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German Pages 192 [224] Year 1959
SAMMLUNG
GÖSCHEN
BAND
118/118a
Griechische Sprachwissenschaft Von Dr. Wilhelm Brandenstein o. Professor an der Universität Graz II Wortbildung und F o r m e n l e h r e
W a l t e r de G r u y t e r & Co. vormals G. J . Göschen'sche Verlagshandlung • J . Guttentag Verlagsbuchhandlung • Georg Reimer • Karl J . Trübner • Veit & Comp.
B E R L I N 1959
Die Darstellung umfaßt folgende Bände: I. E i n l e i t u n g , L a u t s y s t e m ,
Etymologie
(Slg. G ö s c h e n B d . 117) II. W o r t b i l d u n g u n d F o r m e n l e h r e (Slg. G ö s c h e n B d . 118/118a)
Copyright 1959 by Walter de Gruyter & Co., Berlin W 35. — Alle Rechte, einschl. der Rechte der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, von der Verlagshandlung vorbehalten. — Archiv-Nr. 11 Ol 18. — Satz und Druck Oswald Schmidt, Leipzig. —• Printed in Germany.
Inhaltsübersicht Literatur (Auswahl)
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Allgemeines § 1 Bestandteile des Wortes § 2 Stammbildungssuffixe § 3 Die Komposition D e r Ablaut § 4 Allgemeines § 5 Der qualitative Ablaut § 6 Der quantitative Ablaut | 7 Die Schwundstufe § 8 Ablautreihen
7 7 9 10 13 13 13 14 14 17
Formenlehre. I . Nomen § 9 Genera, Numeri, Käsus § 10 Die Kasussuffixe § 11 D e r Dual § 12 Der Plural § 13 Die femininen ä- S t ä m m e § 14 D i e maskulinen ä - S t ä m m e § 15 K o n t r a k t a der ä-Deklination § 16 Die maskulinen und neutralen o-Stämme § 17 Kontrahierte o-Stämme § 18 Die attische 2. Deklination § 19 Die Adjektiva der „ersten" und „zweiten" Deklination § 2 0 Adjektiva contracta der ersten und zweiten Deklination § 21 Die „ a t t i s c h e " zweite Deklination der Adjektiva § 22 Die „ d r i t t e " Deklination § 2 3 Die ¡ - S t ä m m e § 24 Die i - S t ä m m e § 25 Die idg. ü- fgr. ü-) S t ä m m e § 26 Die ü-Stämme § 27 Diphthongische S t ä m m e a) auf -EU-S § 2 8 b) Wurzelwörter . T § 2 9 c) S t ä m m e auf öi und öu, Die konsonantischen S t ä m m e § 29 a S t ä m m e auf Verschlußlaute § 30 S t ä m m e auf -nt § 31 Die » - S t ä m m e
18 18 18 21 22 24 27 28 29 31 32 32 34 35 36 36 38 38 40 40 41 43 44 44 47 48
i
Inhaltsübersicht § 32 Die r-Stämme § 33 Stämme auf l § 34 Die «-Stämme § 35 Die Heteroklitika § 36 Besonderheiten der dritten Deklination § 37 Adjektiva der dritten Deklination § 38 Die Komparation §39 Adverbia I I . Pronomina Ungeschlechtige Pronomina und Zubehör § 40 Personalpronomina § 41 Reflexivpronomina § 42 Possessivpronomina Geschlechtige Pronomina § 43 Allgemeines § 44 Der Artikel § 45 Demonstrativpronomina §46
AÜTOS
§ 47 Das Reziprokpronomen § 48 Das Relativpronomen § 49 Interrogativa und Indefinita § 50 Die Korrelativa § 51 Die korrelativen Pronominaladverbia § 52 Die Pronominaladjektiva §53 I I I . Numeralia IV. Verbum § 54 Genera Verbi, Modi, Tempora, Personen § 55 Einteilung der Konjugationen und der Personalendungen § 56 Paradigma der Verba auf -co § 56a Erklärungen und Bemerkungen § 57 Die Präsensklassen der Verba auf -co § 58 Das Augment § 59 Zur Reduplikation § 60 Die Verba contracta Die „Tempora secunda" (2. Aorist im Aktiv, Medium und Passiv, 2. Perf. und Plusquamperf. im Aktiv) §61 Der aktive und mediale 2. Aorist § 62 Der passive 2. Aorist § 63 Das 2. oder starke Perfektum mit dem Plusquamperfektum § 64 Das „aspirierte" Perfekt
SO 53 53 55 57 58 61 66 69 69 69 72 73 75 75 75 78 80
80 80 81 83 83 86 87 96 96 97 99 106 115 120 123 124 131 131 133 135 138
Inhaltsübersicht § 65 Zur Tempusbildung der Verba liquida § 66 Zur Tempusbildung der Verba muta §67 Mediale Futura § 68 Die Deponentia Die Verba auf w § 69 TISTIIJII„ichsetze,lege, mache","rim „ichschicke", ursprünglich „werfe, schleudere" (Horn.), SiSco^i „ich gebe", icrrriui „ich stelle" § 70 Die athematischen Wurzelaoriste § 71 Die Stammzeiten und Bedeutungen von tUCTi-o-Xöyos „Naturforscher" (:q>ücri-s); vgl. dazu das analogische Genitiv-s- im Deutschen: Fabriksarbeiter, Liebesbrief. Manchmal erscheint aber auch -ä- statt -o-, z.B. c7TEcpavr|-q>6pos „Kranzträger" (: CTTECpoCVOj). Die Personennamen waren in der idg. Zeit gewöhnlich zweistämmig, so auch im Gr.: 'AiroAXo-Scopos „des Apoll Gabe"; vgl. d. Sieg-fried, gall. Dumno-rix „Weltkönig". Von diesen können Kurzformen (ÜTTOKOpiOTiKa) gebildet werden, etwa NiKcov, N i m a s für zweiteilige Namen, die mit Niko- zusammengesetzt sind; vgl. d. Fritz f ü r Fried-rich, wobei des öfteren expressive Konsonantengemination eintritt: KAeopmis = KAeo-hevt|S. IN ähnlicher Weise können auch einstämmige Namen gekürzt werden: Yoorcpcb von y a e p a p ö s „zerbrechlich". Wo das Vorderglied an der Stelle eines Obliquus oder eines Adj. steht, hat es auch die Funktion dieses Redeteils; es wirkt daher determinierend oder modifizierend oder bietet eine korrelative Bestimmung: ccKpÖTroAls = äKpa ttöAis „hoher Teil der Stadt", TTCCTpÖKTOVos „vom Vater getötet": TraTpoKTÖvo^ „Vatermörder". Dadurch ist auch die Stellung der beiden Glieder gegeben. Erst in jüngerer Zeit kommen (fast nur) bei den Eigennamen Umstellungen vor; neben Oso-Scopos „Gottes-
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Allgemeines
gäbe" gibt es auch Acopo-Seos „Gabe Gottes (seiend)", vgl. demgegenüber den Gegensatz zwischen d. Stationsvorstand und ital. capo-stazione. Daneben gibt es zahlreiche Komposita, die ein Sein oder Haben ausdrücken: a - u m ? ist nicht „Unkind", sondern einer, „der kein Kind besitzt". — Bei den verbalen Rektionskompositen hat das Hinterglied eine Komplementärfunktion: eXke-^Itcov und eÄKgcri-TreuAos „den Chiton bzw. den (weiblichen) Peplos nachschleppend". — Außerdem existiert eine kleine Gruppe von Kopulativkompositen: 8co-8ekcc „zwei und zehn". In einzelnen Fällen waren die Komposita dem Sprachgefühl nicht mehr erkennbar (vgl. d. elf, aber ahd. noch ein-lif): veäviäs < *veFo-ccv- „junger Schnaufer" (vgl. aveiaos „Hauch"); das Hinterglied kann zu einem Suffix verblassen, z.B. -Ei8r|S (s.o.§2). — Als Vorderglied treten neben Präpositionen auch Präverbien auf, d.h. Wörtchen, die nicht für sich vorkommen, z.B. av-uSpos = ai. an-udräh „wasserlos". Präpositionen sind besonders beim Verbum als Vorderglied häufig, jedoch besteht in diesem Fall bei Homer noch keine feste Verwachsung: irepi-eitii „übertreffe", aber itEpl 8' ectte h&x 6 0 ^ 0 1 „ihr übertrefft beim Kämpfen". Diese Erscheinung nennt man Tmesis („das Abschneiden"), zum Unterschied von der Anastrophe („Umstellung"), cpuycbv O t t o : irrroq>uycov „entronnen"; vgl. im Deutschen abschneiden: schneide ab.
Der Ablaut § 4. Allgemeines. Innerhalb eines Paradigmas kann ein gesetzmäßiger Wechsel im Vokalismus auftreten. Der gleiche Wechsel läßt sich auch beim Vergleich von etymologisch zusammengehörigen Wörtern finden. Dieser Wechsel heißt Ablaut und dient (vielfach nur zusätzlich) als Mittel der Wortbildung und der Flexion. Da es sich dabei um sprachliche Mittel handelt, die aus der idg. Zeit stammen, sind die Überreste davon oft auf mehrere Sprachen verteilt. Der Ablautmechanismus kann sowohl den Wurzelvokal als auch das Stammbildungssuffix als auch gelegentlich das Kasussuffix ergreifen. Es gibt zwei grundverschiedene Typen von Ablaut. §5. Der qualitative Ablaut („Abtönung") ändert die Qualität der Vokale und besteht in der Alternation zwischen e/o (e/5), seltener zwischen a/o (ä/ö): lat. pes/dor. Trebs »Fuß"; Gen. ped-is ( < -es)/troSös (-os = alat. -us im Gen. Venerus)\ dSsAip-ö-s „Bruder"/Vok. a5EÄ9s; r|-nO/ ai. dyäuksam, jedoch griech. „schirrte an" mit Aufgabe der Dehnstufe nach dem Präsens ¡¡eOyvupi; beim Perf. im Griech. vereinzelt: hom. ysycovs „ist vernehmlich" (: *gen- „kennen"), im Lat. und Germ, (hier nur Dual und Plural) stark verbreitet, z.B. lat. sedi Perf. von sedeo, got. setun „sie saßen" von sitan „sitzen". § 7. Die Schwundstufe (S) gehört ebenfalls zur Abstufung. Sie entsteht a) durch Schwund eines e/o (manchmal auch eines a) in allen Kombinationen, zusammen mit einer Akzentverlagerung: -TTETECTSOU „fliegen" /Aor. TTTECTSCCI; AEHTEIV „lassen" / Aor. XITTEIV; cpeüyEiv „fliehen" / Aor. cpuyeiv; OÜSGO „brenne" / iSapös „heiter"; Akk. ua-TEp-A/Gen. ira-Tp-os- Auf diese Weise können Nasale und Liquiden zwischen Konsonanten zu stehen kommen, die dadurch automatisch silbisch werden (r > ap, pa, \ > AA, AA, w, n > a, nach I §77): TTaTpacriv = ai. Lok. pitfsuTpETTEiv „wenden" / Aor. TpocrrEiv ( < *trp~); CTTEAACO „sende" / Pf. icrraAKa ( lat. hiems mit Abtönung )(iobv < -m „Schnee"), bei S beider Silben zu *ghim- (in 50 bimus „zweiwinterig"). b) bei den langen Vokalen ä, e, ö; hier schwindet die erste More und als Rest bleibt m allen Fällen 3 ( > et): qü-jqdu- > qäu- „anzünden" in KT)üöt „Räucherwerk", hom. kt|Cü8t]S „wohlriechend": lit. kü-ll „Getreidebrand": jon. Kaico ( < *KäFjco nach I § 82/1) „brenne"; *bhreu- „Augenbraue" in ahd. bräwa (aus *-ew) / ¿q>pus, ai. bhrüh mit du > ü; *pöi„trinken" in Pf. Tre-Troo-Ka / Fut. iri-onai mit di > i (vgl. lat. pöculum: ai. pitäh „getrunken"). Gelegentlich schwindet auch das ßest-a; es liegt dann eine zweite S-Stufe vor, z.B. ai. dadämi = 6i5cojJii: 1.P1. da-d-mah gegenüber 5i-5o-pev. Bemerkenswert ist noch, daß sich Gruppen vom Muster je, uS usw. so verhalten wie Diphthonge. Die S-Stufe des Optativzeichens ie lautet id = i. Dieser Stufenwechsel charakterisiert den Gegensatz zwischen Sg. und PI.; daher haben wir vom Stamm *es-js- „sein" als 1. Sg. Opt. Eir|v: 1. PL Opt. elnev; noch deutlicher sind die alat. Entsprechungen siern: simus. Hingegen haben wir beim Suffix -iä zwei Entwicklungen. Einerseits blieb i halbvokalisch, d.h. es blieb als S-Stufe des Suffixes das im Gr. -ja ergab. Andererseits haben wir id — i, z.B. im ai. devi „Göttin" (: devah „Gott"). Auch das Gr. hat in den Erweiterungen -i8- usw. das i erhalten, z.B. Kvriuis, -T5os „Beinschiene" zu *Kvd|iS ( > Kvf)|ir)) „Schienbein". — Bei Feto5 n. „ J a h r " (: lat. vetus) lautet die S-Stufe tU-, wie der Lok. Trspuai (dor. TrspUTi) „im vergangenen J a h r " (vgl. ai. parüt dss.) zeigt. Bei mehrsilbigen Wurzeln mit einem langen Vokal („schwere Basen") ergeben sich mehrere Möglichkeiten der S. Neben *{jen-lgon-lgn- (yivo? n. „Geschlecht",
Der Ablaut
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yovos m. „Geburt", veo-yvos „neugeboren") gibt es noch eine Erweiterung *gene-lgenö- „hervorbringen, entstehen" im Fut. yevriaoiJiai. S in der ersten 'Silbe ergibt *gw-\gnö- in yvr|(Tios „ebenbürtig", yvcoTÖ? „Bruder" (: ai. jnätih „Verwandter"); S in der zweiten Silbe *qena in yevETrip „Erzeuger" = ai. janitdr-, lat. genitor; S in beiden Silben ergibt *gn$, vor Konsonant jedoch *gm (ip wird weniger gut als lange Nasalis sonans aufgefaßt: n; analog dazu m, l, f , s. I 123/3): *gndtös in ai. jälah, lat. (g)nätus, gr. - a v a (z.B. SÄVATOS „Tod": dor. SVCCTOS, att. Svr|TÖs „sterblich"); in gleicher Weise *pelä-/pld„ausbreiten" inTrccAduT] „flache Hand": air. läm „Hand" (kelt. f > h > 0 ) ; ueAavos m. „flacher Opferkuchen" geht auf *peld- (V -f- S) zurück. § 8. Durch Kombination aller Arten entstehen Ablautreihen, die aber kaum einmal vollständig sind: *bher-\ bher-lbhor-lbhör-jbhr-lbhr- in pos „zwei tragend" = „Wagenkorb" / lat. fors (< *fortis, r > or) „was das Schicksal bringt", „Zufall", d. Geburt (r > ur) / (papiTpa „Pfeilbehälter"; *ag-läg-lcg-jög-lgin ayco „führe" / lat. ambäges „Winkelzüge" / öynos „Furche" / dycoyr) „Führung" / ai. pdri-j-man„herumlaufend" (9 > ))•
2
Brandenstein, Grlech. Sprachw. I I .
Formenlehre I. Nomen § 9. Genera, Numeri, Kasus. Die drei Genera der idg. Grundsprache, nämlich Maskulinum, Femininum, Neutrum, hat das Griech. bewahrt, ebenso die drei Numeri, nämlich Singular, Plural und den Dual, der zum Ausdruck des Paarweisen diente, während z.B. das Lat. letzteren bis auf spärliche Reste eingebüßt hat. Von den acht Kasus der idg. Grundsprache, dem Nominativ, Akkusativ, Genitiv, Ablativ, Dativ, Lokativ, Instrumental und dem außerhalb des Satzgefüges stehenden Vokativ, hat das Griech. im lebendigen Kasussystem nur fünf erhalten: Nom., Gen., Dat., Akk., Yok., während das Lat. noch den alten Ablativ hinzu gerettet hat. Der Abi. konnte leicht untergehen (s. aber § 10), da er in der Grundsprache im Sing, eine vom Gen. verschiedene Form nur bei den o-Stämmen besaß, sonst aber mit dem Gen. in diesem Numerus zusammenfiel, im PI. dagegen überall mit dem Dat. Vom Lok. und Istr. sind im Griechischen nur Reste, meist adverbieller Natur, vorhanden. § 10. Die Kasussuffixe verschmelzen schon im Idg. in geeigneten Fällen mit dem Stammauslaut, wodurch sich dann verschiedene Deklinationsklassen ergeben. In diesen Verschmelzungsprodukten waren für das Sprachgefühl die historischen Elemente oft nicht erkennbar, für das die „Endungen" maßgebend waren. Außerdem zeigen einige Kasus Schwundstufe des Stammes und werden
I. Nomen
dann als „schwache" bezeichnet. Die Kasussuffixe des Idg. lauten im Singular: Nom. Gen. Dat. Akk. Vok. Abi. Lok. Istr.
-s, nicht durchgängig; reiner Stamm -es/-o«/-5, mit Ablaut; -sio (nur o-Stämme) -ei (s. I S. 156: -öl, und I S. 158: -coi) -TO, nach Konsonant -TO endungslos, oft mit Ablaut und Akzentrückung •ed/-od, nur o-Stämme; sonst = Gen. endungslos, meist mit Schwundstufe; -i; -en •bhi; Dehnung bei den o-Stämmen
Bemerkungen. Das Nom.-Suffix (nur bei geschlechtigen Wörtern) verschmilzt bei Konsonantenstämmen mit dem Stammausgang, z.B. ocij; = a i y + s »Ziege"; das Kasuszeichen fehlt bei der ä-Deklination (-S ist ursprünglich ein Kollektivsuffix); im Gr. wurde es nachträglich bei den Maskulinen dieser Deklination (veaviö-s »Jüngling") angefügt. Bei den Neutren auf *-om liegt ein endungsloses Kollektivsuffix (indeklinabel) vor, aber es wurde zweifelsohne -m ( > -v) schon in der Grundsprache als Endung empfunden, u. zw. dadurch, daß diese Klasse in die o-Deklination eingereiht wurde. Das Gen.-Suffix zeigt Ablaut, z. B. lat. Jov-is ( < *-es, vgl. alat. Gen. Salutes): alat. Diov-os (später- us, z. B. regus „des Königs"); im Gr. nur noch dialektische Reste: Aiss-K0upi5r|s ( : Aids, Gen. von Zeus), sonst gr. nur -os; von der Schwundstufe dieses Suffixes ist im Gr. nur ein einziger Beleg erhalten: 8£[H]-CT-TTÖTTIS „Hausherr" (zu 8co, Sonos „Haus") = aw. dang palöis „des Gebieters", in anderen idg. Sprachen häufiger, ai. dve-h „des Schafes" (aber ö[F]i-6s dass.), osk. aetei-s „des Teiles", got. anstai-s „der Gunst", lit. naktie-s „der 2*
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Formenlehre
Nacht"; *sünus „Sohn", Gen. *süneu-s> got. sunau-s, ai. sünö-h-, vgl. osk. castrou-s „fundi". Das Dat.-Suffix verschmilzt mit dem Auslaut gewisser vokalischer Stämme, z.B. crrpaTig: (-ä -)- ei), Aöyco (-0 + ei), jedoch nicht bei den i- und u-Stämmen, weil hier der Stammauslaut vor dem Vokal des Kasussuffixea zu -i- und -u- wird; z.B. *sünus „Sohn", Dat. *süneuei > ai. sündv-e = abg. synov-i „dem Sohn"; *potis, Dat. *potiei > ai. pätye „dem Gatten"; bei den gr. Konsonantenstämmen ist die alte Endung -ei nur in Resten erhalten: kypr. AiFei-cpiAos „dem Zeus lieb", att. 8öp£l „dem Speer", vgl. alat. virtut-ei. Die Annahme, daß es daneben noch einen Gen. auf -ai gegeben habe, ist sehr zweifelhaft und stützt sich lediglich auf Inf.-Formen wie Söhevcu „zu geben", und auf Adverbien wie )(a[iai „zu Boden". Das Akk.-Suffix -m ( > -v) muß nach Konsonanten mechanisch zu -m ( > a) werden, daher im Gr. der Gegensatz Aöyov : oclya (Aöyos „Wort" : „Ziege"). Der Vok. ist endungslos; er zeigt oft Zurückziehung des Akzents, z.B. Zeö ( = Zeu) „o Zeus": Zeus, u n ( l Ablaut des Stammbildungssuffixes (aSeAtps : aSeAcpos „Bruder"). Das Abi.-Suffix verschmilzt mit dem Stammauslaut und weist dann einen Zirkumflex auf. Im Lat. haben wir auch Belege für die Abtönung, z. B. alat. facilumed: Gnaivöd; im Gr. gibt es nur Reste der o-Stufe: delph. FoIkco „domo", dor. ttcö „woher" (Schwund des -d nach I § 78/2). Der endungslose Lok. ist überall nur noch in Resten vorhanden; im Gr. ev-8ov ( = heth. andern) „im Hause, drinnen" (: 6cö, 8o|iös), dor. a i e j (vgl. lat. -penes) = jon. aiEV „immer" (:aiobv „Ewigkeit"); der Lok. auf -i erscheint im Gr. als Dativ der Konsonantenstämme, sonst
I. Nomen
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nur noch gelegentlich: oucoi „zu Hause", ireSoi „zu Boden", auch mit Ablaut (-ei): dor. -rei-Se „hier", vgl. osk. lerei „auf dem Gebiet"; ä - S t a m m : 0i-|ßcü-yEvf|S „in Theben geboren", vgl. alat. Romai „in Rom". Der Istr. (idg. in zwei Formen) liegt im Gr. nur in Resten vor; *-bhi > -qn(v) kann im Gr. auch den PI. (und einige andere Kasus) bezeichnen: vau-tpi „den Schiifen" ai. Istr. PL näu-bhih), 8K Sscxpiv „durch die Götter", aber I- = ai. astd (neben a$täu), lat. octö. - Die Endung -e in irotTepe „die
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Formenlehre
beiden Väter" hat sich im Gr. auch auf andere Stämme verbreitet, z.B. auf die i-Stämme: TroXefjJe „die beiden Städte", während einige andere idg. Sprachen den Ausgang -i bzw. -ü (wenn betont, mit Stoßton), offenbar nach Analogie des Ausgangs-ö der o-Deklination, haben, vgl. ai am = ole „die beiden Schafe"; ai. sünü — uiee „die beiden Söhne" (von uiüs); ai. aksi = hom. OCTCTE n. „die beiden Augen". — Im Neutrum haben wir sonst *iugo-i „die beiden Joche" > ai. yuge, abg. ize, im Gr. nur Spur e n : *ui
- f - i- i n d o r . FI-KCXTI ( a t t . E-IKOCTI, S. S . 9 1 ) , c f . l a t .
viginti „die beiden Dekaden". Im Gr. setzte sich sonst das -8 des Mask. und Fem. durch: yeves (: yevos n. = lat. genus n.). Für die anderen Kasus hat das Gr. Neubildungen, nämlich -oiv (hom. -oliv) und -aiv (s. § 16). § 12. Beim Plural entwickelten sich verschiedene Deklinationsklassen infolge der verschiedenen Ergebnisse der Verschmelzung von Stammauslaut und Kasussuffix. Die idg. Pluralsuffixe lauteten: N. V. Gen. Dat. Akk. Abi. Lok. Istr.
-es m. und f.; -ä/a n. -6m, ved. oft zweisilbig
-bhios, -bhos; gr. kein Rest -ns, -ns m. und f.; -äjs n. = Dat.; gr. kein Rest
-su, gr. -ai -bhis; gr. ist Sg. - -ös); er wurde aber im Gr. (und einigen anderen idg. Sprachen) durch die pronominale Endung auf-OL (vgl. den Artikel) verdrängt: oi (dor. TOI)
I. Nomen
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„die Wölfe" gegenüber ai. te vfkäh „diese Wölfe" = got. pai wulfös\ nach dem Muster von - 0 1 wurde auch der Nom. des PL der ä-Stämme pronominal umgeformt, X ai. yugä, lat. iugä (mit lautgesetzlicher Verkürzung), während gr. £uya die Kürze von den Konsonantenstämmen her bezogen hat; bei diesen haben wir -a ( > öt; Schwundstufe zu -ä): ai. namäni ( < -s) = lat. nömina-, vgl. ÖVOHOCTCC „die Namen". Im Akk. m. und f. wurde -ns nach langem Vokal schon idg. zu -s: ai. asväh „Stuten", got. gibös „Gaben"; nach kurzem Vokal Erhaltung, z. B. kret. AÜKOVS > att. A U K O U J (dor. XÜKCOS) = lat. lupös (aus *-ons), got. wulfans; nach Konsonant -ns > - a s , z.B. 8 u a | j E V £ [ a ] - a s = ai. durmanas-ah (= *dus-menes-ns). Der Lok. auf -su liegt z.B. vor im Ai. dsvä-su „bei den Stuten", alit. ranko-su — abg. rgka-chb „in den Händen". Bei den o-Stämmen finden wir den Ausgang -oisu mit -oi- vom Pronomen, z. B. ai. vrk-esu (oi > e) = abg. vhc-echt „bei den Wölfen". Dieser Kasus erscheint im Gr. als Dat. (analog zum Dat. Sg.), aber umgeformt zu - c n (wahrscheinlich nach dem gr. Dat. Sg. auf - 1 ) , z.B. AÜKOICTI(V) „den Wölfen"; über die Reduktion von gr. -cti > CT' > s im Satzzusammenhang vgl. S. 31. Das a hätte zwischenvokalisch ausfallen müssen (s. I § 80, 4c), wurde aber von den Konsonantenstämmen her anal-ogisch erneuert. — Der Istr. ist im Gr. nur in Resten erhalten, dabei ist der PI. *-bhis (baltiseh-slavisch und germanisch -mis) im Gr. durch den Sg. - -äi (s. 0. § 10), daher *ekuäi; vgl. alat. Fortunai, got. gibai (äi aus äi). Akk. *ekuä-m: ai. dsväm, lat. equarn (-äm aus -äm). Gr. üTpaTiav mit v aus -m. Bei cc-Stämmen -äv, s. oben. Der übliche Vok. ist die alte Nominativform, die vokativisch verwendet wurde. Ursprünglich hatte der Vok. kurzes cc. Ein Rest ist hom. vü|i(pc( zum Nom. v0|jcpr| „Braut". Entsprechend abg. zeno „o Frau" (o aus ä, s. 1118). Hier liegt altes a vor, wie das ai. amba „o Mutter" zeigt, also keine Schwundstufe d zu ä; denn d müßte ai. als i erscheinen. Der Nom. PI. lautete idg. *ekuäs {-äs aus -ä + e s ) : ai. dsväs „die Stuten", got. gibös „die Gaben", lit. mefgos „die Mädchen". Im Griech. Analogie nach der pronominalen Flexion wie bei den o-Stämmen, daher oMcu wie Tat (ai) „die" (s. §12). Für den Gen. lehren homerische Formen wie Seacov, daß hier
I. Nomen
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ebenfalls pronominale Bildungsweise vorliegt: Seacov aus *3eäacov, wie Tacov aus *TÖCTCOV, idg. *täs5m. Mit dem s e l b e n -äsöm
l a t . equarum
( w i e istarum);
-aoou ergab dor.
-av: Spaxiiäv »der Drachmen", jon. wurde daraus -r)cov, dies nach I §29, 7c zu -ecov (inschr. jon. m/Aecov von a i iruAai), att. aus -acov kontrahiert -cov (TTUACOV). Da bereits im Jonischen alle Wörter, wie sie auch im Nom. betont sein mögen, den Akut auf 8 in -ecov annehmen, müssen im Attischen alle Wörter bei der Kontraktion von -ECOV ( = -ecov) in -cov als Perispomena erscheinen ( 1 1 0 8 ) . Der idg. Gen. *ekuöm f. (worin -5m, endbetont -5m, aus -ä-\-5m kontrahiert ist) lebt fort in got. gibö „der Gaben", lit. mergü, „der Mädchen". Der ältere Dat. auf-ai entstand aus einem idg. Lok. auf -su (§ 12). Flexionsausgang war dann -äcri; er ist in Lokativen erhalten, wie 'ASt]VT)ai „in Athen" (auf att. Inschr. des 5. Jahrh. v. Chr.), ferner in Supötai „draußen" zu Supä„Tür". Im allgemeinen aber ist nach dem Vorbilde von -CTOI(I) ein I eingedrungen, so -T)CN, z.B. hom. Sgrjai und altatt. inschr. BpaxMtjai. Attisch trat dann noch eine Neubildung ein; nach dem Verhältnis von -Ol zu -oia(i) schuf man zu -ai ein -aicj(i). Der Akk. l a u t e t e u r i d g . *ekuäs,
s o n o c h a i . dsväs,
g o t . gibös,
also d e m
Nom. gleich. Urgriechisch bildete man nach -ov? ein -cxvs, so Tiudvs(kret.), entsprechend jon., att., dor. Süpäs, lesb. Supous, wegen des 5 s. I § 84/2. Die Dualformen auf -ä, -aiv sind griechische Neubildungen nach -co, oiv (s. § 16). §14. Die maskulinenä-Stämme. Paradigmen: vecxviäs „Jüngling", TroATTT]S „Bürger", SiKacrTTis „Richter", 'ATpei6r)S „Atride". Sing. N . G. D.
A. V.
veaviccs veaviou veavia veaviäv veavict
TTOAITTIS TTOXITOU TTOAITI^ TTOAITT|V TTOATTCC
SiKaaTiis
'ATPTISRIS
SIKOGTOO
'ATpsiSou
SLKOCTTA
'ATPE(6^ 'ATPE(8TIV 'ATPE(6TI
SiKaaTfj SiKacrrriv
Formenlehre
28 veavtai vsavicöv VEaviais veavta;
ttoATOI TTOAitgöv ttoAItocis TroAiTäs
SiKaoral SiKaaTcöv BikccotoTS SiKaaTa;
'ATpslSai 'ATpEiScov 'ATp£(5ais 'ATPEISSS
Du. N.A.V. veaviä G. D. veaviaiv
TroAlTä TTOMTDCIV
8ikc«tt5 SiKaaraiv
'AtpeISö 'ATpEiSaiv
Plur. N.V. G. D. A.
Maskuline ä-Stämme gibt es auch im Lat. (z. B. collega) und Balt.-Slav. I m Gr. wurden diese Maskulina (zum Unterschied v o m L a t . undBalt.-Slav.) deutlicher als solche gekennzeichnet, indem sie das s der maskulinen o-Stämme annahmen. Namentlich gehören mit dem Suffix jon.-att. -TT) gebildete Nomina agentis hierher. - Vom Nom., Gen. und teilweise vom Vok. Sg. abgesehen, flektieren die mask. ä-Stämme wie die fem. I m Gen., der durch die Neubildung desNom .mi t diesem gleichlautend geworden war (* -ös), kam es zu Neubildungen, z. B. hom/ATpsiSä-o, jon/ATpeiSsco (mit Metathesis der Quantität), att. -ou, alle mit der Endung der o-Dekl. (nach Auko-o, bzw. Aükou „des Wolfes"). I m Vok. haben kurzes ä (wie das o. S. 26 genannte vupiipd) die Wörter auf -tt)s und die Völkernamen auf -Tis (6 fiepo-ris „der Perser": ¿o TTepaa). Der Vok. Seottotcc von SscnroTris „ H e r r " h a t (die alte) Anfangsbetonung, vgl. aSsAcpe von &5eA -), Gen. PI. und, wenn gleich dem Istr. (lit. vilkais), im Dat. PI. (SECOV, SeoTs); im Gen. Sg. (Seoü) steht er nach I S. 78/6. § 17. Kontrahierteo-Stämme. Paradigmen: voüsm. „Sinn, Verstand", U E P I I R A O U S m. „Umseglung"; GCTTOÜV n. „Knochen" (Der Vok. ist nicht üblich). Sing. N. VCOS VOÜS G. vcov voö D. vöco : vcö A. vcov voüv V. VÖE voO
TTEPINAOOS TTEpiTlAoUS CCTTEOV : ÖCTTOOV TTEpnrAcou TrepiirAou CCTTEOU : ¿CTTOÖ irepmAicp TTEpiirAcp COTECP OCTTCÖ TTEpiTtAoOV TTEP(TTAOUV CCTTEOV : CCTTOÜV TTEplfrAoS TTEpiirAoU ÖCTT£OV : ÖCTTOVV
32
Formenlehre
PLUR.
N. V. vioi G. VCCÖV D. vcois A. vcous
: vol trepiirAooi : irepfirAoi : wcöv TTEpmA-cov: irepiTrAcov : vols TTepitTA-'oiS: uepinAois : voüs TT6piTiA:ous: TTEpiTrAous
co-r£ot carioov ccrriois corsa
: 6OT5 : öorcov : ÖCTTOTS : ¿CTCC
N i c H lautgesetzlich ist die Kontraktion von c o r i a in c o r ä , vgl. I S. 56/7 und 79/4. Der Akzent des Nom. und Akk. Sg. ist auf den Gen. und Dat. übertragen worden, um einen in der 2. Deklination sonst nicht üblichen Akzentwechsel (iTEpiTTXOUS, *TTEpiTrAoO) zu vermeiden. Entsprechend richtet sich der Akzent der obliquen Kasus des PI. nach dem Nom. § 18. Die attische 2. Deklination. Sie ist keine Besonderheit des Attischen, sondern findet sich auch im Jonischen. Die jüngeren Grammatiker nannten sie attische Deklination, weil sie dieselbe vornehmlich aus dem klassischen Attisch kannten, während in der zu ihrer Zeit lebendigen hellenistischen Sprache (KOIVT)) dieser Typus untergegangen war. VECOS „Tempel" geht folgendermaßen: Sg. Nom. Vok. VECOS, Gen. vecb, D a t . VECO, A k k . VECOV. P I . N o m . V o k . VECO, G e n . VECOV, D a t . vecps, Akk. VECBS- Der Ausgang - E 6 - S ist durch Metathesis
quantitatis aus-rii-s hervorgegangen: v5cs(dor.) wurde vrjfs, daraus VECOS (s. I §29/7c). So AECOS „Volk" aus A R | : s , hom. AÄÖS.
D e r G e n . VEC£> e n t s t a n d a u s * v r | ' o , *VECOO (CO +
O = CO); n u r
sollte man Zirkumflex erwarten. Nach Herodiah geht der Akut im Paradigma durch. Da die Grammatiker diese Deklination an der lebendigen Sprache nicht beobachten konnten, läßt sich nicht entscheiden, ob es sich um Analogie nach VEcbs, VECOV (aus vT|öv regelrecht) handelt oder um bloße Grammatikertheorie. Um Durchführung des nominativischen (und akkusativischen) Akzents handelt es sich dann auch in dem komponierten Eigennamen MEV£AECOS „Menelaos", Gen. MEV£AECO, Dat. MEV£AECO, Akk. MEV£AECOV. Einige andere Wörter schlössen sich an, so Aaycos (Gen. -&,co) „Hase", eig. „Schlappohr", hom. noch Aayco s aus * Aayco F s, Grundform *(s)hgöusos (vgl. Aocyapcs „schlaff", dor. ¿>[F]s „Ohr"), Akk. Aotycoöv. Hellenistisch heißt es vac; (att. inschr. seit 250 v. Chr.), Aacs, Aay6s.
§ 19. Die Adjektiva der „ersten" und „zweiten" Deklination. P a r a d i g m e n : d y c c S o s , a y a S r ) , „ g u t " , S i K a i o j , S i K a i a , SIKCUOV „ g e r e c h t " .
äyaSov
I. Nomen 3 „ » & 2 3 -2' 2 2 5a a 5 5 Sí sí Si ü ü 3 _ » o o 3- o u> « s c 5 5
» 3 5
1/1 » 13 13 l !3 o o 3" o b b b b 3 3 3 3
X. -X. y. y. X
to to to to to
5 3 5 o S "5 "S "e Sí Sí Sí ü to to to to
» O » » -o o - » X t/. -p-ic- !p-e"-çr 8 i3 8 SB à} 0) Ci &Ì Ci &Ï c?? 8 8 8 8 8 B 8 8 8 •ö -8 -8 -8 -8 -8 -8 -8 -8
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to to * -3 à) a
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x x -8 -8
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> » o '3 o o -3 o ài à} &Ì ü? tf? ÖJ 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 X X -8 -8 -8 -8 -8 "8 -8 -8 "8 -8-8 -O 0 ! 3"-0 -m à} ài
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I f i S o c3 fi
3 Brandensteto, Grlech. Sprachw. II.
a a a a X X X X
O^ >3 ,o O» o o '3- o o_ CL a_ a. 3^ 3^ 3^ 3^ a a a a -0 -8 -8 -8
> l/l ¡O '3 o >8 b b b b 3 3 3 3 O- a. Q. Q. X X X X
a b 3 a
>3 b ib b b b 3 3 3 a a a
X X X X
o ¡3 b b 3 3 a. a
o b 3 a.
¡3 b 3 a
»
o b 3 a
X X
18 8
b b 3 3 a a X X
» o ¡3 o b b b 3 3 3 o. a a
X X X X
». l/* a a a a 3 3 3 3 a a a a
18 13 Ö 18
-0 -B -8 -8
X
X
p> >3 o a a 3 3 X X a a
-B -8
» 8 >3 8 18 18 8 a. a a a a a 3 3 3 3 3 3 X >, >. N X a a a a a a a a a a -8 -8 -8 -8 -8 -8 "ö -8 -8 -8 ¡8 18 18-18
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-8 -B -8 -8
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>3 o a a 3 3 X X a a -B -8
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So ci ¡3 fi
34
Formenlehre
Zum maskulinen Adjektiv auf -os gehörte schon in der Grundsprache ein neutrales auf -om und ein feminines auf -ä. Uridg. *neuo-s, *neuä, *neuo-m „neu, jung" ist gr. VEOS, vécc, véov, lat. novos, nova, novom (mit -eu > -ou-), ai. náva-h, náva-, náva-m, abg. novt, nova, novo. Im Nom. Pl. m. und f. gelten -01 und -cu für den Akzent als Kürze (o. § 12). Im Gen. PI. ist in SIKOCÍCOV die feminine Form durch die maskuline ersetzt (die feminine müßte aus *5iKcuacov *6iKatcov ergeben). Bei den Oxytona fielen die Formen durch lautgesetzliche Entwicklung zusammen. Regelrechte feminine Gen. PI. sind z. B. dor. aXkäv „anderer". E s gibt im Griechischen eine Anzahl von Adjektiven „zweier Endungen", die für Mask. und Fem. nur e i n e (die maskuline) Form haben; z.B. rmepos, -ov „zahm", (ppovi^os, -ov „verständig" und besonders die zusammengesetzten Adjektive wie evTi|i05 „geehrt" (aber £VOCVTÍOS, -cc, -ov „entgegengesetzt"). Mehrere Adjektiva waren bald zweier, bald dreier Endungen: so ßeßaios „fest, sicher", auch zusammengesetzte wie dvdtljios „unwürdig". § 20. Adjektiva contracta der ersten und zweiten Deklination. 1. Solche dreier Endungen. Paradigmen: äpyupoOs, äpyupcc, ä p y u p o ö v „silbern", x p u a o u s , Xpuaij, xpv&oöv „golden". Wie äpyupoüs und ypuaovs gehen adjektivische Stoff- und Farbbezeichnungen (aiSripoCj „eisern", yaTiKoüs „ehern"). Die zugrunde liegenden unkontrahierten Formen öpyOpeos, ópyupéi (jon. ápyupéri), ápyúpEOv; xpúcreos, )(fivutä (jon. ypuCTÉT|), XPÚCTÍOV begegnen bei Homer und den Tragikern. 8- I Über die Kontraktion in cpyupä und 56/7. Nicht lautgesetzlich kontrahiert ist der Nom., Akk. PI. im Neutr., da £ t ö T] ergibt. Hier haben die nichtkontrahierten Adjektiva (áyaSá, ¡axupá) die Klangfarbe des Vokals bestimmt. Zu beachten sind Ausgleichungen im Akzent: nach ápyupoO, ápyupcú aus ápyvpéov, ápyvpéco betonte man auch
I. Nomen
35
dpyupoüs, dpyvpoüv, nach dpyvpcöv, dpyupois, dpyupoüj aus dpyvplcov, dpyupiois, dpyupiou; auch dpyupol. Die Multiplikativa airAoO; „einfach", SittAoü; „doppelt" usw. haben sich ganz nach ypucrou; gerichtet. Unkontrahiert hieß es qttA'OS, ottAct), öttXqou; QTrAfj kann nicht lautgesetzlich aus QTiXcri, das Neutr. im PL 6ttA5 nicht aus ciTrA~a entsprungen sein, s. I S . 79/5; wieder Analogie nach dyaSii, dyaSöt. 2, Adjektiva contracta zweier Endungen der ersten und zweiten Deklination. Hier hergehört eövous, eüvouv „wohlgesinnt" (aus euvoos, eövoov). Sing N. G. D. A.
6ÜVOUS
Plur
EÖVOl
N. G. D. A.
DualN.A.V. G. D.
EUVOUV EUVOU EUVCO EUVOUV EÜVOUV EÜVOCC EÜVCÖV EÖVOIS EUVOUS EÜVOOC EÖVCO EÖVOIV
Der Akzentsitz des Nom. Sg. wird durchgeführt, vgl. uepittäous (§17). Der Zirkumflex in suvot kann, da -oi Kontraktionsprodukt aus -ooi ist, nicht regelrecht sein. Er steht nach Analogie von Formen wie SeToi „göttliche". Der Nom. und Akk. PI. des Neutr. bleibt unkontrahiert. §21. Die „attische" zweite Deklination der Adjektiva. Paradigma: iAecos, tAscov „gnädig, freundlich" (zweier Endungen). Sing. N. G. D. A.
TXecos iAecov iAeco iAeco iAscov iAecov
Plur.N. G. D. A.
iXecp
IAECC
iAecov iAecps JAecos !Aea
Der Dual lautet iAeco, i'Aeosv. Entstanden ist iAecüs aus •ctictAtiFos (zu got. sels „glücldich"); lakonisch ist iAtiFos bezeugt (hom. iA?os). Wegen des Akzents vgl. Mev£Aecos (s. § 18). So auch TrAicos „voll" aus *pleios, hom. auch ttAeios, jon. irAios (zu iriuuAiiiai „fülle"). 3*
Formenlehre
3 6
§ 22. Die „dritte" Deklination. Vorbemerkungen. Die dritte Deklination der lateinischen Schulgrammatik umfaßt alte ¿-Stämme, wie hosti-s „Feind", Gen. PI. hosti-um, und alte konsonantische Stämme, wie homo „Mensch", Gen. PI. homin-um. Ein noch bunteres Bild bietet die dritte Deklination der griechischen Schulgrammatik dar. Wir müssen folgende Stammklassen unterscheiden: 1. I-Stämme: T T C A I - S „Stadt", 2. i-Stämme: (6) kT; „Kornwurm", 3. Cr-Stämme (idg. «-Stämme): TTfjx"-S „Ellenbogen, Unterarm" und i|8u-s „angenehm", 4. ü-Stämme (idg. it-Stämme): ö-s, i), konnte das Mask. im Gen. PL keinen Einfluß in der Akzentuation ausüben; es entstand regelrecht aus r)8siacov (coKEiacov von ¿0KÚ5, coKEia „schnell" hom.) t|8eigov (vgl. I § 46/5). Adjektivische «-Stämme sind z.B. noch got. hardus „hart", lit. saldus „süß". Griechisch sind sie sehr zahlreich. Dialektisches: Homerische Akkusative wie Treysas, eüpéaj von Eilp 's „breit, weit" waren Neubildungen, indem -sF- aus dem Nom. PI. in den Akk. drang. Nach dem pluralischen Akk. weiter analog im Sg. eúpéa statt eúpúv. Es existieren in den einzelnen Sprachen bei den m-Stämmen auch Bildungen, die die Ablautstufe -u aufweisen. So gab es im älteren Ind. zu paiúh „Vieh" einen Gen. paáv-áh, hom. yovv~s aus *yovF-c; von y^vu n. „Knie". Im Gr. hegt -uu(-u[Fj-) vor (nach den ü-Stämmen §26) in ttItus, tt1tu(F)-os
Formenlehre
40
f. „ F i c h t e " , 5&Kpu n. „ T r ä n e " , das so flektiert: SötKpu, SaKpu-os, SctKpu-i, SctKpu, 6ö(Kpu-a, SctKpu-cov, Saxpu-cn, SötKpu-a, SctKpu-E, SaKpü-oiv (überall ö). § 26. Die « - S t ä m m e . Paradigmen: a u s (6, ri) 1 ,.Schwein", (r|) 'Epivös „ E r i n y e " . Singular N. G. D. A. V.
cus cu-cs CTU-I aö-v ov
Plural
'Epivó-s 'Epivú-os 'Epivú-i 'Epivó-v 'Epivú
CTÚ-ES CTU-COV crü-aí cus aú-es
'EpivO-ÉC 'EpivO-cov 'EplVÚ-CTl 'EpivCs 'Epivú-Ej
Der Dual lautet cru-e, 'Epivu-e,CTÜ-OTV,'EpivO-oiv. So gehen noch z . B . rj ccppus = ai. bhrit-h „Augenbraue", 6 ix3C; „ F i s c h " (diese zwei nach Herodian mit Zirkumflex im Nom., Akk., Vok.), homer. f) 7TAT)-9ÜS „Menge" u.a. Mit ov-s vgl. lat. sü-s. Aus -ü- wird vor Vokal uu (gr. -ü(F)-). So ai. bhruv-dh, Gen. zu bhrü-h, lat. sü-is. Der Dat. PI. sollte vor konsonantisch beginnender Endung ü (ü) haben, wie ai. bhrü-tü im Lok., es ist aber nach dem Nom. und Gen. v eingeführt; vgl. lat. sübus statt *sübus nach sü-es usw. D a s -us im Akk. PI ist aus -ü-vs entstanden.
§ 27. Diphthongische Stämme: a) auf -eu-s» Parad i g m a : ß a a i A s u j „ K ö n i g " (I S . 1 7 f . ) .
N. G. D. A. V.
Sing.
Plur.
ßaaiAeus paaiAecú; ßaaiAtl PaaiAé3 ßao-iAfiü
ßaaiAfis, ßauiAEts PaaiAécov ßaaiXE cri ßocaiAiäs ßacnAsis
Dual N.A.V. G. D.
ßaciAfj PaaiAéoiv
I n dieser D e k l i n a t i o n s k l a s s e liegt ein S t a m m b i l d u n g s s u f f i x eu v o r ; dieses ist als T)F vor V o k a l erhalten, j e d o c h vor - 5 (nach I S. 130/c) zu eu v e r k ü r z t (im V o k . n a c h d e m Muster des N o m . ) . B e i H o m e r begegnen ßocCTiArj-os, ßacriAii-i, ß a a i A q - ä , ßcca-iAfj-es, ßao-iAf)-cov, ß a a i -
41
I. Nomen
Afj-äs.. Der Akk. Sg. hatte nach, konsonantiscli schließendem r|F als Endung -m (§ 10), was ä ergab; entsprechend im Plural -ns (statt -ns nach Vokal), woraus -äs werden mußte. Durch die Metathesis quantitatis entstanden att. ßacnAecos, ßaaiAeä, ßacnAeäs. In ßaaiAr|COV wurde T| vor u zu e gekürzt (I § 81/1). Der Dat. ßacnAEi (statt *ßaaiAri) hat das e wohl von ßacuAECos übernommen. Der Nom. PI. ßaaiAfjss mußte att. über inschr. ßacriAeT]S ein ßacnAfjs ergeben; und diese Form ist im 5. Jahrh. herrschend, auf Inschriften bis in die erste Hälfte des 4. Jahrh. allein anzutreffen. Das jüngere ßaaiAeis ist nach f^Seis geschaffen, da die Genitive (tiSegov, ßccCTiAeoav) gleich lauteten. Seit kurz vor 300 wird - nach dem Vorbilde von T]8eis, ttöAeis — auch ein Akk. ßaaiAeis gebildet. In der älteren Sprache wurden eco, sei nach Vokal kontrahiert: cAia von oXieus „Fischer", FlEipcxiäs von ÜEipaisus „Piraeus". Später kamen analogisch wieder ulikontrahierte Formen auf.
§28. b) Wurzelwörter. Paradigmen: Zeus „Zeus", ßoüs „Rind", vaös „Schiff". Sing. N. G. D. A. V.
ZeCj AI S Alt A(a Zeü
ßoüs ßo:s ßof ßoüv ßoö
Plur. va~s VECOS
VT|(
vaöv vaO
ß-ES ßo£v ßouai ßoCs ßcES
Dual
VT1ES
N. A. V. G.D.
ßiE ßooiv
vaCs
N. A. V. G.D.
VEOIV
VECOV vauai vfjES
Diese Wörter weisen schon im Idg. in den einsilbigen Formen die Dehnstufe auf (s. § 6). Die Langdiphthonge wurden im Griech. nach I S. 130c, besonders vor -s, gekürzt. So ist Zeu? (böot. AeOs, lesb. ZSeüs) aus *dieus entstanden; vgl. ai. dyäuh „Himmel". In gleicher Weise wurde öu zu ou in ßoüs, zu ötu in vaös- Der Vok. zeigt
42
Formenlehre
die Normalstufe *dieu; sie ist auch im Lateinischen er' halten. Da eu italisch' zu ou wird, ist zunächst diou- zu erwarten, ou wurde zu ü kontrahiert, Ai zu j; so ergibt sich Jü-piter (i aus a in unbetonter offener Silbe), das ursprünglich Vok. ist, dem homerischen ZeO TrcrTep entspricht und mit ihm aus *dieu *pdter herzuleiten ist (der alte Nom. war lat. Diespiter; Dis pater ist umbrischer Herkunft). Der Gen. wurde von ablautendem *diu- gebildet, *diu-6s ergab ai. div-dh, argol. AiF-ös, att. Aiös; der Lok. war *diu-i: ai. div-i, gr. (Dat.), argol. AlF-i, att. Ali. Dieser Stamm konnte auch im Akk. gebraucht werden: ai. div-am, att. Aia können durch eine Grundform *diu-m zusammengebracht werden (-m ergab im Indischen in der Deklination stets -am, was eigentlich nur vor vokalischem Anlau/t berechtigt war, aber verallgemeinert wurde). Es gab aber auch einen Akk. *die-m (s. I § 81/c statt -eu-), der im Altindischen als dyäm, lat. als diem (mit Kürzung das e vor m) erhalten ist; bei Horn. Zf\v. Indem das a der Konsonantenstämme (cpuAaK-a) noch antrat, ergab sich jon. Zfjva (vgl. -nvcc § 49). Nach Zrjvcc wurde Zr|v-6s, -i gebildet. Im Yok. Zeö ist gegenüber dem Nom. ZeOs der Akzent um eine More zurück— ßoüs aus *gw5u-s gezogen; ZeOs = Zeö = entspricht ai. gäü-h (s. I S. 156). Der Dat. ßoi Btimmt — vom Akzent abgesehen — zum ai. Lok. gäv-i, Grundform *gwou-i. ßoös also aus *gwou-os. ßoüv ist eine Neubildung nach nominativischem ßoüs; altertümlicher ist dor., hom. ßcov = ai. gäm aus *gwö-rn (mit Verlust des zweiten Bestandteils des Langdiphthongs, s. I § 81/1). ßoes, ßocov aus *g"ou-es, *gwou-öm\ letzterem entspricht ai. gdv-äm. ßoual und ßoö (Yok.) zeigen den Stamm *gaöu; ai. lautet der Lok. PI. go-su aus *gwöu-su. Der Akk. PI. ßoüs ist eine Neubildung nach der Einzahl. Hom. ßöas läßt sich mit ai. gäv-as, lat. bov-es (-es aus
I. Nomen
43
w
*-ens) auf eine Grundform *g öu-ns bringen. — Idg. *näu-s „Schiff" wird zu ai. näü-h, gr. vctus- Jon. v.r|üs hat r) aus den obliquen Kasus neu eingeführt (I S. 130/c). Der Stamm näu- hatte keinen Ablaut; nur mußte er vor Vokal zu näu- werden. Idg. *näu-6s „des Schiffes" ergab ai. näv-ah, hom. vr|-6s, att. mit Metathesis quant. vecosDer Lok. *näu-i in ai. näv-i (Lok.), gr. vr|i (Dat.). Aus einer Akk.-form *näu-m stammen ai. näv-am, hom. vfj-a, lat. näv-ent (-em aus m), jon. vect mit Metathesis quant. Att. vaü-v ist neu nach dem Nom. vau-s gebildet. Nom. PI. *näu-es\ ai. näv-ah, gr. vfj-es; Gen. *näu-öm: ai. näv-am, hom. VT|-GÖV, hom., jon., att. vecov mit Kürzung vonr) zu e vor co (vgl. ßcccriAkov). Der Dat. vau-cri zeigt gegenüber ai. näu-sü die Kürzung des Langdiphthongs vor -s-. Hom. vr)U-cri ist Neubildung nach vfjss usw. Der Akk. vocOs ist nach vaöv geschaffen, vgl. ßoOj. Auf *näuns können vereinigt werden hom. vfj-as, jon. veäs, lat. näv-es, ai. näv-ah. Ein speziell griechischer Diphthongstamm ist noch ypau-s „alte Frau" (zu yipcov „Greis", *geräu); hom. ypfjüs und ypry.s, das so durchgeht: ypa-Os y p i - ' s (aus *ypäF-cs), ypä-t (hom. ypt|- f ), ypaO-v, ypaö; ypä-es, ypä-oov, ypau-ai, ypaü s; ypä e yp5 olv. § 29 c) Alte Diphthongstämme sind auch die auf ci> (zur familiären Bezeichnung weiblicher Wesen und nomina actionis): ATITCO ATITO S. AT|TOI AT)TCÖ, ATITOI. Der Nom. ist asigmatisch gebildet, hat dafür die Dehnstufe -öi. Grammatiker und Inschriften kennen noch Nominative wie ATITCO, worin der Langdiphthong erhalten ist. Im Vok. herrscht die Stufe -öi; vor vokalisch anlautender Endung daraus oi; -oi-os, -oi-i ergab (über -cos, oö;, -oi. Der Akk. müßte Zirkumflex haben, da -co aus oj-a hervorging. Er hat aber den Akut vom Nom. übernommen. Ai. entspricht dem AR|TCB ein sdkhä „Freund" (auch mit Verlust des zweiten Bestandteils des Langdiphthongs), Akk. sdkhäy-am. Alte öu-Stämme hegen in TT&Tpco-s „Vatersbruder", f pco-s „Held" usw. vor. Der Nom. ( = Vok.) ist mit -s gebildet unter Verlust des u. Gen. fjpco-oj, Dat. fipcoi, att. fjpcp, Akk. f|pcoa,
u
Formenlehre
att. fipco. Plur. Nom. T^pcoES, Gen. ripcocov, Dat. fipcoai, Akk. f pcoas, att. fipcos. Dual f|pcoe, Tjpcooiv (kein Ablaut). Vor Vokal erscheint öu = co(F). fipcos gehört zu 'Hpä; wahrscheinlich zu d. Jahr, also ursprünglich Vegetationsgottheit.
Die konsonantischen Stämme § 2 9 a . S t ä m m e auf Verschlußlaute. Paradigmen der Gutturalstämme: (puXa^ „Wächter", ai^ (f|) ,,Ziege". Beispiel der Labialstämme: yüvy m. „ G e i e r " . Paradigmen der Dentalstämme: (6) yu|avr|S „Leichtbewaffneter", ( f ) ) £TUTIG „Hoffnung", (TÖ)CTCOUCC„ K ö r p e r " . Sing. N. V. G. D. A.
(puAa§ T-is „Ohr", Tpcb-cov von Tpcbs, Tpco-ds „Troer", Tra(6-cov von uals, iraiS-
I . Nomen
47
¿S „Kind", 665-wv von 86s. 5gS-6s „Fackel", T-cov von TÖ 9pn-) „Zwerchfell". Sonst aber wurde aus anderen Kasus e (r|) bzw. o (go) eingeführt; also (ppeai, ttoi^ecti statt *ttoiHoccti, fiyeuöai statt *f)y£(jacri, ebenso "EXAr|cri, Aeipwcu. Wie das Indische deutlich lehrt, herrschte in gewissen Kasus Schwundstufe des Suffixes, d.h. konsonantisches n, so z.B. im Gen. Sg. räjn-ai^ „des Königs" (n wegen des Palatallautes )), 4 Brandenateln, Griech. Sprachw. I I .
50
Formenlehre
I ) a t . räjn-e. S o i m Griech. noch b e i KÜCOV, oder *ky6(n) > lit. suö, ai. ¿vri. D i e S t u f e *kuyon- liegt i m Vok. v o r : KUOV. D i e S c h w u n d s t u f e *kun- w a r im Gen. (und anderen K a s u s ) zu H a u s e : *kun-6s: KUV-CS, ai. (mit unregelmäßigem Akzent) ¿ün-ah, lit. ¿uns; entsprechend D a t . kuv-1, Gen. PI. Kuvcoy, A k k . K Ü U A S . I m Griech. wurde n u n KUV- verallgemeinert, so auch Akk. Sg. Kvv-a, N o m . PI. KUUES, D a t . KUCTI, mit 0 nach anderen K a s u s ; er müßte * K ( F ) O - C T I lauten (mit der Schwunds t u f e *kyn-, die im ai. Instr. ävd-bhih steckt). Einzelsprachlich sind N o m i n a t i v e mit s bei den » - S t ä m m e n a u f g e k o m m e n , so pis ¿iv-6s „ N a s e " , ÖsAcpis -tv-os „ D e l p h i n " (5eAfv). D e r alte N o m . war *mins a u s *mens-s (Kürzung von en zu in vor K o n s o n a n t ) . Dieser lebt in jon. neis, dor. Uf,S fort. X-Scbv. y S o v - c ; „ E r d e " ist ein alter m - S t a m m , vgl. / S a l i S ^ e „ z u r E r d e " ; der N o m . entstand a u s *dh(e)ghöm (I S . 144), wobei m i m A u s l a u t zu v wird. D e r Gen. y S o v - ^ s s t a t t * y S o M - i s h a t -v- nach x^cov ( ~ a i . bäh, d a s sekundär ein N o m . - s b e k o m m e n hat). D a s s e l b e gilt f ü r yiciv, Gen. yiovos f ü r *yicon; vgl. S u a y i n o s „winterlich" und § 7/a. 'AyaHEHvcov, Gen. ' A y a p i u v o v o s „zieht im V o k . den A k z e n t z u r ü c k " : d> 'Aydkisuvov. E b e n s o 'Au6AAcov. -covos: d> "ATTOÄAov. E b e n s o FlooeiSojv, a u s hom. ÜOCTEISSCOV kontrahiert, ¿> FI
CT£I6OV.
Akk.
' A T T ' AACO f ü r
'ATTCAACOVO, FIOCTEISGO
für
fTo-
creiScöva nach d e m Muster -cov/-co der K o m p a r a t i v a ( S . 63).
§32. Die r-Stämme. Paradigmen: (6) St|p „Tier"'
(6) KpccTTip „Mischkrug",
(o) pr|TCop „ R e d n e r " ,
(fj)
yacrrrip „Magen, Bauch" und dieVerwandtschaftswörter (ö) uaTrip „Vater", (f)) pir|TTip „Mutter", (f|) S u y d r n p „Tochter", anschließend (6) ävt|p „Mann".
51
I. Nomen Sing. N. G. D. A. V.
Kpa-riip KpaTrjp-os KpaTfip-i KpaTtip-a KpaTiip
priTcop
yaaTiip
Sllp-ös Srip-f Siip-cc Slip
priTop-o;
yaorp-ös
pi^TOp-l frf|Top-a pf^TOp
yaaTp-l yaorip-a yötaTEp
Plur.N.V. G. D. A.
Sf|p-6S Srip-cöv Sr|p-o-{ Sfjp-as
KpCCTfjp-ES KpaTlip-COV Kpcrrfip-ai KpaTfjp-as
pr|TOp-ES pt|T uScop, Ü S O C T O S , W O ' ( < u) aus dem Nom. in die anderen Kasus eingedrungen ist und die Schwundstufe u aus den schwachen Kasus in die starken.
56
Formenlehre
Die Formen sind im Heth. besser erhalten: watar, Gen. wet(e)nas, ähnlich umbr. utur „Wasser", Abi. une, während im Germ, die Stämme auf verschiedene Dialekte verteilt sind: hd. Wasser, got. Gen. watins. Im Gr. fällt im Obliquus die Erweiterung mit -T- auf. Sie dürfte ihren Ausgang von einigen ererbten Fällen genommen haben: *uesr „Frühling" > elap, dor. Frjp ( ~ l a t . vir), abg. vesna, erscheint im Ai. nicht nur als vasar- „in der Frühe", sondern auch erweitert als vasantdh „Frühling", hier handelt es sich um ein nt-Suffix mit verstärkender Wirkung (vgl. heth. parn- „Haus": parnant- „Gebäude"); im Gr. ist das n-Suffix allerdings durch Ausgleich verschwunden; der Gen. lautet hom. eapo?, att. f|po yOvai; yuvalK-es, yuvaiK-öv, yuvai^i, yuvalKas. Vom Nom. Sg. abgesehen, liegt ein Stamm yuvaiK vor. Der Vok. entstand aus »yuvaiK; zum -ai- vgl. den armen. PL kanay-k' (-lc' ist Pl.-Endung) von kin „Weib". Die Endbetonung im Gen. und Dat. Sg. und PI. ist durch das Oppositum äv6p-cs, -1, -ww hervorgerufen; nach yuvaiKcöv dann noch yuvai£(. (ö) vtcs „Sohn" flektiert regelmäßig, bildet aber auch Formen vom Nom. uius (so inschr.): u'ios, u'el; u els, u'icov, viioi, u'eTs (vgl. fiSus § 25). Da i über j schwinden kann, so auch öios, OeT, OeIs. Zur Etymologie s. I § 75/1; hom. u'os aus *suiu-03, Dat. uli, Akk. ula, Nom. PI. ulss, Akk. ulaj. Hom. uläaiv im Dat. PI. nach iraTpäaiv. Der o-Stammvlcs ist wohl nach äSE?i £; -)(j- > -TT- usw. cciCTXpós „schändlich" ÉX^PÓS „feindlich" rjSús „angenehm" KCCAÓS „schön" (5>á6ios „leicht" TCCXÚS „schnell" [iéyas „groß"
aÍCTXÍcov a í c r x i o v
aíaxioros
ÉX^ICOV
EX^IOV
f)5ícov
f|8iov xáAAiov paov
EX^ICTTOS ÍISICTTOS KÓAAICTTOS
KCCAMCOV
£ácov
petaros
3CÍTTCÚV SSTTOV
TÁXLCRT0S
pieí^cov
néyioros.
piEí^ov
D u r c h d e k l i n i e r t s e i e n f i 8 í c o v , f | 5 i o v u n d n £ í ^ c o v , (ÍET^OU:
Sing. N. G. D. A. V.
flSÍCOV
Plur.N.V. G. D. A.
r)6(ov£S U. fjSlous
Du. N.A.V. G.D.
rjSíova u. f|8íco
T^SlOV r)8íovos Í18ÍOVI
•¡ÍSiov
fj6iov
rjSíova u . r)6(co
flSióvcov
f]8(oo-i fjSíovas u. rjSíous t]Síova u . f|8íoo flSíovs rjSióvoiv
Formenlehre
64 Sing. N. G. D. A. V. Plur.N.V. G. D. A.
Du. N. A. V. G. D.
PE{£COV
MET^OV
HEITOVOS
ne(£ova u.
UEI^OVI UE(£CO
IJET^OV HET£OV
UE(£OVES U. UEI£OVS
usi^OVA u . UEI^CO
HEI £6vcov
PEI^OCTI HEI^OVAS u . HEI^OU?
UEF^OVA u .
Uei^co
pei^ove |iEl^ÖV01V
3. Ein anderes (abstufendes) Komparativsuffix, nämlich * -ios'l~is- wird an die Wortwurzel (I) gehängt und kommt z.B. vor in lat. mel-ius n., maius n. ( < *mag-ios : mag-num) mit der e-Stufe in ma[g]-ies-täs, mit der Schwundstufe in mag-is „mehr". Es liegt in jon. pi£co ( = |iei£co) aus *ney-joCT-a, Akk. Sg. m. und Nom. Akk. PI. n., vor; entsprechend jon. JJIE^ous aus *iigy-jocr-£S. Neben -ios existierte ein -iios-, wie das Arische zeigt; f)5fco, f)8ious sind aus *ofa8-ljoa-oc, *crFä8-ijoa-es entstanden (I § 80/4c); ai. heißt der Gen. m. und n. sväd-iyas-ah. Formen wie f|8ious, |iei£ous wurden sekundär auch als Akkusative verwendet (aus -oas konnte nicht -ous entstehen!), da I^SEIS, aacpets die doppelte Funktion besaßen. Eine andere Bildung liegt in den übrigen Formen vor. An die Schwundstufe -is trat noch ein n-Suffix; *aFä8-ia-ov liegt dem Neutr. f|8iov, dem Gen. f)8iovo5 usw. zugrunde. Dieselbe Weiterbildung begegnet im Germanischen. Ein -ison- wurde hier -izan-, got. heißt siutizan „den süßeren" (die alte Akkusativendung ist gefallen). Im Paradigma wechselten dann noch I und t. r)8icov aber zeigt gegenüber f|6lov dieselbe Dehnung in der Schlußsilbe des s-losen Nominativs, wie
I. Nomen
65
CTcbqjpcov gegenüber awtppov „verständig". Analog wurde die w-Deklination auch auf den Typus [JE^co, liEi^co,SATTCO ausgedehnt; man sagte auch he^ovoc, psi^ova usw. nach T)8iovoc. I m Attischen ist überdies eine Dehnung des Wurzelsilbenvokals in den j-Bildungen zu beobachten: HEI^COV (gegen jon. HE£COV) mit unechtem EL nach inschriftlichem Ausweise, S a n c o v (Akk. S Ö T T C O statt *SCCTTCO) gegen TOX^S aus * S a y y z , iAchrcov „geringer" von eACCX^S. auch KpsiTTCOV „besser" gegen jon., dor. KpECTCTcov aus *Kp£T-jov-. Vielleicht handelt es sich um analogische Ausbreitung von Fällen aus, wo Nasal vor o mit Ersatzdehnung schwand, wie in hom. ÖCTCTOV aus *otyxjov (zu ä y x i „nahe"), * ä v a a o v . 4. Dem Superlativ auf -ICTTOS entspricht im Ai. -isthah; vgl. ai svädisthah = f|8iCTT05, got. sutists „der Süßeste". Dieses Formans ist aus dem Komparativsuffix -is -(- -to(vgl. Ordinalia) gebildet; es tritt an die Wortwurzel (!) an und geht regelmäßig nach der o-Deklination, z . B . aiCTXiCTTOS, aiCTxio"rri, aiaxia-Tov,vonaiCTXpc>S „schändlich". 5. Suppletive Komparation. Es gab von alter Zeit her Fälle, in denen die Komparationsgrade von verschiedenen Wurzeln gebildet waren, wie lat. bonus, mdior, optimus, deutsch gut, besser, der beste. Derartige Fälle sind: dneivcov ansivov äpiaros (tüchtiger) ßeA-rlcov ßtÄTiov ßeA-riaros (sittlich besser) Kpeinwv KpelTTOv KpaTiCTTOS (stärker) dyoSös „gut" Acowv Acöov ÄÜ0TO9 (vorteilhafter, ¿5 ACÖCTTS „o Bester",
gern ironisch)
KaKÖs „schlecht"
KaKicov
KaKlOV
Xtipcov
XEIPOV
T]TTCÖV
f)TTOV
6 Brendens te in, Grlech. Sprachw. II.
KötKiaToj (schlechter, lat. peior) XEi'picrTos (geringer, deterior) adv. fjKiCTTot (schwächer, inferior)
Formenlehre
66 IJUKpos HiKpös 6A(yos
„klein" nixpÖTEpos „gering" (IAÄ-rrwv „wenig" \ peicov
EACCTTOV
TTOAUS
»VIEL"
TTA£OV
TTAEICOV
3. Endungen MiKpÖTaTOS HEIOV
IX hom. TOÏO, ai. tâsya. Aus TOÏO kann weiter * T Ô O entstanden sein (wie aus TEÄsicü für *TEÂscr-jco weiter TEÂECO „ich vollende" wurde), das dann jon.-att. zu TOÜ (dor. TW) kontrahiert wurde (Vorgang wie beim Nomen der o-Deklination; s. § 10). Der Dat. t u geht auf *töi zurück; die Bildung entspricht der des Nomens. Der Akk. TOV aus idg. *to-m mit der Akkusativendung -m (I S. 11/4), vgl. ai. tarn, got. pan-a, lat. isturn (-um, aus om). — Der Nom. Pl. m. war idg. *toi (abweichend vom Nomen, s. § 43), daher böot., dor., lokr. usw. (auch hom.) Toi = ai. tê, lit. tiê, abg. ti, got. pai\ jon.-att. usw. oî ist Umbildung nach dem Sg. Ô. FDer Gen. TGOV weist wie TCO die nominale Bildung auf, aus *töm, woraus auch lit. tüL. Der Dat. TOÏÇ lautet älter TOÎCTI (hom.). Dies ist eine griechische Umbildung dés idg. Lok. Hoi-su, der in ai. tesu, abg. tech-b erhalten ist. Die Endung *-ov (aus *-su) wurde zu -ai (wie beim Nomen). Das A in TOÏ-AI ist durch Einfluß der pluralischen Lokative der konsonantischen Stämme (cpüAa^i usw.) erhalten; es hätte ja zwischen Vokalen schwinden müssen. Kürzung von TOÎCTI ZU TOÏÇ trat in den proklitischen Formen des Artikels zunächst vor vokali-
II. Pronomina
77
schem Anlaut, dann aber auch vor Konsonant ein (lesb.ToIs aAAoiCTi „den andern", TOIS TroAiTaiai „denBürgern"). Der Akk. TOUS, dor TGGS, ausidg. *to-ns, mit der pluralischen Akkusativendung -ns, kret. TOVS (S. I § 84, 2), got. ¡¡ans, abg. ty (y aus -ons); vgl. apreuß. stans „die", lat. istös aus Hsto-ns. — Neutrales Ta kann nicht auf idg. *tä (= ved.-ind. tä, abg. ta, got. pö) zurückgehen; es handelt sich um denselben Ausgang wie beim Nomen (Soopa „Geschenke") (s. § 12). Der Gen. des Femininums TTIS, dor. TCCS, zeigt wieder nominale Flexion (ai. heißt es tdsyäh, wohl aus *tesiäs), wie der genau entsprechende lit. Gen. tös. Ebenso der Dat. TTJ, dor. TCC (d. i. *täi) — lit. tat. Der Akk. lautete idg. *tä-m; daraus dor. Tav, jon.-att. TT|V (S. I S. 11/4), ai. täm, abg. tq, got. pö (über *pön), lat. istäm (mit Kürzung des ä). Der Nom. PI. lautete ursprachlich wohl *täs, entsprechend der nominalen Form (§ 12), woraus ai. tah, lit. tös, got. pös hervorgingen. Dor. usw. heißt es Tai, was eine Umbildung nach Toi ist, ebenso jon.-att. usw. ai nach oi. Der Gen. lautet hom. noch TOCOV, das mit ai. täsäm auf idg. Häsöm zurückzuführen ist, vgl. auch lat. istärum (r aus s); aus Tacov dor., lesb., böot., ark. TCCV, jon.-att. über *TR|COv, *TECOV (S. I § 81/1) TCOV. Der Dat. wird wieder auf den alten Lokativ zurückgehen; ai. täsu. Daraus, wie oben, *Täai, das im altern Att. inschr. als Tfjcri bezeugt ist. In *TCCCTI drang aus TOTCTI I ein, so daß jon. TfjCT(i) aus *TÖCCTI entstand. Der Akk. hieß idg. *täs = ai. Iah, got. pös. Urgriechisch wurde dies nach t o v s zu Tavs (kret.) umgeformt, daraus dor., jon.-att. Tas (lesb. Tais, el. Taip, s. I §32, l a ) . Die in der Tabelle für alle drei Genera genannte Form des Nom. und Akk. im Dual ist sprachhistorisch die maskuline, die im Griechischen auch für das Femininum und Neutrum gebraucht wurde. Zugrunde liegt dem TCO idg. *tö, das ai. als tä,
Formenlehre
78
abg. als ta erhalten ist. TOTV ist aus (hom.) TOTIV kontrahiert (vgl. das Nomen, § 1 1 ) . Das TOI- in TOT-IV (gegenüber vcö-iv) läßt sich in Zusammenhang bringen mit ai. tay-, aus *toi-, in tdyöh, dem Gen., Lok. Dual, von ta- „dieser, der". Aus dem alten, im Griechischen untergegangenen dualischen Nom. des Neutrums *toi = ai. ti, abg. t£ scheint oi bzw. oi in andere dualische Kasus gedrungen zu sein, zunächst beim Neutr., dann auch beim Mask., da die meisten Kasus der beiden Geschlechter übereinstimmen. Entsprechend beim Nomen: hom. itnroi-iv von ITTTTOS „Pferd" (§ 1 6 ) . Die seltenen att. Formen des Femininums T5, Tatv sind zu TCFA, TOTV, etwa nach dem Verhältnis von Toi, o! zu TOC(, ai, geschaffen, und zwar erst zu einer Zeit, als der Wandel von ä zu t) (s. I § 27,1) bereits abgeschlossen war. § 4 5 . Demonstrativpronomina im engeren Sinn sind: O V J T O S , A U R R I , T O Ü T O „dieser, diese, dieses"; E K E I V O S , EKEIVT), EKEIVO „jener, jene, jenes". I K E T V O S geht, vom Akzent abgesehen, wie OCÜTÖS; ES t a t im Nom. und Akk. Sg. n. den pronominalen Ausgang -o (vgl. T Ö , § 44) aus -od. Ö5E, f|5s, TÖSs;
Sing. N.
G. D. A.
Ö5S
f|66
TOÜSE TCFISE
TT|CT8E TRJSE TIIVSE
TÖVSE
Plur. afSe N. oiSe G. TCÖVSE TCÖVSE D. TOICTSE TALASE A. TOUCTSE T5CT6S Dual N.A. G.D.
TCSE TOÜSE TCPSFI TÖ6E
OÖTOS TOUTOU
TÖCSE TCÖVSE TOICTSE
OÖTOI TOUTCOV
ai/TOCI
TAÖTOC
TOUTCOV
TWJTOIS TOUTOUJ
TCCUTCÜS
TOUTCOV TOOTOIS TAUTA
TÖ8E
TOUTCO TOUTOV
OTÜTTL TOUTILS TCXÜTQ TCCUTT]V
TOUTQS
TC&SE
TOOTCO
ToIvSe
TOÜTOIV
TOUTO TOUTOU TOUTCO TOUTO
öSe usw. enthält an erster Stelle dasselbe idg. Pronomen, das den Artikel bildet; -SE (vielleicht „hier") erinnert an O T K O V - 8 E , OIKCC-SE „nach Hause". Das Vorder-
II. Pronomina
79
glied von OUTOS ist aus *so- (> Ö) -j- -au- entstanden, also aus *D>U-TO-; es erscheint z.B. im ai. (a-)säu „jener, jene" (m., f.); -TO- ist *TO8, als Partikel verwendet, wie in abg. As-io „wer?", cb-to „was?", OÜTO (SO auf einer dorischen Vaseninschrift) wurde dann noch durch. Antritt von -s deutlicher als Nom. gekennzeichnet. Das Fem. enthält *sä -f- au- > *&\j-, vgl. aw. hau f. „jene". Das zunächst zu erwartende *ccÜTO wurde nach OUTOJ nun zu CCÜTCX, att. aurri umgeformt; nach dem Verhältnis von 6 zu T O wurde schließlich noch'zu dem oü- in OUTOS ein Toö- in TOÖ-TO geschaffen. Nach oi weiter OÜTOI, nach ai aÜTou (dor. TOÜTOI, TaOrai). Das Pronomen wurde flektiert, indem der erste Bestandteil gleichsam erstarrt war; nur richtete sich der Anlaut, oder T, nach dem des Artikels. TaÜTa verhält sich hinsichtlich der vorderen Hälfte zu T O Ö T O wie TÖI zu TÖ. TOUTCOV im Gen. PI. f. ist die maskuline Form wie beim Adjektiv (§19). — EKEIVOS lautet dor. Krjvos, jon. KEIVOS- Diese beiden sind wohl aus *K£-svos entstanden; Kg- ist dieselbe deiktische Partikel, die in lat. ce-do „gib her "¿und in ec-ce „sieh da" enthalten ist; eno- ist ein demonstrativer Pronominalstamm, er liegt vor in IVT) „übermorgen"; ablautendes *ono-s ist durch abg. om „jener", heth. annis „jener" vertreten. — Das e in E-KEÜVOS ist dieselbe deiktische Partikel, die in E-X-SES : X ^ S „ g e s t e r n " u n d ai. a-sau
„jener, jene" (m., f.) erscheint. Beachte O8E o dvi'ip oder ö dtvfip 68E „dieser Mann hier" und O U T O J Ö ccviip oder O t ö c v T ] p OUTOS „dieser Mann dort", EKeivr) f) yuvf| oder f) yuvf) ¿Keivr) „jene Frau". An OUTOS kann noch eine deiktische Partikel -i ( = ai. I; vgl. umbr. po-ei „welcher") angehängt werden. Es ergeben sich dann OÜTOCTI, OOTTIi, TOUTI, Gen. TOUTOUI, TOCVTTICTI usw. Ebenso 68i, f|5i, TOSI; daneben -iv in OCITOCT-IV USW. (vgl. ai. im. als nachgestellte Verstärkung).
80
Formenlehre
§ 46. A ù t ó s flektiert wie àyccSós (§ 19) ; nur hat es im Neutr. Sg. im Nom. und Akk. aÙTÓ, d.h. die pronominale neutrale Endung *-8, die wie in t ó schwand. Die Bedeutung von ocùtós ist „selbst; derselbe = der gleiche" (klass. ó ocùtós). Die vokalisch auslautenden Formen des Artikels können mit dem Anlaut von aÙTÓs (durch „Krasis" nach I S. 78/6) zusammengezogen werden, ó oütcs : oütcs; toö oùtoù: tcxütoö ; Trj aÜTtj ; TaÙTfj ; toc oütA : taCrrà ; tò aÙTÓ : t o u t ó (und besser toùtóv mit nominaler Endung). Das über dem u stehende Zeichen ist das der Krasis, die sog. Koronis. § 47. Das Reziprokpronomen „einander" (von àÀÀos, ccAAt), aAAo „anderer" abgeleitet, s. § 52). Plur.G. 3 ® 3 É t= |® «o.g to
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-§1 o g 8" »S
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(¡I O ) -os: Kai c&s „auch so, trotzdem", ov5' ä>s „auch so nicht, trotzdem nicht". Den jonisch-attischen Adverbien auf -13 entsprechen dorisch, nordwestgriechisch solche auf -et, wie dor. S, ttcx, 8ira „wie, wo", kork. dAXä „auf andere Weise", herakl. TTavTcc„in jeder Richtung". Diese Bildungen sind Dative. Davon zu trennen ist dor. KpumjjM«CO>cluo 60 Q--ju - tixi tuj r* £r r^ «vj »uj *0 w *w »L .- g ö § Sr-O^ÄiOh
Ordinalia
Zahladverbien
I I I . Numeralia
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90
Formenlehre
mit dem Gen. v o n „ L " und „2"; so 6uo!v SiovTa TTEVTTIKOVTOC „48 Jahre" ( T Ö I T O ; „Jahr"), vgl. lat. duodequinguaginta anni. Statt 8iapüpioi „20000", Tpitruupioi „30000" kann man auch 6üo nvpidSES, xpeis (aupiötSes usw. sagen (von (r|) (lupiöts, -65os „Anzahl von 10000"). Da nupias ein Substantiv ist (vgl. f\ 8 E K & S , -dSoj „Anzahl von Zehn"), muß der gezählte Gegenstand danach im Gen. stehen, also z. B. Tpeis nupidSes crrpaTicimöv „30000 Soldaten" (oder Tpiapiupioi aTpa-n&Tai; 6 C7TpotTiobTT|5 „Soldat"). Wenn bei der Verbindung von Zahlen die kleinere der größeren vorausgeht, muß letztere mit Kai „und" angeknüpft werden; geht die größere voraus, so kann Kai stehen oder fehlen: 235 heißt also TT£VTE Kai TpidcKovTa Kai SiaKcaioi oder SiaKiaioi Kai TpictKOVTa Kai TTEVTE oder SIOKÖCTIOI TpiaKOVTO itivTE. Der 35 te: TT£IJTTTOS Kai TpiaKOcrrös oder TpiaKOCTTÖ; Kai uiutTTOj (TpiaKoaros TrinuTOs). Beachte noch: „der 21te" heißt E I j Kai EIKOCTTÖS = lat. unus et vicesimus, „der 22 te" natürlich SsviEpos Kai eiKoa-rcs (alter et vicesimus.) ETTI
Kardinalia Jon.-att. eis, dor. fjs, kret. noch evs, ist aus *sem-s entstanden (I § 84,2), vgl. lat. sem-el, got. sim-le „einmal"; das Neutr. zeigt den reinen Stamm EV aus *sem. I m Gen. sollte es * E ( J I - ö s heißen, E V Ö S U S W . nach E V ; vgl. x-Soov, X ^ o v o s „ E r d e " (S. 50). Die Schwundstufe *sm- liegt vor im Fem. |jiia (*sm- > n' nach I § 85, 2); zur Lautform des Suffixes - i a vgl. § 13; die Stufe *sm in ä-Tra^ „einmal" (vgl. ai. sa-krt „einmal", lat. sim-plex) und in dor. a - T E p o s (s. § 5 2 ) ; vor Vokal in äpi-a „zusammen" (dor. d p a ; Istr.); die o-Stufe in op,ös „gleich". Dem alat. oinos (> unus) entspricht oivr) „Eins auf dem Würfel". Horn. usw. 5 ü o (unflektiert) aus S u F o (Sizilien, 6. Jahrh.); älter die Dualform *duuö = hom. 6uco, ved. ind. duvä\ daneben *duö in ved. dvä und in SCOSEKCC „ 1 2 " aus *8Fcü8eKoc ( = ai. dvä-dasa). — Wie Suo wird ccnù] 3
3 b-D-5
3-D
3
3
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