J. v. Staudingers Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch: Band 5 Erbrecht [5./6. neubearbeitete Aufl., Reprint 2022] 9783112659205, 9783112659199


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German Pages 908 [912] Year 1911

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Table of contents :
Inhaltsübersicht zum fünften Bande
Literatur im allgemeine
Abkürzungen
Fünftes Buch. Erbrecht
Einleitung
Erster Abschnitt. Erbfolge
Zweiter Abschnitt. Rechtliche Stellung des Erbe
Dritter Abschnitt. Testament
Vierter Abschnitt. Erbvertrag
Fünfter Abschnitt. Pflichtteil
Sechster Abschnitt. Erbunwürdigkeit
Siebenter Abschnitt. Erbverzicht
Achter Abschnitt. Erbschein
Neunter Abschnitt. Erbfchaftskanf
Alphabetisches Register
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J. v. Staudingers Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch: Band 5 Erbrecht [5./6. neubearbeitete Aufl., Reprint 2022]
 9783112659205, 9783112659199

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). v. Stauöingers Kommentar jum

vürgerlichen Gesetzbuch und dem Linsahrungrgesetze herausgegeben von

Dr. Theodor Loewenfeld,

Dr. Erwin Klezler,

Univ.-Professor und Rechtsanwalt in München

Professor an der Universität Freiburg t. B.

Philipp Maqring f,

Dr. Ludwig KuhlenbeS,

K. OberlandeSgerichtSrat in München

Rechtsanwalt in Jena, vorm. ord. Professor an der Universität Lausanne

Dr. Karl Kober, K. OberlandeSgerichtSrat in München

Dr. Theodor Engelmann, R. OberlandeSgerichtSrat in München

Dr. Felix Herzfelder,

Joseph Wagner,

Rechtsanwalt und Iustlzrat in München

Rat am K. Obersten Landesgericht München.

5./6. neubearbeitete Auflage.

1911. München und Berlin. I. Schweitzer Verlag (Arthur Sellier).

I. ». Stoiegtrs Kmiueutar zm UMliche» Gesetzbuch mi> beui CiufübruugSgesktze v. Band.

Erbrecht. Erläutert von

Dr. F. Herzfelder, Rechtsanwalt und Justlzrat In München.

5-/6. neubearbeitete Auflage.

1911. München und Berlin. I. Schweitzer Verlag (Arthur Sellier).

Druck von vr. F. P. Datterer & Cie., G. m. V. H., Freising und München.

Inhaltsübersicht zum fünfter» Bande.

Fünftes Buch. Erbrecht. Sette

VI

Literatur..................................................... Abkürzungen Einleitung

Erster Abschnitt. Erbfolge Zweiter Abschnitt: Rechtliche Stellung deß Erben ..... Erster Titel: Annahme und Ausschlagung der Erbschaft. Für­ sorge des Nachlaßgerichts Zweiter Titel: Haftung des Erben für die Nachlaßverbindlichteiten ...................................................... I. Nachlaßverbindlichkeiten . II. Aufgebot der Nachlaßgläubiger III. Beschränkung der Haftung des Erben IV. Jnventarerrichtung. Unbeschränkte Haftung des Erben V. Aufschiebende Einreden Dritter Titel: Erbschastsanspruch Vierter Titel: Mehrheit von Erben I. Rechtsverhältnis der Erben untereinander .... II. Rechtsverhältnis zwischen den Erben und den Nach­ laßgläubigern ................................................ Dritter Abschnitt. Testament Erster Titel: Allgemeine Vorschriften . .... Zweiter Titel: Erbeinsetzung Dritter Titel: Einsetzung eines Nacherben Vierter Titel: Vermächtnis Fünfter Titel: Auflage Sechster Titel: Testamentsvollstrecker Siebenter Titel: Errichtung und Aufhebung eines Testaments Achter Titel: Gemeinschaftliches Testament Vierter Abschnitt. Erbvertrag Fünfter Abschnitt. Pflichtteil Sechster Abschnitt. Erbunwürdigkeit Siebenter Abschnitt. Erbverzicht Achter Abschnitt Erbschein ... Neunter Abschnitt. SrbschastSkauf ... Alphabetisches Register

§§ 1922—1941 1942—2063

5 60

1942—1966

61

1967—2017 1967-1969 1970-1974 1975—1992 1993—2013 2014—2017 2018—2031 2032—2063 2032—2057

122 125 145 164 226 255 263 289 291

2058—2063 2064—2273 2064—2086 2087—2099 2100—2146 2147—2191 2192—2196 2197—2228 2229—2264 2265—2273 2274—2302

345 358 359 390 401 455 503 510 570 629 647

2339—2345 2346—2352 2353—2370 2371-2385

774 787 799 837 854

2303—2338695

Literatur im allgemeine«. (Die Sp ezialltteratur ist bei den einzelnen Abschnitten, Titeln oder Paragraphen angeführt.)

Becher, Mal. — Die gesamten Materialien zu den das BGB. und seine Nebengesehe betreffenden bayr.z^ Gesetzen und Verordnungen rc., herausgegeben von H. Becher, VIII Abtlgn., 1899—1901. Binder — Die Rechtsstellung des Erben nach 1901, II. Teil, 1903, III. Teil, 1905.

dem Deutschen BGB. von Binder, I. Teil,

Böhm = Das Erbrecht des BGB., von Böhm, 3. Aufl., 1900. B ö Hm-Klein — Das Bayr. Ausf.Ges. z. BGB. vom 9. Juni 1899, eil. von Böhm und Klein, 1901.

Borcherdt — Das Erbrecht und die Nachlaßbehandlung von H. Borcherdt, 1901; I. Teil in 2. Aufl. 1907. Buchka — Vergleichende Darst. des BGB. für das Deutsche Reich und deS gemeinen Rechts, von Dr. Buchka, 3. Aufl., 1899. Eosack = Lehrb. des Dtschn. Bürgerl. R. von Cosack, Bd. I und II, 4. Aufl. 1903/4.

Crusen-Müller — Das Preuß. Ausf.-Ges. z. BGB., läutert von Crusen und Müller, 1900/01.

in Verbindung mit Hobrecht er­

D ernburg, Pand. — Pandekten von Dernburg, 3. Band, 7. Aufl. (unter Mitwirkung von Biermann), 1903. Dernburg, Pr. Pr.R. — Lehrbuch des Preußischen Privatrechts und der PrivatrechtSnormen des Deutschen Reichs, III. Bd., 4. Aufl., 1896. Dernburg, Bürgerl. R. Bd. 5 — Das Bürgerliche Recht des Deutschen Reichs und Preußens, 5. Bd., Deutsches Erbrecht, von Dernburg, 1905.

Endemann = Einführung in das Studium des BGB., Lehrbuch Endemann, 3. Bd., 3 —7. Aufl., 1899.

deS Bürgerl. R. von

Enneecerus-Lehmann = Lehrbuch des Bürgerl. Rechts von Enneceerus und Lehmann, 2. Bd. 2. Aufl. 1901 (s. auch unter Kipp, Erbr.)

Fischer-Henle — BGB., Handausg. mit Anm., 8. Aufl., 1909. Frommhold — Kommentar z. BGB., herausg. von Biermann und Verlag, Das Erbrecht von Frommhold, 1899 und 1900.

a. m., HeymannS

Goldmann und Lilienthal — Das BGB., systematisch dargestellt nach der Legalordnung des Allg. Landrechts, 1. Aufl., 1897 ff.

Habicht — Die Einwirkungen Habicht, 3. Aufl, 1901.

des BGB. auf zuvor entstandene Rechtsverhältnisse, von

Haber st umpf-Barthelmeß, Nachl.G. --- Bayr. Ges. vom 9. August 1902, betr. daS Nachlaßwesen, nebst der Nachlaßordnung vom 20. März 1903 re., herausgegeben von Haberstumpf, 2. Aufl. bearbeitet von Barthelmeß, 1906.

Hachenburg, Bortr. — Das BGB. für das Deutsche Reich, Borträge von Hachenburg, 2. Aufl., 1900. Heilfron - Lehrbuch des Bürgerl. Rechts auf der Grundlage des BGB. von Heilfron 4. Abtlg., 2. Aufl., 1904. Jacubezky, Bem. — K. Jacubezky, Bemerkungen zu dem Entwürfe eines BGB. für daS Deutsche Reich, 1892. Keidel, Handb. — Keidel, Handbuch des Verfahrens der Gerichte in Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit für Bayern, 1903. Kipp, Erbr. — Lehrb. d. Bürgerl. R. von Enneceerus, Kipp und Wolff, 4./5. Aufl., 2. Bd. 3. Abtlg.: Das Erbrecht von Kipp, 1. und 2. Aufl. 1911. (Konnte erst ab § 2303 berücksichtigt werden.)

Literatur im allgemeinen.

VH

Köhne-Feist ----- Die Nachlaßbehandlung, das Erbrecht, Familien- und Bormundschastsrecht von Maercker, nach den Vorschriften des BGB. neu bearbeitet von Kühne und Feist, 17. Aufl., 1902. Kretzschmar, Erbr. — Das Erbrecht des deutschen BGB. von F. Kretzschmar, Leipzig 1910. Kuhlenbeck = Das BGB. für das Deutsche Reich nebst dem Einf.-Ges. von Kuhlenbeck, 2. Aust., Bd. 3, 1904. Leske — Vergleichende Darstellung des BGB. für das Deutsche Reich und des Preußischen Allgemeinen Landrechts von Franz Leske, 1900—1903. Matthiaß — Lehrbuch des Bürgert. R. von Matthiaß, Bd. II, 5. Aust., 1910. Mayer-Reis — Lehrbuch des Familien- und Erbrechts von H. Mayer, neu bearbeitet von Mayer und Reis, 4. Aufl. 2. Bd, 1902. Paul Meyer = Das Erbrecht des BGB. für das Deutsche Reich, ein Lehrbuch von Prof. Paul Meyer, 1. und 2. Lief. 1901, 3. Lief. 1902, 4. Lief, und 2. Ausg. der 1. bis 3. Lief. 1904, 5. Lief. 1905, 6. Lief. 1910. Neumann — Handausgabe des BGB, 5. Aufl. 1909. Peters Hilfsb. — Hilfsbücher für die gerichtliche Praxis, herausg. von Peters; Bd. VII und VIII, die Nachlaßsachen in der gerichtlichen Praxis, 1. und 2. Teil, von Boschan, 1903 und 1905. Planck — Bürger! GB. nebst Einf.Ges., erl. in Verbindung mit Achilles und anderen von G. Planck 3. Aufl., 1904—1908, Bd. V, Erbrecht 1906—1908, von Strohal, Unzner, Strecker und Planck bearbeitet. RGR.-Komm. — Kommentar von Reichsgerichtsräten, Bd. I und II 1910. (Konnte erst vom 4. Bogen ab berücksichtigt werden.) Roth-Becher = Bayr. Zivilrecht von Paul v. Roth, II. und III. Teil in 2. Aufl. bearb. von H. Becher 1897/98. Schad, Nachl.-Ges. — Gesetz, betr. das Nachlaßwesen vom 9. August 1902, erl. von Schad, 1904. Stobbe — Handbuch des Deutschen Privatsrechts von O. Stobbe, 5. Band, 1885. Strohal — Das Deutsche Erbrecht auf Grundlage des BGB. von Strohal, 3. Aufl. 1903/04. Weißler — Das Deutsche Nachlaßverfahren, von Ad. Weißler, 1900. Wilke — Das Bürger! GB. mit Komm, in Anm. herausg. von Wilke, Reatz, Kostka und Neumann, 5. Bd., 1900. Windscheid-Kipp, — Lehrbuch des Pandektenrechts von Windscheid, III. Bd., 9. Aufl. bearb. von Kipp, 1906. Die Kommentare zur ReichSzivilprozeßordnung von Seuffert und Gaupp-Stein sind im 11. bzw. 8/9. Auflage zitiert, der Komm, von Jaeger zur Reichskonkursordnung in 2. Aufl., und bzw. soweit erschienen, in 3. Auflage. Danz, Auslegung der Rechtsgeschäfte, ist ab § 2231 in 3. Aufl. zitiert, vorher in 2. Aufl.

Abkürzungen AG. = Ausführungsgesetz zum BGB. AGO. — Ausführungsgesetz zur Grundbuch­ ordnung und zu dem Gesetz über die Zwangsversteigerung und die Zwangs­ verwaltung. Ans.Ges. ■= Gesetz bett, die Anfechtung von Rechtshandlungen eines Schuldners außer­ halb des Konkursverfahrens. Arch. f. Bürgerl. R. — Archiv für Bürgerl. Recht, herausg. von Kohler, Ring und Oertmann, Berlin, Heymanns Verlag. Bayr. Nachl.O. = Bayr. Justizmin.-Bekanntm. vom 20. März 1903, das Nachlaßwesen betr., JMBl. S. 111 ff. Bayr. Oberst. LG. = Sammlung von Ent­ scheidungen des Bayrischen Oberst enLandesgerichts in Zivilsachen; — n. F. — Samm­ lung re. neue Folge (von 1901 ab). Bayr. Z. f. R. — Zeitschrift für Rechtspflege in Bayern (München, I. Schweitzer Verlag, 1905 ff ). Bl. f. RA. - Dr. I. A. Seufserts Blätter für Rechtsanwendung. BLR. — Bayrisches Landrecht. BGB. — Bürgerliches Gesetzbuch.

cod. civ. — Code civil. D. — Denkschrift (z. B. D. z. ZPO.); D. (ohne Beisatz) — Denkschrift zum Entwurf eines BGB. D. Jur.Z. — Deutsche Juristenzeitung. E. 1, II, HI = Entwurf I, II, III d. BGB. EG. — Einführungsgesetz z. BGB. Entsch. FG. — Entscheidungen in Angelegen­ heilert der freiwilligen Gerichtsbarkeit und des Grundbuchrechts, zusammengestellt im Reichs-Justizamte. FG. — Reichsgesetz über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit. GBO. — Grundbuchordnung. Gem. R. — Gemeines Recht. Gruchot, Beitr. = Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts, begründet von Gruchot. G. u. VBl. = Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Bayern. GVG. — Gerichtsverfassungsgesetz. HGB. — Handelsgesetzbuch.

Jur. Wschr. = Juristische Wochenschrift. KO. — Konkursordnung. Kreittmayr, Ann. — Kreittmayr, Annotationen zum bayer. Landrecht. LZ. = Leipziger Zeitschrift für Handels-, Konkurs- und Versicherungsrecht. M. I, 1 — Motive zum Entwürfe (I) eines BGB. Bd. I Seite 1. Mot. z. EG. — Motive zum Einführungsgesetz z. BGB. Not.Ges. — Notariatsgesetz. I, 1 = Protokolle der Kommission für die zweite Lesung des Entwurfs des BGB. Bd. I Seite 1. PLR. — Preußisches Landrecht. RG. — Reichsgesetz. RGBl. — Reichsgesetzblatt. ROHG. — Entscheidungen des Neichsoberhandelsgerichts. RTK. 1 — Bericht der Reichstagskommission Seite 1. Röm. N. — Römisches Recht. RGE. = Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen. RGE. in StS. — Entscheidungen des Reichs­ gerichts in Strafsachen. Rspr. d. OLG. — die Rechtsprechung der Oberlandesgerichte auf dem Gebiete des Zivil­ rechts, herausgegeben von Mugdan und Falkmann. Sächs. GB. — Bürgerliches Gesetzbuch für das Königreich Sachsen. Seuff. Arch. = Seufserts Archiv. StB. 1 — Stenographische Berichte des Reichs­ tags Seite 1. StGB. — Strafgesetzbuch. StPO. — Strafprozeßordnung. Zentral-Bl. = Zentral-Blatt für freiwillige Gerichtsbarkeit u. Notariat, sowie Zwangs­ versteigerung. ZG. I, 1 — Zusammenst. d. gutachtl. Aeuße­ rungen zu dem Entw. eines BGB. Bd. I Seite 1. ZPO. — Zivilprozeßordnung. ZwVG. = Gesetz über die Zwangsversteigerung und die Zwangsverwaltung.

Sämtliche Gesetzesmaterialien sind in der Ausgabe von I. Guttentag zitiert.

Sünstes Buch. Erbrecht.

Einleitung. I. Das fünfte Buch deS BGB. behandelt ausschließlich daS Erbrecht im zivil­ rechtlichen Sinne, d. h. es enthält diejenigen gesetzlichen Norme», nach welchen sich der Uebergang des von einem Verstorbenen hinterlassenen Inbegriffs der nicht an seine Person gebundenen RechtSverhältniffe zivilrechtlichen Charakters auf andere RcchtSsubjekte bestimmt. Diese Rechtsverhältnisse umfassen alle zum „Nachlaß" des Verstorbenen gehörigen Rechte und Verpflichtungen, sofern sie nicht öffentlichrechtlichen Charakter- stnd. Soweit Rechte und Pflichten durch den Tod ihres Inhabers erlöschen, also höchst persönlich sind, gehören fie nicht zum Nachlaß. (Näheres hierüber in Bem. IV zu § 1922.) Auch Obligationen, welchen ein nicht vermögensrechtliches Jntereffe zugrunde liegt , B und C zusammen an Stelle von M ebenfalls ’/«, im ganzen also B '/«, C V«.

V war in erster Ehe mit 8, in »weiter Ehe mit M verheiratet, M war in zweiter Ehe ihrerseits mit St verheiratet. E ist Erblasser. B, C, J, H erben je zusammen mit O, F, G und mit L, M */»; also B, C, J, H je */u und */>« = “/»*, D, F und G je 'n — 6/b4, L und M je ’n — '/««.

32

I. Abschnitt: Erbfolge.

§ 1926. Gesetzliche Erben der dritten Ordnung sind die Großeltern des Erblassers

und deren Abkömmlinge. Leben zur Zeit des Erbfalls die Großeltern,

so erben sie allein und zu

gleichen Theilen.

Lebt zur Zeit des Erbfalls von den väterlichen oder von den mütterlichen

oder die Großmutter nicht mehr,

Großeltern der Großvater

Stelle des Verstorbenen

dessen

Abkömmlinge.

so treten an die

Sind Abkömmlinge nicht vor­

handen, so fällt der Antheil des Verstorbenen dem anderen Theile des Groß­ elternpaares und, wenn dieser nicht mehr lebt, dessen Abkömmlingen zu. Leben zur Zeit des Erbfalls die väterlichen oder die mütterlichen Groß­

eltern nicht mehr

und sind Abkömmlinge der Verstorbenen nicht vorhanden,

so

erben die anderen Großeltern oder ihre Abkömmlinge allein.

Soweit Abkömmlinge

an die Stelle ihrer Eltern

oder ihrer Voreltern

treten, finden die für die Beerbung in der ersten Ordnung geltenden Vorschriften

Anwendung. E. I, 1968; II, 1803; in, 1902.

1. Der I. Entwurf hatte schon hier, bei der dritten Ordnung» das reine Parentel­ system verlasien. Die II. Komm, hat dies geändert. Ueber die Gründe s. ZG. V, 74,75; P. V, 469 im Gegensatze zu M. V, 364 ff. 2. Hinsichtlich der Prin »ipien der gesetzlichen Erbfolge, der Begriffe „Abkömm­ linge" und „Eltern", der B e d e u t u n g des Wortes „leben" gilt alles in den Vorbemerkungen vor 8 1924 und den Bem. zu §§ 1924,1925 Gesagte entsprechend auch für die dritte Ord­ nung. Die Bestimmungen des Gesetzes über letztere find nur eine Anwendung der Be­ stimmungen über die »weite Ordnung aus diese weitere Ordnung der Großeltern und ihrer Abkömmlinge. Deshalb sei hier auf die Bem. zu 1925 im allgemeinen verwiesen. lVgl. auch die in Bem. 2, c zu 8 1925 erwähnte Entsch. des bahr. Oberst. LG.» sowie Rspr. d. OLG. Bd. 20 S. 425 ff.) Insbesondere besteht auch hier kein Unterschied zwischen voll- und halbbürtiger Verwandtschaft. Aber die gemeinschaftlichen Abkömmlinge eines verstorbenen Eltern- oder Grobelternpaares erben natürlich in den Linien beider Eltern bzw. Großelternteile, die einseitigen Abkömmlinge deS einen Teils nur in dessen Linie. Zu Abs. 5 vgl. die Bemerkungen zu 8 1924. Selbstverständlich ist, daß die an sich zur dritten Ordnung gehörigen Verwandten, welche schon zur zweiten Ordnung gehören, nicht zu den Erben dritter Ordnung zählen: 8 1930. Da Erbfolge nach Linie« stattfindet, so erbt die außereheliche Großmutter ebensoviel als ein Großelternpaar. Die Scheidung zwischen Vater- und Mutterseite kommt, wie Heymann a. a. O. » von 36000 Mk. jedoch nur 6750 Mk. sind, so scheidet nunmehr nach 8 2056 auch W von der Teilung aus. (Vgl. auch Planck Bem. 3 zu 8 2056.) Es verbleibt somit nur noch der Nachlaß zn 28000 Mk. als nach dem Berhältniffe von 6: 3: 2: 2 unter A, V, X und Y zu teilende Masse, der Nenner wird 13, so daß A e/i», V '/-» und X und Y je V» aus 28000 Mk. erhallen. (Es kann also der Fall des 8 2056 bei einem Erben auch erst dadurch eintreten, daß vorher ein anderer Miterbe nach 8 2056 bei der Teilung ausscheidet.) Ein weiteres lehrreiches Beispiel ist auS Hachenburg, Vortr. S. 723 zu ent­ nehmen. Nur scheint die Berechnungsweise Hachenburgs unnötig kompliziert. Der Fall ist: Nachlaß 12000 Mk., Erben sind der Sohn A und die Söhne B und C eines vor­ verstorbenen Sohnes. C hat vom Erblasser nach seines VaterS Tode 6000 Mk. Aus­ stattung erhalten und schlägt, da er also doch nichts aus dem Nachlasie bekommen würde, die Erbschaft aus. Da sich um seinen Erbteil derjenige des B erhöht, nach § 1935 aber der Erbteil, welcher aus C getroffen hätte, als besonderer Erbteil hinsichtlich der AuSgleichungspflicht gilt, so scheidet B mit dem Erbteile C deshalb aus, weil auf diesen nur 4500 Mk., nämlich 7< von 18000 Mk. entfallen würden, C aber 6000 Mk. Vorempfang hat. Es bleibt also als TeilungSmasie nur der Nachlaß gemäß 8 2056 übrig; dieser ist natürlich nach dem Verhältnisse der Erbteile des A und des B, also von ’/» zu V» zu teilen, so daß A 8000, B 4000 Mk. erhält. Denn gemäß §8 1935, 2056 bleibt bei der Erbteilung in diesem Falle außer Betracht, daß B auch den Erbteil erhält, welcher auf C getroffen hätte. (Ueber den Einfluß der 88 1927, 1934, 1935, 2095 auf die Berech­ nung im Falle der Ausgleichung s. oben.) Eingehend beschäftigt sich Tecklenburg in dem in der Fußnote bei 8 2050 an­ geführten Werke S. 37 ff., 50 ff. und 78 ff. mit der Bedeutung der 88 2055 und 2056 und mit Beispielen hiezu. Zu seinen Ausführungen kann hier schon des Raumes halber nicht Stellung genommen werden; übrigens erscheinen sie für den Praktiker, und zwar nicht nur wegen der reichen mathematische» Ausschmückung, schwer verwertbar. IV. Aus obiger Bem. III, C, 2 ergibt sich bereits, daß bei vertragsmäßiger Fest­ legung des Inhalts, daß ein Mieterbe wegen seiner Ausgleichungspsticht nichts mehr erhält, insoweit der Ausgleichungsberechtigte oder eine Mehrheit von solchen einer Legitimation zur alleinigen Verfügung über den Nachlaß bedarf, die Einhaltung der Form

344

II. Abschnitt: Rechtliche Stellung des Erben.

des 8 2033 Abs. 1 notwendig ist, ebenso, daß bei Verfügungen über einzelne Nachlaß­ gegenstände, z. B. zum Zwecke der Auseinandersetzung (event, also auch bei der Auflassung eines Nachlaßgrundstücks) der bezeichnete Miterbe mitwirken muß. (Vgl. Planck Bem. 3 zu 8 2055; s. auch Strohal 8 66 Nr. II, 3 und 8 91 Nr. V, dessen oben schon erwähnte Ansicht mit dem Vorstehenden nicht in Einklang zu bringen, aber auch in sich selbst wider­ spruchsvoll ist: denn wenn der mit Rücksicht auf seine Ausgleichungspflicht aus dem Nach­ lasse nichts erhaltende Miterbe doch Erbe bleibt, so ist der andere Miterbe eben nicht alleinberechtigt hinsichtlich des Nachlasses ohne formelle Übertragung des Anteils des ersteren am Nachlaß und nach 8 2010 ohne jenen nicht berechtigt, über Nachlaßgegen­ stände zu verfügen.)

§ 2057.*)

Jeder Miterbe ist verpflichtet, den übrigen Erben auf Verlangen Anskunft über die Zuwendungen zu ertheilen, die er nach den §§ 2050 bis 2053 zur Ausgleichung zu bringen hat. Die Vorschriften der §§ 2(50, 261 über die Ver­ pflichtung zur Leistung des Offenbarungseids finden entsprechende Anwendung. E. II, 1930; III, 2032.

1. Diese Bestimmung ist erst von der II. Komm, eingefügt worden. Sie entspricht einem praktischen Bedürfnis (vgl. Rsvr. d. OLG. Bd. 2 S. 187 ff.) und schließt sich dem Vorgänge der preuß. Ger.O. Tl. I Tit. 22 8 29 Nr. 10, des BLR. Tt III cap. 1 8 15 Nr. 23 und der gemeinrechtlichen Praxis an. (Vgl. P. V, 894 und D. 281, aber auch Entsch. d. OLG. Bamberg in Samml. der E. des bnt)r. Oberst. LG. n. F. Bd. 4 S. 969.) Sie sichert die Erfüllung -er Ausgleichungspflicht. 2. Die Verpflichtung zur Auskunftserteilung und (nach Maßgabe des 8 260) zur Leistung -es Offenbarungsei-s besteht für jeden Miterben den übrigen Erben gegenüber, vorausgesetzt, daß (was der die Auskunft Verlangende beweisen muß) beiderseits Abkömmlinge oder Ersatzerben von solchen in Betracht kommen, die an sich gemäß 88 2050—2052 ausgleichungspflichtig und -berechtigt sein können. (Hierüber vgl. Bem. III zu 88 2050 ff.) Es kann auch mit Rücksicht darauf, daß jeder einzelne aus­ gleichungsberechtigte Miterbe für sich selbst seinen Anspruch auf Ausgleichung dem Ver­ pflichteten gegenüber geltend machen kann, keinem Zweifel unterliegen, daß die Pflicht nach 8 2057 nicht bloß gegenüber der Gesamtheit der ausgleichungsberechtigten Miterbr n, sondern gegenüber jedem einzelnen derselben für sich allein besteht, immer aber, wie das Gesetz sagt, nur auf Verlangen. (Vgl. auch Planck Bem. 4 und Strohal 8 66 Note 2.) Nach Marcus, sächs. Arch. Bd. 8 S. 63 besteht die Auskunftspflicht gemäß 82057 auch gegenüber dem Testamentsvollstrecker. Ein Anhalt für diese Ansicht scheint mir im Gesetze nicht vorhanden zu sein; auch steht wohl nichts entgegen, auch bei Vorhandensein eines Testamentsvollstreckers den beteiligten ausgleichungsberechtigten Erben selbst die Verfolgung der Rechte aus 8 2057 zu überlassen. (Zustimmend Planck a. a. O., der zutreffend auch die Auskunstspflicht aus § 2057 gegenüber dem Nachlaß­ verwalter und Nachlaß konkursv erwalter, von besonderen Ausnahmesällen ab­ gesehen, verneint. Zu billigen ist auch seine Ansicht, daß ausnahmsweise ein Testaments­ vollstrecker das Recht aus 8 2057 haben muß, der für die Erfüllung der einem aus­ gleichungsberechtigten Miterben auferlegten Vermächtnisse und Auslagen zu sorgen hat.) Ein pflichtteilsberechtigter Nichterbe hat das Recht aus 8 2057 nach dessen Wortlaut nicht; vgl. auch Bem. 7 zu 8 2314 und Rspr. d. OLG. Bd. 12 S. 370; trotzdem muß es ihm im Hinblick auf § 2316 Abs. 1 zuaesprochen werden: s. die Bem. 7 zu 8 2314 nnd RGE. vom 12. Mai 1910 in Bd. 73 S. 373 ff. - Jur. Wschr. S. 708; hienach muß diese sinnentsprechende Anwendung des 8 2057 aber für den mit der Pflichtteilsklage be­ langten Pflichtteilsschuldner ebenso gelten, wie für den Pflichtteilsberechtigten. 3. Als Gegenstan- -er Auskunft und demnach auch des Offenbarungseids be­ zeichnet das Gesetz die Zuwendungen, welche nach 88 2050—2053 zur Ausgleichung zu bringen sind. Der Sinn des 8 2057 kann aber (vgl. nunmehr neben RGE. Bd. 58 S. 88 ff. und Rspr. d. OLG. Bd. 12 S. 369 ff. die RGE. Bd. 73 S. 373 ff.) nur der sein, daß der in Anspruch genommene Miterbe verpflichtet ist, alle möglicherweise unter die Vorschriften des 8 2050 fallenden Zuwendungen anzugeben, die er (oder ein Abkömmling, an dessen Stelle er nach 8 2051 getreten) vom Erblasser empfangen hat, worauf alsdann im Auseinandersetzungsverfahren feftzustellen ist, welche Zuwendungen zur Ausgleichung zu bringen sind. Demnach ist die Auskunft zu erteilen und eventuell der Eid zu leisten, *) Vgl. Hübn er. Die Auskunftspflichten des BGD., Diss., Rostock 1904.

4. Titel: Mehrheit von Erben. §§ 2055-2057.

Vorbemerkungen.

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ohne daß vorher das Vorhandensein von Zuwendungen überhaupt festgestellt zu sein bräuchte, und auf alle in abstracto nach §§ 2050 ff. möglicherweise zur Ausgleichung zu bringenden Zuwendungen des Erblassers zu erstrecken, und ist hiebei insbesondere auch anzugeben, wann jede einzelne Zuwendung erfolgt ist und ob der Erblasser über ihre Ausgleichung eine Anordnung getroffen hat, ferner welchen Inhalt oder Umfang jede in Frage kommende Zuwendung hatte, sowie auch jede Tatsache anzugeben, die etwa bei Be­ urteilung des Wertes der Zuwendungen zur Zeit ihrer Vornahme von Belang sein könnte. S. aber auch die RGE. vom 2. April 1906 in Jur. Wschr. S. 358 ff. über g e wisse Voraussetzungen der Auskunstspflicht nach § 2057. Vgl. ferner hierüber auch die angef. RGE. Bd. 73 S. 373 ff.: auf alle bei Lebzeiten des Erblassers empfangenen Zuwendungen überhaupt und schlechtbin erstreckt sich die Auskunftspflicht hienach nicht. (Auch Meyer im „Recht" Bd. 4 S. 247 ff. und 514 betont, daß derjenige, der die Auskunft und den Offenbarungseid fordert, nicht einen bestimmten Ausgleichungs­ posten zu behaupten braucht, vielmehr beim Verlangen des Offenbarungseids lediglich irgendeinen Grund anzugeben hat, aus welchem die etwaige Angabe des Erben, daß er nichts zur Ausgleichung zu bringen habe, in Zweifel gezogen werden kann.) 4. Ein Verzeichnis im Sinne des § 260 Abs. 1 ist nicht vorzulegen, soweit nicht eine Zuwendung in Frage steht, welche einen Inbegriff von Gegenständen umfaßt. Denn nur hinsichtlich der Verpflichtung zur Leistung des Offenbarungseids finden 88 260, 261 entsprechende Anwendung. Hierin liegt: a) Der Eid ist nur auf Verlangen des Berechtigten und nur dann zu leisten, wenn Grund zu der Annahme besteht, daß die Auskunft nicht mit der erforderlichen Sorgfalt erteilt worden ist; in Angelegenheiten von geringerer Bedeutung entfällt aber die Pflicht zur Leistung des Offenbarungseids. b) Der Eid wird dahin zu fassen sein (§ 261 Abs. 2), daß der Verpflichtete nach bestem Wissen die verlangte Auskunft über die vom Erblasser seinerseits oder seitens eines Abkömmlinges, an dessen Stelle der Verpflichtete getreten, erballenen, unter § 2050 BGB. fallenden Zuwendungen, so vollständig erteilt habe, als er dazu imstande sei. c) Die Kosten der Eidesabnahme hat der Miterbe zu tragen, der die Leistung des Eides verlangt. d) Die Zuständigkeit des Gerichts, vor welchem der Eid zu leisten ist, ergibt sich aus 8 261 Abs. 1 BGB. und § 889 ZPO. (Vgl. Bem. zu § 261 in Bd. II, sowie auch bayr. Oberst. LG. n. F. Bd. 5 S. 221 ff.) Ueber das Verfahren vgl. 88 163 und 79 FG.

IL Rechtsverhältnis zwischen den Erben und den Rachlatzgläubigern.*) Vorbemerkungen. I. Wie schon in Vorbem. 3 zu diesem Titel erwähnt wurde, ist der ebendort auch bereits kurz seinem Inhalte nach skizzierte zweite Unterabschnitt des die „Mehrheit von Erben * behandelnden 4. Titels des gegenwärtigen Gesetzesabschnilts dem Rechtsverhältnisse zwischen den Erben und den Nachlaßgläubigern gewidmet. Jedoch gilt dies nur in dem Sinne, daß hier die Haftung für die Nachlaßverbindlichkeiten seitens der mehreren Erben, wie sie mit Rücksicht auf das Vorhandensein einer Mehrheit von Erben sich gestaltet, vom Gesetze behandelt wird, während im allgemeinen die Art der Haftung für die Nachlaßverbindlichkeiten und die Voraussetzungen und Möglichkeiten der Beschränkung derselben auch bei einer Mehrheit

*) Die Regelung der Haftung mehrerer Erben im BGB. findet unbefriedigend H. Borcherdt im Archiv f. d. zivilist. Praxis Bd. 94 S. 213 ff. Im übrigen ist auf die in Vorbem. 5 zum 2. Titel dieses Gesetzesabschnilts (S. 124 ff.) angeführte Literatur zu verweisen; vgl. auch die zu Beginn dieses 4. Titels an­ gegebene Literatur; hervorzuheben sind: S 1 r o h a l 88 87 ff.; Böhm, Erbr. S. 406 ff.; Hachenburg, Vortr. S. 702 ff.; Wendt im Archiv f. d- zivilist. Praxis Bd. 86 S. 421 ff.; Eecius in Gruchot, Beitr. Bd. 43 S. 801 ff.; Jaeger, Erbenhaftung S. 23 ff.; Kreß S. 140 ff.; Weiß! er, Nachlaßverf. S. 366 ff. Vgl. ferner Binder'lII 88 41 ff. und Kretzschmar, Erbrecht 8 88 und in Bl. f. RA. Bd. 73 S 113 ff. und 163 ff.; Kalckreuth , Die besonderen Vorschriften über die Haftung der Milerben nach dem mittelalterl. deutschen Recht und dem Rechte des BGB., Diss., Leipzig 1903.

346

II. Abschnitt: Rechtliche Stellung des Erben.

von Erben durch die Vorschriften geregelt werden, welche im 2. Titel dieses Abschnitts gegeben sind (vgl. hierüber die Bem. III, B, 6 311 § 1967).

2. Was das frühere Recht anlangt, so kann im wesentlichen auf die Bem. I, a zu § 1967 verwiesen werden. Vgl. aber auch M. V, 526, 527, D. 281 (hinsichtlich des PLR.), Jacubezky, Bem. S. 329. Hervorzuheben ist, daß nach PLR. die mehreren Erben nur gemeinschaftlich von den Nachlaßgläubigern haftbar gemacht werden können, die Miterben sich aber durch Bekanntmachung der bevorstehenden Teilung an die Erbschastsgläubiger in näher vorgeschriebener Weise der ungeteilten Haftung entziehen können, daß dagegen nach gemeinem Rechte und BLR. Tl. III cap. 1 § 14 Nr. 30 jeder der mehreren Erben nur für den seinem Erbteil entsprechenden Teil einer Nachlaßverbindlichkeit haftet, daß für das Gebiet des BLR. jedoch schon durch das Generalmandat vom 30. Oktober 1767 vorgeschrieben wurde, es sollten mehrere Erben, wenn sie vor Berichtigung oder Sicherstellung der Erbschastsschulden und Vermächtnisse den Nachlaß verteilen, für diese in solidum haften. Ueber die E n t st e h u n g s g e s ch i ch t e der nachfolgenden Bestimmungen des BGB. (im Gegensatze zu dem dem gemeinen Rechte sich anschließenden I. Entw.) und über die Gründe dieser Regelung vgl. Jacubezky, Bem. S. 328—331, ZG. V, 138 ff., P. V, 868 ff. und 871 ff. 3. Die grundsätzliche Gestaltung der Haftung mehrerer Erben für die Nachlaßverbindlichkeiten ist, wie in Bem. III, B, 6 zu tz 1967 bereits dargelegt ist, nach §§ 2058 ff. folgende: a) Was die Frage der Beschränkung derHaftung und des Ausschlusses der Möglichkeit dieser Beschränkung anlangt, so gelten im Falle einer Erben­ mehrheit im allgemeinen dieselben Grundsätze wie in dem Falle, daß nur ein einziger Erbe vorhanden ist. Doch greisen die a. a. O. bereits an­ geführten Bestimmungen der §§ 2062, 2063 und ferner § 997 ZPO. modi­ fizierend ein. b) Im Prinzipe hasten die mehreren Erben nach § 2058 für die gemeinschaft­ lichen Nachlaßverbindlichkeiten samtverbindlich. Das Gesetz schränkt aber diese Regel einerseits durch § 2059 in gewissem Sinne für die Zeit bis zur Teilung ein und fügt anderseits in §§ 2060, 2061 für die Zeit nach der Teilung viererlei Ausnahmen dahingehend an, daß unter gewissen Voraussetzungen jeder Miterbe nur für den seinem Erbteil ent­ sprechenden Teil einer Nachlaßverbindlichkeit haftet. 4. Wegen der zeitlichen Geltung der folgenden Bestimmungen vgl. EG. Art. 213 und Vordem. 3 zum 2. Titel dieses Abschnitts, sowie Vordem. 5 zum gegenwärtigen Gesetzestitel.

§ 2058. Die

Erben

haften

für die

gemeinschaftlichen

Nachlaßverbindlichkeiten als

Gesammtschuldner. E. I, 2051 Satz 2; II, 1932; III, 2033.

1. Das Gesetz stellt (im Gegensatze zum früheren gemeinen Rechte und zum E. I, vgl. Ziff. 2 der vorstehenden Vordem.) als Grundsatz auf, daß mehrere Erben für die Bünschaftlichen Nachlaßverbindlichkeiten als Gesamtschuldner haften. Dieses Prinzip , wie in Bem. 1 zu 8 2046 schon angedeutet ist, mit dem ersten Satze des § 2046 im Zusammenhänge, wonach bei der Auseinandersetzung des Nachlasses zunächst die Nachlaßverbindlichkeiten zu berichtigen sind (vgl. auch Wendt a. a. O. S. 422). Um eben die Erben zur Erfüllung dieser Vorschrift anzuhalten, verpflichtet sie das Gesetz hinsichtlich der gemeinschaftlichen Nachlabverbindlichkeiten grundsätzlich solidarisch; vgl. auch § 2062. Gegen die Haftung aus § 2058 kann sich ein beklagter Miterbe nicht damit verteidigen, daß er nicht im tatsächlichen Mitbesitze des Nachlasses sich befinde: Rspr. d. OLG. Bd. 11 S. 233. (Solidarische Haftung mehrerer Erben besteht auch nach den in Bem. III, B, 13 zu § 1967 angeführten bayrischen Steuergesetzen hinsichtlich der Nachzahlungspflicht bei Steuerhinterziehungen.) Ueber den Begriff der Nachlaßverbindlichkeiten vgl. Bem. II zu § 1967. Gemeinschaftliche Nach-

4. Titel: Mehrheit von Erben.

Vorbemerkungen. § 2058.

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laßverbindlichkeiten find zweifellos nur solche, welche alle Erben treffen und nicht bloß einzelne derselben. Letzteres ist z. B. bei Bermächtniffen oder Auflagen der Fall, die nur auf einzelnen Erbteilen lasten. Für Nachlaßverbindlichkeiten, die nicht allen Erben gemeinsam find, haften, wenn sie mehreren Erben gemeinsam sind, die letzteren im Sinne des § 2058 samtverbindlich, die übrigen überhaupt nichts belastet die Verbindlichkeit nur einen einzelnen Erben, so haftet selbstverständlich nur dieser dafür und zwar auf daS Ganze. Vgl. Planck Bem. 1 und die dort angeführten anderen Schriftsteller. (Vgl. zum Vorstehenden bayr. Oberst. LG. n. F. Bd. 7 S. 211 ff. = „Recht" 1906 S. 621 Nr. 1500, wonach 8 2058 grundsätzlich auch für Vermächtnisse gilt und durch die 88 2059ff. eingeschränkt wird; die Vorschrift des 8 2148 kann als Regel nur für das Verhältnis der Erben untereinander gelten. S. aber auch die Polemik hiegegen von Mantey in Gruchot, Beitr. Bd. 52 S. 396 ff.)

Die Art und Weise -er Haftung und die Möglichkeit ihrer Beschränkung bestimmt sich, wie in obiger Vordem. 3, a und in Bem. HI, 6, 6 zu 8 1967 ff. bereits bervorgehoben wurde, nach -en allgemeinen Grundsätzen (f. 88 1967 ffj, welche jedoch durch 88 2062, 2063 (vgl. auck 8 997 ZPO.) für dem Fall der Erbenmehrheit modifiziert sind, wie ebenfalls a. a. O. schon angeführt ist. Die Frage, ob einer von mehreren Erben für die ganze gemeinschaftliche Nachlaßverbindlichkeit oder nur für einen Teil derselben (88 2059, 2060, 2061), und ob er, insoweit diese Haftung besteht, nur mit dem Nachlaß oder auch mit seinem übrigen Vermögen in Anspruch genommen werden kann, ist also gesondert zu behandeln und zu ensscheiden. Vgl. Jaeger a. a. O. S. 27, 28, Neumann Vordem. B, I, 3 vor 8 2058, Strobal 8 87. (Darüber, daß 8 2058 auf die vom Nachlaß- oder Nachlaßkonkurs-Verwalter aus 881978—1980 abzuleitenden Ansprüche, wie sie Aktiva, nicht Passiva des Nachlasses sind, nicht an­ wendbar und im Falle der Nachlaßverwaltung und des Nachlaßkonkurses überhaupt während deren Dauer regelmäßig nicht von praktischer Bedeutung ist, vgl. Strohal 8 68 Nr. II.) Darüber, daß die Beschränkung der Haftung, auch wenn ein einzelner Mit erbe sie geltend macht, nur in dem Sinne der Beschränkung auf den ganzen Nachlaß bzw. denUeberschuß des ganzen NachlaffeS zu verstehen ist und nicht dahin, daß der Mieterbe nur mit demjenigen haftet, was er aus dem Nachlaß erhalten hat, wie Planck Bem. 5 zu 8 2060 annimmt, ferner über die Art und Weise der Geltendmachung beschränkter Haftung seitens eines einzelnen Miterben nach der Teilung des Nachlaffes s. die Bem. I zu 88 2055, 2056. 2. Die Haftung als Gesamtschuldner bedeutet nach 8 421 BGB., daß mehrere Personen eine Leistung in der Weise schulden, daß zwar jeder von ihnen die ganze Leistung zu bewirken verpflichtet, der Gläubiger aber die Leistung nur einmal zu fordern berechtigt ist. In diesem Falle kann nach 8 421 der Gläubiger die Leistung nach seinem Belieben von jedem der Schuldner ganz oder zu einem Teile fordern; bis zur Bewirkung der ganzen Leistung bleiben sämtliche Schuldner verpflichtet. Vgl. im übrigen die Bem. zu 8 421, sowie die 88 422—425. Die Klagstellung gegen alle Erben gemeinsam als Streitgenossen ist, weil es sich bei Klagen aus § 2058 um keine notwendige Streit­ genossenschaft handelt, nicht nötig: s. Rspr. d. OLG Bd. 16 S. 45, Recht 1906, S. 1199, Arch. f. sächs. Rpfl. 1906 S. 337, Seuff. Arch. Bd. 60 S. 295, RGE. Bd. 68 S. 221 ff., Bd. 71 S. 366 ff. (Vgl. auch Bem. 1, a zu 8 2059.) 3. Im Verhältnisse -er Erben untereinan-er ist nicht 8 426 maßgebend, sondern mir Rücksicht auf 88 2038 und 2042 die Vorschrift der 88 748 und 755 (vgl. auch 8 2046), sofern nicht eine Vereinbarung der Erben oder eine Anordnung des Erblassers in Mitte liegt, in welchem Falle diese maßgebend ist. Mangels solcher anderweitiger Bestimmungen haften also die einzelnen Erben untereinander nach dem Verhältnis ihrer Erbteile für die Nachlaßverbindlichkeiten und können sie die Berichtigung dieser Schulden aus dem Nachlaffe vor dessen Teilung verlangen. (S auch 8 2148, der aber nur eine Auslegungsregel enthält.) Vgl. Planck Bem. 3 zu 8 2058, wo auch richtig hervor­ gehoben ist, daß, wenn einer der Erben eine gemeinschaftliche Nachlaßverbindlichkeit, welche vor der Auseinandersetzung nicht berichtigt wurde, begleicht, er zwar gegen die Milerben Regreß nehmen kann, diese aber nach 8 2063 Äbs. 2 immer ihm gegenüber die Be­ schränkung der Haftung geltend machen können, daß also ein auf Grund der §8 2055, 2056 aus dem Nachlasse nichts erhaltender Milerbe auch zur Tilgung der Nachlaßverbind­ lichkeiten nichts beizutragen hat. (Vgl. hiezu und über die Wirkung der Aus­ gleichungspflicht im Verhältnis der Erben untereinander überhaupt die Bem. II zu 88 2050 ff.) Ueber die prozessuale Geltendmachung der einem Miterben gegen den Nach­ laß zukommenden Forderung, der eine gemeinsame Nachlaßverbindlichkeit aller Erben entspricht, vgl. Planck Bem. 4 zu 8 2058; s. hierüber auch oben Bem. 4 zu 8 2046 und die in WarneyerS Erg.-Bd. 1909 Nr. 221 mitgeteilte RGE. vom 17. Dezember 1908.

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II. Abschnitt: Rechtliche Stellung des Erben.

4. Im Rachlatzkonkurfe kann nach § 226 Abs. 1 KO. jede Nachlaßverbindlichkeit aelrend gemacht werden, also auch eine nicht gemeinschaftliche Nachlaßverbindlichkeit. (Vgl. Jaeger a. a. O. S. 25 Note 10.) Das gleiche gilt für den Fall der Nachlaßvertvaltung. Dagegen kann während des Nachlaßkonkurses und während der Nachlaßverwaltung die gesamtschuldnerische Haftung der mehreren Erben überhaupt nicht geltend gemacht werden (vgl. § 1984 und KO. § 14), sofern nicht die Erbe» die Möglichkeit der Beschränkung der Haftung auf den Nachlaß verloren haben. Nach der Teilung des Nachlasses ist übrigens gemäß § 2062 die Nachlaßverwaltung ausgeschlossen, der Nachlaßkonkurs gemäß § 216 KO. dagegen möglich, aber nur über den Sangen Nachlaß (§ 235 KO.). Den Antrag auf Konkurseröffnung kann jeder Erbe stellen s 217 Abs. 1 KO., s. aber auch Abs. 2 dieses Paragraphen), während nach § 230 KO. ein Zwangsvergleich im Nachlaßkonkurse nur auf den Vorschlag aller Erben geschlossen werden kann. Die Anordnung einer Nachlaßverwaltung können nach § 2062 im Falle einer Mehrheit von Erben diese nur gemeinschaftlich beantragen.

5. Die Tatsache, daß die vorhandenen mehreren Erben noch als Gesamtschuldner haften, begründet nach § 28 ZPO. den Gerichtsstand der Erbschaft (§ 27 ZPO.) auch für andere Nachlaßverbindlichkeiten als Vermächtuissorderungen und Pflichtteils­ ansprüche und auch dann, wenn der Nachlaß sich nicht mehr ganz oder teilweise im Bezirke des Gerichts befindet, bei welchem der Erblafier zur Zeit seines Todes den all­ gemeinen Gerichtsstand hatte. (Es ist also dieser Gerichtsstand nicht mehr davon abhängig, daß der Nachlaß noch nicht geteilt ist. Vgl. D. z. ZPO., Guttentagsche Ausg. S. 15, 16.)

6. Ueber die Modifikationen -es Grundsatzes des § 2058 durch § 2059 einer­ und 88 2060, 2061 anderseits vgl. Bem. III, L, 6 zu 8 1967, ferner die Vordem. 3, b vor gegenwärtigen und die Bem. zu den folgenden Paragraphen, sowie die schon i« Bem. 1 angelübrte Entsch. d. bahr. Oberst. LG. n. F. Bd. 7 S. 211 ff. Ueber die Frage, ob die Haftung gegenüber den Nachlaßgläubigern durch daS Bestehen von Ausgleichungs­ pflichten und -Rechten beeinflußt wird, s. die Bem. I zu 88 2055, 2056. § 2059. Bis zur Theilung des Nachlasses kann jeder Miterbe die Berichtigung der

Nachlaßverbindlichkeiten aus dem Vermögen, das er außer seinem Antheil an dem

Nachlasse hat, verweigern.

Haftet er für eine Nachlaßverbindlichkeit unbeschränkt,

so steht ihm dieses Recht in Ansehung des seinem Erbtheil entsprechenden Theiles

der Verbindlichkeit nicht zu. Das Recht der Nachlaßgläubiger,

die Befriedigung aus dem ungetheilten

Nachlasse von sämmtlichen Miterbcn zu verlangen, bleibt unberührt. E. II, 1933; III, 2034.

1. Grundsätzliches Während 88 2060 und 2061 für die Zeit nach der Teilung den Grundsatz des § 2058 modifizieren, enthält 8 2059 für die Zeit bis zur Teilung des Nachlaffes eine Einschränkung -es Prinzipes der gesamtschuldnerischen Haf­ tung mit Rücksicht auf den Umstand, daß, solange der Nachlaß noch ungeteilt ist, die einzelnen Miterben über die Nachlaßsachen nicht verfügen können (8 2033 Abs. 2 und 8 2040), also außerstande sind, sich die zur Berichtigung der Nachlaßverbindlichkeiten er­ forderlichen Mittel aus dem Nachlasse zu verschaffen. (D. 281, P. V, 871 und 873.) Für das Vorgehen des Gläubigers bestehen nun verschiedene Möglichkeiten: a) Er will gegen den Nachlaß als Ganzes vorgehen. Hiezu benötigt er nach 8 747 ZPO. bis zur Teilung des Nachlaffes, wenn mehrere Erben da sind, ein gegen alle Erben ergangenes Urteil. (Für den Fall, daß der Nachlaß oder einzelne Nachlaßgegenstände der Verwaltung eines Testamentsvollstreckers unterliegen, vgl. 8 748 ZPO. Den 8 747 ZPO. erklärt Kammerger. in Rspr. d. OLG. Bd. 7 S. 321 ff. mit Recht für un­ anwendbar auf Nachläffe, die dem BGB. nicht unterworfen sind, da eS sich dabei um keine Prozeßvorschrift handle, vielmehr 8 747 a. a. O. die materiellen Voraussetzungen der Vollstreckung in einen Nachlaß regele.) Der Gläubiger kann aber auch Nachlaßkonkurs oder Nachlaßverwaltung, wenn die Voraus­ setzungen hiefür gegeben find, beantragen. Abs. 2 des 8 2059 hebt noch aus­ drücklich das Recht der Nachlaßgläubiger, die Befriedigung auS dem unge­ teilten Nachlasse von sämtlichen Miterben zu verlangen, hervor. (Nach Rspr. d. OLG. Bd. 11 S. 233 kann der Nachlaßgläubiger dies Recht aber

4. Titel: Mehrheit von Erben. §§ 2058, 2059.

349

nicht gleichzeitig mit dem Borgehen gegen einzelne Miterbenanteile geltend machen. Hregegen vgl. Planck Bem. 2, a.) DaS Urteil braucht indessen nickt gegen alle Erben gemein­ schaftlich zu ergehen. Es genügt, daß BoÜstreckungStitel gegen alle Erben vorliegen hinsichtlich der Verpflichtung zur Duldung der Vollstreckung in den Nachlaß. Üebereinstimmend Strvhal § 88 Note 4 und Kammerger.Ürt. vom 5. Januar 1907 in Rspr. d. OLG. Bd. 16 S. 45, sowie RGE. Bd. 68 S. 221 ff. — Jur. Wschr. 1908 S. 336. Dagegen erachten im Falle deS §2059 Abs. 2 eine notwendige Streitgenossenschaft für gegeben, daher die Klage gegen einzelne Erben für unzulässig: die im Arch. s. sächs. Rpfl. 1906 S. 337 abgedr. Entsch. und Lux, Notwendige Streitgeuoffenschaft S. 69 ff., ebenso RGE. Bd. 71 S. 366 ff. Wenn freilich die Klage gegen alle Erben gemeinsam gerichtet wird, sind sie notwendige Streitgenossen. Ebenso besteht für die Zwangsvollstreckung eine notwendige Streitgenoffenschaft: RGE. Bd. 68 @7221 ft. (Vgl. im übrigen auch EcciuS in Gruchot, Beitr. Bd. 43 S. 812 ff.) Die Vorschrift deS §2041 (Surrogationsprinzip) wird auch zugunsten der Gläubiger, welche gegen den Nachlaß vorgehen, Anwendung finden: vgl. Planck Bem. 1, a, Strohal § 88 Nr. I, 1, Leske § 264 @. 1137 Note 8. Mit Recht hebt Planck Bem. 3, c auch hervor, daß der ungeteilte Nachlaß auch, wenn eS nicht zu amtlicher Nachlaßabsonderung kommt, durch die Ansprüche auS §§ 1978—1980 vermehrt bzw. durch diejenigen aus § 1978 Abs. 3 vermindert wird. (Vgl. auch Strohal § 88 Nr. II, 3; daß die ersteren Ansprüche keine Nachlaßverbindlichkeiten sind, wurde schon in Bem. 1 Mt § 2058 bemerkt.) b) Er will gegen einen einzelnen Erben vorgehen. Hier kann er zunächst dessen Anteil am Nachlasse nach § 859 Abs. 2 ZPO. pfänden, und zwar gemäß § 2058 für den ganzen Betrag seiner Forderung gegen den Nachlaß. (Ueber die Wirkung dieser Pfändung für den pfändenden Gläubiger vgl. § 86 FG. und § 857 Abs. 5 ZPO. sowie die intereffanten Ausführungen von EcciuS a. a. O. S. 805 ff.) Zum Anteil am Nachlaß in diesem Sinne gehört auch dasjenige, was ein Erbe auf Grund seines Rechtes auf Aus­ gleichung gegenüber anderen Miterben bekommt: vgl. Bem. II zu §§ 2050 ff. und Bem. I zu §§ 2055 ff. Auch wen» es sich übrigens um eine nicht gemeinschaftliche Nachlaßverbindlichkeit handelt, ist§2059 Abs. 1 Satz 1 anwendbar. (Strohal § 88 Nr. IV, Planck Bem. 6). Ueber die Unzulässigkeit der Einwendung eines »bei Vermeidung der Vollstreckung in seine» Erbanteil" verklagten Miterben gegenüber dem klagenden Mit­ erben, daß dieser zuerst eine dem Nachlaße gegenüber bestehende Schuld herichtigen müsse, vgl. Rspr. d. OLG. Bd. 21 S. 322. e) Verlangt der Gläubiger aber Berichtigung der Nachlaßverbindlichkeit auS dem Privatvermögen eines einzelnen Erben, so kann dieser sie verweigern. (Ueber die Natur dieses Rechtes und die Art seiner Geltendmachung vgl. nachfolgende Bem. 3.) d) Nach P. V, 873, 874 dachte der Gesetzgeber aber auch daran, daß die Aus­ einandersetzung sich erheblich verzögern könne und dann für den Gläubiger die Möglichkeit bestehen muffe, die Feststellung der Höhe des Erbteils tunlichst bald zu erreichen. Dies kann er durch Antrag auf Setzung einer Jnventarfrist. (§ 1994). Für den Fall nun aber, daß infolge derselben „««beschränkte Haftung" im Sinne des Gesetzes (vgl. Bem. III, A und Bem. III, B, 4 ju § 1967) eintritt, bestimmt das Gesetz eine zwar nicht volle Haftung des betreffenden einzelnen Erben mit seinem Privatvermögen, aber wenigstens eine Haftung mit demselben insoweit, daß er in Ansehung des seinem Erbteil entspreckenden Teiles der Verbindlich­ keit die Befriedigung des Gläubigers aus seinem Privatvermöge» nicht verweigern kann. (Vgl. über die Gründe der Vorschrift P. V a. a. O.) Wenn also z. B. die Forderung 30000 Mk. und der Wert der Erbschaft 12000 Mk. beträgt, so würde ein Miterbe, der mit zwei weiteren, zu gleichen Teilen eingesetzten Erben konkurriert, wegen des Ausfalls von 18000 Mk. nicht bloß zu einem Drittel dieses Betrags, sondern in Höhe von 10000 Mk. sich im Falle unbeschränkter Haftung die Vollstreckung in sein Privatvermögen gefallen lassen muffen. (P. V, 872.) Die Fassung des Abs. 1 Satz 2: „eine Nacklaßverbindlichkeit" legt keinen Nachdruck auf das Wort „eine", sondern berücksichtigt sowohl den Fall der allgemein unbeschränkten Haftung als denjenigen der unbeschränkten Haftung für die in Frage stehende Verbindlichkeit insbesondere: vgl. (entgegen Strohal, 1. Aufl. S. 148) Hellmann in Krit. Bierteljschr. Bd. 39 S. 242, Jaeger a. a. O. S. 25,

350

n. Abschnitt: Rechtliche Stellung deS Erben.

Böhm S. 412. Handelt eS sich um eine nicht allen Miterben, aber mehreren solchen gemeinschaftliche Nachlaßverbindlichkeit, so haftet jeder der letzteren im Falle des 8 2059 Abs. 1 Satz 2 für den Bruchteil der Verbindlichkeit, der dem Verhältnis seines Erbteils zu den Erbteilen der übrigen mitbelasteten Miterben entspricht: so mit Recht Planck Bem. 6, wo zutreffend auch bemerkt ist, daß im letztbezeichneten Falle der Gläubiger gegen den ungeteilten Nachlaß nicht vorgehen kann, und daß bei Haftung nur eines Miterben für eine Nachlaßverbindlichkeit § 2059 Abs. 1 Satz 2 selbstverständlich nicht anwendbar ist. (Der „Erbteil" ändert sich auch im Falle einer bestehenden Ausgleichungspflicht nicht; vgl. hierüber und über die entgegenstehenden Meinungen die Bem. I zu §§ 2055 ff.) Strohal 8 89 Nr. VIII und Planck Bem. 8 vor § 2058 vertreten die Meinung, den nach 83 2059 Abs. 1 Satz 2 und 2060, 2061 nur anteilig haftenden Miterben könne, auch wenn er unbeschränkt haftet, obwohl nach § 2013 bei allgemein unbeschränkter Haftung die §§ 1978—1980 nicht anwendbar sind, doch die Haftung aus diesen Vorschriften treffen. Zustimmend Kreß a. a. O. S. 136 und Dernburg, Bürger!. R. Bd. 5 § 187 Nr. 3; dagegen aber mit Recht Binder Tl. III S. 336 ff. Der ausdrücklichen Vorschrift des 8 2013 gegenüber besteht zu solcher Ausnahme kein Grund, da nach der Teilung die anteilige Haftung doch nur ausnahmsweise in Fällen Platz greift, in welchen offenbar vom Gesetz eine besondere Rücksicht auf den Gläubiger als nicht nötig erachtet wird, und vor der Teilung der Gläubiger gegen den ungeteilten Nachlaß vorgehen kann.

2. Die Frage, ob -ie Teilung des Nachlasses schon erfolgte, ist Tatfrage des einzelnen Falles. Mit Dernburg, PÜR. Bd. 3 8 240, ist die Deckung des Nachlasses jedenfalls als vollzogen zu erachten, wenn die Gesamtheit der Nachlaßbestandteile unter die Miterben verteilt ist. »Teilung einzelner Nachlaßbestandteile ist noch keine Teilung des Nachlasses. Vollziehung der Teilung ist aber allerdings anzunehmen, wenn nur einzelne Nachlaßstücke aus besonderen Gründen noch im Miteigentume der Erben unverteilt bleiben." S. auch Endemann III 8 114 Nr. 2, Neumiller Bem. zu ZPO. 8 747, Strube im „Recht" 1906 S. 605 ff., Planck Bem. 7, Strohal 8 89 Nr. VI, Dernburg, Bürger!. R. Bd. 5 8 178 Nr. II und Kretzschmar a. a. O. S. 163. A. M. hinsichtlich der Wirkung unvollständiger Teilung Hachenburg, Vortr. S. 704 ff. und Binder Tl. III S. 228 ff. und S. 319 N. 24. (Vgl. übrigens auch Bem. III, C, 2 zu 83 2055 ff.) Insbesondere ist es für die Entscheidung der Frage, ob Teilung vorliegt, uner­ heblich, ob auch die betreffende Nachlaßverbindlichkeit, deren Berichtigung in Betracht kommt, weil sie trotz des 8 2046 vor der Teilung nicht berichtigt wurde, von den Erben unter sich verteilt worden ist. (Vgl. Entsch. d. RG. in Jur. Wschr. 1899 S. 783 Nr. 36.) Die bloße Einigung über einen Auseinandersetzungsplan ist noch keine Teilung. (Ende­ mann und Planck a. a. O.) Ebensowenig liegt Teilung vor, wenn einer von den mehreren Erben mit einigen Bermögensstücken abgefunden ist und die übrigen Erben die Gemein­ schaft fortsetzen. (Hellmann a. a. O. S. 243; vgl. auch die von Jaeger a. a. O. S. 25 Sinnt. 13 angeführte Entsch. des Pariser Kaffationshofs; a. M. im wesentlichen aber Planck a. a. O. unter lit f.) Bingner im sächs. Arch. f. bürgerl. R. V S. 612 hält den 8 2059 auch dann für anwendbar, wenn „ohne Konkurseröffnung der gesamte Nachlaß im BollstreckungSwege von den Gläubigern weggenommen wird und eine Teilung daher nicht eintritt". Dies wird nicht als richtig zu erachten sein, vielmehr wird mit Planck (Bem. 7, c zu 8 2059 und 2, e zu 8 2060) und RGR.-Komm. Bem. 2 anzunehmen sein, daß es der Teilung des Nachlasies gleich steht, wenn er, bevor es zur Teilung kam, durch Tilgung von Nachlaßverbindlichkeiten vollständig aufgezehrt worden ist. Daß eine Teilung des Nachlasses auch dann gegeben ist, wenn nur zwei Miterben vorhanden sind und der eine derselben zufolge der Ausgleichungspflicht des anderen den Nachlaß ganz erhält, wurde schon in Bem. III, 0,2 zu 88 2055 ff. betont. (Uebereinstimmend RGR.-Komm. a. a. O.; a. M. Planck a. a. O.; vgl. hiezu auch Kretzschmar a. a. O. S. 163.) Die Uebertragung einzelner Miterbenanteile an andere Erben ist keine Teilung, kann aber im Sinne der 88 2059 ff. als solche zu erachten sein, wenn sie tat­ sächlich an Stelle der Auseinandersetzung und zum Zwecke der Erübrigung derselben ge­ schieht; vgl. auch Planck a. a. O. und die im RGR.-Komm. Bem. 2 zu 8 2062 angeführte RGE. vom 27. September 1907. Beweispflichtig für die geschehene Teilung ist selbstverständlich derjenige, der sich darauf beruft, also z. B. der Erbe im Falle der 88 2060, 2061, während im Falle deS 8 2062 das Gericht wohl von Amts wegen die Frage zu prüfen hat, event, aber von den Erben die Teilung zu beweisen ist, wenn sie die Unzulässigkeit der Nachlaßverwaltung einem dieselbe beantragenden Gläubiger gegenüber behaupten. Im Falle des 8 2059 wird zunächst der schuldnerische Erbe zu beweisen haben, daß der Nachlaß noch un­ geteilt sei, den Gläubiger also nur der Gegenbeweis treffen. (Vgl. EcciuS a. a. O. S. 817 Sinnt. 31 und Leonhard, Die Beweislast, Berlin 1904, S. 434, auch

4. Titel: Mehrheit von Erben. § 2059.

351

Kammerqer. in Rspr. d. OLG. Bd. 11 S. 117; a. M. z. B. Jaeger a. a. O. S. 26 und Planck Bem. 8; vgl. auch Strohal § 89 Nr. V.) 3. Das im Abs. 1 des § 2059 dem Erben gewährte Recht hat (vgl. Planck Bem. 2 und Rspr. d. OLG. Bd. 18 S. 315) nur aufschiebende Wirkung, denn es besteht ja nur bis zur Teilung. Im Falle des Satzes 2 des Abs. 1 wird es nach Jaeger a. a. O. S. 25 zur „Einrede der einstweiligen Teilhaftung". (Die aufschiebenden Einreden der 88 2014 ff. können selbstverständlich daneben bestehen und zur Geltung kommen. Vgl. Jaeger, Erbenhaftung S. 26, ferner über dies Verhältnis der 88 2014 ff. zu 8 2059 Winter­ feld, Die aufschiebenden Einreden S. 73 ff.) Das Verweigerungsrecht aus 8 2059 wird nicht durch Anerkenntnis einzelner Erben beseitigt, weil nur von allen Erben gemeinsam nach 88 2038,2040 der Nachlaß verpflichtet werden kann. (RGE. vom 25. Januar 1902 in Jur. Wjchr. 1902 Beil. 2 S. 208.)2 Darüber, wie die fragliche Einrede des Erben prozessual geltend zu machen sei, besagt die ZPO. nichts Ausdrückliches. In der II. Komm, war nach P. V, 875 die Mehr­ heit der Ansicht, daß zwar das Recht des Miterben, den Gläubiger auf den Erbteil zu verweisen, in der Zwangsvollstreckung erst berücksichtigt werden könnte, wenn Einwendungen nach ZPO. 88 767, 769, 770 erhoben würden, daß aber das Recht, den Gläubiger auf den Erbteil zu verweisen, weil es mit dem Verluste des Jnventarrechts nicht erlösche, sondern nur für den dem Erbteil entsprechenden Teil der Forderung ausgeschlossen werde, ein vom Jnvenrarrecht unabhängiges Recht sei. Es könne mithin auch ohne Vorbehalt im Urteile gellend gemacht werden, wenn es in demselben nur nicht ausdrücklich ausgeschlossen sei. Es wurde (f. P. a. a. O.) ein Vorschlag zu einer entsprechenden Bestimmung für die Redaktionskommission angefügt, welche dieselbe aber laut P. VI, 714 anders formulierte, nämlich im 8 696 5 der ZPO. nach der Anlage zur D. z. BGB. S. 491/492. Dieser 8 696 f ist aber nicht einmal in den dem Reichstage vorgelegten Entwurf zum Gesetze, betreffend Aenderungen der ZPO. mehr ausgenommen, sondern vom Bundesrate gestrichen worden lEceius a. a. O. S. 819; Planck Bem. 2 zu 8 2059). Ist hieraus also für die Frage der Anwendbarkeit des § 780 ZPO. nichts zu entnehmen, so sprechen doch, nachdem der Wortlaut des 8 780 ZPO. nicht entgegensteht und 8 786 ZPO. ebensogut für als gegen die Bejahung obiger Frage ins Feld geführt werden kann, überwiegende (namentlich praktische) Gründe für diese Bejahung, und erscheint daher der Vorbehalt nach 8 780 ZPO. zur Möglichkeit der Geltendmachung der Rechte aus 8 2059 Abs. 1 notwendig. So auch die herrschende Meinung: vgl. insbesondere Rspr. d. OLG. Bd. 2 S. 507, Bd. 4 S. 120 ff., Bd. 11 S. 117, Bd. 18 S. 315, RGE. Bd. 71 S. 371, Seuff. Arch. Bd. 57 Nr. 107, Planck Bem. 2, Strohal 8 88 bei N. 10, Eccius a. a. O. S. 815 ff., Binder Tl. III S. 278, Wilke Bem. 2, Kretzschmar a. a. O. S. 164, Jaeger a. a. O. S. 26, Leske 8 264 bei Note 6 S. 1137, Gaupp-Stein Bem. IV zu 8 780 ZPO., Hagen in Jherings Jahrb. Bd. 42 S. 135 ff. und Kreß a. a. O. S. 147 ff.; die entgegengesetzte Ansicht vertreten Hachenburg, Vortr. S 707, Falkmann, Zwangsvollstr., 2. Aufl. S. 262 und Seuffert, Komm. z. ZPO. Bem. 2, c zu 8 780, Neumann Bem. IV vor 8 2058. (Jaeger a. a. O. S. 26 weist übrigens treffend darauf hin, daß das Recht des 8 2059 Abs. 1 Satz 1 bedeutungslos werde, wenn sich schon vor der Teilung die Erbenhaftung endgültig auf den Nachlaß beschränkt. Anderseits vgl. auch Strohal 8 87 Note 5 darüber, daß 8 2059 Satz 1 jedem noch nicht „unbeschränkt" haftenden Miterben die Möglichkeit gibt, für die Zeit vor der Teilung die daraus sich ergebenden Nachteile abzuwenden, daß er allein die Anordnung der Nachlaßverwaltung nicht beantragen kann.) Auf Grund des Vorbehalts im Urteil kann der Erbe in der Vollstreckungsinstanz nach 88 781, 785, 767 ZPO. den Zugriff des Gläubigers auf das Vermögen, das er außer seinem Anteil am Nachlasse hat, hindern. Gleiches kann er ohne Vorbehalt, wenn es sich um die Voll­ streckung eines schon gegen den Erblasser ergangenen Urteils handelt. (Ueber die Frage der Erteilung der Bollstreckungsklausel gegen den Rechtsnachfolger in solchem Falle vgl. Schröder in Bl. f RA. Bd. 70 S. 343 ff.). Darüber, daß auch im Falle des Satzes 2 des 8 2059 Abs. 1 der allgemeine Vorbehalt des 8 780 Abs. 1 ZPO. genügt und nicht eine ausdrückliche Bezugnahme auf das besondere Recht aus jener Vorschrift notwendig ist, vgl. Plapck a. a. O. und RGE. Bd. 71 S. 371. 4. Wegen Durchführung der beschränkten Haftung beim Vorgehen des Nachlaßgläubigers gegen den ungeteilten Nachlaß oder gegen einzelne Erben s. Bem. 1 zu 8 2058, ferner Planck Bem. 3 und 4 und Strohal 8 87 Nr. V ff. und 8 88. Ueber die Anwendung des 8 2059 im Falle des 8 2007 vgl. Bem. 2 zu 8 2007. 5. Handelt es sich um eine unteilbare Leistung, so kann 8 2059 Abs. 1 Satz 2 nicht Anwendung finden, da dann nach 8 431 gesamtschuldnerische Haftung Platz greift; vgl. auch Kreß S. 268 und Binder Tl. III S. 328; dagegen s. aber Planck Bem. 1, b, ß und Strohal 8 88 N. 10, a, wonach der Gläubiger im Falle des 8 2059 Abs. 1 Satz 2

352

II. Abschnitt: Rechtliche Stellung des Erbe«.

(s. auch Bem. 4 zu 8 2060) vom anteilig haftenden Erben nur den seinem Erbteil ent­ sprechenden Anten deS Geldwertes der Forderung verlangen kann, unbeschadet des Rechtdes Erben, sich durch Naturalleistung zu befreien.

§ 2060. Nach der Theilung des Nachlasses haftet jeder Miterbe nur für den seinem Erbtheil entsprechenden Theil einer Nachlaßverbindlichkeit: 1. wenn der Gläubiger im Aufgebotsverfahren ausgeschlossen ist; das Auf­

gebot erstreckt sich insoweit auch auf die im § 1972 bezeichneten Gläubiger

sowie auf die Gläubiger, denen der Miterbe unbeschränkt haftet; 2. wenn der Gläubiger seine Forderung später als fünf Jahre nach dem im

§ 1974 Abs. 1 bestimmten Zeitpunkte geltend macht, es sei denn, daß die Forderung vor dem Ablaufe der fünf Jahre dem Miterben bekannt geworden oder im Aufgebotsverfahren angemeldet worden ist;

die Vorschrift findet

keine Anwendung, soweit der Gläubiger nach § 1971 von dem Aufgebote nicht betroffen wird; 3. wenn der Nachlaßkonkurs eröffnet und durch Vertheilung der Masse oder

durch Zwangsvergleich beendigt worden ist. ®. II, 1934; III, 2035.

§ 2062. Jeder Miterbe kann die Nachlaßgläubiger öffentlich auffordern, ihre Forde­

rungen binnen sechs Monaten bei ihm oder bei dem Nachlaßgericht anzumelden.

Ist die Aufforderung erfolgt, so haftet nach der Theilung jeder Miterbe nur für den seinem Erbtheil entsprechenden Theil einer Forderung, soweit nicht vor

dem Ablaufe der Frist die Anmeldung erfolgt oder die Forderung ihm zur Zeit der Theilung bekannt ist.

Die Aufforderung ist durch den Deutschen Reichsanzeiger und durch das für die Bekanntmachungen des Nachlaßgerichts bestimmte Blatt zu veröffentlichen.

Die Frist beginnt mit der letzten Einrückung.

Die Kosten fallen dem Erben zur

Last, der die Aufforderung erläßt. IE. II, 1935; III, 2036.

Gemeinsame Bemerkungen zu §§ 2060 und 2061. 1. Allgemeines Ist die Teilung des Nachlasses unter den Miterben erfolgt (vgl. über die Gesichtspunkte, nach welchen diese Frage zu entscheiden ist, und über die bezügliche Beweislast die Bem. 2 zu 8 2059). so greift der Grundsatz des 8 2058 Platz, daß die mehreren Erben als Gesamtschuldner haften. Das Gesetz bestimmt jedoch in 88 2060 und 2061 viererlei Ausnahmefülle, in welchem nach der Teilung jeder Miterbe nur für den seinem Erbteil entsprechenden Teil einer Nachlaßverbindlichkeit haftet. Ueber den Grund dieser Ausnahmen s. die zu­ treffende Ausführung in P. V, 877. (Jaeger a. a. O. S. 26 bemerkt in kurzer, wenn auch nicht völlig genauer Charakteristik: „für verspätet geltend gemachte Nach­ laßschulden gilt Teilhaftung, nicht Gesamthaftung".) Ueber die Bedeutung des Wortes „Erbteil" im Falle einer bestehenden.Ausgleichungspflicht s. Bem. 1 Abs. 2 zu 82059 und Bem. I zu 88 2055 ff. Vgl. ferner über die Frage, ob den unbeschränkt anteilig haftenden Miterben trotz des 8 2013 die Haftung auS den 88 1978 bis 1980 treffen könne, die Bem. 1 zu 8 2059.

4. Titel: Mehrheit von Erben

353

§§ 2059—2061.

Abgesehen hievon bleibt aber an sich jedem Miterben auch nach der Teilung das Recht -er Beschränkung seiner Haftung, solange er sich desselben nicht verlustig ge­ macht hat, nur mit der wichtigen Modifikation, daß eine Nachaßverwaltung nun nicht mehr möglich ist (§ 2062), während der Konkurs über einen Erbteil zwar ausgeschlossen, aber der Konkurs über den gesamten Nachlaß auch noch nach der Teilung zulässig ist. (§§ 216, 235 KO.) Vgl. hiezu D. 282 und Rspr. d. OLG. Bd. 2 S. 507, aber auch Hachenburg, Vortr. S. 703 ff. Der Miterbe, der das Recht der Beschränkung seiner Haftung nicht verloren hat, kann auch nach §§ 1990, 1992 dasselbe geltend machen, wenn die Voraussetzungen dieser Vorschriften gegeben sind. Nur das Mittel der Nachlaß­ verwaltung ist nicht gegeben, offenbar, um auf die Erben einen starken Druck auszuüben, die Nachlaßverbindlichkeiten vor der Nachlaßteilung zu tilgen. Hinsichtlich der Erhaltung des Rechtes der Haftungsbeschränkung ist hier aber auch noch auf § 2063 hinzuweisen, wonach die Errichtung eines Inventars durch einen Mit­ erben auch den übrigen Erben zustatten kommt, die nicht bereits jenes Rechtes sich vorher verlustig gemacht haben. (Vgl. ferner § 997 ZPO. und Bem. III, L, 6 zu 8 1967.) Wegen der Art und Weise der Durchführung der beschränkten Haf­ tung vgl. auch Bem. 1 zu § 2058 und Bem. 4 zu § 2059; über die Haftung für nicht allen Erben gemeinschaftliche Nachlaßverbindlichkeiten s. Bem. 1 zu § 2059: das dort Gesagte findet hier entsprechende Anwendung. Ueber die Anwendung der 88 2060 und 2061 im Falle des 2007 vgl. Bem. 2 zu 8 2007 und Planck Bem. 6 zu 8 2060. 2. Was die Natur der hier in Frage stehenden Modifikation der Erbenhaftung und der Art und Weise -er Geltendmachung des hienach den Miterben zustehenden Einrederechts anlangt, so ist hier im Gegensatze zum Falle des 8 2059 ein Vorbehalt im Urteile nach 8 780 ZPO. nicht, wie Jaeger a. a. O. S. 27 annimmt, erforderlich oder auch nur möglich, soweit die Einwendung eines Miterben, er hafte nur für eine seinem Erbteil entsprechende Quote der geltend gemachten Nachlaßschuld, in Betracht kommt. Vielmehr muß die Einwendung als materielle im Prozesse selbst oder, wenn das Urteil noch gegen den Erblasser erging, nach 8 767 ZPO. geltend gemacht werden. (Vgl. Endemann III 8 114 Anm. 13, Planck Bem. 3 zu 8 2060.) S. übrigens auch nachfolgende Bem. 3. Ob der Miterbe auch mit seinem eigenen Vermögen oder nur mit dem, was er aus dem Nachlaß erhielt, zu dem bezeichneten Teile für die Nachlaßverbind­ lichkeit haftet, ist eine ganz andere Frage, die sich nach den allgemeinen Grund­ sätzen über die Beschränkung der Haftung des Erben beantwortet. (S. obige Bem. 1.) Uebrigens sind die im 8 2060 angeführten Fälle denen der 88 1973, 1974, 1989 analog. 3. Es kann die Frage auftauchen, wie die Sacbe zu behandeln ist, wenn erst währen- -es Prozesses gegen einen Miterben die Teilung des Nachlasses vor sich geht. Es werden auch dann die 88 2060 und 2061 anzuwenden sein, selbstverständlich freilich nur dann, wenn die darin ausgeführten Voraussetzungen vor Erlassung des Urteils gegeben sind; denn nur darauf, ob zur Zeit des Urteils die Teilhaftung nach dem Gesetze begründet ist, wird es bei der Entscheidung ankommen. Aber auch, wenn erst nach Erlassung -es Urteils die Voraussetzungen der 88 2060, 2061 (z. B. der Frist­ ablauf) einschließlich des Vollzuges der Teilung sich erfüllen, kann der Einwand der Teilhaftung gemäß 8 767 Abs. 2 ZPO. noch gebracht werden, dann freilich erst in der Vollstreckungsinstanz. (Vgl. Hachenburg, Vortr. S. 710, dagegen aber auch Jaeger a. a. O. S. 27 Anm. 25, vgl. ferner Strohal 8 89 Nr. III, Küntzel in Gruckwt, Beitr. Bd. 41 S. 844, endlich Planck Bem. 3 zu § 2060 und Leske 8 264 N. 7 S. 1139.) 4. Die Teilbaitung nach 88 2060, 2061 kann nicht Platz greifen, wenn und insoweit eine unteilbare Leistung in Frage steht. Vgl. 8 431, sowie Kreß a. a. O. S. 268. S. jedoch auch Planck Bem. 4, wonach der anteilig hastende Erbe auf den entsprechenden Anteil des Geldwerts der Forderung zu belangen wäre. (Vgl. Bem. 5 zu 8 2059.) 5. Die einzelnen in Betracht kommen-en Fälle und die tatsächlichen Voraus­ setzungen (außer der vollzogenen Teilung) für die bezeichnete Teilhaftung nach 88 2060, 2061 sind folgende: a) Der erfolgte Ausschluß des Gläubigers im Aufgebotsverfahren, und zwar mit der Besonderheit, daß insoweit, als diese Frage der Teilhastung in Betracht kommt, das Aufgebot sich auch auf die Pflichtteilsberech­ tigten und die auf Grund von Vermächtnissen oder Auflagen Forderungsberechtigten, sowie auf die Gläubiger, denen der Miterbe unbeschränkt haftet, erstreckt, so daß also auch ihnen gegenüber, wenn ein Ausgebotsverfahren und der Ausschluß derselben in diesem Verfahren stattfand, nur Teilhaftung der Miterben nach 8 2060 besteht. Deshalb ist dieser Staudtnger, BGD. V (Herzfelder, Erbrecht).

5./6. Aufl.

23

354

DE. Abschnitt: Rechtliche Stellung des Erben. RechtSnachteil nach § 997 Abs. 1 Satz2 ZPO. im Falle einer Erbemnehrheit den Nachlaßgläubigern im Aufgebot ausdrücklich mrtanzudrohen, und kann nach § 997 Abs. 2 ZPO. die Erlassung des Aufgebots mit Androhung dieses Rechtsnachteils auch dann von jedem Erben beantragt werden, wenn er für die Nachlaßverbindlichkeiten unbeschränkt haftet. Nach § 997 Abs. 1 ZPO. kommen im Falle einer Erbenmehrheit der von einem Erben gestellte Antrag und das von ihm erwirkte Ausschlußurteil unbeschadet der Vorschriften des BGB. über die unbeschränkte Haftung auch den andern Erben zustatten. Vgl. über das Aufgebot und über den Begriff der unbeschränkten Haftung die Bem. S. 145 ff., ferner S. 132 und 135. Indesandere gelten auch hier die allgemeinen Bestimmungen über das Aufgebot, z. B. die Anmeldepflicht auch der dem Erben bekannten Gläubiger usw.; vgl. Bem. 4—7 zu § 1970. Hier­ aus ergibt sich z. B. auch die Gleichgültigkeit des Umstandes, ob die Forderung des Nachlaßgläubigers dem Erben während des Aufgebotsverfahrens oder auch nach dessen Beendigung und noch vor derTeilung etwa bekannt wurde. (Vgl. Jaeger a. a. O. S. 26 Anm. 19, Strohal § 89 Note 4 und Küntzel in Gruchot, Beitr. Bd. 41 S 839 ff.) Dagegen ist Voraussetzung für die Wirksamkeit des Aufgebots im Sinne des § 2060, daß die Teilung erst nach Erlaffung deS Ausschlußurteils erfolgt. (Bgl. Kretzfchmar a. a. O. S. 168; Planck Bem. 2, a, hält es für genügend, wenn die Teilung nur nach Einleitung des Verfahrens geschah.) Ueber das Recht jedes Miterben, denAufschubderAuseinandersetzung mit Rücksicht auf ein nach § 1970 zulässiges, schon schwebendes oder sofort zu beantragendes Aufgebotsverfahren zu verlangen, vgl. § 2045. Selbstverständlich wird nach der Faffung des § 2060 Nr. 1 der Mit­ erbe die Einwendung der Teilhaftung erst nach erfolgtemAusschlusse des Gläubigers bringen können, also nicht schon während des Laufes des Aufgebotsverfahrens. , C auf */», D und E aber ohne Bruchteile eingesetzt find. ES müffen also D und E zunächst auck mit je V» angesetzt werden; nach § 2090 erhalten sodann A 10/«s, B ”/«, C, D und E je •/«.

§ 2093.

Sind einige von mehreren Erben auf einen und denselben Bruchtheil der

Erbschaft eingesetzt (gemeinschaftlicher Erbtheil), so finden in Ansehung des ge­ meinschaftlichen Erbtheils die Vorschriften der §§ 2089 bis 2092 entsprechende Anwendung. E. I, 1796; 1L 1966; III, 2068.

1. Der Begriff des gemeinschaftliche« Erbteils wird hier (entsprechend dem früheren Reckte, vgl. M. V, 68) dahin bestimmt, daß er gegeben ist, wenn einige von mehreren Erben, also neben einem oder mehreren anderweit bedachten Erben, zusammen auf einen und denselben Bruchteil der Erbschaft eingesetzt sind. ES ist aber (entgegen dem römischen Rechte, vgl. WindscheidKipp Äd. 3 § 552 Anm. 2) die Einsetzung mehrerer Erben auf einen gemeinschaftlichen Erbteil nicht schon dann ohne weiteres anzunebmen, wenn mehrere neben anderen in gesonderten Sätzen Eingesetzten von dem Erblasier in einem Satze ohne Teilbrstimmung benannt oder wenn mehrere unter einer Gesamtbezeichnung eingesetzt sind, während bei einer Aufführung der Erben unter besonderen Ziffern schon eher die Vermutung begründet ist, daß der Erblasier die unter einer Ziffer Verbundenen zusammen mit einem gemeinschaftlichen Erbteile berufen wollte. (Vgll M. a. a. O., übrigens auch Peiser im „Recht" 1902 S. 608.) Im übrige» ist eS Auslegungsfrage, wann im einzelnen Falle anzunehmen sei, daß mehrere Erben auf einen gemeinschaftlichen Erbteil eingesetzt sind. Diese Annahme kann ». B. im Falle des § 2092 Abs. 1 hinsichtlich derjenigen Erben zutreffen, welche ohne Bruchtelle eingesetzt sind. 2. Für den Fall, daß ein gemeinschaftlicher Erbteil im obigen Sinne gegeben ist, sollen in Ansehung desselben die Vorschriften der §8 2089—2092 entsprechende An­ wendung finden, was einer ausführlichen Darlegung nicht bedarf. Diese Vorschrift entspricht im wesentlichen dem früheren Rechte und ist, wie die M. a. a. O. treffend sagen, dadurch gerechtfertigt, daß die Einsetzung auf einen gemeinschaftlichen Erbteil immer eine Erbeinsetzung auf Bruchteile bleibt. 3. Eine besondere Bedeutung hat die Gemeinschaftlichkeit eines Erbteils mit Rücksicht auf die Anwachsung und die Ersatzerbeinsetzung, wie sich deS näheren aus 8 2094 Abs. 1 Satz 2 und Abs. 2 und aus 8 2098 Abs. 2 ergibt.

§ 2094.*)

Sind mehrere Erben in der Weise eingesetzt, daß sie die gesetzliche Erbfolge ausschließen, und fällt einer der Erben vor oder nach dem Eintritte des Erbfalls weg, so wächst dessen Erbtheil den übrigen Erben nach dem Verhältniß ihrer

Erbtheile an.

Sind einige der Erben auf einen gemeinschaftlichen Erbtheil ein­

gesetzt, so tritt die Anwachsung zunächst unter ihnen ein. *) Dgl. die in der Fußnote zu 8 1935 angegebene Literatur.

396

III. Abschnitt: Testament.

Ist durch die Erbeinsetzung nur über einen Theil der Erbschaft verfügt

und findet in Ansehung des übrigen Theiles die gesetzliche Erbfolge statt, so tritt die Anwachsung unter den eingesetzten Erben nur ein, soweit sie auf einen gemein­ schaftlichen Erbtheil eingesetzt sind. Der Erblasser kann die Anwachsung ausschließen. E. I, 1797, 1798 Satz 1; II, 1967; III, 2069.

1. Ueber die Anwachsung nach früherem Rechte vgl. Windscheid-Kipp Bd. 3 88 603, 604, Meischeider S. 195 ft., Roth-Becher Bd. 3 8 407, ferner Strohal, Transmissio pendente conditione (1879) S. 90 ff. Der Grund des Instituts der Anwachsung ist nach BGB. der mutmaß­ liche Wille des Erblassers. Deshalb tritt sie unter gewissen vom Gesetze normierten, die Vermutung dieser Willensrichtung des Erblassers nach Ansicht des Gesetzgebers begründenden Voraussetzungen ein, außer wenn der Erblasser sie ausgeschlossen hat. (Unrichtig, wie auch Strohal 8 26 N. 10 betont, führt Ende mann III 8 34 in seiner Definition die Anwachsung auf eine Bestimmung des Erblassers zurück.) Schon in Bem. 2 zu 8 1935 ist erwähnt, daß das BGB. von Anwachsung nicht bei der gesetzlichen, sondern nur bei der testamentarischen und vertrags­ mäßigen (vgl. 8 2279) Erbfolge spricht. 2. Unter Anwachsung (im eigentlichen oder engeren Sinne) ist nach BGB. die mit Rücksicht aus den vermutlichen Willen des Erblassers (s. vorstehende Bem.) kraft ge­ setzlicher Disposition in gewissen Fällen infolge des Wegfalls eines Miterben emtretende Vergrößerung des im Testament (oder Erbvertrag) einem Erben zu­ gewendeten Erbteils bzw. der den übrigen Erben oder einem Teile derselben zu­ gewendeten Erbteile zu verstehen. (Vgl. Strohal 8 26 Nr. IV.) 3. Gleichgültig ist, aus welchem Grunde der Miterbe wegfällt. Vgl. Bem. 2 zu 8 1935 und die Fälle der 88 1953, 2344, 2352; in Betracht kommt auch noch der Tod des Miterben vor dem Anfalle der Erbschaft (vgl. auch 8 2074), sodann der Fall der be­ gründeten und nur hinsichtlich eines einzelnen Erben wirksamen Anfechtung der letztwilligen Verfügung, sowie der Fall des 8 2235 Abs. 2. (Bei Nichtigkeit der den Erben berufenden Verfügung nimmt keinen „Wegfall" an: Binder in bayr. Z. f. R. 1908 S. 195 ff.) Gleichgültig ist ferner, ob der Wegfall des Miterben vor oder nach dem Eintritte des Erbfalls (vgl. 8 1922) erfolgt. Selbstverständlich ist es mit Rücksicht auf 81942, daß, wenn ein Miterbe nach dem Erbfall, aber noch vor Ablauf der Aus­ schlagungsfrist stirbt, eine Anwachsung nur dann in Frage kommen und eintreten kann, wenn seine Erben nach 8 1952 an seiner Statt die ihrem Erblasser angefallene Erbschaft auSschlagen. (Vgl. Strohal 826 Note 15.) Denn der Tod des Erben nach dem Ein­ tritte des Erbfalls (abgesehen vom Falle der auf schiebend bedingten Erbeinsetzung, s. o.) gilt nicht als Wegfall des Erben im Sinne dieser Vorschrift: geht doch das Recht deffen, der Erbe geworden, vorbehaltlich des Ausschlagungsrechts auf seine Erben über, mangels Ausschlagung kommt er also als Erbe durch Tod nicht „in Wegfall". (S. hierüber auch Frommbold Bem. 2, b und 3 und Mantey in Gruchot, Beitr. Bd. 53 S. 800 N. 15 und S. 801 bei N. 16.) Der Erbteil des wegfallenden Erben wächst den übrigen hiebei in Betracht kommenden Erben, wenn diese mehrere sind, nach dem Verhältnis ihrer Erbteile an. Sind also letztere Erben zu % V* und l/s eingesetzt, so verteilt sich das Achtel des weggefallenen Milerben unter sie im Verhältniffe von 4:2:1, der erstbezeichnete erhält somit von dem Achtel und vom ganzen Nachlasse 4/*, der zweite 'h, der dritte lh.

4. Die Voraussetzungen der Anwachsung sind (abgesehen vom erwähnten Wegfall eines Erben): a) Positiv: Es müssen mehrere Erben in der Weise eingesetzt sein, daß sie die gesetzliche Erbfolge ausschließen. Dieser dem römischen Rechte fremde Satz ergibt sich aus der Zulassung der gewillkürten neben der gesetzlichen Erbfolge im BGB. Im Falle des 8 2088 Abs. 2 tritt also An­ wachsung nicht ein. Jedoch wird dieser Satz durch Abs. 2 des 8 2094 modifiziert, indem, wenn auch die Erbeneinsetzung nur über einen Teil der Erbschaft verfügt ist und in Ansehung des übrigen Teiles (mangels An­ wendbarkeit des 8 2089) die gesetzliche Erbfolge stattfindet, die Anwachsung unter den auf einen gemeinschaftlichen Erbteil (vgl. 8 2093) ein­ gesetzten Erben. aber auch nur unter diesen eintritt. Für den Fall, daß einige von mehreren Erben auf einen gemeinschaftlichen Erbteil eingesetzt sind und einer derselben wegfällt, wird weiter durch Satz 2 des Äbs. 1

2. Titel: Erbeinsetzung.

§§ 2094, 2095.

397

dessen Satz 1 noch dahin modifiziert, daß auch, wenn die eingesetzten Erben die gesetzliche Erbfolge ausschließen, zunächst (also bis etwa auch der letzte der auf den gemeinschaftlichen Erbteil Eingesetzten wegfällt) die Anwachsung nur unter den auf den gemeinschaftlichen Erbteil Eingesetzten eintritt. b) Negativ: Der Erblasser darf die Anwachsung nicht ausgeschlossen haben, wie aus Abs. 3 des 8 2094 zu entnehmen ist. Es darf auch keine wirksame Einsetzung eines Ersatzerben (vgl. 88 2096 ft.) vorliegen, da dessen Recht gemäß 8 2099 dem Anwachsungsrechte vorgeht. (Ersterer Satz widerspricht dem gemeinen Rechte, letzterer stimmt mit ihm überein. Bgl. übrigens auch 88 2102 und 2069.) Dagegen wird (vgl. P. V, 76) die Anwachsung nicht dadurch ausgeschlossen, daß die Erben auf Bruchteile ein­ gesetzt sind, welche ihrer Größe nach bezeichnet sind. (Bgl. auch M. V, 72.) Die Ausschließung seitens des Erblassers muß aber nicht gerade aus­ drücklich geschehen, sondern kann auch stillschweigend oder indirekt geschehen, wenn sie nur überhaupt aus der letztwilligen Verfügung (oder dem Erbvertrage) mit hinreichender Sicherheit zu entnehmen ist. (S. auch Rspr. d. OLG. Bd. 6 S. 72.) Sie ist also durch Auslegung nach den Umständen des einzelnen Falles festzustelleu. (Vgl. die Beispiele bei Strohal 8 26 Nr. IV und Noten 13, 14.) In der ausdrücklichen Beschränkung eines Erben auf den Pflichtteil, auch wen» eine wirkliche Erbeinsetzung auf denselben trotz 8 2304 anzunehmen ist, wird jedenfalls in der Regel eine Ausschließung des Anwachsungs­ rechts für diesen Erben zu erblicken sein. (Binder in Bahr. Z. f. R. 1908 S. 195 meint, die Anwachsung könne nur dann mit Sicherheit als dem Willen des Erblassers entsprechend angenommen werden, wenn der Erblasser andere Personen als seine Jntestaterben berufen hat.) Hat der Erblafler die Anwachsung überhaupt ausgeschloflen, so fällt der Erbteil deS weggefallenen Miterben den gesetzlichen Erben zu. Wenn aber die Ausschließung nur zuungunsten eines bestimmten Miterben geschah, so findet Anwachsung für die übrigen eingesetzten Erben statt.

5. Die Anwachsung tritt beim Borliegen obiger Voraussetzungen von selbst ein, ohne daß es einer Tätigkeit, insbesondere einer Annahme seitens desjenigen oder derjenigen Erben bedarf, deren Erbteil fich dadurch vergrößert. Der anwachsende Erb­ teil kann nicht einmal auSgeschlagen werden, wenn der Erbe, welchem der Erbteil eines Miterben anwächst, das ihm durch die in Frage stehende letztwillige Verfügung Zuge­ wendete bereits angenommen hat. (8 1951.) Auch der Tod des Erben, dessen Erb­ teil vergrößert wird, steht der Anwachsung nicht entgegen; die Vergrößerung tritt in der Person des Erbeserben ein, wenn der Erbe vorher stirbt. (Mrischeider S. 201 bei Anm. 26; vgl. auch Strohal 8 26 Nr. IV, 4 und M. V, 492.) 6. Ueber die Wirkung derAnwachsung vgl. 8 2095 und Bem- dazu, ferner 8 2007. Nach 8 2110 erstreckt sich das Recht des Na werb en im Zweifel auf einen Erb­ teil, der dem Vorerben infolge deS Wegfalls eines Miterben anfallt. In bezug auf den Erbschafts- bzw. Erbteils-Käufer bestimmt 8 2373, daß ein Erbteil, der dem Verkäufer nach dem Abschlüsse deS Kaufes infolge des Wegfalls eines Miterben anfällt, im Zweifel nicht als mitverkauft anzusehen ist. (Vgl. hiezu Meischeider S. 207.) Die Anwachsung bei BermSchtviffen regelt 8 2158. 7. Strobal 8 26 Nr. V erwähnt als einen mit der Anwachsung verwandten Fall den in Bem. 4 zu 8 1952 behandelten Fall, bei dessen Beurteilung er mit der a. a. O. vertretenen Anficht übereinstimmt. Er betont aber auch mit Recht, daß eine „Anwachsung" im Sinne des 8 2094 in jenem Falle keineswegs gegeben ist.

§ 2095.

Der durch Anwachsung einem Erben anfallende Erbtheil gilt in Ansehung der Vermächtnisse und Auflagen, mit denen dieser Erbe

oder der wegfallende

Erbe beschwert ist, sowie in Ansehung der Ausgleichungspflicht als besonderer

Erbtheil. e. I, 1799; n, 1968; III, 2070.

1. Diese Vorschrift entspricht dem 8 1935 und beruht darauf, daß die Annahme eines Erbteils bei Gleichheit des Berufungsgrundes die Ausschlagung des an­ wachsenden Erbteils unzulässig macht, die Beschwerungen deS anwachsenden Erbteils aber

398

HI. Abschnitt: Testament.

beim Wegfalle des zunächst eingesetzten Erben bestehen bleiben (vgl. §§ 1951, 2161,2192), und somit ein Schutz -es Erben gegen Benachteiligung durch Anwachsung eines überschwerten Erbteils durch Billigkeitsrucksichten geboten erscheint. (P. V, 76, M. V, 73.) Im übrigen ist hier im wesentlichen auf die Bem. 3 zu 8 1935 zu verweisen. Zu betonen ist auch hier, daß nach der Fassung der Vorschrift ohne Rückstcht auf deren gesetz­ geberischen Grund dieselbe auch dann Anwendung findet, wenn nicht der zuwachsenoe Erbteil, sondern der Erbteil desjenigen, welchem der Wegfall eines Miterben zustatten kommt, mit Bermächtnifien oder Auflagen überschwert oder mit einer Ausgleichungspflicht belastet ist. (Vgl. M. V, 74.) Vgl. ferner hinsichtlich der AusgleichungSpilicht, welche ja auch bei eingesetzten Erben nach 68 2052 und 2051 möglich ist, Bem. III, F zu §§ 2050 ff. und Strohal § 14 Nr. 1,2 und § 15 Nr. II, sowie das am Schluffe der Bem. zu 88 2055,2056 gebrachte Beispiel. 2. Aus 8 2007 und den Bem. dazu ergibt sich (vgl. auch Meischeider S. 203), daß die Bestimmung deS 8 2095 für die Haftung des Erben für die Nachlatzverbindlich­ keiten aus Bermächtnifien und Auflagen, insbesondere also auch für die Anwend­ barkeit deS 8 1992 im Falle der Ueberichuldung eines Erbteils durch Vermächtniffe oder Auflagen, die Bedeutung hat, daß der Erbe alS zu mehreren Erbteilen berufen erscheint, aber seine Haftung für die Nachlaßverbindlichkeiten in Ansehung eines jeden der Erbteile nur dann, wenn die Erbteile verschieden beschwert sind, so sich bestimmt, wie wenn die Erbteile verschiedenen Erben gehörten, während im Falle gleickheitlicher Beschwerung der Erbteile die Versäumung der Jnventarfrist, welche hinsichtlich eines Erbteils gesetzt wurde, die unbeschränkte Haftung für alle Erbteile nach sich zieht.

3^ Soweit nicht 8 2095 Gegenteiliges bestimmt, bewirkt die Anwachsung die Vergrößerung des ursprünglichen Erbteils desjenigen Erben, welchem ein weiterer Erbteil anwächst, in der Weise, daß beide Erbteile zusammen zu einem einzigen Erbteile sich vereinigen. Insoweit, d. h. hinsichtlich der Haftung für andere Nachlaßverbindlichkeiten alS Vermächtnifie oder Auflagen, ist also 8 2007 im Falle der An­ wachsung überhaupt unanwendbar. 4. Daß die Vorschrift deS 8 2095 durch Bestimmung deS Erblassers geändert oder ausgeschlossen werden kann, wird von Planck Bem. 3 und Frommhold Bem. 2 angenommen; gegen diese Ansicht besteht jedenfalls kein grundsätz­ liches Bedenken. 5. Daß eine entsprechende Anwendung des 8 2095 auch im Falle der Ausübung deS anläßlich deS Verkaufs eines Nachlaßanteils eines Miterben an einen Dritten den übrigen Erben zustebenden Vorkaufsrechts, wenn die vorkaufsberechtigten Miteiben mehrere sind, stattzufinden haben wird, ist schon in Bem. II, 6 zu 8s 2034 ff. erwähnt worden.

6. Eine analoge Vorschrift wie 8 2095 enthält 8 2159 für die Anwachsung zu­ gunsten eines Vermächtnisnehmers. § 2096.*) Der Erblasser kann für den Fall, daß ein Erbe vor oder nach dem Eintritte

des Erbfalls wegfällt, einen Anderen als Erben einsetzen (Ersatzerbe). 6. I, 1800 Abs. 1; II, 1969; IN, 2071.

§ 2097.

Ist Jemand für den Fall, daß der zunächst berufene Erbe nicht Erbe sein kann, oder für den Fall, daß er nicht Erbe sein will, als Ersatzerbe eingesetzt,

so ist im Zweifel anzunehmen, daß er für beide Fälle eingesetzt ist. E. 1,1801; II, 1970; III. 2072.

§ 2098. Sind die Erben gegenseitig oder sind für einen von ihnen die übrigen als

Ersatzerben eingesetzt, so ist im Zweifel anzunehmen, daß sie nach dem Verhältniß ihrer Erbtheile als Ersatzerben eingesetzt sind. •) Vgl. Köpcke, Die Rechtsstellung deS Ersatzerben und des Nacherben nach BSB., Dtff., Jena 1902.

2. Titel: Erbeinsetzung.

§§ 2095—2099.

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Sind die Erben gegenseitig als Ersatzerben eingesetzt, so gehen Erben, die auf einen gemeinschaftlichen Erbtheil eingesetzt sind, im Zweifel als Ersatzerben

für diesen Erbtheil den anderen vor. E. I, 1803; II, 1971; III, 2073.

§ 2099. Das Recht des Ersatzerben geht dem Anwachsungsrechte vor. E. I, 1798 Satz 2; II, 1972; III, 2074.

Gemeinsame Bemerkungen zu §§ 2096—2099. 1. Ueber das frühere Recht hinsichtlich der Vulgarsubstitution oder Ersatz­ erbenein setzung vgl. Meischewer S. 208 ff., Windscheid-Kipp Bb. 3 §§ 557 ff., RothBecher Bd. 3 Abt. 1 88 340 ff., BLR. Tl. III cap. 3 8 19. (Daß die P ipillarsubstitution dem BGB. unbekannt ist, wurde schon in Bem. 4 zu 8 2064 bervorgehoben.) 2. Die Begriffsbestimmung des BGB. bezeichnet als Ersatzerben (welcher vom sächsischen und österreichischen GB. „Nacherbe" genannt wird, vgl. Meischeider S. 208 Anm. 1) denjenigen, welchen der Erblasser für den Fall eingesetzt hat, datz der von ihm zunächst d. h. in erster Linie ernannte Elbe vor oder nach dem Eintritte des Erbfalls wegfällt. Die Begriffsbestimmung des Nacherben in 8 2100 ist hievon ganz verschieden dadurch, datz das BGB. darunter nur denjenigen eingesetzten Erben versteht, der nach dem Willen des Erblassers erst Erbe werden soll, nachdem zunächst ein anderer Erbe geworden ist. Doch enthält gemätz 8 2102 die Einsetzung als Nacherbe im Zweifel auch die Einsetzung als Ersatzerbe, und wenn es zweifelhaft ist, ob jemand als Ersatzerbe oder als Nacherbe eingesetzt ist, so gilt er als Ersatzerbe. Auch 8 2069 enthält eine Auslegungsregel zugunsten der Annahme einer Ersatzerbeinsetzung. (Vgl. Strohal 8 26 N. 27.) Datz auch die Einsetzung als Ersatzerbe eine, wenn auch bedingte, Erbeinsetzung ist und darauf im allgemeinen die Borschristen über Erbeinsetzung (insbesondere auch 8 1923) anzuwenben sind, ist selbstverständlich. lastungen des vermachten Grundstückes 473, 474; — Erstreckung auf den An­ spruch auf Beseitigung von Lasten 473, 475; — auf den Ersatzanspruch wegen Beschädigung der Sache 473; — auf Früchte 496; — auf Zubehör 473; — Arten 456; — alternatives Vermächt­ nis 460; — V. des Besitzes 477; — V. desselben Gegenstandes an Mehrere 469; — V. der Erbschaft eines Dritten 456, 484; — eines nicht zur Erbschaft ge­ hörigen Gegenstandes 477; — Ersatzver­ mächtnis 501; — V. einer Forderung an den Schuldner, des geschuldeten Ge­ genstandes an .den Gläubiger 484; — V. einer dem Erblasser zustehenden For­ derung 483; — einer nicht abtretbaren Forderung 485; — einer Forderung des Erblassers gegen den Erben 487; —

Gattungsvermächtnis 464, 465, 467; — gemischt generisches V. 469; — V. eines Handelsgeschäfts 484; — einer Leibrente 484; — des Leistungsanspruches hinsicht­ lich der vermachten Sache 477; — des Miteigentums von verbundenen, ver­ mischten, vermengten Sachen 481; — Nachvermächtnis 404, 502; — V. eines Nießbrauches 484; — V. an den Pflicht­ teilsberechtigten 709; — Entrich­ tung durch den an Stelle des Pflicht­ teilsberechtigten als Erbe getretenen 747, 748; — Wirkung der Ausschlagung des dem Pflichtteilsberechtigten zugewende­ ten Vermächtnisses für die Pflichtteils­ last 748; — für die Tragung der Be­ schwerungen des Vermächtnisses 749; — V. eines Rechtes des Erblassers an einer Sache oder einem Rechte des Erben 487; — einer verbundenen, vermischten, ver­ mengten, verarbeiteten oder umgebildeten Sache 480, 481; — B. des Äöertersatzanspruches hinsichtlich des vermachten Ge­ genstandes 477; — Vorausvermächtnis 461; — Wahlvermächtnis 464, 466; — Zweckvermächtnis 465, 468; — Anfall 488, 489; — des in einem gemeinschaft­ lichen Testamente angeordneten V. 636; — des in einem Erbvertrag von Ehe­ gatten angeordneten, nach dem Tode des Ueberlebenden zu erfüllenden V. 658; — Annahme 489, 491; — Beschrän­ kung auf einen Teil, auf eines von meh­ reren Vermächtnissen 492; — Erstreckung auf die Anwachsung 492; — Annahme des Vorausvermächtnisses 463; — An­ fechtung der Annahme 491; — Ausschlagung 488, 490, 491; — Wir­ kung 492; — Ausschluß derselben 488; — Vererblichkeit des Rechtes 11, 492; — Beschränkung auf einen Teil, auf eines von mehreren Vermächtnissen 492; — Erstreckung auf die Anwachsung 492; — Anfechtung der Ausschlagung 491; — durch den Pflichtteilsberechtigten 493, 711; — A. des in einem Erbvertrage er­ richteten V. 657; — Ausschlagung des Vorausvermächtnisses 463; — Verzicht auf die Zuwendung 797; — Wirksam­ keit des V.: Erfordernisse 470, 471; — beim.Vermächtnis einer zur Zeit des Erbfalles nicht zur Erbschaft gehörigen Sache 477; —Erleben des Erbfalles 470; — rechtzeitiger Eintritt der Bedingung oder Befristung 471; — zeitliche Be­ schränkungen der Wirksamkeit 457; — Einfluß des .Wegfalles des Beschwerten 470; — Einfluß des Wegfalles des Be­ dachten vor Eintritt des Erbfalles 470; — zeitliche Beschränkung der Wirksam­ keit des bedingten oder befristeten V., des V. an noch nicht erzeugte, an der Persönlichkeit nach noch unbestimmte Be­ dachte 471; — Nichtigkeit einer gegen die guten Sitten verstoßenden Vermächt-

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Die Zahlen bezeichnen die Seite.

nisanordnung 459, 481; — Unwirksam­ keit des V. auf eine verbotene oder un­ mögliche Leistung 480; — E r füllung: kosten 486; — Anfechtung 487; — Ver­ weigerung der Leistung aus einem an­ fechtbaren V. nach Ablauf der Anfech­ tungsfrist 387; — Sicherheitsleistung des Erben bei bedingten und betagten B. 559; — Berichtigung im Falle des Man­ gels an Masse zu einem Nachlaßkonkurs 213, 214, 222; — Übertragung des ver­ machten Gegenstandes an den Bedachten bei Lebzeiten des Erblassers 487; — Kürzung mit Rücksicht auf die Pflicht­ teilslast 744, 750; — Kürzung des dem Vermächtnisnehmer auferlegten 486,498; — Gewähr lei st ungspflicht des Beschwerten 493; — Aufhebung der im Erbvertrag getroffenen Anordnung 677, 678; — zeitliche Geltung des Rechts des BGB. 457; — Vertrag über­ ein Vermächtnis aus dem Nachlaß eines noch lebenden Dritten 56, 458; — Ueber­ gäbe des Erwerbes durch Vermächtnis an den Erbschaftskäufer 841. Vermächtnisanspruch: Inhalt 484; — Ent­ stehung 488, 489; — Fälligkeit 490; — bei Ueberlassung der Bestimmung der Zeit der Leistung ins Belieben des Be­ schwerten 489, 491; — bei dem vor: einem Vermächtnisnehmer zu entrichten­ den Vermächtnis . Aust.

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Die Zahlen bezeichnen die Seite.

Vertrags 793; — bei Aufhebung des Erb­ verzichts 796; — bei der Testaments­ errichtung 360; — beim Widerruf des Testaments durch Rücknahme aus amt­ licher Verwahrung 615, 617. Verwahrung zum Nachlaß geschulde­ ter zur Hinterlegung nicht geeigneter Sachen während der Erbengemeinschaft 306; — des Testaments: des amt­ lichen 606; — des eigenhändigen 608; — Rückgabe des Testaments 615, 617; — des gemeinschaftlichen Testaments 618, 644; — Ablieferung an das Nachlaßge­ richt nach dem Tode des Erblassers 620; — Eröffnung von seit mehr als 54 Jahren verwahrten Testamenten 624; — V. des Erbvertrags 653, 689; — Einfluß derZurü knahme aus der V. 676. Verwaltung des Nachlasses: durch den Erben während der Ausschla­ gungsfrist 96; — Verlust des Rechtes durch Anordnung der Nachlaßverwaltung 197; — Haftung für die bisherige V. im Falle der Nachlaßverwaltung oder des Nachlaßkonkurses 181; — Haftung int Falle der Herausgabe des Nachlasses an die Gläubiger beim Mangel an Masse zu einer Nachlaßverwaltung oder einem Nachlaßkonkurs 213, 214; — V. durch mehrere Erben 304; — durch den Nach­ laßverwalter (siehe auch „Nachlaßverwaltung") 198, 202; — B. durch den Testamentsvollstrecker 538, 540; — Pflicht zur V. 557; — Beschrän­ kungen in bezug auf die Verwaltung 545; — V. durch 'den Borerben 428; — Entziehung der V. 437, 439; — Pflicht des Nacherben zur Einwilligung zu Ver­ waltungshandlungen 432; — Haftung für die Verwaltung 440, 441. Verwandte: Ausschluß von der Erbfolge durch Testament'55; — Erbverzicht 788; — letztwillige Verfügungen an B., Aus­ legung 369; — Mitwirkung bei Te­ stamentserrichtung: von B. des Bedach­ ten 590; — des Erblassers 590; — des Richters oder Notars 591. Verwandtenerbrecht 21, 22. Verweigerung der Befriedigung von Nachlaßgläubigern, zeitwillige V. 257, 258; — im Falle der Anordnuna der Nachlaßpflegschaft 262; — Ausschluß der V. wegen unbeschränkter Haftung des Erben gegenüber vom Aufgebot nicht betroffenen Gläubigern 261, 262; — B. nach Beendigung des Nachlaß­ konkurses durch Verteilung der Masse oder Zwangsvergleich 209; — im Falle von Mangel an Masse zur Durchfüh­ rung einer Nachlaßverwaltung, eines Nachlaßkonkurses 213, 214; — V. wegen Ausschlusses der Gläubiger im Aufge­ botsverfahren 152; — V. durch einen Miterben vor der Teilung des Nach­ lasses 348; — V. der .Leistung aus

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einer anfechtbaren letztwilligen Verfü­ gung nach Ablauf der Anfechtungsfrist 387. Verwendungen des Erbschaftsbesitzers, Er­ satz bei Herausgabe von Erbschaftssachen 276; — Einfluß der Rechtshängigkeit des Herausgabeanspruches auf den Er­ satzanspruch 279; — Ersatzpflicht des Erbschaftskäufers 848; — V. des Bor­ erben auf die Erbschaft 435; — V. auf den Vermächtnisgegenstand 497. Verzeichnis der Erbschaftsgegen­ stände im Falle der Nacherbfolge 433; — Pflicht zur Herstellung gegenüber dem im Aufgebotsverfahren ausgeschlossenen Gläubiger 155; — des Nachlasses (siehe „Inventar") 227; — zur Si­ cherung des Nachlasses 100, 105; — durch den Testamentsvollstrecker 556; — Vorlage an den Pflichtteilsberechtigten 722. Verzeihung von Erbunwürdigkeitsgründen 783;— der Gründe zur Entziehung des Pflichtteiles 767, 768. Verzicht auf Anfechtung einer lehtwilligen Verfügung 381; — auf das Anfechtungs­ recht wegen Erbunwürdigkeit 783; — B. des Erben auf die Beschränkungs­ einrede gegenüber dem Nachlaßgläubiger 166; — seitens der Ehefrau 141, 249; — Verbot des Verzichts auf die Be­ schränkungseinrede für den Nachlaßpfleger und den Nachlaßverwalter 252; — V. auf die Erbschaft (siehe auch „Erb­ verzicht") 787; — auf das Recht aus einer Auflage 504;— auf das Pflicht­ teilsrecht 697, 788, 796; — V. des Testamentsvollstreckers auf Kündigung seines Amtes 568; — B. auf eine Ver­ mächtniszuwendung 797. Verzinsung verwendeten Geldes durch den Testamentsvollstrecker 561; — durch den Vorerben 437. Verzug des Erbschaftsbesitzers mit der Herausgabe 280. Viehgewährschaft bei vermachten Tieren 495. Vindikationslegat 455, 484. Vollmacht zur Ausschlagung der Erbschaft 74; — zur Anfechtung der Annahme und Ausschlagung 93. Vollstreckungshypothek am Anteil eines Miterben an einem Nachlaßgrundstück 299. Vollstreckbare Ausfertigung von Urteilen gegen den Testamentsvollstrecker .553. Voraus der überlebenden Ehegatten: recht­ liche Natur 10, 43; — neben Erben der 2. Ordnung 31, 42; — der 3. Ordnung 32, 42; — Entziehung durch den Erb­ lasser 45; — Verlust des Rechtes 45; — Einfluß auf die Pflichtteilsberechnung 719, 721; — Kürzung mit Rücksicht auf Pflichtteile 746. Vorausvermächtnis 461; — Erstreckung des Rechtes des Nacherben darauf 418; — Ausschluß vom Erbschaftsverkauf 841; —

Die Zahlen bezeichnen die Seile.

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Anspruch des Ersatzerben auf das V. 401, — des Erbverzichtes 792; — der Auf­ 463. hebung des Erbverzichts 796; — Ver­ Vorbehalt: V. der Ergänzung einer letzt­ tretung eines Mündels bei Nachlaßaus­ willigen Verfügung 389; — des Rück­ einandersetzung 313. tritts vom Erbvertrag 680. ! Vulgarsubstitution 399. Vorbildung zu einem Berufe: Ausglei­ chungspflicht mit Aufwendungen 326,336 W. Voreltern, entferntere: gesetzliches Erbrecht 36. Warenzeichen: Vererblichkeit der durch die Vorempfang des anteilsberechtigten Ab­ Eintragung erworbenen Rechte 11. kömmlings: Ausgleichung bei der Erb­ Wahlkonsuln: Errichtung letztwilliger Ver­ teilung 326, 327; — Anrechnung ans fügungen 3. den Pflichtteil 725; — Berücksichtigung Wahlrecht bei der Auflage bei Anordnung bei der Pflichtteilsberechnung 731. der Erfüllung einer von mehreren Lei­ Vorerbe: Rechtliche Stellung vor stungen 505, 506; — Ausübung während Eintritt der Nacherbfolge 403; der Erbengemeinschaft 308; — W. beim — Anlegung von Geld 431; — Aus­ Vermächtnis an Mehrere 464, 466. kunftspflicht über den Bestand der Erb­ Wahlrechte: Vererblichkeit 11. schaft 437, 438; — Verzeichnis der NachWahlvermächtnis 464, 465; — Gewähr­ laßgegenstände 433; — Offenbarungseid leistung beim W. 467, 495. über den Bestand der Erbschaft 434, 439, Wald: Bewirtschaftung durch den Vorerben 442; — Erbschaftsausschlagungsrecht 89; 434; — Befreiung von bezüglichen — Tragung der Erhaltungskosten und Verpflichtungen durch den Erblasser 444, Lasten durch den Vorerben, Ersatzan­ 445. sprüche desselben, Wegnahme von Ein­ Wandelung: Ausschluß beim Vermächtnis richtungen 435; — Feststellung des Zu­ 495. standes der Erbschaft durch Sachverstän­ Wechsel: Jnumlaufsetzen durch den Testa­ dige 434; — Haftung für Nachlaßvermentsvollstrecker 541. bindlichkeiten 138;— Lastentragung 435; Wechselblankett: Vererblichkeit des Rechts — letztwillige Verfügungen 422; — Proauf Ausfüllung 11; — Ausfüllung durch zeßführung 422; — Sicherheitsleistung den Testamentsvollstrecker 541. 437, 438, 439. Wechselseitiges Testament: Ausschlagungs­ frist 73. Vorkaufsrecht: Ausübung eines zum Nach­ lasse gehörigen 308; — Unvererblich­ Wegfall eines ausgleichungsberechtigten Ab­ kömmlings 326, 330; — eines gesetz­ keit 12; — V. des Miterben am An­ teil eines Erben am Nachlasse 300; — lichen Erben: Behandlung seines Erb­ teils in Ansehung von Vermächtnissen, Haftung für Nachlaßverbindlichkeiten im Falle der Ausübung 301, 303; — Ver­ Auflagen, der Ausgleichungspflicht 46; erblichkeit 11. — eines Miterben, Anwachsung 395,396; —. Ausschluß des Erwerbs infolge des Vorlesen des Protokolls über Testaments­ Wegfalls vom Erbschaftskauf 841; — errichtung 596, 598; — Feststellung 600. Erstreckung des Rechts des Nacherben Vormerkung im Grundbuch: Einfluß auf die Abzugseinrede des Erben 214, 216; auf die Erweiterung des Erbteiles des Vorerben 418; — W. des Vermächtnis­ — auf aufschiebende Einreden des Erben beschwerten oder Bedachten 470; — eines 262; — keine Teilnahme von Gläubigern Vermächtnisses, einer Auflage, Recht des durch V. gesicherter Forderungen am Erbschaftskäufers auf die Vorteile daraus Aufgebotsverfahren 150; — kein .Aus­ 841. schluß durch V. gesicherter Nachlaßforde­ Wegnahme einer Einrichtung durch den rungen durch fünfjährige Nichtgeltend­ Vorerben 435; — W. des Verm ächtmachung 162. nisgegenstandes im Falle der Ver­ Vormund: Genehmigung des V. zu Erb­ bindung mit einer anderen Sache 481, verträgen in der Geschäftsfähigkeit Be­ schränkter 650. 483. Wert: Angabe des W. der Nachlaßgegen­ Vormundschaftsgericht: Benachrichtigung stände im Nachlaßinventar 237; — Fest­ von der Bestimmung einer Jnventarfrist stellung des W. des Nachlasses zum Zweck 235; — Genehmigung des Erbschafts­ der Pflichtteilsberechnung 719; — Zah­ erwerbs 66; — der Erbschaftsausschla­ lung des W. von Nachlaßgegenständen gung 77; — zur Errichtung von Erb­ statt der Herausgabe an die im Aufge­ verträgen in der Geschäftsfähigkeit Be­ ; botsverfahren nicht angemeldeten Mäuschränkter 650; — zur Anfechtung von Enger 152, 159; — an Nachlaßgläubiger Erbverträgen für Geschäftsunfähige 662; | uach Beendigung des Nachlaßkonkurses — der Aufhebung von Erbverträgen 674, 209, 212; — im Falle der Ueberschul676; — von Erbverträgen unter Ehe­ I düng des Nachlasses durch Vermächtnisse gatten 679; — der Aufhebung von Ver­ i mächtnisanordnungen und Auflagen 678; I und Auflagen 214, 220, 224; — der

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Die Zahlen bezeichnen die Seite.

zur Ausgleichung zu bringenden Zuwen­ dungen 337. Wertersatz beim Verschaffungsvermächtnis 477, 478; — für Früchte, für verwendete Erbschaftsgegenstände durch den Bor­ erben 440, 443. Wertminderung: Ersatz beim Erbschaftskauf 842; — W. des Vermächtnisgegenstandes, Uebergang des Ersatzanspruches auf den Vermächtnisnehmer 473. Wertpapier: Haftung beim Vermächtnis eines W. 494; — Hinterlegung zur Si­ cherung des Nachlasses 100, 105; — Hinterlegung zum Nachlaß gehöriger durch den..Vorerben 429; — Befreiung von der Verpflichtung hiezu 444, 445. Widerklage: Erhebung durch den Testa­ mentsvollstrecker und gegen denselben 552. Widernatürliche Unzucht: Grund zur Pflichtteilsentziehung 766, 770. Widerruf der Annahme und Ausschlagung eines Vermächtnisses 491; — der Be­ stellung des Testamentsvollstreckers 527; — von korrespektiven Verfügungen 638, 640; — eines Mitgiftversprechens durch den Testamentsvollstrecker 541; — W. von Schenkungen, Vererblichkeit des Rechts 12; — W. einer Schenkung durch den Testamentsvollstrecker 539; — W. der Stiftung: Unvererblichkeit des Wi­ derrufsrechts 12; — W. des Testa­ ments: Zulässigkeit 614, 615; — Formen: durch Testament 614, 616; — durch Vernichtung oder Veränderung der Testamentsurkunde 591, 593; — Teil­ aufhebung in diesem Falle 617; — durch Rücknahme aus amtlicher Verwahrung 615, 617; — Wirkung des Widerrufs 618; — beim Widerruf eines späteren für das frühere Testament 619; — Widerruf des Widerrufs 615, 619; — W. des gemeinschaftlichen Testaments 638, 645; — des korrespektiven Testaments 638, 640. Widersinnige Auflagen 504. Widersinnige Bedingung bei letztwilligen Verfügungen 375. Wiederkaufsrecht: Ausübung eines zum Nachlasse gehörigen 308. Wiederkehrende Leistungen: Auflage w. L. 509; — Rücktritt von der im Erbver­ trag mit Rücksicht auf eine rechtsgeschäft­ liche Verpflichtung zu w. L. getroffenen Verfügung 683. Willensmängel bei Willenserklärungen des Testamentsvollstreckers 542. Wirtschaftsplan für Wälder, Bergwerke usw. für Vorerben 434. Witwe: Erbrecht der armen W. 25, 697. WöhltätigkeitSanstalten: Erbrecht 26. Wohnung: Weiterbenützung der W. des Erblassers durch dessen Familienange­ hörige 143.

Wohnungsrecht: Vermächtnis 484.

Württemberg:

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Anzeige von Todesfällen 104; — Nachlaßauseinandersetzung 317; — Sicherung des Nachlasses 101, 104, 105; — Zuständigkeit zur Errichtung und Eröffnung letztwilliger Verfügungen 573, 579; — zur Aufnahme des Nach­ laßinventars 239; — Verwahrung der Testamente 607.

Z. Zeit der Testamentserrichtung, Angabe im Protokoll 596, 597. Zeitangabe beim eigenhändigen Testament 577, 583, 585; — im gemeinschaftlichen eigenhändigen Testament 633; — Be­ weislast für die Richtigkeit 586; — Z. bei Zusätzen und Aenderungen 587. Zeitbestimmung bei Ernennung eines Te­ stamentsvollstreckers 527; — bei letzt­ willigen Verfügungen 376; — bei letzt­ willigen Zuwendungen an gesetzliche Er­ ben 368; — an Abkömmlinge Dritter 371; an Verwandte 369; — beim Vermächtnis: Anfall desselben 488; — Dauer der Wirkung des Vermächtnisses 471; — beim Erbverzichtsvertrag 789, 791; — Ausschluß bei der Annahme ; und Ausschlagung der Erbschaft 80; — des Vermächtnisses 488, 489, 492; — i bei Annahme oder Ablehnung des Amtes eines Testamentsvollstreckers 531. I Zerstörung eines Nachlaßgegenstan­ | des 310; — Anspruch des Erbschafts­ käufers 842; — Z. von Gegenständen der Nacherbschaft 418; — des Gegen­ ' standes des vertragsmäßig angeordneten j Vermächtnisses 670. i Zeugen bei Testamentserrichtung: 1 Erfordernis der Zuziehung 589; — bei ■ Errichtung des Testaments vor dem Ge­ meinde- oder Gutsvorsteher 609; — an einem abgesperrten Ort 611; — beim Seetestament 612; — Ausschluß von der Mitwirkung 589, 590, 591; — Untaug­ lichkeit zur Mitwirkung 591; — Taug­ lichkeit des ernannten Testamentsvoll­ streckers 591; — Vernehmung des Erben als Z. in Prozessen des Testamentsvoll­ streckers über den Nachlaß 526, 555. Zeugnis des Nachlaßgerichts über Er­ nennung zum Testamentsvollstrecker 831; — Kraftlosigkeit nach Beendigung des Amtes desselben 570, 831; — über Rechtsnachfolge in Hypotheken, Grundund Rentenschulden, Grundstücke und Erbbaurechte 800. Zinsen: Zahlung an den Vermächtnisneh­ mer 496; — Entrichtung aus dem Pflicht­ teilsbetrag 743. ZinSscheine: keine Hinterlegungspflicht bei der Nacherbfolge 429. Zubehör: Erstreckung des Vermächtnisses auf Z. '473. Zurückbehaltungsrecht: Befreiung des Be-

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Die Zahlen bezeichnen die Seile. rechtigten von der Anmeldung im Aufgebot der Nachlaßgläubiger 150; — Z. des Erben für Aufwendungen im Falle der Anordnung der Nachlaßverwaltung oder des Nachlaßkonkurses 185; — des Erbschaftsbesitzers für Verwendungen auf Erbschaftssachen 276, 278; — des Te­ stamentsvollstreckers 561; — des Vor­ erben 442. Zurücknahme des Testaments aus der amtlichen Verwahrung 615, 617; — des gemeinschaftlichen Testaments 618, 644. Zusätze zum eigenhändigen Testament 583, 587; — zum gemeinschaftlichen eigen­ händigen Testament 634. Zuschüsse zum Lebensunterhalt, Ausglei­ chungspflicht damit 326, 327, 335. Zustand: Feststellung durch Sachverständige: des Z. von Erbschaftsgegenständen im Falle der Nacherbfolge 434.

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Zuständigkeit in Nachlaßsachen 77, 78; — Z. siehe auch „Gerichtsstand".

Zustimmung des anderen Vertrags­ teiles zur Aufhebung von Verfügungen im Erbvertrag 678; — des gesetzlichen Vertreters zum Erbverzicht 792; — des Nach erb en zu Verfügungen des Vorerben über hinterlegte Wertpapiere 429. Zuwendungen: Ausgleichungspflicht der Ab­ kömmlinge mit Z. unter Lebenden 326, 327, 336; — Ausgleichungspflicht des Pflichtteilsberechtigten 725; — Z. an einen Abkömmling 370; — an die Ab­ kömmlinge eines Dritten 371; — an die Armen 372; — an die gesetzlichen Erben 368; — an die Kinder des Erb­ lassers 370; — an bestimmte Personen­ klassen 372; — an die Verwandten 369. Zwang, unmittelbarer, auf Herausgabe eines Testaments 621. Zwangshypolhek: Wirksamkeit der Eintragung auf Nachlaßgrundstücke im Falle der Nacherbfolge 427. Zwangsvergleich: Z. im Nachlaßkonkurs, Einfluß auf die Erbenhaftung 209, 211;



— auf die Beschränkung der Haftung 236; — auf die Haftung der Miterben 213, 352, 355; — Vorschlag durch den Testamentsvollstrecker 520. Zwangsversteigerung: Z. eines Nachlaß­ grundstücks, Antragsrecht des Erben und Dritter 139. Zwangsvollstreckung in den Nachlaß 114; — Einfluß der aufschiebenden Ein­ reden des Erben auf die Zulässigkeit der Zw. 255, 259; — Zw. nach Anordnung der Nachlaßverwaltung 197, 201; — beim Vorhandensein eines Testamentsvoll­ streckers 550, 553; — Zw. in eine Nach­ laßforderung während der Erbengemein­ schaft 307; — Wirksamkeit von Zwangs­ vollstreckungshandlungen an einem Erb­ schaftsgegenstande im Falle der Nach­ erbfolge 421, 426; — Herausgabe des Überschusses des Nachlasses an die im Aufgebotsverfahren ausgeschlossenen Gläubiger im Wege der Zw. 152, 155; — Herausgabe des Nachlaßüberschusses nach Beendigung des Nachlaßkonkurses 209, 212; — Herausgabe des Nachlasses an die Gläubiger im Wege der Zw. im Falle von Mangel an Masse zur Durch­ führung einer Nachlaßverwaltung, eines Nachlaßkonkurses 213, 216.

Zweckauflage 506. Zweckvermächtnis 465, 468. Zwei Jahre: Ausschlußfrist für den An­ trag des Gläubigers auf Nachlaßverwal­ tung 191. Zweiseitiger Erbvertrag: Wirkung der Nichtigkeit einer Verfügung oder des Rücktritts eines Vertragschließenden 686.

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Zweitvermächtnisnehmer

458,

459;



Stellung im Konkurs über den Nach­ laß des Erben, des Erstvermächtnisneh­ mers 500; — Verhältnis des Vermächt­ nisnehmers zum Zw. 498; — Nangbestimmung zu anderen Belastungen durch den Erblasser für den Fall der Kürzung 501.