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German Pages 1108 [1112] Year 1896
Sammlung bet
in Elsaß-Lottzriwgen geltenden
Gesetze.
Sammlung der
in Llsaj-Lothringen geltenden
Gesetze. Auf Anregung des Wirklichen Geheimen Raths
Dr. «im Möller bearbeitet und herausgegeben in Verbindung mit anderen reichsländischen Beamten do» I. AttHoff, Professor, 'gL ISrtfch, Landgerichtsdirektor,
A.
jSarfeim, Justizrath und Gouvernementsauditeur,
A. Keller, OberlandeSgerichtSrath, und A. Leoni, Landgerichtsrath.
Sechster Band.
Gesetze ans der Zeit von 1891 dis 1895 *it alphabetische« Siegtfter für alle 6 Bände
bearbeitet von
porte ausgeschlosien oder zu demselben nur be zugesprochen werden. DaS Vorhandensein und die | dingungsweise zugelafien sind, unter unrichtiger oder ungenauer Deklaration zur Beförderung auf Höhe dieses weiteren Schadens hat der Berechtigte
gegeben,
zu erweisen. Die Ausführungs-Bestimmungen setzen den Höchst
welchen der Ab
betrag des Frachtzuschlages fest,
sender im Falle einer Deklaration des Interesses
Art. 39.
I gelassen werden,
Die Eisenbahn haftet für den Schaden'
welcher durch Versäumung der Lieferfrist (Art. 14) entstanden ist, sofern sie nicht beweist, daß die Ver spätung von einem Ereignisse herrührt, welches sie
weder herbeigeführt hat, noch abzuwenden vermochte, i Art. 40. Im Falle der Versäumung der Liefer
frist können ohne Nachweis eines Schadens folgende Vergütungen beansprucht werden:
der
Lieferfrist: ^io der Fracht; bei einer Verspätung bis einschließlich 2i10 der Lieferfrist: 9ho der Fracht;
Lieferfrist: 3ho der Fracht;
angenommen, so sind alle Ansprüche gegen die Eisen bahn aus dem Frachtverträge erloschen.22
Hiervon sind jedoch ausgenommen :
1. Entschädigungsansprüche, bei welchen der Be
rechtigte nachweisen
kann, daß der
durch
grobe Fahrlässigkeit
Arglist oder
Lieferfrist: *!io der Fracht;
längerer
wegen
Verspätung,
wenn die Reklamation spätestens am siebenten
Tage, den Tag der Annahme nicht mitgerechnet, bei einer der nach Art. 27 Abs. 3 in Anspruch 3. Entschädigungsansprüche wegen solcher Mängel,
Feststellung
gemäß Art.
25 vor
der
Annahme des Gutes durch den Empfänger er-
Wird der Nachweis eines Schadens erbracht, so
hätte erfolgen
erkennbarer
der
so können ohne Nachweis eines Schadens folgende Vergütungen beansprucht werden: bei einer Verspätung bis einschließlich 1ho der
und
durch Verschulden
4. Entschädigungsansprüche wegen äußerlich nicht
beansprucht werden. Hat eine Deklaration des Interesses stattgefunden, ,
sollen
der Eisenbahn unterblieben ist;
kann der Betrag bis zur Höhe der ganzen Fracht
21. 8 9 «uipctft.
der
erfolgt ist, oder deren Feststellung nach Art. 25
Tauer:
*'iio der Fracht.
Lieferfrist: *|io der Fracht;
Schaden
Eisenbahn herbeigeführt worden ist;
deren
bei einer Verspätung bis einschließlich 4|m der von
Art. 44. Ist die Fracht nebst den sonst auf dem
Gute haftenden Forderungen bezahlt und das Gut
zu nehmenden Eisenbahnen angebracht wird;
bei einer Verspätung bis einschließlich 3jm der
einer Verspätung
außer Acht
ist jede Haftpflicht der Eisen-
2. Entschädigungsansprüche
bei einer Verspätung bis einschließlich
bei
so
! bahn auf ©rinib des Frachtvertrages ausgeschlossen.
I
an der Lieferung zu zahlen fat.81
oder wenn die für dieselben vorgesehenen
! Sicherheitsvorschriften vom Absender
Mängel, deren Feststellung nach
Annahme
erfolgt ist,
jedoch nur unter
nachstehenden Voraussetzungen;
a)
es muß unmittelbar nach der Entdeckung des
nach
Schadens und
spätestens sieben Tage
der Empfangnahme
Antrag
auf Feststellung
deS Gutes der
gemäß Att.
25
22. jedoch über Frachtrückfordernng wegen unrichtiger Berechnung, Art. 12 Abs. 3.
1890 (14. Ott.) bei
scheidung nach den Umständen de- Falle» nicht
der Eisenbahn oder dem zuständigen
möglich, so werden die Antheile der schuld
Gerichte angebracht werden;
der Berechtigte
b)
Mangel
muß beweisen,
der Zeit
während
18
tragenden
daß der
zwischen
Bahnen
am
Schadensersätze
nach
den Grundsätzen der folgenden Nr. 3 festgesetzt.
der
3. Ist ein Verschulden einer oder mehrerer Dahnen
Annahme zur Beförderung und der Ab
War indessen die Feststellung deS Zustandes I
als Ursache des Schadens nicht nachweisbar. so haften die sämmtlichen am Transporte be-
der |
theiligten Bahnen mit Ausnahme derjenigen,
1 dieselbe dort vorzu *
welche beweisen, daß der Schaden auf ihrer Strecke nicht entstanden ist, nach Verhältniß
lieferung entstanden ist. des Gute-
durch
Empfänger
den
auf
Empfangsstation möglich und hat die Eisen bahn sich bereit erklärt,
nehmen, so findet die Bestimmung unter Nr. 4 Es steht dem Empfänger frei, die Annahme des
Gutes, auch nach Annahme des Frachtbriefes und
Bezahlung
der reinen Fracht, welche jede derselben nach dem Tarife im Falle der ordnungsmäßigen
keine Anwendung.
der Fracht,
insolange zu
verweigern,
als nicht seinem Anträge auf Feststellung der von
stattgegeben ist.
Ausführung des Transporte- bezogen hätte.
Im Falle der Zahlung-unfähigkett einer der in diesem Artikel bezeichneten Eisenbahnen wird der Schaden, der hieraus für die Eisenbahn entsteht, welche
Vor
den Schadensersatz geleistet hat, unter alle Eisen
behalte bei der Annahme des Gutes find wirkungs
bahnen, welche an dem Transporte theilgenommen
los, sofern sie nicht unter Zustimmung der Eisen
haben, nach Verhältniß der reinen Fracht vertheilt.
ihm behaupteten Mängel
bahn erfolgt find.
Die Vorschriften des Art. 47 finden
Art. 48.
Wenn von mehreren auf dem Frachtbriefe ver
auch auf die Fälle der Versäumung der Liefer
zeichneten Gegenständen einzelne bei der Ablieferung
frist Anwendung.
fehlen, so kann der Empfänger in der Empfangs
frist haften mehrere schuldtragende Verwaltungen
Für Versäumung der Liefer
bescheinigung (Art. 16) die nicht abgelieferten Gegen
nach Verhältniß der Zeitdauer der auf ihren Bahn
stände unter spezieller Bezeichnung derselben aus
strecken vorgekommenen Versäumniß. Die Vertheilung der Lieferfrist unter den ein
schließen. Alle in diesem Artikel erwähnten Entschädigungs
ansprüche müssen schriftlich erhoben werden. Art. 45.
einem Transporte
betheiligten
Eisen
bahnen richtet sich, in Ermangelung anderweitiger
Entschädigungsforderungen wegen
Verlustes, Minderung, Beschädigung oder Verspä
tung,
zelnen an
insofern fie nicht durch Anerkenntniß der
Vereinbarungen, nach den durch die Ausführungs-
Bestimmungen festgesetzten Normen."
Art. 49.
Eine Solidarhaft mehrerer am Trans
Eisenbahn, Vergleich oder gerichtliches Urtheil fest
porte betheiligter Bahnen findet für den Rückgriff
gestellt find, verjähren in
nicht statt.
einem Jahre und im
Falle deS Art. 44 Nr. 1 in drei Jahren.
Art. 50.
Die Verjährung beginnt im Falle der Beschä
digung oder Minderung an dem Tage, an welchem die Ablieferung stattgefunden hat,
im Falle des
Für den im Wege de» Rückgriffs gel
tend zu machenden Anspruch der Eisenbahnen unter
einander ist
die
gänzlichen Verluste- eines Frachtstückes oder der
Entscheidung
Verspätung an dem Tage,
Schadensersatz
an welchem die Liefer
im EntschädigungLprozeß gegen
die rückgriffnehmende Bahn ergangene endgültige hinfichtlich
der Verbindlichkeit -um
und der Höhe
der Entschädigung
■ maßgebend, sofern den im Rückgriffswege in An
frist abgelaufen ist.
Bezüglich der Unterbrechung der Verjährung ent
spruch zu nehmenden Bahnen der Streit in ge-
scheiden die Gesetze des Landes, wo die Klage an
I höriger Form verkündet ist und dieselben in der
gestellt ist.
Ansprüche, welche nach den Bestim
: Lage sich befanden, in dem Prozesse zu interveniren. : Die Frist für diese Intervention wird von dem
mungen der Art. 44 und 45 erloschen ober ver
i Richter der Hauptsache nach den Umständen de-
Art. 46.
jährt find, können auch nicht im Wege einer Wider
klage oder einer Einrede geltend gemacht werden.
Falles und so kurz als möglich bestimmt. Art. 51.
Insoweit nicht eine gütliche Einigung
auf
erfolgt ist," find sämmtliche betheiligte Bahnen in
Grund der Bestimmungen dieses Uebereinkommens
I einer und derselben Klage zu belangen, widrigen* falls das Recht des Rückgriffs gegen die nicht be-
Art.
47.
Derjenigen
Eisenbahn,
welche
Entschädigung geleistet hat, steht der Rückgriff gegen die am Transporte betheiligten Bahnen nach Maß
| langten Bahnen erlischt.
gabe folgender Bestimmungen zu:
! Der Richter hat in einem und demselben Der| fahren zu entscheiden. Den Beklagten steht ein
1. Diejenige Eisenbahn, welche den Schaden allein verschuldet
hat,
haftet
für
denselben
aus
Schaden
ver
weiterer Rückgriff nicht zu.
schließlich. 2. Haben
mehrere
Bahnen
den
schuldet, so haftet jede Bahn für den von ihr verschuldeten Schaden.
Ist eine solche Unter
23. 8 10 AuSf.-Best. 24. Ueber die Herbeiführung einer solchen f. Art. III des Reglement, bett, die Errichtung eine» Eentralamte». unten E. 15.
1890 (14. Oft.)
14 Art. 52.
'
gemachten Vorschläge vorzunehmen, sowie in
J
allen Fällen, wenn hierzu ein Anlaß vorliegt,
* Für alle Rückgriffsansprüche ist der *
den vertragschließenden Staaten den Zusammen
Die
Verbindung
RückgriffSver
des
fahrens mit dem Entschädigungsverfahren ist um
LulLsfig. Art. 53.
tritt einer neuen Konferenz vorzuschlagen;
5. die durch den internationalen Transportdienst
Richter deS Wohnsitzes der Bahn, gegen welche der
bedingten finanziellen Beziehungen zwischen den
Rückgriff erhoben wird. ausschließlich zuständig.
betheiligten Verwaltungen, sowie die Einziehung
Ist die Klage gegen mehrere Bahnen zu erheben,
so steht der klagenden Bahn die Wahl unter den
rückständig gebliebener
nach Maßgabe deS ersten Absatzes dieses Artikels
leichtern und in dieser Hinficht die Sicherheit
er
des Derhältniffes der Eisenbahnen unter einander
zuständigen Richtern zu. Art. 54.
Forderungen zu
Die Befugniß der Eisenbahnen, über
zu fördern.
den Rückgriff im DorauS oder im einzelnen Falle
Ein besonderes Reglement wird den Sitz, die Zu
andere Vereinbarungen zu treffen, wird durch die
sammensetzung und Organisation dieses Amts, sowie
vorstehenden Bestimmungen nicht berührt.
die zur Ausführung nöthigen Mittel feststellen.
Art. 55.
Soweit nicht durch das gegenwärtige >
A r t. 58.
Da» im Art. 57 bezeichnete Eentralamt
Uebereinkommen andere Bestimmungen getroffen ! hat die Mittheilungen der Dertragsstaaten in Betreff find, richtet fich daS Verfahren nach den Gesetzen ! der Hinzufügung oder der Streichung von Eisenbahnen de» Prozeßrichters. ! in den in Gemäßheit de» Art. 1 aufgestellten Listen Art. 56.
Urtheile, welche auf Grund der Be- ; entgegenzunehmen.
ftimmungen diese- Uebereinkommens von dem zu- !
Der wirkliche Eintritt einer neuen Eisenbahn in
ständigen Richter in Folge eines kontradiktorischen j den internationalen TranSportdienst erfolgt erst nach oder eine» Dersäumnißverfahrens erlaffen und nach !
einem Monat vom Datum des an die
den für den urtheilenden Richter maßgebenden Ge- |
Staaten gerichteten Benachrichtigungsschreibens des
setzen vollstreckbar geworden find, erlangen im Ge- !
Centralamts.
biete sämmtlicher Dertragsstaaten Vollstreckbarkeit. !
anderen
Die Streichung einer Eisenbahn wird von dem
unter Erfüllung der von den Gesetzen des Landes
Eentralamt vollzogen, sobald eS von einem der Der
vorgeschriebenen Bedingungen und Formalitäten,25 >
tragsstaaten davon in Kenntniß gesetzt wird, daß
aber ohne daß eine materielle Prüfung des Inhalts j
dieser festgestellt hat, daß eine ihm angehörige und
zulässig wäre. Auf nur vorläufig vollstreckbare Urtheile findet diese Vorschrift keine Anwendung,
j
bahn aus finanziellen Gründen oder in Folge einer
in der von ihm aufgestellten Liste verzeichnete Eisen
eines ,
thatsächlichen Behinderung nicht mehr in der Lage
Urtheils, durch welche der Kläger, weil derselbe im ! Prozeffe unterliegt, außer den Prozeßkosten zu einer *
ist. den Verpflichtungen zu entsprechen, welche den
weiteren Entschädigung verurtheilt wird.
auferlegt werden.
ebensowenig
auf
diejenigen
Bestimmungen
Eisenbahnen durch das gegenwärtige Uebereinkommen
Eine Sicherstellung für die Prozeßkosten26 kann
Jede Eisenbahnverwaltung ist. sobald sie seitens
bei Klagen, welche auf Grund des internationalen
des Centralamts die Nachricht von der erfolgten
Frachtvertrages
erhoben
werden,
nicht
gefordert
Streichung einer Eisenbahn erhalten hat. berechtigt, mit der betreffenden Eisenbahn alle au» dem inter
werden. Art. 57. Um die Ausführung des gegenwärtigen
nationalen Transporte fich ergebenden Beziehungen
Uebereinkommens zu erleichtern und zu fichern, soll
abzubrechen.
ein Eentralamt für den internationalen Transport
griffenen Transporte find jedoch vollständig auS-
errichtet werden, welches die Aufgabe hat:
zuführen.
1. die
Mittheilungen eines
der
Die bereits in der Ausführung be
vertrag
Art. 59. Wenigstens alle drei Jahre wird eine
schließenden Staaten und einer jeden der be-
aus Delegirten der vertragschließenden Staaten be
theiligten Eisenbahnverwaltungen entgegenzu
stehende Konferenz zusammentreten,
nehmen und sie den übrigen Staaten und Ver
gegenwärtigen Uebereinkommen die für nothwendig
jeden
waltungen zur Kenntniß zu bringen;
um zu
dem
j erachteten Abänderungen und Verbefferungen in Dor-
2. Nachrichten aller Art, welche für das inter j schlag zu bringen.
nationale Transportwesen von Wichtigkeit find,
Auf Begehren von wenigstens einem Viertel der zu sammeln, zusammenzustellen und zu ver | theiligten Staaten kann jedoch der Zusammentritt
öffentlichen ;
j von Konferenzen auch in einem früheren Zeitpunkte
3. aus Begehren der Parteien Entscheidungen über | erfolgen.
Streitigkeiten der Eisenbahnen unter einander i Art. 60. Das gegenwärtige Uebereinkommen ist i für jeden betheiligten Staat auf drei Jahre von abzugeben; 4. die geschäftliche Behandlung der behufs Ab ! dem Tage, an welchem dasselbe in Wirksamkeit tritt, änderung deS gegenwärtigen Uebereinkommens ! verbindlich. Jeder Staat, welcher nach Ablauf dieser
25. 8 660 f. «.-P.-O. 2& 5 102 L..P O
. Zeit von dem Uebereinkommen zurückzutreten beab
sichtigt, ist verpflichtet, hiervon die übrigen Staaten
1890 (14. Ott.)
15
das Centralamt von jedem der vertragschließenden Staaten die erforderlichen Angaben begehren und den anderen Staaten mittheilen.
ein Jahr vorher in Kenntniß zu sehen. Wird von diesem Rechte fein Gebrauch gemacht, so ist das gegenwärtige Uebereinfommen als für weitere drei Jahre verlängert zu betrachten.
Art. III. Auf Verlangen jeder Eisenbahnver waltung wird das Centralamt bei Regulirung der aus dem internationalen Transporte herrührenden Forderungen als Vermittler dienen.
Das gegenwärtige Uebereinfommen wird von den vertragschließenden Staaten sobald als möglich ratifizirt werden. Seine Wirfsamfeit beginnt drei Mo nate nach erfolgtem Austausch der RatififationsUrfunben. Zu Urfund dessen haben die Bevollmächtigten das gegenwärtige Uebereinfommen unterzeichnet und dem selben ihre Siegel beigedrückt.
Die aus dem internationalen Transporte herrührenden unbezahlt gebliebenen Forderungen sönnen dem G entrahmt zur Kenntniß gebracht werden, um die Einziehung derselben zu erleichtern. Zu diesem Zweck wird das Amt ungesäumt an die schuldnerische Bahn die Aufforderung richten, die Forderung zu reguliren oder die Gründe der Zahlungsverweige rung anzugeben.
So geschehen in Bern am 14. Oftober 1890. Reglement, betreffend die Errichtung eines Centralamt-.27
Ist das Amt der Anficht, daß die Weigerung hinreichend begründet ist, so hat eS die Parteien vor den zuständigen Richter zu verweisen. Im entgegengesetzten, sowie in dem Falle, wenn nur ein Theil der Forderung bestritten wird, hat der Leiter des Amts, nachdem er daS Gutachten zweier von dem Bundesrath zu diesem Zweck zu bezeichnenden Sachverständigen eingeholt hat, fich darüber auszusprechen, ob die schuldnerische Eisen bahn d'ie ganze oder einen Theil der Forderung zu Händen des Amts niederzulegen habe. Der auf diese Weise niedergelegte Betrag bleibt bi« nach Entscheidung der Sache durch den zuständigen Richter in den Händen des Amts. Wenn eine Eisenbahn innerhalb vierzehn Tagen der Aufforderung des Amts nicht nachfommt, so ist an dieselbe eine neue Aufforderung unter An drohung der Folgen einer ferneren Verweigerung der Zahlung zu richten. Art. II. Dem Centralamt werden alle Mit Wird auch dieser zweiten Aufforderung binnen theilungen, welche für das internationale Trans portwesen von Wichtigfeit find, von den vertrag ; zehn Tagen nicht entsprochen, so hat der Leiter von * AmtSwegen an den Staat, welchem die betreffende schließenden Staaten, sowie von den Eisenbahnver I Eisenbahn angehört, eine motivirte Mittheilung waltungen mitgetheilt werden. Dasselbe sann mit Benutzung dieser Mittheilungen eine Zeitschrift ; und zugleich daS Ersuchen zu richten, die geeigneten herausgeben, von welcher je ein Exemplar jedem ! Maßregeln in Erwägung zu ziehen und namentlich Staate und jeder betheiligten Verwaltung unent ; zu prüfen, ob die schuldnerische Eisenbahn noch geltlich zu übermitteln ist. Weitere Exemplare dieser I ferner in dem von ihm mitgetheilten Derzeichniffe
Art. I. Der Bundesrath der Schweizerischen Eid genossenschaft wird beauftragt, das durch Art. 57 deS internationalen Uebereinfommens über den Eisenbahnfrachtverfehr errichtete Centralamt zu organisiren und seine Geschäftsführung zu überwachen. Der Sih dieses Amts soll in Bern sein. Zu dieser Organifirung soll sofort nach dem Aus tausche der RatififationS-Urfunden und in der Art geschritten werden, daß das Amt die ihm über tragenen Funftionen zugleich mit dem Eintritte der Wirfsamfeit des Uebereinfommens beginnen sann. Die Kosten dieses Amts, welche bis auf Weiteres den jährlichen Betrag von 100000 Fransen nicht übersteigen sollen, werden von jedem Staate im Der» hältnisse zu der filometrischen Länge der von dem selben zur Ausführung internationaler Transporte als geeignet bezeichneten Eisenbahnstrecken getragen.
Zeitschrift find zu einem von dem Centralamt fest zusehenden Preise zu bezahlen. Diese Zeitschrift soll in deutscher und französischer Sprache erscheinen. DaS Verzeichniß der einzelnen im Art. 2 des Uebereinfommens unter Ziff. 1 und 2 bezeichneten Gegenstände, sowie allfällige Abänderungen dieses Derzeichnifies, welche später von einzelnen der ver tragschließenden Staaten vorgenommen werden, find mit thunlichster Beschleunigung dem Centralamt zur Kemntniß zu bringen, welches dieselben sofort allen vertragschließenden Staaten mittheilen wird. WaS die im Art. 2 des Uebereinfommens unter Zilff. 2 bezeichneten Gegenstände betrifft, so wird 27. E. Art. 57 des vorstehenden Uebereinfommen».
! ! i * | I
zu belasten sei. Bleibt die Mittheilung des Amts an den Staat. welchem die betreffende Eisenbahn angehört, innerhalb einer sechswöchentlichen Frist unbeantwortet, oder erflärt der Staat, daß er, ungeachtet der nicht erfolgten Zahlung, die Eisenbahn nicht au«
! ! ! I .
der Liste streichen zu lasten beabfichtigt, so wird angenommen, daß der betreffende Staat für die Zahlungsfähigfeit der schuldnerischen Eisenbahn, soweit es fich um aus dem internationalen TranSPorte herrührende Forderungen handelt, ohne weitere Erflärung die Garantie übernehme. Zu Urfund besten haben die Bevollmächtigten das gegenwärtige Reglement unterzeichnet. So geschehen in Bern am 14. Oftober 1890.
16
1890 (14. Ott.)
Ausführung- - Bestimmungen
Ueberein- ' ausgestellt werden, muß aber alsdann eine genaue
zum
kvmmeu über den internationalen Eisenbahn i Uebersetzung der geschriebenen Worte in deutscher frachtverkehr. 8 1.
oder franzöfischer Sprache enthalten.
(Zu Art. 3 des Uebereinkommens.)
Von
und
Silberbarren,
umrahmten
Theile
des
Formulars
sind durch die Eisenbahnen, die übrigen durch den
der Beförderung find auSgeschlofien:87 1. Gold-
stark
Die
i
Platina,
Absender auszufüllen.
Geld,
Mehrere Gegenstände dürfen nur dann in einen
geldwerthe Münzen und Papiere, Dokumente, :
Edelsteine, echte Perlen, Pretiosen und andere I und denselben
Frachtbrief
ausgenommen werden,
wenn das Zusammenladen derselben nach ihrer Be
Kostbarkeiten.
2. Kunstgegenstande, wie Gemälde,
schaffenheit ohne Nachtheil erfolgen kann, und Zoll-,
Gegenstände
Steuer- oder Polizeivorschriften nicht entgegenstehen.
auS Erzguß, Antiquitäten. 3. Leichen.
Denn nach den Bestimmungen der geltenden Regle-
4. Schießpulver, Schießbaumwolle, geladene Ge
mente vom Absender,
beziehungsweise Empfänger
wehre, Knallfilber, Knallqueckfilber, Knallgold,
auf- und abzuladenden Gütern find besondere, andere
Feuerwerkskörper, Pyropapier, Nitro-Glycerin,
Gegenstände nicht umsaffende Frachtbriefe beizugeben.
Pikrinsäure Salze, NatronkokeS, Dynamit, so
wie alle anderen
Auch kann die Versandstation verlangen,
der Selbstentzündung oder
für jeden Wagen
Explosion unterworfenen Gegenstände, ferner
daß
ein besonderer Frachtbrief bei
gegeben wird.
die ekelerregenden oder übelriechenden Erzeug-
§ 3. (3u Art. 7 des Uebereinkommens.) Wenn
nifle, insofern die in dieser Nummer aufge
die
führten Gegenstände nicht unter den bedingungs
bis XXXIV aufgeführten
weise zugelaflenen ausdrücklich aufgezählt find.
richtiger oder ungenauer Deklaration zur Beför
Die
in
Anl.
1 88
verzeichneten
Gegenstände
im §
1
Abs.
4 und
in
der Anl. 1 Nr. 1
Gegenstände unter un
derung aufgegeben oder die in Anlage I bis XXXV
werden nur unter den daselbst aufgeführten Be
gegebenen Sicherheitsvorschriften
dingungen zur Beförderung zugelafien.
außer Acht gelaffen werden, beträgt der Taxzuschlag
Denselben
bei der Aufgabe
find besondere, andere Gegenstände nicht umfafiende i 15 Franken für jedes Brutto-Kilogramm. Frachtbriefe beizugeben. | In allen anderen Fällen beträgt der im Art. 7 Es können jedoch zwei oder mehrere Vertrags- * des Vertrages vorgesehene Taxzuschlag für um staaten in ihrem gegenseitigen Verkehr für Gegen richtige Angabe des Inhalts einer Sendung das stände, welche vom internationalen Transporte aus- j Doppelte der vom Abgangs- bis zum Bestimmungs geschloffen oder nur bedingungsweise zugelassen find,
orte zu zahlenden Fracht.
leichtere Bedingungen vereinbaren.88
Falls die Ueberlastung eines vom Absender be Zur \ ladenen Wagens seine Tragfähigkeit um mehr als Ausstellung des internationalen Frachtbriefes find ; fünf Prozent übersteigt, so beträgt die GesammtFormulare nach Maßgabe der Anl. 288 zu ver- | geldbuße das Zehnfache der Frachtdifferenz. wenden. Dieselben müssen für gewöhnliche Fracht | § 4. (Zu Art. 9 des Uebereinkommens.) Für auf Weißes, für Eilfracht auf dunkelrosa Papier j die im Art. 9 des Uebereinkommens vorgesehene gedruckt sein und zur Beurkundung ihrer Ueber- j Erklärung ist das Formular in Anl. 388 zu ge
8 2.
(Zu Art. 6 des Uebereinkommens.)
einstimmung mit den desfallfigen Vorschriften den 1
brauchen.
Kontrolstempel einer Bahn oder eines BahnkomplexeS des Derfandlandes tragen. !
§ 5. (3u Art. 13 des Uebereinkommens.)
Der
Der Frachtbrief — und zwar sowohl der Vor- \ Höchstbetrag der Nachnahme wird auf 2000 Franken für jeden Frachtbrief festgesetzt. druck als die geschriebene Ausfüllung — soll ent § 6. (Zu Art. 14 des Uebereinkommens.) Die weder in deutscher oder in franzöfischer Sprache i Lieferfristen dürfen die nachstehenden Maximalausgestellt werden. j fristen nicht überschreiten: Im Falle, daß die amtliche Geschäftssprache des i a. für Eilgüter: Landes der Versandtstation eine andere ist, kann 1. Expeditionsfrist.............................. 1 Tag, der Frachtbrief in dieser amtlichen Geschäftssprache
2. 27. S jedoch bezüglich Z. 1—3 die Zufatzvereinbarung
Transportfrist für je auch nur angefangene 250 Kilometer.
v. 16. Juli 1895.
.
1 Tag;
h. für Frachtgüter:
28. Die Anlagen find nicht mit abgedruckt. Anl. 1 hat übrigen- in der Zusatzvereinbarung v. 16. Juli 1895 eine andere Fassung erhalten. 29. Solche Vereinbarungen find getroffen mit den Eisen
bahnen Oesterreichs, Ungarn-, der Niederlande, der Schweiz,
|
sowie auch Belgien und Luxemburg, dgl. 1894 6.113,493,1895 S. 139, ferner für den Wechselderkehr zwischen
i |
Deutschland und Luxemburg A.-S.»vl. 1893 S. 189. Dieselben
j
erfahren vielfache Ergänzungen. S. auch Art. 2 Zufatzderein barung d. 16. Juli 1895.
i ‘
1.
Expeditionsfrist............................. 2 Tage,
2.
Transportfrist für je auch nur angefangene 50 Kilometer .
.
2 Tage.
Wenn der Transport aus dem Bereiche einer
Eisenbahnverwaltung in den Bereich einer anderen
anschließenden Verwaltung übergeht, so berechnen
sich die TranSportfristen aus der Gesammtentfernung
17
1890 (14. ©ft.) der Aufgabe-
zwischen
und
8 7.
Bestimmungsstation. !
(Zu Art. 15 des UebereinkommenS.)
Zu
während die Expeditionsfriften ohne Rücksicht auf
der im Art. 15 Abf. 6 vorgesehenen Erklärung ist
die Zahl der durch den Transport berührten Ver
das Formular in Anl. 4 88 zu verwenden.
waltungsgebiete nur einmal zur Berechnung kommen.
§ 8.
(Zu Art
32 des UebereinkommenS.)
Der
Die Gesetze und Reglemente der vertragschließen-
Normalsatz für regelmäßigen Gewichtsverlust beträgt
den Staaten 30 bestimmen, inwiefern den unter ihrer
zwei Prozent bei flüssigen und feuchten, sowie bei
Aufsicht stehenden Bahnen gestattet ist. Zuschlags
nachstehenden trockenen Gütern:
fristen für folgende Fälle festzusetzen:
geraspelte und gemahlene Farbhölzer,
1. Für Messen.
Rinden,
2. Für außergewöhnliche Aerkehrsverhältniffe.
j
3. Wenn das Gut einen nicht überbrückten Fluß- | Übergang oder eine Verbindungsbahn zu Pas- !
Wurzeln,
Süßholz, geschnittener Taback.
siren hat, welche zwei am Transporte theil-
Fettwaaren,
nehmende Bahnen verbindet.
Seifen und harte Oele.
Für Bahnen von untergeordneter Bedeutung, !
sowie
für
den Uebergang auf Bahnen
mit
frische Tabacksblätter.
anderer Spurweite.
Schafwolle,
Wenn eine Eisenbahn in die Nothwendigkeit ver-
Häute,
etzt ist, von den in diesem Paragraph, Ziffer 1
bis 4, für die
frische Früchte,
einzelnen Staaten als
Felle.
fakultativ
Leder.
zulässig bezeichneten Zuschlagsfristen Gebrauch zu
getrocknetes und gebackene- Obst,
machen, so soll sie auf dem Frachtbriefe den Tag
Thierflechsen,
der Uebergabe an die nachfolgende Bahn mittelst
Hörner und Klauen,
Abstempelung vormerken und die Ursache und Dauer
Knochen (ganz und gemahlen),
der Lieferfristüberschreitung, welche sie in Anspruch
getrocknete Fische.
genommen hat, auf demselben angeben.
Hopfen,
Die Lieferfrist beginnt mit der auf die Annahme
frische Kitte.
des Gutes nebst Frachtbrief folgenden Mitternacht
Bei allen übrigen trockenen Gütern der im Art. 32
und ist gewahrt, wenn innerhalb derselben das Gut
des UebereinkommenS bezeichneten Art beträgt der
dem Empfänger oder derjenigen Person, an welche
die Ablieferung gültig geschehen kann,
Normalsatz ein Prozent.
nach den
§ 9.
für die abliefernde Bahn geltenden Bestimmungen
(Zu Art. 38 des UebereinkommenS.)
Die
Summe, zu welcher da- Jntereffe an der Lieferung
zugestellt, beziehungsweise avifirt ist.
deklarirt wird, muß im Frachtbriefe an der dafür
Dieselben Bestimmungen sind maßgebend für die
Art und Weise, wie die Uebergabe des Avisbriefes
vorgesehenen
zu konstatiren ist.
werden.
Stelle
mit
Buchstaben
eingetragen
Der Frachtzuschlag für die Deklaration des
Der Lauf der Lieferfristen ruht für die Dauer
Interesses an der Lieferung darf fünf pro Mille
der zoll- oder steueramtlichen oder polizeilichen Ab
der deklarirten Summe für je angefangene 200 Kilo
fertigung, sowie für die Dauer einer ohne Ver
meter nicht übersteigen. Der geringste zur Erhebung kommende Frachtzu
schulden der Eisenbahn eingetretenen Betriebsstörung,
schlag beträgt 50 Centimen.
durch welche der Antritt oder die Fortsetzung des
Bahntransportes zeitweilig verhindert wird.
,
8 10. (Zu Art. 48 deS UebereinkommenS.) Die
Ist der auf die Auflieferung der Waare zum
nach Art. 14 deS UebereinkommenS und § 6 dieser
Transporte folgende Tag ein Sonntag, so beginnt
Ausführungs-Bestimmungen im einzelnen Falle für
die Lieferfrist 24 Stunden später.
einen internationalen
Falls der letzte Tag der Lieferfrist ein Sonntag
ist,
so läuft die Lieferfrist erst an dem darauf-
nehmenden Bahnen, in Ermangelung einer ander weitigen Verständigung, in folgender Weife:
folgenden Tage ab. Diese zwei Ausnahmen
Transport sich berechnende
Lieferfrist vertheilt sich auf die am Transporte theil-
find auf Eilgut
nicht
anwendbar.
a) die Expeditionsfrist zu gleichen Theilen;
Falls ein Staat in die Gesetze oder in die ge
nehmigten Eisenbahnreglemente
eine Bestimmung
in Betreff der Unterbrechung des Waarentransportes
an Sonn- und gewiffen Feiertagen aufnimmt, so werden die Transportfristen
1. Im Nachbarverkehr zweier Bahnen:
im Verhältniß ver
längert.
b) die Transportfrist pro rata der Strecken
länge (Tariflänge), mit der jede Bahn am Transporte betheiligt ist. 2. Im Verkehr dreier oder mehrerer Bahnen: a) die erste und letzte Bahn erhalten ein Präzi-
puum von je 12 Stunden bei Frachtgut
und 6 Stunden bei Eilgut aus der Expedi30. Bergt. § 63 Berkehrsordnung v. 15. Nod. 1892. Sammt, b. in Stsatz-Lothr. gelt. Gesetze, Bd. VI.
tionSfrist;
1890 (2. Dez.)
18
b) der Rest der Expedition-frist und ein Drittel
langt. Diese Bestimmung gilt auch für Transporte
der LranSportfrist werden zu gleichen Theilen
von dem genannten Grenzbahnhofe oder einer der
unter allen beteiligten Bahnen vertheilt;
genannten
c) die übrigen zwei Drittel der Transportfrist pro rata der Streckenlänge (Tariflange), mit
der jede Dahn am Transporte beteiligt ist. Etwaige Zuschlagsfristen kommen derjenigen Bahn
Stationen
Zwischenstationen nach
bet
anderen Staates. | II. In Betreff des Art. 11 erklären die unter zeichneten Bevollmächtigten, daß sie keine Der! Pflichtung eingehen können, welche die Freiheit
zu gute, nach deren Lokaltarifbestimmungen sie im i ihrer Staaten in der Regelung ihres internen i Eisenbahnverkehrs beschränken würde. Sie kongegebenen Falle zulässig find.
Die Zeit von der Auflieferung deS Gute- bis
übrigens,
statiren
-um Beginn der Lieferfrist kommt lediglich der Der-
tretenen Staat,
fandbahn zu gute.
jeder
für
den von
daß diese Regelung
ihm
ver
zur Zeit mit
den im Art. 11 des UebereinkommenS festgestellten
Wird die Lieferfrist im Ganzen eingehalten, fo kommt vorstehende Dertheilung nicht in Betracht.
Grundsätzen fich im Einklänge befinde, und fie ! betrachten es als wünschenSwerth. daß dieser Ein-
g 11. Die in den vorhergehenden Ausführungs- ' klang erhalten bleibe. 111. Es wird ferner anerkannt, Bestimmungen in Franken ausgedrückten Summen
die Frankenwährung nicht besteht,
welchem fie angehören,
zu dem Staate,
durch in der
Landeswährung ausgedrückte Beträge zu ersetzen.
daß durch das
Uebereinkommen das Verhältniß der Eisenbahnen
find in den vertragschließenden Staaten, in welchen
I Weise geändert wird,
in keiner
und daß dieses Berhältniß
auch in Zukunft durch die Gesetzgebung jedes ein Zu Urkund besten haben die Bevollmächtigten diese
zelnen Staates
Ausführungs-Bestimmungen unterzeichnet.
geregelt werden wird,
insbesondere durch
So geschehen in Bern am 14. Oktober 1890.
sowie daß
Uebereinkommen
die
in
jedem Staate in Geltung stehenden Bestimmungen ! über die
Protokoll.
das
staatliche Genehmigung der Tarife und
i Transportbedingungen nicht berührt werden,
IV. Es wird anerkannt, daß das Reglement. Im Begriff an die Unterzeichnung des am i heutigen Tage abgeschlostenen UebereinlommenS zu ! betreffend die Errichtung eines Centralamts, so« ! wie die Ausführungs-Bestimmungen zu dem inter schreiten, haben die unterzeichneten Bevollmäch nationalen Uebereinkommen über den Eisenbahntigten erklärt und vereinbart, waS folgt:
I. In Betreff deS Art. 1 besteht darüber all seitiges
Einverständniß.
Abgangs-
selben
daß
und Endstation
Staates
liegen,
in
nicht
Sendungen, dem Gebiete
als
deren
des
internationale
■
frachtverkehr und die Anlagen 1. 2. 3 und 4 die-
( selbe Kraft
und
Dauer
haben
sollen,
wie
das
Uebereinkommen selbst. Das
gegenwärtige
Protokoll,
welches
zugleich
Transporte zu betrachten find, wenn dieselben auf i mit dem am heutigen Tage abgeschloffenen Uebereiner Linie, deren Betrieb einer Verwaltung dieses ; einkommen ratifiziert werden soll, ist als ein in«
Staates angehört, das Gebiet eines fremden Staates ' tegrirender Bestandtheil dieses UebereinkommenS ; zu betrachten und hat dieselbe Kraft und Dauer, nur tranfitiren.
einverstanden, i wie dieses letztere selbst. Urkund dessen haben die Bevollmächtigten dieses UebereinkommenS ; Protokoll mit ihren Unterschriften versehen. keine Anwendung finden, wenn eine Sendung von So geschehen in Bern am 14. Oktober 1890. irgend einer Station eines Staatsgebietes ent Im
daß
weder
Weiteren ist
man darüber
die Bestimmungen
nach
staates, in
dem welchem
dieses
Grenzbahnhofe die
des
Nachbar
Das vorstehende Uebereinkommen nebst dem Pro-
Zollbehandlung erfolgt,
■ tokoll ist von den Vertragsstaaten ratifizirt und oder nach einer Station stattfindet, welche zwischen ' die Ratifikations-Urkunden find in den Archiven
diesem Bahnhöfe und der Grenze liegt; eS sei denn, • der Regierung der Schweizerischen Eidgenoffenschaft daß der Absender für eine solche Sendung die An i zu Bern am 30. Sept. 1892 niedergelegt worden.
wendung des gegenwärtigen UebereinkommenS ver
2. Dezember 1890.
Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und Gesterreich-Ungarn, betreffend den Anschluß der österreichischen Gemeinde Mittelberg an das Zollsystem des Deutschen Reichs.' R.-G.-Bl. 1891 S. 59. 1. Die Beschreibung der neuen Zollgrenze ist im 6.-BI. 1891 T. 155 veröffentlicht worden.
1890 (17. De;.,
19
17. Dezember 1890.
Verordnung, betreffend die Regelung -es Lantonalarrtdienstes im Bezirk Lothringen.' A.-Ll. 1891 S. 1.
Nachdem sich im Laufe der Jahre das Bedürfniß ergeben hat, der im Wesentlichen den Inhalt der Verordnung des Präfekten des Moseldepartements, betreffend dir unentgeltliche ärztliche Armenpflege und den Kantonalarztdienst, vom 18. Aug. 1856 wiedergebenden Kantonalarztordnung vom 24. April 1873 zahlreiche Ergänzungen und Abänderungen angedeihen zu laffen, treten an Stelle der Verord nung, betreffend die Regelung des Kantonalarzt dienstes im Beziik Lothringen, vom 24. April 1873 (Beilage zu Nr. 18 des Amtsblattes für Loth ringen 1873), unter Berücksichtigung der seitdem erlaffenen Gesetze. Ministerialentscheidungen iinb Verfügungen des Bezirkspräfidiums, vom 1. Ian. 1891 ab die folgenden Bestimmungen: I. über den Kantonalarztdienst, II. über die mit dem Kantonalarztdienst ver bundene Fürsorge für HülfSbedürftige. I. Ueber den Kantonalarztdienst.
8 1. Der Bezirkspräfident von Lothringen er nennt Kantonalärzte mit besonders festzustellenden Kantonalbezirken und den nachfolgend festgesetzten Obliegenheiten, Rechten und Pflichten. 8 2. Nur approbirte Aerzte können zu Kantonal ärzten ernannt werden. 8 3. Nach Bedürfniß kann der Bezirk und das Gehalt eines Kantonalarztes vergrößert oder ver kleinert oder das dienstliche Verhältniß jederzeit aufgehoben werden. 8 4. Die Kantonalärzte beziehen neben den aus den Kaffen der Gemeinden und Wohlthätigkeitsanstalten ihnen etwa gewährten Vergütungen ein in vierteljährlichen Theilbeträgen hinterher zahl bares Gehalt aus Bezirksmitteln.1 2 Neben dem festen Gehalte beziehen die Kantonal ärzte für die von ihnen auf Grund des Reichs impfgesetzes vom 8. April 1874 vorgenommenen öffentlichen Impfungen und Wiederimpfungen ein schließlich der Nachschau und Ausstellung des Jmprscheines eine Gebühr aus Bezirksmitteln und zwar von je 0,60 «X bei Impfterminen innerhalb ihres Wohnortes und von je O,so bei Impfterminen außerhalb ihres Wohnortes. Hierbei ist die Ver einigung größerer Gemeinden zu einem Jmpfbezirk gänzlich und von mehreren kleineren zu demselben Zwecke thunlichst zu vermeiden. In letzterem Falle darf die Entfernung einer Gemeinde vom Impforte höchstens 5 Kilometer betragen. 1. Aantonalarztordnung für Ober ölfafc, s. 2. Juni 1891, für Unter-Slsaß gleichlautend mit letzterer, 15. Juni 1891.
2. Die gemäß den Beschlüffen der Bezirkstage von der -Gemeinde aufzubringenden Beiträge find PfiichtauSgaben der
Gemeinde, § 65 3. 5 Sem. O. b. 6. Juni 1895.
Für die bei erfolgloser Impfung am Nachschau termin vorzunehmende Wiederholung der Impfung wird eine Vergütung nicht gewährt. Tie Anweisung der Gebühren erfolgt nach gänz licher Beendigung des JmpsgeschäfteS auf Grund einer Kostenberechnung des KantonalarzteS, welche die Zahl der während des JahreS in den einzelnen Gemeinden seines Amtsbezirks von ihm bewirkten Impfungen und Wiederimpfungen enthalten muß, und deren Richtigkeit, nach Prüfung durch den Kreis arzt auf Grund der Jmpflisten, vom Kreisdirektor zu bescheinigen ist. Reisekosten und Tagegelder werden den Kantonalärzten für Reisen im Amts bezirk nicht vergütet. 8 5. In Verhinderungsfällen hat der Kantonal arzt einen approbirten Arzt als Stellvertreter auf eigene Kosten zu bestellen, und denselben dem KreiSdirektor namhaft zu machen. Bei Behinderungen von mehr als dreitägiger Dauer hat er Urlaub bei dem Kreisdirektor nachzu suchen. Wohnungsveränderungen der Kantonalärzte bedürfen der Genehmigung des Bezirkspräfidenten. 8 6. Für außerordentliche Dienstleistungen, ins besondere bei Epidemien rc., kann den Kantonal ärzten eine besondere Entschädigung aus Bezirksfonds nach Maßgabe der verfügbaren Mittel zu Theil werden. 8 7. Die öffentlichen Impfungen^ find durch die Kantonalärzte alljährlich in der Zeit vom 1. April bis Ende September vorzunehmen. Die erforderlichen Impflisten werden den Kautonalärzten zu diesem Behufe rechtzeitig durch den Kreisdirektor zugestellt. Mindestens 3 Tage vor dem Impftermine sind die Bürgermeister von den Kantonalärzten unter Be nutzung des vorgeschriebenen Formulars, wobei der Impfort und die Stunde des Beginnes des Termines genau anzugeben ist, zu benachrichtigen. Für Be reitstellung eines geeigneten Jmpfraums, sowie für Bestellung eines Gemeinde- oder Polizeibeamten zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Unter stützung des Arztes, besonders bei der Listenführung, während des Impf- und NachjchautermineS hat der Bürgermeister des Jmpfortes Sorge zu tragen. Die Impfärzte haben ihren Bedarf an Lymphe 10 Tage vor ihrer Verwendung (durch frankirten Brief) direkt von dem Vorsteher der animalen Landesimpfanstalt zu verlangen. Hierbei find die Impftermine sowie die auf dieselben festgesetzte An zahl von Impfungen resp. Wiederimpfungen an zugeben. Die Kantonalärzte erhalten die Lymphe portofrei und mit Gebrauchsanweisung zugesandt. Etwaige Auslagen für anderweitigen Bezug von 3. T. auch B v. 4. März 1891.
1890 (17. Dez.)
20
Impfstoff können in der Regel nicht znrückerstattet
8 12.
werden.
Der Kantonalarzt
überwacht
innerhalb
seines Amtsbezirkes den Gewerbebetrieb der Heb
Bei Ausführung der Impfungen wird den Jmpf-
ammen. Er ist zu diesem Behufe befugt, fich jeder
ärzten die gewiffenhafte Befolgung der erlaflenen
zeit ihre Instrumente, Geräthschaften und das Tage
Dorfchriften. namentlich des BundesrathSbeschlufles
buch vorzeigen zu lassen, gegebenen Falls in letzteres
vom 18. Juni 1885, zur Pflicht gemacht.
die ihm
Die nach
den Ergebnissen
des
geeignet erscheinenden Bemerkungen ein
zutragen, die ihm zur Kenntniß gelangenden Zu
JmpfgeschäfteS
sorgfältig ausgefüllten Jmpflisten find jährlich bis
widerhandlungen gegen die Hebammenordnung vom
zum 15. Dez. dem Kreisdirektor einzuschickln. Der
24. Mai 1889 dem KreiSdirektor zur Anzeige zu
Kantonalarzt ist für richtige Ausfüllung der Listen
bringen.
verantwortlich.
von Kurpfuscherei, welche innerhalb seines Bezirks
In gleicher Weise ist er verpflichtet, Fälle
zu Tage treten, dem Kreisdirektor anzuzeigen.
8 8. Die Kantonalarzte find für den ganzen Um
8 13. Aufträgen des KreiSdirektor-,
fang ihres Bezirks verpflichtet, die armen Kranken,
welche fich
welche in den nach § 15 der gegenwärtigen Ver
auf Vermittelungen und Dienstleistungen innerhalb
ordnung aufzustellenden Verzeichnissen eingetragen
seines Amtsbezirks beziehen, hat er Folge zu leisten
find, unentgeltlich zu behandeln.
ohne Anspruch auf Gewährung einer Vergütung.
§ 9. Bei Feststellung der Todesursachen innerhalb
8 14. Die Kantonalärzte haben namentlich bei
seines Bezirkes hat der Kantonalarzt die diesbe
Gelegenheit ihrer Jmpfreisen die Art der Pflege
züglichen Anregungen der Ortspolizeibehorde und
der unterstützten Kinder zu beobachten,
Bemühungen deS Kreisarztes thunlichst zu unter
und die Verhältnisse der Taubstummen, Blinden
stützen und bei Armen unentgeltliche Bescheinigungen
und Geistesschwachen zu ermitteln und ihre Beobach
auszustellen.
tungen nach Maßgabe deS in Anl. A abgedruckten
8 10.
Don dem Auftreten ansteckender Krank
die Zahl
Formulars 5 aufzuzeichnen; die auSgefüllten Formu
heiten (nämlich Pocken, Cholera, Ruhr, Typhus,
lare find, sofern besondere Wahrnehmungen frühere
Scharlach, Diphtherie, Masern, Keuchhusten, Wasser
berichtliche Anträge nicht erheischen, am Schluffe des
pocken, Kindbettfieber, Krätze und ansteckender Augen
Jahres, spätestens im Januar des folgenden Jahres
entzündung) innerhalb seines Amtsbezirkes hat der
an die Kreisdirektoren einzusenden.
Kantonalarzt dem Kreisdirektor sofortige Anzeige
Die Unterbringung, Verpflegung und den Gesund-
zu erstatten und auf Verlangen fortlaufend weiter ' heitszustand der sogenannten Haltekinder hat der Kan
tonalarzt ebenfalls zu überwachen und bei Gelegenheit
zu berichtend Bei den Ermittelungen deS vom Kreisdirektor
der erwähnten Termine seine Wahrnehmungen in die
hiermit beauftragten Kreisarztes hat er diesem durch
zu diesem Behufe auf den betreffenden Bürgermeister
AuSkunftertheilung re. an die Hand zu gehen, bei
ämtern aufliegenden Verzeichnisse einzutragen.
Ausführung
der
angeordneten
Maßregeln
nach
II. Ueber die mit dem Kautoualarrtdienst ver
Kräften mitzuwirken.
bundene Fürsorge für HülfSbedürfttge.
8 11. Insbesondere hat der Kantonalarzt, gemäß 815. In jeder Gemeinde ist alljährlich im November
Verordnung deS Generalgouverneurs im Elsaß zum
nach dem Muster der Anl. Bs dieser Verordnung ein
Schutze gegen die Weiterverbreitung der Pocken vom
Verzeichniß derjenigen Armen aufzuftellen, welche im
20. Jan. 1871, jeden zu seiner Kenntniß gelangten Pocken - ErkrankungS -
und
Todesfall
binnen
Falle der Erkrankung unentgeltlich zu behandeln find.
24
Die Aufstellung der Verzeichnisse erfolgt, möglichst
Stunden zur Kenntniß deS Kreisdirektors zu bringen.
unter Mitwirkung des Kantonalarztes durch eine
Gleichzeitig hat er für Beschaffung deS zur Schutz
pockenimpfung derjenigen schulpflichtigen und noch
i Kommission, welche besteht aus: 1. dem Bürgermeister, als Vorfitzenden;
nicht schulpflichtigen Kinder, die entweder noch gar
2. dem Pfarrer oder Hülfspfarrer;
nicht oder innerhalb der letzten 5 Jahre nicht mit
3. gegebenen Falls dem protestantischen Prediger;
Erfolg geimpft oder wieder geimpft worden find,
4. gegebenen Falls dem Rabbiner oder dem israeliti
sowie sämmtlicher andern fich zur Impfung ein
schen Vorsänger;
stellenden Personen erforderlichen Impfstoffs aus der hiefigen
animalen
Landesimpfanstalt
Sorge
5. dem Gemeinde-Einnehmer;
zu
6. einem von dem Gemeinderath auS dessen Mitte
tragen, sowie Ort, Tag und Stunde der Impfung
bestimmten Mitgliede;
und Nachschau in geeigneter Weise bekannt zu geben.
Die Impfungen
7. einem von dem Armenrath — wo ein solcher be
und Wiederimpfungen der im
steht — aus dessen Mitte bestimmten Mitgliede.
betreffenden Jahre Jmpfpflichtigen, bezw. Wieder
Zur Beschlußfähigkeit
impfpflichtigen werden nach den in 8 4 angeführten Sätzen gegen Rechnungstellung vergütet. Die Impf
ungen nicht Jmpfpflichtiger können
dabei nicht in
Rechnung gebracht werden. 4. r. auch
v. 17. Sept. 1895 (unterm 10. Aug. 1895).
ist die Anwesenheit von
mindestens drei Mitgliedern erforderlich. Im Falle der Stimmengleichheit entscheidet die !
Stimme des Vorfitzenden. 5. Die Anlagen find nicht mit abgedruckt.
21
1890 (17. Dez.) An der Spitze des Verzeichnisies befinden sich die
Zur Hülfeleistung bei regelmäßig verlaufenden Ge
Namen der in der Gemeinde befindlichen unter
burten Armer ist der Kantonalarzt nicht verpflichtet.
stützten Kinder unter 21 Jahren.
Abschrift dieses
8 20.
Wegen besonderer
Unterstützungen
und
Verzeichnisies wird von dem Bürgermeister demKan-
Hülfeleistungen für arme Kranke, insbesondere wegen
tonalarzt zugestellt, welcher gegen die Eintragungen
Beschaffung der vorgeschriebenen Nahrung-mittel,
Einwendungen bei der Kommission geltend machen
hat sich der Kantonalarzt mit dem Bürgermeister
kann. Im Falle der Meinungsverschiedenheit zwischen
zu verständigen.
dem Kantonalarzt
und der Kommission entscheidet
der KreiSdireltor.
Die Arzneimittel, sowie die von dem Kantonal
arzt vorgeschriebenen Nahrungsmittel werden dem
Abänderungen und beziehungsweise Zusätze zu den
Kranken auf Kosten deS Armenraths und, wo solcher
Verzeichniflen können von der Kommission jederzeit
nicht vorhanden, auf Kosten der Gemeinde geliefert.
Abschrift der vorgenommenen
Es ist zu diesem Zwecke in den Budgets der
Veränderungen ist stets sofort dem Kantonalarzt
Armenräthe oder der Gemeinden ein besonderer Kredit
mitzutheilen.
zu eröffnen.
beschlosien werden.
Ausnahmsweise kann denjenigen Ge
Gegen die Veränderungen ist der Kantonalarzt
meinden, welche die Unmöglichkeit, daß von ihnen
in gleicher Weise, wie gegen den Inhalt deS ersten
der volle Betrag der vorgedachten Kosten getragen
Verzeichnisies. Einwendung zu erheben befugt.
S 16. Alle in die vorstehend gedachten Derzeichnisie eingetragenen Armen erhalten
werden könne, nachweisen, eine Unterstützung auS Bezirksmitteln gewährt werden.
unentgeltlich
8 21. Wegen Lieferung von Arzneien für die
die Heilmittel, welche ihnen von dem Kantonal
Armen zu ermäßigten Preisen haben die Gemeinden
arzte verschrieben werden.
mit den Apothekern Vereinbarungen zu treffen.
Derselbe hat sich hiebei, selbstverständlich unbe
Die Rechnungen für die Lieferungen an Arme
schadet der im Einzelfalle beabsichtigten Heilwirkung,
müsien den Namen deS Armen enthalten; sie sind
und billigen Ver
genau zu spezifiziren, von dem Lieferanten zu be
überhaupt möglichst einfachen
schreibens zu befleißigen, namentlich die Anordnung
scheinigen und von dem Bürgermeister zu bestätigen;
von Mineralwäsiern und sogenannten Spezialitäten
im Falle der Meinungsverschiedenheit erfolgt die
thunlichst ganz zu Unterlasten.
Festsetzung durch den Kreisarzt.
5 17. Jeder Arme erhält von dem Bürgermeister
8 22. Aerztliche Zeugnisse für Arme zum Zwecke
eine Bescheinigung nach dem Muster der Anl. C»
der Aufnahme in ein Hospital, Armenhaus, Irren-
dieser Verordnung, aus welcher der Name. Vorname.
anstalt oder Badeanstalt find von den Kantonal
Wohnort, Alter sowie die Ordnungsnummer des
ärzten unter Beifügung
im § 15 gedachten Verzeichnisies.
und gegebenen
einer kurzen Krankenge
schichte. Bezeichnung und Vorhersage der Krankheit,
Falls der Name und das Alter der Ehefrau und
sowie unter Begründung der Nothwendigkeit der
der Kinder des Armen ersichtlich ist.
Aufnahme unentgeltlich auszustellen.
8 18. Der Kantonalarzt ist verpflichtet,
jedem
Andre von Kantonalärzten hinsichtlich deS Krank-
in das Verzeichnis aufgenommenen Armen, welcher
heits- bezw. Gesundheitszustandes von Personen (wenn
ihn in seiner Wohnung aufsucht,
dieselben arm find, unentgeltlich) ausgestellte amt
den
erbetenen
ärztlichen Rath unentgeltlich zu ertheilen.
liche Zeugnisie haben jedesmal zu enthalten:
Nm den Armen eine allzuweite Reise zu ersparen,
1. die bestimmte Angabe der Veranlasiung zur
hat in größeren Bezirken der Kantonalarzt eine
Ausstellung deS ZeugnisieS, des Tage- und
oder mehrere Gemeinden außerhalb seines Wohn
OrteS der Untersuchung, deS Zwecks, zu welchem
ortes zu bezeichnen, wo er regelmäßig zur Ertheilung
das Zeugniß gebraucht, und der Behörde, welcher
ärztlichen Raths bereit ist.
Er hat den Bürgermeistern behufs weiterer Be
kanntmachung an die Einwohner der Gemeinden
es vorgelegt werden soll;
2. die Angaben der untersuchten Person bezw. ihrer Angehörigen über deren Zustand;
von dem Tage, der Stunde und dem Ort, wo die
3. gesondert von Nr. 2 die eigenen objektiven
armen Kranken sich ihm vorstellen können, Kennt
Wahrnehmungen deS Kantonalarztes über den
niß zu geben,
Zustand des Untersuchten, namentlich über die von
wodurch er übrigens der Verpflich
tung zur Gewährung der auch an anderen Tagen
demselben angegebenen Krankheitserscheinungen;
in seiner Wohnung nachgesuchten ärztlichen Hülfe
4. das thatsächlich und wissenschaftlich begründete
nicht enthoben wird. tz 19. Bei Transportunfahigkeit eines kranken
Gutachten über den Gegenstand der Zeugniß
ausstellung (Dienst-, ArbeitS-, Erwerbs-, Trans
Armen kann der Bürgermeister den Kantonalarzt
port-Fähigkeit, bezw. Unfähigkeit u. dergl.);
schriftlich zu einem auswärtigen Krankenbesuche ein
5. die Versicherung, daß die Angaben der unter
In sehr dringenden Fällen kann der Kranke
suchten Person, bezw. ihrer Angehörigen (bei
ohne Vermittelung des Bürgermeisters den Kan
2) richtig ausgenommen find, die eigenen Wahr
tonalarzt unter Vorlegung seines Ausweises direkt
nehmungen des Ausstellers (bei 3) der Wahr
berufen.
heit entsprechen,
laden.
und das Gutachten (bei 4)
22
1890 (27. Dez? - 1891 H. Jan?
auf Grund dieser Wahrnehmungen nach bestem Wissen pflichtgemäß ausgestellt ist. Unter die Zeugnisse find Ort, Datum, Namen, und Amtsbezeichnung zu setzen. Bei Geisteskranken find die Zeugnisse durch genaue und sorgfältige Ausfüllung der hiezu vorhandenen Formulare aus zustellen. 8 23. Ten Kantonalärzten wird für ihren amt lichen Gebrauch daS Central- und Bezirks-Amts blatt für Elsaß-Lothringen gegen Erlegung der Zu stellungsgebühren unentgeltlich geliefert. Die einzelnen Nummern find sorgfältig aufzubewahren und in einem hiezu bestimmten Umschlag (Aktendeckel rc.) jahrgangsweise einzuheften. Für verloren gegangene Stücke ist der betreffende Stelleninhaber ersatzpflichtig.
Außerdem find sämmtliche dem Kantonalarzte zum dienstlichen Gebrauche gelieferten Zeitschriften, Druck hefte, Bücher rc. in ein Jnventarverzeichniß mit fortlaufender Nummerbezeichnung einzutragen, auch auf dem betreffenden Gegenstände die entsprechende Nummer zu vermerken. 8 24. Die Kantonalärzte haben im Monate Januar eines jeden JahreS eine namentlich geführte Liste mit Bemerkungen und etwaigen Anträgen über die von ihnen im Vorjahre behandelten armen Kranken nach dem Muster der Anlage D 3* *1den S. * Kreisdirektoren einzureichen. 8 25. Auf die Stadt Metz findet vorstehende Kantonalarztordnung keine Anwendung.
27. Dezember 1890. Kaiserliche Verordnung wegen Ergänzung der Verordnung vom 16. Äugust 1876, betreffend die Kautionen der bei der Militär- und Marineoerwaltung angestellten Leamten. R.-G.-Bl. 1891 S. 7.
___________
1. Ertasten auf Grund des § 3 G v. 2. Juni 1869, im Einvernehmen mit dem BundrSrath.
Ten kautionSpflichttgen
Beamten treten die Verwalter der Kaste der deutschen Eeewarte hinzu; KautionShShe 2500 bzw. 1500 DL
1891. 1. Januar 1891. Kaiserliche Verordnung, betreffen- die Rechtsverhältnisse in Deutsch-Ostafrika?
R.-G.-Bl. S. 71. 8 1 Das Gesetz über die Konsulargerichtsbar keit vom 10. Juli 1879 (R.-G.-Bl. S. 197) kommt in Gemäßheit des 8 2 des Gesetzes, betreffend die Rechtsverhältnisse der deutschen Schutzgebiete, in den Gebieten, auf welche fich die Verordnung vom 18. November 1887 bezieht, sowie in dem seitens des Sultans von Zanzibar abgetretenen Küstengebiet sammt dessen Zubehörungen und der Insel Mafia vom 1. Januar 1891 ab mit den in dieser Verordnung vorgesehenen Abänderungen zur Anwendung. 8 2. Der Gerichtsbarkeit (§ 1 Abs. 2) unter liegen alle Personen, welche in dem Schutzgebiete wohnen oder fich aufhalten, oder bezüglich deren, hiervon abgesehen, ein Gerichtsstand innerhalb des Schutzgebietes nach den zur Geltung kommenden Gesetzen begründet ist, die Eingebarenen jedoch nur, insoweit sie nach der hisherigen Uebung der Ge richtsbarkeit des Reichskommissars unterstellt waren. 83. Der Gouverneur bestimmt mit Genehmigung deü Reichskanzlers, wer als Eingeborener im Sinne dieser Verordnung anzusehen ist und inwieweit Ein 1. Ertasten für Teutsch-Ostafrika „auf Grund deS G
betr.
die Rechtsverhältnisse der deutschen Schutzgebiete (R. G-Bl. 1888 S. 75 (f. unterm 17. April 1886)
D. v. 18. Rod. 1887.** 1. Aon. 1891.
im Anschluß an die
S. auch Vfg. des Reichskanzlers vom
Zur Ausführung vorstehender D
ist vom
Reichskanzler die Ttenstanweifung, betr. die Ausübung der
Gerichtsbarkeit in Teutsch-Ostafrika, v. 12. Jan. 1891 (C.-Bl.
S. 14 tauch abgedruckt in Just.-Samml. XVI S. 36 und
in § 2 Abs. 3 durch einen Nachtrag v. 25. Lkt. 1891 [6 Bl S. 299] abgrändert) ertasten worden.
geborene der Gerichtsbarkeit über das im 8 2 be zeichnete Maß hinaus zu unterstellen find. 8 4. Die Sitze und Bezirke der Gerichtsbehörden erster Instanz werden von dem Reichskanzler be stimmt. 8 5. Als Berufungs- und Beschwerdegericht wird an Stelle des Reichsgerichts (Gesetz über die Kon sulargerichtsbarkeit 88 18, 36, 43) eine Gerichts behörde zweiter Instanz am Sitze des Gouverneurs errichtet, welche aus dem vom Reichskanzler zur Ausübung der Gerichtsbarkeit zweiter Instanz er mächtigten Beamten als Vorfitzenden und vier Bei fitzern besteht. Auf die Beifitzer und den Gerichtsschreiber finden die Vorschriften in 8 6 Abs. 2, 88 7, 8 und 10 des Gesetzes über die Konsulargerichtsbarkeit ent sprechende Anwendung. 8 6. Die Zustellungen werden ausschließlich durch die zur Ausübung der Gerichtsbarkeit er mächtigten Beamten veranlaßt. Dieselben haben dafür zu sorgen, daß die inner halb des Bezirks, in welchem die Gerichtsbehörde ihren Sitz hat, zu bewirkenden Zustellungen mit der nach den vorhandenen Mitteln möglichen Sicher heit erfolgen. Sie erlassen unter der Aufficht des Gouverneurs die hierfür erforderlichen Anordnungen und überwachen deren Befolgung. Zustellungen in dem Verfahren erster Instanz außerhalb des Bezirks, in welchem die Gerichtsbehörde ihren Sitz hat, erfolgen im Wege des Ersuchens.
1891 (1. San.)
23
§ 9.
Tie Zwangsvollstreckung im Schutzgebiete
§ 7. In bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten find in
dem Verfahren vor den Gerichtsbehörden in dem
erfolgt ausschließlich durch die zur Ausübung der
Schutzgebiete alle Entscheidungen, einschließlich der
Gerichtsbarkeit erster Instanz ermächtigten Beamten,
aufGrund einer mündlichen Verhandlung ergehenden,
welche unter Oberaufficht des Gouverneur- die hier-
von Amtswegen zuzustellen. Diese Vorschrift findet
für erforderlichen Anordnungen erlaffen. Der Bei
auch auf die Zustellung der Zahlungs- und Voll
bringung einer vollstreckbaren Ausfertigung bedarf
streckungsbefehle an den Schuldner, sowie der Pfän
es nicht, soweit dieselbe von dem Gericht-schreiber
dung-- und UeberweisungSbeschlüfie an den Schuldner
der Gerichtsbehörde, durch welche die Zwang-voll*
und den Drittschuldner Anwendung.
streckung zu erfolgen hat, zu ertheilen sein würde.
Für Beschlüsse, welche lediglich die Prozeß- oder
der Bestimmung
Sachleitung, einschließlich
Terminen
von
Aenderung
betreffen,
oder
genügt die
Die
zur
Ausübung
der
Gerichtsbarkeit
erster
nach An
ordnung der Zwangsvollstreckung mit
der
Aus
führung andere Personen beauftragen, welche nach
Verkündung.
stücke
Die
Instanz ermächtigten Beamten können
Beglaubigung
der zuzustellenden
Schrift
allen Fällen durch den Gerichts
kann in
ihren Anweisungen zu verfahren haben.
Vollstreckbare Ausfertigungen dürfen von
8 10.
dem Gericht-schreiber nur auf Anordnung de- zur
schreiber erfolgen. Soll durch eine Zustellung eine Frist gewahrt oder der Lauf der Verjährung oder einer Frist
unterbrochen werden, so treten die Wirkungen der
Ausübung der Gerichtsbarkeit ermächtigten Beamten ertheilt werden.
8 11.
In Strafsachen findet die Hauptverhand
Zustellung bereits mit der Einreichung des zuzu
lung ohne die Zuziehung von Beisitzern statt, wenn
stellenden Schriftstücks bei der Gerichtsbehörde ein,
der Beschluß über die Eröffnung de- HauptverfahrenS eine Handlung zum Gegenstände hat, welche zur
sofern die Zustellung demnächst bewirkt wird. Bei Bewilligung der öffentlichen Zustellung einer
Zuständigkeit der Schöffengerichte oder zu den in den
Ladung kann die Gerichtsbehörde anordnen, daß eine
88 74, 75 des GerichtSverfaffungSgesetzeS bezeichneten
Einrückung in öffentliche Blätter nicht erforderlich sei.
Vergehen gehört.
Wohnt eine
Partei außerhalb des Bezirks, in
8 12.
Der Angeklagte
kann auf seinen Antrag
welchem die Gerichtsbehörde ihren Sitz hat, so kann,
oder von
falls fie nicht einen daselbst wohnhaften Prozeß-
seines Aufenthaltsortes oder wegen sonstiger Hinder-
Amtswegen
wegen
großer Entfernung
werden,
niffe voll der Verpflichtung zum Erscheinen in der
daß fie eine daselbst wohnhafte Person zum Em
Hauptverhandlung entbunden werden, wenn nach
pfange der für fie bestimmten Schriftstücke bevoll
dem Ermessen der Gerichtsbehörde voraussichtlich
Bevollmächtigten
mächtige.
bestellt hat,
angeordnet
Diese Anordnung kann ohne mündliche
keine andere Strafe als Freiheitsstrafe bis zu sechs
Der Zustellungsbevollmäch
Monaten, oder Geldstrafe oder Einziehung allein
tigte ist bei der nächsten gerichtlichen Verhandlung
oder in Verbindung mit einander zu erwarten steht.
Verhandlung erfolgen.
oder, wenn die Partei vorher dem Gegner einen
8 13.
Die Gerichtsbarkeit in den zur Zuständig
Schriftsatz zustellen läßt, in diesem zu benennen.
keit der Schwurgerichte gehörenden Sachen wird für
Geschieht dies nicht, so können alle späteren Zu
das Schutzgebiet den vom Reichskanzler zu bezeich
stellungen bis zur nachträglichen Benennung durch
nenden Gerichtsbehörden erster Instanz übertragen.
Anheftung an die Gerichtstafel bewirkt werden. Der Nachweis über die erfolgte Zustellung ist
die Konsulargerichtsbarkeit bezeichneten Strafsachen
zu den Gerichtsakten zu bringen. 8 8.
In dem Verfahren vor der Gerichtsbehörde
zweiter Instanz nehmen
in bürgerlichen RechtS-
streitigkeiten, in Konkurssachen und
Für diese Sachen finden die Vorschriften Anwen dung, welche für die im 8 28 de- Gesetzes über
in den
zur
gelten. 8 14. behörde
In Strafsachen findet vor der Gerichts
zweiter Instanz
in Bezug
auf
die Zu
streitigen Gerichtsbarkeit nicht gehörenden Angelegen
ziehung der Beisitzer die Vorschrift des 8 30 de»
heiten die Beifitzer nur an der mündlichen Verhand
Gerichtsverfassungsgesetzes
lung, sowie an den im Laufe oder auf Grund der
Abs.
selben ergehenden Entscheidungen Theil. Jedoch erfolgt
Umfang der Beweisaufnahme bestimmt daS Gericht,
1
bezeichneten
mit der
oben im 8 7
Maßgabe Anwendung.
Den
die Entscheidung über das Rechtsmittel der Beschwerde
ohne hierbei durch Anträge, Verzichte oder frühere
unter Mitwirkung der Beifitzer, wenn die ange
Beschlüsse gebunden zu sein.
fochtene Entscheidung unter Mitwirkung von Bei
fitzern ergangen ist.
Die Mitwirkung einer Staatsanwaltschaft findet nicht statt.
In dem Verfahren zweiter Instanz ist eine Ver
Der nicht auf freiem Fuße befindliche Angeklagte
tretung durch Rechtsanwälte nicht geboten und findet
hat Anspruch auf Anwesenheit in der Hauptver
der 8 269 der Civilprozeßordnung keine Anwendung.
handlung, wenn er sich am Orte des Berufungs
Die Vorschriften in 88 464 und 468 der Civil-
prozeßordnung gelten auch für das Verfahren zweiter Instanz.
gerichts befindet.
In den im 8 13 Abs. 1 bezeichneten Sachen ist |I die Vertheidigung auch in der Berufungsinstanz
1891 (1. Jan. - 7. Jan.)
24 nothwendig.
schließlich des Bergwerk-eigenthums maßgebenden
In der Hauptverhandlung ist die An«
Vorschriften finden keine Anwendung.
Wesenheit des Vertheidiger- erforderlich; der § 145 Strafprozeßordnung findet Anwendung.
Der Reichskanzler und mit dessen Genehmigung
Im Uebrigen verbleibt es bei den Vorschriften im
der Gouverneur find bis auf Weitere- zur Rege
§ 15.
Bestimmungen
Die Todesstrafe ist durch Erschießen oder Gouverneur
zu
treffen
und
insbesondere
die
Voraussetzungen für den Erwerb und die dingliche
Erhängen zu vollstrecken. Der
befugt, die erforderlichen
lung dieser Verhältnisse
8 40 deS Gesetzes über die Konsulargerichtsbarkeit.
bestimmt, welche
der
Belastung von Grundstücken durch Rechtsgeschäfte
beiden
DollstreckungSarten in dem einzelnen Falle stattzu
mit den Eingeborenen festzustellen. 8 18. Da- Gesetz, betreffend die Eheschließung
finden hat.
und die Beurkundung
8 16. In dem Verfahren vor den Gerichtsbehörden
des Personenstandes
von
im Schutzgebiete finden das GerichtSkostengeseh und
Reichsangehörigen im Auslande, vom 4. Mai 1870 findet in dem
die Gebührenordnungen für Gerichtsvollzieher, für
(B.-G.-Bl. S. 599)
Zeugen und Sachverständige, sowie für Rechtsan
vom 1. Jan. 1891 ab auf Personen,
wälte keine Anwendung.
Eingeborene (8 3) find, Anwendung. 8
DiS Vorschriften, welche an Stelle der bezeichneten
19.
Bis
zur
Uebernahme
Schutzgebiete welche nicht
der Verwaltung
Gesetze zu treten haben, werden von dem Reichs
durch
kanzler erlaflen.
auf Grund dieser Verordnung zustehenden Befug
6 17. Die nach 8 2 des Gesetzes,
die
dem letzteren
nisse von dem Reichskommissar wahrgenommen.
betreffend die
Rechtsverhältnisse der deutschen Schutzgebiete,
den Gouverneur werden
8 20. Diese Dorordnung tritt mit dem Tage
für
die Rechtsverhältnisse an unbeweglichen Sachen ein
ihrer Verkündigung in Kraft.
1. Januar 1891. Verfügung des Reichskanzlers, betreffend die Ausübung konsularischer Befugnisse und
den Erlaß polizeilicher und sonstiger die Verwaltnng betreffender Vorschriften in Deutsch-Ostafrika.' 8
1.
erster
C.-Bl. S. 7.
Die zur Ausübung der Gerichtsbarkeit ; Bestimmungen
Instanz
ermächtigten Beamten
haben
für :
zu
den vorgedachten
GesetzeSvor-
schriften finden entsprechende Anwendung.
In den bezeichneten Angelegenheiten werden Geihre Bezirke zugleich die Befugnisse wahrzunehmen, welche den deutschen Konsuln nach 8 16 des Ge | bühren und Auslagen nach Maßgabe der Bestimsetzes, betreffend die Nationalität der Kauffahrtei i
mungen des Gesetzes, betreffend die Gebühren und
! Kosten bei den Konsulaten deS Deutschen Reich«, und 8 35 deS Gesetzes, betreffend die Organisation ' vom 1. Juli 1872 (R.-G.-Bl. S. 245) erhoben.
schiffe rc. vom 25. Oft. 1867
der Bundeskonsulate rc.
G.-Bl.
vom 8. Nov. 1867 (B.-
S. 137) zustehen.
den Befugnissen, welche
Dasselbe
gilt
von
den deutschen Konsulaten
als Seemannsämtern nach
vom 27. Dez.
(B.-G.-Bl. S. 35)
betreffende Vorschriften
zu erlassen und gegen deren Nichtbefolgung Ge-
der Seemannsordnung 1 fängniß bis zu drei Monaten, Haft,
1872 (R.-G.-Bl. Seite 432) und
Geldstrafe
und Einziehung einzelner Gegenstände anzudrohen. Bis zur Uebernahme der Verwaltung durch den
nach sonstigen Reichsgesetzen obliegen. Die
8 2. Der Gouverneur ist befugt, polizeiliche und
sonstige die Verwaltung
für die Konsuln geltenden Ausführungs-
; Gouverneur wird diese Befugniß durch den ReichSi kommissar wahrgenommen.
1. Erlaflen .auf Grund §§ 5, 11 «bs.2 u. 3 S., betr. die Rechtsverhältnisse der deutschen Schutzgebiete', s. unterm 17. «pril 1886. S. auch v. v. 1. Jan. 1891.
8 3. Diese Verfügung tritt mit dem heutigen
I Tage in Kraft.
7. Januar 1891. Verfügung des Ministeriums, betreffend die Abhaltung von Gerichtstagen in Vrmatt
durch das Amtsgericht Mölsheim. Just.-Sammlung XVI S. 35. Auf den gefälligen Bericht vom 31. Dez. v. Js.,
Urmatt von dem Amtsrichter in Molsheim zu be
T. D. 4000, wird hiermit angeordnet, daß durch
stimmen und den betheiligten Gemeinden behufs
das Amtsgericht Molsheim monatlich ein Gerichtstag
ortsüblicher Bekanntmachung derselben mitzutheilen.
für die Gemeinden Urmatt, Lützelhausen, Oberhaslach
und NiederhaSlach in Urmatt abgehalten werde. Die SitzungLtage find nach Bereitstellung der erforderlichen Räumlichkeiten durch die Gemeinde
In Betreff der zur Verhandlung bei den GerichtStagen geeigneten Recht-angelegenheiten bewendet es bei den Grundsätzen der Verfügung vom 23. Sept.
1879 (Samml. V, S. 1)..................
25
1891 fl. Febr. - 5. Febr.)
1. Februar 1891. Verordnung, betreffend das Verbot von Maschinen svr Herstellung künstlicher Laffeebshnen?
R.-G.-Bl. S. 11. LaS gewerbsmäßige Herstellen.
Feilhalten von Maschinen,
Verlaufen und
!
welche zur Herstellung !
Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem Tage
ihrer Verkündung in Kraft.
künstlicher Kaffeebohnen bestimmt find, ist verboten. 1. Erlassen dom Kaiser .auf örunb bet § 6 ®. betr. ben Verkehr mit Nahrungsmitteln x. d. 14. Mai 1879 «ach erfolgter Zustimmung bei Bunbelrathl'.
5. Februar 1891. Uedereinkommen Wische« -em Deutschen Reich und Dänemark über -ie Aufhebung
-es Ädschosses un- Adfahrtsgel-es.' R.-S.-Bl. S. 346.
___________
1. In Elsast-Lothringen bestehen solche «echte nicht mehr; s. ®. v
14. Juli 1819.
5. Februar 1891. Oun-rrrathsbeschluß wegen Äbän-erung -er Deflimmungrn über Lntrippe« von inlän-ischrm Taback in Thellnngslagern.
C.-Bl. 6. 44. letzteres zu geschehen hat. bestimmt die oberste
Der Buudesrath hat in seiner Sitzung vom 5. Febr.
d.
IS.
beschloffen,
den
BundeSrathSbeschluß vom
Landesfinanzbehörde. ’
21. Mai 1885 — Ziffer VIII des unterm 5. Juli
2.
Entrippte Blätter dürfen nur dann gegen
1888 genehmigten Nachtrags zu den Ausführungs
Steuerentrichtung
bestimmungen ,
gesetzt werden, wenn der Lager-Inhaber
betreffend
das
Tabacksteuergesetz
in
den freien
entsprechende Menge Rippen
Verkehr
vorher
(E.-Dl. von 1888 S. 748)1 — durch folgende Be-
eine
stimmungen zu ersetzen:
zur Versteuerung vorgeführt hat oder gleich
DaS
Entrippen
von
TheilungSlagern darf
in
zeitig mit
den Blättern zur Versteuerung
unter folgenden Beding
vorführt,
oder aber, soweit dies nicht ge
Taback
inländischem
schieht. gleichwohl die auf die Rippen ent
ungen gestattet werden:
1.
DaS Verhältniß
Die Rippen werden steuerfrei vom Lager
fallende Steuer entrichtet.
konto abgeschrieben, wenn fie entweder aus
zwischen Blättern und Rippen ist für jedes der in Betracht kommenden TheilungSlager
geführt oder unter amtlicher Aufficht ver nichtet
oder zum Genuß als
von der Direktivbehörde zu bestimmen.
Taback un
brauchbar gemacht werden. In welcher Weise 2. Bestimmungen hierüber finb biß jetzt nicht veröffentlicht
1. S. unterm 18. Juli 1888 (Banb V 6. 507.)
worden.
5. Februar 1891.
Ministerialverfügung, betreffen- -ie Negelnng -er Frem-enpo1i;ei.'
A.-Bl. 6. 31. I. Jeder Ausländer (Nichtdeutsche), welcher in I Elsaß-Lothringen seinen ständigen Aufenthalt oder j
Für Personen im Alter von 6 bis zu 17 Jahren,
welche fich ohne ihren gesetzlichen Vertreter in einer
einen Aufenthalt von länger als acht Wochen nehmen |
Gemeinde des Landes aufhalten, ist die Anmeldung
will, ist verpflichtet, innerhalb 14 Tagen nach der
seitens derjenigen Person zu bewirken, deren Obhut
Ankunft fich und seine im Haushalt
fie anvertraut find; für Kinder unter 6 Jahren
befindlichen
Angehörigen bei dem für den Aufenthaltsort zu
ist eine besondere Anmeldung nicht erforderlich.
ständigen Kreisdirektor — in Straßburg, Metz und Mülhausen bei
der Polizeidirektion
—
II. In der Anmeldung (Ziff. I.) ist anzugeben:
mündlich
Name. Beruf und Wohnort.
oder schriftlich anzumelden.
Staatsangehörigkeit,
1. Erlaffen .auf ©runb bei 6. v. 3. Tez. 1849, Art. V.
'
Die Verordnungen der BezirklprLfidenten vom 15. bezw.
,
16. und 18. Juni 1883 Über die Verpflichtungen der Der-
,
Miether, Gastgeber u.s. w. zur Anmeldung der Fremden bleiben hierdurch unberührt.
Geburtstag und Geburtsort, letzter Wohnfitz,
Name und Alter der Ehefrau, sowie der minder
jährigen Kinder.
1891 (10. Febr. - 12. Febr. - 16. Jebr.)
26
Zum Zweck der Ergänzung unvollständiger An-
V. Die in Ziff. I. vorgeschriebenen Anmeldungen
Meldungen kann der KreiSdirektor (Polizeidirektor)
sind im Januar jeden Jahres zu wiederholen.
da- persönliche Erscheinen des Meldepflichtigen an
Die erste Ausfertigung der Meldekarte erfolgt
VI
ordnen.
unentgeltlich. Für Ausstellung von Duplikaten find
III. Nach erfolgter Anmeldung stellt der Kreis
50 Pfennige zu entrichten.
In den Fällen unter
direktor (Polizeidirektor) eine Meldekarte nach an
Ziff. IV und V wird die Anmeldung auf der bereits
liegendem Muster 2 aus, welche den polizeilichen
ertheilten Meldekarte bescheinigt.
Behörden und Beamten von dem Inhaber auf Ver
VII.
langen vorzuzeigen ist.
Die vorstehenden Bestimmungen treten am
1. April 1891 in Kraft. Für diejenigen Ausländer, welche schon gegenwärtig ihren
IV. Verzieht der Inhaber einer Meldekarte in eine
ständigen Aufenthalt im Lande Haden, wird die Frist zur
andere Gemeinde des Landes, so hat derselbe sich bei
erstmaligen Anmeldung Ml zum 31. Mai 1891 erstreckt.
dem KreiSdirektor(Polizeidirektor) des neuen Aufent
haltsortes unter Vorlage der Meldekarte anzumelden.
2. Nicht mit «-gedruckt.
10. Februar 1891. Verfügung des Ministeriums, betreffend die im Grsßherzogthum Luxemburg ?u erledigenden Ersuchungsschreiben der Gerichtsbehörden.' A.-Bl. 6. 35. Enthält Abänderung der Ziffer 6c der Allg. Bfg. d. 2. Aug. 1887 infolge Einrichtung einer diplomatischen Vertretung
1.
bei Reichl in Luxemburg.
____ ________________
12. Februar 1891. Vnndesrathsbeschluß wegen Ergänzung der Anlage C. zum Privatlager-Regulativ in Sezug auf mexikanischen und La-Plata-Honig. C.-Bl. S. 47. Der BundeSrath
hat
in seiner Sitzung
vom
Jahrgang
1888,
S. 233 ».),1
neben dem
chilenischen und westindischen Honig auch der
12. Febr. d. I. beschloffen. daß in das Derzeichniß derjenigen Gegenstände,
mexikanische und La-Plata-Honig ausgenommen
welche, mit mehr als 3 M. Zoll für 100 kg i
werdet.
ohne Mitverschluß i
belegt, zum Tranfitlager
der
Zollbehörde
abgelassen
werden
1. S. unterm 24. Zuni 1888 «Band V 6. 416). 2. Gleicher Beschluß vom 17. Dez. 1891 bezüglich del kali
können
(Anl. C zum Privatlager-Regulativ. C.-Bl. :
fornischen Honigs und des eingemachten Ingber.
16. Februar 1891. Verordnung.
betreffend die Abänderung der Bestimmungen über Gewährung von
Tagegeldern, Fuhrkosten und Umzugskosten an die Beamten der Militär- und
Marineverwaltung.'
R.-G.-Bl. S. 16.
Art. 1. An Stille der §§ 3. 4 und 8 der Ver- I
Kilometer von der Ortsgrenze entfernt find,* sowie
ordnung vom 20. Mai 1880 (R.-G.-Bl. S. 113) ;
bei mehreren an einem Tage unmittelbar nachein
treten nachfolgende Vorschriften:
Für zu den
8 3. Dienstgänge nach
ander gemachten Dienstgängen, wenn die zurück-
Anstalten,
Garnisoneinrichtungen des
(Garnison,
welche |
Wohnortes
Garnisonverband) oder des
mandoortes der Beamten
i
Wirkungskreis gehören,
werden
den
(Lagern) zu machen sind.
verordnungSmäßigen
derartigen Dienstgängen
Fuhrkosten
nur dann
im An
In Kantonnirungen
Kantonnementsortes oder von der UmfaffungSlinie
Beamten find
gelangen auch bei
(Lagern) wird die Entfernung von der Grenze des
zu ihrem
der Militärverwaltung keine Tagegelder gewährt, \
Die
Vorstehende Festsetzungen
schluß an Dienstreisen sowie in Kantonnirungen
gehören, aber außerwelche
Kilometer
beträgt. Dienstgängen zur Anwendung, welche
Kom- ;
halb desselben belegen find, beziehungsweise für Dienstgänge nach Anstalten,
gelegte Entfernung mindestens zehn
bei ‘
des Lagers berechnet. Soweit die Entnahme von Vorspann zulässig ist, wird die Geldvergütung für die Selbstbeschaffung desselben nach den darüber
zuständig,
gegebenen besonderen Bestimmungen gewährt.
wenn die betreffenden Anstalten mindestens fünf
• All Endpunkt ist die Mitte der Anstalt, bei Artillerie
1. Erlassen vom Raiser .auf Grund bei § 18, G.. bett, die
I
Rechtsverhältnisse der Reichsbeamten. d. 31. März 1873 im
■
Einvernehmen mit de« BundeSrath/
Schießplätzen die Mitte del Lagerl oder bei Schießplatzes
anzusehen, je nachdem dal Dienstgeschäft im Lager oder aut dem Schießplatz selbst zu verrichten ist.
27
1891 (lß. Sehr. - 18. ftebr.)
des Beurlaubtenstandes und der Inaktivität, er
8 4.
Rationsberechtigte Beamte
haben bei Tieust-
halten bei der Einberufung für die Tage der Reise,
keinen Anspruch
sofern das KriegSgehalt noch nicht zuständig ist,
und kommt ebenso jede Entschädigung in Fort
die verordnungsmäßigen Tagegelder. Das Gleiche
fall, falls der Weg mittelst eines dienstlich ge
gilt bei der Entlastung für die Tage der Rückreise,
stellten Fuhrwerks oder Tienstpferdes zurückge
sofern das Kriegsgehalt nicht mehr zuständig ist.
zangen
(§ 3)
auf Fuhrkosten
Im Uebrigen werden nach ausgesprochener Mo
legt worden.
Bei Dienstgängen mehrerer Personen zu gleichem
bilmachung und bis zum Eintritt der Demobil
Zweck hat, wenn Fuhrwerk zu ermiethen war oder
machung Tagegelder weder für mobile noch für
gestellt wird, thunlichst die gemeinschaftliche Be
immobile Heeresangehörige gewährt.
Soweit die Reise nicht kostenlos erfolgt, werden
nutzung desselben stattzufinden. Die
oberste
des
Militärverwaltungsbehörde
Kontingents ist ermächtigt, den nicht rationsbe
die wirklich entstandenen nothwendigen Fuhrkosten
erstattet.
rechtigten Beamten für Dienstgänge an Stelle der
Wenn für einzelne Stellen zur Bestreitung et
verordnungsmäßigen Fuhrkosten eine Pauschsumme
waiger Fuhrkosten Pauschsummen gewahrt werden,
zur Bestreitung der Auslagen bezw. zur Unter haltung von Fuhrwerk oder Pferden zu gewähren.
8 8.
ist dies unter Angabe des Betrages in den KriegS1 2 3 besoldungs-EtatS besonders vermerkt.
Art. 2. Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem
Mobil gemachte Beamte, einschließlich derjenigen
Tage ihrer Verkündung in Kraft.
16. Februar 1891. Bekanntmachung des Ministeriums, betreffend die Transportkontrole im Srenchrsirk. -Bl. A.
6. 41.
Auf Grund des § 119 des Vereinszollgesetzes i
wird mit Wirkung vom 1. März d. Js. ab, unter
B. im Grenz bezirk gegen die Schweiz. Kaffee und Zucker aller Art in Mengen von mehr
Aufhebung der früheren entgegenstehenden Bestim mungen» angeordnet, daß die nachstehend bezeich
neten Waaren der Transportkontrole unterworfen
al« 1 kg;
Tabacksfabrikate in Mengen von mehr al« 1 kg;
seidene und halbseiden« Stoffe in Mengen von
werden:
mehr al« 1 kg;
A. im Grenzbezirk gegen Frankreich.» Branntwein in Mengen von mehr als 5 Liter;
Taschenuhren, Werke und Gehäuse zu Taschen uhren in jeder Meng«;
1. S. daSs. unterm 17. Juli 1871.
C. im ganzen «reu,bezirke.
2. JnSbes. 8 5 vkm. v. 3. Aug. 1871, Sb. III 6. 120, und die in Sem. 103 zu § 119 B.-Z. S. erwähnten Einzelbe-
Wein in Mengen von mehr al« 25 Liter, mit der Maßgabe, daß die nach dem Gesetze vom
stiunnungen.
3. Eine Shn. v. 7. Aug. 1894 (A.-Bl. S. 169) bestimmt:
20. März 1873 ausgestellten Transport-, Be-
.Tie durch Bekanntmachung d. 16. Febr. 1891 (A-Bl. 6. 41)
gleit- und AuSfuhrscheine als Legitimations
angeordnete Transportkontrole für Branntwein in Mengen
von mehr als 5 Liter im Grenzbezirk gegen Frankreich wird
scheine im Sinne des § 119 des BereinSzollgefetzeS gelten.
mit Wirkung d. 1. Sept. d. IS. ab aufgehoben.'
18. Februar 1891. Poltzeiverordnung des SesirKspräsidenten für Anter-Llfaß über die Sauerlaubniß an den Vtzinalstraßen.' A.-Bl. S. 38. Art. 1.
Die Verordnung vom 22. Jan. 1863,
betreffend die Ertheilung der Bauerlaubniß an den großen Straßen.» wird ausschließlich des Art. 4
I und ihres achten Hauptstücks 2 auf die Dizinalstraßen ' ausgedehnt.
Art. 2.
Gegenwärtiger
Beschluß
ist
von
Bürgermeistern deS Bezirks Unter-Elsaß in
den orts
üblicher Weise bekannt zu machen. 1. Ertasten aus Grund deS Art. 21 S. v. ‘21. Mai 1836. betr. die Bizinalwege, und zwar gemäß eines Ministerial
3. Art. 4 handelt von der Festsetzung deS Preises für das
Erlöstes v. 7. Febr. 1891. Bisher war der Gegenstand durch
zur Straße erforderliche Gelände; f. hierüber Art. 6 ff. B. v.
1854 (f. unter 21. Juli
20. Dez 1854 (unterm 21. Juli 1854); daß achte HauptstLck
Art. 281 ff. v. d. 9. Oft.-20. Dez 1854) geregelt.
2. Abgedruckt unterm 2v. Sept. 1858.
handelt von den Pflanzungen: ebendas.
f. hierüber Art. 296—320
28
1891 (2. März - 4. MSrz>
2. März 1891. Kaiserliche Veror-nnug, betreffend die Aenderung der Grenzen Wischen der Gemeinde Mittrrsheim
einerseits
nnd
den
Gemeinden Lauterfingen
und
Wiebersweiler
andererseits, den Kreisen Laarburg und ChLteau-Zalins, sowie den Landgerichts bezirken Zaber« und Laargemünd.'
___________
S.-Bl. E. 27.
1. EnthLlt eine kleine Grenzverschiebung zwischen den Gemeinden MitterSheim. Krei» Saarburg. LandgerichtSVezirk Zaber» und der Gemeinden Lauterfingen und WieberSweiler, Kreis Ehäieau-Salin». LandgerichtSVezirk Saargemüud; in
Verfolg dieser Verschiebung wurde durch D d. Statthalters v. 16. März 1891 (G -Bl. S. 28) auch die Grenzen der Kantone
und AnttSgerichtSVezirke Finstingen und AlVeSdorf verändert.
2. März 1891. Bekanntmachung des Ministeriums, betreffend Abänderung der zur Ausführung der
Unfallverfichernnzsgesehe erlassenen Wahlregulatioe vom 28. Oktober 1885' und 17.
August
1888*
(Central-
und Lezirks-Ämtsbl.
1885
Beilage
zu Nr. 47
L. 1 u. ff.; 1888 3. 215 ff.).*
_ _ _ _ _ __ _ _
A.-Bl. S. 45.
1. Erlaffen auf Grund der 88 41—*4, 47. 49 des UnfallderficherungsgesetzeS vom 6. Juli 1884 für diejenigen Beruf», genossruschaften und Settionen. welche mit ihren Bezirken über die Grenzen Elsaß-Lothringen» nicht hinau»gehen; abgeändert in 88 3 unk 8 «Vs. 1.
2. Erlassen auf Grund de» 8 47 de» BauunfallderficherungSgesetzeS vom 11. Juli 1887 für diejenigen Bauarbeiten, Ve
züglich deren da» Ministerium. AVth. d. Innern, nach Zist. 1 v. d. 31. Lez. 1887 AuSführungSvehörde ist; avgeändett in 8 5 «bs. 2, 8 8 «Vs. 1.
3. Die Aenderung besteht in Einführung de» gleichen StimmverhältnifieS der Kaffen, wie solche in 8 9 de» Regulativ» v. 20. März 1891 vorgesehen ist.
________________________
4. März 1891. Verordnung, betreffend die Ausführung des Impfgeschästs.'
A.-Bl. S. 51. I Sind die Eltern eines impfpflichtigen, in der Ge8 1. Die Feststellung der Jmpfbezirke und die • meinde geborenen Kindes nach auswärts verzogen, so ist der Polizeibehörde deS betreffenden Ortes, in Ernennung der Jmpfärzte erfolgt durch den Bezirkssofern derselbe im Jnlande liegt und bekannt ist. Präsidenten. Mittheilung zu machen. 8 2. Die Bestimmung der Orte für die Vornahme 8 4. Die Vorsteher der öffentlichen Lehranstalten der Impfung und für die Vorstellung der Impf und der Privatschulen (ausgenommen die Sonntags linge (§ 5 und 6 deS JmpfgesetzeS) erfolgt durch und Abendschulen) haben jährlich unter Ausfüllung die Kreisdirektoren (Polizeidirektoren). der Spalten 1—5 des vom Bundesrath festgesetzten Abschnitt II. Ausstellung der Jmpslisten. i Formulars VI Listen für die Wiederimpfungen auf 8 3. Die Bürgermeister haben in den ersten Monaten zustellen. In diese Listen find in alphabetischer jede» Kalenderjahres die Listen über die Erstimpfungen Reihenfolge sämmtliche Zöglinge aufzunehmen, welche nach dem vom BundeSrath festgesetzten Formular V ' während deS Schuljahres das 12. Lebensjahr zurück unter Ausfüllung der Spalte 1—5 desselben aufzu legen, gleichviel ob dieselben bereits angeblich oder stellen. In diese Listen find aufzunehmen: wirklich innerhalb der vorhergehenden 5 Jahre mit a) sämmtliche während deS vorhergehenden Ka Erfolg wiedergeimpft find oder die natürlichen Blat lenderjahres in der Gemeinde geborenen und tern überstanden haben. Ob eine von diesen beiden am Schluffe desselben in der Gemeinde leben letzten Thatsachen vorliege, muß der Jmpfarzt durch den Kinder, gleichviel ob dieselben bereits ge Kenntnißnahme der bezüglichen ärztlichen Zeugnisse impft worden find oder nicht, oder durch eigene Untersuchung feststellen und im b) die bis zur Aufstellung der Liste aus anderen Bejahungsfälle in der bezüglichen Spalte des Listen Jmpfbezirken zugezogenen impfpflichtigen formulars verzeichnen. Kinder. Die Listen für die Wiederimpfungen find bis zum Die Listen find spätestens bis zum 1. April jeden | 15. März dem Bürgermeister mitzutheilen, welcher JahreS dem KreiSdirettor (Polizeidirektor) einzu i sie nach Prüfung und Beglaubigung bis zum 1. April senden. dem KreiSdirektor (Polizeidirektor) einzuschicken hat. 1. Erlassen vom Ministerium „auf Grund de» § 18 de» ■ 8 5. Der Kreisdirektor (Polizeidirektor) läßt die JmpfgesetzeS vom 8. April 1874 und in Gemäßheit de» Bunde»rathSbeschluffe» vom 18. Juni 1885 unter Aufhebung der »er ' eingesandten Jmpslisten (88 3 und 4) durch Auf nahme der nach den vorjährigen Jmpflisten (Spalte ordnung de» Over-Präfidenten vom 6. April 1875/ Abschnitt I. Allgemeine Bestimmungen.
1891 (4. März)
29
gewiesen werden soll (8 2 des Jmpfgesetzes) ha
26 de« Formulars V bezw. Spalte 27 des Formulars
der
VI) zu übertragenden Jmpfpflichtigen ergänzen und | Jmpfarzt zu prüfen und, falls fich keine Bedenken ergeben, nach entsprechendem Vermerk in den Impf-
die Eolonne 6 der Impflisten ausfüllen.
DiS zum 15. April find die Listen den Jmpfärzten ; listen mit einem nach Formular III bezw. IV ausi zustellenden Zeugniß zurückzugeben. § 11. Ist eine Impfung nach dem Urtheil deö
zuzustellen.
Abschnitt III. Vorschriften für die VrtSpolizeiArztes erfolglos geblieben, so soll in der Regel, behörde«. i wenn die Betheiligten nicht widersprechen, schon bei 8 6. Die Ort-polizeibehörde hat die Zeit der , der Nachschau die im 8 3 deS Jmpfgesetzes vorge öffentlichen Impfungen im Einvernehmen mit dem | schriebene Wiederholung der Impfung vorgenommen Jmpfarzt (§ 7) festzusetzen und mindestens 3 Tage ; werden.
vorher in ortsüblicher Weise bekannt zu machen. !
Ausnahmen find in dem Jmpfbericht (8 14) zu Bei der Bekanntmachung deS Impftermins ist dafür ! begründen. Sorge zu tragen, daß die Angehörigen der Impf- ! Die Wiederholung der Impfung ist in der Jmpf linge gedruckte Verhaltungsvorschriften nach Anl. 1 liste unter derselben Nummer als Nachtrag zu der erhalten. | vorhergehenden erfolglosen Impfung einzutragen. Im Uebrigen haben die Ortspolizeibehörden die i 8 12. Wird ein Impfling nicht zur Nachschau in der Anl. 2 zusammengestellten Vorschriften zu I gebracht, so hat der Jmpfarzt denselben, auch wenn beachten. er krank gemeldet ist, in seiner Behausung zu be
Abschnitt IV. Vorschriften für den Jmpfarzt. § 7.
Der Jmpfarzt hat der Ortspolizeibehörde
Ausnahmen find im Jmpfbericht (8 14)
suchen.
zu begründen. 8 13.
Der Jmpfarzt hat darauf hinzuwirken.
wegen Anberaumung des JmpsterminS wenigstens
daß die Vorsteher der Lehranstalten den ihnen durch
8 Tage im Voraus Vorschläge zu machen und fich
8 13 des Jmpfgesetzes vorgeschriebenen Verpflich
rechtzeitig mit frischer Lymphe zu versehen.
tungen nachkommen.
g 8. Alle öffentlichen Impfungen find mit Thier
8 14. Verstöße gegen
da- Jmpfgesetz
hat der
lymphe auszuführen, welche aus den Landesimpf
Jmpfarzt dem Kreisdirektor (Polizeidirektor) anzu
anstalten in Straßburg oder Metz nach Maßgabe
zeigen.
deS Ministerialerlaffes vom 12. März 1885 —
I A. 3202 zu beziehen ist.
An dieselbe Behörde hat er am Jahresschluß die
Falls ausnahmsweise
Jmpflisten nebst den Ueberfichten (Formular VIII
mit Menschenlymphe geimpft werden muß, sind die
und IX) und einen nach Anl. 4* aufzustellenden
Gründe, welche diese Ausnahme rechtfertigen, im Impf
Jmpfbericht einzusendeu.
berichte (§ 14) anzugeben.
Im Uebrigen hat der Jmpfarzt bei der Ausfüh rung deS Jmpfgeschäfts die in der Anl. 32 gegebenen
Vorschriften zu beachten.
Abschnitt V. Vorschriften für Privatimpfnngen. 8 15. Aerzte, welche Privatimpfungen ausführen,
haben die in der Anlage 3 unter E gegebenen Vor
8 9. In dem Impftermine ist den Angehörigen
schriften zu befolgen, Listen nach Formular V und
der Impflinge die Zeit der Nachschau, welche frühestens
VI über die auSgeführten Impfungen zu führen
am 6., spätestens am 8. Tage nach der Impfung
und dieselben
stattzufinden hat, unter Hinweis auf die Strafbe
am Jahresschluß einzusenden.
dem KreiSdirektor (Polizeidirektor)
stimmungen des 8 14 des Jmpfgesetzes bekannt zu
Abschnitt VI. Schlntzbestimmnnge«.
geben. 8 10. Unmittelbar nach der Impfung und der
Nachschau find die Einträge in die Jmpfliste zu bewerkstelligen und
die Impfscheine
8 16. Der Kreisarzt hat das Jmpfgeschäft nach
Maßgabe
der ihm ertheilten Weisungen zu über
auszustellen.
wachen ; er hat namentlich die von den Jmpfärzten
Sämmtliche freien Spalten der Jmpflisten (Formu
eingesandten Jmpflisten zu revidiren, die Privat
lar V und VI) find nach Maßgabe der Spalten
impfungen in die Listen der Jmpfärzte einzutragen,
Zum Einträgen der be
die Ueberfichten der Impfungen und Wiederimpf
überschriften auszufüllen.
reit- im Geburtsjahr zur Impfung gelangten Kinder
ungen nach Jmpfbezirken und Gemeinden (For
ist das Formular VII zu verwenden, zur Ausstellung
mular VIII und IX) aufzustellen und mit einem
der Impfscheine die Formulare I und II nach Maß
zusammenfassenden Berichte dem KreiSdirektor (Po
gabe ihrer Bestimmung.
lizeidirektor) einzureichen. Dabei hat er insbesondere
Für die richtige Führung der Jmpflisten und die
die wahrgenommenen Verstöße gegen das Jmpf
richtige Ausstellung der Impfscheine ist der Jmpf
gesetz und gegen die Bestimmungen dieser Verord
arzt verantwortlich.
nung zu erörtern.
Aerztliche Zeugnisse, durch welche die vorläufige
oder gänzliche Befreiung von der Impfung nach2. Nicht a-gedruckt.
8 17.
Der KreiSdirektor stellt bei der Staats
anwaltschaft die erforderlichen Strafanträge und sendet die Ueberfichten nach rechnerischer Prüfung
30
1891 (4. März)
i schau. Dieselben erhalten, wenn die Impfung ErI folg hatte, an diesem Tage den Impfschein. Der 1 letztere ist sorgfältig zu verwahren. § 11. Kann ein Kind am Tage der Nachschau ' wegen erheblicher Erkrankung, oder weil in dem , Hause eine ansteckende Krankheit herrscht (8 1), Verhaltungsvorschriften für die Ange- ; nicht in das Jmpflokal gebracht werden, so haben hörigen der Impflinge. ■ die Eltern oder deren Vertreter diese- spätestens ß 1. AuS einem Hause, in welchem ansteckende j am Terminstage dem Jmpfarzte anzuzeigen. Krankheiten wie Scharlach, Masern, Diphtheritis. Anlage 2. Croup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Ent zündungen oder die natürlichen Pocken herrschen, | Vorschriften, welche von den Ortspolizei dürfen die Impflinge zum allgemeinen Termine behörden bei der Ausführung deS Impfnicht gebracht werden. geschäfts zu befolgen sind. 8 2. Die Kinder müsien zum Impftermine mit § 1. Treten an einem Orte ansteckende Krankrein gewaschenem Körper und mit reinen Kleidern heilen wie Scharlach, Masern, Diphtheritis, Croup, gebracht werden. 8 3. Auch nach dem Impfen ist möglichst große i Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Entzündungen Reinhaltung des Impflings die wichtigste Pflicht. I in größerer Verbreitung auf, so wird die Impfung 8 4. Wenn das tägliche Baden deS Impflings i ausgesetzt. Aus einem Hause, in welchem Fälle der genannten nicht ausführbar ist, so versäume man wenigstens Krankheiten zur Jmpfzeit vorgekommen find, dürfen die tägliche sorgfältige Abwaschung nicht. Kinder zum öffentlichen Termin nicht gebracht werden, 8 5. Die Nahrung des Kindes bleibt unverändert. auch haben sich Erwachsene aus solchen Häusern 8 6. Bei günstigem Wetter darf dasselbe ins vom Impftermin fernzuhalten. Freie gebracht werden. Man vermeide im Sommer Impfung und Nachschau aus solchen Häusern nur die heißesten Tagesstunden und die direkte müssen getrennt von den übrigen Impflingen vor Sonnenhitze. genommen werden. 8 7. Die Impfstellen find mit der größten Sorg Ebenso ist zu verfahren, wenn in einem Hause falt vor dem Aufreiben, Zerkratzen und vor Be die natürlichen Pocken aufgetreten sind. schmutzung zu bewahren. Die Hemdärmel müssen 8 2. Für die öffentliche Impfung find helle, hinreichend weit sein, damit fie nicht durch Scheuern heizbare, genügend große, gehörig gereinigte und die Impfstellen reizen. gelüftete Räume bereit zu stellen, welche womöglich 8 8. Nach der erfolgreichen Impfung zeigen sich auch eine Trennung des Warteraumes vom Opera vom vierten Tage ab kleine Bläschen, welche sich tionszimmer gestatten. in der Regel bis zum neunten Tage unter mäßigem Bei kühler Witterung sind die Räume zu heizen. Fieber vergrößern und zu erhabenen, von einem 8 3. Ein Beauftragter der Ortspolizeibehörde rothen Entzündungshofe umgebenen Schuhpocken sei im Impftermine zur Stelle, um im Einver entwickeln. Dieselben enthalten eine klare Flüssig nehmen mit dem Jmpfarzt für Aufrechterhaltung keit, welche sich am achten Tage zu trüben beginnt. Dom zehnten bi- zwölften Tage beginnen die Pocken der Ordnung zu sorgen. Entsprechende Schreibhilfe ist bereit zu stellen. zu einem Schorfe einzutrocknen, der nach 3 bis 4 Bei der Wiederimpfung und der darauf folgenden Wochen von selbst abfällt. Nachschau sei ein Lehrer anwesend. Die Entnahme der Lymphe zum Zwecke weiterer 8 4. Eine Ueberfüllung der Jmpfräume, nament Impfung ist schmerzlos und bringt dem Kinde lich des Operationszimmers, werde vermieden. keinen Nachtheil. Die Zahl der vorzuladenden Impflinge richte Wird fie Unterlasten, so pflegen sich die Pocken sich nach der Größe der Jmpfräume. von selbst zu öffnen. 8 5. Man verhüte thunlichst, daß die Impfung 8 9. Bei regelmäßigem Verlaufe der Jmpfpocken mit der Nachschau bereits früher Geimpfter zuist ein Verband überflüssig; falls aber in der nächsten Umgebung derselben eine starke, breite Nöthe i sammenfällt. Jedenfalls sind Erstimpflinge und Wiederimpf entstehen sollte, oder wenn die Pocken sich öffnen, linge (Revaccinanden, Schulkinder) möglichst von so umwickelt man den Oberarm mit einem in Baumöl einander zu trennen. getauchten oder noch bester mit Vaseline bestrichenen 8 6. ES ist darauf hinzuwirken, daß die Impf kleinen Leinwandläppchen. linge mit rein gewaschenem Körper und reinen Bei jeder erheblichen nach der Impfung eutstehenKleidern zum Impftermine kommen. Kinder mit den Erkrankung ist ein Arzt zuzuziehen. 8 10. An einem im Impftermine bekannt zu ' unreinem Körper und schmutzigen Kleidern können vom Termin ziirückgewielen werden. gebenden Tage erscheinen die Impflinge zur Nachunter Beifügung bet Bericht- de- Krei-arzteS bis zum 1. Marz an den Bezirk-Präsidenten. 8 18. Der Bezirk-präsident hat bis zum 1. April Hauptübersichten mit Bericht (Anl. 4) dem Mini sterium vorzulegen. Aukage 1.
81
7. Märzl
1891 (6. Mär,
6. März 1891. Verfügung -es Ministeriums, vetreffend die Gehaltszahlung an die Professoren der Laifer-Wilhelms-Universitüt pi Ltraßtmrg. A.-Dl. S. 56.
des Reichsbeamtengesetzes
Gehaltszahlung an die ordentlichen und außerordent-
von 31. März 1873, § 8 des Gesetzes, betreffend die
lichen Profefforen der hiesigen Kaiser-WilhelmS-Uni-
Derfaffung und die Verwaltung Elsaß-Lothringens,
versität, daß die Gehälter an die nicht emeritirten
Luf Grund von § 5
von 4. Juli 1879 nnd § 1 des Gesetzes vom 18. ! Profefforen vierteljährlich, an die emeritirten monat
Juri 1890 (G.-B. S. 37) bestimme ich über die
lich im voraus zu zahlen find.
7. Mürz 1891. Bekanntmachung des Ministeriums, betreffe«- die an-erweite Festsetzung -er -innenlinie. «.-Bl. 6. 61. Die Binnenlinie, welche in Gemäßheit des § 16
des Dereinszollgesetzes den
von
de-Dalsch nach Walscheid. Von hier zieht fie sich
den
längs der Straße über Hohwalsch und Forsthaus
übrigen Landestheilen trennt, wird wie folgt, fest-
Hirschthal in daS Thal der gelben Zorn, folgt dem
Grenzbezirk
Lauf derselben aufwärts bis zur Quelle am Groß
g'sttzt:' Die Binnenlinie beginnt im Norden von Elsaß-
Lothringen an der luxemburgischen Grenze an dem
mann und zieht von hier nach dem Noll. folgt
die
Binnenlinie dem Lauf-
Dann
des dort ent
Punkte, wo die Eisenbahnlinie Luxemburg-Dieden-
springenden Groß-Wischbaches bis zur Einmündung
Hofen die Landesgrenze durchschneidet, und läuft
desselben in die Breusch, geht von hierüber Schwarz
an der östlichen Seite des Eisenbahnkörpers bis über
bach, die Höfe Muckenbach, den Hohbühl und den
die Eisenbahn-Moselbrücke nordöstlich von Dieden-
Roßberg, Münzfeld und Katzmatt bis zu der über
Von da aus folgt fie der Festungsrayons
das Hochfeld führenden Straße bei dem früheren
grenze von Diedenhofen, das auf dem rechten Mosel
ForsthauS Rothlach. Hierauf folgt die Binnenlinie
hofen.
ufer gelegene Fort einschließend, bis fie wieder das
zunächst dieser Straße, sodann dem Weg über das
rechte Moselufer trifft, dem fie stromaufwärts bis
Forsthaus Melkerei nach dem ForsthauS Buchbuckel,
Metz und zwar bis zu demjenigen Punkte folgt, an
alsdann der Straße nach Breitenbach, St. Martin,
welchem unweit des Arsenals die Seille sich in die
Weiler, Triembach, St. Moritz, Thannweiler, Gereuth
Von hier an wird die Binnenlinie
nach Hurst und der Eisenbahnhaltestelle Wanzel.
durch daS rechte Ufer der Seille gebildet bis zu der
Von hier aus folgt fie der Bezirksstraße nach Leberau
Mosel ergießt.
Stelle, an welcher der gedachte Fluß die von Metz
bis zur Abzweigung des Weges nach Mollenbach,
Hierauf
sodann diesem Weg über Mollenbach hinaus in der
folgt fie landeinwärts der nördlichen Seite des Eisen
Richtung nach dem Tännchel über die Punkte Hoch-
bahnkörpers bis zu dem Punkte, wo die Nied die
felsen, Drei Tische, Ramelstein nach Hintere Glas
nach Saarburg führende Eisenbahn kreuzt.
Eisenbahn schneidet, alsdann dem Laufe der Nied
hütte, von hier auf der Fahrstraße über das Forst
aufwärts bis zur Einmündung des kleinen Mühl
haus Jberg nach Altweier, Urbach und Hachimette
bachs bei Oron und dann diesem Bache bis Fonteny.
lEschelmer).
Von letzterem Ort an bildet die über Vaxy und
dortigen Eisenbahnstation die Bezirksstraße und die
Daselbst überschreitet fie unterhalb der
Puttignh führende Straße die Binnenlinie bis zum
Straßenbahn, folgt hierauf dem Fußweg durch den
Flotte-Graben.
Wald bis auf die Höhe von Zell,
wo fie bei der
Sie folgt demselben landeinwärts bis zur Kreuzung
Kapelle einmündet, seht fich von hier aus auf dem
mit der Straße, welche von Dieuze nach Mörchingen
Fahrweg nach Unterzell fort, verfolgt diesen Weg
führt, und zieht sich dieser Straße entlang bis Dieuze.
bis zur Höhe von Drei-Aehren, wo fie in die von
Von da folgt fie der Finstinger Straße bis zu dem
Urbeis kommende Straße einmündet.
Punkte, wo die Straße nach Rohrbach abgeht, dann
Aehren folgt die Binnenlinie der Türkheimer Straße
dieser Straße über Rohrbach, Angweiler, Bisping,
bis zu ihrer Einmündung in die von Türkheim
Langd und Zittersdorf bis Saarburg und dem
nach Zimmerbach führende Straße, bleibt auf der
nächst der Straße über Bühl, Bruderdorf, Plaine-
Don Drei-
letzteren bis Zimmerbach, geht hier auf die nach
der Bezirksstraße Colmar-Münster führende Straße 1. Die frühere Festsetzung war durch Bkm. d. 3. Aug. 1871 (Bb. III C. 120) erfolgt und mehrfach zuletzt durch Bkm. v.
3. Tepi. 1SR3 berichtigt worden.
über und seht fich auf der letzteren über Hammer schmiede bis zur Eisenbahnstation Weier im Thal
1891 (10. März)
32
fort. Bon hier au- läuft tote Binnenlinie auf der 1 punkt mit der von Niedera-pach nach Niederburn-
nach Wasserburg führenden Straße über Sulzbach | Haupt führenden Straße (Exbrücke au-gefchlossen), bis in die Nähe bei Forsthamse- Lobelhaui. wo sie [ folgt von diesem Punkte au- der letzteren Straße über Oberburnhaupt bi- Niederburnhaupt.
die Straße verläßt, um auisähließlich der die Kreise Colmar und Gebweiler scheidenden Grenze über den
Don hier au- geht sie läng- der Bezirk-straße
Kleinen Belchen (Kahlenwaseen), Steinberg, Stein
über Bernweiler, Ober- und Niederspechbach, A-pach,
mauer, Hilsenfirst, Langenfelldkopf, Spitzkopf, Klinz-
Altkirch und Hirfingen nach Feldbach.
Hier geht sie
Don dem Orte Feldbach läuft die Binnenlinie
auf die die Kreise Gebweiler und Thann scheidende
auf der Staatsstraße über die Orte Rie-pach und
kopf bis zum Breitfirst zu folgen.
Grenze über und folgt berfeetoen bis in die Nähe
Waldighofen bis zu dem Punkte bei dem Orte Stein
der Melkerei Markstein, wo sfie die Kreißgrenze ver
sulz, wo der von Jettingen kommende Weg ein
läßt und über diese Melkereei auf dem Fahrwege
mündet.
nach Nanipach bis zu der
von Wefferling nach
die alte Römerstraße überschreitend bis zum Orte
Sennheim führenden Eisenbahnlinie zieht. Dann
Jettingen und demnächst der Fahrstraße nach Hel-
läuft sie der Eisenbahn entlang über St. Amarin
frant-kirch. Don diesem Orte au- folgt fi? dem
und Moofch biß Weiler, geht beim dortigen Bahn
Dizinalwege über die Orte Kappeln und Brinkheim
höfe dem Fahrwege entlang., welcher sich in der,
nach Bartenheim. Hier tritt fie in die Mülhausen-
Richtung gegen den Noßberg
Baseler Landstraße ein, folgt dieser bis zur großen
hinzieht und vor der
Sie folgt diesem Weg über Windenhof,
Rheinstraße, überschreitet letztere bei Neuweg (Stutz)
mittleren Roßberghütte zu eimem Pfade verengt. Bon dieser Hütte aus solgzt die Binnenlinie der
und zieht fich von diesem Orte auf dem über die
über den Thanner Hubel ziehenden Steinmauer bis
Schleuse Nr. 3 führenden Wege nach Rosenau und
Waldmatten, wo die Grenzen der drei Kantone
von dort auf dem neuen Rosenauer Rheinwege über
St. Amarin, Thann und MtaSmünster Zusammen
den Rheindamm bis zu dem Puntte am Rhein,
treffen.
Bon diesem Punkte
wo östlich von Rosenau die Efringer Inseln mit
ab geht die Binnen
der Jsteiner Matte zusammenstoßen.
linie den südlich daß Thal enttlang führenden Fahr weg über Oberbnrbach nach Ntiederburbach, von der
Alle Ortschaften, welche in vorstehender Beschrei
Mitte deS Dorfe- östlich der Straße entlang nach
bung, als von der Binnenlinie berührt, angegeben
Rodern, von hier auf der südllich führenden Gewen-
find, mit allen dazu gehörigen Gebäuden, desgleichen
Heimer Straße und dann auf wer östlich abbiegenden
alle Flüsse, Bäche, Eisenbahnstrecken, Straßen, Wege
Straße durch Michelbach hintourch in der Richtung
u. s. w., welche fich im Lauf der Binnenlinie be
gegen Niedera-pach bi- zum
finden, gehören zu dem Grenzbezirke.
Bahnwärterhaus an
Die zwischen zwei Ortschaften ohne nähere Be
der Eisenbahnlinie Sennheim-Ma-münster.
zeichnung gezogene Binnenlinie wird entweder durch
Bon dieser Stelle läuft die Blinnenlinie südlich der Eisenbahn entlang bi- -um Wahnhof Bumhaupt,
den direkt von dem einen nach dem anderen Orte
geht von hier au- auf der won Gewenheim nach
führenden Fahrweg oder, wo ein solcher fehlt, durch
Heim-brunn führenden Straßer bi- zum Kreuzung--
eine gerade Linie gebildet.
10. März 1891. Bekanntmachung des Ministeriums, betreffend die Haltung der Zuchtstirrr.' A.-Bl. S. 62.
I. Gemeinbeznchtftteerhaltnng. 1. Nach § 1
I leiten,
bet Gesetze- isst der Gemeinderath
zu welchen die Gemeindestierhaltung Anlaß
bietet, finden die allgemeinen Bestimmungen über
befugt, die Uebernahme der Sötiethaltung auf Ge
die Verwaltung von Gemeindeangelegenhetten ins
meindekosten zu beschließen.
besondere die Gesetze do« 18. Jvli 1887 nüd 24 Juli 1807 Anwendung?
Liegt ein solcher Be
schluß de- Gemeinderath- vor,, so wird die Stier -
haltung zur Gemeindeangelegeenheit
und die ent
stehenden Kosten find PstichtauMgaben der Gemeinde. Der Gemeinderath hat darüber zu befinden, ob die Stierhaltung in eigener Verwaltung besorgt oder
durch Vertrag an einen verlässfigen Diehbefitzer der Gemeinde vergeben werden solll.
die Hebung der Viehzucht sehr vortbeilhast, und em pfiehlt e- fich daher, daß die Gemeinden diese Art der Zuchtstierhaltung in sorgfältige Erwägung nehmen.
Da der Gemeinderath die Erhebung von Sprung geldern beschließen und dadurch einen
2. In Ansehung de- Verfahrens, der Beschlüsse
des Gemeinderath- und deren
3. Die Beschaffung und Unterhaltung der Zucht stiere durch die Gemeinden ist anerkanntermaßen für
Genehmigung, der
Erhebung der Sprunggelder, sowie etwaiger Streitig- i 1. Erlassen zmn Vollzüge de- Gesehtze- dom 27. Juni 1890.
Theil der
entstehenden Kosten decken kann, ist e- auch minder
bemittelten Gemeinden ermöglicht, zu der Gemeinde-
zuchtstierhattung überzugehen. 2. Jetzt Ge«.-O. v. 6. Juni 1895.
33
1891 (10. März) IL Zuchtftierhaltnng durch die Biehbefitzer. 4.
Gemäß § 2 des Gesetze- ist in denjenigen
i die Diehbefitzer benachbarter Gemeinden zu gemein samer Haltung der erforderlichen
Zuchtstiere
zu
Gemeinden, in welchen die Stierhaltung nicht auf
vereinigen, finden die Bestimmungen unter 5 bi- 7
die Gemeinde übernommen ist, die Regelung der
sinngemäße Anwendung.
selben der Gesammtheit der Besitzer des sprung
Die Vereinigung der Diehbefitzer mehrerer benach
fähigen Rindviehes aus dem Wege freier Verein
barter Gemeinden oder Gemeindetheile zu gemein
barung überlassen.
schaftlicher Zuchtstierhaltung wird sich insbesondere
Dem Gemeinderaihe liegt es ob, sich zu verge-
dann empfehlen, wenn der Diehstand der einzelnen
wissern, ob in der Gemeinde für eine entsprechende
Gemeinden für die Haltung je eine- eigenen Zucht
Zuchtstierhaltung gesorgt ist.
stieres zu klein ist.
Verneinenden Falle
im Wege freier Vereinbarung eine sachgemäße Re
Nach § 5 deS Gesetzes sollen einzelne Dieh-
9.
muß sein Bestreben darauf gerichtet sein thunlichst
befitzer, welche die für ihren eigenen Diehstand er
Gelingt die-, so liegt für
forderlichen Zuchtstiere selbst halten, von der Der-
den Gemeinderath kein Anlaß vor, von den weiteren
pflichtung der Theilnahme an der genoffenfchastlichen
Bestimmungen des Gesetzes Gebrauch zu machen.
Zuchtstierhaltung befreit sein.
gelung herbeizuführen.
Diese Bestimmung
findet selbstverständlich auf jene Fälle keine An
III. Genossenschaftliche Znchtftierhaltung. 5.
Kommt eine freie Vereinbarung über eint
geregelte Zuchtstierhaltung nicht zu Stande, so kann nach 8 3 de- Gesetzes der Gemeinderath nach Ver
nehmung eines ViehbefitzerauSschuffeS über die noth wendigen Anordnungen wegen gemeinsamer Zucht stierhaltung, sowie über den erforderlichen Aufwand
einen Zuchtstier halten wollen. Don der in Absatz 2 beg § 5 dem Gemeinderathe
eingeräumten
die Derhältniffe örtlicher Lage, z. B. große Ent
einer besonderen Raffe durch
6. Der Viehbefitzerausschuß besteht auS fünf Mit
alten Kalbinnen unter Leitung des Bürgermeister-
aus ihrer Mitte mit einfacher (relativer) Mehrheit
Die Wahl kann
auch auf andere Weise (durch Akklamation, Hand
erheben
u. s. w.) erfolgen, wenn nicht mehr als
der zehnte Theil der Anwesenden widerspricht.
10.
Wünsche thunlichst zu berücksichtigen find, hat sodann
Bezüglich der Frage,
ob die Stierhältung
in eigener Verwaltung besorgt oder durch Dertrag an einen verläsfigen Diehbefitzer der Gemeinde ver
geben werden soll, finden die in Ziffer 1 enthaltenen Bestimmungen mit der Maßgabe Anwendung, daß der Gemeinderath in der Frage nach den Beschlüffen des DiehbefitzerauSschuffeS zu verfahren hat.
11.
7. Nach Einvernehmen dieses Ausschusses, dessen
eine Minderheit von
Viehbefitzern, gerechtfertigt erscheinen laffen.
gliedern, welche von den Betheiligten, d. h. den Besitzern von Kühen und über ein halbes Jahr
der Stimmen gewählt werden.
Befugniß soll nur ausnahmsweise
Gebrauch gemacht werden, insbesondere, wenn dies fernung von der Hauptgemeinde, oder die Züchtung
,
beschließen.
wendung , in welchen mehrere Diehbefitzer für ihre
(nicht gemeinschaftlichen) Viehbestände gemeinsam
Da die Einnahmen aus der genoffenschaft-
und Bei-
lichen Zuchtstierhaltung (Sprunggelder
träge)
rückfichtlich der Beitreibung den sonstigen
der Gemeinderath die nöthigen Anordnungen zur Be
Gemeindegefällen gleichgestellt
schaffung und Unterhaltung der Zuchtstiere zu treffen.
Verrechnung der Einnahmen und Ausgaben,
Insbesondere ist alsbald die Befitzaufnahme
be
Aufstellung der Heberollen, deren Anweisung u. s. w.
züglich der Kühe und über ein Jahr alten Kalbinnen
die für das Rechnungswesen der Gemeinden be
Ferner hat der Gemeinderath über die
stehenden Vorschriften entsprechende Anwendung zu
einzuleiten.
Deckung deS erforderlichen Aufwand- zu beschließen. Zu diesem Behufe kann derselbe nach Bedarf die
find, haben auf die
die
finden.
12. Streitigkeiten, welche fich in Beziehung auf
Erhebung von Sprunggeldern, deren Höhe er fest
die
zusetzen hat, anordnen, sowie den durch die Sprung
werden nach g 8 deS Gesetzes, vorbehaltlich der
genoffenfchaftliche
Zuchtstierhaltung
ergeben,
gelder nicht gedeckten Bedarf auf die Befiher de-
innerhalb 4 Wochen zulässigen Berufung an den
sprungfähigen Viehes nach dem jeweiligen Besitz,
DezirkSrath,
stand vom 1. April vertheilen.
Der Bezirksrath entscheidet endgültig.
Al- Besitzer find
entschieden.
durch den Kreisdirektor
diejenigen anzusehen, welche al- Eigenthümer oder
IV. Gemeinschaftliche Bestimmungen.
al- Pächter oder sonstwie die thatsächliche Herrschaft über die betreffenden Rindviehstücke haben. Die Beitreibung der Sprunggelder und Beiträge erfolgt wie diejenige der direkten Steuern.
8. Insofern es sich darum handelt, in Gemäßheit de- § 3 de- Gesetzes, letzter Absatz, für Gemeinde
13.
Die abwechselnde Uebertragung der Zucht
stierhaltung an die einzelnen Diehbefitzer (Haltung im Turnus), sowie die Vergebung an den Mindest nehmenden, sofern
letzterer nicht die volle Gewähr
für eine entsprechende Zuchtstierhaltung bietet, find
theile, welche von der Hauptgemeinde räumlich ge
nach § 7 deS Gesetzes in allen Fällen unstatthaft.
trennt liegen, eine gesonderte Zuchtstierhaltung ein-
Im Falle der Vergebung der Stierhaltung aus de»
zuführen, ober auf Grund des § 4, zweiter Absatz,
Wege des Vertrags empfiehlt es fich, die Pachtdauer
Sammt, der in Els.-Lothr. gelt. Gesetze. Bb. VI.
3
1891 (20. März
34
nicht zu kurz zu bemessen, die Verträge vielmehr
Die Bestimmung der Zahl und der Wahl der
auf einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren abzu-
Raffe steht im Falle der Gemeindezuchtstierhaltung
Auch erscheint eS zweckmäßig, wo mehrere
schließen.
(I) dem Gemeinderath,
Zuchtstiere erforderlich find, dieselben thunlichst in einem gemeinschaftlichen Stalle aufzustellen.
genossenschaftlichen Zuchtstierhaltung dem Gemeinde
14. Die Zahl der aufzustellenden Zuchtstiere ist
besonderen
nach den
Falles zu bemessen.
Verhältnissen
deS
im Falle der St erhaltung
durch die Diehbefitzer (II) diesen, und im Falle der
rath im Einvernehmen mit dem ViehbefiherauS-
einzelnen
schuffe zu.
Im Allgemeinen empfiehlt eS
15. In Bezug auf Einrichtungen für die Zucht
fich, einem Zuchtstier nicht mehr als 80 Kühe und
stierhaltung ist nur zu fordern, waS zur Erreichung
Sind in einer
des Zweckes geboten erscheint. Die Zuchtstiere werden
Gemeinde mindestens 400 Kühe und sprungfähige
thunlichst in einem Hellen, luftigen Stall unterzu
Kalbinnen vorhanden, so können bis zu 100 auf
bringen sein; außerdem ist darauf zu achten, daß
sprungfähige Kalbinnen -uzuweisen.
einen Zuchtstier gerechnet werden, sofern die Zucht
durch da- Sprunggeschäft die Sittlichkeit nicht ver
stiere beisammen stehen.
letzt wird.
Der Diehstand derjenigen
Befitzer, welche die für ihren eigenen Diehstand
16. Denjenigen Gemeinden, welche die Gemeinde
erforderlichen Stiere selbst halten oder von der Theil
zuchtstierhaltung oder die genoflenschaftliche Zucht
nahme an der genostenschaftlichen Stierhaltung ent
stierhaltung nach Maßgabe der Bestimmungen de-
bunden find (5 5), find hierbei nicht in Anschlag zu
Gesetzes einführen, können AufmunterungSprämien
bringen.
zur Beschaffung und Unterhaltung der Zuchtstiere
Gemeinden mit weniger alö 60 Kühen
und sprungfähigen Kalbinnen werden fich bezüglich
aus den zur Hebung der Rindviehzucht bestimmten
der Stierhaltung zweckmäßig einer benachbarten
öffentlichen Fonds gewährt werden. 17. Bezüglich der Körung der ZuLtstiere hat eS
Gemeinde anschließen. ES wird darauf zu achten sein, daß die Zucht
bei den Bestimmungen des Gesetze- vom 9. April
örtlichen
1878, betreffend die Verwendung der Zuchtstiere,
Verhältnissen entsprechenden Raffe abstammen und
und der Ausführungsverordnung vom 13. April
mindesten- ein Jahr alt find.
1878 sein Bewenden.
stiere
von
einer guten,
thunlichst den
20. Marz 1891. Regulativ, betreffend die Wahlen der dem Ärbeiterstande angehörenden Äeisiher des Schiedsgerichts für die Unfallversicherung der Personen, welche in land- und forst-
wirthfchastlichen für Nechnung der Landeskaffe verwalteten Getrieben befchäfligt sind.' A.-Bl . S. 71. g 1.
Der BezirkSpräfident zu Straßburg hat j den au-gefüllten unb bescheinigten Stimmzettel inner« die * halb zweier Wochen, von der Zustellung des Schreibens
die nach g 51 Abf. 4 des Gesetzes, betreffend
Unfall- und Krankenverficherung der in land- und ! an gerechnet, portofrei an ihn zurückzusenden. forstwirthfchaftlichen Betrieben beschäftigten Per-
Auf dem Stimmzettel hat der Beauftragte Namen
fönen, vom 5. Mai 1886, wahlberechtigten Orts
und Sitz der Kaffe, sowie die Zahl der in Betracht
und Betrieb-krankenkassen
und
die Zahl
der bei ' kommenden Kaffenmitglieder zuvor anzugeben.
den einzelnen Kaffen vorhandenen Mitglieder, welche in land-
In dem Schreiben, für deffen Zustellung § 132
und forstwirthschaftlichen für Rechnung | de- Gesetzes maßgebend ist, find die etwa sonst noch
der LandeSkaffe
verwalteten Betrieben beschäftigt ! wahlberechtigten Kaffen nebst der Zahl ihrer in Be-
find, festzustellen.
* tracht kommenden Mitglieder anzugeben, um den
g 2. Die Leitung deS Wahlverfahrens erfolgt ! beteiligten Kaffen die Verständigung über die zu durch einen Beauftragten des BezirkSpräfidenten.
i wählenden Personen zu erleichtern.
g 3. Der Beauftragte übersendet dem Vorstände '
g 4. Alsbald nach Empfang des Schreibens (g 3)
einer jeden wahlberechtigten Kaffe (g 1) einen Stimm- ! beruft der Dorfitzende nach der für die Kaffe gelzettel nach anliegendem Formulare» mit dem Er Lenden Geschäftsordnung die Mitglieder des Kaffensuchen, die Vornahme der Wahl zu veranlaffen und vorstandeS mit Ausschluß der Arbeitgeber zur Wahl, 1. Erlasse» dom Ministerium aus Grund deß § 51 Abs. 4 deß land- und sorstwirthschastl. LnsaL-verficherungSgesetzedo» 5. Mai 1886. I« Wesentlichen gleichlautend find die entsprechenden Regulative für die Wahlen zu den Schied-, gerichte» der laadwirthschaftlichea BerufSgenoffeuschasteu, d. 2. April 1891 (Unter^lsaß) und 8. April 1891 (Ober. Elsaß). 2. Nicht mit a-gedruckt.
i Gehört der Dorfitzende zn den Arbeitgebern, so * wählt er selbst nicht mit. § 5.
Die Wahl erfolgt durch die erschienenen
Vorstandsmitglieder unter Leitung des Dorfitzenden mit einfacher Mehrheit der Stimmen.
Beifitzer ist ein
zu wählen.
Für jeden
erster und zweiter Stellvertreter
Vor- nnd Zunamen der Gewählten so-
1891 (22. Dlärfl)
35
wie deren Wohnort werden mit Angabe des Be
mit weniger als 100 derartigen Mitgliedern führen
triebe-. in welchem der Betreffende beschäftigt ist,
2 Stimmen. Den übrigen Kaffen wird für je 100
in den Stimmzettel eingetragen.
weitere derartige Mitglieder je eine weitere Sttmme
Darunter ist mit Namensunterschrift der Wäh
lenden zu bescheinigen;
zugetheilt.
Unter Berückfichtigung dieses verschiedenen Gel
a) daß die wahlberechtigten Mitglieder des Kaffen
tungswerthes der Stimmen wird zunächst bezüglich
vorstandes in üblicher Weise zur Wahl des
des zu wählenden Beifitzers festgestellt, wer von
Schiedsgerichtsbeifitzers und der Stellvertreter
den auf den Stimmzetteln Bezeichneten die meisten
desselben eingeladen worden find;
Stimmen (relative Stimmenmehrheit) auf fich ver
b) daß mehr als die Hälfte der Erschienenen den
Derselbe gilt als gewählt.
einigt.
Bei Stimmen-
jenigen Personen, deren Namen vorstehend ein
gleichheit entscheidet das von dem Beauftragten zu
getragen worden, ihre Stimmen gegeben hat;
ziehende Loos.
c) daß
auf Grund
Die gleiche Ermittelung findet demnächst hinficht-
des Reichsgesetzes vom 5. Mai 1886 (R.-G-
lich des ersten Stellvertreters und alsdann bezüg
Bl. S. 132) versicherte Personen find, welche
lich des zweiten Stellvertreter- statt.
die Gewählten
großjährige,
in den in der Ueberschrift bezeichneten Be
Hat einer der Bezeichneten in der Reihenfolge
trieben beschäftigt werden, fich im Befitze der
der Ermittelungen bereit- einmal die Mehrheit der
und nicht
Stimmen auf fich vereinigt und erlangt derselbe
durch richterliche Anordnung in der Verfügung
nochmals die Mehrheü, so gilt nicht er, sondern
über ihr Vermögen beschräntt find.
derjenige al- gewählt, welcher nächst ihm die meisten
bürgerlichen Ehrenrechte
befinden
8 6. Innerhalb zweier Wochen nach der Zustel
lung an den Vorstand (§ 3) ist der Stimmzettel dem Beauftragten de- BezirkSpräfidiumS portofrei
zurückzusenden.
Stimmen erhalten hat. Bei Sttmmengleichheit ent
scheidet auch hier da- Loos. 8 10. Ueber die Ermittelung de- WahlergebniffeS
hat der Beauftragte unter Zuziehung eines vereideten
§ 7. Stimmzettel, welche nicht nach dem vorge
Protokollführers ein Protokoll aufzunehmen, aus
schriebenen Formular ausgefertigt oder nicht unter
welchem die Namen und Wohnorte der Personen,
schrieben find, find ungültig.
auf welche Stimmen gefallen find, die Zahl der auf
Stimmen, welche auf Nichtwählbare fallen oder
die einzelnen Personen gefallenen gültigen und un
die Gewählten nicht deutlich bezeichnen, werden nicht
gültigen Stimmen, der Grund der Ungültigkeit
von Stimmzetteln oder Stimmen, endlich Dor» und
mitgezählt.
8 8. Binnen längstens
zwei Wochen nach Ab
Zunamen,
Stand, Beruf
und Wohnort
der al-
lauf der Einlieferungsfrist (8 6) stellt der Beauf
Beifitzer und stellvertretende Beifitzer Gewählten zu
tragte aus den eingesandten gültigen Stimmen das
ersehen find.
Dieses Protokoll mit den dazu gehörigen Stücken
Wahlergebniß fest. 8 9.
Für die Ermittelung des WahlergebniffeS
ist dem BezirkSpräfidenten vorzulegen.
gilt Folgendes: Kaffen, welchen weniger als 50 in
8 11. Auf etwaige Nachwahlen und die später
land- und forstwirthschaftlichen für Rechnung der
nach 8 51 Abs. 7 deS Gesetzes vorzunehmenden Er
LandeSkaffe verwalteten Betrieben beschäftigte Mit glieder angehören, führen eine
Stimme.
Kaffen
gänzungswahlen finden die vorstehenden Bestim mungen finngemäße Anwendung.
22. März 1891.
Gesetz, betreffen- die Kaiserliche Lchutztruppe für NeulschAstafrika.' R.-S.-Bl. 6. SS. 8 1 Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ord- I nung und Sicherheit in Deutsch-Ostafrika, insbe- '
sondere zur Bekämpfung deS Sklavenhandels wird eine Schutztruppe verwendet, deren oberster Kriegs
herr der Kaiser ist.
L Bildung, Ergänzung und Rechtsverhältnisse. 8 2. Die Schutztruppe wird gebildet:
a) ou8 Offizieren, Ingenieuren des Soldaten- 1
standeS, Sanitätsoffizieren, Beamten und Unteroffizieren des Reichsheeres und der Kai-
serlichen Marine, welche auf Grund frei williger Meldung der Schutztruppe zeitweise zugetheilt werden,
auS d)
angeworbenen Farbigen.
8 3. Die der Schutztruppe zugetheilten deutschen Militärpersonen und Beamten scheiden aus dem Heere
und, soweit fie der Kaiserlichen Marine angehören, auS dem Etat der letzteren aus. Sie gelten als außer diesem Etat stehende, zeitweise
abkommandirte Angehörige der Kaiserlichen Marine.
Die der Schutztruppe zugetheilten Civilbeamten 1. Die Bestimmungen diese» Gesetze» finden im Allgemeinen amch auf die Schutztruppen für Südwestafrika und für Samerun Anwendung, S. v. V. Juni 1895.
der Militär- oder Marineverwaltung gelten als
Militärbeamte.
1891 (22
36
März)
§ 4. Die hinsichtlich *beö strafgerichtlichen Ver
Militär- oder Seedienstes unfähig geworden ist, erhält
fahren- gegen die der Schutztruppe zugetheilten Mi-
an Stelle der im 8 12 des Gesetzes vom 27. Juni 1871
litärpersonen durch die besonderen Verhältnisse der
vorgesehenen PenfionSerhöhung eine Erhöhung der
Schutztruppe gebotenen Abweichungen von den Dor»
Pension, welche beträgt: ai 1020 Mark jährlich, wenn die Penfionirung
schristen der Militär-Strafgerichtsordnung werden
aus der Charge eines Deckoffiziers bezw. eines
durch Kaiserliche Verordnung bestimmt2 3 4
Lieutenants oder Hauptmanns (Kapitän-Lieute n. Versorgung.
nants) IL Klaffe oder, bei oberen Beamten,
8 5. In Betreff der Versorgung-ansprüche der
auS einem penfionsfähigen Diensteinkommen
der Kaiserlichen Schutztruppe zugetheilten Militär
von weniger als 3600 Mark erfolgt,
personen und ihrer Angehörigen finden die Bestim
b) 750 Mark jährlich, wenn die Penfionirung aus
mungen, welche für die aus dem Marine-Etat be
einer anderen militärischen Charge (§ 7) oder,
soldeten Militärpersonen
gelten? mit
den
nach
bei oberen Beamten, aus einem penfionsfähigen
stehenden Maßgaben Anwendung.
Diensteinkommen von 3600 Mark und darüber
8 6. Als Dienstbeschüdigung ist außer den in
erfolgt.
den 88 3, 51 und 59 bei; ReichS-Militärpenfions-
Militärpersonen der Unterklaffen, welche in der
gesetzeS vom 27. Juni 1871 erwähnten Beschädigungen
vorbezeichneten Weise ganz invalide geworden find,
auch die auf die klimatischen Einflüffe während der
erhalten an Stelle der im 8 71 a. a. O. vorge
Zugehörigkeit
sehenen Zulage eine PenfionSerhöhung von jährlich
zur
Schutztruppe
zurückzuführende
bleibende Störung der Gesundheit anzusehen.
300 Mark.
Die Entscheidung darüber, ob eine mit dem Dienst
Für diejenigen, welche der Schutztruppe ohne Unter
in der Schutztruppe in ursächlichem Zusammenhänge
brechung länger als drei Jahre angehört haben,
stehende Dienstbeschädigung vorliegt, erfolgt für die-
findet für jedes weitere volle Dienstjahr eine Steige
jenigen Personen de- Soldatenstandes, welche in das
rung der PenfionSerhöhung um ein Sechstel bis
Heer zurückgetreten find, durch die oberste Militär
zur Erreichung des Doppelbetrages statt.
verwaltungsbehörde des Kontingents im Einvernehmen
§ 10. Bei denjenigen aus dem Dienst der Kaiser
mit dem Reichskanzler (Reichs-Marine-Amt).
lichen Schutztruppe scheid»nden Personen, welche der
8 7. Bei Bemessung der Höhe der Pension bleiben
selben ununterbrochen mindestens zwölf volle Jahre
die Bezüge in der Schutztruppe außer Betracht. Hin
angehört haben, ist eingetretene Dienstunfähigkeit
sichtlich der Offiziere, Ingenieure des Soldatenstandes,
nicht Vorbedingung des Anspruchs auf Pension.
Deckoffiziere, Sanitätsoffiziere und oberen Beamten
Für den Anspruch auf die Penfionserhöhungen (8 9)
gelten als penfionSfähigeS Diensteinkommen die Ge-
ist jedoch der Nachweis der Invalidität erforderlich.
bührniffe, welche ihnen nach ihrem Dienstalter und
8 11.
Die Zeit der Verwendung in Afrika wird
ihrer Charge in der Kaiserlichen Marine zustehen
bei der Penfionirung doppelt in Anrechnung ge
würden.
bracht, sofern fie mindestens sechs Monate ohne
Als PenfionSfähigeS Diensteinkommen gilt:
Unterbrechung gedauert hat.
für den Oberbüchsenmacher der Betrag von..............................
für Feldwebel der Betrag von
2200 Mk. 2000
„
1600
„
für Büchsenmacher, Sergeanten,
in Afrika gleich.
Ausgenommen von dieser Doppelrechnung ist die 1 in solche Jahre fallende Dienstzeit, welche bereits
Unteroffiziere und Lazareth-
gehülfen der Betrag von
al« Kriegsjahr zu erhöhtem Ansatz kommt.
und für da- sonstige Personal
der Schutztruppe der Betrag von..........................................
Seereisen außerhalb
der Ost- und Nordsee rechnen hierbei der Verwendung
1200
„
Die Doppelrechnung der Dienstjahre in der Schuh 1 truppe hat auch für diejenigen Militärpersonen statt zufinden, welche ohne Penfion aus der Schuhtruppe i in ihr früheres Dienstverhältniß zurücktreten und
jährlich.
demnächst aus diesem letzteren Dienstverhältniß pen-
6 8. Die Bemessung der Pension der Personen
fionirt werden.*
deS Soldatenstandes der Unterklaffen erfolgt unbe
8 12.
schadet ihre- Anspruchs auf PenfionSerhöhung und
Versorgung-ansprüche wegen einer in der
Schuhtruppe erlittenen inneren Dienstbeschädigung
den CivilversorgungSschein nach den Bestimmungen
deS Reichsbeamtengesetzes, sofern eS für sie günstiger ist. 4. Gleiche Bestimmung wie in 611 besteht nach Art. 17 0. 8 9. Jeder Offizier, Ingenieur des Soldaten- | d. 22. Mai 1893 für jeden Reich-dienst in den deutschen GchutzstandeS, Deckoffizier, Sanitätsoffizier oder obere Be» . gebieten und deren Hinterländer. — Die in Abs 3 vorge amte, welcher nachweislich durch den Dienst in der * sehene Doppelrechnung wird auch bei Berechnung einer Atvilpenfion im Reich-dienst sowie im els. lothr. Lande-dienst
Schutztruppe invalide und zur Festsetzung des aktiven
! Anwendung finden, da § 47 R.-B.G. (s. unter 23. Dez. 1873). dahin au-gelegt wird, daß die Anrechnung de- Militärdienste-
2. v. d. 8. Juni 1801 (B.4U81. e. 341). 3. vgl. G. v. 27. Juni 1871 (unterm 8. Februar 1875),
adgeändert und ergänzt inSbs. durch G v. 22. Mai 1893.
nach der Zeitdauer erfolgt, wie e- bei Berechnung einer |
Militärpeufion geschehen würde, (s. auch § 107 Mil.-Pens.-G.
in der Fassung deö Art. 12 0. d. 22- Mai 1893.)
37
1891 (22. März - 24. März) oder
können nur innerhalb sechs Jahren nach dem Aus
scheiden aus der Schutztruppe geltend gemacht werden.
|
Bestimmungen dieses
Die
nach
schränkung zulässig.
sind nur insoweit zu»
vor
und
Ablauf von
Paragraphen finden
auf die Angehörigen solcher Militärpersonen, welche
machung von Versorgungsansprüchen ohne Zeitbe-
schädigung erhoben werden,
Einflüsse
truppe eingetreten ist.
Bei Verwundungen, äußeren Dienstbeschädigungen und der kontagiösen Augenkrankheit ist die Geltend
Bersorgungsansprüche. die nicht wegen Dienstbe-
klimatischer
sechs Jahren nach dem Ausscheiden aus der Schutz
i .
einer militärischen Aktion
vermißt werden,
gleichmäßig Anwendung, wenn nach dem Ermeffen der obersten MilitärverwaltungSbehörde das Ableben mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist.
lässig, als sie bis zum Ausscheiden aus der Schutz-
§ 17. Oberste Verwaltung-- bezw. Reichsbehörde
truppe erhoben find.
$ 13. Scheiden Personen des Soldatenftandes aus
:
im Sinne der PenfionSgesetze ist für die Kaiserliche Schutztruppe der Reichskanzler (ReichS-Marine-Amt).
der Schuhtruppe mit Pension aus, so beginnt die
Zahlung der letzteren mit dem Ablauf des Viertel HL Uebergangsbeftimmuuge«.
jahres, welches auf den Monat folgt, in welchem
8 18. Außer den im 8 2 lit. a bezeichneten Militär
das Ausscheiden stattgefunden hat. Bis zum Beginn der Pensionszahlung wird dem Pensionär das bis
personen können in die Schutztruppe auch solche Deutsche
herige Gehalt belasten.
übernommen werden, welche der von dem ReichSkom-
Werden Militärpersonen nach dem Aus-
;
miflar für Ostafrika angeworbenen Truppe ange
scheiden aus der Schutztruppe wegen einer mit dem
1
hören. Sie erhalten hierdurch die Rechte und Pflichten
§ 14.
Dienst in letzterer in ursächlichem Zusammenhänge | stehenden
Dienstbeschädigung
penfionirt.
nachdem ;
Marine wieder übernommen waren,
so
fällt die
8 19. Für die in die Schutztruppe übernommenen Personen ist der in der Truppe des ReichskommiffarS
sie in den Dienst des Heeres oder der Kaiserlichen
gesammte von ihnen erdiente Pension dem ordent-
der vorerwähnten Militärpersonen.
; bereits abgeleistete Dienst im Sinne diese- Gesetze!
demjenigen in der Schutztruppe gleich zu achten. § 20. Denjenigen aus dem Heere oder der Kaiser
lichen Penfionsfonds zur Last.
8 15. Hinterläßt eine der Schuhtruppe angehörige >
lichen Marine zur Truppe
de- ReichskommiffarS
Person deS Soldatenstandes eine Wittwe oder eheliche | übergetretenen Militärpersonen, welche au- dieser
Nachkommenschaft, so gebührt den Hinterbliebenen für
bereits
das auf den Sterbemonat folgende Vierteljahr noch i
Schutztruppe nicht übernommen werden, und ihren
das volle Gehalt des Verstorbenen. ! tz 16. Die in den 88 41 ff., 8 56 und 88 94 ff. |
Hinterbliebenen können Versorgung-ansprüche nach
auSgeschieden find oder in die Kaiserliche
Maßgabe der bisherigen Bestimmungen
über die
des Gesetzes vom 27. Juni 1871 vorgesehenen Bei- ; Versorgung der Militärpersonen deS Heere- und hülfen stehen den Hinterbliebenen auch dann zu, ! der Kaiserlichen Marine und ihrer Hinterbliebenen wenn der Tod infolge einer militärischen Aktion 1
vom Reichskanzler zugestanden werden.
22. März 1891. Gesetz, betreffend die Aebergangsabgabe von Sier.'
S.-Bl.
S. 3.
eingeführte starke Bier
einer
UebergangS-
Dom 1. April 1891 ab unterliegt das nach Elsaß-
!
gebiets
Lothringen aus anderen Staaten deS deutschen Zoll-
,
abgabe von drei Mark für das Hektoliter?
1. Vorlage Nr. 9 der XV1IT. Tagung des LandesausschuffeS;
!
satz v. v. 27. Nov. 1870 und Sen. daselbst.
|
ländische Steuer, Art. 107 ff. G. v. 28. April 1816, über die
2. 6. über die Uebergangsabgabe und den frühere« Steuer
Berathung S. 439 der Sitzungsberichte.
Ueber die in-
in den Bundesstaaten zur Erhebung gelangenden Abgabe» di«
Uebersicht dom 29. Dez. 1888.
24. März 1891. Bekanntmachung des Reichskanzlers über Ergänzung des § 10 der Ausführung«-
bestimumngen zum Latzsteuergefeh.
C.-Bl. 6. 62. Der Bundeürath hat in seiner Sitzung vom 12.
in den 8 10 der Ausführungsbestimmungen vom 5. Juli 1888, betreffend das Gesetz über die Er
hebung
einer Abgabe von
S. 613 ff.)1,
nach Abs. 4 folgenden Zusatz ein-
zuschalten:
März d. I. beschloffen.
Salz lC.-Bl. 1888
1. E. unterm 18. Juli 1888 (Baud V S. 487).
»eitere
Abänderung dieser AuSführungSbesttmnungen (S 19 Z. 1)
f. unterm 31. Jan. 1895, (§ 10 Abs. 2) 16. vtai 1896.
1891 (24. März - 26. März
38
»Bei der Ausfertigung eines Begleitscheins
28. März)
begleitscheine enthaltenen Vorschriften- gleich
■
mäßige Anwendung/
über mehrere mit Salz beladene Eisenbahn» i
wagen finden die im § 101 a der Ausführung-- .
2 v. jetzt tz SS der zu« Zuckersteuergesetz d. 31. Mai 1891
bestimmungm zum Zuckersteuergesetz vom 9. Juli
erlaffeueu Ausführungsbestiunnuugru do« 30. April 1892
1887 lC.-Bl. 1889 S. 567 st.) für Zucker
(S-Bl. 6. 185).
24. März 1891. Ministerialverfügung, betreffend die Abhaltung »
6. wenn fie einer vorsätzlichen und rechtswidrigen | Sachbeschädigung zum Nachtheile de- Arbeit- | 61. vgl. $ 9 Bta. d. & Juli 1898 über Bleifarben- und
der bedungenen Weise
auSzahlt, bei Stücklohn nicht für ihre aus
•5. wenn fie fich Thätlichkeiten oder grobe Be
oder
dem
Inwiefern in den unter Nr. 8 gedachten Fällen
klärte Aufkündigung gelöst werden. Werden andere
Arbettgebers
Thatsachen
dem Entlaffenen ein Anspruch aus Entschädigung
Aufkündigungsfristen vereinbart, so müffen fie für
deS
liegenden
länger al- eine Woche bekannt find.
jedem Thelle freistehende, vierzehn Tage vorher er
Vorzeigung falscher
Krankheit be
In den unter Nr. 1 bi- 7 gedachten Fällen ist
lichen Arbeiten find fie nicht verbunden.
Arbeitgeber durch
einer abschreckenden
haftet find.
i
oder die Gesundheit der Arbetter einer erweis lichen Gefahr au-gesetzt sein würde, welche bei Eingehung de- Arbett-vertrage- nicht zu er kennen war.
und Gesellen
! ‘
über die hier erörterten Rechtsverhältnisse gehören, soweit Gewerbegerichte (nach dem Landes-G. v. 23. März 1880 oder
I |
Austritt aus der Arbeit nicht mehr zuläsfig, wenn
dem Reichs-G. v. 29. Juli 1890 bestehen, über daS verhält-
i
länger al- eine Woche bekannt find.
dieser beiden G. zu einander s. Bem. zu 8 SO des letzteren)
,
dar die Gewerbegerichte (8 2 G d. 23. März 1880 u. 88 L
:
vleizuckerfabriken. 62. Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern
In den unter Nr. 2 gedachten Fällen ist der
die zu Grunde liegenden Thatsachen dem Arbeiter § 124a.
Außer den in 85 123 und 124 bezeich
neten Fällen kann jeder der beiden Theile aus wich,
2 G. d. 29. Juli 1890; die Faffung deS ersteren G. ist enger als die des zweiten) andernfalls vor die Amtsgerichte. 8 28
I
tigen Gründen vor Ablauf der vertragsmäßigen
Ziff. 2 G^S. 68. Darauf, ob diese Bestimmung eingehalten ist. hat der Kreisdirektor bei Prüfung der Arbeitsordnungen (8 184 o)
i I I
Zeit und ohne Innehaltung einer Kündigungsfrist
besonder- zu achten, D. m Anw. v. 28. März 1892
1
wenn dasselbe mindesten- auf vier Wochen oder
die Aufhebung deS ArbeitSverhältnisteS verlangen,
1891 (1. Juni)
78
wenn eine längere als vierzehntägige Kündigungs
Besuche des Gottesdienstes an Sonn- und Festtagen
erforderliche Zeit und Gelegenheit durch Verwendung
frist vereinbart ist.
zu anderen Dienstleistungen nicht entziehen
§ 124 b. Hat ein Geselle ober Gehülfe rechts
Er hat
widrig die Arbeit verlassen, so kann der Arbeit
den Lehrling zur Arbeitsamkeit und zu guten Sitten
geber als Entschädigung für den Tag des Vertrags
anzuhalten und vor Ausschweifungen zu bewahren,
r 127. Der Lehrling ist der väterlichen Zucht
bruchs und jeden folgenden Tag der vertragsmäßigen
oder gesetzlichen Arbeitszeit, höchstens aber für eine
des Lehrherrn unterworfen.
Woche, den Betrag des ortsüblichen Tagelohnes (§ 8
welcher an Stelle des Lehrherrn seine Ausbildung
des KrankenverficherungsgesetzeS vom 15. Juni 18S3,
zu leiten hat, ist er zur Folgsamkeit verpflichtet.
Demjenigen gegenüber,
Reichs-Gesetzbl. S. 73)w fordern. Diese Forderung
8128. Das Lehrverhältniß kann, wenn eine längere
ist an den Nachweis eines Schadens nicht gebunden.
Frist nicht vereinbart ist, während der ersten vier
Durch ihrr Geltendmachung wird der Anspruch aus
Wochen nach Beginn der Lehrzeit durch einseitigen
Erfüllung des Vertrages und auf weiteren Scha
Rücktritt aufgelöst werden. Eine Vereinbarung, wo
densersatz ausgeschlossen.
nach diese Probezeit mehr als drei Monate betragen
Dasselbe Recht steht dem
soll, ist nichtig.
Gesellen oder Gehülfen gegen den Arbeitgeber zu,
wenn er von diesem vor rechtmäßiger Beendigung
Nach Ablauf der Probezeit kann der Lehrling vor
des Arbeitsverhältnisses entlassen worden ist.
Beendigung der verabredeten Lehrzeit entlaffen wer
§ 125. Ein Arbeitgeber, welcher einen Gesellen
den, wenn einer der im 8 123 vorgesehenen Fälle
oder Gehülfen verleitet, vor rechtmäßiger Beendigung
auf ihn Anwendung findet.
des Arbeitsverhältniffes die Arbeit zu verlassen, ist
Von Seiten des Lehrlings kann das Lehrverhält
dem früheren Arbeitgeber für den entstandenen Scha
niß nach Ablauf der Probezeit aufgelöst werden:
den oder den nach § 124b an die Stelle des Scha
1. wenn einer der im § 124 unter Nr. 1, 3 bis
densersatzes tretenden Betrag als Selbstschuldner mit
verhaftet.
5 vorgesehenen Fälle vorliegt;
In gleicher Weise haftet ein Arbeitgeber,
2. wenn der Lehrherr seine gesetzlichen Verpflich
welcher einen Gesellen oder Gehülfen annimmt, von |
tungen gegen den Lehrling in einer die Ge
dem er weiß, daß derselbe einem anderen Arbeit- | gebet zur Arbeit noch verpflichtet ist. |
des Lehrlings gefährdenden Weise vernachläs
In dem im vorstehenden Absatz bezeichneten Um- ; fang ist auch derjenige Arbeitgeber mitverhaftet, | welcher einen Gesellen oder Gehülfen, von dem er !
weiß, daß derselbe einem anderen Arbeitgeber zur I
sundheit, die Sittlichkeit oder die Ausbildung sigt, oder das Recht der väterlichen Zucht miß braucht, oder zur Erfüllung der ihm vertrags
mäßig obliegendenVerpfiichtungen unfähig wird. Der Lehrvertrag wird durch den Tod des Lehr
Arbeit noch verpflichtet ist während der Dauer dieser
lings aufgehoben.
Verpflichtung in der Beschäftigung behält, sofern
gilt der Lehrvertrag als aufgehoben, sofern die Auf
nicht seit der unrechtmäßigen Lösung des ArbeitS-
hebung innerhalb vier Wochen geltend gemacht wird.
verhältnifles bereits vierzehn Tage verflossen sind.
Den Gesellen und Gehülfen stehen im Sinne der
Durch den Tod des Lehrherrn
Schriftliche Lehrverträge find stempelfrei. 8 129. Bei Beendigung des LehrverhaltniffeS hat
vorstehenden Bestimmungen die im 8 H9b bezeich
der Lehrherr dem Lehrling unter Angabe des Ge
neten Personen gleich.
werbes, in welchem der Lehrling unterwiesen wor
den ist, über die Dauer der Lehrzeit und die wahrend
III. LehrlingSverhältnisse.sö
derselben erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten,
8 126. Der Lehrherr ist verpflichtet, den Lehr
ling in den bei seinem Betriebe vorkommenden Ar beiten des Gewerbes in der durch den Zweck der Ausbildung gebotenen Reihenfolge und Ausdehnung
zu unterweisen.
Er muß entweder selbst oder durch
einen geeigneten, ausdrücklich dazu bestimmten Ver treter die Ausbildung des Lehrlings leiten.
Er darf
dem Lehrling die zu seiner Ausbildung und zum 64. S. dasselbe unterm 10. April 1892 (8 8 hat eine neue
! frei zu beglaubigen ist. An Stelle dieser Zeugnisse können, wo Innungen oder andere Vertretungen der Gewerbetreibenden be
stehen, die von diesen ausgestellten Lehrbriefe treten.
8 130. Verläßt der Lehrling in einem durch dies Gesetz nicht vorgesehenen Falle ohne Zustimmung deS Lehrherrn die Lehre, so kann letzterer den An
spruch auf Rückkehr des Lehrlings nur geltend machen,
Fassung erhalten); f. auch die vem. das.
65. Das ö. über die Lehrverträge v. 22. Febr. 1851 wird in Art. 1-3 durch die Gew.-O. nicht berührt.
sowie über sein Betragen ein Zeugniß auszustellen,
i welches von der Gemeindebehörde kosten- und stempel-
Ueber daS
Verhältniß der Art. 4-7 zu § 41 Sew.O. s. »em. 52 u. 53
in »b. V G. 326; die Art. 8—17 mit 19 u. 20 werden im
wenn der Lehrvertrag schriftlich geschloffen ist. Die
Polizeibehörde«« kann in diesem Falle auf Antrag
des Lehrherrn den Lehrling anhalten, solange in der
Allgemeinen durch 88 128-133 «ew.-O. ersetzt, für «potheker-
Lehre zu verbleiben, als durch gerichtliches Urtheil
lehrlinge bleiben sie jedoch gemäß 8 154 Abs. 1 »och in Kraft.
das Lehrverhältniß nicht für aufgelöst erklärt ist.
- Vgl. zur Ausführung der 85 1-6-133 : 8 66 der Auw.
Der Antrag ist nur zulässig, wenn er binnen einer
v. 27. Dez. 1888. — Unter AechtSstreitigkeiteu zwischen Lehr Herrn und Lehrling gilt daß iu »em. 62 hinsichtlich der Ge
sellen Gesagte.
66. OrtSpolizeibehörde, 8 66 Anw. d. 27. Dez. 1888 s. Btm. d. 26. Dez. 1888.
1891 (1. Juni) Woche nach dem Austritt des Lehrlings gestellt ist.
Im Falle der Weigerung kann die Polizeibehörde
79
Illa. Verhältnisse der Betriebsbeamten,
Werkmeister, Techniker.^
den Lehrling zwangsweise zurückführen lassen, oder
§ 133 a. Das Dienstverhältniß der von den Ge
durch Androhung von Geldstrafe bis zu fünfzig
werbeunternehmern gegen feste Bezüge beschäftigten
Mark oder Haft bis zu fünf Tagen zur Rückkehr
Personen, welche nicht lediglich vorübergehend mit
der Leitung oder Beauffichtigung deS Betriebes oder
ihn anhalten.
§ 131. Wird von dem Vater oder Vormund für
einer Abtheilung desselben beauftragt (Betriebsbe-
den Lehrling oder, sofern der letztere großjährig ist,
amte, Werkmeister und ähnliche
von ihm selbst dem Lehrherrn die schriftliche Er
mit höheren technischen Dienstleistungen betraut find
klärung abgegeben, daß der Lehrling zu einem anderen
(Maschinentechniker, Bautechniker, Chemiker, Zeichner
Gewerbe oder anderen Berufe übergehen werde, so
und dergleichen), kann, wenn nicht etwas Anderes
Angestellte) oder
gilt das Lehrverhältniß, wenn der Lehrling nicht
verabredet ist, von jedem Theile mit Ablauf jedes
früher entlasten wird, nach Ablauf von vier Wochen
Kalendervierteljahres nach sechs Wochen vorher er
als aufgelöst.
Den Grund der Auflösung hat der
Lehrherr in dem Arbeitsbuche zu vermerken. Binnen neun Monaten nach der Auflösung darf
klärter Aufkündigung aufgehoben werden. § 133 b. Jeder der beiden Theile kann vor Ab lauf der vertragsmäßigen Zeit und ohne Innehaltung
der Lehrling in demselben Gewerbe von einem anderen
einer Kündigungsfrist die Aufhebung des Dienstver-
Arbeitgeber ohne Zustimmung des früheren Lehr
hältnifles verlangen, wenn ein wichtiger, nach den
herrn nicht beschäftigt werden.
Umständen des Falles die Aufhebung rechtfertigen
§ 132. Erreicht das Lehrverhältniß vor Ablauf
der Grund vorliegt.
der verabredeten Lehrzeit sein Ende, so kann von
§ 133 c. Gegenüber den im § 133 a bezeichneten
dem Lehrherrn oder von dem Lehrling ein Anspruch
Personen kann die Aufhebung deS DienstverhältnisteS
aus Entschädigung nur geltend gemacht werden, wenn
insbesondere verlangt werden:
der Lehrvertrag schriftlich geschloffen ist.
In den
1. wenn sie beim Abschluß des Dienstvertrages
Fällen des g 128 Abs. 1 und 4 kann der Anspruch
den Arbeitgeber durch Vorbringung falscher oder
nur geltend gemacht werden, wenn dieses in dem
verfälschter Zeugniffe hintergangen oder ihn über
Lehrvertrage unter Festsetzung der Art und Höhe
das Bestehen eines anderen, fie gleichzeitig ver
der Entschädigung vereinbart ist.
pflichtenden DienstverhältnisteS in einen Irr
Der Anspruch auf Entschädigung erlischt, wenn er nicht innerhalb vier Wochen nach Auflösung des Lehrverhältnistes im Wege der Klaget oder Ein
rede geltend gemacht ist.
thum verseht haben;
2. wenn fie im Dienste untreu find oder das Ver
trauen mißbrauchen;
3. wenn fie ihren Dienst unbefugt verlasten oder
§ 133. Ist von dem Lehrherrn das Lehrverhältniß
den nach dem Dienstverträge ihnen obliegenden
ausgelöst worden, weil der Lehrling die Lehre un
Verpflichtungen nachzukommen, beharrlich ver
befugt verlosten hat, so ist die von dem Lehrherrn
weigern ;
beanspruchte Entschädigung, wenn in dem Lehrver
4. wenn fie durch anhaltende Krankheit, oder durch
trage ein Anderes nicht ausbedungen ist, auf einen
eine längere Freiheitsstrafe oder Abwesenheit
Betrag festzusetzen, welcher für jeden auf den Tag
an der Verrichtung ihrer Dienste verhindert
deS Vertragsbruchs folgenden Tag der Lehrzeit, höch
werden;
stens aber für sechs Monate, bis auf die Hälfte
5. wenn fie sich Thätlichkeiten oder Ehrverletzungen
deS in dem Gewerbe des Lehrherrn den Gesellen
gegen den Arbeitgeber oder seinen Vertreter zu
oder Gehülfen ortsüblich gezahlten Lohnes sich be
laufen darf. Für die Zahlung der Entschädigung find als Selbst
schuldner mitverhaftet der Vater deS Lehrlings sowie
Schulden kommen lasten;
6. wenn fie fich einem unfittlichen Lebenswandel
ergeben. In dem Falle zu 4 bleibt der Anspruch auf die
des Arbeitgebers
derjenige Arbeügeber, welcher den Lehrling zum Ver
vertragsmäßigen Leistungen
lusten der Lehre verleitet oder welcher ihn in Arbeit
die Dauer von sechs Wochen in Kraft, wenn die
für
genommen hat, obwohl er wußte, daß der Lehrling
Verrichtung der Dienste durch unverschuldetes Un
zur Fortsetzung eines Lehrverhältnistes noch ver
glück verhindert worden ist.
pflichtet war. Hat der Entschädigungsberechtigte erst
die Ansprüche in diesem Falle um denjenigen Be
Jedoch mindern fich
nach Auflösung deS Lehrverhältnistes von der Person
trag, welcher dem Berechtigten auS einer auf Grund
deS Arbeitgebers, welcher den Lehrling verleitet oder
gesetzlicher Verpflichtung bestehenden Krankenversicher
in Arbeit genommen hat, Kenntniß erhalten, so er
ung oder Unfallverficherung zukommt. 70
lischt gegen diese der Entschädigungsanspruch erst,
69. Die Vorschriften, welche für die in § 133a genannten
wen« derselbe nicht innerhalb vier Wochen nach er
Personen gelten, finden auch auf die .Schiffer' und die .Floß
haltener Kenntniß geltend gemacht ist. 67. Strafbestimmung § 148 Ziff. 10 (8b. V S. 860). 68. Ueber die Zuständigkeit f. vem. 65 a. 6. bezw. 62.
führer' Anwendung, s. 8 20 Binnenschifffahrt»^, v. 15. Juni
1895, 8 16 Flüfferei-S. d. gleichen Lage. 70. Ueber bie Krankenversicherung der Betriebsbeamten s. § 2 b Krankenverf.-S. (untern 10. April 1892). Ueber die
80
1SG1 (1. Sunt) Die im g 138» bezeichneten Personen
Die Arbeitsordnungen und Nachträge zu den
rönnen die Auflösung de- Dienstverhältnisse- ins
selben treten frühesten- zwei Wochen nach ihrem
besondere verlangen:
Erlaß in Geltung.
5 183d.
1. wenn der Arbeitgeber oder seine Vertreter sich
8
Thätlichkeiten oder Ehrverletzungen gegen sie zu Schulden kommen lasten; 2. wenn
Bestim
lichen Arbeü-zeit, sowie der für die erwachsenen
Leistungen nicht gewährt;
Arbeiter vorgesehenen Pausen;
3. wenn bei Fortsetzung de- Dienstverhältniste-
2. über Zeit und Art der Abrechnung und Lohn
ihr Leben oder ihre Gesundheit einer erweis
zahlung;
lichen Gefahr ausgesetzt fein würde, welche bei
3. sofern
Eingehung de- Dienstverhältniste- nicht zu er
kennen war.
Arbeit-ordnung muß
1. über Anfang und Ende der regelmäßigen täg
die vertragsmäßigen
der Arbeitgeber
Die
134 b.
mungen enthalten:
i
eS nicht
zuläsfigen
8 133 e. Auf die im g 133 a bezeichneten Per
bei den
gesetzlichen Bestim
mungen7» bewenden soll, über die Frist der
Aufkündigung,
über
sowie
die
sonen finden die Bestimmungen der gg 124b und
Gründe, auS welchen die Entlastung und der
125 Anwendung, dagegen nicht die Bestimmungen
Austritt aus der Arbeit ohne Aufkündigung
erfolgen darf;
de- g 119a.
4. sofern Strafen vorgesehen werden, über die
IV. Verhältnisse der Fabrikarbeiter.7* 8 134. Auf Fabrikarbeiter finden
die Bestim-
Art und Höhe derselben, über die Art ihrer !
Festsetzung und, wenn fie in Geld bestehen,
mungen der gg 121 bi- 125 oder, wenn die Fa brikarbeiter als Lehrlinge anzusehen find, die Be- I
über deren Einziehung und über den Zweck,
stimmungen der gg 126 bis 133 Anwendung. i Den Unternehmern von Fabriken, in welchen in !
5. sofern die Verwirkung von Lohnbeträgen nach
für welchen fie verwendet werden sollen;7»
der Regel mindesten- zwanzig Arbeiter beschäftigt ’ werden,
ist untersagt,
für
den Fall der rechts- >
widrigen Auflösung deS ArbeitSverhältniffeS durch i den Arbeiter die Verwirkung des rückständigen !
Lohnes über den Betrag des durchschnittlichen Wochen-
lohneS hinaus auszubedingen. Auf die Arbeitgeber und Arbeiter in solchen Fabriken finden die Be g 134 a. Für jede Fabrik,7* in welcher in der
zwanzig
mindestens
Arbeiter
durch Arbeitsordnung oder Arbeitsvertrag auS-
bedungen wird, über die Verwendung der ver
wirkten Beträge.7» Strafbestimmungen, welche das Ehrgefühl oder
die guten Sitten verletzen, dürfen in die Arbeite
ordnung nicht ausgenommen werden.
Geldstrafen
dürfen die Hälfte des durchschnittlichen Tage-ar-
stimmungen des g 124b keine Anwendung, Regel
Maßgabe der Bestimmung bH g 134 Abs. 2
beschäftigt
beitSverdiensteS
nicht übersteigen;
jedoch können
Thätlichkeiten gegen Mitarbeiter, erhebliche Ver
werden?» ist innerhalb vier Wochen nach Inkraft
stöße gegen die guten Sitten, sowie gegen die zur
treten dieses Gesetzes oder nach der Eröffnung des
Aufrechthaltung der Ordnung des Betriebes, zur
Betriebes eine Arbeitsordnung zu erfassen.74 * * 75 *Für * 76 ****
Sicherung
die einzelnen Abtheilungen des Betriebes oder für
Durchführung der Bestimmungen der Gewerbeord nung erlassenen Vorschriften mit Geldstrafen bis
die
einzelnen Gruppen
der Arbeiter
können be-
fondere Arbeitsordnungen erlaffen werden.
Der
Erlaß erfolgt durch Aushang (g 134e Abf. 2). Die
Arbeitsordnung muß
den Zeitpunkt, mit
welchem fie in Wirksamkeit treten soll, angeben und
von demjenigen,
welcher fie erläßt, unter Angabe
deS Datums unterzeichnet sein.
eine- gefahrlosen Betriebes oder
zur
-um vollen Betrage deS durchschnittlichen TageS-
arbeitSverdiensteS belegt werden.
Alle Strafgelder
müffen -um Besten der Arbeiter der Fabrik ver wendetwerden. Da- Recht des Arbeitgeber-, Schaden ersatz zu fordern, wird durch diese Bestimmung nicht
berührt.
Abänderungen ihre- Inhalt- können nur durch
Dem Defitzer der Fabrik bleibt überlasten, neben
den Erlaß von Nachträgen oder in der Weise er
den im Abs. 1 unter 1 bis 5 bezeichneten, noch
folgen, daß an Stelle der bestehenden eine neue
weitere die Ordnung de- Betriebe- und da- Ver
Arbeit-ordnung erlaffen wird.
halten der Arbeiter im Betriebe betreffende Be
Unfallversicherung 8 1 Unfallders.-G. d. 6. Auli 1884, 8 1
«bs. 2 Bauunfallvers.-S. v. 11. Ault 1887.
71. Ueber die Zuständigkeit bei AechtSstreitigkeiten gilt da» in Ben. 82 Gesagte.
72. S. auch 8 154, «bs. 2 (unten 6.85). 73. Die etwa vorübergehend angenomnenen Arbeiter und die VetriebSbeanten können nicht in Anrechnung, Abschn.
stimmungen in die Arbeitsordnung aufzunehmen. Mit Zustimmung eine- ständigen ÄrbeUerau-fchuffe»
können in die Arbeitsordnung Vorschriften über
das Verhalten der Arbeiter bei Benutzung der zu ihrem Besten getroffenen mit der Fabrik verbundenen Einrichtungen, sowie Vorschriften über da- Ber-
D. 1 Auw. 23. Mär, 1802.
74 Dgl. über die Arbeitsordnungen Abschn. D der AuSf.» Auw. d. 23. Mär, 1892. - Gtrafbostinnuug 8 147 Asts- 5
s. unten Art. S (G. 85).
75. 6. 8 122 (184 Abs. 1). 76. Strafbestimmungen für den Fall anderweiter Ver wendung 8 148 Ziff. 11 s. unten Art. - (T. 85).
81
1891 (1. Juni) halten der minderjährigen Arbeiter außerhalb des
Ordnungen zu ersetzen oder den gesetzlichen Vor
Betriebes77 ausgenommen werden.
schriften entsprechend abzuändern.
§ 134c. Der Inhalt der Arbeitsordnung ist, so
Gegen diese Anordnung findet binnen zwei Wochen
weit er den Gesetzen nicht zuwiderlauft, für die
die Beschwerde an die höhere Verwaltungsbehörde19
Arbeitgeber und Arbeiter rechtsverbindlich.
statt.88
Andere als die in der Arbeitsordnung oder in
8 134g. Arbeitsordnungen, welche vor dem In
den §§ 123 und 124 vorgesehenen Gründe der Ent
krafttreten dieses Gesetzes erlassen worden find, unter
lastung und des Austritt- aus der Arbeit dürfen
liegen den Bestimmungen der gg 134a bis 134c,
im ArbeitSvertrage nicht vereinbart werden. Andere
134e Abs. 2, 134f und find binnen vier Wochen
als die in der Arbeitsordnung vorgesehenen Strafen i der unteren Verwaltungsbehörde in zwei Ausfer dürfen über den Arbeiter nicht verhängt werden 78 * 80tigungen 81 einzureichen.87 Auf spätere Abänderungen
Die Strafen müssen ohne Verzug festgesetzt und dem
dieser Arbeitsordnungen und auf die seit dem 1.
Arbeiter zur Kenntniß gebracht werden.
Jan. 1891
Die verhängten Geldstrafen find in ein Verzeichniß einzutragen, welches den Namen des Bestraften, den Tag der Bestrafung, sowie den Grund und
erstmalig erlassenen Arbeitsordnungen
finden die §g 134d und 134e Abs. 1 Anwendung. 8 134 h. Als ständige ArbeiterauSschüffe im Sinne der 8g 134b Abs. 3 und 134d gelten nur:
die Höhe der Strafe ergeben und auf Erfordern
1. diejenigen Vorstände der Betriebs- (Fabrik-)
dem im § 139 b bezeichneten Beamten jederzeit zur
Krankenkassen oder anderer für die Arbeiter der
Einficht vorgelegt werden muß.78
Fabrik bestehender Kaffeneinrichtungen, deren
§ 134d.
Dor dem Erlaß der Arbeitsordnung
Mitglieder in ihrer Mehrheit von den Arbeitern
oder eines Nachtrags zu derselben ist den in der
aus ihrer Mitte zu wählen find, sofern fie al-
Fabrik oder in den betreffenden Abtheilungen des
ständige ArbeiterauSschüffe bestellt werden;
Betriebes beschäftigten großjährigen Arbeitern Ge
2. die Knappschaft-ältesten von Knappschaftsver-
legenheit zu geben, fich über den Inhalt derselben
einen, welche die nicht den Bestimmungen der
zu äußern.
Berggesetze unterstehenden Betriebe eine- Un
Für Fabriken, für welche ein ständiger Arbeiter-
ausschuß besteht, wird dieser Vorschrift durch An hörung des AuSschusteS über den Inhalt der Ar-
ternehmers umfassen, sofern fie als ständige ArbeiterauSschüffe bestellt werden; 3. die bereits vor dem 1. Jan. 1891 errichteten ständigen Arbeiterausschüsse, deren Mitglieder
beüSordnung genügt. g 134 e. Die Arbeitsordnung, sowie jeder Nachtrag
zu derselben ist unter Mittheilung der seitens der
Arbeiter geäußerten Bedenken, soweit die Aeuße
in ihrer Mehrzahl von den Arbeitern auS ihrer
Mitte gewählt werden;
4. solche Vertretungen, deren Mitglieder in ihrer
rungen schriftlich oder zu Protokoll erfolgt find,
Mehrzahl von den volljährigen Arbeitern der
binnen drei Tagen nach dem Erlaß in zwei Aus
Fabrik oder der betreffenden Betriebsabtheilung
fertigungen unter Beifügung der Erklärung, daß und
aus ihrer Mitte in unmittelbarer und geheimer
in welcher Weise der Vorschrift des § 134d genügt
Wahl gewählt werden.
ist, der unteren Verwaltungsbehörde88 einzureichen.87
treter kann auch nach Arbeiterklaffen oder nach
Die Wahl der Ver
Die Arbeitsordnung ist an geeigneter, allen 6t*
besonderen AbtheUungen deS Betriebes erfolgen.
theiligten Arbeitern zugänglicher Stelle auszuhängen.
8 135.84 Kinder unter dreizehn Jahren dürfen
Der Aushang muß stets in lesbarem Zustande er
in Fabriken nicht beschäftigt werden.
halten werden. Die Arbeitsordnung ist jedem Ar
dreizehn Jahre dürfen in Fabriken nur beschäftigt
beiter bei seinem Eintritt in die Beschäftigung zu
werden, wenn fie nicht mehr zum Besuche der Volks
behändigen.88
schule verpflichtet find.88
Kinder über
8 1345. Arbeitsordnungen und Nachträge zu den
Die Beschäftigung von Kindern unter vierzehn
selben, welche nicht vorschriftsmäßig erlaflen find,
Jahren darf die Dauer von sechs Stunden täglich
oder deren Inhalt den gesetzlichen Bestimmungen unteren
nicht überschreiten. Junge Leute zwischen vierzehn und sechSzehn Jahren
ArbeitS-
dürfen in Fabriken nicht länger als zehn Stunden
zuwiderläust, find auf Anordnung Verwaltungsbehörde
durch
der
gesetzmäßige
77. Für großjährige Arbeiter haben fich die Bestimmungen auf daß verhalten im Betriebe zu beschränken, s. v. III d
An», d. 23. März 1892.
täglich beschäftigt werden. 8 136.M. Die Arbeitsstunden der jugendlichen
Arbeiter (8 135) dürfen nicht vor fünfeinhalb Uhr
78. Strafbestimmung § 148 Ziff. 11, f. Art. 6, unten S. 85.
78. Strafbestimmung g 150 Ziff. 5, f. Art. 6, unten S. 85. 80. Kreis- bezw. Polizeidirektor.
Die Einreichung hat
durch Vermittelung der Ortspolizeibehörde zu erfolgen. D. II Anw. v. 23. März 1892. 81. Strafbestimmung für den Fall der Uuterlaffung, f.
8 1*8 List. 12, unten Art. 6 (S. 85).
82. Strafbestimmung für den Fall der Unterlassung, f.
§ 1*9 Ziff. 7 unten Art. 6 (S 85). Samml. d. in Elf -Lothr. gelt. Besetze, Bd. VI.
83. Strafbestimmung bei ZuwiLerhauLlungen § 147 Ziff. 5, f. unten Art. 6 (S. 85). 84. Strafbestimmung § 146 Ziff. L f. unten «tt. 6 (S. 84).
85 Durch das vollständige verbot der »efchästigung schulpflichtiger Kinder in Fabriken ist der nach »em. 98 zur
früheren Fassung der »ew^O. (f. unterm 27. Febr. 1888)
noch weitergeltende g L v. d. 18. April 1871 sowie die v. v. 17. Dez. 1889 gegenstandslos geworden.
82
1891 (1. Juni)
Morgens beginnen und nicht über achteinhalb Uhr
welche durch Ersetzung behinderter Arbeiter für ein
Abends dauern. Zwischen den Arbeitsstunden müssen
zelne Arbettsschichten nothwendig werden, nicht er
an jedem Arbeitstage regelmäßige Pausen gewährt werden.
Für jugendliche Arbeiter, welche nur sechs
folgen, bevor eine entsprechende weitere Anzeige der Behörde gemacht ist.
In jeder Fabrik hat der Ar
Stunden täglich beschäftigt werden, muß die Pause
beitgeber dafür zu sorgen, daß in den
mindestens eine halbe Stunde betragen. Den übrigen
räumen, in welchen jugendliche Arbeiter beschäftigt
Fabrik
jugendlichen Arbettern muß mindestens Mittag- eine
werden, an einer in die Augen fallenden Stelle ein
einstündige sowie Vormittags und NachmtttagS je
Derzeichniß der jugendlichen Arbeiter unter Angabe
eine halbstündige Pause gewährt werden.
ihrer ArbettStage, sowie deS Beginns und Ende-
Während der Pausen darf den jugendlichen Ar-
ihrer ArbettSzeit und der Pausen auSgehangt ist.
bettern eine Beschäftigung in dem Fabrikbetriebe
Ebenso hat er dafür zu sorgen, daß in den betref
überhaupt nicht und der Aufenthalt in den Arbeits
fenden Räumen eine Tafel auSgehängt ist, welche
räumen nur dann gestattet werden, wenn in den
in der von der Zentralbehörde zu bestimmenden
selben diejenigen Theile deS Betriebes, in welchen
Faffung und in deutlicher Schrift einen Auszug
jugendliche Arbeiter beschäftigt find, für die Zeit
aus den Bestimmungen über die Beschäftigung von
der Pausen völlig eingestellt werden oder wenn der
Arbeiterinnen und jugendlichen Arbettern enthält«?
Aufenthalt im Freien nicht thunlich und andere ge
8 138 a. 88
Mgen außergewöhnlicher Häufung
eignete Aufenthaltsräume ohne unverhältnißmäßige
der Arbeit99 kann auf Antrag des Arbeitgebers die
Schwierigkeiten nicht beschafft werden können.
untere Verwaltungsbehörde« auf die Dauer von zwei
An Sonn- und Festtagen, sowie während dec von
Wochen so die Beschäftigung von Arbeiterinnen über
dem ordentlichen Seelsorger für den Katechumenen-
sechszehn Jahre bis zehn Uhr Abends an den Wochen
und Konfirmanden-, Beicht- und Kommunionunter
tagen außer Sonnabend unter der Voraussetzung ge
richt bestimmten Stunden dürfen jugendliche Ar
statten, daß die tägliche Arbeitszeit dreizehn Stunden
beiter nicht beschäftigt werden.
nicht überschreitet 91 * * Innerhalb ****** eines Kalenderjahres
§ 137.8* Arbeiterinnen dürfen in Fabriken nicht
darf die Erlaubniß einem Arbeitgeber für seinen
in der Nachtzeit von achteinhalb Uhr Abends bis
Betrieb oder für eine Abtheilung seines Betriebes
fünfeinhalb Uhr Morgens und am Sonnabend so
auf mehr als vierzig Tage nicht ertheilt werden.
Für eine zwei Wochen überschreitende Dauer kann
wie an Vorabenden der Festtage nicht nach fünf
einhalb Uhr Nachmittags beschäftigt werden.
die gleiche Erlaubniß nur von der höheren Ver
Die Beschäfttgung von Arbeiterinnen über sechs
waltungsbehörde^ und auch von dieser für mehr
zehn Jahre darf die Dauer von elf Stunden täg
als vierzig Tage im Jahre nur dann ertheilt werden,91
lich, an den Vorabenden der Sonn- und Festtage
wenn die Arbeitszeit für den Betrieb oder die be
von zehn Stunden, nicht überschreiten.
treffende Abtheilung des Betriebes so geregelt wird,
Zwischen den Arbettsstunden muß den Arbeite
daß ihre tägliche Dauer im Durchschnitt der Be-
rinnen eine mindestens einstündige Mittagspause
triebStage des Jahres die regelmäßige gesetzliche Ar
gewährt werden.
beitszeit nicht überschreitet.99
Arbeiterinnen über sechszehn Jahre, welche ein
Der Antrag ist schriftlich zu stellen9« und muß
Hauswesen zu besorgen haben, find auf ihren An
den Grund, auS welchem die Erlaubniß beantragt
trag eine halbe Stunde vor der Mittagspause zu
wird, die Zahl der in Betracht kommenden Arbeite
entlaffen, sofern diese nicht mindestens ein und eine
rinnen. das Maß der längeren Beschäftigung, sowie
halbe Stunde beträgt.
den Zeitraum angeben, für welchen dieselbe statt
Wöchnerinnen dürfen während vier Wochen nach
finden soll. Der Bescheid der unteren Verwaltungs
ihrer Niederkunft überhaupt nicht und während der
behörde auf den Antrag ist binnen drei Tagen schrift
folgenden zwei Wochen nur beschäftigt werden, wenn
lich zu ertheilen. Gegen die Versagung der Erlaubniß
da« Zeugniß eines approbirten Arztes dies für zu
steht die Beschwerde an die vorgesetzte Behörde zu.
lässig erklärt. § 138.88 Sollen Arbeiterinnen oder jugendliche
87. vezügl. der Bergwerke u.f. w. f .V Bk«, d. 18. Nod 1892.
Arbeiter in Fabriken beschäftigt werden, so hat der
88. Zur Ausführung deS § 138 a f. A-fchn. F. I und II
Arbeügeber
vor
dem Beginn
der Beschäftigung
der Ortspolizeibehörde eine schriftliche Anzeige zu machen. In der Anzeige find die Fabrik, die Wochentage, an welchen die Beschäftigung stattfinden soll, Be
ginn
Anw. d. 23. März 1892. 89. Leber die hierher -n -ühlenden YLLe f. F. 1.7—9 Anw.
d 28. März 1892. 90. D h. für 10 Arbeitstage s. F. 1.1 «nw d.2L.MLr, 1892.
91. Die Genehmigung ist nur auf Widerruf zu ertheilen und im Falle der Nichtinnehaltung der Bedingungen zu wider rufen F. I. 6 Anw. v. 23. März 1892.
und Ende der Arbeitszeit und der Pausen,
sowie die Art der Beschäfttgung anzugeben.
Eine
Aenderung hierin darf, abgesehen von Verschiebungen,
92 Leber die Berechnung deS Durchschnitts f. F L 5 Anw.
d
23. März 1892; f. übrigens für den Fall deS Zusammen,
treffens mit § 189: F. UI. 1 ebendas.
98
86. Strafbestimmung f. $ U9 Ziff. 7, Art. 6 (f. unten S. 85).
Der Antrag ist auch i« Falle deS Abf. 2 bei dem
NreiS- (Polizri-)Direktor rinzureichen F. 1.2 Anw. d. 23. März 1892.
83
1891 (1. Juni) Die untere Verwaltungsbehörde hat über die Fälle,
zweige, welche mit besonderen Gefahren für Ge
in welchen die Erlaubniß ertheilt worden ist, ein
sundheit oder Sittlichkeit verbunden find, gänz
Derzeichniß zu führen, in welches der Name deS
lich zu untersagen oder von besonderen Beding-
Arbeitgebers und die für den schriftlichen Antrag
ungen abhängig zu machen;
vorgeschriebenen Angaben einzutra^en find.
2. für Fabriken, welche mit ununterbrochenem Feuer
Die untere Verwaltungsbehörde« kann die Be
betrieben werden, oder welche sonst durch die
schäftigung von Arbeiterinnen über sechszehn Jahre,
Art des Betriebes auf eine regelmäßige Tag-
welche kein Hauswesen zu besorgen haben und eine
und Nachtarbeit angewiesen find, sowie für solche
Fortbildungsschule nicht besuchen, bei den im § 105 c
Fabriken, deren Betrieb eine Eintheilung in
Abs. 1 unter Zisf. 2 und 3 bezeichneten Arbeiten
regelmäßige Arbeitsschichten von gleicher Dauer
an Sonnabenden und Vorabenden von Festtagen
nicht gestattet oder seiner Natur nach aus be-
Nachmittags nach fünfeinhalb Uhr, jedoch nicht über
sttmmte JahreSzetten beschränkt ist, Ausnahmen
achteinhalb Uhr Abends hinaus, gestatten. Die Er-
von den in §5135 Abs. 2 und 3,136,137 Abs. 1
laubniß ist schriftlich zu ertheilen und vom Arbeit geber zu verwahren.
bi« 3 vorgesehenen Bestimmungen nachzulaffen; 3. für gewisse FabrikationSzweige, soweit die Natur
§ 139.93 Wenn Naturereignisse oder Unglücks
des Betriebes oder die Rückficht auf die Arbeiter
fälle den regelmäßigen Betrieb einer Fabrik unter
eS erwünscht erscheinen laffen, die Abkürzung
brochen haben, so können Ausnahmen von den in
oder den Wegfall der für jugendliche Arbeiter
§g 135 Abs. 2 und 3, 136, 137 Abs. 1 bis 3 vor-
vorgeschriebenen Pausen zu gestatten;
gesehenen Beschränkungen auf die Dauer von vier
4. für FabrikattonSzweige, in denen regelmäßig
Wochen durch die höhere Verwaltungsbehörde,99 auf
zu gewiffen Zeiten des Jahres ein vermehrtes
längere Zeit durch den Reichskanzler zugelaffen werden.
ArbeitSbedürfniß eintritt, Ausnahmen von den
In dringenden Fällen solcher Art, sowie zur Ver
Bestimmungen des § 137 Abf. 1 und 2 mit
hütung von Unglücksfällen kann die untere Ver
der Maßgabe zuzulaffen, daß die tägliche Ar
waltungsbehörde,« jedoch höchstens auf die Dauer
beitszeit dreizehn Stunden, an Sonnabenden
von vierzehn Tagen, solche Ausnahmen gestatten.9«
zehn Stunden nicht überschreitet.
Wenn die Natur des Betriebes oder Rückfichten
In den Fällen zu 2 darf die Dauer der wöchent-
auf die Arbeiter9? in einzelnen Fabriken eS erwünscht
lichen Arbeit-zeit für Kinder sechsunddreißig Stun
erscheinen lasten, daß die Arbeitszeit der Arbeite
den, für junge Leute sechszig, für Arbeiterinnen
rinnen oder jugendlichen Arbeiter in einer anderen
fünfundsechSzig, in Ziegeleien für junge Leute und
als der durch §5 136 und 137 Abs. 1 und 3 vorge.
Arbeiterinnen fiebzig Stunden nicht überschreiten.
sehenen Weise geregelt wird, so kann auf besonderen
Die Nachtarbeit darf in vierundzwanzig Stunden
Antrag eine anderweite Regelung hinfichtlich der
die Dauer von zehn Stunden nicht überschreiten und
Pausen durch die höhere Verwaltungsbehörde89 im
muß in jeder Schicht durch eine oder mehrere Pausen
Uebrigen durch den Reichskanzler gestattet werden.
in der Gefammtdauer von mindestens einer Stunde
Jedoch dürfen in solchen Fällen die jugendlichen Ar
unterbrochen sein Die Tagschichten und Nachtschichten
beiter nicht länger als sechs Stunden beschäftigt werden,
müssen wöchentlich wechseln.
wenn zwischen den Arbeitsstunden nicht Pausen von
In den Fällen zu 3 dürfen die jugendlichen Ar
zusammen mindestens einstündiger Dauer gewährt
beiter nicht länger als sechs Stunden beschäfttgt
werden. Die auf Grund vorstehender Bestimmungen zu
werden, wenn
treffenden Verfügungen müflen schriftlich erlassen
trieb (Arbeiterinnen und jugendl. Arbeiter) 11. März 1892; Lichorienfabriken (Arbeiterinnenundjugendl. Arbei ter) 17. März 1892; Steinkohlenbergwerke (jugendl. Arbeiter), ursprüngl. 17. März 1892 (R.G.-Bl S. 328) dann unter Aufhebung dieser Vorschriften 1. Febr. 1895; Stein kohlenbergwerke, Zink- und Bleibergwerke und Aalkereien im Regierungsbezirk Oppeln (Arbeiterinnen) 24. März 1892 (R-G.-Bl. S. 331); Rohzuckerfabriken und Zucker raffinerien (Arbeitettnaen u. jugendl. Arbeiter) 24. März 1892; Walz- und Hammerwerke (Arbeiterinnen und jugendl. Arbeiter) 29. April 1892, «-geändert 1. Febr. 1895; H echelräumeunddergl.(jugendl.Arbeiter)29.April 1892; Ziegeleien (Arbeiterinnen und jugendl. Arbeiter) 27.April 1893; Spinnereien (jugendl.Arbeiter)8. Dez. 1893; Meiereien (Molkereien) und Betriebe zur Steril ifirung von Milch «Arbeiterinnen) 17. Ault 1895. Untersagt oder von besonderen Bedingungen abhängig gemacht ist die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendl. Arbeitern in vleifarben- undvleizuckerfabriken § 7 Bkm. v. 8. Ault 1898; Etgarrenfabrikeu 8. Juli 1893.
werden. § 139a.94 95 *Der 97 * BundeSrath ist ermächtigt:9«
1. die Verwendung von Arbeiterinnen, sowie von jugendlichen Arbeitern für gewiste FabrikaticnS94. Ueber Abs. 5 vgl. F. II Anw. v. 23. März 1892. Strafbestimmung § 149 Ziff. 7, s. Art. 6, unten 6. 85. 95. Strafbestimmung bei Zuwiderhandlung gegen die auf Grund deß 5 erlassenen Verfügungen s. Art. 146 Ziff. 2,
unten Art. 6 (6. 84). 90. Zur Ausführung de, § 139 Abs. 1 (und 3) ist Abschn. F. III «aw. v. 23. März 1892 ergangen. 97. vgl. über diese Voraussetzungen Abschn. F. IV. 6, 7; Anw. d. 23. März 1892. Abschn. F. IV dient zur Ausführung
de, | 130 Abf. 2 (und 3). 90. Auf Grund dieser Ermächtigung find erleichternde Bestimmungen für folgende yabrikationSzweige ergangen: für Glashütten (Arbeiterinnen und jugendl. Arbeiter) 11. Mär, 1892; Drahtziehereien mit Wafferbe-
zwischen
den Arbeitsstunden nicht
84
1891 (1. Juni)
eine oder mehrere Pausen von zusammen mindesteneinstündiger Dauer gewährt werden.
Art. 4.
Der Titel IX der Gewerbeordnung erhält folgende
In den Fällen zu 4 darf die Erlaubniß zur
Faffung:
Titel DL. Statutarische Bestimmungen.
Ueberarbeit für mehr als vierzig Tage im Jahre
nur dann ertheilt werden, wenn die Arbeitszeit so geregelt wird, daß ihre tägliche Dauer im Durch
schnitt der Betriebstage des Jahres die regelmäßige gesetzliche Arbettszeit nicht überschrettet.
8 142.
Statutarische Bestimmungen
einer Ge
meinde oder eine- wetteren Kommunalverbandes können die ihnen durch das Gesetz überwiesenen ge
Die durch Beschluß deS Bundesrath- getroffenen
mit
werblichen Gegenstände
verbindlicher
Kraft
Bestimmungen find zeitlich zu begrenzen und können
ordnen.
auch für bestimmte Bezirke erlaffen werden.
ligter Gewerbetreibender und Arbeiter101 102 abgefaßt,
Sie
Dieselben werden nach Anhörung betei
find durch das Reichs-Gesetzblatt zu veröffentlichen
bedürfen der Genehmigung der höheren Verwal
und dem Reichstag bei seinem nächsten Zusammen
tungsbehörde 101
tritt zur Kenntnißnahme vorzulegen.
machungen der Gemeinde oder de- weiteren Kom
bie Ausführung
der Bestimmungen der 88 105 a,
105 b Abs. 1,
105c bis 105h, 120a bis 120e, 134 bis 139a ist ausschließlich oder neben den ordentlichen Polizei behörden besonderen von den Landesregierungen zu ernennenden Beamten zu übertragen.
Denselben
stehen bei Ausübung dieser Aufficht alle amttichen
Befugniffe der
Ort-polizeibehörden, insbesondere
da- Recht zur jederzettigen Revifion der Anlagen
zu.
Sie find, vorbehaltlich der Anzeige von Ge
setzwidrigketten, zur Geheimhaltung der amtlich zu ihrer Kenntniß gelangenden Geschäfts- und
Be-
triebSverhältniffe der ihrer Revifion unterliegenden
Anlagen zu verpflichten. Die Ordnung der ZuständigkeitSverhältniffe zwi schen diesen Beamten und den ordentlichen Polizei
behörden bleibt der
in
für Bekannt
der
munalverbandes vorgeschriebenen oder üblichen Form
V. Aufsicht. § 139 b." Die Ausficht über
find
und
verfaffungSmäßigen Regelung
in den einzelnen Bundesstaaten Vorbehalten.
Die erwähnten Beamten haben Jahresberichte über ihre amtliche Thättgkeit zu erstatten. Diese Jahres
berichte oder Auszüge aus denselben find dem BundeSrath und dem Reichstag vorzulegen.
Die auf Grund der Bestimmungen der 88 105 a bis 105h, 120a bis 120e, 134 bis 139a auSzu-
führenden amtlichen Revifionen müffen die Arbeit geber zu jeder Zeit, namentlich auch in der Nacht,
während des Betriebe-, gestatten.100 ** Die Arbeitgeber find ferner verpflichtet, den ge
nannten Beamten oder der Polizeibehörde diejenigen statistischen Mittheilungen über die Derhältniffe ihrer
Arbeiter zu machen, welche vom BundeSrath oder
von der Landes-Zentralbehörde unter Festsetzung der dabei zu beobachtenden Fristen und Formen vor
geschrieben werden.100
zu veröffenttichen.
Die Zentralbehörde ist befugt, statutarische
Be
stimmungen, welche mit den Gesetzen oder den sta
tutarischen Bestimmungen deS wetteren Kommunal verbandes inWiderspruch stehen, außer Kraft zu setzen.
Art. 5. Der Abs. 2 deS 8 98a Nr. 2b der Gewerbe ordnung erhält folgende Faffung:
b) die Ueberwachung der Beobachtung der in 88 41a,
105a bis
127
vorgesehenen
105g,
120 bi- 120e,
Bestimmungen
durch
126,
die
Innung,
Art. 6.
Die Strafbestimmungen des Titels X der Ge werbeordnung werden wie folgt abgeändert: 1. Die Ziffern 1, 2 und 3 des 8 146 Abs. l™*
erhalten folgende Faffung: 1. Gewerbetreibende, welche dem 8 115 zu
widerhandeln ; 2. Gewerbetreibende, welche den 88 135, 136, 137 oder den auf Grund der 88 139
und 139 a getroffenen Verfügungen zu widerhandeln ;
3. Gewerbetreibende, welche den 88 Hl Abs. 3 und 113 Abs. 3 zuwiderhandeln;
2. Dem 8 146 wird folgender Absatz beigesügt:
Der 6 75 deS GerichtSverfassungSgeseheS findet Anwendung.
3. Hinter 8 146 wird eingeschaltet: 8146 a. Mit Geldstrafe bi- zu sechshundert Mark, im Unvermögen-falle mit Haft wird be straft, wer den 88 105 b bi« 105 g oder benlauf Grund derselben erlaffenenAnordnungen zuwider Arbettern an Sonn- und Festtagen Beschäftigung
SS. 6. «bschn. Q «U«f.-Anw. 23. Mürz 1882. - Den Ge-
v. 26. März 1892 (9t -S -Bl. S. 387) eine Ermittelung der
werbeauffichtSbeamten ist die Aufsicht über die Ausführung
in Fabriken und diesen gleichsteheuden Anlagen am 1. April
der Bestimmungen bezüglich derSonntagsruhei« Handels
1892 deschüstigten Arbeiterinnen augeordnet.
gewerbe nicht übertragen; VII Bfg. v. 1. Mai 1892. Be züglich der Aufsicht über den Bergbau f. »km. 18. «ov. 1892. Die Dienstanweisung
unterm 26. Mai 1892.
für die GewerbeaufsichtSbeamteu f. Dieselbe enthüll in § 9 auch Vor
schriften für die OrtSpolizeibehörden. 100. Strafbestimmung § 149 Ziff. 7, s Art. 6 unter S. 86. — Auf Grund deS Abs. 5 hatte derBundeSrath zufolge Bkm.
101. Ueber die Auswahl dieser Personen s. Abschu. H. II AuSf.-Anw. v. 23. Mürz 1892. 102. Der LezirkSprüfident hat alsbald
nach der Genehm
ungung ein Exemplar der Bestimmungen an daS Ministe
rium eiuzufendeu, H. I AuSf.-Anw. d. 28. Mürz 1892. 108. Geldstrafe bis zu 2000 M. und in» UndermögeuSfall» Gefängniß bis zu 6 Monaten.
1891 (1. Juni) giebt oder den gg 41a und 55 a, oder den auf
Gesetze! in Ansehung der Arbeitsbücher
zuwiderhaudelt;
Grund de- g 105 b Abf. 2 erlassenen statuta rischen Bestimmungen zuwiderhandelt.
85
10. Der g 150107 * 106 108 erhält * 110folgende Zusätze:
4. wer den Bestimmungen deS g 120 Abs. 1
4. Die Ziffer 4 des g 147 Abf. V“ erhLlt folgende
oder einer auf Grund deS g 120 Abs. 3
Fassung:
4. wer den auf Grund des g 120d end gültig erlassenen Verfügungen
erlassenen statutarischen Bestimmung zu-
oder den
widerhandelt;
auf Grund des g 120e erlassenen Vor
5. wer eS unterläßt, den durch g 134c Abs.
schriften zuwiderhandelt;
3 für ihn begründeten Verpflichtungen nach-
5. Hinter Ziffer 4 deS g 147 Abs. P« wird
zukommen.
eingeschaltet:
LandeSgesetzliche Vorschriften gegen die Ver
5. wer eine Fabrik betreibt, für welche eine
letzung der Schulpflicht, nach welchen eine höhere
Arbeitsordnung (g 134 a) nicht besteht,
Strafe eintritt, werden durch die Bestimmung
oder wer der endgültigen Anordnung der Behörde wegen Ersetzung oder Abänderung
unter Ziff. 4 nicht berührt. 11. Der Abs. 1 des g 151 erhält folgende Faffung:
der Arbeitsordnung (g 134 f) nicht nach
Sind bei der Ausübung des Gewerbes poli
zeiliche Vorschriften von Personen übertreten
kommt. 6. Der g 147 erhLlt am Schluffe folgenden neuen
worden, welche der Gewerbetreibmde zur Lei tung des Betriebes oder eines Theile! desselben
Absatz:
In dem Falle zu 4 kann die Polizeibehörde
oder zur Beaufsichtigung bestellt hattet so
bi» zur Herstellung des der Verfügung oder
trifft die Strafe diese letzteren.
der Vorschrift entsprechenden
treibende ist neben denselben strafbar, wenn
Zustandes die
Der Gewerbe
Einstellung des Betriebes, soweit derselbe durch
die Uebertretung mit seinem Dorwissm begangen
die Verfügung oder die Vorschrift getroffen
ist oder wenn er bei der nach den Verhält
wird, anordnen, falls dessen Fortsetzung er
hebliche Nachtheile oder
Gefahren
nissen möglichen eigenen Beaufsichtigung deS
herbeizu
Betriebes, oder bei der Auswahl oder der Be
7. Der g 148 Abs. Pw erhält folgende Zusätze:
personen eS an der erforderlichen Sorgfalt hat
führen geeignet sein würde.
aufsichtigung der Betriebsleiter oder Aufsichts
11. wer der Bestimmung des g 184c Abs. 2
fehlen lassen.
zuwider gegen Arbetter Strafen verhängt,
welche in der Arbeitsordnung nicht vor gesehen find oder den gesetzlich zuläffigen
Art. 7.
An Stelle des g 154 der Gewerbeordnung treten folgende Bestimmungen:
Betrag übersteigen, oder wer Strafgelder
g 154.10S Die Bestimmungen der gg 105 bis 133 e
oder die im g 134b Nr. 5 bezeichneten
finden auf Gehülfen und Lehrlinge in Apotheken.no
Beträge in einer in der Arbeitsordnung
die Bestimmungen der gg 105,106 bis 119b, 120a
nicht vorgesehenen Weise verwendet;
bis 133e auf Gehülfen und Lehrlinge in Handels
12. wer eS unterläßt, der durch gg 134e Abs. 1 und 134g für ihn begründeten Verpflich
tung nachzukommen;
geschäften 111 keine Anwendung.
Die Bestimmungen der gg 134 bis 139b finden auf Arbeitgeber und Arbetter in Hüttenwerken, in
13. wer dem g 115a oder den auf Grund
Zimmerplatzen und anderen Bauhöfen, in Wersten
des g 119a erlassenen statutarischen Be
sowie in solchen Ziegeleien, über Tage betriebenen
stimmungen zuwiderhandelt.
Brüchen und Gruben, welche nicht blos vorüber
8. Die Ziffer 7 des g
149 Abs. I1«* erhält
folgende Fassung: 7. wer
eS
unterläßt,
gehend oder in geringem Umfang betrieben werden, entsprechende Anwendung.
den
durch gg 105 c
Darüber, ob die An
lage vorübergehend oder in geringem Umfang be
Abs. 2, 134e Abs. 2, 138, 138a Abf. 5,
trieben wird, entscheidet die höhere DerwaltungS-
139 b für ihn begründeten Verpflichtungen
behörde" endgültig.
nachzukommen;
Die Bestimmungen der gg 135 bis 139b finden
9. Die Ziffer 2 deS g 150^7 erhält folgende Faffung:
auf Arbeitgeber und Arbeiter in Werkstätten, in
2. wer außer dem im g 146 Ziffer 3 vor
welchen durch elementare Kraft (Dampf, Wind, Wasser,
gesehenen Falle dm Bestimmungen diese-
Gas, Luft, Elektrizität u. s. w.) bewegte Triebwerke nicht blos vorübergehend zur Verwendung kommen,
10*. Geldstrafe -iS zu 300 St., im Unvermögenlfall Hast.
106. Geldstrafe bis zu 150 DL im Unvermögen-fall Hast bil zu 4 Wochen.
106. Geldstrafe bil zu 80 St.,
im Unvermögenlfall Hast
bil zu 8 Lagen.
107. Geldstrafe bil zu 20 St., in ünvermögeußfall Hast bil zu 8 Lagen.
108. Weitere Fassung all die der »Stellvertreter* im bil-
herigen § 151 u. tm 5 45 (27. Febr. 1888).
100. Vgl. zu 5154: «bschn. J der Aulf.-Auw. d. 28. Stärz 1892.
110. Wegen der Vlpothekttlehrliuge vgl. oben Bem. 65. 111. Vgl. Art. 57-65 &.4UB.
86
1891 (1. Juni) Für die unter Reichs-
mit der Maßgabe entsprechende Anwendung, daß
und StaatSverwattung
stehenden Betriebe können die den Polizeibehörden,
der BundeSrath für gewisse Arten von Betrieben Ausnahmen von den in 88 135 Abs. 2 und 3, 136,
unteren und höheren Verwaltungsbehörden durch die
137 Abs. 1 bis 3 und 138 vorgesehenen Bestim
88 105b Abs. 2, 105c Abs. 2, 105e, 105f, 115a,
120d, 134e, 134f, 134g, 138 Abs. 1, 138a, 139,
mungen nachlassen kann.
139 b übertragenen Befugnisse und Obliegenhetten
Auf andere Werkstätten sowie auf Bauten können durch Kaiserliche Verordnung mit Zustimmung des
auf die der Verwaltung dieser Betriebe vorgesetzten
BundeSrathS die Bestimmungen der 88135 bis 139 b
Dienstbehörden übertragen werden.*"
ganz oder theilweise ausgedehnt werden.
Werk Art. 9.
stätten, in welchen der Arbeitgeber ausschließlich zu
Der Zeitpunkt, an welchem die in 88 41a, 55a,
seiner Familie gehörige Personen beschäftigt, fallen
105a bis 105s, 105h, 105i und 154 Abs. 3 ge
unter diese Bestimmungen nicht.
troffenen Bestimmungen
Die Kaiserlichen Verordnungen, sowie die Aus
ganz oder theilweise in
nahmebestimmungen des BundeSrathS können auch
Kraft treten, wird durch Kaiserliche Verordnung mit
ffy bestimmte Bezirke erlassen werden.
Zustimmung des BundeSrathS bestimmt."«
Sie find
durch das Reichs-Gesetzblatt zu veröffentlichen und
dahin bleiben die bisherigen
dem Reichstag bei seinem nächsten Zusammentritt
mungen in Kraft.
Di»
Bestim
Die Bestimmungen der 88 120 und 150 Ziff. 4
zur Kenntnißnahme vorzulegen.
treten mit dem 1. Ott. 1891 in Kraft.
§ 154a. Die Bestimmungen der 88 115 bis 119a, 135 bis 139 b,
gesetzlichen
Im Uebrigen tritt dieses Gesetz mit dem 1. April
152 und 153 finden auf die Be-
1892 in Kraft.
fitzer und Arbeiter von Bergwerken, Salinen, Auf-
Für Kruder im Alter do« zwölf bis vierzehn Fahren und
bereitungSanstalten und unterirdisch betriebenen Brü
für junge Leute zwischen vierzehn und sechszehn Jahren,
chen oder Gruben entsprechende Anwendung."*
welche vor Verkündung dieses Gesetze» bereits in Fabriken
Arbeiterinnen^ dürfen in Anlagen der vorbezeich
oder in den in 88 154 Abs. 2 bis 4 und 154a bezeichneten
neten Art nicht unter Tage beschäftigt werden. Zu
gewerblichen Anlagen beschäftigt waren, bleiben die bisherigen gesetzlichen Bestimmungen bis zu« 1 April 1894 in Kraft.
widerhandlungen unterliegen der Strafbestimmung
Für Betriebe, in welchen vor Verkündung dieses Gesetzes
des § 146.U8
Arbeiterinnen über sechszehn Jahre in der Nachtzett beschäf
Art. 8.
tigt worden sind, kann die Landes-Zentralbehörde die Ermäch-
Der g 155 der Gewerbeordnung erhält folgende
ttgung ertheilen, längstens bis zum 1. April 1894 solche Arbeiterinnen in der bisherigen Anzahl während der Nachtzeit
Fassung:
weiter zu beschäftigen, wenn die Fortführung des Betriebes
Wo in diesem Gesetze auf die Landesgesetze ver
im bisherigen Umfang bei Beseitigung der Nachtarbeit Be-
wiesen ist, find unter den letzteren auch die Ver
triebsänderungen bedingt, welche ohne uaverhältnißmäßige
fassung-- oder gesetzmäßig erlassenen Verordnungen
Kosten nicht früher hergestellt werden können.
verstanden.
arbeit darf in vierundzwanzig Stunden die Dauer von zehn
Die Nacht
Stunden nicht überschreiten und muß in jeder Schicht durch
Welche Behörden in jedem Bundesstaate unter
eine oder mehrere Pausen in der Gesaunatdauer von min
der Bezeichnung: höhere Verwaltungsbehörde, untere
destens einer Stunde unterbrochen sein. Die Tagschichten und
Verwaltungsbehörde, Gemeindebehörde, Ortsbehörde,
Nachtschichten wüsten wöchentlich wechseln.
Unterbehörde, Polizeibehörde, Ortspolizeibehörde und
welche Verbände unter der Bezeichnung weitere Kom-
der Gewerbeordnung auf den Bergbau durch Bkm. v. 18. Nov.
munalverbände zu verstehen find, wird von der Zen
1892; bezüglich der weiteren Kommunalverbände (Bezirke) durch »km. v. 23. März 1892.
tralbehörde des Bundesstaates bekannt gemacht.*"
115. Geschehen durch Bkm. v. 15. Nov. 1892.
116. Geschehen hinsichtlich der
112. 6. hierüber v. v. 18. Nov. 1892.
41a. 55a, 105a-105l,
105h-105l für da» Handelsgewerbe durch D. v. 28. März
118. Veldstrafe bil zu 2000 SL und im Unvermögen-fall
1892, für die übrigen Gewerbebetriebe durch v. v. 4. yebr.
Gefängniß bil zu 6 Monaten.
1895; 8 154 Abs. 8 ist zur Zeit des Druckes diese» Bande»
114. Geschehen bezüglich der Behörden im Allgemeinen be
noch nicht in Kraft gesetzt.
reits durch »km. d. 26. Dez. 1888; bezüglich der Anveudnng
1. Juni 1891. Gesetz, betreffen- -en Schutz von Gebrauchrumstrru.' R.-G.-Bl. 6. 290. 8
1.
Modelle
von
ArbeitSgeräthschaften oder i Vorrichtung dienen sollen, als Gebrauch-muster nach I Maßgabe diese- Gesetze» geschützt.
Gebrauch-gegenständen oder von Theilen derselben werden, insoweit fie dem Arbeit-- oder Gebrauchs
zweck durch eine neue Gestaltung, Anordnung oder
I
Modelle gelten insoweit nicht als neu, al» fie zur Zeit der auf Grund diese- Gesetzes erfolgten An
meldung bereit» in öffentlichen Druckschriften be 1. Unberührt durch diese» Gesetz bleibt da»
wesentlich
andere Necht»verhältnitz regelnde G. v. 11. Jan. 1876, betr. das Urheberrecht au Mustern und Modelle«.
schrieben oder im Jnlande offenkundig benutzt find, i 8 2. Modelle, für welche der Schutz als Gebrauchs-
1891 (1. Ami) Muster verlangt wird, find bei dem Patentamt schrift
lich anzumelden.
87
Im Falle des 5 4 Abf. 3 steht dem Verletzten
ein Anspruch auf Löschung zu.
Die Anmeldung muß angeben, unter welcher De-
5 7. DaS durch die Eintragung begründete Recht
zeichnunz daS Modell eingetragen werden und welche
geht auf die Erben über und kann beschränkt oder
neue Gestaltung oder Vorrichtung dem Arbeit-- oder
unbeschrankt durch Vertrag oder Verfügung von
Gebrauch-zweck dienen soll.
TodeSwegen auf andere übertragen werden.
Jede: Anmeldung ist eine Nach- oder Abbildung des Modells beizufügen.
Ueber die sonstigen Erfordernisse der Anmeldung trifft das Patentamt Bestimmung.
5 8. Die Dauer des Schutze- ist drei Jahre; der
Lauf dieser Zeit beginnt mit dem auf die Anmel dung folgenden Tage. Bei Zahlung einer wetteren
Gebühr von sechSzig Mark vor Ablauf der Zeit tritt
Glrichzeitig mit der Anmeldung ist für jede- an-
eine Verlängerung der Schutzfrist um drei Jahre
geme dete Modell eine Gebühr von fünfzehn Mark
ein. Dtt Verlängerung wird in der Rolle vermerkt.
einzizahlen. Z 3. Entspricht die Anmeldung den Anforderungen de- § 2, so verfügt da- Patentamt die Eintragung
in die Rolle für Gebrauchsmuster.
Wenn der Eingetragene während der Dauer der
Frist auf den Schutz Verzicht leistet, so wird die Eintragung gelöscht.
Die nicht in Folge von Ablauf der Frist statt
Die Eintragung muß den Namen und Wohnfitz
findenden Löschungen von Eintragungen find durch
bti Anmelders, sowie die Zeit der Anmeldung an-
den Reichs-Anzeiger in bestimmten Fristen bekannt
gtben.
zu machen.
Die Eintragungen find durch den Reichs-Anzeiger ii bestimmten Fristen bekannt zu machen.
Aenderungen in der Person des Eingetragenen
verden auf Antrag in der Rolle vermerkt.
5 9. Wer wissentlich oder au- grober Fahrläffig-
keit den Bestimmungen der 55 4 und 5 zuwider ein
Gebrauchsmuster in Benutzung nimmt, ist dem Ver
letzten zur Entschädigung verpflichtet.
Die Einficht der Rolle sowie der Anmeldungen,
Die Klagen wegen Verletzung des Schutzrechtes
ms Grund deren die Eintragungen erfolgt find, steht
verjähren rückfichtlich jeder einzelnen dieselbe begrün
fdermann frei.
denden Handlung in drei Jahren.
5 4. Die Eintragung eine- Gebrauchsmusters im
5 10.
Wer wissentlich den Bestimmungen der
Sinne des g 1 Hot die Wirkung, daß dem Einge»
55 4 und 5 zuwider ein Gebrauchsmuster in Be
tagenen ausschließlich da- Recht -usteht, gewerLs-
nutzung nimmt, wird mit Geldstrafe bis zu fünf
räßig da- Muster nachzubilden, die durch Nach-
tausend Mark oder mit Gefängniß bis zu einem
Lldung hervorgebrachten Geräthschaften und Gegen-
Jahre bestraft.
sLnde in Verkehr zu bringen, feilzuhalten oder zu gbrauchen.
Die Strafverfolgung tritt nur auf Antrag ein. Die Zurücknahme des Antrags ist zuläffig.
DaS durch eine spatere Anmeldung begründete Recht
Wird auf Strafe erkannt, so ist zugleich dem Ver
birf, soweit es in daS Recht des auf Grund früherer
letzten die Befugniß zuzusprechen, die Verurtheilung
Armeldung Eingetragenen eingreift, ohne Erlaubniß
auf Kosten deS Verurtheilten öffentlich bekannt zu
dS letzteren nicht auSgeübt werden.
machen.
Wenn der wesentliche Inhalt der Eintragung den
Die Art der Bekanntmachung, sowie die
Frist zu derselben ist im Urtheil zu bestimmen.
Bschreibungen, Zeichnungen, Modellen, Geräth-
5 11. Statt jeder aus diesem Gesetze entspringen-
srdften oder Einrichtungen eines Anderen ohne Ein-
den Entschädigung kann auf Verlangen deS Beschädig
wlligung desselben entnommen ist, so tritt dem Der-
ten neben der Strafe auf eine an ihn zu erlegende
leien gegenüber der Schutz deS Gesetzes nicht ein.
Buße bis zum Betrage von zehntausend Mark er
j 5. Soweit ein nach g 4 begründetes Recht in en Patent eingreift, deffen Anmeldung vor der An-
medung des Modells erfolgt ist, darf der Ginge-
trqene daS Recht ohne Erlaubniß des Patentinhabers nid ausübend Ungleichen darf, soweü in ein nach § 4 begrün
kannt werden.
Für diese Buße haften die zu der
selben Verurtheilten als Gesammtschuldner. Eine erkannte Buße schließt die Geltendmachung eines weiteren Entschädigungsanspruchs aus. 5 12.
In bürgerlichen Rechtsstreitigketten, in
welchen durch Klage oder Widerklage ein Anspruch
dete Recht durch ein später angemeldetes Patent
aus Grund der Bestimmungen dieses Gesetzes geltend
einegriffen wird, das Recht aus diesem Patent
gemacht ist, wird die Verhandlung und Entscheidung
ohn Erlaubniß des Eingetragenen nicht auSgeübt
letzter Instanz im Sinne des g 8 des Einführungs
werrn.8
gesetzes zum GerichtSverfaffungsgesetze dem Reichsge
56. Liegen die Erfordernisse deS § 1 nicht vor,
so he jedermann gegen den Eingetragenen Anspruch auf Lfchung deS Gebrauchsmusters.
richt zugewiesen. 5 13. Wer im Jnlande einen Wohnfitz oder eine
Niederlaffung nicht hat, kann nur dann den Anspruch auf den Schutz dieses Gesetzes geltend machen, wenn
2. IM 4 Patentgesetz v. 7. April 1891. 3. 1hl. S S, 10 Pateutgesetz d. 7. April 1891.
in dem Staate, in welchem sein Wohnfitz oder seine
Niederlaffung fich befindet, nach einer im Reichs-
88
1891 (2. Juni)
Gesetzblatt enthaltenen Bekanntmachung deutsche Ge brauchsmuster einen Schutz genießen. *
Die zur Ausführung dieses Gesetzes er
§ 14.
forderlichen Bestimmungen über die Einrichtung und
Wer auf Grund dieser Bestimmung eine Anmel
den Geschäftsgang des Patentamts werden durch Kaiser-
dung bewirkt, muß gleichzeitig einen im Jnlande
liche Verordnung unter Zustimmung deS Bunde«.
wohnhaften Vertreter bestellen. Name und Wohnsitz
rathS getroffen, s
de- Vertreters werden in die Rolle eingetragen. Der eingetragene Vertreter ist zur Vertretung des Schutz
8 15. Dieses Gesetz tritt mit dem 1. Oft. 1891 in Kraft.
berechtigten in den das Gebrauchsmuster betreffenden
Rechtsstreitigkeiten und zur Stellung von Strafan
& v. v. 11. Juli 1891 nnds 9 B. v. 80. Juni 1894 - Die
Der Ort, wo der Vertreter seinen
amtlichen Bekanntmachungen über Gebrauchsmuster «Folgten
Wohnsitz hat, und in Ermangelung eines solchen
bis zu» 1. Jan. 1895 in besonderen .Mittheilungen au» dem
trägen befugt.
der Ort, wo das Patentamt seinen Sitz hat,* gilt
Saiferl. Patentamt, Anmeldestelle für Gebrauchsmuster*, seit
dem im .Patentblatt' (s. ve«. zu 5 19 Abs. 4 G. d. 7.April
im Sinne des § 24 der Civilproßordnung als der
1891. — Eine vfg de» Miu. d. 17. Febr. 1893 (Just.-Swnml.
Ort, wo der DermögenSgegenstand sich befindet.
XVIII S. 16) ordnet an, daß do« gerichtlichen Entscheidungen
in Angelegenheit der Gebrauchsmuster de« Patentamt seüea» 4. vgl. Uebereintonnnen mit Oesterreich-Ungarn v. 6. Tez.
1891, Stalie-d.18.Jan. 1892, der Schweiz do« 13. April 1892.
des Gericht» Mittheilung zu machen ist; s. hierüber Bem 22 zum Patent-Gesetz v. 7. April 1891.
5. Berlin, 6 18 Patentgesetz d. 7. April 1891.
2. Juni 1891. Sekanntmachung des Reichskanzlers wegen Ärndernug des Ersammtoerzeichmsses der Äastellungsbehörden der Nrichsoerwaltung im Lime der Snmdsthe für die -e lehung der Subaltern- und Auterbeamtensteüen mit MUitäranwürtern. C.-Bl. 6. 117. In dem Derzeichniß der den Militäranwärtern
Ziffer n 7 FestungS-Jnspektionen;
im Reichsdienste vorbehaltenen Stellen (Anlage D
FestungS-JnspektionS-Sekretäre, Festung» ■
der AnstellungSgrundsätze vom 7./21. März 18821
C.-BI. S. 123) kommen unter
JnspektionS-Büreau-Asfistenten;
Ziffer II 11 Fortistkationen:
Ziffer H 1 Kriegsministerium:
FortifikationS - Sekretäre, FortifikationS
die Kalkulatur-Asfistenten zufolge Eingehens dieser Stellen; 1. S. dieselbe unterm 14. Oft. 1884. — Weitere Aenderung enthLlt Bkm. d. 16. Juni 1892 (6.-8L 6.467), indem Ziff. 18
.JndalideuhLuser* künftig zu lauten hat:
13. Juvalidenhäuser: Soweit die Rendantenstelle nicht mit
Inspektor,
Rendant.
Büreau-Affistenten
zufolge anderwetter Organisation des FestungS-Bau
Personals in Fortfall. Dementsprechend fallen in dem Derzeichniß det
jenigen Behörden, welche hinsichtlich der Stellen det ReichSdiensteS als Anstellung-behörde/
einem verabschiedeten Offizier be
anzusehen find (Bekanntmachung vom 28. Juli 188(
setzt wird, werden beide Beamte» au»
C.-Bl. 6. 306), fort:
der Zahl der angestellten Garnison
auf Seite 307 Ziff. II 7 und 11,
verwaltung». oder der Sazarethder-
„
waltungS-Beamtev entnommen.
,
309
,
n 11.
2. Juni 1891. Äantanalarztordmmg für den Srzirk Ober-Llsaß.' «.-Bl. 6. 103. Mit dem 1. Juli 1891 tritt für die Kantonal
aufficht. Ebenso werden die Amtsbezirke, die WoH-
ärzte deS Bezirks Ober-Elsaß die nachstehend abge
fitze und die Gehälter der Kantonalärzte* von dm
druckte Kantonalarztordnung in Kraft.
BezirkSpräsidenten festgesetzt.
Die
derselben entgegenstehenden Bestimmungen,
2. Die vorgenannten Bestimmungen find wittrDie Kantonalärzte haben keine Penfiop-
sowie die Präfekturverordnung vom 15. Febr. 1856
rufliche.
find vom genannten Tage an aufgehoben.
ansprüche. I 3. Im Falle der Dienstunsähigkeit oder der Be
Kant-nalarzt-rdn«»-. I. Allgemeine Bestimmungen. 1. Die Kantonalärzte werden von dem Bezirks
präsidenten ernannt und stehen unter dessen Ober» 1. Die Santonalarztordnung für Unter-Elsaß ist gleich
urlaubung haben die Kantonalärzte die Kosten tret Stellvertretung selbst zu tragen. /
Bei einer Abwesenheit bis zu acht Tagen warf der Kantonalarzt keines besondern Urlaubs./ Es
lautend mit der vorstehenden unterm 15. Juni 1891 ergangen und gleichzeitig veröffentlicht worden, diejenige für Lothringen s. unterm 17. Dez. 1890, S. 19 diese» Bande».
2. GemeindebeitrLge, vom Bezirkstag festgesetzt, find RichtauSgaben, 6 65 Ziff. 5 Gem.-O. v. 6. Juni 1895. /
1891 (2. Juni)
89
genügt die Aufstellung eines approbirten Arztes als
in welcher dies nicht schon seither vorgeschrieben
Stellvertreter und die Anzeige an den Kreisarzt.
und üblich war, die Aufstellung einer Armenliste
Urlaub bis zur Dauer von vier Wochen ist bei
beantragen.
Dieselbe erfolgt durch eine Kommission,
dem Kreisdirettor nachzusuchen, welchem die Ge-
welche der Kreisdirektor ernennt, und von welcher
nehmigung desselben und der vorgeschlagenen Stell
der Kantonalarzt Mitglied ist.
vertretung' zusteht.
12. Wegen Lieferung von Arzneien und sonstigen
Urlaub, welcher die Dauer von vier Wochen über
Heilmitteln an Arme hat fich der Kantonalarzt mit
und die dabei zu stellende Stellvertretung
der betreffenden Gemeindebehörde in Verbindung zu
unterliegen der Genehmigung des BezirksprLfidenten.
sehen und bei seinen Anwendungen die größte Spar
Die von dem BezirkSpräfidenten bezw. von dem
samkeit walten zu lasten.
steigt
Kreisdirektor zugelaffenen Stellvertreter gelten für die Dauer der Stellvertretung als Kantonalarzte
III. Die Kantonalärzte als Jmpfärzte.
13. Die Kantonalärzte find Jmpfärzte im Sinne
im Sinne gegenwärtiger Verordnung. 4. Der Kantonalarzt ist verpflichtet, die ihm zu
des JmpfgesetzeS und der Jmpfordnrmg- Als solche
stehenden dienstlichen Schrift- und Drucksachen, ins
haben fie die öffentlichen Impfungen nach Maß
besondere auch das Jahrbuch der Medizinalverwal
gabe des JmpfgesetzeS und der Jmpfordnung vor
tung so aufzubewahren, daß sie in gutem Zustande
zunehmen, die betreffenden Einträge in die Impf
dem Amtsnachfolger überliefert werden können.
listen zu machen, die Impfscheine auSzustellen, die
5. Die Kantonalärzte haben halbjährlich (Anfangs
Januar und Anfangs Juli) Bericht über ihre Wahr
Jmpfstatistik und die Jmpsberichte nach Vorschrift
zu bearbeiten.
nehmungen und ihre Thätigkeit nach Maßgabe eines
14. Die Kantonalärzte haben die Erstimpfungen
ihnen von dem BezirkSpräfidenten zugehenden For
unentgeltlich vorzunehmen; für die gesetzlichen Wie
mulars zu erstatten.
derimpfungen der Schulkinder (5 1 Abs. 2 und § 3
Diese Berichte find bis zum 15. Jan., bezw. bis
zum 15. Juli dem Kreisdirektor einzureichen.
6. Die Kantonalärzte genießen keine Portofrei
deS JmpfgesetzeS vom 8. April 1874) erhalten die Kantonalärzte eine Vergütung auS Bezirksmitteln.
15. Die Impfung von Personen, welche
dem
Sie können
Jmpfgesetze nicht unterstehen und fich im Impf
aber die von ihnen verausgabten Portokosten der
termine melden, hat nur dann unentgeltlich zu er
heit aus Grund deS Aversums 19.
dienstlichen Korrespondenz mit dem Kreisdirektor
folgen, wenn es fich um Arme handelt, oder wenn
und dem Kreisärzte an der Hand eines vorschrifts
die Vornahme unentgeltlicher Impfungen wegen Auf-
mäßigen Portokontobuches alljährlich zum 1. April
tretens der Pockenkrankheit im Jmpfbezirke von dem
beim Kreisdirektor behufs Erstattung anmelden.
Kreisdirettor ausdrücklich angeordnet worden ist.
7. Die Obliegenheiten der Kantonalärzte find:
In letzterem Falle hat der Kantonalarzt die vor
a) armenärztliche,
geschriebenen unentgeltlichen Schutzimpfungen mit
b) impfärztliche,
thunlichster Beschleunigung vorzunehmen.
16. Den Kantonalärzten wird die Jmpflymphe
c) medizinalpolizeiliche,
unentgeltlich von der LandeSimpfanstalt zu Straß
d) gericht-ärztliche.
burg geliefert.
II. Die Kantonalärzte als Armenärzte. IV. Die Kantonalärzte im Dienste der Me 8. Die Kantonalärzte haben die Armen ihres Amts bezirke-, sowie die in demselben aus öffentliche Kosten
untergebrachten Kinder unentgeltlich zu behandeln.
9. CS kann den Kantonalärzten für Gemeinden, welche von ihrem Wohnfihe sehr entfernt gelegen
find, die Abhaltung bestimmter Sprechtage in ge
nannten Gemeinden von dem Kreisdirektor aufge geben werden. 10. Besondere Reisen behufs ersten Besuches armer
Kranker ist der Kantonalarzt nur verpflichtet auf Verlangen des betreffenden Bürgermeister- oder im
Falle offenbarer Dringlichkeit zu machen.
Die Wie
derholung der Krankenbesuche richtet fich nach Lage des Falles und haben die Kantonalärzte die zur
Weiterbehandlung armer Kranker nothwendigen Be suche nach Pflicht und Gewiffen, auch ohne besondere
Berufung durch den Bürgermeister vorzunehmen.
dizinalpolizei
und
öffentlichen Ge
sundheitspflege.
17. Die Kantonalärzte haben bei den Ausgaben
der öffentlichen Gesundheitspflege mitzuwirken.
dieser Beziehung von dem Kreisdirettor zugehen, auszuführen und Anfragen des Kreisarztes zu be
antworten. 18. Die Kantonalärzte haben Verstöße gegen die
medizinalpolizeilichen Bestimmungen, z. B. durch Kurpfuschereien, Uebertretung der Apothekengesetze u. s. w., dem Kreisärzte anzuzeigen.
19. Die Kantonalärzte haben über die Durch
führung der Hebammenordnung zu wachen und die dazu erforderliche vorschriftsmäßige Müwirkung zu
leisten. Verstöße gegen die Hebammenordnung haben fie dem Kreisärzte anzuzeigen.
11. Um vor mißbräuchlichen Berufungen ficher
zu fein, kann der Kantonalarzt für jede Gemeinde,
Sie
find daher verpflichtet, Aufträge, welche ihnen in
3. 6. diese untern 4. Mürz 1891.
1891 (6. Juni)
90
20. Die Kantonalarzte find verpflichtet, die Todes
Interesse.
Die Kantonalärzte haben daher die ihnen
ursachen derjenigen Personen, welche fie behandelt
zu diesem Behufe durch den Kreisdirektor oder den
haben, nach dem von dem Ministerium vorgeschrie-
Bürgermeister zugehenden ärztlichen Fragebogen un
benen Schema anzugeben.
entgeltlich auszufüllen.
21. Ueber hygienische Mißstände in ihrem Amts
24. Die Kantonalärzte haben die Aufficht über
bezirke haben die Kantonalärzte je nach der Dringlich
die Gesundheüsverhältniffe der in ihrem Amtsbezirke
keit entweder direkt oder in ihrem Jahresberichte
auf öffentliche Kosten untergebrachten Kinder und
Mittheilung zu machen.
find verpflichtet, ihnen in dieser Beziehung bekannt
22. Don dem Austreten nachgenannter Krank-
werdende Mißstände dem Kreisdirektor anzuzeigen.
heiten in größerer Verbreitung — Typhus, Ruhr,
Sie haben ferner die für Bezirkspflegekinder aus
Scharlach, Diphtherie, Keuchhusten, Masern, conta-
gestellten Arzneirechnungen zu prüfen und auf ihre
giösen Augenkrankheiten — haben die Kantonal
Taxmäßigkeit bezw. Angemeffenheit zu bescheinigen.
arzte dem Kreisdirektor Anzeige zu erstatten und
auf Erfordern zu berichten.
Don Pocken und asta
V. Die Kantonalärzte als GerichtSärzte.
tischer Cholera ist jeder Einzelfall dem Kreisdirektor
25. Gemäß Verordnung des Reichskanzlers vom
anzuzeigen> Der Kantonalarzt hat ferner den Kreis
13. Juni 1879 § 17 find die Kantonalärzte Ge-
arzt bei Bekämpfung von Seuchen zu unterstützen,
richtSLrzte im Sinne der Strafprozeßordnung. Eie
angeordneten DeSinfektionSmaß-
find daher verpflichtet, den Requifitionen der Ge
insbesondere
die
regeln zu leiten.
richtsbehörden Folge zu leisten.
Im Bedürfnißfalle, bei ausgedehnten Epidemien
26. Bei Leichenöffnungen haben die Kantonal
kann der Kantonalarzt beantragen, daß ihm ein
ärzte gemäß Bekanntmachung des Ministeriums vom
Arzt zur Aushülfe beigegeben werde.
9. Juni 1882, betreffend Anweisung für das Ver
Ueber das Vorkommen von Impetigo contagiosa
bei Impflingen und über Todesfälle durch Pocken
hat der Kantonalarzt nach Vorschrift zu berichten. 23. Die Unterbringung gemeingefährlicher Geistes
kranker in der Irrenanstalt geschieht im öffentlichen 4
fahren der Aerzte bei gerichtlichen Leichenöffnungen, zu verfahren. 27. Die gerichtsärztliche Thätigkett der Kantonal
ärzte ist keine unentgeltliche.
Letztere find vielmehr
befugt, nach den bestehenden Kostenordnungen zu Itqui-
diren.
S. auch v. d. 10. bezw. 22. August 1895.
6. Juni 1891. Sebarmtmachung des Reichskanzlers, betreffend den Beitritt Spaniens zu der unterm
3. November 1881 abgeschlossenen internationalen Reblaus-Konvention.' S. 348.
Im Art. 13 der internationalen ReblauH-Kon- I S. 125) ist jedem dritten Staate das Recht Vor vention vom 3. Nov. 1881 (R.-G.-Bl. von 1882 I behalten worden, jederzeit durch eine dem Schwei 1. Abgeschlossen -wischen dem deutschen Reich, OesterreichUngarn, Frankreich, Portugal und der Schweiz; Beitrirt»-
zerischen Bundesrath abzugebende Erklärung jener
Konvention beizutreten. Dementsprechend hat, nach
BundeSrathS, die
erklärungen von Belgien (7. Juli 1882), Luxemburg (15. Sept.
Mittheilung des schweizerischen
1882),
Königlich spanische": Regierung ihren Beitritt zu
Niederlande (2. Jan. 1884), Serbien (24. Ott. 1884),
Italien (28. Jan. 1888), RumLnien (19. Jan. 1892). Eine Deklaration, betr. Pflanzensendungen au» regelmäßig
untersuchten Anstalten, ist unterm 15. April 1889 erfolgt
der
Konvention vom
3. November 1881
in der
vorgeschriebenen Weise erklärt.
6. Juni 1891. Verordnung des Statthalters, betreffend die Erhebung von Vktroi in der Gemeinde
Laaralben.'
S.-Bl. 6. 88. Die Gemeinde Saaralben im Bezirke Lothringen I läge» beigefügten Tarifs und Reglements bis zum wird ermächtigt, nach Maßgabe deS in der An- | 31. März 1901 Oktroi zu erheben. 1. Erlassen .aus Grund de» Art. 8 S. d. 24. Juli 1867 über die Gemeinderäthe'.
Städten hinzu, in welchen Oktroi erhoben wird, s. Bem. 1 z G. d. 27. Frimaire vni.
Durch die v. tritt SaaralLeu den Inzwischen ist da» Ottroi Vetter
eingeführt worden in Markirch, v. d. 28. April 1884 (S.-Bl. S. 91), Stieringea-Wendel, v. v. 18. März 1886 (S.-Bl. S. 55) (nur für Alkohol), Zabern, B. v. 11. Juli 1888 (S-Bl. S. 88), später noch in Märchingen, v. d. 24. April 1894 («.-Bl. S. 37).
2. Die Anlagen wurden Lttltch bekannt gemacht
91
1891 (8. Juni - 10. Sunt) 8. Juni 1891.
Gesetz, betreffend die Äbändenmg des § 157 des Iuvalidititts- nud Alters
oersichermgsgesetzes. R.-G.-Bl. 6. 337.
jähre und
Art. I.
überschießende DeitragSwochen,
als
ihr Lebensalter am 1. Jan. 1891 an Jahren und
Der g 157 des Gesetzes, betr. die JnvaliditätS-
das vollendete vierzigste Lebens
unb AtterSverficherung, vom 22. Juni 1889 (R.-
vollen Wochen
G.-Bl. E. 97) erhält folgende Fassung:
jahr überstiegen hat.
Dabei werden für jedes
vollendete Lebensjahr fiebenundvierzig Beitrags
§ 157. Für Versicherte, welche zur Zeit des In
Ist die Zahl der
krafttreten- diese- Gesetzes das vierzigste Lebens
wochen in Ansatz gebracht.
jahr vollendet haben und den Nachweis liefern,
überschießenden Wochen höher als fiebenundvierzig,
dieses
so find neben der Dollzahl der Jahre nur fieben
Gesetze- unmittelbar vorangegangenen drei Ka.
undvierzig Wochen in Anrechnung zu bringen.
daß sie
während
der dem Inkrafttreten
lenderjahre insgesammt mindestens einhundertein-
Art. II. Diese- Gesetz tritt mit der Wirkung vom 1. Jan.
undvierzig Wochen hindurch thatsächlich in einem nach diesem Gesetze die Verficherungspflicht be
1891 ab in Kraft. Ueber Anträge aus Gewährung
gründenden Arbeit!- oder Dienstverhältnisse ge
von Altersrente, welche im Widerspruch mit Art. I
standen haben, vermindert sich die Wartezeit für
endgültig abgelehnt worden find, haben
die Altersrente (g 16 Ziffer 2), unbeschadet der
sicherungsanstalten von Amtswegen unter Anwen
Vorschriften de- g 32,
um so
die Ver
dung des Artikels I erneute Entscheidung zu treffen.
viele Beitrags-
8. Juni 1891.
Ersetz, betreffend die Abänderung des Eesetzes über die Oesteuerung des OranutVeins vom 24. Auni 1887? R.-G.-Bl. S. 838. 1887, R.-B.-Vl. S. 258), werden für diejenigen dilher be
Art. I.
theiligten landwirthschafUicheu Brennereien, welche in keinem
®ei btt erstmaligen Neubemeffung bet Jahreimenge Brannt
wein, welche bie einzelnen Brennereien zum ntebrigeren Satze
>
der verbrauchlabgabe -erstellen dürfen (§ 2 Abs. 3 bei Ge-
]
fetzel, betr. bie Besteuerung bei Branntwein!, dom 24. Juni
j
1. $aie. d. 24.3unl 1887 hat durch ®. k. 16. Juni 1896
!
der Jahre 1887/88 bil 188990 mehr all 267750 Liter Bottich raum bemaischt haben, statt der in den letzten drei Jahren durchschnittlich zum
niedrigeren
«bgabesatze
hergestellten
Jahreimengen um ein Fünftel der letzteren erhöhte Mengen
der nunmehrige
*
Text ist durch Bkm. v. 17. Juni 1895 veröffentlicht worben.
,
wettere wesentliche Aenberungen erfahren;
Die in Art. II Ziff. 1 unb 2 sowie Art. m bei dorliegenben Sefttzel getroffenen Bestimmungen finb dabei berückfichtigt;
' ’
die Ziff. 3—6 bei Art. II find durch die vollständige Neu regelung bet 88 41, 42, auf welche fie sich beziehen, Vedeu-
i
tuagllol geworden. — Zur Aulführung bei S. v. 8. Juni
;
in Rechnung gestellt.
Art. II. 1. Der g 11 Abs. 3 de- Gesetze- erhält folgenden Zusatz: . . .
2. In g 26 einzufügen nach dem Worte
von einer Mark.
1891 find untern 2. Juli 1891 Bestimmungen vom vundelrath
3-6 . . .
erlaffen und durch Bk». A.-K. vom gleichen Lage veröffent licht worden (&OL S. 198).
Ord
nungsstrafe -
Soweit diese Bestimmungen
Art. III.
nicht bloß vorübergehende Bedeutung hatten oder lediglich für die Behörden berechnet waren, find sie bei den einzelnen Paragraphen bei Besetze! (Text v. 17. Juni 1895) erwähnt.
I I
An Stelle de- g 44 bet Gesetze- tritt nachstehende
Bestimmung. . .
10. Juni 1891.
Ministrrialverfügung, betreffend -en Äuslieferungsverkehr mit -er Schwei). Just.-bamml. XVI. S. 222.
Im Auslieferung-Verkehr zwischen dem Reiche und | St.-G.'B. unter Strafe gestellte Verbrechen der Vor
der Schweiz hat in mehreren Einzelfällen eine aus
nahme unzüchtiger Handlungen mit Kindern unter
dehnende Auslegung des Art. 1 Ziff. 8 des Aus i 14 Jahren zu verstehen sei.................. 1 lieferungsvertrages vom 24. Jan. 1874 die Zu 1. Ueber die Auslegung bei Aullieferunglvertragel bei
stimmung der beiderseitigen Regierungen gefunden, derzufolge unter Nothzucht auch das in g 176 Ziff. 3
Körperverletzung dgl. Vfg. v. 15. Ott. 1892 (II- und 8a Sept.
!
1893.
92
1891 (11. Juni — 15. Juni) 11. Juni 1891.
MtmAerialverstgmlg, betreffend die Reihenfolge der Einberufung der MilttLranwLrter zur Änstellung im Landesdieuste. Just.-Samml. XVI. S. 223. Nach der Allerhöchsten Verordnung vom 14. Okt. '
I. solche Militäranwärter, welche in Elsaß-Lothrin 1884, betreffend die Anstellung der Militäranwärter, 1 gen geboren find und zwar in erster Linie:
hat die Einberufung der Stellenanwärter in der :
a) diejenigen, welche mindestens 8 Jahre, sodann
Folgeordnung zu geschehen, daß bei gleicher Be- '
b) diejenigen, welche weniger als 8 Jahre in dem
fähigung zunächst die in Elsaß-Lothringen geborenen, '
Heere oder in der Marine gedient haben.
sodann die aus den in Elsaß-Lothringen garnisoni-
Sind Anwärter der Kategorie I nicht vorgemerkt,
renden Truppentheilen hervorgegangenen und end
so erfolgt die Einberufung von
lich sonstige Militäranwärter einzuberufen find. — .
II. Militäranwärtern, welche aus den in Elsaß-
Aus § 18 Nr. 3 der vom BundeSrath festgestellten '
Lothringen garnisonirenden Truppentheilen hervor-
Grundsätze für die Besetzung der Subaltern- und
gegangen find und zwar in der gleichen Reihenfolge
Unterbeamtenstellen bei den Reichs- und Staatsbe
wie zu I.
hörden mit Militäranwärtern1 ergibt sich sodann,
Endlich folgen
daß, insoweit die erwähnte, in Ausführung des 8 18
Nr. 1 ergangene Allerhöchste Verordnung keinen Vor
III. sonstige Militäranwärter, welche, wenn sie
zug begründet, in erster Reihe Unteroffiziere einzu
überhaupt in Frage kommen, ebenfalls in der gleichen
berufen find, welche mindestens 8 Jahre in dem
Reihenfolge wie zu I einzuberufen find. Bei Anwendung dieser Grundsätze haben Militär
Heere oder in der Marine aktiv gedient haben.
anwärter, die nicht zu den Unteroffizieren mit min
Zur Beseitigung hervorgetretener Zweifel mache
ich Ew. Hochwohlgeboren ergebenst darauf aufmerk
destens achtjähriger Dienstzeit gehören, sofern fie
sam, daß dieser letztere Grundsatz auch aus die An
nicht in Elsaß-Lothringen geboren find, wenig oder
gehörigen der durch die bezogene Allerhöchste Ver
keine Ausficht, in absehbarer Zeit einberufen zu
ordnung bevorzugten Kategorien von Militäran
werden.
wärtern unter sich entsprechende Anwendung zu
bei der Zulassung zum Vorbereitungsdienste oder
Es erscheint zweckmäßig, dieselben hierauf
bei der Annahme ihrer Bewerbung ausdrücklich auf
finden hat. ES find daher zunächst einzuberufen:
merksam zu machen.............. 1. S. Anlage zur v. d. 14. Okt. 1884.
15. Juni 1891.
Sekanntmachung des Reichskanzlers, betreffend Feststellung der Lernisklasse eines Semeindedezirks in Folge Einverlridung in eine andere Semeinde.
E.-Bl. 6. 149. Der BundeSrath hat in der Sitzung vom 30. Mai
Theiles desselben in den Bezirk einer anderen Gemeinde den Eintritt in die Servisklasse des
d. I. beschlossen,
letzteren zur Folge haben sott.1
daß die im lande-rechtlichen Wege geschehene Ein verleibung eines GemeindebezirkS oder eines
1. Die Rlasteneitttheilung der Orte, s. bei S. d. 28. Mai 1887.
15. Juni 1891.
Trlrgraphenordmmg ftlr dar Deutsche Reich.' C.-Bl. G. 162. 8 5. Einteilung der Telegramme.
JnhaltSverzeichniß.
8 6. Allgemeine Erfordernisse der zu befördern
8 1. Benutzung des Telegraphen,
den Telegramme.
g 2. Wahrung des Telegraphengeheimnisses.
8 3. Dienststunden der Telegraphenanstalten. 8 4. Orte, nach welchen Telegramme gerichtet i
■
werden können.
8 7. Aufgabe von Telegrammen. 8 8. Wortzählung. 8 9. Gebühren für gewöhnliche Telegramme. 8 10. Dringende Telegramme.
1. Erlaßen vom Reichskanzler.
Ueber daß Recht zur Er
8 11. Bezahlte Antwort.
richtung und zum Betrieb von Telegraphenaulageu, über
I
bett Anschluß an bestehende Anlagen, daß Recht zur Be-
,
Nutzung, s. S. über daS Telegraphenwesen deS Deutschen Reich» vom 6. April 1892.
I
8 12. Verglichene Telegramme.
8 13. EmpfangSanzergen.
8 14. Telegraphische Postanweisungen.
1891 (15. Sunt)
98
Wahrung des
g 15. Nachjendung von Telegrammen,
g 16. Vervielfältigung von Telegrammen,
§ 2.
Telegraphengeheimnisses.
Die Telegraphenverwaltung wird Sorge
g 17. Eeetelegramme.
tragen, daß die Mittheilung von Telegrammen an
g 18. Weiterbeförderung.
Unbefugte verhindert, und daß das Telegraphen
g 19. Entrichtung der Gebühren,
geheimniß auf daS strengste gewahrt werde.»
g 20. Zurückziehung und Unterdrückung von Te
Dienststunden der Telegraphenanstalten.
legrammen. g 21. Zustellung der Telegramme am Bestim
8 3. Die Telegraphenanstalten zerfallen rückficht-
lich der Zeit, während welcher sie für den Verkehr
mungsort. g 22. Unbestellbare Telegramme,
mit dem Publikum offen zu halten sind, in vier
g 23. Gewährleistung.
Klassen, nämlich:
a) Anstalten mit ununterbrochenem Dienst (Tag
g 24. Berichtigungstelegramme,
g 25. Nachzahlung und Erstattung von Gebühren, g 27. Nebentelegraphen graphenanlagen.
und
und Nacht), b) Anstalten mit verlängertem Tagesdienst (bis
g 26. Lelegrammabfchriften.
besondere
Tele-
Fernsprecheinrichtuugen.
Abends),
g 28. Geltungsbereich. AuS Anlaß der von der internationalen Tele-
graphenkouferenz zu Paris im Jahre 1890 gefaßten Beschlüsse hat die Telegraphenordnung, welche auf
Grund deS Art. 48 der ReichSversaffung erfassen worden ist, Aenderungen erfahren. Es tritt daher, unter Aushebung der Telegraphenordnung vom 13.
Aug. 1880, vom 1. Juli 1891
Mitternacht),
c) Anstalten mit vollem Tagesdienst (bis 9 Uhr
ab die
nach
d) Anstalten mit beschränktem Tagesdienst. Die Dienststunden der Anstalten unter b und c
beginnen in der Zeit vom 1. April bis Ende Sep
tember um 7 Uhr Morgens, in der Zeit vom
1. Oktober bis Ende März um 8 Uhr Morgens. An Sonn- und Festtagen wird jedoch von der Mehr
zahl dieser Anstalten beschränkter Dienst abgehalten. Die Dienststunden der Anstalten unter d werden,
stehende
Telegraphenordnung
den örtlichen Bedürfnissen entsprechend, für jeden
Benutzung deS Telegraphen.
Orte, nach welchen Telegramme gerichtet
in Kraft.
Ort besonders sestgestellt.
werden können.
g 1.
I. Die Benutzung der für den öffentlichen
Derkehr bestimmten Telegraphen steht jedermann zu?
Die Verwaltung hat jedoch das Recht, ihre Linien und Telegraphenanstalten zeitweise ganz oder zum
Theil für alle oder für gewisse Gattungen von Kor
respondenz zu schließen.
IL Der Absender eines Privattelegramms ist ver
pflichtet, auf deSfallfigeS Verlangen fich über feine Persönlichkeit auszuweisen. ES steht demselben seiner
seits frei, in sein Telegramm die Beglaubigung seiner Unterschrift aufzunehmen. III. Privattelegramme, deren Inhalt gegen die
Gesetze verstößt oder auS Rücksichten des öffentlichen Wohles oder der Sittlichkeit für unzulässig erachtet
wird, werden zurückgewiesen. Die Entscheidung über die Zulässigkeit des Inhalts steht dem Vorsteher
der Aufgabeanstalt, bezw. der Zwischen- oder An-
kunstSanstalt oder dessen Vertreter, in zweiter In
stanz der dieser Anstalt vorgesetzten Ober-Postdirektion und in letzter Instanz dem ReichS-Postamt
zu, gegen dessen Entscheidung eine Berufung nicht stattfindet. Bei Staatstelegrammen steht den Tele
graphenanstalten eine Prüfung der Zulässigkeit deS Inhalts nicht zu.
8 4.
I. Telegramme können nach allen Orten
aufgegeben werden, nach welchen die vorhandenen Telegraphenverbindungen aus dem ganzen Wege oder
auf einem Theile desselben die Gelegenheit zur Be
förderung darbieten. Ist am Bestimmungsorte eine Telegraphenanstalt nicht vorhanden, so erfolgt die
Weiterbeförderung von der äußersten bezw. der sei tens des Aufgebers bezeichneten Telegraphenanstalt
entweder durch die Post oder durch Eilboten, oder durch Post und Eilboten, oder durch Estafette. Der
Aufgeber eines Telegramms kann verlangen, daß
dasselbe bis zu einer von ihm bezeichneten Tele graphenanstalt telegraphisch und von dort bis zum
Bestimmungsorte durch die Post befördert werde. Die Verwendung von Eilboten zur Beförderung von Telegrammen zwischen Orten, in welchen Tele graphenanstalten bestehen, ist dagegen ausgeschlossen.
Ist keine Bestimmung über die Art der Weiter beförderung getroffen, dann wählt die AnkunftS-
Telegraphenanstalt die zweckmäßigste Art derselben nach ihrem besten Ermessen.
Das Gleiche findet
statt, wenn die vom Aufgeber angegebene Art der
Weiterbeförderung fich als unausführbar erweist.
II. Die Ausgabe der Telegramme mit der Be 2. vgl. 8 5 S. v. S. April 1892. Ueber die Benutzung der
innerhalb deS AeichStelegraPhengebieteS gelegenen Lifenbahn-
Lelegraphev zur Beförderung solcher Lelegrauuae, welche
zeichnung .telegraphenlagernd", .postlagernd" oder .bahnhoflagernd" ist zulässig.
nicht den Eijenbahndienst detreffea, ist ei» Reglement dom 7. März 1876 ergangen und im C.-Bl C. 156 veröffentlicht.
3. 6. 6 8 0. v. 6. AprU 1892.
1891 (15. Juni)
94
Eintheilung der Telegramme.
dieses amtlichen Wörterbuchs ist nach Ablauf einer
Die Telegramme zerfallen rückfichtlich
§ 5. I.
Frist von 3 Jahren, welche auf den Tag der Ver öffentlichung desselben folgt, verbindlich. Die Wörter
ihrer Behandlung in folgende Gattungen:
1. Staatstelegramme,
der verabredeten Sprache dürfen höchstens 10 Buch
2. Telegraphen-Diensttelegramme,
staben enthalten und müffen einer oder mehreren
3' d!
der nachgenannten Sprachen, nämlich der deutschen,
I Prioatt.l.gr°mm,.
englischen, spanischen, franzöfischen, niederländischen, Bei der Beförderung genießen die StaatStele-
gramme,
welche
als solche
bezeichnet und durch
italienischen, portugiefischen und lateinischen Sprache Eigennamen dürfen bei der Zu
entnommen sein.
Siegel oder Stempel beglaubigt fein müssen, vor
sammenstellung der Wörterbücher,
den übrigen Telegrammen, die Telegraphen-Dienst-
des vom Internationalen Büreau der Telegraphen
telegramme vor den Privattelegrammen und
die
mit Ausnahme
verwaltungen amtlich aufgestellten Wörterbuches nicht Sie werden in den in verab
dringenden Privattelegramme vor den gewöhnlichen
verwendet werden.
Privattelegrammen den Vorrang.
redeter Sprache abgefaßten Telegrammen, in welchen
II. In Bezug auf die Abfassung find zu unter
Wörter aus anderen Wörterbüchern gebraucht find, nur mit ihrer Bedeutung in offener Sprache zu-
scheiden :
gelaffen.
1. Telegramme in offener Sprache,
Die Aufgabeanstalt
2. Telegramme in geheimer Sprache.
Vorlegung
des
und die Rechtmäßigkeit der benutzten Wörter zu
b) chissrirte Sprache, c) eine Sprache, welche aus B u ch st a b e n mit
prüfen. VI. Unter
geheimer Bedeutung besteht.
Sprache-
III. Privattelegramme, deren
Text ent*
weder ganz oder theilweise aus Buchstaben mit
geheimer Bedeutung besteht, werden zum tele graphischen Verkehr nicht zugelasien. Auf StaatS
und Diensttelegramme findet
diese Bestim
mung dagegen keine Anwendung, ebensowenig auf
die in Zeichen des allgemeinen Handelskodex abgefaßten Seetelegramme (vergl. § 17). Unter
die
stehenden Vorschriften einer Prüfung zu unterztthen
a) verabredete Sprache,
IV.
kann
Wörterbuches fordern, um die Ausführung der vor
Die geheime Sprache scheidet fich in
.Telegrammen
in
.Telegrammen in
versteht
man
ch i f f r i r t e r
diejenigen Telegramme,
deren Text gänzlich oder zum Theil aus Gruppen
oder aus Reihen von Ziffern mit geheimer Be
deutung besteht. Der chiffrirte Text der Privattele
gramme muß ausschließlich aus arabischen Ziffern zusammengesetzt sein.
In
StaatStelegrammen
kann
der
Text
durch
Ziffern oder durch Buchstaben mit geheimer Be
deutung gebildet werden (vergl. III); dagegen ist
offener
Sprache- werden solche Telegramme verstanden,
und Buchstaben nicht
eine Mischung von Ziffenr zulässig.
welche in einer der für den telegraphischen Verkehr
-»gelassenen Sprachen derart abgefaßt find, daß sie
Allgemeine
neben der deutschen
für Telegramme
in
offener
Erfordernisse
der zu be
fördernden Telegramme.
einen verständlichen Sinn geben. Welche Sprachen § 6.
I. Die Urschrift jedes
zu befördernden
Sprache gestattet find, wird von der Telegraphen
Telegramms muß in solchen deutschen oder latei
gemacht.
nischen Buchstaben bezw. in solchen Zeichen, welche
verwaltung bekannt
Für
Telegramme,
welche streckenweise oder ausschließlich durch Tele
graphen
der innerhalb
des
deutschen Reichs
ge
fich durch den Telegraphen wiedergeben lasten, leser
lich geschrieben sein.
Einschaltungen, Randzusätze,
zu befördern find, ist jedoch
Streichungen oder Ueberschreibungen müsten vom
die Faffung in deutscher Sprache Bedingung, so-
Aufgeber des Telegramms oder von feinem Beauf
wett nicht für einzelne Bahnen und Stattonen der
tragten bescheinigt werden.
legenen Eisenbahnen
Gebrauch fremder Sprachen
ausdrücklich nachge
geben wird.
II. Die einzelnen Theile, aus welchen ein Tele gramm besteht, müsten in folgender Ordnung auf
V. Als .Telegramme in verabredeter
geführt werden:
Sprache- werden diejenigen Telegramme ange
1. die besonderen Angaben,
sehen, in denen Wörter angewendet find, welche,
2. die Aufschrift,
obwohl jedes für fich. eine sprachliche Bedeutung
3. der Text und
hat, keine für die betheiligten Dienststellen verständ
4. die Unterschrift. III. Die etwaigen besonderen Angaben be
lichen Sätze bllden. Diese Wörter werden aus Wörterbüchern, welche
züglich der Bestellung am Bestimmungsorte, der
für die Korrespondenz in verabredeter Sprache -u-
bezahlten Antwort, der Empfangsanzeige, der Dring
der Vergleichung,
der Nachsendung, der
gelaffen find, oder aus dem vom Internationalen
lichkeit,
Büreau der Telegraphenverwaltungen amtlich aus-
Weiterbeförderung, der offenen oder der eigenhän
gestellttn Wörterbuch
digen (nur an den Empfänger selbst zu bewirkenden)
entnommen.
Der Gebrauch
1891 (15. Sunt)
95
Bestellung deS Telegramms rc. müssen vom Auf
mit dem Ablauf deS 31. Dezember des Jahre-, für
geber in der Urschrift, und zwar unmittelbar vor
welches die Gebühr entrichtet worden ist.
Für diese
VII. Als eine Abkürzung der Aufschrift wird auch
Klammern zu
angesehen, wenn der Empfänger verlangt, daß an
der Aufschrift niedergeschrieben werden. Vermerke
find
folgende,
zwischen
ihn gerichtete Telegramme, ohne diesbezügliche nähere
setzende Abkürzungen zugelassen:
Angaben in der Aufschrift, zu gewiflen Zeiten in
(D) für .dringendes Telegramm*,
bestimmten Lokalen, z. B. an Wochentagen in dem
(ST) für .gebührenpflichtige Dienstnotiz*,
(RP) für .Telegramm mit bezahlter Antwort*.
Geschäftslokal, an Sonntagen in der Wohnung, oder
(RPD) für .Telegramm mit dringender bezahlter
zu gewissen Stunden in dem Komtoir, zu anderen
in der Wohnung oder der Börse regelmäßig bestellt
Antwort*,
werden sollen. Die hierfür im voraus zu entrichtende
(TC) für .Telegramm mit Vergleichung*. .Telegramm mit Empfangsanzeige*
(CR) für
Gebühr beträgt ebenfalls 30 Mark für das Kalen
derjahr; sie kommt auch dann zur Erhebung, wenn
und für .Empfang-anzeige*,
der betreffende Korrespondent für die an ihn ge
(FS) für .nachzusendendes Telegramm*.
richteten Telegramme mü der Telegraphenanstalt eine
(PP) für .Post bezahlt*.
abgekürzte Aufschrift vereinbart hat.
(PR) für .Post eingeschrieben*.
VIII. Telegramme, deren Aufschrift den in vor
(XP) für .Eilbote bezahlt*,
(RXP) für .Antwort und Bote bezahlt*.
stehenden Punkten vorgesehenen Anforderungen nicht
(EP) für .Estafette bezahlt*.
entspricht, sollen zwar dennoch zur Beförderung an
(RO) für .offen zu bestellendes Telegramm*.
genommen werden, jedoch nur aus Gefahr deS Ab
(MP) für .eigenhändig zu bestellendes Telegramm*.
senders. Der Absender kann eine nachträgliche Ver
IV. Die Aufschrift muß alle Angaben ent halten, welche nöthig find, um die Uebermittelung deS Telegramms an deffen Bestimmung zu sichern, und ferner so beschaffen sein, daß die Bestellung
an den Empfänger ohne Nachforschungen und Rück fragen erfolgen kann.
Städte
Eie muß für die
großen
die Straße und die Hausnummer nach,
vollständigung de- Fehlenden nur gegen Aufgabe und Bezahlung eine- neuen Telegramms beanspruchen.
IX. Die Aufgabe von Telegrammen ohne Text ist
zulässig. Die Unterschrift kann in abgekürzter Form
geschrieben oder weggelaffen werden. setzen.
weisen oder in Ermangelung dieser Angaben Näheres
über die BerusSart des Empfängers oder andere zweckentsprechende Mittheilungen enthalten.
Selbst
für kleinere Orte ist es wünschenSwerth, daß dem
Namen des Empfängers eine solche ergänzende Be zeichnung beigefügt wird, um im Falle eitler Ent stellung des Eigennamens der Bestimmungsanstalt
für die Ermittelung des Empfängers einen Anhalt zu gewähren.
Die genaue Bezeichnung der geo
graphischen Lage des Bestimmungsortes ist erforder lich.
sofern ein Zweifel über die dem Telegramm
zu gebende Richtung bestehen kann, namentlich bei gleichlautenden Ortsbezeichnungen.
Die etwaige
Beglaubigung der Unterschrift ist hinter dieselbe zu
Aufgabe von Telegrammen.
5 7. I. Die Aufgabe von Telegrammen kann bei jeder für den Telegraphenverkehr eröffneten Tele
graphenanstalt (auch brieflich) erfolgen. II. Telegramme können auch bei den Bahnposten, und zwar in der Regel mittel- der an den Bahnpost
wagen befindlichen Briefeinwürfe, zur Beförderung an die nächste Telegraphenanstalt eingeliefert, sowie
den Telegraphenboten und den Landbriefträgern bei
der Bestellung von Telegrammen oder Postsendungen zur Besorgung der Aufgabe übergeben werden. III.
An größeren DerkehrSorten können stimmt«
liche Postanstalten, auch wenn mit diesen eine Tele-
V. Die Anwendung einer abgekürzten Aufschrift
graphenbetriebSstelle nicht verbunden ist, zur An
ist zulässig, wenn dieselbe vorher seitens des Em-
nahme von Telegrammen ermächtigt, auch kann die
pfänger- mit der Telegraphenanstalt seines Wohn
Benutzung der Briefkasten zur Auflieferung von Tele
orte- vereinbart worden ist.
Demjenigen Korre
grammen gestattet werden.
spondenten, welcher eine mit der Telegraphenanstalt
IV. Bei der Mitnahme der Telegramme durch
vereinbarte abgekürzte Aufschrift hinterlegt hat. ist
die Telegraphenboten und die Landbriefträger kommt
gestattet, diese Aufschrift in den für ihn bestimmten
eine Zuschlagsgebühr von 10 Pfennig für jedes Tele
Telegrammen an Stelle deS vollen Namens
gramm zur Erhebung.
der
Wohnungsangabe anwenden zu lasten.
Name
der
und
Der
BestimmungS-Telegraphenanstalt muß
außerdem angegeben werden.
VI. Für die Hinterlegung und Anwendung einer abgekürzten Aufschrift bei einer Telegraphenanstalt
Wortzählung.
§ 8. Bei Ermittelung der Wortzahl eines Tele gramm- gelten die folgenden Regeln: a) Alles, was der Ausgeber in die Urschrift seine-
ist eine Gebühr von 30 M. für das Kalenderjahr
Telegramm- -umZwecke der Beförderung nieder
im vorau- zu entrichten. Diese Vergünstigung er
schreibt, wird bei der Berechnung der Gebühren
lischt, fall- dir Verabredung nicht verlängert wird.
mitgezählt, mit Au-nahme der Angabe deS Be-
1891 (15. Juni)
96 förderung-wege-,
der
Unterscheidungszeichen,
Bindestriche, Apostrophe und Absatzzeichen.
viele einzelne Wörter gezählt. E- können jedoch die in der englischen und französischen Sprache
b) Der Name der Abgang-anstalt, der Tag, die
vorkommenden zusammengesetzten Wörter, deren
Stunde und Minute der Aufgabe werden von
Gebräuchlichkeit nöthigen Falle- durch Vorzei
amt-wegen in die dem Empfänger zuzustellende
gung eine- Wörterbuches nachgewiesen werden
Ausfertigung eingeschrieben. Nimmt der Auf
muß, al- ein Wort geschrieben und den Be
geber diese Angaben ganz oder theilweise in den
stimmungen unter c entsprechend taxirt werden.
Text seine- Telegramms auf, dann werden fie
g) Dem Sprachgebrauch zuwiderlaufende Zusam
bei der Wortzählung mitgerechnet.
menziehungen oder Veränderungen von Wörtern
c) Die größte Länge eine- TaxworteS in offener
werden nicht zugelaffen. E- werden jedoch die
Sprache ist auf 15 Buchstaben nach dem (durch
Eigennamen von Städten und Ländern, die Ge-
die AuSführungS-Uebereinkunst zu dem jeweilig
schlechtSnamen, die Namen von Ortschaften,
gültigen internationalen Telegraphenvertrage
Plätzen, Boulevards, Straßen u. s. w., die
Der
Namen von Schiffen, ebenso wie die ganz in
Ueberschuß, je bi- zu weiteren 15 Buchstaben,
Buchstaben geschriebenen Zahlen nach der An
wird für ein Wort gezählt.
zahl der zum Ausdruck derselben vom Ausgeber
eingeführten) Morfe-Alphabet festgesetzt.
d) Die größte Länge eine- TaxworteS in ver-
abredeter-Sprache ist auf 10 Buchstaben
gebrauchten Wörter gezählt. h) Die in Ziffern geschriebenen Zahlen werden für
festgesetzt. Die Wörter in offener Sprache, welche
so viele Wörter gezählt, al- sie je 5 Ziffern
im Text eine- gemischten, au- Wörtern der
enthalten, nebst einem Wort mehr für den etwa
offenen und der verabredeten Sprache zusammen
igen Ueberschuß. Dieselbe Regel findet Anwendung
gesetzten Telegramm- enthalten find, werden bi-
auf die Zählung von Buchstaben-Gruppen in
zur Höhe von 10 Buchstaben für ein Wort
Staatstelegrammen, ebenso auch auf Gruppen
Vom etwaigen Ueberschuß wird jede
von Buchstaben und Ziffern, welche entweder
Reihe bis zu 10 Buchstaben für ein weiteres
als Handelsmarken oder in den Seetelegrammen
gezählt.
Wort gezählt. Wenn diese» gemischte Telegramm
angewendet werden (vgl. §§ 5III und 171).
außerdem einen chiffrirten Text enthält, so werden
i) Für je eine Ziffer werden gezählt: die zur
die chiffrirten Stellen nach den Bestimmungen
Bildung der Zahlen benutzten Punkte und Kom
unter h gezählt.
mata, sowie die Bruchstriche, ferner die Buch
Wenn da- gemischte Telegramm nur einen
staben, welche den Ziffern angehängt werden,
Tert in offener und einen solchen in chiffrirter
um fie al» Ordnungszahlen zu bezeichnen.
Sprache enthält, so werden die in offener Sprache
k) Sofern ein Privattelegramm, den Bestimmungen
abgefaßten Stellen den Bestimmungen unter e,
im g 5 VI entgegen, zufällig eine Gruppe von
und der in chiffrirter Sprache abgefaßte Text
nicht anwendbaren Buchstaben oder ein Wort
den Vorschriften unter h entsprechend gezählt.
enthält, welches keiner der für den internatio
e) Als je ein Wort werden gezählt:
1. der Name der Bestimmungsanstalt, des Be
nalen Verkehr zuläffigen Sprachen angehört, so wird diese Buchstabengruppe oder dieses Wort
stimmungslandes und der Unterabtheilung
gemäß den Bestimmungen unter h des gegen-
des Gebiets, aber nur in der Telegramm
wärtigen Paragraphen gezählt.
aufschrift, ohne Rückficht auf die Zahl der
l) Die Wortzählung der Aufgabeanstalt ist für
zu ihrem Ausdruck gebrauchten Wörter und
die Gebührenberechnung dem Aufgeber gegenüber
Buchstaben, unter der Bedingung, daß diese
entscheidend.
Wörter so geschrieben find, wie fie in den amtlichen Derzeichniffen erscheinen,
2. jede- einzeln stehende Schristzeichen (Buch
staben oder Ziffer), 3. da» Unterstreichung-zeichen, 4. die Klammer (die beiden Zeichen, welche zu ihrer Bildung dienen),
5. die Anführungszeichen (die besonderen Zeichen
Gebühren für gewöhnliche Telegramme. 8 9> I. Für das gewöhnliche Telegramm wird
auf alle Entfernungen eine Gebühr von 5 Pfennig
für jedes Wort, mindestens jedoch der Betrag von 50 Pfennig erhoben.4 56
II. Für gewöhnliche Stadttelegramme, welche in solchen Städten zugelaffen werden, innerhalb deren
Weichbild mehrere unter fich durch Telegraphenlei-
am Anfang und Ende einer einzelnen Stelle),
6. die nach § 6III zugelaffenen Abkürzungen
4 Eine Erhöhung der hier und in den folgende» Para
graphen für die Benutzung von Reich-telegraphen vorgesehene«
für die besonderen Angaben vor der Tele-
Gebühren kann nur auf Grund Gesetze- erfolgen, - 7 G. v
grammaufschrift.
6. April 1892.
f) Die durch einen Bindestrich verbundenen Aus
drücke werden für so viele Wörter gezählt, als
5. Diese Ermäßigung gegenüber dem früheren Satze von
6 Pfennig für jede- Sott und mindesten- 60 Pfennig wurde durch v. «.•». v. 15. Jan. 1891 (E.-Bl. S. 18) eingefühtt.
zu ihrer Bildung dienen. Die durch einen Apo
— Leber die gebührenfreie Beförderung von Lrlegranunen
stroph getrennten Wörter werden für eben so
dgl. B. d. 2. Juni 1877.
1891 (15. Juni)
97
Lungen verbundene Telegraphenanstalten dem Ver
die Aufschrift niederzufchrriben; eS kommt alsdann
kehr geöffnet find, wird eine Gebühr von 3 Pfennig
die Gebühr eines dringenden Telegramms von ent
für jedes Wort, mindestens jedoch der Betrag von
sprechender Wortzahl zur Erhebung.
III. Am Bestimmungsorte übersendet
30 Pfennig erhoben.
die An
III. Für jedes bei einer Eisenbahn-Telegraphen
kunftsanstalt dem Empfänger mit der Telegramm.
station aufgegebene Telegramm kann von den Eisen
Ausfertigung ein Antwortsformular, welches dem-
bahnverwaltungen ein Zuschlag von 20 Pfennig vom
selben die Befugniß ertheilt, in den Grenzen der
Aufgeber erhoben werden. Außerdem find die Eisen
vorausbezahlten Gebühr ein Telegramm an eine be
bahn-Telegraphenstationen berechtigt, für jedes von
liebige Bestimmung innerhalb 6 Wochen, vom Tage
ihnen bestellte Telegramm vom Empfänger ein Be i der Ausstellung deS Formulars ab gerechnet,
un-
stellgeld von 20 Pfennig zu erheben. Beides zusammen ! entgeltlich aufzugeben. darf aber für die ausschließlich mit den Bahntele
IV. Wenn die für ein Antwortstelegramm zu
graphen beförderten Telegramme nicht erhoben werden.
entrichtende Gebühr den Werth des für dasselbe
Für diese Telegramme ist vielmehr nur die Er
vorausbezahlten Betrages übersteigt, so ist das Mehr
hebung der Bestellgebühr von 20 Pfennig gestattet.
i der Gebühr baar zu entrichten. Im entgegengesetzten
IV. Die für den telegraphischen Verkehr mit dem
Falle verbleibt das Mehr deS vorausbezahlten Be
AuSlande maßgebenden Tarife können bei den Tele
trages gegen die tarifmäßige Gebühr der Telegra
graphenanstalten eingesehen werden.
phenverwaltung.
V. ein bei Berechnung der Gebühren fich er
V. Eine Rückzahlung der Antwortgebühr findet, ab-
gebender, durch 5 nicht theilbarer Psennigbetrag ist i gesehen von dem im 8 201 erwähnten Falle nicht statt. VI. Kann das Ursprungstelegramm bei der An bis zu einem solchen aufwärts abzurunden.
Dringende Telegramme.
§ 10. Der Aufgeber eines Privattelegramms kann den Vorrang bei der Beförderung und der Be
stellung vor den gewöhnlichen Privattelegram »neu
erlangen, wenn er das Wort „dringend- oder ab gekürzt die Bezeichnung „(D)- vor die Aufschrift
setzt und die dreifache Gebühr eines gewöhnlichen Telegramms von gleicher Länge erlegt. Für dringende Telegramme wird demnach eine Gebühr von 15 Pf.,
bei Stadttelegrammen eine Gebühr von 9 Pf. für das Wort, mindestens jedoch der Betrag von 1 M.
50 Pf bezw. von 90 Pf. erhoben (vgl. § 9). Der
im 8 9 unter III. angegebene Zuschlag für die bei einer eisenbahnftation
ausgegebenen Telegramme
kunft nicht bestellt werden, dann wird die im 8 22
vorgesehene telegraphische Meldung über die Unbestellbarkeit an die Ausgabeanstalt sogleich erstattet. Wenn keine Berichtigung erfolgt, benachrichtigt die
Ankunftsanstalt den Aufgeber von der Unbestell-
barkeit durch eine dienstliche Meldung, welche die Stelle der Antwort vertritt, sobald die zur Auf
findung des Empfängers unternommenen Nachforsch
ungen fich als fruchtlos erwiesen haben, spätestens
nach 8 Tagen.
Verweigert der Empfänger ausdrück
lich die Annahme des für die Antwort bestimmten
Formulars, so giebt die AuskunstSanstalt dem Ausgeber ebenfalls Kenntniß durch eine dienstliche Mel
dung, welche gleichfalls die Stelle der Antwort vertritt. Verglichene Telegramme.
kommt dagegen nur einfach — wie für gewöhnliche
§ 12.1. Der Aufgeber eines jeden Telegramm- hat
Telegramme — zur Erhebung.
Bezahlte Antwort. 811. I. Der Aufgeber kann die Antwort, welche
er von dem Empfänger verlangt, vorausbezahlen;
die Vorausbezahlung darf indeffen die^Gebühr eines
Telegramms irgend einer Art von 30 Wörtern
nicht überschreiten.
die Befugniß, die Vergleichung desselben zu verlangen.
In diesem Falle hat er vor die Aufschrift
den Vermerk .Vergleichung- oder ,(TC)- nieder
zuschreiben.
Das Telegramm ist dann von den ver
schiedenen Anstalten, welche bei seiner Beförderung
mitwirken, vollständig zu vergleichen. II. Die Gebühr für die Vergleichung eines Tele
II. Will der Aufgeber die Antwort vorausbe
zahlen, so hat er in die Urschrift, und zwar vor
die Aufschrift, den Vermerk „Antwort bezahlt- oder „(RP)*, eintretenden Falles unter Beifügung einer Angabe über die vorausbezahlte Wortzahl, nieder-
gramms ist gleich einem Viertel der Gebühr für
ein gewöhnliches Telegramm von gleicher Länge. Empfangsanzeigen.
§ 13. I. Der Aufgeber eines jeden Telegramms
zufchreiben und den entsprechenden Betrag finner-
kann verlangen, daß ihm der Tag und die Stunde,
zu I. gezogenen
zu welcher das Telegramm dem Empfänger zuge
halb der durch die Bestimmung
Grenze zu entrichten.
Hat der Aufgeber die Wort
stellt worden ist,
unmittelbar nach erfolgter BeEr hat in
zahl nicht angegeben, so wird die Gebühr eines ge
stellung telegraphisch angezeigt werde.
wöhnlichen Telegramms von zehn Wörtern erhoben.
diesem Falle vor die Aufschrift den Vermerk „Em-
Der Aufgeber, welcher eine dringende Antwort vor-
pfangsanzeige- oder „(GR)- zu schreiben.
aasbezahlen will, hat den unter Umständen durch
II. Für die Empfangsanzeige ist dieselbe Gebühr
die Angabe der Wortzahl zu ergänzenden Vermerk
wie für ein gewöhnliches Telegramm von 10 Wör
„dringende Antwort bezahlt-
oder „(RPD)- vor
Sammt, b. in Elsatz-Lothr. gelt. Ersetze. Bd. VI.
tern zu entrichten.
1891 (15. Juni)
98
III. Kann da- Telegramm bei der Ankunst nicht
senden" oder .(FS)" niederschreibt, verlangen, daß
bestellt werden, dann wird die im g 22 vorgesehene
dasselbe sofort nach der vergeblich versuchten Zu
Die Em
stellung von der Bestimmungsanstalt an den neuen,
pfang-anzeige wird spater abgesandt, entweder nach
ihr in der Wohnung des Empfängers bekannt ge
erfolgter Bestellung de- Telegramms, wenn sie mög
gebenen Bestimmungsort weiterbefördert werde.
UnbestellbarkeitSmeldung sogleich erlassen.
lich geworden ist, oder nach 24 Stunden, wenn sie
IL Der Vermerk .nachzusenden" oder .(FS)" kann
nicht hat stattfinden können; in diesem Falle zeigt
auch von mehreren hintereinander stehenden Bestim
fie den Grund der Unbestellbarkeit an.
mungsangaben begleitet sein; daS Telegramm wird
IV. Der Aufgeber kann verlangen, daß ihm die
dann nacheinander an jeden der angegebenen Bestim
EmpfangSan-eige nach einem anderen Orte als nach
mungsorte, nöthigenfallS bis zum letzten, befördert.
dem Aufgabeorte des Ursprung-telegramms über
III. Bei der Aufgabe eines nachzusendenden Tele
mittelt werde, insofern er die dazu erforderlichen
gramms ist nur die auf die erste Beförderungs
Angaben in das Ursprungstelegramm aufnimmt.
strecke entfallende Gebühr zu entrichten, wobei die
vollständige Aufschrift in die Wortzahl einbegriffen
Telegraphische Postanweisungen.« 8 14. I. Die Telegraphenanstalten an solchen
Orten, an denen eine Postanstalt besteht, find er
wird.
Für jede Nachtelegraphirung an einen neuen
Bestimmungsort wird die volle tarifmäßige Gebühr berechnet und vom Empfänger erhoben.
mächtigt, in Vertretung der OrtS-Postanstalt Be
IV. Jedermann kann nach gehörigem Ausweis
träge aus Postanweisungen, welche aus telegraphi
verlangen, daß die bei einer Telegraphenanstalt an
schem Wege überwiesen werden sollen, von den Ab
kommenden und in deren Bestellbezirk ihm zuzu
sendern entgegenzunehmen.
stellenden Telegramme an eine von ihm angegebene
Auf Eisenbahn-Telegra-
phenstationen findet diese Bestimmung keine An
Adreffe bestellt oder weiterbefördert werden.
wendung.
bezüglichen Anträge find schriftlich zu stellen.
II. Auch find die Telegraphenanstalten, mit Aus nahme der Eisenbahn-Telegraphenstationen ermäch
Die
V. Wenn der Empfänger seinen Aufenthaltsort
verändert hat, so werden demselben die für ihn ein
tigt, wenn bei ihnen Postanweisungen auf telegra
gehenden Telegramme an den neuen Aufenthaltsort
phischem Wege eingehen, die Auszahlung an den
nachtelegraphirt, auch ohne daß dies ausdrücklich ver
Empfänger in Vertretung der OrtS-Postanstalt vor
langt worden ist, sofern dieser neue Aufenthaltsort
geschehener Bestellung der telegraphischen Postan
des Empfängers unzweifelhaft bekannt ist, inner
weisung an die Orts-Postanstalt zu bewirken:
a) im Falle nach Inhalt des Telegramms der
halb Deutschlands liegt und sich am ursprünglichen wie am neuen Aufenthaltsorte Anstalten der Reichs-
Absender den Wunsch ausgesprochen hat, daß
Telegraphenverwaltung bezw.derCtaatS-Telegraphen-
die Auszahlung durch die Telegraphen
verwaltung Bayerns oder Württembergs befinden.
anstalt geschehe, waS durch den Zusatz auf
der Postanweisung: .telegraphenlagernd" auszudrücken ist;
Vervielfältigung von Telegrammen, g 16.1. Die Telegramme können gerichtet werden
b) im Falle der Geldempfänger, indem er die tele
entweder an mehrere Empfänger in einer Ortschaft
graphische Postanweisung erwartet, derTelegra-
oder in verschiedenen, aber in den Bestellbezirk einer
phenanstalt den Wunsch ausgedrückt hat, die
und derselben Telegraphenanstalt fallenden Oert-
Zahlung gleich nach der Ankunft der Anweisung
lichleiten oder an einen und denselben Empfänger
in Empfang zu
nach verschiedenen Wohnungen in derselben Ortschaft
bei der Telegraphenanstalt
nehmen.
mit oder ohne Weiterbeförderung durch Post, Eil
In beiden Fällen muß der Auszahlung des Be
boten oder Estafette.
trages der vollständige Ausweis des Empfängers,
II. Der Aufgeber eines zu vervielfältigenden Tele
falls derselbe nicht persönlich und als verfügungs
gramms muß je nach den Umständen vor die Auf
fähig bekannt ist, vorhergehen.
Die telegraphische
schrift eines jeden Empfängers die besonderen An
Postanweisung ist alsdann von der Telegraphen
gaben
anstalt mit dem lvorzuschreibenden) Quittungsver
sich jedoch um ein dringendes oder zu vergleichendes
(vgl.
g 6 III) niederschreiben; handelt eS
merk zu versehen, dieser vom Empfänger zu unter
Telegramm, welches zu vervielfältigen ist, so genügt
schreiben und die Unterschrift durch die Telegraphen
eS, wenn die Angabe der ersten Aufschrift voransteht.
anstalt mit dem Zusatze zu beglaubigen, daß der
III. Wenn ein zu vervielfältigendes Telegramm
Empfänger bekannt sei, oder daß und in welcher
an mehrere Empfänger gerichtet ist, so darf jede
Weise er den Ausweis geführt habe.
Nachsendung von Telegrammen,
Ausfertigung des Telegramms nur die ihr zukommende
Aufschrift tragen, eS sei denn, daß der Aufgeber
das Gegentheil verlangt hätte; dieses Verlangen muß
g 15. I. Der Ausgeber eines Telegramms kann,
indem er vor die Aufschrift den Vermerk .nachzu-
6. S. auch 6 20 Postordnung d. 11. Auni 1892.
durch den vor die Aufschrift niederzuschreibenden gebührenpflichtigen Zusatz .sämmtliche Aufschriften
mitzutheilen" ausgedrückt werden.
1891 (15. Juni)
99
IV. Das zu vervielfältigende Telegramm wird als
II. Der Aufgeber hat die Art der von ihm ver
ein einziges Telegramm taxirt, wobei alle Auf
langten Weiterbeförderung in einem taxpflichttgen
schriften in die Wortzahl eingerechnet werden. Als
Zusatz vor der Aufschrift anzugeben ivgl. $ 6111).
Bervielfältigungsgebühr werden daneben bei Tele
grammen bis zu 100 Wörtern für die zweite und jede weitere Ausfertigung 40 Pfennig erhoben. Bei
längeren Telegrammen erhöht sich diese Gebühr für
III. Die AnkunstS-Telegraphenanstalt ist berech
tigt, sich der Post zu bedienen: a) wenn in dem Telegramm die Art der Wetter beförderung nicht angegeben ist,
jede weitere Reihe oder den Bruchtheil einer Reihe
b) wenn es sich um eine von dem Empfänger zu
von 100 Wörtern um je 40 Pfennig. In der Be
bezahlende Wetterbeförderung handett und dieser
rechnung der Bervielfältigungsgebühr erscheint die
sich früher geweigert hat, Kosten derselben Art
Gesammtzahl der Wörter des Textes, der Unter
zu bezahlen.
schrift und der Aufschrift, und zwar wird die Ge bühr für jede Abschrift besonders festgestellt.
a) wenn solches ausdrücklich vom Aufgeber (vgl. I)
Seetelegramme.
oder vom Empfänger (vgl. 5 151V) verlangt
§ 17. I. Telegramme, welche mit den Schiffen in See mittels der an der Küste gelegenen Seetele
graphen gewechselt werden, müffen entweder in deut scher Sprache, oder in Zeichen des allgemeinen Han
delskodex abgefaßt sein. In dem letzteren Falle werden sie als chiffrirte Telegramme behandelt.
II. Wenn sie für in See befindliche Schiffe be stimmt find, muß die Aufschrift außer den gewöhn lichen Angaben den Namen oder die amtliche Nummer
und die Nationalität des Bestimmungsschiffes ent halten.
worden ist,
b) wenn dieser Anstalt kein schnelleres Beförde rungsmittel zu geböte steht.
V. Telegramme jeder Art, welche durch Vermitte
lung der Post an ihre Bestimmung gelangen, also
auch solche, welche postlagernd niedergelegt werden sollen, werden von der AnkunstSanstalt in der Regel
ohne Kosten für den Aufgeber und für den Empfänger als gewöhnliche Briese zur Post gegeben.
Ausge
nommen find jedoch folgende Fälle: 1. Telegramme, welche als eingeschriebene Briese
NI. Diejenigen Telegramme, welche durch die SeeTelegraphenanstalten innerhalb 30 Tagen nach ihrer
Aufgabe (den Tag der Aufgabe nicht einbegriffen) den
IV. Die AnkunstSanstalt ist verpflichtet, sich
der Post zu bedienen:
Bestimmungsschiffen nicht haben
übermittelt
werden können, werden als unbestellbar zurückgelegt. Ist das Schiff, für welches ein Seetelegramm be
stimmt ist, innerhalb 28 Tagen nicht angekommen, so giebt die See-Telegraphenanstalt dem Aufgeber
hiervon am Morgen des 29. Tages durch eine dienst liche Meldung Kenntniß. Der Aufgeber kann gegen Bezahlung eines Landtelegramms von 10 Wörtern
verlangen, daß die See-Telegraphenanstalt sein Tele
gramm während eines weiteren Zeitraums von 30 Tagen für die Zustellung bereit halte.
Geht ein
solches Verlangen nicht ein, so wird das Telegramm
von der See-Telegraphenanstalt am 30. Tage als unbestellbar zurückgelegt.
zur Post gegeben werden sollen, find mit der
vor der Aufschrift niederzufchreibenden Angabe »Post eingeschrieben* oder „(PR)* zu versehen und unterliegen einer vom Ausgeber zu ent-
richtenden Einschreibgebühr von 20 Pfennig. Diese Einschreibgebühr von 20 Pfennig kommt auch bei der Auflieferung aller
sollen, zur Erhebung, da diese Telegramme stets
als eingeschriebene Briese
hinzugerechnet. Die Gesammtgebühr für die a n die Schiffe in See gerichteten Telegramme wird vom
Ausgeber und für die von den Schiffen kommen den Telegramme vom Empfänger erhoben. Weiterbeförderung.
gegeben
2. Für Telegramme, welche von der deutschen Be stimmungsanstalt über das Meer weiterbefördert werden sollen, hat der Ausgeber die Postgebühr zu entrichten. Dieselbe beträgt:
a) nach dem europäischen AuSlande und nach denjenigen überseeischen Ländern, welche dem Weltpostverein angehören, 40 Pfennig;
b) nach den dem Weltpostverein nicht ange
Dieselbe wird den nach den
sonstigen Bestimmungen zu erhebenden Gebühren
zur Post
werden.
IV. Die Gebühr für Telegramme, welche durch Ver
für das Telegramm.
mit
befördert, oder postlagernd niedergelegt werden
mittelung einer See-Telegraphenanstalt mit Schiffen in See ausgewechselt werden, beträgt 80 Pfennig
Telegramme
Empfangsanzeige, welche mit der Post weiter
hörigen überseeischen Ländern 60 Pfennig.
3. Telegramme, welche einer an der Grenze ge legenendeutschen Telegraphenanstalt zur Weiter
beförderung mit der Post nach dem Nachbar
gebiete und darüber hinaus übermittelt werden, ohne daß der Fall einer Unterbrechung der
über die Grenze führenden Telegraphenverbin-
§ 18.1. Die Weiterbeförderung von Telegrammen
dungen vorliegt, find als unftankirte Briefe
über die Telegraphenlinien hinaus erfolgt nach Wunsch
zu behandeln; das Porto fällt dem Empfänger
des Absenders entweder durch die Post oder durch
Eilboten, oder durch Post und Eilboten oder durch
Estafette.
zur Last.
VI.
Die Kosten für die Zustellung von Tele
grammen mittels Eilboten an Empfänger außer-
1891 (15. Juni)
100
halb des OrtSbestellbezirr- der BestimmungS-Tele-
gramm dem Empfänger nur gegen Erstattung des
graphenanstalt können vom Aufgeber durch Ent
schuldigen Betrages ausgehändigt.
richtung einer festen Gebühr von 40 Pfennig für
III. Die Entrichtung der Gebühren kann bei den jedes Telegramm vorausbezahlt werden. Der Auf- ! Telegraphenanstalten mittelst Werthzeichen oder baar geber hat in diesem Falle den Vermerk „Eilbote bc- ; — bei den Eisenbahn-Telegraphenstationen nur baar
zahlt* oder „(XP)* vor die Telegrammausschrist zu
; — erfolgen. Eine Bescheinigung über die erhobenen Im weiteren steht eS dem Aufgeber eines | Gebühren wird nur auf Verlangen und gegen Ent Telegramms mit bezahlter Antwort frei, die etwa richtung eines Zuschlags von 20 Pf. ertheilt. Bei
setzen.
entstehende Eilbestellgebühr für das Antwortstele»
gebührenfreien Staat-telegrammen ist auf Verlangen
gramm nach dem Satze von 40 Pfennig im voraus
eine Bescheinigung über die Auflieferung imc«t=
bei der Aufgabe deS Ursprungstelegramms zu ent
geltlich zu ertheilen.
DaS Ursprung-telegramm
richten.
ist in
diesem
Falle vor der Aufschrift mit dem taxpflichtigen Ver
merk „Antwort und Bote bezahlt* oder „(RXP)*
zu versehen. so
werden die
wirklich erwachsenden
Auslagen vom Empfänger oder vom Aufgeber einge
zogen. Die Kosten für die Weiterbeförderung durch Esta fette sind stets vom Aufgeber zu entrichten.
VII.
die Gebühren für die von ihnen bei Telegraphen anstalten aufgegebenen Telegramme monatlich zu
Findet die Vorausbezahlung des Eilbotenlohnes
nicht statt,
IV. Personen, welche sich des Telegraphen häufiger bedienen, kann auf ihren Antrag gestattet werden,
In
Fällen
der
gleichzeitigen
Sie haben alsdann an die betreffende
Verkehrsanstalt, bei welcher fie ihre Telegramme aufgeben wollen, einen entsprechenden Vorschuß ein zuzahlen, und als besondere Vergütung für die durch
die Buchung der Gebühren entstehende Mühewaltung eine Gebühr von 50 Pf. für den Kalendermonat
Abtragung
mehrerer Telegramme durch denselben Boten an den selben Empfänger findet die vorstehende Bestimmung unter VI gleichmäßig Anwendung.
entrichten.
Werden
und außerdem für jede- Telegramm, dessen Ge bühren gestundet werden, 2 Pf. zu entrichten. Auf
Eisenbahn-Telegraphenstationen findet diese Bestim mung keine Anwendung.
im übrigen durch denselben Boten an denselben
Empfänger gleichzeitig solche"Telegramme ab
Zurückziehung und Unterdrückung von
getragen, für welche das Botenlohn im voraus be
Telegrammen.
zahlt ist, und solche, bei welchen dies nicht der Fall ist, so ist vom Empfänger das erwachsene Boten
8 20.1. Jedes Telegramm kann von dem Absender,
lohn, abzüglich der im voraus bezahlten Beträge,
welcher fich als solcher auSweist, zurückgezogen oder
Die aus etwa gleichzeitig zur Ab
in der Beförderung aufgehalten werden, sofern es
tragung gelangende Eilpostsendungen im voraus be
noch Zeit ist. Wenn in einem solchen Falle die Be
zahlte Bestellgebühr bleibt hierbei außer Betracht.
förderung deS Telegramms noch nicht begonnen hat,
zu entrichten.
VIII. In geeigneten Fällen werden auf besonderes
so werden dem Absender die Gebühren nach Abzug
Hat die Abtelegraphirung
schriftliches Verlangen des Empfängers die für ihn
von 20 Pf. erstattet.
eingehenden Telegramme seitens der Telegraphen
bereits begonnen, so verbleiben die Gebühren der
anstalt nicht durch Eilboten bestellt, sondern den
Telegraphenverwaltung; vorauSbezahlte Beträge für
Boten deS Empfängers gelegentlich der jedesmaligen
Weiterbeförderung,
Abholung von Postsendungen mitgegeben.
Unzu-
anzeigen ic. werden jedoch dem Aufgeber zurück
welche etwa aus dieser Einrichtung
gezahlt, wenn die vorauSbezahlte Leistung nicht auS-
träglichkeiten,
entstehen, hat die Telegraphenverwaltung nicht zu
bezahlte Antwort, Empfangs
geführt worden ist.
II. Ein Telegramm, welches durch die Ursprungs
vertreten.
anstalt beretts befördert worden ist, kann nur auf
Entrichtung der Gebühren.
Grund eines besonderen, von der Aufgabeanstalt
§ 19. I. Sämmtliche bekannten Gebühren find bei
nach den Bestimmungen im 8 24 zu erlassenden
Aufgabe des Telegramms im voraus zu entrichten,
Telegramms angehalten und vernichtet werden; für
n. Es werden jedoch vom Empfänger am Be stimmungsorte erhoben: a) die Ergänzungsgebühr für nachzusendende Tele
die
Weiterbeförderungsge
bühren (vgl. 8 18),
er die Gebühr für eine telegraphische Antwort voraus
zubezahlen.
c) die Gebühren für die durch die See-Telegraphen-
anstalten vom Meere
Von dem Erfolge wird dem Aufgeber
mittels unfrankirten Briefes Kenntniß gegeben. Ver
langt der Aufgeber telegraphische Auskunft, so hat
gramme (vgl. $ 15), b) eintretendenfalls
dieses Telegramm find die tarifmäßigen Gebühren
zu zahlen.
her
beförderten Tele
gramme (vgl. § 17). In allen Fällen, wo eine Gebührenerhebung bei
der Bestellung stattzufinden hat, wird das Tele
Die erlegten Gebühren für daS Tele
gramm, dessen Bestellung auf Verlangen unterdrückt
wird, werden nicht zurückgezahlt.
Bei jedem der
artigen Verlangen hat der Antragsteller das An suchen schriftlich zu stellen und fich als Absender oder dessen Beallftragter auszuweisen.
1891 (15. Juni) Zustellung der Telegramme am Be
stimmungsorte.
101
weis ausgehändigt. Telegramme, welche die Bezeich
nung .bahnhoflagernd" tragen, werden an den Bahn-
$ 21.1. Die Telegramme werden bei der Aufnahme
bezw. gleich nach der Ankunft bei der Bestimmungs
anstalt, wenn die offene Bestellung nicht ausdrück
hofsvcrsteher oder deffen Stellvertreter abgegeben.
VIII. Tie an Reisende nach einem Gasthof ge richteten Telegramme werden, wenn der Empfänger
| noch nicht eingetroffen ist, an den Wirth rc. des
lich verlangt ist, verfchloffen.
H. Dieselben werden, ihrer Aufschrift entsprechend,
entweder nach der Wohnung, dem Gefchäftslokal rc. des Empfängers bestellt bezw. auf sonstige Weise
weiterbefördert oder postlagernd oder telegraphen lagernd niedergelegt. Im weiteren können die an gekommenen Telegramme den Empfängern mittels
Fernsprechers nach den hierüber erlaffenen beson deren Bestimmungen übermittelt werden.
Gasthofes mit dem Ersuchen abgegeben, das Tele
gramm vorläufig in Verwahrung zu nehmen, und dem Empfänger bei seinem Eintreffen auSzuhän-
digen.
Am
Tage
nach der
erfolgten Uebergabe
eines solchen Telegramms wird dasselbe, wenn die
Uebergabe an den Empfänger inzwischen nicht hat
bewirkt werden können, durch
einen Boten gegen
Hinterlassung eines Benachrichtigungszettels wieder
abgeholt und zur DerkehrSanstalt
III. Die Bestellung oder Wetterbeförderung der
Telegramme geschieht mit thunlichster Beschleunigung nach der Reihenfolge ihrer Aufnahme und ihres
Vorranges. (Wegen Uebergabe der Telegramme an die Boten des Empfängers vgl. § 18 VIII.)
zurückgebracht.
Diese erläßt yunmehr die UnbestellbarkeitSmeldung an die Aufgabeanstalt; im übrigen wird das Tele
gramm wie alle sonstigen unbestellbaren Telegramme behandelt.
IX. Ist weder der Empfänger noch sonst jemand
IV. Staats-, sowie Dienst- und dringende Privat
aufzufinden, der daS Telegramm annimmt, so hat
telegramme werden mit Vorrang vor anderen Tele
der Bote, wenn eS fich um ein Telegramm handelt,
grammen bestellt. Die Aushändigung der Staats
für welches ein Empfangsschein auSgesertigt ist,
telegramme und der Telegramme mit bezahlter Em-
oder wenn fich für die Bestellung eines Telegramms
pfangsanzeige erfolgt gegen Vollziehung eines dem
ohne Empfangsschein ein Privatbriestasten oder ein
selben beizugebenden Empfangsscheines.
anderer Weg der Bestellung nicht darbiettt, einen
V. Zur Vollziehung des Empfangsscheines über
Benachrichtigungszettel in der Wohnung rc. des
ein an eine Behörde oder deren Vorstand gerichtetes
Empfängers zurückzulaffen oder an die EingangS-
Staatstelegramm kann, wenn nicht
eine besondere
thür anzuheften, das Telegramm selbst aber zur
schriftliche Verfügung darüber getroffen ist, nur der
Anstalt zurückzubringen.
Vorstand der betreffenden Behörde, oder, in besten
welche mit dem Vermerk .eigenhändig zn bestellen"
Mit den Telegrammen,
Abwesenheit, sein Stellvertreter als berechtigt an
oder „(MP)" versehen find, ist in gleicher Weise zu
gesehen werden.
verfahren, wenn der bezeichnete Empfänger selbst nicht
VI. Privattelegramme, sowie die nicht an eine
angetroffen wird.
Behörde oder deren Vorstand gerichteten dienstlichen
X. Wenn der Bote bei der Bestellung von Tele
Telegramme find dagegen im Falle der Abwesen
grammen mit Empfangsscheinen den Empfänger
heit des Empfängers an ein erwachsenes Familien
nicht selbst antrifst und daS Telegramm einem an
mitglied, oder wenn auch ein solches nicht zur Stelle
deren aushändigt, hat der letztere in dem Empfangs
ist, an die GeschästSgehülfen, an die Dienerschaft,
schein seiner eigenen Unterschrift daS Wort .für"
Haus- oder Wirthsleute oder an den Thürhüter des
und den Namen des Empfängers beizufügen.
Gasthofes bezw. des Hauses zu bestellen, insofern der Empfänger für derartige Fälle nicht einen be sonderen Bevollmächtigten
XL Dem Boten ist die Annahme von Geschenken untersagt.
der Anstalt schriftlich
namhaft gemacht, oder der Ausgeber durch den vor die Aufschrift gesetzten Vermerk .eigenhändig zu
Unbestellbare Telegramme.
§ 22. I. Don der Unbestellbarkeit eines
Tele
oder ,(MP)" verlangt hat, daß die Zu
gramms und den Gründen der Unbestellbarkeit wird
stellung nur zu Händen des Empfängers selbst statt
der Aufgabeanstatt telegraphisch Meldung gemacht.
bestellen"
finden soll.
Liegt für die Unbestellbarkeit eines Telegramms ein
VII. Sofern Privatbriefkasten oder Einwürfe fich
Grund vor, welcher nicht ohne wettereS auS dienst
der Thür rc. der Wohnung des Empfängers
licher Veranlassung beseitigt werden kann und muß,
befinden, können die Telegramme, für welche Em
i und ist der Absender des unbestellbaren Telegramms
an
in jene Brief,
aus der Unterschrift oder aus andere Weife mit ge
Telegramme, welche den
nügender Sicherheit bekannt, dann wird die Un
pfangsscheine nicht abzugeben find,
kästen rc. gesteckt werden.
Vermerk .eigenhändig zu bestellen" oder
.(MP)"
tragen, find jedoch stets an den Empfänger selbst
bestellbarkeitSmeldung
diesem sobald
als möglich
übermittelt. Der Ausgeber kann die Aufschrift des
zu bestellen; ebenso werden postlagernde oder tele
unbestellbar gemeldeten Telegramm« nur durch ein
graphenlagernde Telegramme nur dem Empfänger
bezahltes Telegramm vervollständigen,
oder seinem Bevollmächtigten nach gehörigem Aus
oder bestätigen.
berichttgen
1891 (15. Juni)
102
richtigung ein Telegramm, welche- fie aufgegeben oder
II. Ein Telegramm, welches von dem abtragenden zurückgebracht
erhalten haben, entweder durch die Bestimmungs
wird, ist bei der letzteren aufzubewahren. Hat sich
oder Ursprungs-Anstalt oder durch eine Durchgangs-
innerhalb sechs Wochen der Empfänger zur Em
Anstalt vollständig oder theilweise wiederholen lasien.
pfangnahme des Telegramms nicht gemeldet, so wird
Sie haben folgende Beträge zu hinterlegen:
Boten als unbestellbar zur Anstalt
solches vernichtet. In gleicher Weise wird mit Tele
I. Die Gebühr für das Telegramm, welches das
grammen verfahren, welche die Bezeichnung ,tde«
Verlangen enthält, 2. die Gebühr für ein AntwortStelegramm, wenn
graphen-",
.post-* oder , bahnhoflagernd" tragen. I Gewährleistung.
!
§ 23. I. Die Telegraphenverwaltung leistet für die richtige Ueberkunft der Telegramme oder deren Ueberkunst und Zustellung innerhalb bestimmter
Frist keinerlei Gewähr und hat Nachtheile, welche durch Verlust, Entstellung oder Verspätung der Tele
gramme entstehen, nicht zu vertreten. II. Die entrichtete Gebühr wird jedoch erstattet:
a) für ein Telegramm, welche- durch Schuld des
Telegraphenbetriebes gar nicht oder mit be deutender Verzögerung in die Hände des Em
pfängers gelangt ist, b) für ein verglichenes Telegramm,
welches in
Folge Entstellung erweislich seinen Zweck nicht hat erfüllen können.
Die Beschwerden oder Rückforderungen find bei
der Aufgabeanstalt einzureichen.
Als Beweisstück
ist beizufügen: Eine schriftliche Erklärung der Bestimmungs
anstalt
oder de- Empfängers,
wenn
das
Telegramm nicht angekommen ist, die dem Empfänger zugestellte Ausfertigung,
wenn es fich um Entstellung oder Verzöger ung handelt.
III. Bei Rückforderungen wegen Entstellungen muß nachgewiesen werden, daß und durch welche
Fehler das Telegramm derart entstellt ist, daß es seinen Zweck nicht hat erfüllen können.
IV. Jeder Anspruch auf Erstattung der Gebühr
muß bei Verlust des Anrechtes innerhalb zweier Monate, vom Tage der Erhebung an gerechnet, an
eine telegraphische Antwort gewünscht wird. II. Jedes berichtigende, ergänzende oder die Beför
derung aufhebende Telegramm (vgl. K 20) und jede aus Anlaß eine- bereits beförderten oder in der Beför
derung begriffenen Telegramms auf Antrag des Auf gebers oder deS Empfängers von Anstalt zu Anstalt ausgetauschte Mittheilung ist ein Diensttelegramm,
welches nach dem gewöhnlichen Tarif taxirt wird.
JII. Die für
zurückgezahlt, wenn die Wiederholung erweist, daß das oder die wiederholten Wörter im Ursprungs -
telegramm unrichtig wiedergegeben
worden
find.
Wenn im Ursprung-telegramm einige Wörter richtig
und einige andere Wörter unrichtig wiedergegeben worden find, so wird die Gebühr für diejenigen Wörter nicht erstattet, welche in dem Auskunft verlangenden wie in dem Antworts-Diensttele
gramm die im Ursprung-telegramm richtig wieder
gegebenen Wörter bezeichnen.
IV.
Die Gebühr für das Ursprungstelegramm,
welches zu dem Anträge auf Berichtigung Anlaß
gegeben hat, wird nicht zurückgezahlt. V. Dem Anträge auf Berichtigung eines beför derten oder in der Beförderung begriffenen Tele
gramms darf von den Telegraphenanstalten nur
dann Folge gegeben werden, wenn der Antrag
steller fich als Aufgeber oder Empfänger des be
treffenden Ursprungstelegramms oder als Bevollmächttgter eines derselben auSgewiesen hat.
Nachzahlung und Erstattung von Ge bühren.
hängig gemacht werden. V. Die Erstattung bezieht fich lediglich auf die
die BerichtigungStelegramme er
hobenen Gebühren werden auf desfallfigen Antrag
§ 25. I. Gebühren, welche für beförderte Tele
Gebühr einschließlich der Nebengebühren der Tele
gramme zu wenig erhoben find, oder deren Ein
gramme selbst, welche verzögert, entstellt oder nicht
ziehung vom Empfänger nicht erfolgen konnte, —
angekommen find, und auf die Gebühren der im
sei es, daß derselbe die Bezahlung verweigert hatte,
S 24 vorgesehenen Telegramme, nicht aber auf die
sei eS, daß er nicht aufgefunden worden war, —
Gebühren solcher Telegramme, welche etwa durch die
hat der Absender auf Verlangen nachzuzahlen. Jrr-
Verzögerung, Entstellung oder Nichtankunft jener Te
thümlich zu viel erhobene Gebühren werden bem
legramme veranlaßt oder nutzlos gemacht worden find.
Aufgeber zurückgezahlt.
BerichtigungStelegramme.
K 24. I. Der Aufgeber und der Empfänger eines jeden Telegramms können innerhalb einer Frist von 72 Stunden, welche je nach dem Fall der Aufliefer
II. Der Betrag der vom Aufgeber zu viel ver
wendeten Werthzeichen wird jedoch nur auf seinen Antrag erstattet.
Telegrammabschriften.
ung oder der Ankunft dieses Telegramms folgt, auf
§ 26. 1. Der Aufgeber und der Empfänger, falls
telegraphischem Wege Auskunft verlangen oder Er
fie fich als solche gehörig ausweisen, find berechtigt,
läuterungen geben, welche fich auf das in der Ueber-
fich beglaubigte Abschriften der von ihnen aufge
mittelung befindliche oder bereits beförderte Tele
gebenen und der an fie gerichteten Telegramme aus
gramm beziehen. Sie können auch zum Zweck einer Be
fertigen zu lasten, wenn fie Ort und Tag der Auf-
103
1891 (15. Juni — 17. Juni) gäbe genau angeben können und die Urschriften
noch vorhanden sind.
Diese Urschriften werden in
Fernsprecheinrichtungen werden vom Reichs-Postamt festgesetzt?
der Regel 6 Monate lang aufbewahrl.
Geltungsbereich.
II. Für jede Abschrift eines unter Angabe der Ausgabezeit und deS Aufgabeortes genau bezeichn neten Telegramms find bei Telegrammen bis zu
100 Wörtern 40 Pf., bei längeren Telegrammen 40 Pf. mehr für jede Reihe von 100 Wörtern oder
einen Theil derselben zu entrichten.
Bei ungenau •
§ 28.
I. Die vorstehenden Bestimmungen gelten,
soweit nicht Abweichungen ausdrücklich vorgeschrie-
ben sind, auch für die Telegramme, welche unter Be nutzung von Eisenbahntelegraphen befördert werden.
II.
In Bezug auf den telegraphischen' Verkehr
bezeichneten Telegrammen find außer der Schreib-
mit dem Auslande kommen die Bestimmungen der
gebühr die durch die Aufsuchung des Telegramms
bezüglichen Telegraphenverträge zur Anwendung?
entstehenden Kosten zu zahlen.
7. Ueber Fernsprecheinrichtungen s. Bta. d. 28. Juni 1862. 8. Hierbei kommen in erster Linie der internationale Xelegraphenanlagen. Fernsprecheinrichtungen. | graphenfrerttag v. 10,22. Juli 1875 mit den auf den inter nationalen Telegraphen-Konferenzen weiter gefaßten Be § 27. Die Bedingungen für Nebentelegraphen | schlüssen in Betracht. Erne amtliche verüffentlichnng dieser und besondere Telegraphenanlagen, sowie für die , Verträge im Gesetzblatt oder Sentralblatt ist nicht erfolgt.
Nebentelegraphen und besondere Tele- '
15. Ium 1891. Äantonalorztordmmg für drn Bezirk Rnter-Llfaß. A.-Bl. S. 105. Mit dem 1. Juli 1891 tritt für die Kantonal
Die derselben entgegenstehenden Bestimmungen,
ärzte des Bezirks Unter-Elsaß die vorstehend abge
sowie die Präfekturverordnungen vom 26. Dez. 1854,
druckte Kantonalarztordnung in Kraft?
20. April 1855 und 30. Oft 1856 find von dem
genannten Tage an aufgehoben.
1. Die ftantonalargtorbnung ist gleichlautend mit der jenigen für Ober-Elfaß front 2. Juni 1891. (Diejenige für Lothringen f. unterm 17. Dez. 1890, G. 19 dieses Bandes )
15. Juni 1891. Bekanntmachung des Ministeriums, betreffend die Zusammenstellung von SrundsShen für die Berechnnng der Fuhr- und Umzugskosten der Beamten und Lehrer.' A.-BI. E. 107. Nach der Bestimmung unter D 1 der zufolge
nungSmäßigen Fuhrkosten nur dann zu gewähren,
Verfügung vom 28. Mai 1886 veröffentlichten Zu
wenn diese Entfernungen 2 km oder mehr betragen.
sammenstellung von Grundsätzen für die Berechnung
Entstandenen Zweifeln gegenüber wird daraus
der Fuhr- und UmzugSkofien der Beamten und Lehrer
aufmerksam gemacht, daß die erwähnte Bestimmung
(Central- u.BezirkS-AmtSblatt 6.119), find bei Dienst
sich lediglich auf diejenigen Fälle bezieht, in denen
reisen auf Eisenbahnen oder Dampfschiffen für die
es sich um den Anfangs- oder Endpunkt
Entfernungen -wischen der OrtSgrenze des Anfangs
einer Dienstreise handelt.
oder Endpunkts der Reise und dem zugehörigen gleich
also auch dann, wenn eS sich um den Ansatz der
namigen Bahnhöfe" oder Anlegeplatz die verord-
Einzelstrecken bei sogenannten Rundreisen handelt,
In allen übrigen Fällen,
find die Entfernungen bis zum Bahnhöfe ic., bezw. 1. Wettere, diese Grundsätze betreffende Verfügungen s. vom Bahnhöfe rc. bei Berechnung der Fuhrkosten unterm 4. Dez. 1891. 20. Olt 1892, 7. April 1894. 2. Wenn ein Ort mehrere gleichnamige Bahnhöfe hat. auch dann in Ansatz zu bringen, wenn dieselben demjenigen, an welchem die Reise thatsächlich begonnen, bezw. ; an welchem fie thatsächlich beendet wird, vfg. fr. 20. Ott. 1892. ! weniger als 2 km betragen.
17. Juni 1891. Bekanntmachung des Reichskanzlers, betreffend die Sebührniffe der zur Durchführung
von Ädfperrungsmaßregeln gegen die Rinderpest' verwendeten Militärkommandos und die Erstattung -er entstandenen Mehrkosten aus Reichs-Civilfonds. C.-Bl. S. 149. Auf Grund der Vorschrift im Art. 7 Ziff. 2
der Reichsverfassung hat der BundeSrath in der
1. G. S14 deS Reichsgesetzes über die Rinderpest fr. 7. April 1869, unterm 11. Dez. 1871.
Sitzung vom 30. Mai d. I. die nachstehenden Be
stimmungen über die Gebührniffe der zur Durch führung von Absperrungsmaßregeln gegm die Rin
derpest verwendeten Militärkommandos und über
1891 (17. Juni)
104
die Erstattung der entstandenen Mehrkosten aus
Zahlmeister, Oberroßärzte vertreten, erhalten neben
ReichS-CivilfondS beschlossen:8
den unter Ziff. 1 bestimmten Gebührniffen noch eine
I Besttmmrrrrgerr üver die Gebührniffe. A. I« Allgemeine«. § 1.
1. Im Frieden erhalten Truppentheile
weitere Zulage von 1 Mart täglich.
Dieselbe Zu
lage gebührt den einjährig-freiwilligen Aerzten, welche
Asfistenzärzte vertreten und die Nnterarztlöhnung be ziehen.
und Kommandos, welche zur Durchführung von Ab-
3. Diejenigen Unterärzte, Zahlmeisteraspiranten
sperrungSmaßregeln gegen die Rinderpest verwendet
und Roßärzte dagegen, welche mit der Wahrnehmung
werden, sowohl für den Hin- und Rückmarsch, als
der offenen Stellen von Asfistenzärzten, Zahlmeistern
auch wahrend deS Aufenthalts im AbfperrungSbe-
Oberroßärzten beauftragt find und die Stellenge
zirk ihre Gebührnisse nach den für das Friedens
hälter beziehen, erhalten unter Wegfall der vorer
verhältniß sonst geltenden Bestimmungen, soweit
wähnten Gebührniffe die im 8 2 für die Vertretenen
nicht im Folgenden zu deren Gunsten Ausnahmen
festgesetzte Zulage.
festgesetzt find.
2. Für die Dauer der Zuständigkeit der Kriegs-
8 4. Machen die Umstände nach dem Befinden
des betreffenden Generalkommandos es erforderlich,
besoldung werden die in den §§ 2 und 3 fest
dem Führer eines Detachements, welcher bestimmungs
gesetzten Zulagen nicht gewährt.
mäßig kein Büreau hat, ein solches beizugeben, so
Mobile Truppentheile und Kommandos derselben
erhält der als Adjutant kommandirte Offizier die
erhalten die für erstere vorgeschriebenen Gebühr
Adjutantenzulage von 18 Mark, eine Ration (8 5)
nisse, immobilen find auf die Dauer der Verwendung
sowie Pferdegeld nach den hierfür maßgebenden Be
(Ziff. 1) die persönlichen Gebührnisse der mobilen
stimmungen und der als Schreiber kommandirte
Truppen, in TageSsätzen berechnet, zu gewähren.
Mann die Schreiberzulage von 9 Mark monatlich.
Mobilmachungsgeld wird den immobilen Truppen-
theilen nicht gewährt.
B. Besondere Gebührniffe. a) Offiziere, Beamte, Mannschaften. § 2.
Offiziere, Sanitätsoffiziere und servisbe
rechtigte Militärbeamte erhalten vom Tage deS Aus marsches [bis zum Tage der Rückkehr vom Kom mando einschließlich — mit Ausnahme der Tage,
für welche etwa bestimmungsmäßig Tagegelder ge
währt werden — als Entschädigung für Mehraus gaben in Folge deS Aufenthaltes außerhalb der Garnison den 1 Ursachen Betrag der gewöhnlichen
Kommandozulage. § 3. 1. Die Mannschaften erhalten an den Tagen,
an welchen bestimmungsmäßig Marschverpflegung nicht stattfindet, zur Bestreitung der Kosten einer
ausreichenden Verpflegung, sowie der erhöhten Nebenbedürfnisse eine LöhnungSzulage von täglich 1 M.
für die Unteroffiziere und 70 Pf. für die Gemeinen.
2. Unteroffiziere, welche in offenen Sekondlieute-
nantSstellen Dienste leisten, sowie Unterärzte, Zahl meisteraspiranten, Roßärzte, welche Asfistenzärzte, 2. Hierdurch find die früheren Bestimmungen, Bkm. d. 12. Dez. 1878, außer »rast gesetzt.
Außerdem werden die Schreibmaterialienkosten vergütet.
b) Pferde. 8 5.
Die Fourage wird nach den Sätzen der
schweren Kriegsration gemäß 88 42 und 43 der Vor schrift betreffend die Verpflegungsgebühren des Heeres im Kriege verabreicht. Für die Marschtage ist die zuständige FriedensMarschration zu empfangen. c) Selbstbewirthschaftungsfonds. 8 6.1. Mit Rückficht auf den stärkeren Verbrauch
an Bekleidung und Ausrüstung erhalten die Truppen theile für die zu dem Kommando gestellten Mann schaften die Entschädigung und Nebenkosten nach den
Sähen für Kriegstragezeit (BekleidungSordnung I. Th.
Beilage 1), jedoch mit der Beschränkung, daß in nicht vollen Monaten die bezüglichen Abfindungssätze mit
je 1|so deS Monatsbetrages nur auf so viele Tage gewährt werden, als das Kommando in den be
treffenden Monaten gedauert hat.
Die Entschädi
gung für verlorene bezw. unbrauchbar gewordene
Gegenstände ist hierin mit einbegriffen.
2. Daneben find —- mit der unter Ziff. 1 ge gebenen Beschränkung — für jeden Mann bezw. jedes
Pferd monatlich zahlbar:
Allgemeine Unkosten.
Waffeninstand- HufbeschlagSunb PserdehaltungSgelder. arzneigelixr.
A
A
30
30
JL
bei der Infanterie.
für die mit einer Schußwaffe ausgerüsteten Mann schaften je.............................................................................. für die nur mit einem Settengewehr ausgerüsteten Mann schaften je..............................................................................
30
5
__
bei der Kavallerie................................................
70
35
2
105
1891 (17. Juni) d) Anspruch auf Vorspann.
§ 7. Nicht rationsberechtigte Offiziere und Offi
Kosten gehören, mit der vorbezeichneten Einschrän
kung:
A.
zierdienste thuende Unteroffiziere der Fußtruppen haben unter den Voraussetzungen des § 32 der Reise-
Die im Abschnitt I enthaltenen besonderen Be
ordnung für die Personen deS Soldatenstandes für
willigungen bezw. der Mehrbetrag gegen die Gebühr
die Wege, welche fie ohne Begleitungsmannschaften
niffe in der Garnison, und zwar:
zur Revifion der Wachen und Posten, sowie zur
1. die Zulagen nach gg 2 und 3 bezw. der Mehr
Beauffichtigung des Patrouillenganges zurücklegen,
betrag der Gebührniffe für mobile gegen die
Gebührniffe der immobilen Truppen nach gl8,
Anspruch auf die Gestellung eines einspännigen Fuhr
werks. Haben die bezeichneten Personen ein Fuhr werk selbst beschafft, oder sich selbst beritten gemacht,
2.
die Adjutanten- und Schreiberzulage, sowie die
Schreibmaterialienkosten (g 4),
so darf ihnen eine Geldvergütung in Höhe der sonst
3. die Selbstkosten der dem als Adjutanten kom-
den betreffenden Gemeinden für einspännige Fuhr
mandirten Offizier bewilligten Ration (g 4),
werke zuständigen Sätze gewährt werden. Diese Fest
sowie das Pferdegeld,
setzungen finden unter den Voraussetzungen deS § 32
4. der Mehrbetrag der Selbstkosten der schweren
der erwähnten Reiseordnung auch sinngemäße An
Kriegsration sowie der Friedens-Marschration
wendung auf die unberittenen Sanitätsoffiziere und
(§ 51 gegen die Selbstkosten der Friedens-Gar
die in Stellen von solchen Dienste thuenden Unter
nisonration (g 10),
ärzte k. bei Dienstgängen zur Abhaltung des regel
5. der Mehrbetrag der Gebührniffe an Bekleidungs
mäßigen Revier- und sonstigen Kranken- bezw. Ge
entschädigungen mit Nebenkosten und SelbstbewirthschaftungSfondS nach g 6,
sundheitsdienstes.
6. die Kosten der nach § 7 zuständigen Dorspann e) Servis und LöhnungSzuschuß für
Familien.
gestellung,
7. der Servis bezw. ServiStheil der Selbstmiether
Im Frieden (g 1 *) wird den Selbst
bezw. der Dienstwohnungsinhaber mit Familie,
miethern mit Familie bei Führung des vorgefchrie-
sowie der LöhnungSzufchuß für Familien (g 8).
g 8. 1.
benen Nachweises über die Fortdauer des MiethsverhältniffeS an Stelle der vorschriftsmäßigen Miethsentschädigung der volle tarifmäßige Servis der ver-
laffenen Garnison, den Dienstwohnungsinhabern mit Familie der im Garnisonverhältniß bezogene Ser-
viStheil während der Dauer des Kommandos fort gewährt.
Für die Dauer der Zuständigkeit der Kriegsbe
soldung fallen diese Gebührniffe fort. 2. Den Familien der Unteroffiziere — ausschließ
lich der im g 3» erwähnten Gehaltsempfänger —
wird während der Abwesenheit ihrer Ernährer ein Löhnungszuschuß von 50 Pfennig täglich an Stelle des im g 38 unter 2 b bezw. 4 der FriedenS-Besol-
dungSvorschrift erwähnten gewährt.
n. Bestimmungen über die Erstattung der Mehrkosten aus Reichs-Eivilsonds. •
B. Alle übrigen Kosten, welche nicht entstanden wären,
wenn der Truppentheil oder das Kommando in der Garnison geblieben wäre. Dahin find beispielsweise zu rechnen:
1. die vorschriftsmäßigen Derpflegungsgebührniffe
Einjährig-Freiwilliger, welche nicht schon in der Garnison freie Verpflegung genießen, sofern dieselben nicht anderen in derselben Garnison
verbleibenden Truppentheilen haben überwiesen
werden können; 2. die Mehrkosten der Brotverpflegung gegen die
Selbstkosten deS Brotes in der Garnison (g 10);
3. der Mehrbetrag des Garnison-BrotgeldeS gegen die Selbstkosten deS Brotes in der Garnison (g 10), wenn ersteres gemäß gg 8 und 19 des Reglements über die Naturalverpfiegung der
Truppen im Frieden gewährt wird;
Nähere Bezeichnung der Mehrkosten. 8 9. Nach g 14 des Reichsgesetzes, Maßregeln gegen die Rinderpest betreffend, vom 7. April 1869 !
fallen sämmtliche Mehrkosten, welche durch die ge
leistete militärische Hülfe zur Durchführung von Ab sperrung-maßregeln gegen die
reglementsmäßigen
4. die Mehrkosten deS Marsches bezw. der Beförde rung nach den Kommandoorten und zurück;
5. sämmtliche Vorspannkosten; 6. Reisekosten rc., welche nicht entstanden wären, wenn das Kommando nicht stattgefunden hätte;
7. Transportkosten wie unter Ziff. 6;
Kosten deS Unterhalts der requirirten Truppen in
8. die Miethsentschädigung für Selbstmiether in
der Garnison entstehen, der Reichskaffe zur Last.
der verlaffenen Garnison (vgl. gg 32 bis 34
Unter diesen Mehrkosten fallen nicht die Gebühr
des Reglements über die Serviskompetenz der
niffe, welche den Betheiligten schon zufolge ihrer
Truppen im Frieden), soweit nicht nach g 8
Mobilmachung oder anderweiter allgemeiner Anord
nungen zustehen. Zu den aus Reichs-Civilfonds zu erstattenden
der Servis fortgewährt wird; 9. Kommunalservis für Geschäftszimmer (g 4),
Wach- und Arreplokale, sowie für einquarttrte
106
1891 (17. Juni) Offiziere, Beamte, Mannschaften und Pferde,
Kosten des Transports der Leiche in die Garnison
insoweit die ServiSentschädigungen durch den
zur Last.
am Garnisonorte ersparten Servis nicht gedeckt
Zahlung-- und LiquidatiOuSweseu.
werden; 10. Kosten für Wachtbedürsnisse (ausschließlich Hei
g
12.
1.
Die Liquidirung sämmtlicher nach
zung, Erleuchtung und Stroh, welche vom Quar-
8 9 zu erstattenden Mehrkosten erfolgt, soweit die
tiergeber herzugeben find). Hierzu gehören auch
Zahlungen den sonst allgemein geltenden Bestim
die Kosten des zu etwaigem Bau von Hüt
mungen entsprechend auS den Truppenkaffen ge
ten für die Posten erforderlichen Materials;
leistet find oder den Truppenfonds zu gute kommen,
11. die Mehrkosten der Lazarethverpflegung (g 11).
seitens des betheiligten TruppentheilS bei der oberen
§ 10. Als Selbstkosten der Brot- und Fourage-
Civilbehörde (Regierung rc.) des Bezirks, in welchem
verpflegung in der Garnison (§9 A4 und B 2 und 3)
die Absperrung stattfindet.
gelten in dem Falle, daß die Verabreichung von
Sämmtliche Liquidationen find vor der Einsen
Brot und Fourage aus militärfiskalischen Maga
dung an die Civilbehörde der zuständigen Inten
zinen erfolgt, die von der Militärverwaltung fest
dantur zur Prüfung und Feststellung vorzulegen.
gestellten Normalpreise für Brot und für die ein
Denselben find die entsprechenden Beläge, nament
zelnen Fouragetheile.
lich die Quittungen der Empfänger (auch die der
Findet dagegen in der Garnison eine Verpflegung
Offiziere u. s. w. über die gewährten Zulagen und
unmittelbar durch Unternehmer statt, so gelten die
Transportmittelvergütungen),
Lieferungspreise als Selbstkosten.
lichen Bescheinigungen der Truppentheile, sämmt
§ 11. 1. Da, wo besondere Kantonnementslaza-
sowie die
erforder
lich mit den vorgeschriebenen RichttgkeitSvermerken
rethe eingerichtet werden, fallen die Gesammtein-
versehen,
richtungSkosten dem Civilfonds zur Last.
Beurtheilung der Zuläsfigkeit der Erstattung der
2.
Hinsichtlich der laufenden Ausgaben, welche
in solchen Kantonnementslazarethen entstehen, er
stattet der Civilfonds:
beizufügen, die Liquidationen auch zur
liquidirten Kosten auS ReichS-Civilfonds mit den
etwa erforderlichen Erläuterungen zu versehen. Zu den Liquidationen über die Mehrkosten an
a) für die Zahl der KrankenverpflegungStage, welche
Bekleidungsentschädigungen, allgemeinen Unkosten rc.
über btn als Normalkrankenzahl festgesetzten
(g§ 6 und 9 A 5) find durch die Intendanturen
Satz von 4o/o der Stärke deö Kommandos
Bescheinigungen darüber auszustellen,
hinausgeht, die gesammten Ausgaben;
zahlten Beträge in den Kaffenbüchern der bethei
daß die ge
b) für die Verpflegungstage innerhalb des Satzes
ligten Truppentheile richtig vereinnahmt oder in
von 4ojo die etwaigen Mehrausgaben gegen
den bezüglichen Jntendanturkontrolen vermerkt find.
die Kosten, welche bei Ausnahme der Kranken
2. Außerdem ist von den Truppentheilen der In
in die betreffenden Garnisonlazarethe nach den
tendantur monatlich eine Nachweisung der in der
jedesmal zuletzt berechneten Durchschnittsver
Garnison ersparten Servisbeträge (g 9 B 9). sowie
pflegungskosten der einzelnen Garnisonlazarethe
eine Zusammenstellung (beide in doppelter Aus fertigung) der
entstanden sein würden. 3. Bei der Aufnahme der Kranken in Civilheil-
entstandenen Kosten
der
vilkrankenhäusern unter Beifügung der Beläge ein«
anstalten erstattet der Civilfonds:
a) für die Zahl der KrankenverpflegungStage über
zufenden.
Als erspart ist auch der nach g 9 A 7
den Satz von 4o|o der Stärke des Kommandos
auS ReichS-CivilfondS zu erstattende Servis zu be
hinaus die Gesammtkosten;
rechnen.
b) für die Verpflegungstage innerhalb des Satzes
3. Die den Intendanturen unmittelbarzugehenden
Liquidattonen
von 40/0 wie unter 2b; c) für solche Kranke, deren Aufnahme bestim
mungsmäßig nur gegen Zahlung der Durch
über
Eisenbahnfahrgelder,
Kommunalservis,
Reisegebührniffe
gestundete nicht
regi-
mentirter Offiziere und Beamten rc. find festzu
l,ao «M bezw.
stellen und gleich wie die von ihnen aufzustellenden
l,5o «M erfolgt, die etwaigen Mehrkosten der
Berechnungen der Mehrkosten der Brot-, Fourage-
Anstaltsverpflegung.
und Lazarethverpflegung ebenfalls den betheiligten
schnittsverpflegungskosten von
4.
wirklich
Krankenpflege in Kantonnementslazarethen oder Ci-
Werden transportable Kranke in ein Gar-
nisonlazareth geschasst, so trägt der Civilfonds die
dadurch entstehenden Transportkosten. 5. Stirbt ein Soldat des Kommandos innerhalb
Civilbehörden zu übersenden. In den Servis-Liquidationen findzurückzurechnen:
a) die in der Garnison ersparten Servisbeträge, b) während der sechs Monate Ottober bis ein
oder außerhalb deS LazarethS bezw. der Civilheil-
schließlich März die Differenz zwischen
anstalt, so trägt der Civilfonds die etwaigen Mehr
Winter- und Sommerservissätzen für diejenigen
den
kosten, welche bei der Beerdigung im Kantonnement
Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften des
gegen die in der Garnison gebräuchlichen Beerdig
Kommandos, welche in der Garnison vor dem
ungskosten entstehen, oder eS fallen demselben die
AuSrücken
kasernementSmäßig
untergebracht
107
1891 (17. Juni - 18. Juni) nicht
waren, insofern deren Kasernenquartiere nicht
servis
durch außerhalb der Kasernen untergebracht
wesen ist.
in
bringen ge
Anrechnung zu
oder Naturalquartier-
4. Die Civilbehörden weisen die nach Dorstehendem
Jnhaber belegt worden find und deshalb nicht
von den Intendanturen festgestellten, bei ihnen li-
der Servis nach a als erspart zu berechnen ist.
quidirten Beträge auf die ihnen unterstellten Kassen
in welchen ersparte Beträge
zur Zahlung an die Truppentheile bezw. sonstigen
gewesene Selbstmiether
In den Fällen,
worden
Empfangsberechtigten an und reichen die Liquida
find, ist ein Ausweis der Intendantur beizu
tionen nebst Belägen dem Reichsamt des Innern
fügen, daß und weshalb eine solche Ersparniß
behufs Herbeiführung der Erstattung aus der Reichs
nicht eingetreten, bezw. auf den Kommunal- I
kaste ein.
von
Garnisonservis
nicht
abgesetzt
17. Juni 1891. Beüimmunzen, betreffend die Gebühren für Katasterfortführungsvermeffnngen.' A.-Bl. E. 109.
8 1. Die im Dienste der Verwaltung der direkten
Stenern,
des
erhalten für die von ihnen ausgesührten Kataster-
und DermesfungSwefenS
fortführungsvermestungen die im Gebührentarife vom
stehenden technischen Beamten und Katasterfeldmeffer
3. Juli 1886 (Seite XI der Beilage zu Nr. 31 deS
Kataster-
Central- n. Bezirksamtsblattes) festgesetzten Gebühren 1. Bom Ministerin« .tat Anschluß an die §§ 8, 39 und 40 der Anweisung für die Katasterfortführungsvermessungen (Beilage zu Nr. 86 deß A.-V1.)' erlasse». Durch fi 1 wird die
Dfg. d. 22. Nod. 1886 abgeündert (§§ 2—4 beziehen sich auf
aus der LandeSkaffe voll vergütet.
Zu dieser Kaste
werden auch die von den Verpflichteten gemäß der Be
kanntmachung vom 22. Nov. 1886 (Central- u. Bezirks
daS Verfahren. 5 5 läßt die neuen Bestimmungen am 1. Auli
amtsblatt S. 263) zu ersetzenden sechs Zehntel
1891 in Kraft treten).
dieser Gebühren für die Folge vereinnahmt............
17. Ium 1891. Verfügung des Oberstaatsanwalts, betreffend den Sefchästsoerkehr der Notariats
kammern mit Behörden oder Notariatskammern des Anstandes. Just.-Samml. XVI. 6. 250.
Ich habe Veranlassung, die Notariatskammern
nehmen oder eine Mittheilung an dieselben gelangen
darauf hinzuweisen, daß in entsprechender Anwen
zu lasten, so ist daS bezügliche Schreiben durch Vermit
deS für die Gerichtsbehörden maßgebenden
telung deS Ersten Staatsanwalts dem Ministerium
§ 43 der Ministerialverfügung vom 2. Aug. 1887
zur Beförderung auf diplomatischem Wege vorzu
(Sammlung der Justizverwaltung, Bd. XII, S. 335)
legen.
ein direkter Geschäftsverkehr seitens einer Notariats
einer Notariatskammer von Behörden und Nota
dung
GrsuchungS- und andere Schreiben, welche
kammer mit Behörden oder Notariatskammern des
riatskammern de- Auslandes zugehen,
Auslandes nicht stattzufinden hat.
Ersten Staatsanwalt behufs Rückleitung auf diplo
Sollte Veran-
lastung bestehen, die Thätigkeit einer Behörde oder
find dem
matischem Wege zu übermitteln.
Notariatskammer deS Auslandes in Anspruch zu
18. Juni 1891. Bekanntmachung des Reichskanzlers, betreffend die Hefenbrühe oder Branerei-ÄbfSllr
verarbeitenden Brennereien. C.-Bl. S. 154. Der Bundesrath hat in seiner heutigen Sitzung
folgenden Beschluß gefaßt:
1. Die den Brennereien, welche Materialsteuer oder statt dieser den Zuschlag zur Verbrauchs
abgabe entrichten,
durch
den
27. Sept. 1887 (C.-Bl. 1887
Beschluß vom S. 351) i
ge
währte Vergünstigung, ihr gesammteS Erzeug-
niß zu dem Derbrauchsabgabesatze von 50 Pf.
für das Liter reinen Alkohols
wird,
soweit
herzustellen,
diese Betriebsanstalten Hefen
brühe oder Brauereiabfälle verarbeiten, vom
17b.
1.
Okt.
1891
ab
auf
diejenigen Brenne
reien beschränkt, welche in einem DetriebSjahr
Zisf. 2 das. («and V e. 284).
insgesammt nicht mehr
als
zehn Hektoliter
reinen Alkohols herstellen.* 2. Die Veranlagung derjenigen Hefenbrühe oder Brauereiabfälle
verarbeitenden
Brennereien,
welche in einem Betriebsjahr insgesammt mehr als zehn Hektoliter reinen Alkohols erzeugen, 2. Dgl. § 2 letzten Absatz des BranutweinstenergesetzeS in
der Fassung vom 17. Auut 1895. hat noch Bedeutung
biß
Der vorliegende ».■#.•».
zum Jahre 1896 (s. S 50) sowie
wegen der Bestimmung deS BegristS der der Materialsteuer
unterliegenden Hefenbrühe.
108
1891 (18. Juni — 20. Juni) hat nach den angeschloffenen Bestimmungen zu
Hefenbrennereien als Rückstand gewonnen wird.
erfolgen?
Als Hefenbrühbrennereien find demgemäß nur diejenigen Brennereien zu behandeln, welche keine
Als der Materialsteuer unterliegende Hefen dabei nur
diejenige dünnflüssige
andere Hefenbrühe als solche der vorbezeichneten
und treberfreie Würze anzusehen, welche in
Art auf Branntwein verarbeiten. Alle anderen
ausschließlich flüssige Malzhefe herstellenden
Hefenbrennereien find als mehlige Stoffe ver
brühe ist
arbeitende Betriebsanstalten zu betrachten.
3. Do« Abdruck der Anlage ist abgesehen.
18. Juni 1891. Gesetz, betreffend die Aufhebung der Antheile der Äramten an Geldstrafen.' S.-Bl. S. 39. § 1. Die landesgesetzlichen Bestimmungen, wo
8 2. Gegenwärtiges Gesetz tritt am 1. Juli 1891
durch ein Theil der Geldstrafen denjenigen zuge
in Kraft. Es findet jedoch keine Anwendung, totmi
wiesen wird, welche die
die Verhängung der Strafe vor diesem Tage rechts
strafbare Handlung zur
Anzeige gebracht haben, werden aufgehoben?
kräftig geworden ist.
1. Vorlage Rr. 2 der XVIII. Tagung des LaadeSauS-
Polizei; 3) Art. 84 O. v. 9. Dez. 1814 bezw. Art. 240 G. v.
schuffeS, 1. Lesung Sitzungsberichte S. 62; Kouunisfionsbe-
28. April 1816 über das Oktroi; 4) Art. 10 S. v. 3. Mai
richt ebendas. S. 427 ; 2. Lesuug S. 414; 3. Lesung E. 415.
1844. bezw. O. d. 5. Mai 1845 und D. v. 4. Ang. 1852 über
2. Insbesondere kommen hierbei in Betracht: 1) Art. 115
die Jagdpolizei, bis dahin noch auf vergehe» gegen daS
D. d. 16. Dez. 1811 über da- große Straßenwesen, zufolge
Jagdrecht anwendbar.
Art. 1. S. d. 15. Juli 1845 auch auf die Eiseubahnpolizei
strafen, Fischereivergehe« waren
anwendbar; 2) Art. 28 G. d. 30. Mai 1851 über die Fuhr«
durch Aenderungen
Andere Bestimmungen über Forst,
schon vorher, bezw. find
der Gesetzgebung unwirksam geworden.
20. Juni 1891. Verfügung -es Ministeriums, betreffen- die Einziehung -er Austen, welche -nrch -ie Unterbringung verwahrloster Ain-er entstehen. A.-Bl. S. 107.
Im Anschluffe an die Verordnung vom 10. Aug.
reits im Vorverfahren beachtet worden ist, ist auf
1890 (Central- u. Bezirksamtsblatt S. 233 ff.) wird
denselben die Vernehmung der Eltern (§ 3 des Ge
über die Einziehung der Kosten, welche durch die
setzes vom 18. Juli 1890) zu erstrecken.
Unterbringung verwahrloster Kinder entstehen, Nach
stehendes bestimmt:
Das Gleiche hat auch in sonstigen Fällen bei der etwaigen Vernehmung der Unterhaltspflichtigen
1. Die Feststellung der persönlichen
und
der
VermögenSverhältniffe des Zöglings sowie der auS
zu geschehen. 3.
Wenn die Feststellungen ergeben, daß greif
privatrechtlichem Titel zur Leistung seines Unter
bares Vermögen deS Zöglings und der sonst Ver
halts Verpflichteten hat in der Regel durch das
pflichteten nicht vorhanden ist oder letztere zum Ersähe
Amtsgericht schon im Vorverfahren und spätestens
der Kosten außer Stande find, und daß auch späterer
bis zur Einsendung des amtsgerichtlichen BeschluffeS
DermögenSanfall nicht zu erwarten ist, so findet eine
an die Staatsanwaltschaft zu erfolgen, und zwar
Kostenfestsetzung behufs der Einziehung nicht statt.
mittelst Fragebogens, zu welchem das zur Erhebung
4. Soweit Ziff. 3 nicht Platz greift, find die
von Leumundsberichten bestimmte Formular der
Kosten im Auftrage und für Rechnung der Landes
Justizverwaltung entsprechend zu benutzen ist.
hauptkaffe durch die Steuerkaffen einzuziehen.
Besteht eine Vormundschaft, so sind auf Grund
Die Einziehung hat grundsätzlich nicht erst nach
der Vormundschaftsakten die Angaben im Frage
der Beendigung der Unterbringung stattzufinden,
bogen rückfichtlich der VermögenSverhältniffe auf ihre
sondern wie die Kostenbestreitung aus der Landeskaffe
Richtigkeit zu prüfen und gegebenen Falles zu be
alsbald nach der Unterbringung zu beginnen und
stätigen oder zu vervollständigen. Der Feststellung mittelst Fragebogens 6t^Qrf eö
Zug um Zug durch Theilerhebungen nach dem Zeit-
nicht, wenn und soweit die bezüglichen Angaben in
Wird Zahlung freiwillig nicht geleistet, so ist nach
den wesentlichen Punkten anderweit bereits akten
Maßgabe der Verordnung, betreffend die Zwangs
kundig gemacht find.
vollstreckung behufs Beitreibung öffentlicher Gefälle,
2.
In Bezug auf Anzeigen oder Anträge, welche
verhältniffe zu erfolgen (vgl. jedoch Ziff. 8 und 9).
vom 15. Nov. 1880 zu verfahren.
von den Eltern selbst ausgehen (vgl. Ziff. 2 Abs. 2
5. Die Verfügung deS Vorstandes der Gefäng-
der Verordnung vom 10. Aug. 1890) ist zu unter
nißverwaltung über die Kostenfestfehung muß den
suchen, ob diese bereit und im Stande find, die
Grund und den Betrag der zu leistenden Zahlungen,
Kosten der Unterbringung oder einen Theil der
den Fälligkeitstermin und den Zahlungspflichtigen
Soweit dieser Punkt nicht be
bezeichnen, sowie die Angabe enthalten, daß die Ein-
selben zu ersetzen.
109
1891 (22. Juni)
ziehung durch die Steuerkasse erfolgt, in deren Be- I aus dem Verkaufserlös vorweg zu nehmen und an zirk der Zahlungspflichtige wohnt, und daß rückständig | den Verpflichteten herauSzuzahlen. 8. Zwangsvollstreckung in unbewegliches Vermögen
bleibende Kosten nach den Vorschriften über die Bei
ist in der Regel bis zur Beendigung der Unter
treibung öffentlicher Gefälle eingezogen werden.
bringung auszusetzen. Jndeffen kann nach Umständen,
Der Vorstand der Gefängnißverwaltung hat Aus
fertigung der Verfügung dem Zahlungspflichtigen,
und nachdem die Kosten zu einem Betrage ange
eine andere Ausfertigung mit besonderer Anweisung
wachsen find, welcher den Werth der Liegenschaften
zur Einziehung und Verrechnung der Landeshaupt
oder einer derselben
kaffe zu übersenden.
annähernd erreicht, mit Ge
nehmigung des Ministeriums (§ 41 der Verordnung
Der letzteren dient die An
1880)
weisung als Rechnungsbelag, der Steuerkasse jene
vom 15. Nov.
Ausfertigung als vollstreckbarer Titel.
bringung zur Zwangsvollstreckung geschritten werden.
schon während der Unter
In keinem Falle aber soll wegen
Unbeibringliche Beträge find auf Verfügung des
eines einzu
Vorstandes der Gefängnißverwaltung, welche nach
ziehenden Betrages von
Vorlage der bezüglichen Verhandlungen und Rück
Zwangsvollstreckung in unbewegliches Vermögen er
gabe des vollstreckbaren Titels ergeht, beim Soll
folgen.
weniger
als 300
9. In Bezug auf Fälle, in welchen nach den
in Abgang zu stellen.
vorliegenden Feststellungen anzunehmen ist, daß nur
6. Der Vorstand der Gefängnißverwaltung kann
zur Zeit daS vorhandene Vermögen des Zöglings
die Zahlung eingewiesener Kosten stunden. Jmgleichen kann derselbe die Zwangsvollstreckung
oder des Unterhaltungspflichtigen nicht greifbar und
in ausstehende Forderungen oder andere Vermögens
die Zwangsvollstreckung auSfichtSloS ist, oder in
rechte des Zöglings selbst (§ 38 der Verordnung
welchen erst ein späterer Anfall greifbaren Ver
vom 15. Rov. 1880) bereits bei der Einweisung
mögens erwartet wird, kann die Kostenfestsetzung
aussetzen.
einstweilen oder bis zur Beendigung der Unter bringung ausgesetzt werden.
7. Nach Ziff. 19 Abs. 2 der Verordnung vom
10. Aug. 1890 ist das Vermögen des Zöglings und
Der Vorstand der Gefängnißverwaltung hat als
der sonst Verpflichteten nur, wenn und soweit es
dann bis zum Ablauf deS EtatSjahreS, welches dem
den Betrag von 300 JL übersteigt, zur Deckung
Zeitpunkte der Beendigung der Unterbringung folgt,
in geeigneter Weise Erhebungen darüber anzustellen,
der Kosten heranzuziehen.
ES hat demgemäß ein nach Abzug der Schulden
ob die Derhältniffe des Ersatzpflichtigen fich in
verbleibendes Vermögen des Verpflichteten bis zum
zwischen derart gestaltet haben, daß nunmehr die
Betrage von 300 JL, gleichviel ob darunter nicht
Beibringlichkeit muthmaßlich gefichert ist. Gegebenen
pfändbare Gegenstände im Sinne des § 715 C-
Falles hat nachträglich Festsetzung und Einweisung
P.-O. und des § 23 der Verordnung vom 15. Nov.
zu erfolgen.
1880 inbegriffen find oder nicht, von der Zwangs
schlagung bereits eingewiesener aber unbeibringlicher
vollstreckung frei zu bleiben.
Kosten Gründe vorliegen, welche die künftige Bei bringlichkeit wahrscheinlich machen.
Bei der Zwangsvollstreckung ist nach Thunlichkeit
Rach Umständen hat der Vorstand der Gefäng-
daraus Bedacht zu nehmen, daß DermögenSstücke in einem dem freigelaffenen Betrage von
Dasselbe gilt, wenn bei der Nieder
nißverwaltung für Sicherstellung der einzuziehen
300 JL
entsprechenden Werthe abgesondert und der Zwangs
den Kosten durch Hypothekareinschreibung Sorge zu
vollstreckung nicht unterworfen werden. Soweit dies
tragen.
nicht geschehen kann, ist ein entsprechender Betrag
sinngemäß Anwendung.
In dieser Hinficht findet Ziff. 8 Abs. 2
22. Juni 1891. Erseh, betreffend die Einrichtung von Grundbüchern?
G.-Bl. S. 41.
Erster Abschnitt.
I wegen* ein Grundbuch angelegt, in welche- die in
Bon der Anlegung der Grundbücher.
I dem Bezirke der Gemeinde oder deS Gemeindetheils
liegenden Grundstücke auf Grundlage deS Katasters
Grundbücher.
ausgenommen werden.
g 1. Für Gemeinden oder Gemeindetheile, in
Grundstücke, welche zum öffentlichen Eigenthum
welchen das Kataster erneuert ist, wird von Amts-
gehören, - find in das Grundbuch nicht aufzunehmen.
§ 2. Die Grundbücher werden von den AmtSge-
L Vorlage Nr. 1 der xvni. Tagung des LandesausschusseS; erste Lesung, Verhandlungen E. 44, Sommisfionsbe richt b. 475.
2. Nach Anordnung des Ministeriums, 8 1 Grundbuch,
2. Lesung S. 456, 3. Lesung S. 658. - Die 88 IS und 31 find durch G. v. 14. Juli 1895 abgeändert worden; der nach-
ordnung v. 22. Juni 1898.
solgeudeText giebt die jetzt gellende Fassung. — Wegen Verletznng deS G. ist Revision -ulLsfig, G. d. 30. März 1898.
!
3. Art. 538, 540 C. c., dgl. 8 18 Grundbuchordnung v. 22. Juni 1898 und Bem. das.
1891 (22. Juni)
110
richten 4 auf Grund der von dem Ministerium -u
düng oder Uebertragung der im tz 3 Ziff. 2 be
ertastenden Anweisungen und nach Formularen, welche
zeichneten Rechte an einem Grundstücke sowie die
von diesem festgestellt werden, * angelegt« und ge
im 8 3 Ziff. 3 und 4 erwähnten Rechte und Rechts
führt.
geschäfte find bis zur Eintragung in daS Grund
Zur Anlegung und Führung der Grundbücher
buch gegenüber Dritten, welche durch Rechtsgeschäft
können außer den Hypothekenbewahrern nur Personen
j unter Lebenden das Eigenthum oder eines der im
bestellt werden, welche die Fähigkeit zu dem Amte
§ 3 Ziff. 2 und 3 bezeichneten Rechte an dem Grund
eine- Richters oder Notars erlangt haben. legung erforderlichen Vollmachten
stücke erworben und durch Eintragung offenkundig
Die zur An
Die Anlegung erfolgt kostenfrei.
sind
frei
von
gemacht oder welche eine hypothekarische Eintragung ! erlangt haben, rechtlich unwirksam, io
Unter der Uebertragung und Erwerbung mittelst
Staatsgebühren.74 85 96 * *
Rechtsgeschäfts unter Lebenden im Sinne dieses und
Zweiter Abschnitt.
der folgenden Paragraphen ist auch die auf dem
Bon der Eintrag«»- in die Grundbücher.
Wege der Zwangsversteigerung oder einer gericht
Gegenstand und Wirkungen der Ein
tragung. 8 3.
nachbezeichneten Rechte und Rechtsverhältnisse offen
kundig zu machend
8 5. Die Uebertragung dsS Eigenthums an einem Grundstücke kann wegen Nichterfüllung vertrags
mäßiger Verbindlichkeiten zum Nachtheile Dritter,
1. das Eigenthum an Grundstücken,
welche daS Eigenthum oder eines der im 8 3 Ziff. 2
2. Grunddienstbarkeiten (Code civil Art. 637 ff.),
Dienstbarkeiten
die auf Grund einer ZwangSenteignung erfolgte Uebertragung und Erwerbung verstanden.11
Die Grundbücher find dazu bestimmt, die
persönliche
lich angeordneten Versteigerung, dagegen nicht auch
und 3 bezeichneten Rechte an dem Grundstücke mittelst
(Code civil Art.
Rechtsgeschäfts unter Lebenden erworben und durch
578 ff.), das Erbbaurecht (Superficies) und da-
Eintragung in das Grundbuch offenkundig gemacht,
Recht des antichretischen Gläubigers, insofern
oder welche gegen den Erwerber oder dessen Rechts
diese Rechte durch Rechtsgeschäft unter Lebenden
nachfolger eine hypothekarische Eintragung erlangt
begründet oder übertragen werden,
haben, nur rückgängig gemacht werden, wenn in der
3. das Recht des Pächter«, insoweit die Dauer
VeräußerungSurkunde ausdrücklich festgesetzt worden
des Pachtvertrag- zwölf Jahre, und das Recht
ist, daß die Nichterfüllung die Auflösung deS Ver
des Miethers, insoweit die Dauer des Mietb-
trags zur Folge haben soll, und hierüber vor der
vertrages neun Jahre übersteigt,
Eintragung genannter Rechte ein Vermerk im Grund
4. die Vorauszahlung und Abtretung nicht fälliger
buch gemacht war. 18
Pacht- und Miethzinfen, wenn sich dieselben
Die vorstehenden Bestimmungen finden im Falle
auf einen Zeitraum von mehr als drei Jahren
eines vertragsmäßigen Vorbehalts der Rückgängig
erstrecken,
machung^ entsprechende Anwendung.14
5. Hypotheken und Vorzugsrechte, s
8 6. Die Eintragung der Hypotheken und Vor
6. Verfügungsbeschrünkungen (§ 10).
zugsrechte in das Grundbuch trttt mit den gesetz
8 4. Die mittelst Rechtsgeschäfts unter Lebenden
lich vorgeschriebenen Wirkungen an Stelle der Ein
erfolgte Uebertragung des Eigenthums an einem
schreibung und Erneuerung der Einschreibung der
Grundstücke, die in gleicher Weife erfolgte Begrün-
selben in die Hypothekenregister.15
Die Eintragung einer Hypothek auf den Antheil 4. Ueber die GefchäftSvertheilung f. B. v. 23. Sept. 1398.
eines MiteigenthümerS ist ausgeschlossen.16
5. Zunächst erging die Miaisterialverordnnag, betr. die Anlegung von Grundbüchern, d. 20. Sept. 1891, A.-B1. S. 141,
Nunmehr
10. Aehnliche Bedeutung ber Uebertreibung bei bisherigen
find die Ausführungsvorschriften über Anlegung und Fort-
Rechts f. in Art. 3 G. v. 23. März 1855; die dort (Art. 11
der eine Reihe von Einzelanweifungen folgten.
führung deä Grundbuchs zusammengefaßt in der Grund-
a. 6.) vorbehaltenen besonderen Bestimmungen der Art. 939
buchordnung vom 22. Juni 1893, welche in den
bis 941, 942 über Schenkungen treten für daS Grundbuch
folgenden Bem. überall unter Grundb.-O
angeführt ist.
6. S. 55 1—45 Grundb.-O. 7. Am Uebrigen f. über die Kosten G., betr. die Kosten in
außer Kraft (f. unten 6 43). 11. S. aber 5 37 Abf, 2.
12. Aehnlich auch außerhalb deS GrundbnchfhstemS f. 5 8
Grundbuchsachen, v. 22. Juni 1891. 8. Ueber die Wirkung der Ofienkundigmachvug f. ff. 55
Abs. 2 G. über Grnndeigenthmn u. v. 24. Juli 1889.
- Bezüglich der in Ziff. 1-4, 6 bezeichneten «echte dgl.
inSbes. über den Widerruf von Schenkungen in Folge Rach-
13Diegesetzlicheu Vorbehalte der Rückgängigmachung
Art. 1, 2 «. v. 23. März 1855, welches ähnliche, in Einzel
gebürt von Kindern (Art. 960 C. c.) oder wegen Undank!
heiten jedoch verschiedene, Bestimmungen über die Ueberfchrei-
(Art. 955) sowie daS Recht der Vorbehaltserben (Art. 930)
bung enthält, die unverändert in Kraft bleiben, solange in
bleiben unberührt.
den einzelnen Gemeinden daS Grundbuch noch nicht als an-
14. Ein Fall bei § 5 Abf. 2 liegt auch vor bei dem der-
gklegt gilt (56 48, 44). Bezüglich Ziff. 5 s. 5 6. - Neber die
tragSmäßigen RückfallSrecht de! Art. 951, 952 C. c.
Nachweise zur Eintragung s. 65 16, 22. 9. Zur Zeit noch bestehende Vorzugsrechte s. Art. 2108
ben in 6 48 aufgehoben.
C. c. und Bem. das.
15. Die entsprechenden Bestimmungen deS Code civil wer. 16. S. jedoch UebergangSbestimmung in 5 36.
1891 (22. Sunil
111
§ 7. Die Vorzugsrechte des Verkäufers, Dar i buchs verhängte Beschlagnahme ist auf Antrag der
Theilungsgenoflen (Code civil Art. i zuständigen Behörde gleichfalls in das Grundbuch 2108, 2109) werden durch die Eintragung auf die j einzutragen. 99
leihers und
Dauer von zehn Jahren gewahrt, insofern nicht
8 11.
Ein aus Versehen des Amtsgerichts ge-
eine andere Frist unter den Parteien vereinbart und : löschtes oder bei Ab- und Umschreibungendes Eigen im Grundbuch vermerkt ist. Liegt ein solcher Ver thums nicht mit übertragenes Recht ist auf Verlangen merk nicht vor, so hört die Wirkung der Eintrag \ des Berechtigten oder von AmtSwegen mit seinem ! früheren Range wiederherzustellen oder zu über ung aus, wenn letztere nicht vor Ablauf der zehn jährigen Frist erneuert ist.17 18
tragen. Diese Eintragung wirkt jedoch nicht zum Nach
Ist da- Vorzugsrecht des Verkäufers oder Dar
theile Dritter, welche in der Zwischenzeit daS Eigen
leihers erloschen, so kann die Uebertragung des
thum oder eines der im 8 3 Ziff. 2 und 3 bezeich
Eigenthums wegen Nichterfüllung von Verbindlich
neten Rechte an dem Grundstücke mittelst Rechts
keiten, zu deren Sicherheit das Vorzugsrecht diente,
geschäfts unter Lebenden erworben und durch Ein-
zum Nachtheile der im 8 5 angeführten Dritten ; tragung in das Grundbuch offenkundig gemacht haben nicht mehr rückgängig gemacht werden.19
oder eine Hypothek haben eintragen lassen."
Die Wirksamkeit der übrigen Vorzugsrechte ist I
Dasselbe gilt im Falle der Nichtübertragmlg oder
an keine Frist gebunden; eine Erneuerung dieser ! Löschung von DerfügungSbefchränkungen, insofern ! deren Wirksamkeit von der Eintragung in daS Grund-
Rechte findet nicht mehr statt. 8 8. werden
Die gesetzlichen Hypotheken der Mündel I buch bedingt ist. durch die Eintragung in das Grundbuch
nur bis zum Ablauf eines Jahres
Voraussetzungen der Eintragung.
nach Beendig
8 12. Im Falle der Uebertragung des Eigenthums
ung der Vormundschaft und die gesetzlichen Hypo
mittelst Rechtsgeschäfts unter Lebenden kann die Ein
theken der Ehefrauen nur bis zum Ablauf eines
JahreS nach Auflösung
der Ehe gewahrt.
Wirkung der Eintragungen hört auf,
tragung des Erwerbers nur erfolgen, wenn der un
Die
mittelbare Rechtsvorgänger desselben, aus welchem
wenn die
Rechtsgrunde auch dessen Eigenthum beruhen mag,
selben nicht vor Ablauf dieser Frist erneuert find.
eingetragen ist.91
Im Uebrigen ist die Wirksamkeit der in das
Es genügt jedoch die Eintragung deS Erblassers,
Grundbuch eingetragenen Hypotheken an keine Frist
wenn die Veräußerung ein Grundstück betrifft, welches
gebunden; eine Erneuerung dieser Hypotheken findet
Erben und allgemeinen Rechtsnachfolgern auf Todes
nicht mehr statt19
8 9.
Abs. 1
Das Amtsgericht hat, und 8 8 Abs. 1
fall, sowie dem mit denselben in Recht-gemeinschaft
wenn die in 6 7
stehenden Ehegatten deS Erblasser- gemeinschaftlich
erwähnten Fristen abge
angehört.
laufen find und, was die gesetzlichen Hypotheken
der Ehefrauen anlangt, wenn außerdem
8 13. Ist die Wirksamkeit der Uebertragung eine-
die Auf
Grundstücks an eine aufschiebende Bedingung ge
lösung der Ehe nachgewiesen ist, die nicht erneuerten
knüpft, so ist die Eintragung deS Eigenthum-über
Vorzugsrechte und Hypotheken, deren Erneuerung
gangs erst nach Eintritt der Bedingung zuläsfig.
erforderlich war, von Amtswegen zu löschen. 20
Der Erwerber ist zur Erhaltung seine- Recht- befugt,
8 10. Die Eintragung von Verfügungsbeschränk
einen Vermerk deS bedingten Eigenthumsübergangs
ungen91 in das Grundbuch tritt mit den gesetzlich
im Grundbuch zu verlangen.9»
vorgesehenen Wirkungen an Stelle der Ueberschreib-
96 3m Falle der Uebertragung des Antheil- eine-
ung derselben in die Hypothekenregister.
MiteigenthümerS an einem Grundstücke oder des
Die auf Grund der 88 326 und 332 der Straf
Antheils an einer ein Grundstück umfassenden Ge
prozeßordnung, des 8 246 der Militärstrafgerichts
meinschaft hat die Eintragung des neuen Eigen-
ordnung sowie der 88 93 und 140 des Strafgesetz-
thümerS hinsichtlich der im Miteigenthum stehenden
17. Vgl. über die formelle Behandlung dieser vermerke 894
22. Die in 88 326, 332 St.«P^O vorgesehene vermögens
(b) Sruudb-O.; über die Gebühren § 4 Abs. 3 Srundb.-K.-G.
beschlagnahme ist in ihrer Wirkung nicht abhängig von der
18. vgl. 8 8 tos. 1 Grundeigenth.S. v. 24. Juli 1889.
Eintragung im Grundbuch, zu vgl. 8 826 tos. 2. 8 834. DaS
19. Art. 2154 C. c. ist hierdurch, soweit nicht 8 7 tos. J,
Gleiche gilt gemäß § 480 St.-P.-O. von den Fällen deS 8 98,
Platz greift, für da- Grundbuch außer Wirksamkeit getreten,
140 St.-G.-B. Dagegen ist für die Beschlagnahme M 8 246
unberührt bleiben die BerjährungSbestimmungen
Militär-St.-G.-O. eine ähnliche Bestimmung nicht vorgesehen,
des Art.
so daß hier der Linttag in daS Grundbuch wesentliche Voraus
2180 Aisf. 4 C. c.
setzung ist.
20. Neber das Verfahren s. 8 65; über die Hierwegen noth
23. Vgl. Art. 2198 C. c. Bezüglich der SchadeuSerfatzpfiicht s. unten 8 32. — Ueber daS Verfahren f. 8 97 Sruudb^.
wendige« Maßnahmen 88 108 f. Srundb.-O. Die Löschung er
folgt gebührenfrei, 8 6 Abs. 5 Srundb.-K.4l.
24. Ueber die Befuguiß deS LrwerberS, die Eintragung deS
21Jn»bef. Zwangsvollstreckungsbeschluß. 8 5 S.d. 30. April
Vorgängers herbeizuführeu, f. 88 21, 80.
1880 (Über die Wirkungen s. 88 25, 26 ebendas., § 33 Grund-
25. Ueber die Eintragung der Vermerke f. 8 94 Sruudb.-O.
rigenthma-G. d. 24. Juli 1889), Konkurs - Eröffnung sowie
Ueber die Gebühr f. 8 4 tos. 1 Sruudb^K.-G.
Wiederaufnahme, 8 30 A.-G. j. C.P.-O. (Bd. I D). LinstoeiUga Verfügungen. § 26 «rundeigenthum-G. v. 24. Juli
889, Substitutionen nach Art. 1069 C. c.
!
26. 8 13 tos. 2 hat die obige Fassung durch G. d. 14. Juli 1895 erhalten.
1891 (22. Juni)
112
ober zur Gemeinschaft gehörenden Grundstücke die
gäbe des Datums derselben, der Urkundsper
gemäß Art. 882 deS Code civil mit Zustellung des
sonen oder Behörden, welche die Urkunden er
Einspruchs verbundene Rechtswirkung.
richtet haben, oder bei Theilungen, welche der
8 14. Die Eintragung der in 8 3 Ziff. 2 und 3
bezeichneten Rechte sowie der vertragsmäßigen Hypo theken 27 28 kann 29 30 nur 31auf 32 *Bewilligung deS eingetragenen
gerichtlichen Bestätigung bedürfen, deS Gerichts,
welches die Bestätigung ertheilt hat;
2. die Bezeichnung des beurkundeten oder rechts
oder gleichzeitig mit jenen Rechten zur Eintragung
kräftig festgestellten Rechtsgeschäfts, bezw. des
gelangenden EigenthümerS der belasteten Grundstücke
Rechtsgrundes des Eigenthums; 3. die Familien- und Vornamen, den Wohnort
erfolgen.
8 15. Die Eintragung der Vorzugsrechte, der ge
und den etwa gewählten Wohnfitz sowie das
setzlichen Hypotheken, der Urtheils- und Arrest-Hypo
Gewerbe der Detheiligten und die Art ihrer
theken sowie der DerfügungSbeschränkungen ist nur gegen den als Eigenthümer eingetragenen oder gleich
zeitig zur Eintragung gelangenden Schuldner zu
Betheiligung; 4. die Grundstücke nach ihrer katastermäßigen Be
zeichnung;
5. im Falle des 8 5 die Abschrift der Vertrags
lässig. ««. Die Vorzugsrechte des Verkäufers, Darleihers
können jedoch,
bestimmungen.
ungeachtet
8 17. Die Notare find hinfichtlich der von ihnen
etwaiger neuer Eintragungen im Grundbuch, inner
beurkundeten Uebertragungen und Zutheilungen von
und TheilungSgenoffen
halb 45 Tagen nach der Veräußerung oder Theilung
Eigenthum verpflichtet, die Eintragung oder den
wirksam gewahrt werden.
Im Falle einer Zwangs
Vermerk im Grundbuch zu beantragen. ** Dieselben
versteigerung oder eines Wiederverkaufs nach Ueber*
haben, wenn die Eintragung oder der Vermerk mangels
gebot beginnt der Lauf der Frist mit der Rechts
Eintragung
kraft deS Zuschlags und im Falle einer gericht
(8 12) nicht erfolgen kann, die Beurkundung des
lichen oder einer vertragsmäßigen, gerichtlich be
Rechtsgeschäfts abzulehnen.
des
unmittelbaren
Rechtsvorgängers
1,
Der zum Zweck der Antragstellung erforderliche
8 26 Abs. 6 deS Gesetzes vom 14. Juni 1888 (Ge-
Auszug ist nach Aufnahme der Urkunde, im Falle
setzbl. S. 51) bezeichneten Zeitpunkten.
einer gerichtlichen oder einer vertragsmäßigen, ge
stätigten
Theilung
mit
den
in
8
19
Abs.
Das Vorzugsrecht des Verkäufers und Darleihers
wird nur aus Antrag der Berechtigten eingetragen, so Antrag auf Eintragung.
richtlich bestätigten Theilung jedoch
erst, nachdem
die bestätigte Theilung an den Notar zurückgelangt ist, und im Falle einer Zwangsversteigerung oder eines Wiederverkaufs nach Uebergebot, sobald der
8 16. Die Eintragung deS EigenthümerS erfolgt,81 vorbehaltlich der Bestimmungen der 88 18—22, auf Vorlage eines Auszugs aus der über die Ueber*
tragung, Zutheilung oder Anerkennung des Eigen
thums errichteten Urkunde. Ist das Eigenthum oder
die Uebertragung deS Eigenthums gegenüber dem als Eigenthümer Eingetragenen, besten Erben oder
allgemeinen Rechtsnachfolgern durch Urtheil sestge-
stellt, so bedarf eS eines Auszugs des rechtskräftigen Urtheils.
Auszüge aus öffentlichen Urkunden find von den
Behörden zu ertheilen, welche die Urkunde errichtet
haben. Auszüge auö gerichtlich bestätigten Theilungen unter Privatunterfchrift werden durch das für die Bestätigung zuständige Gericht ertheilt.
Die Auszüge s» sollen enthalten:
1. die Bezeichnung der Art der Urkunden, auS
welchen die Auszüge genommen find, unter An»
erfolgte Zuschlag endgülttg feststeht, einznreichen.34 Ist im Falle einer Schenkung über die Annahme derselben eine besondere Urkunde errichtet (Code civil Art. 932 Abs. 2), so greift die Verpflichtung des Notars zur Einreichung deS Auszugs erst nach Zu
stellung jener Urkunde an den Schenkgeber Platz.
8 18. Die Eintragung der Erben, Erbfolger und Vermächtnißnehmer unterliegt dennachfolgenden Vor schriften :
1. die Eintragung deS Eigenthums gesetzlicher Erben
an den zur Erbschaft gehörigen Grundstücken erfolgt auf Vorlage eines Auszugs aus der
TheilungSurkunde oder auf Grund einer Erb-
befcheinigung des zuständigen Richters. 35 2. die Eintragung außerordentlicher Erbfolger als
Eigenthümer erfolgt auf Vorlegung der die
Einweisung in den Befitz aussprechenden gericht lichen Verfügung.w
27. Vgl. jedoch die Uedergangsbestimmungeu in § 85. 28. Ueber die Mitübertragung dieser Rechte bei Ueber«
tragung bei Eigenthums f. §8 72, 77 st. QL, 91 Grundb.-O.
33. vgl. 8 7 Gruudeigeuthum-G. d. 24. Juli 1889. Gleiche Verpflichtung der Berwaltungsbeamten s. 8 2 G d. 14. Juli
29. Vgl. Art. 6 G. d. 23. März 1855.
1895, bett. Abänderung bei G. d. 1889.
30. Hierdurch ist die amUiche Eintragung bei Art. 2108
s. 8 17 öninbb.=M. d. 22. Juni 1891.
0. c. für boi Srundbuchfhstem beseitigt, s. Art. 43. 31. Ueber die Anträge auf Eintragung s. 88 54 ff. Grundb -O.
S. ferner über das Verfahren 88 76 ff. ebendas.
Ueber die Gebühr
34. Dgl. 8 42 «. d. 30. April 1880. 35. vgl. 88 1. 7 G. v. 10. Mai 1886. 36. Zuständig find die Amtsgerichte außer in den Fällen
32. Die Auszüge find stempelfrei und können vor der Regi«
der Erbfolge bei Etaatei (Art. 768 C. c.) und der Pflege«
strirung der Urkunde ertheilt werden, 8 13 Grundb.-K.^. v.
Häuser (Art. 8 QL b. 15. Pludiose XIII), 8 H G. d. 10. Mai
22. Juni 1891.
1886; über das Verfahren s. 8 12 ebendas.
113
1891 (22. Juni) Natürliche Kinder oder deren Nachkommen,
2. wenn ein zu einer Eintragung in daS Grund
welche neben gesetzlichen Erben zur Erbfolge
buch" oder zur Zwangsvollstreckung Berech
berufen find, desgleichen diejenigen, welche auf
tigter die Eintragung beantragt.
Grund eines Rückfallsrechts zur Erbfolge be-
Als zuständig (Ziff 1) gilt die Behörde, welche
bedürfen zur Eintragung der
die Eintragung einer Hypothek herbeizuführen be
rufen find,"
Bewilligung der gesetzlichen Erben oder der
fugt ist." § 22. Die Eintragung der im K 3 Ziff. 2, 8,
allgemeinen Rechtsnachfolger. 3. Erbvermachtnitznehmer haben zur Eintragung
4, o und 6 bezeichneten Rechte, Rechtsgeschäfte und
die Bewilligung der Vorbehaltserben oder, wenn
Verfügungsbeschränkungen erfolgt aus Vorlage eines
solche fehlen,
Auszugs aus der Urkunde, durch welche daS Recht,
die gerichtliche Einweisung in
den Befitz des Nachlafies nachzuweisen. Ist das
das Rechtsgeschäft oder die Berfügungtzbeschränkung
Testament ein öffentliches, so genügt die Be
nachgewiesen wird, oder auf den Antrag einer zu
scheinigung, daß Vorbehaltserben nicht vor
ständigen Behörde. Zur Eintragung der gesetzlichen
handen find."
Hypotheken sowie von Borzug-rechten," mit Aus
Zur Eintragung deS Eigenthums sonstiger
nahme desjenigen deS Verkäufers, Darleiher- und Thei-
Bermächtnißnehmer ist außer dem Nachweis
lungsgenosten, genügt ein daraus gerichteter schrift
des BermLchtniffeS die Bewilligung der gesetz
licher Antrag.
lichen Erben oder der ErbvermLchtnißnehmer
Auf den Inhalt der vorstehend erwähnten Aus
oder die Bescheinigung deS zuständigen Richters,
züge und Anträge finden die Bestimmungen des
daß gesetzliche Erben nicht vorhanden find, bei-
8 16 entsprechende Anwendung."
zubringen."
von Hypotheken und Vorzugsrechten findet nur statt,
Die Eintragung
4. Die Vorschriften unter Ziff. 3 finden im Falle
wenn der nöthigenfallS zu veranschlagende Betrag
deS EigenthumSerwerbS auf Grund einer Nach-
der Haupt, und Nebenforderungen sowie deren Fällig
laßfchenkung im Lhevertrage oder unter Ehe
keit angegeben und, sofern der Gläubiger nicht im
gatten" entsprechende Anwendung.
Gebiete des Reichs feinen Wohnfitz hat, wenn ein
8 19. Der Ehemann, welcher auf Grund des
Wohnfitz im Reich erwählt ist.
ehelichen Güterrechts befugt ist, über Grundstücke Löschung."
zu verfügen, welche von seiner Ehefrau herrühren, kann auf Vorlegung eines Auszugs aus dem Ehe
8 28. Zur Löschung der im 8 3 Ziff. 2, 3, 4,
vertrag den Vermerk deS bestehenden ehelichen Güter-
5 und 6 bezeichneten Rechte, Rechtsgeschäfte und
rechts im Grundbuch verlangen."
Derfügungsbeschränkungen ist die schriftlich zu er
Lieser Vermerk tritt an Stelle der Eintragung
8 20.
theilende Bewilligung deS Berechtigten oder der An trag einer zuständigen Behörde oder eine vollstreck
als Eigenthümer.
Der gemäß Art. 129 deS Code civil"
bare gerichtliche Löschungsverfügung erforderlich."
in den Befitz des Vermögens eines Abwesenden end
Rechte, deren Dauer vom Leben des Berechttgten
gültig Eingewiesene ist berechtigt, auf Grund der
abhängt oder zeitlich beschräntt ist, werden aus An
Einweisung seine Eintragung als Eigenthümer zu
trag des Eigenthümer- gelöscht, wenn der Tod deS
verlangen.
Berechtigten nachgewiesen oder der Zeitpuntt, mit
g 21. Der Eigenthümer kann vom Amtsgericht
angehalten werden, sein Eigenthum eintragen zu
8 24. Die Bewilligung zur Löschung einer Hy
pothek oder eines Vorzugsrechts kann in einer ge
lasten," 1. wenn der im Kataster als Eigenthümer Ein getragene oder eine zuständige Behörde darum
nachsucht.
87. Art
welchem daS Recht aushören soll, eingetreten ist.
richtlich oder notariell beglaubigten Privaturkunde
ertheilt werden."
Desgleichen genügt im Falle einer
44. vgl. 88 & 12. 45. Go inSbes. das Amtsgericht -ei der Müudelhhpothek,
851, 852, 747, 766 C. c.
DaS vertragsmäßige
RückfallSrecht. Art. 951, 952 C. c., fällt unter g 16. 38. Zu dgl. Art. 1004, 10l>6. 1008 C. c., §§ 9, 11 G. v. 10.
§ 11 Grundeigenth.-G. v. 24. Juli 1889. sowie der Hypothek
gegen den vorl. Verwalter für die Geisteskranke». 816 ebendas. 46. vgl. inSbes. bezügl. deS Vorzugsrechts für Gerichts
kosten, § 59 Ziff. 1 Gruudb.-O.
Mai 1886.
89. vgl. Art. 1001. 1014 C. c.. § 9 «bs. 2 G. v. 10. Mai
1886. 40. Art. 1082. 1084, 1091 ff. C. c.
41 Leder Fälle der im § bezeichneten Art f. Art. 1505 ff.
C. c. (Eutliegenschaftung). Art. 1526 ebendas, (allg. Güter gemeinschaft). Ueber die zur ehel. Gütergemeinschaft gehörigen
47. Ueber die Anträge auf Eintragung f. auch 88 54 ff.
Grundb.-O.
Ueber daS Verfahren bei Eintragung 88 84 ff.
ebendas. 48. Ueber die Gebühren für Löschungen s. 88 6, 7 Grundb.-
Ü.-G.
49. Ueber den Fall der Löschung von Vorzugsrechten und
— Ueber daS Verfahren
Hypotheken von AmtSwegeu f. 8 9.— Durch H 23, 24 werden
f. | 94 (c) Grundb.^rdn.; über die Gebühr § 4 Abs. 1
die entsprechenden Vorschriften deS Code civil. Art. 2157,2158
Srundb^k.-G.
42. vgl. auch G. d. 21. Ott 1873, in!6ef. 8 7.
ersetzt, s. 8 43. 50. Ueber die notarielle veglaubigung f. 8 28; die Be
48. Leber das Verfahren f. § 80.
willigung der Löschung wie die Beglaubigung erfolgt ftei
Grundstücke f. § 25 Grundb.-O.
Saunul. d. in Llf.-Lothr. gelt. Gesetze, Vd. VI
8
114
1891 (22. Juni)
(Session zur Herbeiführung des im Art. 2152 des
8 28. Die zum Zweck einer Einschreibung (Ein
Code civil erwähnten Vermerks^ die Dorlage einer
tragung. Löschung, Vermerk) einzureichenden Schrift-
gerichtlich oder notariell beglaubigten Privaturkunde.
stücke find in beglaubigter Form vorzulegen.26
Die über die Löschung von Hypotheken und Vor-
Ein schriftlich eingereichter Antrag bedarf der Be
zugsrechten aufgenommenen notariellen Urkunden
glaubigung nicht, wenn die ihn rechtfertigenden Ur
find in Urschrift auSzuhändigen. Diese Bestimmung
kunden in beglaubigter Form vorliegend
findet auch Anwendung, wenn mit der Löschung die Quittung über die Schuld verbunden wird.
Zur Beglaubigung der Unterschriften unter Pri vaturkunden find die Amtsgerichte und Notare zu
ständig.
Bergwerke.
ES genügt dazu, daß unter der Unter-
schrist bezeugt wird, daß der Aussteller die Unter
5 25. Die Bergwerke werden von Amtswegen
aus Grund der Bergwerksverzeichnisse in besondere
schrift eigenhändig vollzogen oder als die seinige aner
kannt hat.6o
Grundbücher eingetragen, welche von den durch daS
8 29. Der Eingang eines Antrags auf Ein
Ministerium zu bezeichnenden Amtsgerichten ange-
tragung im Grundbuch gilt in dem Zeitpuntte als
Hinfichtlich der Anlegung
erfolgt, in welchem der Antrag dem Amtsgericht
legt und geführt werden.
und Führung greifen die Bestimmungen des 8 2
vorgelegt tokb.61 * * 62 * *Die 63 * * 59 Erledigung 60 der Anträge er
Platz.»»
folgt nach der Reihenfolge des Eingangs.
Gehen
8 26. Die für Grundstücke gegebenen Vorschrif
mehrere Anträge auf Eintragung deS Eigenthums -
ten dieses Gesetzes gelten mit den nachstehenden Maß-
Übergangs gleichzeitig ein, so find dieselben sämmt
gaben auch sfr Bergwerkes
lich zurückzuweisen.
Mrd Bergwerkseigenthum durch Verleihung,^
bestätigte Konsolidation, Theilung oder Vertausch
Ueber die bewirtte Eintragung ist eine Beschei
nigung zu ertheilen.6»
ung von Grubenfeldern oder FeldeStheilen22 erworben,
8 30. Wird von einem nach 8 21 hierzu Be
hat die Oberbergbehördeö« unter Mittheilung
rechtigten die Eintragung deS Eigenthums bean
der Verleihungsurkunde oder der
tragt, so hat das Amtsgericht den Eigenthümer
so
einer Abschrift
Ausfertigung des bestätigten KonsolidationS-, Thei-
unter Mittheilung des Antrags aufzufordern, binnen
lungS- oder TaufchattS das Amtsgericht um Vor
einer bestimmten Frist die Eintragung zu bean
nahme der Eintragung zu ersuchen.
Die Gerichts
tragen oder Widerspruch zu erheben.
Wird Wider
kosten sowie die für Anfertigung einer bei dem
spruch nicht erhoben oder der erhobene Widerspruch
Amtsgericht zu hinterlegenden Abschrift de« Plans
vom Amtsgericht für unbegründet befunden, so ver
oder für Aenderung eines hinterlegten Plans er
fügt dieses auf Vorlage der erforderten Nachweise
wachsenden Kosten fallen dem BergwerkSbefitzer zur
die Eintragung.66
Der Antragsberechtigte kann die Mittheilung der
Last.
Wird Bergwerkseigenthum durch Beschluß der Ober
zur Begründung des Antrags erforderlichen Ur-
bergbehörde aufgehoben (88 35,138,139 des Berg
künden von Behörden und Beamten insoweit ver
gesetzes vom 16. Dez. 1873, Gesetzbl. S. 397), so
langen, als der Eigenthümer hierzu befugt ist.64 65
erfolgt auf Ersuchen derselben Behörde die Löschung
8 31.6ö DaS Amtsgericht hat Anträge,
welche
sämmtlicher Einttagungen im Grundbuch. 68. D. h. soweit sie nicht von inländischen öffentlichen Be
Dritter Abschnitt.
hörden auSgehen, § 1 R.-G v. 1. Mai 1878; über auSlän-
Verfahren in Grnndbnchsachen.
sondere Vereinbarung mit Frankreich d. 14. Juni 1872 und
dische öffentliche Urkunden s. § 2 ebendas., jedoch auch die be«
8 27. Die Amtsgerichte verfahren, insoweit nicht
anders bestimmt wird, nur auf Antrags?
Oesterreich-Hngarn v. 25. Febr. 1880. — vgl. auch 8 57 Grundb.-O.
59. Eine vsg. Min. v. 2. Febr. 1894 (Just.-Sa«»l. XIX S. 90) weist darauf hin, daß die von einer Privatperson gestellten Anträge auf Uebertragung vou Rechten, Rechtsge
do» GtaatSgebühreu 818 Grinrdb.-K.-E. Ueber die Notariats
gebühren f. 6 16 das.
51. Art. 2152 spricht ausdrücklich nur von de« Vermerk ri»eS wechsel« in de« erwählten Wohnsitz seitens deS Glä».
bigerS bezw. seine« Lesfionär«. Der Vermerk der Cessio» ohne Wohnsitzwechsel wird jedoch durch 8 24 jedenfalls «it ge
regelt.
schäften oder verfügungSbeschränkungen (s. 88 34, 85), «it
welchen die Bescheinigung deS HhpothekeubewahrerS über die Ueberschreibung oder Einschreibung vorgelegt wird (8 59
letzter Abs. Grundb.-O.). der Beglaubigung »icht bedürfen.
60. Die Beglaubigung erfolgt frei von Staatsgebühren, 8 13 «bs. 8 Grundb.-K.-G.
61. Zu vgl. 88 47, 48 Gruubb.-0.
52. vgl. 8 45 Grnndb.-O. 55. vgl. 88 42 ff. G. d. 16. Dez. 1873, 8 40 Grund-EigenthmuSG. d. 24. Juli 1889.
62. Ueber die Fon» s. $ 99 Grundb.-L.
63. Für die Entscheidung werden GerichtSgebühreu nicht erhoben, 8 12 Ziff. 1 Grundb^K. G.
54. e. 8$ 28 ff. S. d. 16. Dez. 1878.
64. Also beispielsweise Ausfertigung notarieller Urkunden
55. G. « 54 ff. G. d. 16. Dez. 1878.
ohne daS in Art. 23 G. v. 25. Beut. XI vorgesehene Ver
56. «iuisteriua, § 166 G. v. 16. Dez. 1873, 8 3 G. v. 4
fahren. 65. 8 31 Abs. 1 und 2 haben die jetzige Faffuug durch 8 2
Juli 1879.
57. Ueber die
»träge zu dgl 88 54 ff. Grmrdb^O.
G. d. 14. Juli 1895 erhalten.
1891 (22. Juni) nicht gerechtfertigt find, abzuweisen.
Das Amts
Einsichtnahme der Grundbücher und Anlagen.7*
gericht ist jedoch befugt, dem Antragsteller eine kurze Frist zur Ergänzung oder Berichtigung des An trags und der vorgelegten Nachweise zu setzen.
Segen die von den Amtsgerichten erlafienen Ver
115
§ 33. Den als Inhaber von Rechten in die Grund bücher eingetragenen, den von diesen zur Einfichtnähme ermächtigten Personen, sowie den Notaren
fügungen findet Beschwerde nach Maßgabe der Vor ; ist die Einficht der Grundbücher und Anlagen losten« schriften der §§ 14 und 15 des Gesetzes vom 10. \ frei gestattet.7* Mai 1886, betreffend die Ausstellung gerichtlicher i
Anderen Personen ist die Einficht gegen Entrich-
Erbbescheinigungen und die Zuständigkeit der Amts ; tung der vorgeschriebeuen Gebühr zu gestatten.7*
Eine Ergänzung
Aus Antrag find gegen Erstattung der Kosten
oder Berichtigung der Anträge und Nachweise, sowie
Abschriften aus den Grundbüchern und Grundbuch
die Aufführung neuer Thatsachen und Beweise ist
anlagen zu ertheilen.7^
gerichte (Gesetzbl. 6. 61) statt.
in der Befchwerdeinstanz nicht zulässig.«
vierter «-schnitt. Uebergangs- und Ersatzbestimmungen.
Wird ein Antrag auf Eintragung ganz oder theilweise abgewiesen, so ist darüber von Amtswegen
ein Vermerk in daS Grundbuch zu machen.»7
Durch
Uebertragungen aus den Hypotheken
büchern.
den Vermerk werden für den Antragsteller die Stechte gewahrt, welche mit dem Zeitpunkte des Eingangs
nach 5 29 begründet find.
§ 34. Die durch Ueberschreibung gewahrten, im
Der Vermerk wird von
§ 3 Ziff. 2, 3, 4 und 6 bezeichneten Rechte, Rechts
AmtSwegen gelöscht, wenn nicht innerhalb der Frist
geschäfte und BerfügungSbeschränkungen, sowie Hy
von 14 Tagen von der Zustellung der abweisenden
pothekareinschreibungen, welche nach dem geltenden
Verfügung ab die Einlegung der Beschwerde dem
Rechte der Erneuerung nicht unterliegen,7* müssen
Amtsgerichte von dem Antragsteller dargethan oder
innerhalb einer Frist von zehn Jahren, deren Lauf
wenn die Beschwerde endgültig erledigt ist.
von dem auf Grund deS § 44 bezeichneten Zeit
Im Uebrigen wird daS Verfahren vor den Ge
punkte beginnt, in das Grundbuch übertragen wer
richten und der Geschäftsgang in Grundbuchsachen
den, widrigenfalls fie die mit der Ueberschreibung
durch die Ausführungsverordnung geregelt.«
oder Einschreibung
§ 82. Für jedes Versehen eines mit Führung
verbundene Wirksamkeit ver
lieren.7«
deS Grundbuchs beauftragten Beamten bei Wahr
Hinsichtlich der Hypotheken- und Vorzugsrechte,
nehmung feiner Amtspflichten haftet dem Beschä
welche der Erneuerung unterliegen, wird die Frist
digten die LandeSkasse, welcher bei grobem Versehen
der Rückgriff gegen den Beamten offen steht.«
71. Ueber die 0efchäftSstuaden vgl. 8 46 örenW.-O.
Wegen der Entschädigungsansprüche findet der
72. Sine Bfg. Min. v. 2. Febr. 1891. Just.«Samml. XIX
Rechtsweg statt.7» Die Klage verjährt in drei Jahren,
S. 89 spricht aus, daß auch den Enregistremeuts-Eiuuehmeru
nachdem der Beschädigte von dem Dasein des Scha dens Kenntniß erhalten hat. Sind seit dem Zeitpunkte
der Beschädigung dreißig Jahre verfloffen, so ist die Klage in allen Fällen ausgeschloffen.
kostenfreie Einsicht der Sruudbücher und der 0rundbuch-An«
lagen zu gestatten fei.
Es möge dahin gestellt bleibe«, ob
die Enregistrements-Behörden nicht schon nach 8 16 des S. v. 3. April 1880 (dgl. hierzu 8 12 Abs. 1 des 0. vom 22.
Juni 1891, betreffend die Kosten in Srnudbuchsachen) von Zahlung der Sebühren befreit find.
von dem im übrigen hier anwendbaren
vgl. über diesen Vermerk §§ 94—96 0rundb.»O.;
und folgeweise jetzt auch auf 0ruudbücher und 0rundbuch-
66. Ausnahme
5 583 ««P-S. 67.
Jedenfalls müsse die
Befugniß zur gebühreusreien Einsichtnahme aus Art. 54 des 0. d. 22. Frimaire VH gesolgert werden. Die Vestimmuvg diese» Artikels, welche fich auf alle gerichtlichen Urkunde»,
derselbe erfolgt gebührenfrei, 8 4 letzter Abs. Srundb.-K.-0.
Anlagen bezieht, sei durch 8 33 d. 0. v. 22. Juni 1891 nicht
68. Sr »db.-O. d. 22. Juni 1898.
berührt worden. Außerdem werden durch die bezeichnete Ver
69. Die Haftung der LandeSkasse ergiebt sich schon auS Art.
fügung die Srundbnchführer angewiesen, auch de« Ersuche»
1384 C. o.; die Hervorhebung desselben wird hier dahin
der Enregistrements-Vehörde« um kurze Mittheilungen aus
auSzulegen fein, daß die Klage nicht (aus Art. 1382 C. c.)
dem Inhalte der Eruudbücher und der 0ruudbuch«Aulage»
Der Rückgriff gegen den
mit Rücksicht auf das dabei bestehende dienstliche Interesse
gegen den Beamten zu richten ist.
Beamten würde schon in Art. 1382 C. c. und z 10 de» veamtengesetzeS seine 0runtlage finden, so daß die Hervor«
Hebung desselben alS Beschränkung auf grobe» versehen anzusehen sein dürfte.
70. Zuständig find ohne Rückficht auf die Höhe der Streit«
kostenfrei zu entspreche«.
73. B.L über die 0ebühr 8 8 0r»ndb.-K.«0.; über das Verfahren 8 105 0rundb.«O.
74. Vgl. über die 0ebühr 8 9 0ruNdb.-K.-0.; über das Verfahren § 105 0rundb.«O.
summe die Landgerichte, § 16 Abs. 1 «. 0. z. 0.-V. 0. Die
75. So die in 8 21 des 0rund«Eige»thums«0. v. 24. Juli
Zuständigkeit im Einzelnen richtet fich nach § 20 E.-P.-O.
1889 vorgesehenen gesetzlichen Hypotheken des Mündels und
bezw. mangels anderweiter Regelung nach Art. 69 franz
der Ehefrau und die Hypotheken der AktieagesellsLaft für
E.-P-O. (S. diese Bd. I D) und Bem. das.; hiernach (Sem. 8)
Boden- und Kounuunalkredit gemäß Art. 47 D. v. 28. Febr.
wird das Ministerium zur Vertretung des FiSkus berufen
1852 und Ziff. 2 «llerh. Erlaß v. 1& Mär, 1872.
uwd das Landgericht Straßburg immer zuständig sein. Doch Wird auch die Ansicht vertreten, daß der vezirüpräfident
Ä «0.
berufen sei.
und oben Bem. 59l
76. Die Uebertragung erfolgt gebührenfrei, 819 0ruudb^
Ueber da» Verfahren s. 83 89, 61, 63» Srundb^Q,
116
1891 (22. Ium)
-ur Erneuerung, fall- sie früher als drei Monate |
g 40. DaS Erbabsonderung-recht der Nachlaß-
nach dem auf Grund de- g 44 bezeichneten Zeit
gläubiger und Dermächtnißnehmer wird durch einen
punkte abgelaufen ist, bi- zum Ablaufe dieser drei
Vermerk gefichert, welcher schon vor Eintragung
Monate erstrebt.
des Erben
§ 35. Die Uebertragung von Hypotheken und 1 kann.««
Vorzugsrechten aus den Hypothekenregistern in da»
al-
Eigenthümer eingetragen
werden
Die Eintragung ist unzuläsfig. insoweit
Dritte daS Eigenthum an den Grundstücken erwor
Grundbuch kann, insoweit dieselbe zur Erneuerung 1 ben und durch Eintragung in das Grundbuch offendient, von den Rechtsnachfolgern des eingeschrie-
denen Gläubiger- auch dann verlangt werden, wenn i
da- Recht derselben weder
durch
eine
kundig gemacht haben. Mit dem ErbabsonderungSrecht ist eine Hypothek
öffentliche ; nicht verbunden.
Urkunde noch durch eine beglaubigte Privaturkunde j Kataster.
nachgewiesen ist.
Die genannten Rechtsnachfolger find ferner bt« i fugt, die vorherige Eintragung des Eigenthums \
§ 41. Eine Fortschreibung des Eigenthums im Ka
taster ist nur zuläsfig, wenn die Person, welcher das
nach Maßgabe des 5 30 zu beantragen. i Grundstück zugeschrieben werden soll, im GrundDie durch § 14 erforderte Bewilligung des Ei. | buch al; Eigenthümer eingetragen ist.
genthümerS braucht im Falle der Erneuerung nicht .
§ 42. Die nach den geltenden Bestimmungen bei
erbracht zu werden.?? i der Direktion der direkten Steuern zu verwahren S 36. Die Erneuerung der von einem Miteigen. ! den Katasterurkunden nebst Karten und Plänen gehen thümer bestellten oder gegen einen solchen ringe» | mit Anlegung der Grundbücher an die AmtsgeDa» Grundbuch tritt in diesen Fällen
tragenen Hypochek erfolgt mittelst eine- al- vor»
richte über.
läufig zu bezeichnenden Eintrags im Grundbuch.?«
an Stelle der Katastermutterrolle.
Wird der Mtteigenthümer in Folge der Thei
Den Amtsgerichten find zur Fortführung der
lung al» Alleineigenthümer eingetragen, so ist die Pläne und Karten technische Beamte»» beizuordnen. Hypothek ohne Vermerk zu übertragen. ' An Stelle der im g 51 de» Gesetze» vom 31.
Fällt da» Grundstück bei der Theilung dem Schuldner nicht zu, so wird die Hypothek nicht übertragen.?«
März 1884 (Gesetzbl. S. 59) erforderten Kataster
auszüge treten Auszüge aus dem Grundbuch. im g 61
Ersatzbestimmungen. g 37. Die Wirkungen, welche nach Art. 2181 ff.
de- Code civil mit Uebertreibung der Veräuße
rung-urkunde und nach § 22 des Gesetzes vom 30. April 1880 (Gesehbl. S. 93) mit Uebertreibung
Die
Abs. 2 daselbst erwähnten Kopien der
Karten und Pläne find auch von den Amtsgerichten zu ertheilen. Durch die Ausführungsverordnung ist für die
Uebereinstimmung zwischen Grundbuch und Gemeinde-
kataster Sorge zu tragen.«*
de- Versteigerung-protokolls verbunden find, treten mtt Eintragung des Eigenthum-übergangs im Grund- |
Fünfter Abschnitt. Schlußbeftimmuugen.
buch ein. ! Die im Abs. 2 des Art. 17 des Gesetzes vom |
8 43. Die Vorschriften deS zweiten Abschnitts mit die ZwangSenteignu.'.g, [ Ausnahme des g 25 sowie die Vorschriften des dritten bezeichneten Wirk ungen treten mit der Eintragung i und vierten Abschnitts treten in den einzelnen Ge de» Eigenthum-übergangs»" ein. ! meinden. Gemeindetheilen oder für Bergwerke zu 838. An Stelle der im Art. 958 des Code civil bildenden Bezirken erst nach erfolgter Anlegung des 3. Mai 1841, betreffend
vorgesehenen Eintragung de« Auszugs der Wider-
Grundbuchs in Kraft.
rustklage am Rande der Uebertreibung tritt auf
Gleichzeittg mit dem Inkrafttreten dieser Vor
DorweiS der Klageschrift ein Vermerk im Grund,
schriften treten die denselben widersprechenden Be
buch»?
stimmungen hinfichtlich aller in den betreffenden
$ 39. In dem gemäß Art. 5 des Gesetzes vom
Gemeinden, Gemeindetheilen oder Bergwerksbezirken
8. Mai 1841, betreffend die Zwang-enteignung,
belegenen Grundstücke oder Bergwerke außer Kraft.
aufzustellenden Plane find die Grundstücke, wenn
Außer Kraft treten insbesondere die Art. 939
dieselben in da- Grundbuch ausgenommen find, nach
bi» 941
letzterem zu bezeichnen.
lichen Bestimmungen de» Art. 942, ferner die Art.
und die auf die Ueberschreibung bezüg-
2108, 2146 Abs. 1, 2148, 2150, 2153, 2157, 2158, 77. Der Eigenthümer ist alsdann -u -enachrichttge». § 10' Ernndb^v. 78. Leber die formelle vehandlung diese- Einttags s. §§ 89 94 (b) Gruudb.-O., über die Gebühr § 4 «bs. ZGrundb.-S.^s' 79. 80. 81. Ueber
vgl. 8 6 «Vf. 2 sowie «rt. 883 0. c. Vi-Her erst 14 Lage nach der Ueberschreibung. Leber die Form de- vermerk» s. - 94 (a) Grundb-O. die Gebühr s. § 4 «Ls. 1 Grvndb.'K^G.
82. 6. «rt. 878 ff., 2111 C. c. Ueber bad verfahren be züglich de» vermerk» s. 8 94 (c) Gruudb.-O.; über die Ge bühr f. 8 4 «bf. 1 Grnndb.-K..G. 83. Die Bermeffuugs-Personal-vvrsteher oder vorüber, gehend Eteuerkontrolbre f. | 107 Gruudb^O. 84. »gl. » 107-122 Grundb.^v.
1891 (22. Juni)
117
2200, 2201, 2203 befi Code civil, die Art. 1 bis
eine im Gesetzblatt zu verkündende Verordnung deS
6 und 8 des Gesetzes vom 23. Marz 1855 über
Ministeriums bekannt gemacht.--
die Ueberfchreibung (Bulletin des lois, XI« s^rie,
8 45. Die zur Ausführung dieses Gesetze- er
Nr. 2474), § 42 Abf. 2 des Gesetze- vom 30. April
forderlichen Bestimmungen werden durch da- Mi
1880 lGesetzbl. S. 93) und § 8 des Gesetze- vom
nisterium ertasten.--
24. Juli 1889 (Gesetzbl. 6. 69). 85. vgl. die Zusaunaeustellung der Ml jss Erscheine»
z 44. Der Zeitpunkt, von welchem ab da- Grund- 1 buch al- angelegt gilt, wird für die einzelnen Ge- | dieses Bandes erfolgte« Bekanntmachungen t* A«ha»g ee Schluffe diese- Bandes vor de» Register.
meinden, Gemeindetheile oder Bergwerk-bezirke durch !
86. vgl. Be«. 5.
22. Juni 1891. Gesetz, betreffend dir Losten in Grundlmchsachev?
R.-G.-Bl. S. 54.
I. Gericht-kosten in Gruudbuchsache«.
vorgelegten Urkunden nicht hervorgeht, ist derselbe
Für die Eintragung deS Eigenthum- und
8 1.
für die im 8 3 Ziff. 2, 3, 4 des Gesetze-, betreffend
von dem Antragsteller anzugeben.* 8 2.
Für die Eintragung von Versügung-be-
die Einrichtung von Grundbüchern,- vorgesehenen
schränkvngen - wird die Gebühr deS § 1, jedoch nicht
Eintragungen werden an Gebühren erhoben
mehr als 2 Mark erhoben 7* * * 5 6
bei Werthen bi- zu500*1
’
„ .
50Pfg.
von mehr als 500 bis 1000 JL 1 G.) ist der Preis, bei Bestellung durch Schenkung
7. Hier gelten bezüglich der Festsetzung des Werths die
oder vermächtniß der -wanzigfache, bei Nutznießung der zehn
Vorschriften des GerichtSkostengefetzes bezw. des Ausf^S. v.
fache Ertrag zu Grunde zu legen, bei Pachtverträgen, Mieth-
3. April 1880; s. unten § 12, auch S 7 Abs. 1.
118
1891 (22. Juni)
Vermerke, welche zur Wahrung der Rechte der
Antragsteller gemäß tz 31 de- Gesetze-, betreffend
Forderung bei demselben Amtsgericht Eintragung auf andere Liegenschaften genommen toirb.9
die Einrichtung von Grundbüchern, oder zugleich
Auf Vermerke zu Hypotheken und Vorzugsrechten
mit der Eintragung de- Eigenthum- zu dieser er
und die Löschung solcher Vermerke, sowie auf die
folgen, find gebührenfrei. Da- Gleiche gilt für Ver
im 8 6 bezeichneten Löschungen und Minderungen
merke, welche lediglich die Vervollständigung der
finden diese Vorschriften entsprechende Anwendung.
zur Bezeichnung de- Berechtigten oder eine- Grund
8 8.
Die Gebühr für Einficht des Grundbuchs
und der Anlagen beträgt 1 Mart.10 Dieselbe wird
stück- dienenden Angaben bezwecken. 5 5. Für Löschungen der im § 3 Ziff. 2, 3, 4
für jeden Eigenthümer, bezüglich deffen Einficht ge
de- Gesetze-, betreffend die Einrichtung von Grund
nommen wird, besonders erhoben. Nimmt die Ein
büchern, vorgesehenen Eintragungen wird die Gebühr
ficht bezüglich eines EigenthümerS mehr als eine
de- 5 1. jedoch nicht mehr als 5 Mark und wenn
halbe Stunde in Anspruch, so erhöht fich die Gebühr
e- sich um ein durch den Tod de- Berechtigten er
für jede weitere halbe Stunde um 1 Mark.
loschene- Recht handelt, nicht mehr als 1 Mark,
angefangene halbe Stunde wird für voll gerechnet.
für Löschungen von DerfügungSbeschränkungen
8 9.
Die
Für Ertheilung von Grundbuchau-zügen
die Gebühr de- 5 1, jedoch nicht mehr al- 1 Mark,
und Kopien von Karten und Plänen, insoweit solche
und für Löschungen von Vermerken die für den
gemäß 8 42 Abs. 3 de- Gesetzes, betreffend die
Einrichtung von Grundbüchern, erforderlich find,
Vermerk bestimmte Gebühr erhoben.7 8 6. Für Löschungen von Hypotheken und Vor
werden die auf Grund de- 8 60 " Abs. 3 de- Ge
zugsrechten, sowie für Minderungen der Forde
setzes vom 31. März 1884 (Gesetzbl. S. 59) für die
rungssumme wird die Gebühr de- § 1, jedoch nicht
Ertheilung der Katasterau-züge und der Kopien von
mehr als 3 Mark erhoben. Bei Löschungen der im
Karten und Plänen bestimmten Gebühren" erhoben.
8 3 Abs. 3 bezeichneten Eintragungen tritt an Stelle
Im Uebrigen wird für Ertheilung von Abschriften
der Gebühr de- 8 1. mit der gleichen Schranke be
au- dem Grundbuche und au- den Anlagen neben
züglich des Höchstbetrags, die im 8 3 Abs. 1 be
der Schreibgebühr eine Gebühr von 1 Mark er
stimmte verhältnißmäßige Gebühr.
hoben. Die Gebühr kommt für Abschriften, die auf
Die Gebühr berechnet sich nach der Höhe der
Grund desselben Antrag- und bezüglich desselben
Summe, bezüglich welcher die Löschung vorgenommen
EigenthümerS ertheilt werden, nur einmal in Ansatz.
oder um welche die Eintragung ermäßigt wird.7 Für Befreiungen einzelner Liegenschaften von der
8 10. Für eine Bescheinigung, daß Eintragungen
nicht bestehen, beträgt die Gebühr 1 Mark.79 Die
Hypothek, ohne daß in der Höhe der Forderung
selbe wird für jede Person, bezüglich deren die Be
eine Aenderung eingetreten ist, wird eine Gebühr
scheinigung ertheilt ist, besonder-,
von 2 Mark erhoben. Wäre für die Löschung der
jedoch nur einmal erhoben.
Eintragung ein geringerer Betrag zu entrichten, so
für Ehegatten
8 11. Für Bescheinigungen, welche die Amts
gerichte in Grundbuchsachen ertheilen, werden Schreib
kommt nur dieser in Ansatz.
Für die im Dertheilung-verfahren gemäß 88 54
gebühren nicht erhoben.
und 58 de- Gesetzes über die Zwangsvollstreckung
8 12. Im Uebrigen finden hinstchtlich der Ge
in das unbewegliche Vermögen vom 30. April 1880
richt-kosten in Grundbuchsachen die Bestimmungen,
S. 93) gerichtlich angeordnete Löschung
welche für die im 8 1 Abs. 2 des Gesetze« vom 3.
der Eintragungen nicht angewiesener Gläubiger wird
April 1880 (G.-Bl. S. 58)" bezeichneten Ange-
eine Gebühr von 1 Mark erhoben. Handelt e- sich
legenheiten der nicht streitigen Gerichtsbarkeit gelten,
um mehrere Eintragungen, die auf Grund desselben
mit nachstehenden Maßgaben Anwendung:
(Gesetzbl.
Antrags erfolgt find, so kommt für deren Löschung
die Gebühr nur einmal in Ansatz.
1. In Angelegenheiten, in welchen nach der be stehenden Gesetzgebung Befreiung von Hypo-
Löschungen, die wegen unterbliebener Erneuerung der Eintragungen erfolgen,9 find gebührenfrei. 8 7. Die Erledigung de- bei einem Amtsgericht
gestellten Antrag- gilt,
auch
wenn
der Antrag
mehrere Grundstücke betrifft, für die Gebührener
hebung als Ein Geschäft. einem Amtsgericht Eintragung genommen ist, bei einem anderen Amtsgericht Eintragung genommen, wird für
Koste« f. §8 2, 6 Bfg. d. 9. Dez. 1891.
12. In § 61 G. v. 81. Mürz 1884 ist die Festsetzung der Gebühren dem Ministerium überlasten.
Zur Zeit ist maß
gebend der Tarif vom 3. Juli 1886. Die Gebühr für Aus
züge betrügt hiernach 25 Pfennig, zuzüglich 8 Pfennig für
jeden einzelnen Posten; die Gebühr für Kopien richtet sich
Sind jedoch die Gebühren de-
nach der Größe. — Ueber die formelle Behandlung der Ge
8 3 geringer, so kommen nur diese in Ansatz. DaGleiche
10. Ueber die Fülle, in denen die Einsichtnahme kostenfrei
ist, f. § 83 Srundb.-G.; über die formelle Behandlung der
eine feste Gebühr von
die letztere
1 Mark erhoben.
Zur Ausführung ist Bfg. d. 21. Mai
11. Sollte heißen 8 61.
Wird für eine Forderung, für welche bereits bei
so
v. S. auch 8 20.
1894 ergangen.
gilt, wenn für eine bereit- eingetragene
8. G. » 9 Grundb.-G-
bühr s. 8 2 letzter Absatz. 8 6 Bfg. d. 9. Dez. 1891. 13. Ueber die formelle Behandlung dieser Gebühr s. |§ 2, 6 Bfg. d. 9. Dez. 1891. 14. S. dass. Bd. I Anhang «r. 80.
119
1891 (22. Juni) thekengebühren gewährt ist,15 werden Gebühren
Sind zum Zweck einer Eintragung oder Lösch ung Urkunden in Urschrift vorzulegen, so kann «ich
nicht in Ansatz gebracht. DaS Gleiche gilt für Entscheidungen, durch
dies vor der Registrirung geschehen.1»
welche die Eintragung des Eigenthums ange
Die Bewilligung von Eintragungen und Lösch
ordnet wird (§ 30 deS Gesetzes, betreffend die
ungen und die Beglaubigung von Unterschriften
Einrichtung von Grundbüchern).1»
erfolgen frei von Staat-gebühren.
Die Vorschriften über das Armenrecht finden
8 14. Durch den Wegfall der Ueberschreibung wird an der Höhe der Gebühren, welche bei der
keine Anwendung.
2. Die Gebühren und Auslagen werden bei Be endigung des Geschäfts fällig.
Schuldner ist
im Falle der Eintragung des Eigenthums ge
mäß § 30 des Gesetzes, betreffend die
Ein
Registrirung der bisher der Ueberschreibung unter worfenen Urkunden zu erheben find,1» nichts geändert.
8 15. Für Erbbescheinigungen, welche ausschließ lich zum Zweck der Eintragung gemäß g 18 bH
richtung von Grundbüchern, der als Eigen
Gesetzes,
thümer Eingetragene, in sonstigen Fällen der
büchern, ausgestellt werden, kommen Gerichtsgebühren
Antragsteller oder derjenige, in deffen Jntereffe
nicht in Ansatz.
betreffend die Einrichtung
von Grund
das Geschäft auf Ersuchen der zuständigen Be
flL NotariLtSgebShre«."
hörde oder von Amtswegen bewirkt ist16* Als
Antragsteller gilt, wenn der Notar den An trag gestellt hat, derjenige, in deffen Jntereffe
derung von Hypotheken»1 erhält der Notar: a) bei Werthen bis zu 500 Mark
der Notar handelt.
3. Die
8 16. Für Urkunden über Löschung oder Min
gerichtliche Thätigkeit kann, wenn auf
Antrag zu verfahren ist, von vorgängiger Zah
zu 2000 Mark .......
lung eines die Gebühr deckenden Betrag- ab
c) wenn der Werth 2000 Mark über
hängig gemacht werden.
1 Mark,
.
b) bei Werthen von mehr als 500 bis
steigt
2
,
...................................................... 3
.
4. Im Falle der Zurückweisung eines Antrags
Bei Aufnahme solcher Urkunden außerhalb seiner
wird in der ersten Instanz und in der Be
Wohnung erhält der Notar die Gang- oder Reise-
schwerdeinstanz ein Zehnttheil der im 8 8 des
gebühr»» nur zur Hälfte.
GerichtSkostengesetzeS17 18 bestimmten Gebühr er
hoben.
Ist jedoch die Gebühr, welche für die
8 17. Für die Besorgung von Eintragungen oder
Löschungen erhält der Notar:
zu erheben sein würde,
a) bei Werthen bis zu 500 Mark
geringer, so kommt nur deren Betrag für jede
b) bei Werthen von mehr als 500
beantragte Thätigkeit
Instanz in Ansatz.
bis zu 2000 Mark
c) wenn
der Werth
50 Pfennig, 1 Mark,
....
2000 Mark
II. Stempel*, EnregistrementS« und Gerichts gebühren.
Die Gebühr wird nur einmal erhoben, wenn
8 13. Die zum Zweck einer Eintragung oder
gleichzeitig bezüglich derselben Grundstücke mehrere
Löschung einzureichenden, bei den Anlagen verblei
übersteigt................................................. 2
,
Eintragungen beantragt werden.
benden Ausfertigungen, Abschriften und Auszüge
Schreibgebühren, insbesondere für die zur Ein
Dieselben können schon vor der
tragung erforderlichen Auszüge, sowie Gang- oder
find stempelfrei.
Registrirung der Urkunden ertheilt werden.1»
Reisegebühren und baare Portoauslagen
kommen
neben dieser Gebühr nicht in Ansatz. 15. Solche Fälle find daS ZwangSentrignungSverfahren,
8 18. Für die Einficht des Grundbuchs und der
8 59 S. d. 3. Mai 1841, daS Verfahren wegen Errichtung
Anlagen kann der Notar eine Gebühr von 1 Mark
von Marksteinen, § 10 G. d. 21. Rov. 1876, da- vertaufchungS-
beanspruchen.
verfahre» zum Zweck der Durchführung der Unternehmungen
autorifirter Senofienfchasten. § 3 G. d. 11. Mai 1877, die
Abtretung von Gemeindefeldwegen an Genoffenfchaften und von GeooffenfchaftSfeldwegen an Gemeinden, 6 2 G. d. 14.
April 1884. die im Flurbereinigungsverfahren vorkoaunen-
den Förmlichkeiten, § 16 «. d. 30. Juli 1890, dann die Er werbungen
zu Gunsten deS Staates oder deS Reiches und
Gang- oder Reisegebühren kommen
nicht in Ansatz.
IV. UebergaugS- und Gchl»ßbeftt««imge». 8 19. Die tm 834 Abs. 1 deS Gesetzes, betreffend
die Einrichtung von Grundbüchern, vorgesehenen
der ähnlich bevorzugten Körperschaften, wie der öffentlichen
Uebertragungen in
Dorschugkaffen gemäß 8 6 G. v. 18. Juni 1887, auch der Spar
bührenfrei.
daS Grundbuch
erfolgen ge
kaffen f. 8 2 G. v. 14. Juli 1895.
16. Nicht aber von der Eintragung selbst s. Ziff. 2.
19. Zu vgl. Art. 56 G. v. 28. April 1816.
16 a. Bei Hhpotheken-Eiutragung zur Sicherung von Geld
20. Vgl. über die RotariatSgebühre» im Allgemeinen beu
strafen und Gerichtskosten ist Schuldner der verurtheilte, dem
Tarif v. 26. Sq. 1873 unb die || 80 ff. beS Grunbeigen-
die Kosten zur Last fallen; deßhalb find diese Eintragungen
thumS-G. v. 21. Juli 1889.
nicht gebührenfrei zu behandeln; zu dgl. Dfg. Min. 5. Juli 1895 (Just-Sannnl. XX S. 392).
17. S. dasselbe unterm 29. Juni 1881 (8b. IV). 18. Ausnahme von Art. 41 G. v. 22. Frimaire VU.
21. Die Gebühr für Beglaubigung privatfchaftlicher LöfchungSbewilliguugeu beträgt nach 8 81 GrundeigeuthumS-G.
allgemein 1 Mark.
22. G. dieselbe • 14 deS Tarifs v. 26. Dez. 1878.
1891 (25. Juni)
120
§ 20. Die Bestimmungen de- § 7 Abs. 2 und 3 finden auf den Ansatz der Grundbuchgebühren
die im g 7 Abs. 8 bezeichneten Förmlichkeiten er» folgen."
und der Hypothekengebühren entsprechende Anwen
8 21. Dieses Gesetz tritt nach Maßgabe der 88
dung. wenn bei Amtsgerichten und bei Hypotheken
43, 44 deS Gesetzes, betreffend die Einrichtung von
ämtern für dieselbe Forderung Eintragungen oder
Grundbüchern, in Kraft. 23. Hebet bei Verfahren dgl. vfg. 21. Mai 1804.
25. Juni 1891.
OmderratzrKeschluß wegen Zolldehaudlung von Mineralöl M Nafiinations- etc. Zwecken.' C.-Bl.
6.
211.
Die obersten LandeS-Finanzbehörden find ermäch
gesehen und statt besten die verschließbare Herrichtung
tigt, Mineralöl (Nr. 29 deS Zolltarifs), welches für
derjenigen Räume gefordert werden, in welchen die
die Reinigung, Raffinirung oder Destillirung ein
Fabrikation stattfindet und in welchen die zur Ver
schließlich der Fabrikation von Daselinöl und Vaselin
arbeitung bestimmten Mineralölvorräthe sowie die
in inländischen Betriebsanstalten bestimmt ist, mit
fertigen Fabrikate lagern.
der Maßgabe vom Eingangszoll freizulasten, daß
4. Mit der Anmeldung der Lager- und Betriebs
von den daraus gewonnenen Produkten: Benzin,
räume ist ein Derzeichniß der in der Fabrik vor
Ligroin und Petroleumäther, soweit dieselben nicht
handenen Betriebsvorrichtungen und DetriebSgeräthe.
zu Schmier» oder Beleuchtungszwecken Verwendung
sowie eine Beschreibung deS technischen Verfahren-
finden? unter Kontrole der Verwendung auf Er»
einzureichen.
laubnißscheine zollfrei bleiben, die übrigen aber
diesen Vorrichtungen und Geräthen oder in dem
wie ausländische zu behandeln find. Die Gewährung
Betrieb-verfahren vorgenommen werden soll, ist vor
der Vergünstigung ist an nachstehende Bedingungen
deren Ausführung Anzeige zu erstatten.
zu knüpfen:
Don jeder Veränderung, welche an
Insoweit die Zollbehörde die- für erforderlich er
1. Die Vergünstigung ist nur auf jederzeitigen
achtet, find die Geräthe fortlaufend zu numeriren,
Widerruf und unter der Bedingung zuzugestehen,
mit ihrem Rauminhalt ober Gewicht dauerhaft zu
daß der AnstaltS-Jnhaber den mit der Kontrole be
bezeichnen und mit Standgläsern in der Weise zu
auftragten Beamten die Einficht der kaufmännisch
versehen, daß die Menge oder das Gewicht des darin
geführten Bücher und die Kontrole deS Betriebs
enthaltenen Mineralöls, bezw. der daraus gewonnenen
jederzeit gestattet und über den Bezug, die Verar
Produkte sofort ersehen werden kann.
beitung und den Vertrieb deS Mineralöls, bezw. der Produkte aus solchem so genau Buch führt, daß mit Hülfe der betreffenden, gehörig zu be
legenden Anschreibungen, welche den revidirenden Beamten auf Erfordern jederzeit vorgelegt werden
müffen, die Ordnung-mäßigkeit deS Betriebs sofort geprüft werden kann. 2.
Dem Anstalt- - Inhaber wird für da- zur
Reinigung rc. bezogene Mineralöl und die daraus
gewonnenen Produkte ein Privat- (Theilung--) Lager
unter amtlichem Mitverschluß bewilligt. Auf das selbe finden die Vorschriften deS Privatlager-Regu
lativs- finngemäße Anwendung, insoweit nicht im Folgenden abweichende Bestimmungen getroffen find.
3. Der amtliche Verschluß erstreckt fich auf sämmt liche Lager- und Betriebsräume, dergestalt, daß die gesammte Anstalt durch fichere Umschließungen von
der Umgebung vollständig abzuscheiden ist. Im Falle deS BedürfniffeS und sofern Bedenken
5. Die An» und Abschreibung im Lagerkonto er»
folgt nach Nettogewicht.
Behuf- Ermittelung des
letzteren kann, sofern nicht im einzelnen Falle Be
denken entgegenstehen, eine Taravergütung von 2Oo|o für Barrels und von 21,5°/o für Ballons in Rech
nung gestellt werden.
Inwieweit die Berechnung
des Nettogewichts bei in Tankschiffen eingehenden oder zur Versendung gelangendem Mineralöl an
der Litermenge erfolgen darf, bestimmt die oberste LandeS-Finanzbehörde. Bei der weiteren Abfertigung der zur Abmeldung
gelangten Waaren ist da- zollpflichtige Gewicht der
selben zu Grunde zu legen, welche- in nämlicher Weise zu ermitteln ist, wie bei dem Eingänge gleich
artiger Waaren au- dem Auslande. Wird Mineralöl in Tankschiffen zur Abfertigung gestellt, so hat ein Tarazuschlag von 25o/o deS Netto
gewicht- einzutreten. Wird bei der Abmeldung von Benzin, Ligroin
gegen die Steuerficherheit nicht bestehen, darf jedoch
oder Petroleumäther besten zollfreie Ablastung in
von der Voraussetzung der verschlußficheren voll
Anspruch genommen, so finden die
ständigen Umschließung der gesammten Anstalt ab1. vgl. die Anmerkung 8 zu Nr 2V deS Zolltarif- v. 24.
Mai 1885. 2. vgl. V.-N.-V. v. 2. Mai 1895 und die dort angeführte
vkm. d. 12. Nod. 1885 (unterm 2. Dez. 1885). 8. v. unterm 24. Juni 1888.
mit bet Be
kanntmachung deS Reichskanzler- vom 2. Dez. 1885
(C.-Bl. S. 527) veröffenttichten Vorschriften An
wendung. 6. Mineralöle, welche in der Anstalt zu Beleuch-
tungS- ober Schmierzwecken Verwendung finden sollen.
121
1891 (2. Juli) einschließlich derjenigen, welche in der Anstalt selbst
derselbe einen Verwaltungskostenbeitrag nach Höhe
gewonnen worden find, find vorher zu verzollen.
des durchschnittlichen Diensteinkommens der anzu
stellenden Beamten zu zahlen, andernfalls aber neben welche zum Zweck der Reinigung, Raffinirung oder ! der Vergütung der etwa auflaufenden Tagegelder Destillirung von Mineralöl in die Anstalt einge I und Reisekosten eine Gebühr zu entrichten, welche
DaS Gleiche gilt von zollpflichtigen HülfSstoffen,
für jeden zur Verwendung gelangenden Beamten
bracht werden.
und für den Tag den Betrag von 3 Mark nicht
7. Der Anstalts-Inhaber darf das bezogene Mine ralöl und die daraus gewonnenen Halbfabrikate
übersteigen darf.
ohne vorgängige Anmeldung in beliebiger Weise
9. Die weiter erforderlichen Bedingungen und
verarbeiten. Eine weitere als die in Ziff. 1 vorge
Kontrolen werden von der obersten Landes-Finanz-
sehene Kontrole der einzelnen Betriebsakte findet in
der Regel nicht statt.
behörde bestimmt. Die Nichterfüllung der dem An| staltS-Jnhaber auferlegten Verpflichtungen ist, in-
8. Die zur Bewachung der Anstalt und zur Vor i nahme der zollamtlichen Abfertigungen erforderlichen I Räume hat der Anstalts-Inhaber der Zollbehörde ; unentgeltlich zur Verfügung zu stellen und mit dem 1 nöthigen Inventar auSzustatten; nicht minder ist ; von ihm für deren Reinigung, Heizung und Be | leuchtung Sorge zu tragen. I Insoweit sich zum Zweck der Bewachung und zur
soweit sie nicht gesetzlicher Strafe unterliegt, mit angemessenen Konventionalstrafen zu belegen. 4 1 Entleerte ** Umschließungen, welche zur Befüllung mit den auS dem Rohöle gewonnenen Produkten nicht
verwendet werden, können mit dem Anspruch auf zollfreie Ablassung vom Lager unter zollamtlicher Kontrole wieder auSgeführt werden.
Vornahme der zollamtlichen Abfertigungen die An
stellung besonderer Beamten erforderlich macht, hat
4. Zusatz zufolge B-A.-B. d. 25. Jan. 189*. «.4BL S. 45).
2. Juli 1891. Gesetz, betreffend die SrMchen Hausapotheken.' G.-Bl. S. 63. 8 1.
Aerzte find nur auf Grund einer vor
finden auf die ärztlichen Hausapotheken sinngemäße
Die Anfertigung und Abgabe
der
gängigen Erlaubniß des BezirkSpräfidenten befugt,
Anwendung.
an die von ihnen behandelten Kranken einfache oder
Arzneien muß stets durch den Arzt selbst erfolgen.4
zusammengesetzte Arzneien gewerbsmäßig zu verab reichen.
Die Erlaubniß kann durch den Ausschluß gewifler Arzneien und örtlich beschränkt werden.
8 2. Die Erlaubniß ist nur solchen Aerzten zu ertheilen, welche mindestens vier Kilometer von der
nächstgelegenen Apotheke entfernt wohnen. H 3. Die auf Grund der Erlaubniß des Bezirkspräfidenten (8 1) errichteten Hausapotheken dürfen nicht als offenes Geschäft betrieben werden.
Die
Arzneivorräthe derselben dürfen nur aus
einer in Elsaß-Lothringen belegenen Apotheke be
zogen werden. 8 4.
§ 5. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften
der 88 1 und 3 werden, sofern nicht die Bestim
Die für die Apotheker maßgebenden Vor
schriften über die Beschaffenheit, Aufstellung, Sig
natur, Anfertigung, Abgabe und Berechnung der Arzneien, > sowie über die Revifion der Apotheken3 1. Vorlage 10 der 18. Tagung des LanbeSauSschusses. 1.
mungen deS Strafgesetzbuches 5 Anwendung finden, mit Geldstrafe bis zu 150 Mark und im Unver
mögensfalle mit Hast bestraft. 8 6. Die ertheilte Erlaubniß (8 1) ist von dem
BezirkSpräfidenten zu widerrufen, wenn innerhalb einer Entfernung von vier Kilometern vom Wohnfitze deS Arztes eine Apotheke errichtet wird.
Der Widerruf kann außerdem erfolgen, wenn
der betreffende Arzt auf Grund der Bestimmungen des 8 5 dieses Gesetzes oder deö 8 367 Ziff. 5 deS Strafgesetzbuches wiederholt bestraft worden ist.
8 7. Art. 27 deS Gesetzes vom 11. April 1803 (21. Germ. XI) ist aufgehoben.
8 8.
Dieses Gesetz tritt mit dem 1. Juli 1891
in Kraft.
Lesung Sitzungsbericht 6. 606; SommiffionSbericht ebendas.
6. 823; 2. Lesung 6. 801; 3. Lesung S. 802.
4. Zuwiderhandlungen gegen § 4 find durch § 367 Ziff. 5
S. Insbesondere v. v. 26. Ott. 1891 und hinsichtlich der
St S. B. (Geldstrafe bis 150 DL event. Haft) bezw. (bezüg
Arzneitaxe v. v. 12. März 1892 mit den dort vermerkten
lich der Berechnung der Arzneien) in 5 148 Ziff. 8 (Geld
Abänderungen und Ergänzungen. S. S. Art. 29-31
G. v. 21. Germ. XI und »km. das. so
wie D. v. 23. vtärz 1859.
strafe bis 150 DL event. Hast bis 4 Wochen) mit Strafe bedrohL 5. 8 367 Ziff. 8 St.-G.-B.
122
1891 (2. Juli, Fischerei-G.)
2. Juli 1891. Ersetz, detrrffeub btt Fischerei.' G.-Bl. 6. 69. testet Abschnitt.
In Ermangelung gütlicher Einigung
befindet
der BezirkSvräfident über den Grund und Betrag
Fischere iberechtrgung.
der Entschädigung nach Anhörung deS Vertreters
§ 1. Die Fischerei steht dem Staate zu:
Kanälen und Dorgraben,
der Wafferbauverwaltung, sowie zweier vom Bürger
welche mit Schiffen oder zusammengebundenen
meister der Gemeinde, auf deren Gebiet die Grund
l.in allen Flüssen,
Flößen befahren werden können, und zu deren
stücke liegen, zu bezeichnenden Gemeinderäthe, und
Unterhaltung der Staat verpflichtet oder mit«
nachdem dem Beschädigten Gelegenheit zur Aeußer
verpflichtet ist;*
ung gegeben worden ist.
2. in den Altwaffern, Gießen, Armen, Einbuch«
Lungen und Graben,
so lange sie ihr Waffer
aus den schiff, oder flößbaren Flüffen erhalten,
Gegen den Beschluß deS BezirkSpräfidenten steht
der Rechtsweg offen.
Die Klage muß bei Ver
meidung deS AuSschluffeS des Rechtswegs binnen
jeder Zeit unbehindert mit Fischernachen
drei Monaten nach Behändigung deS die Entschä-
durchfahren oder befahren werden können, und
digung regelnden BeschluffeS bei dem Gerichte der
zu deren Unterhaltung der Staat verpflichtet
belegenen Sache erhoben werden.
zu
oder mitverpflichtet ist. än den vorstehend bezeichneten Wasserläufen ist
Der BezirkSpräfident vertritt die Landesverwal tung.
e- Jedermann gestattet, unbeschadet der einschränken
8 6. Auf die in Privateigenthum stehenden Ge»
mit der schwim
waffer. welchen eS an einer für den Wechsel der
menden, in der Hand gehaltenen Angel zu fischen.
Fische geeigneten Verbindung mit anderen natür
den Vorschriften dieses Gesetzes,
8 2. In Kanälen und Gräben, welche auf Privat« eigenthum angelegt find und auf Kosten der Eigen
lichen Gewäffern u. s. w.),
fehlt
(Fischteiche,
Fischbehälter
finden, vorbehaltlich der Bestimmungen
thümer unterhalten werden,86 97steht die Fischerei den
deS 8 33, die Vorschriften dieses Gesetzes keine An-
Eigenthümern zu.
Wendung.
g 3. In allen anderen als den in den SS 1 und 2
8 7. Zu dem Fischfänge im Sinne diese« Ge
den
setzes gehört auch der Fang von Krebsen und an-
Ufereigenthümern zu und zwar jedem auf seiner
deren nutzbaren Wafferthieren, soweit fie nicht Gegen
Seite bis zur Mitte des WafferlaufS, jedoch mit
stand deS JagdrechtS find.8
bezeichneten Wasserläufen steht die Fischerei
Vorbehalt der entgegen stehenden
auf Besitz oder
Welche Wafferthiere hierzu zu rechnen find,
be
stimmt das Ministerium?
Titel beruhenden Rechte.
8 4. Die Bestimmung darüber, welche Waffer«
Wo in diesem Gesetze der Ausdruck , Fische * ge
läuft und Theile von Wafferläufen zu den in 8 1
braucht ist, find die vorbezeichneten Thiere inbe
bezeichneten gehören, erfolgt durch Kaiserliche Ver
griffen.
8 8. Dem Fischereiberechtigten ist gestattet, ohne
ordnung^ auf Grund eines Vorverfahrens.8 Werden in Zukunft Wafferläufe schiff« oder flöß
Rückficht auf jagdpolizeiliche Bestimmungen die dem
bar gemacht oder erklärt, so haben die Eigenthümer,
Fischbestande schädlichen Thiere, welche fich an oder
welchen hierdurch die Fischerei entzogen wird, An
in ihren Fischwaffern aufhalten, ohne Anwendung
spruch auf Entschädigung seitens deö Staates.
von Schußwaffen zu fangen oder zu erlegen und
Vortheile, welche dem Eigenthümer durch die von
der Regierung angeordneten Maßregeln erwachsen, find auf die Entschädigung in Anrechnung zu bringen. 8 5. Der Anspruch auf Entschädigung erlischt,
wenn er nicht binnen 3 Monaten nach der behaup
teten Schadenszufügung bei dem Bezirksprästdenten schriftlich oder zu Protokoll angemeldet worden ist.
für fich zu behalten.8
Welche Thiere als dem Fischbestand schädlich zu erachten find, bestimmt das Ministerium.8 6. Alle» Wassergeflügel ist Gegenstand de» Jagdrecht», s. 8 1 Ziff. 1 a. E. ö. v. 2. Juli 1890. aber auch 8 8 de» gegeuw. S.
7. Frösche. Art. 1 v. v. 28. April 1892. 8. Die Befugnis de» Fischereiberechtigten hinfichtlich der Vertilgung de» schädlichen Wilde» ist insofern beschränkter
1. Vorlage Rr. 8 der 18. Session des Lande»au»schuffe». 1.
Lesung Verhandlungen E. 72;
KommisfionSbericht S. 557;
al» die de» Eigenthümer», Besitzer» oder Pächter» gemäß 8 2 Jagdpolizeig v. 7. Mai 1883 bezw. der auf Grund dieser Be
2. Lesung S. 544, 581; 3. Lesung E. 669.
stimmung erlaffenen v. v. 16. Juli 1890, al» nach letzterer
2. S. 8 27 Wafferg. v. 2. Juli 1891.
der Gebrauch der Schußwaffen unter ^Umständen gestattet
3. S. 8 28 Wafferg. v. 2 Juli 1891. 4. Tie Befugniß ist dem Statthalter übertragen.
werden kann (8 4 daselbst). Dagegen ist der Fischerriberech
D. d.
5. DaS Vorverfahren ist nicht geregelt;
tigte im Nebrigen hinfichtlich der BertilgungSmittel unbe schränkt und darf er da» erlegte Wild behalten, wozu der
5. Rod. 1894 unter Ziff. 1.
eine neue D. ist
unter der Herrschaft de» vorliegenden G. nicht ergangen.
Eigenthümer rc. nicht berechtigt ist.
9.
Art 2 V. v. 28. April 1892; die hier aufgeführten
Die früheren Vestimmungen s. O. v. 10. Juli 1835 und V.
Dhiere gehören sämmtlich zu den in B. d. 16. Juli 1890
v. 30. Ott. 1891.
jagdpolizeilich al» schädlich erklärten.
123
1891 (2. Juli, Fischerei.«.)
der Grundstücke, deren sie zum Ziehen und Trocknen
zweiter «-schnitt. Ausübung und Beaufsichtigung der
ihrer Rehe bedürfen, zu verständigen. 813. Gemeinden und öffentliche Anstalten können
Fischerei.
die ihnen zustehende Fischerei, soferne sie nicht einer § 9. Die dem Staate in den in § 1 bezeichneten
Genoffenschaft (§§ 14, 15) angeschloffen find, nur
Gewässern zustehende Fischerei wird verpachtet. Die
durch besonders anzustellende Fischer, durch Ver
Verpachtung soll in der Regel auf dem Wege öffent
pachtung oder durch Ettheilung von Erlaubniß
licher Versteigerung vorgenommen werden.w
scheinen gegen Entgelt (Licenzen) nutzen. Das Frei-
Die
Verpachtung ist für jeden Zeitraum, jedoch nicht
über 12 Jahre zulässig."
geben des Fischfanges ist verboten. Die Dauer der Pachtverträge darf in der Regel
§ 10. An den Verpachtungen dürfen sich, weder
nicht unter 9 Jahren bestimmt werden; Ausnahmen
in eigener Person, noch durch Zwischenperfonen,
können unter besonderen Umständen von der Auf
al- Hauptsteigerer, Theilhaber oder Bürgen be theiligen :
sichtsbehörde zugelaffen werden."
8 14. Behufs gemeinschaftlicher Bewirtschaftung
1. die Beamten der Waffer- und MeliorationS-
und Nutzung der Fischerei und behufs geregelter
bauverwaltung und die Fischereiaufseher im
AuffichtSführung und gemeinschaftlicher Maßregeln
ganzen Umfange deS Landes; die Beamten,
zum Schuhe des Fischbestandes können die Berech
welche bei der Verpachtung mitzuwirken haben,
tigten eines zusammenhängenden Fischereigebiete«
sowie die Einnehmer der Fischereipachtgelder
unabhängig von den Grenzen der Gemarkung nach
in der ganzen Ausdehnung ihres Amtsbezirks;
Maßgabe der Gesetze vom 21. Juni 1865, betref
2. diejenigen, welche mit einem Fischereiaufseher in gerader Linie verwandt, verschwägett oder
durch Adoption verbunden oder in der Seiten
linie bis zum dritten Grade verwandt oder bis zum zweiten Grade verschwägert find, auch wenn die Ehe, durch welche die Schwägerschaft
begründet ist, nicht mehr besteht, in der ganzen
Ausdehnung
des Amtsbezirks des Fischerei
aufsehers.
fend die Syndikats-Genossenschaften, und 11. Mai
1877, betreffend die Abänderung der Gesetzgebung hinsichtlich des Wafferrecht«, zu freien oder autorifirten Genoffenfchaften
zusammentreten oder ver
einigt werden.
Die Vereinigung zu einer autorifitten Genoffen schaft kann ausgesprochen werden, wenn die Ufer
eigenthümer von mindestens zwei Drittheilen der Länge der zum genoffenschaftlichen Fischereigebiet
§ 11. Die Streitigkeiten,
welche zwischen der
Verwaltung und den Fischereipächtern über die Aus. legung und Erfüllung der Bedingungen der Ver pachtung, sowie alle Streitigkeiten, welche zwischen
der Verwaltung und dritten Betheiligten bezüglich ihrer Rechte und ihres Eigenthums entstehen,
ge-
hören zur Zuständigkeit der Gerichte.
§ 12. Die Fischereipächter und Fischer dürfen an den im 8 1 bezeichneten schiffbaren Wasserläufen
nur den Leinpfad und an den flößbaren Wasser-
läufen nur den Flößpfad benutzen."
Sie haben
fich mit den Ufereigenthümern über die Benutzung
gehörigen Wasserläufe, die beiderseitigen Uferlängen
zusammengerechnet, ihre Zustimmung gegeben haben. Das Ministerium kann daS Verfahren, welches
der Ertheilung der Ermächtigung vorauszugehen hat (Art. 10 deS Gesetzes v. 21. Juni 1865), anderweit regeln." § 15. Unabhängig von der Vorschrift deS 8 14 kann für ein zusammenhängendes Fischereigebiet die
Bildung einer Genossenschaft durch den Gemeinderath nach Vernehmung eines unter der Leitung des Bürgermeisters
von
den Fischereiberechtigten der
Gemeinde aus ihrer Müte zu wählenden Ausschusses von fünf Mitgliedern beschlossen werden, wenn dies
10. 6. Art. 1 AuSf.-B. d. 29. April 1892. 11. Ein Muster für die Lerpachtungöverhandlungeu ist
durch Vkm. v. 9. Oft. 1892 (A -Ll. 6. 373) vorgefchrieben
schaftlichen Nutzen darbietet."
worden. 12. 6. Art. 2 B. v. 29. April 1892, woselbst auf § 18 Waffer-G. v. 2. Juli 1891 verwiesen wird. Flößpfad ist der höchstens 8,25 m breite Leinpfad auf Ufern, auf welchen ein
SchiffSzug nicht stattfindet.
im Jnterefle der Erhaltung und Vermehrung deS Fischbestandes liegt und einen überwiegenden Wirth-
Die Faffung deö § 12 schließt
übrigens nicht auS, daß an Wafferläufen, auf welchen ge
Erstreckt fich das Fischereigebiet auf mehrere Ge
meindegemarkungen,
so ist die Bildung der Ge
nossenschaft dadurch bedingt, daß die sämmtlichen betheiligten Gemeinderäthe nach Vernehmung des
zogene Schiffe Verkehren, beide Leinpfade durch die Fischerei
pächter ic. benutzt werden, auch wenn der SchiffSzug nur auf
13. Auffichtsdehörde ist der MeliorationSbauiufpettor, Art
einem Ufer stattfindet. — Nach § 18 Wasser G. darf der Lein
21 v. v. 28. April 1892. — Auf die Verpachtungen finden
pfad nur für die ,vom Staate vergebene' Fischerei benutzt
übrigens die allg. Grundsätze über Verpachtung von Ge-
werden; demnach findet § 12 nicht Anwendung auf die freie
meinde
Angelfischerei und außerdem danu nicht, wenn der Staat,
Sem.-O v. 6. Juni 1895) Anwendung.
etwa zur Ersparung der Entschädigung bei neu für schiff,
verpachtungSverhandlungen ist durch vkm. d. Min. v. 9. Oft.
oder flößbar erklärten Wafferläufen (§ 4 Abs. 2), die Fischerei
1892 (A. Bl. E. 878) vorgefchrieben worden.
nicht beansprucht. In sollen Fällen richtet fichdaSvetretungSrecht der Fischer nach den Grundsätzen, wie fie für nicht
schiff- und flößbare Wasserläufe bestehen, § 16 Abs. 3.
rc. Ländereien (f. §§ 21, 75 Abs. 2 Z. 2. S 76 Z. 5
Ein Muster für die
14. E. B. v. 31. Juli 1892. 15. Die Satzungen der Genoffenfchaften werden durch Ge-
meinderathSbefchluß festgesetzt, Art. 12 v. v. 81. Juli 1692.
124
1891 (2. Juli, Fischerei'G.)
für jede Gemeinde zu bildenden Ausschusses der Fifchereiberechtigten zustimmende Beschlüste gefaßt haben.
8 16. Die Bestimmungen der 85 14 und 15 finden keine Anwendung auf die Strecken derWasterläuft, welche sich innerhalb von Grundstücken be finden, die mit einer fortlaufenden Einfriedigung umgeben find. Die Fifchereiberechtigten in Gräben und Kanälen (8 2), sowie diejenigen, welche auf einer zusammen hängenden Strecke von mindestens 300 Meter in der ganzen Breite des WaflerlaufS fifchereiberechtigt find, können nicht zum Beitritt zu einer Genostenfchaft gezwungen werden. Der Ufereigenthümer ist berechtigt, das Betreten seiner Grundstücke zum Zwecke des Fischens zu ver bieten. Dieses Verbot ist bei der Ortspolizeibe hörde anzumelden und von dieser den Fischereibe rechtigten bekannt zu machen." 8 17. Der Maßstab für die Bertheilung der Einkünfte anS der gemeinschaftlichen Fischereinutzung ist in dem GenostenschaftSstatut16 17 *festzusetzen. 18 19 20 21Wenn daS GenostenschaftSstatut eine Festsetzung nicht ent hält, so erfolgt die Vertheilung nach Uferlängen. In genoffenschaftlichen Fischereigebieten kann die Fischerei nur in derselben Art, wie es in 8 13 für Wasterläufe der Gemeinden und öffentlichen Anstalten vorgeschrieben ist, auSgeübt werden. 8 18. Dom Tage des Inkrafttretens dieses Gesetzes ab können Fischereipachtverträge nur unter dem Vor behalte abgeschloffen werden, daß dieselben erlöschen, falls das verpachtete Fischwaster einem genostenschaftlichen Fischereigebiet angeschlosten wird. Alle vor dem Tage des Inkrafttretens dieses Ge setzes abgeschloffenen Fischereipachtverträge sind inner halb dreier Monate auf der Kreisdirektion in ge hörig registrirter Form gegen Empfangsbescheinigung zu hinterlegen. Die nicht in dieser Form und Frist hinterlegten Verträge, sowie diejenigen, welche der Vorschrift in Abs. 1 zuwider abgeschlossen werden, sind ohne recht liche Wirksamkeit. Ausgenommen von der Vorschrift der Hinter legung find die behördlich genehmigten Fischerei pachtverträge des Staates, der Gemeinden und öffent lichen Anstalten. Die hinterlegten und die von der Vorschrift der Hinterlegung befreiten Verträge erlöschen im Falle deS AnschlusteS der verpachteten Fischwasser an eine nach Maßgabe der 85 14, 15 gebildete Genoffen schaft, insofern sie nicht schon in einem früheren Zeitpunkte außer Kraft treten, nach einem Jahr
vom Ablauf des Tages ab gerechnet, an velchem die Genostenschaft gebildet worden ist. 819. Gemeinden, öffentliche Anstalten, Fischereigenostenschaften und sonstige Fischereiberechtigte können besondere Fischereiaufseher bestellen. Die Fischereiaufseher der Gemeinden17a und öffent lichen Anstalten werden vom Bürgermeister ernannt. Die Bestellung der Fischereiaufseher der Genos senschaften und sonstigen Fischereiberechtigten bedarf der Genehmigung deS Bürgermeisters. Die Genehmigung wird ertheilt, wenn gegen die Zuverlässigkeit des zu Bestellenden kein Anstand obwaltet. Vor Ausübung ihres Amte- find die Fischereiaufseher durch das Amtsgericht deS Wohn orts eidlich zu verpflichten." 8 20. Jedermann muß bei Ausübung der Fischerei, einschließlich der freien Angelfischerei (§ 1. Abs. 2), im Besitze einer auf seine Person lautenden, nach Maßgabe der folgenden Paragraphen auszustellen den Karte sein, welche er mit sich zu führen und auf Verlangen den Auffichtsbeamten vorzuweisen hat." 8 21. Für die Ausübung der freien Angelfischerei (§ 1, Abs. 2) werden Angelkarten, für die Aus übung der sonstigen Fischerei Fischerkarten ertheilt.ro Die Angelkarten, sowie die Fischerkarten für die nicht schiff- oder flößbaren Wasterläufe werden durch die Bürgermeister des Wohnortes, in den Städten Straßburg, Metz und Mülhausen durch die Polizei direktoren ausgestellt. Die Fischerkarten für die im § 1 Abs. 1 bezeich neten Wasserläufe werden durch die Wasierbauinspettoren ausgestellt. Die Karten find für das Kalenderjahr gültig. Für die Angelkarten ist eine Gebühr von 20 Pfg., für die Fischerkarten eine solche von 1 M zu ent richten. Die Gebühr fließt in die Kaste derjenigen Gemeinde, in welcher der Antragsteller wrhnt oder sich aufhält." 8 22. DaS Hilfspersonal, welches bei den Fischen in Anwesenheit deS Inhabers einer Fischerkarte be schäftigt wird, bedarf einer solchen nicht. § 23. Die Fischer- oder Angelkarte dirs nicht ertheilt werden: 1. Kindern unter 12 Jahren; 2. Personen, welche sich nicht im Besitze dlr Ehren rechte befinden, oder welche unter Pckizeiaufsicht stehen. Kinder unter 12 Jahren können ohne Ka.tr unter der Aufsicht ihrer Eltern, Vormünder oder krzieher. 17a. vgl. £§ 25—28 Gem.-O. v. 6. Juni 1895.
18. Dieselben find Hilfsbeamten der StaatSanvaltschaft. B. v. 26. Jan. 1880.
19. Strafbestimmungen & 42, 43. 16. Die Bestimmung deS Abs. 3 bezieht sich im 9illge^
meinen nur auf nicht schiff- und flößbare Wasterläufe, s. über die anderen S 12, jedoch auch Bem. das.
17. Muster eines Genossenschaftsstatuts giebt eine Bkm. v. 6. Ott. 1892 («. Dl. 6. 867).
20. Das Nähere über die Ausstellung der Harrn f. Art.
7 ff. v. v. 29. April 1892.
21. Ueber zweite Ausfertigungen einer «arte '. Art. 8 AuSf. v. v. 29. April 1892; über daS verfahren leiErthei»
lung f. Art
9 ebendas.
1891 (2. Juli. ffkscheret-S.)
125
sofern diese sich im Besitz einer Karte befinden, an
gehalten werden, auf feine Kosten sogenannte Fisch
der Ausübung der Fischerei theilnehmen.
wege (Fischleitern) anzulegen und zu unterhalten?8
Für Minderjährige vom vollendeten 12. bis zum
Die
Besitzer
von
bereit! bestehenden
Wehren,
vollendeten 16. Jahre ist zur Ertheilung einer Karte
Schleusen ober anderen baulichen Anlagen, durch
der Antrag ihres gesetzlichen Vertreters oder Ku
welche der freie Zug der Fische verhindert oder be
rators erforderlich.
einträchtigt wird, find verpflichtet, die Herstellung
Die ertheilte Karte ist für ungültig zu erklären
von Fischwegen zu dulden, wenn dieselbe im öffent
und einzuziehen, wenn einer der Umstände, welche
lichen Jntereffe angeordnet wird." Dieselben haben
die Ertheilung ausschließen, erst nach der Erthei
Anspruch
lung eintritt oder zur Kenntniß der Behörde fommt.88
Schadens durch die LandeSkaffe. Auf die Feststellung
8 24. Die Fischer- oder Angelkarte kann verweigert
werden: 1. Personen,
wegen Bettels oder Land
Ersatz deS hierdurch erwachsenden
der Entschädigung findet 8 5 Anwendung. § 28.
welche
auf
Der Fischfang unter Anwendung explo-
dirender oder schädlicher Stoffe ist verboten.87
streichens. Contrebande oder Zolldefraudation,
§ 29. TS ist verboten, in die Wafferläufe aller
Verletzung der Fischereigesehe oder der dazu
Art Stoffe von solcher Beschaffenheit und Menge
erlaflenen Verordnungen, unberechtigten Fischens
einzuwerfen, einzuleiten oder einfließen zu lasten,
oder Diebstahls von Fischen. Forstdiebstahls,
daß dadurch dem Fischbestande Schaden erwächst
unberechtigten Jagens, Beschädigung von Waffer-
oder die Fische vertrieben werden.88
bauten, Fischerei-Anstalten oder -Vorrichtungen
Das Ministerium bestimmt allgemein, welche Maß
innerhalb der letzten drei Jahre rechtskräftig
regeln bei Ableitung der den Fischen schädlichen
verurtheilt sind;
Stoffe und Abfälle auS Fabriken und sonstigen ge
2. Personen, welche zu Zuchthaus rechtskräftig
werblichen und landwirthschastlichen Betrieben zu
verurtheilt sind, innerhalb 5 Jahren nach Ver
beobachten find.89 Die erforderlichen Anordnungen
büßung der Strafe.
im einzelnen Falle erlasten die BezirkSpräfidenten.
Bei Bestrafungen wegen Contrebande oder Zoll
Die Bezirkspräsidenten haben ferner zu beschließen
defraudation kann jedoch die Verweigerung nur dann
über die Dauer deS Röstens deS Leins und Hanfs
stattfinden, wenn auf Freiheitsstrafe erkannt ist.
und
In Gemeinden von weniger als 10000 Ein wohnern darf in den vorbezeichneten Fällen die
Karte nur mit Genehmigung
des
Kreisdirektors
die Bezeichnung derjenigen Wafferläufe und
Orte, an welchen diese Arbeit mit dem geringsten
Nachtheil für die Fische stattfinden kann.
8 30. ES ist verboten, Fischlaich und Fischbrut wegzunehmen, zu zerstören oder zu beschädigen."
ertheilt werden.
Die ertheilte Karte kann für ungültig erklärt und eingezogen werden, wenn einer der Umstände,
831. Durch Verordnung deS Ministeriums werden
bestimmt:
wegen deren die Verweigerung erfolgen kann, erst
1. die Jahres- und TageSzetten, während welcher
nach der Ertheilung eintritt oder zur Kenntniß der
der Fang der verschiedenen Fischgattungen oder
die Ausübung gewister Fangarten, insbesondere
Behörde fommt.88
5 25. Die Bestimmungen über Form und In
die freie Angelfischerei (81 Abs. 2) verboten ist;"
halt der Fischer- und der Angelkarte, sowie über
2. die Art und Weise der Fischerei, welche als
daS Verfahren bezüglich der Ertheilung derselben
werden vom Ministerium erlassen.88
Die auf die
schädlich zu verbieten ist;"
3. die Netze, Fischereigeräthe und Werkzeuge, welche
Ertheilung der Karten bezüglichen Schriftstücke der
Behörden und Privaten find von Staatsgebühren
als schädlich zu verbieten find;88
4. die Beschaffenheit der gestatteten Fanggeräthe insbesondere die Größenverhältniste der Maschen
befreit.
8 26. In den Wasserläufen jeder Art darf von
der Netze, sowie der Zwischenräume der Ruthen,
dem Fischereiberechtigten kein Fischwehr, keine stän
Reusen, Körbe und sonstiger zum Fang der
dige Vorrichtung oder Fanganlage angebracht wer
Fische verwendeten Geräthe;"
der
5. die Art der Ausübung der freien Angelfischerei
8 27. Wer in einem Wasterlauf Wehre, Schleusen
26. Zuständig BezirkSpräfideut. bei schiff- oder flößbaren
oder andere bauliche Anlagen errichten will,88 welche
Wasierläufen dal Ministerium. Art. 3 ». v. 29. April 1892.
den freien Zug der Fische verhindern oder beein
27. Strafbestimmungen 55 47, 48, s. auch 145 Abs. 2.
den,
welche den Zweck hat,
den Durchgang
(§ 1 Abs. 2), insbesondere die Beschaffenheit
Fische gänzlich zu verhindern."
trächtigen, kann durch die zuständige Behörde an-
28. Strafbestimmungen 55 45. 48. dgl. auch 5 1 Abs. 2
Wasser «, d. 2. Juli 1891.
29. 6. »km d. 27. Juli 1892.
22. e. Art. 9 Abs. 3 «ulf-D. v. 29. April 1892.
30. Ltrasbestimmungen 55 45, 48.
28. «Ulf.«», v. 2V. April 1892.
31. Art. 8—10 v. d. 28. April 1892 u. »em. das.
2*. Ueber Zuwiderhandlungen f. $ 45 Abs. 1, H 48, 46;
f. auch Art. 11 Zisf. 4 v
d. 28. April 1892.
25. Eeuehmigunglbedürstig gemäß § 1 Wasser-«. d. 2. Juli
1891.
32. Art. 11 v. d. 28. «pril 1892. 33. S. auch | 41 «bs. 1; Art. 12-16 ». v. 28. April
1892.
34. Art. 17 ». d. 28. April 1892.
1891 (2. Juli, Fischerei-G.)
126
der schwimmenden, in der Hand gehaltenen
stimmt," soweit nicht für genossenschaftliche Fischerei
Angel; 85
gebiete in dem Statut der Genossenschaft Bestimmung
6. daS Matz, unterhalb dessen bestimmte Fische nicht gefangen werden dürfen. 86
§ 37. Die Strecken der Wasserläufe, welche als
Die vorstehend bezeichneten Gegenstände können
für
einzelne Landestheile
oder
Wasserläufe
ver
schieden geregelt werden. g 32. Gelangen Fische, welche nicht daS vorge
zu der betreffenden Zeit nicht gefangen werden dürfen
(8 31 Ziff. 1), in die Gewalt deS Fischers, so sind dieselben sofort wieder in daS Wasser zu sehen.37 Fische, welche nicht das vorgeschriebene
Mab haben, oder deren Fang zu einer bestimmten
Zeit verboten ist, dürfen im ersten Falle überhaupt nicht, im andern Falle nicht innerhalb dieser Zeit, mit Ausschlub der
Laich - und Hegeplähe für die Fortpflanzung der Fische zu dienen haben, werden durch das Mini
sterium bestimmt," und zwar hinsichtlich der nicht
schriebene Maß haben (8 31 Ziff. 6), oder welche
8 33.87
darüber getroffen ist.
drei ersten Tage, feilgeboten,
verkauft, umhergetragen oder versendet werden.
Den Wirthen und Händlern ist auch der Ankauf derartiger Fische verboten.
Unter gleicher Voraussetzung ist die Verabreichung solcher Fische in Wirthschaften, Gasthäusern und
ähnlichen Gewerbelokalen verboten. DaS Verbot findet auf Laich und Brut aller Arten von Fischen zu allen Zeiten Anwendung. Desgleichen findet das Verbot Anwendung auf Fische, Laich und Brut, welche aus Gewässern her
schiff- oder flößbaren Wasserläufe nach Anhörung
der Ufereigenthümer. In Laich- und Hegeplätzen ist jede Art des Fisch fangsuntersagt, welche nicht fürZwecke der Schonung oder andere gemeinnützige oder wirthschaftliche Zwecke
von der Aufsichtsbehörde angeordnet oder gestattet wird."
8 38. Es ist verboten, in die Laich- und Hege plätze Enten,
Gänse, Schwäne oder andere dem
Fischlaich schädliche Waffervögel zu setzen oder auS-
laufen zu lassen oder in denselben ohne Genehmi gung der Aufsichtsbehörde Arbeiten vorzunehmen,
welche die Fortpflanzung der Fische gefährden;"
hierzu gehört namentlich die Wegnahme von Wasser
pflanzen und daS Ausführen von Steinen. Sand und Schlamm." § 39. Die Bestimmung von Strecken nicht schiff
öder flößbarer Wasserläufe als Laich- und Hege plätze kann nur für einen fünf Jahre nicht über steigenden Zeitraum ausgesprochen werden; die Be
rühren, die in Piivateigenthum stehen (§ 6). Die Eigenthümer von Fischteichen find jedoch im
Falle der Abfischung von dem Verbote befreit, wenn sie vor der Abfischung der Ortsbehörde Anzeige
stimmung kann jedoch nach Anhörung der Ufer
eigenthümer erneuert werden.
Die den Berechtigten wegen Beschränkung ihrer Nutzungsrechte zustehenden Entschädigungen werden
erstatten.88 8 34. Die Bestimmungen der §§ 32, 33 finden
auf die Erzeugnisse der Landesfischzuchtanstalt keine Anwendung.
nach den Bestimmungen deS 8 5 festgesetzt. 8 40. Die mit der Beaufsichtigung der Fischerei betrauten Beamten" find befugt, die beim Fisch
In einzelnen Fällen kann die Landesverwaltung,88
fang im Gebrauch befindlichen oder in Fischerei
namentlich im Interesse wissenschaftlicher Bestreb
fahrzeugen vorhandenen Fanggeräthe, sowie die ge
ungen oder der Fischzucht, Ausnahmen von diesen
fangenen Fische am Orte deS Fanges und in den
Bestimmungen gestatten.
Fischbehältern einer Untersuchung zu unterziehen.
8 35. Der Bemannung von Schiffen und Fahr-
Zu dem Zweck haben die Fischer auf die durch An
zeugen, welche auf den in 8 1 bezeichneten Wasser
ruf erfolgte Aufforderung der Aufsichtsbeamten ihre
läufen verkehren, ist eS verboten, in ihren Schiffen
Fahrzeuge herbeizuführen und die ihnen gehörigen
und Fahrzeugen Fischfanggeräthe mit fich zu führend
Behältnisse, Schuppen, Fischkästen und sonstigen zur
Diese Beschränkung erstreckt fich nicht auf Geräthe
Aufbewahrung der Fische dienenden Vorrichtungen
in verpacktem Zustand, welche nachweislich
zum
zu öffnen."
Zwecke des Transportes ausgenommen find. 8 86. Die ohne Beisein deS Fischers zum Fisch
fang ausliegenden Fischerfahrzeuge, Kähne, Nachen und Fischkästen müssen mit einem Kennzeichen ver
sehen sein, durch welches die Person deS Fischers
ermittelt werden kann. Die Art der Kennzeichnung
wird durch Verordnung deS BezirkSpräfidenten be
41. Lothr. B. v. 29. Juni 1892; N.'E. B. v. 12. Juli 1892; O..E. B. to. 23. Juli 1892.
Strafbestimmung § 41
Ziff. 2. 42. Die erstmalige Bestimmung erfolgte für die Zeit bitz zum 31. Dez. 1896 durch v. d. 9. Mai 1892 (A.-Bl. S. 285),
theilweise abgeandert durch D. v.
15.
Juli 1893 (A. Bl
S. 289).
43. Strafbestimmungen § 45 Abs. 1, § 48. Aufsichtsbehörde 36. Art. 18 v. d. 28. April 1892.
36. Art. 19 D. v. 28. April 1892.
ist der Bauinfpektor, Art. 21 D. d. 28. April 1892. 44. Bei fchiff- tbec flößbaren AaffrrlLufen, einschließlich
87. Strafbestimmungen | 44 Ziff. 1, §48.
ihrer NebenbestandtheUe, ist hierzu die Erlaubniß allgemein
88. vgl. Art. 4 v. d. 29. April 1892.
erforderlich, 6 3 Wafferg. v. 2. Juli 1891.
39. Ministerium, Art. 20 ». d. 28. April 1892.
45. S. hierüber Art. 5 B. d. 29. April 1892.
40. Strafbestimmungen § 44 Ziff. 2, § 48.
46. Strafbestiunnungeu § 44 Ziff. 1, § 48.
1891 (2. Juli, Fischerei-G.) Dritter Alvschrritt.
127
Zwecke ist der Berurtheilte zunächst aufzufordern,
Sttafbeftimmuugen.47 48 49 50 § 41. Mit Geldstrafe bis zu zwanzig Mark wird
bestraft:
innerhalb einer angemessenen, in keinem Falle unter der Dauer von 3 Monaten zu bemessenden Frist
die Beseitigung zu bewirken. Nach fruchtlosem Ab lauf dieser Frist ist die Verwaltungsbehörde befugt,
1. wer verbotene Fischereigeräthe unbefugt besitzt oder mit sich führt;
die Beseitigung selbst zu veranlassen und die hier durch entstehenden Kosten nach Maßgabe der für
2. wer der Vorschrift des § 36 zuwider die da-
selbst bezeichneten Fahrzeuge oder Fischkästen
die Erhebung der direkten Steuern bestehenden Vor
schriften" von dem Derurtheilten beizutreiben.
ohne die vorgeschriebene Kennzeichnung auslegt.
8 47. Mit Geldstrafe bis zu dreihundert Mark
Neben der Geldstrafe kann auf Einziehung der
oder mit Gefängniß bis zu drei Monaten wird
Fischereigeräthe und Fischkästen erkannt werden, g 42. Mit Geldstrafe bis zu dreißig Mark wird
bestraft:
bestraft: 1. wer dem Verbot in 8 28 zuwiderhandelt;
2. wer in böswilliger Absicht die in 8 28 bezeich
1. wer die Fischerei auSübt, ohne daß die vorgeschriebene Fischer- oder Angelkarte für ihn ge löst ist;
neten Stoffe in Wasserläufe einwirst, auch wenn
dies nicht zum Zwecke des Fischens geschieht. 8 48. Ist in den Fallen der 88 44, 45, 47 die
2. wer seine Fischer- oder Angelkarte einem Andern
zur Benutzung überläßt.
strafbare Handlung zur Nachtzeit
verübt worden,
so kann die Strafe aus das Doppelte des Höchst-
Tritt Bestrafung ein, so ist im Falle der Ziff. 1
betrage- erhöht werden.
die Gebühr für die Ausstellung der Karte nachzu
TaS Gleiche gilt, wenn in den Fällen der 88 44,
zahlen und im Falle der Ziff. 2 die ertheilte Karte
45,47 Rückfall vorliegt. In den Fällen der 88 44,45
von der Behörde, welche sie ausgestellt hat, für un-
kann im Rückfalle statt der Geldstrafe Haft bis zu
giltig zu erklären und einzuziehen.
vier Wochen ausgesprochen werden.
§ 43.
Mit Geldstrafe bis zu drei Mark wird
Im Rückfalle
befindet fich, wer, nachdem er wegen Zuwiderhand
bestraft, wer die Karte beim Fischen nicht bei sich
lung gegen die 88 44, 45 oder 47 oder aus Grund
führt.
des 8 296 oder deS 8 370 Ziff. 4 deS Strafgesetz
8 44. Mit Geldstrafe bis zu sechSzig Mark wird bestraft:
buchs rechtskräftig verurtheilt ist,
innerhalb der
nächsten zwei Jahre abermals eine Zuwiderhand
1. wer den Bestimmungen in den 88 82, 33, 40 zuwiderhandelt;
lung gegen die 88 44, 45 oder 47 begeht.
8 49. Die in 8 57 Ziff. 3 deS Strafgesetzbuchs
2. wer dem Verbot in 8 85 zuwiderhandelt;
bei Derurtheilung von Personen, welche zur Zeit
8. Fischer, welche auf Aufforderung des Beamten
der Begehung der That das zwölfte, aber nicht das
sich weigern, verbotene Fanggeräthe oder ver
achtzehnte Lebensjahr vollendet hatten, vorgesehene
botswidrig gefangene Fische herauSzugeben;
Strafermäßigung
4. wer beschlagnahmte und versteigerte Fische noch
mals zum Verkauf aussetzt.
findet
bei
Zuwiderhandlungen
gegen dieses Gesetz keine Anwendung.
8 50. Für die Kosten, zu welchen Personen ver
8 45. Mit Geldstrafe bis zu einhundertfünfzig
urtheilt werden, welche unter der Gewalt, der Auf
Mark wird bestraft, wer den Bestimmungen der
sicht oder im Dienste eines Andern stehen und zu
88 26, 30, 38 oder den in Gemäßheit der 88 31,
dessen HauSgenossenschast gehören, ist letzterer für
37 erlassenen Verordnungen oder den auf Grund
den Fall deS Unvermögens deS Derurtheilten für
des 8 29 Abs. 2 und 3 erlassenen Anordnungen
haftbar zu erklären und zwar unabhängig von der
oder Beschlüssen zuwiderhandelt.
etwaigen Strafe, zu welcher
Mit der gleichen Strafe wird, sofern nicht die Bestimmungen des 8 47 Platz greifen, bestraft,
wer die in den 88 28, 29 Abs. 1
bezeichneten
er selbst auf Grund
dieses Gesetzes oder des 8 361 Ziff. 9 des Straf gesetzbuchs verurtheilt wird.
Sind die gesetzlichen Vertreter (Ehemänner, El
Stoffe in Wasserläufe einwirft, einleitet oder ein
tern, Vormünder)
fließen läßt.
streckt fich die Haftbarkeit auch auf die Geldstrafe.
8 46.
Im Falle rechtskräftiger Derurtheilung
als haftbar zu erklären, so er
Wird sestgestellt, daß der
alü haftbar in An
wegen Zuwiderhandlung gegen die Bestimmungen
spruch Genommene die That nicht verhindern konnte,
des 8 26 ist die Verwaltungsbehörde" befugt, die
so tritt die Haftbarkeit nicht ein.
Beseitigung der in dem
Strafurtheil als gesetz
widrig bezeichneten Anlagen zu verlangen. Zu diesem
Gegen die in Gemäßheit der vorstehenden Be
stimmungen
als
haftbar Erklärten
tritt an
die
Stelle der Geldstrafe eine Freiheitsstrafe nicht ein. 47. Ueber unberechtigte» Fischen f. §§870 Ziff. 4, 296 Et.-G.-V. — Straffolge bei allen verurtheilungen auf Grund dieses Abschnitt» ist die Zulässigkeit der Verweigerung der Fischer- oder Lagellarte g 24. 48. vezirUprLsldent, Art 6 «n»f^v. d. 29. April 1892.
8 51. Hatte der Thäter noch nicht das zwölfte Lebensjahr vollendet, so wird derjenige, welcher in Ge49. v. d. 15. «ov. 188a 50. »gl. Art. 8 v. d. 28. AprU 1892.
1891 (2. Juli, Waffer-S.)
128
mäßheit bei g 50 hastet, zur Zahlung der Geldstrafe
Werter Abschnitt.
und der Kosten als unmittelbar haftbar verurtheilt.
Schlußbestimm nagen.
Dasselbe gilt, wenn der Thäter zwar das zwölfte, aber noch nicht daS achtzehnte Lebensjahr vollendet
hatte und wegen Mangels der zur Erkenntniß der Strafbarkeit der That erforderlichen Einsicht frei
zusprechen ist, oder wenn derselbe wegen eines seine freie Willensbestimmung ausschließenden Zustande-
8 54.
Die Gesetze über die Flußfischerei
15. April
vom
1829 und über die Fischerei vom 31.
1865, die Ordonnanz vom 28. Oft. 1840,
Mai
betreffend die Verpachtung de- dem Staat zustehen den Fischereirechts, da- Gesetz vom 24. Dez. 1876,
betreffend die Festsetzung der Fischereischonstrecken,
straffrei bleibt. 5 52. Die auf Grund diese- Gesetze- erkannten
die Ziff. 5 des 8 35 de- FeldpolizeistrafgesetzeS vom 9. Juli 1888, sowie alle den Bestimmungen diese-
Geldstrafen fließen in die Staatskasse.
g 53. Neben der Strafe ist in den Fällen der §8 44, 45, 47, 48 auf Einziehung der Fangge-
räthe, welche der Thäter bei der Zuwiderhandlung gebraucht oder mit sich geführt hat, und ebenso auf Einziehung der Fische?* welche verbotswidrig ge fangen, feilgeboten, verkauft, gekauft, umhergetragen
Gesetze- entgegenstehenden Vorschriften find aufge-
hoben.-8 55. DaS gegenwärtige Gesetz tritt am 15. Juni 1892 in Kraft.
Die zur Ausführung desselben er
forderlichen Anordnungen werden durch da- Mi
nisterium erlassen.
oder versendet find, zu erkennen und zwar ohne
Unterschied, ob die Fanggeräthe und Fische dem Derurtheilten gehören oder nicht.
Bänden unter Nr. 55 der .Sachlichen Uebersicht der Gesetze'
Ist die Verfolgung oder Verurtheilung einer be stimmten Person nicht au führbar,
so
kann die
zusammeugestellteu Verordnungen. Unberührt bleibt von diesen
älteren Bestimmungen nur die O. d. 10. Juli 1835 über die
schiff- und fldtzbareu Wafferläufe sowie der Vertrag zwischen
Einziehung selbständig erkannt werden.
Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz, betr. die
51. Ueber das verfahre» bei bet Beschlagnahme
Regelung der Lachsfischerei im Sttomgebtet deS Rheins, v. 30. Juni 1885 (Bb V S. 7).
da» Msche» s. vfg. v. 8. «ad. 1894.
(H M ff.
52. Nutzer Wirlsamleit getreten find inSbes. die zahlreichen auf Grund der aufgehobenen Gesetze erlassenen in den früheren
2. Juli 1891. Gesetz, betreffend Wusserbenuhung und Wasserschutz.' G.'Bl. S. 82. d) bie Beseitigung ober Abänberung von Anlagen
I. Wasserbenutzung.
ber in a bi- c bezeichneten Art.
A. Genehmigung der Venntznng.
Gleicher Genehmigung bebürfen diejenigen Ver 8 1. An Wasserläufen jeder Art bedürfen diejenigen
Veranstaltungen, welche geeignet find, den Lauf des WafferS zu verändern, zu stauen, zu hemmen oder
zu beschleunigen, der Genehmigung?
Insbesondere
ist an eine solche Genehmigung neben der Errich
tung, Beseitigung oder Abänderung von Stauan
lagen für Waffertriebwerke (§8 16, 23, 25 der Ge werbeordnung für daS Deutsche Reich)- gebunden: a) bie Errichtung von Stauanlagen für Wässe
rungen unb Wasseransammlungen;
anstaltungen, welche geeignet finb, bie Eigenschaften beS Wassers burch Zuleitung frember Stoffe zu
verändernober in sonstiger Weise bie Benutzung bei Wassers zu verhinbern ober zu erschweren.
Die Genehmigung erfolgt unter Vorbehalt ber Rechte Dritter?
8 2. Dor Ertheilung ber Genehmigung hat bie Behörbe namentlich zu prüfen, ob burch bie beab sichtigte Veranstaltung öffentliche Interessen gefähr-
bet ober erhebliche Nachtheile für benachbarte ober
b) bie Anlage von Wafferableitungen unb Wasser entnahmen jeber Art;
sonst von ber Anlage berührte Grunbstücke Herbeigeführt werben.
c) bte Anlage von Wassereinführungen in einen
Im Uebrigen finden aus bie Ertheilung ber Ge nehmigung die Vorschriften
Wasserlauf;
der 88 17
bis
22,
25, 49 der Gewerbeordnung, sowie 8 8 de- Ein 1. Vorlage 6 der 18. Session des Landesausschnffes;
1.
Lesung Verhandl. S. 66. Kounuisfionsbericht ebendas. S. 639;
2. Lesung S. 625; 8. Lesung S. 677.
Die pridatrechtlichen
führungs-Gesetze-
vom 27. Febr.
Bl. S. 57)6 Anwendung.
1888 (R.-G.-
Jedoch kann die De-
vestinnnungen über das Recht am Waffer, insbes. Art. 538,
552 «bs. 3, 556 blieben.
563, 640-645 C. c. find unberührt ge
Vgl. auch | 51 und Vem. das.
2. Ueber das Verfahren s. § 2; über die Bestrafung der
Zuwiderhandlungen | 42 sowie auch vfg. d. 12. Mai 1892; über Beseitigung der ohne Genehmigung vorgeuommrnen Veranstaltungen 5 47.
3. S. unterm 27. Febr. 1888.
4. vgl. auch § 29 Fischereig. d. 2. Juli 1891.
5. Ueber die Rechte der durch die Anlage Geschädigten bei
den durch die Gewerbeordnung geregelten Stauanlagen für Triebwerke s. § 26 Gew.-O. (27. Febr. 1888).
6 8 8 E.-G. d. 27. Febr. 1888 überträgt die Bezeichnung der Behörden, welche über die Genehmigung zu befinden
habe». Kaiserlicher v. Gemätz V. v. 1. Febr. 1892 erfolgt
1891 (2. Juli, Waffer-G.)
129
Hörde von dem Verlangen der Vorlage von Zeich
In Ermangelung gütlicher Einigung befindet die
nungen Abstand nehmen, sofern dies nach den be
Verwaltungsbehörde (8 48)18 über Grund und Be
sonderen Umständen des Falles unbedenklich erscheint.
trag der Entschädigung nach Anhörung der Be
Wenn die Prüfung ergiebt, daß die in Abs. 1 be zeichneten Verhältnisse
nicht vorliegen, kann auch
theiligten.
Gegen den Beschluß steht der Rechts
weg offen.
Die Klage muß bei Vermeidung des
von der öffentlichen Bekanntmachung des Antrags
AuSschluffeS binnen sechs Monaten nach Behändigung
abgesehen werden.
des Beschluffes erhoben werden.
§ 3. An schiff- oder flößbaren Wafferläufen7* *8ist *9* *
B« Aichzeiche«.
ferner eine Erlaubniß erforderlich:»
1. zu jeder Benutzung deS WafferS oder des Bettes,
§ 7. Für Stauvorrichtungen jeder Art kann durch
mit welcher eine besondere Vorrichtung ver
l die Verwaltungsbehörde18 angeordnet werden, daß
bunden ist;
behufs Bezeichnung der zugelaffenen größten Stau
2. zum Betriebe von Fähren;
höhe" an einer für dritte Betheiligte leicht ficht-
3. zum Abführen von Steinen, Sand, Schlamm,
baren Stelle, welche den Wafferpolizeibeamten jeder
Pflanzen oder sonstigen Stoffen aus dem Fluß
zeit zugänglich sein muß,
bett, sowie zur Ei-nutzung.
oder Marke) auf Kosten des Unternehmers anzu
DaS bei Ertheilung der Erlaubniß zu beobach tende Verfahren wird durch die Aussührungsbe-
stimmungen geregelt.»
ein Aichzeichen (Pfahl
bringen und zu unterhalten ist.
Bei schiffbaren Wafferläufen kann die Anbringung eines Zeichens vorgeschrieben werden, durch welche-
84. Bei schiff-oder flößbaren Wafferläufen7 kann
die größte zulässige Unterstauung bezeichnet wird.
bei der Genehmigung oder der Erlaubniß (§§ 1,
Die näheren Vorschriften werden für jeden ein
3) die Entrichtung einer Abgabe an die Landes-
zelnen Fall durch die Verwaltungsbehörde erlaffen;
kaffe vorgeschrieben werden.
dieselbe kann insbesondere bei Triebwerken mit Stau
8 5.
Die Genehmigung
Erlaubniß
wehren die Anbringung eine- zweiten AichzeichenS
7 Ziff. 15 St.-S.-B. unter Umständen auch 8 803 ebendas. (Sachbeschädigung).
57. Ueberstauuvg oder Unterstauung, sowie Zuwiderhand lung
gegen
Poltzeiderordnunge» über Schutz gegen da»
Master, MaffervertheUung und Unterhaltung der Wasserläufe.
185
1891 (2. Juln
wärtigem Gesetze geregelten Gegenstände betreffen,
8 47. Unabhängig von der Bestrafung find die
find aufgehoben."
jenigen Veranstaltungen, welche entgegen den Vor schriften diese- Gesetze-
vorgenommen
1. die
oder nach
besonderen
Unberührt bleiben: Vorschriften
de»
bezüglich
Widerruf oder Beschränkung der Genehmigung be
Rheinssowie alle diejenigen Bestimmungen
lassen worden find, auf Aufforderung der Verwal
der sür einzelne Wasserläufe erlassenen Regle
tungsbehörde^ innerhalb der von derselben gesetzten
ments und Verordnungen, welche im Interesse
Frist zu beseitigen; andernfalls kann die Besei
der Benutzung des Wassers oder deS Schutzes
tigung auf Kosten der Betheiligten durch die Ver
gegen das Wasser weitergehende Beschränkungen
auferlegen,"
waltungsbehörde veranlaßt werden. Die Einziehung
2. die bestehenden besonderen Vorschriften über die
der Kosten erfolgt nach Maßgabe der Vorschriften
Beseitigung und Nutzbarmachung der Sümpfe,"
über die direkten Steuern." Bei Meinungsverschiedenheit darüber,
ob
3. die bestehenden Vorschriften über die Mineral
eine
quellen,"
Veranstaltung den Vorschriften des Gesetze- wider spricht, steht den Betheiligten innerhalb einer Frist
4. die Vorschriften de- Gesetzes über die Genos
von 14 Tagen von dem Empfang der Aufforde
senschaften vom 21. Juli 1865 und der im
rung ab Beschwerde an den Bezirk-rath zu; gegen
Anschluß an dasselbe erlassenen späteren Ge
die Entscheidung de- Letzteren ist Rekurs an den
setze,"
5. die gesetzlichen Bestimmungen über die Still
Kaiserlichen Rath zulässig." Diese Rechtsmittel haben aufschiebende Wirkung;
standsgebühren, welche Triebwerksbefitzer für
die Verwaltungsbehörde kann jedoch gegebenenfalls
den Durchlaß von Schiffen oder Flößen be
anspruchen können,"
zur Beseitigung von Gefahren für öffentliche oder
erhebliche private Interessen
einstweilige
6. die 88 30 und 31 des Feldpolizeistrafgesetze-
Anord
vom 9. Juli 1888.
nungen treffen.
8 52.
TV. Allgemeine und Gchlrrtzbestirnmirirgerr.
Gegenwärtige- Gesetz tritt am 1. April
1892 in Kraft.
Die zur Ausführung desselben erforderlichen Be
8 48. Die für die einzelnen Anordnungen und
stimmungen erläßt da- Ministerium.
Entscheidungen zuständigen Behörden werden, in soweit nicht daS Gesetz darüber bestimmt, durch die
61. JnSbes. find aufgehoben: die ans Wassersachen -ezüg-
Ausführung-vorschriften bezeichnet."
lichen Bestimmungen der Art. 42,48,44 Tit. XXVII und Art.
8 49. Die Vorschriften de- 8 6 finden auf die Fest-
7 rit. XXVIII. O. v. Aug. 1669; die v. d. 24. Juni 1777;
setzung der Entschädigungen Anwendung, auf welche
die v v. 19. Bent. VI mit Ausnahme der Art. 5, 6, 11 so
dir Eigenthümer von Triebwerken, deren Nutzung
weit eS sich um Beseitigung Ältern unberechtigter Anlagen handelt; daS 0. v. 6. Frim. VH; daS 0. d. 14. Flor. X
nicht auf Widerruf verliehen ist, bei Aufhebung oder
Art. 9—11 (Art. 6—8 erscheinen veraltet); 0. d. 80. FlorX;
Beschränkung ihrer Anlage Anspruch erheben."
0. d. 14. Flor. XI; D. v. 22. Jan. 1808; 0. d. 29. April
5 50. Die Bestimmung de- 8 35 findet gleich-
1845; 0. d. 11. Juli 1847; Zab.v Ziff. 1-7, 9, 10 derDe-
wenn die Regulirung eines
zentralisationSdekrete d. 25. März 1852 und 18. April 1861;
mößig Anwendung,
daS S. v.
Wasserlauf- durch autorifirte Genossenschaften er«
10. Juni 1854; daS 0. v. 28. vtai 1858 Über
Schutz der Städte -egen Ueberschwemmnngeu; die Verord
folgt ist.
nungen der Bezirk-Präsidenten d. 8., 12„ 18. Juli 1880.
In anderen Fallen der Verlegung des Bettes
62. JnSbes. Art. 186-148 C. for. mit den -ezü-l. Be stimmungen der AuSf.-O. v. 1. Aug. 1827. 63. Unberührt bleiben namentlich auch
eine- Wasserlaufs kann das Ministerium den Uebergang de- trocken gelegten Bette- in da- Eigenthum
die Polizei-V.
über die SchifffahrtSkanäle v. 25. Jan., 18. Febr. und 22.
deLjmigen gestatten, für welchen die Verlegung er
yebr. 1876 mit Nachtrag für Unter-Elsaß v. 30. vtai 1888»
folgt ist.
zumal daS Besetz überhaupt auf die künstlichen Schifffahrts
kanäle nicht Anwendung findet. 64. JnSbes. die entsprechenden Bestimmungen deS 0. v.
8 51. Die bisherigen Bestimmungen über Wasser
benutzung und Wasserschutz, welche die in gegen-
16. Sept. 1807 und 0. d. 28. Juli 1860. 65. 0. v. 14. Juli 1856 und D. v. 8. Sept. 1856.
58. vgl. S 8 vorschr. v. 14. VUK- 1892. 59.
die Bem. -ei den einzelnen Paragraphen.
60. 6. Art. 9 vorschr. d. 14. März 1892.
|
66. JnSbes. 0. d. 11. Mai 1877 u. 0. v. 80. Juli 1890.
!
67. Art. 45 Zit. XXVII O. v. August 1669.
2. Juli 1891. aekamlmachmg des Reichskanzlers, betreffend Lollrrgulatio für Reisstärkefabrikr».1 E.-Bl. 6. 180. Der LundeSrath hat in seiner heuttgen Sitzung S-llre-Alativ für «ei-ftärkefabrike». § 1. Inhaber von ReiSstärkefabriken, welche Rei»
beschlossm, daS nachstehende Zollregulativ für Reis-
stärkefabriken zu genehmigen.
mit dem Anspruch auf Zollnachlaß bei der
1. vgl. Zolltarif (unterm 24. Mai 1885) Ar. 25 e. 91 nm.
Hiernach mterliegt AeiS zur Stärkefabrikatton unter Aontrole dem Zollsatz zu 3 Mark für 100 kg anstatt de« gewöhnlichen
Aus-
Satze von 4 Mark. — In Folge diese- Regulativs habe« die Dienstvorschriften für die Daarenstatistik verschiedene Aen
j
derungen erfahren, Bk«, v. 8. März 1895 (E-Bl. 0. 52).
136
1891 (2. Juli) entsprechenden Menge von ihnen her
8 6. Der auf dem Zollkonto angefchriebene Reis
gestellter Reisstärke verarbeiten wollen, haben die
darf zur Vermeidung einer Konventionalstrafe bis
Bewilligung eine# Zollkontos für Lben zu verar
zu 1000 Mark nur mit hauptamtlicher Genehmig
beitenden Reis bei dem Hauptamt zu beantragen,
ung zu einem anderen Zweck als dem der Stärke
fuhr einer
wobei genaue Angaben über die Fabrikationsan
fabrikation aus den angemeldeten Lagerräumen ent
lagen und die Art des Betriebes zu
nommen werden.
machen find.
Insbesondere ist die Veräußer
Nach Bewilligung des Antrages find Aenderungen
ung im unverarbeiteten Zustande nur mit solcher
hierin nur nach vorgängiger Anzeige zulässig.
Genehmigung statthaft.
Der Ausfuhr der Reisstärke steht die Niederleg
Dieselbe darf nur aus
nahmsweise und aus besonderer Veranlassung, z. B.
ung der letzteren in einer Zollniederlage unter amt
im Falle einer nothwendig gewordenen längeren
lichem Mitverschluffe gleich.
Betriebseinstellung, der Aufgabe de- Zollkontos rc..
§ 2. Die Genehmigung des Antrages, welche jeder
und zwar unter der Bedingung der sofortigen Ver
zeit widerruflich ist, erfolgt seitens der Direttiv-
zollung der nicht zur Stärkefabrikation verwendeten,
behörde. Dieselbe wird nur Gewerbetreibenden er
in den freien Verkehr übergehenden Reismengen
theilt, welche kaufmännische Bücher ordnungsmäßig
ertheilt werden.
führen, das Vertrauen der Verwaltung genießen
8 7. Es darf nur in der betreffenden Fabrik
und entweder selbst am Orte der FabrikationSan-
hergestellte Reisstärke zur AuSgangSabfertigung ge
stalt wohnen oder einen dort wohnhaften geeigneten
stellt werden.
Die Direktivbehörde kann anordnen,
Rückfichtlich der zu leistenden
daß Abfertigungen von Mengen unter 100 Kilo
Sicherheit gelten die von der obersten LandeS-Finanz-
gramm und, wenn fich am Orte der Betriebsanstalt
Dertreter bestellen.
eine Hebestelle nicht befindet, von Mengen unter
behörde getroffenen Bestimmungen.
Der Zollbehörde ist das Recht einzuräumen, durch
500 Kilogramm nicht vorgenommen werden.
Einficht in die Handels- und Fabrikationsbücher
Die Ausfuhranmeldung ist der Hebestelle in zwei
und durch sonstige Kontrole des Betriebes von der
Exemplaren nach Muster B einzureichen. Die Hebe
Beachtung der gegebenen Vorschriften Ueberzeugung
stelle trägt die Anmeldung in das nach Muster C
zu nehmen.
zu führende Anmelderegister ein und veranlaßt die
§ 3. Diejenigen Räume, in welchen der auf dem Zollkonto angeschriebene Reis sowie die fertige Reis
spezielle Revifion nach den
im Begleitschein-Regu
lativ» gegebenen allgemeinen Bestimmungen.
stärke zur Lagerung gelangt, find der Zollbehörde
Bezüglich der Behandlung der Sendungen wäh-
Die Buchführung ist so einzurichten,
renb des Transports finden die 88 23 bis 30 deS
daß jederzeit festgestellt werden kann, wieviel Reis
Begleitschein-Regulativs entsprechende Anwendung.
anzumelden.
bezw. Reisstärke in diesen Räumen vorhanden sein soll.
Binnen der von der Hebestelle zu bestimmenden
Wird in der Fabrik auch Stärke auS anderen
Frist ist die auszuführende Reisstärke unter Vor
Stoffen als Reis (z. B. aus Weizen oder Kar
legung des dem Anmelder zu diesem Zweck von
toffeln) hergestellt, so müssen die Räume zur Fa
dem Anmeldungsamt auSzuhändigenden Unikats der
brikation und Lagerung von Reisstärke
von den
Anmeldung dem AuSgangSamt zu gestellen. Dieses
§ 4. Die Amtsstelle hat über den für die Fabrik
Begleitschein-Regulativs vorzunehmen und die An
abgefertigten Reis, sowie über die ausgeführte Reis
meldung mit der AuSgangSbescheinigung dem An-
Amt hat die Revifion nach den Bestimmungen des
übrigen Fabrikräumen getrennt sein.
stärke ein Konto nach Muster A zu führen.»
meldungöamt zurückzusenden,
auch dem Anmelder
8 5. Ungeschält bezogener Reis darf in der Fabrik
bezw. Waarenführer auf Wunsch eine Bescheinigrng
unter amtlicher Kontrolle enthülst werden. Zu diesem
über die Abgabe der Anmeldung und die bewirkte
Zweck ist die Stunde deS Beginns der Enthülfung
Ausfuhr der ihrer Menge nach anzugebenden Reis
vorher anzumelden.
Bor Beginn und nach Been
stärke zu ertheilen.
Ist die Gestellungsfrist Über
digung der letzteren ist der Reis amtlich zu ver
schritten, so hat daS AuSgangSamt die Abfertigung
wiegen und das Ergebniß zu bescheinigen.
gleichwohl vorzunehmen; indeß bleibt eS der Ent
Die
entstandene Differenz ist von der angeschriebenen
scheidung des Anmeldungsamts bezw.,
ReiSmenge im Konto abzusetzen.
kein Hauptamt ist, des demselben vorgesetzten Haupt
Die bei der Enthülfung deS Reises entstehenden
ReiSabfälle, bei welchen ihrer Beschaffenheit nach ein
Ausscheiden der darin enthaltenen Reistheile (Mehl,
amts Vorbehalten,
falls dieses
ob die Abschreibung im Konto
zu erfolgen hat. DaS AuSgangSamt hat über die Erledigung der
GrieS rc.) angängig erscheint, können nach Nr. lb deS
bei anderen Aemtern vorgelegten
Zolltarifs zollfrei gelassen werden, sofern bei der Ab
dungen ein Notizregister nach Muster D zu führen.
fertigung auf je
100 Kilogramm 2 Kilogramm
8 8. I. Die Abrechnung findet vierteljäbrlich in
Sand oder Lehm zu
der Art statt, daß am zwanzigsten Tage, fass dieser
Ohne solchen Zusatz find sie nach
aber auf einen Sonn- oder Feiertag fällt, amnächsten
Kohlenstaub, Porzellanerde,
gesetzt werden.
AuSfuhttmmel-
Nr. 25 s deS Zolltarifs zollpflichtig.
2. Die Muster find nicht mit abgedruckt.
Werttage des fiebenten Monats nach Alflauf deü 3. S. unterm 18. Juli 1888 (Bd. V «. 448). /
137
1891 (2. 3nli) Abrechnungsquartals von der in diesem Quartal
den Monats der an diesem Tage vorhandene Be
im Konto angeschriebenen ReiSmenge diejenige Reis-
stand an fertiger, in der Fabrik hergestellter Stärke
menge, welche der in dem bezeichneten und in den
nach näherer Anweisung der Zollbehörde in der Art
beiden darauf folgenden Quartalen thatsächlich zur
zu deklariren, daß das Nettogewicht durch die als
Ausfuhr gelangten Reisstärke entspricht, in Abzug
bald vorzunehmende Revifion, welche eine probeweise
gebracht wird, soweit dieselbe nicht etwa schon bei
sein darf, festgestellt werden kann.
der Abrechnung für ein Vorquartal in Abzug ge
rechnung kommt von der im Abrechnungsquartal
Bei der Ab
kommen ist. Ergiebt fid) hierbei eine größere Menge
angeschriebenen ReiSmenge zunächst die der Ausfuhr
zur Stärkefabrikation verwendeten Reiies, als im
von Reisstärke innerhalb dieses und des darauf
Abrechnungsquartal im Konto angeschrieben ist, so
folgenden Quartals entsprechende Reismenge, insoweit
ist daS Mehr für das folgende Abrechnungsquartal
sie nicht schon bei der Abrechnung für das Dor
und eventuell noch für die Abrechnung deS Quar
quartal in Abzug gekommen ist, und sodann auf den
tals, in welchem die Ausfuhr thatsächlich erfolgt ist,
etwa verbleibenden Rest die dem Bestände an Reis stärke entsprechende ReiSmenge in Abzug. Für die
gutzuschreiben.
Die Umrechnung der ausgeführten Reisstärke auf
Umrechnung der Reisstärke auf Reis ist daS nach
der Annahme,
Ziff. I für das Abrechnungsquartal zu ermittelnde
daß durchschnittlich zu 100 Kilogramm Reisstärke
AuSbeuteverhältniß maßgebend. Hinsichtlich der Ver
145 Kilogramm enthülster Reis verwendet feien.
zollung des Restes ist wie zu I zu verfahren. Die mit
Rach Ablauf eines jeden Kalenderjahres hat der
Rücksicht auf den Bestand der Reisstärke bei der
Fabrikant nach näherer Vorschrift der Zollbehörde
Abrechnung unverzollt belaffene ReiSmenge ist der
Reis erfolgt vorläufig auf Grund
eine schriftliche Deklaration einzureichen, auS welcher
im folgenden Abrechnungsquartal angeschriebenen
die Menge des in dem Jahre eingeweichten Reifes,
Reismenge hinzuzurechnen und zu diesem Behuf im
die Menge der daraus hergestellten Reisstärke und
Konto vorzumerken.
das AuSbeuteverhältniß zu ersehen ist.
Zur Prü
§ 9,< Die obersten Landesfinanzbehörden find er
fung der Richtigkeit der Deklaration wird seitens
mächtigt, Reisstärkefabriken, welchen ein Zollkonto
eines Oberbeamten der Zollverwaltung unter Mit
nach Maßgabe dieses RegulattvS bewilligt ist. Zoll
wirkung des Fabrikanten Einficht von den betref
nachlaß für den auf ihrem Zollkonto angefchriebenen
fenden Fabrikbüchern genommen, wobei vom Fa
Reis
brikanten die Richtigkeit der Deklaration und deren
Abs. 2) einer entsprechenden Menge von ihnen her
Uebereinstimmung mit dem Inhalt der Bücher dar-
gestellter Reisstärke auch für den Fall zu gewähren,
zulegen ist.
bei
der Ausfuhr oder Niederlegung (§ 1
Ergiebt die danach ermittelte Menge
daß diese mit Stärke aus anderen Stoffen (Weizen,
des durchschnittlich zu 100 Kilogramm Reisstärke
Kartoffeln u. s. w.) oder mit anderen nicht stärke
verwendeten enthülsten Reifes weniger als 145 Kilo
haltigen Stoffen, wie todtgebranntem Gips (Annalin)
gramm,
so
find die im Laufe des betreffenden
u. s. w. gemischt, hergestellt ist.
Kalenderjahres bereits vorgenommenen Abrechnungen
An die Gewährung der Begünstigung, welche auf
nach Maßgabe des ermittelten wirklichen AuSbeute-
jederzeitigen Widerruf zu ertheilen ist, find folgende
verhältnifleS zu berichtigen; erreicht oder übersteigt
Bedingungen zu knüpfen:
145 Kilo
1. Die zur Vermischung mit Reisstärke bestimmten
gramm enthülsten Reises, so behält es bei den nach
Zusatzstoffe (Weizen- und Kartoffelstärke u. s. w.
der ermittelte Durchschnittssatz
jedoch
diesem Satze bewirkten Abrechnungen daS Bewenden.
Der Rest
nach vorgenommenem Abzüge verbleibende der im Abrechnungsquartal angeschriebenen
ReiSmenge ist zur Verzollung zu ziehen.
Binnen
oder andere nicht stärkehaltige Stoffe) find bei
der Einbringung in die ReiSstärkesabrik der
Steuerbehörde anzumelden und demnächst in
einem besonderen, unter steueramtlichem Mit
acht Tagen nach Zustellung der Abrechnung hat der
verschluß stehenden Raume aufzubewahren.
Fabrikant den sich daraus ergebenden Zollbetrag
2. Ueber den Zu- und Abgang der Zusatzstoffe
einzuzahlen. Ein weiterer Geldkredit ist unzulässig.
ist ein besonderes Lagerbuch zu führen, auf
II. Wünscht der Fabrikant, daß bei der Abrech
Grund deffen der Sollbestand bei den von der
nung auch der jeweilig in der Fabrik lagernde Be
stand an fertiger, in der Fabrik hergestellter Reis- ! stärke berücksichtigt werde, so ist die Genehmigung I
hierzu bei dem Hauptamt besonders zu beantragen. ;
Steuerbehörde vorzunehmenden Lagerrevisionen jederzeit festgestellt werden kann.
3. Die Vermischung von Reisstärke mit Zusatz stoffen, welche der Steuerbehörde unter Angabe
Dieselbe erfolgt seitens der Direkt ivbehörde und ist
des MischungSverhältniffes rechtzeittg vorher
nur in dem Falle zu ertheilen, daß daS Bedürfniß
anzumelden ist, darf nur unter steueramtlicher
dazu nachgewiesen wird. Die Abrechnung findet als dann an dem unter Ziff. I im Abs. 1 bezeichneten
Tage
des vierten MonatS nach Ablauf des Ab
rechnungsquartals statt. Zu dem Zweck ist am letzten
Aufsicht vorgenommen werden.
4. Die gemischte Stärke muß in besonderen Räumen getrocknet, verpackt und gelagert werden. 4. § 9 hat bie vorliegende Fassung durch
Werktage deS dem Abrechnungstermin vorhergehen i 28. Febr. 1895 (6.-»I. 6. 58) erhalte«.
d.
138
1891 (4. Juli) Sofern dieselbe nach verschiedenen Mischung«-
Die weiter erforderlichen Bedingungen und
Verhältnissen hergestellt wird, ist für jede Art
Kontrolen werden von den obersten Landes
eine besondere, äußerlich erkennbare Verpackung
finanzbehörden bestimmt.
anzubringen, und es find alsdann die einzelnen :
Arten getrennt zu lagern.
!
5. Ueber die in den Lagerraum aufgenommene
K 10. Wenn Reisstärke, welche nicht in der be treffenden Fabrik hergestellt ist, zur Abfertigung mit dem Anspruch auf Zollnachlaß gestellt oder für
fertige Mischstärke ist ein besonderes, nach Zu-
die Abrechnung als Bestand deklarirt worden oder
und Abgang getrennt zu haltendes Lagerbuch
wenn in sonstiger Weise eine Hinterziehung des Zolles seitens des Fabrikanten oder seiner Ange
zu führen, auf Grund dessen der Sollbestand bei den von der Steuerbehörde vorzunehmenden
stellten unternommen wird, so ist die ertheilte Ver
Lagerrevifionen jederzeit festgestellt werden kann.
günstigung zurückzuziehen.
Dasselbe hat ferner in
Wird Mischstärke nach verschiedenen Mischungs
der Regel dann zu erfolgen, wenn von dem Fabri
verhältnissen hergestellt, so ist über jede Art
kanten oder seinen Angestellten wiederholt OrdnungS-
ein besonderes Lagerbuch zu führen. In diesem
widrigkeiten begangen werden.
Falle muß die gesammte Mischstarke in der
§ 11. Zuwiderhandlungen gegen die getroffenen
Tiegel in das Ausland ausgeführt werden; der
Bestimmungen werden, soweit nicht die Strafen der
Absatz in das Zollinland bedarf der besonderen
§5 134 bis 151 des Vereinszollgesetzes 5 oder die
Genehmigung der Direktivbehörde.
im 8 6 vorgesehene Konventionalstrafe Anwendung
6. Die gemischte Stärke ist bei der Ausfuhr als
solche unter Angabe ihrer Bestandtheile und des Mischungsverhältnisses zu deklariren und
finden, in Gemäßheit deS 8 152 daselbst mit einer Ordnungsstrafe bis zu 150 Mark geahndet.
8 12.
Dieses Regulativ tritt am 1. Juli 1891
wird nach erfolgter Ausfuhr im Zollkonto mit
an die Stelle der gegenwärtig geltenden Bestim
ihrem Gehalt an Reisstärke abgeschrieben.
mungen, betreffend die Zollbegünstigungen der Reis-
7. Der
Steuerbehörde ist
die Befugniß einzu
stärkefabrikation.
Indeß bleiben die letzteren Be
räumen, jederzeit Proben sowohl der zur Aus
stimmungen bezüglich deS vordem bezeichneten Termin
fuhr angemeldeten reinen Reisstärke, wie auch
eingeweichten Reises und der daraus hergestellten
der zur Vermischung bestimmten Zusatzstoffe
Reisstärke maßgebend. Diese Reisstärke hat insbe
sowie der auszuführenden Mischstärke zu ent
sondere bei den nach 8 8 abzugebenden Deklara
und vorzunehmenden Abrechnungen unbe-
nehmen und solche aus Kosten der Fabrik durch
tionen
Sachverständige auf die Art und bezw. Menge
rückfichtigt zu bleiben.
ihrer Bestandtheile untersuchen zu lassen.
6. v. unterm 17. Juli 1871.
4. Juli 1891? Weltpostvertrag abgeschlossen Mischen Deutschland und den Deutschen Schutzgebiete«, den Vereinigten
Ltauten non Amerika, der Argentinischen Republik, Gesterreich-Ungarn, Lelgien,
Dolioien, Srastlien, Dulgarien, Chile, der Republik Columbien, dem Unabhängigen
Kongostaat, der Republik Costa-Rica, Dänemark und den Dänischen Kolonien,
der Republik Lan Domingo, Egypten, Ecuador, Spanien und den Spanischen Kolonien, Frankreich und den Französischen Kolonien, Großbritannien und ver schiedenen Kritischen Kolonien, den Kritischen Kolonien von Australasten, Canada,
Kritisch-Iudien, Griechenland, Gnatemala, der Republik Haiti, dem Königreich Hawaii, der Republik Honduras, Italien, Japan, der Republik Liberia, Luxem
burg, Mexico, Montenegro, Ricaragna, Norwegen, Paraguay, Niederland und den Niederländischen Kolonien, Pern, Persten, Portugal und den Portugiesischen
Kolonien, Rumänien, Rußland, Salvador, Serbien, dem Königreich Liam, der Südafrikanischen Republik, Schweden, der Schweiz, der Regentschaft Tunis, der Türkei, Nrugnay und den Vereinigten Staaten von Venezuela. R.-T.-Bl. 1892. S. 503.
Die unterzeichneten Bevollmächtigten der Regier ungen der vorstehend aufgeführten Länder haben. 1. Im ReichSgesetzblatt in französischem Text und deutscher „Ueberfetzung" abgedruckt; gleiches gilt von den folgenden
Lebereinlommen vom gleichen Lage.
i nachdem sie auf Grund des Art. 19 des am 1. Juni 1878 in Paris abgeschlossenen Weltpostvertrages zu einem Kongreß in Wien zusammengetreten
find,
in gemeinschaftlichem Einverständniß und
unter
i Vorbehalt der Ratifikation, den gedachten Vertrag
1891 (4. Juli» sowie das darauf bezügliche Lissaboner Zusahab-
139
2) für die Seebeförderung 15 Franken für das
oder Postkarten
kommen vom 21. März 1885 im Wege der Revi-
Kilogramm Briefe
fion folgendermaßen abgeändert:
Frank für jedes Kilogramm anderer Gegen
Art. 1. Die am gegenwärtigen Vertrage theil-
und
1
stände.
nehmenden, sowie die demselben später beitretenden
4. Man ist jedoch darüber einverstanden:
Lander bilden, für den gegenseitigen Austausch der
1) daß überall, wo der Transit schon gegenwärtig
Korrespondenzen zwischen ihren Postanstalten, ein
unentgeltlich oder unter vortheilhafteren Be
einziges Postgebiet, welches den Namen, Weltpost
dingungen stattfindet, dieses Verhältniß, außer
verein
in dem nachstehend unter Ziffer 3 vorgesehenen
führt.
Falle, aufrecht erhalten wird;
Art. 2. Die Bestimmungen dieses Vertrages er und
2) daß überall, wo die See-Tranfitgebühren gegen
Postkarten mit bezahlter Antwort, Drucksachen jeder
wärtig auf 5 Franken für daS Kilogramm
Art, GeschästSpapiere und Waarenproben, welche
Briefe oder Postkarten und auf 50 Centimen
strecken sich auf Briefe,
einfache Postkarten
aus einem der Dereinsländer herrühren und nach
für das Kilogramm anderer Gegenstände fest
einem anderen gerichtet find. Auch finden diese Bestim
gesetzt find, diese VergütungSsätze beibehalten
mungen
gleicher Weise Anwendung
in
auf den
werden;
PostauStausch der vorbezeichneten Gegenstände zwi
3) daß jede Seebeförderung von nicht mehr als
schen BereinSländern und fremden, dem Verein nicht
300 Seemeilen unentgeltlich stattfindet, wenn
angehörigen Ländern, sofern bei diesem Austausche
die betheilrgte Verwaltung für die betreffenden
daS Gebiet von mindestens zweien der vertrag
Briefposten
schließenden Theile berührt wird.
Vergütung der Land-Tranfitgebühr zu bean
oder Korrespondenzen
schon die
spruchen hat; andernfalls wird die Beförder
Art. 3. 1. Die Postverwaltungen angrenzender oder solcher Länder, welche, ohne fich der Vermitte
ung nach dem Satze von 2 Franken für das
lung einer dritten Verwaltung zu bedienen, in un
Kilogramm Briefe oder Postkarten
mittelbare Verbindung treten können, ordnen im
Centimen für das Kilogramm anderer Gegen
gemeinsamen Einverständniß die Bedingungen der
Beförderung
der
beiderseitigen Briefposten über
und 25
stände bezahlt;
4) daß in dem Falle der Betheiligung zweier oder
die Grenze oder von einer Grenze zur anderen.
mehrerer Verwaltungen an der Seebeförderung
die See-Tranfitgebühren für die gefammte Be-
2. Wofern keine gegenteilige Abmachung besteht,
werden als Leistungen dritter Verwaltungen die
förderung den Satz von 15 Franken für das
jenigen Seebeförderungen angesehen, welche unmittel
Kilogramm
bar zwischen zwei Ländern mittelst der von einem
Frank für das Kilogramm anderer Gegen
oder anderen
stände nicht übersteigen dürfen; diese Gebühren
derselben
abhängigen Postdampfer
Briefe
oder Postkarten
und 1
Diese Beförderungen,
werden eintretendenfalls zwischen den bethei-
sowie diejenigen, welche zwischen zwei Postanstalten
ligten Verwaltungen nach Verhältniß der zu-
Schiffe ausgeführt werden.
durch Vermittelung
rückgelegten Strecken getheilt, unbeschadet ander
der von einem anderen Lande abhängigen See
weiter Vereinbarungen zwischen den betreffen
eines und
desselben Landes
oder Landpostverbindungen ausgeführt werden, unter
den Verwaltungen;
liegen den Bestimmungen des folgenden Artikels.
5) daß die im gegenwärtigen Artikel angegebenen
Freiheit deö Transits ist im
VergütungSsätze weder für Posttransporte der
Art. 4.
1. Die
gesammten Gebiete deS Vereins gewährleistet.
nicht zum Verein
gehörigen
Verwaltungen,
2. In Folge besten können fich die verschiedenen
noch für Posttransporte innerhalb des Ver
VereinS-Postverwaltungen durch Vermittelung einer
eins mittelst solcher außergewöhnlichen Ver
oder mehrerer anderer derselben sowohl geschlostene
bindungen gelten, die von einer Verwaltung
Briesposten als lose Korrespondenzen, je nach dem
im Jntereste oder auf Verlangen einer oder
VerkehrSbedürfniß und den Erfordernisten des Post-
mehrerer anderen Verwaltungen besonders her
diensteS, gegenseitig zufertigen.
gestellt oder unterhalten werden. Die Beding
3. Die Korrespondenzen, welche zwischen zwei
ungen
für diese beide Arten von PosttranS-
Verein-verwaltungen, entweder im offenen Transit
Porten werden zwischen
oder in geschloffenen Briefposten mittelst der Post
waltungen in freier Vereinbarung geregelt.
verbindungen einer oder mehrerer anderer Vereins verwaltungen ausgetauscht werden,
Gunsten jede- der Tranfitländer
unterliegen zu
5.
Die Tranfitgebühren
den betheiligten Ver find von der Verwal
tung des Aufgabegebiets zu tragen.
oder derjenigen
6. Die Abrechnung über diese Gebühren erfolgt
Länder, deren Postverbindungen bei der Beförderung
auf Grund von Nachweisungen, welche alle drei
betheiligt find, den nachstehenden Tranfitgebühren) :
Jahre während eines Zeitraums von 28 Tagen
1) für die Landbeförderung 2 Franken für das
aufgestellt werden, der durch die im nachfolgenden
Kilogramm Briefe oder Postkarten und 25 Cen
Art. 20 vorgesehene AuSführungS-Uebereinkunft zu
timen für daS Kilogramm anderer Gegenstände;
bestimmen ist.
140
1891 (4. Juli)
7. Der Schriftwechsel der Postverwaltungen unter !
diesen Gebühren im Verhältniß stehende Zn-
einander, die nach dem Ursprung-lande xurütfgesandten Antwort-Postkarten, nachgesandten oder un
fchlagtaxe.
3. Bei ungenügender Frankirung werden Kor
richtig geleiteten Gegenstände, unanbringlichen Sen
respondenzgegenstände jeder Art zu Lasten der Em
dungen, Rückscheine, Postanweisungen und alle an
pfänger mit dem Doppelten deS Fehlbetrages taxirt,
deren postdienstlichen Papiere find von Land- und
doch darf diese Taxe niemals dasjenige Porto über
See-Tranfitgebühren befreit.
steigen, welches im Bestimmungslande für unfran
Art. 5.
1. Da- Porto
für die Beförderung
der Postsendungen im gesammten Vereinsgebiete, einschließlich der Bestellung derselben in denjenigen
Vereinsländern,
in
welchen ein BestellungSdieust
besteht oder später eingerichtet wird, beträgt:
kirte Sendungen gleicher Gattung, sowie gleichen Gewichts und Ursprungs erhoben wird.
4. Andere Gegenstände als Briefe und Postkarten
müffen wenigstens theilweife frankirt fein.
5. Waarenprobenfendungen dürfen Gegenstände
1) bei Briesen 25 Centimen im FrankirungSfalle,
von Handelswerth nicht enthalten; dieselben sollen
andernfalls das Doppelte, für jeden Brief und
nicht über 250 Gramm schwer sein und in ihren
für je 15 Gramm oder einen Theil von 15
Ausdehnungen 30 Zentimeter in der
Gramm;
Zentimeter in der Breite und
2) bei Postkarten
10 Centimen für die einfache
der Höhe oder, wenn dieselben Rollenform haben,
Karte oder für jeden der beiden Theile der
30 Zentimeter in
Karte mit bezahlter Antwort.
im Durchmesser nicht überschreiten.
Unfrankirte Postkarten unterliegen der Taxe
Länge, 20
10 Zentimeter in
der Länge und
15 Zentimeter
Jedoch find
die Verwaltungen der betheiligten Länder ermäch
tigt, in gemeinschaftlichem Einverständniß für ihren
für unfrankirte Briefe; 3) bei Drucksachen jeder Art, GeschästSpapieren
gegenseitigen Austausch höhere Gewichts- und AuS-
und Waarenproben 5 Centimen für jeden mit
dehnungSgrenzen als die vorbezeichneten zuzulaffen.
einer besonderen Aufschrift versehenen Gegen
6. Sendungen mit GeschästSpapieren und Druck
derartige Packet und für je
sachen sollen das Gewicht von 2 Kilogramm nicht
50 Gramm oder einen Theil von 50 Gramm,
überschreiten und an keiner Seite eine Ausdehnung
stand oder jedes
vorausgesetzt, daß dieser Gegenstand oder dieses
von mehr als 45 Zentimeter haben. Jedoch können
Packet weder einen Brief, noch einen geschrie
Packete in Rollenform, deren Durchmeffer 10 Zen
benen Vermerk enthält, welcher die Eigenschaft
timeter und deren Länge 75 Zentimeter nicht über
einer eigentlichen und persönlichen Korrespon-
steigt, zur Postbeförderung zugelaffen werden.
denz hat. und daß
schaffen
ist,
daß
die Sendung derart be-
der Inhalt leicht geprüft
A r t. 6. 1. Die im Art. 5 bezeichneten Gegenstände können unter Einschreibung versendet werden. 2. Für Einschreibsendungen hat der Absender zu
werden kann.
Die Taxe der GeschästSpapiere darf nicht weniger als 25 Centimen für jede Sendung, und die Taxe
entrichten:
1) daS gewöhnliche Porto der frankirten Sen
der Waarenproben nicht weniger als 10 Centimen*
dungen gleicher Gattung; 2) eine Einschreibgebühr von höchstens 25 Cen
für jede Sendung betragen.
timen einschließlich der Ausfertigung eines Ein
2. Außer den in dem vorstehenden Paragraphen
festgesetzten Taxen können zur Erhebung kommen: 1) für jede Sendung, welche den See-Tranfit
lieferungsscheins für den Absender, s 3.
Der Absender einer Einschreibsendung kann,
gebühren von 15 Franken für das Kilogramm
gegen eine im Voraus zu entrichtende Gebühr von
Briefe oder Postkarten und 1 Frank für das
höchstens 25 Centimen, einen Rückschein erhalten.*
Kilogramm
anderer Gegenstände
unterliegt,
Art. 7. 1. Die eingeschriebenen Korrespondenzen
zwar in allen Verkehrsbeziehungen,
auf
können im Verkehr derjenigen Länder, deren Verwal
welche diese Tranfitsätze anwendbar find
eine
tungen über die Einführung eine- solchen Dienstes
ltnb
einheitliche Zuschlagtaxe, welche 25 Centimen
fich verständigen, mit Nachnahme bis zum Betrage
für da- einfache Briefporto, 5 Centimen für
von 500 Franken belastet versandt werden.
jede Karte, und 5 Centimen für je 50 Gramm
Gegenstände unterliegen derselben Behandlung und
oder einen Theil von 50 Gramm bei den an
Taxirung wie Einschreibsendungen.
deren Gegenständen nicht übersteigen darf;
2.
Diese
Der vom Empfänger eingezogene Betrag ist
der mit Postverbind
nach Abzug der gewöhnlichen Postanweisung-gebühr
ungen von nicht zum Verein gehörigen Ver
und einer Einziehungsgebühr von 10 Centimen dem
waltungen, oder mit außergewöhnlichen Ver
Absender mittelst Postanweisung zuzusenden.
2) für jeden Gegenstand,
bindungen innerhalb des Vereins gegen be sondere Gebühren
befördert
wird,
eine zu
2. Im Deutschen «eich 10 Pfennig (§ 17 VI Postordnung d. 11. Juni 1892), s. unten Art. 10.
Art. 8.r
1.
Geht eine Einschreibsendung ver
loren, so hat der Absender, oder auf deffen Ver-
3. 6. Echlußprotokoll Ziff. I. 4. § 83 Postordnung d. 11. Juni 1892. 5. 6. Echlußprotokoll Ziff. II.
141
1891 (4. Juli) langen der Empfänger, den Fall höherer Gewalt
pfangSberechtigte Quittung ertheilt und die Sendung
ausgenommen, Anspruch auf eine Entschädigung
übernommen HatArt. 9.1. Der Absender einer Briefsendung kann
von 50 Franken.
2. Die Verpflichtung zur Zahlung des Ersatzbe-
dieselbe zurücknehmen oder ihre Aufschrift abändern
träges liegt derjenigen Verwaltung ob. welcher die
lasten, solange die Sendung dem Empfänger noch
Aufgabe-Postanstalt angehört.
Dieser Verwaltung
wird vorbehalten, ihren Anspruch gegen die ver
nicht ausgehändigt ist.Das hieraus bezügliche Verlangen wird ent
2.
antwortliche Verwaltung d. h. gegen diejenige, auf
weder brieflich oder telegraphisch auf Kosten de-
deren Gebiet oder in deren Betrieb der Verlust
Absenders übermittelt.
stattgefunden hat, geltend zu machen.
richten :
3. BiS zum Nachweise des Gegentheils liegt die
1) totnu die Uebermittelung brieflich erfolgt, die Taxe für einen einfachen Einschreibbrief;
Verantwortlichkeit derjenigen Verwaltung ob. welche
den Gegenstand unbeanstandet übernommen hat und
2) wenn die Uebermittelung auf telegraphischem Wege geschieht, die Taxe deS Telegramm- nach
weder deffen Aushändigung an den Empfänger,
dem gewöhnlichen Tarif.
noch, eintretendenfalls, die vorschriftsmäßige Weiter
sendung an die folgende Verwaltung nachweisen kann. Die Verantworlichkeit für die postlagernden Sendungen hört auf, sobald dieselben einer Person
behändigt sind, welche nach Maßgabe der im Be stimmungslande bestehenden Vorschriften die Ueber einstimmung ihres Namens und ihrer Eigenschaft
mit den Angaben der Adresse nachgewiesen hat.
Letzterer hat dafür zu ent
3. Die Bestimmungen des gegenwärtigen Artikels
find für diejenigen Länder nicht verbindlich, deren
Gesetzgebung dem Absender nicht gestattet, über eine
Sendung während der Beförderung derselben zu
verfügen. Art. 10. Diejenigen Verein-länder, welche nicht den Franken zur Münzeinheit haben,
setzen die
Taxen in ihrer eigenen Währung fest, zum ent
4. Die Zahlung des ErfatzbetrageS durch die Ver waltung de- Aufgabegebiets soll sobald als möglich
und spätestens innerhalb eines Jahres, vom Tage
der Nachfrage ab gerechnet, stattfinden. Die verant wortliche Verwaltung ist verpflichtet, der Verwal tung des Aufgabegebiets den von derselben gezahlten Ersatzbetrag ohne Verzug zu erstatten.
Im Falle
die verantwortliche Verwaltung der Verwaltung des Aufgabegebiets angekündigt hat. Zahlung nicht zu
leisten, hat dieselbe der letztbezeichneten Verwaltung die in Folge der Nichtzahlung etwa fich ergebenden Kosten zu erstatten.
sprechenden Werth der in den vorhergehenden Artikeln 5
und 6 bestimmten Beträge. Diese Länder find be fugt. die Bruchtheile nach Maßgabe der Ueberficht
abzurunden, welche in der im Art. 20 de- gegen
wärtigen Vertrages erwähnten AuSführungS-Uebereinkunft enthalten ist.
A r t. 11. 1. Die Frankirung der Sendungen kann
nur mittelst der im Aufgadelande für die Privatkorre
spondenz gültigen Postwerthzeichen bewirkt werden. Jedoch werden die Antwortpostkarten, auf welchen
fich
Postwerthzeichen
deS Ursprungslandes
dieser
Kurten befinden, als gültig frankirt angesehen.
5. Man ist darüber einverstanden, daß der An
2. Hiervon ausgenommen find lediglich die auf
spruch auf Entschädigung nur zuläsfig ist, wenn
den Postdienst bezüglichen, zwischen den Postver
derselbe innerhalb eines Jahres, vom Tage der
waltungen ausgetauschten amtlichen Korrespondenzen,
Aufgabe der Einschreibsendung an gerechnet, er
welche portofrei befördert werden.
hoben wird; nach Ablauf dieses Zeitraums steht
3. Die auf offenem Meere mittelst Schiff-brief
dem Absender ein Anspruch auf irgend eine Ent
kastens oder bei den Schiffsführern aufgelieferten
schädigung nicht au.6 789
Korrespondenzgegenstände können nach dem Tarif
6. Wenn der Verlust während der Beförderung
und mit Postwerth-eichen desjenigen Lande- frankirt
stattgefunden hat, ohne daß festgestellt werden kann,
werden, welchem das Schiff angehört oder deffen
aus welchem Landesgebiete dies geschehen ist, so wird
Flagge es führt. Wenn die Auflieferung an Bord
der Schaden von den betheiligten Verwaltungen zu
während des Aufenthalt- am Anfangs- oder End
gleichen Theilen getragen.
punkt der Fahrt oder in einem der Zwischenhäfen
7. Die Ersatzverbindlichkeit der Postverwaltungen
statt hat, kann die Frankirung nur nach dem Tarif
für Einschreibsendungen hört auf, sobald der Em
und mit Wetthzeichen desjenigen Landes bewirtt werden,
in deffen Gewästern fich da- Schiff be
findet. 6. Ueber Schiedsgericht im Falle der Meinungsverschieden
heit s. Art. 7. Nach § 14 8. über daS Postwesen deS Deutschen Reichs v. 28. Ott. 1871 (f. unterm 4. Rod. 1871) beträgt die Frist
Art. 12. 1. Jede Verwaltung behält unverkürzt die von ihr auf Grund der vorhergehenden Art. 5, 6. 7, 10 und 11 erhobenen Summen, abgesehen
nur 6 Monate; die Postverwaltuug wird diese kürzere Frist
nur mehr für Sendungen im inneren Verkehr geltend machen kSuue«, s. unten Art. 21. Ueber die Unterbrechung der Dertähruug vgl. de« erwähnten § 14; über die Voraussetzungen
im übrigen 6 6 ebendas.
8. Ueber ben berechtigten Empfänger s.-40 Postordnung
d. 11. Juni 1892. 9. 6. 6 85 der Postorduuug d. 11. Auui 1892,
1891 (4. Juli)
142
von der Vergütung, welche für die im 8 2 de»
der Land- und Seepostverbindungen anderer Länder
Art. 7 bezeichneten Postanweisungen zu zahlen ist.
geschloffene Driefposten auSgetauscht werden.
2. ES findet daher eine Abrechnung hierüber, vor-
2. In diesen Briefposten dürfen nur solche Korre
behältlich der im K 1 deS gegenwärtigen Artikel
spondenzen enthalten sein, welche an die Stäbe und
vorgesehenen Vergütung, zwischen den verschiedenen
Mannschaften
Verein-verwaltungen nicht statt.
bezw. absendenden Schiffe gerichtet find bezw. von
der
die
Briefposten
empfangenden
3. Briefe und andere Postsendungen dürfen weder
denselben herrühren. Die in Anwendung zu bringen
im Ursprung-lande, noch im Bestimmungslande, sei
den Tarife und Versendung-bedingungen werden
e- zu Lasten der Absender oder der Empfänger, einem
von der Postverwaltung desjenigen Lande-, welchem
anderen Porto oder einer anderen Postgebühr unter
die Schiffe angehören, nach Maßgabe ihrer inlän
worfen werden, al- in den vorbezeichneten Artikeln
dischen Verordnungen bestimmt.
festgesetzt find.
3.
Vorbehaltlich anderer Vereinbarung -wischen
Art. 13.1. In denjenigen Verein-ländern, welche
den betheiligten Verwaltungen hat diejenige Post
einwilligen, sich in ihrem gegenseitigen Verkehr mit
verwaltung, welche die beregten Briesposten absendet
diesem Dienstzweige zu befassen, werden Briefsen
oder empfängt, den tranfitleistenden Verwaltungen
dungen jeder Art auf Verlangen deS Absenders dem
Tranfitgebühren nach Maßgabe der Bestimmungen
Empfänger sogleich nach der Ankunft durch beson
im Art. 4 zu zahlen.
deren Boten zugestellt.10
Art. 16. 1. E- werden nicht befördert:
2. Diese Sendungen, welche „Eilsendungen* ge
a) Geschäft-papiere, Mustersendungen und Druck
nannt werden, unterliegen einer besonderen Bestell
sachen, welche nicht wenigsten- theilweise fran
gebühr, welche auf 30 Centimen festgesetzt ist und
kirt find oder welche fich nach Maßgabe ihrer
vom Absender, neben dem gewöhnlichen Porto, zum
Beschaffenheit nicht
vollen Betrage im Vorau- entrichtet werden muh.
prüfen lassen;
Diese Gebühr verbleibt der Verwaltung deS Aufgabe-
auf ihren Inhalt
b) Gegenstände derselben Gattungen, sofern fie die
im Art. 5 festgesetzten Gewicht-- und Aus
gebiet-.
3.
leicht
dehnung-grenzen überschreiten;
Ist der Gegenstand nach einem Orte ohne
Postanstalt gerichtet, so kann die Postverwaltung
c) Waarenproben,
zur Höhe desjenigen Betrage- erheben, den fie in
ihrem inneren Verkehr für die Eilbestellung fest
welche
einen
Handel-werth
die
vorerwähnten
haben;
deS Bestimmung-gebiet- eine Ergänzung-gebühr bis
2.
Dorkommendenfalls
find
Sendungen nach dem Aufgabeorte zurückzuleiten und
gesetzt hat, unter Anrechnung der vom Absender
daselbst dem Absender, wenn möglich, wieder zuzu
entrichteten Gebühr oder des entsprechenden Betrage-
stellen.
in der Währung deS die Ergänzung-gebühr er
3. ES ist verboten:
hebenden Landes.
1) mit der Post zu versenden:
4. Eilsendungen, welche nicht zum vollen Betrage
a) Mustersendungen und andere Gegenstände,
der im Voraus zu entrichtenden Taxen frankirt
welche ihrer Natur nach für die Postbeamten
find, werden auf dem gewöhnlichen Wege bestellt.
Gefahren mit fich bringen bezw. dieKorrespon-
Art. 14. 1. Für die Nachsendung von Postsen
denzgegenstände beschmutzen oder verderben
dungen innerhalb deS Vereinsgebiets wird ein Nach-
schußporto nicht erhoben. 2. Bei unbestellbar gebliebenen Sendungen tritt
können;
b) explodirbare, leicht entzündliche oder gefähr liche Stoffe; lebende oder todte Thiere und
eine Erstattung der den betheiligten Verwaltungen
Insekten, soweit hierfür nicht Ausnahmen
für die erstmalige Beförderung dieser Sendungen
in den Ausführung-bestimmungen vorgesehen
zukommenden Tranfitgebühren nicht ein.
3. Unfrankirte Briefe und Postkarten, sowie un
find; 2) in die gewöhnlichen oder eingeschriebenen Brief
zureichend frankirte Briefsendungen jeder Art, welche
postsendungen einzulegen;
wegen Unbestellbarkeit oder in Folge Nachsendung
a) im Umlauf befindliche Münzen;
nach dem Aufgabelande zurückgelangen, unterliegen
b) zollpflichtige Gegenstände;
denselben Taxen, wie gleichartige Gegenstände, welche
c) Gold- oder Silbersachen, Edelsteine, Schmuck
unmittelbar au- dem ersten BestimmungSlande nach
sachen und andere kostbare Gegenstände, aber
dem Ursprung-lande versandt werden.
nur in dem Falle, daß da- Einlegen oder die
Art. 15.
1. Zwischen den Postanstalten eine-
der vertragschließenden Länder und den Befehlshabern
der in fremden Gewässern weilenden Geschwader oder Kriegsschiffe desselben Lande- können mittelst
Beförderung derselben durch die Gesetzgebung
der betreffenden Länder verboten ist.
4. Die Sendungen, welche unter die Verbote devorhergehenden Paragraphen fallen und etwa um
richtig zur Beförderung zugelassen worden find, 10,
S 24 Postordnung d. 11. Juni 1892, das. auch
nähere- über die Gebühren.
müssen nach dem Aufgabeorte -urückgesandt werden,
e- fei denn, daß die Verwaltung de- Bestimmung--
1891 (4. Juli) lande» durch ihre Gesetzgebung oder inländischen
148
übersteigen. Eintretendenfalls werden diese Gebühren
Verordnungen ermächtigt ist, anderweit darüber zu
nach Verhältniß der zurückgelegten Entfernungen
verfügen.
zwischen den betheiligten Verwaltungen getheilt, un
5. Der Regierung jedes Dereinslandes ist übrigens
beschadet anderweiter Abmachungen der letzteren.
das Recht Vorbehalten, sowohl die der ermäßigten
6. Die vorerwähnten Gebühren für den Tranfit
Taxe unterworfenen Gegenstände, in Betreff deren
außerhalb des Vereins finden auf alle in offenem
den bestehenden Gesehen, Verordnungen und Dor
Tranfit oder in geschloffenen Briefposten beförder
die Bedingungen ihrer Veröffent
ten Korrespondenzen Anwendung und find von der
lichung oder Verbreitung in diesem Lande nicht ge
Verwaltung deS Aufgabegebiets zu bezahlen. Jedoch
schriften
über
nügt sein sollte, als auch Korrespondenzgegenstände
muß im Falle der Versendung geschloffener Brief
jeder Art, welche äugenscheinlich Bemerkungen, Zeichen
posten aus einem Vereinslande nach einem nicht zum
u. s. w. tragen, die nach den gesetzlichen oder regle
Verein gehörigen Lande oder auS einem nicht zum
mentarischen Vorschriften dieses Landes unstatthaft
Verein gehörigen Lande nach einem DereinSlande
find, von der Beförderung und Bestellung auf ihrem
über die Art der Zahlung der Tranfitgebühren eine
Gebiete auSzuschließen.
zuvorige
Art. 17.
1.
Diejenigen Bereinsverwaltungen,
Vereinbarung zwischen
den
betheiligten
Verwaltungen getroffen werden.
welche mit außerhalb!deS VereinSgebietS belegenen
7. Die Abrechnung über die Tranfitgebühren für
Ländern Verbindungen unterhalten, gestatten allen
die zwischen einem Vereinslande und einem fremden
anderen Vereinsverwaltungen, diese Verbindungen
Lande durch Vermittelung eines anderen BereinS-
zum Au-tausch der Korrespondenzen mit den ge
landeS ausgetauschten Korrespondenzen erfolgt auf
nannten Ländern zu benutzen.
Grund von Nachweisungen, welche zur gleichen Zeit
Aus Korrespondenzen, welche zwischen einem
2.
aufgestellt werden, wie diejenigen, die in Gemäß
deS vorhergehenden Art. 4 für die Berech
Vereinslande und einem dem Verein nicht ange
heit
hörigen Lande in offenem Tranfit durch ein anderes
nung der Tranfitgebühren innerhalb des Vereins
BereinSland ausgetauscht werden, finden für die
anzufertigen find.
Beförderung außerhalb der Grenzen des VereinS-
8.
Die in einem Vereinslande zu erhebenden
gebietS die Verträge, Uebereinkommen oder beson
Taxen für solche Sendungen nach und vom Der-
deren Bestimmungen Anwendung, welche die Post
einsauslande, bei welchen die Vermittelung eines
beziehungen zwischen dem letzteren Lande und dem
anderen Vereinslandes eintritt, dürfen niemals nied
nicht zum Verein gehörigen Lande regeln.
riger fein, als die Normalsätze des Vereins. Diese
3. In Hinficht auf die Gebühren für den Tranfit innerhalb deS Vereins werden die Korrespondenzen
Taxen kommen ungetheilt dem Lande zu, welches sie erhebt.
aus oder nach einem fremden Lande den Korrespon
Art. 18. Die Hohen vertragschließenden Theile
denzen aus oder nach demjenigen DereinSlande gleichge
verpflichten sich, die nothwendigen Maßregeln zu
welches die Beziehungen mit erstgedachtem
ergreifen oder bei ihrer Gesetzgebung vorzuschlagen,
stellt,
um die betrügerische Verwendung von gefälschten
Lande unterhält.
4. In Hinstcht auf die Gebühren für den Tranfit
oder schon gebrauchten Postwerthzeichen zur Fran-
außerhalb der Grenzen des Vereins unterliegen die
kirung von Postsendungen unter Strafe zu stellen.
Lande zu
Sie verpflichten sich gleicherweise, die nothwendigen
Gunsten des Vereinslandes, welches die Beziehungen
Maßregeln zu treffen oder bei ihrer Gesetzgebung
Korrespondenzen
nach
einem
fremden
mit dem nicht zum Verein gehörigen Lande unter
vorzuschlagen, um alle betrügerischen Handlungen
hält, folgenden Tranfitsätzen:
zur Herstellung, zum Verkauf, Vettrieb oder zur
a) für die Seebeförderung außerhalb des Vereins,
Verbreitung postdienstlicher Vignetten und Werth
20 Franken für daS Kilogramm Briefe und
zeichen, welche gefälscht oder derart nachgemacht find,
Postkarten und 1 Frank für das Kilogramm
daß sie mit den von der Verwaltung eines der ver
anderer Gegenstände;
tragschließenden Länder ausgegebenen Vignetten und
b) für die Landbeförderung außerhalb des Vereins, vorkommendenfalls
denjenigen Gebühren für
da- Kilogramm, welche von dem Lande, das
Werthzeichen verwechselt werden können, zu verbieten
und zu verhindern." Art. 19.
Der Dienst der Briese und Kästchen
die Beziehungen mit dem zur Vermittelung ■ mit Werthangabe, der Postanweisungen, Postpackete, dienenden fremden Lande unterhält, bekannt ! Postaufträge,
5.
der AuSweiSbücher und der Post-
Zeitung-dienst bilden den Gegenstand besonderer
gegeben werden.
Im Falle zwei oder mehrere Verwaltungen ; Abkommen zwischen den verschiedenen Ländern oder
an der Seebeförderung theilnehmen, dürfen die Ge
Ländergruppen deS Vereins."
bühren der gesammten Seebeförderung innerhalb
Art. 20. 1. Die Postverwaltungen der verschie
und außerhalb der DereinSgrenzen 20 Franken für
denen Länder, welche den Verein bilden, find be-
da» Kilogramm Briefe und Postkarten und 1 Frank für jedes Kilogramm
anderer Gegenstände nicht
11. e. ®. d 18. Mai 1891 Art. I. IV, V. 12. e. die folgende« Ueberriukouuaen do« gleiche« rage.
1891 (4. Juli)
144
fugt, im gemeinsamen Einverständniß mittelst einer
Art. 24. 1. Diejenigen Länder, welche an dem
AuSführungS-Uebereinkunst alle für nothwendig er
gegenwärtigen Vertrage nicht theilgenommen haben,
achteten Dienstvorschriften festzusetzen.15
können bemfelben auf ihren Antrag beitreten.
2. Die verschiedenen Verwaltungen können außer
2. Dieser Beitritt wird auf diplomatischem Wege
dem unter sich die erforderlichen Abkommen über
der Regierung der Schweizerischen Eidgenoffenschaft
solche Angelegenheiten treffen, welche nicht die Ge
angezeigt, welche allen Vereinsländern davon Nach
sammtheit deS Vereins angehen, vorausgesetzt, daß
richt giebt
diese Abkommen den Festsetzungen deS gegenwär
3. Der Beitritt hat mit voller Rechtskraft die Zustimmung zu allen im gegenwärtigen Vertrage
tigen Vertrages nicht widersprechen. 8. Den beteiligten Verwaltungen ist jedoch ge
festgesetzten Bestimmungen, sowie die Zulaffung zu
stattet, sich unter einander über die Annahme er
allen durch
mäßigter Laxen in einem Umkreis von 30 Kilo
Folge.
meter zu verständigen.
denselben
4. ES ist Sache
Art. 21. 1. Der gegenwärtige Vertrag berührt
gewährten Vortheilen zur
der Regierung der Schweize
rischen Eidgenoffenschaft, im gemeinsamen Einver
in keiner Weise die innere Gesetzgebung der Länder
ständniß mit der Regierung des beteiligten Landes
in Allem, waS durch die in diesem Vertrage ent
die Höhe des Beitrage-, welchen die Verwaltung
haltenen Bestimmungen nicht vorgesehen worden ist.
dieses Landes zu den Kosten für das internationale 2. Auch beschränkt der Vertrag nicht die Befug- I Büreau zu zahlen hat, sowie eintretendenfalls die
Theile, behufs Ver-
Taxen zu bestimmen, welche von dieser Verwaltung
befferung deS Postverkehrs Verträge unter sich be
in Gemäßheit des vorhergehenden Art. 10 zu er
stehen zu fassen und neu zu schließen, sowie engere
heben find.
niß
der
vertragschließenden
Vereine auftecht zu erhalten oder neu zu gründen.
Art. 25. 1. Auf Verlangen oder nach Zustim
Art. 22. 1. Unter dem Namen Internationales
mung von mindestens zwei Dritteln der Regier
je nach der
Büreau deS Weltpostvereins soll die Centralstelle,
ungen bezw. Verwaltungen werden,
welche unter der oberen Leitung der schweizerischen
Wichtigkeit der zu erledigenden Fragen,
Postverwaltung wirkt, und deren Kosten von sämmt
Kongreffe von Bevollmächttgien der vertragschließen
lichen Postverwaltungen deS Vereins bestritten werden,
den Länder oder einfache Konferenzen der Verwal
aufrecht erhalten bleiben.
tungen zusammentreten.
2. Dieses Büreau wird
auch
ferner die den
internationalen Postverkehr betreffenden dienstlichen
2.
entweder
Mindestens alle fünf Jahre soll jedoch ein
Kongreß abgehalten werden.
Mitteilungen sammeln, zusammenstellen, veröffent
3. Jedes Land kann fich entweder durch einen
lichen und vertheilen, in streitigen Fragen auf Ver
oder mehrere Bevollmächtigte oder durch die Be-
langen der ^Beteiligten sich gutachtlich äußern, An
vollmächigten eines anderen Landes vertreten lassen;
trägen auf Abänderung der Kongreß-Urkunden die
indeß dürfen der oder die Bevollmächtigten eines
geschäftliche Folge geben, angenommene Aenderungen
Landes nur mit der Vertretung von zwei Ländern-
bekannt geben und überhaupt sich mit denjenigen
das eigene Land einbegriffen, beauftragt werden.
Gegenständen
und Aufgaben besassen,
welche ihm
im Jntereffe deS Postvereins übertragen
werden.
Art. 23. 1. Meinungsverschiedenheiten zwischen
zwei ober mehreren Mitgliedern deS Vereins über
4.
Bei den Berathungen hat jedes Land nur
eine Stimme.
5. Von jedem Kongreß wird bestimmt, wo der nächste Kongreß stattfinden soll.
die Auslegung des gegenwärtigen Vertrages oder
6. Für die Konferenzen setzen die Verwaltungen,
hinfichtlich der Verantwortlichkett einer Verwaltung
auf Vorschlag des internationalen Büreaus, den
im Falle des Verlustes
Ort der Zusammenkunft fest.
einer Einschreibsendung
sollen durch ein Schiedsgericht ausgetragen werden,
Art. 26. 1. Innerhalb der Zett, welche zwischen
zu welchem jede der beteiligten Verwaltungen ein
den Versammlungen liegt, ist jede Postverwaltung
anderes, bei der Angelegenheit nicht unmittelbar
eines VereinSlandeS berechtigt, den anderen Der-
beteiligte» Vereinsmitglied wählt. 2. Das Schiedsgericht entscheidet nach einfacher Stimmenmehrheit.
3. Bei Stimmengleichheit wählen die Lheilnehmer
des Schiedsgerichts zur Entscheidung der streitigen
Frage eine andere, bei der Angelegenheit gleichfalls unbeteiligte Verwattung.
4.
einSverwaltungen durch Vermittelung deS interna tionalen Büreaus Vorschläge in Betreff de» Ver einsverkehrs zu unterbreiten.
2. Jeder Vorschlag unterliegt folgendem Ver fahren:
Den Dereinsverwaltungen wird
eine Frist von
die
Vorschläge zu
fünf
Monaten
gelassen,
um
Die Bestimmungen dieses Artikels finden auch Anwendung auf alle Uebereinkommen, welche in
prüfen und um dem internationalen Büreau ein
Gemäßheit des vorstehenden Art. 19 abgeschloffen
Gegenvorschläge zukommen zu laffen. Die Antworten
find._________
werden von dem internationalen Büreau zusammen
13. Diese AnsführnngSübereiadmst ist nicht verkündet.
tretendenfalls ihre Bemerkungen, Abänderungs- oder
gestellt und den Verwaltungen mit der Aufforder-
1891 (4. Juli)
145
ung mitgetheilt, sich für ober gegen dieselben auS-
einkommen oder sonstigen Akte insoweit außer Kraft,
Diejenigen Verwaltungen, welche nicht
als fie mit den Festsetzungen deS gegenwärtigen Ver
innerhalb sechs Monate, vom Datum des zweiten
trages nicht im Einklang stehen und unbeschadet der
Rundschreibens ab gerechnet, mit dem das infer*
im vorhergehenden Art. 21
zusprechen.
vorbehaltenen Rechte.
nationale Büreau die gemachten Bemerkungen zu
2. Der gegenwärtige
ihrer Kenntniß gebracht hat, ihre Stimme abge
möglich ratifizirt werden.
geben haben, werden als sich enthaltend angesehen.
Ratifikations-Urkunden soll zu Wien stattstnden."
8. Nm vollstreckbar zu werden, müssen die Vor
Vertrag
soll sobald al-
Die Auswechselung der
3. Zu Urkund dessen haben die Bevollmächtigten
der oben bezeichneten Länder den gegenwärtigen Ver
schläge erhalten: 1) Einstimmigkeit, wenn es sich
um Aufnahme
neuer Artikel oder um Abänderung der Be
trag unterzeichnet zu Wien, den vierten Juli Ein tausend achthunderteinundneunzig.
stimmungen deS gegenwärtigen Artikels und
Schlußprotokoll.
der vorhergehenden Art. 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 12, 13, 15 und 18 handelt;
Im Begriff, zur Unterzeichnung der durch den
2) zwei Drittel der Stimmen, wenn es sich um
Wiener Weltpostkongreß vereinbarten Abkommen
die Abänderung anderer Vertragsbestimmungen
zu schreiten, find die unterzeichneten Bevollmäch-
handelt, als derjenigen der Art. 2, 3, 4, 5, 6,
tigten über Folgendes übereingekommen:
7, 8, 9, 12, 13, 15, 18 und 26;
I. In Abweichung von der Bestimmung im Art. 6
3) einfache Stimmenmehrheit, wenn es sich um die
des Vertrages, welcher die Einschreibgebühr auf
Auslegung der Vertragsbestimmungen handelt,
höchstens 25 Centimen festsetzt, ist vereinbart wor
abgesehen von dem im vorhergehenden Art. 23
den, daß die außereuropäischen Staaten befugt fein
vorgesehenen Falle einer Streitigkeit.
sollen, eine Meistgebühr von 50 Centimen beizu
4. Die gültigen Beschlüsse werden in den beiden
ersten Fällen durch eine diplomatische Erklärung
behalten. einschließlich der Ausfertigung eine- Ein
lieferungsscheins für den Absender.
bestätigt, welche die Regierung der Schweizerischen
II. In Abweichung von den Bestimmungen deS
und den Regier
Art. 8 de« Vertrages ist vereinbart worden, daß
ungen aller vertragschließenden Länder zu über
als UebergangSmaßregel denjenigen Verwaltungen
Eidgenossenschaft auszufertigen
senden hat,
im dritten Falle durch eine einfache
der außereuropäischen Länder, deren Gesetzgebung
Bekanntgabe des internationalen BüreauS an alle
gegenwärtig dem
Vereinsverwaltungen.
entgegensteht, auch ferner gestattet fein soll, die An
5. Die angenommenen Abänderungen oder ge
faßten Beschlüsse find frühestens zwei Monate nach
Grundsätze der Gewährleistung
wendung dieses Grundsatzes solange
auSzusetzen,
bis fie von ihrer gesetzgebenden Gewalt die Er mächtigung zu seiner Einführung erhalten haben.
ihrer Bekanntgabe vollstreckbar. Art. 27. Hinsichtlich der Anwendung der vor
Bis zu diesem Zeitpunkte find die anderen Ver
hergehenden Art. 22, 25 und 26 werden je nach Um
einsverwaltungen zur Zahlung einer Entschädigung
ständen als ein einziges Land oder als eine einzige
für die in ihrem Betriebe verloren gehenden Einschreibesendungen nach oder auS den gedachten Län
Verwaltung angesehen:
1. das Britisch-Indische Kaiserreich;
dern nicht verbunden.
III. Da Bolivien,
2. DaS Dominium Canada; 3. die Gesammtheit der Britischen Kolonien Au-
Chile, Costa-Rica, die Re
publik San Domingo, Ecuador, Haiti, Honduras
und Nicaragua, welche dem Verein angehören, fich
stralafienS; 4. die Gesammtheit der Dänischen Kolonien;
auf dem Kongreß nicht haben vertretm lassen, fo
5. die Gesammtheit der Spanischen Kolonien;
bleibt ihnen zu dem Zweck, um den daselbst abge
6. die Gesammtheit der Franzöfischen Kolonien;
schlossenen Abkommen oder nur dem einen oder dem
7. die Gesammtheit der Niederländischen Kolonien;
anderen derselben beizutreten, daS Protokoll offen.
8. die Gesammtheit der Portugiefischen Kolonien.
Das Protokoll bleibt ebenfalls offen zu Gunsten
gegenwärtige Vertrag soll am
der Britischen Kolonien von Australafien, deren
gebracht werden
Vertreter die Abficht dieser Länder dem Weltpost,
Art. 28. 1. Juli
Der
1892 zur Ausführung
und auf unbestimmte Zeit in Kraft bleiben; jeder
verein vom 1. Ott.
der vertragschließenden Theile hat indeß daS Recht,
haben.
1891
ab beizutreten,
erklärt
auf Grund einer von seiner Regierung bei der
Dasselbe bleibt ferner offen für die Südafrika-
Regierung der Schweizerischen Eidgenossenschaft ein
nische Republik, deren Bevollmächtigter auf dem
Jahr im Voraus gemachten Ankündigung aus dem
Kongreß die Abficht seines Lande-, dem Weltpost,
Verein auSzutreten.
verein beizutreten, unter Vorbehalt späterer Fest
Art. 29.
1. Mit dem Tage
der Ausführung
deS gegenwärtigen Vertrages treten alle Bestim
mungen der früher zwischen den verschiedenen Ländern
oder Verwaltungen abgeschlossenen Verträge, Ueber-
Garnrnl. b. in Elsaß-Lothr. gelt. Gesetze, 8b. vi.
setzung deS Zeitpunktes für den Eintritt,
kundge-
geben hat.
14. Ist geschehen s. Bent am Schlüsse beS letzten der gleichzeitigen Uebereiukommen, unten S. 161
10
1891 (4. Juli)
146
Endlich bleibt, um den übrigen Ländern, welche
an den heute zu Wien unterzeichneten Abkommen
noch außerhalb de- Verein- stehen, den Beitritt zu
betheiligten
erleichtern, denselben da- Protokoll gleichfalls offen.
oder andere dieser Abkommen nicht ratifiziren sollten,
IV. Da- Protokoll wird zu Gunsten der Länder, deren Vertreter heute nur den Hauptvertrag oder
nur
eine
gewisse Zahl der
durch
den
Kongreß
vertragschließenden Länder
bleiben diese
letzteren
daS
eine
nichtSdestowemger für die
Staaten, welche dieselben ratifizirt haben, verbindlich.
Zu Urkund besten haben die unterzeichneten Bevoll
offen
mächtigten das gegenwärtige Schtußprotokoll aus
gehalten, damtt sie auch den übrigen heute unter
genommen, welches dieselbe Kraft und dieselbe Gül
zeichneten Abkommen oder einem oder dem anderen
tigkeit haben soll, als wenn seine Bestimmungen
vereinbarten Abkommen unterzeichnet haben,
in den Text der betreffenden Abkommen selbst aus
derselben beünten können.
V. Die in dem vorstehenden Art. HI vorgesehenen
genommen worden wären, und sie haben diese-Schluß
Beitrittserklärungen müssen durch die betreffenden
protokoll in einem Exemplar unterzeichnet, welches
Regierungen in diplomatischer Form bei der Kaiser
in dem Archiv der Oesterreichischen Regierung nieder
lich Königlich österreichischen Regierung angemeldet
gelegt, und wovon jedem Theile eine Abschrift zn-
werden.
Die Frist, welche ihnen für diese Anmel
dung bewilligt wird, läuft mit dem 1. Juni 1892 ab.
gestellt werden wird.
Geschehen zu Wien, den 4. Juli 1891.
VI. Für den Fall, daß eine- oder mehrere der
Aekrreiukvmmen, betreffend den Austausch vou Driesen und Kästchen ant Werth-
angabe, abgeschloffen zwischen Deutschland, der Ärgenttnischeu Republik, Orsterreich-Augaru, Seigren, Brasilien, Bulgarien, der Republik Costa-Rica, Dänemark
und den Dänischen Kolonien, Egypten, Spanien. Frankreich und den Französischen Kolonien, Italien, der Republik Liberia, Lnremburg, Norwegen, Riederland,
Portugal Md den Portugiesischen Kolonien, Rumänien, Rußland, Salvador, ' Serbien, Schweden, der Schweiz, der Negentschast Tunis «ud der Türkei. Sl.-G.-Bl. 1892. 6. 585. Die unterzeichneten Bevollmächtigten der Regie
Gebiet jede- der beigetretenen Länder ist gewähr
rungen der vorstehend aufgeführten Länder haben,
leistet; die bei der Beförderung betheiligten Ver
in Gemäßheit
waltungen Übernehmen die Derantwortlichkett inner
des Art. 19
des Hauptvertrages,
im gemeinsamen Einverständniß und unter Vor
halb
behalt der Ratifikatton folgende- Uebereinkommen
Grenzen.
Art. 1.1. Zwischen den oben bezeichneten Ländern Werthpapiere
nachfolgenden
Art.
11
bestimmten
Ein Gleiche- gilt bezüglich der durch die Ver
abgeschloffen: können
der im
enthaltende
Briefe,
sowie
Schmucksachen und kostbare Gegenstände enthaltende
waltungen der beigetretenen Länder bewirtten oder vermittelten Beförderung zur
See,
vorausgesetzt
jedoch, daß diese Verwaltungen in der Lage find,
Kästchen mit Werthangabe unter Versicherung de
die Verantwortlichkeit für die Wetthsendungen auf
angegebenen Betrage- versendet werden.
den Poftdampfern oder Schiffen, welche sie benutzen,
Nur diejenigen der beigetretenen Länder nehmen
zu übernehmen.
an dem Werthkästchendienst theil, deren Verwal
2. Wofern keine gegenteilige Abmachung zwischen
tungen verabredet haben, diesen Dienst in ihren
den Verwaltungen des Aufgabe- und de- Bestim
gegenseitigen Beziehungen einzuführen. 2.
DaS Meistgewicht der Kästchen ist auf ein
Kilogramm für die Sendung festgesetzt.
3. Die verschiedenen Verwaltungen find berechtigt,
für ihren Verkehr einen Meistbetrag der Werthan
mungsgebiets getroffen ist, erfolgt die Ueberweisung
der Werthsendungen, welche zwischen nicht angren zenden Ländern au-getauscht werden, in offenem
Transit auf den für die gewöhnlichen Korrespon denzen benutzten Beförderungswegen.
gabe zu bestimmen, welcher jedoch in keinem Falle
3. Der Austausch von Briefen und Kästchen mit
geringer als 10000 Franken für die einzelne Sen
Werthangabe zwischen zwei Ländern, welche für
dung sein darf; man ist darüber einverstanden,
ihre gewöhnlichen Beziehungen auf die Vermittelung
daß die verschiedenen bei der Beförderung betheiligten
eines oder mehrerer, am gegenwärtigen Ueberein
Verwaltungen nur bi- zur Höhe de- von ihnen
kommen nicht betheiligten Länder oder auf von der
angenommenen Meistbetrage- verantwortlich find.
Verantwortlichkeit befreite Seepostverbindungen an
Die Briefe und Kästchen mit Werthangabe
gewiesen find, unterliegt der Ergreifung besonderer
können mit Nachnahme bis zum Betrage von 500
Maßregeln, welche die Verwaltungen de- Aufgabe-
4.
Franken unter den im Art. 7 de- Hauptvertrages
unb Bestimmungslandes unter sich zu verabreden
angegebenen Bedingungen belastet werden.
haben, wie die Anwendung eine- Umwege-, die
Art. 2. 1. Die Freiheit de- Transits über das
Beförderung in geschloffenen Beuteln u. s. w.
147
1891 (4. Juli) hältniffe,
eine andere als
die
oben bezeich
Art. 3. 1. Die im Art. 4 des Hauptvertrages | vorgesehenen Tranfitgebühren find von der Verwal- !
nete BerficherungSgebühr zu erheben, voraus
tung des Aufgabegebiets denjenigen Verwaltungen
gesetzt, daß
zu vergüten, welche bei der Beförderung der Briefe i
Werthbetrages nicht übersteigt.
mit Werthangabe in offenem Tranfit betheiligt find.
oder
geschloffenem ' I
Ein Porto von 50 Centimen ist für jedes *
2.
dieselbe 1lt °'o deS
angegebenen
2. Dem Absender einer Sendung mit Werthangabe wird bei Aufgabe der Sendung ein Einliefe
rungsschein unentgeltlich auSgehändigt.
Werthkästchen von der Verwaltung deS Aufgabege- ;
3. Es wird ausdrücklich vereinbart, daß, abge Bestimmungsge- j sehen von dem im 8 2 deS nachfolgenden Art. 9 bietS und, eintretendenfalls, an jede der bei der bezeichneten Falle der Nachsendung, Briefe und Land-Tranfitbeförderung betheiligten Verwaltungen ! Kästchen mit Werthangabe keiner anderen Postge zu entrichten. Die Verwaltung des Aufgabegebiets j bühr, als eintretendenfalls dem Bestellgeld, zu hat außerdem vorkommendenfalls ein Porto von Lasten der Empfänger unterworfen werden dürfen.
bietS
an
Verwaltung
die
des
einem Frank an jede der an der See-Tranfitbe-
förderung theilnehmenden Verwaltungen zu zahlen. 3. Unabhängig von diesen Gebühren und Porto
beträgen hat die Verwaltung deS Aufgabegebiets an die Verwaltung deS BestimmmungSgebietS und eintretendenfalls an jede derjenigen Verwaltungen,
welche
bei
der
Land-Tranfitbeförderung
verant
wortlich betheiligt find, eine BersicherungSgebühr
von 5 Centimen für je 300 Franken oder einen Theil von 300 Franken des angegebenen Werths
Art. 5.
Die Briefe mit Werthangabe, welche
die Postverwaltungen unter fich austauschen, ge
nießen unter den im 8 2 deS Art. 11 deS Haupt vertrages festgesetzten BorauSsetzungm die Freiheit von Porto und DerficherungSgebühren.
Art. 6.
1.
Der Absender einer Sendung mit
Werthangabe kann unter den im Art. 6 deS Haupt vertrages hinsichtlich der Einschreibsendungen fest
gesetzten Bestimmungen eine Bescheinigung über die Zustellung der Sendung an den Empfänger lRück-
zu entrichten. 4. Außerdem hat die Verwaltung deS Ursprungs
landes, wenn eS fich um eine Seebeförderung mit
Verantwortlichkeit handelt, an jede der an der See beförderung theilnehmenden Verwaltungen eine Cee-
schein) verlangen. 2.
Die Gebühr für solche Rückscheine verbleibt
ungetheilt der Verwaltung deS Aufgabegebiets. Art. 7. 1.
Der Absender einer Sendung mit
verficherungSgebühr von 10 Centimen für je 300
Werthangabe kann dieselbe zurücknehmen oder ihre
Franken oder einen Theil von 300 Franken des
Adresse abändern lassen behufS Nachsendung,
angegebenen Werths zu vergüten.
es im Innern deS anfänglichen Bestimmungslandes,
Art. 4. 1.
Die Taxe für Briefe und Kästchen
sei
fei es nach einem andern der vertragsschließenden solange
Sendung
Empfänger
mit Werthangabe ist im Voraus zu entrichten und
Länder,
setzt fich zusammen:
noch nicht auSgehändigt ist, und zwar unter den
die
dem
1) für die Briefe aus dem Porto und der festen
im Art. 9 deS Hauptvertrages hinsichtlich der ge
Gebühr für einen Einschreibbrief von gleichem
wöhnlichen und eingeschriebenen Briefsendungen vor
und gleichem Bestimmungsorte —
gesehenen Bedingungen und Vorbehalten. Diese Be-
Gewichte
Porto und Gebühr ungetheilt der absendenden
fugniß ist, waS die Abänderung der Adresse an
Verwaltung zukommend; — für die Kästchen,
betrifft, auf Sendungen mit Werthangabe bis ein
auS einem Porto von 50 Centimen für jedes
schließlich 500 Franken beschränkt.
an der Landbeförderung theilnehmende Land
2. Desgleichen kann derselbe verlangen, daß die
und eintretendenfalls auS einem Porto von
Sendung dem Empfänger sogleich nach der Ankunst
einem Frank für jedes an der Seebeförderung
durch besonderen Boten -ugestellt werde, und zwar unter den im Art. 13 de- Hauptvertrages ange
theilnehmende Land; 2) für die Briefe und die Kästchen aus einer Ver-
gebenen Bedingungen und Vorbehalten.
ficherungSgebühr für je 300 Franken oder einem
Der Verwaltung de- Bestimmung-gebiets ist indeß
Theil von 300 Franken des angegebenen Werths,
das Recht vorbehalten, an Stelle der Sendung selbst
und zwar von 10 Centimen im Verkehr zwischen
dem Empfänger nur eine Meldung vom Eingänge
angrenzenden oder mittelst direkten Seepost-
derselben durch Eilboten zustellen zu lassen, sofern
diensteS verbundenen Ländern und von 25 Cen
ihre inländischen Verordnungen die- bedingen.
timen im Verkehr zwischen den anderen Lan
Ar:. 8. 1. Jede betrügerische Angabe eines höhe
dern; in beiden Fällen unter etwaiger Hinzu
ren als des wirklichen Werths de- Inhalts eines
rechnung
der
im letzten Absatz deS vorher
gehenden Art. 3 vorgesehenen SeeverficherungS-
Im Falle einer derartigen betrügerischen Angabe
verliert der Absender jedes Recht auf Schadenersatz,
gebühr.
Als UebergangSmaßregel
Briefes oder Kästchens ist verboten.
ist jedoch
jedem
unbeschadet der etwa durch die Gesetzgebung de-
der vertragschließenden Theile Vorbehalten, mit
Ursprungslandes
Rückficht auf seine Münz- oder sonstigen Ver-
folgung.
vorgesehenen
gerichtlichen
Ver
1891 (4. Juli)
148
2. ES ist ebenso verboten, in die Kästchen mit
die Schuld oderFahrläsfigkeit de- Absender- oder durch
Werthangabe Briefe oder die Eigenschaft einer Korre
die natürliche Beschaffenheit deS Gutes herbeigeführt
spondenz besitzende Angaben, im Umlauf befindliche
worden sei; die Entschädigung darf in keinem Falle
Münzen, Banknoten oder auf den Inhaber lautende
den angegebenen Werthbetrag übersteigen.
Werthpapiere, Dokumente und Gegenstände aus der
Gattung der GeschäftSpapiere aufzunehmen. Die unter diese- Verbot fallenden Gegenstände
erhalten keine Beförderung.
2 Die Länder, welche für den durch höhere Ge walt entstehenden
Schaden einzustehen sich bereit
erklären, find befugt, hierfür eine Zuschlag-gebühr innerhalb der im letzten Absatz deS 8 1. Art. 4 des
Art. 9. 1. Für die au- Anlaß der Veränderung
des Wohnorte- de- Empfänger- im Innern de- Be
gegenwärtigen UebereinkommenS gezogenen Grenzen zu erheben.
stimmungslandes erfolgte Nachsendung eine- Briefe
3. Die Verpflichtung zur Zahlung des Ersatzbe-
oder Kästchen- mit Werthangabe soll keinerlei Nach-
betrageS liegt derjenigen Verwaltung ob, welcher
schußtaxe in Ansatz gebracht werden.
die Aufgabe-Postanstalt angehört.
Dieser Verwal
2. Im Falle der Nachsendung nach einem anderen
tung ist Vorbehalten, ihren Anspruch gegen die ver
der vertragschließenden Länder, al- dem Bestim
antwortliche Verwaltung, d. h. gegen diejenige, auf
mung-lande, werden für die Nachsendung die in
deren Gebiet oder in bereit Betrieb der Verlust
den U S und 4 de- Art. 3 de- gegenwärtigen
oder die Beraubung stattgefunden hat, geltend zu
UebereinkommenS festgesetzten Versicherung-gebühren
machen.
zu Gunsten jeder der bei der neuen Beförderung
Im Falle die verantwortliche Verwaltung der
betheiligtm Verwaltungen vom Empfänger einge
Verwaltung des Aufgabegebiet- angekündigt hat.
zogen. Handelt eS sich um ein Kästchen mit Werthan
nicht Zahlung zu leisten, ist sie verpflichtet, der
gabe, so kommt außerdem da- im 8 2 de- Art. 2
letzteren Verwaltung alle in Folge der Nichtzahlung
festgesetzte Porto zur Erhebung.
etwa entstehenden Kosten zu ersetzen.
3. Für die durch unrichtige Leitung verursachte
4. BiS zum Nachweis des Gegentheils liegt die
Nachsendung oder für die Rücksendung im Falle
Verantwortlichkeit derjenigen Verwaltung ob, welche
der Unbestellbarkeit wird eine Postgebühr zu Lasten
den Gegenstand unbeanstandet übernommen hat und
de- Publikum- nicht berechnet.
weder
besten Aushändigung
an den Empfänger,
Die Werthkästchen find in Bezug
noch, eintretendenfalls, die vorschriftsmäßige Weiter
auf die Erstattung der Abstempelungsgebühren bei
sendung an die folgende Verwaltung nachweisen
der Au-fuhr, sowie in Bezug auf die Ausübung der Stempel» und Zollkontrole bei der Einfuhr,
kann. 5. Die Zahlung deS Ersatzbetrages durch die Ver
der Gesetzgebung de- Ursprungs- bezw. de- Bestim
waltung deS Aufgabegebiets soll sobald als möglich
Art. 10. 1.
und spätestens innerhalb eines Jahres, vom Tage
mungslandes unterworfen.15 16
2. Die bei der Einfuhr zur Erhebung kommenden
der Nachfrage ab gerechnet, stattfinden. Die verant
Stempelgebühren und Prüfung-kosten werden von
wortliche Verwaltung ist verpflichtet, der Verwal
den
Empfängern bei der Bestellung
eingezogen.
tung des Aufgabegebiets den von derselben gezahlten
Wird au- Anlaß der Veränderung des Wohnortes
Ersatzbetrag ohne Verzug mittelst Wechsels oder Post
de- Empfänger-, der Annahmeverweigerung oder
anweisung zu erstatten.
aus einem anderen Grunde ein Kästchen mit Werth
6. Man ist darüber einverstanden, daß der An
angabe nach einem anderen am Austausch theil-
spruch auf Entschädigung nur zulässig ist, wenn
nehmenden Lande nachgesandt oder nach dem Auf
derselbe innerhalb eines Jahres, vom Tage der Auf
gabelande zurückgesandt, so werden diejenigen Ge
gabe deS Briefes mit Werthangabe an gerechnet,
bühren, welche bei der Weitersendung nicht nieder
erhoben wird; nach Ablauf dieses Zeitraums steht
geschlagen werden können, von Postverwaltung zu
dem Absender ein Anspruch auf irgend eine Ent
Postverwaltung weitergerechnet behufs Einziehung
schädigung nicht zu. 16
vom Empfänger oder Absender. Art. 11. 1. Wenn ein Brief oder ein Kästchen mit Werthangabe verloren geht, beraubt oder be
schädigt wird, so hat, den Fall höherer Gewalt aus genommen, der Absender oder auf Verlangen bes serten
der Empfänger Anspruch auf einen dem
wirklichen Betrage de- Verluste-, der Beraubung oder der Beschädigung entsprechenden Ersatz, eS sei
denn, daß der Verlust oder die Beschädigung durch
7. Die Verwaltung, für deren Rechnung die Er
satzleistung für abhanden gekommene Werthbeträge erfolgt, tritt in alle Rechte deS Eigenthümer- ein.
8.
Wenn der Verlust, die Beraubung oder die
Beschädigung während der Beförderung zwischen den AuSwechselungS-Postanstalten zweier angrenzen
der Länder stattgefunden hat, ohne daß festgestellt
werden kann, auf welchem der beiden Gebiete diegeschehen ist, so wird der Schaden von den be
treffenden beiden Verwaltungen zu gleichen Theilen 15. Die deutsche Gesetzgebung (G. d. 16. Juli 1884) kennt etee Gteucheluug von Gold, oder Gilbervaareu von «mtSwegeu nicht.
getragen. 16. »gl. »em. 7 au tzlrt. 8 List. 5 M Hauptvertrags.
1891 (4. Juli) Ein Gleiches geschieht, wenn bei dem Austausch in geschloffenen Beuteln der Verlust, die Beraubung
149
Betreff des Werthbrief- und Werthkästchendienste» zu unterbreiten.
oder die Beschädigung sich auf dem Gebiete oder
2. Jeder Vorschlag unterliegt dem im si 2 de»
in dem Betriebe einer nicht verantwortlichen Tran
Art. 26 deS Hauptvertrages festgesetzten Verfahren.
fitverwaltung ereignet hat.
3. Um vollstreckbar zu werden, müssen die Vor
9. Die Ersahverbindlichkeit der Postverwaltungen
schläge erhalten:
für den Inhalt der Sendungen mit Werthangabe
1) Einstimmigkeit, wenn e- fich um Aufnahme
hört auf, sobald der Empfangsberechtigte Quittung
neuer Artikel oder um Abänderung der Be.
ertheilt hat."
behalten.
stimmungen deS gegenwärtigen Arttkel- und 1. Jedem Lande ist das Recht vorbe-
der Art. 1, 2, 3, 4, 5, 7, 11 und 17 handelt;
auf Sendungen mit Werthangabe nach
2) zwei Drittel der Stimmen, wenn eS sich um
Art. 12.
oder aus anderen Ländern seine für den inneren
die Abänderung
Verkehr geltenden Gesetze oder Verordnungen an
gegenwärtigen Uebereinkommen- al- derjenigen
zuwenden, insoweit nicht durch gegenwärtige- Ueber-
der Art. 1, 2, 3, 4, 5, 7,
einkommen etwa« andere- bestimmt ist.
handelt;
anderer Bestimmungen de»
11, 16 und
17
2. Die Festsetzungen de- gegenwärtigen Ueber-
3) einfache Stimmenmehrheit, wenn e- fich um
einkommen- beschränken nicht die Befugniß der ver
die Auslegung der Bestimmungen de- gegen
tragschließenden Theile, besondere Abkommen unter
wärtigen Uebereinkommen- handelt, abgesehen
fich bestehen -u lasten oder neu zu schließen, sowie
von dem im Art. 23 deS Hauptvertrage- be-
engere Vereine aufrecht zu erhalten oder neu zu
zeichneten Falle einer Streitigkeit.
gründen, behufs Verbesterung des Werthbrief- und
Werthkästchendienstes. Art. 13. Jede der Verwaltungen der vertrag, schließenden Länder kann, unter außergewöhnlichen
Verhültniffen, welche geeignet find, eine derartige
Maßnahme zu rechtfertigen, den Austausch
von
Briefen mit Werthangabe zeitweise, abgehend wie
eingehend, ganz oder theilweise einstellen, unter der Bedingung, daß die betheiligte Verwaltung oder
die betheiligten Verwaltungen davon unverzüglich, nöthigenfallS auf telegraphischem Wege, in Kenntniß Art. 14. Denjenigen Verein-ländern, welche an dem gegenwärtigen Uebereinkommen nicht theilge-
nommen haben, ist der Beitritt auf ihren Antrag
und zwar in der durch Art. 24 deS Hauptvertrages für den Eintritt in den Weltpostverein vorgeschrie
im Verwaltungswege gemäß der im Art. 20 de» Hauptvertrages bezeichneten Form. 5. Die angenommenen Abänderungen oder ge»
faßten Beschlüffe find frühesten- zwei Monate nach ihrer Bekanntgabe vollstreckbar.
Art. 17. 1. Da- gegenwärtige Uebereinkommen wird am 1. Juli 1892 in Kraft treten und gleiche
deS jedem Lande vorbehaltenen Recht-, auf Grund
einer von seiner Regierung bei der Regierung der Schweizerischen Eidgenossenschaft ein Jahr im Vorau- gemachten Ankündigung von dem Uebereinkommen zurückzutreten.
2. Mit dem Tage der Ausführung des gegen-
benen Form gestattet.
15.
bestätigt, im dritten Falle durch eine Bekanntgabe
Dauer haben wie der Hauptvertrag, unbeschadet
gesetzt werden.
Art.
4. Die gültigen Beschlüsse werden in den beiden ersten Fällen durch eine diplomatische Erklärung
Die Postverwaltungen
der
vertrag,
wärtigen Uebereinkommen- treten alle früher zwischen
schließenden Länder werden die Form und die Der-
den verschiedenen vertragschließenden Ländern oder
sendungSweise der Briefe und Kästchen mit Werth
Verwaltungen vereinbarten Bestimmungen insoweit
den Festsetzungen de-
angabe regeln, sowie alle weiteren Dienstvorschriften
außer Kraft,
festsehen, welche erforderlich find, um die Ausfüh
gegenwärtigen Uebereinkommen- nicht im Einklang
rung deS gegenwärtigen Uebereinkommen S zu sichern.
Art. 16. 1. Innerhalb der Zeit, welche zwischen
den im Art. 25 des Hauptvertrages vorgesehenen
al» sie mit
stehen, unbeschadet der Bestimmungen in dem vorhergehenden Art. 12. 3. Da- gegenwärtige Uebereinkommen soll sobald
Versammlungen liegt, ist jede Postverwaltung eineS
al- möglich ratifizirt werden.
der vertragschließenden Länder berechtigt, den an
der Ratifikation-- Urkunden soll zu Wien statt-
deren
finden.
betheiligten Verwaltungen
durch Vermitte
lung deS internationalen BüreauS Vorschläge in
Die Auswechselung
Zu Urkund dessen haben die Bevollmächtigten der oben bezeichneten Länder da» gegenwärtige Ueber
17. Ueber den zum Empfang Berechtigten f. f 40 Post
ordnung v. 11. Juni 1892.
einkommen unterzeichnet zu Wien, den 4. Juli 1891.
1891 (4. Juli)
150
Nedrreinkommen, betreffend den Psstanweisnn-sdirnst, abgeschloffen Wischen Vrntsch-
land, der Ärgentinischen Nepnblik, Gesterreich-Angara, Zelgirn, Brasilien, Dul-
garien, Chile, der Nepnblik Losia-Nira, Dänemark and den Dänischen Kolonien, Egypten, Frankreich nad den Französischen Kolonien, Italien, Japan, der Ne
pnblik Liberia, Larembnrg, Norwegen, Niederlaad and den Niederländischen Ko
lonien, Portagal nad den Portugiesischen Kolonien, Nnmänien, Salvador, dem Königreich Liam, Schweden, der Schweiz, der Negentschast Tunis, der Türkei
nad Trumm».
1892. 6. 549. Die unterzeichneten Bevollmächtigten der Regie
für je 25 Franken oder einen Theil von 25 Franken
rungen der vorstehend aufgeführten Länder haben
oder den gleichen Werth in der betreffenden Wäh
in Gemäßheit des Art. 19 des Hauptvertrages im
rung der vertragschließenden Länder, wobei etwaige
gemeinsamen Einverständniß und unter Vorbehalt
Bruchtheile abgerundet werden können.
der Ratifikation folgendes Uebereinkommen abge
Die auf den Postdienst bezüglichen, zwischen den
Postverwaltungen ausgetauschten amtlichen Postan
schloffen: Art. 1. Der Austausch von Geldbeträgen im
weisungen find von jeder Gebühr befreit.
Wege der Postanweisung -wischen denjenigen der
2. Die Verwaltung, welche die Postanweisungen
vertragschließenden Länder, deren Verwaltungen über
abgesandt hat, vergütet der Verwaltung, welche die
die Einführung dieses Dienstes fich verständigen,
selben auSgezahlt hat, eine Gebühr von einem halben
unterliegt
Prozent de- GefammtbetrageS der ausgezahlten Post
den Bestimmungen
des gegenwärtigen
anweisungen, abzüglich der gebührenfreien, dienst
UebereinkommenS. Art. 2.
1. Grundsätzlich sollen die Postanwei
sungsbeträge in klingender Münze sowohl von den
lichen Postanweisungen.
3. Die Postanweisungen und die auf denselben
imgleichen die den Absen
Absendern eingezahlt, als auch den Empfängern
ertheilten Quittungen,
ausgezahlt werden; jedoch ist jede Verwaltung be
dern
fugt, zu dem Zweck jedes in ihrem Lande in ge
außer der auf Grund des ersten Paragraphen des
auSgehändigten Einlieferungsscheine dürfen,
setzlichem Umlauf befindliche Papiergeld anzunehmen
gegenwärtigen Artikels erhobenen Taxe, einer wei
und zu verwenden, unter dem Vorbehalt, daß da
teren Gebühr oder Taxe zu Lasten der Absender
bei der etwaigen Kursdifferenz Rechnung getragen
oder der Empfänger nicht unterworfen werden, un
wird.
beschadet indeß der etwaigen Bestellgebühr für die
2. Der Betrag einer Postanweisung darf 500 Franken Metallgeld oder eine annähernd gleiche
Auszahlung in der Behausung der Empfänger.^
Summe in der betreffenden Währung jedes Lande
die erfolgte Auszahlung derselben einen Schein (Aus
nicht überschreiten.
zahlungsschein) erhalten gegen eine im Voraus zu
4. Der Absender einer Postanweisung kann über
3. Der Betrag einer jeden Postanweisung wird,
entrichtende, der Verwaltung deS Ursprungslandes
vorbehaltlich anderweiter Vereinbarung zwischen den
ungetheilt zufließende Gebühr in Höhe der in diesem
betheiligten Verwaltungen, in der Metallwährung
Lande für Rückscheine zu Einschreibsendungen er
deS Lande- au-gedrückt, in welchem die Auszahlung
hobenen Gebühr.^
stattfinden soll.
Zu diesem Zweck setzt die Ver
5. Der Absender einer Postanweisung kann die
waltung deS Aufgabegebiets erforderlichenfalls selbst
selbe zurücknehmen oder ihre Adreffe abändern lasten,
ständig das Verhältniß fest, nach welchem ihre Wäh
solange die Postanweisung dem Empfänger noch
rung in die Metallwährung des Bestimmungslandes
nicht ausgehändigt ist, unter den im Art
umzuwandeln ist.
Hauptvertrages hinsichtlich der gewöhnlichen Brief
Erforderlichenfalls setzt die Verwaltung des Alls» gabegebietS den Einzahlungskurs auch dann fest,
wenn dieses Gebiet und da- Bestimmungsgebiet
festgesetzten Bedingungen und Vorbe
halten.
6. Der Absender kann desgleichen verlangen, daß der Postanweisungsbetrag dem Empfänger sogleich
dasselbe Münzsystem besitzen.
4.
sendungen
9 deS
Jedem der vertragschließenden Länder bleibt
nach Ankunft der Anweisung durch besondern Boten
da- Recht Vorbehalten, da- Eigenthum an den aus
zugestellt werde, unter den im Art. 13 deS Haupt
einem anderen dieser Länder eingehenden Postan
vertrages angegebenen Bedingungen.
weisungen innerhalb seine-
eigenen Gebiet- für
Art. 3.
1. Die vom Absender für jede
Grund deS vorhergehenden Artikels
7. Der Verwaltung de- Bestimmung-gebiet- ist
indeß vorbehalten, an Stelle de- Gelde- nur eine
übertragbar durch Jndoffament zu erklären.
auf
stattfindende
Geldübermittelung zu entrichtende allgemeine Taxe
wird, in Metallgeld, festgesetzt auf 25 Centimen
Meldung vom Eingang der Anweisung oder die 18. In Deutschland 5 bezw. 10 Pfennig, | 19 VI, VII Postordnung b. 11. Juni 1892.
19. 20 Pfennig, | 33 Postordnung v. 11. Juni 1892.
1891 (4. Juli)
151
Postanweisung selbst durch Eilboten -ustellen zu
rechnungen soll da- Guthaben, unbeschadet ander
lasten, sofern die inländischen Verordnungen dies
weiter Verabredung, in Goldgeld deS Landes, für
bedingen.
welches dasselbe entfällt, von der als Schuldnerin
Art. 4.
1. Die Postanweisungen
können tele
graphisch überwiesen werden im Verkehr zwischen
anerkannten Verwaltung innerhalb der durch die Ausführung-bestimmungen festgesetzten Frist
ge»
denjenigen Postverwaltungen, deren Länder durch I zahlt werden.
einen Staat-telegraphen verbunden find, oder welche > 2. Zu dem Zweck wird, wenn die Postanwei die Privattelegraphen zu diesem Zweck zu benutzen ! sungen in verschiedenen Währungen au-gezahlt bereit find; solche Anweisungen werden al- telegra- ! worden find, die geringere Forderung in die Wäh rung umgewandelt, auf welche die größere Forde-
phische Postanweisungen angesehen.
2. Die telegraphischen Postanweisungen können, | rung lautet, und zwar auf Grund deS mittleren
wie die gewöhnlichen Telegramme und unter den- i Wechselkurses, der in der Hauptstadt deS schulden selben Bedingungen, wie diese letzteren, dem Ver
den Landes innerhalb des Zeitraums bestanden hat,
fahren der Dringlichkeit, der bezahlten Antwort,
auf welchen die Abrechnung fich bezieht.
der Vergleichung, der Empfangsanzeige, der Weiter- ;
3. Erfolgt die Zahlung des aus einer Abrech
beförderung durch die Post und der Eilbestellung
nung fich ergebenden Guthabens nicht in den fest
unterworfen werden.
gesetzten Fristen, so ist der Betrag desselben vom
Auch das Verlangen eine-
von der Post auszustellenden und zu übersendenden
Tage deS Ablaufs der gedachten Fristen ab bis
Auszahlungsscheins ist zugelaffen.
zum Tage der Zahlung verzinslich. Diese mtt jähr
3. Der Ausgeber einer telegraphischen Postan
a)bie
lich
fünf vom Hundert
zu
berechnenden Zinsm
werden der säumigen Verwaltung bei der nächsten
weisung hat zu entrichten:
gewöhnliche PostanweifungSgebühr
und,
wenn ein Auszahlungsschein verlangt ist, die
Abrechnung in Schuld gestellt. Art. 7. 1. Die auf Postanweisungen eingezahlten
Beträge werden den Absendern bis zum Augenblick
feste Gebühr für diesen Schein; d) die Gebühr für daS Telegramm.
der richtig erfolgten Auszahlung an die Empfänger
4. die telegraphischen Postanweisungen werden
oder an die Bevollmächtigten der letzteren gewähr
mit keinen anderen Gebühren belastet al- denjenigen, welche im gegenwärtigen Artikel vorgesehen find
leistet. 2. Die von
jeder Verwaltung
vereinnahmten
oder deren Erhebung nach den internationalen Tele
Summen für solche Postanweisungen, deren Betrag
graphenordnungen zulässig ist.
nicht innerhalb der durch die Gesetze oder Verord
Art. 5. Bei der Veränderung deS Wohnorte-
nungen deS Ursprungslandes festgesetzten Fristen
des Empfängers können die gewöhnlichen Postan
von den Berechttgten zurückgefordert worden ist,
weisungen aus einem der am gegenwärtigen Ueber-
verfallen endgültig der Verwaltung, welche diese
einkommen theilnehmenden Länder nach einem an
Postanweisungen auSgefertigt hat.
dern dieser Länder nachgesandt werden.
Hat daS
Art. 8.
Die Festsetzungen deS gegenwärttgen
neue Bestimmungsland eine andere Währung als
UebereinkommenS beschränken nicht die Befugniß
das erste Bestimmungsland, so wird der Betrag
der vertragschließenden Theile, besondere Abkommen
der nachsendenden Post
unter fich bestehen zu lasten und neu zu treffen, so
anstalt in die Währung des neuen Bestimmung-.
wie engere Vereine aufrecht zu erhalten oder neu
der Postanweisung von landeS nach
demjenigen
Verhältniß umgerechnet,
welches für die Umwandlung von Postanweisungen
zu gründen, behufs Derbesterung der internatio nalen Postanweisung-dienste-.
aus dem ersten nach dem neuen Bestimmungslande
Art. 9. Jede Verwaltung kann unter außer
Für die Nachsendung wird eine Zuschlagtaxe
gewöhnlichen Derhältnisten, welche geeignet find, eine
gilt.
nicht erhoben; daS neue Bestimmungsland bezieht
derartige Maßnahme zu rechtfertigen,
indeß in jedem Falle für sich den Taxantheil, der
tausch von internationalen Postanweisungen vor
den Aus
ihm zustehen würde, wenn die Anweisung von An- j übergehend ganz oder theilweise einstellen, unter
die betheiligte Verwaltung
fang an dorthin gerichtet gewesen wäre, selbst in ;
der Bedingung,
dem Falle, wenn in Folge eines -wischen dem Ur- ;
oder die betheiligten Verwaltungen davon unver-
daß
sprungS- und dem ersten Bestimmungslande bestehen- , züglich, nötigenfalls auf telegraphischem Wege, in den besonderen Abkommens die wirklich erhobene ' Kenntniß gesetzt werden.
Taxe niedriger als die im Art. 3 deS gegenwär- '
tigen UebereinkommenS vorgesehene Taxe sein sollte. Art. 6. 1. Die Postverwaltungen der vertrag- i
Art. 10. Denjenigen DereinSländern, welche an dem gegenwärtigen Uebereinkommen nicht theilge-
nommen haben, ist der Beitritt auf ihren Anrrag,
schließenden Länder stellen zu den in den AuS- ; und zwar in der durch Art. 24 des Hauptvertrages führungSbestimmungen festgesetzten Zeitpunkten Ab-
für den Eintritt in den Weltpostverein vorgeschrie
rechnungen auf, welche alle bei ihren Postanstalten
benen Form gestattet.
ausgezahlten Postanweisung-beträge enthalten; nach gegenseitiger Prüfung und Feststellung der Ab
Art. 11.
Die Postverwaltungen der vertrag
schließenden Länder bezeichnen, jede für ihren Be-
1891 (4. Juli)
152
4. Die gültigen Deschlüffe werden in den beiden
reich, diejenigen Postanstalten, welche Postanwei-
Weisungen nach Maßgabe der vorstehenden Artikel ; ersten Fällen durch eine annehmen und auSzahlen sollen.
Ferner werden
diplomatische Erklärung
bestätigt, im dritten Falle durch eine Bekanntgabe
dieselben die Form und die DersendungSweise der
im Verwaltungswege gemäß der im Art. 26 des
Postanweisungen, die Form der in Art. 6 bezeich
Hauptvertrages bezeichneten Form.
neten Abrechnungen, sowie alle weiteren Dienstvor
5. Die angenommenen Abänderungen
schriften festsetzen, welche erforderlich find, um die
faßten Beschlüffe treten frühestens
Ausführung deS gegenwärtigen Uebereinkommens
nach ihrer Bekanntgabe in Kraft.
zwei
oder ge Monate
Art. 13. 1. Das gegenwärtige Uebereinkommen
zu sichern.
Art. 12. 1. Innerhalb der Zeit, welche zwischen den im Art. 25 deS Hauptvertrages vorgesehenen
wird am 1. Juli 1892 in Kraft treten.
2. Dasselbe
soll die gleiche Tauer haben, wie
Versammlungen liegt, ist jede Postverwaltung eines
der Hauptvertrag, unbeschadet des jedem Lande vor
der vertragschließenden Länder berechtigt, den an
behaltenen Rechts, auf Grund einer von seiner Re
deren theilnehmenden Verwaltungen durch Vermitte
gierung bei der Regierung der Schweizerischen Eid
lung deS internationalen Büreaus Vorschläge in
genoffenschaft ein Jahr im Voraus gemachten An
Betreff deS Postanweisungsdienstes zu unterbreiten.
kündigung von diesem Uebereinkommen zurückzu
2. Jeder Vorschlag unterliegt dem im § 2 des
treten.
Art. 26 deS Hauptvertrages festgesetzten Verfahren.
3. Mit dem Tage der Ausführung des gegen
3. Um vollstreckbar zu werden, müssen die Vor
wärtigen Uebereinkommens treten alle früher zwischen den verschiedenen Regierungen oder Verwaltungen
schläge erhalten:
die Auf
der vertragschließenden Theile vereinbarten Bestim
nahme neuer Artikel oder um die Abänderung
mungen insoweit außer Kraft, als fie mit den Fest
der Bestimmungen deS gegenwärtigen Artikels
setzungen des gegenwärtigen Uebereinkommens nicht
und der Art. 1, 2, 3, 4, 6 und 13 handelt;
im Einklang stehen, unbeschadet der durch Art. 8 vor
1) Einstimmigkeit, wenn eS fich um
2) zwei Drittel der Stimmen, wenn es fich um
die Abänderung anderer als
der vorstehend
behaltenen Rechte.
4. Das gegenwärtige Uebereinkommen wird so
bald als möglich ratifizirt werden. Die Auswechse
bezeichneten Artikel handelt; 3) einfache Sttmmenmehrheit, wenn es fich um
die Auslegung der Bestimmungen des gegen
lung der RatifikationS-Urkunden soll zu Wien statt finden.
wärtigen Uebereinkommens handelt, abgesehen
Zu Urkund dessen haben die Bevollmächtigten der
von dem im Art. 23 des Hauptvertrages be-
oben bezeichneten Länder das gegenwärtige Ueber
zeichneten Falle einer Streitigkeit.
einkommen unterzeichnet zu Wien, den 4. Juli 1891.
Aebereinkuuft, betreffen- den Austausch von poltpacketen, abgeschlossen Mischen
Deutschlan-, -er Argentinischen Republik, Oesterreich-Ungarn, Selgien, Srasilien, Dulgarien, Chili, -er Republik Columbien, -er Republik Costa-Rica, Dänemark an- -en Dänischen Kolonien, Ägypten, Spanien, Frankreich nn- -en Französischen
Kolonien, Griechenland, Italien, -er Republik Liberia, Luremdurg, Montenegro, Norwegen, Paraguay, Riederland und -en Nie-erlän-ischen Kolonie», Portugal
un- -en Portugiesischen Kolonien, Rumänien, Saloa-or, Serbien, -em Königreich Liam, Schweben, -er Schweiz, -er Regentschaft Tunis, der Türkei, Uruguay und
-en Vereinigten Staaten von Venezuela. R.-G.-Bl. 1892. 6. 560. Die unterzeichneten Bevollmächtigten der Regier
ungen der vorbenannten Länder haben in Gemäßheit des Art. 19 des Hauptvertrages, im gemeinsamen Ein-
verständniß und unter Vorbehalt der Ratifikation die folgende Uebereinkunft geschloffen:
Art. 1.
1. ES können Packete mit oder ohne
Als Ausnahme steht jedem Lande frei: a) das Gewicht der in seinem Verkehr zuläsfigen
Packete auf 3 Kilogramm zu beschränken; b) fich mit der Beförderung von Packeten mit Werthangabe oder Nachnahme, sowie von sper
rigen Packeten nicht zu befaffen.
Werthangabe bis zum Gewichte von 5 Kilogramm
Jedes Land setzt für sein Gebiet den Meistbetrag
unter der Bezeichnung »Postpackete* aus einem der
der Werthangabe und der Nachnahme fest, welcher
vorbezeichneten Länder nach einem anderen dieser
indeß in keinem Falle unter 500 Franken hinab
Länder abgesandt werden.
gehen darf.
Diese Packete können
mit Nachnahme belastet werden.
Im Verkehr zwischen zwei oder mehreren Ländern,
158
1891 (4. 3ult) welche Meistbeträge von verschiedener Höhe ange
Art. 5. 1. Die Taxe der Postpackete fetzt stch auS
nommen haben, muh die niedrigste Grenze gegen
einer Gebühr zusammen, welche für
seitig eingehalten werden.
soviel mal 50 Centimen oder den Gegenwerth in
jede- Packet
2. Die AuLführungSbestimmungen enthalten die
der betreffenden Währung jede- Lande- beträgt, al-
sonstigen Bedingungen, unter welchen die Packete
Verwaltungen an der Landbeförderung theitnehmen,
zur Beförderung zugelasten werden, und bezeichnen
eintretendenfalls unter Hinzurechnung der im 8 2
namentlich näher, welche Packete als sperrig zu be
des vorhergehenden Art. 3 vorgesehenen Gebühr
trachten find.
für die Seebeförderung, sowie der in den nach
Art. 2. 1. Die Freiheit des Tranfit- über da-
folgenden Paragraphen erwähnten Gebühren.
Die
Gebiet jedes der beitretenden Länder ist gewähr
Gegenwerthe werden durch die Ausführung-bestim
leistet; die bei der Beförderung betheiligten Ver
mungen festgesetzt.
waltungen übernehmen die Verantwortlichkeit inner
halb der
im
nachfolgenden Art.
13 bestimmten
2. Die sperrigen Packete unterliegen einem Tax
zuschlag von 50"io, welcher nöthigenfallS auf eine
durch 5 Centimen theilbare Summe
Grenzen.
2. Wofern keine gegentheilige Abmachung zwischen
abgerundet
wird.
den betheiligten Verwaltungen getroffen ist, erfolgt
3. Bei Packeten mit Werthangabe tritt eine Der-
die Überweisung der Postpackete, welche zwischen
ficherungSgebühr in Höhe der für Briefe mit Werth
nicht angrenzenden Ländern auSgetauscht werden,
angabe erhobenen DerficherungSgebühr hinzu.
4. Dom Absender eines mit Nachnahme belasteten
blosgehend.
Art. 3. 1. Die Verwaltung deS Ursprungslandes
PacketS wird eine besondere Gebühr erhoben, welche
hat an jede der am Landtranfit theilnehmenden Ver
20 Centimen
für den untheilbaren Sah von je
waltungen eine Gebühr von 50 Centimen für jedes
20 Franken
des
Packet zu entrichten.
steigen darf.
Nachnahmebetrags
nicht über
2. Außerdem hat die Verwaltung des Ursprungs
Die Verwaltung des Aufgabegebiets vergütet der
landes, wenn eine ein- oder mehrfache Seebeförde
Verwaltung des Bestimmung-gebiets ein halb vom
rung stattfindet, an jede der Verwaltungen, welche
Hundert de- Betrage- jeder Nachnahme, wobei Bruch
mit
ihrem Dienste an der Seebeförderung
theil-
theile von 5 Centimen auf volle 5 Centimen abgerundet Der Antheil der Verwaltung de- Bestim-
nehmen, für jedes Packet eine Gebühr zu entrichten,
werden.
welche beträgt:
mungSgebietS darf nicht niedriger fein, als 10 Cen
25 Centtmen für jede Strecke, welche 500 See-
Meilen nicht übersteigt;
5. Als UebergangSmaßregel steht jedem der ver
50 Centtmen für jede Strecke, welche über 500 Seemeilen beträgt,
aber
1000 Seemeilen
nicht übersteigt;
Seemeilen beträgt,
aber
3000 Seemeilen
nicht übersteigt;
auf die
bei seinen Anstalten eingelieferten oder dahin be timen für jedes Packet zur Anwendung zu bringen.
Ausnahmsweise kann diese Zuschlagtaxe für die Argentinische Republik, Brasilien, Chile, Colum
2 Franken für jede Strecke, welche über 3000
beträgt,
aber 6000 Seemeilen
bien,
die Niederländischen
Kolonien, Paraguay,
Persien, Salvador, Siam, Schweden, die Asiatische
Türkei, Uruguay und Venezuela auf 75 Centimen
nicht übersteigt; 3 Franken für jede Strecke über 6000-See meilen.
im Meistbetrage erhöht werden. 6. Die Beförderung zwischen dem Festlande von
Die Berechnung der Beförderungsstrecken erfolgt eintretendenfalls
tragschließenden Länder die Befugniß zu,
stimmten Postpackete eine Zuschtagtaxe von 25 Cen
1 Franken für jede Strecke, welche über 1000
Seemeilen
ttmen für die einzelne Nachnahme.
nach
der
mittleren Entfernung
zwischen den betreffenden Häfen der beiden in Ver
bindung stehenden Länder.
Frankreich einerseits
und Algerien und Korsika
andererseits bedingt ebenfalls eine Zufchlagtaxe von
25 Centimen für jede- Packet. 7. Der Absender eines Postpacket- kann über
3. Für sperrige Packete werden die durch die
diese Sendung gegen eine im Vorau- zu entrich
vorstehenden 88 1 und 2 festgesetzten Vergütungssätze
tende Gebühr von höchstens
um 50 "Io erhöht.
Rückschein erhalten.
4. Unabhängig von
diesen Tranfitgebühren hat
die Verwaltung des Aufgabegebiets für Packete mit
angegebenem Werth an
jede derjenigen Verwal
25 Centimen einen
Diese Gebühr kommt unge-
theilt der Verwaltung des Ursprungslandes zu. Art. 6.
Die absendende Verwaltung vergütet
für jedes Packet:
tungen, welche bei der Land- oder See-Tranfitbe
a) an die Verwaltung de- Bestimmungsgebiets
förderung verantwortlich betheiligt find, eine Der-
50 Centtmen, eintretendenfalls unter Hinzu
der für Briefe mit an
rechnung der in den 88 2, 5 und 6 de- vor
gegebenem Werth festgesetzten Versicherungsgebühr
hergehenden Art. 5 vorgesehenen Zuschlagtaxen,
zu entrichten.
de- Antheils der im 8 4 diese- ArttkelS fest
ficherungSgebühr in Höhe
Art. 4. Die Postpackete müssen frankirt werden.
gesetzten Nachnahmegebühr und einer Gebühr
154
1891 (4. Juli) von 5 Centimen für jede 300 Franken oder
mit keiner anderen Postgebühr,
einen Theil von 300 Franken des angegebenen
vorhergehenden Art.
Werthbetrage-;
nachfolgenden Art. 11
b) an jede
etwaige
Tranfitverwaltung
die
im
vorgesehenen Gebühren be
lastet werden.
2. Die Zollgebühren find von den Empfängern
Art. 3 festgesetzten Gebühren.
Art. 7.
al- den in den
3, 5 und 7, sowie in dem
Im Bestimmung-lande kann für die
zu zahlen; doch können im Verkehr zwischen denjenigen
Bestellung und die Erfüllung der Zollförmlichkeiten
Verwaltungen, welche fich
eine Gebühr eingezogen werden, deren Gefammtbe-
auch die Absender die Tragung der fraglichen Ge»
hierüber verständigen,
trag 25 Centimen für jede- Packet nicht übersteigen
bühren übernehmen auf Grund vorgängiger Er
darf. Vorbehaltlich anderer Vereinbarung zwischen
klärung bei der Einlieferung-Postanstalt. In diesem
den betheiligten Verwaltungen wird diese Gebühr
Falle find fie zur demnächstigen Zahlung der von
vom Empfänger bei der Aushändigung des Packet-
der Bestimmung-postanstalt angegebenen Beträge
erhoben.
auf bezügliche Aufforderung verpflichtet.
Die Packete werden auf Verlangen
Art. 10. 1. Der Absender eine- PostpacketS kann
de- Absenders dem Empfänger sogleich nach der
unter den im Art. 9 deS Hauptvertrages hinsichtlich
Art. 8. 1.
Ankunft durch besonderen Boten zugestellt in den
der Briefsendungen festgesetzten Bedingungen und
jenigen DereinSländern, deren Verwaltungen Über
Vorbehalten dasselbe zurücknehmen oder dessen Adresse
einkommen, sich in ihrem gegenseitigen Verkehr mit
abändern lassen, mit der Maßgabe indeß, daß beim
diesem Dienste zu befassen.
Verlangen der Rücksendung oder Nachsendung eines
Diese Sendungen, welche als Eilsendungen an
PostpacketS der Absender gehalten ist. die Zahlung
gesehen werden, unterliegen einer besonderen Ge.
des Porto- für die neue Beförderung vorher zu
bühr; dieselbe ist auf 50 Centimen festgesetzt und
verbürgen.
mutz vom Absender, neben dem gewöhnlichen Porto,
2.
Jede Verwaltung ist befugt, da- Recht der
zum vollen Betrage im Voraus entrichtet werden,
Adreßänderung auf Postpackete zu beschränken, deren
einerlei ob im Bestimmungslande das Packet selbst
Werthangabe 500 Franken nicht übersteigt.
oder nur eine Meldung vom Eingänge desselben dem
Art. 11.
1.
Für die Nachsendung von Post,
Empfänger durch Eilboten zugestellt wird. Die Ge
packeten au- einem Lande nach einem anderen, aus
bühr gehört zu den dem Bestimmungslande
zu
Anlaß der Veränderung des Wohnortes der Empfänger,
Ist daS Packet nach einem Orte ohne Post
packete, wird ein Nachschußporto auf Grund der
kommenden Vergütungen. 2.
imgleichen für die Rücksendung unbestellbarer Post,
anstalt gerichtet, so kann die Postverwaltung des
in den §8 1, 2, 3, 5 und 6 deS Art. 5 festgesetzten
Bestimmungslandes für die Bestellung des Packeis
Taxen von den Empfängern oder eintretendenfalls
oder der Aufforderung an den Empfänger zur Ab
von den Absendern eingezogen, unbeschadet der Er.
holung des PacketS eine Ergänzung-gebühr bis zur
stattung von Zoll- und sonstigen besonderen Ge
Höhe de- im inländischen Verkehr für die Eilbe
bühren (Lagergebühren, Verzollungsgebühren u. s. w.)
stellung festgesetzten Botenlohnes erheben, nach Abzug
2. Bei Nachsendung eines PostpacketS mit Nach
der vom Absender entrichteten Gebühr bezw. ihre«
nahme muß der Antheil der Nachnahmegebühr, welcher
GegenwertheS in der Währung de- die Ergänzungs
von der Verwaltung deS Aufgabegebiets an die
gebühr erhebenden Lande-.
Verwaltung des ersten Bestimmungslandes zu ver
Die Best.llung oder die Uebersendung der
güten ist, von der gedachten Verwaltung derjenigen
Aufforderung zur Abholung an den Empfänger wird
des letzten Bestimmungslandes zugewiesen werden.
3.
nur ein Mal versucht. Bleibt dieser Versuch frucht
Art. 12.
1.
ES ist verboten, durch die Post
los, so wird daS Packet nicht mehr alü Eilsendung
Packete zu versenden,
angesehen; die Zustellung erfolgt alsdann unter
Eigenschaft einer Korrespondenz besitzende Angaben,
in welchen Briefe oder die
den für gewöhnliche Packete maßgebenden Beding
oder aber solche Gegenstände enthalten find, deren
ungen. 4. Wenn ein Eilpacket wegen der Veränderung
Zulassung durch die Zoll« oder sonstigen Gesetze
des Wohnortes des Empfänger-, ohne daß ein Be
verboten,
stellungsversuch stattgefunden hat, nach einem anderen
münztes Geld. Gold- oder Silbersachen und andere
Lande nachgesandt wird, so wird die vom Absender
kostbare Gegenstände nach solchen Ländern zu ver
und Verordnungen nicht gestattet ist. Ebenso ist es
in
Postpacketen ohne Werthangabe ge
entrichtete feste Gebühr dem neuen Bestimmungs
senden, welche eine Werthangabe -ulaffen.
lande vergütet, sofern dasselbe mit der Eilbestellung
indeß gestattet,
ES ist
in die Sendung eine offene Rech
fich befaßt; im entgegengesetzten Falle verbleibt diese
nung einzuschließen, welche keine anderen Angaben
Gebühr der Verwaltung deS ersten Bestimmungs
enthält, als solche, die daS Wesen der Rechnung
landes in gleicher Weise, wie bei unbestellbaren
ausmachen.
Packeten.
2. Falls eine Sendung, welche unter eines dieser
Die Packete, auf welche die gegen
Verbote fällt, von einer Vereinsverwaltung einer
wärtige Uebereinkunft Anwendung findet, dürfen
anderen Vereinsverwaltung überliefert wird, ver-
Art. 9. 1.
155
1891 (4. Juli) fahrt die letztere in der Weise und unter Beobach
sender ein Anspruch auf irgend eine Entschädigung
tung der Formen, welche durch ihre Gesetzgebung
nicht zu." 7. Wenn der Verlust
und ihre inländischen Verordnungen vorgesehen find.
Art. 13. 1. Wenn ein Postpacket verloren geht, beraubt oder
beschädigt wird, so hat, den Fall
höherer Gewalt ausgenommen, der Absender und
in Ermangelung oder auf Verlangen desselben der Empfänger Anspruch auf einen dem wirklichen Be trage des Verlustes
oder
der Beschädigung ent
sprechenden Ersatz, ohne daß indeß diese Entschädi gung bei gewöhnlichen Packeten 15 Franken oder 25 Franken, je nachdem daS Gewicht derselben bis
zu drei Kilogramm oder darüber beträgt, und bei Werthpacketen den Betrag der Werthangabe über
lungSanstalten zweier angrenzender Länder stattgefunden hat, ohne daß festgestellt werden kann, auf
welchem der beiden Gebiete dies geschehen ist, so wird der Schaden von den betreffenden beiden Ver waltungen zu gleichen Theilen getragen.
Die Ersatzverbindlichkeit der Verwaltungen
8.
für die Postpackete hört auf, sobald die Empfangs
berechtigten die Sendungen übernommen haben. SI Art. 14. Jede betrügerische Angabe eine- höheren
als de- wirklichen Werthe- de- Packetinhalt- ist
verboten. Im Falle einer derartigen betrügerischen
steigen darf. Der Absender eines in Verlust gerathenen Packeis hat außerdem Anspruch auf Erstattung der Beförde
2. Die Länder, welche für den durch höhere Ge walt entstehenden Schaden einzustehen fich bereit
erklären, find befugt, für die Packele mit Werth
angabe eine Zuschlaggebühr zu erheben nach Maß gabe der Festsetzungen im Art. 11 § 2 be8 Hebet«
einkommenS, betreffend den Austausch von Briefen
und Kästchen mit Werthangabe.
verliert
der
Absender
jede- Recht
auf
Schadenersatz, unbeschadet der etwa durch die Ge
de- Ursprungslandes vorgesehenen ge
richtlichen Verfolgung. Art. 15. Jede Verwaltung kann, unter außer
gewöhnlichen Derhältnisten,
welche geeignet
sind,
eine derartige Maßnahme zu rechtfertigen, den Aus tausch von Postpacketen vorübergehend ganz oder
theilweise
unter
einstellen,
der Bedingung,
daß
die betheiligte Verwaltung oder die betheiligten Ver
waltungen davon unverzüglich, nöthigenfallS auf
Die Verpflichtung zur Zahlung des Ersatz-
betrage- liegt derjenigen Verwaltung ob, welcher
die Aufgabeanstalt angehört.
Angabe
setzgebung
rungsgebühren.
3.
oder die Beschädigung
während der Beförderung zwischen den AuSwechse-
Dieser Verwaltung
wird vorbehalten, ihren Anspruch gegen die ver
antwortliche Verwaltung, d. h. gegen diejenige, auf deren Gebiet oder in deren Betrieb der Verlust, die Beraubung oder die Beschädigung stattgefunden
hat, geltend zu machen.
telegraphischem Wege in Kenntniß gesetzt werden. Art. 16. Die innere Gesetzgebung jede- der ver
tragschließenden Länder bleibt in Allem anwendbar,
wa- durch die in der gegenwärtigen Uebereinkunft ent haltenen Bestimmungen nicht vorgesehen worden ist. Art. 17. 1. Die Festsetzungen der gegenwärtigen
Hebereinkunft beschränken nicht die Befugniß der
vertragschließenden Theile, besondere Hebereinkommen
Im Falle die verantwortliche Verwaltung der Verwaltung deS Aufgabegebiets angekündigt hat,
nicht Zahlung -u leisten, ist fie verpflichtet, der
letzteren Verwaltung alle in Folge der Nichtzahlung etwa entstehenden Kosten zu ersetzen. 4. Bis zum Nachweis des Gegentheils liegt die
unter fich bestehen zu laffen oder neu zu schließen, sowie
engere
Vereine
aufrecht zu
erhalten oder
neu zu gründen, behufs Derbefferung de- Post-
packetdiensteS. 2. Jedoch gestatten die Postverwaltungen der an der
gegenwärtigen
Hebereinkunft
theilnehmenden
Verantwortlichkeit derjenigen Verwaltung ob, welche
Länder, welche mit nicht beigetretenen Ländern einen
das Postpacket unbeanstandet übernommen hat und
Austausch von Postpacketen unterhalten, allen anderen
weder besten Aushändigung an den
Empfänger,
theilnehmenden Verwaltungen, diese Verbindungen
noch, eintretendenfalls, die vorschriftsmäßige Weiter
zum Austausch von Postpacketen mit den letzteren
sendung an
die folgende Verwaltung nachweisen
kann.
5. Die Zahlung de- Ersatzbetrages durch die Ver
Ländern zu benutzen. Art. 18. 1. Denjenigen Ländern deS Weltpost verein-, welche an der gegenwärtigen Hebereinkunft
waltung des Aufgabegebiet- soll sobald als möglich
nicht theilgenommen haben,
und spätestens innerhalb eine- Jahres, vom Tage
ihren Antrag, und zwar in der durch Art. 24 des
der Nachfrage ab gerechnet, stattfinden. Die verant
Hauptvertrages für den Eintritt in den Weltpost
wortliche Verwaltung ist verpflichtet, der Verwal-
verein vorgeschriebenen Form gestattet.
tung des AufgabegebietS den von derselben gezahlten Ersatzbetrag ohne Verzug zu erstatten.
ist der Beitritt auf
2. Wenn indeß da- Land, welche- der gegenwär
tigen Hebereinkunft beizutreten wünscht, die Be-
6. Man ist darüber einverstanden, daß der An
fugniß in Anspruch nimmt, eine höhere Zuschlag
spruch auf Entschädigung nur zulässig ist, wenn
taxe alS 25 Centimen für jedes Packet zu erheben,
derselbe innerhalb eine- Jahre-, vom Tage der Ein
lieferung eine- PoflpacketS an gerechnet, erhoben wird; nach Ablauf dieses Zeitraum- steht dem Ab
20. s. Bem. 7 zu Art. 8 Ziff. 5 bei Hauptvertragei. 21. Ueber bett Empfangsberechtigter» vgl. 6 40 Postordnung v. 11. Juni 1882.
156
1891 (4. Juli)
so theilt die Regierung der Schweizerischen Eidge-
noffenschaft
das Beitrittsgesuch
tragschließenden Ländern mit.
sämmtlichen
2.
Dieselbe soll gleiche Dauer haben, wie der
ver
Hauptvertrag, unbeschadet deS jedem Lande vorbe
Das DeitrittSgesuch
haltenen Rechts, auf Grund einer von seiner Regie
wenn innerhalb eines Zeit
rung bei der Regierung der Schweizerischen Eid
raums von sechs Monaten keine Einsprache erhoben
genoffenschaft ein Jahr im Voraus gemachten An
worden ist.
kündigung
gilt als genehmigt,
Art.
19.
Die Postverwaltungen der vertrag
3.
von der Uebereinkunft zurückzutreten.
Mit dem Tage der Ausführung der gegen
schließenden Länder bezeichnen die Anstalten oder
wärtigen Uebereinkunft treten alle früher zwischen
Ortschaften, welche sie zu dem internationalen Aus
den verschiedenen vertragschließenden Ländern oder
tausch von Postpacketen zulasten; sie regeln die Ver
ihren
sendungsweise der Postpackete und setzen alle weiteren
insoweit äußer Kraft, als fie mit den Festsetzungen
Dienstvorschriften fest, welche erforderlich find, um
der gegenwärtigen Uebereinkunft nicht im Einklang
die Ausführung der gegenwärtigen Uebereinkunft
stehen, unbeschadet der in den vorhergehenden Art. 16
zu fichern.
und 17 vorbehaltenen Rechte.
Art. 20. Die gegenwärtige Uebereinkunft unter
liegt hinfichtlich der Revision derjenigen Bestim mungen, welche durch Art. 25 deS Hauptvertrages
4.
Verwaltungen
vereinbarten
Bestimmungen
Die gegenwärtige Uebereinkunft soll sobald
als möglich ratifizirt werden.
Die Auswechselung
der Ratifikations-Urkunden soll zu Wien stattfinden.
Zu Urkund besten haben die Bevollmächtigten der
festgesetzt worden find.
oben genannten Länder die gegenwärtige Ueberein Art. 21. 1. Innerhalb der Zeit, welche zwischen
kunft unterzeichnet zu Wien, den 4. Juli 1891.
den im Art. 25 des Hauptvertrages vorgesehenen Schlußprotokoll.
Versammlungen liegt, ist jede Postverwaltung der ver tragschließenden Länder berechtigt, den anderen be-
Im Begriff, zur Unterzeichnung der am heutigen
tdeiligten Verwaltungen durch Vermittelung des
Tage abgeschloffenen Uebereinkunft in Betreff des
internationalen BüreauS Vorschläge in Betreff des
Austausches von Postpacketen zu schreiten, find die
Postpacketdienstes zu unterbreiten.
unterzeichneten Bevollmächtigten über Folgendes über
2.
Jeder Vorschlag unterliegt dem im § 2 des
eingekommen :
Art. 26 deS Hauptvertrages festgesetzten Verfahren.
Jedes Land, in welchem die Post fich zur Zeit
3. Um vollstreckbar zu werden, müssen diese Vor
nicht mit der Beförderung von kleinen Packeten
befaßt, und welches der obenerwähnten Ueberein
schläge erhalten:
a) Einstimmigkeit, wenn eS sich um Aufnahme
kunft beitritt, soll befugt sein, die Festsetzungen
neuer Artikel oder um Abänderung der Be
desselben durch die Eisenbahn- und Schifffahrts-
stimmungen des gegenwärtigen Artikels und
nnternehmungen ausführen zu lasten. Dasselbe kann
der Art. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12,
zugleich
13,
14, 15, 20 und 22 der gegenwärtigen
Uebereinkunft handelt;
Dienst
auf Packete
von
und nach
nehmungen den Betrieb versehen.
b) zwei Drittel der Stimmen, wenn es sich um die Abänderung
den
solchen Orten beschränken, für welche jene Unter Die Postverwaltung eines solchen Landes hat fich
anderer Bestimmungen der
mit den Eisenbahn- und Schifffahrtsunternehmungen
gegenwärtigen Uebereinkunft, als derjenigen der
zu verständigen, um die vollständige Ausführung
vorbezeichneten Artikel und des gegenwärtigen
aller Festsetzungen der Uebereinkunft durch dieselben
ficher zu stellen und insbesondere den Auswechse
Artikels handelt;
c) einfache Stimmenmehrheit, wenn eS sich um
lungsdienst an der Grenze einzurichten.
die Auslegung der Bestimmungen der gegen
Sie wird ihnen für alle Beziehungen mit den
wärtigen Uebereinkunft handelt, abgesehen von
Postverwattungen der übrigen vertragschließenden
dem im Art. 23 deS Hauptvertrages bezeich
Länder, sowie mit dem internationalen Büreau zur
neten Falle einer Streitigkeit.
Vermittel, ng dienen.
4. Die gültigen Befchlüffe werden in den beiden
Zu Urkund besten haben die unterzeichneten Be
ersten Fällen durch eine diplomatische Erklärung
vollmächtigten das gegenwärtige Schlußprotokoll aus
bestätigt, im brüten Falle durch eine Bekanntgabe im
genommen, welches dieselbe Kraft und dieselbe Gül
Verwaltungswege gemäß der im Art. 26deS Haupt
tigkeit haben soll, als wenn die darin enthaltenen
vertrages bezeichneten Form.
Bestimmungen in die Uebereinkunft ausgenommen
Die angenommenen Abänderungen oder gefaßten
worden wären, und fie haben dieses Schlußproto-
Befchlüffe find frühestens zwei Monate nach ihrer
koll in einem Exemplar unterzeichnet, welches in
Bekanntgabe vollstreckbar.
dem Archiv der Oesterreichischen Regierung nieder
Art. 22.
1.
soll am 1. Juli
werden.
Die
gegenwärtige
Uebereinkunft
1892 zur Ausführung gebracht
gelegt, und wovon jedem Theile eine Abschrift zugestellt werden wird.
Wien, den 4. Juli 1891.
1891 (4. Kuli)
157
Uedereinkommen, betreffend den Postauftragsdienst, abgeschlossen Mischen Neutschland, Oesterreich-Angarn, Selgien, Srasilien, der Republik Losta-Rica, Egypten, Frankreich, Italien, der Republik Liberia, Luxemburg, Norwegen, Nirderland
«ub Niederländisch-Ostindien, Portugal und den Portugiesische« Lolonieu, Ru mänien, Salvador, der Schwei?, der Regentschaft Tunis uud der Türkei. R.-G.-Bl. 1892. S. 579.
Die unterzeichneten Bevollmächtigten der Regie- I ten bei Aufgabe der Sendung unentgeltlich au-gerungen der vorstehend genannten Länder haben in i händigt.
Gemäßheit deS Art. 19 des Hauptvertrages im ge meinsamen Einverständniß
und
unter Vorbehalt
A r t. 6. Theilzahlungen find nicht gestattet. Jede« Werthpapier muß zum
vollen Betrage und auf
der Ratifikation folgendes Uedereinkommen abge
ein Mal eingelöst werden, andernfalls gilt das-
schlossen :
selbe als verweigert.
Art. 1. Der Austausch der im Wege deS Post-
Art. 7. 1. Die mit der Einziehung beauftragte
auftrageS einzuziehenden Werthpapiere zwischen den
Postverwaltung erhebt von dem Betrage eines jeden
jenigen der vertragschließenden Länder, deren Post-
eingelösten WerthpapierS eine Gebühr von 10 Cen
vei Wallungen verabreden, in den gegenseitigen Be
timen oder den entsprechenden Betrag in der Wäh
ziehungen fich mit diesem Dienste zu befaffen, unter
rung des Bestimmungslandes.
liegt den Bestimmungen deS gegenwärtigen Ueber-
2.
Der Ertrag dieser Einziehungsgebühr bildet
keinen Gegenstand
einkommenS.
Art. 2. 1. Zur Einziehung find zugelassen Quit
tungen, Rechnungen, Anweisungen, Wechsel und
der Abrechnung
zwischen den
betheiligten Verwaltungen.
Art. 8.
Insoweit in den jetzt bestehenden Be
überhaupt alle Handels- und sonstigen Werthpapiere,
ziehungen die Erhebung einer höheren als der im
welche ohne Kosten zahlbar find, und deren Betrag
vorhergehenden Artikel festgesetzten Einziehungsge
für die einzelne Sendung 1000 Franken Metall
bühr erfolgt, können die betheiligten Verwaltungen
geld oder eine entsprechende Summe in der Wäh
die zur Zeit bestehende Gebühr vorläufig beibe
rung eines jeden Lande« nicht übersteigt.
Die Post
halten, vorausgesetzt, daß im Verkehr zwischen diesen
verwaltungen von zwei mit einander im Verkehr
Ländern die im Art. 5 vorgesehene, bei der Ein
stehenden
Ländern können im gemeinsamen Ein-
lieferung zu entrichtende Taxe auf eine feste Gebühr von 25 Centimen beschränkt wird.
Verständniß einen höheren Meiftbetrag zulassen.
2. Die Pofiverwaltnngen der vertragschließenden Länder können eS auch übernehmen, Handelspapiere protefiiren zu lasten, und im gemeinsamen Einver-
standniß die erforderlichen Bestimmungen über diesen
Art. 9. 1. Ueber den eingezogenen Betrag wird, nach Abzug: a) der im Art. 7 bezw. Art. 8 festgesetzten Einziehungsgebühr,
Sie können in gleicher Weise ZinS-
b) der gewöhnlichen Postanweisung-gebühr, und
und Dividendenscheine, sowie abgelaufene Werth
c) eintretendenfalls der für die Werthpapiere auf
Dienst treffen.
gewendeten Stempelgebühren,
papiere zur Einziehung zulasten. Der Betrag der zur Einziehung zu
von der Postanstalt, welche die Einziehung bewirkt
bringenden Werthpapiere muß in der Währung
hat, zu Gunsten des Auftraggeber« eine Postan
Art. 3.
deS mit der Einziehung beauftragten Landes an
weisung ausgefertigt.
gegeben fein.
demselben kostenfrei übersandt.
Diese Postanweisung wird
Ein
2. Die Werthpapiere, deren Betrag nicht einge
ziehung zu bringenden Werthpapiere erfolgt mittelst
zogen werden konnte, werden portofrei und ohne
Einschreibbriefes, den der Absender unmittelbar an
Anrechnung irgend welcher Gebühren an die Auf-
Art. 4.
1.
Die Uebersendung
der
zur
die Postanstalt zu richten hat, welche die Einziehung
gabe-Postanstalt zurückgesandt.
bewirken soll.
ziehung beauftragte Postverwaltung ist zu keiner
Die mit der Ein-
2. Eine und dieselbe Sendung darf mehrere Werth
Maßregel der Rechtswahrung oder irgendwie ge
papiere enthalten, welche von einer und derselben
arteten Feststellung der Nichtzahlung verpflichtet.
Postanstalt bei mehreren Zahlungspflichtigen
zu
Gunsten eines und desselben Absenders einzuziehen
1. Die Festsetzungen
sungen, find, in Allem, waS
find.
Art. 5.
Art. 10.
1. Die Taxe für eine dem
vorher-
deS Ueberein-
kommens, betreffend den Austausch von Postanwei dem gegenwärtigen
Uedereinkommen nicht widerspricht, auch auf die
die
Postanweisungen anwendbar, welche nach Maßgabe
jenige für einen Einschreibbrief von dem Gewichte
deS vorstehenden Art. 9 zur Abführung der durch
Diese Taxe verbleibt ungetheilt
die Post eingezogenen Werthe ausgestellt werden.
gehenden Art. 4 entsprechende Sendung ist
dieser Sendung.
der Postverwaltung deS Aufgabelandes. 2. Ein Einlieferungsschein wird dem Betheilig
Die unbestellbaren Auftrags-Postanweisungen wer
den jedoch nicht zurückgezahlt, sondern bleiben zur
1891 (4. Juli)
158
Verfügung der Verwaltung des Aufgabegebiets der
alle mit dem internationalen Postanweisung-dienste
Postaufträge.
befaßten Postanstalten theilnehmen.
2. Jene Postanweisungen find bis -u dem im
2. Sie werden im gemeinsamen Einverständniß
ersten Paragraphen des Art. 2 festgesetzten Meist
die Art der Einlieferung und der Uebersendung
beträge zulässig.
der zur Einziehung zu bringenden Werthpapiere,
1. Im Falle deS Verluste- eine-Ein
sowie alle weiteren Dienstvorschriften festsetzen, welche
schreibbriefes, welcher zur Einziehung zu bringende
erforderlich find, um die Ausführung de- gegen
Werthpapiere enthält, wird dem Auftraggeber, den
wärtigen UebereinkommenS zu fichern.
Art. 11.
Fall höherer Gewalt ausgenommen, eine Entschä
Art. 18. Denjenigen Dereinsstaaten, welche an
digung von 50 Franken unter den im Hauptver-
dem gegenwärtigen Uebereinkommen nicht theilge-
trage festgesetzten Bedingungen gezahlt, ohne daß
nommen haben, ist der Beüritt auf ihren Antrag,
der im Schlußprotokoll dieses Vertrage- gemachte
und zwar in der durch den Hauptvertrag für den
Vorbehalt auf PostaustragSsendungen anwendbar
Eintritt in den Weltpostverein vorgeschriebenen Form,
wäre.
gestattet.
2. Im Falle des Verluste- eingezogener Geld
Art. 19. 1. Innerhalb der Zeit, welche zwischen
beträge ist diejenige Verwaltung, auf deren Be
den im Hauptvertrage vorgesehenen Versammlungen
trieb der Verlust zurückzuführen ist, zur vollen Er»
liegt, ist jede Postverwaltung eine- der vertrag den übrigen dem
stattung der verloren gegangenen Summen ver
schließenden Länder berechtigt,
pflichtet.
Uebereinkommen beigetretenen Verwaltungen durch
Art. 12. Die Verwaltungen übernehmen keinerlei
Vermittelung des internationalen BüreauS Vor
Verantwortlichkeit für Verzögerungen in der Beför
schläge in Betreff des PostauftragSdienstes zu unter
derung, sei eS der Einschreibbriefe, welche die zur
breiten.
Einziehung zu bringenden Werthpapiere enthalten,
2. Jeder Vorschlag unterliegt dem im K 2 des
sei eS dieser Werthpapiere selbst oder der Postaus-
Art. 26 des Hauptvertrages festgesetzten Verfahren.
3. Um vollstreckbar zu werden, müffen diese Vor
tragSanweisungen. Art. 13. Die Festsetzungen deS gegenwärtigen
schläge erhalten:
UebereinkommenS beschränken nicht die Befugniß
1) Einstimmigkeit, wenn eS fich um Aufnahme
der vertragschließenden Theile, besondere Abkommen
neuer Artikel oder um Abänderung der Be
unter fich bestehen zu lassen oder neu zu schließen,
stimmungen des gegenwärtigen Artikel- und
sowie engere Vereine aufrecht zu erhalten oder zu
der Art. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 15,
16,
18 und 20 de- gegen
12,
auftragSdiensteS.
wärtigen UebereinkommenS handelt;
Art. 14. Auch berührt das gegenwärtige Ueber-
13,
14,
bilden, behufs Verbesserung des internationalen Post-
2) zwei Drittel der Stimmen, wenn es fich um
einkommen nicht die innere Gesetzgebung der ver-
Abänderung der Bestimmungen
tragschließenden Länder in Allem, waS durch dieses
handelt;
deS Art. 17
3) einfache Stimmenmehrheit, wenn eS fich um
Uebereinkommen nicht vorgesehen ist. Art. 15. 1. Man ist darüber einverstanden, daß
Auslegung der Bestimmungen des gegenwär
jede Verwaltung befugt sein soll, da, wo daS gegen
tigen UebereinkommenS handelt, abgesehen von
wärtige Uebereinkommen ausdrückliche Bestimmung
dem im Art. 23 deS Hauptvertrages bezeich
nicht vorgesehen hat, die bezüglichen Bestimmungen
neten Falle einer Streitigkeit.
ihres inneren Verkehr- in Anwendung zu bringen."
4. Die gültigen Beschlüffe werden in den beiden
2. Es wird jedoch ausdrücklich untersagt, sei eS
ersten Fällen durch eine diplomatische Erklärung
im Aufgabelande oder im Bestimmungslande, irgend
bestätigt, im brüten Falle durch eine Bekanntgabe
erheben,
im Verwaltungswege gemäß der im Hauptvertrage
welche anderen Taxen oder Gebühren zu
als diejenigen, welche durch da- gegenwärtige Ueber
einkommen vorgesehen find. Art. 16. Jede Verwaltung kann unter außer
gewöhnlichen Derhältniffen, welche geeignet find, eine derartige Maßnahme zu rechtfertigen, den Postauf» tragSdienst vorübergehend ganz oder theilweise ein
bezeichneten Form.
5.
Die angenommenen Abänderungen oder ge
faßten Beschlüffe find frühesten- zwei Monate nach
ihrer Bekanntgabe vollstreckbar.
Art. 20. 1. DaS gegenwärtige Uebereinkommen wird am 1. Juli 1892 in Kraft treten.
stellen, unter der Bedingung, daß fie die betheiligte
2. ES soll gleiche Dauer haben wie der Haupt
Verwaltung oder die betheiligten Verwaltungen da
vertrag, unbeschadet deS jedem Lande vorbehaltenen
von unverzüglich, nöthigenfallS auf telegraphischem
Rechts, auf Grund einer von feiner Regierung bei
Wege, in Kenntniß setzt.
der Regierung der Schweizerischen Eidgenoffenschaft
Art. 17. 1. Die Postverwaltungen der vertrag,
schließenden Länder lassen an dem Auftrag-dienste
ein Jahr im Voraus gemachten Ankündigung von dem Uebereinkommen zurückzutreten. Während dieseletzten Jahres bleibt da- Uebereinkommen voll und
22. r. 8 22 Postordmuly d. 11. Auni 1892.
ganz in Kraft, unbeschadet der Abwickelung und
159
1891 (4. Juli) Saldirung der Abrechnungen nach Ablauf des ge
im Einklang stehen, unbeschadet indeß der tut Art.
boxten Zeitraums.
13 vorbehaltenen Rechte.
3. Mit dem Tage der Ausführung des gegen
4. DaS gegenwärtige Uebereinkommen soll sobald
wärtigen UebereintommenS treten alle früher -wischen
als möglich ratifizirt werden.
den verschiedenen Regierungen oder Verwaltungen
der Ratifikations-Urkunden soll -u Wien stattfinden.
Die Auswechselung
der vertragschließenden Theile vereinbarten Bestim
Zu Urkund beffen haben bie Bevollmächtigten
mungen insoweit außer Kraft, als fie mit den Fest
bet oben genannten Länber bas gegenwärtige Ueber
setzungen des gegenwärtigen UebereintommenS nicht
einkommen unterzeichnet zu Wien, ben 4. Juli 1891.
Uebereinkommen, betreffend den Postbezug oon Leitungen nnd Zeitschriften, ab geschlossen zwischen Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Belgien, Ärafilien, Bulgarien, der Republik Lolumbirn, Dänemark, Egypten, der Republik Liberia, Luremdurg,
»orwegen, Perfiea, Portugal und den Portugiefischeu Lolonien, Rumänien, Schwedens der Schweiz, der Türkei und Uruguay.
«.-S.-Bl. 1892. 6. 588. Die unterzeichneten Bevollmächtigten bet Regier
Jedoch dürfen diese Preise in keinem Falle höher
ungen bet vorbenannten Länder haben in Gemäß
fein, als diejenigen, welche die Bezieher im Jnlande
heit des Art. 19 des Hauptvertrages, im gemein
zu zahlen haben, unbeschadet der Hinzurechnung
samen Einverständniß und unter Vorbehalt der Rati
der im Verkehr zwischen nicht angrenzenden Län
fikation, folgendes Uebereinkommen abgeschloffen:
dern den tranfitleistenden Verwaltungen zu zahlen
Art. 1.
Der Bezug von Zeitungen
und Zeit
schriften durch die Post zwischen denjenigen der ver tragschließenden Länder,
bereit Postverwaltungen
sich über bie gegenseitige Einführung dieses Dienstes verständigen,
unterliegt
ben
Bestimmungen
des
2. Die Tranfitgebühren werden im Voraus auf der Häufigkeit des Erscheinens und des
Grund
Durchschnittsgewichts
der Zeitungen
überschlagS-
weise berechnet. A r t. 7. 1. Die Postverwaltung des Bestimmungs
gegenwärtigen Uebereinkommen-.
Art. 2. Die Postanstalten jedes Landes nehmen
Bestellungen des Publikums auf bie in
den Tranfitgebühren.
ben ver
landes setzt ben von dem Bezieher zu zahlenden Preis fest, indem fie dem in Gemäßheit des vor
schiedenen vertragschließenden Ländern erscheinenden
stehenden Art. 6 berechneten
Zeitungen und Zeitschriften an.
jenige Taxe, DermittelungS- oder Abtragegebühr
Dieser Dienst erstreckt fich, vorbehaltlich der An
Einkaufspreise
die
binzurechnet, welche anzunehmen fie für gut findet,
wendung der Bestimmungen deS Art. 16 des Haupt-
ohne daß jedoch diese Aufschläge diejenigen Sätze
vertrageö, auch auf
überschreiten dürfen, welche für den ZeitungSbezug
solche Zeitungen und Zeit
schriften aller anderen Länder, welche einzelne Ver
im eigenen Lande erhoben werden.
waltungen zu liefern in der Lage find.
falls
Art. 3.
1. Der Bezugspreis ist gleich bei der
tritt noch die
Zutreffenden
durch die Gesetzgebung deS
eigenen Landes festgesetzte Stempelgebühr hinzu.
Bestellung für die ganze Bezugszeit zu entrichten.
2. Haben zwei im Zeitungsverkehr stehende Län
2. Der Bezug kann nur für die in den amt
der nicht dieselbe Münzwährung, so wird der Ein
lichen Verzeichniffen angegebenen Zeiträumen ver
kaufspreis durch die Verwaltung des Bestimmungs
langt werden.
landes in die Währung dieses Landes umgerechnet.
Art. 4. Die Postverwaltungen übernehmen bei
Rehmen
die Verwaltungen
am PostanweisungS-
der Vermittelung des Zeitungsbezuges keinerlei Ver
-Uebereinkommen theil, so geschieht die Umwandlung
antwortlichkeit in Betreff der ben Herausgebern zu
nach dem für Postanweisungen anwendbaren Ver
fallenden Obliegenheiten und Verbindlichkeiten.
hältniß, wofern nicht die Verwaltungen ein mitt-
Sie
find
im Falle der
Einstellung ober der
leres UmrechnungSverhältniß verabreden.
Unterbrechung der Herausgabe einer Zeitung ober
Art. 8. Ueber die auf Grund der vorhergehen
Zeitschrift im Laufe bet Bezugszeit zu keiner Er
den Art. 6 und 7 festgesetzten Taxen und Gebühren
stattung verpflichtet. Art. 5. Der internationale ZeitungSbezugSdienst vollzieht fich durch Vermittelung von AuSwechfe-
findet keinerlei Abrechnung zwischen den betheiligten
Postverwaltungen statt. Art. 9.
Bei der Anfertigung der
statistischen
lungs-Postanstalten, welche von jeder Verwaltung
Nachweisungen zum Zweck der Aufstellung der Ab-
beziehungsweise zu bezeichnen find.
rechnung über die Tranfitgebühren (Art. XXIV und
1. Jede Verwaltung setzt die Preise
XXV der AuSführungS-Uebereinkunst zum Haupt-
fest, zu welchen fie ben anderen Verwaltungen bie
vertrage") werden hinfichtlich der GewichtSermitte-
Art. 6.
Zeitungen und Zeitschriften deS eigenen Landes und
eintretendenfalls jedes anderen Ursprungs liefert.
23. Richt verkLrdet.
1891 (4. Juli)
160
hing die im Postbezüge gelieferten Zeitungen mit
den
Zeitungen
und
Drucksachen
jeder Art zu-
nehmenden Verwaltungen durch Vermittelung des internationalen BüreauS Vorschläge in Betreff des
ZeitungSbezugSdiensteS zu machen.
sammengefaßt. Art. 10. Die Postverwaltungen haben jeder be
2. Jeder Vorschlag unterliegt dem durch 8 2 deS
gründeten Beschwerde über Verspätungen oder Un
Art. 26 des Hauptvertrages vorgeschriebenen Ver
regelmäßigkeiten
im
ZeitungSbezugSdienste
ohne
Art.
11.
fahren. 3. Um vollstreckbar zu werden, müssen die Vor
Kosten für die Bezieher Folge zu geben. 1. Die Rechnungen über gelieferte
und bestellte Zeitungen werden vierteljährlich auf
schläge erhallen:
a) Einstimmigkeit, wenn eS fich um die Aufnahme
lung derselben wird daS Guthaben in der Metall !
neuer Artikel oder um die Abänderung der Bestimmungen des gegenwärtigen Artikel- und
währung deS Landes, für welches dasselbe entfällt,
der Art. 1, 2, 3, 4,
gezahlt.
12,
gestellt.
Nach gegenseitiger Prüfung und Feststel
2. Zu diesem Zweck wird im Verkehr zwischen zwei Ländern, welche nicht dieselbe Münzwährung
haben,
vorbehaltlich
anderweiter
Vereinbarung !
zwischen den betheiligten Verwaltungen, nach Maß
13, 15, 17 und
5, 6, 7, 8, 9, 10,
11.
18 deS gegenwärtigen
Uebereinkommen- handelt; d) zwei Drittel der Stimmen,
wenn es fich um
die Aenderung des Art. 14 handelt;
e) einfache Stimmenmehrheit, wenn eS fich um
gabe des Art. 6 deS PostanweisungS-Uebereinkom-
die Auslegung der Bestimmungen de- gegen
menS die geringere Forderung in die
Währung
wärtigen UebereinkommenS handelt, abgesehen
umgewandelt, auf welche die größere Forderung
von dem im Art. 23 des Hauptvertrages vor
lautet.
Der Unterschied wird sobald als möglich
3. Die zu diesem Behuf ausgestellten Postanwei sungen unterliegen keinerlei
gesehenen Falle einer Streitigkeit. 4. Die gültigen Beschlüffe werden in den beiden
durch Postanweisung berichtigt.
Gebühr und können
ersten Fällen durch eine diplomatische Erklärung bestätigt, im dritten Falle durch eine Bekanntgabe
über den durch jenes Uebereinkommen festgesetzten
im Verwaltungswege, gemäß der im Art. 26 des
Meistbetrag hinausgehen.
Hauptvertrages bezeichneten Form.
4. Rückständige Zahlungen find mit jährlich 5n|o
5. Die angenommenen Abänderungen oder ge-
verzinslich zu Gunsten der Verwaltung, welche die
faßten Beschlüffe find frühesten- zwei Monate nach
selben zu fordern hat.
ihrer Bekanntgabe vollstreckbar.
Art. 12. Die Festsetzungen deS
gegenwärtigen
UebereinkommenS beschränken nicht die Befugniß
Art. 17. DaS
gegenwärtige Abkommen wird
am 1. Juli 1892 in Kraft treten.
zur Verbefferung,
Dasselbe soll die gleiche Dauer haben wie der
Erleichterung oder Vereinfachung deS internatio
Hauptvertrag, unbeschadet deS jedem Lande vorbe
nalen Zeitungsdienstes besondere Abkommen unter
haltenen Rechts,
fich bestehen zu lasten oder neu zu schließen.
gierung bei der Regierung der Schweizerischen Eid-
der vertragschließenden Theile,
Art. 13. Denjenigen DereinSländern, welche an
dem gegenwärtigen Uebereinkommen
nicht theilge-
auf Grund einer von seiner Re
genoflenfchaft ein Jahr im Voraus gemachten An
kündigung von dem Uebereinkommen zurückzutreten.
nommen haben, ist der Beitritt auf ihren Antrag,
Eintretendenfalls sollen die laufenden Abonne
und zwar in der durch Art. 24 des Hauptvertrages
ments bis zum Ablauf der BezugSzeit nach den
für den Eintritt in den Weltpostverein vorgeschrie
durch da- gegenwärtige Uebereinkommen vorgesehenen
benen Form, gestattet.
Bestimmungen besorgt werden.
14.
Die Postverwaltungen der vertrag
Art. 18. Mit dem Tage der Ausführung de-
schließenden Länder stellen die Form der im vor
gegenwärtigen UebereinkommenS treten alle früher
stehenden Art. 11 bezeichneten Rechnungen fest, be
zwischen den Regierungen oder Verwaltungen der ver-
stimmen die Zeiten, zu welchen dieselben aufgestellt
tragschließenden Theile vereinbarten Bestimmungen
werden sollen und treffen alle weiteren Dienstvor
über den vorliegenden Gegenstand insoweit außer
Art.
schriften, welche erforderlich find, um die Ausfüh
Kraft, als sie
rung deS gegenwärtigen UebereinkommenS zu fichern.
wärtigen UebereinkommenS nicht im Einklang stehen,
Art
15. Man ist darüber einverstanden, daß
jede Verwaltung befugt sein soll, in Ermangelung
ausdrücklicher
Bestimmungen
des
gegenwärtigen
mit den Festsetzungen deS gegen
unbeschadet der durch den Art. 12 vorbehaltenen
Rechte. DaS gegenwärtige
Uebereinkommen
wird
so
UebereinkommenS, die in ihrem inneren Dienste gel
bald als möglich ratifizirt werden. Die Auswechse
tenden bezüglichen Bestimmungen in Anwendung
lung der Ratifikations-Urkunden soll zu Wien statt
zu bringen.
finden.
Art. 16. 1. Innerhalb der Zeit, welche zwischen
Zu Urkund deffen haben die Bevollmächtigten der
den im Hauptvertrage vorgesehenen Versammlungen
oben bezeichneten Länder das
liegt, ist jede Postverwaltung eines der vertrag
einkommen unterzeichnet zu Men, den 4. Juli 1891.
schließenden Länder berechtigt, den anderen theil-
gegenwärtige Ueber
1891 (11. Juli)
161
einkommen, betreffend den PostaustragSdienst, das
Der vorstehende Weltpostvertrag nebst SchlußProtokoll, da- Uebereinkommen, betreffend den Aus
Uebereinkommen, betreffend den Postbezug von Zei
tausch von Briefen und Kästchen mit Werthangabe,
tungen und
daß Uebereinkommen, betreffend den Postanweisungs
Die Uebergabe der Ratifikations-Urkunden hat in
dienst, die Uebereinkunst, betreffend den Austausch
Wien stattgefunden.
Zeitschriften, find ratifizirt worden.
von Postpacketen, nebst Schlußprotokoll, das Ueber
11. Juli 1891. Kaiserliche Verordnung yir Ausführung des Patentgesehes »am 7. April 1891 und des Gesetzes, betreffend den Schutz von Gebrauchsmustern, »am 1. Juni 1891.' R.-E.-Bl. S. 349. digen Mitgliede, die Geschästsleitungin den Beschwerde
L Pateutaugelegerrhetterr. 8 1.
abtheilungen und in der NichtigkeitSabtheilung dem
Im Patentamt werden für die Patentan
Ueber die Vertretung deS Präfi
meldungen vier Abtheilungen gebildet, welche die
Präfidenten zu.
Bezeichnung
denten im Vorfitz trifft der Reichskanzler Bestim mung. 5 5. Die Zuweisung der Mitglieder an die Ab
Lnmeldeabtheilung
führen und durch den Zusatz 1, II, III, IV unter
theilungen erfolgt durch den Reichskanzler. schieden werden. Der Reichskanzler bestimmt, für welche Gebiete ! Im Falle des Todes, der Erkrankung oder der der Technik eine jede der Abtheilungen zuständig ist. : längeren Abwesenheit eines Mitgliedes können in Zu dem Geschäftskreis der Anmeldeabtheilungen ■ die davon betroffene Abtheilung, solange das Be dürfniß dieses
gehören auch die Beschlüsse über Eintragungen und
erfordert,
durch den
Präfidenten
Löschungen in der Patentrolle (§ 19 des Patentge- , Mitglieder anderer Abtheilungen zur Aushülfe be setzeS) für das einer jeden Abtheilung zugewiesene i rufen werden. 8 6. In den Abtheilungen trifft der Dorsttzende Gebiet der Technik. 5 2. Für Beschwerden gegen die Beschlüsse der i die für den Fortgang der Sachen erforderlichen Anmeldeabtheilungen und der NichtigkeitSabtheilung ’ Verfügungen. (8§ 16, 26 des Patentgesetzes) werden zwei Ab- i
theilungen gebildet, welche die Bezeichnung
!
In den Anmeldeabtheilungen bezeichnet er für jede Klasse der Anmeldungen im Voraus das Mit
glied, welchem die Vorprüfung (g 21 deS Patent-
Deschwerdeabtheilung
führen und durch den Zusatz I und II unterschieden
gesetzes) obliegt, sowie einen
werden.
statter für das Verfahren nach Erlaß des Vorbe
weiteren Berichter
Die Beschwerdeabtheilung I ist zuständig für Be- I scheides. In den Befchwerdeabtheilungen und in der Nich.
schwerden gegen Beschlüsse der Anmeldeabtheilungen !
I und II, sowie für Beschwerden gegen Beschlüsse ; tigkeitSabtheilung bezeichnet der Präfident für jede der NichtigkeitSabtheilung. Die Beschwerdeabtheilung ; Klaffe im Voraus zwei Berichterstatter. An Stelle der hiernach berufenen Mttglieder II ist zuständig für Beschwerden gegen Beschlüsse
der Anmeldeabtheilungen III und IV. Die Beschwerdeabthcilungen find außerdem, und
können für den einzelnen Fall andere Berichterstatter
bezeichnet werden.
zwar jede innerhalb deS durch Abs. 2 festgesetzten
Die Berichterstatter halten den mündlichen Vor
Geschäftskreises, zuständig für die vom Patentamt
trag in der Sitzung und entwerfen alle Beschlüsse
abzngebenden Gutachten.1
und Entscheidungen. Der Vorfitzende prüft die Ent
§ 3. Meinungsverschiedenheiten zwischen mehreren Abtheilungen über die Zuständigkeit werden von
würfe und stellt fie fest. Ueber sachliche Meinungs verschiedenheiten beschließt die Abtheilung.
g 7. In den Anmeldeabtheilungen bedarf es der
dem Präsidenten entschieden. Für Anträge oder Gesuche, welche andere, als
Berathung und Abstimmung in einer Sitzung für
in den gg 1 und 2 bezeichneten Angelegen
Beschlüsse über die Bekanntmachung der Anmeldung,
heiten betreffen, wird die Zuständigkeit von dem
sowie für Beschlüsse, durch welche die Anmeldung
Präfidenten bestimmt.
oder ein Einspruch ganz oder theilweise zurückge
die
g 4.
Die Geschäftsleitung in den Anmeldeab
theilungen steht dem zum Vorfitz berufenen rechtSkun 1.
Erlassen .auf Grund der Bestimmungen im - 17 deS
wiesen wird.
Für die Beschlüsse der Beschwerdeabtheilungen, durch welche eine auf Grund deS 8 16 des Patent
Patentg. d. 7. April 1891 und im 8 14 deS S., -etr. den
gesetzes erhobene Beschwerde erledigt wird, sowie
Schutz von Gebrauchsmustern, d. 1. Juni 1891 nach erfolgter
für die nach gg 26, 29 und 30 deS Patentgesetzes
Zustimmung deS BundeSrathS'.
ergehenden
Die bis dahin geltende D.
d. 18. Juni 1877 ist hiermit außer Wirksamkeit getreten.
L. JnSLef.
auch
in Gebrauchsmuster-Angelegenheiten f.
ß 9 SS. v. 80. Arni 1894. Samrnl. d. in Els.-Lothr. gelt. Gesetze, Bd. VI.
Entscheidungen
der
Beschwerdeabthei
lungen und der NichtigkettSabtheilung bedarf eS der Berathung und Abstimmung in einer Sitzung. *n
11
162
1891 (11. Juli)
den Entscheidungen nehmen außer dem Präsidenten i
dem Postboten zu unterschreiben. Abschrift der
und dem weiteren rechtskundigen Mitgliede die beiden für die Sache bestellten Berichterstatter und ein drittes | !
Zustellung-urkunde wird nicht übergeben. Der
von dem Präsidenten vorher bestimmtes technische-
dem Briefumschlag zu vermerken.
Tag der Zustellung ist von dem Postboten auf
Mttglied theil.
2. Zustellungen, welche den Lauf sonstiger Fristen
bedingen,
Bei deu Abstimmungen entscheidet die ab-
§ 8.
solute Mehrhett der Stimmen, bei Stimmengleich- •!
mittelst
eingeschriebenen
Kann in den Fällen der Nr. 1 und 2 eine
|
heil die Stimme des Vorsitzenden.
erfolgen
Briefe-. Zustellung im Jnlande nicht erfolgen, so wird
Ist eine Anhörung der Betheiligten lPatentgesetz g 25, g 26 Abs. 3, g 30 Abs. 2) vorhergegangen,
sie durch Aufgabe zur Post nach Maßgabe
so kann ein Mitglied, welches hierbei nicht zugegen
der 88 161, 175 der Civilprozeßordnung be
gewesen ist, an der Abstimmung nicht theilnehmen.
wirkt. 8 13. Zeugen und Sachverständige erhalten Ge
g 9. Dem Präsidenten liegt eS ob, auf eine gleich
bühren nach Maßgabe der Gebührenordnung vom
mäßige Behandlung der Geschäfte und auf die Be
obachtung
gleicher
Grundsätze
hinzuwirken.
30. Juni 1878 (R.-S-Bl. S. 173).
Zu
diesem Behufe ist er befugt, den Berathungen aller
8 14. Zu den Kosten deS Verfahren-, über welche
Abtheiluugen beizuwohnen, auch sämmtliche Mit-
das Patentamt nach 8 26 Abs. 5 und 8 31
glieder zu Plenarversammlungen zu vereinigen und
Patentgesetzes zu bestimmen hat, gehören außer den
die Berathung des Plenums über die von ihm vor
aus der Kasse deS Patentamts bestrittenen Auslagen
diejenigen den Becheiligten erwachsenen Kosten, welche
gelegten Fragen herbeizuführen. 8 10.
des
nach freiem
Die Sitzungen der Abtheilungen finden
Ermessen deS Patentamts zur zweck
der Kegel nach an bestimmten Tagen und zu be
entsprechenden Wahrung der Ansprüche und Rechte
stimmten Stunden statt.
nothwendig waren.
Die Verfügung darüber
steht dem Präsidenten zu.
8 11.
8 15.
Die Ausfertigungen der Beschlüffe und
Ist eine Pateutgebühr (8 8 Abs. 2 deS
Patentgesetzes) nicht innerhalb sechs Wochen nach der
Entscheidungen der Abtheilungen erhalten die Unter
Fälligkeit entrichtet, so benachrichtigt daS Patentamt
schrift:
hiervon den Patentinhaber. Kaiserliches Patentamt
AuS dem Umstande, daß der Patentinhaber eine
und zusätzlich die vorschriftsmäßige Bezeichnung der
Benachrichtigung nicht erhält, erwachsen Rechtsfolgen
Abtheilung.
nicht. g 16. Die Orte außerhalb Berlins, an welchen
8 12. Für da- Zustellung-wesen gelten folgende
eine Auslegung der Patentanmeldungen
Vorschriften:
soll, sowie
1. Zustellungen, welche den Lauf der im g 26
erfolgen
die Art und Zeitdauer dieser Aus
Abs. 1 de- PatentgesetzeS bezeichneten Frist be
legung werden vom Reichskanzler bezeichnet. Wenn
dingen, sowie Zustellungen in dem Verfahren
eine Auslegung an diesen Orten unterbleibt,
vor der Nichtigkeit-abtheilung erfolgen durch
wird dadurch eiw Mangel deS Verfahrens nicht be
Auf diese Zustellungen finden die
die Post.
gründet. g 17.
Vorschriften der Civilprozeßordnung mit nach
Der Präsident verfügt im Einvernehmen
mit der für die Anmeldung zuständigen Abtheilung
stehenden Maßgaben Anwendung.
über Modelle und Proben, deren Rückgabe nicht
Der vom Präsidenten bestimmte Beamte trägt
binnen sechs Monaten nach endgültiger Abweisung
für die Bewirkung der Zustellung Sorge und
der
die zu übergebenden Abschriften.
beglaubigt
so
Anmeldung oder
nach
der Bekanntmachung
Er übergiebt die Schriftstücke in einem Der-
von der Ertheilung des Patents (8 27 Abs. 1 deS
schloffenen, mit der Adreffe der Person, an
PatentgesetzeS) beantragt ist.
welche -ugestellt werden soll, sowie mit der .
8 18. Soweit für Patentangelegenhetten au- der
Geschäft-nummer versehenen Briefumschlag der : Zeit vor dem 1. Okt. 1891 UebergangSbestimmungen Post zur Zustellung. Auf den Briefumschlag ii erforderlich find, werden dieselben vom Reichskanzler wird der Vermerk gesetzt: .Vereinfachte Zu» i\ erlassen. * stellung.*
Eine Bescheinigung der Uebergabe >
! II. Angelegenheiten de- Sebranch-««fterschn-e->
an die Post (E.-P.-O. 88 177, 179) ist nicht :
6 19. Für Anträge in Sachen deS Schutze- von \ Gebrauchsmustern wird in dem Patentamt eine beDie von dem Postboten auszunehmende Zu- : sondere Anmeldestelle errichtet. 5 stellung-urkunde muß die Adresse und die Ge-
erforderlich.
schäftSnummer des Briefes, den Ort und die 8. Dies ist durch vfg. d. 17. Juli 1891 (6.-81. e. 217) zugestellt ist, und wenn die Zustellung nicht |z geschehe». 4. «. auch - Vv. d. 80. Juni 1894. an den Adressaten persönlich erfolgt ist, den j I 5. Die Aumeldestelle veröffentlicht besondere .MittheiGrund hiervon angeben. Die Urkunde ist von ii lungea". s. Bem. -n - S Abs. S E. d. 18. UUri 1894.
Zett der Zustellung, sowie die Person, welcher
1891 (18. Juli)
163
Die Leitung dieser Stelle liegt einem von dem
halt, nach der Zeit ihres Eingangs mit einer laufenden
Reichskanzler bezeichneten rechtskundigen Mitgliede ob.
Nummer, als Geschäftsnummer, und mit dem Datum
Im Falle einer Verhinderung dieses Mitgliedes
kann der Präsident einem anderen rechtskundigen
bezeichnet. Geschäftssachen, welche während der Dienststunden
eingehen, find alsbald, andere GeschäftSsachen bei
Mitgliede die Vertretung übertragen. 8 20. Die Verfügungen der Anmeldestelle erhalten
dem Wiederbeginn der Dienststunden von dem dazu bestimmten Beamten hiernach zu bezeichnen. Wenn
die Unterschrift:
die Reihe des Eingang- nicht feststeht, so find fie
Kaiserliche- Patentamt,
nach der Reihe, in welcher fie von dem Beamten
Anmeldestelle für Gebrauchsmuster,
g 21. Ueber Vorstellungen gegen die Verfügung der Anmeldestelle befindet der Präsident. g 22. Aenderungen in der Person des Gingetragenen oder des nach g 13 Abs. 2 deS Gesetzes vom 1. Juni 1891 bestellten Vertreters, welche in
der Rolle vermerkt werden sollen, find in beweisen der Form zur Kenntniß deS Patentamts zu bringen,
g 23. Rach der Eintragung in der Rolle erhält der Eingetragene eine Ausfertigung des Eintragungs vermerks.
g 24. Der Präsident verfügt über Modelle, deren Rückgabe nicht binnen vier Jahren nach Ablauf der Schutzfrist beantragt wird.
übernommen werden, mit der Bezeichnung zu ver
sehen. Bon zwei an demselben Tags an da- Patentamt
gelangten GeschäftSsachen gilt diejenige als später
eingegangen, welche die höhere Geschäft-nummer trägt. g 28. Vertreter in Patentangelegenheiten und in Angelegenheiten des Gebrauchsmusterschutzes haben
dem Patentamt gegenüber ihre Bevollmächtigung durch eine Vollmacht nachzuweisen.
Die Vollmachten müffen auf prozeßfähige, mit
ihrembürgerlichen Namen bezeichnete Personen lauten. Sind mehrere Personen bevollmächtigt, so gelten dieselben für befugt, sowohl gemeinschaftlich als auch einzeln die Vertretung wahrzunehmen.
HI. Gemeinschaftliche Bestimmungen.
g 25. Die Einrichtung des DüreauS, die Derwaltung der Kaffe, der Bibliothek und der Samm
Eine ab
weichende Bestimmung dürfen die Vollmachten nicht
enthalten. g 29. Das Patentamt kann nach seinem Ermeffen
Präsidenten geordnet.
von den bei ihm beruhenden Eingaben und Ver
Der Präsident erläßt die erforderlichen Geschäfts
handlungen, soweit die Einsicht in dieselben gesetz
anweisungen.
lich nicht beschränkt ist, an jedermann Abschriften
lungen
werden durch
den
g 26. Die Leitung und Beaufsichtigung deS ge-
und Auszüge gegen Einzahlung der Kosten ertheilen.
sammten Geschäftsbetriebes steht dem Präsidenten
g 30. DaS Siegel des Patentamts enthält in der Mitte den Reichsadler und in der Umschrift die
zu. Er verfügt in allen Verwaltungsangelegenheiten,
g 27. Sämmtliche eingehende GeschäftSsachen werden, ohne Rücksicht auf ihren verschiedenen In
Worte „Kaiserliches Patentamt-.
18. Juli 1891. Bekanntmachung des Reichskanzlers, betreffend Seftimmnngeu über die Rehandlnug
der Lall- und Ltenerkredite, sowie der Lteneroergütungs- und Oerechtigungsscheiue im Falle de» Eintritts einer drohenden Äriegsgefahr.
C.-Bl. 6. 228. Der DundeSrath hat in feiner Sitzung v. 4. d.
SteuervergütungS- und Berechtigungsscheine >
in Fällen eintretender Kriegsgefahr die Geneh
MtS. beschlossen, den nachstehenden Bestimmungen über die Be
handlung der Zoll- und Steuerkredite,! sowie der
migung zu ertheilen. 1. Für den Fall des Eintritt- einer drohenden
Kriegsgefahr ist der Reichskanzler ermächtigt, 1. Tie Zoll- und Steuerkredite im Allgemeinen find ge-
von den Bundesregierungen die sofortige Ein
regelt durch Anweisung d. 25. Rov. 1871 und V^R v. d. 2n.
ziehung aller gestundeten Beträge an Zöllen,
Fedr. 1882 (S.-Bl. S. 90). - Ueber Lredit für den Han.
del mit
fremden Weinen
und Spirituosen
s. §z 11-16
Weialagerregulativ d. 24. Juni 1888 Hauptkaffe oder der mit !
den BerechttgungSfcheinen folgender Vermerk
der Verwerthung der Wechsel sonst beauftragten j
zu setzen:
Stelle über die erfolgte Begebung der Wechsel '
.Die Anrechnung de- vorbezeichneten Be
al-Beläge beizufügen find. Die LandeS-Haupt-
trage- auf gestundete, noch nicht fällige Steuer
kaffen (in Preußen die RegierungS-Hauptkaffen) :
erfolgt nur unter der Voraussetzung, daß
bringen diese Benachrichtigungen der Reichs- i
nicht
Hauptkaffe in Anrechnung.
durch Bekanntmachung de-
5. Wenn und solange der Reichskanzler von der
die Anrechnung-fähigkeit dieser Art
Reichskanzler
zeitweilig für ausgeschlossen erklärt ist/
ihm durch Ziff. 1 ertheilten Ermächtigung Ge
7. Für den Full, daß der Beginn der vom Reichs
brauch macht, dürfen denjenigen Gewerbetrei
kanzler in Anspruch genommenen sofortigen
benden, welchen ein Kredit gegen Uebernahme ,
Einziehung der Kredtte in da- letzte Drittel
der Verpflichtung zu Ziff. 2 bereit- vorher bewilligt worden ist, auch weiterhin Abgaben ! nach Maßgabe dieser Verpflichtung und der |
eine- Monats fällt, finden die Bestimmungen
desselben Monats fällig werdenden Kredite keine
sonst bestehenden Vorschriften gestundet werden; ;
Anwendung.
unter 3 Abs. 1 und 2 auf die schon am 25.
die Kreditfrist wird jedoch für diese Zeit all- j gemein auf drei Monate festgesetzt.
Die Reu
Die von den Steuerpflichtigen vor Ablauf der Kreditfrist eingezahlten Kredite find von
bewilligung von Krediten ist während dieser ,
den Landeshauptkaffen (in Preußen von den
Zett nur gegen Bestellung vollständiger Sicher
RegierungS-Hauptkaffen) der ReichS-Hauptkaffe
heit zuläsfig.
wöchentlich zur Verfügung zu stellen.
6. Während der Dauer der vorbezeichneten Maß
nahmen ist der Reichskanzler ferner ermäch- , tigt, mittelst einer von ihm zu erlaffenden De- I
kanntmachung den BundeSrathsbeschluß vom ;
4. S. unterm 28. März 1889. Bezüglich der Zuckersteuer ist an Stelle dieser «km. jetzt | 122 der «u»f.-«est. d. 80.
April 1892 maßgebend. 5. S. untern 25. Rov. 1889.
23. IM 1891. Allgemeine Verfügung des Ministeriums, betreffen- die Geschäftsführung und -ns
Geschäfts- und Srbühren-Negister der Gerichtsosllsirher.' «.-Bl.
§ 1.
Das Geschäfts- und Gebühren-Register ist
nach dem am Schluffe dieser Verfügung gegebenen
Muster' zu führen.
6. 125. bilden. Auf jede Doppelsette de-Register- kommen
10 Einträge. Bevor das Register in Gebrauch genommen wird,
Dasselbe ist in stempelfreiem, dauerhaftem Papier
ist dasselbe auf den einzelnen Blättern oben recht-
von 45 Zentimeter Höhe und 56 Zentimeter Breite
mit fortlaufenden Ziffern zu versehen und dem Amts richter zur Paraphirung vorzulegen. Register, welche
in der Art anzulegen, daß 5 Buch einen Band
dem vorgeschriebenen Muster nicht entsprechen, hat
der Amtsrichter zurückzuweisen. 1. Erlaßen auf Grund de« 8 155 G.-v.-G.
§ 2. In da- Register find die dem Gerichtsvoll
2. vom Abdruck der Muster ist abgesehen.
zieher ertheilten Aufträge von Tag zu Tag in der
166
1891 (23. Juli) bei Wechselprotesten die Nachsuchung
Reihenfolge, wie sie ertheilt werden, att-ald einzu
der Wohnung oder Aufsuchung der Noth-
tragend Der Eintragung unterliegen nicht nur die Auf
adreffe,
träge zu Amtshandlungen im engeren Sinne, sondern
bei Versteigerungen, ob dieselben frei
auch alle sonstigen dem Gerichtsvollzieher ertheilten
willige oder Zwangsversteigerungen find,
Geschäftsaufträge, z. D.zur Anfertigung von Klage schriften, EinschreibungSverzeichnisten und sonstigen
Schriftstücken, Einziehung von Geldern auf güt
und der DersteigerungSerlöS, erficht!ich zu machen.4
5. Bci Zustellungen, welche ohne Benutzung
lichem Wege und dergl. Dies gilt auch dann, wenn
der Post am AmtSfitze oder außerhalb des
die Erledigung solcher Geschäfte mit dem Gebühren
selben vorgenommen werden, und zu deren Vor
bezug einem Gehülfen überlasten wird.
nahme ohne Benutzung der Post der Gerichts
Für Geschäfte, welche als Fortsetzung früherer
Geschäfte erscheinen (z. B
die Einnahme, Aufbe
vollzieher nicht ausdrücklich ermächtigt war. ist
der tarifmäßigen
Gebühr
derjenige Betrag,
wahrung und Ablieferung deS Erlöses nach einer
welcher bei Benutzung der Post an Postge
Versteigerung, die Annahme der Leistung nach einer
bühren erwachsen wäre, hinzuzurechnen und
Zwangsvollstreckung rc.) genügt statt eines neuen
der Gesammtbetrag als Zustellungsgebühr ein-
Eintrags ein Zusatz zu dem Einträge des früheren
zutragen.
Geschäfts, wenn dieser Eintrag und die Fortsetzung de-
Portos für Uebergewicht bei persönlicher Zu
GeschäftS innerhalb deS nämlichen Vierteljahres er
stellung berechnet werden, find durch die Be
folgt und nicht bereits die Seitenbeträge aufge
merkung .Uebergewicht" zu erläutern.
Höhere Beträge, die an Stelle des
rechnet finb.4 Bei gleichzeitiger Pfändung für mehrere
Die im § 3 der Gebührenordnung« erwähnte
Gläubiger ist die Pfändung nur einmal, beim ersten
Ermächtigung hat der Gerichtsvollzieher fich
Auftrage, zu verzeichnen und bei den später einge
schriftlich ertheilen zu lasten und al- Belag zum
schriebenen Aufträgen hierauf zu verweisen (85Ziff.4l.
Register aufzubewahren.
Don der Eintragung ausgenommen ist die Wahr
6. Ganggebühren (A14 deS Tarifs der Nota
nehmung des SihungSdiensteS und die Verwaltung
riatsgebühren in Verbindung mit § 3 des Ge
von Konkursen. sEamml. IX S. 140.)&
setzes vom 15. Nov. 1875)7 find in der Spalte
§ 3.
Bezüglich der Ausfüllung der Spalten 1
„Reisekosten" einzutragen. 7. ES ist unstatthaft, für die gemachten Auslagen
bi- 17 find folgende Vorschriften zu beachten: 1. In Spalte 2 ist vor der Nummer, je nachdem eS fich um das Repertorium I oder II handelt, die Ziff. 1 oder II einzustellen.
eine
Gesammtsumme
anzugeben anstatt
der
Einzelbeträge, auS denen fich dieselbe zusammen
setzt. Soweit thunlich, find dafür die Quittungen
2.In Spalte 5 ist die Natur des Geschäfts möglichst deutlich zu bezeichnen, insbesondere
bei Zustellungen der Inhalt der zugestellten
und sonstigen Beläge beizubringen. 8 4.
Die Spalten
18 bis
25 find für Ein
tragungen über den Geldverkehr der Gerichts
Urkunde (Klage beim Amtsgericht oder beim
vollzieher bestimmt. In Spalte 19 gehören die Geld
des
beträge, welche der Gerichtsvollzieher als Vorschuß
Landgerichte,
Zahlungsbefehle,
Urtheil
Schöffengerichts oder des Landgerichts u. f. w.)
von dem Auftraggeber erhalten hat, und alle fremden
anzugeben.
Gelder, die sonstwie in Folge von Aufträgen oder
3. In Spalte 6 ist der Familienname oder die
deren Erledigung in seine Hände gelangt find. Aus
sonstige Bezeichnung des Auftraggebers
den Spalten 19, 21 und 23 muß fich der Gesammt
zu unterstreichen.
betrag der in seinem Gewahrsam befindlichen Gelder
4. In Spalte 9 find diejenigen Punkte, welche für
die Berechnung der Gebühren in Be
— mit Ausschluß der etwa zu einer Konkursver waltung gehörenden — entnehmen lasten.
Die Spalten 24 und 25 find nicht von dem Ge-
tracht kommen, z. B.
bei Pfändungen der Betrag der Forde rung und gegebenen Falls auch der Zeit
richtSvollzieher zu benutzen sondern für Feststellungen
der revidirenden Beamten offen zu lassen. Die vermöge seines Dienstes oder überhaupt aus
aufwand,
Deranlastung von Geschäft-aufträgen | 8. Nach Begutachtung der Arbeit durch die-
durch eine sechsmonatige Beschäftigung beim Ober-
jenigen Mitglieder der Kommission, vor welchen
landeSgericht und, soweit dies von dem OberlandeS-
die mündliche Prüfung abgelegt werden soll, wird
gerichtSpräfidenten und dem Oberstaatsanwalt an
der Kandidat zu dieser Prüfung berufen.
geordnet wird, bei der Staatsanwaltschaft dieseS
fung-termine können mehrere, jedoch nicht über sechs
Gerichts. Die gleichzeitige Beschäftigung in mehreren Zweigen
Rechtskandidaten berufen werden.
des Vorbereitungsdienstes kann unter besonderen
Die Prüfung ist nicht öffentlich. Zu einem Prü
§ 9. Ueber den Ausfall der Prüfung, und ob sie im Falle des Bestehens als „gut" bestanden zu
Umständen von dem Ministerium gestattet werden. Desgleichen kann von dem OberlandesgerichtS-
und dem Oberstaatsanwalt eine Ab
erachten sei, wird durch Stimmenmehrheit nach dem
präfidenten
Gesammtergebniffe der schriftlichen und mündlichen Prüfung entschieden. '
weichung von der vorgeschriebenen Folgeordnung
Bei Stimmengleichheit giebt die Stimme des Vor
(Abs. 2) nachgegeben werden.
Für Referendare,
rechtSwiffenschastlicheS
deren
Studium (8 2 Abs. 2 des GerichtSverfassungSge-
sitzenden den Ausschlag.
§ 10. Die Prüfungskommission hat nach been
setzes) mindestens drei und ein halbes Jahr be
digter Prüfung zu den Akten zu bemerken: die
tragen hat,
Aufgabe für die schriftliche Arbeit und das Er
und ein halbes Jahr. Die nochmalige Ueberweisung
dauert der Vorbereitungsdienst drei
gebniß der Begutachtung der letzteren; die Gegen
derselben an daS Amtsgericht erfolgt auf fünf Mo
stände der mündlichen Prüfung; daS Gesummter-
nate. 8 15.
gebniß der Prüfung. g 11.
(V. v. 10. Aug. 1891.)
Die Beauffich-
Wer die Prüfung nicht bestanden hat,
tigung und Leitung deS Vorbereitungsdienstes der
der Prüfungskommission für die Zeit
Referendare liegt, soweit derselbe beim OberlandeS-
wird von
von mindestens sechs Monaten behufs befferer Vor
gericht stattfindet, dem OberlandeSgerichtSpräfidenten
bereitung zurückgewiesen.
und dem Oberstaatsanwalt, im Uebrigen den Prä
Genügt die schriftliche Arbeit nach dem einstim migen Urtheile der begutachtenden Mitglieder der
Kommission (8 8), so kann die wiederholte Prüfung aus eine mündliche beschränkt werden.
Wer die wiederholte Prüfung nicht besteht, ist
sidenten der Landgerichte und den Ersten Staats
anwälten bei diesen Gerichten ob. Der OberlandeSgerichtSpräfident und der Ober
staatsanwalt behalten,
soweit der DorbereitungS-
dienst nicht beim Oberlandesgericht stattfindet, die
im Anfang eines
von dem Eintritt in den Vorbereitungsdienst aus
Oberaufsicht.
geschloffen.
jeden Jahres dem Ministerium ein Derzeichniß ein
8 12. Wer die Prüfung bestanden hat, erhält
zureichen,
Dieselben haben
in welchem die
einzelnen Referendare,
von dem Vorsitzenden der Prüfungskommission ein
unter kurzer Angabe des Ganges der Vorberettung,
Befähigung-zeugniß, worin eintretendenfalls zu be-
aufzuführen find.
merken ist, daß die Prüfung „flut' bestanden sei.
8 13. (D. v. 19. Jan. 1888.)
Will der Ge
prüfte in die Vorbereitung für den höheren Justiz
Besondere
Deauffichtigung liegt
Richtern,
den
Staatsanwälten und Rechtsanwälten ob,
welchen
die Referendare zur Beschäftigung überwiesen find.
dienst eintreten, so hat er unter Vorlegung des Be-
Dieselben haben zugleich mit der Beendigung der
fähigungSzeugniffeS bei dem Ministerium um feine
Beschäftigung ein Zeugniß über das dienstliche und
Ernennung zum Referendar nachzusuchen.
außerdienstliche Verhalten sowie über die Leistungen der Referendare
II. Praktischer Vorbereitungsdienst.
8 14. (D. v. 10. Aug. 1891.) Der Vorberei tungsdienst beginnt mit dem Tage der vom Mi
nisterium anzuordnenden Vereidigung und dauert Der Referendar ist zunächst während neun Mo
naten bei einem Amtsgericht, während des folgen-
den Jahres bei einem Landgericht und demnächst
dem
Landge-
übermitteln. 8 16. Die mit der Leitung des DorbereitungSdiensieS betrauten Personen haben vor Allem zu beachten,
vier Jahre.
auSzustellen und
richtSpräfidenten und dem Ersten Staatsanwalt zu
daß
die
wiffenschaftliche und praktische
Ausbildung der Referendare der ausschließliche Zweck
des Vorbereitungsdienstes, demgemäß also eine jede durch diesen Zweck nicht gerechtfertigte,
auf AuS-
vier Monate bei der Staatsanwaltschaft zu beschäf
hülfe und Erleichterung der Beamten gerichtete Thä
tigen, sodann sechs Monate in den Geschäften der
tigkeit der Referendare zu vermeiden ist.
Rechtsanwaltschaft auszubilden.und hierauf noch
mals neun Monate lang einem Amtsgericht ö zu
überweisen.
Der Schluß der Ausbildung erfolgt
Sie werden, soweit die Rückficht auf die gebotene
allgemeine Ausbildung dieses gestattet, die Anlagen
und Wünsche der ihrer Leitung anvertrauten Re ferendare in Betracht ziehen.
5. Ueber die Übertragung der felbststLndigen Erledigung einzelner richterlicher Geschäfte an Referendare f. v. v. 16.
Febr. 1892.
Der Vorbereitungsdienst bei dem Amtsgericht
ist näher geregelt durch Lfg. v. 30. April 1892.
Die Präsidenten und Direktoren der Landgerichte insbesondere werden Sorge tragen,
ferendare
regelmäßig
an
den
daß die Re
Sitzungen
Theil
1891 (10. Aug.)
170
nehmen, die von ihnen bearbeiteten Sachen münd
Ten Gegenstand der Prüfung bildet daS geltende
lich vortragen, ihre Ansichten in freier Rede ent
öffentliche und Privatrecht, da- öffentliche Recht ein-
wickeln, auch bei der Verhandlung anderer al- der
schlieblich der Grundlagen deS Verwaltung-recht-.
von ihnen bearbeiteten Sachen in geeigneter Weise zur Aeußerung ihrer Ansicht veranlaßt werden.
8 23. Das Gesuch um Zulaffung zur Staats
prüfung ist an den Oberlande-gericht-präfidenten
8 17. Werden Referendare mit der zeitweiligen
und den Oberstaatsanwalt zu richten und bei dem
Wahrnehmung richterlicher Geschäfte ö oder mit der
Landgericht-präsidenten und dem Ersten Staat-an
Vertretung eine- Rechtsanwalt- beauftragt,
oder
walt einzureichen, welche dasselbe mit ihrem Berichte
werden ihnen die Geschäfte eine- Amt-anwalt- über
tragen, so ist diese Beschäftigung zunächst auf die
vorlegen. In dem Gesuche ist nachzuweisen, daß der Refe
entsprechenden Zweige des Vorbereitungsdienste- in
rendar seiner Militärpflicht genügt habe oder vom
Anrechnung zu bringen.
Militärdienste ganz oder theilweise befreit sei. Dem
Dieselbe kann zum Theil auch auf andere Zweige
Gesuche ist da- Geschäftsverzeichnib beizufügen.
de- Vorbereitungsdienstes angerechnet werden. Die
8 24. Die Prüfung der Referendare, welche den
Entscheidung hierüber steht dem Ministerium zu.
vorgeschriebenen Bedingungen genügt haben, ist von
8 18. Die Zeit, während welcher ein Referendar
dem Oberlande-gerichtSpräfidenten und dem Ober-
in Folge von Krankheit, Beurlaubung. Einziehung
staat-anwalt mittels gutachtlichen Berichts über die
zu militärischen Dienstleistungen6 oder au- anderen
vorschrift-gemäße Vorbereitung de- Referendar- und
Gründen dem Vorbereitungsdienst entzogen war,
unter Uebersendung der Dienstakten beim Ministerium
ist auf die vorgeschriebene Dauer de- Vorbereitungs
dienstes in Anrechnung zu bringen, wenn dieselbe
zu beantragen. 8 25. Der Auftrag zur Prüfung wird der Staat--
während eine-Jahre- den Zeitraum von acht Wochen
Prüfungskommission vom Ministerium ertheilt. 8 26. Die schriftliche Prüfung hat eine recht-,
nicht übersteigt.
War der Referendar über acht Wochen dem Vor bereitungsdienst entzogen, so kann eine Anrechnung
der überschiesienden Zeit nur mit Genehmigung de-
wiffenschaftliche Arbeit und eine Relation au- Pro-
zeßakten zum Gegenstände. Die Aufgabe zu ersterer kann, sofern Bedenken
nicht
Ministeriums erfolgen.
8 19. Der Referendar hat ein Geschäftsverzeichnib
entgegenstehen,
dem Referendar im
letzten
Vierteljahre der DorbereitungSzeit ertheilt werden.
zu führen, in welchem eine Uebersicht seiner Thätig
8 27. Der Präsident der Kommission hat dem
keit, unter Hervorhebung der einzelnen bedeuten
zur Prüfung zugelaffenen Referendar die Aufgabe
deren Geschäfte, zu geben ist.
zur rechtswissenschaftlichen Arbeit und nach deren
Dasselbe ist allmonatlich der mit der besonderen Leitung deS Vorbereitungsdienste- betrauten Per
son
zu übergeben und
von
dieser zum Zeichen
Ablieferung Prozeßakten behuf- Anfertigung einer
schriftlichen Relation mitzutheiten.
Jede der beiden Arbeiten ist binnen einer sechs
erheblichen Gründen
genommener Einsicht mit einem Vermerke zu ver
wöchigen Frist,
sehen.
vom Präsidenten bis zu zwei Monaten erstreckt
III. Zweite oder Staatsprüfung? 8 20. Die zweite Prüfung wird vor der Staats-
prüfungSkommiffion abgelegt, deren Präsident und
Mitglieder vom Ministerium für die Dauer von drei Jahren ernannt werden.
Eines der Mitglieder wird zum Stellvertreter deS Präsidenten bestimmt.
8 21.
lD. v.
10. Aug.
1891.)
Die einzelnen
Prüfungen find von mindestens drei Mitgliedern
der Kommission, einschließlich deS Präsidenten, vor zunehmen. Die Bezeichnung der zur Theilnahme berufenen
Mitglieder erfolgt durch den Präsidenten. Auf den Präsidenten finden die Vorschriften im 8 2 Abs. 5 und 6 Anwendung. 8 22. (5Ö. v. 10. Aug. 1891.) Die Staatsprüfung
ist eine schriftliche und eine mündliche und soll einen wesentlich praktischen Charakter an fich tragen.
6. vgl. E'l. v. 20. Juni 1892 und Bem. 2 daselbst. 7. Bezüglich der Gelüdreu s. vfg. d. 5. Juni 1882. Die Verrechnung regelt eine vfg. v. 5. April 1883 iJust.-Vavnal. VlIL 153).
welche
au-
werden kann, abzuliefern. Don dem Referendar ist, unter Angabe der be
nutzten Quellen, am Schluffe der Arbeiten zu be zeugen, dab er dieselben selbstständig angefertigt habe. 8 28. Die Relation mub eine vollständige Dar stellung deS Sach- und RechtSverhältniffeS, ein be
gründetes Gutachten und einen Urtheilsentwurf ent halten. Die Relation kann aus laufenden oder zurück
gelegten Akten erstattet werden.
Dem Präsidenten der Kommission find auf sein Ersuchen
von
den Präsidenten
der Gerichte zur
Prüfung geeignete Prozeßakten mitzutheilen. 8 29. Die Beurtheilung der schriftlichen Arbeiten
erfolgt durch diejenigen Mitglieder der Prüfungs kommission, vor welchen der Referendar die münd liche Prüfung ablegen soll.
Erachten dieselben beide Arbeiten für völlig un
zureichend, so kann der Referendar auf gutacht lichen Bericht vom Ministerium behufs besserer Vor bereitung
auf drei
wiesen werden.
bis
neun
Monate
zurückge
171
1891 (1. Sept.) Der Oberlande-gericht-präfident und der Ober
5 30 tD. v. 10. Aug. 1891.) Die geprüften Re
staatsanwalt treffen Bestimmung über die Beschäf
ferendare, welche in den höheren Justizdienst ein-
tigung des Referendar- während dieser Zeit.
zutreten wünschen, haben unter Vorlegung de- Be»
5 30. Nach Begutachtung der schriftlichen Ar
beiten erfolgt die Berufung zur mündlichen Prüfung. Mit der Prüfung ist ein freier Vortrag auS Alten zu verbinden, welche dem Referendar drei
fähigungSzeugniffeS bei dem Ministerium um die
Ernennung zu Gericht-assessoren nachzusuchen.
Die Ernennung erfolgt unter Bestimmung de-
Dienstalter- durch den Statthalter.
Tage vor dem Termine zugestellt werden.
Soweit die Zeit, während welcher ein Referen
5 31. Die Prüfung ist nicht öffentlich.
dar in Folge von militärischen Dienstleistungen
Zu einem Prüfung-termine können mehrere, je
dem Vorbereitungsdienst entzogen war, nicht ge-
doch nicht über sechs Referendare berufen werden.
mäß 5 18 in Anrechnung gekommen ist, kann die
5 .$2. lD. v. 10. Aug. 1891.) Bezüglich de- Ur
selbe in der Weise berücksichtigt werden, daß für
und des
daö Dienstalter ein entsprechend früherer Zeitpunkt
theils über den Ausfall
der Prüfung
Anträge, welche eine solche Fest
ZeugnifleS finden die Bestimmungen der 55 9 und
festgesetzt wird.
12 entsprechende Anwendung.
setzung bezwecken, find mit dem Gesuche um Er
5 33.
Die StaatSprüfungSkommisfion hat über
nennung zum Gericht-affeffor zu verbindend
die Erledigung der ihr ertheilten Aufträge an das
IV. S chl ußbe st immun gen.
Ministerium zu berichten. Referendare, welche die Prüfung nicht bestanden
haben, werden auf mindesten- neun Monate beHuf- befferer Vorbereitung zurückgewiesen.
5 37.
Die Vorfitzenden der Prüfung-kommis.
fiouen haben im Anfänge eines jeden Jahres über die im verfloffenen Jahre vorgenommenen Prü
Ueber die Beschäftigung der Zurückgewiesenen in dieser Zeit wird von dem Oberlande-gericht-präfi. denten und dem Oberstaatsanwalt Bestimmung ge
troffen.
fungen und deren Ergebniß einen Generalbericht
an da- Ministerium zu erstatten. 5 38. (D. v. 19. Jan. 1388.) Bei den in Ge mäßheit de- 5 8 de- Gerichtsverfassung--efetze- zu»
5 84. E- ist nur eine einmalige Wiederholung
der Staatsprüfung gestattet.
gelaffenen Referendaren bestimmt da-Ministerium,
ob und in welcher Weise die von dem Zugelaflenen
5 35. Für den Fall der zu wiederholenden Prü fung kann beschloffen werden, daß eine zweite rechts»
wiffenfchaftliche Arbeit oder eine -weite Relation
oder beide nicht zu fordern seien, sofern nach dem einstimmigen Urtheile der begutachtenden Mitglie
der der Kommission (5 29) die eine oder andere
in einem Bundesstaate auf die Vorbereitung ver
wendete Zeit auf die einzelnen Zweige de- Vorbe reitungsdienste- (5 14) anzurechnen ist.
5 39. Wer in einem anderen Gebiete de- Reichs
die Fähigkeit -um Richteramte erlangt hat,
kann
zum GerichtSaffeffor ernannt werden.
oder beide den Anforderungen genügen.
Ist eine zweite rechtSwiffenschastliche Arbeit zu liefern, so kann der Referendar die Aufgabe zu
8. Zu vgl. Kais. Erl. d. 2d Juui 1892, bete, die Umrech
nung der MUitLrdieustzeit aus da- Lieustaltee der Civil-
derselben fich erbitten, sobald zwei Dritttheile der
beamten, wodurch
weiteren Borbereitung-frist verstrichen find.
wurde.
die obige Bestimmung verallgemeinert
1. September 1891.
verordmng der Statthalters, betreffend die Errichtung vsn Amtsgerichten ?n Erste!« nnd M Nrunlly.' S.-Bl. 6. 10k 5 1. Es werden Amtsgerichte zu Erstem und zu Remillh errichtet.
nachbezeichneten, auö dem Bezirke de- Amtsgericht-Metz au-scheidenden Gemeinden:
Der Bezirk de- Amtsgericht- Erstein um
1. sämmtliche Gemeinden deS Kanton- Pange mit
faßt, mit Ausnahme von Westhausen, sämmtliche
Ausnahme von ArS-Laquenexy, Coinch, Mar-
5 2.
Gemeinden de- Kanton- Erstein, welche dadurch au-
dem Bezirke de- Amtsgericht- Benfeld auS-
fcheiden. Der Bezirk de- Amtsgericht- Remillh umfaßt die
filly, Mercy, Montoy, Ogh und Retonfeh;
2. auS dem Kanton Derny die Gemeinden Achatel, Buchh, Foville, Moncheux, Eaillh, Seeourt,
Eolgne, Bigny und Vulmont.
5 3. Diese Verordnung tritt am 1. Oft. 1891 in 1. Erlassen aus Gründ deS - 2 G. v. 14. Juli 1871, betr. AbLnde ung der Gerichteverfassung, und deS S 7 A.G. zu
G.-V.-G. tigten Anstalt angehören, werden vom Oberschul
Die Prüfung der Lehrerinnen für höhere
rath entweder der bei einer solchen Anstalt bestehen
Mädchenschulen wird entweder in Form der Ent-
den oder einer besonders ernannten PrüfungSkom
laffungSprüsung an einer zur Abhaltung derselben
misfion überwiesen. Für solche Bewerberinnen wird
8 1.
berechttgten Bildungsanstalt oder vor einer dazu
jährlich mindestens eine Prüfung anberaumt. Die
ernannten PrüfungSkommisfion abgelegt.
Prüfungsgebühren betragen zwanzig Mark.* 8 5. Die Prüfungskommission besteht im zweiten
8 2. Als zur Abhaltung einer Entlaffungsprü-
vom Oberschulrath solche
Falle des 8 1 auS 4 bis 6 vom Oberschulrath er
höhere Mädchenschulen erklärt werden, welche die
nannten Mitgliedern, welche vorzugsweise aus den
Lehrziele durch Aufnahme pädagogischen Unterrichts,
RegierungS- und Schulräthen, den Direktoren sowie
fung berechtigt können
sowie durch Gewährung praktischer Vorbildung der
den Lehrern und Lehrerinnen der höheren Mädchen
art erwettern, daß eine ausreichende Vorbereitung
schulen und der Seminare gewählt werden.
Der Oberschulrath ernennt auch den Vorsitzenden
für das Lehramt an höheren Mädchenschulen ge-
der Prüfungskommission.
sichert erscheint. 8 3. Die Kommission für die EntlaffungSprüfung
8 6. Zu der Prüfung werden in beiden Fällen
besteht aus einem oder mehreren Kommiflaren des
nur solche Bewerberinnen zugelaffen, welche das
und ihre sittliche
Oberschulraths, dem Vorsteher und denjenigen Lehrern
achtzehnte Lebensjahr vollendet
unb Lehrerinnen der Anstalt, welche den Unterricht
Unbescholtenheit, sowie ihre körperliche Befähigung
in der obersten Klaffe ertheilen.
zum Lehramte nachgewiesen haben.
Der Vorsitzende
Die Meldung zur Prüfung erfolgt bei dem Ober
wird vom Oberschulrath ernannt.
schulrath.
Die nicht zur Kommission gehörigen Lehrer und Lehrerinnen der Anstalt können
ES find beizufügen:
1. der GeburtS- oder Taufschein,
der mündlichen
2. ein ärztliches Zeugniß über den Gesundheits
Prüfung beiwohnen.
zustand,
Der Borfitzende der Kommission ist befugt, auch
3. ein Zeugniß über daS sittliche Verhallen,
anderen Personen den Zutritt zu gestatten.
8 4. Solche Bewerberinnen, welche nicht einer
4. Zeugnisse über empfangene Schulbildung und
zur Abhattung von EntlaflungSprüfungen berech-
die etwa schon erworbenen Prüfungszeugnisse,
und zwar in beglaubigter Abschrift,
1. Erlasse« do« Statthalter .aus Grund des % 4 deS Ge
setzes, betreffend daS Unterrichtswesen, d. 12. Febr. 1878
unter Aufhebung der Prüfungsordnung für Lehrerinnen und
Vorsteherinnen höherer Töchterschulen v. 13. April 1876/
2. In dieser Höhe ist die Gebühr durch V. v. 18. Aug.
i
1887 festgesetzt.
188
1891 (4. Dez.)
5. ein von der Bewerberin
angefertigter
selbst
zahl kirchlicher Lieder kennen, außerdem auch
der Einrichtung bet Kirchenjahres und
Leben-lauf, in welchem der vollständige Name,
mit
der Geburtsort und der Geburtstag, die Kon
mit der Ordnung bet öffentlichen Gottesdienstes
fession und der Wohnort (mit genauer Angabe
vertraut fein. 2. Im Deutschen: Richtige und gewandte Aus
der Wohnung) mitzutheilen find.
8 7. Die Prüfung ist eine theoretische — schrift
drucksweise in zusammenhängender mündlicher
und
liche und mündliche — und eine praktische.
8 8. Vor Beginn der schriftlichen Prüfung haben
schriftlicher Darstellung.
Bekanntschaft
mit der Literaturgeschichte und mit der Ju
eingehendere Kenntniß einiger
die Bewerberinnen eine von ihnen verfertigte Probe
gendliteratur,
schrist in deutschen und lateinischen Schristzeichen,
Hauptwerke der Dichtung, Kenntniß der Satz-,
sowie eine Probezeichnung abzugeben.
Wortformen- und Wortbildungslehre, Bekannt
8 9. In der schriftlichen Prüfung haben die Be werberinnen einen deutschen Aufsatz zu
fertigen,
eine Aufgabe aus der Geschichte zu bearbeiten, einige
schaft mit den verschiedenen Redeformen, den Dichtungsarten und den gebräuchlichsten DerSweisen (Metra).
Rechenaufgaben zu lösen und eine französische und
3. Im Französischen und
eine englische - Arbeit zu fertigen.
4. Im Englischen: Richtige Aussprache, Kenntniß
8 10. Die Aufgaben werden von dem Vorsitzen
der Grammatik und Sicherheit in der An
den bestimmt, bei den EntlaffungSprüfungen auf
wendung derselben; die Fähigkett, die in höheren
Mädchenschulen eingeführten Schriftsteller ohne
Vorschlag der Prüfungskommission.
8 11. Für den deutschen Aussatz find 4 Stun den, für die geschichtliche Arbeit,
die Rechenauf
Vorbereitung zu übersetzen und leichte Stoffe
im Wesentlichen richtig sowohl mündlich wie
gaben und die sprachlichen Arbeiten je zwei Stun
schriftlich darzustellen; allgemeine Kenntniß der
den Zeit zu geben.
Literaturgeschichte. ö. Im Rechnen und in der Raumlehre: Fertig
Die Arbeiten werden unter Aufsicht gefertigt.
8 12. Die mündliche Prüfung verbreitet sich über die
im 8 14 bezeichneten
Lehrgegenstände.
Sie
wird in mindesten- zwei Prüfungsfächern vor der gesammten Kommission abgelegt.
Im Uebrigen ist
eS gestattet, die Prüflinge in Abtheilungen zu son dern, mit der Maßgabe, daß wenigstens immer 3
Mitglieder der Kommission bei der mündlichen Prü
keit im Kopf- und Schriftrechnen mit ganzen
Zahlen,
mit
gemeinen und Dezimalbrüchen,
Kenntniß der bürgerlichen Rechnungsarten und
der Raumberechnungen.
Fähigkeit, das ein
geschlagene Verfahren darzustellen und zu be gründen. 6. In der Geschichte: Bekanntschaft mit den Haupt
thatsachen der allgemeinen Geschichte, genauere
fung zugegen sein müssen. 8 13. Die praktische Prüfung
Staaten des einen Theiles find, welche fich aus
soll, soweit nöthig, eine Uebereinkunst abgeschloflen I
Veranlaffung ihrer Derheirathung in dem Ge-
Ausführung in Betreff
dieser
i
werden.
Gchluhprotok-ll.
biete des anderen Theiles niederlaffen; 4. gebrauchte HauSgeräthe und Effekten, welche erweislich als ErbfchaftSgut eingehen, auf be
Die Unterzeichneten traten zusammen, um den
unter ihnen heute vereinbarten Handels- und Zoll
sondere Erlaubniß;
vertrag zu unterzeichnen, bei welcher Gelegenheit
5. Reisegeräth, Kleidungsstücke, Wäsche und der
noch folgende Erklärungen, Verabredungen und er
gleichen, welche Reifende, Fuhrleute und Schiffer
läuternde Bemerkungen in das gegenwärtige Proto
zu ihrem Gebrauche, auch Handwerkszeug, welches
koll niedergelegt wurden:
reisende Handwerker, sowie Geräthe und In
I. Zu Art. 1 und 3 des Vertrages.
Die Bestimmungen im Art. 1 Abs. 3 und 4 und im Art. 3 Abs. 2 schließen die Befugniß nicht aus, Einfuhr-, Durchfuhr- und Ausfuhrverbote zu er lassen:
a) mit Bezug auf die gegenwärtig bestehenden oder
künftig etwa einzuführenden Staatsmonopole; b) aus gesundheitspolizeilichen Rückfichten;
c) inBeziehungaus Kriegsbedürfnisse, unter außer ordentlichen Umständen.
Der Schweizerische Dundesrath erklärt fich bereit,
für das aus dem freien Verkehr der Schweiz nach Deutschland eingehende, aus einem in Deutschland
nicht meistbegünstigten Lande stammende Getreide, sowie für dergleichen Weine die deutschen Vertrags
zölle, auf Verlangen der Kaiserlich deutschen Regie
rung, nicht zu beanspruchen.
strumente, welche reisende Künstler zur Aus-
1
Übung ihres Berufes mit fich führen, sowie
andere Gegenstände der bezeichneten Art, welche den genannten Personen vorausgehen oder nach
folgen ; DerzehrungSgegenstände zum Reisever brauche ;
6. Wagen, einschließlich der Eisenbahnfahrzeuge,
sowie Waflerfahrzeuge, welche bei dem Ein gänge über die Grenze zum Personen- und
WaarentranSporte dienen und nur aus dieser Veranlaffung
eingehen,
die Wafferfahrzeuge
mit Einschluß der dazu gehörigen gewöhnlichen SchiffSutenfilien;
auch
leer
zurückkommende
Eisenbahnfahrzeuge inländischer Eisenbahnver waltungen, sowie die berettS in den Fahrdienst
eingestellten Eisenbahnfahrzeuge ausländischer
Eisenbahnverwaltungen;
Wagen der Reisenden aus besondere Erlaub
II. Zu Art. 2 des Vertrages.
niß auch in dem Falle, wenn fie zur Zett der
A. Don Eingangs- und AuSgangSabgaben bleiben bei dem Uebergange von dem Gebiete des einen
Einfuhr nicht als Transportmittel ihrer Be-
fitzer dienten, sofern fie nur erweislich schon
1891 (10. Dez.)
232 seither
im Gebrauche derselben sich befunden
2. Zum Zweck der Festhaltung der Identität find
haben und zu deren weiterem Gebrauche be
die einzelnen Waaren oder Musterstücke, soweit
es angeht, durch aufgedruckte Stempel oder
stimmt find; Pferde und andere Thiere, wenn aus ihrem
durch angehängte Siegel oder Bleie zu bezeichnen.
Gebrauche beim Eingänge überzeugend hervor
3. Das Abfertigungspapier, über welches die nähe
geht, daß fie als Zug- oder Lastthiere zur Be-
ren Anordnungen von jedem der vertragschließen
spannung eines Reise- oder Frachtwagens ge
den Theile ergehen, soll enthalten:
hören, zum Waarentragen oder zur Beförde
a) ein Verzeichniß der zur Ausfuhr bestimmten
bezw. der eingebrachten Waaren oder Muster
rung von Reisenden dienen.
B. Zur Anl. A (Zölle bei der Einfuhr in daS deutsche Zollgebiet).
stücke, in welchem die Gattung der Waare und solche Merkmale sich angegeben finden, die zur Festhaltung der Jdentttät geeignet find;
1. Zu Rr. IS.Aumerkungzu d 1 und 2.
Die zollfreie Einfuhr ist verstanden für Schiffs maschinen, inbegriffen Schaufelräder oder Schrauben,
auch
wenn
fie in zerlegtem Zustande und nicht
gleichzeitig eingeführt werden, vorausgesetzt, daß die
betreffenden Gegenstände beim Eingänge mit Sicher heit als Bestandtheile von Schiffsmaschinen erkenn
bar find.
b) die Angabe des auf den Waaren oder Mustern
hastenden Ausgangs- und Eingangszolls, so wie die Angabe darüber, ob solcher nieder
gelegt oder fichergestellt worden ist; c) die Angabe über die Art der zollamllichen
Bezeichnung; d) die Bestimmung der Frist, nach deren Ablauf,
soweit nicht vorher der Wiedereingang bezw. 2.
Zu Rr. 15d.
Binnenseeschiffe find gleich den Flußschiffen zu
behandeln.
die Wiederausfuhr der Waaren oder Muster nach dem Auslande, oder deren Niederlegung
in einem Packhofe (Niederlagshause) nachge
G. Zur Anl. B (Zölle bei der Einfuhr
in die Schweiz).
wiesen wird, der niedergelegte Zoll verrechnet
oder auS der bestellten Sicherhett eingezogen werden soll.
III. Zu Art. 3 des Vertrages.
Durch die Bestimmung des Art. 3 soll dem Recht
jedes der vertragschließenden Theile nicht vorgegriffen
sein,
allfälligen Mißbräuchen
durch angemessene
Schutzmaßregeln (Verbleiung, Kontrol- oder Begleit
scheine) vorzubeugen.
Die Frist darf den Zeitraum
eines Jahres nicht überschreiten.
4. Die Wiedereinfuhr bezw. die Wiederausfuhr darf auch über ein anderes Amt als dasjenige,
über welches die Ausfuhr bezw. die Einfuhr bewirkt ist, erfolgen.
5. Werden
vor Ablauf der gestellten Frist (3d)
die Waaren oder Muster einem zur Ertheilung
IV. Zu Art. 4 des Vertrages, bezw^
der Abferttgung befugten Amt zum Zweck der
Anl. C.
Wiedereinfuhr bezw. der Wiederausfuhr oder
Der kleine Grenzverkehr umfaßt den nachbar
der Niederlegung in einem Packhofe (Nieder-
lichen Verkehr der Grenzorte, welche nicht weiter als
lagShaufe) vorgeführt, so hat dieses Amt sich
15 Kilometer von der Grenze entfernt gelegen sind.
durch die vorzunehmende Prüfung davon zu
Wo die Gebiete der vertragschließenden Theile
überzeugen, ob ihm dieselben Gegenstände vor
durch Gewäffer getrennt find, welche beiderseitig als
geführt worden find, welche bei der AuSgangS-
Ausland betrachtet werden, ist die vorstehend bezeich
bezw. Eingangs-Abfertigung vorgelegen haben.
nete, sowie die in Anl. C 51 erwähnte Zone auf jeder
Soweit in dieser Beziehung keine Bedenken ent
Seite vom Ufer jenes GewäfferS an landeinwärts
stehen, bescheinigt das Amt die Wiedereinfuhr
zu berechnen, so daß die Ausdehnung des zwischen
bezw. die Wiederausfuhr oder Niederlegung
liegenden GewäfferS dabei außer Betracht fällt.
und erstattet den früher niedergelegten Zoll
oder trifft wegen Freigabe der bestellten Sicher V.
Zu den Art. 5 und 6 des Vertrages.
hett die erforderliche Einleitung.
A. Die Begünstigung, wonach zollpflichtige Waaren,
B. Ueber die Kontrolmaßregeln, welche zum Schutze
die zum ungewiffen Verkauf oder als Muster ein
gegen Mißbrauch in den übrigen Fällen der Art. 5
gebracht werden, von Eingangs- und AuSgangSab-
und 6 beiderseitig in Anwendung kommen sollen,
gaben befreit find (Art. 5 Nr. 1), kann von der Er
wird Verständigung Vorbehalten? Dieselben werden
füllung nachstehender besonderen Bedingungen ab
aus da- geringste mit dem bezeichneten Zweck ver-
hängig gemacht werden: 1. Bei der Ausfuhr bezw. Einfuhr ist der Betrag
einbare Maß beschränkt und demgemäß im Wesent lichen innerhalb derjenigen Grenzen gehalten werden,
des auf den Waaren oder Mustern haftenden Ausgangs- bezw. Eingangszolls zu ermitteln und bei dem abfertigenden Amt entweder baar niederzulegen oder vollständig ficherzustellen.
9. Rach einem zwischen den beiderseitigen Regierungen durch Austausch gleichlautender Erklärungen getroffenen, im E.-Bl. 1892 S. 82 veröffentlichten Abkommen bleiben die am
27. Aug, 1869 zu Karlsruhe vereinbarten .Bestimmungen zur
283
1891 (10. Dez.) welche durch die in Anl. C zum Vertrage enthaltenen j
können, jedoch mit der Beschränkung, daß beiderseits
Bestimmungen über die Behandlung deS grenznach-
den Zollbehörden da- Recht zustehl, weitere Erkenn-
borlichen Verkehrs (§ 3) in Aussicht genommen worden find; sodann find dabei folgende Bestimmungen zu
j ungleichen anzulegen. E.
In allen im Art. 5 vorangeführten Fällen
find im deutschen Zollgebiete alle Hauptzollämter
beachten:
1. Die Abfertigung der bezeichneten Gegenstände,
und Nebenzollämter erster Klaffe, sowie andere be
für welche auf Grund der Art. 5 und 6 eine
sonder- mit Ermächtigung hierzu versehene Zoll
Zollbefreiung in Anspruch genommen wird,
stellen, in der Schweiz die Haupt- und Nebenzoll
kann auch bei
Zollstellen
im Innern statt
stätten zuständig, die zollfreie Abfertigung, wenn die
Voraussetzungen derselben zutreffen, von sich ans
finden.
2. Gewichtsdifferenzen, welche durch Ausbesierungen,
vorzunehmen.
Bearbeitung oder Veredelung der
Dagegen find in den Fällen von Art. 6 nur die
Gegenstände entstehen, sollen in billiger Weise
von den Direktivbehörden dazu bezeichneten Zoll
berücksichtigt werden und geringere Differenzen
stellen zur Ertheilung der Abfertigung befugt.
durch
die
eine Abgabenentrichtung nicht zur Folge haben.
F. Für die in dem Art. 6 lit. a bi- g vorge
C. Unter Garnen und Geweben einheimischer Er
sehene zollfreie Wiedereinfuhr ist eine Frist von
zeugung werden die im Versendungslande selbst ge
6 Monaten zu gewähren. Bei nachgewiesenem Be
sponnenen Garne und gewebten Gewebe, dann solche
dürfniß ist diese Frist aus 12 Monate zu ver
Garne und Gewebe verstanden, welche zwar im
längern.
rohen Zustande auS dem Auslande eingeführt und
Diese letztere Frist, vom Tage der Ausfuhr an
nach zollamtlicher Behandlung in den freien Ver
berechnet, soll, wenn nicht besondere Bedenken ent
kehr gefetzt wurden, jedoch im Versendung-lande ge
gegenstehen, auf Antrag der Betheiligten für die
bleicht, oder gefärbt, oder bedruckt, oder gesengt,
zollfreie Wiedereinfuhr denjenigen Waaren bewilligt
oder appretirt, oder bestickt, oder mit DesfinS ver
werden, welche zur Zeit deS Ablaufs des gegen-
sehen worden find, um dann einer weiteren Bear
wärtigen Vertrages zum Zweck der Veredelung noch
beitung oder Verarbeitung im Veredelung-lande zu
im
geführt zu werden.
Theile sich befinden.
Zum Nachweise der einheimischen Erzeugung dient
ein an der Waare anzubringender Fabrikstempel, bezw. eine Bescheinigung de- inländischen Erzeuger-
Gebiete deS
anderen
der
vertragschließenden
VI. Zu den Art. 4, 5 und 6 des Vertrages.
Die Abfertigungen in allen hierunter begriffenen Fällen werden durchaus gebührenfrei erfolgen.
der Waare. VII. Zu Art. 7 deS Vertrages.
D. Die zur Wahrung der Identität der auS- und
wiedereingeführten, bezw. der ein- und wiederaus
1. Man ist darüber einverstanden, daß im wechsel
geführten Gegenstände amtlich angelegten Erkenn
seitigen Verkehr UrsprungSzeugniffe nur für solche
ungszeichen (Stempel, Siegel, Plomben rc.) sollen
Waaren gefordert werden können, welche je nach
gegenseitig geachtet werden, und zwar in dem Sinne,
ihrer Herkunft verschiedenen Zollsätzen unterliegen.
daß die von einer Zollbehörde des einen Gebiete
2. Güter, welche von einem Zollamt auf ein
angelegten Erkennungszeichen in dem anderen Ge
anderes Amt desselben Gebietes unter Zollkontrole
biete zum Beweise der Identität ebenfalls dienen
abgefertigt werden, sollen, wenn auch bis zur Er
reichung des endlichen Bestimmungsortes ein oder Ausführung bei Art. 5 bei zwischen der Schweiz und dem
mehrere Male das Ausland berührt wird, einer
deutschen Zoll- und Handel-Verein unterm 13. Mat 1869 ab
weiteren Abfertigung an zwischenliegenden Aemtern
geschlossenen Zoll- und HandelldertrageS zu Nr. 2 bil 7 und
desselben Gebietes nicht unterzogen werden.
der Verabredung V B bei dazugehörigen Schlußprotokolli' auch fernerhin in Wirksamkeit, soweit nicht die Bestimmungen
bei vorliegenben Handels- und Zollvertragel entgegenstehen ;
Etwaige,
dem
scheinigungen über
Geleitpapier
beizusetzende
erfolgten AuS-
und
Be
Eintritt
beide Regierungen find geneigt, auch fernerhin nach Maßgabe
auS dem einen Gebiete in das andere find jedoch
bei § 19 bei vorstehend erwähnten Karlsruher Protokolls
nicht ausgeschloffen.
die Theilung der im Veredelunglverkehr zum Färben ober
Bedrucken versandten Gewebe an der betreffenden Arbeits stelle zuzulaffen, sofern durch Verständigung der beidersei
3. Die mit den gewöhnlichen kur-mäßigen Fahrten
der allgemeinen Verkehr-anstalten, wie Eisenbahnen,
tigen Dtrekttvbehörden hierfür ein Verfahren festgestellt werden
Dampfschiffe, Posten u. s. w., anlangenden Waaren
kann, welche! mit Rücksicht auf die Jdentitätlkontrole völlig
und Reiseeffetten sollen beiderseits jederzeit mit thun-
ausreichende Garantien zu bieten im Stande ist. Gleichzeitig wurde die Zusicherung ertheilt, daß Verhandlungen zum
lichster Beschleunigung zollamtlich abgefertigt werden,
Zwecke der Feststellung eine! solchen Kontrolderfahrenl als
und es soll für solche Abfertigungen, welche nicht in
bald eingeleitet werden sollen. Jedem Theile soll indeffen das
die gewöhnlichen Abfertigungsstunden fallen, feinen-
Recht gewahrt bleiben, von den eventuell getroffenen Fest
falls irgend eine besondere Gebühr erhoben werden.
setzungen einseitig zunickzutreten,
sobald die vereinbarten
Kontrolen in der Praxis all zureichend sich nicht erweisen
4.
Die beiden vertragschließenden Theile geben
sollten. (Tie Karlsruher Vereinbarungen f. Jahrbücher der
sich gegenseitig die Zuficherung, bezüglich der Er
Zollgesetzgebung 1869 S. 641).
richtung von Grenzzollstellen und der Bestimmung
234
1891 (10. Dez.) pols die Vorschrift im vierten Absatz deS Art. 8
der Abfertigung-befugnisse derselben, die durch wirk liche Derkehrsbedürfniffe veranlaßten Wünsche thun-
nur auf eingestampfte oder getrocknete Weintrauben,
lichst zu berücksichtigen.
Weintrester, Weinhefe, eingestampsteS Obst, Obst
abfälle, Wachholderbeeren, Enzianwurzeln, Süd
VIII. Zu Art. 8 de- Vertrages.
früchte und ähnliche Stoffe Anwendung findet.
1. Die im vierten Absatz des Art. 8 zur Siche wird
Gegenwärtiges Protokoll soll ohne besondere Rati
zurückerstattet, wenn die Verwendung des mit der
fikation al- durch den Austausch der Ratifikationen
Abgabe belegten Gegenstandes zur Erzeugung eines
des heutigen Vertrages, auf welchen es Bezug hat,
Monopolartikels nicht stattfindet.
von den vertragschließenden Theilen genehmigt und
des
rung
Monopols
vorbehaltene
Abgabe
2. Man ist ferner darüber einverstanden, daß be
bestätigt angesehen werden.
züglich des in der Schweiz geltenden Alkoholmono
10. Dezember 1891. Verfügung -es Ministeriums, betreffend die Verabfolgung von Waldprodukten aus
den Semeinde- und Änstalts Waldungen Md die Ausübung von Valdnuhungen in denselben.'
A.-Bl. S. 206. Art. 1. Zur Abnahme von gekauften Waldpro
7. Menge deS verkauften Looses,
dukten und zur Ausübung von Waldnutzungen in
8. Art des Holzes (Buchen, Tannen),
Gemeinde- und Anstalts-Waldungen berechtigt, so
weit
die Bestimmungen
des
9. das Sortiment (Scheitholz),
Art. 4 nicht Platz
10. Datum der Ausstellung,
greifen, ein vom Bürgermeister oder AnstaltSvor-
I I. Unterschrift oder AmtSfiegel.
ausgestellter und unterschriebener oder mit
Art. 3. Der zur Ausübung von Waldnutzungen
dem Amtsfiegel bedruckter einfacher Legitimation--
berechtigende Legitimationsschein — Ausweisschein
schein, sofern, was die Abnahme von gekauften Wald
— hat folgende Angaben zu enthalten:
stand
produkten betrifft, der zuständige Forstschutzbeamte
1. die Gemeinde,
bei derselben zugegen oder von dem Vorhaben der
2. den Schutzbezirk und Walddistrikt,
Abfuhr zuvor in Kenntniß gesetzt worden ist.
3. Bezeichnung des Berechtigten nach Bor-, Zu
Der Legitimationsschein ist allen Forstbeamten sowie
name und Wohnort,
4. Art der ertheilten Berechtigung (Leseholz),
allen Hülfsbeamten der Staatsanwaltschaft
5. Umfang der ertheilten Berechtigung nach Zeit
auf deren Verlangen vorzuzeigen und find letztere berechtigt, die Abnahme von Waldprodukten oder
und Ausdehnung,
Ausübung von Waldnutzungen einem Jeden, welcher
6. Datum der Ausstellung,
den Legitimationsschein nicht vorzeigen kann oder
7. Unterschrift oder AmtSfiegel.
will, zu untersagen.
Art. 4. Den Bürgermeistern und Anstaltsvorstünden ist eS gestattet, behufs Ermöglichung einer
Art. 2. Der zur Abnahme gekaufter Waldpro
dukte berechtigende Legitimationsschein
speziellen Ueberwachung der Abfuhr von verkauften
— Verab
Waldprodukten durch die DerkaufSbedingungen vor-
folgezettel — hat folgende Angaben zu enthalten:
daß die verkauften Gegenstände nicht
1. die Gemeinde,
zuschreiben,
2. den Schutzbezirk, Walddistrikt und Holzschlag,
abgefahren werden dürfen, bevor derDerabfolgungS-
3. Bezeichnung des Käufers nach Vor-, Zuname
zettel dem zuständigen Forstschutzbeamten eingehän digt worden ist.
und Wohnort,
Alsdann ist der Verabfolgungs
zettel derart auszustellen, daß ein demselben gleich
4. Datum des Kaufprotokolles,
lautendes,
Nummer des verkauften Looses,
vom Bürgermeister
oder Anstaltsvor
stand unterschriebenes oder unterfiegelteS Attest von
6. Nummer des Holzes nach dem Nummerbuch, 1. An den .Vorschriften für die Verwaltung und Bewirth-
j
schaftung der Waldungen der Gemeinden und öffentlichen
j
demselben abgetrennt und von dem Käufer zu feinet
Legitimation zurückbehalten werden kann.
Anstalten" vom 25 Ott. 1894 find allgemeine Bestimmungen
Art. 5. Im Uebrigen find die für die Abfuhr
über die Verabfolgung von Waldprodutten und die Aus
der Produkte in den Verkaufsbedingungen enthal-
übung von Waldnutzungen in diesen Waldungen gegeben. Die obige Verfügung behalt mit ihren Linzelbestimmungen daneben noch Geltung. — Die erwähnten .Vorschriften" ent-
■ *
tenen Bedingungen zu beobachten.
Art. 6. Alle früheren Bestimmungen, welche die
halten in 8 20 auch Bestimmungen über Forstnebennutzungen,
Verabfolgung von Waldprodukten
welche die vorstehende Verfügung ergänzen. — Ueber die Be-
meinde- und Anstaltswaldungen und die Ausübung
strafung der Entnahme gekaufter Waldprodutte bezw. der Ausübung von Waldnutzungen ohne die vorgeschriebenen AuS. weise s. 8 SV Ziff. 3, 88 41, 43 F Et -G. (Bd. I L.).
aus
den
Ge
von Waldnutzungen in denselben betreffen, find auf gehoben.
1891 (16. Dez.)
285
16. Dezember 1891. Sekanntmachuu- des Reichskanzlers, betreffend die Erstreckung der Verstcherungspsticht nach dem InvatidttLts- und Ältersverstcherungsgesehe auf die Hausgewerbetreibenden der Tabackfabrikation.' R.^S.-Bl
S. 395.
Auf Grund der gg 2, 109 und 110 des Gesetzes,
Bezüglich der Beiträge der Hausgewerbetreiben
betreffend die Invalidität-- und Altersversicherung,
den für ihr Hülfsperfonal (Gesellen, Gehülfen, Lehr
(R.-G.-Bl. S. 97) hat der
linge) hat es bei den bestehenden allgemeinen Vor
vom 22. Juni 1889
Bundesrath beschlossen, was folgt:
schriften sein Bewenden.
1. Die Versicherung-Pflicht nach g 1 des Gesetzes,
4. Die von den Hausgewerbetreibenden für sich
betreffend die Jnvaliditäts- und Altersversicherung,
und ihr Hülfsperfonal verwendeten Marken sind
vom 22. Juni 1889 (R.-G.-Bl. S. 97) wird auf
sofort nach erfolgter Einklebung nach den hierfür
solche selbstständige Gewerbetreibende (Hausgewerbe
geltenden allgemeinen Bestimmungen zu entwerthen/
treibende) erstreckt, welche in eigenen Betriebsstätten
5. Auf dem im g 112 deS Gesetzes vorgesehenen
im Auftrage und für Rechnung anderer Gewerbe
Wege ö kann angeordnet werden, daß die Beiträge
treibenden (Fabrikanten, Fabrikkaufleute, Handels
für die Hausgewerbetreibenden
leute) mit der Herstellung oder Bearbeitung von
Einzug gebracht werden.6
Cigarren oder anderen Tabackfabrikaten beschäftigt
die Bestimmungen der Ziff. 3 Abs. 1 bis 3 keine
werden, und zwar auch dann, wenn diese Hausge
Anwendung.
von
diesen
zum
In diesem Falle finden
werbetreibenden die Roh- oder HülfSstoffe selbst be
6. Die Hausgewerbetreibenden find verpflichtet,
schaffen, und auch für die Zeit, während welcher sie
über die von ihnen im Gewerbebetriebe beschäftigten
vorübergehend für eigene Rechnung arbeiten.
Vorstehende Bestimmung findet keine Anwendung
verficherungSpflichtigen HülsSpersonen Derzeichniffe zu führen, aus welchen sich insbesondere die Dauer
auf solche Hausgewerbetreibende, welche das Ge-
der Beschäftigung der letzteren ergiebt.
schäft regelmäßig für
diese Derzeichniffe
eigene Rechnung betreiben
den
sie
Sie haben
beschäftigenden Fabri
und nur gelegentlich von anderen Gewerbetreiben
kanten rc. auf Verlangen zur Prüfung vorzulegen.
den für deren Rechnung beschäftigt werden.
Die für den BetriebSfitz des HauSgewerbetreiben-
2. Die Derficherung erfolgt bei derjenigen Ver
den zuständige untere Verwaltungsbehörde7 ist be
sicherungsanstalt, in deren Bezirk sich der Betriebs
fugt, Vorschriften über die Führung dieser Verzeich-
sitz des Hausgewerbetreibenden befindet.» Die Lohn-
nisse zu erlaffen und die ordnungsmäßige Führung
klaffe, in welcher die Derficherung erfolgt, bestimmt
sowie die Vorlegung der Derzeichniffe durch Geld
sich nach den Vorschriften des g 22 des Gesetzes.
strafen bis zu fünfzig Mark zu erzwingen.
Dies gilt auch für diejenige Zeit, während welcher
7. Die Fabrikanten rc. find verpflichtet, den für
eigene Rechnung
ihre Rechnung arbeitenden Hausgewerbetreibenden
3. Die Hausgewerbetreibenden haben die Bei
zu erstatten, welche die letzteren für sich und für
die Hausgewerbetreibenden
für
arbeiten.
bei der Abrechnung die Hälfte derjenigen Beiträge
träge für ihre eigene Derficherung selbst dadurch zu
die von ihnen beschäftigten verficherungSpflichtigen
entrichten, daß sie die den schuldigen Beiträgen ent
HülsSpersonen entrichtet haben.
sprechenden Marken in ihre Ouittungskarten einkleben.
Sind die Beiträge ohne Zustimmung deS Fa
Für jede volle oder angefangene Kalenderwoche
brikanten in einer höheren als der gesetzlich vorge
find die Beiträge spätestens an demjenigen Tage
schriebenen Lohnklaffe entrichtet, so bemißt sich der
zu entrichten, an welchem die Abrechnung mit dem
Erstattungsanspruch nur nach letzterer Lohnklasse.
Fabrikanten oder, wenn die Beschäftigung für mehrere
Der Anspruch erstreckt sich höchstens auf die für
Fabrikanten stattfindet, mit einem derselben erfolgt.
die beiden letzten Abrechnungsperioden entrichteten
Die Hausgewerbetreibenden, welche es unterlassen,
bezw. fällig gewordenen Beiträge.
Für die Dauer vorübergehender Beschäftigung der Vorschrift zu entrichten, unterliegen der Straf I für eigene Rechnung hat der Hausgewerbetreibende
die Beiträge für ihre Versicherung gemäß vorstehen
bestimmung deS g 143 des Gesetzes,
Die verficherungSpflichtigen Hausgewerbetreiben den haben auch für diejenige Zeit, während welcher
sie das Geschäft auf eigene Rechnung betreiben, für
ihre
eigene Versicherung Zusatzmarken 3 nicht bei
zubringen. 1. Aehnliche Bestimmungen für die Hausgewerbetreiben
den der Textilindustrie f. »km. v. 1.März 1894. 2. Für Elsaß-Lothringen: Landesversicherungsanstalt, B. d. 6. Juli 1800.
8. Bergl. IS 8, 120 de» Gesetzes.
den vollen Beitrag für seine Person, bezw. den 4. Die Vorschriften über die Entwerthung s. unterm 24. Tez. 1891 Ziff. II.
5. Durch Landes Lentralbehörde, genehmigtes Statut einer Versicherungsanstalt oder
genehmigte statutarische Bestimm
mung eines weiteren Kommunalverbande» (Bezirkes, Ziff. 3
V. v. 6. Juli 1890) oder einer Gemeinde. 6. Durch Krankenkassen, oder Gemeindebehörden oder andere
Hebestellen. 7. In Gemeinden von mehr al» 10 000 einte, die Bürger
meister. im Uebrigen die KreiSdirektorrn, Ziff. 1 B. d. 6. Juli 1890.
236
1891 (17. Dez. - 22. Dez.)
halben Beitrag für seine HülfSperfonen selbst zu
den Fabrikanten die Verpflichtungen der Arbeit
tragen.
geber von der für ihren Betriebsfitz zuständigen
Die Vorschriften der gg 147 und 148 des Ge
unteren Verwaltungsbehörde auferlegt werden.
So
setzes 8 finden auf die Fabrikanten rc. in ihrem Ver
fern letzteres geschieht, findet binnen zwei Wochen
hältniß zu den Hausgewerbetreibenden entsprechende
nach der Zustellung der die Verpflichtung
Anwendung.
sprechenden Verfügung die Beschwerde an die höhere
8. Waren die Hausgewerbetreibenden während der Beitragsperiode für
mehrere Fabrikanten rc.
aus
Verwaltungsbehörde8 statt; dieselbe entscheidet end
gültig.
oder für eigene Rechnung und einen oder mehrere
10. Streitigkeiten, welche aus Anlaß vorstehen
Fabrikanten beschäftigt, so ist die dem Arbeitgeber
der Bestimmungen zwischen den Organen der Ver-
zur Last fallende Hälfte der Beiträge vorbehaltlich
ficherungSanstalten einerseits und den Fabrikanten.
anderweiter Vereinbarung auf die sämmtlichen be-
Hausgewerbetreibenden oder
theiligten Fabrikanten oder zutreffendenfalls
auf
andererseits oder zwischen den Fabrikanten und den
diese und den Hausgewerbetreibenden nach Verhält
Hausgewerbetreibenden darüber, ob und welche Bei
deren HülfSperfonen
niß der für die Herstellung oder Bearbeitung der
träge
Fabrikate erforderlich gewesenen oder für erforder
g 122,10 Streitigkeiten über Berechnung und An-
lich zu erachtenden Zeit zu vertheilen.
zu
entrichten
find,
entstehen,
werden nach
rechnung der für Hausgewerbetreibende oder deren
9. Die Fabrikanten rc. find berechtigt, die Ver
pflichtungen des Arbeitgebers für ihre Hausgewerbe treibenden und deren HülfSperfonen ganz oder zum
Theil selbst zu übernehmen.
HülfSperfonen zu entrichtenden Beiträge nach § 12411 des Gesetzes entschieden. 11.
Soweit im Vorstehenden keine besonderen
Bestimmungen getroffen find, erfolgt die Erhebung
Von der erfolgten Uebernahme hat der Fabri kant der unteren Verwaltungsbehörde7 Kenntniß
zu geben, welche dem zuständigen Organe der Ver sicherungsanstalt und in den Fällen des g 112 des
Gesetzes den mit der Einziehung der Beiträge und der Entgegennahmeder Meldungen betrauten Stellen
der Betträge für die Hausgewerbetreibenden nach
den für die Durchführung der JnvaliditätS- und Altersversicherung erlaffenen allgemeinen Vorschriften.
12. Die vorstehenden Bestimmungen treten am
4. Jan. 1892 in Kraft.
Nachricht giebt. Soweit es sich um die Entrichtung der Beiträge
für die Hausgewerbetreibenden selbst handelt, können
9. Bezirk-Präsident, Ziff. 1 D. v. 6. Juli 1890.
10. Bon der untern Verwaltungsbehörde (f. Bem. 7) vorbehaltl. Beschwerde an höhere Berwaltungsbehörde (Bem. 9).
11. Bon der untern Berwattungsbehörde endgültig.
8. Verbot entgegenstehender Uebereinkunft.
17. Dezember 1891. Bekanntmachung wegen Aufnahme der Artikel „kalifornischer Honig" und „ein
gemachter Ingber" in die Anlage C pim Prioatlager-Nrgulativ. C.-BI. 1892. S. 5. Der Bundesrath hat in seiner Sitzung vom 17.
Dez.
v. Js.
beschloffen,
daß in das Verzeichniß
derjenigen Gegenstände, welche, mit mehr als 3 M. Zoll für 100 kg belegt, Mitverschluß der
tral-Blatt Jahrgang 1888 S. 233 ff.),1 2auch 3 kali fornischer Honig und eingemachter Ingber ausge nommen werden.
zum Tranfitlager ohne
Zollbehörde
abgelaffen werden
können (Anlage C zum Privatlager-Regulativ, Cen
1. S. unterm 24. Juni 1888, Bd. V S. 416. Weitere Ergün
jungen s. Bkm. d. 12. Febr. 1891.
22. Dezember 1891. Kaiserliche Verordnung, betreffend die Zuständigkeit der Behörden pir Ausführung des Gesetzes vom 23. Dezember 1873 über die Rechtsverhältnisse der Beamten
nnd Lehrer.' § 1.
a fflt 1892 - .
Die Befugnisse, welche durch das Reichs
gesetz vom 31. März 1873* der
obersten Reichs
behörde zugewiesen find, werden 1. Erlassen auf Grund des (8. d. 23. Dez. 1873 über die Rechtsverhältnisse der Beamten und Lehrer (Ö.-BL S. 479)
a) in den Fällen der gg 15,® 16,4 33,5 des ge nannten
Gesetzes, wenn es sich um Beamte
3. Annahme von Geschenken oder Belohnungen in Bezug auf da» Amt.
4. Annahme von Nebenämtern oder Nebenbeschäftigungen
und deS 8 159 des durch dieses Gesetz eingeführten R.-G. v.
mit fortlaufender Remuneration. Eintritt in Dorstand, Der
31. März 1873 im Namen deS Reichs für Elsaß-Lothringen.
Wallung»- oder AuffichtSrath
Die B. bezieht sich nur auf elsaß-lothringische Landes beamte.
Gesellschaft.
2. 6. daös. unterm 23. Dez. 1873.
einer auf Erwerb gerichteten
5. Wiederanstellnng auSgeschiedener Beamten.
1891 (23. Dez. - 24. Dez.) handelt, deren Ernennung durch den Kaiser
237
2. der Oberstaatsanwalt
Staatsanwaltschaft
oder durch den Statthalter erfolgt, und in den Fallen der 88 54,6 66,7 wenn
bezüglich der bei der
angestellten
oder
dieser
untergeordneten Beamten,
in Bezug auf Beamte, deren Ernennung durch
3. der OberlandeSgerichtSpräfident und der Ober
den Statthalter erfolgt, über die Versetzungen
staatsanwalt bezüglich der übrigen Beamten
der Justizverwaltung,
in den Ruhestand zu entscheiden ist,
sowie im Falle des § 68,8 vom Statthalter, ‘ b) in ben Fällen der 8§ 75,» 84?« 85," 96?» ! 97?« 98,“ 101?« 127?» 128?« 131?» wenn ;
4. der Direttor der Zölle und indirekten Steuern,
5. der Direttor der diretten Steuern, 6. der Kurator der Universität,
die AnstellungSbesugniß einer dem Ministe- !
7. der Vorstand der Gefängnißverwaltung.
rium untergeordneten Behörde zusteht, von der ;
§ 3. Im Falle des § 15118 de* ReichSgeseheS vom 31. März 1873 ist unter der höheren Reichsbehörde
Anstellung-behörde,
c) in allen übrigen Füllen vom Ministerium
das Ministerium, sofern jedoch die Anstellungsbefugniß einer dem Ministerium untergeordneten
wahrgenommen.
8 2. Zu den im 8 81 Nr. 215 des Reichsgesetzes
Behörde zusteht, die Anstellungsbehörde zu verstehen.
vom 31. März 1873 erwähnten Behörden und Vor
8 4. Für den Geschäftsbereich des OberschulrathS
stehern von Behörden und zu den höheren Reichs
werden die in den 88 1, 3 dieser Verordnung be
behörden im Sinne des § 13916 gehören.*7
zeichneten Befugniffe des Ministeriums vom Staats sekretär oder in deffen Auftrage vom Direttor des
I. die Bezirksprafidenten, 6. Antrag eine* Beamten auf Versetzung in Ruhestand.
OberschulrathS wahrgenommen.
8 5.
7. Zwangsweise Versetzung in Ruhestand.
8. Bewilligung einer Pension an noch nicht penfionSbe»
berechtigte Beamte.
Die
Verordnung vom 23. Febr.
1874
(G.-Bl. S. 7) und 8 13 Abs. 2 der Verordnung
vom 23. Juli 1879 rs (G.-Bl. S. 81) werden auf
9. Ansführung einer Strafversetzung.
gehoben.
10. Einleitung des Disziplinarverfahren*.
II. Ernennung des untersuchungsführenden und des staats»
anwaltfchaftl. Beamten bei» Disziplinarverfahren.
Unberührt bleiben die Bestimmungen des 8 12 Abs. 1. 2 der Verordnung vom 23. Juli 1879,19
12. Zwischeneutfcheidung, Einstellung und Verweisung im
Disziplinarverfahren.
betreffend die Beamten deS Ministeriums, und die Verordnung vom 3. August 1890 (G.-Bl. S. 67),
18. Entscheidung über Suspension. 14. Beschränkung des inuezubehattenden Gehaltstheils bei
Suspension.
betreffend die Professoren an der Kaifer-Wilhelms-
Univerfität.
15. Befugnitz zur Verhängung von Geldstrafen bi* zu 30 M.
16. Vollstreckbarkeit der Defektenbefchlüsse.
18. Vertretung des Fiskus in Recht-streitigkeiten über
17. Ferner der vorsttzende der Staatsdepofitenderwaltung. V. v. 12. April 1898.
vermögensrechtliche Ansprüche der Beamten. 19. s. Sb. I A 6. 40.
23. Dezember 1891. Dekanntmachang -er Rormal-Äichungs-Äommisflon, betreffen- die Eichung vsn Meß werkzeugen zur Bestimmung -er Dichte non Mineralölen. Des. Beilage zu Nr. 31 R.-G.-B1.
24. Dezember 1891. Dekanntmachlmg -es Reichskanzlers, betreffen- -ie Durchführung -er Innali-itüts-
un- Ättrrsverßcherung. Sl.-S.-Bl S. 399. Nachdem der BundeSrath in der Sitzung vom | Beschlüsse vom 22. d. M. erhalten haben, nach
22. Dez. d. I. einige Abänderungen der Vorschriften
stehend zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
über die Entwerthung von Marken bei der Inva
Zur Ausführung des Gesetzes, betreffend die Jn-
lidität-» und Altersversicherung (Bekanntmachung
validitätS- und Altersversicherung, vom 22. Juni
vom 27. Nov. 1890, E.-Bl. für das Deutsche Reich
1889 (R.-G.-Bl. S. 97) hat der BundeSrath auf
werden die Anordnungen
Grund der 88 3 Abs. 3, 109,112, 114, 117, 120,
S. 369) beschlossen hat, des Bundesraths über:
1. die Befreiung vorübergehender Beschäftigungen von der DerficherungSpflicht,
2. die Entwerthung und Vernichtung von Marken
in der veränderten Faffung, welche sie durch die
125 a. a. O. beschloffen. war folgt:
I. Befreiung vorübergehender Befchäftignnge« von der Berstchernngstzflicht.* ___________ (8 3 Abs. 3). 1. Diese Bestimmung hat hier keine Aenderung erfahren; es wird auf den Abdruck unterm 27. Nov. 1890 verwiesen;
1891 (24. Dez.)
238
II. Eutwerthung nnb Beruicht«»- Vs« Murke«. (88 109, 112, 114, 117, 120, 125).
demjenigen zu erfüllen, welcher die Marken einzu
kleben hat. und 3 kann durch
In den Fällen der Ziff. 1
Entwerthung.
die LandeS-Centralbehörde die Verpflichtung ander 1. Sofern auf Grund der 88 112 oder 114 a. o. O. die Einziehung der Beiträge durch Organe
von Krankenkaffen, durch Gemeindebehörden oder durch andere von der LandeS-Centralbehörde
be
zeichnete oder von der Versicherungsanstalt einge richtete Stellen (Hebestellen) erfolgt, kann die Landes-
Zentralbehörde anordnen, daß von der die Beiträge
einziehenden Stelle die den eingezogenen Beiträgen entsprechenden
Marken
alsbald
deren Ein
nach
klebung zu entwerthen find (8 109 a. a. O.). Bei
derartigen Anordnungen ist die Art der Entwer thung von der LandeS-Centralbehbrde zu regeln; dabei darf die Angabe des EntwerthungStages vor
geschrieben werden.
a. a. O. für
den Bezirk einer Versicherungsanstalt
für Versicherte,
durch das
welche nicht in
einem regelmäßigen ArbeitSverhältniß zu einem be
stimmten Arbeitgeber stehen, oder für einzelne Klaffen solcher Versicherten bestimmt worden ist, daß sie
befugt find, die Versicherungsbeiträge statt der Ar
beitgeber im Voraus zu entrichten, kann die LandeS-
Centralbehörde anordnen, daß die betreffenden Marken
entwerthet werden, sobald die Einziehung der Hälfte des Werthes der betreffenden Marke von dem zur Entrichtung der Beiträge verpflichteten Arbeitgeber
erfolgt. der
Bei derartigen Anordnungen ist die Art
Entwerthung von der LandeS-Centralbehörde
zu regeln; dabei darf die Angabe des Entwerthungs-
tages vorgeschrieben werden. 3 a.
Unbeschadet
zuholen. 4. Ueber die Form der Entwerthung der Marken
in den Fällen des § 117 Abf. 4 und des 8 120 kann die LandeS-Centralbehörde besondere Anord nung treffen.
5. Marken, welche nicht bereits anderwett ent werthet worden find,
müffen entwerthet werden,
nachdem die die Marken enthaltende Quittungs karte zum Umtausch eingereicht worden ist.
Diese
Entwerthung liegt den Vorständen der Berficherungs
hörde bezeichneten Stellen ob;
3. Sofern auf Grund des 8 Hl derselben
Ist die Entwerthung unterblieben, so ist sie bei
der ferneren Einklebung von BeüragSmarken nach
anstatten oder anderen von der LandeS-Centralbe
2. (Fortgefallen).
Statut
weit geregelt werden.
der nach Ziff. 1 und 3 etwa
sie
ist,
sofern sie
bisher etwa versäumt sein sollte, von jeder Behörde, an welche die Karte nach dem Umtausch gelangt, nach
zuholen.
Die Form der Entwerthung bleibt der
entweihenden Stelle freigestellt. Aus die Außenseite
der Qutttungskarte ist handschriftlich oder unter Ver wendung eine- Stempels der Vermerk .entwerthet" zu sehen und die entweihende Stelle zu bezeichnen.
6. Bei der Entweihung dürfen die Marken nicht unkenntlich gemacht werden.
Insbesondere müffen
der Geldwerth der Marke, die Lohnklaffe und die
Versicherungsanstalt, für welche die Marke ausge geben ist, bei Doppelmarken
auch die Kennzeichen
der Zusatzmarke, erkennbar bleiben.
7. Wer den vorstehenden oder den von der LandesCentralbehörde
auf Grund
der Bestimmungen in
Ziff. 1, 3 oder 4 getroffenen Anordnungen zuwider
handelt,
kann
für jeden
Fall,
sofern nicht
nach
erlassenen weiteren Anordnungen find Arbeitgeber
anderen Vorschriften eine höhere Strafe verwirkt
und Versicherte, sowie die die Beiträge einziehenden
ist, von der unteren Verwaltungsbehörde mit einer
Organe von Krankenkaffen, Gemeindebehörden und
Ordnungsstrafe bis
besonderen Stellen (Hebestellen) befugt, die in die
werden. Die Haftung für den durch die Zuwider
zu
einhundert Mark
belegt
Quittungskarten eingeklebten Marken handschriftlich
handlung verursachten Schaden bleibt hierdurch un
oder unter Anwendung eines Stempels zu entwerthen.
berührt.
Diese Entwerthung darf aber nur in der Weise
erfolgen, daß auf den einzelnen Marken der EntwerthungStag in Ziffern angegeben wird z. B. 15.
3. 92. Andere EntwerthungSzeichen find unzulässig. 3b. Soweit auf Grund der vorstehenden Bestim
Vernichtung. 8. Die Vernichtung von Marken (8 125 a. a.
O.) erfolgt durch Abreißen lichmachung.
Dabei
ist
oder völlige Unkennt
auf die Quittungskarte
handschriftlich oder unter Verwendung von Stempeln
mungen oder anderer vom BundeSrath erlaffener
der Vermerk: ....*) Marken vernichtet",
Anordnungen eine Verpflichtung zur Entwerthung
die Bezeichnung der die Vernichtung vornehmenden
von Marken besteht,
ist diese Verpflichtung nach
Maßgabe der Vorschrift der Ziff. 3a Abs. 2 von
eine Aenderung und Ergänzung, und zwar hinstchtl. Zisf. I Ale, ist jedoch unterm 24. Aan. 1893 bekannt gegeben worden, s. dortselbst.
Stelle zu setzen.
Die Vernichtung von
sowie
Marken
kann auch dadurch erfolgen, daß dieselben durch
einen daraus gesetzten amtlichen Vermerk als un gültig erklärt werden.
•) Hier ist die Zahl der vernichteten Marken einzurücken.
1891
(29. Dez ) -
1892
(6. Jan. - 12. Jan. - 13. Jan.)
239
29. Dezember 1891. Allerhöchster Erlaß, betreffend die Bestimmung eines Vappenzeichens für das Reichs land Elsaß-Lothringen. (An de« Kaiserlichen Statthalter gerichtet.) G.-Bl. 1892. S. 7.
Auf Ihren Bericht vom 10. Nov. b. I. bestimme I ringen nach der beifolgenden Farbenskizze * enthält,
Ich hierdurch a!8 Wappenzeichen für daS Reichs land Elsaß-Lothringen
den
mit
Reichsadler
schwebenden Kaiserkrone, belegt mit einem gespaltenen
Brustschilde, besten rechte Hälfte die herkömmlichen Wappen des Ober-
j Sie haben hiernach daS Weitere zu veranlaffen.1
der : |
i
• Die Farbenskizze ist de» Archiv des Ministerium» ein. verleibt.
1. Eine Lkm. de» StaatSsekretür» vom 3. Fedr. 1892 (A.-Bl. €.91) macht .darauf aufmerksam, daß zu den Dienst'
und Unter-Elsaß und besten
siegeln der Behörden de» Reichslande», wie bisher, der Reichs
linke Hälfte bas entsprechende Wappen von Loth-
adler zu gebrauchen ist.'
1892.
6. Januar 1892. Ersetz, betreffend SeschrünKungen der Saufreitzeit?
G.-Bl. S. 3. § 1. Die Bestimmungen deS Gesetzes, betreffend ;
Seite mit dem Übrigen Straßennetz in planmäßige
Beschränkungen der Baufreiheit in den neuen Stadt- i Verbindung gebracht worden ist. Die Bestimmungen theilen von Straßburg,
deS 8 3 des Gesetzes
vom 21. Mai 1879 (G.-
vom 21. Mai 1879 werden
hierdurch nicht berührt.
Bl. S. 57) treten für die außerhalb der Umwal
Der Gemeinderath kann in einzelnen Fällen Aus
lung liegenden Theile deS Stadtgebietes, für welche
ein Bebauungsplan bisher nicht aufgestellt war, : nahmen zulaffen.
mit der Bekanntmachung des festgestellten Bebau- '
Eine Verordnung des Bürgermeisters Hal bekannt
zu geben, von welchem Zeitpunkt ab eine Straße
ungSplanS in Kraft. Die in dem 8 2 Abf. 2 jenes Gesetzes bestimmte Frist endet mit dem zehnten Jahre nach der Be-
als für den Verkehr und Anbau fertig gestellt zu
erachten ist.
Wegen der gemäß Abs. 1 eintretenden Beschränkung
kanntmachung des Bebauungsplans. 8 2. Durch einen der Genehmigung der Auf
sichtsbehörde unterliegenden Beschluß des Gemeinde
der Baufreiheit kann eine Entschädigung nicht ver
langt werden.
raths kann bestimmt werden, daß au den in einem
§ 3. Die Bestimmungen des gegenwärtigen Ge
Bebauungsplan vorgesehenen Straßen und Plätzen
setzes und des Gesetzes vom 21. Mai 1879 können
mit dem Bau von Wohngebäuden erst begonnen
durch Kaiserliche Verordnung auf andere Gemein
werden darf, wenn der Straßentheil, nach welchem
den
ein Ausgang benutzt werden soll, für den Verkehr
werden, falls der Gemeinderath entsprechenden An
und Anbau fertig gestellt und mindestens auf einer
trag stellt.*
oder
bestimmte
Theile
derselben
ausgedehnt
1. Verhandlungen be» LandeSauSschufieS, 18. Tagung, An trag Back und Senofien, 1. Lesung 6. 416; KommisfionSbericht 6. 826; 2. Lesung «. 808 ; 3. Lesung 6. 809.
2. 6. ». v. 10. Aug. 1892 bezüglich Mülhausen; B v.
6. Dez. 1893 bezüglich Colmar.
12. Januar 1892. Verfügung des Ministeriums, betreffen- die anderweite Festsetzung -er Prüfungs gebühren für -ir erste juristische Prüfung. Just.-Samml. XVII. S. 14. Unter entsprechender Aenderung der Verfügung | wird hierdurch die für die erste Prüfung von jedem vom 5. Juni 1882, betreffend die Gebühren für | Examinanden zu erlegende Gebühr auf den Betrag
die juristischen Prüfungen (Samml. VII, S. 159),
; von 30 tH (dreißig Mark) festgesetzt............
13. Januar 1892. Verfügung -es Ministeriums, enthalten- Anmeisnug M vuchführung für -ie
Kaiserlichen Steuerkaffen in ElsaßL-thrin-e«.' ______________
A.-BI. S. 21.
1. Die Anweisung ist an Stelle der .vorläufigen Anweisung zur Buchsührung für die Rais. Steuerkasseu in E.-L.' v.
13. Rov. 1888 getreten. - Für die nicht von Steuerkaffen mitverwalteten Gemeinde, u. Anstaltißkassen ist unterm 10. Dez 1898, A.Bl. S. 425 eine besondere Anweisung ergangen.
1892 (15. Jan. - 18. Jan.)
240
15. Januar 1892. Uebereinkommen zwischen dem Reich und den Vereinigten Staaten van Amerika über den gegenseitigen Schutz der Urheberrechte. R.-G.-Bl. S. 413.
Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von
der Sektion
13
der Kongreßakte vom 3. März
die hierin vorgesehene Proklamation behufs
Preußen, im Namen des Deutschen Reichs, und der
1891
Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika,
Ausdehnung der Bestimmungen dieses Gesetzes auf
von dem Wunsche geleitet, den beiderseitigen Staats
deutsche Reich-angehörige erlaffen wird, sobald der
angehörigen den vollen Genuß der in beiden Län
Staatssekretär amtlich davon in Kenntniß gesetzt
dern geltenden gesetzlichen Bestimmungen bezüglich
worden ist, daß deutscherseits das gegenwärtige Ab
des Schutzes der Urheberrechte zu verschaffen, find
kommen die erforderliche gesetzgeberische Genehmigung
übereingekommen, zu diesem Behuf ein Abkommen
erhalten hat.
abzuschließen und haben zu Ihren Bevollmächtigten
Art. 3. Das gegenwärtige Abkommen soll rati-
ernannt:... .
fizirt und die Ratifikations-Urkunden sollen sobald
welche mit den erforderlichen Vollmachten versehen
als möglich in Washington auSgetauscht werden.
unter Vorbehalt der Ratifikation nachstehendes Ab
kommen abgeschloffen haben:
DaS Abkommen tritt mit dem Abläufe von drei Wochen von dem Tage des Austausches der Ratifi-
Art. 1. Die Bürger der Vereinigten Staaten
kattonS-Urkunden ab in Kraft und findet nur auf
von Amerika sollen im Deutschen Reich den Schutz
die zur Zeit seines Inkrafttretens noch nicht ver
des Urheberrechts bezüglich der Werke der Literatur
öffentlichten Werke Anwendung.
und Kunst sowie den Schutz der Photographien
in Wirksamkett bis zum Abläufe von drei Mo
gegen unbefugte Nachbildung auf derselben Grund
naten nach erfolgter Kündigung seitens eines der
lage genießen, wie solcher den Reichsangehörigen
vertragschließenden Theile.
gesetzlich zusteht.
Dasselbe bleibt
DaS vorstehende Uebereinkommen
ist ratifizirt
Art. 2. Dagegen übernimmt die Regierung der
worden und die Auswechselung der Ratifikations-
der
Urkunden hat am 15. April 1892 in Washington
Vereinigten Staaten
die
Verpflichtung,
daß
Präsident der Vereinigten Staaten in Gemäßheit
stattgefunden.
18. Januar 1892. Uebereinkommen zwischen dem Reich und Italien über den gegenseitigen Patent-,
Muster- «ub Markenschutz.' R.-G.-Bl. S. 293.
Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von
Sie werden demgemäß denselben Schutz und die
Preußen im Namen des Deutschen Reichs, einer
selben gesetzlichen Mittel gegen jede Verletzung ihrer
seits, und Seine Majestät der König von Italien,
Rechte haben wie die Inländer, vorausgesetzt, daß
andererseits, von dem Wunsche geleitet, die gegen-
sie die Förmlichkeiten und Bedingungen erfüllen,
settigen Beziehungen auf dem Gebiete des Patent-,
welche die innere Gesetzgebung eines jeden der bei
Muster- und Markenschutzes neu zu regeln, haben
den Staaten den Inländern auferlegt.
zu dttsem Zweck Verhandlungen eröffnen laffen und
Art. 2. Den Angehörigen im Sinne dieser Ver
zu Bevollmächtigten ernannt:. ...
einbarung find gleichgestellt andere Personen, welche
welche, nach Mitthellung ihrer in guter und ge
in den Gebieten des einen der vertragschließenden
höriger Form befundenen Vollmachten, das nach
Thette ihren? Wohnsitz oder ihre Hauptniederlaffung
stehende Uebereinkommen vereinbart und abgeschloffen
haben.
Art. 3. Wird eine Erfindung, ein Muster oder
haben: Art. 1. Die Angehörigen des einen der ver
Modell, eine Fabrik- oder Handelsmarke in den
tragschließenden Theile sollen in den Gebieten deS
Gebieten des einen der vertragschließenden Theile
anderen in Bezug auf den Schutz von Erfindungen,
behufs Erlangung des Schutzes
von Mustern (einschließlich der Gebrauchsmuster)
binnen einer Frist von drei Monaten die Anmel
von Handels- und Fabrikmarken,
dung auch in den Gebieten des anderen vertrag
und Modellen,
von Firmen* und Namen dieselben Rechte wie die
schließenden Theile- bewirtt, so soll: a) diese spätere Anmeldung allen Anmeldungen
eigenen Angehörigen genießen. 1. Zu dgl. über Patente, S. v. 7. April 1891
angemeldet, und
über Ge
vorgehen, welche in den Gebieten deS anderen
brauchsmuster, G. v. 1. Juni 1891; über Muster und Mo
Theiles nach dem Zeitpuntt der ersten Anmel
delle, G. v. 11. Jan. 1876; über Marken (Waarenzetchen) G.
dung eingereicht worden sind;
v. 12. Mai 189L (Frühere Regelung mit Italien s. unterm
20. April 1875.) 2. Art. 15
H.-G.-B.
d) durch Umstände, welche nach dem Zeitpunkt
der ersten Anmeldung eintreten,
dem Gegen-
1892 (18. Jan. — 19. Jan.) stände derselben die Neuheit in den Gebieten
241
Demgemäß soll auch die Einfuhr einer in den
deS anderen Theiles nicht entzogen werden.
Gebieten des einen Theiles hergestellten Waare in
Art. 4. Die im Art. 3 vorgesehene Frist beginnt:
die Gebiete deS anderen Theiles in den letzteren
a) bei Mustern
und Modellen, sowie bei Han
den Verlust des auf Grund einer Erfindung, eines
dels- und Fabrikmarken mit dem Zeitpunkt,
Musters oder eines Modells für die Waare ge
in welchem die erste Anmeldung erfolgt;
währten Schutzrechts nicht zur Folge haben.
h) bei Erfindungen mit dem Zeitpunkt, in welchem
Art. 6. Dem Inhaber einer in den Gebieten
auf die erste Anmeldung das Patent ertheilt
des einen Theiles eingetragenen Handels- und Fa
wird;
brikmarke kann die Eintragung in den Gebieten
c) bei Gegenständen, welche
in Deutschland als
des anderes Theiles nicht aus dem Grunde versagt
Gebrauchsmuster, in Italien als Erfindungen
werden, weil die Marke den hier geltenden Vor
angemeldet
schriften über die Zusammensetzung und äußere Ge
werden,
mit
dem Zeitpunkt der
ersten Anmeldung, falls diese in Deutschland
erfolgt,
und mit dem Zeitpunkt, in welchem
staltung der Marken nicht entspricht.
Art. 7. Handels- und Fabrikmarken, welche in
daS Patent auf die erste Anmeldung ertheilt
dem Ursprungslande im freien Gebrauch
wird, falls diese in Italien erfolgt.
können auch
Der Tag der Anmeldung oder der Ertheilung
nicht
den
stehen,
in den Gebieten deS anderen Theiles
Gegenstand
ausschließlicher Benutzung
bilden.
wird in die Frist nicht eingerechnet.
Als Tag der Ertheilung gilt der Lag, an welchem
Art. 8. DaS gegenwärtige Uebereinkommen tritt
der Beschluß über die endgültige Ertheilung des
am 1. Febr. 1892 in Kraft und bleibt bis zum
Patents zugestellt worden ist.
Ablauf von sechs Monaten nach erfolgter Kündigung
Art. 5. Die Rechtsnachtheile, welche nach den Gesetzen
der
vertragschließenden Theile
eintreten,
von Seite eines der vertragschließenden Theile in Wirksamkeit.
wenn eine Erfindung, ein Muster oder ein Mo
DaS Uebereinkommen soll rattfizirt und die Sh»
dell nicht innerhalb einer bestimmten Frist auöge-
tifikationen sobald als möglich in Vom ausgewechselt
führt oder nachgebildet wird? sollen auch dadurch
werden.
auSgefchloffen werden, daß die Ausführung oder Nach
DaS
----------vorstehende Uebereinkommen ist
rattfizirt
bildung in dem Gebiete des anderen Theiles erfolgt.
worden und die Auswechselung der RattfikattonS-
~ 8. | 11 Patent «, d. 7. April 1891.
Urkunden hat stattgefunden.
18. Januar 1892. Anweisung, erlassen durch de« Staatssekretär, betreffend die Lutwerttzung der Vrrsrchrrnugsmarken, welche für die bei der Landesverwaltung beschäftigten, nach Maß
gabe des Neichsgesehes vom 22. Inni 1889 versicherten Personen beiMbringen sind. A.-Bl. 6. 15.
Unter Aufhebung deS 5 5 Abs. 3 der Anweisung vom 16. Dez. 1890 (Central- und BezirkS-AmtSbtatt
Ziffern angegeben wird, z. B. 15. 3. 92.
Andere
EntwerthungSzeichen find unzuläffig.1
S. 355 ff.) bestimme ich, was folgt:
Die Entwerthung der Marken findet in der Weise
statt, daß auf den einzelnen Marken handschriftlich oder mittels
Stempels
der EntwerthungStag in
L Zu dgl. Ziss. 8a bet .Vorschriften über Entwerthung
und Vernichtung von Starten bei bet JnvalibitLt»
unb
Altersversicherung* (unterm 24 Dez. 1891).
19. Januar 1892. Bekanntmachn«-, betreffend den Beitritt Rumäniens ?u der nnterm 3. November 1881
abgeschlossenen NeblausÄonoentton.' R.-S.-Bl. S. 239.
Im Art. 13 der internationalen Reblaus-Kon
vention vom 3. Nov. 1881
(Reichs-Gesetzbl. von
rischen
BundeSrath abzugebende Erklärung jener
Konvention beizutreten. Dementsprechend hat, nach
1882 S. 125) ist jedem dritten Staate das Recht
Mittheilung deS Schweizerischen DundeSrathS, die
Vorbehalten worden, jederzeit durch eine dem Schweize-
Königlich rumänische Regierung ihren Beitritt zu
der Konvention vom 3. Nov. 1881 1. S. Sem. zu Blm. v. 6. Juni 1891.
Lammt. bei in Els.-Lpthr. gelt. Gesetze, vd. VI.
in der vorge
schriebenen Weise erklärt.
16
1892 (23. Jan. — 24. Jan. — 26. Jan.)
242
23. Januar 1892. Verfügung -es Ministeriums, betreffen- -ie Abhaltung von Gerichtstagen in Rheinau -urch -as Amtsgericht -enfel-. Just.-Samml. XVII. S. 21. Auf den
gefälligen
Bericht
vom
18.
I.
M., | Rheinau von dem Amtsrichter zu Benfeld zu
be-
T. 5040/91, wird hiermit angeordnet, daß durch :
stimmen
da- Amtsgericht Benfeld monatlich ein Gerichtstag
ortsüblicher Bekanntmachung derselbe» mitzutheilen.
und
den
betheiligten Gemeinden behufs
für die Gemeinden Rheinau, Boofzheim und Friesen
In Betreff der zur Verhandlung bei den Gerichts
heim eü den Annexen Neunkirchen und Zelsheim
tagen geeigneten Rechtsangelegenheiten bewendet es
, bei den Grundsätzen der Verfügung vom 23. Sept.
in Rheinau abgehalten werde.
Die Sitzung-tage find nach Bereitstellung der er ■ forderlichen
Räumlichkeiten
durch
die
1879 (Sammt. V, 6. l i..................
Gemeinde
24. Januar 1892. Verordnung über dir Inkraftsetzung -es Gesetzes, -rtreffen- -as N»ichsschuld-uch.' S. 303. DaS Gesetz, betreffend das Reichsschuldbuch, vom 31. Mai 1891 (R.-G.-Bl. S. 321) tritt mü dem April 1892 in Kraft.
1.
1.
Trlaffen .auf Eruud 8 24 S. v. 31. Mai 1891 mit Alstiuumwg des BundesrathsV
26. Januar 1892. Mmisterialverfügung, betreffend die Venachrichtiguugeu von Eintraguugeu iu die Liste -er Genoffen auf Grün- -es Gesetzes über -ir Erwerbs- na- Wirthschaftsgenoffrnschaften. Iust.-Samml. XVII. S. 23. Ueber die Benachrichtigungen, welche auf Grund
des Gesetzes, betreffend die Erwerbs- und Wirth-
deS
Reichskanzlers
; Gesetzbl. S. 150;
vom
11. Juli
1889
(ReichS-
Sammt. XIV, S. 300) zu be-
schastsgenoffenschasten, vom 1. Mai 1889 von Ein . achten.
tragungen in die Liste der Genossen zu ertheilen ! find, werden die nachstehenden Bestimmungen er-
Die Formulare können auch zu den Mittheilungen
' benutzt werden, welche von Eintragungen in die
lüffen:1 2
■ Liste der Genoffen dem Gerichte der Zweignieder unter Be i lassung zu machen find (8 149 Abs. 1 des Ge nutzung der beiden in Anl. A abgedruckten For setzes). mulare. 8 3. Jedes der beiden Formulare ist auf der Rück 1.
Die Benachrichtigungen erfolgen
Formular 1 ist für die Fälle des g 15 Abs. 4,
Formular II für die Fälle der gg 70 Abs. 1, 74
Abs. 3, 75 Abs. 3, 131 Abs. 4 deS Gesetzes bestimmt. Bei Benutzung deS Formulars II ist der Wort
laut der Eintragung und zwar unter Wiederholung der Spaltenüberschriften, aus der Liste in die Be
nachrichtigung zu übernehmen.
In Anl. B find
Beispiele der Ausfüllung des Formulars mitgetheilt.
2. Die Formulare find für die Benachrichtigung
sowohl deS Vorstandes als auch des Genoffen, im Falle des § 64 deS Gesetzes auch für die Benach richtigung deS Gläubigers (vgl. § 70 Abf. 1) zu
verwenden. Bei den Benachrichtigungen find die Vorschriften
der U 9 Abs. 2, 26 Abs. 5 der Bekanntmachung
seite einer Postkarte herzustellen. Bei Benachrichtigung des Vorstandes gemäß 8 1 *>
Abs. 4 des
Gesetzes ist, wenn es
sich um
eine
größere Zahl beigetretener Mitglieder handelt, von Benutzung der Postkarten abzusehen. Für diese Fälle
ist ein besonderes Formular mit dem Vordrucke deS Form. I, jedoch mit entsprechend größerem freien
Raume hergestellt.
4. Die Ausfüllung der Formulare gehört zu den | Obliegenheiten des Gerichtsschreibers; derselbe hat : die Benachrichtigungen zu unterschreiben. Schreib1 gebühren kommen für die Benachrichtigungen nicht
| in Ansatz.
5.
Die vorhandenen Bestände der zur Zeit im
Gebrauch befindlichen Formulare find aufzubrauchen.
1. Hierdurch ist die Bfg. d. 26. Mai 1891 theilweise ab. Doch find hierbei die Bestimmungen unter Nr. 4 -rändert. ! in Anwendung zu bringen. 2. Hier nicht abgedruSt.
1892 (21. Jan.)
243
27. Januar 1892. Ärkanntmachnng des Reichskanzlers, betreffend Ansführungsbestimmnngrn zu dem Gesetze vom 31. Mai 1891 über das Neichsschuldbuch. C.-Bl. S. 25.
Der Bundesrath hat in seiner Sitzung vom 21. I Außerkurssetzung darauf vermerkt, so muß auch d. M. beschlossen, die nachstehenden Ausführungs der Vermerk ordnungsmäßiger Wiederinkurssetzung
bestimmungen zu dem Gesetze vom 31. Mai 1891, be treffend das Reichsschuldbuch (Reichs-Gesetzbl. S. 321), zu genehmigen.
sich vorfinden. Die Umwandlung befleckter oder be schädigter Stücke ist nur zulässig, wenn nach dem Ermessen der Reichsschuldenverwaltung der Antrag
Ausführung-bestimmungen zu dem Gesetze vom 31. Mai 1891, betreffend das Reichsschnldbuch (Reichs-Gesetzbl. S. 321). Art. 1 (§§ 2 und 4 des Gesetzes vom 31. Mai 1891). 1. Ueber die zu verschiedenen Zinssätzen er
steller sich als der rechtmäßige Besitzer der umzu wandelnden Schuldverschreibungen ausgewiesen hat. Jeder eingereichten Schuldverschreibung müssen die noch nicht fälligen Zinsscheine (Kupons) und der
dazu gehörige Erneuerungsschein (Talon, Anweisung) beigefügt sein. Nur den Schuldverschreibungen, welche
folgenden Eintragungen in das Reichsschuldbuch
in einem dem Fälligkeitstermin der Zinsen voran
werden getrennte Bücher geführt.
gehenden Monat eingereicht werden, sind die nächst
Jedes dieser Bücher zerfällt in sieben Abtheilungen:
fälligen Zinsscheine nicht beizufügen.
Abtheilung I für physische Personen (§ 4 Nr. 1
Art. 2 (tz 3 a. a. £).). 1. Zu dem Anträge auf
des Gesetzes), Abtheilung II für Handelsfirmen (§ 4 Nr. 2
Eintragung einer Buchschuld ist das beiliegende
daselbst),
Muster II2 zu benutzen.
2. Die Bezeichnung des Gläubigers muß so genau
Abtheilung III für eingetragene Genossenschaften,
erfolgen, daß die Unterscheidung von einem anderen
Abtheilung IV für eingeschriebene Hülfskassen,
mit Sicherheit geschehen kann.
Abtheilung V für juristische Personen, zu 111 bis V, sofern sie im Jnlande ihren
Sitz haben (§ 4 Nr. 3 daselbst), Abtheilung VI für Vermögensmasien ohne juri
Bei physischen Personen sind anzugeben:
a) der Familienname, b) die Vyrnamen,
c) bei Frauen auch der Geburtsname,
stische Persönlichkeit, wie Stiftungen, An
d) der Beruf oder Stand,
stalten, Familienfideikommisse, deren Ver
e) der
waltung von einer öffentlichen Behörde oder unter deren Aufsicht geführt wird
Wohnung. Bei großjährigen unter Vormundschaft stehenden
(§ 4 Nr. 4 daselbst),
Wohnort
und
soweit
erforderlich
die
Personen ist der Grund der Entmündigung (z. B.
Abtheilung VII für Vermögensmassen, deren
entmündigt wegen Geisteskrankheit), bei minder
Verwalter ihre Verfügungsbefugniß über
jährigen Personen ihr Geburtstag und Geburtsort
die Masse durch eine gerichtliche oder nota
oder Name, Stand und letzter Wohnort des Vaters
rielle Urkunde nachweisen (ebendaselbst).
anzugeben.
viel einzelne
3. Die gleichen genauen Angaben (siehe 2a bis e)
Honten angelegt, als Gläubiger einzutragen sind. Jedes Konto wird nach dem beifolgenden Muster 11
sind erforderlich für die als zum Zinsempfang be rechtigt bestellten physischen Personen, seien dies nun
eingerichtet.
Bevollmächtigte oder Vormünder oder andere gesetz
Zu jeder Abtheilung ist ein alphabetisches Namen register zu führen.
liche Vertreter. 4. Etwaige Beschränkungen der Gläubiger in
Die Abschrift des Reichsschuldbuchs wird in einem
Bezug auf Kapital oder Zinsen find am Schlüsse
Für jede Abtheilung werden
so
besonderen Gebäude aufbewahrt. Die Abschrift der
zu beantragen.
einzelnen Eintragungen wird spätestens eine Woche nach den Eintragungen selbst bewirkt. 2. Bei Prüfung der Frage, ob die zur Umwand lung in eine Buchschuld eingereichten Reichsschuld
verschreibungen zum Umlauf brauchbar sind (§ 2 des Gesetzes) ist Folgendes zu beachten:
Die Schuldverschreibungen dürfen nicht gerichtlich
für kraftlos erklärt oder von einem Gericht oder einer mit Vollstreckungsbefugniß ausgestatteten Be hörde mit Beschlag belegt sein.
Befindet sich eine
2. Zu den Anträgen find Formulare zu verwenden, die
unentgeltlich bei der Reichsbankstelle und den Landeskassen verabfolgt werden, welche mit Zahlung der Reichsschuldbuch,
zinsen beauftragt sind (s. Anl. IV).
Postsendungen find zu
frankiren und mit der Adresie: „An die Reichsschuldenver waltung (Schuldbuchbüreau) Berlin SW. Oranienstr. 92/94" zu versehen. Unter dem Titel „Amtliche Nachrichten über das deutsche Reichsschuldbuch" ist von der Reichsschuldenverwaltung eine Zusammenstellung
der Wissenswerthen Bestimmungen
herausgegeben worden. Preis 40 Pfg. durch die Buchhand lungen, 45 Pfg durch die Post vom Verleger A. Guttentag,
Berlin (Bkm. der Reichsschuldenverwaltung v. 7. März 1892, 1. Die Muster find nicht mit abgedruckt.
E.-Bl. S. 157).
18SL (27. Jan.)
244 5.
Soll die Eintragung auf den Namen einer
juristischen
Person.
Handelsfirma, eingetragenen
Genoflenschast oder eingeschriebenen Hülfskafle ge
als auch die Restbeträge,
über welche eine Ver
fügung nicht stattfinden soll, in Schuldverschreibungen der betreffenden Reichsanleihe darstellbar fein.
schehen, so ist. soweit eS nicht notorisch, dem Anträge
Dies gilt für jeden Posten besonders, falls es
da- Zeugniß der zuständigen öffentlichen Behörde
fich um Eintragungen handelt, welche aus mehreren
beizufügen, durch welche- dargethan wird, bei juri
zu verschiedenen Terminen verzinslichen Posten zu
stischen Personen, daß sie rechtliche Existenz und
sammengesetzt find.
ihren Wohnfih im Jnlande haben, bei den Firmen,
A r t. 4 (8 7 d. a. O.). Bon den Vertretern der
daß fie mit der angegebenen Bezeichnung und Wohnung
Handelsfirmen, der eingetragenen Genoffenschaften
Genoflen-
und der eingeschriebenen HülfSkaffen ist bei Stellung
schasten, daß fie in einem GenoflenschaftSregister im
der im 8 7 des Gesetzes bezeichneten Anträge durch
im Handelsregister,
bei
eingetragenen
Jnlande eingetragen, und bei eingeschriebenen Hülfs-
eine öffentliche Urkunde der Nachweis zu erbringen,
taffen, daß fie als Kaffen innerhalb dieses Gebiets
daß die Antragsteller zur Zeichnung für die Firma
zugelaffen find.
bezw. zur Vertretung der Genoflenschast oder Kaffe
Soll die Eintragung auf den Namen einer Der
mögenSmaffe erfolgen, deren Verwaltung von einer
legitimirt find. Ob die Verwalter der im 8 4 Nr. 4 a. a. O.
öffentlichen Behörde geführt oder beauffichtigt wird,
erwähnten
so ist die ReichSschuldenverwaltung befugt, zu ver
Antrags nach 8 7 a. a. O. von neuem eine gericht
Dermögensmaffen
bei
Stellung
eines
langen, daß durch geeignete Urkunden die Eigen
liche oder notarielle Urkunde, welche fie zur Ver
schaft der Behörde als einer öffentlichen und ihre
fügung über die Maffe legitimirt, beizubringen
Zuständigkeit nachgewiesen werde.
haben, darüber hat in jedem einzelnen Falle die
6. Werden Schuldverschreibungen mit verschiedenen
Zinssätzen gleichzeitig zur Umwandlung eingereicht, so find für dieselben getrennte Anträge zu stellen.
7. Jedem Anträge ist ein besonderes Berzeichniß nach dem beiliegenden Muster III beizufügen, in welchem die mit dem Anträge überreichten Schuld
verschreibungen nach Jahrgang, Littera, Nummer
Reichsschuldenverwaltung zu entscheiden.
Art. 5 (8 14 st. st. £).).
1. Auf jedes Benach
richtigungsschreiben über Eintragung einer Buch
forderung ist
in
einer besonders in
die Augen
fallenden Form der Vermerk zu setzen:
Dies Schriftstück gilt nicht als eine über die
Forderung ausgestellte Verschreibung.
Die Schuldver
2. Die Auslieferung von Schuldverschreibungen
schreibungen find nach den Jahrgängen und inner
u. s. w. an Stelle zur Löschung gelangter Forde
und Nennbetrag aufgeführt find.
halb dieser nach den Littern und der Nummerfolge
rungen geschieht an den dazu von der ReichSschulden-
zu ordnen. Liegen einem Anträge zu verschiedenen
verwaltung legitimirt befundenen Berechtigten
Terminen verzinsliche Schuldverschreibungen bei (z.B. 3 ^2 oder L prozentige Schuldverschreibungen, theils
durch die preußische Kontrole der Staats papiere in Berlin,
mit Januar—Juli-, theils mit April-Oktober-Zinsen,
so find die betreffenden Schuldgattungen in dem Der-
oder durch eine mit Kafleneinrichtung ver
sehene Zweiganstalt der Reichsbank,
zeichniffe gesondert, unter fich ebenfalls nach den Jahr
oder durch eine von der betreffenden Landes
gängen, Littern mit) der Nummerfolge geordnet,
regierung für diesen Zweck zur Verfügung ge
aufzuführen. 8.
Der Einlieferer erhält sofort nach dem Ein
gänge einen Empfangsschein über Zahl und Nenn
stellte Landeskaffe, nach Prüfung der Identität des Berechtigten gegen Quittung.
betrag der eingelieferten Werthpapiere. Der Schein
Hat der Berechtigte die Zusendung durch die Post
muß von dem Rendanten und dem Oberbuchhalter
innerhalb des Deutschen Reichs in der Form des
des SchuldbuchbüreauS oder von deren Stellvertretern
8 10 Abs. 2 des Gesetzes beantragt,
unterschrieben sein.
Reichsschuldenverwaltung ermächtigt, diesem Anträge
so
ist die
9. Jede Eintragung in das Reichsschuldbuch wird
zu entsprechen. Die Sendung geschieht alsdann auf
von einem Mitgliede der Reichsschuldenverwaltung
Gefahr und Kosten des Berechtigten. Der Postein
und dem Buchführer unterschrieben.
lieferungsschein dient bi- zum Eingang der Quittung
10. Die Reichsschuldenverwaltung ist befugt, Er
gänzungen der in den Gesuchen gemachten Angaben
als Rechnungsbelag.
3. Die Mittheilung der in Gemäßheit des 8 14
zu erfordern, sofern dies zur Klarstellung der in dem
daselbst
ReichSfchuldbuch zu bewirkenden Eintragungen an
geschieht mittelst verschloflener Briese durch die Post,
gezeigt erscheint. Ablehnende Bescheide find mit Gründen zu ver sehen.
zu
erlassenden Benachrichtigungsschreiben
und sofern es besonders beantragt wird, mit der Bezeichnung .Einschreiben*. 4. Postsendungen, welchen Jnhaberpapiere bei
Art. 3 (8 6 a. a. O.). Bei Theilübertragungen
liegen, find nach ihrem vollen Nennwerth zu dekla-
und Theillöschungen müffen sowohl die Beträge,
riren, außer wenn ein anderes in der Form des
deren Uebertragung oder Löschung beantragt wird,
8 10 Abs. 2 des Gesetzes beantragt wird.
1898 (28. Jan.)
zum ersten Tage des Monats vor diesem Termin
5. Wegen der ZinSfendungen kommen § 18 der Gesetzes und der nachstehende Art. 7 zur Anwendung.
Art. 6 (8 15 a. a. £).).
245
bei der Reichsschuldenverwaltung eingehen.
Bel der Hinterlegung
3. Die Baarzahlung durch eine öffenttiche Kaffe,
oder ReichSbankstelle (zu 1 a
von Schuldverschreibungen find der Hinterlegungsstelle
ReichSbankhauptstelle
Abschrift des Kontos und, falls die ganze Forde
bis c) erfolgt gegen Quittung.
rung hinterlegt wird, die auf das gelöschte Konto
Legitimation und Identität deS Empfängers find
bezüglichen Akten mitzutheilen.
die Zahlstellen verpflichtet, nach Maßgabe der all
Die Betheiligten find von dem Verfügten gleich
gemeinen Vorschriften gewiffenhaft zu verfahren. 4. Wird die Baarzahlung bei der bestimmten
zeitig zu benachrichtigen.
Art. 7 (88 17 und 18 a. a. £).).
1. Die Be
Zahlstelle bis zum Ablauf des mit dem Fälligkeits
richtigung der Zinsen kann erfolgen:
termin beginnenden Kalenderquartals nicht erhoben,
a) durch die preußische StaatSschulden-Tilgungskafie in
Berkin
Bei Prüfung der
so wird der EmpfangSberechttgte mit dem Betrage
mittelst Baarzahlung oder,
der preußischen
bei
wenn dem Empfangsberechtigten ein Girokonto
Staatsschulden - Tilgungskaffe
auf eine Restliste gesetzt, und die Zahlung kann
bei der Reichsbank eröffnet ist, durch Gut
alsdann erst erfolgen, sobald ein Antrag von dem
schrift auf besten Konto;
Berechtigten an die preußische StaatSschulden-Til-
b) durch
Reichsbankhauptkaste,
die
sämmtlichk
gungskaste dirett gerichtet wird.
Reichsbankhauptstellen, die Reichsbantstellen, die
Art. 8 (tz 19 a. a. O.).
mit Kasteneinrichtung versehenen Nebenstellen
Aenderungen in der
Person oder Wohnung des Zinsenempfängers können
und die ReichSbank-Kommandite in Insterburg;
für den nächsten Fälligkeitstermin nur berücksichtigt
c) an Orten, an welchen fich keine der unter b
werden, wenn die schriftliche Meldung darüber bis
bezeichneten Reichsbankanstalten befindet, durch
zum ersten Tage des diesem Termin voraufgehenden
die in der Anl. IV bezeichneten Landeskaffen?
Monats bei der Reichsschuldenverwaltung eingeht.
zu b und c mittelst Baarzahlung;
Zulage IV.
d) mittelst Ueberfendung durch die Post im Jn-
Verzeichniß derjenigen LandeSkaffen, durch welche
lande. 2. Die Reichsschuldenverwaltung bestimmt, auf
an Orten, an denen fich keine mit Kasten-Einrichtung
welchem Wege die Zahlung erfolgen soll, und be-
versehene Bankanstalt befindet, die Berichtigung der
rückfichtigt dabei thunlichst die Wünsche der Gläu
Buchschuldzinsen erfolgen kann.
biger. Anträge aus eine Aenderung deS bisherigen 21. Elsaß-Lothringen:
Zahlungsweges können für den nächsten FälligkeitS-
Die Steuerlasten, und zwar in den Orten,
termin nur Berücksichtigung finden, wenn fie bis
in
welchen fich mehrere Steuerkaffen befinden, die Steuer kaffe 1.
3. Ueber da» verfahren vgl. Bkm. v. 28. März 1892.
28. Januar 1892. bekanntmach««- des Reichskanzlers wegen der Ä-ntrole des zum niederen Zollsatz auf Cognac zu verarkeitenden Weins. C.-Bl. 6. 37. Der BundeSrath hat in seiner heuttgen Sitzung
und
beschlosten, die nachstehend abgedruckten Vorschriften
3. Anleitung zur Unterscheidung der Pferde im
zur Ausführung der Handelsverträge mit Oester
Alter bis zu zwei Jahren von älteren Pferden 8
reich-Ungarn, Italien, Belgien und der Schweiz
Vestimm««geu über die Kontrole des zu« niedere« Zollsatz auf Lognac z« verarbeite«de« WeiuS.
zu genehmigen. 1. Abänderungen nnd
Ergänzungen
des
amt
lichen WaarenverzeichnisteS zum Zolltarif, des
1. Wer ausländischen Wein zum ermäßigten Zoll
statistischen WaarenverzeichnisteS und deS Ber-
satz von
zeichnisteS der Maflengüter, auf welche die Be
arbeiten beabfichtigt, hat um die Bewilligung eines
10 M. für 100 kg auf Eognac zu ver
stimmung im g 11 tos. 2 Ziff. 3 des Gesetzes
TheilungSlagerS unter amtlichem Mitverfchluß (g 1
vom 20. Juli 1879, betreffend die Statistik
tos. 1
des WaarenverkehrS, Anwendung finbet,3 12
Faßweine einzukommen.
2. Bestimmungen
über
die Kontrole des zum
des
Weinlager-Regulativs) 4
deutsche Zollgebiet zu «t. 25,
niederen Zollsatz auf Cognac zu verarbeitenden
für
1 de» Allgemeinen deutschen
Zolltarif» (s. unterm 24. Mai 1885) für .Wein zur Eognacbereitung unter Nontrole' der ermäßigte Zollsatz von 10 SR.
Sönne8
für
1. Durch die Waarenverzeichniffe vom 1. bezv. 6. Nov.
ist
in Beil. A für die Einfuhr in da»
100 kg vorgesehen.
Diese Begünstigung bannt auch
allen anderen meistbegünstigten Staaten zu; s. Bem. 6 zum
Handelsvertrag mit Oesterreich.
1895 ersetzt. 2. An deu Handelsverträgen mit Oesterreich und Italien
vom 6. Dez. 1891
Ziff. 1
3. Nicht abgrdrnckt.
i
4. S. dass, unter« 24. Juni 1888 Bd. V S. 416.
1892 (28. Jan. - 29. Jan.)
246 2.
Das
beantragte Wein-TheilungSlager kann
auch an Orten
bewilligt werden,
welche nicht der
Sih einer Zoll- oder Steuerstelle find (5 2 Abs. 1 des Privatlager-Regulativs).*5
Von dem im g 2
auf den
Brennapparat
beschränkt
werden,
wenn
nach den vorhandenen Anlagen ein ficherer Verschluß des BrennapparateS zu bewerkstelligen ist. 6. In
der Abmeldung ist die Beauffichtigung
Abs. 2 des Weinlager-Regulativs vorgeschriebenen
der Ueberführung der betreffenden Weinmenge auf
Lagerbestandes
den Brennapparat und die Ueberwachung der De
Erforderniß
eines
regelmäßigen
u. s. w. darf Abstand genommen werden.
stillation bezw. der erfolgte Verschluß des Brenn-
3. Auf den ermäßigten Zollsatz haben nur die
jenigen zur Cognacbereitung verwendeten Faßweine
Anspruch,
welche
stammen.
Cs find daher nur solche Weine zum
aus
meistbegünstigten
Ländern
apparateS amtlich zu bescheinigen. 7. Die weitere Behandlung des gewonnenen De stillationSprodukteS erfolgt nach den
Vorschriften
des Branntweinsteuergesetzes vom 24. Juni 1887 und den dazu erlaffenen Ausführungsbestimmungen.
TheilungSlager zuzulafien.
4. Die zum TheilungSlager abgefertigten Weine
8. Die
vom Lager-Inhaber bezw. Brennerei
dürfen lediglich zu Destillationszwecken in der Ge
befitzer zu tragenden Gebühren für Bewachung des
werbsanstalt des Lagerinhabers verwendet werden.
Wein-TheilungSlagerS während der Offenhaltung
Jede anderweite Verwendung bedarf der nur aus
und die Kontrolirung der Verarbeitung des Weins
nahmsweise zu ertheilenden Genehmigung des zu
find nach den Bestimmungen im § 5 des Wein
ständigen Hauptamtes.
lager-Regulativs bezw. nach den für den Zollver
5. Die Verarbeitung des zum Destilliren abge meldeten Weins wird amtlich überwacht. Die Ueberwachung kann auf die Ueberführung des Weins "sTe. dass, unterm Lt Juni 1888, Bd. V 6. 410.
kehr und den Brennereibetrieb bestehenden
allge
meinen Bestimmungen7 zu bemessen. 6. E. unterm 17. Juni 18V. 5. Branntweingebührenordnung v. 17. Juni 18k».
28. Januar 1892.
Ouudesrathsdeschluß über Abänderung des Privatlager- und des Äouten-Nrgulativs. C.-Bl. 6. 91. Der BundeSrath hat in seiner Sitzung vom 28.
2. Im g 23 Abs. 3
des Privatlager-Regulativs
ist hinter den Worten:
Jan. d. IS. Folgendes beschlossen: 1. Im 8 16 des Privatlager-Regulativs (C.-Bl.
1888 S. 233 ff.)* ist der dritte Absatz an seiner
.finden die Bestim
mungen im 8 16* einzuschalten:
.mit Aus
nahme des letzten Absatzes'.
jetzigen Stelle zu streichen, und dafür — unter
3. Im 8 6 des Konten-RegulativS (C.-Bl. 1887
Weglaffung der nur auf die Abmeldung nach
S. 585 ff.)* find die Worte: .die in dem vor-
Muster E. bezüglichen Worte .(Spalte 7)* —
hergegangenen
hinter dem jetzigen fünften, später vierten Ab
abgesetzten Waarenmengen' zu ersetzen durch:
Jahre
eingeführten und
satz, als neuer Abs. 5 einzuschalten. Der Ein
.die in dem vorhergegangenen Jahre im Konto
gang des sechsten Absatzes hat demgemäß die
zur Anschreibung gelangten und ab-
Faffung zu erhalten: .die im Abs. 4 bezeich-
gesetzten Waarenmengen'.
mten* Schriftstücke (u. s. w.). 1. S. dass, unterm 24. Aum 1888, Bb. V E. 410 ff.
7. E. dass, unterm 22. Dez. 1887, weitere AbSnderung
desselben f. unterm 11. April 1894.
Weitere Aenderung f. 4. Juli 1805.
29. Januar 1892. verardmmg des Ministeriums, betreffend die amtliche Geschäftssprache in verschiedenen
Gemeinden de» Landes.' «.-Bl. S. 19. Auf Grund des 8 5 de« Gesetzes, betr. die amt
liche GefchästSsprache, v. 31. März 1872 (G.-Bl.
S. 159) bestimme ich
im Anschlüsse an die Ver
ordnung v. 21. Dez. 1882 i Central- u. BezirkSAmtSblatt für 1883 S. 1):
Schaffnatt,
Barenbach, Rothau, Schirmeck und Vordruck im
Kreise Mölsheim;
Cuvry, Foville, Gorze, Kürzel,
BaronSweiler, Luffendorf, Menglatt, Ottendorf, LoSman,
Schnierlach, Urbach und Urbei«
Breitenau im Kreise Schlettstadt;
Für die Gemeinden:
St.
DiedolShausen,
im Kreise RappoltSweiler;
Welschensteinbach
und
Millern im Kreise Altkirch; 1. Letztvorhergehende Lhnl. v.s. unterm 20. Febr. 1889.
Landonvillers,
MaiziäreS, MoulinS, Remillh, Rollingen, Rombach, Roncourt, St. Julien, Sch, Solgne, Tennschen, Dal-
liäreS, Derny, BillerS-Bettnach und Woippy im
Landkreise Metz;
1892 ,(31. Jan. - 1. Febr.) Chemerh, Contchen, Herlingen und WaibelSkirchen
im Kreise Lolchen;
5. Dez.
1877
247 (Straßburger
Zeitung
Nr. 287)
zugelafsenen Ausnahmen von Bestimmung« und Wuifie im Kreise
Habudingen, Baxy, Vic
Chateau-Salins;
des
Gesetzes, betreffend die amtliche Geschästssprache, vom
31. März 1872 treten, insoweit fie nicht schon durch
Aumetz, Fentsch, Havingen, Kneuttingen, Neun
die Verordnung, betreffend die Ausführung deß 8 2
däuser, Nilvingen, Rohlingen und Neckingen im
diese« Gesetzes, vom 7. Juli 1888 (Central- u. Be
Kreise Diedenhofen:
zirks-Amtsblatt S. 164), die Verordnung, betreffend
Baronweiler. Brülingen. Destrich. Landorf und
Sülzen im Kreise Forbach;
die a mtliche Geschästssprache bei Führung der Standes
register, vom 12. Dez. 1890 (Central- u. Bezirks-
Aspach, Barchingen, Bisping, EsseSdorf, Gondre-
Amtsblatt S. 368) und die Verordnung, betreffend
Jmlingen, Kappel,
die amtliche Geschästssprache der Kultusbehörden,
Kirchberg asWald, Langenberg, Lörchingen, Rixingen,
vom 5. Mai 1891 (Central- u. Bezirks-Amtsblatt
range, Hermelingen,
Hessen.
Wobt, Schweixingen, Türkstein und Weiher im Kreise
S. 87) aufgehoben find,
Saarburg:
außer Wirksamkeit.
mit dem 30. Juni 1892
Die durch Verordnung des Oberpräfidenten vom
31. Januar 1892. Oekaimtmachung des Reichskanzlers, beireffend den Schuh deutscher Waareuzrichrn in der Schwei?.' R.-v.-Bl. S. 304.
Unter Hinweis auf tz 20 des Gesetzes über Marken i hierdurch bekannt gemacht, daß deutsche Waarenschutz vom 30. Nov. 1874 (R.-G.-Bl. S. 143)* wird * Zeichen in der Schweiz nach Maßgabe des dort gel-
■ tenben Gesetzes vom 26. Sept. 1890 den gleichen
1. Z» dgl. Uebmintanft d. 13. April 1892.
1 Schutz, wie schweizerische Waarenzeichen, genießen.
2. Jetzt «. v. 12. Mai 1894, s. 8 23 das.
1. Februar 1892. Verordnung, betreffend die Genehmigung von Veranftaltungen zur Wafferbenuhung.' «..»l. S. 9. g 1. Ueber Anträge auf Genehmigung der in
§ 1
des Gesetzes vom
2. Juli 1891 bezeichneten
g 8. Ist zur Bornahme der Veranstaltung außer der
wasserpolizeilichen Genehmigung
eine
weitere
Veranstaltungen entscheidet der BezirkSpräfident, in
Genehmigung erforderlich, so ist das Vorverfahren
besten Bezirk die Anlage oder der größere Theil
auch auf die Vorbereitung der Entscheidung über
derselben errichtet werden soll.
die weitere Genehmigung zu erstrecken und diese
Der Antrag auf Ertheilung der Genehmigung
Entscheidung, sofern der BezirkSpräfident oder eine
ist an den Kreisdirektor (Polizeidirektor) zu richten;
demselben unterstellte Behörde zuständig ist, gleich
dem Kreisdirektor (Polizeidirektor) liegt die Anord
zeitig mit der Entscheidung über die wafferpolizei-
nung des vorbereitenden Verfahrens (g 17 der Ge
liche Genehmigung zu treffen.
werbeordnung), sowie die Entscheidung über Ab
neten Entscheidung eine andere Behörde berufen,
Ist zu der bezeich
standnahme von demselben (g 2 deS Gesetzes vom
so hat der BezirkSpräfident die Zuläsfigkeit der
2. Juli 1891) ob.
Veranstaltung nur unter entsprechendem Vorbehalt
g 2. Sind Einwendungen nicht erhoben worden,
zu erklären und die Genehmigungsurkunde erst zu
und kann die Genehmigung nach dem Anträge des
ertheilen, wenn die außer der wafferpolizeilichen
Unternehmers ertheilt werden, so hat der Dezirks-
Genehmigung erforderliche weitere Genehmigung bei
präfident eine Genehmigungsurkunde auszufertigen.
gebracht ist.
In den übrigen Fallen ist der Bescheid mit Grün
den
zu versehen
und
den Bethelligten schriftlich
gegen BehändigungSschein
zu
eröffnen.
Die Ge
g 4. Ueber den gegen den Bescheid deS Bezirks-
präfidenten zulässtgen Rekurs (g 20 der Gewerbe
ordnung) entscheidet der Kaiserliche Rath.
nehmigungsurkunde ist erst zu ertheilen, wenn der
In den Fällen deS g 3 ist die Prüfung des
die Veranstaltung für zuläsfig erklärende Bescheid
Kaiserlichen Rathes, falls deffen weitere Zuständig
die Rechtskraft beschritten hat oder ein die Genehmigung
keit nicht besonders begründet ist, auf die waffer-
auSfprechender Rekursbescheid ergangen ist.
polizeiliche Entscheidung beschränkt.
Bor Ertheilung der Genehmigungsurkunde
ist
die Ausführung der Anlage nicht zuläsfig.
§ 5. Der Rekurs ist bei dem BezirkSpräfidenten einzureichen
präfident 1. Erlassen .aus Stund deß 8 2 Abs. 2 S., bett. Wasserbenutzrmg und Wasserschutz, v. 2. Juli 1891 sowie deß 8 '8 S..
bett, die Einführung der Gewerbeordnung in Elsag Lothringen,
v. 27. Febr. 1888.
und
zu
rechtfertigen.
Der BezirkS-
ist befugt, den Rekurs zurückzuweisen,
wenn derselbe verspätet eingelegt ist. Gegen die zurückweisende Berfügung ist inner
halb der durch § 20 der Gewerbeordnung vorge-
1892 (9. Febr. — 14. Febr.)
248
den Kaiserlichen
lieber Anträge auf Ertheilnng der Genehmigung
Rath zulässig, jedoch ohne aufschiebende Wirkung.
zu Wafferbenutzungsantagen, über welche zu dem
8 6. DaS Verfahren vor dem Kaiserlichen Rathe
bezeichneten Zeitpunkte noch nicht entschieden ist.
sich nach den auf Grund des 8 8 de- Ge
wird nach Maßgabe dieser Verordnung Entschei
sehenen Frist die Beschwerde an
regelt
setze-, betreffend die Einrichtung der Verwaltung, vom 30. Dez. 1871 (Gesetzbl. von 1872, S. 49)
erlassenen Bestimmungen.»
8 7. Die gegenwärtige Verordnung tritt gleich
dung getroffen. 8 8. Da- Ministerium für Elsaß-Lothringen * wird mit der Ausführung dieser Verordnung be auftragt.»
zeitig mit dem Gesetze vom 2. Juli 1891 in Kraft.
3. e. vorschr d. 12. HUrg 1892.
2. S. B. d. 23. März 1880.
9. Februar 1892. Verfügung des Ministeriums, betreffend -en Änsliefernngsverkehr mit Italien.' Iust.-Samml. XVII. S. 48. Nach Art. 8 des Auslieferung-verträge- zwischen
oder ein Haftbefehl erlaffen sei. an diejenige Kai
Konsulatsbehörde
dem Deutschen Reich und Italien vom 31. Olt.
serlich
1871 (R.-G.«Bl. S. 446) kann die yorläufige Fest
richten, in deren Bezirk der Verfolgte vermuthet
nahme nur im diplomatischen Wege beantragt wer
wird.
deutsche
in
Italien
zu
In dem Ersuchen ist zu erwähnen, daß der
In Fällen, welche einer besonderen Beschleu
Kaiserlichen Botschaft in Rom Mittheilung gemacht
nigung bedürfen, wird jedoch gestattet, nach Maß
sei. und daß die Stellung der nach dem Ausliefe-
den.
gabe der folgenden Bestimmungen zu verfahren:
rungsvertrage erforderlichen formellen Anträge bei
1. Da- Ersuchen, die vorläufige Festnahme einer
der Königlich italienischen Regierung Seitens der
Kaiserlichen Botschaft erfolge.
Person
herbeizuführen,
deren Auslieferung
auf
Grund
de- Auslieferungsvertrages zwischen
dem
2. Von dem Ersuchen (Ziff. 1) ist die Kaiserlich
Deutschen Reich und Italien vom 31. Ott. 1871
deutsche Botschaft zu Rom gleichzeittg und, wenn
beantragt werden soll, ist unter Angabe der dem
da- Ersuchen telegraphisch erfolgt, ebenfalls im tele' graphischen Wege in Kenntniß zu setzen.
Verfolgten zur Last gelegten strafbaren Handlung und mit thunlichst genauer Beschreibung seiner Person
sowie unter Berufung darauf, daß ein Strafurtheil,
ein Beschluß auf Versetzung in den Anklagestand 1. SBegtn Durchlieferung der Auszuliefernden durch die Schweiz f. »em. zu Bkm. d. 22. Aug. 1893.
Die Einsendung der zur Stellung des Aus
3.
lieferungsantrages erforderlichen Schriftstücke hier
her ist in solchen Fällen zu beschleunigen, weil die
Frist für die vorläufige Festhaltung nur 20 Tage beträgt.
14. Februar 1892. Wasserwehrordnung.' A.-Bl. S. 97. 8 1. Erreichen die Hochfluthen des Rheines eine
8 2. In dem bezeichneten Falle find die Gemeinden
solche Höhe, daß zur Abwendung drohender oder
namentlich zu nachstehenden Leistungen verpflichtet:
bereits
eingetretener Waffergefahr
augenblickliche
1. Die anläßlich der Waffergefahr
eingehenden
Vorkehrungen nothwendig werden, so find die Ge
Nachrichten und Anordnungen der Polizei- und
meindebehörden der in der Anlage I aufgeführten
Wafferbaubehörden, sowie die Meldungen an
Gemeinden, auch wenn sie selbst nicht unmittelbar
diese Behörden find ohne Verzug auf kürzestem
bedroht find, verpflichtet,
auf Anordnung der zu
und schnellstem Wege zu befördern.
Außer
ständigen Wafferbaubeamten oder der Polizeibehörde
dem ist dafür zu sorgen, daß von jeder Wasser-
für die schnellste Stellung der nöthigen Hülfe durch
bedrohung und jedem für die Beurtheilung
Hand- und Spanndienste zu sorgen.
der Sachlage wichtigen Ereignisse die Wasser
Zuständig je für ihre Amtsbezirke find in dieser
Richtung die
Wafferbauinspettoren
und
Damm
meister, die KreiSdirettoren und Polizeikommiffare.
baubehörde und die Krei-direktion schleunigst
benachrichttgt werden. 2. Sobald seitens eines der zuständigen Beamten
die
die Aufforderung zur Bewachung der Hoch-
Hülseleistung dringend ist, find die Gemeindebe-
wafferdämme ergeht, find die nöthigen Mann
Hörden verpflichtet, ohne vorgängige Aufforderung
schaften auszubieten,
nach bestem Ermeffen die geeigneten Schutzarbeiten
etwa sonst bedrohte Gegenstände während der
In
außergewöhnlichen Fällen,
und
wenn
einzuleiten und zu betreiben. 1. Erlasse» .ans Grund der 85 40, 52 Waster-G. v. 2. Auli 1801' vom Ministerium.
um diese Dämme und
Dauer der Waffergefahr bewachen zu lassen.
3. Bei dringender Gefahr find die erforderlichen weiteren Mannschaften und die nöthigen Ge-
249
1892 (14. Febr.) spanne auf-ubieten und nebst den nothwen
die nach der Anzahl der im Gemeindebezirke ge
digen Geräthen und Materialien an die von
legenen Dammstrecken (Abs. 2) erforderliche Anzahl
der Polizei- oder Wafferbaubehörde bezeichneten
von Abtheilungen.
Diesen Abtheilungen liegt in vorauSzubestimmen-
Stellen zu beordern. Die Gemeindebehörden haben hiebei den Anord
der Reihenfolge aus den gleichfalls im Voraus zu be
nungen der Polizei- und Wafferbaubehörden, ins
zeichnenden Dammstrecken die Bewachung der Dämme
besondere
denjenigen de-
und die Ausführung der erforderlichen Schutzarbeiten
mit der Ueberwachung
und Leitung der Schutzarbeiten betrauten Personals,
ob. Die Abgrenzung der Dammstrecken erfolgt durch
einschließlich der Obmänner (8 5), Folge zu leisten.
die Wafferbauverwaltung.
Bis auf Weiteres ist in
dieser Hinficht da- Berzeichniß in Anlage III * maß
Die Gendarmeriemannschasten find berufen, bei
der Bereitstellung der Mannschaften, Gespanne, Ge-
gebend.
rathe und Materialien, sowie bei der Beauffich-
Die einzelnen Abtheilungen werden unter Ob
tigung der Ausführung der getroffenen Wach- und
männer gestellt, welche der Wafferbauinspektor auf
Schutzmaßregeln mitzuwirken.
den Vorschlag
des Bürgermeister- ernennt.
Die
Jeder arbeitsfähige männliche Einwohner
Obmänner werden in den ihnen obliegenden Dienst
der bezeichneten Gemeinden im Alter von 17—60
leistungen durch Beamte der Wafferbauverwaltung
8 3.
Jahren ist zur Leistung der Handdienste, jeder im
unterwiesen; fie haben allen ihren Dienst betreffen
Befitze von Pferden, Gespannen, Material und Ge-
den Anordnungen des Wafferbauinspektors zu ent
räthschaften befindliche Einwohner zur Leistung von
sprechen.
und zur Lieferung der erforder
8 6. Gleichzeitig mit dem in 8 5 erwähnten Ver
lichen Materialien und Geräthschaften verpflichtet.
zeichnisse wird vom Gemeinderathe alljährlich eine
Spanndiensten
Liste derjenigen Pferdebefitzer aufgestellt, welche bei
Diese Leistungen können nicht verweigert werden.
Die Aufforderung dazu geschieht in Weise durch allgemeines Aufgebot.
eintretender Waffergefahr die Beförderung von Nach
ortsüblicher
richten mittels reitender Boten,
Die Gemeinde
die Anfuhr von
und gegebenen Falles
behörden haben aber, namentlich in denjenigen Ge
Geräthen und Materialien
meinden, in welchen die Hülfeleistung nicht zum
den Transport von Mannschaften in bestimmter
Voraus organifirt ist (§ 4), darauf zu achten, daß
Reihenfolge zu besorgen haben.
das allgemeine Aufgebot, soweit es nöthig erscheint,
8 7. Dem Bürgermeister liegt ob, durch ein nach
durch direkte mündliche Aufforderung ergänzt wird.
Stückzahl aufzunehmendes, alljährlich zu revidiren-
Ausgenommen von der Verpflichtung zu Hand
deS Berzeichniß festzustellen, in welchem Umfange
die Gemeinde die erforderlichen Geräthschaften jeder
diensten find:
zeit aufbringen kann (vgl. 8 3 und Anlage II).
1. die im öffentlichen Dienste stehenden Beamten
8 8. Die KreiSdirektoren haben die richtige und
(Staats-, Bezirks,- Kreis- und Gemeindebe
rechtzeitige Erledigung der nach den 88 5—7 den Ge
amten) : 2. Geistliche und Lehrer;
meindebehörden obliegenden Maßnahmen zu über
3. Aerzte und Apotheker;
wachen. Zu diesem Behufe find ihnen spätestens aw 1.
4. die in Spitälern beschäftigten Personen.
Februar jeden Jahre- die Befchlüffe des Gemeinde-
Ausgenommen von der Gestellungspflicht zu Spann diensten find die Fuhrwerke, zu deren Haltung öffent
rathe- über die Eintheilung der Mannschaften und
verpflichtet find, sowie die zur Aus
die Leistungen der Pferdebefitzer, sowie das Der-
übung des ärztlichen Berufes dienenden Fuhrwerke.
zeichniß über dir vorhandenen Geräthe durch den Bür
liche Beamte
Ausnahmen von der Verpflichtung zur Hergabe
germeister in doppelter Ausfertigung vorzulegen.
von Geräthschaften und Materialien finden nicht statt.
Der KreiSdirettor übermittelt die Listen und Ber-
Die Wafferbauverwaltung
zeichniffe unverweilt dem Wafferbauinfpettor zur [ gutachtlichen Aeußerung, veranlaßt demnächst die
stellt von den hier in Betracht kommenden Gegenständen diejenigen Stücke
und Mafien, welche erfahrungsgemäß zur Sicherung
etwa erforderlich erscheinenden Abänderungen und
der Hochwafferdämme ohne Verzug nöthig werden,
entscheidet
in den Ortschaften aber nicht immer zu finden find.
Meinungsverschiedenheit zwischen
Alle übrigen erforderlichen Geräthe und Materialien
inspektor und dem Bürgermeister bezüglich der zu
gleichzeitig
über
eine
etwa
bestehende
dem Wafferbau
find von den Gemeinden zu stellen. (Dgl. hiezu das
Obmännern zu ernennenden Personen.
Berzeichniß Anlage II.)
direktor hat jedoch in diesem Falle die Wahl unter
8 4 In den in der Anlage I mit einem (*) bezeich
neten
Gemeinden
ist
die zu
den von dem Wafferbauinspektor in technischer Hin-
leistende Hülfe im
Voraus zu organifiren.
8 5. Zu diesem Zwecke stellt der Gemeinderath
Der Kreis
ficht als geeignet bezeichneten Personen zu treffen. !
Nach erfolgter Genehmigung der Listen und Ber-
zeichniffe giebt der KreiSdirettor die
eine Ausfer
im Januar jeden Jahres ein Berzeichniß der zur
tigung dem Bürgermeister zurück, die andere Aus
Leistung der Handdienste verpflichteten Einwohner
fertigung erhält der Wafferbauinfpettor.
auf und bildet aus den Namen dieses Verzeichniffes
2. Nicht «-gedruckt.
250
1898 (14. Sehr.)
Die genehmigten Listen
bilden die Grundlage
8
12.
Zur
Vermeidung von
Verwirrung im
für die nach § 3 an die Einwohner regelmäßig
Falle der Noth find in jeder Gemeinde, in welcher
und abgesehen von dem Falle besonderen Nothstän
die Wafferwehr organifirt ist (8 4), von Zeit zu
de- (5 9) zu stellenden Anforderungen.
Zeit — mindestens aber alle 5 Jahre — Uebungen
erfolgten Genehmigung der neuen Listen
Bis zur bleiben
abzuhalten.
Diese Uebungen erfolgen auf Beran -
laffung de- WafferbauinspektorS unter Leitung der
die vorjährigen in Gültigkeit. 8 9. In Gemeinden von mehr als 1500 Seelen
Dammmeister und unter Zuziehung der zur Damm
find zur Bildung der Wafferwehr und zur Ein-
strecke gehörigen Rheinbauwärter und Obmänner.
theilung in die einzelnen Abtheilungen nur so viel \
Der Tag der Uebung ist in eine für die dienstpflich
Mannschaften heranzuziehen, als nach der Lage und ! tige Mannschaft möglichst arbeitsfreie Zeit zu legen Länge der Dämme geboten ist. Für die Zahl der ! und vorher mit dem Bürgermeister zu vereinbaren. in den einzelnen Gemeinden zu diesem regelmäßigen ! Kommt eine Vereinbarung nicht zu Stande, so seht Wasserwehrdienfi erforderlichen Mannschaften und ! der Kreisdirettor auf Antrag de« Wafferbauinspektorv Obmänner ist bis auf Weiteres die beigegebene | die Zeit der Uebung fest.
Neberficht (Anlage IV)8 maßgebend.
,
Bei diesen Uebungen ist besonders darauf zu achtere
Ergiebt sich in diesen Gemeinden ein Ueberschuß I
daß die Mannschaft der einzelnen Abtheilungen
an wasserwehrpflichtigen Personen, so hat bei der | mit den Grenzen der Dammstrecke, deren Bewachung jährlichen Eintheilung der Mannschaften je nach dem ! ihr obliegt, bekannt wird. Die einzelnen Dammstrecken Verhältniffe der erforderlichen zu den überzähligen [ find daher in jedem Falle zu begehen. Dabei mache», Mannschaften ein Wechsel derart einzutreten, daß
die Führer (Dammmeister, Rheinbauwärter, Ob
die Verpflichtung zum regelmäßigen Wafferwehr-
männer) die Mannschaft auf alle Punkte aufmerksam,
dienst der Reihe nach die sämmtlichen Wafferwehr-
welche für den Dammschutz von Bedeutung find.
Soweit die Zeit es erlaubt und es angängig u»»d
pflichtigen möglichst gleichuiäßig trifft. Auch kann im Falle
des Vorhandenseins über
zähliger Mannschaften der Kreisdirektor auf
den
zweckmäßig erscheint,
ist der Mannschaft
hauptsächlichsten Sätzen der
von den
„Dienstanweisung für
Vorschlag des Gemeinderathes die in 8 3 für die
die Obmänner der Wachen zum Schutze der Haupt -
allgemeine Verpflichtung zum Wafferwehrdienste ge
rheindämme bei Hochwasser" Kenntniß zu
setzte Altersgrenze (60 Jahre) hinsichtlich der Heran
gebe»,.
Den Spanndienste leistenden OrtSeinwohnern find
ziehung zum regelmäßigen Dienste unter Wahrung
die Punkte genau zu bezeichnen, wo die
des nach Abs. 1 zu berücksichtigenden Bedürfnisses
Wafferbauverwaltung bereit gehaltenen Geräthe und
entsprechend herabsetzen.
Materialien aufbewahrt werden oder lagern, und
8
10.
Die Gemeindebehörden
größerer Städte
können auf ihren Antrag durch das Ministerium
von der
an welche Personen fie fich wegen Herausgabe der
ersteren zu wenden haben.
davon entbunden werden, die Wafferwehr nach Maß
8 13. Die Vergütung der Dienstleistungen der Ob
oder, wo diese
männer (8 5) wird bei deren Ernennung mit dem
gabe der §8 4—7 zu organifiren
Organisation ohnehin nicht einzutreten hat (8 4),
Wafferbauinspektor vereinbart.Sie erfolgt auS Staats
die allgemeinen Aufgebote (8 3) in Fällen gewöhn
Mitteln und wird vomWafferbauinfpektorangewiefen.
licher Art zu erlaffen, wenn
fie nachweisen, daß
Wegen Vergütung für die Hand- und Spann
fie im Falle eintretender Waffergefahr stets in der
dienste der Einwohner ist die Gemeindeverfaffung
Lage find, die erforderliche
maßgebend.*
Mannschaft in aus
reichender Zahl anderweit (z. B. durch die feiten«
der Militärbehörde zugesagte Theilnahme der Gar
Gegebenen Falles erfolgt ihre Fest
setzung durch den Gemeinderath. Treten Beschädigungen
an
den
von den Ein
nison, durch Mitwirkung des Feuerwehrkorps, durch
wohnern gestellten Gespannen, Geräthschaften
Bildung freiwilliger oder bezahlter WafferwehrkorpS)
Materialien in Folge ihrer Benutzung zum Master
zur Stelle zu schaffen und die nöthig werdenden
wehrdienst ein, oder kommen derartige Gegenstände
und
Pferde, Gespanne, Geräthschaften und Materialien
während oder in Folge dieser Benutzung in Verlust,
ohne Rückgriff auf die Verpflichtung der Einwohner
so hat die Gemeinde dem Eigenthümer volle Entschädigung zu leisten. Die Festsetzung derselben erfolgt,
zu gestellen. 8 11. Die Freistellung vom regelmäßigen Wafferwehrdienst (8 9)
und
die
Entbindung einzelner
vorbehaltlich des Rechtswegs, durch den Gemeinderath. 8 14. Verfehlungen gegen die Vorschriften dieser
Städte von der Organisation und dem allgemeinen
Verordnung und die
Aufgebot der Wafferwehr (8 10) hebt die allgemeine
besonderen Anordnungen der zuständigen Behörden
gemäß derselben erlassenen
Verpflichtung zur Leistung der Hand- und Spann
und Beamten werden nach 8 360 Ziff. 10 des Straf
dienste und zur Hergabe von Geräthen und Mate
gesetzbuchs und nach 8 44 Ziff. 4 deS Gesetzes, be
Fällen besonderer Gefahr,
treffend Wafferbenutzung und Wafferschutz, vom 2.
rialien (8 3)
in den
welche das Aufgebot verstärkter Hülfe macht, nicht auf.
3. Nicht abgedruckt.
erforderlich
Juli 1891 bestraft. 4. Die Genr^O. v. f>. Auni 1885 enthält Ses. Bestim nmngen nicht; vgl Zit 11 Art. 8 Ziff. 5 «. v. 16. «ng. 1790.
251
1892 (14. Fvebr.) Arrl-ßt I. Verzeichuitz der Geveeinde«, welche zu« Wafferwehrdieuft bei Nheinhochwaffer verpflichtet sind.
Landkreis Straßburg. «Wanzenau mit Wörth. «Kilstett.
Kreis Mülhausen.
*9leuborf.
«Höningen.
«KembS.
*9Hfftr.
«Ottmarsheim.
Kreis Hagenau. «Rosenau.
Blohheim.
* Klein-Landau.
* Homburg.
«Eichwald.
«Banzenheim.
«Blodelsheim.
«AlgolSheim.
*ObersaaSheim.
gelsheim.
«BieSheim.
«Kuenheim.
«Dol-
«MarkolSheim. «Mackenheim. «Boozheim. «Ar-
tolSheim. «RichtolSheim. «Schönau. «Saasenheim.
«Booszheim.
«Selz mit Neu-Beinheim. «Münch-
Winzenbach.
«Mothern.
«Lauterburg.
Neeweiler.
Anlage II. Bereich»»«- der z» de» Schntzarbeite» hauptsöchlich »Sthige» BerSthe «»d Materialie«. 1. «Laternen, 2. «Pechfackeln, 3. «Pechkränze mit den zugehörigen Pfannen, 4. «Aexte, 5. «Beile. 6.
«Friesenheim.
«Faschinenmesser, 7.
KreiS Erstein.
«Rheinau.
hausen.
«Balzenheim.
Kreis Schlettstadt.
«DiebolSheim.
«Röfchwoog.
«Fort-Louis.
Kreis Weißenburg.
«Geiswaffer.
«Bogelgrün.
«Dal«Statt»
Roppenheim.
«Beinheim.
«Arzenheim.
«Sundhausen.
«Auenheim.
«Feffenheim.
«NambSheim. «Heitern.
«Drusenheim.
«Sesenheim mit Dengelsheim.
hlmden.
«Neuhäusel.
KreiS Colmar.
«Dalgau.
«Herlisheim.
«Ofiendorf.
matten.
Kreis Gebweiler.
«Rumersheim.
«Gambsheim
mit Bettenhofen.
«Daubensand. *Oben-
heim. «Gerstheim. «Erstein mit Kraft. «Nordhausen mit Au. «PlobSheim. «Eschau. Jllkirch-Grafenstaden.
«Dorschlageisen,
9.
«Schaufeln, 8. «Spaten,
10. «Schlegel,
«Schubkarren, 13. «Nachen,
11. «Körbe,
14. Pfahle.
schinen, 16. Steine, 17. Bretter,
12.
15. Fa
18. Diehlen, 19.
Strohe, 20. «Säcke, 21. «Seilwerk, 22. «Ketten.
Stadtkreis Straßburg.
23. «Segeltücher.
«Straßburg.
• Auf diese Beräthschafteu erstreckt sich die von dem Bürger-
• Ja Hefen gemeinten ist die zu leistende Hülfe im Bor
Uebersicht.
Bgl. § 4 der Verordnung.
aus zn organifiren.
meister nach 8 7 der Masterwehrordnung jährlich aufzustellende
14. Februar 1892. Äusfktzrmgsbestimmungen des Ministeriums ;u den §§ 39 und 41 des Gesetzes, betreffend Wassrrbenntznng und Wafferfchntz, vom 2. Juli 1891. «.-Bl. S. 110.
A. Zu § 39, betreffend Bauten und an dere
Vorrichtungen
im
Ueberschwem-
mungSgebiete desRheins, welche geeig net find,
auf den
natürlichen Abfluß
des Wassers einzuwirken.
trächttgung deS AbflußquerschnittS des Stromes
verursachen;
6. Ablagerungen und Anhäufungen von Steinund Erdmaffen; 7. Veranstaltungen, welche Verlandung oder son
8 1. Zu Bauten und Veranstaltungen im Ueber-
schwemmungSgebiete des Rheins (§ 39 Abf. 2 des
stige Aenderungen des natürlichen Zustandes der Altwaffer bezwecken.
Gesetzes), welche geeignet find auf den natürlichen
§ 2. Anträge auf Genehmigung zu den in 8 1
Ablauf des Masters einzuwirken, und daher der
bezeichneten Bauten und Veranstaltungen find an
Genehmigung der zuständigen Behörde
den Wafferbauinspektor zu richten.
bedürfen,
find insbesondere zu rechnen:
Handelt es fich um Anlagen und Veranstaltungen
1. Dammbauten jeder Art, welche Lage und Rich
größeren Umfanges, welche vorausfichtlich einen er
tung zum Strome die Dämme auch erhalten
heblichen Einfluß auf die Abflußverhältniffe des
sollen;
Stromes haben werden, so find dem Anträge außer
2. Wegeanlagen, sofern Erhöhung der Gelände
einer näheren Beschreibung der Anlage die zur Be
oberfläche, Ueberbrückung oder Auffüllung von
urtheilung ihrer Wirkung erforderlichen Pläne bei
(Nebenarmen des Rheines) oder
zufügen. Die vorgelegten Pläne und Beschreibungen
Altwaffern
Abtragung des Geländes in der Nähe
von
find nach Anordnung de- WafferbauinspettorS zu
KorrettionSbauten des Stromes oder von Hoch-
vervollständigen, wenn fie für die
wafferdämmen damit verbunden ist;
der maßgebenden Derhältniffe nicht auSreichen.
3. Gebäude jeder Art und jeden Umfangs; welche
Ist anzunehmen, daß die geplanten Anlagen und Veranstaltungen nicht geeignet find, eine nennenS-
4. Einfriedigungen; 5. Pflanzungen,
Beurtheilung
eine
wesentliche
Beein-
werthe Einwirkung auf die Abflußverhältniffe aus-
zuüben, so genügt eine Beschreibung derselben. Der
Wasserbauinspektor hat die Vervollständigung von
Die
vom Ministerium
genehmigten
Entwürfe
werden dem Bezirkspräsidenten übermittelt, welcher
Anträgen dieser Art durch Beifügung von Plänen
sie zur Kenntniß der betheiligten Grundbesitzer zu
anzuordnen, wenn die Veranstaltung einen größeren
bringen hat.
Einfluß vermuthen läßt, als der Antragsteller an
8 8.
Handelt es sich um Neubauten oder um
Dammverlegungen, welche einen wesentlichen Einfluß
genommen hat.
S 3. Der Wasserbauinspektor entscheidet über die
auf die Abflußverhältnifle de- Stromes oder die
eingehenden Anträge unter Beobachtung der in dem
Ueberfluthung der durch Hochwaflerdeiche geschützten
nachfolgenden
getroffenen
Paragraphen
Bestim
Gebiete und deren Druckwafler- und EntwäflerungS.
verhältnifle bei Hochfluthen haben, so find die Ent
mungen.
8 4. Die Genehmigung ist unbedingt zu versagen,
würfe einem Doruntersuchungsverfahren zu unter
wenn die beabsichtigte Anlage auf die Abflußver-
werfen, deflen Dauer je nach der Wichtigkeit und
haltnifle des Stromes einen wesentlich ungünstigen
dem Umfange der Anlage im einzelnen Falle vom
Einfluß auszuüben geeignet ist.
BezirkSpräfidenten festzustellen ist, aber nicht unter
Das Gleiche gilt,
selbst wenn die von der An
8 Tage betragen darf.
lage zu erwartende Verschlechterung der Abflußver-
Sollen nur bestehende Dämme erhöht und ver
hältnissc für eine minder erhebliche zu erachten ist,
stärkt werden, und find deshalb lediglich Entschädi
1. für den Fall, daß der natürliche Zustand des
gungen an Grundeigenthümer für stärkere Jnan-
FluthprofileS an der in Betracht kommenden
spruchnahme ihrer Grundstücke infolge der Damm
Stromstrecke bereits in Folge von Eisenbahn -
erbreiterung oder für Bodenentnahmen u. s. w. zu
sonstigen An
regeln, so genügt eS, die Entwürfe dem Bürger-
lagen eine beträchtliche Ermäßigung erlitten hat,
meister der betreffenden Gemeinde mit dem Auf
und
Straßenübergängen oder
2. für den Fall, daß die betreffenden Profile auf
trage zu übermitteln, die in Betracht kommenden
Vereinbarung mit anderen Regierungen oder
Grundbesitzer von den geplanten Bauausführungen
Behörden beruhen.
in Kenntniß zu setzen.
Glaubt der Wafferbauinspektor,
daß die erheb
liche Einwirkung auf die Abflußverhältnifle iAbs. 1)
8 9.
Werden von irgend einer Seite Bedenken
gegen die Anlage erhoben, oder haben die dadurch
oder be
berührten Grundeigenthümer besondere hierauf be
seitigt werden kann, so hat er die Entscheidung des
zügliche Wünsche vorzubringen, so find dieselben,
Ministeriums einzuholen.
sofern
durch geeignete Vorkehrungen gemindert
ein Boruntersuchungsverfahren
fiattfindet,
Das Gleiche gilt, wenn in den Fällen dieses Pa
bei dem mit der Leitung desselben betrauten Be
ragraphen der Antrag von einer Behörde ausgeht.
amten vor Schluß des Verfahrens, andernfalls bei
§ 5. Vor Ertheilung der Genehmigung hat der
dem Waflerbauinspettor innerhalb einer Woche nach
Wafferbauinspektor die Anträge und Verhandlungen
erfolgter Kenntnißgabe schriftlich einzureichen oder
dem Ministerium vorzulegen:
zu Protokoll yi erklären.
1. wenn an den in Betracht kommenden Stellen
8 10. Die erhobenen Einwendungen (g 9) werden
die Breite des Geländes zwischen dem Kor
dem Ministerium zur Prüfung und Entscheidung
rektionswerke und dem Hochwaflerdamme we
vorgelegt. Eine Verhinderung der angeordneten Bauaus
niger als 150 Meter beträgt,
2. wenn es sich um Anlagen handelt, deren Ge
führungen ist nicht zuläsfig. Ebenso wenig können
nehmigung nach den bestehenden Vereinbarungen
die betheiligten Grundbefitzer die Entnahme der zur
ein vorgängiges Benehmen mit der Großherzog
Ausführung, Derbeflerung und Unterhattung der
lich Badischen Regierung erfordert.
Dammbauten erforderlichen Materialien aus ihren
£ 6. Gegen die Entscheidungen des Wasserbau
Grundstücken verweigern oder die Benutzung ihrer
inspektors ist Beschwerde an das Ministerium zu
Grundstücke zur Lagerung und Durchführung der
lässig.
Baumaterialien und zum Durchgang der bei den
8. Zu 8 41 Abs. 1, betreffend Verpflich-
Dammbauten beschäftigten Personen unterlagen.
Lungen, welche den Grundeigenthümern
8 11. Bei der Wahl der Grundstücke zu Boden
imUeberschwemmungSgebiete des Rheins
entnahmen kommt in erster Linie in Betracht, ob
in Folge der Anlage
der Boden für die Dammbauten geeignet ist. Außer
und
Verstärkung
von Hochwasserdämmen obliegen.
8 7. Sind im Überschwemmungsgebiete des Rheins
dem find die mit der Bodenentnahme verbundenen
Kosten zu berückfichtigen.
neue Hochwafferdämme anzulegen oder bestehende
Hat der Bauinspettor die Wahl des Grundstückes
Dämme zu erhöhen und zu verstärken, so stellt der
getroffen, so setzt er den Grundbefitzer hiervon in
Wafferbauinspektor die hierfür erforderlichen Ent-
Kenntniß und theilt ihm gleichzeitig den Betrag
würfe auf und legt
der zu gewährenden Entschädigung mit.
sie zunächst unter Beifügung
der etwa erforderlichen Erläuterung dem Ministe rium vor.
Gegen die Anordnungen des Waflerbauinspektors ist Beschwerde an daS Ministerium zuläsfig.
253
1892 (16. ftebr.) § 12. Für den Fall, daß über die in Folge von
werden.
Will eil» Eigenthümer ohne vorgängige
Dammbauten zu gewährenden Entschädigungen eine ' Anordnung
des
Wasserbauinspektors
aus
freien
Verständigung -wischen dem Wafferbauinspektor und | Stücken zur Entfernung solcher Bäume schreiten, so
ist, befindet hat er von seiner Absicht rechtzeitig den WafferbaudaS Ministerium in der Sache. Der ergehende Be- ' Inspektor in Kenntniß zu setzen.
den Grundbesitzern nicht zu erzielen
schluß ist mit Gründen zu versehen und den Be
Wo die Hochwafferdämme durch Waldungen ziehen,
theiligten schriftlich gegen Behündigungsschein zu I find die Schutzstreifen stets frei zu halten, nöthige»» eröffnen. Gegen die Entscheidung de- Ministeriums ! Falls gehörig auszuästen und von Wurzelausschlag steht nach Maßgabe der Bestimmung in 8 6 des ! zu säubern.
Gesetzes der Rechtsweg offen.
§ 17. Die Flächen der Dämme und Schutzstreifei»
C. Zu K 41 Abs. 2, betreffend den Schutz
dürfen nicht umgebrochen oder auf irgend eine andere
der Korrektionswerke und Hochwasser ; Art angebaut werden; auch ist verboten, auf den
Grasflächen Vieh zu weiden.
dämme.
8 18.
8 13. Die Grundbesitzer, auf deren Eigenthum
Das Betreten der Hochwafferdämme und
Hochwafferdämme errichtet werden, bleiben Eigen - ihrer Schutzstreifen ist allen anderen Personen als thümer der betreffenden Geländeflächen.
den Eigenthümern und den von diesen zur Bewirth-
Ergiebt sich die Nothwendigkeit, einen bestehenden
schastung des Bodens verwendeten Personen unter
Hochwafferdamm zu beseitigen, so ist die Grund
sagt.
fläche desselben wieder gehörig einzuednen und ent
8 19. Zum Fahren, Reiten und Gehen auf der
sprechend dem Zustande der angrenzende»» Gelände
Krone dieser Dämme, sowie zum Fahren und Reite»»
flächen
mit Mutterboden zu bekleiden.
Ist dem
auf der Krone der Korrektionswerke ist die Ge
Grundbesitzer in Folge der Dammbesettigung ein
nehmigung
Ernteverlust erwachsen, so ist er dafür angemeffen
Diese Genehmigung erfolgt, was die Hochwaffer-
des
WafferbauinfpektorS
erforderlich.
dämme anlangt, dritten Personen gegenüber unter
zu entschädige»».
8 14. Die Flächen der Hochwafferdämme dürfen
dem Vorbehalte, daß die betreffenden Grundeigen
Zur Besäung der
thümer in diese Benutzung der Dammkrone ein
nur zur GraSnutzung dienen.
willigen.
Flächen darf nur GraSfamen verwendet werden,
»velcher einen festen und dichten Rasen giebt.
8 20. Die regelmäßige Benutzung der Korrektions
Ge
werke und Hochwafferdämme zu Fahr- oder Reitnicht gepflanzt und nicht geduldet werden. Ausnahmen j wegen ist nur unter der Bedingung zu ertheilen, daß sträuch und Stauden dürfen auf den Dammflächen
bezüglich dieser Behandlung der Dammflächen be i die Gesuchsteller sich verpflichten, die Kosten der durch * diesen Gebrauch erforderlich werdenden Jnstand-
dürfen der Genehmigung des Ministeriums.
8 15. Am Fuße der Böschungen der Hochwasser ! setzung und Unterhaltung der Dammkrone zu tragen, dämme ist ein Schutzstreifen anzulege»», dessen Breite j
Die betreffenden Jnstandsetzungs- und Unterhal-
auf der Wafferseite mindestens ein Meter und auf ! tungsarbeiten
werden durch
die Verwaltung auf
Rechnung der Erlaubnißinhaber auSgeführt. Letztere
der Landseite zwei Meter betragen muß.
Diese Schutzstreifen sind in jeder Beziehung wie
die Dämme zu behandeln.
können sich jedoch an diesen Arbeiten durch Liefe! rung von Materialien sowie durch Handarbeiten
8 16. Weder auf dei» Schutzstreifen noch auf i und Fuhren betheiligen, wenn sie den bezüglichen den Dämmen dürfen Bäume gepfla»»zt tverdei». Die \ Aufforderungen deS WafferbauinfpektorS ohne Verzug vorhandenen Bäume find nach und »»ach
— zu I nachkommen.
Wird die Uebernahme der gedachten Koster» verder Besitzer — zu beseitigen. Diese Beseitigung muß ! weigert, so verbietet der Wafferbauinspettor die Be-
treffenden Falls gegen entsprechende Entschädigung
unter allen Umständen dann erfolgen, wenn in Folge i Nutzung der Dämme zu DerkehrSzwecken und läßt zu großer Ausdehnung oder in Folge Absterbens . die betreffenden Strecken nöthigenfallS absperren. 8 21. Zuwiderhandlungen gegen die den Schutz Bei der Beseitigung von Bäumen, welche auf den ! der Korrektionswerke und der Hochwafferdämme be-
der Bäume die Sicherheit des Dammes bedroht ist.
Dämmen und den Schutzstreifen stehen, find auch 1 zweckenden Vorschriften dieser Verordnung werden die Stöcke und Wurzeln auszugraben; die entstehen j nach 8 44 deS Gesetzes, betreffend Wafferbenutzung den Löcher müffen gut eingesta»npft und eingeebnet : und Wafferschutz, vom 2. Juli 1891 bestraft.
16. Februar 1892. Verordnung, betreffend die Vlebrrtragung richterlicher Eeschiiste an Referendare.' S.-Bl. 6. 11.
Referendaren, welche im Vorbereitungsdienste seit i den Amtsrichter, welchem sie zur Ausbildung übermindestens zwei Jahren beschäfttgt sind, kann durch ; wiesen find, die selbstständige Erledigung einzelner 1. Erlagen .auf »rund bei $ 16 ». d. 14. Ault 1871, I 0. v. 4. Nod. 1878, bete, die Ausführung deß Gerichtsder. bete. Abändeeungen bee Eeeichtsderfasiung, und bei 5 6 bei
fafiungsgefetzei." — Tie Vorschriften über die Ausbildung
1892 (24. Febr. - 28. Frbr. - 1. März)
254
richterlichen Geschäfte mit Ausschluß derjenigen, zu | Vorschrift nur hinfichtlich der Abhaltung von Tersie nach 8 6 Abs. 2 des Gesetzes vom ! minen Gebrauch gemacht werde. 3
welchen
4. Nov. 1878* nicht befugt find, übertragen werden. i richterlichen Geschäfte an Referendare, wie sie zu deren Aus Es ist jedoch als Regel zu beachten, daß von dieser | bilduag bereits durch 8 12 des Regulativs do« 17. Febr. 1872 vorgesehen war, näher geregelt worden.
Die Referen
darr allgemein, wenn auch nur in einzelnen bestimmten
der Referendare s. unter« 10. Aug. 1891; dgl. auch Bfg. d.
Dienstzweigen, mit der Wahrnehmung richterlicher Geschäfte
30. April 1892.
zn beauftragen, steht hiernach den Amtsrichter» nicht zu.
2. «. Bd. I C «. 25. 3. Der OberlandeSgerichtsprüfident und der Oberstaats
Durch die in de« Schlußsätze der Verordnung enthaltene
anwalt bemerken bei der Bekanntgabe dieser Verordnung
Regel ist übrigen- nicht ausgeschlossen, daß befähigten und
unter» 24. Febr. 1892 (Zust.-Samml. XVII S. 76) folgendes:
geschäftsgewandtea
.Durch diese Verordnung ist dieUebertragung einzelner
selbstständige Erledigung anderer Geschäfte übertragen werde.-
Referendare» ausnahmsweise
auch die
24. Februar 1892.
Verordnung, betreffend die Ergänzung brr Felbgeschworeneu GrbMug uom 3. Juli 1886.'
«.»I. 6. SS. § 1.
Die mit der Leitung der Ergänzung und
volle
Vervollständigung der Vermarkung in Gemarkungen
oder angefangene Stunde
ein
Betrag
von
l,io *£ vergütet wird.
mit erneuertem Kataster betrauten FortsührungSbe-
8 2. Die nach 8 1 entstehenden Kosten fallen in
amten (8 15 f. und 26 der Dienstanweisung vom
gleicher Weise wie die Bezüge der Feldgeschworenen
3. Juli 1886 für die Fortführungsbeamten und
(8 28 der Feldgeschworenen-Ordnung) den Gemein
EnregistrementSeinnehmer, betreffend die Fortführung
den oder den beteiligten Eigenthümern zur Last.
der
bereinigten Kataster)* oder deren zur Aus
Die Kostenrechnungen der Fortführung-beamten
führung solcher Arbeiten befugten Vertreter (Feld-
oder
meffer) erhalten für die gedachten Arbeiten die im
direkten Steuern festgesetzt.
8 24 der Feldmefferordnung vom 3. Juli
festgesetzten Tagegelder
—
1886
ohne Reisekosten
Feldmeffer
werden
durch den Direktor der
Die Bezahlung und Wiedereinziehung der bezüg erfolgt nach Vorschrift der 88 25
lichen Beträge
und
und 29 der Feldgeschworenen-Ordnung.
Feldzulagen — nach Maßgabe der wirklich ausge
8 3. Auf die im 8 26 der oben genannten Dienst
wendeten Arbeitszeit.in der Weise, daß für jede
anweisung erwähnten MeffungSpunkte, welche nicht 1. Erlassen .auf Grund de» 8 63 de» Ratastergesetze» v.
zugleich Grenzpunkte find, finden diese Bestimmungen
31. März 1884 in Ergänzung der Feldgeschworenen-Ordnuug
keine Anwendung.
v. 3. Juli 1886".
8 4. Gegenwärtige Verordnung tritt am 1. April
2. Beilage zu Rr. 36 A. Bl., in Bd. V nicht abgedruckt.
1892 in Kraft.
28. Februar 1892. Gesetz, betreffe«- dir Vereinsttzaler österreichischen Gepräges.
R.^S.-Bl. S. SIS. 8 1. Der BundeSrath wird ermächtigt, die Außer
Mark gleich
kurssetzung der in Oesterreich bis zum Schluffe des
einem Thaler anzuordnen
und
die
hierfür erforderlichen Vorschriften festzustellen.1 2
8 2.
Jahres 1867 geprägten Vereinsthaler und DereinSdoppelthaler unter Einlösung derselben auf Rech
Der Reichskanzler wird
ermächtigt, den
Bedarf zur Deckung deS durch die Einziehung dieser
nung deS Reichs zu dem Werthverhältniffe von drei
Münzen entstehenden Verlustes aus den bereiten
Mitteln der Reichshauptkaffe zu entnehmen.
1. Sie Außerkurssetzung ist noch nicht erfolgt.
1. März 1892.
Vorschriften des Ministeriums, betreffend die Leinpfade.' A.'Bl. e. ii2.
richtung von Gebäuden, Einfriedigungen oder Gräben
Art. 1. Die zur Zeit deSInkrafttretens des Ge
setze» vom 2. Juli 1891 thatsächlich bestehenden
untersagt.
Leinpfade find bi» auf Weitere» in der bisherigen
Art. 2.
Tie Wafferbauinspektoren und Melio-
I rationSbauinspektoren find befugt, insoweit als die
Breite für den Verkehr frei zu halten.
Sofern auf dem Ufer ein SchiffSzug stattfindet, | bestehende Breite
des Leinpfade- daS Bedürfniß
ist bis zur Gesammtbreite von 9,?s Meter die Er- - übersteigt, Erleichterungen in jederzeit widerruflicher 1. Erlassen .auf Grund des 8 52 d.
bett. Wasser'
benutzung und Wasserschutz, v. 2. Juli 1891 zur Ausführung der H 18, 19 des bezeichneten Gesetzes".
; Weife zu gestatten.
i
Art. 3. Wenn sich daS Bedürfniß zur Freilegung
eine- bisher nicht oder nicht gmügend freigehaltenen
255
1892 (2. März)
Leinpfades ergiebt, hat die Freilegung auf Anord
wenn sie innerhalb 14 Tagen nach der Bekannt
nung deS Bauinspektors und innerhalb der von
machung bezw. der Benachrichtigung erfolgt, auf
demselben gestellten Frist zu erfolgen.
Die Breite
schiebende Wirkung.
ist innerhalb der in § 18 des Gesetzes vom 2. Juli
Art. 4. In den Fallen, in welchen dem Eigen
1891 bezeichneten Grenzen nach Matzgabe des Be
thümer des Grundstückes Anspruch auf Entschädigung
dürfnisses festzusetzen.
zusteht, wenn nämlich in Folge künftiger Schiff
Die Anordnung des Bauinspektors erfolgt durch
bar- oder Flößbarerklarnng eines WafferlaufS die
Mittheilung an den Bürgermeister, welche in orts
Herstellung,
üblicher Weise bekannt zu machen ist;
SchiffszugS die Erbreiterung eines Leinpfades statt
bezieht sich
oder in Folge Neueinführung eines
die Anordnung nur auf einzelne Grundstücke einer
findet, erfolgt
Gemeinde, so genügt die schriftliche Benachrichtigung
vorbehaltlich deS Rechtswegs durch das Ministerium.
deS Eigenthümers.
die
Festsetzung der Entschädigung
Die Entscheidung ist mit Gründen zu versehen
Gegen die Anordnung des Bauinspektors ist Be schwerde an da-Ministerium zulässig; dieselbe hat.
und den Betheiligten schriftlich gegen BehändigungSschein zu eröffnen.
2. März 1892. Vorschriften -es Ministeriums über -ns Untersuchun-soerfahrrn pur Vorprüfung -er Verordnungen über Wasserverthritung, Unterhaltung von Wasserlünfen und Ml-ung
von FlnßbauvrrdSn-rn.' «.-Bl. S. 113. oder Abänderung
I. Veror-»««>e» Ster Wafferverttzetl«»-.
tigte Verordnung erheben
Art. 1. Die Entwürfe zu Verordnungen über
Entwurfs beantragen, haben ihren Erklärungen eine
des
Bertheilung des WafferS zwischen den an den verschie
beglaubigte Abschrift der etwa in ihren Händen
denen Strecken eines WafferlaufS belegenen Wüffe-
befindlichen, auf ihre Rechtsansprüche bezüglichen
rungSberechtigten oder zwischen WäfferungSberech-
Schriftstücke beizufügen.
tigten und Triebwerkbesitzern oder anderen Nutzungs
Art. 6. In jeder betheiligtenGemeinde hat sich
berechtigten (§ 9 bei Gesetzes vom 2. Juli 1891) find
der Gemeinderath innerhalb der Offenlegungsfrist
in sämmtlichen betheiligten Gemeinden während eines
über den Entwurf zu äußern.
Monats auf dem Bürgermeisteramte offen zu legen.
festzustellen, ob auf der Gemarkung OrtSgebräuche
Als betheiligt gelten alle Gemeinden, deren Ge
oder alte Verordnungen in Geltung find, welche
Hierbei ist besonders
markung die in Frage kommende Strecke deS Wasser-
sich auf die Regelung der Waffernutzung beziehen.
laust berührt; ob in weiteren Gemeinden die Offen
Zutreffendenfalls find beglaubigte Abschriften der
legung zu erfolgen hat, bestimmt das Ministerium.
Verordnungen den BorprüsungSakten beizufügen.
Art. 2. Der Beginn der Offenlegung ist in jeder
Art. 7. Nach Ablauf der Offenlegungsfrist hat
Gemeinde durch Anschlag am Gemeindehause und
der Bürgermeister das BemerkungSverzeichniß ab-
in etwa sonst ortsüblicher Weise bekannt zu machen.
zuschließen und die erwachsenen Akten einschließlich
In gleicher Weise find die betheiligten Personen
der schriftlich eingereichten Bemerkungen und der
Kenntniß zu
Aeußerung deS Gemeinderaths mit einer Bescheini
auszufordern,
von
dem
Entwürfe
nehmen und ihre ettvaigen Bemerkungen in das
gung über die stattgehabte Offenlegung und die vor
während der Dauer der Vorprüfung auf dem Bür
herige ortsübliche Bekanntmachung einem vom Bezirks
germeisteramte aufzulegende Derzeichniß einzutragen.
präsidenten zu bezeichnenden Kommiflar zu übersenden.
Art. 3. Außer durch Eintrag in daS Derzeichniß
Art. 8.
Der Kommiffar hat nach Beendigung
können Bemerkungen schriftlich bei dem Dürger-
der Offenlegung in einer gleichfalls vom Bezirks
meisteramte eingereicht werden.
präsidenten zu bezeichnenden Gemeinde in der Regel
Art. 4. Bemerkungen im Jntereffe einer autori-
firten Genoffenschast können nur durch
den Ge-
an 3 auf einander folgenden Tagen mündliche Er
klärungen der Betheiligten zu Protokoll entgegen Die hierzu bestimmten Tage und Stun
noffenschastSvorstand geltend gemacht werden. Das
zunehmen.
selbe gilt von Bemerkungen im Jntereffe einzelner
den find vorher in allen Gemeinden ortsüblich be
zum Bezirk einer solchen Genossenschaft gehörigen
kannt zu machen.
Grundstücke, soweit sie sich auf Angelegenheiten be
derjenigen über die Offenlegung verbunden werden.
ziehen, welche zum Gegenstand der Genoffenschaft
gehören.
Die Bekanntmachung kann mit
Von dem Termin ist der zuständige Meliorations bauinspektor oder Wafferbauinspektor zu benachrich
Art. 5. Betheiligte, welche auf Grund von Pri-
tigen. Derselbe ist befugt, den Verhandlungen bei
vatrechtSansprüchen Einsprache gegen die beabfich-
zuwohnen und sachdienliche Bemerkungen zu machen.
1. Erlasse« .aus Grund von tz 9 Abs. 8,-24 Abs. 4, | 27 Abs. 2 und § 82 Abs. 2, ferner gemäß § 52 Abs. 2, G., betr Wasserbenutzung und Wafferschutz. v. 2. Juli 1891/
Art. 9. Nach Abschluß der Berhandlungm über sendet der Kommiffar sämmtliche erwachsenen Akten mit gutachtticher Aeußerung dem Pauinfpektor.
256
1898 (6. Marz)
Dieser prüft auf Grund
bisherigen Verhandlungen
bei Ergebniffei
dis
einzelnen
der
Bestim
mungen bei Entwurfs, nimmt die zur Klarstellung
bei Sachverhalts
oder zur Begründung von Ab
der Unterhaltungspflicht an nicht schiff- oder flöß
baren Wafferläufen Juli 1891) find in
(g 24 bei Gesetzes vom
2.
den betheiligten Gemeinden,
gegebenenfalls in einzelnen Gemeinden unter Bei
änderungsvorschlägen etwa nothwendigen technischen
fügung von Plänen,
Erhebungen vor und reicht dann die Akten mit
schriften der Art. 1—10 finden entsprechende An
seinen Vorschlägen dem Bezirkspräsidenten ein.
wendung.
Dieser legt dieselben dann mit sachdienlichem Be
richt dem Ministerium vor.
offen zu
legen.
Die Vor
DaS Ministerium kann für einzelne Fälle unter
geordneter Bedeutung die Offenlegungssristen ab
Art. 10. Wenn in Folge der geltend gemachten
kürzen und ein vereinfachtes Verfahren vorschreiben,
Einwendungen und Anträge wesentliche Aenderungen des Entwurfs vorgenommen werden, kann das Mi
b) Schiff- oder flößbare Wasserläufe.
nisterium eine nochmalige Offenlegung anordnen.
Art. 13. Die Entwürfe zu Verordnungen über
Für dieselbe können abgekürzte Fristen und ein
die Dertheilung der Kosten der Unterhaltung schiff
Im
öder flößbarer Wafferläufe (g 27 des Gesetzes vom
Uebrigen finden die vorhergehenden Bestimmungen
2. Juli 1891) find in den betheiligten Gemeinden
vereinfachtes Verfahren vorgeschrieben werden.
offen zu legen.
entsprechende Anwendung.
In einer vom Bezirkipräfidenten
Art. 11. Der alidann vom Ministerium sestge-
zu bezeichnenden Gemeinde ist außerdem ein den
stellte Entwurf ist einer Kommisfion zur Begut
beitragspflichtigen Bezirk darstellender Plan beizu fügen.
achtung zu unterbreiten. Die Kommisfion
wird vom BezirkSprafidenten
Die Vorschriften der Art. 1—11 finden
entsprechende Anwendung.
berufen. Sie besteht aus mindestens 9 Mitgliedern,
Dai Ministerium kann im einzelnen Falle be
welche in erster Linie aui der Zahl der Betheiligten
stimmen, daß von der Berufung einer Kommisfion
unter Berückfichtigung der verschiedenen Gruppen mit
(Art. 11) abgesehen wird.
entgegenstehenden Jntereffen zu entnehmen find. Diese Kommisfion hat unter dem Dorfitz
bei
Bezirkipräfidenten oder seines Vertreters dai Er
gebniß der Vorverhandlungen zu prüfen und fich
über die Zweckmäßigkeit des Entwurfs, gegebenen
falls unter Vorschlag von Abänderungen zu äußern. Bon dem für die Verhandlungen der Kommisfion
bestimmten Tage und dem Ort des Zusammentritts
derselben ist dem Ministerium behufs etwaiger Ab sendung eines Vertreters rechtzeitig Mittheilung zu
III. Verordnungen über Vildung von Klnßbanverbünde». Art. 14. Die Entwürfe zu Verordnungen über Bildung
von Flußbauverbänden
Gesetzes vom 2. Juli
(gg 30 ff. bei
1891) find in sämmtlichen
Gemeinden, zu deren Gemarkungen Theile des in Ausficht
genommenen
DerbandSgebietes
gehören,
während eines Monats auf dem Bürgermeisteramte
offen zu legen.
machen. Ebenso find die Kreisdirektoren der betheiligten
In einer vom Bezirkipräfidenten zu bezeichnen
Kreise, sowie der zuständige Bauinspettor zur Theil
den Gemeinde find den Entwürfen Pläne, welche
nahme an den Verhandlungen einzuladen. Das Proto
die Grenze
koll über die Verhandlungen der Kommisfion ist durch
gegebenenfalls nach Anordnung des Ministeriums
den Bezirkipräfidenten dem Ministerium einzureichen.
auch einzelne
des Verbandsgebietes
darstellen,
und
Bauentwürfe mit Kostenanschlägen
beizufügen. Die Vorschriften der Art. 2—11 finden
1L Berorbrmrrgerr wegen Unterhaltung von Wafferläufeu. a) Nicht schiff- oder flößbare Wasser
läufe.
entsprechende Anwendung. DaS Verfahren kann zutreffendenfalls mit dem Vorverfahren vor Erlaß einer Verordnung über die Gemeinnützigkeit des Unternehmens im Sinne
Art. 12. Die Entwürfe zu den vom Ministerium
zu erlaffenden Verordnungen über die Bertheilung
der Art. 2 und 3 bei ZwangSenteignungSgesetzeS vom 3. Mai 1841 verbunden werden.
6. März 1892. Sekanutwachuug des Reichskanzlers wegen Aenderungen der Äusfützruugskestiwuma-en und Dienstvorschriften zu dem Ersetze vom 20. Juli 1879, betreffend die Statistik des Waarenoerketzrr. C.-Bl. S. 139.
Der Bundesrath hat in feiner Sitzung vorn 3. | März d. I. beschloffen,
den nachstehenden Aende- !
rungrn btt unter dem 9. Dez. 1888 (Central-Blatt j
®. 967) veröffentlichten Ausführunglbestimmungen
und Dienstvorschriften * zu dem Gesetze, die Statistit des Waarenverkehrs bei deutschen Zollgebiets
L Di. Dienftvetlchtisten ftnb in -an» v ni*t abg.bnutt; belle« Ist eu* eem «bbnut btt «eebenmgen abgesehen.
1892 (6L März)
257
mit dem Auslande betreffend, vom 20. Juli 1879
aus welchem die Versendung der Waare nach dem
die Zustimmung zu ertheilen.
Freihafengebiet ursprünglich erfolgt ist.
A.1 Nachtrag za de« Ausführungsbestimmungen.
die Einfuhr auS dem hamburgischen Freihafenge-
Diese Bestimmungen finden auch Anwendung auf biet über See in einen Hafen deS Zollgebiets.
I.« Die nachfolgenden Vorschriften in den Ausfüh
Bei der Ausfuhr aus dem Zollgebiet in daS
rungsbestimmungen erhalten die dabei angegebene
hamburgische Freihafengebiet (die Waaren mögen
Fassung.
aus dem freien Verkehr, von Niederlagen oder fort
5 2 Abs. 4. Die Herkunst und Bestimmung der
laufenden Konten oder im Veredelungsverkehr aus
Waaren ist bei dem Waarenverkehr des Zollgebiets
geführt werden oder durch das deutsche Zollgebiet
mit dem hamburgischen Freihafengebiet nach den
durchgesührt sein)
Vorschriften im 8 41 zu deklariren.
Waaren dasjenige Land zu deklariren, nach welchem
Die Freibezirke Bremen und Brake, sowie die
Freihasengebiete von Bremerhaven und Geestemünde
ist
als Bestimmungsland der
die Versendung der Waaren von dem Freihafen gebiet aus erfolgen soll.
mit) der Zollausschluß Cuxhaven dürfen als Her-
Wenn zur Zeit der Ausfuhr in das hamburgische
kunfts- oder Bestimmungsländer nicht angegeben
Freihafengebiet noch keine Bestimmung über die
werden.
Weiterversendung der Waaren getroffen ist, oder
8 3. Werden Waaren auf Bestellung oder im
wenn die Waaren in dem Freihafengebiet verbraucht
Auftrage eines in- oder ausländischen Exporteurs,
oder bearbeitet werden sollen, so ist daS Freihafen
Kommissionärs rc. nach dem Zollauslande versendet,
gebiet als Bestimmungsland zu deklariren.
und weiß der Absender, dass die Waaren durch
Die Deklarirung des
hamburgischen Freihafen
das Land, wohin er sie zunächst sendet, nur durch
gebiets als Bestimmungsland unter der Hinzufügung
daß ihm doch das
„transit* in Gemäßheit des 8 3 ist nicht zuläsfig.
geführt werden sollen,
ohne
eigentliche Bestimmungsland bekannt ist, so hat er
8 44. Bei der Ausfuhr über See aus einem
der Bezeichnung des nächsten Bestimmungslandes
Hafen des deutschen Zollgebietes nach dem ham
das Wort .transil“ beizufügen (vgl. indessen die
burgischen Freihafengebiet sind in den, von den
Ausnahme im 8 41 letzten Absatz».
Schiffsführern oder Schiffsexpedienten abzugeben
8 7 Zusatz am Schluß von Abs. 4. Derartige Er klärungen unterliegen nicht der statistischen Gebühr.
8 24 Abs. 1
Nr. 8.
Postsendungen auS dem
freien Verkehr des deutschen Zollgebiets nach den
den
Manisestabschristen
(8
19)
auch
diejenigen
Waaren aufzuführen, welche unter Zoll- oder Steuerkontrole stehen. Werden Waaren
aus dem hamburgischen Frei
deutschen ZollauSschlüffen und Freihafengebieten, die
hafengebiet unter Zollkontrole oder mit einem An
mit der Post stattfindenden Durchfuhren, sowie die
meldeschein nach dem Muster der Anlage 2c über
Postsendungen auS dem deutschen Zollgebiet durch
Land nach einem Zollgebietshafen und von diesem
daS Zollausland nach dem Zollgebiet.
über See ohne zollamtliche Begleitpapiere nach einem
8 29 Abs. 2. Die Stempelmarken find mit der Umschrift
EDeutsches Zollgebiet,
Statistische
Ge
bühr" und der Angabe des Betrages, für welchen
anderen Zollgebietshafen versandt (z. B. von Ham
burg über Kiel nach Stettin), so
ist in das La
dungspapier (Manifest) für den Seetransport (Kiel-
sie gelten, nämlich für Werthbeträge von 5, 10,
Stettin) dasjenige Land als Herkunftsland aufzu
20 und 50 ,A sowie von 1 JL bezeichnet.
nehmen,
welches in der zollamtlichen Bezettelung
8 36 Abs. 1. Tarifmäßig zollpflichtige Waaren,
bezw. dem Anmeldeschein für den Landtransport
welche auf Grund besonderer zollgefehlicher Vor
durch das Zollgebiet (Hamburg—Kiel) angegeben war.
schriften oder besonderer Bestimmungen des Zoll
8 45 Abs. 2.
Die Freibezirke Bremen und Brake
tarifs zollfrei abgelassen werden, wie z. B. Retour-
gelten nicht als Zollausland,
waaren, Waaren, welche der Veredelung im Aus
Freilager im Zollgebiet zu betrachten.
sondern
find
als
lande unterlegen haben, für Fabriken eingehende
§ 47. Von der Anmeldepflicht befreit find:
Kautschuckdrucktücher rc., für Bewohner und In
1. alle Waaren, die aus dem freien Verkehr des
dustrien des Grenzbezirks eingehende Waaren rc.,
Zollgebiets land- oder flußwärtS nach einem
find von der statistischen Gebühr befreit.
8 41. Bei der Einfuhr auS dem hamburgischen Frei hafengebiet in daS deutsche Zollgebiet (in den freien
der Freibezirke versendet werden;
2. Waaren,
die
unter Zollkontrole aus einem
Freibezirke oder einer Niederlage nach einem
Verkehr, auf Niederlage oder zur Durchfuhr) ist
Freibezirke oder auS einem Freibezirke nach
diese- Freihafengebiet als Herkunftsland der Waare
einer Niederlage versendet werden (vgl. 8 24
nur dann zu deklariren, wenn dieselbe dort erzeugt
oder bearbeitet wurde, sonst aber dasjenige Land,
Abs. 2);
3. die im 8 1 Abs. 3 deS Gesetzes und im 8 24
dieser Bestimmungen bezeichneten Gegenstände, 2. Ziff. II enthält Aenderungen der in Band V nicht auf
genommenen Anlagen zu den Ausf.-Best. Sammt, d. in Elsaß-Lothr. gelt. Besetze, Bd. VI.
und zwar Schiffsproviant und Dorräthe, wie Kohlen, Thran, Oelfarbe u. s. w., zum Ge-
258
1892 (10. März - 11. März) brauch für Schiffe, beim Eingang von See in die Freibezirke stets, beim Ausgang nach
See
aus den Freibezirken
nur dann,
aber
wenn sie inländischen Ursprungs find und zur
eingehenden Fuhren von Latrinen-, Stall- oder Straßendünger, sowie von Kehricht; 5. Waaren, welche in demselben Schiff auf der
Reise von See nach einem anderen Bestimmungs
Derproviantirung oder Ausrüstung von in
hafen in die Freibezirke ein- und von
ländischen Schiffen dienen;
wieder ausgehen.
dort
4. die aus den Freibezirken in das Zollinland
10. März 1892. Bekanntmachung des Reichskanzlers wegen Ergänzung der Änsführnngr-Verordnung
znm Gesetz -der die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung vom
6. Februar 1875. C.'Bl. S. 161. Auf Grund des 8 83 des Gesetzes über die Be
register einzutragenden beglaubigten Abschrift der
urkundung deS Personenstandes und die Eheschließung
Eintragung — § 14 Abs. 1 des Gesetzes — wieder
vom 6. Febr. 1875 — Reichs-Gesetzblatt S. 23 —
zugeben.
hat der Bundesrath -urErgänzung der AusführungsVerordnung vom 22. Juni 1875 — Central-Blatt
Die bei der Vornahme einer Eintragung in das
am
Rande
die Auszüge auS dem Standesregister —
der bei der Vornahme der Eintragung am Rande
S. 386 - Folgendes bestimmt: Standesregister
In
8 15 Abs. 2 des Gesetzes — ist unter Weglaffung
vermerkten
Zusätze,
Löschungen oder Abänderungen — § 13 Abs. 4
vermerkten Zusätze, Löschungen oder Abänderungen
nur der berichtigte Wortlaut der Eintragung auf
zunehmen.
des Gesetzes — find als solche in der in das Reben
11. März 1892. Bekanntmachung des Stellvertreters -es Reichskanzlers, betreffend die Seschitftigung
von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Glashütten. R.-G.-Bl. S. 317.
Auf Grund des 8 139 a des Gesetzes, betreffend
3. Jugendliche
Arbeiter männlichen
Geschlechts
die Abänderung der Gewerbeordnung, vom 1. Juni
dürfen, soweit deren Beschäftigung in Glas
1891 (Reichs-Gesetzblatt S. 261) hat der Bundesrath
hütten nach diesen Bestimmungen zuläsfig ist, nur beschäftigt werden, wenn durch ein Zeugniß
nachstehende
der
Bestimmungen über die Beschäftigung von Ar-
eines
beiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Glas
zur Ausstellung solcher Zeugnisse ermächtigten
hütten
Arztes* dargethan wird, daß die körperliche Ent
höheren
Verwaltungsbehörde
wickelung des Arbeiters eine Beschäftigung in der
erlaffen:
I. Die
von
Beschäftigung von
jugendlichen
Arbeitern
in
Arbeiterinnen
Glashütten
und
unterliegt
Hütte ohne Gefahr für die Gesundheit zuläßt. Das ärztliche Zeugniß ist vor Beginn der Beschäftigung dem Arbeitgeber auSzuhändigen,
folgenden Beschränkungen:
1. In solchen Räumen, in denen vor dem Ofen
(Schmelz-, Kühl-, Glüh-, Streckofen) gearbeitet
welcher damit wie mit dem Arbeitsbuche (8 107
der Gewerbeordnung) zu verfahren hat.
wird, und in solchen Räumen, in denen eine
1. Zufolge Erlaß bei BezirkSprästbenten bei IL 6lf. v.
außergewöhnlich hohe Wärme herrscht (Häfen
20. Ang. 1892 («.-Bl. S. 300) unb bei vezirkspräfibenten
kammern und dergleichen), darf Arbeiterinnen eine Beschäftigung nicht gewährt und der Auf
bei L.-Els. d. 26. Ott. 1892 («.-Bl.«. 894) stob hierzu bte
Kreisärzte unb bie Kantonulärzte ermächtigt. .Bei «uistelluug der Zeugnifie ist sowohl bet körperliche ali bet geistige Zu.
enthalt nicht gestattet werden. Ausnahmen hier
staub toi Auge zu fasten unb zu berücksichtigen,
von kann der Bundesrath zulaffen.
schließen stob junge Leute, beten Körperbau, Muskulatur
2. Mit Schleifarbeiten dürfen jugendliche Arbeiter unter vierzehn Jahren (Knaben) und jugend
liche Arbeiterinnen nicht beschäftigt werden. In
TafelglaShütten dürfen Knaben vor dem Schmelz oder
Streckofen
Walzen
oder mit dem
nicht beschäftigt
Tragen
der
wenn
die
werden,
Hütten Walzen von mehr als 5 Kilogramm
Gewicht Herstellen.
«uizu-
unb Fettpolster nicht ihrem Lebenialter entsprechenb enb
wickelt stob; ferner junge Leute, bei benen «hachitii, Skrophu lose (inibes. Lugen- unb Ohrenentzünbungen) sowie Bleichsucht nicht abgelanftn bezw. gehellt stob, ober bei welchen verbucht
auf beginnenbe (Lungen-) Schwtnbsucht besteht, unb enblich
junge Leute, bereu Veisteizustunb (schlastei, schläfriges ober
wenig intelligentes Wesen) auf geringe Energie der Willens thättgkeit schließen läßt.
Das Zeugniß ist benmuch nur
körperlich kräftigen, sowie gesunben unb babel geistig frischen
jungen Leuten auszustellen.'
259
1892 (11. März) II. In Glashütten, in denen die Glasmasse gleich
sechsunddreißig Stunden
nicht überschreiten.
zeitig geschmolzen und verarbeitet wird, treten die
Innerhalb zweier Wochen darf von der Ge
der Gewerbeordnung
sammtdauer der Beschäftigung in die Ieü von
Beschränkungen für
jugendliche
des
§ 136
Arbeiter
männlichen
Geschlechts
(Knaben und junge Leute) mit folgenden Maßgaben
sechs Uhr Abends bis sechs Uhr Morgen- nicht mehr als die Hälfte fallen.
2. Die Gesammtdauer der Beschäftigung darf für
außer Anwendung: 1. Die Beschäftigung der Knaben darf innerhalb
junge Leute innerhalb einer Woche ausschließ
vierundzwanzig Stunden einschließlich der Pausen
lich der Pausen nicht mehr als fechSzig Sturrden
nicht länger als sechs Stunden dauern.
betragen.
Die
Gesammtdauer der Beschäftigung darf inner
Innerhalb zweier Wochen darf von der Ge
halb einer Woche einschließlich der Pausen sechs-
sammtdauer der Beschäftigung in die Zeü von
unddreißig Stunden nicht überschreüen.
sechs Uhr Abends bis sechs Uhr Morgen- nicht
2. Die Arbeitsschicht der jungen Leute darf ein
mehr als die Hälfte fallen.
schließlich der Pausen nicht länger als zwölf
Die Dauer der Pausen muß für Schichten
Stunden, ausschließlich der Pausen nicht länger
von höchstens zehn ArbeüSstunden mindestens
als zehn Stunden dauern.
eine Stunde, für Schichten mit längerer Ar
Die Gesammtdauer der Beschäftigung darf
beitszeit mindestens eine und eine halbe Stunde
innerhalb einer Woche ausschließlich der Pausen
betragen.
sech-zig Stunden nicht überschreüen.
weniger als einer Viertelstunde Dauer werden
Unterbrechungen der Arbeit von weniger als einer
Viertelstunde Dauer werden
Pausen nicht in Anrechnung
auf
gebracht;
die
eine
der Pausen muß mindestens eine halbe Stunde
Unterbrechungen
der
Arbeü
von
auf die Pausen nicht in Anrechnung gebracht;
eine der Pausen muß mindestens eine halbe Stunde dauern.
3. In der Zeü von sechs Uhr Abends bis sechs Uhr Morgens darf die Beschäftigung ausschließlich
dauern. 3. Bei Tag- und Nachtbetrieb muß wöchentlich
Schichtenwechsel eintreten.
Diese Bestimmung
der Pausen die Dauer von zehn Stunden nicht überschreüen.
findet auf diejenigen Glashütten keine Anwen-
4. Während der Pause für die Erwachsenen dürfen
düng, in denen die Beschäftigung so geregelt
jugendliche Arbeüer überhaupt nicht, während
ist, daß für die jugendlichen Arbeiter zwischen
der Pausen für junge Leute dürfen Knaben
je zwei Arbeitsschichten eine Ruhezeit von minde
nicht beschäftigt sein.
stens vierundzwanzlg Stunden liegt.
Die Arbeit muß in jeder Schicht durch eine oder mehrere
Pausen in der Gesammtdauer
von mindestens einer Stunde unterbrochen sein. 4. Während der Pausen für die Erwachsenen dürfen
5. Zwischen zwei Arbeitsschichten muß eine Ruhe
zeit liegen.
Bei Knaben muß dieselbe minde
stens die Dauer einer vollen ArbeüSschicht der
Erwachsenen,
bei
jungen Leuten
mindesten-
die Dauer der zuletzt beendigten Schicht er
jugendliche Arbeiter überhaupt nicht, während
reichen. Innerhalb der Ruhezeit ist eine Be
der Pausen für junge Leute dürfen Knaben
schäftigung mit Nebenarbeiten für Knaben nicht
nicht beschäftigt werden.
gestattet. Für junge Leute ist fie gestattet, wenn
5. Zwischen zwei Arbeitöschichten muß eine Ruhe
dieselben vor Beginn oder nach dem Ende dieser
zeit von mindestens zwölf Stunden liegen.
Beschäftigung noch für eine Zeit von der Dauer
6. An Sonn- und Festtagen darf die Beschäftigung
der zuletzt beendigten Schicht ohne jede Be
nicht in die Zeit von sechs Uhr Morgens bis
schäftigung bleiben.
sechs Uhr Abends fallen. Die Vorschrift findet,
tigung mit Nebenarbeiten kommt auf die Ge
Die Dauer der Beschäf
wenn mehrere Festtage auf einander folgen,
sammtdauer der wöchentlichen Arbeit-zeit in
nur auf den ersten Festtag Anwendung.
Anrechnung.
III. In Glashütten, in denen die Schmelzschicht
6. An
Sonntagen darf die Beschäftigung nur
und die Verarbeitung-schicht mit einander wechseln,
einmal innerhalb zweier Wochen in die Zeit
treten die Beschränkungen de- § 135 Abs. 2 und 3
von sechs Uhr Morgen- bis sechs Uhr Abends
und 8 136 der Gewerbeordnung für jugendliche Arbeiter männlichen Geschlechts (Knaben und junge
fallen.
IV. Für Glashütten, welche von den unter II
Leute) mit folgenden Maßgaben außer Anwendung:
und III nachgelassenen Ausnahmen Gebrauch machen,
1. Die Arbeitsschicht der Knaben darf nicht länger
finden die Bestimmungen des 8 138 der Gewerbe
als die halbe Arbeitsschicht der Erwachsenen
ordnung mit folgenden Maßgaben Anwendung:
dauern. Die Beschäftigung darf nicht länger als
1. Das in den Fabrikräumen au-zuhängende Ber-
sechs Stunden dauern, wenn zwischen den Ar
zeichniß der jugendlichen Arbeiter ist getrennt
beitsstunden nicht Pausen von zusammen min
für Knaben und für junge Leute in der Weise
destens einstündiger Dauer gewährt werden.
aufzustellen, daß die in derselben Schicht Beschäf
Die Dauer der wöchentlichen Arbeüs-eü darf
tigten je eine Abtheüung bilden.
1892 (11. März)
260
stimmungen unter II, für Glashütten der unter
2. DaS Derzeichniß braucht in Glashütten der !
unter III bezeichneten Art eine Angabe über
III bezeichneten Art die Bestimmungen unter III
die Arbeitstage, die Arbeitszeit und die Pausen nicht zu enthalten. Statt dessen ist dem Der- i
wiedergiebt. V.
Die vorstehenden Bestimmungen haben für
zehn Jahre Gültigkeit. zeichniß eine Tabelle nach dem anliegenden Muster8 beizufügen, in welche wahrend oder 1 Dieselben treten vom 1. April 1892 ab an die
Stelle der durch die Bekanntmachung des Reichs
unmittelbar nach jeder Arbeitsschicht die vor
kanzlers vom 23. April 18798 (Centralbl. für das
vorgesehenen Eintragungen bewirkt werden.
Deutsche Reich S. 304) verkündeten Bestimmungen,
Die Tabelle muß mindestens über die letzten
vierzehn DerarbeitungSschichten Auskunft geben. | betreffend die Beschäftigung von Arbeiterinnen und Der Name desjenigen, welcher die Eintragungen ; jugendlichen Arbeitern in Glashütten, mit der Maß gabe,
bewirkt, muß daraus zu ersehen sein.
daß während der UebergangSzeit,
während
welcher aus Grund des Art. 9 deS Gesetzes,
3. In Räumen, in welchen jugendliche Arbeiter
be
beschäftigt werden, muß neben der nach § 138 i treffend die Abänderung der Gewerbeordnung, vom auSzuhängenden Tafel eine zweite Tafel aus- • 1. Juni 1891 schulpflichtige Kinder in Glashütten gehängt werden, welche in deutlicher Schrift,
noch beschäftigt werden dürfen, auf diese die Be
außer den Bestimmungen unter I, für Glas- ;
stimmungen unter Ziff. I 2 der Bekanntmachung
Hütten der unter II bezeichneten Art die Be- ; vom 23. April 1879 Anwendung finden.
2. Richt «-gedruckt.
3. S. unterm 22. Dez. 1888.
I
11. Mürz 1892. Oekanntmrchuug des Stellvertreters des Reichskanzlers, betreffend die LeschüfUgung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Drahtziehereien mit Wasserbetrieb. R-G.-Bl. S. 324. müssen durch eine oder mehrere Pausen in der
Auf Grund des $ 139 a des Gesetzes, betreffend ; die Abänderung der Gewerbeordnung, vom 1. Juni I
Gesammtdauer von
1891 (R.-G.-Bl. S. 261) hat der Bundesrath nach
Schichten von längerer Arbeitszeit durch eine oder mehrere Pausen in der Gesammtdauer
stehende
i I
Bestimmungen über die Beschäftigung von Ar
erlaffen:
I.
In
Drahtziehereien mit
Wafferbetrieb,
einer Stunde,
von mindestens ein und einer halben Stunde
beiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Draht ziehereien mit Wafferbetrieb
mindestens
unterbrochen sein.
Unterbrechungen der
Ar-
•
beit von weniger als einer Viertelstunde Dauer
,
werden auf die Pausen nicht in Anrechnung
in
gebracht.
welchen wegen Waffermangels, Frostes oder Hoch-
Werden
mehrere Pausen
gewährt,
so muß eine von ihnen mindestens eine halbe
fluth die Eintheilung des Betriebes in regelmäßige | Schichten von gleicher Dauer zeitweise nicht inne ' ! gehalten werden kann, dürfen Kinder unter vier
Stunde dauern. 2. Zwischen zwei Arbeitsjchichten muß eine Ruhezeit liegen, welche mindestens die Dauer der
zehn Jahren und Arbeiterinnen bei der Herstellung I
zuletzt beendigten Schicht erreicht.
des Drahtes nicht
der Beschäftigung mit Nebenarbeiten kommt
beschäftigt werden.
Denselben !
darf der Aufenthalt in den zur Herstellung des
bei
i
Drahtes bestimmten ArbeitSräumen nicht gestattet
I
werden.
i
Geschlechts
-wischen vierzehn und
Gesammtdauer
der
der
wöchentlichen Arbeitszeit in Anrechnung. 3. Während der Pausen für Erwachsene dürfen auch jugendliche Arbeiter nicht beschäftigt werden.
II. Für die Beschäftigung junger Leute männ lichen
der Berechnung
Die Dauer
sechszehn
4. An Sonntagen darf die Beschäftigung inner
Jahren in den unter I bezeichneten Drahtziehereien
halb zweier Wochen nur einmal in die Zeit von
treten die Beschränkungen der §g 135 Abs. 3 und
sechs Uhr Morgens bis sechs Uhr Abends fallen.
136 der Gewerbeordnung mit folgenden Maßgaben außer Anwendung:
1. Die Gesammtdauer der Beschäftigung inner halb einer Woche darf ausschließlich der Pausen
III. Für Drahtziehereien, II
nachgelassenen
welche von den unter
Ausnahmen
Gebrauch
machen,
finden die Bestimmungen des K 138 der Gewerbe
ordnung mit folgenden Maßgaben Anwendung:
nicht mehr als sechSzig Stunden betragen. In
1. Das in den Fabrikräumen auszuhängende Der-
der Zeit von sechs Uhr Abends bis sechs Uhr
zeichniß der jungen Leute ist in der Weise auf
Morgens darf die Beschäftigung ausschließlich
zustellen, daß die in derselben Schicht Beschäf
der Pausen die Dauer von zehn Stunden nicht
überschreiten. Schichten von höchstens zehn Arbeitsstunden
tigten je eine Abtheilung bilden. 2. Das Verzeichniß braucht Angaben über die Ar
beitstage, die Arbeitszeit und die Pausen nicht
1892 (12. März)
261
Statt dessen ist ihm eine Ta
schäftigt werden, muß neben der nach § 138
belle nach nachstehendem SDlufltr1 1 beizufügen, 2
Abs. 2 auSzuhängenden Tafel eine -weite auS-
in welche während oder unmittelbar nach jeder
gehängt werden, welche
Arbeitsschicht die vorgesehenen Eintragungen
die Bestimmungen unter I und II wiedergiebt.
-u enthalten.
zu bewirken
find.
Jede Tabelle muß min
destens über die letzten vierzehn Arbeitsschichten
Auskunft geben.
Name desjenigen,
Vorstehende Bestimmungen haben auf die
Dauer von zehn Jahren Gültigkeit.
Aus der Tabelle muß der
Sie treten vom 1. April 1892 ab an die Stelle
welcher die Eintragungen
der in der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom
bewirkt hat, zu ersehen sein. 3. In den Raumen,
IV.
in deutlicher Schrift
3. Febr. 1886* (R.-G.-Bl. S. 24) verkündeten Be-
in denen junge Leute be
stimmungen.
1. Nicht abgedruckt.
2. E. unterm 22. Dez. 1888.
12. März 1892. Verfügung des Ministeriums, betreffend die Festsetzung einer Ärzneitare für Elsaß-Lottzringen.'
A.-B1. S. 131. Auf Grund der Bestimmung in § 80 der Ge werbeordnung für das Deutsche Reich wird hier
stehende Arzneitaxe festgesetzt.
durch für das Gebiet des Reichslandes die nach1. Durch die Taxe wird diejenige d. 21. MLrz 1889, ab-
geändert und ergänzt am 15. März 18»), ersetzt.
Die vor
liegende Laxe hat ihrerseits wieder durch Bfg. v. 10. MLrz
Dieselbe ist vom 1.
April 1892 an maßgebend. Überschreitungen der Taxe find
gemäß 8 148
Nr. 8 der Gewerbeordnung* strafbar.
Ermäßig
ungen der Taxpreise im Wege der freien Verein barung find zuläsfig.
1893 (A.-Bl. 6. 149), 9. MLrz 189* (A.-B1. S. 99), 5. MLrz
1895 (3.4BL 6. *7) sowie durch Dsg. V. 29. Febr. 1896 («.-Bl.
S. 38) Abänderung erfahren.
2. 6. unterm 27. Febr. 1888.
Bon Abdruck ist abgesehen.
12. März 1892. Vorschriften -cs Ministeriums, betreffen- das Verfatzrrn bei Erttzeilung -er wasser polheUichen Genehmigung un- Erlaubniß für Lauten nn- Vorrichtungen an -e« Wasserläufen in Elsaß-Lothringen.'
A.-Bl. S. 115. läge berührte Grundstücke zur Folge haben würden,
I. Errichtung, Beseitigung oder Abänderung von Stauanlagen.*
giebt er daS Gesuch dem Kreisdirektor mit seinem
Art. 1. Die Anträge auf waflerpolizeiliche Rege
Bericht und entsprechendem Entwurf deS dem Be-
lung einer bestehenden, oder
einer neu zu errichtenden
einer abzuändernden
Stauanlage
find
auf
zirkspräfidenten vorzulegenden AbweisungSbeschluffes zurück.
Art. 3.
Stempelpapier an den Kreisdirektor (Polizeidirektor)
Wenn die Prüfung ergiebt,
daß
die
Stau- und Abflußverhältniffe deS WafferlaufS durch
einzureichen. Der Kreisdirektor übersendet diese Anträge mit
den vom Antragsteller
gelieferten Nachweisen und
die im Anträge bezeichneten baulichen Ausführungen ! nicht geändert werden, und daß dieselben weder
Aktenstücken oder Plänen, welche fich auf die Klar I öffentliche Interessen verletzen, noch die Rechte Dritter | berühren, so reicht er den Antrag dem Kreisdirektor stellung der wafierpolizeilichen Verhältnisse beziehen, dem
zuständigen
oder
mit dem Bemerken zurück, daß die Durchführung
und Aeußerung.
eines weiteren Verfahrens in dem vorliegenden Falle
Meliorationsbauinspektor
Wasserbauinspektor zur Prüfung
A r t. 2. Der Bauinspektor prüft von Amtswegen,
nicht erforderlich sei, und fügt seinem Schreiben zu
wenn erforderlich, nach vorheriger Ortübefichtigung,
gleich den Entwurf deS durch den BezirkSpräfidenten
die bei dem Anträge in Frage kommenden hydrau
zur Genehmigung der Anlage zu erlassenden Be-
lischen Derhältnifie.
Sofern er hierbei die Ueber
fchluffes bei.
zeugung gewinnt, daß die beantragten Anlagen im
Art. 4. Liegen die in den beiden vorstehenden öffentlichen Jntereffe unzuläsfig find oder erhebliche ! Paragraphen genannten Voraussetzungen nicht vor,
Nachtheile für benachbarte oder sonst von der Nn1. Erlagen „auf Grund der §§ 1 bis 3 und 37 G v. 2. Juli 1891, tetr. Wasserbenutzung und Wasserschutz, sowie deS
8 8 der Allerhöchsten B. v. 1. Febr. 1892, 6etr. die Geneh migung von Veranstaltungen zur Wasserbenutzung". 2. Einschließlich der Stauanlagen für Triebwerke f. Bem.
zu Art. 18.
so
ordnet der Bauinspektor die zur Klarstellung
der waflerpolizeilichen Verhältnisse nöthigen Erheb
ungen und Aufnahmen oder die etwa erforderlichen Ergänzungen der vom Antragsteller gelieferten Akteni stücke, Nachweise und Planzeichnungen an.
Art. 5. Der Bauinspektor oder deffen Vertreter
1892 (12. März)
262
(Beauftragter) ladet zu den entscheidenden örtlichen Erhebungen und Meffungen jeweils
steller ein.
den Antrag
Sofern die Erhebungen zur Erwitte-
lang von Berhältniffen dienen, welche auch die Jn-
terefien Dritter berühren, benachrichtigt er außerdem
brauchbar find; andernfalls ist der Lageplan neu aufzunehmen und
im Maßstab von
1 : 1000 bis
1 : 2000 aufzuzeichnen.
Der Lageplan muß alle Grundstücke
enthalten,
für welche die projettirten Anlagen von Bedeutung
die Bürgermeister der betheiligten Gemeinden von
find, mit Angabe der Katasternummern und Be
der Zeit seines Eintreffens mit dem Anheimgeben,
zeichnung der Eigenthümer.
Außerdem find auf
örtlichen Erhebungen
demselben einzutragen alle in Betracht kommenden
öffentlich bekannt zu machen, damit die Betheiligten
Wafferläufe, sowie die bestehenden Straßen, Wege,
denselben beiwohnen können.
Stauwerke, Abläffe, Wafferentnahmen u. s. w.
diese
sowie den Zweck der
Art. 6. Auf Grund der getroffenen Aufnahmen
Die Richtung der Wafferläufe ist durch einen
und Erhebungen ermittelt der Bauinspektor die zu
Pfeil anzugeben und die Lage und Länge der Quer
lässige
Stauhöhe sowie die Weite und Lage der
profile durch gestrichelte Linien ersichtlich zu machen.
Ablaßvorrichtungen und entwirft hiernach die Ver
Die Querprofile find auf dem Lageplan zu nume-
ordnung für die wafferpolizeiliche Regelung der
riren.
Anlage.
wählten unveränderlichen Festpunkte ist auf dem
Art. 7.
Den Entwurf der Verordnung sendet
der Bauinspektor mit
einem Erläuterungsbericht
Die Lage der für die Höhenaufnahmen ge
Plan zu bezeichnen.
Zu b und c: Die Längen- und Querpro
und den vorschriftsmäßig fertig gestellten Plänen
file find in der Regel auf den
und Zeichnungen dem Kreisdirektor zur weiteren
zeichnen und sollen den gestauten Mittelwafferstand
Deranlaffung zu.
enthalten.
Art. 8. Der Erläuterungsbericht muß kurz die
gleichen Plan zu
Beim Längenprofil find die Höhen im
lOfachen Maßstabe
der Längen aufzutragen und
jenigen Angaben enthalten, welche zur Begründung
alle (Toten auf einen Horizont zu beziehen, welcher
der vorgeschlagenen Anordnungen,
namentlich der
mit einem oder mehreren unveränderlichen Fest
festgesetzten Stauhöhe und der vorgeschriebenen Lage
punkten zu verbinden ist. Finden sich in der Nähe
und
Abmeffungen
der Abläffe
erforderlich
find.
Festpunkte des Landesnivellements vor, so find die
Gegebenenfalls -find die zur Begründung nothwen
Coten auf Normal-Null (Amsterdamer Pegel) zu
digen hydraulischen Berechnungen beizufügen.
beziehen.
Ferner muß der Erläuterungsbericht enthalten:
a) bie
Bezeichnung
der
unmittelbar
ober- und
Die Geländecoten find in ganzen Centtmetern,
die
Coten der
des
Festpunkte
gestauten Wasser-
unterhalb der zu errichtenden Anlage befind
spiegels und der Stauvorrichtungen in Centimetern
lichen Triebwerke und die Namen der Besitzer
und Millimetern anzugeben. Längenprofil und Querprofile müffen sich sowohl
derselben; b) die Angabe, ob
und welche Wasserentnahmen
auf den Wasserlauf selbst als auf den Betriebs
zu WäfferungSzwecken innerhalb des Rückstaus
kanal erstrecken und find so weit auszudehnen, als
des Werkes zur Zeit bestehen, sowie überhaupt
die Wirkung der anzulegenden Stauwerke reichen
eine Darlegung der in Frage kommenden Jn-
wird. Für das Längenprofil ist stets ein Kontrol-
tereffen dritter Berheiligter, unter Angabe der
nivellement auszuführen.
etwa mündlich von denselben gelegentlich der
In dem Längenprofil ist der mittlere Wasser
Ausnahme geltend gemachten Wünsche oder Be
stand im ungestauten Zustande anzugeben. Wo die
denken;
höchsten und niedersten Wafferstände bekannt find,
e) eine Erörterung dieser Wünsche und Bedenken;
6) die Begründung der vorgefchlagenen Entschei
Die Querprofile find namentlich an solchen Stellen aufzunehmen, an welchen in Folge der tiefen Lage
dung.
besondere
des Geländes der Rückstau fich am meisten fühlbar
so find auch diese im
macht. Bei großer Ausdehnung der Querprofile ist
Sind im DerordnungSentwurf Festsetzungen ausgenommen,
find auch diese einzutragen.
noch
Namentlich gilt
für ihre Aufzeichnung ein verzerrter Maßstab (die
dies von zeitlichen Festsetzungen bezüglich der Wasser-
Höhen in zehnfachem Maßstab der Längen) zulässig.
Erläuterungsbericht zu erörtern.
Nutzung und von sonstigen, eine Waffervertheilung
Zu d: Die Einzelzeichnungen der Stau
mit dritten Betheiligten enthaltenden Bestimmungen.
vorrichtungen (Ablässe, Ueberfälle u. s. f.) find ent
Art. 9. Dem Berichte ist beizufügen
weder auf einem getrennten Plan oder auf dem
a) ein Lageplan,
Längenprofil im Maßstab 1 : 200 aufzutragen.
b) ttn Längenprofil,
Sie müffen die bestehenden und die geplanten
c) die erforderlichen Querprofile,
Stau- und Ablaßvorrichtungen in Anficht, Schnitt
6) die nöthigen Einzelzeichnungen der Bauwerke.
und Grundriß enthalten;
Hierfür gellen folgende Vorschriften:
messungen, besonders die Durchflußweiten und Höhen
Zu a: Der Lageplan kann hergestellt werden
sowie die wichttgeren Höhenzahlen des Längenpro-
unter Benutzung der Katasterpläne, sofern dieselben
fils einzuschreiben.
auch find die Hauptab
1892 (12. März)
263
Art. 10. Ist die Vorlage vollständig, so verfügt
unter Beifügung eines schriftlichen Gutachten» des
Bekannt
Bauinspektors über die erhobenen Einwendungen,
machung deS Unternehmens im Central- u. Bezirks
die sämmtlichen Schriftstücke dem BezirkSpräfidenten.
der Kreisdirettor (Polizeidirektor) amtsblatt nach Maßgabe des § 17
die
der Gewerbe
ordnung, sowie gegebenenfalls in örtlichen Blättern.
14.
Nachdem die Genehmigungsurkunde
Bauinspektor nach Eintritt des für die Vollendung
Die Bekanntmachung hat zu enthalten: a) Name, Stand und Wohnort des Unternehmers, Gegenstand der Anlage und Bezeichnung des
Grundstücks,
Art.
durch den Bezirkspräfidenten ertheilt ist, hat der
auf welchem dieselbe auSgeführt
werden soll;
der Arbeiten vorgeschriebenen ZeitpuntteS die Ab-
nahme derselben vorzunehmen.
Zu diesem Zwecke
begiebt er fich, nach vorheriger Ladung der Be-
theiligten an Ort und Stelle und Prüft, ob die
d) die Aufforderung, etwaige Einwendungen beim
Anlagen
auSgeführten
den Vorschriften der Ge
Kreisdirektor (Polizeidirettor) oder beim Bürger
nehmigungsurkunde entsprechen.
meister binnen 14tägiger Frist vorzubringen;
treffendenfalls mit dem Unternehmer die etwa vor
Er erörtert zu
auf die Stelle, an welcher die
gekommenen Abweichungen in Beziehung auf ihre
Beschreibungen, Zeichnungen und Pläne auf
Zuläsfigkeit und nimmt über den Befund eine Ver
liegen.
handlung auf.
c) ben Hinweis
Art. 11. Die Beschreibungen, Zeichnungen und
Bei allen Theilen der Anlage, welche nicht vor
ist unter
Pläne find auf dem Gemeindehause der Gemeinde,
schriftsmäßig auSgeführt worden find,
in deren Gemarkung die Anlage hergestellt werden
Anführung der bezüglichen Bestimmungen der Ver ordnung deS Bezirkspräfidenten eine Beschreibung
soll, offen zu legen.
Die Einwendungen können bei der Kreisdirektion
sPolizeidirettion) oder bei dem Bürgermeisteramte
der festgestellten Abweichungen zu geben.
Art. 15.
Sind die Arbeiten vorschriftsmäßig
Be-
ausgeführt, so beantragt der Bauinspettor die Ab
züglich solcher Anlagen, welche in der Nähe von
nahme derselben und stellt daS Abnahmeprotokoll
mündlich oder schriftlich vorgebracht werden.
Straßen, Eisenbahnen, Kanälen oder Waldungen
in drei- oder vierfacher Ausfertigung auf.
errichtet werden,
hat der Kreisdirektor (Polizei
der Ausfertigungen wird beim Bezirkspräfidenten,
direktor) dem zuständigen Kreisbauinspektor, Eisen-
die zweite beim Bauinspettor und die dritte auf
bahnbetrieb-direktor, Wasserbauinspektor oder Ober
dem Bürgermeisteramt der betheiligten oder haupt
Eine
Eine gleiche
sächlich betheiligten Gemeinde hinterlegt und im
Mittheilung ist hinfichtlich der in der Umgebung
Falle des Art. 17 die vierte dem Ministerium ein
förster rechtzettig Kenntniß zu geben.
voll ständigen Befestigungen zu errichtenden An
gereicht. Der Bauinspettor übersendet die Abnahme
lagen der zuständigen Militärbehörde zu machen.
protokolle dem Bezirkspräfidenten zur Genehmigung.
Nach Ablauf der Einspruchsfrist übersendet der Bürgermeister die Aktenstücke, Pläne und Verhand
lungen unter Bescheinigung der erfolgten Offen legung dem Kreisdirettor (Polizeidirettor).
Nach erfolgter Genehmigung werden dieselben den oben bezeichneten Stellen überwiesen.
Art. 16.
Haben bei der Ausführung Abweich
ungen gegen die Vorschriften der Verordnung statt
Art. 12. Der Kreisdirektor beraumt im Einver-
gefunden, so hat der Bauinspektor am Schluffe de»
ständniß mit dem zuställdigen Bauinspektor eine
Protokolls diese Abweichungen zu erläutern und,
Verhandlung an Ort und Stelle an, zu welcher er
wenn nöthig, neue Zeichnungen zur Klarstellung
den Unternehmer und die Widersprechenden schriftlich
der Sache beizufügen.
gegen BehändigungSschein unter dem Hinweise vor
Sofern die Abweichungen unbedenklich erscheinen,
ladet, daß bei ihrem Ausbleiben gleichwohl die Er
legt der BezirkSpräfident das Abnahmeprotokoll mit
örterung der Einwendungen stattfindet und nach
den Akten und dem Berichte des Bauinspettor» dem
dem Abschluß derselben neue thatsächliche Behaup
Ministerium zur Genehmigung vor.
tungen zur Rechtfertigung oder Widerlegung der
Einwendungen nicht mehr zugelaffen werden.
Sind die Abweichungen aber derart, daß fie die
hydraulischen Derhältniffe deS Wafferlauf» berühren
Zu der Verhandlung, welche von dem Kreis
oder Schädigungen Dritter veranlassen können, so
direktor (Polizeidirettor) in Gemeinschaft mit dem
hat der BezirkSpräfident den Unternehmer zur vor Herstellung der Anlagen
aufzu
zuständigen Bauinspektor geleitet wird, ist auch der
schriftsmäßigen
Bürgermeister der Gemeinde zu laden und dessen
fordern und im Weigerungsfälle gemäß § 47 be»
Gutachten anzuhören.
Gesetzes vom 2. Juli 1891 gegen denselben zu ver
Der Bauinspettor oder dessen Vertreter hat fich
fahren.
namentlich über alle Einwendungen, welche fich auf
Art. 17. Handelt eS fich um Abänderung einer
den wafferpolizeilichen Theil des Gegenstände» be
bereit« genehmigten Stauanlage oder um Neuan
ziehen, gutachtlich zu äußern.
Ueber die Verhand
lungen ist ein Protokoll aufzunehmen. Art. 13.
tbersendet der
Rach Abschluß der Verhandlungen
Kreisdirektor,
soweit erforderlich.
lagen auf den der Wafferbauverwaltung unterstellten
Waflerläufen, so ist jeweils zur Einleitung des oben beschriebenen Verfahren» die Genehmigung de» Mini
steriums einzuholen.
1892 (12. März)
264
Art. 18. Die vorstehenden Bestimmungen finden
sendet der Bürgermeister die Verhandlungen unter
auch Anwendung auf die Errichtung, Beseitigung
Bescheinigung der erfolgten Offenlegung dem Bau
oder
Abänderung
von
Stauanlagen
für Trieb
werke. Die Verordnung vom 12. Febr. 1891 (Gen*
tral- und BezirkSamtsbl. S. 35) ist aufgehoben.»
II. Erricht»«-, Beseitig««- oder AbL«derrmsonstiger i« § 1 de- Besetze- vom 2. Juli 1891 de-eichnete« Beraaftaltvu-e«. Anträge, betreffend sonstige Veran
Art. 19.
staltungen, welche geeignet find, die Abflußverhältniste des WaflerlauseS oder die Eigenschaften des
WafferS zu verändern, namentlich:
Dieser prüft die eingegangenen Einwendungen,
wenn erforderlich, nach mündlicher Verhandlung mit den Widersprechenden an Ort und Stelle, stellt
hierauf den Entwurf deS durch den Bezirkspräsidenten zu ertastenden DeschlufleS auf und übersendet denselben mit sämmtlichen Akten und Plänen dem
Kreisdirektor zur weiteren Vorlage.
Art. 22.
Bei
den
der Wafferbauverwaltung
unterstellten WafferlLufen find die Aktenstücke vor
der Erwirkung der Genehmigung und im Falle des
die Anlage von Wafferableitungen und Wafferentnabmen,
die Anlage
inspektor.
Art.
20
auch
schon
vor der
Offenlegung
dem
Wafferbaudirektor vorzulegen.
von Wastereinführungen in einem
Wasterlauf, die Beseitigung oder Abänderung der vorbezeich
neten Anlagen, Veranstaltungen, welche geeignet find, die Eigen
IIL Nutzungen am Wasser oder Bette der schiff«nd ftShbare« Wasserläufe (§ 3 de- Besetzevom 2. Juli 1891). Art. 23. Die Erlaubniß
schaften deS Masters durch Zuleitung fremder
1. zu jeder Benutzung deS Masters oder des Bettes,
Stoffe zu verändern, in sonstiger Weise die
mit welcher eine besondere Vorrichtung ver
Benutzung
deS Masters zu verhindern
oder
bunden ist,
zu erschweren oder den Lauf des Masters zu
2. zum Betriebe von Fähren,
verändern, zu hemmen oder zu beschleunigen,
3. zum Abführen von Steinen, Sand, Schlamm,
find auf Stempelpapier an den Kreisdirektor ein
Pflanzen oder sonstigen Stoffen aus dem Fluß bett sowie zur Eisnutzung
zureichen. Der Kreisdirektor übersendet die bei ihm eingegegangenen Anträge nebst den vom Antragsteller
etwa beigefügten Nachweisen oder Aktenstückendem zu
ständigen Bauinspektor, welcher die Prüfung vor
wird durch den Bauinspektor ertheilt. Die betreffenden Anträge find an denselben auf Stempelpapier einzureichen.
Art. 24.
Der Bauinspektor veranlaßt die zur
nimmt und je nach dem Ergebniß derselben in gleicher
Klarstellung des Gesuchs
Weise verfährt, wie oben in Art. 2, 3 und 4 an
hebungen.
noch erforderlichen Er
Soweit es fich um die in Art. 23 Ziff. 1 und 2
gegeben. Art. 20. Wenn eine öffentliche Bekanntmachung
genannten Anlagen handelt, hat der Bauinfpektor
des Antrags angezeigt erscheint, so übersendet der
die Pläne vorher dem Ministerium zur Kenntniß
Bauinspektor die erwachsenen Aktenstücke dem Bürger
nahme vorzulegen.
meister der Gemeinde zur Offenlegung nach vorher
Art. 25. Gegen die Entscheidung des Baninspel-
gegangener ortsüblicher Bekanntmachung. Die Offen
tors ist Beschwerde an das Ministerium zulässig.
legung erfolgt auf dem 'Gemeindehause und dauert
IV. Erricht««-, Beseitt-««- oder Abänderung vo« sonstigen Wasserbauten ($ 37 de- Besetze dom 2. Juli 1891).
14 Tage. In welchem Umfange hierbei Zeichnungen mit offen zu legen find, bleibt dem Ermesten des Bauinfpektor« überlasten. Art. 21. Nach Ablauf der Einspruchsfrist über3. Durch diese D. war .in Dollzug der in den §§ 7-16
Art. 26. Anträge auf Genehmigung a) zur Vornahme von Uferbauten und sonstigen Bauten am Ufer eines WafferlaufS, von Ein
in das Bett eines Wasserlaufs, von
der Anweisung zur Ausführung der Gewerbeordnung f. d.
bauten
d. A. v. 27. Dez. 1888 gegebenen allgemeinen Dorschristen'
Ueberbauungen
daß Verfahren zur Herbeiführung der wasierpolizeilichen Ge nehmigung von Stauanlagen für Wafiertriebwerke an den
der Meliorationsbauverwaltung unterstellten WafferlLufen näher bestimmt. Die vorfchr. d. 12. März 1892 bezwecken.
daS Verfahren für Stauanlagen jeder Art einfchl. der Trieb
werke zu regeln, wie denn auch fchon die «aif. D. d. 1. Febr. 1892, welche übrigens sachlich mit der zur Ausführung der
Gew.-O. ergangenen, v. 24. Dez 1888 übereinstimmt, sich auf
oder
Ueberbrückungen
eines
Wasserlaufs,
b) zur Abänderung bestehender Veranstaltungen
dieser Art, c) zum Ablagern von Steinen, Schutt,
Erde,
sowie zur Anpflanzung von Bäumen und Ge
sträuchen in einem Wasterlauf
Stauanlagen für Triebwerke erstreckt. Denn e- sollte schon § 2
find an den zuständigen Bauinspektor auf Stempel
deS «. v. 2. Juli 1891, auf welche« die D. v. 1. Febr. 1892 beruht,
papier zu richten.
auf Triebwerke Anwendung finden. waS nach § 23 Gew.-O. zulässig ist.
Demnach
ist auf die AuSf.-Best. d. 27. Dez.
Der Bauinspektor prüft die Anträge und nimmt
1888, wenigstens insoweit, als die Dorschr. d. 12. März 1892
die zur Klarstellung der Sache noch erforderlichen
überhaupt Anordnungen treffen, nicht weiter zurückzugreifen.
Aufnahmen und Planzeichnungen vor.
265
1892 (14. März)
die erforderlichen Bekanntmachungen und Aehnlichcs
Art. 27. Die Genehmigung ertheilt
a) bei den der Wafferbauverwaltung unterstellten
erwachsenen baaren Auslagen, ferner die durch die auswärtige Thätigkeit des technischen Personals bei
Wafferläufen das Ministerium, b) bei den übrigen Wafferläufen der Bauinspektor. Gegen die Bescheidung deS Bauinspektors ist Be
Prüfung und Instruktion der Anträge sowie durch die Abnahme der betreffenden Arbeiten erwachsendell Kosten find von dem Antragsteller nach den be
schwerde an das Ministerium zulässig.
stehenden Bestimmungen einzuziehen. 4
V. Koste«. Art. 28. Die Genehmigungsurkunde, sowie die
4.
Tie Kostenersatzpflicht beruht auf § 22 Gew. O. (f.
unterm 27. Febr. 1888) und 5 2 Wasser G d. 2. Juli 1891.
Erlaubnißertheilungen find auf Stempelpapier aus-
— Die im Art. erwähnten bestehenden Bestimmungen find
zufertigen. Der Betrag des Stempels sowie die durch
nicht veröffentlicht.
14. März 1892. Vorschriften des Ministeriums, betreffend die Zuständigkeit und das Verfahren in Sezng auf die Wassrrbemchung und den Wafferfchnh.' A.-Bl. S. 119.
Art.
Der Widerruf
1.
und
die Be
schränkung der Genehmigung sowie der Erlaubniß zu
Wasserbenutzungen (§ 5
des Gesetzes vom 2. Juli 1891) erfolgt durch die
die Anbringung
des AichzeichenS
durch
die Ge
nehmigungsurkunde Bestimmung getroffen. Der Bau solchen Anlagen die
inspektor ist befugt, auch bei
nachträglich für nothwendig erkannte Anbringung
jenige Behörde, welche zur Ertheilung der Geneh
von Zeichen über Unterstauung und zweiter Aich-
migung oder der Erlaubniß zuständig ist.
zeichen anzuordnen.
Die Anordnung ist mit Gründen zu versehen imb
Gegen die Anordnungen deS Bauinspektors ist
den Betheiligten schriftlich gegen Behandigungsschein
Beschwerde an daS Ministerium zulässig;
zu eröffnen.
hat
Gegen die Anordnung
Ministerium zulässig;
ist Beschwerde an
dieselbe
hat
das
aufschiebende
dieselbe
aufschiebende Wirkung, sofern sie innerhalb
14 Tagen, vom Tage der Eröffnung der Anord nung an gerechnet, eingereicht worden ist.
Wirkung, sofern sie innerhalb 14 Tagen, vom Tage
Aenderungen, Erneuerungen, Ausbefferungen und
der Eröffnung der Anordnung an gerechnet, ein
Neubefestigungen der Aichzeichen (8 8 deS Gesetzes
vom 2. Juli 1891) bedürfen der Genehmigung des
gereicht worden ist.
Die vorstehenden Bestimmungen finden auch An-
BauinfpektorS. An denselben Beamten find die An
Wendung auf den Widerruf und die Beschränkung
zeigen über Beschädigung von Aichzeichen zu erstatten.
von Veranstaltungen, welche vor Inkrafttreten des
Art. 4.
Die Entscheidung darüber, ob die ge
Gesetzes vom 2. Juli 1891 errichtet worden find.
setzlichen Voraussetzungen zur Herstellung von An
Art. 2. Die vorläufige Entscheidung über Ent
lagen behufs Wasser-Zu- oder Ablei
schädigungsansprüche wegen Widerrufs
tung
oder Beschränkung einer Genehmigung
Anlehnung eines Stauwerks auf fremde
an nicht schiff- oder flößbaren Wafferläufen (§ 6
Ufergrundstücke oder zur
deS Gesetzes vom 2. Juli 1891) erfolgt durch das
einer fremden Stauanlage gegeben, sowie
auf fremden Liegenschaften, zur Mitbenutzung
in welcher Weise die Anlagen auszuführen find
Ministerium. Die Entscheidung ist mit Gründen zu versehen
6 die Ent scheidung anderen Behörden übertragen werden. Die
E. Betriebs- (Fabrik-) Krankenkassen.
Krankenkaffen, welche für einen der im
§ 59.
Entscheidung kann binnen vier Wochen nach der Zu
§ 1 bezeichneten Betriebe oder für mehrere dieser
stellung derselben mittelst Klage
Betriebe gemeinsam in der Weise errichtet werden,
im ordentlichen
Rechtswege, sowett aber landesgesetzlich solche Streitig'
daß auf
ketten dem DerwaltungSstrettverfahren überwiesen
Fabrikordnung, Reglement u. f. w.) die in dem
find.« im Wege de- letzteren angefochten werden.
Betriebe beschäftigten Personen zum Beitritt ver
Strettigketten über die im § 57 Abs. 2 und 3
pflichtet werden, unterliegen den nachfolgenden Vor-
bezeichneten Ansprüche, Streitigkeiten über Erstat tungsansprüche au» § 3a Abs. 4, g§ 3b und 57a,
ferner Streitigkeiten zwischen Gemeinde-Krankenver
dem Wege deS Arbeitsvertrages
(durch
schristen.
§ 60.
Ein Unternehmer, welcher in einem Be
triebe oder in mehreren Betrieben fünfzig oder mehr
sicherungen und Krankenkaffen über den Ersatz irr»
dem Krankenverficherungszwange unterliegende Per-
thümlich geleisteter Unterstützungen werden im Ber-
sonen beschäftigt, ist berechtigt, eine Betriebs-(Fabrik-)
waltungSstreitverfahren, wo ein solches nicht besteht,
Krankenkaffe zu errichten.
von der AuffichtSbehörde entschieden. Die Entscheidung der AufstchtSbehörde kann binnen vier Wochen nach Zustellung derselben im Wege des Rekurses nach
Maßgabe der §§ 20 und 21 der Gewerbeordnung angefochten werden.66 * 65
Er kann dazu durch Anordnung der höheren Ver
waltungsbehörde^ verpflichtet werden, wenn dies von der Gemeinde, in welcher die Beschäftigung statt
findet, oder von der Krankenkaffe, welcher die be
schäftigten Personen angehören,
beantragt
wird.
Streitigkeiten zwischen einem Verbände und den
Vor der Anordnung ist dem Unternehmer, sowie
bethelligten Kaffen (g 46) auS dem Derbandsver-
den von ihm beschäftigten Personen oder von biefeii
ent
gewählten Vertretern und, falls der Antrag von
Die Entscheidungen können binnen vier
einer OrtS-Krankenkaffe ausgegangen ist, auch der
hältniß
werden
schieden.
von
der
AuffichtSbehörde
Gemeinde zu einer Aeußerung darüber Gelegenheit 64». S. Bem. 19 und 8 44. 65. An Els.-Lothr. ist die» nicht der Fall, s. aber folg. Bem.
66. Ei» allgemein geregelte» Derwallung»streitverfahren
besteht in Els^Lothr. nicht. Die» ist in Bem. zu 8 58 beim
ersten Abdruck de» Aranknverficherung»gesetze»(15. Juni 1883)
-u geben. § 61. Unternehmer eines Betriebes, welcher für
die
darin
beschäftigten
Personen mit
besonderer
Krankheitsgefahr verbunden ist, können auch dann
näher dargelegt. Seitdem ist zwar die Zuständigleit der Be-
wenn fie weniger als fünfzig Personen beschäfttgen,
zirfSräthe, namentlich aber de» Kais. Bath» erheblich erweitert
zur Errichtung einer Betriebs- (Fabrik-) Kranken
worden und in Bem. 15 zu 8 60 S. d. 20. April 1892 find
deshalb Zweifel ausgesprochen, ob Elf.-Lothr. jetzt noch zu
kasse angehalten werden.
deu RechtSgebiete« gerechnet werden könne, in welchen ein
Unternehmern eines Betriebes, in welchem weniger
Berwaltnag»streitverfahren überhaupt nicht besteht. Jeden -
als fünfzig Personen beschäftigt werden, kann die
fall» aber ist i« Sinne de» vorliegenden 8 58 ein Derwal-
tuag»streitverfahren nicht al» bestehend anzunehmen, da da»
Errichtung einer Betriebs- (Fabrik-) Krankenkaffe
zur Entfcheiduug zuständige Berwaltuug»gericht nicht be
gestattet werden, wenn die nachhaltige Leistungs
zeichnet und auch eine analoge Anwendung ähnlicher Bestim
fähigkeit der Kaffe in einer von der höheren Ver
ES greift alfo die tu 6 68 hilf»-
waltungsbehörde rs für ausreichend erachteten Weise
mungen nicht möglich ist.
weife vorgesehene Entscheidung der AuffichtSbehörde (s. V.
v. 14. März 1884) Platz.
Die AekurSinstauz ist nicht aus
fichergestellt ist.
Da aber tu der v. v. 24. Dez. 1888,
§ 62. Unternehmer, welche der Verpflichtung, eine
betr. die Einführung der Sew.-O., für alle Fälle, in welchen
Betriebs- (Fabrik-) Krankenkaffe zu errichten, inner
drücklich bezeichnet.
der KreiSdtrektor oder die Ortspolizeibehörde in erster In
stanz entschiede« haben, der BezirkSrath al» kollegiale Re-
kurSinstanz vorgesehen ist, so wird auch hier der BezirkSrath al» zuständig für de« BekurS gegen die Eutfcheidung der AuffichtSbehörde lKreiSdirektor oder Bürgermeister) zu er
achtn» fein.
Segen die Entscheidung de» BezirkSrath» ist
laudeSrechttich, sofern die Vorentscheidung nicht von der Ort».
Polizeibehörde auSgiug, weiterer Rekurs an den ckais. Rath zuläsfig erfuhrt, s. 8 25 tos. 2 B. v. 24. Dez. 1888.
halb der von der höheren Verwaltungsbehörde*» zu
bestimmenden Frist nicht nachkommen, find ver
pflichtet, für jede in ihrem Betriebe beschäftigte, dem VerficherungSzwange unterliegende Person Bei
träge bis zu fünf Prozent des verdienten Lohnes
aus eigenen Mitteln zur Gemeinde-Krankenverficherung oder zur OrtS-Krankenkaffe zu leisten.
311
1892 (10. April) Die Höhe der zu leistenden Beitrage wird nach
Krankenkaste nicht aus, um die laufenden Aus
Anhörung der Gemeindebehörde von der höheren
gaben derselben zu decken, so find
Verwaltungsbehörde endgültig festgesetzt.
Betrieb-unternehmer die
8 63.67 68 Versicherung-pflichtige 69 Personen, welche in dem Betriebe, für welchen eine Betrieb-- (Fabrik-)
von dem
erforderlichen Dor-
schüffe zu leisten.
5. Die au- dem Betriebe au-geschiedenen Personen,
Krankenkasse errichtet ist, beschäftigt werden, gehören
welche auf Grund der Vorschrift de- g 27 Mit
vorbehaltlich der Bestimmungen deS § 75 mit dem
glieder der Kaste bleiben, können Stimmrechte
Tage de- Eintritts in die Beschäftigung der Kaste al- Mitglieder an.
nicht auSüben und Kaffenämter nicht bekleiden.
8 65.«7 Die Betrieb-unternehmer find verpflichtet,
Nichtverficherung-Pflichtige in dem Betriebe be
die statutenmäßigen EintrfttSgelder und Beiträge
schäftigte Personen haben da- Recht, der Kaste bei
für die von ihnen beschäftigten verficherung-pflich-
zutreten, sofern ihr jährliche- Gesammteinkommen
tigen Kaffenmitglieder zu den durch da- Kastenstatut
zweitausend Mark nicht übersteigt. Der Beitritt er
festgesetzten Zahlungsterminen in die Kaffe einzu
folgt durch schriftliche oder mündliche Anmeldung
zahlen und
bei dem Kaffenvorstande, gewährt aber keinen An
eigenen Mitteln zu leisten.«-
die Beiträge zu einem Drittel au-
spruch auf Unterstützung im Falle einer bereit- zur
Werden die gesetzlichen Mindestleistungen der Kaste
Zeit dieser Anmeldung eingetretenen Erkrankung.
(8 20) durch die Beiträge, nachdem diese für die
Die Kaffe ist berechtigt, Nichtverficherung-Pflichtige
Versicherten drei Prozent der durchschnittlichen Tage
Personen, welche sich zum Beitritt melden, einer
löhne oder deS ArbeftSverdiensteS erreicht haben,
ärztlichen Untersuchung unterziehen zu laffen und
nicht gedeckt, so hat der Betrieb-unternehmer die
ihre Aufnahme abzulehnen, wenn die Untersuchung
zur Deckung derselben erforderlichen Zuschüffe au-
eine bereit- bestehende Krankheit ergiebt.
eigenen Mitteln zu leisten.
DerficherungSpflichtigen Personen ist der Austritt
Die Bestimmungen de- 8 52 Abs. 3 und der gg 52a
mit dem Schluffe de- Rechnungsjahre- zu gestatten,
bis 53 a, 54 a bis 58 finden auch auf Betriebs-
wenn sie denselben mindestens drei Monate vorher
(Fabrik-) Krankenkasten entsprechende Anwendung,
bei dem Borstande beantragen und vor dem Aus
g 66.7«
Aus die Beaufsichtigung der Betrieb--
tritt nachweisen, daß sie einer der im § 75 bezeich
(Fabrik.) Krankenkasten finden die gg 4471,72 45 An
neten Kasten angehören.
wendung.
Nichtverficherung-Pflichtige Personen, welche die
Die AusfichtSbehörde ist befugt, Ansprüche, welche
Beiträge an zwei aus einander folgenden Zahlungs
der Kaffe gegen den Betrieb-unternehmer au- der
terminen nicht geleistet haben, scheiden damit aus
Rechnung-- und Kaffenführung erwachsen (g 64
der Kaste aus.
Zisf. 3), in Vertretung der Kaste entweder selbst
8 64. «7
Die für OrtS-Krankenkasten geltenden
Bestimmungen der 88 20 bis 42, 46 bis 46 b,
oder durch einen von ihr zu bestellenden Vertreter geltend zu machen.
48 a und 49 a Abs. 4 finden auf die DetriebS-
g 67. Wird der Betrieb oder werden die Betriebe,
(Fabrik-) Krankenkaffen mit folgenden Abänderungen
für welche die Kaste errichtet ist, zeitweilig eingestellt
oder soweit eingeschräntt, daß die Zahl der darin
Anwendung:
1. Da- Kastenstatut (8 23)«- ist durch den Be
beschäftigten verficherungSpflichttgen Personen unter
trieb-unternehmer in Person oder durch einen
die doppelte Zahl der statutenmäßigen Vorstands-
Beauftragten nach Anhörung der beschäftigten
Mitglieder fintt, so kann die Verwaltung von der
oder der von denselben gewählten
AusfichtSbehörde71 übernommen werden, welche die
Personen
Vertreter zu errichten.
2. Durch da- Kastenstatut kann dem Betriebs
selbe durch einen von ihr zu bestellenden Vertreter wahrzunehmen hat.
unternehmer oder einem Vertreter desselben der
DaS vorhandene Kastenvermögen, die Rechnungen,
Dorfitz im Vorstände und in der Generalver
Bücher und sonstigen Attenstücke der Kaffe find in
sammlung übertragen werden.
diesem Falle der AusfichtSbehörde au-zuliefern.
3. Die Rechnung-- und Kastenführung ist unter
Vorstehende Bestimmungen finden keine Anwen
Verantwortlichkeit und auf Kosten deS Betriebs
dung, wenn die zeitweilige Einstellung oder Ein-
unternehmers durch einen von demselben zu
schränkung eine durch die Art deS Betriebe- bedingte
bestellenden RechnungS- und Kaffenführer wahr
periodisch wiederkehrende ist.
zunehmen.
Verwendungen von Kastengeldern
in den Nutzen der Betriebsunternehmer fallen
unter die Vorschrift des 8 42 Abs. 2.
69. Dgl. die Strafbestimmung bei 6 82. 70. Fassung bei Art. 22 S. v. 10l April 1892. 71. Auf «rund bei 5 84 stob durch ». b. «tatch. die Auf
4. Reichen die Bestände einer auf Grund der Vor
sichtsbehörde und höhere Verwaltungsbehörde besonder- be-
schrift deS 8 61 errichteten Betriebs- (Fabrik-)
zeichnet für die Betrieb-- uud Baukraukeulaffeu der MilitärVerwaltung, v. v. 7. Am. nab 4. Dez. 1885, der AeichS-Post-
67. Art. 21 G. d. 10. April 1882.
uud Lelegraphenderwaltuug, v. d. S. Sept. 1885, der AeichS-
68. Muster für ein Kaffenstatut giebt die bet § 28 er.
Eifenbahnverwaltung, V. v. S. Mai 1888
Wählte vkm.
72. v. v. 14. März 1884; s. jedoch auch vorhergehende Be«.
1899 (10. April)
312 § 67 a.75
Geht von mehreren Betrieben eine-
Betriebe
beschäftigten
verficherungSpflichttgen
Unternehmers, für welche eine gemeinsame BetriebS-
Personen dauernd unter die gesetzliche Mindest
(Fabrik-) Krankenkasse besteht, einer in den Besitz
zahl (8 60) finkt und die dauernde Leistungs
eines anderen Unternehmers über, so scheiden die in
fähigkeit der Kaffe nicht genügend fichergestellt
diesem Betriebe befchLstigten Personen auf den Antrag
wird (8 61 Abs 2);
eines der beteiligten Unternehmer auS der Kaste aus.
3. wenn der Betrieb-unternehmer eS unterläßt,
In diesem Falle erfolgt die Theilung des Ver
für ordnungsmäßige Kaffen- und Rechnungs
mögens der bisher gemeinsamen Kaffe, nach folgenden
führung Sorge zu tragen. In dem Falle zu 3 kann gleichzeitig mit der
Bestimmungen:
1. Ergiebt sich nach Berichtigung der etwa vor
Schließung der Kaffe dem Betriebsunternehmer die
handenen Schulden und Deckung der vor dem
im 8 62 vorgesehene Verpflichtung auferlegt und
Zeitpunkte des Ausscheidens bereits entstandenen
die Errichtung einer neuen Betriebs- (Fabrik-) Kran
Unterstützungsansprüche ein überschießmdeS Ver
kenkasse versagt werden.
mögen, so ist der Theil desselben, welcher dem
Die Kaffe kann nach Anhörung der betheiligten
Verhältniß der Zahl der ausscheidenden zur Ge-
Gemeinden aufgelöst werden, wenn der Betriebs
sammtzahl der bisherigen Kaffenmitglieder ent
unternehmer
spricht, derjenigm Krankenlaffe zu überweisen,
sammlung die Auflösung beantragt.
welcher die in dem auSfcheidenden Betriebe be
unter Zustimmung der Generalver
Die Schließung oder Auflösung erfolgt durch die
schäftigten Personen fortan anzugehören haben.
höhere Verwaltungsbehörde.7®
2. Ergiebt sich ein Fehlbetrag, so ist derselbe,
Gegen den dieselbe
aussprechenden oder ablehnenden Bescheid, in welchem
falls der Antrag von dem Unternehmer des
die Gründe anzugeben find, kann binnen zwei Wochen
ausscheidenden Betriebes gestellt worden ist, von
nach der Zustellung Beschwerde an die vorgesetzte
diesem in dem unter Ziff. 1 festgesetzten Ver
Behörde erhoben werden.
7^Auf das Vermögen der geschloffenen oder auf
hältniß zu decken. Der Antrag auf Ausscheidung ist an die höhere
gelösten Kaffe finden die Vorschriften deS 8 47
Verwaltungsbehörde®® zu richten. Diese bestimmt den
Abs. 5 entsprechende Anwendung.
Zeitpunkt, mit welchem die Ausscheidung stattzu
Deckung bereits entstandener Unterstützung-ansprüche
Sind die zur
finden hat, und entscheidet über die Dertheilung des
erforderlichen Mittel nicht vorhanden, so find die
Vermögen-. Gegen diese Entscheidung steht den Be
letzteren vor Schließung oder Auflösung der Kaffe
theiligten binnen zwei Wochen die Beschwerde an
aufzubringen. Die Haftung für dieselben liegt dem
die Centralbehörde*® zu.
Betriebsunternehmer ob.
§ 67 b.7®
Bei Veränderungen in der Organi
F. Bau-Krankenkassen.
sation einer öffentlichen Betriebsverwaltung kann
8 69. Für die bei Eisenbahn-, Kanal-, Wege-,
auf deren Antrag die höhere Verwaltungsbehörde7®
Strom-, Deich- und Festung-bauten, sowie in anderen
die Bezirke der für diese Verwaltung bestehenden
vorübergehenden Baubetrieben beschäftigten Personen
Betriebs- (Fabrik-) Krankenkaffen nach Anhörung
haben die Bauherren auf Anordnung der höheren
der Kaflenorgane anderweit festsehen. Dabei finden
DerwattungSbehörde7® Baukranken-Kaffen
die Vorschriften deS 8 67 a Abs. 2 und 3 entsprechende
Anwendung.
Arbeitern beschäftigen.
8 67 c.7® Mehrere Betriebs- (Fabrik-) Kranken
8 70. Die den Bauherren obliegende Verpflich
kasten für Betriebe desselben Unternehmers können
tung kann mit Genehmigung der höheren Verwal
mit Zustimmung ihrer Generalversammlungen zu
tungsbehörde 7® auf einen oder mehrere Unternehmer,
einer Kaffe vereinigt werden.
welche die Ausführung des Baues oder eines Theiles
Die Vereinigung erfolgt durch Errichtung eines
desselben für eigene Rechnung übernommen haben,
KaffenstatutS für die vereinigte Kaffe nach Vorschrift
übertragen werden, wenn dieselben für
des 8 64 Ziff. 1 mit der Maßgabe, daß als Ver
die
Er
füllung der Verpflichtung eine nach dem Urtheil der
treter der beschäftigten Personen die Generalver
höheren Verwaltungsbehörde ausreichende Sicherheit
sammlungen der bestehenden Kaffen gelten.
bestellen.
Mit dem Zeitpunkte, zu welchem die vereinigte
8 71. Bauherren, welche der ihnen nach 8 69
Kaffe inS Leben tritt, gehen aus dieselbe alle Rechte
auferlegten Verpflichtung nicht nachkommen, haben
und Berbindlichketten der bisherigen Kaffen über.
den von ihnen beschäftigten Personen für den Fall
8 68. Die Kaffe ist zu schließen:
einer Krankhett und im Falle deS Tode- derselben
1. wenn der Betrieb oder die Betriebe, für welche
ihren Hinterbliebenen die im 8 20 vorgeschriebenen
fie errichtet ist, ausgelöst werden;
Unterstützungen auS eigenen Mitteln zu leisten.
2. soweit nicht aus den Betrieb, für welchen die
8 72. Die in Gemäßheit des 8 69 errichteten
Kaffe errichtet ist, die Vorschrift deS 8 61 Abs. 1
Krankenkaffen find zu schließen:
Anwendung findet, wenn die Zahl der in dem
78. «tt 28 0. v. 10. «pril 1892.
er
zu
richten, wenn fie zeitweilig eine größere Zahl von
1
74. «rt. 24 e. v. 10. «prU 1892.
313
1892 (10. April) 1. wenn der Betrieb, für welchen sie errichtet find,
2.
M it dem Zeitpunkte, mit welchem verficherungSpflich-
aufgelöst wird;
tige Personen Mitglieder einer Innungkrankenkasse
wenn der Bauherr oder Unternehmer eS unter
werden, scheiden fie auS anderen aus Grund dieses
läßt, für ordnungsmäßige Kasten- und Rech
Gesetzes errichteten Kaffen,
nungsführung Sorge zu tragen.
vermöge ihrer Beschäftigung angehörten, auS.
In dem Falle zu 2 trifft den Bauherrn oder Un ternehmer die im § 71 ausgesprochene Verpflichtung. Im Uebrigen
finden auf die in Gemäßheit des
welchen
Den Zeitpunkt, mit welchem
fie bis dahin
eine neuerrichtete
JnnungS-Krankenkafle ins Leben tritt, bestimmt die höhere Verwaltungsbehörde?«
§ 69 errichteten Krankenkassen die Vorschriften der
Jm Uebrigen bleiben für diese Kaffen die Vor
§g 63 bis 68 mit der Maßgabe Anwendung, daß
schriften des Titels VI der Gewerbeordnung in Kraft.
über die Anwendbarkeit der Vorschrift
des § 32
die höhere Verwaltungsbehörde" bei Genehmigung des Kaffenstatuts,
über
die Verwendung
des
bei
H. Verhältniß
der Knappschaftskassen
und der eingeschriebenen und anderen Hülfskassen zur Krankenversicherung.
Schließung oder Auflösung einer Kaffe verbleiben
den Restes
des Kastenvermögens das Kaffenstatut
Bestimmung treffen muß.
Eine Verwendung zu
Gunsten deS Bauherrn oder Unternehmers ist aus
errichteten Krankenkassen
(KnappschaftSkaffen)trittwederdieGemeinde-Kranken-
verficherung noch die Verpflichtung, einer nach Maß
geschloffen.
Auf Streitigkeiten über UnterstühungSansprüche, welche auf Grund erhoben werden,
deS 8 71 gegen den Bauherrn
findet
die
Vorschrift deS 8 58
Abs. 1 Anwendung; auf Streitigkeiten über Ersatz
ansprüche,
8 74.7e Mr die Mitglieder der auf Grund berg gesetzlicher Vorschriftenn
welche auf Grund deS 8 71
und des
8 57 Abf. 2 gegen den Bauherrn erhoben werden,
findet die Vorschrift deS 8 58 Abs. 2 Anwendung."
gabe derDorschristen dieses Gesetzes errichteten Kranken-
kaffe anzugehören, ein. Die statutenmäßigen Leistungen dieser Kaffen in
Krankheitsfällen müssen die für die Betriebs- (Fabrik-) Krankenkassen vorgeschriebenen Mindestleistungen er
reichen. Die Vorschriften
deS 8 26 Abs. 1 und Abs. 2
Sah 1, 88 56a und 57a finden auch auf Knapp G. Innungs-Krankenkassen.
8 73?s Auf Krankenkaffen,
schaftskaffen Anwendung.
welche aus Grund
der Vorschriften deS Titels VI der Gewerbeordnung"
von Innungen für die Gesellen und Lehrlinge ihrer
Im Uebrigen bleiben die lande-gesetzlichen Vor
schriften über die Knappschaft-kassen unberührt. 8 75.6- Mitglieder der aus Grund deS Gesetzes
Mitglieder errichtet werden, finden die Vorschriften
Abf. 5, 88 20 bis 22, 26 bis 33, 39
deS 8 19
bis 42, 46, 46 a, 46 b, 48 a Abs. 2, 8 49 a Abs. 4,
88 51
bis
53 a,
54 a bis
58,
65
Abs.
7. April y-g—
über die eingeschriebenen Hülfskassen vom
1876 (R.-G.-Bl. S. 125) 1884"(R..G..Bl. G. 54) '«richteten «aflen find von
2 An der Verpflichtung, der Gemeinde-Krankenverficherung
wendung. Mrd für eine Innung nach Maßgabe der vor
oder einer nach Maßgabe dieses Gesetzes errichteten
stehenden Bestimmung eine JnnungS-Krankenkafle
Krankenkasse anzugehören, befreit, wenn die Hülst-
errichtet,
so werden
die
von Innung-Mitgliedern
kaffe, welcher fie angehören, allen ihren verficherungS-
in ihrem Gewerbebetriebe beschäftigten verficherungS-
pflichtigen Mitgliedern
pflichtigen Personen, vorbehaltlich der Bestimmung
gliederklasse, zu welcher der Derficherungspflichtige
deS 8 75, soweit fie zu dem Zeitpunkte, mit welchem
gehört,
oder doch derjenigen Mit-
im Krankheitsfälle
mindestens
diejenigen
in dieser Beschäftigung
Leistungen gewährt, welche nach Maßgabe der 88 6
stehen, mit diesem Zeitpunkte, soweit fie später in
und 7 von der Gemeinde, in deren Bezirk der Der
die Kaffe inS Leben tritt,
diese Beschäftigung eintreten,
mit diesem Eintritt
Mitglieder der JnnungS-Krankenkaffe.
ficherungspflichtige beschäftigt ist, zu gewähren find. Die durch Kaffenstatut begründeten Beschränkungen
Derficherungspflichtige Personen, deren Arbeitgeber
der UnterstühungSansprüche schließen die Befreiung
der Innung, für welche eine JnnungS-Krankenkaffe
nicht auS, wenn fie fich innerhalb der Grenzen der
errichtet ist,
den Gemeinden nach 86a gestatteten Beschränkungen
werden,
erst
nach deren Errichtung beitreten,
soweit fie bisher einer OrtS-Krankenkaffe
angehörten, mit Beginn des neuen Rechnungsjahres
Mitglieder
der JnnungS-Krankenkaffe,
sofern
der
halten.
Tritt ein Mitglied einer eingeschriebenen HülfS-
kasse an einem Orte in Beschäftigung, an welchem
Arbeitgeber drei Monate zuvor dem Vorstande der
das Krankengeld der Mitgliederklaffe, der eS bisher
OrtS-Krankenkaffe seinen Eintritt in die Innung
angehörte,
nachgewiesen hat.
verficherung zu gewährenden Krankengelde zurück
bleibt, 75. S. Bem. 66.
Regelung deS Rekurses im Fall der
Bem. 71 fehlt zur Zeit noch.
so
hinter dem von der Gemeinde-Kranken
gilt die Befteiung noch für die Dauer
von zwei Wochen.
Die Meldepflicht des Arbeit-
76. Art. 25 6. v. 10. April 1892.
78. BezirttprLfident; B. v. 14. MLrz 1884.
77. 6. dieselbe (inSbes. § 97a Ziff. 5) unterm 27. Febr.
79. Zu dgl. 88 142 ff. Berg-E. d. 16. Lez. 1873.
1888.
80. Art. 26 B. d. 10. April 1892.
lä92 (10. April)
314
geberS (§ 49 tos. 1) beginnt in diesen Füllen erst mit dem Ablauf dieser zwei Wochen.
Der Nachweis der Bescheinigung wird durch Vor legung eine- Exemplars des Kaffenstatuts geführt,
Mitgliedern einer eingeschriebenen HülfSkaste, welche
in welchem das die Bekanntmachung enthaltende
zugleich der Gemeinde-Krankenversicherung odereiner
Blatt nach Jahrgang. Nummer und Seitenzahl an
auf Grund diese- Gesetze- errichteten Krankenkaste
gegeben ist.
angehören, kann an Stelle der freien ärztlichen Be
8 76.80 Die Bestimmungen der 88 57 und 58
handlung und Arznei eine Erhöhung des Kranken
tos. 2 finden auf die im g 75 bezeichneten Hülfs
gelde- um ein Viertel de- Betrage- des ortsüblichen
kasten Anwendung.
TagelohneS (§ 8) ihres Beschäftigung-ortes gewährt
J. Schluß-, Straf- und UebergangSbe-
werden.
stimmungen.
Die vorstehenden Bestimmungen finden auch au?
Mitglieder solcher auf Grund lande-rechtlicher Vor schriften errichteten Hülfskusten 81 Anwendung, deren
Statut von einer Staatsbehörde genehmigt ist und
über die Bildung eine- Reservefonds den 88 32, 33 entsprechende Bestimmungen enthält. $ 75 a.80 Den eingeschriebenen Hülfskasten, so wie den im § 75 tos. 4 bezeichneten, auf Grund
lande-rechtlicher Vorschriften errichteten Hülfskasten
ist auf ihren Antrag eine amtliche Bescheinigung darüber au-zustellen. daß sie, vorbehaltlich der Höhe
des Krankengelde-, den Anforderungen des § 75
und der im 8 75 bezeichneten Hülfskasten find ver
pflichtet, den Behörden von Gemeinden und Armen verbänden, welche auf Grund der ihnen obliegenden
gesetzlichen Verpflichtung zur Unterstützung hülfSbedürstiger Personen Versicherte unterstützt habens
auf Erfordern Auskunft darüber zu ertheilen, ob und in welchem Umfange diesen Personen gegen
sie Unterstützungsansprüche auf Grund dieses Ge
setzes zustehen. Die Verwaltungen der Gemeinde-Krankenversiche
genügen.
Die Bescheinigung wird ausgestellt: 1. für Kaffen, deren Bezirk über die Grenzen eines Bundesstaates nicht hinau-reicht, von der
rung, sowie die Vorstände der Krankenkasten und der im g 75 bezeichneten Hülfskasten find ferner
verpflichtet, den auf Grund der Unfallversicherungs gesetze bestehenden Beruf-genossenschaften, sowie den
Centralbehörde,8*
2. für Kasten, deren Bezirk über die Grenzen eine-
Bundesstaates hinau-reicht, von dem Reichs
auf Grund de- Gesetzes, betreffend die Invalidi
tät-- und Altersversicherung, vom 22. Juni 1889
(R.-G.-Bl. S. 97) bestehenden Versicherungsanstalten
kanzler. Wird die Bescheinigung versagt, so find die Gründe
zu gestatten, zum Zweck der Ermittelung der von
ihren Mitgliedern
mitzutheilen.
Tritt in dem Statut der Kasse eine Aenderung ein, so ist von Amtswegen zu prüsen, ob die Kaste
den Anforderungen des g 75 auch ferner entspricht. Rach dem Ausfall dieser Prüfung ist die Bescheinigung
von Neuem zu ertheilen oder zu widerrufen. Die Bescheinigung und deren Widerruf find in dem Falle zu 1
g 76a.84 Die 85 * 87 Verwaltungen der Gemeinde-Kranken versicherung, sowie die Vorstände der Krankenkaffen
durch daS für die amtlichen Be
kanntmachungen der Centralbehörde bestimmte Blatt,88 in dem Falle zu 2 durch den Reichs-Anzeiger be
bezw. den Arbeitgebern ihres
Bezirks beschäftigten Versicherten und
deren Be
schäftigungszeit und Lohnhöhe durch Beauftragte von den Büchern und Listen der Kaffe in deren Geschäftsräumen während der GeschästSstunden Ein
sicht zu nehmen. Die Mitglieder der Verwaltungen der Gemeinde Krankenversicherung und der Kaffenvorstände können
zur Erfüllung der ihnen durch vorstehende Bestim
mungen auferlegten Verpflichtungen von der Auf
sichtsbehörde 88 durch Geldstrafen bis zu zwanzig
kannt zu machen. 8 75 b.80 Bei Streitigkeiten über die Befreiung
eines Mitgliedes einer HülfSkaffe von der Verpflich tung, einer Gemeinde-Krankenversicherung oder einer
auf Grund dieses Gesetzes errichteten Krankenkaste anzugehören, ist für die Entscheidung der Frage, ob die Kasse den Anforderungen des 8 75 genügt, vorbehaltlich der Frage, ob das Krankengeld die
Hälfte des ortsüblichen Lohnes gewöhnlicher Tage arbeiter am BeschäftigungSorte des Mitgliedes erreicht,
die auf Grund des 8 75 a ausgestellte Bescheinigung
Mark angehalten werden.8? g 76 d.^Die Verwaltungen der Gemeinde-Kranken
versicherung, sowie die Vorstände der Krankenkaffen und der im g 75 bezeichneten Hülfskasten find ver
pflichtet, jeden Erkrankungsfall, welcher durch einen
nach den UnfallverficherungSgesetzen zu entschädigen den Unfall herbeigeführt ist. sofern mit dem Ab lauf der vierten Woche der Krankheit die Erwerbs fähigkeit des Erkrankten noch nicht wiederhergestellt
ist, binnen einer Woche
nach
diesem Zeitpunkte
dem Vorstände der Beruf-genossenschaft, bei welcher
maßgebend.
der Erkrankte gegen Unfall versichert ist, anzuzeigen. 81. Hülss-enosteuschasteu auf Gegenseitigkeit, G. d. 15. Juli 84. Art. 27 G. v. 10. April 1892.
1850 und Bear. das.
82. Ministerium. 88. Central- und Bezirks-Amtsblatt.
85. G. 6 57 unb Btn. das.
vkm. dieser Art s.
z ». A.-Bl. 1892 »eil. 6. 321, 827; «.-Bl. 1898 6. 417,
88. v. d. 14. Mürz 1884. 87. Ueber Beschwerde s. 8 76 e.
316
1892 (10. April) Ist die Berufsgenossenschaft in Sektionen getheilt, so ist
richten.
die Anzeige an den
Sektionsvorstand
zu
Zur Erstattung der Anzeige ist, sofern der
Vorstand der Gemeinde oder der Krankenkasse nicht
mation von Kaffen- und DerbandSvorständen oder zur Führung der den Versicherten nach Vorschriften
dieses Gesetzes obliegenden Nachweise
erforderlich
werden, sind gebühren- und stempelftei.
eine andere Person damit beauftragt, der Rechnungs
§ 78 a.90 Bei der Berechnung einer in diesem
führer, für örtliche Verwaltungsstellen der einge
Gesetze vorgesehenen Frist, welche nach Tagen be
schriebenen Hülfskassen dasjenige Mitglied, welches
stimmt ist, wird der Tag nicht mitgerechnet, auf
die Rechnungsgeschäste derselben führt, verpflichtet. Die Unterlassung der Anzeige kann von der Auf sichtsbehörde 86 mit Ordnungsstrafe bis zu zwanzig
Mark geahndet werden.8?
welchen der Zeitpunkt oder daS Ereigniß fällt, nach
welchem der Anfang der Frist sich richten soll. Eine nach Wochen oder Monaten bestimmte Frist
endigt mit Ablauf desjenigen Tages der letzten Woche
§ 76c.8* In Erkrankungsfällen, welche durch Unfall
oder des letzten Monats, welcher durch seine Be
herbeigeführt werden, ist die BerufSgenoflenfchaft
nennung oder Zahl dem Tage entspricht, an welchem
berechtigt, das Heilverfahren auf ihre Kosten zu
die Frist begonnen hat.
übernehmen.
letzten Monat, so endigt die Frist mit Ablauf deS
Dom Tage der Uebernahme an bis
zur Beendigung des Heilverfahrens oder bis zum
Fehlt dieser Tag in dem
letzten Tage- dieses Monats.
Ablauf der dreizehnten Woche nach Beginn des
Fällt das Ende einer Frist auf einen Sonntag
Krankengeldbezuges geht der Anspruch deS Erkrankten
oder allgemeinen Feiertag, so endigt die Frist mit
auf Krankengeld auf die Berufsgenoffenschaft über.
Ablauf des nächstfolgenden Werktages.
Aus diese gehen dagegen für dmselben Zeitraum
Berechnung der Dauer der Krankenunterstützung
alle Verpflichtungen über, welche der Krankenkaffe
findet diese Vorschrift keine Anwendung.
dem Erkrankten gegenüber obliegen.
§ 79.
Auf die
Die Fristen und Formulare für
die in
Streitigkeiten auS diesem Verhältniß werden, so
den 88 9, 41 vorgeschriebenen Uebersichten und Rech»
weit sie zwischen dem Erkrankten und der Berufs-
nungSabschlüffe werden vom BundeSrath festgestellt.9*
genoffenschast entstehen, nach Vorschrift des § 58
Mindestens von fünf zu fünf Jahren findet eine
Abs. 1, soweit sie zwischen der BerufSgenoffenschaft
einheitliche Zusammenstellung und Verarbeitung für
und der Gemeinde-Krankenversicherung oderKranken-
daS Reich statt.
kaffe entstehen, nach Vorschrift deS § 58 Abs. 2
entschieden.
8 80. Den Arbeitgebern ist untersagt, die An wendung der Bestimmungen dieses Gesetzes zum
8 76 d.8* Den Berufsgenossenschaften stehen in
Nachtheile der Berficherten durch Verträge (mittelst
Beziehung auf die Anwendung der §g 76 a, 76 b,
Reglements oder besonderer Uebereinkunst) auszu
76 c daS Reich, die Staaten und diejenigen Ver
schließen oder
bände gleich, welche nach den Bestimmungen der
mungen, welche diesem Verbote zuwiderlaufen, haben
UnfallverficherungSgesehe an die Stelle der Beruss-
keine rechtliche Wirkung.
genoffenschaften treten.
8 76 e.8* Gegen die Strafverfügungen, welche
zu beschränken."
Vertragsbestim
8 81." Wer der ihm nach 8 49 oder nach den auf Grund deS 82 Abs. 2 erlaffenen Bestimmungen
auf Grund der im 8 6a Abs. 2 und § 26a Abs.
obliegenden Verpflichtung zur An- oder Abmeldung
2 Zisf. 2 a zugelaffenen Bestimmungen getroffen wor
oder der ihm nach 6 49a obliegenden Anzeigepflicht
den find, ist binnen zwei Wochen nach deren Er
nicht nachkommt, wird mit Geldstrafe bis zu zwqnzig
öffnung Beschwerde an die Aufsichtsbehörde88 zulässig. 89
Mark bestraft.
Die Entscheidung der letzteren ist endgültig.
8 82." Arbeitgeber, welche den von ihnen be
Gegen die auf Grund der 88 76a und 76b ge
schäftigten, dem KrankenverficherungSzwange unter
troffenen Strafverfügungen ist binnen zwei Wochen
liegenden Personen bei der Lohnzahlung vorsätzlich
nach deren Eröffnung Beschwerde an die nächst vor-
höhere als die nach 88 53, 65 zulässigen Beträge
gesetzteBehörde zulässig. Die Entscheidung der letzteren
in Anrechnung bringen, oder der Bestimmung des
ist endgültig.
8 53 Abs. 3, oder dem Verbote deS 8 80 entgegen
8 77. Die auf Grund dieses Gesetzes gewährten
handeln, werden, sofern nicht nach anderen gesetz
Leistungen, sowie die Unterstützungen, welche nach
lichen Bestimmungen eine härtere Strafe eintritt,
Maßgabe des 8 57 Abs. 2 und 3 ersetzt find, gelten
mit Geldstrafe bis zu dreihundert Mark oder mit
nicht als öffentliche Armenunterstützungen.88
Haft bestraft.
8 78. Die auf Grund dieses Gesetzes versicherten
8 82 a."
Die Arbeitgeber find befugt, die Er-
Personen find in Streitigkeiten über Unterstützungs
füllung der ihnen durch dieses Gesetz auferlegten
ansprüche vom Kostenvorschub befreit.
Verpflichtungen
89 Amtliche Bescheinigungen, welche zur Legiti 88. Beispielsweise im Sinne des 8 3 Zisf. 8 des Wahlge
welche
solchen
Personen zu
90. Art. 29. E. v. 28. April 1892.
setzes für den Deutschen Reichstag d. 31. Mai 1869 (Bd. I.
91. S. Bkm. R -K. v. 16. Heb. 1892.
A. 8.) und de» 8 30 Ziff. 8 «em. O. v. 6. Juni 1895.
92. Strafbestimmungen f. g 82. 82».
89. Fassung des Art. 28 ö. v. 10. April 1892.
übertragen,
sie zur Leitung ihres Betriebes oder eine»
93. Art. 30 6. d. 10. April 1892.
316
1892 (10. April)
Theiles desselben oder zur Deauffichtigung bestellt
haben.
Bei Betriebs- (Fabrik-) und Bau-Krankenkaffen,
welche ausschließlich für Betriebe des Reichs oder
Sind die in diesem Gesetze gegebenen Vorschriften
von solchen Personen übertreten worden,
des Staates errichtet werden, können die Befugniffe
so trifft
und Obliegenheiten der Aufsichtsbehörde und der
die Strafe die letzteren. Der Arbettgeber ist neben
höheren Verwaltungsbehörde den den Verwaltungen
denselben strafbar, wenn die Zuwiderhandlung mit
dieser Betriebe
seinem Vorwiffen begangen ist,
tragen werden.93
oder wenn er bei
der nach den Derhältniffen möglichen eigenen Be
vorgesetzten
Dienstbehörden über
8 85." Bestehende Krankenkaffen, in Ansehung
aufsichtigung des Betriebes, oder bei der Auswahl
deren nach den bisher geltenden Vorschriften
oder der Beaufsichtigung der Betriebsleiter oder
Personen, welche unter die Vorschrift des 8 1 fallen,
Aufsichtspersonen es an der erforderlichen Sorgfalt
eine BeitrittSpflicht begründet war, unterliegen den
hat fehlen fassen.
Vorschriften dieses Gesetzes.
für
Für den Erstattungsanspruch aus § 50 hastet
Bisherige Leistungen dieser Kaffen, welche nach
neben dem zur Anmeldung etwa verpflichteten Be
den Vorschriften dieses Gesetzes von den Kranken
triebsleiter oder Aufseher in allen Fällen auch der
kassen nicht übernommen werden dürfen, können,
Arbeitgeber. Mehrere Verpflichtete haften dabei als
soweit sie nicht in Invaliden-, Wittwen- und Waisen
Gesammtschuldner.
pensionen bestehen, beibehalten werden, sofern die
ihnen
bisherigen statutenmäßigen Kaffenbeiträge mit Hülfe
beschäftigten Personen aus Grund des § 53 Lohn
der Einkünfte des etwa vorhandenen Vermögens
§ 82 b.98
Arbeitgeber, welche
den
von
beträge in Abzug bringen, diese Beträge aber in
nach dem Urtheil der höheren Verwaltungsbehörde99
der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswi
zur dauernden Deckung der Kuffenleistungen aus
drigen Vermögensvortheil zu verschaffen, oder die be
reichend find, oder auf dem
rechtigte Gemeinde-Krankenversicherung oder Kranken-
des Statuts vorgeschriebenen Wege und unter Be
kaffe zu schädigen, den letzteren vorenthalten, werden
rücksichtigung der Vorschrift deS 8 31 Abs. 2 er
mit Gefängniß bestraft, neben welchem auf Geldstrafe
höht werden.
für
die Abänderung
bis zu drettausend Mark, sowie aufDerlust der bürger
Im Uebrigen finden auf die Abänderung des
lichen Ehrenrechte erkannt werden kann. Sind mil
Statuts die Vorschriften der 88 24, 30 Anwendung.
dernde Umstände vorhanden, so kann ausschließlich
8 82c.93 Die auf Grund der 88 81, 82, 82a
verhängten
8 86. Für Kaffen der im 8 85 bezeichneten Art, welche neben den nach den Vorschriften diese- Ge
auf Geldstrafe erkannt werden.
Geldstrafen fließen derjenigen Orts-,
Betriebs- (Fabrik-), Bau- oder JnnungSkranken-
setzes zulässigen Leistungen Invaliden-, Wittwen-
oder Waisenpenfionen gewähren, treten folgende Be
stimmungen in Kraft:
kaffe zu, welcher die betheiligte verficherungSpflich-
1. Die bisherige Kaffe bleibt als Krankenkasse be
tige Person angehört, in Ermangelung einer solchen
stehen. Auf dieselbe finden die Vorschriften deS
Kaffe der Gemeinde-Krankenversicherung.
8 85 Anwendung.
Die in diesem Gesetze für Gemeinden
2. Der statutenmäßigen Vertretung der bisherigen
getroffenen Bestimmungen gelten auch für die einem
Kaffe, bei Betriebs- tFabrik-) Krankenkaffen
8 83?3
Gemeindeverbande nicht einverleibten selbstständigen
(8 59) jedoch nur unter Zustimmung des Be
Gutsbezirke und Gemarkungen (auSmärkische Be
triebsunternehmers, ist gestattet, eine besondere
zirke) mit Ausnahme des 8 5 Abf. 2 und des 813.
PenfionSkaffe mit Beitrittszwang für diejenigen
Soweit aus denselben der Gemeinde Rechte und
Klaffen von Personen, welche der bisherigen
Pflichten erwachsen, tritt an ihre Stelle der Guts
Kaffe beizutreten verpflichtet waren, zu errichten.
3. Für die neue PenfionSkaffe ist durch Beschluß
herr oder der Gemarkungsberechtigte. 8 84. Die Bestimmung darüber, welche Behörden
der Vertretung der bisherigen Kaffe, bei Be-
in jedem Bundesstaate unter Gemeindebehörde, höhere
triebS- (Fabrik-) Krankenkaffen durch den Be
Verwaltungsbehörde, und welche Verbände als wei
triebsunternehmer, nach Anhörung der Ver
tere Kommunalverbände im Sinne dieses Gesetzes
treter der bisherigen Kaffe ein Kaffenstatut zu
zu verstehen find, bleibt den Landesregierungen mit
errichten.
der Maßgabe überfassen, daß mit den von
den |
4. Findet die Errichtung einer besonderen Pen-
höheren Verwaltungsbehörden wahrzunehmenden Ge
fionSkaffe statt, so erfolgt die Verwendung deS
schäften diejenigen höheren Verwaltungsbehörden zu
Vermögens der bisherigen Kaffe nach Anord
betrauen find, welche nach Landesrecht die Aufsicht
nung der höheren Verwaltungsbehörde" in der
oder Oberaufsicht in Gemeindeangelegenheiten wahr
Weise, daß zunächst derjenige Betrag, welcher
zunehmen haben.
zur Deckung der bereits entstandenen Pensions
Die auf Grund dieser Vorschrift erlaffenen Be stimmungen find bekannt zu machen."
94. »gl. ». v. 14. MLrz 1884.
ansprüche erforderlich ist, auSgeschieden und
der PenfionSkaffe mit der Verpflichtung, diese SS.Geschehen durch die in Bem.71 zu $86 bezeichneten V. 96. BezirkSprLsident, B. v. 14. MLrz 1884.
1892 (13. April) überwiesen
317
wird.
Der nach der Ausscheidung verbleibende Rest deS
Der Rest deS Vermögens wird zwischen der
Vermögens der bisherigen Kaffe und der nach Be-
Ansprüche zu
Krankenkasse
befriedigen,
und der Penfionskasse mit
der
friedigung sämmtlicher auf den ausgeschiedenen Ver
Maßgabe vertheilt, daß der Krankenkasse höch
mögenstheil angewiesenen Ansprüche von diesem ver
stens der zweijährige Betrag der nach Vor
bleibende Rest fallen der Krankenkaffe zu.
schrift des neuen Kaffenstatuts für die derzei
tigen Kassenmitglieder zu erhebenden Beiträge
betreffend die Abänderung
1876 (R.-G.-Bl. S. 134) wird aufgehoben. Die auf
überwiesen wird.
-'».Wird
DaS Gesetz,
§ 87.S7
des Titels VIII der Gewerbeordnung, vom 8. April
eine besondere Penfionskasse nicht er
Grund des Art. 1 SS 141a, 141c, 141 e desselben
so ist nach Anordnung der höheren
getroffenen statutarischen Bestimmungen treten, so
Verwaltungsbehörde aus dem Vermögen der
weit fie den Vorschriften dieses Gesetzes zuwider-
bisherigen Kaffe derjenige Betrag auszuscheiden,
laufen, außer Kraft.
richtet,
welcher erforderlich ist, um die bereits ent
Das Gesetz über eingeschriebene HülfSkaffen vom
7. April 1876 lR.-G.-Bl. 6. 125) findet in Zu
standenen PenfionSansprüche zu decken.
Für den ausgeschiedenen Vermögenstheil ist von
kunft auf die unter die Vorschriften der Abschnitte C
der höheren Verwaltungsbehörde eine besondere Ver
bis G dieses Gesetzes fallenden Kaffen
waltung -u bestellen, auf welche die Verpflichtung
wendung mehr.
zur Befriedigung der PenfionSansprüche übergeht.
welche
Reicht daS Vermögen der bisherigen Kasse nicht
auS, um die bereits entstandenen PenfionSansprüche
als
keine An
Aus bestehende Kaffen dieser Art,
eingeschriebene HülfSkaffen
zugelaffen
find, finden die Vorschriften des S .85 Abs. 1 und
3 Anwendung.
zu decken, so werden die letzteren um den nicht ge deckten Betrag pro rata ermäßigt.
97. Art. 31 0. d. 10. April 1892.
13. April 1892. Neberemkommru Wischen dem Deutschen Reich und der Lchmeh, betreffend den gesenseitigen Patent-, Muster- und Markenschutz. «.-S.-Bl. 1894. E. 511.
Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preußen, im Namen deS Deutschen Reichs einerseits, und der BundeSrath der Schweizerischen Eidgenoffen-
schast andererseits, von dem Wunsche geleitet, die
Theile ihren Wohnfitz oder ihre Hauptniederlassung haben.
Art. 3. Wird eine Erfindung, ein Muster oder
Modell, eine Handels-
oder Fabrikmarke in dem
des
Gebiete deS einen der vertragschließenden Theile an
Patent-, Muster- und Markenschutzes neu zu regeln,
gemeldet und binnen einer Frist von drei Monaten
haben zu diesem Zweck Unterhandlungen eröffnen
die Anmeldung auch in dem Gebiete des anderen
laffen und zu Bevollmächtigten ernannt:..............
vertragschließenden Theile- bewirkt,
welche unter Vorbehalt der beiderseitigen Ratifika
spätere Anmeldung dieselbe Wirkung haben, als wenn
tion daS nachstehende Uebereinkommen vereinbart
fie am Tage der ersten Anmeldung geschehen wäre.
gegenseitigen
Beziehungen auf
dem Gebiete
und abgefchloffen haben:
so soll diese
A r t. 4. Die im Art. 3 vorgesehene Frist beginnt:
Art. 1. Die Angehörigen deS einen der vertrag
a) bei Mustern und Modellen, sowie bei HandelS-
schließenden Theile sollen in dem Gebiete deS an
und
deren in Bezug auf den Schutz von Erfindungen,
welchem die erste Anmeldung erfolgt;
von Mustern (einschließlich der Gebrauchsmuster)
und Modellen, von Handels- und Fabrikmarken,
von Firmen und Namen dieselben Rechte wie die
Fabrikmarken
mit
dem Zeitpunkt,
in
b) bei Erfindungen mit dem Zeitpunkt, in welchem
auf die erste Anmeldung das Patent ertheilt wird; e) bei Gegenständen, welche in Deutschland
als
Sie werden dem
Gebrauchsmuster, in der Schweiz als Erfin
gemäß denselben Schutz und dieselben gesetzlichen
dungen angemeldet werden, mit dem Zeitpunkt
eigenen Angehörigen genießen.
Mittel gegen jede Verletzung ihrer Rechte haben, wie
der ersten Anmeldung, falls diese in Deutsch
die Inländer, vorausgesetzt, daß fie die Förmlich
land erfolgt, und mit dem Zeitpunkt, in welchem
keiten erfüllen, welche die innere Gesetzgebung eines
das Patent auf die erste Anmeldung ertheilt
jeden der beiden Staaten den Inländern auferlegt.*
wird, falls diese in der Schweiz erfolgt.
Art. 2. Den Angehörigen im Sinne dieser Ver einbarung find gleichgestellt andere Personen, welche
Der Tag der Anmeldung oder der Ertheilung wird in die Frist nicht eingerechnet.
in dem Gebiete des einen der vertragschließenden
Als Tag der Ertheilung gilt in Deutschland der
1. Zu vgl.: über Patente 0. v. 7. April 1891, über 0ebrauchSmuster 0. d. 1. Juni 1891, über Muster (0eschmackumster) und Modelle 0. d. 11. Jan. 1876, über Marken lwaarenzeichen) 0, v. 12. Mai 1894, über Firmen H.-0.-B. Art. 15 ff.
Tag, an welchem der Beschluß über die endgültige
Ertheilung des Patentes zugestellt, in der Schweiz
der Tag, an welchem das Patent in das Patent register eingetragen worden ist.
1892 (13. April)
318
A rt. 5. Die Rechtsnachtheile, welche nach den Ge
1. Zu Art. 1. Die Gleichstellung der beider
Staatsangehörigen
sehen der vertragschließenden Theile eintreten, wenn
seitigen
eine Erfindung, ein Muster oder Modell, eine Handels-
Firmenschutzes auch die Wirkung haben, daß Firmen
oder Fabrikmarke nicht innerhalb einer bestimmten
aus dem Gebiete deS einen Theiles, um einen Schutz
soll
hinfichtlich
des
Frist ausgeführt, nachgebildet oder angewendet wird?
gegen mißbräuchliche Verwendung zur Waarenbe-
sollen auch dadurch auSgeschloffen werden, daß die
zeichnung in dem Gebiete des anderen Theile- zu
Ausführung, Nachbildung oder Anwendung in dem
genießen, hier der Hinterlegung und Eintragung
Gebiete deS anderen Theiles erfolgt.
als Marke nicht bedürfen.
Die Einfuhr einer in dem Gebiete des einen Theiles
2.
Zu Art. 3.
Angehörige des einen der ver
hergestellten Waare in das Gebiet des anderen TheileS
tragschließenden Theile, welche eine Erfindung, ein
foll in dem letzteren nachtheilige Folgen für das auf
Muster oder Modell, eine Handels-
Grund einer Erfindung, eines Musters oder Mo
marke in einem dritten Staate anmelden, können
dells oder einer Handels- oder Fabrikmarke gewährte
auf Grund dieser Anmeldung in dem Gebiete des
Schuhrecht nicht nach sich ziehen.
A r t. 6. Dem Inhaber einer in den Gebieten deS einen Theiles eingetragenen Handels- und Fabrik
marke kann
die Eintragung in den Gebieten des
anderen Theiles nicht aus
dem Grunde versagt
oder Fabrik
anderen vertragschließenden Theile- Rechte aus dem vorliegenden Uebereinkommen nicht herleiten.
3. Zu Art. 4. Im Sinne des Art. 4 Abf. 1
kann eine Erfindung auch vor dem Zeitpunkt,
in
welchem auf die erste Anmeldung da- Patent er in dem Gebiete des anderen Theiles
werden, weil die Marke den hier geltenden Vor
theilt wird,
schriften über die Zusammensetzung und äußere Ge
mit der im Art. 3 vorgesehenen Wirkung ange
staltung der Marken nicht entspricht. A r t. 7. Angehörige deS einen der vertragschließen
den Theile, welche ein Patent in dem Gebiete deS
meldet werden, vorausgesetzt, daß die Ertheilung des Patente- auf die erste Anmeldung nachträglich erfolgt. 4. Zu Art. 5. Rechtsnachtheile, welche nach den
der vertragschließenden Theile
bei Erstn-
anderen Theiles erlangt haben, find in dem letzteren
Gesetzen
von jeder gesetzlichen Verpflichtung befreit, behufs
dungSpatenten im Fall der Licenzverweigerung ein
Geltendmachung der aus dem Patent fich ergebenden
treten,
Rechte, die nach dem Patent hergestellten Gegenstände
nicht ausgeschloffen.
oder deren Verpackung als patentirt zu kennzeichnen.
5.
werden durch die Vorschriften deS Art. 5 Zu
Art. 6.
Die Bestimmung im Art. 6
Ist eine solche Kennzeichnung nicht erfolgt, so muß
Abs. 1 deS UebereinkommenS bezweckt nicht, der in
behufs Verfolgung des Nachahmers der Nachweis
den Gebieten des einen Theiles eingetragenen Marke
schuldhaften Verhaltens besonders geführt werden.
in den Gebieten deS anderen Theiles auch dann
Art. 8. Jeder der vertragschließenden Theile wird,
einen Anspruch auf Eintragung zu gewähren, wenn
soweit dies noch nicht geschehen ist, Bestimmungen
hier befunden wird, daß der Inhalt der
gegen den Verkauf und das Feilhalten solcher Waaren
gegen die Sittlichkett oder gegen die öffentliche Ord
treffen, welche unrichtigerweise und in der Abficht
nung verstößt, oder mit den thatsächlichen Berhält-
Marke
zu täuschen als von einem im Gebiete des anderen
niffen in einem daS Publikum irreführenden Wider
vertragschließenden Theiles belegenen Orte oder Be
spruch steht. Liegt eine dieser Voraussetzungen vor,
zirke herrührend bezeichnet find?
so kann die Eintragung versagt werden.
A r t. 9. Das gegenwärtige Uebereinkommen soll
DaS vorliegende Protokoll bildet einen integri-
ratifizirt und die Ratifikations-Urkunden sollen so
renden Bestandthell deS UebereinkommenS, aus daS
bald als möglich in Berlin ausgewechselt werden.
eS fich bezieht, und ist ohne besondere Rattfikatton
Das Uebereinkommen tritt mit dem Ablauf von
durch die bloße Thatsache der Auswechselung der
zweiWochen von dem Tage des Austausches derRatifi-
Ratifikationen dieses UebereinkommenS als von den
kations-Urkunden ab in Kraft und bleibt in Wirksam
vertragschließenden Theilen gebilligt und bestätigt
keit bis zum Ablauf von sechs Monaten nach erfolgter
anzusehen.
Kündigung seitens eines der vertragschließenden Theile.
tigung zu Berlin am 13. April 1892 unterzeichnet.
Dasselbe wurde in doppelter Ausfer
Zusatzprvtok-ll.
Zu Urkund deffen haben die beiderseitigen Bevollmächttgten
daS gegenwärtige Uebereinkommen
unterzeichnet und ihre Siegel beigedrückt.
SchlußprotokoL.
In Ergänzung zu dem zwischen dem Deutschen
Reich und der Schweiz am 13. April 1892 abge schloffenen Uebereinkommen über den gegenseitigen
Bei der am heuttgen Tage erfolgten Unterzeich
Patent-, Muster, und Markenschutz haben die Unter
nung des Uebereinkommen- zwischen dem Deutschen
zeichneten auf Grund erhaltener Srmächttgung Folgen
Reich und der Schweiz über den gegensettigen Pa
des vereinbart.
tent-, Muster- und Markenschutz haben die beider
seitigen Bevollmächttgten folgende Erklärungen in das gegenwärtige Protokoll niedergelegt.
2. S. 8 11 Patent-«, d. T. April 1801. 3. S. 88 16, 17 «. d. 12. Mai 1894.
Die
Bestimmungen des Art. 5
des Ueberein
kommenS finden auf diejenigen Erfindungen nicht Anwendung, welche nach den Gesetzen eines der ver tragschließenden
schloffen find.
Theile
vom
Patentschutz
auSge
319
1892 (15. April - 16. April - 20. April) Das vorliegende Zusatzprotokoll bildet einen in-
tigt anzusehen. Dasselbe wurde in doppelter Aus
tegrirenden Bestandtheil des Uebereinkommens, auf
fertigung zu Berlin am 16. Juni 1893 unterzeichnet.
das es sich bezieht, und ist ohne besondere Ratifi
kation durch die bloße Thatsache der Auswechselung
DaS vorstehende Uebereinkommen
ist
ratifizirt
der Ratifikationen dieses Uebereinkommens, als von
worden und die Auswechselung der Ratifikations
den vertragschließenden Theilen gebilligt und bestä
urkunden hat am 2. Aug. 1894 stattgefunden.
15. April 1892. Verfügung -es Ministeriums über das Verfahren bei oarlSufiger Festnahme nan Personen in Änsiiefernngsangelegenheiten.' Just.-Eamml. XVII. S. 328.
______________
1. Die Verfügung spricht auS, Laß Auslieferung-angelegenheiten nicht als Strafsachen im Sinne bei § 3 E.»G. z. St.-P.-O., auf welche die Varfchristen der St.-P.-O. Anwendung finden, sondern als Justizverwaltuugssachea erscheinen, deren Be
arbeitend durch die Staatsanwaltschaft bei de» Landgerichte ju erfolgen hat. Eine gerichtliche Mitwirkung findet, soweit nicht einzelne Auslieferungsdertrüge Hierwegen besondere Bestimmungen enthalte« (dgl. Art. 9 des Vertrages mit Velgieu
v. 24. Dez. 1874, Art. 9 bei Vertrages mit Luxemburg v. 9. März 1876, Art. IX u. ff. bei Vertragei mit Großbritannien
vom 14. Mai 1872), regelmäßig nicht statt.
Hiernach finb die Zwecks ihrer Auslieferung festgeuououenea Personen dem
Ersten StaatSanwaU vorzuführen, welcher über die Verwahrung bei Festgenommene» i« Bezirkigefäugniffe befindet und besten Vernehmung innerhalb der auf die Einlieferung folgenden 24 Stunden herbeiführt.
Erfolgt die Vorführung aus
nahmsweise an einen Amtsrichter, so hat dieser die Vorführung an den Ersten Staatsanwalt z« veranlassen.
Eine Auf«
nähme des Aestgeuononeaen in das AmtSgefängniß hat nur in soweit zu erfolgen, als die Vorführung au den Ersten Staats»
anwalt nicht »ehr am gleichen Tage geschehen kann.
Zu dem Transporte find EiviltranSporteure nicht zu verwenden.
Anträge ausländischer Behörden auf Auslieferung oder sonstige aus den AuSliesernngSderkehr Bezug habende Schriftstücke,
welche bei anderen SerichtSbehördeu eingehen, find unverzüglich dem Ersten Staatsanwalt mitzutheUen.
16. April 1892. Bekanntmachung des Ministeriums, betreffend die Zahlung erhöhter Verfichernngs-
beitrüge für -ie der -er Lau-esoerwaltvng -efchüstigten, nach Maßgabe -es Neichs-
gefehes über -ie Snnati-itätr- und Altersversicherung vom 22. Sani 1889 ver-
ficherunKSpstichtigra Personen. A.-BI. 6. 213.
Durch den Zusatz bei Kap. 5 Tit. 7 der Fort
wohl fie häufig ein viel höheres Jahreseinkommen
des LandeShauShaltS-Etats
beziehen, nach Ziff. 5 a. a. O. nur zu dem drei-
1892(93 ist der Landesverwaltung die Möglichkeit
hundertfachen Betrag deS ortsüblichen TagelohneS
dauernden Ausgaben
gegeben, die bei ihr beschäftigten, nach Maßgabe
gewöhnlicher Tagearbeiter deS BeschästigungSorteS
deS Reichsgesetzes über die JnvaliditätS- und Alters-
zu verfichern find.
Versicherung* verficherungSpflichtigen Personen in
Ich bestimme daher, daß den Anträgen derartiger
einer höheren Lohnklafle als derjenigtn, der fie nach
Personen auf Derficherung in einer höheren Lohn-
den allgemeinen Regeln zufallen würden, zu Der«
klasse regelmäßig zu entsprechen ist. Aus die Zahlung der erhöhten DerficherungSbeiträge finden die Be
sichern.
ES entspricht der Billigkeit, von dieser Möglich
keit gegenüber denjenigen zu der Landesverwaltung
stimmungen der Anweisung vom 16. Dez.
1890
(Central- und BezirkS-AmtSbl. 1890 6. 355) An
in einem festen (ständigen) Dienstverhältniß befind
wendung. Jedoch find, soweit erhöhte BerficherungS-
lichen Personen Gebrauch zu machen, welche keiner
beitrüge entrichtet werden, in der Zahlungsanweisung
der im 8 22 Abs. 2 Zisf. 4 deS bezogenen Gesetzes
oder der ihr beigegebenen Zusammenstellung statt
bezeichneten Krankenkassen angehören und daher, ob-
der den allgemeinen Regeln entsprechenden Lohn
1. S. unter« 22. Juni 1889; bie Zulässigkeit ber erhöhten
klasse bezw. BerficherungSbettragS die erhöhte Lohn klasse und der höhere DerstcherungSbeitrag anzugeben.
Versicherung beruht auf 6 22 Abs. 2 bas.
20. April 1892. Gesetz, betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung. R.-G.-Bl. 6. 477.
Erster Abschnitt. Errichtung der Gesellschaft.
§ 2. Der Gesellschaft-vertrag bedarf de- Abschlusses
in gerichtlicher oder notarieller Form.* Er ist von sämmtlichen Gesellschaftern zu unterzeichnen.
81. Gesellschaften mit beschräntter Haftung können nach Maßgabe der Bestimmungen dieses Gesetzes zu
jedem gesetzlich zuläsfigen Zweck errichtet werden.
1. In Elf.-Lothr. besteht bie Einrichtung gerichtlicher Be urkundung von Verträgen in Ausübung freiwilliger Gerichts-
barfeit im Allgemeinen nicht.
1892 (20. April)
320
Die Unterzeichnung durch Bevollmächtigte ist nur
folgt entweder im Gesellschaft-verträge oder nach
auf Grund einer gerichtlich oder notariell errichteten
Maßgabe der Bestimmungen de- dritten Abschnitts.
Ist im Gesellschaft-verträge bestimmt, daß sämmt
oder beglaubigten Vollmacht zulässig. § 3. Der GesellschaftSvertrag muß enthalten:
liche Gesellschafter zur Geschäftsführung berechtigt
1. die Firma und den Sitz der Gesellschaft,
sein sollen, so gelten nur die der Gesellschaft bei
2. den Gegenstand des Unternehmens,
Festsetzung dieser Bestimmung angehörenden Per
3. den Betrag deS Stammkapitals,
sonen als die bestellten Geschäftsführer.
4. den Betrag der von jedem Gesellschafter auf da-
8 7. Der Gesellschaft-vertrag, sowie die Personen
Stammkapital zu leistenden Einlage (Stamm
der Geschäftsführer find zur Eintragung in das
einlage). Soll das Unternehmen auf eine gewiffe Zeit be
Handelsregister bei dem Gericht, in deffen Bezirk die Gesellschaft ihren Sitz hat, anzumelden.42 53 6
schränkt sein oder sollen den Gesellschaftern außer
Die Anmeldung darf nur erfolgen, nachdem von
der Leistung von Kapitaleinlagen noch andere Ver
jeder Stammeinlage, soweit nicht andere al- in
auferlegt
Geld zu leistende Einlagen auf da- Stammkapital
werden, so bedürfen auch diese Bestimmungen der
gemacht find, ein Diertheil, mindesten- aber der Be
Aufnahme in den GesellschaftSvertrag.
trag von -weihundertundfünfzig Mark eingezahlt ist.
pflichtungen
8 4.
gegenüber
der Gesellschaft
Die Firma der Gesellschaft muß entweder
8 8. Der Anmeldung müffen beigefügt fein:
von dem Gegenstände deS Unternehmens entlehnt
1. der Gesellschaft-vertrag und im Falle de- 8 2
sein, oder die Namen der Gesellschafter oder den
Abs. 2 die Vollmachten der Vertreter, welche
Namen wenigstens eines derselben mit einem das
den
Vorhandensein eines GesellfchastSverhältniffeS an
oder eine beglaubigte Abschrift dieser Urkunden,
Die Namen anderer
2. die Legitimation der Geschäftsführer, sofern die
deutenden Zusätze enthalten.
Gesellschaft-vertrag
unterzeichnet
haben,
Personen als der Gesellschafter dürfen in die Firma
selben nicht im Gesellschaft-verträge bestellt find,
nicht ausgenommen werden. Die Beibehaltung der
3. eine von den Anmeldenden unterschriebene Liste
Firma eines auf die Gesellschaft übergegangenen
der Gesellschafter, aus welcher Name, Vorname,
Geschäfts (Handelsgesetzbuch Art. 22)
wird hier
Die Firma der Gesellschaft muß in allen Fällen
die zusätzliche Bezeichnung „mit beschränkter Haftung"
DaS Stammkapital der Gesellschaft muß
mindesten- zwanzigtausend Mark, die Stammein
lage jedes
nommenen Stammeinlage erfichtlich ist,
4. in dem Falle, daß der Gegenstand deS Unter
nehmens der staatlichen Genehmigung bedarf?
enthalten. 8 5.
Stand und Wohnort der letzteren, sowie der Betrag der von einem jeden derselben über
durch nicht ausgeschloffen.
Gesellschafters
muß mindestens
fünf
geben, daß die im 8 7 Abs. 2 bezeichneten Leistungen
auf die Stammeinlagen bewirkt find, und daß der
hundert Mark betragen.»
Kein Gesellschafter kann bei Errichtung der Ge
sellschaft mehrere Stammeinlagen übernehmen.» Der Betrag der Stammeinlage kann für die ein zelnen Gesellschafter verschieden bestimmt
die Genehmigung-urkunde. In der Anmeldung ist die Verficherung abzu
werden.
Derselbe muß in Mark durch hundert theilbar fein.
Der Gesammtbetrag der Stammeinlagen muß mit
dem Stammkapital übereinstimmen. Sollen von Gesellschaftern Einlagen, welche nicht
in Geld zu leisten find, auf das Stammkapital ge
Gegenstand der Leistungen fich in der freien Ver fügung der Geschäftsführer befindet.«
Die Geschäftsführer haben ihre Unterschrift vor
dem Gericht zu zeichnen oder die Zeichnung in be glaubigter Form einzureichen. 8 9.
Die Anmeldenden haften der Gesellschaft
solidarisch für die Richtigkeit ihrer Angaben hin
sichtlich der auf die Stammeinlagen gemachten Lei stungen (8 7 Abs. 2).
macht oder soll die Vergütung für DermögenSgegen-
Verzichtleistungen oder Vergleiche der Gesellschaft
stände, welche die Gesellschaft übernimmt, auf Stamm
in Betreff der ihr nach Abs. 1 zustehenden Ersatz
einlagen angerechnet werden, so muß die Person des
ansprüche find unwirksam, soweit der Ersatz zur
Gesellschafters, der Gegenstand der Einlage oder
Befriedigung
Uebernahme sowie der Geldwerth, für welchen die
forderlich ist. Aus einen Vergleich, welchen der Er
der Gläubiger der Gesellschaft
er
Einlage angenommen wird, oder die für die über
satzpflichtige im Falle der Zahlungsunfähigkeit zur
nommenen Gegenstände zu gewährende Vergütung
Abwendung oder Beseitigung deS Konkursverfahrens
im Gesellschaft-verträge festgesetzt werden.
mit seinen Gläubigern abschließt, findet diese Be
8 6.
Die Gesellschaft muß einen oder mehrere
Geschäftsführer haben. Zu Geschäftsführern können Gesellschafter oder
andere Personen bestellt werden. Die Bestellung er 2. Ueber die Einzahlung der Stauuaeiulagea f. 56 19 ff., über «achschüffe 55 26 ff. 3. »gl. jedoch 5 15, in»bes. «bf. 2, ferner § 17, § 56.
stimmung keine Anwendung. 4. »gl. »fg. d. 23. Suat 1892. 5. Die» ist der Fall -ei Tontinen und Lebeusderstchernngen, Art. 66 S. v. 24. Ault 1867. Ueber Buchdruckerei uud Buchhandel s. D. d. 5. Febr. 1810 und 5 2 E.-S. z. Sev.-O. d. 27. Febr. 1888; über Schulen § 1 Aiff. 2 S. v. 12. Febr. 1878. 6. Strafbestimmungen 5 80.
321
1892 (20. April) Die Ansprüche auf Grund der vorstehenden Be
Zur Abtretung von Geschäft-antheilen durch Ge
stimmungen verjähren in fünf Jahren seit der Ein
sellschafter bedarf e- eine- in gerichtlicher oder nota
tragung de- Gesellschaftsvertrages in das Handels
rieller Form geschloffenen BettrageS.
register.
des Rechtsgrunde- der Abttetung ist nicht erforderlich.
§ 10.
Der eingetragene GesellschastSvertrag ist
von dem Gericht im AuSzuge zu veröffentlichen.
Die Angabe
Der gerichtlichen oder notariellen Form bedarf auch eine Vereinbarung, durch welche die Verpflich
Die Veröffentlichung muß daö Datum des Ge-
tung eines Gesellschafter- zur Abttetung eine- Ge-
sellschastSvertrageS. sowie die im § 3 Nr. 1 bis 3
schäftsantheilS begründet wird. Eine ohne diese Form
und gegebenenfalls die im § 5 Abs. 4 bezeichneten
gettoffene Vereinbarung wird jedoch durch den nach
Festsetzungen nebst dem Namen und Wohnorte der
Maßgabe de- vorigen Absätze- geschloffenen Ab-
Geschäftsführer enthalten.
tretungSverttag gültig.
Ist das Unternehmen auf eine gewiffe Zeit be-
Durch den GesellschastSverttag kann die Abtretung
schränkt (§ 3 Abs. 2), so ist auch diese Bestimmung
der Geschästsantheile an wettere Voraussetzungen ge
zu veröffentlichen. DaS Gleiche güt von Bestimmungen
knüpft, insbesondere von der Genehmigung der Ge
des Gesellschaft-vertrages über die Form, in welcher
sellschaft abhängig gemacht werden.
die Geschäftsführer ihre WillenSerllärungen kund
geben und für die Gesellschaft zeichnen, sowie über
8 16.
Der Gesellschaft gegenüber gllt im Falle
der Veräußerung de- Geschäst-autheUS nur der
die Art und Weise, in welcher öffentliche Bekannt
jenige als Erwerber, dessen Erwerb nutet Nachweis
machungen der Gesellschaft zu erlaffen find.
des UebergangS bei der Gesellschaft angemeldet ist.
g 11. Dor erfolgter Eintragung in daS Handels
Die vor der Anmeldung von der Gesellschaft gegen
register besteht die Gesellschaft mit beschränkter Haftung
über dem Veräußerer oder von dem letzteren gegen
als solche nicht.
über der Gesellschaft in Bezug auf da- GesellschastS»
Ist vor der Eintragung im Namen der Gesell schaft gehandelt worden, so haften die Handelnden
der Erwerber gegen fich gellen lasten. Für die zur Zett der Anmeldung auf den Ge-
Persönlich und solidarisch.
8 12.
verhältniß vorgenommenen Rechtshandlungen muß
Jede Zweigniederlassung muß bei dem
Gericht, in deffen Bezirk fie sich befindet, zur Ein
schästSantheil rückständigen Leistungen ist der Er werber neben dem Veräußerer verhaftet.
tragung in da- Handelsregister angemeldet werdend
8 17. Die Veräußerung von Theilen eine- Ge
Die Anmeldung hat die im 8 10 Abs. 2 und 3
schäftsantheil- kann nur mit Genehmigung der Ge
bezeichneten Angaben zu enthalten.
Derselben ist
sellschaft stattfinden.
eine beglaubigte Abschrift de- Gesellschaft-vertrages
Die Genehmigung bedarf der schriftlichen Form;
und eine von dem Gericht der Hauptniederlaffung
fie muß die Person de- Erwerber- und den Bettag
beglaubigte Abschrift der Liste der Gesellschafter bei-
bezeichnen, welcher von der Stammeinlage de- un-
zufügen.
getheilten Geschäst-anthell- auf jeden der durch die
Die Bestimmung im 8 8 Abs. 3 findet Anwendung.
Theilung entstehenden Geschästsantheile entfällt. Im GesellschastSverttage kann bestimmt werden,
Zweiter Abschnitt.
daß für die Veräußerung von Theilln eine- Ge
Rechtsverhältnisse der Gesellschaft
schäft-antheil- an andere Gesellschafter, sowie für die
und der Gesellschafter.
Theilung von GeschästSanthetten verstorbener Ge
8 18. Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung
als solche hat selbstständig ihre Rechte und Pflichten;
sellschafter unter deren Erben eine Genehmigung
der Gesellschaft nicht erforderlich ist.
fie kann Eigenthum und andere dingliche Rechte an
Die Bestimmungen im 8 5 Abs. 1 und 3 über den
Grundstücken erwerben, vor Gericht Nagen und ver
Bettag der Stammeinlagen finden bei der Thettung
klagt werden.
von GeschäftSanthellen entsprechende Anwendung.
Für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft hastet
Eine gleichzettige Ueberttagung mehrerer Thette
den Gläubigern derselben nur das Gesellschastsver-
von GeschäftSantheilm eine- Gesellschafter- an den
mögen.
selben Erwerber ist unzulässig.
Die Gesellschaft gilt als Handelsgesellschaft im
Sinne de- Handelsgesetzbuchs.
8 14.
Der Geschäftsantheil jedes Gesellschafters
bestimmt fich nach dem Betrage der von ihm über
nommenen Stammeinlage. 8 15. Die Geschäftsantheile find veräußerlich und vererblich. Erwirbt ein Gesellschafter zu seinem ursprüng
lichen Geschästsantheile weitere Geschäftsantheile, so behalten dieselben ihre Selbstständigkeit.
7. vgl. 8 76. 77. Samnl. d. in Els.-Lothr. gelt. Gesetze. BL VI.
Außer dem Falle der Veräußerung und Vererbung
findet eine Thettung von GeschästSanthetten nicht statt.
Sie kann im GesellschastSverttage auch für
diese Fälle auSgeschloffen werden.
8 18. Steht ein Geschäft-antheil mehreren Mit berechtigten ungetheitt zu, so können fie die Rechte
auS demselben nur gemeinschaftlich au-üben.
Für die aus den Geschäst-anthell zu bewirkenden Leistungen hasten fie der Gesellschaft solidarisch.
Rechtshandlungen, welche die Gesellschaft gegen über dem Inhaber de- AnthellS vorzunehmen hat,
21
1898 (20. April)
322
find, sofern nicht ein gemeinsamer Vertreter der
bei der Gesellschaft angemeldete Recht-vorgänger des
Mitberechtigten vorhanden ist, wirksam, wenn fie
Au-geschloffenen verhaftet.
auch nur gegenüber einem Mitberechtigten vorge
Ein früherer Recht-vorgänger haftet nur, soweit
Gegenüber mehreren Erben eines
die Zahlung von deffen Rechtsnachfolger nicht zu
Gesellschafter- findet diese Bestimmung nur in Be
erlangen ist; die- ist bi- zum Beweise des Gegen
nommen werden.
zug aus Rechtshandlungen Anwendung, welche nach
theil- anzunehmen, wenn der letztere die Zahlung
Ablauf eine- Monat- feit dem Anfalle der Erb
nicht bis zum Ablauf eine- Monat- geleistet hat,
schaft vorgenommen werden.
nachdem an ihn die Zahlungsaufforderung und an
8 19. Die Einzahlungen auf die Stammeinlagen find nach Verhältniß der letzteren zu leisten.
den RechtSvorgänger die Benachrichtigung von der selben erfolgt ist.
Die Stammeinlagen können den Gesellschaftern
Die Haftpflicht des Recht-vorgänger- ist auf die
außer dem Falle einer Herabsetzung de- Stamm
innerhalb der Frist von fünf Jahren auf die Stamm
kapital- weder erlasten noch gestundet werden. Eine
einlage eingeforderten Einzahlungen beschräntt. Die
Ausrechnung können die Gesellschafter nicht geltend
Frist beginnt mit dem Tage, an welchem der Ueber-
machen; ebensowenig findet an dem Gegenstände
gang de- Geschäft-antheils auf den Rechtsnachfolger
einer nicht in Geld zu leistenden Einlage wegen
ordnungsmäßig angemeldet ist.
Forderungen, welche fich nicht auf den Gegenstand
Eine Leistung auf die Stammeinlage, welche nicht
in
Geld besteht
oder welche
Der Recht-vorgänger erwirbt gegen Zahlung de-
rückständigen Betrages den Geschäst-anthett des auS-
beziehen, ein Zurückbehaltung-recht statt.
durch Aufrechnung
geschloffenen Gesellschafter-. 8 23.
Ist die Zahlung de- rückständigen Be
einer für die Ueberlaffung von Vermögen-gegen
trage- von Recht-vorgängern nicht zu erlangen, so
ständen zu gewährenden Vergütung bewirtt wird,
kann die Gesellschaft den Geschäst-anthett durch einen
besrett den Gesellschafter von seiner Verpflichtung
Makler oder zur Vornahme von Versteigerungen
nur, fowett fie in Ausführung einer nach § 5
befugten Beamten 9 8 öffentlich verkaufen lassen. Eine andere Art de- Verkaufs ist nur mit Zustimmung
Abs. 4 getroffenen Bestimmung erfolgt.
§ 20. Ein Gesellschafter, welcher den auf die
de- au-geschloffenen Gesellschafter- zuläsfig.
Stammeinlage eingesorderten Betrag nicht zur rechten
8 24. Soweit eine Stammeinlage weder von den
Zett einzahtt, ist zur Entrichtung von Verzugs
Zahlung-pflichttgen eingezogen, noch durch Verkauf
zinsen von Rechtswegen verpflichtet.»
de- Geschäft-antheil- gedeckt werden kann, haben die
Im Gesellschaft-verträge können für den Fall der
übrigen Gesellschafter den Fehlbetrag nach Verhält
verzögerten Einzahlung Konventionalstrafen ohne
niß ihrer Geschäft-antheile aufzubringen. Beiträge
Rückficht auf die sonst stattfindenden gesetzlichen Ein
welche von einzelnen Gesellschaftern nicht zu erlangen
schränkungen festgesetzt werden.
find, werden nach dem bezeichneten Verhältniß auf
S 21. Im Falle verzögerter Einzahlung kann an
die übrigen vertheilt.
den säumigen Gesellschafter eine erneute Aufforde
8 25. Von den in den 88 21 bi- 24 bezeichneten
rung zur Zahlung binnen einer zu bestimmenden
Rechtsfolgen können die Gesellschafter nicht befreit
Nachfrist unter Androhung seine- Au-schluffe- mit
werden.
dem Geschäft-antheil, aus welchen die Zahlung zu
erfolgen hat, erlaffen werden.
Die Aufforderung
erfolgt mittelst eingeschriebenen Briefe-.
Die Nach
frist muß mindestens einen Monat betragen.
Nach fruchtlosem Ablauf der Frist ist der säu
mige Gesellschafter seine- Geschäft-antheils und der
§ 26.
Im Gesellschaft-verträge kann bestimmt
werden, daß die Gesellschafter über den Betrag der Stammeinlagen hinan- die Einforderung von wei teren Einzahlungen (Nachschüffen) beschließen können.
Die Einzahlung der Nachschüffe hat nach Ver hältniß der Geschäft-antheile zu erfolgen.
geleisteten Theilzahlungen zu Gunsten der Gesell
Die Nachschußpflicht kann im Gesellschaft-verträge
schaft verlustig zu erklären. Die Erklärung erfolgt
auf einen bestimmten, nach Verhältniß derGeschästs-
mittelst eingeschriebenen Briefe-.
anthette festzusehenden Betrag beschränkt werden.
Wegen de- Ausfall-, welchen die Gesellschaft an
8 27.
Ist die Nachschußpflicht nicht auf einen
dem rückständigen Betrage oder den später auf den
bestimmten Betrag beschränkt, so hat jeder Gesell
Geschäst-anthett eingeforderten Beträgen der Stamm»
schafter, fall- er die Stammeinlage vollständig ein
einlage erleidet, bleibt ihr der au-gefchloffene Ge
gezahlt hat, da- Recht, fich von der Zahlung des
sellschafter verhaftet.
auf den GeschästSantheil eingeforderten NachschuffeS
§ 22. Wegen de- von dem au-geschloffenen Ge
dadurch zu befreien, daß er innerhalb eine- Mo
sellschafter nicht bezahlten Betrage- der Stammein
nat- nach der Aufforderung zur Einzahlung den
lage ist der Gesellschaft der letzte und jeder frühere.
Geschäst-anthett der Gesellschaft zur Befriedigung au- demselben zur Verfügung stellt.
Ebenso kann
8. Da die Gesellschaften mit beschränkter Haftung Han-
del-gesellschaftea find (| 18 «bs. 8), werden die Verzug-
zinsen 6/u betragen, vgl. Art. 287 H.-G.-B.
9. Notare unb Gerichtsvollzieher, s. B. v. 12. Fruet. IV
und Art. 1 G. v. 22. Plud. VII sowie Bem. das
323
1892 (20. April) die Gesellschaft, wenn der Gesellschafter binnen der
stimmten öffenttichen Blätter bekannt gemacht ist.
angegebenen Frist weder von der bezeichneten Be-
Im Falle des § 28 Abf. 2 ist die Zurückzahlung
fugniß Gebrauch macht, noch die Einzahlung leistet,
von Nachschüffen vor der Dolleinzahlung deS Stamm
demselben mittelst eingeschriebenen Briefe- erklären,
kapitals unzulässig. Zurückgezahlte Nachschüffe gelten
daß sie den Geschäftsantheil als zur Verfügung ge
als nicht eingezogen.
stellt betrachte.
8 31. Zahlungen, welche den Vorschriften bei
Die Gesellschaft hat den Geschäftsantheil inner halb eines MonatS nach der Erklärung deS Gesell
8 30 zuwider geleistet find, müssen der Gesellschaft
erstattet werden.
schafters oder der Gesellschaft durch einen Makler
War der Empfänger in gutem Glauben, so kann
oder einen zur Vornahme von Versteigerungen be
die Erstattung nur infowett verlangt werden, als
fugten Beamten- öffentlich verkaufen zu laffen. Eine
sie zur Befriedigung der Gesellschaft-gläubiger er
andere Art deS Verkaufs ist nur mit Zustimmung
forderlich ist.
deS Gesellschafters zulässig.
Ein nach Deckung der
BerkaufSkosten und des rückständigen Nachschuffes
verbleibender Ueberschuß gebührt dem Gesellschafter.
Ist die Erstattung von dem Empfänger nicht zu
erlangen, so haften für den zu erstattenden Betrag,
soweit er zur Befriedigung der Gesellschaft-gläu
Ist die Befriedigung der Gesellschaft durch den
biger erforderlich ist, die übrigen Gesellschafter nach
Verkauf nicht zu erlangen, so fällt der Geschäfts-
Verhältniß ihrer GeschästSanthelle. Beiträge, welche
anthell der Gesellschaft zu.
Dieselbe ist befugt, den
Antheil für eigene Rechnung zu veräußern.
Im GesellschastSvertrage kann die Anwendung der vorstehenden Bestimmungen auf den Fall be schränkt werden, daß die auf den SeschästSanthell
eingeforderten Rachfchüffe einen bestimmten Betrag
überschreiten. ten Betrag beschränkt, so finden, wenn im Gesell-
fchaftSvertrage nicht ein Anderes festgesetzt ist, im Falle verzögerter Einzahlung von Nachschüffen die
auf die Einzahlung der Stammeinlagen bezüglichen Vorschriften der 88 21 bis 23 entsprechende An DaS Gleiche gilt im Falle de- § 27 Ms. 4
auch bei unbeschränkter Nachschubpflicht, soweit die
Nachschüffe den im GesellschastSvertrage festgesetzten
Betrag nicht überschretten.
Im GesellschastSvertrage kann bestimmt werden, daß die Einforderung von Nachschüffen, auf deren
Zahlung die Vorschriften der 88 21 bis 23 An wendung finden, schon vor vollständiger Einforde
rung der Stammeinlagen zulässig ist.
8 29. Die Gesellschafter haben Anspruch auf den nach der jährlichen Bilanz sich ergebenden Reinge-
winn, soweit nicht im GesellschastSvertrage ein An deres bestimmt ist.
Die Vertheilung erfolgt nach Verhältniß der GeschästSantheile.
übrigen vertheilt. Zahlungen, welche aus Grund der vorstehenden
Bestimmungen zu leisten find,
tonnen den Ver
pflichteten nicht erlaffen werden. Die Ansprüche der Gesellschaft verjähren in fünf
8 28. Ist die Nachschubpflicht auf einen bestimm
wendung.
von einzelnen Gesellschaftern nicht zu erlangen find,
werden nach dem bezeichneten Verhältniß auf die
Im GesellschastSvertrage kann ein
anderer Maßstab der Vertheilung festgesetzt werden.
8 80. DaS zur Erhaltung des Stammkapitals erforderliche Vermögen der Gesellschaft darf an die
Gesellschafter nicht auSgezahlt werden.
Eingezahtte Nachschüffe können, soweit sie nicht
zur Deckung eines Verlustes am Stammkapital erfor
Jahren; die Verjährung beginnt mit dem Ablauf
deS TageS, an welchem die Zahlung, deren Er
stattung beansprucht wird, geleistet ist.
Fällt dem
Verpflichteten eine bösliche Handlungsweise zur Last,
so findet die Bestimmung keine Anwendung. Für die in den Fällen deS Abs. 3 geleistete Er
stattung einer Zahlung find den Gesellschaftern die Geschäftsführer, welchen in Betreff der geleisteten
Zahlung ein Verschulden zur Last fällt, solidarisch zum Ersähe verpflichtet.
8 32. Liegt die im 8 31 Abs. 1 bezeichnete Vor aussetzung nicht vor, so find die Gesellschafter in keinem Falle verpflichtet, Beträge, welche fie in
gutem Glauben al- Gewinnantheile bezogen habm,
zurückzuzahlen. 8 33. Die Gesellschaft darf eigene Geschäft-an theile, aus welche die Stammeinlage noch nicht voll ständig eingezahlt ist, nicht erwerben.
Sie soll auch eigene GeschästSanthelle, auf welche die Ltammeinlage vollständig eingezahtt ist, nicht er
werben, sofern nicht der Erwerb au- dem über den
Betrag des StammkapttalS hinaus vorhandenen Ver mögen geschehen kann.
8 34. Die Einziehung (Amortisatton) von Ge schäftsantheilen darf nur erfolgen, sowett fie im Gesellschaftsvettrage zugelaffm ist.
derlich find, an die Gesellschafter zurückgezahlt werden.
Ohne die Zustimmung deS AnthellSberechttgten
Die Zurückzahlung darf nicht vor Ablauf von drei
findet die Einziehung nur statt, wenn die Voraus
Monaten erfolgen, nachdem der Rückzahlung-beschluß
setzungen derselben vor dem Zeitpunkt, in welchem
durch die im Gesellschaftsvertrage für die Bekannt
der Berechttgte den Geschäst-anthell erworben hat,
machungen der Gesellschaft bestimmten öffentlichen
im Gesellschaftsvertrage festgesetzt waren.
Blätter und in Ermangelung solcher durch die für
die Bekanntmachungen aus dem Handelsregister be
Die Bestimmung im 8 30 Abs. 1 bleibt unbe rührt.
1892 (20. April)
324 Dritter Abschnitt.
8 40. Eine Aenderung in den Personen der Ge-
Vertretung und Geschäftsführung.
schästsführer, eine Beendigung der Vollmacht eines
8 35. Die Gesellschaft wird durch die Geschäfts,
Geschäftsführers, sowie eine Aenderung des Gesell-
führer gerichtlich und außergerichtlich vettreten. Dieselben haben in der durch den Gesellschaft-,
schastSvettrageS rückfichtlich der Form für Willens
erklärungen der Geschäftsführer kann, solange fie
vertrag bestimmten Form ihre Willenserklärungen
nicht in das Handelsregister eingetragen" und öffent
kundzugeben und für die Gesellschaft zu zeichnen.
lich bekannt gemacht ist, einem Dtttten von der Gesell
Ist nicht- darüber bestimmt, so muß die Erklärung
schaft nur entgegengesetzt werden, wenn letztere be
und Zeichnung durch sämmtliche Geschäftsführer er
weist, daß der Dtttte beim Abfchluffe deS Geschäft-
Ist der Gesellschaft gegenüber eine Willens-
von der Aenderung oder Beendigung Kenntniß hatte.
folgen.
erklärung abzugeben, so genügt eS, wenn dieselbe
Die Zeichnung geschieht in der Weise, daß die Zeichnenden zu
der Firma
Nach geschehener Eintragung und Bekanntmachung muß der Dritte, sofern nicht durch die Umstände
an einen der Geschäftsführer erfolgt. der Gesellschaft ihre
die Annahme begründet wird, daß er beim Abschluffe deS Geschäfts die Aenderung oder Beendigung weder
gekannt habe, noch habe kennen müffen, dieselbe gegen
Namen-unterschrift beifügen. § 36. Die Gesellschaft wird durch die in ihrem
fich gelten laffen.
Namen von den Geschäftsführern vorgenommenen
8 41. Alljährlich im Monat Januar haben die
NechtSgeschäste berechtigt und verpflichtet; eS ist gleich
Geschäftsführer eine von ihnen unterschttebene Liste
gültig, ob das Geschäft ausdrücklich im Namen der
der Gesellschafter, auS welcher Name, Vorname,
oder ob die
Stand und Wohnott der letzteren sowie ihre Stamm -
Umstände ergeben, daß e- nach dem Willen der
einlagen zu entnehmen find, zum Handelsregister
Betheiligten für die Gesellschaft vorgenommen werden
einzureichen."
sollte.
Liste Veränderungen hinfichttich der Person der Ge
Gesellschaft vorgenommen worden ist,
8 37. Die Geschäftsführer find der Gesellschaft gegenüber verpflichtet,
die Beschränkungen einzu
halten, welche für den Umfang ihrer Befugniß, die
Gesellschaft zu vettreten, durch den GesellschastSver-
sellschafter
Sind sett Einreichung der letzten
und deS Umfangs ihrer Betheiligung
nicht eingetttten, so genügt die Einreichung einer
entsprechenden Erklärung.
8 42.
Die Geschäftsführer find verpflichtet, für
trag oder, soweit dieser nicht ein Andere- bestimmt,
die ordnungsmäßige Buchführung der Gesellschaft
durch die Beschlüfle der Gesellschafter festgesetzt find.
zu sorgen.
Gegen dritte Personen hat eine Beschränkung der
Sie müffen in den ersten drei Monaten de- Ge
Befugniß der Geschäftsführer, die Gesellschaft zu
schäftsjahres die Bilanz für daS verfloffene Ge
vettreten, keine rechtliche Wittung.
Die- gilt ins
besondere für den Fall, daß die Vertretung sich nur
schäftsjahr nebst einer Gewinn- und Verlustrechnung aufstellen.19
aus gewiffe Geschäfte oder Arten von Geschäften er
Durch den GesellschaftSvettrag kann die bezeichnete
strecken oder nur unter gewiffen Umständen oder für
Fttst bis auf sechs Monate bei Gesellschaften, deren
eine gewifle Zeit oder an einzelnen Orten stattfinden
Unternehmen den Bettieb von Geschäften in über
soll, oder daß die Zustimmung der Gesellschafter
seeischen Gebieten zum Gegenstände hat, bis auf
oder eine- Organs der Gesellschaft für einzelne Ge
neun Monate erstreckt werden.
schäfte ersordett ist.
Für Gesellschaften, bei welchen der Gegenstand
8 38. Die Bestellung der Geschäftsführer ist zu
deS Unternehmens im Bettiebe von Bankgeschäften
jeder Zeit widerruflich, unbeschadet der Entschädi
besteht, ist die Bilanz innerhalb der vorbezeichneten
gungsansprüche au- bestehenden Vetträgen.
Fttsten in den im 8 30 Abs. 2 bestimmten öffent
Im GesellschastSvettrage kann die Zuläsfigkeit deS
Widerrufs auf
den Fall befchräntt werden, daß
wichtige Gründe denselben nothwendig machen. Als solche Gründe find insbesondere grobe Pflichtver
lichen Blättern durch die Geschäftsführer bekannt zu
machen. Die Bekanntmachung ist zum Handelsregister einzureichen.10 § 43.
Für die Aufstellung der Bilanz kommen
letzung oder Unfähigkeit zur ordnungsmäßigen Ge
die Vorschriften des Att. 31 des Handelsgesetzbuchs
schäftsführung anzusehen.
mit folgenden Maßgaben zur Anwendung:
8 39. Jede Aenderung in den Personen der Ge
I. Anlagen und sonstige DermögenSgegenstände,
schäftsführer, sowie die erneute Bestellung oder die
welche nicht zur Weiterveräußerung, sondern
Beendigung der Vollmacht eine- Geschäftsführer
dauernd 'zum Bettiebe des Unternehmens be-
muß ohne Verzug zur Eintragung in das Handels
stimmt find, dürfen höchstens zu dem An
register angemeldet totrbtn.10 II. Die 12 Legitimation der
schaffung--
angemeldeten Geschäftsführer ist beizufügen.
werden; fie können ohne Nückficht auf einen
oder
Herstellungspreise
angesetzt
Zugleich haben neu bestellte Geschäftsführer ihre
gettngeren Wetth zu diesem Preise angesetzt
Unterfchttst vor dem Gettcht zu zeichnen oder die
werden, sofern ein der Abnutzung gleichkom-
Zeichnung in beglaubigter Form einzureichen.
10. vgl. H 76, 77.
II. vgl. S 77. 12. vgl. die Strafbestimmungen in 5 80 Abf. 3, § 81.
1892 (20. April)
825
mender Betrag in Abzug oder ein derselben
In Ermangelung besonderer Bestimmungen de-
entsprechender Erneuerungsfonds in Ansatz ge
Gesellschaftsvertrages finden die Vorschriften der
bracht wird;
g§ 47 bi- 52 Anwendung.
2. die Kosten der Organisation und Verwaltung dürfen nicht als Aktiva in die Bilanz eingesetzt
g 47. Der Bestimmung der Gesellschafter unter
liegen : 1. die Feststellung der Jahresbilanz und die Set«
werden;
3. daS Recht der Gesellschaft zur Einziehung von Rachschüffen der Gesellschafter ist als Aktivum : in die Bilanz nur insoweit einzustellen
als i
die Einziehung bereits beschlossen ist und den I
theilung des aus derselben fich ergebenden Rein
gewinns ;
2. die Einforderung von Einzahlungen auf die
Stammeinlagen;
Gesellschaftern ein Recht, durch Verweisung auf i
3. die Rückzahlung von Rachschüffen;
den Geschäft-antheil sich von der Zahlung der |
4. die Theilung sowie die Einziehung von Ge-
Nachschüsse zu befreien, nicht zusteht; den in 1
die Aktiva der Bilanz aufgenommenen Nach-
Ichußansprüchen muß ein gleicher Kapitalbetrag in den Pasfiven gegenübergestellt werden;
4. der Betrag deS
im Gesellschaft-verträge be
stimmten Stammkapital- ist unter die Passiva aufzunehmen.
DaS Gleiche gilt von dem Be
trage eine- jeden Reserve- und ErneuerungS-
fonds, sowie von dem Gesammtbetrage der ein
gezahlten Nachschüffe, wendung eine
schäftSantheilen; 5. die Bestellung und die Abberufung von Ge
schäftsführern sowie die Entlastung derselben;
6. die Maßregeln zur Prüfung und Ueberwachung der Geschäftsführung;
7. die Bestellung von Prokuristen und von Hand-
lungsbevollmächtigten zum gesammten Geschäftsbetriebe;
8. die Geltendmachung von Ersatzansprüchen, welche
soweit nicht die Ver
der Gesellschaft auS der Gründung oder Ge
Abschreibung der betreffenden
schäftsführung gegen Geschäftsführer oder Ge
Passivposten begründet; 5. der au- der Vergleichung sämmtlicher Aktiva
und Passiva sich ergebende Gewinn oder Ver lust muß am Schluffe der Bilanz besonder angegeben werden.
§ 44. Die Geschäftsführer haben in den Ange legenheiten der Gesellschaft die Sorgfalt eine- ordent lichen Geschäftsmannes anzuwenden.
Geschäftsführer, welche ihre Obliegenheiten ver letzen, hasten der Gesellschaft solidarisch für den ent
standenen Schaden. Insbesondere find sie zum Ersätze verpflichtet,
sellschafter zustehen, sowie die Vertretung der
Gesellschaft in Prozessen, welche sie gegen die
Geschäftsführer zu führen hat. g 48.
Die von den Gesellschaftern in den An
gelegenheiten der Gesellschaft zu treffenden Bestim
mungen erfolgen durch Beschlußfassung nach der Mehrheit der abgegebenen Stimmen.
Jede hundert Mark eine- GeschästSantheilS ge währen eine Stimme.
zu
Vollmachten bedürfen
ihrer Gültigkeit der
schriftlichen Form.
Ein Gesellschafter, welcher durch die Beschluß»
wenn den Bestimmungen de- § 30 zuwider Zahl
faffung
ungen au- dem zur Erhaltung de- Stammkapital
befreit werden soll, hat hierbei kein Stimmrecht und
entlastet oder
von
einer
Verbindlichkeit
erforderlichen Vermögen der Gesellschaft gemacht oder
darf ein solches auch nicht für andere au-üben.
den Bestimmungen de- g 33 zuwider eigene GeschästS-
Dasselbe
antheile der Gesellschaft erworben worden find. Auf
die Vornahme eine- Rechtsgeschäft- oder die Ein
gilt von
einer
Beschlußfaffung, welche
den Ersatzanspruch finden die Bestimmungen im g 9
leitung oder Erledigung eine- Rechtsstreite- gegen
Abs. 2 entsprechende Anwendung. Soweit der Ersatz
über einem Gesellschafter betrifft.
zur Befriedigung der Gläubiger der Gesellschaft er forderlich ist, wird die Verpflichtung der Geschäfts
g 49. Die Beschlüsse der Gesellschafter werden in
Versammlungen gefaßt.
führer dadurch nicht aufgehoben, daß dieselben in
Der Abhaltung einer Versammlung bedarf eS
Befolgung eines Beschlusses der Gesellschafter ge
nicht, wenn sämmtliche Gesellschafter schriftlich mit bet
handelt haben.
Die Ansprüche auf Grund der vorstehenden Be stimmungen verjähren in fünf Jahren,
g 45. Die für die Geschäftsführer gegebenen Vor schriften gelten auch für Stellvertreter von Geschäfts
§ 50. Die Versammlung der Gesellschafter wird durch die Geschäftsführer berufen.
Sie ist außer den ausdrücklich bestimmten Fällen zu berufen, wenn e- im Jntereffe der Gesellschaft
führern.
g 46.
zu treffenden Bestimmung oder mit der schriftlichen Abgabe der Stimmen fich einverstanden erklären.
Die Rechte, welche den Gesellschaftern in
erforderlich erscheint.
den Angelegenheiten der Gesellschaft, insbesondere
Insbesondere muß die Versammlung unverzüglich
in Bezug auf die Führung der Geschäfte zustehen,
berufen werden, wenn auS der Jahresbilanz oder
sowie die Ausübung derselben bestimmen fich, soweit
aus einer im Laufe de- Geschäftsjahre- aufgestellten
nicht gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, nach dem
Bilanz fich ergiebt, daß die Hälfte de- Stamm
Gesellschaftsvertrage.
kapitals verloren ist.
1892 (20. April)
326 § 51.
Gesellschafter, deren Geschäftsanteile zu
Die Veröffentlichung der Eintragung
werden.10
sammen mindestens dem zehnten Theile des Stamm
findet nur insoweit statt, als die Abänderung eine
kapital- entsprechen, find berechtigt, unter Angabe
der im § 10 Abs. 2 und 3 bezeichneten Bestim
de- Zwecks und der Gründe die Berufung der Ver
mungen zum Gegenstände hat.
Die Abänderung hat keine rechtliche Wirkung,
sammlung zu verlangen. In gleicher Weise haben die Gesellschafter das
bevor fie in das Handelsregister eingetragen ist.
Recht zu verlangen, daß Gegenstände zur Beschluß-
8 56. Wird eine Erhöhung deS Stammkapitals
faffung der Versammlung angekündigt werden.
beschloffen, so bedarf es zur Uebernahme jeder auf
Wird dem Verlangen nicht entsprochen oder find
daS erhöhte Kapital zu
Personen, an welche dasselbe zu richten wäre, nicht
vorhanden,
so können die im Abs. 1 bezeichneten
Gesellschafter unter
! beglaubigten Erklärung des UebernehmerS.
Mittheilung de- Sachverhält-
Zur Uebernahme einer Stammeinlage können von
niffe- die Berufung oder Ankündigung selbst be ! der Gesellschaft die
wirken.
leistenden Stammeinlage
einer gerichtlich oder notariell aufgenommenen oder
bisherigen Gesellschafter oder
standenen Kosten von der Gesellschaft zu tragen find.
! andere Personen, welche durch die Uebernahme ihren 1 Beitritt zu der Gesellschaft erklären, zugelaffen werden.
Die Berufung der Versammlung erfolgt
Im letzteren Falle find außer dem Betrage der
8 52.
Die Versammlung beschließt, ob die ent-
durch Einladung der Gesellschafter mittelst einge
Stammeinlage auch sonstige Leistungen, zu welchen
schriebener Briese. Sie ist mit einer Frist von min
| der Beitretende nach dem Gesellschaft-verträge ver-
desten- einer Woche zu bewirken.
! pflichtet sein soll, in der im Abs. 1 bezeichneten Ur-
Der Zweck der Versammlung soll
jederzeit bei I künde ersichtlich zu machen.
der Berufung angekündigt werden.
I
Wird von einem der Gesellschaft bereits ange
Ist die Versammlung nicht ordnungsmäßig be
hörenden Gesellschafter eine Stammeinlage auf das
rufen, so können Beschlüffe nur gefaßt werden, wenn
erhöhte Kapital übernommen, so erwirbt derselbe
sämmtliche Gesellschafter anwesend find.
einen weiteren Geschästsantheil.
Da- Gleiche gilt in Bezug auf Beschlüsie über
Die Bestimmungen im 8 5 Abs. 1 und 3 über
Gegenstände, welche nicht wenigstens drei Tage vor
den Betrag der Stammeinlagen sowie die Bestim
der Versammlung in der für die Berufung vor
mung im 8 5 Abs. 2 über die Unzulässigkeit der
geschriebenen Weise angekündigt worden find.
Uebernahme mehrerer Stammeinlagen finden auch
§ 53. Ist nach dem Gesellschaft-verträge ein Auf-
ficht-rath zu bestellen, so finden auf denselben, so
hinfichtlich der auf da- erhöhte Kapital zu leisten den Stammeinlagen Anwendung.
weit nicht im Gesellschaft-verträge ein Anderes be
8 57. Soll auf das erhöhte Stammkapital eine
stimmt ist, die für den AuffichtSrath einer Aktien
Einlage gemacht werden, welche nicht in Geld zu
gesellschaft nach den Art. 224 bi- 226 Abs. 1 des Han-
leisten
delSgesetzbuch-r- geltenden Vorschriften entsprechende
mögenSgegenstände, welche die Gesellschaft übernimmt,
ist,
oder soll eine Vergütung für Der-
auf eine Einlage angerechnet werden, so muß die
Anwmdung. Schaden-ersatzansprüche gegen die Mitglieder des
Person desjenigen, welcher die Einlage^ zu leisten
AuffichtSrath- wegen Verletzung ihrer Obliegenheiten
oder die DermögenSgegenstände zu überlasten hat, sowie der Gegenstand der Einlage oder Ueberlas-
verjähren in fünf Jahren.
sung und der Geldwetth, für welchen die Einlage
Bierter «bschsttt.
angenommen wird, oder die für den überlassenen
Abänderungen de- Gesellschafts
Gegenstand zu gewährende Vergütung in dem Be
vertrages.
schlusse auf Erhöhung deS StammkapttalS festge
8 54. Eine Abänderung de- Gesellschaftsvertrages
kann nur durch Beschluß der Gesellschafter erfolgen. Der Beschluß muß gerichtlich oder notariell be urkundet werden; derselbe bedarf einer Mehrheit
von
drei Viertheilen der
abgegebenen Stimmen.
Der Gesellschaft-vertrag kann noch andere Erforderniffe aufstellen.
setzt und in der im 8 56 Abs. 1
bezeichneten Er
klärung angegeben werden. Die Bestimmung in 8 19 Abs. 3 findet ent sprechende Anwendung. 8 58.
Die
beschlossene Erhöhung deS Stamm
kapitals ist zur Eintragung in das Handelsregister anzumelden,10 nachdem das erhöhte Kapital durch
Eine Vermehrung der den Gesellschaftern nach dem
Uebernahme von Stammeinlagen gedeckt ist.
kann
Die Bestimmung im 8 7 Abs. 2 über die vor
nur mit Zustimmung sämmtlicher betheiligter Ge
der Anmeldung des GesellschaftSvertrageS zu leistende
Gesellschaft-verträge obliegenden Leistungen sellschafter beschlosien werden.
8
55. Der Beschluß, welcher eine Abänderung de- Gesellschaft-vertrages zum Gegenstände hat, muß
zur Eintragung in da- Handelsregister angemeldet
Einzahlung, sowie die Bestimmung im 8 8 Abs. 2 über die in der Anmeldung abzugebende Verfiche-
rung finden entsprechende Anwendung.
Der Anmeldung find beizufügen: l.die im 8 56 Abs. 1 bezeichneten Erklärungen
18. S. diese Art. unterm 18. Juli 1884.
oder eine beglaubigte Abschrift derselben;
1892 (20. April)
327
2. eine von den Anmeldenden unterschriebene Liste
3. durch gerichtliches Urtheil oder durch Entschei
der Personen, welche die neuen Stammeinlagen
dung de- Verwaltung-gerichts oder der Ver
übernommen haben; aus der Liste muß der
waltungsbehörde in den Fällen der 88 61 und
Betrag der von jedem übernommenen Einlage
62;15 4. durch die Eröffnung des Konkursverfahrens.
ersichtlich sein.
Im GesellschaftSvertrage
In Bezug auf die Verantwortlichkeit der An
Eine
Herabsetzung
weitere Aus-
8 61. Die Gesellschaft kann durch gerichtliche-
die Bestimmungen im§ 9 entsprechende Anwendung. § 59.
können
lösung-gründe festgesetzt werden.
meldenden für die Richtigkeit ihrer Angaben finden
Urtheil aufgelöst werden, wenn die Erreichung des
des Stammkapitals
kann nur unter Beobachtung der nachstehenden Be
GesellschastSzweckeS unmöglich wird, oder wenn an
stimmungen erfolgen:
dere, in den Derhältniffen der Gesellschaft liegende,
wichtige Gründe für die Auflösung vorhanden find.
1. der Beschluß auf Herabsetzung des Stamm kapitals
muß von
Die Auflösung-klage ist gegen die Gesellschaft zu
den Geschäftsführern zu
Sie kann nur von Gesellschaftern erhoben
drei verschiedenen Malen durch die im § 30
richten.
Abs. 2 bezeichneten Blatter bekannt gemacht
werden, deren Geschäft-antheile zusammen mindesten-
werden; in diesen Bekanntmachungen find zu
dem zehnten Theile de- StammkapttalS entsprechen.
gleich die Gläubiger der Gesellschaft aufzu
Für die Klage ist da- Landgericht ausschließlich
fordern, sich bei derselben zu melden; die aus
zuständig, in deffen Bezirk die Gesellschaft ihren
den Handel-büchern der Gesellschaft erfichtlichen
Sih hat.
8 62. Wenn
oder in anderer Weise bekannten Gläubiger
eine Gesellschaft da- Gemeinwohl
find durch besondere Mittheilung zur Anmel
dadurch gefährdet, daß die Gesellschafter gesetzwidrige
dung aufzufordern;
Beschlüffe fasten oder gesetzwidrige Handlungen der
2. die Gläubiger, welche sich bei der Gesellschaft
Geschäftsführer wistentlich geschehen laffen, so kann
melden und der Herabsetzung nicht zustimmen,
sie aufgelöst werden, ohne daß deshalb ein Anspruch
find wegen der erhobenen Ansprüche zu be
auf Entschädigung stattfindet. Da- Verfahren und die Zuständigkett der Be
friedigen oder ficherzustellen;
3 die Anmeldung de- Herabsetzung-beschluffe- zur
hörden richtet sich nach den für streittge Verwal-
Eintragung in da- Handelsregister" erfolgt
tungssachm landeSgefetzlich geltenden Vorschriften.
nicht vor Ablauf eine- Jahre- feit dem Tage,
Wo ein DerwaltungSstreitverfahren nicht besteht,
an welchem die Aufforderung der Gläubiger
kann die Auflösung nur durch gerichttiche- Erkennt
in den öffentlichen Blättern -um dritten Male
niß auf Betreiben der höheren Verwaltungsbehörde erfolgen. Ausschließlich zuständig ist in diesem Falle
startgefunden hat;
das Landgericht, in deffen Bezirk die Gesellschaft ihren
4. mit der Anmeldung find die Bekanntmachungen
de- DeschluffeS einzureichen; zugleich haben die
Sitz hat.
Geschäftsführer die Derficherung abzugeben, daß
8 63. Ueber da- Vermögen der Gesellschaft findet
die Gläubiger, welche sich bei der Gesellschaft
daS Konkursverfahren außer dem Falle der Zah-
gemeldet und der Herabsetzung nicht zugestimmt haben, befriedigt oder fichergestellt find."
15. Allgemeine Berwaltung-gerichte bestehe» le Els.-Lothr. zwar nicht.
Die Bestimmung im 8 5 Abs. 1 über den Mindest, betrag de- Stammkapitals bleibt unberührt.
Insbesondere hat der Bezirksrath ent eiet be
schränkte Zuständigkeit, nur für solche Fälle, in denen dies
Er
durch besondere gesetzliche Bestimmungen ansgesprochen ist,
folgt die Herabsetzung zum Zweck der Zurückzah
und der Kaiserliche Rath ist ursprünglich nur als Rekors-
lung von Stammeinlagen oder zum Zweck des Er-
instanz gegen Entscheidungen
laffeS der auf diese geschuldeten Einzahlungen, so i
worden (zu dgl. |§ 18, 8 Bertok, d. 80. Dez 1871). An neuerer Zeit hat fich jedoch die Zuständigkett namentlich des
|
Kaiserlichen Rath- (theilweise auch des Bezirksrath-) so er-
i
24. Dez. 1888 (Streitsachen der Gewerbeordnung), ß 4 v. d.
darf der verbleibende Betrag der Stammeinlagen
der Bezirksrüthe eingesühtt
nicht unter den im § 5 Abs. 1 und 3 bezeichneten I heblich erweitert (zu dgl. iu-bes. 5 8 G. d. LS. Rkai 1888 Betrag herabgehen. • (Enregistrements-Straffachea), 55 6, 18 1& 18, 19, 21, v. v. Fünfter Abschnitt.
Auslösung und Liquidation. 8 60. Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung
wird ausgelöst:
1. durch Ablauf der im GesellschaftSvertrage be stimmten Zeit;
2. durch Beschluß der Gesellschafter; derselbe be
;
1. Frbr. 1892 (W-ff-rs-chen), | 70 ®ctl=C. d. & S-»i 1886
u. a. m., daß der Fall des 5 82 Abs. 2 (.wo ein verwaltaugsstreitverfahren nicht besteht*) nicht Wohl als gegeben erachtet
werden kann. Der thatsächlich bestehenden verwaltungseinrichtung und der Analogie mit den wichtigeren Gewerbebe-
triebSderboten der Gewerbeordnung würde es entsprechen, daß die AuflLsung durch den vezirksprästdeuteu erfolgt, dorbe-
halllich des Rekurse- gegen den Kaiserlichen Rath. Ls sehU
aber hiezu an den gesetzlichen vestimumuge«, in-bes. auch
darf, sofern im GesellschaftSvertrage nicht ein
über die Frist für den Rekurs, da die B. über da- Verfahren
Andere- bestimmt ist, einer Mehrhett von drei
vor den Bezirk-räthen und de« Kaiserlichen Rath d. 28. März
Viertheilen der abgegebenen Stimmen;
1889 nur Bestimmungen über de« Rekur- -egen Entscheidungen de- Bezirk-rath- euthätt (§ 8Y nnd die Frist de- 5 20 Gew.-O.
14. Strafbestimmungen § 80 3. 2.
nicht ohne Weitere- anwendbar erscheint.
1892 (20. April)
328
lungSunfähigkeit auch in dem Falle der Neberschul- '
Zugleich haben die
angemeldeten
ihre Unterschrift persönlich
dung statt.
Die auf da» Konkursverfahren über da» Vermögen einer Aktiengesellschaft bezüglichen Vorschriften
vor
dem
Liquidatoren
Gericht zu
zeichnen oder die Zeichnung in beglaubigter Form einzureichen.
im § 193 Abs. 2, § 194 der Konkursordnung finden
Der Anmeldung der gerichtlich oder durch Beaus die Gesellschaft mit beschränkter Haftung ent I schluß der Gesellschafter bestellten Liquidatoren ist i die Legitimation derselben beizufügen.
sprechende Anwendung. 5 64. Die Geschäftsführer haben die Eröffnung
g 68. Die Liquidatoren haben in der bei ihrer
des Konkursverfahrens zu beantragen, sobald die
Bestellung bestimmten Form ihre Willenserklärungen
Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft eintritt oder
kundzugeben und für die Gesellschaft zu zeichnen.
aus der Jahresbilanz oder au» einer im Laufe des
Ist nichts darüber bestimmt, so muß die Erklärung
Geschäftsjahre» ausgestellten Bilanz Ueberschuldung
und Zeichnung durch
fich ergiebt.18 16 *
folgen.
sämmtliche Liquidatoren er
Die Geschäftsführer find der Gesellschaft zum Er
Die Bestimmung ist mit der Bestellung der Li
sätze aller nach diesem Zeitpunkt geleisteten Zah
quidatoren zur Eintragung in das Handelsregister
lungen verpflichtet. Auf den Ersatzanspruch finden
anzumelden.18
die Bestimmungen im 8 44
Abs. 3
und 4
ent
Die Eröffnung de» Konkursverfahrens ist von AmtSwegen in
da» Handelsregister
einzutragen.
Eine Veröffentlichung der Eintragung findet nicht
dationsfirma zu bezeichnenden Firma ihre Namens unterschrift beifügen.
8 69. Die Vorschriften des § 40 über das Ver hältniß zu Dritten finden bezüglich der Liquida
statt-17 5 65. Außer dem Falle de» Konkursverfahrens
ist die Auflösung der Gesellschaft zur Eintragung in da» Handelsregister anzumelden.*8 Sie muß außerdem von den Geschäftsführern zu bezeichneten
toren Anwendung. § 70. Bis zur Beendigung der Liquidation kommen ungeachtet der Auflösung der Gesellschaft in Bezug
drei verschiedenen Malen durch die im §30 Abs. 2
werden.
Die Zeichnungen geschehen in der Weise, daß die Liquidatoren der bisherigen, nunmehr al» Liqui
sprechende Anwendung.
öffentlichen Blätter bekannt
auf die RechtSverhältniffe derselben und der Gesell
schafter die Vorschriften deS zweiten und dritten
gemacht
Abschnitts zur Anwendung, soweit fich aus den Be
Durch die Bekanntmachung find zugleich
stimmungen des gegenwärttgen Abschnitts und aus
die Gläubiger der
Gesellschaft aufzufordern,
fich
bei derselben zu melden. Bekannte Gläubiger find
durch besondere Mittheilung zur Anmeldung aufzufordern.
dem Wesen der Liquidation nicht ein Anderes er giebt. Der Gerichtsstand, welchen
die Gesellschaft zur
Zeit ihrer Auflösung hatte, bleibt bis zur voll
8 66. In den Fällen der Auflösung außer dem Falle de» Konkursverfahrens erfolgt die Liquidation
zogenen Dertheilung des Vermögens bestehen. § 71. Die Liquidatoren haben die lausenden Ge
durch die Geschäftsführer, wenn nicht dieselbe durch
schäfte zu beendigen,
den Gesellschaftsvertrag oder durch Beschluß der Ge-
gelösten Gesellschaft zu erfüllen,
sellschaster anderen Personen übertragen wird.
derselben einzuziehen und daS Vermögen der Ge
Auf Antrag von Gesellschaftern, deren Geschäfts -
die Verpflichtungen der auf die Forderungen
sellschaft in Geld umzusetzen; fie haben die Gesell
antheile zusammen mindestens dem zehnten Theile
schaft gerichtlich und außergerichtlich zu vertreten.
de» Stammkapitals entsprechen, kann aus wichtigen
Zur Beendigung schwebender Geschäfte können die
Gründen die Bestellung von Liquidatoren durch
Liquidatoren auch neue Geschäfte eingehen.
das Gericht (g 7 Abs. 1) erfolgen.
§ 72. Die Liquidatoren haben die auS g§ 36,
Die Abberufung von Liquidatoren kann durch
37, § 42 Abs. 1, § 44 Abs. 1,
da» Gericht unter derselben Voraussetzung wie die
Abs. 1
Bestellungstattfinden. Liquidatoren, welche nicht vom
Pflichten der Geschäftsführer.
2 und 4, 8 50
und 2, 8 64 fich ergebenden Rechte
und
Gericht ernannt find, können auch durch Beschluß
Cie haben sofort bei Beginn der Liquidation
der Gesellschafter vor Ablauf de» Zeitraums, für
und demnächst in jedem Jahre eine Bilanz aufzu
welchen fie bestellt find, abberufen werden.
stellen.
g 67. Die ersten Liquidatoren find durch die Ge
8 73. Das Vermögen der Gesellschaft wird unter
schäftsführer, jede Aenderung in den Personen der
die Gesellschafter nach Verhältniß ihrer GeschäftS-
Liquidatoren sowie eine Beendigung
ihrer Voll
antheile vertheilt.
Durch den Gesellschaft-vertrag
macht ist durch die Liquidatoren zur Eintragung
kann ein anderes Verhältniß für die Derthellung
in daS Handelsregister an-umelden.^8
bestimmt werden.
16. vtrafbestirmmrwugen ( 82. 17- Die Vorschriften über Veröffentlichung der AonkurSeröffmmg, | 108 K.-V-, bleiben dadurch unberührt. 18. vgl. SS 76, 77.
oder Sicherstellung der Schulden der Gesellschaft
8 74. Die Dertheilung darf nicht vor Tilgung
I und nicht vor Ablauf eines Jahres seit dem Tage I vorgenommen werden, an welchem die Aufforderung
1893 (20. April)
329
an die Gläubiger (§ 65 Abs. 2) in den öffentlichen
der neuen Gesellschaft den nachstehenden Bestim
Blättern zum dritten Male erfolgt ist.
mungen genügt wird.
Nicht erhobene Schuldbeträge, sowie die Beträge für betagte,
schwebende oder streitige Verbindlich
Das Stammkapital der neuen Gesellschaft darf nicht geringer sein als das Grundkapital der auf
gelösten Gesellschaft.
keiten find zu hinterlegen.^ Liquidatoren, welche diesen Vorschriften zuwider
Den Attionären ist durch öffentliche Bekannt
Beträge
machung oder in sonst geeigneter Weise Gelegenheit
solidarisch verpflichtet. Auf den Ersatzanspruch finden
zu geben, mit dem auf ihre Aktien entfallenden
im § 44 Abs. 3 und 4 ent
Antheil an dem Vermögen der aufgelösten Gesell
handeln, find zum Ersähe der vertheilten die Bestimmungen
schaft fich bei der neuen Gesellschaft zu betheiligen.
sprechende Anwendung.
§ 75. Nach Beendigung der Liquidation find die
Die Aktien der fich betheiligenden Mitglieder müffen
Bücher und Schriften der Gesellschaft für die Dauer
mindestens drei Diettheile deS Grundkapitals der
von zehn Jahren einem der Gesellschafter oder einem
aufgelösten Gesellschaft darstellen.
Dritten in Verwahrung zu geben. Der Gesellschafter
Der auf jede Attie entfallende Antheil an dem
oder der Dritte wird in Ermangelung einer Be
Vermögen der aufgelösten Gesellschaft wird auf Grund
stimmung des GesellschastSvertrageS oder eines Be-
einer Bilanz berechnet, welche der Generalversamm
schluffeS der Gesellschafter durch das Gericht (§ 7
lung der Aktionäre zur Genehmigung vorzulegen
ist.
Abs. 1) bestimmt.
Der Beschluß, durch welchen die Genehmigung
Die Gesellschafter und deren Rechtsnachfolger find
erfolgt, bedarf einer Mehrheit von drei Diertheilen
zur Einficht der Bücher und Schriften berechtigt.
des in der Generalversammlung vettretenen Grund-
Gläubiger der Gesellschaft können von dem Gericht
kapitals.
(8 7 Abs. 1) zur Einsicht ermächtigt werden.
Die neue Gesellschaft muß spätestens binnen einem
Monate nach Auslösung der Aktiengesellschaft zur
Sechster Abschnitt.
Einttagung in das Handelsregister angemeldetwerden.
Schlußbestimmungen.
8 76. Die in diesem Gesetze vorgeschriebenen An meldungen zum Handelsregister find durch sämmt
Die Eintragung darf nur erfolgen, nachdem die Beobachtung der vorstehenden Bestimmungen nach gewiesen ist.
liche Geschäftsführer oder sämmtliche Liquidatoren
8 79. In dem Falle des § 78 geht das Vermögen
persönlich zu bewirken oder in beglaubigter Form
der aufgelösten Gesellschaft einschließlich ihrer Schul
einzureichen.
den mit der Einttagung der neuen Gesellschaft in
Die in 89 39, 41, 8 42 Abs. 4, 8 55, 8 58 Abs. 1 und Abs. 3 Nr. 2, 8 59 Ads. 1 Nr. 3,
das Handelsregister auf diese von Rechtswegen über.
88 65, 67, 8 68 Abs. 2 vorgeschriebenen Anmel-
fich nicht betheiligt hat, kann von dieser die Aus
düngen und Einreichungen müffen auch zu dem Han
zahlung eines feinem Antheil an dem Vermögen
delsregister einer jeden Zweigniederlaffung erfolgen.
der aufgelösten Gesellschaft entsprechenden BettageS
Für den Eintritt der in 88 U, 40, 9 55 tos. 2,
Jeder Aktionär, welcher bei der neuen Gesellschaft
verlangen.
8 69 vorgesehenen Wirkungen entscheidet die Ein
Unverzüglich nach der Einttagung der neuen Ge
tragung in das Handelsregister der Hauptnieder-
sellschaft in daS Handelsregister find die Gläubiger
laffung.
der aufgelösten Gesellschaft nach Maßgabe der Be
8 77. Die Geschäftsführer und die Liquidatoren
stimmungen deS Att. 243 des Handelsgesetzbuchs"
find von dem Gericht (8 7 Abs. 1, 8 12) zur Be
durch die Geschäftsführer der neuen Gesellschaft auf
wirkung der in 88 12, 39, 41, 8 42 Abs. 4, 88 65,
zufordern, fich bei dieser zu melden.
67, 8 68 Abs. 2, 8 76 Abs. 2 vorgeschriebenen An
biger, welche fich melden und der Umwandlung
Die Gläu
meldungen und Einreichungen durch Ordnungsstrafen
nicht zustimmen, find zu befriedigen oder ficherzu-
anzuhalten.
stellen.
Die Geschäftsführer find den Gläubigern
Rückfichtlich des Verfahrens find die Vorschriften
der aufgelösten Gesellschaft persönlich und solidarisch
maßgebend, welche zur Erzwingung der im Han
für die Beobachtung dieser Vorschriften verantwottlich.
delsgesetzbuch angeordneten Anmeldungen zum Han
8 80. Mit Gefängniß bis zu einem Jahre und zugleich mit Geldstrafe bis zu fünftausend Mark
delsregister gelten.ro
8 78. Wird eine Aktiengesellschaft zum Zweck der
Umwandlung in eine Gesellschaft mit beschränkter
werden bestraft: 1. Geschäftsführer und Mitglieder einer Gesell
so kann die Liquidation der
schaft mit beschräntter Haftung, welche behufs
selben unterbleiben, wenn hinfichtlich der Errichtung
Eintragung des GesellfchaftSverttages in das
Haftung aufgelöst,
Handelsregister, sowie Geschäftsführer, welche 19. Bei der Staatsdepofitenverwaltimg Art. 1 Ziff. 14
O. v. 8 Juli 1816 und G. v. 4. April 1893; zu dgl. die
Lhulichen Fälle der Art. 902, 245
in der Fassung
behust Einttagung einer Erhöhung des Stamm kapitals in das Handelsregister dem Gericht
de» «. d. 18. Juli 1884 (.gerichtlich zu hinterlegen-).
20. Dgl. r 19 e. e. z. H.-E..B. (Bd. I. E.).
21. 6. in Bd. IV unterm 18. Juli 1884.
330
1892 (20. April) (§ 7 Abs. 1) hinsichtlich her Einzahlungen auf
8 81. Die Strafvorschristen der 88 209 bis 211
die Stammeinlagen wisientlich falsche Angaben
der Konkursordnung finden gegen die Geschäfts
machen;
führer einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
2. Geschäftsführer einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, welche, um die Eintragung einer Herab
welche ihre Zahlungen
eingestellt hat
über
oder
derenDermögen das Konkursverfahren eröffnet worden
in da- Handels
ist, Anwendung, wenn sie in dieser Eigenschaft die
register zu erwirken, dem Gericht (§ 7 Abs. 1)
mit Strafe bedrohten Handlungen begangen haben.
setzung des Stammkapitals
hinsichtlich der Befriedigung oder Sicherstellung
der Gläubiger wisientlich eine
unwahre Ver
sicherung abgeben;
8 82. Die Geschäftsführer oder Liquidatoren einer
Gesellschaft
mit beschräntter Haftung werden mit
Gefängniß bis zu drei Monaten und zugleich mit
3. Geschäftsführer, Liquidatoren, sowie Mitglie
Geldstrafe bis zu eintausend Mark bestraft, wenn
der eines AuffichtSrathS oder ähnlichen Organs
entgegen den Vorschriften im 8 64, 8 72 Abs. 1
einerGesellfchaft mit beschränkter Haftung, welche
der Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens
in einer öffentlichen Mittheilung die Vermögens
Unterlasten ist.
lage der Gesellschaft wisientlich unwahr dar
stellen oder verschleiern.
Sind mildernde Umstände vorhanden,
so
tritt
ausschließlich die Geldstrafe ein.
Zugleich kann auf Verlust der bürgerlichen Ehren
rechte erkannt werden.
Straflos bleibt derjenige, bezüglich deffen festge
stellt wird, daß der Antrag auf Eröffnung des
Sind mildernde Umstände vorhanden,
so tritt
ausschließlich die Geldstrafe ein.
Konkursverfahrens
ohne
sein
Verschulden
unter
blieben ist.
20. April 1892.
Gesetz, betreffend den Verkehr mit Wein, weinhaltigen und weinähnlichen Getränken. S. 597.
8 1. Die nachbenannten Stoffe, nämlich:
GebrauchSgegenständen, vom 14.Mai 1879 (R.-G.-B1.
lösliche Aluminiumsalze (Alaun und bergt),
S. 145) ist nicht anzusehen:
1. die anerkannte Kellerbehandlung einschließlich
Baryumverbindungen, Borsäure,
der Haltbarmachung des Weines, auch toenn
Glycerin,
dabei Alkohol oder geringe Mengen von mechanisch
KermeSbeeren,
wirkenden KlärungSmitteln (Eiweiß, Gelatine,
Magnefiumverbindungen,
Hausenblase und dergl.), von Kochsalz, Tannin,
Salicylsäure,
Kohlensäure, schwefliger Säure oder daraus
unreiner (freien Amylalkohol enthaltender) Sprit,
entstandener Schwefelsäure in den Wein ge
unreiner (nicht technisch reiner) Stärkezucker,
langen ; jedoch darf die Menge des zugesetzten
Strontiumverbindungen,
Alkohols bei Weinen, welche als deutsche in
Theerfarbstoffe,
den Verkehr kommen, nicht mehr als ein Raum
oder Gemische, welche einen dieser Stoffe enthalten,
dürfen Wein, weinhaltigen oder weinähnlichen Ge
tränken, welche bestimmt find. Anderen als Nahrungs oder Genußmittel zu dienen,
bei
oder nach der
Wein, weinhattige und weinähnliche Ge
tränke, welchen, den Vorschriften des 8 1 zuwider,
einer
der
dort bezeichneten Stoffe
-ugesetzt
ist,
dürfen weder feilgehalten, noch verkauft werdend Dasselbe gilt für Rothwein, deffen Gehalt an
Schwefelsäure in einem Liter Flüssigkeit mehr be trägt, als sich in zwei Gramm neutralen schwefel sauren Kaliums vorfindet. Diese Bestimmung findet
jedoch auf solche Rothweine nicht Anwendung, welche als Deflertweine (Süd-, Süßweine) ausländischen Ursprungs in den Verkehr kommen.
8 3.
Wein; 3. die Entsäuerung mittelst reinen gefällten kohlen
sauren Kalks;
Herstellung nicht zugeseht werdend 8 2.
theil auf 100 Raumtheile Wein betragen; 2. die Vermischung (Verschnitt) von Wein mit
Als Verfälschung oder Nachmachung des
Weines im Sinne des 8 10 des Gesetzes, betreffend
den Verkehr mit Nahrungsmitteln, Genußmitteln und
4. der Zusatz von technisch reinem Rohr-, Rüben
oder Invertzucker, technisch reinem Stärkezucker, auch in wäsieriger Lösung; jedoch darf durch den Zusatz wäsieriger Zuckerlösung der Gehalt
des Weines an Extrattstoffen und Mineral
bestandtheilen nicht unter die bei ungezuckertem Wein des Weinbaugebiets, dem der Wein nach
seiner Benennung entsprechen soll, in der Regel beobachteten Grenzen herabgesetzt werdend
8 4. Als Verfälschung des Weines im Sinne des 8 10 des Gesetzes vom 14. Mai 1879 ist ins
besondere anzusehen die Herstellung von Wein unter Verwendung
1. eines Ausgusses von Zuckerwafler aus ganz oder theilweise auSgepreßte Trauben;
1. Strafbestimmungen s. 8 7.
2. Strafbestimmungen f. H 7 ff.; vgl. auch 8 H.
1892 (22. April)
331
2. eine- Aufgusses von Zuckerwasser auf Weinhefe;
welche
3. von Rosinen, Korinthen, Saccharin oder anderen
find, daß ein derartiger Zusatz nicht gemacht ist.
die Annahme hervorzurufen
geeignet
als den im § 3 Nr. 4 bezeichneten Süßstoffen-
§ 8. Ist die im 8 7 Nr. 1 bezeichnete Handlung
jedoch unbeschadet der Bestimmung im Abs. 3
aus Fahrlässigkeit begangen worden, so tritt Geld
dieses Paragraphen;
strafe bis zu einhundertsünfzig Mark oder Hast ein.
4. von Säuren oder säurehaltigen Körpern oder
§ 9.
In den Füllen de« 8 7 Nr. 1 und 8 8
kann auf Einziehung der Getränke erkannt werden,
von Bouquetstoffen; 5. von Gummi oder anderen Körpern, durch welche
der Extraktgehalt erhöht wird,
jedoch unbe
schadet der Bestimmungen im § 3 Nr. 1 und 4.
welche diesen Vorschriften zuwider hergestellt, ver kauft oder feilgehalten find, ohne Unterschied, ob
sie dem Verurtheilten gehören oder nicht.
Ist die
Die unter Anwendung eines der vorbezeichneten
Verfolgung oder Verurtheilung einer bestimmten
Verfahren hergestellten Getränke oder Mischungen
Person nicht ausführbar, so kann auf die Einziehung
derselben mit Wein dürfen nur unter einer ihre
selbstständig erkannt werden.
Beschaffenheit erkennbar machenden oder einer ander
weiten,
sie
von Wein
unterscheidenden Bezeich
8 10. Die Vorschriften des Gesetzes vom 14. Mai 1879 bleiben unberührt, soweit die 88 3 bis 6 des
nung (Tresterwein, Hefenwein, Rofinenwein? Kunst
gegenwärtigen Gesetzes nicht
wein oder dergl.) feilgehalten oder verkauft werdend
stimmungen enthalten. Die Vorschriften in den 8816,
entgegenstehende Be
Der bloße Zusatz' von Rosinen zu Most oder
17 des Gesetzes vom 14. Mai 18796 7 finden 8 auch
Wein gilt nicht als Verfälschung bei Herstellung
bei Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften de«
von solchen Weinen, welche als Deffertweine (Süd-,
gegenwärtigen Gesetze« Anwendung.
Süßweine) ausländischen Ursprungs in den Ver
§ 11. Der BundeSrath ist ermächtigt, die Grenzen festzustellen, welche
kehr kommen, s § 5. Die Vorschriften in den 88 3 und 4 finden
a) für die bei der Kellerbehandlung in den Wein gelangenden Mengen der im 8 8 Nr. 1 be
auf Schaumwein nicht Anwendung. 8 6. Die Verwendung von Saccharin und ähn-
lichen Süßstoffen bei der Herstellung von Schaum
zeichneten Stoffe, soweit da« Gesetz selbst die
Menge nicht sestsetzt, sowie
wein oder Obstwein einschließlich Beerenobstwein
b) für die Herabsetzung de« Gehalt« an Extrakt
ist al- Verfälschung im Sinne des § 10 des Ge
stoffen und Mineralbestandtheilen im Falle de«
8 3 Nr. 47
setze« vom 14. Mai 1879 anzusehen.
8 7. MU Gefängniß bi« zu sechs Monaten und mit Geldstrafe bis zu eintausendfünfhundert Mark
oder mit einer dieser Strafen wird bestraft: 1. wer den Vorschriften der §8 1 oder 2 vorsätz
8 12. Der BundeSrath ist ermächtigt, Grundsätze
aufzustellen, nach welchen die zur Ausführung dieses Gesetzes, sowie de« Gesetze« vom 14. Mai 1879 in
Bezug auf Wein, weinhaltige und weinähnliche Ge
lich zuwiderhandelt; 2. wer wissentlich Wein, welcher einen Zusatz der im 8 8 Nr. 4 bezeichneten Art erhalten hat?
unter Bezeichnungen
maßgebend sein sollen.
feilhält
oder verkauft,
3. vgl. über den Rofinenwein in Elsaß-Lothringen S. d.
tränke erforderlichen Untersuchungen vorzunehmen find. 8
8 13. Die Bestimmungen de« 8 2 treten erst am
1. Oki. 1892 in Kraft.
14. Nod. 1892. Nach ß 2 dieses 6. ist auch bei de« Trans
6. Betreffen Bekanntmachung der Urtheile, Kosten der
port von Wein, der unter Verwendung von Rosinen oder
Untersuchung (Zusatz zu g 16 durch G. d. 29. Juni 1887) und
Korinthen hergestellt ist, die Bezeichnung als .Rosinenwein'
Zuweisung der Geldstrafen au dffeutl. Anstalten zur tech
auf den Gefäßen erforderlich.
nischen Untersuchung von Nahrungsmitteln.
4. Zu« verschneiden mit zollbegünsiigtem verfchnittwein
find tiefe Getränke nicht zuzulassen, § 9 Abs. 4 der Bestim
mungen v. 16. Juli 1894.
7. vgl. »km. v. 29. April 1892, aber auch die »em. daj.
8. Ueber die Vornahme der Uuterfuchungeu durch
das
chemische Laboratorium der Polizeidirektion Straßburg f.
5. vgl. Bem. zu Bk«, v. 29. April 1892.
»km. d. 18. Rod. 1898.
22. April 1892.
Gesetz, betreffend die Vergütung des Lakaozolles bei der Ausfuhr von Äakarnoaaren. R.-G.-Bl. S. 601.
Im Falle der Ausfuhr von Waaren, zu deren
dem Gehalt der Waaren an Kakao entsprechende
Herstellung Kakao verwendet worden ist, oder der
Menge von rohem Kakao in Bohnen' ganz oder
Niederlegung solcher Waaren in öffentlichen Nieder
theilweise vergütet werden.
lagen oder Privatlagern unter amtlichem Mitverschluß kann nach Maßgabe der vom BundeSrath
Dieses Gesetz tritt mit dem
1. Aug. 1892
Kraft.
zu erlaffenden Bestimmungen1 der Zoll für die 1. S. dieselben (BundeSrathSbeschluß d. 23. Juni) unterm
80. Juni 1892.
2. 6. Zolltarif (24. Mai 1885) Ihr. 25 m 3a (85 M ).
in
332
1893 (23. April - 28. April)
23. April 1892. Dekaniümachvng des Ministeriums, betreffend die Abänderung der Instruktion für die Ortsprtheidehörden vom 5. November 1885 (IV. 9551) ptr Ausführung des
Nnfallverstchernn-sgefetzes vom 6. Juli 1884. A.-Bl. 6. 215. Unter Aufhebung des letzten Absatzes der Ziff. 7
fallversicherung der Arbeiter erwächst, portofrei zu
der Instruktion vom 5. Nov. 1885 (Central- und
führen. Eine Erstattung der den Ortspolizeibehörden
Bezirks-Amtsblatt 1885, Beil, zu Nr. 47 6. VI ff.)
hierdurch entstehenden Portoauslagen findet seitens
werden die Ortspolizeibehörden hierdurch angewiesen,
der Berufsgenossenschaften nicht statt..................... 1 2 3 4 5
den brieflichen Verkehr, welcher ihnen bei Erfüllung der Verpflichtung zur Vornahme von Unfalluntersuchungen auf Grund der Reichsgesetze über die Un
1. Folgt Schlußsatz betr. Abänderung bei Formulars für die Benachrichtigungen.
28. April 1892. Verordnung des Ministeriums, betreffend die Fischerei.' A.-Bl. E. 221.
Art. 1. Zu den nutzbaren Wasserthieren, deren |
10. für Krebse: vom 1. Stovember bis 30. April,
Fang im Sinne des Gesetzes zum Fischfänge gehört, 1
soweit nicht für bestimmte Wasserläufe eine
find auch die Frösche zu rechnen (§ 7 des Gesetzes).? ,
längere Schonzeit durch besondere Verordnung
AlS dem Fifchbestande schädlich zu er
Art. 2.
achten (§ 8 deS Gesetzes) find: Fischottern, Wasser
hühner (Rohr- und Bleßhühner), Reiher (eigentliche
festgesetzt ist.»
Die Anfangs- und
Endtage
der vorgenannten
Fristen find in die Schonzeit einbegriffen.
Reiher, Nachtreiher oder Rohrdommeln), Kormo
Art. 4. Im Rheine und in denjenigen Strecken
rane, Säger (Sägetaucher und Tauchergänse) und
seiner Nebenflüsse, welche den Durchzug der Lachse
Taucher (Eistaucher und Haubentaucher).
und Maifische zu den Laichstellen vermitteln, ist
Art. 3.
Für die nachbenannten Fischgattungen Schonzeiten festgesetzt,
die Fischerei auf Lachse und Maifische mit Fang
während
geräthen jeglicher Art auf die Dauer von 24 Stun
welcher der Fang derselben mit Fanggeräthen jeg
den in jeder Woche und zwar von Samstag Abend
licher Art verboten ist:
6 Uhr bis Sonntag Abend 6 Uhr verboten.
werden
folgende
1. für Aeschen und Regenbogenforellen: vom 1. März
Die in Betracht kommenden Strecken der Neben flüsse des Rheins werden von dem Ministerium be
bis 30. April;
2. für Zander (Schill) und Barsch : vom 1. April
kannt gegeben.* Art. 5. Die Anwendung von Reusen zum Lachs
bis 31. Mai; 3. für Karpfen, Barben und Schleien vom 1. Mai
fang ist während der Zeit vom 20. Oktober bi«
24. Dezember einschließlich verboten.
bis 30. Juni;
4. für Seeforellen: vom 1. Oktober bis 31. De
Die Ausübung der Lachsfischerei mit Zegensbe-
trieb ist vom 27. August bis 26. Oktober ein
zember ; 5. für Fluß» und Bachforellen: vom 10. Oktober
schließlich verboten.^
A r t. 6. Feststehende Fischnetze müssen jede Woche
bis 31. Januar;
6. für Saiblinge (Rötheli): vom 1. November bis
36 Stunden lang und zwar von Samstag 6 Uhr Abends bis Montag 6 Uhr Morgens in der Mitte
31. Dezember; 7. für Lachse (Salmen): vom 11. November bis
auf eine dem Zehntel ihrer Ausdehnung gleichkom-
mende Länge deratt gehoben werden, daß zwischen dem
24. Dezember; 8. für Felchen und Maränen: vom 15. November
Boden des Wasserlaufs und der unteren Saumleine
ein freier Raum von wenigstens 50 cm Höhe bleibt.
bis 15. Dezember; 9. für Rufolks (Rutten, Quappen, Trüschen, Aal
raupen): vom 15. Dezember bis 15. Januar; 1. Erlassen .auf «rund bei Gesetze! v. 2. Juli 1891, betr. die Fischerei' (hauptsächlich zur Aulführung del § 81 das.).
Art. 7. Die Aufsichtsbehörde ° kann die Fischerei 3. Durch v. d. 21. «pttl 1894, 9UBL S. 128, wurde für die Zeit bis zum 30. April 1897 einschl. dal Fangen der
Srebse in zahlreichen WafferlLufen untersagt.
Die Strafbestimmungen für Zuwiderhandlungen find in §§ 45
4. Mm. v. 8. Juni 1892.
«bs. 1, § 48 das. enthalten.
4». Außerdem bestimmt B. Min. d. 18. Jan. 1896 (A.-B1. nach
E. 25), daß die Anwendung der Garnfalle btt« Lachlfang im
Abschn. 1 bei G. d. 2. Juli 1891 berechtigten Personen aul-
Rhein und besten Zuflüsten auf der Strecke von Basel ab-
geübt werden, bei Vermeidung der im § 370 Zisf. 4 St.^S.-B.
wättl nur in der Zeit vom 15. Rod. bi! 81. Jan. ttnschließ-
angedrohten Straft, und der Froschfänger muß im »efitze
lich gestattet ist.
2. Hiernach darf der yroschfang nur durch die
einer Satte gemäß 8 20 S. d. 2. Juli 1891 fein.
5. Bautnspektor s. unten Att. 21.
1892 (28. April)
333
auf Lachse auch während der Schonzeiten (Art. 3
schwimmenden in der Hand gehaltenen Angel
Ziff. 7 und Art. 4 dieser Verordnung) gestatten,
(§ 18 dieser Verordnung);
penn Sicherheit dafür vorhanden ist, daß die Fort
6. das Fischen mit der Hand;
pflanzung-stoffe (Rogen und Milch) der gefangenen
7. daS gewaltsame Trüben oder Aufwühlen des
laichreifen Fische zu Zwecken der künstlichen Fisch
Waffers zum Zwecke des Fischfanges in den von Fischen aufgesuchten Zufluchtsorten.
zucht Verwendung finden.
Art. 8. Der Fischfang zur Nachtzeit unter An
Art. 12. Bei Ausübung der Fischerei im Rhein
und in den in Art. 4 dieser Verordnung bezeich
wendung menschlicher Thätigkeit ist verboten.
Als Nachtzeit gilt der Zeitraum, welcher eine
neten Strecken der Nebenflüffe desselben ist die An-
Stunde nach Sonnenuntergang beginnt und eine
wendling von ständigen Fischereivorrichtungen (Fisch
Stunde vor Sonnenaufgang endet.
wehren, Fachen) und von Vorrichtungen verboten,
Ausnahmen von diesem Verbot können hinfichtlich i welche am Ufer oder im Flußbette selbst befestigt der Fischerei auf Lachse, Maifische, Aale, Krebse und
oder verankert find (Reusen, Sperrnetze), wenn diese
Frösche durch die Aufsichtsbehörde zugelaffen werden.
Vorrichtungen den Wafferlauf auf mehr als die
Für weitere Ausnahmen ist die Genehmigung des
Hälfte seiner Breite für den Zug der Wanderfische versperren. Die Breite ist bei gewöhnlichem niedrigem
Ministeriums erforderlich.
Art. 9. Der Fang der Frösche mit dem Rechen ist für die Zeit vom 1. Mai bis 30. Juni ein
Wafferstande in der kürzesten Linie von User zu Ufer zu messen. Mehrere solcher ständiger oder am Ufer oder im
schließlich verboten.
Art. 10. Die Ausübung der freien Angelfischerei
Bette des Wafferlauss befestigter oder verankerter
(g 1 Abs. 2 de- Gesetzes) ist in der Zeit vom 1. Mai
Vorrichtungen, sowie mehrere feststehende Netze dürfen
bis SO. Juni einschließlich und zur Nachtzeit (Art. 8
gleichzeitig auf derselben Uferseite oder auf der ent-
Abs. 2 dieser Verordnung) verboten.
gegengesetzten Uferfeite nur in einer Entfernung von
A r t. 11. Bei Ausübung der Fischerei ist verboten:
einander angebracht werden, welche wenigsten! das
1. die Anlage neuer sogenannter Selbstfänge. Die
Doppelte der Länge der betreffenden Vorrichtungen
bereit! bestehenden sollen mit Oeffnungen ver
beträgt.
sehen sein, deren Weite der für die Maschen
Sind die Vorrichtungen von verschiedener Länge,
weite der Netze vorgeschriebenen entspricht (Art. 17
so ist für die betreffende Entfernung die größere
dieser Verordnung).
Länge maßgebend.
Unter Selbstfängen find zu verstehen alle
Ausnahmen kann die Aufsichtsbehörde * gestatten.
Vorrichtungen, welche geeignet find, die Fische
Die Entfernung zwischen den einzelnen Pfählen,
in Löchern, Buchten, Gräben und Pfützen, aus
welche die zum Lachsfangen bestimmten Fischwehre
welchen sie nicht entweichen können, anzusammeln
(Fache) bilden, sowie zwischen den Querverbindungen
oder sie zu zwingen, sich durch einen mit Fang
dieser Pfähle muß wenigstens
vorrichtung versehenen Durchgang zu bewegen;
betragen.
2. daS Trockenlegen oder Ablaffen von Wafferläufen« zum Zwecke des Fischfanges;
10 cm im Lichten
Art. 13. Bei Ausübung der Fischerei in anderen
als den in Art. 12 genannten Wasserläufen dürfen
3. daS Fischen in den Theilen der Wafferläufe,
feststehende oder schwimmende Netze in ihrer Länge
deren Wafferstand zur Vornahme von Aus
zwei Drittel der naffen Breite des WafferlaufeS,
räumungen oder sonstigen Arbeiten oder in
in welchem sie benutzt werden, nicht überschreiten.
Folge deS Stillstandes von Triebwerken oder der Schifffahrt vorübergehend
niedrigt ist.
wesentlich er
Ausnahmen kann die Aufsichts
werden,
müssen unter einander
eine Entfernung
halten, welche wenigstens dem Dreifachen ihrer Aus
behörde - -ulaffen. Dieses Verbot gilt auch für die Ausübung
dehnung gleichkommt. Art. 14. Treibnetze dürfen nicht derart befestigt
der freien Angelfischerei; 4. die auf die Dauer berechnete Anbringung von
Fischfang-Vorrichtungen
Mehrere Netze, welche gleichzeitig auf einem oder den beiden gegenüberliegenden Ufern angewendet
an
den
Schleusen,
Wehren, natürlichen Wafferfällen, Durchlässen,
und ausgesetzt werden, daß sie festliegen oder hängen
bleiben.
Dieselben dürfen -wischen Ober- und Un
terröhre (Leine) nicht über 2,5 m breit sein.
Mehrere Treibnetze dürfen nur in einer Ent
Schützen, Mühlgerinnen und Fischleitern; 5. daS Fischen im Innern der Schleusen, Schützen
fernung von einander auSgeworfen werden, welche
anlagen, Durchläffe, Mühlgerinne und Fisch
wenigstens das Doppelte der Länge des größten
leitern, sowie an den Wehren oder in geringerer
Netzes beträgt.
Entfernung als 30 m oberhalb oder unterhalb
dieser Werke auf andere
Art als
mit
der
6. Auf die de» Voraussetzungen bei § 6 (B. b. 2. Juni 1891 entsprechenden, i« Privateigentum stehenden Fischteiche findet
dieses G. und so auch die vorliegende B. nicht Anwendung.
Art. 15. Bei Ausübung der Fischerei ist, ab
gesehen von der Fischerei im Rhein, die Anwen dung von Schleppnetzen verboten.
Der Gebrauch de! kleinen, mit der Hand gewor fenen
und von einer Person allein gehandhabten
334
1898 (29. April)
Wurfgarnes und des von zwei Personen aus dem Boote geworfenen SpreitgarneS ist gestattet.
Die freie Angelstscherei mit lebenden Fischen als Köder ist untersagt.
Als Schleppnetz ist jedes Netz anzusehen, welches
Art. 19. Die nachbenannten Fischarten dürfen
durch Druck oder durch Gewichte auf den Boden
nicht gefangen werden, wenn die Fische von der
versenkt und mittels irgend einer Kraft am Boden
Kopfspitze bi- zum Schwanzende (Schwan-spitzen)
fortbewegt wird.
gemeffen, nicht wenigsten- folgende Langen haben:
Art. 16. Bei Ausübung der Fischerei ist ferner
Lachs (Salm)
50 cm
Aal
verboten:
1. die Anwendung von Schlingen und Schleifen;
Zander (Schill)
2. die Anwendung von Fischgabeln, Heeren, Har-
Hecht
punen, Stecheisen und anderen derartigen Fang
.
.
.
33 cm
Seeforelle
mitteln, welche eine Verwundung der Fische
«esche
herbeiführen können.
Karpfen
Der Gebrauch von Angeln ist gestattet.
Saibling (Rötheli) .
Art. 17. Fanggeräthe jeder Art und Benennung
Barbe
.
.
dürfen bei Ausübung der Fischerei nicht angewen
Fluß- und Bachforelle.
.
det werden, wenn die Oesfnungen (bei Maschen in
Regenbogenforelle
.
nassem Zustande gemessen) in Höhe und Breite nicht
Schleie
wenigstens folgende Wetten haben:
Barsch.....................................
1. beim Lachsfange: im Rhein: Geflechte (Körbe und Reusen)
und Treibnetze: 60 mm; das
Innere der Reusen (Reusenschlups): 40 mm; in den übrigen Wasserläufen 40 mm;
35 cm
.
.
.
25 cm
20 cm
Rufolk.................................... Felchen und Maränen.
.
Krebse (gemeffen vom Auge bis zum Ende des auSgebretteten Schwanzes) 8 cm.
2. beim Fangen anderer großer Fischarten, ein
Art. 20. In außerordentlichen Fällen (unvor
schließlich deS Aals, und beim KrebSsang: im
hergesehene Naturereigniffe, plötzliche Störungen des
Rhein: 30 mm;
ordentlichen Fischereibetriebes oder sonstige Noth
in den übrigen Wafferlaufen: 27 mm;
stände) kann die Aufsichtsbehörde r von den Vor
3. beim Fange kleiner Fischarten, wie Gründlinge,
schriften über die Innehaltung der Schonzeit, die
Schmerlen, Ellritzen, Blicken und andere: im
Art und Weise der Ausübung der Fischerei, die
Rhein: 20 mm;
Beschaffenhett der Fanggeräthe und die Längenmaße
in den übrigen Wasserläufen: 10 mm.
der Fische (Art. 3 bis 9, 11 bis 17 und 19 dieser
Bei Kontrole der Geflechte und Netze ist eine
Abweichung von einem Zehntel nicht zu beanstanden.
Die Aufsichtsbehörde ö kann den Gebrauch
von
Netzen mit geringerer Maschenweite zum Zwecke deS
Fanges von Futterfischen für Fischzuchtanstalten und von Köderfischen gestatten.
Verordnung) im Einzelfalle entbinden. Die Entscheidung über die Gestattung von Aus
nahmen im Sinne des § 34 Abs. 2 deS Gesetzes
steht dem Ministerium zu. Art. 21. AlS Aufsichtsbehörde im
Sinne des
Gesetzes und dieser Verordnung gilt der zuständige
Art. 18. Die freie Angelfischerei (§ 1 Abs. 2
deS Gesetzes) wird mtttels der schwimmenden, in
der Hand gehaltenen Angel auSgeübt.
Die Angel
schnur darf nur eine Angel tragen.
Waffer- oder MeliorationSbauinfpettor. Art. 22. Die Bestimmungen des Art. 3 Ziff. 3 und des Art. 10 dieser Verordnung treten am 1.
Juli 1892, die übrigen Bestimmungen
Die schwimmende Angel darf mit keinem größeren
derselben
treten am 15. Juni 1892 in Kraft.
Gewicht als 50 cgr belastet sein.
29. April 1892. Verordnung des Ministeriums?nr Ausführung des Gesetzes vom 2. Juli 1891, betreffend dir Fischerei. «.-Bl. S. 224.
I. Bestimmungen -irr Ln-führnn- der 55 9, 12, 27, 38, 40 und 46 des Gesetzes.
stattet werden.
Die deSfallfigen Anordnungen be
dürfen ebenfalls der Genehmigung deS Ministeriums.
Die Verpachtung der dem Staate nach
Art. 2. Für die Abmessungen deS Lein- und
8 1 des Gesetzes zustehenden Fischerei (8 9 deS Ge
des FlößpfadeS (8 12 des Gesetzes) find die Be
setzes) findet durch den zuständigen Waffer- oder
stimmungen des 6 18 des Gesetzes, betreffend Waffer-
Art. 1.
MeliorationS-Bauinspettor statt.
Die Verpachtung
unterliegt der Genehmigung des Ministeriums. Sowett eine Verpachtung nicht zu Stande kommt,
benutzung und Wafferschutz,
vom 2. Juli 1891
(G.-Bl. S. 82) und die zur Ausführung des 8 18
erlaffenen Vorschriften1 maßgebend.
kann die Nutzung der Fischerei durch Ausstellung
von Erlaubnißscheinen gegen Entgelt (Lizenzen) ge
1. S. Vorschriften d. 1. März 1S8L.
1862 (29. April)
335
Wo die zuständige Verwaltungsbehörde die Frei-
Für die Angel karten ist eine Gebühr von zwanzig
Haltung oder die Freilegung eines Leinpfades nicht
Pfennig, für die Fi sch er karten eine solche von
verlangt hat? steht den Fischereipächtern und Fischern
einer Mark zu entrichten.
ein Anspruch auf Einräumung und Benutzung eines Leinpfade- nicht zu.
Art. 3. Die Anlage von Fischwegen (Fischleitern) in öffentlichem Interesse (§ 27 des Gesetzes) wird
durch den BezirkSpräfidenten angeordnet. Soweit eS sich um schiff- oder flößbare Waffer-
lüufe handelt, bleibt die Anordnung dem Ministerium Vorbehalten.
Art. 4. Die Eigenthümer von Fischteichen erhalten nach stattgehabter Abfischung (§ 33 Abs. 6 des
Gesetze-) auf Verlangen für die in den Verkehr zu
Zweite Ausfertigungen für verlorene oder un brauchbar gewordene Karten werden nur gegen noch malige Entrichtung der Gebühr ertheilt.
Art. 9.
Anträge auf Ertheilung von Angel
oder Fischerkarten find bei den in Art. 7 genannten Behörden mündlich oder schriftlich (auf freiem Pa
pier) zu stellen. Die zur Durchführung der Bestimmungen der §§ 23 und 24 des Gesetze- erforderlichen Erheb
ungen haben von AmtSwegen stattzufinden. Die Ungültigkeitserklärung und die Einziehung
bringenden Fische Ursprungszeugniffe von dem zu
einer
ständigen Kreis- oder Polizeidirektor ausgestellt.
Abs. 3 und tz 24 Abs. 4 deS Gesetze-) erfolgt durch
AuS demUrsprungSzeugniß mutz Name und Wohn
ertheilten Fischer-
oder Angelkarte
(g 23
die Behörde, welche dieselbe ausgestellt hat.
ort des EigenthümerS des Fischteiches, Zahl oder
Art. 10. Ueber die ausgestellten Karten ist bei
Gewicht und Art der in Verkehr zu bringenden
der ausstellenden Behörde ein Berzeichniß zu führen,
Fische und Zeit und Ort der Abfischung hervor
aus welchem die Nummer der Karte, das Datum
gehen.
der Ausstellung,
Die Zuständigkeit deS Kreis- oder Polizeidirektors wird durch die Lage der Gemeinde bestimmt, in
welcher fich der Fischteich befindet. Art. 5. MU der Beaufsichtigung der Fischerei (S 40 deS Gesetzes) find betraut:
der Name, der Stand und der
Wohnort des Karteninhabers und die von dem
selben gezahlte Gebühr hervorgehen muß.
Art. 11. Die Ausstellung der Karten erfolgt nach den in der Anlage vorgeschriebenen Mustern? Für die Jahre mit geraden Jahreszahlen und
1. dieBeamten des Polizei-und Sicherheitsdienstes;
für die Jahre mit ungeraden Jahreszahlen werden
2. die Bürgermeister und deren Beigeordnete;
verschiedenfarbige Karten au-gegeben.
3. die Forstschutz» und die Feldschutzbeamten;
4. die in der Verordnung vom 26. Jan. 1880 (G.-Bl. S. 6) bezeichneten, mit der Wahr
Die Karten find, und zwar Angel- und Fischer karten getrennt, für jede- Kalenderjahr mit fort
laufenden Nummern zu versehen.
nehmung der Fischerei-, Wasser-, und Wege
Art. 12. Der Bedarf an Karten wird von den
polizei beauftragten Beamten, insbesondere auch
Polizridirektoren und Wafferbauinspettoren unmittel
die den Bauinspektoren beigegebenen Kultur
bar, von den Bürgermeisterämtern durch Vermitt
aufseher;
lung der Kreisdirektoren beschafft.
5. die Steuer-, Zoll- und Oktroibeamten; 6. die eidlich verpflichteten Fischereiaufseher der Gemeinden, öffentlichen Anstalten, Fischereige-
Die Kartenformulare find al- geldwerthe Pa
piere zu behandeln und ficher aufzubewahren.
Ueber
dieselben ist von der aufbewahrenden Behörde ein
noffenschasten und sonstigen Fischereiberechtigten.
BestandSverzeichniß zu führen, au- welchem jeder
Art. 6. Verwaltungsbehörde im Sinne des § 46
zeit die Zahl der beschafften, der ausgestellten oder
des Gesetzes ist der Bezirk-Präsident.
abgegebenen und der noch vorhandenen Karten her»
vorgehen muß.
II. Bestimmungen zur Ausführung der 8$ 20 bi- 25 de- Gesetze-. Art. 7. Die Angelkarten, sowie die Fischer
Art. 13. Die für Ausstellung der Karten zu
zahlende Gebühr wird bei Empfang der Karte an die ausstellende Behörde entrichtet.
Eine besondere
karten für die nicht schiff- oder flöß
Quittung über die geschehene Zahlung wird nicht
baren Wasserläufe werden durch den Bür
ertheilt.
germeister deS Wohnorts, in den Städten Straß
Bei den Polizeidirektionen bewahrt der Büreau-
burg, Metz und Mülhausen durch die Polizeidirek
vorsteher,
toren ausgestellt.
dem Wafferbauinspektor zu bezeichnender Beamter,
bei den Wafferbauinspektoren ein von
Die Fischerkarten für die in § 1 Abs. 1
bei den Bürgermeisterämtern der Bürgermeister oder
des Gesetzes bezeichneten Wafferläufe werden durch
ein von demselben zu bezeichnender Gemeindebeamter
die Wafferbauinspektoren ausgestellt.
die eingehenden Gebührenbeträge gesondert aus.
Art. 8. Die Karten find für das Kalenderjahr
gültig.
2. ve-ügl. der Leinpfade, welche bei Inkrafttreten deWafser-O. thatsächlich bestanden haben, ist da- verlangen allgemein gestellt, Art. 1 vorschr. v. 1. März 1892. i
Die Polizeidirektoren und Wafferbauinspektoren
übersenden den Bürgermeisterämtern bis -um 10. Juli und 10. Januar eine- jeden Jahres einen Aus-
Ä. Die Muster find nicht mit abgedruckt.
1892 (29. April)
336
zug aus dem von ihnen -u führenden Derzeichniß
die nicht verwendeten Karten dem KreiSdirettor zu
(Art. 10), auS welchem die Zahl der Karten, welche
rückzusenden.
bis zum 30. Juni und 31. Dezember für die be
Der Kreisdirektor stellt fest, ob die nicht an ihn
treffende Gemeinde ausgestellt worden find, und die
zurückgelangenden Karten bestimmungsgemäß Ver
Höhe der der Gemeinde zufallenden Gebühren er-
wendung gefunden haben, und ob die vorgeschriebenen
fichtlich sein müffen.
Gebühren richttg erhoben find.
Die Bürgermeister ertheilen hierauf den Gemeinde
Die Kreis- und Polizeidirettoren und die Waffer-
rechnern durch Vermittlung des KaffenkontrolörS
bauinspettoren haben die nach Schluß des Kalender
Anweisung, die bei den Polizeidirettionen und den
jahres noch bei ihnen vorhandenen oder ihnen wie
Wafferbauinspektoren beruhenden Gebühren zu er
der zugehenden unausgefüllten Karten zur Verwen
heben.
dung im nächstfolgenden Kalenderjahre zu verwahren.
Ueber die erhaltenen Betrage ertheilen die
Art. 15.
Gemeinderechner stempelfreie Quittung. Bis zu denselben Terminen (10. Juli und 10. Ja
Die Gemeindeauffichtsbehörden haben
darüber zu wachen, daß in die Budgets der Ge
nuar) erhält der Gemeinderechner aus Grund eines
meinden, und zwar das erste Mal in das Ergänz-
Auszuges aus den bei dem Dürgermeisteramte ge
ungSbudget für 1892)93,
führten Kartenverzeichniffen in der vorbezeichneten
die Kartengebühren eingesetzt wird.
Weife Anweisung, die bei dem Bürgermeister oder
dem mit Bewahrung der Gebühren beauftragten Ge meindebeamten beruhenden Gebührenbeträge gegen | Ertheilung einer stempelfreien Quittung einzuziehen, i Die Auszüge auS den Kartenverzeichniffen bleiben |
ein Einnahmetitel für
Die Gebühren find als ordentliche Einnahmen zu verrechnen.
III. Schl«ßbeftt»»»«-eu. Art. 16. Diese Verordnung tritt am 15. Juni
1892 gleichzeitig mit dem Gesetz, betreffend die als Beläge bei den Gemeinderechnungen. j Fischerei, vom 2. Juli 1891 in Kraft; FischerArt. 14. Nach Schluß de« Kalenderjahres, fpa- j und Angelkarten können jedoch schon vom 1. Juni
testens bis zum 1. Februar, haben die Bürgermeister |
1892 ab ausgestellt werden.
29. April 1892. Oekanutmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers, betreffend die Ausführung des Gesetzes über den Verkehr mit Wein, weinhaltigen und weinShnlichen Ertränken. R.-G.-Bl. 6. 600.
Auf Grund des 8 11 des Gesetzes, betreffend den
Bei Wein, welcher nach seiner Benennung einem
Verkehr mit Wein, weinhaltigen und weinähnlichen
inländischen Weinbaugebiet entsprechen soll, darf
Getränken, vom 20. April 1892 (R.-G.-Bl. S. 597)
hat der BundeSrath beschloffen, die Grenzen für die Herabsetzung deS Gehalts
an Extraktstoffen und
durch den Zusatz wäfferiger Zuckerlösung Mindestwetthe hin und wieder unterschritten worden find, so tritt diese Erscheinung doch unabhängig vom Jahrgange
Mineralbestandtheilen (§ 3 Nr. 4 des Gesetzes),
und ürsprung»otte nur auSnahm»weise auf.
wie folgt, festzustellen:*
solchen Fällen
dem
E» wird in
sachverständige» Ehemiker
überlasten
bleiben müffen, durch Prüfung aller in Betracht kommenden
1. Diese Festsetzung für da» Reich»gebiet ist zufolge einer
Faktoren zu einem richtigen Ergebniß zu gelangen. — In
Bfg. d. Min. v. 11. Rov. 1894 (Iust.-Ga«ml. XIX 6. 294)
Betreff de» Mindestgehalt» der Weine an Mineralbestand,
.tote in den technischen Erläuterungen zu« Gesetzentwurf
theilen hat die Analyse au» de« Jahre 1892 ergeben, daß
dargelegt, nur alS eine dorlLnfige zu betrachten, während
in einzelnen Weiabaugebieten der durch die Bekanntmachung
die Ermittelung und Aufstellung entsprechender Zahlen für
vom 29. April 1892 festgesetzte Mindestgehalt von 0,14 g in
bestimmte Wein-augebiete deß Reich» Vorbehalten geblieben
100 ccm Wein nicht nur au»nah«»weise, sonder» vielfach
Um für die Abgrenzung solcher engeren Gebiete und
und in manchen Gegenden in der Regel nicht unerheblich
für die Festsetzang der besonderen Grenzzahlen die erforder
unterschritten worden ist. Die» trifft nameatlüh für die bei
ist.
lichen Unterlagen zu gewinnen, ist von de« Kaiserlichen Ge-
den Unterfuchungen betheiligten preußischen Weinbaugebiete
fundheitSmnte die Einrichtung getroffen, daß eine längere
zu, wogegen bei den elsaß-lothringischen untersuchten 14 Weinen
Reihe von Jahren hindurch Proben von unzweifelhaft nicht
au» dem Jahrgange 1892 sich ein Höchstgehalt von Mineral
verfälschten Mosten und Weinen in größerer Anzahl nach
bestandtheilen von 0,2», ein Mindestgehalt von 0,140 und
Rach dem Er
ein Durchschnitt»gehalt von 0,185 und von 13 untersuchten
einheittiche« Verfahren untersucht werden.
gebniß der i» Jahre 1892 gemachten Untersuchungen von
elsaß-lothringischen Weinen au» de« Jahrgang 1891 ein
und 1892 haben von
Höchstgehalt von 0,258, ein Mindestgehalt von 0,174 und
Weinen au» den Jahrgänge» 1891
486 Probe» nur 4 Weine weniger al» 1,5 g Extraktstoffe in
ei» Durchschnittögehalt von 0,212 g ergeben hat. — Die
100 ccm Wei» enthalten und zwar haben zwei dieser Weine
vielfach nachgewiesene Lnterschreitung der in der Bekannt-
die Grenzzahl nur um 0,004 und 0,014 unterschritten, so daß die
«achnng vom 29. April 1892 für den Gehalt von Mineral-
in der Bekanntmachung vom 29. April 1892 festgesetzte Grenzzahl
bestandtheilen festgesetzten Grenzzahl hat zwar keine Beran-
für de» Mindestgehalt der »eine an Extraktstoffen al» zu-
laffnng gegeben, diese Grenzzahl herabzusetzen, weil dadurch
treffend angesehen werden kann. Zu demselben Schlaffe führt
einer übermäßigen Wäfferung de» Wein» Vorschub geleistet
auch die Betrachtung der Zahlen, welche nach Abzug der
würde.' Immerhin werde die Aufmerksamkett der Beamten
nicht flüchtigen und der freien Säuren von den Extraktstoffen
der Gtaat»anwaltschast ans da» erwähnte Ergebniß der Wein-
gewonnen worden find. Dean wenn auch die für diese Fälle
Untersuchungen gelentt und noch besonder» daraus hingewiese«,
in der Bekanntmachung vom 29. April 1892 aufgestellten
daß eine Bestrafung nach dem Gesetze vo« 20. April 1892
837
1892 (29. April) a)btr Sesammtgehalt
an Extraktstoffen nicht
unter 1,5 Gramm, der nach Abzug der nicht sich nicht dadurch allein
rechtfertigen ließe, daß ein Wein
hinter den do« Bundesrath festgesetzten Mindestmengen an Extraktstoffen und Mineralbestandtheilen zurückbleibt; viel
mehr müste (durch Zeugen. Urkunden, eine vollständige che mische Analyse oder in anderer Weise) nachgewiesen sein,
daß der Sehalt be» Weine» an Extraktstoffen und Mineral bestandtheile« unter die vorgeschriebeaen Grenzen
durch
flüchtigen
Säuren verbleibende
Extraktge-
halt nicht unter l,i Gramm, der nach Ab
zug der freien Säuren verbleibende Extraktgehalt nicht unter 1 Gramm,
b)der Gehalt an Mineralbestandtheilen nicht
unter 0,u Gramm in einer Menge von 100 Kubikcentimeter Wein herabgesetzt werden.
Zuckerzusatz herabgesetzt worden ist.
29. April 1892.
ÄeKauatmachmg -es Stellvertreters -es Reichskanzlers, betreffen- die Oeschiftigung von Arbeiterinnen un- jngeMichen Arbeitern in Wah- und Hammerwerken.' »..S.-Bl. S. 602. Auf Grund des 8 139 a der Gewerbeordnung in
der Faffung des Gesetzes, betreffend Abänderung der Gewerbeordnung, vom 1. Juni 1891 (R.-G.-Bl.
S. 261), hat der Dundesrath die nachstehenden
Pausen in der Gesammtdauer von mindestens einer Stunde unterbrochen sein.
Unterbrechungen der Arbett von weniger als einer Viertelstunde kommen auf die Pausen in
Bestimmungen über die Beschäftigung von Ar
der Regel nicht in Anrechnung. Ist jedoch in
beiterinnen und jugendlichen Arbeüern in Walz-
einem Betriebe die Beschäftigung der jugend
lichen Arbeiter so wenig anstrengend und na
und Hammerwerken
turgemäß mit so zahlreichen, hinlängliche Ruhe
erlassen:
I. Die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugend
lichen Arbettern in Metall-, Walz- und Hammerwerken, welche mit ununterbrochenem Feuer betrieben
werden, unterliegt folgenden Beschränkungen: 1. Arbeiterinnen
dürfen bei dem unmittelbaren
Betriebe der Werke nicht
beschäftigt werden;
2. Kinder unter vierzehn Jahren dürfen in den
Werken überhaupt nicht beschäftigt werden.
II. Für die Beschäftigung der jungen Leute männ lichen Geschlechts treten die Beschränkungen des 8136
der Gewerbeordnung mit folgenden Maßgaben außer Anwendüng: 1. Bor Beginn der Beschäftigung ist.dem Arbeit
geber für jeden Arbeiter das von einem Arzte, der von der höheren Verwaltungsbehörde zur
Ausstellung solcher Zeugnisse ermächtigt ist,»
auszustellende Zeugniß
einzuhändigen,
nach
welchem die körperliche Entwickelung des Ar beiters eine Beschäftigung in dem Werke ohne
Gefahr für die Gesundheit zuläßt.
Der Ar
beitgeber hat mit dem Zeugnisse in gleicher
Weise, wie mit dem Arbeitsbuche (8 107 der Gewerbeordnung) zu verfahren.
2. Die Arbeitsschicht darf einschließlich der Pausen nicht länger als zwölf Stunden, ausschließlich
der Pausen
nicht länger als zehn Stunden
dauern. Die Arbeit muß in jeder Schicht durch
gewährenden LrbeitSunterbrechungen verbunden,
daß schon hierdurch eine Gefährdung ihrer Ge
sundheit ausgeschlossen erscheint, so kann die höhere Verwaltungsbehörde einem solchen Be
triebe auf Antrag unter Vorbehalt deS jeder-
zeitigen Widerrufs gestatten, diese Arbeitsunter
brechungen auch dann auf die einstündige Ge sammtdauer der Pausen in Anrechnung zu
bringen, wenn die einzelnen Unterbrechungen
von kürzerer als einviertelstündiger Dauer find. Werden die jugendlichen Arbetter in längeren
al» achtstündigen Schichten beschäftigt, so muß eine der Pausen stet» mindesten» eine halbe
Stunde dauern und -wischen das Ende
der
vierten und den Anfang der achten Arbeits stunde fallen. Die Gesammtdauer der Beschäftigung darf
innerhalb einer Woche ausschließlich der Pausen sechSzig Stunden nicht überschreiten.
Bei Tag- und Nachtbetrieb muß wöchentlich
Schichtwechsel eintreten.
Bei Betrieben mit
täglich zwei Schichten darf für
junge Leute
die Zahl der in die Zett von achteinhalb Uhr
Abends bis fünfeinhalb Uhr Morgen» fallen den Schichten (Nachtschichten) wöchentlich nicht mehr als sechs betragen. 3. Zwischen zwei Arbettsschichten muß eine Ruhe zeit von mindestens
zwölf Stunden
liegen.
Innerhalb dieser Ruhezeit ist eine Beschäftig 1. Sie Bestimmungen find durch Vorschriften v. 1. ftebr. 1895 in n 2 erster und zweiter Abfatz und NI 2 (ersetzt durch
2—6) abgeändert worden. Diese Abänderungen find im Texte berückstchtigt.
2. Zufolge Erl. Lez.-Präs. Unter-Elsaß d. 20. Aug. 1892 und Ober-Elsaß v. 26. Okt. 1892, deren Inhalt in Bem. 1
zu »km. v. 11. März 1892 angegeben ist, find die Arei»- und die Kantonalärzte ermächtigt.
«amml. d. in Els.-Lothr. gelt, «esetze, »d. VI.
ung mit Nebenarbeiten nicht gestattet. 4. An Sonn- und Festtagen darf die Beschäf tigung nicht in die Zett von sechs Uhr Morgen»
bis sechs Uhr Abends fallen. In die Stunden vor oder nach dieser Zeit darf an Sonntagen die
Beschäftigung nur dann fallen, wenn vor Be22
1892 (29. April)
338
an
ginn oder nach Abschluß der Arbeit-schicht den
während der Arbeit
jungen Leuten eine ununterbrochene Ruhezeit
nicht nachchargirt wird.
von mindesten- vierundzwanzig Stunden ge
den Walzenstraßen
5. Im Uebrigen kann die höhere Verwaltungs
behörde einzelne Betriebe auf Antrag unter
sichert bleibt. 5. Während der Pausen für die Erwachsenen dürfen
Vorbehalt de- jederzeitigen Widerrufs von der Führung der Tabelle für solche im Einzelnen
junge Leute nicht beschäftigt sein. HL Die Bestimmungen de- 5 188 der Gewerbe
namhaft zu machende Arbetten entbinden, bei
ordnung finden in Walz- und Hammerwerken (I)
denen für die jugendlichen Arbeiter nach der
mit folgenden Maßgaben Anwendung:
Art dieser Arbetten in dem betreffenden Betriebe
1. Da- in den Fabrikräumen au-zuhängende Ser-
regelmäßig mindesten- ArbettSunterbrechungen
-eichniß der jugendlichen Arbeiter ist in der
von der unter II2 bestimmten Dauer eintreten.
Weise aufzustellen, daß die in derselben Schicht Beschäftigten je eine Abtheilung bilden.
2. Werden den jugendlichen Arbeitern regelmäßige
Die höhere Verwaltungsbehörde hat über
die Betriebe, die auf Grund der Bestimmung im Abs. 1 von der Tabellenführung entbunden
Pausen gewährt, so ist Beginn und Ende der
worden find, nach dem anliegenden Muster
selben für jede Abtheilung besonder- in das
ein Berzeichniß zu führen.
Berzeichniß einzutragen.
diesem Berzeichniffe, der daS abgelaufene Ka
Ein Auszug aus
3. Werden regelmäßige Pausen nicht gewährt, so
lenderjahr umfaßt, ist bis zum ersten Februar
braucht da- Berzeichniß eine Angabe über die
jedes Jahres durch die LandeS-Centralbehörde
Pausen nicht zu enthalten. Statt deffen ist dem Berzeichniß eine Tabelle beizusügen, in die
dem Reichskanzler vorzulegen. 6. In Räumen, in welchen junge Leute nach Maß
während oder unmittelbar nach jeder Arbeit--
gabe der Vorschriften unter II beschäftigt werden,
schicht Anfang und Ende der darin gewährten
muß neben der nach § 138 Abs. 2 auszu-
Pausen eingetragen werden. Die Tabelle muß
hängenden Tafel eine zwette Tafel auSgehängt
bei -weischichttgem Betriebe mindesten- über
werden, welche in deutlicher Schrift die Be
die letzten vierzehn Arbett-schichten, bei drei-
stimmungen unter I und n wiedergiebt.
schichttgem Betriebe mindesten- über die letzten
zwanzig Arbeit-schichten Auskunft geben. Der Name desjenigen, welcher die Eintragungen bewirtt, muß daraus zu ersehen sein.
Sie treten am 1. Juni 1892 in Kraft* und an Stelle der in der Bekanntmachung des Reichskanzlers
4. Die Tabelle (8) braucht nicht geführt zu werden
für jugendliche Arbetter,
IV. Vorstehende Bestimmungen haben auf die
Dauer von zehn Jahren Gülttgkett.
deren Beschäftigung
vom 23. April 18795* 4 (C.-Bl.
für da« Deutsche
Reich S. 303) verkündeten Bestimmungen.
ausschließlich an Walzenstraßen stattfindet, die nur mit einem nicht kontinuirlichen Ofen ar-
beiten, sofern dieser innerhalb vierundzwanzig Stunden mttldesten- acht Chargen
macht und
8. Nicht abgedruckt.
4. Die Aenderungen d. 1. Febr. 1895 find mit dem Tage der Bekanntmachung in Kraft getreten.
5. »km. v. 22. Dez. 1888, «al. 1.
29. April 1892. Oekmmtmachung des Stellvertreters -es Reichskanzlers, betreffend die Seschäftigung jugendlicher Arbeiter in Hechetrilmnen und dergl. R.-G.-Bl. S. 604.
Aus Grund deS § 139 a der Gewerbeordnung
II. In Fabriken mit Räumen der unter Nr. I
in der Fassung des Gesetzes, betreffend Abänderung
Abs. 1 fallenden Art muß in den Räumen, in
der Gewerbeordnung vom 1. Juni 1891 (R.-G.-Bl.
welchen jugendliche Arbeiter beschäftigt werden, neben
S. 261) hat der BundeSrath die nachstehenden
Bestimmungen, betreffend die Beschäftigung jugend licher Arbeiter in Hechelräumen und dergl.,
«taffen:
I. In Hechelräumen sowie in Räumen, in welchen
der nach § 138 Abs. 2 der Gewerbeordnung auSzuhängenden Tafel eine zweite Tafel auSgehängt
werden, welche in deutlicher Schrift die Bestim mungen unter Nr. I wiedergiebt. III.
Die vorstehenden Bestimmungen treten mit
Maschinen zum Oeffnen, Lockern, Zerkleinern, Ent
dem 1. Ott. 1892 in Kraft und an Stelle der durch
stäuben, Anfetten oder Mengen von rohen oder ab
die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 20. Mai
genutzten Faserstoffen, von Abfällen oder Lumpen
1879, betreffend die Beschäftigung jugendlicher Ar
im Betrübe find, darsjugendlichen Arbettern.während
better in Spinnereien* (Centralblatt für das Deutsche
deS Betriebes eine Beschäftigung nicht gewährt und
Reich S. 362), verkündeten Bestimmungen.
der Ausenthatt nicht gestattet werden.
Die Karden (Krempel) für Wolle und Baum
wolle fallen unter die vorstehende Bestimmung nicht.
Dieselben haben für die Dauer von zehn Jahren
Gültigkeit. 1. S. unterm 22. Dez. 1888, «nl. 3.
1892 (30. April)
339
30. April 1892. Lekmmtmachung des Reichskanzlers, enthaltend Ausführung zn -em Lvckerstenergrseh «nd -estimmnngen über dir Luckerstatistik. C.-Bl. S. 185.
Der Bundesrath hat in seiner Sitzung vom 7. d. M. beschlossen, die nachstehend abgedruckten Vorschriften:
I. Ausführungsbestimmungen zu dem Zuckersteuer gesetz vom 31. Mai 18911 und
II. Bestimmungen über die Zuckerstatistik1 zu ge
nehmigen. f) Marzipanmaffe und Marzipanfabrikate (Zucker mit zer
quetschten Mandel«), g) CakeS und ähnliche Backwaaren,
1. Bon Abdruck ist wegen des großen Umfangs und der
h) verzuckerte vüd- und einheimische Früchte, glafirt oder
verhältnismäßig geringfügigen Bedeutung für Els.-Lothr.,
kandirt;
wo nur eine Zuckerfabrik besteht, abgesehen. Die Ausführungs-
(Marmelade, Paste», Compots, Geldes);
bestimmuugeu haben durch B.-R.-B. v. 4. Mai 1893 (Bkm.
in
Zuckeranflösungev
eingemachte
Früchte
C. zuckerhaltige alkoholische Flüssigkeiten, als:
d. 18. «ai 1898, ML 6. 143), ».-«.-». d. 8. Febr. 1894
a) versüßte Spirituose» (Liköre),
(»km. v. 21. Febr. 1894, ML 6.57), B.-R.-B. d. 14. Juni
b) mit Alkohol versetzte und mit Zucker eingekochte Frucht
1895 (Bkm. d. 20. Juni 1895, Ml. 6. 213) Abänderungen
säste (Fruchtshrupe) und Fruchtbranntweiue;
und Ergänzungen erfahre». Denselben find dersch. Anlagen
D. sogenannten flüssige» Aaffinadezucker, welcher nach dem
beigegebe», wovon namentlich AnL D, Bestimmungen zur
der Firma Sachseuroeder * Gottfried zu Leipzig paten-
Ausführung des k 6 des G. v. 31. Mai 1891, ob Aul. F,
tirten Verfahren hergestellt worden ist, und
Zucker-Niederlage-Aegulativ, Erwähnung verdienen. § 1 der
E. den nach dem deutschen Aeichspatrnt Ar. 85487 her
AnL D bestimmt:
gestellten und als sogenannter .Fruchtzucker*
.Für die vachbezeichneteu Waaren, nämlich:
in de»
Handel gebrachte» Jnvertzackershrup,
A. Chokolade,
wird, wenn zu ihrer Herstelluug im freie» Verkehr befind
B. Konditorwaareu, und zwar: a) Baramelleu (Bonbon-, BoltjeS) mit Ausnahme der
licher Zucker verwendet worden ist, bei der Ausfuhr oder der Niederlegung in öffentlichen Niederlagen oder in Privat
GummiLoubonS,
b) DragäeS (überzuckerte »amen und Kerne unter Zusatz
niederlagen unter amtlichem Mitverschluß die Znckersteuer
von Mehl), c) Aaffiaadezeltcheu (Zucker mit Zusatz von ätherischen
für den verwendeten Zucker vergütet.*
Eine Ergänzung
haben die Ausführungsbestimumngen
durch B..«.-». v. 20. Febr. 1896 (Bkm. v. 4. März 1896,
Oelen oder Farbstoffen),
d) Schaumwaare« (Gemenge von Zucker mit eine« Binde
C.-BL S. 72). betr. Umtausch im freie» Verkehr befindlichen
mittel, wie Eiweiß, nebst einer Geschmacks- oder Heil-
beschädigten oder sonst zum Konsum ungeeigueteu versteuerten
mittelzuthat),
Zucker-, erfahren.
e) Deffertboubous (Fondants, PralindS, Ehokoladebon-
2. Die Bestimmungen über die Zuckerstattstik habe» durch
bons rc. aus Zucker und Einlagen von Marmelade,
B.-R.-B. v. 14. Juni 1895 (»km.
Früchten oder Chokolade),
e. 213) Zusätze erhalten.
v. 20. dess. SU ML
30. AprU 1892. Verfügung des Ministeriums, betreffend den Vorbereitungsdienst der Referendare bei
den Amtsgerichten.' Just.-Samml. XVH. S. 385.
Im Anschluß an § 14 des Regulativs vom 27. Jan.
werden die Erfüllung dieser Aufgabe überwachen
1882 in der durch die Verordnung vom 10. Aug.
und, falls fich Anstände ergeben, an den Ober-
1891 geänderten Fassung werden über den Vorbe
landesgerichtSpräfidenten behufs weiterer Veranlas
reitungsdienst der Referendare bei den Amtsgerichten
sung berichten.
die nachstehenden näheren Bestimmungen erlassen: 1.
Eine Ueberfüllung der Amtsgerichte an den
Landgerichtsfitzen oder in deren unmittelbarer Nähe mit Referendaren ist streng zu vermeiden.
(Dgl.
Allgem. Verfügung vom 15. Dez. 1890, Samml. XV,
2. Im ersten Abschnüte deS Vorbereitungsdienstes
empfiehlt fich vorzugsweise die
Beschäftigung bei
mittleren und selbst bei kleineren Amtsgerichten, wo der persönliche Einfluß deS Richter- die Aus bildung zu fördern verspricht.
Bei der Auswahl der Gerichtsstellen ist
Während dieses Abschnitte- find die Referendare
auf die Lehrbefähigung der znr Anleitung berufenen
zunächst auf die Dauer von -Wei Monaten im Ge
Beamten Rückficht zu nehmen. Die Richter, welchen
richtsschreiberdienst angemessen zu beschäftigen und
Referendare zur Beschäftigung überwiesen find, haben
mit allen Zweigen desselben prattisch vertraut zu
das Ziel der praktischen Ausbildung derselben an
machen. Sie find namenttich im Protokolliren und
S. 391.)
gelegentlich im Auge zu behalten und hierauf durch
im Aufnehmen von Gesuchen und Klagen zu üben,
Besprechungen wie durch Veranlassung zu schriftlichen
zur Wahrnehmung der Verrichtungen deS Gerichts-
Arbetten hinzuwirken. Die LandgerichtSpräfidenten
schreibers in Civil- und Straffitzungen in ausge
dehntem Maße heranzuziehen, auch mit der Führung 1. Neber die Übertragung der selbstständigen Erledigung einzeluer richterlicher Geschäfte an Referendare s. v. v.
16. Febr. 1892.
der Geschäftsregister und mit der formellen Be-
Handlung des
Kostenwesens bekannt
zu machen.
1892 (1. Mai)
340
jedoch nicht zum bloßen Abschreiben und Expediren
richterlichen Dienste in allen seinen Verzweigungen,
zu verwenden.
namentlich auch in solchen Sachen zu widmen, deren
Erst nach der Beschäftigung im Gericht-schreiber dienste find die Referendare in die richterlichen Ob
liegenheiten der streitigen
wie der nichtstreitigen
Gerichtsbarkeit einzuführen, insbesondere zur Ab-
Bearbeitung, wie die der ThellungSsachen und Kon kurssachen, zweckmäßig erst dem zweiten Abschnitte
Vorbehalten bleibt. Während der Dauer der Beschäftigung auf
4.
saffung beschlossener Entscheidungen und zur Aus
der Gerichtsschreiberei lZiff. 2 und 3) find die Refe
arbeitung von Entwürfen zu Urtheilen und Ver
rendare an deren vormittägige Dienststunden (§ 1
fügungen in Civil-, Straf- und Vormundschafts
der Geschäftsordnung für die Gerichtsschreibereien
sachen unter Leitung und Verantwortung des Richters
vom 20. Dez. 1879, Samml. IV, S. 484) gebunden.
heranzuziehen. Daneben ist auf ihre gelegentliche Ver
Im Uebrigen wird die BeschästigungSzeit durch
wendung zu einzelnen SekretariatSgefchästen, nament
den Amtsrichter in der Art geregelt,
lich zur Vertretung des Gerichtsschreibers im Sitzungs
nicht besondere Umstände eine Ausnahme rechtfer-
dienste, nach Ermeffen des Richters Bedacht zu nehmen.
3. Während des zweiten Abschnittes des amtSgerichtlichen Vorbereitungsdienstes find die Referen
daß, wenn
ttgen, täglich 3 bis 4 Stunden der Thätigkeit beim
Amtsgerichte zu widmen find.
Die hierfür nicht
vorgesehene Zeit ist zum Privatstudium freizulasien.
dare, soweit thunlich, einem größeren oder mittleren
5. Beim Antritt eines jeden Abschnittes des Vor
Amtsgerichte zu überweifen und zunächst auf der
bereitungsdienstes ist den Referendaren von den vor
Gerichtsschreiberei einen Monat im Kostenwesen,
stehenden Bestimmungen, soweit eS fie angeht, Kennt
mit Ansatz und Einweisung der Gerichtskosten, prak
niß zu geben.
tisch zu beschäftigen. Die ganze übrige Zett ist dem
1. Mai 1892.
Verfügung Les Ministeriums, betreffe«- dir Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. A.-Bl. S. 233.
Die Bestimmungen des Gesetzes vom
1. Juni
1891 (R.-G.-Bl. S. 261) über die Sonntagsruhe
Gemeinderaths
(8
142
Gewerbeordnung)
ergeht.
Letztere ist für den Fall zuläffig, daß der Ge
(8 41a, 55 a, 105 b Abs. 2, 105 e und 105 h der
meinderath eine über die gesetzlichen
Gewerbeordnung) treten für das Handelsge
hinausgehende
Beschränkung
der
Vorschriften
Sonntagüarbeit
werbe nach der Verordnung vom 28. März 1892
eintreten läßt, sei eS für einzelne, sei eS für alle
mit dem 1. Juli d. Js. in Kraft.
Zweige des Handelsgewerbes. Soweit der Gemeinde
DaS Handelsgewerbe umfaßt nicht nur den Groß-
rath Beschränkungen beschließt, seht er zugleich die
und Kleinhandel, einschließlich des Haufirhandelö,
Stunden fest, während welcher die Beschäftigung
sondern auch den Geld» und Kredithandel, die Leih
in den betreffenden Gewerben stattfinden darf.
anstalten, den ZeitungSverlag, die sogenannten HülfS-
gewerbe des Handels, Spedition, Kommiffion und die Handelslager.
Auch die Thätigkeit des in den
II.
Die Polizeibehörden haben nach folgenden
Grundsätzen zu verfahren: 1. Die fünf Stunden, während welcher Gehülfen,
Düreaux der Fabriken, den Werkstätten u. s. w.
Lehrlinge und Arbeiter beschäftigt, sowie die
beschäftigten Personals fällt darunter.
Verkaufsstellen geöffnet sein dürfen,
Behufs gleichmäßiger Ausführung der in Rede
stehenden gesetzlichen Vorschriften bestimme ich, was
find für
die einzelnen Zweige des Handelsgewerbes mög lichst einheitlich zu bestimmen.
2. Bei Feststellung der Arbeitsstunden ist die für
folgt: I. Eine BezirkSpolizeiverordnung ist nicht in AuS-
den öffentlichen Gottesdienst bestimmte Zeit in
ficht zu nehmen; die der Polizeibehörde übertragene
der Weise zu berücksichtigen, daß diese Stunden
vom
in der Regel nicht in die Zeit des am Vormittag
Regelung ist den
in
der
Bekanntmachung
26. Dez. 1888 (Central- u. BezirkSamtSbl. S. 309) be
zeichneten Behörden zu überlassen, also in den Städten
stattfindenden Hauptgottesdienstes fallen.
3. Damit den Verkäufern, Angestellten und Ar
Straßburg, Metz und Mülhausen der Polizeidirek
beitern eine wirksame Sonntagsruhe zu Theil
tion, in den übrigen Gemeinden dem Bürgermeister.
wird, ist der Beginn der zuläffigen Beschäs
Als höhere Instanz der Polizeibehörden im Sinne
tigungSzeit möglichst früh und daS Ende der-
des g
105 b Abs. 2 der Gewerbeordnung werden aus Grund von 8 155 Abs. 2 a. a. O. für die
selben derart festzusetzen, daß der Nachmittag
Städte Straßburg, Metz und Mülhausen die Be-
der Regel die Zett von 6, 6]/g oder 7 Uhr
und der Abend frei bleiben. Hienach wird in
zirkspräfidenten, für die übrigen Gemeinden die
Morgens bis 121lg, 1, Pfo oder 2 Uhr Mittags
KreiSdirektoren bezeichnet.
mit einer anderthalb- oder zweistündigen Unter
Die Zuständigkett der Polizeibehörden ist auS-
brechung während deS Hauptgottesdienstes (wohl
gefchlosten, wenn eine statutarische Bestimmung des
meist um 9 Uhr beginnend) in Betracht kommen.
1892 (1. Mai)
341
Für den Handel mit Brod und Fleisch kann
treffenden Gewerbetreibenden jeden Arbetter,
geeigneten Falls der Beginn der BefchLftigung
über fünf Stunden hinaus an einem Sonntag be
der
schon auf eine frühere Stunde (5 Uhr Morgens)
schäftigt war, entweder an jedem dritten Sonntag
festgesetzt werden.
volle 36 Stunden oder an jedem zweiten Sonntag
Ausnahmen werden nur unter Umstanden
mindestens von 6 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends
da zuzulaffen sein, wo kirchliche Simultanver
von der Arbeit frei lassen müssen, was ohne Ver
haltnisse eine längere Unterbrechung der Ar
mehrung des Personals vielfach nicht durchführbar
beitsstunden am Vormittag nothwendig machen.
sein würde.
Sonntage, während welcher eine Ver
Für den ersten Weihnacht--, Oster- und Pfingst-
mehrung der Beschäftigungs- und Verkaufs
feiertag find Ausnahmen in der Weise zu treffen,
stunden bis auf 10 stattfinden darf, find die
daß den Verkäufern von Back- und Fleischwaaren,
4. Als
den Fischhändlern, den
Cigarrenhändlern,
letzten vier Sonntage vor Weihnachten, sowie
sowie
der Kirchweihsonntag zu bezeichnen.
den Colonialwaarenhändlern und den Händlern mit
5. Die Regelung ist in Form einer OrtSpolizeiver-
Trinkwaaren
gestattet
wird,
ihre
Arbeiter
von
ordnung zu treffen und zu verkünden, Abschrift
7—9 Uhr Morgens zu beschäftigen und ihre Läden
ist dem Kreisdirektor, sowie dem Amtsgerichte
in dieser Zeit offen zu halten.
und dem Ersten Staatsanwalt nach Maßgabe
der Ministerialverfügung vom 19. Dez. 1887
V.
Der Haufirhandel,
soweit er unter § 55
Abs. 1 Ziff. 1 bis 3 Gewerbeordnung fällt, ist an
(Central- u. Bezirksamtsblatt S. 273) zu über
Sonn- und Festtagen verboten, ebenso der Gewerbe
senden. Das Gleiche gilt von etwaigen späteren
betrieb derjenigen Personen, für welche nach |42b a. a. O. zum Haufiren im Gemeindebezirk ihres
Aenderungen.
III. Die Kreisdirektoren haben darüber zu wachen,
Wohnfitzes eine Erlaubniß gefordert werden kann,
daß die Bestimmungen seitens der OrtSpolizeibe-
gleichviel, ob dieses Erforderniß in der einzelnen
Hörden den vorstehenden Grundsätzen mtsprechend
Gemeinde besteht oder nicht. Nicht vom Gesetze ge-
erlaffen werden, Abänderungen find jedoch, sofern
troffen wird der
es fich nicht um eine offenbare Verletzung gesetz
sonen, welche nach g 59 a. a. O. eines Wander»
licher Bestimmungen handett, nicht von AmtSwegen,
gewerbescheines nicht bedürfen, sowie derjenigen, von
Gewerbebetrieb derjenigen Per
sondern nur auf begründete Beschwerden auS den
welchen eine Erlaubniß zum Haufiren im Gemeinde
Kreisen der betheiligten Gewerbetreibenden oder Ar
bezirk nicht gefordert werden kann (Handel mit selbst-
beiter zu verfügen. Besonders ist darauf zu achten,
gewonnenen öder rohen Erzeugnissen der Land- und
daß nicht durch Gestattung vermehrter Arbeitsstunden
Forstwirthschast, deS Garten- und Obstbaues, der
an Sonntagen, an welchm ein außerordentliches Be
Geflügel- und Bienenzucht, sowie selbstgewonnenen
dürfniß hierzu nicht besteht, die Abficht des Gesetzes
Erzeugnissen der Jagd- und Fischerei, ferner der
vereitelt wird.
Handel mit selbstverfertigten Gegenständen deSWochen-
Die auf Grund des g 105 e der Gewerbe
marttverkehrs und das Anbielen gewerblicher Leist
ordnung von den BezirkSpräfidenten zuzulaffenden
ungen in landesüblicher Weife).Kolporteure mtt Druck
Ausnahmen für Gewerbe, deren vollständige oder
schriften fallen nach § 2 des Einführungsgesetzes vom
IV.
theilweife Ausübung an Sonn- und Festtagen zur
27. Febr. 1888 nicht unter § 55 der Gewerbeord
Befriedigung täglicher oder an diesen Tagen be
nung.
sonders hervortretender Bedürsniffe der Bevölkerung
ist gegen dieselben gegebenenfalls auf Grund von
Um die erforderliche Gleichheit herzustellen,
erforderlich find, find thunlichst eng zu bemessen.» ES
Art. 2 Ziff. 2 deS Gesetzes vom 18. Nov. 1814 ein
wird im Allgemeinen genügen, für den Handel mit
zuschreiten.
Brod und Fleisch eine erweiterte Verkaufszeit in
Ausnahmen von dem Verbot deS HaufirbetriebS
der Weise zuzulaffen, daß für diesen Handel außer
an Sonn- und Festtagen find von dem Kreisdirektor
den im Uebrigen zugestandenen fünf Stunden auch
(Polizeidirettor) nur dann zuzulaffen, wenn fich ein
noch die Zeit von 5—7 oder 6—8 Uhr Abends
dringendes Bedürfniß fühlbar macht. Individuelle
freigegeben wird.
In Bezug aus den Handel mit
Ausnahmen find unzuläffig.
Fleischkonserven und Fischen ist daS Bedürfniß für
VI. Die Bestimmungen über die Sonntagsruhe
eine Verlängerung der Geschäftszeit nicht anzuer
bedingen, daß die Dorfchrist des Art. 3 des Ge
kennen. Die Beschränkung der Ausnahmen empfiehlt
setzes vom 18. Nov. 1814, welche in die BezirkS-
fich um so mehr, als die Zulaffung einer Verlänge
polizeiverordnungen von 1882, betreffend die Hand
rung der Beschäftigungszeit nach g 105 c Abf. 3
habung der Wirthschast-poli-ei, ausgenommen ist,
der Gewerbeordnung zur Folge hat, daß die be-
wonach in Städten mit weniger als 5000 Ein
wohnern und in Dörfern Wirthschaften an Sonn2. Von den durch die BezirkSpräfidenten erlassenen An
ordnungen ist nur diejenige deS BezirkSpräfidenten f. Lothr. d. 1. Juli 1892 im A.-Vl. veröffentlicht worden
in Schachteln verpackte Sachen, leistet die Postver
8 11. I.
förderung mit Gefahr verbunden ist, namentlich
waltung keinen Ersatz, wenn durch die Natur des
alle durch Reibung, Lustzudrang, Druck oder sonst
Inhalts der Sendung oder durch die Beschaffenheit
leicht entzündlichen Sachen, sowie ätzende Flüsfig-
der Verpackung während der Beförderung eine Be
keiten.
schädigung oder ein Verlust entstanden ist.
II. Die Postanstalten find befugt, in Fällen des
III.
Zur
Verwendung für Hand-Schußwaffen
daß die Sendungen Gegenstände der
bestimmte Zündhütchen, Zündspiegel und Metall
obigen Art enthalten, vom Aufgeber die Angabe
patronen, sowie Patronen aus starker Pappe mit
Verdachts,
des Inhalts zu verlangen und, falls dieselbe ver
einem zum Schutz der Pulverladung dienenden Blech
weigert wird, die Annahme der Sendung abzulehnen.
mantel müssen in Kisten oder FLffer fest von außm
HI.
Diejenigen, welche derartige Sachen unter
und innen verpackt und als solche, sowohl auf der
Verschweigung des
Begleitadreffe, als auch auf der Sendung selbst,
Inhalts ausgeben, haben — vorbehaltlich der Be
bezeichnet sein. Die Patronen müffen für Central-
unrichtiger Angabe oder mit
strafung nach den Gesetzen — für jeden entstehenden
feuer bestimmt und außerdem derart beschaffen sein,
Schaden zu hasten.*
daß weder ein Ablösen der Kugel oder ein Her
IV. Die Postanstalten können die Annahme und
ausfallen der Schrote, noch ein AuSstreum des
Beförderung von Postsendungen ablehnen, sofern
Pulvers stattfinden kann.
nach Maßgabe der vorhandenen Postverbindungen
er diese Bedingungen nicht eingehatten hat, für
und Postbeförderungsmittel die Zuführung derselben
den auS etwaiger Entzündung entstandenen Schaden
an den Bestimmungsort nicht möglich ist.
haftbar. *
IV. Zur Postbeförderung bedingt zuge lassene Gegenstände.
Der Absender ist, wenn
Die im 8 11 11 ausgesprochene Befugniß
der Postanstalten tritt auch in solchen Fällen ein, in welchen Grund zu der Annahme vorliegt, daß
8 12. I. Flüssigkeiten, Sachen, die dem schnellen
Verderben und der FLulniß ausgesetzt find, un
förmlich große Gegenstände, ferner lebende Thiere, können von den Postanstalten zurückgewiesen werden.
die Sendungen Flüsfigkeiten, dem schnellen Ver derben und der Fäulniß ausgesetzte Sachen, lebende Thiere, Zündhütchen, Zündspiegel oder Patronen
enthalten.
Bei Sendungen mit lebenden Thieren ist vom Ab Dringende Packetsendungen.
sender durch einen sowohl auf die Begleitadreffe,
als auf die Sendung selbst zu setzenden Vermerk
8 13.
I.
Die Postverwaltung
übernimmt es,
darüber Bestimmung zu treffen, waö mit der Sen
dringende, zur Beförderung mtt der Post geeignete
dung geschehen soll, wenn die Annahme derselben
Packetsendungen, deren beschleunigte Uebermittelung
durch den Empfänger nicht binnen 24
Stunden
besonders erwünscht ist, auf Verlangen der Absender
nach geschehener postamtlicher Benachrichtigung er
mit den sich darbietenden schnellsten Postgelegen
folgt. Dieser Vermerk muß, je nach der Wahl des
heiten nach dem
Absender«, der nachstehenden Faffung entsprechen:
Das Verlangen der Einschreibung oder eine Werth
1. Wenn nicht sofort abgenommen
(oder: wenn nicht sofort bezogen), zurück! 4. 3» dgl. die Strafbestimmung in Art. VI ®. d. 18. Mat 1891 (5 367 List. 5a Ct.4MB.). Canunl. d. in «sat-Lathr. gelt, «efetze, S». VI.
Bestimmungsorte
zu befördern.
angabe ist bei dringenden Packetsendungen nicht zulässig.
II. Die Sendungen müffen bei der Einlieferung
zur Postanstalt äußerlich durch einen farbigen Zettel, welcher in fettem schwarzen Typendruck oder, bei 24
370
1892 (11. Juni, Post-O.)
besonderen Fällen, in großen handschriftlichen Zügen
unzureichend frankirte Postkarten wird dem Em
die Bezeichnung
pfänger der doppelte Betrag des fehlenden PortothellS in Ansatz gebracht, wobei Druchthelle einer
»dringend* und darunter eine kurze Angabe deS Inhalts tragt, hervortretend kenntlich gemacht sein. Die zugehörigen Beglelladreffen find mit dem gleichen Vermerke zu
Mark aus eine durch 5 theilbare Pfennigsumme
aufwärts abgerundet werden.
Wegen der Bestell
karten für die Abholung von Packeten durch die Packetbesteller siehe § 29III.
versehen.
HI. Dringende Packetsendungen müssen von dem Absender srankirt werden.
Als Entschädigung für
die auS der bevorzugten Beförderung und der ab
der
weichenden Behandlung
Sendungen
fich
gebenden besonderen Aufwendungen re. ist
Drucksachen.
8 15.
I.
Gegen die für Drucksachen festgesetzte
ermäßigte Taxe können befördert werden: alle durch
er
Buchdruck, Kupferstich, Stahlstich, Holzschnitt, Litho
außer
graphie, Metallographie und Photographie verviel-
dem tarifmäßigen Porto und außer dem etwaigen Eilbestellgelde (K 24) eine Gebühr von 1
für
jedes Stück bei der Einlieferung zu entrichten.
fälttgten Gegenstände, welche nach ihrer Form und sonstigen Beschaffenhell zur Beförderung mit der Briefpost geeignet find.
n.
Postkarten. 8 14. I. Auf der Vorderseite der Postkarte darf
Die Sendungen können entweder unter der
Aufschrift bestimmter Empfänger, oder al- außer-
der Absender außer den auf die Beförderung be
gewöhnliche Beilagen solcher Zeitungen und Zeit
züglichen Angaben noch seinen Namen und Stand
schriften, deren Vertrieb die Post besorgt, zur Ein
oder seine Firma, sowie seine Wohnung vermerken.
lieferung gelangen.
Die Rückseite kann zu Mitthellungen benutzt werden.
&) Bei der (Einlieferung unter der Aufschrift bestimmter Empfänger.
Die Aufschrift und die Mittheilungen können mll Tinte, Bleifeder oder farbigem Stift geschrieben
in. Die Sendungen müssen offen, und zwar ent
werden; nur muß die Schrift hasten und deullich sein.
weder Unter Streif- oder Kreuzband, oder um
D. Postkarten, aus deren Inhalt die Abficht der
schnürt, oder in einen offenen Umschlag gelegt, oder
Beleidigung oder einer sonst strafbaren Handlung
aber dergestalt einfach zusammengefaltet eingeliefert
fich ergiebt, ferner Postkarten, welche nach Beseitigung
werden, daß ihr Inhalt leicht geprüft werden kann.
der ursprünglichen Aufschrift oder der auf der Rück-
Unter Band (Verschnürung) können auch Bücher,
feite zuerst gemachten Mittheilungen mit anderweiter
gleichviel ob gebunden, gefalzt oder geheftet, versandt
Aufschrift oder mit neuen Mittheilungen versehen
werden. Das Band muß dergestall angelegt sein, daß
zur Post geliefert werden, ebenso Postkarten mit
dasselbe abgestreift und die Beschränkung des In
Beklebung, z. B. mit ausgeklebten Photographien
halts der Sendung auf Gegenstände, deren Ver
und Postkarten mll angefügten Waarenproben find
sendung unter Band gestattet ist, leicht erkannt
von der Postbeförderung ausgeschloffen.
in. Zu den Postkarten mit Antwort werden be
werden kann. IV. Drucksachen find auch in Form offener Karten
verwendet,
zuläsfig, jedoch dürfen solche Karten die Bezeichnung
sonders
dazu
eingerichtete
Formulare
von denen die zwelle Hälfte zur Antwort dient.
IV. Postkarten müssen srankirt werden. Für Post
.Postkarte- nicht tragen.
Sind mit den offenen
Karten Formulare zu AntwortSkarten verbunden,
karten mit Antwort ist auch für die Antwort das
so dürfen diese Doppelkarten gegen daS Drucksachen
Porto vorauSzubezahlen.
porto nur dann versandt werden, wenn auf den
V. Die Gebühr beträgt ohne Unterschied der Ent
fernung 5 Pf. für jede Postkarte. Für Postkarten VI. Formulare zu Postkarten können durch alle
Formulare zu
Postkarten
werden -um Preise von 5 Pf. für je 10 Stück verabfolgt.
Die
Sendung kann eine innere, mit der
VI.
Mehrere Drucksachen
dürfen
unter
einer
Umhüllung versendet werden, die einzelnen Gegen-
Postanstallen bezogm werden. Ungestempelte
V.
äußeren übereinstimmende Aufschrift enthalten.
mit Antwort werden 10 Pf. erhoben.
VH.
Antwortskarten fich Postwerth-eichen nicht befinden.
Für gestempelte Formulare zu Post
stände dürfen aber nicht mit verschiedenen Aufschriften
oder besonderen
Umschlägen mit Auftchrist ver
sehen sein.
karten wird nur der Betrag des Stempels erhoben.
VII. Die Versendung von Drucksachen gegen die
Vm. Formulare, welche nicht von der Post be
ermäßigte Taxe ist unzuläsfig, wenn dieselben, nach
zogenwerden, müssen in Größe und Stärke de-Papiers
ihrer Ferttgung durch Druck u. s. w., irgend welche
mll den von der Post gelieferten übereinstimmen,
Zusätze oder Aenderungen am Jnhall erhallen haben,
auch auf der Vorderseite mit der gedruckten oder
wobei eS keinen Unterschied macht, ob dll Zusätze
geschriebenen Ueberschrift»Postkarte* versehen sein.
oder Aenderungen geschrieben oder auf andere Weise
IX. Unfrankirte Postkarten und solche Postkarten,
bewirll find, z. B. durch Stempel, durch Druck,
welche den äußeren Anforderungen nicht entsprechen,
durch Ueberkleben von Wörtern, Ziffern oder Zeichen,
unterliegen dem Porto für unfrankirte Briese. Für
durch Punkttren, Unterstreichen» Durchstreichen, Weg-
371
1892 (11. Juni, Post-S.) schaben. Durchstechen, Ab- oder Ausschneiden einzelner
13. Modebilder, Landkarten u. s. w. auSzumalen;
Wörter, Ziffern oder Zeichen u. s. w. ES soll jedoch
14. bei Drucksachen, welche von BerufSgenoffenschasten oder Versicherungsanstalten oder von
gestattet sein: 1. auf der Außenseite der Druckfachensendungen
deren Organen aus Grund der Unfallverfiche-
die nach 8 31 bei Briefen -ulSffigen Vermerke
rungSgesetze oder deS JnvalidttätS- und Alters-
u. f. w. unter den dort vorgeschriebenen Be-
verficherungSgefetzeS abgesandt werden und auf
dingungen anzudringen.'
der Außmsette mit dem Namen der Berufs-
2. aus gedruckten Visitenkarten die AnsangSbuch.
genoffmschast oder der Versicherungsanstalt be
staben üblicher Formeln zur Erläuterung des
zeichnet sind, Zahlen oder Namen handschriftlich
Zwecks der Ueberfendung der Karte handschrift
oder auf mechanischem Wege einzutragen oder
abzuändern und den Vordruck ganz oder theil-
lich anzugeben;
3. auf der Drucksache selbst den Ort, den Tag der Absendung, die NamenSunterschrist oder Firma zeichnung, sowie den Stand deS Absenders hand
weise zu durchstreichm.
VIII. Drucksachen müssen frankirt sein. DaS Porto beträgt aus alle Entfernungen:
schriftlich oder aus mechanischem Wege anzu
geben oder abzuändern;
50 Gr. einschließlich.
bi-
über
.
3 Pf.
50
,
100
,
,
. .
5
,
daS Manuskript beizu
,
100
,
250
,
,
. .10
.
fügen und in denselben Aenderungen und Zu-
,
250
,
500
,
,
. . 20
.
sähe zu machm, welche die Korrektur, die Form
,
500 Gr. bis 1 Kilogr. einschließlich 30 ,
4. dm
Korrekturbogen
und den Druck betreffm, solche Zusätze auch
IX. Für unzureichend frankirte Drucksachen wird
in Ermangelung deS Raumes auf besonderen
dem Empfänger der doppelte Betrag deS fehlenden
Zetteln anzubringen;
PortothettS in Ansatz gebracht, wobei Druchthelle
5. Druckfehler zu berichtigen;
einer Mark nöthigenfallS auf eine durch 5 theilbare
6. gewisse Stellen des gedrucktm Textes zu durch
Pfennigsumme aufwärts abgerundet werden. Druck
streichen, um dieselben unleserlich zu machen;
sachen, welche den sonstigen vorstehenden Bestim
7. einzelne Stellen deS Inhalts, auf welche die
mungen nicht entsprechen, oder unfrankirt find, ge
Aufmerksamkeit gelmtt werden soll, durch Striche
kenntlich zu machen; 8. bei Preislisten, Börfmzetteln und HandelSzir-
langen nicht zur Absendung. b) Bei der Einlieferung oll außergewöhnliche ZeitungSbeilagen.
kularen die Preise, sowie den Namen de- Rei
X. Als außergewöhnliche ZettungSbellagen find
sendm und den Tag seiner Durchreise hand
solche den Bestimmungen unter I entsprechende Druck
schriftlich oder auf mechanischem Wege einzu
sachen anzusehen:
tragen oder abzuändern;
1. welche nach Form, Papier, Druck oder sonstiger
9. in den Anzeigen über die Abfahrt von Schiffen
Beschaffenheit nicht als Bestandtheile derjenigen
dm Tag der Abfahrt handschriftlich anzugebm;
Zettung oder Zeitschrift erachtet werden können,
10. bei OuittungSkarten die durch das JnvaliditätS-
und AtterSverficherungSgesetz vom 22. Juni 1889
mit der die Versendung erfolgen soll; 2. welche zwar als regelmäßige Nebenblätter zu
zugelassmen Eintragungen handschriftlich oder
Zeitungen erscheinen,
aus mechanischem Wege vorzunehmen, die Bei
von der Hauptzeitung für sich allein bezogen
trags- und die Doppelmarken aufzukleben und
die ausgeklebten Marken zu entwerthen oder zu vernichten; 11. in die Sendungen mit Büchern, Mufikalien
aber auch unabhängig
werden können.
XL Jeder Versendung
außergewöhnlicher Zei-
tungSbeilagen muß von dem Verleger eine An meldung derselben bei der Postanstalt deS Aufgabe
Zeitschriften, Landkarten und Bildern eine Wid
orts und die Entrichtung deS Portos für so viele
mung handschriftlich einzutragen, auch diesen
Exemplare, als der Zeitung rc. beigelegt werden
Sendungm eine aus den Preis der übersandten
sollen, vorhergehen.
Gegenstände bezügliche Rechnung beizufügen und
ZeitungS- rc. Exemplare ist Sache deS Verlegers.
DaS Einlegen in die einzelnen
letztere mit solchm handschriftlichen Zusätzen zu
XII. Außergewöhnliche Zeitungsbeilagen dürfen
versehen, welche den Inhalt der Sendung be
einzeln nicht über zwei Bogen stark, auch nicht
treffen und nicht die Eigenschaft einer beson
geheftet, gefalzt oder gebunden fein, sondern müssen,
deren, mit diesem in keiner Beziehung stehen
wenn sie aus mehreren Blättern bestehen, in der
den Mittheilung haben;
Bogenform zufammenhängen. Die Postanstalten find
12. bei Bücherzetteln (offenen gedruckten Bestellungen
zur Zurückweisung solcher Beilagen befugt, welche
aus Bücher, Zettschristen, Bilder und Mufika
nach Größe und Stärke deS Papiers oder nach ihrer
lien) die bestellten oder angebotenen Werke aus
sonstigen Beschaffenheit zur Beförderung in
der Rücksette handschriftlich zu bezeichnen und
ZeitungSpacketen nicht geeignet erscheinen.
den Vordruck ganz oder theilweife zu durch streichen oder zu unterstreichen;
Xni. DaS Porto für Drucksachen,
den
welche als
außergewöhnliche Zeitungsbeilagen zur Einlieferung
1892 (11. Juni, Post-O.)
372
gelangen, betrügt für jede- einzelne Beilage-Exem-
merk .Proben" (.Musters enthüllen.
plar !/4 Pf.
schrift dürfen außerdem nur noch vermertt sein:
Ein bei Berechnung des Gefammt-
In der Auf
betrage- sich ergebender Bruchtheil einer Mark wird
der Name oder die Firma de- Absenders,
nöthigenfallS auf eine durch 5 theilbare Pfennig
die Fabrik- oder Handelszeichen,
summe auswärts abgerundet.
die Nummern,
Zur Beförderung gegen die Drucksachen taxe bedingt zugelassene Schriftstücke. 816. I. Segen die für Drucksachen im § 15 VIII
festgesetzte ermäßigte Taxe können ferner befördert werden: die mittel- de- Hektograph-, PapyrographS,
Chromograph- oder mittels eine- ähnlichen Um druckverfahren-, nicht aber mittel- der Kopirpreffe, auf mechanischem Wege hergestellten Schriftstücke,
welche nach ihrer Form und sonstigen Beschaffen heit zur Beförderung mit der Briespost geeignet find.
II. Die Einlieferung der vorbezeichneten Gegen stände, aus welche im übrigen die Bestimmungen
de- g 15 III, IV, V und VI Anwendung finden, muß unter der Auftchrist bestimmter Empfänger in einer
Anzahl von mindesten- 20 vollkommen gleichlauten den Exemplaren am Postschatter erfolgen. HL Die Gegenstände dürfen nach ihrer Fertigung
mittels Hektograph- u. s. w. keinerlei Zusätze oder Aenderungen am Inhalt erhallen haben, fei e-,
daß diese Zusätze handschriftlich nachgetragen, oder in Gestalt von gedruckten rc. Zetteln beigefügt oder eingeklebt find. IV. Hektographien rc.,
welche vorschriftswidrig
durch die Briefiasten oder in nicht genügender Zahl zur Einlieferung gelangen, find von der Vergünstigung der Portoermäßigung ausgeschloffen.
die Preise und Angaben bezüglich de- Gewicht-, de- Matzes und der Ausdehnung, sowie der verfügbaren Menge,
der Herkunft und der Natur der Waaren. Diese Angaben dürfen statt in der Aufschrift bei oder an jeder Probe für sich enthalten sein.
IV. Die Aufschrift darf nicht auf einer soge
nannten Fahne der Sendung angehängt, sondern
muß aus dieser selbst angebracht sein. V. Den Waarenproben dürfen Briefe nicht bei
geschloffen oder angehängt werden. Mehrere Waaren proben dürfen unter derselben Umhüllung versandt werden, die einzelnen Proben dürfen aber nicht mit
verschiedenen Aufschriften oder Umschlägen mit Auf schrift versehen fein.
Die Vereinigung von Druck
sachen mit Waarenproben zu einem VersendungsGegenstände bi- zum Gewicht von 250 Gramm ist
gestattet; die bezüglich der Ausdehnung gezogenen Grenzen finden dabei nur fo weit Anwendung, ale- fich um die Waarenproben selbst handelt; die
Drucksachen müffen den Bestimmungen de- § 15 entsprechen.
VI. Die Sendungen müffen srankirt sein.
Das
Porto bettägt, gleichviel ob die Waarenproben für
fich allein versandt werden, oder ob Drucksachen damit vereinigt find, ohne Unterschied der Ent
fernung und des Gewicht- 10 Pf.
Waarenproben.
VII. Für unzureichend frankirte Waarenproben
817.1. Gegen die für Waarenproben festgesetzte er
wird dem Empfänger der doppelte Betrag de- fehlen
mäßigte Taxe werden nur solche Waarenproben zu-
den Portotheils in Ansatz gebracht, wobei Bruch
gelaffen, die keinen Handel-werth haben und nach
theile einer Mark nöthigenfallS auf eine durch 5
ihrer Beschaffenheit, Form und Verpackung zur Be
theilbare Pfennigsumme aufwärts abgerundet werden.
förderung mit der Briefpost geeignet find. Waaren
VIII. 8 Waarenproben, welche den vorstehenden
proben dürfen in ihrer Ausdehnung 30 Centimeter
Bestimmungen nicht entsprechen, oder unftankirt find,
in der Länge, 20 Centimeter in der Breite und
sowie diejenigen Waarenproben. welche einen Han-
10 Centimeter in der Höhe nicht überschreiten.
Er
delSwerth haben, oder deren Beförderung mit Nach
folgt die Einlieferung in Rollensorm, so dürfen fie
theil oder Gefahr verbunden sein würde, z. B. scharfe
keine größere Ausdehnung haben, als 30 Centi
Instrumente und dergleichen, gelangen nicht zur Ab
meter in der Länge und 15 Centimeter im Durch
sendung.
Eins chreibfendungen.
messer.
ü.1 Hinsicht- der Verpackung gilt al- Bedingung,
8 18. I. Briefe, Postkarten, Drucksachen, Waaren
daß der Jnhall der Sendungen als in Waaren
proben, Briefe mit Zustellung-urkunde, Postnach
Die
nahmesendungen, sowie Packete ohne Werthangabe
Verpackung kann unter Band in offenen Briefum
— ausschließlich jedoch der dringenden Packete (§ 13)
proben bestehend leicht erkannt werden kann.
schlägen oder in Kästchen oder Säckchen erfolgen.
—, können unter Einschreibung befördert und müffen
Wenn Gegenstände au- Glas, Flüffigkeiten, Oele,
zu diesem Zwecke von dem Absender mit der Be
fette Stoffe, trockene, abfärbende oder nicht abfär»
zeichnung
bende Pulver, sowie lebende Bienen al- Waaren
Packeten ohne Werthangabe muß diese Bezeichnung
.Einschreiben"
versehen
werden.
Bei
proben versandt werden sollen, so muß ihre Ver
auf der Begleitadreffe und auf dem Packete ange
packung den von der Postverwaltung vorgefchriebenen
geben fein; die Wirkung der Einschreibung in Bezug
Bedingungen entsprechen.
in. Die Aufschrift muß, außer dem Namen deEmpfänger- und de- Bestimmungsort-, den Ver
auf die Gewährleistung erstreckt fich in diesem Falle nur auf da- Packet und nicht zugleich auch auf die Begleitadreffe.
1892 (11. Juni, Post-O.) II. Ueber eine eingeschriebene Sendung wird eine Einlieferungsbescheinigung ertheilt.
373
werden, nachdem die Beschaffung der Mittel er
folgt ist.
III. Für eingeschriebene Sendungen wird, außer
X. Wenn dem Empfänger eine Postanweisung
dem Porto, eine Einschreibgebühr von 20 Pf. ohne
abhanden gekommen ist, so hat derselbe der Post
Rücksicht auf die Entfernung und das Gewicht er
anstalt am Bestimmungsort von dem Verluste Mit-
theilung zu machen.
hoben.
IV. Eine Werthangabe ist bei Einschreibsendungen nicht zulässig.
Don dieser Postanstalt wird
alsdann bei etwaiger Darlegung der Anweisung
die Zahlung bis aus weitere- ausgesetzt.
ES ist
Sache des Empfänger-, durch Dermittelung des Ab' senders bei der Aufgabe-Postanstalt die Ueberfen-
Postanweisungen, b
§ 19. I. Die Postverwaltung übermittelt im Wege ! düng eines vom Absender auSzuferttgenden Doppels
der Postanweisung Geldbeträge bis zu vierhundert
Mark einschließlich. II. Postanweisungen müssen frankirt werden. Die Gebühr beträgt ohne Unterschied der Entfernung:
bis
100 JL................................... 20 Pf.
über 100 bis 200 «^ ,
200
,
400 ,
... ...
! der Postanweisung zu erwirken. Bei der Einlieserung des Doppels muß die bei der Aufgabe der
abhanden gekommenen Postanweisung ertheilte Ein-
lieferungsbescheinigung von dem Ausgeber vorgelegt werden. Die Versendung des Doppels von dem Auf
30 ,
gabe- nach dem Bestimmungsorte erfolgt kostenfrei.
40 . Telegraphische Postanweisungen.
111. Zu Postanweisungen dürfen nur Formulare
benutzt werden, welche von den Postanstalten be
zogen find.
Den Absendern ist nicht gestattet, für
eigene Rechnung hergestellte Formulare zu Postan weisungen postmäßig zu verwenden. Ungestempette
Formulare zu Postanweisungen werden von den
Postanstalten in Mengen von mindestens 20 Stück zum Preise von 10 Pf. für je 20 Stück verabfolgt. Für gestempelte Formulare wird nur der Betrag
eingezahlter Beträge kann aus Verlangen des Ab senders durch Vermittelung des Telegraphen erfolgen, wenn zwischen der Postanstalt am Aufgabeort und
der Postanstalt am Bestimmungsort oder auf einem Theile des Weges telegraphische Verbindung besteht. II. Falls ein solches Verlangen ausgesprochen wird,
liegt die AuSferttgung des Telegramms, mittels deffen die Ueberweisung erfolgt,
des Stempel- erhoben. I V. Die Ausfüllung der Postanweisungen ist Handschriftlich mit Tinte zu bewirken, kann aber auch
durch Druck geschehen.
§ 20. I. Die Ueberweisung aus Postanweisungen
Die Angabe des Geldbe
trages hat in der Reichswährung zu erfolgen. Die
Marksumme muß in Zahlen und in Buchstaben
des Aufgabeorts ob.
der Postanstalt
Wünscht der Absender durch
dieses Telegramm weitere, auf die Verfügung über das Geld bezügliche Mittheilungen zu machen, so
muß er diese der Postanstatt schriftlich übergeben,
welche sie in das Telegramm mit ausnimmt. III. Bei telegraphischen Postanweisungen, welche
ausgedrückt sein. V. Der der Postanweisung angefügte Abschnitt
an Orten ohne Telegraphenanstatt zur Post gegeben
kann vom Absender zu Mittheilungen benutzt werden.
werden, wird daS Telegramm von der Annahme-
VI. Ueber den eingezahlten Betrag wird eine Ein-
Postanstalt mit der nächsten Postgelegenheit der am schnellsten zu erreichenden, dem allgemeinen Ver
lieserungSbescheinigung ertheilt. VII. Die Auszahlung des angewiesenen Betrages
erfolgt gegen Rückgabe der quitttrten Postanweisung. Der Abschnitt der Postanweisung kann vom Empfänger
kehre dienenden Telegraphenanstatt als Einschreib sendung zugeführt.
IV. Ist eine telegraphische Postanweisung nach einem mit einer Telegraphenanstatt nicht versehenen
zurückbehalten werden. Vni. Die Erhebung deL Geldbetrages bei der
Postorte gerichtet, so erfolgt die Wetterbesörderung
Postanstalt am Bestimmungsort muß, sofern der
des Telegramms von der letzten Telegraphenanstalt
Betrag nicht durch den bestellenden Boten überbracht
bis zur BestimmungS-Postanstalt ebenfalls mit der
wird, spätesten- innerhalb 7 Tage, vom Tage der
nächsten Poflgelegenheit als Einschreibsendung.
Aushändigung der Postanweisung gerechnet,
er
folgen. Andernfalls wird die Rückzahlung des Geldes
V. Der Aufgeber hat zu entrichten:
an den Aufgeber eingeleitet, oder, sofern derselbe
1. die Postanweisung-gebühr, 2. die Gebühr für da- Telegramm.
nicht zu ermitteln ist, das für unbestellbare Sen- '
Außerdem kommt zutreffendenfalls zur Erhebung:
düngen vorgeschriebene Verfahren zur Anwendung gebracht.
a) das Porto und die Einschreibgebühr für die Beförderung des Telegramms zur nächstm
IX. Stehen der Postanstalt am Bestimmungsort
Telegraphenanstatt, sofern am Aufgabeort
die erforderlichen Geldmittel augenblicklich nicht zur
eine dem allgemeinen Verkehr dienende Tele-
Verfügung, so kann die Auszahlung erst verlangt
graphenanstalt nicht vorhanden ist;
b) das Porto und die Einschreibgebühr für die 5. Ueber den Postanweisung-verkehr im Weltpostverein
Beförderung deS Telegramms von der letzten
s. daS betr. Uebereinkommen v. 4. Juli 1891, oben 6. 150.
Telegraphenanstalt bis zur Bestimmung--
1892 (11. Juni, Post-O.)
374
Postanstalt, falls die telegraphische Postan-
V. Eingelöste Nachnahmebeträge werden den Ab
Weisung nach einem mit einer Telegraphen
sendern von der BestimmungS-Postanstalt mittels
anstalt nicht versehenen Postorte gerichtet ist;
Postanweisung nach Abzug der Geldübermittelungs
c) insofern die Anweisung nicht mit dem Ver
gebühr zugesandt. Auf dem Abschnitte, welchen der
merke postlagernd versehen ist, da- Eilbestell
Empfänger loStrennen und zurückbehalten kann, wird
geld für die Bestellung an den Empfänger
postseitig vermerkt, auf welche Nachnahmesendung
am Bestimmungsort oder für die Bestellung
sich die Postanweisung bezieht.
von der letzten Postanstalt nach dem Wohn Die Gebühren unter a find stets vom Absender
vorauSzubezahlen; dagegen bleibt eS in fein Be
lieben gestellt, ob er die Gebühren unter b und c ebenfalls
vorausbezahlen oder deren
VI. Nicht eingelöste Nachnahmesendungen werden dem Absender gegen Rückgabe der unter III er
orte des Empfängers (8 24).
Entrichtung
dem Empfänger überlaffen will.
wähnten Bescheinigung wieder auSgehändigt. VIL Für Nachnahmesendungen kommen zur Er
hebung:
1. DaS Porto für gleichartige Sendungen ohne
Nachnahme.
Die Postanstalt des Bestimmungsorts hat
Falls eine Werthangabe oder Einschreibung
das Telegramm gleich nach der Ankunft dem Em
stattgefunden hat, tritt dem Porto die Verfiche-
VI.
rungSgebühr oder Einschreibgebühr hinzu.
pfänger durch einen besonderen Boten zuzustellen.
Die Auszahlung des angewiesenen Betrages erfolgt
2. Eine Dorzeigegebühr von 10 Pf.
gegen Rückgabe des mit der Quittung des Em
3. Die Gebühren für Uebermittelung des einge-
zogrnen Betrages an den Absender, und zwar:
pfängers versehenen Telegramms.
VII.
Die Telegraphenanstalten find ermächtigt,
bis
in Vertretung der Postanstalt Beträge auf Postan
über
weisungen, welche aus telegraphischem Wege über
wiesen werden sollen, von den Absendern anzunehmen
5
JL ....
10 Pf.
5 .
100
..... 20
.
.
100 ,
200
..... 30
,
.
200 .
400
40
.
VIII. Die Dorzeigegebühr wird zugleich mit dem
oder am Bestimmungsort auszuzahlen.•
Porto erhoben und ist auch dann zu entrichten,
Postnachnahmesendungen.
wenn die Sendung nicht eingelöst wird.
8 21. I. Poftnachnahmen find bis zu vierhundert
Drucksachen und
Postaufträge zur Einziehung von Geld
Waarenproben bis -um Gewicht von 250 Gramm,
beträgen und zur Einholung von Wech-
Mark einschließlich bei Briefen,
selakzepten.i
sowie bei Postkarten und Packeten zulässig.
II. Nachnahmesendungen müssen in der Aufschrift mit dem Vermerke .Nachnahme von
.... Mark
8 22. I. Im Wege des Postauftrages können
a) Gelder bis zum Betrage von achthundert Mark
. . . Pfg.E (Marksumme in Zahlen und Buchstaben,
Pfennigfumme nur in Zahlen) versehen sein, und un
einschließlich eingezogen, oder b) Wechsel an den Bezogenen behufs Einholung
mittelbar darunter die deutliche Angabe des Namens und Wohnorts — in größeren Städten auch die Wohnung — des Absenders enthalten. Bei Nach-
der Annahme-Erklärung versendet werden.
II.
Dem Postauftrage
find
die
einzulösenden
Papiere (die quittirte Rechnung, der quittirte Wechsel,
nahmepacketen müffen vorstehende Vermerke sowohl
der ZinSschein rc.) zur Aushändigung an denjenigen,
auf dem Packete als auch auf der Begleüadrefle an
welcher Zahlung leisten soll, oder die zur Annahme
gebracht fein.
vorzuzeigenden Wechsel beizufügen.
in.
Dem Auflieferer einer Nachnahmesendung
Die Vereini
gung mehrerer Postaufträge zu einer Sendung ist
wird über den Betrag eine Bescheinigung ertheilt.
nicht statthaft.
Ist über die Sendung ohnehin eine Einlieferungs
ziehung können mehrere Quittungen, Wechsel, Zins
bescheinigung zu verabfolgen (bei Einschreib- und
scheine rc. zur gleichzeittgen Einziehung von dem
Wertbsendungen), so wird der Nachnahmebetrag in
selben Zahlungspflichtigen beigefügt werden; die
Gesammtsumme des einzuziehenden Betrages darf
diese Bescheinigung mit vermerkt. IV.
Eine
Nachnahmesendung darf nur
Einem Postaustrage zur Geldein
gegen
jedoch 800
Berichtigung des Nachnahmebetrages auSgehändigt
einem
JL
nicht übersteigen.
Ebenso können
Postauftrage zur Akzepteinholung mehrere
werden. Wird die Sendung nicht innerhalb 7 Tagen
Wechsel beigefügt werden, wenn fie aus den näm
nach dem Eingänge eingelöst, so wird fie an den Auf
lichen Bezogenen lauten und gleichzeittg zur An-
geber zurückgesandt. Dieses gilt auch von den Nach-
nahme-Erklärung vorzuzeigen find.
nahmesendungen mit dem Vermerke .postlagernd".
Im Fall der Nachsendung (§ 44) einer Nachnahme
III.
Zu den Postaufträgen für Geldeinziehung
und für Akzepteinholung kommen verschiedene Forum-
sendung wird für jeden neuen Bestimmungsort eine
lare zur Anwendung. Derartige Formulare werden
besondere EinlöfungSsrist von 7 Tagen berechnet.
zum Preise von 5 Pf. für je 10 Stück bei sämmt7. Leber ben Postaustragverkehr he Weltpostverein s.
6. t>. hierüber $ 14 Lelegraphenord. v. 15. Juni 1891.
bei bett. Lebereinkomaen v. 4. Juli 1891, oben 6. 157.
1892 (11. Juni, Post-O.)
375
lichen Postanstalten zum Verkauf bereit gehalten.
abzusenden. Der Brief ist mit der Aufschrift „Pop-
Den Absendern ist nicht gestattet, für eigene Rech
auftrag nach......................(Name der Postanstalt)"
nung hergestellte Formulare postmäßig zu verwenden;
zu versehen.
es steht ihnen jedoch frei, die Ausfüllung der von der
stimmten Tage geschehen, dann darf die Einliefe
Post bezogenen Formulare zu Postaufträgen ganz
rung des PostauftragS nicht früher als fieben Tage
oder theilweise durch Druck bewirken zu lasten.
vorher erfolgen.
IV.
Der Auftraggeber hat auf der Vorderseite
deS Formulars anzugeben:
VIII.
Soll die Vorzeigung an einem be
Ueber den Postauftragsbrief wird
eine
Einlieferungsbescheinigung ertheilt.
den Namen und Wohnort des Zahlungspflichtigen
oder des Bezogenen,
IX. Bei Postaufträgen zur Geldeinziehung erfolgt
die Einziehung des Betrages gegen Vorzeigung des
den einzuziehenden Betrag oder den Betrag des
Postauftrags und Aushändigung der quittirten Rech
zur Annahme vorzuzeigenden Wechsels, wobei
nung (des quittirten Wechsels rc.). Die Zahlung ist
die Markfumme in Zahlen und in Buchstaben
entweder sofort an den bestellenden Boten oder,
ausgedrückt fein muß,
wenn der Auftraggeber nicht eine andere Bestim
den
eigenen (des Auftraggebers)
Namen
und
Wohnort. Bei den Postaufträgen zur Geldeinziehung ist
mung (XVIII) getroffen hat, binnen fieben Lagen
nach der Vorzeigung des PostauftragS bei der ein
ziehenden Postanstalt zu leisten.
Die fiebentägige
außerdem die Zahl der beigefügten Anlagen einzu
Lagerfrist ist von demjenigen Tage ab zu rechnen,
Ferner ist bei diesen Aufträgen gestattet,
welcher auf den Tag des ersten stattgehabten Ver
rücken.
im AustragSformular das Datum desjenigen Tages
suchs der Vorzeigung folgt.
anzugeben, an welchem die Einziehung des Betrage
innerhalb dieser Frist nicht, so wird der Postauf
erfolgen soll. Dieser Zeitpunkt ist dann für die Vor
trag vor der Rücksendung nochmals zur Zahlung
zeigung deS Postauftrags maßgebend. Bei den Postaufträgen zur Akzepteinholung bleibt
Erfolgt die Zahlung
vorgezeigt; hatte der Zahlungspflichtige oder besten
Bevollmächtigter beretts bei der ersten Vorzeigung
die AuSfülümg des Vordrucks bezüglich des Tage-
die Einlösung endgültig verweigert, so unterbleibt
der Fälligkeit des Wechsels und die Angabe der
die nochmalige Vorzeigung nach Ablauf der sieben-
Wechselnummer dem Auftraggeber anheimgestellt. Der unbedruckte Theil der Rückseite der Auf
tägigen Frist. Als Zahlungsverweigerung gilt nur
die Erklärung des Zahlungspflichtigen selbst oder
tragsformulare dient zur Aufnahme etwaiger Be
besten Bevollmächtigten. Thellzahlungm werden nicht
stimmungen des Auftraggebers darüber, was mit
dem Postauftrage nach einmaliger vergeblicher Vor
angenommen. X. Der eingezogene Betrag, nach Abrechnung der
zeigung geschehen soll (unter VI).
PostanweisungSgebühr.wird dem Auftraggeber mittels
V. Zu schriftlichen Mittheilungen an denZahlungSpflichtigen oder an den Wechselbezogenen darf das
Postanweisung übermittelt. XL
Dem Belieben des Auftraggebers
ist eS
PostauftragS-Formular, welches im Fall der Ein
überlasten, dem Postauftrage das ausgefüllte For
ziehung des Betrages oder im Fall der Annahme
mular der Postanweisung beizufügen. Solche Post
des Wechsels in den Händen der Post verbleibt, nicht
anweisungen find bis zum Meistbetrage von 800 hatten werden, daß zur bestimmten Zeit abgefahren
werden kann.
IL Für wetterher kommende Reifende müffeu die Pferde schon vor der Ankunft aufgeschirrt stehen, und auf Stattonen, auf welchen die Posthalterei
über 200 Schritte vom PosthauS entfernt liegt, in der Nähe des letzteren aufgestellt werden. UI. Die Abfertigung muß, sofern der Reisende
fich nicht länger aufhalten will, bei vorau-bestellten
Extrapopen innerhalb 10 Minuten erfolgen. Wird ein Station-wagen verwendtt, so tritt diesen Fristen
noch so viel Zett hinzu, als zur ordnungsmäßigen Auspackung und Befestigung de- Reisegepäck- er
V. Im Falle der Vorausbezahlung werden da-
Exttapostgeld
Abfertigung. 8 67. I. Sind die Pferde und Wagen vorausbe
forderlich ist.
als
IV. Sind Pferde und Wagen nicht vorau-bestellt
Wagengeld, Bestellgebühr, Wege-, Damm-, Brücken-
worden, so müffen Extraposten, wenn der Reisende
und
und Fährgeld, von der Postanstalt am AbgangSott
einen Wagen mit fich führt, innerhalb einer Viertel
soweit der Reisende solches
stunde, und wenn ein Station-wagen gestellt werden
wünscht, voraus erhoben; das PostillonStrinkgeld
muß, innerhalb einer halben Stunde weiterbefördert
jedoch nur dann, wenn deffen Vorausbezahlung von
werden.
für alle Stationen,
dem Reisenden gewünscht wird.
DaS Schmiergeld
V. Aus Stationen, bei welchen fetten Extrapostm
und die Erleuchtungskosten werden da bezahlt, wo
vorkommen, und wo zu deren Beförderung Postpferde
der Wagen des Reisenden wirklich geschmiert wird,
nicht besonder- unterhatten werden können, müffen btt
oder wo der Posthalter auf Verlangen des Reifen
Reisenden fich denjenigen Aufenthatt gefallen laffen,
den für Erleuchtung des Wagens sorgt.
welcher zur Beschaffung der Pferde nothwendig ist.
VI.
Findet der Reisende fich veranlaßt, unter
Beförderung-zeit.
wegs den ursprünglich beabfichttgten Weg vor der Ankunft in dem Orte, bis wohin die Vorausbe
zahlung stattgefunden hat, zu verlasien, oder auf
einer Zwischenstation zurückzubleiben, ohne die Reise bis zum Bestimmungsort fottzusetzen, so wird da
zuviel bezahlte Exttapostgeld ohne Abzug, jedoch
mtt Ausnahme der Rechnung-gebühr, dem Reisen den von derjenigen Postanstalt, wo derselbe feine
Reise ändert oder einstellt, gegen Rückgabe der ihm
erthellten Quittung und gegen Empfangsbescheini gung über den Betrag erstattet.
8 68.
I.
Die Beförderung muß innerhalb der
Fristen, welche durch die oberste Postbehörde für
die Beförderung der Exttaposten allgemein vorge
schrieben find, erfolgen. Eine, jene Beförderung-frist enthaltene Ueberficht muß fich in dem Dienstzimmer
einer jeden zur Gestellung von Exttapostpferden be stimmten Statton befinden und dem Reisenden aus Verlangen zur Einficht vorgelegt werden.
II. Hat aus Verlangen de- Reisenden eine Einigung dahin stattgefunden, daß der Reisende durch eine geringere Anzahl von Pferden befördert wird, als
Bespannung.
8 66.
I. Die Bespannung richtet fich nach der
nach dem Umfange der Ladung, sowie nach der Beschaffenheit der Wege uub der Wagen eigentlich
Beschaffenhett der Wege und der Wagen, sowie
erforderlich waren, so kann derselbe auf da- Ein
nach dem Umfange und der Schwere der Ladung.
halten der normalmäßigen Beförderung-zeit keinen
II. Findet der Postschaffner oder der Posthalter
Anspruch machen.
1892 (14. Juni)
396
III. Beträgt der zurückzulegende Weg nicht über
muß stet- lang gespannt und vom Sattel gefahren
20 Kilometer, so darf der Postillon ohne Verlangen
werden, insofern nicht der Reisende da- Fahren vom
des Reisenden unterwegs nicht anhalten. Bei größerer Entfernung ist ihm zwar gestattet, zur Erholung
Bock verlangt. III. Da- Wechseln der Pferde mit entgegenkom-
der Pferde einmal anzuhalten, jedoch darf die- nicht
menden Posten darf gar nicht, bei fich begegnenden
Auf diesen Auf
Extraposten aber nur mit ausdrücklicher Einwilli
über eine Viertelstunde dauern.
enthalt ist bei Feststellung der Beförderung-frist
gung der beiderseitigen Reisenden geschehen.
gerückfichtigt worden, und es muß daher einschließ
durch das Wechseln entstehende Aufenthalt muß bei
lich desselben die vorgeschriebene Beförderung-zeit
der Fahrt wieder eingeholt werden. Da» Trinkgeld
eingehalten werden.
Während des Anhalten- darf
erhält derjenige Postillon, welcher den Reisenden
der Postillon die Pferde nicht ohne Aufstcht lasten.
auf die Station bringt. IV. Der Reisende hat zu bestimmen, ob bei der
Postillone.
Ankunft auf der Station beim Posthau» oder bei
Der
§ 69. I. Der Postillon muß die vorschriftsmäßige
einem Gasthause oder bei einem Privathause vorge
Dienstkleidung tragen und mit dem Posthorn ver
fahren werden soll. Wird nicht beim Posthau- vor
Die Hülfsanspänner haben zu ihrem
gefahren, so muß der Postillon, wenn der Reisende
sehen sein.
Ausweis ein von der obersten Postbehörde festge
II.
eS verlangt, die Pferde zur Weiterreise bestellen. V. Dem Postillon allein gebührt eS, die Pferde
setzte- Abzeichen zu tragen. Bei zweispännigem Fuhrwerk gebührt dem
Postillon ein Sitz auf dem Wagen.
zu führen.
Wenn der Reisende oder besten Leute
Ist daselbst
an dem Postillon Thätlichkeiten verüben, so hat der
kein Platz für ihn vorhanden, so muß der Reisende
Postillon die Befugniß, sogleich auSzuspannen. Das
ein dritte- Pferd nehmen. Bei ganz leichtem Fuhr-
selbe gitt, wenn der Reisende die Pferde durch Schläge
werk und wenn der leichte Wagen etwa nur mit
antreiben sollte.
einem Reisenden besetzt ist, der kein umfangreicheGepäck mit fich führt, kann jedoch bei kurzen Stationen eine zweispännige Beförderung auch dann statt
finden,
wenn der Postillon vom
Sattel fahren
muß. Bei drei- und vierspännigem Fuhrwerk muß
Beschwerden. § 70.
I.
zur Beschwerde hat, ist er berechtigt, dieselbe in den Begleitzettel einzutragen.
Inkrafttreten.
der Postillon vom Sattel fahren, wenn ihm der Reisende keinen Platz
auf dem Wagen gestattet.
Bei einer Bespannung mit mehr als vier Pferden
Sofern der Extrapostreisende Anlaß
§ 71.
I.
Gegenwärtige Postordnung tritt
nm
1. Juli d. I. in Kraft.
14. Juni 1892. Verfügung des Ministeriums zum Vollzug der Äusführungsvorfchristen über das Gesetz,
betreffend die Unterstützungen der zu Friedensütmngrn einberufenen Mannschaften. A.-Bl. S. 289.
1. Die Gemeindebehörde, der welcher der Unter-
stützung-berechtigten Familienglieder an verschiedenen
stützungSantrag anzumelden ist, ist der Bürgermeister des Orte-, an welchem der Unterstützungsberechtigte
Orten aufhalten. Die Anweisung erfolgt sofort für die ganze Dauer
zur Zeit des Beginnes des UnterstühungSanfpruchS
der Uebungszeit, in den Spalten 7-9 (Muster A)1
seinen gewöhnlichen Aufenthaltsort hat.
find aber die Beträge nach den einzelnen Halb-
Bei Arbeitern, welche außerhalb ihres Wohnortes
monaten (je am l.unt) 16. eines Monat- beginnend),
beschäfttgt find, gilt als Aufenthaltsort der Wohn
in welche die Uebung fällt, erfichtlich zu machen.
ort, nicht der Beschäftigungsort.
Die Zahlung für die einzelnen Halbmonate (§ 2
Die Bürgermeister find für die genaue Prüfung
der Ausführung-vorschriften) ist für jeden Betrag
de» Anspruchs und für die Richttgkeit der Beschei
auf der Empfangsbescheinigung besonder- zu quittiren.
nigungen verantwortlich.
Nachträgliche Anweisung eine- höheren Betrage-
2. Lieferungsverband ist der Kreis.
ist im Falle de- § 3, die Einstellung der Zahlung
Die Unterstützung-beträge werden durch den Kreis
bereit» angewiesener Unterstützungen im Falle de»
direktor, in den Stadtkreisen Straßburg und Metz
g 4 der Ausführungsvorschriften zu verfügen.
durch den Bezirk-präsidenten (Gesetz vom 30. Dez.
letzterem Falle ist die Mittheilung der Militärbe-
1871 8 14 Abf. 2) festgesetzt und auf die Steuer
hörde (8 6 der Au-führung-vorschriften) sofort an
kaste de- Orte-, an welchem der Unterstützung-be
die Steuerkaste zu übersenden mit dem Vermerk:
In
rechtigte fich aufhätt (Ziff. 1), zur Zahlung ange
„Zahlung der unterm.............................. 18 .... an
Eine Theilung der Anweisung aus ver
gewiesenen Unterstützung vom.................................. an
wiesen.
schiedene Kaffen für die Familie eine- Einberufenen
findet indessen nicht statt, auch wenn fich die unter-
emzustellen.* 1. Die Muster find nicht mit abgedruckt.
1892 (15. Juni — 17. Juni) 3. Die Steuerkaffen haben die quittirten Empfangs
397
stände, welche das Bezirkskommando erhebt, find
Die
bescheinigungen über die von ihnen gezahlten Be
mit thunlichster Beschleunigung zu beheben.
trage (Muster A)2 1 am Schluffe des Monats, in
von dem Bezirkskommando als richtig bescheinigten
welchem die letzte Zahlung erfolgt ist, der anweisen
Berechnungen
den Behörde einzureichen.
Zugleich ist ein von der
find von dem Kreisdirektor sofort
dem Bezirkspräfidenten einzusenden.
Kaffe anzusertigendeS summarisches Derzeichniß über
6. Der BezirkSpräfident stellt die Berechnungen
die gezahlten Beträge der anweisenden Behörde vor
fest und reicht dieselben in der doppelten Ausser»
zulegen, welches die letztere mit ihrem Anerkenntniß
tigung gemeinde- und kreisweise geordnet mit einer
über den gezahlten Gesammtbetrag sofort zurückgiebt.
Zusammenstellung für den ganzen Bezirk bis spä
4. Die Anerkenntnisse werden von den Steuer
testens zum 15. Februar jeden Jahres dem Ministerium
kaffen bei ihren monatlichen Abrechnungen mit der
ein, welches die Erstattung der gezahlten Beträge aus
LanveShauptkaffe der letzteren eingesandt. Die Ver
der Reichskaffe veranlaffen wird.
rechnung der gezahlten Beträge erfolgt bei den Dor-
7. Die Formulare zu den Empfangsbescheinig
ungen (Muster A) haben die Gemeinden zu be
schüffen der Verwaltung deS Innern. 5. Auf Grund der Empfangsbescheinigungen find von der anweisenden Behörde binnen Monatsfrist nach Empfang die Berechnungen nach Muster B1
schaffen ............ 8 Die Formulare B werden den Kreisdirektoren
geliefert.
in zweifacher Ausfertigung aufzustellen und den Bezirkskommandos zur Prüfung zuzufertigen. An
2. Folge» UebergaugSbestünmnugeu.
15. Juni 1892.
Kaiserliche Verordnung, betreffend die dem Landeshauptmann der Neu-Smaea-Lompagnir plstrhrndev richterlichen und Verwaltnugsbefugniffe. S. 673.
Nachdem die Neu-Guinea-Kompagnie die Lander-
Kommissar für das Schutzgebiet der Kompagnie
in ihrem Schutzgebiete wieder über
auf Grund der Verordnung vom 6. Mai 1890
nommen haben wird, gehen diejenigen richterlichen
(R.-G.-Bl. 1890 S. 67) zustanden, wieder aus den
verwaltung
und Berwaltungrbesugniffe,
die dem Kaiserlichen
1. Erlassen.auf Grund deS Gesetze», betreffend dieAechtSderhältniffe der deutschen Schutzgebiete'. S. unterm 17. April 1886.
Landeshauptmann über.
Der Zeitpunkt der Ueber
nahme der Lande-Verwaltung durch die Kompagnie
ist vom Reichskanzler bekannt zu machen.
17. Juni 1892. Oekauutmachuug des Reichskanzlers, betreffen- die Srauntweiu-Sebühreuordnuiig.' C.-Bl. 6. 423. Der BundeSrath hat in seiner heutigen Sitzung
erfolgen, soweit der 5 3 dieser Ordnung nicht Aus
Branntwein-Gebühren-Ordnung mit
der Maßgabe
zu
lich der Denaturirungen), sowie die amtliche Be-
glettung und Bewachung von Branntweinsendungen
beschloffen, die nachstehende genehmigen, daß dieselbe
nahmen vorschreibt, gebührenfrei.
am 1. Juli d. I. in Kraft tritt und von diesem
5 2. Den Anträgen der Gewerbetreibenden auf
Zeitpuntte an alle entgegenstehenden Bestimmungen
Vornahme amtlicher Abfertigungen u. s. w. ist nach
außer Anwendung kommen.
Maßgabe des BedürfniffeS und der verfügbaren Beamtenkräste mit thunlicher Beschleunigung zu ent
L Allgemeine Bestimmungen. gl. Die steuerliche Kontrole der Brennereien,
der Branntwein-Privallager, der Reinigungsan stalten und der anderen Gewerbsanstalten, in denen
unter steuerlicher Aufficht stehender Branntwein ver arbeitet wird, die
amtlichen
Abferttgungen
sprechen. Soweit nach dem Ermeffen der Direktivbehörde für einzelne Gewerbebetriebe die dauernde Anwefenhett von Beamten erforderlich erscheint, find stän
dige Beamte hierfür zu bestellen.
von
Branntwein und Branntweinfabrikaten (einschließ' 1. vgl. 6 11 Abs. 3 a. 1. bH Brauutweiusteuergesetze»
n. Gebühreupsticht. 8 3. Gebühren find zu erheben, wenn e» fich um
ie der in Bk«, d. 17. Juni 1896 veröffentlichten Fassung
eine Entschädigung für den Mehraufwand an Be-
Die Branntwein-Geb.-O. hat laut vkm.
amtenkrästen handelt, den die Derabsäumung ge
v. 11. April 1894 durch 8.-9149. v. 17. Mär, 1894 in $ 3
setzlich den Betheiligten obliegender Verpflichtungen
«M9L S. 91).
Zfff. 2 ß eine Aenderung erfahren, welche im Text berück-
fichttgt ist. — Ueber die für andere al» die hier geregetten
oder die Gestattung einer Ausnahme von dm Vor
Amt»haudlungen der Zoll- und Struerbeamten gu erheben
schriften der Branutweinsteuergesetze und der dazu
den Gebühren s. Bk«, d. 20. Aug. 1889 (E.-M. S. 501).
erlaffenen AuSführungSvorfchristm, insbesondere die
tSS2 (17. Zunr)
398
Bewilligung einer Erleichterung oder Begünstigung ! in der Steuerbehandlung zur Sicherung
der
Steuer- i
auftommeni nothwendig macht. Jnrbesondere find Gebühren zu erheben : , a) für die Ueberwachung einer Brennerei, wenn !
g) für die Ueberwachung des Betriebes einer GewerbSanstalt an Stelle der Denaturirung von Branntwein, sowie für die Ueberwachung der
Herstellung von Fabrikaten, welche mtt dem Ansprüche auf Steuervergütung für den darin
diese gemäß § 7 be8 Branntweinsteuergesetzes ,
enthattenen Branntwein auSgeführt oder nieder
vom 24. Juni 1887 unter dauernde Kontrole gestellt ist; , '
gelegt werden sollen;
b) für Abfertigungen, welche in einer Brennerei I oder in einem nicht am Wohnfitze der Abfer- |
tigungSbeamten befindlichen und nicht mit stän digen Beamten besetzten Privatlager oder in i
einer ebensolchen Reinigungsanstalt aus An- ,
d)für die amtliche Begleitung oder Bewachung
unter Steueraufficht stehender Sendungen. Befrett bleiben jedoch: 1. die amtliche Begleitung zwischen dem Grenz.
auSgangSamte und der Zollgrenze; 2. die an gebührensrett Abfertigungen fich
trag an anderen als den hierfür festgesetzten
unmittelbar anschlttßenden oder solchen un
Tagen auSgeführt werden.
mittelbar voraufgehenden amtlichen Be
Die AbsertigungStage für die nicht am Wohn fitze der Abfertigungsbeamten befindlichen und
gleitungen, «) zwischen einer Brennerei, einem Privat
nicht mit ständigen Beamten besetzten Privat
lager und einer Reinigungsanstalt des-
lager und Reinigungsanstalten werden ebenso,
selben Ortes und zugleich desselben Be-
wie die Termine für die Feststellung des in den
fitzerS, sofern der von der Sendung zu-
Brennereien erzeugten Branntweins, nach An
rückzulegende Weg nicht mehr als ein
hörung der betheiligten Gewerbetreibenden durch
den BezirkS-Oberkontrolör mindestens auf die
Kttomettr beträgt, 9) von Branntweinsendungen, die auf der
Dauer eines ganzen Monats im voraus bestimmt.
am Orte des Betriebes oder Lagers be
Gebühren find nicht zu erheben, wenn es
findlichen erlaubten Schiffsladepelle oder
fich nur um eine Verlegung des Abfertigungs
Eifenbahnstatton ankommen oder abgehen
termins handelt, oder wenn die Abfertigungen
und unter auttlicher Aufficht von oder
nur gelegentlich, bei einer durch die Nothwen-
nach dieser Ladestelle oder Station über
digkett der Bornahme nicht gebührenpflichtiger
Amtshandlungen herbeigeführten Anwesenheit
geführt werden; 3. die SchiffSbeglettungen und Schiffleichte
der Beamten in der Gewerbsanstalt erfolgen;
rungen auf dem Rheine und deffen kon
c) für amtliche Abfertigungen — einschließlich der
ventionellen Nebenflüffen, insoweit nicht
bei Umladungen.Z uladungen,Leichterungen,Ver-
die Fahrt ohne zwingenden Grund vom
schlußverletzungen u. s. w. während des Trans-
Schiffsführer verzögert oder unterbrochen
portS erforderlichen Amtshandlungen — an
wird, bezw. die Leichterung nicht durch
anderen Orten als der ordentlichen Amtsstelle,
ein Verschulden des Schiffsführer- noth
der Brennerei, dem Privatlager oder der Rei nigungsanstalt, sowie außerhalb der erlaubten
Lösch- und Ladeplätze.
wendig geworden ist; 4. die Schiffsbegleitungen auf den zum Zoll gebiet gehörigen Theilen der Unterelbe und
Die Erhebung einer Gebühr findet jedoch für
der Unterweser nach Maßgabe der in den
diejenigen Abfertigungen, welche am Wohnfitze
Zollregulattven für dtt Unterelbe und Un
der damit beauftragten Beamten auSgeführt
terweser hinfichtlich des Zollverkehrs ge
werden und für gewöhnlich an der AmtSstelle
troffenen Bestimmungen.
vorzunehmen wären, nicht statt, sofern deren Bornahme an der Amtsstelle aus dienstlichen
HI. Gebühreubetrag.
Rückfichten nicht ausführbar oder unzweckmäßig
a) Einzelgebühren.
erscheint;
d) für an sich gebührenfreie Abfertigungen, sofern
8 4. Die Höhe der Gebühren beträgt: a)bei gebührenpflichtigen Amtshandlungen aller
sie auf Antrag über den Zeitraum von zehn
Art am Station-orte oder in einer Entfer
Stunden für den Kalendertag hinaus statt
nung von weniger als 2 km von seiner OrtS-
finden, bezüglich der überschießenden Zett;
grenze oder, falls den betreffenden Beamten
e) für amtliche Abfertigungen an Sonn- und Fest
ein Dienstbezirk zugewiesen ist, in dttsem Dienst
tagen; f) für die amtliche Bewachung eines unter steuer-
niederen Ranges für jede angefangene Stunde
bezirk, für Aufseher und Beamte gleichen oder
lichemMitverschlusse stehenden PrivattagerS für
30 Pf., höchstens jedoch 3 M. für den Ka
Branntwein, sofern die Bewachung aus Antrag
lendertag und den Beamten, für Beamte höheren
deS Lagerinhabers eintritt, damit Arbetten in
Ranges da- Doppette.
dem Lager auSgeführt werden;
Bei an fich gebührenfreien Amtshandlungen
1898 (17. Juni)
399
ist die auf den Hin- und Rückweg verwendete
gleichzeitig erforderlich, so ist die Gebühr für jeden
Zeit niemals mit in Ansatz zu bringen, bei
von ihnen zu berechnen und einzuziehen. Dasselbe
an sich gebührenpflichtigen Amtshandlungen als
gilt,
dann, wenn der Ort der Amtshandlung außer
wegen der nothwendigen Ablösung nach einander
wenn zu einem Geschäfte mehrere Beamte
halb de- StationSorteS der mit der Abfertigung
verwendet werden;
beauftragten Beamten liegt;
bühren, die nach der Stundenzahl zu berechnen find
b) bei gebührenpflichtigen Amtshandlungen außer
jedoch
darf alsdann an Ge
(vgl. 8 4 unter a und b 1), im ganzen nicht mehr
halb des StationSorteS in einer Entfernung
erhoben werden, als wenn ein Beamter
von 2 km oder mehr oder, wenn es sich um
schäft allein auSgesührt hätte.
Beamte mit Dienstbezirk handelt, bei Dienst
da- Ge
Bei gleichzettiger Bewachung mehrerer Schiffe rc.
leistungen außerhalb diese- :
durch denselben Beamten ist die Gebühr nur ein
1. für die Begleitung von Dranntweinsendungen
mal zu berechnen und aus die einzelnen Schiffe rc.
auf der Eisenbahn oder dem Land- oder
gleichmäßig zu Vertheilen.
Wasserwege, wenn die Begleitung einschließ
8 10. Bei Schiff-begleitungen ist der Schiffs-
lich der zum Antritt der Begleitung etwa
führer verpflichtet, die Begleiter an den üblichen
nothwendigen Hinreise und der Rückreise nach
Mahlzeiten unentgeltlich theilnehmen zu lasten,
der Station nicht länger als 8 Stunden
b) Berwaltungskostenbeiträge.
jedoch 24
8 11. Werden zu gebührenpflichtigen Amtshand
Stunden nicht überschreitender Dauer, sowie
lungen Beamte ständig erforderlich, so haben die
dauert, l,so M.,
bei längerer,
für jede weiter angefangenen 24 Stunden3 M.;
bethelligten Gewerbetreibenden vom Beginn der stän
2. für alle sonstigen Amtshandlungen find Ge
digen Dienstthättgkell ab in der Regel nicht die
bühren in Höhe der den ausführenden Be-
Sätze des 8 4, sondern für jeden Beamten einen
amtennach den landesrechtlichen Bestimmungen
BerwaltungSkostenbeitrag in Höhe des Durchschnitts
zustehenden Tagegelder1 zu erheben.
einkommens der Kategorie der verwendeten Beamten
8 5. Wird der Transport einer unter amtlicher
nach Bestimmung der Direktivbehörde zu zahlen. Das
Begleitung abgelaffenen Branntweinsendung oder
Gleiche gllt von denjenigen Fällen, in welchen In
die Vornahme einer gebührenpflichtigen Amtshand
haber von Privattagern oder Branntweinreinigungs
lung ohne zwingenden Grund von den beteiligten
anstalten über das von der Direktivbehörde aner
Waarenführern oder sonstigen Privatpersonen ver
kannte Bedürfniß hinaus die Berellhaltung stän
zögert oder unterbrochen, so kann für die Zeit der
diger Beamtenkräfte beantragen. Wird in einzelnen
Verzögerung oder Unterbrechung der Gebührensatz
Fällen die volle Dienstthättgkell des ständig be-
im § 4 unter a und b 1 verdoppelt werden. Die
willigten Beamten von dem Gewerbetreibenden nicht
Entscheidung über die Anwendbarkeit des höherm
in Anspruch genommen und liegt gleichzeitig die
Gebührensatzes steht vorbehaltlich der Berufung auf
Möglichkell vor, den betreffenden Beamten ander
die höhere Instanz der die Gebühr erhebenden AmtS-
weit dienstlich nutzbringend zu verwenden, so kann
stelle zrü
nach der Bestimmung der obersten LandeSstnanz-
8 6. Die obersten Landesfinanzbehörden find er
behörde der von dem Gewerbetreibenden zu ent
mächtigt, die im 8 4 unter a und b 1 angeordneten
richtende BerwaltungSkostenbeitrag aus einen an-
Gebührensätze zu erhöhen, sofern fie dem entstehen
gemestenen Bruchtheil deS vollen Durchschnittsein
den Mehraufwande gegenüber zu gering erscheinen.
kommens beschräntt werden.
Erwachsen der Steuerverwaltung für die
Bei Bewilligung ständiger Beamten auf Kosten
mit der Ausführung gebührenpflichtiger Amtshand
der Gewerbetreibenden find letztere zu verpflichten,
8 7.
lungen beauftragten Beamten Ausgaben an Fuhr-
im Falle die ständige Dienstthättgkell oder Bereit-
losten, so erhöhen fich die Gebühren um den Betrag
Haltung auf ihren Antrag endgülttg aushvren soll,
dieser Ausgaben.
dies dem zuständigen Hauptamte drei Monate vorher
Dem Zahlungspflichtigen bleibt überlasten, statt
anzuzeigen und die Berwaltungskostenbeiträge bis
Entrichtung der Fuhrlosten für die angemestene Be
zur anderwellen Unterbringung der Beamten, läng
förderung der Beamten selbst Sorge zu tragen.
sten- jedoch für einen dreimonatlichen Zeitraum,
8 8. Sind zu einzelnen gebührenpflichtigen Amts handlungen, welche für gewöhnlich von Aufsehern
vom Beginn des auf die Anzeige folgenden Monats ab gerechnet, Wellerzuzahlen.
oder Beamten gleichen oder niederen Ranges aus-
Falls auf Antrag eines zur Zahlung eines Der-
in Ermangelung solcher höhere
waltungSkostenbeitrageS verbundenen Sewerbetrei-
Beamte verwendet worden, so gelangen gleichwohl
beilden die Ausdehnung der Amtshandlungen über
geführt
werden,
nur die Sätze für die ersteren zur Erhebung. 8 9. Werden zu einem Geschäfte mehrere Beamte
2. BflL v. d. 25. Ott. 1880 uuL v. 30. Juai 1860 sowie die Übrige» ta Register unter »Htetsegevühre»' »»geführte» vestiuamugeu.
die regelmäßige AbfertigungSzell (stehe 8 S unter d)
hinaus oder die Vornahme von Abferttgungen an
Sonn- und Festtagen (stehe 8 8 unter e) bewilligt wird, find für die überfchießende bezw. für die
ganze Zeit Einzelgebühren gemäß 8 4 einzuziehen.
400
1SSS (20. Juni)
Für alle anderen, in der betreffenden GewerbSan-
IV. Verrechnung der Gebühren.
statt selbst vorzunehmenden Amtshandlungen der-
S 12. Die den 88 3 bis 11 zu Folge aufkom
jenigen Beamten, deren Diensteinkommen al- Der-
menden Sebührenbeträge find für Landesrechnung
waltung-kostenbeitrag voll erstattet wird, find Einzel-
zu vereinnahmen.
gebühren nicht zu erheben.
20. Juni 1892. Handels- und Zchifffahrtsvertrag Mische« dem Veutsche« Reich ««d der Orientalischen Republik Uruguay.
«..«.-Bl. 1894. 6. 505.
20. Juni 1892. -ekanutmachung, betreffend Allerhöchsten Erlaß über die Anrechnung der Militärdirnst;eit auf das Sirnstalter der Lioilbeamteu. A.-Bl. E. 331.
Seine Majestät der Kaiser haben mittelst Aller
ersten etat-mäßigen Anstellung in Betracht kommt,
höchsten ErlaffeS vom 20. Juni 1892 zu genehmigen
die Zeit, welche fie während ihrer AuSbildungS-
geruht, daß die nachstehenden Bestimmungen, be
oder BorbereitungSzeit in Erfüllung der aktiven
treffend die Anrechnung der Miliärdienstzeit auf
Dienstpflicht im stehenden Heere oder in der Marine
Dienstalter der Civilbeamten,
vom 1. Juli
gedient haben, bis zum Höchstbetrage eine- Jahres
1892 ab für Elsaß-Lothringen Anwendung finden.
insoweit in Anrechnung gebracht, als fie in Folge
das
1. Den höheren Beamten, bei denen die Fähig
der
Erfüllung der
Dienstpflicht
die Befähigung
keit zur Bekleidung ihres Amts von dem Bestehen
zur Bekleidung des betreffenden Amt- später er
einer Prüfung abhängt, wird bei Bestimmung des
langt haben.*
Dienstalters, sofern dieselbe gemäß dem Zeitpuntte
3. Die in den Subalterndienst übernommenen
deS Bestehens der Prüfung zu erfolgen hat, die
Militäranwärter sollen bei Feststellung ihrer An-
Zeit, welche fie während ihrer Studienzeit oder
ciennetät um ein Jahr oder, wenn die Invali
ihres Vorbereitungsdienstes in Erfüllung der aktiven
dität vor Ablauf eines Jahres eingetreten ist, um
Dienstpflicht im stehenden Heere oder in der Marine
die thatsächlich abgeleistete attive Dienstzeit zurück-
gedient haben, insoweit in Anrechnung gebracht, als
in Folge der Erfüllung der aktiven Dienst-
datirt werden,
sobald
fie eine etatSmäßige An
stellung erhalten.-
pflicht die Ablegung der bezeichneten Prüfung später stattgesunden hat.1
2. 6. jedoch Erl. v. 20. Febr. 1895. 3. Ueber die Beförderung ehemaliger Militäranwärter
2. Den Subalternbeamten wird bei Feststellung des Dienstalters, welche- für ihre Berufung zur 1. Für die Gerichtsassessoren war eine weniger beschränkte
auS GerichtS-eekretariatS-Asfistenten- in Sekretärstellen ist
eine Vfg. Min. v. 2. April 1894 ergangen lJust.-Gannnl. XIX,
6. 119), in welcher gesagt ist:
Berücksichtigung bei Militärdienstes oll zulässig im § 86
.Bei der Beförderung ehemaliger Militäranwärter auS
deS PrüfungSregulativS, Fassung d. 10. Aug. 1891, vorge
Asfistmtenstellen iu Sekretärstellen wird in Zukunft nach fol
sehen. Mit Rücksicht auf obige Bestimmung ist gemäß einer
genden Grundsätzen Verfahren werden:
1.
Bfg. deS OberlandeSgerichtS-Präsideuten und deS Oberstaats
Den Militäranwäriern und ehemaligen Milttäran-
anwalts v. 8. Dez. 1894 (Jnst.-Samml. XU. E. 308) .seitens
wärtern, welche die Prüfung für daS GerichtSschreideramt
deS Ä. Ministeriums für angezeigt erachtet worden, im An
bestanden haben, wird für die Anwartschaft auf Sekretär
schluß an die in Preußen gellenden Grundsätze (vgl. Müller,
stellen, im Anschluß an die in Preußen im Eiuverständniste
Justizverwaltung L E. 96-98) den aktiven Militärdienst
mit dem Herrn LriegSminister getroffene Regelung, eine feste
mit den sonstigen militärischen Dienstleistungen, durch die
Anciennetät beigelegt.
ein Referendar dem Vorbereitungsdienst entzogen wird, auf
2. Die Feststellung dieser Anciennetät erfolgt in der Weise,
gleiche Linie zn stelle«, so daß die Uarechaun- allgemein
daß der Tag de» Bestehen» der Prüfung für da» Gericht»-
anr auf der Grundlage deS 8 18 deS Regulativs v. 27. Jan.
schreiberamt zu Grunde gelegt, jedoch um einen Theil der
1882 (f. dass, unterm 10. Aug. 1891) einzutreten Has. Für
aktiven Militärdienstzeit zurückdattrt wird, und zwar
die Folge fei daher auch die Zeit deS aktiven Militärdienste»
bei mindesten» 12 jähriger MUitärdienstzell um 4
ohne Weiteres nur iu dem Maße auzurechnen, wie dies der
11
8 18 «bf. 1 de» Regulativs vorfchreibt. Falle die «ilitärifche
10
Dienstzeit in zwei Jahre deS Vorbereitungsdienstes, fo fei
die Anrechnung in der dem Referendar günstigsten Weife zu bewirke«. Zur Anrechnung einer längeren Dauer bedürfe eS der Genehmigung deS Ministeriums. Diese werde unter den
hervorgehobenea verhältnistea nur dann erthellt werden wenn ausnahmsweise für die Zeit, deren Anrechnung bezweckt
•
•
•
Jahre,
S'/u
.
8
.
9
2'/,
,
8 7
2
6
1
*>5
.
.
Vli ,
•
Sahr,
.
1/. I* •_ 3. Die Beförderung derjenigen Anwärter, welche bei Er
•
wird, unbedenklich als dargethan zu erachten ist, daß der
laß dieser Verfügung die Prüfung für da» Gericht» schreibet
Referendar sich mit Erfolg im vorbereitnngSdienste be
amt berellS bestanden haben, erfolgt «ach dem Gnmdfatze,
fchäfttgt habe.
daß die Zeit be» Bestehen» der Prüfung für da» Gerichts-
401
1893 (20. Juni — 23. Juni — 25. Juni) 4. Anderen als den in Nr. 1 und 2 bezeichneten
Beamten, welche nicht zu den Unterbeamten gehören,
5. Diese Vorschriften treten am 1. Juli 1892
in Kraft.
kann die Zeit, welche sie in Erfüllung der aktiven
6. DaS Dienstalter eines Beamten kann in An
Dienstpflicht im stehenden Heere oder in der Ma
wendung der Dorfchristen in Nr. 1 bis 4 nicht
rine gedient haben, in entsprechender Anwendung
früher als vom 1. Juli 1892 bestimmt werden.
der Bestimmungen in Nr. 1 von dem Reffortchef
Beamte der gleichen Dienstgattung, deren Dienst-
bei Bestimmung des Dienstalters in Anrechnung
alter vom 1. Juli 1892 bestimmt worden ist, wäh
gebracht werden.
rend eS in Anwendung der bezeichneten Dorschristen
von einem früheren Zettpuntt zu bestimmen ge schreiberarnt in Verbindung mit dem auf dieser Grundlage zu berechnenden Asfistentendienstalter in Betracht kommt.
ES bleibt Vorbehalten, nach dem gleichen Grundsätze auch noch die Anwärter zu behandeln, die im Lause dieses JahreS
wesen wäre, werden in ihrem Verhältniß zu einander so behandelt, als wenn ihr Dienstalter von dem letzteren Zeitpuntt bestimmt worden wäre.
die Prüfung für das Gerichtsschreiberamt bestehen...............'
20. Juni 1892. Verfügung des Ministeriums, betreffen- die Abhaltung von Gerichtstagen in Gbrr-
herghenu durch da» Amtsgericht Enfisheim. Just.-Samml. XVII. 6. 453.
Auf den gefälligen Bericht vom 14. l. M. T. 2204
wird hiermit angeordnet, daß durch
das Amts
gericht Enfisheim monatlich ein Gerichtstag für die
Gemeinden Oberhergheim, Niederhergheim, Bilzheim, Niederenzen und Rüstenhart in Oberherg heim abgehatten wird............
23. Juni 1892. Verfügung des Ministeriums, betreffend die Führung des Handelsregisters bezüglich
der Gesellschaften mit beschränkter Haftnag. Just.-Eamml. XVH. 6. 456. Nach § 13 tos. 2 des Gesetzes vom 20. April
d. I. lR.-G.-Bl., S. 477) gelten die nach Maß
ohne weiteres Anwendung. (Dgl. die Begründung
zu den 58 7, 8 des Gesetze»)
errichteten Gesellschaften mit
Hiernach ist, wa» die Führung de» Handels
beschräntter Haftung als Handelsgesellschaften im
registers lGesellschaftSregister») betrifft, ins
Sinne deS Handelsgesetzbuchs. Auf die Eintragungen
besondere aus die Instruktion vom 28. Sept. 1872
in das Handelsregister, die demzufolge in verfchie-
(Samml. I, S. 306) zu verweisen. Für da» Kasten
denen Bestimmungen des Gesetze» angeordnet find,
wesen find die 88 1. 2 der Kaiserlichen Verord
finden, sowett nicht dieses selbst — wie z. B. über
nung vom 12. Juli 1872 (Samml. I, S. 283) mit
den Inhalt der Anmeldungen und über die zur
den durch da» Gesetz vom 3. April 1880 eingetretenen
Anmeldung berufenen Personen — besondere Vor
Aenderungen maßgebend.
schriften enthält, die bezüglichen allgemeinen Vor
ungen
schriften de» Handelsgesetzbuchs und der zu dessen
vom 3. Sept. 1890, Samml. XV,
Ausführung ergangenen Gesetze und Verordnungen
vom 18. Mai d. I., II. A. 287.)...............
gabe dieses Gesetzes
1. Au Banb m nicht abgedruckt.
(Dgl. dazu die Verfüg
vom 20. Febr. 1874,1 Samml.
IV, S. 1,
S. 311,
und
------------------
25. Juni 1892. Verfügung -er Ministeriums, betreffen- die Dienstbücher -er Lchiffslrnte auf -en -eutfcheu Nheiufchiffen. A.-Bl. 6. 331. E» ist bemerkt worden, daß die auf die Dienst
1. Wer auf einem deutschen Rheinschiffe oder aus
bücher der Schiffsleute auf den deutschen Rhein
einem den Rhein befahrenden Schiffe eine» Neben
schiffen bezüglichen Bestimmungen der für die Be
flüsse» de»
zirke Ober- und Unter-Elsaß erlassenen Bezirk»-
Schiffsgeselle, Schiffsgehilfe, Schiffsknecht, Heizer,
Rheine» al» Lehrling,
Schiffsjunge,
ein
Polizeiverordnungen vom 20. Juli 1874 bezw. vom
Matrose,
10. Aug. 18741 nicht überall beobachtet werden.
festes Dienstverhältniß tritt, muß mit einem Schiffs-
Ich sehe mich daher veranlaßt, die ftaglichen Be
dienstbuche versehen sein, einerlei, ob er in Deutsch
stimmungen nachstehend in Erinnerung zu bringen:
land oder im Auslande beheimathet ist.
1. Diese Polizeivrrorbmmgen sind in Bb. m nicht ab-
Bootsmann
oder
Steuermann
Die Rheinschifferpalente besitzenden Steuerleute
bedürfen eines Dienstbuches nicht.
gebrückt.
Samml. b. in Clsatz^öothr. gelt. Gesetze, Bb. VI.
in
1892 (28. Juni)
402
2. Die Ausstellung des Dienstbuches ist bei dem
Nothfällen abgesehen, Schiffsmannschaften ohne das
Bürgermeisteramte des inländischen HeimathS- oder
vorgeschriebene Dienstbuch nicht in Dienst nehmen. 5. Den Schiffsführern liegt ob, bei der Annahme
Wohnorte- nachzusuchen.
Ausländer, welche keinen ständigen Wohnsitz im
eines Schiffsmannes den Tag des Diensteintritts,
Julande haben, können den Antrag auf Ausstellung
bei dem Ausscheiden den Tag des Dienstaustritts
deS Dienstbuches unter Vorlegung der erforderlichen
sogleich im Dienstbuche zu vermerken und auf Ver
Ausweise über ihre Person bei dem Bürgermeister
langen des Austretenden auch ein FührungSzeugniß
amte ihre- Aufenthaltsorte- anbringen.
einzutragen.
Die Ausstellung des Dienstbuches erfolgt
auf
6. Das Dienstbuch kann alsbald nach dem Dienst-
den Antrag des Bürgermeisters bei dem Bezirks
auStritte der nächsten Polizeibehörde (Bürgermeister,
Polizeikommiffar) zur Vifirung vorgelegt werden,
präsidium.
Wer mit einem von der zuständigen preußischen,
bei verspäteter Vorlage kann die Vifirung versagt
bayerischen, badischen oder hessischen Behörde aus
gefertigten Dienstbuche versehen
ist,
werden.
braucht ein
7. Schiffsleute, welche den Vorschriften über die
Dienstbuch in Elsaß-Lothringen nicht zu lösen.
Führung u. s. w. der Dienstbücher zuwiderhandeln,
S. Während der Dauer des DienfwerhältniffeS
unterliegen nicht nur der hierdurch verwirkten Strafe,
haben die EchiffSleute das Dienstbuch stets bei sich
sondern können auch
zu führen.
schifferpatentes nicht rechnen.
4.
Die EchiffSführer dürfen,
auf Ertheilung eines Rhein
von dringenden
28. Juni 1892. -ekmmtmachung des Neichspostamtes über die Sedingungen für die Sethriliguag an einer Ltadt-Mufprecheinrichtnvg. C.-Bl. S. 508. In Gemäßheit be8 § 6 des Gesetzes über das
Telegraphenwesen
de« Deutschen Reich» vom
Letztere Verpflichtung erstreckt sich nicht nur auf
6.
den Ersatz der Apparate und des Batterieschranks
werden nach
nebst Inhalt, sondern auch auf den Ersatz der Zimmer-
stehend die Bedingungen öffenllich bekannt gemacht,
bezw. Zuführungsleitungen innerhalb der Grenzen
unter welchen die ReichS-Post- und Telegraphen
des betreffenden Gebäudes.
April 1892
(R.-G.-Bl.
6. 467)
verwaltung den Anschluß an die Stadt-Fernsprech-
Die Einholung der Genehmigung des Hauseigen thümers zur Einführung der Leitung in das von
einrichtungen zur Ausführung bringt.
dem Theilnehmer bewohnte Haus nach Maßgabe
Beding«»«»» für Me Betheiligung an einer Btadt-Fernsprecheiurtchtuag.
i
Zweck der Fernsprecheinrichtung.
|
der allgemeinen Grundsätze, sowie zur Anbringung
nicht allein der Vorrichtungen, welche für die Ein richtung von Sprechstellen in dem Hause, sondern
1. DieSta d t -Fernsprecheinrichtung dient während
auch
der Geschüstrstunden der Centralstellt: a) zum mündlichen Verkehr der Theilnehmer unter
einander mittel» de» Fernsprecher».
Art de» Anschlüsse».
welche zum
Gestänge, Stützen,
Isolatoren u. s. w., ist Sache
TheilnehmerS.
Die Beibringung dieser Ge
des
b) zur Uebermittelung von Nachrichten an die Crntralstelle behuf» der Weiterbeförderung.
aller derjenigen Vorrichtungen,
Ausbau des Fernsprechnetzes erforderlich find, z. B.
nehmigung des HauSeigenthümerS istDorbedingI
ung für die Herstellung des beantragten Fern ' sprechanschluffes.
2. Aus Kosten der Reich»-Post- und Tele- |
Eine
Dermiethung der
Fernsprechstelle
graphrnverwaltung wird für jeden Theil-
oder eine Benutzung in nicht eigenen
neh mrr nach der Wohnung, den Geschäftsräumen
heiten gegen Entgelt ist nicht gestattet.
ic. eine Verbindung mit der Centralstelle nebst zu
Angelegen
Dagegen kann der Besitzer eines HauseS bezw.
gehöriger Fernsprechstelle hergestellt, und diese
Grundstücks, welches durch
ihm gegen Entrichtung einer festen Vergütung zur
Fernsprech-Centralstelle angeschloffen
Benutzung überlasten; die Unterhaltung der Leitung
Wohnungen, Läden, Werkstätten und sonstigen Ge
eine Leitung
ist,
an
die
in
den
und der Fernsprechstelle erfolgt ebenfalls auf Kosten I schäftsräumen ic. desselben Gebäudes oder Grund der Verwaltung.
Für vorsätzliche oder fahrläsfige
Beschädigungen der Apparate und Zubehörtheile
haftet der Theilnehmer.
Derselbe verpflichtet sich
stücks Fernsprechstellen einrichten lasten und die Be
nutzung derselben den Miethern gegen Entgelt ge statten.
In solchen Fällen muß die Verbindung
außerdem, die Apparate aus eigene Rechnung gegen
dieser Fernsprechstellen
Feuer-gefahr zu versichern und in jedem Falle
stalt bezw. untereinander durch eine vom Haus
für einen durch etwaigen Brandschaden der Ver
besitzer hierzu bestimmte Person
waltung entstehenden Nachtheil voll aufzukommen, i wirkt werden.
mit der VermittelungSan(Portier
k.)
be
1892 (28. Juni) Anschluß mehrerer Stellen desselben Theil-
403
Gebrauch einer einzigen Anschluß leitung, abgesehen von den Gebühren
nehmerS. 3. In die Fernsprechleitung eines TheilnehmerS
für den Anschluß der ersten Sprech
kann eine demselben Theilnehmer zugehörige
stelle (zu a und b) jährlich je .
zweüe Fernfprechstelle als Zwischenstelle einge
auf jedes HauS bezw. Grundstück
schaltet werden, falls die letztere nicht mehr als
jedoch mindestens jährlich
500 Meter von der Anschlußleitung abliegt. Die
zu entrichten,
Einschaltung weiterer Zwischenstellen in
eine und
eines zweiten,
0 für die Aufstellung eines zweiten,
dritten rc.
eines und
desselben TheilnehmerS
oder Fernsprech-
in verschiedenen Räumen desselben
Weckers in einem anderen, demselben Theil
Grundstück- ist ein jährlicher Zu
Fernsprechapparates
nehmer gehörigen Raume der Wohnung oder
schlagsbetrag zu entrichten, und zwar:
deS Grundstücks darf nur nach Verständigung mit
») wenn der zweite, dritte u. s. w.
Apparat in demselben Gebäude
der auSführenden Behörde erfolgen.
wie die eigentliche Fernsprechstelle
Berechnung der Jahresvergütung.
4. Die Vergütung für die Ueberlaffung einer Fernsprechstelle nebst zugehöriger Leitung ist wie
und eS der
untergebracht wird,
Herstellung
einer Außenleitung
zur Einschaltung deS zweiten, brü
folgt festgesetzt:
ten u. f. w. Apparats nicht be
a) für jede innerhalb deS Bereichs einer
darf, je............................................... 20
selbstständigen Stadt-Fernsprechein-
-war
demselben
Luftlinie) von der Haupt-Vermüte-
Apparat
lungSanstalt entfernt belegene Fern
Grundstück, aber in einem an-
auf
sprechstelle (Endstelle) find jährlich
beten Gebäude al- der erste Ap
zu zahlen..................................................... 150 JL,
parat unter Herstellung einer be
sonderen Außenleitung angebracht
b) bei den außerhalb dieser Grenze be-
wird, je...........................................50
legenen Fernsprechstellen — bis zu An-
g) für die Aufstellung einer Weckvor
schlüfle zulässig find, bestimmt die
richtung gewöhnlicher Art unter der
LeitungSlänge
solche
ReichS-Pop- und Telegraphenverwal
selben Voraussetzung wie zu 5 ist
tung — erhöht sich die jährliche
je ein Zuschlag-betrag zu entrichten
Vergütung für je 100 m Anschluß
von jährlich...........................................
leitung oder einen Theil dieser Länge,
,
5
,
h) für besondere Weckvorrichtungen rc. abweichen
der Einrichtung find
von der unter a bezeichneten Grenze ab gerechnet, um..............................
,
si) wenn der zweüe, dritte u. f. w.
richtung. Hl )U 5 km (nach der
welcher
100
...
brüten u. f. w. FernfprechapparatS
dieselbe Leitung ist nicht zulässig.
Die Aufstellung
50 Arbeiten
(Samml.. G. 416);
1891
4. die Dfgn. v. 6. Nov. und 5. Dez. 1891, betr. die Lin«
und vom 21. April 1892 (Central- und Bezirks
reichung von monatlichen Ueberfichten (Samml., S. 422,
amtsblatt 1891 S. 141 ff.. S. 167 ff., S. 176 ff..
442); 5. die vfqn. v 19. Nov. 1891 und 23. Juni 1892. betr. die
1892 S. 215 ff.) werden aufgehoben.*?
Zustellungen bei Forstgrundstücken und Marksteinschutz.
27. Die in Vein. 1 erwähnte vfg. Win. v. 22. Jnli 1893
weist darauf hin, daß die nachbezeichneten Bestimmungen in
stächen (Sammt. 1891, 6. 433; 1892, G. 455); 6. die vfg. v. 8. Tez. 1891, betr. die Vergütungen für
Dienstleistungen der Semeindediener, sowie die Anwei
Geltung bleiben. 1. die Verfügungen d. 21. Sept, und 20. Nov. 1891, betr. die LeiseentschLdigungen für GerichtS-Affefforen, Hülfs-
sungen der Kosten und Auslagen (S. 447); 7. die vfg. v. 31. Juli 1892. betr. die Abgabe der Eigen. thumS-veränderungSlisten an die Steuer, uud Kataster,
gerichttfchreiber und Notariats-Kandidaten;
2. die vestmonuug einer vfg. d. 12. Ott. 1891, der zu
kontrolöre (Sammt., S. 476).
folge die Termine in Grundbuchfachen sich möglichst
Tie vfg. unter 2 ist nicht veröffentlicht; von Abdruck der
auf mindestens sechs Tagesstunden erstrecken sollen und
unter 3-7, welche lediglich für den inneren Dienst Bedeu
thunlichst so zu legen find, daß die Gerichtsbeamten
tung haben, ist abgesehen.
25. Juni 1893. Oekanntmachmlz -es Ministeriums, betreffen- -ie jährliche Ermittelung -es Ernteertrags. A.-Bl. S. 297. Nach dem Beschlusse des Bundesraths vom 7.
Juli 1892 hat vom Jahre 1893 ab jährlich eine
8 4.
Für
die Berechnung des
gesammten
Ernteertrages der einzelnen Fruchtarten im Jahre
1893 ist der in Gemäßheit der Bekanntmachung
Ermittelung der Ernteerträge fiattzufinden. Wegen Ausführung dieses BundeSrathSbeschluffeS
vom 16. Mai 1893 für dieses Jahr ermittelte Um
fang der Anbauflächen maßgebend.
wird Folgendes bestimmt:
Die betreffen-
§1. Die Ermittelung des Ernteertrages nach
den Zahlen werden von dem Statistischen Büreau
Maßgabe des vorgeschriebenen Erhebungsformulars
in Spalte 2 des Formulars E eingetragen werden.
E*1 2 ist von den Gemeindebehörden vorzunehmen.
Spalte 3 und 4 des Formulars find
Jede Gemeinde bildet einen Erhebungsbezirk.
1893 überhaupt nicht auszufüllen.
im Jahre
8 2. Der Ernteertrag jeder Frucht ist nach dem
Für die folgenden Jahre werden die Eintragungen
Gewicht (in Doppelzentnern zu 100 kg) der Ernte
in Spalte 2 gleichfalls vom Statistischen Büreau
masse auSzusprechen, welche im Erhebungsjahre auf
bewirkt werden.
dem Gebiete des Gemeindebezirks durchschnitt
4 vom Jahre 1894 an von der Aufnahme-Kom
lich vom Hektar gewonnen worden ist.
mission und zwar die Spalte 3 schätzungsweise
Für
Wein findet die Angabe nach der Zahl der Hekto-
Dagegen find die Spalten 3 und
auszufüllen.
Mer Weinmost statt, welche auf dem Hettar der
8 5. Ueber die Strohernte von den einzelnen Ge
im Ertrag stehenden Weinberge erzeugt worden find.
treidearten und Hülsenfrüchten, den Ertrag von
8 3. Die Angaben find überall auf Grund mög
Serradella als Nachfrucht und den Weideertrag der
lichst umfaflend eingezogener Nachrichten und sach
Wiesen und Weiden ist in Spalte 6 deS Erhebungs
kundiger Begutachtung sestzustellen. Zu diesem Zweck
formulars nur anzugeben, ob die Ernte gut, mittel
hat der Bürgermeister eine Aufnahme-Kommission
oder gering ausgefallen ist.
zu bilden, welche unter seinem Borfih die erforder
8 6. Als Richtschnur für daS Ermittelungsver
lichen Erhebungen vorzunehmen und deren Ergeb
fahren dienen die in der gegebenen Anleitung ent
niß in das Erhebungsformular E (Spalte 5) ein
haltenen Gesichtspunkte.
8 7. Jede Gemeinde erhält:
zutragen hat. In die Aufnahme-Kommission find nur sach
3 Exemplare dieser Bekanntmachung
kundige mit der Landwirthschast vertraute Persön
3
In der Regel wird es sich
3
lichkeiten zu berufen.
der Anleitung, „
deS Erhebungsformulars E.
empfehlen, dieselben Personen zu wählen, welche zu
Hiervon ist je ein Exemplar zu den Atten zu
der Ermütelung der Anbauflächen zugezogen wor-
nehmen, während die beiden anderen Exemplare für
ben find. (Dergl. 8 5 der Bekanntmachung vom 16.
den Handgebrauch der Aufnahme-Kommission be
Mai 1893. I. C. 568.)*
stimmt find.
Letztere sind behufs der ferneren Be
1. Die Formulare find nicht abgedruckt.
nutzung in den folgenden Jahren sorgfältig aus
2. Nicht veröffentlicht.
zubewahren.
1893 (28. Juni)
551
§ 8. Zur Eintragung der Ergebnisse der Er
andere dagegen bis zum 1. November jeden Jahres
mittelung der Ernteerträge erhält jede Gemeinde
von dem Bürgermeister unmittelbar an das
vom Jahre 1893 ab jährlich 2 Erhebungsformu
Statistische Büreau des Ministeriums
lare E.
zu Straßburg einzusenden.
Beide Exemplare find auszufüllen, das eine der
Die Sendung hat portofrei zu erfolgen.
selben ist in das Gemeindearchiv aufzunehmen, das
28. Juni 1893. Verordnung des Ministeriums, betreffend die veterinärpolyeiliche Lontrole der Einfuhr
und Durchfuhr von Thieren.' «.-Bl. S. 197.
I. lUgemeine Bestimmungen.
Der Nachweis wird durch eine Bescheinigung
Art. 1. Pferde, Maulthiere, Esel, Rinder, Schafe,
der Polizeibehörde deS Heimathortes geführt,
Schweine und Ziegen, welche zur Einfuhr oder
auf welche die in Art. 6 dieser Verordnung
abgesehen von den in
für Ursprungszeugnisse getroffenen Anordnungen
Art. 2 angegebenen Ausnahmen, an der Au-landS-
Anwendung finden und aus welcher Tag und
Durchfuhr gelangen, find,
grenze von einem beamteten Thierarzt zu unter
Stunde erfichtlich fein muß, an denen das Ver
suchen.
lassen des Heimathortes stattgefunden hat.
Thiere, welche bei dieser Untersuchung mit einer ansteckenden Krankheit behaftet oder einer solchen verdächtig befunden werden,
sowie Thiere, welche
mit kranken oder verdächtigen Thieren zusammen
befördert worden oder sonst in Berührung gekommen find, werden zurückgewiesen.
Art. 3. Die in Art. 1
angeordnete tierärzt
liche Untersuchung findet bei allen Grenzzollstellen8 statt, soweit nicht die Einfuhr und Durchfuhr von
Thieren auf bestimmte Eingangsstellen beschränkt ist41 52 3
Art. 4. Der Bezirkspräfident bestimmt die be amteten Thierärzte, welche die nach Art. 1 statt
Art. 2. Einer Untersuchung liegen nicht:
findenden Untersuchungen an den einzelnen Ein
1. Pferde und andere Thiere, wenn auS ihrem
gangsstellen vorzunehmen haben, und deren Stell
Gebrauch beim Eingänge überzeugend hervor
vertreter.
geht, daß fie als Zug- oder Lastthiere , zur Be
Er kann ferner anordnen, daß die regelmäßige
spannung eines Reise- oder Frachtwagens ge
Vornahme der Untersuchungen nur an bestimmten
hören, zum Waarentragen oder zur Beförde
Tagen und Tageszeiten erfolgt.
rung von Reisenden dienen. 2. Die bei dem Verkehr auf den Kanälen ver
wendeten Zugthiere, unbeschadet jedoch verwegen
der Untersuchung des Gesundheitszustandes dieser
Die Namen der Thierärzte und die nach Abf. 2
getroffenen Anordnungen find im Central- und Be zirks-Amtsblatt zu veröffentlichen.8
Zur Vornahme von Untersuchungen an anderen
Thiere bestehenden besonderen Vorschriften.
Tagen oder Tageszeiten ist der damit beauftragte
3. Thiere, welche in Folge der für den Keinen
Thierarzt nur verpflichtet, wenn er durch den Ein
Grenzverkehr nach Maßgabe des örtlichen Be-
führenden wenigstens 24 Stunden vorher von dem
dürsnifleS angeordneten besonderen Erleichte
Zeitpunkt der Einfuhr benachrichtigt worden ist.
rungen zollfrei eingehen. 4 8 Thiere, welche nachweislich zum Belegen oder
Schneiden oder zur thierärztlichen Behandlung
Art. 5. Für die Vornahme der Untersuchung
wird von dem Begletter der Thiere eine Gebühr
erhoben.
aus Elsaß-Lothringen nach dem Auslande ge
Diese Gebühr ist zahlbar an die Kasse derjenigen
bracht worden find und welche binnen 48 Stunden
Grenzzollstelle, bei welcher die Thiere zum Eingang
rach Verlassen des Heimathortes aus dem Aus
kommen.
lande zurückkehren.
an den untersuchenden Thierarzt ist unstatthaft.
Die unmittelbare Zahlung der Gebühr
Die Erhebung der Gebühr findet nach den Sätzen 1. Erlassen .auf Grund des § 7 deS AeichSgesetze«, betr.
die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen, vom 23. Juni 1880 (A-S.-Bl. 6. 153), de« § 9 deS zur Ausführung
des als Anlage A beigefügten Tarifes statt.
Die
Sähe dieses Tarifes erhöhen fich aus das Dreifache
diese« Reichsgesetze« erlassenen LandeSgesetze« v. 27. Mürz
im Falle der Vornahme einer außerordentlichen
1881 (Gesetz-Bl. für Elsaß-Lothringen S. 67) und deS § 3 der
Untersuchung im Sinne des Art. 4 Abf. 4 dieser
Vollzugsverordnung v. 28. März 1881 (Gesetz-Bl. für Elsaß.
Verordnung.
Lothringen 6. 70)/
6. die neue Fassung des ReichSgesetzeS
unterm 1. Mai 1894. — Die Bestimmungen der vorl. B.
über die Vieh-Ein- und Durchfuhr haben selbstverständlich nur insoweit Anwendung zu finden, als die Ein- und Durch fuhr au« einzelnen Staaten nicht überhaupt untersagt oder
an weitere Beschränkungen (vorübergehend) geknüpft ist.
2. Zisf. 4: Zusatz zufolge D. v. 26. Sept. 1895.
3. An der luxemburgischen Grenze: UebergangSsteuerstelle
Art. 35. 4. Dgl. Art. 11, 16, 19, 22.
5. Diese Anordnungen wechseln vielfach, weshalb von Auf-
führung derselben abgesehen ist.
1893 (28. Juni)
552
Art. 6. Soweit bei der Einfuhr oder Durchfuhr
hängig machen,
daß auch nach erfolgter Ein
von Thieren die Beibringung von Ursprungs- oder
fuhr noch eine besondere, andauernde, veterinär
Gesundheitszeugnissen (Pässen) verlangt wird « find
polizeiliche Ueberwachung der eingesührten Thiere
für Pferde, Maulthiere, Esel und Rinder (Groß
stattfindet.
vieh) Einzelzeugnisse
Für Kleinvieh
erforderlich.
II. Besondere Bestimmungen.
(Kalber, Schweine, Schafe und Ziegen) genügen Gesammtzeugniffe,
die
falls
einzelnen
Thiere
darin
A. Der Verkehr mit Thieren aus Oesterr e i ch - U n g a r n.8 67
nach Stückzahl, Gattung (Raffe), Farbe und sonstigen äußeren Merkmalen in einer Weise gekennzeichnet find, welche eine Prüfung der Identität ermöglicht.
Soweit
Art. 7.
die
Einfuhr
von Thieren auf der Eisenbahn
oder Durchfuhr
erfolgt,
die
find
Thiere nach geschehener Untersuchung ohne Umladung
ohne
und
unnöthigen
Aufenthalt
ihrem Bestim
oder durch das deutsche Ge
mungsort zuzuführen
oder
Einfuhr
Die
Durchfuhr
von
Thieren aus Oesterreich-Ungarn darf nur bei dem
Nebenzollamt I Basel stattfinden.
Bei
12.
Art.
der
oder
Einfuhr
Durchfuhr
find Ursprungszeugniffe (Päffe) beizubringen.
(Art.
Dieselben müssen die Angabe des Ursprungs
6).
und
ortes
des politischen Bezirks
und desjenigen
größeren Verwaltungsbezirks (in Oesterreich: König
biet zu leiten. Die auf dem Landwege eingeführten Thiere find
ohne Verzug
11.
Art.
ihren Bestimmungsort
an
zu
ver
reiche und Länder, in Ungarn: Komitate) enthalten,
welchen
der Ursprungsort
angehört.
von der Ortsbehörde ausgestellt
bringen.
Sie müssen
und mit der Be
die Einfuhr von Thieren zum
scheinigung eines staatlich angestellten oder von der
Zwecke der Schlachtung in einem öffentlichen Schlacht
Staatsbehörde hierzu besonders ermächtigten Thier
hause geschieht, so hat der untersuchende Thierarzt
arztes darüber versehen sein,
die Schlachthausverwaltung des Bestimmungsortes
a)daß die Thiere gesund
Art.
8.
Wenn
von der geschehenen Einfuhr und dem vorausficht-
lichen
des
Zeitpunkte
Eintreffens
der
Sendung
d)daß
am Herkunftsorte
schleunigst, den Umständen nach auf telegraphischem
gemeinden
Wege zu verständigen.
vor der Absendung
Wenn die Einfuhr der Thiere zu einem anderen
befunden worden find
und
und in den Nachbar
innerhalb der letzten vierzig Tage
die Rinderpest
oder eine
hinfichtlich deren die Anzeige
andere Seuche,
Zwecke erfolgt, so hat der untersuchende Thierarzt
pflicht besteht, und die auf die betreffende Thier
gleicher Weise die Ortspolizeibehörde des Be
gattung, für welche diese Zeugnisse ausgestellt
in
stimmungsortes zu benachrichtigen.
Die Uebersendung
find, übertragbar ist, nicht geherrscht hat.
der Benachrichtigung
erfolgt
Das Zeugniß muß ferner von solcher Beschaffen
in beiden Fällen durch Vermittelung der betreffen
heit sein, daß die Herkunft der Thiere und der bis
den Grenzzollstelle.
zur Eintrittsstelle zurückgelegte Weg mit Sicherheit
Die benachrichtigten Schlachthausverwaltungen und
Ortspolizeibehörden
haben
dem benachrichtigenden
verfolgt werden kann. Ist das Zeugniß nicht in deutscher Sprache aus
Thierarzt das Eintreffen der Sendung am Bestim
gefertigt,
mungsort mitzutheilen.
bigte deutsche Uebersetzung beigefügt sein.
Art. 9.
Die
zum Zwecke
der
Schlachtung
in
so
muß
demselben
zur Führung
find nach Ankunst an ihrem Bestimmungsort sofort
oder Behörde zu bewirken.
in
das öffentliche Schlachthaus überzuführen,
da
Dienstfiegels
eines
befugte
Person
Diesen Personen oder
Behörden wird bei Eisenbahntransporten derVsr-
stand der Verladestation zugerechnet. Die Dauer der Gültigkeit der Zeugnisse beträgt
alsbald zu schlachten.
Art. 10.
Die amt
liche Beglaubigung der Uebersetzung ist durch eire
einem öffentlichen Schlachthanse eingeführten Thiere
selbst von anderen Thieren getrennt zu halten und
eine amtlich beglau-
Ist die Einfuhr zu anderen Zwecken,
acht Tage;
läuft
als zum Zwecke der Schlachtung, von der Erthei-
portes
so
lung einer besonderen Erlaubniß abhängig gemacht?
acht Tage gelten, das Vieh von einem staatlich an
ab,
diese Frist während des TranS-
muß,
damit die Zeugnisse
weitere
so ist zur Ertheilung dieser Erlaubniß zuständig:
gestellten oder von der Staatsbehörde hierzu beson
a) toenn die Einfuhr nach einem außerhalb El-
ders ermächtigten Thierarzte neuerdings untersucht
saß-LothringenS gelegenen Orte erfolgen soll:
und von diesem der Befund auf dem Zeugnisse ver
der BezirkSpräfident der Eingangöstelle,
merkt worden sein.
b) toenn die Einfuhr nach
einem in Elsaß-Lo
Bei Eisenbahn- und Schiffstransporten muß vor
thringen gelegenen Orte erfolgen soll: der Be-
der Verladung der Thiere eine
zirkSpräfident des Bestimmungsortes. Derselbe
suchung durch einen staatlich angestellten oder von
kann im Einzelsalle die Erlaubniß davon ab
der Staatsbehörde
6. Dies ist allgemein der Fall s. Art. 12, 17, 20, 23, 26, 20, 82. 7. 6. Art. 24, 27, 33.
hierzu
besondere Unter
besonders
ermächtigten
8. Zu vgl. Diehseuchen-Uebereiukommen mit OesterreichUngarn v. 6. Dez. 1891. Die wesentlichen Bestimmungen des selben find in die vorliegende D. ausgenommen.
553
1893 (28. Juni) ThierarzL vorgenommen und der Befund auf dem
dieses Artikels genannten Gemeinden und Städte
Zeugnisse eingetragen worden sein.
bestimmt find (Art. 8 und 9).
5. Die Einfuhr und die Durchfuhr von Ziegen
Art. 13. Erfolgt an der Grenzeingangsstelle die
Zurückweisung von Thieren
find weiteren Bedingungen nicht unterworfen.
gemäß den Bestim dieser Verordnung,
Art. 15. Wenn an den auS Oesterreich-Ungani
oder weil den Bestimmungen der Art. 12 und 14
eingeführten Thieren eine ansteckende Krankheit erst
nicht entsprochen worden ist, so hat der untersuchende
nach erfolgter Einfuhr wahrgenommen wird, so ist
mungen des Art. 1
Abs. 2
Thierarzt den Grund der Zurückweisung auf dem
der Thatbestand durch die Polizeibehörde (§ 2 der
anzugeben und mit seiner Unterschrift
Verordnung vom 28. März 1881, Gesetz-Bl. S.70)"
Zeugnifie
unter Zuziehung deS KreisthierarzteS protokollarisch
zu bestätigen. Die erfolgte Zurückweisung und der Anlaß hierzu
und
festzustellen
die betreffenden
Viehpäfie
find von der Grenzzollstelle der politischen Behörde
wenn möglich, in Urschrift einzuziehen.
find,
Abschrift
deS österreichischen Grenzbezirks, aus welchem die
des Protokolls ist unter Beifügung der Urschriften
Einfuhr erfolgt ist, im kürzesten Wege anzuzeigen.
der Viehpäfie von den Polizeidirettoren unmittel
Eine gleiche Anzeige ist unverzüglich an das Mi
bar, im übrigen durch Vermittelung deS zustän digen Kreisdirektors unverweilt dem Ministerium
nisterium zu erstatten. Art. 14. Für die Einfuhr und Durchfuhr der
einzusenden.
einzelnen Thiergattungen gilt, außer den zu beob-
Die Rücksendung der erst nach erfolgter Einfuhr
achtenden Bestimmungen der Art. 1 bis 13 dieser
krank befundenen Thiere ist wegen der damit ver
Verordnung, bis aus Wetteres folgendes:
knüpften Gefahr der Seuchenverschleppung unstatthaft.
1. Die Einfuhr und die Durchfuhr von Pferden,
B. Der Verkehr mit Thieren auS der
Maulthieren und Eseln find weiteren Bedingungen
Schweiz.
nicht unterworfen.
Art. 16. Die Einfuhr und Durchfuhr von Thieren
2. Die Einfuhr von Rindvieh ist nur gestattet:
aus der Schweiz darf nur auf der Eisenbahn oder
a) wenn die Einfuhr desselben auS anderen als den
auf den von dem Bezirkspräfidenten in Colmar
in der Anlage B genannten Gebietstheilen der
bezeichneten Landwegen" erfolgen (Art. 7). österreichisch-ungarischen Monarchie erfolgt;9 10 11 12 Art. 17. Bei der Einfuhr oder Durchfuhr find b) wenn die Thiere von der dem Ursprungsorte Ursprungszeugnisse (Püffe) beizubringen (Art. 6).
nächstliegenden Eisenbahnstation in amttich ver
Diese Zeugnisse müssen von der Ortsbehörde oder
schlossenen Waggons unter Vermeidung jeder
dem Diehinspektor der Herkunftsgemeinde ausgestellt
Umladung, jeder Zuladung von anderem Vieh
und mit der Bescheinigung eines ThierarzteS darüber
und jeder Transportverzögerung an die Grenze
versehen sein,
übergeführt worden find, und
a) daß die Thiere von ihm untersucht und gesund
c) wenn die Thiere zur Schlachtung in den öffent
befunden worden find und
lichen Schlachthäusern der Gemeinden Colmar,
b) daß am Herkunftsort und in den Nachbarge
Gebweiler, Hagenau, Markirch, Metz, Mül hausen ,
Rappoltsweiler,
Straßburg,
meinden innerhalb
Sulz
der letzten dreißig Tage
vor der Absendung eine auf die betreffende
(Ober-Elsaß), Thann und Zabern" oder der
Thiergattung übertragbare Seuche nicht ge-
anderen Städte deS Deutschen Reiches bestimmt
herrscht hat.
find, welche der Zollbehörde besonders bezeichnet
Die Dauer der Gültigkeit der Zeugnisse (Pässe)
find (Art. 8 und 9).
beträgt sechs Tage, der Tag der Ausstellung mit
3. Die Einfuhr von Schafen ist verboten; die
eingerechnet.
Durchfuhr von Schafen ist nur auf der Eisenbahn
A r t. 18. Für die zur Einfuhr kommenden Stiere,
gestattet (Art. 7).
Kühe und Kalbinnen schweizerischer Herkunft genügt
4. Die Einfuhr von Schweinen ist nur gestattet:
das für den inneren Verkehr in der Schweiz vor
a) wenn fie aus der Mastanstalt in Wiener-Neu
geschriebene Ursprungs- und Gesundheitszeugniß des
stadt erfolgt,
Diehinspektors, wenn der Nachweis erbracht wird,
b) toenn die Schweine zur Schlachtung in den
daß die Einfuhr der genannten Thiere lediglich zu
öffentlichen Schlachthäusern der unter Ziff. 2c
Zuchtzwecken erfolgt.
C. Der Verkehr mit Thieren aus Italien. 9. Die Anlage B enthält ein Verzeichniß der von der
Art.
Luagenseuche betroffenen Sperr Gebiete in Oesterreich-Ungarn,
19.
Die Einfuhr oder
Durchfuhr
von
ans welchen die Einfuhr von Rindvieh auf Grund Art. 5
Thieren aus Italien darf nur auf der Eisenbahn
deß viehseuchen-Uebereiukommens v. 6. Dez. 1891 sowie Ziff.
(Art. 7) und nur bei dem Nebenzollamt I Basel
5 deS Schlußprotokolls untersagt ist.
Aenderungen dieses
erfolgen.
BerzeichniffeS werden nach einer Anmerkung nicht veröffent
11. Bürgermeister, in Straßburg. Metz, Mülhausen Po
licht, sondern nur den beteiligten Dienststellen mitgetheilt.
lizeidirektor.
Don Abdruck ist daher abzusehen. 10. Ferner St. Ludwig, Dfg. v. 25. Sept. 1894 (A-Vl.
|
e. 175).
i
Areisdirektor kann da» Geschäft übernehmen.
12. Rach Dfg. v. 19. Juli 1893, A.-Bl. 6.291, nur über Ottendorf und St. Ludwig.
554
1898 (28. Juni)
Art. 20. Für die zur Einfuhr oder Durchfuhr kommenden Thiere find Ursprungs- und Gesund-
heitszeugnifle (Päfie) beizubringen (Art. 6).
Die Durchfuhr von Ziegen ist weiteren Be dingungen nicht unterworfen.
D. Der Verkeh r mitThieren auSFrank-
Diese Zeugnisse müssen von der zuständigen Orts oder Polizeibehörde ausgestellt und mit der Be
reich.
Art.
22.
Die
Einfuhr
und
Durchfuhr
von
scheinigung eines staatlich angestellten oder von der
Thieren aus Frankreich darf nur auf der Eisen
Staatsbehörde hierzu besonders ermächtigten Thier-
bahn oder auf den von den Bezirkspräfidenten zu
arzteS darüber versehen sein,
bezeichnenden Landwegen 13 erfolgen (Art. 7).
a) daß die Thiere von ihm untersucht und gesund
befunden worden find. b) daß am Herkunftsort und in den Nachbarge meinden innerhalb der letzten vierzig Tage vor
bringen (Art. 6). Diese
Zeugniffe
müssen
von
der
zuständiger!
der Absendung eine auf die betreffende Vieh
Orts- oder Polizeibehörde des Herkunftsortes aus
gattung übertragbare Seuche nicht geherrscht hat.
gestellt und mit der Bescheinigung eines beamteten
Tas Zeugniß mutz von dem für den Ausstellungs ort zuständigen Konsul deS deutschen Reichs be
glaubigt und von solcher Beschaffenheit sein, daß die Herkunft der Thiere und der bis zur Eintritts stelle
Art. 23. Für die zur Einfuhr kommenden Thiere find Ursprungs- und Gesundheitszeugniffe beizu-
zurückgelegte Weg
mit
Sicherheit verfolgt
werden kann.
franzöfischen
Thierarztes
a) daß die Thiere von ihm untersucht und gesund
befunden worden find, und b) daß am Herkunftsorte und in den Nachbarge
meinden innerhalb
Ist das Zeugniß nicht in deutscher Sprache aus
sanitaire)
(veterinaire
darüber versehen sein,
der letzten dreißig Tage
vor der Absendung eine auf die betreffende
gefertigt, so muß demselben eine amtlich beglaubigte
Thiergattung
deutsche Ueberfetzung beigefügt sein.
herrscht hat.
übertragbare
Seuche nicht ge
Die Dauer der Gültigkeit der Zeugniffe beträgt
Die Dauer der Gültigkeit der Zeugniffe beträgt
Läuft diese Frist während des Trans
sechs Tage, der Tag der Ausstellung mit einge
acht Tage.
portes ab, so muß, damit die Zeugniffe weitere
rechnet.
acht Tage gelten, das Vieh von einem staatlich an
Art. 24. Für die Einfuhr und Durchfuhr der
gestellten oder von der Staatsbehörde hierzu be
einzelnen Thiergattungen gilt, außer den zu be
sonders ermächtigten Thierarzt neuerdings unter
obachtenden Bestimmungen der
sucht und von diesem der Befund auf dem Zeug
22 und 23 dieser Verordnung, bis auf Weiteres
niffe vermerkt worden sein.
folgendes:
Art.
1
bis
10,
Für die Einfuhr und Durchfuhr der
1. Die Einfuhr und die Durchfuhr von Pferden,
einzelnen Thiergattungen gilt, außer den zu be
Maulthieren und Eseln find weiteren Bedingungen
obachtenden Bestimmungen der Art. 1 bis 10, 19 und
nicht unterworfen.
Art. 21.
20 dieser Verordnung, bis auf Weiteres folgendes:
1. Die Einfuhr und die Durchfuhr von Pferden, Maulthieren und Eseln find weiteren Beding
ungen nicht unterworfen.
2. Die Einfuhr von Rindvieh, Schafen, Schweinen
und Ziegen ist nur gestattet:
Zwecke
a) zum
Kontrole
2. Die Einfuhr von Rindvieh ist nur gestattet
zum Zweck der Schlachtung in den öffentlichen Schlachthäusern der Gemeinden Colmar, Geb weiler, Hagenau, Markirch, Metz, Mülhausen,
des deutschen Reichs, welche der Zollbehörde
besonders bezeichnet find (Art. 8 und 9). Die Durchfuhr von Rindvieh ist weiteren
Bedingungen nicht unterworfen.
von Schafen
Schlachtung
in
einem
b) zu anderen Zwecken
mit besonderer Geneh
migung des Bezirkspräfidenten (Art. 10). E. Der Verkehr mit Thieren aus Luxem
burg.
Art.
25.
Die
Einfuhr und
Durchfuhr
von
Thieren aus Luxemburg darf nur auf der Eisen
bahn oder auf den von dem Bezirkspräfidenten in Metz zu bezeichnenden Landwegen" erfolgen (Art. 7).
Art. 26. Bei der Einfuhr oder Durchfuhr find
3. Die Einfuhr von Schafen ist verboten. Die Durchfuhr
unter veterinärpolizeilicher
öffentlichen Schlachthause (Art. 8 und 9) oder
RappoltSweiler, Straßburg, Sulz (Ober-Elsaß),
Thann und Zabern oder der anderen Städte
der
erfolgenden
ist weiteren
Ursprungs- und Gesundheitszeugniffe beizubringen (Art. 6).
Bedingungen nicht unterworfen. 4. Die Einfuhr von Schweinen ist nur gestattet
zum Zwecke der Schlachtung in den öffentlichen Schlachthäusern der unter Ziff. 2
genannten
Gemeinden und Städte (Art. 8 und 9).
Die Durchfuhr von Schweinen ist weiteren
Bedingungen nicht unterworfen.
5. Die Einfuhr von Ziegen ist verboten.
13. Geschehen für Lothringen durch D. v. 17. Aug. 1893
(U-SL S. 299) und 17. Sept. 1893 (A.-Bl. 6. 309), theil
Weise geändert 22. Aug. 1894 (W.-BL 6. 171), für OberElsab durch
D.
v.
19. Juli 1893 (A.-Bl. S- 291),
für
Unter-Elsaß durch D. v. 13. Juli 1893 (W. Bl. 6. 290).
Letztere B. ist in Folge eines BerboteS der Bieheinfuhr auS Frankreich am 10. März 1894 (A.-Bl. 6.105) wieder aufge
hoben worden. 14. B. v. 17. Aug. und 17. Sept. 1893 (A.-Bl. S. 299, 309).
1893 (28. Juni) Diese Zeugnisse müssen von der zuständigen Orts
oder Polizeibehörde des Herkunftsortes ausgestellt
und mit der Bescheinigung eines luxemburgischen
555
a) daß die Thiere von ihm untersucht und ge sund befunden worden find,
b) daß am Herkunftsorte und in den Nachbarge
meinden
Thierarztes darüber versehen sein,
a) daß die Thiere von ihm untersucht und ge
innerhalb der letzten dreißig Tage
vor der Absendung eine auf die betreffende
Thiergattung übertragbare Seuche
sund befunden worden find,
b) daß am Herkunftsorte und in den Nachbarge
nicht
ge
herrscht hat.
meinden innerhalb der letzten dreißig Tage
Tie Tauer der Gültigkeit der Zeugniffe beträgt
vor der Absendung eine auf die betreffende
sechs Tage, der Tag der Ausstellung mit einge
nicht
Thiergattung übertragbare Seuche
ge
herrscht hat.
Art. 30.
Die Dauer der Gültigkeit der Zeugnifle beträgt sechs Tage, der Tag der Ausstellung mit eingerechnet.
Art. 27.
rechnet.
Für die Einfuhr und Durchfuhr der
einzelnen Thiergattungen gilt, außer den zu be
Für die Einfuhr und Durchfuhr der
einzelnen Thiergattungen gilt, außer den zu be
obachtenden Bestimmungen der
Art.
1
bis
10,
28 und 29 dieser Verordnung, bis auf Weiteres
folgendes:
10,
1. Die Einfuhr und die Durchfuhr von Pferden,
25 und 26 dieser Verordnung, bis auf Weiteres
Maulthieren und Eseln find weiteren Beding
obachtenden Bestimmungen
der
Art.
1
bis
ungen nicht unterworfen.
folgendes: 1. Die Einfuhr und die Durchfuhr von Pferden,
Maulthieren und Eseln find weiteren Bedingungen 2. Die Einfuhr von Rindvieh ist nur gestattet:
a) zum Zwecke der Schlachtung in einem öffent Schlachthause (Art.
8 und
ungen nicht unterworfen.
G. Der Verkehr mit Thieren aus den
9) unter
veterinärpolizeilicher Kontrole nach ertheilter
besonderer Genehmigung des BezirkSpräfidenten in Metz, der diese Befugniß an den Kreis
direktor in Diedenhosen ganz oder theilweise
Niederlanden.
Art.
31.
Die
Einfuhr
und Durchfuhr
von
Thieren aus den Niederlanden darf nur auf der
Eisenbahn erfolgen (Art. 7). Art. 32. Für die zur Einfuhr kommenden Thiere
übertragen kann, oder b) zu Zucht-wecken, wenn das nach Art. 26 bei
zubringende Zeugniß noch die besondere Be scheinigung enthält, daß die betreffenden Thiere fich in den letzten sechs Monaten nicht an einem
Orte befunden haben, in welchem oder in deffen
20 Kilometer weitem Umkreise die Lungenseuche geherrscht hat oder noch herrscht, und nach er folgter besonderer Genehmigung durch den Be-
find Ursprungs- und Gesundheitszeugniffe beizu bringen (Art. 6).
Diese Zeugniffe müssen von der zuständigen Orts oder Polizeibehörde des Herkunftsortes ausgestellt
und mit der Bescheinigung eines niederländischen
Thierarztes darüber versehen fein,
a) daß die Thiere von ihm untersucht und gesund befunden worden find,
b) daß am Herkunftsorte und in den Nachbar
zirkSpräfidenten (Art. 10). 3.
3. Die Einfuhr und die Durchfuhr von Schafen,
Schweinen und Ziegen find weiteren Beding
nicht unterworfen.
lichen
2. Die Einfuhr von Rindvieh ist verboten.
Die Einfuhr von Schafen ist nur gestattet
zum Zwecke der unter veterinärpolizeilicher Kon trole erfolgenden Schlachtung in einem öffentlichen
gemeinden innerhalb der letzten dreißig Tage vor der Absendung eine aus die betreffende
Thiergattung übertragbare Seuche nicht ge
herrscht hat.
Schlachthaus (Art. 8 und 9).
4. Die Einfuhr und die Durchfuhr von Schweinen und Ziegen find weiteren Bedingungen nicht unter
Die Dauer der Gültigkeit der Zeugniffe beträgt sechs Tage, der Tag der Ausstellung mit einge rechnet.
worfen.
Art. 33. Für die Einfuhr und Durchfuhr der
F. Der Verkehr mit Thieren aus Belgien. Art.
28.
Die
Einfuhr
und
Durchfuhr von
einzelnen Thiergattungen gilt, außer den zu be
obachtenden
Bestimmungen
der
Art.
1
bis
10,
Thieren aus Belgien darf nur auf der Eisenbahn
31 und 32 dieser Verordnung, bis auf Weiteres
oder auf den von dem Bezirkspräfidenten in Metz
folgendes:
zu bezeichnenden Landwegen" erfolgen (Art. 7).
Art. 29. Bei der Einfuhr oder Durchfuhr find Ursprungs- und Gesundheitszeugniffe beizubringen
(Art. 6).
1. Die Einfuhr und die Durchfuhr von Pferden, Maulthieren und Eseln find weiteren Beding
ungen nicht unterworfen;
2. Die Einfuhr von Rindvieh ist nur zu Zucht
Diese Zeugnisse müssen von der zuständigen Orts
zwecken gestattet, wenn das nach Art. 31 bei
oder Polizeibehörde des Herkunftsortes ausgestellt
zubringende Zeugniß noch die besondere Be
und mit der Bescheinigung eines belgischen Thier-
scheinigung enthält, daß die betreffenden Thiere
arztes darüber versehen sein,
sich in den letzten sechs Monaten nicht an einem
556
1893
(3. Juli)
Orte befunden haken, in welchem oder in dessen ' Schaden zuzufügen, mit Geldstrafe nicht unter 50 20 Kilometer weitem Umkreise die Lungenseuche I bis zu 150 JL oder Haft nicht unter drei Wochen geherrscht hat oder noch herrscht, und nach er- [ bestraft.
folgter besonderer Genehmigung durch den Be- i zirkspräfidenten (Art. 10); \ 3. die Einfuhr und Durchfuhr von Schweinen, j
Schafen und Ziegen find weiteren Bedingungen I
nicht unterworfen.
'
HI. Schlutzbestimmungen. Art. 34.
Neben der Strafe ist auf Einziehung der ver
botswidrig eingeführten Thiere zu erkennen ohne
Unterschied, ob fie dem Verurtheilten gehören oder nicht. Art. 37. Diese Verordnung tritt am 15. Juli 1893 in Kraft.
j
Die Bestimmungen der Art. 11 bis i
33 finden auf die aus den einzelnen, in diesen i
Artikeln bezeichneten Ländern stammenden Thiere '
Von diesem Tage ab find alle übrigen, den vete rinärpolizeilichen Dienst an der Grenze und den
Verkehr mit Thieren aus Oesterreich-Ungarn, der Schweiz, Italien, Frankreich, Luxemburg, Belgien
auch dann Anwendung, wenn dieselben nicht un« | und den Niederlanden regelnden Verordnungen und Bekanntmachungen aufgehoben.16 mittelbar, sondern erst nach vorherigem Durchgang
Airlege A.
durch ein anderes Land zur Einfuhr oder Durch
fuhr kommen. Art. 35.
Bei dem Verkehr an der luxembur
gischen Grenze werden die in dieser Verordnung den Grenzstellen übertragenen Obliegenheiten durch die Uebergangssteuerstellen wahrgenommen.
Art. 36.
Zuwiderhandlungen gegen diese Ver
Tarif für die Erhebung von Gebühren bei Bor nahme von tierärztlichen Untersuchungen an der Grenze. Die Gebühren betragen für die Untersuchung: 1. von Pferden......................................3,oo 2. von Maulthieren oder Eseln . l,oo
«X\ ,1
ordnung werden nach § 66 Ziff. 1 und § 67 des
3. von
Stieren, Ochsen und Kühen l,so
, f für
Reichsgesetzes, betr. die Abwehr und Unterdrückung
4. von
Jungvieh............................... l,oo
„ / jedes
von Viehseuchen, vom 23. Juni 1880 (R.-G.-Bl.
5. von
Kälbern und Schweinen
. O,go
, \ Stück.
S. 153),15 sofern nicht nach den bestehenden gesetz
6. von
Schafen und Ziegen .
. O,io
,1
lichen Bestimmungen eine höhere Strafe verwirkt
7. von
Lämmern und Spanferkeln. 0,05
, /
.
ist, mit Geldstrafe bis zu 150 JL oder mit Haft und, wenn die Zuwiderhandlung in der Abficht be
gangen worden ist, fich oder einem anderen einen Vermögensvortheil zu verschaffen oder einem anderen
16. Unberührt bleibt die D. v. 18. Rod. 1889 über die bete-
rinLrpolizeiliche Beaufsichtigung des BiehverkehrS, deffen § 4 Bestimmungen über den Verkehr an den Binnengrenzen, mit den Bundesstaaten zum Gegenstand hat; 8 1 Abs. 1 Ziff. 2 ist durch B. v. 18. Stob. 1895 abgeäudert worden.
15. E. unterm 1. Mai 1894.
3. Juli 1893. Gesetz gegen den Verrattz militärischer Geheimnisse. R.-G.-Bl. S. 205. § 1. Wer vorsätzlich Schriften, Zeichnungen oder
Der Versuch ist strafbar.
andere Gegenstände, deren Geheimhaltung im In-
§ 3. Wer vorsätzlich den Besitz oder die Kennt
tereffe der Landesvertheidigung erforderlich ist, in
niß von Gegenständen der im § 1 bezeichneten Art
den Besitz oder zur Kenntniß eines Anderen ge
in der Absicht fich verschafft, davon zu einer die
langen läßt, wird, wenn er weiß, daß dadurch die
Sicherheit des Deutschen Reichs gefährdenden Mit
Sicherheit des Deutschen Reichs gefährdet wird, mit
theilung an Andere Gebrauch zu machen, wird mit
Zuchthaus nicht unter zwei Jahren bestraft, neben
Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft, neben welchem
welchem auf Geldstrafe bis zu fünfzehntausend Mark
auf Geldstrafe bis zu zehntausend Mark erkannt
erkannt werden sann.1
werden kann.
Sind mildernde Umstände vorhanden, so tritt
8 4. Wer ohne die vorbezeichnete Absicht vorsätz
Festungshaft nicht unter sechs Monaten ein, neben
lich und rechtswidrig den Besitz oder die Kenntniß
welcher auf Geldstrafe bis zu zehntausend Mark
von Gegenständen der int § 1 bezeichneten Art fich
erkannt werden kann.
verschafft, wird mit Gefängniß bis zu drei Jahren
§ 2. Wer außer dem Falle des § 1 vorsätzlich
und rechtswidrig Gegenstände der daselbst bezeich
neten Art in den Besitz oder zur Kenntniß eines Anderen gelangen läßt, wird mit Gefängniß oder mit Festungshaft bis zu fünf Jahren bestraft.
Neben der Freiheitsstrafe kann auf Geldstrafe bis zu fünftausend Mark erkannt werden. 1. Zu vgl. § 92 et.-G.-B.
oder mit Festungshaft von gleicher Dauer bestraft.
Neben der Freiheitsstrafe kann auf Geldstrafe
bis zu fünftausend Mark erkannt werden. Sind mildernde Umstände vorhanden,
so kann
ausschließlich auf die Geldstrafe erkannt werden. Der Versuch ist strafbar.
8 5. Haben Mehrere ein Verbrechen der in den 88 L 3 bezeichneten Art verabredet, ohne daß es
1893 (3. Juli)
557
zur Ausführung oder zu einem strafbaren Versuch
einer feindlichen Macht Vorschub leistet oder der
desselben gekommen ist, so tritt Gefängniß nicht
Kriegsmacht des Deutschen Reichs oder ber Sun«
unter drei Monaten ein.
desgenoffen desselben Nachtheil zufügt, wird wegen
Neben der Freiheitsstrafe kann auf Geldstrafe bis zu fünftausend Mark erkannt werden.
Straflos bleibt der an einer Verabredung der vorbezeichneten Art Betheiligte,
wenn er von der
selben zu einer Zeit, wo die Behörde nicht schon anderweit davon unterrichtet ist, in
einer Weise
Landesverraths mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren
oder mit Festungshaft von gleicher Dauer be straft.
Sind mildernde Umstände vorhanden, so
tritt Festungshaft bis zu zehn Jahren ein.
Neben der Festungshaft kann auf Verlust der bekleideten öffentlichen Aemter,
sowie der aus
Anzeige macht, daß die Verhütung des Verbrechens
öffentlichen Wahlen hervorgegangenen Rechte er
möglich ist.
kannt toerben.2 3 4
§ 6. In den Fallen der §§ 1, 3, 5 kann neben Gefängniß auf Verlust der bekleideten öffentlichen
Aemter und der aus öffentlichen Wahlen hervorge
gangenen Rechte, neben jeder Freiheitsstrafe auf Zulässigkeit von Polizeiaufsicht erkannt werdend 8 7.
Wer aus Fahrlässigkeit Gegenstände der
im § 1 bezeichneten Art, die ihm amtlich anver traut oder kraft seines Amtes oder eines von amt
8 90/
Lebenslängliche Zuchthausstrafe tritt im Falle
des 8 89 ein, wenn der Thäter 1. Festungen, Pässe, besetzte Plätze oder andere Vertheidigungsposten, imgleichen Theile oder Angehörige
der deutschen oder
einer ver
bündeten Kriegsmacht in feindliche Gewalt
bringt;
licher Seite ertheilten Auftrages zugänglich find,
2. Festungswerke, Schiffe oder Fahrzeuge.der
in einer die Sicherheit des Deutschen Reichs ge
Kriegsmarine, öffentliche Gelder, Vorräthe von
fährdenden Weise in den Besitz oder zur Kenntniß
Waffen, Schießbedarf oder anderen Kriegsbe
eines Anderen gelangen läßt, wird mit Gefängniß
dürfnissen, sowie Brücken, Eisenbahnen, Tele
oder Festungshaft bis zu drei Jahren oder mit
graphen und Transportmittel in feindliche
Geldstrafe bis zu dreitausend Mark bestraft.
Gewalt bringt oder zum Vortheile des Fein
Neben der Freiheitsstrafe kann auf Geldstrafe
bis zu dreitausend Mark erkannt werden. § 8. Wer den von der Militärbehörde erlassenen,
an Ort und Stelle erkennbar gemachten Anordnungen zuwider Befestigungsanlagen, Anstalten des Heeres oder der Marine, Kriegsschiffe, Kriegsfahrzeuge oder militärische Versuchs- oder Uebungsplätze betritt, wird mit Geldstrafe bis zu einhundertsünfzig Mark oder mit Haft bestraft.
8 9. Wer von dem Vorhaben eines der in den
88 1 und 3 vorgesehenen Verbrechen zu einer Zeit, in welcher die Verhütung des Verbrechens möglich
ist, glaubhafte Kenntniß erhält und eS unterläßt,
hiervon der Behörde zur rechten Zeit Anzeige zu
machen, ist, wenn das Verbrechen oder ein straf barer Versuch desselben begangen worden ist, mit Gefängniß zu bestrafend 8 10. Die Bestimmungen im 8 4 Abs. 2 Nr. 2
des Strafgesetzbuchs für das Deutsche Reich finden
des zerstört oder unbrauchbar macht;
3. dem Feinde Mannschaften zuführt oder An
gehörige der deutschen oder einer verbün deten Kriegsmacht verleitet, zum Feinde überzugehen;
4. Operationspläne oder Pläne von Festungen
ober festen Stellungen dem Feinde mittheilt; 5. dem Feinde als Spion dient oder feindliche Spione aufnimmt, verbirgt oder ihnen Bei stand leistet, oder
6. einen Aufstand unter Angehörigen der deut schen oder einer verbündeten Kriegsmacht er-
regt. In minder schweren Fällen
kann
aus Zucht
haus nicht unter zehn Jahren erkannt werden.
Sind mildernde Umstände vorhanden, so tritt Festungshaft nicht unter fünf Jahren ein.
Neben der Festungshaft kann auf Verlust der öffentlichen
Aemter,
sowie der aus
auch aus die in den 88 1, 3, 5 dieses Gesetzes vor
bekleideten
gesehenen Verbrechen und Vergehen Anwendung.
öffentlichen Wahlen hervorgegangenen Rechte er
8 11. Die 88 89, 90 des Strafgesetzbuchs er
halten folgende Faffung:
§ 89. Ein Deutscher, welcher vorsätzlich während eines gegen das Deutsche Reich ausgebrochenen Krieges 2. Bei Derurtheilung zu Zuchthausstrafe erlischt das Recht auf den Bezug einer Militärpenfion. 88 32, 100 M. P.-S., in der Fassung der Art. 2. 10, ö. v. 22. Mai 1893. 3. Bgl. § 139 St.-S -B.
kannt werden.2 8 12. Für die Untersuchung und Entscheidung
in erster und letzter Instanz in den Füllen der in den 88 L 3 vorgesehenen Verbrechen ist das Reichs
gericht zuständig.^
Die Militärgerichtsbarkeit wird
hierdurch nicht berührt.
4. Bgl. 8 136, Ziff. 1, 8 138 B.-B.-flk
558
1893 (4. Juli - 8. Juli)
4. Juli 1893. Bekanntmachung -es Reichskanzlers wegen zollamtlicher Behandlung von Musterstücken
aus Frankreich und -en Niederlanden. C.-Bl. S. 203.
Der Bundesrath hat in seiner Sitzung vom 12.
unverkauft wieder ausgeführt werden und die
Identität der ein- und wieder ausgeführten Ge
Juni b. Js. beschlossen,
daß zollpflichtige Gegenstände, welche als Muster dienen und von französischen oder niederländischen
Handlungsreisenden in das Zollgebiet eingeführt
genstände außer Zweifel ist.1 2 1. Zu dgl. § 114 D.-Z. S. (unterm 17. Juli 1871).
An
beten Staaten ist die Zollfreiheit der wieder auSznsühren
werden — unter der Voraussetzung der Fort
den Musterstücke vertragsmäßig zugefichert, s. z. B. Handels
dauer der von Frankreich und den Niederlanden
vertrag mit Oesterreich-Ungarn d. 6. Dez. 1891, Art. 5; mit
thatsächlich
gewährten Gegenseitigkeit
—,
vom
Eingangszoll frei zu laffen find, sofern dieselben
binnen einer im Voraus zu bestimmenden Frist
Belgien d. 6.Dez 1891, Art. 9; mit Italien v.6.Dez. 1891,
Art. 5; mit der Schweiz v. 10. Dez. 1891, Art 5; mit Ser
bien d. 21. Ang. 1892, Art VIII; mit Äumlnien d. 21. Oft. 1893, Art. 3; mit Rußland d. 10. Febr. 1894, Art. 12.
8. Juli 1893. Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers, betreffend die Einrichtung und den Betrieb von Anlagen jur Anfertigung von Zündhölzern unter Verwendnng von weißem Phosphor. R.^.-Bl. S. 209.
Zur Ausführung des Gesetzes, betreffend die An
§ 2. Die Räume, in welchen die im § 1 unter
fertigung und Verzollung von Zündhölzern, vom
a, b, d bezeichneten Verrichtungen vorgenommen
13. Mai 1884 lR.-G.-Bl. S. 49)1 hat der Bundes
werden, müssen mindestens fünf Meter hoch,
rath auf Grund des § 120 e der Gewerbeordnung 2
Räume unter b und d feuersicher abgedeckt, die
folgende
Trockenräume (c) in ihrem ganzen Umfange feuer
die
Vorschriften über die in Anlagen, welche zur An
sicher hergestellt sein.
fertigung von Zündhölzern unter Verwendung
welchen die unter a, b, d bezeichneten Verrichtungen
von weißem Phosphor dienen, zu treffenden Ein
vorgenommen werden, müssen mit einem Anstrich
Die Wände der Räume, in
von Kalkmilch versehen fein,
richtungen
welcher mindestens
einmal halbjährlich zu erneuern ist,
erlaffen: § 1. Für jede der nachfolgend bezeichneten Ver
richtungen :
nachdem der
frühere Anstrich gut abgerieben ist. § 3. Die Räume, in welchen Zündmasse bereitet
a) das Zubereiten der Zündmaffe,
wird, müssen so eingerichtet sein, daß ein bestän
b) daS Betunken der Hölzer,
diger Luftwechsel stattfindet, welcher auSreicht, um
e)daS Trocknen der betunkten Hölzer, (1) bod Abfüllen der Hölzer und ihre
entstehende Phosphordämpfe sofort abzuführen. erste Ver
packung, müssen besondere Räume vorhanden sein.
öffnung so einzurichten ist, daß sie zugleich als
Diese Räume dürfen nur unter einander, nicht
aber mit anderen Arbeitsräumen oder mit Wohnund Geschäftsräumen in unmittelbarer Verbindung
stehen.
Es ist indessen eine unmittelbare Verbin
dung des für das Betunken der Hölzer bestimmten
Raumes mit dem Einlegeraum, sowie des für das Abfüllen und die erste Verpackung der Hölzer be stimmten Raume- mit den Lagerräumen für fertige
Waare gestattet. In jedem der bezeichneten Räume dürfen
ausschließlich
diejenigen
Arbeiten
vorge
nommen werden, für welche derselbe bestimmt ist; jedoch ist es erlaubt,
Die Bereitung der Zündmasse darf nur in luft
dicht geschloffenen Gefäßen stattfinden, deren Füll
in den zum Betunken der
Hölzer bestimmten Räumen (b) auch das Schwefeln und Paraffiniren der Hölzer vorzunehmen.
Sicherheitsventil wirtt. Gefäße, in welchen Zündmasse enthalten ist, müssen
stets gut bedeckt gehalten werden.
§ 4. Das Betunken der Hölzer muß mittelst solcher
Vorrichtungen geschehen, welche daS Eindringen der Phosphordämpfe in die Arbeitsräume auöschließen.
Wird erwärmte Tunkmasse verwendet, so dürfen
zum Betunken nur Vorrichtungen benutzt werden, welche für diesen Zweck von der höheren Verwal
tungsbehörde besonders genehmigt find.
§ 5. Die Räume, in welche betuntte Hölzer zum Trocknen gebracht werden, müssen ausreichend ventilirt sein. In künstlich erwärmten Trockenräumen darf die
1. Die bei Abdruck deS G. d.
13. Mai 1884 in Bb. IV
in bet Bern, wiedergegebenen Paragraphen ber Gew. O finb jetzt durch die neue Fassung dorn 1. 3uni 1891 ersetzt. 2. S. unterm 1. Juni 1891.
Temperatur fünfunddreißig Grad Celsius nicht über
steigen. In jedem Trockenraum ist ein Thermometer anzubringen, an welchem durch eine in die Augen
1893 (8. Juli)
559
fallende, von außen wahrnehmbare Marke der höchste
sie nicht an der PhoSphornekrose leiden und ver
zulässige Temperaturgrad bezeichnet ist.
möge ihrer Körperbeschaffenheit der Gefahr, von
Das Beschicken und Entleeren der Raume darf, sofern dazu das Betreten der letzteren erforderlich
ist, nur stattfinden,
wenn vorher mindestens eine
dieser Krankheit befallen zu werden, nicht in be sonderem Maße ausgesetzt find.
Die Bescheinigungen find zu sammeln, aufzube
und dem AuffichtSbeamten (8 139 b
halbe Stunde lang durch Oeffnen der Thüren und
wahren
Fenster oder durch besondere Dentilationsvorrich-
Gewerbeordnung)* auf Verlangen vorzulegen.
der
8 13. Der Arbeitgeber hat die Ueberwachung des
tungen ein völliger Luftwechsel hergestellt ist.
§ 6. Die Abfüllräume, und sofern die erste Ver
Gesundheitszustandes der von ihm beschäftigten Ar
packung der Hölzer in besonderen Räumen erfolgt,
beiter einem, dem AuffichtSbeamten (8 139b der
auch diese, müssen so bemessen sein, daß für jeden
Gewerbeordnung) namhaft zu machenden approbirten
der darin beschäftigten Arbeiter ein Luftraum von
Arzte zu übertragen, welcher vierteljährlich min
Die
destens einmal eine Untersuchung der Arbeiter vor
gedachten Räume müssen mit Fenstern, welche ge
zunehmen und den Arbeitgeber von jedem ermit
öffnet werden können, und mit ausreichend wirken
telten Falle einer Erkrankung an Phoshornekrose
den Dentilationseinrichtungen versehen sein.
in Kenntniß zu sehen hat.
mindestens zehn Kubikmeter vorhanden
ist.
§ 7. Die im § 1 unter a, b, d bezeichneten Räume
Der Arbeitgeber ist verpflichttt, von jeder unter
müssen täglich nach Beendigung der Arbeit gerei
den Arbeitern vorkommenden Erkrankung an Phos
nigt werden.
Die dabei zu sammelnden Abfälle
phornekrose, sobald er durch
find sofort nach beendigter Reinigung der Räume
auf andere Weise
zu verbrennen.
AuffichtSbeamten
§ 8. Der Arbettgeber hat dafür zu sorgen, daß
den Fabrikarzt oder
davon Kenntniß erhält,
dem
schriftliche Anzeige zu erstatten.
Er darf an der PhoSphornekrose erkrantte Arbeiter
die Arbeiter, welche in den im § 1 a bis d bezeich
nicht ferner in den im § 1 a bid d bezeichneten
neten Räumen beschäftigt find,
Räumen beschäftigen.
einen besonderen
Oberanzug oder eine auch den Oberkörper deckende
8 14- Der Arbeitgeber ist verpflichtet, zur Äon«
Schürze tragen, und daß dieselben diese Kleidungs
trole über den Wechsel und Verbleib der Arbeiter
stücke jedesmal beim Verlaffen
der ArbeitSräume
in einem besonderen, getrennt von den letzteren her-
zurichtenden Raum ablegen und zurücklaffen.
In
welches Vor- und Zunamen,
ein Buch zu führen,
Alter, Wohnort, sowie den Tag des Ein- und Aus
tritts jedes Arbeiters enthalten muß.
In dieses
diesem Raum müssen abgesonderte Behälter zum
Kontrolbuch hat der Fabrikarzt das Ergebniß seiner
Aushängen der ArbeitSanzüge und der gewöhnlichen
Untersuchungen und den Tag der letzteren einzu
Kleidungsstücke, welche vor Beginn der Arbeit ab
tragen. Dasselbe ist dem AuffichtSbeamten (8 139 b
gelegt werden, vorhanden fein.
der Gewerbeordnung auf Verlangen vorzulegen.
§ 9. Der Arbeitgeber darf nicht gestatten, daß
die Arbeiter Nahrungsmittel
in die Arbeitsräume
hat
1884 und der 881 bis 14 dieser Vorschriften, sowie
daß das Einnehmen der Mahl
eine Anweisung für die in dem betreffenden Raum
mitbringen oder in denselben verzehren.
dafür zu sorgen,
8 15. In jedem ArbettSraum muß eine Abschrift oder ein Abdruck deS 8 2 des Gesetzes vom 13. Mai
Er
zeiten nur in Räumen geschieht, welche von
den
beschäftigten Arbeiter an einer in die Augen fal
Exemplar
Arbeit-räumen, sowie von den An- und AuSkleide-
lenden Stelle auShängen.
räumen vollständig getrennt find.
müssen
Anweisung ist jedem Arbeiter, welcher in den im
zum
8 1 unter a bis d bezeichneten Räumen beschäftigt
außerhalb der Arbeitsräume
Auch
Vorrichtungen
Ein
dieser
werden soll, einzuhändigen.
Erwärmen der Speisen vorhanden sein. § 10. Außerhalb der Arbeitsräume, aber in un
mittelbarer Nähe derselben, müssen für die Zahl
8
16. Neue Anlagen,
in welchen Zündhölzer
unter Verwendung von weißem Phosphor angefer dürfen erst in Betrieb
gesetzt
der darin beschäftigten Arbeiter ausreichende Wasch
tigt werden sollen,
einrichtungen angebracht und
werden, nachdem ihre Errichtung dem zuständigen
Gefäße
zum Zweck
des MundausspülenS in genügender Anzahl auf
AuffichtSbeamten (8
gestellt sein.
angezeigt worden ist.
8 11. Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen, daß
die Arbeiter vor dem Einnehmen
der Mahlzeiten,
sowie vor dem Verlassen der Fabrik sich die Hände
gründlich reinigen, den Mund mit Wasser aus
139 b der Gewerbeordnung)
Der Letztere hat nach Em
pfang dieser Anzeige schleunigst durch persönliche
Revifion festzustellen,
ob die Einrichtung der An
lage den erlassenen Vorschriften entspricht.
8 17. Im Falle der Zuwiderhandlung gegen 8 1 1884 und gegen die
spülen und die während der Arbeit benutzten Ober
des Gesetzes vom 13. Mai
fleider oder Schürzen ablegen.
88 1 bis 16 dieser Vorschriften kann die Polizei
8 12. Der Arbeitgeber darf in den im 8 1 unter
a bis d bezeichneten Räumen nur Personen
zur
Beschäftigung zulaflen, welche eine Bescheinigung eines approbirten Arztes darüber beibringen, daß
behörde die Einstellung deS Betriebes bis zur Her
stellung deS vorschriftsmäßigen Zustandes anordnen.
8 18. Die vorstehenden Bestimmungen treten mit dem Tage ihrer Verkündigung an
die Stelle der
560
1893 (8. Juli)
durch die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom
Die auf Grund des § 18 Abs. 2 daselbst durch
11. Juli 1884 (Centralblatt für das Deutsche Reich
den Bundesrath zugelassenen Ausnahmen von den
S. 195)3 verkündeten Vorschriften.
Vorschriften des § 1 und des § 2 Satz 1
3. Dieselbe ist abgedruckt alS Anl. 6 zur Bkm d. 22. Dez. 1888.
bleiben
bis zu ihrem etwaigen Widerruf aufrecht erhalten.
8. Juli 1893.
LeKanntmachuug -es Stellvertreters -es Reichskanzlers, betreffend die Einrichtung un- -en Seine- -er Sleifar-en- un- Sleizuckerfabriken. R.-G.-Bl. S. 213. Auf Grund deS § 120 e und des § 139 a der
während der Ueberführung nach dem Schlemmraum
der
und während des etwaigen Lagerns in demselben
Gewerbeordnung1
hat
Bundesrath
folgende
Vorschriften über die Einrichtung und den Betrieb
der Bleifarben- und Bleizuckerfabriken erlassen: § 1. Sämmtliche Arbeitsraume der Anlagen, in
feucht zu halten.
§ 6. tung
Beim Transporte und bei der Verarbei
naffer Bleifarbenvorräthe, namentlich beim
welchen Bleifarben oder Bleizucker hergestellt werden,
Schlemmen und Naßmahlen, ist die Handarbeit
müssen geräumig und hoch hergestellt, kräftig ventilirt,
durch Anwendung mechanischer Vorrichtungen soweit
Das Eintreten
zu ersetzen, daß das Beschmutzen der Kleider und
feucht und rein gehalten werden.
beschäftigten
bleihaltigen Staubes sowie bleihaltiger Gase und
Hände der dabei
Dämpfe in dieselben muß durch geeignete Vorrich
möglichst geringe Matz beschränkt wird.
Arbeiter auf daS
Tas Auspreffen von Bleiweißschlamm darf nur
tungen verhindert werden. Staub entwickelnde Apparate müssen an
vorgenommen werden, nachdem die in letzterem ent
allen Fugen durch dicke Lagen von Filz oder Wollen
haltenen löslichen Bleisalze vorher au-gefällt find.
§ 2.
zeug oder durch Vorrichtungen von gleicher Wirkung
§ 7.
In Anlagen, welche zur Herstellung von
so abgedichtet fein, daß das Eindringen des Staubes
Bleifarben und Bleizucker dienen, darf jugendlichen
in den Arbeitsraum verhindert wird.
Arbeitern die Beschäftigung und der Aufenthalt nicht
Apparate dieser Art müflen mit Einrichtungen
gestattet werden. Arbeiterinnen dürfen innerhalb der
versehen sein, welche eine Spannung der Luft in
artiger Anlagen nur in solchen Räumen und nur
denselben verhindern. Sie dürfen erst dann geöffnet
zu solchen Verrichtungen zugelaffen werden, welche
werden, wenn der in ihnen entwickelte Staub sich
sie mit bleiischen Produkten nicht in Berührung
abgefetzt hat und völlig abgekühlt ist.
bringen. Diese Bestimmungen haben bis zum 1. Mai 1903
§ 3. Beim Trockenmahlen, Packen, Beschicken und Entleeren
der
Mennigebeuteln
Glätte-
und
und
bei
Mennigeöfen,
beim
sonstigen Operationen,
Gültigkeit. § 8. Der Arbeitgeber darf in
Räumen,
in
bei welchen daS Eintreten von Staub in den Ar-
welchen Bleifarben oder Bleizucker hergestellt oder
beitSraum stattfinden kann, mutz durch.Absauge-
verpackt werden, nur solche Personen zur Beschäf
und Abführungsvorkehrungen an der Eintrittsstelle
tigung zulasten, welche eine Bescheinigung eine«
die Verbreitung des Staubes in den Arbeitsraum
approbirten ArzteS
verhindert werden.
weder schwächlich, noch mit Lungen-, Nieren- oder
§ 4. Arbeitsräume, welche gegen das Eindringen bleihaltigen Staubes oder bleihaltiger Gase und
Dämpfe durch
die
in den 88
1
und 2
vorge
schriebenen Einrichtungen nicht vollständig geschützt
werden können, find gegen andere Arbeitsräume so
darüber beibringen,
daß
fie
Magenleiden oder mit Alkoholismus behaftet find. Die
Bescheinigungen find zu sammeln, aufzube
wahren und dem Auffichtsbeamten (§ 139 b der
Gewerbeordnung)* auf Verlangen vorzulegen. § 9. Arbeiter, welche bei ihrer Beschäftigung mit
abzuschließen, daß in die letzteren Staub, Gase, oder
bleiischen
Dämpfe nicht eindringen können.
kommen, dürfen innerhalb eines Zeitraumes von
8 5. Die Innenflächen der Oxydir- und Trocken
kammern müffen möglichst glatt und dicht hergestellt
sein.
Die Oxhdirkammern find während des Be
Stoffen oder Produkten in Berührung
vierundzwanzig Stunden nicht
länger als zwölf
Stunden beschäftigt werden. 8 10.
Der Arbeitgeber hat alle mit bleiischen
hängens und während des AuSnehmenS feucht zu
Stoffen oder Produkten in Berührung kommenden
erhalten.
Arbeiter mit vollständig deckenden Arbeitskleidern
Der Inhalt der Oxhdirkammern ist, bevor die letzteren nach Beendigung des OxydationSprozeffeS
einschließlich einer Mütze zu versehen. 8 11.
Mit Staubentwickelung verbundene Ar
zum Zweck des AuSnehmenS betreten werden, gründ
beiten, bei welchen der Staub nicht sofort und voll-
lich zu durchfeuchten
und während des Entleerens
ständigt abgesaugt wird, darf der Arbeitgeber nur
feucht zu erhalten. Ebenso find Rohbleiweißvorräthe
von Arbeitern auSsühren lasten, welche Nase und Mund mit Respiratoren oder feuchten Schwämmen
1. S. untern 1. Juni 1891.
bedeckt haben.
1893 (8. Juli) § 12. Arbeiten, bei welchen eine Berührung mit gelösten Bleisalzen stattfindet, darf der Arbeitgeber
nur durch Arbeiter ausführen lasten, welche zuvor die Hände entweder eingefettet oder mit undurchläs-
1. den Namen besten, welcher das Buch führt; 2. den Namen des mit der Ueberwachung
des
Gesundheitszustandes der Arbeiter beauftragten ArzteS; 3. den Namen der erkrankten Arbeüer;
figen Handschuhen versehen haben. § 13.
561
Die in den 88 10, 11, 12 bezeichneten
4. die Art der Erkrankung und die vorherge
Arbeit-kleider, Respiratoren, Schwamme und Hand
gangene Beschäftigung;
schuhe hat der Arbeitgeber jedem damü zu versehen
5. den Tag der Erkrankung;
den Arbeiter in besonderen Exemplaren in
aus
6. den Tag der Genesung, oder wenn der Er-
reichender Zahl und zweckentsprechender Beschaffen
krankte nicht wieder in Arbeit getreten ist, den
heit zu überweisen. Er hat dafür Sorge zu tragen,
Tag der Entlassung.
daß diese Gegenstände stets nur von denjenigen
Das Krankenbuch ist dem AuffichtSbeamten, so
Arbeitern benutzt werden, welchen fie zugewiesen
wie den zuständigen Medizinalbeamten aus Ver
find, und daß dieselben in bestimmten Zwischen
langen vorzulegen.
räumen, und zwar die Arbeitskleider mindestens
jede Woche, die Respiratoren, Mundschwämme und Handschuhe vor
jedem Gebrauche
gereinigt
und
817. Der Arbeitgeber hat Vorschriften zu erlaffen,
welche außer einer Anweisung hinfichtlich deS Ge brauches der in den 88 10, 11,
12 bezeichneten
während der Zeit, wo fie fich nicht im Gebrauche
Gegenstände folgende Bestimmungen enthatten müffen:
befinden, an dem für jeden Gegenstand zu bestim
1. Die Arbeiter dürfm Branntwein, Bier und andere geistige Getränke nicht mü in die An
menden Platze ausbewahrt werden.
5 14.
In einem staubfreien Theile der Anlage
muß für die Arbeiter ein Wasch- und Ankleide raum und getrennt davon ein Speiseraum vor handen sein.
Beide Räume müffen sauber und
lage bringen. 2. Die Arbeüer dürfen Nahrungsmittel nicht in
die Arbeitsräume mitnehmen, dieselben viel mehr nur im Speiseraum ausbewahren.
DaS
staubfrei gehalten und während der kalten Jahres
Einnehmen der Mahlzeüen ist ihnen, sofern
zeit geheizt werden.
es nicht außerhalb der Anlage stattfindet, nur
In dem Wasch- und Ankleideraum müffen Ge
im Speiferaum gestattet.
säße zum Zweck des Mundausspülens, Seife und
3. Die Arbeüer haben bie ArbeüSkleider, Respi
Handtücher, sowie Einrichtungen zur Verwahrung
ratoren, Mundschwämme und Handschuhe in
derjenigen gewöhnlichen Kleidungsstücke, welche vor
denjenigen Arbeit-räumen und bei denjenigen
Beginn der Arbeit abgelegt werden, in ausreichen
Arbeiten, für welche eS von dem Betriebs-
der Menge vorhanden sein.
Unternehmer vorgeschrieben ist, zu benutzen.
In dem Gpeiseraum oder an einer anderen ge
4. Die Arbeüer dürfm erst dann dm Speise
eigneten Stelle müffen fich Vorrichtungen zum Er
raum betreten, Mahlzeiten einnehmen oder die
wärmen der Speisen befinden.
Fabrik verlaffen, wenn fie zuvor bie ArbeüS-
Arbeitgeber, welche fünf oder mehr Arbeiter be
kleider abgelegt, die Haare vom Staube ge
schäftigen, haben diesen wenigstens einmal wöchentlich
reinigt, Hände und Geficht sorgfältig gewaschen,
Gelegenheit zu geben, ein warmes Bad zu nehmen.
die Nase gereinigt und dm Mund auSgefpült
8 15.
Der Arbeitgeber hat die Ueberwachung
des GefundheüSzustandeS der von ihm beschäftigten
haben. Außerdem ist in den zu erlaffmden Vorschriften
Arbeiter einem, dem AuffichtSbeamten (8139b der Ge
vorzusehen, daß die Arbeüer im Falle der Zuwider
werbeordnung^ namhaft zu machenden approbirten
handlung gegen die im Abs. 1 bezeichneten Vor
Arzte zu übertragen, welcher monatlich mindestens
schriften vor Ablauf der vertragsmäßigen Zeü und
einmal
eine
Untersuchung
nehmen
und
den
der
Arbeiter
vorzu
ohne Aufkündigung enllaffen werden können.
Falle
Werden in einem Betriebe in der Regel minde
einer ermittelten Bleikrankheit in Kenntniß zu setzen
stens zwanzig Arbeüer beschäftigt, so find die in
Arbeitgeber
von
jedem
hat. Der Arbeitgeber darf Arbeüer, bei welchen eine
diesem Paragraphen bezeichneten Borfchristm in die
Bleikrankheit ermittelt ist, zu Beschäftigungen, bei
nach 8 134 a der Qettcröeotbnung1 zu erlassende
welchen fie mit bleiischen Stoffen oder Materialien
ArbeüSordnung auszunehmen.
in Berührung kommen, bis zu ihrer völligen Ge
nesung nicht zulasten.
8 18. In jedem Arbeitsraum, sowie in dem An-
kleide- und dem Gpeiseraum muß eine Abschrift
816. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, ein Kranken
oder ein Abdruck der 88 1 bis 17 dieser Vor
buch zu führen oder unter seiner Verantwortung
schriften und der gemäß 8 17 vom Arbeitgeber er
für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Einträge
lassenen Vorschriften an einer in die Augm satten-
durch den mit der Ueberwachung deS Gesundheits
den Stelle auShängen.
zustandes der Arbeiter beauftragten Arzt oder durch
Der Betriebsunternehmer ist für die Handhabung
einen BerriebSbeamten führen zu lasten. Das Kran
der im 8 17 Abs. 1 bezeichneten Vorschriften ver
kenbuch muß enthalten:
antwortlich, und verpflichtet, Arbeüer, welche den-
«o«äI. d. ta «lf.-Lochr. gelt Gesetze, »d. VL
86
1893 (8. Juli)
562
selben wiederholt zuwiderhandeln, auS der Arbeit
die
zu entlasten.
Polizeibehörde die Einstellung deS Betriebes bis
§ 19. Neue Anlagen, in welchen Bleifarben oder
Bleizucker hergestellt werden soll, dürfen erst in Be trieb gefetzt werden, nachdem ihre Errichtung dem
88
bis
1
19
dieser
Vorschriften
die
kann
zur Herstellung des vorschriftsmäßigen Zustandes anordnen. Die vorstehenden Bestimmungen treten
8 21.
zuständigen AuffichtSbeamten (§ 139 b der Gewerbe-
mit dem Tage ihrer Verkündigung an die
ordnung)* angezeigt ist. Der Letztere hat nach Em
der durch die Bekanntmachung des Reichskanzlers
pfang dieser Anzeige schleunigst durch persönliche
vom 12. April 1886
Revision festzustellen, ob die Einrichtung der An
kündeten Vorschriften.
(R.-G--Bl. S. 69)*
Stelle ver
lage den erlafienen Vorschriften entspricht. 8 20.
Im Falle der Zuwiderhandlung gegen
2. Abgedruckt als Anlage 8 zur Bkm. d. 22. Dez. 1888.
8. Juli 1893.
SeKanntmachimg -es Stellvertreters -es Reichskanzlers, betreffen- -ie Einrichtung un- -en Seine- -er zur Anfertigung van Cigarren bestimmten Anlagen. R.-G.-Bl. S. 218.
Auf Grund des 8 120 e und des 8 139 a der
eine Tagesarbeit erforderlichen Menge und nur die
Gewerbeordnung1 2hat der Bundesrath folgende Vor
im Laufe des Tages angefertigten Cigarren vor
schriften über die Einrichtung und den Betrieb der
handen sein.
zur Anfertigung von Cigarren bestimmten Anlagen
Halbfabrikaten, sowie das Trocknen von Taback,
erlösten.
Abfällen und Wickeln in den Arbeitsräumen auch
8 1. Die nachstehenden Vorschriften finden An
Alles weitere Lagern von Taback und
außerhalb der Arbeitszeit ist untersagt.
wendung auf alle Anlagen, in welchen zur Her
8 7. Die ArbeitSräume müssen täglich zweimal
stellung von Cigarren erforderliche Verrichtungen
mindestens eine halbe Stunde lang, und zwar während
vorgenommen werden, sofern in den Anlagen Per
der Mittagspause und nach Beendigung der Ar
sonen beschäftigt werden, welche nicht zu den Fa
beitszeit, durch vollständiges Oeffnen der Fenster
miliengliedern deS Unternehmers gehören.
und der nicht in Wohn-, Schlaf-, Koch- oder Vor-
8 2. DaS Abrippen des Tabacks, die Anfertigung
rathsräume führenden Thüren gelüftet werden. Wäh
und das Sortiren der Cigarren darf in Räumen,
rend dieser Zeit darf den Arbeitern der Aufenthalt
deren Fußboden 0,5 Meter unter dem Straßen
in den Arbeitsräumen nicht gestattet werden.
niveau liegt, überhaupt nicht, und in Räumen, welche
8 8.
Die Fußböden und Arbeitstische müsten
unter dem Dache liegen, nur dann vorgenommen
täglich mindestens einmal durch Abwaschen oder
werden, wenn das Dach mit Verschalung versehen ist.
feuchtes Abreiben vom Staube gereinigt werden.
Die ArbeitSräume, in welchen die bezeichneten
§ 9. Kleidungsstücke, welche von den Arbeitern
Verrichtungen vorgenommen werden, dürfen weder
für die Arbeitszeit abgelegt werden, sind außerhalb
als Wohn-, Schlaf-, Koch- oder VorrathSräume noch
der Arbeitsräume aufzubewahren.
als Lager- oder Trockenräume benutzt werden.
Die
Arbeitsräume ist die Aufbewahrung nur gestattet,
Zugänge zu benachbarten Räumen dieser Art müsten
wenn dieselbe in ausschließlich dazu bestimmten ver
Innerhalb der
mit verschließbaren Thüren versehen sein, welche
schließbaren Schränken erfolgt.
während der Arbeitszeit geschloffen sein müsten.
während der Arbeitszeit geschlosten sein.
8 3. Die ArbeitSräume (6 2) müsten mindestens
drei Meter hoch und mit Fenstern versehen sein,
8 10.
Die letzteren müsten
Auf Antrag des Unternehmers können
Abweichungen von den Vorschriften der 88 3, 5,
welche nach Zahl und Größe auSreichen, um für
7 durch die höhere Verwaltungsbehörde* zugelaffen
alle Arbeitsstellen hinreichendes Licht zu gewähren.
werden, wenn die Arbeitsräume mit einer ausreichen
Die Fenster müsten fo eingerichtet sein, daß sie
den Ventilationseinrichtung versehen find.
wenigstens für die Hälfte ihres Flächenraumes ge
öffnet werden können. 8 4. Die ArbeitSräume müsten mit einem festen und dichten Fußboden versehen sein. 8 5. Die Zahl der in jedem Arbeitsraum be
schäftigten Personen muß so bemeffen sein, daß auf jede derselben mindestens sieben Kubikmeter Luft raum entfallen.
8 6. In den Arbeit-räumen dürfen Vorräthe von Taback und Halbfabrikaten nur in der für
1. «. unter» 1. Jmck 189L
Desgleichen kann auf Antrag des Unternehmers durch die höhere Verwaltungsbehörde eine geringere als die im 8 3 vorgeschriebene
Höhe für solche
Arbeitsräume zugelasten werden, in welchen den Arbeitern
ein größerer als der im 8 5 vorge
schriebene Luftraum gewährt wird. 8 11. Die Beschäftigung von Arbeiterinnen und
jugendlichen Arbeitern ist bis zum 1. Mai 1903 ge stattet, wenn die nachstehenden Vorschriften beobachtet
werden: 2. Bezirk-Präsident, Bkm. d. 26. Dez. 1888.
663
1893 (13. Juli - 14. Juli) 1. Arbeiterinnen und jugendliche Arbeiter müffen
8 12. An der SingangSthür jedes ArbeitSraumeS
im unmittelbaren ArbeitSverhältniß zu dem
muß ein von der Ort-polizeibehörde zur Bestätigung
Das Annehmen
der Richtigkeit seines JnhattS unterzeichneter Aus
Betrieb-unternehmer stehen.
und Ablohnen derselben durch andere Arbeiter oder für deren Rechnung ist nicht gestattet. 2. Für männliche und weibliche Arbeiter müffen
getrennte Aborte mit besonderen Eingängen und, sofern vor Beginn und nach Beendigung
der Arbett ein Wechseln der Kleider stattfindet,
hang befestigt fein, aus welchem erfichtlich ist: 1. die Länge, Brette und Höhe des ArbettSraumeS, 2. der Inhalt des Luftraumes in Kubikmeter, 3. die Zahl der Arbetter, welche demnach in dem
Arbeitsraum beschäftigt werden darf.
In jedem Arbeitsraum muß eine Tafel auSge-
getrennte AuS- und Ankleideräume vorhanden
hängt fein, welche in deutlicher Schrift die Be
sein.
stimmungen der 88 2 bis 11 wiedergiebt.
Tie Vorschrift unter Ziff. 1 findet auf Arbeiter,
8 13. Die vorstehenden Bestimmungen treten mit
welche zu einander in dem Verhältniß von Ehe
dem Tage ihrer Verkündigung an die Stelle der
gatten, Geschwistern oder von Aszendenten und De
durch die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom
szendenten stehen, die Vorschrift unter Ziff. 2 auf
9. Mai 18883 M.-G.-Bl.
Betriebe, in welchen nicht über zehn Arbeiter be-
Vorschriften.
schäftigt werden, keine Anwendung.
S. 172) verkündeten
3. «-gedruckt oll «ul. 9 zur Bta. d. 22. Dez. 1888.
13. Juli 1893. Bekanntmachung des Reichskanzlers, betreffend die für die Invalidität-- und AttersVersicherung ;n verwendenden Huittungskartrn. C.-Bl. S. 233. Auf Grund des § 101 Abf. 2 des Gesetzes, be-
bisherigen Farbe, aber in der aus der Bnfage1
treffend die Invalidität-- und Altersversicherung,
sich ergebenden abgeänderten Einrichtung und aus
vom 22. Juni 1889 lR.-G.-Bl. S. 97) hat der
einem Stoff hergestellt werden sollen, welcher aus
BundeSrath in der Sitzung vom 6. Juli d. IS. be-
50 Prozent Cellulose, 25 bis 30 Prozent Leinen
fchloffen,
und 20 bis 25 Prozent Baumwolle besteht, eine
daß die Quittung-karten für die JnvaliditätS-
mittlere Reißlänge von 4500 m, eine mittlere
und AtterSverficherung unbeschadet des Verbrauchs
Dehnung von 4 Prozent hat, bei der Verbrennung
vorhandener Dorräthe fortan zwar in dem durch
einen Aschengehalt von nicht mehr als 4 Prozent
Bekanntmachung vom 14. Juni 1890 (Central-
zurückläßt und im Quadratmeter ein Gewicht
Blatt S. 175) vorgeschriebenen Format und der
von 277 bis 283, im Durchschnitt 280 g aufweist.
1. Bom Abdruck deß neuen Musters ist abgesehen.
13. Juli 1893. Bekanntmachung wegen Verwendung denaturirten Salzes zu technischen Iwecken. C.-Bl. 6. 235. Der BundeSrath hat in seiner Sitzung vom 13.
.Des Weiteren ist die steuerfteie Verabfolgung
be
von denaturirtem Handel-salz zum Austhauen
treffend die Befreiung des zu landwirtschaftlichen
von Cis und Schnee aus Straßen, Reitbahnen,
und gewerblichen Zwecken bestimmten Salzes von
Straßen- und Bahnsteigen, in Abfall- und Ab
Juli d. IS. beschloffen,
den Bestimmungen,
1888 (Central-Blatt
ortröhren, Dolen (Abzug-kanälen) und Wafferlei-
S. 642)1 unter Ziff. II Abf. 2 folgenden Satz hin
tungsschachten, zur Dertllgung des Hausschwamms
zuzufügen :
und de- GraSwuchseS insbesondere auch an Pri
der Salzabgabe, vom Jahre
1. S. dieselben unterm 18. Juli 1888, Ld.V E. 495. Weitere
vate, Anstalten und Gemeindeverwattungen, welche
Zusätze zu Ziff. II Abs. 2 s. unterm 20. Dez. 1894 (Ver
weder Gewerbe noch Landwirthschaft betreiben,
wendung steuerfreien Salzes zur Weizen stärke-Fabrikation)
zulässig."
und 14. Juni 1895 (Fabrikation von Naturlab).
14. Juli 1893. Verordnung des Statthalters, betreffend Abänderungen der Äusfährungsverordnung
vom 19. September 1890 zu dem Neichsgeseh über die Invatidttätr- und Alters
versicherung.'
A. Bl. 6. 289.
Dom 1. August 1893 ab wird ein Schiedsgericht I errichtet: |
1. für die Kreise Mülhausen, Altkirch und Thann mit dem Sitze zu Mülhausen;
1. Erlassen .auf Grund de» § 70 G. über die Invalidität»- und Altersversicherung v. 22. Juni 1889/
1893 (15. Juli - 26. Juli - 29. Juli)
564
sowie für den Kreis Saargemünd mit dem
2. für die Kreise Gebweller und Colmar mll dem
Sitze zu Saargemünd;*
Sitze zu Colmars 3. für den Stadt- und Landkreis Straßburg so wie für die Kantone Benfeld,
GeiSpottheim mit dem Sitze zu Straßburg;
4. für den Kreis Molsheim
und
8. für den Stadt- und Landkreis Metz mit dem
Sitze zu Metz>
Erstem und
den Kanton
Oberehnheim mll dem Sitze zu Molsheim;
5. für die Kreise Hagenau und Weißenburg mit
Die für die genannten Kreise und Kantone zur Zeit bestehenden Schiedsgerichte find von dem gleichen
Tage ab aufgehoben.^ 3. Da» Schiedsgericht zu Saargemünd umfaßt gemäß B. v. 24. Febr. 1894 außerdem den Krei» Forbach.
dem Sitze zu Hagenau;
4. Das Schiedsgericht zu Metz umfaßt gemäß v. v. 11.
6. für die Kantone Zabern, MaurSmünster, Buchs weiler und Lützelstein sowie sür den Kreis Saar
burg mll dem Sitze zu Zabern; 7. für die Kantone Saarunion und Drulingen
Dez. 1894 außerdem den Krei» Lolchen.
5. D. v. 19. Sept. 1890 hatte für jedeu Krei» ein beson«
dereS Schiedsgericht, für Aaberu deren 2 vorgesehen. Durch die vorsteheude B. und die beide» iu Bem. 2—4 erwähnten Lrgäuzuugen v. 24. Febr. und 11. Dez^ 1894 wurde erstere
B. wesentlich abgeäudert, so daß jetzt nur »ehr für die Kreise L Daß Schiedsgericht zu Lvlmar umfaßt gemäß B. v. 1L
Dez
1894 auch die Kautone KayferSberg und Schuierlach.
Diedeuhofeu und Ehäteau SaliuS je eiu eigene» Schiedsgericht besteht.
15. Juli 1893. Ällgemeiur Verfügung, betreffen) die Mhrung eines Heberegisterr für Einnahmen der Srrichtsoollziehrr. A.«l. 6. 293. Im Anschluß an 8 2 der allgemeinen Verfügung vom 23. Juli 1891, betreffend die Geschäftsführung
und das Geschäfts- und Gebührenregister der Ge richtsvollzieher
(Central-
und Bezirks-Amtsblatt
1. die lausende Nummer, 2. Namen und Wohnort des Schuldners,
3. den von jedem Schuldner zu entrichtenden Betrag, 4. den Tag der Zahlung,
E. 125; Samml. 16, S. 315), wird hiermit zur
5. den gezahlten Betrag,
Erleichterung der Registerführung gestattet, daß
6. die Nummer des Gebührenregisters, unterwelcher
1. Einnahmen an Fahrnißsteiggeldern,
2. Einnahmen, die auf Grund einer dem Gerichts vollzieher zur gütlichen Einziehung übergebenen
die Uebertragung erfolgt,
7. sonstige Bemerkungen. II. Die Uebertragung des Gesammtergebniffes hat stets stattzufinden , wenn die Einnahme ganz oder
Ausstandsliste erfolgen, beim Eingänge der einzelnen Posten in einem be
theilweise abgeliefert oder hinterlegt wird, außerdem
sonderen Heberegister — nicht in Hebelisten
aber
(fliegenden Blättern) — vermerkt und in das Ge
bevor das Gebührenregister dem Amtsrichter vor
jedes
Mal
am Schluffe
des Vierteljahres,
bührenregister nur in Gesammtergebniffen übertragen
gelegt wird.
werden. Dabei find nachstehende Bestimmungen zu
Uebertragung die entsprechenden Nummern deS Hede
beachten:
registers anzugeben.
Im Gebührenregister find bei
der
I. DaS Heberegister ist ebenso wie das Gebühren
Die in daS Gebührenregister übernommenen Be
register, bevor es in Gebrauch genommen wird, auf
träge find im Heberegister zu durchstreichen, jedoch
den einzelnen Blättern mit fortlaufenden Ziffern
so, daß daS Durchstrichene lesbar bleibt.
zu versehen und dem Amtsrichter zur Paraphirung
III.
Das Heberegister ist als eine Ergänzung
deS Geschäfts- und Gebührenregisters mit diesem
vorzulegen.
E- find 7 Spalten einzurichten, und -war für
dem Amtsrichter zur Revifion vorzulegen.
26. Juli 1893. Srbauutmachung der Rormat-Äichungs-Kommisstsn. betreffend die Äichung von chemischen Meßgerüthev. Bes. Stil, zu Nr. 30 R -B.-Bl.
29. Juli 1893. Lebmmtmachuog des Ministeriums, betreffend die Sestellnng eines Pfandhatterr bei der Äbtien-rfeüfchast für Soden- und Lommnnatbredit iu Etfaß-Lsthringen iu Straßburg.' A.-Bl. S. 295. Pfandhalter bei der Aktiengesellschaft für Bodenund Komumnalkredit in Elsaß-Lothringen ist der 1. Erlusse» .auf Grund der H 6, 11 uud 13 de» Gesetze», bett, da» Pfandrecht für die vou de» vodeukreditgesellschasten auSgegebeum Schuldverschreibungen, vom 22. Mai 1898*.
dieser Anstalt
beigegebene RegierungSkommiffar?
Stellvertreter des PfandhalterS der jeweils für Ver
hinderungsfälle de» RegierungkommiffarS bestellte Beamte............... 2. S Bem. ü zu G. v. 22. Mai 1893.
1898 (81. Juli - 3. Aug.)
565
31. Juli 1893.
Srkaimtmachmlg des Reichskanzlers wegen Ergänzung der Oestimmnngen über die Tara. L.-Bl. S. 244. Sitzung vom
üblicher Verpackung ist das zollpflichtige Gewicht
20. Juli d. I. beschlossen, dem 8 2 der Bestim
in der Weife zu ermitteln, daß zu dem Eigen
mungen über die Tara (vgl. Bekanntmachung vom
gewicht des Glases 67 Prozent dieses Gewichts zu
30. Mai 1888, Centralblatt S. 184) al- letzten
geschlagen werden. Als handelsübliche Verpackung
Absatz folgendes hinzuzufügen:1 2 3
im Sinne dieser Bestimmung stnd nur Kisten
Der
Bundesrath hat
in
seiner
.Bei der Einfuhr von Tafel- (Fenster-) und
und Bretterverschläge nebst dem dazu gehörigen
Spiegelglas der Tarifnummer 10 d in unver
Stroh oder sonstigem weichen Packmaterial zu
verstehen, welche geeignet find, auch bei längerer
packtem Zustande oder in anderer als handels-
Dauer des Transports und bei Benutzung jedes 1. Weitere Aenderungen der Bestimmungen über die Lara
gebräuchlichen Transportmittels das Glas vor
f. 29. Juli 1892, 26. April 1893, 25. November 1898,13. März
Zerbrechen zu schützen/
1895, 16. Mai 1895, 11. Juli 1895.
31. Juli 1893. Verordn«»- des Vefirkspräfidenten der Gbrr-Llsaß, betreffend de« Sebravch »sn roth sder grün geblendeten Laternen an Fahrwerken.'
A.-BI. @. 8 1. Für alle Fahrzeuge, gleichviel welcher Art,
Last- und Personen-Fuhrwerke, Handwagen und
295.
Straßen bewegen, ist der Gebrauch rorh oder grün geblendeter Laternen untersagt.
Straßenmotoren(Benzindroschken und dergl.), welche
§ 2. Zuwiderhandlungen werden nach Art. 471
fich in der Nähe von Eisenbahnen oder auf öffent
Ziff. 15 des Code p£nal bestraft, soweit nicht durch
Eisenbahnverkehre dienenden
andere strafgesetzliche Bestimmungen höhere Strafen
lichen, zugleich dem
1. Für die übrige» Bezirke s. D. d. 10. unb 18. Aug. 1898,
angedroht find. § 3.
bezüglich der Fahrräder S 3 «bf. 1 ». d. 4. Okt. 1892 und
Diese Verordnung tritt am 1. September
d. I. in Kraft.
Bem. das.
3. August 1893. Gesetz, betreffend die Friebenspräsenzstärkk des deutschen Heere».
R.-S.«l. 6. Art. I.
§ 1.
Die FriedenSpräsenzstärke des
deutschen Heeres an Gemeinen, Gefreiten und Ober
gefreiten wird für die Zeit vom 1. Oktober 1893
233. die Eisenbahntruppen in 7 Bataillone,
der Train in 21 Bataillone
bis 31. März 1899 auf 479229 Mann als Jahres-
formirt. Art. II.
durchschnittSstärke festgestellt.
bis zum 31. März 1899 treten bezüglich der Dienst
An derselben find die Bundesstaaten mit eigener
Militärverwaltung nach Maßgabe der BevölkerungSEinjährig - Freiwilligen
kommen
auf
die
FriedenSpräsenzstärke nicht in Anrechnung.
Die Stellen der
pflicht folgende Bestimmungm in Kraft:
8 1.
Während der Dauer der Dienstpflicht im
stehenden Heere find die Mannschaften der Kavallerie
ziffer betheiligt.1 Die
Für die Zeit vom 1. Oktober 1893
Unteroffiziere
unterliegen in
gleicher Weise wie die der Offiziere, Aerzte und
und der rettenden Feldartillerie die ersten drei, alle übrigen Mannschaften die ersten zwei Jahre zum
ununterbrochenen Dienst bei den Fahnen verpflichtet.8
Im Falle nothwendiger Verstärkungen
kvnnm
Beamten der Feststellung durch den ReichShauS-
auf Anordnung deS Kaiser- die nach der Bestim
Halts-Etat.
mung des ersten Absätze- zu entlaffenden Mann
In offenen Unteroffizierstellen dürfen Gemeine
nicht verpflegt werden. § 2. Vom 1. Oktober 1893 ab werden
die Infanterie in 538 Bataillone und 173 Halb
bataillone, die Kavallerie in 465 Eskadrons,
schaften im aktiven Dienst zurückbehalten werden. Eine solche Zurückbehaltung zählt für eine Uebung, in finngemäßer Anwendung deS letzten Absatzes des
8 6 des Gesetze-, betreffend die Verpflichtung zum Kriegsdienst, vom 9. November 18678 (BundesGesetzbl. 1867 E. 131).
die Feldartillerie in 494 Batterien,
die Fußartillerie in 37 Bataillone, die Pioniere in 23 Bataillone, 1. Ueber die Erfatzdertheilung s. G. v. 26. Mai 1893.
2. Hierdurch erfährt «tL 59 bet «etchSVerfafstm- in bet
durch Art. I •. d. 11. Febr. 1888 festgestellte» Faffnug eine Abänderung für die Dauer bet Geltung bei sbtgen Artikels. 3. 6. baif. in Bd. I untern 28. Jan. 1872.
1898 (10. Aug. - 18. Aug.)
566
§ 2. Mannschaften, welche nach einer zweijährigen
des § 6 deS Gesetzes, betreffend die Verpflichtung zum
aktiven Dienstzeit entlasten worden find (§ 1), kann
Kriegsdienst, vom 9. November 1867,8 und des § 2
im ersten Jahre nach ihrer Entlastung die Erlaub
des Art. II deS Gesetzes, betreffend Aenderungen der
niß zur Auswanderung auch in der Zeit, in welcher
Wehrpflicht, vom 11. Februar 1888 (R.-G.-Bl. 1888
fie zum aktiven Dienst nicht einberufen find, ver-
6. 11) treten außer Kraft. Art. III.
weigert werden.*
Die Bestimmung des 5 60 Ziff. 3 des ReichS-
Die Bestimmungen deS Art. II § 1,
erster Absatz, finden für diejenigen Mannschaften,
MilitLrgefetzeS vom 2. Mai 1874 (R.-G.-Bl. 1874
welche nach zweijährigem aktiven Dienst hiernach
S. 45)4 5 6 findet auf die nach zweijähriger aktiver
zur Entlastung zu kommen hätten, im ersten Jahre
Dienstzeit entlaffenen Mannschaften keine Anwen
nach Inkrafttreten dieses Gesetzes keine Anwendung;
Auch bedürfen diese Mannschaften
dung.
keiner
jedoch zählt eine solche Zurückbehaltung für eine
militärischen Genehmigung zum Wechsel des Auf
Uebung,
enthalts. *
während des angeführten Zeitraumes.
desgleichen
eine
etwaige
Einberufung
5 3. Mannschaften der Kavallerie und der reiten
Art. IV. Die 88 1 und 2 deS Gesetzes, betreffend
den Feldartillerie, welche im stehenden Heere drei
die Friedenspräfenzstärke des deutschen Heeres, vom
Jahre aktiv gedient haben, dienen in der Landwehr
15. Juli 1890 (R.-G.-Bl. 1890 6. 140) treten mit
ersten Aufgebot- nur drei Jahre.7
dem 1. Oktober 1893 außer Kraft.
Alle diesem Artikel entgegenstehenden Be
Art. V. Gegenwärtiges Gesetz kommt in Bayern
stimmungen, insbesondere die bezüglichen Festsetzungen
nach näherer Bestimmung deS Bündnißvertrages
5 4.
vom 23. November 1870 (BundeS-Gesehbl. 4. vgl. 6 59 L-M.-G. v. 2. Mai 1874.
5. Geltung der Strafbestimmungen des SL-€L=6. über un> erlaubte Entfernung nnb yahuenstncht, über Selbstbeschädi-
1871
S. 9) unter III 8 5, in Württemberg nach näherer Bestimmung der Militärkonvention vom 21/25. No
vember 1870 (BundeS-Gesetzbl. 1870 S. 658), vor
gung und Vorschützung dou Gebrechen. 6. Wie dies io tz SO Ziff. 5 9U9t. 0. v. 2. Mai 1874 für
die zur Disposition der Truppentheile beurlaubten Mann schaften vorgesehen ist.
7. Ueber die regelmäßige Dienstzeit in der Landwehr ersten
behaltlich der Vereinbarung zwischen den Militär
verwaltungen Preußens und Württembergs wegen
derUeberführung deS Fußartillerie-BataillonsNr. 13 auf preußischen Etat, zur Anwendung.
Aufgebots f. Art. II $ 2 G. v. 11. Febr. 1888.
10. August 1893. Polheioerorduuug für bett Vezirb Lothringen, betreffend das Verbot des Gebrauchs
roth oder grün geblendeter Laternen.' «r.-Bl. E. 298. Der Gebrauch roth oder grün geblendeter La ternen wird für alle Fahrzeuge, einschließlich die 1. Erlassen vom BezirkSprüfidenten .auf Grund deS Art.
Pferdebahnen, verboten, welche fich in der Nähe von
Eisenbahnen oder auf öffentlichen, zugleich dem Eisen
bahnverkehr dienenden Straßen bewegen.
2 Ziff. 9 deS Dekrets v. 22. Dez. 1789 in Verbindung mit
Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnung wer-
Art. S deS G. v. 28. Plnv. deS JahreS VHP; für Ober-
den auf Grund des 8 366 Nr. 10 des Reichs-
Elsaß s. v. v. 81. Juli, für Unter-Elsaß v. v. 18. Aug. 1893.
Aehnliche Bestimmungen enthalten die B. über den
Verkehr mit Fahrrädern v. 4. Okt 1892, 3. Jan. u. 6. Okt.
Straf-Gesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 60 JL oder
mit Haft bis zu vierzehn Tagen bestraft.
1893 in 6 3 Abs. 1.
18. August 1893. VyirKrpolheioerordnung für Unter-Elsaß über das Verbot des Gebrauchs roth oder grün geblendeter Laternen.' A.-Bl. S. 299.
8
1. Der Gebrauch von roth oder grün geblen deten Laternen ist für alle Fahrzeuge verboten, welche fich auf öffentlichen, zugleich dem Eifenbahn-
Verkehre dienenden Straßen oder überhaupt in der Nähe von Eisenbahnen bewegen.
8 2.
Zuwiderhandlungen gegen
diese« Verbot
werden gemäß 8 366 Nr. 10 des ReichS-Straf-Ge1. Erlaßen vom vezirkSpräfidenten .auf «rund deS Art. 2 Ziff. 9 D. v. 22. Dez. 1789 in Verbindung mit Art. 3 G. v.
28. Plud. Vm, ferner deS Art. 3 Ziff. 1 Zit. XI deS «. v.
setz-Buches mit Geldstrafe bis zu 60 JL oder mit Hast bis zu 14 Tagen bestraft.
16.-24. Aug. 1790 und deS 8 866 Rr. 10 Vt.-G.-B. sowie nach Einsicht deS 8 60 der Eisenbahn-Betriebsordnung v. 5.
31. Juli 1893, sür Lothringen v. v. 10. Aug. 1893; bezügl
Aehnliche Bestimmung für Ober-Elsaß s. v. v.
Fahrräder dgl. 8 3 Abs. 1 der v. d. 4. Okt. 1892 und Bem. das
Juli 1892.'
1898 (22. Aug. — 16. Srpt. - 23. Sept. — 30. Sept.)
567
22. August 1893. Sekanntmachung des Reichskanzlers, betreffend die Kündigung des zwischen Veutschland »nd Italien einerseits und der Schweiz andererseits am 25. 3nli 1873 zur
Ausführung des Auslieferungsoertrages zwischen dem Reich und Italien vom 31. Oktober 1871 getroffenen Abkommens.' C.-Bl. 6. 274.
_____________
1. Durch bie Kündigung des besonderen Äbfommutl ist, wie eine Vfg. Min. v. 23. Aug. 18V (Just^Samml. XVIII S. 286) bekannt gibt, Art. 10 des Auslieferung-Vertrags mit der Schweiz d. 24. Jan. 1874 auch für die Durchlieferung dou Jtnlien
an Deutschland (und umgekehrt) maßgebend geworden. Eine Dfg. Min. v. 5. Sept. 1883 (Just.-Saimul. XVIII S. 290) gibt
nähere Anweisung Hierwegen._________________________
16. September 1893. Bekanntmachung Les Ministeriums, betreffend die Ausführung der Aichung und Ltempetung der Herbstgefäße.' «.-Bl. S. 307. Mit Bezug auf § 1 der Anweisung, betreffend
läge zu Nr. 37) wird hiermit zur Kenntniß ge
die Ausführung der Aichung und Stempelung der
bracht, daß das GemeindefaßaichungSamt zu Mols
sogenannten Herbstgefäße, vom 28. August 1885
heim mit den für die Prüfung der HerbstgefLße
lCentral- und Bezirks-Amtsblatt für 1885, Bei-
vorgeschriebenen Normalen und Gerätschaften aus
1. Ueber die Nothwendigkeit der Aichung und Stempe
lung der HerbstgefLße für alle den Weiuhandel als Gewerbe
gerüstet worden und ermächtigt ist, die Aichung
und Stempelung der HerbstgefLße vorzunehmen.»
betreibenden Personen f. Bkm. v. 22. Fedr. 1887. — Die An weisung v. 28. Aug. 1885 hat durch den Nachtrag d. 12. Nod.
2. Die übrigen zur Aichung und Stempelung der Herbst-
1895 ErgLnzung hinsichtlich der Aulastung metallener Herbst
gefäße befugten Aemter s. in Ben. 1 zur Anweisung v. 28.
gefLße erfahren.
Aug. 1885.
23. September 1893. Verordnung des Ministermmr, betreffend die Führung der Grundbücher. Just.-Eamml. XVIII. S. 295. Auf Grund der 88 2 und 31 Abs. 4 des Ge
Im Falle der Verhinderung des vom Ministerium
setzes vom 22. Juni 1891, betreffend die Einrich
bezeichneten Grundbuchführers wird die Vertretung
tung von Grundbüchern (Gesetz-Bl. S. 41), wird
durch den Amtsrichter, und bei den mit mehreren
hierdurch bestimmt, was folgt:
Richtern besetzten Amtsgerichten durch den mit der
1. Für die mit mehreren Richtern besetzten Amts
Dienstaufficht beauftragten
Amtsrichter,
geregelt.
gerichte hat das Präsidium des Landgerichts den
Mit der Vertretung können nur Personen beauf
Richter zu bezeichnen, welcher die mit der Fort
tragt werden, welche die Befähigung für das Ge
führung der Grundbücher verbundenen richterlichen
richtsschreiberamt oder denGerichtSschreibergehülfen-
Geschäfte wahrzunehmen hat.
dienst erlangt haben.
2. Hinsichtlich der Vertretung der Richter in Grund
Ist der vom Ministerium ernannte Grundbuch
buchsachen kommen die bestehenden allgemeinen Be
führer langer als vier Wochen an der Ausübung
feines Amts verhindert, so ist, unbeschadet einer
stimmungen zur Anwendung.
3. Der Gerichtsschreiber, welchem die Führung
vorläufigen, durch den Amtsrichter zu treffenden die Entscheidung
der Grundbücher obliegt, wird bei allen Gerichten
Anordnung,
durch das Ministerium bezeichnet.*
über die Vertretung einzuholen.
deS Ministeriums
1. Nach einer Dfg. v. 30. Ott. 1891, Just.-Samml. XVI
die auf die Anlegung der Grundbücher bezüglichen Se-
6. 416, welche gemäß Vfg. v 22. Juli 1893 (f. Bem. 27 zur
kretariatSarbeiten in der Regel von den HülfSgerichtSfchreibern
Grundb.-O. v. 22. Juni 1893) noch in Geltung steht, find
zu besorgen.
30. September 1893. Verfügung des Ministeriums, betreffend Äustieferungsverkehr mit der Schweiz wegen
vorsthlicher Körperverletzung. Just.-Eamml. XVIII. 6. 301. Im Anschluß an die Verfügung vom 15. Ok
daß inzwischen der Schweiz auch von Seiten des
tober v. I. II. A. 3530 — Samml. XVII, S. 511
Reichs die Auslieferung wegen vorsätzlicher Körper
— benachrichtige ich Euer Hochwohlgeboren ergebenst.
verletzung
in dem in der Verfügung angegebenen
1898 (30. Sept. - 6. Ott. — 8. Okt. - 10. Ott.)
568
Umfange auf Grund der Gegenseitigkeit zugefichert
Folge hat, zu beanspruchen und zu bewilligen sein,
Es wird daher künftighin im AuS-
ohne Rücksicht darauf, unter welchen Umständen
worden ist.
lieferungsverkehr mit der Schweiz die Auslieferung
und mit welchen Waffen oder Werkzeugen die That
auch wegen vorsätzlicher Körperverletzung, die eine
begangen worden ist.
Arbeitsunfähigkeit von mehr als 20 Tagen zur
30. September 1893. Verfügung Les Ministeriums, betreffen- die Abhaltung von Gerichtstagen in Nädern durch das Amtsgericht Thann. Just.-Samml. XVIII. S. 301. Auf die gefälligen Berichte.... wird hiermit
angeordnet, daß durch da- Amtsgericht Thann alle
Gewenheim und Riederburbach in Rodern abgehalten wird ....
Monate ein Gerichtstag für die Gemeinden Rodern,
6. Oktober 1893. Polhedreror-mm- für den Bezirk Anter-Elsaß über den Verkehr mit Fahrrädern
auf öffentlichen Straßen, Wegen nnd Plätzen.' ______________
A.-Bl. S. 392.
1. I» wesentliche» übereinstimmend mit der D. für Lothringen v. 4. Olt. 1892; die Verschiedenheiten sind in den Bem.
dortselbst angegeben.
_________________________
8. Oktober 1893. MmistrrialverfÜguug, betreffend die Einführung einer neuen Dienstanweisung für die Standesbeamten. A.-Bl. S. 313.
Vom 1. Januar 1894 ab tritt die nachstehende Dienstanweisung für die Standesbeamten an die Stelle der Dienstanweisung vom 17. August 1882
25. Dezember 1887 (Central- und Bezirks-Amts blatt 1888, S. 2.)i v. 11. Juni 1895 (A.-Vl. 6. 167) einen Nachtrag erhallen.
(AmtS-Blatt des Ministeriums, S. 149) ünd der
Im Nachgang zu der Dienstanweisung sind die Verfügungen
Nachträge zu letzterer vom 8. Oktober 1885 (Cen
deß Ministeriums d. 25. Nod. 1893. betr. die Lieferung der
tral- und Bezirks-Amtsblatt, S. 203) und vom 1. Bon Abdruck ist des großen Umfangs wegen und da
den BetheUlgten Souderabdrücke zur Verfügung stehen, ab gesehen.
Die Dienstanweisung hat zu 88 32, 72 durch Bfg.
Formulare für die Standesregister (Just.-6amml. XVIII
6.438) und die Verfügung deS Oberstaatsanwaltes d. 8. Dez. 1893, betr. die Anfertigung der alphabetischen NamenSver zeichniste zu
den EtandeSregistern (Just.»Samml. XVni
6. 439) ergangen.
10. Oktober 1893. Bekanntmachung des Ministeriums, betreffend die tzhmttungen über Zahlungen an Lchreibenrnnkandige. A.-Bl. S. 312.
Im Anschluß an die Verfügung vom 12. Ja
ficherungSmarken (Nr. 5 Abs. 4 der Anweisung
nuar 1882 (Ministerial-AmtSblatt S. 20)1 wird
vom 16. Dezember 1890 — Central- und Bezirks-
hierdurch im Einverständniffe mit dem Rechnungs
Amtsblatt S. 356) in folgender Fassung auSzu-
höfe bestimmt, daß in den Fällen, in welchen die
fiellen:
Auszahlung von Lohnlisten in Gegenwart eines
.Daß die umstehend als empfangsberechtigt auf
dieselbe überwachenden Beamten stattfindet, die er
geführten Personen nach eigenhändiger NamenS-
folgte Auszahlung an Schreibensunkundige nach
unterschrift oder nach beigefügtem Handzeichen
deren Handzeichen durch den genannten Beamten
die angewiesenen Geldbeträge in meiner Gegen
ohne Zuziehung von Zeugen bescheinigt werden kann.
wart empfangen haben, sowie daß die der auf
Die Bescheinigung ist in Verbindung mit der
geführten Anzahl Beitragswochen entsprechende An
jenigen über die Vollziehung der Unterschriften und
zahl Beitragsmarken für die JnvalidüätS- und
die Verwendung der JnvalidüätS- und AlterSver-
AÜersverficherung in den angegebenen Werthbe-
1. Aufgehobea uud ersetzt durch »tat. v. 26. Jan. 1894,
trägen in die Quittungskarten der betheüigten
durch welche daß verfahre» bei SchreibenSunkunde der Em-
Arbeüer eingeklebt und zugleich entwerthet wor
psSuger amtlicher Jahluugeu he Allgemeinen neu geregelt
den find, wird bescheinigt."
Wird; die vorstehende besouderr Verfügung bllibt bestehen.
1898 (12. Okt. — 21. Ott.)
569
12. Oktober 1893. Verfügung des Ministeriums wegen Entschädigung der Kommissare der Landesregierung
bei Abschätzung »m Flurschäden. «.-Bl. S. 395. Unter entsprechender Abänderung der Verfügung
geldern und Fuhrkosten für die Zu- und Heim
vom 16. Mürz 1882, betreffend die Kommissare
reise eine Pauschvergütung von 6 JL als Entschä
der Landesregierung bei Abschätzung der durch Trup
digung für Zurücklegung der Wege auf den Feld
penübungen verursachten Flurschaden, bestimme ich,
marken sowie für etwaige Fahrten von und zu den
daß vom 1. April 1894 ab die in Ziff. 3 der Ver
Nachtquartieren für jeden Abschätzung-tag erhalten.
fügung bezeichneten Kommiffare außer den Tage-
21. Oktober 1893. Handels-, Zoll- und Lchiffsahrtsvertrag Mischen dem Deutschen Reich und Rumänien.'
1894. 6. 1. Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von
Deutschland die Rechte der Anhörigen de- meistbe
genießen, ohne anderen oder
Preußen, im Namen des Deutschen Reich-, einer
günstigten Staates
seits, und Seine Majestät der König von Rumä
höheren Abgaben,
nien andererseits, von dem Wunsche geleitet, die
welcher Benennung es auch fei, zu unterliegen, als
Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Ru
jenen, welche von den Inländern gegenwärtig oder
mänien durch den Abschluß eine- neuen Handels-,
künftig erhoben werden.
Auflagen oder Lasten,
unter
Zoll- und Schifffahrt-Vertrages zu fördern, haben
Ebenso sollen sie den Erlös aus dem Verkaufe
zu diesem Zweck Unterhandlungen eröffnen laffen
ihre- Eigenthums und ihr Vermögen überhaupt
ohne zur Entrichtung an
und zu Bevollmächtigten ernannt: ....
frei ausführen können,
welche, nach gegenseitiger Mittheilung ihrer in guter
derer oder höherer Abgaben verpflichtet zu fein, als
und gehöriger Form befundenen Vollmachten, über
derjmigen, welche die Inländer unter gleichen Ver-
nachstehende Artikel übereingekommen sind:
hältniffen zu entrichten haben würden.
Art. 1.’ Zwischen beiden Ländern soll vollstän
Art. 3. Kaufleute, Fabrikanten und andere Ge
dige Freiheit des Handels und der Schifffahrt be
werbetreibende, welche sich durch Vorlegung einer
vertragschließenden
von den Behörden de- HeimathlandeS ausgefertigten
Theile- sollen hinsichtlich ihre- Handels und ihres
Gewerbe-LegitimationSkarte darüber ausweisen, daß
stehen;
die
Angehörigen
der
Gewerbe- in den Häfen, Städten und an anderen
sie in dem Staate, wo sie ihren Wohnsitz haben,
Orten de- betreffenden Lande-, sei es, daß sie sich
zum Handels- oder Gewerbebetrieb berechtigt find
daselbst niederlaffen, sei e-,- daß sie sich zeitweilig
und die gesetzlichen Steuern und Abgaben entrichten,
dort aushalten, keinen anderen oder höheren Steuern,
sollen befugt sein, persönlich oder durch in ihren
Abgaben, Auflagen oder Gewerbegebühren unter
Diensten stehende Reifende in dem Gebiete de- an
worfen werden, als denjenigen, welche von den In
deren vertragschließenden Theile-
ländern erhoben werden; die Vorrechte, Befreiungen
oder in offenen Verkaufsstellen oder bei solchm Per
bei Kaufleuten
und andere Vergünstigungen, welche die Angehö
sonen, welche die Waaren produziren, Waarenein-
rigen de- einen der vertragschließenden Theile in
käufe zu machen. Sie sollen ferner befugt sein, bei
Bezug auf Handel und Gewerbe genießen,
Kaufleuten oder anderen Personen, in deren Ge
sollen
auch den Angehörigen des anderen Theile- zustehen.
werbebetrieb Waaren der angebotenen Art Verwen
Die vorstehenden Bestimmungen finden keine An
dung finden, Bestellungen, auch unter Mitführung Weder im einen noch
wendung auf Apotheker, Handels- und Börsenmakler,
von Mustern, auszusuchen.
Haufirer und andere Personen, welche ein im Um
im anderen Falle sollen sie hierfür eine besondere
herziehen au-geübte-Gewerbe betreiben;- diese Ge
Abgabe entrichten müssen.
werbetreibenden sollen ebenso behandelt werden, wie die
Angehörigen
de-
meistbegünstigten
Staate-,
welche dasselbe Gewerbe betreiben. Art. 2. Bezüglich de- Recht-, jede Art von be
Die mit einer Gewerbe-Legitimation-karte ver sehenen
Gewerbetreibenden
dürfen wohl Waarenmuster,
(Handlungsreisenden) aber keine Waaren
mit sich führen.
weglichem oder unbeweglichem Eigenthum zu er
Die Ausfertigung der Gewerbe-LegitimalionSkarten
werben, zu besitzen oder zu veräußern, sollen die
soll nach dem in der Anlage A enthaltenen Muster *
Deutschen in Rumänien
erfolgen.
und
die Rumänen in
Die vertragschließenden Theile werden sich gegen 1. 3m in französischer Sprache und deutscher ,Ue-ersetzuu-E veröffentlicht. 2. S. Schlnßprotokoll. 8. S. außerdem Erklärung v. 3. (15.) Oktober am Schluffe.
seitig Mittheilung darüber machen, welche Behörden
4. Richt abgedruckt.
1898 (21. Cft.)
570 zur Ertheilung von
Gewerbe-Legitimationskarten
befugt fein sollen, und welche Vorschriften von den Reisenden bei Ausübung
des Gewerbebetriebes zu
lung und der Erhebung der Ein-
und Ausfuhr
zölle, sowie in Bezug auf die Durchfuhr, die Wieder
ausfuhr, die zollamtliche Niederlage, die örtlichen Ge
bühren und die Zollformalitäten verpflichtet fich jeder
beachten find. Die obigen Bestimmungen finden keine Anwen
dung auf den Gewerbebetrieb im Umherziehen, ein
der beiden vertragschließenden Theile, den anderen
bei der Ein-
oder Ausfuhr der Boden- und Ge-
deS Aufsuchens
werbserzeugnisie der beiden Länder an jeder Be
von Bestellungen bei Personen, welche nicht Handel
günstigung, jedem Vorrecht oder jeder Herabsetzung
oder Gewerbe treiben.
in den Tarifen theilnehmen zu laffen, welche er
schließlich des Haufirhandels und
Für zollpflichtige Gegenstände, welche als Muster von wird
den Handlungsreisenden
eingeführt werden,
von Eingangs-
beiderseits Befreiung
und
einer dritten Macht gewährt haben sollte.
Ebenso
soll jede späterhin einer dritten Macht zugestandene
Begünstigung oder Befreiung sofort bedingungslos
AusgangSabgaben zugestanden, unter der Doraus-
und ohne weiteres den Boden- und GewerbSerzeug-
sehung,
nisien des anderen vertragschließenden Theiles zu
daß diese Gegenstände binnen
einer
Voraus zu bestimmenden Frist unverkauft
im
wieder
ausgeführt werden, und die Identität der ein- und wieder ausgeführten Gegenstände außer Zweifel steht-
Die Wiederausfuhr der Muster muß in beiden
statten kommen.« Die vorstehenden Bestimmungen finden keine An wendung :
1. auf die Begünstigungen, welche angrenzenden
durch Hinterlegung des
Staaten zur Erleichterung deS örtlichen Ver
Betrages der bezüglichen Zollgebühren oder durch
kehrs innerhalb einer Grenzzone bis zu 10
Sicherstellung gewährleistet werden.
Kilometer Breite
Ländern bei der Einfuhr
gegenwärtig gewährt find
Die Angehörigen des einen der vertragschließen
oder in Zukunft gewährt werden sollten, und
den Theile, welche fich in daS Gebiet des anderen
2. auf die einem der vertragschließenden Theile
zum Besuche der Meffen und Märkte begeben, um
durch die Bestimmungen einer schon abgeschlos
dort ihren Handel zu treiben
oder daselbst ihre
Erzeugnisie abzusetzen, werden wechselseitig wie die
senen oder etwa künftighin abzuschließenden
Zolleinigung auferlegten Verbindlichkeiten.
Inländer behandelt und keinen anderen oder höheren
Art. 7. Die rumänischen Boden- und GewerbS-
als den von letzteren erhobenen Abgaben unterworfen
erzeugnifie, welche nach Deutschland eingeführt werden, und die deutschen Boden- und GewerbSerzeugnifie,
werden.
Art. 4.5 Die Angehörigen eines jeden der ver
tragschließenden Theile sollen im Gebiete
des an
welche nach Rumänien eingeführt werden,
sollen,
mögen fie zum Verbrauch, zur zollamtlichen Nieder
deren von jedem Militärdienste und von jeder mi
lage, zur Wiederausfuhr oder zur Durchfuhr be
litärischen Leistung, sowie von allen außerordent
stimmt sein, derselben Behandlung unterliegen und
lichen Anforderungen, welche in Folge außerge
keinen höheren oder anderen Zöllen unterworfen
wöhnlicher Umstände gestellt werden, befreit fein. Ausgenommen hiervon find jedoch die an irgend eine Art deS BefitzeS unbeweglichen Vermögens ge
knüpften Lasten, sowie die militärischen Leistungen
werden, als es in dieser Hinficht die Erzeugnisse der meistbegünstigten Nation find.« Im Uebrigen sollen von den
in der Anlage B
zu dem gegenwärtigen Vertrage aufgeführten ru
und Anforderungen, zu welchen alle Inländer als
mänischen Boden- und GewerbSerzeugnisien bei ihrer
Eigenthümer, Pächter oder Miether unbeweglicher
Einfuhr in Deutschland und von den in der An
Güter herangezogen werden können.
lage C zu dem gegenwärtigen Vertrage aufgeführten
Auch sollen fie von jedem zwangsweisen Amts
deutschen Boden- und GewerbSerzeugnisien bei ihrer
dienste in der Rechtspflege, Staats- oder Gemeinde
Einfuhr in Rumänien keine anderen oder höheren
als die in diesen Anlagen festgesetzten Eingangs
verwaltung befreit fein. A rt. 5. Die vertragschließenden Theile verpflichten
zölle erhoben werden.
sich, den gegenseitigen Verkehr zwischen beiden Län
A r t. 8. Bei der Ausfuhr nach Rumänien dürfen
dern durch keinerlei Einfuhr-, Ausfuhr- oder Durch
in Deutschland und bei der Ausfuhr nach Deutsch
fuhrverbot zu hemmen, welches nicht gleichzeitig auf
land dürfen in Rumänien weder andere noch höhere
alle anderen Nationen oder doch auf alle diejenigen
AuSgangsabgaben erhoben werden, als bei der Aus-
zur Anwendung gebracht wird, welche fich in den
fuhr nach dem in dieser Beziehung am meisten be-
selben Verhältnisien befinden.
günstigten Lande.
Unter außergewöhnlichen Umstünden kann jedoch ohne Rückficht auf die
vorhergehende Bestimmung
Auch jede sonst von einem der
vertragschließenden Theile einer dritten Macht in Beziehung auf die Ausfuhr zugestandene Begün-
die Einfuhr, Ausfuhr und Durchfuhr von Kriegsbedürfniflen verboten werden.
Art. 6. Bezüglich deS Betrages, der Sicherstel
6. Hiernach genießt Rumänien außer den in Anl. B vor gesehenen Zollbegünstigungen noch alle die in den Verträgen
mit Oesterreich-Ungarn, Belgien, Italien, der Schwei-, Ser bien, Rußland bewilligten, s. Bem. 6 zu Vertrag mit Oe-
5. S. Schlußprotokoll.
sterreich-Ungarn d. 6. Dez. 1891.
1893 (21. Ott.) stigung wird gleichzeitig und ohne Bedingung dem anderen zu Theil werden.
571
Gleichwohl dürfen ausnahmsweise in den Städten oder anderen engeren Bezirken Accisegebühren für den
A r t. 9. Die Waaren aller Art, welche von einem
Verbrauch von Getränken und Eßwaaren, von Futter
der beiden Gebiete kommen oder dahin gehen, sollen
stoffen, Brennstoffen, auch wenn diese zur Beleuch
von jeder
tung dienen sollen, Seifen, sowie von Baumate
Durchfuhrabgabe frei sein, sei es, daß sie unmittel
rialien (mit Ausnahme von schmiede- oder guß
bar durchgeführt werden, sei eS, daß sie während
eisernen
der Durchfuhr abgeladen,
anderen ähnlichen Gegenständen) erhoben werden,
wechselseitig in dem
anderen Gebiete
eingelagert und wieder
Balken,
Säulen, Röhren, Platten und
auch wenn diese Artikel in dem Erhebungsbezirk
aufgeladen werden müssen. vertragschließenden
der Accise nicht erzeugt oder hergestellt werden. Es
in dem Falle
bleibt hierbei stets vorausgesetzt, daß die im Jn-
gefordert werden, daß er verschiedene Zölle je nach
lande erzeugten oder hergestellten Kategorien der
dem Ursprünge der Waaren festgesetzt hat.
vorerwähnten Artikel, wenn fie in dem Erhebungs
Art. Theile
Don
10.
können
jedem
der
Ursprungszeugnisse
Art. 11. Nachstehende Gegenstände sollen beider
bezirk der Accise zum Verbrauch gestellt werden oder
seits völlig zollfrei zur Ein- und Ausfuhr zugelassen
zur Einfuhr gelangen, von denselben Accisegebühren
werden, sofern die Identität der aus- und wieder
wie die fremden Erzeugnisse getroffen werden.
eingeführten Gegenstände außer Zweifel ist:
Boden- und Gewerbserzeugnisse des einen Landes,
a) alle Waaren (Nahrungsmittel ausgenommen),
welche in das Gebiet deS anderen eingeführt werden
welche aus dem freien Vermehr im Gebiete des
und zur zollamtlichen Niederlegung oder zur Durch
einen der vertragschließenden Theile auf Messen
fuhrbestimmt find, unterliegen keiner inneren Abgabe.
und Märtte im Gebiete deS anderen gesendet
Art. 13. Die deutschen Schiffe und ihre Ladungen
werden, oder welche, ohne diese Bestimmung
sollen in Rumänien und die rumänischen Schiffe und
zu haben, in daS Gebiet des anderen vertrag
ihre Ladungen sollen in Deutschland völlig auf dem
schließenden Theiles gebracht werden, um dort
Fuße der inländischen Schiffe und Ladungen be
in zollamtliche Niederlagen oder Lager einge
handelt werden, gleichviel, von wo die Schiffe aus
lagert zu werden, unter der Bedingung, daß
gelaufen oder wohin fie bestimmt find, und gleich
alle diese Waaren binnen einer im Voraus be
viel, woher die Ladungen stammen oder wohin fie
stimmten Frist wieder ausgeführt werden;
bestimmt find.
b) Gegenstände, welche bestimmt find, auSgebeffert
Jedes Vorrecht und jede Befreiung, welche in
zu werden, vorausgesetzt, daß ihre wefenlliche
dieser Beziehung von einem der vertragschließenden
Natur und ihre Benennung im Handel die
Theile einer dritten Macht eingeräumt werden sollte,
gleichen bleiben und ohne daß wesentliche, einem
soll gleichzeitig und bedingungslos auch dem anderen
Einfuhrzoll unterliegende neue Theile zu den
Theile zustehen. Von den vorstehenden Bestimmungen wird jedoch
selben hinzugefügt werden;
c) leere Fässer, zur Verpackung dienende Säcke
eine Ausnahme gemacht in Betreff derjenigen be
u. s. w., welche aus dem Gebiete des einen der
sonderen Begünstigungen, welche den Erzeugnissen
vertragschließenden Theile eingeführt werden,
des inländischen Fischfangs in dem einen oder dem
um gefüllt mit Oel, Getreide und dergleichen
anderen Lande jetzt oder in Zukunft gewährt werden
im Gebiete des anderen Theiles eingekauften
sollten.
Erzeugnissen wieder ausgeführt zu werden, oder
Art. 14. Die Nationalität der Schiffe soll beider
welche, nachdem fie gefüllt ausgeführt worden
seits nach den jedem Lande eigenthümlichen Gesetzen
find, wieder zur Einfuhr gelangen.
und Verordnungen aus Grund der durch die zu
Art. 12.
der oder
Wird innerhalb des Gebietes eines
ständigen Behörden den Kapitänen, Schiffseignern
im ganzen Lande
oder Schiffern ausgestellten Urkunden und Patente
vertragschließenden Theile
in einem beschränkten Umkreise, sei eS für
Rechnung des Staates oder für Rechnung einer Ge meinde oder Korporation, von der Hervorbringung,
anerkannt werden.
Art.
15.
Die deutschen Schiffe,
welche nach
einem rumänischen Hafen, und umgekehrt die ru-
der Herstellung oder dem Verbrauch eines Artikels
mänischeil Schiffe, welche nach einem deutschen Hafen
eine innere Abgabe erhoben, so darf der gleiche Ar
kommen, um daselbst nur ihre Ladung zu vervoll
tikel, wenn er aus dem Gebiete des anderen Theiles
ständigen oder einen Theil derselben zu löschen,
eingeführt wird, in diesem Lande oder diesem Um
sollen, vorausgesetzt, daß fie fich nach den Gesetzen
kreise nur mit einer gleichen und mit keiner höheren
und Vorschriften des betreffenden Staates richten,
oder lästigeren Abgabe belegt werden.
den nach einem anderen Hafen desselben oder eines
Keinerlei Abgaben dürfen erhoben werden, falls
anderen Landes bestimmten Theil ihrer Ladung an
in diesem Lande oder in diesem Umkreise Arttkel
Bord behalten und ihn wieder ausführen können,
derselben Art nicht erzeugt oder hergestellt werden,
ohne gehalten zu sein, für diesen letzteren Theil
oder, wenn fie auch daselbst erzeugt oder hergestellt
ihrer Ladung irgend eine Abgabe zu bezahlen außer
werden, nicht von denselben Abgaben getroffen find.
den Auffichtsabgaben, welche übrigens nur nach dem
572
1898 (21. Ott.)
für die inländische Schifffahrt bestimmten Satze er
hoben werden dürfen.
Die vertragschließmden Theile kommen außerdem
dahin überein, daß die geborgenen Waaren keiner
Art. 16. Don Tonnengeldern und Abfertigungs
gebühren sollen in den Häfen eine- jeden der beiden
Zollabgabe unterliegen sollen, eS sei denn, daß fie in den inländischen Verbrauch übergehen.
Art. 18.7
Länder völlig befreit fein:
Hinsichtlich der Abgaben und son
1. die Schiffe, welche von irgend einem Orte mit
stigen ähnlichen Gebühren, welche in den Häfen,
Ballast ein- und damit wieder auslaufen;
BasfinS, Docks, Rhedm und Buchten der vertrag-
2. die Schiffe, welche aus einem Hafen der einen der
schließenden Länder als Entgett erhoben werden,
beiden Länder nach einem oder mehreren Häfen
und in jeder anderen Beziehung sollen die deut
desselben Landes kommen und sich über die in
schen Schiffe und Waaren in Rumänien und die
einem anderen Hafen desselben Landes bereits er
rumänischen Schiffe und Waarm in Deutschland
folgte Zahlung jener Abgaben auSweifen können;
ebenso behandelt werden, wie die inländischen Schiffe
3. die Schiffe, welche freiwillig oder nothgedrungen
und Waaren und diejenigen, welche der meistbe
mit Ladung nach einem Hafen kommen und denselben wieder verlaffen, ohne irgend welches
Handelsgeschäft vorgenommen zu haben. Im Falle des durch Noth veranlaßten Einlaufens
sollen das Löschen und Medereinladen der Waaren
behufs AuSbefferung des Schiffes, das Ueberladen
günstigten Natton angehören. Art. 19. Der gegenwärtige Vertrag erstreckt fich auch
auf die mit einem
der
vertragschließenden
Theile gegenwürttg oder künftig zollgeeinten Länder oder Gebiete.
Art. 20.
Der gegenwärtige Vertrag soll am
auf ein anderes Schiff im Falle der Seeuntüchtig
1. Januar 1894 in Kraft treten und bis zum
keit des ersten, die zur erneuten Berproviantirung
31. Dezember 1903 in Geltung bleiben.
der Schiffsmannschaft nothwendigen Aufwendungen
Im Falle keiner der vertragschließenden Theile
und der Verkauf der beschädigten Waaren, wenn die
zwölf Monate vor dem Ablauf de» letzteren Ter
Zollverwaltung hierzu die Genehmigung ertheilt hat,
mins seine Abficht, die Wirkungen de- Vertrages
als Handelsgeschäfte nicht angesehen werden.
aufhören zu laffen, kundgegeben haben sollte, soll
Im Falle des Strandens oder des
dieser in Geltung bleiben bis zum Ablauf eines
Schiff-bruchs eine- Schiffes eine- der vertragschlie
Jahres von dem Tage ab, an welchem der eine
ßenden TheUe an den Küsten de- anderen sollen
oder der andere der vertragschließenden Theile ihn
Schiff und Ladung dieselben Begünstigungen und
gekündigt haben wird.
Art.
17.
Befreiungen genießen, welche die Gesetzgebung jedes
Die beiden vertragschließenden Theile behalten
der betreffenden Länder dm eigenen Schiffen in
fich das Recht vor, später im Wege gemeinsamer
Es soll jederlei Hülfe und
Verständigung an diesem Vertrage Abänderungen
gleicher Lage bewilligt.
Beistand dem Führer und der Mannschaft sowohl
vorznnehmen, welche dem Geist und den Grund
für ihre Person, wie für da» Schiff und deffen
lagen desselben entsprechend befunden werden möchten,
Ladung geleistet werden. Die aus die Rettung be
und deren Zweckmäßigkeit durch die Erfahrung dar-
züglichen Maßregeln sollen den Landesgesetzen ge
mäß getroffen werden. SS soll jedoch den betreffen
gtthan sein sollte. Art. 21. Der gegenwärtige Vertrag soll ratifi-
den Konsuln und Konsularagenten gestattet sein, im
zirt und die Ratifikationsurkunden sollen in Berlin
Falle Schiffe, welche an der Küste gestrandet find
sobald als möglich ausgetauscht werden.
oder Schiffbruch gelitten haben, auSgebeffert, neu
Zu Urkund deffen haben die beiderseitigen Be-
verproviantirt oder verkauft werden, die hieraus
vollmächtigten denselben unterzeichnet und ihre Siegel
bezüglichm
Geschäfte zu überwachen.
Alle- waS
von dem Schiffe und deffen Ladung gerettet worden ist, oder, im Falle des Verkaufs, der für diese Gegen stände erzielte Erlös soll den Eigenthümern oder
deren Vertretern zurückgegeben werden, und es sollen
für die Rettung keine höheren Kosten bezahlt werden, als diejenigen, zu welchen die Inländer im gleichen
Falle verpflichtet sein würden.
beigedrückt.
So geschehen zu Berlin in doppelter Ausfer
tigung, den 21. Oktober 1893.
Der
vorstehende Vertrag ist ratifizirt worden
und die Auswechselung der Ratifikations-Urkunden hat stattgefunden.
7. S. Echlußprotowll.
Anlage B. Zölle bei der ««fuhr «ach Deutschland. Maßstab
Nummer des deutschen
Bezeichnung der Waaren.
Zolltarifs.
aus 1 a)
Don Gerbereien das Leimleder, auch abgenutzte alte Lederstücke uud sonstige zur Verwendung als Fabrikation smaterial geeignete Lederabfälle....................................................................................
Zollsatz
der Ver
in
zollung.
Mark.
573
1893 (21. Ott.) Maßstab
Nummer
des deutschen
Bezeichnung der Waaren.
Zolltarifs.
aus 1 b)
Kleie; Malzkeime; Thierknochen jeder Art.....................................
auS 5 m)
Weinstein, roher und gereinigter............................................................
Zollsatz
der Ver
in
zollung.
Mark.
—
frei
frei
Weinhefe, trockene und leigartige.............................................................
frei
auS 8
Flachs und Hanf, roh. geröstet, gebrochen oder gehechelt, auch Werg und andere Abfälle...................................................................
frei
auS 9
Getreide und andere Erzeugnisse des LandbaueS:
3,50
a)
Weizen.............................................................................................................
b)a)
Koggen.............................................................................................................
3,50
ß)
Hafer...................................................................................................................
2.80
7)
Buchweizen.......................................................................................................
2-
r>
Hülsenfrüchte.................................................................................................
1,50
-)
Andere nicht besonders genannte Getreidearten...............................
1,—
2,-
100 kg
c)
Gerste...................................................................................................................
auS
d) a)
Raps, Rübsaat, Mohn und anderweit nicht genannte Oelsrüchte
auS
d) ß)
Leinsaat.............................................................................................................
—
auS
e)
Mai«...................................................................................................................
100 kg
2,-
frei 1,60 3,60
f)
Mal, (gemailte (Berste)...............................................................................
g)
Anis, Koriander, Fenchel und Kümmel...........................................
3-
h)
Frische Weinbeeren zum Tafelgenuß (Tafeltrauben)
4,-
auS
....
■
mit der Post eingehende Sendungen von Tafeltrauben von 5 Kilogramm Bruttogewicht und weniger...............................
frei
Andere frische Weinbeeren:
andere frische Weinbeeren (Trauben der Weinlese), in Fäffern oder Keffelwagen eingestampst, ohne Rücksicht auf eine etwa eingetretene Gährung — wenn die eingeftampste Maste alle Theile der Frucht, neben dem Säst also auch noch die Kämme. Kerne und Schalen (Bälge und Hülsen) der Trauben enthält
100 kg
Gemüse, frische; Kartoffeln; Früchte, frische, nicht genannt, mit Ausschluß der Weinbeeren und der Südfrüchte.........................
auS k) 11 auS a)
aus f)
12 a) b)
13 auö a)
frei
Pferdehaare, roh, gehechelt, gesotten, gefärbt, auch in Lockenform gelegt, gesponnen.....................................................................................
—
frei
Borsten; rohe Bettsedern........................................................................
—
frei
Bettfedern, gereinigt und zugerichtet....................................................... —
frei
Felle zur Pelzwerk- (Rauchwaaren-) Bereitung...............................
—
frei
....
—
frei
Hornspähne, Klauen, Knochen (als Schnitzstoff), rohe
Holzborke und Gerberlohe.........................................................................
c)
Bau- und Nutzholz:
2.
3.
frei
Häute und Felle, rohe (grüne, gesalzene, gekalkte, trockene), zur Lederbereitung, auch enthaart.............................................................
b) 1.
4,—
roh oder lediglich in der Querrichtung mit der Axt oder Säge bearbeitet oder bewaldrechtet, mit oder ohne Rinde; eichene Faßdauben...........................................................................................
in der Richtung der Längsachse beschlagen oder auf anderem Wege als durch Bewaldrechtung vorgearbeitet oder zerkleinert; Faßdauben, welche nicht unter 1 fallen; ungeschälte Korb weiden und Reifenstäbe; Naben, Felgen und Speichen . .
in der Richtung der Längsachse gesägt; nicht gehobelte Bretter; gesägte Kanthölzer und andere Säge- und Schnittwaaren .
frei
100 kg oder 1 Festmeter
-20
100 kg oder 1 Festmeter
—,30
100 kg
—,80
1,20
1,80
oder
.
auS d)
Hornplatten und rohe, bloß geschnittene Knochenplatten
auS e)
Unverleimte, ungeheizte Parquetbodentheile.....................................
.
.
1 Festmeter 100 kg
■
4,80 1,50
5,-
574
1893 (21. Ott.)
Nummer
Maßstab Bezeichnung der Waaren.
des deutschen Zolltarifs.
25 aus e)
1.
aus g) 1.
Wein und Most: in Fässern eingehend: Wein und Most.................................................................................... Rother Wein und Most zu rothem Wein, zum Verschneiden unter Äontrole8.............................................................................. Wein zur Cognacbereitung unter Kontrole8..............................
Zollsatz
der Ver
in
zollung.
Mark.
100 kg
20,-
10,10,-
Fleischextrakt, flüssiger, und Tafelbouillon..........................................
20,-
Schweinefleisch, ausgeschlachtetes, frisches, und Fleisch, zubereitetes, mit Ausnahme von Speck, frisch oder zubereitet........................
17,-
Fleisch, ausgeschlachtetes, frisches, mit Ausnahme von Schweine fleisch ............................................................................................................
15,—
aus g) 3.
Geflügel aller Art. nicht lebend............................................................
12,-
aus p) 1.
In Essig eingelegte oder eingesalzene Gurken (sogenannte Znaimer Gurken) mit Zuthaten von Gewürzen der Nummer 25 i oder auch mit geringen Zusätzen anderer Gemüse, in Fäffern, Krügen, Töpfen, Gläsern und dergleichen................................................
4,—
aus p) 2.
Obst, Sämereien, Beeren, Blätter, Blüthen, Pilze, Gemüse, ge trocknet, gebacken, gepulvert, blos eingekocht oder gesalzen, alle diese Erzeugnisse, soweit fie nicht unter andern Nummern des Tarifs begriffen find..............................................................................
4,—
Säfte von Obst und Beeren, zum Genuß ohne Zucker eingekocht
4,—
Trockene Nüffe................................................................................................
3,—
q) 2.
Mühlenfabrikate aus Getreide und Hülsenfrüchten,8 nämlich geschrotene oder geschälte Körner, Graupe, Gries, Grütze, Mehl; gewöhnliches Backwerk (Bäckerwaare).......................................... ......
7,30
26 aus 1)
Talg von Rindern und Schafen............................................................
2,-
aus m)
Erdwachs, gereinigt....................................................................................
10,—
aus 28 aus b)
Pelzwerk (Kürschnerarbeiten): fertige, nicht überzogene Schafpelze................................................ weißgemachte und gefärbte, nicht gefütterte Angora- oder Schaffelle
Schlutzprotokoll.
•
6,6,—
von unbeweglichen Sachen von der Einquartierung
Im Begriff, zur Unterzeichnung des zu Berlin
befreit find, nicht aber von den sonstigen militä
am heutigen Tage abgeschloffenen Handels-, Zoll-
rischen Leistungen und Anforderungen, zu denen
und Schifffahrtsvertrages zwischen Deutschland und
die Inländer in dieser nämlichen Eigenschaft heran
Rumänien zu schreiten, find die Unterzeichneten über
gezogen werden können. Zu Anlage B.
Zn Art. 7.
folgende Punkte übereingekommen. Zu Art. 1 des Vertrages." Es besteht Ein-
Zu 25 e 1. Als
Verschnittweine zu dem ermäßigten Zollsätze von
verständniß darüber, daß in jedem der beiden Län
10 JL für 100 Kilogramm brutto find nur solche
der den besonderen, die Polizei und die öffentliche
rothe Naturweine und Moste zu rothem Wein zu-
Sicherheit betreffenden, auf alle Fremden anwend
zulasien, welche mindestens 12 Volumprozente Al
baren Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften durch
kohol — beziehentlich im Most daS entsprechende
die Bestimmungen deS ersten Absatzes des Art. 1
Aequivalent von Fruchtzucker — sowie im Liter
kein Eintrag geschieht.
Flüsfigkeit bei
100 Grad CelfiuS mindestens 28
Des Weiteren läßt der vorgenannte Absatz die
Gramm trockenen Extrakt enthalten, sofern fie unter
jenigen, gegenwärtig in Rumänien in Kraft befind
den vom Bundesrath des Deutschen Reichs festzu
lichen gesetzlichen Bestimmungen unberührt, durch
setzenden Kontrolen zum Verschneiden wirklich ver
welche den Inländern das Recht zum Grunderwerb
wendet werden."
und zum Schankgewerbe in den ländlichen Gemein
Als Verschnitt ist es zu erachten, wenn der zu
den Vorbehalten wird, oder welche die Niederlaffung
verschneidende weiße Wein mit Wein oder Most
der Fremden in diesen Gemeinden an besondere
von der vorstehend bezeichneten Beschaffenheit in
Bedingungen knüpfen.
einer Menge von nicht mehr als 60 Prozent und
Zu Art. 4.
Man ist darüber einig,
daß die
deutschen Reichsangehörigen in Rumänien alsMiether
der zu verschneidende rothe Wein mit solchem Wein oder Most in einer Menge von nicht mehr als
33
8. s. Schlußprotokoll. 9. Ueber die »ontroU, f. »km. d. 28. San. 1892. 10. S. außerdem Erklärung am Schlüsse.
Prozent des ganzen Gemisches versetzt wird.
Z u 25 q 2.
Es versteht sich, daß die Mühlen-
11. Ueber die Äontrole, s. Bkm. d. 16. Juli 1894.
1893 (2. Nov.)
575
fabrikate aus Cerealien rumänischen Ursprungs her
welche ich unterlassen habe im Laufe der Verhand
gestellt sein müssen.
Zu Art. 18. Keine besondere Abgabe, welche es
lungen hervorzuheben. Erstens wird den im Abs. 2 des ersten Artikels
auch immer sei, darf von den auf dem Wasserwege nach
aufgeführten Ausnahmen noch die fernere hinzuzu
Rllmünien eingeführten deutschen Waaren erhoben
fügen sein, daß die Ausübung des Gewerbes als
werden, indem diese, nachdem sie den Eingangszoll
Tabackverschleißer den rumänischeil Staatsangehö
entrichtet haben, keinem Zollzuschlage mehr unterliegen.
rigen Vorbehalten wird, indem dieser Gewerbebetrieb
Gleichwohl dürfen diejenigen Abgaben, welche zu
in Gemäßheit der Bestimmungen des Tabackmono
dem alleinigen Zweck eingeführt worden sind, um
pol-Gesetzes die rumänische Staatsangehörigkeit rmd
die Häfen zu verbessern und die Ausführung ge
die Ertheilung eines Konzessionspatentes seitens der
wisser, zur Erleichterung des Ein- und Ausladens
zuständigen Behörde zur Voraussetzung hat.
der Waaren bestimmten, öffentlichen Arbeiten zu
Was zweitens die Bemerkungen des Schlußpro-
fördern, als besonderer Zollzuschlag sowohl von den
tokolls zu Art. 1 anlangt, so verlangt das Gesetz
Schiffen als von den Waaren unter Beobachtung
über die Organisation der Dobrudscha für die Nie
der mit Bezug hierauf veröffentlichten Gesetze und
derlassung eines Ausländers in irgend einem Orte
besonderen Vorschriften erhoben werden.
des rumänischen Gebietes auf dem rechten Donau
Die auf dem Landwege in Rumänien eingehen
ufer die vorhergehende Erlaubniß der höheren rumä
den Waaren bleiben von jedem Zollzuschlage befreit.
nischen Verwaltungsorgane. Indem ich außerdem auf die während der Ver
Zu Art. 13-18. Den Schifffahrtsgesellschaften und den Eigenthümern der deutschen Schiffe, welche
handlungen gegenseitig erfolgten Aussprachen und
einen regelmäßigen Frachtdienst versehen, soll es
Darlegungen Bezug nehme, bin ich noch beauftragt,
gestattet sein, in den Hafenbezirken die für ihre
hinsichtlich der Niederlassungsfrage von neuem her
Buchhaltereien, Werkstätten und Lager nöthigen
vorzuheben, daß, da die allgemeinen Festsetzungen
Grundstücke zu miethen, und zwar auch staatliche
des Vertrages nur die physischen imb nicht die ju
gegen einen angemessenen Preis, sofern der Staat
ristischen Personen im Auge haben, Einverständniß
ihrer nicht zu anderen Zwecken bedarf.
Es besteht
darüber obwaltet, es solle die Gewährung der Er
Einverständniß darüber, daß die gedachten Lager,
laubniß zur Niederlassung und die Kontrole über
sobald sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen,
den Geschäftsbetrieb von Gesellschaften kommerzieller,
als zollamtliche Niederlagen gelten sollen.
Zu Urkund dessen haben die unterzeichneten Be
industrieller oder finanzieller Natur, welche in dem
Gebiete des einen der vertragschließenden Theile ge
vollmächtigten das gegenwärtige Protokoll, welches
gründet sind, im Gebiete des anderen Theiles den
ohne besondere Ratifikation, auf Grund der bloßen
Bestimmungen der betreffenden Gesetze Vorbehalten
Thatsache des Austausches der Ratifikationen zu
bleiben.
dem Vertrage, auf den es fich bezieht, als von den
Ebenso herrscht in dieser Hinsicht Einverständniß
betreffenden Regierungen genehmigt und bestätigt
darüber, daß ein jedes Zugeständniß, welches einer
gelten soll, ausgenommen und dasselbe mit ihren
der vertragschließenden Theile in Zukunft einer
Unterschriften versehen. So geschehen zu Berlin, den 21. Oktober 1893.
dritten Macht gewährt, vom anderen Theile zu seinen
Protokoll." Rumänische Gesandtschaft in Deutschland.
in Anspruch genommen werden können..............
Gunsten unter der Bedingung der Gegenseitigkeit wird
Berlin, den 16. Oktober 1893. Herr Minister,
Berlin, den 3.J15. Oktober 1893. Herr Baron, Bevor zur Unterzeichnung des zwischen Rumänien
Indem ich Ihnen den Empfang Ihres an mich gerichteten, auf den zwischen Deutschland und Ru-
mänien
vereinbarten
Handelsvertrag
bezüglichen
und Deutschland vereinbarten Handelsvertrages ge
Schreibens vom gestrigen Tage bestätige, beeile ich
schritten wird, bin ich verpflichtet, Eure Excellenz
mich, im Namen meiner Regierung von den in
ru bitten, von zwei Punkten Kenntniß zu nehmen,
dem gedachten Schreiben gemachten Vorbehalten Akt
12. Bezieht sich nur auf den rumänischen Zolltarif.
zu nehmen..............
2. November 1893.
Aezirks-PoUzeiverordmmg für Ober-Elsaß wegen der Errichtung und -es Betriebs gewerblicher Lager.' A.-Bl. S. 395. § 1. Die Errichtung gefährlicher oder belästigenVerordnung schon geregelt ist, unterliegt der poli der Niederlagen, soweit sie nicht durch Gesetz oder zeilichen Genehmigung des Kreisdirektors. 1. Erlassen „auf Grund von Art. 2 Ziff. 9 des dritten Theils deS Dekrets v. 22. Dez. 1789, auf Grund von Art. 3
§ 14 Abs. 2 der Kaiser!. D. v. 6. Juni 1893."
deS G. v. 28. Pluv. deS Jahres VIII, sowie auf Grund deS
April 1894.
Für Unter-
Elsaß f. B. v. 19. Febr. 1894, für Lothringen D. v. 15.
1893 (3. Nov. — 4. Nov. — 8. Nov. - 16. Nov.)
576
Hierunter gehören die Niederlagen von Abfällen
ist bei dem Bürgermeister einzureichen und eine
aller Art, von Asphalt, Blut, Dünger, gesalzenen
Zeichnung und Beschreibung der Räumlichkeiten,
Fischen, Guano, frischen Häuten, Holzkohlen, Knochen,
in welchen die Niederlage errichtet werden soll, in
Lumpen und die Käseniederlagen. § 2. Der Antrag auf Ertheilung der Genehmigung
doppelter Ausfertigung beizufügen.
3. November 1893.
Äekanntmachung des Reichskanzlers wegen Abänderung der Ausführungsbestimmungen zum Äriegsleistungs-Gefeh in Oezug auf den Fonragesatz für schwere Pferde kaltblütigen Schlages. C.-Bl. S. 310. Auf Grund des Art. I 8 le der Kaiserlichen
betreffend die Ergänzung der vorgedachten Verord
Verordnung vom 14. April 1888 (R.-G.-Bl. S. 142),
nung, wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß ge
betreffend die Abänderung und Ergänzung der Aus
bracht, daß für die im Falle eines Krieges zur Verwendung kommenden schweren Pferde kaltblü
führungsbestimmungen zu dem Gesetze über die Kriegs
leistungen, und mit Bezug auf die Kaiserliche Ver
tigen Schlages der Tagesfouragesatz an Heu von
ordnung vom 27. Juni 1890 (R.-G.-Bl. S. 75),
3000 auf 7500 Gramm erhöht worden ist.
4. November 1893.
Verordnung des Sezirksprüßdenten für Anter-Elsaß, betreffend Abänderung der Potheiversrdnung für die Schifffahrt und Flößerei anf dem Rhein. A.-Bl. S. 397.
Nach Einsicht des Beschlusses der von den Regie
die Schifffahrt und Flößerei auf dem Rheine er
rungen der Rheinuferstaaten eingesetzten CentralKommission für die Rheinschifffahrt vom 2. Juni
hält folgende Fassung: Die Floßführer sind verpflichtet, ihrem Floß einen
1893, wird in Abänderung der Bestimmungen des Art. I Ziff. 2 der in der Beilage zum Central-
Wahrschaunachen vorauszuschicken. Der Nachen soll wenigstens 3U Stunden und
und Bezirksamtsblatte Nr. 3 für 18881 2veröffent
höchstens 1 !|2 Stunden vor dem Floß vorausfahren.
lichten Polizeiverordnung für die Schifffahrt und
Er darf einem zu Thal fahrenden Schiffe nicht
Flößerei auf dem Rheine hiermit verordnet, was folgt:
angehängt werden. Wird das Floß durch ein Dampfschiff geschleppt,
§ 1. Art. I Ziff. 2 der Polizeiverordnung für
derungen der Polizeiverordnung f. unterm 21. Jan. 1893
so hat der Wahrschaunachen eine aus u. s. w. § 2. Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem
u. 10. Jan. 1895.
1. Januar 1894 in Kraft.
1. S. dieselbe unterm 10. (5.) Jan. 1888; weitere Abän
8. November 1893.
Verordnung des Äezirksprüsidenten des Ober-Elsaß, betreffend Abänderung der Pslizeiverordnung für die Schifffahrt und Flößerei anf dem Rhein. A.-Bl. S. 397. 1888 (Beilage zu Nr. 3 des Central- und Bezirks Nach Einsicht des Beschlusses der von den Re
gierungen der Rheinuferstaaten eingesetzten Central-
amtsblattes für 1888) hiermit verordnet, was folgt
Kommisfion für die Rheinschifffahrt d. d. Mann 1. Folgt inhaltlich gleiche Abänderung, wie für Unter-
heim, den 2. Juni 1893, wird in Abänderung des Art. I Ziff. 2 der Polizeiverordnung für die Schiff
Elsaß durch die vorhergehende D. v. 4. Nov. 1893. Weitere
fahrt und Flößerei auf dem Rhein vom 10. Januar
Jan. 1895.
Abänderungen f. unterm 26. (21.) Jan. 1893 und 4. (10)
16. November 1893.
Verordnung des Lezirksprästdenten für Rnter-Elfaß, betreffend den Verkehr mit Sprengstoffen.' A.-BI. S. 401. Sprengstoffen? verordne ich unter Aufhebung aller
Nach Einsicht des Beschlusses des Bundesrathes
vom 15. Juni 1893, betreffend den Verkehr mit
über diesen Gegenstand erlassenen Vorschriften, ins besondere der Bezirks-Polizeiverordnung vom 4. Sep-
1. Gleichlautende B. sind ergangen für Lothringen am
2. Dez. 1893, für Ober-Elsaß am 13. deSs. MtS.
2. Nicht veröffentlicht.
577
1893 (16. Nov.) fernher 1879 (Amtsblatt des Bezirks Unter-Elsaß
6) Gelatinedynamit sein bei mittlerer Tempe
1879 S. 197 ffg.), betreffend den Verkehr mit ex
ratur plastisches Gemisch, bestehend aus Nitro
plosiven Stoffen, was folgt:
glycerin, welches durch Nitrocellulose gela-
§ 1. Die nachstehenden Bestimmungen begreifen:
tinirt ist, und Holzmehl, Salpeter und kohlen
1. Die Versendung von Sprengstoffen aufLand-
sauren Alkalien (bezw. alkalischen Erden)),
und Wasserwegen — mit Ausnahme des Eisen
e)Karbonit (ein Gemisch von Nitroglycerin
bahn-r und Postverkehrs,^ und des Verkehrs
mit schießpulverähnlichen Gemengen und mit
mit Sprengstoffen und Munitionsgegenständen
flüsfigen, an fich nicht sprengkräftigen oder
der Militär- und Marineverwaltung 5 sowie der Versendung von Sprengstoffen in Kauf
3. Nitrocellulose (lockere mit mindestens 20 Pro
nicht selbstentzündlichen Stoffen);
zent Wassergehalt und gepreßte, nicht gelati-
fahrteischiffen 6 —, 2. den Handel mit Sprengstoffen,
nirte), insbesondere Schießbaumwolle und Collo-
und Verausga
diumwolle, sowie Gemische von Nitrocellulose
bung von Sprengstoffen innerhalb des Be
mit neutral reagirenden Salpeterarten; 4. folgende Gemische, welche Nitroverbindungen
3. die Aufbewahrung
triebes von Bergwerken, Steinbrüchen, Bauten
von Stoffen der aromatischen Reihe enthalten:
und gewerblichen Anlagen,
4. die L a g e r u n g von Sprengstoffen — mit Aus
a) Sekurit (ein Gemenge von Ammoniaksal
nahme der Lagerung in Niederlagen oder Maga
peter, Kalisalpeter und Dinitrobenzol oder
zinen der Militär- und Marineverwaltung —.
ähnlichen Stoffen), b) Roburit (ein Gemisch von Chlordinitrobenzol,
Zu den Sprengstoffen im Sinne dieser Bestim
Chlornitronaphtalin
mungen gehören nicht:
a) bie in dem Heer und in der Marine vorge
oder Nitrochlorbenzol
und Ammoniaksalpeter);
b) die für Feuerwaffen benutzten Zündhütchen,
5. Kartuschen, Petarden, Feuerwerkskörper, spreng kräftige Zündungen, welche zum Entzünden von
Zündspiegel und Patronen für Feuerwaffen,
Ladungen dienen (z. B. Sprengkapseln), Zünd
schriebenen, nicht sprengkräftigen Zündungen,
plättchen (amorces); 6. alle jeweilig zur Versendung aus den Eisen
c) Zündschnüre.
I. Allgemeine Bestimmungen. § 2. Zum Verkehr im Sinne des § 1 Ziff. 1
bis 3 find zugelassen:
hier nicht aufgeführter Sprengstoffe aus bestimmten
1. Pulver — Sprengsalpeter, brennbarer Sal
peter — (ein sehr inniges Gemisch aus neu
tral
reagirenden Salpeterarten
bahnen zugelassenen Sprengstoffe. Zu Versuchszwecken kann die Versendung neuer,
und
Kohle
oder Stoffen, deren wesentliche Bestandtheile
Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff find,
mit oder ohne Schwefel); 2. folgende Nitroglycerin enthaltende Präparate:
a) Dynamit I (ein bei mittlerer Temperatur plastisches, nicht abtropfbares Gemisch von Nitroglycerin mit pulverförmigen, an sich
nicht sprengkräftigen und nicht selbst ent zündlichen Stoffen),
b) Dynamit II und III (Kohlendynamit, ein
Gemisch von Nitroglycerin mit schießpulverähnlichen Gemengen), c) Sprenggelatine sein bei mittlerer Temperatur zähelastisches Gemisch, bestehend aus Nitro
glycerin, welches durch Nitrocellulose gelatinirt ist, mit oder ohne kohlensauren Alka
lien (bezw. alkalischen Erden) oder neutral _____ reagirenden Salpeterarten), 3. Die Bestimmungen über den Eisenbahnverkehr find enthalten in § 50 Bttkehrs-O. v. 15. Rov. 1892 und der Ant B dazu (letztere nicht adgedruckt).
4. Die Bestimmungen über den Postverkehr sind enthalten
in § 11 Postordnung v. 11. Juni 1892. 5. Zu dgl. D. v. 18., 19., 21. März 1894 (unter ersterem Datum).
6. .Zum Erwerb durch die Seefahrt bestimmte Schiffe-,
8 1 S. v. 25.Olt 1867 (B.-G-Bl. S. 35); f. auch § 54 R.-D. Sammt der in Elf.-Lothr. gelt. Gesetze, Bd. VI.
Wegen, sowie die Aufbewahrung und Verausgabung
derselben von demBezirkspräfidenten gestattet werden. § 3. Vom Verkehr im Sinne des § 1 Ziff. 1
bis 3 find ausgeschlossen die nicht nach § 2 zuge
lassenen Sprengstoffe, insbesondere: 1. Nitroglycerin als solches und in Lösungen;
2. Knallgold, trocken in fester oder Pulverform, Knallqueckfilber,
Knallfilber und
die damit
dargestellten Präparate; 3. Nitrozuckerarten, Nitrostärkearten und die da
mit hergestellten Gemische; 4. Gemische, welche Nitroglycerin abtropsen lassen; 5. Sprengstoffe, welche entweder a) sauer reagiren [mit Ausnahme des Pulvers,
Sprengsalpeters und brennbaren Salpeters
(§ 2 Nr. 1), des SekuritS (§ 2 Nr. 4 a) und des RoburitS (§ 2 Nr. 4 b)], oder
b) bei einer Temperatur bis zu 4- 40° C. zur
Selbstzersetzung neigen, oder
c) welche enthalten: aa) chlorsaure Salze
[mit Ausnahme der
Sprengkapseln und Zündplättchen (§ 2
Nr. 5)], oder bb) Pikrinsäure Salze, oder ee) Phosphor [mit Ausnahme der Zünd
plättchen (§ 2 Nr. 5)], oder dd) Schwefelkupfer; 6. Sprengstoffe in Patronenhüllen, sofern diese
37
578
1893 (16. Nov.) äußerlich mit Nitroglycerin (Ziff. 1) oder mit
Masse versendet werden. Diese Patronen sowie Pa
anderer Sprengflüssigkeit benetzt, oder äußer
tronen aus gepreßter Schießbaumwolle mit oder
lich mit festen Sprengstoffen behaftet find;
ohne Paraffinüberzug (§ 2 Ziff. 3) find durch eine
7. Sprengpräparate, bei welchen die einzelnen
Umhüllung von Papier in Packete zu vereinigen.
an und für sich nicht sprengkräftigen Bestand theile in einem geschlossenen Behälter durch
Das Gleiche gilt für die nach § 2 Ziff. 6 zuge
leicht brechbare Scheidewände oder Hahnvor
Eisenbahnen nur in Patronenform erfolgen darf.
lassenen Sprengstoffe, soweit die Versendung auf
richtungen so lange getrennt gehalten werden,
Gepreßte Schießwollkörper mit mindestens 15°|o
bis die Explosion, durch Zertrümmerung, Ver
Wassergehalt sowie Sekurit- und Roburitpatronen
schiebung der Scheidewände oder Oeffnen der
(§ 2 Ziff. 4) dürfen auch in dichtschließende Blech
Hahnvorrichtungen veranlaßt, stattfinden soll. § 4. Wer Sprengstoffe in Mengen von mehr
büchsen oder Pappschachteln verpackt werden. Für die Versendung loser Nitrocellulose mit
als 35 Kilogramm Bruttogewicht versendet, muß
mindestens 2O°|o Wassergehalt ist feste Verpackung
unter Angabe der Bestimmungsorte der Ortspoli
in starkwandige, luftdichte Behälter erforderlich.
zeibehörde des Versendungsortes den Frachtschein
Sprengstoffe jeder Art dürfen weder mit Zün
zur Vifirung vorlegen. Der Empfang der Sendung
dungen oder Zündschnüren versehen, noch mit solchen
ist vom Empfänger auf dem dem Frachtschein bei
oder mit Patronen für Feuerwaffen (§ 1 b) in die
gefügten Lieferschein zu bescheinigen.
nigten Lieferscheine find der Ortspolizeibehörde des
selben Behälter verpackt werden. Die zur Verpackung von Sprengstoffen dienenden
Versendungsortes jederzeit auf Verlangen vorzulegen.
Behälter müssen je nach ihrem Inhalt mit der Auf
Die beschei
§ 5. Wer an der Versendung von solchen Spreng
schrift: Pulver, Sprengsalpeter, brennbarer Sal
stoffen, welche den Vorschriften des Reichsgesetzes
peter, Pulver aus Nitrocellulose und Salpeter, Kar
vom 9. Juni 1884 gegen den verbrecherischen und
tuschen, Petarden, Feuerwerkskörper, Zündungen,
gemeingefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen (R.-
Dynamitpatronen, Kohlendynamitpatronen, Spreng gelatinepatronen , Gelatinedynamitpatronen, Kar-
G.-Bl. S. 61) unterliegen, in der Weise theilnimmt,
daß er dabei in den Besitz von Sprengstoffen ge langt (Spediteur, Transportführer, Transportbe
bonitpatronen, Schießbaumwolle u. s. w. versehen sein. Außerdem müssen dieselben mit der
gleiter), muß den vorgeschriebenen Erlaubnißschein
Firma oder der Marke der Fabrik, aus welcher die
zum Besitz von Sprengstoffen oder beglaubigte Ab
Sprengstoffe herrühren, bezeichnet sein, oder eine
schrift desselben während der Dauer seines Besitzes
von dem Ministerium gebilligte und öffentlich be
stets bei sich führen und auf Verlangen vorzeigen. § 6. Für die Versendung auf Land- und Wasser
kannt gemachte Bezeichnung der Fabrik tragen. Das Bruttogewicht der Versendungsstücke darf
wegen find Sprengstoffe in hölzerne, haltbare und
bei Pulver, Sprengsalpeter, brennbarem Salpeter
dem Gewicht des Inhalts entsprechend starke Kisten
(§ 2 Ziff. 1), bei Schießbaumwolle (§ 2 Ziff. 3),
oder Tonnen, deren Fugen so gedichtet sind, daß
bei Kartuschen, Petarden, Feuerwerkskörpern
ein Ausstreuen nicht stattfinden kann, und welche
Zündungen (§ 2 Ziff. 5) 90 Kilogramm, bei son
oder
nicht mit eisernen Reifen oder Bändern versehen
stigen Sprengstoffen 35 Kilogramm nicht übersteigen.
sind, fest zu verpacken. Statt der hölzernen Kisten
Auf prismatisches Geschützpulver
oder Tonnen können auch aus mehrfachen Lagen sehr
finden diese Gewichtsbestimmungen keine Anwendung.
in
Kartuschen
starken und steifen, gefirnißten Pappdeckels gefertigte
Die für den Eisenbahnverkehr jeweilig vorgeschrie
Fässer (sogenannte amerikanische Fässer) verwendet
bene Verpackung genügt auch für die Versendung
werden. Die zum Transport von Pulver, Spreng
auf Land- und Wasserwegen.
salpeter und brennbarem Salpeter (§ 2 Ziff. 1) ver wendeten Behälter dürfen keine eisernen Nägel,Schrau-
ben oder sonstige eiserne Befestigungsmittel haben.
Pulver, Sprengsalpeter, brennbarer
Salpeter
(§ 2 Ziff. 1) und das aus gelatinirter Nitrocellu
lose mit oder
ohne Salpeter hergestellte Pulver
II. Besondere BestimmungenfürdenLandverkehr. § 7. Die Beförderung von Sprengstoffen auf
Fuhrwerken, welche Personen befördern, ist verboten. Eine Ausnahme findet nur statt, wenn in drin genden Fällen allgemeiner Gefahr, z. B. bei Eis
(§ 2 Ziff. 3) darf in metallene Behälter, ausge
stopfungen, die nöthigen Sprengbüchsen und das
nommen solche von Eisen, verpackt werden. Vor der Verpackung in Tonnen oder Kisten müssen diese
zu deren Füllung erforderliche Material unter zu verlässiger Begleitung und in kürzester Frist nach
Stoffe entweder in Packete (Blechbehälter) bis zu höchstens 2^2 Kilogramm Gewicht verpackt, oder
dem Bestimmungsorte geschafft werden soll. § 8. Bei dem Verpacken und dem Verladen, so
in dichte, aus haltbaren Stoffen gefertigte Säcke,
wie bei dem Abladen und Auspacken darf Feuer
Mehlpulver in Säcke aus Leder oder dichtem Kaut
oder offenes Licht nicht gehalten, Tabak nicht ge
schukstoff geschüttet werden.
Die im § 2 Ziff. 2 und 4 aufgeführten Spreng
raucht werden. Das Verladen und Abladen hat unter sorgfäl
stoffe dürfen nur in Patronen, nicht auch in loser
tiger Vermeidung von Erschütterungen zu erfolgen.
1893 (16. Nov.) Die Bersendungsstücke dürfen
deshalb nie gerollt
wenn
579
aber nicht ein anderer Schutz geboten ist,
mindestens 200 Meter betragenden Entfernung von
oder abgeworsen werden.
Soll da- Verladen oder Abladen ausnahmsweise nicht vor der Fabrik oder dem Lagerraum oder inner
Fabriken, Werkstätten und
Gebäuden
Bei einem Aufenthalt von mehr al- einer halben
halb dieser Räume geschehen, so ist hierzu die Ge nehmigung der Ortöpolizeibehörde einzuholen.
bewohnten
gewählt wird. Stunde in der Nähe von Ortschaften ist Überdie
§ 9. Die Bersendungsstücke müssen auf dem Fuhr
der Ort-polizeibehörde thunlichst schleunig Anzeige
werke so fest verpackt werden, daß sie gegen Scheuern,
zu erstatten; die Ort-polizeibehörde hat darauf die
Rütteln, Stoßen, Umkanten und Herabfallen aus
ihr nothwendig erscheinenden Dorficht-maßregeln zu
ihrer Lage gefichert find, insbesondere dürfen Tonnen
treffen.
nicht aufrecht gestellt, müflen vielmehr gelegt und
Fuhrwerke, welche Sprengstoffe
8 15.
führen,
durch Holzunterlagen unter Haar- oder Strohdecken
müffen von Eisenbahnzügen oder geheizten Lokomo-
gegen jede rollende Bewegung gefichert werden.
ttven, Dampfwalzen, Dampfpsiügen und ähnlichen
8 10. Sprengstoffe dürfen nicht mit Zündhütchen,
Maschinen möglichst wett entfernt bleiben.
Zündpräparaten oder sonstigen leicht entzündlichen
Reben der Eisenbahn Herlausende Wege, sowie
oder selbstentzündlichen Gegenständen zusammen ver
Wege, auf welchen Dampfstraßenbahnen liegen, dürfen nur dann von solchen Fuhrwerken befahren werden,
laden werden.
Die im g2 Ziff. 2, 3 und 4 aufgeführten Stoffe
wenn der Bestimmungsort von Frachtfuhrwerk aus
dürfen nicht mit Pulver, Sprengsalpeter, brenn
einem andern gut fahrbaren Wege nicht -«erreichen ist.
barem Salpeter (8 2 Ziff. 1), Kartuschen, Petarden,
8 16. Der Tran-Port durch zusammenhängend
Feuerwerk-körpern, Zündungen (8 2 Ziff. 5), oder
gebaute Ortschaften ist nur gestattet, wenn diese
mit Patronen für Feuerwaffen (6 1 b) zusammen
nicht von Frachtsuhrwerk auf gut fahrbaren Wegen
verladen werden.
umfahren werden können.
Ist die Durchfahrt un
8 11. Zur Beförderung von Sprengstoffen die
vermeidlich, so hat der Tran-portsührer der Ort--
nende Fuhrwerke müffen so dicht schließende Wagen
Polizeibehörde Anzeige zu erstatten und deren Be
kasten besitzen, daß die Sprengstoffe nicht verstreut
stimmungen vor der Einfahrt in den Ort abzuwarten.
werden können. Sind die Wagenkasten oben offen, so
Die OrtSpolizeibehvrde hat den zu nehmenden Straßen
müffen sie mit einem dichtschließenden, feuersicheren
zug zu bestimmen und von anderen Fahrzeugen
Plantuche (z. B. imprägnirter Leinwand) überspannt
möglichst frei zu halten, auch Sorge zu tragen, daß
sein.
die Durchfahrt ohne mmöthigen Ausenthatt und
Auch die Vorder- und Hinterseite der Fuhrwerke
mit Vermeidung besonderer Gefahren erfolgt.
817. Werden zur Beförderung von Sprengstoffen
find mit demselben Material zu schließen.
Zum Sperren
der Räder dürfen nur hölzerne
Fuhrwerke verwendet, welche mtt festen, dicht schließen
Radschuhe angewendet werden; bei Eisbahn ist eine
den und feuerficher hergestellten, während de- Trans
eiserne Sperrvorrichtung- (Krätzer) gestattet, sofern
portes unter Verschluß gehaltenen Wagenkasten ver
fie ganz vom Radschuh bedeckt ist.
sehen find, so finden hinfichlich der Beförderung
Die Fuhrwerke müffen als WarnungSzeichen eine
solcher Transporte nur die Vorschriften
im 8 11
von weitem erkennbare, stets ausgespannt gehaltene
Abs. 3 und 4, 8 12, 8 13 Abs. 1 und 8 U An-
schwarze Flagge mit einem weißen P. führen.
Wendung, und -war die de- 8 14 mit der Maß
8 12. Fuhrwerke, welche Sprengstoffe
führen,
gabe, daß die regelmäßig einzuhaltende Entfernung
200 Meter beträgt.
dürfen niemals ohne Bewachung bleiben.
8 18. Geräth eine Sprengstoffsendung unterwegs
Aus denselben darf Feuer oder offene- Licht nicht gehalten, Taback nicht geraucht werden.
der Nähe der Fuhrwerke ist
Auch in
da- Anzünden von
Feuer oder Licht sowie da- Tabackrauchen verboten.
in
einen
denklich
Zustand, erscheint,
daß der
wettere Versand be
so hat die
Ort-polizeibehörde,
welcher von dem Tran-portführer thunlichst schleu
Fuhrwerke, welche Sprengstoffe führen,
nig Anzeige zu erstatten ist, die zur gefahrlosen
dürfen nur im Schritt fahren und von Fuhrwerken
wetteren Behandlung der Sendung nöthigen An
8 13.
sowie von Reitern nur im Schritt pasfirt werden.
ordnungen zu treffen,
und zwar je nach den Um
Besteht ein Transport aus mehreren Fuhrwerken,
ständen unter Zuziehung eine- auf ihre Aufforde
so müffen diese während der Fahrt eine Entfernung
rung von dem Absender zu entsendenden Sachver
von mindesten- 50 Meter unter einander inne hatten.
ständigen.
8 14. Bei jedem Aufenthalt von mehr al- einer
Ist Gefahr im Verzüge, so erfolgt die Vernich
halben Stunde ist eine Entfernung von mindestens
tung der Sprengstoffe aus Kosten de- Absender
300 Meter von Fabriken, Werkstätten und bewohnten
ohne vorherige Benachrichttgung desselben durch die
Gebäuden einzuhalten.
Polizeibehörde, wenn möglich nach der Angabe und
Die Ort-polizeibehörde darf, falls eine geeignete Haltestelle in solcher Entfernung nicht zu finden ist, gestatten, daß eine Haltestelle
in einer geringeren,
unter Aufficht eine- amtlichen, gegebenen Fall- te legraphisch zu berufenden Sachverständigen.
8 19. Werden Sprengstoffe in Mengen von nicht
1893 (16. Nov.)
580
mehr als 35 Kilogramm Bruttogewicht versendet,
dichtschließenden feuersicheren Plantuche (z. B. im-
so finden auf dergleichen Sendungen von den Vor
prägnirte Leinwand) überspannt sein.
schriften diese- Abschnittes nur die §§ 7 bis 10
III. Bessrrbere Vesttmnmngen für de» Wafferverkehr.7 g 20. Auf Dampfschiffen, welche Personen befördern,
dürfen
Weder in den so benutzten, noch in den unmittel bar daran stoßenden Räumen dürfen Zündhütchen
Anwendung.
Sprengstoffe
nicht tranSportirt,
und Zündschnüre verpackt sein. Leicht entzündliche oder selbst entzündliche Stoffe,
zu welchen Steinkohlen und Koke- nicht gerechnet werden, find von
der gleichzeitigen Beförderung
an Schießpulver oder Feuerwerkskörpern jedoch darf
überhaupt auSgeschloffen. § 23. Sind zu öffnende Brücken oder Schleusen
soviel mttgeführt werden, als zur Abgabe von Sig
zu pasfiren, so hat der Transportführer dem Brücken
nalen nothwendig ist. Die im g 7 enthaltene Aus
oder Schleusenwärter Anzeige zu erstatten und vor
nahmebestimmung findet auch hier Anwendung. Führen, welche Fuhrwerk mit Sprengstoffen über
der Durchfahrt deffen Bestimmungen abzuwarten. Der
Brücken- oder Schleusenwärter hat Sorge zu tragen,
setzen, dürfen nicht andere Fuhrwerke oder Personen
daß die Durchfahrt ohne unnöthigen Aufenthalt und
befördern.
mit Vermeidung besonderer Gefahren erfolgt.
g 21. Die gg 7 bis 10, 11 tos. 4, 12 tos. 1,
DaS Anlegen darf nur an Orten geschehen, welche
13 tos. 2, 14, 18 und 19 finden für den Schiffs
während des Aufenthalts dem Publikum nicht zu-
verkehr sinngemäße Anwendung.
Werden zur Beförderung von Sprengstoffen ei
gänglich sind. Die Ortspolizeibehörde ist stets vorher in Kennt
serne oder stählerne Schiffe verwendet, welche mit
niß zu setzen und hat Vorschriften über Ort und
dicht schließenden und feuersicher hergestellten, wah
Zett zu geben und Vorsichtsmaßregeln im Einzelnen
rend
des Transportes unter Verschluß gehaltenen
Laderäumen versehen find, so finden von den in tos. 1 ungezogenen Vorschriften nur die §§ 8, 11 tos. 4, 12 tos. 1, 14, 18 und 19 sinngemäße An
wendung, und zwar die de« g 14 mit der Maßgabe, daß die regelmäßig einzuhaltende Entfernung 200
Meter beträgt.
zu treffen.
IV. Beftimmnnge» über de» -anbei mit Spreng stoffe», sowie über deren Aufbewahrung und Verausgab««-. g 24.
Wer Sprengstoffe feilhalten will, muß
davon der Ortspolizeibehörde Anzeige machen.
Zur Versendung auf Schiffen find Patronen der
Wer Sprengstoffe feilhalten will, welche den Vor
im g 2 Ziff. 2 ausgeführten Stoffe außerdem mit
schriften des Reichsgesetzes vom 9. Juni 1884 unter
einer da« Eindringen von Waffer oder Feuchtig
liegen, bedarf dazu außerdem der polizeilichen Er
keit verhindernden Umhüllung (z. B. mit Gummi
lösung verklebtem Gummibeutel) zu versehen. Auf
laubniß gemäß g 1 dieses Gesetzes. Sprengpatronen dürfen von den Fabriken und
den Transport aus Fähren findet dies keine An
Händlern und ihren Beauftragten nicht einzeln und
wendung.
lose, sondern nur in den nach g 6 dafür vorge
Das Ein- und Ausladen darf nur an einer von
der Ort-polizeibehörde dazu
angewiesenen
sehenen Behältern abgegeben werden. Diese Behälter
Stelle,
müffen mit der Jahreszahl der Abgabe aus der
welche mindestens 300 Meter von bewohnten Ge
Fabrik und mit einer durch daS Jahr der Abgabe
bäuden entfernt fein muß, erfolgen.
fortlaufenden Nummer versehen sein. Dieselbe Zahl
Die Ladestelle darf während ihrer Benutzung dem
und Nummer müffen auch an jeder in den Behältern
Publikum nicht zugänglich fein und ist, wenn aus
verpackten Sprengpattone angebracht sein.
nahmsweise da- Aus- oder Einladen bei Dunkel-
dem muß an jeder Sprengpatrone der Name des
hett stattfindet, mit fest- und hochstehenden Laternen
Sprengstoffs,
zu
erleuchten.
Die
mit
Sprengstoffen
gefüllten
Behälter dürfen nicht eher auf die Ladestelle ge
bracht oder zugelaffen werden, bis die Verladung be
ginnen soll. g 22. Die Sprengstoffe müssen auf dem Schiffe
sowie
die Firma
Außer
oder Marke der
Fabrik oder eine von der Centralbehörde gebilligte und
öffentlich bekannt gemachte Bezeichnung der
Fabrik angebracht sein.
In
dem gemäß § 1
tos. 2 deS Reichsgesetzes
vom 9. Juni 1884 zu führenden
Register find
in einem abgeschloffenen Raume, welcher bei Dampf-
Jahreszahl und Nummer der gekauften und abge
schiffen möglichst weit von den Kesselräumen ent
fernt ist, unter Deck fest verstaut werden. Bei Ver
gebenen Sprengpatronen zu vermerken. g 25. Wer sich mit der Anferttgung oder dem
ladung in offenen Booten müffen letztere mit einem
Verkaufe
von
Sprengstoffen befaßt,
welche dem
ReichSgesetz vom 9. Juni 1884 nicht unterliegen, 7. Diese Bestimmungen finden auch auf die Beförderung
ist verpflichtet, über alle An- und Verkäufe dieser
auf de» Rhein Anwendung. Die früheren Sonderdorschriften
Stoffe in Mengen von mehr als 1 Kilogramm ein
find durch Art. 6 B. d. 2S. bezw. 24. «od. 1888 aufgehodeu
Buch zu führen, welches den Namen der Verkäufer
worden, die dort erwähnten allgemeinen Bestimmungen find
durch vorliegende B. ersetzt.
und der Abnehmer, den Zeitpuntt des Ankaufs und
1898 (16. Nov.)
581 finden die Vorschriften deS
der Abgabe, die Mengen der gekauften und abge
denklich erscheint, so
gebenen Stoffe, sowie bei Sprengpatronen deren
8 18 entsprechende Anwendung.
Dieses Buch ist
8 29. Wer mit Pulver, Sprengsalpeter, brenn
auf Verlangen der Polizeibehörde zur Einsicht vor
barem Salpeter (8 2 Ziff. 1), Feuerwerkskörpern
Jahreszahl und Nummer angibt.
Hinsichtlich der Buchführung greifen im
zulegen.
Uebrigen die auf Grund des NeichSgesetzeS vom
1. im Kaufladen nicht mehr als 2
9. Juni 1884 erlassenen Vorschriften8 9Platz. 10 § 26.
und Zündplättchen — amorces —
Die Abgabe von Sprengstoffen an Per
(82 Ziff. 5)
Handel treibt, darf:
Kilogramm.
2. im Hause außerdem nicht mehr als 10 Kilo gramm vorräthig halten.
sonen, von welchen ein Mißbrauch derselben zu unter
Auf Nachweis eine- besonderen Bedürfniffe- kann
16 Jahren ist verboten. Aus Spielwaaren, welche
die Erhöhung de- VorrathS unter 2 zeitweilig bis
ganz geringe Mengen von Sprengstoffen enthalten,
auf 15 Kilogramm gestattet werden.
ist,
befürchten
insbesondere
an
Personen
Die Aufbewahrung muß in einem auf den Dach
findet diese Vorschrift leine Anwendung.
Die Abgabe von Sprengstoffen, welche den Vor
boden (Speicher) belegenen, mit keinem Schornstein-
schriften des NeichSgesetzeS vom 9. Juni 1884 unter
rohre in Verbindung stehenden abgesonderten Naume
liegen, darf seitens der Fabrik und Händler und
erfolgen, welcher beständig unter Verschluß gehalten
ihrer Beauftragten nur an solche Personen erfolgen,
und mit Licht nicht betreten wird.
welche nach den gemäß 8 2 dieses Gesetzes erlaffenen
müffen den Bestimmungen in 8 6 Abs. 1 imb 2
Anordnungen8 zum Befitz von Sprengstoffen be-
entsprechen und mit stets fest geschloffenen Deckeln
rechtigt find. Bei Staat-werken, welche besonderer
versehen sein.
Erlaubniß zum Befitz von Sprengstoffen nicht be
dürfen8,
kann
die Abgabe
an
solche
Personen
8 30.
Die Behälter
Personen, Kelche nicht unter die Bestim
mungen der 8 29 fallen, bedürfen für die Aufbe
erfolgen, welche von der Verwaltung de- Werkes
wahrung von mehr als 21/* Kilogramm der daselbst
zu der Annahme ausdrücklich ermächtigt find.
genannten Sprengstoffe der polizeilichen Erlaubniß.
8 27.
welche
Die Verausgabung von Sprengstoffen,
den
Vorschriften
des
NeichSgesetzeS
vom
8 31.
Größere als die im 8 29 angegebenen
Mengen dieser Sprengstoffe find außerhalb der Ort
9. Juni 1884 unterliegen, an die in Bergwerken,
schaften in besonderen Magazinen aufzubewahrpl,
Steinbrüchen, Bauten und gewerblichen Anlagen
von
beschäftigten Bergleute, Arbeiter u. s. w. darf nur
direktor) sich überzeugt hat. Diese Magazine müßen
von denjenigen Betriebsleitern, Beamten oder Auf
fich, wenn fie über Tage liegen, im Wirkungsbe
deren Sicherheit der KreiSdirektor (Polizei
sehern bewirkt werden, welche nach dm gemäß 8 2
reiche sachgemäß auSgesührter und unter Aufficht
dieses Gesetzes erlaffenen Anordnungen8 -um Befitz
stehender Blitzableiter befinden.
Diese Personen
Handelt eS fich um Magazine, welche zu einem
find verpflichtet, über die Verausgabung ein Buch
der Ausficht der Bergbehörde unterstehenden Werke
zu führen, welche- den Namen der Empfänger, den
gehören, so hat die Polizeibehörde die Prüfung in
Zeitpunkt der Verausgabung, die Menge der ver-
Gemeinschaft mit der Bergbehörde vorzunehmen.
von Sprengstoffen berechtigt find.
au-gabten Stoffe, sowie bei Sprengpatronen deren
ES kann angeorönet werden, daß die Schlüffe!
Jahre-zahl und Nummer angibt. Bei Staat-werken,
zu diesen Magazinen in den Händen der Behörde
welche besonderer Erlaubniß zum Befitz von Spreng
bleiben.
stoffen nicht bedürfen,8 kann die Verausgabung von
8 32. Die Aufbewahrung der im 8 29 genannten
solchen Personen bewirkt werden, welche von der
Sprengstoffe an der Herstellung-stätte sowie an der
Verwaltung de- Werke- zu der Verausgabung aus
Verbrauch-stätte unterliegt den im 8 33 gegebenen
drücklich ermächtigt find.
Vorschriften.
Die Setter der Bergwerke, Steinbrüche, Bauten
8 33.
Die im 8 2 aufgeführten Sprengstoffe
und gewerblichen Anlagen find verpflichtet, Maß
dürfen — abgesehen von den im 8 29 vorgesehenen
regeln zu treffen, welche eine Verwendung der zum
Ausnahmen — nur an der Herstellung-stätte oder
Verbrauch im Betriebe verausgabten Sprengstoffe
an denjenigen Orten, wo fie innerhalb eine- Be
durch die Bergleute, Arbeiter u. f. w. zu anderen
triebe- zpr 'unmittelbaren Verwendung gelangen,
Zwecken ausschließen.
oder in besonderen Magazinen gelagert werden. Für ^ie Lagerung an der Herstellung-stätte find,
V. Bestimm«»--« über die Lager««- von Sprengstoffen, w 8 28.
Gerathen Sprengstoffe auf ihrem Lager
in einen Zustand, daß die weitere Lagerung be-
8. B. v. 11. Dez. 1884. 9. § 1 «Ls. 4 «. V. 9. Ium 1884. 10. Zur «u-führung der 8§ 28—84 ist die ZV d. 17. Nov. 1893 (für Lothr. d. 2. Dez. 1893, für O.-Els. d. 18. deßf. Miß.) ergangen.
in Entzangelung besonderer, bei Genehmigung der Anlage gemäß 8 16 der Gewerbeordnung vorge
schriebener Bedingungen, die Weisungen der Ort-.
Polizeibehörde zu beachten. Die Niederlagen an der Verbrauch-stätte sowie die besonderen Magazine bedürfen der polizeilichen Genehmigung und find nach den von der Polizei behörde zu ertheilenden Vorschriften einzurichten.
582
1893 (17. Nov.)
Für solche Niederlagen oder Magazine, welche
schriften werden nach § 367 Nr. 5 des Strafgesetz
der Aufsicht der Bergbehörde unterstehen, tritt diese
buchs bestraft, soweit nicht härtere Strafen nach
an die Stelle der Polizeibehörde.
dem ReichSgeseh vom 9. Juni 1884 verwirkt find.
Er kann angeordnet werden, daß die Schlüffel
Schlnßbefti««nngen.
zu den Niederlagen oder Magazinen in den Händen
8 36. Weitergehende bergpolizeiliche Vorschriften
der Behörde bleiben. 8 34. Andere als die im 8 2 aufgeführten, ins
besondere die im K 3 genannten Sprengstoffe, dürfen
nur an der Herstellungsstätte gelagert werden.
Zu Versuchszwecken
kann die Lagerung neuer
Sprengstoffe an anderen Orten von dem Bezirks
und Anordnungen über die Verwendung von Spreng
stoffen beim Bergbau werden durch die vorstehenden
Bestimmungen nicht berührt. 8 37. Die internationalen Vereinbarungen über diesen Gegenstand werden durch diese Verordnung
nicht berührt.
präsidenten gestattet werden.
8 38. Vorstehende Verordnung tritt am 1. April
VL Strafbeftt««nn-en.
1894 in Kraft.
8 35. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Vor
17. November 1893. Verordnung des VesirksprSsideuten für Anter-LIfaß, betreffend die Genehmigung md Beaufsichtigung der Lagerung van Sprengstoffen.' «.-Bl. S. 407. Im Anschluß und zur Ausführung der 88 28
6. 78 - und 16. April 1891 - R.-S.-B1. S. 105
bis 34 der Bezirks-Polizeiverordnung vom 16. No
—
vember 1893 über den Verkehr mit Sprengstoffen
sollen,
verordne ich unter Aushebung der Bezirks-Polizei-
fähigem Material
verordnung vom 14. Januar 1891 mit Zustimmung
festen Wänden, jedoch mit leichter Bedachung, her
des Kaiserlichen Ministeriums was folgt:
bezeichneten
dürfen
Sprengstoffe
auch
aus
werden
aufbewahrt
schwerem
widerstands
(Stein, Beton u. s. w.)
mit
gestellt —, müflen aber gleichfalls (Nr. 1) mit
Bei Genehmigung und Beaufsichtigung der Lage
Wällen und Pallisaden umgeben werden.
rung von Sprengstoffen, sprengkräftigen Zündungen
Gleiches gilt betreffs der Lager für Sprengsal
und anderen explosiven Stoffen in Niederlagen an
peter, brennbaren Salpeter, Kartuschen, Petarden,
der Derbrauchsstätte
Zündplättchen, sprengkräftige Zündungen und fer
und in besonderen Lagern*
ist nach Maßgabe der nachstehenden Anweisung zu
tige Feuerwerkskörper, sofern diese Explosivstoffe
verfahren.
weder Phosphor noch Schwefelkupfer enthalten, noch
• Auf die Aufbewahrung der in 8 29 der D. v. 16. Nov.
1803 bezeichneten Stengen der dort genannten Sprengstoffe bezieht sich die Anweisung nicht.
Lage
und
Baumaterial
3. Die Entfernung eines Lagers von Wohnstätten,
öffentlichen Gebäuden, verkehrsreicheren Wegen u. f. w.
A. Lager, welche «ehr al- 2 Kilogramm an Sprengstoffen enthalten. 1.
sonstwie selbstentzündlich find.
der
Lager
(Magazine).
1. Explosivstofflager sind in Wänden und Dach
ist abhängig zu machen von den besonderen Umständen
des Einzelfalles.
Bei freier (ungedeckter) Lage
der Echutzobjekte
find aber folgende Entfernungen als Minima anzufehen:
aus leichtem, mit Waffergla- durchtränktem Holz-
100
m für Lager, welche
werk herzustellen und so einzurichten und zu be
250
,
,
,
.
treiben, daß Unbefugte sie nicht betreten können,
500
,
,
,
,
und Sprengstoff nicht entwendet wird. (Bei kleineren
1000
„
,
,
,
10 bis
50 kg
51 ,
250 ,
251 ,
1000 ,
1000 und mehr
,
oder besonders günstig gelegenen Lagern kann nach-
der in Nr. 2 nicht aufgeführten Erplofivstoffe auf
gelaßen werden, daß sie ganz oder theilweise einge
nehmen sollen.
graben, oder — mit Ausnahme der Thüre und der
4. In den Gräbereien, Steinbrüchen, bei Tunnel
LüstungSlöcher — mit einer 1 Meter starken Erd
bauten u. s. w., welche betrieben oder von Menschen
oder Sandschüttung bedeckt werden.)
begangen werden, sowie an deren Zugängen find
Sie find mit firsthohen Wällen und diese mit
Lager, welche mehr an Explosivstoff als den Tages
2,5 Meter hohen gerammten Pallisaden zu umgeben.
bedarf des Betriebes enthalten sollen und solche mit
2. Lager, in welchen die in den Bekanntmachungen
direkten Schußlinien nach den betreffenden Stellen
des Reichskanzlers vom 13. März 1885 — R.-G.-Bl.
nicht zulässig.
1. Wesentlich gleichlautende Verordnungen find von den übrigen veztrksprüfidenten zur Ausführung ihrer Bezirks
polizei-». d. 2. Dez. 1898 (Lothr.) bezw. 13. helf. MtS. (O.-Alf.)
erlassen worden.
II. Konstruktion der Lager. 5.
Wände und Deckungen müßen mit glattge
hobelten und ineinander gefügten Brettern so ver-
583
1893 (17. Nov.) schalt sein, daß zwischen diesen und der äußeren
hüllen (Kisten, Kartons u. s. w.) nicht darin auf-
Verkleidung ein- Raum bleibt, welcher mit Luft
bewahrt, sie müssen vielmehr an sicherer Stelle ver
oder mit feuersicherem, die Warme schlecht leitendem
brannt werden. 15. Die Lagerräume dürfen nur mit Filzschuhen
Material erfüllt ist. Behufs guter Ventilation find in Deckenhöhe und
über dem Fußboden gut vergitterte Luftlöcher anzubringen,
durch
welche
der
Regen
nicht
ein
betreten und feuererregende Gegenstände von den
Eintretenden nicht mitgesührt werden. Tabackrauchen und feuergefährliche Handlungen überhaupt find in
und bei den Lagern verboten.
dringen kann.
Der Blitzableiter
DaS Dach ist außen mit Dachpappe oder
(Ziff. 6) muß zu Beginn des Frühjahrs und zu
dünnem Metallblech zu belegen, welche ebenso wie
Ende des Sommers auf feine Nutzbarkeit untersucht
alles äußere Holzwerk weiß zu kälken find. ES muß
werden.
6.
mit einem mindestens 5 Meter hohen guten Blitz
16. Die Angaben des Maximalthermometer- find
ableiter versehen ftin, deffen Wurzel in stets feuchtem
jedesmal, wenn das Lager geöffnet wird, in das
Erdreiche oder in Waffer endet.
Lagerbuch einzutragen.
7. Der Fußboden soll auS Lehm-Estrich oder glatt
17. Für die Arbeiten im Lager find außer dem
gehobelten Planken bestehen und stets mit einem
AuffichtSführenden nur so viele Arbeiter zuzulaflen,
Teppich aus Wolle oder Leinenzeug bedeckt sein.
als nothwendig find, und diese müssen verläßliche
Metallnägel
und dergleichen find im Fußboden,
Decke und Wänden nicht zu verwenden. Es find zwei nach außen schlagende Thüren
8.
kräftige Leute sein.
Für dieselben muß, soweit sie
bei ihren Arbeiten selbstständig in den Gewahrsam
von Sprengstoffen gelangen (ß 1 deS Gesetzes vom
derart anzubringen, daß eine mindestens 1 Meter
9. Juni 1884),
tiefe Vorhalle gebildet wird,
nung vom 11. Dezember 1884) ertheilt sein.
welche den Einfall
direkten Sonnenlichtes verhütet. 9.
In jedem Dorrathslager (die unter Nr. 2
ein Befitzschein (ß 1 der Verord
18. DaS Oeffnen und Schließen von PackungS-
gefäßen
mittelst Hammer, Stemmeisen und der
genannten ausgeschlossen) ist ein Maximal-Thermo
gleichen, sowie jede Manipulation mit dem Crplosiv-
meter anzubringen.
stoffe selbst im Lager ist nur gestattet, wenn und
10. Wenn das Lager für die Verwahrung verschiedenartiger Explosivstoffe dienen soll, ist für jeden
wie eS die Lagererlaubniß angibt.
19.
Die den Explosivstoff enthaltenden Gefäße
derselben ein besonderer, für sich verschließbarer dichter
dürfen nicht gestürzt, geschoben oder um einen Stütz
Derschlag herzustellen.
punkt auf dem Boden gedreht, sondern sie müssen
11. Die Wälle müssen wenigstens 1 Meter vom
gehoben und getragen, vor Stoß überhaupt behütet
Gebäude entfernt stehen, bei natürlichem Böschungs
werden. Sie find in der Weise auszuschichten, daß
winkel 1 Meter Kronenbreite haben und gut begrast
sie nicht aus den Fußboden, sondern aus Kant
sein. Der freie Raum zwischen Wall und Gebäude
hölzer oder starke Böcke oder Gerüste sicher zu stehen
muß frei gehalten werden von Gras und brenn
kommen und die
baren Stoffen.
Der Wallweg muß gekrümmt ver in. Betrieb.
Innerhalb und außerhalb des Lagers muß
strengste Ordnung und Sauberkeit herrschen.
13.
zwischen ihnen hindurch
20. Wenn zur Verpackung der Explosivstoffe in
laufen. 12.
Luft
streichen kann.
Selbstentzündliche Gegenstände, sowie die
den Kisten Sägespähne dienten, müssen diese vor
dem Einbringen der Kisten in dar Lager entfernt werden. 21.
Bei Reparaturen des Lagers und bei Rei
nach § 3 der Verordnung vom 16. November 1893
nigungsarbeiten in demselben müssen die Explosiv
vom Verkehr ausgeschloffenen Stoffe, ferner Zünd
stoffe vorher entfernt werden, sofern nicht der Unter
mittel, Sägespähne, Holz-Kohlenpulver, Spreng
nehmer oder sein Stellvertreter bei den Arbeiten
kapseln, Knallpräparate und feuergefährliche, sowie
zugegen ist und sie persönlich überwacht; er ist für
eiserne oder stählerne Gegenstände dürfen im Lager
die sichere Arbeitsweise verantwortlich.
nicht vorhanden sein oder benutzt werden. In Der
22. TranSportgefäße und Packmaterialien, welche
brauchslagern dürfen Zündmittel und Sprengkapseln
mit Explosivstoffen beschmutzt oder verunreinigt find,
aufbewahrt werden, wenn der dafür herzurichtende
müssen an einem sicheren Orte und in gefahrloser
Schrank in einem besonderen verschließbaren Gelaffe
Weise unter Aufsicht verbrannt werden.
aufgestellt ist, welches von den übrigen Explosiv
gilt von verschütteten, verunreinigten
stoffen durch eine genügend starke Wand aus Walz-
dorbenen Explosivstoffen, hierbei muß jedoch die
blech getrennt ist.
Aufsicht vom Unternehmer oder eknem geeigneten
14.
Das Lager darf nur zur Bewahrung der
Gleiches oder
ver
Sachverständigen auSgeübt werden.
jenigen Explosivstoffe und höchstens derjenigen Menge
23. Explosivstoffe, der im ß 2 Ziff. 2, 3, 5 und 6
derselben benutzt werden, welche die Lagererlaubniß
der Verordnung vom 16. November 1893 genannten
angibt.
Arten,
Namenttich dürfen auch entleerte Explosivstoff
welche sauer reagiren, oder welche Nitro
glycerin auS ihrer Substanz austreten lassen, so
1893 (17. Nov.)
584
bafc dasselbe die Patronenhülsen innen oder an den
vom 9. Juni 1884) zum Besitze von Sprengstoffen
Kneifpellen fettig erscheinen läßt, dürfen in daS
ausgestellt worden ist. Das von diesen Personen zu
Lager nicht ausgenommen, auch nicht verlaust oder
führende Verausgabungsbuch (§ 27 der Verordnung
-um Gebrauche weggegeben oder im Lager belasten
vom 16. November 1893) ist nicht im Lager auf
werden; sie müssen vielmehr nach schriftlicher An
zubewahren, muß aber bei Lagerrevifionen vorge
zeige an die OrtSpolizeibehörde und mit deren Ein-
legt werden.
und zwar in kleinen
Verständniß nach Nr. 22,
Mengen, vernichtet werden.
28. Der Name und die Funktion der Personen, welche mit den in Nr. 27 genannten Aufgaben be
Explosivstoffe, welche nicht alkalisch reagiren —
traut find, muß nebst den polizeilichen Betriebs
mit Ausnahme der in A Nr. 2 genannten Stoffe
vorschriften auf Tafeln angebracht sein, welche außer
—
gelten als verdächtig; sie müssen wöchentlich
halb der Pallisaden und an der Lagerthüre mit
hinsichtlich ihrer Güte und Beständigkeit kontrolirt
der grobgedruckten Ueberschrift: „Achtung! Gefahr!
werden und ist das Ergebniß in das Lagerbuch ein
Sprengstoffe!" befestigt find.
zutragen. 24. Alle Explosivstoffe müffen in die Lager in
mal jährlich zu revidiren.
derjenigen Packung eingebracht werden, welche durch
den in 8 8 der Verordnung, betreffend Herstellung
29. Die vorstehend bezeichneten Lager sind zwei Die Revision ist mit
die §8 6 und 24 der Verordnung vom 16. November
u. s. w. von Sprengstoffen, vom 11. Dezember 1884
1893 vorgeschrieben ist. Aus Verkaufslagern dürfen
angeordneten Revisionen der Register zu verbinden.
sie auch nur in solcher Packung verabfolgt werden.
Die Revisionen der in Nr. 2 nicht bezeichneten Lager
Mü Ausnahme des Schwarzpulvers, des Spreng
find von dem Kreisbauinspektor, bei Verhinderung
salpeters und des brennbaren Salpeters dürfen die
desselben von dem Wegemeister, vorzunehmen. Auf
Explosivstoffe nur in der Form fertiger Patronen
Verlangen de- Kreisbauinspektors ist ein Polizei
bezw. fertiger Zündungen in Lagern ausgenommen
beamter zur Theilnahme an der Revision abzuordnen.
und verausgabt werden.
Die Revision der in Nr. 2 bezeichneten Lager erfolgt
Die Lagerung und Verausgabung mit Zündung versehener Spreng-Patronen ist verboten.
25.
oder
Verbrauch-lager»
für nitroglycerinhaltige
schießbaumwollhaltige
durch einen von dem Kreisdirektor (Polizeidirektor) beauftragten Polizeibeamten. Bei der Revision find
Explosivstoffe
die Kontrolmaßregeln in Ziff. III der Ministerialver-
dürfen
fügung vom 25. Januar 1885 I A 13 536 und die
(Ausnahmen Vorbehalten) nicht mehr als 25 Kilo
Vorschriften der Verordnung vom 16. November 1893
gramm Explosivstoff enthalten, und müflen. wenn
zu beachten. Die Ermittelung der höchsten Bestands
der gelagerte Stoff gefrierbar ist, aus zwei Ab-
menge seit der letzten Revision ist nicht erforderlich,
theilungen bestehen, welche je mit einer verschließ
dagegen
baren und in die Vorhalle (Nr. 8) aufschlagenden
mit dem rechnerischen Ergebniß deS Registers (Lager-
Thüre versehen sind. Die eine Abtheilung muß mit
bucheS, bezw. DerausgabungsbucheS) zu vergleichen.
ist
der
vorgefundene Sprengflosfbestand
einem Aufthau-Apparate von ausreichender Größe
Ueber jede Revision der in Nr. 2 nicht bezeich
ausgerüstet sein, dessen Hohlwand beim Gebrauch
neten Lager ist ein Protokoll aufzunehmen, welches
mit lauwarmem Wasser (von höchstens 50 o C.) so
über den Befund und über die Beobachtung der
beschickt wird, daß
der Sprengstoff nicht feucht
bestehenden Vorschriften Auskunft gibt.
Ueber die
außer dem
Revision der in Nr. 2 bezeichneten Lager ist ein
Sprengstoff in je einem besonderen Schranke oder
Protokoll nur dann zu errichten, wenn Mängel
einer Kiste den Tagesbedarf an Sprengkapseln und
wahrgenommen worden find.
Zündschnur enthalten.
dem Kreisdirektor (Polizeidirektor) zu übermüteln,
wird.
Die andere Abtheilung kann
26. DaS Aufthauen gefrorener Sprengmittel in einer der Nr. 25 nicht entsprechenden Weise und
die Abgabe gefrorener Sprengmittel aus den VerbrauchSmagazinen ist verboten.
Die Protokolle find
welcher Verstöße gegen die bestehenden Vorschriften
zur Bestrafung zu bringen hat. In dem von dem KreiSdirettor (Polizeidirektor) zu führenden Verzeichniß der Sprengstofflager ist
27. Die Aufnahme und Ausgabe der Explosiv
über jede Revision kurzer Vermerk zu machen.
stoffe in Lagern, die Führung des durch 8 7 der
Der AuffichtSbeamte für die gewerblichen An
Verordnung vom 11. Dezember 1884 vorgeschriebenen
lagen ist berechtigt, die Sprengstofflager jeder Zeit
LagerregisterS und die Aufsicht über den Lagerbe
zu revidiren.
trieb, sowie das Austhauen nitroglycerinhaltiger
Die technische Oberaufsicht über die Sprengstoff
Explosivstoffe darf vom Unternehmer nur zuver
lager führt der technische Referent für Gewerbe
lässigen,
fachkundigen Männern
und
erst
dann
übertragen werden, wenn er der zuständigen Be
hörde deren Namen, Alter und Stand angegeben hat, und wenn für dieselben die Erlaubniß (Gesetz
sachen im Ministerium.
B. Lager, welche höchste»- 2^ Kilogramm a» Sprengstoffe» enthalten. 1.
2. v. für O.-ilf. 'Bettalfllager*
Als Lager, welche die in A Nr. 2 nicht ge
nannten Explosivstoffe in Mengen bis zu 2*^ Kilo-
585
1893 (17. Nov.) gramm enthalten sollen, können solche Räume zu- 1 gelassen werden, welche gegen den Eintritt Unbe
10. Explosivstoffe der in § 2 Ziff. 2, 3, 5 und 6 der Verordnung vom 16. November 1893 ge
fugter genügend gesichert find, zu keinem anderen
nannten Arten, welche sauer reagiren, oder welche
Zwecke benutzt werden, an Scheunen, Holz- oder
Nitroglycerin auS ihrer Substanz austreten lassen,
Viehstallen angebaut, aber nicht mit Wohnungen
so daß dasselbe die Patronenhülsen in oder an den
verbunden und nicht mit Feuerungsanlagen versehen
Kneifstellen fettig erscheinen läßt, dürfen in daS
sind, dieselben müssen zur Aufnahme eines Spreng
Lager nicht ausgenommen, auch nicht verkauft, oder
stoffe- eine aus starkem Blech bestehende, innen mit
zum Gebrauche weggegeben oder im Lager belassen
Holz au-gefütterte und sicher verschließbare Kiste
werden; sie müffen vielmehr nach schriftlicher An
enthalten.
zeige an die Ortspolizeibehörde und mit deren Ein-
2.
Innerhalb und außerhalb des Lagers muß
verständniß nach Nr. 9, und zwar in kleinen Mengen, vernichtet werden.
strengste Ordnung und Sauberkeit herrschen.
3. Selbstentzündliche Gegenstände, sowie die nach
Explosivstoffe, welche nicht alkalisch reagiren
—
§ 3 der Verordnung vom 16. November 1893 vom
mit Ausnahme der in A Nr. 2 genannten Stoffe
Verkehr ausgeschlossenen Stoffe, ferner Zündmittel,
— gelten als verdächtig; sie müssen wöchentlich
Sägespähne, Holz-Kohlenpulver, Sprengkapseln,
hinsichtlich ihrer Güte und Beständigkeit kontrolirt
Knallpräparate und feuergefährliche, sowie eiserne
werden, und ist das Ergebniß in das Lagerbuch
oder stählerne Dinge dürfen im Lager nicht vor
einzutragen.
handen sein oder benutzt werden. In Verbrauchs
11.
Alle Explosivstoffe müffen in die Lager in
magazinen dürfen Zündmittel und Sprengkapseln
derjenigen Packung eingebracht werden, welche durch
aufbewahrt werden, wenn der dafür herzurichtende
die 58 6 und 24 der Verordnung vom 16. No
Schrank in einem besonderen verschließbaren Gelaffe
vember 1893 vorgefchrieben ist. AuS DerkaufSlagern
ausgestellt ist, welches von den übrigen Explosiv
dürfen sie auch nur in solcher Packung verabfolgt
stoffen durch eine genügend starke Wand aus Walz
werden.
Mit Ausnahme deS Schwarzpulvers, des Spreng
blech getrennt ist.
4.
Das Lager darf nur zur Bewahrung der
salpeters und des brennbaren Salpeters dürfen die
jenigen Explosivstoffe und höchstens derjenigen Menge
Explosivstoffe nur in der Form fertiger Patronen
derselben benutzt werden, welche die Lagererlaubniß
bezw. fertiger Zündungen in die Lager aufgenommen
angibt.
und aus denselben verausgabt werden.
Namentlich dürfen auch entleerte Explosivstoff
hüllen (Kisten, Kartons u. s. w.) nicht darin auf bewahrt, sie müffen vielmehr an sicherer Stelle ver
Die Lagerung und Verausgabung mit Zündung
versehener Spreng.Patronen ist verboten. 12.
Der Lagerraum muß mit einem Aufthau
apparate von ausreichender Größe ausgerüstet fein,
brannt werden.
lauwarmem
Die Lager dürfen nur mit Filzschuhen be
dessen Hohlwand
mit
treten und feuererregende Gegenstände von den Ein-
höchstens 5Oo C.
= 40 o IL) so beschickt wird,
tretendrn nicht mitgeführt werden. Tabackrauchen und
daß der Sprengstoff nicht feucht wird.
5.
feuergefährliche Handlungen überhaupt find in und
Wasser
(von
13. Das Aufthauen gefrorener Sprengmittel in
einer der Nr. 12 nicht entsprechenden Weise und
bei den Lagern verboten.
6. Der Lagerraum darf nur vom Inhaber oder
die Abgabe gefrorener Sprengmittel aus den Ver brauchslagern» ist verboten.
dessen Beauftragten betreten werden. Das Oeffnen und Schließen von Packungs
14. Die Aufnahme und Ausgabe der Explosivstoffe
gefäßen mittelst Hammer, Stemmeisen und dergl.,
in Lagern, die Führung des Lagerbuche- und die
sowie jede Manipulation mit dem Explosivstoffe
Aufsicht über den Lagerbetrieb, sowie da- Austhauen
selbst im Lager ist nur dann gestattet, wenn und
nitroglycerinhaltiger Explosivstoffe darf vom Unter
und wie es die Lagererlaubniß angibt.
nehmer nur zuverlässigen sachkundigen Männern
7.
8. Bei Reparaturen des Lagers müssen die Ex
und erst dann übertragen werden, wenn er der zu
plosivstoffe vorher entfernt werden, sofern nicht der
ständigen Behörde deren Namen, Alter und Stand
Unternehmer oder sein Beauftragter bei den Ar
angegeben hat, und wenn für dieselben eine Er-
beiten zugegen ist und sie persönlich überwacht; er
laubniß zum Besitze von Sprengstoffen (6 1 Abs. 1
ist für die sichere Arbeitsweise verantwortlich.
des Gesetzes vom 9. Juni 1884 und § 1 bet Ver
9. TranSportgefäße und Packmaterialien, welche
ordnung vom 11. Dezember 1884) ausgestellt worden
mit Explosivstoffen beschmutzt oder verunreinigt find,
ist. Das von diesen Personen zu führende DerauS-
müssen an einem sicheren Orte und in gefahrloser
gabungsbuch (8 27 der Verordnung vom 16. No
Weise unter Aufsicht verbrannt werden.
Gleiches
vember 1893) ist nicht im Lager aufzubewahren,
ver
muß aber bei den Lagerrevifionen vorgelegt werden.
gilt
von
verschütteten,
verunreinigten
oder
dorbenen Explosivstoffen; hierbei muß jedoch die Auf
15.
Die unter B aufgesührten Lager find von
sicht vom Unternehmer oder einem geeigneten Sach
dem Wegemeister, welchem auf Antrag ein Polizei
verständigen auSgeübt werden.
beamter beizuordnen ist, mindesten- 2 Mal jährlich
586
1893 (18. Nov.)
zu rembiren und dabei Vorgefundene Verstöße gegen
kunft geben müssen und an den Kreisdirektor (Poli
bestehende Vorschriften zur Kenntniß des Kreis
zeidirektor) zu übermitteln find.
direktors (Polizeidirektors) zu bringen.
Bei der
Revision find Protokolle aufzunehmen, welche über
Vorstehende Verordnung tritt am 1. April 1894 den Befund betreffs der ertheilten Vorschriften Aus \ in Kraft.
18. November 1893. Bekanntmachung des Ministeriums über das chemische Laboratorium der Polyei direktion in Straßburg.' A.-Bl. 6. 399. Ueber die Einrichtung des chemischen Laborato
Räume stellt und ihm die der Stadt gehörigen
riums der Kaiserlichen Polizeidirektion in Straßburg
chemischen Apparate
find nachstehende Bestimmungen getroffen worden:
zum Gebrauch überlaßt, ist berechtigt, al- Gegen
und Utensilien unentgeltlich
Das chemische Laboratorium der Kaiser
leistung die kostenfreie Vornahme aller in das tech
lichen Polizeidirektion in Straßburg ist eine öffent
nische Gebiet des Laboratoriums fallenden Unter
liche Fachbehörde? welche die Aufgabe hat, chemische,
suchungen zu fordern, welche im öffentlichen oder
physikalische und andere Untersuchungen vorzunehmen,
städtischen Jntereffe liegen, sowie die Erstattung
§ 1.
wie sie zur Ausführung des Gesetzes, betreffend den
auf solche Fragen bezüglicher Gutachten.
Verkehr mit Nahrungsmitteln, Genußmitteln und
Polizeidirektor ist befugt, die unentgeltliche Vor
Gebrauch-gegenständen, vom 14. Mai 1879 und
nahme von Untersuchungen, welche im allgemeinen
seiner Folgegesetze * nothwendig werden,
und die
entsprechenden Gutachten zu erstatten.
Auch der
gesundheitlichen Jntereffe der Stadt Straßburg liegen
(z. B. Wafferuntersuchungen) zu fordern.
im Auftrage der
8 3. DaS Laboratorium ist berechttgt, auch von
der Gerichte oder der Staatsan
Privaten Aufträge zu technischen Untersuchungen
Untersuchungen zu anderen Zwecken, welche in
seine polizeilichen Aufgaben nicht beeinträchttgt wer
Die Untersuchungen erfolgen
Polizeibehörden,
entgegenzunehmen und auszuführen, soweit dadurch
waltschaft?
Ausgeschtoffen find Aufträge, bei welchen der
das technische Gebiet des Laboratoriums fallen, ins
den.
besondere solche im Jntereffe der Gesundheitspflege,
Verdacht besteht, daß das Gutachten der Behörde
können mit Genehmigung des Ministeriums aus
zu marktschreierischen oder zu anderen ungehörigen
geführt werden.
Zwecken benutzt werden könnte.
• Hier kommen jur Zeit in Betracht:
Im Zweifel entscheidet über die Zurückweisung
a) Gesetz, betreffend den verkehr mit blei- und zinkhal
tigen Gegenständen, dom 25. Juni 1887. b) Gesetz, betreffend die Verwendung gesundheitsschädlicher
Farben bei der Herstellung von Nahrung-mitteln, Ge-
nutzmMeln und Gebrauch-gegenständen, vom 5. Juli 1887, e) Gesetz, betreffend den Verkehr mit Ersatzmitteln für
Butter, dom 12. Juli 1887 (nebst Bekanntmachung vom
der Polizeidirektor. § 4. DaS Laboratorium steht unter der Leitung
eine- geprüften Chemikers, der vom Ministerium auf einjährige, beiden Theilen zustehende Kündigung
angestellt wird.
Derselbe ist dem Polizeidirektor
und den diesem vorgesetzten Behörden
unterstellt
und hat den Weisungen derselben Folge zu leisten.
26. Juli und 12. November 1887), d) Gesetz, betreffend den Verkehr mtt Wein, weinhalttgen
und weinähnlichen Getränken, vom 20. April 1892.
§ 2. Die Gemeindeverwaltung der Stadt Straß
burg, welche dem Laboratorium — zunächst bis zum Ablauf de- Jahres 1894 — die erforderlichen
Er ist verpflichtet,
einen fachmännisch gebildeten
Assistenten, welcher die in den Geschäftsbereich des
Laboratoriums
fallenden
Untersuchungen
selbst
ständig vornehmen und vor Gericht vertreten kann,
auf seine Kosten anzustellen.
DaS Ministerium
1. »gl. »fg. v. 11. Mai 1890, Just.'Eamml. XV. 157,
hat die Berufung deS Assistenten zu genehmigen
welche nur in einzelnen Beziehungen durch vorliegende Ver
und kann dessen Entlassung zu jeder Zeit fordern.
fügung ersetzt wird. 2. vgl. 8 255 St.-P.-O. und Bem. zu vfg. d. 11. Mai 1890,
Sb. V S. 786. — Wenngleich da- Laboratorium hiernach
Der Vorstand und der Assistent werden von dem
Polizeidirektor vereidigt und besitzen die Eigenschaft
Landesbeamten,
jedoch
Pensionsberech
al- öffentliche Anstalt im Sinne de- § 17 G. v. 14. Mai
von
1879 (dgl. auch § 7 G. v. 25. Juni 18*7; § 14 S. v. 5. Juli
tigung? Urlaub wird denselben vom Polizeidirek
1887; § 6 S. V. 12. Juli 1887; § 10 G. v. 20. April 1892) anzusehen ist, hat die Zuweisung der Geldstrafen an das
selbe nicht stattzufinden, weil — abgesehen davon, daß nach
ohne
tor ertheilt. 8 5.
Der Vorstand deS Laboratoriums ist be
85 2, 6 vorstehender vfg. eine bestimmte .Kaffe, welche die
rechtigt, für alle Untersuchungen im Auftrage von
Kosten der Unterhaltung trägt,"
öffentlichen Behörden, welche nicht unter 8 2 fallen,
nicht besteht, die
Geld
strafen nicht .dem Staate zustehen', sondern eine gesetzlich bestimmte Verwendung finden (Art. 6 O. v. 30. Dez. 1823).
4. Zu vgl. 5 34 R.-B.'G. (unterm 23. Dez. 1873), wonach
3. Die Kosten der Untersuchung fallen bei einer Derur-
nur denjenigen Beamten Anspruch auf Penfion zusteht (vezw.
thettuug al- Theil der Strafgericht-kosten dem Deruttheilten
eine Penfion bewilligt werden kann, 8 37), welche ein Dienst
zur Last,
einkommen au- der Lande-kaffe beziehen.
G. v. 29. Juni 1887.
587
1898 (25. Nov.) Gebühren nach dem in der Anlage beigefügten Tarif
tragen.
zu berechnen.*
stände zu führen ist, hat die Eigenthumsnachweise
Dies ist insbesondere auch für die
dem Laboratorium von den Gerichten und der Staats-
Ein genaues Inventar, welches vom Vor
anzugeben.
anwaltfchast übertragenen und diejenigen von den
Heizung, Beleuchtung, sowie das zu Untersuchungs
Polizeibehörden veranlaßten Untersuchungen, deren
zwecken erforderliche GaS und WafferleitungSwaffer,
Kosten gemäß Ziff. 6 der Verfügung vom 11. Mai
ferner die Schreibmaterialien und die Utenfilien
18905 6 gegen den Gerichtskostenfonds zu liquidiren
für die Reinigung stellt die Polizeidirettion.
find, durch die Justizverwaltung ausgesprochen wor
samkeit beim Verbrauch der Brennmaterialien und
den.
(Ministerialverfügungen vom 3. Juni 1890»
des Gases wird dem Vorstände zur Pflicht gemacht.
und 27. August 1890,7 8 II. 9 A. 1078, sowie vom
Die Reinigung des Laboratoriums und der Uten
17. Januar 1893» II. A. 4744.)
Gutachten über
Spar
filien fallen dem Vorstände zur Last.
allgemeine auf die Nahrungsmittelchemie oder die
g 7. Der Vorstand und fein Affistent haben über
Gesundheitspflege bezügliche Fragen, welche die Un
alle an fie ergehenden Aufträge auttlicher und pri
tersuchung bestimmter Gegenstände nicht bedingen,
vater Natur, sowie über sonstige amtliche Vorgänge,
find auf Anordnung der dem Laboratorium vor
welche bei Ausübung ihrer Thätigkeit zu
gesetzten Behörden unentgeltlich zu erstatten.
Kenntniß gelangen, dem Publikum gegenüber Still
Die Kosten für Untersuchungen im Auftrage von
ihrer
schweigen zu beobachten.
Privatpersonen unterliegen der Vereinbarung zwischen
9 8. Der Vorstand des Laboratoriums hat über
diesen und dem Vorstände. Beschwerden entscheidet,
alle ihm aufgetragenen und von ihm ausgeführten
wenn nicht der Rechtsweg beschritten wird, der Poli-
Untersuchungen ein Tagebuch zu führen, welches
ES bleibt vorbehatten, auch für Unter
nach Ablauf des Kalenderjahres abzufchließen ist.
zeidirektor.
suchungen privater Natur einen Tarif aufzustellen. 8 6. Dem Laboratorium werden außer den der
Stadt Straßburg gehörigen auch die im Befitz der Polizeidirektion befindlichen chemischen Apparate und Utenfilien zur unentgMichen Benutzung überlasten.
Dasselbe hat insbesondere auch die berechneten
Gebühren erfichttich zu machen. Don jedem Gutachten ist die Urschrift zurückzu behalten und fünf Jahre lang aufzubewahren.
Nach Ablauf
deS Kalenderjahres
der
erstattet
Im Uebrigen hat der Vorstand die Apparate und
Vorstand dem Polizeidirektor einen kurzen stattstischen
Utenfilien, sowie die für die Untersuchungen erfor
Bericht über die Zahl und Art der vorgenommenen
derlichen Chemikalien in der Regel aus eigenen
Untersuchungen. Abschrift desselben erhält das Mi
Mitteln zu beschaffen und für die Erhaltung der
nisterium, sowie der Bürgermeister der Stadt Straß
ihm zur Verfügung gestellten Apparate Sorge zu
burg. 9 9.
• Der Tarif ist hier nicht mit abgedruckt.
Für die Aufstellung der Gebührenberech
nungen bleiben die Verfügungen vom 11. Mai 5. Just^Samml. XV S. 157. Überschrift und Inhaltsan
gabe s. »d. V.
1890 I. A. 3229 i, sowie vom 7. Februar 1893 I. A. 664» maßgebend.
6. Just^Eamml. XV S. 156. 7. 3nft.-6
fend die Erhebung von ReichSstempelabgaben, vom
8 3.» Ausländische Werthpapiere, welche durch
Ä7 Mai *1885 toirb der Text d«, Reichsstempel-
ein im Auslande abgefchlosteneS Geschäft von einem
gefetzeS nachstehend bekannt gemacht.
haften Kontrahenten angeschasst find und ihm aus
zur Zett des GeschästSabschluffeS imJnlaude wohn
«eichsstempelgefetz vom 27. Aprll 1894. i 8 1. Die in dem anliegenden Tarife unter 1, 2, 3 und 5 bezeichneten Urkunden und die daselbst unter 4
bezeichneten Geschäfte unterliegen den daselbst be zeichneten Abgabm nach Maßgabe der nachstehenden
Bestimmungen: I.
Aktien,
dem Auslande übersandt oder von ihm oder einem Vertreter aus dem Auslande abgehott werden, find von dem Erwerber binnen vierzehn Tagen nach
der Einbringung der Werthpapiere in das Inland zur Versteuerung anzumelden.
Wer dieses unter
läßt oder wer Werthpapiere der unter den Tarif
nummern 1 bis 3 bezeichneten Art im Jnlande aus«
Renten- und
Schuldverschrei
bungen.
gibt, s veräußert, verpfändet oder ein andere- Ge
schäft unter Lebenden damtt macht oder Zahlung
(Xarifmnmtet 1 bi» 8.)
darauf leistet, bevor die Derpflichtung zur Versteue
8 2. Die Verpflichtung zur Entrichtung der unter
rung erfüllt oder den Kontrolvorfchristen deSBun-
Tarifnummer 1 bis 3 bezeichnetm Stempelabgabe
deSrathS? genügt ist, verfällt in eine Geldstrafe,
wird erfüllt durch Zahlung des Abgabebetrages an
eine zuständige Steuerstelle,» welche auf dem vor zulegenden Werthpapiere Neichsstempelmarken zum entsprechenden Betrage zu verwenden oder die Huf-
drückung des Stempels zu veranlaffen hat.» In welchen Fällen und unter welchen Beding
ungen der Derpflichtung zur Versteuerung durch rechtzeitige Verwendung von Stempelmarkm
ohne
1. Die zu bem S. ergangenen Ansf.-vest. tragen gleich falls bal Datum bei 27. April 189*. Dieselben zerfallen in die .AnsführnngsvorschriftenE (A) und die -Bestimmungen über die Erhebung unb Verrechnung der nach bem Reichsstempelgesetz zu entrichtenben Abgaben' (BX 2. Zn vgl. Bem. 8 zu ben Ansf-Vorschr. 8. Zu dgl. Ziff. 2-5 Auss.vorschr.
4. Eine solche vestinommg ist bis jetzt Richt ergangen. 5. Nene Fassung burch G. d. 27. April 189*. 6. Ein B^R.B. v. 19. Rod. 1886 hatte ausgesprochen, baß bie Dieberausgabe von Renten unb Schuldverschreibungen, welche von bee Aussteller zum Zweite bet Herabsetzung bes Zinsfußes eingellst unb mit bem vermerk bet Zinsherabfetzung versehen finb, zur nochmaligen Erhebung bet Reichs stempelabgabe keinen Anlaß gebe. Diese vestimmung ist nicht, wie im allgemeinen bie sonstigen Beschlüsse bes vnnbesraths über bie Anwerbung bes S., in bie neue Fassung her Ausf^ vorschr. toergegaegen. In bet Straßb. Eorresponbenz vom 8. Mai 1898 ist ans Srnnb eines «eichsgerichts-Lrtheill v. 21. Rod. 1895 baranf hiugewiesen, baß nunmehr bei Herab setzung bes Zinsfußes von Schullverschreibungen n. s. w. burch Stempelanfbruck bie Reichsstempelabgabe von neuem zu er richten sei. S. auch Ziff. 11 Ausf^vorschr. (znßS«bs.2bes S). 7. So du Fall bes § 8 «bs. L
1894 (27. April, ReichSstempelgeseh)
648
welche dem fünfundzwanzigfachen Betrage der hinter
bei späterer Vorlegung nach den durch gegenwär
zogenen Abgabe gleichkommt, mindestens aber zwanzig
tiges Gesetz für inländische Werthpapiere derselben
Mark für jedes Werthpapier beträgt.»
Art in den Tarifnummern la und 2a festgesetzten
Diese Strafen treffen besonders und zum vollen Be-
Sätzen zu Verstempeln." Werthpapiere, welche lediglich
trage jeden, der als Kontrahent oder in anderer Eigen
zum Zweck
des
schaft an der Ausgabe, Veräußerung, Verpfändung
Umtausches, das heißt behufs Erneuerung der Ur
oder an dem sonstigen Geschäfte theilgenommen hat.
kunde ohne Veränderung des ursprünglichen Rechts-
Dieselben Personen find für die Entrichtung der
verhältnisies, ausgestellt worden find, bleiben steuer
frei, wenn die zum Umtausch gelangenden Stücke
Steuer solidarisch verhaftet.
§ 4. Bevor stempelpflichtige inländische Werth
papiere zur Zeichnung aufgelegt werden, oder
zu
weiteren Einzahlungen auf solche aufgefordert wird,
hat der Emittent hiervon der zuständigen Steuer stelle unter Angabe der Zahl, der Gattung und des
ordnungsmäßig versteuert oder steuerfrei find und
den vom Bundesrath zu erlaffenden Kontrolvorschriften genügt worden ist.12 13 14
II.
Kauf-
und
dem BundeSrath zu bestimmenden Formulars An zeige zu erstatten.»
Die Zuwiderhandlung gegen diese Vorschrift zieht
Geldstrafe im Betrage von fünfzig bis fünfhundert Mark nach fich.
§ 5. Die
der Reichsstempelsteuer unterworfenen
Werthpapiere unterliegen in den einzelnen Bundes
staaten keiner weiteren Stempelabgabe (Taxe, Sportel u. s. to.po
Auch ist von der Umschreibung solcher Werth papiere in den Büchern und Registern der Gesell
schaft rc., sowie von den auf die Werthpapiere selbst gesetzten Uebertragungsvermerken
(Indossamenten,
Sessionen u. s. w.) eine Abgabe nicht zu entrichten. Im Uebrigen, insbesondere hinfichtlich der Ur kunden über Eintragungen in dem Hypothekenbuche (Grundbuche),
bleiben die landesgesehlichen Vor
schriften unberührt. § 6.5 Die vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes ausgegebenen n inländischen und mit dem Reichs
stempel versehenen ausländischen Werthpapiere wer den nach dem Gesetze vom 1. Juli 1881 beurtheilt.
Das Gleiche gilt für nach dem Inkrafttreten des Gesetze- ausgegebene inländische Werthpapiere in
Ansehung der vorher geleisteten Zahlungen.
Vor
dem Inkrafttreten dieses Gesetzes ausgestellte, noch
nicht mit dem Reichsstempel versehene ausländische
Werthpapiere find,
wenn fie innerhalb sechs Mo
naten nach diesem Zeitpunkte zur Stempelung vor
gelegt werden, nach dem Gesetze vom l.Juli 1881, 8. Hebet die Anwendung einer bloßen Ordnungsstrafe s. 8 34 «bs. L 9. S. Zifi.v Ausf^Vorschr. 10. Hierdurch fiud 88 14-32 0. v. 5. Juni 1850 für alle
nach Inkrafttreten d. 0. v. 1. Juli 1881 (I ON. 1881) auSgegebenen Aktien und Schuldverschreibungen außer Kraft
getreten.
Unberührt bleibt die Verpflichtung zur Weiter
zahlung der AbkounueuSbetrLge (Art. 22, 31 das.) für früher
Anschaffungsge
schäfte.
RennwertheS der Stücke oder des Betrages der zu
leistenden Einzahlungen nach Maßgabe eines von
sonstige
(Tarifnummer 4.)
§ 7. Die unter Tarifnummer 4 angeordnete Ab
gabe ist von allen im Jnlande abgeschlostenen Ge
schäften der bezeichneten Art zu erheben. Im Auslande abgeschloflene Geschäfte unterliegen
der Abgabe, wenn beide Kontrahenten im Jnlande wohnhaft find; ist nur der eine Kontrahent im Jn lande wohnhaft, so ist die Abgabe nur im halben
Betrage zu entrichten. Bei kaufmännischen Firmen
entscheidet für die Frage des Wohnortes der Sih der Handelsniederlaflung,
welche das Geschäft ab-
geschloflen hat. Als im Auslande abgeschloffen gelten auch solche
Geschäfte, welche durch briefliche oder telegraphische
Korrespondenz zwischen einem Orte des Inlandes
und einem Orte des Auslandes zu
Stande
ge
kommen sind. § 8.
Bedingte Geschäfte gelten in Betreff der
Abgabepflicht als unbedingte.
Ist einem Kontra
henten ein Wahlrecht eingeräumt, oder die Befug-
niß,
innerhalb
bestimmter Grenzen den Umfang
der Lieferung zu bestimmen, so wird die Abgabe nach dem höchstmöglichen Werth
des Gegenstandes
des Geschäfts beregnet.1* Jede Verabredung, durch welche die Erfüllung
des
Geschäfts unter
veränderten
Vertragsbestim
mungen oder gegen Entgelt unter denselben Ver tragsbestimmungen auf einen späteren Termin ver
schoben wird, gilt als neues abgabepflichtiges Geschäft. Ist das Geschäft von einem Kommissionär (Art.
360 des Handelsgesetzbuchs) abgeschloffen, so ist die Abgabe sowohl für das Geschäft zwischen dem Kom-
Missionar und dem Dritten, als auch für das Ab
wickelungsgeschäft zwischen dem Kommissionär und dem Kommittenten zu entrichten, sofern nicht die Bestimmung des § 12 Abs. 2 eintritt.
Geschäfte, welche vorbehaltlich der Aufgabe („au
Aufgabe") abgeschlossen werden, find abgabepflichtig. Die Bezeichnung des definitiven Gegenkontrahenten
ausgegebene werthpapiere und -war auch dann, wenn fpLtere
Einzahlungen auf solche Papiere dem Aeichsstempel unterliegen.
11. Ein B.-A^B. d. 9. Juli 1894 (E.-BI. 6. 358) dehnt diese Übergangsbestimmung dahin aus, .daß inländische, vor
de« 1. Mai 1894 vorschriftsmäßig versteuerte Werthpapiere
einer weiteren Abgabe nicht unterliegen.'
12. S. Ziff. 10 Ausf.-Dorfchr. 13. S. Ziff. 11 AuSf.-Dorschr., inSbef. auch über den Be griff : .ohne Veränderung des ursprünglichen RechtSverhältniffeS.' 14. Ueber sog. Sirca-Seschäste s. Ziff. 15 AuSf. Dorschr.
649
1894 (27. April, Reichsstempelgeseh) (die Aufgabe) ist steuerfrei, wenn dieselbe spätestens
wendeten Stempelbetrag in ihren Geschäftsbüchern
am folgenden Werktage gemacht wird; wird dieselbe
zu vermerken.lv
später gemacht, so gilt sie als ein neues abgabe
Der zur Entrichtung der Abgabe zunächst Ver
pflichtete darf unversteuerte Schlußnoten über das
pflichtiges Geschäft.
§ 9. Zur Entrichtung der Abgabe ist zunächst
verpflichtet:
abgabepflichtige Geschäft nicht ausstellen und aus
der Hand geben.
1. wenn das Geschäft durch einen im Jnlande
wohnhaften Vermittler abgeschloffen ist, dieser,
der Ab
§ 11. Ist einem für die Entrichtung
gabe verhafteten Kontrahenten (§ 9 Abs. 2) eine
zu niedrig versteuerte Schlußnote zugestellt worden,
andernfalls: 2. wenn nur einer der Kontrahenten im Jnlande
so hat derselbe binnen vierzehn Tagen
nach dem
Tage deS GeschäftSabschluffes den fehlenden Stempel
wohnhaft ist, dieser, 3. wenn von den Kontrahenten nur der eine ein im
betrag auf der
Schlußnote
nachträglich
zu
ver
Jnlande wohnhafter nach Art. 28 deS Handels
wenden ;*° ist einem solchen Kontrahenten eine ver
gesetzbuchs zur Führung von Handelsbüchern
steuerte Schlußnote
verpflichteter Kaufmann ist, der letztere,
so hat derselbe seinerseits binnen der bezeichneten
4. wenn es
sich
um
das Abwickelungsgeschäft
zwischen dem Kommissionär und dem Kommit
tenten handelt (§ 8 Abs. 3), der Kommissionär,
5. in allen übrigen Fällen der Veräußerer.
überhaupt
nicht zugegangen,
Frist nach Maßgabe der im § 10 Abs. 1
und 2
gegebenen Bestimmungen zu verfahren.
Sind bei einem durch einen Vermittler abge schloffenen Geschäfte (§ 9 Ziff. 1) zwei derartige
Die im Jnlande wohnhaften Vermittler und die
Kontrahenten betheiligt, so hat jeder von ihnen nur
Kontrahenten haften für die Abgabe als Gesammt-
die Hälfte des auf der zugestellten Schlußnote feh
schuldner, indeffen ist bei Geschäften, für welche die
lenden Betrages nachträglich zu verwenden, im Falle
Abgabe nur im halben Betrage zu entrichten ist
des Nichteinganges der Schlußnote aber zu der von
(§ 7 Abs. 2), der nicht im Jnlande wohnhafte Kon
ihm auszustellenden Schlußnote nur die Hälfte des
trahent für die Entrichtung der Abgabe nicht ver
tarifmäßigen Stempels zu verwenden.
Die nach den vorstehenden Bestimmungen mangels
haftet.
Der Vermittler ist berechtigt, den Ersatz der ent
des Empfanges der Schlußnote entrichtete Abgabe
richteten Abgabe von jedem für die Abgabe ver
ist zurückzuerstatten, wenn nachgewiesen wird, daß
hafteten Kontrahenten zu fordern.
§ 10. Der zur Entrichtung der Abgabe zunächst Verpflichtete hat über daS abgabepflichtige Geschäft
der zunächst Verpflichtete die ihm nach 8 10 ob
liegenden Verpflichtungen rechtzeitig erfüllt hat. Die Entscheidung erfolgt im Verwaltungswege."
eine Schlußnote auszustellen, welche den Namen und
§ 12. Eine Schlußnote kann mehrere abgabe
den Wohnort des Vermittlers und der Kontrahenten,
pflichtige Geschäfte umfaffen, insofern letztere dem
den Gegenstand und die Bedingungen des Geschäfts,
selben Steuersätze unterliegen und an demselben Tage
insbesondere den Preis, sowie die Zeit der Liefe-
und unter denselben Kontrahenten, welche in gleicher
rung ergeben muß.is
Eigenschaft gehandelt haben,
Die Unterschrift des Aus
stellers ist nicht erforderlich.
Die Schlußnote ist doppelt auf einem vorher
find.
abgeschloffen worden
Die Abgabe ist in diesem Falle von dem
Gesammtwerthe der Geschäfte zu berechnen.
erforderlichen Stempel
VWird bei Kommissionsgeschäften für einen aus
marken zu versehenden Formular auszustellen, von
wärtigen Kommittenten, welcher seinerseits als Kom
dem je eine Hälfte für jeden der beiden Kontra
missionär eines Dritten handelt, die Schlußnote mit
henten bestimmt ist." Spätestens am dritten Sage1*
dem Zusatze ,tn Kommission" ausgestellt, so bleibt
gestempelten oder mit den
nach dem Tage des Geschäftsabschluffes hat der Aus
das Abwickelungsgeschäft zwischen ihm und seinem
steller der Schlußnote die nicht für ihn bestimmte
Kommittenten von der Abgabe befreit, wenn er die
wenn derselbe die Schlußnote
Schlußnote mit dem Vermerk versieht, daß sich eine
aber als Vermittler ausgestellt hat (§ 9 Ziff. 1),
versteuerte, über denselben Betrag oder dieselbe Menge
Hälfte der letzteren,
deren beide Hälften abzusenden.lv Vermittler haben diese Absendung und den Der«
und denselben Preis lautende Schlußnote mit zu be zeichnender Nummer (§ 14) in seinen Händen befindet,
15. «ach, Ziff. 12 Ausf.-Dorschr. ist die Schlußnote in
rUmfaßt eine Schlußnote ein Kaufgeschäft und
deutscher Sprache und, sofern es sich nicht um Geschäfte über
gleichzeitig ein zu einer späteren Zeit zu erfüllen
auSlündische Werthe handelt, in Reichswährung anSzustellen. Der Werth des Gegenstandes ist stets in Aeichswährung an
zugeben.
16. vgl. da, Nähere Ziff. 16-22 «usf.-vorschr.
des Rückkaufgeschäft über in der Tarifnummer 4
bezeichnete Gegenstände derselben Art und in dem
selben Betrage,
beziehungsweise derselben Menge
17. Ueber Fristerstreckung in besonderen Fällen s. 8 16
des S. sowie Ziff. 26 AuSf.-Dorschr. 18. Findet bei Geschäften, welche als im AuSlande abge
schloffen nur der halben Abgabe unterliegen, hinsichtlich des für den ausländffchen Betheiligten bestimmten Exem plar» nicht Anwendung, Ziff. 22 Ansf Dorschr.
19. Strafbestimmung § 21.
20. Ueber die Form der Verwendung s. Ziff. 20 AnSf.
Dorschr. 21. Durch den Direktor der Zölle und indiretten Steuern, s. Ziff. 23 «usf.-vorschr.
650
1894 (27. April, ReichSstempelgeseh)
(Report-, Deport-, Kostgeschäst), so ist die Abgabe
g 18. Geschäfte, welche nach Tarifnummer 4
nur für das dem Werthe nach höhere dieser beiden
abgabepflichttg find, oder auf welche die Vorschrift
Geschäfte zu berechnen.
unter .Befreiungen" zu dieser Tarifnummer An
§ 13.5 Tauschgeschäfte bei welchen verschiedene
wendung findet, sowie Schriftstücke über solche Ge
Abschnitte oder Stücke mit verschiedenen Zin-ter-
schäfte find in den einzelnen Bundesstaaten keinen
minen von Werthpapieren derselben Gattung ohne
Stempelabgaben (Taxen, Sporteln u. f. w.) unter
anderweüe Gegenleistung Zug um Zug au-getauscht
worfen.
werden, find steuerfrei.
richllich oder notariell ausgenommen oder beglau
Werden diese Schriftstücke indeffen ge-
Uneigentliche Leihgeschäste, da- heißt solche, bei
bigt, so unterliegen fie, neben der in Tarifnummer
denen der Empfänger befugt ist, an Stelle der em
4 für das Geschäft vorgeschriebenen Abgabe, den
pfangenen Werthpapiere andere Stücke gleicher Gat
in den Landesgesetzen für gerichtliche oder nota
tung zurückzugeben, bleiben steuerfrei, wenn diese
rielle Aufnahmen und Beglaubigungen etwa vor
Geschäfte ohne Au-bedingung oder Gewährung eines
geschriebenen Stempeln (Taxen, Sporteln u. s. to.).17
LeihgeldeS, Entgeltes, Aufgeldes oder einer sonstigen
g 19. -Wer den Vorschriften im g 10 Abs. 1
Leistung und unter Festsetzung einer Frist von läng-
und 2, g 11
penS einer Woche für die Rücklieferung der Werth-
handett oder eine Schlußnote wahrheit-widrig mit
papiere abgeschloffen werden. Die darüber auSzufer-
dem im g 12 Abs. 2 oder g 13 bezeichneten Vermerk
tigenden Schlußnoten müffen diese Festsetzung sowie
versteht, oder im Falle der Tarifnummer 4a behufs
den Vermerk .Unentgeltliches Leihgeschäft* enthalten.
Erlangung einer Steuerermäßigung unrichtige Nach
§ 14.5 Die Schlußnoten find nach der Zeitfolge
weise vorlegt, hat eine Geldstrafe verwirkt, welche
numerirt von den im § 39 bezeichneten Anstalten,
dem fünfzigsachen Betrage der hinterzogenen Abgabe
sowie denjenigen Anstalten und Personen, welche
oder der beanspruchten Steuerermäßigung gleich-
gewerbsmäßig abgabepflichtige Kauf- und sonstige
kommt, mindestens aber zwanzig Mark beträgt."
Abs. 1 und 2 und g 15 zuwider-
Anschaffung-geschäfte betreiben oder vermitteln, fünf
Kann der Betrag der hinterzogenen Abgabe nicht
Jahre lang, von anderen Personen ein Jahr lang
festgestellt werden, so tritt statt der vorstehend be stimmten Strafe eine Geldstrafe von zwanzig bis
aufzubewahren."
§ 15. Ist bei dem Abschluß eine- abgabepflich tigen Geschäfts -wischen zwei Kontrahenten, welche
fünftausend Mark ein. g 20.
Wer, nachdem er aus Grund des g 19
nicht nach Art. 28 de- Handelsgesetzbuchs zur Füh
bestraft worden, von Neuem den dortselbst bezeich
rung von Handelsbüchern verpflichtet find,
eine
neten Vorschriften zuwiderhandelt, hat neben der
aufge
im g 19 vorgesehenen Strafe eine Geldstrafe von
stellt worden, so bleiben die gg 9, 10, 11, 12, 14
einhundertfünfzig bi- fünftausend Mark verwirkt.
beiderseits unterschriebene Vertrag-urkunde
Die Kontrahenten find ver
Diese Rückfallsstrafe tritt ein ohne Rücksicht da
pflichtet, die Vertrag-urkunde binnen vierzehn Tagen
rauf, ob die frühere Bestrafung in demselben oder
außer Anwendung.
nach dem Geschäftsabschluß der Steuerbehörde zur
in einem anderen Bunde-staate erfolgt ist. Sie ist
Abstempelung vorzulegen; diese Verpflichtung er
verwirtt, auch wenn die frühere Strafe nur theil-
streckt sich bei Geschäften, für welche die Abgabe nur
weise entrichtet oder ganz oder theilweise erlassen ist.
im halben Betrage zu erheben ist (g 7 Abs. 2), nicht
Dieselbe ist ausgeschlossen, wenn seit der Ent-
auf den nicht im Jnlande wohnhaften Kontrahenten.'-
richtung oder dem Erlaß der letzten Strafe bis zur
8 16. Bei Geschäften, für welche eine rechtzeitige
Begehung der neuen Zuwiderhandlung fünf Jahre
Berechnung der Steuer nicht möglich ist,
bleibt
verflossen find.
die Besteuerung unter den vom BundeSrath fest,
g 21. Wer gegen die Vorschriften im g 10 Abs. 3
zusetzenden Maßgaben" solange ausgesetzt, bis die
und g 14 verstößt, ist mit Geldstrafe von drei Mark
Berechnung möglich wird. Der BundeSrath bestimmt
bis fünftausend Mark zu bestrafen.
ferner, unter welchen Umständen außerhalb dieses Falles, insbesondere bei im Auslande abgeschloffenen
Geschäften, eine andere Frist zur Ausstellung der
Schlußnoten eintreten kann.'-
8 17. Nach der näheren Bestimmung de- BundeSraths" dürfen Stempelzeichen zur Entrichtung der
III. Lotterieloose. (Zarifmunnet 5.)
g 22. Wer im Bundesgebiete Lotterien und Aus
spielungen veranstalten will," hat die Stempelab
gabe für die gesammte planmäßige Anzahl der
in der Tarifnummer 4 angeordneten Abgabe auf
Kredit verabfolgt werden.
27. Die Aegisterabgabe gehört zu den Stempelabgaben
im Sinne de- 6 18, für notarielle Urkunden kommt neben
22. Strafbestimmung f. 5 21.
de« Dimenfion-stempel eine Aegtstergebühr von 1,60 Dtt.
23. Ueber da- Verfahren f. Ziff. 24 Au-f.-vorschr. Pri-
in Ansatz, Art. 68 I 51 S. v. 22. Fri». VII, Art. 8 «. v.
vaturkuadea über solche Geschäft« find vom Landesstempel
15. Mai 185Q 28. Ueber die Anwendung blotzer Ordnung-strafe« f. - 34
befreit, f. 5 18.
25. »gl. Ziff. 26 Au-f.-vorschr.
Abs. 2. 29. Ueber die Bedingungen der Znlaffung einer Lotterie
26. Dgl. Ziff. 27 Au-s..»orschr.
in Elsaß-Lothringen s. G. v. 21. Mat 1886.
24. Vgl. Ziff. 25 «u-s^vorschr.
1894 (27. April, Reichsstempelgesetz) Loose oder Ausweise über Spieleinlagen im Vor
für welche vor Inkrafttreten dieses Gesetze- die obrig
keitliche Erlaubniß bereit- ertheitt ist, sowie aus
aus zu entrichten.«
§ 23.
651
Bor der Entrichtung der Abgabe darf
ohne Genehmigung der zuständigen Steuerstelle mit
ländische Loose, welche vor diesem Zeitpuntte in
daS Bundesgebiet
eingeführt, auch
binnen
drei
Die Ge
Tagen nach demselben bei der zuständigen Behörde
nehmigung kann von vorgängiger Sicherstellung
angemeldet find, und die Loose der Staat-lotterien,
der Abgabe abhängig gemacht toerben.*81 82 83 84 85
deren Ausgabe auch nur für eine Klaffe bereits vor
dem LooSabsatze nicht begonnen werden.
5 24.
Wer ausländische Loose oder Ausweise
diesem Zeitpuntte
begonnen hat, unterliegen der
über Spieleinlagen in das Bundesgebiet einführt
Reichsstempelabgabe nur nach Maßgabe der bis-
oder daselbst empfängt, hat dieselben, bevor mit
herigen gesetzlichen Bestimmungen.
dem Vertriebe begonnen wird, spätestens binnen
§ 30.
Oeffentliche Ausspielungen, Verloosungen
drei Tagen nach dem Tage der Einführung oder
und Lotterien, für welche die Reichsstempelabgabe
des Empfanges der zuständigen Behörde anzumelden
zu entrichten ist. unterliegen in den einzelnen Bun
und davon die Stempelabgabe zu entrichten.88
desstaaten keiner weiteren Etempelabgabe (Taxe.
8 85.
Die Verpflichtung zur Entrichtung der
Stempelabgabe wird erfüllt durch Zahlung des Ab
Sportel u. s. w.).
IV. Allgemeine Bestimmungen.
gabebetrages bei der zuständigen Behörde. Ob und in welcher Weife eine Verwendung von
Stempelzeichen stattzufinden hat, bestimmt der Sun« 8 26.6 Die Nichterfüllung der in den Atz 22 bis
24 bezeichneten Verpflichtungen wird mit einer dem fünffachen Betrage der hinterzogenen Abgabe gleich
kommenden Geldstrafe geahndet. Dieselbe ist jedoch gegen den Unternehmer inländischer Lotterien oder
Ausspielungen, sowie gegen jeden, welcher den Ver
trieb ausländischer Loose oder Ausweise über Aus spielungen im Bundesgebiete besorgt, nicht unter dem Betrage von -weihundertundfünf-ig Mark fest
Die gleiche Strafe trifft denjenigen, welcher Wett» einfätze der in der Tarifnummer 5 bezeichneten Art entgegennimmt, ohne einen Ausweis darüber aus
schriften über die Form der Schlußnoten und über die Art der Verwendung der Marken.« Er stellt die Bedingungen fest, unter welchen für verdorbene Marken und Formulare, sowie für Stempel auf
verdorbenen Werthpapieren Erstattung zuläsfig ist.87 § 32.
Ist die Zahl der abgefetzten Loose oder die Ge» sammthöhe der Wetteinsätze nicht zu ermitteln, so Geldstrafe
von
zweihundertundfünfzig
bis
fünftausend Mark ein.
g 27. Ein Anspruch auf Rückerstattung de- ein
gezahlten Abgabebetrages ist ausgeschloffen; eine solche kann von der obersten Landesfinanzbehörde nur dann zugestanden werden, wenn eine beabfich-
ttgte Ausspielung erweislich nicht zu Stande ge-
kommen ist.« Die gg 22 bi- 27 leiden auf StaatS-
lotterien deutscher Bundesstaaten keine Anwendung. Die Stempelsteuer für die Loose der letzteren
wird durch die Lotterieverwaltung eingezogen und in einer Summe für die Gesammtzahl der von ihr abgesetzten Loose zur Reichskaffe abgeführt.«
Eine Abstempelung der Loose findet nicht statt.
als nicht verwendet angesehen.
In Beziehung aus die Verpflichtung zur
Entrichtung der in diesem Gesetze festgestellten Ab gaben ist der Rechtsweg zuläsfig. Die Klage ist bei
Verlust des Klagerechts binnen sechs Monaten nach
Loose ic. inländischer Unternehmungen,
Zahlung zu erheben.
Ueber da» Verfahre« s. Ziff. 29-35 AuSf.-vorschr. «. Ziff. 86 «u»f.-Dorfchr. Ueber da» Verfahren s. Ziff. 87 «u»f. vorfchr. Ziff. 88-35, 87 «u»f.-vorfchr. Ziff. 88 Uu»f^vorfchr. Ziff. 89 «u»f.-varfchr.
Für die Berechnung dieser
Frist find die Bestimmungen der Eivilprozeßordnung« maßgebend. Zuständig find ohne Rückficht
auf den Werth de- Streitgegenstandes die Land
gerichte. Soweit bei denselben Kammern für Han delssachen bestehen, gehört der Rechtsstreit vor diese.
Die Revision, scheidungen
sowie die Beschwerde gegen Ent
der Oberlandesgerichte
geht an
das
Reichsgericht.
§ 34.6 Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften dieses Gesetzes oder gegen die zu deffen Ausführung erlaffenen Vorschriften, die im Gesetze mit keiner
besonderen Strafe belegt find, ziehen eine Ordnung-,
strafe bis zu einhundertfünfzig Mark nach sich. Dieselbe Strafe tritt ein. wenn in den Fällen
der gg 3, 19 und 26 aus den Umständen sich er gibt. daß eine Steuerhinterziehung nicht hat ver
übt werden können oder nicht beabsichtigt worden ist. 8 35.
30. 31. 82. 83. 84. 85.
Stempelmarken, welche nicht in der vor
geschriebenen Weise verwendet worden find, werden
erfolgter Bkitteibung oder mit Vorbehalt geleisteter
zustellen.«
8 29.6
marken und gestempelten Formulare, sowie die Bor
§ 33.
zusetzen.«
g 28.
wegen der Anferttgung und des Vertriebes der nach
Maßgabe diese- Gesetzes zu verwendenden Stempel
desrath.«
tritt
8 31. Der BundeSrath erläßt die Anordnungen
Die auf Grund dieses Gesetzes zu ver
hängenden Strafen find bei Genoffenfchasten und Aktiengesellschaften gegen die Vorstandsmitglieder.
36. v. Ziff. 16 ff. Anss.-vorfchr. 87. S. Ziff. 40 «usf. vorschr. 88. 65 199 ff. E^P.4).
652
1894 (27. April, Reichsstempelgeseh)
bei Kommanditgesellschaften gegen die persönlich haftenden Gesellschafter, bei offenen Handelsgesell schaften gegen die Gesellschafter nur im einmaligen Betrage, jedoch unter Haftbarkeit jedes einzelnen als Gesammtschuldner feftzusetzcn. Ebenso ist in anderen Fallen zu verfahren, in denen bei einem Geschäfte mehrere Personen als Vertreter desselben Kontrahenten oder als gemeinschaftliche Kontra henten betheiligt find. Auf die Verhängung der im § 20 vorgeschrirbenen Rückfallsstrafen finden diese Bestimmungen keine Anwendung. § 36. Hinsichtlich des administrativen Strafvcrsahrens wegen der Zuwiderhandlungen gegen dieses Gesetz, der Strafmilderung und des Erlaffes der Strafe im Gnadenwege, der Vollstreckung der Strafe sowie der Verjährung der Strafverfolgung finden die Vorschriften in den §§ 17 Satz 1, 18 und 19 des Gesetzes vom 10. Juni 1869, betreffend die Wechselstempelsteuer, 39 sinngemäße Anwendung. Die auf Grund des gegenwärtigen Gesetzes er kannten Geldstrafen fallen dem Fiskus desjenigen Staates zu, von deffen Behörden die Strafentschei dung erlaffen ist. § 37. Die Verwandlung einer Geldstrafe, zu deren Zahlung der Verpflichtete unvermögend ist, in eine Freiheitsstrafe findet nicht statt. Auch darf zur Beitreibung von Geldstrafen ohne Zustimmung des Verurtheilten, wenn dieser ein Deutscher ist, kein Grundstück subhastirt werden. § 38. Unter den in diesem Gesetze erwähnten Behörden und Beamten find, soweit das Gesetz nichts anderes bestimmt, die betreffenden Landesbehörden und Landesbeamten verstanden. Welche dieser Behörden und Beamten die in dem Gesetze als zuständig bezeichneten find, bestimmen, sofern das Gesetz nichts anderes verfügt, die Landes regierungen. 40 Den letzteren liegt auch die Kontrole über die betreffenden Behörden und Beamten ob.41 42 8 39. Die in den einzelnen Bundesstaaten mit der Beauffichtigung des Stempelwesens beauftragten Behörden und Beamten43 haben die ihnen ob liegenden Verpflichtungen mit den gleichen Befugniffen, wie sie ihnen hinsichtlich der nach den Landes gesetzen zu entrichtenden Stempelabgaben zustehen, auch hinfichtlich der in diesem Gesetze bestimmten Abgaben wahrzunehmen. 3 Der Prüfung in Bezug auf die Abgabenent richtung durch von den Landesregierungen zu be stimmende höhere Beamte unterliegen öffentliche An stalten, Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften
auf Aktien, eingetragene Genoffenschasten und Ge sellschaften mit beschränkter Haftung, sofern fie ab gabepflichtige Geschäfte der unter Nr. 4 des Tarifs bezeichneten Art gewerbsmäßig betreiben oder ver mitteln. Der gleichen Prüfung unterliegen die zur Erleichterung der Liquidation von Zeitgeschäften bestimmten Anstalten. Den revidirenden Beamten find alle bezüglichen Schriftstücke und erforderlichenfalls auch die Ge schäftsbücher zur Einficht vorzulegen.43 Von anderen als den im Abs. 2 bezeichneten Personen kann die Steuerdirektivbehörde die Ein reichung der auf bestimmt zu bezeichnende abgabe pflichtige Geschäfte bezüglichen Schriftstücke ver langen. § 40. Außerdem haben die Reichsbehörden, die Behörden und Beamten der Bundesstaaten und Kommunen, die von Handelsvorständen eingesetzten Sachverständigenkommisfionen und Schiedsgerichte, sowie die Notare44 die Verpflichtung, die Besteuerung der ihnen vorkommenden Urkunden zu prüfen und die zu ihrer Kenntniß gelangenden Zuwiderhand lungen gegen dieses Gesetz bei der zuständigen BeHörde zur Anzeige zu bringen. § 41. Der Bundesrath ordnet an, in welchen Fällen bei administrativen Straffestsetzungen Sach verständige zu hören find; solche find, wo Handels vorstände bestehen, von diesen zu bezeichnen.43 Die Handelsvorstände können unter Berücksich tigung der besonderen Verhältniffe und Gewohn heiten ihres Bezirks, zum Zweck der Durchführung des Gesetzes und Sicherung der Entrichtung der Abgaben reglementarische Anordnungen erfassen;46 43. Vgl. Ziff. 42 Ausf-Dorschr. und Ziff. 16 «Ulf.-Best. B. 44. Ueber die Verpflichtung der Notare ist eine ausführ
liche Anweisung seitens bei Oberstaatsanwaltes unterm 9. Olt. 1882 ergangen; dieselbe ist durch Dfg. v. 23. Oft. 1885 theilweise abgeändert worden; diese Abänderungen find beim Abdruck Bd. IV S. 223 berücksichtigt. Die neue Fassung del
Gesetze! läßt einige weitere Bestimmungen jener Anweisungen nicht mehr all vollständig zutreffend erscheinen. Wenn inlbes.
in Ziff. 1 gesagt ist, daß der bloße Besitz eine! ungestempel ten ausländischen Papiers noch keine Zuwiderhandlung be
gründet, welche der Notar zur Anzeige bringen müffe, so ist
diel auch nach dem jetzigen § 3 des Gesetzes richtig; doch hat der Notar, wenn ihm bekannt ist, daß die Papiere erst feit
1. Mai 1894 in der im § 3 bezeichneten Weise in das Inland verbracht wurden, Anzeige zu erstatten. — Bezüglich der in
Ziff. 4 der Anw. v. 9. Okt. 1882 erörterten Frage, ob an! ländische, lediglich zum Umtausch gegen bereits versteuerte
Papiere ausgestellte Werthpapiere dem Stempel unterliegen,
ist zwar jetzt durch § 6 Abs. 2 del Gesetzes sachlich eine Aenderung eingetreten; doch ist dies für die Notare ohne
Bedeutung, da die neu ausgestellten Papiere gleichfalls den Stempel tragen müffen; der Notar hat die Frage, ob dal Werthpapier als Ersatz eines früheren, abgestempelten be
schafft wurde oder nicht, nicht zu prüfen, sondern nur, ob e!
39. 6. dass, unterm 14. Juli 1871. 40. S. Bem. 3 zu den Ansf.-Dorschr. 41. 6. jedoch Ziff. 5 Abs. 3 derAusf.-Best. B. v. 27. April
1894. 42. In Els.-Lothr. die Beamten der DerkehrSsteuer Ver
waltung.
den Stempel trägt. 45. E. Ziff. 43 AuSf.-Dorschr. 46. Bef. Bestimmung für sog. Eircageschäfte s. Ziff. 15
Ansf.-Dorschr. — In Els.-Lothr. find Anordnungen dieser Art
seitens der Handelskammern noch nicht erlaffen, jedenfalls nicht bekannt geworden.
1894 (27. April, Reichsstempelgesetz)
653
letztere bedürfen der Zustimmung der Landesregie
kets oder durch baare Einzahlung von Reichsstem
rungen. § 42.
pelabgaben erzielt wird, mit Ausnahme der Steuer von Loosen der Staatslotterien, der Betrag von
Bezüglich der Vollstreckbarkeit und des
zwei Prozent aus der Reichskaffe gewährt.
Vollstreckungsverfahrens werden die Reichsstempel
§ 45. Der Ertrag der Abgaben fließt nach Abzug
abgaben den Landesabgaben gleichgeachtet."
§ 43. Die Kassen des Reichs find von der Ent
1. der auf dem Gesetze oder auf allgemeinen Ver-
richtung der durch dieses Gesetz unter Tarifnum
waltungsvorschristen beruhenden Steuererlaffe
mer 1, 2, 3 angeordneten Abgaben befreit.
und Steuererstattungen,
2. der nach Vorschrift des § 44 zu berechnenden
Andere subjektive Befreiungen finden, soweit nicht ausdrücklich Ausnahmen an geordnet find, nicht statt.
Erhebung«- und Verwaltungskosten
der Entschädigung für die Aufhebung
in die Reichskaffe und ist den einzelnen Bundes
solcher Befreiungen, welche etwa auf lästigen Pri
staaten nach dem Maßstabe der Bevölkerung, mit
Wegen
vatrechtstiteln beruhen, sowie wegen der Erstattung
welcher fie zu den Matrikularbeiträgen herangezogen
der von solchen Berechtigten entrichteten Stempel
werden, zu überweisen." § 46. Dieses Gesetz tritt mit dem 1. Mai 1894
beträge, kommen die entsprechenden Bestimmungen
des Gesetzes, betreffend die Wechselstempelsteuer (§ 26
in Kraft.
Für das Gebiet der Insel Helgoland wird der
Abs. 2 bis 4)39 zur Anwendung.
8 44.
Zeitpunkt
Jedem Bundesstaate wird von der jähr
des
Inkrafttreten-
Verordnung
lichen Einnahme, welche in seinem Gebiete aus dem
Kaiserliche
Verkauf von Stempelmarken oder gestempelten Blan-
Bundesraths festgesetzt.
unter
Gesetzes
des
durch
Zustimmung
des
N r.
||
Tarifs
Laufende
Steuersatz
Berechnung
vom
Gegenstand der Besteuerung.
der
Pf.
Stempelabgabe.
|
Hun-! Lau dert. | send. | Stars. 1
Aktie»-, Reuten- u»d Schuld verschreibungen. 1.
a) Inländische Aktien und Aktienantheilsscheine, sowie JnterimSscheine über Einzahlungen auf diese Werthpapiere. b) Ausländische Aktien und AktienantheilSscheine, wenn fie im Jnlande auSgehändigt, veräußert, verpfändet oder wenn daselbst andere Geschäfte unter Lebenden damtt gemacht oder Zahlungen daraus geleistet werden, — unter der gleichen Voraussetzung auch JnterimS scheine über Einzahlungen auf diese Werthpapiere................................................ Die Abgabe ist von jedem Stück nur einmal zu entrichten.
__
1
1'fr
Befreit finb:51 Inländische Aktien und AktienantheilSscheine, sowie JnterimSscheine über Einzahlungen auf diese Werthpapiere, sofern fie von Aktiengesellschaften auSgegeben werden, welche nach der Ent scheidung deS BundeSrathS ausschließlich gemeinnützigen Zwecken dienen, den zur Vertheilung gelangenden Reingewinn satzungsmäßig auf eine höchsten- vierprozentige Verzinsung der Kapital-
—
—
—
vom Nennwerthe, bei Interims scheinen vom Betrage der be scheinigten Einzahlungen," und zwar zu 1 a in Abstufungen von 1 Mark, zu Id in Abstufungen von 1 lli Mark für je 100 Mark oder einen ' Bruchtheil diese- Betrage-. Der nachweislich versteuerte Betrag der JnterimSscheine wird aus den Betrag der demnächst etwa zu versteuern den Aktien u. f. w. ange rechnet Ausländische Werthe wer den nach den Vorschriften
47. Hiernach findet die Verw.-Zwangsdollstr.-O. v. 15. Nov. 1880 (f. § 1 Ziff. 2 das.) Anwendung. 48. Ueber die Heranziehung zu den Matrikularbeiträgen f. Art. 70 AeichSverfassung Bd. I A Nr. 4.
Ueber daS Abrech
nungSverfahren s. Ziff. 12 ff. AuSf.-Befi. B. v. 27. April 1894. 49. Ueber daS Verfahren bei Einzahlungen auf JnterimSscheine und die Zulässigkeit der Vorausbezahlung s. Ziff. 6 AuSf.-
«orschr. 50. Ueber das »erfahren s. Ziff. 7 AuSf.-Vorschr.
51. Ueber das verfahren bei Inanspruchnahme der Befreiung s. Ziff. 8 Ausf.-Borschr.; für E.-L. erfolgt die Abstempelung befreiter Aktien nur in Straßburg, Bkm. v. 18. Juli 189*.
1894 (27. April. Reichsstempelgesetz)
654 H
Steuersatz
Gegenstand der Besteuerung.
Berechnung
vom
der
Hun-! Lau dert. I send.
Stempelabgabe. Mark.
(1.)
einlagen beschränken, auch bei Ausloosungen oder für den Fall der Aus lösung nicht mehr al- den Nennwerth ihrer Antheile zufichern und bei der Auslösung den etwaigen Rest des Gefellschastsvemnögens für gemeinnützige Zwecke bestimmen. Die von solchen Aktiengesellschaften beabsichtigten Beranstaltungen müssen auch für die minder begüterten VolkSklassen bestimmt sein. a) Inländische für den Handelsverkehr bestimmte Rentenuno Schuldver schreibungen (auch Partialobligationen), sofern fie nicht unter Nummer 3 fallen, sowie JnterimSscheine über Einzahlungen auf diese Werthpapiere........................ b) Rentenund Schuldverschreibungen ausländischer Staaten, Korporationen, Aktiengesellschaften oder industrieller Unternehmungen und sonstige für den Handelsverkehr bestimmte ausländische Rentenund Schuldverschreibungen, wenn fie im Jnlande auSgehändigt, veräußert, verpfändet, oder wenn da selbst andere Geschäfte unter Lebenden damit gemacht, oder Zahlungen darauf geleistet werden, — unter der gleichen Voraussetzung auch JnterimSscheine über Einzahlungen aus diese Werthpapiere. Die Abgabe ist von jedem Stück nur einmal zu entrichten.
Befreit sind: 1. Renten- und Schuldverschreibungen des Reichs und der Bundesstaaten, sowie JnterimSscheine über Ein zahlungen auf diese Werthpapiere; 2. die auf Grund des Reichsgesetzes vom 8. Juni 187169 aßgestempel» ten ausländischen Jnhaoerpapiere mit Prämien. Anmerkung zu Larifnummer 1 uud 2. Der Aushändigung ausländischer Werthpapiere tat Jnlande wird el gleichgeachtet, wenn solche Werthpapiere, welche durch ein i« Auslande abgeschlossenes Geschäft von einem zur Ärtt deS Geschäftsabschlüsse» i« Jnlande wohnhaften Lomrabentrn angeschafft find,. diesem au» beet Auslande übersandt oder do» ihm oder einem Vertreter au» de« AuSlande abgeholt werden. Genußscheine uud ähnliche zum Bezüge eine» Antheil» au dem Gewinn einer Aknen Unternehmung berechtigende Werthpapiere “ sofern fie sich nicht al» Aktien oder Aktien» autheilsschetae (Larifnummer 1) oder al» Reuten- oder Schuldverschreibungen (Tarifnummer 2) darstelleu, unterliegen einer festen Abgabe, die ftvk a) solche, welche al» Ersatz au Stelle amortifirter Aktien au»-egebe« werden . . . b) alle übrigen, und zwar 1. inländische. ............................................
wegen Erhebung deS Wechsel stempel« umgerechnet
vom Nennwerthe, bei Interimsscheimn vom Betrage der be scheinigten Einzahlungen,49 und zwar zu 2a in Abstufungen von 40 Pfennig, zu 2d in Abstufungen von 60 Pfennig für je 100 Mark oder einen Bruchtheil diese» Betrages. Der nachweislich versteuerte Betrag der JnterimSscheine wird aus den Betrag der dem nächst etwa zu versteuernden Rentenverschreibungen u. s. w. anaerechnetbo. Äst der Kapitalwerth von Rentenverschreibungen aus diesen selbst nicht erfichtlich, so gilt al» solcher der 25fache Betrag der einjährigen Rente. Ausländische Werthe werden nach den Vorschriften wegen Erhebung deS Wechselstempel umgerechnet.
von jeder einzelnen Urkunde.
2. ausländische............................................ beträgt.
52. Zusammenstellung s. in einer «um. zu Ziff. 3 der AuSf.-Borschr.
58. S. da»s. unter« 27. Jan. 1872. 54. Die Abstempelung von Genußscheinen erfolgt für E.-S. nur in Straßburg, f. »km. do« 18. Juli 1894.
1894 (27. April, ReichSstemPrlgesetz) N r.
|
655
Laufende
Steuersatz
vom
Gegenstand der Besteuerung.
Berechnung der
Hun Lau dert. send.
Stempelabgabe. Mark.
vor de« 1. Mai 1894 ausgeaedeue Ge»ußschetne find der dordezeichaeten Abgabe nicht unterworfen.
3.
a) Inländische auf den Inhaber lautende und aus Grund staatlicher Genehmi gung au-gegebene Renten- und Schuld verschreibungen der Kommunalverbände und Kommunen r« sowie Interims scheine über Einzahlungen auf diese Werthpapiere................................................ b) Inländische auf den Inhaber lautende und auf Grund staatlicher Genehmigung au-gegebene Renten- und Schuldver schreibungen der Korporationen länd licher oder städtischer Grundbesitzer, der Grundkredll- und Hypothekenbanken oder der Transportgesellschaften, sowie Interim-scheine über Anzahlungen auf
diese Werthpapiere....................................
4.
a) Kauf- und sonstige Anschaffung-geschäfte über 1. ausländische Banknoten, auslän dische- Papiergeld, ausländische Geldsorten; 2. Werthpapiere der unter Nr. 1, 2 und 3 de- Tarifs bezeichneten Art. Den Kauf- und sonstigen Anschaffuny-geschästen steht gleich die bei Errichtung einer Akttenaesell-
—
1
—
vom Nennwerthe beziehungsweise vom Betrage der bescheinig ten Einzahlungen" nach Maß gabe der Vorschriften für die Abgabenberechnung bei in ländischen Werthpapieren der unter Nr. 2 bezeichneten Art, und zwar in Abstufungen von 10 beziehungsweise 20 Pfen nig für je 100 Mark oder einen Bruchthell diese- Be trage-.
2
*110
schäft oder Kommanditgesellschaft aus Aktien erfolgende Zuthellung der Aktien aus Gruno vorher gehender Zeichnung, die bei Er richtung einer Aktiengesellschaft stattfindende Uebernahme oer Aktien durch die Gründer und die Aus reichung von Werthpapieren an den ersten Erwerber.
Ermäßigung. Hat ein Kontrahent nachweislich im Arbitrageverkehr unter die Tarif nummer 4a 1 und 2 fallende Gegen stände derselben Gattung im Jnlande gekauft und im Auslande verkauft oder umgekehrt, oder an dem einen Börsenvlatze des Auslandes gekauft und an dem anderen verkauft, so ermäßigt sich die Stempelabgabe von jedem dieser Geschäfte, sowett deren Werthbeträge sich decken, zu Gunsten diese- Kon trahenten um ein Zwanzigstel vom Tausend, wenn die beiden einander aegenüberstehenden Geschäfte zu festen Kursen an demselben oder an zwei unmittelbar auf einander folgenden Bdrsentagen abgeschloffen find. E- macht keinen Unterschied, ob der Kontrahent die Geschäfte im Au-lande selbst oder durch eme Metaverbindung abgeschloffen hat. 56. Umfaßt auch Kirchen- und Schulgemeinden, V.-N.-V. 17. Nad. 1886.
vom Werthe de- Gegenständede- Geschäft-, und zwar in Abstufungen von 20 begiehung-weise 40 Pfennig für )t 1000 Mark oder einen Bruchthell diese- Betrage-. Der Werty de- Gegen stände- wird nach dem verein barten Kauf- oder Lieferungs preis, sonst durch den mittleren Börsen- oder Marktpreis am Tage de- AbschluffeS bestimmt. Die zu den Werthpapieren ge hörigen Zins- und GewinnanthellSscheine bleiben bei Be rechnung der Abgabe außer Betracht. Bei Geschäften über die unter Nr. 2 Befreiungen Nr. 1 und Nr. 3 des Tarifs aufgeführten Papiere bleibt der dm Nennwerth über steigende Werth der angeschafften Werthpapiere dieser Gattung außer Betracht, wenn der gesammte Nmnwerth 5000 Mark nicht übersteigt.
1894 (27. April, Reichsstempelgesetz)
N r.
|
656
Laufende
Steuersatz
Gegenstand der Besteuerung.
Berechnung
vom
der
1 dert.! f»nb. mart i Pf.
Stempelabgabe.
|
Hun- Tau-
(4).
i
Unter den gleichen Voraussetzungen tritt diese Steuerermäßigung ein, wenn An- und Verkäufen von ausländischen Banknoten oder ausländischem Papier geld Geschäfte über Kontanten oder Wechsel gegenüberstehen. Eine einmalige, längstens halb monatliche Prolongation im Auslande abgeschlossener Geschäfte dieser Art bleibt steuerfrei. Die Geschäfte find zunächst nach dem vollen Betrage zu versteuern. Der Bundesrath erläßt die näheren Vor schriften darüber, auf Grund welcher Nachweise die Erstattung des zuviel verwendeten Stempels erfolgt57. 58 b) Kaufund sonstige Anschaffungs geschäfte, welche unter Zugrundelegung von Usancen einer Börse geschloffen werden (Loko-, Zeit-, Fix-, Termin-, Prämien- u. s. w. Geschäfte), über Mengen von Waaren, die börsenmäßig gehandelt werden.......................................... Als börsenmäßig gehandelt gelten diejenigen Waaren, sür welche an der Börse, deren Usancen für das Geschäft maßgebend find, Terminpreise notirt werden M.
1
Ausländische Werthe sind nach den Vorschriften wegen Erhebung de- Wechselfiempels umzurechnen.ö»
1
*110
i i 11
Befreiungen.
Die vorbestimmte Abgabe wird nicht er hoben : 1. falls der Werth des Gegenstandes des Geschäfts nicht mehr als 600 Mark beträgt. Werden zwischen denselben Kontra henten an einem Tage zu gleichen Ver tragsbestimmungen mehrere Geschäfte über Gegenstände derselben Art ohne Vermittler oder durch denselben Der-
i !
i
i i !
57. 6. Ziff. 13 «u,f.-»»ischr. 58. Terminpreife werden zufolge Mm. vom 30. Ott. 1885, Bkm. v. 3. Febr. 1886 und den in Bem. daselbst angeführten Abänderungen und Ergänzungen, ferner den seitdem ergangenen weiteren Bkm. tvergl. Ziff. 14 AuSf. Borschr.) notirt: in Berlin:
für Weizen, Roggen, Hafer, Mais, Roggenmehl (Rr. 0 und 1 zu gleichen Theilen), rohes Rüböl, rohen
Kartoffelspiritus und in Amerika raffinirteS Petroleum; in Bremen: für nordamerikanische Baumwolle .Bafis middling, nichts unter low middling*; in BreSlau: für Roggen, Hafer, Rübdl und RohfpirituS;
in Löln a/RH.: für Weizen, Roggen und Rüböl; in Danzig: für Weizen, Roggen und rohen Aartoffelspiritus;
in Hamburg: sür gute» rohen AartoffelspirituS,
good average SantoS-Kaffee, Rüben - Rohzucker erstes Produtt,
granulirten und Kristall-Zucker (Bkm. 1. April 1891, 6.-SH. S. 63), nordamerikanische Baumwolle, .Basis middling,
nichts unter low middling* (Bkm. v. 7. Juni 1898, E.-Bl. 6. 167) (früher notirteS Petroleum ist gemäß Mm. 17. Jan. 1894, MH. S. 9 weggefallen); in Königsberg: für RohfpirituS;
in Leipzig: für Kammzug; in Magdeburg: für Rohzucker erstes Produkt, Tranfitopreise Bafis 88 °o, Rendement frei an Bord Hamburg, und sür
granulirten Zucker (Bkm. 27. April 1891, E.-Bl. 6. 83); in Mannheim: für Weizen, Roggen und Hafer;
in Posen: für rohen KartoffelfpirituS und Roggen;
in Stettin: für gelben Weizen, Roggen, Winterrübsen, roheS Rüböl und rohen Kartoffelspiritus. Lei Zweifeln darüber, ob ein Sefchäst als ein solches anzusehen ist, das unter Zugrundelegung der Usance einer Börse
abgeschloffen wurde, oder ob eS fich um börsenmäßig gehandelte Waare handett, find Sachverständige zu hören, s. Ziff. 43
AuSs^vorschr.
Laufende
N r. ,|
1894 (27. April, Reichsstempelgesetz) Steuersatz
Berechnung
vom Hun-I Tau Statt! Pf. bert. 1 send.
der Stempelabgabe.
[
Gegenstand der Besteuerung.
657
[4.)
2.
3.
4.
5.
mittler abgeschloffen, deren Gesammt» werth mehr al» 600 Mark beträgt, so greift für die einzelnen Geschäfte, auch wenn der Werth deS Gegenstandes derselben den Betrag von 600 Mark nicht übersteigt, diese Befteiung nicht Platz. fall» die Waaren, welche Gegenstand eine» nach Nr. 4b stempelpflichtigen Geschäft» find, von einem der Vertragschließenden im Jnlande erzeugt oder hergestellt find; für die Ausreichung der von den Pfandbriefinstituten und Hypotheken» banken ausgegebenen auf den Inhaber lautenden Schuldverschreibungen als DarlehnSvaluta an den kredttnchmenden Grundbesitzer; für sogenannte Kontantgeschäste über die unter Nr. 4a 1 bezeichneten Gegen stände sowie über ungemünzte» Gold oder Silber. MS Kontantgeschäste gelten solche Geschäfte, welche vertragsmäßig durch Lieferung de» Gegenstände» fetten» des Verpflichteten an dem Tage de» GeschästSabschluffe» zu erfüllen find. Don den zur Versicherung von Werth papieren gegen Derloosung geschloffenen Geschäften, unbeschadet der Stempel pflicht der nach erfolgter Derloosung stattfindenden Kauf» Anschaffung-geschäfte.
oder
sonstigen
SOtterielsose. S.
Loose öffentticher Lotterien, sowie Ausweise über Spieleinlagen bei öffentlich veranstatteten Ausspielungen von Geld» oder anderen Gewinnen «..................................... Den Spieleinlagen stehen gleich die Wetteinsätze bei öffentlich veranstalteten Pferderennen und ähnlichen öffentlichen Veranstaltungen 6i.
10
Befreit sind: Loose der von den zuständigen Be hörden genehmigten Ausspielungen und Lotterien, sofern der Gefammtprei» der Loose einer Ausspielung die Summe von einhundert Mark und bei Ausspiel ungen zu ausschließlich mildthätigen Zwecken« die Summe von fünfundzwanzigtausend Mark nicht übersteigt.
bei inländischen Loosen vom planmäßigen Preise (Neunwerth«) sämmtlicher Loofe oder Ausweise; bei auslän dischen Loosen von dem Preise der einzelnen Loose in Abstufungen von 50 Pfennig für je 5 Mark oder einen Bruch theil diese» Betrage».
Zufolge § 50 tos. 3 e. § 82 bei Bötfengesetzes v. 22. Juni 1896 (X. «. »L S. 157) ist do« 1. Ja«. 1897 et bet bötfen» mäßige TetMiuhaubel in
Setreibe und Mühlenfabrikaten untersagt.
E. über bea Begriff bet Bärfeutermiugefchäste
| 48 baf.
59. Hebet Uusfpielungen geringwerthiger Gegenstände bei Jahrmärkten u. ähnl. f. Ziff. 84 Aulf^vorschr. 60. Zuzüglich bet Nebenleistungen. Schreibgebühreu, LolleMoalgebuhren. dem Käufer in Rechnung gestellten Stempel, Ziff. 28 «usf^votscht., s. dort auch über die Berechnung;
über den Fall der Nichtangabe des Preises bet Loofe f. Ziff. 29
tos. 5 ebenbat
61. S. hietüber Ziff. 30 AuSf.-vorschr. 62. Hebet ben Begriff bei mildthätigen Zweckes uab über das Verfahren s. Ziff. 31 Ausf.-Vorschr.
Somml. d. in Sls.-Lothr. gelt. Gesetze, Bb. VI.
42
1894 (27. April, Ausf.-Vorschr. z. ReichSstrmPrlgesetz)
658
27. Aprll 1894. Orkamümachmg der Nrichskauzlerr über die Äusführungsdestimmung pim Neichsstempelzesetz und ptm Gesetz, betreffend dir Adändrrmlg des Lolltarifgesetzes. C.-Bl. 6. 121.
Der Bundesrath hat in seiner Sitzung vom 27. d. M.
nicht;
etwaige Veränderungen bezüglich der zur
beschloffen, den nachstehend abgedruckten Bestimm-
Abstempelung der Werthpapiere (Tarifnummern 1
ungen seine Genehmigung zu ertheilen, und zwar:
bis 3) und der Lotterieloofe (Turifnummer 5) zu
I den AuSsührungSvorschristen A zum Reichs-
fiempelgesetz vom 27. April 1894,
2. den Bestimmungen B über die Erhebung und
ständigen Stellen werden dem Reichskanzler behufs Veröffentlichung im Reichs-Centralblatt mitgetheilt?
Die Abstempelung der Genußscheine (Anm. zur und 2 Abs. 2) erfolgt bis auf
Verrechnung der nach dem Reichsstempelgesetz
Tarifnummer 1
zu entrichtenden Abgaben,
Weiteres nur bei den Stempelhebestellen zu Berlin,
3. den Ausführungsbestimmungen, zu dem Gesetz betreffend die Abänderung des Zolltarifgesetze-,
Dresden, Frankfurt a. M., Hamburg und München? I.
Aktien, Renten- und Schuldver
vom 14. April 1894,i
schreibungen.
4. dem Regulativ, betreffend die Gewährung einer
Zollerleichterung bei der Ausfuhr von Mühlen oder Mälzereisabrikaten.i
5. dem Regulativ für Privattranfitlager von den in Nr. 9 des Zolltarifs aufgeführten Waaren (Ge treide rc.) ohne Mitverfchluß der Zollbehörde.!
A. Au-führurr-SV-rschrifterr zu« Neich-ftempelgefetz vom 27. April 1894? 1.
Zu 8 2 des Gesetzes. 2. Die zu versteuernden
Werthpapiere find mit einer nach den anliegenden Mustern a oder b* doppelt auSgefertigten, von dem
Steuerpflichtigen unterzeichneten und mit genauer Angabe seines Standes und Wohnortes versehenen Anmeldung einer zuständigen Steuerstelle vorzu legen. Loose oder von den Werthpapieren getrennte
ZinSfcheine rc. find nicht mit vorzulegen. In der An
Die Steuerstellen, welche zur Erhebung der
meldung find die Werthpapiere nach Gattung (Aktte,
Stempelabgabe, sowie zur Abstempelung von Aktien,
JnterimSschein zu solcher, Schuldverschreibung rc.)
Renten- und Schuldverschreibungen (Tarifnummer
und Benennung
1 bis 3) und von Lotterieloosen (Tarifnummer 5)
Nummer geordnet auszuführen.
sowie
nach
Serie, Lttera
und
zuständig find, sowie die zur Erhebung der in der
3. Nach Prüfung der Anmeldung setzt die Steuer
Tarifnummer 4 angeordneten Abgabe, insbesondere
stelle den Abgabenbetrag fest und zieht ihn ein.
zum Verkauf der Stempelmarken und gestempelten
Bei der Berechnung der Abgabe von ausländischen
Formulare befugten Amtsstellen werden ebenso wie
Werthpapieren, in welchen der Nennwerth in fremder
die Beamten zur Wahrnehmung der im § 39 Abs. 2
und deutscher Währung angegeben ist, bildet die
deren GeschäftSbezirke,
letztere die Grundlage; bei Werthpapieren, deren
von den Landesregierungen bestimmt und öffentlich
Nennwerth nicht in deutscher Währung angegeben
bezeichneten Geschäfte
und
Soweit eine solche Bestimmung
ist, hat die Umrechnung in dieselbe unter Zugrunde
nach Maßgabe der bestehenden Stempelgesetze bereits
legung der fremden Währung und falls mehrere
erfolgt ist? bedarf es einer erneuten Bekanntmachung
fremde Währungen angegeben find, .der höchstgül
bekannt gemacht.
1. S. diese unter besonderer Ueberschrist 6. 671 ff.
tigen fremden Währung zu erfolgen.*
2. Die bisherigen AuSführnugSbestimmungen s. unterm
• Behufs Umrechnung der tu einer anderen als der Reichs»
Dieselben hatten nachttäglich vielfache Er
Währung auSgedrückttn Summen zu» Zwecke der Berechnung
15. Sept. 1885.
gänzungen und Abänderungen erfahren, welche größtenteils
der AeichSstempelabgabe find gegenwärttg für die nachstehend
nunmehr in dieAnSführungSdorfchriften aufgenommen worden
bezeichneten Währungen die dabei bemertten, allgemein zum
find. Gegenstandslos find hierdurch geworden die Bhn. d. 29.
Grunde zu ttgeuden Mittelwerthe bis auf WeittreS festgesetzt:
Dez. 1885, 9. Febr. 1886, 10. Mai 1886, 19. Nod. 1886 über
1 süddeutscher Gulden, sowie ein Gulden niederländischer
Lotterieloofe. 22. Ja». 1887, 11. Juni 1887, 26. März 1888, 20. Mär, 1889; über die Mm. v. 19. «ob. 1886, bett. ZinS-
Währung........................................................................ 1,70 M.
herabfetzungen, f. Bem. 6 z G. v. 27. April 1894. — Die gegen
1 Mark Banko....................................................................l/6o 1 österreichischer Gulden Gold...................................2,oo
, ,
wärtigen AuSführuugSbestimmungen find durch B.-A.-B. v.
1 österreichischer GuldenSilber oder Papier
.
25. Juni 1896 abgeändert worden; die Aenderungen find im
1 österreichische Krone................................................... 0,e»
,
Text berückfichtigt.
1 Pfund Sterling....................................................... 20,«o
.
3. 6. die Bhn. v. 26. Sept. 1885 und Bhn. v. 18. Juli
.
l,7o
1 Frank, Lira, finnische Mark, spanische Peseta
Ztff. IV der Mm. v. 26. Sept. 1885, bett, die zur
Gold...................................................................................0,eo
Wahrnehmung der Geschäfte bei 6 89 Abs. 2 (früher 38
1 spanischer Piaster....................................................... 4^»
,
Abs. 2) deS Gesetzes zuständigen Beamten, ist zufolge Bhn.
100 spanische Realen...........................................................21/»
.
1894.
,
v. 10. Juni 1896, A.-B1. G. 196, aufgehoben. Diese letztere Bhn. lantet:
1. Juli 1898 ab wird die in g 88 Abs. 2
deS Gesetzes, bett, die Erhebung von AeichSstempelabgabea,
4. S. Bhn. v. 18. Juli 1894, deren Inhalt im E.-B1. 1894 S. 894 bekannt gegeben ist.
vorgesehene Prüfung der Abgabeaeutrichtung bei den dott
5. Außerdem zufolge Bhn. E.-Bl. 1894 S. 894 bei dem
näher bezeichnettu Gesellschaften und Anstalten für Els.-Lothr.
Hauptzollamt in Mannheim und dem Hauptsteueramt zu
dem AegttruugSaffeffor Scheid bei der Direktion der Zölle
Straßburg; wegen deS letzteren dgl. Bhn. vom 18. Juli 1894.
und indiretten Steuern dahier übertragen.'
6. Die Muster find nicht abgedruckt.
659
1894 (27. April, Ausf.-Borschr. z. Reichsstempelgeseh) 1 portu-iefischer Dtilreil................................................iw ®L
eine» derzierteu aufrecht stehende» Rechteck bestand, auf
1 türkischer Piaster.........................................................Ui«
.
welche« sich der Reichsadler, um denselben in kreisrunder
1 rumänischer Piaster........................................................0,*>
,
Ginfastung die Aufschrift .ReichS-Stnapel-Ab-aLe', sowie
1 rumänischer Le».............................................................0,w
,
1 polnischer Gulden....................................................... 0.»
,
daS Unterscheidungszeichen der betreffende« AbstempeluugSstelle befand (Aist. 2 c Abf. 8 der AuSf.-vorfchr. d. 7. Ault
2.»
,
1881). Durch die Bbn. d. ReichSkanzl. d. 5. Am. 1883 (6.-»L
1 russtscher Goldrubel.................................................. 3,w
.
G. 8) wurde ei» neuer Stempel eingeführt, der außer den
100 schwedische, norwegische oder dänische Kronen 112Uo
.
dorgedachten Merkmalen auf eine» gebogenen Baude die An
1 dänischer Mttdaler....................................................... 2.»
.
gabe deS Steuersatzes von Fünf, Zwei oder Eins do«
1 russischer Silberrnbel.......................................
1 schwedischer «Mdaler.................................................. Lm .
Lausend enthielt.
1 Spezies RMdaler........................................................4,*o
.
Der oben in Zist. 4 bezeichnete kreisrunde Stempel «U
1 amerikanischer Dollar.................................................. 4,t»
•
Angabe der Steuersätze von Fünf, Zwei oder GiuS do«
Die Abstempelung der Werthpapiere erfolgt erst,
Laufeud ist durch die Bk«, d. ReichSkanzl. d. 11. Juni 1887
(L^Bl S. 15w eiugeführt worden, die Abstempelung der
nachdem die sestgestellte Abgabe gegen — endgültige
Werthpapiere konnte indesten auch mit de» in der Büa. v.
oder vorläufige — Quittung eingezahlt oder hinter-
5. Jan. 1888 bezeichneten Stempel dorgeuonnueu werde».
legt worden ist. Die Hinterlegung tritt ein, wenn die Abstempelung der Papiere am Tage der Ein
zahlung der Steuer nicht mehr bewirtt oder beendet werden kann.
Jede Ouütung muß, um gültig zu
sein, von zwei Beamten vollzogen und in derselben
der Tag der Buchung der Steuer und die Nummer
Gemäß »lm. d. ReichSkanzl. d. 9. April 1891 (S.-Vl. S. 74)
wird der Stempelaufdruck auf die Stücke 1. der 41/i prozeutigeu inneren Argentinischen Anleihe do» Jahre 1888,
2. der 41/* prozeutigeu äußeren Argentinischen Anleihe do» Jahre 1888 und 8. der BuenoS-AtreS-Stadt-Anleihe do» Jahre 1888
nicht mit rother, sondern mit blauer Farbe bewirkt.
de- Hebe- oder Anmeldung-register-, unter welcher die Buchung erfolgt ist, von der Steuerstelle ange
geben sein.
Die endgülttge Quittung ist aus eine
Au-ferttgung der Anmeldung zu schreiben. Kann die Abstempelung nicht sofort vorgenommen
5. Auf Antrag und
auf Kosten deS Steuer-
pflichttgen kann der Aufdruck des Reichsstempel» auf die Werthpapiere auch bei der Reichsdruckerei
erfolgen. Der Antrag ist in der Anmeldung (Aiff. 2) Die Steuerstelle zieht den Abgabenbe
werden, so ist dem Ueberbringer die eine Ausfer
zu stellen.
tigung der Anmeldung, mit Empfangsbescheinigung
trag und einen die Kosten der Abstempelung decken
versehen, zurückzugeben.
den Borschuß von dem Steuerpflichtigen ein und
Nach erfolgter Abstempelung erhätt der Steuer
pflichtige die Werthpapiere gegen Nückgabe der Em
ersucht
unter Beifügung einer gemäß den Vor
schriften unter Aiff. 3 mit Quittung über Abgabe
pfangsbescheinigung oder der vorläufigen Quittung,
und Vorschuß versehenen Ausfertigung der An
welche als Negisterbeläge bei der Steuerstelle ver
meldung die Reichsdruckerei um Abstempelung der Der Antragsteller hat für die Ein
bleiben, und die mit endgültiger Quittung ver
Werthpapiere.
sehene Au-ferttgung der Anmeldung au-gehändigt.
sendung der Werthpapiere an die Reichsdruckerei
4. Die Abstempelung erfolgt ausschließlich durch
zu sorgen und empfängt dieselben von dort un
Aufdrücken des Reich-stempel- auf der Vorderseite des Werthpapiers.
Der mittelst Maschine auszu
mittelbar zurück.
Hin- und Rücksendung erfolgen
aus seine Gefahr und Kosten.
drückende Stempel ist kreisrund mit einem Durch-
Der Steuerstelle theilt die Reichsdruckerei eine
messet von 31 mm und trägt in der zwischen zwei
Bescheinigung, daß die Abstempelung in Ueberein
Linien laufenden Umschrift die Bezttchnung: REICHS
stimmung mit der zurückzufendenden Anmeldung
STEMPEL-ABGABE , sowie in fetter Schrift die
erfolgt ist, unter Benachrichtigung von dem Be
Angabe des Steuersätze-:
trage der Kosten der Abstempelung mit. Die Steuer
l*|s oder EINS VOM
HUNDERT bezw. SECHS, FUENF, VIER, ZWEI
stelle nimmt diese Bescheinigung zu den Belägen
oder EINS VOM TAUSEND bezw. FUENF MARK,
ihre- Registers
und
rechnet nunmehr
mit
dem
DREI MARK oder FUENFZIG PFENNIG; da-
Steuerpflichtigen über den Vorschuß unter Rück
Mittelfeld ist au-gefüllt durch einen nur in Umriß
zahlung de- etwaigen UeberschuffeS ab.
linien gezeichneten Reichsadler,
unter welchem da-
richttgung der Kosten erhält der Steuerschuldner
der betreffenden Abstempe
eine mit Ouütung (Ziff. 3) versehene Ausfertigung
Unterscheidungszeichen
Nach Be-
der Anmeldung zurück.
lungsstelle fich befindet.* • Die nach de« .Ausnahmen' zur Tarifnuuuner 1 und 2
Ersteht die Reichsdruckerei au- der übersandten
bei G. d. L Juli 1881 abgestempelten ausländischen Werth
Quittung, daß der Vorschuß die Kosten nicht deckt,
papiere haben einen Stempelaufdruck erhalten, welcher in
so hat fie die Steuerstelle hiervon
eine« da« eine« Kreise umgebenen vierpaß die deutsche
vor der Rücksendung der abgestempelten Werthpa
Kaiserkrone, sowie ein Baud mit Angabe deS Steuersatzes von 10 Psg. oder 50 Psg. zeigt und destrn Ginfastung die
Aufschrist .ReichS-StemPel-Abgabe' und daß Unterscheidungs
zeichen der betreffenden AbstempeluugSstelle trägt (Ziff. 2c
Abs. 2 der AuSf.-vorschr. v. 7. Juli 1881). Die Abstempeluug der inländischen Serthpaptere und der
nicht nach den
.Ausnahme»'
versteuerten
ausländischen
Wetthpapiere erfolgte mittelst eines Stempels, welcher in
alsbald und
piere behufs unverzüglicher Einziehung des fehlen den Betrage- zu benachrichtigen.
6. Nach jeder Einzahlung auf die in den Tarif nummern 1 bi» 3 bezeichneten Werthpapiere find die Interim-scheine nach den obigen Vorschriften
zur Abstempelung vorzulegen.
Die letztere erfolgt
1894 (27. April, Ausf.-Borschr. z. Reichsstempelgesetz)
660
die
nach den für die Abstempelung der vollgezahlten
unter Angabe des auf
Werthpapiere getroffenen Bestimmungen unter Auf
Einzahlung gelangten Kapitals und der entrichteten
druck deffelben Stempels (Ziff. 4) bei dem Ouit-
Steuer, sich die Vorlegung der abgestempelten Inte-
tungSvermerk über die jeweilige Einzahlung; da
rimsscheine zum Zweck der Anrechnung des ver
Jnterimsfcheine
zur
bei ist zugleich der Ort und die Zeit der Abgaben
steuerten Betrages derselben in der Anmeldung Vor
erhebung mittelst eines Stempels ersichtlich zu machen.
behalten.
Der wiederholten Vorlegung und Abstempelung
Die Steuer für denjenigen Betrag, dessen
Anrechnung in Anspruch genommen wird, ist zu
der Jnterimsfcheine bedarf eö indessen nicht, wenn
hinterlegen oder ficherzustellen.
bei der erstmaligen Vorlegung der Jnterimsfcheine
erfolgt durch Niederlegung kurshabender inländischer
die volle tarifmäßige Abgabe für die vollgezahlten
Werthpapiere;
Stücke im Voraus entrichtet worden ist. In Fallen
und der Bundesstaaten werden zum Nennwerth,
derartiger Vorauszahlungen der Steuer find die
bei niedrigerem Kurse aber zum KurSwerth, sonstige
Jnterimsfcheine über dem Reichsstempelabdruck mit
Werthpapiere der bezeichneten Art aber in Höhe
folgendem Vermerk zu versehen:
des bei der Reichsbank beleihbaren Theilbetrages7
des
Reichs
Den Papieren
find
die ZinSfcheine und die Anweisungen zur Abhebung
18
teu
den
Schuldverschreibungen
als Sicherheit angenommen.
Dollzahlung ist vorausbesteuert,
Die Sicherstellung
(Amtsbezeichnung, Unterschrift und Amtsstempel
derselben beizufügen; es steht jedoch den Steuer
der abstempelnden Steuerstelle.)
pflichtigen ftei, die innerhalb des ersten Jahre
Zu K 2 und Abf. 2 der letzten Spalte der
fälligen ZinSfcheine zurückzubehalten.
Seiten- der
Tarifnummern 1 und 2. 7. Für die zur Ver
Steuerstelle ist auf der dem Anmeldenden zurück
steuerung angemeldeten Werthpapiere ist der volle ta
zugebenden
rifmäßige Betrag der Stempelabgabe von der Steuer
Bezugnahme auf den gemachten Vorbehalt die Hinter
stelle auch dann zu berechnen und festzustellen, wenn
legung oder Sicherstellung zu bescheinigen und ein
schon eine
entsprechender Vermerk im Anmeldungsregister zu
für die ausgegebenen Jnterimsfcheine
Reichsstempelabgabe entrichtet worden ist.
Behufs
machen,
der Anmeldung
Ausfertigung
unter
im Uebrigen aber nach der Bestimmung
Anrechnung des versteuerten d. i. durch die gezahlte
im ersten Absatz dieser Ziffer zu verfahren.
Steuerfumme gedeckten Betrages der Jnterimsfcheine
Vorlegung der Jnterimsfcheine hat innerhalb eines
auf den Betrag der endgültigen Stücke hat der
Jahres nach der Rückgabe der abgestempelten Ak
Die
Steuerpflichtige in der Anmeldung den Betrag der
tien rc., den Tag der Rückgabe nicht mitgerechnet,
einzelnen auf die Jnterimsfcheine geleisteten Ein
bei der Steuerstelle zu erfolgen.
zahlungen und der dafür entrichteten Abgaben, so
Gründen kann die Steuerbehörde eine Verlängerung
Aus besonderen
wie den Ort und die Zeit der Steuererhebungen
dieser Frist
anzugeben und die abgestempelten Jnterimsfcheine
Jnterimsscheine hat der Steuerpflichtige den Betrag
mit den abzustempelnden Werthpapieren vorzulegen.
der einzelnen auf die letzteren geleisteten Einzah
bewilligen.
Bei der Vorlegung der
Findet sich gegen die Zulässigkeit der beantragten
lungen und der dafür entrichteten Abgaben sowie
Anrechnung nichts zu erinnern, so erfolgt die Ein
den Ort und die Zeit der Steuererhebungen an
zahlung des für die Aktien rc. etwa noch zu er
zugeben, auch die obenbezeichnete Ausfertigung der
legenden Abgabenbetrages,
Anmeldung mit beizufügen.
die OuittungSleistung
Findet sich gegen die
und die Abstempelung der Papiere nach den oben
Zulässigkeit der Anrechnung nichts zu erinnern, so
unter Ziff. 3 bis 5 gegebenen Bestimmungen. Auf
hat
der Anmeldung (Ziff. 2) hat die Steuerstelle den
Stempelzeichen auf den JnterimSscheinen (Abs. 2
die Steuerstelle wegen
der
Vernichtung
der
noch zu versteuernden Betrag der einzelnen Stücke,
dieser Ziffer) und wegen
sowie die dafür zur Erhebung gelangende Abgabe
des hinterlegten Steuerbetrages oder der bestellten
entsprechender Rückgabe
Sicherheit daS Weitere zu veranlassen, insbesondere
ersichtlich zu machen.
Auf den Interim-scheinen find vor deren Rück
auch die zugestandene Anrechnung auf der mitvor
gabe die Stempelzeichen durch Ausschneiden oder
gelegten
Durchlochen, mit Genehmigung der Direktivbehörde
Anmeldung, sowie auf der als Belag bei der Steuer-
auch in anderer sichernder Art, zu vernichten; die
stelle verbliebenen Ausfertigung und im Anmel
Vernichtung ist auf der Anmeldung zu bescheinigen.
Unter den von der Steuerstelle vorzuschreibenden Bedingungen dürfen die abgestempelten Interims
und
zurückzugebenden Ausfertigung der
dungsregister zu vermerken.
Nach Ablauf der Frist
ist der rückständige, durch Anrechnung nicht getilgte
Theil der Steuer zur Erhebung zu bringen.
scheine behufs Feststellung des anzurechnenden ver
Insoweit in Folge der früheren Art der Ab
steuerten Betrages und Vernichtung der Stempel
stempelung aus den auf den JnterimSscheinen be
zeichen auch vor der Vorlegung der abzustempeln
findlichen Steuerstempeln der Ort und die Zeit der
den endgültigen Stücke vorgelegt werden.
Abgabenerhebung nicht
Insoweit
die
Jnterimsfcheine
nicht
spätestens
gleichzeitig mit den abzustempelnden Aktien rc. vor gelegt werden
können,
darf
der Steuerpflichtige,
ersichtlich find, bedarf er
einer bezüglichen Angabe seitens tigen nicht.
des Steuerpflich
Auf Verlangen der Steuerstelle find
7. S. 3 13 Ziff. 3 b, c »an!-®, d. 14. März 1875.
1894 (27 April, Nusf.-Vorschr. z. Reichsstempelgeseh) indeffen vor Bewilligung der Anrechnung die Quit tungen über die gezahlten Steuerbeträge beizubringen.
Zu ß2undTarifnummer1, Befreiung.
661
Die Direktivbehörde bestimmt
die Höhe der zu
versteuernden Einzahlungen und der Abgabe.
Wegen der Quittung über die erhobene Abgabe,
8. Diejenigen inländischen Aktiengesellschaften, welche
der Abstempelung und der Rückgabe
für die von ihnen auszugebenden Werthpapiere die
stempelten Aktien finden die Bestimmungen unter
Befreiung vom Aktienstempel in Anspruch nehmen
Ziff. 3 bis 5 sinngemäße Anwendung.
wollen, haben unter Beibringung des Nachweises, daß die Voraussetzungen der BefreiungSvorschrist
der
abge-
Ist die Vollzahlung des JnterimSfcheinS beretts
vor dem
1. Mai 1894 erfolgt
und über einen
vorliegen, einen bezüglichen
Abgabenbetrag nicht zu quittiren, so ist die zurück
Antrag bei der Steuerdirektivbehörde ihre- Bezirks
zugebende Ausfertigung der Anmeldung mit ent
einzureichen, welche das Gesuch mit ihrem Gut
sprechender Bescheinigung zu versehen.
zur Tarifnummer 1
achten versehen durch Vermittelung der obersten Lan
Als Tag der Ausstellung gilt das auf den aus
desfinanzbehörde an den Bundesrath gelangen läßt.
ländischen Werthpapieren hierfür angegebene Da
Auf Grund deS Beschlufies
des BundeSraths,
tum.
Ist der Steuerstelle bekannt, daß die letztere
durch welchen die ausschließliche Gemeinnützigkeit
Angabe unrichtig und daS zu versteuernde Werth
der Zwecke der Gesellschaft anerkannt wird, hat die
papier thatsächlich erst nach dem 30. April 1894
Direktivbehörde das Weitere wegen der Abstempe
ausgestellt ist, so ist der volle Abgabensatz der Ge
lung der Aktien rc. zu veranlaffen.
setzes vom 27. April 1894 in Anwendung zu bringen.
Zu der letzteren
ist ein Stempel zu benutzen, welcher in Größe und
Zu 8 6 Abs. 2.
11. Wird für Werthpapiere
Zeichnung dem in Ziff. 4 beschriebenen Stempel
der in der Tarifnummer 1 bis 3 bezeichneten Art
entspricht, jedoch statt der Umschrift: „REICHS
auf Grund des 8 6 Abs. 2 deS Gesetzes Befreiung
STEMPEL-ABGABE“ und deS Abgabensatzes die
von der Stempelabgabe beansprucht, so ist in der
Bezeichnung: „STEMPELFREI“ trägt.
Anmeldung (Ziff. 2) daS Sachverhältniß anzugeben
9. Die im § 4 Abs. 1
und überdies der Beweis zu führen, daß die Werth
deS Gesetzes vorgeschriebenen Anzeigen find nach
papiere in der That nur zum Zwecke des Um
Zu 8 4 des Gesetzes.
dem anliegenden Muster c6 zu erstatten und an die
tausches ohne Veränderung deS durch die zurück
jenige Steuerstelle abzugeben, bei welcher die Ver
zuziehenden Stücke beurkundeten Rechtsverhältnisses
steuerung der Werthpapiere erfolgen soll. nicht ausgeschloffen,
ES ist
daß die Werthpapiere dem
ausgestellt und die zurückzuziehenden Stücke vor schriftsmäßig versteuert oder steuerfrei find.
nächst bei einer anderen Steuerstelle versteuert wer
Die Befreiung findet u. A. keine Anwendung,
den; in diesem Falle hat der Steuerpflichtige der
wenn die neu auszugebenden Papiere auf andere
jenigen Steuerstelle, bei welcher die vorläufige An
Beträge oder einen anderen Zinssatz lauten,«» als
meldung erfolgt ist, von der bei der betreffenden
die zurückzuziehenden Papiere, wenn fie von einem
anderen Steuerstelle erfolgten Versteuerung alsbald
anderen Verpflichteten,
nach Vornahme der letzteren unter Vorlage der er
herigen Verpflichteten, ausgestellt find,
forderlichen Nachweise Anzeige zu erstatten.
auf den Inhaber, statt, wie die aus dem Verkehr
Zu 8 6 Abs. 1.
10. Für die vor dem 1. Mai
1894 ausgegebenen« inländischen und mit dem Reichs
allein oder mit dem bis wenn
fie
tretenden Stücke, auf den Namen lauten oder um gekehrt und dergleichen mehr.
stempel versehenen ausländischen Werthpapiere gelangt,
Ist der Beweis erbracht, so verfügt die Direk
falls die nach den bisherigen Vorschriften für dieselben
tivbehörde Abstempelung der neuen Stücke ohne Ab
fällige Steuer entrichtet ist, ein weiterer Stempel nicht
gabenerhebung. Die Verfügung wird Registerbelag.
zur Erhebung. Für die JnterimSscheine gilt dies be
Wegen der Vorlegung der eingezogenen Stücke und
züglich der vor dem 1. Mai 1894 nach bisheriger Vor
der Vernichtung der auf denselben etwa befindlichen
schrift versteuerten oder steuerfrei gebliebenen Beträge.
Stempelzeichen finden die Vorschriften unter Ziff. 7,
Wird beansprucht, daß für nach dem 30. April
wegen der Anmeldung und Abstempelung die Vor
1894 auSgegebene inländische Aktien rc., auf welche
schriften unter Ziff. 2 bis 5 finngemäße Anwendung,
vor dem 1. Mai 1894 Einzahlungen stattgefunden
«d Die Befreiung aus 8 6 Abs. 2 des GesetzeS
haben, die Stempelabgabe nach dem Gesetz vom
findet auch auf solche Papiere Anwendung, die als
27. April 1894 nur für die von dem 1. Mai 1894
Ersatz für verloren gegangene und gerichtlich für
ab geleisteten Einzahlungen erhoben werde, so find
kraftlos erklärte Stücke ausgegeben werden.
in der Anmeldung der Aktien zur Versteuerung
(Ziff. 2) außer dem Nennwerthe der einzelnen Stücke auch der Betrag und die Zeit der auf dieselben geleisteten
Einzahlungen
anzugeben
und zugleich
die Beweise für diese Angaben beizubringen.
II. Kauf- und sonstige AnschaffungSgeschLste. Zu 8 10 deS Gesetzes.
12. Die Schlußnoten
find in deutscher Sprache und, sofern es sich nicht um Geschäfte über ausländische Werthe handelt,
8. Durch ».-«.-». v. 9. Juli 1894 (E.-»l. S. 358) ausge dehnt auf alle vor 1. Mai 1894 vorschriftsmäßig ver steuerte inländische Wetthpapiere.
8». vgl. »em. 6 z. 0. v. 27. April 1894. 8 b. Fassung zufolge ».-«.-». v. 25. Juni 1896.
662
1894 (27. April, Ausf.-Borschr. z. Reichsstempelgesetz) Der Werth deS
haben sich lediglich auf die Gattung bezw. Unterart
Gegenstandes des Geschäfts ist stets in Reichswäh
der betreffenden Waare, nicht aber auf deren Qua-
rung anzugeben.
lttät zu erstrecken.
in Reichswahrung auszustellen.
Zur Tarifnummer 4a, Ermäßigung. 13.
Zu si 8 Abs. 1 deS Gesetzes.
15. Bei soge
v b Wer von der Steuerermäßigung für Arbitragege
nannten Eirca-Geschästen ist die Abgabe nach dem
schäfte Gebrauch machen will, hat über die von ihm mit
handelsüblichen Maximum der Lieferung zu be
dem Ansprüche auf Steuerermäßigung abzuschließen
rechnen; eS bleibt den Handel-vorständen überlaffen,
den Arbitragen nach den nachstehend verzeichneten
auf Grund des 8 41 tos. 2 de- Gesetze- die be
näheren Vorschriften Buch zu führen und auf Er
treffenden Maxima festzustellen.
fordern diese- Buch, sowie alle darauf bezüglichen
Zu 88 10, 11 und 31 des Gesetzes."
16.
Schriftstücke (Schlußnoten, Briefe, Depeschen rc.) der
Zur Entrichtung der in der Tarifnummer 4 angeord
Direktivbehörde einzureichen oder den von derselben
neten Abgabe werden Reich-stempelmarken und ge
abzuordnenden Beamten zur Einsicht vorzulegen. In da- Arbitragebuch,
welches mindestens die
in dem Muster h« vorgesehenen Spalten enthalten
stempelte Formulare zu Schlußnoten zum Preise de- auf denselben angegebenen SteuerbettageS zum
Verkauf gestellt.
muß, find die einander gegenüberstehenden Geschäfte
Die Reichsstempelmarken find 24 mm hoch und
unter derselben fortlaufenden Nummer einzutragen.
61 mm breit; dieselben haben, insoweit sie über
Die für eine halbmonatliche Frist, d. h. von
Pfennigbeträge lauten,
einen bläulichen,
insoweit
der einen bis zu der anderen der mehreren im
fie über Markbettäge lauten, einen gelblichen Un
Laufe eine- Monats an der betreffenden auslän
tergrund, welcher recht- und link- den Reichsadler
dischen Börse stattfindenden Liquidationen bewirkten
und in der Mitte ein Schttd mit der Inschrift
Prolongationen von Arbitragegeschäften (tos. 3), über
.REICHSSTEMPEL-ABGABE“ zeigt; eine Loch-
welche eine Schlußnote nicht ausgestellt wird, find in
reihe macht die Marke in zwei gleiche Theile zer
der Spalte „Stmtrfunaen* nachrichtlich aufzuführen.
legbar, von denen jeder auf dem oberen Rande
Der Antrag auf Erstattung des zuviel verwendeten
die Werthbezeichnung und an den äußeren beiden
Stempels ist nach dem anliegenden Muster g* in zwei
Ecken die Zahl der Pfennig bezw. Mark, auf welche
Ausfertigungen bei der Direktivbehörde für je einen
die Marke lautet, ferner den Vordruck „den" für
Kalendermonat bis zum 10. des auf die Ausstellung
da- Datum der Verwendung in rothem Aufdruck
der Schlußnote folgenden Monats einzureichen. Der
und außerdem die fortlaufende Nummer der Marke
beizufügende Auszug aus dem Arbittagebuch ist nach
enthält.
dem anliegenden Muster h« aufzustellen. 8b2)ic Di-
nummer 4 b) tragen außerdem in schwarzem Auf
rektivbehörde kann auch später eingehende Erstattungs
druck den Buchstaben .W“.
anträge berücksichtigen, wenn die Verspätung der
auf Steuerbeträge von 10, 20, 30, 40, 50, 60
Einreichung aus entschuldbaren Ursachen beruht.
und 80 Pfennig,
Auf Verlangen der Direktivbehörde ist ferner der
Die Marken für Waarengeschäfte (Tarif
Die Marken lauten
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10,
15, 20, 30, 50, 100 und 500 Mark.
Nachweis zu führen, daß die den Gegenstand der
Die gestempelten Formulare zu Schlußnoten ent-
Arbittage bildenden Werthpapiere an den in De-
sprechen in Form und Vordruck dem Muster d.*
ttacht kommenden Plätzm, an welchen sie ge- oder ver
Dieselben find entweder
kauft find, börsenmäßig gehandelt und notirt werdm.
1. mit einem Stempelaufdruck versehen, welcher
Soweit bei der Direktivbehörde Bedenken gegen die
dem Muster der Reich-stempelmarken gleicht,
Richttgkett der gemachten Angaben nicht bestehen, ist
indeffen den Vordruck „den" und die fort
der beanspruchte Bettag zur Zahlung anzuweistn.
laufende Nummer nicht enthält, oder
Der Stempel für etwaige, zu Unrecht unversteuert
2. von der Steuerstelle dadurch herzustellen, daß
gebliebene Prolongation-geschäfte ist nachzufordern.
vorräthig zu haltende ungestempette Formu
In den Fällen, für welche da- Dorliegen einer
lare de- Muster- d durch Verwendung von
Metaverbindung behauptet ist, ist diese Thatsache
Reichsstempelmarken zu dem verlangten Be
fetten- de- ArbittageurS auf Erfordern durch Vor
ttage gestempelt werden; die Marken find hier
legung des DerttageS über den Abschluß der Ver
bei von der Steuerstelle in ungetheiltem Zu
bindung und des Schriftwechsels über da- betteffende
stande auf der durch den Vordruck bezeichneten
einzelne Geschäft nachzuweisen. Zur Tarisnummer 4b. 14. Für welche Waaren
Stelle insoweit diese aber ausreichenden Raum nicht darbietet,
ans einer freien Stelle de-
an den einzelnen inländischen Börsen Terminpreise
Formular- in der Art aufzukleben, daß bei
notirt werden, wird von den Landesregierungen
der späteren Trennung der beiden Thelle der
nach Anhörung der betreffenden Handel-vorstände
Schlußnote je eine Hälfte der Marke auf jedem
festgestellt und öffentlich bekannt gemacht, sowie dem
dieser Theile sich befindet, und sodann durch
Reichskanzler behufs BervffenUichung im ReichSCenttalblatt mitgetheilt.d -d Diese Bekanntmachungen v. e. Bein.~58 zu «. v. 27. April 1894.
10. Ueber die Erhebung und Verrechnung der Abgaben s. die nachsolgende« Bestimmungen B; ebenso über die Her stellung der Stempel-eichen (Zifi. - ebendas.).
1894 (27. April, Ausf.-Dorschr. z. Reichsstempelgesetz)
663
mindestens je einen auf daS Formular über
Nicht in der vorgeschriebenen Weise verwendete
in
Stempelzeichen werden als nicht verwendet ange
greifenden
Aufdruck
des
Amisstempels
schwarzer Farbe, sowie durch Eintragung des
sehen (§ 32 deS Gesetzes).
Datums der Abstempelung auf jeder Hälfte
zeichen, welche für Geschäfte der Tarisnummer 4a
der Marke zu entwerthen.
bestimmt find, für Geschäfte der Tarisnummer 4b
Falls jedoch Stempel
bezeichneten Formu
verwendet find oder umgekehrt, ist der Stempel
lare tragen aus jedem ihrer beiden Theile die gleiche
nicht nochmals einzuziehen, auch ein Strafverfahren
fortlaufende Nummer.
wegen Stempelhinterziehung nicht einzuleiten.
Die vorstehend zu Ziff. 1
Mit Stempelaufdruck versehene Formulare wer
18. Es ist zuläsfig, andere als die von den Steuer
den zum Steuerbetrage von 20, 40, 60, 80 Pfennig,
stellen zum Verkauf gestellten Formulare (Privat
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 10 Mark zum Berkaus
formulare) zu Schlußnoten für die Entrichtung der
gestellt; unter Verwendung von Marken gestempelte
Abgabe zu benutzen, vorausgesetzt, daß dieselben
Formulare können zu jedem Steuerbetrage von den
dem Muster d entsprechend aus zwei demnächst zu
Steuerstellen hergestellt und verabfolgt werden.
trennenben gleichen Theilen bestehen, und daß jeder
17. Don den Steuerstellen werden ferner unge
dieser Theile einen Vordruck mindestens für die
stempelte Formulare des Musters d ausgegeben,
Angabe des Namens und deS Wohnorts des Ver
für welche der Betrag der Herstellungskosten als
mittlers und der Kontrahenten, des Gegenstandes
Die Verwendung von
und der Bedingungen des Geschäfts insbesondere
Reichsstempelmarken auf denselben seitens der Steuer
des Preises, sowie der Zeit der Lieferung enthält;
Preis erhoben werden darf.
pflichtigen ist in folgender Weife zu bewirken.
insofern die Formulare nicht in der nachstehend
Die Marken sind, soweit die durch den Vordruck
bezeichneten Weise zur Stempelung durch die ReichS-
bezeichnete Stelle Raum darbietet, auf dieser, im
druckerei gelangen, müffen dieselben ferner an dem
Uebrigen an einer beliebigen Stelle in der Art
oberen Theile der Vorderseite einen
über beide
daß je eine Hälfte jeder Marke auf
Theile deS Formular- greifenden Vordruck haben,
jedem der beiden Theile des auSgesüllten oder un-
durch den die für die Aufnahme der Marke bestimmte
aufzukleben,
ausgefüllten Formulars fich befindet; die aus dem
Stelle bezeichnet wird. Die Formulare können amt
einen dieser Theile befindlichen halben Marken müssen
lich gestempelt oder von dem Aussteller der Schluß
also die gleichen fortlaufenden Nummern enthalten,
note mit Reich-stempelmarken versehen werden.
wie die auf dem anderen Theile befindlichen; die Marken dürfen vor der Aufllebung getheilt wer
den.
In jeder Markenhälste ist da- Datum der
Die amtliche Stempelung derselben erfolgt nach dem
Anträge
der
Betheiligten
entweder
Ausdruck de- in Ziff. 16 Abs. 3 unter 1
durch bezeich
Verwendung der letzteren auf dem Formular, und
neten Stempel- und einer für beide Theile de»
zwar der Tag und da» Jahr mit arabischen Ziffern,
Formulars gleichen fortlaufenden Nummer durch
der Monat mit Buchstaben an der durch den Vor
die Reichsdruckerei, und zwar auf Kosten deS An
Allge
tragstellers, oder unter Verwendung von Reichs
druck bezeichneten Stelle niederzuschreiben.
mein übliche
und verständliche Abkürzungen der
stempelmarken durch die Steuerstellen.
MonatSbezeichnung mit Buchstaben, sowie die Weg-
Die Stempelung durch die Reichsdruckerei erfolgt
laffung der beiden ersten Zahlen der JahreSbezeich-
nur, wenn mindestens je hundert Formulare zu
nung find zuläsfig lz. B. 8. Oktbr. 95,7. Septbr. 97).
demselben Steuerbetrage gestempelt werden sollen;
Außerdem ist die Firma oder der Name des
die Formulare find in glattem Zustande (nicht auf
Ausstellers der Schlußnote auf jeder Hälfte der
gerollt) unter Beifügung eine- überschüssigen Stückes
ES genügt je
für je zwanzig Stück (als Ersatz für etwaige Ab
doch, wenn nur ein Lcheil der Firma oder des
gänge bei der Abstempelung) und, wenn dem An
einzelnen Marken niederzuschreiben.
Namens auf jeder halben Marke zu stehen kommt,
tragsteller nicht Stundung bewilligt ist, unter Hinter
der andere Theil aber auf das Formular oder auf
legung de» Steuerbetruges mit einer doppelt aus
andere halbe Marken, welche fich auf demselben
zustellenden Anmeldung nach dem Muster e6 der
Theile des letzteren befinden, hinüberreicht. Das Datum, sowie die Firma oder der Name find
Steuerstelle vorzulegen. Die eine Ausfertigung der
Anmeldung erhält der Antragsteller, nachdem die
mittelst deutlicher Schriftlichen,ohne jede Rasur.Durch-
selbe mit der Quittung über den Empfang der
streichung oder Neberschreibung niederzufchreiben.
Formulare und des Steuerbetrage- versehen wor
ES ist zuläsfig, den vorgeschriebenen EntwerthungS-
den, zurück. Die Steuerstelle veranlaßt die Stempe
vermerk ganz oder theilweise durch Stempelausdruck
lung der Formulare durch die Reichsdruckerei, welche
In diesem Falle braucht daS Datum
letztere die gestempelten und die nicht verdorbenen
nicht an der durch den Vordruck bezeichneten Stelle
überschüssigen Formulare unter Bescheinigung der
zu stehen; eS muß aber in seinem ganzen Umfang
erfolgten Vernichtung der verdorbenen Stücke und
herzustellen.
(MonatSbezeichnung, Tages- und Jahreszahl mit
unter Mittheilung der entstandenen Kosten an die
den zuläsfigen Abkürzungen) vollständig auf jede
erstere zurücksendet.
einzelne halbe Mark gesetzt werden.
Reich-druckerei die Kosten und händigt die gestern-
Die Steuerstelle erstattet der
1894 (27. April, Nusf.-Vorschr. z. Reichsstempelgesetz)
664
pelten und die überschüssigen ungestempelten For-
noten über Kauf- und Rückkaufgeschäste (Report-,
mulare, nachdem sie sich auch ihrerseits von der
Deport-, Kostgeschäfte), welche Mengen von Waaren
richtigen Stempelung der ersteren überzeugt hat,
zum Gegenstand haben, find, sofern für dieselben die
veraus
Vergünstigung des 8 12 Abs. 3 de» Gesetze- in An
lagten Kosten au-; über den Rückempfang der For
spruch genommen wird, mit dem Vermerk »Report-
mulare laßt sie sich auf der bei ihr zurückgebliebenen
geschäst* oder »Kostgeschäst*
dem Antragsteller unter Einziehung der
versehen.
Ausfertigung der Anmeldung Quittung geben. Post
Zu 8 15 des Gesetzes. 24. Die Abstempelung
sendungen zwischen den Steuerstellen und der Reichs
der Vertrag-urkunde erfolgt feiten- der Steuerstelle
druckerei, welche die Abstempelung derartiger For
durch Verwendung von Reich-stempelmarken.
mulare durch die Reich-druckerei betreffen, find mit dem
letzteren sind in ungeteiltem Zustande tunlichst
Vermerk Reichsdienstsache zu versehen uni) portofrei.
auf der ersten Seite der Urkunde aufzukleben und
Soll die Stempelung der Formulare unter Ver
durch Eintragung de- Datums der Verwendung
Die
wendung von Reichsstempelmarken erfolgen, so be
und Aufdruck de- Amtsstempels in der in Ziff. 16
darf e- einer besonderen Anmeldung nicht; die
Abs. 3
Steuerstelle hat nach der Bestimmung unter Ziff. 16
werthen.
Abs.
3
zu 2 zu
verfahren;
neben
der
Steuer
werden Kosten für die Stempelung nicht erhoben.
unter 2 vorgeschriebenen Weise Ist die Bertragsurkunde
in
zu ent mehreren
Urschriften ausgestellt, so ist von der Steuerstelle
auf dem zweiten, bezw.
auch auf den weiteren
von Reich-stempelmarken zu
Stücken mit Unterschrift und unter Beidrückung
den fraglichen Formularen fetten- der Aussteller
de- Amt-stempel- zu vermerken, welcher Reichs
der Schlußnoten ist nach Maßgabe der unter Siff.117
stempelbetrag zu der ersten Urschrift verwendet ist.
Die Verwendung
getroffenen Bestimmungen zu bewirken.
Bei gerichtlich oder notariell aufgenommenen Ver
Die Verwendung von Reichsstempelmarken
trägen, deren Urschriften dem Kontrahenten nicht
auf gestempelten Formularen zur Ergänzung eine
auSgehändigt werden, sind der Steuerstelle die Aus
fehlenden Betrage- ist zulässig und gleichfalls nach
fertigungen vorzulegen.
19.
den Bestimmungen unter Ziff. 17 zu bewirken.
Zu 8 16 de- Gesetzes. 25. Ueber Geschäfte, für
Wenn im Falle de- § 11 Abs. 1 und 2
welche eine rechtzeitige Berechnung der Steuer nicht
des Gesetzes auf einer zu niedrig versteuerten Schluß
möglich ist, weil der Werth de- Gegenstände- de-
note der fehlende Stempelbetrag nachträglich zu ver»
Geschäfts auch nicht nach seinem höchstmöglichen Be
wenden ist, so find die erforderlichen Marken von
trage (8 8 Abs. 1 deS Gesetzes) berechnet werden
dem zur Entrichtung dieses Betrage- Verpflichteten
kann, ist gleichwohl nach Maßgabe der 88 10 und
20.
in ungeteiltem Zustande an einer beliebigen Stelle
11 deS Gesetzes eine Schlußnote auszustellen, auf
der Schlußnote aufzukleben und nach Maßgabe der
jedem der beiden
Bestimmung unter Ziff. 17 zu entwerthen; insbe
merken, daß die Besteuerung so lange ausgesetzt
sondere ist das Datum der Verwendung der Marken
bleibt, bi- die Eteuerberechnung möglich wird. Ab
auf jeder Hälfte derselben in der vorgeschriebenen
schrift der Schlußnote einschließlich diese- Vermerk
Weise ersichtlich zu machen.
ist gleichzettig der Direttivbehörde zu übersenden.
21. E- ist unzulässig, die Stempelzeichen aus ge
Thelle
derselben aber zu ver
Sobald die Berechnung der Steuer möglich, hat
stempelten Formularen abzutrennen und anderwett zur
deren Entrichtung nach Maßgabe der 88 10 und 11
Entrichtungder Abgabe zu verwenden. In den Schluß
de- Gesetze- unter Ausstellung einer neuen Schluß
noten dürfen Rasuren nicht vorgenommen werden.
note, in welcher auf die erstausgestellte Schlußnote
22.
Bei Geschäften, für welche die Abgabe nur
Bezug zu nehmen ist, zu erfolgen.
Die Direktiv-
im halben Betrage zu entrichten ist (§ 7 Abs. 2
behörde ist berechtigt, sich die rechtzeitige Erfüllung
des Gesetzes), bedarf es der Zusendung der Hälfte
dieser Verpflichtung nachweisen zu laffen.
der Schlußnote an den ausländischen Kontrahenten
Handelt e- sich in einem solchen Falle um ein
Unterbleibt die Zusendung, so hat der in
Geschäft, da- nach 8 15 de- Gesetze- unter steuer
nicht.
ländische Kontrahent da-Doppelformular der Schluß»
amtlicher Abstempelung der beiderseits unterschrie
note in der vorgeschriebenen Weise gestempelt unge-
benen Vertrag-urkunde zu versteuern ist, so hat
theilt auszubewahren. Die nicht beschriebene Hälfte
gleichwohl die Vorlegung der Vertrag-urkunde bei
der Steuerstelle nach Maßgabe der bezeichneten Vor
der Schlußnote ist zu durchstreichen. Zu § 11 Abs. 3 de-Gesetze».
23. Ueber die
schrift zu erfolgen; die Steuerstelle vermertt auf
Erstattung der Abgabe im Falle bet § 11 Abs. 3
der Urkunde bezw. auch aus den mehreren Stücken
de- Gesetze- entscheidet die Direktivbehörde desjenigen
derselben mit Unterschrift und unter Beidrückung
Bezirks, in welchem der die Erstattung Verlangende
de- Amtsstempels, daß die Erhebung der Reichs
zur Zett der Entrichtung der Abgabe seinen Wohnort,
stempelabgabe wegen zeitiger Unmöglichkett der Be
event, aber seinen Aufenthaltsort gehabt hat. Die er
rechnung derselben ausgesetzt sei, und behält Ab
folgte Erstattung ist auf beiden Theilen der betreffen
schrift der Urkunde oder mindesten- der für die
den Schlußnote von der Steuerstelle zu vermerken.
Steuerfestsetzung wesentlichen Theile derselben zu
-dZu § 12 Abs. 3 de- Gesetze». 23a. Schluß
rück.
Sobald die Berechnung der Steuer möglich
665
1894 (27. April, Ausf.-Borschr. z. Reichsstempelgesetz)
Die kreditirten Be
wird, hat die anderweite Vorlegung der Vertrags
50 UK werden nicht kreditirt.
urkunde zur Abstempelung bei einer Steuerstelle
träge find bis zum fünfundzwanzigsten Tage des
nach der Vorschrift im g 15 de- Gesetzes zu er
dritten auf den Monat der Anschrribung folgenden
folgen; falls mehrere Urschriften bestehen, genügt
Monats einzuzahlen.
die Vorlegung einer derselben.
Die erstbezeichnete
Steuerstelle überwacht in geeigneter Weise die recht
Reichsstempelmarken werden nicht auf Kredit ver abfolgt.
III.
zeitige Erfüllung dieser Verpflichtung. Bezüglich der in den 8§ 10 und 11 sowie im
Lotterieloose.
Zur Tarifnummer 5.
28.8b Behufs Be
8 15 des Gesetzes bestimmten Fristen gilt hierbei der
rechnung der Abgabe von Lotterieloosen find alle
Tag, an welchem die Steuerberechnung ausführbar
für den Erwerb eines LooseS an den Unternehmer
geworden ist, als Tag des Geschäftsabschlusses.
Die Direktivbehörde bezw. im Falle des Abf. 2
oder deffen Beauftragte zu leistenden Zahlungen zum Preise deS Looses zu rechnen, insbesondere
dieser Ziffer die Steuerstelle kann, wenn die Be
auch die sogenannten Schreidgebühren, KollektionS-
rechnung eines Theils der zu entrichtenden Abgabe
gebühren u. a. m. Bei Privatlotterien gehört hierher
möglich ist, die Entrichtung dieses Theils anordnen. 26.
Ist
das
Geschäft
zwischen Kontrahenten,
auch der dem Käufer etwa gesondert in Rechnung gestellte Betrag der Stempelabgabe.
welche nicht an demselben Orte befindlich find, durch
Bei inländischen Loosen wird die Stempelabgabe
briefliche oder telegraphische Annahmeerklärung zu
nach dem planmäßigen Preise sämmtlicher Loose
Stande gekommen, so beträgt die Frist zur Aus
oder Ausweise berechnet, und zwar in der Art, daß
ein bei der Berechnung der Gesammtabgabe sich er
stellung der Schlußnote
1. für den zur Entrichtung der Abgabe zunächst
gebender Betrag von weniger als 5 Pfennig außer
Verpflichteten (8 9 Abf. 1 und § 10 des Ge
Ansatz bleibt, höhere Pfennigbeträge aber nur, so-
setzes) zehn Tage,
weit fie durch 5 ohne Rest theilbar find, unter Weg-
2. für den zur Entrichtung der Abgabe in zweiter
Reihe Verpflichteten drei Wochen.
laffung der überschießenden Pfennige erhoben werden.
Bei ausländischen Loosen beträgt die Abgabe 10 vom
Die Frist beginnt für den die Annahmeerklärung
Hundert vom Preise der einzelnen Loose in Ab
abgebenden Kontrahenten am Tage nach der Abgabe
stufungen von 50 Pfennig für je 5
derAnnahmeerklärung behufs der Absendung (Art. 321
Bruchtheil dieses Betrages.
des Handelsgesetzbuchs), für den die
oder einen
Annahmeer-
Bei Ausspielungen mit Gewinnziehungen nach
klärung empfangenden Kontrahenten am Tage nach
Klaffen chiftlich
Ausweisscheine auf Leinenpapier oder sonstigen un zerreißbarem Stoff ausgestellt.
Auf denselber hat
der Oberförster den Ort, an welchem die Nutung stattfinden darf, anzugeben. Die Bedingungen, mter welchen dieselbe gestattet wird, find auf dem Tusweisschein, welchen der Empfänger bei Gewinmng der Nutzung bei fich zu tragen hat, abgedruckt.^o
Ist für dieselbe eine Taxe zu zahlen, so ertheilt
der Bürgermeister dem Gemeinderechller unter Um schlag
des Kassenkontrolörs Einnahmeanweismg.
Der Oberförster hat über die gegen Taxe zugelasseien
Nebennutzungen eine Kontrole zu führen, welche er am 15. September und 15. März an den Kassmkontrolör abzugeben hat.
Die Abgabe der größeren, nicht auf Zeit gestattebn Nebennutzungen erfolgt auf Grund von Verabfolce-
zetteln, welche folgende Angaben enthalten müsse:: 1. Vor-, Zuname und Wohnort des Empfängen, 2. Ort, wo die Nutzung stattzufinden hat, 3. Umfang der gestatteten Nutzung nach Zeit uld
Ausdehnung, 4. Angabe, ob Abgabe gegen Taxe oder uneit«
geltlich erfolgt, 5. die zu leistende Zahlung, 6. Datum der Ausstellung.
Forstnebennutzungen. § 20. Ueber die Verwendung der vom Oberförster
Die Verabfolgezettel find von dem Bürgermeister
und dem Oberförster zu unterzeichnen. Letztererhat
als zulässtg bezeichneten Forstnebennuhungen ver
den Ort der Nutzung in den Verabfolgezettel ein
fügt der Bürgermeister nach Maßgabe der vom
zutragen. Die Zahlung der Taxe hat vor der Nutung
Gemeinderath bezüglich derselben getroffenen Be
zu erfolgen und ist über die erfolgte Zahlung be
Bei Festsetzung der für die Neben
züglich welcher der Bürgermeister bei Abgab- des
nutzungen zu leistenden Zahlung haben die Bürger
Verabfolgezettels den Gemeinderechner unter Um
stimmungen.
meister sich nach den Bestimmungen der von den
schlag des Kassenkontrolörs mit Anweisung zr ver
Bezirkspräsidenten für die Gemeinden ihres Bezirkes
sehen hat, auf dem Verabfolgezettel Quittmg zu
aufgestellten allgemeinen Forstnebennutzungstaxen zu
ertheilen. Der Empfänger des Verabfolgezettels ha. den
richten. Die Bürgermeister können die in den Taxen enthaltenen Sätze erhöhen, ermäßigen oder erlassen
selben vor der Gewinnung der Nutzung cn den
dagegen nur mit Genehmigung des Bezirkspräsi
Forstschutzbeamten abzugeben. Der Forstschutzbeamte
denten. Den Ort, an welchem die vom Bürgermeister
übergibt die Verabfolgezettel nach erfolgter Nutzung
dem Oberförster, welcher dieselben gesammelt am
bewilligten Nebennutzungen zu entnehmen sind, die
15. September und 15. März an den Kossenkon-
Zeit, zu welcher, und die Menge, in welcher an den
trolör abzugeben hat. Werden größere Nebennutzungen öffentlich ver
zu bezeichnenden Orten die Entnahme zu erfolgen
hat, sowie die aus forsttechnischen Gründen für
steigert, so gelten für diese Versteigerungm die im
die Entnahme vorzuschreibenden besonderen Beding
§ 15 für die Holzversteigerungen gegebenen Be
ungen, bestimmt der Oberförster.
stimmungen.
Schriftwechsel. 29. Es handelt sich hier um eine Bestimmung über die „Verwaltung" der Gemeindewaldungen, welche durch die Ge meinde-Ordnung nicht berührt ist, § 53 Abs. 2 Gem.-O. v. 6. Juni 1895.
§ 21. Der schriftliche Verkehr zwischen dem Ober
förster und Bürgermeister ist ein direkter. 30. Dgl. Art. 3 Bfg. v. 10. Dez. 1891.
Die
729
1894 (3. Nov. — 5. Nov.) Gemeinden haben ihre Dienstfendungen in forstlichen
sumstempel versehene Sendungen.
Angelegenheiten an sämmtliche Behörden zu fran-
der Schutzbeamten an die Oberförster erfolgen un-
Die Sendungen der Behörden an die Ge
sinn.
Die Sendungen
frankirt als portopflichtige Dienstsachen.
Die ent
versehen
stehenden Portobeträge werden mit denjenigen für
abzulaffen, wenn fie durch die Staatsaufsicht über
die Staatsschutzbeamten im Postkontobuch der Ober
die Gemeinden veranlaßt find. Andernfalls find fie
förster nachgewiesen und vom Staate getragen.
meinden find mit
dem Aversumstempel
als portopflichtige Dienstsache unfrankirt abzusenden.
§ 22. Vorstehende Bestimmungen finden auf die
Der schriftliche Verkehr zwischen den Staatsbe
Waldungen öffentlicher Anstalten entsprechende An
hörden unter einander und derjenige der Oberförster
wendung.
mit den Schutzbeamten erfolgt durch mit dem Aver
3. November 1894.
Verfügung Les Ministeriums, betreffend die Äbhattung von Serichistagen in Äiodels-
heim durch das Amtsgericht Lnfisheim. Just.-Eamml. XIX. 6. 286. Auf die gefälligen Berichte vom 21. August und
richtstag für die Gemeinden Blodelsheim, Festen»
23. Oktober d. I. wird hiermit angeordnet, daß
heim, Roggenhausen und Rumersheim in Blo
durch das Amtsgericht Enfisheim monatlich ein Ge
delsheim abgehalten wird. . . .
5. November 1894.
Kaiserliche Verordnung, betreffend die Nebertragnug landesherrlicher Vefugniffe auf
den Statthalter in Llfaß-Lothringen.' R.-T.-Bl. 6. 529. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser,
die
König von Preußen rc.
Bestimmung bei
Kammern
thun kund und fügen zu wissen:
der Zahl den
der
Landge-
r i d) le n;1 11 2
Nachdem wir den Fürsten Hermann zu Hohen-
Abänderungen in der Umgrenzung der Kreise
lohe-Langenburg zum Kaiserlichen Statthalter in
und der Gemeinden;3 4 5
Elsaß-Lothringen ernannt haben, übertragen Wir
die
demselben hierdurch, auf Grund deS § 1 des Ge
Auflösung
von Kreistagen
und
von
Gemeinderäthen;
setzes vom 4. Juli 1879, betreffend die Verfassung
die Ermächtigung von Bezirken, Gemeinden
und Verwaltung Elsaß - Lothringens (R. -G.-Bl.
und öffentlichen Anstalten zur Aufnahme
S. 165), die nachstehenden Befugnisse, insoweit fie
von Anleihen sowie zur Erhebung von
nach geltendem Recht dem Staatsoberhaupte Vorbe
Steuerzuschlägen; die Genehmigung der HauShalts-EtatS von
halten find:
Gemeinden und WohlthätigkeitSanstalten;
1. die Vollziehung der Verordnungen, welche zum
die Ermächtigung zur Erhebung von Oktroi
Gegenstände haben:
gebühren und die Genehmigung der auf
die Anordnung Don Wahlen zu den Be
die Erhebung dieser Gebühren bezüglichen
zirkstagen und den Kreistagen; die Berufung sowie die Schließung der Be
Reglements;
zirkstage und der Kreistage;
die Genehmigung der Gemeinderathsbeschlüsse,
die SuSpenfion und die Vernichtung von
durch welche der aus den Erträgnissen
Beschlüssen der Bezirkstage und der Kreis
deS Oktrois vorweg zu nehmende Theil des Personal- und Mobiliarsteuerkontin
tage;
die Feststellung der HaushaltS-EtatS und
gents bestimmt wird;3
das Rechnungswesen der Bezirke;
die Ermächtigung zur Erhebung von Brücken
geld, Fährgeld; 1. Die erste Uebertragung landesherrlicher Befugnifie ist
durch Kaiser Wilhelm I. erfolgt an den Statthalter General-
die Errichtung von Handelskammern,
die
und
die
Festsetzung der Mitgliederzahl
Feldmarschall Frhr. d. Manteuffel durch V. d. 23. Juli 1879
(Bb. I. A S. 38), die zweite an den Statthalter Fürsten von Hohenlohe-SchillingSfürst durch B. v. 28. Sept. 1885. Durch
D. deS Kaisers Friedrich v. 15. März 1888 und bei Kaisers Wilhelm II. d. 20. Juni 1888 wurde diese Uebertragung in gleichem Umsange erneuert.
Dieselbe hat dann durch B. d.
11. Dez. 1889 u. 14. März 1893 (A.-S.-Bl. E. 137) Ergänzung
erfahren.
2. Die gesperrt gedruckten Sätze finden sich in den früheren
B. nicht.
3. S. jetzt 8 8 Sem.-O. v. 6. Juni 1895. 4. weggefallen, dgl. 8 76 Ziff. 1 Sem. - O. v. 6. Juni
1895. 5. S. jetzt 8 76 Ziff. 12 Sem.-O. d. 6. Juni 1895.
1894 (5. Nov.)
730
der Handels
Abtretung von Waldgrundstücken abgelöst
die Anerkennung gemeinnütziger Anstalten
die Festsetzung des Meist- und Mindestbe-
und die Genehmigung der Statuten der
betrages deS für den Besuch der höheren
artiger Anstalten;
öffentlichen Schulen zu erhebenden Schul
Umgrenzung
der Bezirke
werden;
kammern ;
die Genehmigung der Errichtung von Kranken-
und Siechenhausern;
geldes ; die Ermächttgung zu Namensänderungen;
die Genehmigung der Errichtung und die
die Ermächttgung öffentlicher Behörden oder Korporattonen, über die Verleihung von
Aufhebung von Sparkassen;
Ehrengeschenken oder sonstige Ehrenbezeig
die Errichtung und Genehmigung der Satz ungen von Penfions- und Hülfskaffen für
die Beamten der Bezirke und Gemeinden
ungen Beschluß zu faflen;
die Genehmigung zur Beisetzung
sowie für die Mitglieder von Feuerwehren,
von Bischöfen
welche Opfer ihrer Pflichttreue bei Brän
dralkirchen
den geworden find, und die Angehörigen
in ihren Pfarrkirchen.*
derselben;6
2. die
die Ermächtigung zur Bildung von Boden-
Befugniß zum
in ihren Käthe-
und
Erlaß
von Pfarrern
Geldstrafen,
von
welche durch richterliches Urtheil oder im Ver
kreditgesellschasten und von DerficherungS-
waltungswege rechtSkräfttg erkannt find,
gesellschaften sowie die Genehmigung der
die Befugniß
Statuten derartiger Gesellschaften;
litation;
die Abänderung der Umgrenzung und die Ver
legung des Pfarrfitzes katholischer
oder
protestantischer Pfarreien;
und
der Rehabi'
die Befugniß zum Erlaß von Steuern, Ge
bühren,
Gefällen, zur Niederschlagung
Kaffendefekten
die Abgrenzung von Jnspektionsbezirken der
zur Gewährung
und
von
fiskalischen Forderungen
sowie die Befugniß zur Genehmigung nach
Konfesfion,
von
träglicher Abänderungfür den Landesfiskus und
protestantischen Konfistorialbezirken,
von
für die Bezirke abgeschloffener Verträge;
Kirche
Augsburgischer
israelitischen Konfistorial- und Rabbinats
die Ermächttgung zur Eröffnung neuer Kuldie Ermächttgung juristischer Personen zur
von
Schenkungen
oder
letzt
willigen Zuwendungen; die Ermächtigung zur Ausführung gemein
nütziger Arbeiten und die Feststellung der
Dringlichkeit derartiger Arbeiten, soweit dieselben
Befugniß
zur
Bewilligung
naten
übersteigenden
Strafauf
schubs in den Fällen des § 488 der
tuSstätten; Annahme
die
eines den Zeitraum von vier Mo
bezirken ;
nicht für das Reich ausgeführt
werden;
die Klaffirung oder Deklasfirung öffentlicher Straßen;
Strafprozeßordnung.* 3. Die Ernennung und Abberufung der Bürger
meister und deren Beigeordneten;
die Ernennung der Gemeinderechner;8
die Ernennung der Präfidenten der Vereine zu gegenseitiger Unterstützung; die Ernennung der Mitglieder der Spezial-
kommisfionen für die Austrocknung von Sümpfen
und ähnlichen Arbeiten von öffentlichem Jnter-
effe;
die Festsetzung allgemeiner Baufluchtpläne;
die Genehmigung der von den katholischen
die Bezeichnung der Gewäffer, welche als
Bischöfen des Landes vorgenommenen Ernenn
schiff- oder flößbar anzusehen find;
die Erlaubniß zu baulichen Vorrichtungen in derartigen Gewäffern und die Erlaub
niß, auS denselben Waffer abzuleiten;7
die Ausräumung der nicht schiffbaren Ka
ungen zu geistlichen Aemtern und die Geneh
migung der Abberufung von solchen Aemtern; die Bestätigung der Ernennung und
der
Abberufung protestantischer Pfarrer;
die Genehmigung der Wahlen der Präfi
näle und Flüffe sowie die Unterhaltung
denten
der dazu gehörigen Dämme und Kunst
Ernennung der geistlichen Inspektoren der Kirche
bauten ;7
Augsburgischer Konfesfion und die Genehmigung
die Dertheilung des Waffers zwischen Industrie und Landwirthschaft an nicht schiff
öder flößbaren Wafferläufen;7
der
protestantischen Konfistorien,
die
der Wahlen der weltlichen Jnspettoren;
die Bestätigung der Ernennung und Wahlen
zu Aemtern des israelitischen Kultus.
die Genehmigung von Verträgen, durch welche
Ist der Statthalter an der Ausübung der ihm
Holzberechtigungen in Staatsforsten gegen
übertragenen Befugniffe verhindert, so find in den vorbezeichneten Angelegenheiten Unsere Entschließ
6. Diese Befugniß wurde dem zweiten Statthalter über« tragen durch L. d. 14. MLrz 1893 (A. S.-vl. S. 137). 7. 6. jetzt Wasser «, v. 2. Juli 1891.
ungen einzuholen. 8. S. jetzt 8 25 Sem.-O. d. 6. Juni 1895.
731
1894 (8. Nov.)
8. November 1894. Äusfühnmgsvestimmimgen zu -em Gesetze vom 28. Mai 1894 sNeichs-Eesetzbl. L. 463), betreffend -en Schutz -er Leitständen an- -en Lrieftaudenverketzr im Kriege. C.-Bl. S. 457.1 Der BundeSrath hat in seiner Sitzung vom 8.
digen Kriegsministerium (Reichs-Marine-Amt)
November d. I. nachstehende AuSführungsbestim-
beschafft wird und dessen Eigenthum bleibt.
mungen zu dem Gesetze vom 28. Mai 1894 (R.-
3. Die OrtS-Polizeibehörden erhalten alljährlich
G.-Bl. S. 463), betreffend den Schutz der Brief
im Laufe des Dezember durch die vorgesetzten
tauben und den Brieftaubenverkehr im Kriege be
Verwaltungsbehörden — denen daS zuständige
schlossen :
Kriegsministerium
1. Als Stempel zur Bezeichnung der Militär-
die
erforderlichen
Unter
lagen zukommen läßt — Verzeichnisse der in
brieftauben, ohne Unterschied ob sie der Mili-
ihrem Bezirke befindlichen Briestauben-Lieb-
tär-(Marine)-Berwaltung oder Privatpersonen
Haber-Vereine.
gehören, dient das Kaiserliche Wappen in bei
Dezember jedes Jahres der OrtS-Polizeibehörde
stehender Form und Gröhes
Die Vereine haben zum 15.
Der Stempel
Listen einzureichen, aus welchen für jedes ein
wird auf die Innenseite beider Flügel aufge»
zelne Mitglied hervorgehen muß: Name, Stand,
drückt.
Wohnung jedes Mitgliedes, Zahl seiner Mili-
2. Jede Privatperson, welche MilitLrbrieftauben
tärbriestauben und Lage des Taubenschlages.
halten will, muß Mitglied eines Vereins sein,
Die OrtS-Polizeibehörde erläßt hierauf bis
der dem Verbände deutscher Briestauben-Lieb-
zum 15. Januar des folgenden Jahres die im
Haber-Dereine angehört und statutengemäß seine
§ 3 Abf. 2 des Gesetzes vorgeschriebene Be
Brieftauben der Militär-(Marine)-Verwaltung
kanntmachung. 4. Die OrtS-Polizeibehörden haben die Befolgung
zur Verfügung stellt.
Jeder Verein erhält zur Abstempelung der
der gesetzlichen Vorschriften und dieser Aus-
Militärbrief-
führungSvorschristen seitens der Privatpersonen
tauben einen Stempel, der von dem zustän
zu überwachen, insbesondere jeden Mißbrauch
seinen
Mitgliedern
gehörigen
des Stempels zur strafrechtlichen Verfolgung r 1. Auch abgedruckt L.-BU S. 291. 2. Der Stempel zeigt den Reichsadler In einem etwas
zu bringen.
spitz zugehenden spanischen Schilde, diS zur Spitze 41 mm
3. 8 360 Ziff. 4, 5 auch 7 St.-S.-B.
hoch und oben 83 mm breit.
8. November 1894. Allgemeine Verfügung des Oberstaatsanwalts, detreffeud -ie Beschlagnahme von Fischen. A.-BI. 6. 269. An Stelle der Nr. III der allgemeinen Verfügung
das unberechtigte Fischen verletzten Fischereiberech-
vom 16. April 1887, betreffend das Verfahren bei
tigten auszuliefern, sofern die Umstände eine Ueber-
Beschlagnahme von Wild und Fischen (Central- und
gäbe der Fische in lebendem oder genießbarem Zu
Be-irkS-AmtSblatt S. 86, Sammlung der Justizver
stande ohne Weiterungen gestatten. Eine Ausnahme
waltung XIIS. 147), treten folgende Bestimmungen:
greift dann Platz, wenn zugleich eine Zuwider
1. Bei Beschlagnahme von Fischen hat der Regel
handlung gegen 8 33 des Fischereigesetzes11 2 in3 Frage
nach sofortige Veräußerung der beschlagnahmten Fische
steht; diesen Falls bewendet es bei der Bestimmung
durch den Beamten, welcher die Beschlagnahme be
unter Ziff. 1.
Dieselbe hat in der dem
3. Im Falle der Möglichkeit sofortiger Vor
Orte der Beschlagnahme zunächst liegenden Gemeinde
führung und Aburtheilung des Thäters find die
nach öffentlicher Bekanntmachung im Wege öffent
Fische dem Amtsrichter vorzulegen, welchem es Vor
licher Versteigerung zu erfolgen und zwar auf Grund
behalten bleibt, nach beendeter Verhandlung die ge
einer Ermächtigung des Amtsgerichts, sofern eine
eignete Anordnung zu treffen.
wirkt hat, stattzufinden.
richterliche Anordnung oder Bestätigung der Beschlag
4. Bezüglich deS an die zuständige Enregistre-
nahme stattgefunden hat und der Amtsrichter recht
mentseinnehmerei abzuliefernden Erlöses der Ver
zeitig zu erreichen ist, andernfalls auf Ermächtigung
äußerung, ist in den Fällen, in welchen eine Ein
des Bürgermeister«. Die Versteigerung hat in Gegen
ziehung statthaft ist (vgl. § 53 deS Fischereigesetzes
wart des EnregistrementSeinnehmers, oder wenn
vom 2. Juli 1891), und
dieser nicht am Orte anwesend ist, des Bürgermeisters
folgung eines bestimmten Thäler- nicht ausführbar
bezw. des Vertreters des Letzteren stattzufinden.
erscheint, im Wege des objektiven Verfahrens, Aus-
2. Im Falle eines unberechtigten Fischens find
die Fische der Regel nach in Natur an den durch
zwar, soweit die Ver
1. Wenn die Fische nicht da» vorgeschriebene Maß haben oder ihr Fang zu der fraglichen Zeit verboten ist.
732
1894 (27. Nov.)
spruch der Einziehung zu beantragen. In anderen
der Beschlagnahme stattgefunden hat und der Amts
Fällen ist gerichtliche Anordnung dahin zu beantragen,
richter rechtzeitig zu erreichen ist, andernfalls auf
daß der Erlös dem verletzten Fischereiberechtigten
Ermächtigung des Bürgermeisters der nächsten Wohl
auszuzahlen sei.
thätigkeitsanstalt überwiesen werden.
Ist letzterer selbst der Thäter, so
Bereits ver
dorbene Fische find zu vernichten.
verbleibt der Erlös der Staatskaste.
5. Falls von einer Veräußerung der beschlag
6. Vorstehende Bestimmungen setzen voraus, daß
nahmten Fische in Anbetracht der geringen Menge
thatsächlich eine Beschlagnahme stattgefunden hat.
oder des unbedeutenden Werthes ein den Betrag der
Nach § 32 des Fischereigesetzes vom 2. Juli 1891
aufzuwendenden Kosten nennenswerth übersteigender
find übrigen« lebende Fische, welche nicht das vor
Erlös nicht zu erwarten steht, können die beschlag
geschriebene Maß haben oder welche zu der betref
nahmten Fische auf Ermächtigung des Amtsgerichts,
fenden Zeit nicht gefangen werden dürfen, wieder
sofern eine richterliche Anordnung oder Bestätigung
in das Master zu werfen.
27. November 1894.
Verordnung des Staatssekretärs, betreffend die Abänderung und Ergänzung der Ordnung der Reifeprüfung an den Gymnasien vom 20. Juni 1883. ».-Bl. S. 273. ein in seinem Gedankenkreise liegendes Thema richtig
Zur Abänderung und Ergänzung der Ordnung der Reifeprüfung an den Gymnafien vom 20. Juni
aufzufaflen und in logischer Ordnung und fehler
1883 bestimme ich hierdurch, daß die nachfolgend
freier Schreibart zu bearbeiten im Stande sein.
bezeichneten Stellen der genannten Ordnung folgender
Beim mündlichen Gebrauche der deutschen Sprache
maßen zu lauten haben und daß diese Veränderungen
hat er Geübtheit in sprachrichtiger, klarer und zu
und Ergänzungen vom 1. Januar 1895 ab in Kraft
sammenhängender Darstellung und
treten:...........
faflung eines gelesenen Stückes
richtige Auf-
nach Form und
Die Ordnung der Reifeprüfung an den Gymnasien vom
Inhalt zu beweisen. Ferner muß er mit den wich
20. Juni 1883 ist in Band IV nicht «-gedruckt, weil nicht
tigsten Abschnitten des Entwickelungsgangs und mit
im Amtsblatt veröffentlicht. Der Abdruck erfolgt nachstehend;
einigen Hauptwerken der deutschen Literatur bekannt
die Aenderungen durch Verordnung vom 27. November 18SM
sein.
find im Text berücksichtigt und mit * bezeichnet. Hiernach hat
die Ordnung
der Reifeprüfung
3. In der lateinischen Sprache muß der
an den
Schüler den Cäsar, Livius, Sallust, die leichteren
Gymnasien folgenden Wortlaut.
Reden und leichteren philosophischen Schriften Ciceros,
Ordnung der Reifeprüfung an den Gymnafien.
die Aeneide Virgils, die Oden und leichtere Satiren
Auf Grund des § 16 Abs. 1 der Verordnung
und Episteln des Horaz verstehen und ohne erhebliche
des Reichskanzlers vom 10. Juli 1873 zur Aus
Nachhülfe übersehen, sowie die am häufigsten vor
führung des Gesetzes vom 12. Februar 1873, be
kommenden Versmaße mit richtiger Betonung lesen
treffend das Unterrichtswesen, wird die Reifeprüfung
können. Seine schriftliche Prüfungsarbeit muß von
an den Gymnafien geordnet, wie folgt:
gröberen Fehlern frei sein und erfolgreiche Beschäf
§ 1. Zweck der Reifeprüfung (Abiturienten-Exa-
tigung mit lateinischen Schriftstellern der klassischen
men) ist, zu ermitteln, ob der Schüler dasjenige
Periode bekunden, ohne daß auf den Gebrauch der
Maß der Schulbildung erlangt hat, welches Ziel
eigenthümlichen Schreibart eines einzelnen Schrift-
des GhmnafiumS ist.
stellers besonderes Gewicht zu legen ist. 4. In der griechischen Sprache muß der Schüler
§ 2. Reifeprüfungen werden an den dazu berech im Jahre
den Homer, den Lenophon, die kleineren Staatsreden
und zwar innerhalb des letzten Viertels des Schul
des Demosthenes und die leichteren Dialoge Platons
tigten Anstalten in der 'Regel einmal
verstehen und ohne erhebliche Nachhülfe zu übersehen
jahres abgehalten.
vermögen, ferner in der attischen Formenlehre und
§ 3. Um das Zeugniß der Reife zu erwerben,
in den Elementen der Syntax Sicherheit beweisen.
muß der Schüler in den einzelnen Lehrfächern den
nachstehenden
Forderungen
entsprechen;
dieselben
|
5. In der französischenSprache wird Ge
bilden zugleich den Maßstab für die Beurtheilung
läufigkeit im mündlichen Ausdruck innerhalb des
der schriftlichen und mündlichen Leistungen in den
dem Schüler naheliegenden Gedankenkreises, und im
jenigen Lehrfächern, welche Gegenstand der Reife
Uebersetzen prosaischer Schriften von nicht besonderer
prüfung find (vgl. § 5): 1. Im Religionsunterricht muß der Schüler
Schwierigkeit, sowie einige Fertigkeit im schriftlichen
Gebrauch der Sprache erfordert.
von den Quellen und dem Inhalt der Grundlehren
6. In der Geschichte und Geographie muß
seiner Religion, bezw. Konfesfion, Kenntniß erworben
der Schüler die wichtigsten Begebenheiten der Welt
haben.
geschichte, namentlich der griechischen, römischen und
♦2. In der deutschen Sprache muß der Schüler
und deutschen Geschichte, im Zusammenhänge ihrer
1894 (27. Nov.) Ursachen und Wirkungen kennen und über Zeit iunb Ort der Begebenheiten sichere Auskunft zu geben
wissen.
Er muß von den Grundlehren der mathe»
matischen Geographie, von den wichtigsten topischen Verhältnissen und der politischen Eintheilung der Erd
733
seiner Meldung zur Reifeprüfung das Halbjahr, in welches oder an dessen Schluß der Wechsel der
Anstalt
fällt, auf den zweijährigen Kursus der
Prima angerechnet werden darf.
3.
schriftliche Gesuch um Zulassung zur
Das
oberfläche, insbesondere von Mittel-Europa, Kennt
Reifeprüfung hat der Oberprimaner innerhalb deS
niß besitzen.
zweiten Monats deS laufenden Schulhalbjahres nebst
7. In der Mathematik hat der Schüler nach
zuweisen, daß er in der Arithmetik bis zum bino
einem von ihm selbst verfaßten deutschen Lebens-
laufe an den Direktor einzureichen.
mischen Lehrsätze einschließlich und in der Algebra
4. In einer Konferenz, welche von dem Direktor
bis zu den Gleichungen zweiten Grades einschließ
mit sämmtlichen Lehrern der Prima zu halten ist,
lich, ferner in der ebenen und in der körperlichen
werden die Meldungen vorgelegt und, mit Berück
Geometrie und in der ebenen Trigonometrie geord
sichtigung der früher ertheilten Schulzeugnisse, Prä
nete Kenntniffe besitzt, und daß er sich ausreichende
dikate über die bisherigen Leistungen der zur Prüfung
Uebung in der Anwendung seiner Kenntnisse zur
Gemeldeten
Lösung voll einfachen Aufgaben erworben hat.
dabei ist
für
jedes
festgestellt;
Unterrichtsfach
insbesondere auch über Aufmerksamkeit
Denjenigen Schülern, welche ein besonderes In
und Fleiß des Schülers im Religionsunterricht und
teresse an mathematisch-naturwissenschaftlichen Ge
über die Reife seines Denk- und Uriheilsvermögens
genständen durch Theilnahme an fakultativen ma-
ein Urtheil abzugeben, und der Wortlaut der Be
thematischen Lehrstunden bewiesen haben, ist bei der
merkungen vorzuschlagen, welche in dem Reifezengniß
mündlichen Prüfung Gelegenheit zu geben, ihre
unter
größere Vertrautheit mit den genannten vier Gebieten
.Aufmerksamkeit und Fleiß" und.Fertigkeiten" ihre
der Mathematik und mit der Physik (vgl. § 6),
Stelle finden sollen.
sowie Bekanntschaft mit den in jenen fakultativen
Stunden
behandelten
Gegenständen
zu
den
5. Wenn
Ueberschriften
ein
.Sittliche-
Verhalten",
Schüler nach dem Urtheile
der
erweisen.
Konferenz die erforderliche wissenschaftliche oder sitt
Die so bewiesenen weitergehenden Kenntnisse find
liche Reife noch nicht erreicht hat, ist der Direktor
bei der Feststellung des Urtheils über das Ergebniß
verpflichtet, ihm von dem Eintritt in die Prüfung
der gesammten Prüfung (vgl. § 12, 2 Abs. 2) in
abzurathen und seinen Eltern oder deren Stellver
Anschlag zu bringen.
treter entsprechende Vorstellungen zu machen. Bleiben
8. In der Physik muß der Schüler eine klare
diese Vorstellungen erfolglos, so kann die Ueber-
Einsicht in die Hauptlehren von den Gesetzen des
mittelung der Meldung an den Oberschulrath nicht
Gleichgewichts und der Bewegung der Körper, vom
verweigert werden; daß die Abmahnung stattge
Schall, vom Licht, von der Wärme, von dem Magne
funden hat, ist dabei zu vermerken.
tismus und der Elektrizität gewonnen haben (vgl. auch Nr. 7 Abs. 2).
6. Das Verzeichniß der Schüler, welche sich zur
Prüfung gemeldet haben, nebst den Lebensläusen,
9. In der hebräischen Sprache (vgl. § 6)
hat der Direktor dem Oberschulrath am Schluß des
wird geläufiges Lesen, Bekanntschaft mit den Ele
zweiten Monats deS laufenden Schulhalbjahres ein
menten der Formenlehre und die Fähigkeit erfor
zureichen. In diesem Verzeichniß find dem Namen
dert, leichtere Stellen des Alten Testaments ohne
jedes Schülers folgende Angaben übersichtlich bei
erhebliche Nachhülfe in das Deutsche zu übersetzen.
zufügen :
10. In der englischen Sprache (vgl. § 6)
Tag
und Ort
der Geburt, Konfession (bezw.
wird geläufiges Lesen und Uebersetzen prosaischer
Religion), Stand und Wohnort des DaterS, Dauer
Schriften von nicht besonderer Schwierigkeit, sowie
des Aufenthalts auf der Schule überhaupt und in
einige Fertigkeit im Uebersetzen aus dem Deutschen
der Prima und Oberprima insbesondere (bei solchen
in das Englische erfordert. 8 4.
1.
Schülern, welche erst in die Prima eingetreten find,
Zur Reifeprüfung werden durch den
Angabe der Schule, welcher sie früher angehörten,
Direktor des Gymnasiums diejenigen Schüler zu
und der Dauer des Aufenthalts auf derselben), ferner
gelassen, welche sich mindestens im vierten Halb«
die in Nr. 4 geforderte Beurtheilung seitens der
jähre de- zweijährigen Kursus der Prima befinden
Konferenz, schließlich die Bezeichnung des Berufs,
und
mindestens
seit
dem Beginn
dieses
vierten
welchen der Schüler zu wählen beabsichtigt.
Halbjahres der Oberprima angehören. Im dritten
Wenn für einen Schüler bezüglich der Zulassung
Halbjahre dieses Kursus kann die Zulassung eines
zur Prüfung eine Entscheidung deS Oberschulraths
2), so ist dies
Oberprimaners nur durch den Oberschulrath, nach
beantragt wird (vgl. Nr. 1 und
Anhörung deS Direktors und der Lehrer der Prima,
in dem Verzeichniß kenntlich zu machen,
genehmigt werden.
wenn sich unter den angemeldeten Schülern Söhne,
2. Wenn ein Primaner die Anstalt wechselt, so
entscheidet der Oberschulrath, nach Anhörung des Direktors und der Lehrer der Prima, ob ihm bei
* ebenso
Pflegesöhne oder Pensionäre von Mitgliedern der Prüfungskommission (8 10, 1) befinden. *8 4 a.
Der Oberschulrath ist befugt, zur Reife»
1894 (27. Nov.)
734
Prüfung angemeldete Schüler ausnahmsweise einem
(vgl. 8 4, 6); die von dem Oberschulrath auSge-
anderen als dem von ihnen besuchten Gymnasium
wählten Aufgaben werden (zutreffenden Falles zu
gleich mit seiner Entscheidung über die Meldungen, § 5. 1. Die Reifeprüfung zerfällt in eine schrift ' vgl. 8 4, 6 Abs. 3) unter besonderem Verschluß an
zur Prüfung zu überweisen.
liche und eine mündliche. Mit jener wird der An j den Direktor zurückgestellt. 6. Der Oberschulrath kann
fang gemacht:
statt auS den Vor
2. Gegenstände der schriftlichen Prüfung find:
schlägen zu wählen, andere Aufgaben oder Texte
1) ein deutscher Aufsatz über ein in dem Gedanken
für
Uebersehungen
bestimmen.
Auch
steht
dem
kreise eines Primaners liegendes Thema;
Oberschulrath frei, bei erheblichen Zweifeln an der
*2) eine Uebersehung aus dem Deutschen in das
Selbstständigkeit der geferttgten Prüfungsarbeiten für alle oder für einzelne Fächer neue Aufgaben
Lateinische; 3) vier Aufgaben aus den in der Schule behan
delten Gebieten der Mathematik (vgl. 8 3, 7
zur Bearbeitung zu stellen.
7. Es ist Pflicht deS Direktors und der Lehrer, dafür zu sorgen, daß die Aufgaben für die schrift
Abs. 1). 3. Die mündliche Prüfung erstreckt sich auf die
liche Prüfung den Schülern erst beim Beginn jeder
lateinische, griechische und französische Sprache, die
Arbeit zur Kenntniß kommen; auch ist jede vor
Geschichte und
Geographie, und die Mathematik.
herige Andeutung
über
dieselben
zu
vermeiden.
*Der Vorsitzende der Prüfungskommission ist befugt,
Ueberhaupt haben alle, welche bei der Reifeprüfung
zutreffenden Falls eine mündliche Prüfung einzelner
dienstlich betheiligt find, über die mit derselben in
Schüler im Deutschen vorzunehmen oder anzuordnen.
8 6. Für diejenigen Schüler, die die« wünschen, wird die Prüfung ausgedehnt auf eines oder mehrere
der folgenden Fächer:
Zusammenhang stehenden Vorgänge die Pflicht der
Amtsverschwiegenheit zu erfüllen. 8 8. 1. Die Bearbeitung der Aufgaben geschieht in einem geeigneten Zimmer deS Gymnasiums unter
1. Hebräisch; 2. Englisch; 3. Physik; (vgl. 8 3, 7
der beständigen, durch den Direttor anzuordnenden
Abs. 2). Diese fakultative Prüfung ist eine schriftliche und
Aufsicht von Lehrern, welche in der Prima wissen -
mündliche für das Hebräische, eine mündliche für
das Englische und für die Physik.
schaftlichen Unterricht ertheilen. 2.
Der deutsche Aufsatz und die mathematische
Arbeit find innerhalb je fünf bis sechs Stunden
Gegenstand der schriftlichen Prüfung im Hebräi
anzufertigen. Zu der Anfertigung der Uebersetzung
schen ist die Uebersetzung eines leichten Abschnitts
in das Lateinische oder des kurzen lateinischen Auf
aus dem Alten Testament in das Deutsche nebst
satzes werden vier Stunden bestimmt, zu der An
grammatischer Analyse des hebräischen Textes.
8 7. *1. Alle gleichzeitig die Prüfung ablegenden Schüler desselben Gymnasiums erhalten dieselben
Aufgaben zur schriftlichen Bearbeitung.
2. Die Aufgaben find so zu bestimmen, daß sie
fertigung
der Uebersetzung aus
dem Hebräischen
zwei Stunden. 3. Keine Arbeitszeit (vgl. Nr. 1 und 2) darf durch eine Pause unterbrochen werden.
4.
Andere Hülfsmittel in das Arbeitszimmer
in Art und Schwierigkeit die Klaffenaufgaben der
mitzubringen,
Prima in keiner Weise überschreiten; sie dürfen
Logarithmentafeln und für die Uebersetzung auS
aber nicht einer der bereits bearbeiteten Aufgaben
dem Hebräischen ein hebräisches Lexikon, ist nicht
so nahe stehen, daß ihre Bearbeitung aufhört, den
erlaubt.
Werth einer selbstständigen Leistung zu haben. * 3.
Die Aufgaben für jeden einzelnen Gegen
stand legt
der Lehrer, welcher denselben in der
5.
als
für die mathematische
Arbeit
Wer seine Arbeit vollendet hat, hat sie dem
beaufsichtigenden Lehrer abzugeben und
das Ar
beitszimmer zu verlaffen.
obersten Klaffe vertritt, zunächst dem Direktor zur
Wer nach Ablauf der vorschriftsmäßigen Zeit
Genehmigung vor, und zwar für den deutschen Auf
feine Arbeit nicht vollendet hat, hat sie unvollendet
satz drei Themata, für die Uebersetzung aus dem
abzugeben.
Deutschen in das Lateinische und für die Ueber
Von den vollendeten wie von den unvollendeten
setzung auS dem Hebräischen in daö Deutsche je drei
Arbeiten ist außer der Reinschrift daS etwa ange
Texte, für die mathematische Arbeit drei Gruppen
fertigte Konzept mit abzugeben.
von je vier Aufgaben.
4. Der Direktor sendet die Vorschläge, nachdem
6.
Wer bei der schriftlichen Prüfung sich der
Benutzung unerlaubter Hülfsmittel, einer Täuschung
er sie genehmigt hat, unter besonderem Verschluß
oder eine- TäuschungSversucheS schuldig macht, oder
an den Oberschulrath behufs der aus den Vor
anderen zur Benutzung unerlaubter Hülfsmittel, zu
schlägen zu treffenden Auswahl. Beizufügen ist eine
einer Täuschung oder einem Täuschungsversuche be-
Uebersicht der während des lausenden Schuljahre-
hüflich ist, wird mit Ausschluß von der weiteren
in der Prima bearbeiteten Aufsatzthemata.
Prüfung und, wenn die Entdeckung erst nach Voll
5.
Die Einsendung dieser Vorschläge geschieht
gleichzeitig
mit
der
Einsendung der Meldungen
endung derselben erfolgt, mit Vorenthaltung deS PrüfungS-eugniffeS bestraft.
Die in solcher Weise
735
1894 (27. Nov.) Bestraften find hinsichtlich der Mederholung der
oder mehr Parallelabtheilungen unterrichtet worden,
Prüfung denjenigen gleichzustellen, welche die Prüf
so find für jede einzelne Abtheilung die Lehrer dieser
ung nicht bestanden haben (vgl. § 16, 1 und 2).
Abtheilung Mitglieder der PrüfungSkommisfion.
Wer sich einer Täuschung oder eines Täuschungs
Diejenige öffentliche Behörde, Korporation oder
versuches auch bei der Wiederholung der Prüfung
Stiftung, von welcher die Schule unterhalten wird,
schuldig macht, kann von der Zulaffung zur Reife
ist befugt, einen Vertreter abzuordnen, welcher bei
prüfung überhaupt ausgeschloffen werden. In jedem
der im 8 12 genannten Berathung Stimmrecht hat
Falle einer Täuschung oder eine- TäuschungSver-
und das Protokoll über die mündliche Prüfung (vgl.
suche- ordnet zunächst der Direktor mit den bei der
8 12, 6) sowie die Reifezeugnisse (vgl. 814,4, Abs. 2)
Prüfung thätigen Lehrern da- Erforderliche an;
mit unterzeichnet.
einer der mündlichen
Lehrer der Prima, welche noch nicht fest angestellt
Prüfung vorangehenden Berathung der Prüfung--
oder welche nebenamtlich an der Anstalt beschäftigt
die
Entscheidung wird
in
kommisfion getroffen. Für die Fälle, in denen ein
find, dürfen nur mit Bewilligung des Oberschul
Schüler von der Zulaffung zur Reifeprüfung über
raths bei der Prüfung mitwirken; fie haben bei
haupt auSgeschloffen werden soll, ist die Entschei
allen auf die Reifeprüfung bezüglichen Berathungen
dung de- Oberschulraths einzuholen.
nur für die Fächer, in denen fie selbst prüfen, eine
Aus diese Vorschriften hat der Direktor beim
beschließende, für die übrigen Fächer aber und für
Beginn der ersten schriftlichen Prüfungsarbeit die
die auf die Prüfung im Ganzen bezüglichen Fragen
Schüler aufmerksam zu machen.
eine berathende Stimme; ausnahmsweise können fie
5 9.
1. Jede Arbeit wird von dem Lehrer deS
vom Oberschulrath volle Stimmberechtigungerhalten.
Faches verbeflert und beurtheilt, d. h. die fich fin
*Diejenigen Lehrer, welche in der Oberprima aus
denden Fehler werden, mag an die Stelle des Un
schließlich Religionsunterricht ertheilen, haben fich
richtigen
da- Richtige gesetzt werden oder nicht,
nach ihrer Art und dem aus fie zu legenden Ge-
wicht bezeichnet, und eS wird über den Werth der Arbeit im Verhältniß zu den PrüfungSsorderungen
nur bei den die Schüler ihrer Konfesfion betreffen den Abstimmungen zu betheiligen. 2.
Der Vorfitzende leitet die Prüfung und die
mit ihr verbundenen Verhandlungen. Für den Tag
(vgl. 8 3) ein Urtheil abgegeben, welches schließlich
der mündlichen Prüfung find zur Einfichtnahme
in eines der vier Prädikate: sehr gut, gut,
bereit zu haltens die während des Aufenthalts in
genügend,
nicht
genügend,
zusammenzu-
der Prima angefertigten schriftlichen Arbeiten und
Hinzuzufügen ist die Angabe über die
die während dieser Zeit ertheilten Zeugniffe der
Beschaffenheit der betreffenden Klaffenleistungen; es
jenigen Schüler, welche den schriftlichen Theil der
darf jedoch dem Urtheile über die Klaffenleistungen
Prüfung abgeleistet haben.
saffen ist.
kein Einfluß aus daS der Prüfungsarbeit zuzuer
kennende Prädikat gegeben werden.*...............
8 11. *1. Der mündlichen Prüfung haben alle
wiffenfchastlichen
Lehrer des
Ghmnafiums beizu-
2. Der Direktor hat die Arbeiten bei den Lehrern
wohnen. In dem Falle einer mehrtägigen Prüfung
der Prima in Umlauf zu setzen, und darauf, nebst
gilt diese Bestimmung nur für den ersten Tag. Die
dem Prüfungsprotokolle und dem Texte für die
Schulkommisfion oder die AuffichtSbehörde der An
Ueberfetzung in da- Lateinische, rechtzeitig vor dem
stalt ist vom Direktor dazu einzuladen. Außerdem
Tage der mündlichen Prüfung dem Oberschulrath
werden einzelne Personen (Gemeinderathsmitglieder,
Am Rande des Texte- für die Ueber»
Geistliche, Lehrer u. A.) auf ihren dem Direktor
zuzustellen.
setzung in da- Lateinische find die den Schülern
ausgedrückten Wunsch in mäßiger Zahl als Zu
etwa angegebenen Vokabeln oder sonstigen Erleichte
hörer zugelaffen.
rungen zu bezeichnen; diese Bezeichnung hat die Be
2.
Mehr als zehn Schüler dürfen in der Regel
deutung, daß außerdem keine Erleichterungen den
nicht zugleich geprüft werden. Sind mehr als zehn
Schülern gewährt worden find.
zu prüfen, so find dieselben in zwei oder nach Er-
Der Oberschulrath ist befugt, Aenderungen in den den Prüfung-arbeiten ertheilten Prädikaten zu
verlangen und eintreten zu lasten.
Hiervon ist in
dem Protokolle (vgl. 8 13) Kenntniß zu geben.
sorderniß in mehrere Gruppen zu trennen.
Jede
Gruppe ist gesondert zu prüfen.
3. Der Borfitzende bestimmt die Folge der Prüf ungsgegenstände und die jedem derselben zu wid
8 10. *1. Die mündliche Prüfung wird in der
mende Zeit. Er ist befugt, bei einzelnen Schülern
Regel innerhalb der letzten sechs Wochen des Schul
die Prüfung in einzelnen Fächern nach Befinden
jahrs zu einer vom Oberschulrath zu bestimmenden
abzukürzen.
Zeit durch
Prüfung findet nicht statt.
eine PrüfungSkommisfion abgehalten,
welche besteht: aus einem Kommiffar des Ober-
fchulrathS als Dorfitzendem, dem Direktor des Gym-
Eine Befreiung von der mündlichen
4. Die Schüler dürfen keine Bücher zur Prüfung mitbringen.
nafiumS und den Lehrern der wiffenfchastlichen Unter
5. In Betreff etwaiger Täuschungen oder Täusch
richtsgegenstände der Oberprima. Sind die Prüflinge
ung-versuche bei der mündlichen Prüfung gelten
während ihres Aufenthalts in der Oberprima in zwei
die Bestimmungen des 8 8, 6.
1894 (27. Nov.)
736
Zu prüfen hat in jedem Gegenstände der
♦6.
Lehrer desselben in der Oberprima.
Ist derselbe
nicht in der Lage, die Prüfung abzuhalten, so be
keit und Fleiß des Schülers insbesondere im Re
ligionsunterricht in Betracht zu ziehen.
Die Prüfung ist als bestanden zu erachten,
*3.
ruft der Vorsitzende einen Stellvertreter. Der Vor
wenn das auf die Prüfung und die Klaffenleistungen
sitzende ist befugt, Fragen an die Schüler zu richten
(vgl. § 4, 4) gegründete Gesammturtheil in keinem
und in einzelnen Fallen die Prüfung selbst zu über
obligatorischen Prüfungsgegenstande „nicht genügend"
nehmen.
lautet. Eine Abweichung hiervon in Berücksichtigung
7. Der Vorsitzende hat darüber zu Wachen, daß
in der Prüfung der Regel nach solche Fragen ge
deS von dem Schüler gewählten Berufes ist nicht zulässig.
stellt werden, welche ein fleißiger Oberprimaner
Der Prüfungskommission steht eS zu, zu ent
von durchschnittlicher Begabung ohne besondere Vor
scheiden, ob und inwieweit sie „nicht genügende"
bereitung zu beantworten vermag, und welche geeignet
Leistungen
find, nicht sowohl sein gedächtnißmäßiges Wiflen als
die
in einem
Leistungen
deS
Prüfung-gegenstände durch Schülers
in
einem
anderen
Auch ist dem
PrüfungSgegenstande als ausgeglichen erachtet. Sie
Schüler bei der Prüfung Gelegenheit zu geben, sich
hat in zweifelhaften Fällen die Bestätigung des
sein Können hervortreten zu lasten.
klar und zusammenhängend auszusprechen.
8.
Die Prüfung in den Sprachen tzvird ange
knüpft an die Uebersetzung von Abschnitten aus
Oberschulraths
unter Vorlage
der Prüfungsver
handlungen zu beantragen. 4.
Bei allen Abstimmungen gibt im Falle der
solchen fremdsprachlichen Schriftstellern, welche in
Stimmengleichheit die Stimme des Vorsitzenden den
der Obersekunda und Prima gelesen werden oder
Ausschlag.
dazu geeignet sein würden. Der Vorsitzende ist be
5.
Gegen den Beschluß über Zuerkennung oder
fugt, die vorzulegenden Abschnitte auszuwählen. Die
Verweigerung des Zeugniffes der Reife steht dem
an die Uebersetzung anzuschließenden Fragen müsten
Vorsitzenden daS Recht der Einsprache zu. In diesem
insbesondere die Sicherheit der grammatischen Kennt-
Falle find die Prüfungsverhandlungen dem Ober
niste der Schüler erproben. Bei der Uebersetzung des
schulrath zur Entscheidung einzureichen.
französischen Schriftstellers ist ihnen auch Gelegen
6.
Nachdem die Berathung
abgeschloflen
und
heit zu geben, den Grad ihrer Fertigkeit im münd
das Protokoll von sämmtlichen an derselben Be
lichen Gebrauch dieser Sprache auf den ihnen zu
theiligten unterzeichnet ist, verkündet der Vorsitzende
nächstliegenden Vorstellungsgebieten zu zeigen.
den Geprüften das Gesammtergebniß der Prüfung.
9. Bei der Prüfung in der Geschichte und Geo
§ 13. Ueber die gesummten Vorgänge der Prüf
graphie ist die griechische, römische und deutsche
ung ist ein Protokoll mit folgenden Abschnitten zu
Geschichte vorzugsweise zu berücksichtigen.
führen:
10. Die Prüfung in der Mathematik muß neben
1. Protokoll über die durch §4, 4 bestimmte Kon
dem Lehrstoffe, welchen der zu Prüfende in der Prima
ferenz ; dazu gehören als Beilagen die Mel
kennen gelernt hat, auch die früher erworbenen Kennt
dungen zur Prüfung (vgl. § 4, 3), das im
nisse berühren.
§ 4, 6 bezeichnete, an den Oberschulrath ein
Im Verlauf der mündlichen Prüfung find
gereichte Derzeichniß und zutreffenden Falles
auf Vorschlag der Lehrer der betreffenden Fächer
die Entscheidung desselben über die Annahme
11.
durch die im g 10, 1 Abs. 1 Genannten die Prä
der Meldungen (vgl. § 4, 6 Abs. 3; § 7, 5).
dikate festzustellen, welche jedem Geprüften in den
2. Protokoll über die schriftliche Prüfung (vgl. K8).
einzelnen Gegenständen auf Grund der mündlichen
In demselben ist zu verzeichnen, wann jede ein
Prüfungsleistungen zuzuerkennen find. *Der Vor
zelne schriftliche Arbeit begonnen ist, welche
sitzende ist befugt, gegen ein so festgestelltes Prädikat
Lehrer die Aufsicht geführt haben, welche Schüler
Einspruch anzumelden und im Protokoll (vgl. § 13)
während der Arbeitszeit und wann und wie lange sie daS Zimmer zeitweilig Verlusten haben,
vermerken zu lasten.
§ 12. 1. Nach Beendigung der mündlichen Prüf
wann jeder seine Arbeiten abgegeben hat; außer
ung findet eine Berathung der im g 10, 1 Abs. 1
dem ist jede- Vorkommniß zu verzeichnen, welches
Genannten (zutreffenden Falles auch des im § 10, 1
darauf schließen läßt, daß der Fall deS g 8, 6
Abs. 2 erwähnten Abgeordneten) über das Ergeb
vorliege.
Die Ordnung,
Am Anfänge diese- Protokolles ist zu ver
in welcher die einzelnen Fragen zur Erwägung und
merken, daß der Direktor die Schüler auf die
Beschlußfastung gebracht werden sollen, bestimmt
Vorschriften deS g 8, 6 aufmerksam gemacht
niß der gesummten Prüfung statt.
der Vorsitzende.
*2. Bei der Entscheidung darüber, ob die Prüfung bestanden ist, ist außer den einzelnen Leistungen
hat
(vgl. g 8, 6 Abs. 2); am Schluß deS
Protokolles
hat
der
Falles zu bezeugen,
Direktor entsprechenden
daß während deS Ver
in der schriftlichen und mündlichen Prüfung auch
laufes der schriftlichen Prüfung nichts vorge
daS Urtheil der in g 4, 4 erwähnten Konferenz
kommen ist, was darauf schließen ließe, daß
über die Klastenleistungen und über Aufmerksam
der Fall des g 8, 6 vorliege.
1894 (27. Nov.) 3. Protokoll über die mündliche Prüfung.
Das
selbe hat zu enthalten: den Inhalt der ge stellten Fragen und die Beschaffenheit der Ant
737
mag er ferner ein Gymnasium besuchen oder nicht, nicht öfter als zweimal zugelaffen werden. Denjenigen Schülern, welche nach nicht be
2.
worten in der Weise, daß daraus die Begrün
standener Reifeprüfung das Gymnasium verlaffen,
dung der über die Ergebnisse der mündlichen
wird ein gewöhnliches Abgang-zeugniß ausgestellt,
Prüfung gefällten Urtheile ersichtlich wird, und
in deffen Eingang das ungenügende Ergebniß der
die Schlußberathung (vgl. § 12); diesen An
Reifeprüfung zu erwähnen ist.
gaben ist erforderlichen Falles vorauszuschicken
3. Studirende, denen in dem Reifezeugniß eine
der Bericht über die im § 8, 6 erwähnte, der
genügende Kenntniß des Hebräischen nicht zuerkannt
mündlichen Prüfung vorangehende Berathung.
worden ist, haben sich, wenn sie nachträglich das
§ 14. 1. Wer die Prüfung bestanden hat, erhält
Zeugniß der Reife in diesem Gegenstände erwerben
ein Zeugniß der Reife.
Dasselbe muß enthalten:
ein Urtheil über das sittliche Verhalten, die Auf
wollen, an die Wiffenschaftliche Prüfungskommission zu wenden.
merksamkeit und den Fleiß des Schüler-, für jeden einzelnen Lehrgegenstand der Oberprima die Be
Reifeprüfung derjenigen, welche nicht
Schüler eines Gymnasiums sind.
zeichnung des Verhältniffes der Klaffen- und Prüf den Forderungen der Schule,
§ 17. 1. Wer, ohne Schüler eines Gymnasiums
Urtheile über die auf der Schule erworbenen Fer
zu sein, die an die Reifeprüfung desselben geknüpften
ungsleistungen
zu
und schließlich die
tigkeiten,
Prüfung bestanden sei.
ist
Zeugniffe
Erklärung, daß die
Ein
Formular für die
dieser Prüfungsordnung
beigefügt
Rechte erwerben will, hat unter Nachweisung seine-
Bildungsganges
und
seines sittlichen
Oberschulrath zu richten.
(Anlage A).i
2. Das aus dem Urtheile über die Prüfungs und über die Klassenleistungen in jedem Gegenstände
Verhaltens
das Gesuch um Zulaffung zur Prüfung an den Er wird von demselben,
sofern die Nachweisungen als ausreichend befunden sind, einem Gymnasium zur Prüfung überwiesen.
sich ergebende Gesammturtheil ist schließlich in tiutä
Angehörige eines deutschen Bundesstaats, welche
der vier im § 9, 1 bezeichneten Prädikate zusammen
ihren ständigen Wohnsitz nicht in Elsaß-Lothringen
zufassen ; dies Prädikat ist durch die Schrift her
haben, sowie Ausländer können nur aus besonderen Gründet mit Genehmigung des Oberschulraths zur
vorzuheben. *3. Für die Fächer, in denen bei der mündlichen
Reifeprüfung zugelaffen werden.
Prüfung nicht geprüft worden ist, ist das auf Grund
Wer die Universität bezogen hat, ohne da- für
der Klaffenleistungen festgestellte Prädikat in das
vollberechtigte Zulaffung zu dem betreffenden Fakul
Zeugniß aufzunehmen.
tätsstudium erforderliche Reifezeugniß zu besitzen,
4. Die Konzepte der auf Grund des gesammten
PrüfungSergebniffes
unter
der Verantwortlichkeit
des Direktor- zu entwerfenden Reifezeugniffe find von allen nach § 10, 1 Abs. 1
betheiligten
an der Prüfung
Lehrern zu unterzeichnen,
und nebst
der gleichen Zahl von Blanketten an den Oderschul
und nachträglich die Reifeprüfung abzulegen wünscht,
hat hierzu die besondere Bewilligung des Staats sekretärs nachzusuchen. Das Gesuch um Zulaffung zur Prüfung ist
2.
vor dem Schluß des zweiten Monats des Schul-
halbjahreS einzureichen.
rath einzusenden, zur Unterschrift durch den Vor
Der Nachweisung des Bildungsganges find die
Die Blankette
letzten Schul- oder Privatzeugniffe über den em
sitzenden der Prüfungskommission.
den Namen und die Personalverhältniffe
müssen
der abgehenden Schüler und die Unterschrift des
pfangenen Unterricht beizufügen.
Der Oberschulrath ist verpflichtet, wenn sich
3.
aus den Zeugniffen ergibt, daß der Bittsteller be
Direktors bereits enthalten.
Mit
reits an einem Gymnasium eines anderen deutschen
gliedern der Prüfungskommission (zutreffenden Falles
Bundesstaats als Primaner die Reifeprüfung er
auch von dem im § 10, 1 Abs. 2 erwähnten Abge
folglos abgelegt hat, mit den Schulbehörden dieses
ordneten) unterzeichnet.
Staats ins Vernehmen darüber zu treten, ob dort-
Die
5.
Zeugniffe
werden
von
sämmtlichen
Eingehändigt werden die Zeugniffe in der
seitS noch etwa Bedenken gegen die Zulassung zu
Regel sämmtlichen Schülern gleichzeitig unter geeig
erheben sind, welche auS den Zeugnissen nicht er
neter Ansprache durch den Direktor in einer Versamm
hellen.
lung der ganzen Schule oder ihrer oberen Klaffen.
♦§ 15.
Ob und welche Theile der Prüfungsar
4. Wer früher ein Gymnasium besucht hat, darf
zur
Reifeprüfung nur zugelaffen werden,
wenn
beiten und Prüfungsverhandlungen an den Ober
mit Ablauf des Halbjahres, in welchem er
schulrath einzusenden find, bestimmt der Vorsitzende
meldet, von dem Eintritt in die Prima ab gerechnet,
der Prüfungskommission.
zwei Jahre und, falls er schon aus der Obersekunda
§ 16.
bestanden
1.
Wer die Reifeprüfung einmal nicht
hat, darf zur Wiederholung derselben,
1. Richt abgedruckt.
Gamal, d. in Gls-Lothr. gelt. Gesetze, vd. VL
abgegangen,
außerdem noch
diejenige
Zeit
sich
ver
flossen ist, welche er der Regel nach in dieser Klaffe noch hätte zubringen müssen, um in die Prima ver-
738
1894 (27. Nov.)
seht zu werden.
Hierbei bleibt bezüglich der An
wird
die
Hälfte
Gebühren
der
zurückerstattet.
rechnung des Besuches der Prima die Bedingung
Ausnahmsweise kann der Oberschulrath Ermäßig
deS § 4, 2 in Kraft.
ungen der Gebühren eintreten lassen. Auch ist der
5. Für die Prüfung find die 88 3 bis 15 mit folgenden näheren Bestimmungen maßgebend:
Oberschulrath befugt,
über die Verwendung
der
Gebühren Bestimmung zu treffen.
Außer den im § 5, 2 bezeichneten Aufgaben haben
die zu Prüfenden, sofern fie nicht bereits in die Prima eine- Gymnasiums versetzt find und durch
da- bei der Versetzung in diese Klasse erhaltene Zeugniß mindestens genügende schriftliche Leistungen
Bestimmung über die Prüfung derjenigen, welche daS Reifezeugniß an einem deut
schen Realgymnasium oder an einer
deutschen Oberrealschule erworben haben.
im Griechischen und Franzöfischen nachweisen, eine
8 18. 1. Ans diejenigen, welche die Reifeprüfung
Uebersetzung auS dem Deutschen in daS Griechische
an einem deutschen Realgymnasium oder an einer
und eine auS dem Deutschen in daS Französische
deutschen Oberrealschule bestanden haben und sich
(oder einen französischem Aufsatz) zu fertigen. Die
die mit dem Reifezeugniß eines Gymnasiums ver
Aufgaben zu diesen Arbeiten find so zu bestimmen,
bundenen Rechte erwerben wollen, finden die Be
daß fie in Art und Schwierigkeit den Leistungen
stimmungen des 8 17 finnentsprechende Anwendung.
eines für die Bersetzung in die Prima reifen Ober
Haben die Bezeichneten bereits die Universität be
sekundaners entsprechen.
zogen, so haben fie für die Zulassung zur Gymna-
Die mündliche Prüfung ist in der Regel getrennt von derjenigen der Schüler des Gymnasiums ab
fial-Reifeprüfung die 2.
zuhalten.
Genehmigung des
Staats
sekretärs nachzusuchen (vgl. 8 17, 1 Abs. 3).
Wenn diesen Bewerbern durch das Reife
Zu der Prüfung in den im 8 5, 3 bezeichneten
zeugniß der Realanstalt im Deutschen, im Fran
Gegenständen tritt in jedem Falle die Prüfung in
zöfischen und in der Mathematik mindestens das
der deutschen Literatur und in der Physik behufs
Prädikat
Ermittelung des durch § 3, 2 und 8 erforderten
schriftliche Prüfung auf eine «Uebersetzung in das
Maße- der Kenntnisse hinzu. Im Englischen oder
Lateinische und eine Uebersetzung in das Griechische
.genügend*
ertheilt
ist, so
wird
ihre
Hebräischen oder in den im § 3, 7 Abs. 2 er
(vgl. 8 17, 5
wähnten schwierigeren mathematischen Gegenständen
auf die lateinische und die griechische Sprache und
wird der zur Prüfung Gemeldete nur auf seinen
die alte Geschichte beschränkt.
besonderen Wunsch geprüft.
Abs. 2),
ihre mündliche Prüfung
Ob das von dem Realgymnasium,
Die Anforderungen an die Prüfungsleistungen
bezw.
der
Oberrealschule, ertheilte Reifezeugniß diese Beschrän
ausnahmsweise zu ermäßigen ist der Oberschulrath
kung der Prüfung begründet, entscheidet der Ober
befugt.
schulrath.
Das Protokoll über die Prüfung ist abgesondert
Wenn die im Eingang von Nr. 2 gestellte Be
von dem über die Prüfung der Schüler des Gym
dingung nicht erfüllt ist, so wird die Prüfung auf
diejenigen unter jenen drei Unterrichtsfächern (Deutsch,
nasiums zu führen. 6. Das in daSReifezeugniß aufzunehmende Urtheil
Französisch, Mathematik) ausgedehnt, in welchen
über das sittliche Verhalten ist auf Grund der bei
mangelhafte Leistungen durch das Reifezeugniß der
gebrachten Nachweisungen (vgl. Nr. 1) und unter
Realanstalt bezeichnet find.
3. Die Prüfungsgebühren betragen vierzig Mark.
Berufung auf dieselben abzufassen. Wird die Prüfung nicht bestanden, so be
Sie find vor dem Beginn der schriftlichen Prüfung
stimmt der Oberschulrath, ob und wann eine wieder
zu entrichten. Ausnahmsweise kann der Oberschul
7.
rath Ermäßigungen der Gebühren eintreten lassen.
holte Zulassung zur Prüfung statthaft ist.
8. Die Prüfungsgebühren betragen achtzig Mark. Sie find vor dem Beginn der schriftlichen Prüfung
Auch ist der Oberschulrath befugt, über die Ver
wendung der Gebühren Bestimmung zu treffen.
zu entrichten. Bei günstigem Erfolge der Prüfung
27. November 1894. Ordnung der Lchlußprüfung an den Realschulen.'
«.-Bl. S. 274. 8 1. Zweck der Schlußprüfung ist zu ermitteln,
8 2. Schlußprüfungen werden an den dazu be
ob der Schüler dasjenige Maß der Schulbildung
rechtigten Anstalten in der Regel einmal im Jahre
erlangt hat, welches Ziel der Realschule ist.
und zwar innerhalb des letzten Viertels des Schuljahres abgehalten.
1. (Erlassen vom Staatssekretär
.auf Grund deS § 16
Abs. 1 der B. bei Reichskanzlers v. 10. Juli 1873 zur AuS. führung deS G. d. 12. Febr. 1873, betr. daS Unterrichts-
wesen.'
Die ». d. 26. Mat 1874 ist aufgehoben.
8 3. Um das Schlußzeugniß zu erwerben, muß
der Schüler in den einzelnen Lehrfächern den nach stehenden Forderungen entsprechen; dieselben bilden
739
1894 (27. Nov.) zugleich den Maßstab für die Beurtheilung der
vertreter der Typen de8 Thierreichs, besonders der
schriftlichen und
Mrbelthiere, besitzen und über ihre Verbreitung
mündlichen Leistungen
in
den
jenigen Lehrfächern, welche Gegenstand der Schluß
bezw. Verwendung Auskunft zu geben wissen.
8. In der Naturlehre muß der Schüler eine
prüfung find (vgl. 8 7):
1. Im Religionsunterricht muß der
auf Grund von Experimenten erworbene Kenntniß
Schüler von den Quellen und dem Inhalt der Grund
von den wichtigsten chemischen Elementen und ihren
lehren seiner Religion, bezw. Konfession, Kenntniß
Verbindungen,
erworben haben.
Mechanik, von den einfachsten akustischen und optischen
2.
In der deutschen Sprache muß der
Schüler
ein in
seinem Gedankenkreise
liegende»
Thema richtig aufzufaffen und in logischer Ord nung ohne sprachliche Fehler zu bearbeiten im Stande sein.
Beim
mündlichen
Gebrauch
Sprache hat er Geübtheit
in
der
deutschen
sprachrichtiger und
klarer Darstellung und richtige Auffassung eines
ferner von den Grundlehren
der
Gesetzen, von der Wärme, von dem Magnetismus
und der Elektrizität besitzen.
8 4.
1. Zur Schlußprüfung werden durch den
Direktor der Realschule
diejenigen Schüler zuge-
lassen, welche sich mindestens im zweiten Halbjahre
des Lehrgangs der ersten Realklasse befinden.
2. Wenn ein Schüler der ersten Realklaffe
die
gelesenen Stückes nach Form und Inhalt zu be
Anstalt wechselt, so
weisen. Ferner muß er mit der deutschen Grammatik
nach Anhörung des Direttors und der Lehrer der
entscheidet der Oberschulrath,
im engeren Sinne, mit den Hauptdaten au- dem Leben
ersten Klasse, ob ihm bei seiner Meldung zur Schluß
der bedeutendsten Schriftsteller und mit einzelnen
prüfung das Halbjahr, in welches oder an dessen
Hauptwerken der deutschen Literatur bekannt sein.
Schluß der Wechsel der Anstalt fällt, auf den Lehr
3. In der französischen Sprache muß der
gang der ersten Realklaffe angerechnet werden darf.
Schüler befähigt sein, historische und beschreibende Prosa sowie leichte poetische Stücke mit richtiger
3.
Das
schriftliche Gesuch um Zulassung zur
Schlußprüfung hat der Schüler nebst einem von
Aussprache zu lesen und mit grammatischem Ver
ihm selbst verfaßten deutschen Lebenslaufe an den
ständniß in das Deutsche zu übersetzen.
Direktor einzureichen.
Er muß
Die Frist, bis zu welcher
im schriftlichen Gebrauch der franzöfischen Sprache
die Gesuche einzureichen find,
Sicherheit in der Formenlehre
jedes Schuljahres vom Oberfchulrath bestimmt.
kunden.
und Syntax be
Im mündlichen Gebrauch der Sprache muß
er einige Uebung erlangt haben.
wird
im Anfang
4. In einer Konferenz, welche von dem Direktor mit sämmtlichen Lehrern der ersten Realklaffe zu
4. In der englischen Sprache wird rich
halten ist, werden
die Meldungen vorgelegt und,
tige Aussprache, Geläufigkeit im Lesen, Sicherheit
mit Berückfichtigung der früher ertheilten Schul
in der Formenlehre und Syntax erfordert.
zeugnisse, Prädikate über die bisherigen Leistungen
Der
Schüler muß befähigt sein, historische und beschrei
der zur Prüfung Gemeldeten für jedes Unterrichts
bende Prosa mit grammatischem Verständniß zu
fach festgestellt; dabei ist insbesondere auch über
übersetzen und einen deutschen Text ohne größere
Aufmerksamkeit und Fleiß des Schülers im Reli
Fehler in das Englische zu übertragen.
gionsunterricht und über die Entwickelung seines
5. In der Geschichte und Erdkunde muß
der Schüler die wichtigsten Ereignisie aus der Ge
Denk- und Urtheilsvermögens ein Urtheil
abzu
geben und der Wortlaut der Bemerkungen vorzu
schichte der bedeutendsten Kulturvölker des Alter
schlagen, welche in
thums und der Neuzeit, insbesondere auS der deutschen
Ueberschristen:
Geschichte kennen und über die Zeit und den Ort
samkeit und Fleiß" und ,Fertigkeiten" ihre Stelle
der Begebenheiten Auskunft zu geben
finden sollen.
wifien.
Er
dem Schlußzeugniß unter den
„Sittliches Verhalten ",
„Aufmerk-
muß von den Grundlehren der mathematischen Erd
5. DaS Derzeichniß der Schüler, welche fich zur
kunde, von den wichtigsten topischen Derhältniflen
Prüfung gemeldet haben, nebst den Lebensläufen
und der politischen Eintheilung der Erdoberfläche,
hat der Direktor dem Oberschulrath an dem vom
insbesondere von Mittel-Europa, Kenntniß besitzen.
Oberschulrath bestimmten Termin einzureichen. In
hat der Schüler
diesem Derzeichniß find dem Namen jedes Schülers
6. In der Mathematik
nachzuweisen, daß er in der Arithmetik bi» zu den
folgende Angaben überfichtlich beizufügen:
Gleichungen zweiten Grades mit einer Unbekannten
Tag und Ort der Geburt, Konfeffion (bezw. Re
einschließlich, ferner in der ebenen Geometrie sowie
ligion), Stand und Wohnort des Vaters, Dauer
in den Grundlehren der körperlichen Geometrie und
des Aufenthalts auf der Schule überhaupt und in
Kenntnisse
der ersten Realklaffe insbesondere (bei solchen Schülern,
besitzt, und daß er sich ausreichende Uebung in der
welche erst in die erste Klaffe eingetreten find, An
der
ebenen
Trigonometrie
geordnete
Anwendung seiner Kenntnisse zur Lösung von ein
gabe der Schule, welcher fie früher angehörten, und
fachen Aufgaben erworben hat.
der Dauer des Aufenthalts auf derselben), ferner
7. In der Naturb eschreibung muß der
die in Nr. 4 geforderte Beurtheilung
feiten» der
schließlich die Bezeichnung des Beruf»
Schüler eine auf Anschauung begründete Kenntniß
Konferenz,
der wichtigsten Pfianzenfamilien und der Haupt
welchen der Schüler zu wählen beabfichtigt.
1894 (27. Nov.)
740
Wenn für einen Schüler bezüglich der Zulassung I deutsche, französische und englische Sprache, die Ge schichte und Erdkunde, die Mathematik und Natur zur Prüfung eine Entscheidung des Oberschulraths beantragt wird (vgl. Nr. 2), so ist dies in dem | lehre. 4. Die Prüfungskommission (§ 6, 1) ist befugt,
Verzeichniß kenntlich zu machen; ebenso wenn sich I
unter den angemeldeten Schülern Söhne, Pflege- | zutreffenden Falls die mündliche Prüfung auf vier
söhne oder Pensionäre von Mitgliedern der Prüf
der oben genannten sieben Fächer zu beschränken. 8 8. 1. Alle gleichzeitig die Prüfung ablegenden
ungskommission (§ 6, 1) befinden.
Schüler derselben Realschule erhalten dieselben Auf § 5. 1. Der Oberschulrath ist befugt, zur Schluß prüfung angemeldete Schüler ausnahmsweise einer j gaben zur schriftlichen Bearbeitung.
2. Die Aufgaben find so zu bestimmen, daß sie
andern als der von ihnen besuchten Realschule zur I
in Art und Schwierigkeit die Klaffenaufgaben der
Prüfung zu überweisen. 2. Der Oberschulrath beraumt die Termine der
ersten Realklafle in keiner Weise überschreiten; sie
Prüfung an und bestimmt einen Kommissar als | dürfen aber nicht einer der bereits bearbeiteten Auf Vorsitzenden der Prüfungskommission. ; gaben so nahe stehen, daß ihre Bearbeitung aufhört, § 6. 1. Die Prüfungskommission besteht aus ! den Werth einer selbstständigen Leistung zu haben.
dem Kommissar des Oberschulraths
als Vorsitzen- *
3. Die Aufgaben für jeden einzelnen Gegenstand
den, dem Direktor der Realschule und den Lehrern
legt der Lehrer, welcher denselben in der obersten
der lehrplanmäßigen wiflenschaftlichen Unterrichts
Klasse vertritt, dem Direktor zur Genehmigung und
fächer der ersten Realklaste.
Sind die Prüflinge
Auswahl vor, und zwar für den deutschen Aufsatz
die Uebersetzungen
in zwei oder mehr Parallelabtheilungen unterrichtet
drei Themata,
worden, so find für jede einzelne Abtheilung die
Deutschen in
Lehrer dieser Abtheilung Mitglieder der Prüfungs
lische je drei Texte, für die mathematische Arbeit
kommission.
drei Gruppen von je vier Aufgaben.
für
aus dem
das Französische und in das Eng
2. Lehrer der ersten Klaffe, welche noch nicht fest
4. Der Direktor wählt aus den von ihm geneh
angestellt oder welche nebenamtlich an der Real
migten Vorschlägen die von den Schülern zu be
schule beschäftigt find, dürfen nur mit Bewilligung
arbeitenden Aufgaben.
des Oberschulraths bei der Prüfung mitwirken;
den Vorschlägen zu wühlen, andere Aufgaben oder
sie haben bei allen auf die Prüfung bezüglichen
Texte für Uebersetzungen zu bestimmen.
für die übrigen Fächer
statt aus
5. Es ist Pflicht des Direktors und der Lehrer,
Berathungen nur für die Fächer, in denen sie selbst
prüfen, eine beschließende,
Er ist befugt,
dafür
zu
sorgen,
daß
Aufgaben
die
die
für
aber und für die auf die Prüfung im Ganzen be
schriftliche Prüfung den Schülern erst beim Be
züglichen Fragen eine berathende Stimme;
aus
ginn
volle
ist
nahmsweise
können sie
vom Oberschulrath
jeder Arbeit zur Kenntniß kommen;
jede
vorherige Andeutung über
auch
dieselben
zu
Stimmberechtigung erhalten. Diejenigen Lehrer.welche
vermeiden.
in der ersten Klasse ausschließlich Religionsunter
Schlußprüfung dienstlich betheiligt find, über die
richt ertheilen, haben sich nur bei den die Schüler
mit derselben in Zusammenhang stehenden Vorgänge
ihrer Konfession betreffenden Abstimmungen zu be
die Pflicht der Amtsverschwiegenheit zu erfüllen.
theiligen. 3.
Ueberhaupt haben alle, welche bei der
8 9. 1. Die Prüflinge bearbeiten die Aufgaben
Diejenige
öffentliche
Korporation
in einem geeigneten Zimmer der Schule unter der
oder Stiftung, von welcher die Schule unterhalten
beständigen, durch den Direktor anzuordnenden Auf
wird, ist befugt, zur mündlichen Prüfung einen
sicht von Lehrern, welche in der ersten Klaffe wissen
Vertreter abzuordnen, welcher bei der im 8 11 be
schaftlichen Unterricht ertheilen.
Behörde,
zeichneten Prüfung Stimmrecht hat und das Pro
2. Der deutsche Aufsatz und die mathematische
tokoll über die mündliche Prüfung (§ 13, 3) sowie
Arbeit sind innerhalb je vier Stunden anzufertigen.
die Prüfungszeugnisse (g 14, 4) mit unterzeichnet.
Zur Anfertigung der Uebersetzung in das Fran-
in eine
zösische und der Uebersetzung in das Englische wer
Mit jener wird der
den ausschließlich der zum Diktiren der Aufgaben
§ 7.
1.
Die Schlußprüfung
schriftliche und eine mündliche.
zerfällt
Anfang gemacht.
erforderlichen Zeit je zwei Stunden bestimmt.
2. Gegenstände der schriftlichen Prüfung sind:
3. Keine Arbeitszeit (vgl. Nr. 1
1) ein deutscher Aufsatz über ein in dem Ge
durch eine Pause unterbrochen werden.
dankenkreise deS Schülers liegende« Thema; 2) eine Uebersetzung aus dem Deutschen in das
Französische; 3) eine Uebersetzung aus dem Deutschen in das
Englische;
4) vier Aufgaben aus den in der Schule behan delten Gebieten der Mathematik (vgl. § 3, 6). 3. Die mündliche Prüfung erstreckt sich auf die
4.
Andere Hülfsmittel in
mitzubringen,
als
für
die
und 2) darf
da« Arbeitszimmer mathematische Arbeit
Logarithmentafeln, ist nicht erlaubt.
5. Wer seine Arbeit vollendet hat, hat sie dem
beaufsichtigenden Lehrer abzugeben und das Ar beitszimmer zu verlassen.
Wer nach Ablauf der
vorschriftsmäßigen Zeit seine Arbeit nicht vollendet hat, hat sie unvollendet abzugeben.
741
1894 (27. Nov.) Don den vollendeten wie von den unvollendeten
Arbeiten ist außer der Reinschrift da- etwa ange-
gedrückten Wunsch in mäßiger Zahl als Zuhörer
zugelaffen werden. 4. Mehr als zehn Schüler dürfen in der Regel
fertigte Konzept mit abzugeben. 6. Die Benutzung unerlaubter Hülfsmittel, Täusch ung oder Täuschung-versuch von Setten eines Prüf
nicht zugleich geprüft werden.
Sind mehr als zehn
zu prüfen, so find dieselben in zwei oder nach Er-
ling- wird mit Ausschluß von der Prüfung bestraft.
forderniß in mehrere Gruppen zu trennen.
Ueber jeden derartigen Fall hat der Direktor als
Prüfung jeder Gruppe ist gesondert vorzunehmen.
bald an den Oberfchulrath zu berichten. Auf diese Vorschriften hat der Direktor beim Beginn
der
Die
5. Der Vorsitzende bestimmt die Folge der Prüf ungsgegenstände
die jedem derselben zu wid
und
Er ist befugt, bei einzelnen Schülern
ersten schriftlichen Prüfungsarbeit die Schüler auf
mende Zeit.
merksam zu machen.
die Prüfung in einzelnen Fächern nach Befinden
§ 10. 1. Jede Arbeit wird von dem Lehrer des
Faches verbessert und beurtheilt, d. h. die sich fin
denden Fehler werden, mag an die Stelle des Unrichtigen das Richtige gesetzt
oder nicht,
werden
abzukürzen.
Eine Befreiung von der mündlichen
Prüfung findet nicht statt. 6. Die Schüler dürfen keine Bücher zur Prüfung
mitbringen.
nach ihrer Art und dem auf fie zu legenden Ge
7. In Betreff etwaiger Täuschungen oder Täusch-
wicht bezeichnet, und es wird über den Werth der
ungsversuche bei der mündlichen Prüfung gelten
Arbeit im Verhältniß zu den Prüfung-forderungen
die Bestimmungen deS g 9, 6.
(vgl. § 3) ein Urtheil abgegeben, welches schließlich in eines der vier Prädikate: sehr gut,
genügend,
nicht
genügend,
gut,
zusammenzu
8.
Zu
prüfen hat
in jedem Gegenstände der
Lehrer desselben in der ersten Klaffe.
Ist derselbe
nicht in der Lage, die Prüfung abzuhalten, so be ruft der Vorsitzende einen Stellvertreter. Der Vor
fassen ist.
2. Der Direktor hat die Arbeiten bei den Lehrern
sitzende ist befugt, Fragen an die Schüler zu richten und
der ersten Klaffe in Umlauf zu setzen, und darauf,
in einzelnen Fällen die Prüfung selbst zu übernehmen.
nebst dem Prüfungsprotokolle und den Texten für
9. Der Vorsitzende hat darüber zu wachen, daß
Uebersetzung in da- Französische und in das
in der Prüfung der Regel nach nur solche Fragen
die
Englische, rechtzeitig vor dem Tage der mündlichen
gestellt werden, welche ein fleißiger Schüler der ersten
Prüfung dem Kommiffar des OberschulrathS zuzu
Klaffe von durchschnittlicher Begabung ohne beson
stellen.
Am Rande der Texte für die Ueberfetz-
ungen find die den Schülern
Vokabeln
etwa angegebenen
oder sonstigen Erleichterungen
zu
be
dere Vorbereitung zu welche geeignet find,
beantworten
vermag,
und
nicht sowohl sein gedächtniß-
mäßiges Wiffen als sein Können hervortreten zu Auch ist dem Schüler bei der Prüfung Ge
zeichnen; diese Bezeichnung hat die Bedeutung, daß
lassen.
außerdem keine Erleichterungen den Schülern gewährt
legenheit zu geben, sich klar und zusammenhängend
worden find.
auszusprechen.
Der Kommiffar des Oberschulraths ist befugt,
10. Die Prüfung im Franzöfischen und Eng
die den Prüfungsarbeiten ertheilten Prädikate zu
lischen wird angeknüpft an die Uebersetzung von
Hiervon ist in dem Protokolle (vgl.
Abschnitten aus solchen fremdsprachlichen Schrift
beanstanden.
g 13) Kenntniß zu geben. g 11.
stellern, welche in der ersten Klasse gelesen werden
1. Die mündliche Prüfung wird in der
oder dazu geeignet sein würden.
Der Vorfitzende
Regel innerhalb der letzten sechs Wochen des Schul
ist befugt, die vorzulegenden Abschnitte au-zuwählen.
jahres abgehalten.
Die vorzulegenden Abschnitte dürfen in der Klasse
2. Der Vorsitzende der Prüfungskommission leitet
die Prüfung und die mit ihr verbundenen Ver
handlungen.
Für den Tag der mündlichen Prüfung
nicht gelesen worden sein.
Die an die Uebersetzung
anzuschließenden Fragen müssen insbesondere die Sicherheit der grammatischen und lexikalischen Kennt
find zur Einsichtnahme bereit zu halten: die während
nisse der Schüler erproben.
de- Aufenthalt- in der ersten Klaffe angefertigten
des franzöfischen Schriftstellers ist ihnen auch Ge
schriftlichen Arbeiten
legenheit zu geben, den Grad ihrer Fettigkeit im
und
Zeichnungen
und
die
Bei der Uebersetzung
während dieser Zeit ertheilten Zeugniffe derjenigen
mündlichen Gebrauch dieser Sprache auf den ihnen
Schüler, welche den schriftlichen Theil der Prüfung
zunächstliegenden Vorstellung-gebieten zu zeigen.
abgeleiftet haben.
11. Im Verlauf der mündlichen Prüfung find
3. Der mündlichen Prüfung haben alle wissen
schaftlichen
der Schule
anzuwohnen.
auf Vorschlag der Lehrer der betreffenden Fächer
In
durch die im g 6, 1 Genannten die Prädikate fest
dem Falle einer mehrtägigen Prüfung gilt diese
zustellen, welche jedem Geprüften in den einzelnen
Bestimmung nur für den ersten Tag.
Gegenständen aus Grund der mündlichen Prüfungs
Lehrer
Die Schul
kommission oder die Aufsichtsbehörde der Anstalt
leistungen zuzuettennen find.
ist vom Direktor dazu einzuladen. Außerdem können
befugt, gegen ein so festgestelltes Prädikat Einspruch
einzelne Personen (GemeinderarhSmitglieder, Geist
anzumelden und
liche, Lehrer u. A.) auf ihren dem Direktor aus
merken zu lassen.
im Protokoll
Der Vorsitzende ist
(vgl. g
13) ver
1894 (27. Nov.)
742
§ 12.1. Nach Beendigung der mündlichen Prüfung |
Am Anfänge dieses Protokolles ist zu vermerken,
findet eine Berathung der im § 6, 1 Genannten
daß der Direktor die Schüler auf die Vorschriften
(zutreffenden Falles auch des im g 6, 3 erwähnten
des g 9, 6 aufmerksam gemacht hat (vgl. g 9, 6
Abgeordneten) über daS Ergebniß der gesarnrnten
Abs. 2); am Schluß des Protokolles hat der Di
Die Ordnung, in welcher die ein
rektor entsprechenden Falles zu bezeugen, daß wäh
zelnen Fragen zur Erwägung und Beschlußfassung
rend des Verlaufes der schriftlichen Prüfung nichts
gebracht werden sollen,
vorgekommen ist, was darauf schließen ließe, daß
Prüfung statt.
bestimmt der Vorfitzende.
2. Bei der Entscheidung darüber, ob die Prüfung
der Fall deS g 9, 6 vorliege.
außer den einzelnen Leistungen
3. Protokoll über die mündliche Prüfung. Das
in der schriftlichen und mündlichen Prüfung auch
selbe hat zu enthalten: den Inhalt der vor dem
das Urtheil der im g 4, 4 erwähnten Konferenz
Eintritt in die mündliche Prüfung etwa abgehal
ist
bestanden ist,
über die Klaffenleistungen und über Aufmerksam
tenen Berathung der Prüfungskommission, die über
keit und Fleiß deS Schülers insbesondere im Reli
die Ergebnisse der mündlichen Prüfung gefällten
gionsunterricht in Betracht zu ziehen.
Urtheile und den Inhalt der Schlußberathung (vgl.
3. Die Prüfung ist als bestanden zu erachten, wenn das auf die Prüfungs-
und die Klaffen
5 12). g. 14. 1. Wer die Schlußprüfung bestanden hat,
leistungen (vgl. g 4, 4) gegründete Gesammturtheil
erhält ein Zeugniß.
in keinem obligatorischen Prüfungsgegenstande .nicht
Urtheil über das
Dasselbe muß enthalten: ein
sittliche Verhalten, die Aufmerk,
in
samkeit und den Fleiß des Schülers, Urtheile über
Berücksichtigung des von dem Schüler gewählten
die erworbenen Kenntnisse für jeden einzelnen Lehr
Berufs ist nicht zulässig.
gegenstand der ersten Klaffe, Urtheile über die auf
genügend"
lautet.
Eine Abweichung hiervon
ent
der Schule erworbenen Fertigkeiten, und schließlich
scheiden, ob und inwieweit sie .nicht genügende"
die Erklärung, daß die Prüfung bestanden sei. Ein
Leistungen in einem Prüfungsgegenstande durch die
Formular für die Zeugnisse ist dieser Prüfungs-
Leistungen des Schülers in einem anderen Prüfungs
ordnung beigefügt (Anlage C).*
Der Prüfungskommission steht es zu, zu
Sie hat in
2. Das aus dem Urtheile über die Prüfungs
zweifelhaften Fällen die Bestätigung des Oberschul
und über die Klaffenleistungen in jedem Gegenstände
unter Vorlage der Prüfungsverhandlungen
sich ergebende Gesammturtheil ist in eines der vier
gegenstande als ausgeglichen erachtet.
raths
img 10,1 bezeichneten Prädikate zusammenzufassen;
zu beantragen.
4. Bei allen Abstimmungen gibt im Falle der Stimmengleichheit die Stimme des Vorsitzenden den
3. Für die Fächer, in denen bei der mündlichen
Prüfung nicht geprüft worden ist, ist das auf Grund
Ausschlag. 5. Gegen den Beschluß über Zuerkennung oder
Verweigerung des Zeugnisses der Reife steht dem Vorsitzenden
dies Prädikat ist durch die Schrift hervorzuheben.
der Einsprache zu.
der Klaffenleistungen festgestellte Prädikat in das
Zeugniß aufzunehmen.
In
4. Die Entwürfe der auf Grund des gesummten
diesem Falle find die Prüfungsverhandlungen dem
Prüfungsergebnifles unter der Verantwortlicheit des
Oberschulrath zur Entscheidung einzureichen.
Direktors aufzustellenden Reifezeugnisse
das Recht
sind von
6. Nachdem die Berathung abgeschloffen und das
allen nach g 10, 1 Abs. 1 an der Prüfung bethei-
Protokoll von sämmtlichen an derselben Betheiligten
ligten Lehrern zu unterzeichnen, und nebst der gleichen
unterzeichnet ist, verkündet der Vorsitzende den Ge
Zahl von Blanketten an den Vorsitzenden der Prü
prüften das Gesammtergebniß der Prüfung.
fungskommission zur Unterschrift einzusenden.
Die
g 13. Ueber die gesammtcn Vorgänge der Prüfung
Blankette müssen den Namen und die Personalver-
ist ein Protokoll mit folgenden Abschnitten zu führen:
hältniffe der abgehenden Schüler und die Unterschrift
1.
Protokoll über die durch g 4, 4 bestimmte
des Direktors bereits enthalten.
Konferenz; dazu gehören als Beilagen die Meldungen
5. Falls der Direktor der Realschule mit dem
zur Prüfung (vgl. g 4, 3), das im g 4, 6 bezeichnete,
Vorsitz in der Prüfungskommission betraut war,
an den Oberschulrath eingereichte Verzeichniß und
find die Zeugnisse an den Oberschulrath zur Ab
zutreffenden Falles die Entscheidung desselben über
stempelung einzusenden.
die Annahme der Meldungen (vgl. g 4, 2).
6. Die Zeugnisse werden von sämmtlichen Mit
2. Protokoll über die schriftliche Prüfung (vgl.
gliedernder Prüfungskommission (zutreffenden Falles
In demselben ist zu verzeichnen, wann jede
auch von dem im g 6, 3 erwähnten Abgeordneten)
g 8).
einzelne schriftliche Arbeit begonnen ist, welche Lehrer die Aufsicht geführt haben, welche Schüler während
der Arbeitszeit und wann und wie lange sie das
unterzeichnet.
7.
Eingehändigt werden die Zeugnisse in der
Regel sämmtlichen Schülern gleichzeitig unter ge-
Zimmer zeitweilig verlassen haben, wann jeder seine
eigneter Ansprache durch
Arbeiten abgegeben hat; außerdem ist jedes Vor-
Versammlung der ganzen Schule oder ihrer oberen
kommniß zu verzeichnen, welches darauf schließen
Klaffen.
läßt, daß der Fall des g 9, 6 vorliege.
den Direktor
2. Die Anlagen find nicht abgedrnckt.
in einer
743
1894 (27. Nov.) § 15. Ob und welche Theile der Prüfungsarbeiten
3. Wenn fich aus den vorgelegten Zeugnissen er
und Prüfungsverhandlungen an den Oberschulrath
gibt, daß der Gesuchsteller bereits an einer Real
einzusenden find, bestimmt der Oberschulrath. § 16. 1. Wer eine Schlußprüfung einmal nicht
schule eine- andern deutschen Bundesstaats die Reife-
Prüfung ohne günstigen Erfolg abgelegt hat, so ist
bestanden hat, darf zur Wiederholung derselben,
der Oberschulrath verpflichtet, mit den Schulbehörden
mag er ferner eine Realschule besuchen oder nicht,
dieses Staats ins Benehmen darüber zu treten, ob
nicht öfter als zweimal zugelafien werden.
dortseitS noch etwa Bedenken gegen die Zulassung
2. Denjenigen Schülern, welche nach nicht be
standener
Schlußprüfung die Realschule verlaffen,
zu erheben find, welche aus den Zeugnissen nicht
hervorgehen.
wird ein gewöhnliches Abgang-zeugniß ausgestellt,
4. Wer früher die erste Klasse einer Realschule
in deffen Eingang das ungenügende Ergebniß der
besucht hat, darf zur Schlußprüfung erst dann zu
Prüfung zu erwähnen ist.
gelassen werden, wenn mit Ablauf deS Halbjahrs,
§ 17. Für die mit Oberrealllafien verbundenen
in welchem er fich meldet, diejenige Zeit verflossen
Realschulen gelten folgende besondere Bestimmungen:
ist, welche er bei regelmäßig fortgesetztem Schul
1. Die in 8 4, 5 vorgeschriebene Einsendung der
Meldungen an den Oberfchulrath kommt in Wegfall.
besuch auf der Schule hätte zubringen müssen, um
zur Schlußprüfung zugelaffen zu werden.
Hierbei
2. Bei der Anberaumung deS Sommertermins
bleibt bezüglich der Anrechnung des Besuchs der
für die Reifeprüfung an der Oberrealschule setzt
ersten Klaffe die Bedingung des 8 4, 2 in Kraft.
der Oberschulrath einen Termin für die mündliche Prüfung der Schüler der ersten Realklaffe an.
5. Für die Prüfung find die 88 3—16 maß
gebend. Für die schriftlichen Prüfungsarbeiten der
3. Den Dorfitz in der Prüfung-kommisfion führt
auswärtigen Prüflinge find andere Ausgaben zu
der Regel nach der Direktor als Kommissar des
stellen als für die aus der Schule hervorgehenden
Falls der Oberschulrach einen be
Prüflinge. Die mündliche Prüfung ist getrennt von
Oberschulraths.
sonderen Kommissar mit dem Borfitz in der Prü-
derjenigen der Schüler der Anstalt abzuhalten.
fungSkommisfion beauftragt, hat der Direktor recht
Zu der Prüfung in den im 8 7, 3 bezeichneten
zeitig vor der mündlichen Prüfung dem Kommissar
Gegenständen tritt die Prüfung in Naturbeschreibung.
ein Derzeichniß der Prüflinge, die im §4,4 bezeichnete
Die Anforderungen an die Prüfung-leistungen aus
Beurtheilung ihrer Klassenleistungen sowie die durch
nahmsweise zu ermäßigen ist der Oberfchulrath be
gesehenen und beurtheilten Prüfungsarbeiten zuzu
fugt. Das Protokoll über die Prüfung ist abgesondert
senden.
4. Die Einsendung der Prüfungsverhandlungen
von dem über die Schüler der Realschule zu führen.
(88 13, 15) ist nur dann erforderlich, wenn der
6. Da- in das Schlußzeugniß aufzunehmende
Dorfitzende gegen ein in der schriftlichen oder münd
Urtheil über da- fittliche Verhalten ist auf Grund
lichen Prüfung ertheiltes Prädikat (8 10, 2, Abs. 2,
der beigebrachten Nachweisungen (vgl. Nr. 1) und
8 11, 9) oder gegen einen Beschluß der PrüfungS-
unter Berufung aus dieselben abzufassen.
kommisfion (8 12, 5) Einspruch erhoben hat.
8 18.
1. Wer, ohne Schüler einer Realschule
zu sein, die an die Schlußprüfung derselben ge
7. Wird die Prüfung nicht bestanden, so bestimmt der Oberschulrath, ob und wann eine wiederholte Zulassung zur Prüfung statthaft ist.
knüpften Rechte erwerben will, hat unter Nachweisung
8. Die Prüfungsgebühren betragen vierzig Mark.
seines Bildungsganges und seines fittlichen Verhal
Sie find vor dem Beginn der schriftlichen Prüfung
tens das Gesuch um Zulassung zur Prüfung an den
an den Direttor der Schule, an welcher die Prü
Er wird von demselben,
fung stattfindet, zu entrichten. Bei günstigem Erfolg
sofern die Nachweisungen als ausreichend befunden
wird die Hälfte der Gebühren zurückerstattet. Aus
Oberschulrath zu richten.
einer
Realschule zur Prüfung überwiesen.
nahmsweise kann der Oberschulrath Ermäßigung
Angehörige eines deutschen Bundesstaates, welche
der Gebühren eintreten lassen; auch ist er befugt,
find,
ihren ständigen Wohnfitz nicht in Elsaß-Lothringen
über die Verwendung der Gebühren Bestimmung
haben, sowie Ausländer, können nur aus besonderen
zu treffen.
Gründen durch den Oberschulrath zur Schlußprüfung
zugelassen werden.
2. Das Gesuch um Zulassung zur Prüfung ist
8 19.
Die gegenwärtige Ordnung der Schluß
prüfung an den Realschulen tritt zum ersten Male in Kraft für die im Jahre 1895 stattfindenden
spätestens drei Monate vor dem Schluß des Schul-
Prüfungen.
Halbjahre- einzureichen, in welchem die Prüfung
Ordnung der Reifeprüfung an den Realschulen vom
stattfinden soll.
20. Juni 1883 außer Kraft.
Mit demselben Zeitpuntte tritt
die
744
1894 (27. Nov.) 27. November 1894.
Ordnung der Schlußprüfung an den Progymnafien.' A.-Bl. S. 281. 8 1. Zweck der Schlußprüfung ist, zu ermitteln, ob der Schüler dasjenige Maß der Schulbildung erlangt hat, welches Ziel des Progymnafiums ist. § 2. Schlußprüfungen werden an den dazu be rechtigten Anstalten in der Regel einmal im Jahre und zwar innerhalb des letzten Viertels des Schul jahres abgehalten. § 3. Um das Schlußzeugniß zu erwerben, mutz der Schüler in den einzelnen Lehrfächern den nach stehenden Forderungen entsprechen; dieselben bilden zugleich den Maßstab für die Beurtheilung der schriftlichen und mündlichen Leistungen in den jenigen Lehrfächern, welche Gegenstand der Schlußprüfung find (vgl. § 7): 1. Im Religionsunterricht muß der Schüler von den Quellen und dem Inhalt der Grundlehren seiner Religion, bezw. Konfession, Kenntniß er worben haben. 2. In der deutschen Sprache muß der Schüler ein in seinem Gedankenkreise liegendes Thema richtig aufzufasien und in logischer Ordnung ohne sprachliche Fehler zu bearbeiten int Stande sein. Beim mündlichen Gebrauch der deutschen Sprache hat er Geübtheit in sprachrichtiger und klarer Darstellung und richtige Auffafiung eines gelesenen Stückes nach Form und Inhalt zu be weisen. Ferner muß er mit der deutschen Grammatik im engeren Sinne, mit den Hauptdaten aus dem Leben der bedeutendsten Schriftsteller und mit ein zelnen Hauptwerken der deutschen Literatur be kannt sein. 3. In der lateinischen Sprache muß der Schüler im Stande sein, leichtere Reden des Cicero, sowie Stücke aus Livius und Virgil zu verstehen und zu übersetzen. Er muß in der lateinischen Grammatik fichere Kenntnisse besitzen und eine Uebersetzung aus dem Deutschen in das Lateinische ohne größere Fehler anfertigen können. 4. In der griechischen Sprache muß der Schüler int Stande sein, Stücke aus Lenophons Anabafis und Hellenika und aus Homers Odyssee zu verstehen und zu übersehen. Er muß in der griechischen Formenlehre und in den Hauptregeln der Syntax fichere Kenntnisse besitzen und eine Uebersetzung aus dem Deutschen in das Griechische ohne größere Fehler anfertigen können. 5. In der französischen S p r ach e muß der Schüler leichtere Abschnitte aus historischer und be1. (Mafien vom Staatssekretär .auf Grund deS § 16 Abs. 1 der D. deS Reichskanzlers d. 10. Juli 1873 zur Aus führung des S. v. 12. Febr. 1873, bett. daS UnterrichtStoefen/ — Diese Ordnung findet sinngemäß Anwendung auf die Prüfung an den Gymnasien nach Abschluß der Klasse Untersekunda, s. folgende B. d. 27. Nov. 1894.
schreibender Prosa mit richtiger Aussprache lesen und übersetzen können und im schriftlichen Gebrauch der französischen Sprache Sicherheit in der Formen lehre und in den Hauptregeln der Syntax be kunden. 6. In der Geschichte und Erdkunde muß der Schüler die wichtigsten Ereignisse aus der Ge schichte der bedeutendsten Kulturvölker des Alter thums und der Neuzeit, insbesondere aus der deut schen Geschichte kennen, soweit sie ihm aus dem Schulunterricht bekannt sein können, und über die Zeit und den Ort der Begebenheiten Auskunft zu geben wiffen. Er muß von den Grundlehren der mathematischen Erdkunde, von den wichtigsten to pischen Verhältnisten und der politischen Eintheilung der Erdoberfläche, insbesondere von Mittel-Europa, Kenntniß besitzen. 7. In der Mathematik hat der Schüler nach zuweisen. daß er in der Arithmetik bis zu den Gleichungen zweiten Grades mit einer Unbekannten einschließlich, in der Geometrie über Congruenz, Flächengleichheit und Aehnlichkeit ebner Figuren sichere Kenntnisie besitzt, und sich ausreichende Uebung in der Anwendung dieser Kenntnisie zur Lösung von einfachen Aufgaben erworben hat. 8. In der Naturlehre muß der Schüler mit den allgemeinen Eigenschaften der Körper und mit den einfachsten chemischen Erscheinungen, sowie mit den wichtigsten Sätzen über Wärme, Magnetismus und Elektrizität bekannt sein. § 4. 1. Zur Schlußprüfung werden durch den Direktor des Progymnafiums diejenigen Schüler zu gelassen, welche sich mindestens im zweiten Halbjahre des Lehrgangs der Klasie Untersekunda befinden. 2. Wenn ein Schüler der Untersekunda die An stalt wechselt, so entscheidet der Oberschulrath, nach Anhörung des Direktors und der Lehrer der Unter sekunda, ob ihm bei seiner Meldung zur Schluß prüfung das Halbjahr, in welches oder an dessen Schluß der Wechsel der Anstalt fällt, auf den Lehr gang der Untersekunda angerechnet werden darf. 3. DaS schriftliche Gesuch um Zulasiung zur Schlußprüfung hat der Schüler nebst einem von ihm selbst verfaßten deutschen Lebenslaufe an den Direktor einzureichen. Die Frist, bis zu welcher die Gesuche einzureichen sind, wird im Anfang jedes Schuljahres vom Oberschulrath bestimmt. 4. In einer Konferenz, welche von dem Direktor mit sämmtlichen Lehrern der Untersekunda zu halten ist, werden die Meldungen vorgelegt und, mit Be rücksichtigung der früher ertheilten Schulzeugnisse, Prädikate über die bisherigen Leistungen der zur Prüfung Gemeldeten für jedes Unterrichtsfach fest gestellt ; dabei ist insbesondere auch über Aufmerk-
745
1894 (27. Nov.) famteit und Fleiß des Schüler- im Religionsunter
Schüler ihrer Konfession betreffenden Abstimmungen
richt und über die Entwickelung seines Denk- und
zu betheiligen. 3. Diejenige öffentliche Behörde, Korporation
Urtheilsvermögens ein Urtheil abzugeben und der Wortlaut der Bemerkungen vorzuschlagen, welche
oder Stiftung, von welcher die Schule unterhalten
in
Ueberschriften
wird, ist befugt, zur mündlichen Prüfung einen
„Sittliches Verhalten", „Aufmerksamkeit und Fleiß"
Vertreter abzuordnen, welcher bei der im 8 H be
und „Fertigkeiten" ihre Stelle finden sollen.
zeichneten Prüfung Stimmrecht hat und das Pro
dem
Schlußzeugniß
unter
den
5. Tas Derzeichniß der Schüler, welche fich zur
tokoll über die mündliche Prüfung (8 13, 3) sowie
Prüfung gemeldet haben, nebst den Lebensläufen
die PrüfungSzeugniffe (8 14, 4) mit unterzeichnet.
hat der Direktor dem Oberschulrath an dem vom
Die
1.
8 7.
zerfällt
Schlußprüfung
in
eine
Mit jener wird
Oberschulrath bestimmten Termin einzureichen. In
schriftliche und eine mündliche.
diesem Derzeichniß find dem Namen jedes Schülers
der Anfang gemacht. 2. Gegenstände der schriftlichen Prüfung find:
folgende Angaben überfichtlich beizufügen: Geburt, Konfession (bezw.
ein deutscher Aussatz, je eine Uebersehung aus
Religion), Stand und Wohnort des Vaters, Dauer
dem Deutschen in daS Lateinische, in das Griechische
Tag
und
Ort
der
des Aufenthalts auf der Schule überhaupt und in
und in daS Französische und vier Aufgaben aus
der Untersekunda insbesondere (bei solchen Schülern,
den in der Schule behandelten Gebieten der Mathe
welche erst in die Untersekunda eingetreten find, An
gabe der Schule, welcher fie früher angehörten, und
matik. 3. Die mündliche Prüfung erstreckt fich auf die
lateinische,
der Dauer des Aufenthalts auf derselben), ferner
deutsche,
die in Nr. 4 geforderte Beurtheilung seitens der
Sprache,
Konferenz, schließlich die Bezeichnung des Berufs,
Mathematik.
die
griechische
Geschichte
und
französische
und Erdkunde
und
die
4. Die Prüfungskommission (8 6,1) ist befugt,
welchen der Schüler zu wählen beabsichtigt.
Wenn für einen Schüler bezüglich der Zulaflung
zutreffenden Falls die mündliche Prüfung auf vier
zur Prüfung eine Entscheidung des Oberschulraths
der oben genannten sieben Fächer zu beschränken.
beantragt wird (vgl. Nr. 2), so ist dies in dem
8 8. 1. Alle gleichzeitig die Prüfung ablegenden
Derzeichniß kenntlich zu machen, ebenso wenn fich
Schüler desselben Progymnafiums erhalten dieselben
unter den angemeldeten Schülern Söhne, Pflege
Aufgaben zur schriftlichen Bearbeitung.
söhne oder Pensionäre von Mitgliedern der Prüf
2. Die Aufgaben find so zu bestimmen, daß fie
in Art und Schwierigkeit die Klaffenaufgaben der
ungskommission (8 6, 1) befinden. § 5. 1. Der Oberschulrath ist befugt, zur Schluß.
Untersekunda
in
keiner Weise überschreiten;
aber nicht einer
fie
der bereit- bearbeiteten
Prüfung angemeldete Schüler ausnahmsweise einem
dürfen
andern als dem von ihnen besuchten Progymnafium
Aufgaben so nahe stehen, daß
zur Prüfung zu überweisen.
aufhört, den Werth einer selbstständigen Leistung
2. Der Oberschulrath beraumt die Termine der
ihre Bearbeitung
Prüfung an und bestimmt einen Kommiffar als
zu haben. 3. Die Aufgaben für jeden einzelnen Gegenstand
Vorsitzenden der Prüfungskommission.
legt der Lehrer, welcher denselben in der Unter
8 6. 1. Die Prüfungskommission besteht aus dem
sekunda vertritt, dem Direktor zur Genehmigung
Kommisiar des Oberschulraths als Vorsitzenden, dem
und Auswahl vor, und zwar für den deutschen
Direktor des Progymnafiums und den Lehrern der
Aussatz drei Themata, für die Uebersetzungen an
lehrplanmäßigen wisienschaftlichen Unterrichtsfächer
dern Deutschen in das Lateinische, in da- Griechische
der Untersekunda. Sind die Prüflinge in zwei oder
und in daS Französische je drei Texte, für die
mehr Parallelabtheilungen unterrichtet worden, so
mathematische Arbeit drei Gruppen von je vier
sind für jede einzelne Abtheilung die Lehrer dieser
Aufgaben.
Abtheilung Mitglieder der Prüfungskommission. 2. Lehrer der Untersekunda, welche noch nicht fest
4.
Der Direktor wählt auS den von ihm ge
nehmigten Vorschlägen die von den Schülern zu
angestellt oder welche nebenamtlich an dem Progym-
bearbeitenden Aufgaben.
nasium beschäftigt find, dürfen nur mit Bewilligung
den Vorschlägen zu wählen, andere Aufgaben oder
des Oberschulraths bei der Prüfung mitwirken; fie
Texte für Uebersetzungen zu bestimmen.
Er ist befugt, statt auS
haben bei allen aus die Prüfung bezüglichen Be
5. ES ist Pflicht deS Direktors und der Lehrer,
rathungen nur für die Fächer, in denen fie selbst
dafür zu sorgen, daß die Aufgaben für die schrift
prüfen, eine beschließende, für die übrigen Fächer
liche Prüfung den Schülern erst beim Beginn jeder
aber und für die auf die Prüfung im Ganzen
Arbeit zur Kenntniß kommen; auch ist jede vor
bezüglichen Fragen eine berathende Stimme, aus
herige
nahmsweise
können
Stimmberechtigung
fie
vom Oberschulrath volle
erhalten.
Diejenigen
Lehrer,
Andeutung über
dieselben
zu
vermeiden.
Ueberhaupt haben alle, welche bei der Schlußprüfung dienstlich betheiligt find, über die mit derselben
welche in der Untersekunda ausschließlich Religions
in Zusammenhang stehenden Vorgänge die Pflicht
unterricht ertheilen, haben fich nur bei
der Amtsverschwiegenheit zu erfüllen.
den die
746
1894 (27. Nov )
§ 9. 1. Die Prüflinge bearbeiten die Aufgaben I innerhalb der letzten sechs Wochen des Schuljahre
in einem geeigneten Zimmer der Schule unter der
beständigen, durch den Direktor anzuordnenden Auf
abgehalten. 2. Der Vorsitzende der Prüfungskommission leitet
sicht von Lehrern, welche in der Untersekunda wiffen-
die Prüfung und die mit ihr verbundenen Ver
schaftlichen Unterricht ertheilen.
handlungen. Für den Tag der mündlichen Prüfung
2. Der deutsche Aufsatz und die mathematische
find zur Einsichtnahme bereit zu halten: die wäh
Arbeit find innerhalb je vier Stunden anzufertigen.
rend des Aufenthalts in der Untersekunda ange
Zur Anfertigung der Uebersetzungen in das La
fertigten schriftlichen Arbeiten
und
die während
dieser Zeit ertheilten Zeugnifle derjenigen Schüler, teinische, in das Griechische und in das Französische werden ausschließlich der zum Diktiren der Auf- I welche den schriftlichen Theil der Prüfung abge
gaben erforderlichen Zeit je zwei Stunden bestimmt. 3. Keine Arbeitszeit (vgl. Nr. 1 und 2! darf 4. Bücher oder Hefte in das Arbeitszimmer mit
5. Wer seine Arbeit vollendet hat, hat sie dem
beaufsichtigenden Lehrer abzugeben und das Arbeits Wer nach Ablauf der vor seine
Arbeit nicht vollendet
Be
misfion oder die Aufsichtsbehörde der Anstalt ist vom
Direktor dazu einzuladen.
Außerdem können ein-
zelne Personen (Gemeinderathsmitglieder, Geistliche, Lehrer u. A.) auf ihren dem Direktor ausgedrückten
Wunsch in mäßiger Zahl als Zuhörer zugelassen
hat, hat sie unvollendet abzugeben.
Don den vollendeten wie von den unvollendeten Arbeiten ist außer der Reinschrift das etwa ange fertigte Konzept mit abzugeben.
werden. 4. Mehr als zehn Schüler dürfen in der Regel
nicht zugleich geprüft werden. Sind mehr als zehn
6. Die Benutzung unerlaubter Hülfsmittel, Täu schung oder Täuschungsversuch von Seiten
Falle einer mehrtägigen Prüfung gilt diese
stimmung nur für den ersten Tag. Die Schulkom-
zubringen ist den Prüflingen nicht erlaubt.
schriftsmäßigen Zeit
3. Der mündlichen Prüfung haben alle wissen»
schaftlichen Lehrer der Schule anzuwohnen. In dem
durch eine Pause unterbrochen werden.
zimmer zu verlaffen.
leistet haben
eines
Prüflings wird mit Ausschluß von der Prüfung
zu prüfen, so find dieselben in zwei oder nach Er-
forderniß in mehrere Gruppen zu
trennen.
Die
Prüfung jeder Gruppe ist gesondert vorzunehmen.
Ueber jeden derartigen Fall hat der Di
5. Der Vorsitzende bestimmt die Folge der Prü
rektor alsbald an den Oberschulrath zu berichten.
fungsgegenstände und die jedem derselben zu wid
Auf diese Vorschriften hat der Direktor beim Beginn
mende Zeit.
der ersten schriftlichen Prüfungsarbeit die Schüler
die Prüfung in einzelnen Fächern nach Befinden
bestraft.
aufmerksam zu machen.
abzukürzen.
§ 10. 1. Jede Arbeit wird von dem Lehrer des Faches verbesiert und beurtheilt, d. h. die sich fin
denden Fehler werden, mag an die Stelle des Un
Er ist befugt, bei einzelnen Schülern Eine Befreiung von der mündlichen
Prüfung findet nicht statt. 6. Die Schüler dürfen keine Bücher zur Prüfung
mitbringen.
richtigen das Richtige gesetzt werden oder nicht, nach
7. In Betreff etwaiger Täuschungen oder Täu
ihrer Art und dem auf fie zu legenden Gewicht
schungsversuche bei der mündlichen Prüfung gelten
bezeichnet, und es wird über den Werth der Arbeit
die Bestimmungen des § 9, 6.
im Verhältniß zu den Prüfungsforderungen (vgl.
8. Zu prüfen hat in jedem Gegenstände der Lehrer
§ 3) ein Urtheil abgegeben, welches schließlich in
desselben in der Untersekunda.
eines der vier Prädikate: sehr gut, gut, ge
in der Lage, die Prüfung abzuhalten, so beruft der
nügend, nichtgenügend, zusammenzufassen ist.
Vorsitzende einen Stellvertreter. Der Vorsitzende ist
2. Der Direktor hat die Arbeiten bei den Lehrern
befugt, Fragen an die Schüler zu richten und in
der Untersekunda in Umlauf zu sehen, und darauf,
einzelnen Fällen die Prüfung selbst zu übernehmen.
Ist derselbe nicht
nebst dem Prüfungsprotokolle und den Texten für
9. Der Vorsitzende hat darüber zu wachen, daß
die Uebersetzungen in das Lateinische, in daS Grie
in der Prüfung der Regel nach nur solche Fragen
chische und in das Französische rechtzeitig vor dem
gestellt werden, welche ein fleißiger Schüler
Tage der mündlichen Prüfung dem Kommissar des
Untersekunda von durchschnittlicher Begabung ohne
Oberschulraths zuzustellen.
Am Rande der Texte
besondere Vorbereitung zu
beantworten
der
vermag,
für die Uebersetzungen find die den Schülern etwa
und welche geeignet find, nicht sowohl sein gedächt-
angegebenen Vokabeln oder sonstigen Erleichterungen
nißmäßiges Wissen als sein Können hervortreten
zu bezeichnen; diese Bezeichnung hat die Bedeutung,
zu lasten.
daß außerdem keine Erleichterungen den Schülern
Gelegenheit zu geben, sich klar und zusammenhängend
gewährt worden find.
auszusprechen.
Der Kommiflar des Oberschulraths ist befugt,
10.
Auch ist dem Schüler bei der Prüfung
Die Prüfung im Lateinischen, Griechischen
die den Prüfungsarbeiten ertheilten Prädikate zu
und Französischen wird angeknüpft an die Ueber«
Hiervon ist in dem Protokolle (vgl.
setzung von Abschnitten aus solchen fremdsprachlichen
beanstanden.
§ 13) Kenntniß zu geben.
811. 1. Die mündliche Prüfung wird in der Regel
Schriftstellern, welche in der Untersekunda gelesen
werden oder dazu geeignet sein würden. Der Dor-
747
1894 (27. Nov.) fitzende ist befugt, die vorzulegenden Abschnitte auS-
1.
Protokoll über die durch 8 4, 4 bestimmte
zuwahlen. Die vorzulegenden Abschnitte dürfen in
Konferenz; dazu gehören als Beilagen die Meldungen
der Klasse nicht gelesen worden sein.
Die an die
zur Prüfung (vgl. 8 4, 3), das im § 4, 6 bezeich
Uebersetzung anzuschließenden Fragen müssen ins
nete, an den Oberschulrath eingereichte Derzeichniß
besondere
die
Sicherheit
der grammatischen und
und zutreffenden Falles die Entscheidung desselben
über die Annahme der Meldungen (8 4, 2);
lexikalischen Kenntnisse der Schüler erproben.
11. Im Verlauf der mündlichen Prüfung find
2. Protokoll über die schriftliche Prüfung (vgl.
auf Vorschlag der Lehrer der betreffenden Fächer
8 8). In demselben ist zu verzeichnen, wann jede
durch die im 8 6, 1 Genannten die Prädikate fest»
einzelne schriftliche Arbeü begonnen ist, welche Lehrer
zustellen, welche jedem Geprüften in den einzelnen
die Aufficht geführt haben, welche Schüler während
Gegenständen auf Grund der mündlichen Prüfungs
der Arbeitszeit und wann und wie lange fie das
leistungen zuzuerkennen find.
Der Vorfitzende ist
Zimmer zeitweilig verlassen haben, wann jeder seine
befugt, gegen ein so festgestelltes Prädikat Einspruch
Arbeiten abgegeben hat; außerdem ist jedes Dor-
anzumelden und im Protokoll (vgl. 8 13) vermerken
kommniß zu verzeichnen, welches darauf schließen
zu lasten.
läßt, daß der Fall deS 8 9, 6 vorliege.
8 12. 1. Nach Beendigung der mündlichen Prü
Am Anfänge dieses Protokolles ist zu vermerken,
Ge
daß der Direktor die Schüler auf die Vorschriften
nannten (zutreffenden Falles auch des im 8 6, 3
des 39,6 aufmerksam gemacht hat (vgl. 89, 6 Abs. 2);
fung findet eine Berathung der im 8 6, 1
erwähnten Abgeordneten) über das Ergebniß der ge
am Schluß des Protokolles hat der Direktor ent
lammten Prüfung statt. Die Ordnung, in welcher die
sprechenden Falle- zu bezeugen, daß während des
einzelnen Fragen zur Erwägung und Beschlußfaffung
Verlaufes der schriftlichen Prüfung nichts vorge
gebracht werden sollen, bestimmt der Vorfitzende: 2. Bei der Entscheidung darüber, ob die Prüfung
kommen ist, was darauf schließen ließe, daß der
Fall des 8 9, 6 vorliege.
bestanden ist, ist außer den einzelnen Leistungen
3. Protokoll über die mündliche Prüfung. Das
in der schriftlichen und mündlichen Prüfung auch
selbe hat zu enthalten: den Inhalt der vor dem
das Urtheil der im 8 4, 4 erwähnten Konferenz
Eintritt in die mündliche Prüfung etwa abgehal-
über die Klaffenleistungen und über Aufmerksam
tenen Berathung der Prüfungskommisfion, die über
keit und Fleiß des Schülers, insbesondere im Re
die Ergebnisse der mündlichen Prüfung gefällten Ur
ligionsunterricht, in Betracht zu ziehen.
theile und den Inhalt der Schlußberathung (vgl. 812).
3. Die Prüfung ist als bestanden zu erachten, wenn
8 14. 1. Wer die Schlußprüfung bestanden hat,
Dasselbe muß enthalten: ein
das auf die Prüfungs- und die Klaffenleistungen
erhält ein Zeugniß.
(vgl. 8 4, 4) gegründete Gesammturtheil in keinem
Urtheil über das sittliche Verhalten, die Aufmerk
»nicht genü
samkeit und den Fleiß des Schülers, Urtheile über
obligatorischen PrüfungSgegenstande
lautet. Eine Abweichung hiervon in Berück-
die erworbenen Kenntnisse für jeden einzelnen Lehr
sichtigung des von dem Schüler gewählten Berufs
gegenstand der Untersekunda, Urtheile über die auf
ist nicht zuläsfig.
der Schule erworbenen Ferttgketten, und schließlich
gend
Der Prüfungskommisfion steht es zu, zu ent
scheiden, ob
und
inwieweit
fie nicht
genügende
Leistungen in einem PrüfungSgegenstande durch die
Leistungen deS Schülers in einem anderen Prü
fungSgegenstande als ausgeglichen erachtet.
Sie hat
die Erklärung, daß die Prüfung bestanden sei. Ein Formular für die Zeugnisse ist dieser Prüfungs ordnung beigefügt (Anlage D.)8
2. Das aus dem Urtheile über die Prüfungs-
und über die Klaffenleistungen in jedem Gegenstände
in zweifelhaften Fällen die Bestätigung des Ober
fich ergebende Gesammturtheil ist in eines der vier
schulraths unter Vorlage der Prüfungsverhandlungen
im 8 10, 1 bezeichneten Prädikate zusammenzufassen;
zu beantragen.
dies Prädikat ist durch die Schrift hervorzuheben.
4. Bei allen Abstimmungen gibt im Falle der
3. Für die Fächer, in denen bei der mündlichen
Stimmengleichheit die Stimme des Vorfitzenden den
Prüfung nicht geprüft worden ist, ist das auf Grund
Ausschlag. 5. Gegen den Beschluß über Zuerkennung oder
der Klaffenleistungen festgestellte Prädikat in das Zeugniß aufzunehmen.
Verweigerung des ZeugniffeS der Reife steht dem
4. Die Entwürfe der auf Grund des gesammten
Dorfitzenden das Recht der Einsprache zu. In diesem
PrüfungSergebniffes unter der Verantwortlichkeit deS
Falle find die Prüfungsverhandlungen dem Ober
Direktors aufzustellenden Reifezengniffe find von
schulrath zur Entscheidung einzureichen.
allen nach 8 10, 1 Abs. 1 an der Prüfung bethei-
6. Nachdem die Berathung abgeschlossen und das
ligten Lehrern zu unterzeichnen, und nebst der gleichen
Protokoll von sämmtlichen an derselben Betheiligten
Zahl von Blanketten an den Vorsitzenden der Prü
unterzeichnet ist, verkündet der Vorfitzende den Ge
fungskommission zur Unterschrift einzusenden. Die
prüften daS Gesammtergebniß der Prüfung.
Blankette müssen den Namen und die Personalver-
8 13. Ueber die gesammten Vorgänge der Prüfung
ist ein Protokoll mit folgenden Abschnitten zu führen :
2. Nicht »-gedruckt.
748
1894 (27. Nov. - 29. Nov.)
hältnifle der abgehenden Schüler und die Unterschrift des Direktors bereits enthalten.
§ 15. Ob und welche Theile der Prüfungsarbeiten
und Prüfungsverhandlungen an den Oberschulrath
5. Falls der Direktor des Progymnafiums mit
einzusenden find, bestimmt der Oberschulrath.
in der Prüfnngskommisfion betraut
§ 16. 1. Wer eine Schlußprüfung einmal nicht
war, find die Zeugnisse an den Oberschulrath zur
bestanden hat, darf zur Wiederholung derselben,
dem Dorfitz
Abstempelung einzusenden.
mag er ferner ein Proghmnafium besuchen oder nicht,
6. Die Zeugnisse werden von sämmtlichen Mit gliedern derPrüfungSkommisfion (zutreffenden Falles
nicht öfter als zweimal zugelassen werden. 2.
Denjenigen Schülern, welche nach nicht be-
auch von dem int § 6, 3 erwähnten Abgeordneten | standener Schlußprüfung das Proghmnafium ver
unterzeichnet. 7.
lassen, wird ein gewöhnliches Abgangszeugniß aus
Eingehündigt werden
die Zeugnisse in der
Regel sämmtlichen Schülern gleichzeitig unter ge eigneter Ansprache durch den Direktor in einer Ver
sammlung
der ganzen
Schule oder ihrer oberen
Klassen.
gestellt, in dessen Eingang das ungenügende Ergebniß
der Prüfung zu erwähnen ist. §17. Die gegenwärtige Ordnung der Schlußprüfung
an den Proghmnafien tritt zum ersten Male in Kraft für die im Jahre 1895 stattfindenden Prüfungen.
27. November 1894. Verordnung des Staatssekretärs, betreffend die Prüfung an den Gymnasien nach Abschluß der Llaffe Untersekunda. A.-BI. 6. 287. Ich bestimme hierdurch, daß bei der Prüfung,
sonderen Kommissar mit dem Dorfitz in der Prüfungs
welche im Frühjahr 1890 an den Gymnasien zum
kommission beauftragt, hat der Direktor rechtzeitig
Zweck deS Nachweises der wissenschaftlichen Befähigung
vor der mündlichen Prüfung dem Kommissar ein
für den einjährig-freiwilligen Militärdienst nach
Derzeichniß der Prüflinge, die in § 4, 4 der Ord
Abschluß der Klasse Untersekunda eingerichtet wor
nung der Schlußprüfung an den
den ist, die Ordnung der Schlußprüfung an den
bezeichnete Beurtheilung ihrer Klassenleistungen, so
Proghmnafien vom 27. November 1894 sinngemäß
wie die durchgesehenen und beurtheilten Prüfungs
zur Anwendung kommt.
arbeiten zuzusenden.
Dabei ist Folgendes zu beachten:
Proghmnafien
4. Die Einsendung der Prüfungsverhandlungen
1. Die in § 4, 5 der bezeichneten Ordnung vor
geschriebene Einsendung der Meldungen
an den
(§§ 13, 15) ist nur dann erforderlich, wenn der Vorsitzende gegen ein in der schriftlichen oder münd
lichen Prüfung ertheiltes Prädikat (§ 10, 2 Abs.
Oberschulrath kommt in Wegfall. 2. Bei der Anberaumung deS Sommertermins für die Reifeprüfung an dem Gymnafium setzt der
Oberschulrath einen Termin für die mündliche Prüf ung der Untersekundaner deS Gymnasiums an. 3. Den Borfih in der Prüfungskommission führt
2, § 11, 9) oder gegen einen Beschluß der Prüfungs
kommission (§ 12, 5) Einspruch erhoben hat. 5. Wer die Prüfung bestanden hat,
erhält ein
Zeugniß nach dem in der Anlage E abgedruckten Formular.*
der Regel nach der Direktor als Kommissar des Oberschulraths. Falls der Oberschulrath einen be
1. Nicht abgedruckt.
29. Novrmber 1894. Sestimmlttlgen, betreffend die Herstellung einer Äonkursstatistik. C.°Bl. S. 458. Der Bundesrath hat in seiner Sitzung vom 29.
§ 2.
Die Zählkarte für ein Konkursverfahren
nachstehende Bestimmungen, be
bis zum Beschluß über die Eröffnung (nach Muster
treffend die Herstellung einer Konkursstatistik, be
A) ist auszufüllen, wenn der Antrag auf Eröff
November d. I.
nung des Konkursverfahrens zurückgenommen oder
schlossen:
§ 1. Die Herstellung einer Konkurs-Statistik er
wenn durch rechtskräftigen Beschluß die Zulassung
folgt durch Ausfüllung von Zählkarten nach den
des Antrags versagt, der Antrag abgewiesen oder
anliegenden Mustern A und B.1
daö Konkursverfahren eröffnet ist.
Landes-
§ 3. Die Zählkarte für ein eröffnetes Konkurs
Justizverwaltungen durch das Kaiserliche Statistische
verfahren bis zur Aufhebung oder Einstellung (nach
Amt nach Maßgabe des Bedarfs unentgeltlich ge-
Muster B) ist auSzufüllen, wenn das Konkursver
Die Zählkartenformulare
werden den
liefert.________ 1. Die Muster sind nicht abgedruckt.
fahren durch rechtskräftigen Beschluß aufgehoben oder eingestellt ist.
1894 (11. Dez. - 16. Dez.)
749
Im Falle einer NachtragSvertheilung oder der Wiederaufnahme eines Konkursverfahrens ist eine
neue Zählkarte nicht auszufüllen.
.Amtsgericht zu..............Landgerichtsbezirk.............. *
.Zählkarten (.... Stück Muster A............. Stück
§ 4. Jede Zählkarte ist oben links mit dem Akten zeichen zu versehen.
Muster B) für das ....*' Kalendervierteljahr 18.. / Das Sammelpacket erhält die Aufschrift:
Die Zählkarten nach Muster A und B erhalten besondere laufende Nummern für das Kalenderjahr;
die Nummer ist oben rechts zu vermerken.
„Konkurs - Statistik." ..... Zählkarten des Landgerichtsbezirks..................... für das ... .te Kalendervierteljahr 18....
8 5. Die in einem Kalendervierteljahr auSgefüllten Zählkarten find nach Landgerichtsbezirken
zu sammeln und spätestens bi« zum Schlufie des auf das Vierteljahr folgenden Monats dem Kaiser lichen Statistischen Amt, Berlin W., Lützowufer 6
bis 8, einzusenden.*
Sie find nach Amtsgerichts
bezirken gesondert und nach den Arten der Zähl karten und den laufenden Nummern geordnet zu verpacken; jedes
einzelne Packet
ist mit der Auf
schrift zu versehen: 2. eine Vfg.
9tin.
XIX 6. 908) bestimmt:
vierteljahres eine Zählkarte nicht auszufüllen, so
ist eine Fehlanzeige zu erstatten und auf dem im Abs. 1, 2 bezeichneten Wege dem Kaiserlichen Sta tistischen Amt einzusenden.
8 6. Die Landesregierungen werden die Justiz behörden anweisen, Rückfragen, welche das Kaiser-
liche Statistische Amt in Betreff der Zählkarten oder ihres Inhalts unmittelbar an dieselben richtet,
d.
13. Dez
18M
(Jnst.Samml.
.Die Ausfüllung der Zählkarten
liegt bet Gerichtsschreiberei ob. auSgefüllteu Zählkarten
........... Einzelpackete."
War bei einem Gericht innerhalb eines Kalender-
find
Die in einem Vierteljahr
den LandgerichtSpräfibenten,
durch welche bie Sammlung unb ch^nfeubuug sowie bie Er»
lebigung etwaiger Rückfragen (§ 6 bet Bestimmungen) erfolgt,
innerhalb bet ersten zehn Lage beS auf baS Vierteljahr fol-
ungesäumt zu erledigen.
Die Einsendung der Zählkarten an das
8 7.
Kaiserliche Statistische Amt
(8 5), sowie der im
8 6 bezeichnete Schriftwechsel erfolgt unter der Be
zeichnung . Reich-dienstsache E portofrei. 8 8. Die vorstehenden Bestimmungen treten mit
dem 1. Januar 1895 in Kraft.
genben RllonatS dorznlegen/
11. Dezember 1894. Verordnung des Statthalters, betreffend Abänderung der Ausführungs-Verordnung vom 19. September 1890 ;u dem Neichsgrfehe über die Invalidität-- und Altersoerstcherung (Central- und Vesirbs-Amtsblatt Leite 295).' A.-Bl. S. 289.
Vom 1. Januar 1895 ab wird ein Schiedsge
richt errichtet: für l.
2. für die Kreise Colmar und Gebweiler,
sowie
für die Kantone KayserSberg und Schnierlach
den Kreis Schlettstadt und die Kantone
RappoltSweiler und Markirch mit dem Sitze
mit dem Eitze in Colmar,
3. für den Stadt-
und Landkreis Metz,
sowie
für den Kreis Bolchen mit dem Sitze in Metz.
in Schlettstadt, 1. Erlassen .auf Grunb bei $ 70 S. über bie Jnvalibi-
Die für die genannten Kreise und Kantone zur
Die B. v.
Zeit bestehenden Schiedsgerichte find von dem gleichen
täil» unb Altersversicherung d. 22. Juni 1889/
19. Sept. 1890 hat bereits burch V. d. 14. Juli 1893 unb
Tage ab aufgehoben.
24. Febr. 1894 wesentliche Aenberungen erfahren.
16. Dezember 1894. Ordnung der Lehraufgaben und der VertheUung der Lehrstunden an den Gymnasien
und Progymnasten. «.-Bl. 1895. S. 2. Nachdem durch die Ordnung der Lehrausgaben
die Lehraufgaben und die Bertheilung der Lehr
und der Bertheilung der Lehrstunden an den Ober-
stunden an den Gymnasien und Progymnasten hier
realschulen
und Realschulen vom 2. Juni 1894
die 88 2, 4, 5 und 6 der Ordnung der Lehrauf gaben der höheren Schulen und der Bertheilung
der Lehrstunden vom 20. Juni
1883 abgeändert
worden find, werden auch die 68 1 und 3 der letzt
genannten Ordnung abgeändert und aus Grund der
mit geordnet, wie folgt:
I. Lehrauf-aben. 1. Deligisnülluterricht.
A. Christlicher Religionsunterricht, a) Für Schüler bet katholischen Konfession.
höheren
In den unteren Klaffen werden die Biblische Ge
Schulen in Elsaß-Lothringen vom 20. Juni 1883
schichte des Alten und besonder« deS Neuen Testa-
88
17
und 6
de« Regulativs
für
die
1894 (16. Dez.)
750
menteS und der Katechismus mit den nothwendigsten : Formenlehre und der Satzbildung zu.
Die schrift
zur Erläuterung dienenden Stellen aus der Hei- j lichen Uebungen sind das Diktat, Satzbildungen, ligen Schrift und der Tradition behandelt; die I Aufzeichnungen aus dem Gedächtniß und demnächst Erklärung des Kirchenjahres wird begonnen und
kleinere Aufsätze
im Anschluß
Inhalts.
daran
werden
einige
bedeutendere
Kirchenlieder eingeprägt.
erzählenden
Die Aufgaben
zu
oder
beschreibenden
deutschen Aufsätzen
werden auf allen Klaffenstufen vor der Bearbeitung
In den mittleren Klaffen wird die Katechismus lehre erweitert, das Kirchenjahr und seine Evan
genau durchgesprochen.
Die Lektüre wird in den
unteren Klaffen unter Berücksichtigung der Lehr
gelien eingehender erklärt und die Einführung in
aufgabe in den übrigen Unterrichtsfächern auSge-
den Hauptinhalt der Heiligen Schrift begonnen.
wählt; Gedichte werden in mäßiger Zahl und be
In den oberen Klaffen werden die Hauptpunkte
stimmter Auswahl eingeprägt.
der Glaubens- und Sittenlehre wiffenschaftlich und
In den mittleren Klaffen erstrecken sich die Auf
systematisch erläutert; die Heilige Schrift wird an
satzübungen sowie die Disponirübungen außer auf
der Hand der Tradition ausführlicher behandelt,
erzählende
namentlich werden Abschnitte aus dem Neuen Testa
der Regel aus dem durch die Lektüre und den Ge
ment in der Urschrift gelesen; endlich erstreckt sich
schichtsunterricht zugeführten Stoff gewählt werden,
der Unterricht auf die Hauptepochen der Kirchen
gelegentlich auch auf Themata allgemeinen Inhalts.
geschichte und ihre hervorragenden Träger, insbe
Gegenstand der Lektüre find außer prosaischen Lese
sondere auf das Leben großer Heiligen.
stücken vorzugsweise kleinere erzählende Dichtungen,
demnächst leicht verständliche Dramen.
b) Für Schüler der evangelischen Konfession.
In den unteren Klaffen
und beschreibende Themata, welche in
werden die Biblische
Geschichte des Alten und besonders des Neuen Testa
ments und der Katechismus mit den nothwendigsten zur Erläuterung dienenden Stellen aus der Hei
ligen Schrift behandelt; im Anschluß an die Er klärung des Kirchenjahres werden einige bedeuten
Die Be
sprechung (bezw. die Einprägung und der Vortrag)
der ausgewählten Stücke wird mit der Belehrung
über die hauptsächlichsten Kunstformen der Dichtung und der Prosa, sowie über die Hauptdaten aus dem Leben der bedeutendsten Schriftsteller verbunden.
In den oberen Klaffen tritt die Lektüre klassischer
Werke der deutschen Literatur zu der deS Lesebuches
dere Kirchenlieder eingeprägt. In den mittleren Klaffen wird die Katechismus
hinzu; im Anschluß an die Lektüre wird die Be
lehre erweitert, und der Schüler in die Kenntniß
kanntschaft mit den Hauptabschnitten des Entwickel
der Heiligen Schrift und ihrer einzelnen Bestand
ungsganges der deutschen Literatur und mit deren
theile eingeführt.
wichtigsten Vertretern vermittelt. Die Aufsatzübungen,
In den oberen Klaffen wird die Heilige Schrift
deren wesentliches Ziel denkrichtige Anordnung und
ausführlicher behandelt, namentlich werden Abschnitte
stilistische Abrundung ist, werden der Regel nach an
aus dem Neuen Testament in der Urschrift gelesen
den durchgenommenen Unterrichtsstoff angeschloffen.
und im Anschluß daran die Hauptpunkte der Glau
Neben diesen schriftlichenUebungen her gehen Uebungen
bens- und Sittenlehre erläutert; endlich erstreckt sich
der Schüler im mündlichen Vortrag nach eigener
der Unterricht auf die Hauptepochen der Kirchen
Ausarbeitung, vorzugsweise über Gegenstände der
geschichte und ihre hervorragenden Träger.
Geschichte und Literaturgeschichte.
3. Lateinische Sprache.
B. Israel irischer Religionsunterricht. werden die Biblische
Der grammatische Unterricht, von dessen Beginn
Geschichte bis zur Zerstörung des ersten Tempels
ab der Schüler an prosodisch richtige Aussprache
In den unteren Klaffen
und der Katechismus behandelt; die täglichen Ge
des Lateinischen gewöhnt wird, strebt Sicherheit in
bete werden gelesen und erklärt.
der lateinischen Formenlehre und Syntax an und
In den mittleren Klaffen wird die Katechismus
erreicht im Wesentlichen mit der Untersekunda seinen
lehre erweitert, Abschnitte aus dem Pentateuch, den
Abschluß. Zur Befestigung der grammatischen Kennt-
Propheten und den Psalmen werden im Urtext ge
niffe und zur Aneignung des häufigst vorkommen
und die Einführung in das
den Wortschatzes dienen, von der Quarta ab und
lesen und übersetzt,
in den mittleren Klassen im Anschluß an die Lek
traditionelle Gesetz begonnen. In den oberen Klaffen wird die Heilige Schrift
türe, schriftliche und mündliche Uebungen im Ueber-
ausführlicher behandelt, namentlich werden schwie
setzen aus dem Deutschen in das Lateinische und
rigere Abschnitte derselben im Anschluß an
umgekehrt.
das
traditionelle Gesetz erläutert.
In den oberen Klaffen wird der Schüler durch schriftliche und mündliche Uebungen angeleitet, die
2. Deutsche Sprache.
lateinische Sprache innerhalb des durch die Lektüre
Den unteren Klaffen fällt, im Anschluß an die Besprechung der gelesenen Stücke aus dem Lese buche,
die Einübung der wichtigsten Gesetze
der
zugeführten Gedankenkreises zu Uebersetzungen mit
einiger Gewandtheit zu verwenden; dabei wird die
Beschränkung des lateinischen Ausdruckes aus die
1894 (16. Dez.) einem einzelnen Prosaiker der klasfischen Periode eigenthümliche
Schreibweise nicht zur Bedingung
751
unter den Prosaikern auf Lenophon, Herodot, De mosthenes und Platon.
gemacht. Auf die Extemporale-Leistungen darf nicht das Hauptgewicht bei Beurtheilung der Sprach-
kenntniß des Schülers gelegt werden.
5. UranjSfische Sprache.
Vom Beginn des Unterrichts ab
wird auf die
Gewöhnung von Ohr und Zunge des Schülers zu
Die Lektüre erstrebt nicht nur ein grammatisch
schneller Auffaffung und richtiger Wiedergabe des
genaues Verständniß des Wortlautes und eine ge
Franzöfischen Gewicht gelegt; zu diesem Zweck wer
wandte
deutsche
Übersetzung,
sondern
auch
eine
Werthschatzung des Inhaltes von solchen Schrift stellern
aus
der Zeit von Sulla bis Augustus,
den insbesondere auch Sprechübungen gepflegt. Da
bei wird vorzugsweise die Anschauungsmethode ver wendet,
um zunächst den Wortschatz, welcher im
welche nicht speziell technische Gegenstände behandeln;
Vorstellungskreise des Schülers liegt, einzuprägen.
bei der Lektüre historischer Schriften wird darauf
In dem Maße, als es die Fortschritte des Schülers
Bedacht genommen, daß die dargestellten Perioden
in der lateinischen Sprache auf den höheren Klaffen
in ihrem geschichtlichen Zusammenhang dem Schüler
stufen gestatteg, wird,
zum Derständniß kommen.
das Lateinische gewonnenen Grundlagen, die Kennt
Als Hauptvertreter der
im Anschluß an die durch
oben genannten Zeit gelten für die prosaische Lek
niß des franzöfischen Wortschatzes
türe der Quarta Cornelius Nepos, der Tertia Cäsar,
und erweitert.
ficherer gemacht
für die der Sekunda Livius, Sallust und Cicero
Der grammatische Unterricht wird auf die noth
in seinen leichteren Reden, für die der Prima Cicero
wendigste Ueberficht beschränkt; die Elemente der
in seinen schwierigeren Reden und in seinen philo
Formenlehre fallen vorzugsweise den unteren, die
sophischen Schriften; in der Prima wird außer
elementare Syntax den mittleren Klaffen zu; durch
Schriften der klasfischen Prosa auch eine Auswahl
mündliche und schriftliche Uebungen wird die Sicher
aus Tacitus gelesen. Hauptwerke für die poetische
heit in der Anwendung der grammatischen Kennt
Lektüre
find
in
der Tertia
die Metamorphosen
nisse gefördert.
Ovids, in der Sekunda die Aeneide Vergils, in der
In den mittleren und oberen Klaffen werden
Prima die Dichtungen des Horaz mit Ausschluß
prosaische unb poetische Schriften von nicht erheb
der schwierigeren unter den Satiren und Episteln.
licher Schwierigkeit gelesen und übersetzt. Bei der Er
klärung und Erläuterung derselben wird die deutsche
4. Griechische Sprache.
Sprache je länger je weniger zu Hülfe genommen,
Die durch den Unterricht in der lateinischen Gram matik erworbenen Kenntniffe werden für den Unter
richt
in
der
griechischen Grammatik
möglich verwerthet.
soweit
als
Derselbe beschränkt fich auf die
Aneignung ficherer Kenntniffe in der attischen For
damit der Schüler allmählich fich gewöhne, inner halb des durch die Lektüre ihm zugeführten Ge dankenkreises das in französischer Sprache Gehörte
aufzufaffen und selbst fich in dieser Sprache aus
zudrücken.
menlehre und in den Hauptlehren der Syntax und 6. Hebräische Sprache. (Fakultativ.)
erreicht der Hauptsache nach seinen Abschluß in der
Untersekunda; die Vermittlung weitergehender gram matischer Kenntnisse, namentlich der Formenlehre deS epischen Dialektes, erfolgt im Anschluß an die
Lektüre.
Im Hinblick auf diese wird der einzu
prägende Wortschatz ausgewählt.
Die Aufgabe deS fakultativen hebräischen Unter
richts ist die feste Aneignung der Elemente der Formenlehre zum Zweck der Lektüre leichter Ab
schnitte aus dem Alten Testament. 7. Englische Sprache. (Fakultativ.)
In der Tertia
und Untersekunda dienen schriftliche Uebungen dazu,
Neben richtiger Aussprache und Geläufigkeit im
durch Befestigung der grammatischen Kenntniffe und
Lesen, sowie neben der Aneignung eines im Bor-
des Wortschatzes das sichere Verständniß der griechi
stellungSkreise deS Schülers liegenden Wortschatzes
Für die Extem
erstrebt der Unterricht auf dem Gebiet der Gram
porale-Leistungen gilt das in Nr. 3 Abs. 2 über
matik Sicherheit in den Elementen der Formen
schen Schriftsteller zu erleichtern.
lehre und Syntax.
diese Uebungen Bemerkte. Die Lektüre wird aus der klasfischen prosaischen
und poetischen Literatur so ausgewählt, daß fie
geeignet ist, einen bleibenden
Eindruck von dem
Werthe der griechischen Literatur
und von ihrem
Mündliche und gelegentlich auch
schriftliche Uebungen
dienen
grammatischen Kenntniffe.
zur Befestigung der
Die Lektüre besteht in
leichterer Prosa, besonders historischer und beschrei bender, und in leichten poetischen Stücken.
Einfluß auf die Entwickelung der modernen Lite-
8. Geschichte.
Bei der Lektüre histo
Der Geschichtsunterricht wird in der Sexta und
rischer Schriften wird darauf Bedacht genommen,
Quinta vorbereitet, unter Benutzung deS im Lese
daß die dargestellten Perioden in ihrem geschicht
buch gebotenen Stoffes, durch die Mittheilung von
lichen Zusammenhang dem Schüler zum Verständ
Sagen
raturen hervorzubringen.
niß kommen.
Die Lektüre erstreckt fich jedenfalls
unter den Dichtern
auf Homer
und Sophokles,
aus
dem
klasfischen
Alterthum
und
der
deutschen Vorzeit, sowie von abgerundeten Geschichts
bildern.
1894(16. Dez.)
752
Unter- und Obertertia wird te
Die Zahl der Lehrsätze wird auf das Nothwen
Geschichte der Griechen und Römer und die deutsck
digste beschränkt, Gewandtheit in ihrer Anwendung
In Quarta, Geschichte
des
der Neuzeit t
Mittelalters und
als das Hauptziel angesehen.
Für solche Schüler der Prima,
chronologischem Zusammenhang behandelt. In Untersekunda und den oberen Klassen wiv
welche ein be
sonderes Jntereffe an mathematisch-naturwiffenschaft-
der Lehrstoff der mittleren Stufe erweitert und i
lichen Gegenständen haben, können in fakultativen
ausführliche
Unterrichtsstunden die Elemente der sphärischen Tri
dargestellt, insbesondere wird die deutsche Geschich:
gonometrie und der analytischen Geometrie der Ebene,
seinem ursächlichen
Zusammenhang
der Neuzeit eingehender behandelt.
sowie namentlich
Die Darstellung der epochemachenden Ereignir
der Weltgeschichte, insbesondere aus der GeschiH der wichtigsten
neueren
Kulturvölker,
wird
a
paffender Stelle eingeflochten. Die Einprägung chron-
logischer Daten wird auf die Hauptthatsachen bschränkt; der Schauplatz der historischen Begebep
heiten wird im Geschichtsunterricht auf allen Klaffen stufen gebührend berücksichtigt.
die
deskriptive Geometrie (vgl.
Nr. 12) gelehrt werden.
11
paturdeschreidun- und Naturlehre.
Der Unterricht in der Botanik erstrebt, von der
Beschreibung einzelner Pflanzen ausgehend, Kennt niß des natürlichen Systems.
Der Unterricht in der Zoologie erstrebt Kenntniß der wichtigeren Ordnungen der Wirbelthiere und
einzelner Vertreter aus
9. Erdkunde.
den übrigen Typen
des
Thierreichs, sowie einige Kenntniß vom Bau des
In den unteren Klaffen bildet den Mittelpum
menschlichen Körpers.
deS Unterrichts die geographische Beschreibung Elsai-
Ziel des naturbeschreibenden Unterrichts ist nicht
be
sowohl gedächtnißmäßige Aneignung eines umfang
Lothringens und des übrigen Deutschlands;
natürlichen und staatlichen Derhältnisie Europa
reichen Materials, als vielmehr die Entwickelung
und der übrigen Erdtheile werden kürzer behände!.
der Beobachtungsfähigkeit des Schülers an der Hand
In den mittleren Klaffen wird der Lehrstoff bc unteren Stufe befestigt und erweitert;
namentlü
geeigneter Anschauungsmittel. Der Unterricht in der Naturlehre behandelt in
werden die außerdeutschen Länder Europas und b
einem propädeutischen Kursus
fremden Erdtheile ausführlicher dargestellt.
Klaffen die wichtigsten Mineralien und Krystall
in
den
mittleren
Den oberen Klaffen fallen übersichtliche Wiede-
formen, die wichtigsten chemische!! und physikalischen
Holungen des gesammten erdkundlichen Lehrstoffs
Erscheinungen im Anschluß an die Beobachtungen
zu, die von Zeit zu Zeit in den Geschichtsunte-
des alltäglichen Lebens und an einfache Versuche,
richt einzuflechten find; dabei werden die physische
endlich die Lehre von den allgemeinen Eigenschaften
Derhältniffe der Erdräume besonders betont.
der Körper und die wichtigsten Sätze aus der Lehre
Die elementaren Lehren der mathematischen Ge-
von der Wärme und der Elektrizität.
graphie, welche zum Verständniß der im geogr«-
In den oberen Klaffen folgt eine ausführlichere
phischen Unterricht gebrauchten Anschauungsmitü
Behandlung des Gesammtgebietes der Physik; die
erforderlich find, werden in den unteren und mit-
wichtigsten Gesetze der Physik werden in mehr ma
leren Klaffen angeschloflen; der Grundlehren
über die Darstelluy
der mathematischen
Geograph
thematischer Behandlung erläutert unter besonderer Berücksichtigung der Mechanik und der Optik. Die
Grundlehren der mathematischen Geographie werden
in den oberen Klaffen vgl. Nr. 11.
in übersichtlicher Darstellung angeschloffen.
10. Rechne» und Mathematik. In den drei unteren Klaffen ist das Ziel bi Rechenunterrichts, welcher namentlich auch das Kop
12. Zeichnen. Der Zeichenunterricht
in
den
unteren
Klaffen
rechnen gebührend berücksichtigen muß, Sicherhc
erstrebt Geübtheit des Blickes und Augenmaßes sowie
im Rechnen mit bestimmten Zahlen, sowie in seine
Sicherheit der Hand durch Zeichnen ebener, gerad
Anwendung auf die gewöhnlichen Verhältniffe bi
liniger und krummliniger Gebilde nach Vorzeichnung
des Lehrers an der Schultafel und nach gedruckten
bürgerlichen Leben-. dc
Wandtafeln oder sonstigen Vorlagen; in der Quarta
Quarta, beschränkt sich aber in dieser Klasse ar
wird auch das Zeichnen einfacher Körper und Ge-
die Anfangsgründe. Er umfaßt sodann in den mit-
räthe nach der Natur im Umriß geübt.
Der
mathematische
Unterricht
beginnt
in
leren Klaffen die allgemeine Arithmetik bis zu de
Der fakultative Zeichenunterricht in den mittleren
Gleichungen zweiten Grades mit einer Unbekannte
und oberen Klassen folgt im Wesentlichen dem Lehr
einschließlich und die Lehre von der Kongruen.
plan der Realschulen (vgl. Nr. 10 der Ordnung
Flächengleichheit und Aehnlichkeit ebener Figure.
der Lehraufgaben u. s. w. an den Oberrealschulen
In den oberen Klaffen behandelt der mathemn
und Realschulen vom 2. Juni 1894). Die Elemente
tische Unterricht die Arithmetik bis zu dem bim
der deskriptiven Geometrie können in der Prima
mischen Lehrsatz einschließlich,
im Zeichenunterricht gelehrt werden, wenn der Lehrer
die ebene Trigon»
metrie und die körperliche Geometrie.
durch besondere Studien dafür vorgebildet ist.
1894 (16. Dez.)
753
übungen zu den Ordnungs- und Freiübungen hinzu;
13. tarnen.
Zweck des Turnunterrichts ist, unter Ausschluß
von den Geräthen kommen für die drei unteren
der auf Schaustellung berechneten oder gefährlichen
Klaffen hauptsächlich Freispringel, Bock, wagerechte
Uebungen, die Körperkraft methodisch zu entwickeln
und schräge Leiter und Barren, für die mittleren
und den Sinn für körperliche Gewandtheit zu wecken
Klaffen außerdem das Beck in Betracht.
und rege zu erhalten. Der Unterricht wird klaffen
oberen Turnstufe wird hauptsächlich daS Geräthe-
weise ertheilt. Gemäß der durchschnittlichen körper
turnen, namentlich am Reck, Barren und Pferd
Auf der
lichen Entwickelung der Schüler umfaßt die untere
geübt; dazu kommen Uebungen im Steinstoßen,
Stufe des Turnunterrichts die Borklaffen, die Mittel-
Ger-Wersen und Ringen. — Turnspiele werden auf
stufe die unteren und mittleren Klaffen, die Ober
allen Stufen besonders gepflegt.
stufe die oberen Klaffen.
II. EtrrrLdeirvertheilrm-.
Der unteren Turnstufe
fallen leichte Sprung- und Hangübungen an Ge-
An den Gymnasien und Progymnafien Vertheilen
räthen zu; die OrdnungS- und Freiübungen werden
sich die wöchentlichen Lehrstunden auf die einzelnen
so viel wie möglich in Form von Spielen veran
Unterrichtsfächer in den einzelnen Klaffen nach fol-
staltet.
Auf der mittleren Turnstufe treten Stab
gender Uebersicht:
Zu VI
IV
V
IIIb DI*
nb
II»
Id
I»
sam men
Religion . . . Deutsch . . . Latein. . . . Griechisch. . . Französisch . . Erdkunde. . . Geschichte. . . Rechnen . . . Mathematik . . Naturbeschreibung Schreiben. . . Zeichnen . . . Singen . . . Turnen . . .
. . . . . . und Naturlehre . . . .
....
Zusammen
.
.
.
2 5 7 — — 2
2 3 8 — 4 2
2 3 8 — 4
2 2 8 6 3
2 2 8 6 3
2 2 8 6 3
2 2 8 6 3
2 3 8 6 2
2 3 8 6 2
18 25 71 36 24
3
3
3
3
3
3
3
25
4 — 2 2 — 2 2
3 — 2 — 2 2 2
2 2 2 — 2 2 2
4 2 —
4 2 —
4 2 —
4 2 —
4 2 —
4 2 —
28
30
32
2
2
2
2
2
2
9 26 18 2 4 6 18
32
32
32
32
32
32
282
1
An fakultativen Lehrstunden find einzurichten in
Sexta und in den Klaffen Tertta bis Prima je 2 Zeichenstunden, in Quinta 2 Schreibstunden, in
Klaffen in Abtheilungen von höchstens je zwanzig
Schülern Bedacht zu nehmen. Wenn die Schülerzahl in der Quinta oder
in
den Klaffen Tertia bis Prima je 2 Gesangstunden,
der Quarta mehr als zwanzig beträgt, so ist für
in Obersekunda und in Prima je 2 englische und
den französischen Unterricht auf die Zerlegung dieser
2 hebräische, in Prima 2 mathematische Lehrstun
Klaffen in Abtheilungen von höchstens je zwanzig
den. — An dem von der Schule eingerichteten Ge
Schülern Bedacht zu nehmen.
sangunterricht haben auch die Schüler der Klaffen
Wenn die beiden Jahrgänge der Tertia gemein
Tertia bis Prima regelmäßig sich zu betheiligen.
schaftlich unterrichtet werden, müffen sie jedoch jeden
Bon der Theilnahme am Gesangunterricht hat der
falls für den Unterricht im Griechischen und in der
Direttor außer den Schülern, deren Eltern um die
Mathematik getrennt werden.
auch
Wenn an Gymnasien die beiden Jahrgänge der
diejenigen Schüler zu befreien, bei denen vorüber
Sekunda gemeinschaftlich unterrichtet werden, sollen
Befreiung von diesem Unterricht nachsuchen, gehende oder dauernde
Unfähigkeit
zum
Singen
oder Mangel an Begabung von dem Gesanglehrer
festgestellt wird.
sie doch in der Regel für den Unterricht im Grie»
chischen getrennt werden. Sofern wegen besonderer örtlicher Derhältniffe an
einer einzelnen Schule eine Abweichung von
NI. Einzelbeftintnmrr-en.
der
vorstehenden Uebersicht (vgl. II) wünschenswert- er
Wenn die Schülerzahl in der Sexta oder in der
scheint, ist der eingehend begründete Antrag ein halbes
Quinta mehr als zwanzig beträgt, so ist für den
Jahr vor dem für die Abänderung in Aussicht ge
lateinischen
Unterricht
auf
die
Zerlegung
dieser
Sammt b. in Els.^othr. gelt Gesetze, Bb. VL
nommenen Termine dem Oberschulrath vorzulegen.
48
754
1894 (19. Dez. - 20. Dez.) 19. Dezember 1894.
Verfügung des Ministeriums, betreffen- Mittheilung von Ltrafnachrichten an die Löniglich portugiesische Negierung. A.-Bl. S. 291.
Auf Grund einer mit der Königlich portugie
heirathet gewesenen Frauen der von ihnen vor
sischen Regierung getroffenen Vereinbarung wird
der
Folgende- bestimmt:
(GeburtSname) eingeschoben zu werden pfiegt,
1. Die in den Verfügungen vom 19. Juni 1888
und 24. Oktober 1889 (Sammlung XIIIS. 173
Verheirathung
geführte
FamUienname
Folgende- zu beobachten:
In Spalte 4 ist al- Familienname des Ver-
und XIV S. 375), betreffend die Mittheilung
urtheilten nur der ihm zukommende FamUienname,
von Strasnachrichten an ausländische Regie
(bei verheiratheten oder verheirathet gewesenen Frauen
rungen. vorgeschriebene Uebersendung von Straf
ihr GeburtSname) aufzunehmen. In dem Raum für
nachrichten findet in Zukunft in gleicher Weise
die Vornamen find sämmtliche Vornamen auf
auch bezüglich der gegen einen portugiesischen
zuführen. Der in den Namen eingeschobene Fami
Staatsangehörigen ergangenen Verurtheilungen
lienname der Mutter und bei verheiratheten oder verheirathet gewesenen Frauen der FamUienname
statt. 2. Bei Ausfüllung deS Formulars (Strafnach-
deS Ehemannes bleiben in Spatte 4 demgemäß weg.
richt A) ist mit Rücksicht auf die in Portugal
Dagegen find in Spalte 6 die Familiennamen
übliche Art der Namensführung, wonach alle
der beiden Eltern nebst deren sämmtlichen
Vornamen
werden und zwischen
Vornamen und bei verheiratheten oder verhei
ausgeführt
den Vornamen und dem der Person zukom
rathet gewesenen Frauen in Spalte 9 der Vor-
menden Famliennamen noch der Familienname
und Familienname deS Ehemannes oder früheren
der Mutter oder bei verheiratheten oder Der-
Ehemannes aufzuführen.
20. Dezember 1894. Snn-esrathrbeschluß, betreffend die Zollbehandlung der Musterstücke von künstlichen
Ahnen. C.-Bl. 1895. 6. 10. Der BundeSrath hat in seiner Sitzung vom 20. De
auSgeführten Musterstücke bei der Wiedereinfuhr von
zember 1894 beschlossen, daß die durch den Bundes-
dem Nachweise der stattgehabten Ausfuhr abhängig
rathSbeschluß vom 13. Oktober 1875 - Central-Blatt
gemacht war, bei dem Musterpaßverkehr mit künst
1875 S. 687 —1 aufgehobene Vorschrift, nach welcher
lichen Zähnen wieder Anwendung zu finden hat.*
die Zollfreiheit der von deutschen Handlungsreisenden 1. In Band III nicht abgedruckt.
2. Aehnliche Bestimmung für Taschenuhren f. unterm 17.
Juli 1888.
20. Dezember 1894.
Sundesrathsbeschtuß wegen Ergänzung der Sestimmungen, betreffen- die Vefreiung
-es zu tan-wirthfchastlichen nn- gewerblichen Zwecken bestimmten Latzes von -er Lalzabgabe.'
C.-Bl. 1895. s. 10.
Der Bundesrath hat in seiner Sitzung vom 20. De-
zember 1894 beschlossen, daß in den Bestimmungen,
Abs. 2 (vgl. Central-Blatt 1888 S. 642) folgender
weitere Satz hinzugefügt werde:
betreffend die Befreiung des zu landwirthschaftlichen
„Auch kann Salz zur Fabrikation von Weizen
und gewerblichen Zwecken bestimmten Salzes von
stärke aus Weizenkörnern steuerfrei verabfolgt
der Salzabgabe, vom Jahre 1888
unter Ziff. II
1. S. dieselben al» Aul. II zu den Ausf.-Best. zum Salz steuergesetz unterm 18. Juli 1888 Bd. V S. 495.
Weitere
werden. * schwammes und de» SraSwuchse», s. unterm 18. Juli 1898,
bezüglich der Fabrikation von Naturlab unterm 14. Juni
Ergänzung wegen Verwendung steuerfreien Salzes zum «uf-
1895.
thaueu von Ei» und Schnee und zur verttlgung de» Hau».
muthpulder s. B.-A.-v. v. 9. Mai 1895.
Abänderung
hinsichtlich der Verwendung von Wer-
20. Dezember 1894.
Verfügung -es Ministeriums, betreffen- -ie auderweite Festsetzung -er Prüfungs gebühren für dir Notariatsprüfung. Just.-Samml. XIX. S. 313. Auf den gefälligen Bericht bestimme ich unter | treffend die Prüfungsgebühren für die NotariatsAufhebung der Verfügung vom 5. Juni 1882, be- | Prüfung (Sammt. VII, S. 161), auf Grund des § 3
1894 (25. Dez.) des Gesetzes über die Fähigkeit zu dem Amte eines
Notar- vom 24. März 1882 hierdurch Folgendes-. Nach der Berufung zur mündlichen Prüfung hat
755
weisung dieser Gebühren erfolgt durch den Vor
sitzenden der Kommission auf die LandeShauptkaffe
in Straßburg.
der Kandidat den Betrag von 60 JL als Prüfungs
Euer Hochwohlgeboren ersuche ich ergebenst, hier
gebühr bei dem Hauptsteueramte in Colmar als
nach das Weitere gefälligst zu veranlaffen und die
delegirte Spezialkasfe der LandeShauptkasse in Straß-
zur Mitwirkung bei den Prüfungen berufenen Kom-
bürg einzuzahlen.
misfionsmitglieder entsprechend zu verständigen.
Zn geeigneten Fällen kann die Gebühr von dem
Betreffs der Vergütung der Tagegelder und Fuhr-
Vorsitzenden der Kommission auf bestimmte Zeit
kosten an die außerhalb des Sitzes des Oberlandes
gestundet werden; eine Verlängerung der Stundungs
gerichts
frist ist statthaft.
berufenen Notare behält eS bei der Verfügung vom
Im
Falle
des Rücktritts
vor der mündlichen
wohnenden,
in die Prüfungskommission
9. Juni 1882 (Samml. VII, S. 188) i sein Be
Prüfung wird die bezahlte Gebühr zurückerstattet. wenden. Für die Vornahme einer Notariatsprüfung er- | hält jedes Mitglied der Kommission, welches an i
1. Diese Dfg. bestimmte die Tagegelder nach ß l Nr. IV
der Abhaltung der mündlichen Prüfung theilge-
v. v. 25. Oft.
genommen hat, eine Gebühr von 40 JL
Neisegebühren; s Bem. 1 zu QL v. 24. März 1882.
Die An
1880 auf 12 8R. und dementsprechend die
25. Dezember 1894. Letumntmachung des Reichskanzlers über die Gewährung einer Zollbegünstigung
beim Lchälen von Erdnüssen. «r.-Bl. S. 480. vom
des für den Zweck der Schälung nach der Be
13. d. M. den nachstehenden Bestimmungen über
stimmung in Ziff. 1 an den Gefällen erlassenen
die Gewährung einer Zollbegünstigung beim Schälen
Betrags anderweit ungeschält verwendet oder
von Erdnüssen die Zustimmung ertheilt.
veräußert werden, so tritt neben der gesetzlichen
Der Bundesrath
hat in
seiner
Sitzung
Strafe der Verlust der Vergünstigung ein.
Bestimmungen über die Gewährung einer Zoll begünstigung beim Schäle« von Erdnüssen.
4. Die endgülttge Berechnung und Entrichtung des
Eingangszolls erfolgt nach näherer Anordnung
Maßgabe
der Direttivbehörde jährlich zweimal; auch ist
der nachstehenden Bestimmungen unverzollt zur
jährlich eine amtliche BestandeSrevifion vorzu
Schälung auf Oelfabriken, welche innerhalb
nehmen.
des Zollgebiets gelegen find, in der Art ab
Lagerkonto durch An- oder Abschreibung der Vor
1. Ungeschälte
Erdnüsse
dürfen nach
Nach jeder BestandeSrevifion ist das
gelassen werden, daß der Eingangszoll nur von
gefundenen Differenzen mit dem Lagerbestande
73 Prozent des Bruttogewichts der zur Fabrik
in Uebereinstimmung zu bringen; die Fehl
gelangenden Nüsse erlegt zu werden braucht.
mengen sind zu verzollen.
Für die Zollab-
2. Sofern nach Ausweis der Geschäftsbücher und
rechnung und die BestandeSrevifion finden die
nach den Erhebungen der mit der Ueberwachung
bezüglichen Vorschriften deS § 16 des Privat
der betreffenden Oelfabriken betrauten Beamten
lagerregulativs * sinngemäße Anwendung.
der wirkliche Schälverlust mehr als 27 Prozent
Eine Freischreibung vom Eingangszoll erfolgt
des Gesammtgewichts betragen hat, kann von
nur bezüglich solcher Mengen von den in der
der Direttivbehörde ein Zollnachlaß über diesen
betreffenden
Satz hinaus bis zu 30 Prozent bewilligt werden.
welche nach Gestellung bei demselben Amt, bei
3. Die zur Oelfabrik abzulassenden Erdnüsse sind
welchem die Abfertigung zur Fabrik und die
zur Schälung zu deklariren. Hierauf ist das
Anschreibung deS Eingang-zolls stattgesunden
Bruttogewicht und der nach Abzug des in Ziff. 1
hat, auf eine öffentliche oder private Nieder
genannten Prozentsatzes sich berechnende Zoll
lage unverzollter Waaren gebracht oder auf
Oelfabrik
geschälten
Erdnüssen,
betrag festzustellen und für letzteren Sicherheit
ein dem Inhaber einer Oelmühle bewilligte-
zu leisten. Demnächst werden die Erdnüsse ohne
Zollkonto für
weitere Kontrole der Schälung zur Fabrik ab
schrieben
gelassen. Indessen kann die Zeitdauer der Schä
nach dem AuSlande ausgeführt oder mit Be
lung der einzelnen Posten nach Bedürfniß von
gleitschein versendet werden.
der Direttivbehörde vorgeschrieben werden. Wenn die zur Schälung in der Oelfabrik
abgelassenen Erdnüsse zu diesem Zweck nicht verwendet, sondern ohne vorherige Nachzahlung
ausländische
Oelfrüchte ange
bezw. unter zollamtlicher Kontrole
Wenn Erdnüsse in der Oelfabrik verloren
gehen oder vernichtet werden, so erwächst hieraus 1. S. dass, unterm 24. Juni 1888 ; 8 16 ist durch BR.«
B. v. 28. Jan. 1892 ander» gestaltet worden.
756
1894 (26. Tez. - 28. Dez. - 31. Dez.) dem Fabrikbesitzer kein Anspruch auf Erlaß '
brikationSanlage und die Art des Betriebes
de- darauf hastenden Eingangszolls.
zu machen und von allen etwa eintretenden
5. Die Zollbehörde hat sich von der Art des Betriebs i in den betreffenden Oelfabriken in fortwährender \ Kenntniß zu erhalten.
Veränderungen in den Betriebseinrichtungen
vor deren Eintritt der Zollbehörde Anzeige zu erstatten.
Die Fabrikbefitzer find verpflichtet, über den i Zu- und Abgang von Erdnüsien nach Anlei- ! tung der Zollbehörden ein überfichtliches Konto
6. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Be
stimmungen und gegen etwaige andere, beson
ders erlafiene Verwaltungsvorschriften werden,
zu führen und sowohl dieses wie auch ihre >
falls nicht die Hinterziehungsstrafe einzutreten
übrigen Betriebs- und Geschäftsbücher der Zoll- I behörde jederzeit zur Einficht zu stellen. Ebenso !
hat, mit
haben dieselben genaue Angaben über die Fa- |
Ordnungsstrafe gemäß § 152 des
VereinSzollgesetzeS* geahndet. 2. s. dass, unterm 17. Juli 1871.
26. Dezember 1894.
Vekanntmachuug des Oberschulrathes über das Serechtignngswesen au den Oder realschulen. A.-Bl. 1895. 6. 6.
Staatsprüfungen im Hochbau-, Bauingenieur-
Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 13.
Dezember
1892 0. 8. 8420 (Central- und
und Maschinenbaufach,
d. für das Studium des Bergfachs und für die Zu-
Bezirks-Amtsblatt 6.428 ) wird hierdurch nach Ab
laffung zu den Prüfungen, durch welche die Be
schluß der bezüglichen Verhandlungen mit der Reichs
regierung und der Königlich Preußischen Staatsre
fähigung zu den technischen Aemtern bei den Kö
gierung bekannt gegeben, daß die Reifezeugnifle der
niglich Preußischen Bergbehörden darzulegen ist.
elsaß-lothringischen
als
Oberrealschulen
Erweise
Tie Berechtigungen, welche den Inhabern von
zureichender Schulvorbildung angesehen werden:
Reisezeugnisien der elsaß-lothringischen Oberreal
a. für die Annahme von Civilanwärtern, welche
schulen durch den Erlaß des Kaiserlichen Statthalters
als Posteleven in den Post- und Telegraphen
vom 13. Dezember 1892 0. 8. 8670 in Abschnitt I, 1 und 2 für den Bereich des Reichslandes Elsaß-
dienst eintreten wollen, b. für die Prüfung und Anstellung im Schiffbau-
Lothringen ertheilt worden find, find auch für den
und Maschinenbaufach der Kaiserlichen Marine,
Bereich der Königlich Preußischen Schulverwaltung
c. für die Zulassung zu den Königlich Preußischen
und Forstverwaltung giltig.
28. Dezember 1894.
Verfügung des Ministeriums, betreffend die Abhaltung von Gerichtstagen in Mörchingen durch das Amtsgericht Großtünchen. Just.-Samml. XIX. S. 318. Auf den gefälligen Bericht vom 19. d. M. wird
Von dem Amtsgericht ist darauf Bedacht zu neh-
hierdurch bestimmt, daß vom 1. Januar 1895 ab
men, daß Geschäfte, durch deren Vornahme in Mör
durch das Amtsgericht Großtänchen für die in der
chingen fich Kosten ersparen lasten, oder bei welchen
Verfügung vom 14. September 1883 (Samrnl. VIII
Militärpersonen der dortigen Garnison betheiligt
373) genannten Gemeinden * monatlich drei
find, möglichst auf den Gerichtstagen erledigt werden...
S.
Gerichtstage in Mörchingen abzuhalten find. 1. Mörchingen, Baronweiler, vrülingen, Testrich, Londorf, Äafringen, Sülzen, Enschweiler.
31. Dezember 1894.
Kaiserliche Verordnung, betreffend den Verkehr mit Diphtheriesernm.' R.-G.'Bl. 1895. S. 1.
Zu denjenigen Drogen und chemischen Präparaten, |
kehr mit Arzneimitteln, vom 27. Januar 1890
welche nach 8 2 der Verordnung, betreffend den Ver-
(R.-G.-Bl. S. 9) und dem zugehörigen Verzeich
1. Erlagen .auf Grund der Bestimmung im § 6 Abs. 2
nisse B nur in Apotheken feilgehalten oder verkauft
werden dürfen, tritt hinzu:
der Gewerbeordnung' (S. diese unterm 27. Febr. 1888). Lipht-erieferum darf nur auf ärztliche Anweisung abgegeben
werden, f. v. d. 4. Febr. 1865. — Weitere Ergänzung der
v. d. 27. Jan. 1860 f. unterm 25. stov. 1895.
i
Serum
antidiphthericum.
Diphtherieserum.
1895 (4. Jan. - 7. Jan. - 10. Jan. - 11. Jan.)
1895. 4. Januar 1895. Verordnmg des Sezirks-Präsi-enlrn des Oder-Elsaß, betreffend Abänderung der Poltzewerordmmg für die Schifffahrt Md Flößerei ans dem Rhein.'
__________
«..Bl. 6.
25.
I. «eUtleatenb mit bet S. fit nettr-tlM v. ltt Ja». 1885, f. bertfelbfL
7. Jamar 1895. Sekanntmachnng des ReichskMzlers, betreffend das Arzneibuch für das Deutsche Reich.' C-Bl. 6. 4. Der BundeSrath hat in der Sitzung vom 20. De
ein unter Berücksichtigung der aus dem Nachtrage
zember 1894 einen Nachtrag zum Arzneibuch für
sich ergebenden Textänderungen hergestellter Neu
das Deutsche Reich, dritte Ausgabe, mit der Matz
druck der dritten Ausgabe des Arzneibuches in R.
gabe genehmigt, datz die neuen Vorschriften am
von Deckers Verlag (G. Schenck) zu Berlin erscheinen und im Wege des Buchhandels zu beziehen sein
1. April 1895 in Wirksamkeit treten sollen.
Dies wird hierdurch mit dem Bemerken zur öffent lichen Kenntnitz gebracht, datz der Nachtrag sowie
werden.
Der Ladenpreis betragt 50 Pfennig für
ein Exemplar des Nachtrags, 2 JL sfr ein gehef tetes und 2,80
1.
«hl
für ein gebundenes Exemplar des
Neudrucks.
v. 17. Jmtt 1890.
10. Januar 1895.
Verordn««- des -ezirkspräsidente« für Nnter-Llfaß wegen Abänderung der Polizei nerordMng für die Schifffahrt Md Flößerei auf dem Rhein. «.-Bl. 6. 25.
Nach Einsicht des BeschluffeS der von den Re
gierungen der Rheinuferstaaten eingesetzten Central
Schifffahrt und Flötzerei auf dem Rhein erhält
folgende Faffung:
kommission für die Rheinschiffsahrt vom 5. Sep
.Sobald der Wafferstand auf der Strecke unter
tember 1894, wird in Abänderung der Bestimmungen
halb St. Goar bis auf l,s Meter am Cölner Pegel
des Art. XVII der in der Beilage zum Central-
und auf der Strecke oberhalb St. Goar bis auf
und BezirkS-AmtSblatte Nr. 3 für 18881 veröffent
1 Meter am Mainzer Pegel gefallen ist, ist die
lichten Polizeiverordnung für die Schifffahrt und
Ausübung der Dampfschleppschifffahrt zur Nacht
Flötzerei auf dem Rhein hiermit verordnet, was folgt:
zeit gänzlich untersagt."
§ 1. Art. XVII der Polizeiverordnung für die
§ 2. Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem 1. Februar 1895 in Kraft.
1. 6. unter 5. drzv. 10. Jan. 1888. Wettere Abänderungen
unter 21. Jan. u. 4. Rod. 1898. Die Polizeiverordnung wie
Elsaß erlaßen, die vorliegende Aenderung unttrm 4. Jan.
die Abänderungen find gleichlautend vom Bez.-Präf. d. Ober-
1895.
11. Januar 1895. Prüfungsordnung für Llementartehrer Md Elemenlarlrhrennmn.' «.-Bl. 6. 19. Auf Grund des § 4 des Gesetzes, betreffend das
Prüfung besteht aus dem Vorsteher und den Lehrern
Unterrichtswesen, vom 12. Februar 1873, wird unter
lund Lehrerinnen) des Seminars. Den Vorsitz führt
Aufhebung der Prüfungsordnung vom 4. Januar
ein Kommissar deS Oberschulraths.
1874 und der diese Prüfungsordnung ergänzenden
hören zur Prüfungskommission die als Kommiffare
Autzerdem ge
Verordnung vom 22. Juni 1883 verordnet, was folgt:
der DezirkSpräfidenten bestellten Regierung-- und
§ 1. Die Prüfung, durch welche die Befähigung
Gchulräthe und die auf Vorschlag der geistlichen
zu provisorischer Verwaltung eines Elementarschul
Behörden vom Oberschulrath ernannten Mitglieder,
amts nachzuweisen ist, wird entweder in Form der
letztere jedoch nur hinfichtlich der Prüflinge, welche
Entlassung-prüfung an einem zur Abhaltung Der«
der betreffenden Kirche
jetten berechtigten Seminar oder vor einer dazu
angehören.
ernannten Prüfungskommission abgelegt.
oder Religion-gesellschaft
b) Die Bezirk-präsidenten können von Bestellung
K 2. a) Die Kommission für die EntlaffungS-
eine- Kommissar- absehen oder ihn nur zu einem
1. Erlaßen vom Statthalter.
Theile der Prüfung abordnen.
758
1895 (11. Jan.)
c) Die Kreisschulinspektoren können der münd
Regulativs für die Seminare vom 4. Januar 1874),
Der Dorfitzende der
sowie für solche Bewerber (§ 3), welche in der
lichen Prüfung beiwohnen.
Kommission ist befugt, auch anderen Personen den
Musik geprüft werden wollen,
f) die Bearbeitung eines Chorals oder eines The
Zutritt zu gestatten.
§ 3. Schulamtsbewerber und SchulamtSbewerbe-
mas aus der Methodik des Gesangunterrichts.
rinnen, welche nicht bis zur Prüfung einem in
8 7. a) Die Themata der schriftlichen Prüfungs-
ländischen Seminar angehört haben, werden zum
arbeiten werden von dem Vorsitzenden der Prüfungs
Nachweis ihrer Befähigung vom Oberschulrath einer
kommission bestimmt, bei den EntlaffungSprüfungen
der bei den Seminaren bestehenden oder einer be
nach Vorschlägen des Lehrerkollegiums.
sonderen PrüfungSkommisfion (§ 1
am Schluffe)
b) Für die drei Arbeiten, welche im 8 6 unter e und f bezeichnet find, find je 2 Stunden, für die
überwiesen.
§ 4. Die im § 3 bezeichneten Schulamtsbewerber
Arbeiten a bis 6 je 4 Stunden Zeit zu geben.
und -Bewerberinnen haben ihre Zulaffung zur Prü
c) Die Prüfungsarbeiten werden durch die hier
fung bei dem Oberschulrath nachzusuchen. Folgende
mit beauftragten Mitglieder der Kommission beur
in einem Heft zu vereinigenden Schriftstücke find
theilt.
hierbei einzureichen:
die Arbeiten, mit den Urtheilen „sehr gut*, »gut",
Während der mündlichen Prüfung müssen
1. ein Geburts- oder Taufschein.
„genügend*, „kaum genügend*, „ungenügend* ver
2. ein ärztliches Zeugniß über den Gesundheits
sehen, der Kommission zugänglich sein.
8 8. a) Die mündliche Prüfung muß sich auf
zustand, 3. ein von dem zuständigen Bürgermeister oder Pfarrer ausgestelltes Sittenzeugniß,
Religion, Deutsch, Rechnen, Geschichte und Pädagogik erstrecken.
4. Zeugnisse derjenigen Lehrer oder Lehrerinnen,
b) Ob bei den EntlaffungSprüfungen in andern
bei denen fie sich auf die Prüfung vorbereitet
Fächern als den unter a bezeichneten geprüft werden
haben, einschließlich des SchulentlaffungSzeug-
soll, hängt von der Bestimmung des Vorsitzenden ab. c) Auf Grund guter Prüfungsarbeiten kann bei
niffeS, 5. ein selbstgefertigter Lebenslauf, aus welchem
den EntlaffungSprüfungen die Kommission einem
die Konfesfion und der Wohnort des Prüflings
Prüfling die mündliche Prüfung in einzelnen Fächern
ersichtlich sein muß.
erlassen.
Das Gesuch selbst ist stempelpflichtig und den
d) Im zweiten Falle deS 8 1 hat sich die Prü
unter 1 bis 5 bezeichneten Schriftstücken vorzuheften.
fung auch über die andern Fächer des Seminar»
§ 5. Im zweiten Fall des § 1 ernennt der Ober
schulrath den Vorsitzenden und die Mitglieder der
Unterrichts zu verbreiten. Doch ist der Vorsitzende berechtigt, einzelne Gegenstände auSzuschließen.
Prüfungskommission. Die von den geistlichen Be
8 9. a) Jeder Prüfling hat zum Nachweis der
hörden vorgeschlagenen Mitglieder der für die Ent-
Unterrichtsbefähigung eine Lehrprobe über ein ihm
laffungsprüfungen eingerichteten Prüfungskommis
zwei Tage vorher zu bezeichnendes Thema abzulegen.
sionen (§ 2) werden auch zu diesen
Prüfungen
Hierbei ist der PrüfungSkommisfion eine Ausarbei»
§ 6. Die Prüflinge haben vor der mündlichen
der Prüfling bei Lösung der ihm gestellten Lehr
einberufen.
tung zu übergeben, welche den Plan darlegt, den
Prüfung unter Aufsicht folgende Prüfungsarbeiten
aufgabe zu befolgen gedenkt.
zu fertigen:
führung von Fragen und Antworten ist nicht er
a) einen Aufsatz über ein Thema aus dem Reli gionsunterricht,
Eine wörtliche An
forderlich ; eS bleibt aber dem Prüfling überlassen, einzelne geeignete Theile jenes Plans ausführlich
b) einen Aufsatz über ein Thema aus dem Unter
auszuarbeiten.
richt in der Muttersprache oder der Literatur
b) Die praktische Prüfung kann sich auch auf
oder aus der Erziehungs- und Unterrichtslehre,
Singen, Geigen, Zeichnen und Turnen, bei den
c) die Lösung von vier Aufgaben aus dem Gebiet
Lehrerinnen auch auf Anfertigung von Handarbeiten
des Rechnens und der Raumlehre,
erstrecken.
lt) einen Aufsatz auS dem Gebiet der Geschichte
c) Bei den Lehrerprüfungen muß den Prüflingen
oder der Erdkunde oder der Naturwiffenschaften.
Gelegenheit gegeben werden, ihre Befähigung als
Hierzu
tritt für
diejenigen
Prüflinge, welche
Organisten nachzuweisen.
einer Prüfung im Französischen unterzogen werden,
8 10. a) Ueber die Ergebnisse der Prüfung in den
zusammenhängenden
einzelnen Gegenständen wird eine Verhandlung auf'
e) die
Übersetzung
Sprachstücks
eines
aus dem Französischen in
die
genommen.
deutsche Sprache und entweder eine Uebersetzung
Die Leistungen werden nach den Bezeichnungen
aus dem Deutschen ins Französische oder eine
„sehr gut*, „gut*, „genügend*, „kaum genügend*,
freie französische Arbeit,
„ungenügend* beurtheilt.
und für Seminarzöglinge, welche an dem ganzen
Musikunterricht theilgenommen haben (vgl. § 4 des
b) Wenn
sich über die Reife eines Prüfling
unter den Mitgliedern der Kommission verschiedene
1895 (15. Jan.) Anfichten geltend machen, so wird abgestimmt. Bei
759
eine Zeichnung und eine Probeschrift vorzulegen
Stimmengleichheit entscheidet der Dorfihende. Findet
und hierbei schriftlich die Derficherung abzugeben,
er fich in der Minderheit, so hat er da- Recht, die
daß er fie ohne fremde Hülfe gefertigt hat.
Bekanntmachung de- Beschlusse- au-zusetzen und die Entscheidung de- Oberschulraths herbeizuführen.
8 13. Der Oberschulrath entscheidet auf Grund
de- von dem BezirkSpräfidenten vorgelegten Gut
c) Das Befähigung-zeugniß ist unbedingt zu ver
achten- des Kreisschulinspektors über die Zulaffung
sagen, wenn die Leistungen in der Religion oder
zur Prüfung und überweist diejenigen Prüflinge,
im Deutschen oder im Rechnen
als ungenügend
bezeichnet werden.
deren Meldung
angenommen
worden
ist,
einer
PrüsungSkommiffion.
d) In dem PrüfungSzeugniß find die Urtheile
8 14. Die Dienstprüfungen werden entweder an
über das Ergebniß in den einzelnen Unterrichts
einem Seminar oder vor einer besonderen Prüfungs
fächern
anzugeben.
Ist
bei
einer
Entlassung--
kommission abgehalten.
Für die Zusammensetzung
geprüft worden
der Prüfungskommission find die 88 2 und 5 maß
(5 8b), so gelten die Urtheile, welche vom Lehrer
gebend; doch soll zu jeder Dienstprüfung mindestens
kollegium ans Grund der Leistungen während der
ein KreiSschulinfpektor als Mitglied der PrüfungS-
Seminarzeit gewonnen worden find.
kommiffion einberufen werden.
prüfung
nicht in allen Fächern
§ 11. Frühestens drei, spätestens sechs Jahre nach
Die Bestimmungen in 8 2d und c, ebenso die
der ersten Prüfung (8 1) haben die Elementarlehrer
in 8 10a und b gelten auch bei den Dienstprüfungen.
und Elementarlehrerinnen in einer zweiten Prüfung,
der
Dienstprüfung,
dauernde Verwendung
8 15. a) Die schriftliche Prüfung besteht in der
für
Anfertigung eine- Aufsätze- über ein Thema aus
im Schuldienst (definitive
der Schulpraxis und je einer Arbeü aus dem Gebiet
die
Befähigung
Anstellung) nachzuweisen, widrigenfalls die durch
des Religionsunterricht- und eines anderen Lehr
die erste Prüfung erworbene Berechtigung erlischt.
gegenstandes in
8 12. Die Meldungen zu der Dienstprüfung find
schulmäßiger
Behandlung.
Für
die beiden letzteren Arbeiten find je 2 Stunden
an den Oberschulrach zu richten. Folgende Schrift
Zeit zu geben, für die erstgenannte 3 Stunden.
stücke find hierbei einzureichen:
Im Uebrigen gelten die Bestimmungen in 8 7a und c.
1. ein Zeugniß de- Ortsschulvorstands, 2. beglaubigte Abschrift des bei der ersten Prü
b) Die mündliche Prüfung verbreitet fich über
die Geschichte des Unterricht-, die Unterricht-lehre,
fung erworbenen ZeugnifieS, 3. ein Leben-laus.
die Schulpraxis und über die Methodik einzelmr
Da- Gesuch selbst ist stempelpflichtig und den unter
Lehrgegenstände.
1 bi- 3 bezeichneten Schriftstücken vorzuheften. Außerdem hat der Prüfling eine von ihm selbst
Nach Ermeffen der Kommisfion
kann auch auf das Wiffen der Prüflinge in ein zelnen Fächern eingegangen werden.
ständig gefertigte Ausarbeitung über ein pädago
c) Die praktische Prüfung besteht in einer Lehr
der Derficherung,
probe, deren Gegenstand mindesten- einen Tag vorher
gische- Thema beizufügen mit
daß er keine anderen als die von ihm angegebenen
bestimmt ist. Die Bestimmung bei 8 9a gilt auch
Quellen dazu benutzt habe. Die Wahl desselben ist
hier. Einem Prüfling, deffen Lehrprobe nicht genügt,
freigestellt, sofern nicht vom Oberschulrath die Be-
ist die Befähigung unbedingt zu versagen.
arbeitung eine- oder de- anderen Themas vorge
Vor Beginn
der
Die praktische Prüfung kann auch auf die im 8 9b bezeichneten Lehrfächer ausgedehnt werden.
schrieben worden ist.
Prüfung
hat
der
Prüfling
15. Januar 1895. -ekanntmachung des Ministeriums, betreffend die Regelung der Milttür-Iuvalideupeustsnen.' «.-Bl. 6. 13.
1. 6. Brat 80
e. d. 22. Dtoi 1883.
15. Januar 1895. Polyeiverordnuug für die Schifffahrt und Flößerei auf der Mofel im Sezirk Lothringen.' A.-Bl. E. 13.
1. StUffe* »rat B»jir»prLfidk«teu .auf «tun» bH $. ». 22. iX|. 1788. 3. «dth. Art. 2*.
1895 (16. Jan. - 29. Jan.)
760
16. Januar 1895. Kaiserliche Verordnung, betreffend dir Ädänbenmg der Verordmmg vom 25. April
1887 über die Einrichtung des Ministeriums für Llfaß-Lothringrn.' G.-Bl. 6. 3. Im Ministerium für Elsatz-Lothringen wird eine
IV.
Abtheilung errichtet, welche die Bezeichnung
„Abtheilung
für
Landwirthschaft
und
öffentliche
Wege- und Hochbauwesen, mit Ausnahme der
Dieser Abtheilung werden zugewiesen: dem Geschäftsbereich
Abtheilung
für
nahme des Meliorationswesens, und auS dem Geschäftsbereich der I. Abtheilung, Abtheilung des Innern, das gesammte Waffer-,
Arbeiten E erhalt.
aus
die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, mit Aus
Finanzen,
der III. Abtheilung,
auf den Bau und Betrieb von Eisenbahnen be
Landwirthschaft
züglichen Angelegenheiten.
und
Der HI. Abtheilung werden aus dem Geschäfts
Domänen,
1. (Erfassen .auf Stund be8 | 5 be8 S., bett, die Ver fassung und Verwaltung Elsaß-LothringenS, v. 4. Juli 1879, in Abänderung der D. d 25. April 1887. Vgl im übrigen übet die Einrichtung deS Ministeriums V- d 23. Juli 1879 (Vd. I. A. 17), V. d. 5. Juni 1882, sowie die AuSfühtungSvfg. v. 12. Juni 1889.
bereich der Abtheilung des Innern die Angelegen heiten zugetheilt, welche auf Pflege und Förderung von Handel und Gewerbe Bezug haben.
Dieselbe
nimmt die Bezeichnung „Abtheilung für Finanzen,
Gewerbe und Domänen" an.
16. Januar 1895. Verfügung des Ministeriums, betreffend die Dienstordnung für die Ämtsgefüngvist-
anffeher. Just.-Samml. XX. S. 29.
Der § 42 der Dienstordnung für die AmtSge-
gefangene rc. übergehen,
find
fängnifiauffeher vom 5. März 1883 (Sammlung VIII
das betreffende Register
unter gegenseitigem
S. 98 ff.) wird mit Wirkung vom 1. April 1895
ab wie folgt abgeändert und ergänzt:
gleichzeitig in
Hinweis zu übertragen.
3. Das Muster G, Tagesrapportbuch, wird durch
1. Das besondere Register der zur Erzwingung des
das anliegende Muster G, TageSbestandSbuch,
Zeugnisses Verhafteten, Muster?, wird durch ein
ersetzt.
Register der Polizei- und Transportgefangenen
Muster G1 ein Hauptbestandsbuch zu führen.*
rc. nach dem anliegenden Muster F ersetzt.*
4. Die
2. Gefangene, welche aus einer in die andere der
Sodann
ist
nach
Gefangenenregister
dem
und
anliegenden
Bestandsbücher
können für einen Zeitraum von mehreren Jahren
drei Gattungen: a. Untersuchungsgefangene,
angelegt werden; alsdann ist zu Anfang jeden
b. Strafgefangene, c. Polizei- und Transport
Etatsjahres auf neuem Blatt zu beginnen; die
• Die Muster find den betheiligten Behörden besonders mitgetheilt worden.
Nummerirung der Zugänge in den Registern beginnt für jedes Jahr mit Nr. 1.
29. Januar 1895. SeKannlmachuug des Reichskanzlers über Ergänzung der Erundfühe für die Sefehung der Subaltern- nnd Unterbeamtenstellen bei den Reichs- «nd Staatsbehörden mit Militäranwürtern.
C.-Bl. s. n.
Der § 1 der Grundsätze für die Besetzung der
Civilversorgungsschein hat für den ReichSdienst
Subaltern- und Unterbeamtenstellen bei den Reichs
sowie für den Civildienst aller Bundesstaaten
und Staatsbehörden mit Militäranwärtern (Central-
Gültigkeit; er wird nach dem anliegenden Muster
Blatt von 1882 S. 123)1 hat am Schluffe folgen
(A1) * durch das ReichS-Marine-Amt ausgestellt.
Diejenigen, welche auf Grund der vorstehenden
den Zusatz erhalten:
„Dem Eintritt in eine militärisch organifirte
Bestimmung den Civilversorgungsschein erhalten
Gendarmerie oder Schutzmannschaft steht der Ein
haben, stehen in Bezug auf die Reihenfolge der
tritt in eine der in den deutschen Schutzgebieten
Einberufung von Stellenanwärtern den im § 18
durch das Reich oder die Landesverwaltung er
unter Nr. 3 bezeichneten Unteroffizieren gleich,
richteten Schutz- oder Polizeitruppen oder
die
insoweit fie im stehenden Heere oder in der Kai-
Anstellung als Grenz- oder ZollauffichtSbeamter
lichen Marine unter Hinzurechnung der Dienst
in den Schutzgebieten gleich.
zeit in den Schutzgebieten eine Gesammtdienstzeit
Ein auf Grund dieser Bestimmung ausgestellter
1. S. dieselben unterm 14. Ott. 1884. Frühere Abänderung, betr. 8 10 Ziff. 4, s. unterm 19. März 1894.
von mindestens acht Jahren erreicht habend
2. Nicht abgedruckt.
761
1895 (30. Jan. - 31. Jan. - 1. Febr.) 30. Januar 1895.
Erlaß des Reichskanzlers, betreffend ÄbLnderungen der Postordnung vom 11. Snni 1892. C.-Bl. S. 29. Auf Grund der Vorschrift im K 50 des Gesetzes
(Die Aenderungen find im Texte vom 11. Juni
über das Postwesen des Deutschen Reichs vom 28. Ok
1892 berücksichtigt. Weitere Abänderungen find
tober 1871 wird die Postordnung vom 11. Juni
unterm 29. März 1896 ergangen; siehe im »Nach
1892 in folgenden Punkten abgeündert:
trag *, am Schluffe vor dem Alphabetischen Register.)
31. Januar 1895. Bekanntmachung, betreffen- Abänderung der Ansführnngsdestimmungen jnm Lahstener geseh in Beprg auf Akranmsahe. C.-Bl. S. 36. Der Bundesrath hat in seiner Sitzung vom 31. Ja
wird die Höchstgrenze des Kochsalzgehalts der ohne Kontrole von der Salzabgabe frei zu
nuar d. I. nachfolgenden Beschluß gefaßt: 1. In der Ziff. 1 bt8 § 19 der Ausführungs
lassenden Abraumsalze von 50* auf 60 Prozent
bestimmungen zum Salzsteuergesetz1 Apotheker, Approbatton 29 Gew.-O., Bd. V S. 318; Gesetzen 5 Nr. 3 StGB.; Verfahren bei straf Prüfungsvorschriften Btm. 5. März 1875,
baren Handlungen, deren Verfolgung nur auf
Bkm. 6. Mai 1884, Btm. 6. Juli 1889; ge-
A. eintritt, 127 Schlußsatz, 130, 156, 259,
werbliche Freizügigkeit der A. Btm. 3. März
414, Kosten bei Zurücknahme 502 StPO.
1874; A. dürfen seinen andern Handel treiben
Anträge in Handelsgeschäften 297, Crflärung dar
32 G. 21. Germ. XI; Ablehnung des Schöffen
Annahme oder Ablehnung 318—323,
amtes 35 Nr. 4, des GefchworenenamteS 85
A. z. Kauf 337, auf Abschluß eine- Fracht
GVG.; Erwerb durch fteigebige Verfügungen 909, Verjährung 2272 CGB.; Rangordnung
über,
geschäftes 422 HGB.
A. im Eivilprozeß 121 Nr. 2, 128, 130, 269. 279 CPO.
Antritt der Erbschaft s. Annahme. AnwachsnngSrecht bei Erbschaften 786, bei Vermächtniffen 1044 CGB.
Anwalt, öffentl. Amt 31, seine Beamte 359, Privatgeheimniffe 300, Gebührenüberhebung 352,
ihrer Forderungen 54 Nr. 4 KO.; Offenbar
ung von Privatgeheimniffen 300 StGB., zu lässige Waagen Btm. 17. Juni 1875, 24. Oft. 1882; Revision der Waagen B. 12. Oft. 1881;
s.
Apothetergewerbe,
Geheimmittel,
Giftstoffe.
Apathekergehülse« n. Lehrlinge 41 Gew.-O. (27.
Untreue 356 StGB.; Erwerb streitiger Rechte
Febr.
1597, Verjährung 2273 CGB.; Einsicht der
PrüfungSvorschristen Btm. 13. Nov.
Asten durch den A.
Btm. 23. Dez. 1882, 13. Jan. 1883; Prü-
bei Privatflagen 425
StPO.; s. Rechtsanwalt.
Anwaltskammer« 41-64 RO. 1. Juli 1878. AnwaltSprozeh 74, Klage 192, Kündigung der Vollmacht 83, Mangel der Dollm. 84, 85, Beistand 86, Vorbereitung der mündl. Ver
handlung durch Schriftsätze 120, deren Unter zeichnung 121 Nr. 6, Befugniß der Partei
zum Worte 128, Zustellungen 152, Tod des
Anwalts 221 CPO.
1888), 154 Gew.-O. (1. Juni 1891);
1875,
fungSbehörden für A. Btm. 17. Dez. 1875.
Apochekergewerbe, Betrieb ohne Genehmigung 29, 147 Gew.-O., Bd. V S. 318.
Apothekerwaare« 6 Gew.-O., Bd. V S. 318, V. 27. Jan. 1890, ergänzt 31. Dez. 1894, 25. Nov. 1895.
Appel comme d’abws s. Mißbrauch der geistl. Gewalt.
beseitigt, Bem. zu 94 G. 27. Dent. VIII; s.
Appellation s. Berufung. Appretiranftalte« G. 21. Juli 1856.
AnwaltSprozeß.
Approbation in Gewerbesachen 29, 40, 53, 54,
Anwaltszwang, in nichtstreitigen Angelegenheiten
Anweisungen (Asfignationen) d. Kaufleute 300
147 Gew.-O., Bd. V S. 318.
—305, des Absenders von Gütern und des Arbeit, Beeinträchtigung der fteien 416 fr. StGB ; Anwendung auf ländl. Berhältniffe 2 G. 25. BeftachterS 402, 416, 661, des Empfängers i von Gütern 404, 593 HGB.; Stempelpflicht j
Mai 1864; s. Arbeitseinstellung.
! Arbeite«, öffentliche, Ermächtigung 4 SC. 25. Dez. I 1852; G. 17. Juli 1870; »ertheilung der Anzeige, unterlassene 139, Abreißen v. A. 134, j Mittel 1—3 O. 10. Mai 1829; Genehmig s 24 Wechfelstempel-G. (14. Juli 1871). Anwerben z. Militärdienst 141 StGB.
164, dienstliche A., Beleidigung
ung der Entwürfe für Unterhaltarbeiten 4.
193 StGB.; A. einer straft. Handl. 156,
O. 10. Mai 1829 und Bem.; für HauptauS-
A. von gefundenen Leichen rc. 157, Kosten
befferungen und neue Arbeiten Bem. zu 4 O.
falsche A.
tragung im Fall einer falschen A. 501 StPO. ! Arrzeigepflicht 29, 30 fr. StPO.; 77, 104, 105
MStGB.
AnzngSabgabe«, Wegfall 8 V. 1. Stov. 1867, Bd. ni.
10. Mai 1829, 7 das.: 1 O. 8. Juni 1832; BeitragSpsticht der Privaten 30—40 G. 6. Sept. 1807; Zuständigfeit 8 AG. z. GVG.; für Gemeinden, Vergebung 17 Gem.-0.6. Juni 1896; f. Unternehmersautionen, Der-
Alphab. Reg.
Arßetier — Arrest
961
gebung, Materialien, Vorverfahren,
der darin aufbewahrten Urkunden 37 D. 7.
Bezirksrath.
Mess. II; G. 5. Brum. V; StRG. 18. Aug.
Arbeiter. Vorzugsrecht 2103, 2110 CGB; Bor-
1807; Aufsicht, Ernennung, Besoldung der
recht ihrer Forderungen 41 Nr. 6 KO., 20
Beamten 10 G. 25. März 1889; Benutzung
AG. z. CPO.
Vfg. 6. Jan. 1888.
Jugendliche, Beschäftigung in Fabriken 135 ff.
Gew.-O. (1. Juni 1891); Abschn. F Anw. 23. März 1892.
ArbeiteramSschüffe, 134b, 134d, 134h Gew.-O.
Aergeruih, öffentliches 166, 183, 370 Nr. 13 StGB.
Arglist s. Betrug. Arme, Verfahren von Amtswegen bei Eheschließ ung
(1. Juni 1891).
von
A.
und
bei
Legitimation
ihrer
Arbeiterinnen, Beschäftigung in Fabriken, 137 ff.
Kinder 1—3, Gebührenfreiheit 4, 5, Armuths-
(1. Juni 1891); Abschn. F Anw.
zeugniß 6, 8, G. 10. Dez. 1850; Verpflegung
Gew.-O.
von A. anderer Bundesstaaten Bkm. 16. Jan.
23. März 1892.
Arbetterschntz G. 1. Juni 1891; s. Sonntags
1874; arme Wöchnerinnen O. 31. Okt. 1814; Hypothekeneintragungen D. 11. Therm. XII;
ruhe.
Arbeiterftatiftik 139 b Abs. 5 Gew.-O. (1. Juni 1891); Bkm. 26. März 1892; Regulativ 29.
Verfügungen zu Gunsten A. 910, 937 CGB.;
s. UnterstützungSwohnsih, Armenräthe.
Armeurüthe, Errichtung 14 G. 24. Juli 1867;
Jan. 1894.
Arbeit-belshnnng der Gefangenen Vfg. 26. Febr.
Zusammensetzung D.
17.
Juni
1852;
58
1883, 12. März 1883; dem Zugriff wegen der
Gem.-O. 6. Juni 1895; öffentl. Amt 7 O.
Kosten entzogen 24 AG. z. GKG., Bd. 1 Anh.
31. Okt. 1821; Obliegenheiten 4, 8, 9 G.
Arbeitsbücher 107,150 Gew.-O. (1. Juni 1891),
7. Frim. V; 4 D. 19. Vendem. XII; Ord
Abschn. A Anw. 23. März 1892; für Ar
nungen für den inneren Dienst 17 O. 31. Okt.
beiter in Bergwerken u. s. w. G. v. 22. Juni
1821; Einnahmen und Ausgaben 59 Gem.-O.
1854, IV Bkm. 18. Nov. 1892.
6. Juni 1895; Kauf und Verkauf von Grund stücken 2 O. 6. Juli 1846; Verpachtung 3 O.
Fälschung 363 StGB.
strafb., Herbeiführung 414, fr. StGB.; auf gewerbliche Arbeiter
6. Juli 1846; Bauten 16 O. 31. Okt. 1821;
nicht anwendbar 153 Gew.-O, Bd. V S. 361;
1846; Annahme von Geldern der Armen 23.
Arbeitseinstellung, 415
1 O. 6. Juli 1846; Schenkungen 4 O. 6. Juli
Anwendung auf ländl. Verhältniffe 2 G. 25.
Juni 1806; Rückzahlung von Kapitalien an
Mai 1864.
A. StRG. 21. Dez. 1808; Sammlungen in
ArbeitShanS 362 StGB.; Kosten der Unterbring-
Kirchen D. 12. Sept. 1806; Ernennung der
ung Berurtheilter G. 28. März, V. 1. Okt.
Beamten 18 O. 31. Okt. 1821; Vergleich 5 O.
1883; Verfahren 4. März 1890 , 4. Aug.
6. Juli 1846; s. Armensteuer, Pflege
1891; Direktoren vom Statthalter ernannt Vf. 9. Mai 1887; der Abth. II des Mini
häuser, Rechner. Armenrecht 106 ff. CPO.; Zulassung dazu von Belgiern Uebereink. 18. Okt. 1878; von
steriums überwiesen Bf. 12. Juni 1889 und
der Gefängnißverwaltung übertragen Df. 1.
Luxemburgern
Mai 1890.
von Italienern Bkm. 1. Okt. 1879; von Fran
Uebereink.
12.
Juni
1879;
Arbeitslohn, Zahlung 115-119b Gew.-O. (1.
zosen Uebereink. 20. Febr. 1880, von Oester
Juni 1891); Abschn. B Anw. 23. März 1892;
reichern u. Ungarn Uebereink. 9. Mai 1886;
53
in Vormundschastssachen 8—10 G. 22. Okt.
Einbehaltung
s.
Krankenkaffenbeiträge,
KVG. (10. April 1892); Pfändung G. 21.
1873; in Sachen ans welche die CPO. keine
Juni 1869 s. bei S 749 CPO.
Anwendung findet 17 AG. z. GKG.; Bewil
Arbeitsordnungen 134b—134h Gew.-O. (1. Juni
1891); Abschn. D Anw. 23. März 1892. Arbeitstag, Geldstrafe G. 30. März 1887.
Arbeitsverdienst der Gefangenen s. Arbeits belohnung.
ligung des A. im Fall einer Privatstrafklage 419 Schlußsatz StPO.
Armenftener, Zuschläge auf Eintrittskarten zu Theatern u. s. w. 1 G. 7. Frim. V; 2 G.
8. Therm. V; 2 V. 10. Therm. XI; 4 D.
Arbitragegefchüfte, Reichsstempelabgabe G. 27.
9. Dez. 1809; 9 G. 16. Juli 1840; Der-
April 1894. Tarif 4 a; 13 AuSf.-Dorschr. 27.
Wendung 2 G. 7. Frim. V; 3 G. 8. Therm.
April 1894.
V; Dertheilung V. 7. Frukt. VIII; Streitig
ArchaeologischeS Institut V. 9. April 1887, abgeändert durch Erl. 4. März 1895, C.-Bl. S. 148.
Archivbeamte, Landesbeamte rc. 10 G. 25. März 1889; Nachlässigkeit 254 fr. StGB.
Archive von Bezirken und Städten, Mittheilung •®moL bet in Els.-Lothr. gelt. Gesetze. Bb. VI.
keiten 3 V. 10. Therm. XI.
Arrest 78, 648 Nr. 5, 796 ff., dessen Vollziehung in bewegliches Vermögen 810, Vollziehung in
unbewegliches Vermögen, Eintragung, Wirk ung, Löschung 811 CPO.; 24—27 G. 24. Juli 1889;
während des Konkurses unzu61
962
Alphab. Reg.
Arrest fache« - Aufföfnug.
lässig 11 KO.; Nachweis der Freiheit von A. bei Grundstückserwerbungen Vf. 9. Mai 1882; Ergänzung v. § 809 CPO. G. 30. April 1886. Militärischer A., Begriff und Eintheilung 19 ff. MStG. Arrestsachen find Feriensachen 202 Nr. 2 GVG. Arreftstrafe«, Vollstreckung gegen Personen des Beurlaubtenstandes Vf. 9. Dez. 1885, 26. März 1890. Arrha s. Daraufgabe. Arsenik zur Herstellung von Tapeten rc. verboten 4 V. 1. Mai 1882. Artikel, Zeichnung von Zeitungsartikeln 3, 4 G. 16. Juli 1850; durch der bürgerlichen Ehre Beraubte 9 G. 11. Mai 1868. Arzneibuch für das D. Reich Bkm. 17. Juni 1890, Nachtrag Bkm. 7. Jan. 1895; Erstmalige Einführung 5. Juli 1872. ArznetglLser, Beschaffenheit u. Bezeichnung D. 22. Juni 1896 (G.'Bl. S. 53). Arzneimittel, Beschaffenheit V. 23. Ott. 1872; Verkehr mit V. 27. Jan. 1890, ergänzt 31. Dez. 1894, 25. Nov. 1895; Abgabe stark wir kender V. 22. Juni 1896 (G.-Bl. S. 53). Arzueitaxe, Vf. 12. März 1892. Aerzte, Prüfungsvorschriften Bkm. 2. Juni 1883; über Impfung Bkm. 25. April 1887; Vor prüfung Bkm. 2. Juni 1883, Aenderung Bkm. 17. Jan. 1888; Entbindung von den Prüf ungen Bkm. 9. Dez. 1869, Bd. III. S. 251; Approbation 29, Widerruf 53, unbefugte Titel führung 147 Nr. 3 Gew.-O., Bd. V S. 318. Rangordnung ihrer Forderungen 54 Nr. 4 KO.; Erwerb durch freigebige Verfügung 909, Ver jährung 2272 CGB. Verweigerung des Zeugniffes im Strafverfahren 52 Nr. 3 StPO.; in Civilsachen 348 Nr. 5 CPO.; Zuziehung eine- A. bei Prüfung des Geisteszustandes eines Angeschuldigten 81,desgl. bei der Leichenschau und Leichenöffnung 87—90, bei Vergiftungen 91, Verlesung ärztlicher Atteste in der Hauptverhandlung 255, Verfahren ge gen A. des Beurlaubtenstandes, welche sich der Wehrpflicht entziehen 470—476 StPO.; dürfen Schöffenamt ablehnen 35 Nr. 3, desgl. Ge schworenenamt 65 GVG.; Anweisung für
Leichenöffnungen Bkm. 9. Juni 1882; An zeigepflicht bei ansteckenden Krankheiten V. 10., 22. Aug., 17. Sept. 1895; Hausapotheken G. 2. Juli 1891. Unzucht in Anstalten 174 Nr. 3, A. b. Zwei kampf 209, falsche Zeugnisse 277—280, Offen barung von Privatgeheimniffen 300 StGB. Gebühr für Ueberschreibung des Patents Bem. 4—7 AG. z. GKG.; Gebühren in Strafsachen G. 13. Jan. 1873, Regul. 17. Jan. 1873, 5. Mai 1891; s. Medizinalpersonen, Kantonalärzte.
Asphaltkochereien 16 Gew.-O., Bd. V S. 318. Affekuranzpolize«, deren Jndosfirung 302—305,
deren Cesfion 896, 904, 905 HGB. Assessoren, Ernennung 36, 39 D. 10. Aug. 1891;
Beschäftigung 5 AG. z. GVG. Aszendente«, Unterhaltungspflicht
205 ff., Vor mundschaft 402 ff., ihre rechtlichen Beziehungen 73, 76, 150, 160, 161, 179, 182, 191, 233, 285, im Familienrath 408, Erbrecht 731, 733, 746 ff., Pflichttheil 915 ff., Theilung der A. unter Deszendenten 1075 ff. CGB.; Beischlaf 173, Kuppelei 181 Nr. 2, Kindesaussetzung 221, Diebstahl 247, 370 Nr. 5, Betrug 263 StGB.; s. Eltern, Vater, Mutter. Atteste, Verlesung ärztlicher A. in der Hauptver
handlung 255 StPO. Aubaine s. Abschoßrecht.
Auctoris nominatio 73 CPO. Auditeur 78 MStGO. Anergeflügel, jagdbar G. 2. Juli 1890; Schon
zeit der Hennen 1 V. 16. Juli 1890. Anfenthaltsbeschränknngen für Bundesangehörige
1, 3, 5—7, 9-11 G. 1. Nov. 1867, Bd. III; Aufenthalt, Untersagung 39 StGB. Aufenthaltsort, Gerichtsstand 18, 21 CPO.; 8 StPO. Aufforderung zu Verbrechen 49 a, zu Hochverrath
und anderen Miffethaten 85, 111, zu Unge horsam 110, 112 StGB.; auch erfolglose A. zu Hochverrath rc. ist strafbar 3 G. 12. Juli 1873. A. zur Zahlung 1139, 1652, 2169, 2244, 2249, 2259, zu Empfang der Zahlung 1259, 1264, A. an Drittbefitzer hypothezirter Liegenschaften 2169, 2176, 2183 CGB. Aufgebot bei der Eheschließung 62 ff. CGB.; 44 ff. Pers.-G. 6. Febr. 1875; Fahnenflüchtige u. widerspenstige Heerespflichtige, Vfg. 14. Nov. 1895. Aufgebot-verfahren 823 ff. CPO., 11 EG. z. CPO.; Zuständigkeit des Amtsgerichts 23 GVG.; wegen Schuldurkunden des Deutschen Reichs G. 12. Mai 1873; wegen Schuldver schreibungen der Landes- rc. Aktien rc. 25, 26 AG. z. CPO., V. 24. April 1894; Spar kaffenbücher 17 G. 14. Juli 1895. Aufhebung s. Auflösung, Nichtigkeit. Aufkündigung bei der Miethe 1736 ff., 1745, 1748, 1762, A. der Civil-Gesellschaft 1856, 1869, 1870, A. des Vollmachtvertrages 2007 CGB.; A. des Dienstvertrages der Handlungs gehilfen 61, der Handelsgesellschaft 123, 124, 126, 170, 186, 200, 261, 262 HGB. Auflauf 116 StGB.; Verbot des bewaffneten 1, 2, Verfahren und Zuständigkeit bei Zerstreu ung 3 G. 7. Juni 1848. Auflösende Bedingung N83, 1184 CGB. Auflösung des Reichstags 24 RD., Bd. I A 4 A.
Alphab. Reg.
Auffösnugsktage — Austage«.
der Ehe 227, der Verträge 1184, Kauf 1610, 1654—1658 CGB., 8 G. 24. Juli 1889, 5, 7 Grundbuch-G. 22. Juni 1891, Miethe 1729, 1736—1745, Gesellschaft 1865—1872, Renten vertrag 1912,1917, Gütergemeinschaft 1441 ff. CGB.; A. der off. Handelsgesellschaft 123 ff., der Kommanditgesellschaft im Allg. 170, der Kommanditgesellschaft aus Aktien, A. durch den Austritt eines persönlich hastenden Gesell schafters 199, der Aktiengesellschaft 242-248 der stillen Gesellschaft 261 HGB., Gesellsch. mit beschr. Haftung 60 ff., G. 20. April 1892, Genossenschaft 76 ff. G. 1. Mai 1889; s. Nichtigkeit. AuflosungSklage de- Verkäufer- 1654 CGB.; 7 G. 23. Marz 1855; 8 G. 24. Juli 1889, 5, 7 Grundbuch-G. 22. Juni 1891. Aufnahme des Verfahre«- nach Unterbrechung oder Aussetzung desselben 217, 219, 223, 227 CPO. Aufnahme-Urkunde« für Angehörige anderer Bun desstaaten 7, 9, 10, 24 G. 1. Juni 1870, Band III; Ausfertigung und Kosten derselben Bkm. 23. Jan. 1873. Aufrechnung 1234, 1289 ff., bei Gesellschaften 1850 CGB.; 94 Nr. 2 HGB.; im Konkurse 46—49, 158, 185 KO. Aufruhr 90 Nr. 6, 115, 116, 307 Nr. 2 StGB.; Kriegszustand IV EG. z. StGB, militärischer 106 ff. MStGB. Aufrührerische Rufe 8 G. 25. März 1822, G. 29. März 1888. Aufsätze, gewerbsmäßige Anfertigung 35.38Gew.-O. Bd. V S. 318; s. Rechtsangelegenheiten. Aufschiebende Bedingung bei Verträgen 1181 ff., 1185, 1584, 2257, bei Vermächtnissen 1041, CGB. Aufschriften, öffentliche, Reglement 25. Aug. 1852; Erlaubniß der Ortsbehörde 1 das.; Pol.-V. der 3 Bezirkspräsidenten 10., 21., 22. Nov. 1887. Aufstand 90 Nr. 6 StGB.; IV EG. z. StGB. Aufstelle«, gefährliches A. von Sachen 366 Nr. 8, 9 StGB. Aufsuche» van Waarenbestellungen 44 , 44a Gew.-O. 27. Febr. 1888, abgeändert Art. 9, 10, 13 G. 6. Aug. 1896 (R.-G.-Bl. S. 685). Auftrag s. Bevollmächtigung. Auftraggeber (commettant), Haftung 1384 CGB. Aufwiegelung 100 MStGB. Augenärzte 29, 53, 147 Nr. 3 Gew.-O. Bd. V S. 318. Augenschein in Civilsachen 3, 135, 146 Nr. 4, 196, 336, 337 CPO. A. in Strafsachen 86—91, in der Vorunter suchung 185, 191, 193, zur Vorbereitung der Hauptverhandlung 224, Verlesung des auf genommenen Protokolls in der Hauptverhand lung 248 StPO.
963
Aug-burgische- Bekenntniß 33 ff. G. 18. Germ. X.
Auktionatoren 35, 36 Gew.-O., Bd. V S. 318;
s. Versteigerung. beim Nießbrauch 605, b. Ge brauchs- u. Wohnungsrecht 635, b. Miteigenthum 655, 656, 636 ff., b. ehel. Gütergemein schaft 1409, b. Gewährleistung des Verkäufers 1634, b. Miethe 1720, 1724, 1731, 1794 ff., 2102, b. Nutzpsand 2086 CGB. A., verweigerte, Sicherungsmaßregeln, Abweich ung 367 Nr. 13—15 StGB. A., festigende, an Frontmauern (travaux consortatifs) 4 Ed. 1607; V. 27. Febr. 1765; 50—54 G. 16. Sept. 1807; BauerlaubnißOrdnungen für große Straßen 20. Sept. 1858; 281 ff. der Vicinalwege-Ord. 21. Juli 1854.
Ausbesserungen
Au-fallfond- s. Steuern, direkte. Ausfertigung der Gesetze O. 27. Nov. 1816: O.
18. Jan. 1816. A. der Urtheile 288 CPO.; 275 Abs. 4 StPO.; Zustellung der A. 156, Recht auf Ertheilung von A. 271, vollstreckbare A. 662 ff., 705 Abs. 1, 2, weitere vollstreckbare A. 669, Ein wendungen gegen die Zulässigkeit der ertheilten Dollstreckungsklausel, Entscheidung über Er theilung einer weiteren vollstreckb. A. 705 Abs. 3 CPO. Verfahren zur Erlangung der A. von Urkunden 841 ff. fr. CPO.; Amtsgericht 11 G. 10. Mai 1886. Au-gabe» des Reichs, allgemeine Bestimmungen
69—71, für konsularische Vertretung 4 Nr. 7, für Post- und Telegraphenwesen 49, für die Flotte und das Heer 53, 62, 71 RV., Bd. I A 4. «u-gang-zölle 5 VZG. 17. Juli 1871.
Au-gießen auf d. Straße 366 Nr. 8 u. 9 StGB.
Ausgleichung-abgaben für den aus bezw. nach
Luxemburg eingehenden Branntwein Abkommen 22. Mai 1896 (R.-G.-Bl. S. 676). AuSgußsteine 9. Ed. Dez. 1607. Aushebung der Militärpflichtigen 61 RV.
AnSllage f. Vorausklage. Auslage», Pflicht zur Erstattung derselben beim
Rückbringen 861, 862, 867, Geschäftsführung 1375, bei Zurückzahlung einer Nichtschuld 1381, bei Gewährleistung des Verkäufers 1634, 1635, bei Dienstmiethe 1794, Gesell schaft 1859, Leihvertrag 1886, 1890, Hinter legung 1947, Bevollmächtigung 1999, 2000, Faust- und Nuhpfand 2080, 2086, Vorzugs recht derselben 2103 CGB. A. der Kaufleute 290, deS Kommissionärs 371, 374, des Spediteurs 381, 382, des Fracht führers 409, der Gesellschafter 93 HGB. A. der Gerichte 79, 80 GKG., Bd. IV S. 94; der Gerichtsvollzieher 13 Geb.-O., Bd. I Anh.
Alphab. Reg.
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jtustimb — Ausstellung.
26; 40 AG. z. GKG., Bd. I Anh. 30; der Rechtsanwälte 76 Geb.-O., Bd. I Anh. 28. Äullawb, Begriff im Sinne des StGB. 8, Be strafung im A. beg. Verbrechen 4—7, 37, 102, 298, Eheschließung und Beurkundung des Personenstandes 47, 170, 171 CGB.; G. 4. Mai 1870 (Bd. III); Jnstr. 1. März 1871; 85®. 6. Febr. 1875; Gerichtsstand der Reichs beamten im A. 21, 22 G. 31. März 1873; Gerichtsstand für die im A. begangenen straf, baren Handlungen 9—11, Verfahren, wenn der Beschuldigte sich im A. befindet 40, 119, 318, 320, insbesondere um sich der Wehrpflicht zu entziehen 470—473 StPO.; Testament 994, 999, 1000, Schutz der Reichsangehörigen gegen über dem A. 3, des deutschen Handels im A. 4 Nr. 7 RD., Bd. I A 4. Zustellungen im «. 182, 184—186, 190, 234, 459, Z. des Dersäumnißurtheils im A. 304, Beweisaufnahme im A. 328, 329, 334, Zwangsvollstreckung im A. 700, Nothwendig keit der Zwangsvollstreckung im A. ist Arrest grund 797 CPO. Ausländer, Bestrafung 3, 4, 91, 102, 284, AusWeisung 39 Nr. 2, 284, 296 a, 361 Nr. 2, 362 StGB., G. 3 Dez. 1849; Meldepflicht Vfg. 5. Febr. 1891; Strafverfahren gegen A., Ver haftung 112 Nr. 3, 113 StPO. Gewerbebetrieb 12, 56 d, 57, 64, 148 Gew.-O., Bd. V S. 318; Gewerbebetrieb im Umher ziehen Bkm. 31. Okt. 1883 (Anl. 5 zur Bkm. 22. Dez. 1888). Civilrechte 11, 13 CGB. u. Bem.; Gläubiger im Konkurse 4, 42 KO.; Konkurs über das im Inlande befindliche Vermögen ausländischer Schuldner 208 KO.; Prozeßfähigkeit 53, Sicherheitsleistung 102 ff., 56 intern. Uebereink. für Eisenbahnfrachtverkehr 14. Oktober 1890 (Bd. VI S. 14), Zulassung zum Armenrechte 106 CPO., Eheschließung, 5, 6 G. 16. Mai 1892, D. 14. Juli 1892. Ausschluß von protestantischen kirchlichen Wahlen D. 17. Nov. 1873. Ausländische Handelsgesellschaften: Belgien 30. Mai 1857; Italien Bkm. 19. Sept. 1873, Schlußprot. z. Handelsvertrag 6. Dez. 1891; Schweiz 1. Okt. 1873; Großbritannien 18. April 1874; Oesterreich-Ungarn Art. 19 Han delsvertrag 6. Dez. 1891; Serbien 21. Aug. 1892 (Art. II); Rußland Art. 4 Vertrag 10. Febr. 1894. Ausländische juristische Personen 12 Gew.-O., Bd. V S. 318. Ausländisches «echt. Beweis 265 CPO. Ausländische Urtheile, deren Vollstreckbarkeit 660. 661 CPO., Internationaler Eisenbahnfrachtverkehr 56 Uebereink. 14. Okt. 1890 (Bd. VI
e. 14).
Auslegung der Verträge 1156 ff..
1175, 1514, 1602, von Vergleichen 2048, 2049 CGB.; von Handelsgeschäften 278, 279 HGB. AuSltesernng eines Deutschen unstatthaft 9 StGB., von Ausländern Verfahren bei vorl. Fest
nahme 15. April 1892. Auslieferungsscheine 302—305 HGB. AuSlieferungSverträge mit Belgien 24. Dez. 1874;
Brasilien 17. Sept. 1877; Frankreich 21. Juni 1845; Uebereinkommen mit Frankreich wegen Diebstahls und Unterschlagung Vf. 12. Jan. 1889, desgl. wegen Betrugs, Urkunden fälschung, nachträglich zur Sprache kommender strafbarer Handlungen Df. 3. Juli 1890, desgl. wegen Hehlerei Vf. 27. Aug. 1890, Bestechung und Entführung 8. Nov. 1895; Großbritannien 14. Mai 1872; Italien 31. Okt. 1871, 9. Febr. 1892, 22. Aug. 1893; Luxemburg 9. März 1876; Oesterreich Df. 20. Aug. 1887; Schweden und Norwegen 19. Jan. 1878; Spanien 2. Mai 1878; Schweiz 24. Jan. 1874, Vfg. 10. Juni 1891, 15. Ott. 1892, 30. Sept. 1893, 12. Mai 1894, 9. März 1895; Uruguay 12. Febr. 1880, Bd. IV; Dänemark 23. Aug. 1895. Ausnahmegerichte 16 GVG.
Ausräumung f. Straßen, große; Wasser
läufe. Ausrodung von Privatwaldungen 219—226 FGB.;
192—199 FO.; Strafbestimmung 47 FStG. Ausrufer, öffentliche, Erlaubniß 1, 2 G. 16. Febr.
1834; Inhalt der Schriften G. 10. Dez. 1830; von Gew.-O. nicht berührt 2 G. 27. Febr. 1888. Aussaat s. Saat. Ausschlagung s. Verzicht. Ausschließung von der Vormundschaft 442 ff.,
von der Erbfolge 727 ff., A. der ehelichen Gütergemeinschaft 1529-1535, 1595 CGB. Ausschuß der Amtsgerichte 40—42, 55—57, 87 GVG.; der Verwaltungsbeamte als Beisitzer 5 AD. z. GVG. Ausschüsse des Bundesraths 8, 36, 39, 46, 56, 63 RD., Bd. I A 4. Aussetzung von Kindern rc. 221 StGB. A. des Verfahrens 223 ff., vor Amtsgerichten 462, A. in Ehesachen 580 CPO.; KompetenzKonflikte 15 Nr. 1 EG. z. CPO.; A. der Verhandlung 139, 140, 141 CPO.; 145 Nr. 2, 227 Nr. 3, 245, 261, 264 StPO. AuSstchtSrecht 675, 680, 688 CGB.
Aussonderung aus der KonkurSmaffe 9, 35—38,
121 Nr. 2 KO. Ausspielung, öffentliche 286 StGB.; v. Waaren 56 c Gew.-O., Bd. V S. 318; s. Lotterien, Reichsstempelabgaben. Ausstellung von Bildern rc. ohne Erlaubniß 22 D. 17. Febr. 1852; von Zeichen rc., welche den Geist des Aufruhrs verbreiten können,
Alpha-. Reg.
Anoflenerkassen — Nanffncht.
6 D. 11. Aug. 1848, G. 29. Marz 1888;
betr. die Schulpflicht Bkm. 15. Juli 1874;
s. Rechtshülfe; Unterrichtswesen.
s. Anschlag.
Ausfteuerkasse«, Errichtung 390 Nr. 9 StGB. Austräge der Standesherrn 7 EG. z. GDG. Austreibung des Miethers 1743—1752 CGB. Austrocknung s. Sümpfe, Teiche. Auswärtiges Amt, Verletzung der Amtsverschwie
Bahnmeister Anstellung 5. Juli 1892 (Bd. VI S. 425).
Bahnpolizeibeamte 66 ff. Betriebs-0.5. Juli 1892, 47 ff. Bahn-O. f. Nebeneifenb. 5. Juli 1892.
Bahnpolizei-Reglement f. Eisenbahnen, Be-
genheit rc. 353 a StGB.
triebSordnung.
Auswanderer, Entschädigung G. 18. Juli 1860; D. 15. März 1861; D. 15. Jan. 1868.
Auswanderung, die Bestimmungen darüber unter liegen
der
965
Aufficht
und
Gesetzgebung
des
Balke« 606, 657 CGB. Balkon 678, 680 CGB. Bande 243 Nr. 6, 250 Nr. 2 StGB. Banke«, Bankgesetz 14. März 1875; Bkm. 29. Dez.
Reichs 4 Nr. 1 RD., Bd. I A4; bez. de-
1875; Bkm. 7. Jan. 1876; die in Betreff
MilitärdiensteS 140, Reservisten rc. 360 Nr. 3,
der Kaufleute geltenden Vorschriften
Verleitung z. A. 144 StGB.
auch auf öffentliche B. Anwendung 5 HGB.
Auswandernngsagenten, 6 Gew.-O. Bd. VS. 318;
finden
Rechte der B. hinfichtlich der Bestellung und HGB.;
Amtsgerichte bei Streitigkeiten zuständig 23
Veräußerung
GVG.; vorläufige Vollstreckbarkeit 649 Nr. 3
Zuständigkeit der Strafkammern bei Zuwider
EPO.; s. Auswanderung-Unternehm
handlungen gegen das Bonkgesetz 74 Nr. 5
von
Pfändern
312
GVG.; s. Reichsbank.
ung.
Answandernngskommissare D. 15. März 1861. Auswanderungsnnternehmnng, Ermächtigung 1
B. von Frankreich Noten G. 28. Sept. 1871.
Bankerott, einfacher 210, betrüglicher 209, Folgen
G. 18. Juli 1860; D. 9. März 1861; Kau-
der Verurteilung 162 Nr. 2, 4, 183, 184,
Hon D. 9. März 1861; s. Auswander
KO.
ungsagenten.
Auswandernngswefe», die Gesetze darüber er leiden durch da- Handelsgesetzbuch keine Ab
Bankiergeschäfte gelten als Handelsgeschäfte 272 Nr. 2 HGB.; Minderjährige 1308 CGB. Banknote», Ausgabe von B. G. 21. Dez. 1874,
änderung 679 HGB.
Bkm. 27. Febr. 1894; Pfand- und Vorzugs-
Ausweichen 471 Nr. 3 fr. StGB.; 366 Nr. 3
rechte 12 EG. z. KO.; Nachmachung 149, 360
StGB.; 2 Nr. 5, 4 G. 30 Mai 1851; 9 O.
Nr. 6 StGB.; f. auch 360 Nr. 4 neue Fassung
10. Aug. 1852.
G. 13 Mai 1891.
Ausweisung, strafrechtliche Folge 39 Nr. 2, 284,
Ba»kvorsteher,StrafkammerbeiZuwiderhandlungen
361 Nr. 2, 362 Abs. 3 StGB.; A. durch
die Verwaltung 7 G. 3. Dez. 1849; Voll
ziehung der A. von Ausländern Bkm. 10. Dez.
1890, D. 18. Dez. 1890; Uebereinkunft mit Oesterreich-Ungarn, betr. Uebernahme und Ver
pflegung au-gewiesener Personen Bkm. 29.
April 1874; Bkm. 2. Sept. 1875; Ueberein kunft mit Belgien Dekl. 6. Juli 1877; mit
zuständig 74 Nr. 5. GDG.
Bankwesen, Bestimmungen darüber unterliegen .
der Aufficht und Gesetzgebung der Reichs 4 Nr. 4 RD.. Bd. I A 4.
Bannrechte 7, 8. 10 Gew.-O., Bd. V S. 318. Bannwart s. Feldhüter. Barren, Darlehn in, 1896, 1897 CGB. Ban, Bauten s. Anlagen, Gebäude, Werk
der Schweiz 7 Vertr. 27. April 1876; mit
verdingung,
Rußland 10. Febr. 1894.
freiheit.
Autoristrte Genossenschaften s. MeliorationsGenossenschaften. Aval (Wechselbürge), Verbindlichkeit desselben 7
81 WO.
Aexte, Tragen im Walde 27 FStG.
Uferbauten,
Banart, Haftung für fehlerhafte
1386,
Bau 1733,
1792 CGB.
Baubeamte, Nebenarbeiten Df. 14. Febr. 1889. Banerlanbnitz, Nothwendigkeit 4 Ed. Dez. 1607; D. 27. Febr. 1765; in großen Städten 3 ff.
D. 26. März 1852; Reglement für große
B. Baaronerbiete», Spezialvollmacht 352, Verfahren 812—818 fr. CPO.; s. Anerbieten.
Bäcker, Brodtaxe aufgehoben 72; Anschlag der Preise 73, 74 Gew.-O., Bd. V S. 318.
Backofen 674 CGB. Badeanstalten 35 Gew.-O., Bd. V S. 318.
Straßen Entw. 20. Sept. 1858; in Lothr. für Straßen aller Art D. 10. Aug. 1880;
Versagung Bem. zu 52 G. 16. Sept. 1807; B.sürBetriebSstättenPol.-V.U.-Elsaßl8.April, Lothringen 30. April, O.-Elsaß 3. Mai 1889; s. Straßenwesen.
Baufällige Gebäude, 367 Nr. 15 StGB.; »er fahren Dekl. 18. Juli 1729 u. 18. Aug. 1730.
Bade«, Vertrag über Rechtshülfe 16. April 1846;
Bauflucht, Nothwendigkeit der Festsetzung 4 ff.
18 Zusahkonv. 11. Dez. 1871; Vereinbarung
Ed. 16. Dez. 1607; an Eisenbahnen 3 G.
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Alphab. Reg. ^auffschkeupkäue — Beamte.
15. Juli 1845; Behörden Bem. zu 3 Ed. Dez. 1607; Unterpräfekten da, wo allgemeine Pläne G. 4 Mai 1864; Zwang zum Zurück treten oder Vorrücken 52, 53 G. 16. Sept. 1807; Pläne V. 27. Febr. 1765; Nothwen digkeit solcher 52 G. 16. Sept. 1807; Bestä tigung Tab. A 57 Dez.-D. 13. April 1861; an Vizinalwegen 287 ff. Vizinalwege-O.21. Juli 1X54; Kreisstraßen in Lothringen V. 23. April 1894; Festsetzung allgemeiner Baufluchtenpläne durch den Statthalter V. 5. Nov. 1894; be sonderes Recht der großen Städte 3, 4 D. 26. März 1852; s. Bauerlaubniß, Höhen lage, Vorsprünge. Baufluchtenpläne s. Bauflucht. Baufreiheit, Beschränkungen, Straßburg G. 21. Mai 1879, G. 6. Jan. 1892; Mülhausen V. 10. Aug. 1892; Colmar V. 6. Dez. 1893. Bauhöfe, Arbeiten 105 b, 154 Gew.-O. (1. Juni 1891).
Bauinspektaren
vom Statthalter ernannt Vf. 9. Mai 1887. Baulichkeiten, staatliche Veranschlagung, Abnahme Vf. 5. März 1889. Bau- und Nutzholz, Zollerleichterungen BRB. 24. Mai 1880; Privattranfitlager Regul. 24. Mai 1880; Nachträge Bkm. 18. Juli 1888. Baumaterialien, Entnahme, Abschätzung 55 G. 16. Sept. 1807; D. 8. Febr. 1868. Bäume 521, 555, Gegenstand des Nießbrauchs 590 ff., an Grenzen 671—673, Gegenstand der Gütergemeinschaft 1403 CGB.; abgängige von Flüffen und Kanälen 13 G. 22. Dez. 1876; Abhauen von B. auf Bezirksstraßen 4 O. 8. Aug. 1821; Felddiebstahl 12, 14, Laub 18, Beschädigung 26, Werfen 28 G. 9. Juli 1888; s. Straßen, große. Baumeister, Haftung 1792, 1796, 1798, 1793, Vorzugsrecht 2103, 2110, Verjährung 2270 CGB. Baumfrevel s. Bäume. Baumpfähle, 26 G. 9. Juli 1888. Baumschulen Feldfrevel 9, 21 G. 9. Juli 1888; Prämiirung Bkm. 23. Mai 1891. Bansachen find Feriensachen 202 Nr. 4 GVG. Bausch und Bogen, Vertrag in B. bei der Eheberedung 1522, 1523, Kauf 1583, Werkver dingung 1793 ff. CGB. Bauten, s. Gebäude, Wälder. Bauunternehmer, nicht ins Handelsregister einzu tragen, Vf. 20. Juni 1889; s. Unternehmer. Bauverwaltung, Vergebung v. Arbeiten u. Liefer ungen, Bkm. 12. Nov. 1888; allg. Beding ungen Vf. 7. Juli 1888, 3. April 1891, 16. Aug. 1895; Veranschlagung, Abnahme der Bauten, Vf. 5. März 1889. Banwerke, Zerstörung 305, Ausführung 330, 367 Nr. 14 und 15. StGB.
Bayrische Truppenteile in E.-L., Militärgerichts barkeit über dieselben 1 Abs. 2 EG. z. MEtGB., Vf. 22. Mai 1888; s. Militär fi S k u s. Beamte, Rechtsverhältniffe G. 23. Dez. 1873; Aus dehnung des Reichsbeamtengesehes auf die Landesbeamten I Abs. 2 das., V. 21. Nov. 1887 s. deshalb Reichsbeamte; Zuständigkeit der Behörden V. 22. Dez. 1891; Pensionen der Wittwen und Waisen G. 24. Dez. 1873, V. 21. Nov. 1887; Gnadenquartal, Reisegebühren, Tagegelder, Umzugskosten s. diese Worte; Verabfolgbarkeit, Vorgerichtstellung der agents du gouvemement 75 Derf. 22. Frim. VIII; D. 9. Aug. 1806; 16. März 1807; 13 RBG. (23. Dez. 1873); 11 EG. z. GVG.; 11 AG. z. GVG.; der Steuerbeamten wegen unbefugter Steuererhebung 94 G. 15. Mai 1818; An stellung und Versetzung 13 D. 23. Juli 1879, Bd. I A 17; Dienstalter Militärdienst Erl. 20. Juni 1892; Haftung für Versehen (Grund buch) 32 G. 22. Juni 1891; Zuständigkeit der Landgerichte für Ansprüche gegen Beamte 70 GVG.; 81 AG. z. GVG.; Siegelung des Nachlaffes 20 G. 31. März 1873; Gerichts stand der im Auslande angestellten Beamten 11 StPO. u. 16 CPO.; Vernehmung öffent licher Beamten als Zeugen 53 StPO.; deSgl. als Sachverständige 76 StPO.; im Civil verfahren 341, 348 Nr. 5, 350 Abs. 2, 373 CPO.; Benachrichtigung der vorgesetzten Be hörde v. Zeugen- oder Sachverständigen-Ladnngen Vf. 29. Aug. 1884; Pfändung von Beamten 715 Nr. 6, 7, 749 Nr. 8; Verhaft ung zur Erzwingung des Offenbarungseides 791 CPO.; welche B. nicht als Schöffen be rufen werden sollen 34 N. 3—6 GD.; als Geschworene 85 GVG.; Beeidigung G. 20. Sept. 1871, Bem. 4 z. AG. z. GKG.; Diätare, Militäranwärter Bkm. 18. April 1891; Be schäftigung , kommissarische, Besoldungsver rechnung, Vf. 23. April 1891, Beamteneigen schaft 18. Juli 1895, auch 18. April 1891, Zwangspenfionierung, Kurator. 6. Nov. 1888; Wahl z. Reichstag 21 RD., Bd. I A4; Einbe rufung zum Militärdienst, Bkm. 19. Dez. 1888. Wohnfitz 106, 107, Entbindung von Vormund schaften 427, öffentliche B. bei Versteiger ungen und Beurkundungen 451, 452, 1317, 1328, 1596, 2060, rechnungspflichtige B. 2104 CGB. Begriff des B. im Sinne des StGB. 359, Widerstand gegen B. 113, 114, Verbindungen 128, 129, StGB.; 123, 126 fr. StGB.; Beleidigung 196, Thätlichkeit 232, Verbrechen und Vergehen im Amte 331—359, 155 Nr. 3, 174 Nr. 2, 3, B. des auswärtigen Amts 353 a StGB.; strafbare Antheilsnahme 175,
Alphab. Reg. Aesanungspfäne — Aelstandrelstung 176, Verantwortlichkeit w. widerrechtlicher Verhaftung 117 fr. StGB. B. des Ministeriums 6 G. 4. Juli 1879, Vd. I A 14. B. der Post- und Telegraphenverwaltung 50 RV., B). I A 4; der Verwaltung der indirekten Steuern, allgemeine Rechtsverhältnisse, Befugmste und Verpflichtungen 20, 27,48,49, 53 D. 1. Germ. XIII; 90 ff. O. 9. Dez. 1814; 223 i. 233 ff. G. 28. April 1816; G. 28. Juni 1834; des Oktrois 53 D. 1. Germ. XIII; 145, 147, 148, 164 D. 17. Mai 1809; 56 ff., 90 ff. O. 9. Dez. 1814; 154 ff. G. 28. April 1816; des Zollwesens Abschn. 17 und 18 VZG. (17. Juli 1871); der Zoll- und Steuer verwaltung, Uniformirung, Reglem. 30. Jan. 1872, Abänderung Dkm. 2. Febr. 1890, Nach trag Bkm. 10. Dez. 1890; Anstellungsbe dingungen s. Zölle und inb. Steuern, direkte Steuern, Innere Verwaltung, Justizverwaltung. S. Gemeindebeamte, Standesbeamte, Hypothekenbewahrer, Professoren, Un fallversicherung, Landesausschußbeamte. Bebauungspläne f. Bauflucht. Bedenkzeit bei Erbschaften 795 ff., bei ehelicher Gütergemeinschaft 1457 ff., Verjährung 2259 CGB. Bedingter Zahlnngsbefehl 628 ff. CPO. Bedingtes Endurtheil 425 ff., 439, in der Be rufungsinstanz 499 CPO. Bedingungen, beim Nießbrauch 580, bei Schenk ungen und Vermächtniffen 900, 944, 945, 953 ff., 1040, 1086, B. im allgemeinen und deren Arten 1168-1184, B. bei Kauf 1584, 1588, B. bei Bürgschaft 2013, Hypothek für bedingte Forderung 2148 Nr. 4, 2153 Nr. 3, 2163, Verjährung 2257, 2125 CGB.; B. im Konkurse 47 Abs. 3, 59, 60, 155 Nr. 2, 4 KO. Bedrohung s. Drohung. Beerdigung, Erlaubniß des Standesbeamten 77 CGB.; D. 4. Therm. XIII; 60 G. 6. Febr. 1875; 1 ff. D. 23. Prair. XII; Kosten 585 CGB.; Vorzugsrecht ausgehoben Bem. zu 2101 Nr. 2, 2104 CGB.; Kerzen D. 26. Dez. 1813; Bestrafung der heimlichen B. 367 Nr. 1, der vorzeitigen 367 Nr. 2 StGB.; s. Kirchhöfe. Beerdigungsanstalten Bem. zu 7 Nr. 5 Gew.-O., Bd. V S. 318. Beeren s. Wälder. Beeinträchtigung der Gläubiger durch Verzicht auf Erbschaft 788, bei der Theilung 882, bei der Gütertrennung 1447, bei Verzicht auf Gütergemeinschaft 1464, Verjährung 2225 CGB.; s. Anfechtung.
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Befähigungsnachweis, Schiffer 140 Binnenschifffahrts-G. 15. Juni 1895; Floßführer 32 Flößerei-G. 15. Juni 1895. Befristung 1185—1188, 1139, 1258 CGB. Beglaubigung der Gesandten 11 RV. B. von Urkunden durch den Gerichtsprästdenten, ev. Amtsrichter 1, Gebühr 3, Unterschrift von Notaren und Standesbeamten 2 G. 2. Mai 1861, Vf. 5. Sept. 1887; bei öff. Ur kunden im Jnlande unnöthig 1, im Auslande durch Gesandte 2 G. 1. Mai 1878; im Verkehr mit Oesterreich-Ungarn Vertrag 25. Febr. 1880; Bkm. 2. Febr. 1881 und 3. Aug. 1881, Ausdehnung auf Bosnien und die Herzegowina Vertrag 13. Juni 1881, Bkm. 3. Aug. 1881, mit Bulgarien Vf. 22. April 1886, mit Frankreich Dekl. 14. Juni 1872; Vollmachten zu Verträgen über Grundeigen thum 2—4 G. 24. Juli 1889, 5 G. 14. Juli 1895. Begleitscheinderkehr f. Zollregulative. Beguadiguagsrecht des Kaisers 1 SC. 25. Dez. 1852; 484, 485 StPO.; in E.-L. RG. betr. die Vereinigung von E.-L. 9. Juni 1871, Bd. I A 1; des Statthalters V. 5. Nov. 1894; B. in Zoll- und Steuerstrafsachen 18 ZVV. (25. Juni 1873): Befugnisse des Direktors der Zölle 5 Regul. 24. Jan. 1876. Begräbnisse V. 23. Prair. XII; D. 10. Febr. 1806; s. Beerdigung. Begünstigung 257, 258, 247, 289 StGB.; Zuständigkeit der Schöffengerichte 27 Nr. 8, 75 Nr. 8 GVG.; der Begünstiger ist un» beeidigt zu vernehmen 56 Nr. 3 StPO.; Beschlagnahme schriftlicher Mittheilungen zwischen ihm und dem Beschuldigten 97 StPO.; B. in Feldpolizeisachen 6 G. 9. Juli 1888. Beigeordnete, 9 ff. 22. f., Gem.-O. 6. Juni 1895; B. find Hülfsbeamte der Staatsanwaltschaft
14 AD. z. GVG. Beihülfe 49, 50, 257 Nr. 3 StGB.; in Feld polizeisachen 6 G. 9. Juli 1888.
Beischlaf mit Blutsverwandten 173, B. mit Willen losen 176 Nr. 2, B. durch Gewalt 177, B. durch Betrug 179 B., mit Mädchen unter 16 Jahren 182 StGB.; Zuständigkeit der Amtsgerichte wegen Ansprüche aus dem B. 23 Nr. 2 GVG. Beiseiteschassung von Dermögensstücken im Falle deS Konkurses 212 Nr 1 KO.; von Urkunden 133, 348; gepfändeter S. 137, von Leichen 367 Nr. 1, bei drohender Exekution 288 StGB. Beistand, gerichtlich bestellter 499, 513, bei Vor mundschaft der Mutter 391 CGB.; Unfähig keit 34 Nr. 6 StGB.; B. für Geistesschwache, Verschwender 10 EG. z. CPO. Beistandleistnng zur Einziehung von Abgaben und
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Alphab. Reg. zSeiVornrnnd — Ztergwerksstener.
Vollstreckung von Dermögensstrafen G. 9. Ium 1895. Beivormnnd 417 CGB. Bekanntmachung von Geheimnisten 92 Nr. 1, 300, B. von Urtheilen 165, 200, Abreißen von B. 134 StGB. Gerichtliche B. 23. D. 17. Febr. 1852; B. der Eintragungen in die Handelsregister 14 HGB.; desgl. von Ehevertragen zwischen Ehegatten, von welchen einer zu den Kaufleuten gehört 6—8 EG. z. HGB.; im Konkurse, allgemeine Bestimmungen 68, 69 KO. B. durch öffentliches Anschreiben Reglem. 25. Aug. 1852; Erlaubniß der OrtSbehörde 1 das. B. der Landesverwaltung Bkm. 9. Sept. 1871, 27. März 1879, 8. Dez. 1879, 12. Aug. 1884; s. Central- und Bezirks-Amts-Blatt. Belagerungszustand, Erklärung und Aufhebung des B. durch den Kaiser als Inhaber der Landesregierungsgewalt 2, 12 G. 9. Aug. 1849; 12 Vers. 14. Jan. 1852; Wirkungen 7— 9 das.; Erklärung rc. durch den Kaiser von Reichswegen 68 RD., Bd. I A 4; Preuß. G. 4. Juni 1851, Bd. III S. 341; Erklärung rc. durch militärische Befehlshaber 5 G. 9. Aug. 1849; 53 D. 24. Dez. 1811; Wirkungen 10 G. 9. Aug. 1849; 101—104 D. 24. Dez. 1811; Vorläufige Maßnahmen, G. 30. Mai 1892. Belästigende Anlagen s. Anlagen, velegenlaffen öffentliches 36 G. 9. Juli 1888. Beleidigungen des Kaisers, Landesherrn rc. 94— 97, B. d. Bundesfürsten 98—101, B. eines nichtdeutschen Landesherrn 103, B. von Ge sandten 104, B. anderen Personen 185—200, von Behörden 196, Buße 188 StGB.; B. eines Vorgesetzten 91 MStGB. Zuständigkeit der Schöffengerichte 27 Nr. 3, 75 Nr. 4 GDG.; Verfolgen der B. im Wege der Privatklage 414, 416, 420, 428, 433 StPO.; 11 EG. z. StPO.; Kostenpunkt 500 StPO.; Dergleichsbehörde bei Sühneversuch 18 AD. z. GDG., Bd. I 6; Verfahren in militärgerichtlichen Sachen 229 ff. MStGO. Belgien, Vertrag wegen Verzichts auf die Bei bringung von Trauerlaubnißscheinen 8. Okt. 1875; Dekl. betr. Heimschaffung und Unter stützung von Hülfsbedürstigen 7. Juli 1877; Uebereink. betr. Armenrecht Bkm. 18. Okt. 1878; Literar-Konvention 12. Dez. 1883, Ausf.-Best. 18. Dez. 1884; Uebereinkunft über Schutz der Muster und Modelle 12. Dez. 1883; Markenschutz 13. Sept. 1875; Uebereink. z. Schutze verkuppelter weibl. Personen 4. Sept. 1890 (Bd. VI. S. 4.) Vertrag über die Be strafung von Forst-, Feld-, Fischerei- und Jagdfrevel 29. April 1885; Handels- und Zollvertrag 6. Dez. 1891; Geschäftsverkehr der
Gerichte Vf. 24. Mai 1886 ;s. Auslieferungs verträge, Reblaus. Belüge« eines Vorgesetzten 90 MStGB. Benestzialerbe 793 ff., 1251 Nr. 4, Verjährung 2258, Pfandrecht 2146 Nr. 2, Konfusion 802 CGB.; Geltendmachung der Rechtswehlthat des Jnv. bei der Zwangsvollstreckung 695 696 CPO. Benennung des BefitzerS 73 CPO. Bennwaffer, Schiffbarerklürung V. 30. Okt. !891. Berafung der Berge G. 8. Juni 1864; D 10. Nov. 1864. Berathung der Richter rc. 195, 196 ff., 200 GDG.; 32 AG. z. GDG. Berathnngsausschntz für Künste und Fabrik»
D. 5. Jan. 1861. Berathungskammer« für Künste und Fabriken
G. 22. Germ. XI; Bildung V. 10. Therm. XI; D. 19. Juni 1848; Erneuerung D. 24. Okt. 1863; Wahl D. 30. Aug. 1852. Berechtigungsscheine, französische Df. 2. Dez. 1871. Bergbau, Entschädigung 127 ff., Gefahr 179, Grundabtretung 127 ff.. Unglück-fälle 180 182, Rechte und Pflichten gegenüber DerkehrSanstalten 132, 133, Grenzüberschreitung 191, HülfSbaue 49—52 Bergges. 16. Dez. 1873 Haftpflicht G. 1. Nov. 1872, Unfallversicherung G. 6. Juli 1884; Anwendung der Gew.-O. auf den B. 154 a Gew.-O. (1. Juni 1891); Bkm. 18. Nov. 1892; Sonntagsruhe 105 b Gew.-O. (1. Juni 1891.) AuSnahmebest. Bka. 5. Febr. 1895. Bergbehörden 164—167 G. 16. Dez. 1873. Bergelohn, 93 ff. Binnenfchifff.-G. 15. Juni 1895; 24 ff. Flößerei-G. 15. Juni 1895. Berggesetz 16. Dez. 1873. Bergmeister, HülfSbeamte der Staatsanwaltschaft 14 AD. z. GDG.; Verfahren bei Unfällen durch Dampfkestel Df. 11. März 1885. Bergpolizei 172 ff., Strafen 183, 184 Bergg. v. 16. Dez. 1873. Bergpolizei-Berordnung, allgemeine 6. Sept. 1879. Bergrecht s. Berggesetz. Bergreviere Bkm. 7. Sept. 1871. Bergwerke 552, 598, 1403 CGB., Eintragung in Grundbuch 25, 26 G. 22. Juni 1891; Brand stiftung 308—310 und 325 StGB.; s. Berg bau; Besteuerung G. 16. Dez. 1873. Bergwerkseigenthnm 4, 44 -46, Erwerbung 41—43, Aufhebung 134, Verleihung 23 ff., Konsolidation 54—57 Bergges. 16. Dez. 1873; steht den Grundstücken gleich 40 G. 24. Juli 1889. Bergwerksstener, im Allgemeinen G. 21. April 1810; D. 6. Mai 1811; O. 19. Nov. 1828; D. 27. Juni 1866; G. 16. Dez. 1873; D. 8. Mai 1874; Bkm. 25. Juni 1880; Salzberg werke 4 G. 17. Juni 1840.
Alphab. Reg. Aer-roeserr — ISefth. Bergwesen, Kamerun G. 28. Nov. 1892; Eüd-
westafrika 6. Sept. 1892. Bericht, über LandtagSverhandl. 12 StGB. Berichterstattung, ungetreue B. über Kammerund Gerichtsverhandlungen 7 G. 25. März 1822; über Verleumdungsprozesse und Prozeffe bei verschlossenen Thüren 16 G. 18. Juli 1828; über Berathungen der Gerichte 11 G. 27. Juli 1849; über Preßdelikte und
gegen Verbot 17, 18 D. 17. Febr. 1852; über Gerichtsverhandlungen, bei denen die Oeffentlichkeit ausgeschloffen war UI G. 5. April 1888; s. Veröffentlichung. Berichtigung der thatsächlichen Anführungen der Klageschrift 240, B. des Thatbestandes 291, 292, B. des Urtheils 290 ff., 462 CPO.; s. Einrückungspflicht. B. der Standesregister 99—101 CGB.; 65, 66 G. 6. Febr. 1875. Berieselnng-anlage« gleich künstlichen Wiesen 6 G. 11. Mai 1877; s. Wasserlaufe. Uehereinkomme» Eisenbahnfrachtverkehr 14. Oft. 1890 (Bd. VI S. 5), Zusatzverein barung 16. Juli 1895.
Berner
Berner Uebereinknnft Litteratur u. Kunst 9. Sept.
1886, G. 4. April 1888, V. 11. Juli 1888, Beitritt Montenegro 25. März 1893. Bernf-bSrgermeifter G. 4. Juli 1887; aufgehoben
S. 16. Mai 1895. Bernf-gen-ffenfchasten f. Unfallversicherung.
Berufung im Civilprozeß 472 ff. CPO.; Kosten
92, Civilkammer 71, OberlandeSgericht 123 Nr. 1 GBG. B. gegen die Urtheile der Schöffengerichte 354 373, des PrivatklägerS 431 Abf. 3, Beweisaufnahme in der Berufungsinstanz 244 StPO.; Strafkammer 76, OberlandeSgericht 123 Nr. 2 GVG.
D. in Sachen, welche nicht unter CPO fallen, Bem. 17 -. Thl. I D. HI fr. CPO. Berufung-gerichte 71, 76 ff., 123 GVG.
BefchLtzignng 303—305 StGB.; B. eines Dienst
gegenstandes 137 MStGB.; in Feldpolizei, fachen 26, 6, 7, 8 G. 9. Juli 1888; s. Ver schlechterung, Schadenersatz. Beschimpfung, Verstorbener 189 StGB. Beschlag s. Pfändung.
Beschlagnahme von Sachen, Schriftstücken, 94
101, 103, 107—109, 111, B. des Vermögens eines abwesenden Angeschuldigten, 325, 326, 332—336, desgleichen eines HochverrätherS, LandeSverrätherS oder ausgewanderten Wehr pflichtigen 480 StPO., Fahnenflüchtigen 1. Aug. 1892, 23. Mai 1893; B. von Wild Dfg. 16. April 1887, von Fischen Dfg. 8. Nov. 1894; s. HülfSbeamte der Staatsanwalt schaft.
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Entziehung von d. B. 137, B. des Vermögens 93, 140 StGB. S. Pfändung, Beschneiden von Metallgeld 150 StGB.
Beschreibung von Oertlichkeiten 126, 600, 626,
1730, 1731, 2103 Nr. 4, 2110 CGB. Beschuldigter 155, Ablehnungsrecht desselben 24,
74, Vernehmung desselben 133—136, 164, 167, 80, Vertheidigung 137, 138, 140, 146— 148, Ladung des B. zur Hauptverhandlung 211, Rechtsmittel 338—345 StPO. ; s. auch Angeschuldigter. Angeklagter. Beschwerde 530 ff., sofortige 540 CPO.; sofortige
B. im Konkursverfahren 66, 101, 174 KO. Rechtsmittel der B. in Strafsachen 346—353, B. gegen Erlaffung des Haftbefehls 114, B. gegen die Einstellung des Verfahrens 170, sofortige B., Frist zur Einlegung derselben 353 StPO. B. der Schöffen rc. gegen Ordnungsstrafen 56, der Geschworenen deSgl. 96, der Parteien rc. desgl. 183, gegen Verfügungen des Unter suchungsrichters und des Amtsrichters 72, gegen Entscheidungen der Landgerichte 123 Nr. 2, deSgl. der Oberlandesgerichte 135 Nr. 2, 160 GVG.; in Theilungssachen 14 G. 1. Dez. 1873. B. in Sachen der nicht streitigen Gerichtsbarkeit 14—16 G. 10. Mai 1886, in Hypothekensachen 14, 19 G. 24. Juli 1889, in Theilungsfachen und bei Verkäufen von Liegenschaften 49—53 G. 14. Juni 1888, in Dormundschaftssachen 13—16 G. 16. Juni 1887; Personenstands angelegenheiten 3 G. 16. Mai 1892; an Stelle des appel Bem. 17 zur fr. CPO.; gegen Beschlüsse betr. Zwangserziehung 4, 6 G. 18.
Juli 1890. B. der Beamten gegen Verhängung von Ord nungsstrafen 83 RBG. (23. Dez. 1873); gegen Defektbeschlüsse 144 das. B. in Gemeindeangelegenheiten (Einsprüche) 70 Gem.-O. 6. Juni 1895. Besitz
im Allgemeinen 2228 ff., bei Fahrniß 2279 ff., B. in fremdem Namen 2236, 2238, Fruchterwerb des Besitzers 549, gutgläubiger B. 550, 555, dritte Besitzer 930, 954, 1070, 1071, 1681, Wirkung der Vorzugsrechte und
Hypotheken gegen dieselben 2166—79, Be freiung derselben von Dorzugsr. und Hhpoth. 2181 ff., Eintritt in den B. im Erbrechte 724, 770, 1004, 1006, 1026—27, Einweisung in den B. bei Abwesenheit 120 ff., 2126, B. des Standes eines Ehegatten 194—96, B. der Kindschaft 197, 320, 321, B. als Erwerbsgrund von Dienstbarkeiten 690—91, einzelne Wirkungen 1141, 1259, 1337, 1657, 1690, 1961, 2076 CGB.
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Alphab. Reg. ISesitzeiurveifnng — Aewelsöeschlirß.
Besitzeinweisung 770 CGB., Abwesenheit und ledige Erbschaft Vf. 10. April 1872, Ver schollene aus dem Kriege von 1870(71 G. 23. Oft. 1873.
Befltzklagen 23 - 27 fr. EPO.; Verbindung der B. mit der Klage aus dem Rechte ist unstatt haft 232 EPO.
Befitzpfand f. Pfandvertrag. Besondere Berichte 13, 14 GVG.; 3 EG. z. GVG. Besserungsanstalt 56 StGB.; 268 StPO.; der Abth. II des Ministeriums überwiesen Vf. 12. Juni 1889, dem Vorstand der Gefängnißverwaltung überwiesen Vs. 11. Marz 1890.
Bestätigung 1311, 1338 EGB. Gerichtliche B. im Falle der Abwesenheit 126, bei Annahme an Kindesstatt 354, in Vor mundschafts - Angelegenheiten 448, 458, 467, 483 EGB.; 885 ff. fr. EPO.; B. von Ehcberedungen 511 EGB.; im gerichtlichen Theil ungsverfahren 981 fr. EPO.; der Familienrathsbejchlüsse im außerg. Th.-V. G. 1. Dez. 1873; bei Verkauf der Mündelgüter 4 das.; des vorläufigen Zuschlags 8 das. u. 15 AG. z. EPO; gerichtliche Zwangsvollstreckung aus Beschlüssen, durch welche eine Theilung rc. be stätigt wird, 16 das. B. der Todesurtheile ist nicht ersorderlich 485 StPO. B. militärgerichtlicher Erkenntnisse 150 ff., 205 ff. MStGO.
1109, 1116, 1117, 1150 ff., 1255, 1304, 1353, 1378, 1455, 1673, 1967, 1992, 2053 CGB. S. Beeinträchtigung.
Betteln 361 Nr. 4, 362 StGB. Beurlaubte, Gerichtsstand 4, 6—8 MStGO. Beurlaubtenstand 56 ff. RMG.; Kontrole G. 15. Febr. 1875; Anwendbarkeit der Militärstrafgesehe auf Personen des B. 6 MStGB.; Vollstreckung von Strafen Vf. 9. Dez. 1885, 26. März 1890.
Beurlaubung, Verurtheilter 23—26 StGB.; s. Urlaub.
Bevollmächtigung 1984 ff. CGB.; in Handels sachen 67, 297, 323, 360, 361, 362, 376, 377, 786 ff. HGB.
BewäfferungSabgaben, Beitreibung 25 G. 23. Juni 1857.
Bewässerungsanlagen über fremde Grundstücke 11 ff. Waffer-G. 2. Juli 1891, Ordnungen mit Polizeistrafen 5 G. 11. Mai 1877; Zwangsenteignung 20 G. 2. Juli 1891; Störung rc. 30, 21, 49 G. 9. Juli 1888; s. Wasserläufe, Meliorationsgenossen schaften.
Bewegliche Güter, Verkauf im Falle der Erbtheilung 945 ff. fr. CPO.; s. Güter.
Beweis durch Augenschein 336, 337, B. durch
EPO., Oberlandesgericht zuständig 22 AG. z. GVG. u. Bem. dazu; bei Streit zwischen Ausnahme- und ordentlichem Strafgericht 525-541 fr. StPO.; O. Aug. 1737.
Eid 324 ff., 410 ff., B. durch Sachverständige 324 Nr. 2, 867 ff., B. durch Urkunden 380 ff., B. durch Zeugen 324 Nr. 2, 338 ff., B. zum ewigen Gedächtniß 447 ff. CPO. B. ii. Beweislast, Vorschriften des Civilrechts 1315, 1316, einzelne Vorschriften 130, 135, 139, 320 ff., 341, 1116, 1282, 1302, 1384, 1415, 1442, 1504, 1677 ff., 1715, 1733, 1834, 1866, 1923, 1924, 1938, 1950, 1985, 2123 CGB.; Beweispflicht wird durch die Eides zuschiebung nicht übernommen 412 CPO.
Bethäuser, protestantische D. 10. Brum. XIV;
Beweisantretung im Allgemeinen 255, 256, B.
Bestechung 331—335, Wahlbestechung 109 StGB.; B. v. Milit. 130 MStGB.
Bestimmung des Familienvaters 692 ff. EGB. Bestimmung des zuständigen Richters 9 EG. z.
D. 19. März 1859.
BetheuerungSformel statt
der Eidesformel 51 GVG.; 64, 288 StPO.; 446 EPO. Betreten von Grundstücken 29 G. 9. Juli 1888. BetriebSbeamte, gewerbliche, Rechtsverhältnisse 133 a—133 e Gew -0.1. Juni 1891; Kranken versicherung 2b G. 10. April 1892, Unfall versicherung 1 G. 6. Juli 1884, BauunfallVers. G. 11. Juli 1887, Sonntagsruhe A V Anw. 16. März 1895. Betriebs-Reglement s. Eisenbahnen, Ver kehrsordnung. Betrug 263-265 StGB.; 294, 350, 386, 408 HGB.; Zuständigkeit der Schöffengerichte 27 Nr. 6, 75 Nr. 10 GVG.; der Strafkammer 73 Nr. 7 GVG. B. bei Eheschließung 199 ff., bei Erbschafts antritt 783, Erbtheilung 887, bei Verträgen
durch Augenschein 336, B. durch Eid 416, B. durch Sachverständige 307, B. durch Ur kunden 385, 386, 397, B. durch Zeugen 330 CPO.
Beweisaufnahme 257 ff., 320 ff., B. durch das Prozeßgericht 320, B. durch einen beauftragten oder ersuchten Richter 320, 337, 340, 370, 399, 441, B. im Ausland 328, 329, 334 CPO. B. vor der Hauptverhandlung im Strafver fahren 164. 188, 200, 222, 270 Abs. 4, in der Hauptverhandlung 237, 248—245, 249, 257, 260, insbesondere in Untersuchungen gegen Abwesende 331, B. in der Berufungsinstanz 365, desgleichen bei der Wiederaufnahme des Verfahrens 409 StPO. BeweiSbeschlnh 257-259, 320 ff., 323—326, 426, 558 CPO.
Beweiskraft der Quittungen und Schuldscheine 17 EG. z.
CPO.;
295 HGB.;
971
Aewelskraft — Aikder.
Alphab. Reg.
der Standes
Zuständigkeit 4 G. 28. Pluv. VIII; Zuständig keit in Gewerbesachen 13—16, 18, 24. 25 V. 24. Dez. 1888; Gemeinderechnungswesen 68
register 16 Nr. 2 EG. z. CPO.
Beweislaft s. Beweis. Beweismittel, Beschränkungen aufgehoben 14 EG.
Gem.-O. 6. Juni 1895; Verwaltungsstreitig
z. CPO.; Vernichtung 274, 92 Nr. 2StGB.
Streitigkeiten über Zuchtflierhaltung 8 G. 27.
Durchsuchung einer Wohnung rc. zur Auffind
keiten in Gemeindeangelegenheiten 70 ebendas.;
Juni 1890; s. Vizinalwege.
ung von Beweismitteln 102, Herbeischaffung
Bezirksstraßen, Begriff 1 Nr. 3 V. 6. Febr. 1776;
der B. zur Hauptverhandlung 213, 218, 220,
3 D. 16. Dez. 1811; Klasfirung, Unterhalt
243, 244, in der Berufungsinstanz find neue
ung 4, 7, 16 ff. D. 16. Dez. 1811; Zwang
Beweismittel zuläsfig 364, Beibringung neuer
der Nachbarbezirke zur Ausbauung von Lücken
Beweismittel zur Wiederaufnahme des Ver
G. 25. Juni 1841; O. 7. Sept. 1842; Zoll erhebung D. 11. Juni 1859; Aufstellung der
fahrens 399 Nr. 5 StPO.
Beweismittelbezeichnnng 255, 256, 324 Nr. 2
Pläne für Unterhaltsarbeiten an B. 1 O. 8. Aug. 1821; Genehmigung des Zuschlags 3.
CPO.
Beweisregeln 259 CPO.; 13 Nr. 2, 3, 4; 14
das.; s. Straßen, große.
Bezirkstag an Stelle des Generalraths 1 G. 24.
Nr. 1, 2, 3 EG. z. CPO.
Bewußtlosigkeit 51, 176 Nr. 2, 177 StGB. Bezirke, Eintheilung von E.-L. in B. 1 G. 30.
Ian. 1873; Zahl der Mitglieder 2 G. 22.
Juni 1833; 1 D. 3. Juli 1848; Einberuf
Dez. 1871; Grenzveränderung 3 G. 30. Dez.
ung und Eidesleistung 12 G. 22. Juni 1833;
1871; D. 1. März 1873; G. 14. Mai 1884;
Vorstandswahl
Ausgaben der B. 12, 16 G. 10. Mai 1838;
schlußfähigkeit 13 G. 22. Juni 1833; Befug
1
G. 23. Juli 1870; Be
Einnahmen 10 ff. G. 10. Mai 1838; Haus
nisse 1—38 G. 10. Mai 1838; 1-5, 8, 9
halts-Voranschlag 6 G. 18. Juli 1866;
11
G. 18. Juli 1866; verbotene Beschlüsse und
G. 10. Mai 1838 und 10 G. 18. Juli 1866;
Handlungen 14—18 G. 22. Juni 1833; Ge
Erwerbungen, Veräußerungen, Tausch Bem.
schäftsordnung 2 G. 23. Juli 1870; Aus
zu 29 G. 10. Mai 1838; Landgerichtsgebäude
schluß der Oeffentlichkeit
10 G. 26. März 1891; Schenkungen 30 G.
1833; Veröffentlichung der Sitzungsberichte
10. Mai 1838; 1 Nr. 5 G. 18. Juli 1866;
2 G. 23. Juli 1870; Einsichtnahme der Be
13 G. 22. Juni
1 D. 5. Mai 1873; Prozesse 36, 37 G. 10.
schlüsse 3 G. 23. Juli 1870; Vorbereitung
Mai 1838; 1 Nr. 13 G. 18. Juli 1866; Ver
der Arbeiten 1 G. 19. Flor. VIII; Dauer
gleiche 1 Nr. 14 G. 18. Juli 1866; Anleihen
der Sitzungsperioden 6 G. 28. Pluv. VIII;
33, 34 G. 10. Mai 1838; 7 G. 24. Juli 1867,
Auflösung 9 G. 22. Juni 1833; Wahlen und
G. 13. Juli 1873, V. 5. Nov. 1894; Steuer
Wählbarkeit G. 15. Juli 1896 (G.-Bl. S. 65),
zuschläge s. Steuern direkte, Zuschläge.
Wahlordnung 30. Juli 1896 (A.-Bl. S. 181).
Bezirks-Amtsblatt s. Central- u. Bezirks-
Bezirks-Unterrichtsrath, Uebergang der Befugniffe auf die Bez.-Pr. u. das Min. V. 2. Febr.
Amtsblatt.
Bezirksarchivare D. 4. Febr. 1850, 5 Dez.-D. 25. März 1852, 10 G. 25. März 1889.
Bezirksgefängniffe, Entlastung der Bezirke von den Kosten G. 7. April 1879; s. Arbeits
belohnung, Gefangene, Gefängnisse.
Bezirks-Haupttaffe«, Auflösung Bkm. 18. März
1872; neue Errichtung V. 4. Dez. 1880..
Bienen 524 CGB. Bienenschwarm, Wiederergreifung des entflogenen 5 Tit. I Abschn. 6 G. 6. Okt. 1791.
Bienenstöcke 33, 47 G. 9. Juli 1888. Bierstener, allgemeine Vorschriften 107 ff. G. 28. April 1816; 4 G. 23. Juli 1820; G. 1. Mai
1882.
Bezirkspräsidenten an Stelle der Präfekten 11 G.
1822; G. 12. Dez. 1830; G. 23. April 1836;
31. Dez. 1871; Befugnisse im Allg. 2 Abth. III
23 D. 17. März 1852; V. 27. Nov. 1870;
3 G. 28.
4 G. 25. Juni 1873, 58b. I A 3; Uebergangs-
K. Handschr. Januar 1790; 2,
Pluv. VIII; Dez.-D. 25. März 1852; Dez.°D.
13. April 1861; D. 24. Febr. 1864; D. 1. Aug. 1864; D. 13. Aug. 1864; 13—15, 19,
21 G. 31. Dez. 1871; V. 10. Febr. 1875; 71 ff. Gem.-O. 6. Juni 1895; s. Forst-
Dez.
1871;
6. Febr. 1875.
Bilanz der Kaufleute 29—31,
33 HGB.; der Handelsgesellschaften 105, 107, 160, 165, 185,
186, 193, 197, 209, 217, 224, 225, 239,
Verwaltung.
Bezirksrath an Stelle des Präfekturraths 13 G. 31.
abgabe G. 22. Mürz 1891.
Bigamie 171 StGB.; 139 CGB.; 34 Pers.-G.
Zusammensetzung
das.;
Oeffentlichkeit der Sitzungen 8, 10 G. 21.
Juni 1865; Verfahren D. 23. März 1889; Einweisung der Kosten Vf. 13. März 1890;
240, 249 HGB.;
114 KO.; Strafe wegen
unterlassener B. 210 Nr. 3 KO.
Bildende Künste, Urheberrecht G. 9. Jan. 1876; f. auch Urheberrecht.
Bilder, unzüchtige 184 StGB.; Veröffentlichung
Alphab. Reg. MldsL«re« — zsra«atweiNffe«er.
972
12 D. 17. Febr. 1852; Austheilung rc. 6 G. 27. Juli 1849. Bildsäulen 525, 534 CGB. Binnenlinie des Zollgrenzbezirks, Beschreibung Bkm. 7. März 1891. Binnenschifffahrt, privatrechtl. Verhältnisse G. 15. Juni 1895; Abgaben aufgehoben G. 29. Jan. 1873, aber Kanalabgaben G. 26. Mai 1892. Virkwild, jagdbar 1 G. 2. Juli 1890; Schonzeit das ganze Jahr hindurch V. 1. April 1893. Bischöfe 16—26 G. 18. Germ. X; D. 7. Jan. 1808; Gehalt O. 4. Sept. 1820; 8 G. 23. April 1833; Einrichtungskosten O. 4. Sept. 1820; D. 12. Okt. 1857; Befähigung O. 25. Dez. 1830. Bi-thümer 58 u. 59 G. 18. Germ. X; O. 31. Okt. 1822; Prot. 7. Okt. 1874. Blanko-Indossamente 12, 13, 36 WO.
Blanket 269, 275, 276, 364 StGB. Blattern s. Pocken.
Blechröhren-Bernietung 16 Gew.-O. Bd. V S. 318. Bleifarben- «. Vleizuckerfabriken Bkm. 18. Juli
1893, Sonntagsruhe C. 27. Bkm. 5. Febr. 1895. Bleihaltige Gegenstände G. 25. Juni 1887. Blödsinn s. Wahnsinn.
Blutschande 331, 335,
342, 762—764 CGB.,
Strafe 173 StGB. Bodenkredit-Gesellschaften, Bestätigung und Zweck
1, 2 D. 28. Febr. 1852; Bedingungen für das Ausleihen von Geldern durch B. 6-12 D. 28. Febr. 1852; D. 28. März 1852; 2, 3 G. 10. Juni 1853; Bildung V. 5. Nov. 1894; Obligationen und Pfandbriefe der B. 4, 5, 13-18, 41 D. 28. Febr. 1852; D. 31. Dez. 1852; Anlage der Kapitalien von Ge'meinden und öffentlichen Anstalten in Pfand briefen der B. 45 D. 28. Febr. 1852; Erl. 26. März 1876; Rechte der B. gegenüber den Darlehensschuldnern 26—42 D. 28. Febr. 1852; 4—7 G. 10. Juni 1853; 1—3 G. 19. Juni 1857; Erl. 18. März 1872; beson dere Vorschriften über die Bestellung von Faustpfändern 1—4 G. 19. Juni 1857; über Hypotheken-Reinigung 1 G. 10. Juni 1853; über Erneuerung von Hypotheken-Einschreibung 47 D. 28. Febr. 1852; Verwaltung und Geschäftsführung der D. 9 D. 18. Okt. 1852; 43, 48, 49 D. 28. Febr. 1852; Auf sicht über B. 43, 49 D. 28. Febr. 1852; 1—4 D. 18. Okt. 1852; 1 D. 26. Juni 1854; Auflösung von B. 7, 8 D. 28. Okt. 1852; Pfandrecht zn Gunsten der Inhaber der Schuld verschreibungen G. 22. Mai 1893. Boden- und Kornmrrnalkredit s. Aktiengesell
schaft für B.
Bodmerei 680-701 HGB., 1964 CGB., 101 Nr.
3 g GDG. (Eintragungsgesuche) 2148, 2150,
Bordereaux
2153, 2200 CGB. 331 HGB.; frühere Bestimmungen s. Register zu Band V, jetzt Börsen-G. v. 22. Juni 1896 (R.-G.-Bl. S. 157); Gebäude V. 12. Brum. XI; Kosten D. 12. Brum. XI; 15. 16 G. 23. Juli 1820; 4 G. 14. Juli 1838; V. 4. Dez. 1873 (33 G. 25. April 1844, v. 1. April 1897 ab nicht mehr an
Börsen,
wendbar). Börsengeschäfte auf Ziel, Verbot V. 7. Aug. 1785;
V. 2. Okt. 1785 ; 22. Sept. 1786. Börsenpreis 311, 343, 353, 357—359, 376 HGB.
Börsenftener 4—21 G. 27. April 1894. Börsenwese« 1 Nr. 3, 2 EG. z. HGB. Bosnien und Herzegowina, Konsulargerichtsbarkeit
G. 7. Juni 1880; s. Beglaubigung. Botschafter 18—20 GDG. Branderklärunge«, Gebühren rc. Bem. 4—7 z.
AG. z. GKG. Braudfälle, Ermittelungsverfahren Vf. 15. Okt.
1884, 18. April 1893. Brandschäden, Haftung des Miethers G. 7. März
1881; Revision zulässig G. 30. März 1893. Brandstiftung 265, 306-310, 325 StGB. Brandverficherungsgelder, Haftung für die An
sprüche bevorrechteter Gläubiger G.4. Juli 1881; Revision zulässig G. 30. Marz 1893. Branntwein, Kleinhandel 33 ff., 147 Gew.-O., Bd. V S. 318; Begriff 1 Absatz 3 u. 4 G. 16. Mai 1877; Erlaubniß 9 V. 24. Dez. 1888; denatur. Br. Bem. zu § 43a G. (17. Juni 1895). Branntweinsteuer 35 RD., Bd. I A. 4, Einführ ung im Nordd. Bunde G. 8. Juli 1868, Bd. III; Einführung in E.-L. und allgemeine Vorschriften G. 16. Mai 1873; Einführung in Gebiet-theilen, welche in die Zollgrenze eingeschloffen werden G. 16. Nov. 1874; all gemeine Einführung des G. v. 8. Juli 1868 und Einführung einer Derbrauchsabgabe A. 24. Juni 1887; Einführung in Baden D. 9. Sept. 1887, in Württemberg 23. Sept. 1887, in Hohenzollern 25. Sept. 1887, in Bayern 27. Sept. 1887, Abänderungen des G. 24. Juni 1887 f. G. 7. April 1889, 8. Juni 1891, 16. Juni 1895; Jetzige Fassung Bkm. 17. Juni 1895; Ausführungsbestimmungen Bkm. 27. Sept., 24. Dez., 27. Dez. 1887, 14. März, 19. Juli 1888, DRV. 13. Dez. 1888, Bkm. 7. März, 5. Juni 1889, 21. Juni 1890, 27. Dez. 1893, 27. Juni 1895; Er leichterung f. kleine Brennereien Bkm. 7. März 1889; Befreiung bei Verwendung von Brannt wein z. gewerbl. Zwecken G. 19. Juli 1879, 1, 47 Branntweinsteuer-G. (17. Juni 1895); Denaturirung z. gewerbl. Zwecken Regul. 27.
Alphab. Reg. ISrasttie« — Bürgschaft.
Sept. 1887 (Bd. V S. 259), Bkm. 27. Okt. 1892, Bkm. 15. Dez. 1887, BRB. 21. Juni 1888, abg. 24. April 1894. 18. Dez. 1889, 21. Juni 1890; Esfigfabrikanten BRB. 19. Febr. 1891; Verwendung undenaturirten BranlltweinS zu Heil-, wissenschaftl. und gewerbl. Zwecken Bkm. 8. Dez. 1892; Verwend ung steuerfreien Branntweins z. Herstellung von Parfümerien rc. unzulässig Bkm. 11. Juli 1895; Handel mit denaturirtem Branntwein 43 a G. (17. Juni 1895) u. Bem. das. B.-Rückvergütung 12 G. (17. Juni 1895) I AuSf.-Best. 27. Juni 1895, Bkm. 4. Juli 1895, Parfümerien rc. 19. Dez. 1895, Er mittelung deS Alkoholgehaltes Bkm. 8. Dez. 1891, Abfertigung von Likören, Fruchtsäften, Effenzen, 8. Dez. 1891. B.-Niederlage-Regulativ Anl. 5 z. Ausf.-Best. 27. Sept. 1887, Bd. V S. 262, abgeandert 27, 28 Ausf.-Best. 27. Juni 1895. B.-BerechtigungSscheine Bkm. 19. Juli 1888, ab,. 28. Mär» 1889. 25. Nov. 1689. B.-Stundung Bkm. 27. Dez. 1893. B.-Gebühren-Ordnung 17. Juni 1892; Reinig ungsordnung 9. Marz 1893. Statistik Bkm. 14. Juli 1896 (C.-Bl. S. 386). Uebergangsverkehr mit Luxemburg, Abkommen 22. Mai 1896 (R.-G.-Bl., S. 676). Brasilien, Bkm. über Markenschutz 28. Febr. 1877;
Konsularvertrag vom 10. Jan. 1882; s. Auslieferungsverträge. Braunkohleutheer 16 Gew.-O., Bd. V S. 318.
Bremen, Anschluß an Zollgebiet BRB. 18. Dez.
1884, Bkm. 27. Aug. 1888. Briefgehetmnitz, unverletzlich 5 Post-G. 28. Okt.
1871; Verletzung 299, 354, s. Beschlagnahme.
358 StGB.;
Brieftaube«, auSl., Verbot V. 14. April 1893,
19. April 1893; Militärbrieftauben G. 28. Mai 1894, AuSs.-Best. 8. Nov. 1894. Brodtaxe aufgehoben 72 Gew.-O., Bd. V S. 318;
s. Bäcker. Brücke«, Beschädigung, Zerstörung, 305, 321, 325,
326, 90 Nr. 2 StGB. Brückengeld 11 Tit. IV G. 14. Flor. IX, V. 5.
Nov. 1894. Brüder s. Geschwister.
Brnnne« 674, 1756 CGB.; Vergiftung 324-326,
Vernachlässigung von Sicherheitsmaßregeln 367 Nr. 12 und 14 StGB. Buchdrucker, von Gew.-O. nicht berührt 2 G. 27. Febr. 1888; beschränkte Zahl 3, Zahl der Preffen 6, persönliche Voraussetzungen, Eid, Patent, Eintragung bei Gericht 5, 7, 8, 9 D. 5. Febr. 1810; 11 G. 21. Ott. 1814; D. 22. März 1852; Auslieferung der Patente 1-3 D. 2. Febr. 1811; Zurücknahme des Patents
973
12 G. 21. Okt. 1814; Buchführung 2 O. 24. Okt. 1814; s. Druckereien, Druck schriften, Druckgeräthe, Verantwort lichkeit. Bücher, Vertrieb von B. ohne Angabe des Druckers 17, 19 G. 21. Okt. 1814. Buchhändler, von Gew.-O. nicht berührt 2 G. 27. Febr. 1888; Voraussetzungen, Eid, Patent, 29, 30, 33 D. 5. Febr. 1810; 11 G. 21. Okt. 1814; D. 22. März 1852; Auslieferung der Patente 12 G. 21. Ott. 1814; Strafe der nicht patentirten B. 24. D. 17. Febr. 1852; die Geschäfte der B. find Handelsgeschäfte 272 Nr. 5 HGB.; Gebühr für Ueberschreibung des Patents Bem. 4—7 AG. z. GVG.; s. Druckschriften. Buchschulde», s. Reichsschuldbuch. Bulgarien, s. Beglaubigung, Markenschutz, Eisenbahnen (zollsichere Einrichtung der Wagen). Bürgen des Gemeinschuldners 178 KO.; Annahme 517-522 fr. CPO.; s. Bürgschaft. Bürgerliche.Ehrenrechte, Verlust 32—37 StGB.; s. Wiedereinsetzung in die früheren Rechte. Bürgerliche Rechte 7 ff., 102, 488, 980 CGB.; Zulassung der Reichsangehörigen zum Genuß der B. R. 3 RV., Bd. I A 4. Bürgerliche RechtSftrettigkeiten, Rechtshülfe G. 21. Juni 1869, Bd. III; 157 ff. GVG.; 32 G. 4. Nov. 1878. Bürgerlicher Tod, Abschaffung G. 31. Mai 1854. Bürgermeister, Ernennung 10, 11 ff. Gem.-O. 6. Juni 1895 (G. 4. Juli 1887 aufgehoben durch G. 18. Mai 1895.) Stellvertretung 9 Gem.-O. 6. Juni 1895; Dienstbezüge 14 ebendas. Amtszeit 15 ebendas. Zuständigkeit 16 ff. ebendas. Nebenbeschäftigung 22 ebendas. Entlassung und vorläufige Enthebung 23 ebendas.; Verord nungsgewalt 3 Tit. XI. G. 16—24. Aug. 1790; 46 Tit. I. G. 22. Juli 1791; B. vertritt in dringenden Fällen den Amtsanwalt 26 AG. z. GVG.; ist Hülfsbeamter der Staatsanwalt schaft 14, ist Dergleichsbehörde 18 AD. z. GVG. Bürger«eisterei-Berwalter,ErnennunglOGem.-O.
6. Juni 1895; Dienstbezüge 14 ebendas.; Ab berufung 23 ebendas. Bürgersteige Kosten G. 7. Juni 1845. Bürgschaft im Allgemeinen 2011—43, einzelne Fälle 16, 120 ff., 601 ff., 626, 771, 807, 1153, 1212, 1236, 1252, 1261, 1262, 1281, 1287, 1288, 1294, 1301, 1365, 1431, 1518, 1550, 1613, 1653, 1692, 1740, 2060 Nr. 5, 2068, 2185 Nr. 5, 2250 CGB. B. in Handelsgeschäften 281 HGB.; B. bei Wechseln 7, 81 WO. Befreiung des Staates von Bürgschaftsstellung G. 21. Febr. 1827.
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Alphab. Reg. Aunbesaxgehörigliett — Eivilseuate.
Bundesangehörigkeit, Erwerb und Verlust 1 G. 1. Juni 1870, Bd. III. Bunbesfürft, Rechte bez. des Heeres 66 RV., Bd. I. A 4; Hochverrath g. B. 81, Beleidigung von B. 98, 99, im Ausland 4 Nr. 2, Hoheits zeichen 135, Wappen 360 Nr. 7 StGB. Bundesgebiet, Umfang desselben ^Kriegszustand RV., Bd. I A 4; 2 G. 25. Juni 1873, Bd. 1 A 3; f. Helgoland. Bundespräfidtum 11 RV., Bd. IA 4; Anberaum ung der Wahlen durch das B. 18. G. 31. Mai 1869; 9 Reglem. 28. Mai 1870. Bundesrath, Zusammensetzung und Abstimmung 5—7, Ausschüsse 8, Rechte und Pflichten der Mitglieder, Leitung der Geschäfte 5, 9, 10, 12—16, 19, 23, 24, 39, 56, 71, 72, 76—78 RV.; Abgrenzung der Wahlkreise in ElsaßLothr. 6 G. 25. Juni 1873, Bd. I A 3; Zu stimmung zu kaiserl. Verordnungen 8 G. 25. Juni 1873, Bd. I A 3; Kommissare auS Els.Lothr. 7 G. 4. Juli 1879, Bd. I A 14; Erl. eines Wahlreglm. 15 G. 31. Mai 1869; Befugnisse desselben betr. das Kautionswesen der Beamten 2, 6 G. 15. Nov. 1873, betr. Rechtsverhältnisse der Beamten 5, 18, 39, 51, 52, 66, 68, 87, 88, 91-93 G. 31. März 1873; Entscheidung über recours comme (Tabus 9 G. 30. Dez. 1871; Vernehmung der Mitglieder des B. als Zeugen in Straf sachen 49 StPO.; in Civilsachen 347 Nr. 2 CPO.; Gerichtsstand der Mitglieder 18 GDG. Bundesstaaten, gemeinsames Jndigenat in den selben 3, Erhebung und Verwaltung der Steuern und Zölle 33, 36, 39, Streitigkeiten zwischen B., Verfassungsstreitigkeiten in B. 76 RV., Bd. I A4; Verpflichtung der B. betr. Aufnahme von Bundesangehörigen 1, 3, 6, 7 G. 1. Nov. 1867 (untern 8. Jan. 1873); 1, 16- 19, 22, 27, 34 Vertr. 15. Juli 1851 (ebendas.). Buschholz, s. Mittelwald; Verkäufe, öffent liche. Butze, 188, 231 StGB.; Antrag auf Zuerkennung einer B. mittels einer Nebenklage 443—445, desgl. mittels Privatklage 446, Vollstreckung der über eine B. ergangenen Entscheidung 495 StPO.; in Feldpolizeisachen 5, 41, 43 G. 9. Juli 1888; Gebrauchsmuster 11 G. 1. Juni 1891; Patente 37 G. 7. April 1891. Butter, Ersatzmittel für B. G. 12. Juli 1887; Ausführungsbestimmungen Bkm. 26. Juli 1887, 12. Nov. 1887.
c. Cantounement s. Ablösung.
Casier jadiciaire s. Strafregister. Cellnloibfabrike« 16 Gew.-O., Bd. V S. 318.
Cellulosefabrike» 16 Gew.-O., Bd. V S. 318. Central- «ud Bezirk-amtsblatt Bkm. 23. Dez. 1882, Bezug Bkm. 16. Nov. 1891. Centralblatt für das Deutsche Reich Bkm. 22. Dez. 1872. Centralstrafanstalteu, Ensisheim, Hagenau, O. 2. April 1817; Aufsichts-Commission 5. Nov. 1847; s. Gefangene, Gefängnisse. Cesston von Forderungsrechten 1295, 1689 ff., 450 CGB.; einer Forderung in Handels geschäften 299 HGB.; C. des Klageanspruchs 236 CPO.; Hypothek der Ehefrau 9 G. 23. März 1855; f. Abtretung, Uebertragung. Chancelleriegebühre» 1 G. 21. Mai 1833. Chers G. 14. Juni 1865; Stempelfreiheit 24 G. 10. Juni 1869, Bd. III. Chemiker, Gebühren in Strafsachen G. 13. Jan. 1873; Regul. 17. Jan. 1873, D. 28. Okt. 1886. CH. in gewerbl. Bettieben; s. Betriebsbeamte. Chemische Fabriken 16 Gew.-O., Bd. V E. 318. Chemische' Metzgeräthe, Aichung Bkm. 26. Juli
1893. Chemische- Laboratorium zu Straßburg Vf. 11. Mai 1890, 18. Nov. 1893. Cholera, Internat. Uebereinkunft 15. April 1893; Anmeldung der Erkrankungen V. 4. Aug. 1892 ; Anzeigepflicht der Aerzte 10. u. 22. Aug., 17. Sept. 1895. Cichorienfabriken, Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendl. Arbeitern Bkm. 17. März 1892; Sonntagsruhe 4 Bkm. 5. Febr. 1895. Cigarrenfabriken, Einrichtung Bkm. 8. Juli 1893. Civilbeamte der Militärverwaltung Bem. 4 I zu ö MStGB.; 120—123 RBG. 31. März 1873, s. unterm 23. Dez. 1873. Civilgesetzbuch Band I unter B; Vereinigung der Einzelgesehe zu einem Gesetzbuche G. 30. Vent. XII. Civilkammern der Landgerichte 59; Zuständigkeit 70—71; Verweisung an die C. 103—107 GVG. Civilklage aus strafbaren Handlungen, Verjährung VI EG. zu StGB. Civilkommiffar, Einsetzung eines C. in ElsaßLothr. Erl. 26. Aug. 1870, Bd. III. Civilprozeffe s. Rechtsstreitigkeiten. Civilprozetzordnuug vom 30. Jan. 1877, Band 1 unter D 6. 19; Ergänzung G. 30. April 1886; EinführungS-G. v. 30. Jan. 1877, Bd. I v S. 92; Ausführungs-G. v. 8. Juli 1879, Bd. ID S. 96; aus welche Rechts streitigkeiten sie Anwendung findet 3 EG.; Uebergangsbestimmungen 34—42 AG.; An wendung der C. im Konkursverfahren 1 Abs. 3, 8, 65, 152, 179 KO.; Anwendung derselben auf Zustellungen in Sttafsachen 37 StPO. Civilserrate der Oberlandesgerichte 120, des Reichs gerichts 132, 187, 139, 140, 172 GVG.
Alphab. Reg. Hivitversorgrmgsscheine — Aienfivote«.
Civilversorgnngsscheine Zus. zu 58, 75 G. 27. Juni 1871 (unterm 8. Febr. 1875), 4, 7 G. 22. Mai 1893; s. auch Militäranwärter. Coalitionsrecht; s. Vereinigungen. Cognac, Zollbehandlung des Weins Bkm. 28. Jan. 1892. Colmar, Börse O. 25. Jan. 1844; Gewerbe gericht O. 20. Febr. 1848; D. 26. Juli 1858; Handelskammer D. 18. Juni 1870; D. 11. Nov. 1872; Kammer für Handelssachen 8 AB. z. GVG.; Baufreiheit V. 6. Dez. 1893. Columbien Handelsvertrag 23. Juli 1892. Commissaires-priseurs s. Versteigerer, amt liche. Concurrence deloyale s. Wettbewerb, un lauterer. Costa-Rica, Freundschafts-, Schifffahrts- und Handelsvertrag mit C. 18. Mai 1875. Crls sedltieux s. Aufrührerische Rufe.
D. Dächer, 606, 681 CGB. Dachpappenfabrikeu 16 Gew.-O., Bd. V S. 318. Dachtraufe, 681, 688 CGB. Dam«, Ausbesserung 606 CGB.; Beschädigungen rc. 305, 321, 324, 326 StGB. Dampfkessel, landesrechtliche Vorschriften von Gew.-O. nicht berührt 6 G. 27. Febr. 1888; Anlage und Betrieb V. 3. Nov. 1884; D. 25. Sept. 1889; Innere und äußere Unter suchung Df. 8. Febr. 1885; Strafgesetz G. 21. Juli 1856; Prüfung durch Vereine und Private Bkm. 21. Juni 1872, V. 21. Aug. 1872, Bkm. 19. Aug. 1884, 5. Dez. 1884; Verfahren bei Unfällen Vf. 11. März 1885, 14. Okt. 1889. Dampfkessel-Vernietung 16 Gew.-O. Bd. V S. 318. Dampfschiff-kessel, O. 23. Mai 1843, V. 3. Nov. 1884; s. Dampfkessel. Dampfftraßenwalzen Betrieb Vf. 16. Dez. 1889. Dänemark, Unterstützung Hilfsbedürftiger, Uebereinkunft v. 25. Aug. 1881; Abschoßrecht 5. Febr. 1891. Darlehen 1874, 1892 ff., verzinsliches D. 1905 ff., Vorzugsrecht 2103 Nr. 2 u. 5, 2108, 2110, 457, 483, 499, 1250, 1465 CGB., der Kauf leute 292 HGB.; gewerbsmäßige Vermittelung 35, 38 Gew.-O., Bd. V S. 318 s. Rechts angelegenheiten. Darmsaitenfabriken 16 Gew.-O., Bd. V S. 318.
Darmznbereitnngsanstalten 16 Gew.-O., Bd. V S. 318. Data«, sicheres bei Privaturkunden 1328 CGB.
Defekte, Haftung der Gemeinderechner für D. 5 V. 19. Vend. XII; D. der Beamten 134— 148 G. 31. März 1873 (unterm 23. Dez. 1873); Defektenbeschlüsse 137 das.
975
Degradation 40 ff. MStGB.; Degradation civique V EG. z. StGB. Degrasfabriken 16 Gew.-O., Bd. V S. 318. Delegation s. Ueberweisung. Delikte s. Vergehen. Denkmäler 304 StGB. Denkmünzen, Anfertigung D. 5. Germ. XII. 2 G. 27. Febr. 1888. Denuntiatio litis s. Streitverkündung. Denunziation s. Anzeige, Strafen. Departement s. Bezirk. Depeschen, Fälschung 355, 358 StGB.; D. an den Gemeinschuldner 111 KO. Dcpositenverwaltung, Gründung der Depositen kaffe 110 G. 28. April 1816; Uebergang auf die Landeskafle und ursprüngl. Einrichtung 1 G. 4. Nov. 1872: Uebergang auf das Ministerium G. 24. März 1886; s. Staats depositenverwaltung u. Hinterlegung. Desertion 141, 90 Nr. 3 StGB.; s. Fahnen flucht. Destlnatio patris fam Ilias 692 ff. CGB. Deszendenten s. Kinder und Nachkommen. Deutsche, allgemeine Rechte derselben 3 RV., Bd. I A 4; Wahlrecht zum Deutschen Reichstag 1, 4, 5 G. 31. Mai 1869, Bd. I A 5. Deutsche Sprache, die Gerichtssprache 186, 187 GVG.; s. Geschäftssprache. Diätare, Rechtsverhältniffe, Bkm. 18. April 1891. Diebstahl 242 ff., Begünstigung und Hehlerei 258 ff., Einbruch, Einschleichen, Einsteigen 243 Nr. 2 u. 7, D. von Nahrungsmitteln 370 Nr. 5 u. 6, D. von Munition 290 StGB.; milit. D. 138 MStGB. Haftung der Wirthe für D. in Gasthöfen 1953, 1954, Haftung der Frachtführer 1982, Vin dikation gestohlener Sachen 2279, 2280 CGB.; 306 HGB. Zuständigkeit der Schöffengerichte 27 Nr. 4, 75 Nr. 6; der Strafkammer 73—75 GVG. S. Entwendung, Felddiebstahl. Dieb-wertzeuge, Liegenlassen 471 Nr. 7, 472, 474,
413 fr. StGB. Dienstalter der Beamten, Militärdienstzeit Erl. 20. Juni 1892, jedoch Subalternbeamte 20. Febr. 1895. Dienstbarkeiten s. Grunddienstbarkeiten, Persönl. Dienstbarkeiten. Dienstbehörden, vorgesetzte im Sinne des RBG. (Reich) V. 23. Nov. 1874, (Land) 22. Dez. 1891. Dienstboten können nicht Schöffen sein 33 Nr. 5, nicht Geschworene 85, Streitigkeiten zwischen D. u. Herrschaft gehören vor die Amtsgerichte 23 9k. 2 GVG.; Gerichtsstand 21, vorläu fige Vollstreckbarkeit des Urtheils 649 Nr. 2 CPO.; Streitigkeiten, Stundung des Stem pels 27 G. 22. Jan. 1851; Wohnsitz 109, Haftung für D. 1384, 1953, Lohn derselben
Alphab. Reg.
976
MenstSnch — PiszipNnarnersatzren.
1780 ff., Vorzugsrecht wegen Lohn 2101 Nr.
Dinglicher Arrest 797 CPO.
4, Verjährung 2272 CGB.; Diebstahl, Be
Dinglicher Gerichtsstand 25, 26, 27, 36 Nr. 4
CPO.
trug, 247, 263 Abs. 4 StGB.
Dienstbuch, Fälschung 363 StGB. Dienstbücher, Schiffsleute Rhein. «Vfg. 25. Juni 1892. Diensteid, Berufung auf D. gestattet im Falle des 351 CPO.; falsche Versicherung auf D.
Dingliche Rechte
543 CGB.;
Erforderniß der
Ueberschreibung bei Uebertragung ders. und Verzicht 1 G. 23. März 1855; Grundbuch 3 G. 22. Juni 1891; an bewegl. Sachen 2279
CGB ; 306—312 HGB.; Wirkung der Zwangs-
Beamte,
enteignung in Bezug auf d. R. 18 G. 3. Mai
Rechtsanwälte, Forstschuhbeamte. Dienfteinkommen, Pfändung 734, mobiler Mili
Diphtherie, Anzeigepflicht der Aerzte, V. 10, 22.
155
Nr.
3
StGB.;
s.
Eid,
tärpersonen, Offiziere 749 Nr. 6 u. 8, 749
1841.
Aug., 17. Sept. 1895.
Nr. 3 CPO , Vfg. 18. Sept. 1894, Bkm.
Diphtheriesern« 31. Dez. 1894, 4. Febr. 1895.
23. Febr. 1895.
Direktoren der Landgerichte 58, 61, 63, 65, 68,
Dienstenthebung, vorläufige, der Beamten 125—
89 GDG. Direktorin« des Augsb. Bekenntnisses 8 ff. D.
131 RBG.' (23. Dez. 1873).
Dienftentlaffung als Disziplinarstrafe 75, 76 G.
26. März 1852; 11 ff. V. 10. Nov. 1852.
31. März 1873; als Militär. Strafe 34 ff.
Diseonto in Handelsgeschäften 334 HGB.
MStGO.
Dispache, Binnenschifffahrt 84 ff.
G. 15. Juni
Dienstflagge, Reichsbehörden 3 V. 8. Nov. 1892,
1895, Seeschifffahrt 730, 731,839, 841 HGB.
Bkm. 20. Jan. 1893; Landesbehörden Erl.
Di-pensatto» vom Aufgebot, Zulässigkeit 50 G. 6. Febr. 1875; Verfahren V. 20. Prair. XI; V.
22. Mai 1893.
Dienftmänner 37, 76 Gew.-O., Bd. V S. 318.
Dienftmiethe 1708, 1711, 1779—1799, im engeren Sinne 1711,
1779-89 CGB.
Aufhebung
8. Jan. 1876; Zuständigkeit 2 B. 22. Nov. 1875.
D. von Ehehindernissen, Zulässigkeit 28, 33 u.
35 G. 6.
Febr.
1875;
Verfahren V. 20.
Prair. XI; V. 8. Jan. 1876; Zuständigkeit
des Art. 1781 CGB. G. 2. Aug. 1868. Dienstreisen der Beamten, Entschädigung 18 RBG.
G. 25. Febr. 1872; V. 22. Nov. 1875; 3 A
(23. Dez. 1873); s. Reise gebühren. Dienftunfähigkeit der Beamten 34, 36, 39, 53,
3 V. 23. Juli 1879, Bd I A 17. DisposttionSbeschränknngen, Eintragung 24—27
45, 61, 68 RBG. (23. Dez. 1873). Dienstvergehen der Beamten 72—133 RBG. (23.
G. 24. Juli 1889, Grundbuch 10 G. 22. Juni
Dez. 1873). Dienstverhältnis Kündigung im Falle des Konkurses 19, Rangordnung der Dienstbezüge 54
Dienstvorgesetzte, Disziplinarbefugnisse derselben
welche zum Staatsgute gehören Benutzung
von
Disziplinarbefugnisse der Behörden 80—83 RBG. (23. Dez. 1873), der Unterstaatssekretäre 12
80, 81 RBG. (23. Dez. 1873). Dienstwohnung, Anweisung von D. in Gebäuden,
1833;
DistriktSverwaltung f. Kreisdirektor.
Disziplin f. Disziplinarverfahren.
Nr. 1 KO.
April
1891, bei vorläufiger Zwangsvollstreckbarkeit 658 EPO. Distanztabelle s. Entfernungstabelle.
12 G. 23. D.
Regul.
25. Mai 1874; Unterhaltungskosten bei Ge halt v. 1500 M. D. 8. Juni 1883; Wasser
D. 23. Juli 1879, Bd. I A 17.
Disziplinarbehörden
für
Civilbeamte
80 — 93
RBG.; Gefchästs-Ordn. 18. April 1880. DiSziplinarhof 86, 87, 91, 93 RBG., Reichsgericht 1 G. 16. Juni 1879.
Fußböden
DiSziplinarka««er» für Reichsbeamte 87 RBG.
Vfg. 26. Aug. 1892; Oefen Bkm. 26. April
(23. Dez. 1873); D. 7. Jan. 1874; D. für
1890; Besteuerung der D. von Reichsbeamten
Landesbeamte und Lehrer B. 10. Juni 1874;
leitungen Bkm.
14. Mai 1886;
G. 31. Mai 1881; Gebäudesteuer 2, 4 G.
D. für Beamte der Reichs-Eisenbahn-Ver
14. Juli 1895. Dienstzeit der Beamten, Berechnung 45—52 RBG.;
waltung, welche im Auslande ihren dienstlichen
für Lehrer VI G. 23. Dez. 1873. Dietrich 369 Nr. 1 StGB.
Wohnsitz haben D. 5. Nov. 1874, für Pro
fessoren 6 G. 18. Juni 1890. D. der Notare G. 25. Dent. XI; 4. Jan. 1843;
Diözesangebävde G. 7. März 1853.
der Gerichtsvollzieher 53 ff. D. 14. Juni 1873;
Diözesangrenzen, Uebereinstimmung derselben mit
O. 6. Okt. 1832.
Civilbeamte
70—73
der Reichsgrenze 6 FriedenSvertr. 10. Mai 1871. Diözesankirchen D. 7. März 1853.
Disziplinarstrafen
Differenzhandel, Strafbestimmung 210 Nr. 1 KO.
Disziplinarverfahren gegen Civilbeamte 77—119
Dilatorische Einreden s. Prozeßhindernde
RBG.; Einleitung, Zuständigkeit la V. 22.
Einreden. Dtmensto«Sste«pel s. Stempel.
Vollzieher, Rechtsanwälte.
gegen
RBG.; IV G. 23. Dez. 1873.
Dez. 1891; f. Richter, Notare, Gerichts.
Alphab. Reg. Aiviftousgertchte — Gßedispeuse Division-gerichte, Zusammensetzung und Zuständig
keit 23 und 28 MStGO. Dolmetscher, Zuziehung 187, 188, 192, Eid 191, Ablehnung 193 GDG. Übersetzung einer Urkunde 133, Zuziehung bei der Eidesleistung eines Stummen 445, Auf nahme in das Protokoll 145 Nr. 2 CPO. Zuziehung bei der Eidesleistung eines stummen Zeugen 63, deSgl. bei der Vernehmung eines tauben Angeklagten 258, deSgl. bei der Ver nehmung eines Angeklagten, welcher der Ge richtssprache nicht mächtig ist 258 StPO. Ständige D., Ernennung, Gebühren, Vf. 18. Sept. 1889. Domüue s. Staatsgut. DomLuen-Berwaltuug, Mitwirkung bei Zwangs enteignung Bem. zu O. 22. März 1835. Domauialuutzuuge«, Verwaltung der D. G. 24. März 1879; Beitreibung 4 G. 12. Sept. 1791; D. 4. Therm. XI, 17 AG. z. CPO.; Dkm. 31. März 1879. Domauialrechtr f. Fiskus. Domherr», Befähigung O. 25. Dez. 1830.; GehaltSbezug O. 13. März 1832; 8 S. 23. April 1833. Domicile eia 15 Nr. 5 EG. z. CPO.; f. Wohnsitz. Dominikanische Republik, Handelsvertrag 30. Ja nuar 1885. Doppelbesteuerung, Beseitigung G. 14. Jan. 1872. Dos s. HeirathSgut. Dotalgüter, Verjährung 2255 CGB.; Zwangs enteignung irr, 25 G. 3. Mai 1841. Dotalshstem 1391, 1392, 1540—81 CGB. Drahtziehereien, Beschäftigung von weiblichen und jugendlichen Arbeitern Bkm. 11. März 1892. Drainirung, Darlehen zur Ermuthigung 1, 2, Vorzugsrecht 3 -8, G. 17. Juli 1856; drainirte Wiesen gleich künstlichen Wiesen 6 G. 11. Mai 1877; s. Meliorationsgenos senschaften. Entwässerungsanlagen. Dramatische Werkt, Genehmigung zur Aufführ ung D. 30. Dez. 1851; 3, 4 D. 6. Jan. 1864; s. Urheberrecht. Draufgabe 1590, 1715 CGB.; in HandelSgeschäften 285 HGB. Drittbesttzer, Wirkungen der Hypotheken rc. gegen D. 2166 ff. CGB. Drittschuldner, dessen Benachrichtigung vom Pfän dungsbeschluß 730, dessen Benachrichtigung von bevorstehender Pfändung 744 CPO. Droguifteulüde«, Untersuchung D. 23. März 1859. Drohung, Anstiftung 48, Unzurechnungsfähigkeit 52, crimen vis 240, 241, Erpressung 253, 254, D. durch Beamte 339, D. bei Ausübung staatSbürgerl. Rechte 106, 107, D. mit gemeingefährl. Verbr. 126, Gottesdienst 167, Unzucht 176, 177, D. bei Diebstahl 252, D.
(fand. d. in Els.-Lothr. gelt Gesetze, Btz. VL
977
bei Bettelei 362, D. bei Entführung 234—236 StGB. Droschkeuverkehr 37, 76 Gew.-O., Bd. V S. 318. Drucker, Gebühr für Ueberschreibung des Patents Bem. 4—7 AG. z. GKG.; s. Buchdrucker. Druckerei, Verbot der heimlichen D. 13 G. 21. Okt. 1814; Ausnahme 14 G. 11. Mai 1868. DruckgerLthe, Anzeigepflicht 1, 2, D. 18. Nov. 1810; Buchführung der Fabrikanten 4 D. 22. März 1852. Drucksache« s. Schriften. Drucksache«, Anzeigepflicht von dem Druck und Hinterlegung 14, 16 G. 21. Ott. 1814; 3, 9 O. 24. Okt. 1814; 1, 2 O. 30. Juli 1835; 7. G. 27. Juli 1849; Angabe des Namens des Druckers 17 G. 21. Okt. l814; s. Buch drucker, Buchhändler, Zeitungen. Duell s. Zweikampf. Duplik 245, 251 CPO. Düue«, Schutz 376 a StGB. Dünger 524, 1778, 1811, 1819, 1824 CGB.; Aufsammeln 17, Abladen auf Wegen 27 G. 9. Juli 1888. Düugerfabrike« 16. Gew.-O., Bd. V S. 318. Durchfuhr, Zollfreiheit 1 u. 6 VZG. 17. Juli 1871. Durchsuchung der Wohnung verdächtiger Personen 102—109, D. in militärischen Dienstgebäuden 105 Abs. 4, Durchficht der Papiere 110 StPO.; s. Hülfsbeamte der Staatsan waltschaft. Dynamit
35,
56
Gew.-O.,
Bd.
V
S.
318;
s. Sprengstoffe, Explodirende Stoffe. Dyuamtthaudel 35 Gew.-O., Bd. V S. 318. E.
Ecuador, Freundschaftsvertrag 28. März 1887. Edition von Urkunden 386 ff. CPO. Egypten, Konsulargerichtsbarkeit in, G. 30. März
1874 und 5. Juni 1880; V. 23. Dez. 1875; Handelsvertrag 19. Juli 1892. Ehe 144—227, zweite Ehe 228, 380, 381, 395, 396, 400, 1098-1109, 1496, 1527, Nichtig keitsklagen 180 ff. CGB.; 28-36 G. 6. Febr. 1875; 586 ff. CPO.; Ehen verschollener Theilnehmer am Kriege von 1870 und 1871 G. 23. Okt. 1873. Doppelehe 171, Ehebruch 172, Ehehinderniß 170, Entführung 236—238, gesetzwidrige Eheschließung 337, 338 StGB. S. Eheschließung. Ehebereduug s. Ehevertrag. Ehebruch, Scheidungsgrund 229—231, im E. erzeugte Kinder 313, 331, 335, 342, 762—764 CGB.
Vergehen 172 StGB. Ehedispeuse, Gebühren 55 G. 28. April 1816; 77 G. 15. Mai 1818; 3, 4 D. 8. Jan.
62
978
Alphab. Reg.
Ktzefra« — Ehrenzeichen
1876; Bem. 4—7 AG. z. GKG.; f. Dis pensation. Ehefrau, Wohnsitz 108, Ermächtigung 217—226, 776, 934, 1124 ff., 1304, 1426, 1427, 1576 CGB; 861, 864 fr. CPO.; Anträge auf Ein trag im Reichsschuldbuch 9 G. 31. Mai 1891, Sparkaffeneinlagen 4, 12 G. 14. Juli 1895; Gesammtschuldnerin mit dem Manne 1431, in Gütertrennung 1443 ff., in Gütergemein schaft 1453, 1492 ff., Kauf mit dem Manne 1595, Hypothek 2121, 2135, 2194 CGB., 563 fr. HGB.; Verjährung 2254, Zwangsverkauf 2208, Bevollmächtigung 1990 CGB.; Cesfion oder Uebertragung der gesetzlichen Hypothek 9 G. 23. März 1855. E. des Gemeinschuldners, Unterhalt 1, Rechte derselben 37 KO.; 13 EG. z. KO.; Anfechtung der zu ihren Gunsten getroffenen Verfügungen 25 Nr. 2 KO.; Anfechtung außerhalb des Konkurses 3 G. 21. Juli 1879. E. als Handelsfrau 7 HGB.; 5 EG. z. HGB. Gerichtsstand 17, Prozeßfähigkeit 51. ist zur Verweigerung des Zeugniffes in Sachen ihreEhemannes berechtigt 348 Nr. 2 CPO.; 51 u. 57 StPO.; Entmündigung einer E. 595 CPO. Staatsangehörigkeit der E. von Deutschen 5, 11, 13, 19, 21 G. 1. Juni 1870 (8. Jan. 1873). S. Ehegatte, Gütergemeinschaft. Ehegatte, Rechte und Pflichten 203 ff., 212—214, Erbfolge 724, 767, Schenkungen unter E 1091, Güterverhältnisse 1387-1551, 124 ff.*
Hhpothekeneintragung 2196, Hypothekenreinig ung 2193 ff., Verjährung 2253 CGB.; An fechtung der Rechtsgeschäfte 3 G. 27. Juli 1879; Einfluß der Gütergemeinschaft nnter E., wenn einer von ihnen zu den Kaufleuten ge hört 8 HGB. E. des Gemeinschuldners, Anfechtung der Ver träge mit demselben 24 Nr. 2 KO.; Anfecht ung der Verfügungen zu Gunsten desselben 25 Nr. 2, 33 Nr. 2 KO.; Güterrecht 5 Nr. 2 EG. z. KO. Doppelehe 171, Ehebruch 172, Beleidigung 189, 195 StGB. S. Angehörige. Ehehinderniffe 28-37 G. 6. Febr. 1875; Wirk ung 180 ff. CGB. Eheman«, Haftung für die Verpflichtungen der Frau aus Handelsgeschäften 5 EG. z. HGB.; Haftung in Forststrafsachen 3 FStG., in Feldpolizeisachen 3 G. 9. Juli 1888; Gerichtsstand in Ehesachen 568, 571, kann auf Entmündigung der Ehefrau antragen 595, 605, 607, ist zur Verweigerung des Zeug niffes in Sachen seiner Frau berechtigt 348 Nr. 2 CPO. Der E. einer Angeklagten ist in der Hauptver
handlung als Beistand zuzulaffen 149, er kann auch Rechtsmittel für dieselbe einlegen 340, 371, 398, desgleichen die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragen 413 StPO.; An trag auf Bestrafung wegen Beleidigung der Frau 195 StGB. S. Ehefrau, Ehegatte. Ehesachen 568 ff. CPO.; Gerichtliche Zuständig keit 15 GVG.; 76 G. 6. Febr. 1875. Ehescheidung 229- 305, 1441, 1452, 1463, 1518, auf Grund gegenseitiger Einwilligung 275 ff. CGB.; 16 Nr. 5 EG. z. CPO.; Wiedereinführung G. 27. Nov. 1873; Klage 568 ff., 575, 577, 580, 592 CPO.; 16 Nr. 5—8 EG. z. CPO.; Ausspruch der Trennung im Urtheil 11 AG. z. CPO. Ehescheidungsklage s. Ehescheidung. Eheschließung, Ersorderniffe 28—40, Form und Beurkundung 41—55 G. 6. Febr. 1875; Ein spruch 172 ff. CGB.; Dispensation D. 20. Prair. XI; G. 25. Febr. 1872; 28, 33, 35, 50 G. 6. Febr. 1875; D. 22. Nov. 1875; V. 8. Jan. 1876; 3 A 3 ». 23. Juli 1879, Bd. 1 A 17; Ausländer 5, 6 G. 16. Mai 1892, Vollzugsv. 14. Juli 1892; im Aus lande 170 CGB.; G. 4. Mai 1870, s. unterm 8. Febr. 1875; Jnstr. 1. März 1871; 85 G. 6. Febr. 1875; Konsularvertrag mit Italien 4. Mai 1891, Deutschostafrika 18 D. 1. Jan. 1891, Südwestafrika D. 8. Nov. 1892; ver botswidrige E. 67, 69 G. 6. Febr. 1875; 338 StGB.; Erleichterung für Arme G. 10. Dez. 1850. Zuständigkeit der Strafkammern bei Zuwider handlungen 74 Nr. 4 GVG. Ehevertrag 1387 ff., 1497 ff., 1527 ff., 1718, Schenkungen im E. 1081 ff. CGB. E. der Kaufleute, Veröffentlichung und Pflichten des Notars 6, 7 EG. z. HGB.; 10 AG. z. CPO.; Gebühren der Gerichtsschreiber rc. Bem. 4—7 zu AG. z. GKG. Ehrenattnahme v. Wechseln 56—61 WO.
Ehreugerichtliche- Verfahren gegen Rechtsanwälte
62—97 RO. 1. Juli 1878. Ehrengeschenke, Beschlußfassung der Behörden vom
Statthalter zu genehmigen D. 5. Nov. 1894. Ehrenrechte, Verlust 32—37, bei Versuch 45, bei
Jugend 57 Nr. 5, fakultative Verhängung 32, 108, 109, 133, 142, 143, 150, 160, 161, 164, 168, 173, 175, 180, 183, 248, 262, 263, 266, 280, 284, 289, 294, 302, 302 a-d, 304, 333, 350 StGB.; 12 G. 14. Mai 1879; Nothwend. D. 161, 181 St.GB. Ehrenftrafe«, militärische, 30 ff. MStGB. Ehrenwort Minderjähriger 302 StGB. Ehrenzahlnng von Wechseln 62—65 WO. Ehrenzeichen, Verlust 33, 34, unbefugtes Tragen 360 Nr. 8 StGB.; Pfändung 715 Nr. 9
Alphab. Reg.
$14 — Klustell»«-
CPO.; Ermächtigung zum Tragen auslän discher D. 13. Juni 1853; für Beamte 15 RBG. (23. Dez. 1873); Preußische, Kontrole Dfg. 27. Sept. 1892, Rückgabe 27. Sept. 1892 Bem., 23. Okt. 1892, Nichtpreußische 21. Febr. 1895.
«ich ... s. Aich. . . Eichellese 53 ff., 66 FGB.
Eid, politisier 16 SC. 25. Dez. 1852; der Reichs beamten 50 RV.; 3 RBG.; der Landesbeamten 1 G. 20. Sept. 1871; 3 RBG. mit I G. 23. Dez. 1873; der Mitglieder des LandeSauSschuffeS 18 G. 4. Juli 1879, Bd. 1 A 14, der Bezirks- und Kreistage 12, 27 G. 22. Juni 1833; B. 6. Aug, 1873; der Schöffen 51, der Handelsrichter 115, der Dollmetscher 191 GDG., der Geschworenen 288 StPO. 6., zugeschobener, Wirkung bei Gesammtschuldverhältniß 1365, gegen Verjährung 2275 CGB. E. als Mittel der Glaubhaftmachung 266, E. bei UrkundeneditionSgesuchen 391, 406, E. der Sachverständigen 375, E. der Zeugen 356, richterlicher E. 437—439, zugeschobener E. 410 ff., E. zur Schätzung des Jntereffes oder eines Schadens 260 CPO. Eidliche Vernehmung der Zeugen in Strafsachen 59—65, 222, 250, insbesondere der Landes herrn und der Mitglieder der landesherrlichen Familie 71, welche Zeugen unbeeidigt zu ver nehmen find 56, 57, Verfahren, wenn die Eidesleistung verweigert wird 69, Beeidigung der Sachverständigen 79, der Geschworenen 288, Derhörung eines Zeugen auf den früher geleisteten Eid 66 StPO. Falscher Eid 160 StGB., s. Meineid. Eier, AuSnehmen 368 Nr. 11 StGB., s. Jagd
polizei. Eigennutz, strafbarer 284 ff. StGB.; Zuständig
keit bei Vergehen strafbaren E. 75 Nr. 11 GVG.
Eigenthum 543 ff., Erwerb 711, 712, 938, 1138,
1141, 2279 CGB.; Übertragung des E. an Waaren, Papieren und anderen Handelssachen 306—388; Schutz des geistigen E. Sache des Reichs 4 Nr. 6 RB. Bd. I A 4; f. Grund eigenthum. Eigenthümer, Wegnahme d. eig. Sache bei Pfand-
gläubiger 288 StGB.; Haftbarkeit für Schaden 1384, 1385 CGB.; E. von Zeitungen s. Geschäftsführer. EigeuthuurSzeugniffe 10 G. 10. Mai 1886, 3 G.
7. Mai 1853, 13 G. 15. Ott. 1873, 9 G. 24. März 1881; Reichsschuldbuch 11 G. 31. Mai 1891. Einbrecher», Diebstahl mittels E. 243 Nr. 2 StGB.;
in Gärten 28, Feld-Diebstahl 12, 14 G. 9. Juli 1888.
979
Einbringen in die Ehe 1501 ff.,
in die Gesell schaft 1845 ff. CGB. Einbringen s. Hausfriedensbruch. Einfriebigen, Recht die Felder einzufriedigen 647, 648 CGB.; 17 Tit. II G. 6 Ott. 1791; Wann ist ein Grundstück eingefriedigt? 6 Tit. I Abschn. 4 G. 6. Ott. 1791, 49 G. 9. Juli 1888. Einfriedigungen, Beschädigung 26 G. 9. Juli 1888. Einfnhrverbot 327, 328 StGB.; 2 DZG. 1. Juli 1869 (17. Juli 1871). Einjährig-freiwilliger Dienst, Prüfungs-Ordnung Wehr-O. 28. Sept. 1875 Bem. 1. Einkauf-kommissionär, Zurückforderung von Waaren 36 KO. Einlaffnngsfrift 204, 232, 459, 481, 517, 567 CPO.; vor der Kammer für Handelssachen 102 GVG. Einmischung in die Gütergemeinschaft 1454, bei der Erbschaft 778, 779 CGB. Einrebe der mangelnden Prozeßfähigkeit 247 Nr. 5, E. der mangelnden Sicherheit 247 Nr. 4, E. der Rechtshängigkeit 247 Nr. 3, E. der Unzuständigkeit 247 Nr. 1, E. des nicht ge leisteten Kostenersatzes 247 Nr. 5, E. gegen die Zwangsvollstreckung 685 ff., prozeßhindernde E. 247, 248, 465, 490, 500 Nr. 2, 557 CPO. Einregiftrirung der Testamente 1000, Kosten trägt der Dermächtnißnehmer 1016 CGB.; f. Registerabgabe. Einrückung gerichtlicher Bekanntmachungen, 23 D. 17. Febr. 1852. Einrückung-psticht der Zeitungen 11 G. 25. März 1822; 13 G. 27. Juli 1849; 19 D. 17. Febr. 1852. Einsetzung s. Rechte. Einsperrung ungerathener Kinder 376, 377 CGB.,
widerrechtliche E. 239 StGB. Einspruch gegen Eheschließung 66 ff., 76 Nr. 7,
172 ff., E. deS Gläubigers bei BenefizialErbschaften 808, bei Rückbringen 865, bei Erbtheilung 821, 826, 882, gegen Zahlung 1242, 1298, 1944 CGB.; bei Siegelungen 926, 927 fr. CPO. E. gegen Versäumnißurtheile 303 ff., aufschiebende Wirkung 645, E. gegen Dollstreckungsbeschlüsse 640, gegen ein für vorläufig vollstreckbar erklärtes Urtheil 657 CPO. E. gegen amtsrichterliche Strafbefehle 449—452 StPO. Etuftetge«, Diebstahl mittels E. 243 Nr. 2 StGB., in Gärten 28, Felddiebstahl 11, 14 G. 9. Juli 1888. Eiuftelluug des Verfahrens durch Verfügung der Staatsanwaltschaft 168, 169, durch Verfügung des Gerichts 169, 203, 208, durch gerichtliches Urtheil 259, insbesondere bei Privatklagen 429, 433, deSgl. bei Nebenklagen 444, Kostenpunkt 502—504 StPO.
980
Alphab. Steg.
Glnstnrz — £semettta(4nTett
Einsturz von Gebäuden 1386, 1792, 1949 CGB.;
s. Baufällige Gebäude. EinftweUige Verfügungen 814 ff., E. V. bei Ehesachen 584, Vollstreckbarkeit von Urtheilen, welche E. V. aufheben 648 Nr. 5 CPO.; E. V. betr. das unbewegliche Vermögen, Ein tragung, Löschung 26, 27 G. 24. Juli 1889, 10Grundbuch-G. 22. Juni 1891; Bestimmungen des bürgerl. Rechts über E. V. bleiben bestehen, 16 Nr. 4 EG. z. CPO. Eintrag-rolle s. Urheberrecht. Eintragung in das Grundbuch 3 ff., Grundbuch-G. 22. Juni 1891, in die Hypothekenbücher 2106 ff., 2146—2203 CGB.; 6—9 G. 23. März 1855; s. Hypothekareintragung. E. von Substitutionen 1069, 1072 CGB. Eintritt in die Rechte des Gläubigers (Subrogation) 1250 ff. CGB. Einverleibung 551 ff., 712 CGB. Einwand der Unzuständigkeit des Gerichts von Seiten des Angeschuldigten 16, 18, E. des selben gegen die Eröffnung der Vorunter suchung 179, 180 StPO.; s. Einrede. Einweisung in den Besitz 770 CGB., 12 G. 10. Mai 1886. Einzelhaft 22 StGB. Einziehung von zu strafb. Handlungen gebrauchten Gegenständen 40, 42 StGB. Eis, Löcher hauen 28, Löcher umfriedigen 32 G. 9. Juli 1888. Eisenbahnen, Aufsicht und Gesetzgebung des Reichs 4 Nr. 8, Bedingungen der Anlegung, Be nutzung und Verwaltung 41—47 RV., Bd. I A 4; E.-Postgeseh G. 20. Dez. 1875, Vollzugsbest. 9. Febr. 1876, Aenderungen Erl. 24. Dez. 1881; Generaldirektion der Reichs eisenbahnen, Einsetzung Erl. 9. Dez. 1871; Reich-amt Erl. 27. . Mai 1879; Technische Einheit Bkm. 17. Febr. 1887; 22. Sept. 1891; Nachtrag 7 S. 951; Zollfichere Einrichtung der Wagen Internationales Uebereinkommen Bd. VS. 479; Belgien 6. Dez. 1891, (Anl. D); Bulgarien 14. März 1892. Viehbeförderung. Beseitigung von Ansteckungs stoffen G. 25. Febr. 1876, Bkm. 20. Juni 1886, Bkm. 23. Juni 1887; Verladung des Vieh« Bkm. 13. Juli 1879, Bkm. 28. Nov. 1887; 44—48 VerkehrS-O. 15. Nov. 1892; polizeiliche Maßregeln bez. der Viehbeförderung 18, 20 G. 23. Juni 1880, Bkm. 13. Juni 1893; s. Leichen. Haupteisenbahnen: die v. Staate gebauten oder konzesfionirten gehören zum großen Straßen wesen 1, Anwendbkt. der alten D. über das große Strw. 2, 3, Bauten in der Nähe von E. 5—11, Pflichten der KonzesfionSinhaber und Pächter 12—15, Zuwiderhandlg. gegen Polizei- und Betriebs-Reglements (frz. Be
stimmungen) 21 G. 15. Juli 1845; Bau und Ausrüstung 5. Juli 1892, BetriebsOrdnung 5. Juli 1892, Verkehrs-Ordnung 15. Nov. 1892; Signalordnung 5. Juli 1892. Nebeneisenbahnen G. 12. Juli 1865; Aufsichts behörde 31. Oktober 1892; Bahnordnung für N.E. 5. Juli 1892; die einzelnen E. v. unter geordneter Bedeutung Vf. 24. Juli 1885, Bkm. 4. Juni, 4. Aug. 1886, 10. Juni 1889, 6. Juni 1890. Internationales Uebereinkommen (Berner) über den Frachtverkehr 14. Okt. 1890 (Bd. VI S. 5); Zusatzvereinbarung 16. Juli 1895. Friedens-TranSport-Ordnung V. 11. Febr. 1888; Kriegs-Transp -O. V. 26. Jan. 1887; Mi litärtarif Bkm. 28. Jan. 1887. Haftpflicht für Tötungen u. Körperverletzungen G. 7. Juni 1871; Frachtgeschäft der E. 421, 431 HGB, 49 ff. VerkehrS-O. 15. Nov. 1892. Diebstahl auf E. 243 Nr. 4, Beschädigung 90 Nr. 2, 305, 315 ff., E.-Beamte 316, 319, 320, E.-Wagen 306 Nr. 3, 315, Raub 250 Nr. 3 StGB. Etsenbahnbeamte, 66 ff. Betriebs-O. 5. Juli 1892; Befähigung Bkm. 5. Juli 1892; Schöffen Dfg. 16. Jan. 1886; Bürgermeister und Beigeordnete 12 Gem.-O. 6. Juni 1895. S. Unfallversicherung. Eisenbahnfahrbetrieb-mittel, s. Pfändung. Eisenbahn-Telegraphen, Reglement wegen Be nutzung 7. März 1876. Eisenbahazollverkehr s. Zollregulative. Eisenerze 2, 189 Bergges. 16. Dez. 1873, Pol.-V. 8. Sept. 1879. Eiserne Brücken 16 Gew.-O., Bd. V S. 318. Eiserner Biehpacht 1821 ff. CGB. Eisernes Kreuz. Ehrenzulage G. 2. Juni 1878. Eiserne Schiffe 16 Gew.-O., Bd. V S. 318. Eisvogel nicht jagdbar 1 G. 2. Juli 1890, Bem. 5 das. Elementarschulen, Anzahl 2, Besoldung der Lehrer 9, 10, 13 G. 10. April 1867 mit Bem.; G. 4. Juni 1872; Dienstalterszulagen aus der LandeSkaffe G. 29. März 1889, Bkm. 12. Juli 1889; 3 G. 19. Mai 1879; Ferien V. 24. Mai 1875; Gemischte 2, 3 Regul. 4. Jan. 1874, Listen der Freischüler 13 D. 31. Dez. 1853; E. in Weilern 2 G. 10. April 1867; Regulativ v. 4. Jan. 1874, Aenderungen Erl. 17. Mai 1881; OrtSschulvorstände Vf. 17. Mai 1881; Schulgeld 19—31 D. 7. Okt. 1850, 4 D. 31. Dez. 1853, 5 G. 29. März 1889; Schulkaffen 15 G. 10. April 1867; Verpflichtungen der Gemeinden und des Staates 8, 14 G. 10. April 1867, 36 ff. G. 15. März 1850, G. 29. März 1889; s. Unterrichts wesen.
Alphab. Reg.
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Ekementarschnlle-rer — Grörecht
Elementarschullehrer, Ernennung 33 G. 15. März 1850; 14 ff. D. 7. Okt. 1850; PrüfungS-
CPO.;
Kosten
werden
steuerverwaltung
von
vorgeschoffen
der Verkehrs 111
D.
18.
Juni 1811; DormundschaftSbehörde, vorläufige
ordnung D. 22. Juni 1883. Elementarlehrer-Seminarien s. Unterrichts
Fürsorge 14 AG. z. CPO.; 895 fr. CPO.;
wesen. Elsaß-Lothringen, Bereinigung mit dem Deutschen
Ausschluß der Oeffentlichkeit 172 GVG. Entmündigungssachen, Mittheilungen an Notare
in die deutschen Zoll- und Handelsverträge
Df. 13. Juli 1886. Entnahme s. Materialien.
Erl. 13. Jan. 1872; Einführung der RV.,
Entsagung s. Verzicht.
Reiche G. 9. Juni 1871, Sb. I A 1; Eintritt
Hinzutritt zum Bundesgebiet 2 G. 25. Juni
Entschädigung f. Buße, Schadenersatz.
1873, Bd. I A 3.
EntscheidnngSgründe der Civilurtheile 284 Nr. 5,
Elter«, Gewalt 371
ff., 389, Nießbrauch 384—
387, 305, 150, 154, 173, 182 ff., 283, 285,
Verantwortlichkeit 1384 CGB.; in Forststraf
sachen 3 FStG.;
in Feldpolizeisachen 3, 4
E. der Strafurtheile, was sie enthalten müffen 266,
Eröffnung
der
Urtheilsgründe
267*
Niederschreibung und Unterzeichnung derselben
G. 9. Juli 1888.
E. deS Beschuldigten können ihr Zeugniß ver weigern
526, Folgen wenn E. fehlen 513 Nr. 7,
867 Nr. 5, Verkündung 282 CPO.
51 Nr. 3 StPO.;
deSgl.
E.
der
275, Urtheilsgründe der Schwurgerichte 316,
e« gilt als eine Verletzung des Gesetzes, wenn
das Urtheil keine Entscheidungsgründe enthält 377 Nr. 7, welche Entscheidungen mit Gründen
Parteien 348 Nr. 3 CPO. S. Aszendenten, Kinder.
Emanzipation 476—487, 935,1305, 1990 CGB. Enquete de commodo et inconunodo s. Vor
verfahren. EnregistrementSabgaben s. Registerabgaben. EnregiftrementSeinnehmer s. Rentamtmänner.
EnregiftrementSverwaltnng s. Verkehrssteuer
zu versehen find 34 StPO. Entschuldigung, falsche 138 StGB. Entwährung b. Erbtheilung 884, b. Kauf 1626—40, Tausch 1705, Gesellschaft 1845—2038 CGB.;
s. Gewährleistung. Entwässerungsanlagen, über fremde Grundstücke
12 ff. 17 Waffer-G. 2. Juli 1891; Ordnungen
verwaltung. Entbindungsanstalten 30 Gew. O., Bd. V S. 318.
mit Polizeistrafen
5
Enteignungen, Abschätzungen von andern Sachen
Zwangsenteignung
20
als Grundstücke 55, 57 G. 16. Sept. 1807;
G. G.
Mai
1877;
2. Juli
1891;
11.
Störung 30, Weidefrevel 21, 49 G. 9. Juli 1888. S. Drainirung, Meliorations
f. Zwangsenteignung.
Enten, wilde, Schonzeit G. 8. Mai 1889; Fang
mittel 24. April 1895.
genossenschaften, Wasserläufe. Entweichung aus dem Gefängnisse, steckbriefliche
Entfernung aus dem Heere 31 ff. MStGB.
Verfolgung 131,
Entfernung, unerlaubte 64 ff. MStGB.
können dem Verhafteten Fesseln angelegt werden
Entfernungstabelle 93 D. 18. Juni 1811.
bei
Entweichungsversuchen
116 StPO. Entwendung von Erbschaftssachen 782, 801, von
Entführer, Vaterschaft 340 CGB. Entführung 234—238 StGB.
Sachen der Gütergemeinschaft 1460, 1477, bei
Enthauptung 13 StGB, s. Hinrichtung.
Hinterlegung 1938, in Gasthöfen 1953, Rück
Entlaffnng aus der Staatsangehörigkeit 13—22, E.-Urkunden
14, 18, 24 G. 1. Juni 1870
forderung entwendeter Fahrniß 2279 CGB.
Entzündliche Waaren 367 Nr. 6 StGB.; PostArt. VI
G.
(8. Jan. 1873); Ausfertigung und Kosten der
beförderung
E.-Urkunden Bkm. 23. Jan. 1873.
Transport G. 18. Juni 1870 V. 6. Juni
Vorläufige E. 23—26 StGB., Berechnung der
13. Mai
1891;
1893; auf dem Rhein D. 6. u. 7. März 1894; s. Zündhölzchen, Sprengstoffe.
Strafzeit Vf. 20. Juli 1889.
Entliegenfchaftnng 1497, 1505 ff. CGB.
ErbabsouderuugSrecht s. Absonderung.
Entmündigte, Wohnsitz 108,
Rechtshandlungen
Erbbaurecht, Grundbuch 3, 4 G. 22. Juni 1891.
502 ff., Erbschaftsantritt 776, Schenkungen
Erbbescheinignngen 1—10, 13 ff. G. 10. Mai
935, Vergleich 2045, Erbtheil 817, 819, 838,
1886; Grundbuchsachen 15 G. 22. Juni 1891;
Verträge 1124 ff., 1304, 1312, Fristenlauf
Reichsschuldbuch 11 G. 31. Mai 1891.
1676, Gesellschaftsauflösung 1865, Hinterlegung
Erben,
Zwangsvollstreckung
gegen
Erben
eines
1940, Hypotheken 2121, 2126, 2135, 2153,
Schuldners 693—696 CPO.; Eintragung in
2194, Zwangsverkauf 2206, 2207 Verjährung
Grundbuch 18 G. 22. Juni 1891; f. Erb
2252, 2278
CGB.; Zwangsenteignung von
Gütern der E. 13 ff. G. 3. Mai 1841. Entmündigung 489, 499, 502, 512 CGB. Verfahren gegen Geisteskranke 593—627, gegen
Verschwender 621-627 CPO.;
10 EG. z.
recht, Benefizialerbe. Erbfähigkeit 725 ff. CGB.
Erbfolge s. Erbrecht. Erbieten z. Verbrechen 49 a StGB.
Erbrecht 731 ff., der ehelichen Descendenten 745
982
Alphab. Reg.
Kr-schast — Krzieynngsanfiatt
der natürlichen D. 756 ff., der an Kindesstatt angenommenen 350, der Ascendenten 746 —749, der Geschwister 748—752, der Seiten verwandten 753- 755, der Ehegatten 767 —772, des Staates 768 ff. CGB. Erbschaft, Eröffnungsort 110, Eröffnung und Erwerb 718, 724, 769—773, Verträge über E. 791, 1130, 1600, 1696-1698, Antritt 774, 778—783, mit Rechtswohlthat des In ventars 793 ff. CGB. Amtsgericht 11 G. 10. Mai 1886; Verzicht 744, 780, 792, 845, 1130 CGB. Amtsgericht 11 G. 10. Mai 1886; ledige E. 811-814 CGB.; s. Erbtheilung, Theilung; Erwerbung einer dem Gemeinschuldner angefallenen E. 43, Aufgebung 122 Nr. 2 KO. Ledige E. Verjährung 2258 CGB., Pfleger 998 fr. CPO.; Bekanntmachung der Urtheile Df. 10. April 1872. Gebühren des GerichtSschreiberS bei Annahme, Verzicht 1 Nr. 3 D. 24. Mai 1854; des Rechtsanwalts 29 AG. z GKG. ErbschastSschnlden 870-876 CGB. Erbschaftssteuer G. 12. Juni 1889; Ausführungs bestimmungen Vf. 19. Juni 1889, 6. Aug. 1889; Betrag 1, 2 G. 12. Juni 1889, Ver anlagung 3—19 G. 12. Juni 1889, Nr. 1 Df. 19. Juni 1889; Verpflichtung zur Ent richtung 20, 21 G. 12. Juni 1889; Zu ständigkeit und Verfahren 22—33 G. 12. Juni 1889, Nr. 2—5 Df. 19. Juni 1889; Straf bestimmungen, Strafverfahren 34—36 G. 19. Juni 1889; Obliegenheiten der Gerichts schreiber, Notare, Gerichtsbehörden Vf. 6. Aug. 1889; Els.-Lothr. Rente, Umschreibung Bkm. 7. Dez. 1891. Erbtheilung 819—842, Rückbringen 843 ff.. Schulden 870 ff., Wirkung 883, Gewähr leistung 884, Wiederaufhebung 887 CGB.; s. Theilung. Erbtheilvermächtniß s. Vermächtniß. Erbunfähtgkeit 725 CGB.
Erbunwürdigkeit 727-730 CGB. Erbvermachtuiß s. Vermächtniß. ErbvertretungSrecht 730, 739 ff. CGB.
Erdegrabe»,
auf fremden Wegen 370 Nr. 2 StGB. Erdöl, Destillation 16 Gew.-O., Bd. V S. 318; s. Petroleum. ErstndungSpatente Aufsicht und Gesetzgebung des Reichs 4 Nr. 5 RD., Bd. I A 4; s Patente. Erfindungsschutz bei Ausstellungen G. 23. Mai 1868. Ergänzung deS Urtheils 292, 462, 478, 502, im Urkundenprozesse 562, E. zur Nachholung der Erklärung vorläufiger Vollstreckbarkeit 645 CPO. ErgänzungSgeschworene 285 StPO.
ErgänznngSrichter,
Vertreter des Amtsrichters (juges suppteants) G. 29. Bent. IX; 8 D. 26. April 1875; Verhinderung G. 16. Vent. XII. E. als Vertreter der Richter, Schöffen und Geschworenen 194 GDG. Erwerb streitiger Rechte 1597 CGB. Ergreifung des Beschuldigten 102—114, Einfluß derselben auf den Gerichtsstand 9, Vernehm ung deS Ergriffenen 132 StPO. Erhebung der Klage 4, 230 ff., 460, 461 CPO. Erkenntnisse, kriegsrechtliche 142 ff., standrechtliche 204 MStGO. Erlaß der Verbindlichkeiten 1234, 1282 ff. CGB. Erlösch««- - Nießbrauch 617, Gebrauchs- und Wohnungsrecht 625, Grunddienstbarkeiten 703 ff., Verbindlichkeiten au- Verträgen 1234 ff., Miethe 1737, 1741, 1775, 1795, Gesellschaft 1865 ff., Vollmachtsvertrag 2003 ff., Bürgschaft 2034, Vorzugsrechte und Hypo theken 2180 CGB. Ermächtig««- der Eheftauen 217—225, 776, 934, 1124, 1125, 1304, 1427, 1449, 1535, 1538, 1555, 1576, CGB.; 861-864 fr. CPO; s. Ehefrauen. Ermessen, freies, des Gerichts 259 CPO. Erneuer««- von Hypothekar-Einschr. 2154 CGB.; 7, 8 Grundbuch-G. 22. Juni 1891; nicht erforderlich betr. Bodenkreditgesellschasten 47 D. 28. Febr. 1852; E. deS Rechtsstreits 243, 247 Nr. 5 CPO. Ernte, Besorgung für kranke rc. Wirthe 1 Tit. I Abschn. 5 G. 6. Okt. 1791; Ernteertrag, jährl. Ermittelung 25. Juni 1893. Eröffn««- der Erbschaft 110, 718; E. von Testamenten 1007 CGB. Erpress««- 253—256, 339, 343 StGB. Errungenschaft der Gütergemeinschaft 1401—1408, Beschränkung der GG. auf die Erben 1498, 1499, 1527—1581 CGB. Ersatzforderungen an die eheliche Gütergemein schaft 124, 963, 1471 ff., 1493, 1495, 1504, 2140, 2144 CGB. Ersatzkommisfion 30 RMG. 2. Mai 1874 in der Fassung deS G. 31. März 1885. Ersatzgeld 19, 23 FStG. Ersatz-Reserve 8-18 G. 11. Febr. 1888; Bem. 4 z. G. 10. Mai 1892. Ersatzvertheilnng G. 26. Mai 1893. Ersitzung s. Besitz, Verjährung. Erwerbs- u. Wirthschaftsgenossenschaften s. Ge
nossenschaften. Erzbischöfe 13-15 G. 18. Germ. X.
Erzieher, Unzucht 174, 181, Diebstahl 247, Be
trug 263 StGB. Erziehung der Kinder 203, 303, 141, Kosten der
selben 385, 852, 1409 Nr. 5, 1448 CGB.; gegen Entgelt 6 Gew.-O. Bd. V S. 318. Erziehungsanstalt, Unterbringung des Angeklagten
Alphab. Reg. Kffartement — Maßtara
in eine E. 268 StPO.; 55, 56 StGB.; staat liche Aufsicht Df. 11. Mär-1890; s. Zwang-, erziehung. Essartement f. Straßen, große. Eßwaare« G. 14. Mai 1879; Entwendung 370 Nr. 5 StGB. Etat-jahr, Verlegung G. 29. Febr. 1876; G. 18. März 1878; D. 11. Febr. 1879. Evokation O. v. Aug. 1737. Exekution gegen Bundesglieder 19 RD., Bd. I A 4; f. Zwangsvollstreckung. Explovirende Stoffe, Haufiren verboten, 56, 148 Nr. 7 a Gew.-O., Bd. V S. 318; Fifchen mit E. 296, Zerstörung durch E. 311, Zuwiderhand lungen gegen die Vorschriften über Ausbewahrung rc. 367 Nr. 5, Nachlässigkeit 367 Nr. 6 StGB.; Verkehr mit E. s. Sprengstoffe. Exterritorialität, Gerichtsstand der Deutschen, welche das Recht der E. genießen 11 StPO.; 16 CPO.; Zustellungen 183 EPO. F.
Fabrikanlage«, gesundheitsschädliche rc. s. An
lagen. Fabrikarbeiter, RechtSverhältnisie 134 ff. Gew.-O.
(1. Juni 1891). Beeinträchtigung der inländischen 413, 417 fr. StGB. Fabrikation-ort, Marke 16 G. 12. Mai 1894. Fabriken, Haftpflicht für Tötungen und Körper verletzungen G. 7. Juni 1871; s. Kranken-, Unfallversicherung. Fabrikgeheimniffe, Mittheilung 418 ft. StGB.; s. Wettbewerb. Fabrikrath 1-11 D. 30. Dez. 1809; O. 12. Jan. 1825. Fabrikzeichen G. 30. Nov. 1874. Fähigkeit (Rechts- u. Handlungsfähigkeit). F. zur Eheschließung 28 ff. Pers.-G. 6. Febr. 1875; zur Vormundschaft 442, zur Erbfolge 725 ff., bei Schenkungen und Testamenten 901 ff., 1099, bei Verträgen 1108, 1123, 1238, 1258, 1272, bei Ehevertrag 1398, Kauf 1594 ff., Gesellschaft 1840, Hinterlegung 1925, Bürgschäft 2018 ff., Hypothekenbestellung 2124 CGB.; s. Minderjährige. Fahneneid der Reichötruppen 64 RD., Bd. I A 4 Fahnenflucht 69 ff. MStGB. Fahnenflüchtige, Kontumazialverfahren 242 ff. MStGO.; Vermögensbeschlagnahme G. 11. März 1850, Bd. I K ©. 25 z. 246 MStGO. Dfg. 1. Aug. 1892, 23. Mai 1893; Aufgebot 14. Nov. 1895. Fahren, strafbares 366 Nr. 2—4, 368 Nr. 9 StGB.; 29 G. 9. Juli 1888. Fähre«, bewegliche Sachen 531 CGB.; 3 Waffer-G. 2. Juli 1891, 23 D. 12. März 1892; Zerstörungen 321 StGB.
Fabrikation,
983
Fährgeld, 10 G. 14. Floreal X (s. aber Bem. 61 z. Waffer-G. 2. Juli 1891), D. 5. Nov. 1894. Fahrlässigkeit, unverschuldete 59, strafbar 121, 163, 222, 230, 232, 309, 314, 315, 319, 326, 329, 345, 347 StGB. Fahrniß s. Güter, bewegliche. Fahrräder s. Radfahrordnungen. Fälligkeit der Verbindlichkeiten 1185 ff., 1258, beim Darlehen 1899, 1901, Bürgschaft 2032 CGB.; F. der Forderung, Ersorderniß zur Hhpothekareintragung G. 3. Sept. 1807. Falliment, Wirkungen 1188, 1276, 1446, 1613, 1913, 2032, 2146, 1865, 2003 CGB.; s. Konkurs. Falsche Münze« Bkm. 9. Mai 1876. Falsche Nachrichten s. Verbreitung. Falscher Eid 160 StGB. Falschmünzerei 146 ff. StGB. Fälschnng, Geld 146—149, Urkunden 92 Nr. 2, 267 ff., 348, Wahlen 108, Stempelpapier rc. 275, Art. IV G. 13. Mai 1891, Atteste 277, 363, Depeschen 355 StGB. F. einer Urkunde begründet Wiederaufnahme des Verfahrens in Strafsachen 399 Nr. 1, 402 Nr. 1 StPO.; in Civilfachen 543 Nr. 2 CPO. Familie, Angriff auf die Rechte der F. 3 D. 11. Aug. 1848. Familienname«, Verbot andere als die in der Geburtsurkunde zu führen D. 6. Frukt. II; Aenderung 4—9 G. 11. Germ. XI; Gebühren 55 G. 28. April 1816. Familienrath im Allgemeinen 405 ff., einzelne Fälle 14?, 160, 174 u. 175, 180 u. 182, 361, 393, 395, 400, 401, 404, 817, 840, 1095,1309, 1398, 2141, 2143 u. 2144 CGB.; Mitgliederzahl 4 G. 22. Okt. 1873; Unfähig keit Mitglied zu fein 34 Nr. 6 StGB. Familienrath-beschlüffe 882 ff. fr. CPO.; Proto koll 11, Verfahren bei Bestätigung 12, An fechtung 13—15 G. 16. Juni 1887, An fechtung in S. der Mündelhypothek 14 G. 24. Juli 1889; Gebühren des GerichtsschreiberS 16 I D. 16. Febr. 1807; Gerichts kosten für Bestätigung 10 AG. z. GKG.; f. Familienrath. Familtenraths-Gntachte» s. FamilienrathSbeschlüsse. Samilienftand 319—330 CGB. Farben, gesundheitsschädliche G. 5. Juli 1887. Färbereien G. 21. Juli 1856. Fasanenhenne«, Schonzeit 1 V. 16. Juli 1890. Faßeichmetster, HülfSbeamte der Staatsanwalt schaft 14 AV. z. GDG. Faßtara Erl. 30. April 1874; Taxe v. 12. Dez. 1869 und 30. Nov. 1875; Zollbehandlung s. Tara.
Alphab. Reg. Katate — AeuerllLtteu
984
Fatale s. Nothfrist. Fanstpfand 2041, 2072-2084
CGB.;
F. an
Waaren, Papieren rc. 309—312 HGB.; Er werb nach der Konkurseröffnung 12 KO.; Art des Verkaufs deS kaufmännischen F., Zuständigkeit 93 fr. HGB.; D. 29. August 1863; Recht auf abgesonderte Befriedigung im Konkurse 40, 41 KO.; Vorzugsrecht außer halb des Konkurses 20 AG. z. CPO.; Vor aussetzungen des Rechts auf Absonderung und deS Vorzugsrechts 14—17 EG. z. KO.; Ver werthung des Faustpfandes im Konkurse 117 KO.; Schuldverschreibungen der Bodenkreditgesellschasten G. 22. Mai 1893. Fanftpfaudgläubiger s. Faustpfand. Federwild s. Jagdpolizei. Feierlichkeiten, Rangverhältniffe D. 24. Meff. XII; Einladung StRG. 23. Jan. 1814. Feiertage V. 29. Germ. X; StRG. 20. März 1810; G. 19. Ott. 1887; im Sinne der Gew.-O. D. 16. Aug. 1892; Feier derf. G. 18. Nov. 1814; Strafe 366 Nr. 1 StGB. Zustellungen 171, Termine 193, Fristen 200, Vollstreckungshandlungen 681 CPO. Berechnung der Frist, wenn das Ende derselben auf einen Sonntag oder F. fällt 42 StPO.; 200 CPO. S. auch Festtage. Feigheit 84 ff. MStGB. Feigenwein, Weinsteuer G. 18. März 1895. Feindliche Handlungen gegen befreundete Staaten 102-104 StGB. Kehler s. Mängel. FeldbeschLdigung 29, 6 G. 9. Juli 1888.
Felddiebstahl 6, 9-16 G. 9. Juli 1888. Feldfrevel s. Feldpolizeistrafgesetz.
FeldfriedenSbruch 29 G. 9. Juli 1888. Keldgeschworenen-Ordnnng Df. 3. Juli 1886;
Ergänzung 24. Febr. 1892. Feldhüter, Einsetzung 1 Tit. l Abschn. 7, Anstell
ungsbedingungen 2, Besoldung 3 G. 6. Okt. 1791; 16 Tit. II G. 3. Juli 1867; Eid 5 Tü. I Abschn. 7 G. 6. Okt. 1791; 5 D. 10. April 1852; Ernennung, Entlastung 1 Nr. 10 V. 20. Sept. 1873; Hülfsbeamte der Staats anwaltschaft 14 AV. z. GBG.; Pflichten 20 G. 24. Juli 1867; haben keinen Anspruch auf Reisekosten bei Vorführung von De linquenten 3 D. 7. April 1813; s. DerHaftsgebühr. Feldmesser 36 Gew.-O., Bd. V S. 318; vereidigte, 11, 22, 52 G. 31. März 1884; Einrichtung des Vermessungsdienstes Best. 3o. Mai 1884; F.-Ordnung Vf. 3. Juli 1886; Erfordernisse Regul. 3. Nov. 1884, abgeändert 4. April 1891, 1. Nov. 1895; Untreue 266 Nr. 3 StGB. Feldpolizetstrasgesetz 9. Juli 1888; Strafbestimm
ungen 1—38, Strafverfahren und Pfändung 39—46; Zuwiderhandlungen gegen §§ 30, 31, 46 Wafser-G. 2. Juli 1891; Vf. 12. Mai 1892, polizeiliche Verordnungen 47—50, auf gehobene Gesetze lFStG. unberührt) 51 G. 9. Juli 1888. Feldschutzbeamte, Hülfsbeamte der Staatsanwalt schaft 14 AD. z. GDG. Feldwege, Verwendung von Gemeindemitteln G. 21. Juli 1870; Genossenschaften G. 14. April 1884; Neueintheilung des Grundeigenthums s. Flurbereinigung. Felle, Ausweichen 35 G. 9. Juli 1888. Fenster 675- 680, 689 CGB. Ferien s. Gerichtsferien. Ferienkammern 203 GDG. Keriensacheu 202, 203 GDG. Ferusprechaulagen, Störung Art. III G. 13. Mai 1891; Errichtung u. Betreibung 1 G. 6. April 1892, Bedingungen f. d. Betheiligung Bkm. 28. Juni 1892. Festnahme eines Beschuldigten 127-129, 135, F. anderer Personen, welche die gerichtliche Verhandlung stören oder sich widersetzen 162 StPO. Feststellung der Echtheit oder Unechtheit einer Ur kunde 231 CPO. Feststellung-klage 231, 253, 467 CPO.; 105 GDG.; im Konkurse 132 Abs. 2, 140 KO. Festtag, Störung 366 Nr. 1 StGB.; Felddieb» stahl 11, 14 G. 9. Juli 1888; Arbeit 105a, 136 Gew.-O. (1. Juni 1891), V. 16. Aug. 1892; s. Feiertage. Festung, Eigenthum 540, 541 CGB.; Anlegung von F. im deutschen Reiche 65 RD.; Be schränkungen des Grundeigenthums in der Umgebung s. Rayon. Festung-bauten, Zwangsenteignung bei dringlichen F. 76 G. 3. Mai 1841; Voraussetzungen 1, Verfahren 2—9, vorläufige Befitzeinweisung 10, zeitweilige Besitzergreifung 13, 14 G. 30. März 1831. Festung-Haft 1,17 StGB.; Vollstreckungen anCivilpersonen Df. 21. Nov. 1890. Festung-Pläne, Mittheilung rc. 92 Nr. 1 StGB. G. 3. Juli 1893. Feudalrechte, Abschaffung D. 4. Aug. 1789. Feuer, unverwahrtes 368 Nr. 5, in und bei Wäldern 368 Nr. 6 StGB.; 29 FStG.; F.löschgeräth 307 Nr. 3, 368 Nr. 8, F.stätte 368 Nr. 3, 4, 369 Nr. 3, F.werk 367 Nr. 4 und 5, 368 Nr. 7, F.zeichen 322, 325, 369 StGB. FeuergefLhrliche Waaren s. Entzündliche Waaren. Feuerherd 674 CGB. Feuer-brunft 624, 1348,1733, 1734, 1949 CGB. Feuerstätte« s. Schornsteine.
Alphab. Reg.
Neuerverficherungsagenlen — AküffigKeitsmaße
Feuerverstcherungsagenten 14 Gew.-O., Bd. V
985
Fischereifahrzeuge, Kennzeichnung 36 G. 2. Juli
1891, V. 29. Juni, 12. u. 23. Juli 1892.
S. 318, 1 V. 24, Dez. 1888. Fenerverstcherungsanstalten, Rangordnung ihrer
Fischereifrevel 41 ff. G. 2. Juli 1891, Vertrag
Forderungen 54 Nr. 3 KO.; s. Versicher
mit Belgien 29. April 1885; s. Fischen,
ungsgesellschaften. Feuerwaffen s. Waffen, Kriegswaffen.
Feuerwehr,
Gemeindeangelegenheit
D. 5. Nov.
1792; Pensionen G. 5. April 1851; Uniformirung V. 23. Okt. 1872.
Feuerwerkerei 16, 49 Gew.-O., Bd. V S. 318. Findelkinder s. Unterstützte Kinder.
Finland, Handelsvertrag mit Rußland 10. Febr.
1894 a. E.
Firma (Handelsfirma), allgemeine Bestimmungen 15—27, F. der offenen Handelsgesellschaften 17, 24, 86—89, F. d. Kommanditgesellschaften
auf Aktien 175, 176, F. d. Aktiengesellschaften
18 HGB., 209,210c, 229 HGB. (18. Juli 1884) F. d. stillen Gesellschaften 251,257, F. der Gesell
schaften mit beschr. Haftung 4 G. 20. April 1892, Verfahren gegen diejenigen, welche sich einer ihnen nicht zustehenden F. bedienen 26 HGB.; 19—24, 26 EG. z. HGB. Löschung
nicht mehr bestehender F. G. 30. März 1888.
Streitigkeiten über Gebrauch gehören vor die Kammer für Handelssachen 101 Nr. 3 b GVG.
Mißbrauch 14 G. 12. Mai 1894. Gegenseitiger Schutz, Uebereinkunft mit Italien
18. Jan. 1892, Oesterreich-Ungarn 6. Dez.
1891, Serbien 21. Aug. 1892, Schweiz 13. April 1892.
Firmenregister, Führung desselben 1, 2, 8—13 Jnstr. 28. Sept. 1872.
Firnißstedereien 16 Gew.-O., Bd. V S. 318.
unbefugtes. Fischereigenoffenschaften 14 ff. G. 2. Juli 1891;
V. 31. Juli 1892. Fischereigeräthe 31, 35, 36, 40, 41, 44, 53 G. 2. Juli 1891, 5, 6, 9—18 V. 28. April 1892. Fischereipachtverträge 18 G. 2. Juli 1891. Fischereirecht 715 CGB.; 1 ff. G. 2 Juli 1891.
Fischerkarte 20 ff. G. 2. Juli 1891, 7 ff. V. 29. April 1892.
Fischleitern 27 G. 2. Juli 1891. Fischwaffer Verunreinigung 29 G. 2. Juli 1891, Bkm. 27. Juli 1892. Fiskus, Landesfiskus, welche Behörden vertreten denselben 60 fr. CPO.; Zwangsvollstreckung gegen den F. 15 Nr. 4 EG. z. CPO.; Reichs fiskus Bem. z. 20 CPO.; s. Rechtsweg,
Militärfiskus. Flächenmaße s. Maaß und Gewicht. Flagge, Schutz der deutschen F. 4 Nr. 7; F. der der Marine 55 RV., Führung der Reichs-Fl.
8. Nov. 1892, Dienstflagge, Reich 20. Jan.
1893. Els.-Lothr. 22. Mai 1893, Kriegsflagge
13. April 1893. Fleisch, trichinöses 10, 11 G. 14. Mai 1879. Fleischtaxe aufgehoben 72 Gew.-O., Bd. V S. 318. Flößerei, Befugnisse des Reichs 4 Nr. 9,54 RV., Bd. I A4; Streitigkeiten wegen Abgaben 70 GVG.;
Privatrechtl. Verhältnisse G. 15. Juni 1895. Flotte s. Marine, Wehrpflicht. Flucht, Verfahren gegen Angeschuldigte, welche der
F. verdächtig sind 112. 113, 117, 127, 148
Fische, Eigenthum an F. in Teichen 524, Verlust
489, desgl. gegen Angeschuldigte, welche An
des Eigenthums 564 CGB.; Einziehung 53 f.,
stalten zur F. treffen, 120, 337, gegen An
G. 2. Juli 1891, Mindestmaß bei Fang 19
geschuldigte, welche flüchtig find 131 StPO.
V. 28. April 1892, Beschlagnahme Vf. 4. Nov.
Flurbereinigung G. 30. Juli 1890, V. 29. Sept.
1894.
Fischen, Unbefugtes 370 Nr. 4, desgl. mit schäd
1891, Verfahren 2. Okt. 1891. Flurschäden bei Truppenübungen, Entschädigung,
lichen Stoffen rc. 296, Ausländer 296a StGB.;
14 G. 13. Febr. 1875, II 7 G. 21. Juni
s. Fischereirecht. Fischerei G. 2. Juli 1891, Berechtigung 1 ff.,
1887, III Jnstr. 30. Aug. 1887; Ernennung und Vergütung der Kommissare Vs. 16. März
Ausübung und Beaufsichtigung 9 ff.; Schon
1882, abgeändert 12 Okt. 1893; Jnstr. für
zeiten 31 das. 3 V. 28. April 1892, Ziff. 2, 3
Gendarmerie-Patrouillen Bkm. 18. Nov. 1890;
abg. V. 28. April 1896 (s. Nachtrag 15 S. 951),
Zahlungsanweisung Erl. 24. Juli 1883.
Schonreviere 31 ff. G. 2. Juli 1891, Nachtzeit
Flußbauverbände 30 ff. G. 2. Juli 1891, 14
8, 10 V. 28. April 1892, Verbotene Arten 11 ff. V. 28. April 1892, Schädliche Thiere
8, 38 G. 2 Juli 1891, 2 V. 28. April 1892,
Rhein 4, 12 V. 28. April 1892, dem Staate
V. 2. März 1892.
Flußbett 563 CGB.; Verlegung, Eigenthum 35, 50 Wasser-G. 2. Juli 1891. Flüsse, schiffbare, Eigenthum 4 Tit. I Abschn. 1
vorbehaltene Wasserläufe O. 10. Juli 1835,
G. 6. Okt. 1791; 538 CGB.; Anschwemm
Vertrag über Lachsfischerei im Rhein 30. Juni
ungen 556—559, Benutzung zur Bewässerung
1885, Bd. V S. 7.
644, Leinpfad 650 das.; s. Wasserläufe;
Fischereiaufseher 19 G. 2. Juli 1891, 5 V. 29.
April 1892, Hülfsbeamte der Staatsanwalt schaft V. 26. Jan. 1880.
herrenlose Sachen. Flüssigkeitsmahe 6—12 Aichordnnng 27. Dez. 1884; s. Aichordnung.
986
Alphab. Reg.
Klußzölle — ArachtgeschSfte
Klußzölle, Aufsicht und Gesetzgebung deS Reichs 4 Nr. 9 RV., Bd. I A 4. KoudS, gemeinsamer 6 Ord. 30. Dez. 1823; s. Geldstrafe a. E. Korderungen 529, Uebertragung 1689 ff., 2214, Verpfändung 2075, 2081 CGB., s. Ver bindlichkeiten. Formen, Unbrauchbarmachung 41, 42, Papiergeld 360 Nr. 5, 6, 151 StGB. IV G. 13. Mai 1891. Forstarbeit 6 FStG.; V. 4. Juli 1880. Forstbeamte, Vereidigung F. 25. Febr. 1871; 4 G. 30. Dez. 1871; Anstellung G. 30. Dez. 1871; Voraussetzungen für die unteren Stellen Regl. 3. Sept. 1873; Regul. 15. Febr. 1879, V. 31. März 1880, V. 20. Juni 1883, Bkm. 11. CIt. 1887 (f. Forstversorgungs schein); Ausbildung für den höheren Forstdienst Erl. 19. Juli 1888, Nachtrag 29. März 1892, Bkm. 13. Dez. 1892 (Ziff. I 2); Prüf ungskommission Erl. 24. März 1874; Uni form Regl. 14. Nov. 1871; Erl. 12. Jan. 1878. Widerstand gegen F. 117-119 StGB. S. Forstschutzbeamte, Oberförster. Forftbezirke, Abgrenzung Erl. 2. März 1872; Bkm. 5. April 1881. Forstdiebstahl 10 ff.. Versuch, Theilnahme 13, Begünstigung, Hehlerei 14, Rückfall 16, 17, Einziehung von Aexten rc. 18, Werthsersah 19, Besitz frisch gefällten Holzes 20 FStG.; f. Holzdieb stahl. Forftdirektionen s. Forstverwaltung. Forsten, Gebrauchsrechte 636 CGB.; s. Bäume, Waldungen. Förster haben keinen Anspruch auf Reisekosten bei Vorführung von Delinquenten 3 D. 7. April 1813 Bd. I Anh. 7; s. Forstbeamte. Forstfrevel, Abarbeitung 6, Forstdiebstahl 10—20, Geldstrafen 8, Gesammthaft 7, Haftbarkeit 3, 26, Jugend 2, 4, Pfändung 58—62, Straf verfahren 63—78, Umwandlung von Geld strafen 5, Verjährung 9, Weidefrevel 21—26, Zuwiderhandlungen gegen forstpolizeiliche Be stimmungen 27—57 FStG.; Vertrag mit Belgien 29. April 1885. F. der Kinder rc. 361 Nr. 9 StGB. S. Forstdiebstahl. Korsthammer s. Waldhammer. Forstordnung. Welche Waldungen find der F. unterworfen? 1 FGB.; Zuwiderhandlung gegen Bestimmungen betr. Wälder der F. 49 ff. FStG. Forstpolizei, Zuwiderhandlungen 27 ff. FStG.; s. Forstfrevel, Wälder. Forstprodutte, Verwerthung V. 24. Dez. 1870, Bd. III; Verabfolgung aus Gemeinde- und Anstaltswaldungen 10. Dez. 1891, 25. Okt.
1894. Korstschutzbeamte 14 ff. FO.; Diensteid Vf. 30.
Mai 1890; Verantwortlichkeit 6, der Ge meinden 94, 97, 98, 99, Gehalt 108 FGB.; Anzeigen wegen Forstfrevel rc. 68 FStG.; Hülfsbeamte der Staatsanwaltschaft 14 AV. z. GDG.; Unterstützung von I. der Ge meinden rc. und der Hinterbliebenen G. 28. März 1881, 8. Juni 1885; F. der Gemeinden s. Reisegebühren, Gemeindewaldungen. Korftstrafarbeite« s. Forstarbeit. Korstftrafrecht FStG. 28. April 1880, Bd. I L S. 35; s. Forstfrevel. Forftstrafverfahren 58 ff. FStG., Bd. I L, Aenderung G. 23. Mai 1888; Nichtanwendung desselben 78, 73, Pfändung 58 ff., Amts richter zuständig 64, Gerichtsstand 60, Straf befehl 69 (Fassung v. 23. Mai 1888), Revision 75, Strafvollstreckung 76 FStG., Anweisung Vf. 31. Mai 1888. Korstverwaltuug 4-7 FGB.; 1, 14-39 FO.; Einrichtung G. 30. Dez. 1871; Erl. 21. Febr. 1872; Uebergang der Befugnisse der Forst direktionen auf die Bezirkspräfidenten G. 20. März 1881; Geschäftsanweisung für die Be zirkspräfidenten Df. 14. Mai 1881; Neue Abgrenzung der Forstmeistereibezirke Bkm. 5. April 1871; Führung von Prozessen 15 Vf. 14. Mai 1881; Abschluß von Verträgen 15, 16 Vf. 14. Mai 1881. KorstversorguugSschei» 5 Z. 4 Grundsätze 14. Okt. 1884, abgeändert Bkm. 19. März 1894. ForftverwaltuugSbeamte, Dienst 14 ff. FO. . Forstbeamte. Fortbildungsschulen 54-56 G. 15. März 1850, I V. 16. Nov. 1887; 120 Gew.-O. s. 1. Juni 1891. Kracht, Rechte des Frachtführers wegen d. F. 406-412 HGB. Frachtbrief, Ausstellung 391, 392, 401-406, 410, F. bei Eisenbahnen 429—431 HGB.; 51 Verkehrs-O. 15. Nov. 1892; Papier Bkm. 13. Okt. 1892, 25. Mai 1893. Frachtführer 1779, 1782-1786 CGB., Begriff, Rechte und Pflichten des kaufmännischen F. 272, 39 ) ff., gesetzl. Pfandrecht d. F. 409— 412 HGB. Krachtfuhrwerke, Breite u. Ladung 11, Kummete der Pferde 12, Führung der Gespanne 13, 14 D. 10. Aug. 1852; 3 D. 24. Febr. 1858; Schild 16 D. 10. Aug. 1852; 3, 7, 8 G. 30. Mai 1851; Beleuchtung 15 D. 10. Aug. 1852; 2 D. 24. Febr. 1858; s. Fuhrwerke. Frachtgeschäfte, allgem. Bestimmungen 390—412, der Eisenbahnen 422 ff. HGB.; Internatio nales (Berner) Uebereinkommen 14. Okt. 1890 (Bd. VI S. 5); Zusatzvereinbarung 16. Juli 1895; 49 ff. DerkehrS-O. 15. Nov. 1892; zu Schiff 26 ff. G. 15. Juni 1895; zur See 557—664, 665, 669 HGB.
Alphab. Reg. Krachinertrag — Krüchte Frachtvertrag 1779, 1782—1786 CGB.; 557 ff. HGB. Frage« an die Geschworenen 290—301, 305, 306,
311, 379, F. der beisitzenden Richter, Ge schworenen, Schöffen, des Angeklagten rc. an Zeugen und Sachverständige 239 ff. StPO. Kragerecht der Parteien bei der Zeugenvernehmung 361, 362, F. des Vorsitzenden und der Ge richtsmitglieder 130, 131, 360 CPO. Frankreich, Literar-Konvention v. 19. April 1883, AuSführungSbefi. v. 3. Rov. 1883; Voll streckung franz. Urtheile in E.-L. Vertr. 16. April 1846; Uebereinkunft betr. das Armen recht 20. Febr. 1880; J. Auslieferungs verträge, Friedensvertrag. Franzose«. Was entspricht diesem Ausdruck nach der Vereinigung E.-L.'S mit dem Deutschen Reich? 8, 15 ff. CGB.; s. Ausländer. Kra«zöfische Münze« D. 8. Rov. 1870; G. 15. Rov. 1874;Bkm. 21. Sept. 1875; f. Scheide münzen. Frarre« können Bevollmächtigte sein 1990 CGB.; dürfen nicht Siegelwärter sein G. 21. Vend. III; Ablehnung als Schiedsrichter 858 CPO.; Gewerbebetrieb 11 Gew.^v., Bd. V S. 318; s. Ehefrauen. Fra«e«arbeit in Fabriken s. Arbeiterinnen. Fra«e»verei«e für Wöchnerinnen 0.31. Okt. 1814. Freie Beweiswürdig«rrg 259, 260 CPO. Freiheit, Verbr. und Berg, wider die persönliche F. 234 ff., Menschenraub 234, 235, Ent ziehung durch Beamte 341 StGB. Freiheitsstrafe, Vollstreckung der F., Anrechnung der Untersuchungshaft 482, Aufschub der Voll streckung der F. 487, Umwandlung einer Geldstrafe in eine F. 463, 491 StPO.; Art der Vollstr. Df. 23. Aug., 17. Rov. 1880. F. des Militärstrafrechts, Begriff 16, 17, 21 MStGB. Freilassung des Angeschuldigten 123, 128, 129, 132, 164, gegen Sicherheitsleistung 117—119, 124 StPO. Freimarken, falsche 275 StGB.; Verwendung ge brauchter G. 13. Mai 1891. Freisprechung des Angeklagten 123, 259, 266 Schlußsatz, 411, durch Urtheil des Schwur gerichts 314, Rechtsmittel der Revision gegen ein solches Urtheil 379, Erledigung des An trags auf Zuerkennung einer Buße durch freisprechendeS Urtheil 444, Kostenpunkt 499, 500, 503, 504 StPO. Freifch«le« 36 Abs. 2 G. 15. März 1850; ZulaffungSkarten 13 D. 31. Dez. 1853; D. 28. März 1866. Freistelle«, kath. Seminare D. 30. Sept. 1807; O. 2. Rov. 1835. Freizügigkeit G. 1. Nov 1867, Bd. III S. 301, eingeführt in E.-L. durch G. v. 8. Jan. 1873;
987
Aufsicht und Gesetzgebung des Reichs 4 Nr. 1 RV. Fremde Sache«, Vermächtniß 1021, Verkauf 1599 CGB. Fremdeupolizei 12 G. 1. Nov. 1867, Bd. III; Aufsicht und Gesetzgebung des Reichs 4 Nr. 1 RV., Bd. I A 4; f. Meldewesen. Kremdlingsrecht (droit d’aubaine), Abschaffung, G. 14. Juli 1819. Freundschafts-, Schifffahrt-- und Handelsvertrag
s. Handelsvertrag. Frieden, Störung 130 StGB. Friedeusgerichtsschreiber
s.
Amtsgerichts
schreiber. Friedenspräliminarien zwischen
dem Deutschen Reich und Frankreich 26. Febr. 1871. Friedensprasenzstärke d. deutschen Heeres G. 11. März 1887, 15. Juli 1890, 3. Aug. 1893, abg. G. 28. Juni 1896; (s. Nachtrag 20 S. 952). Kriederrs-Transport-Ordnrmg, D. 11. Febr. 1888, 29. Juli 1889, 26. Mai 1890. Kriede«südunge», Unterstützung der Familien, G. 10. Mai 1892, Bkm. 2. Juni 1892, Vfg. 14. Juni 1892. Kriedensvertrag zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich, Zusahartikel 10. Mai 1871; zu sätzliche Uebereinkunft 12. Okt. 1871; Zusatz konvention 11. Dez. 1871. Friste« im Civilprozeß, Allgemeines über Beginn, Dauer, Berechnung 194, 198—204, 207, Versäumung 59, 90, Aufhören 226, Wieder einsetzung 211—216, 462, 647 CPO.; s. Einlassungsfrist, Ladungsfrist. F. in Sachen, die nicht unter CPO. fallen 1033 fr. CPO. F. in Strafsachen, Beginn der Frist in Straf sachen 41, 42, Berechnung derselben nach Tagen, Wochen, Monaten 42—44, Wieder einsetzung 44—77, 356, 382 StPO. F. der Kaffation G. 2. Juni 1862; in Straf sachen 373 fr. StPO. F. für Erfüllung 1184, 1655, 1901 CGB; s. Zahlungsfristen. Krohnden, s. Vizinalwege. Frohntag, vierter G. 17. Juli 1884. Frösche, 1, 9 V. 28. April 1891. Früchte, im Allgemeinen 520, 547—550, 583, Nießbrauch 604, 608, Gebrauchsrecht 630, 635, Rückbringen 856, F. des verfügbaren Theils 928, Widerruf von Schenkungen 958, 962, Vermächtniß 1014, 1015, Zinsen von F. 1155, Ouafikontrakte 1378, Gütergemein schaft 1401, Ausschluß der Gütergemeinschaft 1530, Gütertrennung 1539, Dotalgut 1549, 1568, 1570, 1571, Paraphernalgut 1578, 1579, beim Kauf 1614, Gewährleistung 1630 Aufhebung des Verkaufe- wegen Verletzung 1682, Session 1697, F. der hinterlegten Sache
Alphab. Reg. Arüchte — Gefangene
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1936, Nutzpfand 2085, 2086, 2089, F. des hypothezirten Grundstücks 2176 CGB.; 25 G. 30. April 1880; Pfändung v. F. 714, 725 CPO. Früchte auf de« Halm, Verkauf D. 6. Mess. III; D. 23. Mess. III; s. Verkäufe, öffentliche. Kuhrkosten s. Reisekosten. Fuhrleute, Streitigkeiten zwischen Reisenden und F. 23 Nr. 2 GVG.; Widersetzungen der F. 10 G. 30. Mai 1851; s. Frachtvertrag. Fuhrwerke, Fuhrwesen. Fuhrwerke, Ausweichen 9, Beschaffenheit der Wagen 1, 2, Bespannung 3—6, 12 D. 10. Aug. 1852; 4 G. 30. Mai 1851; Sicherheitsmaßregeln bei Brücken 8 D. 10. Aug. 1852; Beschädigung der Straßen durch F. 10 G. 30. Mai 1851; Maßregeln bei Thau wetter D. 29. Aug. 1863; Begegnen mit marschirenden Truppentheilen Bezirks-Pol. V. 5. Mai, 8. Mai, 9. Mai 1888; Laternen, rothe und grüne, V. 31. Juli, 10. u. 18. Aug. 1893; s. Fracht- u. Personentransport fuhrwerke. Kuhrwerkssteuer, Aufhebung G. 21. Mai 1873. Fuhrwesen, Verfahren und Zuständigkeit bei Zu widerhandlungen 15—27 G. 30. Mai 1851; Bauart, Ladung der Wagen 471 Nr. 3 u. 4 476, 478, 483 fr. StGB. Kunddiebstahl 246 StGB. Fußangeln 367 Nr. 8 StGB. Fußböden in Diensträumen Vf. 26. Aug. 1892. Kntterdiebstahl 370 Nr. 6 StGB.
Kuttermauer» 606 CGB.
G. Gänse, wilde, Schonzeit G. 8. Mai 1889. Garnabfälle 35, 56 Gew.-O, Bd. V S. 318. Garnisonen für die Reichstruppen 63 RV. Garnisougerichte, Zusammensetzung und Zuständig keit 23, 21, 32 MStGO.
Gärten, im Feldpolizeistrafrecht 9, 17, 21, 28 G. 9. Juli 1888.
Gasanstalten 16, 49 Gew.-O., Bd. V S. 318. Ga-meffer, 43-48 Anordnung 27. Dez. 1884, Bkm. 21. Jan. 1887; Taxe 28. Dez. 1884; Bkm. 7. Nov. 1877. Gassen s. Straßen. Gastwirthe, Haftbarkeit für eingebrachte Sachen 1952, 1953, 1954, Verjährung 2271 (5GB.; für strafbare Handlungen 73 fr. StGB.; Vorrecht ihrer Forderungen 41 Nr. 5 KO.; 20 AG. z. CPO.; Zuständigkeit des Amts gerichts für Streitigkeiten mit G. 23 Nr. 2 GVG.; Verpflichtung zu Fremdenbüchern 475 Nr. 2, 478, 483 fr. StGB. Gaftwirthschaft 33 Gew.-O., Bd. V S. 318, Preisverzeichnisse 75 Gew.-O. Gebäude, unbewegliche Sachen 518, Einsturz 1348 Nr. 2, 1386, 1950, Dienstbarkeiten zu Gunsten
von G. 687—689 CGB.; Unterhaltung s. Ausbesserung; Diebstahl 243, Zerstörung 305, Brandstiftung 306 ff., AuSbefferung 367 Nr. 13-15, Raub 250 Nr. 4 StGB.; s. baufällige Gebäude, Haus, Anlagen. Gebäudesteuer G. 14. Juli 1895; Einschätzung G. 6. April 1892, Grundsätze hiefür Bkm. 4. Juni 1892; Verfahren 4. Juni 1892; Fest stellung des Nutzung-werthes Bkm. 6. Mai 1893. Gebetbücher s. Abcbücher. Gebrauchsmuster G. 1. Juni 1891, AuSf.-Dorschr. V. 11. Juli 1891; 9 V. 30. Juni 1894; Italien 18. Januar 1892; Oesterreich-Ungarn 6. Dez. 1891; Schweiz 13. April 1892. Gebrauchsrecht 625—636 CGB.; Ueberfchreibung 2 G. 23. März 1855. Grundbuch 3, 4 G. 22. Juni 1891. Gebräuche s. Handels-, Ort-gebräuche. Gebrechen, Vorschützen von G. 83 ff. MStGB. Gebühren, Ueberhebung 352, 353 StGB.; f. Ge richtsschreiber, Gerichtsvollzieher, Handelsregister, Notare, Sachver ständige, Zeugen, Zollregulative. Geburt, Besitzstand der ehelichen G. 197, Kind schaft 312 ff., Beweis 319 CGB. Geburten, Beurkundung 17—27, Unterlassung der Anzeige 68 G. 6. Febr. 1875. Geburtshelfer 29, 53, 147 Nr. 3 Gew.-O., Bd. V S. 318. Gefahr, Uebergang ders. 1138, 1182,1257 CGB.; bei Kauf 1585, 1625, 1629 CGB. u. 345 HGB.; Viehpacht 1882, Gesellschaft 1857 CGB. Verweigerte Hülfeleiftung bei G. 360 Nr. 10 StGB. Gefährde s. Betrug, Beeinträchtigung. Gefährliche Waaren, Transport G. 18. Juni 1870; D. 6. Juni 1893, 2. Nov. 1893 (O.-Els.); 19. Febr. 1894 (U.-Els.); 25 April 1894 (Lothr.); s. entzündliche Waaren, explodirende Stoffe, Sprengstoffe, Zündhölzchen. Gefälle, Beitreibung öffentlicher s. Zwangs vollstreckung, Abgaben. Gefangene 15—17, Befreiung 120, 121, 347, Meuterei 122, Unzucht 174 Nr. 2, 3, Ent lassung 23—26 StGB.; Arbeitsbelohnung in den Strafanstalten und Bezirksgefängnissen Vf. 26. Febr. 1883, § 10 abgeändert 3. Okt. 1895, in den Amtsgefängnissen Vs. 5. März 1883; Belohnung für Wiederergreifung ent sprungener D. 19. Sept. 1866; Beschäftigung der G. D. 25. Febr. 1852; 116 StPO.; Wiederergreifung eines entwichenen G. 104, Erklärungen der G. über Rechtsmittel 341 StPO.; Disziplinarbestrafung 614 fr. StPO.; s. Arbeitsbelohnung.
Alphab. Reg.
HefL«-»ißa«fse-er — Hetb
Gefänguitzaufseher, fahrlässige- Enrweichenlassen
121, vorsätzliches 347 StGB. Gefängnisse, Aufrechterhaltung der Gefängniß ordnung 116 StPO.; Gefängniß-Ordnung Vf. 9. März 1887; Unterhaltung der AmtS-G. 13 G. 25. März 1889; Beaufsichtigung durch den Untersuchungsrichter 611 Abs. 1 fr. StPO.; Selbstverpflegung Df. 14. Nov. 1883; Allg. Vs. über Aufnahme und Entlassung Verhafteter v. 23. Aug. 1880; Direktoren werden vom Statthalter ernannt Vf. 9. Mai 1887; s. Ge fangene, Bezirksgefängnisse. Gefäugutß-Qrduuug, Vf. 9. März 1887. Gefärrgnitzftrafe 16, 19, 21-29, 70, 75, StGB. SefLrrguißverwaltrmg, Justizabtheilung des Mi nisteriums V. 5. Juni 1882; Bezirkspräfident entbunden G. 19. April 1886; Vorstand der G. V. 13. Juli 1888; Artt. 605-610, 611 Abs. 3, 612, 613 Abs. 1 fr. StPO, auf gehoben 2 G. 19. April 1886; Transportund Derpflegungskosten Vf. 1. Mai 1890. Geflügel, Tötungsrecht beseitigt Bem. zu 24 G. 9. Juli 1888. Gefundene Sache» 2279 CGB. Gegenbeweis gegen öffentliche Urkunden 380 CPO., Ausschluß des G. 16 Nr. 1 EG. z. CPO. Gegenseitigkeit. Versicherungsgesellschaften D. 22. Jan. 1868. Gegenvormund, Allgem. 420—426, Besonderes 446, 448, 450, 452, 453, 459, 470, 505, 1442, 2137, 2138, 2194, CGB.; Ordnungs strafen 6 G. 22. Okt. 1873. Gegenscheine 1321, 1396, 1397 CGB. Gehalt der Beamten, Zahlung desselben 4, 5, bei Beurlaubungen 14, anrechnungsfähiges Ein kommen bei Berechnung der Pension 42—44, Cesfion, Verpfändung, Beschlagnahme 6, 19, Rechtsweg 149—153 R.B.G. (23. Dez. 1873); 7, 9 GVG; Zahlung an Kranke Bkm. 24. Sept. 1886; vierteljährlich D. 5. April 1889; StellVertretung, Verrechnung 23. April 1891; Professoren der Universität Vfg. 6. März 1891. Geheimmittel, Ankündigung 36 G. 21. Germ. XI; D. 25 Prair. XIII; D. 18. Aug. 1810; D. 3. Mai 1850; V. 12. Okt. 1876; Verkauf Bem. 3 z. Gew.-O., Bd. V S. 318. Geheimnisse, StaatS-G. 92 Nr. 1, G. 3. Juli 1893; Privat-G. 300 StGB.; s. Wettbewerb. Gehülfe (im Strafrecht) 49, 50, 257, 300 StGB, im Gewerbebetrieb s. gewerbliche Arbeiter. Geisteskranke G. 30. Juni 1838; O. 18. Dez. 1830; Unterbringung in Irrenanstalten 8 ff., Kosten 25 ff., Vermögensverwaltung 31 ff. G. v. 30. Juni 1838; Zuständigkeit deS Amtsgerichts 11 G. 10. Mai 1886. Zurechnung 51, Beischlaf mit G. 176 Nr. 2, Strafantrag 65 StGB.
989
Einstellung des Verfahrens wegen Geisteskrank heit des Angeschuldigten 203, die Aussagen früher vernommener später geisteskrank ge wordener Zeugen, Sachverständigen und Mit schuldigen können in der Hauptverhandlung verlesen werden 250, an geisteskranken Per sonen darf keine Todesstrafe vollstreckt werden 485, ebensowenig eine Freiheitsstrafe 487 StPO. S. Entmündigung. Geistliche, Friedensstörung 130 a, Unzucht 174, Kuppelei 181, Beleidigung von G. 196 StGB.; Trauung vor der bürgerlichen Ehe schließung 67 G. 6. Febr. 1875; Einsegnung einer zweiten Ehe 338 StGB.; Geschäftssprache V. 5. Mai 1891. Strafkammer zuständig im Falle des Vergehens gegen 67 Pers.-G. 74 Nr. 4 GVG.; Fälle in welchen G. in Strafsachen ihr Zeugniß verweigern können 52 Nr. 1, schriftliche Mit theilungen zwischen ihnen und dem Beschul digten unterliegen der Beschlagnahme nicht 97 StPO.; G. find befreit vom Schöffenund Geschworenenamt 34, 85 GVG.; Recht zur Verweigerung des Zeugnisse- in Civilsachen 348 Nr. 4, 350 Nr. 2, Pfändung der G. 715 Nr. 6, 7, 749 Nr. 8, Verhaftung zur Erzwingung des Offenbarungseides 791 CPO. Befreiung von der Uebernahme einer Vormund schaft StRG. 20. Nov. 1806. G. protestantische, Alterserforderniß D. 25. Mär; 1807; Amtstracht D. 19. Prair. XII; Aus tritt D. 10. Brum. XIV; Befähigung zur Anstellung V. 30. Okt. 1872; V. 10. April 1873, D. 29. Aug. 1892; Ernennung 11 ff. V. 10. Nov. 1852; Erl. 15. Nov. 1872; Ge halt V. 15. Germ. XII; Erl. 29. Okt. 1832; Erl. 5. Sept. 1840; Erl. 4. Juni 1884; Hinterbliebene V. 21. Okt. 1874; V. 22. Dez. 1875; Pension G. 13 Mai 1884; Pfarrei u. Konsistorien 18 ff. G. 18. Germ. X; Woh nungen D. 5. Mai 1806; Wohnungsentschädigung O. 7. Aug. 1842. G. katholische, Allgemeines 9—12 G. 18. Germ. X; Amtstracht D. 17. Niv. XII; Befähigung O. 25. Dez. 1830; Gehälter 64-74 G. 18. Germ. X; V. 18. Germ. XI; V. 11. Frukt. XI; O. 4. Sept. 1820; O. 13. März 1832; 8 G 23. April 1833; Erl. 4. Juni 1884; Mitverwaltung O. 6. Nov. 1814; Pension G. 13. Mai 1884; Stellvertretung D. 17. Nov. 1811; Unterstützungskasse D. 13. Therm. XIII; Wehrpflicht G. 8. Febr. 1890 S. Religionsdiener. Geistliche Gerichtsbarkeit ohne bürgerliche Wirk ung 15 GVG. Gelb fällt nicht unter meubles 533, einer ledigen Erbschaft 813, Substitution 1065, Gelddarlehn
990
Alphab. Reg. Geldgeschäfte — geweint ewaCtnttgen
1895, 1905, Hinterlegung 1936 CGB., ver rufenes falsches 146 ff. StGB. Geldgeschäfte, gewerbsmäßige, Rechnungsauszüge II G. 14. Juni 1893. Geldstrafe 27—30, 44, 67, 70, 71, 78 StGB.; G. bei Uebertretungen des fr. R.'s 466 fr. StGB.; Haftung der Eltern, Vormünder rc. für G. s. Haftpflicht; Mindestbetrag der G. bei Preßdelikten der fr. Gesetzgebung 14 G. 18. Juli 1828; Zahlung der G. in Preß sachen 6, 7, 8 G. 16. Juli 1850; 30. 31 D. 17. Febr. 1852; 1, 2 D. 5. Jan. 1853; Befugniß zum Erlaß v. G. 2 V. 5. Rov. 1894; s. Buße, Sammlungen. Festsetzung einer G. durch amtsrichterlichen Strafbefehl 447. durch polizeiliche Strafver fügung 453, durch Strafbescheid der Verwalt ungsbehörde 459, Umwandlung einer Geld strafe in eine Freiheitsstrafe 463, 491, Voll streckung 495 StPO. G. gegen nicht erschienene Sachverständige 377 CPO.; 77 StPO.; G. gegen nicht erschienene Zeugen 345 CPO.; 50 StPO.; G. zur Er zwingung des Zeugniffes 355 CPO.; 69 StPO.; G. zur Erzwingung einer Handlung im Voll streckungsverfahren 774, G. zur Erzwingung einer Unterlassung in demselben 775 CPO. G. Können im Konkurs nicht geltend gemacht werden 56 Nr. 3 KO.; G. in ehel. Güter gemeinschaft 1424, 1425 CGB. G. Zuweisung (Strafattribution) O. 30. Dez. 1823, D. 14. Sept. 1864, 10 G. 26. März 1891, Krankenversicherung 82 c KVG. 10. April 1892; Unfallversicherung 3 D. 5. Aug. 1884, 31. Dez. 1887, 2. Juli 1888, 10. Dez. 1888; Nahrungsmittelfälschung 17 G. 14. Mai 1887; s. auch Nahrungsmittel; Ein ziehung 126 D. 18. Juni 1811; Antheile der Beamten aufgehoben G. 18. Juni 1891. S. Strafen; Straße nwesen, großes; Haftpficht. Geldwährung V. 8. Nov. 1870, Bd. III; G. 9. Juli 1873; G. 15. Nov. 1874. Geleit, sicheres 337 StPO. Gemälde 525, 534, 599 CGB. Gemeinde Bildung, Auflösung, Bezirke 2 ff. Gem.O. 6. Juni 1895, Anleihen 44, 56 Ziff. 5, 74 Ziff. 2, 75 Ziff. 4 Gem.-O., Arbeiten, Vergebung 17 Gem.-O., Pflichtausgaben 65 Gem.-O., Kultusausgaben 92—103 D. 30. Dez. 1809. Dienstbarkeiten zu Gunsten der G. 643, 649, 650 CGB., Schenkungen 910, 937 CGB., 56 Ziff. 8, 76 Ziff. 7 Gem.-O., Vergleiche 2045 CGB., 56 Ziff. 15, 75 Abs. 1 Ziff. 6 Gem.-O., Hypothek 2121, 2153 CGB., 56 Ziff. 11, 76 Ziff. 9 Gem.-O., Verjährung 2227 CGB., Haftbarkeit für Verletzungen und
Beschädigungen 1—12 Tit. IV, V G. 10. Vend. IV, Vorrecht für Forderungen 41 Ziff. 1, 54 Ziff. 2 KO., 17 Ziff. 1—3 EG. z. KO. S. die folg. Worte. Gemeindeabgabe«, Militärpersonen G. 28. März 1886; s. Steuern, direkte Zuschläge.
Gemeindebeamten, Rechtsverhältnisse, 18, 24 ff. Gem.-O., Vereidigung 28 Gem.-O.
Gemeindebürgschaft f. Sparkassen 31 G. 14. Juli 1895.
Gemeindegüter 542, 1712 CGB., Oedländereien 1 Abschn. 4 G. 10. Juni 1793, Theilung von Gemeinschaftsgütern G 10. Juni 1794, G. 19. Brum. II, G. 9. Vent. XU, 2 D. 4. Ergänzungstag XIII, StRG. 20. Juli 1807, 26. April 1808; 56 Ziff. 4, 76 Ziff. 4 Gem.-O., Vereinigung oder Trennung von Gemeinden 4, 5 Gem.-O. Nutzung der G.-Güter 54 Gem.-O., Theilung 53 Gem.-O., Veräußerung, Versicherung, Vermiethung u. s. w. 56 Ziff. 4 Gem.-O., Fi scherei 15 Fischerei-G. 2. Juli 1891.
Gemeindeordnnng, G. 6. Juni 1895, D. 23. Dez. 1895.
Gemeinderath Bildung 29 Gem.-O., Wahlrecht 30, Wählbarkeit 31, 40 Gem.-O., Wahl 32 ff. 45 Gem-O., Wahlordnung 28. Dez. 1895, An fechtung 42 Gem.-O., Mitgliederzahl 43, Sitzungen 47, Zuständigkeit 53 ff., Ausschüsse 60, Verlust der Mitgliedschaft 62, Auflösung 63 Gem.-O.
Gemeinderechner 24 ff. Gem.-O., Dienstbezüge 17. April u. 23. Mai 1839, D. 18. August 1869, Obliegenheiten D. 19. Vend. XII, Theil nahme an Versteigerungen 21 Gem.-O.
Gemeinderechnnng-wesen 24, 64, 67 Gem.-O., Anw. z. Buchführung 10. Dez. 1893.
Gemeindeverband, Aufnahme in denselben 3 RV. Gemeindevoranschlag 55 Gem.-O. Gemeindewaldnngen, Allgemeines 1, 90—112 FGB., 128—146 FO., 53 Gem.-O., der Forst ordnung unterworfen 5 V. 25. Okt. 1894, Vorschriften über die Verwaltung u. Bewirthschaftung 25. Okt. 1894, Erträgnisse 54 Ziff. 2 Gem.-O., Nutzungen, Ausübung und Verab folgung von Waldprodukten Bsg 10. Dez. 1891, Abgrenzung u. Abmarkung 129 ff. FO. 3 V. 25. Okt. 1894, Kosten O. 23. März 1845, Betriebseinrichtung 5 D. 25. Okt. 1894, Be theiligung staatlicher Forstbeamten D. 25. Aug. 1861, Vergebung der Holzaufarbeitung 9—10 ebendas., Holzversteigerungen u. -Verkäufe 100 FGB. 14 ff. V. 25. Okt. 1894, HauungS-, Kultur- und WegebauplLne 6 ebendas. Derwaltungskosten 5 G. 25. Juni 1841, Art. 6 G. 19. Juli 1845, Art. 14 G. 14. Juli 1856 2 V. 25. Okt. 1894.
Alphab. Reg. Hemeirrberoelbe — Hertchte Berechtigungen in den G.waldungeu D. 12. April 1854, 19. Mai 1857. Gemeirrveweive (parcours),
Zuwiderhandlungen 25 G. 9. Juli 1888; s. Koppelhut. Gemeinbezeitung hat aufgehört, Bkm. 12. Aug. 1884. Gemeiner Ruf 1415, 1442, 1504 CGB. Ge«el»gefLhrliche Verbreche« 306 ff., 126, 139
StGB. Gemeinnützige Anstalten, Anerkennung I B. 5.
Nov. 1894; Verfügungen zu Gunsten der G. 910, 937 CGB. Gemeinnützlichkett,
Voraussetzung der Zwangs enteignung 545, 643 CGB.
Gemeinsamer Fonds
6 Ord. 30. Dez. s. Geldstrafe, Zuweisung.
1823;
Gemeinschaft, rechtliche bei Mauern, Gräben und
Hecken 653 ff., bei Erbschaften 815—892 CGB.; f. ferner 460, 1406, 1558, 1668, 1672, 2207, CGB. und Gütergemeinschaft, Ge sellschaftsvertrag. Gendarme«, Hülstbeamte der Staatsanwaltschaft
14 AV. z. GVG.; s. Verhaftsgebühr. Gendarmerie,
Einrichtung der G. in E.-L. G. 20. Juni 1872; Dienstvorschriften für die G. Allerh. Erl. 26. Sept. 1872; Abänderung der g§ 16—18 der Dienstvorschriften Allerh. Erl. 19. Dez. 1874; Entlassung aus der G. 42 Zusatz I zu (§ 42) MStGB.; Tagegelder, Reisekosten rc. D. 5. Dez. 1881, abgeändert bezl. Umzugskosten der Oberwachtmeister D. ll.Okt. 1895, als Zeugen Vfg. 27. Ott. 1892; Civildienstliche Stellung Vfg. 30. Mai 1831, Vfg. 22. Febr. 1894; Verfahren bei Anzeigen und Vorführungen Vfg. 15. Okt. 1884; Pa trouillen bei Manövern Bkm. 18. Nov. 1890.
Genehmig«»- bei Verträgen 1115, 1120,
1311, 1326, 1338 ff., bei Schenkungen an Gemein den rc. 910, 937, bei nichtiger Ehe 183 CGB.; s. Eheschließung, Ermächtigung Be stätigung. General-Andttoriat 86—88 MStGO. Generaldirektion s. Eisenbahnen. General-Gonvernement, Einsetzung desselben in Els.-Lothr. Erl. 14. Aug. 1870, Bd. 111; Zu sammensetzung desselben Erl. 21. Aug. 1870,
Bd. III. Generalkonferenre« in Zollvereinsangelegenheiten
Bem. 10 z. Vertrag 8. Juli 1867, Bd. III
S. 344. Generalrath, s. Bezirkstag. GeneralstabSftiftrrng G. 31. Mai 1877; Statut
Erl. 31. März 1878. Generalvikare, Ernennung durch Bischof oder Erz
bischof 21 G. 18. Germ. X; Befähigung O. 25. Dez. 1830; GehaltSbezug O. 13. März 1882; 8 G. 23. April 1833.
991
Genoffenschafte« eingetragene G. 1. Mai 1889,
abgeändert G. 12. Aug. 1896 (RGBl. S. 695), Bkm. 11. Juli 1889, Bkm. 28. Sept. 1889; Aufhebung der früheren Gesetzgebung 153 G. 1. Mai 1889; G. mit unbeschränkter Haft pflicht, 2, 112, 155, mit unbeschränkter Nachschußpfiicht 2, 120, mit beschränkter Haftpflicht 2, 125, Errichtung 1—16, Rechtsverhältnisse 17—23, Vertretung und Geschäftsführung 24—50, Revision 51—62, Ausscheiden 63—75, Auflösung 76—90, Konkurs und Haftpflicht 91—111, Umwandlung von G. 137—139, Strafbestimmungen 140—145, Schluß- und Übergangsbestimmungen 146—171, Anwend ung des Ges. auf die bestehenden G. 154 ff. G. 1. Mai 1889; Behörden Bkm. 28. Sept. 1889. Gewerbesteuer, 1 G. 8. Juni 1896 (G.-Bl. S. 31); s. Konsumvereine. S. HülfSgenossenschaften, Meliorations genossenschaften, Fischereigenossen schaften, Zuchtstierhaltung. GerrofferrschaftSregister 10 ff., 171 G. 1. Mai 1889, Bkm. 11. Juli 1889; Benachrichtigungen 26. Mai 1891, 26. Jan. 1892. Geologische Landesnntersuchung D. 29. Mürz 1890. Genuß 543, 544 CGB.; s. Nießbrauch. Gennßmittel, G. 14. Mai 1879; Entwendung 370 Nr. 5 StGB., 15 G. 9. Juli 1888; schäd liche Farben G. 5. Juli 1887. Gerant s. Geschäftsführer, «eräthschaften 524, 1064, 1766, 2102 Zus. 1. CGB. Geräuschvolle Anlagen 27 Gew.-O., Bd. V S. 318. Gerbereien 16 Gew.-O., Bd. V S. 318; Gerichte, ordentliche 12, 13, besondere 14 GVG.; 3 EG. z. GVG.; Ausnahmegerichte 16, G. entscheiden über Zulässigkeit des Rechtswegs 17 GVG.; Aufsicht 83 Sen.-Beschl. 16. Therm. X; Aufsichtsbehörde über Standesbe amte 11 G. 6. Febr. 1875; Beginn der Wirksamkeit Bkm. 19. Sept. 1871; Bekannt machungen 23 D. 17. Febr. 1852; Bezeich nung der G. 1 G. 14. Juli 1871; 7 G. 4. Nov. 1878; Bezirke und Verfassung 1. ff. B. 14. Juli 1871; amtliche Geschäftssprache V. 17. Sept. 1874; Bkm. 15. Nov. 1874; D. 17. Dez. 1874; GeschäftSüberfichten Vf. 30. Dez. 1887; Justizverweigerung 4 CGB.; Mo biliar D. 20. Juli 1853; der Amtsgerichte 11 G. 25. März 1889; Plenarversammlungen 61, 121 GVG.; 61—69 D. 6. Juli 1810; 8 u. 11 G. 16. Juni 1824; 11 G. 11. April 1838; O. 18. April 1841; O. 18. Jan. 1846; Untersuchungsrichter G. 22. Sept. 1873; G. dürfen nicht allgemeine Verfügungen erlaffen 5 CGB. S. Rechtsweg, Zuständigkeit.
Gerichtliche — Herichtsfchreiöer
Alphab. Reg.
992
und Bem dazu, bei den Ge
Gerichtliche Bekanntmachunge« s. Einrückung.
20. Okt. 1881
Gerichtliche- Seständnitz s. Geständnitz.
werbegerichten Vf. 7. Dez. 1881; Anweisung
17
GerichtSarzte
13. Ium
V.
1879, Bd. I C
und Einziehung der G. des Strafvollzuges Df.
5.
S. 27.
GerichtSaffeffore«, Ernennung 36
V. 27. Jan.
1882, neue Fassung Art. I V. 10. Aug. 1891. Gerichtsbarkeit 12—21 GVG.; befreite Personen
Zustellung Vfg. Bem.
fr.
z.
1
1893;
22. Mai CPO.;
freiwillige,
und
höhere
niedere
19—21 MStGO.
April
bei
Porto
1889;
Ersuchschreiben
Bkm. 31. Mai 1887. SerichtSschreiber
28-31
GVG.;
154
AG.
z.
GVG.; Amtstracht D. 2. Niv. XI; 105 D. 30. März 1808; Erfordernisse zur Anstellung
G. 10 Juli 1872; Regul. v. 15. April 1884
Ausführungsbestimmungen Vf. 24. April 1884,
GerichtSbote« 85 MStGO.
2. April 1894; Befugnitz zur Ertheilung von
GerichtSferie« 201—204 GBG.
Aufträgen an Gerichtsvollzieher 162 GVG.;
Gerichtsherr 77 MStGO.
Dienst 90—92 D.
GerichtSkofte« GKG. v. 18. Juni 1878, Bd. I Anh.
D. 6. Juli 1810; 25 ff. D. 18. Aug. 1810;
25, abgeündert und neue Fastung I G.
Disziplin 62 G. 20. April 1810; 26, 27 D.
Nr
30. März 1808; 54 ff.
29. Juni 1881 (Bd. IV); Ausführungsgesetz z.
18. Aug. 1810; können streitige Rechte nicht
GKG. v. 3. April 1880, Bd. I Anh. Nr. 30;
erwerben
die neue Fastung des GKG. ist auch bei der
sein 192 GVG.; Ernennung durch Minist.
1597
CGB.;
können
Dolmetscher
auf dem AG. beruhenden Anwendung matz
G. 30. Juli 1880; Fortbildungsdienst 17—19
gebend 1 G. 13. Marz 1882; Befreiung des
Vf. 24. April 1884; Prüfung 2-4 D. 15.
Reichs,
April
98
Bundesstaaten,
der
16
GKG.;
AG.;
G.
auf
der
Landeskaste
bürgerlichen
in
welche
1884,
Siegelungen
8-16
im
Df.
1884;
April
24.
Konkurs
30;
dürfen Ver
An
steigerungen nicht im Auftrage von Privaten
in Ehescheid
vornehmen 29 AG. z GVG.; Vorbereitungs
ungen mit gegenseitiger Einwilligung 8, Ein
dienst 1—7 Vf. 24. April 1884; Zahl 7 D.
Rechtsstreitigkeiten,
wendung findet 8—49 GKG.;
CPO.
ziehung durch Zwangsbefehle 21 AG. z. GKG.;
14. Juli 1871; Zuständigkeit 29, 30 AG. z.
Entscheidung des Gerichts, Beschwerde 4 GKG.;
GVG.; Abschrift von Ladungen der Beamten
für Erbbescheinigungen rc. 16 G. 10. Mai 1886;
als Zeugen rc. für die Dienstbehörde Df. 29.
in Sachen der freiwilligen Gerichtsbarkeit
Aug. 1884; Obliegenheiten bei der Erbschafts
1,
in Sachen, welche vor die Ge
steuer Vf. 6. Aug. 1889; Geschäftsordnung und
werbegerichte gehören 14 AG. z. GKG.; In
Geschäftsführung s. Gerichtsschreibereien.
struktion über Erhebung und Zahlung Bf. 26/27.
Strafsachen, Zuziehung eines G. bei den Unter
2, 6, 9, 10,
Sept. 1879; Bf. 11'12. März 1880; Instruk
suchungsverhandlungen 116, in der Vorunter
tion, betr. das AG. z. GKG. Bf.
suchung 185, 186, bei der Hauptverhandlung
1880;
20. Mai
in der Kastationsinstanz 5
AG.
z.
GKG.; im Konkursverfahren 50—58, Kosten-
225,
271,
bei
dem Urtheil 275,
dem
bei
Spruch der Geschworenen 308, bei der Straf
86—97.
vollstreckung 483, bei der Hinrichtung 486,
Mindestbetrag, Abrundung 7, Niederschlagung
Pflichten des G. in der Berufungsinstanz 361,
vorfchutz
81—85,
Kostenzahlung
wegen Unkenntnitz 6, Stempel- und Registrir-
430, Ladungen durch den G. in Privatklagen
ungSgebühr neben den Gerichtskosten 2, 100,
425 StPO.; vierteljährliche Einsendung von
101
GKG.;
G.
in
Sachen
der
streitigen
Gerichtsbarkeit, auf welche CPO. nicht An wendung findet 1 AG. z. GKG.; für gericht liche Theilungen 53 G. 14. Juni 1888; § 10
Ausf.-G. z. GKG. aufgehoben 57 G. 14. Juni 1888; Verjährung der Straf-G.
Nov.
1838;
G.
5 O. 28.
im BertheilungSverf.
betr.
unbewegt. Vermögen 12 AG. z. GKG.; Vor zugsrecht
der
Straf-K.
G. 5. Sept.
1807;
Strafverzeichniffen 600, 601 fr. StPO.; Df. 14. Sept. 1882.
Die
G.
sind
Registerbehörde
1
Df.
8.
Sept.
1882; UeberführungSstücke Vf. 12. Dez. 1882;
s. Strafregister.
Civilsachen, Ablehnung 49, durch G. verursachte Kosten
97,
Geschäfte
bei Zustellungen 124,
152-156, 173, 179, 187, 458, 730, Proto
kolle über mündliche Verhandlung 145 Nr. 2,
Amtsrichter
G. für Entscheidungen in Sachen, betr. die
149,
Zwangsvollstreckung in das untiefe. Derm. und
151, 193, 233, Ertheilung von Ausfertigungen
im
Hypotheken-ReinigungSverf.
11
AG.
z.
GKG.; Vf. 19. Juni 1883; Gebührenfreiheit
rc.
Verhandlungen
271,
288,
vor
Geschäfte
dem
bei
Abfaffung
des
Urtheils 286—288, bei der Beweisaufnahme
vor dem Reichsgericht 98 GKG., V. 24. Dez.
327, Ladung der Zeugen 243, G. deS Be
Emolumente und Schreibgebühren; f.
rufungsgerichts 506, Beschwerde 539, Zengnitz
Gerichtsschreiber, Gebühren; Grund
über Rechtskraft des Urtheils 646, vollstreck
1883;
buchsachen
s.
Grundbuch,
Gebühren.
Erhebung und Zahlung der Gerichtskosten Df.
bare Ausfertigung 662, 663, 668, 705 CPO. Gebühren
der
G.
(Geschäftsgebühren,
ömolu-
Alpha-. Reg. Kerichisschrei-ereieir — Herichtsvolkzieher«
ments des greffiers) in welchen Sachen die selben bestehen bleiben 3 AG. z. GKG., Bd. I Anh. S. 59, D. 24. Mai 1854, Bd. I Anh. S. 25; Gebühr für Eintragung in das Re pertorium 1 Nr. 14 D. 24. Mai 1854; Ersatz für Registerstempel 1 D. 8. Dez. 1862, Bd. I Anh. S. 27; Gebühren bei dem OberlandeSgericht 6, 8, 9 D. 24. Mai 1854; Gebühren für Eintragung in da- Handels register B. 12. Juli 1872, Bd. I Anh. S. 28; die Emolumente und Schreibgebühren der G. stießen zur Landestasse 10 G. 23. März 1888, Df. 15. März 1889; die Vorschriften über Stempelvergütung bleiben bestehen 7 Df. 15. März 1889; Einziehung durch die DerkehrSsteuerverwaltung Df. 15. März 1889; Ver pflichtung zur Stellung von Schreibhülfe 10 G. 23. März 1888. S. Amt-gericht-schreiber, Gericht-schrei bereigebühren. GertchtSfchreibereie«, Geschäftsordnung v. 20. Dez. 1879; Dienststunden D. 18. Okt. 1892, 46 Grundbuch-O. 22. Juni 1893; Geschäfts führung Df. 15. Nov. 1881; hinterlegte Gegen stände O. 23. Jan. 1821; O. 22. Febr. 1829; O. 9. Juni 1831; Hinterlegung von Ent schädigung für unmittelbar geladene Zeugen und Sachverständige Df. 5. Mai 1893. Gericht-schreiberet-ebühren (droits de greffe), in welchen Sachen dieselben bestehen bleiben 3 AG. z. GKG., Bd. I Anh. S. 59; für Abfassung und Ueberschreibung 5 G. 21. Bent. VH, Bd. I Anh. S. 5; 1 D. 12. Juli 1808, Bd. I Anh. S. 11; für Ausfertigungen 9, Nachschlagegebühr 14 G. 21 Dent. VII; 1 Nr. 9 D. 24. Mai 1854, Bd. I Anh. S. 25; Erhebung, Register 10-13 G. 21. Dent. VII; 2 Tit. I G. 23. Juli 1820, Bd. I Anh. S. 18; Antheil der Gericht-schreiber 19, 20 G. 21. Dent. VII, fließt jetzt zur Lande-kafle 10 G. 23. März 1888; Verjährung 6 D. 12. Juli 1808; s. Handelsregister. GerichtSschretbergehülferrdierrft D. 18. Aug. 1888, Df. 18. Sept. 1888. Gerichtssprache ist die deutsche 186 GDG.; G. 12. Juni 1889; Behandlung der Eingaben Df. 23. Jan. 1888; Zuziehung eine- Dolmet scher-, wenn der Angekl. der G. nicht mächtig ist 258 StPO.; s. Geschäft-sprache. Gerichtsstand in Civilsachen, allgemeiner 13—20, abgeleiteter 17, ausschließlicher 22, 25, 40, G. der belegenen Sache 25—27, G. der Erb schaft 28, G. der juristischen Personen 19, 23, G. der Niederlassung 22, G. der un erlaubten Handlung 32, G. der Vermögens verwaltung 31, G. der Widerklage 33, G. de- Aufenthalt- 21, G. de- Fi-ku- 20, G. de- Messe- und Marktorte- 30, G. de- ZuEmaml. der i« Elf.-Lothr. gell. Gesetze, Bb. VI.
993
sammenhangs 26, 34, dinglicher G. 25—27, vereinbarter G. 38—40 CPO.; Schiffseigner 8 6 Binnenschifff.-G. 15. Juni 1895, Berge ri. Hülfskosten 97 ebendas., 28 Flößerei-G. 15. Juni 1895. G. des Beschuldigten 7—21, 125 StPO.; 1—5, 9-18 MStGO. Gerichtstage der Amtsgerichte 12 AG. z. GDG., Bkm. 23. Sept. 1879, Erl. 17. April 1880, Df. 6. Juli 1886, 2. Okt. 1889, 19. April, 12., 14. Juni, 7. Juli, 6. Sept. 1890 sowie die Sachliche Uebersicht dieses Bandes. GerichtSverfaffung D. 30. März 1808; G. 20. April 1810; D. 6. Juli 1810; D. 18. Aug. 1810; G. 14. Juli 1871; D. 14. Juli 1871; GDG. 27. Jan. 1877, Bd. I 6 S. 1; EG. z. GDG. 27. Jan. 1877, Bd. I G 6. 21; G. 4. Nov. 1878 (AG z. GDG.), Bd. I C 5. 24; D. 13. Juni 1879 (AD. z. GDG.), Bd. I G S. 27; Senate des Oberlandes gerichts D. 29. April 1880; Aenderung des GDG. (Oeffentlichkeit) G. 17. März 1886, G. 5. April 1888. Gerichtsvollzieher, Allgemeines über Organisation, Disziplin u. Geschäftsverhältniffe 155, 156, 162 GDG.; 28—31 AG. z. GDG.; D. 14. Juni 1813; O. 26. Juni 1882; Anstellung 17 G. 14. Juli 1871; Erfordernisse G. 10. Juli 1872; Regul. 15. April 1884, Aus führungsbestimmungen Df. 24. April 1884; Prüfung der Abschriften, Leserlichkeit D. 29. Aug. 1813; Anfertigung der Abschrift bei Zustellungen Df. 15. März 1888; Amts bezirk 16 G. 25. Mai 1838; Amtsfiegel bei Wechselprotesten Df. 8. Juli 1872; Beeidig ung 7 D. 14. Juni 1813; keine Enregistrementsgebühren D. 31. Mai 1807; Dienst 94-99 D. 30. März 1808; 116—118 D. 6. Juli 1810; Disziplinarkammern O. 6. Okt. 1832; Erledigung der Stelle Df. 19. März 1886; Ernennung G. 30. Juli 1880; Ge schäftsanweisung 16. Sept. 1879; Geschäfts register Df. 16. Dez. 1874, 23. Juli 1891, 15. Juli 1893; s. Repertorien. Hülfsbeamte der Staatsanwaltschaft 14 AD. z. GDG.; Anfertigung von Klageschriften rc. Df. 8. Nov. 1883; Kostenverzeichnisse Df. 22. Mai 1882; Ladung der Zeugen und Sachverständigen in Strafsachen durch G. 38 StPO., Bem. 1 z. Dfg. v. 5. Mai 1893; Parieivertretung 18, 19 G. 25. Mai 1838, Df. 21. Juni 1885; Dienst beim Schöffengericht 15 G. 28. Flor. X; Siegel ungen im Konkurse 30 AG. z. GDG.; können streitige Rechte nicht erwerben 1597 CGB.; Vornahme von Versteigerungen s. Verkäufe, öffentliche. Wiedereinsetzung in die früheren Rechte G. 19. März 1864; Wohnort, Bestimm-
994
Alphad. Reg.
HertchtsVOlkzietzernrünnden — Kefchworene.
rmg des W. G. 30. Juli 1880; Thätigkeit
außerhalb desselben 84 G. 18. Juni 1811; Zustellungen
durch
die
Post Df. 8. Sept.
1886; SeschäftSsprache Df. 22. Juni 1889.
Geschäft-agenten f. Rechtsangelegenheiten. Geschäftsführer von Zeitungen, Verpflichtungen und Voraussetzungen 5, 6, Verantwortlichkeit
8 G. 18. Juli 1828; Stellvertreter während
sondern
der Hast 14 G. 27. Juli 1849; Bestrafung
Gebühren 67 D. 18. Juni 1811; Gebühren-
9, 10 G. 9. Juni 1819; 13 G. 25. März
Die S.
beziehen
kein
festes
Gehalt
otbnrnig für S. 24. Juni 1878, Bd. I Anh.
1823; 14 G. 18. Juli 1828; s. Gesell-
S. 44; Abänderung der Geb.-O. durch G.
schäften, Druckerei.
29. Juni 1881, G. 13. Marz 1882; neue
Geschäftsführung 1732 CGB; f. Vormund
Fassung der Geb.-O., Bd. IV Anlage II zu
schaft, Gesellschaftsvertrag. Geschäftsjahr der Gerichte 46, 60-62, 64, 78,
G. 29. Juni 1881; Anweisung über Anwend ung der Geb.-O. im Einzelnen Df. 3. Dez. 1881, 3. Juni, 26. Juli 1883, 12. April
87, 97, 99 GVG.; Kalenderjahr 1 AD. z.
1884, 18. Mai 1885, 4. April 1886, 9. März
Geschästsordnuu- für das Reichsgericht 141 GDG.,
10.
1887,
8.
Juli
Febr.
1890;
1888,
20.
Gebühren
Mai
1889,
in Sachen,
aus
GBG. 20 EG. z. GDG.; für Gerichtsschreiber Erl.
20. Dez.
1879; für Gerichtsvollzieher Erl.
keine Anwend
16. Sept. 1879; bei den Disciplinarbehörden
ung finden 25, 32 AG. z. GKG., Bd. I
Anlage zu G. 31. März 1873; des StaatS-
Anh. 6. 59, 1 S. 13. März 1882, für In-
raths 10 G. 4. Juli 1879; der Anwalts
welche die ReichLjustizgefetze
veutur, Siegelung rc. im Konkurs 31, für Proteste 33, für Vorführung, Verhaftung 35, für Anheftung 36. für Sitzungsdienst 37 AG.
z. GKG., Df. 26. Juli 1883; für Anfertig
kammer 48 G. 1. Juli 1878.
Gefchästsregifter
der Gerichtsvollzieher
f.
Ge
richtsvollzieher.
Geschäft-sprache
ung von Klagen rc. 39 AG. z. GKG., Bd. I
der Verwaltungsbehörden G. 31. März 1872, 4 G. 24. Jan. 1873, V.
Anh. S. 59, Erläuterungen zu § 39 durch
5. Dez. 1877, B. 21. Dez.
Df. 3. Dez. 1881, 7 Vf. 3. Juni 1883, 4—6
Metz und Diedenhofen D. 14. Sept. 1888; in
Df. 12. April 1884, 1 Df. 18. Mai 1885;
Dieuze V. 9. Juni 1888; in Altmünsterol
1882; G. in
Auslagen 13 Geb.-O.; 40 AG. z. GKG.;
u. a. O. D. 20. Febr. 1889; in versch. Ge
Gebühren für freiwillige Verkäufe 3 G. 15.
meinden 29. Jan. 1892; Registrirung von Privaturkunden V. 7. Juli 1888; Standes
Rov. 1875; 38 AG. z. GKG.; Verjährung der Gebühren 2272, der Verantwortlichkeit 2276
register D. 12. Dez. 1890; der gerichtlichen
CGB.; Gebührenregister 23. Juli 1891; Hebe-
Behörden 186, 187 GDG., G. 12. Juni 1889,
rrgifier 15. Juli 1893; Kontrolregister 83 D.
D. 22. Juni 1889; Auszüge für Hypothe-
18. Juni 1811. Strafe wegen Nichtverzeichnung der Gebühren
behörden D. 5. Mai 1891; Patentsachen 34
66 D. I 16. Febr. 1807; wegen Ueberhebung von Gebühren in Strafsachen 86, 64 D. 18.
Juni 1811; desgl. für Verkäufe 6 D. 5. Nov. 1851; wegen Dienstverweigerung 85 D. 18.
Juni 1811.
kareinschreibungen 7 G. 12 Juni 1889; KultuSG. 7. April 1891.
Geschenke,
Annahme durch Beamte StGB.; s. Schenkungen.
331,
335
Geschirr, Verwendung von Blei u. Zink G. 25. Juni 1887.
Gertchtsvollzieherurkunde«, Stempel und Enregistrement 1 G. 13. Brum. VII; 68 I 30 G.
Geschmackmnster s. Muster und Modelle. Geschwister, Erbrecht 731, 742, 748 753, 766,
22. Frim. VII; 43, 13 G. 28. April 1816;
Substitutionen zu Gunsten der Kinder von
4 AG. z. GKG.; Zeilenzahl 20 G. 2. Juli
G. 897, 1044 CGB.; s. ferner 162, 174,
804, 423 CGB.; Anfechtung der mit G. abge
1862; D. 30. Juli 1862.
Gesammtftrafe 74 StGB.; Vollstreckung bei Betheüigung mehrerer Staaten Bkm. 24. Junil885.
Gesannntverbtndlichkeite« bezw. -Rechte 1197— 1216, 1219, 1365, 2249, Ehefrau 1431, 1487, Miethe 1734, Gesellschaft 1862, Leihe 1887,
Bollmachtsvertrag
1995,
2002,
Bürgschaft
2021 ff., 2025, 2030 CGB. aus
Zuwiderhandlungen
Geschwisterkinder 174, 446, 479, 738 CGB. Geschworene, Vorschlag, Wahl, AuSloosung 81, 84—98. Berathung, Abstimmung 194, 197, 199, 200, Ablehnung des SchöffenamtS 35 N. 2 GDG.;
G. in Handelsgeschäften 112, 269, 280, 281, inSbes.
schloffenen Verträge 24 Nr. 2 KO., 3 Nr. 2 G. 21. Juli 1879.
173,
178,
204, 241, 245, 247, 257 HGB.
Gesandte,
Zahl 3, Urlisten 4 AD. z.
GDG.
G. Ausschließung von dem Dienste eines G.
32, 317, Anfechtung des Urtheils, wenn ein solcher G. dabei mitgewirkt hat 377 Nr. 2,
Beleidigung 104, Amtsverletzungen 353a StGB.; Gerichtsbarkeit 18-20 GDG.
379, desgleichen wenn ein pflichtwidriger G.
Zustellung in der Wohnung 22. Mai 1898.
mitgewirkt
hat
399
Nr.
3,
402
Nr.
3
Alphab. Reg.
Hefchworenen-anll — Hewatt.
StPO.; Jahresliste der G. 2 EG. -. StPO.; Spruchliste
Annahme
277 ,
279 ,
AuSloofung,
280,
oder Ablehnung 278—285, 437,
Beeidigung 288, Verhandlung vor den T. 289-317, Fragestellung 290—301, 305, 306,
311, 379, Berathung und Abstimmung 304, 307, Spruch der G. 306-313,316,317 StPO. Falsche
Entschuldigung
138,
Bestechung
334
StGB. 33 AG. -. GKG.; der G. in ZwangSenteignungSsachen
Reisekosten G. 31. März 1880 ;
30 das. G. in ZwangSenteignungSsachen s. Zwangs
Gesetzliche Hypotheken, 2121
CGB. 9-21 G.
24. Juli 1889; Reinigungsverfahren aufge
hoben,
Bem.
zu
41
G. 24. Juli
1889;
f. Hypothek.
Gesinde s. Dienstverhältniß. Gestade-Diebstahl 247 StGB. Gestnde-Stteittgkeite« gehören vor die Amtsge richte 23 Nr. 2 GVG.
Gestndevermiether f. Stellenvermittler. Geständnitz 1354 CGB. G. im Civilprozeß, Feststellung durch Schrift sätze 270, durch das Sitzung-protokoll 470,
Wirksamkeit des gerichtl. G. 261—263, 494, in Ehesachen 577, in Entmündigungssachen
enteignung.
Geschworenenbank, Bildung derselben 278—288, Zulässigkeit der Revision wenn die G. nicht ordnungsmäßig besetzt war 377 Nr. 1, 379
611, 620, 624, 626 CPO.; in Gütertrenn
ung-sachen 3 AG. z. CPO. G. deS Beschuldigten vor dem Amtsrichter 211,
Verlesung deS Protokolls über ein G. in der
StPO.; s. Zwangsenteignung.
Geschworenendienst, Amt im Sinne des StGB. 81 Abs. 2 StGB.
Geselle« (Gehülfen),
995
Hauptverhandlung 253, Wiederaufnahme des Verfahren-, wenn der Freigesprochene ein G.
RechtSverhältniffe
121
ff.
(Bcto.-O. I. Juni 1891, s. auch 105 ff; Rechts streitigkeiten mit Arbeitgebern, Gewerbegerichte
2 G. 23. März 1880; 1, 2 S. 29. Juli 1890;
ablegt 402 Nr. 4 StPO.
Gestohlene Sache» 1953, 2279, 2280 CGB. Gestüt-wesen D. 4. Juli 1806; O. 16. Jan. 1825; O. 10. Dez. 1833; O. 24. Okt. 1840.
Gesundheit,
28 Nr. 2 GVG.
Gesellschafter, 529, Handelsgesellschaften 1873 CG«., Buch H HGB.; G. mit beschränkter Haftung 20. April 1892; G. zur Herausgabe
v. Zeitungen 4 G. 18. Juli 1828; von dem G. über die Gesellschaften v. 24. Juli 1867 bleibt
der Tit. V in Wirksamkeit 1 Nr. 1 ET. z. HGB.; s. auch Aktien-, Handels-, Kommandit-. Offene, Stille, Versicherung--
Verletzung 223 , Atteste 277—280 StGB.
229 ,
324-326;
Gesnvdheit-gefährliche Waare« s. gefährliche Waaren.
Gesnndheit-pstege, öffentliche, D. 18. Dez. 1848. Gesnndheitspolizei G. 3. März 1822. Gesundheitsschädliche «»lagen s. Anlagen. GettLnke, verfälschte 10, 11 G. 14. Mai 1879; Entwendung 370 Nr. 5 StGB.
Gesellschaften. Gesellschaft-vertrag 1832, ff., 854, 1525 LGB.
Getreide fällt nicht unter meubles 533, Nieß
Gesetz, Allgemeines 2—6 CGB.; G. im Sinne
Privattranfitlager Regul. 13. Mai 1880, Nach, träge Bkm. 18. Juli 1888, 19. Dez. 1889.
der EPO. 12 EG. z. EPO.; G. im Sinne der
KO.
2
EG.
z.
KO.;
G. im Sinne
der StPO. 7 EG. z. StPO.
Ausfertigung O. 27. Nov. 1816; O. 18. Jan.
brauch an G. 587, Aufrechnung 1291 CGB.;
Ein- und Ausfuhr G. 14. April 1894.
Getreideprober Aichung 14. Mai 1891. Gewährämter für Gold- und Silberwaaren G.
1817; Verkündung G. 3. Juli 1871, »b. IA 2;
19. Brum. VI; V. 15. Prair. VI; O. 5.
Druck von T. vor der Verkündung 1, 2 D.
Mai 1820.
6. Juli 1810.
Gesetzblatt für E.-L, 1 G. 3. Juli 1871, Bd. IA 2; 22 G. 4. Juli 1879, Bd. I A 14.
Gewährleistung bei Theilungen 884 ff., für Heirathsgut 1440, 1547, beim Kauf 1625-1649,
1681, bei Session 1693—1695, bei Erbschafts
Gesetzgebende Versammlungen, Sprengung 105,
kauf 1696—1698, Lausch 1704 ff., Miethe
Verhinderung 106, Beleidigung 197 StGB.;
1721, 1725 ff., Gesellschaft 1845, Vollmacht
Mitglieder können Schöffen und Geschworenen-
1997, G. der Baumeister 2270 C«v. Gewähr-mängel beim Kauf von Maaten 347—
amt ablehnen 35 Nr. 1, 85 GVG.
S. Abgeordnete.
350 HGB.; s. Diehmängel.
Gesetzgebung, Ausübung derselben in E.-L. 3 G.
Gewalt des Ehemannes 214—226,1388, elterliche
9. Juni 1871, Bd. I A 1; 8 G. 25. Juni
G. 371—387, höhere G. 1148, 1730, 1733,
1873, Bd.IA3;G.2.Mai 1877, Bd. I A 12;
1755, 1784, 1929, 1953 CGB.; Verlust oder
21 G. 4. Juli 1879, Bd. I A 14; G. im
Beschädigung des Frachtguts durch höhere G.
«eiche 2—5, 17, 35, 41, 52, 69, 73 RD.,
395, 423, 607, 674 HGB.;
Bd. I A 4; Einführung von Reichsgesetzen
Zwang.
als Landesgesetze durch Kais. Verordnung G. 7. Juli 1889.
s. Zufall,
Unwiderstehliche Gewalt 52 StGB.
S. Widerstand,
Raub, Entführung,
Alphab. Reg.
996
Heweyre — Ktst.
gesetzgebende Versammlungen, Un
G. 29. Juli 1890; Wirksamkeit desselben in E.-L. überhaupt, Bem. zu 80 G. 29. Juli
zucht. Gewehre s. Waffen.
1890; Verfahren vor dem Gemeindevorsteher
SewerbeaufstchtSbeamte G. I.
Anw. 23. März
1892, Dienstanweisung 26. Mai 1892. Gewerbeberechtignnge«,ausschließliche 7 -10 Gew.-
O., Bd. V S. 318. Zulassung
71-75 G. 29. Juli 1890.
Zuständige Be
hörden Bkm. 10. Rov. 1891. GewerbelegitimationSkarte» der Handelsreisenden
3,
Zoll-Vertrag 25. Juni 1873 Schlußprot. Nr. 17, § 44a Gew.-O. (27. Febr. 1888.)
Aufficht und Gesetzgebung des Reichs 4 Nr. 1
Gewerbeordnung, Bd. V S. 318 eingeführt durch
RV., Bd. I A 4; im Zollgrenzbezirk s. Zoll
G. 27. Febr. 1888; abgeändert G. 1. Juni
Gewerbebetrieb,
des
Inländers
grenzbezirk. Stehender G. 14—54 Gew.-O., Bd. V S. 318. Anzeige
14,
Genehmigung
erforderlich
für
1891 (Arbeiterschutz), Nachtrag 4Bd. VIS. 951;
III G.
19. Juni 1893 (g 35); G. 6. Aug.
1896, R.-G.-Bl. S. 685, (gg 30, 32, 33, 35,
Anlagen 16—28, für Gewerbetreibende 29—40,
41a, 42 b, 44, 44 a, 53, 56, 56 a, 56 b, 56 c,
Umfang, Ausübung, Verlust der Gewerbs-
57, 57a, 57b, 60b, 105b, 148, Abs. 1 Ziff.
befugniffe 41—54, 143 Gew.-O.; Untersagung
7 a. 7 b, 7 d); AuSf.-Best. KV. 24. Dez. 1888;
wegen Unzuverläsfigkeit 35 Gew.-O. Art. III G. 19. Juni 1893; G. auf öffentlichen Straßen
Bundesrath 22. Dez. 1888; Min. 27. Dez.
37 Gew.-O.
Bem. z. G. 1. Juni 1891 angeführten Best.;
G. im Umherziehen 42 a, 42 b, 55-63, 146, 148, 149 Gew.-O., Bd. V S. 318, vielfach abge
ändert durch G. 6. Aug. 1896,
R.-G.-Bl.
S. 685; der Gold- und Silberwaarenfabrikanten,
1888, beide letzteren abgeändert durch die in Anwendbarkeit. auf Schiffer und Schiffsmann schaft 20, 21 BinnenschifffahrtS-G. 15. Juni 1895;
Flößer und Floßmannschaft 16,
17
der Ausländer, Formulare für Wandergewerbe
Flößerei-G. 15. Juni 1895. Gewerbesteuer, Einschätzung G. 6. Mai 1893;
scheine Bkm. 31. Okt. 1883 (Anl. 5 z. Bkm.
Allg. Grundsätze Vfg. 22. Dez. 1893; Bezüge
22. Dez. 1888); Petroleum 12 V. 6. Juni
der Mitglieder der Kommisfionen rc. 22. Dez. 1893; Geschäftsgang der Revisionskommission
1893. «ewerbefteiheit
7 G.
17. März 1791, 1, 41
Erl. 16. Okt. 1895.
Am 1. April 1897 in
Kraft tretende Bestimmungen G. betr. die Ge
Gew.-O., Bd. V S. 318. Sewerbegerichte als besondere Gerichte zugelassen
werbesteuer, und G. betr. die Wandergewerbe
14 Nr. 4 GVG.; bleiben sie nach dem 1. April
steuer 8. Juni 1896 (G.-Bl. S. 31 und S.
1892 bestehen? 80 G. 29. Juli 1890; Ein
44); bisherige Bestimmungen s. Alphab. Re
richtung
1,
Zuständigkeit
2,
(Krankenver-
ficherungSbeitrüge 53 a KBS. 10. April 1892),
gister, Bd. V unter Gewerbesteuer. Gewerbliche Arbeiter, Rechtsstreitigkeiten Gewerbe
Ausgaben 3, Zusammensetzung 4 ff., Vereidigung
gericht G. 23. März 1880, G. 29. Juli 1890,
16, Amtsenthebung 17, Vergleichsamt 18, 26
23 Ziff. 2 GVG. Rechtsverhältniffe 105—139 b
ff., Sitzungen 19, Gerichtsschreiber 20, Ver
Gew.-O. 1. Juni 1891.
fahren 21 ff., Rechtsmittel 40 ff., Zwangsvoll
Gewerbliche -ülfskaffe« 140 Gew.-O., Bd.VS. 318.
streckung, Arrest, einstweilige Verf. 43 ff.,
Gewerbliche Streitigkeiten, s. Gewerbegerichte.
Aufhebung der bisherigen Bestimmungen 46
Gewerbtreibende, Untreue 266 Nr. 3, Maß, Ge
G. 23. März 1880; gewerbsmäßige Vertreter
wicht, Feuerpolizei 369 Nr. 2 und 3, Bau
nicht zugelaflen 80, 29 G. 29 Juli 1890:
polizei 367 Nr. 15, Tötung 222, Körperver
Register über Quittungsbücher der Gewerbe
unternehmer 20 ff., Register über Zahl der
letzung 230, 232 StGB. Streitigkeiten 23 Nr. 2 GVG.; s.G e w e r b e g e r i ch t e.
Gewerbe u. Arbeiter 29 G. 18. März 1806;
Gewerkschaft 75 ff., Repräsentant, Grubenvorstand
Einsichtnahme der Arbeitsstätten StRG. 20. Febr. 1810; Abgabe von Gutachten 17 G.
1. Juni 1853;
Geschäftsordnung 21. Dez.
1880; G. bestehen in Mülhausen, Straßburg,
Thann, Markirch, Metz, Bischweiler, Colmar,
87, 98 Bergges. 16. Dez. 1873. Gewichte,
Einführung der Maß- und Gewichts
ordnung v. 17. Aug. 1868 durch G. v. 19. Dez. 1874; s. Aichwesen. Falsche G. 369 Nr. 2 und Schluß StGB.
Bem. 6 zu G. 23. März 1880; Ausdehnung
Gewinn, entgangener 1149 CGB.; 283 HGB.
des G. in Metz auf Bäcker und Metzger V.
Gewohnheiten 1390 CGB.; s. Ortsgebräuche,
25. Aug. 1883; Zuständigkeit in Thann V. 18. Jan. 1888; Einweisung der Gerichtskosten Df. 7. Dez. 1881; die Gerichtsschreiber be
ziehen noch Emolumente 10 G. 23. März 1888.
Handelsgebräuche. Gewohnheitbwucher, Bestrafung
302d StGB.;
G. 19. Juni 1893; s. Wucher. Gewohnheitsrecht, Beweis 265 CPO.
Reichsgesetz, betr. die G., v. 29. Juli 1890,
Gift, Giftstoffe, Beschädigung 229, Brunnen 324
Einwirkung auf die landesrechtlichen G. 80
Zubereitung ohne Erlaubniß 367 Nr. 3, Zu-
Alphab. Reg.
Hkasßütterr — KrnndSnch
997
Widerhandlungen gegen die Vorschriften über
für Tötungen und Körperverletzungen G. 7.
Aufbewahrung rc. 367 Nr. 5 StGB.
Juni 1871, Unfallversicherung 6. Juli 1884.
Handel 34, 56 Gew.-O., Bd. V S. 318; G. 19.
Grade der Verwandtschaft 134 ff., 755 CGB.
Juli 1845; V. 26. Ott. 1891; D. 1. April
GraS, Abschneiden 18 G. 9. Juli 1888.
1895; |. Farben, Arzneimittel.
GreuzanffichtSbeamte
Glashütte» Errichtung 16 Gew.-O., Bd. V S. 318,
Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugend lichen Arbeiterri Bkm. 11. März 1892, Sonn
Beamte,
Waffen-
Grenzbezirk s. Zollgrenzbezirk. Grenze, Verrückung rc. von Grenzsteinen 274 Nr. 2, Abpfiügen
tagsruhe B 1 Bttn. 5. Febr. 1895.
Glaube, guter, böser 2265 ff. CGB. Gläubiger, Rechte überh. 1166, 1167, bei Ernenn
f.
gebrauch.
370 Nr.
1 StGB;
s. Ab-
markung. Grenzlinie zwischen Frankreich und Elsaß-Loth-
ung und Absetzung des Vormundes 406, 421,
ringen 1 Friedenspräl. 26. Febr. 1871;
bei Nießbrauch 618, 622, bei Ausschlag von
Friedensvertr. 10. Mai 1871; 10 zusätzl. Ueber-
Erbschaften 788, bei Benefizialerbschaften 806,
einkunft 12. Okt. 1871; Uebereink. v. 24.-27.
809, bei Theilungen 820, 821, 826, 882, bei
und v. 28.—31. Aug. 1872; s. Zolllinie.
Rückbringen 857, 865, Rechte gegen die Erben
Greuzpfähle 26 G. 9. Juli 1888.
877, auf Güterabsonderung 878—881, 2111,
Grenzsteine,
bei Gütertrennung 1446 ff., bei Verzicht auf
Gütergemeinschaft 1464 CGB. «lSS-sptel 254, 285, 360 Nr. 14 StGB.; Durch
Beschädigung rc.
274 StGB.;
in
Wäldern 33 FStG.; unbefugtes Setzen 59 G. 31. März 1884; andre Fälle 26 G. 9. Juli 1888.
suchung solcher Räume, welche als Schlupf
Grieche«, Eheschließung Dfg. 24. April 1890.
winkel des G. bekannt find 104—106 StPO.
Griechenland,
Glücksverträge f. Verträge.
1
Konsularvertrag 26. Nov. 1881;
Handelsvertrag 9. Juli 1884.
Gnabe««suat 69 G. 31. März 1873; 6 G. 24.
Dez. 1873; Pfändung 749 Nr. 8 CPO. Gnadengirartal 7, 8, 31 G. 31. März 1873; 6
Großbritannien, Uebereinkunft über Urheberrecht 2. Juni 1886;
f. AuSlieferungSver-
G. 24. Dez. 1873; Zahlung Dfg. 11. März
träge, Meterkonvention. Großeltern f. Aszendenten.
1893; Pfändung 749 Nr. 8 CPO., der Lehrer
Großjährigkeit G. 17. Febr. 1875; 488, 1307,
G. 31. März 1887, G. 5. Juni 1893.
1311, 1313, 1940 CGB. Gruben, Anlegung von G. 552 CGB.; Unverdeckt
Galb«üu-e« G. 4. Dez. 1871; Erl. 17. Febr. 1875; Bkm. 8. Juni 1875; Bkm. 19. Dez,
1875. Goldmürr-gewichte Erl. 31. Jan. 1872; Bkm. 27. Jan. 1877. Gold- itttb Gilberwaareu Reichsgesetz über den
lassen 367 Nr. 12 StGB. Grundbuch G. betr. die Einrichtung von Grund büchern 22. Juni 1891, abgeändert G. 14.
Juli 1895, Revision zulässig G. 30. Mai 1893; Grundbuch - Ordnung
22.
Juni
1893,
Ge-
Feingehalt, v. 16. Juli 1884; die dadurch aufgehobenen Vorschriften deS älteren Rechtes
schäftövertheilung beim Amtsgericht Dfg. 23. Sept. 1893; Uebersicht der Grundb.-Gemeinden
f. in Bem. zu 10 G. 16. Juli 1884, Stempel-
Bd. VI S. 947. Anlegung 1, 2 G. 22. Juni 1891, Verfahren
zeichen Bkm. 7. Jan. 1886, Gewerbebetrieb
der Feststellung des Feingehaltes 36 Gew.-O.
1—45 Grundb.-O. (die Einzelheiten s. dort in
(27. Febr. 1888.) Geschäftsbetrieb der Fabrikanten außerhalb der
einer Ueberficht); Reiseentschädigung der HülfSbeamten Vfg. 21. Sept. 1891, 20. Nov. 1891;
NiederlaffungSgemeinde Bkm. 8. April 1884,
Eintragung in die Grundbücher 3, 12 ff. G.
jetzt V Bkm. 22. Dez. 1888, Abgaben für die
22. Juni 1891, Fortführung 46 Grundb.-O.; Wirkung der Eintragung 4 ff. G. 22. Juni
Prüfung des Feingehalts aufgehoben G. 21. Mai
1873;
Verkauf
durch
die
GerichtS-
fchreibereien O. 23. (21.) Jan. 1821. Gothaer Bertrag v. 15. Juli 1851 eingef. durch
G. v. 8. Jan. 1873, Bd. III S. 303. Gottesdienst, Störung 166, 167, Diebstahl 243
1891; Löschungen 23 ff. G., Bergwerke 25 ff. G., Verfahren 27 ff. G., Einfichtnahme 33 G., 105 Grundb.-O., Uebergangs- und Ersatzbestimm
ungen 34 ff. G.
Gebühren, Grundbuch^k.-G. 22. Juni 1891, Ein
Nr. 1, Beschädigung 304, Brandstiftung 306
tragungen 1—3; Vermerke 4; Löschungen 8;
StGB.; Abdruck der zum G. dienenden Bücher
Abschriften, Auszüge, Bescheinigungen 8—11;
1, 2 D. 7. Germ. XIII.
Allgemeine Bestimmungen 7,12, 19 ff.; Stem
Gotteslästerung 166 StGB.
pel u. Enregistrement 13, Notariatsgebühren 16
Grab 168, 304 StGB.
—18, Einweisung und Erhebung der Gebühren Dfg. 9. Dez. 1891, mehrfache 21. Mai 1894.
Gräben 666 CGB.; im Feldpolizeirecht 9, 21,18, 30 G. 9. Juli 1888. Gräberete« 2 Bergges. 16. Dez. 1873; Haftpflicht
Grundbuchrichter 2 G. 22. Juni 1891, Vfg. 23. Sept. 1893.
Alphab. Reg.
998
Hrnnddienst-arüeUe« — Aynmafien«
GrunddienftdarLeite», sind unbewegliche Sachen 526,
Eintheilung
687—639,
G.
au-
der
Lage der Oertlichkeit 640—648, gesetzliche G.
HGB.;
275
Handelsgeschäfte
Liegen
s.
schaften, Grundeigenthum.
Grundstück-erwerbungen
Nachweis
Eigen
des
649—685, bestellte ©. 686—710, Arten der
thums
selben 687—689, Begründung 690 ff., Inhalt
Mai 1881, der Freiheit von Arresten Df. 9.
697 ff., Erlöschung 703 ff., Wiederaufleben 2177 CGB.; Uebertreibung 2 G. 23. März
1855; Grundbuch 3, 4 G. 22. Juni 1891.
Grundeigenthu« Rechtsgeschäfte 1—8 G. 24. Juli 1889, Revision zulässig G. 30. MLrz 1893, abgeändert G. 14. Juli 1895.
Eintragung
in die Grundbücher 3, 4 G. 22. Juni 1891.
Grundlafte«, Ablösung G. 18. Dez. 1790. Grundrenten, Ablösung G. 29. Dez. 1790. Grundsteuer, allgemeine Bestimmungen 1 ff. G. 3. Frim. VII; Abgang von steuerpflichtigem Gut 16 S. 31. Juli 1821; Abschätzung deS
Ertrags 56 ff., Abzug von Grundrenten 98 ff.,
Anstalten, öffentliche 110 G. 3. Frim. VII; D.
11. Aug. 1808; Ausgleichung bei der Ka
tasterbereinigung 25—48 G. 31. März 1884, neue Fassung G. 6. April 1892; Befreiung, dauernde 103 ff. G. 3. Frim. VII; 19. »ent. IX; D. 11. Aug.
Befreiung,
6. Okt. 1791.
Guatemala, Fr.-, H.-, Sch.- u. K.-Dertrag 20. Sept. 1887.
Gummiwaarenfabrike« XI Bkm. 22. Dez. 1888. Gut, öffentliches f. Staatsgut. Gutachten der Sachverständigen in Straflachen 73—85, Verlesung desselben in der Haupt
verhandlung 255, Einficht desselben durch den Vertheidiger 157, G. bei Münzverbrechen 92
StPO.
G. im Civilprozeß 372—379, schriftliches 376 CPO. S. Sachverständige.
Güter, Eintheilung 516 ff., unbewegliche G. 517— 526, bewegliche G. 527—536 CSV.; s. auch
7 G.
Vormundschaft, Gütergemeinschaft;
8. Mai 1869; 1 G. 25. Mai 1873; 5 G.
26. Dez. 1873;
Mai 1882.
Grund rmd Baden ist frei 1 Tit. I Abfchn. 1 G.
G.
1
1808;
der Hypothekenfreiheit Df. 31.
und
zeitweilige 88,
öffentliche
ledige
538—540,
G.
539,
G.
herrenlose G. 539, 713, G. im allgemeinen
111 ff. G. 3. Frim. VII; 226 HGB.; Er
Gebrauche
714,
G.
717,
G. deS Meere- 717, ver
2279
ff.,
gestohlene
hebung 124 ff. G. 3. Frim. VII; Gemeinde
lorene
gut 109 G. 3. Frim. VII; G. 26. Germ. XI;
2279 ff., verbrauchbare, nicht verbrauchbare
D. 11. Aug. 1808; Kanäle G. 5. Flor. XI;
G. 587, 1238, 1291, 1532, 1566, 1851, 1874,
26 G. 23. Juli 1820; 5 G. 26. Dez. 1873;
1892,
Neueinschätzung der Grundstücke und Gebäude
1217—1225,
G. 6. April 1892. (S. Nachtrag 11, Bd. VI
G. 1291, 1878, streitige G. 1699-1701, im
Krongut Bem. zu 16 G. 31. Juli
Verkehr befindliche S. 1125, 1302 ff., 1598,
S. 951.)
theilbare,
untheilbare
vertretbare,
G.
nicht
G.
827
ff.,
vertretbare
1821; Kulturen, neue 111 ff., Mühlkanäle 104,
1878, 2118, 2226, unkörperliche S.
Mutterrolle, Fortschreibung des Eigenthums
1689, 2075 CGB.; f. Gemeinde, Staat,
wechsels 31 ff. G. 3. Frim. VII; Reklamationen, Zulässigkeit 37 ff. G. 15. Sept. 1807; Salinen-
und Salzwerke D. 15. Okt. 1810;
17 G.
17. Juni 1840; Staatsgut 105 ff. G. 3. Frim. VII; D. 11. Aug. 1808; 1 G. 25. Mai 1873;
Staatswaldungen G. 19. Bent. IX; 14 ff.
1607,
Liegenschaften.
Güterabsouderuug s. Absonderung, Güter trennung. Süterabtretung 1265—1268 CGB.; Rechtswohl
that der G. beseitigt 5 Nr. 2 EG. z. KO. Gütergemeinschaft, eheliche 1399, gesetzliche 1400
G. 31. Juli 1821; 66 Gem.-O. 6. Juni 1895;
ff.,
steuerpflichtiger Ertrag 3 ff., Straßen und
schließung 1529 ff. CGB.; unter Ehegatten,
Plätze 103 G. 8. Frim. VII; Dertheilung auf
wenn einer von ihnen zu den Kaufleuten ge
die Bezirke 38 G. 15. Mai 1818; Vertheil-
hört 8 HGB.; 6 EG. z. HGB.; Vorlegung
ung auf die Kreise u. Gemeinden 25 G. 3.
der Handelsbücher in Angelegenheiten der G.
Frim. VII; 19, 20 G. 31. Juli 1821; Wald ungen, neu angelegte 113, 116 G. 3. Frim.
VII;
226
FGB.;
Zahlung
bei
Emphy-
teufiS StRG. 2. Febr. 1809; Zahlung bei Pachtverträgen 147 G. 3. Frim. VII; 6 G. 4. Aug. 1844; Zugang von steuerpflichtigem
vertragsmäßige
1391,
1497 ff..
Aus-
40 HGB.
Verzicht auf die G. geschieht auf der GerichtSschreiberei 874, 997 ff. ft. CPO.; Amtsgericht zuständig 11 G. 10. Mai 1886.
Güterhändler, Untersagung des GewerbebetriebArt. III G. 19. Juni 1893.
Gut 15 G. 31. Juli 1821; 2 G. 17. Aug.
Gütertrennung 311, gerichtliche G. 1441 ff. CGB.;
1835; s. auch Steuern, direkte, Ge
9 EG. -. HGB.; vertragsmäßige 1536 ff.
bäude steuer.
CGB.; Klage 3—9, Anfechtung von Urtheilen
Grundstücke find unbewegliche Güter 518, 524, 646
CGB.;
Verträge
über
G. find
keine
7 AG. -. CPO.
Ghmnaste», Lehraufgaben Ordn. 16. Dez. 1894;
Alphab. Reg.
999
Kave — Kandetsvertrag.
Reifeprüfung V. 27. Nov. 1894; Prüfung nach Untersekunda V. 27. Nov. 1894; s. Un-
terrichtswefen; Schulen, höhere.
Handelsfirma s. Firma. HandelSftau, Begriff, Rechte u. Pflichten derselben
6-9 HGB.; 5 EG. z. HGB.; 220 CGB. HandelSgebränche, Berücksichtigung
H. Habe, fahrende s. Güter, bewegliche. Häfen 538 CGB.; Abgaben
derselben 1
HGB.; französische H. G. 13. Juni 1866;
zur Unterhaltung
6—8 G. 14. Flor. X. Haft 1, 18, 19, 28, 29, 70 Nr. 6, 77, 78 StGB.; H. gegen ungebührliche Parteien, Zeugen rc.
D. 15. Juni 1867. Handelsgerichte, Aufhebung 7, Landgerichte treten
an deren Stelle 17, event, die Kammer für Handelssachen AG. z. GVG.
Handelsgeschäft (Handlung),
eines
Uebernahme
bestehenden H. 22, 23 HGB.
178, 179, 184 GVG.; Strafe der ausblei
Handelsgeschäfte, Begriff 271—277, 378, 388,
benden Zeugen 345 CPO.; 50 StPO.; bei
420, allgemeine Bestimmungen darüber 278—
Verweigerung des Zeugnisses 355, 597, des
Gutachtens Sachverständiger 374, 597 CPO.;
316 HGB. Handelsgesellschaften, Arten: offene H. 85—149,
72 ff. StVO.; Haft zur Zwangsvollstreckung
Kommanditgesellschaften 150—172 HGB., Kom
auf Handlungen 774, 775, 780 ff. CPO.
manditgesellschaften
auf
173—206,
Aktien
Haftbarkeit s. Haftpflicht.
Aktiengesellschaften 207—249 a HGB. in der
Haftbefehl, Erlaß und Aufhebung 114,123 -132,
Fassung des G. 18. Juli 1884; Gesellfch. mit be
H. gegen den Angeklagten 229, 235, Befugniß
schränkter Haftung 20. April 1892; besondere
der Staatsanwaltschaft einen H. zur Voll
Bestimmungen für bestehende H. 31—33 EG.
streckung einer Freiheitsstrafe zu erlassen 489
StPO.; s. auch Verhaftung.
z. HGB.; Konkurs 198—201, Strafe gegen
Haftpflicht für Delikte u. Quafidelikte 1382—1386,
die Liquidatoren 214 KO. Handelsgesetzbuch, Bd. I E S 17; Einführung G.
für fehlerhafte Bauten 1386, 1792, 2270 CGB.; H. der Eisenbahnen, Bergwerke rc.
G. 18. Juli 1884; 70, 81 Börsen-G. 22.
19. Juni 1872, Bd. I E S. 110; Abänderung
G. 7. Juni 1871 eingef. durch G. 1. Nov.
Juni 1896, R.-G.-Bl. S. 157 (Art. 376, 249 d
1872; der Gemeinden bei Aufläufen G. 10. Vend. IV; H. der Eltern, Dienstherren rc. in
Ziff. 2). Handelskammern, Ausgaben D. 23. Sept. 1806;
Steuersachen 35 D. 1. Germ. XIII; 22 G.
Straßburg V. 3. Niv. XI; V. 17. April
5. Juli 1872; bezüglich des Fuhrwesens 13
1875; Colmar D. 18. Juni 1870; V. 11.
G. 30. Mai 1851; bezüglich des Straßen
Nov. 1872; Metz D. 19. Mai 1815; Mül
wesens V. 4. Aug. 1731, 16. Dez. 1759; bezügl. der Feldfrevel 3, 4, 23, 41 G. 9. Juli
hausen O. 29. Okt, 1828; Kosten V. 4. Dez.
1888; bezügl. der Forstfrevel 3, 4, 70 FStG.;
Juli 1838; 33 G. 25. April 1844; Berath
bezügl. der Fischereifrevel 50 G 2. Juli 1891;
ungskammern für Fabriken V. 10. Therm.
1873; 11 ff. G. 23. Juli 1820; 4 G. 14.
H der Schulvorsteher für die Internen 79
X; Verfassung D. 3. Sept. 1851; Wahl D.
D. 15. Nov. 1811.
30. Aug. 1852; Errichtung V. 5 Nov. 1894.
Halbbürtige Verwandte 733, 752 CGB.
HandelSmäkler s. Mäkler; Verkäufe, öffent
Hamburg, Anschluß an das d. Zollgebiet G. 16.
liche. Handelsregister, allgemeine Bestimmungen 12—14
Febr. 1882, Bkm. 27. Aug. 1888.
Hammerwerke 16 Gew.-O., Bd. V S. 318; 29.
HGB.; 18 ff. EG. z. HGB.; Gesellschaften
April 1892. Handarbeitslehrerinnen, Prüfung V. 5. Sept. 1887.
mit beschränkter Haftung Vfg. 23. Juni 1892;
Handarbeitsschulen, weibliche 120 Abs. 2 Gew.-O.
V. 12. Juli 1872; Registrirungs- und Ge
I. Juni 1891. Handarbeitsunterricht s. Unterrichtswesen.
Führung des H. Jnstr. 28. Sept. 1872, ab
Handel im Auslande, Schutz durch das Reich 4 Nr. 7 RV., Bd. I A; Oberrath D. 2. Febr
1853. H. der Ehefrau 220, der Minderjährigen 487, 1308, Handelsgesellschaften 1862, 1873 CGB.
Gebühren für Eintragungen in das H. 1—3 richtsschreibereigebühren Vf. 3. Sept. 1890; geändert V. 25. Febr. 1893;
Löschung von
Amtswegen G. 30. März 1888.
Handelsrichter,
nennung
Richterliche
und
Stellung
Beeidigung
109,
11,
Er
111—117
GVG.; 9-13 AV. z. GVG.; Disziplin 20, Dienst 12 das.
S. Kaufmann. Handelsbörsen, s. Börsen, Wechselagenten.
Handelssachen 10 EG. z. HGB.; Kammern für H.
Handelsbriefe, Aufbewahrung 28, 33 HGB. Handelsbücher 28-40 HGB., 11 fr. HGB.; 1329
Handelsvertrag mit Belgien 6. Dez. 1891, Costa-
CGB.; unterlassene Führung 209 Nr. 3 und
Rica 18. Mai 1875, Columbien 23. Juli 1892,
4, 210 Nr. 2 KO.
Dominikanische
100-118, 67, 70, Abstimmung 199 GVG.
Republik
30.
Jan.
1885,
1000
Alphab. Reg.
Kaudfenerwaffeu — Kevamme«
Ecuador 23. März 1887, Egypten 19. Juli 1892, Frankreich 2. Aug. 1862 (Sb. II), Guatemala 20. Sept. 1887, Hawaische Inseln 25. März 1879, Honduras 12. Dez. 1887, Italien 6. Dez. 1891, Korea 26. Nov. 1883, Marokko 1. Juni 1890 (Sb. VI), Mexiko 5. Dez. 1882, Oesterreich-Ungarn 6. Dez. 1891, Paraguay 21. Juli 1887, Persien 11. Juni 1873, Rumänien 21. Okt. 1893, Rußland 10. Febr. 1894, Salvador 12. Jan. 1888, Schweiz 10. Dez. 1891, Serbien 21. Aug. 1892, Südafrik. Republik 22. Jan. 1885 (Sb. V), Tonga 11. Jan. 1876, Türkei 26. Aug. 1890 (Sb. VI), Uruguay 20. Juni 1892, Zanzibar 11. Aug. 1886. Handfeuerwaffen s. Waffen. Handlungsfähigkeit s. Fähigkeit.
Hauptverhandlnng
im Strafverfahren, Vorbe reitung 212—224, Eröffnung und Leitung 225—275, H. vor den Schwurgerichten 276— 317, H. vor den Schöffengerichten 211, in Untersuchungen gegen Abwesende 319—322, 327, insbesondere gegen solche, die fich der Wehrpflicht entzogen haben 470, 471, H. in der SerufungSinstanz 364—367,370—373, in der Revifionsinstanz 390, 391, bei Wieder aufnahme des SerfahrenS 410, 411, 413, bei Privatwagen 417, 427, 431, bei Nebenklagen 438, 440, bei amtsrichterlichen Strafbefehlen 448, 451, 452, bei dem Anträge auf gericht liche Entscheidung gegen polizeiliche Straf verfügungen 456—458, desgl. gegen Straf bescheide der SerwaltungSbehörden 462. 465, bei Einziehungen 478 StPO.
Handlung-gehülfen und Lehrlinge 57—65 HGS.
Hau-, Unverletzlichkeit 76 Serf. 22. Frim. VIII.
154 Gew.-O. (1. Juni 1891) Streitigkeiten und Ansprüche 23, 101 GDG. Handlung-reisende, Rechte und Pflichten derselben 49 HGS.; Aufkauf u. Sestellung v. Waaren 44, 44 a Gew.-O., Sb. V S. 318, abgeändert G. 6. Aug. 1896 (RGS. S. 685); ausländische 11 B Skm. 31. Okt. 1883 (Anl. 5 z. D. 22. Dez. 1888). Selgien Art. 9 Sertr. 6. Dez. 1891; Italien 5 Sertr. 6. Dez. 1891; Oester reich-Ungarn 19 Sertr. 6. Dez. 1891; Rußland 12 Sertr. 10. Febr. 1894; Schweiz 9 Sertr. 10. Dez. 1891; Zollverein, Sertr. 8. Juli 1867 (25. Juni 1873), Schlußprot. Nr. 17.
Han-apothekeu ärztliche G. 2. Juli 1891.
Handschriften, Seröffentlichung von H. 1, 2D.
20. Febr. 1809; Feststellung der Echtheit 201-205 fr. CPO. Handwerker,
Haftung für CGS.; wieweit das dieselben Anwendung HGS.; Sorrecht ihrer 6 KO.; Streitigkeiten Urtheilsvollzug.
ihre Lehrlinge 1384 Handelsgesetzbuch auf findet 10, 272, 273 Forderungen 41 Nr. 23 Nr. 2 GSG.; s.
Hanfrösten 29 Fischerei-G. 2. Juli 1891.
Hansestädte,
Sernehmung der Senatsmitglieder als Zeugen in Strafsachen 49, 53 StPO. Mitglieder der Senate sollen nicht zu Schöffen ernannt werden 85 GSG.
Harz 11, 14 G. 9. Juli 1888. Haufen, bewaffneter 127 StGS.
HauptauSbesserungen bei Nießbrauch 605 ff., bei
Gebrauchs- und Wohnungsrecht 635, bei Miethe 1720 CGS.; s. Ausbesserungen festigende. Hauptintervention 61, 62, 78, 236, 462 CPO.
Hauptsache 566 ff. CGS. Hauptverfahren, Zuständigkeit für dasselbe 17, 18
Sorbereitung 188, Eröffnung 196—210, 214, 242, H. vor der Strafkammer 23, H. vor den Schöffengerichten 211 StPO.
Hau-arbeit-schulen weibliche 120 Abs. 2 Gew.-O.
(1. Juni 1891). Häuser 535, 536,
AuSbefferung 605 ff., 1720, 1754 ff., Stockwerke 664, Miethe 1715 ff., 1752 ff., Abputzen in Straßburg, Metz, Mül hausen 5 D. 26. März 1852; s. Gebäude, baufällige Gebäude, Numerirung.
Hausfriedensbruch 123, 124, durch Seamte 342
StGS.
Hau-geflügel 24, 42 G. 9. Juli 1888.
Hau-geiftliche, Gehalt S. 11. Frukt. XI.
Hau-genoffeu, Stehlen rc. 247, 361 Nr. 9 StGS. Hausgewerbetreibende,
Alters- und Jnv.-Sers. Tabakfabrikation 16. Dez. 1891; Textilin dustrie 1. März 1894.
Haustrer, 10 HGS.; H. mit Süchern rc. 6 G. 27. Juli 1849; s. Gewerbebetrieb im Umherziehen. Haustrhandel im Grenzbezirk 124 SZG. 17. Juli
1871. Haussuchung bei Personen unter Polizeiaufficht
39 Nr. 3 StGS.; s. Durchsuchung. Hau-thiere, Kauf und Tausch G. 20. Mai 1838. Hau-vater, Sestimmung dess. begründet Dienst
barkeiten 692 ff., Sorgfalt deS ordentlichen H. 450, 601, 627, 1137, 1374, 1728, 1766, 1806, 1880, 1962 CGS. Hau-Verfaffuug der Landesherren 5 EG. z. GSG. Hau-weber s. Hausgewerbetreibende.
Häute, Niederlagen; s. gefährliche Waaren. Haverei, Sinnenschifffahrt 78 ff., 116 G. 15. Juni 1895; Seeschifffahrt 702-741 HGS.; Streitig keiten 101 Nr. 3 g GSG. Hazardspiel s. Glücksspiel. Hebamme«, Prüfung-zeugniß 30, 147 Gew.-O.,
Sb. V 6. 318; Hebammenwesen G. 25. März 1889; H.-Ordnung 24. Mai 1889, Ergänzung
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KechktL««e — Kotzenzolker«.
6. Dez. 1895; Lehrgang der H.-Schulen Df. 24. April 1889; G. 19. Dent. XI aufgehoben 7 G. 25. März 1889; Rangordnung ihrer Forderungen 54 Nr. 4 KO.; Gebühr für Ueberfchreibung des Patents Bem. 4—7 AG. GKG., Bd. I Anh. Nr. 30; Offenbaren von Geheimniffen 300 StGB.; Zulassung an der Grenze Bkm. 17. Juni 1887. s. Ge burten, Medizinalpersonen. Hechelrömne, jugendl. Arbeiter 29. April 1892. Hecke« 670 ff. CGB., Laubabpflücken 18. G. 9. Juli 1888. Heer, Organisation 1—8, Ergänzung 9- 37, aktives 38 ff. RMG. 2. Mai 1874; s. Frieden-Präsenzstärke. Heer-Vr-rrrrrr- Bem. 20 zu 19 G. 9. Nov. 1867, Bd. III. Hehler find als Zeugen unbeeidigt zu vernehmen 56 Nr. 3, Beschlagnahme schriftlicher Mit theilungen zwischen ihnen und dem Beschul digten 97, Durchsuchung der Wohnung eines H. 102 StPO. Hehlerei 258 ff. StGB.; Zuständigkeit der Schöffengerichte 27 Nr. 8, 75 Nr. 9, der Strafkammer 73 Nr. 6 GDG.; in Bezug auf Felddiebstahl 6, 8, 10, 13, 14 G. 9. Juli 1888. Hei«athSrecht der Bundesangehörigen 5—7, 11 G. 1. Nov. 1867 (1. Jan. 1873). HeinrathSverhLltnisse, Erlaß von Bestimmungen darüber 4 Nr. 1 RD., Bd. I A 4. Heirath f. Eheschließung; gewerbsmäßige Ver mittelung 35, 38 Gew.-O. Bd. V S. 318; s. Rechtsangelegenheiten. HeirathSgnt 1540, Bestellung 204, 511, 1438, 1439, 1542 ff., Gewährleistung 1440, 1547, System des H. (Dotalfystem) 1540, 1581, Rechtsverhältnisse des HeirathSgutS während der Ehe 1443, 1563, 1531 ff., 1548 ff., 1562, 2255, bei Rückgabe und nach Auflösung der Ehe 1469, 1564 ff., 1571 ff., Hypothek 1554, 1572, 2121, 2135, 2140, 2144, 2193 ff. CGB; s. ferner 952, 963, 1054, 1595 CGB. HeiratHSVertrag s. Ehevertrag. Helgoland G. 15. Dez. 1890; Bkm. 16. Mai 1891; G. 4. Juni 1893. Herausforderung 201—204 StGB. Herborifte« 37 G. 21. Germ. XI; 5 G. 15. Juli 1872. HerbftgefStze, Aichung Df. 28. Aug. 1885; Nach trag 12. Nov. 1895. Bkm. 22. Febr. 1887. Bkm. 16. Sept. 1893. Herd 674, 1754 CGB. Herde 616 CGB.; s. Viehpacht. Herrenlose Sachen 539 CGB., auf Flüssen 16, 17 Tit. 31 O. Aug. 1669. Herzegowina s. Beglaubigung. Hesse« s. Schulpflicht, Rechtshülfe. Hetzen, Hunde 366 Nr. 6 StGB.
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Heuer, Entlaufen mit der H. 298 StGB, -euerntebanu 38, 48 G. 9. Juli 1888.
Henerverträge 453, 529, 530, 538—547 HGB. Hinrichtung
des zur Todesstrafe Derurtheilten 486 StPO. u. Bem.; Verfahren Vf. 14. Aug. 1880; früherer Tod bei H. von mehreren Personen G. 20. Prair. IV; Kosten der Beerdigung Bf. 5. Sept. 1888. Hinterlassenschaften, Regulirung von H. in Rußland, Konvent. 16. Nov. 1874. Hinterlegung, im Allgemeinen 1915—1920, 2236 ff., freiwillige H. 1921—1948, H. zur Noth zeit 1949—1954, 2060, H. von Zahlungen 1257 ff., 812 fr. CPO., Sequestration 1955 —1963 CGB. H. von Geldern, deren H. gesetzlich vorge schrieben oder durch eine Behörde angeordnet wird: alle bei der Staats-Depofitenverwaltung 1—4 O. 3. Juli 1816; 1 G. 4. Nov. 1872. 1, 7 G. 24. März 1886, s. unterm 6. April 1893; Bf. 24. April 1893; Verpflichtungen der ministeriellen Beamten 5, 7—10 O. 3. Juli 1816; der Notare 2 V. 17. März 1886, Df. 12. Juli 1886, 6. 7 V. 4. Aug. 1892, der Vormünder 1, 3, 4, 6 G. 16. Juni 1887, Df. 21. Juni 1887, Zinsen 8 G. 23. Niv. XIII; 14 O. 3. Juli 1816; 7 G. 4. Aug. 1844; Gefahr und Kosten 8 G. 23. Niv. XIII; 13 O. 3. Juli 1816; Rückzahlung 15—17, Empfangsbescheinigung 12 das.; Hin terlegungsstellen 1, 2 Bkm. 21. März 1886. H. seitens der Verwaltungsbehörden Df. 27. Mai 1882; freiwillige H. von Bezirken und Gemeinden, Voraussetzungen 8, betr. frei willige oder private H., Lauf und Höhe der Zinsen 5, Rückzahlung und Verantwortlichkeit für Weigerung 9, 10, Verfahren bei Verlust des Empfangsscheins 11 O. 3. Juli 1816; H. bei Nichtpräsentation von Jnhaberpapieren
G. 6. Thenn. III. Hirt, Nachlässigkeit 22, 23 G. 9. Juli 1888. Hochverrath 80 ff., 102,139,4 Nr. 1 und 2 StGB.;
bei Kriegszustand 4 EG. z. StGB.; Zu ständigkeit des Reichsgerichts 136 Nr. 1, 138 GVG.; auch erfolglose Aufforderung zum H. strafbar 3 G. 12. Juli 1873. Hochzeit, Kosten 852 CGB. Höchftbestenerte 44 Gem.-O. 6. Juni 1893. HoheitSgrenzen in der Gemeinde Avricourt Uebereink. 24.—27. Aug. 1872; in den Gemeinden Raon-leS-Leaux und Raon-sur-Plaine Uebereink. 28.—31. Aug. 1872. Hoheitszeichen 135, auSw. Staaten 103 a StGB. Höhenlage, Festsetzung in Baufluchtsplänen 5 D. 26. März 1852. Hohenzollern, Anwendung der StPO, auf die Mitglieder der fürstlichen Familie H. 4 EG. z. StPO.; Vernehmung derselben als Zeugen
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K-Yere Hewatt - KypotyeLarelirtraguirge«.
71 StPO.; in Civilsachen 196, 340, 441, 444 CPO.; Anwendung des GDG. auf die Mitglieder der fürstlichen Familie 5 EG. z. GVG. Höhere Gewalt s. Gewalt. Hohlmaße 21. ff. Aichordnung 27. Dez. 1884. Höllenmaschine«, Verbot 3 G. 27. Febr. 1858. Holz, Abgabe V. 10. Dez. 1880. Holzdiebstahl, in Baumanpflanzungen, welche nicht Wälder sind, 36, 37 Tit. II G. 6. Okt. 1791; s. Forstdiebstahl. Holzschleifen 29 G. 9. Juli 1888. Holzversteigernngen, staatliche frei von Stempelund Registrirgebühren 5 G. 20. Dez. 1875; Gemeindewaldungen 14 ff. V. 25. Okt. 1894. Honduras Fr.-, H.-, Sch.- u. K.-Vertrag 12. Dez. 1887. Hopfenstangen, Beschädigung 26 G. 9. Juli 1888. Hopfenschvefeldörre» 16 Gew.-O., Bd. V S. 318. Hospizien s. Pflegehäuser. Hufbeschlag 30a Gew.-O.. Bd. V S. 318; Aus übung G. 5. Mai 1890, Ausführungsbest. D. 4. Aug. 1890, Schule in Straßburg Bkm. 4. Aug. 1890. Hülfeleistung, verweigerte 360 Nr. 10 StGB.; bei Waldbränden 29 Nr. 4 FStG.; der Bergwerksbesiher 181 Bergges. 16. Dez. 1873; bei Vollstreckung von Urtheilen G. 22. Germ. IV. Hülfsbeamte der Staatsanwaltschaft 153 GVG.; welche Beamte gehören dazu? 27 AG. z. GVG.; 14 AV. z. GVG.; V. 26. Jan. 1880; D. 16. Aug. 1896 (G.-Bl. S. 71); Beschlag nahmen und Durchsuchungen Vf. 12. Juli 1880. Hülfsfragen an die Geschworenen 294, 296 StPO. Hülfsgenossenschafteu auf Gegenseitigkeit, Er klärung der Gemeinnützigkeit 1, 11, 12 G. 15. Juli 1850; 1—3 D. 14. Juni 1851; Genehmigung und Voraussetzungen dazu 1 D. 26. März 1852; Zweck 2 G. 15. Juli 1850; 6 D. 26. März 1852; Einsendung von Jahres berichten 13 G. 15. Juli 1850; besondere Rechte: Ueberlaffung von Lokalen durch die Gemeinde, Stempelfreiheit der Urkunden, Be freiung von Begräbnißsteuer, 9, 10, 11 D. 26. März 1852; Sparkasseneinlagen 8 G. 14. Juli 1895; Ernennung des Vorsitzenden 5 G. 15. Juli 1850; 3 D. 26. März 1852; D. 18. Juni 1854; Aufsicht 4 G. 15. Juli 1850; 7—9 D. 14. Juni 1851; Verwaltung und Geschäftsführung 13 G. 15. Juli 1850; 2—7 G. 26. März 1852; 1 D. 18. Juni 1854; Auflösung 12 G. 15. Juli 1850; 13—17 D. 14. Juni 1851; 15, 16 D. 26. März 1852; Liquidation 17 D. 14. Juni 1851; Verzins ung der bei der Depofitenverwaltung einge zahlten Gelder G. 3. Juni 1885. Hülfsgerichtsschreiber, Zulassung bei den Amts gerichten Vf. 4. Sept. 1881.
Hülfsgeschworene 89, 90, 98 GDG.; Zuziehung
derselben 280, 285 StPO. Hülfskafferr, eingeschriebene, allgemeine Bestimm
ungen 1—15, 23—27, Vorstand derselben 16—19, Generalversammlung 20—22, Auf lösung 28—33, Verbände mehrerer H. 35, H. auf Grund lande-gesetzlicher Vorschriften 36, Einsendung von Uebersichten 27 G. 7. April 1876; Bkm. 4. Febr. 1877; abänderndes G. 1. Juni 1884; Aufsichtsbehörden D. 21. Nov. 1884; Handhabung der Aussicht Df. 2. Dez. 1884; Krankenversicherung 75 ff., KDG. (10 April 1892). Hülfspfarrer 31 ff. G. 18. Germ. X. Hülfsrichter bei den Landgerichten 69, bei den
Oberlandesgerichten 122, beim Reichsgericht unzulässig 134 GDG. Hülfsschoffen 42 Nr. 2, 43, 44, 48, 49 GDG. Hunde 295, 366, Nr. 6 StGB.; todte 34 G. 9. Juli 1888; s. Jagdpolizei. Hundesteuer G. 2. Mai 1855; D. 4. Aug. 1855; D. 3. Aug. 1861; 1 Nr. 3 B. 10. Febr. 1875 Hurerei 361 Nr. 6 StGB. Hüttenwerke Arbeiter 154 Abs. 2 Gew.-O. 1. Juni 1891; Sonntagsruhe 105 b ebendas. Ausnahme A Bkm. 5. Febr. 1895. Hypothek überhaupt 2094, 2114 ff. CGB., die Art. 933 Abs. 2, 2137, 2138, 2143—2145 CGB. find aufgehoben 41 ®. 24. Juli 1889; Publizität, Spezialität 9 G. 24. Juli 1889; gesetzliche H. 2121 CGB.; Mündelhypothek 11—16, 21, 36 ff. G. 24. Juli 1889, Anw. 5. Jan. 1890, Grundbuch 8 G. 22. Juni 1891; der Ehefrau 17-21, 36 ff. G. 24. Juli 1889, Grundbuch 8 G. 22. Mai 1891; gerichtliche 2123 CGB. und Dem. dazu, 22. G. 24. Juli 1889; Arrest.-H. 24 G. 24. Juli 1889; H. aus Verurteilungen und Zwangsbefehlen der Verwaltungsbehörden StRG. 25 Therm. XII; StRG. 12. Nov. 1811; StRG. 24. März 1812; vertragsmäßige 2124 ff., Rang 2134 ff., Eintragung 2146 ff. CGB.; 23 G. 24. Juli 1889, Grundbuch 3, 6, 8 G. 22. Juni 1891; Löschung 2157 ff. CGB., 23 f. Grundbuch-G. 22. Juni 1891, Ein schreibungen zu Gunsten der Gemeinden 56 Ziff. 11 Gem.-O. 6. Juni 1895; Minderung 2161 ff., Wirkungen 2166 ff., 2209, Erlöschung 2180 CGB.; Übertragung in das Grundbuch 34 ff. G. 22. Juni 1891; Ueberschreibung G. 23. März 1855; Haftung der BrandverficherungSgelder G. 4. Juli 1881. Hypothekareintragungen, Arme und Pflegehäuser D. 11. Therm. XII; nicht fällige Forderungen G. 3. Sept. 1807; Dauer bei gesetzlichen Hypotheken StRG. 22. Jan. 1808; Berichtig ung StRG. 26. Dez. 1810; Kosten derjenigen, welche von Amtswegen vorgenommen werden
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Kypothekenämter — ZuvaNditätsverstcherung.
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124, 125 D. 18. Juni 1811; Auszüge in deutscher Sprache G. 12. Juni 1889. Hypothekenämter G. 21. Bent. VII; Dienstverhältniß 10 ©. 27. März 1893, Bfg. 23. März 1893. Hypothekenbewahrer, Verantwortlichkeit 2196 ff., 2108, 2150; Strafen 2202, 2203 CGB.; Bestallung und Wirkungskreis 3, 4, Verjährung der EntschädigungSklagen 8, Stellvertretung 12 G. 21 Dent. VII; Besoldung G. 27. Okt. 1872; Kautionen 1 G. 15. Okt. 1873; 2 Nr. 10 D. 28. Nov. 1873; B. 24. Okt. 1875. Hypothekengebühre» G. 24. Juli 1889, Df. 24. Aug. 1889, Verwaltung derselben 23. März 1893, gerichtliche Angelegenheüen 16. Sept. 1889, 28. Mär- 1893. Hypothekenregifter 2196 ff. CGB.; 16-18 G. 21. Vent. VII; Berichtigung StRG. 26. Dez. 1810; s. Hypothek.
308, Pfandrecht an denselben 309—312, Ort ihrer Auszahlung 325, 342 HGB.; Fälschung 149, 360 Nr. 6 StGB.; Aufgebot 838 CPO.; Verfahren in Betreff der Sperre der Zahlung 15 Nr. 2 EG. z. CPO.; I. mit Prämien G. 8. Juni 1871, s. unterm 27. Jan. 1872; Zuwiderhandlungen gehören vor die Straf kammer 74 Nr. 3 GDG., Verkauf gegen Theil zahlungen 7, 8 G. 16. Mai 1894. Inländer, gemeinsames Jndigenat für ganz Deutsch land 3 RD-, Bd. I A 4; f. Franzosen. Innere Verwalt«»-, Subalternbeamte, Anstellung und Prüfung V. 17. Dez. 1893. Innungen 97—104o Gew.-O., Bd. V S. 318, Krankenkassen 73 KVG. 10. April 1892. Inschriften, öffentliche s. Aufschriften.
Hypotheken - Reinigung-verfahren
Insel» 560 ff. CGB.
2181—2195 CGB.; StRG. 1. Juni 1807, 8. Mai 1812; 35-41 G. 30. April 1880; da- Legal-H. v. 1. Jan. 1891 ab beseitigt, Bem. zu 41 G. 24. Juli 1889; Amtsgericht zuständig 36, 39, Wiederverkauf bei Uebergebot 40, 41 das.; Gemeinde 56 Ziff. 11 Gem.-O. 6. Juni 1895, Eintrag in Grundbuch 37 Abs. 1 G. 22. Juni 1891; Gebühren der Gerichtsschreiber Bem. 4 z. AG. z. GDG., Df. 26. April 1881. I.
Jdentität-nachwei- bei Getreide-Ein- und Aus
fuhr weggefallen G. 14. April 1894, Ausf.Best. 27. April 1894. Jmmobtlienverträge, gewerbsmäßige Vermittelung 35, 38 Gew.-O., Bd. V S. 318; f. Rechts angelegenheiten. Impf««- G. 8. April 1874; G. 14. Nov. 1875, D. 4. März 1891, Kantonalärzte 4, 7, 14 D. 17. Dez. 1890 (Bd. VI S. 19) 13 ff. D. 2. Juni 1891. Jmprägnire« von Holz 16 Gew.-O., Bd. V S. 318. J»eide»tpräj«dizialkla-e 253 CPO. Jndigenat, gemeinsames für ganz Deutschland 3 RD., Bd. I A 4; s. Staatsangehörig keit. Indirekte Steuern s. Steuern, indirekte. Indossament, bei Wechseln 9—17 WO.; Uebertragung von Aktien durch I. 182, 223 Übertragung von Anweisungen, Konnossementen, Lieferungsscheinen rc. 301—305, deögl. von Ladescheinen 417, deSgl. von See-Polizen, 896, 904, Verpfändung indosfirter Papiere 309-312 HGB. Indossant, Verpflichtung desselben 14, Verjährung der Ansprüche a. d. I. 78, 79, 83 WO. Indossatar, Rechte derselben 10, 26 WO.
Industrie, Oberrath D. 2. Febr. 1853.
Injurien s. Beleidigung. Jnhaberpapiere, Veräußerung, Verpfändung 307,
Inspektoren, protestantische 12 D. 26. März 1852;
14 V. 10. Nov. 1852; D. 26. Aug. 1865; Erl. 15. Nov. 1872; Bkm. 22. April 1873. Jnstanzengerichte 68 ff. MStGO. Interesse, dessen Berechnung 260, dessen Geltend machung in der Zwangsvollstreckung 778 CPO.
Interim-scheine zu Aktien, Ausstellung derselben
173, 222 HGB.; Fälschung 149, 360 Nr. 6 StGB. s. Reichsstempelabgabe. Internationaler Verband -um Schuhe von Wer ken der Litteratur u. Kunst, Berner Uebereink. 9. Sept. 1886. Intervention in Prozessen 61—68, 462, Haupt
intervention 61,62, 78,236, Nebenintervention 62—68, 71, 96, 236, 414, im Zwangsvoll streckungsverfahren 690 CPO.; bei Annahme und Zahlung von Wechseln 56—65 WO. Invaliden, Gnadenbewilligung G. 22. Mai 1895; s. auch Pensionirung und Versorg ung der Militärpersonen. Jnvalidenfond- G. 11. Mai 1877, G. 22. Mai 1893; 7 G. 14. Jan. 1894, G. 22. Mai 1895. Invalidität-versicherung u. Altersversicherung G. 22. Juni 1889, Geltungstermin V. 25. Nov. 1889; DerficherungSpflicht 1—7 G. 22. Juni 1889; vorübergehende Beschäftigung Bkm. 27. Nov. 1890, wiederholt in Bkm. 16. Dez. 1891, abgeändert u. ergänzt 24. Jan. 1893; beson dere Kassen 5—7, Gegenstand der Vers. 9 ff., Wartezeit 16 ff., Beitragsjahr, Mittel, Lohn klassen 17—24, Berechnung der Renten 25— 29, Erstattung 30, 95, Erlöschen der Anwart schaft 32, G. 22. Juni 1889; Ruhen der Rente, im AuSlande wohnende Berechtigte Bkm. 26. Mai 1891; Vorrechte der Rente 40, Versicherungsanstalten 41 ff., G. 22. Juni 1889, Bkm. 15. Mär- 1890; LandeSverficher-
1004
Alphab. Reg.
Kuventar — Zagdpotizet
ungsanstalt für E.-L. D. 6. Juli 1890; Wahlordnung Bkm. 6. Juli 1890; Staats kommissar 63, Schiedsgerichte 70 74 G. 22. Juni 1889, Sitze D. 19. Sept. 1890, abge ändert B. 14. Juli 1893, 24. Febr. 1894, 11. Dez. 1894; Verfahren V. 1. Dez. 1890; Feststellung der Rente 75 ff., Zahlung durch die Post 91 ff., Höhe der Beiträge 96, Marken 99 G. 22. Juni 1889, Bkm. 9. Sept. 1890; Entwertung u. Vernichtung 24. Dez. 1891, 18. Juni 1892; Entrichtung der Beiträge 100 G. 22. Juni 1889, der bei der Landes verwaltung beschäftigten Personen V. 16. Dez. 1890; Anw. 18. Jan. 1892, Erhöhte Ver sicherungsbeiträge für dieselben Bkm. 16. April 1892; Luittungskarten 101 ff. G. 22. Juni 1889, Bkm. 14. Juni 1890, abg. 13. Juli 1893; 24. Dez. 1891; Einziehung der Bei träge 112 ff. G. 22. Juni 1889, der Postund Telegraphenbeamten Bkm. 9. Dez. 1890; Selbstverficherung 8, 120, Zusahmarken 121 G. 22. Juni 1889, Bkm. 9. Sept. 1890; Streitigkeiten 122 ff., Kontrole 126, bei Krankenkaffen 76 a KDG. 10. April 1892; Aufsicht durch das Reichsversicherungsamt 131 ff. G. 22. Juni 1889; Verfahren bei demselben V. 20. Dez. 1890; Zuständige Behörden 138 G. 22. Juni 1889, V. 6. Jnli 1890; Strafbe stimmungen 142 ff. G. 22. Juni 1889; Diäten im Landesdienst Bkm. 18. April 1891; Haus gewerbetreibende Tabackfabrikation Bkm. 16. Dez. 1891, Textilindustrie 1. März 1894, 9. Rov. 1895, Übergangsbestimmungen 156 ff. G. 22. Juni 1889 (Ausführungsbest, dazu Bkm. 22. März 1890), G. 8. Juni 1891. Inventar, Errichtung nach Sterbefall u. s. w„ 451, 769, 794 ff., 1031, 1058 ff., 1414 ff., 1442, 1455 ff., 1461, 1499, 1504, 1510, 2259, 1483 CGB.; Verfahren dabei 941 ff. fr. CPO.; Befreiung davon 3 G. 22. Okt. 1873; Rechtswohlthat 174, 986 ff. fr. CPO.; 774, 782, 793 ff. CGB.; Zuständigkeit des Amts gerichts 11 G. 10. Mai 1886; s. Benefizialerbe. Jnventarifirung des Mobiliars des Staats 8 G. 26. Juli 1839; 3 Bkm. 27. Mai 1876; des Bezirks 8 G. 26. Juli 1839; O. 3. Febr. 1830; O. 7. Aug. 1841. Jnventarisirungen, besondere Formvorschriften G. 10. Brum. XIV. Inventur der Kaufleute 29—33, der off. Gesellschäft 91, 107 HGB.
Beförderung eines Angeschuldigten in eine Irrenanstalt zur Prüfung seines Geisteszu standes 81 StPO. Irrthum, bei Eheschließung 180, 181, 201, bei Verträgen 1109 ff., 1304, bei Aufrechnungen 1299, bei Schuldscheinen 1327, bei gerichtl. Geständniß 1356, bei Zahlungen 1376 ff., bei Vergleichen 2052, 2053, 2058, bei Hypotheken auszügen 2197 CGB.; I. als Grund des Widerrufs eines gerichtl. GeständniffeS 263 CPO.; I. bei Bezeichnung der Rechtsmittel unschädlich 342 StPO. I. in Thatsachen bei strafbaren Handlungen 59 StGB. Israeliten, Aufrechterhaltung ihrer Rechte Bkm. 12. Sept. 1870, Bd. III; s. Kultus, israe litischer. Italien, Vertrag betr. Verzicht auf die Beibring ung von Trauerlaubnißscheinen 2. Dez. 1874; betr. Armenrecht Bkm. 1. Okt. 1879; LiterarKonvention 20. Juni 1884; AuSf.-Best. 18. Dez. 1884 u. 14. Jan. 1885; Handelsvertrag 6. Dez. 1891; Patent-, Muster- und Marken schutz 18. Jan. 1892; Eheschließung durch Konsuln 4. Mai 1891; s. Auslieferungs verträge.
J. Jagd, unbefugte 292—295, Betreten fremden Ge biets in Jagdausrüstung 368 Nr. 10, Aus nehmen von Eiern nnd Jungen 368 Nr. 11 StGB.; s. Jagdpolizei, Jagdrecht, Staatswaldungen. Jagdfolge s. Jagdpolizei. Jagdfrevel, Vertrag mit Belgien 29 April 1885
s. Jagdpolizei.
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j
Irrenanstalten, öffentliche und Privatanstalten 1 ! ff. G. 30. Juni 1838; Privatanstalten 30 Gew.-O., Bd. V S. 318, 17 ff. O. 18. Dez. 1839; Strafbestimmungen 41 G. 30. Juni 1838, 147 Gew.-O.; Reisekosten der gerichtl. AuffichtSbeamten O. 2. Mai 1844;
! ‘ ; |
Jagdpoltzei JPG. 7. Mai 1883, Dekl. 11. Juli 1884, G. 8. Mai 1889, Jnstr. 3. Juli 1883. Jagdfolge 1 G. 7. Mai 1883; Jagdzeit und Jagdmittel 7, Strafe 13 Nr. 2, 12 Nr. 1, Laufenlassen von Hunden 14 Nr. 2, Besitz verbotener Jagdmittel 12 Nr. 3 G. 7. Mai 1883; Wildenten 24. April 1895; Feuer waffen im Sicherheitsrahon der Festungen 11 Abs. 2, 3 G. 7. Febr. 1881, V. 16. Mai 1889; Schonzeit 3, 13 Nr. 2 G. 7. Mai 1883, Dekl. 11. Juli 1884; Transport zur Schonzeit 4, 13 Nr. 3 G. 7. Mai 1883. Vögel, jagdbare (Federwild) 1 G. 2. Juli 1890; schädliches Federwild V. 16. Juli 1890; mi nisterielle Bestimmungen zum Schuh jagdbarer Vögel 2 G. 2. Juli 1890, 1—3, 5 D. zum Schuh von Vögeln 16. Juli 1890; Schonzeit der Schnepfen, Trappen, des Sumpf- und Waffergeflügels G. 8. Mai 1889; Birkwild 1. April 1893; Junge, Eier von Federwild 368 Nr. 11 StGB., 3 Abs. 5 G. 7. Mai 1883; Transport von in Schlingen gefangenem
Alphab. Reg. Aagdrecht — Kammer«.
1005
Federwild 8, 13 Nr. 4 G. 7. Mai 1883;
fchreiber, Gerichtsvollzieher 15. April 1884;
nicht eingeschloffene Tauben zur Ernte- und
Bem. 3 zu Bkm. 20. Juni 1892.
Saatzeit schädliche- Wild 24 G. 9. Juli 1888,
Juftizmiuifter,
Disziplinarbefugniffe
die
über
V. 31. Dez. 1888, s. aber G. 28. Mai 1894;
Gerichte 81, 82 SC. 16. Therm. X; 56, 57,
s. Vogelschutz.
59
Schädliches Wild 2, 12 Nr. 2 G. 7. Mai 1883,
16. Juli 1890; Wildschaden, Polizeijagden 5 G. 7. Mai 1883.
20 April
G.
1810;
3
G.
14.
Juli
1871; 2 G. 4. Juli 1879, Bd. I A 14.
Justizverweigeruug, in einem Bundesstaat 77 RV., Bd. I A 4; f. Rechtsverweigerung.
Jagdschein 9—11, 14, 15, wer desselben nicht
Juwelierwaareu, s. Gold- u. Silberwaaren.
bedarf 9 Abs. 3 G. 7. Mai 1883; Zuschlags
gebühr 1 G. 9. Juli 1888; Ausstellung, Ge-
K.
bühren-Verrechnung B. 22. Jan. 1889; wieder
holte Ausfertigung V. 21. Dez. 1889. Jagdpolizeidelikte 12—-16, Zutheilung der Geld
Kaffeebohne«, künstliche, Maschinen zur Herstellung G. 1. Febr. 1891.
Kaffeehäuser,
strafen 17 G. 7. Mai 1883.
Jagdrecht, Aufhebung der Berechtigungen D. 4. Aug. 1789; Ausübung G. 7. Febr. 1881;
Schließung D. 29. Dez. 1851; 4 EG. 27. Febr. 1888; Strafe G. 16. Nov.
1875.
Verpachtung durch die Gemeinde 2, 4—7, G.
Kaiser, Rechte und Pflichten des K. in Bezug
7. Febr. 1881; Lastenheft Bkm. 12. Juli 1888, Genehmigung 75 Abs. 2 Ziff. 2 Gem.-O. 6.
auf die ReichSverfaffung und das Militär-
Juni 1895; ausgenommene Grundstücke 1, 3,
die völkerrechtliche Vertretung des Reichs 11,
Enklaven 7, frühere Verträge 8, 9; I. auf den
gegenüber dem Bundesrath 5, 7, 8, 10, 15,
Nheininseln Df. 7. Jan. 1882.
37, gegenüber dem Reichstag 16, 24, bezüg lich der Post- und Telegraphenverwaltung
JahreSlifte der Schöffen 44, 49, 52, der Ge
wesen 8, 11, 61, 63—65, 68, in Bezug auf
50, 52, Ausfertigung und Verkündigung der
schworenen 90, 94 GVG.
Jahrmärkte 64 ff. Gew.-O., Bd. V S. 318, 20 V.
Gesetze
17,
Ernennung
der
Reichsbeamten
24. Dez. 1888; 38, 50, 51 Anw. 27. Dez. 1888.
18, Bundesexekution 19, Marine 53, Krieg
Japan s. Meterkonvention. Jesuite« G. 4. Juli 1872; Bkm. 5. Juli 1872;
Els.-Lothr. 3 G. 9. Juni 1871, Bd. I A 1;
63—68 RV., Bd. I A 4; Staatsgewalt in
G. 8. Juli 1872; Bkm. 20. Mai 1873; 18.
Recht zum Erlaß v. Verordnungen 8 G. 25.
Juli 1894.
Juni 1873, Bd. I A 3; Genehmigung des
Johanui-brotwei«,
G.
Weinsteuer
18.
März
K. zur Vernehmung des Reichskanzlers als
Zeugen 49, 53 StPO.; Mord des K. 80,
1895.
Juden s. Kultus, Israeliten. Jugendliche Angeschuldigte 55—57 StGB.; in
Beleidigung 94, 95 StGB.; f. BegnadigungSrecht, Belagerungszustand.
Kaiserlicher Rath,
49, 51 G. 2. Juli 1891, Feldpolizeisachen 2,
Zusammensetzung und Zu ständigkeit 8 G. 30. Dez. 1871; 11 G. 4.
4 G. 9. Juli 1888; Vertheidigung derselben
Juli 1879, Bd. 1 A 14; Zuständigkeit in
140 Nr. 1, Frage an die Geschworenen ob
Gewerbesachen 6, 13, 16, 19, 21, 24, 25 D.
der Angeschuldigte die erforderliche Einsicht
24.
von der Strafbarkeit seiner Handlungen be-
Stempelsachen 3 G. 28. Mai 1888; Ver-
seffen habe 298, jugendliche Zeugen find un
waltungSstreitverfahren in Gemeindeangelegen
Forststrafsachen 2, 4 FStG., Fischereisachen
Dez.
1888;
in
EnregistrementS-
und
beeidigt zu vernehmen 56 Nr. 1 StPO.
heiten 70 Gem.-O. 6. Juni 1895; Verfahren
Jugendliche Arbeiter s. gewerbliche Arbeiter,
V. 23. März 1889; Einweisung der Kosten, Anweisung der Auslagen Df. 13. März 1890.
Fabrikarbeiter, Arbeitsbücher.
f.
Kaiser-Wtlhelm-Speude frei von Registerabgabe
Juristische Personen, Ermächtigung zu Deräußer-
Kaiser-Wilhelm-Stiftrmg für Post- und Tele-
Junge,
AuSnehmen
368
Nr.
11
StGB.;
und Stempel V. 19. Juni 1888.
Jagdpolizei. ungen, Erwerbungen, Schenkungen G. 5. Mai
1873; D. 5. Nov. 1894; s. Gemeinnützige
Jnftizdienft, Prüfungen u. Vorbereitung 2 GVG., Regulativ 27. Jan. 1882, Aenderungen B. Jan.
G. 22.
April
1892;
Ausf.-Best. 9. Juli 1896 (C.-Bl. S. 378).
Anstalten.
19.
graphen-Beamte G. 4. März 1876.
Kakao, Zollrückvergütung
1888,
10.
Aug.
1891;
jetzige
Kalender s. ABCbücher. Kaltsabrtke« 16 Gew.-O., Bd. V S. 318. Kalkgrube« 32 G. 9. Juli 1888.
Fassung s. unterm 10. Aug. 1891; Prüfungs
Kalköfe« 16 Gew.-O., Bd. V S. 318.
gebühren Df. 5. Juni 1882, 12. Jan. 1892; Ausbildung der Referendare 16. Febr. 1892;
Kamerun s. Schutzgebiet. Aamine 657, 674, 1754 CGB.
30. April 1892; Subalternbeamte, GerichtS»
Kammer«, Sprengung 105, Verhinderung 106
1006
Alphab. Reg. 11,
Berichte
beseitigt 7 G.
Civiltammern,
Straf
1881; K. im Interesse des Gesetzes 88 G. 27.
Beleidigung 197, 12
StGB.;
s.
Kammer» — Katßedratkapttet.
Redefreiheit
kammern.
12. Juli 1873; G. 24. Jan.
Vent. VIII; Succumbenzstrafe abgeschafft 5,
Kammer» für Handel-sachen 100-118, 67, 70,
Kosten 5 AG. z. GKG.; nach Kassation de-
19 -21 AG. z. GDG.; Vor
Urtheils ist das Gericht, in welches die Sache
sitzender 19 das.; 13 AV. z. GDG; Zustän
verwiesen wird, an die Entscheidung des Kaffa-
199 GDG.;
digkeit 21 AG
z. GDG.;
Sitze: Colmar,
Mülhausen, Straßburg 8 AD. z. GDG., Metz D. 15. Mai 1893.
Kassenkontrolöre Anstellung V. 19. Jan. 1894.
Kammerverhandlnngen s. Berichterstattung. Kanäle, Zerstörung 321, 325, 326 StGB.; s. Schifffahrtskanäle. 16. Juli 1890.
Kantonalärzte find Gerichtsärzte 17 AD. z. GDG.; Dienstordnung Lothr. 17. Dez. 1890 (Bd. VI S. 19), O.-Els. 2. Juni 1891, U.-Els. 15. 1891;
Gemeindebeiträge
65 Ziff.
6
Gem.-O. 6. Juni 1895.
Kantone, Aenderungen der Grenzen 3 G. 30. Dez. 1871; D. 13. Rov. 1871; 6. März 1873; V. 23, Febr. 1877; 12. Nov. 1879; 23. Juli
1880 ; 28. Mär- 1891.
Kanzleibeamte 13 V. 17. Dez. 1893; 14 D. 19. Jan. 1894.
Kapelle« D. 14. Dez. 1810; D. 22. Dez. 1812; Gesuch betr. Errichtung StRG. 6. Nov. 1813.
KaplLne, Gehalt D. 11. Frukt. XI,; 8 G. 23. April 1833.
Karfreitag, Feiertag G. 19. Oft. 1887. Kartellträger 203, 204, 209, StGB. Kasernirnng-kostenbeiträge der Gemeinden D. 7. Aug. 1810; 46 G. 15. Mai 1818; O. 5. Aug. 1818.
Kassation
s.
Kassationshof,
KassationS-
rekurS.
Kassation-fristen G. 2. Juni 1862. Kassation-Hof ist das Oberlandesgericht 22 AG. z. GDG.; Evokation, Bestimmung des zu ständigen Richters O. Aug.
1737; Dienst
ordnung O. 15. Jan. 1826; Verfahren D.
28.
Juni
1738;
Verfassung
Kassenverwaltung, anderweite Einrichtung G. 14. März 1882; Bkm. 18. März 1882; Anstel,
lung u. Prüfung der Beamten 17. Dez. 1893.
Kaninchen 524, 564 CGB.; schädliche Thiere V.
Juni
tionshofs gebunden 7 G. 14. Juli 1871; s.
Kassationshof.
G.
1.
Dez.
1790; G. 2. Brum. IV; Zuständigkeit G. 1. Dez. 1790; D. 4. Germ. II; G. 7. Niv.
V; Disziplinarbefugnisse 82 SC. 16. Therm.
X; Verweisung an ein anderes Gericht 79 G. 27. Bent. VIII; 7 G. 14. Juli 1871.
Kataster, Bildung Bem. zu 37 G. 15. Sept. 1807; Erneuerung 7 G. 7. Aug. 1850; G. betr. die
Bereinigung des K.,
die Ausgleichung
der
Grundsteuer und Fortführung de- K. v. 31. März 1884, Geschäfte gehören z. Direktion der
direkten Steuern 11 G. 26. März 1891; Be
reinigung 1—24, Berichtigung 3—11 G. 31. März 1884, Anweisung Df. 9. Aug. 1884,
Tarif 14. Aug. 1884, geändert Erl. 22. Juni
1887; Stückvermessung 12—24 «. 31. März 1884, Tarif 2. Juli 1884, geändert Erl. 21. Mai 1887; Ausgleichung der Grundsteuer 25—
48, neue Fassung G. 6. April 1892; Fortführung des K. 49—56 G. 31. März 1884, in Gemeinden mit Grundbuch 41, 42 G. 22. Juni
1891, 107 ff. Grundb.-O. 22. Juni 1893; Strafbestimmungen
57—60;
Auszüge
für
Uebertragungen von Liegenschaften 51 G. 31.
März 1884.
Aufbringung der StückvermefsungSkosten Df. 15 Jan. 1886; Ausführungsbest, und Dienstanweis
ung zur Fortführung der bereinigten K. Bf. 3. Juli 1886; Gebührentarif für K.-AuSzüge
Df. 3. Juli 1886; Feldgeschworenen-Ordnung Df. 3. Juli 1886; Feldmesser-Ordnung Df. 3. Juli 1886, 24. Febr. 1892; Anweisung für
die Katasterfortführungsvermessungen Df. 3. Juli 1886, Gebühren 22. Nov. 1886, 17. Juni 1891; Anweisung für daS Verfahren bei der
Stückvermessung Df. 30. Jan. 1889; Ent
nahme
von Kopien
aus
den Gemeinde-K.-
Plänen Bkm. 11. Sept. 1889; Personal für
den Steinsatz Df. 25. Sept. 1889; Ausführung von Privatvermessungen Bkm. 11. Mai 1889.
Kassation-reknr- in Civilsachen, gegen Urtheile
Katafteranszüge, Ertheilung Bkm. 26. Sept. 1877,
im Zwangsenteignungsverfahren 20, 42 G.
7. Juli 1878; Tarif Vf. 3. Juli 1886, Bkm.
3. Mai 1841; 16 G. 21. Mai 1836; gegen
11. Mai 1889, 22. Nov. 1886.
Entscheidungen der freiwilligen Gerichtsbarkeit
Katafterkarten, Aufbewahrung Bkm. 7. Juli 1878,
2 G. 1. Dez. 1790; Bem. zu 22 AG. z. GDG.;
Kopien, Tarif 3. Juli 1886, 9 Grundb.^k.-G.
gegen Urtheile der Notariatskammern G. 25.
»ent. XI; O. 4. Jan. 1843; Frist G. 2. Juni 1862; Frist der Seeleute G. 2. Sept. 1793; gegen Urtheile des Oberlandesgerichts
nicht
zulässig 22 AG. zu GDG.; in Strafsachen mit Aushebung des Kriegsgerichts Straßburg
22. Juni 1891.
Katasterkomrnisston, Einrichtung Df. 5. April 1884, Aufhebung 11 G. 26. März 1891.
Katastermutterrolle, ersetzt durch Grundbuch, 42 G. 22. Juni 1891.
KathebraUapitel 85 ff. G. 18. Germ. X.
«lphab. Reg.
ZattzedratLirche« — Aiuder.
Kathedralkirche« 104 ff. D. 30. Dez. 1809 ; 49 ff. D. 6. Nov. 1813.
1007
des Rendanten deS Reichskriegsschatzes D. 12. März 1887; deS Kasfirers der LegationSkafle
Katholische Kirche, Verhältniß zum Staat G. 18.
V. 16. Juni 1887; deS Rendanten der Phys.-
Germ. X; D. 25. Febr. 1810; D. 28. Febr.
Techn.-ReichSanstalt V. 3. Dez. 1888;
1810; Aufrechthaltung ihrer Rechte D. 12.
Beamten der ReichSeisenbahnverw. 5. Dez. 1888.
Sept. 1870, Bd. HI.
der
K. der Beamten des Staats, der Gemeinden u.
Kauf 1582—1701, Wesen und Form 1582 ff.,
öffentl. Anstalten G. 15. Okt. 1873; kautions
Personen 1594 ff., Gegenstand 1598 ff., Ver
fähige Papiere 4 G. 15. Okt. 1873, abge-
1602—1649,
ändert G. 17. April 1895; Aufbewahrung u.
bindlichkeiten
bei
Verkäufers
zur Lieferung 1604 ff.,
zur Gewährleistung
wegen Entwährung 1625 ff., wegen Mängel
Verwaltung Df. 30. Mai
1884; Höhe V.
22. Nov. 1873; D. 2. Mai 1881, 7. Juli 1882,
1625, 1641 ff., Verbindlichkeiten des Käufers
18. März 1885; Inanspruchnahme bei De
1650 ff., Wiederauflöfung 1654 ff. CGB., Ab
fekten 142 G. 31. März 1873; der Hypo
zahlungsgeschäfte 1 ff., 8 G. 16. Mai 1894,
thekenbewahrer D. 24. Okt. 1875; der Ueber-
durch Rückkaufsrecht 1659 ff., wegen Verletzung
gangSsteuererheber, Ortseinnehmer. Nebenzoll-
1674 ff., K. von Forderungen u. unkörperl. Rechten 1689 ff., K. bei Miethe 1743 ff.,
amtS-
Verbot für Vormünder 450,1596, für Richter,
D. 26. Mai 1891; Beamte der Staatsdepofiten-
Beamte rc. 1596 ff. CGB.; K. v. Handels artikeln 387—359, K. auf Probe, Besicht, nach Muster rc. 339—341 HGB.; v. Haus
thieren G. 20. Mai 1838;
s. Berkaus,
Versteigerung.
und
V.
Steueramtsdiener
Mai
12.
1877; Steuereinnehmer u. Salzsteuereinnehmer verwaltung V. 12. April 1893.
Gebühren für Verhandlungen betr. die AmtSk. Bem. 4—7 z. AG. z. GKG., Bd. I Anh. S. 30.
K. der Unternehmer von öffentl. Arbeiten; f. Unternehmer-Kautionen.
Kauffahrteischiffe, Behandlung der deutschen K. und ihrer Flagge 54, 55 RD., 29b. I A 4; Zuständigkeit der Strafkammern 74 Nr. 1GVG.
Kaufleute, Begriff und allgemeine Bestimmungen 4—11, Sorgfalt, welche der Kaufmann bei seinen Geschäften anzuwenden hat 282, 344, 361, 367, 380, Berechtigung zu Zinsen und
K. bei Zeitungen 3, 4, 5 D. 17. Febr. 1852; Haftung 3 G. 9. Juni 1819; 13 G. 18. Juli 1828; Rückzahlung 8 O. 18. Nov. 1835.
Keller, unverdeckte 367 Nr. 12 StGB.; Verbot unter Straßen 5, 7 Ed. v. Dez. 1607.
Kinder, eheliche K. 312—330, angenommene K.
Provision 289 —293, Retentionsrecht 313—
343 ff., elterliche Gewalt 371 ff., Ernährung,
316 HGB.; Verjährung 2272 CGB.; Rechts
Erziehung, Ausstattung rc. 203, 204, 1409,
streitigkeiten gehören vor die Kammer
1422,
für
1427,
1438 ff.,
1448,
1496,
1527,
Handelssachen 100—118, 67, 70, 199 GVG.;
1544, Rechte der Eltern am Vermögen der
s. Eheverträge.
Kinder 384, 389, Erbfolge 745, 730, 787, 847,
Kaufpreis, Vorzugsrecht 2103 Nr. 1, 2108 CGB. Kautionen, Zinsfuß hinterlegter K. 7 G. 4. Aug. 1844; f. Hinterlegung.
1389; Pflichttheil 913 ff., nach einer Schenk ung geborene Kinder 953, 960 ff., Substi
tution 1048 ff., elterliche Theilung 1075 ff.,
K. der Auswanderungsunternehmer D. 9. März
Verfügungen zu Gunsten
1861. Einführung des G. u. der D. über AmtS-K. der
vertrag 1082—1089,
Reichsbeamten G. 11. Dez. 1871; Siechte des Reichs an den K. 10—12 G. 2. Juni 1869,
Bd. III; Arrestlegung auf K. 10 G. 15. Okt.
scheidung
201
267,
der K. im Ehe
Verhältnisse bei Ehe
302—305,
bei
ff., bei Abwesenheit 141
Putativehe ff., Haftung
der Eltern 1384 CGB. Natürliche
K.,
Legitimation
331
ff.
CGB.,
1873; durch Gehaltsabzüge G. 3. April 1876;
Uebereinkommen mit Frankreich wegen Ein
Faustpfandbestellung im Schuldbuch G. 22.
tragung der Legitimation Vf. 16. Juli 1890;
März 1893; K. der bei dem auSw. Amte, der
Anerkennung 334 ff.,
Verwaltung des Reichsinvalidenfonds u. im
Erbrecht 723 ff., 756 ff., 773, 908, 765 ff.,
Büreau deS Reichstags angestellten Beamten
in
D. 6. Juli 1874; K. der Reichsbankbeamten
331, 335, 342, 762—764 CGB.
V. 23. Dez. 1875; Rendant der PatentamtS-
Ehebruch
oder
Unterhalt 338, 762,
Blutschande
erzeugte
K.
K. verwahrloste G. 18. Juli 1890, V. 10. Aug.
kaffe D. 8. Dez. 1884; Beamte der Militär- u.
1890, 8. Okt. 1891, 30. Nov. 1891; Kosten
Marineverwaltung D. 16. Aug. 1876,30. März
einziehung Vfg. 20. Juni 1891.
1882, 4. Juni 1885, 26. Mai 1888, 10. Febr.
K. des Gemeinschuldners, Unterhalt, Erziehung
1890, 27. Dez. 1890, 22. Mai 1891, 14. Mai
1
1892, 4. Dez. 1892, 31. Juli 1894; Beamte der
schloffenen Verträge 24 Nr. 2, 33 Nr. 2,
Post- und Telegraphenverwaltung D. 18. April
Vorrecht ihrer Forderungen 54 Nr. 5 KO.;
1883, Ergänzung 1. Dez. 1891, 28. Nov. 1895;
13 EG. z KO.
Abs. 2, Anfechtung
der
mit ihnen ge
1008
Alphab. Reg. Kinderarseit — AnappfchaftsRaffe«.
Zurechnungsfähigkeit 55, Unzucht 173, 174, 176 Nr. 3, 181 Nr. 2, Antrag 189, 195, K.-Raub 235, Unterschiebung 169, Aussetzung 221, unterlassene Abhaltung von Betteln, Stehlen 2C. 361 Nr. 4 u. 9 StGB.; Haft barkeit für K. in Forst-, Feld-, Fischerei strafsachen 3, 4 FStG., 3, 4 G. 9. Juli 1888, 50, 51 G. 2. Juli 1891. K. (Enkel) des Beschuldigten können ihr Zeug niß in Strafsachen verweigern 51 Nr. 3 StPO.; K. (Enkel) einer Eivilpartei desgl. 348 Nr. 3 CPO. Gerichtsstand der K. 17 EPO. K. von Deutschen, deren Staatsangehörigkeit 3, 4, 11, 13, 19, 21 G. 1. Juni 1870, Bd. 111 S. 304; 2, 4—6 Bertr. 15. Juli 1851, Bd. 111 S. 303. K. im Gewerbebetrieb 57 d, 62, 148 Gew.-O. (27. Febr. 1888) 107, 135 ff., 148 Gew.-O. (1. Juni 1891) Art. 8, 19, 21 G. 6. Aug. 1896 (R.-G.-Bl. S. 685). S. Angehörige, Geburt, Nachkommen, Verleugnung, Vormundschaft. Kinderarbeit 135 ff. Gew.-O.
1. Juni 1891; Abschn. F HI, IV Anw. 23. März 1892.
Kindesmord 217 StGB.
Kindschaft 312—330 CGB.; s. Kinder, na
türliche. Kirche, Beschimpfung, Störung 166, 167, Dieb
stahl 243 Nr. 1 StGB.; s. Katholische Kirche, Kultus, Protestanten. Kirchen, Rangordnung ihrer Forderungen 54 Nr.
3 KO.; Verfahren bei Anlegung von Kapi talien Vf. 12. Dez. 1883. Protestantische K., Unterhaltung D. 5. Mai 1806. Kirchenämter, unbefugte Ausübung, G. 4. Mai
1874 aufgehoben durch G. 6. Mai 1890. Kirchendiener, unerlaubte Korrespondenz 207 fr.
StGB. Kirchenfabrike» V. 7. Therm. XI; D. 30. Dez.
1809; G. 14. Febr. 1810; D. 6. Nov. 1813; D. 26. Dez. 1813; Annahme von Schenkungen D. 15. Febr. 1862; Ermächtigung zu Rechts geschäften 59 Gem.-O. 6. Juni 1895; Geschäftssprache V. 5. Mai 1891. Kirchengüter V. 7. Therm. XI; Entsch. 25. Frim.
XII; D. 15. Vent. XIII; D. 28. Mefl. XIII; D. 22. Frukt. XIII; D. 30. Mai 1806; D. 16. Juni 1806: D. 31. Juli 1806; D. 17. März 1809; D. 8. Nov. 1810; D. 6. Nov. 1813; O. 28. März 1820. Kirchenpfleger 3 D. 7. Therm. XI; 13—35, 41 ff.,
45 ff. D. 30. Dez. 1809. Kirchenräthe, protestantische D. 26. März 1852; V. 10. Sept. 1852; V. 10. Nov. 1852; V. 20. Mai 1853.
Kirchhöfe, Anlage 7 ff. D. 23. Prairial XIL 1 ff.
O. 6. Dez. 1843; Pflichtausgabe der Gemeinde 65 Ziff. 7 Gem.-O. 6. Juni 1895; Familien gräber 3 ff. O. 6. Dez. 1843, 75 Abs. 1 Ziff. 1 Gem.-O. 6. Juni 1895; Polizei 15 ff. D. 23. Prairial XII; 6 O. 6. Dez. 1843; Bauten in der Nachbarschaft D. 7. März 1808; s. Beerdigungen. Kirchliche Anstalten, Annahme von Schenkungen
1 G. 2. Jan. 1817; Aufforderung der Erben 3, Vorlage eines Vermögensverzeichnisses 5 O. 14. Jan. 1831; Erwerb und Verkauf von Grundstücken 2, 3 G. 2. Jan. 1817. Kirchliche Gewalt, Erklärung der franz. Geistlich
keit 19. März 1682; Edikt 23. März 1682; D. 25. Febr. 1810.
Klage 230 ff., 457—461, K. auf Ehescheidung 568, 575, 580, 592, K. auf Herstellung des ehelichen Lebens 568, 575, 576, 580, 592, K. auf Nichtigkeit der Ehe 586 ff., Aenderung der K. 240—242, 489, Beantwortung der K. 244, Beschränkung der K. 240 Nr. 2, Erwei terung der K. 240 Nr. 2, Zurücknahme der K. 243 CPO.; K. des Staats und gegen den Staat 13, 15 Tit. III G. 5. Nov. 1790; G. 19. Niv. IV; StRG. 28. Aug. 1823; O. 6. Mai 1838; Klage gegen Gemeinden 56 Ziff. 15, 75 Abs. 1 Ziff. 6 Gem.-O. 6. Juni 1895; gegen Bezirke 36, 37 G. 10. Mai 1838; gegen Pfiegehäuser 9, 10 G. 7. Aug. 1851; der öffentl. Anstalten 1032 fr. CPO., Bem. zu § 75 Abs. 1 Ziff. 6 Gem.-O. 6. Juni 1895; K. beweglich, unbeweglich 526, 529, Verjährung 2262 CGB. Erhebung der öffentlichen K. 151—155, Vor bereitung derselben 156 — 175 Nr. 39, Erlaß eines Haftbefehls vor Erhebung der öffentlichen K. 125,126, Vorführung der Festgenommenen 129, Erhebung der öffentlichen K. bei Be leidigungen und Körperverletzungen 416 StPO. S. auch Anklage, Privatklage. Klagebeantwortung 244 CPO.
KlageuhLufung 232 CPO.
Kleinkinderschulen 57 G. 15. März 1850; 16,
24 D. 21. März 1855; Einrichtung Erl. 17. Mai 1881; Normalplan Erl. 16. März 1882; Anlage und Einrichtung der Häuser Bkm. 16. März 1882; Ernennung der Vorsteher innen 3, 5 Erl. 17. Mai 1881; Prüfungs ordnung für Vorsteherinnen V. 24. Mai 1895; Beaufsichtigung durch ein OrtSkomite 4 Erl. 17. Mai 1881. Kleinhandel 35 Gew.-O., Bd. V S. 318.
Kloftergelübde, Aufhebung D. 19. Febr. 1790;
D. 14. Sept. 1791; D. 18. Aug. 1792. Knappschaften 142 ff. Bergges. 16. Dez. 1873.
Knappschaftsraffen, 142 ff. G. 16. Dez. 1878
Llphab. Reg. Knoche« — Konänrsverwatter. 74 KVG. (10. April 1892); Pfändung 749 Nr. 4 CPO. Knoche«, Sammeln 34 G. 9. Juli 1888. Knochen-Brennereien. -Kochereien, -Bleichen 16 Gew.-O., Bd. V S. 318; -Niederlagen s. Ge fährliche Waaren. Koaks 16 Gew.-O., Bd. V S. 318. Koalitionen f. Arbeitseinstellung, Arbeit. Kohlenmeiler 30 FStG.; s. Wälder. Kohlensäure, Transport und Lagerung 28. Dez. 1893. 1 Ziff. 11 B. 15. AprU 1894. Kolonialrath A. Erl. 10. Ott. 1890, Ds. 10. Ott. 1890. Kolonie« s. Schutzgebiete Kolonisation, Aufsicht u. Gesetzgebung des Reichs 4 Nr. 1 RD., Bd. I A 4. Kolportier« von Schriften rc. 6 G. 27. Juli 1849, 2 G. 27. Febr. 1888. KommanderklLrung 69 § VII Ziff. 3 G. v. 22. Frim.
VH u. Bem. das., 38 G. 14. Juni 1888. allgemeine Bestimm ungen 150—172, Firma 17, 24, 153, 155, 168, K. auf Aktien 173-206, Firma 17, 24, 175 HGB. in der Fassung des G. v. 18. Juli 1884; Konkurs 198-201 KO.; strafbare Handlungen der Vorstände 74 Nr. 2 GDG. Kommissionär, Begriff, Rechte u. Pflichten 360—
Kommanditgesellschaften,
378 HGB., 70—74 Börsen-G. 22. Juni 1896 (R.-G.-Bl. S. 157). Kommissionsgeschäfte mit Werthpapieren, Reichs stempel 8 8 Abs. 3, § 9 Ziff. 4, § 12 Abs. 2 G. 27. April 1894. Kommodat s. Leihvertrag. Komprtenz s. Zuständigkeit. Kompetenzkonflikte zwischen Gerichten und Ver waltungsbehörden 17 GDG.; 13 EG. z. GVG.; 15 Nr. 1 EG. z. EPO. Ko«p«lsorie» 841 ff. fr. EPO. Konfiskation s. Einziehung. Konflikt s. Zuständigkeitsstreit. Konfrontation 359 CPO.; 58 StPO. Konfnflo« 802, 1209, 1234, 1300 ff., 2035, 2177, bei Dienstbarkeiten 705 CGB. Kongo, Uebereinkunft 8. Nov. 1884, Generalakte 6. Febr. 1885. Kongregationen D. 3. Mess. XII; D. 18. Febr. 1809; G. 24. Mai 1825; D. 31. Jan. 1852; G. 4. Juli 1872; Bkm. 5. Juli 1872; G. 8. Juli 1872; Bkm. 20. Mai 1873; Bkm. 18. Juli 1894. Konkordat (v. 26. Mess. IX) G. 18. Germ. X; K. v. Fontainebleau (v. 25. Jan. 1813) D. 13. Febr. 1813, AuSführungS-D. dazu: D. 25. März 1813. Konkurrenz f. Zusammentreffen, Wett bewerb. KonknrS, Eröffnungsverfahren 94—106, Beschluß, CcnunL b. ta Els -Lethr. gelt Gesetze, Bb. VL
1009
sofortige Beschwerde 100, 101, Wirkung 5, 6, auf Pfandrechte 12, auf die Verjährung 13, Gemeinschuldner, Pflichten und Rechte 92—96, Unterhalt und Unterstützung desselben in der Familie 51 Nr. 3, 53, 118, 120, OffenbarungSeid 115, 162 Nr. 1, Vorführung und Haft 98, Strafbestimmungen 209 - 214, Gelder, Hinterlegung 118, 120, 125, Auf hebung 105, 106, 151—153, 175. 197, Ein stellung 188—192, Wiederaufnahme 184—187, Kostbarkeiten, Hinterlegung 118, 120, 125, Gläubigerausschuß 79 ff., Eintragung der Eröffnung rc. in'S Hhpothekenbuch 106 KO., 30, Beschränkung der Rechtsfähigkeit des Gemeinschuldners 31, Versteigerung von Liegen schaften 32 AG. z. CPO.; Kosten 99, 190 KO.; K. unterbricht das Verfahren 218 CPO. Konkursrecht 1—63, Anfechtung 22 ff. KO.; Verfolgung der Anfechtungsansprüche der Gläubiger 13 G. 21. Juli 1879; Aussonder ung 35 ff.; Absonderung 39 ff. KO., G. 9. Mai 1894; Aufrechnung 46 ff ; Erfüllung der Rechtsgeschäfte 15 ff.; Massegläubiger 50 ff.; Konkursgläubiger 54 ff. KO. K. von offenen Handelsgesellschaften 122, 123, 133, K. von Kommanditgesellschaften 169, 170, K. von Kommanditgesellschaften auf Aktien 200, 201, K. von Aktiengesellschaften 240, 242, K. von stillen Gesellschaften 258-261 HGB. K. v. Gesellsch. m. beschr. Haftung 63 ff. G. 20. April 1892.
K. v. Genossenschaften 91—111 G. 1. Mai 1889. K. von Mitrhedern 472, Retentionsrecht der Kaufleute bei Eröffnung des K. 314 HGB. S. Falliment. Konkursgericht, Amtsgericht 64 KO.
Konkursgläubiger 2,
allgemeine Bestimmungen 54—63, Rechte 10, 72, 95, 115, Prüfung ihrer Forderungen 130—133, 135, Verkeil ung 137, 140—144, Zwangsvergleich 160, 166—169 KO.
Konkursmasse 1, 2, Befriedigung aus der K. 2,
10, 53, 57, 61, 186, Leistungen aus der K. 7, 21, 31. 50—52, 176, Leistungen an die K. 30, 42, Theilungsmasse 107—125 KO. KoukurSordnung v. 10. Febr. 1877, Bd. I ? S. 3; EG. das. S. 21; Übergangsbestimmungen 43 AG. z. CPO.; Abänderung des § 41 Ziff. 4 G. 9. Mai 1894; §§ 195-197 KO. und 8 3 Abs. 4 Einf.-Ges. aufgehoben 153 G. 1. Mai 1889.
KonkurSftatistik 29. Nov. 1894. Konkursverfahren s. Konkurs.
Konkursverwalter, Ernennung 70—72, 102, Ent
lassung 76 ff., Rechnungslegung 78, 150, 153, Beaufsichtigung des K. 75, 76, 80, Ver gütung 77 KO.; Tarif Vf. 4. Okt. 1887. 64
— AranLenverftchernng
Alphab. Reg.
1010
302, 313 ff., 374, 382, 615, 644—
Beleidigung
197
Beschlußfassung
StGB.;
über den Antrag wegen Beleidigungen 4 G.
664, 731 HGB.
Konsistorien, israelitische D. 17. März 1808; D. 11. Dez. 1808; O. 20. Aug. 1823; O. 25. Mai 1844; D. 15. Juni 1850. K., protestantische D. 26. März 1852; D. 10.
26. Mai 1819; s. Gemeinnützige An stalten.
Körperverletzung, vorsätzliche 233, mit Waffen 223 a, schwere 224. 225, Tod 226, 227, Gift
Sept. 1852; B. 10. Nov. 1852; D. 10. Nov.
229, fahrlässige 230, Buße 231, Antrag 232,
1852; D. 20. Mai 1853.
Erwiderung 233, durch Beamte 340 StGB.
Konsolidation s. BergwerkSeigenthum. ÄtMfttlx, Unvereinbarkeit der Stelle mit derjenigen eine-
Gericht-schreiber- Vf. 4. Oft.
1877;
Zuständigkeit der Schöffengerichte 27 Nr. 2, 3, 75 Nr. 5 GDG.
ärztlicher Atteste
Verlesung
über K.
in
der
Gerichtsstand 21 GDG., der Wahlkonsuln in
Hauptverhandlung 255, Verfolgung derselben
Strafsachen 11 StPO.; Erstattung der Kosten
im
gerichtlicher
StPO.; 11 EG. z. StPO.; Kostenpuntt 500
Requifitionen
Erl.
28.
MLrz
1883; Gebühren und Kosten bei den Konsu
laten G. 1. Juli 1872, Bd. IV Anlage zu
Erl. 28. MLrz 1883; s. Eheschließung.
KonsnlargerichtSbarkeit G. 10. Juli 1879 uud
Wege
der
Privatklage 414, 416, 428
StPO.
Korporationen s. Körperschaften. Korpsgericht, Zusammensetzung und Zuständigkeit 23, 29, 30 MStGO.
Übersichten 4. Febr. 1882, Wechselproteste 27.
Körschein f. Zuchthengste, Zuchtstiere. Koste«, Prozeß-K. 87-100, 247 Nr. 5, 279,
Nov. 1891; s. Egypten, Bo-nien, Tunis,
292, Sicherheitsleistung für die K. 85, 102,
Jnstr. 10. Sept. 1879, Nachtrag: Geschäft--
104, 247 Nr. 4; Rechtsmittel 94, Uebergehung
Samoa.
Konsnlarische Beamte, Dienstzeit Bkm. 8. Marz 1886.
de- Kostenpunkte- im Urtheil 292 CPO. K. in Strafsachen, Tragung derselben 496 506,
Konsnlarvertrag mit Rußland v. 8. Dez. / 26.
ein Zeuge, welcher im Termine nicht erscheint
Nov. 1874; mit dem Königreich der Hawaii
oder das Zeugniß verweigert, ist zum Ersatz
schen Inseln, mit Griechenland 26. Nov. 1881;
der Kosten verbunden 50, 69,
mit Brasilien 10. Jan. 1882; mit Serbien
Sachverständige 77, de-gl. der Vertheidiger
6. Jan. 1883; s. Handelsvertrag.
KonsnlatSgebLhren, Aufhebung G. 21. Mai 1873. Konsnlat-mese« de- Deutschen Reich- 4 Nr. 7, 56 RD.; Deutsch-Ostafrika 1. Jan. 1891.
Konsumvereine s. Genossenschaften; da- G. v. 1. Mai 1889 hat bezüglich der K. wesent liche Aenderungen erfahren durch G. 12. Aug.
ebenso
der
145 StPO. K. in Militäruntersuchungen 273 ff. MStGO.
K. des Konkursverfahren- 99, 190, Rangord nung im Konkurse 40, 55 Nr. 1, 56 Nr. 2,
135 KO.
K. für Untersuchung von Geisteskranken 29 G. 25. Juni 1841.
1896 i R.-G.-Bl. S. 695); Anwendbarkeit der
S. Gericht-kosten, Kinder, verwahrloste.
®tto.-D. G. 6. Aug. 1896 frafyr#|e|j#rb*ttiig