J. C. Nelkenbrechers allgemeines Taschenbuch der Münz-, Maaß- und Gewichtskunde, der Wechsel-, Geld- und Fonds-Curse u. s. w. nebst alphabetischem Verzeichnis der Actien-Gesellschaften [18. Aufl. Reprint 2018] 9783111673301, 9783111288567


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German Pages 799 [804] Year 1858

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Table of contents :
Vorwort
Inhalt
Taschenbuch für Kaufleute. Erste Abtheilung
Die Münz-, Maaß- und Gewichtsverhältnifse, die Wechselkurse und Usanzen der Hauptstädte und wichtigsten Handelsplätze in alphabetischer Reihenfolge
Anhang
Nachtrage
Taschenbuch für Kaufleute. Zweite Abtheilung
Münz-Tabelle oder tabellarische Zusammenstellung der neueren, so wie der noch umlaufenden älteren Münzen' aller Länder, mit Berücksichtigung der Veränderungen, welche durch den am 24. Januar 1857 zu Wien abgeschlossenen Münzvertrag eingetreten sind
Anhang A. Tabelle zur Übertragung der taufentheiligen Gehalte in Lothe und Graue oder Karate und Gräne
Anhang B. Tabelle zur Uebertragung von Lothen, Karaten und Gränen in Tausendtheile
Anhang C. Tabelle zur Vergleichung der Kronenwerthe
Anhang D. Vergleichung des neuen preuß. Münz-Gewichtes mit dem alten
Anhang E. Vergleichung des alten preuß. Münz-Gewichtes mit dem neuen
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J. C. Nelkenbrechers allgemeines Taschenbuch der Münz-, Maaß- und Gewichtskunde, der Wechsel-, Geld- und Fonds-Curse u. s. w. nebst alphabetischem Verzeichnis der Actien-Gesellschaften [18. Aufl. Reprint 2018]
 9783111673301, 9783111288567

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I. C Nelkenbrecher s

allgemeines Taschenbuch der

Münz-, Maaß- und Gewichtskunde, der Wechsel-, Geld-

und

Fonds-Curse u. s. w.

nebst

alphabetischem Verzeichnis der Actien- Gesellschaften.

Bearbeitet von Dr.

F. E. Feller,

und

Direktor der Handelsschule in Gotha.

F. W. Grimm, großh. Hess. Geh. Ob.-Baurath in Darmstadt.

Mit

neuen Münz-Tabellen versehen von

C. Neubauer, Äöntgl. Preuß. Münz-Wardein-Assistent.

Achtzehnte Auflage.

Berlin. Druck und Verlag von Georg Reimer.

1858.

Vorwort. weit dem nun fast hundertjährigen Bestehen dieseWerk- sind so tief eingreifende, schnell auf einander folgende Umwandlungen im Münz-, Maaß- und Gewichtswesen und den damit verwandten Gegenständen nicht vorgekommen, als wie es feit dem Erscheinen der vorigen Ausgabe der Fall ge­ wesen ist. Eine Verarbeitung der eingetretenen Veränderungen aber war von einer sorgfältigen Ausscheidung alles Veralteten unzertrennlich, und so konnte denn von einer bloßen Bearbei­ tung nicht mehr die Rede sein; es mußte die Arbeit ab ovo gemacht und ein neues Werk an die Stelle des alten gesetzt werden *). Wegen der Umfänglichkeit dieser Aufgabe lehnte der Be­ arbeiter der vorigen Auflage die Uebernahme der Maaße und Gewichte ab. Die neue Bearbeitung derselben wurde von dem großherzoglich hessischen Geheimen Ober-Baurath Grimm, dessen gründliche und wissenschaftliche Bearbeitung der hessische» Maaße und Gewichte allgemeine Anerkennung gefunden, über­ nommen. Von ihm rührt auch die Umarbeitung der HandelSUsanzen her. Der Bearbeiter aller mit dem Geldwesen verwandten Ge­ genstände hat überall, wo es irgend erforderlich und möglich *) Dabei würde es jedoch bedenklich gewesen sein, die im Nelkenbrecher von jeher üblich gewesene Vertheilung des StofsS nach den Haupt­ städten und wichtigsten Handelsplätzen anszugeben.

IV

Vorwort.

war, nicht nur directe Erkundigungen eingezogen, sondern auch die von ihm redigirten Artikel an Ort und Stelle begutachten lassen. War dieses Verfahren auch mit vieler Arbeit und gro­ ßen Kosten verknüpft, so ist doch der Bearbeiter durch die, von seiner Seite irgend zu ermöglichen gewesene Zuverlässigkeit seiner Arbeit hinlänglich belohnt. Der großen Bereitwilligkeit aber, mit welcher Anfragen und Erkundigungen Erledigung fanden, sei hiermit der pflichtschuldige Dank dargebracht. Die in der zweiten Abtheilung enthaltene Münztabelle erscheint in neuer Bearbeitung mit veränderter Einrichtung, welche durch die in Folge des Münzvertrages zu Wien vom 24. Januar 1857 entstandenen Veränderungen des Münzge­ wichtes, der Gehaltsbestimmung und der Währung bedingt wurde. Das Nähere über das Verhältniß dieser neuen Grund­ lagen zu den früheren, über die jetzige Einrichtung der Münz­ tabelle, so wie über die in einem Anhange beigefügten Gewichts-, Gehalts- und Werth-Vergleichungen findet sich in den, der Münztabelle vorangeschickten Vorbemerkungen. Da auch auf die äußere Ausstattung die größte Sorgfalt verwendet worden ist, so. glaubt die Verlagsbuchhandlung auf eine Fortdauer der dem Nelkenbrecherschen Taschenbuchs zu Theil gewordenen Gunst rechnen zu dürfen.

Inhalt Erste Abtheilung. Die Münz-, Maaß- und GewichtSverhältnifse, die Wechsel­ kurse und Usanzen der Hauptstädte und wichtigsten Handelsplätze in alphabetischer Reihenfolge . . Seite 3—529 Anhang. Alphabetisches Verzeichniß der Einsenbahn-Actien - 530— 545 Berg- und Hüttenwerke ..........................................- 546 — 550 Actien von Versicherungs-Gesellschaften . . . x * 550 — 551 Dampfschifffahrt, Rhederei rc........................................ - 551—552 Spinnereien, Webereien rc............................................. - 553—554 Zuckersiedereien............................................................... - 554 Bierbrauereien................................................................- 554 Diverse...........................................................................- 554—556 Nachträge................................................................................ - 556—560

Zweite Abtheilung. Münz-Tabelle oder tabellarische Zusammenstellung der neue­ ren, so wie der noch umlaufenden älteren Münzen aller Länder, mit Berücksichtigung der Veränderungen, welche durch den am 24. Januar 1857 zu Wien ab­ geschlossenen Münzverttag eingetreten sind . . Seite 3—217 Anhang. A. Tabelle zur Übertragung der tausendth eiligen Ge­ halte in Lothe u. Gräne oder Karate u. Gräne S. 218—225 B. Tabelle zur Übertragung der GehaltSangaben nach Loth, Karat und Grän in Tausendtheile . S. 226—228 C. Tabelle zur Vergleichung der Kronenwerthe mit preußischen Friedrichd'oren, norddeutschen Pistolen und Silber Kurant, bei Gleichstellung des preußi­ schen Friedrichd'or mit 5| Thaler Kurant und bei dem Kurse der Krone zu 9 Thaler . . . S. 229—232 D. Vergleichung des neuen preußischen MünzGewichteS mit dem alten.............................S. 233 E. Vergleichung des alten preußischen MünzGewichteS mit dem neuen....................... S.234

Taschenbuch für

Kaufleute. Erste Abtheilung.

Aachen, (Aix la Cliapeile) Hauptstadt des Regierungsbezirks Aachen in der preu­ ßischen Provinz Niederrhem. 50,000 Einwohner. Bedeutende Fabrikation von Wollen- und Stahlwaaren u. s. w., so tote eleganter Wagen.

Münzen, Maaße, Gewichte siehe Berlin. Die frühere Rechnungßweise (blS 1820) lautete auf Reichsthaler ä 54 Mark oder Petermännchen h 6 Buschen ä 4 Heller; em solcher (ein­ gebildeter) Reichsthaler war etwa 25 Silbergroschen gleich zu achten. Der hier circulirende französische und belgische 5 Francs-Thaler gilt fast allgemein40Silbergroschen; der brabanter ganzeKronenthaler 46Sgr.; der holländische Gulden im Kleinhandel 17 Sgr. Wechselcurse und Usanzen siehe Köln. Aachner und Münchener Feuerversicherungs-Gesellschaft seit 1825, deren Versicherungssumme 1856 über 800 Millionen Thaler betrug.*)

Aarau, Hauptstadt des Kantons Aargau, zählt 5000 Einwohner. Der Kanton hat bedeutende Industrie m Baumwollen-, Seiden- und Halbseiden-Stoffen, Strohhüten, Strohgeflechten u. s. w.

Münzen siehe Schweiz. Man rechnete sonst nach Schweizer Franken zu 10 Batzen, den Batzen zu 10 Rappen, oder auch nach Gulden zu 15 Batzen ä 4 Kreu­ zer. — 2 Gulden — 3 Schweizer Franken, so daß der neue Louisd'or von 16 Schweizer Franken — 10} Gulden. Der brabanter Kronthaler galt hier 40} gesetzlich 40 Batzen, wonach etwa 24}} Gulden oder 37} Schwz. Franken auf die f. Mark gingen; da aber das franz. 5 Francs-Stück zil 35 Batzen gerechnet wurde, so gingen *) Wetter haben wir hier die allgemeine Bemerkung beizufügen, daß in der gegen­ wärtigen S8ten Auflage diese- Taschenbuchs bei allen Plätzen, für welche gesetz­ liche Maaße und Gewichte in voller Wirksamkeit bestehen, die früheren örtlichen Maaße und Gewichte, weil jetzt ohne praktische Geltung, ausgeschieden und nur solche Ausnahmen zugelasien worden sind, welche besonderer Eigenthüm­ lichkeiten wegen für den öffentlichen Verkehr fortwährend unentbehrlich erschei­ nen. — Hamburg, Bremen, Oldenburg, Hannover, Braunschweig und Schaunrburg-Lippe sind vom \ Januar 1858 an dem von Preußen rc angenommenen Zollvfunde ä bOO Grammen beigetreten, die- zum Verständniß der Bezeichnung alte oder bisherige und neue Pfunde.

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Abo. Abyssinien oder Habesch.

nach dieser Annahme 36} Schwz. Franken auf die feine Mark, so daß ein solcher Schwz. Franken auf 13 Sgr. 5 Pf. oder 40 Kreuzer süddeutsche Währung zu stehen kam. In den Wechsel cur sen richtet man sich vornehmlich nach Zürich und Basel. Maaße und Gewichte. An die Stelle der früheren Maaße und Gewichte ist das durch Concordat der zwölf Kantone: Aarau, Basel (Stadt und Land), Bern, Freiburg, St. Gallen, GlaruS, Luzern, Schafihausen, Solothurn, Thurgau, Zug und Zürich, vom 17. Aug. 1835 beschlossene Maaß- und Gewichtsystem getreten. S. d. Art. Schweiz.

Äbo, Seestadt im russischen Finland, am finischen Meerbusen, hat einen guten Hafen, etwa 15000 Emwohner, ansehnliche Fabriken, und bedeutenden See- und Landhandel. Man rechnet, wie überhaupt im ganzen ehemaligen schwedischen Finland, neben der russischen Währung (s. Petersburg) nach Reichsthalern Species Banco ü 48 Schilling ä 12 Rundstücke in Papier. Abgaben wer­ den in Rubeln ä 100 Kopeken entrichtet. Maaße und Gewichte sind gesetzlich die unter Petersburg aufgeführten russischen. Die neben diesen tm Handelsverkehr aber noch fortwährend gebräuchlichen schwedischen Maaße und Gewichte sind dagegen unter Stockholm voll­ ständig zu ersehen.

Abyssinien oder Habesch, ein Reich in Afrika von 16000 lUMeileu und 2} Millionen Einwohnern. Adowa, mit 8000 Einwohnern und Fabriken in Wolle und Baumwolle, Gondar an einem Nebenflüsse des Nils, und Massua, mit 2500 Ein­ wohnern und sehr besuchtem Hafen am rothen Meere, sind die Hauptmärkte dieses Landes. Die Ausfuhr besteht vorzüglich in Gold, Elfenbein, Sennesblättern, Kaffee rc. Ueber Maffua geht die Haupt-Ein- und Aus­ fuhr zwischen Arabien und Abyssinien.

Münzen. Man rechnet nach Zechinen k 2} Patakos ä 23 Harfs h. 4 DivaniS lr 10 KlbearS h 3 BorjookeS, die Zechme also = 6210 Borzookes. Ein Wakih Gold, etwa 22 Karath fern, gilt jetzt nahe an 12 Patacos oder, daS Münzpfund (500 Grammen schwer) zu 458 Thlr. preuß. Cou­ rant, etwa 21} bis 22 Thlr. oder 38} Fl. im 24} Fl.Fuß. Eigenthümliche Münzen hat das Land nicht. Es circuliren spanische Piaster, venezianische Zechinen und deutsche' ConventionSthaler. Große Zahlungen leistet man in Goldbarren und Goldstaub, und berechnet sie

Acapulco. Achem oder Acheen.

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nach dem Wakea oder Wakih, der abyssinischen Unze, welche 400 engl. Troy-Grän gleich kommt. Als Scheidemünze dienen Glaökorallen (Borjookes) und Steinsalztäfelchen, welche gewöhnlich 1 Fuß lang und 3 Zoll breit und dick sind, und wovon circa 80 einen Wakih ausmachen. Maaße und Gewichte. Längenmaaß ist der als Elle dienende türkische Pik — 27 engl. Zoll ----- 304,007 pariser Linien = 0,686 Meter. Getreidemaaß. Der Ardeb m Gondar hat 10 Madegas = 4,40 Li­ ter; der Ardeb m Massua hat 27 Madegas —10,57 Liter. — Die Madega soll 12 Unzen von Kairo an Gewicht haben. Es vergleichen sich: 100 Ardeb in Gondar = circa 8 berliner Scheffel. 100 - Massua - 19^ Flnsstgkeitsmaaß. Der Kuba — 62 engl. Kubikzoll = 1,016 Liter --- 51,216 alte paus er Kubikzoll. Auch der Honig wird mit der Kuba gemessen. Gewicht. Der Rotolo (Liter oder Pfund) = 12 WakeaS (Unzen) k 10 Derimes (Drachmen) — 4800 engl. Troy-Grän = 311,033 Gram­ men — 0,66526 zeither. preuß. Pfund = 0,622066 neue preuß. Pfund.

Acapulco, Stadt der mexicanischen Republik, mit 9500 Einwohnern und großem, sicheren Hafen am stillen Meere, über welchen früher der Handel der spa­ nischen Besitzungen m Ostindien nach Europa betrieben wurde. Dre Ge­ schäfte von und nach Peru, Chilr und Guatimala gehen über diesen Platz, weil von hier eine gute Straße auf die Hauptstadt Mexico für den Waaren-Transport führt. Münzen, Maaße und Gewichte wie in Mexico.

Achem

oder

Achee«,

an der Nordwestspitze von Sumatra in Asien, mit etwa 53000 Einwoh­ nern; einziger Hafen des Reiches gl. N., wo fremde Schisse zugelassen werden, und wichtig für den ostindischen und bengalischen Handel. Eng­ länder, Holländer, Nordamerikaner und andere Nationen unterhalten hier viele Comptoire. Ausfuhrartikel sind besonders Gold und andere edle Me­ talle, Salpeter, Kaffee, Indigo, Kampher, Betelnüsse, Schwefel, Reis, Pfeffer, Gewürze u. s. w. Münzen.

Man rechnet nach Tähls zu 4 Pardohs k 4 Mehs k 4 KopängS. 2| Tähl rechnet man auf eine Mark oder circa 5^ auf ein neues Münzpsund seines Silber, und 1 Tähl hat den Werth von 5| Thaler preuß. Courant. Von wirklichen Münzsorten heißt die gangbarste MehS oder Männa; sie ist eme geringhaltige Goldmünze die etwa 11£ preuß. Silbergroschen werth fein soll. Die Scheidemünze, Käsch, ist von Blei oder Zmn und

Acre oder Akka. Adelaide. Akyab.

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man rechnet circa 1600 Stück hiervon — 1 Mehs. Große Zahlungen ge­ schehen mit spanischen Piastern, Rupien und andern ostindischen Münzen. Beim Goldstaubhandel rechnet man nach einer fingirten Münze, die man Goldtähl oder Goldmehs nennt. 5 von diesen rechnet man = 4 Tähls Cour. 1 Bunkal Gold — 48 Grammen ist — 7 Tähl Gold oder 7£ Tähl in Waaren, und gilt nach den englischen Münzpreisen 6 Psd. Sterl. 7£ Schilling. — Goldstaub wird 9^ Toques de Malabar (Malabarprobe) oder 22,2 Karat fern gerechnet. Maaße und Gewichte siehe Sumatra.

Acre oder Akka, Saint Jean d’Acre, Hasenplatz m Syrien, 20000 Einwohner.

Baum-

woll-Ausfuhr. Münzen siehe Aleppo. Maaße und Gewichte. Längenmaaß. Der Pik (Elle) — 0,677 Meter — 300,253 alte pariser Limen = 265 engl. Zoll. Getreidemaaß. Der Ardeb (Reismaaß) enthält circa 750 livorneser oder = 254,66 Kilogramm. Gewicht. Der Cantar (Centner) enthält 100 Rotoü. Es giebt hier einen Rotoli für rohe Baumwolle zu circa 6-J- und einen zweiten für Baumwollengarn zu circa 6 lworneser Pfund. Ersterer == 2,207, letzterer = 2,037 Kilogramm.

Adelaide, s. Sydney. Akyab, wichtiger Ausfuhrplatz Arracans in Ostindien, mit schönem Hafen und sicherm Ankerplatz. Haupt-Anssuhrartikel ist RelS. Man rechnet, wie überhaupt im engl. Ostindien, nach Company’sRupees ä 16 Annas ä 12 Pice oder Piecas (f. Calcutta). Von fremden Münzen sind nur span. Dollars anzubringen. Maaße und Gewichte s. Calcutta. Beim Einkauf des Reises rechnet man 100 Körbe — 30 Maunds = 2622s U engl. Gewicht. 1 Korb ReiS = 12 Seers ä 85 Talmhs (= 26 U engl: 1 - Paddy — 9 Seers. 27J Maunds oder 85| Körbe Reis ist 1 Tonne.

1 Ballen = 6 Körbe (baskets). Der Preis des Reises (jetzt ca. 35 Rupees) versteht sich für 100 Körbe, worauf noch ca. 20% Spesen und 5% Provision, zuweilen auch noch 2 % in Calcutta, zu zahlen sind.

Aleppo oder Haleb.

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Aleppo oder Haleb, wichtige Handelsstadt Syriens, mit etwa 100,000 Einwohnern, bedeutende Ausfuhr über Alexandrette und Latakla.

Münzen. Matt rechnet nach türkischen Piastern, die in 40 Paraö oder 80 Aöper, auch in 120 Courant-Asper getheilt werden. Kaufleute rechnen auch wohl nach Piastern zu 100 Asper. Zm innern Verkehr wird der Piaster in 24 Siam getheilt. Da der spanische Praster 21—22 hiesige Piaster gilt, so stellt sich der Werth des letztern aus kaum 2 Silbergroschen oder 7 Kreuzer tut 52£ Fl.Fß., und wenn der östr. Conv. Species zu 21 Pia­ ster genommen wird, aus 5f Kreuzer zeitherige östr. Münze. Maaße und Gewichte. Längenmaaß ganz wie Acre. Getreidemaaß. Der Mokuk wiegt 250 Rotolt zu 720 Drachmen — circa 756 Liter. Handelsgewicht ist der Rotolo (das Pfund) wovon 100 euren Cautaro (Centner) ausmachen. Der Rotolo rst Nicht für alle Waaren gleich, sondern es gibt vier Arten: 1) Der Rotolo zu 12 Unzen h 60 Drachmen — 720 Drachmen, mit welchem Gallen, Tabak, Baumwolle, Feigen, überhaupt die meisten gröbe­ ren Ausfuhrartikel gewogen werden, enthält 2,2803 Kilogramm = 47445 holl. As — 35190 engl. Grän und entspricht: 4,7068 zeither. Hamburg. Pfund. 4,6152 amsterdamer Pfund. 5,0271 engl, av.d.p. Pfund. 4,8771 zeither. preuß. 4,0706 wiener Pfund. 4,5606 neue preuß. 2,2800 franz. Kilogramm. 2) Der Rotolo für syrische Seide von 700 Drachmen, wiegt 2,2169 Ki­ logramm = 46126 holl. As =:34212 engl. Grän und ist — 4,4869 amsterdamer Pfund. I 4,5759 zeither. Hamburg. Pfund. 4,7415 zeither. preuß. = I 4,8873 engl. av. d. p. Pfund. 4,4338 neue preuß. | 3,9574 wiener Pfund. 3) Der Rotolo für persische Seide von 680 Drachmen = 33235 engl. Grän oder 44807,25 holl. AS beträgt = 4,4453 zeither. Hamburg. Pfund. 4,3588 amsterdamer Pfund. 4,7478 engl. av. d. p. Pfund. 4,6061 zeither. preuß. 3,8444 wiener Pfund. 4,3066 neue preuß. 2,1533 franz. Kilogramm. 4) Der Rotolo von Damaskus für Messing, Kupfer, Drath, Bernstein, Balsam von Mekka, Kampher, Benzoe und feine Droguerien hat 600 Drach­ men circa — 29325 engl. Grän oder 39537 holl. As = 3,9223 zeither. Hamburg. Pfund. 3,8460 amsterdamer Pfund. 4,1892 engl. av. d. p. Pfund. 4,0642 zeither. preuß. 3,8 neue preuß. 3,3921 wiener Pfund. 1,9000 Kilogrannn. 5 Rotolt oder 3600 Drachmen heißen 1 VeSno und 7 BeSno 1 Kola.

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Alessandria. Alexandrien.

Die Oka von 400 Drachmen = 1,26681 Kilogramm = 26357,21 holl. AS. Der Metikal, womit Perlen und Ambra gewogen werden, hat 1£ Drachmen == 4,75 Grammen — 98,84 holl. AS. Der sogenannte große Cantaro von Tripolis hat 175 Rotoli h, 720 Drachmen. Zurlo oder Surlo ist ein Gewicht von 27^ Rotoli ä 720Drachmen. In allen diesen Gewichten ist die Drachme oder das Dramm sich gleich und enthält = 48,875 engl. Troy-Grän = 3,167 Grammen = 65,893 holl. AS.

Aleffandria, Stadt mit 48000 Einwohnern im sardinifchen Herzogthum Montserral, f. Turin. Es werden hier jährlich 2 Meffen gehalten, am 1. Mai und 1. Oktober.

Alexandrien, ägyptisch: Skanderum; türkisch: Iskanderieh; ital.: Alessandria, erhebt sich zum dritten Male als wichtige ägyptische See- und Handelsstadt, die wegen der Ausfuhr von Baumwolle und Levante-Artikeln, gerade so wie für den großen Karavanen-Handel die Fremden interessirt. Der Ort hat einen tiefen Hafen, und ein Kanal des Nils führt von hier in den Hauptstrom dieses Flusses und so auf Cairo; es zählt an 80,000 Ein­ wohner.

Münzert. Man rechnet nach Piastern (Gurusch) zu 40 Para oder Medini, oder zu 100 guten oder 120 Courant-Aspern. — Größere Zahlungen werden in Beuteln (Kiö) ä 500 Piastern geleistet. Von diesen ägyptischen Pia­ stern rechnet man 11 = 10 türkischen. Die Regierung rechnet in Karif* gelde, d. h. sie nimmt die fremden Münzen nach einem gewissen Tarife an. Die fremden Münzen stehen aber int Handel höher, und diese hö­ here Währung nennt man Courant-Währung. An wirklichen Münzen werden geprägt: in Gold, Stücke zu 100, 50, 20, 10 und 5Piaster. In Silber zu 20, 10, 5, 3, 1£, 1, und £ Piastern. In Kupfer zu 5 Paras. Rechnet man 20 Piaster — 1 östr. Conv. Thaler, so gehen 200 Stück ans d. Münzmark oder 428 auf d. Münzpsund; danach ist ein Piaster — 25| preuß. Pfennige, oder 6 Kreuzer östr. Conv. Geld (— 10H neue östr. Kreuzer), oder 7^ Kreuzer südd. Währung. Im großen Geschäftsverkehr mit dem Auslande rechnet man nach spanischen Piastern, Tallari oder Colonnati genannt, sowie auch nach östr. Thalern (Tallari della Regina), und rechnet sie nach dem Tarife oder nach Lem Curse (s. unten).

Alexandrien.

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Wechsslcrse. Lwndn, 3 Monat datocirca 98 Piaster für 1 Pfd. Sterl. Mala 31 Tage Sicht 31 Tari für 1 span. Piaster. Tttiet 3 Monat dato - 156 Kreuzer für desgl. Lüvono do. - 125 Soldi tose. desgl. Mareille do. - 525 Centimes desgl. Karir, in k. Sicht circa 99 Piaster in Alex, für 100 P. in Kairo. Geldcmrsl. Eingl Sovereigns circa 100 Piaster für einen Sov. Spar. Dublonen - 315 - eine Dublone. Duaten 46 - einen Ducaten. Deufche Species 20 - Species. Spar. Piaster 21 - Piaster. Fraiz. 5 Fs.-St. 19^ - ein Stück k 5 Francs. Papierglld. Die Mestrawats (Schatz-Anweisungen der Negierung) verleren nur wenig gegen Silber. Wechselg:setze sind die französischen. Maaße und Gewichte. Längermaaße. Der Pik (Elle) von 26,8 engl. Zoll — 0,6807 Me­ ter = 301/55 pariser Linien; siehe Kairo. Demnach sind 100 Pck — 97,134 ansterd. brabant. Ellen. | 74,438 engl. Dards. 102,046 birliner I 68,058 sranz. Meter. 118,779 hrmburger | 56,715 Paris. AuueS. Feldmraß ist der Feddan; siehe Kairo. GetreOemaaß ist die Daribba k 2 Ardeb; ein Ardeb — 271 Liter. Flüssigketten werden nach dem Gewichte verkauft. Gewicht. Der Cantaro (Centner) hat 100 Notoli, diese sind je­ doch verschikden nach den Gegenständen, welche damit gewogen werden, und zwar 1) Der Rotolo der Regierung zu 12 Unzen k 12 Drachmen — 144 Drachmen Okagewicht (f. unten) — 444,73 Grammen. Der Cantar (Cent­ ner) derselben von 100 Rotoli besteht aus 36 Oka. 1 Cantar der Negierung — 44,473 Kilogr. = 89,2135 zeither. bremerPfund. I 95,0864 zeither. preuß. Pfund == 98,0466 engl. Pfund av. d. p. 88,946 neue preuß. ob. Zollpfund. 91,8540 zeither. Hamburg. Pfund. | 79,4143 wiener Pfund. Dieser Rotolo ist zugleich der in Kairo gebräuchliche (siehe dies. Art.). 2) Der Rotolo Forforo, welcher im übrigen Handel hauptsächlich ge­ braucht wird, hat 140 Drachmen = ^ Oka = 432,376 Grammen. 1 Crntar Forforo oder 100 Notoli Forfori — 43,238 Kilogr. = 86,7354 zeither. bremer Pfund. I 92,2451 zeither. preuß. Pfund — 95,3231 engl. Pfund av. d. p. I 86,476 neue preuß. od. Zollpfund. 89,3025 zeither. Hamburg. Pfund. | 77,2083 wiener Pfund. 72 Rotoli Forfori — 70 Notoli der Negierung.

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Algier.

Dle seltener vorkommenden sind: 3) Der Rotolo Zaidino von 200 Drachmen = i Oka == 617,68 Grammen. 4) Der Rotolo Mina von 250 Drachmen = f Oka = 772,10 Grammen. 5) Der Rotolo Zauro von 310 Drachmen = Oka — 957,40 Grammen. Am häufigsten braucht man daS Okagewicht. Die Oka hat 400 Derhem, Dramm oder Drachmen zu 16 Klrat oder Karat k 4 Grän. 1 Oka — 1,2353 Kilogr. Der Derhem oder die Drachme ist die Einheit der ägyptischen Ge­ wichte und enthält 3,0884 Grammen = 47,6615 engl. Troy - Grän. 1 Oka = 2,4782 zeither. bunter Pfund. 2,6413 zeither. preuß. Pfund — 2,7235 engl. Pfund av. d. p. 2,47072 neue preuß. Zollpfund. 2,5515 zeither. Hamburg. Pfund. 9,2060 wiener Pfund. Gold und Silber werden nach dem Derhem (Drachme) zn 16 Krrat k 4 Grän gewogen; er wird zugleich als Probirgewicht gebraucht. Edelsteingewicht ist der Karat (Kirat) zu 4 Grän des Goldgewichts. Perlen, Goldfäden und Seide werden nnt dem Mtkal, Miökal, Mittkal oder Metlkal gewogen, welcher — 1^ Drachmen des Goldgewichts (Oken­ gewichts) --- 4,6326 Grammen = 71,492 engl. Troy-Grän. Handelsanstalten. Dampfschifffahrts-Gesellsch. zur Befahrung des rothen und mittelländ. Meeres mtt Priv. für 30 Jahre. Capital 4 MilItonen sranz. Thaler k 5 Frs. in Actien k 100 Thaler oder 500 Frs. — Mehrere Assec.-Gesellsch. — Zweigbank der Bank tn Kairo.

Algier, die Hauptstadt Algeriens in Afrika, eines am mittelländtschen Meere lregenden Staates der Berber ei, welcher über 4200 lUMeilen mit etwa 2% Mil­ lionen Emwohner hat. Die Stadt Algier, den 5. Juli 1830 von den Franzosen erobert, zählt etwa 60000 Einwohner, hat einen guten durch Kunst stark befestigten Hafen, Ausfuhr in Getreide, Datteln, Mandeln, Wolle, Häute, Strausfedern, Goldstaub, Elfenbein, Korallen u. s. w.

Münzen. Seit der Besitznahme Seitens Frankreich rechnet man hier nach Francs k 100 Centimes; vorher war die Rechnungs-Emheit der Mozounah oder Mufuhn — 0,0775 Francs. An wirklich geprägten Münzen gab es früher: In Gold: Die Zechme oder Sultanine, von schwankendem Werth gegen Silber (4|—5 Budschu). In Silber: Rial Buschu oder Budschu, Piaster von Algier k 24 Musuhnen — 1 Franc 86 Cent. — 15 Silbergroschen preuß. Doppelte Budschu, 4, I, | Budschu. In weiß gesottenem Kupfer: der Karubah — \ Musuhne. In Kupfer: der Aspre-chique, wovon (nach Blanqui) 29 einen Musuhn betragen haben sollen (?). Auch bedient man sich der spanischen Piaster als Zahlungsmittel, welche letztere etwa 5 Frs. 35 Ctö. oder 70 Musuhn gelten.

Algier.

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Maaße und Gewichte. Durch königliche Ordonnanz vom 26. Dec. 1842 ist angeordnet wor­ den, daß wom 1. März 1843 an in allen der französischen Cwllautorität untergeordmeten Theilen der Colonie, wie in denjenigen, welche der Kriegs­ minister später bezeichnen werde, bei Vermeidung der in Frankreich ayf die Uebertrretung gesetzten Strafen, ausschließlich nur die franz. metrischen Maaße und Gewichte gebraucht werden dürfen. Dem­ nach haben von dieser Zeit an alle andern Maaße und Gewichte für den öffentlichen Verkehr ihre Geltung verloren, weßhalb bezüglich der jetzigen hiesigen gesetzlichen Maaße und Gewichte auf den Artikel Paris verwiefen wird. Aeltere Maaße und Gewichte, welche etwa noch t;i Betracht kommen sind folgende: Langenmaaße. Der große oder türkische Pik — 0,636 Meter, der arabische oder Heine Pik hingegen — 0,476 Meter. Em eigentliches Wegmaaß ist nicht vorhanden, rüdem die Araber die Entfernungen nach Stunden und Tagereisen, kleinere Distanzen aber nach dem (1000) Tausend oder der Meile von 1000 Schritten bestimmen, welche Maaßbestimmungen daher selbstverständlich auf volle Genauigkeit keinen Anspruch machen können. Feldmaaß exlstnte ebenfalls nur nach willkührlichen Größen, nament­ lich bei angebauten Ländereren nach der Arbeit, welche em "Paar Ochfen" täglich leisten konnte, und nach der Aussaat von \t 23 Saah Ge­ treide, welches Maaß man Supschah nannte. Der Saah enthält an Waizen 60 Liter, deren man gewöhnlich 75 auf den alten Arpent von Paris säet. Hiernach kämen obige 23 Saah Aussaat Mit einem Flächeninhalt von 18$ Arpents de Paris oder etwas mehr als 6 Hektaren überein. Getreidlemaaß war der in $, $ und ; eingetheilte (gehäufte alte) Saah, welchem die franz. Regierung zu — 60, andere Nachrichten dage­ gen zu 58 büs 60 Liter angeben. Cm seit 1832 bestehendes neues Ge­ treidemaaß, swll gestrichen dem Inhalt eines gehäuften Saah, = 58 Liter — 0,1995 emgl. Quarters = 1,0553 preuß. Scheffel = 0,9431 wiener Metzen entsprechen. In Consstantiue ist der Saah das Doppelte des algierschen Saah = 120 Liter, wellchen die türkische Verwaltung als gesetzlich anerkannt hatte. Für die in Naturalien zu erhebende Contribution soll die franz. Ver­ waltung einem besonderen Saah von 145 Liter angewendet haben (?) Handelssgewicht waren 1) der Rotl-Attarr oder das Krämerpfund von 16 UkkiaS odeer Unzen Altari (ä 8 Drachmen zu 20 Theilen) ----- 546,080 Grammen, wiomit die meisten Waaren, vorzüglich aber Droguen gewogen wurden. Derr Kantar-Altari von 100 Rotl-Altari = 109,5446 zzeither. bremer Pfund. 116,7559 zeither. preuß. Pfund ---120,3907 erngl. Pfund av. d. p. 109,216 neue 54,6080 stranz. Kilogr. 97,5122 wiener 112,7868 zzeither. Hamburg. Pfund. 2) Der Rotl--Ghreddari. 3) Der Rctl--Kebir.

Alicante.

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Der Rotl-Attari war das einzige einheimische Gewicht, welches nach Verfügung des commandirenden Generals vom 14. December 1830 vor­ läufig noch gebraucht werden durfte, durch die Ordonnanz vom 26. De­ cember 1842 aber gleichfalls entfernt wurde. Silbergewicht ist der Rotl-Föddi, welcher in 16 Ukkias (Unzen) ge­ theilt wird, deren jede — 31,090 Grammen enthält. Dieses Gewicht biente auch zu andern werthvollen Gegenständen, Edelsteinen rc. Goldgewicht. Der Mitkal oder Metikal von 24 Karub (Karuba, Körner der Johannröbrodschote oder Karubbe) eingetheilt. Diamantgewicht. Der Kirat von 4 Grän. Banque de TAlge'rie, seit 1851, mit Succnrsale in Oran, mit Aus­ gabe von Noten h 1000, 500, 100 und 50 Frs. Der Fond besteht in 3 Millionen Francs m Actien h 500 Frs. Divid. 1856 7TV °/„. CurS 800 — 810. — Caisse du Commerce Algerien seit 1853, eine Commandit-Gesellschaft unter der Firma Robert Saint-Lagu & Cio mit 20,00C Actien ä 200 FrS., die aber noch nicht voll eingezahlt sind. Sie giebl Bons aus für Effecten, deren Eingang sie besorgt. Divid. 1855: 14 %

Alicante, in der spanischen Provinz Valencia, mit einem Hasen am mittelländischel Meere, 24000 Einwohnern, und einer bedeutenden Ausfuhr von Mandeln, Rosinen, Wolle, Soda, Nüssen, Safran, Feigen, Wein, Brannt. wein und anderen Landesprodukten.

Münzen. Man rechnet, wie in Valencia, nach Pesos zu 20 Sueldos ä 12 Di neros Courant. Dieser Peso, welcher hier gewöhnlich Librä genannt wird, gilt 1( Reales; er ist — dem Peso de Plata (spanischen Wechselhafter) von 8 Rea les oder 272 Maravedis de Plata, oder 512 Maravedis de Vellon. Dem nach sind: 11 Reales — 1 alicanteschen Ducado; 11 Libras oder Pesos = 10 alicanteschen Ducados; 85 alreantesche Ducados — 128 Ducados de Vellon. 32 harte spanische Piaster (Pesos duros) gelten 425 Reales oder 42]

Libras. 2f (fy = 1 gs. 33 Kr. S. W. siehe Madrid. Maaße und Gewichte. Längenmaaße. Die Vara (Elle) zu 4 PalmoS, welche in 4, \ uni i getheilt werden. 1 Vara = 0,905 Meter = 401,183 pariser Linien. 1 Vara von Alicante = 1,0338 castilische Varas. | 1,3569 preuß. Ellen. 0,9897 engl. Aards. | 1,1615 wiener Eine Libra = 1

Wechselarten, Uso, Respecttage

Feldmaaß

wie Valencia.

Alicante.

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Getreidemaaß. Der Cahrz zu 12 BarchillaS k 4 CelemineS ä 4 1 Cahiz = 246,2812 Liter — 12415,638 pariser Knbik-

Quarteroneö.

Zvll — 4,4942 castilische Fanegas. 4,4810 Hamburger Faß oder 0,8470 engl. Quarters. preuß. Scheffel. 2,4628 franz. gestellter. 4,0046 wiener Metzen. Im Handel werden 77 Cahices — 6 Hamburger Last gerechnet. Flüssigkeitsmaaß wie Valencia. Beim Großverkauf wird nach dem Tonel von 100 CantaroS, im Kleinverkauf nach der Mitjeta zu 16 = 1 Cantaro gerechnet Oel wird nach der valenciamfchen Arroba von 36 Pfund k 12 Un­ zen (siehe Valencia) mithin nach dem Gewicht verkauft. 1 Oel-Arroba von Alicante = 13,97 Liter; m Marseille kommt sie zu 13,6 bis 13,7 aus. — Gewicht. Handelsgewicht. ES sind zweierlei Pfunde im Gebrauch. 1) Die Libra gruessa, das große Pfund von 18 Onzas (Unzen) für die Landesprodukte —, mit Ausnahme des Safrans, des Wachses und der Seide. 1 Libra gruessa — 534 Grammen. 100 Libras gruessas = 107,121 zeither. dremer Pfund. 110,291 zeither. Hamburg. Pfund. 115,960 castilianische 114,173 zeither. preuß. - = 117,727 englische Pfund av d. p. 106,8 neue 53,400 franz. Kilogr. 95,355 wiener Pfund. 2) Die Libra sutil oder das leichte Pfund von 12 Onzas (Unzen), wel­ ches für alle Gewürze und Safran dient und tmt der Valencianischen Libreta ganz übereinstimmt, ist unter Valencia aufgeführt. Die Onzas (Unzen) sind bei beiden Libras (Pfunden) dieselben und den valenciamschen gleich. Cacao und Chocolade werden nach einer besonderen Libra von 16 Un3eil verkauft =--= 1$ Libra sutil = 474$ Grammen. Die Arroba begreift: 24 Libra gruessa = 36 Libra sutil = 27 Libra d. Cacao = 12,816 Kilogr. Der Quintal (Centner) enthält: 96 Libra gruessa = 144 Libra sutil — 108 Libra d. Cacao == 51,264 Kilogr. 1 Quintal — 4 Arrobas. 1 Carga oder Last = 2$ Quintales — 10 Arrobas = 128,16 Kilogr. Kermesbeeren verkauft man nach der sogenannten Arroba gruessa, welche 20 Libras gruessas = 10,68 Kilogr. Beim Zollamt kommt das castiliamsche Gewicht in Anwendung; siehe Madrid. Gold- und Silbergewicht wie Valencia. Platzgebrauche. Der Preis der Mandeln versteht sich in harten Sil­ ber-Piastern pr Cargo von 10 Arrobas. Commifsionsgebühr Lei Ein- und Verkäufen ist in der Regel 2$ Pro­ cent. Wechselcommission $ Procent. Die meisten Verkäufe werden auf 3monatlichen Credit geschloffen. Der gewöhnliche Disconto beträgt 6 Procent pr. Jahr.

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Alienburg.

Entrepot. Güter, deren Einfuhr erlaubt ist, dürfen 12 Monate lang niedergelegt werden, wofür sie statt aller Abgaben 2 Proc. ihres Werths bezahlen. Wenn dlefe Frist abgelaufen, muß entweder Verzollung oder Emfchiffung geschehen. Gedachte 2 Proc. müssen unverkürzt bezahlt wer­ den, mögen die Waaren nur 2 oder 12 Monat lagern. Für Manco oder Beschädigung, während der Lagerung entstanden, darf am Lagergeld fern Abzug gemacht werden.

Altenbnrg, an der Pleiße, Hauptstadt des Herzogthums Sachsen-Altenburg, mit etwa 17000 Einwohnern, an der von Leipzig nach Baiern gehenden Eisenbahn gelegen, mit mehrern Fabriken.

Münzen. DaS Herzogthum rechnet seit 1841 nach Thalern zu 30 Neugroschen k 10 Pfennigen im 14 Thalersuße, jetzt nach dem 30 Thalersuße (siehe Berlin). In Silber: Stücke zu 2, 1 und | Thaler, Scheidemünze zu 2, 1 und \ Neugroschen, in Kupfer 2 und 1 Pfennigstücke (siehe Dresden). An Papiergeld giebt es 500,000 Thlr. in Kaffen-Anweisungen k 1 Thlr. Im Wechselgeschäst richtet man sich nach dem Leipziger CurSzettel. Maaße und Gewicht. Längenmaaß. Der altenburger Fuß von 12 Zoll ist — H altenburger Elle und enthält 0,2825 Meter — 125,23 pariser Linien. 100 altenburger Fuß = 28,250 frauz. Meter. 94,167 badische Fuß. 96,793 baierrsche 98,633 Hamburger Fuß. 90,010 preuß. 99,756 dresdner 92,685 engl. 89,376 wiener 98,607 würtemb. 99,258 franlf. Die altenburger Elle zu Fuß ist = 0,565 Meter — 250,46 pariser Linien. Demnach sind 100 altenburger (= leipziger) Ellen 94,167 badische Ellen. 56,500 franz. Meter. 67,826 baierische 98,633 Hamburger Ellen. 99,756 dresdner 72,516 wiener 84,715 preuß. 61,790 engl. UardS. 91,984 würtemb. 103,234 frankf. Ellen. Der Vermessungsfuß ist der altenburger Elle ganz gleich u. wird in 10 Zoll k 10 Linien eingetheilt. Eine Meile — 13,242 Ellen. Feldmaaß. Der Acker hat 200 Quadrat-Rüchen = 64,431 franz. Aren — 2,523 preuß. Morgen — 1,119 wiener Joch. — Die Hufe ist = 12 Acker = 30 magdeb. Morgen. Getreidemaaß. Das Malter hat 2 Scheffel k 4 Viertel k 4 Metzen

Altona.

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h 4 Maschen 3 Viertel machen einen Sack. Der Scheffel des KreisamtS

Altenburg. = 146,9718 Liter = 7409,205 Paris. Kubikzoll. Folglich 1 altenlbuiger Scheffel — 1,414 dresdner Scheffel. I 2,674 preuß. Scheffel. 0,505 ergl. Imp.-Quarter. | 2,389 wiener Metzen. FliiWgLitsmaaß. Ein Eimer hat 60 Kannen h 2 Nößel: 1 Kanne = 85,5 p^ar. Kubikzoll. — Eine Tonne Bier — 1} Eimer; 1 Viertel = 2 Tonnen'. — Eigentlich gehen 128} Kannen auf einen Scheffel; in der Praxis rechnü man ihn aber nur zu 126 Kannen. Handel? - und Münzgewicht ist neuerdings das Pfund zu 500 Gram­ men, s. BerLn. Früher war das leipziger Pfund in Gebrauch. Medrzüal- und Apothekergewicht ist das alte nürnberger. Die Lardesbank ist eine Staats-Anstalt; sie giebt Darlehen gegen Sicherheit urd nimmt fremde Gelder gegen Schuldscheine an.

Altona, eine dänische Stadt an der Elbe, tm Herzogthnm Holstein, mit 36000 Ein­ wohnern und dem Privilegium eines Freihafens. Sie treibt einen wich­ tigen Seehandel. Münzen. Nechnurgsart und Münzen, feit 1853 wie m Dänemark: ReichSthaler ä 6 Mark h. 16 Schilling (stehe Kopenhagen) — Im Großhandel wird meist nach der Hamburger Banco-Mark gerechnet (f. Hamburg). Die eigentliche Schleswig-Holsteinsche Valuta war die Species-Valuta und die Courant-Valuta. In beiden hatte der Thaler 3 Mark ä 16 Schil­ ling h 12 Pstnnige, und 4 Thaler Species waren — 5 Thaler Courant. Gesetzlich gingen 34}} Mark ans die ferne Mark; durch Annahme deS preuß. Thalers aber zu 40 Schillingen müssen 35 aus die f. Mark gerech­ net werden. Die schlcSwig-holsteinschen Münzen werden oder sind eingezogen, daS Papiergeld gegen dänisches eingewechselt. Die Annahme fremder Münzen ist, ber Confiscation, untersagt. Die Wechselordnung ist die Deutsche, jedoch mit mehreren von der Eigenthümlichkeit der hamburg-altonaer Verhältnisse bedungenen Abände­ rungen. In Schleswig gilt die flensburger Wechselordnung. Die Börse ist eine Vasallin der Hamburger. Die schleswig-holsteinschen Staatsobligationen, von den beiden 1849 und 1850 gemachten Zwangs-Anleihen, welche circa 9 Millionen Mark Courant betrugen, sollen durch dänische Agenten aufgekauft worden sein. Maaße und Gewichte sind mit wenigen, unten bemerkten Ausnahmen, jenen von Hamburg gleich. Dre Biertonne, — } Hamburger Blertonne, wird m 96 Quartier eingetheilt. Flächenmaaß. Die Tonne hält 300 Quadratruthen k 256 Ham­ burger Quadralsnß.

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Amboina. Amsterdam.

Getreide wird hier nach der Hamburger Last ä 60 Faß verkauft, während im übrigen Herzogthum Holstein das Getreide nach der seelän­ dischen Tonne verhandelt wird, wovon 25 =: 1 Hamburger Last gerechnet werden.

Am-oina, eine Insel der Molukken, unter niederländischer Herrschaft, von 27 iUMeilen mit 69,000 Einw., und wichtig für den europäischen Handel wegen ihrer trefflichen Gewürznelken und Muskatnüsse, welche an Qualität und Werth 12 bis 15 % besser als die von Bourbon und Cayenne gehalten werden. Münzen s. Batavia. Früher rechnete man nach Thalern zu 48 Stüver h 4 Deut Indisch Cour., die köln. Mark fein Silber zu 12,85 Thalern. Von fremden Münzsorten gelten in Gold: Mohurs 480 und Starpagoden 99 Stüver. Silber: Neue Ducatons 80a alte bergt. 78, spanische Piaster 64, deutsche Kronen 60 und Rupien 30 Stüver. Maaße und Gewichte. Der Covid — lSyV englische Zoll — 204 pariser Linien. Flüssigkeitenmaaß. Die Kanne — 91 engl. Kttbikzoll 75,17 par. Kubikzoll. Als Handelsgewicht ist das holländische Troy und das Chinesische im Gebrauch. Der Bahar Nelken wiegt 550 Pfund holländisch Troy-Gewicht = 270692 Grammen.

Amsterdam, trie Hauptstadt im Königreich der Niederlande, mit 248,000 Einw., an der Amstel und dem 9) gelegen und durch Eisenbahn mit Rotterdam rc. verbunden. Wichtig in Bezug auf Handel mit Colonialwaaren und Ge­ treide, sowie mit Staatspapieren und Wechseln. Münzen. Man rechnet in den Niederlanden nach Gulden zu 100 Cents, niederländische Währung, früher nach Gulden zu 20 Stüber k 16 Pfennige.*) Seit 1847 soll ein Guldenstttck 10 Grammen wiegen und 945 Tausentel sein sein, bei einem Remedinm von 3 Tausentel auf das Gewicht und 1£ auf den Gehalt. Die gesetzliche Ausbringung des Guldens giebt also fast 24j Stück aus 9 Die Rechnung nach Pfund vlämisch ä 20 Schilling ä 42 Grot ist kaum mehr in Gebrauch. ~ Ein jetziger Gulden = 40 Grot.

Amsterdam.

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die zeitherige Vereinsmark zu 233,655 Grammen, oder 52,91 Stück auf das Pfund zu 500 Grammen. Der Werth eines Guldenö ist also in Preußen rc. = 17 Sgr. 0,12 Pf. im 30 Thlr.Fuß. - Süddeutschland = 59,38 lenzer - 524 Fl. - Oesterreich =; 85 neue Kreuzer - 45 Fl. - Frankreich — 2 FrS. 10 CtS. (1 Fr. = 44 Gr. an Korn). - Rußland = 52,65 Kop. S. (27f Rb. auf 18* ju 500 Gr.). - England — 1 Schill. 8,21 d. (zum CurS von 114 Fl.). Nach diesem Münzfuß werden auch Neichsthaler zu 24 Gulden und halbe Guldenstücke geprägt. Die Silberscheidemünze besteht aus Stücken zu 25 Cents zu 3,575 Grammen schwer) 10 - 1,400 - > 640 Tausentel fein, 5 - 0,685 - 1 wonach also 54,63 Stck/ ä 25 Cents, 55,80 Stck. ä 10 Cents und 57,03 Stck. ä 5 Cents auf 1 8* (ä 500 Gr.) feines Sllber zu rechnen sind. Die Kupserscheidemünze besteht in Stücken zu 1 Cent & 3,845 Grammen und zu 4 Cent ä 1,922 Gr. schwer. Goldmünzen wurden sonst ä 10 und 5 Fl. geprägt, sie werden aber eingezogen seitdem die niederländische Valuta nur auf Stlbergeld be­ schränkt worden ist. Als Handelsmünzen (Negotiepenningen) werden auf Bestellung geprägt: Doppelte und einfache Ducaten, letztere 3,494 Grammen schwer und 983 Tausendtel fein. Doppelte und einfache WilhelmSd'or (Goulden Willems). Die ein­ fachen sollen 6,729 Grammen wiegen mit 14 Tausendtel Remedium (toldrance), bei einem Feingehalt von T9ff mit 4 Tausendtel Remedium. Nimmt man den Preis des Pfundes (ä 500 Gr.) feinen Goldes zu 458 mfi an, so ergiebt dies einen Werth des Ducaten des WilhelmSd'or im 30 Thlr.Fuß = 3 Thlr. 4 Sgr.44 Pf. 5 Thlr. 16 Sgr. 5 Pf. - 524 Fl. = 5 Fl. 30 Kr. 9 Fl. 42 Kr. - 45 Fl. — 4 Fl. 43 Kr. 8 Fl. 50 Kr. Papiergeld.Gegen Einliefernngdes alten Gold- und Silber­ geldes, behufs der Umprägung, wurden Münzbillets zu 10, 50, 100, 500 und 1000 Fl. ausgegeben, welche als unverzinsliches Papiergeld ein gesetzliches Zahlungsmittel bilden. Die Regierung hat dafür Sicherstellung geleistet durch Hmterlegung verzinslicher Werthpapiere, deren Verzinsung tni Jahre 1854 aus 806,859 Fl. zu stehen kam. Wechsel- und Geldkurse. Augsburg, 6 Wochen dato ca. 35 Fl. N. W. für 30 Fl. AugSb.Courant. Bremen k. S. und 2 Mt. dato 192—195 Cents - 1 Thlr. Gold. Cadix, Sevilla, Bilbao, Madrid 3 Mt. dato ca. 242 Cents - 1 Peso duro. Frankfurt a. M. 6 W. - ca. 99Fl.N.W. - 100Fl.S.W. Genua 2 Monat ca. 45 Fl. - 100 Lire nuove. Laschend, f. Kanfl. 16te A. 2

Amsterdam.

18 Hamburg 2 Mt. und t. S. Livorno 2 Mt. dato London 2 Mt. und k. S. Neapel 2 Mt. dato Paris, Bordeaux, Marseille 2 Mt. und k. S. Petersburg 2 Mt. dato Porto, Lissabon 3 Wien 6'Wochen Rotterdam, k. und l. Sicht

ca. 34—35Fl.N.W. für 40

ca.

38 Fl. 11 Fl. 85-95 CIS. ca< 80 Fl. N. W. 55-56 Fl. ca. 190 Cents ca. 41 Fl. N. W. ca.

35 Fl. N. W. 98-99 Fl.

rri$ Banco.

100 tose. Lire. 1 £ sterl. 40 Ducati di regno oder 170 Lire. 120 Francs. 1 Silberrubel.

1 40 Crusados k 400 Reis. 30Fl.B.B.inWien. 100 Fl. i. Rotterdam.

Gold in Barren, ein Pfund (k 1000 Gr.) f. Gold zu 1442 Fl. 60CtS. mit 10—11 °/0 Agio. Holländische Ducaten 5 Fl.60 Cts. cm Stück, m. o. w. Engl. Sovereigns 11 - 80 20 Francs-Stücke 9 - 35 Deutsche Pistolen 9 - 65 Preuß. FriedrichSd'or 9 - 90 Ruff. Imperialen 9-55Amer. 5 Dollar-Stücke 12 - 30 Holländ. 10 Fl.-Stücke 9 . 80 Silber in Barren, ein Pfund f. Silber 104—106 Fl. N. W. Südamerik. Piaster 2 Fl. 60—65 CtS. ein Stück. Säulenpiaster, Pilaren 2- 65 — 705 Francs - Stücke ca. 2-35 Cts. Preuß. Thaler 1 - 73—75 Rubel ca. 1-85 CtS. Neue niederländische Gulden 5 °/00 Agio. Kassenscheine, preußische, 1 Fl. 73 — 75 CtS. für einen Thaler. UfO bedeutet 30 Tage, welche erst vom Tage nach der Ausstellung zu zählen. Auch die Verfallzeit der Sichtwechsel wird vom Tage nach der Aceeptation an gerechnet. Fällt der Zahltag auf einen Sonn- oder Festtag so wird den Tag darauf bezahlt. Im Fall der Nichtzahlung muß den Tag darauf protestirt werden; ist dies ein Sonn- oder Festtag, so erfolgt die Protestirung den ersten Tag nach dem Feste. Die Wechsel-Courtage ist auf London und Hamburg 4 °/)0, auf Brüssel sonstig. Wechselstempel beträgt jetzt auf inländische Wechsel biö 300 Fl. = 21 Cents - 500 - = 34£ * - 1000 . ^ 69 - 1500 - = 1 Fl. 3z Cents u. f. w. immer auf jeden bis zu ferneren 500 Gulden höheren Betrag 34z Cents mehr.

Amsterdam.

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2) Wechsel rc. im Auslande zahlbar entrichten: brS 600 Fl. = 21 Cents - 1000 . ^ 34z - 2000 - = 69 u. s. w. immer auf jeden LiS zu 1000 fernem Gulden höhern Betrag 34z Cents mehr, mithin überhaupt die Hälfte deö Stempelsatzes der im Inlande zahlbaren Papiere. Fonds-Curse, inländische: 2z °/0 Wirkliche Schuld, oder Integralen, ... Fl. für 100Fl. nominal, m Oblig. ä 100, 200, 500 und 1000 Fl., mit ZinScouponS per l.Ian. und 1. Juli. — Irn Jahre 1855 belief sich die Masse der­ selben auf 803,616,600 Fl. — Da diese Schuld in Inscriptionen auf das große Buch der Nationalfchuld besteht, welche auf den Na­ men lauten und auf dem Schuldbuche übertragen werden müssen, so sind, um den Verkehr mit solchen Fonds zu erleichtern, AdministrationS-Contore errichtet worden, welche Certificate au porteur geben, in Abschnitten von 100, 200, 400, 500, 600, 800 u. 1000 Fl. 3 % Integralen, ... Fl. für 100 Fl. nominal, durch die srerw. Anl. v. 1844, im Betrage von 127 Millionen mit Coupons per 1. März und 1. Sept. — Auch für diese Fonds giebt es Certificate ä 100, 200, 500 u. 1000 Fl. — Dieser Theil der Schuld betrug 1855: 120,144,230 Fl. 4 % Integralen, ... Fl. für 100 Fl. nominal, durch Reducirung 5 und 4z 7o Fonds entstanden, mit Coupons per 1. April und 1. Oct. Auch hierüber giebt es Certificate, in Paris bei Mallet & Co. Diese 4 % Schuld betrug 1855: 233,081,500 Fl. 3z % Oblig. des Amortisationö-SyndicatS, ..» Fl. für 100 Fl. nominal. Diese Oblig. (1855 noch 20,520,000 Fl.) sind ä 1000 Fl. mit Cou­ pons per 1. April und 1. Oct. 4 % Losrenten zu Lasten der überseeischen Besitzungen (Oost-Ind. Leening), ... Fl. für 100 Fl. nominal, 1855 noch 14,748,500 Fl. — in Oblig. ä 1000 Fl. mit Coupons per 1. Mai und 1. Nov. 4z % Schatzbilletten ... Fl. für 100 Fl. nominal (1855: 13,800,000 Fl. schwebende Schuld). 5 °/0 Thesaurie Amsterdam, Schuldscheine der Stadt Amsterdam ent­ standen 1828 durch Consolidirung der älteren Schulden, Anleihe von ursprünglich 15,244,000 Fl in Oblig. h 100, 200, 500 und 1000 Fl. — Irn Jahre 1854 war der Rest noch 14,322,700 Fl. 4 % Losrenten der Stadt Amsterdam, Anl. 1845 von 1,900,000 Fl. in Losrenten & 1000 Fl. mit Zinsen per 1. Sept. Wien (Aandeel) der Niederländischen Bank, ... Fl. für ... Sie wer­ den mit 4 % Börsenzinsen per 1. April verhandelt. Wien der Niederl. Handel-Maatschappij (Handelsgesellschaft), mit 4£ % Zins und Divid. (die von 1835—1849 durchschn. 5z % betrug)

2*

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Amsterdam.

130 Fl. m. o. w. für 100 Fl. nominal. — Die Actien find ä 1000 Fl. — Capital seit 1850: 34z Mill. Gulden. 4 % Oblig der WohlthätigkeitS-Gesellschaft von 1851, ...Fl. für ..., in Oblig. h 100, 500 und 1000 Fl. von zusammen 3,784,700 Fl. mit Coupons per 1. Jan. und 1. Juli. — Die Oblig. von 1854 (Anl. 822,000 Fl.) sind nur von 1000 Fl. M % Oblig. zum Bau der rhein. Eisenbahn (bis an die preuß. Grenze). Die Anleihe ward 1838 nut 9 Mill. Gulden eröffnet, in Oblig. ä 1000 Fl. mit Coupons per 1. November und 1. Mai und ging an die 1845 entstandene Nrederl. Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft über. Curs im Mai 1857 . . . 4z % Oblig. des Lutrexöt-Docks, Anl. 1837 von 3 Millionen Gulden in Obllg. ä 1000 Fl. mit Coupons per 1. Mai. Holländische Eisenbahn-Actien (s. Anhang). Ausländische Fonds. Die Curse verstehen sich in Procenten, d. h. für 100 nominal, ausgenommen bei öster. Bankactien und bei Loosen, die per Stück notirt werden. Die fremden Valuten werden dabei wie folgt redncirt: 1 £ Sterling = 12 Fl. — 50 Cents. 1 Franc 1 Silberrubel = 2 Fl. 1 Bancorubel = IN1 öster. Gulden = n Fl1 neapol. Lira =5 50 Cents. 1 span. Piaster = 24 Fl. 1 Real de vellon = 12z Cents. 1 Americ. Dollar = 2z Fl. Der Käufer vergütet, außer dem Capitalbetrage, die aufgelaufenen Zinsen; nur bei beit öster. und franz. Bankactien, bei der sranz. und engl. Rente, sind die Zinsen nut im CurS begriffen. Für franz., einige ruff. und öster., für neapolitanische und mehrere american. Effecten giebt eS Administrativ - Contore m Amsterdam. — Provision und Courtage sind sehr verschieden; letztere jedoch meistens i % vom Nommalbetrage, und zwar vom Verkäufer und Käufer zu vergüten.

Maaße und Gewichte. Durch Gesetz vom 21. August 1816 und weitere königliche Beschlüsse vom 29. März und 30. November 1817, ist daS französische metrische Sy­ stem, als neues gesetzliches Maaß- und Gewichtssystem für daS König­ reich der Niederlande unter holländischen Benennungen verordnet, sofort mit dem Jahre 1821-beginnend, zur Ausführung gebracht worden. We­ gen der Größenverhättmffe und der Vergleichungen mit fremden Maaßen und Gewichten auf den Artikel Paris hinweisend, geben wir nachstehend eine Uebersicht, aus welcher die niederländischen und die französischen Na­ men und Werthe der fraglichen Maaße nud Gewichte zu ersehen sind.

Amsterdam. Benenn umg eil niederländische und nach dem franz. französische. metrisch. System. Läugeumaaß. Mijl (Mille) . . Roede (Perche) . El (Anne) . . . Palm (Palme) Duim (Pouce) . Streep (Ligne) . Frldmaaß. Bunder (Bonnjer) Vierkant-Roede . Vierkant-El . . Körpermaaß. Kubiek-El . . . Kubiek-Palm . . Breunholzmaaß. Wisse (Corde). . Fruchtmaaß. Last (Lest). . . Mudde (Rasiere) . Zak (Säe) . . . Schepel (Boisseau) Kop (Litron) . . Maatje (Meswoette) Flüssigkeitsmaaß. Bat (Baril) . . Kan (Litron) . . Maatje (Verre) . Vingerhoed (De) . Gewicht. Pond (Livre) OnS (Once) . . Lood (Gros) . . Wigtje (Estcrling) Korrel (Grain) . Medic.-Gewicht. Pond......................... Ons......................... Drachma . . . Scrupel.... Grein ....

Kilometre Ddcametre Mfetre . Ddcimfetre Centimfctre Millimetre

. . . . , .

Hectare . Are . . Centiare

. .

21 Werth. Niederländisch. 1000 Ellen. 10 1 0,1 0,01 0,001 10000 lUEllen. 100 1 -

Metre cube De.cimetre cube

1 Cubik-Elle. 0,001

Stfcre.

1 Cubik

.

.

-

Hectolitre . desgl. D&salitre . Litre . . Ddcilitre

3000 Koppen. 100 100 10 1 0,1 -

Hectolitre . Litre. . . Ddcilitre Centilitie .

100 Kannen. 1 0,1 0,01 -

Kilogramme Hectogramme Decagramme Gramme Decigramme

1 Pond. 0,1 0,01 0,0010,0001 375 WigtjeS. 31,25 3,906 1,302 0,065 -

Anmerkung Die erste Spalte enthält bte holländischen imb diejenigen französischen 9)amen in > = 100 Kilogrammen. Pfund Apothekergewicht l 413f Mark Gold- und Silbergew.) m| Annes} = 100 72J Pots = 100 Liter. In dem hier sehr wichtigen Getreidehandel wrrd die Last zu 30 Hectoltter gerechnet, jedoch kommt dabei das Gewicht in Betracht: z. B. ein Hektoliter Weizen 65 bis 85 Kilogr. Es find hrer folgende Vergleichungen üblich: 16 Ardeb in Alexandrien für 29-J Hectoliter. 36 alte amsterd Sack - 30 . 288 Imp. Quarters - 290 4 Tschetwert renbiit von 202 bis 208 Liter AOf Malter in Cöln für 30 Hectoliter 30—31 do. 22 dänische Tonnen 4 Fanega ca. 56 Liter 35 . 1 Winchester Bushel 4 4 6j 1 Mina in Genua 55f Faß in Hamburg 30 Hectoliter 222 Alqueires in Lissabon 30 30 42 Sack in Livorno 4 Charge in Marseille - 4 60 Liter. 2 4 Malter in Mainz - 2 6^ Hectoliter 20 Tomoh in Neapel * H} 22 Tonnen in Norwegen u Riga für 30—32 Hectoliter 4 Last in Oldenburg für 29 30 Hectoliter 56j preuß Scheffel - 30 20 schweb. Tonnen -33 360 8tap in Triest -296 Die Preise der Gewichtswaaren verstehen sich entweder für £ oder für 50 Kilogr., deutsche Wolle für ein ganzes Kilogr., Ochsenhörner für 104 Kilogr. u. s. w. Manche Preise werden in nieder!. Gulden, andere in Francs ausgedrückt, wobei man 400 Frs. — 189 Fl. rechnet. Alle Waaren, welche 2 % oder mehr DiScont genießen, sind 14 Tage nach dem Tage der Factura zahlbar; bei lj- % in 6 Wochen; wenn ganz ohne DiScont per contant.

Appenzell.

31

Die Tarasätze sind sehr verschieden. Es giebt ein Tableau d’achat ct de vente, welches in der Druckerei von I. E. Buschmann in Antwer­ pen erscheint. Handelsanstalten. Außer Zweigbanken der belgischen Bank (siehe Brüssel) und der Socidte gdndralc ist hier eine eigene Antwerpner Han­ delsbank, mit einem Fond von 25 Mill. Francs in Actien h 1000 FrS. Sie treibt alle Geschäfte der DiSconto- und Leih-Banken und giebt No­ ten aus zu 50, 100, 250, 500 und 1000 FrS. Die Actien genießen 4 % Zinsen und Dividende. Ferner giebt eS hier fett 1835 eine Socidtd de commerce, Fond 12 Mill. in Actien k 1000 FrS. Zweck: kaufmännische Operationen aller Art, außer in öffentlichen Fonds. Seit 1838 eine Banque de Pindustrie, Fond 18 Mill. in Actien ä 1000 FrS. Auch sind hier mehrere DampsschifffahrtS- und Affecuranz-Gesell­ schaften, eine Börse, ein Entrepdt, ein Handelsgericht, eine Handelskam­ mer rc. Messen sind zu Ltchtmesse, Kreuzerhbhung und Mittwoch nach Pfingsten.

Appenzell. Der Kanton theilt sich in 2 Theile, den Außer-Rhoden mit 44,000 und den Inner-Rhoden mit 11,000 Einwohnern. Im Inner-Rhoden wird vornämlich Alpenwtrthschaft betrieben, im Außer-Rhoden dagegen herrscht sehr lebhafter Handel und große Gewerbsthätigkeit durch Fabri­ kation von Baumwollenstoffen, besonders Mousselinen, Stickereien u. s. w. Der Flecken Herisau im Außer-Rhoden zeichnet sich vor allen durch große Betriebsamkeit aus. Die Hauptstadt gl. Namenö hat circa 1700 Einw. Münzen flehe Schweiz. Man rechnete sonst nach Gulden k 15 Batzen, ä 4 Kreuzer, k 4 Angster un 52| Fl.Fuß. Den schweizer Neuthaler rechnete man zn 21 Gulden Wirklich geprägte Münzen waren ganze, halbe und viertel Neuthaler, besonders aber sehr viel Scheidemünze in Stücken zu 2, 1 und 4 Batzen und zn 3, 1 Kreuzer und 1 Angster. Wechselgeschäfte, s. St. Gallen. Außer-Rhoden hat fett 1835 cm Wechselgesetz. Die Acceptation muß 24 Stunden nach der Präsentation erfolgen. Maaße und Gewichte. Längenmaaß. Der Fuß oder Schuh soll der rheinländische sein und — 139,13 franz. Linien = 0,31469 Meter enthalten. Die lange Elle für Leinwand = 0,733619 Meter = 325,21 Paris. Linien =: 1,227 neue schweizer Ellen. Die kurze Elle für Wolle — 0,609615 Meter — 270,24 Paris. 2m. — 1,0160 neue schweizer Ellen. Getreidemaah. Das Malter hat 2 Mütt k 4 Viertel. Das Mal­ ter enthält = 1,477 Hectoltter = 0,984 neue schweizer Malter. Flüsflgkeitsmaaß. Der Eimer hat 4 Viertel k 8 = 32 Maaß. Die Maaß enthält 1,34084 Liter — 67,595 Paris. Kubikzoll — 0,8939 schwer-

32

Aragon.

Archangel.

Arnstadt.

zer Maaß; mithin der Eimer — 42,90688 Liter = 0,2860 schweizer Saum. Gewicht. ES giebt ein Schwergewicht für Wolle, Metall, Fettwanren rc. Das Pfund zu 40 Loth — 581,665 Grammen ----- 12102,075 holl. As = 1,1633 schweizer Pfund; sodann ein leichtes Pfund zu 32 Loth = 465,332 Grammen ----- 9681 holl. As = 0,9307 schweizer Pfund. Mit­ hin betragen 4 schwere = 5 leichte Pfund, indem sich die Lothe bei bei­ den Pfunden gleich sind. 1 Centner = 100 leichte Pfund. 1 Schaff Butter — 18 schwere, 1 Laib fetter Käse — 50 schwere und 1 Laib magerer Käse wiegt — 32 schwere Pfund. Gold- und Silbergewicht ist btt kölnische Mark.

Aragon s. Saragossa. Archangel, die nördlichste unter den Handelsstädten Rußlands unweit des AuSfluffeS der Dwina ins weiße Meer, ist in der Regel nur vom Mai bis Septem­ ber zu beschiffen, und hat an 25000 Einwohner. Die Ausfuhr von Ge­ treide, besonders Roggen, Fähren-Holz und Dielen, Tauwerk, Hanf, Thran, Pottasche, Talg rc. interessirt den fremden Handel. Rechnung, Münzen, Maaße und Gewichte tote Petersburg. Bei Leinwand, deren Fabrikation hier sehr bedeutend ist, rtchtet sich der Preis einer Arschine (ä 16 Werschock) nach den PaSmen in der Breite; je mehr PaSmen, je feiner und folglich auch theurer. Man hat Gewebe zu 40, 35, 30, 25, 20 und 15 PaSmen, die zu 40 von 17 bis 18, zu 35 von 16 bis 17 Werschock Breite. ES gilt z. B. nach der Feinheit der Gespinnste 1 Arschine ä 40 PaSmen (1 PaSme — 60 Faden) 140 bis 275, h. 35 PaSmen 90 bis 150, dagegen h, 15 PaSmen 35 btS 49 Kopeken in Banco.

Arnstadt, .Hauptstadt der Schwarzburg-SonderShaufenschen Oberherrschaft, mit 6000 Einwohnern, treibt viel Gerberet, auch Weberei, und verfertigt in neue­ rer Zeit viele Brückenwaagen. Man rechnet hier nach Thalern zu 30 Silbergroschen h 12 Pfen­ nigen im 30 Thlr.Fuße, da die Schwarzburgtschen Fürstenthttmer dem Münzvertrage von 1856 beigetreten sind. Ausprägungen s. Sondershausen. Maaße und Gewichte. Längenmaaß. Der Fuß und die Elle ganz wie Leipzig, daher dort ersichtlich. Dte Ruthe hat 14, bisweilen nach Uebereiukunft auch 16 Fuß. Feldmaaß. Der Acker hat 160 Quadratruthen ä 196 Quadratfaß ~ 25,027 franz. Aren. Nach Uebereinkunft kommt zuweilen auch die

Assomption.

Astrachan.

Athen.

33

große Quadratruthe k 256 Qnadratfuß in Anwendung, so daß der Acker von 160 solchen Quadratruthen — 32,688 stanz. Aren.

Getrei-emaaß. Daö Maaß hat 4 Viertel und enthält 149,033 Li­ ter = 7513,1155 Paris. Kubikzoll. 371 arnstädt. Maaß = 1006 preuß. Scheffel. — 1 arnstädt. Maaß = 10 erfurter Metzen. Flüssigkeitsmaaß ganz Gewicht desgleichen.

wie Leipzig.

Astomption, SEffuttcioit, die Hauptstadt der Republik Paraguay, zählt 16000 Einwohner. Land exportirt Tabak, Cochenille, Hölzer, Häute, Aerba rc.

Das

Münzen. Man rechnet nach Piaster zu 8 Realen. Die Golddoublone soll ---- 17£ Dollars oder 25 engl. Schillinge sein. Ein eigener Wechselverkehr besteht nicht; er wird von Buenos AyreS vermittelt.

Maaße und Gewicht. Die Vara wird — 34 engl. Zoll oder 0,85 Meter gerechnet. Der Almuda — 818,9 engl. Kubikzoll. Der Fanega = 12 Almudes — 9827 engl. Kubikzoll. Der Frasco = 0,538 engl. Gallon. Die Pipe = 195 Frascos = 105 engl. Gallons. Das Pfund = 1,095 engl. Pfund. Die Arroba = 25 Pfund = 25,375 engl. Pfund = 12| Kilogr. Die Pesada (wonach Häute gewogen werden) = 35 Pfund = 35,52 engl. Pfund.

Astrachan, im südlichen Rußland an der Wolga, 7| deutsche Meilen von ihrem Aus­ puffe ins Caöpische Meer, VereimgungSpunkt der Schifffahrt dieser Ge­ wässer, großer Stapelort für persische Waaren, besonders Seide, und wichtig für die große Messe zu Nrschni-Novgorod (höher an der Wolga gelegen), zählt etwa 40,000 Einwohner; bei Ankunft von Karawanen zur Zeit jener Messe und bei sonst häufigem Zufluß von Fremden, soll es oft an 70,000 Seelen enthalten.

Münzen, Maaße

und

Gewichte,

wie unter Petersburg.

Achen, Hauptstadt des Königreichs Griechenland, mit 36000 Einwohnern. Der Haupthandel von Grrechenland concentrirt sich auf der Insel Syra, die

Taschkn-, f. Kaufl. 18tt Yl.

3

34

Athen.

durch ihre Lage, als Knotenpunkt der Dampfschifffahrt sehr begünstigt ist. Der Hasen Athens, Porto Leone, meist Piräus genannt, ist für dm Han­ del nicht von Belang.

Münzen. Zn Griechenland rechnet man seit 1833*) nach Drachmen zu 100 Lepta und prägt in Gold: Stücke zu20 Drachmen, 5,776 Grammen schwer zu t9ö fein. - Silber: zu5 22,385 äo. zu1 Drachme, 4,477 äo. (auch Halbe und Viertel im Verhältniß) in Kupfer: Stücke zu 1, 2, 5 und 10 Leptastücke. Legt man die obigen gesetzlichen Bestimmungen zu Grunde, so ergiebt sich daß 124,09 Drachmen auf das Münzpfnnd f. S. zu 500 Gr. gehen, und daß der Werth einer Silber-Drachme ist: im 30 Thlr.Fuße — 7 Sgr. 3 Pf. - 45 Fl. - = 36| neue östr. Kreuzer, - 52-1- - — 25£ Kreuzer, in Francs = 89H Centimes. In England ist die Gold-Drachme zu 8£ pence, die Silber-Drachme zu 8f pence tarifirt worden, was einem Pari von 28,165 Drachmen in Gold 1 ... . m.lt . s. 28,55 - Silber) für cra P^nd Sterling gleichkommt. Zn Holland rechnet man die Drachme zu 42 Cents. Die griechischen Gold- und Silbermünzen, deren seit längerer Zeit keine ge­ schlagen worden, sind übrigens aus der Circulatwn verschwunden, und letztere besteht nur in Banknoten (s. unten), Kupfergeld und fremden Mün­ zen. Folgenden ist ein gesetzlicher Werth beigelegt: Engl. Sovereigns 28 Drachmen 12 Lepta. Franz. 20 Frs.-Stücke 22 32 Oestr. SouverainS 38 88 Ducaten, östr. 13 6 niederl. 13 — Franz. 5 FrS.-Stücke 5 Span. Piaster 6 Conv.-Thaler k 2 Fl. 5 Gulden, östr. 2 Zwanziger — Rubel 4 Von Wechsel-Cursen notut man: Paris, 3 Monat 110—113 Lepta London 28 Dr. 10—15 L. Triest und Wien 285 L. m. o. w. Hamburg 205 Amsterdam 236

58

-

78 89 95

-

21 für -

1 Franc. 1 L. 1 Gulden. 1 Bancomark. 1 Gulden N. W.

*) Vorher nach Phöniken $u 100 Lepta. Ein Phönlr = 93 jetzige Lepta

Athen.

35

Eine Börse existirt hier nicht. Mit wenigen Abweichungen gilt der franz. Code de Commerce. Staatspapiere. Anleihe von 1824 bei Andrew Longman L Co. in London, in Oblig. ä 100, 200, 350, 500 £, rothe Griechen genannt, mit 5 % Zinsen, die aber seit 1826 rückständig sind. Die Coupons wer­ den in Amsterdam besonders notht. Es soll noch eine halbe Million Pfund ungetilgt sein. Anleihe von 1825 bei J. & S. Ricardo & Co. in London, in Ab­ schnitten wie oben, blaue Griechen genannt. Die Zinsen sind seit 1827 rückständig. Ungetilgt sollen noch sein 1,900,000 L. Die rückständigen Zinsen belaufen sich auf 3,820,000 £. Der Curs der rothen und blauen Griechen schwankt zwischen 4—6%. Anleihe von 1833 garantirt von England, Frankreich und Rußland. 60 Millionen Francs m Oblig. ä 40 £ oder 1024 Francs mit 5 % Zin­ sen. Die Zinsen des engl. Drittheils werden am 1. März und 1. Sept. bei Rothschild in London, die des sranz. Drittheils zum Curs von 25 Fs. 60 Cts. in Paris bezahlt.

Neue griechische Maafie und Gewichte. Einem schon früher ausgesprochenen Plane gemäß, wurde endlich durch Gesetz vom 28. September 1836 tm Königreich Griechenland das, unter dem Artikel Paris ausführlich dargestellte französische Maaß- und Gewichtsystem eingeführt; die neuen Maaße und Gewichte wurden könig­ liche benannt; dem zu dessen Grundlage bestimmten Meter wurde der Name der bisherigen Elle, Piki, beigelegt, bei dem neuen Handelsgewicht aber nicht das Kilogramm, sondern unter Beibehaltung des alten Namens, die Mine von 1£ Kilogramm als Einheit angenommen —, und gleich­ zeitig wurden zum Zwecke der Vergleichung, die Größenverhältnifse der neuen Maaße und Gewichte zu den bisherigen — größtenteils türki­ schen — festgesetzt und bekannt gemacht, wie ans nachfolgender Darstellung vollständig zu ersehen ist. Längenmaaß. Die Einheit ist die, dem französischen Meter voll­ kommen gleiche Piki (Elle) = 10 Palmen (Decimeter) zu 10 Zoll (Centirneter) ä 10 Linien (Millimeter), nach der officiellen Feststellung —1,5432 alte kleine (ursprünglich konstantmopolitanische) Pikis oder Endasch = 1,4948 alte große Pikis. Nach derselben Feststellung ist nämlich die alte kleine Piki (Endasch) =: 0,648 königliche Pikis oder Meter, und die alte große Piki = 0,669 königliche Pikis oder Meter. Eine dritte bisher bei den Feldmessern, Maurern und Zimmerleuten gebräuchliche, dem konstantinopolitamschen Halebi oder Arschm entsprechende Piki, welche keinen ge­ setzlichen Typus hatte, wird in gedachter Feststellung = 0,75 (oder f) königliche Piki angegeben. Wegmaah. Das königliche Stadion ist eine Länge von 1000 Piki — dem französischen Kilometer Die griechische Meile hat 10 königliche Stadien = 10,000 Piki — dem franz. Myriameter. Das alte Stadion hatte 94-} alte pariser Toisen = 184,184 königliche Pikis oder Meter. Flächenmaaß. Die königl. Quadrat-Piki zu 100 Quadrat-Palmen 3 *

36

Athen.

2i 100 Quadrat-Zoll ä 100 Quadrat-Linien, ist dem franz. QuadratMeter gleich. Feldmaaß. Das kömgliche Stremma hat 1000 Quadrat-Pikis, ist mithin dem franz. Decare (= 10 Aren) gleich, = 0,7873 alten moreoti­ schen Stremmaö. Das alte Stremma von Morea (moreotische Stremma) ist emc Fläche von 55 alten kleinen Ptkts Länge und gleicher Breite, mit­ hin — 3025 alten kleinen Quadrat-PlklS Inhalt — 1270,21 königlichen Quadrat-PiklS oder Quadrat-Meter = 1,270 königlichen StremmaS oder Dekaren. Hohlmaaße für trockene und flüssige Dinge. Die Litre rst dem fran­ zösischen Liter gleich zu 10 Kotyliö (Deciliter) h. 10 Mystra (Centiltter) 2l 10 Kubus (Milliliter). Getreidemaaß. Der königliche Kilo von 100 Liter ist dem franz. Hektoliter gleich. Nach der neuen Feststellung ist der königliche Liter = 0,030157 bisherigen Kilos, indem nemlich der bisherige Kilo = 33,160 königlichen Liter — 0,3316 (beinahe f) königlichen Kilos. DaS bisherige Kilo wird an Gewichts-Inhalt bei Waizen zu 22 Oken gerechnet. Der un innern Verkehr noch gebräuchliche Stajo oder Staro ist der unter Venedig vorkommende venettanische von 2 Barili. An GewichtsInhalt rechnet man diesen Barili bei Waizen — 27 Oken. Wein- und Branntweinmaaß war bisher der venetianische Barile (die Barille) von 24 Boccali (Bozze). Der Barile wurde angeblich auch in 32 Cannate getheilt und mit 128 Pfund an Gewicht gleich gerechnet. Bei dem Oelmaaße, welches zugleich zum Messen des HomgS dient, werden lf Liter — 1 alte Oka, oder 1 Liters= £ Oken gerechnet. Außer dem venettanifchen Barile extstirt aber auch noch cm altes kleines Oelmaaß, welches 2£ Oken enthält, wovon 19f = 1 Barile sind. Gewicht für alle Gegenstände. Die Einheit des Gewichts ist die königliche Drachme, welche dem französischen Gramm gleich ist und in 10 Obolen (Decigramm) zu 10 Gran (Centigramm) eingetheilt wird. Für die gewöhnlichen Waaren dient hauptsächlich die, bereits oben erwähnte königliche Mine von 1500 Drachmen = 1£ franz. Kilogramm ----- 3,2071 preußische Pfund = 2,6785 wiener Pfund = 468J bisherigen griechischen Drachmen oder 1,171875 Oken. DaS Talent = 100 Minen — 150 Kilogramm. Die Schiffstonne hat 10 Talente ----1000 Minen = 1500 Kilogr. Nach der königlichen Feststellung rechnet man die Oka (von 400 bisherigen Drachmen), in Griechenland auch Stadera genannt, —1280 königl. Drach­ men oder Grammen, oder = 0,85333 (d. t. ff) königl. Minen, so daß die bisherige Drachme = 3,2 (oder 3f) neue kömgl. Drachmen oder Gram­ men ist. Demnach wäre die Oka ferner — 2,7367 preuß. Pfund — 2,2857 wiener Pfund. Statt rechnet die Oka — 2f Pfund des in Griechenland gebräuchlichen venetianifchen Schwergewichts, oder 3 Oken = 8 Pfund, was für die Praxis hinlänglich genau ist, da die Oka genau = 2,683 solche Pfund enthält. Die Pinakt hat 9 Oken. Der Millar oder Meiler von 1000 Pfund venetianischem Schwer­ gewicht wird ---- 8s Kantar (zu 44 Oken) = 375 Oken gerechnet, was

Athen.

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für die Praxis genügt, indem streng genommen, nach der jetzigen Fest­ stellung 8| Kantar — 1005,7 solcher Pfund, oder 1000 solche Pfunde ~ 372,655 Oken (ä 1280 Grammen) oder 8,47 Kantar betragen. Der Kan­ tar ist'— 118,07 gedachter Pfunde. Bei Fergen bedeutet der Millar oder Meiler 1000 Kränze, welche je nach der Sorte von abweichendem Gewichte sind und gewöhnlich zu 13 bis 14 Kantar gerechnet werden. Nach vorstehenden Feststellungen sind die Größenverhältniffe der wich­ tigsten seitherigen Maaße zu den alten pariser Maaßen folgende: Die alte kleine Piki (Endasch) — 287,256 alte pariser Linien. Die alte große Piki 296,565 alte pariser Lmien. Die alte Feldmesser-Pikr — 332,472 alte pariser Linien. Das alte Stadion — 94£ alte pariser Toisen. Der alte Kllo — 1671,676 alte pariser Kubik-Zoll, wie unten zu ersehen ist. Die Gegenstände, für welche räumliche Maaße vorhanden find, wer­ den oft auch gewogen; wie z. B. dieß in ArgoS geschieht, wo man Holz, Butter, Oel, Wein rc. nach der Oka verkauft. Alte (bisherige) griechische Maaße und Gewichte. Obgleich durch daS vorstehende neue Maaß- und Gewichtsystem die bisherigen Maaße und Gewichte abgeschafft worden find, so wird unter den noch nicht vollständig geregelten politischen innern Verhältnissen, diese zweckmäßige neue Schöpfung doch erst nach einiger Zeit vollständige prak­ tische Anwendung erlangen, weßhalb es für jetzt noch nöthig erscheint, die alten Maaße und Gewichte hier aufzuführen; wobei indeß zu bemerken ist, daß die jetzigen königlichen Größenangaben denjenigen nicht vollständig gleich kommen, nach welchen die alten Maaße berechnet sind, während diese jedoch mit der seitherigen Praxis übereinstimmen sollen. Längenmaaß. Der Fuß soll der alte pariser fern. Der große Pik (Elle) für Leinen - und Wollenwaaren ist der in Konstantinopel für europäische Waaren gebräuchliche — 0,6858 Meter — 304 pariser Linien, demnach 100 große Pik = 121,3783 leipziger Ellen. 75,0000 engl. JardS. 102,8260 preuß. 125,3038 frankftr. Ellen. 88,0126 wiener 119,7192 Hamb. Der kleine Pik für Seidenstoffe ist = 0,6350 Meter = 281,488 par. Lin. Folglich 100 kleme Pik == 112,3873 leipziger Ellen. 69,4444 engl. Jards. 95,2092 prenß. 116,0220 frankftr. Ellen. 81,4932 wiener 110,8511 Hamb. Getreidemaaß. Der Kilo (Kiloz-Quillst) hält 33,148 Liter — 1671,07 Paris. Knbikzoll. An Gewicht soll derselbe 24,681 Kilogramm Waizen enthalten. 1 Kilo — 0,44753 bremer Scheffel. I 0,33148 niederl. Mudden. 0,11400 engl. Quarters. I 0,60311 preuß. Scheffel. 0,62959 alte Hamb. Faß =| 0,53900 wiener Metzen. 1 preuß. Scheffel.

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Augsburg.

Handelsgewicht ist 1) das unter Venedrg ersichtliche venetianische Schwergewicht, der Millar (Migliajo) und 2) das unter Konstantino­ pel aufgeführte Okengewicht. Münzgewicht ist das unter Paris ersichtliche Grammen-Gewicht. Medizinal- und Apothekergewicht ist das unter München auf­ geführte baiersche. Handelsanstalten. Die 1842 begründete Nationalbank, mit Zweig­ banken in Patras und Syra. Fond: 5 Millionen Drachmen m Actien h. 1000, 500 und 250 Drachmen, entweder auf den Namen oder au porteur. Sie trerbt Wechsel-, Disconto-, Depositen-, Leih- und ContoCorrentgeschäste; auch giebt sie Noten aus zu 25, 50, 100 und 500 Dr. deren Belauf zu emem Drittheil baar vorhanden sein muß. Die Noten stehen in bestem Credit. Die jährliche Dividende hat seit 1852 zwischen 7 und 9| °/n geschwankt. Der Curs war im Juni 1857: 1275. Es sind Aktiengesellschaften im Entstehen behufs einer Eisenbahn von Athen nach dem Hafen, einer Dampfschifffahrt zwischen den Inseln und von Telegraphen.

Augsburg, Hauptstadt des bair. Ober-Donaukreises, ehemalige freie Reichsstadt mit 38000 Ernw., am Lech und der Wertach, durch Eisenbahnen mit Nürn­ berg, München, Ulm und Lindau verbunden, mit bedeutendem Wechselimb Speditionshandel nach der Schweiz und Italien, Fabriken von Ma­ schinen, Messing, Fischbein, Kattun; Baumwollen- und Kammgarnspin­ nereien rc.

Münzen. Augsburg rechnet im gewöhnlichen Verkehr, wie ganz Baiern, nach dem 24| jetzt 524 Guldenfuße (s. München), Münze genannt, und die Währung besteht rn Gulden h 60 Kreuzer ä 4 Pfennige. Man nennt mitunter 3 Kreuzer einen Groschen, 4 Kreuzer einen Batzen. Im Wechselhandel ist zur Zeit noch die Courantwährung, ursprüng­ lich der 20 Fl.fuß in Geltung. Da jedoch 5 Fl. Courant — 6 Fl. der südd. Währung gerechnet wurden, so ist die Courantwährung factisch ein 20^ Guldensuß. Oesterreich hat aber den Conventions- oder 20 Fl.fuß aufgegeben, und so wird Augsburg seine Courantwährung mit dem süd­ deutschen Münzfüße zu vertauschen sich veranlaßt finden. Die Landesmünzen und Papiergeld s. München. Wechselkurse tm Mar 1857. Amsterdam k. S. 83 Fl. Court. m. o. w. für 100 Fl. mederl. Wahrung (lange Sicht mit 5 % Zinsen per Jahr reducirt). Berlin und Leipzig k. S. 105 Kr Münze für einen Thaler des 30 VftißeS (l. S. zu 5 % reducirt). Bremen k. S. 80 Fl. Court. m. o. w. für 50 /rf Gold.

Augsburg.

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Frankfurt a. M. und Nürnberg k. S. 99f Fl. Münze m. o. w. für 100 Fl. S. W. (l. S. zu 5 % reducirt). Genna, k. S. 117 Fl. Court, für 300 Lire piem. Hamburg, k. S. 74 - m. o. w. für 100 Mark Banco (l. S. zu 6 % reducirt). Livorno, k. S. 101 Fl. Court, für 300 Lire di Tose. London, k. S. 9 Fl. 50 3Er. Court. m. o. w. für 1 £ sterl. (I. S. zu 6 % reducirt). Mailand und Venedig, 99-j Fl. Court. m. o. w. für 300 östr. Lire. Paris, Lyon, Marseille, k. S. 116£ Fl. Court. m. o. w. für 300 Francs (l. S. zu 6 % reducirt). Wien und Triest, 95 Fl. augsb. Court. m. o. w. für 100 Fl. B. B. (l. S. zu 5 % reducirt).

Geld- und Metallcnrse in Münze oder im 52-£ Fl.fuße. Preuß. FriedrichSd'or 9 Fl. 54 Er. Münze nt. o. w. für 1 Stück. Deutsche Pistolen 9 Fl. 38 Er. do. do. Oestr. u. holl. Ducaten 5 Fl. 30 Er. do. das Stück, oder nach dem Ge­ wicht ä 109 Fl. Münze m. o. w. für 100 Fl. in Ducaten ä 5TV Fl. Gold das Stück. 20 Frs.-Stücke 9 Fl. 20 Er. Münze m. o. w. das Stück. 5 2 - 20 do. do. do. Preuß. Caffen-Anweisungen 105 Hx. Münze nt. o. w. für 1 Andere deutsche do. 104 do. do. do. Scheidegold in Ducaten (or fin en bandelettes) 5 Fl. 42 Er. für 1 Du­ caten (67 Stück auf bte seine Mark). Französisches Gold, al marco, 336 Fl. S. W. für die Brutto-Mark. Deutsches Gold 290 Fl. im 24£ Fl.fuß für die Mark in Carolin und Maxd'or. Silber, fein gekörnt, 25 Fl. Münze für die augsb. Mark (ä 235,924 Gramm) 13 h 14 löthig 24 Fl. 32 Er. do. 14k 8 - 24 - 14 - do. Wechselgebräuche. Cs gilt hier fett 1850 die deutsche Wechselord­ nung. Dte Banquiers sind unter sich übereingekommen, um die auswär­ tigen Verbindungen beizubehalten, und den bisherigen Modus nicht zu erschweren, daß Wechsel 14 Tage vor Verfall acceptabel vollkommen zu­ lässig seien. Der Platzgebrauch hat diese Convention sanctionirt. — Die Acceptation der in die augsb. Messe gezogenen Wechsel kann vom 4ten Werktage der ersten Meßwoche an gefordert werden. Dte Zahlung findet am letzten allgemeinen Cassirtage vor dem Schluffe der Messe statt. An die Stelle der zeitherigen einwöchentlichen Scontri oder Zahltage am Mitt­ woch, sind zwei Cassirtage, am Montag und Donnerstag, getreten Sind der Montag oder Donnerstag oder auch die nächst darauf folgenden Tage allgemeine Feiertage, so wird der Scontro - oder Zahltag auf den ersten folgenden Werktag verlegt An jedem allgemeinen Zahltag (Scontro) werden dre seit dem vorhergehenden Zahltage abgelau­ fenen gegenseitigen Zahlungsverbindlrchkeiten zwischen \ \ und 4 2 Uhr Vormittags auf der Börse scontrirt und die verbliebenen Saldi am Nachmittag zwischen 3 und 6 Uhr baar berichtigt

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Augsburg.

Alle Wechsel, welche vom Freitag bis Montag Incl verfallen, sind am Montag, alle, welche vom Dienstag -iS Donnerstag incl. verfallen, am Donnerstage zahlbar. Damit die Scontro-Bilanz zu gehöriger Zelt gezogen werden könne, wird be­ stimmt, daß die Anmeldung der Wechselforderungen durch Vorzeigung der Wechsel selbst, oder durch da- zwischen den Wechselhäusern bisher üblich gewesene gegenseitige Zusenden der zur Zeit besitzenden fälligen Wechsel spätesten- an dem, dem Zahltage vor­ hergehenden Werktage Vormittag um 10 Uhr zu geschehen habe, die aber später an­ kommenden fälligen Wechsel noch am Scontro-Tag selbst, spätesten- b»s 10 Uhr Vor­ mittag, zur Notirung im Scontro vorzuzeigen seien Geschieht das Eine oder Andere nicht, oder zu spät, so soll e- dem Wechsilfchnldner frei stehen, ob er die Zahlung im Scontro oder per Kaffa leisten wolle, worüber sich derselbe sogleich zu erklären hat Der Montag ist der allgemeine Zahltag für alle Geschäfte, welche vom Donnerstag Mittag 12 Uhr bi- zum Montag Mittag 12 Uhr gemacht werden, der Donnerstag aber der Zahltag für alle vom Montag Mittag 12 Uhr bl- Donnerstag Mittag 12 Uhr ge­ schloffenen Geschäfte, insofern die Contrahenten nicht au-drücklich etwa- Andere- stipulirt haben Begäbe e- sich, daß verfallene Wechsel erst nach dem gewesenen Zahltag, welchewegen der Feiertage, als an welchen nicht- bezahlt wird, gar vielfältig geschehen kann, einträfen, so ist man diese erst nächstkünftigen Zahltag abzuführen schuldig

Staatspapiere, bairische, s. München. Die dürfe der süddeutschen Staats-Oblig. verstehen sich für 100 Fl. nominell, diejenigen der Anlehen-Loose für das Stück. Die östr. Papiere werden zu 5 per 6 umgerechnet. (Ueber bair. Oblig. s. München.) Actien. Es werden auf hiesigen CurSblättern die meisten südd. Bank- und Eisenbahn-Actien nottrt Der Curs der östr. Bank-Actien versteht sich per Stück. Ueber die auf den augsb. CurSzetteln notirten Industrie-Actien f. den alphabetischen Anhang. Maaße und Gewichte sind jetzt ausschließlich die unter München aufgeführten, jedoch ist der fernere Gebrauch des augSburger Silbergewichts gestattet. Das Pfund hat 2 Mark ä 16 Loth ä 4 Quentchen ä 4 Pfennige und wiegt 235,924 Grammen — 1,0088 preuß. Münzmark — 0,84065 wiener. Beim Geldhandel rechnete man zeither 100 augsb. Mark = 101 köln. Mark. In Zukunft werden 100 Pfund ä 500 Gram­ men — 211,935 angSb. Mark, oder 100 augsb. Mark = 47,185 Pfund K 500 Grammen fein. Das Probirgewicht ist daS in ganz Deutschland übliche (s. Berlin), eS verlautet jedoch daß man auch hier zur Bezeichnung in Taufendtheilchen übergehen werde. Verarbeitetes Silber soll hier 13 Loth fein sein; das Zeichen ist ein Tannzapfen. Handelsanstalten. Es befindet sich hier eine Zweigbank der bairi­ schen Hypotheken- und Wechselbank (s. München), eine Börse, ein Merkantilgericht, eine Handelskammer. We^en der hiesigen industriellen Anstalten f. Anhang. Die hiesigen Messen, im Frühjahr und Herbst, dauern 14 Tage.

Bahia. Baireuth. Baltimore.

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Bahia, nach Rio de Janeiro der wichtigste Handelsplatz Brasiliens, mit 160,000 Einwohnern. Die hauptsächlichsten Ausfuhrartikel sind Tabak, Zucker, Kaffee, Häute, Cacao, Hölzer. Münzen und Curse wie in Rio de Janeiro. Die wichtigsten Curse, die hier notirt werden, sind: London, 90 Tage Sicht, 28 pence für 1 Milrea. Lissabon, je nach Sicht, 1—3 % unter Pari. Maaße und Gewicht. Längen- und Flächenmaaß wie Rio de Janeiro. Getreidemaaß. Der hiesige Alqueire, womit Reis, Salz, Mehl re. gewogen werden, hält 2216 engl, oder 1830 pariser Kubikzoll, wird aber = 2i Alqueiros in Lissabon gerechnet. 1 Moyo Salz von Lissabon gibt hier 18 bis 20 Alqueiros. 1 Alqueire Reis wiegt 68 Pfund. Flüssigkeitsmaaß. 1 hiesige Canada — 5| Canadas in Lissabon. 1 Pipa (Pipe) Rum — 72 Canadaö; die Pipa Melasse und Syrup 100 Canadas. Gewicht wie Rio de Janeiro. Es ist hier eine Zweig-Bank der Bank in Rio de Janeiro, welche Noten zu 10, 20, 30, 50 und 500 Milreis ,ttU68tetit; auch eine DampfschifffahrtSgefellschast. _________

Baireuth, Stadt im Kreise Oberfranken (m Baiern), am rothen Main und durch Zweigbahn mit der Lichtensels-Münchener Eisenbahn verbunden, 18000 Einwohner, hat Baumwollen- und Flachsspinnerei, Rübenzuckerrafstnerie, fabrizirt Feuerspritzen, Holzblasinstrumente, Marmorfabrik (in der Straf­ anstalt St. Georgen) u. s. w. Münzen, Maaße und Gewichte s. München. Es waren ehemals 4 hiesige = 3 bair. Ellen. Der Sirnra = ca. 2i bair. Scheffel. Baireuth-Neumarkter Eisenbahn-Anlehen v. 1853 in Obl. ä 500 Fl. mit 4| % Zinsen am 1. Dec. — Verloosung am 1. März. — Das zum Ban dieser von der Stadt Baireuth unternommenen Eisenbahn erforder­ liche Capital hat die nürnberger Bank gegen Verausgabung dieser Par­ tial-Obl. beschafft. Mechan. Baumwollen-Spinnerei-Actien-Ges. seit 1854 (s. Anhang). — Creditanstalt für Minderbemittelte.

Baltimore, bedeutende Seehandelsstadt der Bei einigten Staaten von Nord-America, an der Chesapeak-Bai, im Staate Maryland, mit nahe an 200,000 Ein­ wohnern. Wichtig ist die Ausfuhr an Tabak, Mehl rc. Münzen, Maaße und Gewichte f. New-Iork.

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Bamberg. Banjermassing. Bankok.

Curse im April 1857. London, 9 — 9* % Prämie. Paris, 60 T. 5 grd. 17 — 19 Cts. für 1 Dollar, k. S. 5 - 12* Cts. do. Antwerpen, 5 - 18 — 20 Cts. do. Amsterdam, 41—42 Cents - 1 Gulden. Bremen, 79—72* - 1 Thaler. Hamburg. 36—37 - 1 Mark Banco. Cöln, 72-73 - 1 Thaler. Frankfurt, 41—42 - 1 Fl. Protest-Spesen auf inländische Wechsel betragen 8% auf auslän­ dische Wechsel 15 %. Respecttage giebt es nicht. Im Staate Maryland find 26 Banken mit mehr als 10* Millionen Dollars an Fond. Zum Behuf der Eisenbahnbauten nach Ohio und Washington sind zwei 6 % Prior.-Anleihen gemacht worden, 2* Millionen, tilgbar bis 1885, und 1,128,500 Dollars bis 1875. Die 6 °/0 Fonds des Staats standen im Juni 1857 circa 103, die 5 % 92 %. Die Schuld, welche 1856 etwas mehr als15 Millionen be­ trug, wird rasch getilgt.

Bamberg, rm Kreise Obersranken des Königreichs Barern, mit 20,000 Einwohnern, welche neben großer Industrie bedeutenden Handel treiben, liegt an der Regnitz, am Main-Donankanal, und an Eisenbahnen zunächst nach Nürn­ berg, Würzburg und Leipzig. Münzen, Maaße und Gewichte s. München. Die Stadt hält jährlich zwei Messen, am Sonntage nach Cantate und am Montage nach Dionysius (9. October).

Banjermassing, s. Borneo. Bankok oder Bankasai, Hauptstadt deö Königreichs Siam in Hinterindien, deren Einwohnerzahl neuerdings aus 150,000 taxirt worden ist. Ausfuhrproducte sind Zucker, Gewürze, Thee, Elfenbein, feine Hölzer rc. meist über Singapur. Münzen. Man rechnet nach TicalS oder BatS zu 4 SalungS h 2 FuangS ä 800 KauriS, welche Namen Gewichtstheile von Silber ausdrücken. Der Tical ist ein plumpes kugelförmiges Silber stück mit mehrern Stempeln, 14 — 15 Grammen schwer und etwa 14* Loth fein, so daß man 38 Ticals auf ein Münzpfund zu 500 Grammen und den Werth zu 25| Sgr. — 90* 3Er. im 52* Fl.fuße — 128* - - 45 - rechnen kann.

Bantam.

BarbadoeS.

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Im Großhandel rechnet man den Picul Silber =: 8000 BatS, den Catty zu 80 Batö. — Dle Kauris sind Muscheln, von denen nach obiger Rechnung etwa 64 Stück aus 3 preuß. Pfennige gehen dürften. Man berechnet sich in den Häfen mit 4 span. Piaster für 7 TicalS, wodurch sich aber der Trcal noch nicht auf 25 Sgr. stellt. Maaße und Gewichte. Längenmaaß. Die Iuta oder Iut hat 100 Sen ä 20 Faden h 4 CubitS oder halbe Armlängen (Ellen) ä 2 Spannen ä 12 Fingerbrei­ ten. Der Faden — circa 6£ engl. Fuß = 1,98 Meter = 878 par. Lin. =: 6,31 preuß Fuß — 6,23 wiener Fuß. Feldmaaß ist der Quadrat-Sen von 400 Quadrat-Faden. Getreidemaaß. Reis und Salz werden mit einem großen Maaße gemessen, welches an Gewicht 22 Pikuls Reis und 25 PckulS Salz ent­ hält. Reis wird auch mit dem Kord gemessen, und 100 solche Körbe ge­ hen auf daö erwähnte große Maaß. Handelsgewicht. Der Plkul von 50 Kättis (CattieS) k 20 Thels (TailS) ä 4 Trcals. Das siamesische Kättr (Cally) ist — 2 chinesischen Kättis, daher 2-J Pfund engl. av. d. p. = 1,20957 Kilogramm — 2,58615 preuß. — 2,15991 wiener Pfund Der Pikul ist dem chinesischen (zu 100 chinesischen Kättis) völlig gleich. Eben so der siam. Thel — dem chinesischen Thel. Gold- und Silbergewicht. Der Tikal von 4 SalungS d 2 TuangS h. 2 SongphaiS ä 2 PhainnngS ä 32 Sagas oder rothe Bohnen. 1 Trkal = 236 engl. Troy-Grän = 15,292 Grammen = 318,17 holl. As. Probirgewicht. Wie in China, so wird auch hier die Feinheit deS Goldes und Silbers in Hunderttheilen (Toqucs) ausgedrückt.

Bantam, f. Batavia. Barbadoes, britische Insel, zu den kleinen Antillen gehörig, Hauptstadt Bridgetown mit 15000 Einwohnern. Guter Hasen mit Eisenbahn in das Innere. Ausfuhr voii Zucker, Kaffee, Tabak u. s. w. Rechnung wird geführt entweder in Pfund ä 20 Schilling ä 12 Pence oder in Dollars ä 100 Cents. Die Doublone (s. Rio de Janeiro) — 64 Schilling. — 1 Dollar = 50 Pence. Der Curs auf London wird ausgedrückt, entweder in Pence für ei­ nen Dollar, oder m Procenten Prämie, z. B. 102 Pfund baar oder in Rechnung für 100 £ zahlbar m England. ^ Die ehemalige Barbadoes Currency ist abgeschafft. In dieser galt der Dollar hier 75 Pence. Maaße und Gewichte wie rn England', mit Ausnahme des Getreide­ maaßes (s. New-Aork).

Barcelona.

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Barcelona, Hauptstadt der spanischen Provinz Catalonien, wichtiger Handelsplatz am mittelländischen Meere, 150,000 Einwohner. Ausfuhr von spanischen Producten.

Münzen. Man rechnet jetzt, wie m ganz Spanien, nach Duros ä 20 Reales de Vellon ä 100 Centimes.

Ein Real gilt 8} Cuartos Kupfergeld. Die vorherige hiesige Rechnung war in catalonischer Valuta Libras ä 20 Sueldos' ä 12 Dineros.

Ein Sueldo = 4} Cuartos Kupfergeld. Der Zahlwerth der catalonischen Libra gründet sich auf die An­ nahme, daß der Peso duro — 1 Libra 17 Sueldos 6 Dineros ist, wo­ nach 8 Pesos = 15 Libras. Rechnet man, nach dem neuesten Münz­ gesetze (s. Madrid) 9,72 Duros auf die feine spanische Mark ä 230,071 Grammen, so gehen 39,607 Libras auf das Münzpfund zu 500 Gram­ men. Demnach der Werth einer Libra wenig mehr als 22-} Sgr. in Preußen, oder 112} neue Kreuzer in Oesterreich, oder 78} Kreuzer im 52} Fl.fuße. Die Eintheilung der Libra in 10 Reales de Ardites, so wie die frühern Rechuuugsverhältmsie in plata antigua und di cambio sind nicht mehr gebräuchlich. Früher wurden für Catalonien besondere Kupfermün­ zen geschlagen (zu 3, 4 und 6 Cuartos); sie werden aber von der Regie­ rung gegen ein Provinzial-Pa Piergeld, Calberilla-Papier genannt, einge­ zogen; letzteres verliert dermalen 10 °/0 gegen Baar. Surfe und Wechselverhältnisse s. Madrid.

Maaße und Gewichte. Die Cana hat 8 Palmos ä 4 Cuartos, hält 1,552 Me­ ter = 687,995 pariser Linien. Die halbe Cana (Mitja) von 4 Palmos dient als Elle, jedoch werden die Preise nach der ganzen Cana notirt. 100 Canas von Catalonien — 185,868 castilische Varas. 274,690 leipziger Ellen. 130,591 pariser Annes. 169,732 engl. DardS. 283,574 frankfrt. Ellen. 232,705 preuß. Ellen. 270,936 Hamburger Ellen. 199,181 wiener Eetreidemaaß. Die Salma oder Tonelada hat 4 Cuarteras ä 12 Cortanes h, 4 Picotins. Die Cuartera enthält 71 Liter = 3579,283 pa­ riser Kublkzoll. — 100 catalomsche Cuarteras = 71,000 franr. Hektoliter. 95,857 bremer Scheffel. 129,562 castilische Fanegas. 129,181 Hamburger Faß. 86,335 dresdner Scheffel. 129,181 preuß. Scheffel. 24,417 engl. QuartreS. 115,448 wiener Metzen. Wein- und Branntweinmaaß. Die Carga oder das Fuder hat 4

Länaenmaaß.

Bariions ä 2 Mallais ä 2 Cortans ä 2 Cortins ä 4 Mitadellas ä 4 Petricons.

Barcelona.

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Die Tonelada (Tonne) hat 2 Pipas (Pipen), 6 Bariles oder 8 Car­ Die Carga = 120,56 Liter = 6077,7 par. Kubikzoll. 1 catalonische Carga = 0,8460 Hamburger Ahm. 0,8317 Bremer Ohm. 0,8893 Mainzer Ohm. 7,4710 castllische Cantaras. 1,7549 preuß. Eimer. 26,5348 engl. Imp. Gallons. 2,0781 wiener Wein-Eimer. 0,8405 franffrt. Ohm. Oelmaaß. Die Carga hat 2 Barrals ä 2 Barralons ä 74 Cortans h 4 Quarts ä 4 Quartas. Der Cortan enthält 4,12 Liter ~ 207,7 Par. Kubikzoll. Die Pipa (Pipe) Baumöl enthält 118£ bis 119 Cortans. Handelsgewicht. Der Quintal (Centner) hat 4 Arrobas ober 104 Libras (Pfund). Die Libra hat 14 Marcos ä 8 Onzas ä 4 Quartos ä 4 Argensos ä 36 Granos. Die Libra wiegt 401 Grammen. 100 Libras (Pfunde) von Catalonien = 87,079 castil. Libras. 85,737 zeither. preuß. Pfund --88,406 engl. Pfund av. d. p. 80,2 neue 82,822 Hamburger Pfund. 71.606 wiener Pfund. 71.607 baierfche 85,753 leipziger 3 Quintals machen eine Carga ober Last aus. Die engl. Tonne ist — 24 Quintal catalonifch und 21 Quintal 95 U oastilianifch. Gold- und Silbergewicht ist der oben angeführte Marco (die Mary des Handelsgewichts mit der nämlichen Eintherlung, welcher mithin = 267| Grammen — 1,16106 castilifche Marcos = 0,535 deutsches Münz­ pfund — 0,95257 alte wiener Mark. Platzgebräuche. Die GewichtSwaaren verkauft man pr. Quintal oder pr. Libra. Wein, Branntwein und Baumöl pr. Pipa, und zwar in Pe­ sos fuertes ober harten Silberpiastern. Es wird entweder gegen baar Geld, ober auf 3 bis 4 Monat Cre­ dit verkauft. Der DiSconto beträgt 4 Proc. pr. Monat. An Waaren-Courtage hat sowohl der Verkäufer als der Käufer 4 Procent zu zahlen; die Commissionögebühr hingegen beträgt, bei Einkäu­ fen 24 % bei Verkäufen 2 %. Tara. Havanna-Zucker 13%; Kaffee 2%; Cacao und Pfeffer 2%; Pernambuco-Baumwolle 4 Libra pr. Ballen, andere Baumwolle 1 °/0. — Bei den meisten übrigen Waaren kommt die wirkliche Tara in Abrechnung, Bet Waaren in Säcken auch wohl 3 Procent. Beim Zoll wird nur die wirkliche Tara berücksichtigt, jedoch ein Uebergewicht von 3 Proc. vergütet. gas.

Credit-Anstalten giebt es 17 ältere mit 7,450,000 Duros (voll­ eingezahlt); 29 neuere Gesellschaften Mit 46,490,000 Duros, woraus aber erst 10,156,500 Duros eingezahlt sind. Projectlrt sind 19 neue Gesell­ schaften mit 32,886,000 Duros.

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Basel.

Basel, Hauptstadt des gleichnamigen CantonS der Schwerz, 30,000 Einwohner. Am Rhein gelegen und durch Eisenbahnen mit dem Norden und Süden in Verbindung. SpeditronS- und Bankiergeschäfte, Seidenfabriken rc.

Münzen. Man rechnet seit 1850 nach sranz. Francs d. 100 Centimes. (Siehe Schweiz.) Vorher rechnete man nach Schweizerfranken ä 10 Batzen ä 10 Rappen; 27 Schweizersranken — 40 franz. Francs. Auch nach Gulden k 60 Kreuzer ä 8 Heller wurde und wird zum Theil noch gerechnet. Ein neuer Franc (de Luisse oder France) = 28 Kreuzer im 524 Fl.fuße. ES mag hier im Allgemeinen die Bemerkung Platz finden, daß, laut eingezogener Erkundigung, in sämmtlichen Eantonen bei Schweiz die älteren, oft verworrenen NechnungSweisen aufgegeben, und daß man schon jetzt nicht mehr an den Schweizerfranken, noch viel weniger aber in Basel an ein Capital oder Wechselgeld denkt

Geprägt werden, seit dem Bundes-Münzgesetze von 1850, Cantonal - Münzen nicht mehr. Vorher prägte Basel in Gold: neue Louis­ dor ä 16 Schweizerfranken, in Silber: Neuthaler ä 4 Schwerzerfranken, und Scheidemünze. Von fremden Münzen gelten hier die nach dem jetzigen Schweizer Münzfuß geprägten Münzen Frankreichs, Belgiens, Sardiniens rc. Der Lrabanter Kronthaler gilt gewöhnlich 5 FrS. 80 Cts., die östr. 20er 85 Centimes. Wechsel- und Geldkurse waren am 8. Juli 1857. Antwerpen i Brüssel f ^ 99f FrS. in Basel für 100 Frs. in Antwerpen. do. 2134 do. - 100 Fl. in Amsterdam. Amsterdam do. 2564 Augsburg do. - 100 Fl. Courant in Augsb. Frankfurt a. M. do. 214 do. - 100 Fl. im 24z Fl.fuß. do. 189J do. - 100 Bancomark. Hamburg do. 3764 3764 - - do. do. Leipzig do. - 100 Thaler. do. 25 London do. 1 £ sterl. 25FS. FS.324 324C. C.do. do. do. 3 Mt. 25 - 30 - und 6 % deSgl. (d h bei Unteischied zwischen 3 Monat und bei wirklichen Derfallzeit wird mit 6 % Zinsen ausgeglichen)

Lyon k. S. do. Mailand Parts do. do. 3 Mt. Wien u. Triest k. S.

99i Frs. in Basel 85| . do. do. 99i 54 % 247 Frs. do.

für 100 FrS. in Lyon. - 100 Lire austr. - 100 FrS. in Paris. -

100 Fl. Bankvaluta.

Süddeutsche Gulden 2134 Frs. für 100 Fl. im 244 Fl fuß (letzt 524 Fl.suß) Brabanter Kronthal. 214 do. (1 brab. Krthlr. — 2 Fl. 42 Xr. im 244 Fl.fuß) Oestr. 20 Xr. 214 do. (1 Stück ä 20 Xr. = 24 Xr. im ----------------244 Fl.fuß). Disconto und Darleihen, bis zu 3 Mt. 5 %.

Bassano.

Bassora oder Basrah.

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Außerdem werden die schweizer Eisenbahn- und Bankactien hier notirt, worüber Näheres im Anhange. Wegen der eldgenössischen Obligationen s. Schweiz. Laut Wechselordnung von 1809, welche nur aus 54 §. besteht, giebt es weder Uso noch Nespecttage. Die Acceptation muß innerhalb 24 Stunden erfolgen, sonst Protest. Der Acceptant hastet hier nur einen Monat, der Indossant 3 Monat. Maaße und Gewichte s. Aarau und Schweiz. Bank. Die „Bank in Basel" seit 1845 bestehend. Fond: 1 Million Francs (de France) in Actren ä 5000 Frö., worauf aber nur 50 % ein­ gezahlt find. Sie treibt alle Arten Bankgeschäfte und giebt Noten aus zu 500 und 100 FrS. — Zinsen 4 % am 31. Dec., außerdem Dividende. — CurS circa 6000 Frö. für eine Aetie von 2500 FrS. DeSgl. neue: CurS un Juli 1857: 5050. Die Messe beginnt am 28. October und dauert 14 Tage.

Baffano, Stadt in der Lombardei, Provmz Vicenza, am Brenta, mit 12,000 Ein­ wohnern. — Seidenhaudel und Spinnerei, Tuchfabriken, Kupfergeschirr re.

Münzen. Man rechnet hier, wie in Mailand, entweder nach alten Mailän­ der oder nach italienischen, weniger nach östr. Liren (s. Mailand). Maaße und Gewichte. Für alle amtlichen Bestimmungen find hier die neuen metrischen Maaße im Gebrauch (siehe Mailand). Im Verkehr dagegen gelten die folgenden: Längenmaaß. Der Baufuß und die Elle von Venedig, sodann der Vermessungsfuß von Padua. Feldmaaß. Der Campo (Acker) — 900 Quadrat-Passi oder 32,400 Quadrat-Fuß von Padua = 41,3847 franz. Aren oder neue lombard. Tavole. Getreidemaaß. Der Sacco hat 4 staja ä 16 Quarti und enthält 1,1154 Hektoliter oder neue lombard. Lome. Flüssiakeitsmaaß. Der Mastello hat 64 Bozze und enthält 72,416 Liter oder Lombard. Pinte. Gewichte wie Padua.

Baffora

oder

Basrah,

ern Theil von Jrak-Arabi oder dem alten Chaldäa, in der asiatischen Türkei, mit der gleichnamigen Stadt von 80,000 Einwohnern, welche als Hauptstapelplatz aller Waaren aus Indien und Constantinopel wichtig ist.

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Bassora oder Basrah. Münzen.

Man rechnet hier nach MamudiS zu 10 DanimeS h 10 Flusch. 100 MamudiS = 1 Toman oder 15 Rupien — Rechnet man den jetzigen Werth eines persischen TomanS 4 Thlr. oder 7 Fl. im 24| Fl.fuß, so stellt sich der Werth eines Mamudi auf 1| Sgr. oder 4} Xr. im 244 Fl.fuß. Von fremden Münzsorten cursiren hier spanische und östr. Thaler und die gangbarsten asiatischen Münzen, zu sehr veränderlichen Cursen; in Rupien wird viel gehandelt. Maaße und Gewichte. Längenmaaß. Es kommen hier vier Ellen vor: 1) Der Guz (Göss) oder Cubit — 0,94 Meter — 416,6 Par. Linien. 36 Guz = 37 engl. Aards. 2) Die Elle (Pik) von Aleppo für Seiden- und Wollenzeuge =5 0,67732 Meter = 300,254 par. Lin. 3) Die Elle von Hadded, für Baumwollen- und Leinenzeuge = 0,86866 Meter = 385,075 Par. Lin. 4) Die Elle von Bagdad, für alle Stoffe = 0,80263 Meter = 355,801 Par. Lin. Getreide und Flüssigkeiten werden meistens nach dem. Gewicht ver­ laust. Handelsgewichte sind bei den hier etablirten Europäern drei ver­ schiedene Gattungen im Gebrauch: 1) Der Mahnd Attari enthält gewöhnlich 24 DakiaS Attari — 28^ Pfund engl. av. d. p. = 12,927 Kilogramm = 27,640 zeither. preuß. Pfund = 25,854 neue preuß. Pfund = 23,084 wiener Pfund. Die Vakia Attari — 19 Unzen engl. av. d. p. = 538,64 Grammen = 11206,87 holl. AS. Der Rottel = 14^ VakiaS Attari. Für Kaffee, Pfeffer und Ingwer gilt der Mahnd aus 26 VakiaS bestehend (— 30£ Pfund engl. av. d. p.); für Kandis, Kardamomen und Benzoe zu 25 VakiaS (29-^ Pfund engl. av. d. p.); für Zucker und Metalle zu 24 VakiaS. 2) Der Mahnd Soft (Bafforaer Mahnd) hat 24 VakiaS Sofi oder VakiaS Baffora — 76 VakiaS Attari = 90| Pfund engl. av. d. p. = 40936 Kilogramm = 87,525 zeither. preuß. Pfund = 81,872 neue preuß. Pfund = 73,099 wiener Pfund. 3) Die Bagdader Oka wird 2£ VakiaS Tari (Attari) gleich gerechnet und ist circa 3 engl. Pfund, oder genauer 1,3466 Kilogr. t= 20017,5 holl. As = 2,8791 zeither. preuß. = 2,6932 neue preuß. Pfunde = 2,4046 wiener Pfund. Eine Kutra Indigo = 117 VakiaS Attari = 138 j£ Pfund engl. av. d. p. — 63,02 Kilogramm. Reis verkauft man nach einem Gewicht, Mahnd Sofi von 78£ Va­ kiaS Attari. Gold und Silber wird nach dem Cheki von 100 Miökalö oder 150 Drachmen gewogen. Der Miökal enthält circa 72 engl. Troy-Grän = 4,665 Grammen.

Bastia. Batavia.

Bastia, s. Corsika. Batavia, Hauptstadt der niederländischen Colonie auf der Insel Java, mit guter, geräumiger Rhede, am Flusse Tillnvong gelegen; 63,000 Emwohner. — Der wichtigste Handelsplatz der Niederlande in Ostindien.

Münzen. Auf Java rechnen die Holländer, wie im Mutterlande, nach Gulden h. 100 Cents oder Deuts, zeither in zweifacher Valuta: a) tu der Valuta des Mutterlandes (f. Amsterdam), b) in sogenanntem ostindischen Gelde. Die Cnculation bestand nämlich, und besteht zum Theil Wohl noch in Kupfergeld, d. h. in Deuten, von denen 120 anstatt 100 auf einen Silbergulden gerechnet wurden. Außerdem gab es und giebt es zum Theil noch sogenannte Recepisse oder Münzscheine, welche gegen hinterlegte Silber-Valuten aus­ gegeben wurden. ES sind aber Maßregeln im Gange, durch welche der Unterschied zwischen den beiden Valuten verschwinden wird, die Größe desselben (im Oct. 1856) ergiebt sich aus folgenden Cursen.

Wechsel-Curse.

Holland, 6 Mt. dato 104^biSl05 Fl. für einen Wechsel von 100 Fl. N.W. London, 6 Mt. Sicht 11,25 Fl. - 1 L sterl. Slngapore, k. S. 2 Fl. 74 CentSi einen span. Piaster. 2 - 78 - ] China, Geld-Curse. Engl. Sovereigns 12 Fl. 40 Cents. Mexican. Dollars 2-80 Alte holl. Ducaten 7 Neue äo. 6 Wirklich geprägt wurden zeither, mit der Aufschrift ^Nieder­ ländisch Indien", ganze und halbe Gulden in Silber in hollän­ discher Valuta; auch für die Zukunft ist eine besondere Form der Colo­ nial-Münzen in Aussicht gestellt. Ob an die Stelle der in Einziehung begriffenen Deute neue indische Kupfermünzen (Cents) treten werden, ist noch ungewiß. Als Papiergeld konnten zeither die oben erwähnten Recepiffe oder Münzscheine angesehen werden. — Außerdem giebt die Java'sche Bank Noten auö (s. unten). Maaße und Gewichte. Längenmaaß. Der alte amsterdamer rheinländische Fuß von 139,171 pariser Linien, und die alte amsterdamer Elle von 304,9034 Paris. Linien. Demnach 100 hiesige Ellen — 98,164 amsterd. brab. Ellen. I 68,781 franz. Meter. 103,123 berliner 75,228 engl. Yards. 120,139 Hamburger | 88,274 wiener Ellen. Taschen-, f. Kavfl. 18te dt. 4

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Batavia.

Bei Manufacturwaaren und Beim Zoll wird die brabanter Elle und das engl. ?)aib angewendet. Feldmaaß. Die Djony hat 4 Bahn = 2000 rheinländ. Quadratruthen. Reis- und Getreidemaaß ist der Koyang, an Gewicht = 27 Pikols 3375 boll. Troy-Pfund. 1 Koyang = 3662,042 engl. Pfund av. ä. p. I 3551,479 preuß. Pfund. 1661,066 sranz. Kilogramm. | 2966,126 wiener Bei kleineren Quantitäten Bedient man sich auch des Kimbang von 10 Sack, welcher — 5 Pckols (625 boll. Troy-Pfund) wiegt. Der Kulack von 74 KättiS (9tV holl. Tloy-Pfund) kommt gleichfalls vor. Endlich wird noch angeführt der Amat von 2 Pikols (250 holl. Troy-Pfund), und die Last von 46 Maaß. Flüffigkeitsmaaß. Die Kan (Kanne) von 91 engl. Kubikzoll -r1,491142 Liter = 75,172 Paris. Kubikzoll — 0,0130 preuß. Quart = 0,0105 wiener Maaß Inhalt, kommt am meisten vor. 33 Kannen = 13 -alten engl. Wein-GallonS. Ein Legger Arak — 388 Kan oder circa 160 Gallons. Die Flüssigkeiten werden oft nach' dem Gewicht verkauft. Handelsgewrcht. Der Pikol (Pekäl) hat 100 KättiS (KattinS) ä 16 Tehls (Tales, Tails). 3 Pikols machen einen kleinen Behar (Bahar), 44 Pikols einen großen Behar. Der Pikok wiegt 125 holl. Troy - Pfund — 131,5363 alte preuß. Pfund = 123,4122 Bremer Pfund. 123,0720 neue 135,6312 engl. Pfund av. d. p. 61,5210 franz. Kilogramm. 109,8505 wiener 127.0648 Hamburger Pfund. Mithin daS Kätti — 1J holl. Troy-Pfund 615,21 Grammen = 12800 holl. As. Gold - und Silbergewicht ist die holl. Troy-Mark zu 9 Realen, den Real zu 422 engl. Grän, oder 568,9 holl. As; die Troy-Mark also 5120 choll. AS. Beim Iuwelengewicht hält sie 1250 Karat ä 4 Grän. Platzgebräuche. Die meisten Gewichtswaaren werden pr. Pikol ver­ kauft; Thee, Gewürznelken, Zimmt, Tabak und Indigo pr. 1 holl. TroyPfund, Indigo jedoch auch pr. Pikol. Reis und Salz pr. Koyang von 27 Pikol. Arak pr. Legger von 388 Kannen. Europäische Waaren werden meistens auf 3 bis 9 Monate Credit verkauft. inländische Erzeugnisse per contant; im erstem Falle stellt der Käufer für die Kaufsumme erneu Wechsel an eigene Order aus. Tara wird Bet inländischen Erzeugnissen tote Netto behandelt (NettoTara); bei Zucker werden 45 Pfund Tara pr. Kanaster (Korb) gerechnet. Bank. Die Java'sche Disconto- und Zettelbank wurde 1829 mit einem Fond von 2 Millionen Gulden aus Actten gegründet. CurS im Juli 1857 circa 140 %. Die Noten bestehn in Abschnitten von 25 biS 1000 Fl. — Es giebt Zweigbanken m Samarang und Sarabaya.

Bayonlie.

Beaucaire.

Beirut.

Belgrad.

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Bayonue, stanz. Seehandelsstadt, an der spanischen Grenze, an der Mündung der Nlve und Adour, mit 17000 Einwohnern, wichtig wegen der Ausfuhr von Wern, Branntwein, Essig, Korkholz und andern Produkten. Münzen, Maaße, Gewichte wie Frankreich. Wein wird per Faß ä 4 Oxhost k 40 Beltes, und Branntwein per Belte (— 7,6 Liter) verkauft.

Beaucaire, einer der wichtigsten Meßplätze in der Welt, ungefähr 3 Meilen von NiSmes in Frankreich, an der Rhone gelegen, Mit 10,000 Einwohnern. Die Messe beginnt am 22. Juli, und obgleich ste nur 7 Tage aus offnem Felde unter Zelten dauert, hat sich hier zuweilen ein Zusammenfluß von 8000 Personen gefunden, worunter Kausleute auS den fernsten Gegenden. Münzen, Maaße und Gewichte wie Paris.

Beirut oder Bairut, türkische Hafen - und Handelsstadt in Syrien, mit 15000 Einwohnern. — Seidenhandel und Weberei, Töpferei rc.

Münzen. Man rechnet hier nach Piastern k 40 ParaS, f. Constantinopel. Die Wechsel- und Geld-Curse sind: Wien und Triest, 360ParaS m. o. w. für 1 Gulden Conv.-Mze. London 116Piaster - 1 L sterl. Paris, Marseille, 180ParaS - 1 Franc. Livorno 150 - 1 Lira tose. Engl. Sovereigns, 119 Piaster m. o. w. für 1 Sovereign. Span. Piaster 24 - 1 Stück. 21 - 1 Theresienthaler Kronenthaler 25 - 1 Maaße und Gewichte von Constantinopel und Aleppo. Der Cantar hat hier 180 Oken. — Ein Metikal = 1-J Drachmen.

Belgrad, die Hauptstadt des Fürstenthums Serbien, welches unter türkischer Ober­ hoheit steht, an der Donau und Save gelegen, mit 30,000 Einwohnern. — Stapelort der serbischen Produkte an Wolle, Holz, Tabak, Schafen, Schweinen und Ziegen, die meist nach Pesth gesandt werden. 4*

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Benares. Münzen.

Serbien rechnet nach Piastern ä 40 ParaS, prägt aber selbst keine Münzen. Die Negierung rechnet den Ducaten zu 24 Praster, den östr. Conv.-Species (ä 2 Fl.) zu 10 Praster; dies nennt man den Contributionsfuß, im Gegensatz zum Platzcurse, welcher schwankend ist. Im Handel werden die Geschäfte meistens m Lsterr. Gelde abgeschlossen. Der Praster grlt 12 Xr. W. W. (s. Wren), der Conv.-Gulden ist demnach 124 Piaster. Der serbrsche Courant-Piaster ist also ebenfalls nur eine RechnungSurÜnze, lf Sgr. an Werth. Maaße und Gewichte. Die türkische Arschin — 2| wiener Fuß = 0,711 Meter. Getrerde wird nach dem Gewicht per 100 Oken verkauft. Branntwein nach dem Pesther Eimer zu 64 halben, oder nach dem Gewicht, wobei die Oka == 1£ wiener Maaß gerechnet wird. Gewicht. Die Oka hat 4 Litra zu 100 Drammen und wird 2| wie­ ner Pfund gleich gerechnet. — 100 Oken machen einen Tovar. — Wolle und Tabak werden auch nach dem wiener Pfunde verkauft. Seit Kurzem ist hier eine Handelskammer, sowie eine Agentur der österr. Donau-Dampfschlfffahrts-Gesellschaft errichtet worden.

Benares, Handelsstadt im engl. Hindostan, Präsidentschaft Agra oder Allahabad, am Ganges gelegen, mit 220,000 Einwohnern. Handel mit Shawls, Musselin, Diamanten. Münzen. Rechnet wie Calcutta (f. d.). Maaße und Gewichte, tm Allgemeinen wie unter Calcutta, jedoch Weicht das Gewicht etwas ab und folgt deßhalb hier: Der Sihr (Seer) von Mirzapur wiegt 84 Siccagewlcht — 2,156 engl. Pfund av. ä. p. Der Mirzapur-Mahnd (Maund) ä 40 solche SlhrS 86,24 engl. Pfund av. d. p. ^ 39,1176 Kilogramm — 83,636 zelther. preuß. Pfund = 78,2352 neue preuß. Pfunde = 69,851 wiener Pfund. Auch der Sihr von Allahabad und Lucknow kommt hier in Anwen­ dung, welcher = 96 Siccagewlcht — 2,464 engl. Pfund av. d. p. Der Allahabad-Mahnd zu 40 solcher Sihrs — 98,56 engl. Pfund av. d, p. = 44,7058 Kilogramm = 95,584 zelther. preuß. Pfund = 89,4116 neue preuß. Pfund — 79,830 wiener Pfund. 100 Sihrs von Mirzapur.— 105 Bazar-Sihrö von Calcutta. 100 - Allahabad = 120 Das Verhältniß der betreffenden Mahnds ist ganz dasselbe. Auch kommt noch ein Sihr von 103 und ein solcher von 105 Siccagewicht im Gebrauche vor. Als Gold- und Sllbergewicht gilt die Tola zu 215 engl. TroyGrän = 13,39 Grammen.

Berbice.

Bergamo.

Berbice, s. Demerare. Bergamo, Hauptstadt der mailändischen Delegation Bergamo, mit 35000 Einwoh­ nern, ansehnlichen Fabriken und Handel. Hauptsitz deö lombardischen Seidenbaues. Münzen siehe Mailand. Sonst rechnete man nach Lire zn 20 Soldi ä 12 Denari. Der Ducado hatte 6| Lire, und bte köln. M. f. Silber wurde zu 103 Lire correnti ausgebracht. Wechselkurse wie Venedig und Mailand. Der Wechsel-Uso ist wie in Venedig, nur für Wechsel auö der Schweiz 15 Tage nach der Acceptation. Die Wechsel-Courtage wird hier mit i pCt., sowohl vom Käufer als Verkäufer bezahlt; Waaren-Courtage für Seide ist 1 Soldo für jedes Pfund. Maaße und Gewichte. Die neuen metrischen, welche die Behörden gebrauchen, sind unter Mailand zu ersehen. Im Verkehr kommen gewöhnlich die folgenden vor: Längenmaaß. Der Fuß (Piede) zu 12 Zoll (Diti) = 0,437 Meter 194,060 pariser Linien — 1,3948 preuß. — 1,3849 wiener Fuß. Der Covezzo — 6 Fuß. 1 Pertiea — 24 Tavole ~ 96 Cavezzi. Es giebt zweierlei BracciaS (Ellen): 1) die Handelselle = 292,274 Paris. Lin. = 0,659 Meter = 0,983 Preuß. Ellen = 0,846 wiener Ellen. 2) daS Banmaaß = 0,531 Meter = 235,574 Paris. Lin. Feldmaaß. Die Pertiea (Rilthe) von 24 Tavole (Quadrat-Pesfi) — 3456 Quadratsuß ^ 6,623 franz. Aren oder neue lombard. Tavole. Getreidemaaß. Die Soma hat 8 Staja ä 4 = 32 Quartari — 1,713 Hektoliter = 3,116 preuß. Scheffel = 2,785 wiener Metzen. Der Carro = 10 Lome. Finssigkeitsmaaß. Die Brenta hat 54 Pinte oder 108 Boccali = 70,690 Liter — 61,736 preuß. Quart — 49,957 wiener Maaß. Handelsgewicht. Es giebt hier zwei Libbras (Pfunde): 1) Peso grosso (Schwergewicht) das Pfund, die Libbra grossa zu 30 Un­ zen = 812,822 Grammen = 16911,51 holl. As. Dieses Gewicht dient zu geringen und schweren Waaren. 167,8795 HamburgerPfund. 100 Libbras (schwere Pfund) = 163,0536 bremer Pfund. 173,8193 leipziger 179,1975 engl. Pfund av. d. p. 173,7872 zeith. preuß. - 162,5644 neue 160,8443 frankftr. schwere Pfund. 145,1437 wiener 81,2822 franz. Kilogramm.

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Bergen.

Berlin.

2) Peso sottile (leicht Gewicht) das Pfund (Liretta) 12 Unzen — 325,128 Grammen = 6764,60 holl. As, dient zu feinern Waaren als: Seide, Cochenille, Indigo, Specereien, Wachs rc. --------- großh. - 'Hess. ~ Pfund. 65,0257 100 Liretta (leichte Pfund) = 67,1518 Hamburger 65,2310 Bremer Pfund. 69,5277 leipziger 71,6790 engl. av. d. p. 69,5149 zeith. preuß. - = 87,1098 - Troy 65,0265 neue 69,4848 frankftr. leichte Pfund. 58,0575 wiener 32,5129 franz Kilogramm. Die Oncia (Unze) von beiden P unden ist gleich zu 24 Denari ä 24 Grammen. 4 Libbra schwere Pfund) = 10 Liretta (leichte Pfund) mithin wie 2 zu 5. 1 Rubbio oder Peso — 10 Libbra := 25 Liretta. Gold- und Silbergewicht ganz wie Mailand. Platzgebräuche. Die Preise der Seide verstehen sich in Lire corenti und übrigens wie m Turin. Die Courtage bei Seide ist 1 Saldo per Pfund.

Bergen, wichtige Handelsstadt des Königreichs Norwegen, allgemeiner Marktplatz des Landes, mit einem guten Hasen, 25000 Einwohnern, großem Holzund Fischhandel, und Thranbrennerelen. Münzen, Maaße und Gewichte wie Christiania. Hier ist ein Filial der Drontheimer Bank. Mast- und runde Hölzer überhaupt werden in Norwegen nach Pal­ men zu 31 engl. Zoll oder 39,4 pariser Linien gemessen; Getreide wird nach der dänischen Last von 12 Tonnen, zu 144 Krügen oder PottS ä 48,7 pariser Kublkzoll, verkauft; Thran per Tonne von 245 Pfund Ham­ burger Gewicht brutto.

Berlin, Hauptstadt des Königreichs Preußen, mit über einer halben Million Ein­ wohner, mit den wichtigsten Anstalten für Kunst, Handel und Gewerbe, einem lebhaften Börsenverkehr, an der Spree gelegen und durch Eisen­ bahnen mit allen Theilen des Königreichs und dem Auslande in enger Derbindung.

Münzen. Man rechnet im Allgemeinen nach Thalern ä 30 Silbergrofchen ä 12 Pfennige. In Folge des Vertrags, welchen Preußen mit Oesterreich und den meisten andern Staaten Deutschlands unter dem 24. Januar 1857 ge­ schloffen, ist es von der zeither im deutschen Münz-Verein geltend gewe-

Berlin.

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fenett Vereins-Mark zu 233,855 Grammen abgegangen, aus welcher 14 Thaler geschlagen wurden. An die Stelle der Mark ist das Pfund zu 500 Grammen schwer ge­ treten , und aus diesem Pfunde werden 30 Thaler geschlagen. Da aber nach dem Verhältniß von 233,8555 zu 500 nur 29,93307 Thaler geschla­ gen werden sollten, so ist der neue, mit dem 1. Mai 1857 in Kraft ge­ tretene Münzfuß um ziemlich } % geringer, als der 14 Thalerfuß. Die­ ser Unterschied wird aber factisch durch die Abgenutztheit der in Circulation befindlichen zeitherigen Münzen aufgehoben weshalb die neuen Münzen denen des 14 Thlr.sußeS gleich geachtet werden. Geprägt werden in Silber: Stücke ä 2 Thaler, 15 auf das Pfund feinen Silbers. Da der Gehalt des Silbers auf 900 Theile m 1000 Theilen festgesetzt ist, so wie­ gen 13} Stück ein Pfund. Stücke ä 1 Thaler, 30 auf das Pfund feinen Silbers. Da das Sil­ ber aber T9^ fern ist, so wiegen 27 Stück ein Pfund. Stücke h, } Thaler, 180 auf das Pfund feinen Silbers. Da das Sil­ ber von 1000 Theilen nur 520 an Silber enthält, so wiegen 93fö Stück ent Pfund. An Silber sch erde münzen: Stücke ä 2}, 1 und } Silbergroschen in einem 34} Thalerfuße. Der Feingehalt der Stücke zu 2* Sgr. ist 375, der Stücke zu 1 und zu } Sgr. 220; es enthalten also 414 Stücke ä 2} Sgr., oder 1035 Stücke ä 1 Sgr., oder 2070 Stücke ä } Sgr. cm Pfund Silber, und 155}, 227TV und 455XV wiegen je ein Pfund. An Kupfer sch eidemünzen: Stilcke zu 4, 3, 2 und 1 Pfennig. Aus 100 Pfund Kupfer können höchstens 112 Thlr. geschlagen werden; (für jetzt 92,5925.) Bemerkung Die Thaler und Doppelthaler werden sowohl als BereinSmünze, att auch als Landesmünze gelten DaS Gewicht und der Feingehalt der einzelnen Dop­ pelthaler kann eine Abweichung von 3 Tausentel, das Gewicht der Thaler 4 Tausentel, der Feingehalt 3 Tausentel, das Gewicht der } Stücke 10 Tausenkel, der Gehalt 5 Taufentel erleiden. Zahlungen, welche mit } Thalerstücken geleistet werden können, ist Niemand ver­ pflichtet in Scheidemünzen anzunehmen

An Goldmünzen werden geprägt: Kronen und halbe Kronen, 50 und 100 Stück aus einem Pfunde feinen Goldes. Da das Gold T9T sein ist, so wiegen 45 und 90 Stück ein Pfund. Zur Erleichterung der Rechnung wird die Krone in zehn Theile un­ ter der Benennung Kronzehntel eingetheilt. Stücke, welche bis 2} Tausentel zu leicht find, haben das Pafstrgewicht und sollen als vollwichtig angesehen werden. Noch leichtere werden von Staatswegen nicht wieder in Circulation gesetzt. Zm Feingehalt ist eine Fehlengrenze von 2 Tausenteln gestattet.

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Berlin.

Der Wert- der Goldmünzen in Silbergeld hängt nur von Nachfrage und Angebot ab, jedoch kann die Regierung von Zeit zu Zeit einen Preis der Kronen in Silbergeld, zu welchem sie zeitweilig in öffentlichen Kaffen angenommen werden sollen, veröffentlichen. Nimmt man den Preis der zeitherigen Mark Gold zu 2144 Thlr. an, so stellt sich der Werth einer Krone auf circa 9 Thlr. 5 Sgr. Vergleichung des neuen preußischen ThalerS mit einigen andern Zahlungs- und Rechnungsmünzen: Frankreich,, den Franc zu 44 Grammen an Korn angenommen: 1 Thlr. — 3 Frö. 70 Ctö. Hamburg, zu 35 Courant-Mark auf die ehemalige Vereins-Mark zu 233,855 Grammen: 1/^ — 2 mg 7 ß 11 ^ Courant. zu 27f Banco - Mark 1/^ = 1 m# 15 ß 5 ^ Banco. Rußland, das russische Pfund feines Silber (== 409,5194 Gr.) zu 22 Rubel 75| Kopeken: 1 V == 92,6 Kopeken Silber. England, auf 110 Troy-Pfund feinen Goldes (ä 373,24 Grammen) 5607 Sovereigns gerechnet und daß (neue) Pfund feinen Goldes zum Preise von 458 */, so pellt sich der neue Thaler m Schillin­ gen der engl. Goldvaluta = 35,78 Pence. Oesterreich, zu 45 Fl. auf das Pfnnd ~ 1 Fl. 50 neue Kreuzer. Süddeutschland, zu 524 Fl. auf das Pfund = 1 Fl. 45 Xr. Die vor dem Vertrag vom 24. Januar 1857 in Preußen gesetzlich gewesene Silberausprägung bestand ut Doppelthalern, Thalern und 4 Stücken nach dem 14 Thalerfuße, sowie in Silberscheldemünzen zu 24, 1 und 4 Sgr. in einem 16 Thalerfuße und endlich ut Kupserscheidemünzen zu 4, 3, 2 und 1 Pfennig, wovon die Mark zu 12f Sgr. ausgebracht wurde. Don früheren Ausprägungen her circuliren noch Stücke zu 4, 4, i und iV Thlr. Courant, die aber eingezogen werden. In Gold prägte man Friedrichsd'or zu 35 Stück aus die rauhe Mark ä 21 Kar. 8 Grän fein. Der Staat gab und nahm sie zu 134 X über pari oder das Stück zu 5 nf Gold = 5 mg 20 £#* Courant. — Es wurden auch doppelte und halbe FriedrichSd'or geschlagen. Papiergeld. ES giebt 15,842.347 y in Kassen-Anweisungen zu 10, 5 und 1V. Außerdem giebt die preußische Bank Noten zu 10, 25, 50,100 und 500 wß auS. Die Emission ist tinbeschränkt und hängt vom Umfange deS DiöcontogeschäftS ab. Im Mai 1857 waren 55 Millionen in Ctrculation. Ferner circuliren Noten des Cassen-Vereins zu 10, 20, 50 und 100 /»ff deren Betrag jedoch eine Million Thaler Nicht über­ steigen darf. Auch Noten der ritterschaftlichen Privatbank tn Stettin und ber städtischen Privatbank in Breslau, sowie ausländisches Papiergeld in AppointS von wenigstens 10 V befinden sich in Umlauf. Dre Annahme und Ausgabe kleinerer AppointS fremden Papiergelds, sowie sämmtlicher fremden Banknoten ist für jetzt untersagt.

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Wechsel- und Geld-Kurse. Feste Valuta Beiänd Valuta 141 —143 V für 250 Fl. niederl. Courant. 101*—102* - . 150 . augSb. Courant. 99 — 100 - - 100 »fl zahlbar in BreSl. 56* — 57* . - 100 Gulden südd. Währg. 150 — 153 - - 300 Mark Banco. 99-100 - - 100 ^zahlbar in Leipzig. 6^20-24sg. 1 Pfund Sterling. 79 — 80 y - 300 Francs. 105*—106*. - 100 Silber-Rubel. 99 -100 - - 150 Gulden (derzeit noch in Bankvaluta, d. h. in Banknoten). Wechselbeträge, die nicht gerade auf vLige Fristen lauten, werden zu einem jedesmal zu bedingenden DiScontfuße reducirt. Unter kurzer Sicht versteht man 10 Tage für Amsterdam, 1 Tag für Breslau, 8 Tage für Hamburg.

Wechselfrist. k. S. und 2 Mt. Amsterdam 2 Monat Augsburg k. S. und 2 Mt. BreSlau Frankfurt a.M. 2 Monat k. S. und 2 Mt. Hamburg 8 Tagen. 2 Mt. Leipzig 3 Monat London 2 Monat Paris 3 Wochen dato Petersburg 2 Monat Wien

Friedrichsd'or, Preuß. 113*—113*für 20 Stück ä5V Gold. Andere deutsche Louisd'or 110 —112 - 20 - L 5 Gold al marco, in Bairen 214* wf 1Mark f. Gold L 233,855 Grammen. - a libbra, do. 458* 1Pfund f. Goldä 500 Gr. 6^ 20—22 das Stück. Englische Sovereigns 5 - 13—16 - (meistens al marco). Ruff. halb. Imperialen Franz. 20 Francs-Stücke 5 . 10-11 - Amerik. Dollars m Gold 1 - 11—12*. Silber al marco 13* ? für 1 Mark f. Silber k 233,855 Gr. a libbra 294 .1 Pfund do. ä 500 Gr. Silber-Rubel 1Ä^ 25^J - einen rüst. Silber-Rubel. Spanische Piaster 1 . 12 . - einen Piaster.

Wechselrecht. Seit 1849 gilt in Preußen die allgemeine deutsche Wechselordnung (s. Anhang) mit einigen Modificationen die aus der Ein­ führungsverordnung zu ersehen. Sie beziehen sich auf Wechselarreste, Amortisation, verlorne Wechsel und Proteste. Letztere können nur von 9—6 Uhr erhoben werden, außer mit Zustimmung des Protestaten. Wechselstempel. Alle Wechsel, im Inlande ausgestellt, oder auf dasselbe gezogen, sind einem Stempel unterworfen. Dieser beträgt laut Kab.-Ordre vom 3. Iunr 1830: von 50 wf Courant bismit 400 f*j! . . . 5 - 400 -800 ... 10 . - 800 .1200 . ... 15 . und so fort für jede 400 immer 5 Sjtf steigend. Dabei werden Fried­ richsd'or zu 10 °/e berechnet.

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Berlin.

Fremde Valuten berechnet man nach folgenden Sätzen: Amsterdam . . . 1000 Fl. . . . für 571* */ Hamburg . ... 111 Mark Banco - 56 London...................... 1000 £ stcrl. . - 6841 Paris...................... 300 Francs . - 80 Wien und Augsburg 150 Fl.... - 100 Frankfurt .... 300 - ... - 150 Petersburg ... 30 Silber-Rub. - 32 Wird ein gezogener Wechsel in mehreren Exemplaren ausgestellt, so ist mir das zum Umlauf Bestimmte stempelpflichtlg. Trockene Wechsel und Anweisungen sind seit 1852 den Tratten gleichgestellt. Policen zah­ len 4 °/0 vom Betrage des Documents; Wechsel hingegen, die von Aus­ land auf Ausland gezogen sind, sind stempelfrei. Curfe -er preußischen Staatspapiere. 1) Preußische 34 % Staatsschnldscheine, 80—85 */ für 100 */ Nominalwerth. Dre Obligationen sind Litt. A. von 1000 */, B. von 500 */, C. von 400 */, D. von 300 */, E. von 200 */, F. von 100 */, G. von 50 */ und H. von 25 */. Die Zinsen ä 34 % sind gegen Cou­ pons am 1. Iannar und 1. Juli fällig. Laut letztem Finanzbericht beläuft sich die Masse derselben auf circa 100 Millionen Thaler. 2) Freiwillige 44 % Anleihe von 1848 101 —102 */ für 100 a/ Nomi­ nalwertb. Die Obligationen sind zu 1000, 500, 100, 50, 20 und 10 a/. Die Zinsen werden am 1. April und 1. October bezahlt. Die Anleihe war ursprünglich von 15 Millionen Tbaler. 3) 44% Anleihe von 1850, 101 — 102 a/ für 100 V Nominalwerth. Die Obligationen sind ä 1000, 500, 200 und 100 V« Die Zinsen per 1. April und 1. Oet. — Die Anleihe war für Armeebedürfuisse und betrug 18 Millionen Thaler. 4) 44 % Anleihe von 1852 im Betrage von 16 Millionen Thaler, übri­ gens tote die vorigen. 5) 44 % Anleihe von 1854 im Betrage von 15 Millionen Thaler, übri­ gens tote die von 1850. 6) 44 % Anleihe von 1855 von 7,800,000 Thaler zu Eisenbahnbanten. Tilgung mit mindestens 1 % jährlich von 1856 ab. 7) 44 % Anleihe von 1856 von 16,598,000 Thaler mit Zinsen am 1. Ja­ nuar und 1. Juli. 8) 4 % Anleihe von 1853, 93 —94 a/ für 100*/ Nominalwerth. Die Anleihe war 5 Millionen Thaler zu Eisenbahnbauten. Obligationen und Coupons wie die Anleihe von 1850. — Tilgung von 1854 an mit 1 % und Zinder sparniß. 9) 34% Prämien-Anleihe von 1855. Lotterie-Aulehen von 15 Millio­ nen Thalern in Obligationen ä 100*/. — Coupons per 1. April. Tilgung von 1856 bis 1895 laut Plan. 10) 34 °/o Schuldverschreibungen der Kur- und Neumark, 78—88 */ für 100 a/ Nominal. Sie bestehen in Appoims von 50—1000*/ mit Coupons per 1. Mai und 1. November. Zahlbar bei der StaatSschulden-Tilgungökaffe in Berlin. Die Tilgung geschieht durch Der-

Berlin.

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loosung, so lange der CurS über Pari steht, sonst durch Rückläufe. — Die Zmseu der Neumärkischen Schuldverschreibungen sind am 1. Ja­ nuar und 1. Juli zahlbar. 11) Berliner Stadtobligatwnen, ältere, im Betrage von 2,176,575 ms in Oblig. ä 25, 50, 100, 200, 300 und 500 nf, mit Zmsen zu 3£ % (früher 4 %) zahlbar am 2. Januar und 1. Juli. Tilgbar vom Jahre 1852 biö 1895. Desgl. feit 1852 zu 4£ (vorher 5) % zur GaSanlage im Betrage von 1,417,900 -^---3 Fl.) für 100/^@oti>. Wien, Augsburg, 2 - 108 - augSb. Court. 128,268 Par. Linien lang. 100 bremer Fuß — 94,933 engl. Fuß. 28,935 Meter. 115,740 großh. Hess.j 99,140 baierlsche Fuß. 92,193 preußische 96,450 badische 100,998 würtembg. 101,400 braunschw. 91,537 wiener 99,060 hannöv. Die Ruthe hat 16 Fuß, ber Grabenarbeiten 20 Fuß. DaS Klaster hat 6 Fuß. Die Elle ist der doppelte Fuß = 0,57870 Meter = 256,535 Par. Linien. 96,450 neue Nassauer Ellen. 100 bremer Ellen — 63,289 engl. Dard. 57,870 Meter. 86,769 preußische Ellen. 96,450 großh. Hess. Ellen. 94,215 würtembg. 69,471 baierrsche 74,269 wiener 105,737 frankfurter 99,060 hannöv. 82,766 brabant. Ellen. 101,400 braunschw. 48,959 Stab. 102,424 leipziger 101,024 Hamburger Ellen.

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Bremen.

Die Lremer-brabanter Elle ist 1| Bremer Ellen — 0,66444 Meier = 307,842 pariser Linien. Demnach find 5 hiesige brabanter Ellen = 6 Bremer Ellen. 100 Bremer-BraBanter Ellen 118,8724 hannöv. Ellen. 121,6769 Braunschw. Ellen. 122,9098 leipziger 75,9463 engl. Jards. 126,8847 ftanksurter Ellen. 104,1235 preußische 121,2297 HamBurger 89,1231 wiener Flächenmaaß. Der Quadratfuß hat 144 Quadratzoll oder 100 Quadrat-Decirnalzoll und ist = 0,0837234 Quadrat-Meter = 0,79343 Par. Quadratfuß — 0,84995 preuß. Quadratfuß — 0,83790 wiener Quadratfuß. Körpermaaß. Der KuBikfuß hat 1728 KuBikzoll oder 1000 KuBikDecirnalzoll und ist = 0,02422537 KuBik-Meter = 0,706748 Par. Ku­ Bikfuß = 0,78359 preuß. KuBikfuß = 0,76699 wiener Fuß. Brennholzmaaß ist zweierlei, nämlich der Faden und das Repp. Der Faden ist 6 Fuß hoch und eBen so Breit und die Scheitlänge 2 Fuß, mit* hm der KuBikmhalt 72 KuBikfuß, oder 1,7442 sranz. Sterne. Das Brenn­ holz, welches nach dem Repp gemessen wird, ist gewöhnlich 4| Fuß lang. Der Holzhaufen wird mit einer 17£ Fuß langen eisernen Kette umspannt, woBei noch so viel zugegeBen wird, als man mit der Hand umspannen kann. Dieses Repp enthält ungefähr 2,45 Sterne. Getreidemaaß. Die Last hat 40 Scheffel ä 4 Viertel ä 4 Spint. Der Bremer Normal-Scheffel hält 74,103873 Liter = 3735,7569 Pariser KuBikzoll. 100 Bremer Normal-Scheffel — 25,485 engl. Imp.-Quarter. 74,104 Hectoliter. 199,960 Baierische Metzen. 247,013 Bad. Doppel-Sester. 258,337 frankfurter ©immer. 231,575 großh. heff. ©immer. 120,495 wiener Metzen. 134,830 preuß. Scheffel. 237,881 hannöv. Hirnten. 334,510 würtemB. Simri. 237,934 Braunschw. 281,500 HamBurger Hirnten. Das Bräu Malz hat 45, die Tonne Salz 3| Scheffel. Flüssigkeitsmaaß. Das Fuder Rheinwein hat 6 Ohm, die Ohm hat 4 Anker oder 45 StüBchen oder 180 Quart. Der Anker hat 45 Quart, das StüBchen 4 Quart und das Quart 4 Mmgel oder Mengel. Das StüBchen Weinmaaß hält 5,22144 Liter = 162,40 Paris. Ku­ Bikzoll. Ein Oxhoft ist 1£ Ohm. Der Franzwein und Branntwein werden nach Oxhoften zu 30 Vierteln im Großhandel verkauft. 100 Bremer StüBchen = 344,322 dresdner Kannen. 322,144 Liter. 70,903 engl. Imp.-Gallon. 214,763 Badische Maaß. 161,072 großh. Hess. Maaß. 301,342 Baierische 281,341 preuß. Quart. 175,359 würtemB. Helleichmäaß. 179,679 frankfurter Eichmaaß. 227,661 wiener Maaß 165,460 hannöv Kannen 361,695 hamBurger Quartier. 343,861 Braunschw. Quartier.

Bremen.

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Die Tonne Biermaaß ist 45 Stübchen oder 180 Quart k 4 Mmgel. Die halbe Tonne muß 23, und bte Viertel-Tonne 12 Stübchen halten. Das Stübchen Biermaaß hält 3,77154 Liter = 190,13 Par. Kubik­ zoll, folglich das Quart 0,94288 Liter — 47,530 Par. Kubikzoll; die Tonne hingegen — 169,719 Liter. Oel und Thran werden im Großen nach Tonnen zu 216 Pfund netto, die feineren Oele aber zu 100 Pfund verkauft. Die Tonne Thran hält 6 Steken oder Siechkannen k 16 Mingel. Beim Verkauf im Kleinen wird für etn Pfund Thran ein Maaß gebraucht, welches 0,55152 Liter = 27,80 par. Kubikzoll enthält.

Handelsgewicht. Der Centner hat 116 Pfund k 32 Loth k 4 Quent­ chen — 128 Quentchen ä 4 Orth Das Pfund ist im Jahre 1818 durch eine Verordnung auf 498,5 Grammen festgesetzt worden (s. unten). Der Centner wiegt daher 57,826 Kilogramm. 100 Pfund bremer Handelsgewicht — 109,899 engl. Pfund av. d. p. 49,850 Kilogramm. 99,700 großh. Hess. Pfund. 106,582 zetther. preuß. Pfund = 89,018 baierische 99,7 neue 106,579 würtembrg 89,016 wiener 89,645 frankfrt. schw. 106,537 frankfrt leichte 106,582 braunschw. 99,700 badische 106 582 hannöv. 102,959 Hamburger 102,843 lübecker 106,602 leipziger Em Pfund schwer (oder ein Landfracht-Centner) enthält 308 Pfund ---- 153,54 Kilogramm Die Schiffslast wird zu 4000 Pfund gerechnet, oder 100 bremer Kubikfuß. 100 Pfund Handelsgewicht = 106 Pfund Krämergewicht. Der Stem Flachs hat 20 8, der Stein Wolle und Federn 10 8. Dre Wage Eisen = 120 Pfund. Das gedachte Krämergewicht darf nur von Mitgliedern der Krämer­ gilde gebraucht werden bei dem Verkaufe von einem Pfunde und darunter. Gold-, Silber- und Münzgewicht ist die alte kölnische Mark. Probirgewicht ist das m ganz Deutschland gebräuchliche kölnische. Verarbeitetes Silber muß 12 Loth Feingehalt haben Medizinal- und Apothekergewicht ist das alte nürnberger. Neues Gewicht. Vom 1. Juni 1858 an ist das Pfund zu 500 Grammen eingeführt. Der Centner wird in 100 Pfund, das Pfund m 10 Neuloth k 10 Quint k 10 Halbgrammen getheilt Dieses neue Pfund ist nur um Procent schwerer als das zeitherige bremer Pfund. Unter Wegfall eines besondern Medizinalpfundes wird bte Unze von 6 Quint an Gewicht eingeführt; diese Unze wird, wie zeither, in 8 Drach­ men k 3 Scrnpel k 20 Grän getheilt Die neue Medizinal-Unze ist nahe an T6^ Procent schwerer als die alte.

so

Bremen.

Stückgüter. Die Last Heringe, Salz und Steinkohlen hat 12 Ton­ nen. Dre Last Salz muß 4000 Pfund wiegen. Die Last Bücklinge hat 20 Stroh zu 125 Stück — 2500 Stück. Die Tonne Butter, bücket Band, hält netto 300 Pfund, schmal Band netto 220 Pfund. Der Riem Packpapier hat 2 Ries. Das NieS 20 Buch. Das Buch graue Makulatur hat 18 Bogen, weiße Makulatur und Schreibpapier 24 Bogen. Der Zehnling Felle — 10 Stück. Der Lop oder Lopf (Stück) Leinengarn hat 10 Gebinde zu 90 Faden ä 3} Ellen Haspellänge. Platzgebräuche. Die meisten Waaren werden per 100 Pfund oder per 1 Pfund verkauft, und zwar gewöhnlich zu 3 Monat Zeit; Zucker und Tabak aber aus 4 Monat Zeit, gegen acceptirte Wechsel. Bei baarer Zahlung findet ein conventioneller Disconto oder Dekart statt. Man verkauft: Citronen und Orangen per Kiste; Rosinen per 100 Pfund, Muskateller per Kiste; Getreide, Bohnen und Erbsen per Last von 40 Scheffeln; Lemsaamen, deutschen und russischen per Tonne, amerikani­ schen per Faß; Rappssaamen per Last; Lem- und Rappsöl-Kuchen zu 2040 Pfund; Flachs, Uelzer per Stein von 20 Pfund, archangelscher per 100 Pfund; — Matten per Bund von 10 Stück; — Branntwein, Sprit und Rum per 30 Viertel; — Weine, französ. per Oxhoft, — Benicarlo, Korsika, Teneriffa, Madeira und Portwein per Pipe, — Malaga, Leres und Pedro-LimeneS per Both; Ingber, ostind. per 100 Pfund, candirter per Topf; Kajeputöl per Bouteille; Mahagonyholz per Quadratfuß von 1 Zoll Dicke; — Lohe Per Tonne von 110 Pfund; Pech und Theer per Tonne; — Thran per Tonne von 216 Pfund netto; — Seife, grüne per $ Tonnen, andere per 100 Pfund; — amerikanische Hirschfelle per 1 Stück; Kalbfelle, Ochsen- und Kuhhäute per 1 Pfund; Pserdehäute, Bock- und ZiegenhLute per 10 Stück; — Ochsenhörner und Hornspihen per 100 Stück; — Castoreum, moökow. per Unze, canad. per Pfund; Moschus per Unze; — Heringe per Tonne; — Sardellen per Anker; — Salz, preuß. und engl, per Last von 40 Scheffel, lüneburger per 48 Scheffel, portugiesische per 100 Pfund; — Stahl, schwed. per Faß, bergisch. per Pfund und per-Faß; Stahl in Stangen per 100 Pfund; — Eisen per Wage von 120 Pfund; Eisenblech, schwed. per Kiste, engl, per 100 Pfund; — engl. Bleche per Kiste von 225 Tafeln; — Steinkohlen per Last. Tara. Bei den meisten Waaren wird die reine (wirkliche) Tara in Abrechnung gebracht. — Ber nachbenannten Artikeln wird die Tara be­ rechnet wie folgt: Butter: butiadniger retne Tara, ostfriesl. mit Deckel 12 Ut ohne Deckel 10 U; — Korinthen 14 Proc., auch 16 Proc.; — Ter­ pentinöl, bayonner 120 U auch reine Tara; — GeleanS, Cayenner 18 Proe. und 4 Proc. für die Blätter; — Quercitron 12 Proc.; — Succade 3^ S per Schachtel; — Thee: Conyo und Souchong 22 U per 4 Kiste, 12 U per i Kiste, Imperial, Haysan, HaysanSkin und Tonkay 20 U per { Kiste, 12 8s per | Kiste, 6 8 per TV Kiste; — Tabak: Vrrgim, Kentucky und Stengel 110 Sf per Faß, wenn aber die wirkliche Tara über 120 u beträgt, wird

Bremen.

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daS Uebergewicht besonders vergütet, Domingo ttnb Havanna 10 Uf Cuba 13 U per Serone. Columbia 9, auch 10 U per Pack, Portorico in Päcken unter 150 U 3 U, m Päcken über 150 U 4 U per Sack, Negroßbead 30 auch 31 U per Faß. Gutgewicht rotib nicht gegeben Die Waaren-Courtage wird mit ^ Proc. vom Käufer und Verläu­ fer entrichtet. Waizenmehl wird per 100 U verkauft.

Banken. Die zeitherige Drsconto-Kaffe in sich aufnehmend entstand 1856 die Bremer Bank mit eurem Fond von 2^ Millionen Thäler m Sielten ä 250 Thaler Gold, unter Vorbehalt der Verdoppelung. Sre macht Geld-, Wechsel-, Giro-, Kassir-, An- und Darleihe-, sowie Depositen-Geschäfte und giebt Noten aus. Die kleinsten Noten ä 5 Thlr. Gold dürfen den lOten Theil deö Actren-Caprtals, der Gefammtbetrag der Noten den Be­ trag des eingezahlten Nctren-Capitals nicht übersteigen; ein Drittel muß in Baarem oder Barren vorräthig fern. — Auch die braunschweiger Bank hat eme Agentur in Bremen. Der Creditverern trat 1857 ms Leben. Der Wirkungskreis der Gesellschaft umfaßt die Uebernahme der Garantie für den richtigen Ein­ gang jeglicher gegen bremische Staatsgenossen im bremischen Staat fällig werdender Forderungen. DaS Grund-Capital ist auf 500,000 Thlr Gold festgestellt und in 200 Actien von 2500 Thlr ;ede eingetheilt Aus jebe Wette werden 500 Thlr baar eingezahlt und für den Rest von 2000 Thlr eine notariel beglaubigte Obligation gezeichnet Die Direktion, welche ihr Amt unenrgeldUch versieht, besteht bis zum Jahre 1859 aus den Gründern dieser Gesellschaft

Im Jahre 1857 erschien daS Statut des norddeutschen Lloyd. Die Weser-Hunte-Dampfschifsfahrts Gesellschaft, die Schleppschifffahrts-Gesell­ schaft auf der Unterweser, bie Gesellschaft für eine Dampsschleppschrfffahrt aus der Oberweser, die vereinte allgemeine Assecr'ranz-Anstalt für die Oberweserschifsfahrt, verewigten sich, unter Hmzuziel). ug sonstiger Capitalrsten, um eine neue Gesellschaft unter der Firma Norddeutscher Lloyd zu bil­ den Das Capital besteht aus 4 Mrll. Thlr. Gold m Actren zu 100 Thlr. — Diese Gesellschaft wird durch neu zu erbauende 4 Schrauben-Dampsschifse der besten Constructwn den Verkehr mit New-Dork vermitteln, — sowie den Verkehr mit England durch 12 fernere Dampfschiffe; ste wird Schiffswerften, Maschinenfabriken und Werkstätten anlegen und dem be­ reits in Hand genommenen Verkehr auf der Weser durch Dampfschiffe ihre besondere Sorge widmen; auch See-Assecuranzen übernehmen und außerdem die Abfertigung 2 amerrk Dampfer der Vanderbrlt-Linie, welche den Pofldlenst vermitteln. An Handels-Instituten giebt es hier noch mehrere Schifffahrt-- und Affecuranz-Gesellschaften. Ueber die Bedingungen, unter welchen die bremer Seeversicherungs-Gesellschaften auf Versicherungen eingehen, hat un­ ter dem 1 Januar 1854 eme Vereinbarung Statt gesunden.

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Brescia.

Die Bremer Rhederei-Gesellschaft (Statut von 1857), Fond: 1 Mil­ lion Thaler in Actien ä 200 Thlr. Gold; vor der Hand ist nur die Hälfte emittirt worden.

Brescia, Handelsstadt in der Lombardei, durch Eisenbahn mit Mailand und Vene­ dig verbunden, 35,000 Einwohner. — Seidenspinnerei, Waffenfabriken, Oel- und Papiermühlen, Gerbereien, Eisenwerke.

Münzen

und

Rechnungsart,

s. Mailand.

Maaße und Gewicht. Bei den Behörden sind die neuen metrischen Maaße und Gewichte, im Handel und gewöhnlichen Verkehr aber fortwährend die hiesigen im Gebrauch, tote solche nachfolgend verzeichnet sind:

Läugenmaaß. Der Pied (gewöhnliche Fuß) hat 12 Dita (Zoll) und mißt — 0,47547 Meter = 210,773 Paris. Linien. (Der Stundenfuß = 0,330705 Meter; der Bildhauersuß — 0,294668 Meter.) Der Cavezzo hat 6 gewöhnliche Fuß; der Passo 12 Fuß. Ellenmaaß giebt es zweierlei: 1) Der Braccio da Panno oder die Tuch- (Wollen) Elle — 0,674124 Meter = 298,836 Paris. Linien. 100 Braccio da Palmo ober Tuch - Ellen — 73,724 engl. DardS. I 101,077 preuß. Ellen. 67,412 franz. Meter. I 98,993 venet. Woll-Ellen 113,310 mailänd. Ellen. | 86,515 wiener Ellen. 2) Der Braccio da Seta e Tela (Seiden u. Leinwand-Elle) = 0,640383 Meter — 283,879 Paris. Linien. 100 Braccio da Seta e Tela (Seiden- und Leinwand-Ellen) — 70,034 engl. Dard. I 96,018 preuß Ellen. 64,038 franz. Meter. 100,310 venet. Seiden - Ellen. 107,638 mailänd. Ellen. | 82,185 wiener Ellen. T

Feldmaaß. Der Pio hat 400 Quadrat - Oavezzi; das sind 32,554 Aren oder neue lombard. Tavole. Eetreidemaaß. Die Soma hat 42 Quarte zu 48 Coppi, und ist — 1,4592 Hektoliter oder neue lombard. Some. Der Carro hat 10 Some oder Sacchi. Flüssigkeitsmaaß. Der Carro hat 12 Zerle k 4 Serchi k 9 Pinte k 2 Boccali. Die Zerla von 72 Boccali — 49,7427 Liter oder neue lombard. Pinte.

Handelsgewicht. Der Peso hat 25 Libbre. Die Libbra (Pfund) hat 12 Oncie (Unzen) k 16 Drachmen, und wiegt 320,812 Grammen 100 Libbre (Pfund) von BreScia — 70,727 engl Pfund av d p. | 32,081 franz. Kilogramm.

Breslau.

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98,169 Mailand, lelchte Pfund. I 67,256 venet. schwere Pfund. 63,592 zetther. preuß. - — 57,286 wiener Pfund. 64,1624 neue | Der Paro ist — 312 Libbre. Gold- und Silbergewicht ist der Mailänder Marco. Platzgebräuche. Die Courtage bet Seiden - Geschäften wird mit Soldi per Pfund von Verkäufer und Käufer bezahlt. Messe vom 6. bis 18. August.

2

Breslau, Hauptstadt der preuß. Provmz Schlesien, 121,500 Einwohner, an der Oder und an Eisenbahnen nach allen Rtchtungen gelegen; wtchttg durch Fabrik­ wesen, Speditions-Geschäft und Handel mit Wolle, Semen, Getreide, Me­ talle, namentlich Zink, Eisen rc. Münzen, Maaße und Gewichte s. Berlin. Man nennt bte Silbergroschen hier auch Böhmen

Papiergeld. Noten der städtischen Wechsel-Curse, s. Berlm. Geld-Curse tm Mai 1857:

Bank zu 1, 5, 25 und 50^.

Ducaten, 94—95 Sgr. für 1 Stück. LouiSd'or, 110 nfl m. o. w. Court, für 20 Stück. Polnisches Papiergeld, 95 m. o. w. für 100 V oder 600 Fl.poln. Oesterr. Banknoten, 97—98 für 150 Fl. m Banknoten. Staatspapiere, preußische, s. Berlm. Provinzial- und städtische Papiere rc. Oblig. der ständischen Provmzial-Anleihe zu 4j % ca. 99 für 100^. Die 4£ % Kämmerei - Obligationen der Stadt rühren voneiner Anleihe von 1850 her, von 200,000 in Stadt-Obligationen au porteur mit halbjährigen Zins «Coupons ausgegeben. Von Actren kommen hier besonders vor: (Gurt im Mai 1857) Oberschlesische Eisenbahn -Actien Litt. A. . . 140 do. do. - B. . . 130 do. do. - C. . . 128 Breslau - Schweidnitz - Freiburger . Niederschlesisch-Märkische . . . Cosel - Oderberger (Wilhelmsbahn) . 47 Neiffe-Briezen............................... . 80 Oppeln-Tarnowitzer..................... . 84 Krakau-Oberschlesische..................... . 81 Bon Prioritäts-Obligationen: 4 % Breslau - Schweidnitz - Freiburger ... 88 % 4 % Niederschlesisch-Märkische.......................... 88 -

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Brody.

4 °/0 Oberschlesische................................... 89 % 3V/o do................................................................77 Näheres über diese Papiere findet man im alphabetischen Anhange. Maaße und Gewichte. Stückgüter. Der Ballen = 10, der Saum = 22 Tücher oder Stück zu 32 Ellen. DaS Zimmer Fuchse — 12 Bälge; daS Zimmer Zobel =; 20 Paar oder 40 Stück. Banken. Die 1848 hier errichtete städtische Bank giebt Noten aus ä 1, 5, 25 und 50 Sie macht Disconto-, Darlehn- und Incaffa-Geschäfte. Schlesischer Bank-Verein gegründet im Jahre 1856 mit einem Capi­ tal von 3,000,000 — Bankgeschäft. Die Rentenbank besteht seit 1850 Messen. Die Lätare-Messe fällt aus dm Sonntag Lätare, die Motrim-Meffe auf den Sonntag Mariä Geburt. Die Messen selbst bauet« I Tage; darauf folgt die Zahkwoche; Zahltag am Freitag. Die Wollmärkte im Frühjahr und Herbst dauern 4 Tage. —■» Flachsmarkt seit 1852 tm November oder December.

Brody, Königlich freie Handelsstadt m Galligen, 23000 Einwohner, mit einem früher sehr lebhaften Produkten- und Transithandel, der sich jedoch durch die binnen kurzer Zeit bevorstehenden Verbindungsbahnen mit BreSlarr und Wien wieder zur ehemaligm Blüthe erheben dürfte.

Münzen. Obgleich Brody eine politisch österreichische Stadt ist, so ist eg ver» möge seiner geographischen Lage doch ein russischer Handelsplatz, und das österreichische Geld, Maaß und Gewicht gilt fast nur für den Kleinverkehr^ während m großen Producten und Wechselgeschäften das russische und pol­ nische Rechnungswesen vorherrschend und das österreichische Geld eme Waare ist, die nach dem wiener Börsm-Curse für Gold und Silber steigt und fällt. Man findet hier zwar österreichische Banknoten, Silber- und Kupfer­ geld im allgemeinen Verkehr vertreten, allem diese Valuten werden ent­ weder nach russischen Rubeln berechnet, oder die Produkten-Preise richten sich nach dem jeweiligen Werth der österr. Währung. Der Silberrubel wird tm größern Verkehr zu 100, im kleinern zu 120 Kopeken gerechnet. Eme solche kleinere Kopeke ist = 2 Lr. österr. Scheingeld. Der Rubel gilt 6$ poln. Gülden, der Gulden also 15 Ko­ peken. In größeren Beträgen verlieren jedoch die polnischen Gulden ge­ gen Silberrubel oft 1 — 2

Wechsel-Curse. Amsterdam, Berlin, -

3 Mt. 132 Silberrubel für 250 Fl. holl. Courant. k. S. 106 - 100^(100/^=900.-9?.) 3 M. 104} deögl.



Brügge. Breslau,

f. S. 3 Mt. k. S. Leipzig, 2 Mt. 3 London, Paris, 3 Marseille, 3 Odessa, 1 , Berdyczew,; ' Moskau, t« Petersburg, fte Wien, t S. 3 Mt.

105£ Srlberrubel für 100 104£ 105£ -

1041

-

-

6.30 -

-

(100 V = 90 9tu» bel fest)

1

»1 £ sterl.

75 74i

-

- 300 Francs. - 300 -

99Z

-

- 100 Silberrubel

99 1031 102

-

- 100 - 1661 Fl. - deSgl.

Geld-Curfe. Kaiserl. Dncaten Holland. Zwanzrger Ruff. 1 Jmper.

1Stück . . 2981 Kop. 1 . . 295 166§ Fl. . . 1091 S.-R. ä 5.15 mit 1 % Aufgeld. Maaße und Gewichte. Die Maaße sollen die Lemberger sein. Gewicht. Die meisten Handelsartikel werden hier nach russischem, und nur wenige nach wiener und polnischem Gewichte verkauft. Man ge­ braucht daher hier folgende Verhältniße: 1371 russische Pfund = 100 wiener Pfund. 11 = 8 1 Pud oder 40russ Pfund =29^ wiener Pfund. 1 «Stern von 36 poln. - = 26£fBei deu öffentlichen Behörden bedient man sich nur des wiener Gewichts. Platzgebranche. Cochenille, Safran und Vanille werden per 1 wie­ ner Pfund; Antunonliim, Arsemk, Bleiweiß, Ochsen-, Kuh- und Pserdo, häute, Zinnober, Bleiweiß und Spießglanz per 100 wiener Pfund; Hanf, Honig und Wachs per 1 Stern zu 36 polnischen Psd. verkauft. Messen finden statt vier Wochen nach jeder leipziger Meffe.

Brügge (Bruges), Hauptstadt der belgischen Provinz Westflandern, an der Eisen­ bahn von Gent nach Ostende gelegen, mit 50,000 Einwohnern. — Tep­ pich-, Spitzen- und Leuienfabrication. Münze, Curse, Maaße und Gewichte, s. Brüssel. Die Brugger Handelsgesellschaft, 1837 begründet, vermittelt AuSund Einfuhr und macht Commissions- und Consignations-Geschäfte. Fond 3 Mill. Francs m Äctien ä 1000 Frs. — Rübenzuckerfabrik auf Actien, 1 Mill. Francs m Actien ä 1000 FrS. Messen am 4. Mm und 1. Oct. von j[e 2 Wochen Dauer.

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Brünn.

Brüssel.

Brünn, Hauptstadt der österreichischen Grafschaft Mähren, durch Eisenbahnen zu­ nächst mit Wien, Prag, Breslau und Krakau verbunden. — 45,000 Ein­ wohner. — Tuchfabrlkation von großer Wichtigkeit. Münzen, Maaße und Gewichte, s. Wien. 7 mährische Getreldemetzen = 8 wiener Metzen. Bank. Ftlral der Wiener-Nationalbank — Handelsverein, welcher den Zweck hat Handelsverbindungen m fernen Ländern herzustellen. — Mehrere Actiengesellschasten. Messen, vrer Mal deS Jahrs, jede 14 Tage dauernd.

Brüssel (Bruxelles), Hauptstadt des Königreichs Belgien, Hauptort der Provinz Südbrabant, durch Eisenbahnen mit allen Theilen des Landes, durch Ca­ näle mit dem Meere m Verbindung. — 150,000 Emwohner. — Viel­ seitige Industrie und lebhafter Handel.

Münzen. Belgien rechnet, tote Frankreich, nach: Francs ä 100 Centimes. Da ein Franc gesetzlich 4f Grammen Silber enthalten soll, so gehen Ulf Francs auf etn Münzpsund zu 500 Grammen, und 1 Franc hat den Werth von 8^ Silbergroschen im 30 Thalerfuße, 40s österr. Hunderteln rat 45 Fl.fuße, 28^ Kreuzer im 52s Fl.fuße. Aeltere Rechnungsarten sind 1) brabanter Courant; 441 Gulden (ä 20 Stüber ä 12 DenterS) brabanter Courant — 800 Francs, 2) brabanter Wechselgeld od nieder!. Courant, wovon 6 Gulden —7 Gulden brabant Courant, 3) luremburger Währung: 400 Fl brabant Courant = 441 Fl luremb. Währung

Geprägt werden gegenwärtig nur Silber- und Kupfermünzen und zwar m Silber Stücke zu 5, 2s, 2, 1, f und f Francs, in Kupfer - 10, 5, 2 und 1 Centimes, letzterer 2 Grammen, die übrigen nach Verhältniß wiegend. Die frühere Ausprägung von Goldstücken zu 25 und 10 Francs ist eingestellt; ebenso ist die Bestimmung daß der engl. Sovereign einen ge­ setzlichen Werth von 25s Frs., das holländ. 10 Guldenstück von 21 FrS. 16 Centimes haben solle, 1850 aufgehoben worden. Papiergeld. Noten der Banque nationale, welche allein in Bel­ gien ermächtigt ist, Noten auszugeben, tn AppointS zu 1000, 500, 100, 50 und 20 Francs. (1856 ca. 130 Millionen Francs.) (f. unten). Wechselkurse (rat Juli 1857). Amsterdam,» f % Avance, für kurze Sicht, d. h. lOOf FrS. in Brüssel für Rotterdam,» 100Frs. in Amsterdam, wobei 400Frs. = 189 Fl. ge­ rechnet werden.

Brüssel.

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Berlin, k. S. 375 Frö. für 100 im 30 Pfütze. Frankfurt a.M. 213 - 100 Fl. - 524 gt.fuße. Hamburg, 189 - 100 Mark Banco. London, 25 - 174 CtS. für 1 £ sterl. Wien, 244 - für 100 Fl. B. D. ParrS, - 4 Porto» d.h. 99jFrs. in Brüssel für lOOFrS.inPariS. DiScont der Nationalbank ist verschieden, je nachdem er sich ver­ steht: für acceptzrte Tratten, - mcht aeceptirte Handelseffeeten. - Bons du Tresor, mcht über 100 Tage. - dergl. über 100 Tage. - Darlehen aus Staatsfonds. Staatspapiere und Actien. $> %, 1844 in 44 % convertirte Anl. von 1832, in div. AppointS, Zinsen im Mai und November. — Curs 984. 44 % von 1844 ebenso. 44 % - 1853 in AppointS ä 1000 Frö. Zinsen im Jan. und Juli. Curö 98 %. 4 % + 1836 in AppointS ä 1000 FrS. Curö 93 %. 3 °Z - 1838 in div. AppomtS, Zmsen im Febr. u. Aug. Curö 75% 24 Vo - Holland übernommene holl, active Schuld, verwaltet von der Socidtd g&nSrale und von Rothschild, in Certif. zu 2000 FrS. Zinsen im Jan. und Juli. Curs 56 % 5% Anl. der Stadt Brussel von 1843 in AppointS ä 1000 FrS. Zinsen im Jan. und Juli. Curs: 1004% 3 % Lotterie-Anleihe der Stadt Brüssel von 1853. — Zinsen und Aus­ zahlung der am 31. December vorher gezogenen Gewinne am 31. März. — AppointS h. 100 FrS. — Curs: 102 FrS. Bon fremden Staatspapieren findet man notirt: Oesterreichische, wobei 1 Fl. zu 2 Frs. 54 Ctö. gerechnet wird. In englischem Gelde gemachte Anleihen: 1 £ = 25 FrS. 40 CtS. Spanische Papiere: 1 Piaster oder Duro = 5 FrS. 40 Ctö. Niederländische: 1000 Fl. = 2116 FrS. 40 CtS. (ob. 400 Frö. = 189 Fl.) Neapolitanische: 1 Ducato = 4 Frs. 40 Cts. Römische: 1 Scudo = 5 Frs. 40 CtS. Die Curse der Bank actien (s. unten), der Eisenbahn- und indu­ striellen Actien, deren eine große Anzahl notirt wird, verstehen sich in Procenten zum Theil incl. zum Theil excl. Zinsen. Maaße und Gewichte s. Antwerpen und Paris. Von den ältern Maaßen und Gewichten sind noch jetzt von einiger Wichtigkeit: die Aune de Bruxelles =- 0,695 Meter; die Getreide-Basiere = 48J Liter, für Hafer 51^ Liter; der Wem-Pot — 1,35 Liter; das Pfuud Poids de marc = 492,152; daö Brüsseler Pfund = 467,67 Grammen. Rüböl wird noch nach der alten Ahne = 131 Liter; Leinöl = 122 Liter verkauft. Banken. 1) Die Banque nationale besteht seit 1851 mit einem Fond von 25 Millionen Francs in Actien au porteur ä 1000 Francs. Taschenv. f. Kaust. ISte A. 7

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Außer ihren Bankgeschäften, welche mit Notenausgabe verbunden sind, be­ sorgt sie die Kaffengeschäfte des Staats. Sobald die Dividende, welche außer 5 % Zinsen gewährt wird, 6 % übersteigt, fällt -J des Mehrbetrags zur Reserve, £ an den Staat. CurS im Juli 1857: 1935 Frs. per Actie L 1000 Frs. 2) Die Banque de Belgique besteht seit 1835 mit einem Fond von ursprünglich 20 Millionen Francs, 1841 auf 30 Millionen erhöhet, in Actien (nach Verlangen au porteur oder auf den Namen) ä 1000 FrS. Die alten geben 4 % die neuen 5 % Zinsen und Dividende. Die Ge­ schäfte dieser Bank sind sehr umfänglich. CurS im Juli 1857 der Actien von 1835: 116%, die von 1841: 114%. 3) Die Socidtd gdndrale wurde schon 1822 mit einem Fond von 60 Millionen Gulden gegründet. Sie ist Leih-, DiSconto-, Depofltenund Girobank, ohne Notenausgabe. Die Actien sind entweder actione de Capital, welche 5 % Zinsen tragen, oder actions de rdserve, welche Dividende beziehen. Die erstem lauten aus 500 Gulden oder 1058 FrS. 20 Cts., die letztem auf 1000 FrS. Der Curö der letztem war im Juli 1856: 2670 FrS. 4) Socidtd des actions rdunies. Der Zweck der Gesellschaft ist, den kleinern Rentiers die Möglichkeit zu verschaffen, sich bei den großen indu­ striellen Unternehmungen zu betheiligen, ebenso wie bei den StaatSschuldenFondS, und zwar zu Vortheilhaften Bedingungen; ferner die Inhaber in­ dustrieller Actien gegen die Gefahren sicher zu stellen, die eine einzelne Unternehmung möglicherweise darbieten kann, besonders gegen eine oft ohne reellen Grund eintretende Entwerthung der Papiere. DaS Capital ist 12 Millionen Francs in Actien h 1000 Frs. mit 4 % Zinsen am 1. Januar und Dividende am 10. April bei der Bank von Belgien. Die Gesellschaft legt ihre Fonds in belgischen Werthpapieren an, insofem sie unter dem Schutze der belgischen Bank begründet sind. Ern Theil davon kann auch in andern, dem Lande nützlichen Unter­ nehmungen angelegt werden. — CurS im Juli 1857: 772 Frs. für eine Actie von 1000 Frs. 5) Socidtd de mutualitd industrielle, 1836 durch die Socidtd gd­ ndrale gegründet. Fonds: 25 Millionen Francs in Actien ä 500 Frs. mit 4 % Zinsen und Dividende. — Betheiligung bei andern Unternehmun­ gen, Ankauf ihrer Actien, Unterstützung der Industrie im Allgemeinen. — Curs im Juli 1857: 780 FrS. für eine Actie von 500 FrS. Die Union du crddit de Bruxelles ist keine Actiengefellfchaft. Sie eröffnet gegen hypothekarisches oder sonst sicheres Unterpfand Credite; je­ der der Accreditirten, deren es Ende September 1856 1300 gab, ist soCidtaire.

Außerdem giebt es noch eine große Mannichfaltigkeit von Actien in­ dustrieller Unternehmungen (Eisenbahnen, Kohlenwerken, Spinnereien rc.) von denen der geringste Theil auf den CurSblättern notirt wird.

Budissin, Bautzen. Buenos AhreS.

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Budissin, Bautzen, Stadt im Königreich Sachsen, durch Elsenbahnen zunächst mit Görlitz, Dresden und Zrttau verbunden, 10,000 Einwohner. — Fabrikation und Handel mit lemenen und baumwollenen Waaren. Papierfabriken. Münzen, Maaße und Gewichte stehe Dresden. Bank. Landständische Hypotheken-, Lech- und Sparbank des Markgrafenthums Oberlausitz, 1850 gegründet, giebt zinstragende Schuldver­ schreibungen, sowie Banknoten in Appoints von nicht unter 5 aus.

Buenos AyreS, Hauptstadt deS gleichnamigen Staates in Südamerika, an der Mündung des Rio de la Plata, durch Eisenbahn mit dem Innern des Landes ver­ bunden; 120,000 Einwohner. — Wichtig durch Ausfuhr von Häuten, Wolle, Talg, Tabak rc.

Münzen. Man rechnet nach Pesos (Piastern, Dollars) h. 8 Reales, oder auch nach Pesos ä 10 Decimos ä 10 Centesimos. Die Realen werden auch in Halbe (Medios) und Viertel (Cuartillos) eingetheilt. Dieser Peso versteht sich entweder als Fuerte, d. h. in Sil­ ber, oder in Courant, d. h. Papier. Der Werth der hier circulirenden, südamerikanischen, früher auch von der Republik la Plata, von welcher Buenos AyreS sich getrennt hat, ge­ prägten Goldstücke zu 16 Piaster, On