Heinrich Heine Säkularausgabe: BAND 6 K Reisebilder II. 1828-1831. Kommentar 9783050053097, 9783050036908

"Reisebilder II" umfasst in der Säkularausgabe "Die Reise von München nach Genua", "Die Bäder v

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German Pages 733 [736] Year 2003

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Heinrich Heine Säkularausgabe: BAND 6 K Reisebilder II. 1828-1831. Kommentar
 9783050053097, 9783050036908

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HEINRICH HEINE SÄKULARAUSGABE Bandaufteilung:

ABTEILUNG I ι 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Gedichte 1812—1827 Gedichte 1827-1844 und Versepen Gedichte 1845 — 1856 Tragödien. Frühe Prosa Reisebilder I Reisebilder II Uber Frankreich Über Deutschland. Kunst und Philosophie Prosa Pariser Berichte Lutezia Späte Prosa

ABTEILUNG II 13 14 15 16 17 18 19

Poemes et legendes Tableaux de voyage I Tableaux de voyage II Italie De l'Allemagne I De l'Allemagne II De la France Lutece

ABTEILUNG III 20—23 Briefe 24—27 Briefe an Heine

HEINES WERKE SÄKULARAUSGABE · BAND 6 KOMMENTAR

HEINRICH

HEINE SÄKULARAUSGABE

WERKE · BRIEFWECHSEL LEBENSZEUGNISSE

Herausgegeben von der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen sowie dem Centre National de la Recherche Scientifique in Paris

HEINRICH

HEINE BAND 6

REISEBILDER II 1828-1831 KOMMENTAR

Bearbeiter Christa Stöcker

AKADEMIE VERLAG

Gedruckt mit Unterstützung des Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft der VG W O R T

Die Ausgabe stützt sich auf die Bestände der B I B L I O T H E Q U E N A T I O N A L E · PARIS (Cabinet des Manuscrits), des HEINRICH-HEINE-INSTITUTS · DÜSSELDORF und der S T I F T U N G WEIMARER KLASSIK (Goethe- und Schiller-Archiv)

HSA: ISBN 3-05-000450-9 Band 6K: ISBN 3-05-003690-7 © Akademie Verlag GmbH, Berlin 2003 Gesamtherstellung: Druckhaus „Thomas Müntzer" G m b H , Bad Langensalza Printed in the Federal Republic of Germany

INHALT

Editionsgrundsätze

9

KOMMENTAR ZU B A N D 6 Z u diesem Bande

19

Italien. 1828 Entstehung Überlieferung

21 40

I. Reise von München nach Genua Mitteilungen zum Text Erläuterungen Erläuterungen zu den Mitteilungen zum Text

46 188 291

II. Die Bäder von Lukka Mitteilungen zum Text Erläuterungen Erläuterungen zu den Mitteilungen zum Text

296 378 450

III. Die Stadt Lukka Mitteilungen zum Text Erläuterungen Erläuterungen zu den Mitteilungen zum Text

453 506 543

Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski Entstehung Uberlieferung Erläuterungen

547 553 554

6

Inhalt

Anhang Paralipomena und Vorstufen Reise von München nach Genua Z u Capitel V I I Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Z u Capitel I X Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Z u Capitel X Entstehung Überlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Z u Capitel X X Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Z u Capitel X X Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Erläuterungen zu den Mitteilungen zum Text Z u Capitel X X Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum Text Z u Capitel X X V I I I Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Erläuterungen zu den Mitteilungen zum Text Z u Capitel X X I X Entstehung Überlieferung

599 599 599 601 602 602 603 604 605 605 605 607 607 607 607 610 610 610 611 621 622 623 623 623 625 626 626 631 632 632 633

Inhalt Mitteilungen zum Text Erläuterungen Zu Capitel X X X I I Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Zu Reise von München nach Genua Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Z u Reise von München nach Genua Entstehung Überlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Die Bäder von Lukka Zu Capitel I I I und IV Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Zu Capitel III Entstehung Überlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Z u Capitel V I I I Entstehung Überlieferung Mitteilungen zum Text Zu Capitel V I I I Entstehung Überlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Zu Die Bäder von Lukka Entstehung Überlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen

η 633 634 635 635 635 639 639 639 639 640 640 641 641 644

645 645 645 647 648 648 648 651 651 652 652 652 653 653 664 669 669 669 673

Inhalt

8

Z u Die Bäder von Lukka Entstehung Uberlieferung Die Stadt Lukka Z u Capitel X Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Erläuterungen zu den Mitteilungen zum Text Z u Capitel X I Entstehung Überlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen Erläuterungen zu den Mitteilungen zum Text Z u Die Stadt Lukka Entstehung Überlieferung Mitteilungen zum Text Erläuterungen

675 676

677 677 678 682 684 685 686 686 691 691 692 692 693 696

ANHANG Berichtigungen der Texte Personenregister

701 703

EDITIONSGRUNDSÄTZE

ι. Die Heine-Säkularausgabe bietet in den Bänden 4 bis 12 der ersten Abteilung (Heines Werke in deutscher Sprache) Heines Prosaschriften und Tragödien. Jeder Band enthält die Texte, die dem Werkkomplex oder T h e m e n bereich für den jeweiligen Zeitraum des Bandes zuzuordnen sind, wobei die in Heines Nachlaß vorgefundenen Arbeitsnotizen (Aphorismen und Fragmente) geschlossen (in Band 12) dargeboten werden. — Die Anordnung der Texte innerhalb eines Bandes folgt thematischen bzw. chronologischen G e sichtspunkten. 2. D e m Text liegt jeweils der letzte von Heine durchgesehene D r u c k , bei den von ihm nicht veröffentlichten Werken die Handschrift oder, wenn diese heute verschollen ist, ein nach der Handschrift veranstalteter D r u c k zugrunde. Liegen mehrere solcher postumen Drucke vor, wird derjenige als Textgrundlage gewählt, der Heines Intention vermutlich am nächsten kommt. Die Wiedergabe der Texte entspricht in Wortlaut, Orthographie, Interpunktion und Gliederung der gewählten Textgrundlage. Offenkundige D r u c k - bzw. Schreibfehler werden stillschweigend korrigiert. Druck- bzw. Schreibversehen, die als solche nicht zweifelsfrei zu bestimmen sind, werden im Text korrigiert, die Korrektur wird im Abschnitt „Mitteilungen zum T e x t " des Kommentars nachgewiesen. Die Schreibung der Eigennamen wird grundsätzlich nicht verbessert. Texthervorhebungen werden einheitlich durch Sperrdruck wiedergegeben. D a g e g e n bleiben typographische Besonderheiten und Druckzufälligkeiten (Zierbuchstaben, Wechsel der Schrifttypen bei der Wiedergabe von Fremdwörtern u. ä.) unberücksichtigt. Alle Heine-Texte sind recte, Hinzufügungen des Bearbeiters kursiv gesetzt. 3. Jeder Textband wird durch einen Kommentarband ergänzt, der in den A b schnitten „Entstehung", „Uberlieferung", „Mitteilungen zum T e x t " und „Erläuterungen" Nachweise zur Entstehung und Uberlieferung jedes Einzeltextes sowie textkritische und sachliche Erläuterungen zum Text enthält. Die Tatsache, daß Heine eine Reihe von Werken zu einer größeren Einheit (z. B. „Reisebilder" , die Bände des „Salon") zusammengefaßt und als solche publiziert hat, macht es erforderlich, die Entstehungsgeschichte solcher Werkeinheiten gesondert darzustellen.

ΙΟ

EditionsgrundsätQ Im Abschnitt „Entstehung" werden, unter Berücksichtigung aller die Textgeschichte erhellenden historischen und biographischen Zeugnisse und künstlerischen Aspekte, die Entstehungsetappen des jeweiligen Textes und dessen Druckgeschichte dargestellt. Mit Ausnahme der aus dem Nachlaß veröffentlichten Texte wird die Druckgeschichte grundsätzlich nur bis zu Heines Tod mitgeteilt. Die Rezeption eines Werkes wird nur soweit berücksichtigt, wie sie Einfluß auf dessen weitere Bearbeitung durch den Dichter gehabt hat. Unter der Rubrik „Uberlieferung" werden alle in Betracht kommenden Textzeugen in chronologisch geordneter Ubersicht bibliographisch exakt verzeichnet. Sie sind durch eine Sigle gekennzeichnet. Die Angabe des Standortes der Handschrift besagt zugleich, daß diese im Original oder in Fotokopie der vorliegenden Edition zugrunde gelegt werden konnte. Wenn nur ein Faksimile oder ein Druck, dem eine heute verschollene Handschrift zugrunde lag, benutzt werden konnte, ist dies ausdrücklich vermerkt. Drukke, die Heine nicht durchgesehen, aber gebilligt hat (ζ. B. die zweite Auflage des „Salon"), werden angeführt, jedoch wird hier die Seitenangabe nicht vermerkt zum Zeichen dafür, daß die Änderungen in diesen Drucken nicht von Heine herrühren und deshalb auch für die „Mitteilungen zum Text" nicht ausgewertet worden sind. Die Angabe der jeweiligen Textgrundlage wird durch Halbfettdruck hervorgehoben. Die Beschreibungen der Handschriften enthalten alle Merkmale, die eine eindeutige Identifizierung der Textzeugen ermöglichen. Dazu gehören die Kennzeichnung der Handschriften sowie Informationen über Standort, Besitzer (Institutionen werden dabei mit ihren heute gültigen Namen genannt), Umfang, Format, Schreiber, verwendetes Schreibmaterial, über inhaltliche und formale Besonderheiten sowie die inhaltliche Bestimmung. Bei der Kennzeichnung der Handschriften werden folgende Begriffe verwendet: R e i n s c h r i f t — Von Heine oder einem autorisierten Schreiber angefertigte (eventuell geringfügig korrigierte) Niederschrift eines vorläufig oder endgültig fertiggestellten Textes. Sie kann bestimmt sein durch ihre Funktion: i . als Druckvorlage, 2. als Text zur handschriftlichen Verbreitung vor dem Druck und 3. als Widmung, Albumblatt o. ä. K o n z e p t — Oft mehrfach überarbeitete Niederschrift einer größeren, in sich selbständigen Texteinheit, die Inhalt und Struktur des späteren Textes erkennen läßt. — Eine Reinschrift, die in späteren Arbeitsgängen stark überarbeitet wurde, nimmt wieder den Charakter eines Konzeptes an. A b s c h r i f t — Eine Niederschrift, die von einer durch Heine autorisierten oder auch nicht autorisierten Person nach einer nicht überlieferten Vorlage oder nach mündlichem Vortrag durch den Dichter angefertigt wurde.

Editionsgrundsät^e Infolge der unterschiedlichen Behandlung der Heine-Handschriften durch die jeweiligen Besitzer sind heute in vielen Fällen nur noch in geringem Umfang exakte Angaben über den ursprünglichen Zustand der Papiere (Format, Farbe, Beschaffenheit) möglich, der für editorische Schlußfolgerungen allein wichtig ist. Die Formatangaben erfolgen deshalb nicht in Millimetern, sondern unter Verwendung der im Buch- und Bibliothekswesen gebräuchlichen Größenbezeichnungen in 8° ( O k t a v ) , 4 0 (Quart), 2 0 (Folio), wobei folgende, an Heine-Handschriften gewonnenen Maße zugrunde gelegt werden 8° — im Bereich 75 bis 150 mm X 120 bis 230 mm; 4° — im Bereich 130 bis 250 mm x 230 bis 350 mm; 2° — im Bereich 230 mm und größer X 350 mm und größer. (Alle Angaben in der Reihenfolge Breite X Höhe.) A u f die Beschreibung der verwendeten Papiersorten wird im allgemeinen verzichtet, da Merkmale wie Wasserzeichen, Farbe usw. in bezug auf Handschriften aus dem in Frage kommenden Zeitraum selten einen bestimmenden Aussagewert haben. Sie werden nur dann angeführt, wenn sie nachweislich als Kriterien für die Datierung bzw. die chronologische Einordnung einer Handschrift gelten können. Die genaue inhaltliche Kennzeichnung einer Handschrift erfolgt durch das wörtliche Zitat der Uberschrift und des Textanfangs bzw. der ersten Worte des ungetilgten Textes. In eckiger Klammer erfolgt die Zuordnung zum edierten Text. D i e dabei verwendeten Seitenzahlen verweisen (recte) auf den Textband und (kursiv) auf den Kommentarband. Im Abschnitt „Mitteilungen zum T e x t " werden Informationen gegeben, die sich auf die Gestalt des jeweiligen Textes beziehen. D a z u gehören: a) vom Autor schriftlich fixierte, aber wieder geänderte oder auch verworfene Textversuche sowie relevante Abweichungen (Varianten) anderer autorisierter gedruckter oder handschriftlicher Textzeugen v o n der Textgrundlage. Als Textversuche bzw. relevante Abweichungen v o m edierten Text gelten solche Textstellen, die Einsicht in die inhaltlichen und formalen Intentionen des Dichters gewähren. Das betrifft Änderungen der inhaltlichen Aussage, der Anordnung, der Wortfolge und der Wortwahl wie auch gravierende Änderungen der Interpunktion (die bei der gedruckten Überlieferung nur in den Fällen berücksichtigt werden, in denen Heines Mitwirkung nicht auszuschließen ist). Als nicht relevant angesehen werden Schwankungen in der Orthographie sowie offenkundige D r u c k - und Schreibversehen. Graphische Befunde in den Handschriften werden nur dann mitgeteilt, wenn sie Informationen über die Entstehung des Textes vermitteln; b) notwendige, die gewählte Textvgrundlage verändernde textkritische Eingriffe des Bearbeiters, wie die Änderung nicht zweifelsfrei zu bestimmender Druck- bzw. Schreibversehen;

12

Editionsgrundsät^e c) Zusät2e zum Text, wie Widmungen, Mottos und Fußnoten, die in anderen Textzeugen, nicht aber in der für den edierten Text gewählten Vorlage enthalten sind. Die Textversuche, Varianten und die textkritischen Eingriffe werden in der Form eines negativen Apparates verzeichnet, d. h., die Textstelle, die von der Varianz betroffen ist, wird nicht noch einmal wiederholt, sondern es werden nur die Abweichungen aus anderen Textzeugen mitgeteilt. Die von der Varianz betroffene Stelle wird durch die Angabe der halbfett gedruckten Seiten- und Zeilenzahl sowie durch dem edierten Text entnommene, durch Halbfettdruck gekennzeichnete Stützworte kenntlich gemacht, wobei die Wiedergabe der betreffenden „Mitteilung zum Text" in der Regel durch das letzte noch nicht von der Varianz betroffene Wort des edierten Textes eingeleitet und mit dem ersten nicht mehr betroffenen Wort abgeschlossen wird. Jedoch kann auf ein zweites Stützwort, sei es am Anfang oder am Schluß der betreffenden Mitteilung, verzichtet werden, wenn die Zuordnung der Varianz eindeutig ist. Bei mehreren Abweichungen innerhalb einer Textpartie wird diese vollständig verzeichnet. Erstreckt sich die Abweichung über eine größere Textpartie, so wird der Text als Einheit behandelt und durch die entsprechenden Zeilenzahlen gekennzeichnet. Abweichungen anderer Textzeugen, die sich auf Einzelbefunde dieser als Einheit behandelten Textpartie beziehen, werden gesondert mitgeteilt; die betreffenden Seiten- und Zeilenzahlen werden dann wiederholt. Die Mitteilung einer Varianz, die in verschiedenen Textzeugen in lediglich unterschiedlicher orthographischer Form auftritt, erfolgt nach der Angabe aller Siglen grundsätzlich in der orthographischen Form des dabei zuerst angeführten Textzeugen, wobei eindeutige Schreib-und Druckversehen stillschweigend korrigiert werden. Bei der Darbietung stark korrigierter handschriftlich überlieferter Textpassagen wird auf eine übersichtliche Wiedergabe der einzelnen Textschichten Wert gelegt. Dabei wird der ermittelte Textzusammenhang mitgeteilt, so daß auch Wiederholungen von einzelnen Textstellen notwendig werden können, die in der Textvorlage bzw. im edierten Text nur einmal vorhanden sind. Diese Wiederholungen werden nicht besonders gekennzeichnet. Mehrere aufeinanderfolgende Textversuche werden durch fortlaufende Ziffern {[i] [2]), mehrere aufeinanderfolgende Korrekturen innerhalb eines Textversuches durch Buchstaben {[a], [b], [ai], [02]) gekennzeichnet, wobei die jeweils folgende Ziffer bzw. der jeweils folgende Buchstabe die vorhergehenden Ziffern bzw. Buchstaben aufhebt. Wenn die aus den Korrekturen hervorgegangene letzte Stufe mit dem edierten Text übereinstimmt, wird diese nach der letzten Ziffer bzw. dem letzten Buchstaben in der Regel nicht mitgeteilt, sondern durch die Angabe j·. Text ersetzt. In den Fällen aber, in denen es sich nur um ein Wort handelt oder die Abgrenzung zum folgenden Text unklar ist, wird statt dieses Hinweises der Text selbst im Halbfettdruck gegeben.

Editionsgrundsät^e

13

Als „Erläuterungen" werden zum besseren Verständnis des Textes notwendige Informationen über historische, literarische und biographische Tatsachen und Zusammenhänge sowie über sprachliche und formale Eigenheiten gegeben, wobei auf Textinterpretation grundsätzlich verzichtet wird. Direkte und indirekte Zitate sowie die von Heine benutzten Quellen werden nachgewiesen, sofern sie eindeutig zu ermitteln waren. Querverweise deuten auf ähnliche oder weiterführende Stellen im Gesamtwerk des Dichters oder auf vorangegangene oder folgende Erläuterungen im Kommentar hin. Sie werden beim Bezug auf den Text mit der betreffenden Seiten- und Zeilenangabe des Textbandes (ζ. Β .vgl. S. 28,11), beim Bezug auf den Sachkommentar mit der betreffenden Seiten- und Zeilenangabe der Texterläuterung (ζ. Β .vgl. 28,11) versehen. Zu erläuternde Stellen des Abschnitts „Mitteilungen zum Text" werden im Anschluß an die Erläuterungen zum edierten Text kommentiert. Lücken in der K o m mentierung werden angezeigt. Nicht erläutert werden Begriffe und Fakten, die zum Allgemeinwissen gehören bzw. mit Hilfe moderner, allgemein zugänglicher lexikalischer Nachschlagewerke leicht zu ermitteln sind. Die Kennzeichnung der zu erläuternden Textstelle erfolgt durch die Angabe der Seiten- und Zeilenzahl und eines oder mehrerer dem Text entnommener Bezugsworte, die halbfett gedruckt sind. Umfangreichere Bezugsstellen werden verkürzt wiedergegeben, die Auslassungen durch drei Punkte markiert, die selbst nicht zum edierten Text gehören. Für den Kommentar wurde die gesamte Heine-Literatur einschließlich der kritischen Ausgaben herangezogen. Wegen der Fülle der aufzunehmenden Titel wurde auf ein Literaturverzeichnis verzichtet. Genutzt wurde insbesondere die Düsseldorfer Heine-Ausgabe ( D H A ) : Heinrich Heine. Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke. In Verbindung mit dem HeinrichHeine-Institut herausgegeben von Manfred Windfuhr; für den vorliegenden Band vor allem: Band 7/1 und 7/2: Reisebilder III/IV, bearbeitet von Manfred Opitz, Hamburg 1986, und Band 16: Nachträge und Korrekturen. Register, bearbeitet von Marianne Tilch, Bernd Füllner und Karin Füllner, Hamburg 1997. Generell erfolgt der Nachweis von Sekundärliteratur nur dort, wo durch sie ein spezieller Sachverhalt erklärt wird oder wo bei der Erläuterung dieses Sachverhaltes widersprüchliche Auffassungen in der Forschung bestehen. Der Band wird durch ein Personenregister abgeschlossen. Dieses enthält alle im Text- und Kommentarband vorkommenden Personennamen mit Ausnahme der von mythologischen und literarischen Figuren sowie der von Verfassern von Sekundärliteratur. Zur eindeutigen Bestimmung der Personen dienen Angaben wie Vornamen, Lebensdaten, Tätigkeiten u. a. m. Soweit Erklärungen im Text erwähnter biographischer Einzelheiten, Bezüge u. ä. notwendig sind, erfolgen diese im Abschnitt „Erläuterungen".

Editionsgrundsät^e

Η

Auch im Kommentarband sind alle Heine-Texte recte, alle vom Bearbeiter stammenden Ausführungen kursiv gesetzt. Eine Ausnahme bilden die sich auf den Textband beziehenden Seitennachweise, die ebenfalls recte gesetzt sind. 4. Es werden folgende im Duden nicht angegebene bzw. weniger gebräuchliche Abkürzungen und editorische Zeichen verwendet: D DH

DHA

egh. ehem. gestr. Η h

Druck Druck, der als Arbeitsexemplar vom Autor (bzw. durch vom Autor beauftragte Mitarbeiter) benutzt oder als Vorlage für einen weiteren Druck einhgerichtet wurde Heinrich Heine. Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke. In Verbindung mit dem Heinrich-Heine-Institut herausgegeben von Manfred Windfuhr eigenhändig ehemals gestrichen Handschrift (eigenhändig) Handschrift (nicht eigenhändig)

HD

HSA Slg. abc χ, x—x [ ] / //

Handschrift, die zusammen mit einem Druck als Arbeitsexemplar vom Autor benutzt und als Vorlage für einen weiteren Druck eingerichtet wurde Heine-Säkularausgabe Sammlung Unterpunktierung für unsichere Lesung in der Handschrift Kennzeichnung nicht lesbarer Buchstaben bzw. Worte in der Handschrift eckige Klammern zur Kennzeichnung von Eingriffen (Auslassungen, Zusätze) und Bemerkungen des Bearbeiters Schrägstrich zur Kennzeichnung von Gliederungen bei Zitaten im Kommentar Kennzeichnung des Strophenendes bei Gedichtzitaten im Kommentar

5. In den Abschnitten „Entstehung" und „Erläuterungen" werden bei Quellenangaben folgende Abkürzungen verwendet: Cherubini Galley / Estermann

Bruno Cherubini, Heine und die Kirchen von Lucca. In: Heine-Jahrbuch 1971. Hamburg 1971, S. 16—19. Heinrich Heines Werk im Urteil seiner Zeitgenossen. Herausgegeben von Eberhard Galley und Alfred Estermann. [Heine-Studien. Begründet von Manfred Windfuhr. Herausgegeben von Joseph A. Kruse / Heinrich-Heine-Institut der Landeshauptstadt Düsseldorf].

Editionsgrundsät^e

Grimm Hejse

Immermann

Kephalides Kruse

Neigebaur

Platen, BW

Platen, Gedichte Platen, Oedipus

Platen, Tagebücher

Plutarch

15

Band ι: Rezensionen und Notizen zu Heines Werken von 1821 bis 1831. Herausgegeben und kommentiert von Eberhard Galley. Hamburg 1981. Band 2: Rezensionen und Notizen zu Heines Werken von 1830 bis 1834. Herausgegeben und kommentiert von Alfred Estermann. Hamburg 1985. Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Band 1—16. Leipzig 1854—1864. Allgemeines Fremdwörterbuch oder Handbuch zum Verstehen und Vermeiden der in unserer Sprache mehr oder minder gebräuchlichen fremden Ausdrükke . . . von Dr. Joh. Christ. Aug. Heyse. Fünfte rechtmäßige, sehr vermehrte und verbesserte Ausgabe. Hannover 1829. Der im Irrgarten der Metrik umhertaumelnde Cavalier. Eine literarische Tragödie von Karl Immermann. Hamburg 1829. Reise durch Italien und Sicilien von August Wilhelm Kephalides. 2 Theile. Leipzig 1818. Joseph A. Kruse, Heines Hamburger Zeit. Hamburg 1972. [Heine-Studien. Herausgegeben von Manfred Windfuhr.] Johann Ferdinand Neigebaur, Handbuch der Reisenden für Italien. Dritte, ganz umgearbeitete, sehr vermehrte und verbesserte Auflage. In drei Theilen. Leipzig 1840. Der Briefwechsel des Grafen August von Platen. Herausgegeben von Ludwig von Scheffler und Paul Bornstein. 4 Bde., München und Leipzig 1 9 1 1 bis 1931. Gedichte von August Grafen von Platen. Stuttgart und Tübingen 1828. Der romantische Oedipus. Ein Lustspiel in fünf Akten von August Grafen von Platen. Stuttgart und Tübingen 1829. Die Tagebücher des Grafen August von Platen. Aus der Handschrift des Dichters hrsg. von G. v. Laubmann und L. v. Scheffler. Bd. 1, Stuttgart 1896, Bd. 2. Stuttgart 1900. Des Plutarchus von Chäroneia vergleichende Lebensbeschreibungen. Aus dem Griechischen übersetzt mit Anmerkungen von Joh. Friedr. Sal. Kaltwasser. Theil i—10. Magdeburg 1799—1806.

Editionsgrundsät^e Rehfues

Reichard

Stael

Thiersch

Wander

Werner

WA

Briefe aus Italien während der Jahre 1801, 1802, 1803, 1804, 1805 mit mancherlei Beilagen. Von P. J. Rehfues. Bd. 1—3. Zürich 1809. Bd. 4. Zürich 1810. Reichard's Passagier auf der Reise in Deutschland, der Schwei2, nach Venedig, Amsterdam, Brüssel, Kopenhagen, Paris, St. Petersburg und Stockholm . . . Ein Reise-Handbuch für Jedermann. 1 1 . Auflage. Von neuem durchgesehen, berichtigt und ergänzt von F. A. Herbig. Berlin 1841. Germaine de Stael, Corinna oder Italien. Aus dem Französischen der Frau von Stael übersetzt und herausgegeben von Friedrich Schlegel. 1.—4. Theil. Berlin 1807. Reisen in Italien seit 1822. Von Friedrich Thiersch, Ludwig Schorn, Eduard Gerhardt und Leo von Klenze. Erster Theil. Leipzig 1826. Karl Friedrich Wilhelm Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Ein Hausschatz für das deutsche Volk. 4 Bände. Leipzig 1867—1876. Begegnungen mit Heine. Berichte der Zeitgenossen. Herausgegeben von Michael Werner in Fortführung von H. H. Houbens „Gespräche mit Heine". Band 1: 1797—1846. Band 2: 1847—1856. Hamburg 1973. Goethes Werke. Hrsg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen. Weimar 1887—1919.

KOMMENTAR ZU BAND 6

ZU DIESEM

BANDE

Die Bände j und 6 der Heine-Säkularausgabe enthalten die Texte der ζwischen 1826 und 1831 erschienenen vier Bände Reisebilder, Band 6 die Texte des dritten und vierten Reiseh\\dt.t-Bandes: Die Reise von München nach Genua, Die Bäder v o n Lukka und Die Stadt Lukka. Die beiden ersten Texte, die zusammen den dritten Band bildeten, faßte Heine unter dem Titel Italien. 1828 zusammen. Die Stadt Lukka erschien 18)1 im vierten Band, Nachträge zu den Reisebildern. Der vorliegende Band 6 enthält außerdem das Romanfragment Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski. Heine publizierte es erstmals 18)4 im ersten Band des Salon; in der im gleichen Jahr bei Renduel in Paris erschienenen französischen Ausgabe Reisebilder. Tableaux de voyage ist der gekürzte, Fragment bezeichnete Schnabelewopski Teil der Reisebilder. Im komplizierten Entstehungsprozeß der italienischen Reisebilder veränderten sich Konzeption und Umfang des geplanten Werkes; es entstanden Texte und Textteile, die im späteren Druck keine Verwendung mehr fanden. Sie werden als Paralipomena und Vorstufen im Anhang dargeboten.

ITALIEN. 1828 I. REISE VON MÜNCHEN NACH GENUA II. DIE BÄDER VON LUKKA III. DIE STADT LUKKA

ENTSTEHUNG Die drei Texte sind zunächst die literarische Frucht einer Reise, der Heine am 4. August 1828 von München aus aufbrach. Sie führte ihn für die Dauer von vier Monaten, also bis Anfang Dezember, durch Oberitalien. Die dort begonnenen Niederschriften arbeitete er im Laufe des folgenden fahres weiter aus und veränderte sie %um Teil tiefgreifend. So gesehen sind die italienischen Reisebilder ein poetischer Widerschein dieser Reise und der damaligen Weltsicht des Autors. Sie sind in ihrer Entwicklung zugleich Resultat und Zeugnis der literarischen Kämpfe, die Heine in ihrer Entstehungs^eit aus^ufechten hatte. Nach vorausgehenden Teilpublikationen wurden sie im dritten und vierten Band der Reisebilder erstmals vollständig veröffentlicht. Dem dritten Band, der die ersten beiden Texte enthielt, gab Heine den Untertitel Italien / 1828. Heines Beschäftigung mit Italien reicht bereits fahre zurück. Schon am 23. Mai 1823, als er sich während der Semesterferien in Lüneburg aufhielt, erbat er sich von seinem in Berlin lebenden Freunde Moses Moser eine kurzgefaßte ital Gramatik nebst einem italienischen Lesebuche, außerdem ein kleines ital Handwörterbuch und setzte binyu: Kannst D u mir etwas leichte italienische Prosa schicken, so wär es mir sehr lieb. Sein Interesse hing eher mit einem geplanten literarischen Vorhaben zusammen, wie er im gleichen Brief bekundete: Wenn mich meine K o p f s c h m e r z e n etwas verlassen werden, so will ich hier viel schreiben. (HSA Bd. 20, S. 86,28f, pf. und36—j8) In mehreren Briefen des Sommers 182} ist von einer neuartigen Tragödie die Rede, die seine damals intensive Beschäftigung mit dem Italienischen erklärt. Am 23. August schrieb er an Moser: Die Tragödie ist im K o p f e ausgearbeitet, ich gebe mich ans Niederschreiben sobald ich kann und Ruhe hab. Sie wird sehr tief und düster. Naturmystik. Weißt D u nicht w o ich etwas über Liebeszauber, über Zauberey überhaupt lesen kann? Ich habe nemlich eine alte Italienerinn die Zauberey treibt zu schildern. Ich lese viel über Italien. D e n k an mich wenn etwas D i r in die Hände fält was Venedig betrifft, besonders der Venezianische Carnevall. (a. a. O., S. 109,2;—30) Offensichtlich in Kenntnis dieser Absicht schrieb Karl August Varnhagen seiner Frau Rahel Varnhagen am 22. Juli, Heine wolle „in Hamburg leben, seine venetianische Tragödie dichten, ein Buch über Goethe schreiben u. s. w." (Werner I, S. 83). Am 9. Januar 1824 unterrichtete Heine freilich Moser: V o n meiner neuen Tragödie ist noch keine Zeile geschrieben. (HSA Bd. 20, S. 134,2if) Zwei Tage später

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Italien. 1828

bestätigte er seiner Schwester Charlotte Embden, sie existiere bloß in seinem Kopfe. Ein letztes Mal erwähnte er die Tragödie am 24. Mai gegenüber Christiani (a. a. O., S. ijj,ij—19, S. 147, if. und S. 164,30/.). Sie wurde offensichtlich nie geschrieben. — Heines Interesse an Italien aber hielt an, wie seine Entleihungen aus der Göttinger Universitätsbibliothek belegen. Am Februar 1824 bestellte er fünf einschlägige Titel: das ohne Verfassernamen publizierte mehrbändige Werk von Karl Friedrich Benkowitζ „Reise von Glogau nach Sorrent, über Breslau, Wien, Triest, Venedig, Bologna, Floren% Rom und Neapel. Vom Verfasser des Natalis" (Berlin 1803—1804), die schon 1790 in Paris erschienenen „Lettres ecrites ä ses amis pendant le cours de ses voyages d'Italie en 1779 et annees suivantes" von Anna de Gon^ague, die von August Wilhelm Kephalides beschriebene „Reise durch Italien und Sicilien" (Leipzig 1818), Johann Christoph Maiers „Beschreibung von Venedig" (Frankfurt und Leipzig 1787—1789) und von Johann Philipp Rehfues die „Briefe aus Italien während der Jahre i8oi—i8oj" (Zürich 1809—1810). Vgl. dazu W. Kanowski: Heine als Benutzer der Bibliotheken in Bonn und Göttingen. In: Heine-Jahrbuch 1973, Hamburg 197), S. 129—ijß, bes. S. ißj. — In Capitel X X V I der Reise von München nach Genua kommt Heine auf die Italienliteratur näher χμ sprechen (In den Ein^elerläuterungen wird beispielhaft auf diese Kenntnis verwiesen, vgl. insbesondere die Erläuterungen j4,26—jj,8). — Bereits 1824, im Jahr der intensiven Italienlektüre Heines, erwähnte sein damaliger Studienfreund Eduard Wedekind unter dem Datum vom //. Juni 1824 in seinem Tagebuch: „Michaelis will er ausstudiert haben und dann auf Reisen gehen, wahrscheinlich nach Italien." (WernerI, S. 94) Heine selbst sprach von einer möglichen Italienreise erst Ende des Jahres 1827 in Briefen aus München. Heine lebte dort seit dem 26. November 1827 als Co-Redakteur der ältesten Cottaschen Zeitschrift, der „Neuen allgemeinen politischen Annalen". Durch die beiden ersten Bände der Reisebilder und durch die im Buch der Lieder vereinigte Lyrik war Heine in Deutschland und über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt, ja berühmt geworden. Aber er fühlte sich in München nicht wohl; unzufrieden mit seinen persönlichen Lebensumständen, gequält von einem ihm nicht zuträglichen Klima, bald schon abgestoßen auch vom geistigen Klima Münchens, einem adlig-klerikalen Beziehungsgeflecht, bemühte er sich, auf der Suche nach einem ihm gemäßen Tätigkeitsfeld, eine Anstellung als Universitätsprofessor Zu erlangen. Eduard von Schenk, selbst schriftstellerisch tätig und seit September 1828 bayerischer Innenminister, den Heine kannte und dem er am 2. April 1828 die Tragödien, nebst einem lyrischen Intermezzo übersandte (HSA Bd. 20, Nr. 261), wandte sich am 28. Juli 1828 in einem Schreiben an Ludwig I. von Bayern u. a. mit einem „Anstellungsgesuch des Dr. Heinrich Heine als außerordentlicher Professor an der hiesigen Universität". Erführte dazu aus: „In den Schriften des letzteren waltet ein wahrer Genius; sie haben das größte Aufsehen in ganz Deutschland erregt; einige Auswüchse und Verirrungen fanden sich in den Jugendwerken aller unserer großen Schriftsteller; mehrern, wahrhaft genialen Menschen in unserm teutschen Vaterlande hat am Anfang nur eine wohltätige Fürstenhand gefehlt, die sie in Schutz \ugleich in Pflege nahm, ihre guten Eigenschaften aufmunterte und ihre Mängel und Verirrungen väterlich zi*rechtzuweisen suchte. Dr. Heine bedarf auch einer solchen Hand und ich bin überzeugt, daß er, — wenn Ew. Majestät ihn Allerhöchst Ihres Schutzes würdigen, — einer unserer ausgezeichnetsten

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Schriftsteller werden wird". (Werner I, S. i6 an diesen beiden Orten wurde vermutlich auch die Hauptarbeit geleistet. Die Inhomogenität der in Italien entstandenen Manuskripte wird an dem unterschiedlichen Grad ihrer Bearbeitung deutlich. Überliefert sind Texte, die sehr stark korrigiert sind und offensichtlich erste Entwürfe darstellen, ohne daß deren Zuordnung zu anderen, gleichzeitig entstandenen Texten möglich wäre. Daneben finden sieb solche, die offenbar Brouillon eines selbständigen Kapitels sind, sich einem Kapitel der späteren Druckfassung aber nicht eindeutig zuordnen lassen. So existiert ein unabhängiger Kapitelbeginn, dessen Entstehung und Einordnung innerhalb der italienischen Konzepte fraglich bleibt und der sich nur mit Hilfe der Druckfassung dem Kapitel V I I I der Reise zuordnen läßt, oder aber ein Text, überschrieben Brix, der möglicherweise als Entwurf zum Kapitel IX der Reise gehört. Da es aber zwischen den ersten Entwürfen und dem Drucktext bedeutende Unterschiede gibt, bleibt die Funktion solcher Texte unklar. Kompliziert ist der Befund auch dort, wo auf

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einem Bogen ein offensichtlich in einem Zug geschriebener Text steht, der als Konzept zu Zwei späteren Kapiteln anzusehen ist, oder wo ein stichwortartig entworfener Text unvollendet und auch dann ungestrichen blieb, wenn außerdem eine weitere, überarbeitete Fassung der gleichen Passage überliefert ist. Neben stark korrigierten Entwürfen stehen andere Texte, die weit ausgearbeitet sind und mit wenig Korrekturen niedergeschrieben wurden, was die Vermutung nahelegt, daß es sich dabei nicht um die jeweils erste Fassung handelt, sondern daß ihnen Entwürfe vorausgingen. So etwa bei dem Text, der in dieserfrühen Phase noch (Trient) überschrieben ist und der das spätere Kapitel X V I I der Reise bildet. Und schließlich gibt es Textteile, die etwa dem Drucktext entsprechen; aber auch bei solchen Texten ist die Sachlage nicht problemlos, gibt es doch vielfach Einfügungen auf Zetteln, die — ohne Einfügungszeichen — eine Stelle ersetzen, die im fortlaufenden Text dennoch ungestrichen blieb. Dieser verwirrende Befund wird weiter dadurch kompliziert, daß Heine schon in derfrühesten Arbeitsphase in Italien mindestens drei Sorten italienischen Papiers beschrieb, über deren Reihenfolge der Verwendung sich keine sicheren Erkenntnisse gewinnen lassen. Eine durchgehende Paginierung der Texte fehlt im gesamten Manuskript. In einigen Fällen wurde durch Paginierung mit Ziffern oder auch Buchstaben die Abfolge mehrerer Blätter angezeigt. Sie entspricht manchmal dem Drucktext, wie etwa bei den Entwürfen zu Kapitel I V der Stadt Lukka, manchmal wird aber auch anders zugeordnet als im späteren Druck. So wird z- B. eindeutig die Folge von Kapitel VI, V I I , dann X I der Reise von München nach Genau festgelegt, wobei für Kapitel X I ursprünglich ein anderer Anfang vorgesehen war. Eine nur geringe Hilfe leisten die Uberschriften, die sich in den frühen italienischen Entwürfen finden und die meistens eine Ortsbezeichnung enthalten; sie wurden später zugunsten einer durchgehenden Kapitelzäh lung für jeden einzelnen Teil der italienischen Reisebilder aufgegeben. Sie lassen darauf schließen, daß Heine anfangs wohl den Verlauf der Reise zugrunde legen wollte. Aber aus den Kapitelüberschriften allein läßt sich die ursprüngliche Ordnung des Manuskripts nicht rekonstruieren; zum einen, weil es Kapitelüberschriften gibt, die keine Ortsangabe enthalten, wie etwa Tyrili, Positive Religion oder Staatsreligion, die sich also nicht in die topographische Abfolge einordnen lassen, zum anderen, weil der Bearbeitungszustand der mit einer Ortsangabe überschriebenen Kapitel so unterschiedlich ist, daß sie sich nicht passend aneinanderfügen. Wegen der genannten Schwierigkeiten des Textbestandes ist es nicht möglich, eine erste Fassung der italienischen Reisebilder, etwa eine „Ur-Reise", zu rekonstruieren. Die in Italien entstandenen Manuskripte dokumentieren sichtlich eine vom endgültigen Text abweichende Konzeption des Werkes. Mit Sicherheit lassen sich zwei Feststellungen treffen; erstens: ursprünglich war ein einheitliches Werk konzipiert, ohne die spätere Dreiteilung Reise, Bäder, Stadt Lukka; zFe*ten-r; 'n dieser ursprünglichen Konzeption waren die Bäder nicht enthalten, die auf italienischen Papieren geschriebenen Teile der Reise und der Stadt Lukka gehörten ursprünglich zusammen· Sehr wahrscheinlich, das belegen die Konzepte, waren Heines Aufzeichnungen in Italien zunächst nur Fragmente eines Reiseberichts, oder, wie Heine selbst, mit Anspielung auf Lawrence Sternes Titel, in seinen Briefen aus Italien geschrieben hatte, eine A r t sentimentaler Reise, der A n f a n g eines italienischen Tagebuchs, zur Hälfte ein Buch (vgl. S. 26). Sternes „A Sentimental fourney

Italien. 1828 through France and Italy" (London 1768) kannte Heine seit September 1823; er las Sterne wahrscheinlich sogar im Original (vgl. Brief an Moser, 30. p. 1823; HSA Bd. 20, Nr. 77, 114,13/.). Im zeitlichen Umfeld der Arbeit an den Reisebildern, während seines Aufenthalts in Potsdam, erbat er sich von Moser den Sterne, wobei der Roman ,A Sentimental fourney" oder auch „The Life and Oppinions of Tristram Shandy" (Gent / London ijjp) gemeint sein könnte (Brief vom 22. 4. 182p; HSA Bd. 20, Nr. 301). Im ersten Kapitel der Bäder von Lukka, wo Heine von seinem Freunde Michael de Cervantes Savedra spricht (S. 7 5,3 3), nannte er im Entwurf nicht Cervantes, sondern Laurenz Sterne (vgl. Mitteilungen %um Text, zu jj,33f). Zu Heines wichtiger Beziehung zj* Sterne vgl. die Entstehung der Reisebilder (HSA Bd. jK) und auch Die romantische Schule. Drittes Buch (HSA Bd. 8, S. p6f.). Mitte Dezember 1828, so kann man der letzten Eintragung im Reisepaß entnehmen, war Heine wieder in München. Nach einem Besuch in Hamburg (fanuar und Februar) und in Berlin (März und April) hielt er sich von Mitte April bis etwa Mitte fuli 182p in Potsdam auf. Schon in Berlin, vor allem dann aber in Potsdam setzte er seine Arbeit an den italienischen Reisebildern fort. Seine Briefe aus diesem Zeitraum geben Aufschluß über seine innere Verfassung. Aus dem knappen Dutzend fast ausschließlich an Friederike Robert und Moser gerichteter Mitteilungen spricht Unzufriedenheit, üble Laune und Einsamkeit. Wiederholt klagte er über das Wetter (Briefe an F. Robert, 2p. 4. und 3. j. 182p; HSA Bd. 20, S. 3jj,32~34 und 3J6,2^—27), nannte seinen Zustand schlecht, sehr schlecht, sogar äußerst schlecht bzw. überaus stumpfsinnig; sprach von einem triste», geisttödtende» Uebel, das ihn sogar lesensunfähig mache (vgl. Briefe an Moser, 18. und 30. /. und /. und ij. 6. 182p; a. a. O., S. 3j/,/—io und 24; 360,/ und361,23); als müd und dumm und kranken Kopfes bezeichnete er sich und wünschte sich fort, weit, weit fort; der Frühling in Sanssouci schien ihm ein gewärmter, grünangestrichener Winter %u sein, so daß er schließlich resümierte: Ich befinde mich in jeder Hinsicht schlecht. Bin ich krank? dumm? verliebt? Wer kann das unterscheiden! (Briefe an F. Robert, 30. j. und Mai 182p; a. a. 0., S. 3j8, j f , 16, 22 und3JP,2yf) Die trübe Grundstimmung dieses Zeitraums blieb Heine in Erinnerung und war ihm noch fahre später gegenwärtig, so als er im Mai 1837 schrieb: Auch werde ich an zu viele Dinge, die ich gerne vergäße, bei dieser Gelegenheit erinnert, ζ. B. an die trüben Tage, die ich in Potsdam zubrachte und an den großen Schmerz, der mich damals in die Einsamkeit bannte. Ich spazierte dort mutterseel allein, in dem verschollenen Sans-souci, unter den Orangenbäumen der großen Rampe . . . Mein Gott, wie unerquicklich, poesielos sind diese Orangenbäume! [ . . . ] / Ich befand mich, wie gesagt, zu Potsdam nicht sonderlich heiter gestimmt, und dazu kam noch, daß der Leib mit der Seele eine Wette einging, wer von beiden mich am meisten quälen könne. (TJeber die französische Bühne. Erster Brief; HSA Bd. 7, J. 236,14—ip

und

33—3J)

Trotz dieser widrigen Umstände kamen Heines Arbeiten in Potsdam gut voran. Am 22. April 182p schrieb er an Moser zunächst noch ganz iiigemein: Ich befinde mich wohl und denke und arbeite — Ach Gott! wenn ich bedenke, wie wenig ich seit

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sechs Monaten gedacht und gearbeitet habe, so habe ich gute Gründe, zu denken und zu arbeiten (HSA Bd. 20, S. ßjj,S—io), am 30. Mai an den gleichen Adressaten dann aber schon präziser: Jetzt habe ich die Italienische Reise zur Feder genommen und sie soll den 3 ten Band der Reisebilder füllen. D u wirst sehen, daß ich nicht im Gleise der alten Manier, sondern in einer neuen freyen Form weiterschreibe. (a. a. O., S. 357,30—33) Der erste Sat% des Briefes an Friederike Robert vom gleichen Tag erlaubt Rückschlüsse auf Umfang und Intensität der Arbeit: Wenn man seit 5 Uhr am Arbeitstisch gehockt und über einen Druckbogen geschrieben hat, darf man schon um Mittagzeit müd und dumm seyn; um so mehr wenn man kranken Kopfes ist. Er erläuterte dann, daß er im July mit all seinen Arbeiten fertig seyn wolle, und charakterisierte diese Arbeiten: Mein großes humoristisches Werk habe ich wieder bey Seite gelegt, und mache mich jetzt aufs neue an die italienische Reise, die den 3 " " Theil der Reisebilder füllen soll, und worin ich mit allen meinen Feinden Abrechnung halten will. Ich habe mir eine Liste gemacht von allen denen, die mich zu kränken gesucht, damit ich, bey meiner jetzigen weichen Stimmung keinen vergesse. Ach, krank und elend wie ich bin, wie zur Selbstverspottung, beschreibe ich jetzt die glänzendste Zeit meines Lebens, eine Zeit, wo ich, berauscht vor Uebermuth und Liebesglück, auf den Höhen der Appeninen umherjauchzte, und große, wilde Thaten träumte, wodurch mein Ruhm sich über die ganze Erde verbreite, bis zur fernsten Insel, wo der Schiffer des Abends am Herde von mir erzählen sollte (a. a. O., S. 358,4—6, ijf und 358,29—359,2). Interessant an dieser Äußerung ist, daß Heine von seinen Arbeiten im Plural und von einem weiteren Werk neben den italienischen Reisebildern spricht. Da er in dieser Zeit nachweislich nicht an einem anderen Gegenstand arbeitete, ist als großes humoristisches Werk nur der Text %u identifizieren, der später die Bäder von Lukka bildete. Das erlaubt die (auch vom handschriftlichem Befund gestützte) Annahme, daß dieser Text zunächst nicht als Teil der Reisebilder vorgesehen war, sondern als selbständiges Werk geplant und begonnen wurde. Ein späterer Brief, mit dem Heine 182p den dritten Band der Reisebilder an Immermann übersandte, macht deutlich, daß Heine an dieser Absicht lange festhielt und sogar noch nach der Publikation der Bäder von Lukka den Stoff erneut bearbeiten wollte: Anbey, lieber Immerman, mein Buch, dessen zweite Hälfte etwas werth ist, da ich darin, zum erstenmahl, versucht habe einen Charakter leben und sprechen zu lassen; es ist dies Stück, „Die Bäder von Lukka" nur Fragment eines größeren Reiseromans, den ich Ihnen, vielleicht nächsten Herbst, vollendet schicke. (Brief vom 26. 12. 182p; a. a. O., S. 3/2,16—20) Am 7. Juni 182p waren Heines Arbeiten an den Reisebildern so weit fortgeschritten, daß er Cotta ein weiteres Manuskript senden konnte: Indem ich Ihnen beyliegend etwas Italienisches, wie Sie zu haben wünschten, für das Morgenblatt schicke, h o f f e ich, daß Sie nichts anstößiges drin finden mögen, indem es das Gemäßigste ist was ich geben kann und ich deßhalb schon gegen die gringste Verstümmelung protestiren muß. Ist der unverkürzte, unverkümmerte Abdruck nicht möglich, so bitte ich mir das Manuskript unter Varnhagens Addresse zurückzuschicken.

Italien. 1828 (α. α. Ο., S. 360,23—28) Der Text erschien mit dem Titel Italienische Fragmente im November 182p in fünf Nummern des „Morgenblattes" (D2). Die einzelnen Teile des Manuskripts, die ζ· T. Kapiteln der späteren Reise (Kapitel X X I I bis X X V , X X X I I ««J X X X I I I ) , z- T. Kapiteln der späteren Stadt Lukka (Kapitell und II) entsprechen, haben in der „Morgenblatt"-Publikation Uberschriften mit Ortsangaben: Adda, A u f den Appeninen, Verona, Genua. Heines ausdrücklicher Hinweis im Begleitbrief, daß er nicht bereit sei, seine Texte zensieren lassen und notfalls lieber auf deren Publikation vernichte, scheint darauf hinzudeuten, daß die Redaktion in seine ersten Manuskripte, die er dem „Morgenblatt" aus Italien gesandt hatte, zensierend eingegriffen hatte. Ob seinem Wunsch diesmal entsprochen wurde, ist nicht festzustellen, da das Manuskript auch dieser Einsendung nicht überliefert ist. Die Unterschiede zwischen dem Druck im „Morgenblatt" und dem Buchdruck gehen in einigen Fällen ganz sicher auf Heines Arbeit am Text zurück, in anderen könnte es sich um zensierende Eingriffe handeln. Heines Brief aus Potsdam vom 1j.Juni 182p an Moser enthielt neben Bemerkungen χμ seiner Arbeit auch den ersten Hinweis auf Platen: Ich würde Dir mehr schreiben, wenn ich mich nicht seit Sonntag überaus stumpfsinnig befände; ich habe keine Zeile seitdem geschrieben. Jedoch, ich h o f f e , daß mein diesjähriger Feldzug gegen P f a f f e n und Aristokraten besser ausfällt als der russische. [ . . . ] Lies doch den romantischen Oedyppus von G r a f Platen; er ist gegen Dich gerichtet. (a. a. O., S. 361,22—2} und 2jf.) Resümierend läßt sich aus den zitierten Briefäußerungen aus Potsdam schließen, daß sich während der Arbeitsperiode in Deutschland aus den in Italien entstandenen Reisefragmenten, die vielfältig bearbeitet und ergänz} wurden, das endgültige Buch formte. Heine arbeitete in dieser Zeit gezielt für den dritten Band der Reisebilder, der vermutlich auch jetzt noch ohne die Bäder von Lukka vorgesehen war. Seine Hauptarbeit galt zweifellos der Fortsetzung und Vervollständigung der aus Italien mitgebrachten Aufzeichnungen (H1). Daneben aber entstand in Potsdam ein weiteres Manuskript (D1*H); es betrifft nur den Text der Reise von München nach Genua. Die Funktion dieses Manuskripts ist schwer zu bestimmen. Es handelt sich um eine Art Reinschrift, die möglicherweise als Druckvorlage vorgesehen war. Der ursprüngliche Titel, den Heine auf das Manuskript D1*H schrieb, nämlich Italien. / Italienische Fragmente, rückt den Text in die Nähe der Englische» Fragmente; von ihnen hatte Heine zehn Artikel zwischen Januar 1828 und Januar 182p in Cottaschen Zeitschriften publiziert. Zwar hatte er über deren weitere Verwendung in den Reisebildern schon nachgedacht, hatte aber noch nichts entschieden. Schließlich wurden sie, ihre Nützlichkeit beachtend, dem vierten Band als Ergänzung einverleibt (vgl. Vorwort zu den Nachträgen zu den Reisebildern; HS Α Bd. j, S. 200,2f, und Englische Fragmente. Entstehung). Die Annahme, daß Heine zu diesem Zeitpunkt den dritten Band der Reisebilder aus italienischen und englischen Fragmenten bilden wollte und D1*H in diese Arbeitsplanung gehörte, ist zwar hypothetisch, aber nicht auszuschließen. Das Manuskript zerfdllt in zwei unterschiedlich aufgebaute Teile. Als Vorlage für den ersten Teil benutzte Heine die 1828 schon publizierten Artikel, allerdings nicht ihren Erstdruck im „Morgenblatt" (D1), sondern einen Nachdruck in der Hamburger Zeitschrift

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„Lesefrüchte" (D *), den er sicherlich von Campe erhielt. Der Nachdruck wurde mit leeren Seiten für Ergänzungen und Korrekturen durchschossen und gebunden. Heine korrigierte zumeist mit kleineren Korrekturen am Rande, fügte hin und wieder Ergänzungen einzelner Wörter auf den leeren Seiten ein, wobei ihm als Vorlage H1 zur Verfügung stand. Capitel II wurde als einziges der gedruckten Kapitel zunächst korrigiert, dann aber en bloc gestrichen und neu formuliert. Dem neuen zweiten Kapitel fügte Heine das folgende Capitel III neu hinzu und paginierte beide fortlaufend i.—14. Zwei weitere Kapitel, die Capitel IX undX, wurden geschrieben und zusammenhängend 1 .—6. paginiert. Zwei egh. geschriebene und paginierte Manuskripte vervollständigen den ersten Teil von D1*H, der abwechselnd gedruckte und handschriftliche Kapitel enthält. Der zweite Teil von D1*H, ab Capitel XVIII, besteht ausschließlich aus neuen, eigenhändig geschriebenen Kapiteln, und zwar in zwei weiteren jeweils selbständig paginierten Textteilen: Capitel X V I I I bis X X V (paginiert 1 . - 2 8 . ; sowie Capitel X X V I bis X X X I I I (paginiert 1.—46). Mit Seite 46. endet das Manuskript im vorletzten Kapitel der Reise von München nach Genua mitten im Satz (S. 69,30;, was vermutlich der unvollständigen Uberlieferung geschuldet ist. Die zu^etK} abgefaßten Kapitel, also Capitel X X V I bis X X X I I I , weisen mehrere Änderungen auf. Die Paginierung dieses Teils läßt darauf schließen, daß Heine ein umfangreicheres Manuskript kürzte und einen Text von etwa sieben Seiten ausschied (vgl. Uberlieferung D1*H). Auch die ursprüngliche Kapitelzählung weicht in diesem Teil vom Drucktext ab; sie wurde für Kapitel X X V I bis X X V I I I korrigiert und blieb für die letzten fünf Kapitel (OCXIX bis X X X I I I ; unkorrigiert. Neben diesen äußeren Abweichungen gibt es auch bedeutsame Unterschiede im Textaufbau. So bestehen die späteren Kapitel X X V I I I und X X I X in dieser frühen handschriftlichen Fassung noch aus jeweils zwei Kapiteln und enthalten Textteile, die in den Druck nicht übernommen wurden (vgl. die Paralipomena zu den beiden Kapiteln; S. 235,26—236,39 und S. 237,1-238,22;. Beide Teile von D1*Η sind durch eine durchgehende Kapitelzählung zu einem Manuskript verbunden; dessen erster Teil hat noch einen Druckanteil, dessen zweiter, umfangreicherer Teil wurde ausschließlich eigenhändig geschrieben. Die Kapitel im handschriftlichen Teil wurden erst nachträglich überschrieben; sehr wahrscheinlich wurde zunächst nur das Wort Capitel über den Text gesetzt, erst später die Zahl hinzugefügt. Heine übergab das Manuskript Friedrich Merckel zur Durchsicht. Vermutlich im August/ September 182p, während Heine sich in Helgoland aufhielt, sah Merckel den Text durch und nahm kleinere Korrekturen vor. Sie betrafen insbesondere die Groß- oder Kleinschreibung, die Zeichensetzung, die Ergänzung von Umlautstrichen; sie wurden ζ· T. von Heine nachgezeichnet. Es ist sicher, daß D1*Η nicht als Druck vorlage für die Reise von München nach Genua im dritten Band der Reisebilder diente. Möglicherweise konnte diese Reinschrift deshalb nicht benutzt werden, weil sich im Zuge von Heines intensiver Arbeit am dritten Band der Reisebilder Gestalt und Konzeption des entstehenden Buches zunehmend veränderten. Was die Arbeit an H1 anlangt, so entstanden in Potsdam diejenigen Teile, die nicht auf italienischen Papieren verfaßt wurden. Für die Reise von München nach Genua ist deren Anteil gering; der weitaus größte Teil war schon in Italien geschrieben. Es kamen

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lediglich fünf Kapitel hinzu, und %war die Kapitel XY III bis X X I I , wobei an dem kurzen Kapitel X X , das die Begegnung mit der Harfenistin und die dabei geweckte Erinnerung an die tote Maria beschreibt, besonders intensiv gearbeitet wurde (vgl. Kapitel X X , Entstehung). — Die in Italien entstandenen Texte %ur Stadt Lukka wurden ebenfalls in Deutschland überarbeitet. Die Kapitel IV und VII bis XII wurden durch Zusätze verändert. Kapitel VIII entstand erst jetzt, ebenso der größte Teil des auch inhaltlich anschließenden Kapitels I X und das folgende Kapitell sowie der Anfang von Kapitel XII. Neben der Überarbeitung und Ergänzung der schon aus Italien vorliegenden Texte %ur Reise von München nach Genua und %ur Stadt Lukka entstand in der deutschen Arbeitsperiode ein völlig neuer Text, die Bäder von Lukka (zunächst mit Ausnahme der letzten drei Kapitel). Bei dem Konzept den Bädern (H1) handelt es sich trotz vielfacher Korrekturen und Änderungen um ein zusammenhängend angelegtes Manuskript; über der ersten Seite steht der Titel Bagni, die Bäder sind als einziger Teil von H1 paginiert, die Blätter wurden fortlaufend beschrieben, d. h., ein neues Kapitel beginnt auf der gleichen Seite, auf der das vorhergehende endet. Die eigenhändige Paginierung, begonnen mit arabischen Ziffern, wobei die Ziffern 1. bis 3. zweimal vorkommen, fortgesetzt mit Buchstaben (2.. a. Ά.), daneben auch mit Einfügungszeichen oder Zahlen-Buchstabenkombinationen (z i. e), belegt, daß es sich nicht um einen unverändert gebliebenen Text handelt. Vielmehr haben wir es, ebenso wie bei den italienischen Manuskripten, mit mehrfach korrigierten Konzepten zj* tun, die durch Streichungen gekürzt, mit Einlagen ergänzt und insgesamt vielfach verändert wurden. Heine benutzte drei verschiedene deutsche Papiere; über die Reihenfolge ihrer Verwendung lassen sich keine genauen Angaben machen. Eine erste Fassung, die es, zumindestfür einen Teil, vermutlich gegeben hat, läßt sich aus dem heutigen Zustand des Manuskripts allerdings nicht mehr exakt rekonstruieren. Das liegt weniger an der Lükkenhaftigkeit der Uberlieferung als an dem Umfang und der Mehrschichtigkeit der Bearbeitung. Heine begann, wie die schon zarten Briefäußerungen deutlich machen (vgl. S. ji), seine Arbeiten an diesem Manuskript mit einer anderen Vorstellung von dessen Werkstruktur: Es entstand zunächst nicht für die Bäder von Lukka, sondern für ein selbständiges großes humoristisches Werk, einen Reiseroman. Heine gliederte den Text in Kapitel, die aber nicht numeriert sind. Er setzte, einschließlich der später ausgeschiedenen Texte (vgl. Paralipomena, S. 245—252^, z^lfmal die Angabe Capitel über einen Textteil, verwendete daneben aber auch den bei ihm üblichen kleinen Querstrich zur Kapiteltrennung. Die einzige eigenhändige Kapitelzahl findet sich auf der Reinschrift eines aus dem Manuskript ausgeschiedenen, später in die Zeitgedichte übernommenen Gedichts (S. 252,9—21 und Neue Gedichte. Zeitgedichte III. Warnung; HSA Bd. 2, S. 100), das mit Capitel XII überschrieben ist. Möglicherweise hatte Heine zwischenzeitlich die Absicht, das schon vor der Platen-Polemik entstandene Gedicht im Anschluß an die Platen-Kapitel IX bis X I als Abschluß der Bäder zu plazieren. Dann wäre die Reinschrift dieses Gedichts der einzige Teil der ansonsten nicht überlieferten Druckvorlage. Als Heine sich entschloß, das Fragment gebliebene Manuskript des geplanten Romans für den dritten Band der Reisebilder zu verwenden, begann ein Prozeß der Umarbeitung. Der weitaus größte Teil der Eingriffe in den Text geht auf diese veränderte Funktion des Manuskripts zurück, nicht auf die erst später eingeschobene Platen-Polemik. Sowohl die erste

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Ausarbeitung des Textes als auch dessen Umarbeitung erfolgte sehr wahrscheinlich in Potsdam, ζ'wischen April undJuli 1829. Im Text selbst gibt es mehrfach Hinweise auf den Zeitraum und auf den Ort der Entstehung. So verweist die Erwähnung des liebe» Herr η Intendanturrath Neumann im vierten Kapitel (S. auf eine im Märζ 1829 in den „Jahrbüchern für wissenschaftliche Kritik" erschienene Rezension (vgl. Die Bäder von Lukka. Erläuterungen, %u 8j,j^f.). Direkt wird Potsdam im siebenten Kapitel erwähnt (S. 96,18—20). Auch in diesem Teil der Reisebilder gibt es zahlreiche Unterschiede %ur Druckfassung. Aussagen darüber, warum und wann Heine änderte, bleiben hypothetisch, da die Druckvorlage der italienischen Reisebilder nicht überliefert ist. Zusammenfassend ist festzustellen: Das Konvolut von Konzepten H1 ist kein einheitliches Manuskript, die Entstehungszeit seiner einzelnen Teile umfaßt einen Zeitraum von mehr als einem Jahr. Und dennoch ist es seiner Funktion nach Konzept der italienischen Reisebilder. Um die offensichtliche Selbständigkeit einzelner Textteile und insbesondere früher Fassungen einzelner Kapitel und Kapitelteile deutlich %u machen, wurden solche eigenständigen Texte aus dem Abschnitt Mitteilungen zum Text des Kommentarbandes herausgelöst und im Anhang des Textbandes gedruckt. Heines Arbeit in der deutschen Arbeitsperiode ging über die in H1 vorgenommenen Veränderungen hinaus. Zum größten Teil noch in Potsdam, aber auch beim anschließenden Badeaufenthalt auf Helgoland müssen die Texte der italienischen Reisebilder entstanden sein, die in H1 noch nicht enthalten sind. Zusammen mit den überlieferten Blättern von H1 ergaben sie ein so umfangreiches Manuskript, daß eine Aufteilung notwendig wurde. Indem die Bäder von Lukka sich χμ einer Texteinheit verselbständigten, sprengten sie die ursprüngliche Konzeption. Da Heine, wie die Uberschriften früher Entwürfe und die endgültige Textgestalt des Werkes belegen, offenbar an der Abfolge seines Reiseweges als grobe Orientierung festhalten wollte, konnten die Bäder von Lukka nur zwischen die Beschreibung der Reise und die der Stadt Lucca eingefügt werden. Das führte χμ der Dreiteilung Reise, Bäder, Stadt. Heine bestimmte die Reise von München nach Genua und Die Bäder von Lukka für den von Campe immer wieder angemahnten dritten Band der Reisebilder (vgl. Reisebilder. Entstehungd 29/ wird der Abdruck jeweils mit der redaktionellen Bemerkung „(Die Fortsetzung folgt.)", in Nr. 29J mit „(Der Beschluß folgt.) " abgeschlossen.

D1*

Lesefrüchte vom Felde der neuesten Literatur... Bd. 4, 1829, S. 526—346i/o, 562—j6j, 380—383. Die Zeitschrift druckt unter der Uberschrift „Reise nach Italien. Von H. Heine" und mit der Fußnote ,^4us dem Morgenblatte" 14 Kapitel der späteren Reise v o n München nach Genua, aufgeteilt auf vier Folgen, und Zwar: S. 326—33/: Capitel I—II, I V — V I I I und XI. Darüber: „Reise nach Italien. Von H. Heine". Am Schluß: „(Die Fortsetzung folgt.)". S. 346—310: Capitel XII—XIII. Darüber: „Reise nach Italien. Von H. Heine. (Fortsetzung.)". Am Schluß: „(Die Fortsetzung folgt.)". S. 362—361: Capitel X I V - X V . Darüber: „Reise nach Italien. Von H. Heine. (Fortsetzung.) ". S. 380—383: Capitel X V I — X V I I . Darüber: „Reise nach Italien. Von H. Heine. (Beschluß.)". Es handelt sich um einen nicht autorisierten Nachdruck von D1. Die Abweichungen entsprechen denen von D1; sie werden nicht verzeichnet. Der Druck wird lediglich als Arbeitsexemplar Heines (D1*H) zum relevanten TextZeugen.

Überlieferung 1

D *H

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Arbeitsexemplar

Universitätsbibliothek Leipzig Slg. Kestner Das Arbeitsexemplar umfaßt ein gebundenes und mit leeren Blättern durchschossenes Exemplar der „Lesefrüchte" sowie eine aus vier selbständig paginierten Manuskriptteilen bestehende eigenhändige Reinschrift. Beide Teile sind durch die durchgehende Kapitelzählung verbunden. Die Slg. Kestner der Universitätsbibliothek Leipzig, in der sich das Manuskript befindet, enthältfolgende Bemerkung Kestners: „NB Das Original (von Heinr. Heine geschrieben) an Klavirvirtuosen u Componisten Hermann Scholz Zjt Dresden gegeben." Merckel sah das Mspt durch (vgl. Entstehung, S. 33) und machte mit Bleistift Korrekturen, Anmerkungen und Anderungsvorschläge, die von Heine manchmal übernommen, häufig aber auch vernachlässigt wurden. Die von Heine übernommenen Korrekturen sowie Merckels Anmerkungen werden in den Mitteilungen %um Text verzeichnet. Das Arbeitsexemplar entstand vermutlich ζwischen April und fuli 1829 (vgl. Entstehung, S. pf.). Lesefrüchte vom Felde der neuesten Literatur ... Bd. 4, 1829, S. 326—)}/, 346—3J0,362—36}, 380—383. Das Exemplar der „Lesefrüchte" enthält Beginn eine leere Seite, auf der Heine seine Titelvorstellungen entwickelte (vgl. Mitteilungen zum Text, Zu 9,1—9). Die sonstigen unbedruckten Seiten benutzte Heine für kleinere Korrekturen und Ergänzungen. Die Passage S. 35,20—30 ist die einzige längere Ergänzung (vgl. Mitteilungen %um Text, χμ 2j,20—30). Als einziges Kapitel wurde Capitel II zunächst korrigiert, dann jedoch en bloc gestrichen. Einige der redaktionellen Zusätze, vie Uberschrift, Fußnote und Angabe der Fortsetzung, wurden gestrichen, andere blieben versehentlich ungestrichen. Auch die auf den Druckseiten enthaltenen fremden Texte wurden gestrichen, meist mit Rötel. Am Rande erfolgte die Kapitelangabe mit arabischen Ziffern. Reinschrift 18 Bogen und 11 Blätter 40, 88 Seiten beschrieben, davon 86 Seiten egh., Tinte. Die Reinschrift besteht aus vier getrennt paginierten Manuskriptteilen: der erste Teil enthält Capitel II und III, der zweite Teil Capitel I X und Ii, der dritte Teil umfaßt Capitel X V I I I bis X X V und der vierte Teil Capitel X X V I bis X X X I I I . Das Manuskript endet auf Seite 46. mitten im Satz (S. 69,30,); vermutlich sind die letzten Seiten nicht überliefert. Teil 1: 4 Bogen 401 14 Seiten beschrieben, egh., Tinte. Paginierung: 1.—14. Capitel II. / „ E s ist heute . . . erst den Hund. [S. 10,18—17,25]

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Italien. 1828 Teil 2: ι Bogen und 1 Blatt 4°, 6 Seiten beschrieben, egh., Tinte. Paginiert: 1.—6. Capitel I X . / Brixen war die . . . unserer renovirten Ritter. [S. 2 4 , 2 1 - 2 7 , 3 8 7 Teil y. 7 Bogen 4° t 28 Seiten beschrieben, egh., Tinte. Paginiert: 1.—28. Capitel X V I I I . / Als ich nach . . . Licht ausgelöscht [S. 3 9 , 1 1 - 5 3 , 2 5 7

hat.

Teil 4: 6 Bogen und 10 Blätter 4°, 40 Seiten beschrieben, egh., Tinte. Paginiert: 1—46. Dieser Manuskriptteil ist stärker korrigiert als die drei vorhergehenden. Die Paginierung läßt darauf schließen, daß Heine ein umfangreicheres Manuskript kürzte. Zu S. 3. ist eine Zusatzseite ad. P. 3. überliefert. Die auf S. 4. folgende Seite enthält die Angabe: Pagina 5, 6, 7 u. 8. Nach S. 10. folgt eine Seite mit der Paginierung 1 1 . 12. 13. 14, danach eine Seite mit den Seitenzahlen 1 5 . 16. Demzufolge wurde ein Text von mindestens sieben Seiten ausgeschieden; er ist nicht überliefert. Das Manuskript enthält weiterhin ausgeschiedene Textteile (vgl. Paralipomena, S. 235,26—236,39 und 237,1—238,22,). Kapitel%ählung und Textaufbau einzelner Kapitel weichen vom Drucktext ab (vgl. Entstehung, S. jj). Capitel X X V I . / „ K e n n s t D u das Land, . . . beide sind geborene [S. 53,26-69,307 D2

Italienische Fragmente. / Von H. Heine. In: Morgenblatt für gebildete Stände. Stuttgart 1829, Nr. 265—266 und 284—286, j. 11., 6. 11., 2j. 11., 28. //. und j o . I i . 1829. Nr. 265, j. I i . 182p, i o j y f : I. Adda /Reise von München nach Genua. Capitel XXII.]. Nr. 266, 6. Ii. 1829, S. io62f: II. A u f den Appeninen /Die Stadt Lukka. Capitel I. und 11.J. Nr. 284, 27. I i . 1829, S. i i j ß — i i j j : Verona /"Reise von München nach Genua. Capitel X X I I I . undXXIV., Anfang, bis S. 51,207 Danach: „(Die Fortsetzung folgt.) ". Nr. 28f, 28. Ii. 182p, S. ii}jf.: Verona. /Heise von München nach G e nua. Capitel X X I V . , ab S. 51,20 bis Schluß, und Capitel XXV.J Davor: „ (Fortsetzung.) ". Nr. 286, 30. Ii. 182p, S. 1141—114): Genua. /Reise von München nach Genua. Capitel X X X I I . W X X X I I I .

Überlieferung

45

D

3

Reisebilder / von / H. Heine. / Dritter Theil. / Hamburg, / bej Hoffmann und Campe. / 1830. j S. [2]—4io Inhalt: Italien / 1828 S. 2—214:1. I Reise von München nach Genua J". 21j—410: II. / Die Bäder von Lukka und Nachträge / zu den / Reisebildern / von / H. Heine. / Hamburg, 1831. I Bey Hoff mann und Campe. / £ [V]—VIII und [ij—j27 Inhalt: S. V— VIII: Vorwort J. 1—140: (Italien.) III. Die Stadt Lukka. S. 141—}iy. Englische Fragmente. 1828. J. }i6—p6: Schlußwort. (Geschrieben den 29. Nov. 1830.) S. ß2/: Berichtigung

D4

Reisebilder / von / H. Heine. / Dritter Theil. / Zweyte Auflage. / Hamburg, I bey Hoffmann und Campe. / 18)4. Inhalt: Entspricht der ersten Auflage (D3). und Reisebilder / von / H. Heine. / Vierter Theil. / Zweyte Auflage. / Hamburg, I bey Hoffmann und Campe. / 18)4. Inhalt: Entspricht der ersten Auflage (D3).

D;

Reisebilder / von / H. Heine. / Dritter Theil. j Vierte Auflage. / Hamburg. I Hoffmann und Campe. / I8JO. Inhalt: Entspricht der ersten Auflage (D3). und Reisebilder / von / H. Heine. / Vierter Theil. / Vierte Auflage. / Hamburg. I Hoffmann und Campe. / 18jo. Inhalt: Entspricht der ersten Auflage (D3). Die Zählung einer dritten Auflage wurde beim dritten und vierten Reisebilder-2foW übersprungen, vermutlich damit von der vierten Auflage an alle vier Bände mit gleicher Auflagen^iffer erscheinen konnten.

I.

REISE VON MÜNCHEN NACH GENUA.

MITTEILUNGEN Seite 7 9,1—9 9,i—9 9,1-9

ZUM

TEXT

H1 D1 D1*H Titel und Motto fehlen. H1 Titel, Motto und Kapitelangabe fehlt. D1 R e i s e n a c h I t a l i e n . [Neue Zeile] V o n H. Heine. [Neue Zeile] I. [Neue Zeile] D1*H [1] Reise nach Italien. Von H. Heine. Da%u die redaktionelle Anmerkung: Aus dem Morgenblatte. Fassung 1, die aus D1 übernommene Überschrift, wurde gestrichen. Egh. wurden auf der ersten leeren Seite Titelvorstellungen entwickelt: [2] [a] R [b] Italien. [Neue Zeile] [c] Italienische Fragmente. [Querstrich; vermutlich um anzudeuten, daß eine neue Seite begonnen werden sollte.] I. [Neue Zeile] Reise von München nach Genua. [Querstrich] Capitel I. [ j ] Italien [Querstrich] I. [Neue Zeile] Reise v o n München nach Genua. [Querstrich] Capitel I. Capitel I.

9,1 of. 9,11 f. 9,i2f.

9.13 9,i3f. 9.14 9.15 f.

mir was H 1 drauf zu gut gegen niemand grob gewesen wo H 1 so viele unerträgliche Schlingel sind, die sich zu einem H1 setzen und [ a ] von ihrer Herrlichkeit [b] von [c] ihre Leiden vorerzählen [d] von ihren Leiden erzählen stundenlang [e] von ihren Leiden erzählen oder gar Verse H1 deklamiren — [ a ] ich bin [b] mit christlicher Geduld ich immer H1 [a] die [b] solche ohne nur H 1 mit einer Miene ennuirte. H 1 [ 1 ] D e m trockensten Philister hielt ich [2] Wie sich ein gottseeliger Bramine [j] Wie ein gottseeliger Brammine

Mitteilungen t(um Text

9,i6f. 9,i7f. 9,18 9,20

9,20 9,22 9,2 3 f.

9,24

9,25—10,6

Al

[α] seine [b] den [c] den Un [d] seinen Leib preiß giebt, um U n g e z i f f e r [e] seinen Leib dem Ungeziefer Preis giebt, damit H1 [a] diese sich sättigen, so [b] auch diese G e s c h ö p f e sich sättigen, so habe ich oft H 1 Stand gehalten und sie ruhig angehört und meine Seufzer H1 hörte G o t t , D1 vernahm nur er, D1*H vernahm nur [а]tt[b]Bt, Aber H1 [a] die Höflichkeit ist nicht bloß eine Tugend sondern auch eine [b] die Höflichkeit wird [bi] v o n [b2] nicht bloß v o n [c] s. Text gebietet uns H1 [a] Klugheit [b] höflich zu seyn, ein schwammiger H1 [a] Spießbürger [b] Commerzienrath oder dürrer [bi] Holzmensch [b2] Käsekrämer sich zu Worten: Η ' [ ι ] „ E s ist [2] „ E s ist heute eine schöne Witterung. [ß] „ D i e Witterung ist heute regnigt nichtern oder [4] s. Text Witterung." H 1 [ 1 ] Ich habe immer mit Seelenruhe geantwortet: Die Witterung ist sehr schön. [2] Hast du [ß] T h e u r L [Neue Zeile] [4] D a n n hieß es wohl auch [ j ] O d e r [Neue Zeile] [б] Oder [Neue Zeile] [γ] s. Text wieder H1 Es folgt eine sehr stark korrigierte Stelle, χμ der auch %wei auf dem freien Plat^ einer späteren Seite formulierte Einfügungen gehören. [ 1 ] zusammen kommt. Es kann sich sogar treffen daß wir [a] mit [b] mit ihm in Ffurt im Weidenbusch [a] zusammen [b] neben ihm zu sitzen kommen, u er sitzt so daß er die [ a ] T o [ b ] Citronentorte tranchirt — hat er nun [a] ein Pike [b] ein altes Pike [c] eine Pike auf uns, so reicht er die Teller v o n rechts Fassung ι wurde nur Teil gestrichen. Auf dem folgenden Blatt wurde Textansat% 2 als Einfügung formuliert und mit einem Einfügungsyeichen eingewiesen. [2] zusammen trifft, u er kann [a] unsre etwaige Unhöflichkeit [b] uns für unsre etwaige

I. Reise von München nach Genua Unhöflichkeit gar m [c] uns [ci] für [c2] manchen schlimmen Possen spielen für unser verdrießliches Schweigen [d] es uns bitter eintränken daß [di] wir nicht höflich geantwortet haben: [d2] du nicht höflich geantwortet hast: die Witterung ist sehr schön [ d ß ] wir nicht höflich geantwortet haben: die Witterung ist sehr schön Die letzte Fassung von Ansat^ 2 blieb ungestrichen und wurde in den folgenden beiden Textversuchen mit verwendet. [ ß ] zusammen trifft, u er kann es uns bitter eintränken daß wir nicht höflich geantwortet: die Witterung ist sehr schön. Es kann sich sogar fügen, 1. Leser, daß Du zu Ffurt an der table d'hote neben ihm zu sitzen kommst, u zwar an seiner linken Seite, [a] hat er [b] u er ist just der Mann, der die [ a ] Zitronentorte transchirt [ b ] Zitronenkuchen zu transchiren hat — will er uns nun [ c ] Zitronentorte transchirt — hat er nun eine alte Pique auf dich, so reicht er [a] die [b] den [c] die Teller immer rechts herum, [a] so daß der Kuchen nicht bey uns [b] so daß [bi] der Kuchen [b2] die Torte all ist, [b2a] wenn [b2b] ehe die Torte an uns langt [c] so daß von der Torte nichts übrig bleibt wenn an uns der Teller gelangt, das ist der größte Tort, der einem Passiren kann; u außer den Verlust der Nazionalkokarde kenne ich keinen schlimmeren Aerger. [d] dir [e] ach du [ f ] Denn ach! du bist just der dreizehnte bey [ f i ] Tisch — welches immer gefährlich wenn [f2] Tisch, welches immer gefährlich ist, wenn [f2a] neben dem Tra [/2b] man rechts neben dem Trancheur sitzt u die Teller rechts herumgegeben werden. Und keine Zitronentorte bekommen, das ist ein großes Uebel, ich kenne kein größeres, es sey denn der Verlust der Nazionalkokarde. Es folgen verschiedene Neuansätze, um diesen Textversuch fortzusetzen. Sie wurden aber zunächst en bloc gestrichen. [ a ] Der Philister der dir diesen Tort mit dem Tortenteller gespielt hat [ a i ] sieht dich noch oben drein mit jenem fatalen Lächeln [az] verhöhnt dich noch obendrein mit einem schadenfrohen Lächeln u lispelt süß: es ist heute eine schöne Witterung, [b] Zitronentorten sind sauer denkst du dann u wartest [c] Zitronentorten sind sauer denkst du dann u verbeißt deinen Unmuth in dem schönen feinen Weißbrod, das dir an der Wirthstafel nie mangelt. Aber denke dir [ c i j erst

Mitteilungen %um Text

9,25 9,25f. 9.27 9.28 9,28 9,28 9,30 10.1 10.2 10.3 10,5 f.

10,6f. 10,7 10.7 ι o,7f. 10.8 10.8 10.9 10.9 10.10 ι ο, 1 1 f. ι ο, 12 10,13

49

wenn dir ein Unglück wie [c2] erst wenn es Karpfen in süß brauner Syrobsauce wären [d] Solch ein Zitronentortenunglück [di] laß [/ E s ist man heute eine scheene Witterung - " 10.19 eine D1 schöne D1*H Vor der Streichung des ganzen %weiten in D1* gedruckten Kapitels und seiner Neuformulierung wurde folgende Korrektur im Drucktext vorgenommen: [a] schöne [b] schene 10,19—21 Witterung —" H1 [Absat^J [ 1 ] Wenn du die Stimm [2] Es war [ßj Wenn du die Stimme gehört hättest, [ a ] die solchermaßen mich anredete, so würdest du gleich den aufgeklärten Fistelbaß, [b] womit diese [bi] Stimme [b2] Worte gesprochen wurden, [4] s. Text mit einer Variante: 10.20 den unübertrefflichen H 1 den aufgeklärten Fistelbaß, 10.21 — 27 gesprochen wurden, H1 [a] so würdest du gleich [ai] den schönsten [a2] die Sprache Charlo [aj] einen Berliner [aj] die Sprache Charlottenburgs erkannt haben [b] so blieb dir keinen Zweifel [bi] de [c] so erkanntest du gleich [ci] das [c2] die Spra [d] so blieb dir kein Zweifel daß die Sprache Charlottenburgs, wo man das berlinische noch besser spricht als in Berlin selbst, [di] dein kleines Ohr berühr [d2] mit ihren gewöhnlichen [e] so

Mitteilungen

%um Text

51

erkanntest du gleich daß die Sprache Charlottenburgs, wo man das berlinische noch richtiger spricht als in Berlin selbst, dein glückliches Ohr berührt hat. Es folgt eine sehr stark korrigierte Stelle, aus der sich fünf Fassungen ermitteln ließen, wobei aber die Zuordnung kleinteiliger Ein^elkorrekturen unsicher bleibt. Die beiden letzten Fassungen, die, da sie mit anderer Tinte geschrieben wurden, vermutlich aus einer späteren Korrekturphase stammen, blieben ungestrichen. [ 1 ] Sähest du aber den Sprecher selbst, sähest du die lederne Phisionomie [2] Sähest du aber den Sprecher selbst, das [a] klu [b] gescheu [c] erzprosaische Wittwenkassengesicht, [a] mit den gescheuten Augen [b] Augen [c] wovon du [d] das aus hölzernem Leder fabrizirt schien, u [di] einige Ritzchen hatte woraus zwey stockgescheute Ae«glein [d2] wo in der Mitte eine stockge [ d j ] wo in der Mitte eine i [d^] wo in der Mitte eine aufgestülp/e [ d j ] oben zwey Löcher hatte woraus zwey stockgescheute Aeuglein herauskukten u [e] ihr [ f ] auf [ g ] die aufgek [h] eine schlauaufhorchende Nase mit [ i ] und [ i i j der [12] seiner pfiffigen Naslöchern, du würdest dir den Kopf zerbrochen haben ob der Mann aus Holz oder aus Leder fabrizirt war. [ ß ] Sähest du aber den Sprecher selbst, das [a] erzprosaische [b] prosaisch stockprotestantische [c] erzprosaische Witt» l enkassengesicht, [a] seine [b] die zwey stockgescheuten Aeuglein die [a] gestülpt pfiffige Nase [b] aufgestülpt pfiffige Entdekkungsnase mit seinen aufgeklärten Naslöchern [ a ] so blieb dir kein Zweifel [ a i ] übrig [02] daß ein [ b ] — so blieb dir kein Zweifel zu welcher Classe der Mann [bi] gehörte. Nun [b2] gehörte. Alles in allem [bß] gehörte, es war ein Waschweib [bJ sie sich gar öffneten, und, mit einem Organ wie faule Eyer, zu sprechen begannen [verschrieben: begangen] [2] s. Text mit einer Korrektur: deßhalb D1*H[a] katzenjämmerlich /7>7 betrübt Mund, der D1*H wenn er sich öffnete, und, mit einem Organ wie faule Eyer, zu sprechen begann, überaus liebreizend und durch Z5'*//irgend eine frappante unseren griechischen D1*H [ 1 ] Liebesdichter [ a ] gewiß [b] zu den zartesten Gaselen [a] begeistert hätte, [b] begeistern sollte, [c] begeistern könnte, indem er die frappante Aehnlichkeit dieses Mundes mit seiner Lieblingspartie honteuse entdeckt hätte; die Augen aber waren wahrhaft menschlich, da die Thiere nicht heucheln. [2] Liebesdichter zu den zartesten Gaselen begeistern könnte. Die Bekleidung dessen Urform sich D1*H tradizionel unter einer patriotischen Schneidergesellschaft eben so geheimnißvoll erhalten, wie einst Hände, D1*H[a] und [b] zwischen zwischen diesen D1*Hzweigte sich ein war eine D1*H[a] Parod [b] katzenjämmerliche Parodie Du juter D1*H[a] Gott, [b]Jott, ist ja ein D1*H [a] verunglückter [b] Landsmann von mir! Des ist derjenige welcher — Kriechen, D 1*H [a] weiches Gemüth, [b] Gemüth, Tabellen D1*H aller möglichen Sprünge und Verzeichnisse aller möglichen Lesarten von altdeutschen Gedichten. Dazu Gefühlen seines D1*H[aj Herzens [b] weichen Herzens die D'*HMärtyrer Cherusker und D1*H[a] dessen Thusnelda, [b] Frau Thusnelda, Enkel; er D1*H[a] haßt noch immer welsches [b] s. Text gegen D1*Η Leerstelle anstelle des Vornamens Varus, als D1*H [a] das Denkmal einer untergegangenen Zeit, deren Ruhm er jetzt erbschleichert, [b] s. Text daß er D1*H [a] aus der Hand [b] den Speichelnapf [c] jeden Speichelnapf kurz alles D1*H was man seiner D1*H[a] Art ist, [b] Art,

58 17,1 17,3 17,3 — 5 17,9 17,1 r f. 17,13 17,16—21 17.22 17.23 17,24f.

I. Reise von München nach Genua wenn er D1*H[a] krepirt, [b] krepirt ist, für die Nachwelt D1*H [a] aufbewahren, [b] aufbewahren können. sagen Sie das D1*H [a] nicht in [ai] Berlin an [02] Berlin, dem [b] nicht dem [c] nicht dem Professor Lichtenstein, der ihn sonst für das zoologische Museum reklamiren ließe, [d] s. Text aber D1*H[a] das hiesige [b] unser unserer D1*H[a] Stadt, eben so sehr wie [b] Stadt. [Absat^J zuzuhören, D1*H[a] andre [b] schönere sagen Sie mir doch, D1*Hwet ist denn dort jener große Hund ohne Schwanz? [Neue Zeile] Das ist der Hund des neuen Alcibiades. D1*HAber sagen Sie mir doch, Alcibiades D1*Hselbst. antwortete D1*H ich ihm, wir haben diese Stelle noch nicht besetzt, und wir besitzen erst den Hund. Capitel IV.

Das Kapitel trug in seiner Entwurfsfassung auf italienischen Papieren (H1) die Uberschrift Tyrili und war anders strukturiert: es war kürzer, sollte nur bis S. 18,9 reichen (vgl. ^u 18,9) und sollte mit dem folgenden Kapitel eine Einheit bilden. Vermutlich erhielt es seine endgültige Textgestalt erst, nachdem das folgende Kapitel geschrieben war. 17.26 H1 Tyrili D1 III. D1*HAm Rand mit Rötel: 4. 17.27 heißt D1 Bogenhausen D1*H [a] Bogenhausen [b] Bogenhausen, 17.28 Hompesch, oder H 1 das Schlössel, 17.28 oder D1 Montgelasgarten D1*H [a] Montgelasgarten [b] Montgelasgarten, 17.29 man braucht H1 [a] es [b] ihn 17,29f. wenn man H 1 dort hinfahren 17.30 versteht H 1 einen schon 17,30 schon Η1 [α] dur [b] an einem durstigen 17,3 ο f. durstigen H 1 Augenblinzeln u an ähnlichen 17,32 Bezeichnungsgrimassen. H 1 [ ι ] Dser Ort wird fast noch mehr besucht wie die Bildergallerey u das Bier ist dort ganz vortrefflich. [2] Man hat immer [ } ] Ist es doch kein Wunder, [ a ] wo so gut [b] dß ein Ort wo so gutes Bier geschenkt, auch [4] Der Arraber hat nun tausend Ausdrücke für ein Schwert, [j] s. Text

Mitteilungen %um Text 17,34 18.1 — 3

18, ι f. 18.2 18,4f. 18,4f. 18.5 f.

18.6 f. 18.7 18.7 18.8 18,8 18.8 f. 18.9

1

59

der neuere H [a] Athenienser [b] Athener Bier i s t / / ' a b e r [ 1 ] wirklich dort sehr gut [2] an besagten Orte wirklich sehr gut, [ a ] u sitzt man gar [ a i ] vor den [a2] auf jener Treppenterasse, wo man das tyroler Gebirge vor Augen hat, so glaubte [b] u schmekt vortrefflich besonders [bi] wenn [b2] auf jener Treppenterasse, wo man das tyroler Gebirge vor Augen hat. Fassung 2 wurde durch einen Einschub noch einmal verändert, [ j j s. Text mit %wei Korrekturen: selbst im H1 Prutaneum [a] auch Bockkeller genannt, [b] vulgo Bockkeller, schmeckt ganz H1 [a] vorzüglich /7>7 vortrefflich, schneebedeckten H1 Gebirge, [a] die, in der Sonnenbeleuchtung, aus glänzendem Silber gebildet zu seyn schienen, [b] s. Text Berge, D1 die glänzend D1*H [a] die glänzend [b] die, glänzend schienen.//' [ 1 ] Als aber der Schnee schmolz, u die heitern Frühlingslüfte wehte, [2] s. Text Gefühle waren H1 [aj kal [b] wie eingeschneit, es war mir so H 1 todt zu Muthe, zu Muthe, H 1 u dazu Politik, H 1 und die Trauer Trauer um / / ' [a] eine geliebte Ver [b] mein armes verstorbenes Mühmchen, [c] ein liebes verstorbenes Kind, D1 ein liebes, verstorbenes Kind, und H 1 der Nachärger und der H 1 [ 1 ] Schnupfen — Als aber der Schnee schmolz [2] Schnupfen — Hier sollte zunächst das Kapitel enden. Wie üblich wurde ein kleiner Querstrich %ur Anzeige des Kapitelendes gesetzt, dann Capitel V begonnen und vermutlich auch beendet. Erst danach wurde auf neuem Blatt das vorliegende Kapitel weiter ausgeführt und abgeschlossen. [3] Aber der Frühling kam [4] Es war [ a ] dama [b] Unrecht daß ich damals auf das Bier schalt [ j ] Aber das alles änderte sich bald, u das [a] that [b] bewirkte die Sonne

6o

18,9f. 18.10 18.11 f.

18,11 18,13 18,13 18.13 f.

18.14 i8,i4f. 18.15 18,15 f. 18,17 18.17 18.18 18.18 18.19 18,21 18.21 18.22 18.23 18.23 18.24 18.25 18.25 f. 18.26

I. Reise von München nach Genua [6] Es war wie [7] Dabey trank ich viel weil man Η1 mir sagte das gäbe Doch der H1 [a] attische [b] beste attische [c] gut attische [d] beste attische bei mir, der H1 [a] an Porter gewöhnt bin, und nur die Sonne konnte mich aufheitern, u das that sie bey einer Gelegenheit wo sie der ganzen trüben Welt diesen Dienst leistete. Es war ein [h] s. Text mit einer Variante: in England H 1 an den noch leichteren Porter Endlich H1 D1 aber kam der w o alles H1 D1 anders anders wurde. H1 Zischend stieg die Sonne aus dem Meere, D1 Zischend stieg die Sonne aus dem Meer D1*H [a] Zischend stieg die Sonne aus dem Meer [b] Die Sonne brach hervor aus dem Himmel tränkte die H1 [a] Erde, [b] Welt, [c] Erde, Strahlenmilch, H1 [a] das [b] das Herz der Erde schauerte [c] die Berge schauerten vor D1 Lust, D1*H[a] Lust, [b] Lust und H1 [a] es krachten die [ai] Bäche [02] Eisdecken der Bergen, [aß] Eisdecken der Seen, [b] in Riesenthränen schmolz [bi] der [b2] ihr Schnee, [c] weinten Riesenthränen, es krachten aus ihrem H1 [a] Herzen [b] Busen jauchzten hervor die H1 [a] lachenden [b] liebenden klingenden H1 [a] Wälder [ai] rausch [02] wölbten sich zu grünen [aß] rauschten u wölbten sich zu grünen [b] Wälder, die grünen Nachtigallen, H1 [a] sie rauschten u klangen, [b] die ganze Welt [c] die ganze Natur Da H1 [a] kam auch [b] begann auch Rosen, H1 [a] blühten [b] schössen wie H1 [a] Veil [b] junge Veilchen, Gräber meiner H1 [a] seeligen Wünsche [b] Wünsche wieder ihr H1 [a] tröstendes [b] trauliches Grün, auch die D1 Melodien D1*H[a] Melodien [b] Melodieen kamen H1 [a] wieder in die verlassenen Herzensnester, wie Zugvögel, [b] wieder in mein Herz, wie Zugvögel, [c] wieder, wie Zugvögel, und H1 [a] im Frühling [b] das alte Nest [bi] wieder [b2] im Norden wieder aufsuchen, aufsuchen, H1 [a] u das alte [b] das trübe nordische Herz wie D1 vormals, D1*H[a] vormals, /7>7 v o r m a l s _

Mitteilungen v>um Text 18.27

18.28 18,28 f. 18,30 18,3ο f. 18,32—34

18,3 3 — 36

18,35 f. 18,37 1 8,37 —39

18,39—19,1

61

alles kam. H 1 [ 1 ] War es [ 2 ] Ich weiß eine schöne Frau, die [a] wie eine Sonne [b] über den [c] über meinen Herzensfrühling stralte [ j j War es eine schöne Frau die als Sonne den [4] Ist eine schöne Frau die Sonne gewesen, die den Herzen H 1 geweckt, schlafenden Blumen H1 desselben D1 in meinem Herzen wieder wahlverwandte H1 [a] Natur [b] Natur selbst, die in H 1 meinem Herzen ihr E c h o ich glaube, H1 [a] in Bogenhausen, [b] auf der Terasse zu Bogenhausen, [bi] ist meinem Herzen der Frü [b2] wurde mein Herz wieder [c] auf der Terasse zu Bogenhausen, im Angesicht der Tyroler Alpen, wurde mein Herz [ci] so seltsam [c2] wieder neu verzaubert, [d] s. Text Verzauberung. H 1 Es war mir oft als säh ich [a] das [b] den Gott des Frühlings selbst [c] eine weiße Hand [d] ein [di] schönes [d2] winkendes [djj schönblühendes Jünglingsantlitz [e] ein schönes Jünglings an tlitz u eine winkende Hand [ f ] den Gott des Frühlings selbst über jene Berge [a] hervorlauschen, [b] hervorragen, [c] hervorlauschen, und [ a ] mir so [ a i ] unwiderstehlich [02] heimlich zu winken, daß ich mir Flügel wünschte [b] u ich wußte wohl es war der Gott des Frühlings u wünschte mir Flügel, um hinzueilen hervorlauschen, D1 und ich merkte wohl, es war der Gott des Frühlings, und ich wünschte fühlte mich H 1 oft wie. angeweht angeweht von H 1 [a] Orangenduft u Loorbergeruch [b] Orangenblüthen, [bi] die über die Berge herüberwogten [b2] die die Berge überwogten [c] Zitronen u Orangendüften, die über die Berge vorüberwogten u ich verstand [ a ] die stumme Sprache dieser [ a i ] Düfte. [a2] Düfte, die mir alle schmeichelten um mich hinzulocken [b] ihre stumme Schmeichelreden die mich alle hinlockten nach Italien. sah ich Η1 [α] den jungen [b] ihn lebensgroß [c] ihn selbst, den jungen Gott, [d] auf der Spitze einer Alpe, ihn [di] selbst [d2] ganz und gar,

I. Reise von München nach Genua

62 19,1 — 3

19,3 f.

Frühlingsgott, H1 [a] sein [ai] Haar [a2] Auge lachte, es blühte sein Mund, [b] Lorber [c] er trug Blumen u Lorberen auf dem schönen Haupte, und mit lachendem Auge komm zu H 1 mir, nach Italien. Capitel V.

Das Kapitel war ursprünglich ebenso wie das vorhergehende anders aufgebaut; vgl. ψ

ι8

>9·

19.5 19.6 19.7 f. 19.9 19.10 19.10 19, ι ο f. 19.11 19,11 19.11 f. 19.12 19.13 19.13 19.14 19.15 19.16

19.17 f.

19.17 19.18 f. 19.19 f.

D1 IV. D1*HAm Rand mit Rötel: 5. H1 [a] Mit seufzender Wehm [b] Mit [c] Mein Blick [d] Mein Auge [e] Mein Blick schönen H1 [a] Bergen [b] Tyroler Bergen Seufzer H1 [a] zum [b] als neuen Gesprächsfaden auf, mit: H 1 ach ja! ich Konstantinopel H1 seyn. D1*H Da^u am Rande mit Bleistift von Merckel der Vorschlag: sint. seyn! H1 [a] Sehen Sie, [b] Ach, D1 Ach Konstantinopel immer der H 1 einzige Wunsch meines H1 [a] Lebens, [b] Lebens, jetzt sind H 1 gewiß die Russen schon schon H 1 eingezogen Haben Sie Ich verneinte Η1 [α] diese Frage, [b] dieses und H1 [a] frug ihn wie [b] bath ihn mir etwas davon sondern sein H1 [a] Vet [b] Herr Schwager, eenzige Stadt H1 [a] sind, [b] seyn. — „Haben Sie H 1 Paris gesehen? [ 1 ] Dort war er drei Tage, [ a ] es sey aber [ b ] fuhr wieder [2] nein [3] u da ich glaubte [4] s. Text und eine H1 [a] Beschreibg dser Stdt [b] Schildrg von ihm verlangte lächelte er [ b i ] u wiegte [b2] leicht pfiffig u wiegte das Köpfchen von ihm D1 verlangte, lächelte versicherte H 1 ich könne mir davon//' [ 1 ] machen. Ich sagte: lieber Freund, nächsten Winter will ich Paris besuchen, ich habe dort viele Freunde, theils todt, theils noch am Leben. [ 2 ] machen. Ich er [ j j machen, wenn ich nicht selbst dort gewesen sey.

Mitteilungen %um Text 19,20—24

19.21 19.22 f. 19.25 19.26 — 28

19,30

19.30 19,3 ο f. i9,3of. 19.31 f. 19.32

63

1

gewesen sey. H [ 1 ] Dieses wird nächsten Winter statt finden, ich wolle nur vorher nach Italien reisen — [a] wie gefa [b] sind Sie in Italien gewesen [c] sind Sie schon da gewesen u wie gefällt Ihnen Italien. [d] Als Einschub formuliert und mit Einfügungszeichen hier eingewiesen: ich wollte schon nächsten Frühling dorthin, wurde aber immir aufgehalten — [di] Sie kommen ja daher, wie gefiel Ihnen [d2] Italien soll sehr schön seyn? [2] Dieses erwiederte ich wird nächstens statt finden, ich will nur vorher nach Italien — ich dachte schon diesen Frühling dorthin zu reisen, wurde aber imm«: aufgehalten — u Italien soll sehr schön [a] sein. Nicht wa [b] sein? [Absatz] Statt zu antworten sprang der Mann [a] plötzlich [b] vom Stuhle auf, [bi] u [b2] drehte sich dreimal Reise D1 machen, D^H[a] machen, [b] antreten, Italien." [Absatz] D1 Wie der Mann Das H1 [a] gab den Ausschlag. Ich beschloß gleich [b] wars was mich [c] gab den letzten Sporn. Morgen Ich will H1 [a] sehen [b] das Land sehen [bi] daß den trockensten Philister so in Extase bringen kann, ja ich will sehen was [b2] dessen bloße Erwähng schon [bj] dessen Erwähng schon wie [ b ^ dessen bloße Erwähng den trockensten Philister so in Exstase bringen kann daß [b4a] dessen Erwähnung schon wie [b/fb] er bei dessen Erwähnung wie eine Wachtel in den Ohren, H1 [a] als ich [b] u verließ [c] nicht als ich schon München [d] Als ich aber Italien sah [e] u begleite/« mich dreh den größten Theil Tyrols. [ f ] u als ich den andern Tag x—x [g] u begleitete mich nachher durch gz München Danach auf einer Zeile zusammenhanglos die beiden Worte: blauer Himmel, Arnothal [h] u mein Bruder, der Doctor Medicinae Maximilian Heine, mein Bruder, D1 der Doktor Medizinä Maximilian Heine, den andern Tag H1 [a] stück [b] nach Tyrol [c] bis in [d] nach Kreut in Tyrol begleitete, den andern Tag bis D1 Kreuth begleitete, warum ich H1 [a] best [b] auf dem gzen Weg [c] kein vernünftiges Wort tirilirte. D1 [Neue Zeile] (Die Fortsetzung folgt.)

Capitel VI. Das Kapitel, auf italienischen Papieren entworfen, hatte im Konzept die Uberschrift Tyrol; es sollte ohne Kapiteltrennung mit Capitel VII und XI einen fortlaufenden Text bilden.

64 20.1 20.2 20.3

20.4 20,4f. 20.5 f. 20.6 20.7 20.7 20.8 20.8 20.9 20.10 20, ι ο f. 20.12 20.13 20.14 20.15 — 17 20,17 f. 2o,i8f. 20.19 20.20 20,22 20,22 f.

/. Reise von München nach Genua 1

H Tyrol. D1 R e i s e nach I t a l i e n . [Neue Zeile] Von H. Heine. [Neue Zeile] (Fortsetzung.) [Neue Zeile] V. D1*H Am Rand mit Rötel: 6. H1 Tirili — Tirili — ich lebe! Freuden und Η1 [α] [ai] Leiden [a2] Schm [aß] Qualen des Menschengeschlechts, wie ein gekreuzigter Heiland leide ich für die ganze Welt [b] Qualen der Welt wie ein gekreuzigter Heiland leide ich für [bi] die ganze Welt [b2] alle [bß] das gze Gschl [bj] das ganze Menschengeschlecht [c] Qualen der Welt, ich büße H1 [a] ihre [b] seine [c] für dessen [d] dessen [e] für dessen Sünden, sie H1 auch — [Absatz] [a] Ich [b] Aber [c] Indessen, [d] Und nicht blos fühle H1 [a] ich und [ai] sie sprechen mit mir aus [a2] mit ihren tausend grünen Zungen erzählen sie [b] ich, ihre tausend grünen Zungen erzählen Geschichten, H 1 u sie wissen, bin, und H1 [a] fast [b] mit den niedrigsten H1 [a] Thalblümchen [b] Wiesenblümchen so gern H 1 kose wie mit wie mit H1 [a] den höchsten Tannen, [b] der höchsten Tanne. Die Tannen [c] den höchsten Tannen. beschaffen H1 ist, [a] h [b] auf [c] aus der Tiefe fast die H1 [a] höchsten [b] kühnsten Berge — aber [c] kühnsten Felsenberge — Aber dauert H1 [a] das ? [b] diese Herrlichkeit? und H 1 zerfaulen auf dem Boden. dann die H1 [a] klugen Eidechsen aus ihren Felsenspalten [ai] hervorgeschlängelt [02] hervorgeschlichen [b] grämlichen Käutzlein aus ihren Felsenspalten hervorgehuscht, und starken H1 D1 Tannen glaubtet D1*H [a] Tannen glaubtet [b] Tannen, Ihr glaubtet da unten, H1 aber die Berge dauern noch. [Absat^J Einem Adler, der H 1 einsam auf einer Felsenzacke sitzt, muß bey solcher Verhöhnung recht mitleidig denkt H1 [a] an [b] dann an eigene Η1 Schicksal; auch er weiß die Waldwasser H1 [a] brausen /"^rauschen vergißt. H1 [a] Kommt [b] Steigt so fühlt er H1 [a] ganz seine [ai] Ewigkeit [ai] Hoheit [b] sich wieder ganz u singt ihr entgegen seine Lust u Qual. [Absat Unsere Naturforscher sagen zwar der Adler singe nicht. Aber

Mitteilungen %um Text

20,23

20,24f.

2o,24f. 20,25 20,25 f· 20,27 20.27 f.

20.28 f. 20.29 — 35

6?

das ist ein großer Irthum — [c] seine Ewigkeit, u fliegt [ci] ihr entgegen u [c2] bis hinauf, u singt ihr entgegen seine Lust u Qual. [d] wieder sich selbst, u fliegt zu ihr hinauf, und wenn er wenn er Η1 [a] so hoch ist, daß [ai] keine Mschen u [02] Mschen u Mitthiere ihn nicht hören können, so [b] hoch genug ist, Qual. W [ i j Man hat immer gegla [2] D i e Leute glauben der Adler ko [ß] s. Text mit einer Variante: Menschen H 1 glauben daher der Adler nicht H 1 singen, u wissen daß er H1 [a] aus Stolz nur [b] nur dann D1 nur dann singt, hat Recht; H1 [a] hörten [b] es könnte irgend einem H1 [a] kritischen Spatz da unten einfallen [ai] sein [02] ihn [b] kritischen Spatz, oder gar der gzen gefiederten Sippschaft [c] von der gefiederten Sippschaft da unten seinen Gesang H 1 rezensiren zu wollen. Ich habe Kritiken lauten: H1 Vom folgenden Text sind drei Fassungen überliefert, die alle ungestrichen blieben. Die dritte Fassung steht dem Drucktext am nächsten.

[I] Das Huhn stellt sich dann auf ein Bein u [a] sagt er hat [b] kikert: der Sänger habe kein G e m ü t h , die Taube [a] seufzt u klagt daß [b] seufzt [bi] er liebe [b2] er habe keine Liebe [c] kullert: er kenne keine wahre Liebe, etc. —

[II] Die Elster [ a ] wetzt den Schnabel u versichert es fehle ihm an gründlichem Wissen, [b] krächzt [c] wetzt den Schnabel u [ci] krächtzt [c2] beklag [cj] krächtzt [cj] versichert [d] wetzt den Schnabel u versichert es /"fehle versehentlich nicht gestr.] mangle ihm [di] alle G e lehrsamkeit [d2] alles gründliche Wissen, der Kapaun [ a ] ächzt [ b ] bedauert er sey zu ununmoralisch, [a] [ai] der Sperling [02] die Sperlinge [aß] der Sperling bemerkt seinen Mangel an Produktivität, [b] der D o m p f a f f [bi] bemerkt er sey kein guter Christ [b2] seufzt über seinen [bjJ seufzt über [bif] seufzt es fehle ihm an Religion, der Sperling piepst, [a] es [ai] fehle [a2] mang [b] er sey

66

20.30 20.31 20.31 20.32 20,3 3 20.33 20.34 20.35 21,1—4

I. Reise von München nach Genua nicht produktiv genug, Wiedehöpfchen, Schuhschuhchen, Gänse u Enten, Truthähne u Pfaue, alles Vogelpacks ächzt u krächtzt mit ein [III] Das Huhn stellt sich dann auf einem Bein u [a] kikert: [b] kackert: [c] gackert: [d] gluckt u kikert: der Sänger habe kein Gemüth, der Truthahn [a] kickert [b] kräht [c] kikert [d] kullert [di] ihm fehle [ d 2 ] es fehle ihm der wahre Ernst, [a] die Taube kullert [b] das Täubchen kullert [c] die Taube girrt er kenne nicht die wahre Liebe, [ a ] Gänschen [ b ] die Gans schnattert [ a ] es fehle ihm an [ a i ] Gelehrsamkeit [a2J gelehrtem Wissen [b] es mangle ihm an gelehrtem Wissen [c] er sey nicht [ci] wahrhaft [c2] gew [ c j ] wissenschaftlich, der Kapaun [a] bedauert er sey zu unmoralisch, [b] [bi] piepst [b2] kükert er sey nicht moralisch, der D o m p f a f f [a] seufzt es [ai] fehle [02] mangle ihm an Religion, [b] zwitschert er habe leider keine Religion, der Sperling piepst er sey nicht produktiv genug, Wiedehöpfchen, Elsterchen, Schuhschuhchen, alles krächzt u ächzt [a] mit ein [b] Beyfall [c] u schnarrt — N u r die Nachtigall kein D1 Gemüth, wahre D1 Ernst, wahre D1 Liebe, nicht D1 wissenschaftlich, nicht D1 moralisch, keine D1 Religion, produktiv D1 genug, und D1 schnarrt. D1*H[a] schnarrt, [b] schnarrt — in diese Kritiken,//' [ 1 ] sie denkt nur an die rothe Rose u [2] tiefschmerzlich singt sie nur von der rothen Rose u stürzt sich liebend in die harten Dornen der G e [3] sehnsüchtig kla [4] sehnsüchtig singt sie nur von der rothen Rose [a]u stürzt sich endlich [b] u stürzt sich liebend in die scharfen Dornen u singt, [c] u stürzt sich liebend in die scharfen Dornen. Die folgenden Textstufen d und e wurden als Einschub am

Mitteilungen zum Text

21,4

67

unteren Rand des Blattes formuliert, und %p>ar sehr wahrscheinlich erst, nachdem der Text mit dem Anfang des folgenden Kapitels fortgesetzt worden war. [d] u stürzt sich singend ans Herz der Geliebten, unbekümmert um [e] u stürzt sich begeistert in die [ei] Dornen [e2] geliebten Dornen u blutet u singt um so süßer, [eß] geliebten Dornen u blutet u singt! singt. D1 [Neue Zeile] (Die Fortsetzung folgt.) Capitel VII.

Im Entwurf auf italienischen Papieren (H1) wurde eindeutig die Abfolge Capitel VI, VII, X I ohne Kapiteltrennung festgelegt. Das Kapitel enthält in H1 eine ungestnchene Passage, die nicht in den Druck übernommen wurde (S. 229,4—20). 21,5 H1 Die Kapitelangabe fehlt. 21,5 D1 R e i s e nach I t a l i e n . [Neue Zeile] Von H. Heine. [Neue Zeile] (Fortsetzung.) [Neue Zeile] VI. D1*HAm Rand mit Rötel: 7. 21,5—9 Der Anfang des Kapitels entwickelt sich über verschiedene Textansät^e: [ 1 ] Ob [2] Es giebt manchen Adler u manche Nachtigall im deutschen Vaterlande. Du aber der du [ a ] Nachtigall u [b] zugleich Nachtigall u Adler bist, [a] Carl Immerman, dacht [b] obgleich Carl Immerman, [c] Carl Immerman, deiner dacht ich in der Ferne, im kühnen Tyrol, das du so schön besungen. [3] Es giebt manchen Adler u manche Nachtigall im deutschen Vaterlande [a] und dessen [b] obgleich [c] Du aber der du ein Adler bist, dessen Gesang [ci] man [c2] hier unten vernehmbar [cß] hier um so vernehm [C4] sing [cj] u nicht bloß von Sonnen u Rosen [d] nur daß man [di] dich hört je [d2] deinen Gesang überall ver«immt je höher [e] manchen Adler dessen Gesang [4] s. Text mit sechs Korrekturen: 21,6 E s giebt H1 [a] manchen Adler, [ai] dessen [02] die dem [aß] der nicht vorsichtig ist [b] einen Adler 21,6 Vaterlande, H1 [a] mit [b] dessen 21,6—8 Sonnenlied H1 [a] auch hier unten gehört wird und manche Nachtigall, die [b] so gewaltig erklingt, dem [bi] die [b2] sogar die Nachtigallen horchen [c] so gewaltig erklingt, daß sogar die Nachtigallen aufhorchen, trotz 21,8 trotz all* D1 ihrer D^H[a] ihrer [b] ihren

68 21.8 21.9

21.10 2 1 . 1 1 f. 21.12 21.12 21.13 21.13 f. 21.14 21,14 21,14—18

2i,i4f. 21,15 — 18

2i,i8f. 21.19 f· 21.20 21.20 21.21 21,21 f.

I. Reise von München nach Genua melodischen H1 [a] Schmerzen — Und [b] s. Text Immermann, H1 dessen ich [ a ] mit [b] mit Liebe [c] an [d] so be [e] beständig gedachte in dem [ei] Lande Tyrol, das [e2] Lande, welches [eß] Lande, wovon Du gesungen. H1 [Absat^J Wie konnte zu denken? H 1 N u n freilich, N u n freilich, H1 [a] wunderbare Macht des [b] ich habe die Dinge Färbung H 1 gesehen, bewundere doch H1 [aj die Dichtermacht, die [b] den Dichter, der Fülle des Gemüthes H1 [a] das Niegesehene so ähn [b] dasjenige, was er nie gesehen hat, was er D1 gesehen D1*H[a] gesehen [b] nie gesehen hat, hat, H1 [a] so wahr [b] s. Text schafft. H1 [Absat%] »Das Trauerspiel in Tyrol" ist [a] von der oestreichischen Regierg [b] in Tyrol verboten. [ 1 ] Aber [ a ] man liest es um [b] die oestreichische Regierung hätte es gar nicht zu verbieten brauchen, es wär dennoch gelesen worden. [2] Es scheint als ob die oestreichische [ a ] Regierung, nicht [b] Regierung das Trauerspiel in Tyrol, eben dieser wirklichen Aehnlichkeit wegen nicht sehr goutirt [ a ] hat, [b] habe, indem sie es in Tyrol verboten. [ a ] Indessen [b] Hier fällt mir ein was [ a ] mir [ b ] mein Freund Moser schrieb, als er mir das Verboth der Reisebilder anzeigte „die Regierung hätte das Buch A m meisten D1 ergözt D1*H[a] ergözt [b] ergözte mich, verboten ist. D1 Hier fällt mir ein, was mein Freund Moser schrieb, als er mir das Verbot der Reisebilder anzeigte: die Regierung hätte das Buch es wäre H1 [a] doch [b] ohne [c] auch ohne dem [d] doch [e] dennoch worden." [Absatz] H1 [a] In [b] Z u Adler, wo H1 [a] jede [b] Andreas Hofer Andreas Hofer D1 gewohnt D1*H[a] gewohnt /7>7 logirt hatte, mit H1 [a] Erinne [b] seinen Bildnissen und Erinnerungen beklebt ist, H1 D1 frug ich

Mitteilungen %um Text 21,22 21.22 21,2 2 f. 21.23 21,23

21.23 f. 21.24 21.24 21.25 21,25 21,25 f. 21,27 21,27 21,27 f. 21.29 f· 21.30 21.30 21.31 21.31 21.32 21.32 21.33 21.34 21,34 22,1 22.1 f. 22.2 22,4f.

69

Wirth, Herrn H1 D1 Niederberger, ob er mir H1 [a] keine [b] noch viel von H1 [a] Andr [b] dem Sandwirth erzählen D1 könne; da war der könne?//' [ 1 ] Der alte Mann floß jetzt über [2] Da floß der alte Mann über [j ] s. Text Redseligkeit, H1 [a] u [b] er vertraute mir nüt / / ' D1 klugem D1*H klugem [a] Augenzuwinken, [b] Augenzwinken, daß jetzt H1 D1 auch die Geschichte D1*H [a] auch die Geschichte [b] die Geschichte auch heraus H 1 ist aber aber H1 /"ÄJ pist! [b] hat [c] auch ganz un< l H 1 indem er mich nach einem dunklen Stübchen führte, wo [a] seine [b] er seine aufbewahrt, H1 wickelt er [a] aus [b] ein Β [c] ein schmutzig ein D 1 schmutziges blaues Papier von einem H1 [a] durchlesenen [b] schon ziemlich zerlesenen Büchlein, sagte H1 ihm — nicht ohne [a] Stolz — [b] erröthenden Stolz — der mein Freund. H1 [a]Oe.t a [b]Hetr Herr H1 D1 Niederberger Manne H 1 wissen. Ich sagte sagte D1 ihm: von H1 [a] starker [b] fester fester H1 [a] Statur u sehr geschickt [b] s. Text seines Gleichen D1*H [a] findet, [b] finde. [.AbsatDaß er aber wollte Herr H1 D1 Niederberger Niederkirchner H1 [a] gar nicht ganz [b] gar nicht glauben, nicht H1 [a] gar ein Jude, [b] gar! [c] gar ein Jude! E r ließ ausreden, daß H1 [a] Carl [b] der Immer mann Tyroler sey H1 [a] — „wie könnte [b] und den Tyroler des Volkes! H 1 [ 1 ] nicht aus der getreuen Hand des Historikers sondern aus [2] es [ a ] will seine Geschichte aus der Hand des Dichters [ a i ] haben [a2] erhalten u nicht des getreuen Historikers, [b] verlangt seine Geschichte aus der Hand des Dichters u verschmäht sie au [c] s. Text

ηο 22.5 22.6 22,6f. 22.7 22,8f.

22.8 f. 22.9 22.10 22,10 f.

2 2, ι ο f. 22.11 f. 22.12

22,12—14

22.13 22,13 f. 22,16—18

Ι. Reise von München nach Genua E s H1 [a] will [b] verlangt nicht sondern H 1 diese Thatsachen aufgelöst in H1 [a] jener Poesie, [b] jene ursprüngliche Poesie, woraus hervorgegangen. H1 [a] Freylich oft wird [b] Freylich [c] s. Text Schadenlust H1 [a] verfälschen sie dadurch die [ai] Er [02] Volkserinnerung, [b] modeln sie Wirklichkeit [c] s. Text mit einer Variante: die H 1 Volkserinnerungen, Verhöhnung H1 [a] das gela [b] Stolztrockner und H1 [a] hochgelahrter [b] tiefgelahrter [c] pergamentener Staatsarchivare. H 1 [ 1 ] Nicht ohne pikirtem [a] La [b] Ergö [2] Nicht wenig ergötzten mich auf dem letzten münchener Jahrmarkt [ß] Nicht wenig ergötzte es mich als ich auf dem letzten münchener Jahrmarkt [4] Halb wurmte, halb ergötzte [j] s. Text mit einer Korrektur: als ich Η1 auf dem letzten Münchener Jahrmarkte, [a] in dem Bilderladen [b] die Geschichte des Beiisars in H 1 niederträchtig grell kolorirten Bildern, dargestellt sah und zwar nicht nach H1 [a] der [b] Prokop [c] den Angaben der alten Geschichtschreibern, D1 den alten Geschichtschreibern, D1*H den alten [a] Geschichtsschreibern, [b] Geschichtschreibern, sondern sondern H1 [a] nach der [b] ganz getreu nach der Tragödie von Eduard Schenk, [c] ganz getreu nach Schenk's Tragödie. [ 1 ] Der Freund, der [2] s. Text mit einer Korrektur und einer Variante: wird die H1 [a] wahr [b] Geschichte entsteh, [c] Geschichte verfälscht" — rief der H 1 Freund, und dergleichen H1 [a] Poetengeburten, [b] [bi] leeren [b2] neuen Hirngeburten." Ist aber der Schaden wirklich so groß [ 1 ] Darf man die Dichter [a] der forgerie [ai] of [02] schu [aß] schuldig [b] der Geschichtsforgerie wegen gleich [c] wegen dser Art forgerie gleich [ci] auf [c2] verurtheilen? Dichter lügen nie [cß] das Urtheil sprechen? Ächte Dichter lügen nie.

Mitteilungen %um Text

22,19 2 2,19 f· 22,22 22.22 f. 22.23 — 26

22,23 22,25 22,27f.

22,29

22,32 22,37 22,39 23,1 23.1 f. 23.2 2 3,2 f. 23.3 23,3

71

[2] soll man die Dichter wegen dser Art forgerie gleich den Prozeß machen? nein, den Dichtern H1 [a] entstellt [b] gefällscht. [c] verfällscht. [Absat%] Sie geben ganz treu, und H1 [a] nur ihre Zeichensprache, wi [b] we wi//kürliche [c] die Gestalten u Zeichen die sie [d] sey es auch durch selbsterfundene Gestalten und Umstände. Dennoch H1 [a] ist [b] [bi] giebt [b2] geben der Μ [c] geben die Gesänge des [d] geben Gesänge wie der Mahabarata geben so treu [e] geben Gesänge wie der Maha Baratha Sinn Η1 der indischen Geschichte viel H 1 treuer wie vielleicht Hume den Sinn der englischen Geschichte [a] giebt. [b] zu. geben vermag. Ja, ich möchte behpten Scotts Romane geben diesen Sinn [a] noch getreuer wie [b] viel getreuer als [c] noch getreuer als Hume, u [a] ein [b] Sartorius hat sehr Recht, Geschichte viel D1 treuer wie irgend ein Scotts Romane D1 geben den Sinn der englischen Geschichte Nachträgen zu Spittler H1 [a] auch Scotts Romane zu den Quellen der englischen Geschichte aufführt, [b] [bi] die [b2] jene Romane unter die Quellen der englischen Geschichte unbedingt aufführt [c] bey den Quellen der englischen Geschichte auch die scottschen Romane [ci] auf [c2] aufführt [cß] aufführt. H1 Es folgt eine ungestrichene, aber ausgeschiedene Passage (vgl. S. 229,4— 2.0). Textübereinstimmung ergibt sich erst wieder ab S. 22,36 f.: Der Baron Hormayr. adäquat sind, D1 daß sie dasselbe Hormayr, der H1 [a] [aij beste [02] kompetenteste Zeuge hat mich auf diesen Umstand aufmerksam gemacht, [b] kompetenteste Richter, [bi] den ich das [b2] dem [bß] s. Text Gemüthsleben, H 1 die dunkle Naturkraft, die abergläubische des Mannes, H1 [a] ist im Immermannschen Gedichte ganz treu [ai] geschi [02] angedeutet, [b] s. Text angedeutet. H1 [a] Es ist w [b] s. Text jene H1 [a] Taube mit dem blanken Schnabel [b] friedliche Taube mit einem [c] s. Text im Schnabel, H1 [a] über die [b] wie die kriegerische D1 Liebe D1*H[a] Liebe [b] Liebe, Liebe, H1 [a] die über [b] über die Berge D1 über die Berge Tyrols

72 23.3 f. 23.4 23,6

23,6 23.8

I. Reise von München nach Genua heldenmüthig H1 [a] flatterte, [b] umherschwebte, treues Herz, H1 [a] erreichten, [b] durchbohrten. Schilderung des H1 Feindes, [a] des edlen Ritter, aus dem er keinen Gesler gemacht hat, sondern einen Adler mit dem Oehlzweig im Schnabel er gab uns [ a i ] den [a2] einen edlen Prinz Eugen, einen edlen Ritter, [b] des edlen Ritters Eugen, [bi] welchem [b2j der in diesem Liede keinem Gesler gleicht, [c] des edlen Ritters Eugen, aus welchem er keinen Gesler gemacht hat, sonden einen [ci] edlen Prinzen Eugen [c2] edlen Ritter, einen Prinzen Eugen, [d] des edlen Ritters Eugen, aus welchem er keinen wüthenden Gesler gemacht Die folgenden Formulierungsversuche auf einem nurfragmentarisch überlieferten Zettel sind nicht sicher zuzuordnen, könnten aber hierher gehören: [di] besonders im Gespräche mit dem Pr [d2] besonders im Gespräche mit dem edlen Ritter Eugen, der wie ein [dß] im Gegensatz zu dem edlen Ritter Eugen, gegenüber wüthenden D1 Gesler D1*H[a] Gesler [b] Geßler Oelzweig. D1 [Neue Zeile] (Die Fortsetzungfolgt.) Capitel VIII.

23.9 23.9 2 3, ι ο f.

23.10 23.11 f. 23,11 23,13 23.13 2 3,13 f. 23.14 23.15 23.15 23.16

H1 Die Kapitelangabefehlt. D1 R e i s e nach I t a l i e n . [Neue Zeile] Von H.Heine. [Neue Zeile] (Fortsetzung.) [Neue Zeile] NW. D1*HAm Rand mit Rötel: 8. H1 Der erste Satz entwickelt sich überfolgende Textversuche: [ 1 ] Insburg [2] Im Wirthshaus zum [ß] In der Wirdhsstube des [4] In der Stube des Goldnen Adlers zu Insbruck, hängen [a] an der Wand [b] einträchtig neben einander des Herrn D1 Niederberger Bilder von H1 [a] Napoleon [b] Andreas Hofer, Napoleon und Ludwig Andreas Hofer, D1 Napoleon D1*H[a] Napoleon [b] Napoleon Bonaparte ist eine H1 [a] wenig [b] wenig [c] unwöhnliche, fast blöde [d] unwöhnliche, blöde ist eine D1 unwohnliche, im Winter H1 [a] behaglicher seyn, [b] s. Text wenn die H1 [a] Berge [b] hohen Berge, wovon sie H1 /"^eingeschlossen ist [b] eingeschlossen, die Lawinen [a] donnernd u [b] dröhnen überall H 1 Eis kracht

Mitteilungen %um Text 2 3,16 f.

23,17 23.17 23.18 23,18 23.18 f. 23.19 23.20 23.21 f. 23.22 f. 23.23 23.24 23.25 23.26 23.26 23.27 23.28 23.29 23,29 23,3of.

23,3ο f. 23,31 f. 23,31 23,32f. 23,32^

1

73

blitzt. [Absat^J H [ 1 ] Als ich dort war zogen sich Wolken wie gro [2] Dort [ a ] waren [b] zogen sich Wolken wie gro [ß] s. Text mit einer Korrektur: Häupter H1 [a] der [b] jener mit H1 [a] grauen [b] dunkeln Wolken, Man H1 [a] zeigte mir [b] sieht dort Martinswand, H 1 dem Schauplatz Schauplatz der H1 [a] lieblichsten Kaisersage, die [b] lieblichen Kaisersage; [bi] die [b2] wie denn überhaupt H1 [a] in gz Tyrol [b] die Erinnerung noch H1 [a] blüht [b] immer blüht Standbilder H1 [a] östreichischer [ai] Fürsten [a2] Kaiser u ihrer verwannten [b] der [c] von Fürsten und Fürstinnen D1 von Fürsten u Fürstinnen aus dem und ihrer H1 [a] Ahnen aus fremden [b] Ahnen, zu diesen werden nun freylich manche gezählt worüber [c] Ahnen, worunter mancher gerechnet worden, bis auf H1 D1 heutigen D1*H[a] heutigen [b] den heutigen Sie stehen H1 [a] aus [b] in Grabmahl des H1 D1 Erzherzogs. so H1 [a] haben manchen[b] kommts als H1 [a] wären es [b] sähe man Fußgestell H1 [a] der meisten [b] der meisten Statuen [c] der meisten Namen H1 [a] desjenigen [b] des Fürsten, den sie vorstellen. betrachtete, H1 [a] traten [b] kamen [c] traten in die H1 Kirche, [a] Ein hagerer Mann [b] Es war Ein hagerer Mann [c] Ein hagerer Mann mit Gesichte, H1 [a] die Daumen in die Armöffnungen der Weste, [b] die beiden Daumen [bi] wie in die [b2] wie gebräuchlich in die Armöffnungen der Weste, [c] die Daumen wie gebräuchlich eingehakt in den Armöffnungen der Weste, und im Maul eingehakt in D1 den Armöffnungen der Weste, Maul H1 ein Guide de Voyageur. [a] Sein [b] Hinterher [c] Hinter ihm seine Lebensgefährtin, Maul einen D1 Guide des voyageurs; ganz junge, H 1 schon etwas mitgemachte, aber noch immer sehr schöne ganz D1 junge, aber noch immer sehr schöne Dame, D1*H [a] junge, aber noch immer sehr schöne Dame, [b] junge schon et-

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23.33 f.

23.34 23,34 23,34—24,2

24.2 f. 24.3 f. 24.4 24.5 24.6 24,6 24,7—11

I. Reise von München nach Genua was abgeliebte aber noch immer sehr schöne Dame; hinter dieser schöne H1 Dame, u hinter [a] ihr [ai] der Garcon de [02] ein dickgemästetes Portergesicht [aß] ein feistes dickgemästetes Portergesicht [b] dieser ein rothes Portergesicht mit H 1 gepuderten Aufschlägen, Aufschlägen, H1 [a] u eben [b] u [bi] ähnlicher [bi] ähnlichem Rock [ c ] ge [d] schwimmend [e] stap/^7 steif einhertretend in einem H1 [a] [ai] so roth u weißen Bedientenrock, [02] dito Rock in den Händen Miladis Handschuhe, Alpenblumen und B o loneserhündchen. [b] dito Rock u [bi] die Hände [b2] Hände u Arme belastet mit Miladis Handschuhe, Alpenblumen Mops. [Absat^J H1 [a] Der [b] Albions tra [c] s. Text wo H1 [a] Mylord [b] der Sohn Albions aus seinem Guide [c] der Sohn Albions seiner Gemahlin erklärte, H 1 nemlich nach seinem voyageurs, H1 [a] worinn [b] in welchem ist H 1 Klodwig König von Frankreich, die H1 [a] zweite [b] andere u. s. w. H1 Für den folgenden Sat% sind %wei Fassungen überliefert, die vermutlich %wei verschiedenen Entstehungsstufen angehören. Fassung II entstand als Einschub auf einem Extrablatt, vermutlich also später als Fassung I. Beide enthalten zahlreiche Sofortkorrekturen. [I] [ 1 ] Da aber Mylord das Versehen begann von oben anzufangen, statt [a] daß [b] der [c] wie [ d ] von unten [2] Da aber Mylord [a] von oben zu betrachten anfing [b] die Reihe von oben anfing statt von unten [ } ] Da aber unser edler Britte die Reihe von oben anfing, wo man [4] Da aber der arme Britte die Reihe von oben anfing, statt von unten, wie es der [a] Guide [b] V f r des Guide de voyageur voraussetzte, so [a] gabs [b] gerieth er in die Ergötzlichsten Verwechslungen, die noch komischer wurden, [ a ] als scharfsinnige Reisende, oft [ b ] wenn der scharfsinnige Reisende, [bi] seine Verwundrung drüber zu erkennen gab, wie es wohl komme dß [b2] sich unsäglich wunderte dß [c] wenn er sich [ci] scharfsinnigerweise [c2] zurecht [cjJ

Mitteilungen %um Text

75

wunderte dß [d] wenn er sich wunderte dß [di] Frauenbilder für Männerbilder [di] dadurch manche Frauenbilder für das Bild eines Mannes u [e] wenn er sich wunderte dß man Rudolph von Habsburg in Weibskleidern dargestellt, dagegen die Königinn Maria mit [a] einem langen [b] eisernen Hosen u einem allzu langen Barte.

[II]

24,11 24.13 f.

24.14 24,14^ 24.15 24.16 24.17 24.18 24,18

24,18

[ 1 ] Da aber, wie sich von selbst versteht, der Vfr des Guide de voyageur ganz natürliche voraussetzte daß man [a] bey [b] von unten anfängt die [c] die Reihe der Statuen [d] bey [e] die Statuen von unten an [2] Da aber der arme Britte die Reihe von oben anfing, statt von unten, wie es der Vfr des Guide de voyageur voraussetzte, so gerieth er in die Ergötzlichsten Verwechslungen, die noch komischer wurden, wenn [ a ] er auf ein Frauenbild stieß das ihm der Guide de voyageur für einen Mann [ai] ge [02] aus [b] er an eine Frauenstatue kam die er nach seinem Guide de voyageur für [bi] die [b2] einen Mann hielt, so wie auch umgekehrt, [c] er an eine Frauenstatue kam die er nach seinem Guide de voyageur für einen Mann hielt, so wie auch umgekehrt, wobey er sich [ci] höchst [c2] schwer [cß] sehr [cj] dann wunderte, [d] s. Text Mann D> hielt D'*H[a] hielt; [b] hielt, Barte.//' [ 1 ] Es muß da [2] Ich, der ich gerne den Leuten mit meiner Gelehrs [ß] Ich helfe gern mit meinem Wissen [4] s. Text bemerkte H 1 beiläufig beiläufig: H1 dieses [a] sey wahrscheinlich das damalige Costüm gewesen, [b] habe wahrscheinlich das damalige Kostüm erfordert, auch H 1 kann es nicht anders, H1 [aj dargestellt [b] gegossen dem D1 jetzigen Kaiser von China D1*H jetzigem [a] Kaiser von China [b] Kaiser gar in H1 [a] den Windeln [b] Windeln gießen H1 zu lassen — [a] in [ai] absolut [02] monarchischen Staaten kann sich der Landesherr [b] u es darf sich [bi] gar nicht [b2] nicht einmahl einer drüber wundern [c] u wer würde was dagegen D1*H[a] einwenden? [b] einwenden? . . . "

76

I. Reise von München nach Genua

24.18 f. 24.19 24.19 24.20 24.20

einwenden? [Absat^J H1 [a] Der Mops bellt [b] s. Text Lakay D1*Η [α] klotzte, [b] glotzte, glotzte, H1 /ö/Mylord [b] sein Herr sagte: H1 [a] very fine [b] a very fine exhibition, very fine H1 indeed. Kleiner Querstrich, der das Kapitelende anzeigt. Danach steht eine en bloc gestrichene Einfügung mit Einfügungs^eichen, deren Zuordnung nicht geklärt werden konnte. Sie lautet: Die beste Aussicht hat man auf der Brück, die über den In führt, u wo ein großer Nepomuk, der Schutzheilige der Ertrunkenen, aufgestellt steht.

24,20—28,2

indeed! — D1 [Neue Zeile] VIII. [Neue ZeileJ Die Tyroler Capitel I X .

Der größte Teil des Kapitels fehlt im Konzept (Ii1), lediglich der Anfang (S. 24,22—31) ist mit der Überschrift Brix überliefert, außerdem der als Paralipomenon abgedruckte Text (S. 229,22 — 230,10,); diese Texte wurden in Italien entworfen. In D1*H ist das Kapitel zusammen mit dem folgenden 1 .—6. paginiert. 24.21 H 1 Brix 24,22—24 H1 Der Kapitelbeginn entsteht wie folgt: [1] [a] Gegen die Dämmerung Zeit [b] Gegen Abend [c] zur Abend Zeit [d] ehe Abend [e] Gegen Abend [ei] langte ich [e2] erreichte ich Brixen [a], es [b] . Die Berge [c] . Die umstehenden Berge [dj. Es [e] . Die Stadt liegt in einem Thal u die umstehende Berge Übergossen es mit Dampf u [ e i ] Dämmerung [e2] Schatten. [2] Ich [ß] Die 2 te große Stadt in Tyrol ist Brixen die ich gegen Abend erreichte. [Absat^J Diese Stadt liegt in einem Thal das die umstehende Berge mit Dampf u Schatten Übergossen. 24.22 wo ich, D1*H [a] einkehrte, und zwar gegen Abend, [b] einkehrte. 24.23 ankam, D1*H [a] hat [b] war 24.24 Stille, H1 [a] Glockengeleyer [b] Glockengebimmel, die Leute entblößen andächtig die Häupter u [c] melancholisches Glokkengebimmel, 24.24 f. die Schafe H1 [a] wan [b] trippeln in ihre Ställe, die Menschen 24.25 die Menschen H 1 in die Kirchen; 24,25 f. überall H1 [a] Geruch von getrocknetem Heu. [b] [bi] ängstlicher [b2] beklämmender Geruch von getrocknetem Heu. [c] s. Text 24,27 im Hesperus Η1 [α] gelesen u [b] gelesen.

Mitteilungen \um Text 24,28 24,28 f.

1

1

77

sah mich H überall danach D *H auf allen Straßen danach um; um;//' [ 1 ] hab aber keine gesehen. [2] Ein etwas geistlich [3] Ein [a] Geistlich [b] Weltgeistlicher [bi] m [b2]die [4] Ich sah nur einen [ j ] Ist das ein Jesuit? dacht ich [6] Ein Kapuziner ging [7] Ein Bierfaß in einer braunen [5] Ein Bachus in ein [9] s. Text mit einer Variante: 24.28 f. ich habe H 1 keinen gesehen, 24.29 Jesuiten Η1 [α] ϊ.hnlich [b] glich, 24.29 dicke H1 [a] Mann, der einen abg [b] Mann mit geistlich 24.30 Hut und H1 [a] abgetragenen [b] jesuitisch geschnittenem [c] pfäffisch geschnittenem, 24,30—32 Rock, H1 [a] welcher stra [b] dessen abgetrag [c] der mit den glänzend neuen schwarzen Hosen so auffallend kontrastirte. [d] s. Text mit einer Korrektur: 24.31 und H1 gegen die D1*H [a] gegen die [b] mit den 24,33 — 25,12 H1 enthält dieser Passage eine Variante Fassung, vgl. S. 229,22 — 230,10. — Die endgültige Textgestalt dieser Passage, eine Reinschrift, wurde in D1*Ηformuliert. 24,3 3 Jesuit seyn, D1*H[a] dacht ich endlich; [b] sprach ich endlich zu mir selber; 24.3 3 f. denn ich D1*H hatte mir immer 24,35 — 25,1 wirklich D1*H /"^Jesuiten [b] noch Jesuiten 25,2 Chimäre, D1*Hnur die Angst vor ihnen spuke noch in 25.4 Leute, die D1*H [a] es nicht bemerkt haben daß der Regen auf [b] , wenn es längst 25.5 Regenschirmen D1*Hherumgehen. Ja, mich dünkt 25.6 existiren nur D1*Hsolange wie man an 25,8 haben ihn Z)'*//jemals gesehen. 25,13 Begierden, D1*H [a] Ränken, [b] Weltplänen, Ränken, 25,15 ist nicht D1*H[a] einmahl [b] sowohl 25,17f. furchtbar D1*Hist; und wahrlich 25,18 — 21 einem ähnlichen D1*H [ 1 ] Gespenste, das im thüringer Walde spukte, und den Leuten, die sich vor ihm fürchteten, von aller Furcht befreyte, indem es [a] seinen [b] in ihrer Gegenwart seinen Schädel vom Haupte herabnahm, ihn ruhig aufschraubte und ihnen zeigte, daß er hohl und leer sey.

78

25,22 25,24t. 25,26 f. 25,32 25,32f. 25,36 25.38 25.39 25,39—26,1 26,1 f. 26,4f.

26.6 f. 26.7

I. Reise von München nach Genua [2] Gespenste im thüringer Walde, das einst die Leute, so sich vor ihm fürchteten, von [a] jeder [b] ihrer Furcht befreyte, indem es [a] sich selbst, in ihrer Gegenwart, [ai] seinen [02] den [aß] den eignen [04] den [aj] seinen Schädel herabnahm [b] [bi] ruhig [b2] sich selbst, [bß] vor aller Augen seinen Schädel von den Schultern herabnahm u jedem 2eigte daß er hohl u leer sey [ß] Gespenste im thüringer Walde, das einst die Leute, so sich vor ihm fürchteten, von aller Furcht befreyte, indem es in ihrer Gegenwart seinen Schädel vom Haupte herabnahm, ihn ruhig aufschraubte und ihnen zeigte, daß er hohl u leer sey. [Absat%] nachträglich zu D1*H [a] bemerken, [b] erzählen, ganz gewöhnliches D1*H[a] Vieh, [b] Vieh Gottes. in Gesellschaft D1*H [a] eines langen magern Mannes [b] eines langen, magern Baron genannten Mannes der jenem alten, sie D1*H[a] vorn [b] gar suchte. D1*HZugleich rissen sie ließ D1*H[a] das Mädchen [b] die junge Person das sie D1*Hauch die ganze Zeit Geschäfte D1Hverrichtete, obgleich obgleich ihr D1*H[a] dies um so mühsamer wurde, [b] s. Text Cumpane D1*H [a] aber waren unterdessen ganz kleinlaut geworden und [b] s. Text bediente; — D1*H [a] ihr Gespräch nahm eine andre Wendung, und betraf [b] ihr [bi] Gespräch jener beiden [b2] Gespräch nahm eine andre Wendung, [b2a] sie sprachen [b2b] sie eiferten [b2c] sie schwatzten jetzt das gewöhnliche Nothwendigkeit D1*H [a] strenge Maaßregeln zu nehmen, [b] strenger Maaßregeln, reichten sich D1*H cinigemahl die heiligen Capitel X .

Das Kapitel wurde auf italienischen Papieren entworfen. Allerdings fehlt im Konzept (H1) der Anfang. Dagegen umfaßte es noch eine für den Buchdruck ausgeschiedene Passage (S. 230,12 — 2 3 1 , 1 1 ) ; außerdem wurde ihm ein en bloc gestrichener Text zugeordnet, der als Uberleitung %um folgenden Kapitel konzipiert sein könnte (vgl. %u 2j,ßjf.). Das Kapitel wurde im „Morgenblatt" (D1) nicht publiziert. In D1*H ist es zusammen mit dem vorhergehenden 1.—6. paginiert. 26,9—27,18 H1 Für diese Passage ist eine Variante frühere Fassung überliefert, vgl. S. 230,12 — 2 3 1 , 1 1 .

Mitteilungen %um Text 26,14f. 26.17 26.18 f.

26.21 26.22 f.

26.29 26,32 26,34 27.3 27.4 27,4 f. 27,9 27,11 27.13 27.14 27,16 f. 27.19 27.23 27.23 27.24 27.24 27.25 f. 27.26 27.26 27.27 — 29 27.30 27,30 f.

1

79

und D *H[a] Gefühlsrichtung: [b] Gefühlsrichtung; hineingerissen, D1*H [a] kühn und uneigennützig [b] uneigennützig lieb war. [Absatz] D1*H [ 1 ] Eine gute [2] s. Text Für Bartholdjs Werk wurde zunächst Platz freigelassen, der Titel später eingesetzt. dadurch, D1*H daß der Verfasser, hegte, D1*H [a] und Pulverdampf die Begebenheiten umhüllte, die er beschrieb, [b] und als noch Pulverdampf die Begebenheiten umhüllte, er sie beschrieb, [c] und noch Pulverdampf die Begebenheiten umhüllte, als er sie beschrieb. [Absatz'J in der Noth £>'*//versprochen? Ihr seyd D1*H[a] die [b] nicht die bey D1*Hgefährlichen Stürmen heilig und D1*H theuer: ihnen die Freyheit gerettet D1*H würde. jubeln D1*H dann hinauf dunkeln D1*HElende nach D1*H überstandenen Gefahren, [a] darinn besteht [b] dahin geht, Ο navis, Z)'*//referunt in mare /?'*//Fluctus! etc. explizirte, D1*H machte er allerley politische Betrachtungen, die bald aufhörten, als die Schlacht bey Leipzig geschlagen wurde, und die H 1 Nachricht von der Schlacht bey Leipzig erfuhren, schüttelte die hohen H1 [a] Häupter [b] Herren auf dem Gott H 1 danken. mein Η1 alter Lehrer und H1 [a] jenes Lächeln welches immer um seine Lippen [b] s. Text Salust H1 [a] explicirte. Er hat sie [b] explicirte. Der Kaiser Napoleon hat sie so oft daß sie H1 [a] auch selbst ein [b] am Ende wohl etwas von ihm [bi] gelern [bi] lernen mußten, [c] dank die [d] s. Text am Ende D1*H endlich ablernen die H 1 Preußen, u die schlechten Befreyungsgedichte, und das ewige und H 1 es war kein Aufhören davon.//'

8o

27.31 f.

I. Reise von München nach Genua [ r ] Mein Lehrer sagte [2] „ E s geht diesen Leuten" sagte mein Lehrer, wie den Thebanern, H1 [a] die auch nicht [b] die sich auch nicht genug drauf zu gut thun [c] die auch nicht aufhören [ci] sich [c2] konnten da [cj] konnten von der Schlacht bey Leuktra [C4] konnten nach der Schlacht bey Leuktra [ d ] die auch nicht aufhören konnten [di] sich zu wundern [d2] sich zu rühmen daß sie diesen bisher unbesiegten Spartanern endlich die Schlacht bey Leuktra abgewannen, [dj] sich zu preisen u zu besingen als sie diesen Spartanern die bisher unbesiegt [ d j ] sich zu preisen u zu besingen daß sie diesen Spartanern die bisher immer gesiegt hatten endlich die Schlacht bey Leuktra abgewannen, [e] nach der Schlacht bey Leuktera, wo sie endlich über die [ f ] nach der Schlacht bey Leuktra, als sie nichts genug Rühmen [g] bei Leuktra als sie nicht aufhören konnten [h] s. Text mit einer Variante:

einmal H 1 diese unbesiegbaren so daß D3 Errata-Liste: Antisthenes [Textversehen HS Α Bd. 6] sie H1 D1*Η machten es wie die H1 [a] Kinder [b] Knaben, vor H 1 Freuden zu lassen H1 D1*Hwüßten, 1 haben. H [aj Als ich [b] Es wäre [c] s.Text Liebe D1*H[a] Kinder [b] Jungens, Bald H 1 £>'*//drauf i s t H 1 mein Lehrer gestorben, und auf seinem seinem H1 D1*Η Grab preußisches H 1 Gras. Auch dann u wann exerziren dort die Lanziers. Es folgt eine umfangreiche, stark korrigierte Passage, die en bloc gestrichen wurde. Ihre Zuordnung an dieser Stelle bleibt fraglich; an der rechten oberen Ecke steht egh. IV. Der Text wird zunächst zusammenhängend geboten, anschließendfolgen die Mitteilungen %um Text dayu. War der Tod Arnolds von Winkelrieds schöner? Nein. Jeder Tod ist schön, der uneigennützig für das was wir Lieben gestorben wird, u sey es auch für Oestreich. [Neue Zeile] Seltsamer Contrast zwischen den zwey nachbarlichen Alpenländern. Die Schweitzer streiten um der oestreichischen Herrschaft ledig zu werden, die Tyroler streiten um unter Oestreich zu leben oder zu sterben. Tyrol ist die deutsche Vendee. Ich liebe keine Republiken — ich habe einige Zeit in Hamburg, Bremen u Frankfurt gelebt —) ich liebe das Königthum — (ich habe Ludwig von Bayern gesehen) — außerdem werde ich als Poet, eher bestochen von Thaten der Treue als von Thaten der Freyheit, die minder poetisch sind da jene im dämmernden Gemüthe diese in mathematish lichten Gedanken ihre Wurzel haben — Dennoch liebe ich die Schweitzer mehr als die Tyroler. Jene fühlen mehr die Würde der Persönlichkeit. [Neue Zeile] 27.32 27,3 3 27,34 27,34 27,34 27.34 27.35 27,35 27,37 27,37 27,37 27,37 f.

Mitteilungen %um Text So, ι—j

80,4 So,j So,jf.

So,6

So, 6 So,j SO,S—II

So, II

81

H1 Der erste Satζ entsteht wie folgt: [1] Für Oestreich ist er gestorben. Und [Neue Zeile] [2] s. Text oben Die Schweitzer H1 [a] sterben um [ai] das [02] die [b] streiten um der die Tyroler H1 [a] sterben um [ai] sie sich zu erhalten [02] eben solche zu et [aß] dse Herrschaft [b] s. Text oben zu sterben. H1 [ 1 ] Ich glaube [a] sogar [b] der K a m p f der letztern ist poetischer, denn die Treue hat ihre Wurzel im Gemüthe, die Freyheit im Gedanken. So war auch die [2] Tyrol war eine deutsche Vendee. [β] Tyrol ist die deutsche Vendee. Vendee. Η1 [ ι ] Ich bin kein [2] s. Text oben Republiken — H1 [a] denn [b] ich habe Hamburg, H1 [a] Lübeck u Bremen gelebt — [b] s. Textoben gesehen) — H1 [a] u ich verdiene daher nicht den Verdacht der Partheylichkeit wenn ich [b] außerdem bin ich noch ein Poet, den Gemüthsthaten, weil sie poetischer sind weit mehr anziehn als Verstandesthaten, u [c] außerdem bin ich noch ein Poet, den solche Thaten, die ihre Wurzel im G e m ü t h e haben mehr ergötzen als jene, die ihre Wurzel im [ciJVei [c2] Gedanken [d] außerdem bin ich noch ein Poet, u werde leichter bestochen von Thaten, die ihre Wurzel im Gemüthe haben als v o n denen, die ihre Wurzel im Gedanken [e] außerdem bin ich noch ein Poet, [ei] u da χ— χ poetischer ist [e2] u da die Treue poetischer ist [ej] u werde [e*f] dem die Tyroler [ f ] außerdem werde ich als Poet, eher bestochen von Thaten, die ihre Wurzel im G e m ü t h e haben [gj außerdem werde ich als Poet, eher bestochen v o n [gl] x—x Thaten [g2] x—x Thaten [gj] Thaten der Treue, als v o n Thaten der Freyheit, die minder poetisch sind da jene ihre mystische Wurzel im Gemüthe diese in mathematisch lichten Gedanken [h] s. Text oben liebe ich H1 [a] mehr die Schweitzer [b] die Schweitzer mehr Capitel XI.

Im Konzept (H1) wurde die Abfolge von Capitel VI, V I I und X I eindeutig festgelegt; sie sollten ohne Kapiteltrennung aufeinander folgen. — Capitel X I hatte in seiner Entwurfsstufe auf italienischen Papieren ursprünglich einen anderen Anfang (vgl. 28,2—7).

I. Reise von München nach Genua

82

28,1 28,1 28,2—7

D1 V I I I . D1*H Am Rand mit Rötel: 1 1 . D3 C a p i t e l I X . [Textversehen] enthält von dieser Passage ( D i e Tyroler . . . bis ... W ü r d e der Persönlichkeit.,) %wei ungestrichene Fassungen.

[I] [1] O b g l e i c h [Neue Zeile] [2] D i e T y r o l i r sind s c h ö n e , [a] sinnige, heitere M e n s c h e n , ehrlich, brav, reinlich [b] heitere, ehrlich, brave M s c h e n , eine edle R a z e , w e l c h e s sich s c h o n darinn zeigt daß sie in ihren N a h r u n g s m i t t e l n sehr w ä h l i g u [a] ü b e r [b] in ihren [a] W o h n u n g e n [b] G e w ö h n g e n reinlich sind; nur das G e f ü h l [a] der P e r s ö n l i c h e n W ü r d e [b] v o n der W ü r d e der Persönlichkeit f e h l t ihnen. Obwohl die erste Fassung ungestrichen blieb, gibt es an anderer Stelle des Manuskripts eine nochmalige Formulierung des gleichen Gedankens. Sie erfolgte offenbar später und entspricht weitgehend dem Drucktext.

[II]

28,4

D i e T y r o l e r sind [ 1 ] s c h ö n e , heitere, ehrliche, brave M e n s c h e n , eine [2] s c h ö n , heiter, ehrlich, brav und i m m e r g e s u n d , weil sie z u d u m m sind krank z u seyn. [ a ] E i n e edle [ b ] l n ihren N a r u n g s m i t t e l n sehr wählig, und in ihren G e w ö h n u n g e n sehr reinlich, z e i g e n sie sich als eine edle M e n s c h e n r a z e , [ a ] d e n e n nur [b] w e l c h e r nur [ ß ] s c h ö n , heiter, ehrlich, brav [a] aber [b] u von [a] u n g e w ö h n [b] unerk [c] u n e r g r ü n d l i c h e r G e i s t e s b e s c h r ä n k t h e i t . Sie sind [a] i m m e r g e s u n d , weil sie z u d u m m sind krank zu seyn. [b] eine g e s u n d e M e n s c h e n R a z e , weil sie z u d u m m sind krank seyn z u k ö n n e n . A u c h eine edle R a z e m ö c h t e ich sie n e n n e n , weil sie in ihren N a h r u n g s m i t t e l n sehr wählig u in ihren G e w ö h n g e n sehr reinlich sind; nur fehlt ihnen g z u gar das G e f ü h l v o n der W ü r d e der Persönlichk. z u D1 energisch D1*H[a] energisch [b] d u m m

Mitteilungen %um Text 28,7 28,7 f.

28,9 28.9 f. 28.10 28,12 28,14 28.14 28.15 28.15 f. 28.16 28,16—18

28.17 28.18

28.19 28.20 2 8,2ο f. 28.21 f. 28.22 28,22

1

83

Persönlichkeit. H (In diesem wahren Selbstgefühl stehen sie tief unter den Schweitzern.) Der Tyroler eine Sorte von H1 [a] lächelnd, [ai] ironisch [02] eifr [aß] du [04] humoristisch [aj] zu [b] anlächelnd beweglicher Servilität, die fast ironisch scheint [c] lächelnder, humoristischer Servilität, die fast [ c i ] eine [a] eine ironische Färbung aber doch / / ' [a] ehrlich [b] grundehrlich Die H1 [a] Frauen [ai] sie sprechen dich so freundlich, [02] begrüßen dich so zuvorkommend freundlich [b] s. Text die Männer H1 [a] kommen dir mit [b] drücken Dir Verwandten, H1 [a] oder [b] wenigstens nur H1 [a] gemeine Leute [b] gemeine Leute sind, vornehmer H1 [a] Herr, [b] Herr bist, gemeine Leute H1 [a] sich nicht blöde zurücken [b] ohne Blödigkeit zu ihm H 1 hinauflassen. darin H1 [a] haben sie ein naturrichtiges G e f ü h l [b] [bi] fühlen [b2] haben sie einen naturrichtigen Instinkt; Instinkt;//' [ 1 ] der starrste Aristokrat liebt es zuweilen mit dem Plebs [a] zu [b] auf du u du zu konversiren, wenn er nur sicher ist daß dieser nie die K l u f t vergißt, die Gott selbst zwischen die verschiedenen Stände [a] gestiftet, u eben durch diese Herablassung [b] gestiftet hat, er liebt [a] die Gelegenheit zur [b] seine Herablassg zu zeigen. [2] s. Text mit einer Korrektur: Herablassung, H1 [a] sie lassen sich gern herab, denn [b] denn dadurch [bi] eben [b2] fühlen sie, sind.//' [ 1 ] Der Tyroler glaubt daß Gott selbst [2] Es fällt dem Tyroler nicht ein daß [)] s. Text Servilismus//'gratis; preis, / / ' [a] sondern [b] sogar [c] mit der [d] sogar ihre Diese / / ' [a] Deckenverkäufer, [b] Ha Deckenverkäufer, [c] bunten Deckenverkäufer, in ihrem / / ' /"^y bunten Kostüm, die lassen wie [b] s. Text g e r n / / ' e i n Späschen mit sich H 1 treiben —

84 28.22 28.23 — 25

28.26 28.27 — 31

28.28 f. 28.29

/. Reise von München nach Genua aber H1 [a] man muß [b] Du mußt abkaufen. H 1 [ 1 ] Diese Geschwister Reiner haben [a] in [b] es es noch besser verstanden, u sie hatten einen guten Rathgeber, der [a] ihnen [b] der [c] sie instruiren konnte, wie [ 2 ] Die Geschwister Reiner [a] die in Engl so gute [b] die so viel Geld eingejodelt, haben es noch besser verstanden, u sie hatten noch obendrein einen guten Rathgeber, der den Geist der englischen Nobiliti [a], die Blu [b] die [c] die das Foyer der Aristo [d] gut kannte. [ß] Jene Geschwister Reiner [a] die anfangs so viel [ai] Guineen [ai] Geld ersungen [b] die so viel Geld geholt [c], die Sänger Tyrols [d] s. Text Foyer der H1 [a] Aristokratie [ai] im Westende Londons. [112] in the west end of the town, [b] europäischen Aristokratie, town . Η 1 [ ι ] E s wurde mir beklemmend zu Muthe als ich sie vorigen Sommer, in ihrem Nazionalkostüm, in den fashionablen Saalen [2] als ich vorigen Sommer in den [ a ] fashionablen saloons /"^glänzenden Conzert Saalen der londoner [a] adli [b] schönen [c] fashionablen Welt, diese tyroler Sänger [a] auf dem Schaugerüst [b] das Schaugerüst betreten sah, [bi] ganz [b2] ihr fbjJ in ihr [b^] gekleidet in ihrem Nazionalkostüm — [ß] als ich vorigen Sommer, in den glänzenden Conzert Saalen der londoner fashionablen Welt, diese tyroler Sänger gekleidet in ihrem heimathlichen Kostüm [a] die [b] in [c] das Schaugerüst betreten sah u [a] dann [b] als sie gar jene Liedchen zu [bi] singen begang [b2] jodeln begannen, [c] als ich gar [ci] jene Liedchen hörte [c2] jene Berg Liedchen hörte [cß] von oben herab jene Liedchen hörte die so heiter in den Tyrolerbergen klingen, u [4] s. Text mit vier Varianten: gekleidet in H 1 ihrem heimathlichen Kostüm das Schaugerüst und H 1 als ich gar von oben herab jene Liedchen hörte,

Mitteilungen %um Text

28,29—31

»5

hörte, die [a] so gläubig naiv u from in den Tyroleralpen klingen u uns [ a i ] sogar so [112] sogar in Dland so oft das Herz ergötzt [aß] sogar in Dland so oft hinabklangen, da dünkte mir H1

alles [b] s. Text mit einer Variante:

und H1 [a] deren Nachklang [b] auch ins norddeutsche Herz [bi] so oft [b2] so freudig hinabgeklungen, da verzerrte

28,3of.

Seele zu H1 [a] bitterem U n m u t h [b; ohne Streichung von a] dies

28,32

deutsche Wort [c] bitterem Unmuth, das H1 [a] Lächeln [b] gefällige Lächeln um vornehme Lippen

28.32

stach mich H1 [a] wie Schlangen, [b; ohne Streichung von a] als

28.33 28>33 —

35

28.34 28.35

sähe ich das Wort [c] wie Schlangen, als sähe ich H1 [a] die [ai] Mysterien [02] süßesten Mysterien profaniren u geheime [b] die süßesten Mysterien u [bi] geheime /"foy geheimste Familien sakra vor fremdem Volke profaniren. [c] die Keuschheit des deutschen Wortes [ci], die süßesten Mysterien [c2] ten [cß] gleichsam preiß gegeben [d] die Keuschheit des deutschen Wortes gleichsam preiß gegeben u [di] diese [d2] die süßeste Mysterien des deutschen Volkes, Familien sacra vor fremdem Pöbel auf's Roheste D1 beleidigt D1*H[a] profanirt. H 1

beleidigt [b] beleidigt,

[ 1 ] Ist Nazionalität nicht eine Art schamhaft [2] es war mir als sey das Preisgeben der Nazionalität eine grenzenlose Schamlosigk, die wieder in [ a ] der [ b ] Servilismus begründet ist. [ß] Dies würde kein Schweizer thun [Neue Zeile] [4] W i r sollen uns [Neue Zeile]

[j] [a] Diese Entäußrg [b] Dieses Preißgeben der Nazionalität, 28,35

Nach en bloc-Streichung der vorhergehenden Ansätze: [6] s. Text nicht H1 [a] mitapplaudiren [b] mitklatschen

29.1 f.

Verschämtesten, H1 [a] der Nazionalität, [b; ohne Streichung von

29.2

der H1 [a] mit [b] gleich fühlend mit

29,1

29.3

29,3 29,3 — 5

können H1 [a] denn bey [b] bey diesem schamlosen [bi] Preisgeben [b2] Verkauf Verschachern des Verschämtesten, a] bey d [c] der Nazionalität und ein Schweizer,

wir H1 Schweitzer D1 Schweizer

Schwyzer H1 [a] g e b e n [b] thun auch viel für's Geld, H 1

[a] aber doch nie [b] unser Bestes Blut u unsern besten Käse, [c] aber doch nie den Kuhreigen [d] aber nicht die Ehre, [e] aber

86

29,4 f.

I. Reise von München nach Genua doch nicht [ f ] aber wir singen nicht wir [g] wir [gi] blu [g2] fechten für die [gj] fechten zuweilen für die großen Herren aber wir singen nicht für sie. [Absatz] Der Contrast zwischen [a] die nachbarlichen Bergvölker [b] den nachbarlichen Bergvölkern ist wirklich höchstauffallend. Die Schweitz [a] kämpf [b] kämpfte immer gegen Oestreich, Tyrol [a], d&[b] immer für Oestreich u so [ a ] treu [ b ] aufopfernd u unglücklich daß man dieses Land wohl die deutsche Vendee nennen konnte. [a] Als [b] [c]s.vt. aber D1 nicht das Alphorn. [Neue Zeile] (Die Fortsetzung folgt.) Capitel X I I .

Das auf italienischen Papieren entworfene Kapitel hatte im Konzept (H1) die Uberschrift Tyrol. 29,6 Η1 Tyrol D1 R e i s e n a c h I t a l i e n . [Neue Zeile] Von H. Heine. [Neue Zeile] (Fortsetzung.) [Neue Zeile] IX. 29.6 D1*H Reise nach Italien. [Neue Zeile] Von H. Heine. [Neue Zeile] (Fortsetzung.) Diese aus D1* übernommene Uberschrift wurde gestrichen. Am Rand mit Rötel: 12. 29.7 H1 Der Beginn des Kapitels entsteht über mehrere verworfene Textansätze'· [ 1 ] Der gewöhnliche Landschaftsmahler, [a] der nichts als ab [b] sucht schöne Gegenden, die an u für sich schön [a], u indem er sie gleichsam abschreibt, liefert er uns jene [ai] trivialen [02] trivial schönen Gemälde, die uns [b] sind u schreibt sie ab. Einem Rothman, einem Kaiser, sind alle [2] Das Wett [j] Landschaften [4] s. Text 29.8 — 10 entzücken,//' [ 1 ] wenn [a] die [b] ihre Beleuchtung [2] bey ungünstiger Beleuchtung und Gemüthsstimmung. [ a ] In mir war es trübe und draußen [ a i ] sogar [02] regnete es, [b] In mir regnet es und draußen war Regenwetter, [c] Draußen war Regenwetter, u in mir ebenfalls.

Mitteilungen %um Text

29,8f. 29.9 f. 29.10 29.11 29,11 29.11 29.12 29,12

29,15 29.17 29.18 29.18 29.19 29.19 f. 29.20 29.21 29.21 — 23

29.22 f. 29.23 29,23 29.23 29.24

»7

[ ß ] bey trüber Witterung und [ a ] dadurch getrübter [ b ] noch trüberer [ c ] ähnlicher Gemüthsstimmung. Meine Stimmg [α] χ—χ [b] ist immer abhängig [a] v o m Wetter [b] v o n der Witterg u da es draußen regnete so [a] regnete es fast beständig, [b] x—x mich auch so [c] so war auch in mir schlechtes Wetter. [4] s. Text mit drei Korrekturen: D i e s e H1 [a] ist [b] richtet sich bey mir immer nach [bi] dem Wetter [b2] jener, so H1 [aj gabs auch in mir [bj war auch in mir in mir H1 D1 schlecht Wetter. W a g e n H 1 hinausstecken, und H1 da [a] sah [b] erblickte [c] schaute himmelhohe H1 [a] B e r g e mit langen weißen Worl [b] B e r g e , ernsthaft H1 ansahen u mit den [a] Häuptern [b] ungeheuren Häuptern und langen ernsthaft D1 ansahen und mit den ungeheuren D1*H [a] ansahen und mit den ungeheuren [b] ansahen, und mit den ungeheuern H ä u p t e r n über die H1 Schulter sah, [a] Ich weiß w o h l warum — [b] wahrscheinlich den H1 [aJBtt [b] Felsen hinabstürzten, und in den Die M e n s c h e n H1 [a] saßen [b] steckten in ihren H1 [a] Häuschen [b] niedlichen, netten H ä u s c h e n , auf die H1 [aj Bergspitze [b] Bergspitzen zerstreut H 1 liegen. Niedlich, nette H ä u s c h e n , H1 [a] meistens [b] da [c] fast alle mit einer langen, Gallerie, H1 [a] w o manch [b] mit [c] u dse mit mit H1 Wäsche B l u m e n t ö p f e n u Mädchengesichtern [a] zu [b] ausgeziert, [c] verziert, f d] geschmückt. [ 1 ] Im Innern Tyrols u [2] A u c h hübsch gemalt sind die meisten dieser Häuschen, weiß und grün, bemalt sind D1 die meisten dieser Häuschen, weiß und g r ü n , grün, H1 [a] wie die Kleidung der Mensch [b] s. Text mit einer Korrektur: als trügen H1 [aj sie auch [b] sie ebenfalls ebenfalls D1 Tyroler D1*H[a] Tyroler [b] die Tyroler Landestracht, H1 [a] weißen [b] grüne

88 29.24 29,24f. 29.25 29.26 29,26 f. 29.28 — 30

29.29 29,29 29.29 29.30 29,32—30,1

29,33 29,34—30,1 29,3 3 30.2 30.3 30.3 f.

30.4 30.5

I. Reise von München nach Genua über H1 D1 das weiße Hemd. Wenn ich solch' H1 [a] einsames Häuschen [b] Häuschen im einsamen Regen wollte H1 [a] oft [b] mein Herz oft die H1 [a] da gewiß recht trocken vergnügt drin [b] s. Text drinnen H1 [a] saßen u sich die heimlichsten Mährchen erzählten. D a [b] saßen, [bi] O, dacht ich [b2] da drinnen, dacht' ich, Geschichten.//' [ 1 ] Wenn der Rauch [2] Mir wurde dann wehmüthig zu Sinn [ß] Die [a] Rauchsäulen [bj bläulichen Rauchsäulen [4] Noch oft dreht ich mich um [;] s. Text mit %wei Varianten: unerbittlich H 1 schnell vorbeifuhr, vorbeifuhr, D1 schaut D1*H[a] schaut [b] schaut' ich H1 [a] dann [b] noch oft noch zurück, aus den H1 [a] süßen Ha [b] [bi] stillen [b2] kleinen Schornsteinen herauskamen. [.AbsatsJ H1 f1] E r [2] [a] Die Leute, [b] Bey den Leute, die ganz oben auf den Bergen wohnen u die [a] fast ihr [b] vielleicht ihr ganzes Leben da verbringen Nach en bloc-Streichung der vorhergehenden Ansätze: [3] s. Text mit %wei Korrekturen: und trotz H1 [a] des hohen [b] des schlechten Wetters [bi] st [b2] er [bß] klomm es vielleicht H1 [a] einmahl im Leben herabkommen [b] nur einmahl im Leben herabsteigen und wenig und trotz D1 des schlechten Wetters klomm es Sie sind H1 darum [a] um [b] nicht minder fromm daß H1 [a] der K a [b] sie einen Kaiser haben, H1 [a] die einen weißen Rock u rothe Hosen tragen, [b] s. Text Der Textansatζ b entstand als Teil einer (mit Einfügungs^eichen zugewiesenen) Einfügung. Sie umfaßt den Text bis S. 30,5: in Wien war (vgl. χμ jo,)f.) und steht auf der Mitte des Blattes, durch Querstrich vom fortlaufenden Text getrennt, der diesem Zeitpunkt bis S. 30,10 fHosen.j reichte. Möglicherweise sollte an dieser Stelle zunächst das Kapitel enden. Hosen H1 trägt. Das hatte ihnen der [a] Vater [b] alte Ohm in Insbruck H1 [a] gehört hatte [b] gehört

Mitteilungen %um Text 30,5 f.

30,7 30.7 30.8 30.9 30.9 30,9f. 30.10 30.11 30.11 30.12

30.12 30.13

30.13 f. 30.14 30.14 30.15 30.16 3 ο, 18 f.

89

von dem H1 steinacher Seperl der [a] sechs Wochen [b] drey Wochen [c] drey Monath [d] selbst in Wien war. [ 1 ] Einst stiegen [2] Als nun Hormayer u [a] ähnliche Leute [b] Consorte zu ihnen hinaufkletterten u [a] ihnen ausein [b] hastig erzählten daß man ihnen Kaiser geben [c] ihnen erzählten daß der neue Kaiser [d] ihnen erzählten daß sie jetzt einen Kaiser bekommen [ß] Als nun [a] Leute wie Hormayer [b] Hormayer u seine [bi] Leute [b2] Freunde [bß] Mitagenten zu ihnen sie H1 [a] nun [b] jetzt einen Fürsten H1 [a] bekommen würden [b] bekommen, weiße Hosen H1 D1 trüg?, da griffen stiegen H1 [a] hina [b] von den Bergen hinab, ließen sich H1 [a] todt schießen [b] todt schlagen für den für D1 den angestammten Kaiser. D1*H [a] den angestammten Kaiser [b] den weißen Rock und die H 1 alten rothen Hosen. dasselbe, H1 [a] wofür man sich todt schlagen läßt, [b] für was man stirbt, wenn H1 [a] man [b] nur gestorben H 1 wird. [ 1 ] Das ist ein lieber, süßer Tod, ein Tod der besser ist als ein bitter [2] s. Text mit einer Variante: H 1 Und so ein warmer, Leben.//' [ 1 ] Schon die bloßen [2] Schon allein /tfydaslb/"£y die Lieder einem solchen H1 Tod [a] erwärmen unser Herz in trüber, feuchter Nebelluft, u [b] die süßen Reime Worte H1 [a] solcher Lieder, [b] erwärmen und [c] erwärmen unser Herz, H1 [a] u [b] wenn und H1 [a] Sorgen [b] zudringliche Sorgen als ich H1 [a] dur [b] über [c] durch [d] über zurück. H 1 [ 1 ] Absonderlich die großen blauen [a] Gebir [b] Augen fcj Alpenaugen, die [2] s. Text

90 30,19

30,21 30.21 30.22 30.26 f.

30.27 30.27 f. 30.28 30.29 30,29^ 30.30

3o,3of. 30.31 f. 30,33

I. Reise von München nach Genua sehnsüchtig Η1 ansahen, [a] wurde [b] war es mir als müßte ich erwachen, [bi] u den [b2] aus dumpfen Nebelträumen [bß] u die erquicklichen Nebelträumen mir aus den Augen reiben, u heiter wie ein Kind mit dem anderen Kinde [c] war es mir als müßte ich erwachen u die erquicklichen Nebelträumen mir aus den Augen reiben, u heiter wie ein Kind mit dem anderen [ci] schönen Kinde [c2] u die Nach en bloc-Streichung der Ansätze a—c auf neuer Zeile: [d] dann dachte ich ist eine Η1 / Λ/ uralte [b] veraltete die H1 [a] fast [b] jetzt [c] auch jetzt aus H1 [a] einem Liedersteimen [Verschreibung b%w. Mischform aus: Liederstimmen und Liederreimen] [b] einigen reimen kenne — t i e f - " [Neue Zeile] H1 [ 1 ] Ich mußte ja an [2] An einem von jen [ß] Die Worte [4] Diese Worte [a] wollten [b] klangen wieder [c] fingen wieder von selbst an fingen D1 wieder von selbst an als H1 [a] ich ein blauen See sah, u [b] ich, bei einem am H1 [a] dies [b] jenseitigen am diesseitigen H 1 Ufer ein kleines Mädchen H1 sah, die [a] in der bunten Tracht [b] beide, mit der bunten Tracht [c] in der bunten VolkTracht mit runden Spitzhütchen auf dem Kopfe [d] s. Text mit einer Variante: mit H 1 runden beblümten Spitzhütchen Das Wort beblümten wurde mit anderer Tinte in den Text hineinkorrigiert und, da es wegen der Korrekturen nahezu unleserlich war, unten auf dem freien Platζ der Seite wiederholt. auf dem H 1 Kopfe wunderlieblich herüber H1 [a] grüßten; aber — [b] grüßten; zu tief. D1 [Neue Zeile] (Die Fortsetzungfolgt.) Capitel XIII.

31.1 31.2 f. 31.3 31.4

D1 R e i s e nach I t a l i e n . [Neue Zeile] Von H.Heine. [Neue Zeile] (Fortsetzung.) [Neue Zeile] X. D1*HAm Rand mit Rötel: 13. das Wetter auf, H1 [a] die Sonne von Italien schickte schon ihre goldnen [ai] Litt [02] Lichter [b] u manchmal [bi] schaute die Ital [bz] grüßte schon [c] s. Text glänzender, H1 [a] man sieht [b] ich sah schon H1 [a] Weinhü [b] Weinreben,

Mitteilungen %um Text 31,4 31,4f. 31.6 31.7 31.8 31.9 31.9 31.10 31.10 31.11 31.11 31.12 31.13 f.

31,15 31.15 31.16 f. 31.16 31.17 31.17 f. 31.18 31,18 31.18 31.19 31,19 f. 3 i,2of. 31,21 f. 31,23 31,23 — 25 31,25

91

die sich H1 [a] an den Bäumen [b] an den Höhen hinaufrankten, ich konnte H1 schon öfter [aj und länger [b] mich zum Wagen lehnt sich H 1 das Herz Thorheit. H 1 [ 1 ] Manchmal kann das dem armen Herzen scha [2] s. Text von den Dornen H1 [a] zerrissen [b] gerissen wurde, wurde, H1 [a] wenn [b; ohne Streichung von a] besond [c] wenn am Wege Η1 standen, hinauslehnte. Und die Rosen nicht H1 [a] häßlich, u [b] häßlich. Als [c] häßlich, als ich Steinach H1 [a] fuhr, um den Markt zu besehen [b] s. Text Immermann H1 [a] seinen Hofer [b] den Sandwirth Hofer Gesellen H1 [a] spatzieren [b] auftreten der Markt für H1 [a] so viel [b] s. Text verlieben. H 1 [ 1 ] Es sind nur ein paar weiße Häuschen [2] Es besteht nur aus einigen [ß] s. Text kleine H1 Sandwirthin, [a] die gewiß eben so gut schoß [b] u schoß [c] s. Text großen H1 Augen — D1 Augen; D1*H [a] Augen; [b] Augen; — nicht Η1 [α] schnell fortgerollen, daß sie Zeit gehabt hätte noch einmahl zu laden, so wär ich gewiß geschossen worden, [b] s. Text mit einer Variante: nicht H 1 so schnell vorbeygerollt, und hätte Ich H 1 rief mit H 1 solchen schön Elsis ist nicht zu H 1 spaßen, die H 1 stecken einem über H 1 den Kopf Brand. H1 [Absatz] Als daß die H1 [a] beiden [bJWi [c] Frau Wirthin zwei junge H1 [a] Töchterlein [b] schöne Töchterlein [c] Töchterlein ist, H1 [a] sehr warm machen [b] so in [c] so wohlthätig erwärmen daß es nicht gern wieder [ci] einsteigt. [c2] einsteigt um weiter zu fahren. Aber Dich Spinnerin H1 [a] die [b] an den Marken H1 Italiens — [a] ich glaube du hast [b] [bi] ach [b2] hättest du mir den Knäul deines G [c] ο hättest du mir den Knäul deines Gespinstes gegeben [d] s. Text gegeben, Η1 [α] et hätte mich [b] er würde mich leiten [c] um mich zu leiten

92 31.25 31.26 31,26 31,26 31,26 f. 31,28 3i,3of. 31,30 31,3 2 f. 31,33 31,3 3 — 32,1

31,33 f. 31,35 — 32,1 31,35 32,2f. 32,3 — 5

I. Reise von München nach Genua dieses Lebens, H1 [a] ich hatt [b] jetzt wäre schon Η1 [a] getrof [b] besiegt, und ich H1 [a] läge [b] würde Dich H1 [a] nie [b] lieben und H 1 nie verlassen! lächeln, H1 [a] u [b] diese [bi] Wahrheit [b2] Bemerkung [c] sagt ein Italien beginnt, H1 [a] an einen Hügel vorbeyfuhr, worauf ein nettes Häusch [b] bey einem Berg vorbeyfuhr, an dessen [bi] Rande [b2] Fuße, auf einem Italien beginnt, D1 an einem Berge Malereien H1 [a] das Herz [b] so lieb [c] uns so lieblich einen Seite H1 D1 des Häuschens stand D1*H [a] des Häuschens stand [b] stand stand H1 Von dieser Stelle an bis %um Ende des Satzes sind %wei ungestrichene Fassungen überliefert. Die erste steht im fortlaufenden Text und enthält eine Reihe von Korrekturen. Die zweite Fassung, auf einen abgerissenen Zettel ohne Einfügungs^eichen geschrieben, entspricht nahezu wörtlich dem Druck text. [ 1 ] ein [a] gekreu [b] großes Kreuz [c] großes Holz Kreuz mit einem gekreuzigten Christus, um dessen Leib [a] sich eine üppige Weinrebe [b] ein üppiger Weinstock [c] sich ein Weinstock üppig hinaufzog, daß es fast schaurig heiter anzusehen war wie das Leben den Tod, die [ a ] grünen [ a i ] Traube [ a i ] Wein [aß] Weinreben die gekreuzigten Beine u Arme umrankten, [b] saftig grünen Weinreben [bi] den heiligen Leichnam wie [b2] den blutigen Leichnam u dessen ^kreuzigten Beine u Arme umrankten. [2] s. Text mit %wei Korrekturen: Kruzifix, Η1 [α] an dessen [b] das Reben den Η1 [α] blutigen Leichnam des Heilands [b] des Heilands Leib und [c] Leichnam [d] blutigen todten Leib und blutigen D1 Leib; D1*H [α] Leib; [b] Leib ein runder H1 Taubenschlag, dessen gefiedertes [α] Volk hin u her flog [αϊ] u [a2] u [aj] u eine weiße Tau [b] Volk flog hin u her auf das Dach auf die [c] Völkchen flog hin und her, und eine H1 [a] gar anmuthig weiße Taube [ai] setzte sich [02] saß über das [b] gar anmuthig weiße Taube saß auf dem [bi] Spitzdächlein, das wie eine Mauerkrone gebaut war, u [b2] hervorragenden Spitzdächlein, das wie eine Mauerkrone [bjj Spitzdächlein, das wie eine fromme Mauerkrone über dem

Mitteilungen %um Text

32,4f.

32,3 32.5 f.

32.6 32,6f. 32.7 f. 32.8 32,8 32,8 f. 32,10 32,10 32.10 f.

32.11 32.12 32.12 32.13 — 15

32.15 32.16

93

Haupte der schönen Spinnerinn hervorragte, [c] s. Text mit einer Variante: Spitzdächlein, H1 das wie eine fromme Mauerkrone D1 das wie die fromme Steinkrone einer Heiligennische D1*H [a] das wie die fromme Steinkrone einer Heiligennische [b] das, wie die fromme Steinkrone einer Heiligennische, besonders D1 anmuthige weiße hervorragte. H 1 [ 1 ] Die schöne Spinnerinn [2] Kein [ß] Sie spann, [4] s. Text mit einer Variante: W Sie saß deutschen D1*H[a] Spinnmethode, [b] Spinnradmethode, Weise, H1 [a] die noch jet2t in ganz Italien herrschend ist, [b] wo nur ein mit [bi] Ha [b2] Flachs umzogener Wocken Wocken H1 [a] in dem [b] unter dem gehalten H1 [a] wird wird [b] wird in den [c] wird u davon [d] wird u an den freyherabhängtfwden Knäul der Faden [di] hera [d2] herabgesponnen wird u [e] wird, und der abgesponnene Faden Faden an H1 den [a] freyhängenden Knäul [ai] herabläuft. [02] abläuft, [b] freyhängenden tanzenden Spindel hinläuft. So spannen so spinnen H1 [aj die [b] noch jetzt die und alle D1 Italierinnen. Italienerinnen. H 1 [ 1 ] Und sie spann u lächelte, der Wagen fuhr langsam u [a] das [b] mein Herz lehnte sich weit hinaus üb [2] s. Text Haupte, und H1 [a] fern [b] über ragten H 1 die hohen Schneegipfel H1 [a] von der Sonne [b] die Sonne daß sie H 1 fast aussahen wie Riesen mit glänzenden [a] Helmen [b] Stahl Helmen auf den Häuptern, [a]u wa [b] Wache haltend zum Schutze [a] des lieblichen Mädchens. Und sie [b] der lieblichen Jungfrau. Sie spann und lächelte, H1 [a] [ai] mein fa2J der Wagen fuhr langsam wegen des breiten Waldbachs der auf der einen Seite des Weges dahinschoß — [b] und ich glaube, der Wagen H1 D1 sehr langsam vorbeifuhr,

94

I. Reise von München nach Genua

wegen H 1 der breiten Eisach, des Weg's H1 [a] dahinschoß — [b] mit wilden Wellen dahinschoß — [c] dahinschoß — 32,17—33 dahinschoß. H1 Der Text bis %um Ende des Kapitels liegt in %wei ungestrichenen Formulierungsversuchen vor. Der erste steht im fortlaufenden Text, der andere auf einem einzelnen Blatt, auch italienisches Papier. Der zweite Versuch, der der Druckfassung wesentlich näher steht, sollte offenbar die erste Formulierung ersetzen. Allerdings gibt es kein Einfügungs^eichen, das die endgültige Zuordnung markiert. Die erste Fassung wird im folgenden zusammenhängend gegeben, es folgen die Mitteilungen %um Text da%u. Die Varianten der ^weiten Fassung werden anschließend im negativen Apparat verzeichnet. Sie spann u lächelte u ich glaube sie hat mein Herz festgesponnen u sie hielt es nachher flatternd am Faden. Das liebe Bild kam mir den ganzen Tag nicht aus dem Sinn, überall sah ich die unabsehlig blauen Augen, das sonnige Lächeln, das schöne gottvolle Gesicht. [Absat^ und größerer Abstand] Den ganzen Tag sah 5 ich sie aus jedem Busche herauslächeln u gar in der folgenden Nacht, je fester ich die Augen schloß desto klarer sah ich das Haus an der Straße, u das schöne Mädchen. Die Tauben flogen hin u her wie Liebesgötter nur die weiße Täuschen blieb sinnig über ihrem Haupte sitzen, hinter ihr hoben sich immer gewaltiger die dunkeln Berg Wächter, vor ihr jagte der Bach immer stürmischer u wilder, die Weinreben umrankten mit ängstlicher Hast das gekreuzigte Holzbild, das sich schmerzlich regte, u die leidenden Augen öffnete u aus den Wunden blutete — Sie aber lächelte u wie ein Knabe den flatternden Schmetterling, hielt sie mein Herz an einem Faden ihres Wockens. — 94,1—4 H1 Der erste Sat% entstand über verworfene Ansätze: 3 ζ, 16 f. 32,17

94,4

94, j 94,6—10

[ 1 ] Sie spann u ich glaube sie hat mein Herz [2] Sie spann u lächelte u ich glaube sie hat mein Herz festgesponnen, u sie hielt es nachher flatternd am Faden, wie ein Knabe den armen Käfer. Es war mir immer als hätte mein Herz auf der italienischen Grenze gelassen. [ß] Sie spann u lächelte u ich glaube sie hat mein Herz festgesponnen. Das liebe Bild kam mir den ganzen Tag nicht aus dem Sinn, überall sah ich die unabsehlig blauen Augen, das sonnige Lächeln, das schöne gottvolle Gesicht [4] s. Text oben Gesicht H 1 [ 1 ] In meinen [2] Den ganzen T a g herauslächeln u H1 [a] in der Nacht hörte ich gar ihre Stimme, u [b] gar in der folgenden Nacht, Haus an der H1 [a] Straße — sie lächelte noch lieblicher, die Tauben [ a i ] flatterten [a2] schlug mit den Flügeln über ihrem Haupte

Mitteilungen

94,j 94.9 94,9/.

94.10 94.11 94,i2f.

94,ij 32,18 32,20 32,20 32.20 32.21 32,21 f. 32,21 f. 3 2,2 2 f. 32,23 32,23 — 25

Text

95

— der x—x gekreuzigte Heiland bewegte sich schmerzlich, u hastig umrankten ihn die Weinreben [b] Straße. Die Tauben flogen hin u her wie Liebesgötter, auf der einen Seite der gekreuzigte Heiland bewegte sich schmerzlich, u öffnete die leidenden Augen, u die Weinreben umrankten ihn mit liebender Hast, — [bi] die Bergriesen xx [b2] Die Berge auch [bßj Die Berge bewegten sich unheimlich [b/f] Die Berge bewegten sich mit unheimlicher Gest [bj] Die Berge im Η [b6] Die Berge wurden immer gewaltiger u höher, der Bach jagte vorbey [c] s. Text oben nur die H1 [a] eine [b] weiße die dunkeln W [a] Wächter, [b] Berg Wächter, der Bach H1 [a] mit der wildesten Hast, u schauerlich [ai] an der Seite [a2] das todte Holzbild regte sich u öffnete die leidenden Augen [b] mit den wildesten Wellen [c] immer stürmischer u wilder, umrankten H1 [a] ebenfals wilder [b] mit ängstlicher Hast [bi] den [b2] das regte, H1 [a] die leidenden Augen öffnete u aus allen fbj s. Text oben lächelte u H1 [a] hielt [b] an dem [c] an einem Faden ihres Gespinstes hielt sie [d] wie ein Knabe den flatternden Käfer, [ej s. Text oben ihres H1 [a] Gespinstes, [b] Wockens. — sah H1 [a] jenes [b] ich jenes Rose H1 [a] gemodelt zu [b] geformt zu schien, H 1 und ganz so zart, so H1 [a] seelig [b] überselig vielleicht H 1 als Jüngling geträumt H1 [aj hatte unter den Myrten [ai] einer schönen Frühlingsnacht. [a2] eines Frühlingsmorgen, [b] [bi] an einem [b2] s. Text Frühlingsnacht. H 1 Nur die Augen hätte kein erträumen H1 [a] können noch weniger nachbilden [b] s. Text begriff//' [a] sie und ihr heiliges keusches Sternenlicht [b] sie, romantischen H1 [a] Sterne die [ai] so weh [02] so zauberhaftes [aß] x—x [04] so zauberhaft die antiken Züge beleuchten und [b] Sterne die so zauberhaft die antiken Züge beleuchten daß man [c] Sterne die so zauberhaft die antike Herrlichkeit beleuchten. Den ganzen Tag sah ich diese Augen und [ci] wenn ich auch die meinigen schloß, so sah ich sie um so deutlicher [cz] wenn ich auch die meinigen schloß, so sah ich sie noch deutlicher [cß] besonders in der folgenden Nacht [d] Augen die Sternenlicht über [ej Sterne die so zauberhaft die antike Herrlichkeit beleuch-

96

32,24 32,26f.

32.27 32.28 — 31 32,31 32,31 32,33 32,33

I. Reise von München nach Genua teten. [ei] Ich [e2] Nicht [eß] Den ganzen Tag sah ich diese Augen und wenn ich auch die meinigen schloß, so sah ich sie noch heller. Ihr [ej] Den ganzen Tag sah ich diese Augen und wenn ich auch die meinigen schloß, so sah ich sie noch klarer. Ich träumte sogar davon in der folgenden Nacht [ f ] s. Text die so D1 gut zauberhaft D1*H[aJ gut zauberhaft [b] zauberhaft lächelte, H1 [aj wie Liebesgötter flatterten die Tauben, [ai] nur die eine [02] auch die weiße Taube, die über ihrem Haupt saß, bewegte freudig ihre Flügel [aß] auch die weiße Taube, die über ihrem Haupt saß, bewegte ihre Flügel so wunder [b] die Tauben flatterten hin u her, auch die [bi] weiße Taube, der heilige Geist der Liebe, [b2] eine Taube, die über ihrem Haupte saß bewegte ihre weißen Flügel, hinter mystischer D1 ihre Flügel, gewaltiger die Η1 [a] Ber [b] rie [c] Bergriesen [d] wachhaltenden Bergwächter [e] behelmten Riesen — sie aber [ei] saß [e2] spann die D1 lodernden D1*H[a] lodernden [b] leidenden Wunden D1 blutete, D1*H [a] blutete, [b] blutete — hing mein H1 [a] Herz, [b] eignes Herz. Herz. D1 [Neue Zeile] (Die Fortsetzung folgt.) Capitel XIV.

Das in Italien entworfene Kapitel hatte im Konzept (H1) ebenso wie Capitel X V I I und Capitel X V I I I die Überschrift Tnent. 33.1 H1 Trient. D1 R e i s e nach I t a l i e n . [Neue Zeile] Von H. Heine. [Neue Zeile] (Fortsetzung.) [Neue Zeile] XI. D1*H Reise nach Italien. Von H. Heine. [Neue Zeile] (Fortsetzung.) Diese aus D1* übernommene Uberschrift blieb versehentlich ungestrichen. Am Rand mit Rötel: 14. 3 3,2 f. H1 Der Anfang des ersten Satzes entwickelt sich wie folgt: [ 1 ] Während solche Träume in mir aufleuchteten und [2] s. Text mit einer Variante und einer Korrektur: 33.2 Während H 1 nun die Sonne 33.2 herrlicher H1 [a] glänz [b] her [c] aus dem 33.3 und H1 [a] auch in mir [b] Bergen [c] Berg und Burgen 3 3,4 auch in H1 [a] meinem Herzen [b] mir [c] meinem Herzen 33.4 immer H1 [a] wärmer [b] heißer 33,4f. leuchtender, H1 [a] es war mir als hätte ich die ganze Brust 33,5—7 hervor und H1 [a] wogten mir über den Kopf und aus den eignen Herzblumen lächelte himmlisch hervor Madonna von der Taube, [b] s. Text mit einer Variante:

Mitteilungen χμτη Text 33.7 33.8 33,8f. 33,9f. 33,iο 3 3,i ο f.

3 3,i2 3 3,i2 33.13 33.14 33,14f.

33.16 3 3,16 f.

33.17 33,17—19

33.18 f.

1

97

schöne Η Spinnerin, Madonna [a] von der Taube, [b] della Columba. In solchen Träumen, Italien, H1 [a] und erschrak fast als ich mich dort befand [b] und [c] und erschrak fast als [d] und da ich der Reise H1 [a] schon [b] ziemlich vergessen als mich H1 [a] das [b] die Italienerinnen [c] die großen [d] all die großen italienischen Augen H1 [a] ansahen, [b] so plötzlich ansahen, [c] plötzlich ansahen, und Η1 [a] das heiße, [aij wirre [a2] buntverwirrte Leben [b] das heiße, buntverwirrte italienische Leben mir heiß und laut ans Herz drang, [c] das [ci] laut [c2] heiße, summende, buntverwirrte italienische Leben mir leibhaftig entgegenströmte, [d] buntverwirrt heiß u laut [e] das buntverwirrte, [ei] hitzigsummende italienische Leben [ei] s. Text E s H1 / rf/war [b] geschah dieses in [c] geschah dieses aber in wo ich H1 [a] gegen Ende eines [b] an einem Hitze sich H1 [a] schon [b] legt aufstehen und H1 [a] in der [b] spatzieren durch die [c] s. Text spatzieren. H 1 [ 1 ] Die Stadt [a] ist uralt u [b] liegt gebrochen, und umher ragen die Tyroler [2] Diese Stadt liegt [a] zw [b] in einem schönen weiten Thal, und die ewig jungen [c] uralt und zerbrochen [d] alt und gebrochen in einem schönen weiten Kreise Götter, H1 [a] wehmüthig [b] auf das herabsehen. H1 [Absat^J [ 1 ] Sogar [ 2 ] Auch die Burg, [a] die, wie einst, [b] die auf einem Hügel [bi] vor [b2] bey der Stadt, mit ihren Zi [c] die auf einem Hügel neben der Stadt, mit ihren alterthümlichen Zinn [3] s. Text mit einer Korrektur: auch die H1 [a] wunder [b] abentheuerliche [c] hohe beherrschte, H1 [a] wie ein abentheurlich schöner Bau [b] ein abentheurlicher Bau [bi] gebaut mit breitem rundem Thurm, auf dessen [b2] gebaut mit breitem oben plattausgezacktem Thurm [c] s. Text mit einer Variante: Zeit, H1 [a] bar [b] mit [bi] Thürmchen [b2] Spitzen u Zinnen u einem [b2a] oben platten [b2b] viel [b2c] aus [b2d] unform [b2e] breit runden, platt ausgezackten Thurm,

98 3 3,19 f. 33.20 33,20—22 33.21 f. 33.22 33,22f. 3},2}f. 33,24^

33.25

3 3,25 f. 33.26 33,27^ 33.28 3 3,28f. 33.29 33.29 33.30 3 3,3ο f. 33.31 33.31 f. 33.32 33,3zf. 33.33 3 3,3 3 f. 33,34—34,2

I. Reise von München nach Genua Eulen und D1 Invaliden D1*H [a] Invaliden [b] [bi] östreichische [b2] östreichische Invaliden die Stadt H1 [a] ist [b] selbst ist gebaut, H1 [a] und der verfallene [b] die verfallene uralterthümlichen Häusern [c] s. Text mit einer Variante: zu Η1 Sinn, wenn man sie zuerst sieht diese verfallene uralterthümlichen Häuser mit ihren Η1 [α] bleichen [b] verblichenen mit ihren H1 [a] [aij zerbröckelten [a2] zerbrxx Zierrathen [b] zerbröckelten Heiligenbildern, Erkern, H1 [a] Bogenfenstern, ihren Gittern [b][bi] Gitterfenster, [b2] Gitterfensterchen, ihren hervorstehenden Giebeln, Giebeln, H1 [a] Erst [b] Säulen u Pfeilern, [bi] kurz mit [b2] mit [c] abgebrochnen Säulen u Pfeilern, [ci] die [c2] die [d] die von alten Pfeilern getragen werden, die selbst wieder [e] estratenartig ruhend auf grauen alterschwachen Pfeilern die selbst einer Stütze Stütze H1 [a] bedürften. Es wa [b] bedürften. Dieser [c] bedürften. Wie die Menschen [ci] denken [c2] fühlen u denken so bauen sie auch ihre Häuser u wo [d] bedürften, dieser [e] bedürften. Solcher Anblick wäre D1 allzuwehmüthig, diese H1 faj todten Ruinen [b] abgestorbenen Steine jene H1 [a] gebrochene Pfeilern [b] gebrechlichen Pfeilern [c; ohne Streichung von b] gebrochene Pfeiler wie die Jugend Alter, H1 [a] um [b] innig und [bi] liebevoll [b2] zärtlich umrankten, wenn nicht Η1 [α] die holdesten Rosengesichter [b] noch süßere Mädchengesichter aus jenen H1 [a] trüben [b] alt trüben [c] trüben Bogenfenstern H1 [a] hervorblühten [b] hervorguckten, deutschen H 1 Fremden lächelten, wie ein H1 [a] nachtwandlender Träumer durch die Straßen schwankte, [b] s. Text mit einer Variante: blühenden Ruinen H1 D1 einherschwankte. einherschwankt. [Absat^J H1 [a] Mir [b] Ich war Traume, H' worinn man sich man sich H1 [a] an irg [b] auf irgend etwas H1 [a] längst /"^besinnen betrachtete H1 [a] die [b] abwechselnd die Menschen, und H 1 mir war als hätte ich jene Häuser [a] aus ihrer [b] in ihrem früherem Glänze schon gekannt, [bi] damals [b2] dann [c] schon früherhin bess [d] schon gekannt in ihrem früherem Glänze,

Mitteilungen %um Text

34,3 34,5 34.5 f. 3 4,6 f.

34.6 f. 34.7 34.8 34.8 34.9 34.9 f. 34.10 34,i ο f.

34.11 34,i ι 34,ii f.

34,i 2 f.

3 4,13 34,13 34.13 f. 34.14 34,14

99

als [ a ] die goldnen Zierrathen [ a i ] noch [a2j an den Fensterfriesen noch nicht geschwärzt waren, als die marmorne [b] noch die goldnen Zierrathen an den Fensterfriesen nicht so geschwärzt waren, als noch die steinerne Madonna, trägt, H1 [a] noch [b] nicht [c] ihren schönen Kopf, den [d] ihren wunderschönen Kopf aufhatte, Frauen H1 [a] schien mir [b] schienen mir bekannt, H1 mir war [a] träten sie aus [b] als wären sie die ich H1 [a] als Knabe einst gesehen [ai] hatte, auch die Männer schauten so verjähr [02] hatte. Die alten Männer schauten mich an [aß] hatte. Die alten Männer grüßten [b] s. Text mit %wei Varianten: als Knabe H1 D1 auf D1*H [a] auf [b] in gesehen H1 D1 hatte. mir so H1 D1 längstvergessen wohlbekannt, wohlbekannt, H1 [a] u lächelt [b] und sie schauten mit H1 [a] ewigen [b] leidenden Augen [c] ernsten Augen, eines H 1 /ä/Jahrtausends, und sogar die jungen Mädchen, trotz ihres /^Jahrtausends. Sogar die kecken jungen Mädchen so etwas H1 [a] alt [b] verjährtes, daß sie [c] verstorben [d] jahrhundertlich verstorbenes Verstorbenes H1 [a] daß mir fast ein Grauen anwandelte, [b] daß mir ein süßes seeliges Grauen, [bi] die schaurige Todeswollust [b2] die wollust des Todes [c] u doch wieder blühend Aufgelebtes, blühend D1H [a] A u f g e l e b t e s , [b] Aufgelebtes, Korrigiert durch die Bemerkung: N B nicht gesperrt. daß mich H1 [a] fast ein Grau [b] ein süßes Grauen [c] fast ein Grauen anwandelte, H1 [a] wie ich es noch nie gefühlt. Das ganze schien mir wie ein Mummenschanz des Mittelalters [b] wie ich es noch nie gefühlt. Doch [c] [ci] u süßer [c2] eine süße [cj] ein süßes Grauen, als H1 [a] ich die wunderschöne [b] ich um Mitternacht allein bey der schönen Maria war, einem wunder [c] als ich einst [d] s. Text mit einer Korrektur und einer Variante: preßte auf H1 [a] den Μ [b] die Lippen die Lippen H 1 der schönen Maria, einer wunderschönen die H 1 gar keinen daß sie H1 [a] todt war. [b] schon mehre [c] schon seit einigen Stunden todt war. [d] todt war. todt war. H1 Der neue Satχ entstand über verschiedene Ansätze: [a] All diese [b] Nun aber [c] Dann [ d ] Trotzdem [e] Dann aber

ΙΟΟ

34.14 34.15 34,15 34.15 f. 34.16 34,17-! 9

3 4,19 34.19 — 21

34.20 34.21 34.22 34.23 34.23 34.24 34.25 34.25 f.

34.26 34.27 34,27f. 34.28 34,28 f.

I. Reise von München nach Genua aber D1 mußt D1*H[a] mußt [b] mußt' lächeln, H1 [a] das [b] und es wollte H 1 mir bedünken, als sey H1 das Gan2e nichts als [a] ein hübsches Gedicht [ai] daß [02] das [b] eine hübsche Novelle, die ganze Stadt D1 nichts anders D1*H [a] nicht anders [b] nichts anderes gelesen,//' [ a ] ja als sey es mein eignes Gedicht, [ a i ] u ein [a2] u durch eine [b] ja als habe ich das alles selbst einmahl gedichtet, u irgend eine neckende Fee habe mich in mein eignes Gedicht hineingezaubert, [a] und ich erschräcke jetzt über die [ai] Schatten [a2] Gebilde meiner eignen Schöpfung, [b] so daß ich jetzt selbst über die Gebilde meiner eignen Schöpfung erschrecke, [c] so daß ich jetzt erschrecke über die Gebilde meiner eignen Schöpfung. das Ganze H1 [a] nur [b] wirklich nur Traum, H1 [a] und für ein [b] u ich gäbe [bi] einen [b2] gern einen Thaler für eine einzige Ohrfeige, [c] u ich hätte herzlich gern für eine einzige Ohrfeige einen Thaler gegeben [d] u ich würde herzlich gern einen Thaler gegeben haben für eine einzige Ohrfeige, blos um einen Thaler D1 gegeben für eine einzige Ohrfeige, blos um H1 [a] zu wissen ob ich wache oder schlafe, [b] s. Text noch H 1 weit wohlfeiler als ich H1 [a] am Marktplatz [b] an der Marktfrau [c] am Marktplatz über die über die Η1 alte [a] Eyerverka [b] Zeiebelfrau [c] Obstfrau hinpolterte. Sie mir H1 [a] eine wirkliche Feige [b] einige wirkliche Feigen und ich H1 verdankte [a] ich [b] ihr dadurch die daß ich H1 [a] in der wirklichsten Wirklichk [ai] umherwandelte [02] umherging u daß der [a2a] Marktplatz [02b] kleine Marktplatz von Trient höchst interessant ist, obgleich ich ihn nicht gedichtet habe, [b] mich in der wirklichsten Wirklichk auf dem Markte ν Trient befand, [c] s. Text mit einer Korrektur: auf dem H1 [a] Marktplatz [b] Domplatz [c] Marktplatz aus dessen H1 [a] erz [b] kupfernen die H1 Wasser so [a] lieblich [b] silberklar u lieblich murmelnd emporsprangen. Wasser D1 so lieblich murmelnd emporsprangen. ermunternd H1 [a] emporsprangen, un [b] emporsprangen. Auf der einen Seite [bi] ein uralter [bia] Pallast [bib] Pallazo mit

Mitteilungen %um Text

34.29 34.30 34,30 34,30 34,30—35

ιοί

großen [b2] ein uraltes Gebäude [bjJ stand ein uralter Pallazo, dessen Wände mit H 1 großen buntallegorischen dessen H1 [a] Terrasse, einige östreichische [b] Terrasse einige grau östreichische einige D1 graue D'*H[a] graue [b] grau Soldaten H1 nach der [a] Melodie [b] bekannten Stockmelodie zum Heldenthume abgerichtet wurden. H1 Es schließt sich eine sehr stark korrigierte Textpassage an, die bis ^um Kapitelschluß reicht. Zu einem Teil dieses Textes (S. 34,31.' Rechts stand ein bis S. 34,35.· Frisur herausguckte ,) ist auf einem Extrablatt einer sonst im Manuskript nicht verwendeten Papiersorte ein weiterer Formulierungsversuch (Fassung II) überliefert. Er enthält zahlreiche Korrekturen und ist nur teilweise überliefert; die rechte untere Ecke dieses Blattes ist abgerissen. Dieser Textsversuch ist wahrscheinlich der spätere; er steht der Druckfassung näher und stimmt ab S. 34,35 damit überein. [I] Folgender erster Textansatζ läßt sich rekonstruieren, wobei allerdings die Zuordnung der Sofortkorrekturen nicht immer sicher ist: [ 1 ] Auf der andern Seite, aus einem baufälligen Spitzfenster eines baufälligen labyrintischen Häuslein kukte eine fremdländische Frauenfrisur, labirintische Flechtenkrone, schwarze Schlangenlocken woraus ein scharfgezeichnetes todtblas• ses Gesicht hervorschaute, das nur auf einer Seite geschminkt war u wie ein Pfankuchen, der nur auf einer Seite gebacken ist, aus sah; u hinter ihr trillerte eine göttlich heitere Stimme in jener heitern Art, die selbst Gesang ist. Dieser erste Textversuch wurde durch zahlreiche Korrekturen verändert: [2] Auf der andern Seite, [α] [ a i ] auf [02] aus einem baufälligen [b] aus dem Spitzfenster eines [a] baufälligen [b] üb [c] labyrintischen [d] gebrechlichen wunderlichgebauten Häuslein [ a ] kuckt [b] kukte eine fremdländische [a] Frauenfrisur, schwarze Schlan [b] komödiantenhafte Frisur, eine schwarze labirintische Flechtenkrone, [a] schwarze Schlangenlocken, woraus [b] worunter ein scharfgezeichnetes

I02

I. Reise von München nach Genua [a] todtblasses [b] dünnes Gesicht [ a ] hervorschaute, [ b ] hervortrat, das nur auf [a] einer Seite [b] der linken Wange geschminkt war u [ a ] wie ein Pfankuchen, der nur auf einer Seite gebacken ist, aus sah [b] daher aussah wie ein Pfankuchen, der erst auf einer Seite gebacken ist, Danach neue Ansätze: [ a ] u hinter ihr trillerte eine [ a i ] göttlich heitere [02] flatterhafte Stimme in jener lei [aß] komödiantenhafte Stimme in jener leichten Weise /"^/während hinter ihr eine [bi] komödiantenhafte [b2] etwas komödiantenhafte [bß] göttlich heitere Stimme in [a] süßer [b] süß flatterhafter Weise [c] göttlich heitern Art, die nur [d] jener süßen [di] Machart, [d2] Sprache, die selbst Gesang ist. [e] süß flatterhafter Weise ein opernliedchen trillerte. Die %u>eite Fassung beginnt mit mehreren gestrichenen Textansät^en, die sich entweder an einen nicht überlieferten Satzteil anschlossen oder sich, was wahrscheinlicher ist, auf eine Korrekturstufe aus Ansät% I beziehen sollten. [ 1 ] hinter [2] sie nickte [ß] hinter aber [4] sie nickte [ j ] u nickte während hinter ihr [6] tritt [ γ ] aus einem [a] baufällig [b] verwittert [c] kapriziosgebauten verwitterten Häuslein [a] drang [b] trillerte eine göttlich [c] flatterte [8] Rechts stand ein [a] kapriziös gebautes, [b] caprizioses, verwittertes Häuslein, [ a ] worin eine göttlich flatterhafte Stimme ein heiteres opernliedchen trillerte [ai] während [a2] während [b] das gleichsam vor [bi] Fre [b2] Vergnügen oder Baufälligkeit zitterte [Abs at^J Ohne Streichung von Fassung 8:

Mitteilungen ζum Text

34,31 34,31 f. 34,34 34.34 34,34f. 34.35 — 38

34.38

34.39 34,39 34,39

[9] Rechts [ a ] stand ein gothisch lombardisch kapriziöses Häuslein [b] aus einem gothisch lombardisch kapriziöses Häuslein drang ein [c] in einem gothisch lombardisch kapriziöses Häuslein trillerte eine f [d] stand ein verwittert gothisch lombardisch kapriziöses Häuslein worin eine göttlich flatterhafte Mädchenstimme ein Opernliedchen trillert, so [di] süß u keck [d2] süß u wu [dj] süß u kek daß sich die [dj] süß u kek daß sich die verwitterten Mauern vor [e] stand ein gothisch lombardisch kapriziöses Häuslein dessen wände [ f ] stand ein gothisch lombardisch kapriziöses Häuslein dessen verwitterte Mauern vor Vergnügen oder Y>aufälligkeit zitterten, [fi] da [f2] indem aus dessen Innern [g] stand ein gothisch lombardisch kapriziöses Häuslein [gi] dessen verwitterte Mauern vor Vergnügen [g2] worin eine flatterhafte Mädchenstimme so anmuthig u stark trillerte daß die [gj] worin eine flatterhafte Mädchenstimme so stark u [g4] worin eine flatterhafte Mädchenstimme so anmuthig u stark ihr [gj] aus dessen [g6] aber [h] stand ein gothisch lombardisch kapriziöses Häuslein aus dessen Innern eine flatterhaft süße Mädchenstimme ein heiteres Opernliedchen trillerte, so keck u stark daß die verwitterten Mauern Auf der Rückseite des Blattes, das Fassung II enthält, stehen %wei Wendungen, die nicht zuzuordnen waren: jauchzender Schmerz und über Ironie. gothisch-lombardisch D1*H[a] kaprizoses [b] kapriziöses in dessen D1 Innern D1*H[a] Innern [b] Innerm zitterten, Η1 /"a/ während /7>7 derweilen oben aus aus H1 [a] dem [b] einem Spitzfenster Spitzfenster H1 [a] ein fr [b] eine fremdländisch komödiantenhafte Frisur H1 [a] zum Vorschein kam, eine [b] hinausguckte, eine u [Textverlust] eine remarkable schw [c] hinausguckte u zwar eine sehr [Textverlust] Flechtenkrone Vor mir aber, mir aber, H1 stand der [a] schöne gothische Dom, [ai] alt u du [02] freundlich wie ein heiterer Greis [aj] nicht groß u doch [b] uralte Dom, sondern H1 [a] wöhn [b] alterthümlich [c] alte [d] wie ein heiterer Greis, recht H1 [a] alterthümlich [b] mährchenhaft [c] bejahrt einladend. D1 [Neue Zeile] (Die Fortsetzungfolgt.)

I. Reise von München nach Genua Capitel XV. Aus dem Konzept (H1) des in Italien entworfenen Kapitels wird ein ursprünglich anderer Textaufbau ersichtlich. Danach sollte es zunächst nur bis S. 35,13 f. reichen, der Text sollte fortgesetzt werden mit dem Anfang von Capitel X V I . Zu einem späteren Zeitpunkt wurde der Text durch einen Einschub fortgeführt (vgl. zu 3hI3f)· Für die Passage S. 35,20—30 über den Katholizismus als Sommerreligion liegen in H1 zwei ungestrichene Fassungen vor (vgl. %u jj,20—jo), wovon die zweite, eine Reinschrift, nahezu wörtlich dem Drucktext entspricht. Für D1*Η wurde die Passage von H1 abgeschrieben und nachträglich dort eingetragen. 35,1 35,1 35,2—7

H1 Die Kapitelangabe fehlt. D1 R e i s e n a c h I t a l i e n . [Neue Zeile] Von H . Heine. [Neue Zeile] (Fortsetzung.) [Neue Zeile] X I I . D1*Η Am Rand mit Rötel: 15. H1 Der erste Satz entsteht über zwei Ansätze, die zunächst einzeln und dann en bloc gestrichen wurden. [ 1 ] Als ich [a] eintrat la [b] d e n luftig w e h e n d e n [c] [ci] die [c2] d e n grünseidnen Thürvorhang [2] Als ich [ a ] mich durch den [ a i ] luftig wehenden [ a 2 ] grünseidnen Thürvorhang, der luftig wehte [ b ] an der Thüre den grünseidnen Vorhang, [bi] mit zurück [b2] auf [bj] forthob u eint [c] an der Thüre den grünseidnen Vorhang zurückschob u in das Gotteshaus eintrat, wehte mir entgegen eine

[a] andä [b] a n g e n e h m [bi] andächtige [b2] heilige [c] fromme K ü h l e , die mir [a] Wangen [b] Gesicht u Seele recht a n g e n e h m erfrischten. Auch der nächste Satz entsteht wieder über mehrere Ansätze, die ebenfalls en bloc gestrichen wurden. [ 1 ] E s war [2] Schweigend lag [ß] Eine fromme [4] A u f den B e t b ä n k e n [ j ] Fast alle B e t b ä n k c h e n [6] R e i h e n h a f t [ γ ] I n langen Reihen lagen [a] die [b] schweigend [c] u schweigend [d] u m [e] lagen d o r t b e t e n d e F r a u e n [ei] auf d e n Knien, [e2] fast in wollüstiger A n d a c h t auf den K i r c h e n b a [ 8 ] I m gzen G o t t e s h a u s

Mitteilungen %um Text [9]

35,2 35.2 35.3 35,3 3 5,3 f. 35,4f.

35,5

35,5 35,5 f. 35,6f. 3 5,6 35,7—10

3 5,7 f.

Durch die bunten Fenster fiel [a] nur spärlich das [b] ein magisch Nach en bloc-Streichung und einem trennenden Querstrich wurde neu formuliert: [10] Ich schob zurück den grünseidnen Vorhang der [a] luftgeschwelt [b] vor [c] die Thüre [ d ] den Eingang bedeckte u [ a ] tra [b] ich trat ein in das stille Gotteshaus, durch [11] s. Text mit neun Korrekturen: Als D1*H[a] in. [b] ich den Eingang H 1 bedeckte, zurückschob, und Η1 [α] als ich [b] eintrat Gotteshaus, Η1 [α] wehte mir entgegen [b] wurde mir angenehm Η1 [α] von [b] erfrischt von von der Η1 [α] andächtigen Kühle die dort wehte u von dem [αϊ] lau [a2] magisch sanften [aß] kühlen Licht [b] lieblichen Zugluft die dort wehte u von dem [bi] kühle [b2] besänftigend magischen Licht das durch durch die H1 [a] bunten fiel, u [b] bunten Fenster herabfiel u die betende Versammlung [bi] so gar heiter u magisch [b2] etwas spärlich aber um so magischer [bß] recht heiter u magisch [b4] gar sanf [c] s. Text mit einer Variante: durch die H 1 bunten bemahlten Fenster auf die H1 [a] betende [b] schwei [c] stille betende Versammlung Es waren H1 meist Frauen, in [a] wollüstiger Andacht hingestrecken [b] langen Reihen hingestreckt auf in D1 langen Reihen auf H1 [a] den Gebetba [b] braunen Betbänkchen, [c] den braunen Kirchenbänken, [ 1 ] schweigend, [a] nur mit den [b] nur die Lippen bewegend, [2] u alle [a] mit [b] beschäftig sich u [c] in den [d] bewegten zum Gebeth [ß] sie beteten nur mit [ a ] leiser [b] spärlicher [c] heimlicher [d] spärlicher Lippenbewegung, so daß nur ein [a] leises [b] heimliches Wispern sich durch die Kirche zog u mit großen grünen Fächern fächerten sie unaufhörlich, [4] s. Text mit drei Varianten und einer Korrektur: bloß H 1 durch leise Lippenbewegung,

ιο6 35.8 3 5,9 35.9 35.10 35,10f. 35.11 3 5,11 f. 35.12 35,12f.

35,13 f.

I. Reise von München nach Genua fächerten sich H 1 beständig mit nichts hörte H1 [a] in der Kirche [b] als ein H1 [a] leises [b] heimlich [c] unaufhörliches heimliches Wispern, Schleier. H1 [a] Unter diesen [ai] Fl [02] S [b] Aus [c] s. Text meiner H1 neuen Stiefel [a] hat [b] machte [c] störte [ci] manchen hie u da [c2] diese wollüstige Andacht, [cj] manche schöne betende Andacht, [cio—12 i4J,n i4J,n i4J,i2 14j, 12f.

14j,ißf. i4J,i4f.

I4J,IJ i4J,if—i8

i4J,iy i4J,iy—20

45,1 45,1 45,2f. 45,zi.

1

147

Zimmer. H [a] Ueberall groß [b] s. Text oben Marmor, H1 [a] aber [b] in Mitte ein H1 [aj riesenha [b] breites großartiger H1 [a] Schmutz, dem [b] Schmutz. Schmutz. H 1 [ 1 ] Ich rieche Braten u sehe drüben in der Küche wie Mutter u Tochter die [a] Speisen bereiten, [b] Hühner rupfen. [2] s. Text oben Erstere H1 [a] ist remarkabel [ai] fett, [112] feist, [aj] korpulent, [b] war remarkabel korpulent, die andre H1 [a] nicht sehr mager, ja sie verräth auch ein ganz ausgezeichnetes Talent korpulent zu [b] scheint wenigstenz das Talent zu haben [bi] zu einer [b2] eine ähnliche Korpulenz zu erlangen, [c] s. Text oben erlangen. H1 [a] Schönes [b] s. Text oben Fett. H1 Auch von den folgenden Sätzen entstand durch spätere Korrektur mit anderer Tinte die endgültige Fassung. [ 1 ] Sie singen ein [a] ächt [ai] italien [02] rossinis [b] leichtes Duett, heitere Koll [c] heiteres Duett, mit [a] ziemlich guter [b] angenehm leichtsinniger Stimme. Triller und Colloraturen wie man sie [a] auf [b] in deutschen Hoftheatern u italienischen Kaffestuben zu hören pflegt. [2] s. Text oben Colloraturen wie H1 man [versehentlich nichtgeStr.] ich sie gehört. H 1 [ 1 ] Endlich [2] Verflucht theure Zeche. [ß] Während Mutter u Tochter Hühner [Neue Zeile] [4] s. Text oben H1 Kapitelangabe fehlt, obwohl durch einen kleinen Querstrich die Kapiteleinteilung angezeigt ist. D1*H[a] Capitel [b] Capitel XXII. D2 I t a l i e n i s c h e F r a g m e n t e . [Neue Zeile] Von H. Heine. [Neue Zeile] I. Adda. Helios H1 [a] seine Rosse [b] die Rosse [bi] an seinen Wagen [b2] seines Wagens [c] seine Rosse angespannt u schon [ci] zu Mittag gelangten wir [c2] um Mittagzeit erreichten wir Adda. Hier Helios seine D1*H Rosse angespannt, und [a] schon [b] um Mittagzeit erreichten wir [bi] Adda. [b2] Alla. Hier

148 45,2f. 45,3 4 5,3 f.

45,4f. 45,4f. 45,4f. 45,5 45.7 45.8 45,8f. 45.9 45,9 45,9 — 1 1

45,9—16 45,11 45.11 f. 45.12 45.12 45.13 45,13 — 15

45,13 45.13 45,i4f. 45.14

I. Reise von München nach Genua Helios seine D2 Rosse angespannt, und um Mittagszeit erreichten wir Adda. Hier pflegen D1*H [a] die Vetturine [b] diese Leute [c] die Vetturine die Vetturine H 1 [ 1 ] ihre Wagen zu wechseln [ a ] u das that auch der meinige; so daß ich in diesem ächt italienischen Nest mehrere Stunden liegen blieb, [b] das that auch der meinige; [bi] u es gab einen mehrstündigen Auffent [b2] u es gab deßhalb mehre [bjJ u ich mußte [b'*//Satyriker irgend eine D1*H [a] iwperatorische [b] imperiale auf den D1*H[a] höchsten [b] höheren in ihrem D1*H [a] altrömischen Lapidarstil, sie sprachen [b] s. Text ich sie D1*H [a] unter mir [b] s. Text die D3 Errata-Liste: Gracchen [Textversehen HS Α Bd. 6] Märtyreraugen. Z^Z/Sempronius, rief ich Marcus D2 Brutus. — wieder D1*H[a] versöhnt, versöhnt? Recht zu D1*H[a] haben, [b] haben zu mir D1*H hinauf [a], ich hatte nicht gewußt [b] — ich wußte nicht, mich deßhalb D1*Hberechtigt, 1 und D *H [a] wenn mein Sohn Markus mich bey diesem Versuch umbrachte, so glaubte er sich dazu berechtigt weil er eben dieser Römer war [b] s. Text mit einer Korrektur: mich D1*H[a] dafür [b] deßhalb umzubringen. D1*HAuch Weiber ihrem schönen D1*H[a] sto [b] herrschsüchtigen

ι6ζ 5 2, ι ο f.

52.11 52.12 52,I2f. 52.13 f. 52.14 52.15 52,16—18

I. Reise von München nach Genua Gesichte, D1*H [a] worinn [ai] jenes wundersam [a2] ein wundersam [aß] jenes Weh [04] ein geheimes Weh [ajJ die tiefste Ru [a6] die wundersamste Rühr [b] s. Text wie D1*H[a] 2uweilen das Gesicht eines alten Marmorbildes [b] ein altes Marmorbild, der Schmerz D1*H versteinert zu seyn scheint. Wen suchst Tochter des D1*H[a]Bti [b] Germanicus? erscholl das D2 Geläute und das D2 Getrommel Die D1*H[a] römischen [b] stolzen römischen Gegenwart. D2 [Neue Zeile; ein Sternchen auf Mitte als Trennungszeichen; neue Zeile] Auf dem Capitel XXV.

52.17 52.18 52.19 52,21 52,24f.

52.30 52.3 1 f· 53,1 53,3 5 3,4 f· 53,5 5 3,6 5 3,7 5 3,7 53,1° 53,12 55,12-18

D1*H [a] Capitel [b] Capitel XXV. Auf D1*H der Piazza Ret spatziert, sitzt D1*H auf kleinen Stühlchen auf D1*H süße Töne und ermuntert, D1*H [a] großblumige Gefühle blühen hervor, [b] großblumige Gefühle und Erinnerungen mit [bi] dunkeln [b2] tiefen, bedeutsamen [c] s. Text sah mich an D1*H [a] manches [b] manch' mir schien, D1*H [a] als wollte Can Grande von seinem eisernen Rosse [ai] herabsteigend [ω] herabsteigen, um [b] s. Text Namen und /?'*//Jahrzahlen erzählt es an den D1*H [a] Triumphbogen [b] römischen Triumphbogen erscholl ein D1*H [a] deu [b] soldatisches: Werda? [c] [ci] brummendes [c2] deutsch brummendes Werda? Gut Freund ein D1*H [a] widerwart [b] vergnügter mir so D1*H unheimlich Scala D1*H mazzati ging? E s war Scala D3 Errata-Liste: mazzanti [Textversehen HS Α Bd. 6] seinen D1*H[a] Bruder [bJYitxidzt Bartholomeo um ihre D1*H [a] innere [b] ahnende zu überstimmen. D1*H [1] Du [2] Aber ist [β] Ο du dummes Herz, sprach ich, [ a ] kennst du /"^wieder zu mir selber, kennst du denn nicht mehr das Lied vom kranken Mohrenkönig, das die todte Maria so oft gesungen? Kennst du nicht mehr die

Mitteilungen %um Text Stimme der todten Maria? Denn sie ist es ja selbst die da singt, so langgezogen bange Töne [4] s. Text mit vier Varianten:

3.13

Aber bald D1*H schien mir

3 >13 f· 3,M

f l e h e n d e D1*H [a] Erinnerungen — Und [b] Erinnerungen, und

3,i7 3,21

diese D1*H schmerzsüßen, verblutende Töne

— Ο du

Stimme D1*H selbst,

3,2!

Leben D1*H [a] auf dem [b] starr und regungslos [c] schön und regungslos die alte D1*H [a] Wächterinn [bJ Wachfrau

3,23

erhob sich D1*H[a] wieder [b] langsam

3,22

m i t D1*H faj sch [b] räthselhaftem [bi] Blick, die die D1*H Nachtviolen dufteten, i c h

Seitenlächeln,

[b2]

Capitel X X V I . Das Kapitel sollte ursprünglich schon S. 54,35 enden. Der letzte Absatz (S. 54,36— 55,\o) mit der Aufzählung der Italien-Literatur entstand erst in einem Zusat^(vgl. φ 5 3,26 D1*H[a] Capitel [b] Capitel X X V . [c] C a p i t e l X X V I . 53,27 Zitronen D1*Hblühn?"

5 3,29^

ausführlicher D**H[a] beschrieben [b] besungen,

53,32

h i e r D1*H [a] ein und allemahl [b] für ein und allemahl [c] ein

5 3,33 — 54,1

für allemal dieselbe Tour, D1*H[a] wie ich [b] durch das [cj durch Tyrol,

54,1 54,1 — 3 54,3 54,8 54,10 5 4,12 f.

54,15 f. 5 4,16 f. 54,i7f.

ü b e r D1*H[a] jenes dieses [c] j e n e s g e s p r o c h e n , D1*H [a] und ich finde jetzt mein ahnendes Urtheil [b] s. Text b e s t ä t i g t . D1*H [a] Ueber- [b] Wir [bi] finden nemlich über [b2] treffe [c] s. Text G o e t h i a n e r , D1*H[a] absonderlich besonders [c] z u m a h l sogar D1*H [a] Schöpfungskraft, und die K r a f t [b] die Schöpfungskraft [c] s. Text w o r i n D1*H [a] unter dem Titel „Beyträge zur Poesie [b] worin er ganz ernsthaft versichert, wenn der liebe Gott, bey der Welterschaffung, zuletzt etwas müde geworden wäre und zu Goethe gesagt hätte, [c] s. Text

erschaffen D1*Hwolltest," [a] so [b] — so diese Thiere D1*H[a] ganz [b] und Gewächse ganz

n e m l i c h D1*H [a] mit Federn die Vögel und grün die Bäume, [b] s. Text

I. Reise von München nach Genua

164

viel richtiger, D1*H[a] nemlich ebenfalls mit Federn und grün [ b ] nemlich ebenfalls grün und mit Federn, [c] nemlich ebenfalls mit Federn und zwar [d] s. Text mit einer Variante: 54,21 viel richtiger, D1*Hnemlich ebenfalls 54,25 f. aufgesetzt hat. D1*H Es folgt eine Passage, die verworfen und en bloc gestrichen wurde. Sie wird im folgenden zusammenhängend mitgeteilt, anschließend werden die Mitteilungen zum Text dazu verzeichnet. Herr Eckermann ist daher von Goethe gleichsam ausgeschaffen worden, und wie jede Creatur preist er jetzt noch mehr seinen Schöpfer. [Absatz] Wenn ich unlängst, in den politischen Annalen, mit einigen Unmuth über solche Creaturen sprach, so verzeih mir Gott oder Goethe diese Sünde, und ich will ehrlich gestehen, daß etwas Neid dabey im Spiel war. Ich gab mir nemlich alle mögliche Mühe ebenfalls etwas zu erschaffen, und ich konnte es nicht weiter bringen als zu gewöhnlichen Maykäfern. Ich sah deshalb mit Neid auf den Herrn Doktor Eckermann, d. h. ich war neidisch, daß ich ihn nicht selbst erschaffen, oder aus dem vorhandenen, ordinären Stoff, wie es Goethe gethan, ausgeschaffen hatte. Damals hatte ich um Mitternacht das Menzelsche Buch gelesen, und mich in diese literarische Wolfsschlucht so vertieft, daß ich Freykugeln gießen half gegen Goethe selbst. Gott oder Goethe verzeih mir diese Sünde, und erhalte mich gesund; denn wenn ich mich schlecht befinde bin ich immer antigoethianisch gesinnt. [Absatz] 54,21 f.

164,2 164,4 164,8 164, Sf. 1

^4>9f 164,12 164, iß f . 5 4,26 f. 54.28 54.29 54,29—32

preist D1*H[a] er [b; ohne Streichung von a] jen [c] er D H wil1 wil1 '* [o] [b] ich 1 daß ich D *H [a] nicht [b] ihn oder andre seines Gleichen nicht selbst erschuf, [c] s. Text oben oder aus D1*H [a] dem ordinären [b] dem vorhandenen, ordinären

und

gethan, D1*H[a] nicht zu einem [b] ausgeschaffen hatte. gegen Goethe D1*H[a] selbst, [b] selbst. antigoethisch D1*H [a] gestim [b] gesinnt. italienischer Reise, D1*H [a] muß ich noch Frau von Morgans „Italien" und Frau von Staels „Corinna" empfehlen, [b] s. Text neben Goethe D1*H[a] genan [b] nicht unbedeutend durch D1*HGesinnungen, mangeln. D1*H [ 1 ] Denn jeder weiß, [2] Denn, wie jeder weiß, [3] Denn, Frau v. Morgan hat gesprochen, wo Männer verstummten, [ α ] [ a i ] ihre Worte waren Scorpionen für die Söldner der Macht [a2j es waren Scorpionen für freche Söldner der Macht und Balsam für die [b] sie sprach Scorpionen in die Herzen frecher Söldner, ihr Wort war Balsam in die

Mitteilungen %um Text

54.32 54.33 — 35

54,37 54.37 54.38 — 55,1

55,1 55f. 55,4 5 5,8 f. 55.10

165

Wunden gekränkter Völker, und sie sang dabey doch so Kühnes und Süßes sie trillerte Muth [4] s. Text Stael D1*H[a] die [b] eine Liberalen, D1*H [ 1 ] die in Kampf und Noth so muthig durch die Reihen lief, die Müden aus ihren Enthusiasmusfäßchen stärkte, den Schützen neue Patronen zutrug, und selbst mitfocht, besser als die besten. [2] und lief muthig durch die Reihen der Kämpfenden, und stärkte die Müden aus ihrem Enthusiasmus fäßchen, und focht selber mit, besser als die Besten. Hier sollte das Kapitel enden, wie ein kleiner Querstrich anzeigt. Dann jedoch wurde das Kapitel durch einen Zusafy der mit einem Einfiigungseichen zugeordnet wurde, erweitert. im H3 D3 Hesperus In der D3 beigedruckten Errata-Liste richtiggestellt: „Hesperus lies Hermes." Uebersicht D1*Hvon allen gegeben. Unter den altern D1*H [a] Schriften dieser Art zeichnen sich aus die von Moritz, Archenholz, Bartels, Seum [b] Schriften dieser Art zeichnen sich aus, durch Geist und Eigenthümlichkeit, die von Moritz, Archenholz, Bartels, Seum [c] s. Text mit einer Korrektur: Bartels, D1*H[a] Seume, Ar«dt [b] der brave Seume, Arndt haben mir D1*H [a] Vergnügen [b] Unterhaltung und Belehrung gewährt. D1*H[a] ach! [b] ach, Leo v. D1*H Klenze, wovon ich nur den isten Theil kenne, worinn meistens hervorblickt. D 1*H — W. Waiblingers [a] italienische [b] Darstellungen des ita [c] italienische Bilder, die wahrhaft poetisch [a] aufgefaßt [b] und gemüthvoll aufgefaßt sind, habe ich ebenfalls, wenn ich sie hie und da in Zeitschriften fand, mit [a] Vergnügen [b] Freude [c] Vergnügen gelesen. Capitel X X V I I .

Das Kapitel war ursprünglich umfangreicher. Die Paginierung von D1*H ergibt, daß an ^wei Stellen mehrere Seiten Text ausgeschieden wurden (vgl. %u und %u j6,ßi). 55.11 D1*H[a] Capitel X X V I [b] Capitel X X V I I .

166 55,12—18

55,17 55,19 5 5,2of. 55,23 5 5,28 f.

5 5,29f. 55,31

5 6,6 56,6 56,10 56,13f.

56,14

I. Reise von München nach Genua D1*H Es wurde zunächst nicht das gan^e Gedicht niedergeschrieben, sondern offensichtlich nur die Zeilen, die Heine auswendig kannte. Für den fehlenden Teil wurde Plat% freigelassen. Mit anderer Tinte, vermutlich also später, wurde dann der dritte, vierte und fünfte Vers eingetragen und die Korrektur des letzen Verses vorgenommen. [ 1 ] Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn? Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn, [Leerstelle] Dahin, Dahin Laß uns, Geliebter, ziehn! [2] s. Text mit einer Variante: D i * Η Dahin, Dahin — Aber D1*H nur nicht im rathe ich D1*Hvon Verona Ich fuhr, D1*H[a] mit [b] in Tannen, die D1*H[a] mit ihren Winterröcken von grünem Bieber, von [b] ihre grünen Winterröcke in der schwülen Sonnenhitze gar trübseel trugen; [c] mit ihren grünen Winterröcken in der schwülen Sonnenhitze sehr zu leiden sah ich D1*H[a] das Stück eines wunderklaren blauen Sees, [b] s. Text östreichischer Narziß, D1*H Bei der folgenden Passage (bis S. 56,14: Da hörte ich) handelt es sich offensichtlich um einen später geschriebenen Text, der an die Stelle von vier Seiten Text trat. Das ergibt sich aus der Paginierung der entsprechenden Seite: Pagina 5, 6, 7 u. 8. Von dem ausgeschiedenen Text ist nur das letzte Stück überliefert, das auf der nachfolgenden Seite 9. steht und dort en bloc gestrichen wurde, vgl. ψ 16,14. erfuhr D1*H [a] ich: die [b] ich unter anderem: die Stadt 40,000 Einwohner, D1*H Da%u von Merckel die Anmerkung: Nach Fabri (vgl. Erläuterungen, J 6 , J ) . und D1*H[a] stieg ab [bjkehrte ein und die D1*H [a] von italienischen Gastwirthen und Flöhen [ai] geschunden [a2] hinlänglich geschunden [aß] geschunden zu seyn klagten. Da hörte ich schlec [b] sich beklagten auf italienischen Gastwirthen und Flöhen geschunden worden zu seyn. [c] gegen [d] s. Text Da hörte ich D1*H Fassung / ist der letzte Teil eines längeren, ausgeschiedenen, nicht überlieferten Textes, vgl. jj,ji. [ 1 ] [ a ] daß das Hoteil des Herrn Reichmann zu Mayland das beste Wirthshaus in ganz Italien ist, daß ich dort eine Hetze alter Bekannte wiederfand, und der Wein sehr gut und die Gaststube hübsch kühl war. [b] Das dortige Hoteil des

Mitteilungen %um Text

167

Herrn Reichmann ist nemlich das beste Wirthshaus in ganz Italien, ich fand dort eine Hetze alter Bekannte, der Wein war sehr gut und die Gaststube hübsch kühl. [Absat^J Außer dem Dome hat mir dort wirklich nichts besser gefallen als besagtes Wirthshaus; denn es ist ganz deutsch eingerichtet, man findet dort deutsche Behandlung, und der Reisende, der aus Italien zurückkehrt und von italienischen Flöhen und Gastwirthen hinlänglich geschunden worden, fühlt sich dort wie im Paradiese, und dieses Gefühl erfaßt unwillkührlich auch sogar den Ankömmling, der schon bis zu jener Stazion gekommen, wo das [a] Herz heimlich nach [b] Auge sich [bi] oft [b2] manchmal wehmüthig nach Deutschland umsieht. Da hörte ich Nach en bloc-Streichung: [2] s. Text 56.16 56.17 56,19 56,19^

5 6,22 f. 56.24 56,24f. 56.25 56,29 56,31 56,31

Kopf der Welt D1*H [a] ist, so ist [b] sey, so sey Der arme D1*H [a] Sir William [b] Baronet hat ihm D1*H[a] irgend [b] ein Faquin [c] jemand ein Trinkgeld D1*H dafür abgefordert, daß er ihm [ a ] be [b] seinen Handschuh, der b [c] einen Handschuh aufhob, den er beim auch die D1*H[a] Bemerkungen [b] Bemerkung ein Mister D1*HLivers, ich in £>'*//Brigthon als junges Kalb als D1*Hboeuf ä la mode machte er D1*H[a] sogar [b] auch oben spitz, D 1*Hund mit kurzer langem Kinn. D1*Η Bei der Passage S. 56,31 Unter den bis S. 57,16 rothen Gesundheit handelt es sich um einen offensichtlich später geschriebenen Text, der an die Stelle von verworfenem Text trat. Das ergibt sich aus der Paginierung der entsprechenden Seiten: 1 1 . 12. 13. 14 und der der folgenden Seite: 15. 16, die nur %ur Hälfte beschrieben ist. Von dem ausgeschiedenen Text sind Anfang und Ende überliefert, vgl. jj,ii—iy. Bei Fassung / handelt es sich um die in %ivei Ansätzen en bloc gestrichene, ausgeschiedene Passage am Anfang. [ 1 ] Wir tranken zusammen viel Ciaret, und ließen Old England leben. Dagegen verfluchten wir in Tod und Hölle alle italienischen Gastwirthe und Lord Wellington. Ein kleiner Irländer kam noch mit Extrapost über den Splügen, und half uns auf seinen Landsman, the hero of Waterloo, fluchen. [Ende der ersten en bloc-Streichung·; Abs at^J Was hilfts! ein Jahr vorher war ich dabey, als Mylord an der Thür des Oberhauses gehißt [ a ] worden, [b] wurde,

ι68

56,32 56,32f.

56,33 56,39 57.10 57.11 — 17

I. Reise von München nach Genua und ich p f i f f mit, und es schadete ihm doch nichts an seiner theuern Gesundheit. Im Gegentheil, er florirt jetzt noch mehr als früher, und vollbringt die größten Dinge. Zu vollbringt notierte Merckel folgenden Anderungsvorschlag: nun anderthalb Ideen aus der Verlaßenschaft seines großen Vorgängers, durch deren Hintertreibung er diesen nur so vorzeitig vergiftete. [2] s. Text englischen D1*H Freunden, die ich war auch D1*H Willie, der herrlichste Junge, der jemals eine Prima Donna unterhalten. Ich muß noch oft an ihn denken, denn ich trage noch jetzt seine Stiefel an den Füßen. Ich habe sie ihm wahrhaftig nicht vorsätzlich mitgenommen; sie standen neben Signoras Toilette, und ich hatte sie im Dunkeln statt der meinigen angezogen. Sie sind mir etwas zu eng; Signora hingegen paßte mir ganz vorzüglich, wie angemessen. Auch Willies dicke Tante sah ich wieder; gleich einer war sie D1*H [a] die [b] von den laufen überall D1*H herum, doch ein D1*H[a] Barbar, [b] civilisirter Barbar, mit dem Italiener, D1*H dessen Aeußere Erscheinung mehr eine in Barbarey übergehende Civilisazion ausspricht. [a] Es ist [b] Eben das krankhafte Aussehen [c] In ihrem Wesen und in ihren Gesichtern [d] Diese Civilisazion erkenne ich in [ a ] jener [b] der bläßlichen Vornehmheit jener Gesichter mit dem leidenden Weiß des Auges und der kränklichen Zärtlichkeit der Lippen, [ a ] wie man sie [ b ] die man so häufig in Italien findet, und die [ a ] mehr ans [b] bedeutsamer anziehen als die [a] pöbelhaft rothe Gesundheit der englischen Gesichter, [b] englischen Gesichter mit ihrer pöbelhaft rothen Gesundheit. Bei den folgenden Ansätzen handelt es sich um den letzten, gestrichenen Teil einer größeren ausgeschiedenen Textpassage, vgl. j6,p. Ist es vielleicht eben [ a ] jene [b] diese ausartende Civilisazion, was den Gesichtern in Italien jenen [ a ] krankhaften [b] siechen Anstrich giebt? Jenes marmorfarbige, oft sogar grünliche Fleisch, jenes leidende Weiß des Auges, [ a ] jene siech [b] und jene kränkelnde Zärtlichkeit der Lippen, giebt den italienischen Gesichtern we-

Mitteilungen χμηι Text

57.17 57.18 f. 57.19 57.19 57.20 57.21 f.

57,23 57,23 57,24f. 57.25 57.26 57.26

57.27

57,27f. 57.28 57.28 57.29 57,29—31

57.31 57.32 57.33

169

nigstens eine bläßliche Vornehmheit, die uns bedeutender anspricht, als die gewöhnliche, [a] pöbelhafte, [b] die pöbelhafte rothe Gesundheit der Engländer. [Bis hierher gestrichen.] Kranke Menschen sind D1*H [a] [aij ja [02] überhaupt immer interessanter [b] überhaupt immer vornehmer und interessanter als Gesunde; Leidensgeschichte, D1*H[a] und [b] sie sind D1*H [a] durchgeistet. Ich [b] durchgeistet, und ich [c] durchgeistet. Ich durch D1*H [a] Krankheit [b] Leidenskämpfe werden; D1*H[a] und [b] ich habe menschlich D1*H ansah — Vielleicht ist im Schmerze das höchste Leben, und die Götter, wenn sie das höchste Leben empfinden wollen, werden sie Mensch und lassen sich geißeln. [Absatz] Der leidende wenn man D1*H[a] in ihrer Gegenwart [b] mit ihnen vom Unglück DnH [a] Italiens spricht; [b] ihres Vaterlandes spricht: und in der Brust D1*Hdes Italieners, und sie zusammen, D1*H[a] sobald man sie [b] sobald man diese Sie D1*H [a] zucke [b] ziehen dann die Achsel in die Höhe, und das [c] s. Text sonderbarem D1*H Da%u von Merckel die Bemerkung: Sonderbar ist hier wohl nicht das glücklichste Beiwort. Ginge nicht auch: mit gan% eigentümlichem, mit unheimlich schwerem, mit sonderbar beklemmendem, mit grauenhaftem? erfüllt. D1*H [ 1 ] Anfangs hielt ich [2] Mancher hält [ } ] Einer meiner Britten hielt indifferent, D1*H [a] da sie stumpfsinnig und gleichgültig [b] s. Text zuzuhören D1*H[a] schienen, [b] scheinen, wenn D1*H[a] wir Fremde [b] der Fremde [c] wir Fremde und den D1*H[a] türkischen [b] Tür [c] Türkenkrieg politisirten; und D1*H [a] ich war so ungerecht einem blassen Italiener mit pechschwarzem Barte darüber meine Meinung [b] ich war so ungerecht mich gegen einen blassen Italiener mit pechschwarzem Barte [c] s. Text zu äußern. D1*H[a] Ich hatte [b] Wir hatten Mordspecktakel D1*Η [α] gehört, [b] angehört, [c] gehört, Anlässen D1*H[a] Statt fand [b] statt findet.

17°

I. Reise von München nach Genua

57.33 57.34 57,34f. 57.35 f. 57.36 57,36— 5 8,1

sagte D1*H[a] ich [b] der Britte nur D1*H[a] diese [b] noch diese diese D1*H[a] kann Euch be [b] vermag Italien zu begeistern. und D'*H[a] zuckte [b] bewegte D1*HAch, seufzte hinzu, D1*H[a] über seinen Ruinen elegisch ruhend wird Italien oft durch eine Melodie aus seinen Träumen geweckt, und [ a i ] nicht das Liedchen [02] nicht durch die Melodie irgend eines Liedes [aj] und es ist nicht das Lied, was sie dann begeistert, sondern die alten Erinnerungen und Gefühle die es ebenfalls geweckt [b] Italien sitzt elegisch träumend auf seinen Ruinen u wird es manchmal durch die Melodie irgend eines Liedes aus seinem Traum geweckt so ist nicht das Lied selbst was uns dann begeistert, sondern vielmehr die alten Erinnerungen und Gefühle die das Lied ebenfalls geweckt hat, [c] s. Text

58.1 58.2

geweckt hat, D1*H[a] und die sie [b] die Italien die jetzt D1*H[a] hervorklin [b] hervorbrausen, etwas allzu [c] gewaltig hervorbrausen, — Enthusiasmus, den D1*H[a] in Italien [b] jenseits der Alpen in Egitto D1*H als die Musik Schmerz, D1*H hervorbrach. [ 1 ] Solche Raserey nennt man auf italienisch: furore. [2] s. Text

58,5 5 8,7 5 8,8 f.

Capitel X X V I I I . Das Kapitel wurde großen Teilen auf italienischem Papier konzipiert. Im Entwurf (H1) sollte es ursprünglich S. 59,18 enden, danach sollte ein neues Kapitel mit der Uberschrift Mayland beginnen (vgl. 18,26—28). Im Zusammenhang mit dem ursprünglich anderen Aufbau des Kapitels stehen Heines Arbeiten am Schlußabsat^. Für diesen Textteil (S. 59,22—39) ist eine ungestrichene Variante Fassung überliefert (vgl. }*H[a] sie [b] diese dienen hier Η1 den Leuten fast nur [a] u [b] als Schlafstellen; nur zu D1*H[a] Schlafstellen und Waarenlagern, [b] Waarenlagern, den H 1 Tag über Tag über H1 [aj sitzen sie [ai] vor [02] in [aj] vor der Hausthüre, oder [b] arbeitend oder [c] schachernd oder gewerbe [d] schachernd u sonstige gewerbe treibend wühlen sie [di] umher oder [d2] d»rch die Stadt oder sitzen vor der Hausthüre, vielmehr vor D1*H[a] ihren Hausthüren, [b] ihrer Hausthüre, sonst würden H 1 die Gegenüberwohnenden sich mit den Knie e η berühren. H 1 Obgleich meistens im Kopf D