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German Pages 54 [60] Year 1969
10
1968
Faserforschung und Textiltechnik WISSENSCHAFTLICH-TECHNISCHE ZEITSCHRIFT F Ü R DIE C H E M I E F A S E R - U N D T E X T I L I N D U S T R I E
BEGRÜNDET ERICH
AUS DEN
INHALT
Bobeth und Päßler Zum Verhalten von Fäden bei Druckbeanspruchungen durch Walzen Teil II. Strukturelle Deutung von Eigenschaftsänderungen monofiler Polyamid-6-Seide Stöver Zur Fasernaßscheuerung von Viskosefasern Geitel Bestimmung periodischer Masseschwankungen in Chemieseiden
VON
CORRENS
UND
WALTER
Teil I: Das Wellenlängenspektrum
FRENZEL
Purz und Gröbe HERAUSGEGEBEN WOLFGANG BURKART
VON
BOBETH
PHILIPP
SCHRIFTLEITER
-
-
ERICH HANS
CORRENS BOHRINGER
CHRISTIAN
i.BRAMER
UND
-
HERMANN
KLARE
RUSCHER
I.
RUSCHER
Mikroskopische Untersuchungen zur Struktur von Cellulosexanthogenatgelen Teil I. Geordnete Gelbildung durch zentrifugale Diffusion von Elektrolyten Casperson Anatomische Untersuchungen am Lärchenholz (Larix decidua Miller) Kurze Mitteilungen Über die Zersetzung von Zinksulfid in Gegenwart von Viskosemodifikatoren Z w e i t e Fachtagung Chemiefaserstoffe der KdT Neue Bücher Patentschau Literaturschau
AKADEMIE-VERLAG BERLIN Faserforsch, u. Textiltechnik . 19. Jahrg. • H e f t 10 . Seiten M I —488 • Berlin i m O k t o b e r 1968
T4-6
Ein Sortiment von Textil-Hilfsmitteln unter dem Begriff P R Ä W O Z E L L ® erfüllt Ihre Erwartungen hinsichtlich schonendster Behandlung der verschiedensten Textilfasern. Sei
es als universelles Wasch-
und Veredlungsmittel,
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VEB CHEMISCHE WERKE BUNA • 4212 SCHKOPAU ÜBER MERSEBURG • DDR
Faserforschung und Textiltechnik
19 (1968) 10, S. 441-488
D K 677.494.67o'126-042.2:539.26:677.494.061
DK
Bobeth, Wolfgang,
Purz, II ans-Joachim,
und Päßler, II eh nur
661.728.84:539.215.6:532.72:541.135:535.827.2:535.55
und Grobe,
Anneliese
Zum Verhalten von Fäden bei Druckbeanspruchungen durch Walzen Teil II. Strukturelle Deutung von Eigenschaf tsänderungen monofiler Polvamid-6-Seide Faserforsch, u. Textiltechnik 19 (1968) 10, S. 4 4 1 - 4 4 6 . 12 Abb., 3 Lit.
Mikroskopische Untersuchungen zur Struktur von Cellulosexanthogenatgelen Teil I. Geordnete Gelbildung durch zentrifugale Diffusion von Elektrolyten Fascrforsch. u. Textiltechnik 19 (1968) 10, S. 4 6 0 - 4 6 7 . 13 Abb., 1 Tab., 6 Lit.
Druckbeanspruchungen von monofiler Polyamid-6-Seide durch Walzen führen zu Orientierung«- und Kristallinitätsänderungen, die durch l t ö n t genuntersuchungen belogt werden. Die beim Walzen eingetretenen Änderungen der F o r m , des Zugverhaltens, der Dichte und der A n f ä r b b a r k e i t der monofilen Seide werden auf der Grundlage der Fransenfibrillentheorie von Hearle diskutiert.
E s wird die geordnete Gelbildung durch zentrifugale Diffusion von verschiedenen E l e k t r o l y t e n in den hydrophilen Polyelektrolyten Na-Celluloscx a n t h o g e n a t untersucht. 13ei der zentrifugalen Ionendiffusion entstehen ioncneharaktcristischc Gelschciben, die im polarisierten L i c h t bei gekreuzten Polars Doppelbrechung aufweisen. Die Vorgänge der Gelbildung, die unter dem E i n f l u ß der verschiedenen I o n e n zu spezifischen .Strukturierungen führen, wurden mikroskopisch b e o b a c h t e t und diskutiert. E s wird der Versuch u n t e r n o m m e n , die l i i c h t w i r k u n g der Gegenionen, die mit dem Cellulosexanthogenat anisotrope Gele bilden, durch Messen der ionotropen Doppelbrechung zu e r m i t t e l n .
D K 677.463:620.178.162.4:620.162
D K 674.032.14:674.038.15:581.4:535.827.2:537.533.35
Stöver,
Hellfried
Casperson,
Zur Fasernaßseheucrung von Viskosefasern Faserforsch, u. Textiltechnik 19 (1968) 10, S. 4 4 7 - 4 5 2 . 11 Abb., 2 Tab., 7 Lit. Eine neue Methode zur X a ß s c h e u e r u n g von Viskosefasern wird beschrieben. Das Prinzip beruht auf der Anscheuerung der F a s e r n mittels einer nassen, gewebeüberzogenen rotierenden Welle. Die F e s t i g k e i t der P r o b e wird v o r und nach der Beanspruchung geprüft. Aus dem Festigkeitsverlust und spezifischen Versuchskennwerten wird eine Verschleißkonstantc b e r e c h n e t . Anhand des Vergleiches der Ergebnisse m i t denen von Tragversuchen wird nachgewiesen, daß die Verschleißkonstante eine Voraussage der Gebrauchstüchtigkeit (Scheuerbeständigkeit) von Wäscheartikeln g e s t a t t e t . Die E r gebnisse sind gut reproduzierbar.
D K 677.4-042.2:677.4.061.382:620.172.2:535.12.08
Geitel,
Karlheinz
Bestimmung periodischer Masseschwankungen in Chemieseiden Teil I : Das Wellenlängenspektrum Faserforsch, u. Textiltechnik 19 (1968) 10, S. 4 5 2 - 4 5 9 . 10 Abb., 1 Tab., 7 Lit. Die E r k e n n u n g und Deutung von periodischen Masseschwankungen ist Voraussetzung für die Verbesserung der Gleichmäßigkeit der Chemieseiden. X a c h einer kurzen B e h a n d l u n g der theoretischen Grundlagen des S p e k t r u m s werden die Möglichkeiten und Grenzen des Ilster-Spektrographen untersucht. Hinweise auf eine verbesserte Auswertung der S p e k t r o g r a m m e werden gegeben. Die gewonnenen E r k e n n t n i s s e werden bei der E r m i t t l u n g periodischer Masseschwankungen in Chemieseiden angewendet. Die wichtigsten Entstehungsursachen periodischer Masseschwankungen werden anh a n d zahlreicher Beispiele e r ö r t e r t .
Gerhard
Anatomische L^ntersuchungen am Lärchenholz (Larix dccidua Miller) Faserforsch, u. Textiltechnik 19 (1968) 10, S, 4 6 7 - 4 7 6 . 18 Abb., 56 Lit. Lärchenholz wurde licht- und clektronenmikroskopisch u n t e r s u c h t . Das Xormalholz i s t gekennzeichnet durch auffallend große und dünnwandige Frühholzzellen und dickwandige Spätliolzzellen, wobei F r ü h - und Spätholz scharf gegeneinander abgesetzt sind. Auch im l l e a k t i o n s h o l z ist dieser Unterschied zwischen F r ü h - und Spätholz zu e r k e n n e n , so daß hier dünnwandige neben dickwandigen abgerundeten lteaktionsholzzellen auftreten. Die Sekundärwand ist von einem radial-schraubigen S p a l t e n s y s t c m durchzogen, das nicht identisch m i t den Spiralverdickungen der S9 im Normalholz i s t . Die ¿>i i s t besonders breit i m U e a k t i o n s h o l z a n g e l e g t . D e r B a u v o n einf a c h und doppelt behöften Tüpfeln beim Ueaktionsholz wird diskutiert.
Kurze Mitteilungen D K 677.463.021.5:677.463.021.525/.526:546.47'221
Rose, Klaus
Peter,
Maron,
Reinhard,
und Grobe,
Anneliese
Über die Zersetzung von Zinksulfid in Gegenwart von Viskosemodifikatoren Faserforsch, u. Textiltechnik 19 (1968) 10, S. 4 7 6 - 4 7 7 . lAbb., 1 Tab., 8 Lit. D K 0 6 1 . 3 . 0 5 5 . 1 ( 4 3 0 . 2 — 2 . 7 6 5 ) : 677.4
Schmiedeknecht,
Heiner
Zweite Fachtagung Chemicfaserstoi'fe der KdT Faserforsch, u. Textiltechnik 19 (1968) 10, S. 4 7 8 - 4 7 9 . Neue Bücher S. 480—482. Patcntschau S. 483 — 485. Literaturschau S. 485—488.
Der Nachdruck dieser Angaben ist statthaft
G r u n d l a g e n der P o l a r o g r a p h i e Von Prof. D r . J A R O S L A V H E Y R O V S K Y und D r . J A R O S L A V
KUTA
(Übersetzung aus dem Tschechischen) In deutscher Sprache herausgegeben von Prof. D r . K U R T
SCHWABE
unter Mitarbeit von D r . H A N S J O A C H I M B Ä R 1965. X V I I , 562 Seiten -
256 Abbildungen -
19 Tabellen -
g r . 8° -
Leinen M 7 3 , -
Viele Jahre w a r das 194-1 herausgegebene, von J. H e y r o v s k y verfaßte Buch „ P o l a r o g r a p h i e " das Standardwerk und eine unentbehrliche Informationsquelle für dieses Spezialgebiet. W e n n jetzt die deutsche Übersetzung der von J. H e y r o v s k y und seinem Mitarbeiter J. Kflta besorgten tschechischsprachigen Neubearbeitung erscheint, dürfte damit ein langgehegter Wunsch erfüllt sein. Dieses W e r k vermittelt eine Übersicht über die theoretischen Ergebnisse der Polarographie in ihrer vierzigjährigen Entwicklung und zeigt die Fortschritte auf dem Gebiet der Polarographie auf, namentlich die neuen und verbesserten Theorien aller A r t e n von polarographischen Strömen und der entsprechenden Elektrodenprozesse. Das polarographische Verhalten anorganischer und organischer Stoffe und die praktische A n w e n d u n g der Polarographie blieben unberücksichtigt, da über diese K o m p l e x e bereits genügend Fachliteratur vorhanden ist. Die Methodik geht von experimentell beobachteten Erscheinungen aus, die theoretisch leicht zu begründen sind. Die mathematische Formulierung und die D e u t u n g der ihrer physikalisch-chemischen N a t u r entsprechenden Erscheinungen ist ein wichtiges Anliegen dieses W e r k e s . Das neue und umfangreiche Buch, in dem naturgemäß die von H e y r o v s k y und seiner Schule entwickelten Verfahren eine besonders ausführliche Behandlung erfahren, dürfte ebenso wohlwollend aufgenommen und eifrig benutzt werden wie die altbewährte „ P o l a r o g r a p h i e " .
Bestellungen
durch eine Buchhandlung
erbeten
A K A D E M I E - V E R L A G
B
E
R
L
I
N
Die Zeitschrift „Faserforschung und Textiltechnik" erscheint monatlich in Heften zu 48 Textseiten im Format A 4. Der Preis für das Einzelheft beträgt M 15,— (Sonderpreis für DDR M 9, — ), für den Viertcljahrbezug M 45,— (Sonderpreis für DDR M 27, — ), zuzügl. Bestellgeld. Die Berechnung erfolgt zu Beginn eines Vierteljahrs für 3 Hefte. Bestellungen aus dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik an ein Postamt, eine Buchhandlung oder den Verlag, aus der Deutschen Bundesrepublik an eine Buchhandlung oder die Auslieferungsstelle Kunst und Wissen, Erich Bieber, 7 Stuttgart 1, Wilhelmstraße 4 — 6, aus dem Ausland an eine Importbuchhandlung, den Deutschen Buch-Export und -Import GmbH., 701 Leipzig, Postschließfach 276, oder den Akademie-Verlag GmbH., 108 Berlin, Leipziger Str. 3 - 4 (Fernruf: 220441; Telex-Nr. 0112020; Postscheckkonto 35021) erbeten. Bestellnummer dieses Heftes: 1014/19/10. Alleinige Anzeigenannahme DE WAG-WERBUNG, 102 Berlin, Rosenthaler Str. 28/31, und alle DEWAG-Betriebe in den Bezirksstädten der DDR. — Bestellungen in der UdSSR nehmen entgegen: Städtische Abteilungen von „SOJUZPECHATJ" bzw. Postämter und Postkontore. Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Prof. Dr. Erich Corrcns, Institut für Faserstoff-Forschung der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, 153 Teltow-Seehof, Fernruf: Teltow 4831; Prof. Dr.-Ing. habil. Wolfgang Bobeth, Institut für Technologie der Fasern der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, 801 Dresden, Hohe Str. 6, Fernruf: 44721; Prof. Dr.-Ing. Hans Böhringer, Institut für Textiltechnologie der Chemiefasern Rudolstadt, Fernruf: Rudolstadt 2031; Prof. Dr. Hermann Klare, Prof. Dr. habil. Burkart Philipp und Dr. Christian Ruscher, Institut für Faserstoff-Forschung der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, 153 Teltow-Seehof, Fernruf: Teltow 4831. Schriftleiter: Joachim Brämer und Dipl.-Chem. Ingeborg Ruscher, 153 Teltow-Seehof, Kantstr. 55. Verlag: Akademie-Verlag GmbH., 108 Berlin, Leipziger Str. 3 — 4. Satz und Druck: Druckhaus „Maxim Gorki", 74 Altenburg. — Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1280 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik. Manuskriptsendungen sind an einen der Herausgeber oder die Schriftleitung zu richten. Für Inhalt und Form gelten die „Richtlinien für die Annahme und Abfassung von Beiträgen", erhältlich von der Schriftleitung. Die Verfasser größerer wissenschaftlicher Arbeiten erhalten außer dem Honorar ein Heft und 50 Sonderdrucke ihrer Arbeit unentgeltlich. Nachdrucke sowie Übersetzungen in fremde Sprachen des Inhalts dieser Zeitschrift und deren Verbreitung — auch auszugsweise mit Quellenangabe — bedürfen der schriftlichen Vereinbarung mit dem Verlag.
Faserforschung WISSENSCHAFTLICH-TECHNISCHE
und
ZEITSCHRIFT
B a n d 19
FOR
Textiltechnik
DIE C H E M I E F A S E R .
UND
O k t o b e r 1968
TEXTILINDUSTRIE Heft 10
Zum Verhalten von Fäden bei Druckbeanspruchungen durch Walzen Teil II. Strukturelle Deutung von Eigenschaftsänderungen monofiler Polyamid-ö-SeideH Wolfgang Institut
liobelh
und Ilelmar
für Textiltechnik
Pcißler
der Technischen
Universität
Dresden D K 677.494.()75'126—042.2:: 539.2«: 677.494.001
Druckbeanspruchungen von monofiler Polyamid-6-Seide durch Walzen führen zu Orientierungs- und Kristallinitätsänderungen, die durch R ö n t g e n u n t e r s u c h u n g e n belegt werden. Die beim W a l z e n eingetretenen Änderungen der F o r m , des Zugverhaltens, der D i c h t e und der A n f ä r b b a r k e i t der monofilen Seide werden auf der Grundlage der Fransenfibrillentheorie von Ilearle diskutiert. Ii noeedenum
numeü
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HOMCUMHOÜ
uaspysKe
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na.ih!iean/iu'i.
1iacmb
II. IIltmepnpemai^uii u3Menenuü cGoücmo MOHOöOAOKiia U3 noJiuaMuda-t') c monnu spenuii c.nipynmypbi CiKHMaiomaH Harpy.'iFta MoiiOBOJiOKHa na nojinaMH3,a-6 npn BajibijeBaHHH npHBO^HT K N.iMeiieiiiiHM opneiiTatiHH H KpHCTaJMHMHocTy, flOKaaamibiM npn NPIIMÖHOHTIM peiiTreHorpa({)HH. HaßjiioaaeMbie N n p o n e c c e BajibijeBannfi H3MEHEHHH ijmpMbi, pa:ipbiBHbix xapaKTepiicTMK, IIJIOTIIOCTH H OKpaniMBaeMOCTH MoiioBonoifiia oOcvHiaeHbi n a ociioße Teopiin OaxpoMtaTbix (jmSpiuni X i i p j m . Behavior
of Filaments
Part II.
Structural
on Compression Interpretation
by
Rollers.
of Changes
in. Properties
of
Polyamide-6-Monofilaments
Compression of polyamide-6-monofilamcnts b y rollers results in changes of crystallinity and orientation, as revealed b y X - r a y investigations. A c c o m p a n y i n g changes in shape, tensile properties, density, and d y c a b i l i l y of the monofilaments are discussed referring to the fringed micelle theory of Ilearle.
1.
Einleitung
I m Teil I dieser Arbeit wurde dargelegt, daß monofile Polyamid-6-Seide (DEDEKON Nm 3 0 0 [3,4 lex]) durch D r u c k beanspruchung zwischen den gehärteten Stahlwalzen eines Fadenwalzgerätes b e t r ä c h t l i c h e F o r m ä n d e r u n g e n erfährt und daß die W a l z d r u c k k r a f t sowie die Auslaufzugkraft (auf den aus dem W a l z s p a l t austretenden l'aden wirkende Zugkraft) darauf einen erheblichen Einfluß ausüben. Die Änderungen der F a d e n f o r m und anderer Eigenschaften, wie Zugverhalten, Dichte, A n f a r b b a r k e i t , stehen in u n m i t t e l b a r e m Z u s a m m e n h a n g mit dem strukturellen Aufbau des Faserstoffes bzw. m i t den Änderungen der verschiedenen S t r u k t u r p a r a m e t e r . Dabei ist insbesondere die übermolekulare Ordnung von B e d e u t u n g . I m folgenden wird versucht, unter Berücksichtigung der Ergebnisse von S t r u k t u r u n t e r s u c h u n g e n nichtgewalzter und gewalzter F ä d e n auf der Grundlage der F r a n s e n fibrillentheorie von Ilearle die beim Walzen eintretenden Änderungen der monofilen Polyamid-6-Seide zu erklären. 2. 2.1.
Änderungen
der Faserstoff
struktur
Fransenfibrillenstruktur
Das Druckverhalten eines Faserstoffes wird im wesentlichen von dessen übermolekularer Ordnung b e s t i m m t . E i n e Zusammenfassung der zur übermolekularen Ordnung von Faserstoffen vertretenen Vorstellungen gibt u. a. Ilearle [1], wTobei er gleichzeitig die von ihm entwickelte F r a n s e n fibrillentheorie erläutert. U n t e r Fransenfibrillen sind lange, unvollkommen kristalline Bauelemente zu verstellen. Die einzelnen K e t t e n molekiile n e h m e n nur abschnittsweise an der Bildung der !) Teil I : Faserforsch, S. 4 1 8 - 4 2 2 . 1
Faserforschung
u.
Textiltechnik
19
(1968)
9,
kristallinen Fibrillen teil. Die n i c h t an der Kristallitbildung beteiligten .Molekülabschnitte t r e t e n fransenarlig aus den Fibrillen aus und bilden die zwischen den l'ibrillen befindlichen nichtkristallinen Gebiete. Die kristalline l'nvollk o m m e n h e i t der Fransenfibrillen beruht auf dem Vorhandensein von Störstellen in der kristallinen S t r u k t u r , die besonders beim E i n - bzwr. A u s t r i t t der Moleküle a u f t r e t e n . A u ß e r d e m sind K r ü m m u n g e n und Verzweigungen der Fibrillen vorhanden. In Bild 1 ist schematisch die Anordnung der K e t t e n m o l e k ü l e entsprechend der F'ransenfibrillentheorie von Ilearle dargestellt. Diese Theorie liegt den folgenden B e t r a c h t u n g e n über die S t r u k t u r ä n d e r u n g e n der monofilen Polyamidseide zugrunde.
Faserforschung und Textiltechnik 19 (19i8) Heft 10
442
2.2.
Bobeth und Päßler: Zum Verhalten von F ä d e n bei Druckbeanspruchungen durch Walzen. Teil II
Strukturänderungen
G r u n d s ä t z l i c h e H i n w e i s e ü b e r die Ä n d e r u n g e n der verschiedenen S t r u k t u r m e r k m a l e des F a s e r s t o i f e s durch die D r u c k b e a n s p r u c h u n g b e i m W a l z e n e r g a b e n R ö n t g e n u n t e r s u c h u n g e n 2 ) . D i e A u s w e r t u n g d e r in d e n B i l d e r n 2 a bis 2 d d a r g e s t e l l t e n R ö n t g e n a u f n a h m e n v o n nichtgewalzten und gewalzten F ä d e n führte zu folgenden Feststellungen: a) Mit s t e i g e n d e r W a l z d r u c k k r a f t n i m m t die Orient i e r u n g der k r i s t a l l i n e n R e r e i c h e z u r F a d e n a c h s e a b . B e i h ö h e r e n A u s l a u f z u g k r ä f t e n ist die O r i e n t i e r u n g s a b n a h m e geringer. b) D i e k r i s t a l l i n e n T e i l c h e n w e r d e n m i t s t e i g e n d e r W a l z d r u c k k r a f t kleiner. Eine höhere Auslaufzugk r a f t hat hierauf keinen Einfluß. c) D e r k r i s t a l l i n e A n t e i l ( O r d n u n g s g r a d ) v e r r i n g e r t sich m i t s t e i g e n d e r W a l z d r u c k k r a f t . E i n E i n f l u ß der A u s l a u f z u g k r a f t besteht nicht.
A u f G r u n d dieser E r g e b n i s s e ist a n z u n e h m e n , d a ß d a s Walzen keine wesentlichen Zerstörungen von Kettenmolekülen verursacht. A u f der G r u n d l a g e d e r F r a n s e n f i b r i l l c n t h e u r i e i s t die A b n a h m e d e r O r i e n t i e r u n g d e r k r i s t a l l i n e n B e r e i c h e in d e r W e i s e zu ( l e i d e n , d a ß die F i b r i l l e n d u r c h d a s W a l z e n s t ä r k e r g e k r ü m m t w e r d e n ( B i l d 3), w o b e i die einzelnen T e i l e j e d e r F i b r i l l e eine größere N e i g u n g g e g e n ü b e r der F a d e n a c h s e e r f a h r e n . A u ß e r d e m t r e t e n d u r c h die erzwungene stärkere K r ü m m u n g stellenweise Zerstörung e n der k r i s t a l l i n e n S t r u k t u r der F i b r i l l e n ein. D i e s e V e r ä n d e r u n g e n s i n d u m so a u s g e p r ä g t e r , j e höher die D r u c k k r a f t beim Walzen ist. Durch höhere Auslaufzugk r ä f t e k ö n n e n z w a r die e i n g e t r e t e n e n s t ä r k e r e n K r ü m m u n g e n z. T . r ü c k g ä n g i g g e m a c h t w e r d e n , c m A u f h e b e n d e r Z e r s t ö r u n g v o n k r i s t a l l i n e r S t r u k t u r ist d a d u r c h aber nicht möglich.
W e i t e r h i n w u r d e der D u r c h s c h n i t t s p o l y m e r i s a t i o n s grad von nichtgewalzter und gewalzter monofiler P o l y a m i d s e i d e b e s t i m m t . D a b e i e r g a b e n sich f o l g e n d e Werte: Walzdruckkraft = KÄ = 0,5 p)
(KE
Durchschnittspolymerisa lionsgrad
nicht gewalzt
2,0 kp
5,0 kp
10,0 kp
158
158
158
157
) Die R ö n t g e n a u f n a h m e n wurden freundlicherweise von Herrn Dr. Ch. Ruscher, Institut für Faserstoff-Forschung, Teltow-Seehof, angefertigt und ausgewertet, wofür ihm bestens gedankt wird. 2
-c $
vor dem Walzen
nach dem Walzen
Bild 3. Sehemalische Darstellung einer Fibrille im Fallen vor und nach dem Walzen
Faserforschung und Textiltechnik 19 (1968) Heft 10 Bobeth und Päßler: Zum V e r h a l t e n von F ä d e n bei Druckbeanspruchungen durch W a l z e n . Teil I I
V ß
nicht
gewalzt
Fwz3,0kp
(C^C>y^Cr= > ^ y / \ r
990nm = 11Wnm i -1330nm
Fw=5,0kp kleine kristalline Teilchen
g e k r ü m m t e und verflochtene Anordnung der Fibrillen
Bild 4. Anordnung der kristallinen Bereiche D i e F r a n s e n f i b r i l l e n t h e o r i e i s t in g u t e
\ r
Übereinstim-
m u n g m i t der b e i m W a l z e n e i n t r e t e n d e n V e r k ü r z u n g d e r monofilen Faden
P o l y a m i d s e i d e z u b r i n g e n . W ü r d e n in
kleine
kristalline
Teilchen
allseitig
in
nicht-
dabei
der
Faden
Fibrillenstruktur
ist
Faserstoffsubstanz
verlängern.
dagegen
Ausstreichen
in
axialer
B e i Vorliegen
der
Verdrängung
der
eine
Bichtung
beim
gleichbar, da hier S c h w a n k u n g e n in den Die
Walzen
daß
K r ü m m u n g der Fibrillen, v e r b u n d e n mit \ erzweigungen
Teile
der
Fibrillen
Durch-
3.
über
Polyamidseide
der
der
gekreuzten
Veränderungen das
mit
Die B e o b a c h t u n g e n Achsen
zwischen
die
durch
Querschnittsuntersuchungen lage
Walzen
dem
wurden bei
ellipsenförmigen Polarisatoren
über
den
Querschnitt
der
Fäden schnitte
Untersuchung
der
Interferenzfarben noch
Diagonal-
Querschnitte In
Querschnitte waren.
12h
60 %
10 -
SO
kpm
wobei
des
sich
Auf
fest-
der Fibrillen
durch
das
bestimmte
Kristallebenen
Zugverhaltens
Reißarbeit der
Druckkräften
Faserstoff
der wird
monofilen also
masse-
Polyamidseide
durch
das
DEDERON -Monofil Nm % "0,5p Ka -0,5p
T
nichtgewalzten
Walzen
30013,Ute*)
o
traten
c 6 -TJuo
gewalzter
a u f , die i n n e r h a l b d e r
unterschiedlich
(Bild 6);
ergaben
durchgeführt.
eines
bezogenen
Polarisations-
F a d e n s f ü h r t e zu t o t a l e r A u s l ö s c h u n g . D a g e g e n bei
Fäden
zurückzuführen,
Das Walzen führt bereits bei kleinsten
der
B i l d 5 s i n d die Q u e r s c h n i t t e s k i z z i e r t . D i e v o l l k o m m e n e Isotropie
Krümmung
gewalzter darauf
zu e i n e r V e r m i n d e r u n g d e r B e i ß l ä n g e u n d d e r
Aufschlüsse
mikroskop.
erfolgt,
Änderungen
die F i b r i l l e n w e r d e n s t ä r k e r g e k r ü m m t , u n d d e r F a d e n wird kürzer. monofilen
ist
vorzugsweise in diese E b e n e n legen.
s c h n i t t s t ä r k e r g e g e n ü b e r d e r F a d e n a c h s e g e n e i g t , d. h . ,
Weitere
Querschnitten
die s t ä r k e r e
Ebene
erklär-
im
den
Doppelbrechung
W a l z e n in einer s e n k r e c h t zur D r u c k r i c h t u n g liegenden
b a r . D u r c h die V e r f l e c h t u n g w e r d e n b e i der D r u c k e i n die e i n z e l n e n
in
gestellte
und einer dadurch b e d i n g t e n V e r f l e c h t u n g (Bild 4 b ) ist
wirkung
Schnittdicken
vorliegen können.
n i c h t möglich. Mit der Vorstellung v o n der r ä u m l i c h e n
e i n e V e r k ü r z u n g des F a d e n s d u r c h d a s W a l z e n
r=
700nm 730 nm 9i0nm
Bild 5. Querschnitte von monol'iler Polyamid-6-Seide vor und nach dem Walzen bei B e t r a c h t u n g im Polarisationsmikroskop zwischen gekreuzten Polarisatoren
f ü h r e n ; n e b e n e i n e r A b p l a t t u n g des Q u e r s c h n i t t s w ü r d e sich
W
dem
kristalliner S u b s t a n z e i n g e b e t t e t liegen (Bild 4 a ) , dann m ü ß t e das W a l z e n zu einem t e i g a r t i g e n
960nm = 1090nm i - 1180nm
Quer-
Grund
der
k o n s t a n t e n D i c k c i n n e r h a l b e i n e s Q u e r s c h n i t t s s i n d die
--s
30 - g
30
verschiedenen Interferenzfarben bzw. Gangunterschiede auf Änderungen der Doppelbrechung
zurückzuführen.
D i e g r ö ß t e D o p p e l b r e c h u n g in d e n Q u e r s c h n i t t e n
der
gewalzten
den
Fäden
Bandgebieten
tritt
im
zu n i m m t
Fadenkern sie
ab.
auf;
nach
Diejenigen
b e h a l t e n ihre isotropen E i g e n s c h a f t e n . D u r c h das Aufdes
Fadenkerns
bei
Walzdruckkräften
5 , 0 u n d 1 0 , 0 k p w i r d d a s Z e n t r u m als G e b i e t Doppelbrechung inselartige Die
in
zwischen 1*
gestört,
Bereiche
Bild 5 den
mit
u n d es v e r b l e i b e n maximaler
angegebenen
verschiedenen
10
-
von
größter
nur
noch
Doppelbrechung.
Gangunterschiede Querschnitten
20-
Bereiche
des F a d e n s , die b e i m W a l z e n i m W a l z s p a l t a u ß e n l a g e n , reißen
-
nicht
sind ver-
Walzdruckkraft B i l d 6. Reißlänge, R e i ß d e h n u n g und massebezogene R e i ß arbeit in A b h ä n g i g k e i t von der W a l z d r u c k k r a f t
F a s e r f o r s c h u n g und T e x t i l t e c h n i k 19 (1968) H e f t 10
444
Bobeth u n d Päßler: Zum Verhalten von Fäden bei D r u e k b e a n s p r u c h u r i g e n durch W a l z e n . Teil I I
flicht gewellt Fw-0,Skp_ • Fw=1,0kp /'ZOto
X X
0
20
i0
60
80
100
120
Löngenänderung
HO
160
180
/
200 mm
1
P •2,5p
HO -
100
—
0,Sp—
y
-
—
Einsflannlär ae: SC Omm.
| 20
i0
60
1
x
ALel nicht
100 120 Längenänderung
U0 iL
160
180
200 mm
B i l d 9. K r a l ' l - L ä n g e n ä n d c r u n g s - K u r v c n v o n m o n o f i l c r P o l v oniid-6-Scidc in A b h ä n g i g k e i t von der Auslaufzugkraft (Fw = 3 , 0 k p )
v x
Monofil (3,Utex)
gewalzt
Fw~3,0kp
~ T " T~ 30
geschädigt. Die S c h ä d i g u n g besteht im Zerstören eines Teiles der zwisehenmolekularen Bindungen, insbesondere in Z u s a m m e n h a n g mit der teilweisen Zerstörung kristalliner S u b s t a n z . Durch die \ erminderung der zwisehenmolekularen B i n d u n g s k r ä f t e können die Kettenmoleküle bei einer Zugbeanspruchung des F a d e n s einerseits unter geringerem K r a f t a u f w a n d gestreckt werden, und andererseits können sie schon bei niedrigeren Z u g k r ä f t e n auseinandergleiten. Außer der Abnahme der Reißlänge verlaufen dadurch die K r a f t L ä n g e n ä n d e r u n g s - K u r v e n um so flacher, je stärker die Fäden beim Walzen durch Druck beansprucht, wurden ( Bild 7). Gleiche Zugkräfte verursachen also u m so
120
-
AL
B i l d 7. K i ' a l ' l - L i ü i g e n ä n d e r u n g s - K u r v e n v o n n i u n o i i l e r l ' o l y ainicl-(>-Seide in A b h ä n g i g k e i t v o n d e r W a l z d r u c k k r a f t [ I i E = KÄ = 0,5 p)
160
//1FDER0N / Nm 300
UO
50
Längenänderung
60
',
5 0 kP
70
80
]
K[-0,5p
: K " Z 0 '. 5 P 90mm
100
AL
E i n f l u ß des W a l z e n s auf die elastische u n d bleibende Längeiiändorung durch Zugbeanspruchung
größere L ä n g e n ä n d e r u n g e n , je höher die D r u c k k r a f t beim Walzen w a r ; diese Dehnungszunahmeii beruhen — wie Bild 8 zeigt — auf einer Vergrößerung sowohl des bleibenden als auch des elastischen Anteils. Im vorhergehenden Abschnitt wurde dargelegt, daß sich durch das Walzen die Orientierung der kristallinen Bereiche gegenüber der F a d e n a c h s e verringert, indem die Fibrillen eine stärkere K r ü m m u n g erfahren. Bei der Z u g b e a n s p r u c h u n g eines gewalzten F a d e n s werden die g e k r ü m m t e n Fibrillen z. T. wieder gestreckt, wodurch ein zusätzlicher L ä n g e n ä n d e r u n g s a n t e i l a u f t r i t t . Auf Grund dessen nimmt die Reißdehnung der inonofilen Polyamidseide bis zu W a l z d r u c k k r ä f t e n v o n 3 bis 4 kp zu (Bild 6). Bei weiterer E r h ö h u n g der W a l z d r u c k k r a f t werden die F ä d e n durch die Zerstörung von zwisehenmolekularen Bindungen so s t a r k geschädigt, daß das Auseinandergleiten der Kettenmoleküle bei immer kleineren L ä n g e n ä n d e r u n g e n einsetzt, wodurch die Reißdehnung in Abhängigkeit von der W a l z d r u c k k r a f t wieder a b n i m m t . In Bild 9 sind mittlere Kraft-LängenänderungsK u r v e n von einer mit 3,0 kp D r u c k k r a f t und verschiedenen A u s l a u f z u g k r ä f t e n gewalzten monofilen P o l y a m i d s e i d e dargestellt. Aus dem Verlauf dieser Kurven und ihrer E n d w e r t e ist zu entnehmen, daß die Wirkung der D r u c k b e a n s p r u c h u n g auf d a s Zugverhalten der F ä d e n durch höhere A u s l a u f z u g k r ä f t e zu einem Teil kompensiert werden kann. 4. Änderungen
der
Dichte
Zum B e s t i m m e n des Einflusses des Walzens auf die Dichte der monofilen Polyamidseide wurden Untersuchungen nach der Schwebemethode durch Gemisch-
F a s e r f o r s c h u n g u n d T e x t i l t e c h n i k 19 (1968) H e f t 10
445
Bobeth und Pcißler: Zum Vorhallen von F ä d e n bei Druckbeanspruchungen durch Walzen. Teil I I 1,160
F a d e n t e i l w e i s e bis z u r Ü b e r f l ä c h e h i n d u r c h a u f . D a d u r c h g e l a n g t in e i n e n T e i l d e r H o h l r ä u m e F l ü s s i g k e i t , w o d u r c h ein e r n e u t e r A n s t i e g der D i c h t e e i n t r a t .
9 '' cm3 1,140
5. Änderungen 1,130
a) S ä u r e f a r b s t o f f O r a n g e I I ,
1,110 i Q
b) 1 : 2 - M e t a l l k o m p l e x f a r b s t o f f C i b a l a n b o r d e a u x 3
1,100
1,080 DEDERON - Monofi! Ke = 0,5 p Ka = 0,5 p
1,060 1,050 0
—I
1
I
I
Nm 300
I
In B i l d 11 s i n d die E r g e b n i s s e d e r V e r s u c h e m i t d e m S ä u r e f a r b s t o f f O r a n g e I I , d e r sich v o r w i e g e n d n a c h dem Salzbildungsmechanismus mit dem Faserstoff v e r b i n d e t , d a r g e s t e l l t . D a s W a l z e n b e e i n f l u ß t die Anf ä r b b a r k e i t der m o n o f i l e n P o l y a m i d s e i d e m i t d i e s e m F a r b s t o f f n i c h t . O f f e n b a r i s t die Z u g ä n g l i c h k e i t der f ü r die S a l z b i l d u n g e r f o r d e r l i c h e n E n d g r u p p e n der K e t t e n m o l e k ü l e f ü r die F a r b s t o f f m o l e k ü l e b e r e i t s i m niclitg e w a l z t e n F a d e n so groß, d a ß keine w e i t e r e S t e i g e r u n g durch das Walzen möglich ist.
(3,U tex J
I
I 8
I I 9 kp 10
Walzdruckkraft F.W Bild 10. Dichte in Abhängigkeit von der Walzdruckkraft
Der 1:2-Metallkomplexfarbstoff Cibalanbordeaux 3 B L v e r b i n d e t sich d a g e g e n v o r w i e g e n d n a c h d e m L ö s u n g s m e c h a n i s m u s m i t d e m F a s e r s t o f f . W i e a u s B i l d 12 h e r v o r g e h t , ü b t hier d a s W a l z e n einen b e t r ä c h t l i c h e n E i n f l u ß auf die A n f ä r b b a r k e i t der m o n o f i l e n P o l y a m i d s e i d e m i t d i e s e m F a r b s t o f f a u s . N a c h Zullinger [2] s i n d f ü r d e n L ö s u n g s m e c h a n i s m u s die C a r b o n a m i d g r u p p e n d e r K e t t e n m o l e k ü l e n ö t i g , die sich z u e i n e m g r o ß e n T e i l in d e n k r i s t a l l i n e n B e r e i c h e n b e f i n d e n . D a b e i m W a l z e n die k r i s t a l l i n e S t r u k t u r t e i l w e i s e z e r s t ö r t w i r d , w e r d e n m e h r C a r b o n a m i d g r u p p e n f ü r den F a r b s t o f f z u g ä n g l i c h , w o d u r c h die F a r b s t o f f a u f n a h m e ansteigt.
k o n z e n t r a t i o n s ä n d e r u n g e n d u r c h g e f ü h r t . In B i l d 10 ist die D i c h t e in A b h ä n g i g k e i t v o n der W a l z d r u c k k r a f t d a r g e s t e l l t . Die g e r i n g e D i c h t e a b n a h m e i m e r s t e n A b s c h n i t t d e r K u r v e bis zu e t w a 3 k p W a l z d r u c k k r a f t ist auf die s t r u k t u r e l l e A u f l o c k e r u n g d e s F a s e r s t o f f e s , i n s b e s o n d e r e auf die t e i l w e i s e Z e r s t ö r u n g v o n k r i s t a l l i nen Hereichen z u r ü c k z u f ü h r e n . B e i h ö h e r e n W a l z d r u c k k r ä f t e n reißt d e r F a d e n k e r n a u f , w o b e i kleine, in sich a b g e s c h l o s s e n e H o h l r ä u m e e n t s t e h e n . In d i e s e k o n n t e die I m b i b i t i o n s f l ü s s i g k e i t n i c h t e i n d r i n g e n , so d a ß die U n t e r s u c h u n g e n zu sehr n i e d r i g e n D i c h t e w e r t e n f ü h r t e n . Bei h ö c h s t e n D r u c k k r ä f t e n ( e t w a a b 7,5 k p ) reißt d e r
1,600
1,600
1,600
1,500
1,500
1,500
1,400
1,400
1,300
1,300
1,200
1,200
1,400
• — 1
1,300 1,200
tu 1,100 c c 1,000 -ic ' .c 2
0,900 0,800 0,700
!i
1
1
i
i l
Lu 1,100
!
1 1,000 1
1
|
1
i
2 0,900 0,800
m 0, r- rasjoi l . I,U /o ra
0,700 0,600
3 U 5 Walzdruckkraft
Lu
c
1—
|
Q. Q.
%6
7
8kp
9
10
0,500
C? II II
1,100 1,000
0,800
££
ci -Sc Je O O c-i II Ii u. U. l I I
Farbstoff: 0,5
1,0% Farbstoff
UJ 0,900
^
0,600 0,500
BL.
D i e v e r g l e i c h e n d e B e u r t e i l u n g der F ä r b u n g e n e r f o l g t e d u r c h die E x t i n k t i o n e n v o n L ö s u n g e n d e r g e f ä r b t e n Fäden.
1,090
1,070
Anfärbbarkeit
In A n l e h n u n g a n A r b e i t e n v o n Zollinger [2, 3] w u r d e n Färbeversuche mit folgenden Farbstoffen durchgeführt:
1,120
cw
der
0,700 0,600 0,500 2,0%
Fw:2,0
Bild 11. Extinktion von Lösungen gewalzter und mit einem Säurefarbstoff gefärbter F ä d e n DEDERON-Monofil N m 300 (3,4 tex); F a r b s t o f f : Orange Tl; L ö s u n g s m i t t e l : m-I 0 g e g e n null zu g e h e n . Zum \ ergleich mit dem berechneten S p e k t r u m zeigt B i l d 5 d a s S p e k t r o g r a m m des U s t e r - E i c h f i l m s . geklebter
Foliestreifen,
Lochung
eine
länge A =
dem
sinusförmige
Band
durch
1 M =
2
r
5 1
/
biß
o
A =
1 0 c m ein k r ä f t i g e r
vorhanden, der dem H a u p t m a x i m u m
des
vermag
das
Ausschlag
nicht
aufzu-
l ö s e n . Als U r s a c h e d a f ü r w i r d v o m H e r s t e l l e r w e r k
die
kontinuierliche I n t e g r a t i o n der R - C - G l i e d e r a n g e g e b e n . Anstelle
der
Nebenmaxima
erscheint
w e i s e ü b e r die F l ä c h e g e m i t t e l t e r
ein
bei k o m m t in Ü b e r e i n s t i m m u n g m i t dem
Kurven-
astes deutlich zum Ausdruck. E s sei n o c h b e m e r k t , d a ß ( 2 9 ) n u r d e n p r i n z i p i e l l e n Verlauf
des
widergibt. länge
Uster-Sepktrogramms Für
ergeben
Schwingungen sich
jedoch
der
Sinusfunktion
verschiedener
entsprechend
dem
WellenFaktor
1 —— u n t e r s c h i e d l i c h e
Höhen
für
die
Hauptmaxima,
während man im b s t e r - S p e k t r o g r a m m für 1cm 1,5 2 3 h 5 6 7 8910 15 20 30 h0 60
Y
l d l
'
- j l d l .
(31)
Fallunterscheidun-
1.
s
51.
D i e d r e i F ä l l e s i n d i n [7] d u r c h g e r e c h n e t . F ü r s = Null.
Das Spektrum
also für s =
5 1 eine Nullstelle. F ü r s
Spektrumsfunktion
51
besitzt 51
übereinstim-
mend der A u s d r u c k Cliu
Da-
berechneten
S p e k t r u m d a s r a s c h e r e A b s i n k e n des r e c h t e n
C 0 S
sin
f{l)
w e r d e n die K o e f f i z i e n t e n
näherungs-
Kurvenverlauf.
)
gen e r f o r d e r l i c h :
Wellen-
berechneten
Gerät
l
Bei der nach Einsetzen der Beziehungen (30) durchzu-
Dieser
Spektrums entspricht. Nebenmaxima
l
führenden Integration sind folgende
zusammender
l =
2 f (
51
10 c m a u f g e p r ä g t ist. I m S p e k t r o g r a m m ist
an der Stelle X =
Die
=
entsprechende
Schwankung
Koeffizienten
an-
1 k u r v e , d e r d u r c h den F a k t o r —— b e d i n g t i s t . D i e S p e k -
K i e h f i l m i s t ein z u e i n e m e n d l o s e n
der
und
f ä n g l i c h e m A b s i n k e n w i e d e r ein A n s t i e g der N ä h e r u n g s -
t r u m s f u n k t i o n selbst besitzt bei X
(30)
,
m
Höhe
ergibt sich n a c h
A
f(l)
eingezeichneten
m i t der E n t f e r n u n g
A
//,
u n d b^ß w e r d e n die B e z i e h u n g e n (8) u m g e f o r m t . Mit T =
Dem sich bei 1 =
/•(/) =
=
211
yr
n • Lgl
(32)
D a b e i wurde bereits eine M i t t e l w e r t b i l d u n g der fizienten
entsprechend
(20) durchgeführt,
Koef-
weshalb
im
S p e k t r u m die B e o b a c h t u n g s l ä n g e L g e s e r s c h e i n t . Die
Mittelwertbildung
stimmten
Einzelimpuls
bewirkt, das
daß
bei
einem
Spektrum
um
so
be-
flacher
v e r l ä u f t , j e g r ö ß e r die B e o b a c h t u n g s l ä n g e i s t . D a s z e i g t sich darin, d a ß Lges im N e n n e r s t e h t . Die F u n k t i o n (32) i s t i m B i l d f> f ü r
III
=
1 und s =
3 cm dargestellt.
gleiche 801m
T 3538 Bild 5. S p e k t r o g r a m m der Sinusfunktion (Uster-Eichfilm)
3
Faserforschung
Bild 6. Logarithmisches Wellenlängenspektrum eines R e c h t s impulses
F a s e r f o r s c h u n g u n d T e x t i l t e c h n i k 19 (1948) H e f t 10
458 Geitel: U 5 6 7 8 910
1cm 1,5
15 20
30
U0
Bestimmung periodischer Masseschwankungen in Chemieseiden. Teil I 1cm 1,5 2
60 80 1m
3
U 5 6 7 8910
T 3539 Bild 8.
Sie besitzt Nullstellen für X =
— (k = 1, 2, 3, . . .) und k ein H a u p t m a x i m u m für X = 2 , 6 9 s = 8 , 0 7 cm. Zwischen den Nullstellen liegen weitere M a x i m a , deren Höllen mit kleiner werdendem X e n t s p r e c h e n d der F u n k tion ein* = j/A a b n e h m e n . F ü r X —»- oo geht die F u n k tion gegen Null. Zum Vergleich m i t dem b e r e c h n e t e n S p e k t r u m zeigt Bild 7 das p r a k t i s c h a u f g e n o m m e n e S p e k t r o g r a m m des Einzelimpulses. Der Rechteckimpuls wurde erzielt, indem zwei Foliestreifen so zus a m m e n g e k l e b t wurden, daß sich eine Klebestelle v o n 3 c m L ä n g e ergab. B e i der A u f n a h m e des Spektrog r a m m s passierte die Klebestelle nur einmal den Meßkondensator. E i n Vergleich von Bild 7 m i t Bild 6 zeigt, daß die N e b e n m a x i m a v o m G e r ä t n i c h t aufgelöst werden. I m B e r e i c h des H a u p t m a x i m u m s s t i m m t das S p e k t r o g r a m m r e c h t gut m i t dem b e r e c h n e t e n S p e k t r u m überein. Geringe U n r e g e l m ä ß i g k e i t e n im K u r v e n v e r l a u f lassen sich durch die U n g l e i c h m ä ß i g k e i t der verwendeten Foliestreifen erklären. E r g ä n z e n d sei b e m e r k t , daß die B e z i e h u n g (32) n i c h t nur für den Einzelimpuls, sondern — abgesehen von den k o n s t a n t e n F a k t o r e n — auch für eine Zufallsverteilung von Impulsen gleicher Länge Gültigkeit besitzt. Die gefunde B e z i e h u n g stellt also das I d e a l s p e k t r u m eines Garns aus F a s e r n gleicher Länge dar. A b s c h l i e ß e n d soll das S p e k t r u m einer periodischen M a s s e s c h w a n k u n g b e t r a c h t e t werden, die n i c h t sinusförmigen Verlauf aufweist. Die U n t e r s u c h u n g l ä ß t sich am e i n f a c h s t e n für einen periodisch a u f t r e t e n d e n R e c h t e c k i m p u l s durchführen. Ist s die Impulslänge, I I deren Höhe und l 0 die Periodenlänge, so l a u t e t die -Fourier-Entwicklung
f(wt)
. 71 • .1 sin ——• L - 1 ~ - cosWt
71 • s — +
sin 3 -f-
cos 2 cot
. . .
D e m n a c h sind im S p e k t r o g r a m m Stellen Ä = l g ,
sin 2 +
— —— cos 3 a j i +
30 W
60 80 1m
T 35U0
Bild 7. Spektrogramm des Bechleckimpulses
2 II
15 20
(33) Ausschläge an
den
,
. . . zu e r w a r t e n , die im V e r h ä l t n i s
. Tis 1 . Tis sin - — : — sin 2
1 . ns . — sin 3 -— : usw. zueinander s t e h e n .
Spektrogramm eines periodisch Rechteckimpulses
wiederkehrenden
Diese kurz als „ H a r m o n i s c h e " bezeichneten Ausschläge k ö n n e n i m m e r dann a u f t r e t e n , wenn die periodische S c h w a n k u n g v o m sinusförmigen Verlauf abweicht. J e n a c h F o r m der S c h w a n k u n g k ö n n e n die Ausschläge der harmonischen W e l l e n l ä n g e n unterschiedlich schnell abklingen oder a u c h zum T e i l ganz fehlen [vgl. (17)]. J e d o c h sind die Ausschläge für die h a r m o nischen Wellenlängen stets kleiner als der Ausschlag für die Grundwellenlänge. In Bild 8 ist das S p e k t r o g r a m m eines periodisch wiederkehrenden R e c h t e c k i m p u l s e s der L ä n g e s = 3 cm wiedergegeben. E s wurde durch Messung eines zu einem endlosen F i l m z u s a m m e n g e k l e b t e n Foliestreifens erh a l t e n , dessen U m f a n g (Periodenlänge) l 0 = 6 0 , 6 c m b e t r u g und dessen Klebestelle eine L ä n g e v o n s = 3 c m aufwies. Das S p e k t r o g r a m m b e s t e h t aus dem S p e k t r o g r a m m eines Einzelimpulses m i t dem H a u p t m a x i m u m bei X = 2 , 6 9 s, dem sich die durch die Grundschwingung der periodischen E r s c h e i n u n g und deren h a r m o n i s c h e Schwingungen hervorgerufenen Ausschläge überlagern. Die im S p e k t r o g r a m m s i c h t b a r e n , m a x i m a l e n Ausschläge liegen an den Stellen, an denen sie auf Grund des F i l m u m f a n g e s zu erwarten sind. Die S t ä r k e der Ausschläge — g e m e i n t ist jeweils die S t ä r k e des periodischen Anteils a m G e s a m t a u s s c h l a g — e n t s p r i c h t j e d o c h n i c h t den zu erwartenden V e r h ä l t n i s s e n . Die Ausschläge der ersten drei harmonischen S c h w i n g u n g e n , die noch deutlieh w a h r z u n e h m e n sind, klingen n i c h t allmählich ab, sondern liegen über dem Ausschlag der Grundschwingung. W i e aus den Versuchen m i t anderen F i l m a b messungen hervorging, s c h w a n k t die S t ä r k e der einzelnen Ausschläge ganz zufällig. V e r m u t l i c h ist für dieses von der T h e o r i e abweichende E r g e b n i s das dem G e r ä t zugrundeliegende Näherungsprinzip der Koeff i z i e n t e n b e s t i m m u n g v e r a n t w o r t l i c h . Zum T e i l gelangen auch periodische Schwingungen, die ursprünglich im F i l m m a t e r i a l v o r h a n d e n waren, zur Anzeige. Der Ausschlag an der Stelle X = 6 , 6 c m weist auf eine solche Schwingung hin. 5. Allgemeine
Form
der Spektrogramme
von
Chemieseiden
Das S p e k t r o g r a m m einer Chemieseide b e s t e h t im allgemeinen aus einem durch Zufallsschwankungen veru r s a c h t e n Teil, dem durch periodische S c h w a n k u n g e n hervorgerufene, m e h r oder weniger s t a r k e Ausschläge ü b e r l a g e r t sind. Die zufälligen Masseschwankungen, die als Ü b e r l a g e r u n g einer Vielzahl von Einzelimpulsen
Faserforschung und Textiltechnik 19 (1968) H e f t 10
459
Geitel:
3
B e s t i m m u n g periodischer Masseschwankungen in Chemieseiden. Teil I
h 5 6 78910cm
15 20
30 UO 60 80 1m 1,5 2
3
U 5
7 8910cm15
20
30
UO 60
80 1m 1,5 2
3
4 5 6
78910
T35U2
T 35U1 Bild 9. Zufallsschwankungen im S p e k t r o g r a m m einer Polyesterseide
Bild 10.
unterschiedlicher Höhe und L ä n g e aufgefaßt werden k ö n n e n , ergeben a n g e n ä h e r t gleichhohe Ausschläge in sämtlichen K a n ä l e n . B i l d 9 zeigt das S p e k t r o g r a m m einer Polyesterseide, die nur Zufallsschwankungen aufweist. Das Vorhandensein periodischer S c h w a n k u n g e n wird durch kräftige Ausschläge angezeigt, die in einem K a n a l oder in zwei b e n a c h b a r t e n K a n ä l e n auftreten k ö n n e n , j e n a c h d e m die Wellenlänge in die Mitte eines K a n a l s oder auf die Grenze zweier K a n ä l e fällt. Sind mehrere sinusförmige Schwingungen im Material v o r h a n d e n , so findet m a n häufig S p e k t r o g r a m m e , die im linken Teil höhere Ausschläge besitzen als im r e c h t e n Teil (Bild 10).
und Amplitude der periodischen S c h w a n k u n g e n zu erhalten. D e r L ö s u n g dieser Aufgabe dient die Aufn a h m e des S p e k t r u m s . Die S p e k t r a l u n t e r s u c h u n g e n stellen d a m i t vor allem ein Mittel zur E r f o r s c h u n g der U r s a c h e n der U n g l e i c h m ä ß i g k e i t e n dar. E s ist einleuchtend, daß diese Aufgabe um so besser gelöst werden k a n n , j e genauer es gelingt, die Wellenlänge einer Schwingung a n z u g e b e n . Aus den vorangegangenen Ausführungen geht bereits hervor, daß dem Spektrograplien in dieser H i n s i c h t Grenzen gesetzt sind.
Diese E r s c h e i n u n g l ä ß t sich aus dem S p e k t r o g r a m m der Sinusschwingung (Bild 5) erklären. D u r c h das raschere Abklingen des r e c h t e n K u r v e n a s t e s ergibt sich bei der U b e r l a g e r u n g mehrerer solcher S p e k t r o g r a m m e ein höheres Niveau der kurzwelligen Seite. Im Beispiel des Bildes 10 handelt es sich u m eine Viskosefeinseide. H a u p t a u f g a b e der S p e k t r o g r a m m u n t e r suchungen ist die E r m i t t l u n g der periodischen S c h w a n kungen, während Zufallsschwankungen bei V o r h a n d e n sein der U s t e r a n l a g e v o r t e i l h a f t durch A u f n a h m e des Variationskoeffizienten oder der L ä n g e n v a r i a t i o n s k u r v e e r f a ß t werden. Zwar ist der durch periodische S c h w a n kungen erzeugte U n g l e i c h m ä ß i g k e i t s a n t e i l m i t im Variationskoeffizienten e n t h a l t e n und beeinflußt auch j e nach Größe der Amplitude den Verlauf der L ä n g e n v a r i a t i o n s k u r v e , j e d o c h ist es n i c h t oder nur in den seltensten Fällen möglich, Hinweise auf Wellenlänge
Periodische Massenschwankungen g r a m m einer Viskoseseide
im
Speklro-
Literatur [1] Giesekus, H. W.: Die statistische Analyse der Garnund F a d e n g l e i c h m ä ß i g k e i t . Faserforsch, u. T e x t i l t e c h n i k 1 0 (1959) S. 2 7 5 - 2 8 2 ; 3 3 8 - 3 4 5 ; 3 5 9 - 3 6 8 ; 4 2 0 - 4 2 9 , 598. [2] Alkier, J.: Höhere M a t h e m a t i k , Unendliche R e i h e n . Lehrbriefe für das F e r n s t u d i u m , 15. L B . B e r l i n : Verlag T e c h n i k 1959. [3] Sturnpff, K.: Grundlagen und Methoden der Periodenforschung. Berlin 1 9 3 7 . [4] Zellweger A.G., Uster/Schweiz: Anleitung 133815d zum Spektrographen „ U s t e r " . [5J Zellweger A. G., U s t e r S c h w e i z : Anleitung 1 3 3 8 2 6 d zum Spektrographen , , U s t e r " . [6] Graf, U., und Henning, Ii. J.: S t a t i s t i s c h e Methoden bei textilen Untersuchungen. Berlin/Göttingen/Heidelb e r g : Springer 1957. [7J Geitel, K.: Mechanisch-technologische Prüfungen. Teilb e r i c h t : Untersuchungen über die Aussagekraft des Uster-Wellenlängenspeklrums für die B e u r t e i l u n g der Gleichmäßigkeit von Chemieseiden. Institut für T e x t i l technologie der Chemiefasern, R u d o l s t a d t , F o r s c h u n g und E n t w i c k l u n g 1965.
Eingegangen
am 16. April
1968
Faserforschung und T e x t i l t e c h n i k t ? (1968) H e f t 10
460
Purz
und Grobe:
Mikroskopische U n t e r s u c h u n g e n zur S t r u k t u r von Cellulosexanthogenatgelen. Teil I
Mikroskopische Untersuchungen zur Struktur von Cellulosexanthogenatgelen Teil I. Geordnete Gelbildung durch zentrifugale Diffusion von Elektrolyten Hans-Joachim Deutsche
Purz
Akademie
und Anneliese
Grobe
der Wissenschaften
zu Berlin,
Institut
für Faserstoff-Forschung DK
in
Teltow-Seehof
661.728.84:539.2-15.6:532.72:541.135:535.827.2:535.55
E s wird die geordnete Gelbildung durch zentrifugale Diffusion von verschiedenen E l e k t r o l y t e n in den hydrophilen Polyelektrolyten Na-Cellulosexanthogenat untersucht. Bei der zentrifugalen Ionendiffusion entstehen ionencharakteristische Gelscheiben, die im polarisierten L i c h t bei gekreuzten Polars Doppelbrechung aufweisen. Die Vorgänge der Gelbildung, die unter dem Einfluß der verschiedenen Ionen zu spezifischen S t r u k t u r i e r u n g e n führen, wurden mikroskopisch b e o b a c h t e t und diskutiert. E s wird der Versuch u n t e r n o m m e n , die R i c h t w i r k u n g der Gegenionen, die mit dem Cellulosexanthogenat anisotrope Gele bilden, durch Messen der ionotropen Doppclbrechung zu ermitteln. Mccjiedoeanue cmpynmypu eejieü. KcamnoeeHama ifeMK)jio3bi MUKpocKonunecKuM MemodoM Hacmb I . OpuenmupoeaHHoe iejieoöpaaoeanue aa cuem ifeHmputßyaajibnoü äucßtfiysuu a.teKtnpojiumoe M3yneHo opHeHTHpoBaHHoe reJieo6pa30Bamte 3a cneT neHTputJyrajibHoß aMy3Mn pa;ijinmihix anenTpojiuTon b rnapo({)HJibHbift nojiHajieKTpojiHT Na-cojib K c a H T o r e H a T a i t e j r a i o j i 0 3 b i . TIpn iteHTpmJtyrajibHOft a n t j ) ( j ) y 3 n n hoiiob o 6 p a 3 y w T C H xapaKTepHbie HKCKH r e j i n , n o K a 3 b i B a i o m n e R B o e j i y H e n p e J i o M j r e H n e b n 0 J i H p n 3 0 B a H i i 0 M c ß e T e npn CKpemeHHbix npn3Max Hhkojih. n p o i j e c c b i reJieoSpasoBamiH, npHBOAimne k bo3hhkhob6hhk) cnemiHHecKMx CTpyKTyp
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KcanToreHaTOM
i;ejTJiK)ji03bi,
nyTeM M3MepennH HOHOTponHOro HBoejiynenpejiOMJieHHH. Microscopic Investigations on the Structure of Cellulose Xanthate Gels Part I. Formation of Ordered Gel Structures by Centrifugal Diffusion of
Electrolytes
T h e formation of ordered gel structures b y centrifugal diffusion of various electrolytes into the hydrophilie polyelectrolyte Na-cellulose x a n t h a t e has been investigated. T h e centrifugal diffusion of ions is accompagnied by the formation of characteristic gel disks giving rise to birefrigence in polarized light between crossed Nicols. T h e process of gel formation, resulting in different structures depending on the kind of ions applied, is dicussed. An a t t e m p t was made to determine b y measuring the ¡(inotropic bircfrigcnce the directional effect of counter ions associating with cellulose x a n t h a t e to form ionotropic gels. 1.
Einführung
und
Darstellung
der
Versuchsergebnisse
In vorangegangenen Mitteilungen [1, 2, 3] zeigten wir, daß der Ubergang des Polyelektrolyten Na-Cellulosex a n t h o g e n a t vom Sol- in den Gelzustand durch Diffusion von E l e k t r o l y t e n nach den Gesetzmäßigkeiten der von Thiele u. Mitarb. entdeckten ionotropen Gelbildung verläuft [4]. W i r untersuchten solche Metall-Cellulosexanthogenatgelc mit dem L i c h t - und E l e k t r o n e n m i k r o s k o p und fanden S t r u k t u r e n , die mit den bisher bekannten S t r u k t u r e n ionotroper Gele übereinstimmen. B e i m Spinnen verdünnter reiner Na-Cellulosexanthogenatsolc in Koagulationsbäder e n t s t a n d e n in F a d e n f o r m Gelsysleme mit ähnlichen S t r u k turen. W i r diskutierten daraufhin, daß in technischen Fäden und F i l m e n geordnete S t r u k t u r e n nach dem Prinzip der ionotropen Gelbildung entstehen k ö n n t e n . In der vorliegenden Arbeit prüften wir, welche Gels t r u k t u r e n durch verschiedene E l e k t r o l y t e gebildet werden. Die Diffusion von E l e k t r o l y t e n in ein Sol kann in mehreren Versuchsanordnungen erfolgen. W i r d ein Tropfen einer E l e k t r o l y t l ö s u n g auf eine dünne Solschicht eines Polyelektrolyten aufgesetzt, so diffundieren die Ionen aus dem T r o p f e n radial (zentrifugal) in das Sol hinein und können eine Gelscheibe bilden. Umgekehrt diffundieren beim Eintropfen des Sols in eine Elektrolytlösung die Ionen zentripetal in die sich bildende Gelkugel. Beide Methoden sind geeignet, A u s k u n f t über die Eigenschaften und das V e r h a l t e n der gebildeten Gele zu geben. Zentripetal (bezogen auf die Faserachse) erfolgt auch die Diffusion der S p i n n b a d k o m p o n e n t e n in den zylindrischen F a d e n beim Spinnen von Viskosefäden, wobei das Viskosesol aus einer Düse in ein F ä l l b a d s t r ö m t . Diffundieren die Ionen der Elcktrolytlüsung in breiter F r o n t flächig/parallel in das Sol eines Polyelektrolyten, so
treten unter b e s t i m m t e n Bedingungen in dem sich bildenden Gel Kapillaren auf. Diese Methode isl besonders geeignet, die Kapillarbildung zu untersuchen. W i r fanden, daß sich die Vorgänge der geordneten Gelbildung am besten b e o b a c h t e n lassen, wenn der E l e k t r o l y t zentrifugal in das Sol diffundiert. Dabei pipettiert man z. B. 3 ml des Na-Cellulosexanthogenatsols l % i g an Cellulose in runde dimensionierte K ü v e t t e n (Durehmesser: 40 mm, H ö h e : 10 mm) mit isotropem Boden und setzt zentral auf die dünne Solschicht einen Tropfen einer I n E l e k l r o l y t lösung. W i r stellten die Na-Cellulosexanthogenalsole wie folgt her: Als Ausgangssubstanz wurde eine Viskose verwandt, deren Zusammensetzung im Durchschnitt 8,3% Cellulose, 6 % Alkali und 3 , 0 % S betrug. Die Sulfidierung der Alkaliccllulose erfolgte mit 4 7 % Schwefelkohlenstoff. Ks gelangte der Sulfatzellstoff C O R D I C E L L S 20 mit einem herabgereiften D P der Alkalicellulose von 520 zum E i n s a t z . F ü r die Herstellung des Na-Cellulosexanthogenatcs wurden Viskosen in annähernd gleichem Reifestadiuin von etwa 2 0 ° H (°H = Hottenroth-Reife, auf 1 0 % i g e NH 4 C1-Lösung bezogen) benutzt. Die Nachreife der Viskose bis auf den gewünschten Koagulationszustand vollzog sich entweder im K ü h l s c h r a n k bei + 5 ° C oder über kürzere Zeiten bei Zimmertemperatur. Aus der auf den entsprechenden Beit'ezustand gebrachten Viskose wurde nun die Herstellung des NaCellulosexanthogenat soles folgendermaßen durchgeführt. In einem Vinidurbecher wird Viskose mit b e k a n n t e r Cellulosekonzentration zur Einw-aage gebracht. Man l ä ß t dann einen Teil (ca. 6 g) aus dem B e c h e r auf eine runde Glasplatte (d = 16 cm) fließen und ermittelt durch B ü c k waage das Gewicht der Viskose. Mit Hilfe einer zweiten Glasplatte wird die Viskose zu einem dünnen gleichmäßigen zusammenhängenden Film ausgezogen. Anschließend l ä ß t man die Glasplatten vorsichtig voneinander abgleiten und
F a s e r f o r s c h u n g u n d T e x t i l t e c h n i k 19 (1948) H e f t 10
461
Purz und Grobe: Mikroskopische Untersuchungen zur S t r u k t u r von Cellulosexanthogenatgelen. Teil I bringt sie in 0 , 2 5 n inethanolische Essigsäure, die sich im Überschuß in einer von einem E i s / W a s s e r - G e m i s c h umgebenen Kristallisierschale befindet. In der methanolischen Essigsäure wird das Alkali des Viskosesols neutralisiert, die Viskosenebenprodukte, wie Na 2 CS 3 , N a 2 S und N a 2 C ü 3 , zersetzt und das Na-Cellulosexant hogenat aus dem Viskosesol ausgefällt. Die Zersetzung der Viskosenebenprodukte in den dünnen Filmen ist nach ca. 5 bis 10 min beendet. L e t z t e r e s ist deutlich an dem Verschwinden der orangen bis gelbbraunen F a r b e des T r i t h i o e a r b o n a t s in dem Viskosegel zu erkennen. Danach lassen sieh die koagulierten F'ilme leicht von den Glasplatten abheben. Sie werden dreimal in eiskaltem Methanol gewaschen und gelangen dann säurefrei zum T r o c k n e n ; dies erfolgt bei Z i m m e r t e m p e r a t u r . Die getrockneten Na-Cellulosexant hogenatfilme werden in einer der gewünschten Cellulosekonzentration entsprechenden Menge a q u a dest. aufgelöst. Anschließend wird das Sol zunächst durch G 3- und dann durch G 4 - F r i t t e n filtriert und im Eissehrank bei + 5 ° C aufbewahrt. Die leicht gelbgrünlich gefärbten und opaleszierenden X a n t h o g e n a t s o l e wurden für jede Versuchsreihe neu hergestellt und nur innerhalb von h für die Gelbildung b e n u t z t . l ' n i eine schnellere Zersetzung der ionogenen X a n t h o genatgruppen zu verhindern und den Solzustand etwa k o n s t a n t zu halten, m u ß t e n die K ü v e t t e n während der Gelbildung über etwa 12 h bei 3 b i s 5 ° C im K ü h l s c h r a n k a u f b e w a h r t werden.
Heim Auftropfen einer 1 n Z n ( N 0 3 ) 2 - L ö s u n g auf die Solschicht des Na-Cellulosexanthogenates e n t s t e h t eine Gelscheibe, die im Bild l a zu e r k e n n e n ist. (Die Gelscheiben auf den F o t o g r a f i e n sind im allgemeinen in einem A b b i l d u n g s m a ß s t a b 2 : 1 dargestellt.) Auf dem Bild l a ist zu sehen, daß vom E l e k t r o l y t z e n t r u m aus in das Gel hinein Kapillaren e n t s t a n d e n sind. Die L ä n g e der K a p i l l a r e n , die unter diesen B e dingungen mit Z n - I o n e n gebildet werden, b e t r ä g t etwa 0 bis 7 m m . Der Durchmesser dieser kapillaren zylindrischen H o h l r ä u m e n i m m t v o m E l e k t r o l y t z e n t r u m zum E n d e der Kapillarenzone zu. A m E n d e der K a p i l l a r e n zone besitzen die Kapillaren einen Durchmesser von ~ 180 f/.m. Bild l b zeigt einen v e r g r ö ß e r t e n A u s s c h n i t t aus Bild l a , der deutlich die K a p i l l a r s t r u k t u r erkennen läßt, wie bereits in [1, 2] v e r ö f f e n t l i c h t . Die sich anschließende Zone des dünnen Zn-CellulosexanthogenatGelfilms ist, abgesehen von einer wellenartigen, nichtkonzentrischen S t r e i f u n g , homogen und durchsichtig. Sie weist sonst keine makroskopisch oder mikroskopisch
Bild 1 a. Gelscheibe mit 1 n Z n ( N 0 3 ) 2 Lösung
e r k e n n b a r e n S t r u k t u r e n auf, zeigt j e d o c h im polaris i e r t e m L i c h t bei gekreuzten Polars das Achsenkreuz eines optisch einachsigen doppelbrechenden Kristalls (Bild l c ) . Das b e d e u t e t , d a ß die anisometrischen Cellul o s e x a n t h o g e n a t t e i l c h e n s e n k r e c h t zur Diffusionsricht u n g der Z n - l o n e n a n g e o r d n e t sind. Die an der Gelscheibe a u f t r e t e n d e D o p p e l b r e c h u n g ist also ein Ind i k a t o r für die T e i l c h e n o r i e n t i e r u n g durch die eindiffundierenden Ionen, denn das Na-Cellulosexanthogenatsol ist vor der Gelbildung isotrop. W i e aus dem Bild l c zu e r k e n n e n ist, b e s i t z t die Kapillarzone im Gegensatz zu den sich anschließenden Zonen eine geringere Doppelb r e c h u n g . Die K o m p e n s a t i o n s l i n i e n des Achsenkreuzes sind n i c h t geradlinig, sie sind z. T . gewinkelt. Dies beweist, daß die Gelscheibe nicht völlig s y m m e t r i s c h ausgebildet wird und d e u t e t gleichzeitig auf die Schwierigkeiten für die Messung der ionotropen Doppelb r e c h u n g hin, auf die noch n ä h e r eingegangen wird. E i n e E r s c h e i n u n g , die an der Gelscheibe des Zn-Gellul o s e x a n t h o g e n a t e s b e o b a c h t e t werden k a n n , ist die s p o n t a n e Tropfenausscheidung. Sie setzt meistens kurze Zeit nach der E n t n a h m e der Gelscheibe aus dem K ü h l s c h r a n k bei Z i m m e r t e m p e r a t u r ein und ist auch im Bild l c festgehalten. Die kleinen T r ö p f c h e n , im Bild als schwarze P u n k t e auf der Gelscheibe zu erkennen, werden sicherlich, ähnlich dem s p o n t a n e n W a s s e r a u s t r i t t bei der S y n ä r e s e , als Folge einer G e l k o n t r a k t i o n ausgestoßen und liegen auf der G-eloberfläche. Bei den mit Cd-Ionen e r h a l t e n e n Gelscheiben sind nur die äußeren B e r e i c h e d o p p e l b r e c h e n d ; wenn m a n von doppelbrechenden M e m b r a n e n um den Tropfen a b s i e h t , bleiben die Zonen um das E l e k t r o l y t z e n t r u m im polarisierten L i c h t bei gekreuzten Polars dunkel (Bild 2 b ) . E i n e K a p i l l a r e n a u s b i l d u n g wie mit ZnIonen erfolgt nicht. Nur die um das E l e k t r o l y t z e n t r u m gelegene t r ü b e , brüchige und zerklüftete Zone weist an i h r e m E n d e beim U b e r g a n g in die sich anschließenden doppelbrechenden Bereiche feine K a p i l l a r s t r u k turen auf (Bild 2 a ) . Zwischen den t a n g e n t i a l angeordneten, doppelbrechenden M e m b r a n e n in den äußeren Teilen der Gelscheibe sind oft feine Kapillaren um 10 |j.m im D u r c h m e s s e r zu b e o b a c h t e n . B e i der B e t r a c h t u n g dieser Gelscheibe im polarisierten L i c h t bei gekreuzten Polars fällt auf, d a ß die gesamte Gelscheibe,
Bild I b . Ausschnitt aus Bild l a , Kapillars t r u k t u r in der Zn-CellulosexanthogenalGelscheibe bei zentrifugaler Diffusion des Elektrolyten, 2 0 : 1
Bild 1 c. W i e Bild 1 a, im polarisierten Licht bei gekreuzten Polars
Faserforschung und T e x t i l t e c h n i k 19 (1968) H e f t 10
462
regellos
angeordnet,
Größenordnung
von
doppclbrechende
Partikel
1 b i s Ii [Xin e n t h ä l t , d i e i m
nicht m e h r d e u t l i c h zu e r k e n n e n sind. die
man
mit. R h - I o n e n
xanthogenat mit
zone len
tangential
isotropen blättern
ordnung Film
angeordneten Die u m
und
das
auch
2h
(¡elscheiben,
in
Rand-
.Membranlarnel-
Elektrnlytzentrum
,'!).
Nach
ist
Zersetzung
dann des
entstandene
besitzen
dem
Richtung
Allerdings
aus der
Cellulosexanthogenates schwarz
der
Rh-Cellulnse-
Gelbereiehe
(Bild
diese
auseinander.
durch
das
weichen
Stinkt urierungen
trocknen
in lüld
gelblich g e f ä r b t und trübe. N u r die
den
gelegenen
Die
erhalt, sind durch
ist d o ] ) p t d h r e r h e n d .
radiale
Ein-
ihrer der
An-
spröde
instabilen
Bleisulfid
I'b-
braun-
gelarbt.
standenen
(ielscheiben
wird
doppelbrechendcn
von
daran
schließt
einigen
Die
der
u. a .
Nanthat, nisch der die
an.
Membranlamellen
Gelscheibe
ist
gelb
bis
Zone Nur
braun
ablaufen.
auf
und von
nicht noch
Nanthat
Nanthid. der
festen
und
ein
Somit
Ausbildung
zusätzlich
geordnete
nat nicht
das
sind einer
trüben beim
inil
1 u Cd (,\( ) 3 ) 2 - L ö s u n g
am
doppelverfärbt,
und
Cellu-
Nach
lins-
SchwerCu(l)-
aus
C.u-Ionen,
isotropen,
ab-
mecha-
auf
(iruiul
Redoxvorgänge
für
Na-Cellulosexanthoge-
geeignet.
Bild 2a (lelselieibe
die
Cielscheibe,
ablaufenden
Gelbildung
Gemisch
mit
die
sind
C i ü 111-1niicn
Redoxvorgänge
umgeben,
weiche
5! entsteht, bei d e r E i n w i r k u n g dieser
metallionen gesehen
.Membranen
isotrope
Reaktion zwischen
ent-
E l e k t r o l y t I ropl'en
Der
Strukturanordnungen
losexant hogenat sell
auf.
eine
ausgebildeten
brechend. bei
sich
radialen
Gelrand
Benutzt
.Mikroskopische U n t e r s u c h u n g e n zur S t r u k t u r von Ccllulosexanthogcnatgelen. Teil I
man
C,o- I o n e n
als e i n d i f f u n d i e r e n d e
i o n e n , so e n t s t e h t d i e i n H i l d 4 a d a r g e s t e l l t e An
das
Eleklrolylzentrum
wenigen
und
schließt
unregelmäßigen
bilden an, die j e d o c h
keinen
tiale
konzentrische
entstehen, grün wie
eine
geradlinigen
des
dung von Aus
wellige
zum
lonenstrom Die
angeordnet,
Gelscheibe
Zn-CellulosexanthogenaLes
hervor, daß
Gelscheibe
die mit
Celselleibe
erscheint
im
Aufsetzen
Soloberfläche
wird
einer
polarisierten
einer
doppelbrechenden
platzt
auf,
und
neue
:l Ii
der
durch sieh
Licht
um
auf
I n Co|.\()3)2-Lösung
gedie
augenblicklich
Membran den
Tropfen
das
hei
Ni(.N( )3)2-Lösung
von
umgeben,
die e i n d i f f u n d i e r e n d e n
der
aus-
denn
Gelscheibe.
Tropfen
Membranen
bewegt
Co- Ionen
Tropfen
anfangs
diese
Ni-Ionen gebildet.
aniöbenartig
auf der S o l o b e r f l ä c h e . Die
Memhranhildung
sie j e d o c h
erfolgt
mikroskopisch
läuft der E l e k t r o l y t ! r u p f e n nun
entstehenden
erfolgt
eine
recht
schwach wirre
sehr
verfolgen.
rasch, Nach
man
kann
einiger
Zeil
n i c h t m e h r über, und in doppelbrechenden
Strukturierung,
die
der
Gelzone zum
Teil
auch radiale E l e m e n t e aufweisen kann. Erst die äußeren Bereiche
dieser
und
Gelscheibe
schalige
weisen
lüld 2h. W i e Bild 2a, im polarisierten
bei g e k r e u z t e n
I'olars
wieder
Membranabscheidung
eine auf
tangen-
(Bild
5a).
H i l d :j
Gelscheibe
mit
1 n
l'bjNO;.),-Lösung
1) Bild 4a,
polarisierten
mit
auch
Ausschei-
ist,
Bild
;i
des
neigt
zur
doppelbrechend
kreuzten Tolars über die g e s a m t e
Dabei
tangen-
Llüssigkeitstropfen.
Achsenkreuz
werden
GeVer-
übergeht,
C.o-Ccllulosexanthogenates
Hild 4 b geht
Reim
mit.
radialen
Streifung
Wie
Bild
Zone
kapillarähnlichen
Strukturgebilde.
gefärbten die
und
senkrecht
linsenähnliehe
tiale
Lieht
sieh
Gegen-
Gelscheibe.
l a u f b e s i t z e n , B e v o r d i e s e S t r u k t u r i e r u n g in e i n e
gebildete
E i n ähnliches Aussehen weisen die mit C.u-Ionen
da
u n d Grübe:
I'uiz
bei
im Licht
gekreuzten
Polars
Faserforschung und T e x t i l t e c h n i k 19 (1968) H e f t 10 Purz von
u n d Grobe: Mikroskopische Untersuchungen zur Struktur C.clluhisexaiithogenatgelen. Teil [
( i e l s e h e i b e miI
Bild 5 a 1 n X i ( . \ ( )3|2-Lösuug
Die
äußere
tionen
Lamellierung
der
aufgetürmt. bilden
ist
abgeschiedenen und
sich
erliölit.
die
Gelscheilie
konzentrisch
infolge
Membranen
des
liild in
starker 5b
der
das
Kontrak-
ungleichmäßig erkennen
Klektrolytzontrum
nicht aus,
völlig
denn
Kompensationslinien
des A c h s e n k r e u z e s v e r l a u f e n
im
zueinander.
rechten
Winkel
Xi-Cellulosexanthogenates gelblich/grün
gefärbt.
sind
äußeren Bereiche w e r d e n auch Kapillaren
( =
genatsol, tropfen
schalige werden
gelbliche
aus
T1X()3)
unregelmäßig
Die
überlappt
Doppelbrechung durch
die
R ä c h e ansteigen
der feine
Bildern (111
und
lia
und
den
zwischen
b
dar-
Kleklrolyt-
konzentrisch
Membranen nur
dann
schwach
ausgebildet.
als e i n e
verlangsamt
sich
äußeren
Lamellen
aufgestockt,
meist
abgesehen
vom
von
der
zitternde
und
Anwesenheit
die
sind
oft
so
daß
O r i e n I icru ngs-
mehr
Substanz
pro
schwächer.
Lamellierung den
Bei
kann
Membranen
man,
eine
Membran-
stärkerer wie
feine
^ er-
Bild
Bild 7 mit 1 il
J^Ì^-I^i'imuhjì"
Bild 8 ( l e l s c h e i b e mit L l g ( \ 0 3 ) 2 - L ö s u n g
erkennen.
Zwischen
Membranlamelheriing
der inneren
entsteht
und
enthält
und
Die
¡11
scheibe trum
deshalb
Bild
zeigt
7
auch
mit
eine
unregelmäßigen, brauner dann
Bing
eine
radiale
aus
Zone
ausgebildcl,
die auf
das
Iis
1 11 l ' e ( ,\( ) 3 ) 3 - L ö s u n g
aufweist,
wodurch
die
stark
teilweise
schrumpft
Gelscheibe
und
kann.
I 111
die
wird
ein
Die
den
Gelscheibe
allerdings
Auch
einen
schwache die mit
Die
sonst
isotrope,
an
der
stark
Doppelbrechung
11g-Ionen von
erhaltene
den auf.
Gelobcrfläche
getrübte
MembraDie
zylin-
Zone.
Die
tigt
der
um
1,5.
besitzt
doppelbrechende
I I g ! ,\( ) 3 ) 2 - l > ö s u I l g e n r e a g i e r e n liegt
oben
Öffnungen.
Gelscheibe
nur a m G c l r a n d e i n e s c h m a l e , s c h w a c h sauer, ihr p l l - W e r t
1,5
entsteht,
drischen Schläuche biegen am linde zum Teil nach so
aul-
von
llydratcellulose
( B i l d 8'l w e i s t , a b g e s e h e n
erzeugen
ist
bemerkt
p Ii-Wert
nen u m d e n T r o p f e n , r a d i a l e S t r u k t u r e n 11111 u n d
sieh
homogene,
Xa-C.ellulosexanthogenal
geli'opfte
hervorbringen
an
gefärbte
muß
Gel-
Eleklrolytzen-
Schläuche
anschließt.
doppclbrechend. daß
vom
bräunlich
ist.
dargestellte
Strukturierung.
l"e(OII)3
schwach
keine
Membranen
doppclbrechend
kapillarähnliclien
doppelbrechende werden,
weniger
F e i I II i - I o n e n
uneinheitliche,
ausgehende
äußeren
o f t eine Z o n e , die
einheitliche Strukturierung aufweist, wenig
stabilität
muß.
wieder
der
T1X()3-
Xa-C.clluloscxantho-
Peripherie der Gelscheibe wird die
lamellierung zeigt,
Zustand
ist a n f a n g s , ä h n l i c h w i e b e i
wahrzunehmen,
Membranbildung.
größerung
des
Membranen
gesättigten
das
( ¡ e i s t r u kt ur. tangential
doppelbrechende
Bewegung
A11 d e r
frischen
den
einer
in
Xi-Cellulosexanthogenatbildung,
grad
im
unregelmäßige und
die in den
Die M e m b r a n e n b i l d u n g
die
Membranen
struktur
schwach
Tl-Ionen
0,35 n
so e n t s t e h t
gestellte
die
nicht
ausgebildet.
Diffundieren Lösung
Die
Zwischen
läßt,
doppelhrorhendcn
Xi-C.ellulosexanthogenatcs
um
(¡elscheibe
B i l d tlh. W i e B i l d t i a i m p o l a r i s i e r t rn L i c h t bei g e k r e u z t e n P o l a r s
Membranen
Wie
l i i l d ila Hill 0,35 u T I N I » . ¡ - L ö s u n g
Crlscheihe
l i i l d 5 b. W i e B i l d 5 a, i m p o l a r i s i e r t e n Licht bei gekreuzten Polars
Al6B
Dies
ebenfalls
stark
m u ß bei der
Xa-C.ellulnsexanlhogeiiatsnle
In-
berücksich-
werden.
Bei
der
Diffusion
(ia
x a n t h o g e n a l sol
Kapillar-
G e l s c h e i b e aus.
bildet
von sich
Ag-Ionen eine
in
stark
das braun
t'.ellulosegefärbte
Faserforschung und T e x t i l t e c h n i k 19 ( t ? 6 S ) H e f t 10
464
Purz und Grobe:
\ oin E l e k t r o l y t z e n t r u m
aus w e r d e n w i e d e r g r ö ß e r e ,
Mikroskopische Untersuchungen zur S t r u k t u r von Cellulosexanthogenatgelen. Teil 1
Abgesehen
von
einem
doppelbrechenden
Halo
um
unregelmäßige K a p i l l a r s c h l ä u c h e ausgebildet. I m pola-
den E l e k t r o l y t t r o p f e n und von dem
doppelbrechenden
risierten
Licht
G e l s c h e i b e n r a n d sowie den s c h w a c h
doppelbrechenden
kennen,
daß
hei die
gekreuzten
mit
Polars
Ag-Ionen
b e s o n d e r s in d e n ä u ß e r e n
kann
gebildete
Bereichen
man
er-
Gelscheibe
schwach
doppel-
b r e c h e n d ist. Diffundieren
Sri-Ionen
hydrolysierten
aus
SnCl2-Lösung
einer in
gesättigten,
das
Sol
ein,
stehen überwiegend radiale Strukturierungen Die
ganz
nicht
schwach
die
Folge
auftretende
einer
stark
so
ent-
(Bild 9).
Doppelbrechung
Teilchenorientierung
muß
durch
die
K a p i l l a r s c h l ä u e h e n ist die t r ü b e G e l s e h e i b e i s o t r o p . der
Diffusion
von
Al(NO,)a-,
Bei
('r(N0j)3-
oder M n ( N 0 3 ) 2 - L ö s u n g e n
Gegenionen
Na-Cellulosexanthogenatsol brechenden
Gele
mit
charakteristischen
entstehen
für
die
La(N03)3-,
keine
geordnete
in
das
doppel-
Gelbildung
Strukturelementen.
Auch mit Erdalkali-Ionen keine
aus
anisotrope
( G a 2 + , Sr 2 +,
Gelbildung.
In
der
Ba2+)
erfolgt
isotropen,
sehr
S n - l o n e n s e i n , sie k a n n a u c h d u r c h die I l y d r a t c e l l u l o s e
w e i c h e n G e l m a s s e , die m i t B a - I o n e n e n t s t e h t ,
h e r v o r g e r u f e n w e r d e n , die d u r c h die s t a r k s a u r e S n C l 2 -
d o p p e l b r e c h e n d e K r i s t a l l e , die m i t d e r E n t f e r n u n g v o n
Lösung
der
(pH-Wert =
1,1)
aus
dem
Sol
entstellt
und
schrumpft. Badiale
größer
werden.
Tropft
man
Na-
o d e r N H 4 - I o n e n a u s 1 n L ö s u n g e n a u f das N a - C e l l u l o s c Strukturen
(FeS04-Losung) vom
t r e t e n a u c h in m i t F e ( l l ) - I o n e n
hergestellten
Die g r o ß e n r a d i a l e n 1 mm
Eintropfstelle
wachsen
bräunlichen
Gelen
auf.
K a n ä l e biegen bereits nach
Elektrolytzentrum
nach
oben
etwa
um
und
e r z e u g e n die in B i l d 1 0 s i c h t b a r e n O f f n u n g e n u m den
xanthogenatsol,
so e r f o l g t n u r in u n m i t t e l b a r e r
Nähe
d e r E i n t r o p f s t e l l e e i n e t r ü b e F l o c k u n g , die s i c h m i k r o skopisch
noch
als
eine
poröse
Gelstruktur
erkennen
läßt (Bild 12). B e i der E i n w i r k u n g v o n I I - J o n e n a u f d a s
Xa-C.ellu-
E l e k t r o l y t t r o p f e n . E s hat den Ansehein, daß E l e k t r o l y t -
losexanthogenatsol
l ö s u n g d u r c h diese K a n ä l e s t r ö m t u n d d u r c h die
e i n e n T r o p f e n e i n e r 1 n I IIS 0 3 - L ö s u n g a u f d a s S o l auf-
Öff-
n u n g e n in d a s S o l d i f f u n d i e r t . er-
Membran umgeben.
h a l t e n e n t r ü b e n G e l s c h e i b e n a u f . Die r a d i a l v e r l a u f e n -
II-Ionen
den K a p i l l a r s c h l ä u c h e , die a m E l e k t r o l y t z e n t r u m
oder
Durch
in
nach
Entfernung
davon
beginnen,
biegen
kurzem Verlauf zur Geloberfläche um und bilden d u r c h o v a l e bis r u n d e O f f n u n g e n in
etwa
gleicher
Entfernung
die
Wandungen
der
da-
a u s , die in B i l d
vom im
5 0 0 [xm s t a r k e n O f f n u n g e n a u f
Bild 9. ( j c l s c h c i b c inil g e s a l l i g l e r S n C L - L ö s u n g
11
Elektrolytzentrum
a u f t r e t e n . I m p o l a r i s i e r t e n L i c h t hei g e k r e u z t e n leuchten
es
Läßt
zersetzt.
man
nun
f a l l e n , so w i r d d e r T r o p f e n v o n e i n e r d o p p e l b r e c h e n d e n
A h n l i c h e S t r u k t u r e n t r e t e n in den m i t T h - I o n e n
einiger
wird
Durchmesser
I'olars etwa
wird
die
Cellulose
beraubt,
des
ihrer
deshalb
an
der
Oberfläche
ist
isotrop.
Na-C.ellulosexanthogenates wichtigsten
schrumpft
l o s e g e l s t a r k . I m B i l d 1 3 s i n d die Luren
eindiffundierenden
Hydratcellulosegel
Zersetzung
die
zentren
D a s d u r c h die
entstehende
des
das
1 lydratationsHydratcellu-
Schrumpfuiigsstruk-
Ilydratcellulosegeles
wenige
größere,
unregelmäßig
auftretende
Deliydra-
tationswege ausgebildet.
Bild 10 (iclscheibc mit F e S ( ) 4 - L ö s u n g
Bild 11 (iclscheibe mit 1 11 Th(\(> ; i )j-Lösung
mm Bild 12 Isolropc Flockung durch 1 n N I I . X O . , oder 1 n NaNO ; i Lösung, 1 50 :1
zu
e r k e n n e n . I n d e m i s o t r o p e n t r ü b e n l'.ellulosegel w e r d e n
Bild 13 (jelscheibe mit 1 n II X 0 3 - L ö s u n g
Faserforschung und T e x t i l t e c h n i k 19 (1968) H e f t 10
Purz und Grobe: Mikroskopische Untersuchungen zur Struktur von Cellulosexanthogenatgelen. Teil I 2.
Diskussion
B e o b a c h t e t man die bei der Einwirkung der verschiedenen Gegenionen durch Auftropfen der Elektrolytlösungen auf die Oberfläche des Cellulosexanthogenatsoles einsetzenden Vorgänge, so zeichnen sich drei verschiedene Erscheinungen beim ersten K o n t a k t zwischen Elektrolyt und Sol ab. 2.1. An der Berührungsfläche zwischen Sol und Elektrolyt bildet sich sofort eine Membran, die augenblicklich kontrahiert. Der Elektrolyttropfen wird von der Membran quasi aufgefangen, er bleibt linsenförmig auf der Oberfläche liegen, da die sich nicht benetzende Membran Sol und Elektrolytlösung voneinander t r e n n t . Der Elektrolyttropfen nimmt bald an Volumen zu, so daß nach kurzer Zeit die Oberflächenspannung des Tropfens einen Niveausausgleich nicht verhindern kann. Die Elektrolytlösung läuft über die trennende Membran und wird augenblicklich von einer neugebildeten Membran aufgefangen. Anfangs wiederholen sich diese Vorgänge so rasch, daß sie nur als eine amöbenartige Bewegung wahrzunehmen sind. Mit fortschreitender Gelbildung verlangsamen sich infolge der abnehmenden Elektrolytkonzentration diese Membranbildungen. Man kann diesen Vorgang der Gelbildung im Mikroskop verfolgen, denn die im Sol zunächst nur schwach erkennbare neue Membran wird unter Kontraktion an die um den Elektrolyttropfen bereits gebildete kleine Gelscheibe herangezogen. Diese Vorgänge der Gelbildung führen zur Ausbildung einer Gelscheibe mit tangentialer und konzentrischer Membranlamellierung, wie sie beim Tl-Cellulosexanthogenatgel und zum Teil auch beim Ni-Cellulosexanthogenatgel (vergleiche Bild 5 und 6) beobachtet werden kann. Thiele und Andersen |6] haben nachgewiesen, daß diese schalige Struktur für die Gegenionen charakteristisch ist, die bei der Gelbildung eine starke Teilchenorientierung bewirken, wie sie z. B. durch Pb- oder Cd-Ionen beim Na-Alginat erfolgt. Sie bezeichnen die bei der ionotropen Gelbildung durch stark richtende Gegenionen auf die oben dargestellte Weise entstandenen Gele als Geltyp 1. Die E n t s t e h u n g dieses Geltyps erfolgt immer dann, wenn in einer schmalen unbenetzten Zone vier Phasen aufeinandertreffen. Gegen die im Sol neu gebildete, nicht benetzende Membran wölben sich unter Ausbildung von Randwinkeln Sol und Elektrolyt auf, und an die unbenetzte Membranoberfläche grenzt die Luft. Unter dem Einfluß dieser Bedingungen wird die tangentiale Lamellierung ausgebildet, die dem Gel ein spezifisches Aussehen gibt. Nach Ansicht der Autoren hat die Volumenzunahme des Elektrolyttropfens kurze Zeit nach dem Auftropfen auf die Soloberfläche folgende Gründe. E i n m a l werden die hydrophilen Kolloidteilchen bei der Membranbildung teilweise dehydratisiert. Das freiwerdende Wasser wird teilweise von dem Tropfen aufgenommen. Zum anderen ist die Membran permeabel, so daß der Elektrolyt dem Sol durch osmotische Kräfte Wasser entzieht und sich verdünnt. Ferner wird durch die Kontraktion der Membran der Tropfen aus dem Sol herausgehoben. Läuft nun der Elektrolyttropfen durch die Aufhebung des Benetzungsverzuges nicht gleichmäßig über, werden die Membranen unregelmäßig an
465
das Gel herangezogen. Eine solche unregelmäßige Gelbildung kann man beim Ni-Cellulosexanthogenatgel beobachten, wie sie auch aus der unkonzentrischen Anordnung der Membranen im Zentrum des Bildes 5 b zu erkennen ist. Wenn auch mit zunehmender Gelbildung der Elektrolyttropfen flacher wird und sich zu einem Flüssigkeitsfilm auf der Geloberfläche ausbreitet, bleibt doch immer eine unbenetzte Gelzone zwischen Sol und Elektrolyt bestehen. Bei der Versuchsführung mit Na-Celluloscxanthogenatsol im Überschuß enthält deshalb bei Versuchsende, d. h., wenn der Radius der Gelscheibe nicht mehr zunimmt, die Flüssigkeit auf der Geloberfläche keinen gelbildenden Elektrolyt mehr. Das überstehende Wasser wird schließlich vom überschüssigen Randsol aufgenommen, daher ist die Gelseheibe trokken. 2.2. Eine andere Erscheinung beim Auftropfen von Elektrolyt auf die Oberfläche des Cellulosexanthogenatsols ist die, daß der Tropfen kurze Zeit nach dem Aufsetzen aufhört überzulaufen oder erst gar nicht von neuen Membranen aufgenommen wird. Der Tropfen bleibt dabei unbenetzend, wie eine Perle, auf der wachsenden Gelscheibe liegen. Die Gegenionen des Elektrolyten diffundieren aus dem Tropfen durch die Membran in das Sol. Durch die osmotischen Vorgänge nimmt das Volumen des Tropfens zu, die ihn aufgefangene Membran kontrahiert und hebt ihn aus dem Sol heraus. Trotzdem k o m m t es nicht zu einem Überlaufen des Tropfens bzw. es hört nach kurzer Zeit wieder auf, so daß der Benetzungsverzug bestehen bleibt. Die auf diese Weise z. B . durch Zn-, Co-, Fe- und Cd-Ionen entstandenen Gelseheiben zeigen vorwiegend radiale Strukturen, jedoch auch recht unspezifische Strukturierungen, die aber für die einzelnen Ionen spezifisch sind (siehe Bilder 1, 2, 4 und 7). Die Geloberfläche ist von Versuchsbeginn an trocken. E r s t nach völligem Verbrauch der gelbildenden Gegenionen wird das Wasser des Tropfens vom Randsol aufgenommen. Von Thiele wird die Art dieser Gelbildung, bei der der Elektrolyttropfen nicht überläuft und unbenetzend auf der Gelseheibe liegen bleibt, mit Geltyp 2 bezeichnet. E r vermutet, daß die zwischen Elektrolytlösung und Membran sowie zwischen Sol und Membran auftretenden Oberflächenspannungen für seine Ausbildung verantwortlich zu machen sind. Der Geltyp 2 entsteht nach Thiele immer dann, wenn schwächer richtende Gegenionen, wie z. B . Ca- oder Sr-Ionen, die heim Na-Alginat eine schwächere Dehydratisierung und Membrankontraktion bewirken, in ein Sol diffundieren, oder wenn das Sol Neutralsalze, F a r b stoffe, unterschiedliche Arten und Fraktionen von Makromolekülen oder andere Fremdstoffe enthält. Ist also innerhalb weniger Sekunden nach dem Auftropfen auf das Sol der Elektrolyttropfen nicht übergelaufen, bleibt auch mehrfaches Anstechen des Tropfens mit einer Nadel wirkungslos, so erfolgt die Gelbildung nach Geltyp 2. Da das Sol des Polyelektrolyten Na-Cellulosexanthogenat infolge seiner Instabilität mit der Zeit steigende Mengen an Salzen, wie Na 2 S oder Na 2 CS 3 , enthält, bildet sich mit den einzelnen Gegenionen vorwiegend der Geltyp 2 mit radialen oder ionenspezifischen Strukturierungen aus, unabhängig von der Affinität zwischen
F a s e r f o r s c h u n g u n d T e x t i l t e c h n i k 19 (1968) H e f t 10
466 d e n G e g e n i o n e n u n d d e n X a n t h o g e n a t g r u p p e n u n d den E i g e n s c h a f t e n der verschiedenen Metallcellulosexanthogenate.
u n d Grobe:
Purz
'l'tibellt' 1.
A u c h m i t T l - I o n e n l ä ß t sich der G e l t y p 2 a u s b i l d e n , w e n n das C e l l u l o s e x a n t h o g e n a t s o l n a c h l ä n g e r e r Zeit der H e r s t e l l u n g g r ö ß e r e M e n g e n an N a 2 S u n d N a 2 C S 3 o n t h ä l t . K s w e r d e n d a n n um den T r o p f e n k e i n e t a n g e n t i a l e n M e m b r a n e n wie in B i l d (> g e b i l d e t , s o n d e r n feine, r a d i a l v e r l a u f e n d e K a p i l l a r e n , wie sie ä h n l i c h m i t Znlonen im Bild 1 a u f t r e t e n . 2 . 3 . S c h l i e ß l i c h wird b e i m A u f t r o p f e n v o n H l e k t r o l y l a u f d a s C e l l u l o s e x a n t h o g e n a t s o l k e i n e M e m b r a n ausg e b i l d e t , die den E l e k t r o l y t e n v o m S o l t r e n n t . A n der E i n t r o p f s t e l l e e n t s t e h t z. B . m i t Na- o d e r N I I 4 - I o n e n n u r e i n e t r ü b e F l o c k u n g , die ein p o r ö s e s G e f ü g e a u f weist. S t e l l t m a n das G e l des T l - C e l l u l o s e x a n t h o g e n a t c s d e m des Z n - C . e l l u l o s e x a n t h o g e n a t e s g e g e n ü b e r , die j a nach unterschiedliehen Bildungsvorgängen entstanden s i n d , so k ö n n t e m a n a u f G r u n d der u n t e r s c h i e d l i c h e n A n o r d n u n g der S t r u k t u r e l e m e n t e in den b e i d e n G e l e n (beim Tl-Cellulosexanthogenat überwiegend tangent i a l e L a m e l l i e r u n g , b e i m Z n - C e l l u l o s e x a n t h o g e n a t im Z e n t r u m A n o r d n u n g v o n R a d i a l k a p i l l a r e n m i t d e n sich anschließenden doppelbrechenden homogenen Gebieten) z u n ä c h s t zu der A u f f a s s u n g n e i g e n , d a ß a u c h die T e i l c h e n o r i e n t i e r u n g in beiden G e l e n u n t e r s c h i e d l i c h e r f o l g t . J e d o c h b e w e i s t das u n v e r ä n d e r t e optische \ o r z e i c h e n , d a ß die C e l l u l o s e x a n t h o g e n a t t e i l e h e n in b e i d e n G e l e n g l e i c h a n g e o r d n e t s i n d . D a s b e i ß t also, d a ß die M e m b r a n e n im Z n - C e l l u l o s e x a n t h o g e n a t e b e n falls t a n g e n t i a l v e r l a u f e n wie im T l - C e l l u l o s e x a n t h o g e n a t ; die C e l l u l o s e x a n t h o g e n a t t e i l e h e n w e r d e n s e n k r e c h t zu den e i n d i f f u n d i e r e n d e n G e g e n i o n e n a n g e o r d n e t . Die g e o r d n e t e n M e t a l l - C e l l u l o s e x a n t h o g e n a t g e l e sind e b e n f a l l s wie die M e t a l l - A l g i n a t o i m g e q u o l l e n e n Zus t a n d p o s i t i v d o p p e l b r e e l i e n d , b e z o g e n a u f die L ä n g s a c h s e der a n i s o m e t r i s e h e n K o l l o i d t e i l c h e n . Die b e i m C e l l u l o s e x a n t h o g e n a t m i t d e n e i n z e l n e n G e g e n i o n e n e r h a l t e n e n Gele weisen also i m a l l g e m e i n e n uneinheitliche Strukturierungen auf. E i n e Kompens a t i o n der i m p o l a r i s i e r t e n L i c h t bei g e k r e u z t e n P o l a r s a u f t r e t e n d e n G a n g u n t e r s c h i e d e der g e o r d n e t e n , doppelb r e c h e n d e n Gele b e r e i t e t d e s h a l b , a b g e s e h e n v o n d e n unterschiedlichen Gelbildungsweisen, Schwierigkeiten, wie a u c h die g e w i n k e l t e n A r m e des A c h s e n k r e u z e s in d e n B i l d e r n l e u n d 5 b z e i g e n . Thiele h a t die M e s s u n g e n der G a n g u n t e r s c h i e d e zur E r m i t t l u n g der R i c h t w i r k u n g der e i n z e l n e n G e g e n i o n e n s o w e i t m ö g l i c h n u r a n G e l e n d u r c h g e f ü h r t , die n a c h d e m Typ 1 e n t s t a n d e n w a r e n , o b g l e i c h a u c h n a c h d i e s e r B i l d u n g s w e i s e a u f G r u n d der die T e i l c h e n o r i e n t i e r u n g b e s t i m m e n d e n R i c h t u n g des l o n e n s t r o m s e i n e Gelseheibe mit uneinheitlichem optischem Charakter e n t s t e h t . Die D o p p e l b r e c h u n g dieser G e l s c h e i b e n i m m t v o m Z e n t r u m z u m R a n d e h i n zu. B e i m N a - C e l l u l o s e x a n t h o g e n a t entstehen nun mil verschiedenen Gegenionen vorwiegend Gelscheiben nach d e m T y p 2. T r o t z d e m w u r d e der V e r s u c h u n t e r n o m m e n , die m e i n i g e n M e t a l l - C e l l u l o s e x a n t h o g e n a t g e l e n a u f t r e t e n d e D o p p e l b r e c h u n g zu m e s s e n . D i e K o m p e n s a t i o n d e r G a n g u n t e r s c h i e d e (/") m i t e i n e m D r e h k o m p e n s a t o r n a c h Ehringhaus e r f o l g t e in e i n e m P o l a r i s a t i o n s A r b e i t s m i k r o s k o p ( P o l i n i A , Y E B Carl Zeiss J e n a )
Mikroskopische Untersuchungen zur Struktur von Cellulosexanthogenatgelen. Teil I
Doppelbrechung als Gangunterschied Metall-Cellulosexanlhogenatgelen
in
D o p p e l b r e :luing als G a n g u n l c r s c h i c d
um
an
|nn>]
Gegenionen
Versuch 1
2
3
4
T1+ Ni2+ Gd2+ Zn2+ Co2+ l'e3+
287 (150) (5(1) 3 9 , 3(1 35, 31 15, 11 12, 7
2 8 9 (147) 204 (53) 134 4(1, 2(1 22
114 (iti 2« 23
117 (100, 75) 55, 47 37, 13 1 8 , 21 14, 10
r ) in d e n i n n e r e n
-
-
B e r e i e Ilen d e r G e l s c h e i b e
gemessen.
bei 4()faehei' ^ e r g r ö ß e r u n g . G e m e s s e n w u r d e n die G a n g u n t e r s c h i e d e der ä u ß e r e n B e r e i c h e v o n der G e l s c h e i b e . In T a b e l l e 1 sind die G a n g u n t e r s c h i e d e ( F in n m ) v o n einigen \ e r s u c h s r e i h e n u n t e r j e w e i l s g l e i c h e n B e d i n g u n g e n für die T l - , Ni-, Cd-, Zn-, Co- und F c - C e l l u l o s e xanthogenatgele zusammengestellt. W i e m a n aus Tabelle 1 e n t n e h m e n k a n n , s t r e u e n die G a n g u n t c i s c h i e d e für ein G e g e n i o n v o n V e r s u c h zu V e r s u c h in g r o ß e n E c h l e r b e r e i c h e n . A u c h i n n e r h a l b v o n 10 M e s s u n g e n ein und d e r s e l b e n G e l s c h e i b e t r i t t eine b r e i t e S t r e u u n g der G a n g u n t e r s c h i e d e auf. I i s z e i c h n e t sich j e d o c h i n n e r h a l b e i n e r M e ß r e i h e eine T e n d e n z in der W e i s e a b , d a ß m a n sagen k a n n , die G a n g u n t e r s c h i e d e der m i t T l - und a u c h m i t Nil o n c n h e r g e s t e l l t e n G e l s c h e i b e n sind g r ö ß e r als die der m i t Cd-, Zn-, Co- o d e r F e - I o n e n g e b i l d e t e n Gele. Da n u n der p o l a r i s a t i o n s o p t i s e h g e m e s s e n e Gangunters c h i e d k o m p l e x m i t d e r O r d n u n g der G e l e z u s a m m e n h ä n g t , e r g i b t s i e h , d a ß die T h a l l i u m - I o n e n eine g r ö ß e r e Bichtwirkung auf die Cellulosexanthogenatteilehen a u s ü b e n als die Z n - I o n e n , z u m a l a u c h die S t r u k t u r beim Geltyp 1 charakteristisch für s t a r k richtende I o n e n i s t u n d die T 1 N 0 3 - L ö s u n g e n eine K o n z e n t r a t i o n v o n 0 , 3 5 li g e g e n ü b e r 1 n der Z n ( N ( ) 3 ) 2 - L ö s u n g e n a u f weisen. M a n k a n n also für die R i c h t w i r k u n g d e r G e g e n i o n e n auf d a s N a - C e l l u l o s e x a n t h o g e n a t u n t e r den o b e n gem a c h t e n E i n s c h r ä n k u n g e n f o l g e n d e R e i h e n f o l g e disk u t i e r e n T1+, Ni 2 + > Cd 2 + > Zn 2 +, Co 2 +, F e 3 + . 3. 1.
Zusammenfassung N u r b e s t i m m t e G e g e n i o n e n s i n d b e i d e r D i l T u s i o n in
das
Sol
die
befähigt,
durch
anisometrischen
Brücken-
oder
Komplexbildung
Celluloscxanlhogenatmolekiile
im
Sinne
der i o n o t r o p e n G c l b i l d u n g zu o r d n e n . Die geordnete Gelbildung m u ß auf spezifische verhältnisse und
auf
geführt 2.
Beim auch
zwischen
die
damit
Xanthatgruppe verbundene
und
AffinitälsGegenionen
Hydratation
zurück-
werden. Thallium-Cellulosexanthogenatgel
beim
und
Nickel-Celluloscxant hogenatgel
anfangs
erfolgt
die
F e 3 + lind C d 2 +
wird
g e o r d n e t e Gelbildung n a c h dem G e l t y p 1. 3. M i t d e n G e g e n i o n e n
wie Z n 2 + , Co2+,
a u c h eine g e o r d n e t e Gelbildung hervorgerufen. Sie erfolgt n a c h G e l t y p 2. 4.
B e i d e r G e l b i l d u n g wird s o w o h l die H y d r o p h i l i e als die
Ladung
sieren
vermindert.
Einige
Gegenionen
die C e l l u l o s e x a n t h o g e n a t t e i l e h e n so s t a r k , d a ß
a n s t a t t der wasserreichen, transparenten und festen
Gele
kristalline werden
weiche
und
Niederschläge
besonders
isotrope Gele
um
erhalten.
spröde, bilden.
das
trübe, Mit
Zenlrum
Pb-
sich
mechanisch
amorphe und
weiche,
auch
deliydrati-
oder
Cd-Ionen trübe
und
Faserforsehung und T e x t i l t e c h n i k 19 ( I M S ) H e f t 10
467
Casperson:
Anatomische Untersuchungen am Lärehcnholz (Larix decidua Miller)
5. Mit Alkali- oder Ammonium-Ionen kommt es beim Auftropfen dieser Kleklrolytlösungen auf die Soloberflache nicht zur Ausbildung von Membranen, die als augenblicklich gebildete Grenzfläche die Elektrolytlösung von dem Sol trennen würde. Die um die Eintropfstelle auftretende Iriibe, isotrope Flockung läßt sieh mikroskopisch noch als ein poröses und schwammartiges Geigefüge erkennen und muß als Folge einer kolloiden Entmischung angesehen werden. 6. Die Koagulation mit Il-Ionen (z. B. Salpetersäure) erfolgt unter gleichzeitiger Zersetzung des Na-Cellulosexanlhogenates. Das daraus resultierende Rydratcellulosegel ist isotrop und kann, abgesehen von Schrumpfungsstrukturen, einige größere Dehydralationskanäle in radialer Anordnung aufweisen. 7. Zur Ermittlung der Richtwirkung der Gegenionen auf die Cellulosexanthogenatteilehen wurde der Gangunterschied in den doppelbrechenden Gelscheiben gemessen. Es läßt sieh eine Abstufung der Gangunlerschiede in der Reihenfolge Tl-, Ni- > Cd- > Zn-, Co-, Fe-Ionen feststellen. Literatur [1| Grobe, A., Purz, II.-J., Maron, R., und Klare, H.: Untersuchungen über die geordnete Koagulation von NaCellulosexanthogenatlösungen. Faserforsch, u. Texlilteehnik 14 (1963) 9, S. 3 4 7 - 3 5 1 .
|2| Grübe, A., Purz, 1I.-J., und Maron, Jl.: Ordnungsvorgänge bei der Gelbildung aus Cellulosexanlhogenatsolen. J . Polymer Sei., C: Polymer Symposia 16 (1967) 3047 bis 3057. |3| Purz, 11. J.: Geordnete Koagulalion von Na-Cellulosexanthogenat. Chim. Volokna (Chem. Fasern) (1964) 6, S. 3 7 - 4 0 . Purz, If.-J.: Geordnete Gel- und Slrukturbildung von Na-Cellulosexanthogenat durch lonendiffusion. Dissertation, Universität Leipzig 1966. [4] Thiele, Ii.: Richtwirkung von Ionen auf anisotrope Kolloidc-Ionotropie. Naturwiss. 34 (1947) 4, S. 123. — : Ordnen von l^adelimolekülen durch Ionendiffusion — ein Prinzip der Strukturbildung. Protoplasma 58 (1964) 2, S. 3 1 8 - 3 4 1 . Thiele, II., Plohnke, K., Brandt, K., und Moll,G.: Ordnen von Polvelektrolvtcn durch Ionendiffusion. Kolloid-Z./Z. Polymere 182 (1962) S. 2 4 - 3 5 . [5] Rüssel, ('. R., Buchanan, R. A., Rist, C. K., Ilofreiter, B. T., und Ernst, A. ./.: Cereal pulps. I. Preparation and application of cross-linked cereal xanlhales in paper producls. Tappi, New- York 45 (1962) 7, S. 557 bis 566. |6| Thiele, //., und Andersen, G.: Ionotrope Gele von Polyuronsäuren. Kolloid-Z./Z. Polvmere 140 (1955) S. 76 bis 102; 142 (1955) S. 5 - 2 4 ; 143 (1955) S. 2 1 - 3 2 . Eingegangen
am 13. Mai
1968
Anatomische Untersuchungen am Lärchenholz (Larix decidua Miller) Gerhard
Casperson
Deutsche Akademie
der Wissenschaften
zu Berlin,
Instihit
für Faserstoff-Forschung
in
Teltoiv-Seelwf
D K 674. 0 3 2 . 1 4 : 6 7 4 . 0 3 8 . 1 5 : 5 8 1 . 4 : 5 3 5 . 8 2 7 . 2 : 537.533.35 Lärchenholz wurde licht- und elektronenmikroskopisch untersucht. Das Normalholz ist gekennzeichnet durch auffallend große und dünnwandige Frühholzzellen und dickwandige Spätholzzellen, wobei Früh- und Spätholz scharf gegeneinander abgesetzt sind. Auch im Reaktionsholz ist dieser Unterschied zwischen Früh- und Spätholz zu erkennen, so daß hier dünnwandige neben dickwandigen abgerundeten Reaklionsholzzcllen auftreten. Die Sekundärwand ist von einem radial-sehraubigen Spaltensystem durchzogen, das nicht identisch mit den Spiralverdickungen der S3 im Normalholz ist. Die ist besonders breit im Reaktionsholz angelegl. Der Bau von einfach und doppelt behöften Tüpfeln beim Reaktionsholz wird diskutiert. AHamoMutecKue
uccAedoeanun
dpeeecunu
jiucmeennui^u
(Lari.c decidua
Miller)
IIpoBeßeHO HccjiegoBaHHe ApeBecuHbi jmcTBeHiiHitbi c nptiMGHeHneM MHKpocKoriH4ecKoro H o j i e i i T p o i m o M u K p o c K o n i m e c K o r o MeTOßOB. J1,jih HopMajrbHott apeßecMHbi xapaKTepHO najiKHiie BecbMa ö o j i b i i r a x h TOHnocTeii-
Hbix KjieTOK neceHHefl flpeBecwibi h TOJiCTOCTeHHbix KjieTOK jieTHeft apeBecHHbi c pe;!i>nMn pa.'!rpaHHLiennHMn Memjiy hiimh. 3 t o pasjnmne bh^ho TSKme b KpeHeBOfi flpeBeowHe, r^e HaöJiioaaioTCH TomtocTeHHbie h TOJicTOCTenubie OKpyrjreHHbie KJieTKH. BTopitHHan CTeHKa npoHH3aHa cncTeMoft pajtwajibHo p a c n o j i o m e n H b i x BMHTOOöpa.'i-
hhx me.TTeti, KOTopaa He HBJineTCH H«eHTHHHoft co cnHpajibHhiMn yronmeHHHMH cjioh S3 b HopMajibHOft apeBeciin e . Cjioh .S'j b KpeHeBOfi ApeßecvtHe OKasbiBaeTCH ocoSeHHO iiinpoKnnr. OöcyjK/teHO c T p o e i w e n p o c T b i x h OKafiM.neiiHbix n o p b KpeHeBoit a p e n e c n H e .
/investigations
on the Anatomy
of Larch Wood (Larix dticidua
Miller)
The anatomy of larch wood has been investigated by optical and electron microscopy. Normal wood exhibits distinctly large Ihin-walled spring wood cells and thick-walled summer wood cells, both types of cells being sharply ciscernible. This difference between spring and summer wood was also revealed in reaction wood, wherein rounded-off thin-walled reaction wood cells arc associated with thick-walled ones. A system of radial helical fissures, showing no identity with the helical thickenings of the S 3 in normal wood, occurs in the secondary wall. The S j in reaction wood was found to be very large. The structure of bordered pits and bordered pit pairs in reaction wood is discussed. 1.
Einleitung
In zunehmendem Maßt; wird in Mitteleuropa die Lärche wegen ihrer Schnellwüchsigkeit einerseits und der relativ hohen Rauchresistenz andererseits zur Aufforstung benutzt, wobei neben verschiedenen Provenienzen von Larix decidua auch L. leptolepis und der Bastard L. decidua X L. lepto-
lepis = L. eurolepis verwcndel werden [28, 29, 33, 41, 42, 43, 46, 47|. Das Aufkommen größerer Mengen Läreheiiholz kann als Rohstoff für die Papier- und Zellstofl'industrie eine Bedeutung erlangen, zumal die lechnischen Möglichkeilen bereits geprüft sind |26, 40, 45J. Aus den zur Zeit laufenden Untersuchungen möchte ich in dieser Veröffentlichung auf einige anatomische Probleme,
Faserforsehung und T e x t i l t e c h n i k 19 ( I M S ) H e f t 10
467
Casperson:
Anatomische Untersuchungen am Lärehcnholz (Larix decidua Miller)
5. Mit Alkali- oder Ammonium-Ionen kommt es beim Auftropfen dieser Kleklrolytlösungen auf die Soloberflache nicht zur Ausbildung von Membranen, die als augenblicklich gebildete Grenzfläche die Elektrolytlösung von dem Sol trennen würde. Die um die Eintropfstelle auftretende Iriibe, isotrope Flockung läßt sieh mikroskopisch noch als ein poröses und schwammartiges Geigefüge erkennen und muß als Folge einer kolloiden Entmischung angesehen werden. 6. Die Koagulation mit Il-Ionen (z. B. Salpetersäure) erfolgt unter gleichzeitiger Zersetzung des Na-Cellulosexanlhogenates. Das daraus resultierende Rydratcellulosegel ist isotrop und kann, abgesehen von Schrumpfungsstrukturen, einige größere Dehydralationskanäle in radialer Anordnung aufweisen. 7. Zur Ermittlung der Richtwirkung der Gegenionen auf die Cellulosexanthogenatteilehen wurde der Gangunterschied in den doppelbrechenden Gelscheiben gemessen. Es läßt sieh eine Abstufung der Gangunlerschiede in der Reihenfolge Tl-, Ni- > Cd- > Zn-, Co-, Fe-Ionen feststellen. Literatur [1| Grobe, A., Purz, II.-J., Maron, R., und Klare, H.: Untersuchungen über die geordnete Koagulation von NaCellulosexanthogenatlösungen. Faserforsch, u. Texlilteehnik 14 (1963) 9, S. 3 4 7 - 3 5 1 .
|2| Grübe, A., Purz, 1I.-J., und Maron, Jl.: Ordnungsvorgänge bei der Gelbildung aus Cellulosexanlhogenatsolen. J . Polymer Sei., C: Polymer Symposia 16 (1967) 3047 bis 3057. |3| Purz, 11. J.: Geordnete Koagulalion von Na-Cellulosexanthogenat. Chim. Volokna (Chem. Fasern) (1964) 6, S. 3 7 - 4 0 . Purz, If.-J.: Geordnete Gel- und Slrukturbildung von Na-Cellulosexanthogenat durch lonendiffusion. Dissertation, Universität Leipzig 1966. [4] Thiele, Ii.: Richtwirkung von Ionen auf anisotrope Kolloidc-Ionotropie. Naturwiss. 34 (1947) 4, S. 123. — : Ordnen von l^adelimolekülen durch Ionendiffusion — ein Prinzip der Strukturbildung. Protoplasma 58 (1964) 2, S. 3 1 8 - 3 4 1 . Thiele, II., Plohnke, K., Brandt, K., und Moll,G.: Ordnen von Polvelektrolvtcn durch Ionendiffusion. Kolloid-Z./Z. Polymere 182 (1962) S. 2 4 - 3 5 . [5] Rüssel, ('. R., Buchanan, R. A., Rist, C. K., Ilofreiter, B. T., und Ernst, A. ./.: Cereal pulps. I. Preparation and application of cross-linked cereal xanlhales in paper producls. Tappi, New- York 45 (1962) 7, S. 557 bis 566. |6| Thiele, //., und Andersen, G.: Ionotrope Gele von Polyuronsäuren. Kolloid-Z./Z. Polvmere 140 (1955) S. 76 bis 102; 142 (1955) S. 5 - 2 4 ; 143 (1955) S. 2 1 - 3 2 . Eingegangen
am 13. Mai
1968
Anatomische Untersuchungen am Lärchenholz (Larix decidua Miller) Gerhard
Casperson
Deutsche Akademie
der Wissenschaften
zu Berlin,
Instihit
für Faserstoff-Forschung
in
Teltoiv-Seelwf
D K 674. 0 3 2 . 1 4 : 6 7 4 . 0 3 8 . 1 5 : 5 8 1 . 4 : 5 3 5 . 8 2 7 . 2 : 537.533.35 Lärchenholz wurde licht- und elektronenmikroskopisch untersucht. Das Normalholz ist gekennzeichnet durch auffallend große und dünnwandige Frühholzzellen und dickwandige Spätholzzellen, wobei Früh- und Spätholz scharf gegeneinander abgesetzt sind. Auch im Reaktionsholz ist dieser Unterschied zwischen Früh- und Spätholz zu erkennen, so daß hier dünnwandige neben dickwandigen abgerundeten Reaklionsholzzcllen auftreten. Die Sekundärwand ist von einem radial-sehraubigen Spaltensystem durchzogen, das nicht identisch mit den Spiralverdickungen der S3 im Normalholz ist. Die ist besonders breit im Reaktionsholz angelegl. Der Bau von einfach und doppelt behöften Tüpfeln beim Reaktionsholz wird diskutiert. AHamoMutecKue
uccAedoeanun
dpeeecunu
jiucmeennui^u
(Lari.c decidua
Miller)
IIpoBeßeHO HccjiegoBaHHe ApeBecuHbi jmcTBeHiiHitbi c nptiMGHeHneM MHKpocKoriH4ecKoro H o j i e i i T p o i m o M u K p o c K o n i m e c K o r o MeTOßOB. J1,jih HopMajrbHott apeßecMHbi xapaKTepHO najiKHiie BecbMa ö o j i b i i r a x h TOHnocTeii-
Hbix KjieTOK neceHHefl flpeBecwibi h TOJiCTOCTeHHbix KjieTOK jieTHeft apeBecHHbi c pe;!i>nMn pa.'!rpaHHLiennHMn Memjiy hiimh. 3 t o pasjnmne bh^ho TSKme b KpeHeBOfi flpeBeowHe, r^e HaöJiioaaioTCH TomtocTeHHbie h TOJicTOCTenubie OKpyrjreHHbie KJieTKH. BTopitHHan CTeHKa npoHH3aHa cncTeMoft pajtwajibHo p a c n o j i o m e n H b i x BMHTOOöpa.'i-
hhx me.TTeti, KOTopaa He HBJineTCH H«eHTHHHoft co cnHpajibHhiMn yronmeHHHMH cjioh S3 b HopMajibHOft apeBeciin e . Cjioh .S'j b KpeHeBOfi ApeßecvtHe OKasbiBaeTCH ocoSeHHO iiinpoKnnr. OöcyjK/teHO c T p o e i w e n p o c T b i x h OKafiM.neiiHbix n o p b KpeHeBoit a p e n e c n H e .
/investigations
on the Anatomy
of Larch Wood (Larix dticidua
Miller)
The anatomy of larch wood has been investigated by optical and electron microscopy. Normal wood exhibits distinctly large Ihin-walled spring wood cells and thick-walled summer wood cells, both types of cells being sharply ciscernible. This difference between spring and summer wood was also revealed in reaction wood, wherein rounded-off thin-walled reaction wood cells arc associated with thick-walled ones. A system of radial helical fissures, showing no identity with the helical thickenings of the S 3 in normal wood, occurs in the secondary wall. The S j in reaction wood was found to be very large. The structure of bordered pits and bordered pit pairs in reaction wood is discussed. 1.
Einleitung
In zunehmendem Maßt; wird in Mitteleuropa die Lärche wegen ihrer Schnellwüchsigkeit einerseits und der relativ hohen Rauchresistenz andererseits zur Aufforstung benutzt, wobei neben verschiedenen Provenienzen von Larix decidua auch L. leptolepis und der Bastard L. decidua X L. lepto-
lepis = L. eurolepis verwcndel werden [28, 29, 33, 41, 42, 43, 46, 47|. Das Aufkommen größerer Mengen Läreheiiholz kann als Rohstoff für die Papier- und Zellstofl'industrie eine Bedeutung erlangen, zumal die lechnischen Möglichkeilen bereits geprüft sind |26, 40, 45J. Aus den zur Zeit laufenden Untersuchungen möchte ich in dieser Veröffentlichung auf einige anatomische Probleme,
F a s e r f o r s c h u n g u n d T e x t i l t e c h n i k 19 (1948) H e f t 10
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Anatomische Untersuchungen am Lärchenholz (Larix decidua Miller)
hauptsächlich in der Gegenüberstellung von Normal- und R e a k t i o n s h o l z , eingehen. Die L ä r c h e scheint häufiger Reaktionsholzgewebe als andere Nadelbäume zu bilden, so daß m a n diesem morphologisch, chemisch und technologisch vom Normalholz abweichendem Gewebe erhöhte B e a c h t u n g schenken sollte. Die Ursachen der Reaktionsholzbilduiig speziell bei der L ä r c h e liegen einmal in der Neigung bes t i m m t e r H e r k ü n f t e zur K r u m m w ü c h s i g k e i t , im E x t r e m f a l l als sogenannter Säbelwuchs [43, 46, 4 7 ] ; zum anderen reagiert die L ä r c h e als ausgesprochener L i c h t b a u m stark heliotropiseh, was ebenso wie einseilige W i n d w i r k u n g zur K r u m m w ü c h s i g k e i t führen kann [42], Obgleich in den letzten J a h r e n eine Reihe von Veröffentlichungen sich mit der A n a t o m i e und speziell mit der U l t r a s t r u k t u r der Zellwand des Reaktionsholzes bei Nadelbäumen beschäftigt h a b e n [5 bis 10, 12, 50, 54], h a t das Lärchenholz eine R e i h e von B e sonderheiten, die — auch im Hinblick auf einige strittige F r a g e n der Zellwandgenese — eine gesonderte Darstellung rechtfertigen1).
2. Zur
Methodik
Die Untersuchungen wurden an Astholz (Herkunft Teltow) und S t a m m h o l z (Herkunft I n s t i t u t für F o r s t Holzwissenschaften Graupa und Z e n t r a l i n s t i t u t für technologie Dresden) durchgeführt. Die P r ä p a r a t i o n e n für die E l e k t r o n c n m i k r o s k o p i e wurde, wie in früheren Arbeiten bereits ausführlich beschrieben, ausgeführt [10].
3.
Ergebnisse
3.1. Lichtmikroskopische
Untersuchungen
L ä r c h e ist x y l o t o m i s c h schwer zu c h a r a k t e r i s i e r e n , da die meisten Merkmale r e c h t v a r i a b e l oder a b e r auch für das F i c h t e n h o l z c h a r a k t e r i s t i s c h sind, so daß eine x y l o t o i n i s c h e U n t e r s c h e i d u n g von F i c h t e und L ä r c h e oft n i c h t möglich ist [16, 25, 56]. Im allgemeinen sind die J a h r e s r i n g e deutlich ausgeprägt und das Spätholz s t a r k gegen das F r ü h h o l z abgesetzt [3, 21], Ubereins t i m m e n d m i t den L i t e r a t u r a n g a b e n n i m m t der F r ü h holzanteil die Hälfte bis Zweidrittel des J a h r e s r i n g e s ein. Zum Beispiel fanden wir bei einem J a h r e s r i n g von 4 , 5 7 5 m m B r e i t e einen F r ü h h o l z a n t e i l von 2 , 4 7 5 m m und einen S p ä t h o l z a n t e i l von 2 , 1 0 0 m m . Dieser ausgesuchte J a h r e s r i n g wurde in 100 |xm dicke T a n g e n t i a l s c h n i t t e zerlegt, wovon j e d e r vierte für Messungen der Faserlänge, Zellbreite und Zellwanddicke mazeriert und jeder dritte für e l e k t r o n e n m i k r o s k o p i s c h e U n t e r s u c h u n g e n e i n g e b e t t e t wurde.
Unsere vorläufigen E r g e b n i s s e , die an einem größeren Material ü b e r p r ü f t werden müssen, e r b r a c h t e n längere F a s e r n im F r ü h h o l z gegenüber dem S p ä t h o l z . Die bisherigen U n t e r s u c h u n g e n über F a s e r l ä n g e n bei anderen Nadelhölzern lieferten vielfach gegenteilige E r g e b n i s s e , und Dadswell wie die U n t e r s u c h u n g e n von Bisset [1] sowie Bisset, Dadswell und Wardrop [2] an P i n u s pinaster, Pinus r a d i a t a und P s e u d o t s u g a t a x i f o l i a zeigen, wobei a b e r v e r m e r k t wird, d a ß die U n t e r s c h i e d e in der F a s e r l ä n g e zwischen F r ü h - und S p ä t h o l z im allgemeinen n i c h t sehr s t a r k ausgeprägt sind, so d a ß a u c h im F r ü h h o l z längere F a s e r n a u f t r e t e n k ö n n e n [34, 48]. E s h a t somit den Anschein, d a ß der sogenannte „ S ä g e z a h n t y p ' der Zellängenverteilung i n n e r h a l b des J a h r e s r i n g e s n i c h t i m m e r zutrifft, sondern, wie Süss [44] für L a u b h ö l z e r nachwies, es unterschiedliche T y p e n geben k a n n . D a h e r sollten derartige U n t e r s u c h u n g e n zur K l ä r u n g dieser auch für die P r a x i s i n t e r e s s a n t e n F r a g e weiter durchgeführt werden. Aus dem oben angegebenen Z a h l e n m a t e r i a l und dem Bild 1 ist zu ersehen, d a ß die Zellen im F r ü h h o l z auffallend groß und dünnwandig sind, so daß Burgerstein [4] dieses für ein b r a u c h b a r e s M e r k m a l zur x y l o t o m i schen A b g r e n z u n g zum F i c h t e n h o l z hält. Im Gegensatz dazu ist das Spätholz ausgesprochen dickwandig [Bild 2 a], Die einzelnen Zellwandschichten heben sich, besonders auch im polarisierten L i c h t , k o n t r a s t r e i c h v o n e i n a n d e r ab [Bild 2 b ] , Die breite Mittelschicht ist der Mittellamelle und P r i m ä r w a n d zuzuordnen. Die S j fällt im polarisierten L i c h t als hell aufleuchtende Zone auf, während die S 2 dunkel bleibt. Die L u m e n b e g r e n zung l e u c h t e t ebenfalls auf und ist die sehr ausgeprägte S3.
An den 16 ausgesuchten T a n g e n t i a l s c h n i t t e n , die in 1 0 % i g e r Chromsäure und Salpetersäurelösung mazeriert wurden, h a b e n wir jeweils 100 Messungen der F a s e r länge, F a s e r d i c k e und Zellwanddicke v o r g e n o m m e n . Nachfolgend sind die Mittelwerte aus vier aufeinanderfolgenden S c h n i t t e n des Frühholzes einerseits und des S p ä t h o l z e s andererseits g e g e n ü b e r g e s t e l l t : Faserlänge Faserbreil e Zellwanddicke Faserlumen
Frühholz 3,319 m m 5 3 , 9 8 ¡im 4 , 8 3 [xm 44,32 [im
Spätholz 2,325 m m 3 1 , 1 3 |im 10,12 ¡¿m 10,89 p
*) W ä h r e n d der Drucklegung dieses Artikels erschien die Arbeit von Cute, IV. A., Day, A. ('., und Timell, T. K.: Distribution of lignin in normal and compression wood of t a m a r a c k . Wood Sei. Technology 2 (1968) S. 13 — 37, deren I n h a l t mir durch das freundliche E n t g e g e n k o m m e n von Prof. Timell bereits zugänglich g e m a c h t worden war und daher in unserer A r b e i t berücksichtigt werden konnte. H e r r n Prof. Timell möchte ich auch für seine Anregungen danken.
Bild 1. Querschnitt durch Normalholz mit Vergr. 5 0 0 : 1
Frühholzzellen.
F a s e r f o r s c h u n g und T e x t i l t e c h n i k 19 (1968) H e f t 10
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Anatomische Untersuchungen am Lürchenholz (La rix decidua Ali Her)
a)
b)
Bild 2. Querschnitt durch Normal hol/ mit Spätholzzellen. Lni normalen Lieht (a) erscheint die .Mittellainclle und Primärwand sowie die S3 hell, die iS^ und S2 dunkler; im polarisierten Lieht (b) leuehlen die S1 und die iS3 hell auf. Vergr. 500:1
Bild 3. Tangentialschni11 durch Normalholz mit, Frühholzzellen, uniserateni Markstrahl und l ransversalom Harzgang. Vergr. 500:1
Bild 4. TantenIialschnitt durch Xormalholz mit Spätholzzeilen und uniseralen Markstrahlen. Spiralverdickungen der S3. Vergr. 500:1
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Anders, G.: W e i ß k o n t r o l l e : D e r C i b a n o i d - W e i ß s t a n d a r d . J . Soc. D y e r s Colourists 84 (1968) 2, S. 1 2 5 - 1 3 2 . liasumowskuja, I . II'., Bartenew, G.M.: M e t h o d e n z u r V o r a u s b e s t i n i m u n g d e r L e b e n s d a u e r v o n P l a s t e n . P l a s t e u . K a u t s c h u k 15 (1968) 5, S. 360 bis 362. Hoff Hehler, S.: U n t e r s u c h u n g e n a n M a s e r n a u s P o l y e s t e r - S e i d e . F a s e r f o r s c h . u . T e x t i l t c c h n i k 19 (1968) 7, S. 3 0 4 - 3 1 2 . BaduSkeviö, L . V., Kolganov, V. A.: Geschwindigkeitsabhängigkeit der F ä l l u n g s a k t i v i t ä t v o n Aerosolteilchen auf F a s e r s t o f f e u n d die Möglichkeit der Trennung der wirksamen F a k t o r e n im Filtrationsprozeß. 2. fiziö. Chimii (Z. p h y s i k . Chemie) 42 (1968) 4, S. 9 7 1 - 9 7 6 . Kahovcovä, J., Banny, M.: Die B e s t i m m u n g u n v e r z w e i g t e r F e t t a l k o h o l c in G e g e n w a r t v o n A l k y l b e n z o l e n i m n i c h t s u l f o n i e r t e n A n t e i l v o n A n i o n t e n s i d e n m i t Hilfe v o n H a r n s t o f f - E i n s c h l u ß V e r b i n d u n g e n . Tenside, M ü n c h e n 5 (1968) 3/4, S. 8 3 - 8 6 . Nor dort) P., Bainbridge, N. W.: E i n e L a b o r u n t e r s u c h u n g der T r o c k e n c h l o r i e r u n g v o n Wolle b e i A t m o s p h ä r e n d r u c k . I . B e h a n d l u n g s b e d i n g u n g e n . J . Soc. D y e r s Colourists 84 (1968) 1, S. 2 6 - 2 9 . Baird, K., Nordon, P., Foulds, R. A,: E i n e L a b o r u n t e r s u c h u n g der T r o k k e n c h l o r i e r u n g v o n Wolle bei A t m o s p h ä r e n d r u c k . I I . B e w e r t u n g d e r b e h a n d e l t e n Wolle. J . Soc. D y e r s Colourists 84 (1968) 1, S. 2 9 - 3 2 . Hudson, J. O.: Cyclische D e h n u n g s s c h w a n k u n g e n a n K e t t e n w i r k m a s c h i n e n m i t H a k e n n a d e l n . Textile I n s t . I n d . 6 (1968) 5, S. 1 1 7 - 1 1 9 . Mayer, D.: B i e g e f e s t i g k e i t v o n t e x t i l e n M a t e r i a l i e n in A b h ä n g i g k e i t v o n d e r T e m p e r a t u r u n d der r e l a t i v e n L u f t f e u c h t i g k e i t . Teil 2. T e x t i l - P r a x i s 23 (1968) 5, S. 2 8 5 - 2 8 8 . Dobozy, O. KHornung, J.: Dies u n d j e n e s ü b e r die F a s e r a n a l v s e in der "Wollindustrie. I I I . I V . T e x , D o e t i n c h e m / X d . 27 (1968) 4, S. 2 1 7 - 2 1 9 ; 5, S. 2 7 2 - 2 7 4 . Platzek, P., van Kempen, G. A.: K o n t r o l l e d e r P o l h ö h e bei D o p p e l g e w c b e n . T e x , Doetinchem/JN'd. 27 (1968) 4, S. 2 0 0 - 2 0 1 . Gel'man, V. B., GerSkovtö, B. M., Lipatova, M. F.: S c h e u e r p r ü f g e r ä t f ü r nichtnictallische Materialien. Zavodsk. Labor., Moskva (Betriebslabor) 34 (1968) 3, S. 3 6 1 - 3 6 2 . S t a n d a r d i s i e r u n g . Terminologie A u s e i n a n d e r s e t z u n g ü b e r die K e n n z e i c h n u n g v o n Textil- u n d K o n f e k t i o n s w a r e n . JSorsk T e k s t i l t i d . (1968) 4, S. 10, 12, 14, 16, 17, 19, 22, 24, 26, 28. Jayme, G., Büttel, H.: Vergleich v e r s c h i e d e n e r V e r f a h r e n z u r P e n t o s a n b e s t i m m u n g einschließlich einer n e u e n I S O - M e t h o d e . P a p i e r 22 (1968) 5, S. 2 4 9 - 2 5 3 .
VII. Betriebstechnik. Ökonomie. Tagungsbcrichte u. dgL. Sonderfragen Betriebstechnik Konopäsek, M.: Die A n w e n d u n g der K y b e r n e t i k in der T r i k o t a g e n i n d u stric. I I I . S c h l u ß . T e x , D o e t i n c h e m / X d . 27 (1968) 4, S. 2 0 8 - 2 1 0 ; 5, S. 2 5 7 - 2 5 9 . B e r u f e d e r D a t e n v e r a r b e i t u n g , l t a t i o n a l i s i e r u n g im B ü r o 19 (1968) 5, S. 4 0 - 4 2 . Pompe,F.: Maximalleistungen von melirsystemigen liundstrickmaschinen. D t . T e x t i l t e c h n i k 18 (1968) 6, S. 3 4 7 - 3 5 0 . Hampson, N. H.: A n l a g e n u n d G e r ä t e a u s v e r s t ä r k t e m P o l y e s t e r m a t e r i a l v e r r i n g e r n K o r r o s i o n s p r o b l e m e in T e x t i l b e t r i e b e n . Z. ges. T e x t i l i n d . 70 (1968) 6, S. 4 2 3 - 4 2 5 . Gerth, G.: S t a u b t c c h n i k . V D I - Z . 110 (1968) 15, S. 6 4 5 - 6 4 8 . Mertens, J.: S c h u t z f a r b e n auf W ä n d e n o d e r k e r a m i s c h e n P l a t t e n . B a n d u . F l e c h t i n d . (1968) 2, S. 5 9 - 6 1 (dt., engl.). Nixdorf, J.: Anorganische Fasermaterialien für temperaturbeständige f a s e r v e r s t ä r k t e W e r k s t o f f e . Teil 1. V D I - Z . 110 (1968) 13, S. 5 4 3 - 5 5 0 . Erbert, L.: W a s s e r b e d a r f in d e r T e x t i l i n d u s t r i e . D t . T e x t i l t e c h n i k 18 ( 1 9 6 8 ) 6 , S. 3 7 5 - 3 8 0 . Scholz, H.G.: M o d e r n e V e r f a h r e n z u r A b w a s s e r r e i n i g u n g in d e r L e d e r i n d u s t r i e . Allg. p r a k t . Chemie, W i e n 19 (1968) 4, S. 1 1 7 - 1 2 1 . Hohmann, E.: D e r M a t e r i a l f l u ß u n d die L a g e r - u n d T r a n s p o r t k o s t e n i m B e t r i e b . Z w F . Z. w i r t s c h . F e r t i g u n g 63 (1968) 5, S. 2 2 9 - 2 3 1 . Conrad, H.: Z u r S y s t e m a t i s i e r u n g d e r A u f g a b e n einer B ü r o o r g a n i s a t i o n s A b t e i l u n g . i i a t i o n a l i s i e r u n g im B ü r o 19 (1968) 5, S. 44 — 46. Ökonomie Kießlich, 11'., Völker, i t . ; V e r t e i l u n g s n o r m a t i v e u n d i n n e r e D y n a m i k des S t r e u b e r e i c h e s d e r N o r m c r f ü l l u n g . A r b e i t s ö k o n o m i k 12 (1968) 3, S. 233 bis 251. Luda, Cl.-JÜ., Aust,A.: Arbeitsstudienlabor im Betrieb. Fertigungstechnik u . B e t r i e b 18 (1968) 6, S. 3 3 0 - 3 3 2 . Fedorenko, N. P.: Die S t e u e r u n g d e r P r o d u k t i o n u n d m a t h e m a t i s c h e M e t h o d e n . Teil I u . I I . P r e s s e d e r SU, A u s g . A, Berlin (1968) 66, Beilage, S. 1 - 1 6 ; 70, Beilage, S. 1 - 6 1 . Engriser, R.: B e u r t e i l u n g einer O r g a n i s a t i o n s s t r u k t u r n a c h e i n e m Modell. I n d . O r g a n i s . , Z ü r i c h 37 (1968) 5, S. 3 0 9 - 3 1 5 . Kruppe, E.: S y s t e m a t i k d e r A r b e i t s m e t h o d e n s t u d i e . F e r t i g u n g s t e c h n i k u. B e t r i e b 18 (1968) 6, S. 3 5 2 - 3 5 5 . Lorenz, H.-J.: Die e r z e u g n i s g e b u n d e n e P l a n u n g — eine wichtige A u f g a b e bei der W e i t e r e n t w i c k l u n g unseres P l a n u n g s s y s t e m s . W i r t s c h a f t , A u s g . A 23 (1968) 22, S. 5 - 6 . Garbe, K.: O p e r a t i o n s f o r s c h u n g — H e m m n i s s e u n d A n f o r d e r u n g e n . D t . T e x t i l t e c h n i k 18 (1968) 6, S. 3 8 8 - 3 9 3 . Fox, K. H.: liolle d e r F o r s c h u n g u n d E n t w i c k l u n g bei d e r m o d e r n e n Leit u n g d e r T e x t i l i n d u s t r i e . A m e r . D y e s t u f f l i e p . 57 (1968) 4, S. 49 ( P 1 1 9 ) bis 52 ( P 1 2 3 ) . Kubelka, V.: ö k o n o m i s c h e K o n s e q u e n z e n d e r V e r a r b e i t u n g eines g r ö ß e r e n A n t e i l a n L a u b h o l z in der Zellstoff- u n d P a p i e r i n d u s t r i e der CSSK. Zellstoff u . P a p i e r 17 (1968) 5, S. 143 146. Sonderlragen Bereska, D.: D a s P r e i s - L e i s t u n g s v e r h ä l t n i s . I i a t i o n a l i s i e r u n g i m B ü r o 19 (1968) 5, S. 3 3 - 3 4 . Walz, L>.: Die T e c h n i k der F ü h r u n g . I i a t i o n a l i s i e r u n g im B ü r o 19 (1968) 5, S. 7, 8. Rosenkranz, R.: Die I i a t i o n a l i s i e r u n g d e r C h e f a r b e i t . I i a t i o n a l i s i e r u n g i m B ü r o 19 (1968) 5, S. 1 2 - 1 4 . I)ux, 11'.: D a s Anliegen d e r technisch-wissen s c h a f t l i c h e n B i b l i o t h e k e n . Wiss. Z. T e c h n . Univ. D r e s d e n 16 (1967) 5, S. 1 6 2 9 - 1 6 3 2 .
WTB WISSENSCHAFTLICHE TASCHENBÜCHER Reihe Chemie 2. Auflage 1968 in Z u s a m m e n a r b e i t m i t P e r g a m o n Press, O x f o r d , und F r i e d r i c h V i e w e g & Sohn, B r a u n s c h w e i g
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