Griechisches Elementarbuch: Grundzüge des Griechischen zur Einführung in das Verständniss der aus dem Griechischen stammenden Fremdwörter 9783111484747, 9783111118031


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German Pages 147 [148] Year 1887

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Table of contents :
Vorwort und Einleitung
Inhalt
Abschnitt I. Ueber einige Prinzipien, welche bei den verschiedenen wissenschaftlichen Nomenklaturen in Anwendung gekommen sind
Abschnitt II. Das griechische Alphabet, Aussprache der Buchstaben
Abschnitt III
Abschnitt IV. Wiedergabe der griechischen Wörter im Deutschen
Abschnitt V. Der Artikel. Das Hauptwort
Abschnitt VI. Das Eigenschaftswort. Steigerung. Zusammensetzung mit dem Substantiv. Die für die Benennungen wichtigsten Adjektiva
Abschnitt VII. Die griechischen Fürwörter und Zahlwörter
Abschnitt VIII. Die griechischen Zeitwörter (Yerta). Stamm derselben. Benutzung der Stammformen
Abschnitt IX. Präpositionen. Ihre Verwendung "bei Zusammensetzungen
Abschnitt Χ. Adverbien und sonstige Partikel ausser den Präpositionen
Abschnitt XI. Vorsilben und -worte, Endsilben und -worte. Ihre Wiedergabe im Deutschen
Abschnitt XII. Das Antiqua-Alphabet
Abschnitt XIII. Uehersicht der aus dem Griechischen stammenden Mineralhezeichnungen
Abschnitt XIV. Verbesserungen, Ergänzungen
Abschnitt XV. Das alphabetische Inhaltsverzeichnis (Register)
Verbesserungen und Druckfehler
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Griechisches Elementarbuch: Grundzüge des Griechischen zur Einführung in das Verständniss der aus dem Griechischen stammenden Fremdwörter
 9783111484747, 9783111118031

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Griechisches Elementarbuch. Grindzüge des Griechischen zur

Einführung in das Verstand niss der

aus dem Griechischen stammenden Fremdwörter.

Von

Prof. Dr.

B. Schwalbe.

Berlin. Druck

und

Verlag von G e o r g

1887.

Reimer.

Alle Rechte vorbehalten.

Vorwort und Einleitung. Seit einer Reihe von Jahren habe ich mich mit der Frage der wissenschaftlichen Nomenklatur in Beziehung zur jetzigen Vorbildung für die einzelnen Wissensgebiete beschäftigt und war dabei speziell vom

Verhältnis

des Griechischen

zu

derselben

ausgegangen.



Es ist immer noch ein, wenn jetzt auch seltener gehörter, Einwand gegen

die

Sprache

Realgymnasial-Vorbildung,

dass

ohne

die

griechische

das Verständnis der wissenschaftlichen Nomenklatur un-

möglich sei, und dass ein solches gefordert werden müsse,

wie es

durch die gymnasiale Vorbildung gewährleistet werde. Ist es schon bestimmten

an

Sprache

und

für sich verkehrt, das Erlernen einer

wegen

eines

rein

äusserlichen

Zweckes

zu

verlangen, da ebenso gut das Erlernen andrer Sprachen (namentlich des Arabischen), welche, wenn auch nicht ganz in demselben Grade wie

das Griechische,

zu

den

Wortbildungen

beigetragen

haben,

verlangt werden könnte, so ist die Anforderung um so einseitiger, als von

wissenschaftlicher

Seite,

von

Seite

des

Spezial-

s t u d i u m s aus gar kein Gewicht mehr auf das Verständnis der Terminologie gelegt wird, und andrerseits die g y m n a s i a l e n Kenntnisse des Griechischen nur einen verhältnissmässig geringen Vorsprung für das Verständnis der aus dieser Sprache abgeleiteten Worte geben. Selbst die ausgedehntesten Handbücher (ζ. B. die der physikalischen, chemischen, mathematischen Fächer) berücksichtigen vielfach diese äusserliche Seite, die Terminologie, nicht;

Vorlesungen

werden nicht darüber gehalten und in den Fach Vorlesungen wird nur Einzelnes davon sporadisch erwähnt, auch im gewöhnlichen Leben fragt Niemand mehr danach; selbst bei ganz kürzlich gebildeten Worten,

IV

Vorwort und Einleitnno;.

wie: V a s e l i n , M e l i n i t , E u t e x i e , c h r o m o l e p t i s c h , P o t e t o m e t e r , Dysprosium,

Chalybeat,

Phonoporie,

Porodie,

Lithanode, Oncosimeter,

Habronem, Almucantav,

Betol.

Herpolhodie,

Sinidor,

Tamidin,

T e l p h e r a g e , K l y d o s k o p * u. s. w.

wird vielen kaum die Sprache aus der sie kommen, viel weniger die Ableitung oder wahre Bedeutung bekannt sein; es genügt die S a c h k e n n t n i s und scheint die W o r t k e n n t n i s deshalb überflüssig

oder unwichtig.

kannten

griechischen

Werden nun aber Worte, die von beWorten

herstammen

nicht

gewusst,

so

erblicken viele von denen, die das Griechische getrieben haben, darin einen Mangel an Bildung.

Freilich würden auch

manche

von diesen in Verlegenheit gerathen, wenn sie die Bedeutung des griechischen Wortes genau hinzufügen sollten (so bei Disterrit, Holosterik, Aneroid, Amblygonit etc.); sie begnügen sich mit der Empfindung zu wissen,

dass das Wort aus dem Griechischen

stammt. In allen diesen Fällen handelt es sich nicht um ein S t u d i u m der Nomenklatur,

denn

dazu ist Kenntnis

der

einschlagenden

Sprachen (also auch vor allem des Griechischen) und Kenntnis der Sache (also der Naturwissenschaften) erforderlich, sondern um gewöhnliche Worterklärungen, die nur Vokabelwerth besitzen, und man bedenkt nicht, dass damit die Sache weder erklärt noch verstanden ist.

Was nützt es die Vokabclbedeutung von Isorrha-

chien, Isochasmen, Isochromaton, Isotaken, Isochronen** zu wissen, wenn daraus nicht einmal die Wissenschaft, der das Wort angehört, erkannt wird!

Diese Verhältnisse habe ich ausführlicher in zwei

* A n m e r k u n g : Viele Beispiele lassen sich aus dem Buche selbst herausfinden; bei einigen obiger Worte ist die Ableitung überhaupt unsicher. Um von diesen Worten nur eine Bildung zu erklären, so ist der Name des Betols abgeleitet aus Salicylsäure - β - naphtyl - äther (ß ol). ** A n m e r k u n g : In dem mineralogischen Abschnitt XIII finden sich zahlreiche Beispiele, die zeigen, dass die Kenntnis des Wortes das der Sache gar nicht vermittelt; in manchen Fällen führt die Worterklärung sogar lu einer unrichtigen Vorstellung über die Sache (Metalloid).

V

Vorwort und E i n l e i t u n g .

Abhandluugen (cf. p. 2 ) dargelegt und gezeigt, wie wenig von den g r a m m a t i s c h e n Kenntnissen der griechischen Sprache bei dieser Worterklärung erforderlich ist und welche geringen Vortheile die bis

zum

Abiturientenexamen

erlangte

Wortkenntnis

bietet,

die

überdies ζ. T . bei den Nicht-Philologen in den ersten Jahren des Studiums wieder verloren geht, um so mehr, als auf diese Auwendung

der

griechischen

Sprache

dem

Unterrichtszwecke

gemäss

keine Rücksicht genommen werden kann. Ob nicht auf den obersten Stufen in einigen encyklopädischen Stunden eine solche Anleitung, welche für die weitere Fortbildung sehr anregend wirken könnte und wenig Zeit und Mühe erfordern würde, da die Schüler der Frage Interesse entgegenbringen, wünschenswerth ist, will ich hier nicht erörtern.



Meine Erfahrung geht dahin, dass selbst zum Verständnis ganz gewöhnlicher W o r t e , die aus dem Griechischen stammen, auch die auf dem Gymnasium vorgebildeten

Studenten

nicht ausreichende

Kenntnisse besitzen, wenn sie nicht das Griechische weiter getrieben haben.

Dieses versteht sich leicht, da bei dem Fachstudium kein

Gewicht auf die Bedeutung der Worte gelegt wird, viele der betreffenden W o r t e gar nicht im Schulunterricht vorkommen und viele, die bekannt waren, im Laufe der Jahre wieder ganz entschwunden sind. Daher auch die Erfahrung, dass beim medizinischen und naturwissenschaftlichen Staatsexamen

viele (auch Gymnasialabiturienten) nur

unvollkommen oder gar nicht über die Wortbedeutungen Auskunft zu geben wissen. Solche Erfahrungen hatten mich auf den Gedanken geführt aus der

Summe

der griechischen Sprachkenntnis heraus, wie sie auf

dem Gymnasium erlangt wird, dasjenige zusammenzustellen, was für das Wortverständnis der Ausdrücke des gewöhnlichen

Lebens

und der wissenschaftlichen Nomenklatur von Wichtigkeit ist und dauernd

benutzt

wird.

Diese

Zusammenstellung

sollte

weder

den Anspruch auf eine griechische Sprachlehre machen noch die Kenntniss des griechischen Alterthums vermitteln, sondern nur den

Vornort und

VI

Einleitung.

Zweck verfolgen, das Verständnis der griechischen Wortableitungen zu erleichtern. — So h a t t e ich denn in der Naturforscherversammlung 1886 in Berlin den Entwurf eines solchen Elementarbuchs, das nur einige Grundziige der griechischen Sprache wiedergeben sollte, dargelegt und

führe den

betreffenden Bericht

nach

dem

Tageblatt

1886

p. 170 a n : „Ueber die Summe der griechischen welche zum Verstiindnis der zinischen Nomenklatur

Sprachkenntnis

naturwissenschaftlich-medi-

erforderlich

ist.

Der Vortragende

weist aus den verschiedenen Nomenklaturen nach, dass die S u m m e der Kenntnisse aus dem Griechischen,

welche für das Verständnis

der

der

Nomenklatur

uud

Terminologie

verschiedenen

wissenschaften und der Medizin erforderlich sind,

äusserst

Naturgering

erscheint, wenn man nicht ein wissenschaftliches Verständnis verlangt.

Die Nomenklaturen sind ganz willkürlich gewählt, erfordern

die Kenntnis der verschiedensten Sprachen, und sind Hilfsmittel, dieselben kennen zu lernen, n u r schwer zugänglich oder gar nicht vorhanden;

auch

legen

die Fachgelehrten keinen W e r t h auf die

Wortkenntnis, sondern nur auf die Sachkenntnis.

Der Vortragende

hat ein griechisches Elementarbuch für das Verständnis der n a t u r wissenschaftlich-medizinischen Nomenklatur ausgearbeitet, welches den Zweck hat, diejenigen, die griechische Gymnasialbildung nicht erhalten,

in den Stand zu setzen,

beseitigen.

Es zeigt sich,

diesen angeblichen Mangel zu

dass die Kenntnis des Alphabets, der

sich daran schliessenden Schreibregeln, von ca. 100 Substantiven, einiger Adjektiva, Pronomina, einiger Zahlwörter, von 5 0 — 6 0 Zeitwörtern, der Präpositionen und ganz weniger Partikeln erforderlich ist.

In

einigen

Fällen

werden

Stammsilben

angegeben

werden

müssen und wird auch eine gewisse Bekanntschaft mit den Endsilben

erforderlich

berücksichtigt

sein,

werden.

auch An

die Zwischenbuchstaben

verschiedenen

Beweis für obige Behauptungen

geliefert.

Beispielen Bei

müssten wird

einigen

der

Worten

VII

Vorwort und Einleitung.

entsteht eine Schwierigkeit noch dadurch, dass vielfach Worte, die für das Griechische in Anspruch genommen werden, nach andrer Anschauung dieser Sprache nicht angehören.

So bleibt bei dem

heutigen Standpunkt der Sache die Kenntnis der

Terminologie

blosse V o k a b e l k e n n t n i s , für die das Lexikon und die obige geringe Summe von griechischen Kenntnissen ausreicht.

Ein Studium der

verschiedensten Nomenklaturen (Chemie, Physik, Mineralogie, Botanik etc.) zeigt, dass die Namengebung jetzt international ist und die Prinzipien der Nationalität und Individualität anerkannt sind. Eine

systematisch

durchgeführte Nomenklatur

bietet

keine

Wissenschaft, alle haben ein buntes Mosaik von Namen aus allen Theorien und den sich entwickelnden Vorstellungen aufgenommen. Zum Schluss wird betont, dass vor allem Sachkenntnis erforderlich ist und die Wortkenntnis leicht durch diese vermittelt wird. In der Diskussion erläutert Herr Riedel an einigen Beispielen, wie bedeutungslos die blosse Wortkenntnis gegenüber der Sachkenntnis ist." λΓοη vielen Seiten aufgefordert diese Anleitung allgemein zugänglich zu machen, schien es mir, da ich die grossen Schwierigkeiten einer solchen Zusammenstellung von nicht

philologischer

Seite aus nicht verkannte, wünschenswerth, den ganzen Gedanken auf seinen praktischen Werth zu prüfen, und so hielt ich im hiesigen Lehrerverein im vorigen Jahre vom August 1886 bis 1. Januar 1887 eine Reihe von Vorlesungen über „naturwissenschaftliche Nomenklatur",

denen ganz und gar. in ihrer ersten

Hälfte das Manuscript des folgenden Buches zugrunde gelegt wurde. Nach kurzer Auseinandersetzung

der allgemeinen Prinzipien

der Nomenklaturen und Darlegung des Antheils des Griechischen daran, wurden die Buchstaben, ihre Uebertragung und die einzelnen Wortklassen besprochen; die Zahl der zur Einübung

gegebenen

Beispiele musste geringer sein als im Buche, da dies, zugleich zum S e l b s t s t u d i u m bestimmt, die Einübung mit ermöglichen sollte. Die Beispiele wurden so gewählt, dass möglichst häufige Worte des

Vili

Vorwort und Einleitung.

gewöhnlichen Lebens einerseits, andrerseits möglichst solche, welche für die verschiedensten Terminologien von Wichtigkeit sind, gewählt wurden, unter der Voraussetzung, dass bei vielen derselben, wie bei den griechischen Wortklassen (z. B. Zahlwörtern, Präpositionen) eine vokabelmässige Einprägung geschieht.— In dem zweiten Theile der Vorlesungen wurde dann für jede einzelne Naturwissenschaft (Chemie, Mineralogie, Botanik, Zoologie, Mathematik etc.) eine kurze Entwicklung der Nomenklatur in historischer Form gegeben und die jetzige Nomenklatur, wie sie sich gestaltet hat, erklärt, ohne dass dabei alle technischen Ausdrücke und Namen Berücksichtigung finden konnten. Dabei wurden die Vokabeln und Wortbildungen, welche aus dem Griechischen stammen, besonders in Berücksichtigung gezogen. Nicht schwierig würde es sein, eine solche Vorlesung dem Universitätsunterrichte

anzuschliessen,

während jetzt

dieser Weg

gar nicht geboten wird und geeignete literarische Hilfsmittel auch nur spärlich vorhanden sind. Die Zusammenstellung des zweiten Theiles der Vorlesung, die Fertigstellung einzelner Nomenklaturwörterbücher, die dem Bedürfnis eines jeden Faches genügen sollen, muss vorbehalten bleiben. Auch die Beendigung des ersten allgemeinen Theils hatte sich, da ich Anfang 1887 durch mannigfache Thätigkeit anderweitig zu sehr in Anspruch genommen war, sehr verzögert. Wenn ich denselben jetzt veröffentliche, so bin ich mir wohl bewusst, dass ihm noch mancherlei Mängel und Unvollkommenheiten anhaften : bin ich doch während wiederholter Durcharbeitung

der Kapitel

immer

wieder vor die Frage gestellt gewesen, ob nicht die eine oder die andre Darstellung besser und zweckmässiger, das eine oder andre Beispiel passender, ob nicht dieses hinzuzufügen, jenes hinwegzulassen sei. Der Zweck des Buches

ist

also nicht, eine Kenntnis

der

griechischen Sprache oder eine Anleitung zur Erlernung derselben zu geben, sondern die Anhaltspunkte zu bieten, welche für ein Verständnis der Worte, die aus dem Griechischen stammen, wün-

IX

Vorwort und E i n l e i t u n g .

schenswerth sind; dabei habe ich die vielen Berufszweige im Auge gehabt, für welche die Kenntnis der griechischen Sprache nicht erforderlich ist, die aber in der Nomenklatur ihrer Berufszweige viele griechische Worte vorfinden, ferner die Vielen aus höheren und niederen Stünden (die F r a u e n e i n g e s c h l o s s e n ) , welche nie mit der griechischen Sprache bekannt werden oder die Rudimente, die sie gehabt, wenn sie die Tertia oder Sekunda eines Gymnasiums verliessen, vergessen haben.

Für diejenigen aber, welche Griechisch

verstehen, giebt das Buch vielleicht hier und da Veranlassung, philologisch der naturwissenschaftlichen Nomenklatur zu Hilfe zu kommen. Der Plan des Buches geht aus dem Inhaltsverzeichniss ziemlich vollständig hervor. einige Bemerkungen.

Ueber denselben und über die Ausführung nur Es ist selbstverständlich, dass keine v o l l s t ä n -

d i g e Namenerklärung aller Wissenschaften sich vorfindet, das Buch soll eben nur die Elemente dazu bieten, und wird dasselbe deshalb ein Vokabularium oder ein Lexikon nicht ersetzen können, im Gegentheil ist ein griechisches Wörterbuch erforderlich.

zum Nachschlagen

der

Worte

Da das Buch mit zum Selbststudium bestimmt ist,

mussten einmal im Anfang verschiedene Aussprachebezeichnungen gegeben werden, ausserdem aber W i e d e r h o l u n g e n

von AVorten

und Regeln eintreten, um den Lerneuden selbst prüfen zu lassen, wie weit ihm das Vorhergehende zu eigen geworden ist.

Nach

und nach sind diese Bezeichnungen ganz oder theilweise fortgelassen, später

aber

sporadisch

wieder

aufgenommen.

Aus

demselben

Grunde ist wiederholt nicht dieselbe Anordnung beobachtet (p. 46) und bald das griechische Wort, bald das deutsche vorangesetzt. Um die erlangte Sprachkenntnis prüfen zu können, sind vielfach auch die abgeleiteten Worte nur angedeutet worden, d . h . wenn das Substantiv gegeben ist, sind die abgeleiteten Worte nicht alle dem griechischen Ausdruck nach mit angeführt, ζ. Β. χλίνη Bett; davon Klinik, Kliniker, klinisch und bei πόΐις

Stadt, Poliklinik etc.;

in manchen Fällen soll der Leser schon durch die Zusammen-

X

Vorwort und Einleitung.

Stellung der griechischen Worte auf

das Fremdwort

hingeführt

werden (so bei den Beispielen für die zweite Deklination : φοδόν Rose, δένδρον Baum, daraus Rhododendron, ebenso erklärt sich, wenn ποταμός Fluss und 'ίππος Pferd angeführt sind, Hippopotamus u.s.w.) Bei der Interpunktion ist bei dem Vokabularen Theil vielfach sparsam verfahren, und sind die zusammengehörigen Worte nicht durch Interpunktionszeichen getrennt, auch ersetzt der Absatz dabei den Punkt. — Sehr schwankend war ich, ob der griechische Accent mit in dem Elementarbuch zu berücksichtigen wäre.

Mannigfach erklärt

man die griechische Benennung, indem man das griechische Grundwort ohne Accent mit lateinischen Buchstaben anführt; für viele Zwecke reicht dies auch aus und würde dadurch das Ganze noch mehr zu verkürzen sein.

Da aber das Buch ein vergleichendes Verständnis

der Wortbildungen anbahnen soll, glaubte ich weder die Accente noch gar die Buchstaben

unberücksichtigt lassen zu dürfen.

In

manchen Fällen sind die Beispiele aphoristisch angeführt, (Zahlwörter p. 71, Linné'schc Klassen), weil dieselben ein Sachverständnis

voraussetzen,

dieses aber

Elementarbuchs war.

zu

vermitteln

nicht Zweck

des

Ueberdies hätte dasselbe dann einen viel

zu grossen Umfang erhalten und sind deshalb die Sacherklärungen der Fremdworte nur durch Uebersetzungen

hinzugefügt oder

da

gegeben, wo eine grosse Eigenthümlichkeit der übertragenen Wortbedeutung vorhanden ist*.

Ob hier die richtige Grenze getroffen,

lässt sich schwer entscheiden, ebenso wird auch bei der Auswahl der Beispiele manches geändert werden

können; diese

verursachten

eine grosse Mühe, da alle Wissenschaften berücksichtigt sollten und das Gebiet ein fast unabsehbares ist. der Auswahl möglichst sorgfältig verfahren,

werden

Es ist zwar bei

aber je nach

der

eigenen Beschäftigung wird bald das eine bald das andre Wort * A n m e r k u n g : In einigen Fällen ist die Wortbedeutung deshalb nicht zugefügt, weil die Bedeutung als allgemein bekannt vorausgesetzt werden konnte (Dynamit); eine solche durchgeführte Erklärung muss den Speziai-Nomenklatur-Wörterbüchern vorbehalten bleiben und ist deshalb auch kein griechisches Wörterverzeichnis beigegeben. (Näheres Abschnitt XIII und XIV.)

Vorwort und

wiinschenswerther Ausdehnung möglich. lassen:

erscheinen

XI

Einleitung.

als die gegebenen.

der Beispiele aber

Auch die U e b u n g e n

Eine

grössere

war des Umfangs wegen

nicht

hätten sich bedeutend erweitern

so hätte die Aufzählung sämmtlicher Naturwissenschaften

und ihrer Zweige (die Namen stammen fast alle aus dem Griechischen),

die Aufzählung der

technischen Bezeichnungen

einzelner

Wissenschaften (namentlich der Botanik: eleutheropetal, gamopetal, πέταλον

Blumenblatt, ελεύθερος

frei, γόμος

verwachsen, Hochzeit;

Perigon Blüthenhiille von γονή das Erzeugte, nερί um), die A n f ü h r u n g der griechischen Stellen aus Laokoon u. s. w., die in der Schullektüre vorkommen etc., passende Gegenstände dafür abgegeben.

Von der

Berücksichtigung der fachtechnischen Worte an dieser Stelle musste aber deshalb Abstand genommen werden, weil diese Erklärungen ohne

Kenntnisse

darbieten,

des Fachs für weitere

auch

sie

gehören

Kreise

wenig Interesse

dem Gebiete der Speziallexika

Dass die Namenbildungen nicht nach

au.

philologisch-grammatischen

Prinzipien durchgeführt sind, sondern die grösste Willkür geherrscht hat, wird aus vielen Beispielen im Buche hervorgehen; diejenigen, welche die Namen gebildet haben, verstanden z . T . gar kein Griechisch

und haben

die Namen nur mit dem deutsch-griechischen

Lexikon oder nach Mittheilungen befreundeter Personen hergestellt. Das Grammatische habe ich nach Buttmann, Krüger, Bamberg etc. zusammengestellt

und

um

die jetzigen

Anforderungen

der

Gymnasien kennen zu lernen, verschiedene Elementarbücher (Schnatter*, Deter, bei dem

Hutherlbrd, First Greek Grammar etc.) herangezogen;

lexikalischen

Theile sind

die Wörterbücher

von

Rost

und Pape benutzt. Für einzelneSpezialwissenschaften existiren Versuche in Lexikonform mit Anhang, die Nomenklatur den nicht klassisch gebildeten * Anmerkung: Realgymnasiasten, wollen, e m p f e h l e n . dem

sogenannt.cn

die

Das eine

Schnattcr'scho erweiterte

Buch

Kenntnis

A u c h auf die B e a r b e i t u n g Meistcrschaftssystem

würde der

sich

namentlich

Formenlehre

für

erlangen

der g r i e c h i s c h e n Sprache n a c h

mit A n w e n d u n g

der

Methode v o n I)r. B o o c h - A r k o s s y m a g hier h i n g e w i e s e n s e i n .

Robertson'schen

XII

Vorwort u n d E i n l e i t u n g .

Studenten zugänglich zu machen, so ζ. B. Stormonth, A Manual of Scientific Terms

for the Use of Junior Medical

Students),

in dem sogar das Latein als unbekannt angenommen wird. diese Sprache einzugehen, habe ich nicht für richtig

Auf

gehalten,

nur in wenigen Fällen sind einige Andeutungen in Beziehung darauf gemacht;

eine Bearbeitung derselben in ähnlicher Form

möchte vielleicht auch wiinschenswerth erscheinen;

doch ist das

Lateinische in Deutschland noch so in den Schulen eingebürgert, dass

ein

Erfordernis

in

dem

Grade

wie

beim

Griechischen

nicht vorliegt; auch wäre es dann vielleicht zweckmässiger von der f r a n z ö s i s c h e n Nomenklatur, die allen denen, die diese Sprache getrieben,

verständlich

wäre,

auszugehen

und das

daran anzuschliessen. — Was die Schreibweise der

Lateinische griechischen

Worto anbetrifft, so ist die gebräuchliche beibehalten, namentlich beim Gebrauch von c und k, vor a ο ιι und Consonanten: bei diesen Worten sollte, aneli wenn sie noch griechischen Charakter tragen oder ganz eingebürgert sind (Elektricität), immer k geschrieben werden, während vor e i y und den Diphthongen der Aussprache wegen fast immer c geschrieben wird; der Verbannung des griechischen ph (f in Fotografie etc.) habe ich mich nicht anschliessen können, auch die Aspirirung des r ist beibehalten. lieber die Benutzung des Buches brauche ich kaum etwas hinzuzufügen.

Die beiden ersten Abschnitte bezwecken namentlich

Geläufigkeit im Lesen der griechischen Buchstaben zu geben; die Schreibübungen knüpfen sich von selbst an und lassen sich leicht ausführen, wenn man z. B. die lateinischen Eigennamen, welche geläufig sind, in das Griechische umschreibt; im folgenden Abschnitt sollen

die Anhaltspunkte

für

das

Schreiben

der

griechischen

Fremdwörter gegeben werden. Wie weit das Buch einem Bedürfnis entgegenkommt und den Leser in den Stand setzt, sich mit den aus dem Griechischen stammenden lehren.

Worten

bekannt zu machen,

muss die Erfahrung

Vorwort und

XIII

Einleitung.

Alle s a c h l i c h e n Bemerkungen und Wünsche werden mir sehr willkommen sein. —

ich

bin mir wohl bewusst, dass die ganze

Idee mancherlei Anfechtung erfahren wird; gegen zweierlei jedoch möchte ich Verwahrung einlegen: Einmal als ob damit eine Herabsetzung der griechischen Sprache beabsichtigt wäre; ich selbst weiss diese Sprache sehr wohl zu schätzen und glaube, dass die Nomenklaturfrage nur zum Nachtheile fiir die Gründe der Beibehaltung des Griechischen hineingezogen ist: andrerseits aber auch dagegen, als ob dadurch anerkannt werden sollte, dass die griechische Sprache zur erforderlich ist.

allgemeinen Bildung

und

zum

Fachstudium

Mit der Frage der Stellung der griechischen Sprache

(denn um diese handelt es sich überhaupt nur, die Kenntnis des griechischen Alterthums kann auf andre Weise eingehender

ver-

mittelt werden) zur a l l g e m e i n e n Bildung und zur V o r b i l d u n g für einzelne Berufszweige hat dieser Versuch nichts zu thun; was meine Anschauungen anbetrifft, die dahin gehen, dass die griechische Sprachkenntnis für beide Zwecke zu entbehren ist, so habe ich dieselben wiederholt dargelegt und möchte dem mir schon im vorigen Jahre mitgetheilten Einwurf, dass ein solcher Versuch ein Zugeständnis in dieser Richtung sei, entgegentreten.

Nach

meiner Ansicht ist, wenn S p r a c h e n verglichen werden sollen, der Mangel einer Kenntnis des Englischen für die Bildung ein weit grösserer als der der griechischen Sprachkenntnis. Die Worterklärungen selbst habe idi mit den besten Quellen verglichen, und wenn das eine oder andre philologisch anfechtbar ist, so trifft das die Wortbildung überhaupt. — Was die sprachliche Seite anbetrifft, so bin ich zu ganz besonderem Danke meinem Freunde, Herrn P r o f . Dr. E. Meyer verpflichtet, der mir mit gutem Rathe zur Seite stand und die mühselige Correktur mit durchführte. Wenn Versehen und Ungenauigkeiten

oder Mängel

in

der

Anordnung sich finden, so möge zur Entschuldigung dienen, dass der Versuch eben ein ganz neuer ist, und Erfahrungen gesammelt werden müssen, namentlich auch darüber, ob nicht für die gram-

XIV

Vorwort u n d E i n l e i t u n g .

matischen Erklärungen weitere Auseinandersetzungen als die gegebenen erforderlich sind, oder das Ganze noch mehr zu kürzen ist. So wiinschenswerth die Herstellung grösserer wissenschaftlicher Nomenklaturlexika ist (cf. frühere Werke von Agassiz, Wittstein), so wenig Aussicht ist bei jetziger Lage der Dinge für ihre Herstellung vorhanden;

immer aber würde

eine Zusammenfassung

der sprachlichen Grundlagen von Nutzen sein; doch kann ich auf Erörterungen über die Einrichtung solcher Wörterbücher (mehrere Vorarbeiten

in

dieser Beziehung

habe

ich

durchgeführt) nicht

weiter eintreten. Möge das Buch als das beurtheilt werden, was es ist, als ein Versuch

auf einem

neuen

Wege;

möge es eine freundliche

Aufnahme finden und vor allem auch auf philologischer Seite der Zweck nicht verkannt werden. Berlin, den 23. Oktober 1887. Dr. B. Sc h Aval be.

I n h a l t . Seite

Abschnitt I.



II.



III.



IV.



V.

,

VI.

,

VII.



VIII.

Ueber einige Prinzipien, welche bei den verschiedenen wissenschaftlichen Nomenklaturen in Anwendung gekommen sind Das griechische Alphabet, Aussprache der Buchstaben im Griechischen (Alphabet, Hauchlaut, Diphthonge, Bemerkungen über die Aussprache der Buchstaben im Griechischen, Gebrauch der grossen Buchstaben). L e s e ü b u n g e n : Namen griechischer Gottheiten, Namen aus d. Sagen- und Heldengeschichte A. Die griechischen Accente (Akut, Circumflex, Enklitika, Elision) B. Veränderung einzelner Buchstaben im Griechischen ( L e s e ü b u n g e n : Aussprüche und Citate, Homerverse, F a b e l n , Symbolum) Wiedergabe der griechischen Wörter im Deutschen (Uebertragung der Diphthonge; Schreib- und Leseübungen: geographische Namen, historische Namen, Ausdrücke aus dem gewöhnlichen Leben) Der Artikel, das Hauptwort, (Deklinationen, unregelmässige Substantiva, Geschlecht der Substantiva; Verzeiehniss einiger häufig gebrauchter Substantiva, dem griechischen Alphabet nach geordnet) Das Eigenschaftswort, Steigerung, Zusammensetzung mit dem Substantiv. Die für die Terminologie wichtigsten Adjektiva Die griechischen Fürwörter und Zahlwörter (PersonalPossessiv-, Interrogativ-, Relativ-, Demonstrativ-Pronomen, Pronominal-Adjektiva, — Zahlwörter, Cardinal-, Ordinalzahlen, Zahladverbien, Zahlsubstantiva; Beispiele: das Linne'sehe System, Stereometrie, Krystallographie, chemische Ausdrücke, Jlaasse, Versbau) Die griechischen Zeitwörter, Stamm derselben, Benutzung der Stammformen, die Verbaladjektiva, die Conjugation, die Verba auf μι, unregelmässige Zeitwörter

1

G 18

20

33

4G

Gl

68

74

XVI

Inhalt. Seite

Abschnitt IX.



„ .

τ



Präpositionen, ihre Verwendung bei Zusammensetzungin (Beispiele zu den hauptsächlichsten Präpositionen) . . . 81 X. Adverbien und Bindeworte 89 XI. Vorschlags- und Endsilben; ihre Wiedergabe im Deutsclen (« priv.itivum, Wortsilben, Endungen, Ableitung (er griechischen Substantiva und Adjektiva) 91 XII. Das Antiqua-Alphabet (altes Alphabet, Leseübungen) . . 103 XIII. Uebersicht der aus dem Griechischen stammenden Minenlbezeichnungen (Nomenklatur-Lexikon, Verzeichnis (er wichtigsten f ü r die Mineralogie in Betracht kommenceu Vokabeln nach dem griechischen Alphabet, Register (er deutschen Mineralnamen) 107 XIV. Verbesserungen, Ergänzungen, Druckfehler 117 XV. Das alphabetische Inhaltsverzeichnis (Register) 119

Abschnitt

I.

lieber einige Prinzipien, welche bei den verschiedenen wissenschaftlichen Nomenklaturen in Anwendung gekommen sind. Bei keiner einzigen exakten Wissenschaft ist ein vollständig einheitliches Prinzip in der Nomenklatur zum Durchbruch gekommen. Bei der Entwicklung dieser Wissenschaften war es naturgemäss, dass, bevor bestimmte theoretische Grundlagen gewonnen waren, eine vollständig willkürliche Benennung herrschen musste, aber selbst dann, als die Wissenschaften weiter vorgeschritten waren, mussten die Nomenklaturen sich ändern, da das eine System eine andere Benennungsweise erforderte als das andere, wie dies in hervorstechender Weise in der Chemie der Fall war, während anderweitig selbst, wo systematische Eintheilung eingeführt werden konnte (in der Mineralogie), diese dennoch keinen Anhalt zur Benennung bot. So hat denn heutzutage immer noch die Subjektivität der Person und des Volkes einen grossen Einfluss auf die Namengebung. Auf einzelnen Gebieten ist das Bedürfniss eine Ordnung zu schaffen jetzt lebhafter geworden; so will die anatomische Gesellschaft den Versuch machen eine allgemeine Nomenklatur aufzustellen und der internationale geologische Congress beschäftigt sich schon länger mit der Frage; bei der British Association ist schon seit vielen Jahren eine Commission thätig für die chemische Nomenklatur und sind für dieses Fach, die Chemie, Vorschläge in den Chemical News veröffentlicht worden. Wie weit diese Bestrebungen Aussicht auf Erfolg haben, soll nicht weiter erörtert werden ; für das Bestehende wird vollständige Umänderung kaum zu ermöglichen, für später werden · nur bestimmte Gesichtspunkte zu geben sein. Die Macht der Gewohnheit und Bequemlichkeit spielt auf diesem Gebiete eine zu bedeutende Rolle. S c h w a l b e , griech. Elenicutarbuch f. Termiuologie.

1

2

Abschnitt I.

Diesen allgemeinen Bestrebungen tritt jetzt ein Prinzip, das national-sprachliche, gegenüber. Bisher sind bei den wissenschaftlichen Namengebungen in sprachlicher Beziehung zwei Prinzipien massgebend gewesen. Einmal sind, wenn eine bestimmte lebende Sprache zur Benennung gewählt wurde, die Benennungen derselben auch für andere Sprachen beibehalten. Dies tritt besonders hervor bei den Wissenschaften und Künsten, in denen einzelne Völker besonders vorgeschritten waren (Italienisch in der Musik, Deutsch in der Mineralogie, Englisch in der Seefahrtskunde etc.); dies geschieht auch jetzt noch und sind draggen, drift, puddling, Gegenschein, Steppe, Flötz, Trapp etc. in a l l e Sprachen übergegangen. Dann aber wurde bei der Benennung eine alte Sprache, Lateinisch oder Griechisch, gewählt und das Wort mit einer geeigneten Endung versehen, so dass die Benennung international werden konnte. So ist es gekommen, dass fast alle Sprachen bei allen Nomenklaturen eine Rolle, selbstverständlich in sehr verschiedenem Umfange, spielen und selbst der äussere Bau des Namens den Ursprung des Wortes nicht immer erkennen lässt, wie ζ. B. chamotte und drogue keine herübergenommenen französischen Wörter sind; für die Entnahme der Wörter aus dem G r i e c h i s c h e n spricht die leichte Uebertragbarkeit der Form in alle Sprachen und die Möglichkeit der Umformung in die einzelnen Wortklassen (Telephon, telephonisch, telephonieren, Telephonie etc.). Betreffs der weiteren Ausführung verweise ich auf die Abhandlungen: S c h w a l b e . Das Griechische in Beziehung zur wissenschaftlichen Nomenklatur. Pädagogisches Archiv 1884 p. 2. S c h w a l b e . Die wissenschaftliche und technische Nomenklatur in Beziehung zur Vorbildung. Centraiorgan für die Interessen des Realschulwesens 1884 p. 201—219. Der Versuch dem gegenüber national-sprachliche Benennungen einzuführen, ist Anfang dieses Jahrhunderts gescheitert und müsste sich auch jetzt viel mehr auf Ausdrücke des gewöhnlichen Lebens als auf wissenschaftliche Benennungen erstrecken, wobei man freilich bedenken sollte, dass viele sogenannte Fremdworte deutsche Begriffsworte, die sich nicht verbannen lassen, geworden sind; für die Wissenschaften aber schafft der internationale Ausdruck eine Leichtigkeit des gegenseitigen Verständnisses, welche wohl an dem internationalen Benennungsgrundsatze wird festhalten lassen.

Ueber einige Prinzipien verschiedener wissenschaftlicher Nomenklaturen.

3

Es ist von jeher jeder Erfinder und Entdecker berechtigt gewesen seiner Arbeit, seiner Erfindung nach i n d i v i d u e l l e m Ermessen eine Benennung zu geben (das individuelle Prinzip) und so ist, da hier die Subjektivität die alleinige Rolle spielt, die Benennung nach dem System auch nur erfolgt, wenn der Körper in das System passte oder ihm gemäss entdeckt war; da ferner in manchen Wissenschaften auch nur die äussere Form der Benennung (Zoologie und Botanik nach binominaler Benennung, Gattung, Art) prinzipiell durchgeführt ist, sind bei den Einzelnamen, die nun jeder seiner sprachlichen Auffassung nach gab, eine Fülle von Gesichtspunkten zur Geltung gekommen, von denen hier nur die wichtigsten hervorgehoben werden können, deren Einzeldurchführung aber der Darlegung der einzelnen Nomenklaturen vorbehalten bleiben müsste. In a l l e n Wissenschaften sind Namen gegeben nach folgenden Gesichtspunkten. 1. Nach E i g e n n a m e n von b e s t i m m t e n P e r s o n e n , sei es dass dieselben zu der betreffenden Sache in irgend einer Beziehung stehen (Entdecker, Gönner des Entdeckers) oder nicht (Könige, Fürsten, wohlhabende Leute, Schriftsteller, Naturforscher etc.). Yiele der betreffenden Männer sind jetzt nur noch hiedurch bekannt, von vielen ist der Name in verschiedenen Wissenschaften benutzt. Beispiele:* Columbium (Element, chemisch); Pythagoräischer Lehrsatz, Cardanische Formel (Mathem.); Torricellisches Theorem, Archimedisches Prinzip, Voltameter, Galvanismus (Physik); Hausmannit, Humboldtit, Scheelit, Berzelit (Mineralien); Ohm, Farad, Volt (elektrische Einheiten, Mikrohm, Mikrofarad); chaptalisiren, petiotisiren, pasteurisiren (Operationen zur Weinverbesserung) — Chinin, Brucit, Nosean, Tenorit, Zoisit, Daguerrotypie u. s. w. 2. Nach G o t t h e i t e n a l l e r M y t h o l o g i e n , mythologischen Gestalten und Orten, abergläubischen Vorstellungen: Atala, Dilen, Nysa, Panopea (Astronom.); Cerium, Pelopium, Niobium, Palladium (Chemie); Kastor, Pollux, Thorit, Vanadinit, Titanit (Mineralogie); Atropa, Mercurialis (Botanik); Sisyphus (Pillenwälzer), Pandion (ein Fischaar, Zoologie); neptunisch, plutonisch (Geologie). * A n m e r k u n g : Die Auswahl der Beispiele ist aus den verschiedensten Wissenschaften getroffen; eine weitere Erklärung der Einzelnamen kann h i e r nicht zugefügt werden. 1*

4

Abschnitt I.

In manchen Fällen sind diese Namen mit anderen Worten zusammengesetzt, so dass sie als Eigennamen unkenntlich werden. (Geokronit von Kronos, ein Mineral; Diospyros, Zeusweizen, eine Pflanze). 3. Nach dem L a n d e oder Orte der H e r s t a m m u n g , nach F l ü s s e n , G e b i r g e n , S t ä d t e n , D ö r f e r n etc. ( g e o g r a p h i s c h e Nativität). Die Orte sind oft so unbedeutend, dass die gewöhnlichen geographischen Kenntnisse keinen Anhalt geben, auch sind die Namen vielfach willkürlich umgestaltet. Tabak, Achat, Cognac, Kolophonium, Adular, Baregin, Hartit (Hart bei Glognitz), Mendipit (Mendip), Varvicit (Warwick), Strontianit, Gymnit (Bare hills), Uralit (Minerale); Chassignit, Laiglit, Erxlebenit, Montrejit, Hesslëit (Meteorsteine); africanus, americanus, europaeus (Zool. Bot.) — Austrium, Gallium, Germanium (neue Elemente). 4. Nach der H e r s t a m m u n g v o n e i n e m N a t u r k ö r p e r (Pflanze, Thiere oder Theile derselben) — c h r e m a t i s c h e N a t i v i t ä t : Kreatin, Ptomain, Allyl (Chemie); Hyoscyamin, Codein, Veratrin, Papaverin (Alkaloide). 5. Auch die Wortbildungen die eine A e h n l i c h k e i t , Zugehörigkeit etc. ausdrücken sind hierher zu zählen: Solenoid, Krystalloid, Geoid, Hippuris, Xyrichthys. Die Aehnlichkeiten sind dabei oft ganz willkürlich herbeigezogen. 6. C h e m i s c h e und p h y s i k a l i s c h e E i g e n s c h a f t e n der verschiedensten Art (Grösse, Höhe, Gestalt, Lage, Spaltbarkeit, Härte, Geruch, Geschmack, Löslichkeit, Glanz, Farbe, Brennbarkeit, Verhalten in höherer Temperatur u. s. w.): Chlor, Brom, Jod. — Glycerin, Hämatoxylin, Auripigment — Zeolith, Pimelit, Amblygonit — Orthoklas, Augit, Kryolith — Leuciscus, Cyclostomi, Plagiostomi — Picris, Phalaris, Erythraea — Mercaptan, Paraffin. 7. Z w e c k oder W i r k u n g , A n w e n d u n g : Pyknometer, Rheometer, Elektroskop, Bathometer. castanum. — Antifibrin, Narcotin, Polarisationsapparat.

Hippo-

8. N a m e n b i l d u n g n a c h e i n e m S y s t e m . Hierhergehören die chemischen Namenbildungen unter Zugrundelegung der Namen

Ueber einige Prinzipien verschiedener wissenschaftlicher Nomenklaturen.

5

der Elemente oder Radikale, sowie die Namenmosaikbildung nach den Strukturformeln: Schwefels. Kupfcroxyd-Kupfer, Kupfersulfat, Cuprosulfat — Aether, Aethyläther, Schwefeläther, Aethyloxyd. — β Dimethylamidoazobenzolmonocarbonsäure — Aldehyd, Acetylaldehyd, Acetylwasserstoff, Aethylidenoxyd, leichter Sauerstoffäther — Anissäurc, Anisylsäure, Esdragons., Badians., Oxymethylbenzoës., Methylparaoxybenzoës. 9. O r i g i n a l b c n e n n u n g e n , die jeder Sprache eigentluimlich sind. Eisen, Blei, Gold ; die vor Entwicklung der Naturwissenschaften bekannten Thier- und Pflanzennamen, die in Uebersetzung in den Systemen Aufnahme gefunden haben. 8 Bezeichnungen, die durch w i l l k ü r l i c h e U m s t e l l u n g , Corr u m p i r u n g entstanden, Namen z w e i f e l h a f t e n Ursprungs (mit Berücksichtigung von 1 — 7). Amalgam (μάλαγμα), Paraffin (parum affine), Merkaptan (Mercurio aptum), Aldehyd (Alkohol dehydrogenatum), Phenol (φαίνω scheinen, oleum Oel), Acetal (Acetum und Alkohol), Aldoxim (Hydroxylamin-Aldehyd), Aroph (Aroma philosophorum), Olm (Molch). Sehr zweifelhaften Ursprungs: Magnet, Mangan, Wolfram, Chemie, Sinus(?) — Geheimnamen: Opodeldok. — Unbekannt: Galmei, Theodolith, Schöll, Annalin. Die weiteren Ausführungen ergeben sich beim Studium jeder einzelnen Nomenklatur und sind in den oben citirten Abhandlungen dargelegt.

A b s c h n i t t

II.

Das griechische Alphabet, Aussprache der Buchstaben. A . D a s griechische Alphabet besteht aus v i e r u n d z w a n z i g Buchstaben, die zugleich als Zeichen für die Zahlen d i e n t e n , u n d grösstentheils von den Phöniziern übernommen waren.

Buch-

Buch-

staben.

staben.

Λ Β Γ J E Ζ Η θ I Κ

Α Μ Ν S ο 11 Ρ Σ Τ Υ φ

χ

ψ SI

Schreibweise

Kleine

Grosse

α β Υ δ e ζ

η

» ι χ

ι μ ν

Name.

Aussprache.

álpha bèta gamma dèlta é pellón (kurz) zêta ëta (e lang) thêta ïôta káppa lámbda my ny

xi ó mlkroD (klein)

η

P{ rho sigma tau y psïlon (psilón) phi (fi)

Q C**aS

τ υ Ψ Χ

5* b

a b

g d δ ζ (de) ë th ï

d e ζ e th i

k

ϊ 0

chi

in dea deutschen aus dem Griechischen genommenen Wörtern.* (Vgl. Näheres Abschnitt IV.)

1 m η X

o (kurz)

g

k od. c 1 m η

ζ (ke) o

Ρ r β t

Ρ

y f

y

eh ps

rh, r 8 t ph

eh (k)

pei ps ω ó mëga (grosses, 0 ô langée o) Die Aussprache im deutschen Fremdwort siehe bes. Abschnitt. Ψ

* A n m e r k u n g : — bedeutet lange, ** cf. p. 11.

w

kurze Aussprache, ' die Betonung.

Β.

Ueber den Hauchlaut.

7

Β.

U e b e r d e n H a u c h l a u t (Spiritus, Πνεύμα pneuma) und einige b e s o n d e r e Zeichen. Steht ein Vokal am Anfang eines Wortes, so wird er stets mit einem Anhauch versehen ohne seinen vokalischen Charakter zu verlieren. — Man unterscheidet zwei Arten von Anhauch. Spiritus lenis (πνεύμα ψιλον, der dünne Hauch) mit dem Zeichen ' 2) Spiritus asper (πνεύμα δασύ, der dicke Hauch) mit dem Zeichen Der erste wird nicht gesprochen, der zweite lautet wie das deutsche gesprochene h am Anfang. Αγαμέμνων Agamemnon* άχρόπολις Oberstadt, Burg (Akrópolis)

Άλιχαρναααος Halikarnáss (Halikarnassós), Meerburg, Stadt in Carien αρμονία Zusammenfügung Harmonie (harmonía)*

"Ερως Liebe Eros ερις Zwietracht (eris)

Έρμης Hermes (Hermes) éreço(îo£ta(andereMeinung)Hederodoxíe (Irrlehre)

Ήως Morgenröthc (Eös) ηλεχτρον Bernstein (elektron)

'Ηρακλής (Herakles) Herkules ήλιος Sonne (helios)

Ί&άχη Ithaka (Itháké) Ισ&μός Landenge (Isthmós)

'Ιπποκράτης Hippókrates (Ilippokrâtës) ΐππος Pferd (in Hippodrom etc., hippos)

"Ολνμπος Olymp (Olympos) "Ομηρος Horner (Horneros) ορθογραφία Rechtschreibung, ομόλογος übereinstimmend (hoOrthographíe (Orthogramólogos) phía) Ώχεανός Ocean (Océanus) (Okeauós) Ώριων Orion (Orion) ώσμός Stoss (Osmos)

Ώρος Horus (ägyptische Gottheit, Apollo entsprechend, Horos) ωρα Jahreszeit, Stunde (hora)

* A n m e r k u n g : Die griechische abweichende Aussprache und einige Worterklärungen sind in Klammer gesetzt, doch ist dies bei einfachen Fällen nicht durchgeführt; ie = ϊθ = ϊ lang wie in Theologie.

8

Abschnitt II.

vdoiQ (hydör) Wasser (in Hy- "Υδρα Hydra (Lernäische drographie etc.) Schlange)* υγρός (hygrós) feucht (Hygrometer) Der Spiritus asper steht auch über dem Q, r am Anfang des Wortes und wird dann nicht gesprochen (rh). §ήτωρ Redner (rhetor) βόμβος Rhombus (rhómbos) §ίζα Wurzel (rhí'za) (¡ν&μός Takt, Rhythmus (rhyth'Ρόδος Rhódus (Rhodos) mós) 1 Ραδάμαν&υς Rhadamánthys(Richter i. d.Unterwelt,Rhadámanthys) Beide Hauchzeichen werden gesetzt, wenn ein doppeltes ρ in der Mitte des Wortes steht, und zwar wird geschrieben rrh. Πν^ος Pyrrhus (Pyrrhos) α$ξ>υ&μΙα Arrhythmie (Mangel an Rhythmus, Arrhythmia) A n m e r k u n g : Stehen die Worte mit gehauchtem Vokal in Zusammensetzungen, so fällt bei Aufnahme in fremde Sprachen das Hauchzeichen oft fort.

εδρα Sitz (hédra) (Fläche, in der Endsilbe „eder" Hexaeder; ist das zweite Wort selbständig geblieben, so bleibt oft der Laut, Philharmonie, unharmonisch.)

Der harte Laut (Asper) vermag auf einzelne Consonanten umändernd zu wirken: π wird verwandelt in qf(ph) ι in 5 (th) ημέρα Tag (hëmera) οδός Weg (hodós) ini auf κατά herab (katá) εφήμερος einen Tag dauernd χά&οδος Herabgang, Kathode ephemer (ephemeros) (— Pol.) (káthodos) χ in χ (eh) δέχα zehn (déka) δεχήμερος zehntägig (dechémeros) Wenn bei zwei aufeinander folgenden Worten das erste mit einem kurzen Vokal schliesst, das zweite mit einem solchen anfangt, so wird des Wohlklangs wegen häufig der Schluss-Vokal ausgestossen (Ausstossung E l i s i o n ) ; Zeichen dafür == Apostroph (αποστροφή Apostrophe). Statt χρήματα άνήρ χρήματ ¿νήρ (Chremat' aner) Geld Mann Geld macht den Mann. * Anmerkung: Worten nicht.

Der Anlaut ύ findet sich in Eigennamen und anderen

9

Β. Ueber den Hauchlaut.

Als besonderes Zeichen ist noch zu merken ein den Vokalen α η ω untergeschriebenes Jota (iota subscriptum); es ändert den Laut der Vokale nicht; bei einem grossen Buchstaben wird es neben den Vokal geschrieben (iota adscriptum). αδης Hades (Gott der Unterwelt)

Άιδης

Odeum (Odeíon) ψδή Gesang Òde (Ode)

Ώιδεϊον

Dass das ι etwas mittönte geht aus der lateinischen Schreibweise e i n z e l n e r dieser Worte hervor. τραγφδία Tragödie (tragödla) χωμψδία Komodie (kómódía) tragóedia comóedia C. U e b e r die D i p h t h o n g e , D o p p e l v o k a l e (Λίφ&ογγος

Díphthongos).

Einfache Vokale sind α, ε, η, ι, ο, ω, ν; η, ω i m m e r lang, ε, ο i m m e r kurz, α, ι, ν schwankend kurz oder lang—, Doppelvokale sind: Mit grossem Anfangsbuchstaben.

Gewöhnlich.

Α ι

ai

Ei

ει

Ol

Ol

Av

av

Ev

εν (ην selten)

Ου

ov

Aussprache im Griechischen.

ai ( ä ) ei oi ( = eu) au eu u

Wiedergabe im Latein und Deutsch. *

ä ae ï od. ê oe (ö) au eu u

ην ων sind wenig gebräuchlich, nur in einzelnen Worten und Dialekten; vi in einigen Formen vorkommend, lautet wie lang ü. αη ist nicht Diphthong, sondern wird getrennt gesprochen, * A n m e r k u n g : Diese Doppelvokale werden in allen Fällen als solche gesprochen; auch wenn bei der Aussprachebezeichnung oder dem griechischen Diphthong ein Betonungsaccent auf dem zweiten Vokal steht; also at (ai) wie ai (ai) oder ei (ei) in Main, Wein (die Aussprache 01 = ä für das Altgriechische ist nicht mehr gebräuchlich, dagegen lautet im Neugriechischen o» = ä); tv (tv) und o< (oí) wie eu (eú, oí) in heute; αν (αν) wie au (aú) in laut. — Nur wenn ein Trema ·· (cf. p. 10) über einem der Vokale steht, werden dieselben getrennt gesprochen. Auch bei der Aussprache der deutschen Doppellaute ändert der Betonungsaccent oder das Längezeichen nichts, also Oé = ö (in hören), Aé = ä (äther).

10

Abschnitt II.

ebenso ια, ιε, to und andere Vokalfolgen ao, εο etc.; auch giebt es keine dehnende Vokale, wie aa, ee etc. im Deutschen. Die Diphthonge erhalten ebenso wie die einfachen Vokale die Spirituszeichen, die dann über den zweiten Vokal gesetzt werden. Die Vokale mit dem t subscr. a r¡ o> werden auch als uneigentliche Diphthonge angesehen (cf. 9). · alîl·ήρ Aether (aither) ευλογία Lob (Eulogía) ΛΧοΧος Aeolus (Aíolos), Gott Ευμενίδες Eumeniden Racheder Winde göttinnen (Eumenìdes) Αυγείας Augías (Augeías) Λυχειον Lyceum (Lykeion) αυτοκράτωρ Selbstherrscher, Μαυοώλειον Mausoleum GrabAutokrat (Autokrátór) mal des Mausólus (Mauδιάφφοια Diarrhöe, Durchfluss soleion) (Diárrheua) μονσειον Musentempel, Museum είδνλλιον Idyll (eidyllion) (museion) Ειρήνη Irene, Friedensgöttin Οϊδίηους Oedípus (Oidípüs) (Eirene) Ουρανός Himmel, Uranus (uraευδία heitres Wetter (Eudionós) meter, eudía) Sollen die Doppelvokale getrennt, einzeln gelesen werden, so erhält der zweite Vokal Trennungspunkte " : αήρ Luft aer (deutsch jedoch λαϊχος zum Volke gehörig (Laie) (la ikós), doch Aeronaut etc.). D. B e m e r k u n g e n ü b e r d i e A u s s p r a c h e i m G r i e c h i s c h e n . 1. Die Aussprache der einzelnen Buchstaben bei den Alten ist nicht bekannt. 2. Die einzelnen Völker sprechen jetzt das Griechische wie das Lateinische nach ihren Ausspracheregeln (Psychologie, — psychologia — engl, psychology gespr.. seikolodschï), 3. Aussprache einzelner Buchstaben: y entspricht dem deutschen g, wird aber wie η gesprochen vor y, χ, χ, ξ (g, eh, k, χ). Λγχίσης Anchísés λύγξ (lynx) Luchs εγχείρηοις Handgriff (encheirêsis)

άγγελος Bote Engel (áugelos) αγχυρα Anker (ánkyra) ογχος Krümmung Geschwulst (medec.) (ónkos, oneus).

D. Bemerkungen über die Aussprache im Griechischen.

H

ζ wird gewöhnlich wie ζ (ts) gesprochen, ist aber wohl ds zu sprechen; auch wird es von einigen wie ζ im französischen (weich s) gesprochen: Ζευς Zeus ζηλωτής Nacheiferer, Zelot ζώνη Gürtel, Zone (Zone)

(zêlotés) Ζέφυρος (NNW Wind) Zéphyr (Zephyros).

η gesprochen wie lang e, bisweilen wie ä, jetzt im Neugriechischen wie i (Reuchlinische Aussprache): σημα Zeichen (sema)

Ληδα Leda

& (th) wird bei uns in der Aussprache vom τ nicht unterschieden. Es ist aspiriert gesprochen worden, wie jetzt im Englischen (th) und Neugriechischen: &εός Gott (theós) &έρμι; Wärme (Therme) Θέμις Themis (Themis)

Θεμιστοκλής Themístokles (Themistoklés)

ι ist i m m e r v o k a l i s c h auszusprechen i ,

wenngleich

es

übertragen wie j lauten kann: ϊαμβος Jambus (Yambos)

Πομπήιος Pompejus (Pompéïos)

χ wird s t e t s wie k gesprochen, auch wenn in den entsprechenden lateinischen Worten c steht: χα9έδρα Sitz, Katheder (kathcdra) χινητιχός zum Bewegen gehörig (kinêtikôs) Κικέρων Cicero (Kikérón)

χέραμος Töpferwaaren, Keramik, (kéramos) Κύπρος Cypern (Kypros) Κύκλω φ Cyklop (Kyklôps)

ς ist das Schluss-s; σ wird bei uns vor Vokalen weich gesprochen, (das Zeichen C für beide s nur in einzelnen Drucken), στ* wird stets getrennt, n i e m i t Z i s c h a n l a u t gesprochen (st). στάδιον Stadie (184,72 m) (Stá- στρατηγός Anführer, Stratég diôn) (stratégós) στήλη Säule (Stélë) στενός eng (Stenographie, stenós) Στνξ Styx στολή Kleidung, Stola (stole) * A n m e r k u n g : Früher hierfür ein besonderes Zeichen ς στίγμα (stigma).

12

Abschnitt II.

ebenso auch art, sp, nicht schp : man spricht 2ηάρτη Sparta (Sparte); hier ist also die Hamburger-Hannoversche Aussprache von sp, st anzuwenden, wie die westphälische Aussprache von sch für αχ, das getrennt gesprochen wird s ch. σχολή Schule (s choie); όχημα Haltung, Gestalt, Schema (schéma) τ wird s t e t s wie t, auch wenn ι, εία oder ia folgt, gesprochen (nicht der lateinischen Aussprache gemäss wie z); ebenso auch in den abgeleiteten deutschen Worten mit langem nachfolgendem ie (i) am Ende. τΐαρα Turban Tiára (tiara) δημοχρατία Volksherrschaft, Dcάριστοχρατία Herrschaft der · mokratie (demokratia) Vornehmsten, Aristokratie (aristokratia) ν gewöhnlich wie ti (y)

gesprochen, (öfters auch dem

deutschen y entsprechend i): ai)//i(€Tç/eEbenmass, Symmetrie (sümmetria) συμπάθεια gleiche Empfindung, Sympathie (sympátheia) αΰμβολον Zeichen, Symbol (symbôlon)

Συριγξ

Syrinx (Röhre, Pfeife) (syrinx) ψυχή Seele (psyché) Νύμφη Nymphe (nymphe)

φ, ph wird wie das lateinische f gesprochen: φόλαγξPhalanx Φάβιος

Fabius

(Schlachtreihe)

Φειδίας φιλόλογος

Phidias (Phcidiâs) Philológ

χ wird wie das deutsche ch gesprochen, weich vor e, i und in der Mitte nach langem Vokal; härter am Anfang (vor a o u), vor Consonanten (mit Ausnahme λ μ ν) und in der Mitte nach kurzem Vokal: χειρ Hand (cheir) (ch weich) χρόνος Zeit (chronos, guttural, χαραχτήρ das Eingegrabene, chrónik etc.) Charakter (eli etwas gut- μάχη Schlacht (mâche, ch guttural, fast k) turai) πολυχρόνιος von langer Zeit τέχνη Kunst (téchne, ch weich) (polychrónios, etwas gut- Λχιλλενς (Achilleus) Achilles turai) (ch guttural) Anmerkung:

Die Schreibweise der Buchstaben im Deutschen siehe IV.

E. Gebrauch der grossen Buchstaben.

13

E. Gebrauch der g r o s s e n B u c h s t a b e n . Die Griechen schrieben nur mit grossen Buchstaben, die jetzt nur als Anfangsbuchstaben gebraucht werden in den Fällen, wo auch im Lateinischen die grossen Anfangsbuchstaben stehen. (Eigennamen, Satzanfang etc.) Αλέξανδρος y,ίαοχόων Πρίαμος

ΑΑΕΞΑΝΑΡΟΣ Alexander, (Aléxandros) ΑΑΟΚΟΩΝ Laókoon (Laokóón) ΠΡΙΑΜΟΣ Príamus (Príamos).

F. E i n f a c h e 1.

Leseübungen*.

Das A l p h a b e t

(ohne Accente).

Αλφα (α), Βητα (β), Γαμμα (γ), Αελτα (δ), Έψιλον (ε), Ζητα (ζ), Ήτα (ι?), Θητα (#), Ιωτα (ι), Καππα (χ), Ααμβδα (λ), Μν Ο ) , Νν (κ), Ξι (ξ), Όμιχρον (ο), Πι (π), 'Ρω (ρ), Σίγμα (σ ς), Ταν (τ), Ύψιλον(υ), Φι (φ), Χι (χ), Ψι(ψ), 'Ωμέγα (ω). 2. N a m e n g r i e c h i s c h e r G o t t h e i t e n . Bei den folgenden Beispielen sind die griechischen Accente (Abschnitt III) hinzugefügt. Für Betonung l a n g e r Silben wird auch das Zeichen " gebraucht. Bei den griechischen Worten ist also stets die Silbe zu betonen, welche die Zeichen ' oder ~ trägt. Die deutsche Uebertragung des Wortes mit der deutschen Betonung ist daneben gesetzt, ' bedeutet den Accent, * die kurze, s die lange betonte Silbe (" kurz, " lang). In der Klammer findet sich in einzelnen, besonders abweichenden, Fällen, die Aussprache des griechischen Wortes, oder eine kurze Erläuterung des Eigennamens.

Αφροδίτη Aphrodite, Venus Αναδυόμενη Anadyoménê Απόλλων Apollon !'Αρης Ares (Mars)

Α&ηνα Athënë (Minerva)* (Athena) ν Ατροπος Átropos (Parze) Άιδης Hades (Pluto)

Άρτεμις

^σχλι/πιοςAsklépios (Aesculap)

Artemis (Diana)

Βάχχος Báchus (Bákchos)

Βορέας Boreas

Γίγαντες Giganten (Gigantes) Γοργώ Gòrgo

Γή Erde (gê) Γαία Gäa (gaia)

Αημήτηρ Demeter (Ceres)

άιόνναος

Dionysus (Dionys)

* A n m e r k u n g : Bei den Beispielen im Texte von Abschnitt II ist bisher nur der Acut als Beronungsaccent gebraucht und kein Accentzeichen beim griechischen Worte selbst angewandt, wo * zu setzen wäre.

14

Abschnitt II.

"Εως == 'Ηώς Eos (Aurora) "Ερως Eros (Amor Cupido) 'Ερινύες Erínyen (Erinyes) Ζευς Zeus (Jupiter) "Ηρα Héra (Juno) "Ηβη Hebe Θετις Thétis Ίαπετός

Japetus (ïapetos)

"Ερις Èris Έρμης Hermes (Hermes) 'Εστία Hestía (Vesta) Ζέφυρος

Zephyros, Zéphyr

"Ηλιος Helios, Sonnengott "Ηφαιστος Hephaistos, Vulkan Θέμις Themis y

S

Ιρις Iris

Καλλιόπη Kallíope Ιίλωθώ Klótho (Parce) Κλειώ Klío (Kleid)

Κόρη Kore (Persephone) Κρόνος Kronos (Saturn) Κρονίων Kroníón (Zeus)

Λητώ Leto (Latona) ¿Ιάχεσις Láchesis (Parce)

Λευχοδέα

Μέδουσα Medusa (Medusa) Μελπομένη Melpòmene Μονσα Muse

Μορφεΰς Morpheus Μοίρα ι Moren (Pareen) (Meúrai)

Νηλεΰς Néleus Νηρενς Nereus Νίχη Nike

Νύμφαι Ναϊάδες

Ξούθος

Ουρανός

Xuthus

Leukothea

Nymphen (Nymphai) Najáden (Naiades) Uranus

Περσεφόνη Persephone (Proserpina) (Persephone) Ποσειδών Poseidon (Poseidon) Πάλλας Pallas (Athene)

Πολυμνία Polymnia (Polyhymnia) Πάν Pan

'Ρέα Rhéa (.Κυβέλη Kybélê, Cybele)

Σελήνη

Τιτάνες Titanen (Titanes) Τερψιχόρα Terpsichore (Terpsichora)

Τρίτωνες Tritónen (Tritones) Τύχη Tychê (Fortuna)

Ύγίεια

Φοίβος Phoebus (Apollo, Phoibos) Φόβος Phóbos (Furcht)

Hygieía

Selene

F. Einfache Leseübungen.

Χάριτες

Charitinnen, Grazien (Charités)

Ψνχη Psyché

Χλώρις

15

Chlóris

Ωκεανός Okeanos (Oceanus) Τ Ωραι Hören

3. N a m e n a u s d e r S a g e n - u n d H e l d e n g e s c h i c h t e , nach Sagen geordnet; die griechische Aussprache ist nicht mehr hinzugefügt, sondern nur der deutsche (lateinische) Name; die griechischen Worte sind nach dem griechischen Accent zu betonen. 1) Prométheus-Sage.

Προμη&ενς Prometheus Έπιμη&εΰς Epimétheus Πανδώρα Pandora 'Εσπερίδες Hesperíden 2) Schöpfungssage,

ζίευχαλίων Deukálion Πν$ρα (od. Πν$ρή) Pyrrha slvxáiov Lykáón 3) Jo.

Ίώ ίο "Λργος Argus "ίναχος Inachus 14μαδρνάς Hamadryáde Σΰριγξ Syringe J,

~

Enaqoç

Ανδρομέδα Andromeda Κηψεύς Cépheus Φινενς Phineus Έρεχΰενς Eréchtheus Κρέουσα Krëùsa Ξον&ος Xúthus Ίων Ion ¿íωρος Dórus δαίδαλος Dädalus "Ικαρος Ikarus Μελέαγρος Meleáger Αταλάντη Atalanta Τάνταλος Tántalus Πελοψ Pélops Νιόβη Níobe Αμφίων Amphíon

r

Epaphus

4) Vermischte Sagen.

Φαέ&ων Phàëthôn Ευρώπη Europa Άγήνωρ Agenor 'Εχίων Echión Κάδμος Kádmus ΠενΟ-εύς Péntheus Μαινάδες Manáden Λγανη Agave Περσεύς Pérseus 'Άτλας Atlas

5) Argonautensage.

Λργονανται Argonauten uàïamv Aéson 1 Ιάσων Jason "Ελλη Helle Φρίξος Phríxus Λργώ Argo •Υψΐ7τνλη Hypsípyle "Ηρωες Heroën Τελαμών Telamón Πολυδεύκης Pollux (Polydeúkes) Κάατωρ Kastor

16

Abschnitt II.

Συμπληγάδες Symplegáden Αλήτης áeetes Μήδεια Medea c Ηλιάδες Heliáden G) Ilerkulessage.

8) Bellerophonsage.

Βελλεροφών Bellérophon Χίμαιρα Chimara 9) Oedipussage.

Οιδίπους Oédipus Λάϊος Làïus Σφίγξ Sphinx Ίοχάστη Jokáste Τειρεσίας Tirésias Αντιγόνη Antigone Κρέων Kreon Πολυνείκης Polyníces 'Ισμήνη Ismene Τυδενς Tydeus Άδραοτος Adrástus 'Ετεοκλής Eteókles Μενοικεΰς Menokeus

'Ηρακλής Herkules Αλκμήνη Alkméne Χειρών Chiron Ενρυσ&εΰς Eurystheus Τύφων Typhon "Εχιδνα Echidna Ύδρα Hydra (Hyder) Κερκινϊτις Cercinítis Αυγέας Αυγείας Augías Ιππόλυτος Hippólytos Γηρυόνης Geryones 'Εσπερίδες Hesperíden Κέρβερος Cérberus (Kérberos)* Στνξ, Styx (stygisch) 10) Trojanische Sage.* Έυρυτος Eúrytus Τροία Trója (Troia)* Άδμητος Admétus Πρίαμος Príamus (Príamos) 'Ομφάλη Omphale Ήκάβη Hékuba (Hekábé) Αηϊάνειρα Dejaníra (Deïâneira)* "Εκτωρ Héktor (Héktôr) Νέσσος Néssus Πάρις, Αλέξανδρος Paris (Pa'Ιόλη Iole ris, Aléxandros) άηίφοβος Deïphobus(Dëïphobos) 7) Theseussage. Αΐνείας Aenéas (Aineias) Θησεΰς Théseus Τρωίλος Troïlus (Tröllos) Λίγεi's Aégeus Πάνδαρος Pándarus (Pandaros) Μίνιο g Minos Αγαμέμνων Agamemnon (AgaΠροχρονστης Prokrústes memnon) Αριάδνη Ariadne Μενέλαος Menelá us (Menélaos) Λαπί&αι Lapithen Αχιλλενς Achilles (Achilleús) Κένταυρος Centaúr 7IcéTçoxAoçPatrôklus(Pàtroklos) Πειρί9ους Pirithus Φαίδρα Phädra (Phaidra) * A n m e r k u n g : Hier ist der Yergleichung wegen die griechische Aussprache in Klammer zugefügt.

Κ.

Einfache Leseübungeu.

17

'Ελένη Helena (Helene) Αίας A j a x (Aías) Διομήδης Diomédes (Diomédes) Νέστωρ Néstor 'Οδυσσεύς Odysseus, Ulixes,

'Οδυσσεύς Odysseus (cf. oben) Λαέρτης Laértes (Laértës) Πηνελόπη (hom. Πηνελοπεία)

(Odysseus) Παλαμήδης Palamédes medës)

machos) Καλυψώ Kalypso (Kalypsó) Κίρκη Kirke, Circe, (Kirkë) Ναυσικά a Nausikäjä (Nausikáa) Φαίακες Phaáken (Phaiakës) Αλκίνοος Alkínoos (Alkíuoos) Λωτοφάγοι Lotophágen (Lóto-

Φιλοκτήτης Philoktét ktêtës)

(Pala(Philo-

Γλαύκος Glaúkus (Glaukos) Σαρπηδών Sárpedón (Sarpedön) Κασσάνδρα Kassándra 1 1 ) A n die Troja-Sage sich anschliessende Sagen (Tantaliden-Odyssée).

Τάνταλος Táutalus (Tántalos) Κλυταιμνήστρα Klytiimnéstra (Klytaimnêstra) Ιφιγένεια Iphigenie (Ipliigéneia) 'Ορέστης Orést (Oréstês) Πυλάδης Pylades (Pyládés) Α ί γ ι σ θ ο ς Aegísthus (Aígisthos) Ήλεκτρα Eléktra (Eléktra) Θόας Thóas (Thóas)

Penelope (Penelope) Τηλέμαχος Télemach (Tëlé-

phágeu) Κύκλωπες Cyklopen (Kyklopes) Πολύφημος Polyphém (Polyphemos) Αίολος Aeolus (Aíolos) Λαιστρυγόνες Lästrygonen (Laistrygones) Σειρήνες Sirenen (Seirénes) Σκύλλα Scylla ( S k y l l a ) A'áe^/SdtgCharybdis(Chárybdis) Εύμαιος Eumaus (Eumaíos) Λντίνοος Antinous (Antinoös) Εύρνκλεια Eurykleía (Eurykleia) Μέντωρ Mentor (Mentor)

S c h w a l b e , griech. Elementarbucb f. Terminologie.

2

Abschnitt

III.

A, Die griechischen Accente. Der Accent ( π ρ ο ς ψ ό ί α ) . A. Bei den griechischen Worten wird jetzt der Ton durch ein besonderes Zeichen bemerkt. Der s c h a r f e A c c e n t , Akutus (οξεία), hat das Zeichen'. Die Betonung der langen Silben geschieht oft durch den C i r c u m f l e x (περισπωμένη)", entstanden aus A. Der Akut kann nur bis zur drittletzten, der Circumflex nur auf der letzten und vorletzten Silbe stehen. Beispiele in den Leseübungen zu II. 1. Der Akut ': αν&ρωπος Mensch (ánthrópos) συλλαβή Silbe (syllabe) πολίτης Bürger (polîtes) πόλις Stadt (polis) αϋλήτης Fechter (athletes) χλίνη Bett (klinë) τέχνη Kunst (téchnê) μηχανή Instrument (méchane) Der griechische Akút gilt n u r der B e t o n u n g und die Länge oder Kürze der Silben wird nicht dadurch bezeichnet. Σωκράτης (Sókrátes) dtsch. So- Μιλτιάδης (Miltiádés) dtsch. krates Miltiades Im Zusammenhange wird der Akút der Endsilbe in einen schweren Accent (gravis) ' vor einem andern Worte umgewandelt, wenn keine Interpunktion dasselbe trennt.* Beispiele: τα πολιτικά

die Staatsgeschäfte (Politik)

1

Η μικρά μανία εστίν Die Trunkenheit kleiner Wahnsinn ist He méthe mikrá manía estín * A n m e r k u n g : Bei der Aussprache der Worte (im Deutschen) soll die Dehnung auch weiter mit —, die Betonung durch ' bezeichnet werden.

Λ.

19

Die griechischen Accente.

Σιγή νέψ τιμήν φέρει Schweigen dem Jüngling Ehre bringt Sigé néó timen pherei. 2. Die g e d e h n t e Betonung langer Vokale und der Diphthonge ist der Circumflex. οωμα Körper βονς Ochs

Περικλής dtsch. Perikles νΰν jetzt.

Auch der Akut kann auf langen Silben stehen, cf. oben. 3. a ) Einige kurze Wörter haben keinen Accent, sind tonlos (ατονα átona): o der, ή die (Artikel), οι ai (der Plural davon), εν in, et wenn, ix aus, ώς wie, ου nicht. Sie sind mit dem folgenden Worte gewissermassen eng verbunden: εν

Ttj

παρόδιο

in

dem

Vorbeigehn

beiläufig

te

paródó

ek paródu

en

εχ

παρόδου

b) eine Anzahl kurzer Wörter (τig, τι irgend wer), einige Casus des Personalpronomens und unbestimmte Adverbien ποτέ einst,

πως irgend wie, und die Partikeln γέ j a ,

τέ und,· so wie das Präsens von ειμί

ich bin und

ich sage (2. Person Sing, ausgenommen), massen

die

zu dem vorhergehenden Worte gehören,

ihren Ton '

an dieses ab.

ανάρωπός τις irgend ein Mensch (Ánthropós tis)

ψημί

gewissergeben

Enclitica. αν&ρωπός

¿σιι

Mensch

er ist

Hat das vorhergehende W o r t schon auf der letzten Silbe den T o n , oder auf der vorletzten den Akut, so ersetzen diese den zurückgeworfenen Accent; im letzten Falle wird bei den zweisilbigen Encliticis (εγχλίτιχά) der Accent nicht zurückgezogen. Da die scharfe Betonung nicht über die drittletzte Silbe zurückgehen kann, die gedehnte nicht über die zweitletzte und zweisilbige Worte nicht zwei Akutbetonungen haben können, erklärt sich hieraus, dass diese Enclitica in solchen Fällen den Ton nicht abgeben. φίλος εστίν Freund ist er

άλλος ein anderer

ποτέ einst •2*

20

Abschnitt III.

Auch findet, wenn das vorhergehende Wort apostrophirt ist, keine Inklination (εγχλισις) statt. Beim Schreiben mit grossen Buchstaben wird meist weder Spiritus noch Accent geschrieben OJ ΥΣΣΕ1Α (Odysseia) Odyssee, cf. p. 13.

Β. Veränderung einzelner Buchstaben im Griechischen. 1. V e r ä n d e r u n g e i n z e l n e r

Vokale.

Innerhalb eines Wortes werden oft zwei Vokale zu langen Laute vereinigt. οατέον αε&λον

einem

οατοΰν Knochen α&λον Kampfpreis.

Diese Zusammenziehungen haben bei der Deklination und Conjugation eine grosse Bedeutung; bei der Namenbildung der wissenschaftlichen Bezeichnungen ist oft auch die nicht zusammengezogene, nicht contrahierte, Form zu gründe gelegt (Osteologie, Knochenlehre). Wenn ein Wort mit einem vokalischen Auslaut vor einem vokalischen Anlaut steht, so werden bisweilen beide Laute zu einem Mischlaute, Krasis (χρασις), vereinigt, und dieser wird durch ein besonderes Zeichen 1 (rundes o llenes Häkchen, kaum zu unterscheiden vom Apostroph ' ) angedeutet. το ονομΛ der Name

τουνομα

ω âya&é o Guter

ώγα&έ

xal εάν xav und wenn

Ueber den A p o s t r o p h siehe oben p. 9. 2. V e r ä n d e r u n g e i n z e l n e r

Consonanten.*

Die einfachen Consonanten (14) werden / a. nach den Organen: Lippenbuchstaben labiales β Zungenbuchstaben linguales δ Gaumenbuchstaben gutturales, palatinae γ

eingetheilt: π τ χ

ψ & χ

μ λ

ν

ρ

a

* A n m e r k u n g : Diese werden nur so weit angeführt als sie für vorliegenden Zweck erforderlich sind, und muss der Vereinfachung w e g e n die Eintheilung der e i n f a c h e n Consonanten vorangeschickt werden (ψ, ί , ζ sind als zusammengesetzte Consonanten anzusehen).

Β.

21

Veränderung einzelner Buchstaben im Griechischen.

b. nach den Eigenschaften unterscheidet folgende Gruppen: die Halbvokale (Halblaute), semivocales: die flüssigen (liquidae) den Zischlaut stumme Consonanten, mutae: hauchende aspiratae, mittlere (weiche) mediae, hauchlose (harte) tenues,

man

l a φ β π

noch

μ

ν

χ γ x

& δ τ.

ρ

3. U m w a n d l u n g d e r C o n s o n a n t e n b e i d e r E l i s i o n und im Worte. A. Ausstossung des letzten Vokals vor einem mit Vokal anfangenden Worte. Vor einem Asper werden die hauchlosen Buchstaben ( π χ τ) in dio entsprechenden Hauchenden (φ χ umgewandelt, und zwar sowohl in demselben Worte, wie in getrennten, wobei der letzte Vokal des ersten Wortes ausgestossen wird (Apostroph cf. II p. 8.) εφήμερος

eintägig (ephémcros)

δέχημερος zehntägig (déka zehn, dechemeros) αν&ήμερος am selben Tage (authémeros)

*ατά herab ganz xail·' olov im Ganzen kath' hólu (χαΰολιχός ganz, ungetheilt in katholisch) *]μ { 9 α ν täglich

^ ein νψεν = υφ' tV (hyphen) das από ορισμός Bindezeichen bei zusamab Begrenzung mengesetzten Worten ( - od. 0 άφ-ορισμός '¿va χαιρόν kurzer Satz (Aphorismen) u n t e r e j n e r Gelegenheit Vergi. Abschnitt Praepositionen. t

B. Die Assimilation (durch den Laut bedingt)· Vor den hauchlosen Consonanten kann nur wieder ein hauchloser stehen, Tenuis kann nur vor tenuis stehn: vor π χ τ nur n χ T. Vor media nur media, also vor β γ δ nur β γ δ. Vor aspirata nur aspirata, vor φ χ £ nur wieder φ χ 9. Kommen zwei v e r s c h i e d e n e mutae zusammen, so nimmt die erste die Eigenschaft der letzten an.

22

Abschnitt III.

Zwei verbundene gleichartige mutae erfahren durch eine darauf folgende dritte beide die entsprechende Aenderung; das * der Präposition Ix bleibt vor allen Consonanten unverändert. επτά sieben εφ&ήμερος siebentägig (hephthémcros) έβδομος der siebente (hébdomos) διφθέρα Haut (Diphthéra)

οφθαλμός Auge (Ophthalmologie) γράψω ich schreibe γραπτήρ Schreiber γραπτός geschrieben.

( n a c h d e m φ ph k a n n a l s o n u r th f o l g e n ) . Ebenso kann dem χ von den t - L a u t e n nur & folgen: ννχΰ·' ολην die ganze Nacht (νύκτα Daher werden y x χ vor τ = δ = # = μ wird vor τ : π δ : β &·. φ

x y χ

ολην).

β π φ vor τ = δ = » =

und vor μ werden

n β φ

y x χ : y n β φ : μ δτ&λνρ·. σ

4. V e r ä n d e r u n g e n e i n z e l n e r C o n s o n a n t e n , A u s s p r a c h e d u r c h die Organe. ν geht vor den Lippenbuchstaben β π φ μ in in ε»-: 'έμμετρος abgemessen (emmetrisch μέτρον avv mit, ανμπάΰεια Mitempfindung (Sympathie), συμφωνία Zusammenstimmen (Symphonie, „ „ συμμετρία Ebenmass (Symmetrie), σνμβολον Kennzeichen (Symbol).

wegen

der

μ über, Mass), φωνή Stimme),

ν geht vor den Gaumenbuchstaben γ x χ in γ über (bei der Uebertragung in das Deutsche bleibt dies n, das bisweilen etwas wie ng gesprochen wird): εν in: εγχαυσις das Einbrennen (Enkausis), εγχειρίδιον Handbuch (χειρ Hand) Encheiridion, εγγαατρίμαντις (γαστήρ Bauch, μάντις Seher) Bauchwahrsager, Engastrimánt.

Β.

Veränderungen einzelner Buchstaben im Griechischen.

23

ν geht vor λ μ ν ρ (semivocales) in denselben Buchstaben über (ausser in εν vor ρ): συλλογισμός Schluss (Syllogismen), σ υ ν ά π τ ω ( ρ ά π τ ω ich nähe) ich nähe zusammen. ν steht daher unverändert nur vor δ θ τ: εν in: endemisch δήμος Volk, ενδημος im Volke heimisch, éndemos; Enthusiasmus ενθουσιασμός, θεός Gott, ενθεος (ένθους gottbegeistert énthus); Entasis τάαις Spannung, εντασις das Anspannen (entasis Bauchung der Säulen). 5. \ r e r ä n d e r l i c h e

Endkonsonanten.

1. n i c h t , ου vor Consonanten, o i x vor Vokalen mit leuis, ουχ vor dem Asper. 2. a u s . εχ vor Consonanten, vor Vokalen. 3. so. οντω vor Vokalen, ούτως vor Consonanten. 4. Um den Hiatus, das Zusammentreffen zweier Vokale (Endund Anfangvokal) zu vermeiden, wird auch bisweilen ein ν (bewegliches ν, ν εφεΧχυοτικόν, cphelkystikón) eingeschaltet: bei εϊχοσι (ν) zwanzig, der D a t i v - E n d u n g σι (σιΡ) πααι, πασιν allen, den Ortsadverbien auf σι u n d bei der dritten Person auf β und σι. 6. V e r d o p p e l u n g d e r

Buchstaben.

Es werden verdoppelt λ μ ν ρ σ τ. Tritt vor ρ am Anfang des Wortes ein Vokal, so wird es verdoppelt. περίφφοος

rings umflossen (περί

§οος).

Die Asspiraten tp, χ , θ werden nie verdoppelt und haben dafür die entsprechende Tenuis (η χ τ) vor sich Βάχχος Bachus (Bacchus) Σαπφώ Sapho (Sappho), ψ = πσ wird auch für βσ, φα gebraucht: β und φ sind vor a in π übergegangen. ξ = xa

wird auch für γα, χα gebraucht: γ und χ sind vor σ in χ übergegangen.

24

Abschnitt III.

Leseiibungen. A n m e r k u n g : Bei den folgenden Lesestücken ist, da dieselben auch zur Selbstübung bestimmt sind, in manchen Fällen die Aussprache mit angegeben und das Versmass angedeutet. Es waren ursprünglich die griechischen Stücke, welche im Laokoon von Lessing und sonst an Realgymnasien gelesenen Schriftstellern vorkommen, mit aufgenommen, doch wurde dadurch der Umfang zu gross; die Frage ob es nicht zweckmässig ist diese Uebungen als besonderes Leseübungsbuch herauszugeben, würde nur durch praktische Erfahrung entschieden werden können. Aussprüche

άγα&ή

τύχη

ein gutes Geschick agathé tyche ó χνβος es falle der W ü r f e l Anerrhiphthö ho kybos Alea j a c t a est

und C i t a t e .

αυτός

εφα

er selbst sagte es autós epha Γνώ&ι α εαυτόν E r k e n n e dich selbst Gnóthi seautón

Joxei δε μοι ¡tai Καρχηδόνα μή είναι es scheint nun mir dass Karthago nicht sein dürfe Dokei de moi kai Karchedóna m ë einai ζ/οξα xai πλούτος ανευ συνέσεως ονχ ασφαλή χτήματα R u h m u n d Reichthum ohne Klugheit nicht sichere B e s i t z t ü m e r Doxa kai plutos á n e u syneseôs uk asphalé ktematä dôaiç δ' ¿λίγη τε φίλη τε Eine Gabe gering u n d lieb ( W e n i g a b e r mit Liebe) Dosis d ' ölige te philë te Ενρηχα

ich habe gefunden (ich habs gefunden), Heúreka

εις τήν Λυγεου χόπρον εμπίπτωχας in den des Augias Schmutz bist du hineingefallen (bist in schwierige Lage g e k o m m e n ) εν διά δυοιν eins durch zwei (ausgedrückt) Hen dia dyoín Θάλαττα Meer Thálatta

άάλαττα Meer Thálatta

"Εμφντον &ερμόν die eingepflanzte Lebenswärme Emphyton thermón κατ' εξοχήν nach Vorzug (vorzugsweise) k a t ' exoehen

25

Leseübungen.

ιητρος φιλόσοφος Ισό9εος der Arzt wissenschaftlich (ist) gottähnlich isötheos ïetrôs philosophes χαι συ τεχνον; auch du, Kind? kai sy téknon κοσμοπολίτης Kosmopolit kosmopolites

χτήμα ες αει Besitz für immer aci ktëma es κατόπιν εορτής nach dem Feste katopin hëortes

εισιτω Μηδείς αγεωμετρητος Keiner ohne Kenntnis der Geometrie trete hiucin Mêdeis ageômétrêtos eisító Νιχφ δέ xaì οίδηρον Es siegt aber nun das Eisen Nika de kaí sídéron

Μηδέν α γα ν nichts zu sehr Meden ágan

Ό μη δαρεις άνθρωπος ου παιδεύεται Der nicht gestrafte (geplagto) Mensch wird nicht erzogen ονδεμίφ μηχαν!} auf keine Weise udemía mechané

πάντα $εί alles bewegt sich (iiiesst) Pánta rheí

Πολυπραγμοσύνη Vielgeschäftigkeit Polypragmosynë

Πυξ χαι λάξ mit Faust und Ferse Pyx kai lax

πολιτιχόν ζώον staatliches Wesen (Thier) politikón zoön

πρώτον ψευδός das erste Falsche proton pseudos

παθήματα-μαθήματα Leiden Lehren Pathêmata, mathémata

Σκιάς οναρ ανΰριύποι Eines Schattens Traum, die Menschen Skiás Ónar ánthrópoi

Tò γαρ γέρας εστί θ-ανόντων Denn der Ehrenpreis ist der Toten To gar géras estí thanóntón ''Αριστον μεν νδωρ Das Beste (ist) fürwahr (das) Wasser aristón mën hydôr

26

Abschnitt III.

Χειρ χείρα νίπτει. die Hand die Hand wäscht Cheír cheíra níptei "Οταν δ' ο δαίμων άνδρΐ πορσνvr¡ κακά, W e n n der Gott dem Menschen bereitet übles Τον νουν εβλαψε πρώτον, ψ βουλεύεται. den Verstand beschädigte er zuerst, mit dem er denkt. Sophokles. Της δ' Vor die Tes d ' (Nur

αρετής ίδρωτα προπόρευ&εν ε&ηχαν Tagend den Schweiss die Götter setzten are|tes hi|dróta the|oí propa|reúthen e|thékan mit Anstrengung leistet m a n Tüchtiges.)

To γαμείν, εάν τις την άλη&είαν άκοπη, κακόν μεν εστίν, Das heiraten (ist), wenn einer die Wahrheit prüft, ein Uebel, To gamein eán tis ten aletheían skopé kakón mén estin αλλ' àvayxaìov κακόν. aber ein nothwendiges Uebel. all ' anankeion kakon. "Λν&ρωπος ων μέμνηοο της κοινής τύχης. Da du ein Mensch bist, erinnere dich an das gemeinsame Geschick. Anthró|pos δη | memnë|so tes | koines | tyches (Vers) Menander. 'Εαυτόν χήδεται ¿ προνοών αδελφού. Der sorgt für sich selbst, der für seinen Bruder sorgt. Hëautu kédetai hö pronoön adelphu ¿Jià τοντο οίμαι ημάς παΊδας οντάς τάς των ποιητών Deswegen glaube ich, dass wir, Knaben seiend die der Dichter Diá tuto oímai hemás paídas óntas tás ton peuétón γνωμας εχμαν&άνειν 7v' άνδρες o ve ες αντοις χρώμεΰα. Meinungen lernen, damit Männer seiend, sie wir gebrauchen, gnómas ekmanthánein hin' andres óntes autoís chrómetha. (Αισχίνης Aischinës) Acschïnes. Πολλά μεταξύ πελει χΰλιχος xal χείλεος ίχχρον. Vieles zwischen ist des Bechers und der Lippe Rand. Polla metaxy pelei kylikos kaí cheileos akru

27

Leseübungen.

Βελτιόν εστι σώμα γ' η ψυχή ν νοσειν Besser ist es an Körper als an Seele krank zu sein. Béltion esti sòma g ' e psychén noseín Ζήσεις βίον χράτιστον, ην ΰυμοϋ χρατης Du wirst leben das beste Leben, wenn du die Begierde beherrschest. Zéseiss bíon krátiston en thymu krates ΙΙολλά τα δεινά, χονδεν άν&ρώπου δεινότερον πέλει Vieles gewaltige lebt und nichts ist gewaltiger als der Mensch. Polla tà deinà kudèn anthrópu deinóteron pelei

Aus Homer. ',"Λνδρα μοι εννεηε, Μονσα, ηολντροπον, o¡; μόλα πολλά Den Mann, nenne mir, Muse, den vielgowandten, der vielfach I

Andra moi | énnepe | Musa

po|lytropon | hós mala

| pólla

πλάγχ9η επεί Τροίης ιερόν πτολίε&ρον επερσεν. irrte, nachdem Trojas heilige Stadt er zerstörte, plánchthé e|pëi Troi|es hïë|rôn ptoli¡ethron e|pérsen (Versbetonung.) 1

*Ημας δ ηριγένεια φάνη φοδοδάχτνλος ήως. Als die dämmernde Frühe mit Rosenfingern erwachte, ëmos I d' érige|neía phajné rhodo¡dáktylos | éós έξοχος Λργειων κεφαλήν τε xal ενρέας ωμονς. Hervorragend unter den Argeiern an Kopf und breiten Schultern, éxochos | Argeijón kepha lén te kai | eurëas | omüs | Auv άριστεύειν xal νπείροχον εμμεναι άλλων. Immer sich auszeichnen und hervorragend sein vor andern. Aíen a|rísteu|eín kai hy|peirochon|émmenai | állón. Τέτλαΰί μοι, χραδίη, xai χύντερον αλλο ποτ ετλης, Dulde, mein Herz! Du hast noch härtere K r ä n k u n g erduldet. Tétlathi | meu kradi|e kai | kynteron | alio pot' | étlés Εις οιωνός άριστος, άμννεσ&αι περί πότρης. Ein Wahrzeichen n u r gilt: das Vaterland zu erretten. Heis oijonos a¡rístos ajmynesjthai peri | pâtres

28

Abschnitt III.

Τεχνον εμόν, ηοϊόν σε επ ος φύγε ν ερχος οδόντων. Was für ein Wort, mein Kind, ist deinen Lippen entflohen? Téknon e|inón poi|ón se e¡pós phygen|hérkos o|dónt5n ανιάρ ènei πόσιος xal εδητνος εξ ερον εντο. Und nachdem die Begierde des Tranks und der Speise gestillt war. aútar e|peí posi|os kai e|détyos | éx ëron | hento

ω

πόποι

οίον

δή

νυ

&εονς

βροτοι

AVelche Klagen erheben die Sterblichen wider εξ

ημέων

γάρ

φααι

xaV

εμμεναί'

οι

δε

αΐτιόωνται die Götter! xal

αυτοί

Nur von uns, wie sie schrein, kommt alles Uebel; und dennoch Ofprjatv

άτασ&αλίησιν

νηέρμορον

αλγε

εχουοιν.

schaffen die Thoren sich selbst, dem Schicksal entgegen, ihr Elend. O d y s s e e I, 3 2 — 34.

'Ως ¿πόλοιτο xal άλλος οτις τοιαντά γε ρέζοι So möchte umkommen auch ein andrer der solches thäte, Hos apö|leüto kai | alios hójtís toi|aúta ge | rëzoi Wn τ π ι w Εσσεται ημαρ, or αν ποτ ολωλη Ιλιος ιρη Es wird kommen der Tag wann wohl einst untergeht Ilios, die heilige (Einst wird kommen der Tag, da die heilige Ilios hinsinkt) Essetai | émar hot' | án pot ojióle | Ilios | hire xai Πρίαμος xal λαός Ιϋμμελίω Γίριάμοιο. und Priamus und das Volk des lanzenkundigen Priamus. (Priamus selbst und das Volk des lanzenkundigen Königs.) kai Pria|mós kai | láos e¡ummeli¡p Priajmoio (II. VI 4 4 8 .

449).

Οίη περ φύλλων γενεή, τοίη δέ xal ανδρών Gleich wie Blätter im Walde, so sind die Geschlechter der Menschen ; φύλλα τα μεν τ' άνεμος χαμάδις χέει, αλλα δέ il·' νλη Einige streut der Wind auf die Erd' hin, andere wieder τηλε&όωσα φνεΐ' έαρος δ1 επιγίγνεται ωρη: Treibt der knospende Wald, erzeugt in des Frühlinges Wärme: ¿)g ανδρών γενεή η μεν φύει, η δ' απολήγει. So der Menschen Geschlecht, dies wächst und jenes verschwindet. (II. VI

146).

Leseübungen. Sonstige

'Επτά πόλεις μάρναντο Sieben Städte streiten um Hépta pöjleis mar|nanto Σμύρνα, Χίος, Κολοφων, Smyrna, Chios, Kolophon, Smyrna Chijós Kolojphon

29

Uebungen.

αοφήν διά (¡ίζαν Όμηρου den Ursprung des weisen Homer so|phén dia | rhízan Homéru 'Ι&άχη, Πύλος, "Αργός, Λ&ηναι. Ithaka, Pylos, Argos, Athen. Itha|ke Pylos | Argos A|thenai

Ταϋτ* αρα Μονοαι αειδον 'Ολύμπια δώματ' εχουσαι, Dies nun die Musen sangen olympische Wohnungen habend. T a u t ' ara | musai a|eidÖn 0|lympia | dómat' echüsai 'Εννέα &υγατέρες μεγάλου Α ιός εχγεγανϊαι die neun Töchter des grossen Zeus entsprossene Ennea | thygate¡rés mega¡lú Dios | ékgega|iîai Κλειώ τ' Ευτέρπη τε Klio und Euterpe Kleio t ' I Eúterjpe te Τεριβιχόρη τ' Terpsichore Térpsicho|re t '

'Ερατώ τε Erato Era|tó te

Θάλεια τε Thalia Tha¡leía te

Μελπομένη τε Melpomene Melpomene tê

Πολυμνία τ' Polymnia Po|lymnia t '

Ονρανίη τε, Urania Urani|e te

Καλλιόπη 9'' η δέ προφερεστάτη εστίν άπαοέων. und Kalliope (und) welche nun die höchste ist von allen. Kálliolpe t h ' h ê | d e prophe|réstate | éstín ha|páseon Zwei

Fabeln.

Λέαινα ονειδιζομένη υπό αλώπεκος επί το δια παντός Eine Löwin geschmäht von einem Fuchse wegen des im ganzen Léaina oneidizoménê hypo alopëkos ëpî to diá pantos èva τίχτειν, i'va, εφη, αλλά λέοντα. nur ein Junges Gebährens, eins, sagte sie, aber einen Löwen, liena tíktein héna êphë allá léonta. Κώνωψ έπΐ κέρατος βοος εχα&έσ&η xal Eine Mücke auf (ein) Horn (eines) Stieres setzte sich und Ivonöps ëpî kératos boós ekathësthé kaí ηυλει: είπε δέ προς τον βονν El βαρώ σοι τον summte, sagte aber zu dem Stier, wenn ich beschwere dir den eúlei eípe dë pros ton bun ei baro soi ton

Abschnitt III.

30 τένοντα,

αναχωρήσω.

Ό

δέ

εφη:

,,Οντε

οτε

ηλ9ες,

Nacken werde ich fortgehn der aber sagte Weder als du kamst tenonta anachôresô Ho de éphê Ute hote élthës εγνων,

ου τ ε

εάν

μένης,

μελήσει

μοι."

ich bemerkte noch wenn du bleibst wird Sorge machen mir. egnón úte eán menés mëlesei moi D i e z w ö l f A r b e i t e n d e s H e r a k l e s (Ηρακλέους

«Moi).

Πρώτα μεν \ èv Νεμε\φ βρια\ρόν χατέ\πεψνε λέ\οντα, δεύτερον \ εν Λέρ\ντ) ποΙυ\αύχενον | εχτανεν \ υδραν, Το τρίτον I αντ επί \ τοις, Έρυ\μάν&ιον \ εχτανε | χάττρον, Χρναόχε\ρων ελα\φον μετά \ ταντ* ή\γρενσε τέ\ταρτον, Πέμπτον \ d' ορν/|5ας Στυμ\ψαλίδας \ εξεδί\ωξεν, "Εχτον Ά\μαζονί\δος χόμι\σε ζω\στηρα φα'εινόν, "Εβδομον I Αυγεί\ου πολ\λήν χόπρον \ εξεχά\άηρεν, "θγδοον\εχ Κρή\τη9ε πν\ρίπνοον | ηλασε | τανρον, Εϊνατον\εχ Θρ//χης ζίιο\μήδεος \ ηγαγεν | '¿πηονς, Γηρυό\νον δεχα\τον βόας] ηλασεν \ εξ Έρν\9είης, Ένδέχα\τον χννα \ Κέρβερον | ηγαγεν | εξ Λ'ίδαο, /1ωδεχα\τον δ' ή\νεγχεν ες |'Ελλάδα | χρνσεα \ μήλα. Anthol. Palat. il, C51.

Zuerst erlegte er bei Nemea den starken Leu, Zum zweiten Lerna's Schlange, das vielhälsige Scheusal. Am Erymanthos schlug zum dritten er den Keiler todt. Zum vierten jagte er den Hirsch mit hohem Goldgeweih. Zum fünften scheucht' er Stymphalos' garst'ge Vögel weg. Zum sechsten holte er der Amazone Gürtel. Zum siebenten säubert' er Augias Stall vom vielen Dung. Zum achten trieb von Kreta er den feuersprüh'nden Stier. Des Diomedes Thrakerrosse holt' zum neunten er, Zum zehnten aus Erythe des Geryon Rinder, Zum elften aus des Hades' Haus den Höllenhund herauf. Zum zwölften bracht' nach Hellas er die goldnen Aepfel. Die

3. Μακάριοι

Selig ή

βασιλεία

των



Seligpreisungen.

πτωχοί

τψ

πνεΰματι,

die armen

am

Geist

ουρανών.

das Königreich der Himmel.

οτι

αυτών

εστίν

weil

ihrer

ist

Leseübungen.

31

4. Μαχάριοι οι πεν&ονντες, οτι αυτοί παρακλη&ήσονται. Selig die leidtragenden sie werden getröstet werden. 5. Μακάριοι o\ πραείς, οτι αυτοί κληρονομήσουσιν Selig die sanftmiithigen werden besitzen

οτι

την γη ν. die Erde.

6. Μακάριοι οι πεινώντες xal διψώντες την διχαιοσννην, Selig die hungernden durstenden (nach der) Gerechtigkeit αίτοί χορτασ&ήσονται. werden gesättigt werden. 7. Μακάριοι

οι ελεήμονες, οτι αυτοί ελεη9ησονται. barmherzigen beklagt werden. oí καάαροί τη καρδίφ, οτι αυτοί τον &εόν reinen im Herzen

8. Μακάριοι

οψονται. werden schauen. 9. Μακάριοι οι ειρηνοποιοί, οτι αυτοί νιοι &εον χλη&ήσονται. friedfertigen werden genannt werden. 10. Μαχάριοι oí δεδιωγμένοι $νεχα δικαιοσύνης, οτι αυτών Verfolgten wegen Gerechtigkeit εστίν ή βασιλεία των ουρανών. 11. xal

Μακάριοι

εΐπωσιν reden

εστε

οταν ονειδίσωσιν υμάς xal διωξωαιν verfolgen werden wann sie schmähen παν πονηρόν xa&* υμών ψευδόμενοι ενεχα εμοϋ. übles lügend wegen meiner. Das a p o s t o l i s c h e

Πιστεύω Credo Pisteúó Ich glaube

είς in eis an

Symbolum.

&εόν πατέρα παντοκράτορα, ποιητήν deum patrem omnipotentem, creatorem theón patera pantokrátora poiêten Gott den Vater den allmächtigen Schöpfer

ουρανον xal γης. xal 'Ιησονν Χριστόν, viòv αυτοΰ τον μοcoeli et terrae; et in Jesum Christum, filium eius uniuranu kaí ges kaí Iésün Christón hyón autü tonmoHimmels und der Eide iind an Jesum Christum seinen einzigen νογενη, τον κνριον ημών, τον συλληφθέντα cum, dominum nostrum, qui conceptas est nogene ton kyrion hemon tón sylléphthénta Sohn unseren Herrn empfangen

εχ πνεύματος αγίου, de spiritu sancto, ek pneümatos hagiu vom heiligen Geist

32

A b s c h n i t t III.

γεννηθέντα natus

εχ ex

Μαρίας Alaria

gennëthénta ek geboren von Πιλάτου,

της παρθένου, virgine,

Marías tés parthénu Jungfrau Maria

παθόντα passus

pathónta epí gelitten unter

σταυρωθέντα,

θανόντα

Pilato, Pilátu,

crucifixus, staurothénta,

mortuus et sepultus, thanónta kai taphénta,

Pilato,

gekreuzigt,

τα κατώτατα, ta

βνελθόντα

té trite amdritten εις

ascendit anelthónta

τους ad

eis

aufgefahren

ήμέρ$

αναστόντα

tertia die

katötata, Hölle,

tus zum

χαί ταφέντα,

xaì et kai

Pontíu Pontio

χατελθόντα

εις

descendit katelthónta

ad eis

από

resurrexit

των a

νεχρών; mortuis;

hëmera anastánta apó ton nekron; Tage wieder auferstanden von den Todten;

ουρανούς,

χαθεζόμενον

εν

δεξιά

θεού

coelos, uranús,

sedet kathezómenon

addexteram dei en dexiá thëu

Himmel,

sitzend

zur Rechten Gottes

πατρός παντοδυνάμου, εχειΟεν patris omnipotentis, inde patrós pantodynámu, ekeíthen des allmächtigen Vaters, von wannen ζώντας vivos zontas

Ποντίου Pontio

gestorben u. begraben, heruntergefahren zur

Tr¡ τρίτη

inferna,

επί sub

νεχροΰς ' mortuos; nekrus -

die Lebendigen und die Todten.

ίρχόμενον χριναι iudicare venturas erchomenon krínai er kommen wird zu richten

πιστεύω credo pisteüö

είς το πνεύμα το αγιον, in spiritum sanctum, eis to pneúma tó hágion

Ich glaube an den heiligen

àyîav χαθολιχήν εχχλησίαν, sanctum ecclesiain catholicam, hagian kathüliken ecclesïan

Geist

αγίων κοινωνία ν, sanctorum communionem, hagíón koinonían

eine heilige allgemeine christliche Kirche Gemeinschaft der Heiligen αφεσιν αμαρτιών, ααρχης ανάστασιν, ζωήν remissionem peccatorum, carnis resurrectionem, vitam aeteráphésin hamartión, sarkós anástasin zôén Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches, ein ewiges αΐώνιον. nam. aiónion. Leben.

Αμήν. Amen, Amén. Amen.

Abschnitt

IV.

"Wiedergabe der griechischen Wörter im Deutschen. Für eine grosse Anzahl von griechischen Worten folgt schon aus den Abschnitten II und III die Schreibweise im Deutschen. Diese ist wesentlich dadurch beeinflusst worden, dass in vielen Fällen die Wörter durch V e r m i t t l u n g des L a t e i n i s c h e n in unsere Sprache übergegangen sind, was besonders bei vielen Endungen und bei der Betonung hervortritt. Man kann daher im allgemeinen den Satz aufstellen: die d e u t s c h e S c h r e i b w e i s e d e r g r i e c h i s c h e n W o r t e e n t s p r i c h t d e r l a t e i n i s c h e n , und die Betonung ist dieselbe wie sie bei den entsprechenden lateinischen Worten in Gebrauch ist. Bei der Betonung im Deutschen haben oft noch andre Bedingungen mitgesprochen, und ist namentlich bei den neu gebildeten Worten in den einzelnen Sprachen d i e Sprache, in der sie zuerst gebildet wurden, mit von Einfluss gewesen (Französisch). Auch was die grammatische Uebertragung in Beziehung auf das Genus betrifft, so hat die Zwischensprache dabei eine Rolle gespielt. So erklärt sich das Gen. masc. für Meter dadurch, dass das Wort zunächst aus dem Französischen herübergenommen ist, das griechische Genus (neutr.) würde richtiger sein und sollte auch in allen Zusammensetzungen (das Barometer etc.) gebraucht werden; eine Aenderung des Genus ist bisweilen durch die grammatische Endung hervorgerufen: η ànóατςοφος der Apostroph. Die folgende Uebersicht schliesst sich den Buchstaben und Bezeichnungen, die schon in II und III angeführt sind, an, nur sind bezüglich der Endungen gleich einige Nebenbemerkungen hinzugefügt. α wird stets wiedergegeben durch a : Αγαμέμνων S c b w a l b e , grieeb. Eleiuentarbuch f. Terminologie.

Agamemnon. 3

34

Abschnitt IV.

β durch b aus allen echt griechischen Worten. βιβλίον Buch, Bibel (biblíon), βάρβαρος Barbar (bárbaros). In manchen Fällen ist es benutzt um im Griechischen den V-laut auszudrücken und wird dann im Deutschen mit V wiedergegeben: Βιργίλιος Virgilius. — Dem β folgt nie * oder τ sondern stets y oder δ cf. oben p. 21. y entspricht dem deutschen g. Vor y (also yy) wird es durch η wiedergegeben, ebenso vor * und χ (aus η entstanden). άγγελος Bote ángelos Έγχελαδος Enceladus Enkelados εγχοπή Enkope enkopé *!Αγχος Ancus Αγχίσης Anchisës. δ entspricht überall dem deutschen d, ebenso ε dem ë; letzteres wird im Deutschen jedoch oft lang gesprochen, wenn es den Accent erhalten hat. 'Ελλάς Hellas Hellas 'Ελιχών Helikon (Helikon, Gebirge in Böotien) ελιξ Windung Epheuranke (hélix, oft gespr. im Deutschen hélix). ζ wird wiedergegeben durch ζ.

Ζεϋξις

Zeuxis.

η. ω. Die Uebertragung des langen griechischen ë und ó in das Deutsche ist n i e m a l s (des Lateinischen wegen) durch Beihilfe des D e h n u n g s - h geschehen. Meistens nimmt man bei der Betonung und Aussprache solcher Worte gar nicht Rücksicht auf die griechische Abstammung, und macht dieses die Uebertragung schwierig, zumal da ε und o, die griechischen kurzen Laute, bei unsrer Betonung häufig lang ausgesprochen werden. ηλεχτρον Bernstein (elektron), Eléktrum als Mineral, Eléktricität etc. Θεόδωρος Theodor (Thëodôros). ώσμός Stoss, Osmose. Héssonit (ein Mineral) von ηασων geringer. Bolometer von βόλος Wurf Strahl (Strahlenmesser). Das d e u t s c h e h kommt (cf. p. 7) in griechischen Worten nur vor als Asper und zur Bezeichnung der Hauchlaute & th, φ p h , χ eh und des gehauchten ρ am Anfang und in der Mitte als Doppelbuchstaben (rh und r r h ) : υπο&ήχη (hypothëkë Unterlage) Hypothék. & entspricht stets dem th und darf auch nach der neuen Orthographie nicht durch t wiedergegeben werden. Nach dem griechischen ph und ch kann der t - l a u t nur durch th wiedergegeben werden (p. 21if.):

Wiedergabe der griechischen Wörter im Deutschen.

35

Diphtherie, Ophthalmologie, αυτόχθων Eingeborne (aütochthon). νάψ&α Naphtha (Bergöl), ΰέρμη Therme (Wärme), θεραπεία Therapie (Behandlung), Θεοσοφία Theosophie, Gottesweisheit. t kurz oder lang i. In einzelnen Worten namentlich zwischen zwei Vokalen wird es durch j (consonantisch) wiedergegeben: Maia Maja, ίαμβος jambus, Tçoia Troja (Troia), Λϊας Ajas (im Griechischen aías gesprochen). * sollte direkt durch k wiedergegeben werden, aber durch Vermittlung des lateinischen wird es wiedergegeben durch c (auch z) vor e, i, y, ae (aus ai entstanden), oe, auch wenn keine lateinische Uebergangsform vorliegt; x = k vor Consonanten und den übrigen Vokalen, hier aber auch oft c geschrieben (Elektricität, Electricität). In allen griechischen Worten, die nicht lateinische Form erhalten haben, ist das k geblieben, ζ. Β. Νίχη, Nike, Siegesgöttin, Kalligraph; aber: brachycephal (κεφαλή Kopf), Κλεοπάτρα Cleopatra, Κολοφών Colophon, Stadt in Kleinasien, Λυχέίον Lyceum (Lykeíon). Χμνξοη

werden entsprechend wiedergegeben durch 1 m η χ ο p.

ρ. Bei den aus dem Griechischen kommenden Worten wird der einfache r-laut nur in der Mitte der Worte durch r gegeben, am Anfang stets durch rh und bei Verdopplung durch rrh: Rheumatismus, Katarrh ( χ α τ ά ^ ο ν ς katárrhüs). In den Compositen wird also auch, wenn das zusammengesetzte Wort mit Vokal endigt, das Anfangs-r verdoppelt: Diarrhoea (Diarrhoe). o wird stets durch s, σχ durch sch (auch in der Aussprache) wiedergegeben. Bei σχ gilt die Regel für k, doch ist hier oft das k direkt geblieben. Λίαχίνης (Ais|chínes) Aéschines Skioptikon, Scioptikon (σχιοπτιχός) Αϊαχνλος (Ais¡chylos) Aeschylus Skiometer (οχιά Schatten) τ entspricht dem t. Im Deutschen wird aber in den aus dem Griechischen stammenden Worten t vor i = ζ gesprochen : Βοιωτία, (Boiötia) Böotien (gespr. Böozien). ν entspricht dem y (ü). φ. Bei allen Wörtern, die aus dem Griechischen stammen, ist nur das ph für f anzuwenden (v kommt in solchen Wörtern nicht vor): Philolog, Philosophie. 3*

36

Abschnitt

IV.

χ wird im Deutschen bei den griechischen Worten wiedergegeben durch Ch, ch. Es wird gesprochen (im Griechischen weich oder hart ch) im D e u t s c h e n wie k vor Konsonanten und a o u: χαραχτήρ Charakter (Ka), Χριστός Christus (Kr), χλωρός Chlor (Klor), χορός Chor (Kör), χαμαιλέων Chamäleon (Ka); am Ende und vor e und i (ei, eu) weich: Χε$$όνησος (ρσ) Chersonés, χείραγρα Chfragra, auch Monarch, Architekt. In der Mitte zwischen Vokalen ist ch guttural (wie in: machen): Machëtik (Gefechtlehre, μαχητική), Λχιλλεϋς Achilles (Achilleus), auch χρηστομάθεια (Auszug des zum Lernen brauchbarsten aus anderen Schriftstellern) Chrestomathie. In Worten, die durch Uebermittlung andrer Sprachen in das Deutsche hinübergenommen sind, ist der dieser Sprache entsprechende Laut mit eingebürgert: Kilometer (χίλιοι 1000), aber Chiliasmus. φ entspricht dem ps. Ψευδοφίλιππος philipp).

Pseudophilippus (Lügen-

ω entspricht einem langen o, wird aber oft kurz gesprochen. U e b e r t r a g u n g der Diphthongen. Nur av und εν werden entsprechend wiedergegeben durch au und eu. Euergét ευεργέτης, Wohlthäter; Euepíe, Wohllaut, ενεπία, Autobiograph (von αυτός selbst). αη, αε sind im Griechischen nicht Diphthonge und daher im Deutschen durch aö wiederzugeben: Aëronautik (αήρ Luft), αελλα (della) Windsbraut. Dem ai entspricht stets ae : ΛΧαχίνης (Aéschines), αί&ήρ Äther, Καίσαρ Caesar; dem et vor einem End vocal ί oder é: 'Οδύσσεια Odyssee, ι ατρεία Heilung, Jatríe, ενέργεια Thätigkeit, Energie, Αλεξάνδρεια Alexandria (ien); ει in der Mitte Í (fast immer) Αριστείδης Aristídes, Νείλος Nil. Dem οι (gespr. eu) entspricht stets oe : Φοίβος Phöbus (Phoíbos), οίκος Haus (Oekonom); dem ov: u. Es werden daher in griechischen Worten die Laute ae und oe stets a i oder 01 geschrieben; der i-laut kann durch ι oder et ausgedrückt sein, der e-laut durch e η ει, der o-laut durch ο, ω

37

U e b e r t r a g i m g der D i p h t h o n g e n .

und der u - l a u t entspricht dem ου: ουρανός (uranós Himmel) Uranus, μεταλλουργός Metalle verarbeitend, Metallurgie. Das ου wird in manchen Fällen gebraucht um den w - l a u t für das Griechische zu ersetzen: Ονεσαονϊος (Uëssuïos) Vesuvius, Ουιτέλλιος Y i t e l l i u s . — Bisweilen entspricht in εν das υ dem ν ζ. Β. ευαγγέλιον Evangelium. Die B e t o n u n g der griechischen Worte im Deutschen folgt zwar im allgemeinen der Betonung derselben W o r t e im Lateinischen, ist aber dadurch abweichend geworden, dass vielfach das A b w e r f e n der Endsilben Einfluss ausgeübt hat. In manchen Fällen ist auch die Endsilbe umgeändert und das W o r t ganz eingebürgert, womit es dann zugleich die deutsche Betonung erhalten hat. Da beim Abschnitt „von den griechischen Endsilben" diese zur Erörterung kommen, mögen hier nur einzelne Angaben gemacht werden. 1. Bei sämmtlichen griechischen, mehr als zweisilbigen Eigennamen, mag die Endsilbe betont sein oder nicht, wird im Deutschen der Ton auf die drittletzte Silbe zurückgezogen: Σωκράτης

Sökrates

Θεμιστοκλής

Περικλής Pericles Αλκιβιάδης Alcibíades

Μιλτιάδης Λαμοχλής

ΈπιμενΙδης

Παυσανίας

Epiménides

Themístocles Miltíades Damocles Pausánias

Ausgenommen sind die Eigennamen auf ης bei denen in der Mitte ein langer Vokal (aus einem Diphthong entstanden oder schon vorhanden oder durch Position lang) steht. Diese haben den Ton auf der vorletzten Silbe. Αριστείδης

Aristídes, Παλαμήδης

Palamédes, Πολυνείκης

Polyníces.

Zu bemerken ist a u c h , dass die Endsilbe e s bei Eigennamen öfters aus ευς entstanden ist, und diese Worte haben dann auch den Ton auf der zweiten. In den meisten Fällen ist die Endsilbe eus geblieben. Λ χ ι λ λ ε ν ς Achilles

Έπιμη9εΰς

Epimétheus.

W e n n die deutschen Fremdwörter (auch Eigennamen) gebildet sind unter Abwerfung der letzten S i l b e , so wird der T o n auf die letzte Silbe gelegt. Zu den Endsilben, welche häufig abgeworfen werden gehört: η, auch ος (us), ov (um), ης von ιστης (Sophist etc.).

38

Abschnitt IV.

βιβλιο&ήχη Bibliothek τηλεαχόπος Fernschauer, Teleskóp περίστυλον Säulengang, Peristyl επιτάφιος Grabschrift, Epitaph διάγραμμα Umriss, Diagramm άπο&ήχη Apotheke εποχή Epoche στροφή Wendung (Strophe)

κατάλογος Verzeichnis, Katalog "Ομηρος Homer Πλούταρχος Plutarch αξίωμα Axiom προςήλντος Zukömmling, Proselyt διάλογος Dialog, Zwiegespräch πολύγωνον Vieleck, Polygon τρίγωνον Dreieck, Trigón σοφιστής Redekünstler (Sophist).

Dasselbe tritt auch ein, wenn der letzte Buchstabe der griechischen Endsilbe abgeschwächt ist zu einem stummen e, also bei den Endsilben ία εία (íe ée), dem Französischen gemäss: φιλοσοφία Philosophie φιλολογία Philologie ακρίβεια

Genauigkeit, Akribie

Wird die Endsilbe nicht abgeworfen, so bleibt die Betonung, welche dem Lateinischen entspricht: ουρανός Himmel, Uranus (Planet, Gottheit), Uran (Element) Τάνταλος Tántalus Tantál (Element). Bei zusammengesetzten Worten ist oft das zweite Wort stark verkürzt oder umgeändert ζ. Β. δρον, δρος i n : der, τρονϊη: ter; der Ton liegt dann auf der vorletzten Silbe, bei der Abwerfung aber auch auf der letzten: αρχιπέλαγος Archipel πόλις Stadt, Λδριανοΰπολις μέτρον Mass, Meter, δεχόμετρον (Dekameter).

Adrianópel Αλέξανδρος Alexánder.

Sind die Worte aus Adjektiven entstanden, und ist ein Wort wie ζ. Β. τέχνη, Kunst, zu ergänzen, so findet meist, wenn ήτορ\ος Rhetor * A n m e r k u n g : naiS-ayaiyós (Corydalis Lerchensporn).

πατήρ πατρ\ός Vater χρατήρ χρατήρ\ος Mischgefäss. Knaben führend ; χορυβαλλάς

Haubenlerche

IV. Einige unregelmässige Substantiva.

8.

51

CoDtracta

τέϊχος τείχους (εος) Mauer A n m e r k u n g : Auch einige auf

Σωχράτης

Σωκράτους;

άλγος αλγε\ος Schmerz ης und iji, ¿ους verhalten sich Περικλής Περικλέους.

ähnlich:

9. Stämme auf ι und υ, welche diese Buchstaben im Gen. in e verwandeln und im Nominativ mit ς endigend: πόλις, πόλεως Stadt, Stamm: πολι\ πήχυς πήχεωςΕ\\β, Stara m : πηχυ. 10. Substantive auf νς, υος: ιχ9ΰς ϊχ&ΰ\ος Fisch. 11. Substantive auf ενς: βασιλεύς βασιλέως König. Hierbei sind manche Endungen nicht aufgenommen, sondern es sind die betreffenden vereinzelten Substantive zu den unregelmässigen gesetzt. Eine scharfe Grenze zwischen den unregelmässigen und regelmässigen Substantiven findet sich nicht.

αλς άνήρ γάλα γαστήρ γόνυ γυνή

eaç ηρως κνων »ζίξ νανς νύξ οις ους πυρ

IV. E i n i g e u n r e g e l m ä s s i g e S u b s t a n t i v a . αλός Salz,Meer; in Haligraphie, Beschreibung von Salzwerken ανδρός Mann androgyn (männlich und wciblich zugleich) γάλακτος Milch Galaktometer Milchmesser Magen Gastronomie Feinschmeckerei γασ τρ\ός Knie Gonalgie Knieschmerz γόνατ\ος Weib γυναιχ |og Gynäkologie Frauenkunde (Lehre von den Frauenkrankheiten); in den Worten mit gyn: monogyn Frühling — έαρος lloro.s (Halbgott), heroisch, ηρωος Held Heroismus Cyniatrie Hundeheilkunst Hund χυνός Trichosis Haarkrankheit τριχός Haar Nauarch Schiffsherr νεώς Schiff Nyktograph (Werkzeug zum Nacht νυκτός Schreiben im Dunkeln) » t — Schaf οιος Otiatrie Ohrenheilkunde Ohr ώτός Pyrit, Pyrosis Sodbrennen; Feuer πυρός

52

Abschnitt V.

ύδατος

Wasser

νιος χειρ μάρτυρ χ ρ ως

νιου U. νίέος χειρός μάρτυρος χρωτός, χροός

Sohn Hand Zeuge Haut

Ζευς

Λιός

βονς χλείς

βοός κΧειδός

όόρν κέρας

δόρατος κέρατος

πονς

ποδός

ΰδωρ < /

Hydrotherapie kunde)

(Wasserheil-



Chirologie Fingersprache Martyrium Märtererthum die Ableitungen gewöhnlich von χόριον Haut, Chorioïdea Aderhaut Zeus Dioskuren (χοϋρος, κόρος Jüngling Knabe) Ochs Rind bukolisch (βουκόλος Hirt) Schlüssel Kleidomantie (Wahrsagung aus Schlüsseln) Speer Doryphorus (zoologisch) Horn Keratin; Keratitis Hornhautentzündung cf. p. 50 Fuss In vielen Worten mit ποδ Podospermum (σπέρμα Same).

Bei der Zusammensetzung der Fremdwörter sind entweder die betreffenden Substantive einfach an einander gefügt oder mit Hilfe eines Zwischenvokals (gewöhnlich o) verbunden (cf. späteren Abschnitt). V. E i n i g e B e m e r k u n g e n ü b e r d a s G e s c h l e c h t der Substantiva. Dasselbe hat bei der Wortbildung keine wesentliche Rolle gespielt. Das Geschlecht im Deutschen richtet sich meist nach dem entsprechenden Lateinwort (also z. B. weiblich die auf ie, ia, gemischt bei denen auf um ov der, das). Im Griechischen riohtet sich das Geschlecht nach der Endung, wobei aber das natürliche Geschlecht bei Personen stets Berücksichtigung findet. Ausserdem sind Maskulina: die Namen der Völker, der Flüsse (nach ο ποταμός der Fluss), der Monate (ο μην der Monat) und der Winde (ο άνεμος der Wind): ο ζέφυρος der Zephyr, βο$$δς (έας) der Boreas Nordwind, ο νότος der Südwind (Notus), ο εύρος der Ost (Südost) wind, der Eurus.

V. Einige Bemerkungen über das Geschlecht der Substantiva.

53

Feminina sind die Namen der Bäume, Städte, Länder und Inseln (mit einzelnen Ausnahmen). In der ersten Deklination sind alle Wörter auf ης und ας Maskulina, alle auf η und a Feminina. (Beispiele oben.) In der zweiten Deklination sind die auf ov alle Neutra, die auf og meist Maskulina. Bei den Femininis auf ος, zu denen sehr bekannte Worte wie ή κρύσταλλος der Krystall etc. gehören, ist im Deutschen meist das männliche oder sächliche Geschlecht im Gebrauch, also der Krystall; ή ατομος das Atom. Bei den zahlreichen Endungen der dritten Deklination lassen sich nur allgemeine Anhaltspunkte geben. Maskulina sind die Worte auf ευς, dann diejenigen, welche im Genetiv οντος haben, οδούς, όντος, die auf ης, ως und ην. Feminina sind die auf ω, ας αδος, ις, της (lat. tas), Neutra, die auf α, η, ι, υ, αρ, ωρ, ας ατος. Auch hier ist bei der Wahl des Genus im Deutschen häufig das lateinische Uebergangswort massgebend gewesen. (Beispiele oben.) Die Substantiva werden zusammengesetzt mit allen andern Worten: a) Substantiven, b) Adjektiven, c) Zahlwörtern, d) Verben, e) andern Worten (Perigaeum, Aphelium, Euologie, Eútéxie, GutSchmelzbarkeit, τήχω ich schmelze), wozu zahlreiche Beispiele aus dem Folgenden sich ergeben.

54

Abschnitt V.

Ve r z e i c h n i s e i n i g e r in d e r N o m e n k l a t u r b e s o n d e r s h ä u f i g g e b r a u c h t e r S u b s t a n t i v e n e b s t B e i s p i e l e n aus d e n F r e m d w o r t e n in den W i s s e n s c h a f t e n u n d im g e w ö h n l i c h e n L e b e n , geordnet nach dem griechischen Alphabet. Bei der Ordnung nach Wissenschaften hätten manche Worte sehr oft wiederholt werden müssen und wäre in diesem allgemeinen Theile eine Vollständigkeit nicht möglich gewesen. Bei der Nomenklatur jeder einzelnen Wissenschaft würden die wichtigsten Worte anzuführen sein nebst einem lexikographischen Verzeichnis. A n m e r k u n g : Es wurde bei dem Verzeichnis besonders auf die Vokabeln gesehen, welche auch bei der Lektüre in dem Gymnasium eingeprägt zu werden pflegen und zugleich für die Nomenklatur Wichtigkeit erlangt haben. Es diente dabei zum Vergleich : „0. Kübler, Griechisches Vokabularium"; die unregelmässigen Substantive sind nur in einzelnen Fällen mit aufgenommen.

αήρ αέρος o und ή Luft: Aëro- άνεμος Wind : Anemometer, Anemoskop (ανεμώνη Anedynamik, Aeronaut Luftmone Windröschen) schiffer, Aërolith Luftstein αν&ος Blume: Anthologie Bluαΐ&ήρ έρος, ο (ή) Äther (αίΰέmenlese, in ανθηρός blüριος ätherisch) hend, Antheren Staubαίμα αίματος Blut: Hämoglobin, beutel Hämatoxylin, anämisch avd-ςαξ (αν&ραχ\ος) Kohle: Anαχαν&ος b Akanthus Bärenklau: thracit, Anthracen η die Verzierung bei koα ν ^ ρ ω π ο δ Mensch: άνΰρωπόμορrinthischen Säulen φος von menschlicher αχρον Gipfel, Spitze: ακρόπολις Bildung, anthropomorph, Burg ; Akrocholie Jähzorn ; Anthropologie, Phil|anAkrobat (βαίνω gehe), der throp auf d. Spitze geht άραχνοειδής άχτίς (îvoç) Strahl: Aktinometer, αράχνη Spinne: spinnenartig; Arachnitis Aktinie Strahlthier άλγος εος Schmerz: Neuralgie αριθμός Zahl: άρι9μητιχή Arithmetik Zahlenlehre (νεΰρον Nerv) αλς αλός Salz: Halurgie Salz- άργυρος b Silber: Argyrit, Argyropyrit werkskunde, Haloid, Haloαστρον, αστήρ Stern: Astrologie gen, aber auch in der (αστρολογία), Astronomie Mitte: Oxalis Sauerklee

Verzeichnis häufig gebrauchter Substantive etc.

Aster, Asteriscus (kleiner Stern) ατμός b Dampf, Rauch (άτμή, ή άτμίς, ίδος): Atmidiatrie (Heilung durch Dampfbäder), Atmosphäre βαχτήριον kleiner Stab: Bakterie βίος Leben: βιολογία Biologie, Biograph etc. βραχίων (ovog) Arm: Brachiopoda τα βρόγχια Ende der Luftröhre: Bronchien, (βρόγχος Kehle), Bronchitis βροντή Donner: Bronteum Donnermaschine βρΰον Moos: Bryologie γάλα γάλακτος Milch: Galaktometer, Ornithogalum (botan.) γαστήρ (ρ ó g) Bauch: Gastropoden γη (γης) Erde (in Zusammensetzungen γεω): γεωμετρία Feldmessen, Geometrie , γεωγραφία Erdbeschreibung , Geographie. (Nebenform γαία in Perigäum, Erdnähe) γλνφίς Kerbe (γλύφειν eingraben): Glyphographie, Hieroglyph γλώσσα (ττα) Zunge : Makroglossa, Polyglott γνώσις Kenntnis: γνώστης Kenner (γνώμων) und γνώμη Einsicht: Geognosie, Geognost, Gnomik, Gnostik

55

γνρος Kreis, Windung: Gyrotrop Stromwender, Gyroskop, Gyrostat, Gyrocycle, Gyrometer γωνία Winkel: πεντάγωνος fünfeckig ; Pentagon, Trigon etc. δάχτυλος Finger: Daktyl, Pterodaktylus (Flügelfinger) δένάρον Baum: Dendrit, Dendrologie δέρμα Haut: Pachydermen, Dermatologie δήμος Volk: Demologie, Demographie δώμα (το ς) Haus: Doma (Krystallform) δΰναμ\ις (εως) ή Kraft, Macht: Dynamik, Dynamit, Tetradynamisch etc.; δυνάστης Dynast, δυναμικός vermögend mächtig, dynamisch εάνος Volk: Ethnographie ε&ος Gewohnheit: Ethisch, Ethik είδος Gesicht, Gestalt, Gattung, Art: είδης ähnlich (iníd, Endsilbe), Krystalloíd; pithekoïd, affenähnlich ( n i &ηχος Affe) εμβρυον Embryo: was innerhalb eines anderen Körpers eingeschlossen ist und dort wächst έργον Werk, (έργω): in μεταλλουργός Metall verarbeitend, Metallurgie, Halurgie

56

Abschnitt V.

έτος Jahr (ετονς) in Zusammen- Ιπτιος Pferd: Ίππονρις Pferdesetzung mit Zahlwörtern schweif Hippúris, ιππό(δι-ίτηρος zweijährig, diδρομος Pferderennen, Hipëterisch) podrom , Hippomachie, Hippopotamus ζύμη Sauerteig, Gährung: in ιχθύς Fisch: Ιχ&νοκόλλα Fischzymotisch gährend, Zyleim, ίχ&νοειδής fischmoskop Hefeprüfer ähnlich, Ichthyophthalm ζώνη Gürtel: Zone Fischaugenstein ζώον (ζφον) lebendes Wesen, Thier: Zoochemie, Zoologie, Bryozoon; auch in ζωδιακός (κύκλος) Thierkreis ήλιος Sonne: Heliograph ήμερα Tag: ephemer ήώς Morgenröthe: Eosin dsiov

Schwefel : Thiousäuren (Säuren, die Schwefel enthalten) $εός Gott: θεοφιλής von Gott geliebt, Gott liebend, Theophil, ΰεογενία Theogenie θεραπεία Dienst: Therapie (ϋ·εραπευτιχός therapeutisch) ΰέρμα Wärme: θερμός warm, &έρμαιWarmbäder, Thermen, und Thermochemie, Thermometer &ηρ ός Thier: Megatherium 9ωραξ b (ακος) Brust: Gymnothorax Ιατρός (laτηρ) Arzt: Ιατρεία das Heilen, Iatrochemie, und Psychiater Seelen (Irren-) arzt, Psychiatrie, psychiatrisch i'ov Veilchen: (Ιοειδής veilchenartig, -farbig) Jod

καρπός ó Frucht: polycarp xeya^'Kopf: CephalopodenKopffüsser (πους), Brachycephal (Kurzkopf) κήλη Bruch, Kröpf: Kelotomie, Enterocele Eingeweidebruch κλίνη Lager, Bett: (κλινικός Arzt, der bettlägrige Kranke besucht), Klinik, Kliniker etc. κόλλα ή Leim: Chrysokolla ein Mineral, Colloidsubstanzen, Protokoll, χολλώδης leimartig Collodium κόπρος Koth: Koprolith κόσμος Ordnung, Welt: Kosmos (Kosmologie etc.) κριθή Gerstenkorn: Krith (chemisch) kleines Gewicht, Krithiasis (d. Haferstechen) χρΰαταλλος Eis: Krystall (κρυσταλλοειδής krystallähnlich) κύλινδρος Walze: Cylinder χΰχλος Kreis: Cyklus, Cykel, Cyklon Drehsturm κνων (κννός) Hund: Cynoglossum Hundszunge, Cynapium Hundseppich ( a m o v ) , cynisch, Cynoscephalä

Verzeichnis häufig gebrauchter Substantive etc.

57

λί&ος Stein: Lithographie, Lepiφωσις Umwandlung, Medolith (λέπις, ιδος Schuppe) tamorphose λόγος Vernunft, Rede: Logik, μνχης(μνκητος) Pilz : Mykoderma, logaödisch, (άοιδή Gesang), Mykothanaton SchwammLogarithmus (cf. άριύμός tod (gegen den HausZahl) auch am Schluss: schwamm); jutixog Schleim, Epilog (cf. Präpos.) επίλοMycelium (botanisch) γος, undin denZusammen- μυς {μυός) ο Maus, Muskel: Myosetzungen, Geolog, Geolologie, Myosotis (ωτίς Oehrgie etc. chen), Myosurus (Mäuseohr, -schwänz ουρά) λόφος Hals, Schöpf: Lophobranμνωψ der Kurzsichtige: Myop chier (βράγχια Kiemen) (μ ν ω schliesse) λνχος Wolf: Lycopodium Wolfsfuss (πόδιον Fuss, Deminutiv) μάντις (εως) Wahrsager: in vielen Zusammensetzungen, Chiromant etc. μετέωρος in der Luft schwebend, τα μετέωρα Erscheinungen im obern Luftkreis: Meteore, μετεωρολογία Meteorologie μέτρονMass, Meter (Messkunst): γεωμέτρης Geometer, γεωμετρία Geometrie, γεωμετρικός geometrisch ; Bolometer, Tribometer μηχανή Instrument, Maschine: μηχανικός erfinderisch, μηχανική τέχνη Mechanik und alle Ableitungen μέλι μέλιτ\ος: Honig μέλισσα μέλιττα Biene: Melilith, Melianthus, Melilotus, Melisse (Bienenkraut) μορφή Gestalt, Bildung, μόρφωσις Gestaltung, μεταμόρ-

νανςSchiff (νεως, νεός): ναυτίλος Schiffer, Nautilus; ναυτική Schifffahrtskunde, Nautik νόμος d. Zugetheilte, Gesetz, Tonart: Nomologie; aber auch am Ende für Wissenschaften etc., GeonomieErdbaukunde (abgek. nom auch für die Person), Agronomie Ackerbaukunde: auch in autonom etc. (cf. αυτός) νόσος Krankheit: Nosogenie (Krankheitsentstehung) ξΰλον Holz: Hämatoxylon, Rothholz, Xylograph, Xylo-id-in (holzfaserartiger Stoff) οίκος Haus: Oekonom, monöcisch, Periök οίνος Wein : οϊνονργία Oenurgie, Oenanthäther (αν&ος Blume, αΐ&ήρ), Oenolog ονομα ονόματ\ος Name, in Zusammensetzung oft ονυμα: in Onomatologie, synonym

58

Abschnitt V.

οπός Saft, Feuchtigkeit: Opium (οπιον Mohnsaft, eigentl. Deminuti vum) οργανον Werkzeug, (έργον): Organ, organisch, organisiren (gliedern) όρνις Vogel: Ornithologie, Ornithógalum Vogelmilch (Pflanze), Ornithichniten (ίχνος Fusstapfen) Fussspuren vorweltlicher Vögel ορος (ορούς) Berg, Gebirge: Orographie άστέον Knochen: Osteologie οφις (εως) Schlange: Ophioglossum (bot. Schlangenzunge) Ophiurus (zool. Schlangenschwanz), Ophiüchus (astr. Schlangenhalter ο ψ ι - ο ν χος; Iχω halte) ουρά Schwanz: Makruren etc., Sciurus (Schattenschwanz) Eichhörnchen ονρον Harn: uretisch, etc. όφ&αλμός Auge: Anophthalmen (augenlose Käfer), Ophthalmologie

Petersilie,Petroleum Steinöl (oleum lat.) πέψις Kochen, die Verdauung: (πεπτός gekocht), Pepsin, Pepton f πίναξ(κος) Brett: Pinakoïd,(σα-· νίς σανίδος Brett, Sanidin) πλάσμα d. Gebildete: Protoplasma, (πλάσσω bilde), πλαστικό ς plastisch πόλις Stadt, πολίτης Bürger, πολιτικά Staatsgeschäfte: Politik, Poliklinik, Kosmopolit πόνος 6 Mühe (πονέω arbeite): Ponomanie Arbeitswuth; auch Anhängungssilbe πους ποδ\ός Fuss: Podagra, ποδάγρα (Fussfessel), Októpus (ein Thier), Myriapoden Tausendfüsser etc. πυρ πυρ\ός Feuer in Pyrit (πνρίτης λί&ος) Schwefelkies, Pyrophor Feuerträger, in πυρετός Glühhitze, Fieber (Pyretologie), εμπυρος im Feuer, εμπνρευμα brandige Geruch (empyreu7i(ί&ος (εος) Leiden: Pathologie, matisch), Antipyrin* Sympathie πέδον Boden: Pedologie etc. πέλαγος, πόντος Meer: Pontus, §άχις (εως) Rückgrat: Rhachitis, ξαχίτις fem. ν. §αχίτης Hellespont, (πελαγικός d. Rückgratkrankheit hohe Meer liebend, pela(¡έος Fluss, Strom: Rheometer, gisch), Archipelagus Rheoskop, Rheostat, Rheπέταλον Blumenblatt: apetal etc. ophor,Rheotom,Rheochord TiérçogFels (πέτρα) : Pétrographie, πετροσέλινον Steineppich, ξ>εϋμα (ατος) Fluss: Rheumatisch * A n m e r k u n g : aber πυζός

Weizen: Melampyrum (botanisch), cf. p.66.

Verzeichnis häufig gebrauchter Substantive etc.

59

Gift (zum Bestreichen der Pfeile) zum Geschoss gehörig : τοξιχοδένδρον Giftbaum; Toxicologie σαύρα Eidechse: Saurier, Ichτόπος Ort, Stelle, Topographie thyosaurier (Fischeidechse) Ortsbeschreibung, Topik oeta/íógErschütterung: Seismisch, (τοπιχή) Wortfolgelehre Seismologie (Erdbebenτρόπος Wendung: Trope Redekunde), Mikroseismisch wendung, Tropen Sonnenσελήνη ή Mond: Selen wende. IndenZusammenσήμα (ατος) Zeichen: Semaphor sctzungen oft die Endung σ&ενος Stärke: Hypersthen ie ( i a ) : Entropie, Ektroσίδηρος Eisen: Siderit (Siderit: pie in verschiedenen Wisοιδηρίτης λί&ος) senschaften ; die entspreοχιά Schatten: Skiometer chenden griechisch. Worte στερεός (όν) starr, fest (das Feste): enden auf η: εντροπή (ta) στερεομετρία Stereomeτύπος Schlag, Umriss, (τύπτω trie, Ausmessen fester schlage): Typus, Typen, Körper. Ferner in StereoAbdruck, Gepräge Vorskop, Stereotyp; in Stère bild Muster; Typographie (frz.) Einheit des Masses typisch, Stereotyp = 1 cbm. (Für Flüssigkeiten = Kiloliter) νλη Stoff: in Hylologie und der οτοιχειον der erste Bestandtheil, Endsilbe yl (Acetyl) Element,(Stift, Buchstabe): νπνος ο Schlaf (υπνον eine MoosStochiometríe art): Hypnoticum, Hypnoστόμα Mund, u. στόμαχος Magen: tisiren ( ν π ν ο τ ί ζ ω Neuin Stomalgie, Stomachalbildung) gie, Mund-Magenschmerz, νςυός Schwein: Hyoscyamus,(xî5Cyclostomen Rundmäuler αμος Bohne) Bilsenkraut (5/ç §ινός Nase: Rhinoceros (mit χέρας Horn), Rhinanthus (bot.), Rhinophis

τοξιχόν

(κύκλος)

στρόβος Wirbel, Drehung: Stroboskop σφαίρα Kugel: sphärisch, Sphärosiderit, σφαιροειδής kugelähnlich (förmig), sphäroïdisch, Sphâroïd σωλήν (ήνος) ο Kanal, Röhre: Solenoid σώμα (τ o g) Körper: somatisch

φάρμαχον Arznei, Gift, φαρμακεία Anwendung von Arznei: Pharmacie, φαρμαχενς der Arznei bereitet, Pharmaceut φάρυγξ

(υγγος)

Schlund: Pha-

ryngitis, Pharyngoskop φίλος Freund, Adj. werth theuer, (φιλία

Liebe):

φιλόσοφος

60

Abschnitt V.

Philosoph, φιλοτεχνία Kunstliebe, auch am Ende: Theophil, Bibliophil φόβος Furcht: Hydrophobie, Wasserscheu φύλλον Blatt: Phylloxéra (ξηρός trocken), Chlorophyll, leptophyllisch dünnblättrig φωνή Stimme: Phonograph, Mikrophón φύσις

zeugende Kraft, Natur: φυσιολογία Untersuchung derNatur, Physiologie, φναιολόγος Naturforscher, gpimoyj'w^wj'dernachNaturbildung urtheilt; Physiographie, Physiognomik etc. φως (φωτός) Licht: Photograph

χειρ χειρός Hand: Chiropteren, Chirotherium (&ήρ Thier) Chirurgie χελώνη Schildkröte: Chelonia χ&ων (χ&ονός) Erde: chthonisch, Autochthon Eingeboren χόλος Galle (χολή): Cholëïn Gallenstoff χόνδρος Korn, Knorpel: Chondrit, Chondrin Knorpelleim etc. χορδή Darm, Saite: Chorde, Monochord (Einsait) χρόνος Zeit: Chronologie Zeit-

rechnung, (χρονολογία), χρονογραφία Jahrbuch (Zeitnachweisung); auch am Ende: isochron etc. χρυσός o Gold, (χρναεος χρυσονς golden) : Chrysopras, Chrysoberyll, Chrysokolla; χρυσαλλίς Puppe (Chrysalide) χρώμα(χρώματ\ος)Farbe: Chrom Element, das nur farbige Verbindungen giebt, chromatisch, achromatisch, polychrom (vielfarbig); χρως (χροός) Chroismus Färbung ψευδός Lüge, (ψευδής lügend, täuschend). In den Zusammensetzungen mit Pseud ( unecht) : Pseudangelos Trugbote, ψευδώνυμος unter falschem Namen pseudonym, Pseudomorphosen (Aftergestaltungen) ψυχή Seele: Psychiatrie ώόν το E i : Oolith ωψ ώπός ή (selten) Auge, in vielen Zusammensetzungen des Stammes opt (op): in Optik, myop etc., οπτικός (οπτομαι sehe), οψις das Aussehen (Galeopsis, botan.; γαλέη Wiesel).

Abschnitt

VI.

Bas Eigenschaftswort. Steigerung. Zusammensetzung mit dem Substantiv. Die für die Benennungen wichtigsten Adjektiva. A d j e k t i v a. I. Die meisten Adjektiva haben im Positiv für das Maskulinum und Neutrum die Endungen ος und ov, und gehen diese Formen nach der zweiten Deklination (Gen. ου), im Femininum haben sie a, wenn ein Vokal oder ρ vorher geht, sonst η nach der ersten Deklination. ίδιος ίου

ίδία ίας

Ύδιον ίου

eigen

in idioëlektrisch

ϊαος ου μιχρός οϋ

ίση ης μιχρά ας

ίσον ου μιχρόν οϋ

gleich

isometrisch

klein

mikrophonisch (feinstimmig)

\ r iele Adjektiva auf ος sind nur zweier Endungen: ος für das Masc. und Fem., ov fiir das Neutrum: βάρβαρος

ov barbarisch, fremdländisch

namentlich die zusammengesetzten: άλογος ov unvernünftig unlogisch. Auch bei den Adjektiven finden sich Contraktionen, d. h. es wird das ο, η oder a der Endung ος η (α) ov mit dem vorhergehenden Vokal vereinigt zu einem Diphthong: χρύσεος ους,

χρυσέα ή, χρυσεον

οϋν,

golden;

ebenso in den Zahlbegriffen διπλόος

(ους)

6η (η)

όον οϋν

doppelt

62

Abschnitt VI.

Ausserdem finden sich nach der dritten Deklination Adjektiva dreier Endungen: Masc. und Neutr. richten sich nach der dritten, das Fem. nach der ersten Declination : νς εΐα ν süss γλυκύς γλυκεία γλνχΰ: in Glycium (Beryllium), Glycerin εις εσσα εν anmuthig χαρίεις χαρίεσσα χαρίεν Auch bei der dritten Deklination giebt es viele zweigeschlechtige auf ης, ες und ην, εν: voll πλήρης πλήρες: in Plerose (das Wiedererstarken des Gesunden) männlich αφρην (αρσην) αή^εν: in Arsen (Arsenik). Die Deklination dieser Adjektiva entspricht der Deklination der Substantiva; oft tritt der Stamm im Nominativ nicht hervor (so bei denen auf εις εντός) und ist dann der Stamm hinzugefügt worden. /

G. viel all ganz G.

μέγας μεγάλη μέγα gross: in Megameter μεγάλου (St. μεγαλ): in Megalokarp μέλας μέλαινα μέλαν schwarz (Stamm μελαν): in Melanit πολύς πολλή πολύ: in Polyhistor (Vielwisser) πας πάσα παν: in Panslavismus, παντ\ός: Pantograph Beide vergi, folgenden Abschnitt.

In vielen Fällen ist der Genetiv zur Bildung des Fremdworts herangezogen, so in den Fällen AVO dio deutsche Adjektivendung isch etc. dem Stamme angehängt ist. Dio Adjektiva werden fast immer mit Substantiven zusammengesetzt, und kann von diesen Wörtern dann ein neues Adjektiv oder Substantiv gebildet werden: Mikrometer, mikrometrisch.— Das Geschlecht der Substantiva hat bei der Zusammensetzung keinen Einfluss, z. B, bei μέσος mitten, μέση, μέσον, in den verschiedenen Zusammensetzungen: Mesotyp, Mesopotamien, Mesopleura. — Zusammensetzungen von Adj. mit Adj. sind selten: Kalomel von χαλάς, schön und μέλας (eine Quecksilberverbindung, die mit Alkalien schwarz wird).

63

Adjektiva.

Eine grosse Zahl der Adjektiva ist zu Substantiven geworden, indem man das Substantiv, welches ergänzt werden müsste, fortliess. ή οπτική (τέχνη od. θεωρία Kunst, Lehre) Optik, Lehre vom Licht η φυσική „ Physik, Naturlehre. Viele Adjektiva haben besondere Ableitungsendungen, die im Deutschen durch bestimmte Endungen wiedergegeben werden. Einige derselben sind (cf. den letzten Abschnitt) ζ. B.: ικος, χος, γραφικός graphisch, κλινικός klinisch etc. und ινος: ανθρώπινος menschlich, anthropin, als adj. etc. Die Comparation ist nur äusserst selten bei der Fremdwortbildung verwendet worden und findet daher sowohl die regelmässige wie unregelmässige bei den vereinzelt vorkommenden Fällen ihre Erklärung. Wichtig sind nur folgende Steigerungen: καλός schön πολνς viel κακός schlecht αγα&ός

gut

μέγας gross ολίγος wenig μικρός klein (ελαχνς klein kurz)

καλλίων πλείων χαχίων ησαων* αμείνων χρείσσων μείζων μείων ελάσσων

κάλλιστος πλείστος κάχιστος ηχιστος άριστος κράτιστος μέγιστος ολίγιστος ελάχιστος

Die gewöhnlichen Comparationsendungen sind τερος

τέρα

τερον

für den Comparativ

τατος

τάτη

τατον

für den Superlativ,

die g e w ö h n l i c h an den Stamm gehängt werden. Dieses lässt sich auch an einigen comparativen Ausdrücken erkennen: ύστερος später,

ύστατος

* Auch im Gegensatz zu nltiiov·.

letzte,

weniger.

πρότερος

früher.

64

Abschnitt VI.

B e i s p i e l e für K o m p a r a t i v f o r m e n . Pleochroïsmus, Eigentümlichkeit einiger Mineralien verschiedene Farben zu zeigen (χρως, χροός Farbe, eigentlich Haut) Pleonasmus (πλείων mehr) Wortüberfluss t Aristokratie, Herrschaft der Besten Héssonit, gebildet ηαοων (dieser Granat hat geringere Härte als Zirkon) Pleistocën (besser cän, καινός neu): Formationen der Tertiärepoche (geologisch) Miocën (μ ε ίων weniger), ebenfalls geologisch Hysteroproton υστερό-πρώτον (πρότερον): so verkehrt, dass das erste zuletzt, das letzte zuerst steht Brachistochróne, βράχιατος kürzeste, χρόνος Zeit: Linie des kürzesten Falls. Von den Adjektiven hat zu den häufigeren Wortbildungen nur eine kleine Anzahl beigetragen. Es empfiehlt sich hier eine Anordnung nach der Bedeutung des Eigenschaftswortes. I. E i g e n s c h a f t s w ö r t e r w e l c h e ein V e r h ä l t n i s

ausdrücken.

(gleich, ähnlich). ίσος (η OV) (ísos) gleich

Iso-baren, -thermen, -gonen, -dynamen, -klinen, Iso-chionen (χιών Schnee) „ -chimenen (χειμών Winter), -chasmen (χάαμη) „ -krymen (κρνμός Frost) „ -there (9έρος Sommer), -bronten (βροντή) „ -rrhachien($ctxtor Brandung) „ -hyeten (υετός Regen), -néphen (νέφος Wolke) „ -gyren (γνρος Kreis) „ -pyknen (πυκνός dicht) „ -Chromaten (χρώμα Farbe) „ -anemonen (άνεμος Wind) καινός (kainós) neu, in miocen (miocän), känozoisch (geologisch) Kainit (Mineral) νέος (neos) neu: Neophyt, Neotyp παλαιός (palaiós) alt: Palä-onto-graphie, -logie αρχαΊος (archaíos) alt: Archäologie, Archäopteryx (πτέρνξ Flügel) ομοιος (homoios) ähnlich: δμοιονσιος von ähnlicher Natur; Homöopathie.

Eigenschaftswörter.

65

ομός (hornos) gleich: ομοούσιος

von gleicher Natur; homolog, homogen (gleich beschaffen) μέσος (mésos) (μέααος) mitten: Mesotyp ίδιος (ídios) eigen: idioëlektrisch, idiomagnetisch ολος (hólos) ganz: Holoeder, Holobranchier, Holosterik (ολος στερεός) p. 6 7

φοράς (phorós) tragend: Pyrophor, Elektrophor (vom Verb φέρω trage). II. E i g e n s c h a f t s w ö r t e r s i t t l i c h e r u n d a b s t r a k t e r E i g e n s c h a f t e n (gut, schlecht). ετνμος wahr, wahr der Abstammung nach: το ετνμον wahre Bedeutung eines Wortes, ετυμολογία Worterklärung, -ableitung, Etymologie φανερός offenbar, sichtbar: Phanerogamen (γάμος Hochzeit, Ehe) κρυπτός (Verbaladj.) versteckt, verborgen: Kryptogamen φίλος theuer cf. d. Subst.: Philanthrop, Philosemit (Neubildung) ιερός heilig: Hiëroglyph, Hiérarchie άγιος heilig: Hagiolatrie Heiligendienst χαλάς schön; viele Zusammensetzungen sind mit καλλι (von κάλλος Schönheit) gebildet: Kalophyllum Schönblatt, Kaleidoskop (είδος und σχοπεϊν Schönbildseher), aber: Kalligraphie, Kalliopsis κακός schlecht cf. a. a. 0 . : Kakophonie αγα&ός gut cf. a. a. 0 . : Kalokagathie Seelengüte (schön und gut) σοφάς weise, siehe d. Subst. p. 48: Philosoph δεινός furchtbar: Dinotherium (Deinotherium); Dinosaurier. III. E i g e n s c h a f t s w ö r t e r d e r D i m e n s i o n e n (Grösse, Richtung). μέγας gross: Megaphon, Megalopolis, megalospermus μικρός (α όν) klein: Mikrophon, Mikroskop, mikroseismisch, mikrophyllus βραχύς («Τα ν) kurz: Brachypoden, Brachistochrone, brachystom (βραχνοτομος mit engem Munde) στενός eng: Stenograph, -gramm μακρός lang: Makrocephal, μακροδάκτυλος langfingrig ßai>νς tief: in Bathometer (Tiefemesser, βά&ος Tiefe) S c h w a l b e , griech. Elementarbuch f. Terminologie.

5

66

Abschnitt VI.

παχύς dick: Pachydermen Dickhäuter δασύς (eia ν) rauh, dicht bewachsen: Dasymeter (ein Dichtigkeitsmessel'), Dasypüs Gürtelthier ορθός grade, recht: ορθογραφία Orthographie, Orthoklas (χλάζω breche), Orthit, orthogonal ahτύς hoch: Aepyornis αραιός dünn: Aräometer μανός dünn: Manometer. IV. E i g e n s c h a f t s w ö r t e r d e r F a r b e . γλανχός glänzend, graugrün, hellblau: γλαύκωμα bläuliche Haut, Glaukom (Staar), Glaucium bot., γλαυχώπις blauäugig(?) μέλας schwarz: Melanthium (bot.), melanococcus schwarzbeerig, (χόχχος Beere), Melaphyr (-phyr aus Porphyr) λενχός hellglänzend weiss: inLeucit, leucocephalus, Leucanthemum, (ανθεμον Blume) ξανθός goldgelb (hochblond): Antho|xanthum (Pflanze) χλωρός gelbgrün (wie junge Keime der Pflanzen): Chlorophyll (Blattgrün) χρύσεος (οΰς) golden, cf. Subst. p. 60: Chrysopras πράοιος lauchgrün: Prasin, Prasem ερυθρός (ά όν) roth: Erythrin, Erythrophyll (Blattroth), Erythrema die Rose, Röthe (ερύθημα) πν$§ός (οτής) feuerroth: Pyrrhotín (Magnetkies) [θαλλός (grüner Zweig Subst.): in Thallium, Thallit; ähnlich von μαλάχη Malve, Malachit]* χυάνεος blau, (χύανος Bläue): Cyanus, Cyán. V. E i g e n s c h a f t s w ö r t e r s o n s t i g e r p h y s i k a l i s c h e r Eigenschaften. πνχνός dicht, häufig: Pyknometer, Pyknostyl ηδύς lieblich, süss: in Hedysarum (αάρος Besen) Υλνχύς (eia ν) süss (γλυχερός) : in Glycerin, Glycium, Glycocoll μαλαχός weich, (μάλαγμα Erweichungsmittel): Malakolith(Mineral) ¿ξύς scharf, sauer, (οξύμωρον sinnreicher Gedanke) in: Oxyd, Oxygen etc., Oxysulfid * Anmerkung:

Dem Sinne nach, hierher gestellt.

Eigenschaftswörter.

67

γυμνός nackt: in Gymnospermen*, Gymnót Zitteraal, mit νωτος Rücken zusammengesetzt ηΐων (πως ; πιο ν das Fett) fett: in Piométer, Pioskop υγρός feucht: Hygrometer, Hygroskop ψυχρός kalt, kühl: Psychrometer ατερεός(fest)starr: στερεομετρία Stereometrie, Stereochromie cf. p . 5 9 βαρύς (εια ν) schwer: in Baryt τραχύς (eia ν) r a u h : in Trachyt (τραχύτης Rauheit), danach auch die Luftröhre τραχεία ( a r t e r i a ) genannt (Tracheotomie, Trachom) σκληρός hart: Sklerodermen Harthäute (Fische), Sklerose &ερμός warm: cf. d. Subst. p. 56: Thermometer. ταχύς (sìa tí) schnell: Tachhydrit (schnell Wasser anziehendes Mineral); Tachydrom Schnellläufer βραδύς (εια ύ) langsam: ßradypüs (βραδνπους) Faulthier.

* A n m e r k u n g : Im Gegensatz zu Angiospermen, Bedecktsamige απιρμος)· àyyiTov Gefâss.

5*

(àyyeió-

Abschnitt

VII.

Die griechischen Fürwörter und Zahlwörter. Pronomina. Für die Fremdwortbildung sind u n w i c h t i g : 1. Die Personalpronomina: εγώ ich (lat. ego: Egoismus), συ du, ημείς wir, υμεΊς ihr, σφείς sie (das Pron. der dritten Person Sing, fehlt). 2. Possessivpronomina: έμός mein, σός dein, (og sein), ημέτερος unser, υμέτερος euer, σφέτερος ihr. 3. Das Fragepronomen: τις wer, τί was, (p. 19 dieselbe Form τις, τι auch unbestimmtes Pron. für irgend einer, etwas). 4. Das Relativpronomen: ος welcher η o. 5. Das Demonstrativpronomen: οντος αντη το ντο dieser Gen.:

(hutos

hautë

tuto)

τούτου εχεΐνος

ταύτης έχείνη

τούτου εκείνο

jener.

Von Wichtigkeit sind die Pronominal-Adjektiva; die Geschlechter lauten ος η ( o ) ov: αυτός selber, το αυτό (ταντό) dasselbe: Autograph αυτόγραφος, Tautologie ταυτολογία. Vor einem Asper aid· auth: αυ&-εντία eigne Macht (authentisch) άλλος ein anderer: Allotropie, αΧΧοτροπέω (ich verändere mich) αμφότερος beide, (αμφω): Amphoterodiplopie Doppeltsehen auf jedem Auge πας πόίσα παν cf. oben (Stamm παντ): Pandekten, πανδέχτης alles in sich aufnehmend; Pantograph ουδείς-δεμία ουδέν niemand, (ουδενός, Stamm ουδέν nichts), ουδέν 9αυμαστόν nicht zu verwundern. μόνος allein, einzeln: Monographie ebenso: μονομανία, μοναρχία

Pronomina.

πολύς

69

Zahlwörter.

viel (cf. Adj.): Polytechnik, πολύτεχνης

kunstrcich,

πολυ-

μερής aus vielen Theilen bestehend, polymer; Polypus ολίγος wenig: Oligokratie, Oligarchie αλλήλων einander (Gen. Plur.): Parallelen (Nebeneinander) ετερος ein andrer: Heterarchie, heterodox, heteroklin πόσος wie viel: Posologie (Lehre wie viel Arzneimittel zu geben) und kürzlich in P o s o m e t e r , (Name für einen besonders construirten Tropfenzähler). Diese Worte können auch zu den Zahlpronomen gerechnet werden. Besonders wichtig sind die sich hier anschliessenden Zahladjektiva: πας, πολύς,

ολίγος

cf. oben p. 62.

Zahlwörter. Cardinalzahlen :

1 2 3 4

r