Gesammelte Werke in Einzelausgaben: Simplicianischer Zweyköpffiger Ratio Status [Reprint from 1st edition 1670] 9783110909333, 9783484100275


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German Pages 79 [84] Year 1968

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Table of contents :
Einleitung
Zum Neudruck
Verzeichnis der berichtigten Druckversehen
Verzeichnis der aufgelösten Abkürzungen
Literaturverzeichnis
Text
Erster Discurs vom zweyköpffigen Ratio Status
Anderer Discurs vom König Saul
Dritter Discurs vom Printz Jonathan
Vierdter Discurs vom Gottseeligen König David
Fünffter Discurs vom tapfern Kriegs-Fürsten Joab
Angehängter Discurs vom Favoriten Sabud
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Gesammelte Werke in Einzelausgaben: Simplicianischer Zweyköpffiger Ratio Status [Reprint from 1st edition 1670]
 9783110909333, 9783484100275

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GRIMMELSHAUSEN · GESAMMELTE WERKE IN EINZELAUSGABEN Unter Mitarbeit von Wolfgang Bender und Franz Günter Sieveke herausgegeben von Rolf Tarot

GRIMMELSHAUSEN Simplicianischer Zweyköpffiger Ratio Status

Herausgegeben von Rolf Tarot

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1968

Abdruck der Erstausgabe von 1670 Mit 2 Abbildungen im Text und 4 Abbildungen auf

Tafeln

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1968 Alle Rechte vorbehalten · Printed in Germany Satz u. Druck: Buchdruckerei H. Moos, Christian & Co. KG, Unterjesingen Einband von Heinr. Koch, Tübingen

INHALT Einleitung Zum Neudruck Verzeichnis der berichtigten Druckversehen.... Verzeichnis der aufgelösten Abkürzungen Literaturverzeichnis

Text Erster Discurs vom zweyköpffigen Ratio Status Anderer Discurs vom König Saul Dritter Discurs vom Printz Jonathan Vierdter Discurs vom Gottseeligen König David Fünffter Discurs vom tapfern Kriege-Fürsten Joab Angehängter Discurs vom Favoriten Sabud ..

VII XI XIV XIV XV

l 7 11 32 34 47 55

EINLEITUNG Von den zahlreichen Werken Grimmeishausens, welche die Jahreszahl 1670 auf dem Titelblatt tragen, geben zwei - „Dietwalt und Amelinde" und „Katio Status" - auch den wahren Namen ihres Verfassers an: Hans Jacob Christoph von Grimmeishausen Gtelnhusano1. Hier und in dem 1672 erschienenen Roman „Proximus und Lympida" verzichtet Grimmeishausen auf das sonst von ihm bevorzugte Versteckspiel mit dem Autornamen, obgleich er auch in der Widmung zu „Ratio Status" - in der Herausgeberfiktion - abermals eines seiner sonst verwendeten anagrammatischen Pseudonyme ins Spiel bringt: Samuel Greifhson vom Hirschfeld2. Unter diesem Pseudonym war im Herbst 1666 sein „Keuscher Joseph" erschienen, an den er den Adressaten der Widmung erinnern möchte3. Die Widmungen waren wohl der Hauptgrund, warum Grimmelshausen in drei Werken seinen Namen unverstellt nannte. ,,Ratio Status" ist in den Frankfurter und Leipziger Meßkatalogen weder angekündigt noch angezeigt. Mit gewisser Sicherheit läßt sich der Erscheinungstermin aus der Datierung der Widmung erschließen: Datum Rheinnec den 26. Julii, Anno 1670. Zu diesem Zeitpunkt wird die Abfassung des Werks beendet gewesen sein. 1

2

3

Vgl. das Faksimile dee Titelblattes S. 3. Auf dem Titelblatt von „Dietwalt und Amelinde" lautet der Name: H. J. Christoffel von Grimmelshausen / Gelnhusano; vgl. das Faksimile dee Titelblatts im Neudruck, hrsg. von Rolf Tarot, Tübingen 1967, S. 1. Ale drittes und letztes Werk trägt der 1672 erschienene Roman „Froximus und Lympida" den unverschlüsselten Verfaesernamen; vgl. da» Faksimile des Titelblatts im Neudruck, hrsg. von Franz Günter Sieveke, Tübingen 1967, S. 3. Vgl. S. 5/6. Vgl. S. 6. Gewidmet ist „Ratio Status" dem spateren markgraflich-anspachischen Geheimrat und Obervogt der Residenzstadt Krafft von Crailsheim (1631-1703).

Vin

Einleitung

Bin Erscheinen zumindest zur Leipziger Herbstmesse 16704 ist durchaus wahrscheinlich, da die Herstellung dieser nicht sehr umfangreichen Schrift für den Verleger Wolff Eberhard Felßecker in Nürnberg kaum ein Problem gewesen sein dürfte. Warum keine Ankündigung und keine Anzeige erfolgte, läßt sich nicht feststellen. Die Meßkataloge sind keineswegs vollständig. Auch für die wohl gleichzeitig erschienenen Werke ,,Beernhäuter (u.) Gaukkeltasche" und „Springinsfeld" fehlt jeglicher Hinweis in den Meßkatalogen5. Näheres über die Entstehungszeit von „Ratio Status" wissen wir nicht. Da im Herbst 1670 außer den bereits genannten Werken auch noch die überarbeitete und erweiterte Ausgabe des „Keuschen Joseph" (E2) und die Erstausgabe der „Courasche" (E1) erschienen sind6 - im Frühjahr 1670 war „Dietwait und Amelinde" herausgekommen -, ist es kaum aussichtsreich, hier genauer differenzieren zu wollen. Die Andeutungen in dem wohl aus Grimmeishausens Feder stammenden „Sonnet" des Sylvander in „Dietwalt und Amelinde" machen es wahrscheinlich, daß Grimmelshausen „neben ,Dietwalt und Amelinde' zugleich noch einmal mit ,Ratio Status' beschäftigt war"7. Es gehört zu den Kuriositäten der Grimmelshausenforschung, daß die Werke, die Grimmeishausens Namen tragen, zu den am wenigsten bekannten gehören. Wie „Dietwalt und Amelinde" und „Proximus und Lympida" ist auch „Ratio Status" zu Lebzeiten Da die Leipziger Oster- und Herbstmessen später stattfanden als die Frankfurter, kamen zahlreiche Werke in jener Zeit in Leipzig heraus, die im Meßkatalog der entsprechenden Frankfurter Messen erst angekündigt waren, so z. B. die Simplicissimus-Ausgabe E2, die nicht auf der Frankfurter, wohl aber auf der Leipziger Ostermeese 1669 erschien. M. Koschlig, Grimmelshausen und seine Verleger, setzt für „Beernhäuter (u.) Gauckeltasche" Herbst 1670 und für „Springinsfeld" Ende 1670 an. Wenn man für den Wundergeschichten-Kalender auf das Jahr 1671 an Grimmelshausens Verfasserschaft festhält - was nach den Untersuchungen Koschligs fraglich geworden ist - wäre dieser noch hinzuzurechnen, da er Ende 1670 erschienen ist; vgl. M. Koschlig, Der Mythos vom „Bauernpoeten" Grimmelshausen, S. 74£F. Vgl. „Dietwalt und Amelinde" (ed. Tarot), S. 7. M. Koschlig, Grimmelshausen und seine Verleger, S. 219.

Einleitung

IX

des Dichters nur in einer Ausgabe erschienen, dann wieder in den drei posthumen Gesamtausgaben, zuletzt 1713 in der dritten und letzten dieser Gesamtausgaben bei Fel ecker in N rnberg. Die 1670 bei Fel ecker erschienene Erstausgabe (E1) hat folgendes Aussehen : Format 4°. 82 pag. Seiten. Schwankende Zeilenzahl (zwischen 26 und 38); Satzspiegel zwischen 115 X 151 und 115 X 159 mm. TITELKUPFER: Vgl. Faksimile S. 2. TITELBLATT: Vgl. Faksimile S. 3. BOGENZ HLUNG : 2 i - 3 3 - £ - £ > - < £ - g - © - # - 3 - $ - £ . BOGENSIGNATUEEN: [21] ; 2iij; Slitj; 25; S5ij; 23 j; (23jt> unbez.); @; ctjf 6pfftgen rechts: RATIO STATUS. Fortsetzung wie im Neudruck; vgl. S. 12-63. BUCHSCHMUCK: Leisten: (breite) S. 2; 3; 6; (schmale) S. 13 (=44; 48; 67; 76). GLIEDERUNG : Titelkupfer [1] Titelblatt [2], 1-2 (nach Leiste) Φα$ $u fcem gunfHgen Scfer re&cntc | [3]-[5] 6,1-2

8

Widmung (nach Leiste) StfteT Diicurs | t>om jn>epf6pffigcn Batio Status.

Wahrend des Druckes entstanden durch Besch digung des Drucksatzes. In den verglichenen Exemplaren fehlt diese Differenz im Exemplar der Universit tsbibliothek Leipzig.

Einleitung 13,8-9 44,13-14 48,12-13

(nach Leiste) 3ln£>erer Diicurs pom $&nig (nach Leiste) Dritter Difcurs oom 9>rin| (nach Leiste) $tert>ter Diicurs öom ©ottfeetts | gen

67,4-5

(nach Leiste) gönffter Diicurs t>om tapfern

76,1-4

(nach Leiste) Slnge^dngter Diicurs öom §at>oris | ten / an «Statt i>ef? 95efc^iuffeö fcem | ^ tmnter ju fonberba^ren | S^ren unb fatten ^ie^er gefe^et [. . .]

82,38

EXEMPLARE Deutsche Staatsbibliothek Berlin Sachs. Landesbibliothek Dresden Universitätsbibliothek Erlangen Universitätsbibliothek Gießen Landesbibliothek Gotha Universitäts- und Landesbibliothek Halle Universitäts- und Landesbibliothek Halle Badische Landesbibliothek Karlsruhe Universitätsbibliothek Leipzig Bayerische Staatsbibliothek München Yale University Library New Haven, Conn. Stadtbibliothek Nürnberg Württembergische Landesbibliothek Stuttgart Universitätsbibliothek Tübingen Thüringische Landesbibliothek Weimar österreichische Nationalbibliothek Wien Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Signatur Yu 5321 H. univ. B. 233 4° Hist. 207r M12 216(54) Polit. 8° 3097-31100(28) Dd 1632.8° in :Pd 4428.8° 42A 1932,9 Lit. germ. E. 4032 Bar. 570 Zg 17 G88 670r B 501 Grimmelsh.

d. D. qt. 114 Dk XI 172a 4° 0,5:111 5208-B Lo2306

Einleitung

XI

Zum Neudruck Die Wiedergabe des Textes erfolgt nach dem Exemplar der Erstausgabe in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart. Mitverglichen wurden die Exemplare der Sächsischen Landesbibliothek Dresden, der Universitätsbibliothek Leipzig und der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel; ferner der Text im dritten Band der ersten pothumen Gesamtausgabe von 1684 (C1). Die im Neudruck geänderten Druckversehen sind S. XIV (Verzeichnis der berichtigten Druckversehen), die aufgelösten Abkürzungen S. XIV (Verzeichnis der aufgelösten Abkürzungen) verzeichnet. Alle anderen Änderungen finden sich im textkritischen Apparat. Das Fehlen eines Grimmeishausen-Wörterbuchs und die bei weitem nicht hinreichende Erforschung der sprachgeschichtlichen Erscheinungen machten sich hier wie bei den anderen Neudrucken empfindlich bemerkbar. In einzelnen Fällen stand der Herausgeber vor kaum lösbaren Entscheidungen, so daß mancher Eingriff in den Text, aber auch manche unterlassene Textänderung sicherlich zukünftiger Korrektur bedarf. Aus diesem Grunde erfolgte in keinem Falle eine Textänderung „stillschweigend", auch nicht bei den „offensichtlichen Druckfehlern". Auf einige besonders interessante Beispiele sei aufmerksam gemacht. In der Widmung findet sich in bezug auf die Feder eines allzeit gespannten Feuerschlosses die Wendung, daß sie endlich tafjm Uttt> totter (S. 5,15) wird. Alles Befragen der einschlägigen Wörterbücher nach totter blieb ohne Erfolg. Ein Beleg, der in diesem Zusammenhang brauchbar gewesen wäre, fand sich nicht. Obgleich der Gebrauch des Komparativs von „tot", an den man schließlich noch denken könnte, für diese Zeit belegt ist (toter als), fehlt ein Beleg für die Verwendung des absoluten Komparativs. Darum schien es sinnvoll, trotz gewisser Bedenken, die Lesart der ersten posthumen Gesamtausgabe (C1) totter] totter zu übernehmen, da die Bedeutung schlaff, locker, abgespannt gut ins Bild paßt9. 9 Ilse-Lore Konopatzki hat als mögliche Anregung für die Verwendung dieses Bilds in bezug auf das menschliche Gemüt auf die Legende vom heiligen Apostel Johannes bei Sebastian Brant hingewiesen, „Der

Einleitung Schon der Setzer der Erstausgabe hat sich anscheinend bemüht, die auch in diesem Text vorhandenen stark mundartlichen Formen zu tilgen. Daß es ihm nicht immer gelang, zeigt zum Beispiel der folgende Satz (vgl. S. 31,17): Sr [= Saul] tft geroefen ein fot$eo SSttufler / 6er Jenigen / roeid?e fid? in m&rigen un£> geringen @tani> / fromm uni> ©ottfeettg erjogen / nad) £>em fie ober tig / grof unb geroattig roorben / auerfyanb SSofiijeit unb net) üben. Nähme man bei erlogen einen Druckfehler für gen an, der „stillschweigend" getilgt würde, brächte man den Text um einen schönen, weil relativ späten Beleg der mundartlichen (bair./schwäb.) Monophthongierung des mhd. Diphthongs öu > o (manchmal auch ö) vor ch: erzeugen > erzogen. Zugleich ist erzogen ein Beispiel für die spirantische Aussprache des g. In den Drucken des 16. Jahrhunderts kommt nach Virgil Moser - ,,solches o, ö (auch in Augsburg) anfänglich noch häufig und bis zur Mitte noch in Spuren . . . vor, während es handschriftlich noch weiter reicht"10. Hier haben wir mit großer Wahrscheinlichkeit eine originale Schreibung Grimmelshausens vor uns, die dem normierenden Eingriff des Setzers der Erstausgabe nicht zum Opfer gefallen ist. In der Ausgabe C1 erscheint das hochsprachlich „korrekte" erzeigen. Auch in einem anderen Fall scheint eine originale Schreibung von Grimmeishausens Manuskript den normierenden Eingriffen entgangen zu sein, vielleicht, weil der Setzer den Zusammenhang falsch verstand, vielleicht auch, weil eine solche Lautung gerade in Nürnberg noch recht geläufig war. Im Text der Erstausgabe heißt es: . . . t>u ricfyteft in 3fraei feine gulbene Äcttber auf / fotd)e anjubetten / wie 3erobeam! £>u bettelt roe&er &en 6em 93 / £>em 90iipie$etfj ober an&ere ob* f>eiimtfd?e ©otter an (S. 16,38). Die Wandlung von mhd. o > a ist für md. und obdt. Mundarten belegt j11 ein weiteres heiigen leben nüw mit vil me Heiligen ..." Zwei Teile (Winter und Sommer), Straßburg 1502, Winterteil Blatt CII/CIII. Vgl. Use-Lore Konopatzki, Grimmeishausens Legendenvorlagen, S. 122. 10 Virgil Moser, Frühneuhochdeutsche Grammatik. Bd. I, l, Heidelberg 1951, § 79, S. 173. 11 Virgil Moser, Frühneuhochdeutsche Grammatik, Bd. 1,1, § 73, S. 133.

Einleitung

Beispiel ist S. 29,37: nctcfjmain. In beiden Fällen setzt der Korrektor von C1 das hochsprachliche o: bzw. . Auf Seite 49,1 findet sich die Wendung in feie Jpcmr. Wenn man vielleicht auch annehmen kann, daß Grimmeishausen, der als Soldat in Westfalen war, dieses Wort * in der Bedeutung Höhe, Berg dort kennengelernt hat, so handelt es sich dennoch um eine - orthographische Variante von in Me Jpart (= in die Länge), da es sich beim Kontext um eine Paraphrase von 2. Sam. 3,1 handelt: „Und es war ein langer Streit zwischen dem Haus Sauls und dem Hause Davids". Diese Wendung findet sich in gleicher Orthographie auch in Grimmeishausens „Keuschem Joseph" (ed. Bender) S. 143,17. Eingriffe in die schwankende Orthographie und in die häufig inkonsequente Interpunktion wurden weitgehend vermieden12. Fehlerhaftes Latein - ein Charakteristikum auch dieser Ausgabe - wurde nicht berichtigt. Typographische Schwankungen zwei unterschiedliche Formen des i) - wurden nicht notiert. Gelegentlich vorkommendes l ist durch r wiedergegeben. Anstelle der typographisch abweichenden Form des Fragezeichens wurde immer ? gesetzt. Die Umlaute - im Original gelegentlich o, ft, ö - wurden immer durch d, 6, wiedergegeben. Die Auszeichnung von Textstellen durch sogenannte „gnomische Häkchen" wurde beibehalten. Größerer Schriftgrad im Text wurde durch halbfetten Druck wiedergegeben. Der Neudruck unterscheidet - im Unterschied zum Original (nur 3) - zwischen 3» und 3f. Die Paginierung der Erstausgabe ist in [] angegeben. Im Verzeichnis der Druckversehen und im textkritischen Apparat ist längerer identischer Text durch ~ gekennzeichnet. Zu danken hat der Herausgeber den genannten Bibliotheken für die Ausleihe ihrer wertvollen Exemplare nach Zürich. Die Bibliothek der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich hat sich erneut in vorbildlicher Weise um die Beschaffung der Exemplare bemüht und dem Herausgeber die Arbeit wesentlich erleichtert. Wertvolle Hinweise verdanke ich Herrn Dr. Butzmann von der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und meinem Zürcher Kollegen Dr. Jürg Bleiker. 12

In den Kolumnentiteln des fünften Discurses wurde zweimal topffeim (E1 S. 67 u. 71) zu topfcm vereinheitlicht.

XIV

Einleitung Verzeichnis der berichtigten Druckversehen

7/25 erfunben > erfunben: 8,24 nnb > unb 9,25 roerrfttdjen > ticken 9,26 5lnfc$aung > Sinftyauung 10,37 -iijtodjiauettifclijeu > djiauellifdjen 12,30 roorben/ > werben) 15,22 »erregte > t>er&,ergte 15,37 cap 19. > cap. 9. 16,7 Untugeub > Untugenb 16,20 Stetigen > SRefigion 16,22 Urtb/ets | feilen > llrt&etien 19,3 U enn > toenn 22,33 oertrieben > jjertreiben 23,35 fortan > fortan. 25,22 erbaften > er« boffen 27,38 geanfKget > gcangjWget 28,20 Dloba > Olobe 28,25 eHer« ejl > atiererjt 28,29 £iui>e > ^dn£>c 28,33 umbbringt > umbringt 30,21 f ^en > f frm 3i,7Jcuct>j[enctr 31,24 fetbfl? > fdbfl/ 32,32 manntrgenb > man ntrgcnt 34,12 £cib > Sctbs 36,31 einigen > em|is gen 40,5 ©ottfeelige / > ©ottfecligc 42,33 Ιβίφϊίίφ > Ιείφίϊίφ 46,28 @am > ©am. 48,3 £ctb > £ctbs 48,32 5Bojrfd > SSoirf 49,11 bie > btc 51,15 mit mit > mit 51,26 @φρπφη>οΛ > @pridjn?ort 53,21 be« fob. ten /> befohlen 54,25 atlbent > atlbewt 57,32 ©abub > @abub 59,30 mit teilen > mitt&eiten 60,33 iu fommen > jufommcn 62,14 bar > bic 62,20 @arteni£afo > ©artensX^ar 63^ erjc^itc > er§c^itc 63,14 ocrmcineinct > oetmeinct Verzeichnis der aufgel sten Abk rzungen 5,28 fcobc > ^aben 13,26 bc > bem 18,25 bcn > benn 28,12 famt > fampt 33,15 otifofncner > t>oU!ommenet 33,16 ban > bann 33,18 befeijc > befielen (ogt. $inm. @» 33) 33,19 t> > oon 33,21 eigne > ctg* nen 48,27 ©tarnen > ©tammen 56,23 ©une > ©unem 60,21 bers $abe > bergaben 60,33 iu Pomen > juf ommen (B. o. Druckversehen) 61,10 geringe > geringen

Literaturverzeichnis Auswahl ALEWYN, RICHARD: Grimmelshausen-Probleme. In: Zeitschrift für Deutschkunde 44 (1930), S. 89-102. BECHTOLD, ARTTTR: Johann Jakob Christoph von Grimmeishausen und seine Zeit. 1. Aufl. Heidelberg 1914. 2. Aufl. München 1919. BECHTOLD, ARTUR: Grimmelehausens Schriften in den Meßkatalogen 1660-1675. In: Euphorion 23 (1921), S. 496-499. CHALLIER, MARGARETE: Grimmelshausens Weltbild. Gießen 1928. FUCHS, KATE: Die Religiosität des Johann Jakob Christoffel von Grimmeishausen. Leipzig 1935 (= Palaestra 202). HETNING, WILLI: Die Bildung Grimmelshausens. Bonn, Phil. Dies. 1962. HEBEST, GISELA: Die Entwicklung des Grimmeishausenbildes in der wissenschaftlichen Literatur. Bonn 1956 (= Bonner Arbeiten zur deutschen Literatur Bd. 2). Vgl. die Rezensionen von R. Alewyn, Euphorion 52 (1958), S. 319-323 u. J. G. Boeckh, DLZ 79 (1958), 8p. 1075-1083. KISSEL, KAHL: Grimmelshausens Lektüre. Gießen, Phil. Dies. 1928. KÖNNECKE, GUSTAV: Quellen und Forschungen zur Lebensgeschichte Grimmelshausens. Hrsg. im Auftrage der Gesellschaft der Bibliophilen von J. H. Schölte. 2 Bde. Weimar 1926 u. 1928. KONOPATZKI, ILSE-LORE : Grimmelshausens Legendenvorlagen. Berlin 1965 (= Philologische Studien u. Quellen Bd. 28). KOSCHLIG, MANFRED: Grimmeishausen und seine Verleger. Untersuchungen über die Chronologie seiner Schriften und den Echtheitscharakter der frühen Ausgaben. Leipzig 1939 (= Palaestra 218). KOSCHLIG, MANFRED: Das Lob des „Francion" bei Grimmeishausen. In: Jahrb. d. Dt. Schillergesellschaft l (1957), S. 30-73. KOSCHLIG, MANFRED : „Edler Herr von Grimmeishausen". Neue Funde zur Selbstdeutung des Dichters. In: Jahrb. d. Dt. Schillergesellschaft 4 (1960), S. 198-224. KoscHLia, MANFRED: Der Mythos vom „Bauernpoeten" Grimmelshausen. In: Jahrb. d. Dt. Schülergesellschaft 9 (1965), S. 33-105. MOSTERT, MARIA: Über Grimmelshausens Konfession. In: Litwiss. Jahrb. d. Görres-Gesellschaft 4 (1929), S. 143-165. RISTOW,BRIGITTE: Grimmelshausen-Studien. Berlin,F.U., Phil. Dies. 1953 [Masch.].

XVI

Einleitung

SALDITT, BABB ABA: Das Werden des Grimmelshausenbildes im 19. und 20. Jahrhundert. Chicago, Phil. Dies. 1933. SCHÖLTE, JAN HENDRIK: Probleme der Grimmeishausenforschung I. Groningen 1912. [Mehr nicht erschienen]. SCHÖLTE, JAN HENDBIK: Der Simplicissimue und sein Dichter. Gesammelte Aufsätze. Tübingen 1950. SCHUCHABDT, WOLFGANG: Studien zu Grimmeishausen, insbesondere sein Sprachstil. Berlin 1928 (= Germanische Studien H. 57). SOMMEB, HEBMA: Die Geschichte der Grimmeishausenforschung. Prag, Phil. Diss. 1943. SPETEB, MAX; Grimmelshausene Schriften in den Meßkatalogen 1660-1675. In: Euphorion 26 (1925), S. 278. WELZIG, WEBNEB: Ordo und verkehrte Welt bei Grimmeishausen. In: ZfdPh. 78 (1959), S. 424-430 (1. Teil) u. 79 (I960), S. 133-141 (2. Teil). WEYDT, GÜNTHEB: Zur Entstehung barocker Erzählkunst bei Harsdorffer und Grimmeishausen. In: Wirkendes Wort, 1. Sonderheft (1952), S. 61-72. ZUCKBBMANN, RUTH F.: Probleme der Grimmelshaueen-Forachung. New York, Phil. Diss. 1952.

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    6mg @ouL

    27

    nid)t friften mochte; £>ann ber £t)rann tieffe ifjm nadftagen / unb ba eo πίφίό t>erfteng / fam er fetber; aber ju feinem i)od?ften «Spott / in bem er fid) / wie 3>ofepiw fdpreibet / in 2iberwtfc / bort nacfent Ijerumb geweitet 2ίίό nun @aui entjunbte ©emufjt feinen biegen D rft mit 2>atnb 23iut nid?t tefd?en fonnte; fjatte er bet) nafje or grimmiger 2Buijt / baf? ©einig in feinen iiebflen [37] 3onat^ae ^άη&ϊίφ t>ergoffen / tigen re&et; 3n i>em er i^me feiner bofen ^ett ηαφ / umb 2>at)i£» witien / mit feinem SCBurffpfett fein getreues J^erfc ju t>urd()tringen unterfian&en; 0 Batio Status &er £t)ru ηιοφ|ϊ fie erjKtd? ©emiffen^iof / ^ernad5> famb unti εηδϊίφ graufamb; voda)t$ man an 6iefem @aut root fifjet / &er aiijeit an ffatt t>e gutigen ^epter / to&iidje S affen in feinen 23tutbur|iigen ^)an&en f hret, 9lun! fcer Surffet war geworfen / uni> t>om Ratio Status in @aut$ ^>er§ befd^toffen / &en £to»tE> fampt feinen ^»etffern uni> Jpetjfer ^etffern jut>erfo(gen / btf er t>om @r£>bo&en tyim weg ertiiget wur&e j ξϊδεϊφε ?D?a(^iaoetiifci)e ©taat s^einung un& &te Urfaein onigreic^ ηΐφί befielen; @o fen&e nun ϊ)ΐη un& taffe i^n Ijer ^oten / 6ann er muf; gerben! merrfe ί>οφ / t>u uberfiuger @aui / wie bid) bein Ratio Status uer* btenbet? bu ma^ft jwar einen ri^tigen unb oem nfftigen / wann Da ib tobt fet) / baf @ tt fetbfl ba$ K nigs fonfl feinem anbern atd bem tapffern unb aufrichtigen juwenben werbe / bem eo aucty ato onig(i(^en atteften ^)rin^en oon 3Het / baf biefer betn ©o^n / wann er feinen getiebten JJaoib wtber bte gefti^wome Xreu / auf bie Steifd^s bandf lieffert / umb fotcfter t>errd^terifd)en Xfyat wi en / fid) / wie aud? bu getfjan fyaft / ber $6nigtfd;>en Dignitat unwurbig / ja gar »or @£>tte 2ingeftd;)t oerwerffentttd) mad?te, 50ίαη fan fid? teid?t einbttben / wie @aui gegrifjgrammet unb |ΐφ gedngfiiget ^abe / bafj ber Entronnene oon ®£>tt fetbfi befdpu^t: oon feinen eigenen inbem / oorm Untergang

    10

    15

    20

    25

    so

    35

    28

    2lnt>ereir Difcurs oe$

    geroarnet: unb son aflem 93otcf geitebt ttwrbe; Raffen er ficfy beffen gegen ben ©einigen mit einem @pte§ in ber Jpanb / un£> in feiner SEftajefHt fifcenb / ju ©tbea gor beroogftd) fa* fiagt / uni> gefragt / ob fte Datnb bann aud? grofi ιιηί) retd? s werbe machen? bafj niemanb fomme / ber tfjm feine SinfdjMg offenbare; 3fl niemanb unter euc^ / fagte er / i>en eo meinets n?egen franrfe? 2iber t>a war feiner 6er oem Aonig f^meid^eite/ o^ne &en $irten Doeg / &er / aU ein ©en?iffentofer 3&umeer / &e$ @aut ©ewatt ^6^er achtet / αί« bie 95ίίίίφ?€ίί; Diefer ίο (ηαφ tiem er 6en $ofjens9)riefler Sl^imete^ oerra^ten / &a^ er fcem @o^n 3fai mit @petj? unb ©eme^r aufgeholfen) f(i)euete |ιφ αηφ ηίφί benfetben fampt 85 ^riefiern (o^nange? fe^en er ftd? reuit)igt) auf re^tmaffigen 25efetφ umbjubringen; St tt weiter is &igen unfc &οφ graufamen S5iut;93ergieffung 6er tyrannifdje Ratio Status be^ ©auto / οαηηοφ ηίφί ge?[39]fdttiget fein rc often / fonbern er ^at geraden unb erfannt / ba^ anbem ju einem abfc^euii^en rempet / unb bamit fic^ ^infort aud? fonfi niemanb / er fe^ gteid^ n>er er njotte / be$ ertriebenen 20 Da ib annehmen foite / bte ^riefierti^e @tabt 9lobe f?6ret / tljre Snnwo^ner jung unb ait / fampt attem niebergefebett unb atted jugiei^i miteinanber im 91αιιφ gegen ^»immet gefatt errettet / ηίφί attetn »erraten ^aben / fonbem αηφ / wann anberft ber ^6nig bte @tabt be^ Reiten betagem f&nnen / biefen t^ren 25efc^u§er bem @aut in bte ^»ilnbe geliefert ^tten, 30 SGBie ed btefe gemalt / atfo machten e auci> bte ©ip^tter / roetcfye jroar me^r au llns^r at$ S5etro^ung ju fotd^er ^Ber« ratteret) fommen; @te brauten e aucfy fo weit / baf @au( ben I)a53tb atterbing umbringt unb in feine iuppen ge= bracht / woferne t^n ηίφί ber ^atefHner f^neiie ^tnfatt mit 35 feinem ^rtegos^eer anberwertd ^tngejogen fj^tte; 9^αφ bem er aber t>on foidjiem ^ug rotber jurudP fommen / oerfoigte er ben fl chtigen mit 3000 audertefnen jungen Scannern / in 12 85 trieften] 85 EI Vgl. L Sam. 22,18.

    RATIO STATUS, t>om £6nig ©out.

    29

    cm biefe ftarcfe $ϊαφί citete / ten @φη?οφεη umbjubringen / fifje? ba jroang ba t>er d;)ttici)fte [40] £)ing in ber ganzen ®ett / ben onig fetbft / in eine Jpote / fein eigen £eben bem jenigen in bie Jpanbe ju fefcen / t>en er be$ ©einigen ju berauben »ermatte; 0 rounberi b rtige J^immtifc^e «Beipeit un£> ©ottti^e SSorfeijung! SSa J?erm6gen n?e&er fcer gotttofen Ratio Status ηοφ atier SKenfctyen groffer ©ewatt uni> atterlifttgfte Sinfc^tag n?ii>er £>en jenigen / t>en t>u befc^u^eft? £er re£>tici>e X)at>i& / &er fein @αφ t>or tangfi bi^ jur enfcti^en Slu^fu^rung © tt ^eimgefie t / motte S56fe mit S56fem ηίφί oergetten / (on&em ©autum i>er 91αφ ©otte ubertaffen; attermaffen er / &a er t>em onig i>en opff roeg ^auen fonnte / Γίφ nur mit einem Bipffet feine Slorfe begn s gen tiefe; Soon n>etd?er roun&erticfcen ©utigfeit uno @ott wotgefaitigen £afjt / i>er abgef^nittene Sappe ein fotcfce rafft un6 SQBurrfung befam / i>a^ er £>a^ grimmige @emutjt &ei ^onig / 6ao ju\?or n>e&er Sonat^ao ηοφ t>te 25ίίίίφί€ίί fetbj^en ηίφί ju t^un »ermo^te / t?erf6^nen un& beg tigen: tten onig fein Unrecht befennen temen: uni) fcen ^rie en jroifd^en @aut un& £amo: i>em ©otttofen unb ©ottfeetigen ma^en fonnte! 3a t»iefeo ©tue? ©eroant» / t)erurfa^)ie t>en $onig / &a^ er i>em jenigen / fcen er attererfl nne einen ers banneten oerfotgt / mit roatnen&en Slugen atte ©ut t)on ©OXX tPUnfci>te / ifm at ein funjftigen onig in 3fraet gr ffete / unb t>on t^m errette ju fcfyroeren / t>af er fein ©e* f^te^t ηίφί ausrotten wotte. [41] Siber £> ^or^eit / 0 Unbeflan&igfeit ber SKenfc^ii^en ©emu^ter! fonbertici? beren &ie |1φ f6rc^ten / uni> gteid(>n)ot groffen ©eroatt ^aben! @aut gab ηίφί attein bie ξΟϊίφαϊ einem anbem / fonbem fo batb bie ©ipfjiter $unbfd)afft brauten / baj? 2>avib auf bem ©eb rg φαφίία ju fangen roere; fam er abermat mit 3000 jungen Kriegern / i^m ben ©arauo ju machen* 2Beit e Ratio Status umb feiner mefjrern ©i^ers t>ett roitten / i^m alfo geraden; Slber roa rietet er auo? ^r t>erfunbigt na^matn atter Sett feine $atf ί>αο £>er ροΐίίί[φε Ratio Status gegen fcenen i>ie ©£>££ vertrauen / ηίφία »ermagj 3α ί>α$ £>ie jenige / fo feine ©otttofe SRegutn nri&er fotcfye t>on ©£>tt befctyirmte £eute / beobachten / ηίφί attein ju iljrem Intent ηίφί ges δ tangen / fonfcern ^φ feibjt in £>ie ί)όφ^ ©efafjr / £eib$ un£> Sebeno ftur^en? fcann gteid^ wad ^tebet>ot ein geringes abgefciinitteneo @t cf »on £>ed $omg$ ieit» bezeuget j ί»ύό teifleten jefcun&er i>e onigo eigne SBaffen unfc fc^irr; netnbtic^ t>a^ ©ααίό ieben abetmat in 10 gefian&en« (Σό er&reufl mid? bei? naije ju erje^ten / n>a$ ©out Somptimenten gemacht / αίο et nun jum ^weptcnmat innen n>or&en / mie &er re&ii^e 25at>i& bet>£>e gegen @ott un£» feiner ^6mgiici>en ^erfon gefinnetj SOZit n>a^ t>or .£er£bred;>eni>en is SBorten er feine SDttffetfjat befennet / un& rote freun&tid;) er feinen iteben Daoi& nn&er ju ^φ eingei[42]i &en; 2iber eo war &a ^rfiemat ηίφί / £>afj er ίίιη einen @of)n nennet / unt> ί>οφ iet tieber ten ^»αίό jerbro$en ^dtte; δη&ίίφ retet fo gar t>er ^)» @eiji twrcfy i^n l wie etwan turd? ten 20 ©otttofen aip^am / at er fagte / gefegnet fet)ftu mein / im roirfi t^un un& fjinauo fuhren. Bieget ju fagen / n>a$ (ίφ bejweiet / i>a$ betrittet ^ 3iber &ί^ @ρηφη?οιτί motten bepi>e Xlpett ηίφί erfutien; auo §orφt e$ ητ6φί€ ein ^l^eii i>em an&ern roiei»er in t>ie 26 φάηί* geraden; 2)aoii> n?oite @ott ηίφί t>erfi^en / fon&ern rettirirte ^φ in befferer @ίφer^eίt / @aut aber ^6rete auf / tf>tne femer naφJUj[agen» nun gίeίφ S5ai?i& £>en @aui at^ einen gefatbten i>e / jroetjmai mit &em Seben £>at>on iommen iaffen / fo so ιποφίβ er ί>οφ tier ©traffe ©otteo ηίφί entrinnen / un& jroar in einem ©ef^dffte / 6a er au @φuί&ίgfeίt feinet iragen&en »errieten mufie ; δεηιηαφ 6ie ^atefiiner i^re gan^e tt>ii>er Sfraei f hrten / begegnet er iljnen jroar αίό ein tapferer $6nig / fhitte aber fo ungiuc?^ / t>a^ er 35 feine i>ret) @6^ne Sonat^an / 2ibinat>ab un& 9Αείφί^ηι / t>or feinen 3tugen tofct bleiben fa^e / un£> (ηαφ fcem fein 32 δεηιηαφ] fcann ηαφ Ε1 δεητηαφ, postquam, nachdem. Vgl. Grimm, Dt. W rterbuch, Bd. 2 Sp. 919,5. Vgl. auch 49,4.

    RATIO STATUS, t>om $6mg @out.

    31

    Jpeer ftd[» m feie §tud)t geroanfet) feurd) feie 25ogenfd)u£en in sperfon tobtiid) oernwnfeet w rbe; 2lt er nun fafje / baf et feem §einb ntd)t entgegen fonnte / Ijat er feinem ^Baffens Strdger befohlen / ίί)η »ottenb aufzuopfern; fea fid) biefer aber »or feiner [43] SS ajefHt entfette / unfe nid)t wotte / ift er in fein eigen @d)roerbt gefaften / umb felbft $u »ottbringen / roa$ jener ju tfwn fid) fd)euete;3n feem er feaffetbe wegen »er? tornen ^rafften ju »ottbringen aber gieid^wot ηίφί oer; mochte; @t^e / fo ^at er einen Simatefitifd^en Sungiing et: betten / feen jenigen ^injurid?ten / in feeffen 50?αφί unfe at ber fonfi tapfere ^eife unfe gurft ontg @aui genommen / ηαφ feem er ju or wifeer fea au tr cfitcfye 93erbott ©otted / ermittetft feer Necromantia feie ilofete gefragt; (5r ifi getuefen ein foid?eo 9?Zufier / feer jenigen /roetcfyefid]) in niferigen unb geringen ©tanb / fromm unfe ©ottfeetig er jogen / ηαφ feem fie aber mddjtig / gro£ unfe gewaltig worfeen / aflerfjanb 25o|^eit unfe ittjrannep ben; Unfc ^at feiefen feinen erbarmticfyen §αίϊ fonfl ηίφίβ yerur* facfjt / at 6a^ er feine anf ngliche ^>aupts>lugen6en feer Demu^t unb ®otte6;§ord?t bepfeito gefe|t / unb fid? hingegen auf fid) fetbft / auf fein onigtid;)en ©eroatt unfe ^oiitifdrje @rtff feie i^m fein Ratio Status eingeben / »ertaffen j wetd^e iljn aber fdr»red?iici> betrogen: unfe oon einer ©taffei jur an; bem: t>on einem £a|ier ino anber: 3a bi^ enbtid? in bie SSers jweifiung hinunter gefl rfct: 3a fo unglucffeetig gemacht fyaben; baf er umb ba jenig / n>etd?e fonfi a e re;[44]atui ren t>on 5iatur flie en / nembiid? umb feinen 5lob / ben atfer* t>erad?tiid?f^en grembbiing bitten: unb ju lefct aiiererfi nad) feinem Seben / feiner §einbe ©efpotte fein muffen» 2Borbet) atie @roffe ju temen / ba^ fie fid? / ob fie gtetcfy in ij ctyfton 2Boif^anfe fielen / feannod) t>or aiien Dingen auf ©ott oeriaffen: fid) nad) feeffen Sitten unfe ©ebotten reguliren: unfe feen t>erfhtd)ten 50iad)iaueiiifd)en Ratio Status 10 SDtodjt un& ©eroatt] ΐΟΖαφί ©ewott E1 Vgl. S. XII.

    19 crjogen, erzeigen

    s

    10

    15

    20

    25

    so

    35

    32

    dritter Difcure bed

    (beffen Braute mit 6cm Atheifmo ober auf$ roenigft einem bofen @ennffen unb enblid?er Skrjroeiflung i>ier %&1\φ §& ffrafft ju werben pflegt /) tern ©otttofen ubertafjen foltenj SBelcfrer gegen i>ie jenige / bie ber Jpocftfte befd[>u£et / oijne ba nicfytd »ermag»

    £)ttttet Difcurs oom

    10

    is

    20

    25

    so

    2(d man bepteo in J£>. ©grifft unit an&em on tiefem 5nigti(i>en ^nn^en aufgejeictynet jtnfcet / gibt ^eugni / ba^ er ein ei>te gute §ϊΐιφί t>on einem b6fen S5aum gewefen; (£r mar son 3ugeni> auf gefii)iem - rieg orju^e^en : ma jfen i^m fein 53atter / gtei^ im Slnfang feiner SRegierung 1000 5D?ann untergeben / &a er fetbjt nur 2000 »or ^φ bereite; Wlit n;eίφen taufen&en er £>en ^JaiefKnern 6ie @ta&t un& ©egen£> ©ibea ^inweg genommen; ©ein oimwjagter %dfan£8l\tf)t / fein £apfferfett uni> groffeo Vertrauen auf ©ott / »irt» auo &er [45] unvergleichlichen X^at abgenommen uni> ermeffen / &a^ er atteinig mit feinem einzigen SBaffentrdger / i>er ganzen ^aiejHnifc^en riegis?Wa(^t eingefallen / fotcfye in diiordre gebracht / uni» 600 o^ngen?a|fneten Sffraeittten ben 3Beg $ts bahnet unt> Urfac^ geben / i^me nacfouf otgen 300000 Φϊαηη ju §u£ 6000 ju ^)fer& / unt> 30000 ©treitwdgen jubeftegen / uno au £>em iant) ju jagen ! auo i>er f oige feiner ©efdjji^ten errettet / &af er in 9l6i)ten groom ^tig : fonjt aber bejidnoig : aufrichtig / getreu / gottfeelig / unt> eine foic^en SSertraueno gegen ££ gen>efen / &a^ er afle feine 95egegnufTen fo ttnflig angenommen / αΐο wann fte i^m t>on ΘΟίί tnfon&eri fjeit jugefi^icEt wor&en / entweder oie 25e^dni>igfeit feiner Xugen&en ju probieren / o&er oamit &eren Θίαηφ t>or atier ®ett i>efto fc^einbarti^er ^eruor fira^ten fotte; Grr tiefe atler Dinge un& Jpan&et Slnfang unb Siu gang &em ^Bitten ©Dtted fo gar ^eimgeflett fein / bad man nirgenb ftnbet / ba^ er jemat etroao anber at @auto o^nrec^tmdfftge Verfolgung roieber ben X)a»ib ju ijinbern begehrt ^attej 3a er b te ηίφί

    RATIO STATUS, from 9>τίπ& Soncty«.

    33

    einmoi umb fein eigen £eben / al er umb eineo biffen jjonigo roegen ηαφ tem unbefonnenen @itfd;>rour feineo Pattern fterben fottej fontern ηαφ tem er fein unroiffentlid) begangene^ 93erbrec(>en freproittig befannt / ijat er ηαφ @otte$ unt te$ $6nig roitten / ten £ot berfielen roottenj £)eroroegen fo roar tiefe ©eiaffen^eit uni) 2luf opfes[46]rung £>eo eignen £Bitfen in ten S iiien @£>tteo fein arcana un& eni)tiere gteid^ feinem weit an&erfl geftnnten Gatter / Sieb o&er £eii> geroefenj 91εφ|ϊ @ott / fti^encfte er i>em 2>at>ii> feine grofie iiebe / otyne ^weifet ^ierju bero6gt / roetf er an tiefem jungen ©cfyaferi^naben / gtei^e 2lufrici>tigfeit / gleiche Slreu / gieici>e eottfeeiigfeit unt> ein gleiche Xapfferfeit / oi>er root atte Zugenten groffer un& yoliiommener gefe^en / αίό er fetbfien ^atte; 2Bie tann fonjt nirgent / at$ jroifc^en jroet) tigen gteicfygearteten ©emu^tern / ein foi(^e enge fc^afft fi^ ^agen unt befielen fan / fotc^e feine Siebe jubejeus gen / bat er tem Dauit αίΰ er x>on ter llberrointung te uns geheuren Θοίία^ίο roiterumb fieg^afft in feinem ^irtens^ittet jurudE fam / feinen eignen Sftod! gefcfyencft / i^n mit feinem SERantel gejieret / mit feinem ©ctyroert montirt / mit feinem ©urtet begabt / unt i^m feinen SSogen gefd^endfi; Dann er liebte t^n roie fein eigen .£>er£: 3a tiefer onigti^e ^)rin§ mad?t mit tem t>eraci>ttid^pen ©chafer einen 95unt / roarum? wettetest roeit er ten Θοΐία^ί uberrounten: 5tein! So roar jroar eine iobiidje Xfyat / aber fie ^atte |ϊφ ηοφ root mit anterer S ereijr: unt Skfottung bejahten iaffen muffen / aifo o^n onno^ten geroefen / tafj eben teoroegcn te 6nigo S5ruterf^afft mit einem geringen J?irten faujfen foilen; 2Barum tann? tarum / tafj Sonat^an ein wUtoms men SOZufter [47] ter Nugent / am £>atnt angetroffen / unt unm gtid? ί|ϊ / ta^ jroe^ gietcfcgeftnnte / tugenttie^e ©e^ munter bepeinanter roo^nen fonnen / o^ne fidj ^er^ti^ ju lieben; roar ein S5unt / ten tie £ugenten jufammen fn pfften / roelc&e ten Unterfc^eit te ©tant ηίφί fe^en is befielen] befe^cn EI

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    20

    so

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    10

    is

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    so

    SHer&ter Difcurs &e$

    SBorfcofftig ein re^te wun&evbatiic^c un& Siebe / i»iefe$ e&ien $omgtici)en ^rinfcen! 2Btr ijoben ηίφίο gemeiner in £»er SGBeit / al$ fcofj i>ie $onige unt> 35ui)ier Feinen Si itgenoffen tep&en fonnen; unt> &οηηοφ ermo6^nii^e Affecten £>er ^Jotentoten / t»ie getreue Siebe ηίφί $u f^mdtem / o^nangefe^en ifym fein S otter fagtc / fo iong i>er έο^η 3fai tebt auf ^r&en / / fcatju αυφ 6ein A6mgrei(^ ηίφί befielen; @o fent>e nun Ijin / un& ta^ i^n f>er ^oten / ju mir / Dann er mu^ fterben! 2 a t^dt &er e^rti^e Sonatfjan hierauf? Sr unters fiun&e fid!) feinen 5*eun£> ju entfφuίE)ίgen un£> geriefte dar ber fetbfi in Setb* un£> £ebenos@efa^r / ηαφ £>em er ober folder entgongen / erjfcrnte er Πφ ber feine 93otter unbitlic^en « or^oben iiergeftotten / un£> befummert fi^ umb feinen £ergen$i$reim& fcermoffen / £>o$ er Οφ ουφ &er «Spetfe ent* falte l un& !eine 9lu^ ^otte / bif er enfetbigen n?te&er feineo 53ottcr SGBt en un£> 25efeϊφ geroornet / un£> ouffer oiier @e? fo^r p fein nwffo 0 Sonot^ro i>u bift »or^offtig eine iongs njurigen £eben wurfctg gewefen / tint» οηφ eine on6ern £o£>td / mann on&er &er jenige £o&t [48] ηίφί 9lu^mn) r6ig tt>dre / 60 einer mit f εφίεη£^ §ouji or fein S otc? un6 S3otter= ϊοη& &o icben t>eriiebrct: &o^ £>u ober mit fcetnem ©ottiofen 53otter gerben mufteft / uni) e &o 3infeljen geben mitt / ot^ roereft £»u mit i^me iugϊeίφ gcfbofft wor&en / ^ίφβδ ifi fcem unerforfφtίφen 2Bti(en uni) Urtfjeii e^tte Un& ^ofl ηοφ &ir groffc ^re / £>of} &ίφ £>ein οιιφ ηοφ 6em 3^oi>t tiebet / &ίφ ^Γ^ϊίφ beftoget / uni> in feinem Xwwic t t>onfcirr hmet / er ^ob groffe ^reui) uni» 2Bonne on i>tr gelobt / uni> fceine £iebe fet) i geroefen / οίο grouen Siebe,

    S icrfctet Difcurs t>om eottfceitgen oni

    35

    gcfogt / 6o§ 2)ot)i& unt» @em ^t =9leigungen gelobt / uni» f ge e$ ηοφ; mit tiefem UnterfφeίίJ / £>o£ 2)ot>ib me^r inntnify Contemplationes uon @£)tt: un£> me^r 93etroφtungen feiner SBercf un£» ®uni>er: fo bonn οηφ duffer^ me^r ©ottfeetige 93er;

    Ratio Status, t>om ®ottfeeltgen Αδηίβ Daot .

    35

    i^tungen mit beten / fingen / faften unb SlnfMung be$ ®otte$btenfte / »erubet unb t>otibrad?tj Sonatfan trug gegen @£>tt ein fKile: £)a»tb aber ein wurcfenbe Siebe / unb gieici» tt)ie jener in feinet @etaffenf)eit mit J?inbanfe£ung feine eignen 2Bilten$ ben Stu gang ber ©όίίίίφεη £>rbnung mit ©ebutt / [49] ermattet / unt) fid? beffen S3orfi^tigfeit in ber ©title gefoiien tiefe? Sftfo fat hingegen biefer nic^t gefeiert / au innbr nfiiget iiebe gegen @0tt / afle$ ju 6effen £ob unt> Sienfien ju etroen&en un£> anjufu^ren: 35iefe nun war fein 53orfa§ / un& in t>em er fiel) eineo foid^en entf^ioffen / unt> fici> atietn auf ©£>tt oertieffe / mujie ίίφ aud? fein Ratio Status, fein felbft Gattung fcarauf gr nten; SBartic^ ein groffe S ertrauen auf £>ie £ iffe @£>tte / wann ein junger $nab eo 6rauf waget / mit £owen un& S eeren unfc liefen jujihfeitten! 2)iefe fein »efte Vertrauen auf @ott fat i^n aud[> niemat betrogen un£> &ie Θδίίίίφε ^>iijfe fat iljn αυφ niemai »er« iaffen; ^ww ηίφί atiein in fcen fcretjen obgemetten wann er fonft n?it»er &e$ Sfraetitif^en SSotcf (5rbsS«in&e offentti^ gef nten; @on6er fie fat ί^η αυφ »or &e gewattigen nig @auU fo fatmtt(^en un6 tijHgen: at ojfentti^en un& geroattfamtnen 9la(3^fietiungen uni) 95ers fotgungen ganfc wun&erbarer SBeife befi^u^etj un& ef>e fein getreuer @ott i^ne fcem @aut jur 5iufs£)pfferung rootte ges iiepen taffen / efa muffen fce ^rannen teibiici>e in&er £>ao 2Bercfjeug fein / i>a$ i^m baroon gefatffen; 3a eo erfc^einet ati wann atie (treaturen / o&er beffer ju fagen / i>ie geringjie Iniecta ju feiner Srfattung cooperiren muffen! fcarauo ju fefan / wie gar nic^t 6er 9Ε)?αφίαη6ίίΐίφ6 Eatio Status gegen fcenen t>erm6ge / i>ie ^φ auf ®otte J^itf »ertaffen unb ηαφ feinem fettigen SSitien teben, [50] SKan fagt unb f ttibt / unb iji αηφ gίaubtίφ / bap biefer £)atnb tdg^ unb jwar uon Sugenb auf ηοφ bep ben ©cfaafen philolophirt, atte S unber unb ©efci^opffe @£>tte betraφtet: unb wegen be einen unb beo anbern ben ^6pffer mit £obi@efangen unb X)ancffagungen geehrt fabe; Sit er ^φ aber ein mat uerwunbert / warumb ©Ott bie 9)?urf ober 9 anjuf ^tcn] anfahren E1 28 fearou ] urc^aui E1

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    35

    36

    SSierbter Difcure bed jwe^fipffigen

    Stiege erfdjaffen / bie &οφ 50Zenf$en unb gieren motefl fep / item tie ©pinn / t>ie niemanb nidjtd nufce / fonbern weimeijr mit iijrem em Sliimdctytigen / &or jre (irfctyaffung ηίφί gebancft; tyabe @£>tt feinem Diener biefe 3rrung oerweifen: unb il)m bet)ber Inlecten 9lufc anzeigen »often j Dann aid er mit feinen &et>ftd^aben£>en Scannern / fi(i> in eine #oie ber (ingebbi t>erjiecft gehabt / ba ^abe atfobaiben eine berfetbtgen Eingang mit i^rem ®e»ebe berwogen / 10 beroroegen ©auto rieg ?^eute im »erbet) markieren / fetbige nic^t atiein o^n ifitirt geiaffen / fonbern ber fe^e aud? beflo fieserer ^inein gangen / roorbet) 35at)ib innen roorben / »ao i^m bie ©pinn genutet! 3tem aU er %1&φ& lieber 2Bett ©aut @pie^ unb S3e