Steinepigramme aus dem griechischen Osten: Band 3. Der "Ferne Osten" und das Landesinnere bis zum Tauros 3598774486, 9783598774485

Die "Steinepigramme aus dem griechischen Osten" enthalten das Material aus Kleinasien und dem Orient und biete

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German Pages 428 [436] Year 1998

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Bibliographie der abgekürzt zitierten Literatur
12 BACTRIANE, MEDIA, ARMENIA MAIOR
13 KAPPADOKIEN
14 LYKAONIEN, ISAURIEN
15 GALATIEN
16 PHRYGIEN
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Steinepigramme aus dem griechischen Osten: Band 3. Der "Ferne Osten" und das Landesinnere bis zum Tauros
 3598774486, 9783598774485

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MERKELBACH / STAUBER STEINEPIGRAMME AUS DEM G R I E C H I S C H E N OSTEN BAND 3

STEINEPIGRAMME AUS DEM GRIECHISCHEN OSTEN BAND l

DIE WESTKÜSTE K L E I N A S I E N S VON KNIDOS BIS ILION BAND 2 DIE NORDKÜSTE KLEINASIENS (MARMARAMEER UND PONTOS) BAND 3 DER „ F E R N E OSTEN" UND DAS L A N D E S I N N E R E BIS ZUM TAUROS BAND 4 DIE SÜDKÜSTE KLEINASIENS, S Y R I E N UND PALAESTINA BAND 5 REGISTER

K · G · SÄUR V E R L A G M Ü N C H E N · L E I P Z I G

STEINEPIGRAMME AUS DEM GRIECHISCHEN OSTEN

HERAUSGEGEBEN VON

REINHOLD MERKELBACH UND

J O S E F STAUBER

BAND 3 DER „ F E R N E OSTEN" UND DAS L A N D E S I N N E R E BIS ZUM TAUROS

K · G SÄUR VERLAG M Ü N C H E N · L E I P Z I G 2001

Für WOLFGANG BLÜMEL Mit nicht ermüdender Tatkraft dient er den Grundwissenschaften Papyrologie und Epigraphik

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Steinepigramme aus dem griechischen Osten / hrsg. von Reinholcl Merkelbach und Josef Stauber. München ; Leipzig : Säur Bd. 3. Der „Ferne Osten" und das Landesinnere bis zum Tauros. - 2001 ISBN 8-598-77448-6 © 2001 by K. G. Säur Verlag GmbH, München und Leipzig Printed in Germany Alle Rechte vorbehalten. All Rights Strictly Reserved. Jede Art der Vervielfältigung ohne Erlaubnis des Verlages ist unzulässig. Druck und Bindung: Druckhaus „Thomas Müntzer" GmbH, Bad Langensalza

VORWORT Dieser Band beginnt mit einem Gedicht von hohem Interesse, dem Epigramm des Klearchos, der die Weisheitsspr che des Apollon von Delphi bis ins ferne Baktrien (nach dem heutigen Afghanistan) gebracht hat. Auch die folgenden griechischen Gedichte aus GrossArmenien und Mesopotamien (Susa) sind bemerkenswert. Aber was dann folgt, wird den Leser vielleicht entt uschen. Die Texte aus dem Inneren Kleinasiens, vor allem aus Phrygien, sind oft metrisch fehlerhaft, aber kulturgeschichtlich doch auch interessant. Selbst die missgl cktesten metrischen Grabschriften zeugen von dem hohen Ansehen der griechischen Poesie, insbesondere Homers. Auch die Christen wollten teilhaben am Nimbus jener Sprache, welche bei Homer auch die G tter gebrauchten. Die metrischen Texte aus dem Inneren Phrygiens sind fast alle christlich. Man wird schliessen d rfen, dass das Gebiet erst im 2./3. Jahrhundert alphabetisiert wurde, und zwar durch j dische und christliche Missionare. Sie brachten heilige B cher mit - ein immenser Vorteil vor den traditionellen einheimischen Kulten. Im Gegensatz zu den ersten beiden B nden gibt es nur wenige Grabsteine mit fig rlichen Darstellungen. Im j dischen Gesetz wird ja jeder mit dem Tod bedroht, der Bilder anfertigt. Die ersten Christen waren Juden. Erst im vierten Jahrhundert, als das Christentum hellenisiert wurde, findet man wieder Bilder. Sprachlich Interessierte werden ein eigenartiges phrygisch durchsetztes Griechisch finden. W rter, die mit στ- beginnen, erhalten ein prothetisches i- (ίστέφανος, ίστρατηγός). Alle Accusative erhalten einheitlich ein -n als Endung (γυναΐκαν, έμέν, σέν). Diese Formen treten nur im 2. und 3. Jahrhundert auf; sp ter wird ein einigermassen korrektes Griechisch in den Schulen gelernt. Die meisten Inschriften sind kaiserzeitlich und nicht genauer datierbar. Phrygische Fluchverse: Am Ende vieler Grabschriften in Phrygien wird verflucht, wer je die Ruhe dieses Grabes st ren sollte, in griechischer oder phrygischer Sprache. Einige griechische Fluchverse haben wir aufgenommen. Alle sind schon in dem musterhaften Corpus von Johan Strubbe (APAI ΕΠΙΤΥΜΒΙΟΙ, Ι.Κ. 52) gesammelt. Aber wenn sie hier fehlten, w rde man ein unzureichendes Bild von der Grabpoesie der Phryger erhalten. Die Kommentare haben wir kurz gehalten und auf Strubbe verwiesen. W rfel- und Buchstabenorakel fehlen - die an verschiedenen Orten gleichlautenden Texte m ssen im Zusammenhang publiziert werden (Johannes Nolle bereitet eine Edition vor).

VI

Topographie: Den einzelnen Regionen sind - wie in Steinepigramme Band l und 2 - Kartenskizzen zur Übersicht vorangestellt. Bei den in Band 3 behandelten Regionen ist oft die Zuordnung von Fundorten zu antiken Orten unsicher; wir fügen deshalb auch einige Detailkarten ein, welche die Lage von Fundorten zeigen. Zu den einzelnen Orten nennen wir die Referenzen der Tabula Imperil Byzantlnl, der Princeton Encyclopedia of Classical Sites und die Karte mit Planquadrat im Barrington Atlas (in dessen „Map-by-Map Directory" weitere Literatur zu finden ist). Die Artikel in R.E., Der Kleine Pauly, Der Neue Pauly werden in der Regel nicht eigens zitiert.

Danksagungen Wieder haben uns viele Kollegen geholfen. Eine ganze Serie von unedierten Inschriften aus Dorylaion und Umgebung und die Vorarbeiten dazu haben Peter Frei und Susanna FreiKorsunsky (beide bei uns „Frei" genannt) zur Verfügung gestellt. Desgleichen haben uns Lloyd Jonnes und David French ihre Inedita aus Südost-Phrygien überlassen. Thomas DrewBear hat unser Kapitel Phrygien verbessert und Wolfgang Blümel den ganzen Band mit Korrekturen versehen. Für Durchsicht danken wir ebenfalls Johannes Nolle. Claude Brixhe hat uns bei einem phrygischen Text beraten. Rudolf Kassel hat uns auch für diesen Band zahlreiche Hinweise gegeben. Wolfgang Dieter Lebek hat gegenüber der Forschungsgemeinschaft und der Universität Köln das Patronat für unser Unternehmen weitergeführt. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft danken wir für die Mittel zur Bezahlung des unterzeichneten J. Stauber. Reinhold Merkelbach

Josef Stauber

VII

INHALTSVERZEICHNIS Bibliographie der abgekürzt zitierten Literatur

X

1

12 BACTRIANE, MEDIA, ARMENIA MAIOR

4

Kartenskizze Bactriane

12/01

Alexandreia Oxiana

Nr. 1

12/02

Alexandreia in Arachosia

Nr. 1

6 8

12/03

Seleukeia am Eulaios = Susa

Nr. 1-4

9

12/04

Wohnhöhlen am Berg Kerefto

Nr. 1

12/05

Armavir am Araxes

Nr. 1-3

Media

Armenia maior

23

13 KAPPADOKIEN Kartenskizze

13/01 13/02 13/03 13/04 13/05 13/06 13/07 13/08

13/09 13/10 13/11

Aranda

Nr. 1

Ort Wank Direk Kaie (Lacotena?)

Nr. 1

Sobagena

Nr. 1

Komana

Nr. 1-4

Kaisareia Mazaka

Nr. 1-5

Tyana

Nr. 1-6

Kir§ehir

Nr. 1-2

Kokusos

Nr. 1-2

Venasa

Nr. 1

Lykandos

Nr. 1

Nr. 1

14 LYKAONIEN, ISAURIEN Kartenskizze 14/01

14/02 14/03 14/04 14/05 14/06

17 18

Pillitu Kome (Dorf Insuyu)

26 28 30 32 33 35 38 41 46 48 50 51 53

Nr. 1

Nr. 1-14,99 Gdanmaua Özkent (zwischen Gdanmaua und Laodikeia) Nr. 1-5

Kissia (Dorf Kolukisa)

Nr. 1-3

Aralleia ? (Dorf Atlanti) Laodikeia Katakekaumene

Nr. 1-2

Nr. 1-23,94-99

56 58 59 69 72 75 77

VIII

Inhaltsverzeichnis

14/07 14/08 14/09 14/10 14/11 14/12 14/13 14/14 14/15 14/16 14/17

Ikonion Perta Savatra Kana südlich von Lystra Grenzgebiet Lykaonien/Isaurien Palaia/Nea Isaura bei Laranda Artanada (oberer Kalykadnos) Vasada Misthia (Dorf Fasillar)

Nr. 1-9 Nr. 1 Nr. 1 Nr. 1 Nr. 1-2 Nr. 1-5 Nr. 1-8, 99 Nr. 1

Nr. 1,98-99 Nr. 1-4 Nr. 1

129

15 GALATIEN Kartenskizze 15/01 15/02 15 / 03

99 108 109 110 111 113 118 123 124 125 128

Kinna Ankyra Pessinüs

Nr. 1-2

Nr. 1-14, 97-99 Nr. 1-6,99

132 134 136 147 151

16 PHRYGIEN

154

Kartenskizze Südwestphrygien, Oberlauf des Mäander Kartenskizze (Fundorte) 16/01

Sebaste

Nr. 1-2, 99

16/02 16/03 16/04 16/05 16/06 16/07 16 / 08 16/09

Blaundos Akmonia Apameia Kibotos - Kelainai Konana Eumeneia Hierapolis in Zentralphrygien Temenuthyrai (U§ak) Oraka (Lage unbekannt)

Nr. 1

Nr. 1-4,99 Nr. 1-5 Nr. 1-2 Nr. 1-4 Nr. 1-2

Nr. 1-7,99 Nr. 1

157 159 165 166 170 174 176 182 187 193

Nordwestphrygien, Oberläufe des Makestos, Rhyndakos, Hermos Kartenskizze (Fundorte)

16/21 16/22 16/23 16/24 16/25

Ankyra Sidera am Simav-See (Makestos) Tiberiupolis (zwischen Makestos und Rhy Aizanoi (oberer Rhyndakos) Tavsanh (oberer Rhyndakos) Kadoi (Hermos)

Nr. 1

akos)

Nr. 1-5, 99

Nr. 1-18,95-99

Nr. 1 Nr. 1-3, 99

195 196 197 202

217 218

Inhaltsverzeichnis

IX

Nordphrygien, Tal des Tembris Kartenskizze (Fundorte)

223

16/31 16/32 16/33 16/34 16/35 16/36 16/37

224 279 291 296 327 330 332

Appia und Soa (oberes Tembris-Tal) Nr. 1-17,75-99 Kotiaion (mittleres Tembris-Tal) Nr. 1-13,96-99 Nr. 1-4, 98-99 Lamunia (B ozüy ük) Dorylaion Nr. 1-38,94-99 Nakoleia Nr. 1-4,99 Midaion Nr. 1-2,99 Region von Mihahccik (Grenzgebiet zu Galatien) Nr. 1,99

Phrygisches Hochland und Ostphrygien (Parthenios / Sangarios) Kartenskizze (Fundorte)

16/41 16/42 16/43 16/44 16/45 16 / 46

Metropolis im phrygischen Hochland Orkistos Amorion Phyteia Klaneos Vetissos

Nr. 1-16 Nr. 1-2

Nr. 1-7,96-99 Nr. 1-3

Nr. 1-11,99 Nr. 1-2

335 336 351 353 360 363 370

Südostphrygien mit Phrygia paroreios

Nr. 1

373 374 379 382 390 391 396 397 400 401 402 403 413 415

Nr. l

416

Kartenskizze (Fundorte)

16/51 16/52 16/53 16/54 16/55 16/56 16/57 16/58 16/59 16/60 16/61 16/62 16/63

Synnada Prymnessos, Akroenos Dokimeion lulia Philomelion Pissia Hadrianupolis in Phrygien Azara Tyriaion Neapolis in Phrygien Antiochia bei Pisidien Apollonia Mordiaion Metropolis im südöstlichen Phrygien

16/71

Phrygien, genauer Fundort unbekannt

Nr. 1-6

Nr. 1-4,99 Nr. 1-9,99 Nr. 1

Nr. 1-5,99 Nr. 1

Nr. 1-3,96-99 Nr. 1 Nr. 1 Nr. 99

Nr. 1-13,99 Nr. 1-3

BIBLIOGRAPHIE DER ABGEKÜRZT ZITIERTEN LITERATUR Amer. Journ. Arch.

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Anthologia Palatina.

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B.C.H.

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Anthologia latina II: Carmina latina epigraphica, fasc. 1+2 (1895/1897) ed. Franz Buecheler, fasc. 3 (1926, Supplementum) ed. Ernst Lommatzsch.

Bull. ep.

Bulletin epigraphique, par Jeanne Robert et Louis Robert, Paris 1938-1983 (in R.E.G., auch separat publiziert); ab 1984: verschiedene andere Bearbeiter.

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Busch, Stephan, Versus balnearum. Die antike Dichtung über Bäder und Baden im römischen Reich, Stuttgart/Leipzig 1999.

C.I.G.

Corpus Inscriptionum Graecarum, Berlin. Bd. I, ed. August Böckh, 1828; II, ed. August Böckh, 1843; III, ed. Johannes Franz, 1853; IV, ed. Ernst Curtius, ab Nr. 8606 Adolf Kirchhoff, 1877.

Cougny

Cougny, Edme, Epigrammatum Anthologia Palatina cum Planudeis et appendice nova epigrammatum veterum ex libris et marmoribus ductorum, Paris 1890 [= Bd. III zu: Dübner, Friedrich, Epigrammatum Anthologia Palatina, 2 Bde.].

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Bibliographie der abgekürzt zitierten Literatur

XI

Kaibel

Kaibel, Georg, Epigrammata Graeca ex lapidibus conlecta, Berlin 1878; Nachdruck Hildesheim 1965, mit Supplementum (33 Seiten, aus Rhein. Museum 34, 1879,181-213).

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Le Bas, Philippe - Waddington, William H., Voyage archeologique en Grece et en Asie Mineure III, 5: Inscriptions grecques et latines recueillies en Asie Mineure, Bd. I: Textes en majuscules, Bd. II: Textes en minuscules et explications, Paris 1870; Ndr. 1972 (Subsidia epigraphica; I/II).

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M.A.M.A.

Monumenta Asiae Minoris Antiqua. Publications of the American Society for Archaeological Research in Asia Minor, Manchester 1928-1993 (10 Bände).

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Merkelbach, Reinhold, Philologica. Ausgewählte Kleine Schriften, Stuttgart / Leipzig 1997.

Mitchell, The Ankara District

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New Documents

New Documents illustrating early Christianity, North Ryde (Australia) 19811998,1-V ed. G. H. R. Horsley, VI-VIII ed. S. R. Llewelyn with R. A. Kearsley.

Österr. Jahreshefte

Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien, Wien 1898-1939; Wiener Jahreshefte, Wien 1940-1943; Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Instituts, Wien 1946 ff. [mit Beiblatt].

O.G.I.

Orientis Graeci Inscriptiones Selectae. Supplementum Sylloges Inscriptionum Graecarum, ed. Guilelmus Dittenberger, 2 Bde., Leipzig 1903/1905.

Peek

Peek, Werner, Griechische Versinschriften, Bd. I: Grabepigramme, Berlin 1955.

Peek, Kleinasien

Peek, Werner, Griechische Versinschriften aus Kleinasien, Wien 1980 (Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse. Denkschriften; 143)

Perrot, Exploration I

G. Perrot, Exploration archeologique de la Galatie et de la Bithynie, d'une partie de la Mysie, de la Phrygie, de la Cappadoce et du Pont I (Paris 1872).

Pfuhl - Möbius

Pfuhl, Ernst - Möbius, Hans, Die ostgriechischen Grabreliefs, 2 Text- u. 2 Tafelbde., Mainz 1979.

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Reinhold Merkelbach, Philologica. Ausgewählte Kleine Schriften, Stuttgart/ Leipzig 1997.

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P.I.R.2

2. Ed.: Bände I-V (1933-1987).

Prosopography

The Prosopography of the Later Roman Empire, I-III, Cambridge 1971-1992, vol. I: A.D. 260-395, vol. II: 395-527, vol. III: 527-641, by A. H. M. Jones ( v o l . I ) / J . R. Martindale.

Ramsay, Cities and Bishoprics

Ramsay, William Mitchell, The Cities and Bishoprics of Phrygia, Volume I Parts l (S. 1-352) and 2 (S. 353-792), Oxford 1895 and 1897 (Nachdruck New York 1975).

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Paulys Realencyclopädie der classischen Alterthumswissenschaft, hrsg. von G. Wissowa u. a., Stuttgart 1894-1980.

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XII

Bibliographie der abgek rzt zitierten Literatur

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Revue archeologique, ou recueil de documents et de memoires relatifs l'etude des monuments et la philologie de l'antiquite et du moyen ge, Paris 1844 ff.

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Revue de philologie, de litterature et d'histoire anciennes, Paris 1845 ff.

Robert, A travers ΓAsie Mineure Robert, Louis, A travers l'Asie Mineure. Poetes et prosateurs, monnaies grecques, voyageurs et geographic, Paris 1980. Robert, Documents d'Asie Mineure

Robert, Louis, Documents d'Asie Mineure, Athen /Paris 1987.

Robert, Hellenica

Robert, Louis ( - Robert, Jeanne), Hellenica. Recueil d'epigraphie, de numismatique et d'antiquites grecques, I-XIII, Limoges/Paris 1940-1965.

Robert, Les Gladiateurs

Robert, Louis, Les Gladiateurs dans l'Orient grec, Paris 1940.

Robert, Op. Min.

Robert, Louis, Opera minora selecta. Epigraphie et antiquites grecques, I-VII, Amsterdam 1969-1990.

S.E.G.

Supplementum Epigraphicum Graecum, Bd. I ff., Leiden/Amsterdam u. a. 1923 ff.

SNG Aulock

Sylloge Numorum Graecorum Deutschland: Sammlung von Aulock (Hefte 118) Berlin 1957-1968 (Index 1981).

SNG Kopenhagen (+Landschaft) Sylloge Numorum Graecorum: The Royal Collections of Coins and Medals. Danish National Museum, ed. N. Breitenstein - O. Morkholm, Kopenhagen 1955. SNG M nchen (+Landschaft)

Sylloge Numorum Graecorum Deutschland: Staatliche M nzsammlung M nchen. Heft 19 Troas-Lesbos, ed. H. R. Baldus (M nchen 1991), Heft 24 Phrygien, ed. W. Leschhorn (M nchen 1989).

Sterrett, Epigr. Journey

Sterrett, J. R. Sitlington, An Epigraphical Journey in Asia Minor, in: Papers of the American School of Classical Studies at Athens 2, 1883/84 [Boston 1888].

Sterrett, Wolfe Expedition

Sterrett, J. R. Sitlington, The Wolfe Expedition to Asia Minor, in: Papers of the American School of Classical Studies at Athens 3, 1884/85 [Boston 1888].

Strubbe, AP AI

Strubbe, Johan, APAI ΕΠΙΤΥΜΒΙΟΙ, Imprecations against Desecrators of the Grave in the Greek Epitaphs of Asia Minor. A Catalogue. Bonn 1997 (= I.K. 52).

Tab. Imp. Byz.

Tabula Imperil Byzantini, herausg. von Herbert Hunger ( sterr. Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, Denkschriften, Wien 1976-), Bd. 2: Kappadokien, von Friedrich Hild und Marcell Restle Bd. 4: Galatien und Lykaonien, von Klaus Belke mit Beitr gen von M. Restle Bd. 5, 1+2: Kilikien und Isaurien, von Friedrich Hild und Hansgerd Hellenkemper Bd. 7: Phrygien und Pisidien, von Klaus Belke und Norbert Mersich.

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Tituli Asiae Minoris, Ed. Osten. Akademie der Wissenschaften, I ff., Wien 1901 ff.

Turk Ark. Derg.

Turk Tarih Arkeologya ve Etnografya Dergisi, l ff. Istanbul 1933 ff.

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Verilhac, Anne-Marie, Παίδες άωροι. Poesie funeraire, 2 Bde., Athen 1978/1982.

Waelkens, T rsteine

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Wilhelm, Adolf, Beitr ge zur griechischen Inschriftenkunde, Wien 1909.

Wilhelm, Gr. Epigramme

Wilhelm, Adolf, Griechische Epigramme, aus dem Nachla hrsg. von Helmut Engelmann und Klaus Wundsam, Bonn 1980.

Z.P.E.

Zeitschrift f r Papyrologie und Epigraphik, l ff. Bonn 1967 ff.

12

Bactriane, Media, Armenia Maior

12 BACTRIANE, MEDIA, ARMENIA MAIOR Nr.

Bactriane 12/01 12/02

Alexandreia Oxiana (Ai Khanoum 1 am Amu-Darja = Oxos) Alexandreia in Arachosia 1 (Kandahar)

Seite

6 8

Media 12/03

Seleukeia am Eulaios = Susa

1-4

9

Wohnhöhlen am Berg Kerefto Armavir am Araxes

1 1-3

17 18

Armenia maior

12/04 12/05

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M C f N £ E l C

^Αι^ρ^ΓΛΑΝΜ ιΤ Β

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AP 1

-N X E p CA f A Ο φ CT E AATElxH

1-3 3-6

Vers l Vers 2

άθάνα[τα] μνημεία | παρ' εΰ[θ]εμίτοις | σαδράπτ)σιν κείσ|εται Όρομάνην τε | Άριούκου και Άρι|ούκτι φίλων υίώι |

7-9 9-10

Vers 3 Vers 4

οΰνεκεν Άράνδων | ων εκτισ[ε] Χερσαία | λαβών [πύρίγους τε | καλο[ύς χϋψ]ηλά τείχη |

11

(zwei Zeilen Aram isch)

12

]BGNT. . . ] WGNMS

Unsterbliches Andenken wird zuteil werden den gerechten Satrapen Oromanes, dem Sohn des Ariukes, und seinem Sohn Ariukes, weil er Aranda gegr ndet hat, nachdem er die sch nen T rme und die hohen Mauern des Chersaias genommen hatte. Vers l Unter welchen K nigen diese Adligen Satrapen waren, ist unklar. Man kann an die Seleukiden denken; das Reich des Seleukos I. Nikator umfasste nach Appian 72 Satrapien (Syr. 328, p. 411, 6 Viereck-Roos). Es hat im Reich der Seleukiden keine feste Terminologie und kein einheitliches Schema f r die Einteilung der Provinzen gegeben; alles hing an den einzelnen f hrenden Personen, s. E. Bikerman, Institutions des Seleucides 197/8. Mancher kleine H uptling mag sich „Satrap" genannt haben. 1-2 Die genannten Personen sind sonst nicht bekannt. Ihre Namen sind iranisch (vgl. M. Mayrhofer, Onomastica Persepolitana Nr. 8.483 „Harsukka").

13/01 Aranda

29

Aranda ist wohl identisch mit „Arane" bei Claudius Ptolemaeus, Geogr. V 7, 4 und im Itinerarium Antonini 177, 2 (auf dem Weg von Sebasteia nach Melitene; am Euphrat). Auf der Tabula Peutingeriana liegt „Arangas" am Euphrat auf dem Weg von Zimara nach Melitene; K. Miller, Itineraria Romana (1916) 682, Strecke 98.

Aus der Weltkarte des Castorius (Tabula Peutingeriana), ed. Konrad Miller, im Segment XI 1/2 (in der Edition von Ekkehard Weber im Segment X 2). Arangas liegt in der Mitte des Ausschnitts, zwischen Zimara (links oben) und Melitene (rechts unten).

3 4

ων ist wohl Possessivum. Chersaias ist nicht bekannt. Papavasileiu erkl rte παραλαβών | χωράν χέρσου. [πύρ]γους Papavasileiu und Wilhelm, χυψίηλά Papavasileiu, ΰψ]τ|λά Wilhelm.

Die zwei aram ischen Zeilen sind zu zerst rt. F. Cumont, Comptes rendus de l'academie des inscriptions et belles-lettres 1905, 93-104; Th. Reinach, R.E.G. 18, 1905, 159-64; G. A. Papavasileiu, Ephem. arch. 1907, 26-29; F. G. Maier, Griechische Mauerbauinschriften I (1959) 255/6 Nr. 79; S.E.G. 19, 674. Vgl.: Wilhelm, Beitr ge zur griech. Inschriftenkunde (1909) 223/4 Nr. 225 mit Nachtrag S. 325; C. F. Lehmann-Haupt, R.E. II A 90/1; H. Bengtson, Die Strategie in der hellenistischen Zeit II (1944) 48/9. Photo:

Comptes rendus 1905, S. 94 (Abklatsch); Abzeichnung von S. de Ricci bei Papavasileiu (S. 27) und bei Th. Reinach (S. 159), oben abgedruckt. Datum: sp testens 3. Jahrh. v. Chr., danach ist Aram isch kaum noch denkbar. Fundort: Ak?akale (Agatcha-Kale), auf einem Felsen. Verwahrung: in situ.

30

13

KAPPADOKIEN

Ort Wank Die H hlenstadt Wank (Vank) liegt 63 km nw. von Elazig und 76/66 km nn . von Malatya/Melitene (Strassenverbindungen viel weiter), 13 km so. von Arapkir und 7 km von Agin. Bei Wank lagen die D rfer Khastek (s dlich) und Ajoozee (n rdlich), s. die Karte bei Taylor, Journal of the Geographie Society 38, 1868, vor S. 281. Die H hlenstadt befindet sich am linken Ufer des Kozluk Cay (Arapkir (Jay), der dem Euphrat (Firat Nehri) zufliesst. Nordwestlich von Elazig besteht seit 1975 der 675 km^ grosse Keban Baraji als n rdlichstes Glied in der Kette der Stauseen am Euphrat, dem „G neydogu Anadolu Projesi" („SUdost-Anatolien-Projekt"); er nimmt als westlichen Zufluss den Arapkir Cay auf; der Wasserstau reicht ber die Stelle, bei der Wank liegt, hinaus. Wie weit die H hlenstadt selbst dadurch betroffen ist, wissen wir nicht. Beschreibung der H hlenstadt bei C. F. Lehmann-Haupt, Armenien Einst und Jetzt (1910) I 485-89 (in dessen Kartenskizze sind Arapkir und Agin [Egin] nicht richtig verzeichnet). - In der N he lag Daskusa (Barrington Atlas 64 H3), „Stadt und Lager am Euphrat-Limes, l bzw. 3 km so. von Agin", F. Hild - M. Restie, Tab. Imp. Byz. 2, 169-70.

13 / 02 / 01 Ort Wank (Kappadokien oder Klein-Armenien)

Eine F rstin Athenais Bei einem Felsgrab.

2 3 4 5 6 7 8 9 10

ένθάδε κείται ανασσα Αθήναις, ην ποτ' εγωγε ήγαγόμην εϋνουν προς γάμον ήμέτερον. ταύτην δς παριών τείσι ρόδω ή έτι αλλωι ανθεί, εχοι εϊλεφ πάντας επουρανίους· ει δ' άλλος ελθοι τις άτάσθαλα μερμηρίζων, τούτον εχειν δύσνους πάντας ύποχ[θ]ονίους. ό γράψας Άειμαρίης, πατρός ομώνυμος, ζώσαν έπιστέργων σύνγαμον ήμ[έ]ριον, καύτήν πατρός έοΰσαν ομωνύμου πατρός έμεΐο μητρός τ' Άντωνίης Λουκίου θυγατέρος.

Hier ruht die Herrin Athenais, die wohlgesinnte, die ich einst heimf hrte zur Hochzeit mit mir. Wer von den Vor bergehenden sie mit einer Rose ehrt oder einer anderen Blume, dem m gen alle Himmlischen gn dig sein. Wenn aber ein anderer kommt und Frevelhaftes im Sinn hat, dem m gen alle Unterirdischen schlimm gesinnt sein.

13/02 OrtWank

31

Der dies schrieb, war Aeimaries, desselben Namens wie sein Vater, der die Ehefrau liebte, die nur kurze Zeit lebte. Auch sie stammt ab von einem Vater, der denselben Namen hatte wie der meine, und von der Mutter Antonia, der Tochter des Lucius. Die Mutter der Athenais hiess Antonia und war Tochter eines Lucius Antonius. Es gab im Pontos und Hinterland Kleinfürsten, welche von M. Antonius (dem Triumvirn) abstammten und als Antonii das römische Bürgerrecht besassen. Sie sind zurückzuführen auf folgende Genealogie: M. Antonius oo Antonia (Tochter des C. Antonius) (R.E. I 2639-40 Nr. 110) Antonia oo Pythodoros von Tralleis (R.E. I 2640 Nr. 112)

(P.I.R. 2 P1116)

Antonia Pythodoris oo Polemon I. von Pontos und Kleinarmenien (P.I.R. 2 P1114)

(P.I.R. 2 P531)

Antonia Tryphaina oo Kotys König von Thrakien (P.I.R.2 A 900; hier Nr. 08/01/03) (P.I.R.2 C 1554) l

Polemon II. König von Pontos (P.I.R.2 J 472)

l

Kotys König von Kleinarmenien (P.I.R.2 C 1555)

Die beiden Letztgenannten haben ihre Königreiche unter Nero verloren, aber ihre Nachkommen haben offenbar noch führende Positionen eingenommen. Belegt sind - Antonius Polemon der smyrnäische Sophist (aus Laodikeia in Phrygien, unweit von Tralleis; P.I.R.2 A 862) Antonius Polemon, auf milesischen Münzen unter Valerian und Gallienus (P.I.R.2 A 863; Milet ist nicht weit von Tralleis) - M. Antonius Polemon, Dynast von Olba in Kilikien (P.I.R.2 A 864). In diese reiche Dynastenfamilie dürfte Antonia Lucii filia, die Mutter der Athenais, gehört haben. C. F. Lehmann-Haupt, Festschrift für Otto Hirschfeld (1903) 394-401; C. F. Lehmann-Haupt, Armenien Einst und Jetzt (1910) I 489-495; R. Cagnat, I.G.R. III 144; Peek 728. Photo:

Lehmann-Haupt, Festschrift für O. Hirschfeld S. 396 (Photo, hier abgedruckt) und in: Armenien Einst und Jetzt, S. 489 und 490 (Abzeichnung und Photo). Datum: Römerzeit (Namen). Fundort: Wank, auf einem Felsen. Venvahrung: in situ überflutet ?

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13 KAPPADOKIEN

Direk Kale (Lacotena ?) Direk Kale (Derek, Derik Kale) in Kommagene, 12 km westlich vom Nemrud Dagi und 7 km nordwestlich von Arsameia, n rdlich von Eski K hta an einem Zufluss (Cendere Su) des Euphrat gegen ber dem Dorf Karadut (s dlich vom Dorf Almcik), auf halbem Weg zwischen Melitene (Malatya) und Samosata (byzantinische Strassenverbindung ?). - Das abgelegene Bergheiligtum ist ausf hrlich dargestellt bei W. Hoepfner, Ist. Mitt. 16, 1966, 157-77. - „Lacotena?" notiert T. B. Mitford, J.R.S. 64, 1974, 173 (R ge - Honigmann, R.E. XII 529: Die genaue Lage von Lacotena ist noch nicht festgestellt). - Barrington Atlas: 67 Hl (Lacotena).

13 / 03 / 01 Direk Kaie (Lacotena ?)

Der r mische General Ti. Claudius Candidus erneuert auf Weisung des Apollon einen Altar des Zeus Drei grosse Bl cke (eines Altares?) „fallen from a building on the very summit of the hill above the ancient site, in a conspicuous position of the ridge overlooking the valley of the Cendere Su (Chabina). From it the summit of Nemrud Dag is visible, and the Severus bridge over the Chabina is just out of sight some three hours to the south" (Mitford). Die Inschrift auf einem der Bruchst cke ist zerst rt, auf den beiden anderen die linke und rechte H lfte der folgenden Inschrift: 1 2 3

Κάνδνδος ώρθωσέν με [τ]ον ώγύγιόν ποτέ βωμόν [Φ]οίβου Απόλλωνος μαντεύμασνν άθανάτοισιν· [εί]μι δε Ζηνός αγαλμ[α] έρισθένεος βασιλήος

Candidus hat mich, den uralten Altar, (wieder) aufgerichtet auf Grund der unsterblichen Orakelweisung des Phoibos Apollon. Ich bin aber ein Schmuckst ck (eine Statue) des Zeus, des starkm chtigen K nigs. Candidus ist wohl Ti. Claudius Candidus, der General des Septimius Severus (P.I.R.2 C 823; Der neue Pauly III 14 Nr. II 17). Er hat im Jahr 195 an der expeditio Parthica (Dessau 1140) des Severus teilgenommen. Das Heer hat den Euphrat bei Samosata oder Zeugma berschritten, nicht weit vom Fundort der Inschrift entfernt, und ist dann bis Nisibis marschiert; von dort aus hat Severus den Candidus und zwei andere Generale noch weiter nach Osten (nach Adiabene) geschickt (Cassius Dio 75,1,2 und 75,2,3 p. 339,1 und 339,22 Boissevain). Mitford hat ein weiteres Architrav-Fragment mit den Buchstaben [ΚΑΝ1ΔΙΔΟΣ gefunden. Vers 2 Ein Orakel des Apollon wird auch auf einer dort gefundenen Prosa-Inschrift erw hnt (κατά κέλευσιν θεοΰ έπηκόου Απόλλωνος), s. J. und L. Robert, Bull. ep. 1968 und 1976. Es sind auch Alt re mit B sten des Apollon und der Artemis gefunden worden, s. Mitford. T. B. Mitford, J.R.S. 64, 1974, 173-75 Nr. 9 B; J. und L. Robert, Bull. ep. 1976, 708. VgL- ]. und L. Robert, Bull. ep. 1968, 549. Photo: J.R.S. 64, 1974, Tafel VIII Abb. l (linke H lfte) und 2 (rechte H lfte). Datum: „Probably between 195 and 199" (Mitford). Fundort:

Direk Kaie.

13/04

Sobagena

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SOBAGENA Hurman Kalesi, das byzantinische A r o m a n e an der Stelle des antiken Sobagena, 45 km on . von Komana (dazwischen liegt das Binboga-Gebirge mit dem Tozlu Tepe 2917 m), am Hurman Cay (antik: Korax), einem Quellfluss des Ceyhan Neri (antik: Pyramus), der bei Yumurtahk s d stlich von Adana in den Golf von Iskenderun m ndet. - F. Hild - M. Restle, Tab. Imp. Byz. 2, 153. Barrington Atlas: 64 D4.

13 / 04 / 01 Sobagena (neutr. pl.)

Gedichte des Aquilius Cheirisophos Alexander mit dem Beinamen Philippeios Drei in den Felsen gehauene Gedichte, aus denen die Nachwelt erf hrt: dass ein M dchen durch einen Sprung von diesem Felsen einem B ren entronnen ist, dass die beiden in der N he liegenden D rfer zwei unzertrennlichen Freunden geh rten, dem Arsinoos und dem Philippeios (dem Dichter der Verse) dass der Wanderer nicht weit von hier eine Badeanstalt finden wird. 1-2

Άκιλλίου Χειρισόφου Άλεξάν|δρου του και Φιλιππίου

(Ι)

Das vor einem B ren gerettete M dchen und die Freunde Philippeios und Arsinoos

3 4 5 6 7 8 9 10

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4 Vers 5 Vers 6 Vers 7 Vers 8

(Π)

Wegweiser nach Bad Sobagena

11

τήσδε κόρη σκοπιής ποτ' απ' ήλιβάτονο θοροΰσα αθανάτων βουλησιν ΰπέκφυγεν αρκτον άπήμων. διχθαδίης κώμησι Φιλιππίου Άρσινόου τε ούτος άρίγνωτος Πρείων ορός άστυφέλικτος. επλετο δ' Άρσινόω μεν έδέθλια Σαρρομάηνα, τω δ' αρ' επί προχοησι δύω ποταμών Σοβάγηνα. πιστοί δ' άλλήλοις εταροι πέλον, ων φιλότητα άρρηκτη ν πάγος ούτος άπαγγέλλοι και έπειτα.

του αύτοϋ Χειρισόφου

12 13

Vers 9 Vers 10

(III)

Wegweiser nach Bad Sobagena

14

15 16

εννέα τοι πέτρηθέν έπι κρήνην Σοβαγηνών καλλίροον στάδιοι Κόρακος ποταμό ίο παρ' δχθας.

του αύτοΰ Χειρισόφου

Vers 11 Vers 12

εγγυθί τοι Σοβάγηνα και αίγλήεντα λοετρά· ην δ' ολίγον σπεύσης, [λ]ούσ[εα]ι εκ καμάτου.

(Ι) (Gedicht des) Aquilius Cheirisophos Alexander, der auch Philippeios heisst.

Von dieser steilen Warte herabspringend entkam einst ein M dchen nach dem Ratschlag der unsterblichen G tter heil einem B ren. Dieser Prion („S ge"), die wohlbekannte, unverr ckbare Grenze mitten zwischen den D rfern des Philippeios und des Arsinoos. Arsinoos hatte als Wohnsitz Sarromaena, der andere Sobagena am Zusammen/Hessen der beiden Fl sse. Sie waren einander treue Freunde, und dieser Berg m ge ihre unverbr chliche Freundschaft auch f r sp ter vermelden.

34

13 KAPPADOKIEN

(II) Von demselben Cheirisophos.

Von diesem Felsen aus bis zum Brunnen von Sobagena mit den schönen Wassern am Ufer des Flusses Korax sind es 9 Stadien. (III) Von demselben Cheirisophos.

Nahe ist dir Sobagena und das glänzende Bad. Wenn du dich ein wenig sputest, wirst du dich nach der Mühe baden können. Vers 4 Prion „Säge" war wohl der Name eines gezackten Bergkamms, vgl. im Spanischen Sierra. - Der Barrington Atlas (64 D4) verzeichnet den Preion mons nördlich oberhalb von Sobagena. J. R. S. Sterrett, Epigr. Journey 302-306 Nr. 352-54; St. Busch, Versus balnearum 557/8. Fundort: Hurman Kalesi (Sobagena).

13/05

Komana

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KOMANA §ar (Sheher, Sheher-dere-si) am Oberlauf des G ksu (Saros), 85 km so. von Kayseri; s. R. P. Harper, Anatolian Studies 18, 1968, 93-95 (Topographie) und 149-58 (Grabungsbericht f r 1963-1967, zusammen mit I. Bayburtluoglu). - F. Hild - M. Restle, Tab. Imp. Byz. 2, 208/9. The Princeton Encyclopedia of Classical Sites S. 233/4. Barrington Atlas: 64 C4 (Comana/Hierapolis/Chryse).

13/05/01 13/05/ 02

Asklepiades, Sohn des Pylades, und seine drei Freunde Diodotos, in der Fremde gestorben

13/05/03 13/05/ 04

Euphemia Theodores

13 / 05 / 01 Komana Cappadociae

Asklepiades, Sohn des Pylades, und seine drei Freunde Rechteckiger Block, auf jeder Seite ein Distichon. Seite I

1-3

Vers Ι

4-5

Vers 2

μνήμ' Άσκληπιάδ[η] | Πυλάδου τόδε | τεΰξεν Άρείων | Ο πρώτος και φιλίη | και γένει ένγύτα[τος·]

Seite II

1-3

Vers 1

4-5

Vers 2

δεύτερος αύθ' έτάρων | προφέρουν | Άσκληπιόδωρος | Ο οικείος φιλίη ν | [ο] ϊδε παρωνυμίην

Seite III

1-3

Vers 1

4-5 Vers 2 Seite IV 1-3 Vers 1 4-5

Vers 2

Φαιδρός δ' αύτ' | επί τοΐσι τρίτος | φιλίη δ' αρά πρώτος | Ο δείματ' άείμνηστον | σήμα φίλω έτάρω· | τέτρατος αΰ Μέμφις· | ούτοι τάφον | έξετέλεσσαν | Ο τέσσαρες εκ πολλών | μνήμονες εϋσεβίης. |

Dieses Denkmal f r Asklepiades, den Sohn des Pylades, hat als erster Areion gemacht, in der Freundschaft und nach der Verwandtschaft der n chste; als zweiterf hrt Asklepiodoros, vorz glich unter den Gef hrten und Verwandter, einen verwandten Namen; nach diesen hat Phaidros der dritte, in der Freundschaft der erste, seinem lieben Gef hrten ein Grabmal zu ewiger Erinnerung erbaut; der vierte war Memphis. Diese vier aus vielen haben das Grab vollendet, eingedenk der frommen Pflicht. W. M. Ramsay, The Journal of Philology 11, 1882, 148/9 Nr. 7; W. H. Waddington, B.C.H. 7, 1883, 138/9 Nr. 23; J. R. S. Sterrett, Epigr. Journey 236 Nr. 266; Peek 671; R. P. Harper, Anatolian Studies 18, 1968, 116-18 Nr. 5,17 mit Facsimile S. 117. Photo: Datum: Fundort:

Facsimile bei Harper. 273. Jahrh. n. Chr. (Schrift). „Sheher" (= Komana), in a ruined chapel, also verbaut.

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13 KAPPADOKIEN

13 / 05 / 02 Komana Cappadociae

Diodotos, in der Fremde gestorben Giebelstele. 1-5 5-8

Vers l Vers 2

Διοδότω | ό πατήρ βί|ον εν ξείν|η προλιπό|ντι Μάρκελ|λος τόδε σή|μα έτ) εν πα|τρίδι θήκεν.

F r Diodotos, der das Leben in der Fremde verlassen hat, hat sein Vater Markellos dieses Grab in seiner Heimat errichtet. R. P. Harper, Anatolian Studies 22, 1972, 233/4 Nr. 6, Photo Fig. 11 (S. 235). Photo: Anatolian Studies 22, 1972, 235 Fig. 11. Datum: wohl 4. Jahrh. n. Chr. (Schrift). Fundort: §ar (= Komana). Verwahrung: Museum Adana.

13 / 05 / 03 Komana Cappadociae

Euphemia 1-3 3-5 5-7 7-9 9-11

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4 Vers 5

[μ]νήμα τόδε τεΰ[ξεν | Ε]ΰτύχης Ταυρα[. . .|ό]μώς αϋτω τ' έη δ' άλ[όχφ·] | πρώτην κατέθηκα [γυ]|ναΐκα Εύφημίαν ά[γα]|θήν καταθύμιον την | άγαπητήν, οφρα θανόν|τι μέντ) κοινός τάφος | άνφοτέροισι και στή|λη κοινή τάδε σημαίνουσα φίλοισι.

Dieses Gedenkmal hat Eutyches Taura- - errichtet, f r sich und seine Ehefrau. Als erste habe ich Euphemia begraben, die gute, die nach meinem Sinn und geliebt war, damit - wenn (auch) ich gestorben sein werde - f r uns beide das gleiche Grab bleibe und ein gemeinsamer Grabstein, der dies den Freunden mitteilt. R. P. Harper, Anatolian Studies 18, 1968, 122 Nr. 5,35 mit Facsimile, Photo Taf. 38 a. Photo: Datum: Fundort:

Anatolian Studies 18, 1968, Tafel 38 a. wohl 3. Jahrh. n. Chr. Komana, „In the funerary temple called Kink Kilise".

13/05 Komana

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13 / OS / 04 Komana Cappadociae

Theodoros Ein Grossvater hat seinen Sohn Theodoros und den Enkel bestattet. Auf einem grossen Block: 1 2 3 4 5 6

ου μόνος έγ μερόπων υίοΰ συν [κό]μβον εθη[κ]α· ξυνός δ' ανθρώπων τοΐος βίος, φ Θεόδωρε, ου γαρ ϊσος ζωής έρατής ορός· ουκ επί γήραι πάντας άγει κρατερών άπαλίντροπα [ν]ήματα μοιρών ώστ' ει τις φθιμένοισι πέλ(ε)ι νόος ε[ΐ]ν Ά'ίδος γε, τέρπεο παΐσι φίλοις προτιδέγμενος ήμέας αΐέν.

Ich bin nicht der einzige Mensch, der zusammen mit dem Sohn auch den Enkel bestattet hat. Ein solches Lebensschicksal ist (vielen) Menschen gemeinsam, Theodoros, denn die Grenze des lieblichen Lebens ist nicht f r alle dieselbe; die gesponnenen Garne der m chtigen Schicksalsg ttinnen, die man nicht zur cklaufen lassen kann, f hren nicht alle bis ins Alter. Also, wenn es bei den Toten auch im Hades Bewusstsein gibt, erfreue dich an deinen Kindern und erwarte uns immer. Vers l [κό]μβον und 4 Μήματα Merk. 4 άπαλίντροπα (addendum lexicis) νήματα Μοιρών: hnlich das Bild vom δίαυλος, den man nicht zur cklaufen kann: 07/08/02 (Parion, Vers 15); 08/01/45 (Kyzikos, Vers 9, mit Kommentar). 5-6 Wenn es im Hades Bewusstsein gibt, dann sei zufrieden, dass du dort mit deinen Kindern bist; ich (der Grossvater) werde auch bald zu euch kommen. Hypereides sagt im Epitaphios (6,43) ει δ' εστίν αϊσθησις εν "Αιδου κτλ. R. P. Harper, Anatolian Studies 18, 1968, 124 Nr. 5,47, Facsimile nach S. 98; Merk., Epigr. anatol. 30, 1999, 111. Datum: Fundort:

wohl 4. Jahrh. n. Chr. (Schrift). Komana, „in the high fields to the east of §ar".

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13 KAPPADOKIEN

KAISAREIA MAZAKA Heute Kayseri. - F. Hild - M. Restle, Tab. Imp. Byz. 2, 193-96. The Princeton Encyclopedia of Classical Sites S. 182. Barrington Atlas: 63 G3 und 64 A3. 13/06/ 01 13/06/02 13/06/03

Pelopios hat glanzvolle Gladiatorenk mpfe veranstaltet Amme, Gattin des Leonidas Markianos

13/06/ 04

13/06/ 05

Christus bes nftigt die Winde und die Wogen; Bildunterschrift in der Kirche des heiligen Basileios (Gedicht des Gregor von Nazianz) Unter einer Darstellung der vier Kardinaltugenden

13 / 06 / 01 Kaisareia Mazaka

Pelopios hat glanzvolle Gladiatorenk mpfe veranstaltet 1 2 3 4

αίζηούς στονόεντι συνηβήσαντας "Αρηϊ, κωμαστάς φονίου δέρκευ Ένυαλίου· ει δη και τόδε κΰδος επί κταμένοις πολέεσ(σ)ιν, εξοχον ες Πέλοπιν δέρκετ' από κταμένων.

Blicke auf diese jungen M nner, welche als Teilnehmer am Festzug des m rderischen Kriegsgottes (Enyalios) ihre Jugend gemeinsam mit dem St hnen-bringenden Ares verbracht haben; wenn dies ein Ruhm ist, dass viele get tet wurden, blickt auf Pelopios, der durch die Get teten herausragend ist. Es scheint, dass Pelopios nicht ein Gladiator war, sondern der Spielgeber (munerarius), der Ruhm gewann, indem er t dliche Zweik mpfe veranstaltete. L. Robert, der diese M glichkeit in Erw gung zog, entschied sich gegen sie. Er bersetzte Vers 3: et si c'est une gloire d'avoir tue beaucoup (d'adversaires)". F r Vers 4 schl gt er keine bersetzung vor. Er druckt άποκταμένων in Einem Wort. Wenn man die Pr position abtrennt und schreibt εξοχον . . . από κταμένων, „der sich ausgezeichnet hat durch die (grosse Zahl) der Toten", erh lt man den Sinn: Pelopios hat Gladiatorenpaare zu t dlichem Zweikampf antreten lassen (ζεύγη απότομα). Dies war zweifellos sehr teuer und f r die Zuschauer erregender. Uns w rde ein solches Verhalten keineswegs r hmlich scheinen; aber die munerarii waren tats chlich der berzeugung, Ruhm gewonnen zu haben. Auch Tertullus in Sagalassos wird ger hmt, „weil er ein solches Heer von Ares-liebenden M nnern auf dem Kampfplatz niedergestreckt hat", πάντη μεν κΰδος Τερτύλλου άρηϊφίλων οτε φώτων | τόσσην εν σταδίοις έστόρεσε στρατίην (L. Robert, Les Gladiateurs 142 Nr. 98 = Peek 913a [S.681] = 18/08/01). Auch die in den Versen 1-2 gebrauchten Vokabeln (αίζηοί, συνηβαν, κωμαστής) haben f r uns einen fatalen Geschmack. Das ει δη in Vers 3 bedeutet etwa: „Wenn es so ist, dass . . . aber es ist ja ganz klar, dass es so ist, dass . ..". Auf dem Relief k nnte abgebildet gewesen sein, wie zwei Gladiatoren sich gegenseitig durchbohren. Peek schrieb in Vers 4 δέρκευ und erwog άποκτάμενον. Dann w re Pelopios ein get teter Gladiator. H. Gregoire, B.C.H. 33, 1909, 63-66 Nr. 44; L. Robert, Les Gladiateurs 126-28, vor allem 128 Anm. l, Nr. 74; Peek 1281. Datum: Fundort:

wohl 273. Jahrh. n. Chr. aus Kaisareia, bei einem Antikenh ndler; „provenant du cimetiere du troisieme siecle".

13 / 06

Kaisareia Mazaka

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13 / 06 / 02 Kaisareia Mazaka

Amme, Gattin des Leonidas 1-2 3-5

Vers l Vers 2

"Αμμη γυναικι | τήνδ' εγώ Λεωνίδας | εθηκα στήλην, | οίκτρόν εύνοιας | δρον

F r meine Frau Amme habe ich, Leonidas, diesen Grabstein errichtet, den jammervollen Grenzstein meiner liebenden Gesinnung. H. Gregoire, B.C.H. 33, 1909, 60 Nr. 34; Peek 205 und Grabgedichte 404. Datum: Fundort:

unbestimmt. „trouve Deniz-Koulagha", in einem Garten.

13 / 06 / 03 Kaisareia Mazaka

Markianos

1-3 3-4

Vers l Vers 2

Έρμεΐ και Μούσαις | μεμελημένος ένθάδε | κεΐμε Μαρκιανός, κλεινού | θρέμμα το Νεικιανοΰ1

4-6

Vers 3

ξείντ) δ' εν γαίη | λυγρόν δέμας | ένθα καλύπτει

6-8

Vers 4

έξδεκάτην έτέων | Μοίρα λαβοΰσα | χάριν

Hier liege ich, Markianos, Ziehsohn des ber hmten Nikianos, der von Hermes und den Musen geliebt wurde. Hier, in fremder Erde, deckt die Schicksalsg ttin meine trauervolle Gestalt zu und nimmt weg den Dank f r die M hen von 16 Jahren. Vers l Hermes und die Musen sind die Gottheiten des Gymnasions, vgl. 08/08/10 (Hadrianoi am Olymp) ber den 13j hrigen Klados: Μούσαις δ' ου μέγα φειλάμενος, έξοχα δ' Ερμεία μεμελημένος, 20/05/09 (Apameia am Orontes) Έρμεΐ και Μούσαισι φίλον. Vgl. auch Diener der Musen in 20/14/05 Vers 6 (Sidon) und 20/15/02 Vers 2 (Tyros). 4 λαβοΰσα χάριν: Die Eltern erhalten keine Gunst, keine Gegengabe daf r, dass sie das Kind grossgezogen haben. H. Gregoire, B.C.H. 33, 1909, 63 Nr. 43; Peek 440; Verilhac, Παίδες άωροι I Nr. 49. Datum: Fundort:

unbestimmt. in einem Privathaus in Kayseri.

13 / 06 / 04 Kaisareia Mazaka

Christus bes nftigt die Winde und die Wogen; Bildunterschrift in der Kirche des heiligen Basileios (Gedicht des Gregor von Nazianz) Die Christen haben in der Mitte des 4. Jahrhunderts die alttestamentliche Bilderfeindschaft aufgegeben. berliefert in den Handschriften des Gregor von Nazianz und in der griechischen Anthologie (I 92) mit dem Lemma εν Καισαρεία εις τον ναόν του αγίου Βασιλείου.

40

13 KAPPADOKIEN

1 2 3 4 5 6

ην οτε Χριστός ϊαυεν εφ' όλκάδος εμφυτον ΰπνον, τετρήχει δε θάλασσα κυδοιμοτόκοισιν άήταις, δείματί τε πλωτή ρες άνίαχον „εγρεο, σώτερ· όλλυμένοις έπάμυνον." αναξ δε κέλευεν άναστάς άτρεμέειν άνεμους και κύματα, και πέλεν ούτως· θαύματι δε φράζοντο θεοΰ φύσιν οι παρεόντες.

Einst schlief Christus auf einem Schiff einen tiefen Schlaf; aber der See (von Genezareth) w tete in St rmen, welche hohe Wellen schlugen. Da riefen die Schiffer voll Furcht: Wach auf, Heiland, hilf uns, sonst sind wir verloren. Da stand der Herr auf und befahl den Winden und Wogen, sich zu beruhigen, und so geschah es. Voll Staunen erkannten alle, die anwesend waren, die Natur und Macht Gottes. Vgl. Evang. Matth. 8, 23-27; Marci 4, 36-40; Lucae 8, 22-25. H. Gregoire hat eine recht entstellte, wohl mittelalterliche Kopie des Epigramms in der Felsenkirche der Pentekoste gefunden in dem damals griechischen Dorf Sinasos (vielleicht dem mittelalterlichen Asuna); s. die Revue de l'instruction publique en Belgique 52, 1909, 164-66 Nr. 14. Anth. Pal. I 92; Gregor von Nazianz, Carmina I l Nr. 28 (Migne gr. 37, 505-508).

13 / 06 / 05 Kaisareia Mazaka

Unter einer Darstellung der vier Kardinaltugenden In der griechischen Anthologie (I 93) berliefert, mit dem Lemma: εις τον αυτόν ναόν, d.h. aus derselben Kirche wie 13/06/04 = Anth. Pal. I 92. 1 2 3

ζωογόνων αρετών τετρακτύος εικόνα λεύσσων σεΰε νόον προς μόχθον έκούσιον εύσεβίης γαρ ίδρωτες δεδάασιν άγήραον ες βίον ελκειν.

Wenn du das Bild der Vierheit der Leben-zeugenden Tugenden siehst, dann treibe deinen Sinn an zu freiwilliger M he; denn der Schweiss der Fr mmigkeit ist imstande, zum unsterblichen Leben zuf hren. Die Gedanken sind von den Lehren der platonisierenden kappadokischen Kirchenv ter bestimmt: Die vier Tugenden sind platonisch, die Vierheit (τετρακτύς) pythagoreisch, der Schweiss stammt aus Hesiod bzw. aus der Fabel des Prodikos in Xenophons Memorabilien II 1. Zu dem μόχθος εκούσιος sehe man die Worte der Arete bei Xenophon II 1,28 των γαρ όντων αγαθών και καλών ουδέν άνευ πόνου και επιμελείας θεοί διδόασιν άνθρώποις. Anth. Pal. I 93.

13/07 Tyana

41

TYANA Heute Kemerhisar, in fruchtbarer wasserreicher Lage in der NO-Ecke des Beckens von Eregli, vor dem Eingang zum Pass von Nigde. - F. Hild - M. Restle, Tab. Imp. Byz. 2, 298/9. The Princeton Encyclopedia of Classical Sites S. 942. - Gesamtdarstellung: D. Berges - J. Nolle, Tyana, Arch ologisch-historische Untersuchungen zum s dwestlichen Kappadokien, Teil I und II (2000) = I.K. 55,1+2. Barrington Atlas: 66 Fl. Ein Epigramm auf Apollonios von Tyana ist in Mopsu Hestia in Kilikien gefunden worden, s. dort (19/15/02 = Dagron/Feissel, Inscriptions de Cilicie Nr. 88 = Horsley, New Documents III Nr. 15 = Nolle, I.K. 55, 420 Nr. 112).

13/07/ 13/07/ 13/07/ 13/07/

01 02 03 04

Marthine Euthymia Karteria Andren

13/07/ 05 13/07/ 06

Der Lehrer Sarapion Bitte um Hilfe an eine heilige M rtyrerin

13/07/01 Tyana

Marthine Auf einer Grabs ule: 1-2 2-3 4-5 5-6 7-8 9-10

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4 Vers 5 Vers 6

παρθένε, πρόσθε γάμο[υ τε καΐ] | είμερτοΰ θαλάμοιο έσβέσ[θη]|ς, φθονερω δαίμονι χρησαμένη, | Μαρθίνη^ή δε τεκοΰσα^δσον εΰ|χετο νυμφικόν ήμαρ, οΰδ' δναρ | είδε τεής καρπόν αφ' ήλικίης· | άλλα συ μεν πανόδυρτος | ες "Αιδα, ματρί δε τα σα | καλλείπεις των (σων) δά|κρυα δώρα γάμων.

M dchen Marthine, vor der Ehe und vor dem ersehnten Brautgemach bist du ausgel scht und hast einen neidischen D mon erhalten. So sehr deine Mutter auch den Tag der Hochzeit erw nschte, hat sie doch nicht den Traum einer Frucht von deiner Jugendbl te sehen k nnen; sondern du bist, sehr beklagt, in den Hades gegangen und hast deiner Mutter nur hinterlassen, dass sie Tr nen als Hochzeitsgabe weint. H. Gregoire, B.C.H. 33, 1909, 144/5 Nr. 117; Peek 1483 und Grabgedichte 346; I.K. 55, 232/3 Nr. 58 (J. Nolle). Photo: Datum: Fundort: Verwahrung:

Berges - Nolle, I.K. 55, Tafel 110,1. unbestimmt. „chez un grec". Bor (bei Tyana), auf dem Betriebsgel nde der Stadtverwaltung.

42

13 KAPPADOKIEN

13/07/02 Tyana Euthymia A fΩ

1-3 Vers 1 4-6 Vers 2 7-9 Vers 3 10-12 Vers 4 12-15 Vers 5

γνώριζε τόδε | σήμα, όδοίπο|ρε· ένθάδε κεΐτε | Ευθυμία | αγαθή, σωφροσύ|νης άγαιτις· | τοΰνεκά μιν ΰ|ών πανυπέρτατος | έξοχος άλλων | Άθηνίων | τίμησε μητέρα | την πινυτήν τύμΐβφ τε στήλη τε. | το γαρ γέρας εστί | θανόντων.

Wanderer, erkenne, wer unter diesem Grabstein bestattet ist: Die treffliche Euthymia, Muster der Keuschheit. Darum hat ihr ltester Sohn Athenion, hervorragend vor den anderen, sie, eine kluge Mutter, mit Grab und Stein geehrt, wie es f r die Toten ehrenvoller Brauch ist. Die

berschrift verweist auf die Apokalypse des Johannes l, 8 εγώ είμι το Α και το Ω.

-_.8§&p*

Vers l Lies κείται. 2 Es ist wohl άγέτις = ήγέτις gemeint; freilich sollte die erste Silbe lang sein. 5 Der Vers stammt aus Homer (Ilias 16, 457 und 675). F r den ersten Halbvers siehe 14/06/08 (Laodikeia Katakekaumene) und 16/57/97 (Hadrianupolis) τύμβω επί στήλη ν (εστησεν), f r den zweiten 09/05/28 Vers 9 (Nikaia), 14/02/04 Vers 10 (Gdanmaua), 14/04/02 (Kissia), 15/02/98 (Ankara), 16/35/99 (Nakoleia), 16/36/02 (Midaion). N. Thierry, Comptes rendus de l'academie des inscriptions et belles-lettres 1977, 114-16, Photo Fig. 15; J. und L. Robert, Bull. ep. 1979, 576; S.E.G. 27, 956; I.K. 55, 264-66 Nr. 104 (J. Nolle). Photo: Comptes rendus 1977, Fig. 15 (neben S. 114). Damm: 475. Jahrh. n. Chr. (Thierry). Fundort: Kemerhisar, in einem Hof. Verwahrung: ebendort.

13/07 Tyana

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13/07/03 Tyana Karteria Die Frau und ihr Ehemann sind bei einer Kirche Johannes des T ufers begraben. 1-2 2-3 4-5 5-6

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4

t

ώ ξένε, Καρτερίης όράας τά|φον, άντία δ' αΰτοΰ κευθόμεν|ος κείται τήσδε πόσις φθίμενος, | έγγύθι Βαπτιστοΐο παρά προθ|ύροισν μελάθρου, δάκρυα δερκο|μένοις πάσι φέρων ναέταις.

t Fremder, du siehst das Grab der Karteria, und ihr gegen ber liegt geborgen ihr verstorbener Gatte, nahe beim Eingang zum Tempel des T ufers; allen Einwohnern, die dies sehen, bringt er Tr nen (in die Augen). Es handelt sich um eine Bestattung „ad sanctos". W. Weber bei H. Rott, Kleinasiatische Denkm ler aus Pisidien, Pamphylien, Kappadokien und Lykien (1908) 372 Nr. 81; Peek 134; I.K. 55, 266 Nr. 105 (J. Nolle). Vgl.: H. Gregoire, B.C.H. 33, 1909, 145; L. Robert, Op. Min. III 1662. Datum: christlich. Fundort:

Bor bei Tyana.

13/07/04 Tyana Andron „Grabstein mit Inschrift unter hufeisenbogiger Arkade" (H. Rott / W. Weber). 1-2 3-4

Vers l Vers 2

t

πάντα Χάρων άπληστε, | τι τον νέον η ρπασας οϋτως | "Ανδρών"; ουχί σος ην, | καίγει Θάνε γηραλέος; t

Charon, ganz und gar Uners ttlicher, warum hast du so sinnlos den jungen Andron hinweggerafft ? H tte er nicht auch dann dir geh rt, wenn er als Alter gestorben w re ? Vers 1-2 Dasselbe Distichon steht in Anth. Pal. VII 671, nur mit dem Namen "Ατταλον zu Beginn des zweiten Verses. berschrift: αδηλον οι δε Βιάνορος (Gow - Page, The Garland of Philip 1667/8). Vgl. auch hier 11/07/10 (Amaseia) mit Anmerkung. Man beachte das Nebeneinander der heidnischen Mythologie und des Kreuzes. H. Gregoire, B.C.H. 33, 1909, 142/3 Nr. 113; W. Weber bei H. Rott, Kleinasiatische Denkm ler aus Pisidien, Pamphylien, Kappadokien und Lykien (1908) 371 Nr. 80; Peek 1588; I.K. 55, 263/4 Nr. 103 (J. Nolle). Datum: christlich. Fundort:

Kemerhisar, auf dem Friedhof der Kirche der sieben M rtyrer.

44

13

KAPPADOKIEN

13/07/05 Tyana Der Lehrer Sarapion

1-4 5-7

Vers 1 Vers 2

παιδευτών | οχ' άριστος Σαΐραπίων ένθά|δε κεΐμαι | παιδεύσας Μού|σαις τους Τυα|νών λογίους

Hier liege ich, Sarapion, begraben, der bei weitem beste der Lehrer, der ich die Gebildeten unter den Leuten aus Tyana f r die Musen erzogen habe. Der Dichter dieses Epigramms hat nicht bedacht, da die letzte Silbe von άριστος durch das folgende Sigma positionslang ist. G. Jacopi, Esplorazioni e Studi in Paflagonia e Cappadocia (1937) 22, Photo Taf. XXII Fig. 88; Peek 381; I.K. 55, 230-32 Nr. 57 (J. Nolle). Photo: Datum: Fundort: Verwahrung:

Jacopi, Tafel XXII Fig. 88; Berges - Nolle, I.K. 55, Tafel 109,4 (hier abgedruckt). Kaiserzeit. aus Tyana. Museum Nigde (Inv.-Nr. 338/1-12-40).

13/07 Tyana

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13/07/06 Tyana Bitte um Hilfe an eine heilige M rtyrerin Die alten Griechen hatten Apollon P on um Hilfe bei Krankheiten und gegen Schaden gebeten. An seine Stelle sind die christlichen M rtyrer und Heiligen getreten. Hier wird eine M rtyrerin angerufen; man k nnte an die heilige Thekla denken. 1 2 3

t

μάρτυς άπεχθήρασα λέχος ζυγίων [ύμεναίων] νοΰσον και μερόπων κακίην β[ τήλοθι που στεφάνοιο τεοΰ [ άπέλαυνε]

M rtyrerin, die du das Bett des Ehebundes verabscheutest, halte fern von deinem M rtyrerkranz Krankheit und Bosheit der Menschen und I.K. 55, 258/9 Nr. 100 (Berges - Nolle). Photo: Datum: Fundort: Verwahrung:

Berges - Nolle, I.K. 55, Tafel 117,1. christlich. bei Kalay G l, auf dem Acker beim Pfl gen gefunden. in Bar^eli, Zager Mahalle, im Haus des Cevdet Algen.

46

13 KAPPADOKIEN

Kir§ehir Die Inschriften stammen aus der Stadt Kir§ehir, stlich von Konya, auf halber Strecke zwischen Ankara und Kayseri, rechts ( stlich) vom Halys. Hier lag die Strassenstation Aquae S aravenae, bekannt aus der Tab. Peut. (K. Miller, Itineraria 733). - F. Hild - M. Restle, Tab. Imp. Byz. 2, 143/4. Barrington Atlas: 63 E2. Kirjehir wurde mit Mokissos-Iustinianupolis gleichgesetzt, welches jetzt viel weiter s dlich (106 km) zwischen Aksaray und Nigde angenommen wird, s. F. Hild - M. Restle, Tab. Imp. Byz. 238/9.

13/08/01

Anatoli(o)s

13/08/02

Ein heiliger Lukianos

13/08/01 Kirjehir

Anatoli(o)s 1-3 (Vers l) 3-5 (Vers 2) 5-9 (Vers 3) 9-12 (Vers 4)

ή ρά τι και νεκύεσ(σ)ιν | έπαυρέμεν ήνδανε | κάλλους, Άνατόλις | δτ(τ)ι τάχος εδρα|μεν εις Άείδα. ελι|να δ' εν θαλάμοι[ς] | πατήρ φίλος Έλπί|διος ήδέ νυν μή[τηρ Άντιπάτρα φίμοξαν έρατοΰ πε|δός άποφθνμέ|νου

Auch den Toten hat es offenbar gefallen, einen Anteil an Sch nheit zu erhalten. Anatoli(o)s ist rasch in den Hades geeilt. Sein Vater Elpidios und seine Mutter Antipatra haben in ihrem Haus Klagelieder jammernd gesungen, als ihr lieblicher Sohn verschwunden war. Vers 3 ελινα = αΐλινα. 4 Lies φμωξαν, παιδός. Th. Preger bei R. Oberhummer - H. Zimmerer, Durch Syrien und Kleinasien (Berlin 1899) S. 308 Nr. 6. Fundort: Kir§ehir. — „Der Stein kam beim Ausheben des Grundes f r einen Neubau zum Vorschein". Verwahrung: im Jahr 1899 auf dem H gel der neuen Moschee.

13/08

Kirsehir

47

13/08/02 Kirjehir Ein heiliger Lukianos Fr hbyzantinische metrische Kola, Zeit unsicher (4. bis 7. Jahrhundert denkbar). Der hier ger hmte heilige Lukianos ist sonst nicht bekannt; er soll ein Sch ler des ber hmten M rtyrers Lukian von Antiochia gewesen sein, der im Jahr 306 als M rtyrer gestorben ist. l 1-2 3 3-4 4 4-5 5-6 6 7 7 8 8-9 9-10

της ένθέου σου αρετής τον | άντάξιον εϊληφας μισθόν, 1 Λουκιανέ δσνε, βιοτεύσας | άτύφως, τιμήσας άξίως τον σε | θρεψάμενον Λουκιανόν τον μάρ|τυρα, μεθ' ου όπαδόν έαυτοΰ | θήκατό σε Χριστός σταυρόν αϊροντα | νοούμενον τε θειοδώς (= θειωδώς) και | ψηλαφούμενον εκ πόνων σων | [σω]ματικώς

F r deine von Gott gegebene Tugend hast du, heiliger Lukianos, einen w rdigen Lohn erhalten. Du hast ohne eitlen Schwulst gelebt und in w rdiger Weise ihn geehrt, der dich grossgezogen hat, den M rtyrer Lukianos, mit dem zusammen Christus dich zu seinem Gefolgsmann gemacht hat, indem du das Kreuz trugst, wobei du dies in Gedanken auf g ttliche Weise tatest und es in deiner Pein k rperlich an dir selbst erfahren musstest. 5-6 Lukian, Presbyter zu Antiochia, ist im Jahr 312 von einem Gericht, dem Diokletian selbst vorsass, als Christ zum Tod verurteilt worden: Euseb, Kirchengesch. VIII 13, 2 (p. 772, 3 Schwartz) und IX 6, 3 (p. 312, 10). Rhythmische Kola finden sich noch in 02/02/07 Tralleis, Lied des Seikilos 04/08/01 Daldis, Kallinikos 11/08/02 Territorium von Amaseia, Gemellos 14/06/10 Laodikeia Katakekaumene, Euthetos 16/41/15 Metropolis Yasilikaya, Prophetin Nanas. S. Eyice - J. Photo: Datum: Fundort:

Noret, Analecta Bollandiana 91, 1973, 364-77; J. und L. Robert, Bull. ep. 1974, 592. Photo und Facsimile bei Eyice - Noret, neben S. 365. 4. bis 7. Jahrh. n. Chr. (Noret). Kirsehir.

48

13 KAPPADOKIEN

KOKUSOS Κοκουσός (Κουκουσός), heute G ksun am G ksun Dere (westlicher Quellfluss des Pyramos) in einer Ebene im Antitauros, 38 km ss . von Komana. F. Hild - M. Restle, Tab. Imp. Byz. 2, 217/8. Barrington Atlas: 64 CD4 und 67 CDO.

13/09/01

Heliodoros

13/09/02

Ein Epikureer: Die G tter k mmern sich nicht um die Menschen

13/09/01 Kokusos Heliodoros Auf einem Epistyl, d.h. von einem Grabtempel. 1 2

[σή]μα τόδε Στατία μνημήιον Ήλιοδώρφ τεΰξα πόσει γλυκερω, δύσμορος ώκυμ[όρω]

Dieses Grabmal habe ich, die ungl ckliche Statia, f r Heliodoros als Gedenkst tte errichtet, meinen s ssen Gatten, den allzuschnell Gestorbenen. W. H. Waddington, B.C.H. 7, 1883, 147 Nr. 36; J. R. S. Sterrett, Epigr. Journey 248 Nr. 279; Peek 201. Datum: Fundort:

unbestimmt. G ksun (= Kokusos), auf dem Friedhof.

13/09 Kokusos

49

13/09/02 Kokusos

Ein Epikureer: Die G tter k mmern sich nicht um die Menschen Von einem Grabbau. Auf einem langen Epistyl, in einer Zeile: ει μεν γαρ μάκαρες μερόπων κρείνοντες άνασσον, Α πάς αν ακοιτιν έήν χ[ Denn wenn es so w re, dass die G tter mit beurteilendem Verstand (als Richter) ber die Menschen regierten, dann w rde doch jeder seine Gattin Den Vers zu erg nzen d rfte unm glich sein. Der Sinn wird - viel k rzer zusammengefasst als hier - etwa dieser gewesen sein: Wenn die G tter gute Handlungen belohnten und schlimme bestraften, dann w rden sie gute Ehem nner dadurch belohnen, dass es ihren Ehefrauen gut ginge. Aber das ist nicht der Fall. Mir, der ich gut zu meiner Frau war, ist sie weggenommen worden; viele andere, die ihre Frau schlecht behandeln, d rfen sie behalten. Sie w rden sie mit mehr Liebe umgeben, wenn die G tter sich um die Menschen k mmerten; aber sie tun das nicht. Es sei erinnert an Danae, die Tochter von Epikurs Freundin Leontion. Sie war Hofdame jener K nigin Laodike, welche erste Frau des Antiochos II. war und ihren Ehemann -jedenfalls nach Meinung der Danae - hatte umbringen lassen. Laodike wollte auch einen Offizier namens Sophron t ten lassen, einen engen Freund der Danae. Danae warnte Sophron, und er entfloh. Die ergrimmte Laodike liess nun Danae hinrichten. Danae sagte, als sie abgef hrt wurde: „Zu Recht verachten die Menschen das G ttliche, wenn ich, die ich meinen Mann gerettet habe, einen solchen Dank von der Gottheit erhalte, Laodike aber, die den ihren get tet hat, in so hohen Ehren steht". Phylarchos 81 F 24 (Jacoby 2,167) aus Athenaios XIII 64 p.593 DE (ed. Kaibel 3, 308, 8-11): δικαίως οι πολλοί καταφρονοΰσι του θείου, οτε εγώ μεν τον γενόμενόν μοι άνδρα σώσασα τοιαύτην χάριτα παρά του δαιμονίου λαμβάνω, Λαοδίκη δε τον "ίδιον άποκτείνασα τηλικαύτης τιμής άξιοΰται. Der Verfasser der Grabschrift in Kokusos d rfte auch ein Epikureer gewesen sein. J. R. Sitlington Sterrett, Epigr. Journey 252 Nr. 285; Merk., Epigr. anatol. 30, 1999, 115. Datum: Fundort:

unbestimmt. G ks n (= Kokusos), auf dem Friedhof.

50

13

KAPPADOKIEN

VENASA Heute Avanos- zkonak (fr her Genezin) am Halys, 16 km nord stlich von Nevjehir, 55 km westl. von Kayseri. Avanos = Ούήνασα bei Strabon XII 2,6 p. 537 C. F. Hild - M. Restle, Tab. Imp. Byz. 2, 302. Barrington Atlas: 63 F3 (Ouenasa).

13/10/01 Venasa Ein Eunuch aus Armenien Der Mann ist in Kappadokien reich geworden und hat sich einen imposanten Grabstein setzen lassen, mit einer pseudometrischen Inschrift. 1-2 Vers l 2-5 Vers 2 5-7 Vers 3 7-8

πατρίς μεν μοι | Άρμενίη χθων | δε Καππαδοκώ(μ) μ' | άνεθρέψατο Εΰφρά|την εΰνοΰχον, δν φί|λησαν βροτοί απα|ντες εϋφρήνου πα|*ροδεΐτα *

Meine Heimat ist Armenien, aber das Land der Kappadoker hat mich grossgezogen, den Eunuchen Euphrates, den alle Menschen liebten. Geniesse das Leben, Wanderer.

Zeile 7 εύφραίνου: ein sehr h ufiger Topos, siehe z.B. 02/09/32 (Aphrodisias); 10/05/04 Vers 2 (Pompeiupolis); 16/06/01 Vers 18 (Eumeneia). Man hat wohl einen Zusammenhang zwischen Ευφράτης und εύφραίνεσθαι hergestellt. Th. Drew-Bear, Epigr. anatol. 4, 1984, 139-49, Photo Taf. I c; S.E.G. 34, 1409. Photo: Datum: Fundort:

Epigr. anatol. 4, 1984, Tafel I c. Kaiserzeit. Dorf zkonak bei Avanos, dem antiken Venasa (Strabon, s. oben).

(

1 3 / 1 1 Lykandos

51

LYKANDOS Kizlar Kalesi, auf einem Ausl ufer des § ar Dagi, 8 km westl. vom Dorf Elbistan, ber einer fruchtbaren Ebene, in der die Quellb che des Pyramos (heute Ceyhan Neri) zusammenfliessen. 39 km so. von Sobagena, 54 km on . von Kokusos. - F. Hild - M. Restle, Tab. Imp. Byz. 2, 224-26 (Lykandos) und 277 (Dorf Sgenin = Izgm). Barrington Atlas: 64 E4.

13/11/01 Lykandos (Dorf Izgm) Ein Verstorbener l

2-3 4-5 6-7 8-9

[παροδεΐτ]αι χαρήτε |

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4

[τό]ν πάντεσσι φίλον κ[αι | έ]μοι καταθύμιον ανδρ[α] | οϋνομα Π[ ] έσθλ|όν πόσιν ένθάδ' εθηκα | ...[. .]α πυμάτην . . . . ] . άνστήσασα βωμω | δφρα κεν άνθρώποισι [μετ]|εσσομένοισι μετ(ε)ίη

Wanderer, seid gegr sst.

Hier habe ich beigesetzt den P — — - —, meinen edlen Gatten, der bei allen beliebt und mir nach meinem Herzen war. Als letzte Ehre habe ich ihn hier an dem Altar aufgestellt..... damit er auch unter den k nftigen Menschen noch sei. Vers 3 De Jerphanion schrieb φων[ή ν ρ]α πυμάτην γ' εγώ έ[ή]|ν. Peek versuchte τειμ[ήν] ά πυμάτην είκό|ν'. 4 Merk.; [περι]|εσσομένοισι de Jerphanion, ή [δ1] | έσσομένοισι Peek. Ρ. G. de Jerphanion, Melanges de l'Universite Saint-Joseph (Beyrouth) 19, 1935, 88-90 Nr. 22; Peek, Kleinasien 65 Nr. 50; S.E.G. 30, 1565. Photo: Datum: Fundort:

Facsimile bei de Jerphanion; aber nachdem dieses zum Clichieren gegeben war, hat er noch einige Buchstaben mehr entziffert, die auf dem Facsimile nicht verzeichnet sind. unbestimmt. Dorf Izgm (vormals Σγένιν), zwischen Elbistan und Afjin, 6 km n rdlich von Lykandos, 35 km so. von Sobagena.

14

Lykaonien, Isaurien

55

14 LYKAONIEN, ISAURIEN Nr.

Seite

(ab 94 = Anhang)

14/01 14/02 14/03 14/04 14 / 05 14 / 06 14/07 14/08 14/09 14/10 14/11 14 /12 14/13 14 /14 14/15 14/16 14/17

Pillitu Korne (Dorf Insuyu) l Gdanmaua 1-14,99 Özkent (zwischen Gdanmaua und Laodikeia) 1-5 Kissia (Dorf Kolukisa) 1-3 Aralleia ? (Dorf Atlanti) 1-2 Laodikeia Katakekaumene 1-23,94-99 Ikonion 1-9 Perta l Savatra l Kana l südlich von Lystra 1-2 Grenzgebiet Lykaonien / Isaurien 1-5 Palaia/Nea Isaura 1-8,99 Kara Dag, nördlich von Laranda l Artanada (oberer Kalykadnos) 1,98-99 Vasada 1-4 Misthia (Dorf Fasillar) l

58 59 69 72 75 77 99 108 109 110 111 113 118 123 124 125 128

Siehe die nachstehende Kartenskizze zu Lykaonien und Isaurien. Weitere Fundorte im nördlichen Lykaonien (Orte 01 -06) siehe die Kartenskizze S. 77 (vor Laodikeia Katakekaumene).

GALAXIEN

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f*'ff)\\

·

PHRYGIEN Pillitu Korne (Insuyu) · Gdanmaua ,-.,

03

• Özkent (Sengen)

Laodikeia Katakekaumene • 06

LYKAONIE^ Sadettinham



Dinek · · Aydogmug

Artanada

ISAURIEN

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58

14 LYKAONIEN, ISAURIEN

PILLITU KOME Dorf Jnsuyu im Tal des Insu Deresi, 7,5 km wnw. von Cihanbeyli; 17 km n . von Gdanmaua, 38 km so. von Vetissos, 95 km nn . von Ikonion. - K. Belke, Tab. Imp. Byz. 4, 179. Barrington Atlas: 63 B3.

14 / 01 / 01 Pillitu Korne (Dorf Insuyu)

Grab f r den Vater des

asos und Susus und Apollonios

Prosa, endend in der Fluchformel: 3 3-4

Vers l Vers 2

ει δε τις ώδε κακήν επί σήματι χείρα βάλητε ορφανά | τέκνα λίποιτο, χήρον βίον, οίκον ερημον.

Wer seine b se Hand auf dieses Grab werfen sollte, der soll seine Kinder als Waisen zur cklassen, seine Frau einem Leben als Witwe, sein Haus leer, Vgl. 14/02/14 (Gdanmaua) und die vielen Parallelen bei Strubbe S. 289-292. W. M. Calder, M.A.M.A. VII 112 Nr. 535, Facsimile p. 143; Strubbe, APAI Nr. 279. Photo: (Facsimile M.A.M.A. VII p. 143 Nr. 535). Fundort:

Dorf Insuyu.

59

14/02 Gdanmaua

GDANMAUA Bei den inschriftreichen D rfern Ce§melisebil und Kuyulusebil, 85 km n rdlich von Ikonion, setzt W. M. Calder (M.A.M.A. VII p. XXIII) die Bischofsstadt Gdanmaua an; ebenso K. Belke, Tab. Imp. Byz. 4, 166. Der Ort ist belegt in M.A.M.A. I 339 (Gdanmaa) und VII 589 (Gdammaua). Anscheinend derselbe Ort heisst bei Claudius Ptolemaeus Ekdaumaua (Geogr. V 4, 10), in der Tabula Peutingeriana Egdaua (IX 5, zwischen Vetissos und Pegella, vgl. K. Miller, Itineraria Romana S. 690). Als Suffragan von Ankyra erscheint das Bistum in der Liste der Bisch fe, die am Konzil von Nikaia 325 teilnahmen (Γδαμαύων, Honigmann, La liste originale des peres de Nicee [= Byzantion 14, 1939, 17-76] 47 Nr. 110); als Suffragan von Ikonion beim Konzil von Chalkedon 451 (πόλεως Γδαμαύτου, Acta conciliorum oecumenicorum II 1,2 S. 152 Nr. 364); im Synekdemos 676,5 (p. 28 Honigmann) als Glauama; in den Notitiae episcopatuum (Darrouzes, Notitiae l, 367; 2, 432; 3, 505; 4, 384; 7, 439; 9, 321; 10, 378; 13, 348) heisst es τον Γαλβάνου, ό Γαλβάνων und auch τον Γαλβανοΰ ήτοι Εΰδοκιάδος. Barrington Atlas: 63 Β3 (Ekdaumaua/Egdava).

14/02/ 01 14/02/02 14/02/ 03 14/02/ 04 14/02/ 05 14/02/ 06 14/02/ 07 14/02/ 08

Mehrere Tote, unter ihnen Aretas das Kind; M rtyrer ? Die Amme (νίνισσα) Ama[ta] Anenkletos Diomedes Heraklios und Matrona Kyradia Marcellus Mikke

14/02/ 09 14/02/ 10 14/02/11 14/02/ 12 14/02/ 13 14/02/ 14 14/02/ 99

Papas Syros Nonnia Zenon und Aurelia None, Besitzer grosser Herden Eulalios und Wasilissa Fluchformel Sophronia

14/02/01 Gdanmaua Mehrere Tote, unter ihnen Aretas das Kind; M rtyrer ?

1-4 4-6 6-9 9-11

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4

EIE H | KETI ΣΛΩ | βρέφου[ς δν τε] τοκή|ες Άρήταν καλέεσ|κον κέ ενταύθα κτε|ρέϊξαν f εν δ' άρε|τήν κίνων πάν|τες μέροπες γε | πύθωντε t ου τύν|βον φρίσουσιν άλ|λά Π[.]ΝΗΟΝΟΡΑΝ

und des Kindes, welches die Eltern Aretas nannten und hier bestattet haben. Wenn alle Menschen ihre Vortrefflichkeit (und ihre Leistungen) erkennten, w rden sie sich nicht vor dem Grab f rchten, sondern Mit αρετή wird wohl nicht nur auf den Namen des Kindes Aretas hingewiesen, sondern auch auf die Leistungen der anderen, vorher genannten Personen. Es liegt nahe, an die αρετή von M rtyrern zu denken. Das hat anscheinend auch Calder erwogen, als er am Ende erg nzte άλλα π[ο]νη(ρ)όν όράν und kommentierte: „This is ό πονηρός of Matthew 13,19". W. M. Calder, M.A.M.A. VII 117 Nr. 557, Facsimile p. 144. Photo: (Facsimile M.A.M.A. VII p. 144 Nr. 557). Fundort: Kuyulusebil (Kuyulu Zebir).

60

14 LYKAONIEN, ISAURIEN

14/02/02 Gdanmaua

Die Amme (νίνισσα) Ama[ta] 0-2 3-5 5-7 7-9

Versl Vers 2 Vers 3 Vers 4

10-12

[ένθα κεκήδευ|ται καλόν] ονο[μ|α] έχουσα Άμά[τα] | νίνισσα εην, πα[τ]|ρίς δε μυ Πέλτα[ι κέκλ|η]τε. νυν δ' ώδε κ[ατ]|άκιτε τυμ(β)ωμέ[νη εν σ]|φετέροισιν θύμβο[ν τ]|όνδ' έπύησαν έμ[ύ τα] | φίλτατα τέκνα | Τειμογένης άν[έσ]|τη{α)σα τη συνβ[ίω μ]|νήμης χάριν

Hier ist Amata mit dem sch nen Namen begraben. Sie war Amme. Meine Heimat heisst Peltai. Nun liegt sie hier, begraben auf ihrem eigenen Grund. Dieses Grab haben meine lieben Kinder f r mich gemacht. Ich, Timogenes, habe das Grab errichtet f r meine Frau, zur Erinnerung.

Lies 2 μοι, κέκληται, 3 κατάκειται, 4 τύμβον, εποίησαν, έμοί. Vers 2 Peltai liegt am Oberlauf des M ander. W. M. Calder, M.A.M.A. VII 115/6 Nr. 554, Facsimile p. 144. Photo: (Facsimile M.A.M.A. VII p. 144 Nr. 554). Fundort: Kuyulusebil (Kuyulu Zebir).

14/02/03 Gdanmaua

Anenkletos

1-3

Vers l

3-5

Vers 2

5-7

Vers 3

7-8

Vers 4

9-10

Vers 5

πατρί Άνενκλήτω Δι|ομήδης άγλαός | υιός εΐερεΐ πιστοτάτω | τεΰξεν περικαλλέα τύ[ν]|βον τω και Θεός γέρας (εσ}|έσθλόν εν άνθρώποισιν δ|πασ(σ)εν εκ πεδιόθεν κλισίηΐς είερής Χρειστφ βασιλήα^ | πρ(έσβυς) έών έτέλεσσεν αεί σε|μνώς βιοτεύσας

Diomedes, der glanzvolle Sohn, hat seinem Vater Anenkletos, dem fr mmsten Priester, dieses sehr sch ne Grab errichtet. Diesem hat Gott eine edle Ehrengabe unter den Menschen gegeben. Er hat als alter Mann (als Presbyter?) von Grund auf die heilige H tte der Kaiser herrschaft f r Christus (eine Kirche) vollendet, nachdem er immer ein vorz gliches Leben gef hrt hatte. Vers 3 Das ΕΣ war vermutlich seinerzeit mit M rtel berdeckt. 4 ΒΑΣΙΛΗΑΔ auf dem Stein. W. M. Calder, Amer. Journ. Arch. 36, 1932, 460 Nr. 19 und M.A.M.A. VII 118 Nr. 561, Photo Taf. 30. Photo: M.A.M.A. VII Tafel 30 (Nr. 561). Fundort: Kuyulusebil (Kuyulu Zebir).

14/02 Gdanmaua

61

14/02/04 Gdanmaua

Diomedes 1-2 2-3 4-5 5-7 7-8 8-10 10-11 11-13 13-14 14-15

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4 Vers 5 Vers 6 Vers 7 Vers 8 Vers 9 Vers 10

16

σήμα τόδ' άθρήσας ε'ίστ) τίνα τύν|βος έρύκν Φωτίνου τέκος έσ|θλόν άρίζηλον Διομήδην, | δς πάτρην άκάχησε θανών, πλΐσ|δον δε τοκεΰσιν λΐπε γόον πο|λύδακρυν, έπ(ε)ι πολύ φίλτατος | ήεν αγνός άπιρόγαμος Χρισ|τοΰ φίλος, ον θεός αυτός ήρπα|σε πριν κακίτ] κόσμου φρένας έξα|πάτησε θήσιν άθάνατον καν άγήρα|ον εν Παραδίσσφ. σήμα δε οί τό|δ' ετευξε πατήρ μεγάλα στενα|χίζων σήν (lies συν) χε(ρ)έεσσιν έοΐσι φίλη | κεδνή τ' άλόχοιο τίτλφ οΰνομ' εθη|κε. το γαρ γέρας εστί θανόντων. | του γαρ το t γένος Αΰρ. και ενεισιν

Wenn du auf dieses Grabmal blickst, wirst du erfahren, wen das Grab in sich zur ckh lt: den edlen Sohn des Photios, den ausgezeichneten Diomedes, der seiner Heimat Kummer bereitet hat, als er starb; am meisten aber hat er seinen Eltern tr nenreiche Klage hinterlassen, denn er war bei weitem der liebste, rein, unerfahren in der Liebe, ein Freund Christi, den Gott selbst, bevor er in der (b sen) Weh seinen Sinn in Schlechtigkeit verdarb, entr ckt hat, um ihn im Paradies unsterblich und nicht-alternd zu machen. Dieses Grabmal f r ihn hat der Vater, schwer st hnend, mit eigenen H nden errichtet, mit seiner edlen Frau, und den Namen in eine Inschrift gesetzt: Denn sein Geschlecht ist „Aurelius"; und in dem Grab liegen noch (

leer

)

Vers 5 άπ(ε)ιρόγαμος: „der die Sexualit t nie erprobt hat". 6 ήρπασε: wie in heidnischer Zeit Ganymed, vgl. 16/01/01 (Sebaste), auch 16/46/01 (Vetissos). 7 Vgl. Odyssee 5, 136: θήσειν άθάνατον και άγήραον ήματα πάντα. 9 Am Versende stehen die Casus nicht nach den Regeln der Syntax, sondern nach metrischen Bed rfnissen. 10 Ilias 16, 457 und 675: το γαρ γέρας εστί θανόντων; vgl. 14/04/02 Vers 4 (Kissia) und 13/07/02 Vers 5 (Tyana) mit Anmerkung. W. M. Calder, Amer. Journ. Arch. 36, 1932, 460 Nr. 18 und M.A.M.A. VII 118 Nr. 560, Photo Taf. 29. Photo: M.A.M.A. VII Tafel 29 (Nr. 560). Fundort:

Kuyulusebil (Kuyulu Zebir).

62

14 LYKAONIEN, ISAURIEN

14/02/05 Gdanmaua Heraklios und Matrona 1-3 3-5 5-7 8-9 10-12 12-14

Vers 1 Vers 2 Vers 3 Vers 4 Vers 5 Vers 6

βλέψον σήματι φίλ[ε] | και ίσάθροισον τίς κ[α]|τάκιτε. ένθάδ' άνή[ρ] | κατάκιτε συν ίδίη | παρακύτι Ήράκλιο[ς] | μεγάθυμος και Ματ|ρώνα κλυτοεργός· | των μεν άμφοτέρω[ν] | έδίματο άγλαός υ[ίός] | Μιννέας πανάρ[ιστος] | και άμύμων έ[ν μερό]|πεσσιν πατρί [φίλφ?] | και μητρί πε[ρικαλ]|λέα τύμβον

Freund, blick auf dieses Grab und sieh nach, wer darin liegt. Hier liegt ein Mann mit seiner Frau, der grossgesinnte Heraklios und Matrona, die durch ihre Werke ber hmt war. Der glanzvolle Sohn der beiden, Minneas, der allerbeste und vortreffliche unter den Menschen, hat seinem Vater und der Mutter dieses sehr sch ne Grab erbaut. W. M. Calder, M.A.M.A. VII117 Nr. 558. Fundort: Kuyulusebil (Kuyulu Zebir).

14/02/06 Gdanmaua Kyradia Auf einer kleinen gebrochenen Stele. Unregelm ssige Daktylen: 1-2 3-4 4-6 6-8 8-10

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4 Vers 5

- - - - α]χος πόσιν | [τ' άκά]χησα Οΰακλον | κουρίδιον, εν όρφανί|η τ' έμά τέκνα· οΰνομα | Κυραδία δ* εγώ, θυγάτηρ | Μηθραδάτου· Μυκκής | μου μήτηρ· τύνβον δε μοι | πόσις ετευξεν μν(ή)μης | εϊνεκ' έμής τεκέεσσί τε | κΰδος άριστον ~}~ ->(£· '^©^

- - - meinem Gatten Vac(cu)lus habe ich Leid gebracht, meine Kinder sind Waisen. Mein Name ist Kyradia, Tochter des Methradates, meine Mutter ist Mykke(i)s. Das Grab hat mir der Gatte errichtet, zur Erinnerung an mich und als besten Ruhm f r meine Kinder. Vers 2 κουρίδιον ist epitheton ornans ohne pr zisen Sinn. 4 Μυκκής: zu den Eigennamen mit Iota subscriptum s. Merkelbach, Philologica 315-18. Weitere Beispiele: 02/13/04 (Herakleia an der Salbake) Τατής; 16/31/05 (Appia) Zeile 2 Άππής, Zeile 6 Τατιανής; 16/31/12 Zeile 20 Τατιανής, Zeile 52 Κυριακής; 16/31/77 Zeile 8 Άφιανής, Beilage Εύτυχιανής; 16/31/83 B24 Τροφινμιανής (sic); vielleicht auch 09/13/01 (Choria Considiana, Vers 4 Στρτανεικής ?). 5 ΜΝΜΗΣ die Abschrift. Wahrscheinlich hat der Steinmetz den Querstrich zwischen N und M vergessen, der in Ligatur (N-M) das H herstellte, welches jetzt fehlt.

14/02 Gdanmaua

63

W. M. Calder, M.A.M.A. VII 116 Nr. 555, Facsimile p. 144. Photo: (Facsimile M.A.M.A. VII p. 144 Nr. 555). Fundort: Kuyulusebil (Kuyulu Zebir).

14/02/07 Gdanmaua Marcellus „Around is a border of grapes; above, a rosette between two crosses". 1-2 3-5 5-7 7-9 9-10 11-12

Vers 1 Vers 2 Vers 3 Vers 4 Vers 5 Vers 6

σήμα τόδ' άτρήσι (- άθρήσει), εν' (= IV) ϊ|ση, τίνα τύνβος έρύκι, | ένθα τυ (= το) νυν κατάκει|ται ναίος (= νέος) παις άρτι|γένειος, δς πολλούς άκά|χησε θανών, [ΐ]δίους δε | τοκήα(ς-) οΰνομα Μάρκ|ελλος, άγα(υ)οΰ Νέστορος | υιός· αΰτάρ ου μήτηρ | συν υίφ τύνβον ετευξαν | μνημόσυνον κούρυσι | και έσομένοισν ποιθέστε (= πυθέσθαι)

Betrachte dieses Denkmal, damit du wissest, wen das Grab enth lt. Hier liegt nun ein junger Knabe, dem gerade der Bartflaum sprosste, der viele betr bte, als er starb, (am meisten) seine Eltern. Sein Name war Markellos, Sohn des edlen Nestor. Aber seine Mutter hat zusammen mit dem Sohn das Grab errichtet als Erinnerung f r die jungen M nner der Zukunft. Vers l ϊστ) = εΐση. 2 άρτιγένειος Wilhelm, ΑΡΧΙΓΕΝΕΙΟΣ die Abschrift. 3 [ί]δίους Merk., [.]ΑΙΘΥΣ die Abschrift, αίούς Anderson (= έούς). 4 άγα(υ)οΰ Zingerle, Glotta 16, 1928, 145. 5 ΑΥΤΑΙ die Abschrift, korrigiert von Wilhelm. 6 και έσσομένονσι πυθέσθαι Homer, Ilias 2, 119. J. G. C. Anderson, J.H.S. 19, 1899, 287 Nr. 185; A. Wilhelm, Sitz. Ber. Akad. Berlin 1932, 815/6 = Akad. Sehr. II 359-60. Fundort: Kuyulusebil (Kuyulu Zebir), in einem Haus.

64

14 LYKAONIEN, ISAURIEN

14/02/08 Gdanmaua Mikke Daktylische Rhythmen. 1-2 2-4 4-6 7-8 8-10 10-11 11-13 13-14 14-16 16-17 18

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4 Vers 5 Vers 6 Vers? Vers 8 Vers 9 Vers 10 Vers 11

t τιμής σ' ΰστατίης μνηΐμΐον αϋτίκ' εγιρεν σος πόσις σ|έν ποθέων κέ τίτλω έ|νιγράψατο τφδε σας | άρετάς σα τε έργα σαο|φροσύνην τε μεγίστην | Έμιλιανός ποθέων σε μ[νή]|μης χάριν έξετέλεσεν. Μίκκη | τοΰνομ' εην Μητροβίου ανδρός | αρίστου μητρός πιστότατης | Λουλιανής διακονώ έχουσα | κασίγνητον Μητρόβιον τον | πανάριστον, ήνορέτ] καλλίστη | κέ ήλικίην έρατινή. ήδέ κέ εν | μεγάρυς λίπε τέκνυς πένθο[ς] | απαυστον βίον έκτελέσασα | [και] πάνχυ σαόφρων θανοΰσ[α]. | [ ]. ελιπε πάντας κέ θεόν [.]αυ[ ]

Dein Mann Emilianos hat dieses Denkmal der letzten Ehre rasch errichtet, in Sehnsucht nach dir, und hat in dieser Inschrift aufgeschrieben deine Tugenden und deine Werke und deine grosse Besonnenheit, in Sehnsucht nach dir hat er es zum Andenken vollendet. Der Name war Mikke, Tochter des besten Mannes, des Metrobios, von der allergl ubigsten Mutter, der Diakonin Luliane; zum Bruder hatte sie den allerbesten Metrobios. Sie war die sch nste und in der Jugendbl te lieblich und hinterliess in den Gem chern ihren Kindern uners ttliche Trauer, als sie das Leben endete und ganz und gar besonnen starb. Sie hat (uns) alle verlassen und ist zu Gott Vers l αύτίκ': Wilhelm, Akad. Sehr. II 385 vermutete αυτός. 2 σέν = σε, s. 14/06/05 Vers 8 (Laodikeia Combusta) und Gignac, A Grammar II 164/5. κέ τίτλω Wilhelm, Akad. Sehr. II 387; Calder las ΣΕ statt des KE. 8 Was ήνορέτ) bedeuten soll, ist uns nicht klar. W. M. Ramsay, Asianic Elements in Greek Civilisation (1927) 102; W. M. Calder, Amer. Journ. Arch. 36, 1932, 459-60 Nr. 17 und M.A.M.A. VII 116/7 Nr. 556, Photo Taf. 29; S.E.G. 6, 296. Photo: M.A.M.A. VII Tafel 29 (Nr. 556). Fundort:

Kuyulusebil (Kuyulu Zebir).

14/02 Gdanmaua

65

14/02/09 Gdanmaua Papas 1-2 2-3 3-4 4-5 5-7 7-10

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4 Vers 5

[t εξ αγαθής ρί]σζης ερν[ος κ]λ[υτ]όν έξεφα|[άνθη] [Π]απας πανάριστος έπ(ε)ί μέγα οΰ|[νομα] εσχεν. πρεσβ(ύτερος) γέγονας ΰπέρτα|[τος] ήδέ δίκεος ρίσζης εΰλαβίων | καΐ άρχεόθεν προϋπήρχνς ουδέν | χαρισζόμενοι εξ άρχεόθεν καθεί|δρυντο Λουλία πρέσβεις θυγάτηρ | Φρόντωνος τω πολυποθήτω | [κ]αί γλυκύτατα» μου άνδρι Παπά | πρε(σβυτέρ)ω άνέστησα μνήμης χάριν t

Aus der guten Wurzel ist ein ber hmter Zweig erschienen, der allerbeste Papas, denn er besass einen grossen Namen. Du wurdest oberster Presbyter und warst ein Gerechter, aus der Wurzel frommer M nner warst du von Anfang an. Nichts sich schenkend von Beginn an haben dies aufgestellt — — — Ich, die Presbyterin Lulia, Frontons Tochter, habe dies meinem sehr ersehnten und s ssesten Mann Papas, dem Presbyter, aufgestellt.

Vers l Dieser Vers kommt auch vor in Kissia (14/04/03); ερνος κλυτόν auch in Laodikeia (14/06/18); έγ ρίζης αγαθής in 20/05/09 (Apameia am Orontes). Das Bild stammt urspr nglich aus Jesaias 11,1 und 10 (εκ της ρίζης του Ιεσσαι); s. auch Paulus, R merbrief 15,12 und Apokalypse 5,5. Wilhelm (Akad. Sehr. II 387) f hrt weiter an Gregor von Nazianz, Anth. Pal. VIII 38,2 ρίζης ιερής πτόρθον άειθαλέα, 48,1 ρίζης εύσεβέος γενόμην, 19,1 οΰχ όσίης ρίζης μεν εγώ θάλος und des Theodores Lobrede auf den hl. Theodosios: εξ αγαθής . . . ρίζης αγαθόν βλάστημα προελθών (Η. Usener, Der heilige Theodosios. Schriften des Theodoras und Kyrillos, Leipzig 1890, S. 6,17/8). 5

Es steht der Plural; es h tten mehrere Stifter des Grabes folgen sollen. W. M. Calder, Amer. Journ. Arch. 36, 1932, 459 Nr. 16 und M.A.M.A. VII 117/8 Nr. 559. Fundort: Kuyulusebil (Kuyulu Zebir), hoch oben in der Wand der Moschee.

66

14 LYKAONIEN, ISAURIEN

14/02/10 Gdanmaua

Syros 1-3 3-5 6-8 8-10 10-12 13-14

γράμασι άενάυς (= -οις) β|λέψον, φίλε, σήμα|τι τωδε ένθα Σύρος | κΐτε πάντων προσίφνλέστατος άνήρ | άφννός αγαθός, κα(ί) | γαρ τέκεν υίόν αρισ|τον οΰνομα Άνίκη|τον, δς ηρμοσε τίτλ|ον έπ" αύτφ συν ίδίη άλ|όχω Τωμανί] κλυτ|όν οΰνομ' εχουσαν, | πατρός δ' οΰνομα ΥΚ| - - -

Versl Vers 2 Vers 3 Vers 4 Vers 5 Verso

Freund, sieh auf diesem Grabmal die ewigen Buchstaben. Hier liegt Syros, von allen der freundlichste Mann, reich und t chtig. Denn er hat auch einen vortrefflichen Sohn gezeugt, namens Aniketos. Dieser hat ber ihm zusammen mit seiner Gattin Romana mit ber hmtem Namen diese Inschrift gesetzt. Aber der Name des Vaters war Yk— — Die Casus sind ganz wahllos gebraucht. Vers l Die Buchstaben der Grabschrift werden ewig dauern: das Thema des Midasgrabs, vgl. 05/03/01. Der erste Vers in 16/45/11 (Klaneos) ist gleichlautend. 6 YK[ steht vielleicht f r OIK[ J. G. C. Anderson, J.H.S. 19, 1899, 286 Nr. 183; W. M. Calder, M.A.M.A. VII 115 Nr. 553, Photo Taf. 29. Photo: M.A.M.A. VII Tafel 29 (Nr. 553). Fundort:

Kuyulusebil (Kuyulu Zebir).

14/02/11 Gdanmaua

Nonnia

1-2 2-4 4-6 6

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4

ΔΕΣΛΟΝ τόδε σήμα τύμβ[ω] | επί πήξε μέγιστον υιός άρη|τήρος Μ[α]κ[η]δόνιος Διομή|δους μνήμην έής άλόχου | Νοννίης πινυτής περ έ|ούσης ή χάριν κέ κΰδος [

Makedonios, der Sohn des Priesters Diomedes, hat dieses grosse edle (?) Zeichen auf dem Grab befestigt, zur Erinnerung an seine Gattin Nonnia, die sehr verst ndig war, die Anmut und Ansehen Vers l „The composer found δ' έσθλόν in a model, and took it to be a single word" Calder. Mit σήμα ist vielleicht das Kreuz gemeint. W. M. Calder, M.A.M.A. I 191 Nr. 370 mit Photo. Vgl.: F. R. Trombley, Hellenic Religion and Christianization II 102. Photo: Fundort:

M.A.M.A. I 191 Nr. 370. £e§melisebil (Cheshmeli Zebir).

14/02

Gdanmaua

67

14/02/12 Gdanmaua

Zenon und Aurelia None, Besitzer grosser Herden Auf dem oberen Rand:

1-3 3-5 5-6 7-8 8-10 10-11

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4 Vers 5 Vers 6

A t Ω τυνβοχοες παράγω|ν γνώθι, βροτέ, τίς κατά|κιτε· άφνειόν Ζήνων|α πολύρηνον πολυβού|την ζών αυτός έαυτω | τόδε τίτλον ετευξεν | συν γεραρι (sic) άλόχω ην οι | πόρε Χρ(ιστό)ς Ίη(σοΰ)ς, Αΰρ. Νόνη | πολύ σεμνότατη άγα|θή τε φθωχών θρέφθηρ' ά|μώμη τε σοφή τε

Sterblicher, der du mit Spendeng ssen vorbeigehst, wisse, wer hier liegt: Der reiche Zenon, der viele Schafe und Rinder hatte. Er hat zu Lebzeiten f r sich selbst diese Inschrift gesetzt, zusammen mit seiner ehrbaren Frau, welche ihm Jesus Christus gegeben hat, Aurelia Nona, die ehrw rdigste und Gute, Ern hrerin der Bettler, tadellose und weise. Die Casus stehen auf gut Gl ck, meistens verkehrt. Vers 2 Vgl Ilias 9, 154 und 296 πολύρρηνοι πολυβοΰται. 4 ην οί πόρε Χριστός Ίησοΰς: Calder nimmt an, dass die gute None in Gegensatz gesetzt wird zu der unseligen Eva, welche doch Gott selbst dem Adam zur Frau gegeben hatte; in Genesis 3,12 sagt Adam zu Gott ή γυνή, ην εδωκας μετ' έμοΰ. W. M. Calder, M.A.M.A. VII ρ. XXIII unten. Fundort: £e§melisebil (Cheshmeli Zebir).

14/02/13 Gdanmaua

Eulalios und Wasilissa 1-3

Vers l

3-5

Vers 2

5-7

Vers 3

7-10

Vers 4

[ ] κατέχι [. .. .]|έσθιον άνδρα κρά|τιστον Εΰλάλιον Κρα|τέρυο συν συνβίω Βασι|λίσστ] των δ' αύ τύν|βον εδιμεν υιός | δν ποθέεσκον τοΰνο|με (sic) Εϋγράφιος εί|ερεύς Θεοΰ άθανά|τυο

Dieses Grab birgt Eulalios, den Sohn des Krateros, den und angesehenen Mann, zusammen mit seiner Frau Wasilissa. Ihr Grab hat errichtet der Sohn, den sie liebten, namens Eugraphios, ein Priester des unsterblichen Gottes. Vers l Vielleicht [εΰ]έσθιον = εΰέστιον „gastfrei" ? oder [πολύ]εσθλον wie in 14/06/14 (Laodikeia Combusta) ? 3 Calder erg nzt υιός (φίλος) δν ποθέεσκον. W. M. Calder, M.A.M.A. VII p. XXIII Mitte. Fundort: Azak (Hodoglu), 14 km s d stlich von Gdanmaua. - Hier wird die nur aus der Tabula Peutingeriana bekannte Strassenstation Pegel l a hypothetisch angenommen (Tab. Imp. Byz. 4, 212).

68

14 LYKAONIEN, ISAURIEN

14/02/14 Gdanmaua

Fluchformel Auf dem Stein steht nur: 1-3 3-5

δς ταύτη τη στή|λη κακήν χείρα προ|σοίσει ορφανά τέ|κνα λίποιτο χήΐρον βίον, οίκον ερημον Vgl. 14/01/01 (Pillitu Korne). W. M. Calder, M.A.M.A. I 174 Nr. 332 mit Photo; Strubbe, APAI 283. Photo: M.A.M.A. I 174 Nr. 332. Fundort: rek Yayla nahe Azak.

1 4 / 0 2 / 9 9 Gdanmaua

Sophronia Auf einer besch digten Stele: 1-5

6-7 8-9

Α[ύρ(ήλιος) - - - - ττ] γλυ]|κυτά[ττ]] συνβίω [μου] | Σωφρ[ο]νίτ] θυγ[ατρί] | Μείρου πρ(εσ)β(υτέρου) άνέ[στη]|σεν μνήμης χ[άριν] |

Vers 1 Vers 2

οϋτε γαρ [ ]|ος όμοίω[ς εν τε φιλοξε[νίη σω]|φροσύνη θ[

|

Niemand kam der Sophronia gleich an Anstand und Gastfreundlichkeit. Lob der Gastfreundschaft auch in 02/09/28 (Aphrodisias), 16/31/87 (Appia), 17/01/03 (Kibyra). W. M. Calder, M.A.M.A. I 186 Nr. 360 mit Photo; vgl. A. Wilhelm, Byzantion 6, 1931, 463 Nr. 11. Photo: M.A.M.A. I 186 Nr. 360. Datum: 3. Jahrh. n. Chr. oder sp ter. Fundort:

Cejmelisebil (Cheshmeli Zebir).

14/03 Dorf

zkent

69

DorfOzkent Dorf zkent (Sengen, Zengen) liegt auf halbem Weg zwischen Laodikeia Katakekaumene und Gdanmaua: gut 20 km nn . von Laodikeia, ebensoweit s dlich von Gdanmaua, 65 km n rdlich von Ikonion. Die in zkent gefundenen Inschriften k nnten von Gdanmaua oder Laodikeia stammen. - K. Belke, Tab. Imp. Byz. 4, 244.

14/03/ 01 14/037 02 14/037 03

Patrokles und Paulos Alexandras Tatis

14 7 03 / 01 Dorf

14/03/ 04 14/037 05

Justus Nexi(o)n (?)

zkent (zwischen Gdanmaua und Laodikeia Katak.)

Patrokles und Paulos 1-2 2-3 3-4 4-5

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4

t σήμα τό5' άγλαίων κεκασμένυ πε|δες αριστυ Πατροκλής και Παύλος όμο|φρόνως θυμόν άφήκαν αΰτάρ πέδων | μέγα φήμα ένν φρεσι πευκαλίμυσι λήσεθ' εν | μερόπεσσιν τοκέων μένος αίραν

5-6 6-7 8-9 9-10 10-11 11-12 12-13

Vers 5 Vers 6 Vers 7 Vers 8 Vers 9 Vers 10 Vers 11

άνφοτέρων | τοκέων μαλακώ δεδμημένυ ατής αΰτάρ | μέ(ν) μυ πεδες έσθλύ έμοΰ κεχαρισμένε θυμφ | τόσσον περί πολλής αχός έδίμαντο τήνδ' δ γε | τίθλον κέ γαρ έμής φαλάμεσσιν πονησάμεν|ος τόδε έργον ου μεν δη κροκοπέπλου έ|νεπλήσθησαν έπέης οΰρανόθεν μέγα κΰδ|ος θεοΰ χάριν ελαβον αΰτύ βασιλίην | ουρανών Χριστώ πανβασιλΐ χέροντες |

14-15 15-17

Vers 12 Vers 13

χερε μάκαρ κέ γαρ ΐς σε τέλος βιότυο κιχά|νι ου γαρ εν μερόπω τοκέων χά|ριν ουκ έτέλε|σαν t

Wir unternehmen keinen Versuch, diese schreckliche Komposition zu bersetzen. W. M. Calder kommentiert: „This inscription, on a well-carved and pretentious monument, throws a significant light on the state of education in a Christian village about A.D. 375 to 450". Vers 1 ΑΓΛΑΙΩΝ = άγλα(ι)όν

3 φήμα = πήμα

8 έμαΐς παλάμαισι

W. M. Calder, Μ.Α.Μ.Α. Ι 198 Nr. 382 mit Photo. Vgl.: F. R. Trombley, Hellenic Religion and Christianization II 103/4. Photo: Μ.Α.Μ.Α. Ι 198 Nr. 382. Datum: Fundort:

etwa 375-450 n. Chr. (Calder). zkent (Sengen), in der Mauer der Moschee verbaut.

12 βιότοιο.

70

14 LYKAONIEN, ISAURIEN

14 / 03 / 02 Dorf

zkent (zwischen Gdanmaua und Laodikeia Katak.) Alexandros

1-2

Vers l

ένθάδε καικήδευτε i A £ O N H . i P O T K C Ac τ ο ι; < A j c f l A f O Y C A T O N Υ Ι 6ATTOT.

Auf einem Sarkophag: l 2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12

ηρώων πάντων "Υλας προφερέστατος ήε[ν], δς θάνεν [εν] πηγή θέσκελος άθανάτονς. ήιθέων δ', [ο]ϊ γήν εΰτειχέα ναΐον "Ισαρα, Ζηνόβιος πρόφερεν, εΐκελος Άελίφ· δν πάντες φίλεον μέροπες, αστοί τε ξένοι [τε] και κοΰραι θαλερού, κάλλος άγασσάμεναι. αλλ' ό Φθόνος κακός εστίν, δς εκπαγλον γεγαώ[τα] έξαπίνη[ς] έτάνυσ(σ'), ερνος [α]τ* ήύκομον. τοΰνεκα και φιλέουσα τον υίέα πότνια μήτηρ Ήρακλείς [σ]ύν παισί[ν] τεΰξέ οι άγλαΐην ερρε κατη[φιό]ων, αδικε Φθόνε· ως δφελόν σε αυτόν τ[έκνα τ]έ σου αθάνατοι όλέσαι.

Von allen Heroen war Hylas der vorz glichste, der - von den Unsterblichen bewundert in einer Quelle ertrunken ist; aber unter den jungen M nnern, welche dieses Land, Isa(u)ra mit den guten Mauern, bewohnten, war Zenobios der ausgezeichnetste, gleich dem Helios, den alle Menschen liebten, St dter und Fremde, und die bl henden M dchen, die seine Sch nheit bewunderten. Aber, der Neid ist ein b ser (D mon), der den Hervorragenden pl tzlich niedergestreckt hat, wie ein Reis mit sch nen Bl ttern. Darum hat die edle Mutter Herakleis, die den Sohn liebt, zusammen mit ihren Kindern f r ihn diesen Glanz (den Sarkophag) gefertigt. Ungerechter Neid-D mon, m gest du besch mt zugrundegehen; die G tter sollten dich und deine Kinder vernichten. Vers 6 θαλεραί Peek, ε[ί]μεραί Ramsay. 12 suppl. Wilhelm; Peek versuchte αύτδν γ' [αντί τόίσφυ. Wenn man Wilhelms Vorschlag annimmt, muss man an personifizierte schlimme Eigenschaften als Kinder des Neides denken.

14/13 Palaia Isaura / Nea Isaura

121

A. Souter, Classical Review 12, 1898, 96 Nr. IX; vollst ndiger A. Margaret Ramsay bei W. M. Ramsay, Studies in the History and Art of the Eastern Provinces of the Roman Empire (1906) 46-50 Nr. 25 mit Zeichnung; Peek 1732 und Grabgedichte 360; G. Laminger-Pascher, Die kaiserzeitlichen Inschriften Lykaoniens, I. Der S den (1992) 227/8 Nr. 406. VgL: A. Wilhelm, Gr. Epigramme 69/70 Nr. 90. Photo: Datum:

Zeichnung bei A. M. Ramsay S. 47 fig. 25 (hier abgedruckt). Kaiserzeit.

Fundort:

Dorla, nord stlich von Zengibar Kalesi (= Nea Isaura).

14 / 13 / 06 Nea Isaura

Zeuxidamos l 2-6

Vers l Vers 2

Ζευξιδάμου τάφος ούτος, δν ηρπασε Μοίρα κελαινή· | τον δε τί|τλον μνήΐμης Βά μήτ|ηρ άνέθη|κεν

Dieses ist das Grab des Zeuxidamos, den die dunkle Todesg ttin hinweggerafft hat. Die Inschrift hat die Mutter Ba zur Erinnerung aufgestellt. Vers 2 Βά (ή) μήτηρ Peek. H. Swoboda - J. Keil - F. Knoll, Denkm ler aus Lykaonien, Pamphylien und Isaurien 80 Nr. 187; Peek 123. Fundort: Zengibar Kalesi (= Nea Isaura).

14/13/07 Nea Isaura

Valens, ein Baumeister Bei einem Felsengrab ein in den Fels eingetieftes umrahmtes Inschriftfeld. 1-4 4-6

Vers l Vers 2

τέρμα βίου κοσ|μών τέκτων | παλάμαισι[ν] έτ||σιν γρά[ψ]εν, άνίστη|[ ]ΣΟΝΓΕ |[ ] Οΰάλης.

Der Baumeister Valens hat dies mit seinen H nden entworfen und errichtet, das Ende seines Lebens schm ckend; Vers 1-2 γράψεν: eine Bauzeichnung, nach welcher das Denkmal gefertigt worden ist. M glicherweise ist „Tekton" Eigenname. 2 άνίστη[σιν δε το] σον γέ[ρας, Ιούλιος?] Ούάλης Keil/Swoboda/Knoll. J. R. S. Sterrett, Wolfe Expedition 121 Nr. 203; H. Swoboda - J. Keil - F. Knoll, Denkm ler aus Lykaonien, Pamphylien und Isaurien 91 Nr. 253; Peek 1428. Datum: Kaiserzeit. Fundort: Zengibar Kalesi (= Nea Isaura), am Nordostabhang des Stadtberges an der Felswand.

122

14 LYKAONIEN, ISAURIEN

14/13/08 Nealsaura Ein fr h gestorbener Knabe 1 2 3 4 5 6

]αντα τετάρτου ] γονέων, δτ' ηρπασε Μοίρα δει]νότατον δε μαθεΐν, πινυτόν δε νοήσαι ] Αρετής ασκήματα· ταΰτα πάντα εννεκεν ώκυμόρου ζωής θεός ώπασεν αΰτφ· μνήμην άθάνατον θνητφ δωρήσατο παιδί

im vierten (oder vierzehnten) Jahr hat ihn die Todesg ttin hinweggerafft. Er war stark im Lernen und klug im Erkennen und bte alle bungen der Arete; all dies hat Gott ihm gegeben, weil sein Leben rasch zu Ende kam; er hat dem sterblichen Knaben unsterbliches Gedenken geschenkt. 4

Αρετής ασκήματα: Bei Prodikos-Xenophon (Memorabilia II 1) tritt Arete selbst zu Herakles und verlangt (§ 28) άσκητέον . . . και γυμναστέον συν πόνωι και ίδρώτι. Nach dem Tod ist ewiges Andenken der Lohn (§ 33): μετά μνήμης τον άει χρόνον ΰμνούμενοι θάλλουσι.

Η. Swoboda - J. Keil - F. Knoll, Denkm ler aus Lykaonien, Pamphylien und Isaurien 91 Nr. 254; W. Peek, Kleinasien 59 Nr. 44 (erg nzt alle Verse); S.E.G. 30, 1539. Fundort: Zengibar Kalesi (= Nea Isaura), Nekropole „Bei Bunar".

14/13/99 Nealsaura Petronios Reste von 6 Hexametern in 12 Zeilen. 2 Πετρώνιος [ - - -. Explicit μνημοσύνης ένεκεν τοις | έσσομένοισι [πυθέσθαι ?]. Η. Swoboda - J. Keil - F. Knoll, Denkm ler aus Lykaonien, Pamphylien und Isaurien 92 Nr. 255. Fundort: Zengibar Kalesi (= Nea Isaura), Nekropole „Bei Bunar".

14/14

Laranda

123

LARANDA Heute Karaman (fr her auch Larende) am Nordrand des Tauros, 98 km so. von Ikonion. - K. Belke, Tab. Imp. Byz. 4, 197/8. Barrington Atlas: 66 C2.

14 / 14 / 01 Kara Dag, n rdlich von Laranda

Aquilinus und Potiolis Auf zwei Seiten (a+b) eines Sarkophags: (a)

1 2 3 4 0>) 5

λεύσ(σ)εις ώ φίλε τύμβον Άκυλείνου πραότητος Σωκράτευς, δς πολλά βίφ εν κήδε' άνέτλη, έγ δοίων άλόχων εξ θρέψας εϋτροπα τέκνα· γήρα εν ώμοτάτω οΐκτρφ μόρω ώλεσ' απαντάς. Ποτιολίς ήβήσασα σοφή σώφρων και αρίστη.

Du siehst, Freund, das Grab f r die milde Natur des Aquilinus, des Sohnes des Sokrates, der im Leben viel Leid ertrug. Von zwei Gattinnen hat er sechs wohlgeratene Kinder aufgezogen; im ussersten Alter hat er sie alle in bejammernswertem Schicksal verloren. Potiolis, die Erwachsene, kluge, keusche und beste. Vers 4 γήρα εν ώμοτάτω: Vgl. Odyssee 15, 357 εν ώμω γήραϊ. 5 Ποτιολίς das M dchen aus Puteoli. W. M. Ramsay - Gertrude L. Bell, The Thousand and One Churches (1909) 518/9 Nr. 8; Peek 2037. Vgl.: L. Robert, Op. Min. III 1661. Datum: Fundort:

Verwahrung:

Kaiserzeit. im Kara Dag, einem vulkanischen Gebirgsstock, der sich isoliert ber der Ebene 20 km nn . von Laranda erhebt, teilweise bewaldet und von gewaltigen Sumpfgebieten umgeben. - K. Belke, Tab. Imp. Byz. 4, 145-48. Barrington Atlas: 66 C2 (Boratinon Mons). Der Sarkophag stand in situ (Ramsay/Bell, im Jahr 1907 und 1909).

124

14 LYKAONIEN, ISAURIEN

ARTANADA Dorf D lgerler (Durgeier) am oberen Kalykadnos, 96 km S 10° O von Ikonion, 128 km nw. von Seleukeia am Kalykadnos (in Kilikien). - H. Hellenkemper - F. Hild, Tab. Imp. Byz. 5,1, 198. Barrington Atlas: 66 B2.

14/15/ 01

Ein Grabstein

14/15/ 98 14/157 99

Ein Vater und ein Sohn, zugleich umgekommen Ein Unbekannter

14 /15 / 01 Artanada, Isaurien

Ein Grabstein 1-2 3-4 4-5

Vers l Vers 2 Vers 3

[ή]μιτελή θάλαμον πρ[ολ]ι|[π]ών βίοτόν τε ποθ[η]τ[όν] | [κ]ειμαι υπό στήλην ΠΑΛΟΜΕ[ ] | δαμασθείς· (Όήν στήλην έπ[όη|σ]ε ΤΑΟΥ θαλερή παράκοιτ[ις]

Das halbvollendete Hochzeitsgemach und das ersehnte Leben verlassend liege ich, (Name), hier, vom Tode (?) bezwungen. Tal (?), die bl hende Gattin, hat den Grabstein gesetzt. Vers l ΠΟΘ[ ]Ε[ Sterretts Abschrift. 2 Peek versuchte Ιταλός ν[ούσοισι] δαμασθείς. 3 von Peek hergestellt; Sterrett las ΟΔΑΕΗΠΑΡΑΚΟΙΤ[ις]. J. R. S. Sterrett, Wolfe Expedition 67 Nr. 106; Peek 416. Fundort: Dorf D lgerler.

14 / 15 / 98 Artanada, Isaurien

Ein Vater und ein Sohn, zugleich umgekommen Anderthalb Verse: εΐκοστφ πέμπτω ετεν άλεσε ψυχήν | παιδί συν ώκυμόρω ΣΑΟΥ . [ J. R. S. Sterrett, Wolfe Expedition 67 Nr. 105; Peek 830. Fundort: Dorf D lgerler.

14 / 15 / 99 Artanada (?) im Gebiet des oberen Kalykadnos

Ein Unbekannter Acht Hexameter, jeweils am Anfang etwa 8 Buchstaben verloren. Incipit ]δ' εστίν, δν εν πασιν .[ , Vers 2 ]ξε, καλόν μεν ίδεΐν, ήδη δ[έ συν]ενναι, Vers 3 [δήμου κ]αί γενεής κάλλος, πρόσχημα δ' εταίρων (suppl. Peek). J. R. S. Sterrett, Wolfe Expedition 88 Nr. 144; A. Wilhelm, Hermes 78, 1943, 207 (ήδη); Peek, Kleinasien 50 Nr. 35 mit kompletter Rekonstruktion; S.E.G. 30,1540. Fundort: Dorf Kuz ren, 10 km nnw. von D lgerler.

14/16

Vasada

125

VASADA Ούάσαδα (Βάσοδα), heute Dorf Bostandere (Bostan, fr her auch Dere K y) am Gebirgsrand auf der Ostseite des Bey§ehir-Flusstales zwischen dem Bey§ehir-See und dem Su|la-See, 26 km so. von Misthia, 65 km sw. von Ikonion. - K. Belke, Tab. Imp. Byz. 4, 239. Barrington Atlas: 65 G2.

14/16/01

Aurelius Diomedes, Gesandter Vasadas nach Rom, errichtet der Athena einen Altar

14/16/02 14/16/03 14/16/ 04

Pasikrates stiftet einen HeraklesAgon Der Arzt Dionysios Tychari(o)s

14/16/01 Vasada Aurelius Diomedes, Gesandter Vasadas nach Rom, errichtet der Athena einen Altar Kleiner Altar mit schlecht erhaltenem Relief (G ttin mit Schlangen hinter ihrem Kopf), die Inschrift darum herum: 1-3 3-6 7-8

Vers l Vers 2 Vers 3

πολλάκι πρεσβεύσας | εις Τώμην ε'ίνεκα π|άτρης βωμόν Άθη|ναίτ] γλαυκώ|πιδι τόνδ' άν|έθηκε. | Αυρήλιος σωθείς Δν|ομήδης Λουκίου υιός.

Aurelius Diomedes, Sohn des Lucius, der oft f r seine Vaterstadt nach Rom gereist und wohlbehalten zur ckgekommen ist, hat diesen Alter der blau ugigen Athena errichtet. Diese „Gesandtschaften" nach Rom spielten in der hohen Kaiserzeit noch eine bedeutende Rolle im Leben der St dte, das r mische Reich war ein riesiger St dtebund. Faktisch zu vergleichen ist die Situation, in welcher sich der B rgermeister einer Kleinstadt befindet, der einen Termin beim Ministerpr sidenten in M nchen oder D sseldorf erhalten hat; mit dem Unterschied, dass die Reise nach der Hauptstadt heute leicht, damals aber m hsam war. Vgl. Fergus Millar, The Emperor in the Roman World (1977) 375-85. Wenn man in Vers 3 entsprechend der tats chlichen Aussprache Αΰρήλις liest (dreisilbig), ist auch dieser Vers ein korrekter Hexameter. A. S. Hall, Anatolian Studies 18, 1968, 85 Nr. 43, Photo Taf. 21 b; J. und L. Robert, Bull. ep. 1969, 577. Photo: Anatolian Studies 18, 1968, Tafel 21 b (Abklatsch). Fundort:

Dorf Bostandere (Vasada).

126

14 LYKAONIEN, ISAURIEN

14 /16 / 02 Vasada

Pasikrates stiftet einen Herakles-Agon Auf einer grossen Statuen-Basis. In Zeile l stehen nur die unten verzeichneten 10 Buchstaben. l

2-3 4-5 6-7

τείμαισι πο

Vers l Vers 2 Vers 3

(vacat)

Ήρακλέης πρώτος Δια | εϊσατ' 'Ολύμπια Πείση· | πρώτος Πασικράτης | Ήράκλει Ηράκλεια | κυδαλιμοΐο αγώνος | άέθλια θήκατο πάτρτ]

Herakles hat als Erster in Pisa die olympischen Spiele f r Zeus gestiftet. Pasikrates hat als Erster in der Vaterstadt den Wettkampf der ruhmbringenden Heraklesspiele dem Herakles errichtet. A. S. Hall, Anatolian Studies 18, 1968, 86 Nr. 45, Photo Taf. XXII a. VgL: J. und L. Robert, Bull. ep. 1969, 577. Photo: Datum: Fundort:

Anatolian Studies 18, 1968, Tafel XXII a. wohl 3. Jahrh. n. Chr. Der Block lag auf einer breiten Strasse im Dorf Bostandere (Vasada).

14 /16 / 03 Vasada

Der Arzt Dionysios 1-3 3-5

Vers l Vers 2

ώκύμορον ξεΐνον | Διονύσνον, έσθλόν | ίητρόν, αντί πάτρης | Κρουνών γη κατέχει | Ούασάδων

Anstelle der Heimat, Krunoi, birgt die Erde von Vasada unseren Gast, den allzu rasch gestorbenen Dionysios, den edlen Arzt. F r Krunoi/Dionysopolis am Westufer des Schwarzen Meeres s. L. Robert, Op. Min. V 226-9. H. Swoboda - J. Keil - F. Knoll, Denkm ler aus Lykaonien, Pamphylien und Isaurien 26 Nr. 42; Peek 520. Fundort:

im Dorf Bostandere (Vasada) als Unterbau einer Treppe verbaut.

1 4 / 1 6 Vasada

127

14 / 1 6 / 04 Vasada

Tychari(o)s Auf einem Grabaltar; oben abgebrochen, ber der Inschrift war vielleicht ein TotenmahlRelief. 1-2 2-3

Vers l Vers 2

ένθάδε καί Τύχαρις κείται Τοδα|νοΐο σύναιμος· οίς Έρμαδίων | τύμβον εθηκεν δμαιμος |

Hier liegt auch Tychari(o)s, Bruder des Rhodanus. Ihnen hat ihr Bruder Hermadion den Grabstein gesetzt. Der Name eines weiteren Bestatteten muss auf dem oberen, abgebrochenen Teil des Altares gestanden haben (deshalb καί und οίς). Eigenname Rhodanus: ein Flussname, wie h ufig; galatische Erinnerung. A. S. Hall, Anatolian Studies 18, 1968, 86 Nr. 44, Photo Taf. 21 c. Pholo: Anatolian Studies 18, 1968, Tafel 21 c (Abklatsch). Fundort: Dorf Bostandere (Vasada).

128

14 LYKAONIEN, ISAURIEN

MISTHIA Heute Beysehir, 72 km wsw. von Ikonion, an der S dost-Spitze des Beysehir-G l (fr her Karallis-See). - K. Belke, Tab. Imp. Byz. 4, 205/6. Barrington Atlas: 65 G2 (Mistea/Klaudiokaisareia).

14 / 17 / 01 Misthia in Lykaonien

Abaskantos Auf einem Kindersarkophag, der aus dem anstehenden Felsen herausgearbeitet ist: 1-3 3-5

Vers l Vers 2

λεί[ψα]ν' [Ά]βασκάντου | κοίλος λίθος οσδε | καλύπτει, φίλτρω ά|δελφενοΰ Εΰφροσύ|νου θεμένου

Dieser hohle Stein birgt die Reliquien des Abaskantos, die der Bruder Euphrosynos als Liebesdienst niedergelegt hat. H. Swoboda - J. Keil - F. Knoll, Denkm ler aus Lykaonien, Pamphylien und Isaurien 19 Nr. 20 b; Peek

525. Fundort: beim Dorf Fasillar (Fassiler, 16 km os . von Beyjehir) auf einem Felsen. Verwahrung: in situ.

15

Galatien

131 15 GALATIEN

15/01 15/02 15/03

Kinna Ankyra Pessinüs

Nr. (ab 97 = Anhang)

Seite

1-2 1-14,97-99 1-6,99

134 136 147

GALATIEN Burunkuyu ·

BUyUkYagci

' & '««,,

80km Ο

10

20

30

40

50km

PAPHLAGONIEN

KAPPADOKIEN

134

15 GALAXIEN

KINNA Dorf Karahamzali, 81 km s dlich von Ankara an der Strasse von Ankara nach Aksaray bzw. Konya. - K. Belke, Tab. Imp. Byz. 4, 189/90. Barrington Atlas: 63 C2.

15/01/01

Olympias, Theseus und Amemptos, drei jung verstorbene Geschwister

15/01/02

Die Gattin des Paulinus

15 / 01 / 01 Kinna ? (oder Ankyra ?)

Olympias, Theseus und Amemptos, drei jung verstorbene Geschwister

Auf einem Grabaltar: 1-2 3-4 5-7

Vers l Vers 2 Vers 3

v θέμις εστίν αεί | χώρον, Μοΐραί με ίδοΰσα[ι] | ήμεΐν τέρμα βίου αΰ προ|τέθεντο μόρον. | ήλικίης έρατής γαρ | άφήρπασαν ανθός | άριστον,

7-8 9-11

Vers 4 Vers 5

οΰκέτι δε | ζωής (πείρατ'} άφεικόμεθα. | πρώτην ήμετέρην δε συν|αίμονα παρθένον | ά[γνήν]

11-12 12-14

Vers 6 Vers 7

σήμα τόδε κρύπτει, ο[ΰ]|νομ' 'Ολυμπιάδα, ήμα[ς] | τ' ώκυμόρους· Θησεύ[ς] | μεν υπέρτερος ή[εν], |

15-16

Vers 8

16-18 18-19 20-21 22-23

Vers 9 Vers 10 Vers 11 Vers 12

[δς] | μεν γαρ παριαΐσιν έπήνθει | παΰρον ϊουλον, δς δ' α[ρ'] αω|τος εην, ήιθέοισιν 'ίσος. | ώρη χειμερίη θησεύς | θανόν, αΰτάρ "Αμεμπτος | μηνός τετρατίου άρχομέ|νου τε θέρους. |

24-25 25-27

Vers 13 Vers 14

δειλαίων τοκέων άχαρις | χάρις ένθάδ' όράται, παι|σίν έπι φθιμένοις τυνβοίχόη προ γάμων

27-29

Vers 15

παρθενι|κή μεν πρώτον 'Ολυμπιάς, | είτα δε Θησεύς,

29-30

Vers 16

31-33 Vers 17 33-35 Vers 18

μείων δ' ήλικίτ) τυ[τ]|θόν "Αμεμπτος εην·

άρτι πα|ρειάων ανθός αμωμ[ον] έχων, |

αύτάρ "Αμεμπτο[ν] | ελεν τρίτατον τέλος· | ως δε γενέθλη κοινή, και | τύμβος λείψανα μειξάμε|νος.

Auf diesem Platz, wo es bestimmt ist f r immer, haben die Schicksalsg ttinnen auf mich geblickt und uns das Ende des Lebens bestimmt, den Tod. Hinweggerafft haben sie die beste Bl te der lieblichen Jugend; wir werden nicht mehr zum (nat rlichen) Ende des Lebens ankommen. Als Erste birgt dieses Grab unsere Schwester, die reine Jungfrau namens Olympias, und dann uns, die rasch Gestorbenen; Theseus war der ltere, Amemptos war nach dem Alter etwas j nger; dem einen erbl hte schon an den Wangen ein wenig der Bart, dem anderen zarter Flaum wie bei sch nen Knaben. Ich Theseus starb zur Winterszeit, aber Amemptos zu Sommersbeginn, im vierten Monat. Hier sieht man die unfrohe Gunstbezeugung der ungl cklichen Eltern, Spendeng sse am Grab f r die gestorbenen Kinder vor der Hochzeit. Die erste war die Jungfrau Olympias; nach ihr Theseus, der gerade schon die tadellose Bl te auf den Wangen hatte; aber das dritte Ende ergriff den Amemptos. So wie ihr Ursprung derselbe war, so vermischt nun auch das Grab ihre Reliquien.

15/01

Kinna

135

Vers l Die Konstruktion ist unklar. 3 ΑΦΗΡΠΑΣΕΝ der Stein. 4 suppl. Peek. W. M. Calder, Rev. philol. 46, 1922, 125/6 Nr. 9; S.E.G. l, 464; Peek 1997; Verilhac, Παίδες άωροι I Nr. 27; St. Mitchell, Regional Epigraphic Catalogues of Asia Minor II, The Ankara District: The Inscriptions of North Galatia (1982) 297 Nr. 392. Datum: Kaiserzeit. Fundort:

auf dem Friedhof des Dorfes Burunkuyu (n rdlich vom Dorf Karaca ren, ca. 27 km nw. von K i n n a , ca. 60 km s dlich von A n k y r a ) . - D i e Zuordnung zu Kinna ist hypothetisch.

15 / 01 / 02 Kinna

Die Gattin des Paulinus 1 2 3 4-6

τηδέ σε συνγένενον πυματη κύδηνεν αμοιβή Παυλεΐνος σαόφρων σεΐο φίλος γαμέτης άλλα συ νυν μουνή κατέχοις τάφον ην δ' ό γε παίδων zerst rt

Hier hat dich, die Venvandle, dein besonnener Ehemann Paulinus mit letzter Dankesgabe geehrt; aber dieses Grab sollst du allein besitzen; wenn aber von den Kindern eines Vers l ΚΥΛΗΝΕΝ die Lesung, corr. Merk. St. Mitchell, The Ankara District 303 Nr. 399, Photos Taf. 15. Photo: Mitchell, The Ankara District Tafel 15 (Nr. 399). Datum: Fundort:

Kaiserzeit (25 v. Chr. bis 4. Jahrh. n. Chr., Mitchell). Karahamzali (Kinna).

136

15

GALAXIEN

ANKYRA in Galatien Heute Ankara. - K. Belke, Tab. Imp. Byz. 4, 126-30. The Princeton Encyclopedia of Classical Sites S. 54/5. Barrington Atlas: 63 B l.

15/027 01 15/02/ 02 IS/02/ 03 15/02/ 04 15/027 05 15/027 06 15/02/ 07 15/02/08 15/02/09 15/027 10

Johannes hat eine Strasse erbaut DerRetiariusKallidromos Der Gladiator P. Aelius [ ], ein „summarudis" (erster Fechtmeister) Athenion Glykon Leontios, unter B umen begraben Lollianos Grab einer Frau Ein Grabstein auf Vorrat Aglaomyris hat die Kapelle eines

IS/02/ 15/02/ 15/027 15/027

11 12 13 14

15/02/97 15/02/98 15/02/ 99

M rtyrers (des Theodotos ?) ausgeschm ckt Athenais Claudilla Sabinos, ein christlicher Presbyter Ein Mann namens Helios bestattet seine Kinder Auximos und Athenodoros Ein Gladiator luliane Zwei Tote

15/02/01 Ankyra Johannes hat eine Strasse erbaut

l

αγαθή τύχτ) |

2-4 5-7

Vers l

8-10 11-14

Vers 3

14-17

Vers 5

άτραπντόν προ π|όληος άοίδιμος έν|ναέτηισιν | δνος Ιωάννης | τεΰξεν θρασυ|κάρδιος άνήρ, | μήτιδι και πραπί|δεσσι κεκασμέ|νος, ου δια βούλας | Άγκύρη κλέος | εύρε συν άντι|θέοις πτολιή|ταις· ρηϊδίως | δ' έσάωσεν | όδοιπορέοντας | απαντάς. 11 αΰξι Ιωάννης, | ό εύπάροχος | της πατρίδος

Vers 2 Vers 4

18-20 Zum guten Gl ck!

Diese Strasse vor der Stadt, die unter den Einwohnern besungen wird, hat der g ttliche Johannes angelegt, der Mann mit mutigem Herzen, der durch Klugheit und Verstand ausgezeichnete, durch dessen Planung Ankyra mit ihren g ttergleichen B rgern Ruhm erlangt hat. Mit Leichtigkeit hat er alle Reisenden gerettet. Gedeihe, Johannes, der du der Vaterstadt so viel gestiftet hast.

Vers l εν ναετήισιν Mitchell. Dieser Johannes ist wahrscheinlich derselbe Mann, von dessen grossartiger Baut tigkeit berichtet wird in der Inschrift bei A. v. Domaszewski, Arch ol.-epigr. Mitteilungen aus sterreich-Ungarn 9, 1885, 115 Nr. 7 = E. Bosch, Quellen zur Geschichte der Stadt Ankara im Altertum 369 Nr. 306. Er erh lt dort die ehrenden Beinamen Ιωάννης Εΰτυ[χι]κός Ανατέλλων. St. Mitchell, Anatolian Studies 27, 1977, 91/2 Nr. 36, Photo Taf. 13 a; J. und L. Robert, Bull. ep. 1978, 494. Photo: Anatolian Studies 27, 1977, Tafel 13 (a). Datum: 4./5. Jahrh. n. Chr. Fundort:

Ankyra, verbaut hoch oben in der stlichen Burgmauer.

137

15/02 Ankyra in Galatien 15/02/02 Ankyra

Der Retiarius Kallidromos Stele mit vorspringendem Giebel. Auf der Vorderseite Relief: Ein Gladiator schreitet nach rechts, in der Rechten ein kurzes Schwert, in der vorgestreckten Linken einen Dreizack haltend. Vor ihm ein Hund, der zu ihm aufblickt. Links 6 Kr nze, rechts l Kranz, also 7 Siege (E. Bosch). 1-3

[χ]αίρετε παροδεΐται· | Καλλείδρομος | Άσιανός. |

4-8 9-11 12-14

Vers l Vers 2 Vers 3

ό θρίασύς | εν σταδίοις, | πρώτος πάλος | ρητιαρίων. | ογδοον | πυκτεύων Μύρων | τέλος εσχον | ουδείς γαρ θνητών | Μύρων μίτυν έξέφ|υγεν

Seid gegr sst, Vor bergehende. (Ich bin) Kallidromos aus Asia.

Ich, der Mutige auf dem Kampfplatz, erster Pfahl (Rang) der Retiarier (Netzk mpfer). Achtmal habe ich gek mpft (pugnavi) und habe das Ende von den Schicksalsschwestern erhalten. Noch nie ist ein Sterblicher dem Gespinst der Moiren entflohen. Vers l vgl. 07/05/01 (Alexandreia Troas) und 09/05/10 (Nikaia) τον θρασύν εν σταδίοις. πρώτος πάλος: Vgl. zu 07/05/03 (Alexandreia Troas). 3 Man kann mit L. Robert und Peek schreiben μίτον. Retiarier kommen noch vor in 07/05/01 (Alexandreia Troas); 09/05/10 Vers 2 (Nikaia); 09/09/01 Vers 3 (Klaudiu Polis) und 09/09/02 Zeile 18 (Klaudiu Polis). G. de Jerphanion, Melanges de l'Universite Saint Joseph (Beyrouth) 13, 1928, 270-72 Nr. 45 mit Zeichnung fig. 50; W. Peek, Ath. Mitt. 56, 1931, 133 Nr. 21; S.E.G. 6, 46; L. Robert, Op. Min. II 1170; L. Robert, Les Gladiateurs 138 Nr. 89; E. Bosch, Quellen zur Geschichte der Stadt Ankara im Altertum 191/2 Nr. 150. Photo: Datum: Fundort:

(Zeichnung bei Jerphanion). 2./3. Jahrh. n. Chr. Ankyra.

^ \ΙΡ€Τ€ΠΑΡΟΔ6ΙΤΛΙ Λ-i

138

15 GALATIEN

15/02/03 Ankyra

Der Gladiator P. Aelius [

], ein „summarudis" (erster Fechtmeister)

Dieser Gladiator ist aus dem gef hrlichen „aktiven" Dienst entlassen worden, hat das r mische B rgerrecht erhalten, als Fechtmeister und wahrscheinlich auch als Kampfrichter Dienst getan und ist eines nat rlichen Todes gestorben. Grabaltar. Vorderseite: 1-9

θεοΐ[ς καταχθονίοις.] | Αίλία [ - - - ] | Π. Αίλίω [ ]| Περγαμηνω έπιδόξω [σουμ]|μαρούδη, κολλήγιον εχον|τι εν 'Ρώμη των σουμμαρούδ[ων], | ΐδίφ άνδρί χρηστώς μοι σ[υμ]|βιώσαντι, μνήμης χάριν, | ζήσαντι έτη λζ'. |

10-11 12-21

κέ πολείτης πόλεων των | [ΰπο]τεταγμένων· | θεσσαλο[νείκης] | Νικομηδί[ας] | Λαρίσης | Φιλιπποπ[ό]|λεως | "Απρου | Βερί[ας] | Θάσσ[ου] | Βουζα|νώ[ν | Άβδ]ήρων.

Der Verstorbene h lt in der erhobenen Rechten den h lzernen Stab des Summarudis (Abb. L. Robert, Hellenica VIII Tafel 24,1). Rechte Nebenseite:

1-2 3-4

Vers l Vers 2

ταύτην την στήλην παριών | φίλε χαίρε καν ενπης | γει[νώ]σκων σουμμαρούδην | [κεί]μενον εν δαπέδφ (acht weitere zerst rte Verse in 18 Zeilen)

Dis Manibus. Aelia [ ] f r P. Aelius [ / aus Pergamon, einen angesehenen Fechtmeister, Mitglied des Collegiums der Summarudes in Rom, ihrem Mann, der gut mit ihr zusammengelebt hat, 37 Jahre alt, zum Gedenken. Er war Ehrenb rger der folgenden St dte: Thessalonike, Nikomedeia, Larisa, Philippopolis, Apros (= Apri), Ber(o)ia, Thasos, Buzani (= Bizye), Abdera.

Sei gegr sst, Freund, wenn du an diesem Grabmal vorbeigehst, und nimm wahr, dass hier in der Erde ein Summarudis liegt (Zum Prosatext) Ein Summarudis auch in Amisos, 11/02/01. - Das Collegium der Summarudes in Rom ist bisher nur hier belegt. Offensichtlich stand es unter kaiserlicher Aufsicht wie die Vereine der Athleten und Schauspieler. Den Mitgliedern des Collegiums ist die Aufsicht bei den Gladiatorenk mpfen bertragen worden hnlich wie den „Xystarchai" bei den Sportfesten. Die Ehrenb rgerschaften in den genannten St dten sind dem Summarudis P. Aelius verliehen worden, nachdem er die Gladiatorenk mpfe dort zu aller Zufriedenheit organisiert und geleitet hat. Vgl. L. Robert, Les Gladiateurs 263. Zeile 18 Βερί[ας] (Beroia) oder Βέργ[ης]. S. J. Walenta, Ath. Mitt. 21, 1896, 466/7 Nr. 1; R. Cagnat, I.G.R. III 215; L. Robert, Les Gladiateurs 138/9 Nr. 90 und Hellenica VIII 64/5 mit Taf. 24, 1-2; E. Bosch, Quellen zur Geschichte der Stadt Ankara im Altertum 188-91 Nr. 149. Photo: Robert, Hellenica VIII 64/5 Tafel 24, l -2. Datum: Zeit Hadrians (Aelius). Verwahrung: Ankara, Depot beim £ankin kapi (Inv.-Nr. 10057).

15/02 Ankyra in Galatien

139

15/02/04 Ankyra

Athenion 1-4 4-6 6-8 8-11

Vers 1 Vers 2 Vers 3 Vers 4

τάφον τον | ένθα πλησί|ον βωμόν θ' α|μα ετευξε κα|τά γης Κλαυδία ή | και Δεχάς Άθηΐνίωνι γλυκυτάτω | και φιλτάτφ, άγνφ | γενομένφ συμίβίφ μνήμης | χάριν.

Dieses Grab hier und den Altar daneben hat Claudia mit dem Beinamen Dechas f r Athenion zur Erinnerung auf der Erde gesetzt, ihrem s ssesten und liebsten Gatten, der stets ein reiner Ehemann gewesen ist. Franz, C.I.G. III 4065; Kaibel 399; Peek 242; E. Bosch, Quellen zur Geschichte der Stadt Ankara im Altertum Nr. 359. Fundort: vor der Alaeddin Moschee auf der Burg in Ankara (Bosch).

15/02/05 Ankyra

Glykon

Λ

·

r^ κ ,

ΠΑΤΟΣΟΜΠ

πατρός όμώ|νυμος ένθά|δε κεΐμαι

ΔΕΚΕΙΜΑΙΚΟΥ ΡΟΣΊΞΤΑΕΤίΣ^ OYNOWAEIN

Auff einem Grabaltar: 1-3 Vers l 3-6 Vers 2

κοΰ|ρος τετραετής, |τοΰνομα δ' ειμί | Α Γλυκών Α

Hier liege ich, der vierj hrige Knabe, gleichen Namens wie der Vater. Ich heisse Glykon.

ΝΥΜΟΣΕΝΘΑ

Vers l ist ein daktylischer Tetrameter oder ein unvollst ndiger Hexameter. R. d'Orbeliani, J.H.S. 44, 1924, 30 Nr. 20; S.E.G. 6, 18; G. de Jerphanion, Melanges de l'Universite Saint Joseph (Beyrouth) 13, 1928, 259 Nr. 31 mit Facsimile; E. Bosch, Quellen zur Geschichte der Stadt Ankara im Altertum 408 Nr. 360. Fundort: Ankyra. Verwahrung: Ankara, „zwischen Turm 9 und 10 in die westl. Burgmauer eingebaut" (Bosch).

140

15 GALATIEN

15 / 02 / 06 Ankyra (?)

Leontios, unter B umen begraben ή τιμή Γαλατών, (έτους) ι'

Vers 1 Vers 2

[τ]ειμήεις μακάρεσ(σ)ι Λεόντιος [ήδέ βροτοΐσιν] ερνεσιν εϋπετάλοις χώρον [έχει σκιερόν].

(Er hat) Ehren von selten der Galater (erhalten), im Jahr

Geehrt von G ttern und Menschen hat hier Leontios unter bl tterreichen B umen seinen schattigen Platz. berschrift (nach J. Mordtmanns Kopie) ΗΠΠΗΓΑΛΑΤΩΝΙΛ, von Kaibel korrigiert; Dittenberger und Wilamowitz dachten auch an ήγητής. Diese Notiz in Prosa scheint zu bedeuten, dass das Koinon der Galater dem Leontios bei seiner Bestattung Ehren erwiesen hat. Verse 1-2 von Kaibel erg nzt. Kaibel 400 (nach Kopie von J. Mordtmann); Peek 469. Fundort:

Kaibel notiert: In coemeterio aliquo christianorum Galatiae (Ancyrae opinor, in cuius urbis coemeteriis multi tituli reperti sunt) inventum titulum mihi benigne concessit loannes Mordtmann. Die Herkunft aus Ankyra ist also nicht gesichert, aber wegen der Prosaeinleitung wahrscheinlich.

15/02/07 Ankyra

Lollianos Das Gedicht stammt aus einer Zeit, als die Christen die heidnische Bildung assimiliert und gelernt hatten, gute griechische Gedichte zu machen; also etwa aus der Zeit des Gregor von Nazianz, um 350 n. Chr. Auf einer Grabplatte, die ein grosses Kreuz zeigt, aber keine fig rliche Darstellung. 1-3 3-4 4-6 6-7

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4

7

t ήλικίης γεραόν, | πινυτήίη} γεραρώτερον | αία Λολ(λ)ιανόν λαγόνων ένδον | έλουσα πύθεν άνδρα τον εν | φθιμένοις καταρίθμιον | άλλα και εμπης αθανάτου ζωής | εύράμενον βίοτον. άλλως· |

8-9

Vers 5

t σώμ' αρετής τόδε ανδρός | άμύμονος ένδον έλουσα |

10-11 11-13 13-15

Vers 6 Vers 7 Vers 8

γη κατέχει ψυχής προς | θεόν ιπταμένης έργα | σαοφροσύνης αρετής βίον | ηθεα κεδνά Λολλιανοΰ | προτέρου πάντα^άπο|μαξαμένου.

Die Erde hat den Lollianos in ihrem Schoss aufgenommen und l sst ihn verwesen, ihn, der ehrw rdig war durch sein Alter, ehrw rdiger durch seine Klugheit, den Mann, der jetzt unter die Toten z hlt, aber dennoch die Lebensweise unsterblichen Lebens gefunden hat. Ein zweites:

Die Erde hat diesen Leib des vortrefflichen Mannes voller Tugend innen in sich aufgenommen und h lt ihn, w hrend die Seele zu Gott emporgeflogen ist; er hat alle Werke der Besonnenheit (Keuschheit) und der Tugend, seine edle Lebensweise abgestreift (wiederholt) von dem lteren Lollianos.

15/02

141

Ankyra in Galatien

Vers 2 πύθει: Miltner vergleicht Homer, Ilias 4, 174 όστέα πύσει αρουρα. 8 Auch der Vater dieses Mannes trug den Namen Lollianos. άπομαξαμένου: Er war εκείνος αυτός έκμεμαγμένος, Kratinos Fr. 275 Kassel - Austin, vgl. Aristophanes, Thesm. 514 αϋτέκμαγμα (R. Kassel). Kallimachos, Epigr. 27 ( ber Arat aus Soloi) το μελιχρότατον των έπέων ό Σολεύς άπεμάξατο. F. Miltner, sterr. Jahreshefte 30, 1937, Beiblatt 46-48 Nr. 52, Photo Abb. 26; Peek 1984. Photo: Datum: Fundort:

sterr. Jahreshefte 30, 1937, Beiblatt 46 Abb. 26. etwa Mitte 4. Jahrh. n. Chr. (s. oben). Ankyra, „gefunden beim Bau der Landwirtschaftlichen Hochschule." (Millner). Verwahrung: Museum Ankara, Depot.

1 5 / 0 2 / 0 8 Ankyra

Grab einer Frau

1 2 3 4 5 6

ένθάδε | κε[ΐτ]οα ης άρετάς κρύπτειν ου | [δύ]ναται θάνατος· ή κλεινόν μεν | έχουσα πόσιν κλεινούς δε τε παΐ|δας την όδόν εΰσεβείως ηνυ|σε την βιότιου. | * τούνεκα των επί γης αγαθών | πλησθεΐσα μετήλθεν εκ βρο|τέης δόξης ες κλέος | ούράνιον. t

MATAJ ΘΑ M A T O C

M K A t l

t X X C A n O C I H K A t l ^ U A

C T I W O A O ^ C V C t J L t I OJCHNY

C C T H U J L I O T I O Y —= Toy

M t KATooM{nirHCAr*eu)H

Π Λ Η € Θ ί ί ς Α Μ ί τ Η Λ Θ ί Ν ί Κ Α ' Ο

Λ

Ο Υ Ρ Α Ν Ι Ο Η

Facsimile bei d'Orbeliani (fig. 38)

- //egf /z/er, deren Tugenden der Tod nicht verbergen kann. Sie hatte einen angesehenen Mann und angesehene Kinder und hat ihren Lebensweg in frommer Weise vollendet. So ist sie, ges ttigt von den G tern dieser Erde, aus dem sterblichen Ruhm bergegangen zum himmlischen, t Vers 4 lies εΰσεβέως und βιότου. R. d'Orbeliani, J.H.S. 44, 1924, 44 Nr. 81; S.E.G. 6, 17. Fundort:

Ankyra, „used as lintel for a window, in the bastion at the main gateway of the enceinte" (d Orbeliani).

142

15 GALAXIEN

15/02/09 Ankyra

Ein Grabstein auf Vorrat Der Steinmetz hat diesen Grabaltar gearbeitet in der Hoffnung, ihn an die Angeh rigen eines Mannes verkaufen zu k nnen, dessen Namen dreisilbig war und in das metrische Schema w _ _ passte. Der Stein ist aber nie ben tzt worden. 1-4 5-7

Vers l Vers 2

γαία μεν ηδε | δέμας κεύθει | κλεινονο | leere Zeile | βωμός δ' άργύφε|ος λείψανα φω|τός έχει.

Die Erde hier birgt die Gestalt des ber hmten w _ _ . Der weissschimmernde Altar enth lt die Reliquien des Mannes. Franz, C.I.G. III 4079 b (p. 1111) (nach Texier); Kaibel 382; A. v. Domaszewski, Arch ol.-epigr. Mitteilungen aus sterreich-Ungarn 9, 1885, 116 Nr. 69; E. Bosch, Quellen zur Geschichte der Stadt Ankara im Altertum 408 Nr. 361; Peek 1750. Fundort: Ankyra (Texier). Verwahrung: „Der Stein existiert nicht mehr" Bosch.

15 / 02 /10 Ankyra, Landbezirk

Aglaomyris hat die Kapelle eines M rtyrers (des Theodotos ?) ausgeschm ckt l 1-4

Άγλαόμυρις μάρ|τυρος άθλοφορή|ος όλον κοσμή|σατο νηόν t

Aglaomyris hat den ganzen Tempel des M rtyrers, der den Sieg davongetragen hat, ausgeschm ckt. Es handelt sich wahrscheinlich um die „memoria" des heiligen Theodotos von Ankyra, der bei der Christenverfolgung des Maximinus Daia get tet worden ist; denn in demselben Dorf ist eine Inschrift gefunden worden, welche ein Gebet an den heiligen Theodotos enth lt (Mitchell, The Ankara District Nr. 212). E. Legrand, B.C.H. 21, 1897, 101 Nr. 22; St. Mitchell, The Ankara District 179Nr.211. Vgl.: Mitchell, Anatolian Studies 32, 1982, 100. Fundort: Kalecik, 52 km on . von Ankara.

15 / 02

Ankyra in Galatien

143

15/02/11 Ankyra, Landbezirk

Athenais 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

[ά] πέτρος [ά]γγέλλω [φθνμ]ένας περί, βαΐος ό μΰθος. [ξ]εΐνε μαθών σ[τείχ]οις ες τέλος ευτυχίας· [τ]ά[ν] Διφίλου σύλλε[κτρ]ον ελαφρά γαΐ' έκάλυψεν [ά]νδρός εν ήδίσταις χερσίν Άθηναίδα· [τα]ς γενέτωρ .εόνικος, ό και γαμβρών δια τέχνας ίσον υπέρ νειων κΰδος άειράμενος· [ά]λλ' ό μεν ου ζώει· Τρ[οφ]ιμας δ' επί σάματι τώιδε ώράων πινύτου χώρον έχει πόσιος· [.]Δ[. .]τουδε [γ]έ[ν]οντο· πατρίς μία τοΐσδε Σινώπ[η] και γένος ο[ΐκ]είων βλαστόν από σταγόνω[ν]. [ξ]είνα δ' εν [ξ]είναι κε[ΐται] χθονί, τάν πολυδα[κ]ρ[υν] [,]ΑΣΤ[.]Ν άκροτ[....] νοΰσον άνασχο[μένα] [ ] παρίης Π . ΛΙ[ ] [ ]πρώτ[..]ΛΟ[

Ich Stein gebe Nachricht ber die Verstorbene, meine Rede ist kurz. Wenn du, Fremder, mich vernommen hast, m gest du bis an das Ende des Gl cks gelangen. Leichte Erde hat Athenais, die Bettgenossin des . . iphilos, mittels der s ssesten H nde ihres Mannes bedeckt. Ihr Vater war. . eonikos Schwiegersohn Kunst gleichen Ruhm errungen hat. Aber dieser ist nicht mehr am Leben. Tr[oph]imas hat an diesem Grabmal, dem Platz des klugen Ehemannes - - - der Jahreszeiten - - - Die beiden haben die gleiche Heimat, Sinope, und ein Geschlecht, das aus verwandten Tropfen entstanden ist. Als Fremde liegt sie nun in fremdem Land, nachdem sie die viele Tr nen bringende Krankheit ertragen hat. Wanderer, gehe nicht vorbei ohne Herstellung des Textes und nat rlich auch die bersetzung sind sehr unsicher. Wir folgen im wesentlichen Peek, dem eine neue Photographic zur Verf gung stand. 3 5 6 9 12 13 14

[τ]ά[ν] Διφίλου Peek. Νεανικός Peek. Der Sinn der Verse 5-6 ist r tselhaft. Peek schreibt νειών = νηών („Schiffe"). [ή]δ· [οι] τοΰδε Peek. [μ]αστ[ώ]ν άκροτ[άταν] Peek. ΠΑΡΙΗΣ k nnte sich auch auf parischen Marmor beziehen. πρώτ[ον] 'Αθ[ηναίδα] Peek.

J. G. C. Anderson, J.H.S. 19, 1899, 57/8 Nr. 3 mit Zeichnung; Peek 1627 und Kleinasien 48 Nr. 34; S.E.G. 30, 1459; St. Mitchell, The Ankara District 155/6 Nr. 184, Photo Taf. 20. Photo: Mitchell, The Ankara District Tafel 20 (Nr. 184). Datum: Fundort:

Kaiserzeit. Dorf Emirgazi, in der Moschee verbaut (32 km nw. von Ankyra).

144

15 GALATIEN

15 / 02 /12 Ankyra, Landbezirk

Claudilla Auf einem Grabaltar: 1-2 3-4

Vers l Vers 2

[ή]δίστης κούρης τ[άδε | λ]είψανα βωμός (?) άκεύθει | Κλαυδίλλης προ γάμοιο τέλο[ς] | θανάτοιο λαχούσης

Dieser Altar birgt die Reliquien der Claudilla, eines sehr s ssen M dchens, der das Todesende vor der Hochzeit zufiel. Das Ende von Vers l ist schwerlich korrekt gelesen. St. Mitchell, The Ankara District 194 Nr. 234. Datum: Fundort:

Kaiserzeit (25 v. Chr. bis 4. Jahrh. n. Chr., Mitchell). Dorf Sandegirmen (fr her: Erif), 60 km sw. von Ankyra und 62 km nw. von Kinna.

15 / 02 /13 Ankyra? (Region von Ankara)

Sabinos, ein christlicher Presbyter Auf einer Stele; am Rand Ranken; keine Figuren. 1-5 6-10

Vers l Vers 2

Σαβεΐνος | οχ' άριστος | Χρειστοΰ | ιερεύς με|γάλοιο | ζωός έών | τόδ' ετευ|ξεν έί) ένί | πατρίδι yltourj]

Der allerbeste Sabinos, Presbyter des grossen Christus, hat dieses Grabmal noch lebend in seiner Heimat errichtet. Vgl. die Verse 4-5 in 14/06/20 (Laodikeia Katakekaumene) Ούαρελιανόν . . . είερέων οχ' άριστον έής ένι πατρίδι γανη. St. Mitchell, The Ankara District 268/9 Nr. 347 nach Kopie von Macpherson, Photo pl. 13 rechts unten (Nr. 360!) (Abklatsch); £. §ahin, Archivum anatolicum l, 1995/6, 169 Nr. 2 mit Photo; S.E.G. 45, 1998, 1701. Photo: Datum: Fundort:

bei Mitchell, plate 13, Abklatsch rechts unten Nr. 360 (nicht Nr. 347, die Photos sind vertauscht); bei §ahin. wohl 4. Jahrh. n. Chr. Dorf Biiy k Yagci (beim Dorf Cihanjah, 90 km ssw. von Ankyra).

15/02 Ankyra in Galatien

145

15/02/14 Ankyra

Ein Mann namens Helios bestattet seine Kinder Auximos und Athenodoros Auf einer Stele. Auf dem Giebel eine Blume und ein Fichtenzapfen; rechts und links je eine erhobene Hand. Vgl. 11/10/02 (Euchaita), 11/10/03 (Fundort unbekannt), 20/27/01 (Nisibis). .ftfln Αύξίμφ καί | Άθηνοδώΐρφ "Ηλιος A |

τέκνοις * | άτελέστ|οις έπτα|ετεΐς (sic) μνήΐμης χάριν

Helios hat dieses Grab errichtet f r seine Kinder Auximos und Athenodoros, die 7j hrigen, die nicht erwachsen geworden sind, zum Gedenken. F r die erhobenen H nde s. den Kommentar zu 11/10/02 (Euchaita), ferner A. Wilhelm, Abhandlungen und Beitr ge zur griechischen Inschriftenkunde I 145-49 (zu Sylloge3 1181); M. Guarducci, Epigrafia greca IV 236-38; Chr. Marek, Epigr. anatol. 32, 2000, 137-42. Der Eigenname Helios auch in 10/02/10 (Kaisareia-Hadrianupolis), 10/05/03 (Pompeiupolis), 16/43/03 (Amorion). G. de Jerphanion, Melanges de l'Universite Saint Joseph (Beyrouth) 13, 1928, 261/2 Nr. 33; S.E.G. 6,41. Fundort: Ankyra.

15/02/97 Ankyra? Ein Gladiator Neun Zeilenanf nge. Kenntlich sind l Σ[.. πα]τρις | Τ[ 4-6 και πολλούς τι[.. .]|τασ . . τον από σταδί|ων παυσα[ 7 ένθάδε κεΐ[ται Ε. Bosch, Quellen zur Geschichte der Stadt Ankara im Altertum 193/4 Nr. 152. Datum: 2./3. Jahrh. n. Chr. Fundort: unbekannt, wohl Ankyra. Verwahrung: befand sich im Depot beim (Jankin kapi; war 1967 nicht auffindbar.

146

15 GALATIEN

15 / 02 / 98 Ankyra, Landbezirk

luliane 1

1-2 3 4

Ίουλιανή Συντρόφου [

Vers 1 Vers 2 Vers 3

] γυνή

χαίρε | γυνή πανάριστε και εν ζώοισιν άμενφής. ΟΙΣ καιροΐς μεμνημένη [ Τ . ΟΡΟΝ' το γαρ γέρας εστί θανόντων

Vers 3 Ilias 16, 457 und 675: το γαρ γέρας εστί θανόντων; vgl. 13/07/02 Vers 5 (Tyana) mit Anmerkung. St. Mitchell, The Ankara District 193/4 Nr. 233. Datum: Fundort:

Kaiserzeit (25 v. Chr. bis 4. Jahrh. n. Chr., Mitchell). Dorf Yaylabey (fr her: Abdulkerim), 55 km sw. von Ankyra (65 km nw. von Kinna).

15 / 02 / 99 Ankyra ? (Ort „Kaimaz")

Zwei Tote Anscheinend zwei Hexameter: 1-2

μνήμης χά[ριν] | Σάκα Vers l Vers 2

αμφότεροι ΧΑ[ ] ένθάδε κείνται, [ ] κακώς προελόντε βίον ζώσαν κρίσιν [

]

Kaibel 401; Peek 380 a (S. 678). Fundort:

„In oppido Kaimaz, quod suspicor haud procul ab Ancyra situm esse. Dedit mihi loannes Mordtmann" Kaibel.

147

15/03 Pessin s

PESSIN S Dorf Ballihisar, 14 km ss . von Sivnhisar (Ort an der E 90 Ankara-Eski§ehir bei der Abzweigung der E 96 nach Afyon). Pessin s lag am Gallos, der 16 km weiter s dlich den Oberlauf des Sangarios speist. An der Grenze von Galatien zu Phrygien. stlich ber Pessin s erhebt sich der Dindymon, ber hmt durch den Kult der Kybele Dindymene, deren Tempel in Pessin s stand, s. Der Neue Pauly 3, 575 (Drew-Bear). - K. Belke, Tab. Imp. Byz. 4, 214/5. The Princeton Encyclopedia of Classical Sites S. 693/4. Barrington Atlas: 62 G3.

15/03/ 15/03/ 15/037 15/037

01 02 03 04

Ein ApolIon-Priester namens Apollon Der Gladiator Eutychos Aristomedes Heraie

15/037 05 15/037 06 15/03/ 99

Rufus Au(relius?) und La(o)dike und Akka Ein 18j hriger

1 5 / 0 3 / 0 1 Pessin s

Ein Apollon-Priester namens Apollon Fragment eines Altars: 1-2 3-4 5-6 7-8 9

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4

βωμόν οράς ίερήος Ά|πόλλωνος έκατονο | δς δη γ' οΰνομ' έέσχεν | [Ά]πόλλων φίλτατος άνδρ[ών]· | [ν]αΐε δ' ό γ' εν κραδίεσι κο[σ|μ]ούμενος φ ένί οίκω, | και λείψας άλοχον Λ[ου]|κίαν πεδας τ' επί γέτ] | [ ]αι..ηρ[

Du siehst den Grabaltarf r den Priester des ferntreffenden Apollon, der auch den Namen Apollon trug und der beliebteste unter den M nnern war. Er wohnte in seinem Haus, ausgestattet mit (reinem) Herzen, und hinterliess auf der Erde die Gattin Lucia und Kinder Vers 3 ΚΡΑΔΡΕΣΙ am Stein, εν Κράδρεσν (hypothetischer Ortsname) Macpherson, κραδίεσι Mitchell (auch von Macpherson erwogen). I. W. Macpherson, New Evidence for the Historical Geography of Galatia (1958) Nr. 63; St. Mitchell, The Ankara District 81 Nr. 74 A. Photo: Datum: Fundort:

Turk Ark. Derg. 6, 1956, Nr. 63. Kaiserzeit. Sivnhisar (14 km nnw. von Pessin s).

148

15 GALATIEN

15/03/02 Pessin s Der Gladiator Eutychos 1-3 3-7 7-9 9-12

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4

12

[ ]ων Εΰτυχος | [ ] λιπών φάος | δη ν ου | [. .]υκερόν τον | [μ]ή ποθούμε|[ν]ον άνδράσι θνη|[τ]οΐς άλλα τον εχ|[θ]ιστον. φονίφ γα [ρ] (?) | [.]. αορι πληγείς φε[ .|.]ος άπέπτυσα τε[ .|.]νον, έχω δε τέλ[ος | θ]ανάτοιο. χαίρε.

. . . Eutychos . . . habe das Licht verlassen und bin in den Hades gekommen . . . . der den sterblichen M nnern nicht erstrebenswert, sondern der verhassteste ist; denn vom m rderischen Schwert getroffen . . . . habe ich verabscheut (ausgespuckt) . . . und habe (nun) das Ende, den Tod. Vers l e. g. [ήλθον ες "Α]δην (Merk.) 2 ου [γλ]υκερόν Devreker - Verreth. - [μ]ή Merk., [. .]ι Devreker - Verreth. 4 Devreker - Verreth versuchen φέ[γ|γ]ος άπέπτυσα τε[ρ|π]νόν. J. Devreker - H. Verreth, Epigr. anatol. 33, 2001 (im Druck). Photo: bei Devreker - Verreth. Datum: 273. Jahrh. n. Chr. Fundort: Dorf Kadincik (12 km n . von Ballihisar / Pessin s), als Basis eines Holzpfeilers am Portal der Moschee verwendet.

15/03/03 Pessin s Aristomedes Auf einer Grabs ule: 1-2 2-3 3-4 4-5 6-7 7-8 8-9 9-10

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4 Vers 5 Vers 6 Vers 7 Vers 8

A κεκλιμένος κεΐμαι Παρίην υπό κείο[να τόνδε Άριστομήδης Σουσου παΐ|ς ελεεινότερος, ήβης ανθός έχων γλυ|κερόν και προς γάμον ήδη μνησ|τεύοντο δε μοι κουριδίην αλοχον | μήτηρ και πατήρ και έχαίροσαν οί|ον όρώντες· άλλ(ά μ)ε Μοΐρ' όλοή ήγαγεν | είς Άίδαν, μνήμα δε μοι κόσμη|σε πατήρ και μήτηρ και αδελφός· ους | λίτομαι γοερόν μηκέτι δάκρυ χέειν.

Hier liege ich ausgestreckt unter diesem parischen Stein, ich Aristomedes Sohn des Susos, der ganz ungl ckliche. Ich hatte die Bl te der Jugend und sollte schon heiraten. Meine Mutter und der Vater hatten bereits f r mich eine Braut ausgesucht (und uns verlobt), und sie hatten ihre Freude, wenn sie sahen, von welcher Art ich war. Aber die verderbende Todesg ttin f hrte mich in den Hades. Aber Vater und Mutter und Bruder haben mir dieses Grabmal sch n hergerichtet. Ich bitte sie, keine klagende Tr ne mehr zu vergiessen. Vers 2 ελεεινότερος: Komparativ anstelle des Superlativs: Blass - Debrunner, Grammatik des neutestamentlichen Griechisch § 60,1 und § 244. J. Devreker, De anatolia antiqua l, 1991, 185/6 Nr. 2 mit Photos auf S. 184; S.E.G. 41, 1150. Photo: bei Devreker S. 184. Fundort: Ballihisar (Pessin s), in einer Grabanlage verbaut. Verwahrung: in situ.

15/03 Pessin s

149

15/03/04 Pessin s Heraie Auf einer Stele: 1-2

Vers l

2-4

Vers 2

4

Vers 3

Ήραίην με πόσις Φαΰστος | και γνήσια τέκνα Τάτειν, | [Ε]ύκλείη τύνβω ένεκτέρι|[σα]ν σήμα δε μοι φθιμ[έντ)

Mich, Heraie, haben mein Gatte Fauslus und unsere ehelichen Kinder Tati(o)n und Eukleie in diesem Grabmal bestattet; aber den Grabstein ber mir, der Toten A. Koerte, Ath. Mitt. 22, 1897, 47 Nr. 28; Peek 296. Vgl. auch L. Robert, Op. Min. III 1659. Datum: Fundort:

Kaiserzeit. Sivrihisar (14 km nnw. von Pessin s), in der Hauptstrasse als Basis eines Holzpfostens benutzt.

15 / 03 / 05 Pessin s

Rufus 1-3 3-5 5-7 7-8

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4

Τούφου τάφος ειμί, | οδοιπόρε, μη με πα|[ρ]ελθής, άλλα στάς, | ϊδε μου τον χαρίεντ|α τόπον και χαίρων λέ|ξον και χαίρων άπόν|ευσον οίκον ίώ|ν γνώθι δτι δει σε θανε(ΐν)

Wanderer, ich bin das Grab des Rufus. Geh nicht an mir vorbei, sondern bleib stehen und sieh, wie h bsch mein Platz ist, und sage ΧΑΙΡΕ und wende dich mit χαίρε wieder ab, geh nachhause und wisse, dass (auch) du sterben musst. J. Devreker, De anatolia antiqua l, 1991, 183-85 Nr. l mit Photo; S.E.G. 41, 1166; S. Follet, Bull. ep. 1992,

39. Photo: Datum: Fundort:

bei Devreker S. 184. 3. Jahrh. n. Chr. (Devreker). Dorf Zeyk y (17 km nnw. von Sivrihisar, 6 km wnw. von D mrek).

150

15 GALATIEN

15 / 03 / 06 Pessin s

Au(relius ?) 1-2 2-5

und La(o)dike und Akka

ΑΥ..ΟΣΙΗ|ΗΝ Vers 1

ου γάμο|ν ουκ ύμέν|οαα ου νύν|φια λέκτρα |

6-11

και Λαδίκη | Έράτωνος κ|αί "Ακκα θυγά|τηρ Σενπρω|νίου δε γυν|ή

(Hier liegt begraben) Au(relius ?) zeitslied, nicht das Brautbett,

er hat die Hochzeit nicht erlebt, nicht das Hoch-

und auch La(o)dike, Tochter des Eraton, und die Tochter Akka, die Frau des Sempronios.

Der Vers findet sich in korrekter Form auch in Tiberiupolis (16/22/02) und Kadoi (16/25/01). J. G. C. Anderson, J.H.S. 19, 1899, 89 Nr. 70; St. Mitchell, The Ankara District 108/9 Nr. 118. Datum: Fundort:

wohl nach der Constitutio Antoniniana (212 n. Chr.). Sivnhisar (14 km nnw. von Pessin s), in einem Brunnen verbaut.

15 / 03 / 99 Pessin s

Ein ISj hriger Acht Versanf nge, anscheinend Reste von vier Distichen. Kenntlich Zeile l οκτώ καν δέκα [ , 4 βάσκανον [ , 6 ΕΦΟΑΖΕΑΡ[ = έφθασε αρ[ Richard Pococke, Inscriptionum antiquarum Graecarum et Latinarum ber (London 1752) p. 8 (cap. 2 sectio 2); danach Franz, C.I.G. III 4095. Fundort:

Sivnhisar (14 km nnw. von Pessin s).

16

Phrygien

153

16 PHRYGIEN Nr.

Seite

(ab 75 = Anhang) S ü d w e s t p h r y g i e n , Oberlauf des Mäander

16/01 16/02 16/03 16/04 16/05 16/06 16/07 1 6 / 08 16/09

Sebaste Blaundos Akmonia Apameia Kibotos - Kelainai Konana Eumeneia Hierapolis in Zentralphrygien Temenuthyrai (U§ ak) Oraka (Lage unbekannt)

1-2, 99 1 1-4, 99 1-5 1-2 1-4 1-2 1-7, 99 1

159 165 166 170 174 176 182 187 193

N o r d w e s t p h r y g i e n , Oberläufe des Makestos, R h y n d a k o s , Hermos

16 / 21 16/22 16/23 1 6 / 24 16/25

1 Ankyra Sidera am Simav-See (Makestos) Tiberiupolis (zwischen Makestos und Rhyndakos) 1-5, 99 Aizanoi (oberer Rhyndakos) 1-18,95-99 1 Tavjanh (oberer Rhyndakos) 1-3,99 Kadoi (Hermos)

196 197 202 217 218

N o r d p h r y g i e n , Tal des Tembris

16/31 16/32 16/33 16/34 16/35 16/36 16/37

Appia und Soa (oberes Tembris-Tal) Kotiaion (mittleres Tembris-Tal) Lamunia (Bozüyük) Dorylaion Nakoleia Midaion Region von Mihalit^ik (Grenzgebiet zu Galatien)

1-17, 75-99 1-13, 96-99 1-4,98-99 1-38, 94-99 1-4, 99 1-2, 99 1,99

224 279 291 296 327 330 332

1-16 1-2 1-7, 96-99 1-3 1-11,99 1-2

336 351 353 360 363 370

Phrygisches Hochland und Ostphrygien (Parthenios/Sangarios)

16/41 16/42 16/43 16/44 16/45 16/46

Metropolis im phrygischen Hochland Orkistos Amorion Phyteia Klaneos Vetissos

S ü d o s t p h r y g i e n m i t P h r y g i a paroreios

16/51 1 6 / 52 16/53 16/54 16/55 16/56 1 6 / 57 16/58 16/59 16/60 16/61 1 6 / 62 16/63

Synnada Prymnessos, Akroenos Dokimeion lulia Philomelion Pissia Hadrianupolis in Phrygien Azara Tyriaion Neapolis in Phrygien Antiochia bei Pisidien Apollonia Mordiaion Metropolis im südöstlichen Phrygien

1-6 1-4, 99 1-9, 99 1 1-5, 99 1 1-3, 96-99 1 1 99 1-13,99 1-3 1

374 379 382 390 391 396 397 400 401 402 403 413 415

16/71

Phrygien, genauer Fundort unbekannt

l

416

S) & V VA

ITHYNIgfi

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ijj, Philomelion Ίν*

58 · Azara

ΓΪ.

0

10

20

30

40

50km

156

16 PHRYGIEN

Südwestphrygien, Oberlauf des Mäander 16/01-09 16/01 16/02 16/03 16/04

Sebaste Blaundos Akmonia Apameia Kibotos - Kelainai

16/05 16/06 16 / 07 16 / 08 16 / 09

Konana Eumeneia Hierapolis in Zentralphrygien Temenuthyrai (U§ak) Oraka (Lage unbekannt) Die Kartenskizze auf der rechten Seite verzeichnet die Fundorte der Epigramme.

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158

16 PHRYGIEN

In Phrygien sind bis ins 3. Jahrh. n. Chr. zahlreiche Grabschriften in phrygischer Sprache erhalten (O. Haas, Die phrygischen Sprachdenkmäler, Sofia 1966). Es scheint in Phrygien keine ausgebildete Schriftsprache, keine längeren Bücher auf Phrygisch gegeben zu haben; sonst hätten die Christen, die ihre heiligen Bücher in alle Sprachen übersetzt haben, dies auch in Phrygien getan. Das Land scheint also erst alphabetisiert zu sein, als das Christentum die herrschende Religion wurde. Daraus erklärt sich die mindere Qualität der meisten in Phrygien aufgefundenen griechischen Epigramme. Wir wiederholen hier die Kartenskizze „Aire d'extension des documents neo-phrygiens" von Claude Brixhe, Du Paleo- au Neo-Phrygien, Comptes rendus de l'academie des inscriptions et belles-lettres 1993, S. 328 (Carte 2):

Kiitahya ·

X k

Afyon · ;7,

Limite de l'aire neO-phrygienne Zones de plus forte densito Villes-reperes

16/01

159

Sebaste

SEBASTE Sivash. - N. Mersich, Tab. Imp. Byz. 7, 376-78. The Princeton Encyclopedia of Classical Sites S. 816. Barrington Atlas: 62 C5.

Im Hochland des oberen Maiandros, 29 km s d stlich von Usak (Temenothyrai), liegt Sivash (Sivasti), das im Altertum Sebaste hiess; in dem nahen Ort Se^ikler sind Inschriften und M nzen der Σεβαστηνοί gefunden worden. Einige zeigen Ganymed mit Syrinx und Hirtenstab und hinter ihm den Adler.

•.m Ά

m?

BMC Phrygia 372,19 mit Taf. 43,9, Σεβαστηνών, pseudoautonom (Vorderseite B ste der Ιερά Βουλή), ca. 2. Jh. n. Chr. - Gleicher Typ SNG Kopenhagen 677.

Die Ruinen erstrecken sich von Sivash bis zum Dorf Se^ikler (2 km weiter westlich). Die Ruinen reichen bis in die Perserzeit zur ck. Seit einer Erweiterung (Synoikismos; Vers 17 συνκατένασσεν) unter Augustus wurde die Stadt Sebaste genannt.

16/01/ 01 16/01/ 02

Ganymeds Verstirnung und die Gr ndung von Sebaste in Phrygien Postumus

16/01 / 99

Byzantinische Inschrift auf einer Ikonostasis; Bischof Eustathios

16/01/01 Sebaste

Ganymeds Verstirnung und die Gr ndung von Sebaste in Phrygien In diesem auf Stein erhaltenen, fragmentierten Gedicht ist zun chst von der Entr ckung des Ganymed in den Olymp und Verstirnung im Sternbild des Aquarius (Ύδροχόος) die Rede; den G ttern kredenzt er Wein, den Menschen Regen. Siehe die zu Vers 12/13 angef hrten Belegstellen und die hier folgende Abbildung des „Wassermanns" aus dem Planisphaerium des Cod. Vatic, gr. 1087 (nach F. Boll, Sphaera, Leipzig 1903, Tafel I). Aquarius

160

16 PHRYGIEN

Dieser Ganymed ist Nachfolger eines phrygischen Regen-Gottes oder -D mons und hat vermutlich als Sohn des Urk nigs dieses Ortes gegolten. Von Vers 14 an wird dann berichtet, dass Augustus oder ein sp terer Kaiser die Stadt auf Grund eines Apollon-Orakels gegr ndet habe. In der r mischen Kaiserzeit hat es wohl f r fast alle St dte des griechischen Ostens ausf hrliche hexametrische Gedichte gegeben, in denen ein Mythos von der Gr ndung der Stadt berichtet wurde. Nonnos hat in seinen Partien ber Nikaia und Berytos den Stoff solcher Gedichte neu gefasst; in einem Strassburger Papyrus sind Πάτρια Έρμουπόλεως erhalten (E. Heitsch, Die griechischen Dichterfragmente der r mischen Kaiserzeit I S. 82 Nr. XXIV). Das Gedicht ist schwerlich vor 200 n. Chr. geschrieben worden, denn in Vers 15 wird der Kaiser Αύγουστος genannt, nicht Σεβαστός, wie die griechischen Zeitgenossen des Augustus dessen Ehrennamen auf Griechisch wiedergaben. Αύγουστος kommt erst in der Zeit des Septimius Severus vor. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25

[ ]αντα· το δ' εΐς[ [ ] παρ' έτ) οθι γείνα[το [ ]ς ύψόσ' έπ' άκρότατ[ον [ ]ον δ' ένθα· και ει παις [ [ ]ληθέντα μετήορον α.[ [ ]. γαρ εκείνο ποτήριον ουδο[ [ ] αϊ μεμάασι τεθηπότες ορθιο[ν [και κύα]θον κέραμο ίο τετυγμένον ύψό[σ(ε) [ ]ι ώστε νέφεσσ' ένί κείμενον ούραν[ίοισιν."] [ως φατ]ο· τοις μάλα τοΰτο Διωνύσου α[δε ρήμα] [μητέρι] θ' ημέτερη· ως και Διός ήραρε θυμ[ώ]· [ ]Υ παΐ(ς) σπονδήιον έγείνατο νέκταρο[ς αντί] [άνθρ]ώπονς, αυτός δε θεών έπι νέκταρ έδέχ[θη] [οΰρα]νω άθανάτοισι μετέμμεναι υιέ' "Αζηνο[ς]. [τα πρ]όπαλαι δ' Αύγουστος έπι χρέα δήνεα Φοίβο[υ] [ έ]θέλων πτολίεθρα περικτιόνων άνθρ[ώπων] [ σ]υνκατένασσεν, δς Αϋσονας έμβασίλευσ[εν] [αρχηγίας, και κλήσεν έπ' οΰνομα τοΰτο Σεβαστή[ν] ['Ρωμαίων παρ' αν]ακτας έπώνυμον, οι ρα Σεβαστο[ί] [κλήζονται1 αύτό]ς γαρ έφείλατο πατρίδα γαΐαν [ήμετέρην ]. ειμενον ή γαρ δΥ αήρ [ ]ουλιος Ά'ίδι πολλόν [ ] . . . εΐσαφίκανον [ ]. οιωνών [ ].[

(Dionysos spricht:)

(3) . . . in die h chste H he . . . (6) jenen Becher . . . (7) sie strengen sich an, in Staunen ber . . . (8) einen aus Ton gebildeten Krug in die H he . . . (9) so dass er oben am Himmel steht". (10) So sprach er; aber ihnen (den G ttern) und unserer Mutter (Rhea) gefiel dieses Wort des Dionysos, und ebenso gefiel es dem Sinn des Zeus. So schuf (reichte dar ?) der Knabe f r die Menschen anstelle des Nektars den Wasserguss, aber er selbst wurde zum Nektar der G tter aufgenommen, so dass der Sohn des Azen nun im Himmel bei den Unsterblichen verweilt.

161

16/01 Sebaste

(15) Als viel sp ter Augustus auf Grund der Orakelspr che des Phoibos die St dte der umher wohnenden Menschen (neu gr nden ?) wollte, hat er sie (hier ?) zusammen angesiedelt, er, der bei den Ausones (R mern) K nig (= Kaiser) war, (als Gr nder ?), und nannte sie mit diesem Namen „Augusta" = Sebaste, nach dem Namen der r mischen Herrscher, welche Augusti = Sebastoi genannt werden; denn er selbst (Augustus) liebte unsere Heimatstadt . . . .

4

...

ΠΛ»Ι '-.rjvjvi'i ι πΐΓτΜ)ΐ 'ΤΟΓΕΠΑΚΡαΤΑΤίΙ

/^ΝΔΕΝΘΑΚΑΙΕ,ΙΤΤΑΙ&Ι -KDEHTAMETHOPON ·

6 /ΧΓΑΡΕΚΕΐΝοποτίΡίοΝOYA'C 8

10////|OTOICMAAATOYTOA|. N Υ C θ'Ϋ/\ 12/ δε έπιχειρήΐσει, είσοίσει τφ φίσκφ -Χ- ,βφ'

Ich, Hermes, B rger von Akmonia und Eumeneia, habe dieses Grab errichtet f r meinen Sohn Eukarpos und mich selbst und meine Frau Aphrodisia.

Wenn jemand nach meinem und meiner Frau und Kinder Tod dieses Grab ffnen oder ihm Schaden zuf gen sollte, so m ge ihn das Ungl ck vieler vorzeitiger Todesf lle treffen. Wer es aber doch unternimmt, wird dem Fiscus 2500 Denare zahlen m ssen. V. J. Arundell, A Visit to the Seven Churches of Asia, with an excursion into Pisidia, London 1928, Tafel ohne Nummer (=11. Inschriften-Tafel); Franz, C.I.G. III 3893; W. M. Ramsay, Cities and Bishoprics 389 Nr. 238; Kaibel 376 e; Peek 1378; Strubbe, APAI Nr. 289. - Wir folgen Peek, der das Original verglichen hat. Vgi: L. Robert, Op. Min. V 717 Anm. 109. Datum: Fundort:

etwa zwischen 200 und 250 n. Chr. (Strafsumme). I§ikli (Arundell: Ishekli).

182

16 PHRYGIEN

HIERAPOLIS in Zentralphrygien Heute Koghisar, 7 km westlich von Sandikli, 44 km sw. von Afyon. Die kleine Ebene von Sandikh bildete die phrygische P e n t a p o l i s mit den St dten Hierapolis, Eukarpia, Otrus, Stektorion und Bruzos. Hohe Gebirge umschliessen diese Ebene; ausserhalb des Bergwalls liegen die St dte Apameia, Eumeneia, Sebaste, Akmonia, Diokleia (alle schon an Zufl ssen des M ander gelegen) und im Osten Synnada. - K. Belke, Tab. Imp. Byz. 7, 272/3. Barrington Atlas: 62 D5. 16/07/ 01

Der Bischof Aberkios

16/07/ 02

Der Christ Alexandras

16 / 07 / 01 Hierapolis in Zentralphrygien

Der Bischof Aberkios Das hier folgende Gedicht ist berliefert in der Vita des Aberkios (ed. W. L dtke - Th. Nissen, 1910). Ein Fragment des Textes auf Stein ist 1883 von W. M. Ramsay gefunden worden, so dass die Authentizit t des handschriftlich erhaltenen Textes ausser Zweifel steht. Ein zus tzliches indirektes Zeugnis ist die hier als Nr. 16/07/02 folgende Grabschrift des Alexandras, der die Verse 1-3 und 20-22 der Aberkios-Inschrift f r sein Grab wiederverwendet hat. Diese Inschrift ist ins Jahr 216 datiert. Das Aberkios-Epigramm ist also lter. F r die Erkl rung des Aberkios-Textes ist von entscheidender Bedeutung, ob man die Vita des Heiligen f r ein im Ganzen vertrauensw rdiges Dokument ansieht oder nicht. Die meisten Gelehrten sind der Ansicht, dass die Vita ganz wertlos, dass alle dort erz hlten Episoden aus dem Epigramm herausgesponnen seien. Dagegen ist in Merkelbachs Buch „Philologica" 381-400 ausgef hrt, dass die Vita vielmehr ein im Ganzen durchaus vertrauensw rdiges Dokument ist. In dem hier folgenden Kommentar ist dies vorausgesetzt. Danach hat Aberkios in der Zeit der Kaiser Marcus und Lucius Verus (160-169) gelebt und sich als Prediger, Evangelist, Heiler und Exorzist einen grossen Namen gemacht. Er ist dann an den Kaiserhof nach Rom berufen worden, um die kranke Prinzessin Lucilla zu heilen. Er wurde von der Kaiserin Faustina (der J ngeren) selbst empfangen und hat Lucilla geheilt. Er ist dort auch mit den Leitern der r mischen Kirche bekannt geworden und ist, wahrscheinlich in ihrem Auftrag, von Rom nach Syrien gereist, um die dogmatischen Differenzen der syrischen Christen beizulegen; es hat sich dabei vor allem um die Differenzen zwischen der „katholischen" (allgemeinen, weltumfassenden) Kirche und den Markioniten gehandelt. In Syrien ist Aberkios auch mit Bardesanes bekannt geworden. Nach Phrygien zur ckgekehrt, hat er dort wieder als Bischof und Heiler gelebt. Er ist unter den stlichen Christen offensichtlich im letzten Teil des 2. Jahrhunderts eine bedeutende Figur gewesen. Die auf dem Stein erhaltenen Buchstaben sind in dem folgenden Abdruck unterstrichen. die in dem Paralleltext (Alexandras) erhaltenen Buchstaben doppelt unterstrichen. 1 2 3 4 5 6 7

εκλεκτής πόλεως ο πολείτης τοΰτ' έποίησα, ζών, ΐίν' έχω καιρώ σώματος ένθα θέσιν. ού'νομ' Άβέρκιος ό ων μαθητής ποιμένας άγνοΰ, ος βόσκει προβάτων άγέλας δρεσιν πεδίοις τε, οφθαλμούς ος έχει μεγάλους πάνττ] καθορώντας. ούτος γαρ μ' έδίδαξεν γράμματα πιστά, είς 'Ρώμην δς επεμψεν έμέν βασίληαν άθρήσαν

16/07 Hierapolis in Zentralphrygien

8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22

183

και βασίλισσαν ίδεΐν χρυσόστολον χρυσοπέδιλον. λαόν δ' εΐδον εκεί λαμπράν σφραγεΐδαν έχοντα. και Συρίης πέδον είδα καν αστεα πάντα, Ννσΐβιν Εΰφράτην διαβάς· πάνττι δ' εσχον συνο[ ] Παΰλον έχων έπο[ ]. Πίστις πάντη δε προήγε και παρέθηκε τροφήν πάνττι Ίχθΰν από Πηγής πανμεγέθη καθαρόν, ον έδράξατο Παρθένος αγνή, καΐ τούτον έπέδωκε φίλ{ι)ονς εσθειν δια παντός. οίνον Χρηστόν έχουσα, κέρασμα δίδουσα μετ' αρτου. ταΰτα παρεστώς εΐπον Άβέρκιος ώδε γραφή ναι, έβδομηκοστόν έτος και δεύτερον ήγον αληθώς. ταΰθ' ό νοών εΰξαιτο υπέρ Άβερκίου πάς ό συνωδός. ου μέντοι τύμβω τις έμφ έτερον τίνα θήσει· ει δ' οΰν, 'Ρωμαίων ταμείφ θήσει δισχείλια χρυσά και χρήστη πατρίδι Ίεροπόλει χείλια χρυσά.

(1-9) Ich, B rger der auserw hlten Stadt, habe zu Lebzeiten dieses (Grabmal) errichtet, damit ich zur gegebenen Zeit hier die Niederlegungsst lte meines Leibes habe. Ich heisse Aberkios und bin ein J nger des reinen Hirten, der in den Bergen und Ebenen die Herden seiner Schafe weidet und die grossen Augen hat, die berallhin blicken. Er ist es gewesen, der mich die frommen Schriften gelehrt und nach Rom gesandt hat, um die Kaiserin zu schauen und die Prinzessin mit dem goldenen Gewand und den goldenen Schuhen zu sehen. Dort sah ich auch das Volk, welches das gl nzende Siegel trug. (10) Ich sah auch die Ebene Syriens und alle St dte, Nisibis, und berschritt den Euphrat. berall hatte ich als Begleiter (?) den Paulus - - - berallhin f hrte mich die Fides (Glaube, Vertrauen), und setzte mir berall als Speise den FISCH von der Quelle vor, den grossen reinen, welchen die reine Jungfrau ergriffen hatte, und sie gab ihn ihren Lieben berall zu essen, indem sie den Guten (Chrestos) als Wein und eine Mischung davon mit Brot gab. (17) Dieses habe ich, Aberkios, der ich dabeistand, angeordnet hier aufzuzeichnen, als ich wirklich im 72sten Jahr stand. Jeder Gesangesgenosse, der dies versteht, m ge f r mich, Aberkios, beten. (20) Aber niemand darf einen anderen in meinem Grab bestatten; wer es aber doch tun sollte, muss dem r mischen Fiscus 2000 Aurei zahlen und meiner guten Heimatstadt Hierapolis 1000 Aurei. Auf metrische Fehler wird nicht hingewiesen. 1

2 3 7

εκλεκτής: Vgl. Jesaias 42,1 Ισραήλ ό εκλεκτός μου, auch 45,4. Auch das Volk der Christen war auserw hlt. Mit der Stadt d rfte sowohl Hierapolis als auch die gesamte katholische Kirche gemeint sein, vielleicht auch das himmlische Jerusalem. Der Pentameter ist wohl nicht zu beanstanden. Der reine Hirt ist Christus, der seine Schafe berall weidet und dessen Augen alles sehen (Vers 5). έμέν = έμέ, eine barbarische, aber oft bezeugte Form. Vgl. 04/22/04 (Maionia) und Cl. Brixhe, Essai sur le grec Anatolien (21987) 80. βασίληαν: Ramsay und Sterrett haben das -H- noch gelesen, es ist dann weggebrochen, s.

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Ramsay, J.H.S. 38, 1918, 190/1 (Nr. XXVIII). Mit βασίληα = βασίλεια ist die Kaiserin (Augusta) Faustina gemeint, mit βασίλισσα die Prinzessin Faustina. 9 λαόν, das christliche Volk. σφραγεΐδαν: F r Accusative vom Typ γυναΐκαν siehe F. Gignac, A Grammar II 45/6; Cl. Brixhe, Essai sur le grec Anatolien (21987) 65/6 § 3.1.2.2. Mit der σφραγίς ist die Taufe gemeint, bei welcher der T ufling „gesiegelt" wurde; „das gl nzende Siegel ist der s ndenfreie Wandel, wie er durch die Taufe verlangt wurde" (F. J. D lger, Sphragis [1911] 80-88). 10-16 Des Aberkios Reise nach Syrien; seine religi se Wegzehrung. Aus der Vita geht hervor, dass Aberkios in Syrien Eintracht zwischen den „Katholiken" (im damaligen Sinn des Wortes) und den Markioniten herzustellen bem ht war. 11 συνο[ der Stein, συνομηγύρους die Handschriften, συνο[δίτην] Preger (im kritischen Apparat), συνο[μίλους] Lightfoot und die russische bersetzung. 12 Paulus, es sind die Schriften des Apostels gemeint, der ebenfalls durch die Welt gereist ist. Da Markion seine Lehre besonders auf Paulus st tzte, waren die Briefe des Paulus dem Aberkios bei den Diskussionen mit den Markioniten unentbehrlich. επο[ der Stein, δε εσοθεν die Handschriften, έχων έπ' ο[χους] Preger, der an Acta Apostol. 8 erinnert (Philippus setzt sich zu dem thiopier in den Wagen). Πίστις, die personifizierte Fides. 13 και παρέθηκε τροφή ν πάντη: Aberkios hat auf seinen Reisen berall das Abendmahl, die Eucharistie, genossen. Beim Fisch, ΙΧΘΥΣ = Ιησούς Χριστός Θεοΰ Υιός Σωτήρ, soll an Jesus selbst gedacht werden, der beim Abendmahl in Brot und Wein pers nlich anwesend ist. Er ist ein sehr grosser, reiner Fisch (Vers 14). από Πηγής, von der Quelle, von Gott. 14 Παρθένος αγνή, die personifizierte Kirche. 15 εσθειν, beim Abendmahl. 16 Χρηστόν = Χριστόν. Die Schreibungen Χρηστός und Χρηστιανός sind sehr h ufig; man sehe Acta apost. 11,26 (die evident richtige Lesart des Codex Sinaiticus); Tacitus, ann. XV 44 (manus prima); Sueton, Claudius 25; P.G.M. IV 1233 (= Abrasax IV S. 58 und 62); E. Bernand, Inscr. metr. 173 (Oase Charga); O.G.I. 606 (Markioniten in Lebaba in Syrien) und Dutzende, wahrscheinlich Hunderte von anderen Belegen. Es handelt sich um eine Variante, die nicht nur graphisch ist, sondern einen anderen Sinn voraussetzt: Christus ist der Gesalbte, der Heilsk nig, der Messias, oder: Chrestos ist (nur) der Gute, οΐνον Χρηστόν έχουσα: Im Wein empf ngt der Gl ubige Jesus Chrestos selber, κέρασμα . . . μετ' άρτου: Der bei der Eucharistie gespendete Wein war mit Wasser gemischt, s. (z.B.) Clemens Alex., Paedag. II 2, 23-24 (ed. St hlin 1,170,10.16). 19 ό νοών: Wer versteht, was mit dem „Hirten" (Vers 3), dem „Siegel" (Vers 9), dem „Fisch" (Vers 13), mit Chrestos (Vers 16) gemeint ist. ό συνωδός: Wer zu der Gemeinschaft der zusammen Singenden (und Betenden) geh rt. 21 Die Strafe f r die Wiederverwendung des Grabes ist ungew hnlich hoch. 22 χρηστή πατρίδι hat wohl auch den Nebensinn „meiner guten christlichen Heimatstadt". Die Literatur zu dieser Inschrift ist enorm; lange Bibliographie bei A. Abel, Byzantion 3, 1926, 321-411. W. M. Ramsay, J.H.S. 4, 1883, 424-27 Nr. 36; Ramsay, The Church in the Roman Empire before 170, 2 1893, 493 f.; Th. Zahn, Forschungen zur Geschichte des neutestamentlichen Kanons V (1893) 57-99; E.

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Hierapolis in Zentralphrygien

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Preuschen, Analecta (1893) 25 f.; Ramsay, Cities and Bishoprics 722-29 Nr. 657; Preger 34; H. Leclercq, Dictionnaire d'archeologie chretienne I (1907) 66-87; W. Liidtke - Th. Nissen, Die Grabschrift des Aberkios (1910); F. J. D lger, Der heilige Fisch (ΙΧΘΥΣ) II (1922) 454-506; G. Lafaye, I.G.R. IV 696; H. Gregoire, Byzantion 25/27, 1955/57, 363-68; M. Guarducci, Epigrafia greca IV 377-86 mit Photo Fig. 111 a/b; W. Wischmeyer, Jahrbuch f r Antike und Christentum 23, 1980, 22-47; R. A. Kearsley bei S. R. Llewelyn, New Documents VI 177-81; A. BenoTt - Ch. Munier, Die Taufe in der alten Kirche (1994) 254 Nr. 216; R. Merkelbach, Philologica. Ausgew hlte Kleine Schriften (1997) 381-99 und Epigr. anatol. 28, 1997, 125-39; Vera Hirschmann, Z.P.E. 129,2000, 109-116. Photo:

Guarducci, Epigrafia greca IV 378/9 Fig. 111 a/b (die zwei von Ramsay im Jahr 1882 gefundenen aneinanderpassenden Fragmente). Datum: 170/180 n. Chr. Fundort: bei Hierapolis (phrygische Pentapolis), im t rkischen Bad an der warmen Quelle. Verwahrung: Vatikanisches Museum (die erhaltenen Fragmente).

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PHRYGIEN

16 101102 Hierapolis in Zentralphrygien

Der Christ Alexandros Auf einer Grabs ule. Dieses Grabepigramm ist mit geringen nderungen aus den Versen 1-3 und 20-22 der Aberkiosinschrift gebildet, d.h. aus dem Anfang und dem Schluss des Aberkiostextes (hier 1-3 und 4-6). 1-3 4-6 6-9 9-11 11-13 14-16 16-19

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4 Vers 5 Vers 6

[έκ]λεκτής πό|[λε]ως ό πολεί|[της τ]οΰτ' έποί[ησα] | [ζών, ϊ]ν' έχω φανε[ρώς] | σώματος ένθα | θέσιν. οΰνομα | Αλέξανδρος Άντω|νίου, μαθητής | ποιμένος άγνοΰ. ου μέντοι τύμβφ | τις έμφ έτερον τι|να θήσει· ει δ' ούν, Τωίμαίων τα[μ]είφ θήσε[ν] | δισχείλια [χ]ρυσά | και [χίρηστή πατρίδι | Ίεροπόλει [χ]είλια | χρυσά. έγράφη ετει τ', * μηνί ς', ζόντος. | ειρήνη παράγουσιν και | μνησκομένοις περί ημών.

Dieses (Grabmal) habe ich, B rger der auserw hlten Stadt, zu Lebzeiten errichtet, damit ich hier in aller ffentlichkeit das Grab meines Leibes habe. Mein Name ist Alexandros, Sohn des Antonios, Sch ler des ehrw rdigen Hirten. Niemand darf einen anderen in meinem Grab bestatten; wer es aber doch tut, der muss dem r mischen Fiscus 2000 Goldst cke bezahlen, und der „guten" Heimatstadt Hierapolis 1000 Goldst cke. Geschrieben im Jahr 300 (sullanischer ra = 215/6 n. Chr.), im sechsten Monat, zu meinen Lebzeiten. Friede ihnen, die vor bergehen und unser gedenken.

AAftAN- POCANT,'

ΝίαΥΜΑΘΗΤΗ £ ΟΥΜεΜΤΟΙΤΥΪΒ«>

Die W rter l εκλεκτής, πολίτης, 3 ποιμένος άγνοΰ, 6 χρηστή enthalten einen bestimmt christlichen Sinn, s. den Kommentar zur Aberkiosinschrift. Vers 3 Alexandros hat den Namen des Aberkios durch seinen eigenen ersetzt. Der ehrw rdige Hirt ist Christus. Zeichnung bei Mendel

Der Friedensgruss am Ende ist (j disch-)christlich; hnlich in C.I.G. IV 9266 (nahe Eumeneia). W. M. Ramsay, B.C.H. 6, 1882, 518-20 Nr. 5; Ramsay, Cities and Bishoprics 720-22 Nr. 656 mit Zeichnung; Mendel, Catalogue des Sculptures (Konstantinopel) II 569-70 Nr. 778 mit Zeichnung; F. J. D lger, ΙΧΘΥΣ II (1922) 455; G. Lafaye, I.G.R. IV 694. Photo: Zeichnungen (Stein mit Inschrift): Ramsay, Cities and Bishoprics 1,2 (1897) S. 721; Mendel, Catalogue des Sculptures (Konstantinopel) II p. 569; H. Leclercq, Dictionnaire d'archeol. chretienne XIV (1939) s.v. 'Phrygie' Sp. 767 fig. 10186. Datum: 216 n.Chr. Fundort: Dorf Kelendres (in der phrygischen Pentapolis, nahe Hierapolis), vor der Moschee. Verwahrung: Museum Istanbul.

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16/08 Temenuthyrai

TEMENUTHYRAI - FLAVIUPOLIS Heute U§ak, 29 km nw. von Sebaste, am Westrand des anatolischen Hochlandes an der Grenze zu Lydien. Ausf hrlich Th. Drew-Bear, Chiron 9, 1979, 277-302. N. Mersich, Tab. Imp. Byz. 7, 406. Barrington Atlas: 62 B4. - Epigramme im Museum von U§ak mit unbekanntem Fundort f hren wir mit „Temenuthyrai?" an.

16/087 01 16/08/02 16/08/ 03 16/08/ 04

Ehrenstatue des Lucius Fufidius Dem s und sein Bruder Menianos, Kind des Aquila, eines signifer der legio I Italica Severa

16/08/ 16/08/ 16/08/ 16/08/

05 06 07 99

Eutychianos Soteris Der Philosoph Marcus Polites Zeuxis, Nike und Philippos

1 6 / 0 8 / 0 1 Temenuthyrai

Ehrenstatue des Lucius Fufidius Zwei Gedichte auf derselben Basis, das erste als Dialog zwischen dem Wanderer und der Statue gedacht: 1-3

Vers l

3-5

Vers 2 Vers 3

9-11

Vers 4

11-13

Vers 5

είπε μοι εΐρομένω, | τίνος είκών; - Λουκί|ου ειμί. στήσε δε | τίς σε, φράσεις; - Τηΐμενιδών γενεή. - 1 αντί δε τεΰ, λέξεις; | - πανσόφου άντ' ά|ρετής | Πουφίδιον στήσαν | Λούκιον εϋγενέ|ων δόγματι Τημε|νιδών παίδες έόν | πατέρα

Antworte mir auf meine Frage, wessen Bild bist du ? - Des Lucius. - Sagst du mir (auch), wer dich aufgestellt hat ? — Das Geschlecht der Temeniden. — Sagst du mir (auch), weshalb ? - Wegen meiner Weisheit und Tugend. Den Lucius Fufidius, ihren Vater, haben seine Kinder aufgestellt, auf Beschluss der Temeniden. Verse 1-3 F r „Dialoge mit Statuen" s. R. Kassel, Kl. Sehr. 140-53. 4 Der Geehrte d rfte Fufidius geheissen haben, nicht Pufidius. Zu Π f r Φ siehe Cl. Brixhe, Essai sur le grec Anatolien (21987) 42-44. 5 Temenos, der Urenkel des Herakles und Gr nder von Argos, galt auch als Gr nder von Temenuthyrai (M nzen mit der Legende Τήμενος κτίστης und Τήμενος οικιστής, B.M.C. Phrygia 407 und SNG Kopenhagen, Phrygia 737). Temenuthyrai sollte griechischen Ursprung haben, wie die anderen St dte von Asia. Wie man den Mythos so gef hrt hat, dass Temenos die phrygische Stadt gr nden konnte, ist unklar. Er kam in drei euripideischen Trag dien vor, im Temenos, den Temeniden und dem Archelaos (Archelaos war Gr nder der makedonischen Dynastie). Die Fragmente des „Archelaos" bei C. Austin, Nova Fragmenta Euripidea p. 12-14; A. Harder, Euripides Archelaos and Kresphontes, Mnemosyne Suppl. 87, 1985, 152-55 und 288; J. Diggle, Tragicorum Graecorum Fragmenta selecta p. 94/5; (F. Jouan -) H. van Looy, Bude-Edition des Eur. VIII p. 275-308. - Von einem Mimus, in welchem die φίλοπλοι Τημενίδαι (also Waffent nzer) vorkamen, spricht Dioskorides, Anth. Pal. XI 195 = Gow - Page, Hellenistic Epigrams 1691/2. K. Buresch, Aus Lydien S. 164; Th. Drew-Bear, Chiron 9, 1979, 293 Nr. 2. Fundort: U§ak.

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16 PHRYGIEN

16/08/02 Temenuthyrai Dem s und sein Bruder Auf einer Basis: 1-2 3-4 5-6 7-8 9-10 11-12

Vers l Vers 2 Vers 3 Vers 4 Vers 5 Vers 6

13-15

[λ]εΰ[σσε ]|μον [ ]δενγε[ ]| ώ ξένε, κ[α]ί Δημ[ά]ν ττ)δε κα|τοιχ[ο]μ[έ]νους, | δυσμο[ίρ]ους παΐδας Δη|μητ[ρ]ί[ου, ώ]ν το τέλειον | Μοΐρ[α] π[ρΙ]ν ήλικίης άνθος | ένοσφίσ[α]το· | οίς δ' επρεπεν τεύχειν γονέ|ων τάφον, οϊδε θανόντες | κοσμούνται μογερών [ είκόσιν εκ πατέρων. | έτους ρ