Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe: Band 20 Schriften von Ende 1806 bis Anfang 1808 9783110832877, 9783110034530


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German Pages 476 [484] Year 1963

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Inhalt
Vorwort
1. Vorrede zu einer geplanten Neuauflage von «Wie Gertrud ihre Kinder lehrt». Um 1806/07
2. Neujahrsrede 1807 (Auszug aus einem Briefe)
3. Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung? Anfang 1807
4. Vorschläge zur Errichtung einer Armenanstalt im Kanton Aargau. März 1807
5. Über Körperbildung als Einleitung auf den Versuch einer Elementargymnastik, in einer Reihenfolge körperlicher Übungen. Juni/Juli 1807
6. Erklärung. Juli 1807
7. Mémoire über Armenversorgung mit spezieller Rücksicht auf Neuenburg (Armenerziehungs-Anstalten). Um Mitte 1807
7a. Umgearbeitete Bruchstücke aus dem Mémoire über Armen Versorgung. 1811-1822
8. Notiz zum Sailer'schen Brief. 1807
9. Mémoire an den Friedensfürsten Godoy in Spanien. September 1807
10. Elementarbildung zur Industrie. Um 1807-1808
11. Über Unterrichts- und Erziehungs-Verbesserungen in Schulen und Haushaltungen, in Abendgesprächen zweyer Freunde. Um 1807-1808
Anhänge
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Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe: Band 20 Schriften von Ende 1806 bis Anfang 1808
 9783110832877, 9783110034530

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PESTALOZZI SÄMTLICHE W E R K E Kritische Ausgabe begründet und herausgegeben von

Artur Buchenau*)", Eduard Spranger Hans Stettbacher 20. Band

O R E L L F Ü S S L I V E R L A G , ZÜRICH 1963 Auslieferung für Deutschland: Verlag von Walter de Gruy ter & Co., Berlin

PESTALOZZI SÄMTLICHE WERKE 20. Band Schriften von Ende 1806 bis Anfang 1808 bearbeitet von

Emanuel Dejung

ORELL FÜSSLI VERLAG, ZÜRICH 1963 Auslieferang für Deutschland: Verlag von Walter de Gruyter & Co., Berlin

© Ore 11 Füssli Verlag, Zürich 1963 Druck: Art. Institut Orell Füssli AG, Zürich Printed in Switzerland

Inhalt Vorwort

VII

1. Vorrede zu einer geplanten N e u a u f l a g e von «Wie G e r t r u d ihre K i n d e r lehrt». U m 1806/07

1

2. N e u j a h r s r e d e 1807 (Auszug a u s einem Briefe)

9

3. Aber wozu ein B l a t t f ü r Menschenbildung? A n f a n g 1807

15

4. Vorschläge zur E r r i c h t u n g einer A r m e n a n s t a l t im K a n t o n Aargau. März 1807

37

5. Ü b e r K ö r p e r b i l d u n g als E i n l e i t u n g auf den Versuch einer E l e m e n t a r g y m n a s t i k , in einer Reihenfolge körperlicher Ü b u n g e n . J u n i / J u l i 1807

45

6. E r k l ä r u n g . J u l i 1807

69

7. Mémoire ü b e r A r m e n v e r s o r g u n g m i t spezieller R ü c k s i c h t auf Neuenb u r g (Armenerziehungs-Anstalten). U m Mitte 1807

75

7 a) U m g e a r b e i t e t e B r u c h s t ü c k e a u s d e m Mémoire ü b e r A r m e n Versorgung. 1811-1822 1. Ansichten ü b e r I n d u s t r i e , Politik u n d E r z i e h u n g . 1822

193 195

2. Bild eines Armenhauses. 1811

248

3. Religiöse Bildung der K i n d e r der A r m e n . 1811

256

8. Notiz z u m Sailer'schen Brief. 1807 9. Mémoire a n den F r i e d e n s f ü r s t e n Godoy in Spanien. September 1807

261 273

10. E l e m e n t a r b i l d u n g zur I n d u s t r i e . U m 1807-1808

295

11. Ü b e r Unterrichts- u n d Erziehungs-Verbesserungen in Schulen u n d H a u s h a l t u n g e n , in Abendgesprächen zweyer F r e u n d e . U m 1807-1808

305

I. Anhang. Textkritik

359

I I . A n h a n g . Sacherklärung

419

I I I . Anhang. Worterklärung

457

I V . A n h a n g . Orts- u n d Personenregister

468

Vorwort Das Jahr 1807 zeigt das Institut zu Yverdon in voller Blüte. Dieser Umstand bewirkte, daß sowohl das literarische Werk Pestalozzis wie auch die schriftliche Ausgestaltung der Methode vor den Anstaltsproblemen etwas zurücktreten mußten. Von den hier gedruckten Bemühungen um das Schrifttum (Nr. 1, 3) ist die erste Arbeit bisher unbekannt gewesen. Die Aufsätze über die Methode und ihre Anwendung in Familie und Schule (Nr. 5, 8, 10, 11) betreffen weniger die allgemeine Seite der Unterrichtslehre, als die einzelnen Fächer (Religion, Turnen, Industrie bildung) ; die letzte, bisher unbekannte Arbeit ist besonders charakteristisch für die Zeitepoche. Von der Anstalt Yverdon handeln zwei kleinere Stücke (Nr. 2, 6), von denen das erstere seiner Vergessenheit in einer alten Zeitschrift entrissen wurde. Umfangmäßig bedeutsam wie auch inhaltlich wichtig sind die drei Memoranden, welche über auswärtige Anstalten Pestalozzis im Aargau, in Neuenburg und in Spanien berichten (Nr. 4, 7, 9). Vom Neuenburger Werk sind nur drei umgearbeitete Bruchstücke aus den Jahren 1811/1822 bisher bekannt gewesen, die dem vorliegenden Bande eingegliedert wurden, während die drei Fassungen des Mémoires für Spanien erstmals gedruckt werden konnten. Somit sind fünf von elf Stücken bisher unbekannt geblieben. Für wertvolle Mithilfe bei der Gestaltung des Textes und der Sacherklärung können die Herausgeber Walter Klauser, Renate Reimann, Arthur Stein und Hans Stettbacher bestens danken. Den Sprachanhang betreuten in gewohnter Zuverlässigkeit deutsch K u r t Meyer und für den französischen Teil Hans-Jost Frey. Freundliche Hilfe in Einzelfragen wird jeweils an der betreffenden Stelle verdankt.

Vorrede zu einer geplanten Neuauflage von „Wie Gertrud ihre Kinder lehrt"

Um 1806/1807

Vorrede zu «Wie Gertrud »

3

Das Buch „Wie Gertrud ihre Kinder lehrt" floß zu einer Zeit aus meiner Feder, wo die Idee der Elementarbildung und ihrer Mittel eben anfieng, in ihrem Wesen aufzugehn. Alles, was in meinem ganzen Leben mir je auch nur den entferntesten Schat5 ten von Hoffnung gab, für die Volksbildung etwas Ersprießliches leisten zu können, erregte in jedem Fall ein enthusiastisches Streben in mir, das mich dem Punkt der Selbstentfaltung, auf dem ich in dieser Zeit stand, gewaltsam voreilen machte. Dieser Umstand war natürlich allemal für mich kritisch. Das Bild meiner 10 Kraft und meiner Traumkraft stand dann im ganzen steigenden Leben seiner Wahrheit vor mir; aber das Bild der Zeit, des Orts und der Umstände, in denen sich die Kraft, die ich in mir selbst fühlte, allein bewegen konnte und unumgänglich bewegen mußte, stand nicht so im ganzen Leben ihrer Wahrheit und ihres Seyns 15 vor mir. Ich eilte denn vorwärts, ohne den Boden genau zu kennen, über den ich wandeln mußte, um zu meinem Ziele zu kommen. Das war auch jetzo der Fall. Ich schrie „Land, Land!" ehe ich noch Land sah, ich schrie so, sobald ich nur einen leichten Hauch des Winds fühlte, von dem ich wußte, daß er vom Land 20 herkam. Eine dunkle Ahndung der Wahrheit der Ansichten über die Erziehung, die jezt etwas gereifter in mir liegen, lag von meinen Jünglingsjähren in meiner Seele, ohne daß es je in meiner Willkühr lag, meine Aufmerksamkeit auf sie zu mindern oder meinem 25 Leben eine Richtung zu geben, die diese Aufmerksamkeit abgelenkt hätte. Ob ich die Möglichkeit voraussah, für diese Ansichten thätig werden zu können oder nicht, das war gleich viel. Ich war von ihnen verschlungen und konnte nichts anderm leben. Hätte ich auch mein Leben verlohren, ich wäre zu nichts anderm fähig 30 gewesen. Ich schien es bei zwanzig und dreißig Jahren verlohren zu haben, ich war zu nichts anderm fähig. Ich war elend, die Noth drang mich, ich war zu nichts anderm fähig. Jetzt fiel ich wie durch ein Wunder in Burgdorf in volle Thätigkeit für meinen Zweck. Die Umstände schienen mich für den-

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Vorrede zu «Wie Gertrud»

selben eben so außerordentlich zu begünstigen, als sie mich außerordentlich daran hinderten. Ich gieng in diesen Umständen meinen Gang, wie ich ihn immer gegangen, ich eilte mit meinem Streben dem Grad der Wahrheit, in dem ich lebte, weit vor. Ich sah das Ziel, nach dem ich lief, nichts weniger als hell vor mir, und 5 war der Mittel halber, die dazu führten, noch tief im Dunkel. Das änderte meinen Gang nicht. Ich glühte für meinen Zweck nur in dem Grad mehr, als er mir dunkel war. Meine Lage entzückte mich, die ersten Resultate meines Strebens hoben dieses Entzücken. Ich sah jetzt wirklich Land, es war noch fern; ach, es ist 10 noch jetzt ferne, um wie ferner mußte es damals seyn. Aber ich sah es, und ich konnte nicht nur davon reden, wie wenn es noch ferne wäre. Ich mußte davon reden, wie wenn ich es schon betretten, ich konnte nicht anders. So schrieb ich mein Buch, schrieb ich das Buch: „Wie Gertrud ihre Kinder lehrt." 15 Seine Würkung war so sonderbar als seine Erscheinung. Es war, als wenn es die Erhebung, die über meinen Gegenstand in mir selbst lag, in zahllose Menschen hinübergetragen, die über diesen Gegenstand eben so wenig hell sahen als ich. Das Leben, mit dem ich meinen Gegenstand ergriff, legte mir für denselben 20 Worte in den Mund, die andere zum glaubenden Ahnden desselben hinrissen, wie ich dazu hingerissen ward. Aber dieses lebendige Ahnden, so wie es in mir selbst lag, und so wie ich es dadurch in andere hineinbrachte, war denn doch nicht alles, was mein Gegenstand forderte. Es war eigentlich sehr 25 wenig von allem dem, was zur Erreichung des Ziels, das ich suchte, unumgänglich nothwendig war. Die Schrift hatte große Lücken, eine unvollständige Theorie, und war voll unbestimmter Äußerungen. Sie war nicht eine Darstellung, wie Mütter, die mit den Mitteln, die aus der Idee der Elementarbildung nothwendig 30 herausfließen, ihre Kinder lehren werden, sie war eigentlich eine bloße Ahndungsäußerung dieser Mittel, sie war eigentlich eine bloße Vorrede zu den Büchern, die im Gefolg der Ideen der Elementarbildung den Müttern in die Hand gegeben werden sollen. Auch war ich sehr betroffen, als der Verleger mir diese Briefe un- 35 ter dem Titel: „Wie Gertrud ihre Kinder lehrt", den er ohne mein Wissen meinen Briefen an ihn vorsetzte, zurücksandte. Die Briefe entsprechen durchaus dem Tittel nicht. Der Eindruck und das Schicksal des Buchs haben indessen

Vorrede zu «Wie Gertrud»

5

über mein eigenes Schicksal und den Gang meiner Unternehmung bis auf diese Stunde entschieden. Sie haben mir auf der einen Seite mehr Vertrauen und mehr Lob erworben, auf der andern Seite aber auch mehr Tadel zugezogen, als ich bei weitem ver5 diente. Indem man sich in der Meinung hierüber also theilte, verlohr die Sache selbst vieles von ihrem Wesen. Die Schwierigkeiten meines Unternehmens wurden jedoch sowohl durch die mißlichen Eindrücke, die beides, das übertriebene Lob und der übertriebene Tadel, auf mich und mein Haus hatten, sehr erhöht. Menschlich10 keiten schlichen sich von aller Art ein, man war zu denen zu gefällig, die entzückt waren über das, was sie nicht verstanden, und hörte noch öfter nicht genug auf den Tadel derer, die in dem, was sie tadelten, Recht hatten. Überhaupt, man war zu aufmerksam auf Lob und Tadel, und gefahrete in hohem Grad 15 einseitig zu werden, indem man die geglückten Versuche der Methode überglücklich machen wollte und den übel gerathenen und halb gerathenen nicht den Eifer schenkte, den sie bedurften. Man hätte die gerathenen für den Augenblick vergessen und den mißrathenen leben und sterben sollen, wie sie es bedurften, das 20 that man nicht. Die Menschlichkeiten unsers Seyns haben die Folgen dieses Buchs selber aufgehalten und stillgestellt, wie sie nicht hätten aufgehalten und stillgestellt werden sollen. Es ist jetzt an uns, uns selbst wieder zu erneuern und dieses Buch, den ersten Aus26 druck der hohen Ahndungen dessen, was uns möglich ist zu leisten, noch einmal ins Aug zu fassen, und auch für das Publicum ist es wichtig, diesen ersten Aufruf an die Menschheit zur Aufmerksamkeit auf das Bedürfnis einer tieferen Begründung der Menschenbildung auch nicht aus den Augen fallen zu lassen. Die so Fundamentalansichten des Buchs sind unerschütterlich, und wir dürfen es sagen, es ist unwiedersprechliche Thatsache, ihre wenn auch noch so unvollständige Erscheinung hat das Bedürfnis einer neuen Theorie und Praxis der Erziehung allgemein angeregt, dem Streben in diesem Fache eine neue positivere Richtung gegeben 35 und ganz gewiß etwas dazu beigetragen, die Pädagogik, wahrlich sie bedurfte es sehr, zur richtigem Erkenntnis ihrer selbst zurückzuführen. Wahrlich, sie hat von dieser Seite eine Wirkung gehabt, die ich weder ahndete noch suchte. Die Verschiedenheit der Meinungen, die sie erzeugte und be-

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Vorrede zu «Wie Gertrud»

lebte, war sehr natürlich. Das Buch, wie es war, befriedigte weder Theoretiker noch Praktiker und konnte sie nicht befriedigen; aber es erregte Ansichten und Gefühle, die auf diejenigen, so derselben empfänglich waren, mit großer Kraft wirkten, aber auch diejenigen, die sich nicht mit dunkeln Gefühlen leiten lassen, 5 desto mehr empörte. Man stand Jahre lang auf beiden Seiten fest und ließ sich in seinen vorgefaßten Meinungen um kein Haar zurückkehren. Ihr Gefühl machte die einen zweifellos glauben, und bestimmte Ansichten ließen den andern nicht zu, das zu glauben, woran die andern nicht zweifelten. 10 Indessen geht die Sache selbst ihren Gang fort, aus deren das Buch und die Urtheile, die über dasselbe [ergingen], entsprangen, und gereiftere Resultate bestätigen wenigstens in einzelnen Theilen den Werth meiner Ansichten, die ich in diesem Buch zuerst mit lebendiger Erhebung meiner selbst ausgesprochen. Ich 15 habe auch dasselbe seit seiner Herausgabe nie aus den Augen gelassen, sondern vielmehr mich schon seit langem bemüht, den seinethalben so grell obwaltenden Widerspruch dahin zu benutzen, seine Lükken jezt selber ins Aug zu fassen und sie zu ergänzen, und war lange damit beschäftigt, es ganz umzuarbeiten. 20 Es sind Proben davon in der Zeitschrift: „Ansichten und Erfahrungen von einer naturgemäßen Erziehungsweise", Leipzig bei Gräff herausgegeben worden. Aber die Last der Sorgen für das, was ich zu thun hatte, nahm mir die Zeit, so viel über das zu denken und zu reden, was ich geschrieben habe. 25 Wäre diese gänzliche Umarbeitung zu Stand gekommen, es hätte ein ganz neues Werk gegeben, aber es hätte das alte bei aller seiner Unvollkommenheit doch nicht ersetzen können. Es bleibt, so wie es ist, für immer eine beurkundete individuelle Darstellung meiner und meiner Gehülfen damaligen Lagen 30 und Verhältnisse, besonders aber der Art, wie ich die Gesichtspunkte meines Versuchs damals ins Aug faßte, und der Beschaffenheit und dem Umfang, in dem sie damals ruheten, sowie von manchen zum Ganzen ihres Gemälds nothwendigen Zügen. Die in diesem Buch gegebene Darstellung 35 der Sache ist für den Gang der Entwickelung der Elementarbildung und zur Erkenntnis der Übersicht der Methode unentbehrlich. Man darf wohl, was seither von mir und meinen Freunden für unseren Gegenstand versucht und betrieben

Vorrede zu «Wie Gertrud»

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worden ist, auf eine Art nur als Beleg und Erörterung der Ansichten dieses Buchs ansehen. Alles dieses und auch der Umstand, daß es vollkommen vergriffen und die Nachfrag nach ihm noch stark ist, hat mich zu 5 einer neuen, im Wesen in allen historischen und psychologischen Zügen und im Plan des Ganzen unveränderten Herausgabe bewogen, aber zugleich mit Erläuterungen und Zusätzen, die das Ganze, wo es nöthig ist, berichtigen und ihm die möglichste Deutlichkeit und Vollständigkeit geben. Besonders werden wir 10 uns bemühen, die psychologischen Thatsachen des Ursprungs und Gangs seiner Versuche vielseitig ins Licht zu setzen, um das Eigentümliche derselben etc.

Neujahrsrede 1807 (im Auszug aus einem Briefe)

Neujahrsrede 1807

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¡Betreibung öec ¡fteuja^röfeier, bie burcf) Äunfinjecfe Derfcfjcmf mar. . . . Viele von den Zöglingen erkannten die drey Gemähide sogleich. Das zur Rechten stellte B u r g d o r f vor, wo Pestalozzi mit einigen seiner Freunde sein Institut anfieng. Es war schön; die aufgehende Sonne beschien mit ihren Strahlen das Schloß und die ganze Gegend umher; oben an dem Gemähide war die 5 ebenfalls von hinten beleuchtete Überschrift: Hier entkeimte unsere Saat für eine bessere Erziehungsweise. Das Gemähide zur Linken stellte B u c h s e e dar, wo mehrere seiner Freunde sein angefangenes Werk fortsetzten, während er selbst nach I f e r t e n gieng, um mit einigen seiner Gehilfen eine neue Anstalt zu gründen. Über diesem Gemähide 10 stand die Inschrift: Die entkeimte Saat wuchs und stärkte sich. Das Gemähide in der Mitte, welches höher und etwas hervorstand, stellte I f e r t e n vor, wo sich beyde Anstalten vereinigten. Über ihm las man die Aufschrift : 15 Vereinigtes Streben nach Kraft und Vollendung wird diese Saat zur Reife bringen. Hinzu, Kinder, Hand in Hand! Nachdem man also eine Zeitlang mit stillem Staunen die Gemähide, den Altar, die Flamme, die Inschriften und die Umgebungen betrachtet hatte, fieng Pestalozzi an, mit den Zöglingen und mit den um sich her versammelten Leh20 rem zu reden. Was er sprach, und was seine Worte für einen Eindruck auf alle Anwesende machte, ist mir unmöglich zu beschreiben. Wenig davon blieb in meinem Gedächtnisse zurück; doch ich weiß, daß auch dies Wenige Ihnen Vergnügen machen werde. Zuerst zeigte er auf B u r g d o r f hin, und sagte zu den Zöglingen:

25

Hier seht ihr den Ort wieder, wo die Anstalt, in der ihr jetzt lebet, gegründet wurde. Es war uns daselbst wohl. Mir gieng da für mein Werk die Sonne auf, wie sie hier im Gemälde für B u r g dorf aufzugehen scheint. . . Schon in meinen frühern Jahren gieng mein Streben auf nichts 30 anders als auf das, was ich hier suchte, nämlich auf die Ausfindung von Mitteln, die Kinder leichter und sicherer, kraftvoller und naturgemäßer zu erziehen; aber ich fand allenthalben große Hindernisse und Schwierigkeiten für meine Zwecke. In B u r g dorf hingegen war ich bey allem, was ich unternahm, glücklich. 35 Meine Unternehmung ward über meine Erwartung gesegnet. Die meisten meiner Freunde, die mir dort für meinen Zweck an die Hand giengen, sind noch jetzt unter euch . . . Ich glaubte dort mein Werk sichern und mein Leben endigen zu können; aber äußere Umstände des Vaterlands brachten es mit

12

Neujahrsrede 1807

sich, daß der Aufenthaltsort des Instituts verändert werden mußte. Der größte Theil der Kinder und Lehrer kamen nach B u c h s e e . Ein Paar von den Letztern giengen hieher . . . Auch in B u c h s e e war's uns wohl; aber wir fühlten, daß wir vereinigt für unsern Zweck mehr thun könnten, als es vereinzelt 5 nicht möglich gewesen wäre. Die Vereinigung erfolgte wirklich. Lehrer und Zöglinge kamen auch nach I f e r t e n ; und, will's Gott! werden wir jetzt auf immer bey einander bleiben können. Will's Gott! werden wir unser gemeinschaftliches Werk auf den Punkt vollenden können, daß ich ruhig meinem Zweck entgegen 10 sehen und der immer steigenden Vervollkommnung unsers Werkes und seines immer größern Einflusses auf die Menschheit, und besonders auf den armen Verlassenen, sicher seyn kann . . . Meine Hoffnungen sind gegenwärtig groß; der Zustand der Anstalt ist für mich beruhigend, und es freut mich, euch sagen zu 15 können, daß ich mit eurer Stimmung, eurer Aufführung, mit eurem Fleiße und euren Fortschritten im Ganzen zufrieden bin. Es ist mir wohl unter euch . . . Wir lebten im vergangenen Jahre glücklich unter einander. Es begegnete nichts, worüber wir jetzt Ursache hätten zu trauern; 20 vieles hingegen, worüber wir uns freuen dürfen und wofür wir mit inniger Rührung Gott danken. Aber noch sind wir nicht am Ziele unserer Laufbahn, noch bleibt uns Vieles zu thun übrig, die in B u r g d o r f entkeimte Saat zur Reife zu bringen; Jeder von uns kann viel dazu beytragen. Die Inschrift über I f e r t e n sagt uns, 25 daß gemeinschaftliches vereinigtes Streben nach Kraft und Vollendung erfordert werde. Möchte dieses Streben in euch recht lebendig seyn! Möchtet ihr für Liebe und Wahrheit, und für eure Kraft und Vollendung in der Liebe und Wahrheit, brennen, wie diese Flamme hier brennt! . . . so Ich weiß es, die meisten unter euch wollen mit Eifer und Ernst an ihrer Vervollkommnung arbeiten; ich weiß es, es liegt den meisten am Herzen, ihre Eltern zu befriedigen und ihnen den Dank und die Liebe zu erzeigen, die sie verdienen. Dies könnt ihr alle; ihr könnt euern Eltern und Lehrern unaussprechliche Freude ma- 35 chen, und eine Befriedigung gewähren, wie nichts in der Welt ihnen Freude und Befriedigimg gewähren kann. Und nicht wahr, Kinder, ihr wollt dies? Versprecht es uns, und gebt euren Lehrern die Hand darauf!

13 Sie gaben jedem, dem Herrn P e s t a l o z z i und den Lehrern die H a n d , indem sie, vom Kleinern zum Grössern, u m den Altar giengen. J e t z t sprach Herr P e s t a l o z z i noch mit den Lehrern, und sagte jedem ein herzliches und erhebendes Wort. E s war unter allen Anwesenden, Kindern und Erwachsenen, wenige, 5 die nicht zu Thränen gerührt wurden.

Entwurf l. < J e d e ) ( D i e keimende Saat bedarf des Stillstands im - Kinder, hier fiengen Eure Freuden an. I n Burgdorf warfen - Die Wiege der Methode. Hier 10 lag der — Burgdorf, die Wiege unsrer Vereinigung). (Die Stunde; dieses Hauses war hier nur kurz.) Wir [waren] (wenige) eine kurze Zeit hier. Auch diese ward uns zum Seegen. < Kinder, was wir in Burgdorf anfiengen und in Buchsee fortsezten, das ) Wir suchen jez Vollendung. Bur[g]dorf. 15 Kinder, helfet uns! Hier entkeimte (unsere) die Saat einer besseren Erziehungsweise. Kinder, lächelt dem Haus unsrer ersten Freuden entgegen. ( Kinder, hier knüpfte sich das Band, das uns alle vereiniget). Kinder, blikt auch nach Buchsee! ( D e r ) Unser Aufenthalt hier war kurz, aber unsere Saat stärkte sich und wuchs. (Hier mochte u n d solte unser Saat 20 reifen. Kinder, noch ist - H a n d in H a n d ) . Vereinigtes Streben nach (unserer) Kraft und Vollendung wird ( sie ) diese Saat ( reifen ) zur Reifung bringen. Hierzu, Kinder ( u n d Jünglinge und Männer, Freunde)\ H a n d in H a n d ! ( z u unserm Zihl, wir Werdens erreichen). 2. 25

Burgdorf. Hier entkeimte die Saat einer bessern Erziehungsweise. Buchsee. Unser Aufenthalt allhier war kurz, aber unsre Saat stärkte sich und wuchs. Iferten. 30 Vereinigtes Streben nach K r a f t und Vollendung wird diese Saat zur Reifung bringen. Hierzu - Kinder! H a n d ind H a n d !

Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung? Anfang 1807

Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung?

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Das Bedürfnis eines solchen Blattes spricht sich durch nichts so bestimmt aus als dadurch, daß diese Frage geschieht. Und sie geschieht wirklich, wenn auch noch so leise. Sie muß geschehen. Der herrschende Weltton hat über den Gegenstand der Menschen5 bildung eine Stimmung verbreitet, welche jene Frage natürlich macht, obgleich dann eben dieser Ton ihrer Viele hindert, sie offen und gerade auszusprechen. Es läßt indessen tief in den Geist der Zeit hinein schauen, wenn man sich umsieht und fragt: über welche Gegenstände liegt dem 10 Weltton die Frage: wozu ein Blatt für sie? auf der Zunge; und über welche liegt ihm diese Frage nicht auf der Zunge? Wenn ein Tanzmeister, ein Schauspieler, ein Sänger, ein Bereuter, ein Dilettant der Mode und des Luxus, der in seiner Kunst einigen Ruf hätte, ein Blatt für die Bildung in derselben ankün16 digte, kein gebildeter Mensch unserer Zeit würde fragen: wozu das? Aber bei der Ankündigung eines Blattes für Menschenbildung schwebt diese Frage auf den Lippen von so vielen. Wie kommts ? Wird etwa der Mensch ohne Bildung und Wartung ein Mensch, wie das Thier ohne sie ein Thier wird? 20 Doch auch das Thier wird ohne Bildung und Wartung nicht, was es werden soll. Das Schaaf trägt ohne Wartung nicht die halbe Wolle. Das Pferd hat ohne Bildimg unter dem Sattel keine Haltung. Der Ochs geht ohne sie vor dem Wagen und vor dem Pfluge ilicht gut; und der Hund thut ohne sie, weder beim Mann, noch 25 bei Haus, noch auf der Jagd, was er soll. Wie kommts ? Ist etwa die Kunst der Bildung der Menschennatur an sich selbst eine geringere Kunst, als die Tanz-, die Schauspiel-, die Gesang-, die Reitkunst, und die Kenntnis der Modenartikel ? Ist etwa wirklich die Fertigkeit des Tänzers, die Bildung 30 des Schauspielers, die Kunst eines Sängers, die Sattelfestigkeit des Reuters, und das Wissen eines Modehändlers mehr werth, als der Umfang der Erfordernisse der Menschenbildung im Ganzen? So viel ist gewiß: Der Mensch, das Meisterstück der Schöpfung, sollte auch das Meisterstück seiner selbst, das Meisterstück seiner 35 Kunst seyn. 2 Pestalozzi Werke Bd. 20

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Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung ?

Aber ist er's, nachdem er Jahrtausende gelebt hat, ist er's? Kann er jetzt auf seinen Lorbeeren ruhen, und es aussprechen: Ich bin, was ich seyn soll ? Er ist es nicht. Es ist für den Menschen kein Geringes, zu seyn was er seyn soll. Es ist kein Geringes für ihn, gebildet zu seyn, wie 5 er gebildet seyn soll. Er soll zu Vielem tüchtig, er soll in Vielem gewandt, er soll in Allem kraftvoll erscheinen; er soll sich zu innerer Würde erheben, und darf äußerlich alles ansprechen, was er in Harmonie mit seiner Würde durch seine Kraft und sein Wohlwollen sich eigen ma-10 chen kann. Aber er soll auch in der größten Tiefe seines äußerlichen Daseyns die innere Würde seiner Natur nicht verlieren. Er ist durch diese Würde allein Mensch, ohne sie hört er auf, es zu seyn. Sie, diese Würde, ist das einzige Ziel der Mens c h e n b i l d u n g , und zugleich das erste Mittel für 15 sie. Ihre Anerkennung in jedem Kinde, von welchem Stand und Berufe, in welcher bürgerlichen Lage es auch immer sey, ist der erste, wesentliche Anfangspunkt aller Menschenbildung. Ein Zeitalter, das sie nicht anerkennt und in seinen Erziehungsgrund- 20 Sätzen nicht auf sie baut, ist, so wie der Erzieher, der in seinem Erziehungsverfahren nicht von ihr ausgeht, ohne Fundament. Und nun Erzieher, welchen Namen du auch habest, und aus welcher Gewalt und mit welchem Recht du den Dienst des Heiligthums unserer Natur, die Sorge für die Unschuld, die Bildung der 25 Jugend, die Erziehimg der Kinder, als dein Amt, als deinen Beruf ansprechen magst, - darfst du es denken, darfst du es aussprechen: die Art und Weise, wie du dein Werk treibst, deine Methode, gehe aus der innern Würde der Menschennatur hervor, sie nehme dieselbe ganz und rein in Anspruch, und erhebe die Kinder 30 zur Kraft und zum Bewußtseyn derselben als ihre nothwendige Folge? Darfst du das nicht aussprechen, aus welcher Gewalt sprichst du denn den höchsten Dienst des Heiligthums unserer Natur, die Sorge für die Unschuld und die Bildung der Jugend als dein Amt 35 an? Mit welchem Recht treibst du ein Geschäft, das beim Mangel an innerer Weihe, ewig nicht dein Amt, ewig nicht dein Beruf seyn kann? Und du, Vater und Mutter, - wenn auch du diese göttliche

Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung?

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Weihe, deren heilige Spur sich in dir nicht unbezeugt gelassen, nicht hast; - Vater und Mutter, wenn du dich gegen dein Kind selber entweihest, wenn du die innere Würde der Menschennatur nicht als das Ziel der Bildung deines Kindes erkennest, wenn du 5 sie als Mittel dieser Bildung nicht achtest, und dein Kind ohne Sorgfalt für dasselbe das Thal des Lebens durchwandeln lassest, Vater und Mutter, was bist du? Was thust du? Alles was du deinem Kind ohne diese innere Würde sonst geben kannst, alle Gewandheit, alle Fertigkeit, alle Kunst, alle Er10 kenntnis und alle Wissenschaft deines Geschlechts ist ohne sie eine blos thierische Gewandheit, eine blos thierische Fertigkeit, eine blos thierische Kunst. So hoch du auch diese Kraft, diese Kunst und dieses Wissen treibst, dein Kind wird durch sie nicht Mensch, es wird durch sie nicht menschlich. Ihm fehlt die Weihe 15 der Göttlichkeit seiner Natur. Es ist im Innern unserer Natur ein heiliges göttliches Wesen, durch dessen Bildung und Pflege der Mensch sich allein zu der innern Würde seiner Natur zu erheben, durch das er allein Mensch zu werden vermag. 20 Aber Väter und Mütter, die Sinnenwelt, die Euch umgiebt, ist nicht geeignet, dieses Heilige, dieses Göttliche in euern Kindern durch sich selbst zu entfalten. Sie ist nicht geeignet, dieselben durch sich selbst zur innern Würde ihrer Natur zu erheben. Fasset, Väter und Mütter, die Umgebungen, in denen euere 25 Kinder sich wirklich befinden, mit Festigkeit ins Auge, und beantwortet euch dann selbst die Frage: was wirken diese Umgebungen in dieser Hinsicht auf euere Kinder, und was wirket Ihr selbst in dieser Hinsicht auf sie ? Antwortet euch selbst: Alles was euern Kindern von Morgen bis an den Abend vor ihren Sinnen 30 steht, selbst alles was ihr vom Morgen bis an den Abend vor ihnen thut, was wirket dieses alles zur Entfaltung des innern höhern Sinns ihrer Natur in ihnen? Antwortet euch selbst: Was wirken diese Umgebungen, was wirkt euer Thun und Lassen zur Entfaltung dieser innern Würde der Menschennatur i n e u c h s e l b s t ? 35 Und wenn ihr euch eingestehen müßt, die Welt wie sie ist, und euer Thun und Lassen, wenn es mit der Welt und ihrem Thun und Lassen in Übereinstimmung ist, seyen nicht geeignet, diese innere Würde in euch zu entfalten, sondern beides werfe euch der Sinnlichkeit, in deren Leben die innere Würde unserer Natur ihren

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Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung?

Tod findet, als ihre Beute dar, - Eltern, so täuschet euch dann nicht - die Welt wie sie ist, und euer Thun und Lassen, in so fern es mit dem Thun und Lassen der Welt in Übereinstimmung steht, wird auch euere Kinder der Sinnlichkeit, die der Tod der Würde unserer Natur ist, als ihre Beute darwerfen. 5 Gute Eltern, ihr wollet das freilich nicht, ihr suchet Hülfe gegen diese Gefahr, ihr entsetzt euch vor derselben. Aber werdet ihr sie finden, diese Hülfe, die ihr suchet? Ist sie in euern Umgebungen wirklich schon da? Euere Sitten, euere Zwecke, euer Streben, - lenken sie zu diesem Ziele - bemächtigen sie sich euer für 10 dasselbe ? Und ist es nicht wahr, so wenig als sie es thun, so wenig als ihr durch euch selbst für dieses Ziel mächtig und kraftvoll seyd - so wenig sind im Allgemeinen die äußern Mittel, die euch dazu Hand bieten sollen, gut und sicher organisirt? Wenn auch hie und da ein solches äußeres Mittel, eine Schule, 15 hiezu wirklich organisirt wäre oder wirklich ist, so steht sie mitten unter dem ungenugthuenden aller übrigen Mittel und aller übrigen Schulen da, wie eine Ähre, die auf einer Straße aufgewachsen. Wenn du sie schon dastehen siehst, darfst du um ihretwillen nicht hoffen, auf dem ganzen Weg eine Garbe zu schneiden. Es ist um- 20 sonst, du darfst weder von den öffentlichen Schullehrern noch von den Privatlehrern im Allgemeinen erwarten, daß sie dir hiefür genugthuend Hand bieten. Väter und Mütter! Ihr erwartet es auch wirklich nicht. J a euere Schulmeister und Lehrer machen im Allgemeinen nicht einmal darauf Anspruch, daß ihr es erwar- 25 ten sollet. Vielen von ihnen ist sogar der Gedanke an den Umfang dessen, was hierin gefordert wird, fremd, und Tausende derselben sind durch ihre Stellung in einen Nothwinkel gesperrt, daß wenn auch ein Gedanke an diesen Umfang in ihnen rege werden sollte, ihnen dann noch aller Muth, alle Kraft und alle Mittel fehlen 30 würden, seinethalben weiter zu gehen, als einen Augenblick darüber vergeblich zu träumen. Es ist daher ganz gewiß, daß ihrer Viele, wenn die Bedürfnisse einer wahren umfassenden Menschenbildung in ihrer Gegenwart zur Sprache kämen, antworten würden, wie der Schulmeister von . . . der uns gestern geschrieben: 36 "Euer Blatt und die Menschenbildung überhaupt sind außer meiner Sphäre; ich bin blos Lehrer der untersten Stadtklasse für das Lesen und Schreiben und für die Anfänger des Rechnens und des Französischen. Dafür brauche und besitze ich Gottlob vielfache

Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung?

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u n d einfältige Mittel. Die M e n s c h e n b i l d u n g u n d alles v o n dieser A r t liegt a u ß e r m e i n e m B e d ü r f n i s , ich b i n n i c h t d a f ü r a n g e s t e l l t u n d n i c h t d a f ü r b e z a h l t , also gebe ich m i c h a u c h n i c h t d a m i t a b . " Aber, V ä t e r u n d M ü t t e r , w e n n d a s so ist, wie es wirklich so ist, e w e n n i h r e u c h d e r B i l d u n g euerer K i n d e r h a l b e r , w e d e r auf ö f f e n t liche E i n r i c h t u n g e n , n o c h auf P r i v a t h ü l f e , n o c h a u f e u c h selbst verlassen k ö n n t , w a s b l e i b t e u c h d a n n ü b r i g als euere K i n d e r f ü r d a s W e s e n i h r e r B i l d i m g d e m Zufall z u überlassen, wie i h r einen v e r w o r f e n e n B a t z e n , d e n ihr in die L o t t e r i e legt, d e m Zufall ü b e r 10 lasset? A b e r t ä u s c h e t e u c h n i c h t ! D a s G e r ä u s c h u n d die E i t e l k e i t , m i t d e m ein T h o r so e i n e n B a t z e n in die L o t t e r i e legt, t r ä g t k e i n H a a r d a z u b e y , i h n d a m i t ein g u t e s Loos g e w i n n e n zu m a c h e n . I m Gegentheil es k r ä n k t i h n a m E n d e n u r d e s t o m e h r , w e n n d a s Loos, wie es in d e r Regel i m m e r geschieht, eine N i e t e g e w i n n t . 15 E b e n so V ä t e r u n d M ü t t e r , t ä u s c h e t E u c h n i c h t ! d a s F e c h t e n , d a s T a n z e n , d a s Geigen, selbst eine C a s t r a t e n s t i m m e u n d alles Calenderwissen, alles S t u d e n t e n s c h w a d r o n i e r e n , u n d w a s e u c h wichtiger ist, sogar die K u n s t , sich in j e d e r Modegesellschaft g u t p r o d u c i r e n , s o u t e n i r e n u n d selber d a r i n brilliren zu k ö n n e n , d a s 20 alles t r ä g t zu einer die W ü r d e u n s r e r N a t u r wirklich e n t f a l t e n d e n u n d s i c h e r n d e n Erziehungsweise n i c h t m e h r bey, als d a s b e r ü h r t e G e r ä u s c h b e y m E i n l e g e n des B a t z e n s in die L o t t e r i e z u m Gew i n n e n des g r o ß e n Looses. V ä t e r u n d M ü t t e r , verschließt euere A u g e n n i c h t v o r d e r E l e n 25 d i g k e i t d e r Zeit! Sie ist groß. Selbst u n s e r e K ö n i g e h a b e n sie auf eine Weise e r f a h r e n , wie w e d e r sie n o c h die W e l t es a h n e t e . W e r i h r seyd, i n w e l c h e m S t a n d ihr a u c h i m m e r lebet, V ä t e r u n d M ü t t e r , i h r k e n n t diese Schwäche, diese U n z u v e r l ä s s i g k e i t , diese C h a r a k t e r l o s i g k e i t d e r Zeit. W a s a u c h i m m e r euere L a g e sey, i h r so h a b e t sie in e u e r n K r e i s e n k e n n e n g e l e r n t , wie sie die K ö n i g e i n d e n ihrigen k e n n e n gelernt h a b e n . I h r h a b t sie a u c h g e w ü r d i g t , u n d euere diesfallige W ü r d i g u n g s p r i c h t sich g a n z b e s t i m m t in d e r A r t u n d Weise a u s , wie i h r i n G e l d s a c h e n gegen Menschen, w ä r e n sie a u c h euere B r ü d e r u n d 35 Schwestern, h a n d e l t , w e n n sie n u r eine ä u ß e r e AbgeschlifEenheit z u euerer Sicherheit u n d z u i h r e r E m p f e h l u n g f ü r sich h a b e n . A b e r n u n V ä t e r u n d M ü t t e r , w e n n ihr bei dieser offenen W ü r d i g u n g d e r S a c h e i m Allgemeinen d e n h ö c h s t e n E i n f l u ß auf die Bild u n g euerer K i n d e r L e u t e n a n v e r t r a u t , die e b e n also n i c h t s als

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Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung?

eine solche äußere Abgeschliffenheit zu euerer Sicherheit und zu ihrer Empfehlung für sich haben, Väter und Mütter, so handelt ihr hierin dann doch offenbar nicht in Übereinstimmung mit euch selbst. Ihr gleichet haushälterischen Schwächlingen, die zu jedem Kreuzer mit Ängstlichkeit Sorge tragen, und gedankenlos den 5 Gulden sich aus den Händen reißen lassen; ihr gleichet Menschen, die launenhaften Augenblicken ihres Lebens großes Gewicht geben, aber das Ganze ihres Lebens und ihrer Kräfte wie nichts verschleudern. Man thut sich in unsern Tagen zwar vieles auf die vielseitigen 10 Fortschritte in der Menschenbildung zu gut, und es ist nicht zu leugnen, die Welt ist wirklich in der physischen Besorgung unsers Geschlechts weit vorgeschritten. Für die Ausrottung der Pocken, für die Auferweckung der Scheintodten, für die Geistes-Cultur der Tauben und Blinden, für die Rettimg der Menschen in Feuers-15 und Wassersnoth, für die Race-Verbesserung und die Abtragserhöhung der Schaafe, Pferde, Kühe und dergleichen ist unser Zeitalter nun reif. Aber das Fach Menschenbildung hält wahrlich nicht gleichen Schritt mit ihrer diesfalls steigenden Kraft. 20 Es mangelt seinem Wachsthum zwar auch nicht an großem äußerm Schein. Der Baum dieser Bildung scheint wirklich hier und da in voller Blüthe vor unsern Augen zu stehen, aber nicht selten nagen eckle Würmer an dem schönsten Schein dieser Blüthe; böse Winde haben über sie geweht; sie wird nicht Früchte 25 tragen, sie wird schnell welken und abfallen. Stünde der Baum der Menschenbildung faul und verdorrt vor unsern Augen, so wüßten wir dann doch, daß wir ihn umhauen und einen andern pflanzen müßten. Aber wir hoffen auf Früchte und wagen es nicht, auch nur zu ahnen, was man eigentlich mit 30 ihm vorzunehmen hätte. Das Verderben unsrer selbst in Rücksicht auf Menschenbildung hat im Ganzen unsers Seyns und unsers Thuns tiefe Wurzeln. Jahrhunderte liegen auf uns, die wir mit Mühe von uns abwälzen können. Selbst der Fortschritte in einigem Guten, das eigentlich nur als Zugabe und Anhängsel vom 35 wesentlicheren Guten von Bedeutimg und Gewicht ist, hat uns in unsern diesfälligen Ansichten und Mitteln so weit mißleitet, daß wir wahrlich im Fall sind, uns vor uns selber fragen zu müssen: ob wir nicht oft blos das Auswendige der Schüssel reinigen und

Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung?

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des Koths nicht achten, der ihr Inwendiges befleckt ? Meinen wir etwa, die vernachlässigten Quellen des Lebens von Tausenden, werden durch die Auferweckung eines Scheintodten vergütet, oder die Güte der Bildungsanstalten für die Taubstummen und 5 Blinden wäge die Schlechtheit der Bildungsanstalten für die Sehenden und Hörenden auf? Oder ist etwa die Abtragserhöhung und Raceverbesserung der Pferde, der Schaafe und Kühe für den steigenden Unwerth des Menschengeschlechts und die Verschlechterung seiner Race ein wirklicher Ersatz ? Wiegt etwa der Schimio mer des Erbarmens für famöses Unglück und Raritäten-Leiden, die Stumpfheit unsrer Sinne für alltägliches Elend und alltägliche Noth auf? Doch man thue dem Zeitalter nicht Unrecht, man gebe seiner Achtung für auffallende Leiden und seltene Übel den Werth, der 15 ihr wirklich gebühret. Man schätze seinen Vorschritt in der Besorgung der physischen Angelegenheiten der Erde und des Menschengeschlechts so hoch man es kann; aber man lasse sich dennoch nicht von dem äußern Schein dieser Vorzüge blenden. Man dringe, wie man soll, tiefer in das Wesen dieser Vorzüge, und man 20 wird, man muß gewiß finden: d a ß d i e s e V o r z ü g e s e l b s t k e i n s i c h e r e s F u n d a m e n t h a b e n , als in d e m h ö h e r n S i n n u n d d e r i n n e r n W ü r d e der M e n s c h e n n a t u r s e l b s t , und daß ihr Werth und ihre Dauer von der gleichz e i t i g e n u n d w e s e n t l i c h h ö h e r n S o r g f a l t f ü r die E n t 25 w i c k l u n g d i e s e s S i n n e s u n d d i e s e r W ü r d e , k u r z v o n der S o r g f a l t f ü r w a h r e M e n s c h e n b i l d u n g a l l e i n a b hängt. Wo dieses mangelt, und die physische Besorgung unsers Geschlechts in die Ansichten der blos physischen Natur eingeengt 30 ist, da sind ihre Resultate blos physisch, nicht menschlich. Sie können letzteres nicht seyn, sie können der Menschennatur nicht genug thun, weil sie aus der Engherzigkeit und Einseitigkeit einer Beschränkung dieser Natur selbst hervorgehen, welche kein dieselbe ganz befriedigendes Resultat auch nur denken läßt. Die 35 Kraft des Bestrebens selbst zum blos physischen Wohl unsers Geschlechts liegt bey dieser Beschränkung gleichsam in eisernen Ketten. Ihr äußeres Leben sogar, welchen Schein es auch immer haben mag, ist dann im Innern unsrer Natur selbst gelähmt.

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Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung?

Der Mangel dieser innern Erhebung des Geistes und des Herzens hat allgemein zur Folge, daß auch das Blendendste unsers Thuns ohne innern Gehalt ist, und daß wir so oft dahin kommen, morgen zu verachten, was wir heute bewundert haben; zu lächeln, wo wir eben erstaunten, und oft sogar zu verabscheuen, wo wir 5 eben im Begriff waren niederzuknieen und anzubeten. Es geschieht freylich gar oft, wo die Noth unsers Geschlechts so groß wird, daß das Geschrey ihres Jammers die hohen Treppen der Geldmenschen hinauf, durch die verschlossenen Thüren der Ehre und durch das Gewühl der Umgebungen des Leichtsinnes 10 hindurch zu den Ohren der Welt und ihres guten Tons zu gelangen vermag - dann, es ist wahr, geschieht es gar oft, daß dieser Ton müde und freundlich wie ein Frühlingstag erscheint, an dem kein Wölkchen den Himmel trübt und kein Blatt einer Espe vom Winde bewegt wird. In diesem Falle spendet dann die Welt und 16 ihre Behörden und Nicht-Behörden, hie und da Geld aus, daß es eine Lust ist. Reiß es an dich, Unglücklicher! Dein Almosen hat für dich kein Haar mehr Werth, als das Geld gilt. Ihm mangelt der heilige Boden des Mehrwerthes, Weisheit und Liebe. 0 Gott, daß er ihm 20 mangelt! Aber es ist umsonst, er mangelt ihm. Es spricht zwar den Ruhm der Liebe, der Menschlichkeit, und des Christenthums laut an und trägt seinen Schein glänzend und hoch. Du bist in der Stunde des Spendens versucht zu glauben, du lebest im christlichsten aller Jahrhunderte und es sey noch keins vor ihm so 25 christlich gewesen. Aber wenn du unbefangen nicht blos die Gabe, wenn du den Geber in's Aug' fassest, und es dir gelingt, ihn vom Spieltische, an dem er eben sitzt, hinweg zu bringen, und vor ihm Worte der Weisheit und Liebe über sein Almosen und seinen Armen mit ihm reden zu dürfen; wenn sein guter Ton und sein so freundliches Lächeln deinen Muth stärken, daß du dein Herz in beyde Hände nimmst, um mit ihm von der B i l d u n g des A r men z u h ä u s l i c h e r S e l b s t s t ä n d i g k e i t , von der Nothdurft seines L o s k a u f s v o n A l m o s e n s e l b s t zu reden, und er dir denn die Stirn runzelt und das Maul hängt, dann ändert 35 sich die Scene. Der Traum des christlichsten aller Jahrhunderte verschwindet. Es wird Nacht, es wird dunkle Nacht über den Almosen spendenden Mann, und der Engel des Lichts und der Wahrheit schreibt sein: D u b i s t g e w o g e n , u n d z u l e i c h t

Aber wozu ein Blatt für Menechenbildung?

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g e f u n d e n , an die finstere Wand des Tands der Eitelkeit und der Anmaßung unserer Zeit. Doch alle Zeiten haben neben ihren Schwächen ihr Gutes, neben ihren Schatten ihr Licht. Auch wo dieser Schatten noch so 6 groß ist, und fürchterlich irre führt, auch da stehen doch immer Tausende und Tausende nicht unter seinem traurigen Dunkel. Und auch dieses ist wahr, die erprobte Tugend der ausgezeichneten Edlen erscheint im Dunkel unseres großen Tagschattens nur desto erhabener. 10 Aber lassen wir das. Die Erziehung ist allerdings das Höchste und Größte, das die Unschuld des menschlichen Geistes und des menschlichen Herzens zu erfüllen vermag. Sie ist das Höchste, das die Würde der Menschennatur anspricht, und ihre Thätigkeit rege macht. Aber sie fühlt die Unschuld des Geistes und des Herls zens nur da, wo diese Unschuld des Geistes und des Herzens a u c h da ist. Sie spricht die Würde der Menschennatur nur da an, sie setzt diese Würde nur da in Thätigkeit, wo sie auch da ist. Es fehlt viel, daß sie mit ihrer Lebendigkeit den Zeitgeist anspreche; es fehlt viel, daß sie mit ihrer Kraft diesen Zeitgeist anspreche; es 20 fehlt viel, daß sie in sein Wesen und in seinen Sinn eindringe, und ihn ausfülle. Sie füllet ihn nicht aus, sie kann ihn nicht ausfüllen. Versuche es eher, alte Schläuche mit neuem Wein zu füllen, versuche es eher, einen neuen Lappen auf ein altes Kleid zu setzen, als den Sinn der Menschen, denen Unschuld und innere Würde 25 mangelt, mit dem reinsten Ausdruck dieser Unschuld und dieser Würde, mit dem lebendigen Mittelpunkt aller Reize ihrer reinen Thätigkeit, mit dem höhern Interesse für Erziehung, für Menschenbildung zu vereinigen. So wie das Innere des Menschen für alles Höhere und Edlere ein lockeres Gefäß wird, also dünstet das so hohe Interesse für Menschenbildung und menschliche Erziehung in ihm aus, wie der aromatische Geist in einem offenen Krug. Elende Betrüger suchen denn freilich den todten Überrest solcher Getränke, als den lebendigen Geist derselben zu verkaufen, und arme Tröpfe kaufen und zahlen ihn freilich dennoch gar oft, als 35 ob er dieses wirklich wäre. Die hohe Tugend der Menschenbildung und das Verderben der Welt und der Zeitbildung geht so wenig zusammen, als Christus und Belial, so wenig, als das nasse Wasser und das glühende Feuer. Die M e n s c h e n b i l d u n g spricht in der Hoheit und Würde ihres

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Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung ?

ganzen Thuns, das helle hehre Tageslicht unserer Natur an, und ist und bleibt im ganzen Umfang ihrer Folgen und Wirkungen ewig der Ausdruck dieses hehren Lichts. Sie ist in ihrem Wesen und durch dasselbe eine r e i n e , der Sinnlichkeit mit Unschuld und Kraft entgegenwirkende, leidenschaftslos auf das Wesent- 5 liehe, Gute und Bleibende gerichtete T h ä t i g k e i t des Herzens, des Geistes und des Körpers. Die W e l t - u n d Z e i t b i l d u n g hingegen spricht in der Beschränktheit ihres unwürdigen Thuns das volle Dunkel der Nacht unserer Natur an, und ist und bleibt im ganzen Umfang ihrer Fol-10 gen und Wirkungen ewig der Ausdruck dieser Nacht und ihres Dunkels. Sie ist in ihrem Wesen und durch dasselbe eine unr e i n e , von der Sinnlichkeit angespornte, und mit allem Verderben ihrer Beschränkung und Unwürdigkeit in Übereinstimmung gebrachte, auf den Schein, das Äußerliche und Vergängliche ge-15 richtete T h ä t i g k e i t des Herzens, des Geistes und des Körpers. Nach diesem Gesichtspunkt ruht die erstere, die M e n s c h e n b i l d u n g , auf der Benutzung aller Liebe, aller Wahrheit und aller Kraft unsers Geschlechts zur Entfaltung des höhern Sinnes und aller Würde unsrer innern Natur. Die zweite, die Z e i t - und 20 W e l t b i l d u n g hingegen ruht nach eben diesem Gesichtspunkt, auf der Benutzung alles Trugs und aller Lieblosigkeit der Sinnenreitze und ihrer Kunst zur Sicherung alles Kützels unsers Sinnenlebens und alles Verderbens seiner Beschränkung und Unwürdigkeit. 25 Die erste, die M e n s c h e n b i l d u n g , ist desnahen auch in ihren G r u n d s ä t z e n u n d M i t t e l n , ewig u n d u n w a n d e l b a r sich s e l b s t g l e i c h , wie Gott sich selbst gleich ist. Die z w e i t e , die Z e i t - und W e l t b i l d u n g hingegen ist in d e n s e l b e n so w a n d e l b a r u n d s i c h s e l b s t so u n g l e i c h u n d 30 w i d e r s p r e c h e n d als die Sünde und der Teufel. In unsrer Mitte, in der Welt wie sie wirklich ist, erscheint aber weder die Menschenbildung, noch die Zeit- und Weltbildung rein, und gänzlich von einander gesondert. Menschenbildung in ihrer Vollendung ist das Ideal, wornach 35 wir streben, von dem wir aber mit Paulus sagen: nicht daß ichs schon ergriffen habe und vollkommen sey; ich jage ihm aber nach, auf daß ichs ergreifen möchte. Die Wahrheit und die Grundsätze der Menschenbildung liegen

Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung i

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so tief in dem Wesen der Menschennatur, daß alle Zeit- und alle Weltbildung mitten im Wechselzustand ihres Verderbens und mitten in allem Schwanken ihres sich selbst widersprechenden Thuns, sich immer, aber freylich immer einseitig und ungenug5 thuend, dem Ewigen und Unveränderlichen der Menschenbildung nähert oder wenigstens den Schein dieser Näherung anspricht. Und so wie die Zeit- und Weltbildung dieses in einem Zeitpunkt mehr oder weniger thut, also ist auch dieser Zeitpunkt für die Menschenbildung mehr oder weniger gut. 10 Und nun können wir diese Gesichtspunkte ins Aug' fassen ohne einzusehen, daß derjenige Zeitpunkt für Menschenbildung vorzüglich schlecht ist, in dem man es laut und allgemein ausspricht : in der Kraft und Reinheit der Unschuld gebildete, und durch die selbstständige Entwicklung der Anlagen der Menschennatur erzog15 ne Kinder, passen nicht in die Welt wie sie ist, sie kennen die Schliche und Kniffe nicht, deren es in der Welt nothwendig bedürfe, um mit Ehre, Anstand und Sicherheit Böses mit Bösem zu vergelten, und sich durch List vor der List, durch Betrug vor dem Betrug zu sichern. Ein Vater und eine Mutter, die mit Erfolg 20 für ihre Kinder sorgen wollen, müssen sie daher vor allem andern aus in die Welt hineinführen, um ihnen die Falte zu geben, die sie darin nöthig haben, wenn sie im Stand seyn sollen, dieselbe in jedem Fall zu demjenigen in Anspruch zu nehmen, wozu sie sich in Anspruch nehmen, und zu demjenigen zu benutzen, wozu 25 sie sich benutzen läßt. Das geht so weit, daß die Rohern unter der Menge derer, die dieser Meinung sind, es gerade heraussagen, wenn man mit den Wölfen leben müsse, so müsse man mit den Wölfen heulen; und wenn man in der Welt leben wolle, so müsse man darin leben, wie es darin der Gebrauch ist. 30 Aber was ist denn darin der Gebrauch? Ich will es auszusprechen versuchen. Ich will einige Züge des bestehenden Weltverderbens in Hinsicht auf Menschenbildung ungeschwächt und unentstellt hinwerfen. Sie werden einseitig, sie werden nicht schonend genug, sie werden nicht mit den ge35 wohnlichen Rücksichten begleitet erscheinen - aber muß man denn keine Wahrheit mehr für den einzelnen Mann, für den einzelnen Fall, für die einzelne Zeit aussprechen ? Darf keine Wahrheit mehr so bestimmt unter einem gegebenen Gesichtspunkte ausgesprochen werden, daß sie denen, die diesen Gesichtspunkt

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Aber wozu ein Blatt für Mensohenbildung?

weder wollen, noch haben, nach ahnden, als einseitig erscheinen muß ? Soll es erlaubt seyn, Gegenstände der Untersuchung nach Lokalansichten, und nach den beschränktesten Bedürfnissen eines Standes, einer Stadt, eines Ortes und sogar eines Privilegiums, mit Hintansetzung wesentlicherer und höherer Grund- 5 sätze in's A u g zu fassen, und hingegen dann nicht erlaubt, die nemlichen Gegenstände, so wie sie nach den umfassendem Ansichten und den allgemeinem Bedürfnissen der Menschennatur selber ins Aug fallen, zu berühren ? Und wie ist es möglich und mit welchem Rechte fordert man von uns, daß wir in den Augen-10 blicken des Kampfs, in dem wir begriffen sind, um reinere Erziehungsansichten unter dem Schutt von, aller reinen und kraftvollen Entwicklung der Menschennatur entgegenstehenden Zeitmeinungen, Begriffen und Handlungsweisen, unter welchem sie begraben liegen, wieder hervor zu ziehen: wie ist es möglich, daß 15 wir mitten im Schweiße unsrer Anstrengung nicht fest und unbeweglich auf dem Punkte stehen bleiben, auf dem wir nun einmahl darnach hingraben? Und wenn wir in diesem Kampfe den herrschenden Zeitgeist, in seiner entschiedenen Blöße entlarven und sein, unserm Geschlechte nachtheiliges Allwirken, mit dem er für 20 die Verbreitung seines Verderbens gegen unser Geschlecht hinwirkt - aufdecken, müssen wir dann den Vorwurf noch für gerecht achten, daß wir das Gute, das dieser Zeitpunkt neben seinem Allwirken für unser Verderben, dennoch hat, überall mißkennen? Heißt denn Ausnahmen nicht berühren, in irgend einem 25 Falle sie ganz mißkennen? Doch ich werfe meine Ansicht hin, wie sie in mir liegt. Man scheint in der Welt, was man nicht ist, und ist und thut darin, was man nicht soll. Man muß desnachen auch die Kinder scheinen machen, was sie nicht sind, und seyn und thun, was sie 30 nicht sollen. Man lehrt Menschen reiten, tanzen und fechten, die sicher, wenn sie ausgelehrt sind, keine Tänzerschuhe und Pferde vermögen, und nie im Fall seyn werden, irgend jemanden, ohne Gefahr für ihr Brodt und ihr Nachtlager, trotzen zu dürfen. Man lehrt Kinder mit großer Mühe und Sorgfalt pfeifen, geigen, Ko- 35 medien spielen und Gaukelsprünge machen, von denen man zum voraus wissen kann, daß die Noth des Holzscheitens und des Erdäpfelbaues ihnen die Feinheit des Pfeifens verderben, den Muth des Komedienspielens auslöschen und ihre Finger für alle Zart-

Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung?

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heit des Geigens so unbrauchbar machen werde, als der Hals und die Beine des verhärteten Karrengauls für die Prachtsprünge der Reitschule unbrauchbar sind. Der Mann, der am Morgen in Ranglosigkeit und Brodtbedürf5 nis, von Drang und Noth umgeben, nichts zu suchen hat, als sich mit Gott und Ehren durch die Welt zu bringen, wird dir noch vor Abend vom Taumel unpassender Zeitansprüche aus den Verhältnissen, die sein Element sind und die Grundlage seiner Ruhe, seiner Kraft und seiner Sicherheit ausmachen, herausgemustert, 10 wie die schönsten Stellen eines Buches, dessen Censor für Wahrheit und Schönheit eben so wenig Sinn hat, als ein solcher Zeitpunkt für die Realbedürfnisse der Menschennatur. Es glänzt dir heute in Seide, der dir morgen bettelt. Er lahmt am Morgen in Lumpen bei Haus, am Abend zeigt er sich geputzt im Theater, 15 im Caffe, auf der Promenade, und so erscheint das Weib am Morgen in Todesblässe im Boudoir, und am Abend rosenroth bei der Spielparthie. So lebt man in der Welt. So ist es der Gebrauch. Wir achten es nicht, aber es ist darum nicht minder wahr, daß die wesentlichen 20 Ansprüche der Menschennatur, zu dem, was wir sind und um jeden Preis bleiben wollen, nicht passen. Wir fühlen es nicht, aber es ist darum nicht minder ein Unglück, daß wir durch das, was wir sind und bleiben wollen, genöthigt werden, unsere Kinder vergessen zu machen, was alle Menschen seyn und werden sollten, und sie 25 dadurch so oft in der Hauptsache dessen, was für sie selbst Noth thut, zur Unbrauchbarkeit versinken zu sehen. Man macht sie durch das, was man sie wissen und scheinen lehrt, unfähig zu dem, was sie kö nn en und seyn sollen. Man zwingt Kenntnis- und Anstandsformen in sie hinein, und treibt dafür 30 Anlagen und Kräfte, Frohsinn und Lebendigkeit, reine Natur und den hohen Selbsttrieb der Entfaltung aus ihnen heraus. Man fordert, Kinder von 7 bis 8 Jahren sollen sich in der Welt, die also ist, und in der wir also sind, gut zu benehmen wissen, obgleich es nur durch Mittel geschehen kann, die im vollkommensten Wider36 spruch mit allem sind, was die wahre Bildung der Menschennatur anspricht. Wo die Natur Zwang fordert, da sprechen diese Mittel Freyheit an, und wo die Natur Freiheit anspricht, da fordern sie Zwang. In seinen Sinnlichkeitsstunden wächst das Weltkind zum wilden Leben auf, wie die Haselstaude im Haag, und der Holun-

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Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung?

der neben der Miststätte. In Stunden, die sein Herz und seinen Geist ansprechen sollten, wird es unter der Scheere gehalten, wie ein schlechter Gärtner die Buchsstaude, die er zu Pyramiden, Piedestalen u.s.w. verschnörkelt und verviereckelt, unter der Scheere hält. 5 Der Gebrauch will's, und man wirft das Unveränderliche und Ewige der Menschennatur zu Gunsten des Richtigen und Wandelbaren der Weltbildung als unbedeutend weg. Man setzt den Mutterwitz dem Aberwitz, die Haustugend den Gesellschaftsfertigkeiten, die Menschenehre der Spielerehre, die Achtung für Liebe, 10 Wahrheit und Recht, dem Spielraum der Gewaltsfrechheit und dem Truge leidenschaftlicher Befriedigungen weit nach. Mitten indem so die elende Kunst dieses Weltbrauchs die reine Kraft der Natur bey ihren Kindern zum Schlafen einwiegt, scharlatanisirt sie ihnen Gegenstände der Kunst und des Wissens ins 15 Gedächtnis, die auffallende Resultate eben der Kräfte zu seyn scheinen, die sie in ihnen ganz einschläfert. Sie unterwirft dadurch die einfache und truglose Bildung zur Weisheit, Liebe und Kraft, dem Trug grundloser Kenntnisse und herzloser Gesinnungen und hie und da noch dem Schein einer Subordination, die, indem sie 20 das Recht, blind zu seyn und doch zu führen anspricht, das Fundament ihrer selbst durch ihren Anspruch selber aufhebt. Wie könnte sie anders ? Es liegt in ihrer Natur. Sie muß es auch noch überdies darum, um den Ruf bestehender Unterrichtsanstalten, die um ihrer Übereinstimmung mit allem, was von Grund- 25 losigkeit und Herzlosigkeit ausgeht, lieb und werth sind, gegen Gefahren von Neuerungen zugunsten der Wahrheitsliebe und der höhern Kräfte unsrer Natur zu sichern und zu verwahren. Er kündigt sich sogar laut und ohne Scheu an, dieser letztre Gesichtspunkt. Man hört ihn unverholen aussprechen. Und wie 30 könnte dieses in einem Zeitpunkt mangeln, in dem die Kunst, gegen die Natur zu wirken und das Höhere, Ewige unsers Wesens den Zufälligkeiten vorübergehender Zeitansichten und Zeitmanieren aufzuopfern, zum höchsten Raffinement gediehen und in eine Art von Giftmischerei ausgeartet? Wie könnte er in einem Zeit- 35 punkt mangeln, in welchem die Giftmischer ihre Künste mit einer gedoppelten Täuschung und so treiben, daß sie selber nicht wissen, daß sie vergiften, und die Vergifteten nicht ahnden, daß sie vergiftet sind? Es geht damit so weit, daß die ersten, je mehr sie

Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung?

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ihr Todtenwerk treiben, desto mehr selbst glauben, sie seyen Wundärzte der Menschennatur, und je länger die andern unter ihren Händen gelegen, desto mehr glauben sie sich gesund und wohl, und weit über die Menschen empor, die nicht unter so guten 5 Händen gelegen. Daher kommt es denn auch, daß, mitten indem uns alle Folgen dieses Unglücks umgeben, dennoch so viele tausend Menschen es unbegreiflich finden, daß es in einem Zeitpunkt mit der Menschheit so übel stehen könne, in welchem die Kultur des Menschen10 geschlechts zu einer solchen Höhe gebracht worden, in welchem namentlich die Wissenschaften in ihrem ganzen Umfang nach ihrer Ansicht dem Erziehungswesen Fundamente gegeben, die Jahrtausende nie hatten. - In einem Zeitpunkt, in welchem ihnen neben allen diesem die Erfahrimg noch sagt, daß sie darin ja sel15 ber, und zwar mit Ehre und unbescholtnem Rufe protokoliren, einregistriren, unterschreiben, Schriftstellern, predigen, regieren, unterrichten und schulmeistern. Doch was auch immer Mäuse in ihren Löchern darüber pfeifen, und wie sehr auch immer Zeithähne die Vollkommenheit ihrer 20 selbst auf ihrer Miststätte auskrähen - große Weltbegegnisse haben über die Schwächen und Anmaßungen unsers Zeitalters entschieden. Sind wir aber dadurch weiser geworden? Was auch immer begegnet, den Grad und die Ausdehnung unsrer Zeitschwäche außer Zweifel zu setzen, hat dieses alles uns darüber 25 die Augen geöffnet? Lenken wir seither mehr als vorher zur Kraft und zur Liebe hin, oder treiben wir die Anmaßungen der kraftlosen Lieblosigkeit und der Flitterfranzen ihrer nichtigen Gaukelspiele nicht höher als je? Nein, den Geschwächten hat alles Unglück der Zeit die Augen 30 über den Grad und die Quelle ihrer Schwäche nicht geöffnet. Mag es auch immer beim Erlahmen und Versinken des Ganzen auffallen, daß das Einzelne nichts taugt, daß aller Geist, alles Leben und alle Schwungkraft, die man ihm zutraute, nur Schein und Tand war, so bleibt unsre Täuschung doch immer die nemliche. 35 Wenn dieses Versinken und Erlahmen des Ganzen und das Ungenugthuende des Einzeln als unwidersprechliche Thatsache unsern Zeitmenschen auffällt, so stehen sie denn freylich da, wie aus den Wolken gefallen. Aber sie erkennen um deswillen die Nichtigkeit des Zernichteten nicht in seiner N i c h t i g k e i t , sie erkennen

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Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung?

sie nur in seiner Z e r n i c h t u n g . Erst wenn das Nichtige gänzlich verschwunden, erst denn, wenn die Thatsache seiner Nichtigkeit selbst nicht mehr da ist, erst denn erkennen sie das Zernichtete als nichtig. Aber auch da noch trauen sie kaum ihren Augen und fragen sich wie Menschen, die aus dem Fieber erwachen: Ist es 5 denn auch möglich, daß wir uns also irrten ? Man wundere sich nicht. Der in sinnlichen Verirrungen verhärtete Mensch muß nothwendig über das Wesen der Menschennatur in gänzlichen und unheilbaren Täuschungen leben. Er vermag es nicht mehr, die Höhe dieser Natur in sich selber anders, als durch 10 die Brille dieser Verirrungen zu erkennen, und kommt auf diesem Weg nothwendig dahin, die Ansprüche seiner Sinnlichkeit und Selbstsucht als das Höchste anzusehen, dessen diese Natur noch fähig ist. Also sieht der Affe die Anlagen seiner Affennatur für das Höchste an, das die Schöpfung im Thierreich hervorgebracht hat; 15 er kann nicht anders, er muß seine Affensprünge wenigstens der menschlichen Tanzkunst und seine Affenfreuden den Menschenfreuden gleich achten. So träumt sich der Schwächling unter den Menschen, die Natur der Götter und Engel im gleichen Verhältnis gegen sich selbst, wie der Affe die Menschennatur gegen die 20 seinige. Die Verirrungen der Einseitigkeit und der Beschränkungen unsers Geschlechts haben denn freylich ihre Nüancen und ihren Stuffengang. Sie erscheinen in dem einen Menschen unendlich anders als in dem andern. 25 Ist der sinnlich verhärtete Mensch mächtig und stark, fühlt er Muth und Kraft in seiner emporstrebenden Brust, so erscheint er denn freylich in seinem Seyn und in seinem Thun nicht in der auch thierisch verächtlichen Schwäche des schmächtigen Affen. Er erscheint dann Verstandes und Faust halber als ein entschiedener so Kraftmann, und auf einer Höhe, die, wenn er in einen Zeitpunkt fällt, in dem seine Mitmenschen nicht besser, nicht edler, nicht höher als er sind, alles blendet und alles verwirrt. Seye denn seine Lage, welche sie wolle, sey er Bauer im Dorf, sey er Klostergeistlicher, sey er Stadtrat in alter Form, oder Munizipalitätsrath in 35 neuer, sey er Oberamtmann oder Untervogt, Werbeoffizier oder Inspektor einer Fabrike, wenn er in einem Zeitpunkt lebt, in dem die Aufmerksamkeit auf das Göttliche und Höhere der Menschennatur gleichsam außer Kours gesetzt wurde, und im Bonton und

Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung?

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den Modesentimens so wenig Unterstützung findet, als im Geist der Gesetzgebung und in den Formen der Verwaltung, da wird der Mann, der in Kopf und Faust, Kraft zeigt, in allem Thun seiner Selbstsucht Meister in seinen Verhältnissen. Es steht ihm 5 nirgends, weder von oben herab, noch von unten herauf, ein höherer Sinn; es steht ihm nirgends eine reine Kraft, eine wahre Liebe entgegen. Der Strom des Ganzen trägt ihn gleichsam von selbst hin, wohin er zielet. Wie sehr ihm auch tiefer innerer Sinn, wie sehr ihm auch Herzenshöhe und Menschlichkeit mangelt, der 10 Strom, in dem er schwimmt, ist für ihn gemacht. Forellen würden freylich darin sterben, aber Koth- und Sumpffische gedeihen darin, wie nirgends. In einem Zeitpunkt, wo das Höhere der Menschennatur dem Zufalligen und Äußern ihrer Verhältnisse allgemein untergeordiB net und aufgeopfert wird, muß ein Mann, der in sinnlicher Selbstsucht Gewandtheit und Kraft zeigt, immer oben auf schwimmen. In seinem Dorf, in seiner Stadt, in seiner Schenke kömmt er allenthalben zu seinem Ziel; er befriedigt allenthalben mit dem, was er thut, und das was er will, will die Herde, die er führt, noch stär20 ker und roher als er. Er kommt daher in jeder Lage sogar dahin, seinen Starrsinn gegen Wahrheit, Liebe und Recht als hohen Wahrheitssinn und feste Rechtsliebe in die Augen fallen zu machen. Es ist ihm auch bey allem Glück seiner Wirthsstube, seines Comtoirs, seines Rathhauses und seiner Munizipalitätsmanövres 25 nirgend wohl, wenn er es in einem dieser Verhältnisse nicht bestimmt so weit bringt. Jede wenn auch noch so beschränkte Auszeichnung der Menschennatur hat indessen in ihrem Ursprung und in den Grundlagen, von denen sie sich herschreibt, immer eine höhere Bedeu30 tung; und es ist von jedem, wenn auch in einem noch so sinnlichen und selbstsüchtigen Kreis, sich dennoch kraftvoll auszeichnenden Mann immer wahr: er war nicht zu der Einseitigkeit und Beschränkung geboren, in die er versunken. Seine Kraft war als Anlage gar nicht so beschränkt, wie sie es als Fertigkeit ist; und 35 selber in allem Verderben seiner Fertigkeiten liegt in seinem Innern noch ein schmachtendes Leben des erdrückten höhern Sinnes, zu dem er bestimmt war. Er strebt, freylich nur seiner Verirrung, seinem Unrecht unterliegend, nach diesem Ziel, aber dieses Streben ist in seinen Fundamenten, in den Ursachen, von de3 Pestalozzi Werke Bd. 20

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Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung 1

nen es ausgeht, dennoch ein höheres Streben. Sey er heute erniedrigt, wie er wolle; stehe er heute als ein Knicker, als ein Blutsauger, als ein Geldmensch, als ein Mahlzeitenmensch, als ein Maulbraucher und als ein Spottvogel unter seinem Geschlecht, er hätte als ein helfender, liebender Engel unter demselben er- 5 scheinen können. Unauslöschlich und ewig lebt die Spur, daß er dieses hätte seyn können und sollen, in seinem Innersten. Darum befriedigt es ihn auch nicht, wie sehr er immer zum Ziel seiner Selbstsucht gelangt. Wie glücklich er auch dem Unrecht fröhnt, wie sorglos und sicher er der Wahrheit Hohn spricht, wie sehr 10 ihm auch bey der Lieblosigkeit, die ihm zur andern Natur geworden, wohl ist, er will mehr, er muß mehr wollen. Er will unter seinen Mitmenschen als ein liebender, als ein gerechter, als ein schonender, als ein wohlwollender Mensch erscheinen. Das Reine, das Göttliche seiner Anlagen rief ihn von Kindesbeinen auf in seinem 15 Innern, mit nur verkannter Stimme dahin, wohin er nicht gekommen. Die Welt, wie sie war, und die Umstände, wie sie fielen, lenkten ihn davon ab, dahin zu gehen, wohin die Kraft seiner Anlagen und der Reiz zum Bessern, der in seinem Innern selbst lag, hinlenkt. Er ist nicht dahin gekommen. Er steht an seiner Stelle, 20 sey diese wo sie wolle, er steht in seinem Dorfe, er steht in seiner Rathsstube, in seinen Familienverhältnissen, er steht unter seinen Herrschaftsangehörigen, er steht, wo er sich immer befindet, nicht mit Vatersinn, nicht mit Vaterkraft, nicht mit reiner unbefangener Liebe unter seinem Geschlechte. Er fühlte den mächti- 25 gen innern Trieb, durch den ihn die Kraft seiner Auszeichnung höher hob. Aber er suchte nur im Äußerlichen Nahrung für ihn. Er suchte nicht als Mensch, er suchte als Untervogt, er suchte als Oberamtmami, er suchte als Rathsherr Nahrung für die Kraft, die ihn auszeichnet. Er suchte nicht innere Höhe seiner selbst; er 30 suchte äußere Höhe für die Verhältnisse, in denen er lebte. Er hat sie gefunden, er mußte sie finden. Aber er hat die Verhältnisse, in denen er sie suchte und durch die er sie suchte, verachten gelernt; er hat sich selbst entwürdigt. Aber ihm bleibt dennoch das Zeugnis der höhern Bestimmung seiner innern Kräfte. 35 Wenn es dann also auch scheint, daß die innern Fundamente der Geistes- und Herzenserhebung, bey den Zeit- und Weltmenschen allenthalben zusammengefallen, wie die Fundamente eines Hauses, das ein schreckliches Erdbeben also dem Boden eben

Aber wozu ein Blatt für Mensohenbildung ?

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gemacht, daß auch kein Stein mehr auf dem andern geblieben; wenn alles dieses also, und die Flamme des Ewigen und Göttlichen in der Menschennatur also gänzlich ausgelöscht scheint, daß auch ihre letzten Funken im Dunkel des Ganzen sich verlieren, 5 wie der schwache Schimmer weniger übergebliebener Sterne beym völlig am ganzen Horizont überzogenen Himmel, ist denn für die Menschheit, wenn es so ist, alles verloren? Muß es denn, wenn es einmal so ist, ewig so bleiben? Da sey Gott vor! Das ist Gott vor. 10 Die Natur ist Gottes, und das Ewige und Göttliche in der Menschennatur, ist höher und göttlicher als die ganze übrige Schöpfung. Das Göttliche in der Menschennatur ist ewig wie Gott selber. Ob die Wolken am Himmel sich verdunkeln, was macht das den ewigen Sternen? Es bläst ein Wind, die Wolken gehen 15 vorbey, oder sie fallen in nichtige Tropfen auf den Staub der Erde hinunter, und der Himmel ist wieder, wie er vorher war und ewig seyn wird. Mag ein böser Zeitpunkt das Göttliche in der Menschennatur mit den Wolken des Vergänglichen und Zufalligen überziehen; mag der Sturm des Windes am ganzen Horizont un20 sers Gesichtskreises, eine Weile siegend, alle Meere der Erde bewegen; mag er ihre Wolkenhimmel antreiben, mag er die Menschen-Werke mächtiger Flotten umher jagen, wie den Sand seines Abgrunds, mag er sie an die Ufer der Welttheile werfen, wie tüchtiges Schilfrohr, mag er in der Wuth seines schrecklichen Rasens 25 Inseln und Länder bedecken, und was darauf lebet und athmet, in einem Augenblick verschwinden und sterben machen, wie ein Frostschauer Heere von Sommermücken verschwinden macht, der Sturm legt sich doch wieder, das Meer wird wieder ruhig, und steht den Morgen im Prachtglanz in der Stille da, wie wenn es nie 30 bewegt worden wäre. Der Held im Kampf mit feindlichen Heeren, - an seiner Seite werden seine Reihen erschlagen, er selber verwundet - er schlägt fort, neue Reihen liegen im Staub, er scheint selber geschlagen, er ist es nicht, er schlägt fort, er schlägt immer fort, er ermüdet die 35 Übermacht, er ermüdet den Sieg, er steht unerschütterlich da, er ist höher als die Übermacht, der Sieg ist sein, eine innere Übermacht, die höher als alle Äußere, liegt in ihm selber. Der Sieg ist sein, nicht, weil er ihn hat, er ist sein, weil er ihn will, er ist nicht der Sohn des Sieges, der Sieg ist sein Sohn. Er kann nicht über-

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Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung?

wunden werden, weil nichts da ist, das ihn mit einer K r a f t angreift, die höher ist als die seinige; was niedriger ist als er, das zertrümmert sich selber, wenn es ihn angreift. Suche ihn nicht, gieb ihm keinen Namen! Die Menschennatur in ihrer höhern Bedeutung ist dieser Held. Mag ihr ewiger Feind, 5 mag Sinnlichkeit und Selbstsucht auch mit dem höchsten Glück gegen sie sich empören, mögen der Menschen Millionen sich gegen sie vereinigen, das macht nichts. Das Wesen der Menschennatur bleibt ewig das nehmliche. Der einzelne Mensch kann alles Göttliche in sich selber verdunkeln, er kann sich selber entwürdigen, 10 er kann es verdienen, er kann es wollen in Nacht und Schatten zu leben; Tausende können es wollen wie er, Tausende können es wollen und Tausende können es verdienen, daß in ihrer sich selbst zugezogenen Nacht kein Himmelsstrahl des bessern Tags sie erleuchte. Aber lebte auch heute das Menschengeschlecht ganz in 15 der Nacht seiner Selbstsucht und in der Finsternis seines Kriegs gegen Wahrheit, Liebe und höhere Kraft, dennoch bliebe das Übergewicht des Höhern der Menschheit selber gesichert. Wer du bist, wenn du Wahrheit, Liebe und K r a f t gegen Sinnlichkeit und Selbstsucht in dir selbst suchst, wenn sie nirgend, nirgends außer 20 dir selber, du findest sie in dir selber, sie sind von Gotteswegen in dir; sie sind von Gotteswegen in allen, die sie wollen und suchen. Wie dein Herz, für den Augenblick, von der Scheinkraft des Irrthums und der Selbstsucht für das Geschlecht leidet, fürchte dich nicht! Es ist auch hierin wahr, es muß dem Frommen alles 25 zum Besten dienen. Auch wer Böses thut, ist in der Hand Gottes ein Werkzeug zum Guten, und der Mensch, mitten indem er für das Böse arbeitet, wird durch eine höhere Macht dennoch getrieben, das Gute zu befördern. Er weiß nicht, was er tuth. Am Ende steht das Gute, das Gott thut, da, und das Böse, das er wollte, ist 30 verschwunden! Es ist auch hier wahr, wo die Noth am größten, da ist Gott mit seiner Hülfe am nächsten. Die K r a f t der Natur wird durch den Widerstand der Natur immer nur stärker.

Vorschläge zur Errichtung einer Armenanstalt im Kanton Aargan März 1807

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Errichtung einer Armenanstalt

Entwurf Zwekk

der

vorzuschlagenden

Armenanstalt

Allmählige A n b a h n u n g der Mittel, welche e r f o r d e r l i c h sind, die ( V o l k s ) E r z i e h u n g (durch eine) i n i h r e m g a n z e n U m f a n g z u b e s s e r e n und namentlich 1. den engen Kreis der dem Volk nöthigen K e n t n i s s e und den weiteren 6 Kreis der ihm nöthigen F e r t i g k e i t e n ihm höchst einfach aber doch genugthuend zu geben, 2. ländliche und häusliche Industrie mit der Schulbildung zu vereinigen ( u n d byde den psychologischen Gesezen zu unterwerfen, durch die es der 10 intellectuellen Elementarbildung meiner Methode gelungen ist, ihre entscheidende Resultate hervorzubringen), 3. die Schulführung mit dem ganzen Umfang der häuslichen Erziehimg in Übereinstimmung zu bringen, 4. bey dem vestgehaltenen Zwekk, die Massa des V[olk]s weder in Kentnissen 15 noch in Fertigkeiten aus] dem Kreis ihres Stands herauszulenken, denoch sel[te]nen ausgezeichneten Tälenten es m[öglich zu machen], das werden zu könen, was sie vermög ihrer Talenten zum Wohl des Vatterlands [wer]den sollen, 5. den Armenanstalten besonders in Rüksicht auf die Erziehung die Mittel zu ihren Zwekken durch die Resultate ihrer Bildung selber herbyzuführen, 20 6. Jünglingen, die zu Dorfschullehrern bestimmt sind, eine Bildungsanstalt vorzubereiten, in welcher sie nicht bloß die Fertigkeiten ihres Berufs erlernen, sonder die allgemeinen Grundsäze der Erziehungskunst, auf ) meijf in birefter 3iebe, im Schweizer-Bothen (2Iarau) fafl nur in inbirefter 3teöe. 31n beißen Orten fjaben XeitneFjmer über ßas DTeujafjrgfeff £>eö 3 n f ^ i u i < s 5U 7)Per&on beeiltet unb Sie im OTittelpunft ftefjenbe Kebe ^)efiaIojjiö eingeflößten. a = Isis; eine OTonafafcfjrifi Don ©eutfdjen unb ©d^roeigerifi^en Oetetjrfen. günffer 23anö Q a f j r III, Qeft i), 3üricf) 1807, (Seifen 222-229, unter bem Xitel: Über die Feyer des Neujahrsfestes 1807 im Pestalozzischen Institute zu Herten (Auszug aus einem Briefe). Öer in unferer 2iuägabe alö XeitjfücE roieöecgegebene Xeyt fiei)i 224-227. b = Der aufrichtige und wohlerfahrene Schweizer-Bothe, rebigiert Don jpeincicfj 3f(^t>ffe. 23anb IV, 21arau 1807, 62-63. (§rbl. jjinroeiö Don 2IrcfjtDar _ 21. Küfer, Sern.) Über öen Sntrourf H fief)e 37acf)£rag Seite ^ i g . Xejrtfritifcfjer 21pparat S. 11 Z. 1 ff. ©er Xejrf folgt a ; ber Xitel reurbe gemäjj ber teilroeifen ZDiebergabe umgefialfef. S e r Xitel lautet in b : Die Neujahrsfeier am Pestalozzischen Institut Yverdon, geschildert von einem dortigen Zögling. (Eingesandt von Herrn J . J . L.) ©er Xejrf Don b laufet, tuaö •peflalojäid iXteujafyrdrebe be= trifft: Herr Pestalozzi befand sich mitten zwischen den Lehrern und Zöglingen. Erst erklärte er uns die Vorstellungen der Schlösser; nemlich, daß er in Burgdorf die Methode angefangen habe, wo ihm auch wirklich die Sonne aufgegangen sei; daß er sie in Buchsee dann fortgesetzt, und ihm auch da die Sonne fortgeleuchtet, und sich verstärkt habe.Endlich habe er das Institut nach

S. 12 Z. 29

Yverdon verlegt, und sich da durch rastloses, vereinigtes Streben nach Wahrheit und Liebe zum Guten ihrem hellstrahlenden Mittagsglanze genähert. Dann wandte er sich zum Altar, und sprach zu den Zöglingen: «So wie es auf dem Altar brennt, so brennt es auch in den Herzen der Lehrer für Liebe und Wahrheit — So soll es auch in euren Herzen brennen,liebe Kinder! E r munterte uns, wie ein guter Vater auf, das neue J a h r gut anzuwenden, und bat uns mit Tränen, daß wir ihn und unsre Lehrer lieben möchten. Wir versprachen es und reichten, indem wir um den Altar gingen, erst Herrn Pestalozzi, und dann jedem Lehrer die H a n d . . . brennen wie a

1. A n h a n g

362

Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung ? 2I[d © r u n b l a g e be¿ Xefteä a

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17-28.

enthält in if>rem erflen ©füc£ ben Xe^t bis (5. 2 6 3 - 38, i m

groeiten @tüc£ ben Dorjjanbenen 3lejl. S i e a m © t f j l u f j © . 28 a n g e f ü n b i g t e

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b l a f f , f a ß gang Don STieberer gefdjeieben, m i t Ä o r r e f f u r e n Don "Pefialoggiö Jijanb, tpirb i m íefffriÉiftfjen 2Ipparaf Derroertet. ©efiü^t a u f eine Díegenfíon, fpricf)f Sp. M í o r f ( S a n b I V , (3. 7 9 - 8 0 ) ben 2 i u f f a i j 31ie= berer ató 23erfaffer gu, roät)cent> I B . © e q f f a r t i ) unb 31. 3 f r a e l if>n P e j f a l o g j i jutveifen. JTieberer Fjaffe j a ftfjon eine 2Infünbigung ber « W o c h e n s c h r i f t » Derfaßf, f o b a j j eä roaijrs frfieinlicfier ifl, roenn er f>ier a m 2Infang 'Pefialoggi gu 2 Ö o r f e Eommen ließ ( o g [ . biefe 2 i u ä g a b e S a n b X I X , (3. 4^8). K l e i n e r e tejrflicf)e S i n g r i f f e , bie er a l a DíebaEfor Docnef)= men f o n n t e , finb nafürlicf) leiefjf möglitf). O b

bie l l n t e r l a f f u n g ber g e r t i g f f c l l u n g

auf

^Peftaloggiö SRatfiläffigfeif ober (eljer) a u f íJíiebereré 21rbeifóroeife g u r ü i g e f j f , f a n n nicfjf enffrf)iei>en

roerben.

3 m allgemeinen fiaf ^ V f f a t o j j i 1806/07 ben 3 ^ e c n 9 e g e n f a § 5 U 3iteberer noef) Eaum in feinem gangen U m f a n g e r f a n n f . S e i ber 2irbeif über Ä ö r p e r b i l b u n g (fief>e ® . 4 5 f f . ) f a m ber ¡Jlbftanb aUcrbingd in b e r 2 D e i f e j u m í l u s b r u c f , b a f j ÍJIieberet ber 2 I u f f a f f u n g fei= ned JUeijlerö u m f a n g r e i c h e © e g e n a r b e i f e n gegenüberfiellte unb fídjer aud) alé D í e b a f t o r beim C r u t E biefeä 2Iuffa£e¿ feiner OTeinung gum 2Iuébrua£ er fief) nie mit Sljeorie begnügt, fonbern ftefa feine 3been in ber ^rayis auaprobieren rooden. Pfarrer ^j. iKieberer anberfeits fjat, roie aua ben erhaltenen 100 Jolioblättern meifl 23erfud> gemacht, bie 3Iie= Don feiner jpanb erfannt roirb, ala geborener £l)eorefi!er t^obe im Zurnfacf) auf bie ^Prajis anguroenben. 2Bie Ärüfi bie Sprache, D. Ddturalf bie D^eligion, ©ifjmib bie DdiatljemafiE, Pfeiffer ben ©efang, fo wollte Dlieberer ebenfalls einen BefäljigungSnadjiDeia für ben praitifdjen llntercicfit erbringen, .ipirn roeift naef), bajj ber fät^fift^e £l) c c , ' 0 9 e 233iefanb 1806/07 a n 23erfucf)en unb DisEuffionen über £ör= perbilbung teilnahm, gerner macfyt er roa^rfcfteinUcf), baß ^ofeph ©cfjmib firf) fpejiell an ben ÜbungStabellen ala 23erfaffer beteiligte (2Bocf)enfcf)riff ©. 71-79, 81-87). ®' n E genaue 2lnalpfe bea XejrteS ber ZBorfienfcfjrift füf>rt i^n jur folgenben Älärung ber 23er-fafferfrage, ber toir in ben Jpauptpunften juftimmen:

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Über Körperbildung

ZBie ©epffartf; anerfennt ^irn in ber Einleitung (Wochenschrift ©. 33-62) einen ber fa(i ausfcfjliefjttcfj Don 'Pcflalojgi fiammf. &c Dermufef, bafj Sie erfien jroci ©ei= ten (33-34) fon STieberer jiammen ober Don if>m umgeprägt finb,roaöaber nidjf beroie= fen roerben iann. ¡JTeben Derfcfjiebenen Heinen (Sinjfreuungen rourbe ipirn bie ©teilen ¡ZBodfjenfcfjriff I, ©. 35 3. 13-19 (©. 48 3. 25-30) ®. 56, briffer 2ibfrfjnift (©. 58 3- 3859 3- 9)> iHieberer guroeifen, weil fie aus bem Kommen fallen. (Sö muß F>ötf)fienöfyierbe= rücEficfjfigfroerben,bog ipirn (©. 128) ben 2irfifel: Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung? am 2(nfang ber ZBodjenfcfjriff Diieberer jufcfjreibt nnb barauä go[gerun= gen gieljf,roäljrenbroirif)ti bocfj ef>er ^ejialogji juroeifen motten (fiefje oben ©. 15 ff.). Sie ©eifen 62-70 ber ZDodjenfdjriff F>at ©e^ffarfF) Pefialogji gugefdjrieben unb in feiner 2luögabe S X 157 ff. autf) abgebrudff. ijirn fann nun nad)roeifen, bafj berarf ein= geljenbe 23orarbeifen DiiebererS Dorliegen, bajj an feiner 33erfaf|'erfd)aff ntcf)f gejroeifelf roerben fann. 2iudj roenn bafür Vorlagen Peffalojjis beftauben Ijäben, bie in H noef) nac^roeiäbar finb, fyat Sicherer fitfjer biefe umgeprägt unb mit feinen abroeidjenben ®e* banfen gum ©ruaf .Spirn ©. 94-99 iTtiebererS 3Iianuffript biefen ©dfjlufjfeil abbruien Eönnen. Xeft,

L i t . Z B Zürich, Mscr. Pestal. 714/5. - S X 156-157. - A. Israel, PestalozziBibliographie, B a n d I , S. 285. - H . Morf, B a n d IV, S. 83-90. - A. H i r n , Die Leibeserziehung bei Pestalozzi, 1941, S. 69-132. - E r n s t O t t o , Pestalozzi, Berlin 1948, S. 43-44. - grbl. £inroei(i Don P r o f . 21. ©fein, S e m .

Oer OrucE folgt ber «Wochenschrift für Menschenbildung» Sani» I, 1807, ©. 33~4°. 49_7°- ©erjffartf) Deröffentlidjfe baö SeiljiücE S X 157-171, unter bem eige= nen Untertitel: Grundsätze für die körperlichen Übungen. Oa ¡Ttieberer roefent* lid) für bie DtebaEfion ber «Wochenschrift» Deranfroorflidj ift, rourbe bie tion, bie oielfatf) feljlerfyaff ifl, oljne roeitern Q3ermerl im 2Inf)ang berichtigt. H - Oai gragment eined gntrourfiS 323 3üricF; 428 VI St. 7 roirb in 2lnfdfj[uß abgebrurff, eigenijänbig Don Peffatoggi auf 2/3 ©eifen eines goliobogend. Seytfritifdjer 21pparaf S. S. S. S. S.

47 50 51 52 53

Z. 33 Z. 37 Z.13 Z. 29 Z. 1

mangeln weichen a n t w o r t e t , ist es zuviel Dressires

jpier beginnt baö Dierfe ©füi beö Sanbeö ber «Wochen-

schrift » Gespenster S. 54 Z. 7 S. 54 Z. 37/38 hochzählenden

S. S. S. S. S. S. S. S.

56 57 57 59 59 62 63 64

Z. Z. Z. Z. Z. Z. Z. Z.

29 Anlage 16 allen Hinfluß 20 sie feljlt 26 indem sich 29 erregten 5 m i t der sittlichen 26-27 A r m e n , die bey allem 18 v e r v e r t r a u t

S. 64 Z. 28 bis S. 68 Z. 28 2BäF)renb 3frael unb ©et)ffartlj für biefen Xejrf bie 23erfafferfdjaft !Pefiatoggid annahmen, t>aben 3Iiorf unb ipirn, le^ferer naef) ben Dlianuflripten D^iebereri, bieö beffriffen. 2Bir brutfen ben Xeyf im ÄleinbrucE gteicf)rt>oF>[ ab, roeil groar bie Dorliegenbe gaffung f!cf>er auf

368

1. Anhang Jtieberer gurucEgeljf, aber bod) 23orIagen 'Pcflatoggiö einmal beflanben F>aben, i>ie in gorm unb 3inl>alf ftcf) in iTtiebererö 9lebaEfion ausgeroirft i)aben (ogl. H) 2iutf) Jpxrn f;af 113) burcfjauö bieSlnfi'rfji, bafinmanrfjen fliliflifd?en 2Benbungen bec (Sinfluf? Peftalojjiö auf lieberer bcutticfj fpürbar fei.

§ ü r bie anfdjliejjenben SingelDorfdfjriften bec Turnübungen roirb allfeitig angenommen, bafj 'Pcfialogji möglirf)erroeife ( S X 175) bafür Anregungen gab, aber nidf)t an ber ftfiriftlicfien gijrierung beteiligt roar. ZBir Derjidjten bafjer f)ier auf ben 2Ibbrurieben; ferner aus 20 meijlens Üeinen reEturblättern auf ben ©. 2 (2), 6, 16, 25, 34, 46 (2), 47 (2), 51, 53 (2), 54, 61, 65 (2), 151 (2), 152. "Paginierung mit 3?otftift fdjeint alt gu fein. 3?edjtafeitig iff fajl immer Dianb gelaffen, bas OTanuffript ifl audj meiflenö an biefer ©eite unten befdjäbigf. £eer finb fef>r Diele Seiten, was mit bem 233edjfel beS ©cfireiberö bgro. gleidjgeitiger SIbfcFirift gu erflären ifl; im 3Itanu(fripf ©. 7, 8, 12, 22-24, 31» 32> 4° 56 teilroeife, 71-72, 79, 80, 92 unb 108 teilroeife, 1 1 8 - 1 2 0 , 128 teilroeife, 1 3 4 - 1 3 6 , 1 5 3 - 1 5 6 , 1 6 2 - 1 6 4 , 172 teilroeife, 1 7 8 - 1 8 0 , 203-204, 2 1 8 - 2 2 0 , 234-236, 246-248, 262-264. ©df>riff geigt

balb einen altern ©rfjreiber, balb ifl fie feljr fcf)ülerF;aft unb roeift befonberS in biefen §äl= len fiele fforreEturen Don frember Jpanb, ausnajjmsroeife audj Don 'Peflaloggis ipanb auf. ^ e u e ©djrift beginnt im OTanuffript ©. 1, 9, 13, 25, 33, 35, 38, 41, 45, 57, 70, 73, 93, 109, 121, 137, 143, 145, 157, 165, 177, 205, 206, 221, 237, 245, 249, 257. (Sü ifl jebodj gu bemerfen, bafj roieberfjolt ein früherer ©tfjreiber neu einfe|t.

2. G Ü n t f l e l j u n g S g e f d j i d j f e 2luö inhaltlichen ©rünben ergibt fitf> ungroeibeutig, bajj bie Dorliegenbe ©djrift um 1807 abgefaßt ifl. E i n g a n g s an ben S t a a t s r a t Don iTteuenburg gerichtet, mit bem J)e= flaloggi a n f a n g s 1807 in Segieljung flanb, ifl ber g o r t g a n g ber ©cfjrift beutlid) an ben ftanton 2 l a r g a u gerichtet, ( g ü r bie QSer^anblungen mit bem Ä a n i o n 2 i a r g a u Dgl. bie © g r i f f e n ©. 37 f f . biefes S a n b e S . ) 3Iurf) bie fforrefponbeng beutet auf 1807 als @nt= flefjungsjaljr (Dgl. 25riefbanb V , © . 4 6 0 ) .

369

Mémoire über Armen Versorgung

3 n einem Q9rief an ©tapfer Dom 26. OTärg 1808 £ft Don einem Dîiémoire i>ie ÏRebe, baö •peflalojji an ©tapfer nad) P a r i é gefanbt fyatte unï> baé t>on 6er inbujîriôfen unb merïantili|îifcfjen ©eite feineö 2Betfe« ^anbelfe. 253af)rfcf)einlitf) F>af ©tapfer eine Äopie ber borliegenben Slrbeif ermatten. 3 f r a e l glaubt, geftüijf auf einen 25ertdf)f fiarl Dîiffert! Dom 3 a n u a c 1812, ba{j bie ©rfjrifi im 2Binfer 1811/12 entfianben fei. ÎKitter fagt aus : «Vor allem g a b er mir die F r u c h t seiner letzten Nächte, sein Werk über Armen- u n d Industrieschulen, das er f ü r die Regierung in Neuchätel ausgearbeitet h a t , wo m a n mit E r n s t a n das Werk geht, diesen Teil der Volksveredelung zu beginnen. Der 66 jährige Greis, begeistert von der Erfüllung seines ältesten u n d heißesten Wunsches, f a n d n u n selbst die N a c h t keine R u h e mehr; er diktierte sein Werk jeden Morgen von 2 oder 3 U h r a n in einem Zimmer, wo er bis z u m 12. J a n u a r noch kein Holz im Ofen gebrannt h a t t e . . . E r wollte mir v o m Ganzen eine Kopie machen lassen. » 0 a g u ¡(1 gu bemerïen, baß bie ©cfjrift aud) in ber f>eufe eingig erhaltenen Raffung nidjt DoUenbef ifi. (ïë befielt oi)ne roeitereé bie OTôglirfjfeit, ba(j peflalojji 1811/12 baran gearbeitet tyat. (Sä mar ja überhaupt feine ©erooljnljeif, ein einmal niebergefdjriebeneö 2Berï umzuarbeiten, roie er ami) Don Dielen feiner ©cfjriften i>at ftopien erfteüen [äffen. D a s nücf)t!icf)e 2irbeiten rourbe if>m in biefer 3 e '£ ®erooF)nf)eif; eine befonbere 23egieljung biefer 21rbeifött>eife gur oorliegenben ©rfjrift ifi nidjt erfïdjftirf).

DQWglidjerroeife erhoffte "Peffalojji oon groei groben aus biefer ©cfjriff, bie er fdjon 1811 im 4- 23anb ber Wochenschrift ¿um 3ibbrui brachte, in Deränberfer g o r m (t>g[. biefer 2iusgabe ©eite 193 f.), baß baburdf» ber 2Sunfrf) natf) einer ©efamtauégabe ber 2Iu(je= rungen übet bie 2kmenanftalt geroecEf roerben möchte. 23ielleicf)t f>at er aurf) an ber Um= arbeitung eines früfjen 25rucf)feiles gearbeitet, ben er 1822 in ber ßoffaausgabe unter bem Xitel: Ansichten über Industrie, Erziehung u n d Politik gefonbert gum 2lb= bruef brachte. j n Briefen an Don OTturalf begegnete er bie ©cfjrift am 1. ©epfember 1812 alö I «bald fertig» am 17. 8 i 3 alé «endlich fertig» (Sin DrucE f a m nidf)t gu ©fanbe, roeil f!cf) bie öfonomifcfien 33erf)ä[fniffe ber 2lnfialt Derfcftlecfjierien, teils infolge be« euro= päifcfjen Äriegsguftanbes, teils aurf) roegen mangelhafter 2Birtfcf)afisfüf)i:ung beS ftifutö.

©afyer {amen nur folgenbe Seile, umgearbeitet, ju Peflaloggiö ßebgeiten gum OrutS:

3.

ffonforbang

ber S e n f f d j r i f t ü b e r 2 I r m e n t > e r f o r g u n g Kritische

Ausgabe

E r s t d r u c k der Urfassung

S. 75-83

Z.10

S. 83-85

Z. 34

24 Pestalozzi Werke Bd. 20

Cotta-Ausgabe IX,

© . 73 bid 260 1822

(A)

3 Teildrucke umgearbeiteter Fassung u n t e r besonderem Titel: 1. Ansichten über Industrie, Erziehung und Politik A I X , 49-64 A I X , 64-70 A I X , 70-75 A I X , 75-83

1. Anhang

370 s. 85-87 s. 87-92

Z. 6 Z. 34

-

s . 92-96

Z. 28

-

s. 96-111 Z. 2

S. 111-114 S. 114H15 s. 115-116 s. 116-117

Z. 28 Z. 36 Z. 5 Z. 33

-

s. 117-119 Z. 31 s. 119-124 Z. 2 S. 124-ca.l30 Z. 29 ca. S. 130-192

A IX, 83-86 -

A IX, 86-123 A IX, 123-130 A IX, 130-131 -

2. Bild eines Armenhauses (nach der Wochenschrift IV, 218ff.) A IX, 131-137 -

A IX, 138 -

A IX, 138-141 A IX, 141-143 -

3. Religiöse Bildung der Kinder der Armen (nach der Wochenschrift IV, 227ff.) A IX, 143-150

3 n ber älteffen ©eflolt Don 1807 unb im ganzen Umfang gelangt bas wichtige moire •peflatojjid in unferer 2iuägabe erflmalä jum 2IbbrucE. Dlic^c alä i>ie Jpälfte bed Seyted ift bisher aucf) nicfjf in Umarbeitung beEannigeroorben. ©ie Eoffa=2Iuögabe ber Sämmtlichen Schriften "Peflcilojjiö bradfjte in 23anb IX, 1822, brei Seilftüie, bie jebodj ftarf umgearbeitet firtb. 3 » e i Seile baPon (2. 23ilb eineö 'JirmenFjaufeS, unb 3. Dleligiöfe Silbung ber Äinber ber 3Irmen) waren fcfjon in Umarbei* tung in ber «Wochenschrift für Menschenbildung» Sanb IV, 1811, er= ausgegeben, narf) unferer Reihenfolge in Sanb XII, 3 6 , 4 : Z w e c k u n d P l a n e i n e r A r m e n e r z i e h u n g s a n s t a l t , roeldjei 2S3erf in ber S n t i f i f t e n Sluagabe 23anb 1 8 , It in h 7 belastetem h belasteten a 22 thörigten h 2 wieder erneuert h 12 beschmutzenden h 19 Zartheit h 30 der unter die h Augenbliks-Unreinheit a 3 legen a legte h aussetzen a aussetzte h 10 aufgehend h 13 Ziegen-Suchen a 21 3 n a A !ein 3tbfa§. 24 sorgfältigen a sorgfält i g e n ) beachteten h 30 man es dem armen Kinde an nicht« mangeln lassen h 2 welche a die h 7 er diesem h

SIpparaf S. 253 Z. 23 für dieseürfe obec Äopien auä ben 3>af)= ren 1807-08, teils Don Pefialogji, teils Don mehreren fremben .Spänben gefdjrieben. Siefe 33riefentn>ürfe werben in ben Sciefbänben oerroertet, roä^renb f)ier nur bie 2Iuäeinanber= fe^ung mit ©ailer in 23etrad?t Eommf. ©eçffartf) fyat bie ©cfjrift S I I I 351-358 erfi= malig nadj ber ipanbftijriff unter bem Xitel: Religiosität meiner Erziehungsideen; E n t w u r f zum Sailerschen Brief, herausgegeben unb mit einer (Sinfüfjrung ( S I I I , 3 3 4 - 3 3 5 ) oerfeljen. £eyt!ritifrf>er

S. S. S. S.

261 263 263 263

Z Z Z Z

S. 263 Z

S. 263 Z S. 263 Z S. 263 Z, S. 263 Z

S. 263 Z.

S. 263 Z. S. 263 Z.

1 ff. Der Xept folgt H I Wenn (ich m i r ) lß auf der Welt 6 < Gelegenheit zu feinden, meine Gedanken veranl a g t ] ) mich I I wäre. ( I c h glaube, im Wesen der Ansichten und Zwekken übereinstimmend, syen wir in unseren wörtlichen Darstellungen vielseitig vorzüglich darum verschieden, weil wir [uns] nicht kenen und bis jez durchaus keine imediate Cumunication zwüschen uns statt hatte. Der M[ann]) 13 was ( i h n ) 14 über 17 (unvorsichtigen) unrichtigen 1 9 - 2 0 by den Zeit- und Wortmenschen (Nebel) um mich her einen Nebel 2 1 - 2 3 (die Würkung der) die nachteilige - Würkung (des armseligen) dieses Worts ( a u f die Zeitschwäche der Zeitmenschen), unter (die es hingeworfen ward) diesen Menschen vorüberging. Es diente mir zur Warnung. 25 ist ( h ü t t e n ) 3 1 - 3 3 Die 2Borfe ich dachte

21pparat

S. 264 Z.

S. S. S. S.

264 264 264 264

Z. Z. Z. Z.

S. 264 Z. S. 264 Z. S. 264 Z.

S. 264 Z. S. 264 Z.

S . 264 Z.

biö Ausbildung fin& am Díanbe beigefügt. 1 der (durch die Erziehung zu erzihlenden H u m a n i t ä t , ich achte [die]) menschlichen Erziehung (ich achte) und halte 1 Kunst (kraft) 3 ( d e r ) die mir Gott zur 5 gegeben, anzusehen 6 - 7 ( g u t e n ) reinen Herzens und seines religiösen Sins 7 ihm 9 Sterken. ( I c h achte Geist und K u n s t , die) 10 ist ( d a ß er - und als ein Ganzes in allen seinen Anlagen mit gleich - daß sein Herz zu Grund g e t h ) 1 1 - 1 2 seiner Natur gemeße 1 2 - 1 4 seiner K u n s t ( k r ä f t e n ) in keinem Fall verlieren kan, sonder in jedem [Fall] nothwendig gewinen [muß] 14-18 ( T a l e n t e n ) Geistes- und Kunstanlagen, die Gott eben wie den religiösen und sittlichen Sin in den Menschen hineingelegt, ( d e n ) diesen lestren sittlich-Teligiösen Sinn krafftlos macht und kraftlos machen muß ( u n d so das Fundament dessen, was der Mensch werden soll oder im allgemeinen werden soll) (und

Notiz zum Sailer'schen Brief

S. 264 S. 264 S. 264

. 264 . 264 S. 264 S. 264 S. 264 S. 264 S. 264 S. 264 S. 264

S. 264 S. 264 S. 265

diesen) indem es denselben best[immt] selber - sezt, It Z. 30/31 und denn noch foderte Z. 32 die(se) Übung(en)

Notiz zum Sailer'schen Brief S. 266 Z. 32/33 eben (dem Unsinn und mit eben) der S. 266 Z. 33-35 Sinn (und das Christenthum sich (unter) in unserer Mitte verlohren haben) betrieben wird. Nein fodert, wir sollen (wir) S. 266 Z. 36 Anschauung ( i n dem niederen Kreis) S. 266 Z. 37 (wenn indem byde) weil er einmahl S. 266 Z. 38 (und des Christenthums) auch S. 266 Z. 39 (Wie ists) Nein, der Zeitund Weltgeist ist nicht zu loben S. 267 Z. 3 behauptet, {man) [es] S. 267 Z. 4 ( W a g e ) Schaale S. 267 Z. 4 - 5 die bis nur am iKanfce bei= gefügt S. 267 Z. 7 - 9 Nein (sie ist nicht Wage, wenn nichts darin ligt, sie ist nicht Wage der Menschenbildung) eine - soll, wenn, S. 267 Z. 8 darin fef>lf S. 267 Z. 10 Menschen«aiwr (nicht) in ihrem ganzen Umfang eben S. 267 Z. 12 (Bildung) Wage S. 267 Z. 13 (gegenseitigen Kreffte) Entfaltungsmittel S. 267 Z. 17 bis S. 268 Z. 4 Siefe 3eilen auf angeilebfem S l a f f er= fe§e n folgende, ebenfalls nacf)iräglicf> am 3ianbe beigefügte (Siede: (Nein, es ist gewüß besser, (wo es a m ) daß in der Erziehimg dem wesentlichen Bedürfnisse des wahren Einflusses der Religiositet ein Genügen geschehe, als daß die Verstandes- und Kunstbildung stillgestellt werde, damit der Mensch (nicht) im Gleichgewicht seines versäumten und nicht seines

S. 267 Z. S. 267 Z.

S. 267 Z.

S. 267 Z. S. 267 Z. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S.

267 267 267 267 267 268 268 268 268 268 268

Z. Z. Z. Z. Z. Z. Z. Z. Z. Z. Z.

S. 268 Z. S. S. S. S.

268 268 268 268

Z. Z. Z. Z.

395

entfalteten Selbst bleibe. E s ist gewüß besser, den schlechten Pfarrer zu einem guten zu machen, damit sein (guter) Schulmeister (neben ihm mit Ehren) auch gut syn köne, als den Schulmeister schlecht zu machen, damit der schlechte Pfarrer neben ihm mit Ehren leben und bestehen köne. E s ist gewüß besser, die mangelnde Heldenkraft der Religiositet und des Christenthums wieder zu er[langen]) 17 Stand[punkt] ¡Sie £>an&= fcfjrífí F)ier Öefeff 18 Naturgang (zum Erhabenen, der in den mathematisch verständigen und in den Kunstanlfagen]) 19-20 (aestetisch schönen) Kunstanlagen unsers Geschlecht (hinführen) ansprechen, still[stellen] 24-25 der durch die Elementarbildung erzihlt wird 26 und (zu ihnen den - zu der Erhabenheit) ihnen 27 (von höherer) Würde 27 (sie) diese Anlagen 28 ( E s ist gewüß) Wo 30 gebe fcf)(t 38 habe fei;lt 3 sehe, ich 3 Weltfmenschen] 4 (Man sagt) Wenn 4 zugeben (erwiedert man) 11 ( i h m ) dem Menschen 14-16 Siefe 3eílen ftnb am 3ian6e beigefügt 16 (oder) Und ich frage dann zweit[ens~\ 18 in seinem Beruf 19 äußern 22 im allgemeinen 23 sein fef>lt

396

1. Anhang

S. 268 Z. 23-24 unberathene und unbehidfene S. 268 Z. 25 i ungefähr S . 2 7 8 3 ffH 3 : 330/9, ein g o l i o b l a t t , efroaé mehr alé eine S e i f e eigenhänbig b e t r i e b e n , f i a r i ab= roeichenb, enffpritfjf ungefähr S . 2 7 9 3 - I4 ff(Snbfaffung. H , : 3 3 0 / 3 0 , groei goliobogen, mit fleinen ííorref turen "Pefialoggié. © a o o n finb etroaa mehr alé 6 S e i f e n Don frember jpanb befcfjrieben, enÉfprecfjen efroa S . 2 7 g 3 - >4 bié ungefähr S . 2 8 0 3 - 3 3 ber groeifen g a f f u n g . Vielleicht folgte bie ilmgeflaltung, bie biefer groeifen S t u f e enffpritfjf, wie bei H 5 unb H „ einem roieberholfen © i f t a t . © a m i f märe erflärbar, baß für ein XeilftücE mehrere nid)f gang übereinjtimmenbe gaffungen nebeneinanber Dorliegen. H 6 : 3 3 0 / 3 3 , ein goliobogen, efroaé mehr alé 3 S e i f e n Don frember jpanb befchrieben, bagu fforreffuren unb 5 Älebgetfel Don "Peftaloggié ipanb, enthält gleichfalls S . 2 7 9 3 - 20 bié efroa S . 2 8 0 3 - 3 3 groeifen gaffung. H 6 : 3 3 0 / 3 7 unb 36, groei goliobogen, bie erjlen 6 S e i f e n Don frember ipanb, bie Äoc= reffuren foroie ber 3left mit groei Älebbläffern eigenhänbig gefchrieben. © e r reicht Don 2lnfang bié S . 2 8 1 3 - 2 I > roieberholf alfo aud) .Sp4 unb aber barüber hinauégehenb. H 7 : 3 3 0 / 1 0 , eigenhänbig befchriebener goliobogen, entfpridE)f etwa S . 2 8 2 3 bié S . 284 3- 35 ©nbfaffung. 23íeUeicf)f hat peftaloggi h¡er aué anberm 3ufammen= hang eine S t e l l e einarbeiten roollen; bafür fpritf)f, baß er eingelne S ä £ e in beutfcher S p r a c h e nieberft^rieb. 2ln biefe S t e l l e gehört toohl aud) eine S t e l l e aué einem 3Iianuffripf ber ©eutfchen S t a a f é b i b l í o f h e ? B e r l i n , bie nur aué einer mobernen Äopie beé "Peftaloggianumé 3ürith beíannf ift, angeblich nacf> eigenhänbiger 3Tieber= ft^rifí auf biifem, gelblichem P a p i e r auf einem Q u a r f b l a f f .

Mémoire an den Friedensfürsten Godoy in Spanien

399

H s : 330/7, jwei golioblaff, eigenfjänbig gefrfjrieben, enthält ungefähr 281 3- 27 biö © . 282 3- l7 Jfeífen gaffung, mit einer 2lrf Uníerfdjriff. 2llfe Paginie= rung 8 unb 9, aber in anberer 2irf aU in H2. 2Iuf mehreren Seifen fi'nöen fief) um= fangreirfie 3JanC>nofijen über Girfennfmö unb (2infdfjauung), bie einer t>ocfjergefjenben ©feile ber @nbfa(|ung (©. 278 3- 1 ff-) enffprecfjen. H 9 : 3 3 0 / 1 2 - 1 4 , 11, 6, 31. ÍTÍeun goliobläffer, baoon 3 ©eifen leer, foroie brei £leb= bläffer. S i e jíarí Eorrigierfe ©c^riff i(i t>on frember .Spanb gefrfjrieben, mif Äorref= füren ^Pcfíalogjití, ber aucf) am ©cfjluj; unb auf einem Älebjeffel felbft einfe^f, foroie D^eufaffungen auf ben Älebbläffern Don briffer jpanb. 2IIfe Paginierung a-g. Oer Xeft ift in fitf) DoIIftónbig, gegenüber ben frühem gaffungen gefürjf, am ©cfitufj bafierf, bienf alé OrucEgrunblage. SepfErififrfjer

2ipparaf

Erste Fassung S. 273 Oer £ifel fefjlf in allen .ijanbfdjttffen. S. S. S. S.

275 275 275 275

Z. Z. Z. Z.

3 Oer £ej:f folgt Hi 28 Oie £anbfd)riff bridjf ab 31 Oer £eyf folgt H 2 37-39 Oiefe 3eilen finb unten am Dianbe beigefügt

S. 277 Z. 13 Oie jjanbfdjriff bridjf ab S. 277 Z. 15 Oer £e;:f folgt H 3 S. 277 Z. 36 Oie £anbfd)riff fe|t aud

Zweite Fassung S. 278 Z. 2 ff. Oer £ej:f folgt H„ S. 278 Z. 4 - 5 (si) rarement par u n ( e ) si pure et si tendre H , mif Sleiffiff S. 278 Z. 5 - 6 e: O Dieu, on ne conoissoit plus ces êtres quand on les vit dans un âge un peu plus avancé; ils paroissoient avoir perdu tout ce que tu leur a donè. H6 25 yeux. (L'homme n'étoit plus l'enfant de la vie.) H , 27 ce feljlf in H„ 30-31 j'ai cherché biä trouvé ift buctf) "Peffalojji am 3Janfce in H , Beigefügt 35-37 t a n t ( d e satisfaction) P d'art cultivé (pour leur)

402

S. 279 S. 280

S. 280 S. 280

S. 280 S. 280 S. 280 S. 280 S. 280

1. Anhang "P et avec tant d'egoisme (cultivé et soigné) "P caché. (Mais quand je voyois aussi de plus près ces états, mon cœur est déchiré de leurs maux et de leurs misères; je voyois ce qui pouvoit, ce qui devoit être.) Je voyois - être H , ber @d)Iu|3 t>on P am 3îanbe beigefügt Z. 38 ils fefjlf in H e Z. 1-2 dans ces états étoient éloignées et détournées de leur destination primitive, ( l'harmonie générale de leurs facultés manquoit absolument) H 9 Z. 3 •p de nos facultés H , Z. 4 états. ( qui approchoient encore de leur maturité. Mais aussi ceux-ci étoient indignement abusés et étouffés depuis le moment de leur approchement à la maturité.) Vraiment (ces états) ils H„ Z. 5 (en général) par foiblesse H» Z . 5 la mauvaise H , Z. 6 (forces) facultés H , Z. 7 presque généralement. (Cette classe est obligé de prendre) H , Z. 8 ff. ©er lu$ Don H 4 laufet rtoef) fci)c abtt>eidjen& t>on Cet Ênbfaffung uni? it>ir& bafjer F)ier ali ©anjed n>iei>ergege: ben : Ici je voyois un jeune home, qui se sauvoit de la destruction, pareequ'une circonstance favorable lui avoit fourni les moyens de s'appliquer à telle ou telle science qui donoit l'essor à son esprit et le rendoit à lui même. Là u n autre etc. Mon âme étoit opprimé de

voir qu'il n'est que le riche seul qui f u t à (tender) même de se procurer les moyens de développer son être sous le rapport intellectuel, dans le même rapport que la sage nature le développe (son) sous le rapport physique. J e voyois des milliers de jeunes gens auxquels la nature avoit donné les dispositions les plus heureuses, t a n t physiques qu'intellectuelles. Mais chez ces gens elle parvenoit à peine au développement des forces physiques, pareeque l'être ne pouvoit, P vu les rapports sociaux, se faire qu'un seul rapport par lequel il étoit possible qu'il se maintient encore sur cette terre, sans être anéanti, le rapport physique! E t encore, grand Dieu, que de luttes, que de combats etc. pour se maintenir misérablement sous le rapport — là seulement, tandisque l'être intellectuel et tout ce qui caractérise l'home comme tel avoit été anéanti. Oh nature! nature! est-ce ainsi que les abondonnés, les enfans, me disois-je — Etre des Etres, devant lequel toutes les créatures s'humilient, toi, qui les a crées, qui les soutiens et les porte dans ton sein, toi, grand Dieu, qui déjà une fois a envoyé ton fils sur la terre pour sauver les hommes, permettras-tu longtems encore que leur redemption ne soit que le

Mémoire an den Friedensfürsten Godoy in Spanien partage d'un petit nombre, pour que le plus grand soit condammé à être enseveli Car dans le néant ? l'homme, quoique chrétien de nom, est-il réellement digne de l u i . . . et de sa destination, est-il digne de son divin redempteur et d'être présenté au père céleste dans l'état d'avilissement où l'état social (tableau) etc. l'a plongé? Telles sont les idées qui ont ébranlé mon âme, quand j'ai commencé d'avoir le sentiment de mon . . . et de leur semblables, quand j'ai un peu approfondi cette connoissance. Et alors je me suis dit, que le créateur ne pouvoit rien avoir laissé d'imparfait dans son monde et que s'il avoit ( i n n é ) jetté dans l'homme les germes de lumières et d'amour pour lui, il y avoit aussi plané les moyens de les développer, sans que ce développement dépendit ainsi que je le voyois autour de moi, de circonstances purement accidentelles, indépendants des rapports temporels. Je me suis convaincu, qu'il n'y avoit que des rapports du tems (ainsi des rapports) ou personels, qui dussent être entièrement subordonnés aux accidens et au tems. Hais l'âme, cette . . . de divinité que l'Etre supérieur nous a plané dans nos cœurs et par laquelle il a bien voulu, que sa créature communiquera avec lui, que l'âme,

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dis-je, par laquelle est quelque chose de divin et par conséquent aussi d'indestructible dans l'œuvre entière de la création, l'univers, seulement indépendant de ces accidens... Hors si là où elle existe, elle... pourquoi laisserions nous distraire les organes, par lesquels elle se fixe sur cette terre, pourquoi ne les ménagerions-nous pas comme ce qu'il y a de plus sacré etc. ? Je ne me suis donc plus..., j'ai cru ne plus avoir d'autre destination sur cette terre, que celle de fixer les moyens que l'Etre suprême a mis en nous pour développer cette faculté. Cet objet a exigé de moi le sacrifice de ma vie entière, et maintenant que je crois avec certitude être parvenu à mon but ( quoique par cette application), je veux bien oublier les sacrifices de tout genre, jusqu'à celui . . . de l'espèce d'avilissement dans lequel j'ai paru aux yeux des hommes . . . par des circonstances du tems, pour ne m'arrêter que sur l'œuvre qui a couronné tous mes efforts. J'ai vu que les sciences en sortant l'homme de lui-même ou plutôt en le rendant à lui-même, étendoient ses rapports avec Dieu. Je me suis convaincu que les sciences et les arts étoient tout ce qu'il y avoit de plus sacré sur cette terre après la religion. Mais les

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1. Anhang sciences n'étant pas faites pour un chacun, et ne pouvant être que le partage des classes déterminées de la société, puisqu'elles exigent de faux-frais considérables, ne pouvoient pas remplir le but, que je m'étois proposé, qui étoit de faire en sorte que le développement de l'intelligence pût être le partage de tous, sans exemption. C'est dans ce but, que j'ai travaillé à créer une nouvelle science élémentaire, qui put être à la portée de tous, tant sous le rapport moral que sous le rapport intellectuel. Tel que cela existe dans mon ouvrage sur la contemplation des rapports des nombres d'un côté et dans l'A.B.C. et celle des rapports des formes de l'autre etc., laquelle science je crois suffisante en habituant d'abord à l'attention de l'enfant, en fixant son esprit sur une échelle infinie, etc. pour développer l'intelligence. Ces moyens une fois fixés, il ne pouvoit pas me suffire de les avoir dans mon esprit et sur le papier. Mon cœur a eu besoin de les avoir en pratique, et malgré les obstacles nombreux que ma situation temporelle y mettoit, j'y suis cependant parvenu par la réunion des hommes qui m'entourent dans l'institut que j'ai créé de concert avec eux. ( J e désire) Mon intention est d'en créer en-

core un second etc. H 4 Die Sjanbfdjrift H s baui ouf i>er gaffung bon H 4 auf, ijî aber burd) Êingriffe Pefla= lojjié fo fîarî abgeânberf, &afj fîdj eine t>oIIe 2Biefcergabe ifyreà (5(f)luffeé an biefer ©telle recfjiferiigf. : !P am Dlanbe : Ci et là se sovoit un home de la destruction générale de sa nature, pareequ'une circonstance favorable lui avoit fourni les moyens de s'appliquer à telle ou telle autre science qui donnoit l'essort à son esprit et le rendoit à lui même (là un autre etc.) - (Mon âme étoit oppressé de voir qu'il n'y eût que le riche seul) P auf einem ftlebjeffel : Là un autre se sauvoit, pareeque [les] moyens (Economiques lui ouvroient la partie de conoissence et même les attraits de sentimens et de vertus. Mais c'étoit partout que le riche et le heureux étoient le seul, qui fut en même de se procurer les moyens de développer son être rpieber xm £ejf: sous le rapport intellectuel dans le même rapport que la sage nature le développe sous le rapport physique. Je voyois des milliers de jeunes gens auxquels la nature avoit donné les dispositions les plus heureuses, tant physiques qu'intellectuelles, mais chez lesquelles, hélas! elles parvenoient à peine au déve-

Mémoire an den Friedensfürsten Godoy in Spanien loppement des forces physiques, parceque l'être ne pouvoit, vu niffe an: ie ^eilen i>urdjgefirid)en fïnï». J ü r í>en Dîeft bieíeí H 5 gunâdjft cine (îarfc Umarbeifung. Telles sont les idées qui ont ébranlé mon âme quand j'ai er Xcj:t feÇt aaf einem ¿roeiien Maft folgen&crmajjen ein: (le créateur, le bienfacteur, le sauveur, le père de l'humanité n'a pas pu). Il nous a doné, le créateur, les moyens; de plus il nous a doné les sentiments d u devoir de faire usage d'eux. Il nous a doné dans (le sentiment) l'amour profond (de l'amour) pour (le prochain) nos semblables une garantie indes-

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X. Anhang tructible < de reconoissence) du sentiment de devoir de faire de ces moyens un usage général pour l'humanité. < L a perversité du siècle ne peut jamais l'éteindre, il ne peut qu'endormir). L a perversité d'aucun siècle ne peut jamais éteindre, elle ne peut que troubler et endormir les sentimens de ces devoirs. ( Si ma vie a quelque utile pour le genre humain, je le dois à la rauftrag im ^ n f t i f u f . Dliorf fi'nbei gubem in ben ©efprädjen ©feilen, bie in if>rem über= fd)roeng[id)en P a t h o s auf ^ o f j a n n e a TOeberer beuten fotten, ber ja befannlticfj 3lebaEfor ber W o c h e n s c h r i f t gewefen ift; er erroäf)n£ b a f ü r namentlich eine ©teile befreffenb bad Äopfredjnen (ügl. © . 330). Sp. ©cfjcmebaum, Pestalozzi ( S a n b I I I ) K e n n e n , K ö n n e n , W o l l e n , 1937, © . 253, oermutete 2Bi[f)elm Don £ ü r f als Q3erfaffer, w o m i t er jugleirf) a n n a h m , bafj fid) bie ©cfjilberung niefjt auf JlDerbon begieße, fonbern frühere 23erfucf)e Don Xürfö j u r ©runblage i>abe. (Sö ifi fejlguflellen, bafj bie abroeidjenben Dlteinungen Don Düiorf unb ©cfjönebaum fief) mehr gefühlsmäßig an ber unpejlaloggifrfjen Slusbruiöroeife ber 2Ibenbgefpräcf)e (logen. 3ubem roeifi DJiorf barauf hin, bafj f)ier ein S i l b ber alten ©rfjule gegeben werbe, wo bie Äinber in abfoluter llntätigfeit fiillgufi^en fiaben, wäl;renb m a n Don ^efialoggi (mit 3?ectjf ?) annehmen bürfte, bafj er bie alten 3"fiänbe g a r nit^f mefjr gut S p r a c h e bringen würbe. 0 a inbeffen bie g r a g e ber 23erfafferfcfjaff umftritten bleibt, » e r b e n bie beiben ©efpräcfie in unfere 2Iudgabe aufgenommen; eine @tiffrf)eibung muß einem f p ä t e r n Ur= teil, Dielleicljf n a d j neuen ßuellenfunben, oorbefjalfen bleiben. £ e f tErit ifdjer S. 3 0 7 Z . 1 f f .

2Ipparaf

S i e J l u m m e r n unb S ä t e n ber 2Bodjenfdjriff=©tüd!e (Dom 9. ©epfember 1 8 0 7 an) werben nidjt Dermerft, gumal fie im 3 a ^ r g a n 9 1 8 0 8 gang f e s t e n . S i e J n t e r p u n E f i o n folgt genau berOrucfDorlage, mit 3Iuönai)me,

bafj ofjne J3ermerf ÄDmmaia eingefe^t werben, wo it;r gefjlen fmnfiöcenb w i r f e n würbe. 2iucf) bie Jtedfjffdfjreibung wirb beibehalten, obwohl fie in ben beiben J a h r g ä n g e n oer(tf)ieben gehanb^abt wirb ( 3 r o e t ) f e r - 3wei» ter, fet;n - fein u f w . ) .

S. S. S. S. S. S. S.

307 310 319 324 324 325 344

Z. Z. Z. Z. Z. Z. Z.

1 29 5 18 27 28 23

O e r £ej:t folgt a lassen fehlt aufgereimten daß nicht w o es i m m e r Unterricht daran e r fehlt

S. 344 Z. 2 8 - 2 9 g e s c h w ä c h t e n u n d u m nebelten Auge S. 352 Z. 10 könnte S. 352 Z. 15 d e r fehlt S. 352 Z. 26/27 t r ä u m e r i s c h e n S. 353 Z. 1 die lachenden S. 353 Z. 24 Sprache?

Neujahrsrede 1807

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Nachtrag zu Seite 361 H = ZB Zürich, Mser. Pestalozzi 555, Sniroutf auf i 1 / 2 ©citen eines ^olioBogenö, eigenf)ánbig, ber Schlug ab 3- 3 5 0 c , n frember .fpanb. Oer Xert wirb mit allen ßufätsen unb (5freitf)ungen abgebrutff. 2Iuf ber erften falben ©eife finbef fidj ein eigenhändiges 23erjeicf>nid Don t a r n e n , fcfytvev legbar. (28 ifi nidji ganj beuilicf), ob CßefialDjji eö atö 2IbreffatenKjte für bie Sinlabung gur ¡ZBodjenfcfjrift gebaut I)af, ober ató Qjerjeidjniít Don !Perfonen, benen er perfönltdj fdjreiben roollfe (Dgl. 35riefbanb V). S i e Flamen roerben inö Dlegifier aufgenommen, borf) wirb fonfl ntcf)f Derfucfjt, bie Perfónlidjíeifen näfjer ju beffimmen, reaö in Dielen gälten unmöglich ifl. S?ie nacfjfplgenbe ÜBiebergabe beé Xe/rteä erfolgt mit allen ßufägen unb Streichungen. Bern. n ef)er an eine Umarbeitung im ©inn einer §orffefjurtg benfen. 2Xte bann 1805/06 bie frfjönffe, un= gehörte ©djaffensperiobe in 'Pejlalojjii liierarifdjer SäfigEeif einfette unb er jufammen mit feinem ©efjilfen Ärüft feine tpeiferDerfoIgen unb ausbauen fonnfe, führte if>n ber ©ebanEengang über ben alten Äreiö t)inaud. ^fat war er nocfj lange entfdfjloffen, fid) mit einer 3TeuBeatBeis tung gu Begnügen, 3 " einem Briefe Dom 3 Q n u a r 1805 fdjreibf er nod): «Die zweite Edition von ,Wie Gertrad' überlasse ich noch Geßner. Freundschaftliche Verhältnisse mit ihm machen es meinem Herzen zur Pflicht, nicht plötzlich mit ihm abzubrechen. Die Briefe sind an ihn gerichtet, und er war ihr Verleger.» (33riefbanb IV, ©. 278.) 3unätf)ft entfianb eine gorffe|ung bed 2Berfeö «Wie Gertrud», bie tt>ir unter bem £ifel «Neue Geßnerbriefe» in 23anb 17 biefer Sluögabe Deröffenflidfjen »erben. 2£Iö biefeö neue 233erE, ofjne gum DrucE gu ge= langen, um Dliitte 1805 liegen gelaffen würbe, eniftanb aus ber Derän= berfen 3' e 'f e ? un 9 erfien Xeitd Don «Wie Gertrud» eine weitere eigene ©cfjrift «Ansichten und Erfahrungen» (in unferer 2Iuggabe 25anb 19, Dgl. über bie (än(ffef)ungggefcf)itf)£e borf ©. 252). gür biefe ©rfjrift furfjfe unb fanb 'Peftaloggi einen neuen Q3erleger, ©raff in £eip= gig. 3m 3anuar 1806 melbete er biefem: «Die neue Auflage kann

Vorrede zu «Wie Gertrud»

421

Ostern nicht erscheinen. Es ist zu einem ganz neuen Werke geworden. » 3Tian muß im ©acfjanljang Don 23ani> 19 biefer 3tu«gabc oerfolgen, wie ed bagu fam, baß Don Sem 233erie «Ansichten und Erfahrungen» (in= begriffen ein gragmenf 6er Neuen Geßnerbriefe) nur ein Seil in 6er 3eitfcf)rift «Journal» iaä Xaqeä[id)t erblicEfe, Seren erjied jpeff im grüF>jal>r 1807 bei (Scäff in ßeipgig erfdjien. (20 ifl inbeffen ungroeifel= [jaff unbroirbburef) ben Dorliegenben Xejrf bejläfigf, baß ^Pefialojgi bar= an bacf)fe, neben ber gur gortfe^ung geworbenen Umarbeitung autfj ben alten Sejrfroieberfyerauögugeben,narf)bem einmal bie 21uflage feit Ian= ger 3eit Dergriffen roar. 2Bann bteä geplant roar, mann alfo "Pelfaloggi baä Dorliegenbe 23orroorf gefd)rieben fjat, ifl ntcf>£ genau bafierbar. 2Dir Surfen buerf) ben .Spin= roeig auf baa «Journal» auf en. iJioti) fei auf eine 2luöeinanberfe^ung Don 1809/10 Derroiefen. einem

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S. 4 Z. 35

2. Allhang 23rief an ©raff in Ceipgig Pom 2g. ©ej. 1809 (23riefbanb VI, on «Wie Gertrud ihre Kinder lehrt» an. Der 23erfaffer mußte fuf> burtf) einen folcfjen beabfid)figfen ^aefjbriuf in feinen Dledfjten Der« Ie§t anfef>en unb trotte mit ©egenmaßnaljmen. 3" "nem ©djreiben Pom 23. OTäcj 1810 »ieber^ofte ^Pefialojji, oi)ne 2Infroorf geblieben, feine berechtigte grage. 3Infcf)einenß ift bie ©acfje im ©anbe »erlaufen; i>a ©räffs 'Jlnfroorfen fehlen, muffen mir ftfjliefjen, e« fjabe fid) nur um einen Plan gef)anbelf, Don bem "Peffatojji porjeitigftunbeerfjietf (Curcf) eine iKütffrage ©räffd bei ©efjner in 3üridfj), baß aber bie 21ngelegen= f>eit gar nidjf foroeifgebieten war, bafj ©raff f)ätte Peffalojji als 23er» faffer einen 23orfd)[ag unterbreiten Eönnen. Die 21 bftcf)f ^Pejialojjiö, eine Dleuaudgabe gu Peranfialten, iff inbeffen audfj fpäter nidjf über 2In[äufe (jinauSgefornmen. 3 n einem (biöfjer un» beEannfen) Srief an ©r. (»bei in 3üridj Pom 18. 2ipril 1811 fdjrieb er an ben befreunbefen ©eleljrfcn: «,Wie Gertrud ihre Kinder lehrt' wird wirklich umgearbeitet.» Sodj muffen anbere 2irbeiten unb 21uS= einanberfe^ungen nrieber Pon bem Plane abgelenkt Ijaben. orf nur ein intereffanteö 3eugnia für bie fpätere ©nffeHung "Peftalojjis ju einem feiner roicfjfigjien unb erfolgreichen 2Berfe. £if. 21. ^jfrael, "Pejialo3gi=33ibIiograpfjie, 23anb 1, 25er[in 1904, ©. 182, 279 ff., 25anb 2, (3. 138. - jj. ©cfjönebautn, Äen= nen, ßangenfalja 1937, - Set Heine 23unb, 23ern ig4o, Dir. 11. (Sine Dleuauögabe ber 2Iuflage Pon 1801 erfdjien bann erjimals in ©• Goftaö ©efamtauggabe, Stuttgart unb Xübingen, 23anb V, 1820. Sie neue iöorrebe unb bie Slbroeidfjungen ber ßottaaudgabe ftnb gebruif in ber Eritifdfjen 2Iuögabe, Sanb 13, @. 452-485. ©er auä •$ütiif) flammenbe 33ud)bruc£er unb Q3erleger Heinrich ©ejjner (1768-1813), ©df)rt>iegerfof>n 2BieIanbd, jianb in enger Sejiefjung mit •peflalogji, fo ba(j er foldje Gigenmärfjtigfeit für erlaubt galten burfte. 23gl. 25riefbanb IV, ©. 526, 597.

Neujahrsrede 1807 S. 11 Z. 1 ff.

gür 'Pefialojji bebeutete ber rebnerifcfje Äontaft mit feinen 36glingen fef>r piel. @o finb uns benn autfj ga^Ireii^e D7atf)ricf)fen pon OTorgen= unb 2Ibenbanfpracf)en, Pon eigentlichen Dieben jum ^eujaijriJfag, jum ©eburtötag unb ju ben Eircfjticfjen gefltagen überliefert, oijne bajj immer auch 2eyt erhalten gebliebenroäre.@inen Seil ber Sieben lieg !Pejta= lojji auch im SrucÜ erfc^einen, um if;nen Pertiefte 2Birfung ju Perleiljen. ©o erfc^ien 1812 in ber eigenen ©rueferei ju J^f^on ©ammlung: Einige meiner Reden an mein Haus in den Jahren 1808, 1809, 1810, 1811undl812und Bruchstücke einer Rede am Weihnachtstage 1811. 3n ber G>Dffa=2iudgabe finb biefe fecfyä Dieben erneut gebruif roorben,

2. A n h a n g

423

S a n b X I , 1823, ©. 250-369. £if. 31. 3frael, !Pc(löIojji=3ibIit)gropf)ie, S a n b I, 1903, ©. 357-359. - S X , 1901, 380. - J j . OTorf, S a n b IV, ©• 149 ff• Die Dorliegenbe Diebe ifl nur im 21uijug erhalten, in ber ßeitfcf>cift Isis, S a n b V = ^iflfyrgang 3, 1807, @. 222-229, ' m 23erlag Orcll ^ücicf), unb in anberer gorm aucf) im Schweizer-Bothen, 2iarau, IV, 1807, ie[i Pefiatojji feine Jteujatjrtanfpradje. ßif. 2t. 3frael, •pefla[ogji=25i6liograpF)ie, I, ©. 358, 376. »I- 1880, ©. 36-41. ©emeinnü^ige ©tfjroeijerifrfie Jiacfjridjten, S e r n 1806, Seilage ju 5Ir.44(i9.OTärj). Die Wochenschrift f ü r Menschenbildung gibt in S a n b I, ©. 248, 2larau 1807, 3Ius!unf£ über ben Umfang bed bunf): Etat der Pestalozzischen Erziehungsanstalt in Herten, a m Schlüsse des J a h r e s 1807. Schweizerische Zöglinge: aus dem K a n t o n Appenzell 7, Aargau 1, Bern 5, Freiburg 1, Glarus 2, Luzern 1, St. Gallen 3, Schaffhausen 5, Thurgau 1, W a d t 47. Halbpensionairs 6, Zürich 3. S u m m a 82. Zöglinge außer der Schweiz: aus d e m Neuenburgischen 1, von Genf 5, Mühlhausen Oberrheindepartement 11, Diez Vosges Dep. 1, Hodimont Ourthe Dep. 1, Paris 2, Mailand 1, F r a n k f u r t a m Main 5, Riga in R u ß l a n d 2, Philadelphia in Amerika 1. S u m m a 30. Erwachsene Zöglinge, die sich dem Lehrerstande oder den Studien widmen, aus den K a n t o n e n Appenzell, Glarus, St. Gallen, Thurgau, W a d t u n d Zürich 6. I n Privatpensionen, deren Zöglinge aber den ganzen Unterricht in der Anstalt erhalten, bei H e r r n H o f m a n n : von Basel 3, Colmar 1, Luzern 1, Mühlhausen 11. S u m m a 16. Bei H e r r n Tobler: von Appenzell 2, Basel 4, Schaffhausen 3. Summa 9. Von diesen wiedmen sich ebenfalls 3 des Lehrerstandes oder den Studien. Totalsumme des K n a b e n i n s t i t u t s : 143. Von Auswärtigen praktischen Erziehern, welche die Methode lernen, befinden sich gegenwärtig hier H e r r Mieg von F r a n k f u r t u n d H e r r L a Lance aus Mümpelgard. P e s t a l o z z i s H a u s h a l t u n g : H e r r u n d F r a u Pestalozzi, Gottlieb Pestalozzi ihr Enkel, H e r r u n d F r a u K ü s t e r , ihre zwei Kinder, Eine Haushälterin m i t Mann u n d Kind. Die Direktion der Anstalt h a t H e r r Collomb Roulet. Lehrer nach der Zeit ihrer Anstellung: H e r r m a n n Krüsi von Gais C. Appenzell, J o h . Georg Tobler v o n Wolfhalden C. Appenzell, F r a n z B a r r e a u d von Essertines C. W a a d t , J . v. Muralt V. D. M. aus Zürich, J . Niederer v. Lutzenberg, V. D. M., C. Appenzell, J o h . J o s e p h Schmid von Au im Vorarlbergischen. R o s e m a n n Steiner

424

S. 11 Z. 7 f.

Aber wozu ein B l a t t f ü r Mensohenbildung? von Stein im Obertoggenburg. Samuel Hopf von T h u n C. Bern. F r a n z Georg H o f m a n n aus der Pfalz. Zöglinge u n d Gehülfen: Aloys K n u s e r t von Appenzell, J o h a n n e s R a m s a u e r v o n Herisau, J o h . Georg Grieb von Burgdorf, Rudolf Schürr von Schöpfen, Albrecht Steinmann von Niederurnen, Fridolin B a u m g ä r t n e r v o n Schwenden, K a r l R ü c k s t u h l von St. U r b a n , Andreas Göldi von Sennwald, Andreas Frick ebendaher, Wilhelm Egger, von Staad, Christoph B a u m a n n von Richterswyl. Die Zahl der Zöglinge der Töchternanstalt ist 17. Buchsee, abgeiürgi für 3Itüncfjenbudjfee; Iferten, beuffcfje § o r m für SJperbon.

Aber wozu ein Blatt für Menschenbildung ? S. 17 Z. 1 ff.

lim 6. OTai 1807 erftfuen baö erjie (2ec «Wochenschrift f ü r Menschenbildung» bei jp. D?. ©auerlänöcr in 2Iarau, in Äommiffion bei ip. ©raff in ííeipjig. S i e ^eitfcfyúft Eonnte fid) einige 3 a f ) r e galten, eö Eamen im gangen Pier 23änt>e in ben 3 Q i ) r e n 1 8 0 7 - 1 8 1 1 fierauö. roefentlicfje 23ebeuiung befielt bariti, baß fie nnbefannfe 2Iuffä£e Pon 'Peftalojji gur Äennfniö ber 21HgemeinF)eif brachte. Sagegen [äjjf ber päbagogifdjer ipinficfit piele 2Bünfrf)e offen unb roirb pon 21. 3frae[ gerabegu ärmlidf) genannt, ©er ©runb lag roefentlitf) in bem 3rt>iefpalf ber 21nfirf)fcn Pon 'Pejlaloggi unb TOeberer, ber feit 1807 immer beuflicfjer gum 2luébrudÉ Eommf. 2 B i e fid) 3Rieberer ben P l a n ber 3 e i t f d j r i f i ßacfjfe, geigf feine 2Iufflel= Iung: J a h r b ü c h e r d e r M e n s c h e n b i l d u n g n a c h P e s t a l o z z i s G r u n d s ä t z e n (3entraIbíbIíoíí>e? 3üricfj, OTfir. P e f i a t . 720/4) mit ben fofgenben 3Ju= brifen: 1 . linferricfjfenber roiffenfd[jaftlidjer £ e i l , 2 . 2Intt>eifenber X e i l , 3 . ípí|?onfcfjer Xeil, 4- O r g a n i f a f i o n e n , 5. firifif. Oanacf) follfe jeben OTonaf ein Jpcff erftfjeinen, balb ffyeorefifrfjen, batb praEfifdjen (Sdjon a m 3 0 . Segember 1 8 0 6 w a r eine 2Ingeige in ben G e m e i n n ü t z i g e n s c h w e i z e r i s c h e n N a c h r i c h t e n , J i r . 2 0 5 , p. 820 mit folgenbem •Spinroeiö erfdjienert:

P e s t a l o z z i in I f e r t e n giebt m i t N i e d e r e r u n d seinen Gehülfen ein eigens von ihm ausgearbeitetes W o c h e n b l a t t , die Erziehung betreffend, heraus. I n dem Beobachter wird eine nähere Bekanntmachung der i n n e m Einrichtung dieser Zeitschrift erscheinen. Sie h a t das Merkwürdige a n sich, daß sie wohl das erste W e r k seyn mag, das D e u t s c h m i t d e u t s c h e n L e t t e r n in L a u s a n n e gedruckt wird. (Sin augfüjjclidjer jjimoeiö auf J o u r n a l unb Wochenschrift erfdf)ien gleidjlaufenb in: Gemeinnützige schweizerische Nachrichten, S e r n , 16. OTai 1807, 3Tr. 77 p. 308, unb Miscellen f ü r die neueste Weltkunde, 2iarau, 13. OTai 1807, 2TCr. 38, p. 152. £it. 2t. 3frael, •pe|iaIoggi=33ibIiogtapI)ie, S b . I, a£te, famt Umgelänbe unb Zöalb fid) gut für bie (ärrirfjiung eined 3 n = flituted eigne. 21n baulichen großem 23eränberungen fifiien nur bie @r(iellung einer neuen ßeitung für ben abgejlanbenen ©rfjlojjbrunnen notwenbig. Ser §inanjraf errechnete ba= ^er alö aufgubringenbe Soften beö ©taatö für bat! erfie 3a^r £. 3246, für bie folgenben 3ah r e Je 2 1 96.

426

Errichtung einer Armenanstalt

^Pefialojji erhielt g e t c i f j Dom g ü n f l i g e n 21nfcf)ein öec 23erf)anblungen b a l b Ä e n n f n i d . 3 n S r i e f e n o n Z B t e f a n b Dom 3Ipri[ unt> nocf) a m 8. ( S e p t e m b e r a n Don £ ü r ? fiellfe er ed f o b a r , a l s o b bie ^ u f i c f j e r u n g g e g e b e n unb bie 2IngelegenI)eif g e r e g e l t fei ( 2 3 r i e f b a n b V , © . 2 3 9 , 2 8 0 ) . @r m u f j f e f o g a r u m bie 3 a i ) r e d m i f f e 1 8 0 7 i n einer ö f f e n t l i c h e n S r f l ä r u n g g e g e n bie entfieijenben © e r ü c f j f e a u f t r e t e n , a l d o b er m i t feiner i t n f i a l f ben Ä a n f o n 2 D a a b f g a n j gu Derlaffen g e b e n f e (fieF;e ( S e i f e 6 9 f.). S o c f ) e n f w i i e l t e n firf) bie w e i f e r n i ö e r l j a n b t u n g e n P e f i a l o g g i d m i t ben 2 I a r g a u e r 23e= g e r b e n nicf)i gu feiner 3ufriebenf>eit, f o b a f j ber "Plan f d j l i e f j l i d j g u m © d j e i f e m f a m . ©et>r auffcfjlufjreicf) f ü r bie ( S t i m m u n g 2Iufjerung eines angefe^enen

ber ^Regierung ift babei eine Don 3?ieberer

OTifgliebed

notierte

ber D l e g i e r u n g :

«Wir betrachten Pestalozzi als den Don Quixote der Humanität. Seine Vorschläge sind so, daß uns das Volk zerrisse, wenn wir sie nicht annähmen. Seine Angelegenheit schwebt nun vor der Armenkommission und vor dem Schulrat. Sie wollen durch ihn ihre Bettelbuben und Hurenkinder versorgen, aber nicht ihre Erziehung verbessern.» (P. Bl. 1901 S. 32; ZB Zürich, Mskr. Pestal. 703a, . . . Data.) 2im 1. > n i

f t i m m t e ber 2 I a r g a u e r 3 J e g i e r u n g ä r a f bem ^ r o j e E f "Pefialoggid grunb*

fä£lief) gu u n b b e a u f t r a g t e ben f a n t o n a l e n (Scfjtitraf, m i t bem © e f u c f j f f e ü e r bie n ä h e r n U n f e r ^ a n b l u n g e n gu f ü h r e n , © i e f e S e ^ ö r b e b e f t i m m f e a m 2 3 . 3 ßubroig 3laF>n i n (Sntfelöen ( 1 7 7 0 - 1 8 3 6 ) , "Pefialoggid, u n b © e o r g

23iftor

fteller

u n

'

Sperren " P f a r r e r

feit 1 8 0 5 P f a r r e r b a f e l b f l , einen DÜIifbürger

( 1 7 6 0 - 1 8 2 7 ) , feit 1 8 0 6 !aft>oIifcF)er P f a r r e r

in

2 I a r a u , meldte ^ e f i a l o g g i bie f o l g e n b e n g r a g e n Dorgulegen R a t t e n :

«Ist Pestalozzi unabhängig, um ein solches Unternehmen anzufangen? Hat er Lehrer genug? Hat er einen Kaufmann, der ihm die rohen Materialien abnimmt und die Fabricate ? » Z B o t j t b a l b Dernaljm ^ e f l a l o g g i biefe g r a g e n bed ( S r f j u t r a f e ö , fcfjeinf a b e r gunätfjff f e i n e 2 I n f w o r f g e g e b e n gu F>aben, w i e aud) a u d einem K e g i f l r a t u r D e r m e r i ber 21Efen F>er= Dorge^f. 3

n

e i n e m ©dfjreiben, Dermuflitf) Dom 2Ipri[ a n g r l . Ä a j i t y o f e r ( 2 3 r i e f b a n b V ,

© . 2 3 6 ) , ä u ß e r t e er feine l i n g u f r i e b e n l j e i f b a r ü b e r , b a j j m a n it)m f e i n DoHed 3 3 e r t r a u e n frfienfe; er m o t z t e bad 3 I i i f j f r a u e n b a r i n erfennen, b a f j er ü b e r S i e g e l u n g e n 2iudEunft ge= ben f o ü t e , weldfje erfl i m £ a u f ber 3 e i f atlmäfylicf) ficfi a b f l ä r e n m u j j f e n , w i e bie g a b r i f a = t i o n u n b ber 2 3 e r f a u f , Wenn e i n m a l bad (Sr fcfieint ficf) b a m i f b e g n ü g t gu f j a b e n , Ä r ü f i i m

J u S ö ' t & e n f l e i n eingerichtet fein w ü r b e . au

f beffen Dieife naefj ©übbeutfcfjs

l a n b in 2 ( a r a u Dorfprecfjen u n b münbticfje ( E r l ä u t e r u n g e n a b g e b e n gu l a f f e n ; a u t f j geigte er b a m a l d feine w e i t l ä u f i g e (Scfirift ü b e t 2 I r m e n D e r f o r g u n g ( © . 7 3 f f . ) a n ; Dg[. S S r i e f b a n b V , ©. 260-261. 3 n feiner © i £ u n g Dom 2 2 . © e p t e m b e r eefuefife b a r u m ber © c f j u l r a t ben fatf)oIifcf)en "Pfarrer ©eorg

2 3 i i f o r Ä e l l e r in 2 I a r a u , i f j n n e u e r b i n g d u m (Sinreicfjung fcf)riftlicf)er @r=

H ö n i n g e n gu bitten, © i e f e r f a n b t e nocf) a m g l e i t e n X a g e bad f o l g e n b e © d j r e i b e n a n Pe= flaloggi, bad g u t e n ( j i n b l i t f in ben a l l g e m e i n e n © f a n b ber D i n g e g i b t :

« Schon an mehrern Orten hörte ich Äußerungen des Befremdens, daß von Ihrer Anstalt für arme Kinder in Wildenstein wieder alles still sei. Die hohe Regierung des Kantons will alles thun, um ein so wohlthätiges Unternehmen zu befördern. E s ist also jedermanns Wunsch, recht bald zu vernehmen, ob Sie noch auf Ihrem ersten Antrag bestehen und unter welchen Bedingungen Sie sich einem so heilsamen Werk unterziehen wollten. Das Hinderniß wegen dem Religionsunterricht der katholischen Zöglinge dürfte dadurch gehoben werden, daß Sie sich anstatt Wildenstein entweder das Schloß Biberstein oder die Kommende Leuggern, die unlängst dem Staat anheimgefallen ist, von der Regierung zur Errichtung Ihrer so viel verspre-

2. Anhang

427

ohenden Anstalt ausbäten. Herr Krüsi zeigte mir einen weitläufigen Plan, den Sie einzureichen Willens 'wären. Thun Sie das recht bald; jeder Aufschub ist Zeitverlust. Längeres Zögern dürfte den Verdacht bestärken, daß Sie Ihr schönes Vorhaben aufgegeben haben. Ich freue mich recht herzlich darauf, ehestens dem Schulrath darüber beruhigenden Bericht erstatten zu können.» (ZB Zürich, Dliffr. Peesfal. lim= fO>lag, 23riefe a n Tp. 159),

Dliit tiefer 2Infragc Derftfjrcinöef Sie 2inge[egenfyeit auef ben 2Ifien foroof)[ beö 3tegte= rungärafeß wie aucf) bed ©cfiuIrafeS, uni> reit muffen aus anöern Quellen ben 21uögang ber 21ngelegenf)ei£ aufzuhellen fucfjen. Offenbar fjabert im QjrgieFjungäraf jene 23eben?en bie Obert)ani> gewonnen, roeldje ^Pef?a[oj$is fmangieller 3ut>erläffigfeii nicfii trauten. (Ss iji fidler, 6a(? ^ejlalogji im .Sperbft 1807 nacf) 2Iarau fara, um bie Satfje im perfönlidjen ©efpräcf) ju förbern. ZBäfjrenb man auf Se^örbefeife Dermuflirf) enbgülfig Derjidfjfen roollfe (baö aber aus (Schonung nicf)f in bie ProfoEoQe eintrug), roar ^Peftatojji roof)[ ber 2Inf!cf)i, bie (Snffdjeibung fei nur Derfagf morben. (3o bürfen loir aucf) einen 33ermerB in ben 2Iffen auffaffen, ^3efia[ojji fyabe fid) münblicf) baljin erflärt, «den Gegenstand bald wieder aufzufassen». STä^ern Sefcfjeib gibt unö, ofjne 23eleg in ben ©njelfjeiten, eine anefbofenljaffe (£r= jäfyfung bei Pfarrers •Speinricf) DJat>n (1805-1887) über ein (Srlebnid feines 23aferä ^Pfarrer £ubrt>ig 3laF)n: «Mein Vater selig ging von Entfelden, wo er Pfarrer war, einst [iperbft 1807?] nach Aarau in den Erziehungsrat, dessen Sekretariat er damals besorgte. Auf dem Heimwege nach der Sitzung begegnete er am Distelberg Herrn Pestalutz, der auf ihn gewartet hatte, um von ihm zu erfahren, wie sein Projekt, auf Staatskosten eine Armenanstalt unter seiner Leitung zu errichten, von der Erziehungsbehörde aufgenommen worden sei. Mein Vater war in dem unangenehmen Fall, seinem lieben Freunde zu sagen, daß die Behörde nicht auf sein Projekt habe eintreten wollen. Herr Pestalozzi wollte die Gründe wissen. Mein Vater sagte ihm ehrlich: ,Du weißt ja selbst, wie wenig es Dir gelingt, Ökonomie zu halten, und kannst also erraten, warum es Bedenken machen muß, einem größern Hauswesen unter Deiner Leitung Staatsgelder von Belang anzuvertrauen.' Über diese Auskunft wurde Herr Pestalutz sehr ärgerlich. Ohne aufzubrennen, kam es ihm doch in den Sinn, sich an dem Berichterstatter zu rächen. Er, der alte Duzfreund meines Vaters, hielt plötzlich still, machte eine tiefe Verbeugung vor ihm und sprach: ,Gnädiger Herr! E s bleibt mir somit nichts übrig, als mich für die Zukunft Dero Gewogenheit gehorsamst zu empfehlen!' Damit kehrte Herr Pestalutz meinem Vater den Rücken und eilte rasch bergab wieder Aarau zu, während mein Vater den Weg nach Entfelden fortsetzte, mit uns zu Nacht aß und dann ins Bett ging. Wir Kinder schliefen damals mit den Eltern in dem ersten Zimmer rechter Hand, wenn man durch die Haustür ins Plainpied trat. Da geschah es morgens u m 2 Uhr, daß jemand ziemlich stark ans Fenster unsres Schlafzimmers klopfte, und die Mutter mit uns Kindern erwachte, den Vater weckte und ihn bat, ans Fenster zu gehen und nachzusehen, wer geklopft und uns alle von außen geweckt habe. Sogleich t r a t mein Vater aus dem Bett ans Fenster und machte dieses auf. Nun aber sprang mit einem Satze eine menschliche Gestalt von außen zum Fenster herein, dem Vater an den Hals, küßte, umarmte ihn und rang sich mit ihm in unserm Schlafzimmer herum. Es war der liebe, gute Herr Pestalutz. dem unterdessen das Gewissen zu Aarau in seinem Bette darüber Vorwürfe gemacht hatte, daß er seinen aufrichtigen Freund auf dem Distelberg so vornehm abgefertigt hatte. Nach Mitternacht war er über den Berg geeilt, um sich zu versöhnen. ,Oh, Du lieber, ehrlicher Ludi', sagte er jetzt

428

E r r i c h t u n g einer A r m e n a n s t a l t

laut in u n s e r m Schlafzimmer, ,Du verziehst mirs, d a ß ich Deine F r e u n d s c h a f t m i t v o r n e h m e r G r o b h e i t b e l o h n t h a b e . ' » C P e f f a l o ^ ù S t a f t e t 1 8 8 3 , S . 14.) 2iucf) wenn m a n bat) bamalige 2IIter beé 33ericf)ferftafferfl in 23efradjf jieljf, öarf 6cm 23orfalI roegen feiner Ungetr>6Ijnli[f)Eeif ©lauben gugefprodjen »erben. @ett>i(5 mögen audfj auf P e f f a l o j j i ö S e i f e finanzielle ©rünbe mitgefpielt fjaben, mie bas 21uibleiben 6er erhofften B e i t r ä g e Don anberer S e i t e unb bie UnmöglitfjEeif, Don ben 2)Derboner Dliitteln eine größere S u m m e abjujroeigen. O b P e f f a l o j j t bas DTtemoranbum c o n 1 8 0 5 (abgebrucEt in unferer 2Iuägabe 23anb 1 8 , S . 5 3 f f . ) foroie ben jugefyórigen 2Iufruf nadfj 2Iarau eingefanbt fyat, erfdjeint ungewig, aber gut möglirf). 23on Ser großen O e n f f d j r i f t über 2IrmenDerforgung (in btefem S a n b e S e i f e 7 3 f f . ) » i f f e n mir bieö gleichfalls nitfif, mödfjfen eä aber Dermuten, audj roenn bie SenEfcf)riff roenigftenö in ber erhaltenen Äopie nitfii g a n j Dollenbet Dorliegt. 3Iuf jeben g a l i f>at fiif) "Pefiatojgi buref) ben CQufjerfotg i m 2 I a r g a u nid)t e n t m u t i g e n laffen, fonbern ben © e b a n f e n ber S l r m e n e r j i e f j u n g w e i t e r Derfoigt. 2iuf eine 2 i n f r a g e S t a p f e n s a u ö P a r i e l ijat er a m 26. J l i à r g 1 8 0 8 (nicf)f 1 8 1 1 , mie bei OTorf (feljf, (7ef)e 2 3 r i e f b a n b V I , S . 62) e r t l ä r f , b a j j öfonomifcfie © r ü n b e eö Derfdjulbeten, w e n n bie 2Iar= g a u e r © r ü n b u n g Don 3 a i ) r gu 3 a l j r Derfcfjoben roerbe. S e t j o n in einem S c h r e i b e n Dom J a n u a r 1 8 0 8 a n K o f e t t e Ä a f l t j o f e r ( S r i e f b a n b V I , S . 1 2 ) tjaf P e f t a t o j s i brajfifdf) bie S i t u a t i o n fo gefcfjilbert, a l s ob er f a u m nc*f) einen S c h i m m e r Don H o f f n u n g n ä h r e n f o r m t e : « D a s A r g e u w i s t f e h r n e v o n m i r . Sie h a b e n k e i n e n G l a u b e n a n m i c h . Sie m ö c h t e n m i r , w a s i c h w i l l , a l s e i n e G n a d e f ü r m e i n e A r m u t h h i n w e r f f e n , i n aller Z u v e r s i c h t , ihre G a b e w e r d e in m e i n e r H a n d Serben u n d z u G r u n d g e h e n , w i e m e i n N e u e n h o f , d e n sie j a m i t i h r e n A u g e n Serben u n d z u G r u n d g e h e n gesehen. N o c h s t e h t er in seinen R u i n e n , n o c h stehe ich in m e i n e n R u i n e n , ich lasse i h n also stehen. I c h bin g e s u n d u n d k a n n o c h eine Weile w a r t e n , bis äußerlich u n d innerlich alles reif ist m i t d e n H e r r e n . » 223ie im 2 l a r g a u , aber weiterhin üergeblitf), fyofffe ^eftaloggi audj fonft auf bie ipilfe Dermögenber, einflufjreitfier S t e i f e . S o l l t e n il>m in 2larau 3 ° ( j a n n c é Ì ) e r S c > g u n & 3lubo(f Ä a f i ^ o f e r nü^Iid) fein, fo glaubte er an (Srfolg, ald er im D^oDember 1 8 0 8 ben ^ t a n feiner 2Irmenan|falt an ben © r a f e n Don Jji'i$enborf in ZBien abgeben lieg (Dgt. B r i e f b a n b V I , S . 1 1 8 ) . 3 m ^ a l j r e 1 8 1 7 mar noefj einmal Don einer 21nfialt im 2largau bie Diebe, mieber= um o[;ne (Srgebniö, an beren S p i t j e ber erfte DTOtarbeiter 3 ° f e p f > S t f j m i b treten follie. 2iuö eigenen SHifteln ! a m bann 1 8 1 8 in (Elinbp bei 3)t>erbon e > n e 2Injlalf f ü r arme Äinber jufianbe, bie aber naef» einem 3 a ! ) r ' n s i S d j l o g Derlegt unb mit bem Stammunternetymen Derfrfjmoljen mürbe. ben 2Iargau Eefjrte P e f f a l o j j i er ff 1 8 2 5 gurütf, a l s in feinen [efj= ten Cebengjafyren bas einff blüljenbe a m OTeuenburgerfee aufgegeben rrerben mugte. £it. Staat£(arcf)iD 2Iarau, 21?ten I A 3Tr. 1 0 , Dom 3 1 . 3 d i ä r j 1 8 0 7 . - DQfTift. Don S r . j j . 2lmmann unb S r . ® . 23oner, 2 i a r a u . - p . S t . 1 8 9 6 , S . 2 3 - 2 9 ; 1 8 9 8 , S . 1 8 7 - 1 9 2 ; 1 8 9 9 , S . 86. - P . 251. 1 8 8 3 , S . 1 4 , unb 1 9 0 1 , S . 3 2 - 3 3 . - S X 3 6 6 - 3 6 9 . OTorf, 25anb I V , S . 140-145. - 2i. 3 f r a e l , 23b. I I , S . 1 5 3 2InmerEung, ferner Oir. 486, 487, Dcm 509, 5 1 4 , 5 1 8 , 5 6 9 , 5 7 3 , 5 8 6 . - @m>in Roller, 3 ° i > a n n e ö Gsffingen, 1 9 1 1 , S . 1 8 0 . - Jp. S c f j ö n e b a u m , Sennen, 1 9 3 7 , S . 1 4 2 - 1 4 5 . - 23iograpf)if(fjeö EepiEon bed 2Iargauä, 1 8 0 3 - 1 9 5 7 , S . 7 7 2 . - S r i e f b a n b V , S . 2 3 6 , 4 6 3 . 466, 4 6 7 ; V I , S . 1 1 7 .

2. A n h a n g

429

(Singelfragen S. 40 Z . 11

S. 4 0 Z. 19

S. 4 0 Z. 21

ZBilbenjtein, © d j l o f j in ber ©emeinbe Q3elff)eim (2Iargau), m a r bid 1798 (2ii> ber Dorneljmer JperBunft oerroefjrf roar. 23gt. unten (3. 248 ff.

Über Körperbildung 2IIIgemeined or Peffalojçi f;at bie allgemeine ©ntroiilung ber 'Päbagogif auf bad ï u r n e n als notroenbiged ©rgief)ungdmiftel F)ingeroie|'en, fo befonberd Dîouffeau unb 1748 3f>. ©eorg ©ulger in 35erlin. 3¡n feinem 1774 î u ©effau gegrünbefen yijilanffyropinum nafjm Safebon) bie ©çmnajïif in fein ß e ^ r p r o g r a m m auf. Jïeben ©algmann i)af bann Dor allem 3oí). Sijrijîopf) gricbricf) ©ufdmutfyd bie praftiftfje Äörperbilbung burdj Xurnen geför= berf. 0 e r Ubungdjloff ber ^jnflifute "Peflaloggid in 7)eerbcm unb Bellenbergs in JJofroijl fufjf benn aud) roefentlicf) auf ben 23orftfjrifien Don ©utdmutfjd gu ©cfjnepfentljal. 3 n groei 3Jicfjfungen baut inbeffen ^3ejlaloggi feine ©pmnaffif anberd auf als feine Q3orgânger. (äinmal binbef er fïd) nidjt an ©eräfe, mit bem 3¡el, einfeitig nur beftimmfe Übungen m a t t e n gu laffen, befonbere Çertigfeiten gu erzielen. 23ie[mef)r ift iljm ber pf)9= fiologifcfje ßeitgebanfe maßgebend, ben Äörper allfeitig unb fjarmoniftf) gum tätigen Ceben fäijig gu m a t t e n , fförperübung unb freies ©piel, K r ä f t i g u n g unb allgemeine 2Benbig= feit ergängen fitf) ba^er in feiner 2Inftalt. Uber bie 3îaturgçmna(lif f i n a u d aber Derfolgte 'Pefialojji fein groeited ßiel ber Ä ü n f b gçmnaffif, inbem er bie Äörperbilbung in bie Oreifjeit feiner allgemein^armonift^en 23tl= bung einbaute. jpäuslitf)e ipergendbilbung unb frf)u[maf¡ige Äopfbilbung follten bei if)m burcf) Äörperbilbung ald britted Gülement ergängt roerben, Dom XurnplaÇ groar auds gefjenb, aber ijier f ü r bie 23erufdbilbung nur ifjren 2ludgangdpunft nefjmenb. Q3orgüg[itf) ben 2lrmen unb 2Baifen roollte ^effaloggi bie 3Höglid)feif fdjaffen, burrf) bad ZBerf ber gefräftigten unb geübten ipânbe fief) bie 3 î o t b u r f t bed Cebend felbflänbig gu beforgen. ©cfjon in feinem 2Berfe W i e G e r t r u d i h r e K i n d e r l e h r t ijatte Peftaloggi 1801 auf bie Sebeutung ber ßeibedübungen [;ingetuiefen. 3 u f a m m e n m ' f ÄrüjT mied er aud) i m B u c h d e r M ü t t e r 1803 barauf f)in. ©erabe in ben erfien 3 a ! ) c c n D o n J)Derbon i)evi{di)te bad 23efireben Dor, bie einfeitige intelleftuelle 33ilbung burcf) bie beiben übrigen

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Über Körperbildung

£eilbereicf)e gu ergängen, mofüc bie © g r i f f e n biefer 3 a ! > r e 1 8 0 5 - 0 7 3eugniö abüegen, bie Dielfarfj erjl Fjeufe gum S r u t E gelangen (25anb 1 8 - 2 0 unferer 21udgabe). biefer 2ib= fit^f, bie i n 2Iufgeicf)nungen j u r ^¡nbujlriebilbung münben (Dg[. unten 7 3 ff.), trifft (7dj •pefialoggi m i f Dielfeitigen ¡Bemühungen feiner DItifarbeifer unb weiterer ffreife. S e r Dorliegenbe 2iuffa§ ¡(1 in ber W o c h e n s c h r i f t für M e n s c h e n b i l d u n g , 23anb I , 1807 ( © . 3 3 - 4 0 , 4 9 - 7 9 . 8 1 - 8 7 , ber @d)Iufj fef)[f), gu 2iarau Peröffentlid^f werben, ifi bie erjie unb eingige © d j r i f f P e f i a l o j j i ö , bie fid) auöfcfjtiegticf) mit biefen gragen befd^äftigi. B e n eigentlichen 21nlafj gab bie 2Infrage bed SiaEormö griebrich 2BiI^eIm .fjagen autf © e l b bei Sarjreutf), ber fid) nad) bem © f a n b ber ^nbujWebübung erfunbigte. mag für ben niei)t mit "Peffalojjid 3 ® e e n r D e " 23erfraufen felffam tönen, wenn biefer als Seiter Don T ) " ^ 0 1 1 mit einer 2Irbeif über © p m n a j i i f 2Inftt>otf gu geben fudjt. S i e 2eibeS= Übungen bebeufeten if>m aber eine unentbehrliche Soraudfe^ung ber (Schulung für Spanb= Werl unb ©ewerbe, wie fpäter auch für bie auffommenbe gabrifinbuffrie, bie feit 1801 in ber c>m 3 a n u a r : 8 o 8 ( S r i e f b a n b V I , © . 10 f.) unb in einem ©dfjreiben Äaweraud Dom 9 . ©eg. 1809, wo Don ben gortfd)riffen ber (Siemens targt>mnaflag 190; OTffr. Peflal. 58/3. Die Erklärung 'Pefialoggiel erfrfjien guerfi im 5. ©füd? ber Wochenschrift unb würbe aueiguggweife bann aud) in ben Miscellen für die neueste Weltkunde t>om 1 1 . 1807 (3?r. 55 p. 220) wiebergegeben. S. 71 Z. 2 Canton Léman - Bezeichnung beé fianfonâ 2Baabt in ber .ÇielDeiiE, nadj £ac liéman.

Mémoire über A r m e n v e r s o r g u n g 2nigemeineö 3unäd)ff finb 'Peflalogjiö ©ebanfen über 2lrmenergieF)ung in ben geifîe£igefd)icf)f[iif)en 3?af>men gu ftetten. (Sßbann finb feine 23erfucfje mit ber praitifcfjen 23erwirllicf)ung in 2Irmenanflalfen gufammenfaffenb gu fcf)i[berri. ©iefe 2Iusfüf)rungen gelten a tief; weif* getjenb für bie m bie ^ a r m o n i f t f i e b r e i t e i l i g c 2ïïenfrf)en = bilbung aU 23orauafe§ung für ben Beruf, ©ie gleichmäßige görberung Don Äopf, iperg unb jpanb madjfe if>n in biefem ©inne ¿um !Propi)efen für baä fommenbe fedf)nifdje 3ei£alfer, aud) wenn feit 1830 für lange 3eit bie einfeitige Qjerflanbeébilbung im ©rf>ul= wefen bie Oberf)anb gewann. 3 m Urfeil ber Jlîitwelt traf er F>äufi'g als 25erferf)ter ber intelleîfuellen Silbung f>er= t>or, was burdj baö (ïrfcfjeinen ber ßef>rbüdr>cr mit ber ©dfjilberung ber neuen DŒÎet^obe bebingf war. 3 n ben 1805-1806 befd)äftigte er ficfi DorneI>mIicfj mit ber fittlitfj* religiöfen Silbung (t>gl. etwa bie 25änbe 18, 19 unferer 21uögabe). ©ie pï)pfîfc^=t)cruf= Iid)e Silbung flanb fei£ 1807 im Qjorbergrunb. î î u r einefyarmonifdfieS[emenfarfrf)ulung bebeutete if)rn bie ßumanifierung ber feit 1800 immer ffärfer auffommenben gabrif= inbufirie, unb bie 21rmenanffalt war ber geeignete Ort, ben 2irmen für bie 2Irmuf unb für feinen Beruf gu ergießen. ©er ©ebanfe, eine 2 i n f f a l t für arme Äinber gu fdfjaffen, war feit ber 3îeut)ofgeif unauflöeilitf) mit bem 2Defen ^Peflaloggiö Derflotfjfen. Sefonbers ftarf fam er wieber in ben erflen 3 a f» r cn Bon 3)Derbon gum 21uäbruc£ (t>gl. barüber bie Sänbe 18 unb 19 biefer 21udgabe). Pefiatojgi füllte bamald feinen Plan einer befonbern 3 n i , u ff r i e f c f) u [ u n g tf)eo= refiftf) gu begrünben unb gugleicf) burdfj unabläffige 2Berbung bei "Pricafen bie DTtiffel

2. Anhang

433

gufammengubringen, um neben 6er allgemeinen 23ebürfniffen bienenben 2ln|îalf Pon 2)oer= bon anbern OrfS ein befonbers für arme Äinber eingerichtetes 3 n P ' i u ' S u gewinnen. j m jperbft 1806 lieg er in ben ftfjrDeigerifcfjen 23läftern einen 2iufruf für eine folrfje 2lrmenanjlalt erfdjeinen. 6 r Perfolgfe bamtf naef) feiner 2Iusifage einen hoppelten 3roecE: einerfeitS Perroaifle unb unglüilirfje Äinber gut gu Derforgen, unb anöerfeifs begabte Äinber ju (Srgiehern ber 2lrmen gu bilben, um bie beffere (Srgietjungsroeife berarf auf Sorf» fdjulen unb 2BaifenF)äufer gu überfragen. 25emerïensn>erf iff f)ier gegenüber ben früfjern 3 a f > r e n . Süß Pcfialojji nirfji me^r auf eigene OTiffel allein fïif) Derläßf ; aUgu bittere (Erfahrungen mußten ii;n por übertriebenem Optimismus roarnen. 33ielme^r fucf>fe er je$f eine Regierung gu gewinnen, meiere ben 23eftanb einer 2lnflalt fic^erflellfe. §ür biefe Xenbeng iff begeidjnenb ber örflidje 1Bed)fel

in ber 3ielritf>fung feiner ©cfiriff.

S i e fdjlecfjte 2Birffrf>affslage iTteuenburgS, feines JtatfjbarEanfonS, mujjfe if)m guerjî nahelegen, fyiet ein gelb für feine £äfig!eif gu futften (pgl. bagu autf) ben 23riefroecf)fel mit § r . 31. OTonfmollin Pom ^a^re 1807 im Sriefbanb V). S a n n eröffneten fïcf) ifjm neue OTöglicfjfeifen im 2largau; er erfannte bie 3îu§lof!gfei£ feiner Bemühungen um DTeuenburg unb b l i i f e mit um fo größerer Ërroarfung naef) 2larau, als er ja brei 3a^r= gefjnte in beffen ¡JTäfje gelebt f;afie. 3 m 3 u n ' 1807 fanbte 'Çeffaloggi einDîîemoire an feinen greunb, ben ©efanbten @fap= fer in Paris, rooF)I um if)m einen ©ntmurf feiner 2Baifenhaus=Senifdfjrift gur Sinfitfjf gugufiellen. S a s OTanuffript fdjeint Perlorengegangen gu fein, unb Pejïaloggi l>at fpäter biefen Q3ertufl fef>r bebauert (23riefbanb V I © . 62). @leirf;rooF)l arbeitete er unermüblicfj weiter an feiner gu einem umfangreichen Opus anroacfjfenben ©di)riff. 3 m 3 u l i

1807

fanbfe er (roatjrfdjeinlicf) ein î e i l f i û i ) feine ftompofifion an Kofetfe Saftf>ofer in Slarau, um burd} fie gu erfahren, ob er ben richtigen £ o n getroffen habe. S i e 33er^anblungen PeflaloggiS mit ber aargauifd^en Regierung ftfjeiferfen am man= gelnben finanziellen ÊnfgegenEommen ber 25el)ôrbe. Sraftifcf) fjat bieS Peftaloggi in einem ©djreiben efroa Pom 3 a n u a r

'808 gegenüber 3îc>feffe Äaft!;ofer auSgebrücSf (33rief=

banb V I , ©. l a ; Pgl. aut^ oben © . 37 ff. bas OTemorial PomOTärg 1807). Ärüfi f)at bas DUemoranbum Pejîaloggis, bas pielleic^f noefj niefjf fertig war (es ¡(1 autf) ^eute nur unPolI|îânbig erhalten), um Ddliffe September 1807 bem Eat^oliftfien Pfarrer Äeller in 2larau auf feiner Surt^reife gegeigt. Äeller ermunterte Pejialoggi ein= bringlidj gut ©infenbung. Siefer trat jebodf), angefïcfjfë beS mangelnben @nfgegeniom= mens, nicfjf auf bie Slargauer Pläne weiter ein. Gr fonnte inbeffen feinen ©ebanEen felbff nitfit fallen Iaffen unb faßte als nät^flen O r t für bie Q3erwirilidjung feinen ipeimaffanftm '¿und) ins 2Iuge. ©eit bem SocSenfrieg Pon 1 8 0 4 war h'cr eine poIififcf)e ©tagnafion eingetreten, ©s War PeflaloggiS

feinen

Dlîifbûrgern buref) Sicherung i^rer Êrwerbsgrunblage bagu gu Per^elfen, in jeber Sphäre t^rer £ebenSum(länbe £ücf)tigeö leiflen gu tonnen. 2IuS biefem ©runbe Perfolgfe er mit 3ntereffe ben 2BirtfcfjaffSgang im 3ürcf)ergebie£, wie aus einem 25rief an ©tapfer Pom 26. Dîîârg 1808 F)cct>0cge^t :

« . . . Sie wissen vom Anfang meiner Verhältnisse mit Ihnen und selber durch das Mémoire, dessen Verlust ich so sehr bedaure, wie sehr mich die industriöse Seite meines Gegenstandes interessierte. Sie liegt mir auch jetzt noch, besonders in Rücksicht auf mein Vaterland, sehr am Herzen. Ein Teil vom Aargau, Glarus, Appenzell, St. Gallen und besonders der Kanton Zürich gefahren beinahe die ganze Auflösung ihres vorigen ökonomischen Zustandes, wenn ihnen von dieser Seite nicht Handbietung geleistet wird. Und leider geschieht dafür nichts; es lebt in unserm 28 Pestalozzi Werke Bd. 20

434

Mémoire über Armenversorgung

immer mehr sinkenden Vaterland immer weniger gründlicher Sinn f ü r dieses dringende Bedürfnis.» •pcflalogji fdjrieb es polififdjen ©rünben gu, bafj bie ^üvtfyec Regenten ficfj ber 2Birf= fcfjaffönöte if>rer Untertanen nicfjf annahmen. D a s DRatfifragen ber ©fabf über bie 3ie= bellion beä 3üricf)fi>e=@eE>ieieg fei wie ein wüfenbed 23aucf)grimmen, eine erbärmliche ©e= meinfyeif ber (Smpfinßlicfjfeif. «Es ist desnahen gar natürlich zu erklären, w a r u m die Unglücke, welche die kleinen K a n t o n e erlitten, der Erdfall in Goldau u n d die Versumpfungen der L i n t h thätige Staatshilfe gefunden, u n d hingegen das u n endlich größere sittliche u n d wirtschaftliche Zugrundgehen unsrer Fabrikgegenden u n d besonders des Zürichgebietes durchaus nicht dieses Nationalinteresse rege macht. » Dlion fann in biefer ^eit eine Dermef)rte Sefdfjäftigung ^Peflatogjiö mit 3üricf) fe(l=

fieHen. 2Iu£iganggpunff bagu waren woljl bie Derfdjiebenen 25emüf)ungen Don greunben, feine Dlieffyobe einjufüfjren, wobei fiefj J)rof. 3 ° f ) Q n n e S Ecfjultfjefj, 2Infijle£l ipef}, 3?ufier= f>otg, ff. 2i. 3eITer u. a. tjeroorfafen. TOeberer fdjrieb barüber: «In Zürich scheint der N a m e Pestalozzis das Einzige noch zu sein, das sie der Methode entgegensetzen, das System hingegen adoptieren sie, u m es zu versuchen wie überall.» 2IIö Pejlaloggi baran ging, 2Ibonnenfen für feine « W o c h e n s c h r i f t » ju fudjen, glaubte er fie am ficfjerflen in 3"cicf) gu fi'nben. 21llen 23efannten, Dom Sürgermeijfer 3?einf)arb angefangen, fanbte er Briefe, worin er fie ¿um 33egug einlub. O b "Peffalojgi aud) bie Dor= [iegenbe © d j r i f t an feine greunbe, fowie an 3ürd)er Siegenfen gefanbf f)af, ftefjt nidjf fejt. ©er 3"(ianb be« DJTanuffripteö läfit uns nid)£ erlennen, ob fie um 1807 überhaupt fertig geworben ifi. 21m efjeffen fyaf noefj !Prof. ©cf)u[ff)e(} eine ffopie erhalten, ber im bar= auf gum ©rünbungspräfibenfen ber fcfjroeijerifcfien Srjieljungigefellfcfjaft in ßengburg befiimmt worben ift. 2Iuf jeben g a ü ift bie ©cfjrift bamalä nidF)f Deröffenflicfjf worben, fonbern als ©angeö bis Ijeufe ungebrutEf geblieben.

ffarl Diitter ergäf)lt Don einem 1812 erfolgten 23efucfje bei ^effalogji, aU biefer eine fiarfe U m a r b e i t u n g in 2lngrifjr naljm: «Vor allem gab er mir die F r u c h t seiner letzten Nächte, sein Werk über Armen- und Industrieschulen, das er f ü r die Regierung in Neuchatel ausgearbeitet hat, wo m a n mit E r n s t an das Werk geht, diesen Teil der Volksveredlung zu beginnen. Der 66jährige Greis, begeistert von der Erfüllung seines ältesten u n d heißesten Wunsches, f a n d n u n selbst die Nacht keine R u h e mehr; er diktirte sein Werk jeden Morgen von 2 oder 3 U h r an in einem Zimmer, wo er bis zum 12. J a n u a r noch kein Holz im Ofen gebrannt h a t t e . Ich konnte mir n u r wenige Stellen aus dem reichhaltigen Manuskripte als Andenken kopiren; er wollte mir vom Ganzen eine Kopie machen lassen.» 3u biefem 33eritfjf ifl feffguftellen, bajj bie erwähnte 2Irbeitdweife mit ber Dorliegenben ©tfjriff feine befonbere 25egief)ung fyat, fonbern bei Peffaloggi im 2IIfer ffceiö üblidj war. 2Bicf)figer ifl unfer STarfjweiö, bag ein Xeil ber ©cfjrift ftfjon 1 8 1 1 , im Dierten Sanbe ber «Wochenschrift» in Umarbeitung erfcfjienen war, bafj alfo niefjf Don einem neuen 2Derle bie ¡Hebe fein fann. S i e beiben umgearbeiteten Seite erfcfjienen unfer ben Sifeln: Bild eines Armenhauses, ©. 218 ff. (S I I I 380-386), unb Religiöse Bildung der Kinder der Armen, ©. 227 ff. (S I I I 348 351). S i e beiben (Studie würben aud) in bie @otta:3iuägabe übernommen (IX, ©. 1 3 1 - 1 5 0 ) . 3 m 3al)re 1822 erfdjien in ber ßotta=31ueigabe ein weifered, flarf umgearbeitetes

©füd? ber Dorliegenben (Schrift unfer bem £ifel: Ansichten über Erziehung, Industrie u n d P o l i t i k ( I X (5. 4 9 - 1 3 0 ) . 2iucfj biefer Xeil ifl nirfjt unDeränberf geblieben, unb eö finb weitere Seile beigefügt, bie erff fpäfer um 1 8 1 1 - 1 8 1 3 enfftanben fein fonnen

2. Anhang

435

(ogl. unten ©. 193 ff.). S i c «Ansichten» fmb bei ©ei)ffarti) ebenfalls wieber gum 216= brua£ 'Pcflalojgi fitzet aucfj in beti folgenben ^afiren immer wieber befdjäffigf. S i c ZBirtfdfjaftslage bct ©d^weig oerftf)lecF)ferfe fitf) ftar!, ald 37apoleon 1810 bie ffontinentalfperre gegen (Snglanb t>erfügfe. @cfl bie 1 8 1 2 beginnen* ben Äriegöwirren, bie fid) balb auf ben gangen (Srbteil ausbefjnfen unb aud) bie ©cfjweig nicfjf berfct)onfen, fjaben 'Peffaloggi wieber mefyr gu polififtfien ^beengängen geführt, bie in ber «Unschuld» Don 1 8 1 5 aud) gum Srucf gelangen füllten. iTtatfjljer fyat ber innere 3 » i f l ber 21nftalf bie 23erwirflicfjung bed ©ebanfenä Derfcf)oben, bis fid) 1818 in (Slinbp eine Dli&glic^feif auftaf. Sit. 21. jfraet, 'Pejfa[oggi=23ib(iograpf>ie, 23erlin 1903-04. Sanb I, © . 4 5 1 - 4 5 6 ; Sanb II, 510, 573. - OTorf, Sanb IV, ©. 140-145. - *p. S t . 1890, ©. 16. ©f. I I I , 1898, ©. 187-192. - Jj. ©dfjönebaum, Äennen 1937, ©. 92-93. fcf)rift für @e(d)id)te ber Girgietyung, 23anb 23, 1933, ©. 36. - S I, ©. 322; X , ©. 370 biet 3 7 1 . - ©. 23arleben, 'Peftaloggiö ©tellung gum 3i n & u ff r ' e P t o kt e m > I 933> ©• 55 ff-, 100-114. 23ieIIeitfjf barf nod) ein llbetblicE über bie ©ebanfenfüfyrung beel 3Itemoireö beigefügt werben. (Sö gefyf aud Don ber 2Birtfcf>affsErife Steuenburgd, preifl bie güfjrung t>on 2lrmenanj?alten fpegieU für Sinber an, wobei ber 33erfaffer alle äujjern Sebingniffe er= läutert. 2infliefjenb iriif er auf bie 2lrmenergieljung ein, Wobei im eingelnen bie fittlid^e, intellektuelle unb Äunfibilbung gefdjilberf werben.

ßingelfragen S. 75 Z. 1 ff.

S a s gûrjïenium 3ìeuenburg (STeudjâtel), burcf) ein alteé 25ûnbniô mit ber (äibgenoffenfcfjaft perbunben, war im 23erfrag t>on ©cfjönbrunn am 15. Seg. 1805 Pon "Preußen an gtanEceitf) abgetreten worben. S i e 23e* feijung erfolgte imDîtârg 1806; als gürfl unb ijergog würbe Napoleoni» ÂriegSminijîer 2IIejranbre Q3er£f)ier befìimmt, ber jebodj fein §ür|ien= tum nie betrat, ©er ©eneralfommiffär Ceëpéruf übernahm bie 33er= waltung beò £anbeö, bas eine gewiffe ©elbftperwaltung feit atierd be= fag, unb fid) gerabe in ©cfjulfragen felbfîânbig Behalten ionnte. ©e! [ag naf>e, bafi "Pe|îaIoggi an baö J)oerbon benachbarte gürflentum Neuenbürg batate, alö feine Plane, im Äanton 233aabf ein ©eminar gu errichten, im grüfjjaljr 1806 Eeine ©rfüHung fanben. iJTadF» bem Über= gang beti ßanbeö an granEreitf) f>at er einige 3eit Perfireicfjen [äffen muffen; i>od) oermuilirf) im 3aF>re 1807 fid) an eine 23erfrauenäperfon gewanbf, grébéric 2Iugufie be OTontmoUin (1776-1836), ©faatérafd* mitglieb feit bem ^aijre 1803. CììonfmoIIin fiat bad ' n 3? t , e r ^ o n befugt, in feiner jjeimaf für 'Pejîaloggi geworben, ofyne freiließ bamit burcfjgubringen. 3Iué biefem ©runbe i|i ber 3Infang ber ©d>riff an iTteuenburg gerichtet; mangelube 2iuéfïdjten bafelbfî ^aben Peffaloggi bann Deranlajjf, in ber golge ben weitem Seil feiner ©i^rift allgemeiner gu galten. T)od) blies ben bie Bedienungen gu îîeuenburg weiterhin eng. "Pfarrer 3ean ©toll befugte bie 21nffalt im ©pâtfommer 1807, ©. be Kougemonf lam 1808 als Überfe^er nad) SJperbon, unb be DTionfmolIin fanbte anfangs 1808

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Mémoire über Armenversorgung (Sinroänbe, bie in feiner ipeimaf gegen 'Peflalogjiö OTeffjobe erboten mürben. 2lm beuilicfjfien werben bie 23ejieljungen auä einem Briefe "JVflalojjid an ff. 21. 3eüer, ber in biefer 3eit Dieuenburg befucfjfe, ol>ne t>iet Erfolg ju tjaben: 3 m S n t f "cm gebruar 1808 l>eißf eö: «Ich gestehe frey, Neuenburg ist der Ort, wo ich die Methode am liebsten Eingang finden sähe, und v. Montmollin der Mann, durch den ich es am liebsten sähe. . . . Indessen erwarte ich von Neuenburg keine schnellen Schritte für die Methode; die dort Einfluß habenden Menschen sind von großer Bedächtlichkeit und suchen für jeden Schritt, den sie thun wollen, zuerst sichern Boden. Nur wenn sie diesen haben, nur dann gehen sie vorwerts, aber denn freylich auch festen Fußes. Was ich von Neuenburg erwarte, das alles erwarte ich in einem außerordentlich gemäßigten Vorschritt. Sie werden mit Untersuchungen anfangen, sie werden diesen Untersuchungen Zeit geben, sie werden sich selber nicht trauen, sie werden ihren Untersuchungen nicht trauen, sie werden Informationen aufnehmen, sie werden das öffentliche Urteil consultiren. Die Gesinnungen Berthiers und Frankreichs über den Gegenstand werden jeden ihrer Schritte leiten, und bis von dieser Seite mitgewirkt oder wenigstens laut gebilligt wird, wird öffentlich und von Staats wegen wenig geschehen. Aber die Privataufmerksamkeit der Edelsten ist rege und dadurch ist schon vieles gewonnen, v. Montmollin hat mir geschrieben mit Liebe, Achtung und Vertrauen auf die Sache, aber seine Privatmeinung von der öffentlichen gesondert und von dieser erklärt, daß sie im allgemeinen nicht gönstig und daß sehr viele Einwendungen gegen die Güte der Sache gemacht werden . . . » 2iuä biefcn 2iuöfüF;rungcn gcf>f fjeroor, baß ^Peffalogji um 1807 feine Erfahrungen mif ¡Heuenburg gemacht f;a£fe, unb ed wirb ofyne weiteres erflärlit^, baß er feine ©djriff in ber golge an anbere Äreife ricfjfefe. 23gl. S X , 3 7 0 - 3 7 1 . - .£>. ©djönebaum, Sennen, 1937, © . 323-324. - 31. 3fraet, 5)e(ia[oj|i=35ibIiograpf>ie, 1905, S a n b I I , -

9fr- 557. 558- - »riefbanb V I , © . 35, 41, 70. S. 75 Z. 13 ff. S i e wirffdfjafflidje £age ¡Tteuenburgö würbe ftfjon 1806 burdj bie 2inwe= fenfyeif 5af)Ireidf)er franjöfifdfjer Struppen gefäfjrbef. 2Us bie grangofen (Snbe 1806 baö £anb Perließen, (ianben bie ff äffen bei ©taafed unb bie £rui>en ber ¡Bürger leer. S i e folgenben 3 a !> r c f>aE>en biefen 3ufiant> flänbig vev(d)ied)tevt. S i e Einfuhr t>on Dliaferial für bie llljremnbufirie würbe fiarf erfrfjmert. ©cf>on im 3uli i 8 ° 6 erfolgte ein 2iu£ffuf>roerbof für farbige £ucfje unb llfjren. Die golge mar eine große 2lrbeitälofIg= feit; eine llnmaffe t>on Seitlern burcf^jog baä ßanb unb wirb aucfj bie benadfjbarien ©ebtefe nicfjf Derfcfionf fjaben. 3 m 3 a n u a r 1808 war bie £age fo fcfjlimm geworben, baß ber S t a a t s rat an 33erfi;ier gelangte; in bem 2iifftf>reiben (ianb u. a . : «Der gänzliche Ruin der Tuchindustrie ist drohend nahe!» gürfl 33erfF>ier fudfjfe buref) GinwiriEung auf 3iapoleon für 2lbljilfe ju forgen; bocf) war feine gürfpratfje wenig wirfungdPoQ, fo baß um 1810 runb 7000 2lrbeitälofe gejault würben.

2. Anhang

437

T)aä Canfi, beffen löofylflanb feit einem fprid^tDÖrtlirf) ge» roefen mar, mujjfe biefe fd)ied)te £age um fo flärfer empfinben. liegt aber gerabe aucf) in biefer (änftcitflurtg 6er ©runö, Sag ber S t a a t s r a t fié) ju feinen gortfcfjritfen im ©tfmlroefen entfcfiliefjen Eonnfe, mit be* nen ja neue 2íuégaben Derbunben fein muffen. £if. © . DTiinnicf), © a ö gürjtenfum Dfouenburg unter franjö(lfrf)er .Sjerrfdfjaff 1 8 0 6 - 1 8 1 3 . ©iff. 3ürit$ 1910.

S. 75 Z. 23 S. 76 Z. 32

S . 81 Z. 27 ff.

©olbau in ber ©emeínbe 2írfí> (St. ©(f)roi)3) tourbe am 2. ©epfember 1806 Don einem fcfjtoeren Sergffurg bed 3?ofjbergeö Ijeimgefucfjf, ber 110 2Bt>f>nungen unb gegen 500 Ddtenfdjjenleben Dernitfjfete. 23gl. JjQ31!©. Sie 2Inmerfung iff fidler fpäfer beigefügt, als Peftalojji feine ©dfjriff als nicfjf mef>r an D^euenburg gerichtet badjfe. S i e ¡JTtíffelfifjroeij (&an= tone Sern, ßujern, greiburg, ©olofl)urn u. a.) mar in weif geringerem DItafje alö bie OftfcfjrDeij jur 3 n f , l l fi r ' e (cor 1800 roefentlidj jpaufjtnbu= ffrie) übergegangen. ©cf)on burcf) ben 2. ÄoalifionsErieg Don 1799 yvv fcf)en grangofen, Öfierreidjern unb 3?uffen mar befonberd bie Offftfjtoeij betroffenroorben.©er briffe ffoalifiündErieg Don 1805, unb ber ffriegDTas leoné gegen 'Preufjen unb Kufjlanb 1806-07 berührten jroac nicfjf bireft ©cfjroeijer 23oben, jförten aber ben Jpanbel empfi'nblidj. 23or allem aber bebrücEfe ber 3oIlfrieg gegen ©nglanb bie ojffcfjrDeigerifdfje SaurnrooU= inbujlrie. Sonfi'sfationcn gefdjmuggelter 233aren, bas 25erbot ber @n= fuljr aller englifcfjen ZBaren, auf frangöfifdjen ©ruif im ©ommer 1806 erlaffen, mit ftrenger ©rengfontrolle, fdfjäbigten baö ßanb fdfjroer. 23gl. ©agliarbi, ©efdfjidjfe ber eijerifcf)e ftanfone in ber 2. Jpälffc beä 18. 3a^r^unbertö bie eingigen europäifdjen ßanbesfeile, für beren 2öirt= fdjaftéleben ftfion bamald bie SaumrooíIíJpauéinbufirie Pon ma(jgeben= ber Sebeufung mar. ©oeffye í>af anl;anb ft^roeijerifd^er Quellen in «Wilhelm Meisters Wanderjahren» (3. Surf), 5 . - 1 4 . Äapifel) eine ©arffellung ber fc^meijerifc^en 3 r , í ' u ( l t ' c ' n Dormafdfjinellen geboten. S e r ©ebanfe, bie Dlíafdfjínenínbuftrie aucf) in ber ©djroeij Don (Snglanb f>er einzuführen, befdjjäftigte bie fü^renben ©eifter frf;on in ben 1790 er 3at)ten. 2lber erfl 1800 gelang es, im jparb bei 2Bintertf)Ur unb wenig fpäfer in © f . ©allen metfjanifcfje ©pinnereien 314 eröffnen. 3 n ber golge f>at bie ©djrDeij in ben erjfen ^jdfjrgefjnfen beó 19. eine ffarEe f I e c u n g burcfjgemacfjt. 'Peftalogji war mit ben 'Pros blemen Don jpanbel unb ©eroerbe innig Dertraut, pralfifdj burcf) feine gabrifation auf bemíTíeu^ofe unb feinen Jjanbel, fpäfer in glunfern bei 3ürit^; t^eoretifd) burrf) 2lbfaffung Derfdjiebener Dliemoriale in ben

438

Mémoire über Armenversorgung

1 7 8 0 er unï> 1 7 9 0 er 3 a f > r e n . S a ß gerabe bad © e B i e t a m 3 ü r i t ^ f e e unb bie j j a u p t f f a b f 3 ü r i t ^ in Befonberm OTafje (Ttf) rührig geigten, bie neuen (SrrperBöarten e i n j u f ü ^ r e n , g i b t ifytn b a i Dolle 3lerfjf, bie Dorjüglicfjen S a l e n i e feiner Eanbdleute gu r ü h m e n . Q3gl. Jpanbroörferbucf) ber ©chtt>eu jerififjen

Q3o[Eôroirtftf)aft, i;g. Don J i . 3îeidje Deriaufen unb nur bafelbff

OTateria»

lien einEaufen. 23gl. biefer 2tudgabe S a n b 1 1 , © . 5 0 0 - 5 0 1 . S. 84 Z. 3

ff.

OTit

ber gunehmenben 2Iusbef)nung ber 25aumtt>olI=.£>auöinbufirie in ber

Offfcfjroeig ging allmählich b a s perfönlidfje 3 3 e r f r a u c n s o e r t ) ä [ f n i s gtoi=

fd)en bem 2 B e b e r unb © p i n n e r a u f bem fianbe unb bem K a u f m a n n in ber © t a b f Derloren. S a j u Eam, bafj fief) eine neue 3 r o > f c h e n j l u f e bitbete; bie f o g e n a n n f e n g e r g g e r beforgfen ben 23erfef)r gmifrfjcn 2Irbeifer unb Unternehmer. S. 88 Z. 23

ff.

23or ber ipelDetiE m a r bie ß a g e ber unehelichen

ffinber

in ber ©cfjweig

Don ber g r ö ß t e n 33erfcf)iebenheif, enffpret^enb ber politifc^en 2iufteilung beö ßanbed. © t a r E e n (Sinflufj a u f bie fcf)tt)eigerifcf)e © e f e ^ g e b u n g erhielt b a é 23orbilb gran?reicf)S, baö im © e f e £ Dom 1 2 . S r u m a i r e a n 2 (CTÏdD. 1 7 9 3 ) unb i m S o b e ciDil S l a p o l e o n s Dom 3 a h r e ft^ung

nach

ber

©t^Iet^ferjiellung

fifyUefelid)

33aterfd^aft

1 8 0 4 eine 7lachfor=

üBerhaupt

DerBof

ber Unehelichen fierE>cifüi)rie. S i e neue

unb

eine

frangôfîfche

©efe^geBung übte ¡¡um X e t I f o f o r t ihren ©influfj a u f b a s J t a c h & a r l a n b a u « . ÎJÎaiÇ 1 8 0 3 f a m h ' " S u bie ©dfjiEanierung b e i ^PriDaflebenö burefj g a s r e i c h e © i t t e n g c f c $ e , w i e fïe bem O B 'Peffalogjiä 23erallgemcinerung

© e i f î ber

OTebiafion

enffpracfjen.

gegenüBer bem 2iuSlanb gu DîecÇif

Bejleht, bürfte nicht leicht gu enifcfjeiben fein. £ i f . O . ^Peçer, O i e farni* lienrecfjfliche ©feHung ber unehelichen Ä i n b e r i m fcfjtüeig. !PriDafree[De£ifcfien 3eit mei= fienä, oereinf mit ber 3Iufjie^ung ber SBaifen, einem befonbern 33eam= ten anDertraut. 31Ue Strien Don ipilföbebürftigen fanben im © p i t a i if>ce U n t e r f u n f t ; aud) Unferfiü§ung«bebürffige, Surdjretfenbe unb grembe würben bafelbft untergebracht. (Sigenflirf>c %ltträaft)le, bie f ü r ficf) bie betagten Beute aufnehmen, gibt eö in ber ©djroeij erji feit ber DTOfte beö i g . ^aljrljuribcrfö. Q3g[. ijanbroörferbucf) ber ft^roeij. 23ol!ároirt= fd)aft, S a n b I, © . 4 8 ff. 98 Z. 31 J)rüfet aflea, aber baö © u f e behaltet. 1. Xf)efíalonícf)er 5, 2 1 . 99 Z . 14 S i e freie ÍReidjéftabt H a m b u r g rourbe 3Tot>ember 1806 Don franjó» fifcfjen S r u p p e n befe^t unb fjaffe bie ßeiben ju foffen, bie jebe Offupa= tion mit ficf) bringt. Unter ben Dlíánnern, roelcfje firf) um bie 2Ibi)i[fe ber Diot bemühten unb bie 2Irmenan|ta[f narfj Ä r ä f t e n förberten, befanb fidj neben 2öef}p[)alen aucfj ber 2Irjt © e o r g Äerner, Don alters f»er mit Pejtaloggi befannt. @r fjat DermutUtf) bem greunbe in 2)oerbon 9i[anff>ropinum, in S e f f a u 1774 errichtete, mo fie bis 1794 befianb. linter i j u m a n i é m u S Derjíe^t m a n bie roiffenfdhaftlicfje 3iicf)fung ber 3íenaíffance, meldte baä einfeitig befrfjränfte S e n f e n beö Dliittelalterö gu einer allgemeinen S i l b u n g ju erheben fucfjte. S^arf) 1800 f a m in S e u t f r f j l a n b ber J í e u h u m a m é m u d auf, befonberí Don 2BilheIm Don •ijumbolbf geführt, roelcfjer bie (Srgiehung auf neue S a h n e n (lellen rooUte. 2Begen ber Uberbefonung bee eigene 2Bege, Sie feiner Originalität enffpradjen. QSgl. feine SiöEuffion mit ©Derd in Sani» 2 1 biefer 2iudgabe, ferner bie 2In= merfung j u ung beö ©ebanfenö badete peftalojji baran, junäiift felbff bie ßeitung beö neuen 2Irmenf)aufeä j u übernehmen. @r wollte füfj gang t>on 2)oerbon todlöfen, beffen gti^rung einem Äceiö bewährter ßeijrer überlaffen bleiben foüte. 2Ü0 feinen 3Hitarbeiter unb aüfätligen iJIadjfoIger in ber ßeitung bei 2Irmenf;aufed aber backte firf) 'Peflalogji in erffer ßinie ben älfejten 9!Zifarbeifer in 23urgborf, ^»ermann Ärüfi (1775-1844) a u ö ©uiö im ftanfon 2lppenjell. 2luö beftfjeibenen 23erf)ä[f= niffen ftammenb, l>affe biefer burd) bie 233eberei foroie burdj 25ofen= bienffe fiefj bie Hüffe! gu feiner 23ilbung erworben. 2Iuä eigener Äraff, buref» freunblirfje ©önner geförbert, würbe er mit 18 3 a f > r c n £ef)rer in feinem Heimatort, f>af alfo bie 25ebingungen Peffaloggiö für eine ßei= tung beö 2Irmenf)aufeg in jeber 23ejief>ung erfüllt. S a g 'Pefialoggi iljn im 2Iuge fjatte, beweift aucf> ber fpäter gefiridfjene 3 u f a $ j u ung armer Äinber ju wibmen. ©dfjon in einem 23rief Dom 3. ©eps fember 1800 f>af er fief) in biefem (Sinne geäußert: «Die Armenerziehung wird wahrscheinlich größtenteils mir übergeben werden. Tobler ist Pestalozzi einstweilen bey seinen Schriftsteller-Arbeiten behülflich und wird einst eine Anstalt für die höhern Stände errichten. i> ( Z B 3ürid), OHfir. Peftal. 851/18.) 3 n 2)Derbon wirfte bann Dor allem Ärüfi als rebigierenber ©efretär 'Peffalojjid unb fefyie fief) fobann für bie 2iu«ge(iatfung ber DTiet^obe im ©pracf)facf) ein (Buch der Mütter); Dgl. biefer 2Iuögabe S a n b 15. 34 f. 'Pejiaiojgi ft^einf auö bem na^en greiburg i. Ue. bie @efdf)idfjfe einer § r a u Dernommen 3U ^aben, über beren Diti^figfeif er (ufj wof)I not§ Der= gewiffern wollfe.

2. Anhang

441

S. 147 Z. 35ff.23gl. gu biefer ©feile i>ie ©djriff: Zweck und Plan einer Armenerziehungsanstalt, in 33an£> 18 biefer 2lusgabe, t>r allem in t>er= meljrfer ßeftüre getfenb,roojuber 2Itiffcf)rrung ber beuffrfjen Sicfjfung feitft[opffoon CefeEabinetfen, 2joIfebíMioff)¡?fen geigfe. 21m ~¿ünd)fee fam eö im 3ufammenljang mif benUCpofíÉifcfien unbroirffdjafflid)en§ra= genroäfyrenöber 1790 er 3 ©rünbung Don ßefegefeUfdjaften. ©ie SícDoIufionEtjeif förberfe überhaupt burdj SSerbreifung t>on 2ageS= brofcf)üren unb öaB allgemeine £efen. S. 152 Z. 34/35 ©er Schreiber bed 23¡fd?ofeologe ^ o l ) . SHidjael

1780-81 Söllingen,

a l s ^Profeffor in 3 n 3 ° t i i a £ ' f , 1 7 9 9 tpieber in

£anf>gf)ui, tpurbe 1 8 2 1 © o m f a p i t u l a r ,

©ailer

roirite

(1751-1832)

1784-1794

a n

ber U n i o e r f i f ä t

1800-1821

a n ber U n i o e r f i f ä t

1 8 2 9 33iftf)of t>on Dlegenöburg.

G r Dertrat einen t o l e r a n t e n Ä a t i j o l i j i ö m u ä unb würbe beäfjalb Dielfacf) in feiner Äirdfje Derbädjfigf

unb angegriffen.

211« © d j r i f t f l e l l e r

fruchtbar, fianb er in enger 23egiel>ung gu P f a r r e r in 3 ü r i d j unb feinem Äreicf ninger u . a . ) ,

© e o r g ©efjner,

foroie m i t 3>ol). © e o r g

Safpar

fel>r

fiaPater

Ä o n r a b *Pfen=

OTtüUer in © d j a f f f j a u f e n .

Seit

1791 f>af er 1 4 m a l bie (Scfjreeij aufgefucfjt, t)iclf \id) meifienä bei feinem g r e u n b e P f a r r e r S a r i J H a r j e r ( 1 7 6 9 - 1 8 3 0 ) in Dlieggen a m ß u j e r n e r

446

Notiz zum Sailer'schen Brief ©ee jur Srfjolung auf. 3unöcf>fl aud polififdjen ©rünben jurücfFjatfenb, ba er ja felbfl perfönticfjen Slngriffen engljergiger ÄafF>o[ifen audgefeft mar, Ijaf ©ailer, burefj feine ©cfjweijer greunbe aufmerffam g e m a l t , fidj fefyr für Pejtalogjid päbagogifdje 23erfurer ©djmib ben beutfdjen 5)rofeffor in Dlieggen am 23ierwa[bftäfferfee befudjte (Q. ©tfjös nebaum, (Srnte, 1942, ©. 276 nennt ald S a f u m 1818). (Sin Eintrag in ©ailerd Xagebud) Dom ¡Ttooember 1816 jeigt bie fortgefe^te ©isfuffion beiber Dliänner über "Pe|fa[oggid ©tellung jur iReligion (Ddifir. in ben ©aileriana ju Dlegendburg, jitierf nad^ £. Kablmaier, ©ailer ald Päbagog, Berlin 1909, ©. 71): «Deutlich kommt dies in einer Reisenotiz Sailers zum Ausdruck, worin er Pestalozzi also sprechen läßt: ,Mein Institut ist in der Einseitigkeit empfangen, geboren worden, groß gewachsen, und ich kann ihm seine organischen Fehler nimmer nehmen. Ich habe mir den Menschen, und im Menschen den Bürger aufgegriffen, und beide ausgebildet. Christen sah ich keinen, Kirche auch nicht. Drum hielt ich mich nur an die Gemütlichkeit . . ., an die Religion, die ihr eigen ist.» ©0 wenig Pejlalojgi ©eroidjt legt auf ein fonfeffionell gebunbened @i)ti= fientum, fo barf man if>n boef) nirf»t als einfeitigen 3Jationaliffen be= getanen, mufj i[jn t>ielmel>r ald 23ertreter einer ©emutdreligion be»

2. A n h a n g

447

tradfjfen. 2Bie Diel ifyn mit Sem fatl>c>Iifdfjen Xfyeologen ©ailer Derbin* bet, geigt geraöe aucf) Sic Borlicgenö g e b r u i t e Heine rift. 2infangö 1807 Surfte Pefialoggi fitfjec au ©ailer mit einet 2Derbung für bie 2öotfjenfrfjrift begrüjjt f)aben; ungettti^ bleibt, ob bieö mit einem perfönlidfjen ©djreiben gefifieljen ifl. D a r a u f h i n i>af P t o f e f f o r ©ailer ein (Schreiben an P e f f a l o j ; ! gerichtet, bad nicf)f erhalten fdjeint. S c madfjfe Sarin auf groei 23orbeI)aIfe a u f m e r f f a m , bie er gegenüber Pe= ffaloggi gum 2[ugörii(f bringen wollte: einmal follte bie Sil&ung nitfjt nur einfeiiig in intelleftueller fyinfid)t erfolgen, ferner follte bie religiofe 33ilbung gegenüber 6er intelleftuellen bad ' P r i m a t fyaben. P r o f e f f o r ©ailer l>at feinen S r i e f in Äopie aad) bern befreunbeten ßefyrer gribolin Ä a u f m a n n in ßugern jufommen laffen, ber ftf)on 1805 ficf) be= müfjf Ijatte, eine ¡Berbinbung Don ©ailer mit Pefialoggi l)ergu|Iellen. einem 35rief t>om 19. S e p t e m b e r 1807 aud ßugern fcf) reibt Sauf= mann a n l i e b e r e r , ber fid) ebenfalls fefjr für ben fatljolifdjen £f»eolo= gen intereffierfe: « A u c h ist h i e r eine h a n d s c h r i f t l i c h e E r k l ä r u n g v o n Sailer ü b e r d i e M e t h o d e a n g e l a n g t , die i c h D i r vielleicht b a l d e i n s e n d e n k a n n . W i e d m e r u n d G u g l e r h a b e n sie b e y H ä n d e n u n d w e r d e n sie m i r n ä c h s t e n s e i n h ä n d i g e n . E s w ä r e m i r eine g r o ß e Gefälligkeit, w e n n D u m i r seine P ä d a g o g i k n e b s t d e m R e g i e r u n g s beschlusse ü b e r m e i n e A r b e i t , d e n ich D i r m i t g e t h e i l t h a b e , z u r ü c k s e n d e n k ö n n t e s t . » Z B ^ürief), OTflr. p e f t a l . 58/14. 2luä ben Schriften biefer 3 e ' f . rote auef) a u s ben 2lufgeidj)nungen Pefia= loggist gel)t fjerDor, bafj er im @runbfä|lidjen ein Dolleö SinDerftänbnia mit ©ailerö 33orbef>alten befunbete. ^jmmer roieber f>at er ja felbjf fitf) gegen bie einfeitige ¡Derffanbegbilbung getuanbf unb bie f>armonifcf)e Dreis Ijeif Don fiopf, Jperg unb i j a n b alö 23ilbungdgiel beiunbet. Curcf) feine ßeljrbücljer m a r groar bie ©eifiesftfiulung in weiten Äreifen befannt ge= roorben, roäljrenb bie übrigen © g r i f f e n über fittliif)= unb pljpfifdjsberuf* lidije 25ilbung gum Seil erjt buref) bie fritifcfje 2Iuögabe gugänglicfj ge= roorben finb. 2lber bie allfeitige (SrgieFjung, bie fjarmonififie (Sntwiilung Don Äopf, Jperg unb i j a n b gehört gum ZBefen Don Peffaloggis DItefljobe. %ucf) barin m a r Pefialoggi mit P r o f e f f o r ©ailer burcfjauEt einer Ddieis nung, ba|j ber ftttlicf)=religiöfen (Srgiefjung bad P r i m a t gebühre, ©ie 1943 erfimalö Deröffentlidjte © t ^ r i f t Geist u n d H e r z in d e r M e t h o d e Don 1805 ( S a n b 18, © . 37 ff.) gibt barüber einbeutigen 2luffdf>lufj. ifi roai)rfcf)einlicf), bafj Pefialoggi feine 2lufgeicf)nungen gu einer CIiit= feilung a n P r o f e f f o r ©ailer Derreenbet i;ai, Dielleidjf inbireft burd) l i e b e r e r . 0 o d ) fehlen bafür n o d j bie 23elege. S i e biöfjer wenig beachtete N o t i z ifl ein ergängenbed S o f u m e n t für feine auef) fonft be= {annte .Spaltung in ben grunbfäglitfjen ©rgieljungöproblemen. Sit. © . gifdjer, OTidfjael ©ailer unb 3of>. ¿eituirf) Pefialoggi, ber ©influfj ber Peflaloggifi^en 23ilbung«le^re auf ©ailerd PäbagogiE unb Äatecfiefii. llnterfuifjungen gur 2^eologie ber ©eelforge, V I I . §rei= bürg i.25r. 1954* ~ 3 ° ^ o n n E £ l 23onberad^i, Sifc^iof ©ailer unb bie 2lufflärung. greiburg (©rfitreig), 1958. - 21023. - Sj. OTocf, 23anb I V , © . 509. - p . S f . V , 1900, © . 138. - S I I I , © . 3 3 4 - 3 3 5 , 3 5 1 - 3 5 8 (Sibbrutf bed Sejrted unter anberm Xitel: R e l i g i o s i t ä t m e i -

448

Mémoire an den Friedensfürsten Godoy in Spanien

ner Erziehungsideen). - Sp. ©djönebaum, (Srnfe, 1942, ©. 267, 392. - 2i. ©fucfi, 2lllerlei 2Ber!Ieufe S o f t e s , ©f. ©alten, âb= agog, 33erlin 1909, © . 7 1 f. S. 263 Z. 1 3 ff. S i e 2Ibneigung ^Peffaloj^ta gegen bas "Pf)ilofopi)ieren triff in ben 3af)= rcn nad) 1805 beuiticfjer als fonfl F;ecBor. Damals fudjfe 37iei>erer bie linferritf)££(me(F)oi)e 'Peffalojgis fF)Coretifcf) ju unterbauen unb $u einer allgemeinen £ef>re ber 97îenfdjenbilbung auszubauen, roätjrenb •peflalojji felbfi mefjr jur praEtifcfjen 2Iusübung, fpejiell in einer 2Irmen= an("ta[f, hinneigte. Siefer ©egenfai) Eomrnf mefyvfad) in ben © g r i f f e n ^Pefîalojjis jum 2IusbrucE unb geigt fid) aucf) in bei" «Wochenschrift». S. 263 Z. 1 7 Mechanismus - Diefer 2Iusbruc£ betrifft bie falfd)e 2luffafiung, "Pe|ia= lojji »olle bie (SrjteF)ung mecfjanifieren. (ïr erjäF>li im erfien 23riefe t>on «Wie Gertrud ihre Kinder lehrt» (t>gl. biefer 2Iuögabe 23anb 13, ©. 208) bie 23eranlaffung ju biefer 21ußerung, tuonacf) ©rgieljungSraf ©laçre bei einem ¡Befucfje im ©ommer 1800 ju ifjm fagte: Vous voulez méchaniser l'éducation (23b. 1 3 ©. 196), «Ich verstand noch sehr wenig französisch; ich dachte mir unter diesem Wort, er wolle sagen, ich suche die Mittel der Erziehung und des Unterrichts in psychologisch geordnete Reihenfolgen zu bringen, und das Wort, in diesem Sinne genommen, traf wirklich den Nagel auf den K o p f . »

s m , ©. 334-335.

S. 266 Z. 25-26 ©egenüberftellung beS GtjrifiuSgeifieS unb ber äufjern EircfjticFicn gor= men, beS DîofenEranjeS für bie Eatljolifdje, unb bes ijeibelberger fiafe= cfjismus für bie protefîantifcf)e Äirdje. S. 268 Z. 9 f. (So. DTÏafti). Äap. 6, 33. 6.

Mémoire an den Friedensîiirsten Godoy in Spanien 2ilIgemeineS •peftalojjis DItefF)oi>e erlebte in ben 3 a i > r e n 1803-1808 in ©panien eine befonbere Blüte, bie ben Seifer Don 2)t>eri>on mit aufjeroröentUtfjem (ïnffjufîasmus erfüllte unb roeitf>in in (ïuropa 2Iuffef>en erregte. Socf) brachen alle Hoffnungen anfangs 1808 gu= fammen, fo bajj man nitf)f roieber barauf gurüdSommen ionnte. ©as Dorliegenbe 3Iiemo= canbum in feinen brei gaffungen ift barum audj bis t>eufe unbeEannf geblieben, ba bie Originalfaffung, bie narf) ©panien abging, nicfjf aufgefunben werben Eonnfe, bie t)ier Dorliegenben (Entwürfe aber nicfjf metjr beachtet würben. ©panien l)affe unter S a r i I V . (1788-1808) als bem erjten Dlionarrfien (Europas grie= ben mit ber frangôfïfdjen 3tepublif unb fpäier ein Sünbnis mit 3îapoIeon I. gefdjloffen. OTaggebenöe 'Perfönlicfjfeif, gerabe aurf) für bie fortfd)rifflicf)en Dîeformen im ^nlanb, war ber gürff DTÎanuel Ooboi) ( 1 7 6 7 - 1 8 5 1 ) , ber feit 1795 ben Xifel „'Prince be la ^ a j " (griebensfürji) trug unb bie ©efdjitfe beS ßanbeS fouöerän leitete. 3 m SeflreBen, mit bem mäcfjfigen iHacfjbarn gute Sejiefjungen ju unterhalten, förberte er bie franjöftfdje Äülfur. @s mag •peflalojji jugufe gelommen fein, baß fein ^nflituf firf) in roelfcfjem @e= biet befanb, fo bafj er ofjne fein 3 u f u n com ©lanj Ces franjöfifctjen Imperiums ÎTtuÇen jief>en ïonnfe.

2. Anhang

449

(Seit 1803 Ijaffe bie JTieffyobe 'Pefialogjiö jenfeitö ber tyyrenäen gufj gefaßt (Ttäljered barüber fieF;e Pur allem im 23riefbanb V.) Oer Hauptmann ^ofepi) ©fepljan 33oi(eI ( 1 7 7 3 - 1 8 3 9 ) aus ©olotfyucn gründete in Sarragona bei Barcelona eine 3tegimenfd= ftfjule für ©olbatenfinber. Oer fatljolifdje 2Iargauer gelbprebiger 3°f c pf) O&beli ( 1 7 5 5 bis 1843) grünbefe guerfi eine 'Probefcfjule in OTabrib, bann §erbfi 1805 ein 'Peflalojjis fcfyeä Seminar in ©anfanber (ßanfabrien), baö Dom .iperjog Don griaS geförberf würbe. 3 m ijerbji 1806 orbnete ein föniglicfjed OeEref bie ©rünbung einer ffaatlidfjen ^efialojji» fdfjule in Dliaörib an, beren ßeifung Q3oife[ anvertraut mürbe; ein Probejahr bid 2Infang iTtopember 1807 foüte über ben weifern ©ang entfdjeiben. ^(unberf Schüler, felbj? ber 3 n f a n * (Äronprinj), bcfudjten bad "Peflalogäi^nfHtut ber ^auptfiabt, unb bie neue DIief!>obe fanb pielfeifige Seatfjfung. 'Peflalojjis "Porträt würbe in OTabrib in ffupfer gefiorfien, feine @lemenfarbü(f)et Wie Gertrud ihre Kinder lehrt unb anbere ©griffen in« ©panifdje überfe|i. Uber ben ©ang ber Unternehmung geben gut 2IuöEunft bie 23iograpf)ie 23c>ifeld Don 33alenfin Steüei=^(d)oKe, ©o!o= tfjurn 1929, unb 25ciefbanb V biefer 2iuägabe, fpejiell © . 446- 455' 4 6 J - ~~ 2BeId^e 23e= beutung Dltetfwbe unb Qinftalf in OTabrib gewannen, geigen $eitunqänad)vici)ten, fo in 328 unb 3ir. 101, ben Miszellen für die neueste Weltkunde (2Iarau), 1807, Ttr. 82, © . 404. Sie bisher faum beamtet würben: Madrid, 31. J u l i 1807. D a daa Verlangen, das neue Unterrichtssystem von Hrn. Pestalozzi kennen zu lernen, täglich allgemeiner wird, so wurden dem Friedensfürsten neulich mehrere Vorstellungen über diesen Gegenstand überreicht. Seine Hoheit hat in Folge dieser Vorstellungen so eben dem Dr. Simon Argoste, Sekretär der königlichen ökonomischen Gesellschaft von Granada und dem ehrwürdigen P a t e r Augustiner Thomas Emanuel Martinez, Mitglied der Gesellschaft von Segovia, die durch die genannten patriotischen Gesellschaften beauftragt sind, sich in der Methode zu unterrichten, in dem königlichen Pestalozzischen Militärinstitute Stellen von beobachtenden Zöglingen bewilligt. Der Friedensfürst bewilligte ebenfalls einen Platz von der nämlichen Klasse und in gleichem Institute dem Dr. Immanuel de Cardizabal y Montoya, der von dem königlichen Kollegium von Vergara mit gleicher Sendung wie die obigen Männer, beauftragt ist. Die so eben getroffene Wahl des sich gegenwärtig als Zöglinge-Beobachter in der königlichen Pestalozzischen Militärschule befindenden Dr. Eugenius Cucca, um die Unterrichtsmethode von Pestalozzi zu Cadix, seiner Vaterstadt, einzuführen, ist von dem Friedensfürsten genehmigt worden. Madrid, 9. Nov. Die Pestalozzische Methode macht in unserm Reiche überaus schnelle und glückliche Fortschritte. Seitdem Seine Durchlaucht der Friedensfürst dieselbe im königlichen Pallast einführte und der Infant Don Paula mit Erfolg darnach unterrichtet wird, vermag auch der weite Ozean, der die alte und die neue Welt trennt, nicht mehr ihre Verbreitung in Letzterer zu hindern. Der Generalkapitän der Insel K u b a , deren Hauptstadt Havannah ist, der Bischof und die patriotische Gesellschaft dieser Stadt haben eben j e t z t einen trefflichen jungen Mann, Hrn. Ogavan, hieher in das königliche Pestalozzische Militärinstitut geschickt, um die Methode zu erlernen und sie jener Kolonie zu überbringen. Der Bischof übernimmt die Kosten dieser Sendung. Die Städte Cadix, Valencia, Granada, San Lucar, Murcia, Carthagena, Bergara, Segovia, Barcellona, Coruima, Alicante, Soria, Mallorca, J a e n und Oviedo wetteifern miteinander und haben jede ebenfalls Abgeordnete im hiesigen Institute zur Erlernung und Einführung der Methode. Während dem Unterrichte trägt der Infant, wie der Direktor der Anstalt Don Amoros und 29

Pestalozzi Werke Bd. 20

450

Mémoire an den Friedensfürsten Godoy

alle übrigen Mitglieder die Militäruniform des königlichen Pestalozzisehen Instituts. Auch erschien S. D. der Friedensfürst in derselben zweimal am Hofe in Madrid und einmal in San Lorenzo.

OTan mugfe erwarten, bafj fïdfj päbagogifcfje, ïonfeffîonelle unb potififrf)e 3Tfeinungd= Dcrfcf)iei>enfyeifen gwifdjen ben Scfjweiger Cef) rem einerfeitd, ben fpanifdjen ©fern, jpof= leufen unb 'Pädagogen anberfeifd einteilen würben, ourf) wenn ^PefiaCojjiö 23erfrefer meifi ÄaffjoliEen waren. 3 " 1 2lugujl 1807 war grancidco 2Imorôë t) Onbeano (1767 bis 1848), ber 'PriDatfefrefär bed gûrfîen Oobor), buref) Eöniglidfjed Oeicet jum ßeifer ber 'Pejlaloggifatfje in Spanien ernannt werben, worauf 23oifeI, beffürjt unb gurüc£gefe$f, fiä) in 2)Derbon befdfjwerte. S i e perfcmtitfjen Sifferenjen Eamen fogar aurf) in ber P reffe gur Sprache (3ftf)oEEc£l Miscellen, 2iarau), worauf Peftaloggi in feinen Briefen nadj ber» fcf)iebenen Seifen mafjnenb unb Derföfjnenb eingriff. S a d uorliegenbe OTemoranbum, furg Bor bem Snbe bed !ProbejaF>rd Ênbe (September

1807 Derfaff, mariiert ben .Ç)ôt;epunEf ber fpanifdfjen 'Peflatoggibewegung. 2Bie in iei-

nern anbern £anb, waren f>ier praEfiftf)e 23erfucF>e gemacht werben, unter görberung Don tjöcf>|ier ©eife, unb ed befianb bie 21udficfjt, über Spanien Fjinaué in ben Äotonien auf weitere Gerbfeite wirEen ju Eönnen. 3 n überfdjroengKcf)er 333eife Bringt baijer Pefïatojgi feinen Sanf unb feine Hoffnungen gum 2Iudbruc£, inbem er bem berühmten Staatsmann 2iud!unff über bie ©efamtfjeif feiner päbagogifcfjen 23erfucf)e unb Q3efirebungen gibt, ©r gef)f fo weif, in feiner Segeifierung ber 2infialf J)t>erbon ben iHamen „^nflitut bu grince be la P a i r " gu geben, als ©an? für bie 3îamengeBung ber „ftömgütfjen ^nfiifufö ^effaloggi" in OTabrib. ©obopd 2Intwort Dom 29. DEfober 1807 war geeignet, alle SebenEen für bie guEünf* fige (Entwicklung gu gerffreuen. Sie ffetlt eine rüf;renbe .Çulbigung an ben Sdjweiger Päb= agogen bar, bem er Derfpradj, fïdj bauernb für bie görberung feiner Stiftung eingu= feÇen. 6 r fagte feinen Seiflanb gu für bie geplanten Steifen fpaniftfjer ©ele^rter narf) 3)eerbon unb fieHte Peffatojji, als ©egengabe für bas überfanbfe 23itb, ein Porträt gur 2iuffleHung in ber 2in|Mf in 2Iudfïcf)f. (0îâf>ered Dgl. 3.23. Setter, 23oifet, Solof^urn

1929, S. 58-60.)

@nffd)eibenb für ben negativen 2Iudgang Don 'Pejialoggid fpaniftfjer Unternehmung würbe inbeffen bie F>of>e "PotifiE. Sdjon früher Raffen ginangforgen ben gürfien ©oboi) bewogen, flcfj Don granEreidfj etwad gu biftangieren; ber 223iberftanb bed 23oIEed gegen ©obot)d ¡Regiment flammte inbeffen auf, ald frangöftfrfje Xruppen (ïnbe 1807 einen Seil bed ßanbed befe^ten. 21m 18. 3 a n u a r 1808 würbe bnttf) ein SeEref bed griebend= fürjlen bie gange !PeffaIoggi=2Ingetegenf)eif iniKîabrib unb Sanfanber ald erlebigf erilärt: «vu que quelques parents se sont montrés mécontents de l'institut et que les circonstances présentes ne permettent pas de continuer les frais qu'il occasionnait ». fiebigKcfj buref) ©nffenbung Don 12 2BaifenEnaben natf) J)t>erbon wollte Spanien roez= terfjin efwad leifien. 2Iber felbjî biefed 37acf)geben auf fulturellem gelb Eonnfe bie potififcf)e (Snfwitflung nitf)£ anbern. 3 m grûtjjaljr 1808 muffen gürfl ©obop wie Sönig Äart I V . ifjr 6nf= gegenfommen gegenüber ben grangofen büjjen, inbem ein 33olEdfturm if)ren Sfurg unb ben2Beggug ind (Sjril bewirEfe. 2Bät)renb Dieter tobte barauf jenfeifd ber Brenden ber 35efreiungdEampf gegen Jîapoleon I. unb Eam erft 1812 gu einem 2tbfcf)[u0. 3 n einem Brief an 3 e Her Dom gebruar 1808 (Sriefbanb V I , ©. 38) fyat 'Pejîaloggi fpäfer erEIärf, er tjabe ber Ênfwitilung in Spanien nie Dotled 23erfrauen gefrfjenEt. S i e politiftfjcn unb mititärifcfjen 2Birren matten auf 3 a ^ r c finaud jebe gorffe^ung unmög* lit^, unb bie Dîejîaurafiondgeif feit 1815 lief nie mefir Hoffnungen auflommen, ber

2. A n h a n g

451

(lalojjifrfjen OTetljobe in fpanifdpen ßanben (Eingang j u Berftfjaffen. Srfi feit ber groeiten •Spälfte bed i g . 3af>rl>unberfd l>aben fpanifdje Uberfe^utigen t>on ^Peftalogjid © g r i f f e n feinen Flamen bafelbft roieber beEannter gemadjf. Uber bie @nfftet>ungdgefcf)id|}ie bei OTemoired fiefye oben bie (Einleitung bed tejt* Eritifdjen 2lnl>angd, © . 448 f. - £ i t . 9Itorf, "Pejiatogji in Spanien, 2.2iuflage, 2Bin= ferffyur 1897. ~~ 3- ßanbrr), Pestalozzi en Espagne, Lausanne 1910. iöalentin Seüet--^fd)oEe, grang ^ofepf) 23oifeI, ©olotljurn 1929, on Sodeana gefanbt unb aurf) fonff mit biefem eine Äorrefponbeng unterhalten. (Er fjaffe große Hoffnungen ge= I)egf, alé ber ©roj^tjergog 1790-92 ald ffaifer Ceopolb I I . regierte, nmrbe aber burrf) beffen frühen Xob enttäufdjt. Oad gürffentum £odrana ftanb aud bynafiifd)en unb geograpljiftfjen ©rünben in enger 23erbinbung mit Spanien, roedljalb fidfj Peffaloggi auf feine frühem Semü^ungen be= gießen Eonnte. 23g l. S a n b 10 biefer 21udgabe, © . 1 ff., 479 ff-

3 u r freubig erregten ©timmung biefer ©teile t>gl. ben fpätern S r i e f an 3eller, t>Dn Snbe gebruar 1808, Sriefbanb V I , © . 38. 8 ff. 23ebeutfam ifi ^Jefialoggid Seflreben, aurf) i m fireng monarrfjifrfjen £anb bie 2Irmenfdjule einführen gu rooHen. (Er fdjeute fidfj nidfjt, ben fpa= nifrfjen Röfleuten bie görberung ber Silbung aurf) für bie ärtnfien iöolEd» Elaffen gu empfehlen. 333ie in feiner Äorrefponbenj Eommf biefe ©eite feiner ^been aurf) in Dielen fonfiigen ©(griffen gerabe um 1807 gum 2ludbrucE. 34 I n t u i t i o n - enffpricfjt bem Jpauptbegriff 2lnfc^auung bei ^Peflalogji. ber golge erörtert er bie f)armonifrf)en Silbungdgiele in ben befann= ten brei Xeilen ©eifi, ^)erg unb Äörper. 3 n ber legten gaffung ^at er biefe 2ludfü(>rungen ald j u tfjeoretifrf) für ben (Smpfänger geEürgt unb Dereinfadjt. 25 Über 3°f c Pl> ©(^imibd A B C der mathematischen Anschauung für Mütter t>on 2lnfang 1808 t>gl. biefer 2ludgabe S a n b 2 1 . 3 greie 3itate narf) bem B r i e f bed 2ipofteld J)aulud an bie Körner, ob

Elementarbildung zur Industrie

S. 2 8 4 Z. 24

S. 285 Z. 3

S. 287 Z. 15

bas jübifrfje Q3D[E bie Predigt bes ÊDangeliumd gehört i;abe, Ä. 14 33. 14-17. 2ÜÖ 3öglinge für bai guOTabrib Eamen auef) ^>erfonen aus Œuba in 2Befiinbien in 23efrarf)i, bagegen Eaum folrfje auö Ofïinbien. 3 " ^en Miscellen für die neueste Weltkunde, 1807, iTïr. 60, ©. 240, roirb ein 3îaf Don ^nbien ermahnt (29. 1807). ßaut einer 3enfur=23er= orbnung bed fpanifcfjen 3ujftjniinifferö Œaballero fottten aKe über 2tme= rifa F>anbelnben 2BerEe bem [Rat Bon ^nbien eingereichtroerben;fpegiell über 'Peffaloggiö (Srjiei)ung0me£F)otie bürfe niemanb mef;c ofjne 3U= flimmung bei fönigltcfien !PeftaIoggifcF)enOTilifärinftiiutdgu 32îabrib eine ©djrift Deroffentlidjen. ^Peffaloggiö CTteigung, Pom 3erfaH feiner ffräfte gu reben, Eam beEannt= Iid^ fe[)t frü!; fd)on gum 2luébruc£. Êine peffîmiffife^e (Stimmung lieg iljn anläjjlidfj ber 3îeujaf>rérebe 1808 ©arg unb ©d)äbel ald ©çmbole ber 23ergängIid)Eeif ben 3"f>örern Dor 2Iugen führen. Q3gl. S X, 381. 2BerEbanb 21. S a bie frühere gafi'ung ausführlicher aie» bie brifie gehalten ift, wirb für bie ©adjerElärung barauf Derroiefen, im DDtliegenben galt auf ©. 278 3. 21. Elementarbildung zur Industrie

3n>ei nalje Derroanbte ©ebanEenEreife tauten immerroieberin 'Çcflaloggid ©djriften unb 23riefen auf: bie görberung ber 3îofIeibenben buref) ©Raffung Don 2Irmenerjie^unga= anhalten unb bieroeitergreifenbeSSilbung bed Äinbeö gur rtöufîrie. ben 3at;ren narf) 1798 ifi abroecfjfelnb Don beiben ©ebiefen bie Dîebe. ©0 roirb aus bem DîcootufionajaFjr 1798 ein Dîîemoranbum anOTinifler fi). 21. ©tapfer erroä^nf, bad bie ©rünbung einer ^jnöuflricfcfjule Dorfcfjtägi; [eiber bleibt bad Dîîanufïript t>er= flotten. 21U bad 3 n f" t u f Ju Surgborf einen fiebern ©tanb geroonnen i>atte, roirb in Briefen an 3fcf)oEEe, Dîîeçer Don ©cfjauenfee, Sr. Äerner unb ©tapfer bie gorberung einer 2irmenanjîalt erhoben, gu beren ßeifung Ärüfi in« 2iuge gefaxtrourbe.(Briefbanb IV, ©. 83 f., 96, 113, 159. - Sp. ©djönebaum, Äennen 1937, ©. 138 f.) 2Bieberum Eam ber ©ebanEe einer 21rmenanffalt in ben 23orbergrunb, als um 1806 bie finangiellen ©runblagen ber Sinjialt 3)t>erbon gefîdjerfroaren:fo burcij einen Aufruf für eine Armenanstalt t>on Gtnbe 1805 (23anb XVIII, ©. 77 f.), burrf) eine Schrift, über Zweck und Plan einer Armenerziehungsanstalt (Sanb XVIII, ©. 53 ff.) burtf) eine Sib^anblung über Volksbildung und Industrie, Don ungefähr 1806, burdfj bie Gingabe an ben Äanton 2iargau für bie Übernahme beä ©chloffed 233ilbenffein (f. oben, ©. 37 ff.), unb burtf; bad befonberd für iTîeuenburg getriebene Mémoire über Armenversorgung (f. oben, ©. 73 ff.) Don Dîîitte 1807. Diefer 23effrebung, bie aud praEtifdf)=fogiaIen ©rünben ^)eftalojgiä 3 nferc fi e fanb, gefeilte füf) feit etroa 1807 eine mef>r tfyeovetifcfye ïenbeng bei. 21 [i britte (Etappe bei ber 2Iudarbeitung ber DIietf)obe fîanb bei iPe|?aIogji bie pf)i)fîfd;= berufliche 23ilbung jîarE im Q3orbergrunb beß 5 n * crc ff cö - 21uö ben ©innedübungen ent= roicEelte er bie ©elenEübungen, unb auf bec Äörperbilbung baute er bann bie 25eruf«Eultur auf. 2Bie für ben 2irmen, bem er bie allgemeine ßmporbilbung ber innecfîen ficäfte ber DItenfcfjcnnafur guEommen lief, fo wollte er audj befonberö bemroerbenben©fanb ber

2. Anhang

453

gabrilfarbeifer bie nötige ©tfjuhjng für iFire Xagcdarbeif begründen Reifen, ©erabe bem öFonomifcfi 23enacF>feitigfen füllten bie 23orfeile einer 33erufsE>üi>ung in erfler £inie juguie fommen. (3cf)on am 7. Dliärg 1807 ftfjrieb Peflalogji an feinen amerifanifcfjen Jreunb Dliaclute in Pariö (23riefbanb V, ©. 233 f.): «Was mich gegenwärtig a m meisten beschäftiget, ist die Idee [fit] der Elementarbildung zur Industrie. loh bin überzeugt, daß zur Bearbeitung derselben die Mittel der häuslichen Unabhängigkeit bis ins Unendliche v e r m e h r t werden können. Die intellektuelle u n d K u n s t - E l e m e n t a r bildung sind innigst m i t der Elementarbildung zur Industrie verwoben. Die K r a f t der Industrie wird in Verbindung m i t d e m Ganzen der Elementarbildung eine menschlichere, eine höhere K r a f t . » Surtfj feine greunbe unt> OTifarbeiter Heg "Peflaloggt im £auf beä ^aljreö 1807 bie 3bee i>er ^n&ultriebitöung tfjeoretifcfj unterfucfjen unb in bejug auf bie prajris f;in i>urd)= benfen. @o gibt eä im Jiatfjlag bed Pfarrers lieberer neben 2Iufjeicf)nungen gum ©pracf)unferrirf)( auef) foldje jur icrf|tiifrf;en Silbung, fo etwa einen unbafierten 2luffa§ über ©cfjneiberfunjl, Dgl. Z B 3ündj, OTflr. Pe)ial. 713/8. S i e ©rünbung beö Xöcf)ferinftifuf£( ju 3)t>crbon im 1806 bot Q3eran[af[ung, bie 23erufabilbung ber grau ju fiubieren. 2IId TOeberer am 25. gebruar 1807 an Pfarrer Cappeler in grauenfelb (OoB. ®faataarcf)iD £[jurgau) über bie Xöd)teran(iait 2iu«Eunft ju geben fjafie, erörterte er audj bie roeiMicfje Sitbung in 3?ütJficf)f auf ^inbufirie: . . . «Aus dieser freien Ansicht u n d Behandlung der allgemeinen Entwicklung des Geistes, Körpers u n d Herzens geht d a n n auch der besondere Unterricht u n d die Ü b u n g in speziellen weiblichen Kenntnissen u n d Arbeiten hervor. Sie ersehen, was darin getrieben wird, aus d e m Plan. Indessen steht H e r r Pestalozzi hierüber n u r noch im Anfange der A u s f ü h r u n g seines umfassenden E n t w u r f s einer allgemeinen Industriebildung, der, in der Idee einer organischen Reihenfolge von Gewerbsarbeit e n gegründet, auf so viel als möglich vollendete körperliche Gewandtheit u n d Fertigkeit u n d auf die daraus herausfallende Vereinfachung der Handgriffe usw. beruht. Die Ausführung dieses E n t w u r f s wird besonders f ü r die ärmere Volksklasse von großer Wichtigkeit sein. Sie erfordert aber einen Versuch im Großen, der hier nicht leicht möglich ist, vielleicht aber im C. Aargau zu Stande kommen dürfte. Die hiesige Töchterschule s t r e b t ausschließender nach Geistes- u n d Herzensbildung. Sie ist d a r u m mehr ( n o c h ) f ü r etwas Begüterte u n d f ü r den wohlhabenden BürgerStand, u n d anderseits f ü r die Bildung von Lehrerinnen u n d Vorsteherinnen weiblicher Erziehungsanstalten selbst, u m sie m i t dem Wesen u n d m i t den Formen der neuen L e h r a r t b e k a n n t zu machen u n d f ü r weitere U n t e r n e h m u n g e n vorzubereiten. » . . . 2Iuö ber groeifen 3 a ^ re£t i>älffe 1807 bafieren Sriefe Pejialojgiö an Derfdjiebene greunbe, worin t>on praftifcfjer (Erprobung ber 9ITeff)obe in bejug auf 3 n buflriebilbung bie Diebe iji. 2ln Don Xürf fdjrteb er in btefem (Sinne (23riefbanb V , benfen, bafj bec 33erluft einer foldjen 3Irbeif ben 23erfaffer Deran= lafjfe, gu einer neuen 0en!fcf)rift angufefjen, bie f)icr unDoüenbef üorliegt. Denn im glei= tfien 23riefe Dom 26. Dlîârg 1808 fyeifjt ed: . . . «Alles, was für (die Methode) bisher geschehen, ist für die Ansichten der wirklichen Welt unbedeutend und nichts gegen das, was die Methode in industriöser Hinsicht unzweydeutig hervorbringen wird. » (Sriefbanb V, © . 62.) 3 n einem S r i e f e an Sîegicrungsrat jpergog in 2Iarau Dom g e b r u a r 1 8 0 8 f>af Pejla= [oggi feine ©ementarlefyre gur Derfeibigf, inbem er fîe f d j e r j f j a f t alä « B a u w e l n w e i s h e i t » begeidjnete. OTit einfachen OTiffeln wollte er baä Q3oIf f ü r feine inbuftriellen Sageöbebürfniffe bilben, efroa im linterfdjieb gu ben anfprucf)ëDoIlen 35iU bungäbeßrebungen beö iKeïforô (Soers Don ber aargauifcfjen ffantonöfcfjule. Q3g[. 25rief= banb V I , © . 1 8 3 . 2 5 f., unb 2 B e r f b a n b 2 1 .

3 n ben folgenben füllten ab 1808 roirb Don Serufsbilbung in 'Peflaloggiö ©(griffen Diel bie Dîebe fein, oljne ba|j fie fïârïer in ben ißorbergrunb rüite. S i e Êrfolge im §acf>e DTÎatfyemafif, bebingf burtf; Grfjmiba JUitarbeit, bie Prüfung ber 2Inflalt im 3To= Dembec 1809 buref) eine Äommiffion ber Xagfafsurig, bie baraus fief) ergebenben äußern unb innern ©cf>ri>ierigEeifen [enften bas ^Jnfcreffe bei 23erfafferä mefjr auf anbere @e= biete, ber bann in ber ßengburger Kebe Don 1809 unb in ben fpätern ©djriften meljr eine 3ufammenfaffung feiner (Srgief>ungö[e^re beDorgugfe. Dtodj fcfjrieb 3 t ) i > a n n e S Dtieberer am 29. 3 a n u a r t ö n a n 3of>anneé Don Dlîuralt in Petersburg : «Pestalozzi hat einen Aufsatz über Industriebildung unter seinen Händen, von dem er ganz begeistert ist, indem er sich über [^ofepfy] Schmid, [übec] die Deputierten der Tagsatzung u.s.w. erklärt. E r soll noch vor der Tagsatzung gedruckt sein.» QjieUeicfjf meint iUieberer fjier baé oben ( © . 7 3 ff.) gebruifte Mémoire über Armenversorgung, Don bem ja ein Seil (Bild eines Armenhauses, © . 248 ff.) 1 8 1 1 in 23anb I V ber Wochenschrift feparat erfcfjienen ijî. Dorf) fann eä fid) aurf) um eine 2Iu£leinanberfe§ung mit ber £agfa$ung, beren nädfjfle 3uf a mnien!unft Dom 3. 3 u n ' biö 1 1 . ÎJÎoD. 1 8 1 1 flattfi'nben foüte, fjanbetn. Diätem 2luffif)luf3 wirb bie fritifcfje 21us= gäbe roo^t fpäter geben iönnen. (ZB 3üridj, DTÎfir. 'Pefîal. 601/47, Dir. 3. - grbt. £in= meid Don T?rof. 21rti)uc ©fein, S e r n . ) £ i t . (Srnji Otto, 5>e(laIoggi, Serlin 1954, © . 66. - jp. ©djonebaum, Pefiatoggi, Berlin 1954, ©• 182. - 23. SenboEat, 3 n & u ffr' c päbagogiE bei ben Philanthropen unb bei ^eflaloggi, ©iff- £alle 1933.

2. Anhang

455

Über Unterrichts- und Erziehungs-Verbesserungen 2II[gemeinei! S. 305 Z. 1 ff. Sie gorm beö ©efprädfjd für eine liferarifdije ober päbagogifcfje 2lbl>anb= Iung ift Don 'Peflatoggi jeiflebenö f)äufi'g angeroanbfroorben.©inige tuidfjfige ©efprädje aus feinem 2Berf finb: Christoph und Else, 1782, in unferer 2iuögabe 33an& VII, en, megne^men entlafjfen, ben 2ibfcfjieb geben (ab)fdjneiben, mäljen frfjnellfertig urteilen (Srfrag ergiebig, einträglich (Srftagsjîeigerung 21bfei beadf)fen, merfen Wuggefpann (frj.) 23orfenfpe!ulafion afjnen 2if)nung allenfalls, gegebenenfalls efroa feto. : allgemeines 223irien fo

3. Anhang

458 Ansprache ansprechen

S. 379 (zu S. 104 Z. 16-26) S. 18 Z. 9; S. 27 Z. 6 uo.

antragen auf etw. Argeuw Artikulationen auf eine Art aufgeheitert

S. S. S. S. S.

äufnen Äufnung

ausserben Aventurier

S. 201 Z. 37 S. 201 Z.11; S. 227 Z. 30; S. 228 Z. 20 Dlieljrung, (Steigerung S. 25 Z. 29 Derbunflen, Perfliegen S. 50 Z . 6 IjcrDorgefjen S. 78 Z. 17; außerhalb S. 79 Z. 29/30 uö. bat)inf!erf)en S. 105 Z. 20, 21 S. 202 Z. 15 (frg.) ©tüiöriftec

Barbary bauen Baumwollenbock

S. 298 Z. 19 S. 147 Z. 39 S. 53 Z. 6

Bedienung Bedingnis n. beherzt behörig bei Haus Bereuter bewähren bewußtlos Bonton m.

S. 87 Z. 36 S. 65 Z. 44; S. 156 Z. 23 uö. S. 172 Z. 22 S. 43 Z. 29 S. 29 Z. 14 S. 17 Z. 13 S. 47 Z. 6 S. 60 Z. 22 S. 32 Z. 39

bös brav B ü n t /. by

S. S. S. S.

ausdünsten ausgehen außer

42 Z. 13 41 Z. 2 65 Z. 19 7 Z. 1 179 Z. 27

2Infprudp forbern, in 2Infprutf) nefjmen efro. t>orfcf)[agen 2iargau ©lieberfügungen, ©elenie fojufagen, gleidjfam aufgeflärt, Flarer, eins ficfjfiger geworben mehren

B

bym

168 Z. 13 54 Z. 13 143 Z. 14 42 Z. 22, 32; S. 267 Z. 39 uö. S. 39 Z. 9; S. 264 Z. 3, 35 uo. S. 41 Z. 19

caeteris paribus

S. 91 Z. 34

byde

Barbarei bebauen, anpflanjen breibeinigeä Spinnrad für 33aum!t>oHe 2In(Mung, 2Imf 33oraugfe§ung, Sebingung befjerjigt gehörig, gebüf>renb ju ipaufe 23ereifer, ©fallmeifter barfun, barlegen unberrugf (frj. bon ton) guter Xon, feine Cebenöarf fd)led)t tüchtig, roaefer, geachtet Pflanjlanb bei beibe beim

C (lat.) unter gleichen Umflän&en

459

Worterklärung

iafedfjefifcfj, fidj bejiefjenb auf ben 3{e[igionS= unferridjt in grage unb 2Infrt>or{ (ftg. oomptoir) Äonfor, S u ro

chatechetisch

S. 162 Z. 22

Comtoir

S. 33 Z. 24

Dacht Dasyn

S. 92 Z. 22 S. 40 Z. 7; S. 44 Z. 16; S. 266 Z. 23 S. 54 Z. 24 S. 47 Z. 29 S. 35 Z. 29 S. 32 Z. 2; S. 35 Z. 6 uo. S. 6 Z. 11 S. 213 Z. 22

D

Degelchen PI. delioiös den Morgen denn (aus) deren Descendenten desnachen, desnahen diesfällig, -feiig diesfal(l)s Dilettant dörfen drang durohserben dürften

S. 26 Z. 26; S. 28 Z. 29 S. 52 Z. 5 uo. S. 48 Z. 23, S. 57 Z. 37 uo. S. 43 Z. 2, 5; S. 51 Z. 6, 12, 22 uo. S. 17 Z. 13 S. 117 Z. 3, 4, 5 S. 3 Z. 31 S. 182 Z. 23 S. 340 Z. 38

Sod)i Safein Eleine Segen iöfilic^ am 9Itorgen 6ann (auö) ber SRadjiommen, 21bEömmlinge besfjalb, folglich bieöbejüglidj in biefer ijinf\ä)t £iebl)aber bürfen brängie in Äränflicf>fei£ f)in= bringen müjjien

E (dem Boden) eben einmörsen eintretten mit jmd. (zu dem) Ende Engagement(s) PI. erblich erfeinden erheitern Erheiterung Erkandtnia erkennen erlahmen

S. S. S. S.

34 Z. 39 121 Z. 21/22 44 Z. 33; S. 191 Z. 8 332 Z. 6

S. 78 Z. 19; S. 198 Z. 16 S. 82 Z. 4 S. S. S. S. S. S.

39 Z. 33; S. 42 Z. 6 187 Z. 23 239 Z. 30 264 Z. 37 336 Z. 1 382 (zu S. 110 Z. 10 bis S. 111 Z. 2)

gleid) einflogen, =queffdjen Derljanbeln 3rt>etf (frj.) IBerpflicfjfungen, 23erbinblicfjEei£en f)ier fort).: Ijergebradjf, trabifionsgebunben erfinben aufflären (Stellung, 2IufHärung (Srfenntniö befdjliefjen [dornen

460

3. Anhang

erlähmen Erwerber Erwerbsamkeit

S. 204 Z. 29 lähmen S. 79 Z. 26; S. 199 Z. 5, 9 21rbeitnefjmer S. 195 Z. 30 etroa feto. Bplftsroirffdjaff

Falte

S. 27 Z. 21

Familienzug famös Fanfaronade

S. 269 Z.. 6 S. 23 Z. 10 S. 92 Z. 12

(nicht so) fast feinden

S. 151 Z . 16 S. 39 Z. 31; S. 266 Z. 9 uö. S. 153 Z, S. 203 Z, 28 S. 160 Z, 37; S. 204 Z. 2 S. 266 30; S. 115 Z Z. 35, 37 . 2

festgerenkt Flor fodern Fond fry Fryheit f r y lieh

Gebrauch gedoppelt geeignet gefahren Gefahrung Gefangenschaft gefehlt » gegen Geißel /. gelenksam Gelüst m. gemein gemüthlich genialisch genugthuond geschickt

fjier etwa fbro.: 2Iri, .Spaltung, (SinfteUimg §amitienäf;n[icf)feif Diel befprocfjen, berühmt (frj.) ©rogfpredfjerei,

Prahlerei (niii)t fo) fef>r fi'nben fef?gefaFjrcn 23Iüie, ©edeif>en

fordern (frj. fonds) 23orrat, 3icirf)furn an efn>. S. 269 Z . 14; S. 302 Z. 24 frei S. 44 Z. 24 greiljeit S. 44 Z. 12 freilief»

S. 27 Z. 29, 30; S. 30 Z. 6 S. 30 Z. 37; S. 171 Z. 4 S. 88 Z. 29 S. 5 Z. 14; S. 75 Z. 4, 8, 12, 32 uo. S. 179 Z. 28 S. 166 Z. 23 S. 156 Z. 26 S. 166 Z. 30 S. 184 Z. 5 S. 60 Z. 13 S. 59 Z. 6 S. 132 Z. 14 S. 116 Z. 25; S. 169 Z. 16, 32 uö. S. 150 Z. 35; S. 379 (zu S. 104 Z. 16-26) S. 81 Z. 30 S. 39 Z. 6/7, 34; S. 47 Z. 6 uo. S. 170 Z. 15/16

33raudj, Sitte doppelt

beftimmi ©efaljr laufen, drohen ©efäfjrdung ©efängniö mißlungen, Derfetjtf Derfef)[£, falfcf) gegenüber

Peiffd?e gelenfig ©elüfie geroöfjnlicf), dnrdfj* fdjnittlid? daö ©emüf betreffend,

Com ©emüf ausgebend f>odjbegabi genügend, befriedigend geeignet

Worterklärung Geschwatzwerk Geschwisterte PI. Gewalt m. Gewerber

S. S. S. S.

Gewerbsamkeit

S. 75 Z. 25/26; S. 78 Z 27 uo. S. 270 Z. 26 S. 303 Z. 2 S. 223 Z. 22/23

gewohnt Gewün glebae a d s c r i p t u s h o m o gleich (zu) Gonsten (der) Grundsezen Gen. PI Güld-, Gültbrief

S. S. S. S.

232 122 123 211

Z. 23 Z.16 Z.13 Z.12

166 Z. 7; S. 204 Z. 1 298 Z. 21 297 Z. 2, 8 75 Z. 6; S. 195 Z. 10

461 leeres ©erebe ©efcfjroijier ©eroali •SpanbeN, ©eroerbe= freibenber jjanbels* unb 3nbuf!rie= fleijj, 'betrieb, »jrreig getoöfynlid), üblicfj ©eroinn (tat.) an bie ©trolle ©ebun= bener, ft>ro. ßeibeigener g!eitf)tt>of)[, fro^bem (jit) ©unfien (bec) ©runbfäfe @tf)u[f>Derfrf)reibung auf ©runbfiütfcn

H halber (mit vorangehend e m Genitiv), z u m Beispiel Verstandes u n d F a u s t halber Körpers und Körperbildungs halber dieses Vorschlags halber kunstbildungshalber Handlung Heidelberger

heiter

fjinfidjilicf? . . ., in begug auf..

toaä . . .

betrifft

S. 32 Z. 30 S. 51 Z. 10/11 S. 109 Z. 29 S. 175 Z. 33 S. 203 Z. 36; S. 204 Z. 2 uö. S. 266 Z. 26

Heiterkeit herausmustern Herrschaftsgeist

S. 134 Z. 13; S. 147 Z. 33 uo. S. 96 Z. 24 S. 29 Z. 9 S. 92 Z. 17

Holzscheiten n . H u m a n i o r a PI.

S. 28 Z. 37; S. 57 Z. 12 S. 187 Z. 34

ihm ihns

S. 211 Z. 14 S. 132 Z. 11

Imbecilität

S. 87 Z. 24

Qanbel

ber reformierte, 1563 Der« fugte jpeibelberger ffafe= tf>iamuö ftar JpetligBcii, ftiarfjeit tjinauöroerferi, roegroeifen •Patriotismus einer „Jperr= fd)aft", eines alten Q3ec= roatfimgöbejirfg Jpoläfpalfen (laf.) bie flaffifcfje Silbung

I f ü t il>n eä (perfönl. ülflufativ), bf). f)ier: baS arme Äinb Oummfjeif, ©tumpffinn

462 im(m)ediat in spe futurae oblivionis Indienne f. individualiter industrieus, -ös, -os innert (mit Dativ)

3. Anhang S. 92 Z. 39; S. 172 Z. 17 uö. S. 118 Z. 19 S. S. S. S. S.

unmittelbar (lai.) in ber ipoffnung auf lünftigeö 23ergeffen 53 Z. 14 (frj.) feiner SaumtDoUjloff 104 Z. 34 (laf.) inbipibuell, einzeln 39 Z. 31; S. 75 Z. 2 inbufirietl, ber 81 Z. 14, 23 uo. bienenb 149 Z. 21; S. 219 Z. 15 innerhalb K

klepfen kömftig kommlich Kostbarkeit Kunst Kunstanlagen Kunstbildung Kunstfleiß Kunstführung Kunstgeist Kunsthülfe Kunstkraft

Kunstkräfte Kunstmann Kunstmasse Kunst(- und Erb)phis(i)o(g)nomie

S. 49 Z. 15 S. 40 Z. 20; S. 42 Z. 28; S. 44 Z. 15 S. 337 Z . 4 S. 148 Z. 38; S. 149 Z. 9 zB. S. 17 Z. 35; S. 47 Z. 30; S. 75 Z. 7; S. 264 Z. 1; S. 299 Z. 29 S. 264 Z. 14, 25; S. 266 Z. 1 uö. S. 39 Z. 31; S. 156 Z. 8 uö. S. 154 Z. 28; S. 178 Z. 17 uö. S. 171 Z. 10 S. 179 Z. 5

Jnallen (mit ber 'Peitfcfje)

S. 269 Z. 4, 10, 17, 22

fünjHicfjed (unb f>er= gebrachtes, fonDen= fionelles) 2tusfei)en circa füto. : (@tani> 6er) Serufdbilbung etwa furo.: 23erufdetf)i>£S

fünftig bequem ÄofifpieKgfeit menfdjlidjeö Sonnen unb 2Biffen, erlernte §eriig= feit, 2Iuöbitt>img, ffultur praEtifrfje 2Inlagen, Xaiente praftifdfje 2Iudbilbung, Seruföbilbung

Serufdfleifj Seruföbilbung efroa furo.: ©inn unb (Sifer gu praft. Silbung, ju 23eruf unb ®eroerbe S. 158 Z.13 (jpilfe einer) angelernfe(n) gertigfeit S. 138 Z. 9; S. 166 Z. 27; 21nlage, QSermbgen, gäf)ig= S. 167 Z. 27 uö. feit gu praft. 23ilbung unb Xätigfeit S. 176 Z. 5; S. 179 Z. 5, 23eruf(Sfüdf)figfeif 23 pvaiti(d)e, berufliche S. 227 Z. 38; gäi)ig!eifen S. 231 Z. 30/31 gadjmann S. 166 Z. 39 Derbilbete 23oIfdmaf]ie S. 180 Z. 23/24

Kunststellung

S. 181 Z. 7

Kunstt(h)ugend

S. 179 Z. 6, 24

463

Worterklärung Kunstübungen

S. 156 Z. 33

Kunstzustand

S. 175 Z. 11, 13, 15

Kützel

S. 26 Z. 23

e t r o a f b » . : fçjlemûtiftfje praEtififje Übungen (Stanb ber (Serufö=)Sil= bung Äi^el

L Landgeist Lehrgottenschule

(der) leste (diesen) lestren licht Lokalansichten

^Patriotismus eines „Canbed", Canbianfonô iüorbereitungdfdfjule, Don 336 Z. 6 einer „2ef>rgofte", £ef>rerin, geleitet 265 Z. 25; S. 271 Z. 15 leiste [eifern 264 Z. 16 leidet 297 Z. 23 28 Z. 3 örtlidfj befdftänfte 2In= fluten

S. 92 Z. 17 S. S. S. S. S.

M Mathesis /. Maulbrauchen n. Maulbraucher Meisterlosigkeit merkantilisch Mittelalter Mittelmann Mittelstand müßig Muth des Komedienspielens

S. 265 Z. 2

(gried).) Êrfennen, (Srfennfnitf S. 269 Z. 36; S. 341 Z. 11 ©dfjroaÇen, ®efdjroa$ S. 34 Z. 4 ©tÇroâ^er S. 72 Z. 4 ©genfînn S. 221 Z. 23; S. 237 Z. 21 ïaufmânmfdj S. 114 Z. 24; S. 252 Z. 2 mittlere* 2l[ter (pei Dlîenfifjen) S. 95 Z. 14 Olïann beé OKiÉietfîanbeë S. 62 Z. 30 mittlerer 3ufîanb ober ©tanbpunït S. 148 Z. 32 unnûÇ £u(l, © f e r gum &om&bien= S. 28 Z. 38 fpiel N

Naturam expellas furca [tarnen usque recurret]

S. 236 Z. 27

nützen Ne me parlez pas de celà

S. 94 Z. 28 S. 108 Z. 33/34

neheren ne(h)mliche, der

S. 42 Z. 24 S. 28 Z. 7; S. 31 Z. 34 uö.

(tat.) Xreibjl bu Statur mit bem ffnüppel (roörflicf): ®abel) aurfj auö [fie ïommt iod) jurütf ftefs]. •iporaj, Êpijîeln I io, 24 ne|en, na{j matten (frj.) ©pretfjen S i e (©precfji) mir nicf)f bauen ! nähern berfelbe

464

3. Anhang

NLd., NL'dor, N.-Louisdor

S. 40 Z. 19, 20; S. 43 Z. 23, 24

Nosce te ipsum!

S. 195 Z. 4

Nothdurft nur nicht

S. 142 Z. 24 S. 329 Z . 3

3Teuer ßouiäbor, frj.©oIb= mutige mit gefe^lirfjem Surs in ben fd^mcij. Äanfonen (laf.) ßcfenne Mdj felbjl! (narf> ber 3nftf>rif< am 2IpDllotempel gu Delphi) Otofroenbigfeif nid)t einmal

O Organisation

S. 65 Z. 44

Äorperbau P

Palliativ per fas et nefas Personale n. personell poetisieren Polizey positiv Possidenti Pl. precair preisgeben, seine Meinung Preservatif probhaltig Professionnist pronunzirt

Race Rebut Resourse, Res(s)ource Reuter Rü(c)ksicht Ryhenfolge

S. 77 Z. 2; S. 197 Z. 1,28; £inberungämitfe[ S. 232 Z. 14 (tat.) mit Oîetijf unb S. 234 Z. 22 llnredjf, mit allen Oliiffeln S. 223 Z. 18; S. 335 Z. 6 (tat.) Perfonat, !Perfonen= beflanb, =freis S. 151 Z. 23; S. 205 Z. 22 perfön(irf) 23erfe machen, bicfjfen S. 161 Z. 29 öffenflidje Orbnung S. 54 Z. 28 S. 184 Z. 9; S. 188 Z. 19; befîimmf, faffädjlid) S. 189 Z. 23 (if.) bie 25eft§enben S. 183 Z. 10 S. 81 Z. 37; S. 202 Z. 16 prefer, fcf)tt>anîenï>, im= fîcÇ»er uö. jugeben, überladen, S. 67 Z. 31 mtfyt begreifen (frj.) 23orbeugungämi£teI S. 47 Z. 28 guDertäffig, jiicfjljalfig S. 393 (zu S. 264 Z. 26) .Spanbroerïer S- 163 Z.16 ausgeprägt S. 171 Z. 24; S. 179 Z. 38 R S. 22 Z. 16; S. 23 Z. 7, 9; S. 109 Z. 21 S. 162 Z. 36 S. 78 Z. 27; S. 181 Z. 36 uo. S. 17 Z. 31 S. 44 Z. 26; S. 81 Z. 4 uo. S. 300 Z. 31

(fa.) 3MT* (frj.) 31 usföug (frj. ressource) Jpilfsquelle Leiter .ipmfidjt, 23ejie^ung Speisenfolge

Worterklärung

465

S Säculo, im neuen schleifen, auf dem Eis schonen (mit Dativ der Person) schwerfällig selber Selbststendigkeits-

S. 72 Z. 2 S. 60 Z. 12 S. 144 Z. 29

S. 148 Z. 31 S. 84 Z. 31; S. 112 Z. 26, 32 uo. fogar, fcIBft

Serbling servum pecus imitatorum

S. 268 Z. 27 S. 53 Z. 29, 35/36; S. 91 Z. 24 uö. S. 53 Z. 13 S. 134 Z. 35

setzen: seine Kinder wohl (besser) s.

S. 82 Z. 5; S. 91 Z. 37; S. 202 Z. 29

ansprach /. Serben

(laf.) 3aijrf>unberf gleiten jmb. fronen, mit 37adfj» firfjf befyanbeln fifjroer Derbaulicf»

(gelbfiänbigEeifSanfprurfj baljinfietfjen, fränfein fränflitfier OTenfdj (laf.) bie fnedjfifdje Jperbe ber Dtacfjafjmer (.fporaj)

sind sine mundum vadere Sinn: es kommt ihm kein S. daran

S. 199 Z. 30 S. 188 Z. 12

in gute (beffete) Uerfjäli* niffe fe£en, gut (beffer) au3|1affen ©uf unb Stuf an etw. wagen t>orfjanben fmb, eyiflieren (laf.) lag bie 2Belf gefjen!

S. 94 Z. 18

fein ©ebanfe

sitzen societatisch, -tätisch

S. 53 Z. 6 S. 88 Z. 13, 15; S. 97 Z. 24-27 uo. S. 137 S. 35 S. 161 Z. 28; S. 162 Z. 8, 16 S. 21 Z. 19 S. 106 Z. 22, 27 S. 214 Z. 15 S. 117 Z. 3, 5 S. 78 Z. 18 S. 88 Z. 25 S. 231 Z. 13 S. 346 Z. 36 S. 53 Z. 5; S. 250 Z. 31 S. 134 Z. 27 S. 53 Z. 6 S. 264 Z. 3, 32; S. 298 Z. 23, 26 uö. S. 41 Z. 11, 16; S. 44 Z. 22 uö.

fidj fe^en

Gut und Blut zu etw. s.

Sodbrunnen sokratisieren soutenieren, sich sozietätisch spielend spillend Staatsbegegnisse Staatsrevenues Staatsverein staunen stehen (an, in etw.) störig Streichtisch sy(en) syn

S. 202 Z. 35

30 Pestalozzi Werke Bd. 20

gefeHfrfjafClicf) 3ie^=, 'Pumpbrunnen bie ßeljrroeife bei ©ofrafed nacfia^men (frj.) fitf) behaupten gefellfcf)aff[itf) fid) frei Peränbernb fpielenb Staatsereigniffe (frj.) (Staatäeintünfte ©faafdPerbanb bor fidfj f)inftarren, abrufen

freien eigenfinnig £ifdj gum Starben ber 2DoHe fei(en) fein (Q3erb)

466

3. Anhang T

Tochter PI. Töchtern Trockne

S. 397 (zu S. 270 Z. 5-29) S. 49 Z. 1 S. 66 Z. 1; S. 67 Z. 39 uö. S. 335 Z. 8 S. 250 Z. 30 S. 318 Z . 1 4

übel an sein

S. 325 Z. 11

überall Überdrang

S. 86 Z. 26 S. 88 Z. 30

üffnen

S. 100 Z. 10

Tagesrumeur Tamburen PI. t h u n : es ist zu th. u m etw.

(frj.) Sagesaufregung, sgeföfe, sbetriebfamieit ¿Trommler e« gef)f um efro. Oltä&rfjen w £roienf)eif

V

umwandelt ungenugthuend

S. 204 Z. 31 S. 27 Z. 4/5; S. 31 Z. 6 uö. unkostbar S. 159 Z. 23, 26 Unkunde S. 128 Z. 4 S. 232 Z. 16 unscheinbar S. 267 Z. 19 unsere Geschlecht S. 124 Z. 20 unterordnet unterziehen, sich (mit Gen.) S. 113 Z . 1 5 S. 324 Z. 28 Untiefen S. 145 Z . 1 5 unverbesserlich S. 269 Z. 16 (der) Urmäneren Gen. PI.

nidfjt gewogen, feinblidf) gefinnt fein ü&erfyaupf 23ei>rängung, 33ergeroattigung ( = äufnen) mefjren, fieigern roan&elf . . . um ungenügend, unbefeit= bigenö unEofifpielig, roofjlfeil UnEennfniö unauffällig unfer ©. untergeordnet efro. auf firf) nehmen 21bgtünbe unübcctrefflid) (ber) lirmänner

V Verhacke PI. Verhecke PI. Verheltnisse vermögen verschreyt vertischgeltet verwildet vielseitig vollends vor allem aus

S. 249 Z. 22 S. 111 Z. 36 S. 44 S. 27

\ Sarrifaben J 23egiei)ungen, 23erljanb= langen ficf) leijlen fönnen S. 52 Z. 2 Perftfjrien S. 206 Z. 33 gegen Bejahung beö S. 377 (zu S. 101 Z. 29 Sifrfjgelbeö unter* bis S. 103 Z. 27) gebradjf t>ertt>ilbert S. 94 Z . 1 6 S. 199 Z. 32; S. 224 Z. 38 Dietfacf) S. 224/225 S. 126 Z. 12 PÖUig, DoUflänbig S. 27 Z. 20/21; S. 143 Z. 25 uö. Por allem

467

Worterklärung

Vorsehen, -sehung thun (jemandem)

S. 76 Z. 25; S. 80 Z. 13 uö. S. 23 Z. 15; S. 43 Z. 29 uö. S. 90 Z. 3; S. 100 Z. 23 S. 182 Z. 39 uö.

Vorsicht Vortheil

S. 198 Z. 13 S. 315 Z. 35; S. 316 Z. 1

vorgebogen Vorsehritt

Dorgebeugt gorff(f)riff für jmi>. forgen Sorauöfidji Äunfigriff

w Wanne: mit der W. winken Wendelbaum wenn . . . schon wirklich Wort: jmdem, etw. das W. reden wuchentlich Wulken würklich Würkung Wüssen

ftm>.: mit i>em 3aunpfal>l beuten ÜBellbaum, 2ldjaballen bei S. 177 Z . 1 4 2BafferräE>etn obfdjon S. 253 Z . 1 6 S. 52 Z. 3; S. 72 Z. 17 uö. gegenwärtig, jetzig S. 308 Z. 17

S. 376 (zu S. 100 Z. 12) S. 40 Z. 22; S. 43 Z. 29 S. 263 Z. 12 S. 39 Z. 28; S. 41 Z. 35, 37 uö. S. 4 Z. 16 S. 41 Z. 9

gugunflen Don jmfc., efro. fpretf>en w&djenflidj 2Boffen gegenwärtig, je£ig ZBiriung 2Biffen

Z z. E . (der) Zeitarme zeitlich zerkleckt zernichtet Zernichtung Zohl

S. S. S. S. S. S. S.

zudienen zufällig

S. 225 Z. 24 S. 116 Z. 10

88 Z. 23 84 Z. 36 195 Z. 26 92 Z. 21 31 Z. 39; S. 32 Z. 3 32 Z. 1 167 Z. 5

$um GÜyempel, jum 23eifpiel ber jur 3eif 3Irme geifroeilig jerfprungen eernidjfef 23ernicf)fung 3oU (alted fiängenmafj, runi) 3 cm) 3ufommen, jugufe iommen nebenbei, beiläufig

4. Anhang

Personen- und Ortsregister S i a r a u . aippcnjeD © . 7 6 , 4 2 3 , 424, 4 3 3 , 4 3 7 , 440, 4 4 1 . 2irgojle, (Simon (5. 449¡¡Barcelona . S e r n f j a r t i , ' P ä b a g o g ( 1 7 2 3 - 1 7 9 0 ) ©. 429, 439S a f e l íer, 2í[ej:aní)rc, OTinifter ( 1 7 5 3 - 1 8 1 5 ) ©. 4 3 5 , 436. Si&erffein © . 4 2 6 . S l o d j m a n n , Ä a r l ^ufhits, ßc^rer ( 1 7 8 6 - 1 8 5 5 ) © . 430. S o i e n @. 433. S o n j t e f f e n , ffarl Don, ßan&Dogf ( 1 7 4 5 - 1 8 3 2 ) ©. 4 1 9 . S r e i f i n g e r , 0at>ii>, Jeinmecfjanüer ( 1 7 6 3 - 1 8 3 4 ) ©• 4 ' 9 Sremi, J&einrit^, ©jorfjerr ( 1 7 7 2 - 1 8 3 7 ) © . 4 i 9 SrejienBerg ©. 4 i 9 S r u n n c r @ . 419Sudf)fce f. OTündjenburfjfee S u r g b o r f © . 3, 1 1 , 3 6 1 , 4 1 9 , 420, 4 2 3 , 424, 440, 4 4 1 , 4 5 2 , 4 5 6 .

Register 33ug, 3oF). GF>riflopF>, ßefjrer (1776-1855) 4 2 I > 4 2 2 ©laruö © . 76, 4 2 3> 433> 437©[arjre, OTiaurice, Politzer ( 1 7 4 3 - 1 8 1 9 ) © . 448. @oöot), Dlianuel, S t a a t s m a n n (prince be la Pag, 1 7 6 7 - 1 8 5 1 ) © . 273, 2 7 7 , 284, 287, 2 9 1 , 293, 397, 398, 448, 449, 450, 4 5 1 . ©ölbi, 2Inbread, ßeljrer ( 1 7 8 6 - 1 8 4 0 ) © . 424. ©oeflje, 2Bolfgang, ©icfjfer ( 1 7 4 9 - 1 8 3 2 ) © . 437. ©olbau © . 75, 434, 437. ©offftafi © . 4 1 9 . ©raff, jpeinrief), 23erleger © . 6, 4 2 ° > 4 2 I > 4 2 2 > 4 2 4 ©ranaba © . 449©rieb, j o i ) . ©eorg, Cetjrer ( 1 7 9 2 - 1 8 3 0 ) © . 4 2 4 ©riecfjcnlanö @ . 342, 44°©rimm, 3oI>. 3?uboIf, 2Ir ä t ( 1 7 4 2 - 1 8 2 6 ) © . 4 1 9 . ©ugler © . 447©ufömuf^ö, 6f)ri(iopF) grieöritf), Pä&agog ( 1 7 5 9 - 1 8 3 9 ) © . 4 2 9 ^äfliger, ^off Sernfjarb, Pfarrer ( 1 7 5 9 - 1 8 3 7 ) © . 44 1 » 4 4 2 jpagen, grieöricf) ZBitFjelm, Siafonud © . 430. Hamburg © . 99, 439. ipardbörfer, ©eorg Philipp, S i n t e r ( 1 6 0 7 - 1 6 5 8 ) © . 4 5 6 . ipaoanna © . 449¿eibelberg © . 266, 394, 448Speloetifdf) f. ©djroeij Jperiöau © . 424, 441. 23ürgermeijler ( 1 7 7 3 - 1 8 4 0 ) © . 4 2 8> 454Jperjog, 3oi). 3 a ? o b , 21nfiftes ( 1 7 4 1 - 1 8 2 8 ) @. 4 1 9 , 434. £ i r n , fflberf, ^rofeffor © . 366, 367, 368. ¿ i r j e l , £ a n i ! 3 a ! o b , Äleinraf ( 1 7 7 0 - 1 8 2 9 ) © . 4 i 9 JfMrjel, jpanö Äafpar, 2Irjf ( 1 7 5 1 - 1 8 1 7 ) © . 4 1 9 . 4 3 2 Birgel, ¿ a n s ftafpar, ©e|lraj3er ( ? ) © . 4 1 9 . jpobimonf © . 423. ijofmann, g r a n j ©eorg, ßeljrer © . 4 2 3 . 4 2 4 j^Dfrop! © . 429.

2

86,

Register

471

.Spomer © . 1 8 7 . 4>opf, 3»f>. (Samuel, £e[>rer ( 1 7 8 4 - 1 8 3 0 ) © . 4 2 4 . 4 3 ° £ o r a g © . 444. jpotoatb, P h i l a n t h r o p ( 1 7 2 6 - 1 7 9 0 ) (3. 4 4 2 > jpuber © . 4 1 9 jpumbotfcf, 2DiII)eIm t>on, © f a a i d m a n n ( 1 7 6 7 - 1 8 3 5 ) (5. 439Uferten f. 2)t>ert>on. 3 m K © . 419. 3 n b i e n © . 284, 4 5 2 3ngoIfiaSi © . 445. 3 f r a e l , 2luguft, P d ö a g o g ( 1 8 3 6 - 1 9 0 6 ) © . 362, 367, 369, 370, 4 1 8 , 4 2 4 . 3ff>, 3 ° f > - © o m u e l , D e f a n ( 1 7 4 7 - 1 8 1 3 ) © . 4 1 9 . 3ät>ca ( ¿ a c n ) © . 449. 3 e f u S erm. 3tie&erer, ßeljrerin ( 1 7 7 9 - 1 8 5 7 ) © . 426, 4 2 8 , 433Äaftyofer, 3?ufcoIf, ©faafiSfrfjreibcr ( 1 7 6 7 - 1 8 2 3 ) © . 428. K a u f m a n n , gribolin, ßeijrer (* 1 7 7 8 ) © . 447Karoerau, grie&rid) 2fyeobor, ©eminar&irefior ( 1 7 8 9 - 1 8 4 4 ) ©• 4 3 ° Keller, ©eorg 33i!for, P f a r r e r ( 1 7 6 0 - 1 8 2 7 ) © . 426, 4 3 3 . Kerner, © e o r g , 2Icgf ( 1 7 7 0 - 1 8 1 2 ) © . 439, 4 5 2 Knoeri, 3 ° f > a n n c ö ' ßeijrer © . 456. Knuferf, 2ilot)d, ßeijrer ( 1 7 8 9 - 1 8 3 6 ) © . 4 2 4 . K o d j , K a r l , PotifiEer ( 1 7 7 1 - 1 8 4 4 ) © . 4 1 9 . Königsberg © . 4 2 1 . K r ü f i , .Spermann, ßeijrer ( 1 7 7 5 - 1 8 4 4 ) 366, 4 1 8 , 420, 4 2 3 , 4 2 6 , 4 2 7 > 4 2 9 . 4 3 3 ' 44°> 445- 4 5 2 , 455- 456. K u b a f. (Euba. Kul>n, 23ernt)ar& gricbritf), Profeffor ( 1 7 6 2 - 1 8 2 5 ) © . 4 1 9 Kufier f. S u p e r Sa&omuä, grießricf), Profeffor ( 1 7 8 3 - 1 8 5 4 ) © . 4 5 5 . ßa ßance © . 4 2 3 . ßanboli, © a l o m o n , ßanboogf ( 1 7 4 1 - 1 8 1 8 ) © . 4 ' 9 ßanbäljui 445ßaufanne © . 4^4ßaoater, S i e f l j e l m , [Ratsherr ( 1 7 4 3 - 1 8 2 6 ) © . 4 ' 9 ßaDaier, ^einricf), 2 l r j f ( 1 7 6 8 - 1 8 1 9 ) © . 4 1 9 . ßaDaier, ßafpar, P f a r r e r ( 1 7 4 1 - 1 8 0 1 ) © . 4 4 5 ßeemann, jpeinricf), P f a r r e r ( 1 7 4 5 - 1 8 3 0 ) © . 4 1 9 . ßeipjig © . 6, 420, 4 2 1 , 4 2 2 , 4 2 4 . ßejeune, g r a n j 2li>am, 2 i r j f ( 1 7 6 5 - 1 8 5 4 ) © . 4 3 1 .

472

4. Anhang

ßöman f. 2Baabt. ßenjburg ©. 430, 434, 454. ßeopolb II., jiaifer (1747-1792) ©. 278, 287, 451ßeöpöruf, granfoiö £>e, ©eneralEommiffar (1772-1848) ®. 435ßeuggern 426. ßintl, ©. 434ßorfa, 3 ere mia£l, 'Pfarrer (1757-1837) ©. 4 T 9ßugern ©. 423, 437, 442, 448, 449. SBacIure, SBüliam, Pfjitanf^rop (1763-1840) ©. 453. Dliabrib ©. 449- 45°. 45 2 3Hailatib ©. 423. 3WaIIorca ©. 44g. OTarfineg, Xfyomaä Smanuel, 'Pater fef]ior ( 1 7 4 1 - 1 8 1 1 ) ©. 4i9Dlic^er, OTaler ©. 419. DITeper t>on ftnonati, ßubroig, 'Politiier (1769-1841) ©. 4*99Iicr)er Don ©Clauenfee, g r a n j Sern^arb, PolifiEcr (1763-1848) ©. 45 2 Dlioffia ©. 432. 9TtontE>6tiarb (MTümpelgarb) ©. 4 2 3Dlionfmoüin, gr6ric 2Itigufle be, ©iaafdraf ( 1 7 7 6 - 1 8 3 6 ) ©. 433, 435- 43^' 443DUorf, ipeinrief), ^Päbagog ( 1 8 1 8 - 1 8 9 9 ) ©• 3 6 2 , 367, 3 7 1 , 383, 4 1 8 , 428. OTofer, SInbreaö, Cefjrer ©. 430. DItofed ©. 230.

Dliül^aufen (OTuIboufe) @. 423. OTülinen, 9IiElauI>- 3aft>f> Bon, K a u f m a n n ( i 7 7 9 - i 8 5 g ) ©. 419-

Dliuralf, ^o^anneö Pen, Pfarrer (1780-1850) ©. 366, 369, 418. 423> 443- 454OTurcia ©. 44g. Slägeli, .Spans ©eorg, OTufifer (1773-1836) ©. 43°N a p o l e o n I., Ä a i f e r ( 1 7 5 9 - 1 8 2 1 ) ©. 435, 436, 437, 438, 443, 448, 450, 4 5 1 . Neuenbürg (3teutf;äfe[) ©. 73, 75, 76, 81, 87, 195, 196, 197, 236, 368, 423, 433, 434,

435- 436. 437. 439- 443- 444. 445- 45 2 CTteufjof ©. 428, 432, 437^lieberer, 3"^anned, "Pfarrer (1779-1843) ©. 359, 362, 366, 367, 368, 387, 418, 421, 423,424,426,430,431,432,434,445, 446,447,448,453,454,455. l i e b e r , Siofette &. Äaftfjofer, Perm. 3Tieberer, 3i. Ttieberurnen 4 2 4-

Register DTief^ammcc, grieörirf), Päbagog ( 1 7 6 6 - 1 8 4 8 ) (3. 439iTtorbamerifa f. 2Imerifa. (SJTog), .(pans ftafpar, gabrifanf ( 1 7 5 2 - 1 8 2 7 ) © . 4 1 9 . 9Türnberg © . 4 5 6 . Dftiftfjeler (3Ieuferr ( 1 7 7 0 - 1 8 2 6 ) © . 419ßfifcf,mei s © . 4 3 7 , 4 3 8 , 4 5 6 . ßt>ib, D i e t e r © . 187. £)t>iebo © . 449ißariö © . 322, 366, 369, 423, 4 3 3 , 4 5 3 , 4 5 4 . P a u l a , granriäco be, 3 n f a n t ©• 449Paulus, 2Ipofie( . 3 a ! o b , 3JafsF)err ( 1 7 4 9 - 1 8 3 1 ) © . 4 1 9 . Pejfatojji, ©alomon, Äaufmann, jum ©feinbodE ( 1 7 5 3 - 1 8 4 0 ) © . 4 T 9 Petersburg © . 322, 443> 454Pfal5 © . 424. Pfeiffer, OTirfjael £ r a u g o f f , Selker ( 1 7 7 1 - 1 8 4 9 ) © . 3 6 6 . Pfenninger (Pfeniger), ^of). fiafpar, Politifer ( 1 7 6 0 - 1 8 3 8 ) © . 4 1 9 . Pfenninger, Äonrab, P f a r r e r ( 1 7 4 7 - 1 7 9 2 ) © . 445P(jilabelpf>ia © . 4 2 3 , 4 4 2 Plafo © . 4 4 1 , 443. Preufjen © . 4 3 5 , 4 3 7 , 4 3 9 , 4 4 4 . 9tal)n, ^ o ^ . ^jeinricfj, 3irgf ( 1 7 4 9 - 1 8 1 2 ) © . 4 1 9 . 3?af>n, 3 0 ^ . ¿ e i n r i ß , P f a r r e r ( 1 8 0 5 - 1 8 8 7 ) © . 4 2 7 . iKafjn, fiuöroig, P f a r r e r ( 1 7 7 0 - 1 8 3 6 ) © . 4 2 6 , 4 2 7 . Diambacf), 3of>. ^ a f o b , P f a r r e i © . 4 3 9 . 3iamäauer, 3 D ^onne£i, £eF>rer ( 1 7 9 0 - 1 8 4 8 ) © . 161, 4 2 4 . 4 4 1 Diaumer, ÄatI Don, Päßagog ( 1 7 8 3 - 1 8 6 5 ) © . 4 3 0 . Kebmann, Dtubolf, Politifer ( 1 7 5 9 - 1 8 3 7 ) © . 4 1 9 . Diebing, Äarl Don, Politifer ( 1 7 5 5 - 1 8 1 5 ) © . 4 2 5 . Kegeneiburg © . 445Dieinf)ar£», Spanä t>on, 23ürgermeif!er ( 1 7 5 5 - 1 8 3 5 ) © . 4343lefljlab, jpeinricfj, OTüIIer ( 1 7 6 0 - 1 8 4 0 ) © . 4 1 9 . 3iirf>fer 4 5 1 Komitlr), ©amuei, ^ u r i j i ( 1 7 5 7 - 1 8 1 8 ) © . 4 4 2 . Diofrou, © r a f © . 4 5 6 . 3iougemont, ©eorgeö be, Politifer ( 1 7 5 8 - 1 8 2 4 ) © . 4 3 5 . 4433?ou|Jeau, 3 e a n 3acqueö, Pt)i(ofopf) ( 1 7 1 2 - 1 7 7 8 ) © . 4 2 9 , 43 2 > 439« 444-

474

4. Anhang

3lu(ffiuf>l, Äart © . 424. 3tufer, 2IIfreb, 2Irrf;iDar («1885) © . 361. Dlufjlanb © . 166, 423. 437. 442. ¡RujierljDlj, ^Df). ^einricf), ^cofeffoc (1760-1806) eIm, Pfarrer (1829-1903) © . 362, 367, 370, 392, 418, 435. ©igriff, > 1 ) . ®eorg, Pfarrer (1788-1866) © . 446. ©ofrafed, 'P^ilofopf) © . 161, 162, 44 1 ©oloffjurn © . 437. 449©ombarf, 2Berner, D^afionalöfonom (1863-1941) © . 437©oria © . 449Spanien © . 273, 277, 278, 284, 287, 292, 397, 398, 448, 449, 450, 451. ©faab © . 424 ©fand ©. 432. ©tapfer, Philipp 2llberf, OTiniffer (1766-1840) © . 369, 428, 433, 437, 448, 452, ©fein, 2lrtf>ur, ^rofeffor (* 1888) © . 367, 454. ©feiner, fRofemann, £ef>rer (* 1781) © . 4 2 3 .

446,

454,

205,

454.

Register (Sfeinmann, 2IIbretf)i, ©eEretär ( 1 7 9 1 - 1 8 2 9 )