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German Pages 140 Year 1886
ZEITSCHRIFT tu
FÜR
ÄGYPTISCHE SPRACHE UND
ALTERTJIUMSKUNDE GEGRÜNDET
1863
VON
H.
HERAUSGEGEBEN UND WEITERGEFÜHRT FORTGESETZT VON
H.
BßUGSCH
1864
— 1884 VON K. R. LEPSIUS
BRUGSCH UND
L.
STERN
YIERUNDZWANZIGSTEß JAHEGANG 1886
—
/g'V^
§1
J. C.
LEIPZIG HINRICHS'SCHE BUCHHANDLUNG
g349f)4 9. S,S"(:.
7
Inhalt. Seite
7
— — 15
15
— 19
19
— 40
HeinrichBrugsch
Mythologica, von
1
Der Handel des Landes Pun, von J. Lieblein Varia, par Karl Piehl Der Apis -Kreis aus den Zeiten der Ptolemäer (Fortsetzung), von Heinrich Brugsch Nacliträgliche Bemerkung, von A. Eisenlolir
40
Textes thebains inedits du Nouveau Testament, par E.
Amelineau
Versuch über eine gleichmäfsige Worttrennung im Koptischen, von
10
d.
Der
altägyptische
i.
99, von
Ludw. Stern Name der Stadt
41
Ludw. Stern
.
Novum
t^
,
von
Max
— 73
73
Grofs-Herakleopolis, von
Heinrich Brugsch
75
Varia (Suite), par Karl Piehl
Das Ideogramm
56
— 41 — 56
Müller
auctarium lexici sahidico-coptici, auctore
Agapio Bsciai Episcopo
.
.
Die Zahl «40 oder 99, von Ernst Springer Fragments thebains inedits du Nouveau Testament (Suite), par E. Amelineau.
.
.
— 76
86
— 86 — 88
88
— 102
76
102
— 103
103
— 114
115
— 135
Die koptische Apocalypse des Sophonias, mit einem Anhange über den untersahischen Dialect, von Ludw. Stern Erschienene Schriften
S.
73—74. 135
— 136.
Zeitschrift für
Ägyptische Sprache
imd
gegründet 1863 von H.
weiter geführt 1864 von H.
fortgesetzt
— 1884
Alterthiunskimde Brugscb,
von R. Lepsiiis,
Brugsch uud
Erstes und Zweites Heft.
1886.
YierimdzAvaiiziaster Jalira-.
L. Stern.
Inhalt:
— Der Handel des Landes Pun, von Lieblein. — Varia, — Der Apis-Kreis aus den Zeiten der Ptolemäer (Fortsetzung), von H. Brugsch. — Nachträgliche Bemerkung, von A. Eisenlohr. — Textes thebains inedits du Nouveau Testament, Worttrennung im Koptischen, von par E. Amelineau. — Versuch über eine — '49 — von L. Stern. Erschienene Schriften. 99, L. Stern. Mythologie», von H. Brugscli.
J.
par K. Pielil.
gleichniiifsige
d.
i.
Mythologica. Von
Heinrich Brugsch. Gott Seb oder Qeb?
I.
Die gewöhnlichste Schreibung dieses Gottesnamens erscheint
in
den besten Epochen
der altägyptischen Geschichte, vor allem im sogenannten Neuen Reiche, in der Gestalt
^^
d. h.
,
aus
dem
Bilde einer
Da dem
für den 6-Laut bestehend.
der Lautwerth
sa oder si eignet
und
die
cicpo) für
säur.
(man
erstereu, gemeinschaftlich mit seiner Variante vgl. z. B. die griechischen
Dekanbilder ^:^ \
so
149),
S.
Gans mit dem nachfolgenden wohlbekannten Zeichen
hat
man
sich
var.
gewöhnt dem
Aussprache Seh (richtiger wäre Sab oder Sib in vollem
Einklang stehen,
die Variante oj
Damit würde
'^^
J
Zeitschr.
auftritt,
ferner
geschriebene f.
in
dai's
\
in
und ^n^
Umschreibungen
"" var.
,
.
Ol,
cikct
The-
Rede stehenden Gottesnamen die gewesen) zuzuertheilen. Hiermit würde in
den ptolemäisch-römischen Inschriften nicht selten
welcher die
Gans
durch die Figur des Eies vertreten
ist.
übereinstimmen, dafs in derselben erwähnten Epoche der sonst
Name
Aegypt. Spr. Jahrg. 13S6.s
des Gottes, welchen die Griechen mit ihrem Kronos zusam1
J
Mytliologica,
menzustellen pflegten, bisweilen
*
SOG) durch die Gruppe
oder
|
[I.
Dum. Tempel-Iuscbr.
(cf.
ii.
Champ. Not.
84, 3. 10
M*
desc. II, viel-
Die Lesung
zukäme.
sb
Heft
II.
wiedergegeben wird, wobei dem Sternzeicben
ift
Aussprache des Wortes für den Stern:
leicht die
)'
sb,
Verbindung mit dem Sternzeichen, führt, wie längst erkannt, auf das koptische Die Vervielleicht im Zusammenhange mit chot tempus. CI01S- Stella (verkürzt cot-), gleichung mit dem griechischen Kronos, Chi-onos würde hiernach ihre Erklärung finin
In den Listen der Götterdynastien, welche den Manethonischen Überlieferungen
den.
entsprungen sind, entspricht nach den Africanischen Auszügen beim Syncell der Kro-
nos genannte Gott genau dem
"^^ J
während
,
anecd. Par. 2, 385, 16) dafür Krjß
ein anderer Auszügler (Malal. in
eingesetzt hat.
'HXiou ^roi Kpovo^ vollständiger
roxj
Gramer,
ägyptischen Seb nach der gewöhnlichen Lesung steht somit ein griech. Keb ge-
Dem
genüber,
d. h.
der anlautende Cousonant
bung wird man
in
dem
s
vorliegenden Falle
Eine Verschrei-
wird durch ein k vertreten.
kaum annehmen
dürfen angesichts der That-
sache, dafs auch die hieroglyphischen Texte auf die Aussprache kb des Gottesnamens
hinweisen.
U
5 in*
sius, ihre
Ich führe
Kab oder Keb
erst.
äg.
Taf
Götterkreis
die
Es
III, 3) ergiebt.
die
Anwendung der Gruppe oj
meines Wörterbuches eines kühlen Raumes:
611
S.
In einer noch unpublicirten Inschrift
daneben die Schreibung
ffl
)
"^
J
Gbti,
'S
Qbt, Koptus, Koptis,
Qbut oder Gbiit wieder
(s.
,
O
"ß
J^®
•
^
Dict. geogr. S. 829
J
2
j
Die
^ J ^ "^
i
f
OJ
in
^
dem Supplem.
^^ ausser Zweifel.
j
für
in
den Abschriften
KcfeTw,
fl.)
und
Diese letztere erscheint
ergäbe.
J "^ q
Coptus, koptisch:
schen Werth des Eies qb oder gb. steht ein entsprechendes
an Stelle von
crr3 mn-gb^ so dals sich daraus die Aussprache qb
lÖ
J^
Hierauf
Tempels von Karnak finde ich aufserdem
ungemein häufig und mit Ausschlufs jedes Irrthumes :
iV
Lep-
Gruppen zur Bezeichnung
aufgeführten
'"" ""'^
des
Schriftvariante
als
oder gb für das Zeichen des Eies in der Verbindung
den bekannten Stadtnamen
(s.
ob nicht die Gans und
fragt sich,
angehörenden Texten.
der Reihe nach
^^^11
Gleichungen
zu Karnak
Aussprache kb gehabt haben möge.
in einzelnen, besonders der Ptolemäer-Zeit
stellen die
nicht zu bestreitendes Beispiel die Schreibung
an, die sich aus einer ptolemäischen Inschrift
homophone Variaute, das Ei,
führt zunächst
und
als deutlichstes
'^
• ,
J©
"• ^-
Variante für
"'•
^^^'
der Gestalt
KcqT, in lehrt
als
aufs
Neue den
Der Schreibung des Stadtnamens O den Gottesnamen gegenüber
(s.
^^'*
OJ
^
syllabari-
Qbu-t
Thesaur. S. 729,
31. 32) d. h. mit einem auslautenden ?i-Vocal.
Jeder Zweifel an
Gans, scheint
dem
schliefslich
aufgestellten
Lautwerthe
für das
Ei und seine Variante, die
durch folgende Betrachtung gehoben zu werden.
In den Inschriften von den ältesten Zeiten der ägyptischen Geschichte au bis zu der römischen Epoche hin werden nicht selten der Göttin
Isis,
und
als
ihrer Vertrete-
rin und Nachfolgerin jeder regierenden Königin, gewisse Titel zugeschrieben, deren
Inhalt die Thronfolge
derselben nachzuweisen
bestimmt war.
Ich beginne mit den
:
von H. Brugsch.
1886.]
Nach einem
Beispielen aus der jüngsten Periode.
Dendera-Tempels VI,
Dümichens
in
Baugeschichte des
Texte werden die Titel der Königin
4 luitgetheilteu
in fol-
Isis
gender Iveihe zunächst aufgeführt
^l^
1I
m
Q El^.
o ')
Ebeudort befindet sich licher Text,
XXXVII,
12 ein identischer auf die Königin Isis bezüg-
den ich der einzelnen Varianten halber hier im Druck wiedergebe:
1.
_^
^t
m
O o