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German Pages 405 [408] Year 1984
TEXTE UND UNTERSUCHUNGEN
ZUR GESCHICHTE DER ALTCHRISTLICHEN LITERATUR BEGRÜNDET VON 0. VON GEBHARDT UND A. VON HARNACK
BAND 130
LUKAS-KOMMENTARE AUS DER GRIECHISCHEN KIRCHE AUS KATENENHANDSCHRIFTEN GESAMMELT UND HERAUSGEGEBEN VON JOSEPH REUSS
AKADEMIE-VERLAG· BERLIN 1984
Herausgegeben von Veselin Besevliev, Ugo Bianchi, Alexander Böhlig, Hans Frhr. v. Campenhausen, Henry Chadwick, Ion Coman, Eligius Dekkers, Gerhard Delling, Jacques Fontaine, Janos Harmatta, Herbert Hunger, Johannes lrmscher (Verantwortlicher Herausgeber), Robert A. Kraft, Claude Mondesert, Marian Plezia, Harald Riesenfeld, Hans-Martin Schenke, Wilhelm Schneemelcher, Kurt Treu (Geschäftsführender Herausgeber), Ladislav Vidman Mit Unterstützung des Zentralinstituts für Alte Geschichte und Archäologie der Akademie der Wissenschaften der DDR
Gutachter dieses Bandes: Gerhard Delling Redaktor dieses Bandes: Ursula Treu Erschienen im Akademie-Verlag, DDR• 1086 Berlin, Leipziger Str. 3--4 © Akademie-Verlag Berlin 1984 Lizenznummer: 202 · 100/243/84 Printed in the German Democratic Republic Herstellung: IV/2/14 VEB Druckerei „Gottfried Wilhelm Leibniz", 4450 Gräfenhainichen Bestellnummer: 754 128 5 (2030/75) LSV 6310 06800
Vorwort
Die Drucklegung dieser Textausgabe hat sich leider ziemlich verzögert aus Gründen, die nicht durch den Herausgeber zu beheben waren. Mit den „Lukas-Kommentaren aus der griechischen Kirche" kommt die Edition der Kommentartexte zum Mt-, Lk- und Jo-Evangelium, soweit sie in EvangelienKatenen vorliegen, zum Abschluß. Zum Mk-Evangelium gibt es ja in den Evangelien-Katenen keine Kommentartexte. Ähnlich wie in den früheren Ausgaben der Mt-Kommentare (TU 61, Berlin 1957) und der Jo-Kommentare (TU 89, Berlin 1966) versuchte ich auch, die LkKommentare auf eine möglichst breite handschriftliche Basis zu stellen. Trotzdem kann es sein, daß vielleicht eine Lk-Katene in irgendeiner Bibliothek mir entgangen ist. Doch meine ich, das Wesentliche der Texte in dieser Edition erfaßt zu haben. Am Ende der langjährigen und oft sehr schwierigen Arbeiten, die die Ausgaben der drei Kommentare erforderten, ist es mir eine angenehme Pflicht, all jenen herzlich zu danken, die mich in meinen Forschungen in verständnisvoller Weise unterstützten. Ich danke allen Bibliotheken des In- und Auslandes, an die ich mich wandte, für ihre Hilfsbereitschaft und ihr Entgegenkommen. Ich danke besonders Herrn Professor G. D. K i 1p a tri c k, Oxford, der die große Güte hatte, mir eine Kopie des Codex Zacynthius zur Verfügung zu stellen. Ich danke ergebenst den Kollegen J. Irmscher und K. Treu, die auch diese Ausgabe in die TU aufnahmen und mit ,steter Sorge und großem Interesse begleiteten. Ich danke herzlich Frau Dr. Ursula Treu, die diese Ausgabe mit großer Sorgfalt betreute. Ich danke meinen Kollegen B. Mayer, Eichstätt und H. Merkel, Erlangen, die mit mir die Arbeit der Korrektur teilten. Allen, die die schwierige Drucklegung mit großer Sorgfalt überwachten und mir manche Hinweise gaben, sei an dieser Stelle ergebenster Dank ausgesprochen. Würzburg, im Sommer 1983
Joseph Reuss
Inhalt
Zur Einführung I. Der Inhalt der Ausgabe II. Die Quellen der Ausgabe III. Zuverlässigkeit der Texte und Technik der Ausgabe IV. Die einzelnen Autoren V. Abkürzungen
IX X XVII XXI XXXII
Texte 1. Apollinaris von Laodicea
3
2. Theodor von Heraclea .
11
3. Theodor von Mopsvestia
12 15
4. Anonymus von Jerusalem
5. Cyrill von Alexandrien . I II . . . . . . . . . III . . . . . . . . . 6. Photi us von Konstantinopel
54 54
225 279 298
Register I. Stellenregister . . . . . . . . . . . . . . 1. Kommentierte Verse des Lukas-Evangeliums 2. Vetus Testamentuin . . . . . . . . . . . 3. Novum Testamentum . . . . . . . . . . 4. Kirchliche und nichtkirchliche Schriftsteller II. Namenregister III. Wortregister
321 321 324 327 332 334
.
338
Zur Einführung
I. Der Inhalt der Ausgabe Ziel der Ausgabe ist es, sämtliche in den Lukas-Katenen vorhandenen Fragmente von Lukas-Kommentaren der alten griechischen Kirche zu sammeln und sie in einer kritischen Ausgabe der wissenschaftlichen Arbeit zu erschließen. Was in direkter Überlieferung an Lukas-Erklärungen erhalten ist, wie der kümmerliche Rest aus der 35. Lukas-Homilie des Origenes, was in indirekter Überlieferung erhalten und in einer kritischen Edition bereits vorliegt, wie die Fragmente der Homilien und des Kommentars des Origenes zu Lukas 1 und die Fragmente der Lukas-Homilien des Titus von Bostra 2, findet keine Aufnahme in diese Ausgabe. Eine Ausnahme von dieser Regel bildet die Edition der „Fragmente der Homilien des Cyrill von Alexandrien zum Lukasevangelium" von J. Sickenberger3. Diese Fragmente wurden auf Grund sehr guter, alter Hss, die Sickenberger noch nicht kannte und infolgedessen auch nicht benutzen konnte, überprüft und in die Sammlung unserer Cyrill-Fragmente zum Lukas-Evangelium aufgenommen, um eine möglichst vollständige Edition der Homilien vorzulegen. Die Texte jener Theologen der griechischen Kirche, die einen Beitrag zur Erklärung des LukasEvangeliums in ihren Predigten, apologetischen, dogmatischen oder polemischen Schriften und Briefen lieferten, ohne eigentliche Kommentare oder H~milien zum gesamten Evangelium oder zu größeren Abschnitten davon abzufassen, wie etwa Athanasius, Basilius, Gregor von Nazianz, Gregor von Nyssa, Isidor von Pelusium, Severus von Antiochien, Theodoret u. a., müssen ebenfalls ausscheiden. Bei den meisten dieser Autoren sind die Quellenschriften erhalten, für eine eventuelle neue kritische Ausgabe sind die Katenen-Fragmente und ihre Fundorte bereits an anderen Stellen vermerkt. 4 Für die ältesten Autoren wie Ignatius von Antiochien, Justin der Martyrer, Irenäus, Clemens von Alexandrien, Eusebius von Caesarea liefern unsere Katenen-Hss keine neuen, bisher unbekannten Texte, nur neue Lesarten kommen hier in Betracht. Die Lukas-Kommentare des Theophylact und des Euthymius Zigabenus werden hier nicht berücksichtigt, da sie in direkter Überlieferung erhalten sind und nur Kompilationen verschiedener, früherer Kommentare mit sehr wenig Eigengut darsteJlen. 1 M. Rauer, Die Homilien zu Lukas in der Übersetzung des Hieronymus und die griechischen Reste der Homilien und des Lukas-Kommentars (GCS 35), Origenes IX, Berlin 21959. 2 J. Sickenberger, Titus von Bostra, Studien zu dessen Lukas-Homilien (TU NF Vl,1), Leipzig 1901. Die Texte müßten revidiert und ergänzt werden. Vgl. J. Reuss, Bemerkungen zu den Lukashomilien des Titus von Bostra, Biblica 57, 1976, 538-541. 3 J. Sickenberger, Fragmente der HomiUen des Cyrill von Alexandrien zum Lukasevangelium (TU 34,1), Leipzig 1909. 4 Vgl. J. Sickenberger, Die Lukaskatene des Niketas von Herakleia (TU 22) Le\pzig, 1902, 81-101; R. Devreesse, Chaines exegetiques grecques, Sp. 1184-1194, in: Supplement du Dictionnaire de Ja Bible, Bd. 1, Paris 1928.
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Zur Einführung
Alle übrigen Fragmente der Lukas-Kommentare sind möglichst vollständig in diese Ausgabe . aufgenommen worden. Ein Teil dieser Texte wurde bereits ediert in der gedruckten Lukas-Katene von Theodor Peltanuss, des Fronto Ducaeus6 und Baeth. Corderius 7, die in der Folgezeit vielfach nachgedruckt wurden.s Einen anderen Typus der Lukas-Katenen edierte I. A. Cramer.9 Wiederum aus einem anderen Typus hat A. Mai 10 zahlreiche bis dahin unbekannte Texte veröffentlicht. Diese kritisch unsicheren und vielfach fehlerhaften Erklärungen wurden von Migne in seine Patrologia series graeca (PG) übernommen. Der Hauptfehler dieser Ausgaben von Peltanus, Fronto Ducaeus, Corderius, Cramer auf der einen Seite und Mai auf der anderen Seite liegt einmal darin, daß sie entweder irgendeine beliebige einzige Hs, die ihnen zufällig in die Hände fiel oder die ihnen in einer Bibliothek zur Verfügung stand, zum Teil um neue Fehler vermehrt, abdruckten oder daß sie, wie Mai 11, wahllos eine Reihe von vatikanischen Hss zur Grundlage ihrer Edition machten, ohne den Fundort genau anzugeben. Vielfach hat Mai die Texte aus verschiedenen Hss und damit auch aus verschiedenen Typen von Katenen noch miteinander vermischt und verwoben, so daß ganz neue Texte entstanden. Wer die Mühe auf sich nimmt, die einzelnen Texte dieser Edition mit der handschriftlichen Überlieferung zu vergleichen, muß jedes Vertrauen in diese Edition restlos verlieren. Die Fehler der so zahlreichen Editionen von A. Mai sind so bekannt 12 , daß sie durch Beispiele nicht belegt werden müssen. Bei der Einführung zu den verschiedenen einzelnen Autoren werden wir nochmals von den Fehlern und Lücken der bisherigen Ausgaben zu sprechen haben. Darum mögen diese Hinweise vorerst genügen. Da wir sämtliche Vorlage-Hss aller dieser genannten Editionen für unsere Ausgabe herangezogen haben, haben wir den Apparat unserer Ausgabe. nicht mit den Fehlern der früheren Editionen belastet.
II. Die Quellen der Ausgabe Die Quellen der Ausgabe sind die in zahlreichen Bibliotheken vorliegenden Hss von Lukas-Katenen. Für die Einzelangaben dieser Hss verweisen wir auf die 5 Victoris Antiocheni commentarii in Marcum et Titi Bostrorum episcopi in evangelium Lucae commentarii antehac quidem numquam in lucem editi, nunc vero studio et opera Theodori Peltani luce simul et latinitate donati ... Ingolstadt 1580, 321-509. 6 Bibliothecae veterum patrum tomus II graecolatinus, Paris 1624, 762-836; bei Peltanus und Fronto Ducaeus handelt es sich um den Ps-Titus-Kommentar = Grundform des Typus A. 7 Catena sexaginta quinque graecorum Patrum in S. Lucam ... luce ac latinitate donata ... a Balthasario Corderio ... Antuerpiae 1628. Es handelt sich um eine lateinische Übersetzung eines Auszuges aus der Katene des Nicetas. · s Vgl. J. Sickenberger, Titus 16-17. 9 I. A. Cramer, Catenae graecorum Patrum in Novum Testamentum, Oxonii, 1838-1844, Tomus II, 1-174. 415-430. Reprographischer Nachdruck Hildesheim 1957. 10 A. Mai, Scriptorum veterum nova collectio, tom. IX, Romae 1837, 626-724 Auctores Classici, tom. X, Romae 1838, 1-407. 501-546. 605-607. 608-613; ders., Novae Patrum Bibliothecae tomus II, Romae 1844, 115-444. 11 Vgl. Sickenberger, Fragmente 65-66; M. Rauer, Der dem Petrus von Laodicea zugeschriebene Lukaskommentar (Nt!. Abh. VII, 2), Münster i. W. 1920, 36, Anm. 4. 12 Vgl. Sickenberger, Fragmente 67.
II. Die Quellen der Ausgabe
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entsprechenden Untersuchungen von J. Sickenberger1a, M. Rauer14 und J. H . Greenlee 15, die für diese Edition herangezogen, kritisch überprüft und ergänzt wurden. Wir unterscheiden einen Typus A, B, C, D, E und F der Lukas-Katenen. Typus A hat als Grundform den Ps-Titus-Kommentar, der in sehr zahlreichen Hss vorliegt 16 und vielfach den Titel trägt: -roiJ lv 6.ytou; na-reo, fJµwv Tfrov lma,eonov Bo ßeaxlovt av-coiJ, -rov-c' BO"CtV iv -r([> v[([> av-roiJ· ßeaxtwv d}v hee6t; nt; ,ea-ca 'C'f/V vnoO''CaO'tV, fv d}v ,ea-ca 'C'f/V ovalav· ,eal yae xal 0 ßeaxlwv E'CE(!Ot; µiv ian ,ea-ca 'CO ö).ov awµa Wt; µi(!Ot;' -c' av-cot; ö).q:, xal eanv iv av-c([>. xal -eo ö).ov tJe iv mit; µieeat {}eweovµevov {}eweefrat ,eal iv av-r([>. i~'!](!'CTJ'Cat 0tOT0111]Tal öe µo.Ä.Ä.ov TOV neel av.ov XrJ(!VyµaTW11 leeovey611. nÄ.1711 lÄ.aßov ieovatav xal TOV TOiOl xai 't'011 xi-cw11a -cvx611. ll(!B't'1] ÖE afJ-r?J 'ljJVXfJ, oÄ.o-ce6nw, anea-ceaµµi111], -eo Aßeaaµ 'J'CS(!taAY'YJ' eyey611et ßUnwv ev XOAa