk. und Vok. Sing. und im Akk. Plur„ z.B. i.xfüic;, txfüiv, i.xfüi, 'touc; tx'Ö"üc;. b) Der Akzent ist immer auf dem u - außer, wo die Regeln für die Betonung einsilbiger Stämme gelten, wie z.B. bei oüc; und µüc; (cru6c;, µuci>v usw.). Im Akk. Plur. hat das -ü (verstärkt durch Ersatzdehnung) immer den Zirkumflex ('touc; txfüic;, i:ac; 'EQtvüc;). Des weiteren wird berichtet, daß das lange ü, zumindest in Attika, in einigen Wörtern mit Zirkumflex, in anderen mit Akut ausgesprochen wurde, z.B. i.xfüic;, l.x'Ö"üv, txfüi (so crüc;), aber i.oxuc;, i.axuv, taxu (so 'EQLvuc;). 2. IlAPA.llElfMATA
35.2
'EQLVÜStamm tx-&üPl. Pl. Sg. Sg. N. i.X'Ö'UEhalb A.uEm (so bei Homer) > A.urit (A.un) 1 ; b) 2. Person Sing. Imper.: -wo> -EO> -ou (d.h. ö ); z.B. A.U-E·oo > A.U-E·o (so bei Homer) > A.uou. 4. Der Konjunkti·v ist gebildet wie im Aktiv. Er hat die gleichen primären Endungen wie 36.5 der Indikativ; vor ihnen stehen gelängte Varianten, rilw, des Themavokals E/o; z.B. A.u ·w·µm, A.U-ri·tm. 5. Auch das Partizip zieht den Akzent zurück; A.u6µEvoich bewache (bewahre) mich selbst gegen etwas< = >ich hüte mich vor etw.ich bewahre, beachte etw. intensivmir liegt viel daranich beachte, befolge< (eine Regel, ein Gesetz: Medium)
2 Nämlich >in der Mitte< zwischen Aktiv und Passiv; eine logische Distinktion, die auf alexandrinische Grammatiker zurückgeht.
APPENDIX GRAMMATICA
L. 36
115
b) A.uoo - •ich löse, befreie< 36.12 A.uoµm - >ich werde gelöst, befreit< (Passiv) A.uoµm 'tÖV 1mi:öa - >aus meinem Interesse, mit meinem Willen, löse ich meinen Sohn< = •ich löse ihn aus, kaufe ihn frei< (Medium)
In ähnlicher Weise zeigen gewisse Media an, daß ich - aus meinem Interesse und Willen - 36.13 etwas durch andere tun lasse; z.B. c)
Jtai.Öa ÖLÖaoxoo noMa - •ich lehre meinen Sohn vielerlei< 'tOV Jtai:öa ÖLÖaoxoµm 1tOAAa - >ich lasse< - denn mir liegt daran - •andere meinen Sohn vielerlei lehren< (Medium) 3
'tOV
d) 'ljJEuÖoo - >ich täusche< 36. 14 '4'EUÖE'tat - •er wird getäuscht< (Passiv) 'ljJEUÖE'tat - >er täuscht< (für sich selbst - um etwas für sich zu erreichen), d.h. er lügt (Medium); und auch: >er täuscht sichenttäuscht< (Medium) Meistens erhellt aus dem Zusammenhang, ob eine Form passiv oder medial zu verstehen ist. Bei vielen Verben wird nur eine von diesen Alternativen gebraucht. 2. Manche Verben werden nur im Medium gebraucht (und nicht im Aktiv), z.B. ßouA.o- 36. 15 µm •ich will,, Euxoµm >ich beteich freue mich< 4 • 3. Noch andere Verba haben zwar Aktivformen, werden aber meist im Medium ge- 36.16 braucht. Anscheinend erzeugt dies eine Andeutung von Intensität, z.B. 1tOAt'tEUOO - •ich bin ein BürgerSoldat seinins Feld rücken< oder >mit der Armee vorrücken< Bei vielen Verben mit einer Aktivform im Präsens findet sich für das Futur ausschließlich 36.17 dasM edium; z.B. axouoo- axouooµm, cpEuyoo- cpEu!;oµm und viele andere. Dies Futur (-ooµm)- seiner Form halber >Futurum Medium< genannt- hat bei den meisten Verben •aktive< Bedeutung (axouooµm >ich werde hörendeponiertabgelegtMedia-. Wenn man sie spezifisch benennen will, sollten sie >Media tantum< heißen. · 5 Vgl. lat. moneo, aber adhortor.
116
APPENDIX GRAMMATICA
L. 37
II. Versesprechen 36.19 Die Verse in dieser Lektion gehören alle zu bekannten Typen: Theognis (C): ein Distichon (daktylischer Hexameter und Pentameter); das Metron, welches er in allen seinen Elegien gebraucht (L.26.20);Hesiod (Nl): ein Hexameter (daktylisch);Euripides (N2): ein normaler iambischerTrimeter; so auch die fvci>µm (Dt und 2).
LEKTION 37
Substantiva: i-Stämme 37.1 Nom.Sing. hat die Endung -s; z.B. Jt6A.v;. Viele solche Substantiva sind von Verben abgeleitet; z.B. Ti JtQä!;t.; (JtQeSchwundstufeGrundstufeDehnstufeUmspringen derQuantitätMetathesenicht-passiveich beende das Gespräch, mache der Diskussion ein Endeich höre a,uf zu sprechen, beende meine Redeich bin der ersteich herrsche über Athenich eröffne die Besprechungich beginne meine Redeich höre bei deiner Rede zu, höre auf deine Worteich höre (erfahre, werde benachrichtigt), daß du sagstnicht schlecht zu werdenein Mann zu werden< oder >ZU seinHirte< (v€µw >weidenich glaube festich bin (befreit und) freider Waffenstillstand war außer KraftVorvergangenheit~ EAEAUX"EL'tE 3. EAEAUX·Eoav EAEAux·Etoav ::- Auch (älter) -rim'>u Merke dir diese Formen!
Sg.
>-·
III. Der schwache (s-)Aorist, Medium
40.5
Die gleichen sekundären Endungen wie im Plqu. Med.-Pass. dienen wie für den starken (L. 38) auch für den schwachen Aorist Med„ und zwar im Indikativ und Optativ; jedoch - wie auch sonst - mit lautlichen Änderungen in (nur) der 2. Pers. Sing.
Kennsilbe -oa Indikativ: E·AU'(JfrMHN, t·xwA.u·oa·MHN, btmörn·odie Stadt< (als Wohnort - nicht als •politische< Gemeinschaft) Sing. aO'tu, UO'tEWPresbytera'Üi; ist völlig regelmäßig; nur bedenke man, daß äu = äu vor 41.7 Vokal zu äw = äF werden mußte und daß das F dann ausfiel. Also muß ä, nicht äu, vor vokalisch anlautenden Endungen stehen. Akk. Plur. yQaüc; aus ::-yQauns. Also: Sing. YQaüc;, yQaüv, yeä6i;, yQät, oj; das j schwand früh; daher Akk. '~-oja > '~-oa > -oo: l:ampcl>: So wurde Akk. = Nominativ; Gen. '~-ojoc; > ':·-ooc; > -oüc; (= -öc;): l:ampoüc;; Dat. >:·-ojL > ::·-oi'. > -oi:: l:ampoi:: So wurde Dativ = Vokativ. Also z.B. N.A. fixw, Gen. fixoüc;, Dat. fixoi: = Vokativ. 42.2 N.B.: foQyw hat Plur. als n-Stamm: a[ foQy6vEc;, poet. auch Sing. foQy6voc; usw. 42.3 2. T) atöwc; ist ein s-Stamm (vgl. TO ytvoc;); aber im Nom. ist das o des Stammes gedehnt: atöwc;; Akk. atöoo (< >:·atö6oa); Gen. atöoüc; (< ::·atö6ooc;); Dat. atöoi: (< ':·atö6m). Der Nom. dient auch als Vokativ. 2 >MethodeWeg zu etwasPeriodeWeg herumSynodeZusammenkunftVereinFuturum Medii< (über welches bereits in Lektion 36.6 und 17 gehandelt wurde). Also A.tmoµm, YQFut. Med.MediumPassiv< als i.a. gültig akzeptiert werden; wenigstens für die klassische Epoche. Daß sie nicht ursprünglich ist, zeigt sich schon an den (aktiven!) Endungen. Wie es zu der klassischen Unterscheidung kam (die nie absolut gültig wurde), wird sich allmählich zeigen. Hiermit ist das System des Normalverbs komplett. Alle Formen eines Verbums lassen sich nun erkennen und bestimmen, wenn der folgende Satz (hier am Beispiel von A.uw) von Stammformen bekannt ist: A.uw, A.uow, EA.uoa, AEA.uxa, A.EA.uµm, tA.u{}riv Es ist daher unerläßlich, daß man sich diesen Satz der Stammformen einprägt von jedem Verb, das man lernt.
130
APPENDIX GRAMMATICA
L. 44/45
LEKTION 44 bringt grammatisch nichts Neues. Benutze die Gelegenheit zur Befestigung des Gelernten!
LEKTION 45
Adjektive 1. Formale Typen
A . o/ ä-Deklination 45.1 1. LEQOselbst< (s. die Sätze Bl; B2; BS; B6 erste Hälfte 4 ; Cl),
2. mit dem Artikel oder einem anderen Demonstrativpronomen verbunden >derselbe< bzw. >dieser selbeeben dieser< (s. B3; B4; B6); oft tritt dabei >Krasis< auf (L.12.12 und 46.7 L.18.9); z.B. afrr6; (
Er überredete die Athener, ihn zurückzubringenich frage, wer du bistwer (auch immer)irgendeiner, wer es auch sei; ein beliebigerKorrelativa< bezeichnet. Zur Gruppe der Korrelativa gehören Fragepronomina (noio;;), Relativpronomina (olo;), Demonstrativpronomina ("toio;, i:ot.6oÖE) etc. Es lohnt, sich die Gesetze dieser Korrelationen klarzumachen, zumal die gleichen Gesetze auch für viele Pronominaladverbien gelten, die in der nächsten Lektion behandelt werden. Hier sollen sie durch eine Tabelle verdeutlicht werden (s. Nr. 31). Zum Unterschied von direkt und indirekt verwendetem Fragepronomen s. Nr. 24; zum Unterschied von bestimmtem und verallgemeinerndem Relativpronomen vergleiche die Verwendung von ö; und ÖO"tt; (Nr. 21und28; dazu die Sätze M2, M3, K3 und K4). Der Vollständigkeit halber wird noch einmal n;, tt;, ÖO"tt;, ö; dazugestellt, man erkennt die gleichen Gesetze.
7 Im Lat., das keine Unterscheidung durch Töne kennt, muß meist anders (z.B. durch vorgesetztes ali-) unterschieden werden; vgl. jedoch: dicat quis. 8 Vgl. immerhin volkstümlichen Gebrauch wie in: >da freut sich wer
X
-
>
""trl z"" 0
00
--
.,,..
~
APPENDIX GRAMMATICA L. 47
139
Anmerkungen zur Tabelle 1 Die einfachen Demonstrativa 'tOioc;, 't6ooc; werden hauptsächlich in der Dichtung gebraucht. In der Prosa sind die mit dem enklitischen -ÖE gebildeten (z.B. 'tOOOOÖE, 'tOOOVÖE, 'toofiÖE) und die mit OU'toc; zusammengesetzten üblich (z.B. tOLOÜ'toc;, tOLO'Ü'tO(v), 'tOLairtTJ). 2 1t6ooc; (etc., die ganze Reihe) im Plural bedeutet meist >wie viele?< etc. 3 h°EQOt; und die übrigen in der Klammer stehenden Wörter sind zwar keine eigentlichen Demonstrativpronomina, gehören aber als mögliche Antworten auf l'tO'tEQOt; immerhin in die Reihe. 4 Die 1tTJA(xoc;-Reihe ist nicht häufig, mit Ausnahme von 'tTJAlXOÜ'toc;, 'tTJALXO'Ü'to(v), 'tT]AlXUU'tTJ . 'tTJA(xoc; begegnet nur in daktylischen Versen. Vgl. ~A.t!;, TjA.Lxoc; >Altersgenosse< und it TJALXLa.
Zur Deklination dieser Korrelativa 46.32 Zur Deklination von 'tt; und ÖcrtL; s. L. 24.6 und 8; ÖÖE L. 9.3; o'Ü'to; L.18.8; 'tOLO'Ü'to;, 'toooü'to;, TilAL'XOÜ'to; L.21.10. -Tm6oÖE, 'tOo6oÖE ('toi:o;, 't6oo;) L.21.9; diese und die übrigen Korrelativa werden dekliniert wie Adjektiva auf -o;, -ov, -ri (-ä). 46.33 0. illo; und aUftA.ou; Zu erwähnen ist noch 46.34 illo;, aUo, aUri >ein anderer< (s. L. 13.6 und 13) und das >Reziprokpronomen< (Akk. :) aUi]A.ou;, illriA.a, aUftA.a; >einanderein jeder, jeder (einzelne)< flektiert wie ein Adjektiv; ebenso
-6v, -i\ aUoörut6~, -6v, -i\ n:oörut6~,
46.35
>woher stammendanders woher (stammend), fremdFremdlingkeiner, niemand< µflÖfv, µflÖEµ(a flektieren wie d~, EV, µCa >einer, eine, eines< (s. L.24.11). µT}ÖE(~,
LEKTION 47 1. Pronominaladverbia Dies bedrohliche Wort umschreibt einen recht wichtigen und durchaus einfachen Sach- 47.1 bereich, den die Tabelle (s.u.) übersichtlich zusammenfaßt. Trotz seiner organischen Regelmäßigkeit verwirrt dies Kapitel erfahrungsgemäß manche
140
APPENDIX GRAMMATICA
L. 47
Anfänger. Mache dir also den Sachverhalt an einem repräsentativen Beispiel klar; die übrigen ergeben sich dann von selbst 1 • Wörter, die eine direkte Frage einleiten, beginnen im Deutschen mit W (wer? wie? wo? was? usw.); im Lateinischen (meist) mitQ (quis? quid? quando? etc.). Dem entspricht im Griechischen ein n 2 • Natürlich ist ein Wort, welches eine Frage einleitet, kräftig betont. Machen wir uns die Reaktionen, die ein solches Fragewort auslöst, am Beispiel von Wo? klar. 1. >Wo ist Fritz?Fritz ist (irgend)woWo Fritz ist Wo ist meine Brieftasche?Wo Fritz istWo?< Antwort: >(dort) wo< aber griech.: noü; Antwort: ou. 6. Oft werden die Antworten durch Adverbien gegeben, die mit dem Fragewort nicht wurzelverwandt sind: >WO?dorthierebendaWo ... ?in Marathonauf dem Schwarzen Meer< usw. :n:oü;: MaQafüi>vt, E:v tä>t Eu;Ecvwt Il6vtwt usw. 47.2 Also: das Pronominaladverb erscheint, je nach seiner Leistung, in vier verschiedenen Formen: :rtoü >WO< (direkt und indirekt interrogativ), nou >irgendwo< (indefinit), o'Ü >WO< (relativ - nicht fragend 5 ), önou >WO< (indirekt fragend), önou >WO (immer)< (verallgemeinernd, relativ);
1 Völlig gleicher Art ist die Korrelation auch von eigentlichen Pronomina, bereits behandelt oben, L. 21.7; L. 24.6-9 und L. 46.30-33. 2 Wir wollen uns hier nicht ablenken lassen durch die (nur scheinbar abweichende) Entsprechung von lat. quis - griech. 't(;; lat. ubi steht abseits. 3 Dies ist bekannt seit L. 10.14. 4 Der Unterschied zwischen 3) und 4) ist logisch analytisch, nicht eigentlich sprachlich: im Griechischen wie im Deutschen wird das gleiche Adverb in gleicher Weise gebraucht: ich frage, wo Fritz ist, und wo Fritz ist, setzt es Prügel: es bedarf einigen Nachdenkens, ehe man die verschiedene Leistung der gemeinsamen drei Wörter einsieht. 5 Darum ohne den Anfangskonsonanten, der >Fragen• ausdrückt.
zu welcher Zeit?
wie? wohin? wo?
irgendwo
(rtTJ)
~
irgendwie t irgendwohin
irgendwie
rtT]L
mo~
irgendwann, (ein)mal 1
~
~
l
wann(?) wann auch immer wie(?) wie auch immer
~
cOOJ'tEQ~
w~
ÖtE
1. wie, wohin, wo (?) 1 ~L ~ 2. wie (wohin, wo) ~LJtEQ ~ auch immer
1. 2. 1. 2.
1. woher (?) 1ö{}EV ~ 2. woher auch immer Ev-ttEv ~
2. zu welcher Zeit auch immer
6m1vixa 1. zu welcher Zeit (?) 1T)vCxa
(ÖrtT])
ÖrtT]L ~
Örtw~
1 oJt6tE
tvß-a 1
ou
1. wohin (?) 1ol ~ 1 2. wohin auch immer Evß-a ~
1. wo (?) 2. wo auch immer
relativ
1 tvfra wird 1. relativ gebraucht und bedeutet >WO< (mit Verben der Bewegung >wohinda< (mit Verben der Bewegung >dahindadannan einer Stelle ... an einer anderendaselbst< >Von eben daher< >gerade so
anderswoanderswoherandersauf andere Weise, anderswo, anderswohinanderswosogleichzweifachdreifach< sind auf diese zwei Zahlen beschränkt.
147
APPENDIX GRAMMATICA L. 48
E. Zahlsubstantive
fJ µovcic;, öucic;, 'tQLje einer< oder auch durch ExaITToc; >jeder einzelne
qitA.-& qJLA-Etc; qJLA-Et
Konjunktiv qitA.-tw > qJLA-Ö> qJLA-ET)tc; > qitA.-f)tc; qJLA-ETJL > qitA.-f)t
qJLA-O'ܵEv qJLA-El'tE qJLA-O'Ü qJLA-OLT) qJLA-fotµEV qJLA-EoL'tE qJLA-EoLEV
> > >
qJLA-otµEV qit/...-oin qJLA-OiEV
Imperativ Sg. PI.
qi(A-EE qJlA-EE°tW qJLA-frtE qJlA-EOV'tO>V
> > > >
qiiA-EL qJLA-EhW qJtA-EL'tE
> >
öouJ...oi·'tE öouJ...oi·v'to öouJ...6m·fV > öouA.oi·fV
Zum Optativ die gleiche Anmerkung wie bei den -aw-Verben, L. 51/52.3.
Sg. 2. 3. PI. 2. 3.
öouJ...o·E öouA.o·E'tW öouA.6·E'tE öouA.o·6v'tcov
Infinitiv: -ou> öouA.oüv öouA.oüo'frm
ÖouA6Ev
öouA.6wv
> > > >
t
t 1' öouA.6ov'to;
2.
3.
öouA.6-ou (< E[o]o) öoul..o·Errfrco öouA.6·rnitE öouA.o·fo-0-wv
< ÖOUA6Errfrm
Partizip: durchweg -ou- (außer Nom. Sing. Mask. Aktiv) öouA.6ov öouA.o6µEVo;, -6µEVOV, öouA.6ouoa -oµtvri
öouA.oüv öouA.cöv ÖOUAOÜV'to;
Sg. 1. 2. 3. PI. 1.
Imperativ: durchweg -ou: warum? < öouJ...ou öouA.oü ÖoUAOU'tOO öoul..ouottw < öouA.oüo'Ö'E < ÖOUAOÜ'tE ÖoUAOUV'tCOV öou A.ouottcov
töouA.·ouv
t
-ouµEVOV, -ouµEVTI öouA.ouµfvri; öouA.ooµfvri;
< < < < <
avwµm ECTtEq>avcl>&r}v EO'ttq>avoooa EO'ttq>avroxa ITTEq>av6w cnE:q>avooow 53.5 Wiederum lohnt es sich zu bemerken, daß längst nicht alle technisch möglichen Formen tatsächlich in Gebrauch waren. Dabei handelt sich's wesentlich um die Leistung der Formen, die im Präsens und Perfekt >medial< oder auch >passiv< genannt werden. ~ouA.oüµm z.B. kann (wie unser Text IIA zeigt) sowohl >ich werde versklavt< bedeuten wie auch >ich mache jd. zu meinem Sklavenaktivenmediale< Stammformenreihe:
öouA.oüµm, öouA.ooooµm, töou/.cooaµriv, ötöouA.ooµm, und eine >passiveich zeige für mich< o.ä.), sondern nur passivische Bedeutung; demgemäß gibt's keinen Aor. Med. (-06.µflv). Es gibt das Fut. ÖflAOOCJE'tat: dessen Bedeutung ist aber passivisch (>wird gezeigt werdenVon sich aus< oder >in seinem Interesse< einen anderen peitschte). Demgemäß bietet sich von ITTEavoüµm, cntq>avcl>ooµm, EITTEfülle< es). Es ist kein großes Unglück, wenn dir nicht alle diese Einzelheiten sogleich im Gedächtnis haften. Es ist aber wichtig, sich der Tatsache solcher Variationsbreite bewußt zu sein, weil sie bei jedem griechischen Text ins Spiel kommen kann. 3 a~L6w >fordernvergleichen; o·m1x1v6w •kränzenhellenistischer< Zeit; etwa 200 v.Chr. und später).
APPENDIX GRAMMATICA
159
L. 54
LEKTION 54
Verba vocalia: Stämme auf -ri 1
54.1
Wenige, aber viel gebrauchte Verben. Außerhalb des Präsens endet ihr Stamm auf -ri; im kontrahierten Präsens steht entweder -ri oder -w vor der Endung: w wenn immer ein oLaut ins Spiel kam; sonst Tl· Jedes Iota bewirkt Langdiphthong (wL bzw. Tjl) . Somit ähnelt die Konjugation derjenigen der Verben auf -aw; die 'Tl-Verben haben w( CJJL) in den gleichen Formen, aber ri(Tll), wo jene ä(fü) haben. Das Paradigma wird dadurch einfach bis zur Monotonie; aber zur Geschichte dieser Verba ist einiges zu bemerken. Ihre Form vor der attischen Kontraktion ist z.T. unklar, und ihre Entwicklung nicht einheitlich. Im einzelnen: ~w >ich lebe
gebrauchen< 54.3 Homer XQfoµm (nur einmal!) ; to XQ'ftµa, XQf10t6~ und die ri-Formen des Verbums deuten auf 11-Stamm. Dazu wohl l] XQE(a >Gebrauch, BedarfOrakel erteilen< mit Medium XQWµm >Sich ein Orakel erteilen lassenes ist nötig• wohl gleichfalls nicht verwandt. Ursprünglich ein Substantiv, im Indikativ ohne Hilfsverb (wie avayx.ri >es tut not•); Opt. XQElfl < XQll Elf); Inf. XQftvm < XQYJ dvm; Partiz. XQll öv > XQEWV (t6: >die Notwendigkeithungern< 54.4 Homer :rtnvaw. Gegen das attische -ri setzt sich das -a nachklassisch (schon bei Aristoteles) wieder durch; nicht so, sonderbarerweise, bei önpoo - Öl'tpfjv >dürsten) 'Y)L (TI)
Imperativ
Infinitiv
tfJ, tiJtw ... XQW, XQi]a'frw . . .
tfJv XQfJo'frm
Stämme auf -ro (wie togffiro >schwitzen vro;, toocrri;. XQµ€Vo;, -ov, XQc.oµfvr]
Imperfekt E~(.t)V' Etri;. Etri, E~ooµ€V' E~f)"tE, Etc.ov
EXQµriv, ExQW, ExQf)-ro, EXQµdta, EXQT)o-0-E, EXQci>vto 54.6 Stammformen
xgwµm, XQflooµm, ExQrioaµriv, XEXQTJµm >gebrauchen< (L. 55.5) tw, ßtooooµm ... (L.69.15) >leben< nuvw, rcELvi]oco, ErcElVTIOa, J'tE3tElV11Xa (nachklass. JtELVÖoco, ErcE(väcm) >hungern< ÖL't'ci>, ÖLtpi}oc.o etc. (so auch nachklassisch) >dürsten
~
G)
..... >
~
APPENDIX GRAMMATICA L. 57
168
LEKTION 57
1. Verba muta: Gutturalstämme 57.1 Wir kennen längst Gutturalstämme wie /...f:y·w, Ötoox ·w und äQx·w (jetzt auch äYX·W) und
wissen seit L. 20.2, L. 21.1 - vielmehr seit unseren ersten Schreibübungen-, daß Gutturale vor -s (nicht etwa, wie Dentale, verschwinden - JtE(Öw, JtE(ow-, sondern) mit dem -s den Doppelkonsonanten bilden, der im lat. Alphabet >X< geschrieben und im griech. Normalalphabet durch das Zeichen E, ;, angezeigt wird. Also, wie bei 'tfrn; 'tETityrn;, q:ru/...a; q:ru/...axoi;, övu; övuxoi;, so /...f:yw, /...t;w, ll..E;a; füwxw, öiw;w, Eölw;a; äQxw, äQ;eo, ~Q;a; ö€xoµm, ö€;oµm, töE;aµ11v.
A . Präsens
In der gegenwärtigen Lektion fanden wir nun, daß 57.2 zu cpu/...a;w, tcpu/...a;a das Präsens cpu/...aoow (-nw) heißt; zu 'taQa;w, haQa;a das Präsens 'taQes geht mir gutich habe (etwas) getanArtikulationsart< 3 der zweiten angleicht. Dies ist offenbar eine physiologische Folge des Baus unserer Sprachwerkzeuge: >assimiliert< sprechen die verbundenen Konsonanten sich am bequemsten. Und dies gilt nicht nur für die Verbindung von Mutae (ÖföEX'tm, EÖLwxfui). Formen wie ÖEÖEyµm und 'tE'tayµ€vo~ zeigen, daß zum weichenm die (weiche) Mediag sich gesellt. So ergibt sich das
57.9
Perfekt Passiv eines Gutturalstammes
yµ, X't, x-tt; ;. -s- zwischen Konsonanten fällt aus. JtE