J. v. Staudingers Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch. Band 3, Teil 2 Sachenrecht: Teil 2: §§ 1018–1296 [10., neubearbeitete Aufl. Reprint 2020] 9783112359020, 9783112359013

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J. v. Staudingers Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch. Band 3, Teil 2 Sachenrecht: Teil 2: §§ 1018–1296 [10., neubearbeitete Aufl. Reprint 2020]
 9783112359020, 9783112359013

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3. v. Stouöiiigcrs Kommentar rum

Bürgerlichen Gesetzbuch und dem Gnsührmlgrgesetze herausgegeben von

Dr. Erwin Riezler,

Dr. Erwin Pätzold,

Dr. Zritz Ostler,

Professor an der Universität München

Ministerialrat im Reichs-Justizministerium

Rechtsamoalt in München

Dr. h. c. Karl Kober,

Oskar Lechner,

Dr. Zritz Kiefersauer,

Rat i. R. am Obersten Landesgericht in München

(Dberregierungsrat im Reichs-Justizministerium

Erster Bürgermeister in Mindelheim

Dr. Hans Hipperöey,

Dr. Karl Geiler,

Dr. Zranz Brandl,

Professor an der Universität Köln

Rechtsanwalt, Professor an der Universität Heidelberg

Landgerichtsrat in München

Dr. Martin Ionas,

Dr. Wilhelm Kiesow,

Dr. Ernst Brandts,

Ministerialrat im Reichs-Justizministerium

Senatspräsident am Reichsgericht

Ministerialrat im Reichs-Justizministerium

Dr. G. Boehmer,

Dr. Leo Raape,

Theodor Keidel,

Professor an d. Universität Frankfurt a. Main

Professor an der Universität Hamburg

I. Staatsanwalt in München

10.

ne ubearbeitete

Auflage

1936 München, Berlin nnd Leipzig I. Schweitzer Verlag (Arthur Sellier)

3.». 6tn6in|tr$ Ktnntitir zm Birzerlichei SeseMch md de» Siifilrmiositftit

in Band. Sachenrecht.

ä. Teil (§§ 1018—1296)

Erläutert von

Dr. h. c. Karl Kober, Rati . R. am Obersten Landesgericht in München.

10. neubearbeitete Anklage.

1936 München, Berlin und Leipzig J.Schweitzer Verlag (Arthur Sellier).

Druck von Dr. F. P. Datterer & Cie., Freising-München

Inhaltsübersicht zmn dritten Bande. 2. Teil.

$$

Fünfter Abschnitt. Dienstbarkeiten Erster Titel: Grunddienstbarkeiten Zweiter Titel: Nießbrauch I. Nießbrauch an Sachen II. Nießbrauch an Rechten III. Nießbrauch an einem Vermögen Dritter Titel: Beschränkte persönliche Dienstbarkeiten .... Sechster Abschnitt. BorkanfSrecht Siebenter Abschnitt. Reallasten Achter Abschnitt. Hypothek. Grundschuld. Rentenschuld .... Erster Titel: Hypothek Zweiter Titel: Grundschuld. Rentenschuld I. Grundschuld II. Rentenschuld Neunter Abschnitt. Pfandrecht an beweglichen Sachen und an Rechten

1018—1093 1018—1029 1030—1089 1030—1067 1068—1084 1085—1089 1090—1093 1094—1104 1105—1112 1113—1203 1113—1190 1191—1203 1191—1198 1199—1203

1204—1296 1204—1272 1273—1296

Seite

831 832 870 876 919 938 948 962 981 1003 1003 1408 1408 1440

1446 1446 1555 Nachträge .................................................................................................................1606 Alphabetisches Register 1612

Erster Titel: Pfandrecht an beweglichen Sachen . Zweiter Titel: Pfandrecht an Rechten

.

...

Literatur im allgemeinen. Die Besondere Literatur ist in Fußnoten (•) bet den einzelnen Abschnitten, Ttteln oder Paragraphen aufgeführt.

Biermann --- I. Biermann, Das Sachenrecht des BGB., 3. Aufl., Berlin 1914. Becher, BLZR. — H. Becher, Das rechtsrheinisch-bayrische Landeszivilrecht und Landeszivilprozeßrecht, 2 Bde., München 1896. Becher, Mat. — H. Becher, Die gesamten Materialien -u den das BGB. und seine Neben­ gesetze betreffenden bayrischen Gesetzen und Verordnungen nebst den einschlägigen Ministerialerlassen, 8 Abteilungen, München 1896/1901. Böhm — I. Böhm, Das materielle und formelle Grundbuchrecht, Hannover 1898. Buhl H. Buhl, Das Recht der beweglichen Sachen nach dem BGB., Berlin 1901. Cosack — K. Cosack, Lehrbuch des deutschen Bürgerlichen Rechts, Bd. II, Jena 1913, 6. Aufl.; 7./8. Aufl. 1927 in Verbindung mit H. Mitteis. Crome = Crome, System des deutschen Bürgerlichen Rechts, Bd. III, Berlin 1905. Dernburg, Pand. = H. Dernburg, Pandekten, 1. Teil, 8. Aufl., bearbeitet von Prof. Dr. Paul Sokolowski, Berlin 1910.j Dernburg, SR. = H. Dernburg, Das Sachenrecht des Deutschen Reichs und Preußens, 4. Aufl., Halle 1908. Düringer-Hachenburg = Das Handelsgesetzbuch auf der Grundlage des BGB., 3. Ausl., bearbeitet von Hachenburg, Bing, Breit, Flechtheim, Geiler, Hoeniger, Lehmann und Werner, 1930—1935. Ehrenberg -- Ehrenberg, Viktor, Handbuch des gesamten Handelsrechts, Leipzig 1913ff. Endemann = F. Endemann, Lehrbuch des Bürgerlichen Rechts, 8. und 9. Aufl., 2. Bd., Berlin 1905. Fischer-Henle-Titze -- Bürgerliches Gesetzbuch vom 18. August 1896. Handausgabe, 14. Aufl., neu herausgegeben von Titze, München 1932. Fuchs — E. Fuchs, Kommentar zu den 'grundbuchrechtlichen Normen des BGB. und zllr GBO., Berlin 1901—1903. Gierke --- Gierke, Otto, Deutsches Privattecht, Bd. II: Sachenrecht, Leipzig 1905. Goldmann-Lilienthal — E. Goldmann und F. Lilienthal, Das Bürgerliche Gesetzbuch, 2. Aufl., Bd. II, Berlin 1912. Güthe-Triebel ---- Güthe-Triebel, Die Grundbuchordnung für das Deutsche Reich und die preußischen Ausführungsbestimmungen. 5. Aufl. Herausgegeb. von Triebel, Berlin 1929. Habicht --- H. Habicht, Die Einwirkung des BGB. auf zuvor entstandene Rechtsverhältnisse, 3. Aufl., Jena 1901. Hachenburg, Bortr. = M. Hachenburg, DaS BGB. für das Deutsche Reich, Vorträge, 2. Aufl., Mannheim 1900. Hachenburg, Beitr. ----- M. Hachenburg, Beittäge zum Hypotheken- und Grundschuldrecht des Entwurfs eines BGB. für das Deutsche Reich (zweite Lesung), Mannheim 1895. Heck, Grundriß des Sachenrechts, Tübingen 1930. Hedemann -- Hedemann, Sachenrecht des BGB., Berlin und Leipzig 1924. Jacubezky, Bem. — K. Jacubezky, Bemerkungen zu dem Entwürfe eines BGB. für dns Deutsche Reich, München. 1892. Korn— Korn, Handbuch des Zivllrechts, Berlin 1908. Kretzschmar, Einführung in das Grundbuchrecht, 1902 und 1903, und ferner, Das Sachen­ recht, Leipzig 1906. Kuhlenbeck — L. Kuhlenbeck, Das BGB. für das Deutsche Reich, 2. Bd., Berlin 1903. Maenner — K. Maenner, Sachenrecht, 2. Aufl., München 1906. Matthiaß — B. Matthiaß, Lehrbuch des Bürgerlichen Rechts, 7. Ausl., Berlin 1914. Neumann — H. Neumann, Handausgabe des BGB. für das Deutsche Reich, 6. Aufl., Berlin 1912. Neumann Jahrb. = Jahrbuch des Deutschen Rechtes, s. auch Abkürzung JDR.

Literatur im allgemeinen. — Abkürzungen.

VII

Oberneck ---- H. Oberneck in GruchotS Beitr. 1899 S. 151 ff., Das formelle Reichsgrundbuchrecht. Oberneck RGBR. — H. Oberneck, Das Reichsgrundbuchrecht unter Berücksichtigung der Aus­ führungsbestimmungen sämtlicher Bundesstaaten, insbes. derjenigen Preußens, 4. Ausl., Berlin 1909. Planck --- G. Planck, Bürgerliches Gesetzbuch nebst Einführungsgesetz, 3. Bd., 1. Teil, Sachen­ recht, 5. Aufl., bearbeitet von Brodmann und Strecker, Berlin und Leipzig, 1932/33. Regelsberger — F. Regelsberger, Das bayr. Hypothekenrecht, 3. Aufl., unter Mitwirkung von W. Henle, Leipzig 1896. RGR.-Komm. --- Das Bürgerliche Gesetzbuch mit besonderer Berücksichtigung der Recht­ sprechung des Reichsgerichts, erläutert von Reichsgerichtsräten, 3. Band, Sachenrecht, 8. Aufl., Berlin und Leipzig 1934, bearbeitet von Dr. Dessau und Schliewen. Roth-Becher — P. Roth, Bayr. Zivilrecht. 2. Bd., Sachenrecht, bearbeitet von H. Becher, Tübingen 1881/1899. Soergel Rspr. — Rechtsprechung zum gesamten Zivil-, Handels- und Prozeßrecht, heraus­ gegeben von Dr. Hans Th. Soergel. Staub, Kommemar zum HGD., 14. Aufl., bearbeitet von Pinner, Bondi, Gadow, Heimchen, Berlin 1933. Stobbe-Lehmann — O. Stobbe, Handbuch des deutschen Privatrechts, 3. Aufl., II. Bd., 1. und 2. Abteilung, bearbeitet von H. O. Lehmann, Berlin 1896—1898. Strecker --- O. Strecker, Rechte an Grundstücken, Berlin 1898. Turnau-Förster --- W. Turnau und K. Förster, Das Liegenschaftsrecht nach den deutschen Reichsgesetzen und den preußischen Ausführungsbestimmungen, 2 Bde., 3. Aufl., Pader­ born 1906. Warneyers Jahrb. --- Warneyers Jahrbuch der Entscheidungen auf dem Gebiete des Zivil-, Handels- und Prozeßrechts. Warneyer (abgekürzt WarnR.), Die Rechtsprechung des Reichsgerichts auf dem Gebiete des Zivilrechts, soweit sie nicht in der amtlichen Sammlung der Entsch. d. RG. ab­ gedruckt ist (erscheint seit 1908); Ergänzungsband zu Warneyers Jahrbuch der Entscheidungen. Warneyer = Warneyer, Kommentar zum BGB., (in Verbindung mit Buchwald), 2. Aufl., Tübingen 1930. Wnrdscheid-Kipp — B. Windscheid, Lehrbuch des Pandektenrechts, 9. Ausl., bearbeitet von Th. Kipp, Frankfurt a. M. 1909. Wolff, SR. --- Das Sachenrecht von Dr. Martin Wolff, 1932,3. Bd. des Lehrbuchs des Bürger­ lichen Rechts von L. Enneccerus, Th. Kipp und M. Wolff, 33.—47. Aufl.

Abkürzungen. AG. --- Ausführungsgesetz zum BGB.'?' AGO. = Ausführungsgesetz zur Grundbuch­ ordnung und zu dem Gesetz über die Zwangsversteigerung und die Zwangs­ verwaltung. AnfG. = Gesetz betr. die Anfechtung von Rechtshandlungen eines Schuldners außer­ halb des Konkursverfahrens. ArchBürgR. = Archiv für bürgerliches Recht (1888—1919). ArchZivPrax. = Archiv für die zivilistische Praxis. BadNotZ. — Badische Notariatszeitung. BadRpr. = Badische Rechtspraxis. BankA. — Bankarchiv. Zeitschrift für Bankund Börsenwesen (seit 1901). BayObLGZ. — Sammlung von Ent­ scheidungen des Bayerischen Obersten Landesgerichts in Zivilsachen; BayObLGZa. --- Sammlung usw. vor 1900). *BayZ. --- Zeitschrift für Rechtspflege in Bayern (1905—1934).

*BayNotZ. — Zeitschrift für das bayerische Notariat und für die freiwillige Rechts­ pflege der Gerichte in Bayern. BLR. = Bayrisches Landrecht. BGB. = Bürgerliches Gesetzbuch.

cod. civ. — code civil. D. -- Denkschrift (z. B. D. z. ZPO.); D. (ohne Beisatz) = Denkschrift zum Entwurf eines

*DJ. --- „Deutsche Justiz". Amtl. Blatt d. deutsch. Rechtspflege *DJZ. = Deutsche Juristenzeitung. *DNotB. = Zeitschrift des Deutschen Notar­ vereins. *DNotZ. — Deutsche Notar-Zeitschrift. *DR. — Deutsches Recht. Zeitschrift des Bundes Nat.-soz. Deutscher Juristen. *DRZ. --- Deutswe Richterzeitung E. I, II, III — Entwurf I, II, III d. BGB. EG. ---- Einführungsgesetz z. BGB. ElsLothNotZ. = Notariats-Zeitschrift für Elsaß-Lothringen.

Literatur im allgemeinen. — Abkürzungen.

VII

Oberneck ---- H. Oberneck in GruchotS Beitr. 1899 S. 151 ff., Das formelle Reichsgrundbuchrecht. Oberneck RGBR. — H. Oberneck, Das Reichsgrundbuchrecht unter Berücksichtigung der Aus­ führungsbestimmungen sämtlicher Bundesstaaten, insbes. derjenigen Preußens, 4. Ausl., Berlin 1909. Planck --- G. Planck, Bürgerliches Gesetzbuch nebst Einführungsgesetz, 3. Bd., 1. Teil, Sachen­ recht, 5. Aufl., bearbeitet von Brodmann und Strecker, Berlin und Leipzig, 1932/33. Regelsberger — F. Regelsberger, Das bayr. Hypothekenrecht, 3. Aufl., unter Mitwirkung von W. Henle, Leipzig 1896. RGR.-Komm. --- Das Bürgerliche Gesetzbuch mit besonderer Berücksichtigung der Recht­ sprechung des Reichsgerichts, erläutert von Reichsgerichtsräten, 3. Band, Sachenrecht, 8. Aufl., Berlin und Leipzig 1934, bearbeitet von Dr. Dessau und Schliewen. Roth-Becher — P. Roth, Bayr. Zivilrecht. 2. Bd., Sachenrecht, bearbeitet von H. Becher, Tübingen 1881/1899. Soergel Rspr. — Rechtsprechung zum gesamten Zivil-, Handels- und Prozeßrecht, heraus­ gegeben von Dr. Hans Th. Soergel. Staub, Kommemar zum HGD., 14. Aufl., bearbeitet von Pinner, Bondi, Gadow, Heimchen, Berlin 1933. Stobbe-Lehmann — O. Stobbe, Handbuch des deutschen Privatrechts, 3. Aufl., II. Bd., 1. und 2. Abteilung, bearbeitet von H. O. Lehmann, Berlin 1896—1898. Strecker --- O. Strecker, Rechte an Grundstücken, Berlin 1898. Turnau-Förster --- W. Turnau und K. Förster, Das Liegenschaftsrecht nach den deutschen Reichsgesetzen und den preußischen Ausführungsbestimmungen, 2 Bde., 3. Aufl., Pader­ born 1906. Warneyers Jahrb. --- Warneyers Jahrbuch der Entscheidungen auf dem Gebiete des Zivil-, Handels- und Prozeßrechts. Warneyer (abgekürzt WarnR.), Die Rechtsprechung des Reichsgerichts auf dem Gebiete des Zivilrechts, soweit sie nicht in der amtlichen Sammlung der Entsch. d. RG. ab­ gedruckt ist (erscheint seit 1908); Ergänzungsband zu Warneyers Jahrbuch der Entscheidungen. Warneyer = Warneyer, Kommentar zum BGB., (in Verbindung mit Buchwald), 2. Aufl., Tübingen 1930. Wnrdscheid-Kipp — B. Windscheid, Lehrbuch des Pandektenrechts, 9. Ausl., bearbeitet von Th. Kipp, Frankfurt a. M. 1909. Wolff, SR. --- Das Sachenrecht von Dr. Martin Wolff, 1932,3. Bd. des Lehrbuchs des Bürger­ lichen Rechts von L. Enneccerus, Th. Kipp und M. Wolff, 33.—47. Aufl.

Abkürzungen. AG. --- Ausführungsgesetz zum BGB.'?' AGO. = Ausführungsgesetz zur Grundbuch­ ordnung und zu dem Gesetz über die Zwangsversteigerung und die Zwangs­ verwaltung. AnfG. = Gesetz betr. die Anfechtung von Rechtshandlungen eines Schuldners außer­ halb des Konkursverfahrens. ArchBürgR. = Archiv für bürgerliches Recht (1888—1919). ArchZivPrax. = Archiv für die zivilistische Praxis. BadNotZ. — Badische Notariatszeitung. BadRpr. = Badische Rechtspraxis. BankA. — Bankarchiv. Zeitschrift für Bankund Börsenwesen (seit 1901). BayObLGZ. — Sammlung von Ent­ scheidungen des Bayerischen Obersten Landesgerichts in Zivilsachen; BayObLGZa. --- Sammlung usw. vor 1900). *BayZ. --- Zeitschrift für Rechtspflege in Bayern (1905—1934).

*BayNotZ. — Zeitschrift für das bayerische Notariat und für die freiwillige Rechts­ pflege der Gerichte in Bayern. BLR. = Bayrisches Landrecht. BGB. = Bürgerliches Gesetzbuch.

cod. civ. — code civil. D. -- Denkschrift (z. B. D. z. ZPO.); D. (ohne Beisatz) = Denkschrift zum Entwurf eines

*DJ. --- „Deutsche Justiz". Amtl. Blatt d. deutsch. Rechtspflege *DJZ. = Deutsche Juristenzeitung. *DNotB. = Zeitschrift des Deutschen Notar­ vereins. *DNotZ. — Deutsche Notar-Zeitschrift. *DR. — Deutsches Recht. Zeitschrift des Bundes Nat.-soz. Deutscher Juristen. *DRZ. --- Deutswe Richterzeitung E. I, II, III — Entwurf I, II, III d. BGB. EG. ---- Einführungsgesetz z. BGB. ElsLothNotZ. = Notariats-Zeitschrift für Elsaß-Lothringen.

VIII

Abkürzungen.

ElsLothZ. = Juristische Zeitschrift für das. frühere Reichsland Elsaß-Lothringen. FGG.--Reichsgesetz über die Angelegenheiten der fteiwMgen Gerichtsbarkeit. GBO. = Grundbuchordnung. GemR. ---- Gemeines Recht. GruchotSBeitr. = Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts, begründet von Gruchot. GrünhutSZ. --- Zeitschrift für privates und öffentliches Recht, herausgegeben von Grünhut. GBG. --- Gerichtsverfassungsgesetz. *HansRGZ. A und B — Hanseatische Rechts­ und Gerichtszeitschrift. HGB. = Handelsgesetzbuch. HessRspr. = Hessische Rechtsprechung. HoldheimsMSchr. — Monatsschrift für Han­ delsrecht usw., herausg. von Holdheim (1892—1919). *HRR. -- Höchstrichterliche Rechtsprechung der Juristischen Rundschau. JDR. — Jahrbuch des Deutschen Rechts, be­ gründet von Neumann (1904), jetzt heraus­ gegeben von Schlegelberger u. a. JFG. = Jahrbuch für Entscheidungen in An­ gelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbar­ keit und des Grundbuchrechts (Fortsetzung der Sammlungen RIA. u. KGJ. seit 1924). JheringsJ. -- Jherings Jahrbücher für die Dogmatik des bürgerlichen Rechts. JLBl. — Juristisches Literaturblatt. JMBl. = Justizministerialblatt. *JRdsch. = Juristische Rundschau. *JW. = Juristische Wochenschrift. *KGBl. --- Blätter für Rechtsanwendung i. Bez. des Kammergerichts. KGJ. — Jahrbuch für Entsch. d. Kammer­ gerichts in Sachen der freiwilligen Gerichts­ barkeit. KO. --- Konkursordnung. KrBJSchr. = Kritische Vierteljahresschrift für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft. *LZ. = Leipziger Zeitschrift für Deutsches Recht (1907—1933). M. 1, 1 --- Mottve zum Entwürfe (I) eines BGB. Bd. I Seite 1. MecklZ. = Mecklenburgische Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung. Mot. z. EG. --- Motive zum Einführungs­ gesetz z. BGB. OLG. = Rechtsprechung der Oberlandes­ gerichte auf dem Gebiete des Zivilrechts, herausgegeben von Falkmann und Mugdan. P. I, 1 = Protokolle der Kommission für die zweite Lesung des Entwurfs des BGB. Bd. I Seite 1. PLR. --- Preußisches Landrecht. PosMSchr. = Juristische Monatsschrift für Posen, Ost- u. Westpreußen u. Pommern.

*„Recht" -- DaS Recht, herausgegeben von Soergel u. a., jetzt Monatsbeilage zurDJ. RG. --- Reichsgesetz. *RGBl. = Reichsgesetzblatt. ROHG. = Entscheidungen des Reichtzberhandelsgerichts. RTK. 1 --- Bericht der Reichstagskommssion Seite 1. RomR. — Römisches Recht. RGZ. --- Entscheidungen des Reichsgeichts in Zivllsachen. RGSt. = Entscheidungen des Reichsgrichts in Sttafsachen. RGRKomm. s. unter Literatur. RheinZ. -- Rheinische Zeitschrift für Zivil­ und Prozeßrecht. RIA. = Entsch. in Angelegenheiten der fteiwilligen Gerichtsbarkeit und des Kund­ buchrechts, zusammengestellt im S^ichsjustizamt (Reichsjustizministerium), 1900 bis 1923. RMG. = Entscheidungen des Reichsmlitärgerichts. RVerf. = Verfassung des Deutschen steichs vom 11. 8. 1919. SR. = Sachenrecht. Sächs. GB. = Bürgerliches Gesetzbuch für das Königreich Sachsen. SächsArch. --- (Sächsisches) Archiv für Rechts­ pflege in Sachsen, Thüringen und Anhalt. SächsOLG. = Annalen des K. Sächs. Ober­ landesgerichts in Dresden. SeuffA. = Seufferts Archiv für Entcheid. der obersten Gerichte. SeuffBl. --- Dr. I. A. Seufferts Blätter für Rechtsanwendung. StB. 1 = Stenographische Berichte des Reichstags Seite 1. StGB. = Strafgesetzbuch. StPO. = Strafprozeßordnung. BerkrR. — Berkehrsrechtliche Rundschau. *WarnR.-- Warneyer, Rspr. d. Reichsgerichts s. Literatur. WürttZ. -- Zeitschrift für die freiwlllige Ge­ richtsbarkeit (und die Gemeindeverwaltung) in Wütttemberg. ZAkDR. — Zeitschrift der Akademie für deut­ sches Recht (seit 1934). ZBlFG. = Zentralblatt für freiwlllige Ge­ richtsbarkeit u. Notariat, sowie Zwangs­ versteigerung. ZG. 1,1 = Zusammenst. d. gutachtl. Äuße­ rungen zu dem Entw. eines BGB. Bd. I Seite 1. ZHR. (auch GoldschmidtsZ.) = Zschr. für da­ gesamte Handels- und Konkursrecht. ZPO. — Zivilprozeßordnung. ZVG. = Gesetz über die Zwangsversteigerung und die Zwangsverwaltung.

Sämtliche Gesetzesmaterialien sind in der Ausgabe von I. Guttentag zitiert. •) Die mit • Note bezeichneten Zeitschriften werden nach dem Jahrgang des Erscheinens zitiert, Zeitschriften und Entscheidungssammlungen in der Regel nach der Bandzahl.

die übrigen

V. Abschnitt. Dienstbarkeiten.

«*l. 1—4 831

Fünfter Abschnitt.

Dienstbluckeiten.

Einleitung. Allgemein ist hervorzuheben, daß daS BGB. hier inhaltlich in Hauptsache dem römi­

schen Recht gefolgt ist. „Dienstbmckeit" hat wohl alS eine Übersetzung der römischen „servitus“ zu gelten. DaS deutsche Recht, daS hier den Ausdruck „Gerechtigkeit" gebraucht, ließ auch

„stet vererbliche" und „veräußerliche" Nutzungsrechte beschränkten Inhalt- zu (z. B. das Berg­ werkseigentum, das heute ganz dem Lomdesrecht überlassen ist; vgl. 18 vor § 903).

Die

Materialien -um BGB. enthalten keine Begründung dafür, warum das römische Borbild vor

der freieren deutschrechtlichen Gestaltung bevorzugt wurde. Bgl. Heck Grundr. § 73.

1.

DaS BGB. gibt weder eine Definition noch allgemeine Bestimmungen über Dienstbarkeiten überhaupt. Die Dienstbarkeiten gliedern sich in: a) Grunddienstbarkeiten (Realservituten),

1

§§ 1018—1029 (diese können nur dem

jeweiligen Eigentümer eines Grundstücks gegenüber einem andern Grundstücke zustehen); b) den (sehr ausführlich behandelten) Nießbrauch, §§ 1030—1089, der einer bestimmten

Person an einer Sache, einem Rechte oder einem BermögenSinbegriffe zustehen kann; c) beschränkte persönliche Dienstbarkeiten, §§ 1090—1093, die einer bestimmten Person einem Grundstücke gegenüber zustehen können.

2.

Das gemeinsame Merkmal ruht darin, daß der Inhalt des Rechtes auf eine BeNutzung der fremden belasteten Sache gerichtet ist. (Bgl. hierüber M. III, 475—478.) Damit

2

übrigens auch die servitutes in non faciendo gedeckt werden, wird man — im Gegensatze zu den Motiven — den Begriff des Gebrauchs in einem erweiterten Sinne dahin verstehen

müssen, daß darunter nicht nur der in unmittelbarer Einwirkung aus die Sache bestehende Gebrauch, sondern jedweder Borteil zu verstehen ist, der dem Berechtigten daraus er­

wächst, daß sein Wille über die Sache entscheidet (vgl. Fuchs 1 vor § 1018, Schuppe in der KrBJSchr. 14, 202ff., Staub ArchBürgR. 5, 13 ff.). Dazu besteht um so mehr Ver­ anlassung, als daS Gesetz nun einmal einen allgemeinen Begriff der Dienstbarkeiten aufstellt

und ohne jene Ausdehnung dieser Begriff nur beschränkt Geltung hätte.

3.

Die Dienstbarkeiten unterscheiden sich (vgl. Wolff SR. § 105) a) vom Erbbaurecht durch die Beschränkung der Nutzung, die im engen Umfang

z

(Grunddienstbarkeit) oder in der Unvererblichkeit (Nießbrauch) oder nach diesen beiden

Richtungen (beschräntte persönliche Dienstbarkeit) sich zeigt (s. auch 8 zu § 1018); b) von der Reallast durch die Unmittelbarkeit der Nutzung und ihre Beziehung auf die tatsächliche Ausübung der EigentumSbefugnisse (s. auch 10 zu § 1018); c) von Miete, Pacht und anderen persönlichen Nutzungsrechten durch chre Ding­ lichkeit.

4.

Zu beachtet: ist § 9 EG.ZBG.: „Soweit ein nach Landesgesetz begründetes Recht an einem Grundstücke, das nicht in einer Hypothek besteht, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung nicht bedarf oder soweit eine Dienstbarkeit oder eine Reallast als Leibgedinge, Leib­

zucht, Altenteil oder Auszug eingetragen ist, bleibt das Recht nach Maßgabe des

Landesgesetzes von der Zwangsversteigerung unberührt, auch wenn es bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt ist.

DaS Erlöschen eines solchen Rechtes ist auf Verlangen eines Beteiligten als Bersteigerungsbedingung zu bestimmen, wenn durch das Fortbestehen ein dem Rechte vor­

gehendes oder gleichstehendes Recht des Betelligten beeinträchtigt werden würde; die Zustimmung eines andern Betelligten ist nicht erforderlich." Htaudinger, BGB. III (Kober, Sachenrecht).

10. Stuss.

53

4

832 vordem. 1, 2

Drittes Buch. Sachenrecht.

«gl. hiezu für Preußen Att. 6 Abs. 2,15,22, für Bayern Att. 27 Abs. 1,32ff. AG.GBO. und ZBG., für Sachsen Att. 32 AG.BGB. und im einzelnen die Komm, zu § 9, in-bes. Korintenberg-Wenz und Steiner. Bei anderweitiger Festsetzung von Geldbezügen aus Altenteilsverträgen im Sinne des RG. vom 18. Aug. 1923 (RGBl. I S. 815) ist aber zu beachten, daß nach § 4 Abs. IV dieses Gesetzes an die Stelle des „Landesgesetzes" die Anordnung der „obersten Landesbehörde" zu treten hat; vgl. hiezu die Ausführungsvorschriften der einzelnen Länder.

Erster Titel. Grunddienstbarkeiten.*)

Vorbemerkungen. 1

I. Der Begriff der sog. gesetzliche« (Legal-) Servitute« ist dem BGB. fremd. Derarttge Beschränkungen gelten nicht als Grunddienstbarkeiten, sondern als Eigentumsbeschränkungen. Siehe darüber vor allem den Abschnitt über Inhalt des Eigentums §§ 903ff. und die systematische Zusammenstellung der Eigentumsbeschränkungen in 25 f. zu § 903. 2 II. Eine nähere Einteilung der Grunddienstbarkeiten nach Einzelarten (z. B. Feldund Hausservituten, servitutes continuae und discontinuae usw.) macht das BGB. nicht. Es stellt vielmehr (nach dem Borbilde des cod. civ.) nur die allgemeinen Rechtsgrundsätze auf (die sich eng an das Röm. R. anschließen), während die Spezialisierung des Servituten­ inhalts der pttvaten Vereinbarung unter Wahrung jener allgemeinen Schranken überlassen bleibt. Eine tteffende Zusammenstellung der wichtigsten Arten der Grunddienstbarkeiten s. bei Wolff SR. § 110, ferner Meisner-Stern, Preuß. Nachbarrecht §§ 32 ff., Meisner, Das in Bayern geltende Nachbarrecht §§ 29 ff. (3. Aufl.). Der LandeSgesetzgebvng ist dabei das Recht vorbehalten (hauptsächlich zur Abwehr gegen schädliche Servituten), gewisse als kulturschädlich empfundene (Grund- oder beschränkte per­ sönliche) Dienstbarkeiten für unzulässig zu erklären oder zu beschränken, Inhalt und Maß be­ stimmter Dienstbarkeiten genau zu fixieren oder ihre Ablösung zu ermöglichen. Art. 115 EG.BGB. Uber unzulässige Dienstbarkeiten vgl. insbes. für Preußen §§ 164ff. des Ges. vom 7. Juni 1821, Att. 12 des G. vom 2. März 1850 (s. hiezu Wolff SR. § 108,1,1, c mit Anm. 8), 28. März 1852 für BayernForstG. vom Att.33, WeideG. vom28. Mai 1852, Att. 86AG.BGB.,

für Sachsen vgl. Kloß, SächsLPrR. § 122,2, für Baden Dorner-Seng, BadLPrR. S. 561 ff.; Württemberg und Hessen verbieten Weidedienstbarkeiten (Wolff a. a. O.). Wegen des Jagdrechts s. näher unten 9. Ebenso blieb der Landesgesetzgebung Vorbehalten die Regelung des Entstehens und Er­ löschens von Dienstbarkeiten im Agrarrechte, z. B. bei der Flurbereinigung (Separatton, Kon­ solidation, Verkoppelung usw.) und der Expropriation, s. Att. 109, 113, 114,115 EG. mit Bem.

*) Sonderschriften: Kohler, Beiträge zum Servitutenrecht, ArchZivPrax. 87,157ff.; derselbe, Dienstbarkeiten alter und neuer Zeit, RheinZ. 11, 409ff.; Huber, Die Eigentümer­ dienstbarkeit, 1902 (Festschrift für Hermann Fitting); Junker, Die Eigentümerdienstbarkeit nach dem Rechte des BGB., Ein Beittag zur Lehre des BGB. von den Rechten an eigener Sache, Berlin 1907; Krückmann, Die Beschränkung der Dienstbarkeit oder der Hypothek auf einen bestimmten Teil eines Grundstücks und die Lehre von den wesentlichen Bestandteilen, ZBlFG. 7, 663; Meisner, Das in Bayern geltende Nachbarrecht 3. Auslage 1923 §§ 27ff. Grunddienstbarkeiten (enthält eine eingehende Darstellung des Rechtes der Grunddienstbarkeiten überhaupt; eine besondere Behandlung finden die Wegegerechttgkeiten, die Weiderechte und die Forstberechttgungen); Meisner-Stern, Preuß. Nachbarrecht (eine ebenso eingehende Dar­ stellung, allgemem und nach einzelnen Atten) 1927 §§ 32ff.; Schmidt-Rimpler, Eigentümer­ dienstbarkeit, 1911; Diss. von Drolshagen (1911) und von W. Müller (1919), Der In­ halt der Grunddienstbarkeiten nach dem BGB.

V. Abschnitt. Dienstbarkeiten. 1. Titel. Grunddienstbarkeiten, vordem. 8,4

833

III. Hinsichtlich der Errtsteh««- der Srnnddienstbarkeite» sind im Verhältnis zu früheren 3 Rechtszuständen zwei einschneidende Neuerungen hervorzuheben: 1. Die rechiS-esch-ftliche Begründung (Bestellung) von Grunddienstbarkeiten er­ fordert Einigung und Eintrag««- im Grundbuch im Sinne des § 873 (s. Bem. hiezu; also Eintragungszwang).

Vgl. P. III, 292ff. (über die gesetzgeberischen Motive hinsichtlich deS

Eintragungszwangs der neu entstehenden Grunddienstbarkeiten vgl. D. 206.)

Die über-an-Svorschrifte« sind in Art. 128, 187 und 189 EG. enthalten. Aus diesen 4 ist hervorzuheben: a) Bis zur Anlegung des Grundbuchs (Art. 186 EG.) ist die Begründung, Über­ tragung, Belastung und Aushebung nach den bisherigen Gesetzen zu Beurteilen. Die

Aufhebung erfolgt auch nach dieser Zeit nach den bisherigen Gesetzen, bis das Recht in

das Grundbuch eingetragen ist (Art. 189). d) Die bereits bestehenden Grunddienstbarkeiten bedürfen zur Erhaltung ihrer

Wirksamkeit gegenüber dem öffentlichen Glauben des Grundbuchs der Eintragung

nicht, vgl. hiezu P. III, 300ff. (Die mit einer bereits bestellten Weggerechtigkeit ver­

bundene Unterhaltspflicht des Eigentümers des dienenden Grundstücks besteht gleich­ falls ohne Eintragung fort, vgl. OLG. [(Stettin] 4,293.) Es kann jedoch der Berechtigte, sowie der Eigentümer des belasteten Grundstücks die Eintragung verlangen (s. hiezu

IW. 33,646 und LZ. 33,763). Anderseits kann aber durch Landesgesetz die nachträgliche

Eintragung für alle oder nur für bestimmte Grunddienstbarkeiten oder auch bloß in

bestimmten Grundbuchbezirken angeordnet werden (Art. 187 EG.). a)Jn Preußen ist ein derartiger Eintragungszwang für ältere Grunddienstbarkeiten

oder einzelne Arten derselben nicht verfügt worden; s. Art. 22 des preuß. AG.BGB.

und vgl. hiezu Turnau-Förster VI vor §§ 1018ff., ferner RGZ. 28, 326; 6, 292, IW.

97, 615, KGJ. 26 A, 115. Ebensowenig z. B. in Sachsen (vgl. Kretzschmar SR. 5

vor § 1018) und in Württemberg. ß) Für Bayern s. Art. 10 übergG., wonach bereits bestehende Grunddienstbarkeiten zur Erhaltung der Wirksamkeit gegenüber dem öffentlichen Glauben des Grundbuchs

innerhalb bestimmter Frist in das Grundbuch eingetragen werden müssen

mit Ausnahme jener, mit denen das Halten einer dauernden Anlage verbunden ist. Der Beginn und die Dauer der Frist für die Anmeldung der einzutragenden Grund­

dienstbarkeiten sollten durch Königliche Verordnung bestimmt werden; diese wurde jedoch nicht erlassen. Auch konnte gemäß Art. 44 ÜbergG. bereits in der Übergangs­ zeit die Eintragung von Grunddienstbarkeiten in das Hypothekenbuch von dem Be­ rechtigten und dem Eigentümer des belasteten Grundstücks verlangt werden, sowie auch während des sog. Anmeldungsverfahrens; ebenso ist die Eintragung eines Wider­

spruchs bereits zulässig. Vgl. hiezu JME. vom 2. Juli 1899 (JMBl. S. 165 ff.), JMBek.

vom 11. Juni 1901 (JMBl. S. 489 ff.), aber auch Ziff. 256 d. JMBek. vom 15. Sept. 1902 (Pfalz), ferner Henle-Dandl, Anlegung des Grundbuchs S. 22, 54, 56, 57, 112ff.

u. a., Henle-Schneider Bem. zu Art. 10 und 41 und Vordem, vor Art. 44 ÜbergG.

und Fischer-Henle zu Art. 187 EG.; ferner §§ 612, 613 der bayr. Dienstanw.

Vgl.

ferner auch Art. 27 AG.GBO., Kriener in SeuffBl.71,287ff. (Berlustgefahr der unter

bisherigem Rechte entstandenen und nicht gebuchten Dienstbarkeiten in Bayern), sowie auch BayObLGZ. 4, 250 (Bedeutung der auf Grund des Art. 44 ÜbergG. erfolgten Eintragung einer Grunddienstbarkeit in das Hypothekenbuch). y) Für Hessen s. Art. 141 AG.BGB. und BO. vom 20. Juni und 30. Juni 1902.

c) Ist ein Grundstück im Grundbuche nicht eingetragen und braucht es nach den Bor­ schriften der Grundbuchordnung auch nicht eingetragen zu werden (vgl. 3 vor

§ 873), so bleiben hinsichtlich der Begründung und Aufhebung einer Dienstbarkeit an

jenem die landesgesetzlichen Borschriften bestehen, s. Art. 128 EG. mit Bern. In diesen ist meistens das Eintragungsprinzip verlassen (vgl. hiezu für Bayern Art. 84 AG.,

für Württemberg Art. 233 AG.BGB.). 53*

834 Bsrbe«. 5—9 5

Drittes Buch. Sachenrecht.

2. Eine Ersitzrm- im gemeinrechtlichen Sinne ist für die unter der Herrschaft des BGB. -u begründenden Grunddienstbarkeiten grundsätzlich ausgeschlossen. Die Gründe für diese

einschneidende Maßnahme liegen darin, daß das Rechtsinstitut der Ersitzung gerade hier zu zahlreichen verwickelten Prozessen führte, daß diese Ersitzung in der Mehrzahl der Fülle auf Miß­ brauch und Erschleichung beruhte und sich außerdem nicht mit dem Eintragszwange verträgt, s. P. III, 306.

Vgl. auch Schiedermair, über Ersitzung von Grunddienstbarkeiten nach ge­

meinem Recht, bayerischem und preußischem Landrecht, BayZ. 16, 205 und 233; auch OLG. München BayZ. 34, 341 (Ersitzung eines Gehrechts nach Gem. R.) und RGZ. 144, 268 (Er­

sitzung durch die Gemeinde oder Gemeindeangehörige nach preuß. R.). Nur eine Art von Ersitzung kennt das BGB., nämlich die sog. Tabular-Ersitzung (30 Jahre) nach § 900 Abs. 2 zugunsten deS bereits eingetragenen Servitutberechtigten.

Mein diese Art von Ersitzung hat nicht sowohl den Zweck, neue Servituten zu schaffen, als viel­

mehr bereits eingetragene, die dadurch die Vermutung der Rechtsmäßigkeit für sich haben, mit rückwirkender Kraft (als vom Tage der Eintragung ab bereits zu Recht bestehend) zur An­

erkennung zu bringen, P. III, 308. Übergangsvorschriften: Eine zur Zeit der Anlegung des Grundbuchs (Art. 186 EG.)

bereits ersessene Grunddienstbarkeit bleibt rechtsgültig (über ihre Eintragung s. oben 4; über

Herkommen in diesem Falle vgl. auch BayObLGZ. 6,236ff. = SeuffBl. 70, 704ff.). Dagegen läuft eine in diesem Zeitpunkte noch nicht vollendete Ersitzung nicht weiter. Es kann aber im

Falle der Eintragung der Dienstbarkeit im Grundbuch eine nach bisherigem Rechte gilltig be­

gonnene Ersitzung als Tabular-Ersitzung im Sinne des neuen Rechtes (s. oben) fortgesetzt werden, s. Art. 189 EG. über Ersitzung einer servitus non officiendi luminibus vel prospectui und Hammer­

streichsrecht nach BayLR. s. OLG. München BayZ. 31, 212. Wegen der Erwerbung von Wegerechten für eine Gemeinde durch Ersitzung und

unvordenkliche Verjährung vgl. BayObLGZ. 10, 199. 6

IV. Das BGB. kennt feurer im Prinzip (im Gegensatze zum Gem. R.) keinen Unter­ gang der Grunddienstbarkeiten durch Berjährrmg oder Richtgebranch (non usus).

Hinsichtlich der im Grundbuch eingetragenen Grunddienstbarkeiten vgl. hieher § 902. Die einzige Ausnahme (eine Art usucapio libertatis) bildet § 1028; wegen landesrechtlicher Ausnahmen (insbes. hinsichtlich der nicht eingetragenen Grunddienstbarkeiten) vgl. unten 16

Abs. 3.

Ebensowenig erlischt eine eingetragene Grunddienstbarkeit durch Konfusion gemäß

§ 889 (im Gegensatze zum Gem. R. und dessen Satz: null! res sua servit), s. Bem. zu § 889. 7

V. Eine weitere Neuerung gegenüber dem früheren Rechtszustand ist die Möglichkeit der Berlegmr- einer für den Eigentümer in der Ausübung lästigen Servitut nach Maßgabe deS

8

§ 1023. VI. Einen Rechtsschutz an Grunddienstbarkeiten als einen besonderen Besitzbegriff kennt

das BGB. (im Gegensatze zum Gem. R., BLR. und PLR.) nicht (s. 20 zu § 864). Nur ausnahms­ weise wird unter bestimmter Voraussetzung nach § 1029 ein besonderer Besitzschutz gewährt, vgl. die Bem. hiezu.

-

Übergangsbestimmung: Art. 191 EG.

VII. Hinsichtlich des Ja-drechtS s. Art. 69 EG. mit Bem., § 958 Abs. 2 mit Bem., Wolff § 80, Hedemann SR. § 16,1 und II, für Preußen vgl. Dernburg SR. III § 113, Wolff und

Hedemann a. a. O. sowie das neue preuß. Jagdges. vom 18. Jan. 1934, für Bayern Oertmann, Bayr. Landesprivatrecht S. 372. Nach verschiedenen Landesrechten war es un­ zulässig, die Jagdberechtigung als Grunddienstbarkeit zu bestellen; so in Bayern nach Art. 1 deS JagdG. vom 30. März 1860 (vgl. hiezu auch Art. 86, 86 AG.BGB.). Für Preußen s. § 2

preuß. Jagdges. vom 18. Jan. 1934 (Eine Trennung des JagdR. vom Grund und Boden kann als dingliches Recht nicht stattfinden; bei Grundstücken, an denen ein Nießbrauch oder ein

erbliches oder zeillich nicht begrenztes Nutzungsrecht besteht, steht das JagdR. dem Nutzungs­

berechtigten zu). Nunmehr schreibt für das ganze Reichsgebiet mit Geltung ab 1. April 1935 § 3 Satz 3 des Reichsjagdgesetzes vom 3. Juli 1934 vor, daß das Jagdrecht als selb­

ständiges dingliches Recht nicht begründet werden kann. Dingliche Jagdberechtigungen

V. Abschnitt. Dienstbarkeiten. 1. Titel. Grunddienstbarkeiten.

vorbei«. 10 835

auf fremdem Grund und Boden, die auf landesrechtlichen Vorschriften beruhen, erlöschen am 1. April 1935 und zwar entschädigungslos ($ 69 RJagdGes.). Durch Bestellung eine- Nieß­ brauchs am Grundstück, der die gesamte Nutzung umfaßt ($5 1030ff.), geht die Ausübung des Jagdrechts auf den Nießbraucher über (f. § 5 Abs. 2 RJagdGes.); das preuß. Jagdges. vom

18. Jan. 1934 hatte den Rechtsgedanken in § 2 Abs. 3 dahin formuliert: An Grundstücken, an

denen ein Nießbrauch oder ein erbliches oder zeillich nicht begrenztes Nutzungsrecht besteht, steht das Jagdrecht dem Nutzungsberechttgten zu; es kann aber das Jagdausübungsrecht bei Bestellung des Nießbrauchs dem Eigentümer Vorbehalten bleiben (§ 1030 Abs. 2 und Heintzeler,

RJagdGes.2und3zu §3). §3 der BO.AuSf.d.RJagdGes.vom27.März 1935(RGBl.1,431) besagt, daß in den Fällen des Lehensverhältnisses und des Obereigentümers der Nutz­

eigentümer oder Erbpächter (Büdner, Häusler usw.) Eigentümer L S. des § 3 b. Jagdges.

ist; im GrB. sind alle das Jagdrecht betreffenden Eintragungen auf Anttag des Rutzeigentümers oder Erbpächters gebühren- und stempelftei zu löschen. Vgl. auch Bollbach, Das Jagdrecht als Ausfluß des Eigentums am Grund und Boden, DR. 35, 157.

VIII. Hinsichtlich des KischereirechtS s. gleichfalls Att. 69 EG. mit Bem., sowie § 958 Abs. 2 mit Bem., Wolff SR. § 81, ferner für Preußen Fischereigesetz vom 11. Mai 1916 (in Kraft seit 15. April 1917) in Verbindung mit dem preuß. Wassergesetz vom 7. April 1913, Dern-

burg a.a.O. § 114, Wolff, SR a.a.O., Hedemann, SR. § 16,111 und insbes. Güthe-Triebel II, 1566 ff.; s. auch § 10 Abs. 1 Satz 3 preuß. JagdG. vom 18. Jan. 1934 (die Fischerei gehört i. S. des

JagdG. zur landwirtschaftlichen Nutzung, vgl. aber auch § 14 dies. Ges.); im Rahmen des ab 1. April 1935 voll geltenden Reichsjagdges. vom 3. Juli 1934 werden Hins, der Behandlung der Fischereislächen noch ergänzende Bestimmungen gettoffen werden, f. § 9 Abs. 2 und § 8 RJagdGes.; für Bayern Oettmann a. a. O. ©.382ff. und das bayr.FischereiG. vom 15.Aug.

1908 insbes. Att. 9 und 15 (Komm, von Bleyer und Malsen-Hofer), sowie Eymann SeusfBl. 74,401 ff., insbes. S. 405 und 406 und BayObLG. BayZ. 31,392 --- LZ. 31,1462. Das Fischerei­ recht ist der Regel nach ein dingliches Nutzungsrecht an einer ftemden Sache, die Grundnatur

einer Dienstbarkeit fehlt ihm, da es von der attiven Seite weder an ein Grundstück geknüpft noch auch auf Lebensdauer eines Berechttgten eingeschränkt ist; die Ähnlichkeit mit einer Servitut ruht lediglich dann, daß es auf der passiven Seite sich als eine Belastung des Grundstücks darstellt;

es ist auch tellbar; RG. in IW. 01, 41, vgl. aber auch BayObLGZ. 6, 629; 10, 119; 19, 184 (über Verlust durch Nichtausübung), ferner SeuffBl. 61, 90; 63, 438ff., OLG. Rostock MecklZ. 11, 259, sowie Att. 15 mit 9 des bayr. FischG. vom 15. Aug. 1908, § 2 d. JMBek.

vom 15. März 1909 und Eymann a. a. O. Es ist aber allgemein rechtlich nicht ausgeschlossen,

daß ein Fischereirecht im Rahmen des § 1018 unmittelbar als Grunddienstbarkeit bestellt wird, s. Meisner, Nachbarrecht in Bayern (3. Aufl.) S. 347, 363; Meisner-Stern, Preuß. NachbarR.

S. 357; s. jedoch §§ 18, 11, 24, 17 preuß. FischGes. und dazu Wolff a. a. O., sowie Att. 15 bayr. FischG. (vgl. hiezu wegen Änderung des Inhalts und Übertragung BayObLG.

BayZ. 31, 392 --- LZ. 31, 1462).

Über Anspruch des Fischereiberechttgten wegen Störung

seines Rechtes durch Einbau eines Dammes s. SeuffBl. 76,365, ferner 78,293 (Beeinttächttgung

durch eine Flußkorrektion) und unten a. Für Preußen vgl. in a unten, auch WarnR. 1914 Nr. 103 (Haftung des preuß. FiskuS, wenn Fischereiberechttgungen beschränkt werden durch Anstalten, die im Interesse der Schiffahtt errichtet wurden), sowie WarnR. 1916 Nr. 302 und

RGZ. 106, 186 (Verhältnis des Fischereiberechtigten zum Eigentümer des Gewässers). Aus der Rechtsprechung vgl. ferner WarnR. 1919 Nr. 197 (Bestehenbleiben eines Fischereirechts in der

Zwangsversteigerung; Gerechttgkeit der „freien Fischerei" nach Gem. R. und Ausübung des Fischereirechts im Sinne des § 1020 BGB.). Über die Möglichkeit einer Fischereigerechtigkeit an einem öffentlichen Flusse — Gem. R.

— vgl. RGZ. 53, 98 ff. a) Über

Schutzvorschriften,

sowie

Entschädigungsansprüche

des

Fischerei­

berechttgten bei Beeinträchtigung seines Rechtes vgl. allgemein BayObLGZ. 6, 629ff. -- SeuffA. 61 Nr. 224 -- SeuffBl. 71, 358; für Preußen vgl. §§ 14, 101 ff. FischG., § 20 und §§ 87 ff. WasserG. und dazu Wolff a. a. O., ferner RGZ. 144, 268

19

836 «erfreut. 10

Drittes Buch. Sachenrecht.

wegen Störungen, sowie da- besondere Gesetz vom 2. Sept. 1911 (GS. 1891) hinsichttich der Einwirkungen durch Bauausführungen der staatlichen Wasserbau­ verwaltung, ferner W. A. Eggert, Die Fischereirechte und die Anlagen der Wasser­

anlieger an Wasserläufen I. Ordnung im Gebiete des Preuß. Rechts, Berlin 1933 (vgl. hiezu aber auch Wilke IW. 34,335); für Bayern s. Art. 109, auch Art. 4,11,19

Abs. 3, 26 Abs. 2, 28 Abs. 2, 35 Abs. 1, 37 Abs. 1, 40 Abs. 2, 43 Abs. 2, 157 Nr. 1, 168 des WasserG. vom 23. März 1907, sowie Art. 72 ff. des bayr. FischereiGes. vom 15. Aug.

1908, OLG. München BayZ. 26, 258, BayObLG. BayZ. 27, 11, OLG. München BayZ. 32, 260; s. ferner SeuffA. 53 Nr. 242 ; 60 Nr. 218, 229.

ß) über Eisgewinnungsrecht des Fischereiberechtigten vgl. SeufsBl. 69, 213 = BayObLGZ. 4, 4 ff. --- „Recht" 03, 104 Nr. 486. y) Hinsichtlich des Rechts, das Ufer zu betreten (Leinpfad), vgl. BayObLGZa. 11,315,

Art. 7 des bayr. WasserG. vom 23. März 1907 und Art. 70, 71 des bayr. FischG.

vom 15. Aug. 1908, für Preußen s. OBG. 41, 257 und §§ 13-15 FischG. 5) Wegen der Eintragung bereits bestehender Fischereirechte vgl. allgemein RGZ.

55, 314 ff., wegen regaler Fischereirechte vgl. OLG. Kassel SeusfA. 67 Nr. 154. Für Preußen vgl. die Ausführungen bei Wolff a. a. O. § 81, IV, §§ 7, 8 und bei Güthe-Triebel II, 1566ff. (Bestehende Fischereirechte, die nicht dem Eigentümer des Gewässers zustehen, sind auf Anttag des Berechtigten in das Wasserbuch einzuttagen; sie erlöschen binnen 10 Jahren von bestimmten Zeitpunkten ab, wenn die

Eintragung in das Wasserbuch nicht vorher beanttagt wird; für Rechte, die im Grund­ buch eingettagen sind, gilt dies aber nicht. Die bisher rechtsgültig bestellten Rechte wirken aber auch ohne Einttagung gegen redliche Dritterwerber des Grundstücks;

s. auch RGZ. 112, 269).

In Bayern ist das selbständige Fischereirecht bei dem Gewässer, an dem es besteht, als Belastung in der 2. Abteilung des Grundbuchs einzuttagen (bei Gewässern im Sinne des früheren Att. 39 des Wasserbenützungsgesetzes oder des Art. 21 des neuen

WasserG. vom 23. März 1907 ist dies jedoch nicht möglich, da diese Gewässer kein Grundbuchblatt erhalten können, vgl. insbesondere §§ 300, 170 der Dienstanw.);

s. auch Art. 14 des bayr. FischG. vom 15. Aug. 1908. Das Fischereirecht kann aber auch als selbständiges grundstücksgleiches Recht behandelt werden, hier erhält es ein eigenes Grundbuchblatt (ebenso sonst auf Antrag und im Falle der Veräußerung,

vgl. Att. 17 Abs. II AG.GBO., § 7 GBO., §§ 221, 121, 132 der Dienstanw., Att. 14

FischG.).

Vgl. ferner §§ 195, 340 Abs. 2, 369, 578 der Dienstanw., sowie im

einzelnen JMBek. vom 15. März 1909, JMBl. n. F. I, 716sf., die Eintragung der Fischereirechte in das Grundbuch und das Hypothekenbuch betr. und BayObLG.

33, 26. über die Frage, welcher Einttag für den guten Glauben maßgebend ist, vgl. BayObLG. 15, 474, auch OLG. Augsburg „Recht" 15 Nr. 536; s. ferner OLG. München BayZ. 26, 258.

e) Wegen Erwerb und Verlust des Fischereirechts vgl. Wolff a. a. O. und sür Preußen

Güthe-Triebel a. a. O., für Bayern s. Eymann SeufsBl. 74, 406, ferner Schub BayZ. 31, 85 (Entstehung ohne Einttagung?).

Hinsichtlich der Übertragung von Fischereirechten sind in Preußen die be­ sonderen Vorschriften in §§ 19ff. FischG. zu beachten. Für Bayern vgl. BayObLG.

31, 320 und BayZ. 31, 392:

Die Umwandlung eines zugunsten des jeweiligen

Eigentümers eines Grundstücks bestellten Fischereirechts in ein frei veräußerliches und

vererbliches Fischereirecht ist zulässig, wofür gemäß Art. 9 Bayr. FG. die Vorschriften

der §§ 877, 873, 876 BGB. maßgebend sind. über die Frage, ob das selbständige bayerische Fischereirecht in der Zwangs­ versteigerung erlischt, vgl. BayZ. 30, 387. C) über Ersitzung eines Fischereirechts vgl. BayObLGZ. 10, 119 und Meisner, Nach­

barrecht (3. Ausl.) S. 440 in Beziehung auf Bolze, Praxis des Reichsgerichts 2 Nr. 177.

V. Abschnitt. Dienstbarkeiten. 1. Titel. Grunddienstbarkeiten. Vordem. 11—15

837

--) Aus der Praxis vgl. auch RGZ. 75, 397 (Bleibt für die negatorische Klage des an einem öffentlichen Sttome Fischereiberechttgten der Rechtsweg zulässig, wenn der Beklagte seine beanstandeten Maßnahmen als eine mit Genehmigung der Strom­ aufsichtsbehörde erfolgte Ausübung des dem Publikum am Gewässer zustehenden Gemeingebrauchs vetteidigt? Wird zutteffend bejaht). #) Zum Ganzen s. ferner Görcke, Forstzivilrecht im Deutschen Reich, 2 Bände (Neu­ damm 1931—33), worin auch (Bd. 2) die Fischereirechte und Wasserrechte der 8 Länder: Baden, Bayern, Hessen, die beiden Mecklenburg, Preußen, Sachsen und. Württemberg behandelt sind. IX. Die Forfigerechtigketteit (d. h. auf einem Waldgrundstücke dinglich ruhende Lasten, U die dem Berechtigten eine gewisse Benutzung des Forstes gewähren) fallen meistens unter den Begriff der Dienstbarkeiten, sei es von Grunddienstbarkeiten oder persönlichen Dienst­ barkeiten, wofür auch die Verrnutung spricht. Ein Forstrecht, insbesondere eine Holzgerechttgkeit, kann aber auch als Reallast begründet sein, insbesondere, wenn der Belastete zur Lieferung an den Berechttgten verpflichtet ist oder wenn das Recht als feste jährliche Leistung erscheint, die als dingliche Last auferlegt ist; eine derartige Reallast kann auch mit einem bestimmten Anwesen verbunden sein. Im einzelnen vgl. für Preußen Dernburg SR. $ 181, Wolff SR. § 108,1, c mit Anm. 8, Dickel, Forstzivilrecht S. 896 ff. (auch allgemein!) und Görcke, Forstzivil» recht (s. oben 10 unter i- auch allgemein!); für Bayern Oertmann, Bayr. Landesprivattecht § 107, Becher, Bayr. Landeszivilrecht S. 630ff., Att. 86 AG.BGB., bayr. ForstG. Att. 24ff. und hiezu WonhaS, Bayr. ForstG. S. 157 ff., vgl. auch BayZ. 08,113 (Grunddienstbarkeiten und forst­ polizeiliche Sttafvorschriften), sowie eingehend Meisner, Nachbarrecht in Bayern 18, 147; über Beeinträchtigung einer Wegegerechtigkeit durch Bahnbetrieb vgl. WarnR. 16. Nr. 30. b) Durch 8 1027, der allerdings zunächst nur auf eine Verteidigung gegen Be­ einträchtigungen abzielt, ist ein Feststellungsanspruch auf Anerkennung des rechtlichen Bestandes der Grunddienstbarkeit (8 256 ZPO.) nicht ausgeschlossen.

V. Abschnitt. Dienstbarkeiten. 1. Titel. Grunddienstbarkeiten. 1087,2,8

865

eS wird dieser vielmehr häufig praktisch werden z. B. zum Zwecke der Berichtigung des Grundbuchs oder zur Herbeiführung der Rechtskraft zugunsten der Grund­ dienstbarkeit usw. Auch können beide Ansprüche in einer Klage verbunden werden. Bgl. auch OLG. Dresden, SeuffA. 65, Nr. 122, ferner OLG. (Köln) 18, 149 (Feststellung einer Grundgerechtigkeit gegenüber mehreren Miteigen­ tümern). Ein Interesse an der Feststellung des Bestehens einer Grunddienst­ barkeit ist aber dann nicht mehr gegeben, wenn die Grunddienstbarkeit aus öffentlichrechtlichen Gründen nicht mehr ausgeübt werden darf, BayObLG. 31, 102. c) Wegen Eingetragenseins der Dienstbarkeit im Grundbuch vgl. unten 6. d) über Besitzschutz s. § 1029. S Kläger und Beklagter r 2 »)Der Anspruch steht dem zur Dienstbarkeit Berechtigten zu, also bei Grunddienstbarkeiten dem jeweiligen Eigentümer des herrschenden Grund­ stücks (bei beschränkten persönlichen Dienstbarkeiten gemäß § 1090 Abs. 2 dem berechtigten Subjekt), auch dem einzelnen Miteigentümer, s. § 1011 (über Rechtskraft des Urteils in diesem Falle s. 1 unter e zu 8 1011), ferner dem Erbbaub erechtigtenls. 881012ff. und 811 derErbbRBO.)und dem Nießbraucher zufolge 81065, soweit er durch Beeinträchtigung der Grunddienstbarkeit zugleich in der Ausübung seines Nießbrauchs beeinträchtigt wird (Dernburg, Pand. I a. a. O. Ziff. 1), nicht aber einem ohne selbständiges dingliches Recht zur Aus­ übung der Dienstbarkeit Berechtigten, z. B. einem Pächter (oder demjenigen, dem durch Vertrag die Ausübung der Dienstbarkeit überlassen wurde, vgl. OLG. Bamberg BayZ. 23, 51 = IW. 23, 305) oder einem sonstigen bloßen Besitzer, s. JheringSJ. 37,43, vgl. aber 2, d zu 8 1029 (ein solcher hat die Besitzklage). Dagegen wird die bloße Feststellungsklage auch dem Pächter, Mieter und redlichen Eigenbesitzer einzuräumen sein, soweit sie ein rechtliches Interesse hieran haben, vgl. hiezu Dernburg, SR. 8 175, II. Die Feststellungsklage kann auch sonst mit der Klage aus 81027 verbunden werden (vgl. oben 1, b a. E.). DerHypotheken- oder Grundschuldgläubiger ist auf 81134verwiesen. Der Eigentümer des belasteten Grundstücks ist für seine Person nicht berechtigt, eine Handlung deshalb zu verbieten, weil sie eine Beeinträchttgung der Dienstbarkeit in sich schließt- sein Verbietungsrecht auf Grund seines Eigen­ tums und daS des Dienstbarkeitsberechtigten stehen unabhängig voneinander, es hat jeder fein Recht selbst zu wahren. BayObLGZ. 4, 372. b)Beklagter ist der jeweilige Eigentümer des dienenden Grundstücks, auch dann, wenn der Vorbesitzer die das Recht des Klägers beeinträchtigende Unternehmung begonnen hat (BayObLGZ. 10, 471; vgl. 27 zu 8 1004). Die Klage kann aber auch gegen Dritte gerichtet werden, die der Dienstbarkeits­ ausübung hindernd entgegengetreten sind (BayObLGZ. 3, 352 und OLG. 15, 361, auch gegen Mieter des Eigentümers vgl. HansGZ. 13 Beibl. 111). über laudatio auctoris s. 8 77 ZPO. Der Eigentümer des belasteten Grundstücks kann sich auch dadurch als Störer verantwortlich machen, daß er das dienende Grundstück anderen zu einer Benutzung überläßt, die sich ihrer Natur nach mit der Ausübung der Grundgerechtigkeit nicht verträgt, s. WarnR. 11 Nr. 331 = SeuffBl. 76, 661 ---- „Recht" 11 Nr. 3090, 3091, GruchotsBeitr. 55, 1007. In der Veräußerung des mit einer Grundgerechtigkeit belasteten Grundstücks in dem Bewußtsein, daß der Erwerber darauf eine die Grundgerechtigkeit störende Anlage errichten wird, ist dagegen noch keine Störung der Grundgerechtigkeit zu finden, vgl. RG. a. a. O. Über die Haftung mehrerer Störer als Gesamtschuldner vgl. Bay. ObLG. in SeuffA. 61 Nr. 224. 3. Richtung der Klage: 3 u)Die Klage gebt auf Beseitigung der Störung, insbesondere störender An­ lagen und zwar auf Kosten des Beklagten, gleichviel ob dieser im bösen oder guten Glauben war. Sind fernere Störungen zu befürchten, so kann auch auf Unterlassung dieser geklagt werden (vgl. RGZ. 63, 379, IW. 11, S. 572, 586, 12, 392; 13, 543). b)Unter Umständen kann die Klage ferner auf Unterhaltung der zur Ausübung der Dienstbarkeit erforderlichen Anlagen gerichtet werden, soweit solche dem Beklagten obliegt. Wenn der Eigentümer des berechtigten Grundstücks urtterhaltungspfiichtig ist, steht dem Eigentümer des belasteten Grundstücks der An­ spruch direkt aus 8 1004 zu. Bgl. auch unten 7. e) Die Grundsätze über unerlaubte Handlungen mit Schadensersatzpflicht können, wie bei 8 1004, nur zur Anwendung kommen, sofern den Störer ein

866 1027,4—12; 1038,1

Drittes Buch. Sachenrecht.

Verschulden trifft (vgl. SeuffBl. 68, 166 -- BayObLGZ. 3, 492, WarnR. 11 Rr. 331); über Ausnahmen vgl. oben 1 a. A. d) Im einzelnen vgl. hieber überhaupt die Bem. zu § 1004.

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4. Beweislast: Der Kläger muh bei Widerspruch den Beweis der rechtlichen Existenz, eventuell auch deS Umfangs der Grunddienftbmckett führen, wobei hinsichtlich der im Grundbuch eingetragenen (vgl. Borbem. 3 ff.) die Bezugnahme auf daS Grundbuch genügt (88 891 und 874), ferner den Beweis feines Rechtsverhältnisses »um herrschenden Grundstücke, z. B. als dessen Eigentümer, wofür dem Kläger für die Regel gleichfalls die Vermutung aus dem Grundbucheintrage (L 8 891 und 14 unter a zu 8 1030) zugute kommen wird (bei den beschränkten persönlichen Dienstbarkeiten genügt selbstverständlich ersterer Beweis). 5. Hinsichtlich der Einrede« des Beklagten s. 45 ff. zu § 1004. Auch kann hier dem Beklagten eine Einrede auS dem Grunde zustehen, dah das für die Grunddienst­ barkeit vereinbarte Entgelt nicht geleistet ist (8 273 Abs. 1), vgl. Dernburg, SR. 8 174. Die Klage ist ferner ausgeschlossen, wenn der Berechtigte zur Duldung der Störung verpflichtet ist. über Verjährung s. 88 902 und 898, ferner 54 zu 8 1004 und vgl. auch 8 1028. 6. Dah die Grunddienstbarkeit im Grundbuch eingetragen ist, bildet an sich keine Voraussetzung der Klage aus 8 1027. Wenn die Grunddienstbarkeit im Grundbuchs nicht oder nicht richtig ein­ getragen ist, so steht dem Berechügten auch der Berichtigungsanspruch aus 8 894 zu; vgl. hiezu auch Art. 187 EG. und Vordem. 3 ff. und 15 hinsichtlich jener Dienst­ barkeiten, die beim Inkrafttreten des BGB. bereits bestanden. 7. Wenn die Beeinträchtigung der Grunddienftbmckeit darin liegt, dah dem Berech­ tigten der DlenftbarkeitSbesitz zusammen mit dem Besitze deS herrschenden Grundstücks vorenthalten wird (z. B. daS herrschende Grundstück ist in den Besitz eines gutgläubigen Nichteigentümers gelangt und eS zerstört der Besitzer nunmehr vor­ sätzlich die Wasseranlage auf dem dienenden Grundstück), so erscheint eS zroeckmähiger, im Wege der Rechtsähnlichkeit die Vorschriften der 88 985ff., statt deS 81027, anzuwenden, so mit Recht Wolff, SR. 8 109, II, 4 und übereinstimmend Biermann Bem. Abs. 3 zu 8 1027 sowie neuerlich Planck 1, d. 8. DaS Reichsgericht (s. IW. 1900, 891) hat die Zulässigkeit einer analogen Anwendung der Vorschriften über den Grenzüberbau, im Falle die von der Dienst­ barkeit betroffene Grundstücksfläche überbaut wird, mit Recht verneint (anders OLG. Hamburg). 9. über Berechnung des Streitwerts, wenn die Beeinträchtigung einer Grund­ dienstbarkeit Streitgegenstand ist (88 3, 7 ZPO.), vgl. WarnR. 09 Nr. 374. 10. Hinsichtlich der Fischereirechte vgl. Vordem. 10. 11. 8 1027 gilt auch für altrechtliche Grunddienstbarkeiten, s. Art. 184 Satz 2 TG. und vgl. inSbes. auch IW. 04,138 Nr. 1. 12. 8 1027 kaun auch zugunsten von Strahenanliegern gegen Eingriffe von privater Seite entsprechend angewendet werden; KG. vom 21. Febr. 1930 in JDR. 29 zu 8 905 Ziff. 3.

§ 1028. Ist auf dem belasteten Grundstück eine Anlage, durch welche die Grunddienstbarkeit beeinträchtigt wird, errichtet worden, so unterliegt der Anspruch des Berechtigten auf Beseitigung der Beeinträchtigung der Verjährung, auch wenn die Dienstbarkeit im Grundbuch einge­ tragen ist. Mit der Verjährung des Anspruchs erlischt die Dienstbarkeit, soweit der Bestand der Anlage mit ihr in Widerspruch steht. Die Vorschriften des § 892 finden keine Anwendung. 1

8 1028 (neu eingesügt durch den Reichstag; RTK. S. 74 Ziff. 30) enthält eine Ausnahme von dem Prinzipe des BGB., dah Grunddienstbarkeiten nicht durch Verjährung oder Nichtgebrauch erlöschen sollen (s. Borbem. 6), durch Zulassung einer Art usucapio llbertatis, gleichviel ob die betreffende Dienstbarkeit im Grundbuch eingetragen ist oder nicht. Der Grund für diese Ausnahme liegt in der Erfahrung, dah viele Dienstbarkeiten mit der Zeit, insbesondere aus Grund völlig veränderter Ver­ hältnisse, gänzlich in Vergessenheit geraten, eine Berichtigung des Grundbuchs dabei

V. Abschnitt. Dienstbarkeiten. 1. Titel. Grunddienstbarkeiten.

1088,2,8; 1089 867

aber oft mit den größten Schwierigkeiten verbunden ist und daß anderseits auch durch den bloß formellen Fortbestand einer Dienstbarkeit im Grundbuche Wert und Verkäuf­ lichkeit des belasteten Grundstücks ungünstig beeinflußt werden. Außerdem durchbricht 81028 daS Eintragungsprinzip, da er einen Fall der Unrichttgkeit deS Grundbuchs schafft. 1. Voraussetzung dieses Erlöschens ist: a) Auf dem dienenden Grundstücke muß eine Anlage errichtet worden fein, durch welche die Ausübung der Dienstbarkeit andauernd beeinträchtigt ist. Anlage be­ deutet eine mit dem Boden verbundene dauernde Einrichtung. Beispiel: Berbauung eines Weges, der eine Grunddienstbarkeit ausmachte, durch eine Mauer. DaS bloße Verfallen einer zur Ausübung der Dienstbarkeit gehörenden Anlage genügt nicht ohne eine entsprechende Gegenanlage. Vgl. hiezu Kohler a. a. O. S. 305 und Biermann in 2. b) Der Anspruch auf Beseittgung der Beeinträchtigung muß verjährt fein; f. § 195 und 54 au § 1004, sowie Art. 169 EG. Es müssen also 30 Fahre fett der ersten Beeinträchtigung verstossen fein und es darf keine Hemmung oder Unterbrechung der Verjährung eingetreten fein. Entgegen der Vorschrift des § 902 wird die Ver­ jährung hier nicht dadurch ausgeschlossen, daß die Dienstbarkeit im Grundbuch eingetragen ist. Wenn im Falle einer Konfusion der Dienstbarkeit (8 889) der Eigentümer die Anlage errichtet, so entsteht der BeseitigungSanfpruch erst mit der Aufhebung der Konfusion und läuft von da ab seine Verjährung. War die beeinträchtigende Anlage schon vor der Konfusion errichtet und erwirbt der Eigentümer deS herrschen­ den Grundstücks das belastete, so beginnt die Verjährung erst mit Aufhebung der Konfusion wieder neu zu laufen. Schmidt-Rimpler, Eigentümerdienstbarkeit S. 116 ff. c) Das Erlöschen der Dienstbarkeit tritt nur insoweit ein, als Leren Ausübung durch den Bestand der Anlage behindert ist, so daß auch ein nur teilweises Erlöschen möglich ist. d) Da das Erlöschen im Grunde auf einem Nichtgebrauche seitens des Berechtigten beruht, muß es gleichgültig fein, ob etwa daS Errichten der Anlage im bösen Glauben oder gegen Widerspruch oder heimlich geschah. Dagegen kann die Verjährung jedenfalls nicht beginnen, wenn die betreffende Anlage vom Berechtigten selbst auf Ruf und Widerruf bittweise gestattet wurde. Vgl. Dernbürg, Pand. I 8 217 (im Gegensatze zu Windscheid-Kipp 8 216 Anm. 9 und 10). e) Über Berichtigung deS Grundbuchs s. 88 894ff. Die Dienstbarkeit erlischt an sich auch ohne Löschung. A 2. Abs. 2: Die Geltung der Vorschrift des 8 892 soll für den Fall deS 2 8 1028 ausdrücklich beseitigt sein. Der Lauf der Verjährung wird also dadurch nicht gehemmt, daß ein neuer Erwerber des herrschenden Grundstücks kraft Rechts­ geschäfts das Fortbestehen der Dienstbarkeit ihrem vollen Umfange nach im Hinblick auf den Eintrag im Grundbuch im guten Glauben angenommen hat. Fuchs zu § 1028 nimmt an (ihm zustimmend Goldmann-Lilienthal 8 56 Anm. 68 und Biermann zu § 1028), daß es des Abs. 2 gar nicht bedurft hätte (vgl. auch Sawitz, Der Inhalt des Grundbuchs nach 8 892 BGB., S. 80); denn der Erwerber des herr­ schenden Grundstücks könne sich überhaupt nicht darauf verlassen, daß daS Titelblatt deS herrschenden Grundstücks die Dienstbarkeit als Bestandteil aufftthrt, maßgebend fei vielmehr der Inhalt des belasteten Grundstücks; § 892 schütze ja nur denjenigen, der sich auf den Inhalt deS Grundbuchs desjenigen Grundstücks verläßt, an dem er Rechte erwirbt, also am belasteten (s. P. III, 326). Dem Erwerber des belasteten Grundstücks anderseits könne es nur genehm sein, wenn eine eingetragene Belastung wegfiel. (So auch Oberneck 8 91 Anm. 14.) Das ist an sich richtig. Es kommt aber für die Frage, ob der Erwerber deS herrschenden Grundstücks zugleich mit diesem ein damit verbundenes Recht an einem anderen Grundstück gutgläubig erworben hat, nicht das Grundbuchblatt deS herrschenden Grundstücks, sondern jenes deS belaste­ ten Grundstücks in Betracht (vgl. 6 unter c zu 8 892). Insoweit kann sich also der Erwerber des herrschenden Grundstücks nicht auf seinen guten Glauben berufen und insoweit kann auch die rechtliche Bedeutung deS Abs. 2 nicht angezweiselt werden. (Ebenso Planck 4, Kretzschmar 4, Crome III 8 432 Anm. 36.) S. 8 1028 gilt vom 1. Januar 1900 ab auch für die altrechtlichen Grunddienst- 2 barkeiten, nicht erst von der Grundbuchanlegung ab, Art. 184 Satz 2 EG.

§ 1029. Wird der Besitzer eines Grundstücks in der Ausübung einer für den Eigentümer im Grundbuch eingetragenen Grunddienstbarkeit

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Drittes Buch. Sachenrecht.

gestört, so finden die für den Besitzschutz geltenden Vorschriften ent­ sprechende Anwendung, soweit die Dienstbarkeit innerhalb eines Jahres vor der Störung, sei es auch nur einmal, ausgeübt worden ist. E, I, 979; II, 929; III, 1012.

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Possessorischer Schutz des ausübenden Grundstücksbesitzers: 1. Allgemein: a) Die im § 1029 verfügte Zulassung eines beschränkten quasipossessorischen Schutzes bei Grunddienstbarkeiten lund beschränkten persönlichen Dienstbar­ keiten, s. § 1090 Abs. 2) enthält eine durch ein unabweiSlicheS praktisches Be­ dürfnis (M. III, 489) veranlage Ausnahme, da die Regeln deS Sachbesitzes hier nicht ausreichen. Es kann zwar auch ein Schutz im Sachbesitze bei Grund­ dienstbarkeiten vorkommen, wenn nämlich die Dienstbarkeit im Halten von An­ lagen besteht, die sich auf dem dienenden Grundstücke befinden (z. B. Dunggrube, Zisterne) oder vom herrschenden aus in das belastete hineinreichen lr. B. Erker? vgl. Erome III § 433); abgesehen hievon aber ist kein Sachbesitz bei einer Dienst­ barkeit denkbar (Heck, Grundr. d. SR. 8 16, 3 tritt dafür ein, datz, sobald nach allgemeinen Grundsätzen der Tatbestand des Mitbesitzes durch Mitbenutzung vorliegt, die Vorschriften über Sachbesitz zum Schutze deS Mitbesitzers eingreifen, gleichgültig, ob der Schein eines obligatorischen Benutzungsrechts oder einer Gerechtigkeitsausübung vorliegt, und gleichgültig, ob im letzteren Kalle eine Gerechtigkeit eingetragen ist oder nicht). Der durch § 1029 gewährte Besitzschutz ist sog. Rechtsbesitz, den das BGB. sonst im Grundsatz auSschliebt (vgl. hiezu 20 zu § 854); er beschränkt sich auf die tatsächliche Aufrechterhaltung deS bestehenden servitutmätzigen Zustandes, d.h. also auf Ausübungs­ akte der einzelnen Grunddienstbarkeit. Diese selbst sollen zugleich geschützt werden, soweit sie im Rahmen der im Einzelfalle bestehenden Grunddienstbarkeit bleiben und die besonderen Voraussetzungen des § 1029 erfüllt sind (vgl. Bossert, Das Wesen des Servitutenbesitzes 1883, Crome III 8 343 und die Ausführungen bei Meisner, Bayr. Nachbarrecht 8 42 A und B, Meisner-Stern, Preub. NachbR. 8 42, Wolff SR. 8 24. über die Frage, ob hier nicht zugleich eine Art Übergang von Notwehr zur Rechtsoerwirklichung vorliegt, vgl. Neubecker in DIZ. 05,146 ff. und Eltzbacher daselbst S. 239). b) Der Besitzschutz ist ein einheitlicher (es gibt also keine besonderen Interdikte für die einzelnen Dienstbarkeiten mehr). c) Er gliedert sich in ein Selbstverteidigungsrecht 8 859 (dessen Zulässigkeit war gemeinrechtlich bestritten) und in gerichtlichen Schutz bei gänzlicher (8 861) und bei teilweiser (8 862) Störung der Ausübung. a) Das Selbstverteidigungsrecht kann hier nur dahin aufgefabt werden, dab der Berechtigte befugt ist, Hindernisse, die seiner Rechtsausübung im Einzelfall entgegengesetzt werden oder entgegenftehen, mit Gewalt zu beseitigen und sozusagen freie Bahn für die Ausübung seines Rechtes zu schaffen; mabgebend ist der Zeitpunkt, in dem der Berechtigte sein Recht auSübt oder gerade ausüben will. Im Hinblick auf die entsprechende Anwendung des Abs. 3 des 8 859 darf er gegenüber verbotener Eigenmacht auch den früheren Zustand sofort (hierüber vgl. die Bem. zu 8 859; aber auch BayObLGSt. 8, 225) wieder herstellen. Vgl. hiezu ferner Kreb, Besitz und Recht S. 258. Wegen der strafrechtlichen Seite vgl. BayObLG. JRdsch. 26 Nr. 522. ß) (Sitte gänzliche Entziehung des Rechtsbesitzes (8 861) liegt dann vor, wenn die weitere Ausübung der Dienstbarkeit vollständig unmöglich gemacht wurde (s. dagegen Bunsen, ArchBürgR. 23, 69 ff., der ausführt, dah beim Rechtsbesitz eine gänzliche Entziehung nicht denkbar ist, zumal der Rechtsschutz hier nur ein negatorischer sei). ?) Auch die 88 858, 863, 864 kommen zur entsprechenden Anwendung. (Die Anwendung des 8 863 ermöglicht, dah der Beklagte auf das materielle Recht insoweit, zurückgreifen darf, als er dadurch dartun will, daß seine Handlung keine verbotene Eigenmacht ist, vgl. 9 zu 8 863, OLG. München LZ. 28, 426.) Der 8 866 wird nur dann anwendbar sein, wenn mehrere das Grundstück yemeinschaftlich besitzen oder das herrschende Grundstück geteilt ist (übereinstimmend Planck in 4). Dem mittelbaren Besitzer des herrschenden Grundstücks stehen hier die Besitzklagen nach 8 869 zu, falls der Quasibesitz des unmittelbaren Besitzers verletzt wird.

V. Abschnitt. Dienstbarkeiten. 1. Titel. Grunddienstbarkeiten. 1028,2,8

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