Fibel für den Lese- und Schreibunterricht: Teil 2 (Für das zweite Schuljahr.) [2. Aufl., Reprint 2021] 9783112604861, 9783112604854


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German Pages 64 [157] Year 1897

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Fibel für den Lese- und Schreibunterricht: Teil 2 (Für das zweite Schuljahr.) [2. Aufl., Reprint 2021]
 9783112604861, 9783112604854

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gering -er I. Kilkrr'schkn Kuchhandluug in Gießen.

Wechenöuch von

Edmund Hartmann, Gymnasiallehrer.

1. 2. 3. 1. 5.

Heft. Heft. Heft. Heft. Heft.

6. Heft. 7. Heft. 8. Heft.

Der Zahlenraum von 1—20..........................................Preis 20 Pfg. „ ,, ,, 1-100..................................... „ 20 Pfg. „ „ „ 1-1000 ...................................... „ 20 Pfg. Der höhere Zahlenraum............................................... „ 20 Pfg. Die 4 Grundrechnungsarten in mehrsortig benannten Zahlen.................................... 30 Pfg. Die gemeinen und Decimal-Brüche.......................... „ 30 Pfg. Die bürgerlichen Rechnungsarten............................... „ 40 Pfg. Anleitung z. Behandlung d. geometrischen Anschauungs­ unterrichts und der elementaren Flächen- und Körperberechnungen nebst Aufgaben..................................... „ 50 Pfg.

Anleitung zur

Behandlung des Rrchuens mit benannten Zahlen in fragend entwickelnder Lehrform für

unö Schütev

Gttevn,

bearbeitet von

Edmund Hartmann, Gymnasiallehrer.

2. Verbesserte Aussage. gr. 8° Format



130 Seiten



1896

^reis: 1 Wk. 60 -Mfg.

Anleitung zur

Behandlung des rlemenlarrn Rechennnterrichts mit reinen Zeigten in fragend entwickelnder Lehrform von

Edmund Hartmann, Gymnasiallehrer.

2. Aussage. gr. 8° Format



104 Seiten



H>reis: 1 Mk. 40 ^fg.

1896.

Fibel für den

Lese- und Schreibunterricht von

Heinrich Andres, Großh. Kreisschulinspektor in Lauterbach.

II. Teil.

(Kür das zweite Schuljahr.) 2. Auflage.

Hieße»

I. Kick er'sche Ku chhan dl n n g.

1896.

1. Das Pferd. Das

Pferd

ist unser

stärkstes Tier.

schweren Wagen und den Pflug.

es den Reiter.

im Galopp.

den

Auf seinem Rücken trägt

Wer das Reiten nicht getenit hat, fällt leicht

So

ging es auch

Der weinte dann und rieb sich die Knochen und

Nimmermehr reiten!

sagte:

zieht

Da geht es im Schritt, im Trab und auch

herunter, und das Pferd läuft weiter. dem Hans.

Es

Herunterfallen thut nicht gut.

Aber der Soldat lernt das Reiten.

Dann sitzt er stolz auf

seinem Pferd und sprengt im Galopp nach Paris.

2. Die Kuh. Auf der Kuh kann man nicht reiten. nicht so gut laufen wie das Pferd.

Milch.

Die schmeckt

den Kindern

Mehl backt die Mutter den Kuchen.

Sie kann auch

Aber die Kuh giebt gut.

Aus Milch und

Butter und Käse wer­

den auch von der Milch gemacht.

Wenn die Kuh Hunger oder Durst hat, dann brummt sie.

Sie frißt Heu, Gerstenstroh, gemahlene Dickrüben und

Gras, am liebsten aber den zarten Klee. Das Junge von der Kuh heißt Kälbchen. nicht gleich fresien.

Das kann

Es trinkt nur Milch an der alten Kuh.

3. Der Bers von der Kuh. Die kleine Emma saß vor der Thüre bei der Mutter.

Die Kühe kamen von der Weide nach Hause.

Da sagte i

1. Das Pferd. Das

Pferd

ist unser

stärkstes Tier.

schweren Wagen und den Pflug.

es den Reiter.

im Galopp.

den

Auf seinem Rücken trägt

Wer das Reiten nicht getenit hat, fällt leicht

So

ging es auch

Der weinte dann und rieb sich die Knochen und

Nimmermehr reiten!

sagte:

zieht

Da geht es im Schritt, im Trab und auch

herunter, und das Pferd läuft weiter. dem Hans.

Es

Herunterfallen thut nicht gut.

Aber der Soldat lernt das Reiten.

Dann sitzt er stolz auf

seinem Pferd und sprengt im Galopp nach Paris.

2. Die Kuh. Auf der Kuh kann man nicht reiten. nicht so gut laufen wie das Pferd.

Milch.

Die schmeckt

den Kindern

Mehl backt die Mutter den Kuchen.

Sie kann auch

Aber die Kuh giebt gut.

Aus Milch und

Butter und Käse wer­

den auch von der Milch gemacht.

Wenn die Kuh Hunger oder Durst hat, dann brummt sie.

Sie frißt Heu, Gerstenstroh, gemahlene Dickrüben und

Gras, am liebsten aber den zarten Klee. Das Junge von der Kuh heißt Kälbchen. nicht gleich fresien.

Das kann

Es trinkt nur Milch an der alten Kuh.

3. Der Bers von der Kuh. Die kleine Emma saß vor der Thüre bei der Mutter.

Die Kühe kamen von der Weide nach Hause.

Da sagte i

1. Das Pferd. Das

Pferd

ist unser

stärkstes Tier.

schweren Wagen und den Pflug.

es den Reiter.

im Galopp.

den

Auf seinem Rücken trägt

Wer das Reiten nicht getenit hat, fällt leicht

So

ging es auch

Der weinte dann und rieb sich die Knochen und

Nimmermehr reiten!

sagte:

zieht

Da geht es im Schritt, im Trab und auch

herunter, und das Pferd läuft weiter. dem Hans.

Es

Herunterfallen thut nicht gut.

Aber der Soldat lernt das Reiten.

Dann sitzt er stolz auf

seinem Pferd und sprengt im Galopp nach Paris.

2. Die Kuh. Auf der Kuh kann man nicht reiten. nicht so gut laufen wie das Pferd.

Milch.

Die schmeckt

den Kindern

Mehl backt die Mutter den Kuchen.

Sie kann auch

Aber die Kuh giebt gut.

Aus Milch und

Butter und Käse wer­

den auch von der Milch gemacht.

Wenn die Kuh Hunger oder Durst hat, dann brummt sie.

Sie frißt Heu, Gerstenstroh, gemahlene Dickrüben und

Gras, am liebsten aber den zarten Klee. Das Junge von der Kuh heißt Kälbchen. nicht gleich fresien.

Das kann

Es trinkt nur Milch an der alten Kuh.

3. Der Bers von der Kuh. Die kleine Emma saß vor der Thüre bei der Mutter.

Die Kühe kamen von der Weide nach Hause.

Da sagte i

1. Das Pferd. Das

Pferd

ist unser

stärkstes Tier.

schweren Wagen und den Pflug.

es den Reiter.

im Galopp.

den

Auf seinem Rücken trägt

Wer das Reiten nicht getenit hat, fällt leicht

So

ging es auch

Der weinte dann und rieb sich die Knochen und

Nimmermehr reiten!

sagte:

zieht

Da geht es im Schritt, im Trab und auch

herunter, und das Pferd läuft weiter. dem Hans.

Es

Herunterfallen thut nicht gut.

Aber der Soldat lernt das Reiten.

Dann sitzt er stolz auf

seinem Pferd und sprengt im Galopp nach Paris.

2. Die Kuh. Auf der Kuh kann man nicht reiten. nicht so gut laufen wie das Pferd.

Milch.

Die schmeckt

den Kindern

Mehl backt die Mutter den Kuchen.

Sie kann auch

Aber die Kuh giebt gut.

Aus Milch und

Butter und Käse wer­

den auch von der Milch gemacht.

Wenn die Kuh Hunger oder Durst hat, dann brummt sie.

Sie frißt Heu, Gerstenstroh, gemahlene Dickrüben und

Gras, am liebsten aber den zarten Klee. Das Junge von der Kuh heißt Kälbchen. nicht gleich fresien.

Das kann

Es trinkt nur Milch an der alten Kuh.

3. Der Bers von der Kuh. Die kleine Emma saß vor der Thüre bei der Mutter.

Die Kühe kamen von der Weide nach Hause.

Da sagte i

2 Emma zur Mutter:

Ich weiß einen Vers von der Kuh.

Den habe ich in der Schule gelernt

Er heißt so:

Muh, muh, muh! So schreit die braune Kuh. Wir geben ihr das Futter.

Sie giebt uns Milch und Butter. Muh, muh, muh!

So schreit die braune Kuh.

4. Die Katze. Die Katze hat einen langen Schwanz. hat sie scharfe Krallen. Krallen.

An ihren Pfoten

Wenn sie bös ist, kratzt sie mit den

In ihrem Maule hat sie spitze Zähne.

Ihre Augen

sind rund, die Ohren spitz.

Die Katze wäscht sich fast den ganzen Tag. sauberes Tier.

Sie ist ein

Was schafft denn die Katze sonst noch? —

Sie fängt die Mäuse.

Das ist recht.

Aber sie fängt auch

das brave Schwälbchen und den schönen Kanarienvogel.

ist nicht recht von ihr.

5. Schmeckt's nicht? Bim bam Beter, Die Katz mag keine Eier. Was mag sie dann? Speck aus der Pfann! Ei, wie lecker ist unsre Madam!

6. Kätzchen und Mäuschen. Ein Mäuschen saß in seinem Loch; Das Kätzchen saß davor. „Lieb Mäuschen, komm, komm näher doch; Lieb Mäuschen, komm hervor! Ich geb dir Zucker, so weiß, so süß, Viel Nüßchen auch vollauf." Das Mäuschen sich bethören ließ; Das Kätzchen fraß es auf.

Das

2 Emma zur Mutter:

Ich weiß einen Vers von der Kuh.

Den habe ich in der Schule gelernt

Er heißt so:

Muh, muh, muh! So schreit die braune Kuh. Wir geben ihr das Futter.

Sie giebt uns Milch und Butter. Muh, muh, muh!

So schreit die braune Kuh.

4. Die Katze. Die Katze hat einen langen Schwanz. hat sie scharfe Krallen. Krallen.

An ihren Pfoten

Wenn sie bös ist, kratzt sie mit den

In ihrem Maule hat sie spitze Zähne.

Ihre Augen

sind rund, die Ohren spitz.

Die Katze wäscht sich fast den ganzen Tag. sauberes Tier.

Sie ist ein

Was schafft denn die Katze sonst noch? —

Sie fängt die Mäuse.

Das ist recht.

Aber sie fängt auch

das brave Schwälbchen und den schönen Kanarienvogel.

ist nicht recht von ihr.

5. Schmeckt's nicht? Bim bam Beter, Die Katz mag keine Eier. Was mag sie dann? Speck aus der Pfann! Ei, wie lecker ist unsre Madam!

6. Kätzchen und Mäuschen. Ein Mäuschen saß in seinem Loch; Das Kätzchen saß davor. „Lieb Mäuschen, komm, komm näher doch; Lieb Mäuschen, komm hervor! Ich geb dir Zucker, so weiß, so süß, Viel Nüßchen auch vollauf." Das Mäuschen sich bethören ließ; Das Kätzchen fraß es auf.

Das

2 Emma zur Mutter:

Ich weiß einen Vers von der Kuh.

Den habe ich in der Schule gelernt

Er heißt so:

Muh, muh, muh! So schreit die braune Kuh. Wir geben ihr das Futter.

Sie giebt uns Milch und Butter. Muh, muh, muh!

So schreit die braune Kuh.

4. Die Katze. Die Katze hat einen langen Schwanz. hat sie scharfe Krallen. Krallen.

An ihren Pfoten

Wenn sie bös ist, kratzt sie mit den

In ihrem Maule hat sie spitze Zähne.

Ihre Augen

sind rund, die Ohren spitz.

Die Katze wäscht sich fast den ganzen Tag. sauberes Tier.

Sie ist ein

Was schafft denn die Katze sonst noch? —

Sie fängt die Mäuse.

Das ist recht.

Aber sie fängt auch

das brave Schwälbchen und den schönen Kanarienvogel.

ist nicht recht von ihr.

5. Schmeckt's nicht? Bim bam Beter, Die Katz mag keine Eier. Was mag sie dann? Speck aus der Pfann! Ei, wie lecker ist unsre Madam!

6. Kätzchen und Mäuschen. Ein Mäuschen saß in seinem Loch; Das Kätzchen saß davor. „Lieb Mäuschen, komm, komm näher doch; Lieb Mäuschen, komm hervor! Ich geb dir Zucker, so weiß, so süß, Viel Nüßchen auch vollauf." Das Mäuschen sich bethören ließ; Das Kätzchen fraß es auf.

Das

2 Emma zur Mutter:

Ich weiß einen Vers von der Kuh.

Den habe ich in der Schule gelernt

Er heißt so:

Muh, muh, muh! So schreit die braune Kuh. Wir geben ihr das Futter.

Sie giebt uns Milch und Butter. Muh, muh, muh!

So schreit die braune Kuh.

4. Die Katze. Die Katze hat einen langen Schwanz. hat sie scharfe Krallen. Krallen.

An ihren Pfoten

Wenn sie bös ist, kratzt sie mit den

In ihrem Maule hat sie spitze Zähne.

Ihre Augen

sind rund, die Ohren spitz.

Die Katze wäscht sich fast den ganzen Tag. sauberes Tier.

Sie ist ein

Was schafft denn die Katze sonst noch? —

Sie fängt die Mäuse.

Das ist recht.

Aber sie fängt auch

das brave Schwälbchen und den schönen Kanarienvogel.

ist nicht recht von ihr.

5. Schmeckt's nicht? Bim bam Beter, Die Katz mag keine Eier. Was mag sie dann? Speck aus der Pfann! Ei, wie lecker ist unsre Madam!

6. Kätzchen und Mäuschen. Ein Mäuschen saß in seinem Loch; Das Kätzchen saß davor. „Lieb Mäuschen, komm, komm näher doch; Lieb Mäuschen, komm hervor! Ich geb dir Zucker, so weiß, so süß, Viel Nüßchen auch vollauf." Das Mäuschen sich bethören ließ; Das Kätzchen fraß es auf.

Das

3

7. Der Hund und die Katze. Der Hund ist der Katze nicht gut.

Wo er sie sieht,

springt er mit Wut auf sie los und will sie zerreißen.

Doch

die Katze ist flink; sie klettert den Baum hinauf oder springt auf die Mauer.

Da kann natürlich der Hund nicht nach.

Wenn die Katze nicht durchgehen

Er ärgert sich und bellt. kann,

bleibt sie sitzen,

bösen Hund an.

macht einen Buckel und knurrt den

Kommt der zu nah herbei, kratzt ihm die

Katze die Schnauze auf. Wenn

aber

Kleine Hunde gehen dann durch.

ein Metzgerhund oder ein Jagdhund kommt,

dann, liebes Kätzchen, lauf!

8. Der Hund. Der Hund hat auch scharfe Zähne. trägt er hoch und geringelt.

Seinen Schwanz

Seine Nase heißt auch Schnauze.

Sie ist immer feucht und kalt, nur wenn der Hund krank ist, wird sie trocken und warm.

alles riechen.

Mit dieser Schnauze kann er

Der Jagdhund riecht den Hasen und den Reh­

bock schon von weitem; er sucht mit seiner Schnauze die Spur des Feldhuhns auf.

sucht er mit der Nase.

der Hirtenhund.

Auch

die Spur

seines Herrn

Der fleißigste von allen Hunden ist

Er hilft seinem Herrn die Schweine oder

die Schafe hüten; er springt um die Herde herum, daß keins auf den verbotenen Acker und auf die Wiese geht; er ist auf

seiner Hut von früh bis spät und wird nicht müde.

Er ist

ein treues Tier.

9. Morgengebet. Wie Wie Hab Daß Nun Daß

fröhlich bin ich aufgewacht, hab ich geschlafen sanft die Nacht! Dank, im Himmel du Vater mein, du hast wollen bei mir sein. sieh auf mich auch diesen Tag, mir kein Leid geschehen mag.

Amen.

W. Hey. 1*

3

7. Der Hund und die Katze. Der Hund ist der Katze nicht gut.

Wo er sie sieht,

springt er mit Wut auf sie los und will sie zerreißen.

Doch

die Katze ist flink; sie klettert den Baum hinauf oder springt auf die Mauer.

Da kann natürlich der Hund nicht nach.

Wenn die Katze nicht durchgehen

Er ärgert sich und bellt. kann,

bleibt sie sitzen,

bösen Hund an.

macht einen Buckel und knurrt den

Kommt der zu nah herbei, kratzt ihm die

Katze die Schnauze auf. Wenn

aber

Kleine Hunde gehen dann durch.

ein Metzgerhund oder ein Jagdhund kommt,

dann, liebes Kätzchen, lauf!

8. Der Hund. Der Hund hat auch scharfe Zähne. trägt er hoch und geringelt.

Seinen Schwanz

Seine Nase heißt auch Schnauze.

Sie ist immer feucht und kalt, nur wenn der Hund krank ist, wird sie trocken und warm.

alles riechen.

Mit dieser Schnauze kann er

Der Jagdhund riecht den Hasen und den Reh­

bock schon von weitem; er sucht mit seiner Schnauze die Spur des Feldhuhns auf.

sucht er mit der Nase.

der Hirtenhund.

Auch

die Spur

seines Herrn

Der fleißigste von allen Hunden ist

Er hilft seinem Herrn die Schweine oder

die Schafe hüten; er springt um die Herde herum, daß keins auf den verbotenen Acker und auf die Wiese geht; er ist auf

seiner Hut von früh bis spät und wird nicht müde.

Er ist

ein treues Tier.

9. Morgengebet. Wie Wie Hab Daß Nun Daß

fröhlich bin ich aufgewacht, hab ich geschlafen sanft die Nacht! Dank, im Himmel du Vater mein, du hast wollen bei mir sein. sieh auf mich auch diesen Tag, mir kein Leid geschehen mag.

Amen.

W. Hey. 1*

3

7. Der Hund und die Katze. Der Hund ist der Katze nicht gut.

Wo er sie sieht,

springt er mit Wut auf sie los und will sie zerreißen.

Doch

die Katze ist flink; sie klettert den Baum hinauf oder springt auf die Mauer.

Da kann natürlich der Hund nicht nach.

Wenn die Katze nicht durchgehen

Er ärgert sich und bellt. kann,

bleibt sie sitzen,

bösen Hund an.

macht einen Buckel und knurrt den

Kommt der zu nah herbei, kratzt ihm die

Katze die Schnauze auf. Wenn

aber

Kleine Hunde gehen dann durch.

ein Metzgerhund oder ein Jagdhund kommt,

dann, liebes Kätzchen, lauf!

8. Der Hund. Der Hund hat auch scharfe Zähne. trägt er hoch und geringelt.

Seinen Schwanz

Seine Nase heißt auch Schnauze.

Sie ist immer feucht und kalt, nur wenn der Hund krank ist, wird sie trocken und warm.

alles riechen.

Mit dieser Schnauze kann er

Der Jagdhund riecht den Hasen und den Reh­

bock schon von weitem; er sucht mit seiner Schnauze die Spur des Feldhuhns auf.

sucht er mit der Nase.

der Hirtenhund.

Auch

die Spur

seines Herrn

Der fleißigste von allen Hunden ist

Er hilft seinem Herrn die Schweine oder

die Schafe hüten; er springt um die Herde herum, daß keins auf den verbotenen Acker und auf die Wiese geht; er ist auf

seiner Hut von früh bis spät und wird nicht müde.

Er ist

ein treues Tier.

9. Morgengebet. Wie Wie Hab Daß Nun Daß

fröhlich bin ich aufgewacht, hab ich geschlafen sanft die Nacht! Dank, im Himmel du Vater mein, du hast wollen bei mir sein. sieh auf mich auch diesen Tag, mir kein Leid geschehen mag.

Amen.

W. Hey. 1*

4

10« Abendgebet. Guter Vater im Himmel du, Meine Augen fallen zu; Will mich in mein Bettchen legen: Gieb nun du mir Deinen Segen, Lieber Gott, das bitt ich dich: Bleib bei mir, hab Acht auf mich! W. Hey.

Amen.

11. Das Federvieh. Auf dem Hofe giebt es allerlei Federvieh.

Das sind

die Hühner und die Gänse, die Enten und die Tauben. können zusammen eine schöne Musik machen.

gackern, der Hahn kräht,

Sie

Die Hühner

die Gänse schnattern, die Enten

quaken und die Tauben rucksen.

Unser Federvieh kann uns aber auch viel Gutes geben:

die Hühner legen die Eier; die Gänse geben uns die weichen

und warmen Federn, und wie gut schmeckt der Gänsebraten!

Die Enten legen auch gute Eier, wie die Hühner und wer­ den auch geschlachtet, wie die Gänse.

Die Tauben machen

uns viel Vergnügen, weil sie so lieblich sind.

chen werden auch geschlachtet und gebraten.

Junge Täub­

Doch der Gänse­

braten schmeckt mir besser.

18. Die Gaten. Wusele, wusele was, die Enten gehn ins Gras, die Enten patschen ins Wasser hinein, die Kleinen watscheln

4

10« Abendgebet. Guter Vater im Himmel du, Meine Augen fallen zu; Will mich in mein Bettchen legen: Gieb nun du mir Deinen Segen, Lieber Gott, das bitt ich dich: Bleib bei mir, hab Acht auf mich! W. Hey.

Amen.

11. Das Federvieh. Auf dem Hofe giebt es allerlei Federvieh.

Das sind

die Hühner und die Gänse, die Enten und die Tauben. können zusammen eine schöne Musik machen.

gackern, der Hahn kräht,

Sie

Die Hühner

die Gänse schnattern, die Enten

quaken und die Tauben rucksen.

Unser Federvieh kann uns aber auch viel Gutes geben:

die Hühner legen die Eier; die Gänse geben uns die weichen

und warmen Federn, und wie gut schmeckt der Gänsebraten!

Die Enten legen auch gute Eier, wie die Hühner und wer­ den auch geschlachtet, wie die Gänse.

Die Tauben machen

uns viel Vergnügen, weil sie so lieblich sind.

chen werden auch geschlachtet und gebraten.

Junge Täub­

Doch der Gänse­

braten schmeckt mir besser.

18. Die Gaten. Wusele, wusele was, die Enten gehn ins Gras, die Enten patschen ins Wasser hinein, die Kleinen watscheln

4

10« Abendgebet. Guter Vater im Himmel du, Meine Augen fallen zu; Will mich in mein Bettchen legen: Gieb nun du mir Deinen Segen, Lieber Gott, das bitt ich dich: Bleib bei mir, hab Acht auf mich! W. Hey.

Amen.

11. Das Federvieh. Auf dem Hofe giebt es allerlei Federvieh.

Das sind

die Hühner und die Gänse, die Enten und die Tauben. können zusammen eine schöne Musik machen.

gackern, der Hahn kräht,

Sie

Die Hühner

die Gänse schnattern, die Enten

quaken und die Tauben rucksen.

Unser Federvieh kann uns aber auch viel Gutes geben:

die Hühner legen die Eier; die Gänse geben uns die weichen

und warmen Federn, und wie gut schmeckt der Gänsebraten!

Die Enten legen auch gute Eier, wie die Hühner und wer­ den auch geschlachtet, wie die Gänse.

Die Tauben machen

uns viel Vergnügen, weil sie so lieblich sind.

chen werden auch geschlachtet und gebraten.

Junge Täub­

Doch der Gänse­

braten schmeckt mir besser.

18. Die Gaten. Wusele, wusele was, die Enten gehn ins Gras, die Enten patschen ins Wasser hinein, die Kleinen watscheln

5 hinterdrein.

schwimmen sie

Dort

den

ganzen

Tag

und

schnattern und schreien:

Quak, quak, quak!

13. Der Spatz. Wenn unser Federvieh gefüttert wird, kommen auch die Sie wollen auch ihren Teil an dem Futter

Spatzen geflogen. haben.

Werden sie sortgejagt, so kommen sie doch wieder.

Sie sind eine freche Gesellschaft.

Wenn die Kirschen reif und

süß werden, liegen sie den ganzen Tag auf dem Kirschbaum; alles Klappern und Schießen Hilst nicht viel, auch vor dem

Wenn im Juli

Strohmann fürchten sie sich nicht lange.

das Korn reif wird und die Gerste, dann fliegt die Spatzen­

gesellschaft in das Feld und stiehlt sich die besten Körner.

Auch

Die süßen Trauben

der Weinstock ist nicht sicher vor ihnen. müssen dem Dieb sehr gut schmecken.

Da kann er sich auch

recht sicher hinter das Laub verstecken.

Die Kinder sind darum

den Spatzen gar nicht gut.

Aber was fragt der Spatz danach!

14. Die jungen Spatzen. Im Frühjahr baut der Spatz sein Nest.

lang und fragt nicht viel. Dach.

Er sucht nicht

Er baut ohne weiteres unter unser

Im Hose und auf der Gaste sucht er Strohhalme und

Heuhälmchen zusammen und stopft sie unter das Dach oder in das Mauerloch. Nest ist fertig.

Eier.

Diese

Dann noch ein Paar Federn und das

Jetzt legt das Weibchen nach und nach fünf Eier

briitet dann das

Spatzenpärchen aus.

Nach 14 Tagen schlüpfen die Jungen aus.

ganz nackt,

Dieselben sind

haben einen dicken Kopf und gelbe Schnäbel.

Nun haben die zwei Alten viel Arbeit.

Sie müssen Futter

herbei schaffen für ihre lieben Kinder.

Bald wächst diesen

das Federkleid; nach 14 Tagen sind sie flügge und fliegen aus.

Die Alten füttern sie noch ein Paar Tage und zeigen

ihnen, wie eS der Spatz macht, daß er durch die Welt kommt.

Dann sind die Jungen ihre eignen Herren.

5 hinterdrein.

schwimmen sie

Dort

den

ganzen

Tag

und

schnattern und schreien:

Quak, quak, quak!

13. Der Spatz. Wenn unser Federvieh gefüttert wird, kommen auch die Sie wollen auch ihren Teil an dem Futter

Spatzen geflogen. haben.

Werden sie sortgejagt, so kommen sie doch wieder.

Sie sind eine freche Gesellschaft.

Wenn die Kirschen reif und

süß werden, liegen sie den ganzen Tag auf dem Kirschbaum; alles Klappern und Schießen Hilst nicht viel, auch vor dem

Wenn im Juli

Strohmann fürchten sie sich nicht lange.

das Korn reif wird und die Gerste, dann fliegt die Spatzen­

gesellschaft in das Feld und stiehlt sich die besten Körner.

Auch

Die süßen Trauben

der Weinstock ist nicht sicher vor ihnen. müssen dem Dieb sehr gut schmecken.

Da kann er sich auch

recht sicher hinter das Laub verstecken.

Die Kinder sind darum

den Spatzen gar nicht gut.

Aber was fragt der Spatz danach!

14. Die jungen Spatzen. Im Frühjahr baut der Spatz sein Nest.

lang und fragt nicht viel. Dach.

Er sucht nicht

Er baut ohne weiteres unter unser

Im Hose und auf der Gaste sucht er Strohhalme und

Heuhälmchen zusammen und stopft sie unter das Dach oder in das Mauerloch. Nest ist fertig.

Eier.

Diese

Dann noch ein Paar Federn und das

Jetzt legt das Weibchen nach und nach fünf Eier

briitet dann das

Spatzenpärchen aus.

Nach 14 Tagen schlüpfen die Jungen aus.

ganz nackt,

Dieselben sind

haben einen dicken Kopf und gelbe Schnäbel.

Nun haben die zwei Alten viel Arbeit.

Sie müssen Futter

herbei schaffen für ihre lieben Kinder.

Bald wächst diesen

das Federkleid; nach 14 Tagen sind sie flügge und fliegen aus.

Die Alten füttern sie noch ein Paar Tage und zeigen

ihnen, wie eS der Spatz macht, daß er durch die Welt kommt.

Dann sind die Jungen ihre eignen Herren.

5 hinterdrein.

schwimmen sie

Dort

den

ganzen

Tag

und

schnattern und schreien:

Quak, quak, quak!

13. Der Spatz. Wenn unser Federvieh gefüttert wird, kommen auch die Sie wollen auch ihren Teil an dem Futter

Spatzen geflogen. haben.

Werden sie sortgejagt, so kommen sie doch wieder.

Sie sind eine freche Gesellschaft.

Wenn die Kirschen reif und

süß werden, liegen sie den ganzen Tag auf dem Kirschbaum; alles Klappern und Schießen Hilst nicht viel, auch vor dem

Wenn im Juli

Strohmann fürchten sie sich nicht lange.

das Korn reif wird und die Gerste, dann fliegt die Spatzen­

gesellschaft in das Feld und stiehlt sich die besten Körner.

Auch

Die süßen Trauben

der Weinstock ist nicht sicher vor ihnen. müssen dem Dieb sehr gut schmecken.

Da kann er sich auch

recht sicher hinter das Laub verstecken.

Die Kinder sind darum

den Spatzen gar nicht gut.

Aber was fragt der Spatz danach!

14. Die jungen Spatzen. Im Frühjahr baut der Spatz sein Nest.

lang und fragt nicht viel. Dach.

Er sucht nicht

Er baut ohne weiteres unter unser

Im Hose und auf der Gaste sucht er Strohhalme und

Heuhälmchen zusammen und stopft sie unter das Dach oder in das Mauerloch. Nest ist fertig.

Eier.

Diese

Dann noch ein Paar Federn und das

Jetzt legt das Weibchen nach und nach fünf Eier

briitet dann das

Spatzenpärchen aus.

Nach 14 Tagen schlüpfen die Jungen aus.

ganz nackt,

Dieselben sind

haben einen dicken Kopf und gelbe Schnäbel.

Nun haben die zwei Alten viel Arbeit.

Sie müssen Futter

herbei schaffen für ihre lieben Kinder.

Bald wächst diesen

das Federkleid; nach 14 Tagen sind sie flügge und fliegen aus.

Die Alten füttern sie noch ein Paar Tage und zeigen

ihnen, wie eS der Spatz macht, daß er durch die Welt kommt.

Dann sind die Jungen ihre eignen Herren.

6

15» Pferd und Sperling. Sp.

Pferdchen, du hast die Krippe voll; Giebst mir wohl auch einen kleinen Zoll, Ein einziges Körnlein oder zwei; Du wirst noch immer satt dabei.

Pf.

Nimm, kecker Bogel, nur immer hin, Genug ist für mich und dich darin. Und sie aßen zusammen, die zwei, Litt keiner Mangel und Not dabei. Und als dann der Sommer kam so warm, Da kanl auch manch böser Fliegenschwarm; Doch der Sperling fing hundert auf einmal, Da hatte das Pferd nicht Not und Qual. W. Hey.

16. Elternliebe. In einem Dorfe brach ein Feuer aus.

Viele Häuser

waren schon abgebrannt; endlich ergriff die Flamme auch ein Dach, auf dem die Störche ihr Nest hatten.

Der alte Storch

wollte seine Kinder, die noch nicht fliegen konnten, vor dem

Feuer retten.

Er versuchte es, sie mit dem Schnabel fort­

zutragen; sie waren jedoch für ihn zu schwer.

Die Flamme

aber kam immer näher und zündete schon das Nest an.

Da

ließ sich der alte Storch auf seine Kinder nieder, bedeckte

sie mit seinen Flügeln und verbrannte mit ihnen zu Asche.

17. Storches Ankunft. 1.

Sieh, sieh, sieh!

Der Storch ist wieder hie!

Was macht er denn dort oben? Er suchet sich sein altes Nest Und setzt sich für den Sommer fest.

Der Storch, der ist zu loben. 2. Schau, schau, schau! Dort fliegt auch seine Frau. Frau Störchin, mußt dich eilen!

6

15» Pferd und Sperling. Sp.

Pferdchen, du hast die Krippe voll; Giebst mir wohl auch einen kleinen Zoll, Ein einziges Körnlein oder zwei; Du wirst noch immer satt dabei.

Pf.

Nimm, kecker Bogel, nur immer hin, Genug ist für mich und dich darin. Und sie aßen zusammen, die zwei, Litt keiner Mangel und Not dabei. Und als dann der Sommer kam so warm, Da kanl auch manch böser Fliegenschwarm; Doch der Sperling fing hundert auf einmal, Da hatte das Pferd nicht Not und Qual. W. Hey.

16. Elternliebe. In einem Dorfe brach ein Feuer aus.

Viele Häuser

waren schon abgebrannt; endlich ergriff die Flamme auch ein Dach, auf dem die Störche ihr Nest hatten.

Der alte Storch

wollte seine Kinder, die noch nicht fliegen konnten, vor dem

Feuer retten.

Er versuchte es, sie mit dem Schnabel fort­

zutragen; sie waren jedoch für ihn zu schwer.

Die Flamme

aber kam immer näher und zündete schon das Nest an.

Da

ließ sich der alte Storch auf seine Kinder nieder, bedeckte

sie mit seinen Flügeln und verbrannte mit ihnen zu Asche.

17. Storches Ankunft. 1.

Sieh, sieh, sieh!

Der Storch ist wieder hie!

Was macht er denn dort oben? Er suchet sich sein altes Nest Und setzt sich für den Sommer fest.

Der Storch, der ist zu loben. 2. Schau, schau, schau! Dort fliegt auch seine Frau. Frau Störchin, mußt dich eilen!

6

15» Pferd und Sperling. Sp.

Pferdchen, du hast die Krippe voll; Giebst mir wohl auch einen kleinen Zoll, Ein einziges Körnlein oder zwei; Du wirst noch immer satt dabei.

Pf.

Nimm, kecker Bogel, nur immer hin, Genug ist für mich und dich darin. Und sie aßen zusammen, die zwei, Litt keiner Mangel und Not dabei. Und als dann der Sommer kam so warm, Da kanl auch manch böser Fliegenschwarm; Doch der Sperling fing hundert auf einmal, Da hatte das Pferd nicht Not und Qual. W. Hey.

16. Elternliebe. In einem Dorfe brach ein Feuer aus.

Viele Häuser

waren schon abgebrannt; endlich ergriff die Flamme auch ein Dach, auf dem die Störche ihr Nest hatten.

Der alte Storch

wollte seine Kinder, die noch nicht fliegen konnten, vor dem

Feuer retten.

Er versuchte es, sie mit dem Schnabel fort­

zutragen; sie waren jedoch für ihn zu schwer.

Die Flamme

aber kam immer näher und zündete schon das Nest an.

Da

ließ sich der alte Storch auf seine Kinder nieder, bedeckte

sie mit seinen Flügeln und verbrannte mit ihnen zu Asche.

17. Storches Ankunft. 1.

Sieh, sieh, sieh!

Der Storch ist wieder hie!

Was macht er denn dort oben? Er suchet sich sein altes Nest Und setzt sich für den Sommer fest.

Der Storch, der ist zu loben. 2. Schau, schau, schau! Dort fliegt auch seine Frau. Frau Störchin, mußt dich eilen!

7 Dem Männlein wird zu lang die Zeit,

Die Wohnung ist ihm viel zu weit, Du sollst sie mit ihm teilen. 3. Horch, horch, horch! Wie klappert jetzt der Storch! Das heißt bei ihm gesungen! Die beiden sitzen warnt und fest; 's ist für sie zu weit das Nest. Bald kommen auch die Jungen.

18* Kinderlieb. Storch, Storch, Steine!

Flieg über Haine! Flieg übers Bäckershaus Hol drei Weck heraus! Mir einen, dir einen, Nachbars Peter auch einen.

19. Mutter Schwalbe. 1.

Die Schwalbe hat mit Müh und Fleiß Ihr Häuschen sich gebaut, Hat unterm Dach es fest geklebt, Drum jubelt sie so laut.

2.

Sie schlüpft den lieben ganzen Tag Gar vielmal ein und aus, Bringt Stroh und Federlein zum Bett Ins kleine neue Haus.

Dann legt sie kleine Eier auch Ins warme Nest hinein, Draus schlüpfen um die Sommerszeit Die nackten Vögelein. 4. Die sperren gleich die Schnäblein auf, Nach Futter schreien sie; Da hat Frau Schwalbe viel zu thun, Ist fleißig spät und früh. 3.

7 Dem Männlein wird zu lang die Zeit,

Die Wohnung ist ihm viel zu weit, Du sollst sie mit ihm teilen. 3. Horch, horch, horch! Wie klappert jetzt der Storch! Das heißt bei ihm gesungen! Die beiden sitzen warnt und fest; 's ist für sie zu weit das Nest. Bald kommen auch die Jungen.

18* Kinderlieb. Storch, Storch, Steine!

Flieg über Haine! Flieg übers Bäckershaus Hol drei Weck heraus! Mir einen, dir einen, Nachbars Peter auch einen.

19. Mutter Schwalbe. 1.

Die Schwalbe hat mit Müh und Fleiß Ihr Häuschen sich gebaut, Hat unterm Dach es fest geklebt, Drum jubelt sie so laut.

2.

Sie schlüpft den lieben ganzen Tag Gar vielmal ein und aus, Bringt Stroh und Federlein zum Bett Ins kleine neue Haus.

Dann legt sie kleine Eier auch Ins warme Nest hinein, Draus schlüpfen um die Sommerszeit Die nackten Vögelein. 4. Die sperren gleich die Schnäblein auf, Nach Futter schreien sie; Da hat Frau Schwalbe viel zu thun, Ist fleißig spät und früh. 3.

7 Dem Männlein wird zu lang die Zeit,

Die Wohnung ist ihm viel zu weit, Du sollst sie mit ihm teilen. 3. Horch, horch, horch! Wie klappert jetzt der Storch! Das heißt bei ihm gesungen! Die beiden sitzen warnt und fest; 's ist für sie zu weit das Nest. Bald kommen auch die Jungen.

18* Kinderlieb. Storch, Storch, Steine!

Flieg über Haine! Flieg übers Bäckershaus Hol drei Weck heraus! Mir einen, dir einen, Nachbars Peter auch einen.

19. Mutter Schwalbe. 1.

Die Schwalbe hat mit Müh und Fleiß Ihr Häuschen sich gebaut, Hat unterm Dach es fest geklebt, Drum jubelt sie so laut.

2.

Sie schlüpft den lieben ganzen Tag Gar vielmal ein und aus, Bringt Stroh und Federlein zum Bett Ins kleine neue Haus.

Dann legt sie kleine Eier auch Ins warme Nest hinein, Draus schlüpfen um die Sommerszeit Die nackten Vögelein. 4. Die sperren gleich die Schnäblein auf, Nach Futter schreien sie; Da hat Frau Schwalbe viel zu thun, Ist fleißig spät und früh. 3.

8 5.

Sie haschet Fliegen in der Lust Und Mücken auch dazu,

Und bringt sie ihren Kindern heim,

Die fressen sie im Nu.

6.

Und wenn die Vöglein flügge sind,

Dann flattem sie umher, Und wird es kalt, dann ziehen sie Weit über Land und Meer.

20. Bienchen im Frühling. Die Sonne hatte

Es war Frühling geworden.

den

Schnee von den Feldern weggeschienen; die grünen Gras­ spitzen kamen aus den nackten Halmen hervor, die Knospen

der Bäume brachen auf und ließen schon die jungen Blätt­

chen durchscheinen.

Da wachte das Bienchen aus seinem tiefen

Schlafe auf, worin es den ganzen Winter gelegen hatte.

Es

rieb sich die Augen und weckte seine Kameraden, und sie öff­ neten die Thür und sahen, ob das Eis und der Schnee und der Nordwind fortgegangen waren.

Und sieh, es war überall

heller und warmer Sonnenschein.

Da schlüpften sie heraus

aus dem Bienenkörbe, putzten ihre Flügel und probierten wieder zu fliegen.

Sie kamen zum Apfelbaum und fragten:

Hast du nichts für die hungrigen Bienchen? ganzen Winter nichts gegessen.

Wir haben den

Der Zlpfelbaum sagte: Nein,

ihr kommt zu früh zu mir; meine Blüten stecken noch in der

Knospe, und sonst habe ich nichts.

Geht hin zur Kirsche!

Da flogen sie zu dem Kirschbaum und sagten: Lieber Kirsch­ baum, hast du keine Blüten für uns hungrige Bienchen?

Der Kirschbaum antwortete: Kommt morgen wieder, heute sind meine Blüten noch alle zugeschlossen.

sind, sollt ihr willkommen sein.

Wenn sie offen

Und als die Bienchen am

andern Tag kamen, da öffnete der Kirschbaum ihnen seine Kelche. Die waren voll Wohlgeruch und voll Süßigkeit, und die

Bienen sättigten sich und brachten den Honig mit nach Hause.

8 5.

Sie haschet Fliegen in der Lust Und Mücken auch dazu,

Und bringt sie ihren Kindern heim,

Die fressen sie im Nu.

6.

Und wenn die Vöglein flügge sind,

Dann flattem sie umher, Und wird es kalt, dann ziehen sie Weit über Land und Meer.

20. Bienchen im Frühling. Die Sonne hatte

Es war Frühling geworden.

den

Schnee von den Feldern weggeschienen; die grünen Gras­ spitzen kamen aus den nackten Halmen hervor, die Knospen

der Bäume brachen auf und ließen schon die jungen Blätt­

chen durchscheinen.

Da wachte das Bienchen aus seinem tiefen

Schlafe auf, worin es den ganzen Winter gelegen hatte.

Es

rieb sich die Augen und weckte seine Kameraden, und sie öff­ neten die Thür und sahen, ob das Eis und der Schnee und der Nordwind fortgegangen waren.

Und sieh, es war überall

heller und warmer Sonnenschein.

Da schlüpften sie heraus

aus dem Bienenkörbe, putzten ihre Flügel und probierten wieder zu fliegen.

Sie kamen zum Apfelbaum und fragten:

Hast du nichts für die hungrigen Bienchen? ganzen Winter nichts gegessen.

Wir haben den

Der Zlpfelbaum sagte: Nein,

ihr kommt zu früh zu mir; meine Blüten stecken noch in der

Knospe, und sonst habe ich nichts.

Geht hin zur Kirsche!

Da flogen sie zu dem Kirschbaum und sagten: Lieber Kirsch­ baum, hast du keine Blüten für uns hungrige Bienchen?

Der Kirschbaum antwortete: Kommt morgen wieder, heute sind meine Blüten noch alle zugeschlossen.

sind, sollt ihr willkommen sein.

Wenn sie offen

Und als die Bienchen am

andern Tag kamen, da öffnete der Kirschbaum ihnen seine Kelche. Die waren voll Wohlgeruch und voll Süßigkeit, und die

Bienen sättigten sich und brachten den Honig mit nach Hause.

9

SL. Keinem Würmchen thu ein Leid; Sieh, in seinem schlichten Kleid

Hat's doch Gott im Himmel gern,

Sieht so freundlich drauf von fern. Führt es zu dem Grashalm hin, Daß es ißt nach seinem Sinn; Zeigt den Tropfen Tau ihm an,

Daß es satt sich trinken kann; Giebt ihm Lust und Freudigkeit; —

Liebes Kind, thu ihm kein Leid.

SS

W. Hey.

Bo« der Lerche.

Da steigt die Lerche trillernd in die Luft.

Ei, die ist

mir ein lieber Frühlingsbote. — „Grüß Gott, Frau Lerche!

Was singst du so schön?" — „Was ich singe?

Ein Loblied

singe ich dem lieben Gott, dem Schöpfer aller Dinge, der

auch mich erschaffen und mir Nahrung gegeben und die Erde so reich und schön gekleidet hat." — „Das ist brav, liebe Lerche, das will ich auch thun."

Die Lerche hat kein Prächttges Kleid wie der Pfau. Sie sieht gerade aus wie der Sperling, doch ist sie etwas

größer.

Aber das Fliegen hat sie mit ihren langen Flügeln

recht gut gelernt.

Hoch, hoch hinauf schwingt sie sich in die

Lust und sieht dann in der Höhe wie ein kleiner Punkt aus.

Ihr Nestchen baut sie sich in die grüne Saat oder in ein Kleefeld.

Dahinein legt sie drei bis fünf längliche, graue,

dunkel punttierte Eier und brütet sie in zwei Wochen aus. Wenn der Herbst kommt, so zieht die Lerche fort in ein

warmes Land und kehrt erst im Frühling wieder zu uns zurück. Die Haubenlerche aber bleibt auch im Winter bei uns

und sucht sich ihr Futter mühsam, sogar unterm Schnee auf Wegen und Straßen oder auf den Höfen und vor den Scheunen. Ernst Lausch.

9

SL. Keinem Würmchen thu ein Leid; Sieh, in seinem schlichten Kleid

Hat's doch Gott im Himmel gern,

Sieht so freundlich drauf von fern. Führt es zu dem Grashalm hin, Daß es ißt nach seinem Sinn; Zeigt den Tropfen Tau ihm an,

Daß es satt sich trinken kann; Giebt ihm Lust und Freudigkeit; —

Liebes Kind, thu ihm kein Leid.

SS

W. Hey.

Bo« der Lerche.

Da steigt die Lerche trillernd in die Luft.

Ei, die ist

mir ein lieber Frühlingsbote. — „Grüß Gott, Frau Lerche!

Was singst du so schön?" — „Was ich singe?

Ein Loblied

singe ich dem lieben Gott, dem Schöpfer aller Dinge, der

auch mich erschaffen und mir Nahrung gegeben und die Erde so reich und schön gekleidet hat." — „Das ist brav, liebe Lerche, das will ich auch thun."

Die Lerche hat kein Prächttges Kleid wie der Pfau. Sie sieht gerade aus wie der Sperling, doch ist sie etwas

größer.

Aber das Fliegen hat sie mit ihren langen Flügeln

recht gut gelernt.

Hoch, hoch hinauf schwingt sie sich in die

Lust und sieht dann in der Höhe wie ein kleiner Punkt aus.

Ihr Nestchen baut sie sich in die grüne Saat oder in ein Kleefeld.

Dahinein legt sie drei bis fünf längliche, graue,

dunkel punttierte Eier und brütet sie in zwei Wochen aus. Wenn der Herbst kommt, so zieht die Lerche fort in ein

warmes Land und kehrt erst im Frühling wieder zu uns zurück. Die Haubenlerche aber bleibt auch im Winter bei uns

und sucht sich ihr Futter mühsam, sogar unterm Schnee auf Wegen und Straßen oder auf den Höfen und vor den Scheunen. Ernst Lausch.

10

23. Die Lerche. Die Lerche singt am Morgen

Dem lieben Gott ein Lied.

Sie hat nicht viel zu sorgen,

Wird nie des Singens müd. Wenn ich die Lerche wäre,

Ich flög zum Himmel ein Und sang die schönsten Chöre sb.

Mit allen Engelein.

$>tp.

24. Roch ein Morgengebet. Vom Schlaf bin ich gesund erwacht,

Dir, lieber Gott, sei Dank gebracht! Nimm mich auch heut in deine Hut

Und mache mich recht fromm und gut,

Daß ich, o Gott, den ganzen Tag Dein liebes Kindlein bleiben mag. Amen.

®. Chr. Diesfenbach.

25. Die Singvögel. Ein freundliches Dörfchen war von einem ganzen Walde

fruchtbarer Bäume umgeben. Die Bäume blühten und duf­ teten im Frühlinge auf das lieblichste. Auf ihren Ästen und in den Hecken uniher sangen und nisteten allerlei muntere

Vögel. Im Herbste aber waren alle Zweige reichlich mit Äpfeln, Birnen und Zwetschen beladen. Da fingen einige böse Buben an, die Nester auszunehmen und zu zerstören.

Die Vögel wurden dadurch verscheucht und zogen nach und

nach ganz aus der Gegend weg.

Dian hörte in den Gärten

und auf der Flur kein Vöglein mehr singen, alles war ganz still und traurig.

Die schädlichen Raupen aber, die sonst

von den Vögeln hinweggefangen wurden, nahmen überhand und fraßen Blätter und Blüten ab.

10

23. Die Lerche. Die Lerche singt am Morgen

Dem lieben Gott ein Lied.

Sie hat nicht viel zu sorgen,

Wird nie des Singens müd. Wenn ich die Lerche wäre,

Ich flög zum Himmel ein Und sang die schönsten Chöre sb.

Mit allen Engelein.

$>tp.

24. Roch ein Morgengebet. Vom Schlaf bin ich gesund erwacht,

Dir, lieber Gott, sei Dank gebracht! Nimm mich auch heut in deine Hut

Und mache mich recht fromm und gut,

Daß ich, o Gott, den ganzen Tag Dein liebes Kindlein bleiben mag. Amen.

®. Chr. Diesfenbach.

25. Die Singvögel. Ein freundliches Dörfchen war von einem ganzen Walde

fruchtbarer Bäume umgeben. Die Bäume blühten und duf­ teten im Frühlinge auf das lieblichste. Auf ihren Ästen und in den Hecken uniher sangen und nisteten allerlei muntere

Vögel. Im Herbste aber waren alle Zweige reichlich mit Äpfeln, Birnen und Zwetschen beladen. Da fingen einige böse Buben an, die Nester auszunehmen und zu zerstören.

Die Vögel wurden dadurch verscheucht und zogen nach und

nach ganz aus der Gegend weg.

Dian hörte in den Gärten

und auf der Flur kein Vöglein mehr singen, alles war ganz still und traurig.

Die schädlichen Raupen aber, die sonst

von den Vögeln hinweggefangen wurden, nahmen überhand und fraßen Blätter und Blüten ab.

10

23. Die Lerche. Die Lerche singt am Morgen

Dem lieben Gott ein Lied.

Sie hat nicht viel zu sorgen,

Wird nie des Singens müd. Wenn ich die Lerche wäre,

Ich flög zum Himmel ein Und sang die schönsten Chöre sb.

Mit allen Engelein.

$>tp.

24. Roch ein Morgengebet. Vom Schlaf bin ich gesund erwacht,

Dir, lieber Gott, sei Dank gebracht! Nimm mich auch heut in deine Hut

Und mache mich recht fromm und gut,

Daß ich, o Gott, den ganzen Tag Dein liebes Kindlein bleiben mag. Amen.

®. Chr. Diesfenbach.

25. Die Singvögel. Ein freundliches Dörfchen war von einem ganzen Walde

fruchtbarer Bäume umgeben. Die Bäume blühten und duf­ teten im Frühlinge auf das lieblichste. Auf ihren Ästen und in den Hecken uniher sangen und nisteten allerlei muntere

Vögel. Im Herbste aber waren alle Zweige reichlich mit Äpfeln, Birnen und Zwetschen beladen. Da fingen einige böse Buben an, die Nester auszunehmen und zu zerstören.

Die Vögel wurden dadurch verscheucht und zogen nach und

nach ganz aus der Gegend weg.

Dian hörte in den Gärten

und auf der Flur kein Vöglein mehr singen, alles war ganz still und traurig.

Die schädlichen Raupen aber, die sonst

von den Vögeln hinweggefangen wurden, nahmen überhand und fraßen Blätter und Blüten ab.

11 Die Bäume standen kahl da wie mitten im Winter, und die bösen Buben, die sonst köstliches Obst im Überfluß

zu verzehren hatten, bekamen nicht einen Apfel mehr zu essen.

86. Die kluge Maus. Eine Maus kam aus ihrem Loche und sah eine Falle. Aha! sagte sie, da steht eine Falle!

Die klugen Menschen!

Da stellen sie mit drei Hölzchen einen Ziegel auf, und an

ein Hölzchen stecken sie ein Stückchen Specksie eine Mausefalle. wären!

Das nennen

Ja, wenn wir Mäuschen nicht klüger

Wir wissen es wohl, wenn man den Speck fressen

will, klapps! fällt der Ziegel nm und schlägt den Näscher tot.

Nein, nein, ich kenne eure List!

Aber riechen darf man doch daran, redete das Mäus­ chen weiter. zufallen.

Vom bloßen Riechen kann doch die Falle nicht

Und ich rieche den Speck für mein Leben gent.

Ein bißchen riechen muß ich dran. Es lief unter die Falle und roch an dem Specke.

Die

Falle war aber ganz lose gestellt, und kaum berührte es mit

dem Näschen den Speck: klapps! so fiel die Falle zusammen, und das lüsterne Mäuschen war zerquetscht.

W. Grimm.

87. Der Löwe und die Maus. Der Löwe schlief in seiner Höhle; um ihn her spielte eilte lustige Mäuseschar.

Eine derselben war eben auf einen

hervorstehenden Felsen gekrochen, fiel herab und erweckte den

Löwen, der sie mit seiner gewaltigen Tatze festhielt.

„Ach",

bat sie, „sei doch großmütig gegen mich armes, unbedeutendes Geschöpf!

Ich habe dich nicht beleidigen wollen;

ich habe

nur einen Fehltritt gethan und bin von dem Felsen herab­ gefallen.

Was kann dir mein Tod nützen?

Schenke mir

das Leben, und ich will dir zeitlebens dankbar dafür sein". „Geh hin!"

sagte großmütig der Löwe und ließ das

Mäuschen springen.

Bei sich aber lachte er und sprach:

11 Die Bäume standen kahl da wie mitten im Winter, und die bösen Buben, die sonst köstliches Obst im Überfluß

zu verzehren hatten, bekamen nicht einen Apfel mehr zu essen.

86. Die kluge Maus. Eine Maus kam aus ihrem Loche und sah eine Falle. Aha! sagte sie, da steht eine Falle!

Die klugen Menschen!

Da stellen sie mit drei Hölzchen einen Ziegel auf, und an

ein Hölzchen stecken sie ein Stückchen Specksie eine Mausefalle. wären!

Das nennen

Ja, wenn wir Mäuschen nicht klüger

Wir wissen es wohl, wenn man den Speck fressen

will, klapps! fällt der Ziegel nm und schlägt den Näscher tot.

Nein, nein, ich kenne eure List!

Aber riechen darf man doch daran, redete das Mäus­ chen weiter. zufallen.

Vom bloßen Riechen kann doch die Falle nicht

Und ich rieche den Speck für mein Leben gent.

Ein bißchen riechen muß ich dran. Es lief unter die Falle und roch an dem Specke.

Die

Falle war aber ganz lose gestellt, und kaum berührte es mit

dem Näschen den Speck: klapps! so fiel die Falle zusammen, und das lüsterne Mäuschen war zerquetscht.

W. Grimm.

87. Der Löwe und die Maus. Der Löwe schlief in seiner Höhle; um ihn her spielte eilte lustige Mäuseschar.

Eine derselben war eben auf einen

hervorstehenden Felsen gekrochen, fiel herab und erweckte den

Löwen, der sie mit seiner gewaltigen Tatze festhielt.

„Ach",

bat sie, „sei doch großmütig gegen mich armes, unbedeutendes Geschöpf!

Ich habe dich nicht beleidigen wollen;

ich habe

nur einen Fehltritt gethan und bin von dem Felsen herab­ gefallen.

Was kann dir mein Tod nützen?

Schenke mir

das Leben, und ich will dir zeitlebens dankbar dafür sein". „Geh hin!"

sagte großmütig der Löwe und ließ das

Mäuschen springen.

Bei sich aber lachte er und sprach:

11 Die Bäume standen kahl da wie mitten im Winter, und die bösen Buben, die sonst köstliches Obst im Überfluß

zu verzehren hatten, bekamen nicht einen Apfel mehr zu essen.

86. Die kluge Maus. Eine Maus kam aus ihrem Loche und sah eine Falle. Aha! sagte sie, da steht eine Falle!

Die klugen Menschen!

Da stellen sie mit drei Hölzchen einen Ziegel auf, und an

ein Hölzchen stecken sie ein Stückchen Specksie eine Mausefalle. wären!

Das nennen

Ja, wenn wir Mäuschen nicht klüger

Wir wissen es wohl, wenn man den Speck fressen

will, klapps! fällt der Ziegel nm und schlägt den Näscher tot.

Nein, nein, ich kenne eure List!

Aber riechen darf man doch daran, redete das Mäus­ chen weiter. zufallen.

Vom bloßen Riechen kann doch die Falle nicht

Und ich rieche den Speck für mein Leben gent.

Ein bißchen riechen muß ich dran. Es lief unter die Falle und roch an dem Specke.

Die

Falle war aber ganz lose gestellt, und kaum berührte es mit

dem Näschen den Speck: klapps! so fiel die Falle zusammen, und das lüsterne Mäuschen war zerquetscht.

W. Grimm.

87. Der Löwe und die Maus. Der Löwe schlief in seiner Höhle; um ihn her spielte eilte lustige Mäuseschar.

Eine derselben war eben auf einen

hervorstehenden Felsen gekrochen, fiel herab und erweckte den

Löwen, der sie mit seiner gewaltigen Tatze festhielt.

„Ach",

bat sie, „sei doch großmütig gegen mich armes, unbedeutendes Geschöpf!

Ich habe dich nicht beleidigen wollen;

ich habe

nur einen Fehltritt gethan und bin von dem Felsen herab­ gefallen.

Was kann dir mein Tod nützen?

Schenke mir

das Leben, und ich will dir zeitlebens dankbar dafür sein". „Geh hin!"

sagte großmütig der Löwe und ließ das

Mäuschen springen.

Bei sich aber lachte er und sprach:

12 „Dankbar sein?

Nun, das möchte ich doch sehen, wie ein

Mäuschen sich einem Löwen dankbar bezeigen könnte!" Kurze Zeit darauf lief das nämliche Mäuschen durch

den Wald und suchte sich Nüsse.

Gebrüll eines Löwen.

Da hörte es das klägliche

„Der ist in Gefahr", sprach es bei

sich und ging der Stelle zu, wo das Gebrüll herübertönte. Es fand den großmütigen Löwen von einem starken

Netze umschlungen, das der Jäger künstlich ausgespannt hatte,

um damit große Waldtiere zu fangen. Die Stricke hatten sich so künstlich zusammengezogen,

daß der Löwe weder seine Zähne

noch die Stärke seiner

Tatzen gebrauchen konnte, um sie zu zerreißen.

„Warte nur,

mein Freund", sagte das Mäuschen, „da kann ich dir wohl am besten helfen!"

Es lief hinzu, zernagte die Stricke, die

seine Vordertatzen gefesselt hielten, und als diese frei waren, zerriß er das übrige Netz und ward so durch die Hilfe des

kleinen Mäuschens wieder frei.

88. Mäuschen. Frau: Mäuschen, was schleppst du dort

Mir das Stück Zucker fort? M.: Liebe Frau, ach vergieb, Habe vier Kinder lieb; Waren so hungrig noch. Gute Frau, laß mir's doch. Da lachte die Frau in ihrem Sinn, Und sagte: Nun, Mäuschen, so lauf nur hin! Ich wollte ja meinem Kinde soeben Auch etwas für den Hunger geben. Das Mäuschen lief fort, v wie geschwind! Die Frau ging fröhlich zu ihrem Kind. W. Hry.

88. Der Sommer. Im Sommer scheint die Sonne heißer als im Frühling. Die vielen Blumen, welche noch blühen, die Gemüse in den

12 „Dankbar sein?

Nun, das möchte ich doch sehen, wie ein

Mäuschen sich einem Löwen dankbar bezeigen könnte!" Kurze Zeit darauf lief das nämliche Mäuschen durch

den Wald und suchte sich Nüsse.

Gebrüll eines Löwen.

Da hörte es das klägliche

„Der ist in Gefahr", sprach es bei

sich und ging der Stelle zu, wo das Gebrüll herübertönte. Es fand den großmütigen Löwen von einem starken

Netze umschlungen, das der Jäger künstlich ausgespannt hatte,

um damit große Waldtiere zu fangen. Die Stricke hatten sich so künstlich zusammengezogen,

daß der Löwe weder seine Zähne

noch die Stärke seiner

Tatzen gebrauchen konnte, um sie zu zerreißen.

„Warte nur,

mein Freund", sagte das Mäuschen, „da kann ich dir wohl am besten helfen!"

Es lief hinzu, zernagte die Stricke, die

seine Vordertatzen gefesselt hielten, und als diese frei waren, zerriß er das übrige Netz und ward so durch die Hilfe des

kleinen Mäuschens wieder frei.

88. Mäuschen. Frau: Mäuschen, was schleppst du dort

Mir das Stück Zucker fort? M.: Liebe Frau, ach vergieb, Habe vier Kinder lieb; Waren so hungrig noch. Gute Frau, laß mir's doch. Da lachte die Frau in ihrem Sinn, Und sagte: Nun, Mäuschen, so lauf nur hin! Ich wollte ja meinem Kinde soeben Auch etwas für den Hunger geben. Das Mäuschen lief fort, v wie geschwind! Die Frau ging fröhlich zu ihrem Kind. W. Hry.

88. Der Sommer. Im Sommer scheint die Sonne heißer als im Frühling. Die vielen Blumen, welche noch blühen, die Gemüse in den

12 „Dankbar sein?

Nun, das möchte ich doch sehen, wie ein

Mäuschen sich einem Löwen dankbar bezeigen könnte!" Kurze Zeit darauf lief das nämliche Mäuschen durch

den Wald und suchte sich Nüsse.

Gebrüll eines Löwen.

Da hörte es das klägliche

„Der ist in Gefahr", sprach es bei

sich und ging der Stelle zu, wo das Gebrüll herübertönte. Es fand den großmütigen Löwen von einem starken

Netze umschlungen, das der Jäger künstlich ausgespannt hatte,

um damit große Waldtiere zu fangen. Die Stricke hatten sich so künstlich zusammengezogen,

daß der Löwe weder seine Zähne

noch die Stärke seiner

Tatzen gebrauchen konnte, um sie zu zerreißen.

„Warte nur,

mein Freund", sagte das Mäuschen, „da kann ich dir wohl am besten helfen!"

Es lief hinzu, zernagte die Stricke, die

seine Vordertatzen gefesselt hielten, und als diese frei waren, zerriß er das übrige Netz und ward so durch die Hilfe des

kleinen Mäuschens wieder frei.

88. Mäuschen. Frau: Mäuschen, was schleppst du dort

Mir das Stück Zucker fort? M.: Liebe Frau, ach vergieb, Habe vier Kinder lieb; Waren so hungrig noch. Gute Frau, laß mir's doch. Da lachte die Frau in ihrem Sinn, Und sagte: Nun, Mäuschen, so lauf nur hin! Ich wollte ja meinem Kinde soeben Auch etwas für den Hunger geben. Das Mäuschen lief fort, v wie geschwind! Die Frau ging fröhlich zu ihrem Kind. W. Hry.

88. Der Sommer. Im Sommer scheint die Sonne heißer als im Frühling. Die vielen Blumen, welche noch blühen, die Gemüse in den

13 Gärten und alles auf dem Felde schmachtet dann nach Regen.

Alles bedarf der Erquickung.

Da verdunkelt sich der Himmel;

der Donner rollt, Blitze blenden das Auge, und ein wohl­

thätiger Regen erfrischt die dürftigen Bäume und Kräuter.

Alles wächst nun noch einmal so schön, und der Mensch freut sich darüber.

Aber die Hitze wird noch größer, das Getreide

reifet, und es rötet sich die Kirsche.

Sie wird den Wangen

des munteren Knaben ähnlich und übertrifft sie bald an frischer Farbe.

Die Stachelbeere reift mit der Johannisbeere ;

die Kinder pflücken sie jubelnd ab und löschen damit ihren

Durst.

Nach und nach wird das Laub der Bäume dunkler,

das Korn wird gelber, und der Schnitter wetzt seine Sense,

um es zu mähen.

Bald liegt es abgeschnitten da, und der

Landmann fährt es nach Hause, um es dott in der Scheune zu dreschen.

Wie schön ist der Sommer!

Kindern süße Früchte,

Er schentt den

und durch seine Wärme reift das

nützliche Getreide.

30, Es regnet. 1.

Es regnet! Gott segnet Die Erde, die so dursttg ist, Daß ihren Durst sie bald vergißt.

O frischer Regen, Du Gottessegen! Es regnet!

2. Gott segnet

Den hohen Baum, den kleinen Strauch

Und all die tausend Blumen auch.

O frischer Regen, Du Gottessegen!

Es regnet!

3.

Gott segnet, Was lebt und webt in todter Welt;

13 Gärten und alles auf dem Felde schmachtet dann nach Regen.

Alles bedarf der Erquickung.

Da verdunkelt sich der Himmel;

der Donner rollt, Blitze blenden das Auge, und ein wohl­

thätiger Regen erfrischt die dürftigen Bäume und Kräuter.

Alles wächst nun noch einmal so schön, und der Mensch freut sich darüber.

Aber die Hitze wird noch größer, das Getreide

reifet, und es rötet sich die Kirsche.

Sie wird den Wangen

des munteren Knaben ähnlich und übertrifft sie bald an frischer Farbe.

Die Stachelbeere reift mit der Johannisbeere ;

die Kinder pflücken sie jubelnd ab und löschen damit ihren

Durst.

Nach und nach wird das Laub der Bäume dunkler,

das Korn wird gelber, und der Schnitter wetzt seine Sense,

um es zu mähen.

Bald liegt es abgeschnitten da, und der

Landmann fährt es nach Hause, um es dott in der Scheune zu dreschen.

Wie schön ist der Sommer!

Kindern süße Früchte,

Er schentt den

und durch seine Wärme reift das

nützliche Getreide.

30, Es regnet. 1.

Es regnet! Gott segnet Die Erde, die so dursttg ist, Daß ihren Durst sie bald vergißt.

O frischer Regen, Du Gottessegen! Es regnet!

2. Gott segnet

Den hohen Baum, den kleinen Strauch

Und all die tausend Blumen auch.

O frischer Regen, Du Gottessegen!

Es regnet!

3.

Gott segnet, Was lebt und webt in todter Welt;

14 Für jedes Tier ein Tröpfsein fällt.

O frischer Regen, Dn Gottessegen! 4.

Es regnet!

Gott segnet Die Menschen alle väterlich; Sein Himmelstau erquickt auch mich. O frischer Regen, Du Gottessegen!

Enslin.

31» Die Ernte. Der Bauer hat zwar schwere Arbeit,

aber er streicht

sich den Schweiß aus dem Gesicht, ist fröhlich und singt ein

munteres Lied.

Hei, wie die blanken Sensen rauschen und

die laugen, schweren Halme zu Boden sinken! — Der eine Schnitter da wetzt mit dem Wetzsteine seine Sense, denn sie

muß scharf sein, wenn sie viele Halme auf einen Hieb zer­ schneiden soll. Der Spelzacker da ist bald abgemäht, es steht nur noch

eine kleine Ecke, darin hat sich das Häschen versteckt. wird es herausspringen? — Jetzt — o seht!

schnell es laufen kann!

Wann

o seht! wie

Hinter den Mähern kommen fleißige

Frauen oder Mädchen, die das Getreide aufnehmen uitd in

Strohseile legen, dann wird es in Garben gebunden.

ganze Acker liegt voll Garben.

Der

Dort aber werden sie in

Haufen gelegt.

Auf dem andern Acker steht der Erntewagen hoch be­ laden.

Noch eine Garbe und noch eine wird hinaufgehoben

— jetzt ist's genug.

Der Knecht läßt die Peitsche knallen,

und nun ziehen die Pferde keuchend den Wagen auf der lockeren Erde hin, bis sie auf die feste Straße kommen, wo

es leichter geht.

Bald schwankt der Wagen durch das weite

Thor in den Hof und in die geöffnete Scheune.

Da giebt

es Arbeit für den Winter; denn wenn der weiße Schnee die

14 Für jedes Tier ein Tröpfsein fällt.

O frischer Regen, Dn Gottessegen! 4.

Es regnet!

Gott segnet Die Menschen alle väterlich; Sein Himmelstau erquickt auch mich. O frischer Regen, Du Gottessegen!

Enslin.

31» Die Ernte. Der Bauer hat zwar schwere Arbeit,

aber er streicht

sich den Schweiß aus dem Gesicht, ist fröhlich und singt ein

munteres Lied.

Hei, wie die blanken Sensen rauschen und

die laugen, schweren Halme zu Boden sinken! — Der eine Schnitter da wetzt mit dem Wetzsteine seine Sense, denn sie

muß scharf sein, wenn sie viele Halme auf einen Hieb zer­ schneiden soll. Der Spelzacker da ist bald abgemäht, es steht nur noch

eine kleine Ecke, darin hat sich das Häschen versteckt. wird es herausspringen? — Jetzt — o seht!

schnell es laufen kann!

Wann

o seht! wie

Hinter den Mähern kommen fleißige

Frauen oder Mädchen, die das Getreide aufnehmen uitd in

Strohseile legen, dann wird es in Garben gebunden.

ganze Acker liegt voll Garben.

Der

Dort aber werden sie in

Haufen gelegt.

Auf dem andern Acker steht der Erntewagen hoch be­ laden.

Noch eine Garbe und noch eine wird hinaufgehoben

— jetzt ist's genug.

Der Knecht läßt die Peitsche knallen,

und nun ziehen die Pferde keuchend den Wagen auf der lockeren Erde hin, bis sie auf die feste Straße kommen, wo

es leichter geht.

Bald schwankt der Wagen durch das weite

Thor in den Hof und in die geöffnete Scheune.

Da giebt

es Arbeit für den Winter; denn wenn der weiße Schnee die

15 Felder deckt, so geht es in den Scheunen klipp, klapp, klipp!

Die Drescher dreschen mit schweren Flegeln die Körner aus den Ähren, und ganze Säcke voll Korn und Weizen und Spelz wandern nach der Mühle, auf den Getreideboden oder

auf den Markt.

Viele Leute fahren den Erntewagen gleich

an die Dreschmaschine

oder bestellen sich die Dreschmaschine

in den Hof.

Ernst Lausch.

32. Die Ährenleserin. Für alle gab Gott seinen Segen, Für alle trug das Ährenfeld. Der Arme soll die Hände regen, So will es Gott, der Herr der Welt; Soll sammeln selbst die kleinen Gaben, Die von des Reichen Ueberfluß Im Sommer er umsonst kann haben, Daß er nicht später darben muß. Ernst Lausch.

33. Tischgebet vor dem Essen. Aller Augen warten auf dich, Herr, und du giebst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du thust deine milde Hand auf und sättigest alles, was lebt, mit Wohlgefallen. Herr Gott, himmlischer Vater, segne uns und diese deine Gaben, die wir von deiner niilden Güte zu uns nehmen, durch Jesum Christum, unsern Herrn. Amen.

Ein anderes. Komm, Herr Jesu, sei unser Gast,

Und segne, was du uns bescheret hast.

15 Felder deckt, so geht es in den Scheunen klipp, klapp, klipp!

Die Drescher dreschen mit schweren Flegeln die Körner aus den Ähren, und ganze Säcke voll Korn und Weizen und Spelz wandern nach der Mühle, auf den Getreideboden oder

auf den Markt.

Viele Leute fahren den Erntewagen gleich

an die Dreschmaschine

oder bestellen sich die Dreschmaschine

in den Hof.

Ernst Lausch.

32. Die Ährenleserin. Für alle gab Gott seinen Segen, Für alle trug das Ährenfeld. Der Arme soll die Hände regen, So will es Gott, der Herr der Welt; Soll sammeln selbst die kleinen Gaben, Die von des Reichen Ueberfluß Im Sommer er umsonst kann haben, Daß er nicht später darben muß. Ernst Lausch.

33. Tischgebet vor dem Essen. Aller Augen warten auf dich, Herr, und du giebst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du thust deine milde Hand auf und sättigest alles, was lebt, mit Wohlgefallen. Herr Gott, himmlischer Vater, segne uns und diese deine Gaben, die wir von deiner niilden Güte zu uns nehmen, durch Jesum Christum, unsern Herrn. Amen.

Ein anderes. Komm, Herr Jesu, sei unser Gast,

Und segne, was du uns bescheret hast.

15 Felder deckt, so geht es in den Scheunen klipp, klapp, klipp!

Die Drescher dreschen mit schweren Flegeln die Körner aus den Ähren, und ganze Säcke voll Korn und Weizen und Spelz wandern nach der Mühle, auf den Getreideboden oder

auf den Markt.

Viele Leute fahren den Erntewagen gleich

an die Dreschmaschine

oder bestellen sich die Dreschmaschine

in den Hof.

Ernst Lausch.

32. Die Ährenleserin. Für alle gab Gott seinen Segen, Für alle trug das Ährenfeld. Der Arme soll die Hände regen, So will es Gott, der Herr der Welt; Soll sammeln selbst die kleinen Gaben, Die von des Reichen Ueberfluß Im Sommer er umsonst kann haben, Daß er nicht später darben muß. Ernst Lausch.

33. Tischgebet vor dem Essen. Aller Augen warten auf dich, Herr, und du giebst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du thust deine milde Hand auf und sättigest alles, was lebt, mit Wohlgefallen. Herr Gott, himmlischer Vater, segne uns und diese deine Gaben, die wir von deiner niilden Güte zu uns nehmen, durch Jesum Christum, unsern Herrn. Amen.

Ein anderes. Komm, Herr Jesu, sei unser Gast,

Und segne, was du uns bescheret hast.

16

S4

Tischgebet «ach dem Este«.

Wir danken dir, Herr, denn du bist freundlich und deine

Güte währet ewiglich.

Amen.

35. Gäste im Garte«. Der Garten hat im Sommer alle Tage Gäste.

Kinder gehen gern in den Blumengarten und spielen.

Die

Aber

sie dürfen nicht auf die Beete treten und ohne Erlaubnis

auch keine Blume abpflücken, damit die Eltern und Geschwister

und die anderen Leute, die in den Garten kommen, sich über die Blumen freuen können.

Auch den Obstgarten lieben die

Kinder und springen gern unter den Bäumen im Grase um­ her.

Wenn das Schneeglöckchen geläutet hat, blühen da an

der Hecke die blauen Vellchen.

Obst.

Im Sommer giebt es schönes

Das dürfen die Kinder auch nicht abpflücken, wenn

es die Eltern nicht haben wollen.

Ist das schlimm?

O

nein, die Eltern sind gut, und artige Kinder gehen nie leer aus.

Der Obstgarten hat auch noch andere Gäste.

Im Früh­

jahre, wenn die Bäume Blätter gewinnen, kommt das Räup-

chen und sagt: „Hier ist mein Tisch gedeckt!" und fängt an zu essen.

Wenn der Kirschbaum blüht, kommt das Bienlein

und sagt: „Hier ist auch etwas für mich", und schlürft den süßen Honigseim.

Spätzlein.

Wenn die Kirschen reif sind, kommt das

Das sagt gar nichts, sondern setzt sich auf die

Zweige mitten zwischen die roten Kirschen und frißt tapfer drauf los.

Das ist dem Gärtner gar nicht recht.

Er sucht

es mit Lumpen, Klapper und Vogelflinte fern zu halten. Der Apfelbaum wird von den Heinen Mägdlein und Buben und

selbst von den großen Leuten gar gern besucht. Die Biene ist auch im Blumengatten ein täglicher Gast,

und der Schmetterling auch.

Die eine ist fleißig und saugt

den Honig aus den Blumen und trägt chn ernst -

.a ihre

Zellen; der andere spielt und tändelt nur auf t n Blüten

16

S4

Tischgebet «ach dem Este«.

Wir danken dir, Herr, denn du bist freundlich und deine

Güte währet ewiglich.

Amen.

35. Gäste im Garte«. Der Garten hat im Sommer alle Tage Gäste.

Kinder gehen gern in den Blumengarten und spielen.

Die

Aber

sie dürfen nicht auf die Beete treten und ohne Erlaubnis

auch keine Blume abpflücken, damit die Eltern und Geschwister

und die anderen Leute, die in den Garten kommen, sich über die Blumen freuen können.

Auch den Obstgarten lieben die

Kinder und springen gern unter den Bäumen im Grase um­ her.

Wenn das Schneeglöckchen geläutet hat, blühen da an

der Hecke die blauen Vellchen.

Obst.

Im Sommer giebt es schönes

Das dürfen die Kinder auch nicht abpflücken, wenn

es die Eltern nicht haben wollen.

Ist das schlimm?

O

nein, die Eltern sind gut, und artige Kinder gehen nie leer aus.

Der Obstgarten hat auch noch andere Gäste.

Im Früh­

jahre, wenn die Bäume Blätter gewinnen, kommt das Räup-

chen und sagt: „Hier ist mein Tisch gedeckt!" und fängt an zu essen.

Wenn der Kirschbaum blüht, kommt das Bienlein

und sagt: „Hier ist auch etwas für mich", und schlürft den süßen Honigseim.

Spätzlein.

Wenn die Kirschen reif sind, kommt das

Das sagt gar nichts, sondern setzt sich auf die

Zweige mitten zwischen die roten Kirschen und frißt tapfer drauf los.

Das ist dem Gärtner gar nicht recht.

Er sucht

es mit Lumpen, Klapper und Vogelflinte fern zu halten. Der Apfelbaum wird von den Heinen Mägdlein und Buben und

selbst von den großen Leuten gar gern besucht. Die Biene ist auch im Blumengatten ein täglicher Gast,

und der Schmetterling auch.

Die eine ist fleißig und saugt

den Honig aus den Blumen und trägt chn ernst -

.a ihre

Zellen; der andere spielt und tändelt nur auf t n Blüten

17 und flattert lustig im Sonnenschein.

Auch zahllose Käfer

und Würmlein sind im Garten, die sich alle chres Lebens freuen.

Ernst Lausch.

36. Des Kirschbaums Gäste. 1. Ter Kirschbaum grünt an Zweig und Ast, Da hat er auch schon einen Gast.

Am jungen Grün und zarten Blatt

Frißt sich das Räupchen voll und satt. 2. Der Kirschbaum blüht an Zweig und Ast,

Da hat er wieder einen Gast. Das Bienchen findet Honigseim

Und trägt ihn in die Zellen heim.

3. Und sind der Wochen sechs vorbei,

So kommen gar der Gäste zwei. Kennst du sie wohl?

Sag es geschwind!

Es ist das Spätzlein und — das Kind. Ernst Lausch.

37. B-gel. Knabe, ich bitt' dich, so sehr ich kann: O rühre mein kleines Nest nicht an!

O sieh nicht mit deinen Blicken hin! Es liegen ja meine Kinder drin;

Die werden erschrecken und ängstlich schrei'n,

Wenn du schaust mit den großen Augen hinein. Wohl sähe der Knabe das Nestchen so gern,

Doch stand er behutsam still von fern.

Da kam der arme Vogel zur Ruh,

Flog hin und deckte die Kleinen zu, Und sah so freundlich den Knaben an:

Hab Dank, daß du ihnen kein Leid gethan.

«. H«y.

17 und flattert lustig im Sonnenschein.

Auch zahllose Käfer

und Würmlein sind im Garten, die sich alle chres Lebens freuen.

Ernst Lausch.

36. Des Kirschbaums Gäste. 1. Ter Kirschbaum grünt an Zweig und Ast, Da hat er auch schon einen Gast.

Am jungen Grün und zarten Blatt

Frißt sich das Räupchen voll und satt. 2. Der Kirschbaum blüht an Zweig und Ast,

Da hat er wieder einen Gast. Das Bienchen findet Honigseim

Und trägt ihn in die Zellen heim.

3. Und sind der Wochen sechs vorbei,

So kommen gar der Gäste zwei. Kennst du sie wohl?

Sag es geschwind!

Es ist das Spätzlein und — das Kind. Ernst Lausch.

37. B-gel. Knabe, ich bitt' dich, so sehr ich kann: O rühre mein kleines Nest nicht an!

O sieh nicht mit deinen Blicken hin! Es liegen ja meine Kinder drin;

Die werden erschrecken und ängstlich schrei'n,

Wenn du schaust mit den großen Augen hinein. Wohl sähe der Knabe das Nestchen so gern,

Doch stand er behutsam still von fern.

Da kam der arme Vogel zur Ruh,

Flog hin und deckte die Kleinen zu, Und sah so freundlich den Knaben an:

Hab Dank, daß du ihnen kein Leid gethan.

«. H«y.

17 und flattert lustig im Sonnenschein.

Auch zahllose Käfer

und Würmlein sind im Garten, die sich alle chres Lebens freuen.

Ernst Lausch.

36. Des Kirschbaums Gäste. 1. Ter Kirschbaum grünt an Zweig und Ast, Da hat er auch schon einen Gast.

Am jungen Grün und zarten Blatt

Frißt sich das Räupchen voll und satt. 2. Der Kirschbaum blüht an Zweig und Ast,

Da hat er wieder einen Gast. Das Bienchen findet Honigseim

Und trägt ihn in die Zellen heim.

3. Und sind der Wochen sechs vorbei,

So kommen gar der Gäste zwei. Kennst du sie wohl?

Sag es geschwind!

Es ist das Spätzlein und — das Kind. Ernst Lausch.

37. B-gel. Knabe, ich bitt' dich, so sehr ich kann: O rühre mein kleines Nest nicht an!

O sieh nicht mit deinen Blicken hin! Es liegen ja meine Kinder drin;

Die werden erschrecken und ängstlich schrei'n,

Wenn du schaust mit den großen Augen hinein. Wohl sähe der Knabe das Nestchen so gern,

Doch stand er behutsam still von fern.

Da kam der arme Vogel zur Ruh,

Flog hin und deckte die Kleinen zu, Und sah so freundlich den Knaben an:

Hab Dank, daß du ihnen kein Leid gethan.

«. H«y.

18

38, Die Quelle. An einem heißen Sommertage ging der kleine Wilhelm

über Feld. vor Durst.

Seine Wangen glühten vor Hitze, und er lechzte

Da kam er zu einer Quelle,

die im Schatten

einer Eiche hell wie Silber aus einem Felsen hervorbrach.

Wilhelm trank sogleich von dem eiskalten Master und sank fast ohnmächttg zur Erde.

Er kam krank nach Hause

und verfiel in ein gefährliches Fieber.

„Ach", seufzte er auf

seinem Krankenbette, „wer hätte es jener Quelle angesehen,

daß sie ein so schädliches Gift enthalte!" Vater

sprach:

„Die

reine

Quelle

Allein Wilhelms

ist an deiner

hett nicht schuld, sondern deine Unvorsichtigkeit

Krank-

und Un­

mäßigkeit".

39. Der Abend. Es wird Abend.

Die Sonne sintt an den Rand des

Himmels, die Wolken in ihrer Nähe färben sich rot.

Die

Hitze hat aufgehört, es weht ein kühles Lüftchen, über dem

Waffer erhebt sich der Nebel, das Gras wird von dem Tau befeuchtet.

In der Lust spielen Mücken in zahllosen Schwär­

men, die Vögel in den Büschen singen ihr letztes Lied, die

Bienen kehren zu ihren Stöcken zurück, und alle schicken sich an zu schlafen.

Desto munterer quaken die Frösche in den

Pfützen, die Maikäfer schwirren, umher,

die Fledermäuse flattern

und Glühwürmchen leuchten in der Dämmerung.

Die Arbeiter sind von dem Felde zurückgekehrt und die Vieh­

herden von der Weide.

Ruhe.

Alles ist müde und sehnt sich nach

Aber Menschen und Tiere sind auch hungrig und

warten auf ihr Mendbrot.

Die rauchenden Schornsteine und

die heimkehrenden Wagen mit Futter zeigen, daß dafür ge­

sorgt wird.

Bald werden alle satt sein und sich dem Schlaf

überlasten. W. Curtmann.

18

38, Die Quelle. An einem heißen Sommertage ging der kleine Wilhelm

über Feld. vor Durst.

Seine Wangen glühten vor Hitze, und er lechzte

Da kam er zu einer Quelle,

die im Schatten

einer Eiche hell wie Silber aus einem Felsen hervorbrach.

Wilhelm trank sogleich von dem eiskalten Master und sank fast ohnmächttg zur Erde.

Er kam krank nach Hause

und verfiel in ein gefährliches Fieber.

„Ach", seufzte er auf

seinem Krankenbette, „wer hätte es jener Quelle angesehen,

daß sie ein so schädliches Gift enthalte!" Vater

sprach:

„Die

reine

Quelle

Allein Wilhelms

ist an deiner

hett nicht schuld, sondern deine Unvorsichtigkeit

Krank-

und Un­

mäßigkeit".

39. Der Abend. Es wird Abend.

Die Sonne sintt an den Rand des

Himmels, die Wolken in ihrer Nähe färben sich rot.

Die

Hitze hat aufgehört, es weht ein kühles Lüftchen, über dem

Waffer erhebt sich der Nebel, das Gras wird von dem Tau befeuchtet.

In der Lust spielen Mücken in zahllosen Schwär­

men, die Vögel in den Büschen singen ihr letztes Lied, die

Bienen kehren zu ihren Stöcken zurück, und alle schicken sich an zu schlafen.

Desto munterer quaken die Frösche in den

Pfützen, die Maikäfer schwirren, umher,

die Fledermäuse flattern

und Glühwürmchen leuchten in der Dämmerung.

Die Arbeiter sind von dem Felde zurückgekehrt und die Vieh­

herden von der Weide.

Ruhe.

Alles ist müde und sehnt sich nach

Aber Menschen und Tiere sind auch hungrig und

warten auf ihr Mendbrot.

Die rauchenden Schornsteine und

die heimkehrenden Wagen mit Futter zeigen, daß dafür ge­

sorgt wird.

Bald werden alle satt sein und sich dem Schlaf

überlasten. W. Curtmann.

19 40. Noch ein Abendgebet. Müde bin ich, geh' zur Ruh', Schließe beide Äuglein zu.

Vater, laß die Augen dein Über meinem Bette sein! Hab' ich Unrecht heut' gethan,

Sieh es, lieber Gott, nicht an. Deine Gnad' und Jesu Blut

Macht ja allen Schaden gut. Alle, die mir sind verwandt, Gott, laß ruhn in deiner Hand.

Alle Menschen, groß und klein,

Sollen dir befohlen sein. Kranken Herzen sende Ruh', Nasse Augen schließe zu; Laß den Mond am Himmel stehn

Und die stille Welt besehn.

41. Die Schnaken. Schnaken giebt es überall.

An heißen Sommertagen

tanzen sie im Sonnenschein lustig auf und ab.

auch Musik bei ihrem Tanz. oder Geigen.

Sie haben

Es ist ein merkwürdiges Singen

Das machen sie selber.

Die Tänzer sind zu­

gleich ihre eigenen Musikanten. Es giebt auch eine böse Sorte von Schnaken.

sind die Rheinschnaken oder Stechmücken.

Die tanzen nicht-

Am Tage sind sie meist ruhig und schlafen. Dämmerung werden sie munter.

ist das Blutsaugen.

Das

Erst in der

Ihr einziges Vergnügen

Wenn die müden Menschen sich schlafen

gelegt haben, dann kommen die Langbeine. dem Schläfer in das Gesicht,

sonst ankommen können.

Sie setzen sich

auf die Hände oder wo sie

Dort stechen sie und saugen das 2*

19 40. Noch ein Abendgebet. Müde bin ich, geh' zur Ruh', Schließe beide Äuglein zu.

Vater, laß die Augen dein Über meinem Bette sein! Hab' ich Unrecht heut' gethan,

Sieh es, lieber Gott, nicht an. Deine Gnad' und Jesu Blut

Macht ja allen Schaden gut. Alle, die mir sind verwandt, Gott, laß ruhn in deiner Hand.

Alle Menschen, groß und klein,

Sollen dir befohlen sein. Kranken Herzen sende Ruh', Nasse Augen schließe zu; Laß den Mond am Himmel stehn

Und die stille Welt besehn.

41. Die Schnaken. Schnaken giebt es überall.

An heißen Sommertagen

tanzen sie im Sonnenschein lustig auf und ab.

auch Musik bei ihrem Tanz. oder Geigen.

Sie haben

Es ist ein merkwürdiges Singen

Das machen sie selber.

Die Tänzer sind zu­

gleich ihre eigenen Musikanten. Es giebt auch eine böse Sorte von Schnaken.

sind die Rheinschnaken oder Stechmücken.

Die tanzen nicht-

Am Tage sind sie meist ruhig und schlafen. Dämmerung werden sie munter.

ist das Blutsaugen.

Das

Erst in der

Ihr einziges Vergnügen

Wenn die müden Menschen sich schlafen

gelegt haben, dann kommen die Langbeine. dem Schläfer in das Gesicht,

sonst ankommen können.

Sie setzen sich

auf die Hände oder wo sie

Dort stechen sie und saugen das 2*

20 süße Blut.

In mancher Nacht kommen so viele,

aufwacht und gar nicht mehr einschlafen kann.

daß man

Am andern

Morgen juckt dann die Haut so arg, daß man immer kratzen

möchte.

Dadurch wird es aber nur schlimmer.

Am meisten

werden die zarten Kindlein von ihnen geplagt; an diese gehen die Blutsauger am liebsten. Ihr möget eure Fenster und Thüren Tag und Nacht

zuhalten! Alles umsonst.

Die Schnaken kommen doch herein.

Danke deinem Herrgott, wenn

Das ist ein großes Elend.

es bei euch keine von diesen Rheinschnaken giebt.

48 Die Taube. Rukediku — die Thür ist noch zu.

Faules Büblein, wo steckst denn du? Komme geschwind und öffne den Schlag! Längst ist es Tag. Rukediku — da fliegt sie hinaus, Holt ihren Kindern Futter ins Haus,

Erbsen und Wicken.

Ei Kind, deine Pflicht,

Die vergiß nicht.

43. Die Glocke schlägt. Der Mond, der scheint,

Das Kindlein weint, Die Glock' schlägt zwölf, Daß Gott doch allen Kranken helf.

Gott alles weiß,

Das Mäuslein beißt; Die Glock' schlägt ein,

Der Traum spielt auf dem Kissen dein. Die Sternlein schön

Am Himmel gehn;

20 süße Blut.

In mancher Nacht kommen so viele,

aufwacht und gar nicht mehr einschlafen kann.

daß man

Am andern

Morgen juckt dann die Haut so arg, daß man immer kratzen

möchte.

Dadurch wird es aber nur schlimmer.

Am meisten

werden die zarten Kindlein von ihnen geplagt; an diese gehen die Blutsauger am liebsten. Ihr möget eure Fenster und Thüren Tag und Nacht

zuhalten! Alles umsonst.

Die Schnaken kommen doch herein.

Danke deinem Herrgott, wenn

Das ist ein großes Elend.

es bei euch keine von diesen Rheinschnaken giebt.

48 Die Taube. Rukediku — die Thür ist noch zu.

Faules Büblein, wo steckst denn du? Komme geschwind und öffne den Schlag! Längst ist es Tag. Rukediku — da fliegt sie hinaus, Holt ihren Kindern Futter ins Haus,

Erbsen und Wicken.

Ei Kind, deine Pflicht,

Die vergiß nicht.

43. Die Glocke schlägt. Der Mond, der scheint,

Das Kindlein weint, Die Glock' schlägt zwölf, Daß Gott doch allen Kranken helf.

Gott alles weiß,

Das Mäuslein beißt; Die Glock' schlägt ein,

Der Traum spielt auf dem Kissen dein. Die Sternlein schön

Am Himmel gehn;

20 süße Blut.

In mancher Nacht kommen so viele,

aufwacht und gar nicht mehr einschlafen kann.

daß man

Am andern

Morgen juckt dann die Haut so arg, daß man immer kratzen

möchte.

Dadurch wird es aber nur schlimmer.

Am meisten

werden die zarten Kindlein von ihnen geplagt; an diese gehen die Blutsauger am liebsten. Ihr möget eure Fenster und Thüren Tag und Nacht

zuhalten! Alles umsonst.

Die Schnaken kommen doch herein.

Danke deinem Herrgott, wenn

Das ist ein großes Elend.

es bei euch keine von diesen Rheinschnaken giebt.

48 Die Taube. Rukediku — die Thür ist noch zu.

Faules Büblein, wo steckst denn du? Komme geschwind und öffne den Schlag! Längst ist es Tag. Rukediku — da fliegt sie hinaus, Holt ihren Kindern Futter ins Haus,

Erbsen und Wicken.

Ei Kind, deine Pflicht,

Die vergiß nicht.

43. Die Glocke schlägt. Der Mond, der scheint,

Das Kindlein weint, Die Glock' schlägt zwölf, Daß Gott doch allen Kranken helf.

Gott alles weiß,

Das Mäuslein beißt; Die Glock' schlägt ein,

Der Traum spielt auf dem Kissen dein. Die Sternlein schön

Am Himmel gehn;

21 Die Glock' schlägt zwei, Sie gehn hinunter nach der Reih'.

Der Wind, der weht. Der Hahn, der kräht; Die Glock' schlägt drei, Der Fuhrmann hebt sich von der Streu.

Der Gaul, der scharrt,

Die Stallthür fnarrt; Die Glock' schlägt vier, Der Kutscher siebt den Hafer schier. Die Schwalbe lacht. Die Sonn' erwacht;

Die Glock' schlägt fünf, Der Wandrer macht sich auf die Strümps'. Das Huhn gagackt. Die Ente quakt; Die Glock' schlägt sechs, Steh auf, steh auf, du faule Hex.

Zum Bäcker lauf, Ein Wecklein kauf; Die Glock' schlägt sieben,

Die Milch thu an das Feuer schieben. Thu Butter nein Und Zucker fein;

Die Glock' schlägt acht, Geschwind dem Kind die Suppe gebracht!

44 Der Morgen. Die Nacht ist vorüber.

dämmerung beginnt.

lang verkündigt.

Es wird hell.

Die Morgen­

Die Hähne haben sie schon eine zeit­

Die erwachenden Vögel zwitschern vor den

21 Die Glock' schlägt zwei, Sie gehn hinunter nach der Reih'.

Der Wind, der weht. Der Hahn, der kräht; Die Glock' schlägt drei, Der Fuhrmann hebt sich von der Streu.

Der Gaul, der scharrt,

Die Stallthür fnarrt; Die Glock' schlägt vier, Der Kutscher siebt den Hafer schier. Die Schwalbe lacht. Die Sonn' erwacht;

Die Glock' schlägt fünf, Der Wandrer macht sich auf die Strümps'. Das Huhn gagackt. Die Ente quakt; Die Glock' schlägt sechs, Steh auf, steh auf, du faule Hex.

Zum Bäcker lauf, Ein Wecklein kauf; Die Glock' schlägt sieben,

Die Milch thu an das Feuer schieben. Thu Butter nein Und Zucker fein;

Die Glock' schlägt acht, Geschwind dem Kind die Suppe gebracht!

44 Der Morgen. Die Nacht ist vorüber.

dämmerung beginnt.

lang verkündigt.

Es wird hell.

Die Morgen­

Die Hähne haben sie schon eine zeit­

Die erwachenden Vögel zwitschern vor den

22

Fenstern.

Die Landleute verlassen ihre Betten, füttern das

Vieh im Stalle, schirren die Pferde an und gehen an ihre

Arbeit. Die Sonne ist unterdessen hinter den Bergen hervor­ gekommen. Ihre Strahlen wecken die noch schlafenden Tiere. Die Bienen fliegen aus ihrem Stocke hervor und suchen in den Blumen und Blüten Honig. Die Tauben fliegen auf den Hof oder ins Feld, um ihr Frühstück zu finden. Auf den Wiesen und auf den Feldern glänzt alles von hellen Tautropfen. Was gestern dürr war, ist heute wieder frisch geworden.

Die Menschen, welche gestern müde und

schläfrig waren, sind jetzt wieder stark und gehen munter an ihre Arbeit. Auch die Tiere sind fröhlicher als an dem

Mittage.

Nur die Langschläfer liegen noch im Bette.

45 Sonnenschein. 1. Sonnenschein, Klar und rein,

Leuchtest in die Welt hinein, Machst so hell, so warm, so schön,

In den Thälern, auf den Höhn, Wie du alle überstrahlst

Und so hold und lieblich malst. 2. Sonnenschein, Klar und rein, Kehr' auch in das Herz mir ein!

Wenn ich habe heitren Sinn, Gut und froh und freundlich bin, Dann ist's in dem Herzen mein Wunderbarer Sonnenschein.

46. Rätsel. Nun, Kinder, könnt ihr raten

Auf einen Kameraden,

Ensiin.

22

Fenstern.

Die Landleute verlassen ihre Betten, füttern das

Vieh im Stalle, schirren die Pferde an und gehen an ihre

Arbeit. Die Sonne ist unterdessen hinter den Bergen hervor­ gekommen. Ihre Strahlen wecken die noch schlafenden Tiere. Die Bienen fliegen aus ihrem Stocke hervor und suchen in den Blumen und Blüten Honig. Die Tauben fliegen auf den Hof oder ins Feld, um ihr Frühstück zu finden. Auf den Wiesen und auf den Feldern glänzt alles von hellen Tautropfen. Was gestern dürr war, ist heute wieder frisch geworden.

Die Menschen, welche gestern müde und

schläfrig waren, sind jetzt wieder stark und gehen munter an ihre Arbeit. Auch die Tiere sind fröhlicher als an dem

Mittage.

Nur die Langschläfer liegen noch im Bette.

45 Sonnenschein. 1. Sonnenschein, Klar und rein,

Leuchtest in die Welt hinein, Machst so hell, so warm, so schön,

In den Thälern, auf den Höhn, Wie du alle überstrahlst

Und so hold und lieblich malst. 2. Sonnenschein, Klar und rein, Kehr' auch in das Herz mir ein!

Wenn ich habe heitren Sinn, Gut und froh und freundlich bin, Dann ist's in dem Herzen mein Wunderbarer Sonnenschein.

46. Rätsel. Nun, Kinder, könnt ihr raten

Auf einen Kameraden,

Ensiin.

22

Fenstern.

Die Landleute verlassen ihre Betten, füttern das

Vieh im Stalle, schirren die Pferde an und gehen an ihre

Arbeit. Die Sonne ist unterdessen hinter den Bergen hervor­ gekommen. Ihre Strahlen wecken die noch schlafenden Tiere. Die Bienen fliegen aus ihrem Stocke hervor und suchen in den Blumen und Blüten Honig. Die Tauben fliegen auf den Hof oder ins Feld, um ihr Frühstück zu finden. Auf den Wiesen und auf den Feldern glänzt alles von hellen Tautropfen. Was gestern dürr war, ist heute wieder frisch geworden.

Die Menschen, welche gestern müde und

schläfrig waren, sind jetzt wieder stark und gehen munter an ihre Arbeit. Auch die Tiere sind fröhlicher als an dem

Mittage.

Nur die Langschläfer liegen noch im Bette.

45 Sonnenschein. 1. Sonnenschein, Klar und rein,

Leuchtest in die Welt hinein, Machst so hell, so warm, so schön,

In den Thälern, auf den Höhn, Wie du alle überstrahlst

Und so hold und lieblich malst. 2. Sonnenschein, Klar und rein, Kehr' auch in das Herz mir ein!

Wenn ich habe heitren Sinn, Gut und froh und freundlich bin, Dann ist's in dem Herzen mein Wunderbarer Sonnenschein.

46. Rätsel. Nun, Kinder, könnt ihr raten

Auf einen Kameraden,

Ensiin.

23 Der, wo ihr geht und wo ihr steht,

Getreulich immer mit euch geht, Bald lang und schmal, bald kurz und dick,

Doch bei euch jeden Augenblick,

So lang' die Sonn' am Himmel scheint,

Denn so nur, Kinder, ist's gemeint, Wo weder Sonne scheint, noch Licht, Ist auch der Kamerade nicht.

47 Der Sonntag. Der Sonntag ist ein Ruhetag für die großen und kleinen

Leute.

Auf den Feldern wird nicht gearbeitet, und auch zu

Hause wird nur das Nötigste besorgt.

Die Leute ziehen ihre

besten Kleider an, gehen in die Kirche und singen und beten. Der Herr Pfarrer predigt auf der Kanzel vom lieben Gott.

Da hören alle Leute andächtig zu, dann singen und beten

sie wieder, und wenn der Gottesdienst zu Ende ist, gehen sie heim in ihre Häuser.

Wir wollen auch in die Kirche

gehen; wenn wir dann zum Papa und zur Mama kommen, wollen wir ihnen alles erzählen, was wir gesehen und ge­

hört haben. Der Sonntag ist der schönste Tag, Da läuten uns die Glocken wach,

Das ganze Haus ist schmuck und rein Und hell wie lauter Sonnenschein.

Viel stiller ist's, als andre Zeit, Und überall ist Sand gestreut,

Das Kind zieht an die neuen Schuh'

Und 's schöne Sonntagskleid dazu. Denn wenn wir in die Kirche gehn,

So wird der liebe Gott uns sehn; Zu treten vor sein Angesicht

Im Alltagskleide, schickt sich nicht.

23 Der, wo ihr geht und wo ihr steht,

Getreulich immer mit euch geht, Bald lang und schmal, bald kurz und dick,

Doch bei euch jeden Augenblick,

So lang' die Sonn' am Himmel scheint,

Denn so nur, Kinder, ist's gemeint, Wo weder Sonne scheint, noch Licht, Ist auch der Kamerade nicht.

47 Der Sonntag. Der Sonntag ist ein Ruhetag für die großen und kleinen

Leute.

Auf den Feldern wird nicht gearbeitet, und auch zu

Hause wird nur das Nötigste besorgt.

Die Leute ziehen ihre

besten Kleider an, gehen in die Kirche und singen und beten. Der Herr Pfarrer predigt auf der Kanzel vom lieben Gott.

Da hören alle Leute andächtig zu, dann singen und beten

sie wieder, und wenn der Gottesdienst zu Ende ist, gehen sie heim in ihre Häuser.

Wir wollen auch in die Kirche

gehen; wenn wir dann zum Papa und zur Mama kommen, wollen wir ihnen alles erzählen, was wir gesehen und ge­

hört haben. Der Sonntag ist der schönste Tag, Da läuten uns die Glocken wach,

Das ganze Haus ist schmuck und rein Und hell wie lauter Sonnenschein.

Viel stiller ist's, als andre Zeit, Und überall ist Sand gestreut,

Das Kind zieht an die neuen Schuh'

Und 's schöne Sonntagskleid dazu. Denn wenn wir in die Kirche gehn,

So wird der liebe Gott uns sehn; Zu treten vor sein Angesicht

Im Alltagskleide, schickt sich nicht.

24 Doch lieber als das schönste Kleid Sieht Gott ein Herz voll Frömmigkeit: Das Kind, das betend zu ihm blickt, Das hat am schönsten sich geschmückt. Ernst Lausch.

48. Sonntag. All die ganzen langen Wochen Hat der Vater viel zu thun,

Darf nicht rasten und nicht ruhn; Hat ein Wörtchen kaum gesprochen

Früh zu seinem armen Kind,

Muß er wieder fort geschwind. Auf den Sonntag muß ich hoffen

Durch die ganze Woche lang; Bei dem hellen Glockenklang Stehn mir schnell die Äuglein offen,

Bleibe nicht im Bette mehr, Laufe schnell zum Vater her. Darf dann immer mit ihm gehen,

In den Garten, auf das Feld, Und die ganze schöne Welt

Rings herum läßt er mich sehen, Sagt mir, wie Gott alles schafft

Durch sein Wort und seine Kraft.

24 Doch lieber als das schönste Kleid Sieht Gott ein Herz voll Frömmigkeit: Das Kind, das betend zu ihm blickt, Das hat am schönsten sich geschmückt. Ernst Lausch.

48. Sonntag. All die ganzen langen Wochen Hat der Vater viel zu thun,

Darf nicht rasten und nicht ruhn; Hat ein Wörtchen kaum gesprochen

Früh zu seinem armen Kind,

Muß er wieder fort geschwind. Auf den Sonntag muß ich hoffen

Durch die ganze Woche lang; Bei dem hellen Glockenklang Stehn mir schnell die Äuglein offen,

Bleibe nicht im Bette mehr, Laufe schnell zum Vater her. Darf dann immer mit ihm gehen,

In den Garten, auf das Feld, Und die ganze schöne Welt

Rings herum läßt er mich sehen, Sagt mir, wie Gott alles schafft

Durch sein Wort und seine Kraft.

25 Sonntag, o von allen Tagen Hab' ich keinen lieb wie dich; Weckt der Klang der Glocken mich, Und ich hör' die Mutter sagen: Heute ist der Tag des Herm, O wie hör' ich das so gern!

W. He».

49. Der Mond und die Sterne. Wenn es völlig Nacht geworden ist, so erscheinen die Sterne am Himmel, zuweilen auch der Mond.

ist viel matter als der Sonnenschein. kann man nicht lesen,

Sein Schein

Beim Mondscheine

man sieht auch nicht in die Ferne.

Nicht immer sehen wir den Mond als eine runde Scheibe Bisweilen erscheint er uns nur halb­

am Himmel stehen.

rund, zu einer andern Zeit sogar so schmal wie eine Sichel. Wenn es Vollmond ist, könnt ihr ihn am besten betrachten.

Vielleicht seht ihr auch ein Männchen darin mit einer Last

Holz auf dem Rücken.

Wie die Sonne, so können auch die

Sterne und der Mond von Wolken bedeckt werden.

Der

Rand der Wolken, die vor dem Monde stehen, glänzt dann oft wie Schnee. Die Sterne sehen aus wie große Funken.

viel stärker als die übrigen.

Einige leuchten

Die kleinsten Sterne kann man

nur bei ganz klarem Himmel sehen, wenn es sonst völlig

dunkel ist.

Es ist gar schön, daß der liebe Gott die finstere

Nacht durch die Sterne erleuchtet.

Zählen kann man die

Sterne nicht, weil ihrer zu viele sind und weil sie auch nicht

in Reihen stehen.

Fromme Leute betrachten gern den ge­

stirnten Himmel und denken dabei an Gott, der das alles

geschaffen hat.

50. Das Märchen vom Mann im Mond. Vor alten Zeiten ging einmal ein Mann am Sonntag­ morgen in den Wald, machte sich Holz, eine mächtige Welle,

band sie, steckte einen Staffelstock hinein, hockte die Welle

25 Sonntag, o von allen Tagen Hab' ich keinen lieb wie dich; Weckt der Klang der Glocken mich, Und ich hör' die Mutter sagen: Heute ist der Tag des Herm, O wie hör' ich das so gern!

W. He».

49. Der Mond und die Sterne. Wenn es völlig Nacht geworden ist, so erscheinen die Sterne am Himmel, zuweilen auch der Mond.

ist viel matter als der Sonnenschein. kann man nicht lesen,

Sein Schein

Beim Mondscheine

man sieht auch nicht in die Ferne.

Nicht immer sehen wir den Mond als eine runde Scheibe Bisweilen erscheint er uns nur halb­

am Himmel stehen.

rund, zu einer andern Zeit sogar so schmal wie eine Sichel. Wenn es Vollmond ist, könnt ihr ihn am besten betrachten.

Vielleicht seht ihr auch ein Männchen darin mit einer Last

Holz auf dem Rücken.

Wie die Sonne, so können auch die

Sterne und der Mond von Wolken bedeckt werden.

Der

Rand der Wolken, die vor dem Monde stehen, glänzt dann oft wie Schnee. Die Sterne sehen aus wie große Funken.

viel stärker als die übrigen.

Einige leuchten

Die kleinsten Sterne kann man

nur bei ganz klarem Himmel sehen, wenn es sonst völlig

dunkel ist.

Es ist gar schön, daß der liebe Gott die finstere

Nacht durch die Sterne erleuchtet.

Zählen kann man die

Sterne nicht, weil ihrer zu viele sind und weil sie auch nicht

in Reihen stehen.

Fromme Leute betrachten gern den ge­

stirnten Himmel und denken dabei an Gott, der das alles

geschaffen hat.

50. Das Märchen vom Mann im Mond. Vor alten Zeiten ging einmal ein Mann am Sonntag­ morgen in den Wald, machte sich Holz, eine mächtige Welle,

band sie, steckte einen Staffelstock hinein, hockte die Welle

25 Sonntag, o von allen Tagen Hab' ich keinen lieb wie dich; Weckt der Klang der Glocken mich, Und ich hör' die Mutter sagen: Heute ist der Tag des Herm, O wie hör' ich das so gern!

W. He».

49. Der Mond und die Sterne. Wenn es völlig Nacht geworden ist, so erscheinen die Sterne am Himmel, zuweilen auch der Mond.

ist viel matter als der Sonnenschein. kann man nicht lesen,

Sein Schein

Beim Mondscheine

man sieht auch nicht in die Ferne.

Nicht immer sehen wir den Mond als eine runde Scheibe Bisweilen erscheint er uns nur halb­

am Himmel stehen.

rund, zu einer andern Zeit sogar so schmal wie eine Sichel. Wenn es Vollmond ist, könnt ihr ihn am besten betrachten.

Vielleicht seht ihr auch ein Männchen darin mit einer Last

Holz auf dem Rücken.

Wie die Sonne, so können auch die

Sterne und der Mond von Wolken bedeckt werden.

Der

Rand der Wolken, die vor dem Monde stehen, glänzt dann oft wie Schnee. Die Sterne sehen aus wie große Funken.

viel stärker als die übrigen.

Einige leuchten

Die kleinsten Sterne kann man

nur bei ganz klarem Himmel sehen, wenn es sonst völlig

dunkel ist.

Es ist gar schön, daß der liebe Gott die finstere

Nacht durch die Sterne erleuchtet.

Zählen kann man die

Sterne nicht, weil ihrer zu viele sind und weil sie auch nicht

in Reihen stehen.

Fromme Leute betrachten gern den ge­

stirnten Himmel und denken dabei an Gott, der das alles

geschaffen hat.

50. Das Märchen vom Mann im Mond. Vor alten Zeiten ging einmal ein Mann am Sonntag­ morgen in den Wald, machte sich Holz, eine mächtige Welle,

band sie, steckte einen Staffelstock hinein, hockte die Welle

26 auf und trug sie nach Hause.

Da begegnete ihm unterwegs

ein hübscher Mann in Sonntagskleidern.

Der wollte wohl

in die Kirche gehen, blieb stehen, redete den Wellenträger an

und sagte:

„Weißt du nicht, daß auf Erden Sonntag ist,

an welchem Tag der liebe Gott ruhte, als er die Welt und alle Tiere und die Menschen geschaffen?

Weißt du nicht,

daß geschrieben steht im dritten Gebote: Du sollst den Feier­ tag heiligen?" — Der Fragende aber war der liebe Gott

Jener Holzhauer jedoch war ganz verstockt und ant­

selbst.

wortete:

„Sonntag auf Erden oder Montag im Himmel,

was geht das mich an, und was geht es dich an?"

„So

sollst du deine Reisigwelle tragen ewiglich!" sprach der liebe Gott, „und weil der Sonntag auf Erden dir gar so unwert

ist, so sollst du forthin ewigen Montag haben und im Monde

stehen, ein Warnungsbild für die, welche den Sonntag mit Arbeit schänden!" Von der Zeit an steht im Monde immer noch der Mann

mit dem Holzbündel und wird wohl auch so stehen bleiben

bis in alle Ewigkeit.

51. Gott weiß. 1. Weißt du, wieviel Sterne stehen An dem blauen Himmelszelt?

Weißt du, wieviel Wolken gehen Weithin über alle Welt? —

Gott der Herr hat sie gezählet, Daß ihm auch nicht eines fehlet An der ganzen großen Zahl.

2. Weißt du, wieviel Mücklein spielen

In der heißen Sonnenglut, Wieviel Fischlein auch sich kühlen

In der Hellen Wasserflut? — Gott der Herr rief sie mit Namen,

26 auf und trug sie nach Hause.

Da begegnete ihm unterwegs

ein hübscher Mann in Sonntagskleidern.

Der wollte wohl

in die Kirche gehen, blieb stehen, redete den Wellenträger an

und sagte:

„Weißt du nicht, daß auf Erden Sonntag ist,

an welchem Tag der liebe Gott ruhte, als er die Welt und alle Tiere und die Menschen geschaffen?

Weißt du nicht,

daß geschrieben steht im dritten Gebote: Du sollst den Feier­ tag heiligen?" — Der Fragende aber war der liebe Gott

Jener Holzhauer jedoch war ganz verstockt und ant­

selbst.

wortete:

„Sonntag auf Erden oder Montag im Himmel,

was geht das mich an, und was geht es dich an?"

„So

sollst du deine Reisigwelle tragen ewiglich!" sprach der liebe Gott, „und weil der Sonntag auf Erden dir gar so unwert

ist, so sollst du forthin ewigen Montag haben und im Monde

stehen, ein Warnungsbild für die, welche den Sonntag mit Arbeit schänden!" Von der Zeit an steht im Monde immer noch der Mann

mit dem Holzbündel und wird wohl auch so stehen bleiben

bis in alle Ewigkeit.

51. Gott weiß. 1. Weißt du, wieviel Sterne stehen An dem blauen Himmelszelt?

Weißt du, wieviel Wolken gehen Weithin über alle Welt? —

Gott der Herr hat sie gezählet, Daß ihm auch nicht eines fehlet An der ganzen großen Zahl.

2. Weißt du, wieviel Mücklein spielen

In der heißen Sonnenglut, Wieviel Fischlein auch sich kühlen

In der Hellen Wasserflut? — Gott der Herr rief sie mit Namen,

27 Daß sie all ins Leben kamen, Daß sie nun so fröhlich sind. 3. Weißt du, wieviel Kinder frühe

Stehn aus ihrem Bettlein auf, Daß sie ohne Sorg' und Mühe Fröhlich sind im Tagcslauf? —

Gott im Himmel hat an allen Seine Lust, sein Wohlgefallen, Kennt auch dich und hat dich lieb.

W. H«q.

52 Die lateinische Druckschrift. Deutsch: Lateinisch: da hack

ab back

gab feig

d d

c c

b b

a a

geb dich

f f

e e gieb ach

9 h i k g h i k die dick bei ich. feg hab

Deutsch: 1 m n o p q r s s t u t U Lateinisch: 1 m n o p q r s

am lieg blau empor quer roh braun leer rot

an lob mir du quitt klettern trocken trüb noch

Deutsch: Lateinisch:

von weit

vor wann

das kühl noch bis quak kein krumm taub machen. V v

w w

im kahl nah bin quellen leicht hören hart

x X

y y

WO wenn

z Z

in grau packen das bequem lieb allein klar

j j

ß 88

was wer

lag grün pur dir riechen laut matt kalt

sch sch weil hex

27 Daß sie all ins Leben kamen, Daß sie nun so fröhlich sind. 3. Weißt du, wieviel Kinder frühe

Stehn aus ihrem Bettlein auf, Daß sie ohne Sorg' und Mühe Fröhlich sind im Tagcslauf? —

Gott im Himmel hat an allen Seine Lust, sein Wohlgefallen, Kennt auch dich und hat dich lieb.

W. H«q.

52 Die lateinische Druckschrift. Deutsch: Lateinisch: da hack

ab back

gab feig

d d

c c

b b

a a

geb dich

f f

e e gieb ach

9 h i k g h i k die dick bei ich. feg hab

Deutsch: 1 m n o p q r s s t u t U Lateinisch: 1 m n o p q r s

am lieg blau empor quer roh braun leer rot

an lob mir du quitt klettern trocken trüb noch

Deutsch: Lateinisch:

von weit

vor wann

das kühl noch bis quak kein krumm taub machen. V v

w w

im kahl nah bin quellen leicht hören hart

x X

y y

WO wenn

z Z

in grau packen das bequem lieb allein klar

j j

ß 88

was wer

lag grün pur dir riechen laut matt kalt

sch sch weil hex

28

fix zäumen schaden schräg nass

exerzieren zornig schaben schicken lass

qualmen stumm paar riechen gespannt pfeifen wissen drei dreizehn dunkel

wetzen still haarig fliessen spielen tischen sagen fünf fünfzehn gelb

Deutsch: A

zwei steif moosig fliegen sperren schiffen singen sieben siebzehn hoffen.

C

D

E

B C D E Arm Abend Ceder Christus Dorf Dach Engel Ente Feld Glas Herd Holz Kalb Kern Hirsch Beeren Antonie Eduard Distel.

Lateinisch: A

Adam Blei Damm Eiche Frau Hans Kopf Blumen Bertha Anna

B

zu zahm schreiben dass iss

zwei wälzen scheiden gross jung

knapp fromm viel sparsam kränklich schaffen suchen neun neunzehn

F

G

kurz schon schief muss jener.

starr schnell reich spät glänzen vergessen eins elf blind

H

I

K

F G H I K Baum Band Christian Christine Ei Eis Essig Fisch Glocke Garten Igel Insel Erde Gott Heinrich Karl Kirche Hasen

29

Deutsch: LMNOPQRSTUBW Lateinisch: Ofen Uhr Wolf Quaste Laub Maus Peter Sonne Besenstiel Rechnung Prophet

L M N 0 P Q Otto Obst Ufer Vater Wolken Ohinet Elisabeth Geselle Lied Licht Nacht Nuss Rose Perle Sumpf Strumpf Marmor Wirt Vater Vogel Hausknecht.

Deutsch: X Lateinisch: X Xanten Zahl Johannes Schule Kerl Rache Mut

Sieger Feind Frau Himmel Wald

Xerxes Zopf Schaf Ypsilon Jungfrau Katzen Zorn.

Sack Zähne Schuld Stab Jagd

I Y

Ysop Zigeuner Schlaf Posten Hera Schrei

U V w Quittung Vollmond Qualm Welt Mann Pelz Rad Tag Gast Thür

R 8 T Quelle Wald Qual Überzu Öer Mond Nebel Reim Stiefel Keller Wilhelm

3 I Sch Z J Sch Zimmer Jesus Schlamm Wacht Leder Schwert

Platz Thräne Luft Sommerzeit Korn

Zeit Joseph Schirm Fluss Kaufmann Horn

Tannen Fleck Sonnenschein Land Flut

30

Schiffe Thal Schäflein Berg Zeit Pforten

Herbst Choral Main Hügel Schüler Durst

Kelter Gottesgarten Rhein Flügel Herr Sünden.

Wein Pfarrer Füssen Haus Einsiedel

53. Der Herbst. Wenn die Birnen, die Apfel, die Zwetschen und die Weintrauben reif sind, dann ist es Herbst. Die Blätter an den Bäumen werden gelb und fallen ab. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Die Feldfrüchte sind eingeerntet. Der Bauer streut neuen Samen aus, damit es auch im künftigen Jahre nicht an Brot fehle. Die Schwalben, die Störche und viele andere Vögel ziehen von uns fort, weil es kalt wird und sie kein Futter mehr finden. Die Stürme fangen an zu brausen. Im Garten stehen nur noch wenige Blumen in ihrem Schmucke, und gar bald werden auch sie nicht mehr blühen. Die Leute aber kaufen sich Holz und Kohlen und warme Kleider zum Schutz gegen die Kälte des kommenden Winters.

54. Im Walde. Im Walde ist’s herrlich und schön. Da stehen die Eichen und Buchen mit dem dichten Laube, die Fichten und Tannen mit den spitzigen Nadeln. Da wachsen allerlei Sträucher, Beeren mancherlei Art, Blumen, Gras und Kräuter und Moose, üppig und frisch. Auf den Ästen singen tausend Vögel. An den hohen Stämmen klettern Eichhörnchen Durch die Büsche brechen Hirsche und Rehe. Am Boden schleicht der Fuchs, spielt und nascht der Hase. Ja. im Walde ist es schön!

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Schiffe Thal Schäflein Berg Zeit Pforten

Herbst Choral Main Hügel Schüler Durst

Kelter Gottesgarten Rhein Flügel Herr Sünden.

Wein Pfarrer Füssen Haus Einsiedel

53. Der Herbst. Wenn die Birnen, die Apfel, die Zwetschen und die Weintrauben reif sind, dann ist es Herbst. Die Blätter an den Bäumen werden gelb und fallen ab. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Die Feldfrüchte sind eingeerntet. Der Bauer streut neuen Samen aus, damit es auch im künftigen Jahre nicht an Brot fehle. Die Schwalben, die Störche und viele andere Vögel ziehen von uns fort, weil es kalt wird und sie kein Futter mehr finden. Die Stürme fangen an zu brausen. Im Garten stehen nur noch wenige Blumen in ihrem Schmucke, und gar bald werden auch sie nicht mehr blühen. Die Leute aber kaufen sich Holz und Kohlen und warme Kleider zum Schutz gegen die Kälte des kommenden Winters.

54. Im Walde. Im Walde ist’s herrlich und schön. Da stehen die Eichen und Buchen mit dem dichten Laube, die Fichten und Tannen mit den spitzigen Nadeln. Da wachsen allerlei Sträucher, Beeren mancherlei Art, Blumen, Gras und Kräuter und Moose, üppig und frisch. Auf den Ästen singen tausend Vögel. An den hohen Stämmen klettern Eichhörnchen Durch die Büsche brechen Hirsche und Rehe. Am Boden schleicht der Fuchs, spielt und nascht der Hase. Ja. im Walde ist es schön!

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Schiffe Thal Schäflein Berg Zeit Pforten

Herbst Choral Main Hügel Schüler Durst

Kelter Gottesgarten Rhein Flügel Herr Sünden.

Wein Pfarrer Füssen Haus Einsiedel

53. Der Herbst. Wenn die Birnen, die Apfel, die Zwetschen und die Weintrauben reif sind, dann ist es Herbst. Die Blätter an den Bäumen werden gelb und fallen ab. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Die Feldfrüchte sind eingeerntet. Der Bauer streut neuen Samen aus, damit es auch im künftigen Jahre nicht an Brot fehle. Die Schwalben, die Störche und viele andere Vögel ziehen von uns fort, weil es kalt wird und sie kein Futter mehr finden. Die Stürme fangen an zu brausen. Im Garten stehen nur noch wenige Blumen in ihrem Schmucke, und gar bald werden auch sie nicht mehr blühen. Die Leute aber kaufen sich Holz und Kohlen und warme Kleider zum Schutz gegen die Kälte des kommenden Winters.

54. Im Walde. Im Walde ist’s herrlich und schön. Da stehen die Eichen und Buchen mit dem dichten Laube, die Fichten und Tannen mit den spitzigen Nadeln. Da wachsen allerlei Sträucher, Beeren mancherlei Art, Blumen, Gras und Kräuter und Moose, üppig und frisch. Auf den Ästen singen tausend Vögel. An den hohen Stämmen klettern Eichhörnchen Durch die Büsche brechen Hirsche und Rehe. Am Boden schleicht der Fuchs, spielt und nascht der Hase. Ja. im Walde ist es schön!

31

55. Der Hase. Der Hase ist etwas grösser wie eine Katze. Er hat ein braunes, weiches Pelzröcklein an. Am Kopfe stehen zwei sehr lange Ohren. Der Jägersmann nennt sie Löffel. Die Augen sind sehr gross. An der Schnauze stehen lange Haare wie bei der Katze. Man nennt sie Schnurr­ haare. Die Hinterbeine des Hasen sind viel länger als die Vorderbeine. Der Jäger nennt alle vier Beine des Hasen Läufe. Den kurzen Schwanz nennt er Blume. Der Hase hat viele Lagerstellen, im Wald, im Feld und auf der Heide. Er frisst Gras, Kraut, Rüben und alles, was zart und süss schmeckt. Er ist ein grosses Leckermaul. Im Winter geht es ihm aber auch recht schlecht. Seine Kost geht ihm aus. Regen, Wind und Schnee ärgern ihn, denn sein Haus hat kein Dach. LTnd nun kommen auch noch seine Feinde: die Jäger, die Hunde und die Füchse.

56. Die grüne Stadt. Ich weiss euch eine schöne Stadt, Die lauter grüne Häuser hat. Die Häuser, die sind gross und klein, Und wer nur will, der darf hinein. Die Strassen, die sind freilich krumm, Sie führen hier und dort herum; Doch stets gerade fortzugehn, — Wer findet das wohl allzuschön? Die Wege, die sind weit und breit Mit bunten Blumen überstreut. Das Pflaster, das ist sanft und weich, Und seine Färb’ den Häusern gleich. Es wohnen viele Leute dort, Und alle lieben ihren Ort;

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55. Der Hase. Der Hase ist etwas grösser wie eine Katze. Er hat ein braunes, weiches Pelzröcklein an. Am Kopfe stehen zwei sehr lange Ohren. Der Jägersmann nennt sie Löffel. Die Augen sind sehr gross. An der Schnauze stehen lange Haare wie bei der Katze. Man nennt sie Schnurr­ haare. Die Hinterbeine des Hasen sind viel länger als die Vorderbeine. Der Jäger nennt alle vier Beine des Hasen Läufe. Den kurzen Schwanz nennt er Blume. Der Hase hat viele Lagerstellen, im Wald, im Feld und auf der Heide. Er frisst Gras, Kraut, Rüben und alles, was zart und süss schmeckt. Er ist ein grosses Leckermaul. Im Winter geht es ihm aber auch recht schlecht. Seine Kost geht ihm aus. Regen, Wind und Schnee ärgern ihn, denn sein Haus hat kein Dach. LTnd nun kommen auch noch seine Feinde: die Jäger, die Hunde und die Füchse.

56. Die grüne Stadt. Ich weiss euch eine schöne Stadt, Die lauter grüne Häuser hat. Die Häuser, die sind gross und klein, Und wer nur will, der darf hinein. Die Strassen, die sind freilich krumm, Sie führen hier und dort herum; Doch stets gerade fortzugehn, — Wer findet das wohl allzuschön? Die Wege, die sind weit und breit Mit bunten Blumen überstreut. Das Pflaster, das ist sanft und weich, Und seine Färb’ den Häusern gleich. Es wohnen viele Leute dort, Und alle lieben ihren Ort;

32

Ganz deutlich sieht man dies daraus. Dass jeder singt in seinem Haus.

Die Leute sind da alle klein, Denn es sind lauter — Vögelcin; Und meine ganze grüne Stadt Ist. was den Namen „Wald“ sonst hat. 0 rtlepp.

57. Der Sturmwind. Hei. wie das saust und braust! So ein tüchtiger Sturmwind versteht’s. Er reisst die Schiefer von den Dächern, schlägt die Läden zu, dass die Fenster klirren, und schüttelt die Bäume, dass sie krachen. Er singt und brummt, bläst und pfeift, wie man es hören will. Der Wind ist ein wilder Reitersmann: er fegt die Strassen, und was er trifft, muss mit ihm jagen. Ihm macht das Spass: er neckt und ärgert die Leute. Kappen und Hüte sind ihm ein liebes Spiel; husch, sind sie fort! Lauf nach und fang sie ein! Magst du das nicht, so lass ihn sausen und sieh und hör daheim dem wilden Treiben zu! H. Stahl.

58. Der Wind. Ich bin der Wind Und komm’ geschwind. Ich wehe durch den Wald, Dass weit es widerhallt. Bald säusle ich gelind Und bin ein sanftes Kind; Bald braus’ ich wie ein Mann, Den niemand fesseln kann. Schliesst Thür und Fenster zu, Sonst habt ihr keine Ruh’! Ich bin der Wind Und komm geschwind. Fr.

Pocci.

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Ganz deutlich sieht man dies daraus. Dass jeder singt in seinem Haus.

Die Leute sind da alle klein, Denn es sind lauter — Vögelcin; Und meine ganze grüne Stadt Ist. was den Namen „Wald“ sonst hat. 0 rtlepp.

57. Der Sturmwind. Hei. wie das saust und braust! So ein tüchtiger Sturmwind versteht’s. Er reisst die Schiefer von den Dächern, schlägt die Läden zu, dass die Fenster klirren, und schüttelt die Bäume, dass sie krachen. Er singt und brummt, bläst und pfeift, wie man es hören will. Der Wind ist ein wilder Reitersmann: er fegt die Strassen, und was er trifft, muss mit ihm jagen. Ihm macht das Spass: er neckt und ärgert die Leute. Kappen und Hüte sind ihm ein liebes Spiel; husch, sind sie fort! Lauf nach und fang sie ein! Magst du das nicht, so lass ihn sausen und sieh und hör daheim dem wilden Treiben zu! H. Stahl.

58. Der Wind. Ich bin der Wind Und komm’ geschwind. Ich wehe durch den Wald, Dass weit es widerhallt. Bald säusle ich gelind Und bin ein sanftes Kind; Bald braus’ ich wie ein Mann, Den niemand fesseln kann. Schliesst Thür und Fenster zu, Sonst habt ihr keine Ruh’! Ich bin der Wind Und komm geschwind. Fr.

Pocci.

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Ganz deutlich sieht man dies daraus. Dass jeder singt in seinem Haus.

Die Leute sind da alle klein, Denn es sind lauter — Vögelcin; Und meine ganze grüne Stadt Ist. was den Namen „Wald“ sonst hat. 0 rtlepp.

57. Der Sturmwind. Hei. wie das saust und braust! So ein tüchtiger Sturmwind versteht’s. Er reisst die Schiefer von den Dächern, schlägt die Läden zu, dass die Fenster klirren, und schüttelt die Bäume, dass sie krachen. Er singt und brummt, bläst und pfeift, wie man es hören will. Der Wind ist ein wilder Reitersmann: er fegt die Strassen, und was er trifft, muss mit ihm jagen. Ihm macht das Spass: er neckt und ärgert die Leute. Kappen und Hüte sind ihm ein liebes Spiel; husch, sind sie fort! Lauf nach und fang sie ein! Magst du das nicht, so lass ihn sausen und sieh und hör daheim dem wilden Treiben zu! H. Stahl.

58. Der Wind. Ich bin der Wind Und komm’ geschwind. Ich wehe durch den Wald, Dass weit es widerhallt. Bald säusle ich gelind Und bin ein sanftes Kind; Bald braus’ ich wie ein Mann, Den niemand fesseln kann. Schliesst Thür und Fenster zu, Sonst habt ihr keine Ruh’! Ich bin der Wind Und komm geschwind. Fr.

Pocci.

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59. Der Laubwald im Herbst Der Laubwald sieht bunt aus. Das Laub der Bäume ist nicht mehr grün, es hat sich gefärbt. Einige Bäume haben rotes, andere braunes, wieder andere gelbes oder buntes Laub. Manche Bäume und Sträucher sind auch schon ganz entblättert und ihre Aste und Zweige sind kahl. Ihre Blätter sind zu Boden gefallen und bilden eine dichte Decke, unter welcher Samenkörner und Wurzeln geschützt ruhen. Von vielen Waldbäumen und Waldsträuchern sind auch die Früchte reif und fallen ab. Eicheln, Bucheln oder Bucheckern und Haselnüsse werden gesammelt. Odo Twiehausen.

60. Die Arbeiten auf dem Kartoffelacker. Die Kartoffeln werden mit der Hacke oder dem Karste aus dem Boden gehackt und aufgelesen und meistens gleich sortiert. Die angefaulten, angefressenen und zerhackten sollen verfüttert werden. Sie heissen Futterkartoffcln. Die besten werden für den Tisch des Menschen ausgesucht. Es sind die Speisekartoffeln. Die kleineren werden zum Setzen für das nächste Jahr be­ stimmt; sie heissen Setzkartoffeln. Sie alle werden in Säcke gefüllt, nach Hause gefahren und dann im Keller wohl verwahrt. Odo Twiehausen.

61. Der Kinder Lust auf dem Kartoffelacker. Knaben und Mädchen haben zur Herbstzeit viel Ver­ gnügen auf dem Kartoffelacker. Nachdem sie fleissig mit aufgelesen haben, tragen sie die trockenen Kartoffelund Unkrautstcngel des ganzen Ackers zusammen und zünden sie an. Damit erweisen sie dem Felde einen grossen Dienst; denn der Acker wird rein von allem Stengelzeug, und der Unkrautsamen, der allenfalls noch an den Stengeln ist, wird mitverbrannt; die Hauptsache 3

33

59. Der Laubwald im Herbst Der Laubwald sieht bunt aus. Das Laub der Bäume ist nicht mehr grün, es hat sich gefärbt. Einige Bäume haben rotes, andere braunes, wieder andere gelbes oder buntes Laub. Manche Bäume und Sträucher sind auch schon ganz entblättert und ihre Aste und Zweige sind kahl. Ihre Blätter sind zu Boden gefallen und bilden eine dichte Decke, unter welcher Samenkörner und Wurzeln geschützt ruhen. Von vielen Waldbäumen und Waldsträuchern sind auch die Früchte reif und fallen ab. Eicheln, Bucheln oder Bucheckern und Haselnüsse werden gesammelt. Odo Twiehausen.

60. Die Arbeiten auf dem Kartoffelacker. Die Kartoffeln werden mit der Hacke oder dem Karste aus dem Boden gehackt und aufgelesen und meistens gleich sortiert. Die angefaulten, angefressenen und zerhackten sollen verfüttert werden. Sie heissen Futterkartoffcln. Die besten werden für den Tisch des Menschen ausgesucht. Es sind die Speisekartoffeln. Die kleineren werden zum Setzen für das nächste Jahr be­ stimmt; sie heissen Setzkartoffeln. Sie alle werden in Säcke gefüllt, nach Hause gefahren und dann im Keller wohl verwahrt. Odo Twiehausen.

61. Der Kinder Lust auf dem Kartoffelacker. Knaben und Mädchen haben zur Herbstzeit viel Ver­ gnügen auf dem Kartoffelacker. Nachdem sie fleissig mit aufgelesen haben, tragen sie die trockenen Kartoffelund Unkrautstcngel des ganzen Ackers zusammen und zünden sie an. Damit erweisen sie dem Felde einen grossen Dienst; denn der Acker wird rein von allem Stengelzeug, und der Unkrautsamen, der allenfalls noch an den Stengeln ist, wird mitverbrannt; die Hauptsache 3

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59. Der Laubwald im Herbst Der Laubwald sieht bunt aus. Das Laub der Bäume ist nicht mehr grün, es hat sich gefärbt. Einige Bäume haben rotes, andere braunes, wieder andere gelbes oder buntes Laub. Manche Bäume und Sträucher sind auch schon ganz entblättert und ihre Aste und Zweige sind kahl. Ihre Blätter sind zu Boden gefallen und bilden eine dichte Decke, unter welcher Samenkörner und Wurzeln geschützt ruhen. Von vielen Waldbäumen und Waldsträuchern sind auch die Früchte reif und fallen ab. Eicheln, Bucheln oder Bucheckern und Haselnüsse werden gesammelt. Odo Twiehausen.

60. Die Arbeiten auf dem Kartoffelacker. Die Kartoffeln werden mit der Hacke oder dem Karste aus dem Boden gehackt und aufgelesen und meistens gleich sortiert. Die angefaulten, angefressenen und zerhackten sollen verfüttert werden. Sie heissen Futterkartoffcln. Die besten werden für den Tisch des Menschen ausgesucht. Es sind die Speisekartoffeln. Die kleineren werden zum Setzen für das nächste Jahr be­ stimmt; sie heissen Setzkartoffeln. Sie alle werden in Säcke gefüllt, nach Hause gefahren und dann im Keller wohl verwahrt. Odo Twiehausen.

61. Der Kinder Lust auf dem Kartoffelacker. Knaben und Mädchen haben zur Herbstzeit viel Ver­ gnügen auf dem Kartoffelacker. Nachdem sie fleissig mit aufgelesen haben, tragen sie die trockenen Kartoffelund Unkrautstcngel des ganzen Ackers zusammen und zünden sie an. Damit erweisen sie dem Felde einen grossen Dienst; denn der Acker wird rein von allem Stengelzeug, und der Unkrautsamen, der allenfalls noch an den Stengeln ist, wird mitverbrannt; die Hauptsache 3

34

aber ist die Asche, sie düngt. Daran denken die Knaben zwar nicht, wenn sie ihr Feuer machen. Sie wollen nur sich und ihren Gespielen eine Freude machen, vielleicht die letzte, die sie auf lange Zeit hin im Freien haben. Und dazu haben sie auf dem Kartoffelacker ja alles, was sie brauchen, nicht bloss Stengel zum Brennen, sondern auch Kartoffeln zum Braten. Eine so kräftig duftende Kartoffel ist eine herrliche Speise. Auch mancher von den Erwachsenen lässt sich verlocken und beisst an, denn die saure Arbeit macht hungrig. Odo Twiehausen.

62. Der Weizen. Auf dem Acker streut der Landmann im Herbste viele Körner in die weich gepflügte Erde. Im Herbste noch wachsen daraus schmale, kleine Grasblätter, und der ganze Acker gleicht einer frischen Wiese, hn Winter aber kann der Weizen nicht mehr wachsen: denn die Luft ist zu kalt, und kaum wird er durch die weisse Schneedecke vor dem Erfrieren geschützt. Aber da kommt der Frühling: die Lerche singt über der Flur ihr Freudenlied und lässt sich dann in dem grünen Acker nieder, um darin ihr Nest zu bauen. Die emporwachsenden Halme bergen bald das Nest mit den Jungen. Oben auf den Halmen zeigen sich nun Ähren, anfangs grün, dann allmählich gelb werdend. Glühende Klapperrosen und himmelblaue Kornblumen schmücken das einfarbige Feld. Bald nahen die Schnitter. Mit Sicheln schneiden sie die Halme und binden sie dann behutsam in Garben. Diese werden in der Scheune bei dem Hause gedroschen, damit die reifen Körner herausspringen. Aus ihnen wird in der Mühle das Mehl gemahlen, aus welchem der Bäcker nahrhaftes Brot und wohlschmeckenden Kuchen bereitet.

34

aber ist die Asche, sie düngt. Daran denken die Knaben zwar nicht, wenn sie ihr Feuer machen. Sie wollen nur sich und ihren Gespielen eine Freude machen, vielleicht die letzte, die sie auf lange Zeit hin im Freien haben. Und dazu haben sie auf dem Kartoffelacker ja alles, was sie brauchen, nicht bloss Stengel zum Brennen, sondern auch Kartoffeln zum Braten. Eine so kräftig duftende Kartoffel ist eine herrliche Speise. Auch mancher von den Erwachsenen lässt sich verlocken und beisst an, denn die saure Arbeit macht hungrig. Odo Twiehausen.

62. Der Weizen. Auf dem Acker streut der Landmann im Herbste viele Körner in die weich gepflügte Erde. Im Herbste noch wachsen daraus schmale, kleine Grasblätter, und der ganze Acker gleicht einer frischen Wiese, hn Winter aber kann der Weizen nicht mehr wachsen: denn die Luft ist zu kalt, und kaum wird er durch die weisse Schneedecke vor dem Erfrieren geschützt. Aber da kommt der Frühling: die Lerche singt über der Flur ihr Freudenlied und lässt sich dann in dem grünen Acker nieder, um darin ihr Nest zu bauen. Die emporwachsenden Halme bergen bald das Nest mit den Jungen. Oben auf den Halmen zeigen sich nun Ähren, anfangs grün, dann allmählich gelb werdend. Glühende Klapperrosen und himmelblaue Kornblumen schmücken das einfarbige Feld. Bald nahen die Schnitter. Mit Sicheln schneiden sie die Halme und binden sie dann behutsam in Garben. Diese werden in der Scheune bei dem Hause gedroschen, damit die reifen Körner herausspringen. Aus ihnen wird in der Mühle das Mehl gemahlen, aus welchem der Bäcker nahrhaftes Brot und wohlschmeckenden Kuchen bereitet.

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63. Der Landnianii. Der Landmann kann wohl streuen Den Samen auf das Land; Doch Wachstum und Gedeihen. Das kommt aus Gottes Hand.

Der sendet Tau und Regen Und Sonn- und Mondenschein: Der giebt zur Saat den Segen. Ohn' Gott kann nichts gedeihn.

64. Herbsteszeit. Herbsteszeit, reiche Zeit, Gott hat Segen ausgestreut. Dass sich alle Bäume neigen Von den fruchtbeladnen Zweigen. Schaut nun her mit Vaterblicken, Wie sich alle dran erquicken. Menschen, nehmt die Gaben gern, Aber ehret auch den Herrn!

65. Störche. Ihr lieben Störche, was habt ihr im Sinn, Warum fliegt ihr alle zur Sonne hin?

35

63. Der Landnianii. Der Landmann kann wohl streuen Den Samen auf das Land; Doch Wachstum und Gedeihen. Das kommt aus Gottes Hand.

Der sendet Tau und Regen Und Sonn- und Mondenschein: Der giebt zur Saat den Segen. Ohn' Gott kann nichts gedeihn.

64. Herbsteszeit. Herbsteszeit, reiche Zeit, Gott hat Segen ausgestreut. Dass sich alle Bäume neigen Von den fruchtbeladnen Zweigen. Schaut nun her mit Vaterblicken, Wie sich alle dran erquicken. Menschen, nehmt die Gaben gern, Aber ehret auch den Herrn!

65. Störche. Ihr lieben Störche, was habt ihr im Sinn, Warum fliegt ihr alle zur Sonne hin?

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63. Der Landnianii. Der Landmann kann wohl streuen Den Samen auf das Land; Doch Wachstum und Gedeihen. Das kommt aus Gottes Hand.

Der sendet Tau und Regen Und Sonn- und Mondenschein: Der giebt zur Saat den Segen. Ohn' Gott kann nichts gedeihn.

64. Herbsteszeit. Herbsteszeit, reiche Zeit, Gott hat Segen ausgestreut. Dass sich alle Bäume neigen Von den fruchtbeladnen Zweigen. Schaut nun her mit Vaterblicken, Wie sich alle dran erquicken. Menschen, nehmt die Gaben gern, Aber ehret auch den Herrn!

65. Störche. Ihr lieben Störche, was habt ihr im Sinn, Warum fliegt ihr alle zur Sonne hin?

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St. Es wird so kalt und schaurig hier, Uns friert; drum ziehen von dannen wir. Fliegt hin denn mit eurem leichten Gefieder; Doch Störche, das bitt’ ich, kommt recht bald wieder. Und wie sie waren fortgeflogen, Da kam der Winter hergezogen. Das leere Nest auf dem Dache droben, Das streut er mit Federn voll bis oben. Doch möcht es ein kaltes Lager sein, Da konnte sich wohl kein Storch dran freu n. W. Hey.

66, Der süße Brei. 1. Es war einmal ein kleines armes Mädchen, das wohnte

mit seiner Mutter zusammen. Sie hatten beide nichts zu essen und mußten großen Hunger leiden. Da ging das

Mädchen in einen großen Wald.

alte Frau. mußte.

Hier begegnete ihm eine

Die wußte schon, daß das Mädchen Hunger leiden

Deshalb schenkte sie ihm einen Tops.

Die Frau

sagte: Sprichst du zu diesem Tops: Töpfchen koch! so kocht

es guten, süßen Reisbrei; sprichst du aber: Töpfchen steh! so hört es auf zu kochen.

Da nahm das Mädchen den Topf

und brachte ihn heim zu seiner Mutter.

Nun brauchten sie

keinen Hunger mehr zu leiden; denn so oft sie

wollten,

aßen sie süßen Reisbrei.

2. Einmal ging die Mutter fort, und das Mädchen war ganz allein zu Haus.

Da es Hunger hatte,

sprach es:

Töpfchen koch! aber es hatte vergessen: Töpfchen steh!

Töpfchen kochte immer fort,

Das

es lief über, die Küche wurde

voll Reisbrei, das ganze Haus, die Straße und zuletzt alle Häuser.

Nur ein Haus blieb übrig.

sich zu helfen.

Kein Mensch wußte

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St. Es wird so kalt und schaurig hier, Uns friert; drum ziehen von dannen wir. Fliegt hin denn mit eurem leichten Gefieder; Doch Störche, das bitt’ ich, kommt recht bald wieder. Und wie sie waren fortgeflogen, Da kam der Winter hergezogen. Das leere Nest auf dem Dache droben, Das streut er mit Federn voll bis oben. Doch möcht es ein kaltes Lager sein, Da konnte sich wohl kein Storch dran freu n. W. Hey.

66, Der süße Brei. 1. Es war einmal ein kleines armes Mädchen, das wohnte

mit seiner Mutter zusammen. Sie hatten beide nichts zu essen und mußten großen Hunger leiden. Da ging das

Mädchen in einen großen Wald.

alte Frau. mußte.

Hier begegnete ihm eine

Die wußte schon, daß das Mädchen Hunger leiden

Deshalb schenkte sie ihm einen Tops.

Die Frau

sagte: Sprichst du zu diesem Tops: Töpfchen koch! so kocht

es guten, süßen Reisbrei; sprichst du aber: Töpfchen steh! so hört es auf zu kochen.

Da nahm das Mädchen den Topf

und brachte ihn heim zu seiner Mutter.

Nun brauchten sie

keinen Hunger mehr zu leiden; denn so oft sie

wollten,

aßen sie süßen Reisbrei.

2. Einmal ging die Mutter fort, und das Mädchen war ganz allein zu Haus.

Da es Hunger hatte,

sprach es:

Töpfchen koch! aber es hatte vergessen: Töpfchen steh!

Töpfchen kochte immer fort,

Das

es lief über, die Küche wurde

voll Reisbrei, das ganze Haus, die Straße und zuletzt alle Häuser.

Nur ein Haus blieb übrig.

sich zu helfen.

Kein Mensch wußte

37 Da endlich kam die Mutter nach Haus und rief: Töpf­

Sogleich hörte es auf zu kochen.

chen steh!

die Stadt wollte,

Wer aber in

der mußte sich durch den Reisbrei essen.

67. Der Wolf und der Fuchs. 1. Der Wolf hatte den Fuchs bei sich, und was der Wolf

Einmal gingen beide

wollte, das mußte der Fuchs thun. durch den Wald,

da sprach der Wolf:

etwas zu freflen,

oder ich

Rotfuchs, schaff mir

fresse dich.

Da antwortete der

auf demselben sind ein

Fuchs: Ich weiß einen Bauernhof,

Paar junge Lämmer, hast du Lust, so wollen wir eins holen. Der Wolf war es zufrieden, sie gingen hin, und der Fuchs holte ein Lämmchen, brachte es dem Wolf und machte sich fort. Da fraß es der Wolf auf, aber er war noch nicht satt;

deshalb ging er hin,

um das andere auch zu holen.

Weil

er es aber so ungeschickt machte, wachte die Mutter von dem Lämmlein auf und fing so laut an zu schreien, daß die Bauern

herbeigelaufen kamen.

Da sahen sie den Wolf und schlugen

ihn so erbärmlich, daß er hinkend wieder zu dem Fuchs kam.

Du hast mich angeführt,

sprach er,

ich wollte das andere

Lamm auch holen, und da haben mich die Bauern bald tot­

geschlagen.

Der Fuchs

Warum bist du so ein

antwottete:

Nimmersatt! 2.

Am andern Tag gingen beide abermals ins Feld.

Da

sprach der Wolf: Rotfuchs, schaff mir etwas zu fressen oder

ich freffe dich.

Der Fuchs antwottete: Ich weiß einen Bauern­

hof, da backt die Frau heut abend Pfannkuchen, wir wollen

uns davon holen.

Sie gingen hin,

um das Haus herum,

und der Fuchs schlich

guckte und schnuppette so lange, bis

er die Pfannkuchen gefunden hatte. herab und brachte sie dem Wolf.

Er zog sechs Kuchen

Hier hast du zu fresien,

sprach er zu ihm und ging seiner Wege.

37 Da endlich kam die Mutter nach Haus und rief: Töpf­

Sogleich hörte es auf zu kochen.

chen steh!

die Stadt wollte,

Wer aber in

der mußte sich durch den Reisbrei essen.

67. Der Wolf und der Fuchs. 1. Der Wolf hatte den Fuchs bei sich, und was der Wolf

Einmal gingen beide

wollte, das mußte der Fuchs thun. durch den Wald,

da sprach der Wolf:

etwas zu freflen,

oder ich

Rotfuchs, schaff mir

fresse dich.

Da antwortete der

auf demselben sind ein

Fuchs: Ich weiß einen Bauernhof,

Paar junge Lämmer, hast du Lust, so wollen wir eins holen. Der Wolf war es zufrieden, sie gingen hin, und der Fuchs holte ein Lämmchen, brachte es dem Wolf und machte sich fort. Da fraß es der Wolf auf, aber er war noch nicht satt;

deshalb ging er hin,

um das andere auch zu holen.

Weil

er es aber so ungeschickt machte, wachte die Mutter von dem Lämmlein auf und fing so laut an zu schreien, daß die Bauern

herbeigelaufen kamen.

Da sahen sie den Wolf und schlugen

ihn so erbärmlich, daß er hinkend wieder zu dem Fuchs kam.

Du hast mich angeführt,

sprach er,

ich wollte das andere

Lamm auch holen, und da haben mich die Bauern bald tot­

geschlagen.

Der Fuchs

Warum bist du so ein

antwottete:

Nimmersatt! 2.

Am andern Tag gingen beide abermals ins Feld.

Da

sprach der Wolf: Rotfuchs, schaff mir etwas zu fressen oder

ich freffe dich.

Der Fuchs antwottete: Ich weiß einen Bauern­

hof, da backt die Frau heut abend Pfannkuchen, wir wollen

uns davon holen.

Sie gingen hin,

um das Haus herum,

und der Fuchs schlich

guckte und schnuppette so lange, bis

er die Pfannkuchen gefunden hatte. herab und brachte sie dem Wolf.

Er zog sechs Kuchen

Hier hast du zu fresien,

sprach er zu ihm und ging seiner Wege.

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Der Wolf hatte die Pfannkuchen gleich hinuntergeschluckt und sprach: Sie schmecken recht gut, ging hin und wollte

noch mehr holen, riß aber die Schüssel mit herunter, daß sie in Stücke zersprang.

Durch den Lärm erwacht,

kamen die

Leute herbei und schlugen ihn, daß er mit zwei lahmen Beinen laut heulend zu dem Fuchs kam.

rief er, die Bauem haben mich erwischt

garstig angeführt,

und mich

Du hast mich

bald halb totgeschlagen.

Der Fuchs antwortete

wieder: Warum bist du so ein Nimmersatt!

3. Am dritten Tag

Rotfuchs,

sprach der Wolf wieder:

schaff mir etwas zu fressen, oder ich freffe dich.

Der Fuchs

antwortete: Ich weiß einen Mann, der hat heute ein Schwein geschlachtet, das Fleisch liegt in einem Faß im Keller, das wollen wir holen.

Da sprach der Wolf: Ich will gleich mit­

gehen; wenn ich nicht mehr gehen kann, da mußt du mir helfen!

Meinetwegen, sprach der Fuchs, und führte ihn in

den Keller.

fing

gleich

Da war nun recht viel Fleisch.

an

zu fressen

dachte:

und

Ehe

Der Wolf ich

aufhöre,

hat's Zeit. Der Fuchs ließ sich's auch gut schmecken, lief aber immer zu dem Loch, durch das sie gekommen waren, und versuchte, ob er noch schmal genug wäre, um hindurch zu laufen.

Lieber Fuchs, sprach der Wolf, warum läufst du denn immer

hinaus und dann wieder herein?

Ich muß doch sehen, ob

niemand kommt, antwortete der listige Fuchs.

Aber der Bauer

hatte den Lärm in dem Keller gehört, er nahm einen dicken

Stock und ging in den Keller.

Der Fuchs, wie er ihn sah,

war mit einem Satz draußen; der Wolf wollte auch hindurch

springen, aber er hatte sich so dick gefressen, daß er im Loch

stecken blieb.

Der Bauer schlug ihn mit seinem Knüppel tot.

Der Fuchs aber sprang in den Wald und freute sich, daß er den alten Nimmersatt los war.

39

68. Bär. Was kommt denn da für ein Tanzmeister her? Willkommen, willkommen, du lieber Bär! Was du doch alles für Künste verstehst, Wie zierlich du auf zwei Beinen gehst! Nur schade noch, Bärchen, höre du: Du brummst so gar verdriesslich dazu.

Dem Bären war’s freilich nicht zum Lachen, Er musste hier seine Sprünge machen; Viel lieber wär’ er im Wald zu Haus Und schliefe in seiner Höhle aus. Hier musste er hungern den halben Tag; Viel lieber ging er dem Honig nach. w. Hey.

69. Die Spinne. Sieh, am Fenster sitzt eine Spinne. O thu ihr nichts zu leid. Sieh, wie sie fleissig ist! Sie spinnt einen langen Faden, so fein und zart. Sie macht den Faden fest und klettert auf und ab daran und spinnt und spinnt im Kreise stets herum. Nun ist sie fertig, die Frau Spinne. Ei, wie hat sie es so gut gemacht! Wer hat’s ihr doch gezeigt, dass sie so zierlich spinnen kann? Nun ruht sie aus und setzt sich in die Ecke hin, möcht auch ihr Frühstück gerne haben. Da kommt die dumme Fliege daher gesummt. Die denkt: Was ist das hier? Das muss ich mir besehen! und fliegt hinein. O weh, da sitzt sie fest mit ihren Beinchen und kann nicht los. Nun kommt die Spinne rasch herbei und speist sie auf mit Stumpf und Stiel.

70. Vom Spinnlein und Mückleln. 1. Die Spinne hat gesponnen Den Silberfaden zart und fein,

39

68. Bär. Was kommt denn da für ein Tanzmeister her? Willkommen, willkommen, du lieber Bär! Was du doch alles für Künste verstehst, Wie zierlich du auf zwei Beinen gehst! Nur schade noch, Bärchen, höre du: Du brummst so gar verdriesslich dazu.

Dem Bären war’s freilich nicht zum Lachen, Er musste hier seine Sprünge machen; Viel lieber wär’ er im Wald zu Haus Und schliefe in seiner Höhle aus. Hier musste er hungern den halben Tag; Viel lieber ging er dem Honig nach. w. Hey.

69. Die Spinne. Sieh, am Fenster sitzt eine Spinne. O thu ihr nichts zu leid. Sieh, wie sie fleissig ist! Sie spinnt einen langen Faden, so fein und zart. Sie macht den Faden fest und klettert auf und ab daran und spinnt und spinnt im Kreise stets herum. Nun ist sie fertig, die Frau Spinne. Ei, wie hat sie es so gut gemacht! Wer hat’s ihr doch gezeigt, dass sie so zierlich spinnen kann? Nun ruht sie aus und setzt sich in die Ecke hin, möcht auch ihr Frühstück gerne haben. Da kommt die dumme Fliege daher gesummt. Die denkt: Was ist das hier? Das muss ich mir besehen! und fliegt hinein. O weh, da sitzt sie fest mit ihren Beinchen und kann nicht los. Nun kommt die Spinne rasch herbei und speist sie auf mit Stumpf und Stiel.

70. Vom Spinnlein und Mückleln. 1. Die Spinne hat gesponnen Den Silberfaden zart und fein,

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68. Bär. Was kommt denn da für ein Tanzmeister her? Willkommen, willkommen, du lieber Bär! Was du doch alles für Künste verstehst, Wie zierlich du auf zwei Beinen gehst! Nur schade noch, Bärchen, höre du: Du brummst so gar verdriesslich dazu.

Dem Bären war’s freilich nicht zum Lachen, Er musste hier seine Sprünge machen; Viel lieber wär’ er im Wald zu Haus Und schliefe in seiner Höhle aus. Hier musste er hungern den halben Tag; Viel lieber ging er dem Honig nach. w. Hey.

69. Die Spinne. Sieh, am Fenster sitzt eine Spinne. O thu ihr nichts zu leid. Sieh, wie sie fleissig ist! Sie spinnt einen langen Faden, so fein und zart. Sie macht den Faden fest und klettert auf und ab daran und spinnt und spinnt im Kreise stets herum. Nun ist sie fertig, die Frau Spinne. Ei, wie hat sie es so gut gemacht! Wer hat’s ihr doch gezeigt, dass sie so zierlich spinnen kann? Nun ruht sie aus und setzt sich in die Ecke hin, möcht auch ihr Frühstück gerne haben. Da kommt die dumme Fliege daher gesummt. Die denkt: Was ist das hier? Das muss ich mir besehen! und fliegt hinein. O weh, da sitzt sie fest mit ihren Beinchen und kann nicht los. Nun kommt die Spinne rasch herbei und speist sie auf mit Stumpf und Stiel.

70. Vom Spinnlein und Mückleln. 1. Die Spinne hat gesponnen Den Silberfaden zart und fein,

40

Du Mücklein in der Sonnen, Nimm wohl in Acht die Flügelein.

2. Die Spinne hat gewebet Ihr seidnes Netz mit kluger Hand. Wer weiss, wie lang noch lebet Fein Mücklein, das die Flügel spannt! 3. Fein Mücklein, horcht! wie denkt es? Durchs Netz zu fliegen sei ein Spiel. Frau Spinne aber fängt es Und speist es auf mit Stumpf und Stiel.

71. Schlaf, Kindlein. Schlaf. Kindlein, schlaf!

Der Vater hütet die Schaf, Die Mutter schüttelt's Bäumelein, Da fällt herab ein Träumelein. Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf! Am Himmel ziehn die Schaf, Die Sternlein sind die Lämmeleiu, Der Mond, der ist das Schäferlein. Schlaf, Kindlein, schlaf! Schlaf, Kindlein, schlaf! So schenk' ich dir ein Schaf Mit einer goldnen Schelle fein,

Das soll dein Spielgeselle sein. Schlaf, Kindlein, schlaf! Schlaf, Kindlein, schlaf!

Und blök nicht wie ein Schaf, Sonst kommt des Schäfers Hündelein Und beißt mein böses Kindelein.

Schlaf, Kindlein, schlaf!

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Du Mücklein in der Sonnen, Nimm wohl in Acht die Flügelein.

2. Die Spinne hat gewebet Ihr seidnes Netz mit kluger Hand. Wer weiss, wie lang noch lebet Fein Mücklein, das die Flügel spannt! 3. Fein Mücklein, horcht! wie denkt es? Durchs Netz zu fliegen sei ein Spiel. Frau Spinne aber fängt es Und speist es auf mit Stumpf und Stiel.

71. Schlaf, Kindlein. Schlaf. Kindlein, schlaf!

Der Vater hütet die Schaf, Die Mutter schüttelt's Bäumelein, Da fällt herab ein Träumelein. Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf! Am Himmel ziehn die Schaf, Die Sternlein sind die Lämmeleiu, Der Mond, der ist das Schäferlein. Schlaf, Kindlein, schlaf! Schlaf, Kindlein, schlaf! So schenk' ich dir ein Schaf Mit einer goldnen Schelle fein,

Das soll dein Spielgeselle sein. Schlaf, Kindlein, schlaf! Schlaf, Kindlein, schlaf!

Und blök nicht wie ein Schaf, Sonst kommt des Schäfers Hündelein Und beißt mein böses Kindelein.

Schlaf, Kindlein, schlaf!

41 Schlaf, Kindlein, schlaf!

Geh fort und hüt die Schaf, Geh fort, du schwarzes Hündelein, Und weck mir nicht mein Kindelein! Schlaf, Kindlein, schlaf!

758. Die Sternthaler. Es war einmal ein kleines Mädchen.

und Mutter gestorben.

Dem waren Vater

Es war nun sehr arm.

Es hatte

kein Kämmerchen mehr, um darin zu wohnen, und kein Bett-

chen, um darin zu schlafen.

Zuletzt hatte es gar nichts mehr,

als ein Kleidchen am Leibe und ein Stückchen Brot in der

Hand.

Weil es nun von allen Menschen verlassen war, ging

es hinaus aufs Feld und dachte: Der liebe Herrgott wird schon helfen-

Da kam ihm ein alter Mann entgegen.

Der sprach

zu ihm: Gieb mir dein Stückchen Brot; ich bin sehr hungrig.

Da gab das Mädchen sein ganzes Stückchen Brot hin. Kaum war das Mädchen ein Stückchen weiter gegangen,

da kam ein Kind.

Das sagte zu ihm: Gieb mir dein Mütz­

chen, es friert mich an meinen Kopf!

Mütze ab und gab sie dem Kinde. wieder ein Kind.

Sogleich zog es seine Nach einer Welle kam

Das hatte kein Leibchen.

Da zog das

Mädchen sein Leibchen aus und gab es auch noch hin.

Zu­

letzt kam noch ein Kind, das hatte kein Röckchen an und

sagte zu dem Mädchen: Gieb mir dein Röckchen.

Da gab

es auch noch das Röckchen hin. Endlich kam es in einen grofien Wald, und es fing

schon an, dunkel zu werden. bat um ein Hemdlein.

Da kam noch ein Kind und

Da dachte das fromme Mädchen:

ES ist schon dunkel; es sieht mich hier kein Mensch; ich will

mein Hemdchen auch noch weggeben und gab eS auch noch

hin.

Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen

auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte,

41 Schlaf, Kindlein, schlaf!

Geh fort und hüt die Schaf, Geh fort, du schwarzes Hündelein, Und weck mir nicht mein Kindelein! Schlaf, Kindlein, schlaf!

758. Die Sternthaler. Es war einmal ein kleines Mädchen.

und Mutter gestorben.

Dem waren Vater

Es war nun sehr arm.

Es hatte

kein Kämmerchen mehr, um darin zu wohnen, und kein Bett-

chen, um darin zu schlafen.

Zuletzt hatte es gar nichts mehr,

als ein Kleidchen am Leibe und ein Stückchen Brot in der

Hand.

Weil es nun von allen Menschen verlassen war, ging

es hinaus aufs Feld und dachte: Der liebe Herrgott wird schon helfen-

Da kam ihm ein alter Mann entgegen.

Der sprach

zu ihm: Gieb mir dein Stückchen Brot; ich bin sehr hungrig.

Da gab das Mädchen sein ganzes Stückchen Brot hin. Kaum war das Mädchen ein Stückchen weiter gegangen,

da kam ein Kind.

Das sagte zu ihm: Gieb mir dein Mütz­

chen, es friert mich an meinen Kopf!

Mütze ab und gab sie dem Kinde. wieder ein Kind.

Sogleich zog es seine Nach einer Welle kam

Das hatte kein Leibchen.

Da zog das

Mädchen sein Leibchen aus und gab es auch noch hin.

Zu­

letzt kam noch ein Kind, das hatte kein Röckchen an und

sagte zu dem Mädchen: Gieb mir dein Röckchen.

Da gab

es auch noch das Röckchen hin. Endlich kam es in einen grofien Wald, und es fing

schon an, dunkel zu werden. bat um ein Hemdlein.

Da kam noch ein Kind und

Da dachte das fromme Mädchen:

ES ist schon dunkel; es sieht mich hier kein Mensch; ich will

mein Hemdchen auch noch weggeben und gab eS auch noch

hin.

Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen

auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte,

42 blanke Thaler. Und zugleich hatte das Mädchen ein neues Hemdchen an. Da sammelte es die Thaler hinein und war

nun reich, so lang es lebte.

73* Das Vöglein bringt Grütze. Kommt ein Vöglein geflogen,

Setzt sich nieder auf mein' Fuß, Hat ein Briefchen im Schnabel, Bon der Elis' ein' Gruß.

Liebes Vöglein, flieg weiter, Nimm ein' Gruß mit, ein' Kuß, Und ich kann dich nicht begleiten, Weil ich hier bleiben muß.

74. Der erste Schnee. Juchhe, juchhe, juchhe! Es fällt der erste Schnee! Der liebe Gott, der schüttelt Flaum Auf Gras und Blumen, Strauch und Baum, Damit sie frieren nicht so sehr, Wenn nun der Winter stürmt daher! — Hör, lieber Schnee, hör, .decke du Sie ja recht weich und sauber zu!

75. Schnee und Eis. Im Winter sieht’s zuweilen aus, als fiele Baumwolle vom Himmel, oder als machte dort oben jemand sein Bett und liesse dabei die Federn tüchtig umher fliegen. Das ist der Schnee. Herr Frost, der in den Wolken wohnt, macht ihn aus Regentropfen und wirft ihn auf die Erde herab, damit die Pflanzen, besonders die Winter­ saat, sich damit zudecken und gegen die grimmige Winterkälte schützen können.

42 blanke Thaler. Und zugleich hatte das Mädchen ein neues Hemdchen an. Da sammelte es die Thaler hinein und war

nun reich, so lang es lebte.

73* Das Vöglein bringt Grütze. Kommt ein Vöglein geflogen,

Setzt sich nieder auf mein' Fuß, Hat ein Briefchen im Schnabel, Bon der Elis' ein' Gruß.

Liebes Vöglein, flieg weiter, Nimm ein' Gruß mit, ein' Kuß, Und ich kann dich nicht begleiten, Weil ich hier bleiben muß.

74. Der erste Schnee. Juchhe, juchhe, juchhe! Es fällt der erste Schnee! Der liebe Gott, der schüttelt Flaum Auf Gras und Blumen, Strauch und Baum, Damit sie frieren nicht so sehr, Wenn nun der Winter stürmt daher! — Hör, lieber Schnee, hör, .decke du Sie ja recht weich und sauber zu!

75. Schnee und Eis. Im Winter sieht’s zuweilen aus, als fiele Baumwolle vom Himmel, oder als machte dort oben jemand sein Bett und liesse dabei die Federn tüchtig umher fliegen. Das ist der Schnee. Herr Frost, der in den Wolken wohnt, macht ihn aus Regentropfen und wirft ihn auf die Erde herab, damit die Pflanzen, besonders die Winter­ saat, sich damit zudecken und gegen die grimmige Winterkälte schützen können.

42 blanke Thaler. Und zugleich hatte das Mädchen ein neues Hemdchen an. Da sammelte es die Thaler hinein und war

nun reich, so lang es lebte.

73* Das Vöglein bringt Grütze. Kommt ein Vöglein geflogen,

Setzt sich nieder auf mein' Fuß, Hat ein Briefchen im Schnabel, Bon der Elis' ein' Gruß.

Liebes Vöglein, flieg weiter, Nimm ein' Gruß mit, ein' Kuß, Und ich kann dich nicht begleiten, Weil ich hier bleiben muß.

74. Der erste Schnee. Juchhe, juchhe, juchhe! Es fällt der erste Schnee! Der liebe Gott, der schüttelt Flaum Auf Gras und Blumen, Strauch und Baum, Damit sie frieren nicht so sehr, Wenn nun der Winter stürmt daher! — Hör, lieber Schnee, hör, .decke du Sie ja recht weich und sauber zu!

75. Schnee und Eis. Im Winter sieht’s zuweilen aus, als fiele Baumwolle vom Himmel, oder als machte dort oben jemand sein Bett und liesse dabei die Federn tüchtig umher fliegen. Das ist der Schnee. Herr Frost, der in den Wolken wohnt, macht ihn aus Regentropfen und wirft ihn auf die Erde herab, damit die Pflanzen, besonders die Winter­ saat, sich damit zudecken und gegen die grimmige Winterkälte schützen können.

42 blanke Thaler. Und zugleich hatte das Mädchen ein neues Hemdchen an. Da sammelte es die Thaler hinein und war

nun reich, so lang es lebte.

73* Das Vöglein bringt Grütze. Kommt ein Vöglein geflogen,

Setzt sich nieder auf mein' Fuß, Hat ein Briefchen im Schnabel, Bon der Elis' ein' Gruß.

Liebes Vöglein, flieg weiter, Nimm ein' Gruß mit, ein' Kuß, Und ich kann dich nicht begleiten, Weil ich hier bleiben muß.

74. Der erste Schnee. Juchhe, juchhe, juchhe! Es fällt der erste Schnee! Der liebe Gott, der schüttelt Flaum Auf Gras und Blumen, Strauch und Baum, Damit sie frieren nicht so sehr, Wenn nun der Winter stürmt daher! — Hör, lieber Schnee, hör, .decke du Sie ja recht weich und sauber zu!

75. Schnee und Eis. Im Winter sieht’s zuweilen aus, als fiele Baumwolle vom Himmel, oder als machte dort oben jemand sein Bett und liesse dabei die Federn tüchtig umher fliegen. Das ist der Schnee. Herr Frost, der in den Wolken wohnt, macht ihn aus Regentropfen und wirft ihn auf die Erde herab, damit die Pflanzen, besonders die Winter­ saat, sich damit zudecken und gegen die grimmige Winterkälte schützen können.

43

„Singt Gottes Lob im Winter auch, Er ist so treu und gut; Er nimmt vor Frost und Sturmeshauch Die Saat in seine Hut. „Er deckt sie mit dem Schnee so dicht, So weich und sicher zu: Sie merkt den harten Winter nicht Und schläft in stiller Ruh’.

Wir Kinder freuen uns über den ersten Schnee bei­ nah noch mehr, als über das erste Veilchen. Denn nun beginnt ja die Lust des Schlittenfahrens und des Schlitt­ schuhlaufens. Noch besser als beides ist es aber, wenn man sich mit Schneebällen werfen und einen grossen Schneemann machen kann. Mein Bruder hatte einmal einen gebaut, der war so gross, dass er eine kleine Leiter anlegen musste, als er ihm ein paar Kartoffel­ augen und eine Nase einsetzen wollte. Statt des Säbels gab er ihm eine Bohnenstange in den Arm und forderte ihn dann auf, sich zu wehren, wenn er von der um­ stehenden Knabenschar angegriffen würde. Aber: Schneemann war ein armer Wicht, Hatte einen Stock und wehrte sich nicht.

Nach einiger Zeit trat Tauwetter ein, da schmolz der Schneemann so zusammen, dass zuletzt nichts weiter von ihm übrig blieb als ein wenig Wasser. Wenn die Menschen eine Brücke über einen Fluss bauen wollen, so bauen sie daran manchmal länger als ein Jahr. Der liebe Gott kann das schneller. Es ist schon vorgekommen, dass er alle Gewässer in ganz Deutschland und in Russland dazu in einer einzigen Winternacht mit festen Brücken bedeckt hat. Er nahm Eis statt Holz, und die Brücken waren fertig, und so

44

blank und glatt, als wären sie vom Tischler gehobelt und poliert worden. Wir Kinder haben das Eis recht gern; denn wir können mit und ohne Schlittschuhe so schnell darauf hingleiten wie ein Wagen auf der Eisenbahn. Zuweilen fällt man freilich tüchtig darauf hin; aber das schadet nicht viel, man zerbricht dabei nicht leicht etwas. Schlimmer läuft es dagegen manchmal ab, wenn das Eis unter uns bricht und wir ins Wasser fallen. Ist dann nicht gleich ein Erwachsener in der Nähe, so kommt man leicht unter das Eis und ertrinkt auf eine jämmer­ liche Axt. So gern ich auch Schlittschuh laufe, so werde ich doch nicht eher auf das Eis gehen, als bis es ganz fest und dick gefroren ist. Lüben.

76. Bogel am Fettster. An das Fenster klopft es: Pick! Pick!

Macht mir doch auf einen Dick fällt der Schnee, der Habe kein Futter, erfriere Lieben Leute, o laßt mich

Augenblick. Wind geht kalt, bald. ein,

Will auch immer recht artig sein.

Sie ließen ihn ein in seiner Not; Er suchte sich manches Krümchen Brot, Blieb fröhlich manche Woche da. Doch als die Sonne durchs Fenster sah, Da saß er immer so traurig dort;

Sie machten ihm auf: Husch, war er fort! W. Hey.

77. Der Winter. Die Bäume haben ihren Schmuck verloren und stehen entlaubt da; die Blumen sind verblüht, das Gras ist ver­ welkt und alles still. Kein munterer Vogel läßt mehr seine

44

blank und glatt, als wären sie vom Tischler gehobelt und poliert worden. Wir Kinder haben das Eis recht gern; denn wir können mit und ohne Schlittschuhe so schnell darauf hingleiten wie ein Wagen auf der Eisenbahn. Zuweilen fällt man freilich tüchtig darauf hin; aber das schadet nicht viel, man zerbricht dabei nicht leicht etwas. Schlimmer läuft es dagegen manchmal ab, wenn das Eis unter uns bricht und wir ins Wasser fallen. Ist dann nicht gleich ein Erwachsener in der Nähe, so kommt man leicht unter das Eis und ertrinkt auf eine jämmer­ liche Axt. So gern ich auch Schlittschuh laufe, so werde ich doch nicht eher auf das Eis gehen, als bis es ganz fest und dick gefroren ist. Lüben.

76. Bogel am Fettster. An das Fenster klopft es: Pick! Pick!

Macht mir doch auf einen Dick fällt der Schnee, der Habe kein Futter, erfriere Lieben Leute, o laßt mich

Augenblick. Wind geht kalt, bald. ein,

Will auch immer recht artig sein.

Sie ließen ihn ein in seiner Not; Er suchte sich manches Krümchen Brot, Blieb fröhlich manche Woche da. Doch als die Sonne durchs Fenster sah, Da saß er immer so traurig dort;

Sie machten ihm auf: Husch, war er fort! W. Hey.

77. Der Winter. Die Bäume haben ihren Schmuck verloren und stehen entlaubt da; die Blumen sind verblüht, das Gras ist ver­ welkt und alles still. Kein munterer Vogel läßt mehr seine

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blank und glatt, als wären sie vom Tischler gehobelt und poliert worden. Wir Kinder haben das Eis recht gern; denn wir können mit und ohne Schlittschuhe so schnell darauf hingleiten wie ein Wagen auf der Eisenbahn. Zuweilen fällt man freilich tüchtig darauf hin; aber das schadet nicht viel, man zerbricht dabei nicht leicht etwas. Schlimmer läuft es dagegen manchmal ab, wenn das Eis unter uns bricht und wir ins Wasser fallen. Ist dann nicht gleich ein Erwachsener in der Nähe, so kommt man leicht unter das Eis und ertrinkt auf eine jämmer­ liche Axt. So gern ich auch Schlittschuh laufe, so werde ich doch nicht eher auf das Eis gehen, als bis es ganz fest und dick gefroren ist. Lüben.

76. Bogel am Fettster. An das Fenster klopft es: Pick! Pick!

Macht mir doch auf einen Dick fällt der Schnee, der Habe kein Futter, erfriere Lieben Leute, o laßt mich

Augenblick. Wind geht kalt, bald. ein,

Will auch immer recht artig sein.

Sie ließen ihn ein in seiner Not; Er suchte sich manches Krümchen Brot, Blieb fröhlich manche Woche da. Doch als die Sonne durchs Fenster sah, Da saß er immer so traurig dort;

Sie machten ihm auf: Husch, war er fort! W. Hey.

77. Der Winter. Die Bäume haben ihren Schmuck verloren und stehen entlaubt da; die Blumen sind verblüht, das Gras ist ver­ welkt und alles still. Kein munterer Vogel läßt mehr seine

45 Der Schnee bedeckt

Das Waster gefriert.

Lieder erschallen.

Dächer, Straßen und Fluren mit seinem weißen Teppich und

blendet das Auge des Wanderers.

Aber Schnee und Eis

gewähren den Kindern viel Freude.

Wie schön ist's,

Schlitten schnell die Hügel hinabzugleiten! dem glatten Eise dahin zu eilen!

Und gar, wenn der Schnee

welches Vergnügen giebt's dann!

zu tauen beginnt,

auf

Wie herrlich, auf

Hier

wird mit Schneeballen geworfen, dort ein Schneemann auf­

Aber der Winter geht dabei seinem Ende entgegen.

gestellt. den

Vor

wärmeren

Sonnenstrahlen

schwindet

der Schnee

ganz, die Bäche und Flüsse werden vom Eise frei, die ersten Lerchen singen: der Frühling kehrt wieder.

78. Strohhalm, Kohle iittb Bohne. In einem Dorfe wohnte eine arme alte Frau, die wollte

Bohnensuppe kochen.

Sie nahm eine Hand voll Stroh, zün­

Als sie nun

dete es an und legte Reisig und Holz drauf. die Bohnen in den Topf thun wollte,

fiel eine auf den

Boden und legte sich neben einen Strohhalm.

fiel auch eine glühende Kohle zu den sprach der Strohhalm: Liebe Freunde,

Bald darnach

beiden herab.

Da

wo kommt ihr her?

Die Kohle antwortete: Ich bin dem Feuer entsprungen; denn

hätte ich dies nicht gethan, so wäre ich zu Asche verbrannt. Die Bohne sagte:

Ich bin noch so davon gekommen; hätte

mich die alte Frau in den Topf gebracht, ich wäre zu Brei

gekocht worden, wie meine Kameraden. Strohhalm an,

auf den Boden gefallen wäre;

Alte ins Feuer geworfen, Leben gebracht.

Kohle.

Und ich,

würde auch verbrannt sein,

fing der

wenn ich nicht

alle meine Brüder hat die

sechszig hat sie auf einmal umS

Was fangen wir aber nun an? sprach die

Wir wollen

gute Kameraden

bleiben,

sprach

die

Bohne, und zusammen in ein fremdes Land ziehen.

DaS gefiel allen sehr gut, und sie machten sich sogleich auf den Weg.

Auf einmal kamen sie an einen kleinen Bach,

45 Der Schnee bedeckt

Das Waster gefriert.

Lieder erschallen.

Dächer, Straßen und Fluren mit seinem weißen Teppich und

blendet das Auge des Wanderers.

Aber Schnee und Eis

gewähren den Kindern viel Freude.

Wie schön ist's,

Schlitten schnell die Hügel hinabzugleiten! dem glatten Eise dahin zu eilen!

Und gar, wenn der Schnee

welches Vergnügen giebt's dann!

zu tauen beginnt,

auf

Wie herrlich, auf

Hier

wird mit Schneeballen geworfen, dort ein Schneemann auf­

Aber der Winter geht dabei seinem Ende entgegen.

gestellt. den

Vor

wärmeren

Sonnenstrahlen

schwindet

der Schnee

ganz, die Bäche und Flüsse werden vom Eise frei, die ersten Lerchen singen: der Frühling kehrt wieder.

78. Strohhalm, Kohle iittb Bohne. In einem Dorfe wohnte eine arme alte Frau, die wollte

Bohnensuppe kochen.

Sie nahm eine Hand voll Stroh, zün­

Als sie nun

dete es an und legte Reisig und Holz drauf. die Bohnen in den Topf thun wollte,

fiel eine auf den

Boden und legte sich neben einen Strohhalm.

fiel auch eine glühende Kohle zu den sprach der Strohhalm: Liebe Freunde,

Bald darnach

beiden herab.

Da

wo kommt ihr her?

Die Kohle antwortete: Ich bin dem Feuer entsprungen; denn

hätte ich dies nicht gethan, so wäre ich zu Asche verbrannt. Die Bohne sagte:

Ich bin noch so davon gekommen; hätte

mich die alte Frau in den Topf gebracht, ich wäre zu Brei

gekocht worden, wie meine Kameraden. Strohhalm an,

auf den Boden gefallen wäre;

Alte ins Feuer geworfen, Leben gebracht.

Kohle.

Und ich,

würde auch verbrannt sein,

fing der

wenn ich nicht

alle meine Brüder hat die

sechszig hat sie auf einmal umS

Was fangen wir aber nun an? sprach die

Wir wollen

gute Kameraden

bleiben,

sprach

die

Bohne, und zusammen in ein fremdes Land ziehen.

DaS gefiel allen sehr gut, und sie machten sich sogleich auf den Weg.

Auf einmal kamen sie an einen kleinen Bach,

46 und da keine Brücke da war, so wußten sie nicht, wie sie

hinüber kommen sollten.

Der Strohhalm sprach: Wartet,

ich toiö euch sagen, wie wir hinüber kommen; ich will mich quer über den Bach legen, so könnt ihr auf mir wie auf

einer Brücke hinübergehen.

Der Strohhalm legte sich also über das Wasser her. Sogleich kam die Kohle und trippelte auf der neugebauten Brücke hin.

Als sie

aber in die Mitte gekommen war,

ward ihr angst, und sie blieb stehen. halm an zu brennen, den Bach.

Da fing der Stroh­

zerbrach in zwei Stücke und fiel in

Die Kohle rutschte nach, zischte, wie sie ins Wasser

kam und war tot.

Die Bohne, die noch am Ufer zurück­

geblieben war, mußte über die Geschichte so sehr lachen, daß sie zerplatzte.

Sie wäre auch

Schneider gekommen wäre.

gestorben,

wenn nicht ein

Als er die Bohne sah, holte er

Nadel und Zwirn heraus und nähte die Haut wieder zu­ sammen.

Die Bohne bedankte sich recht schön; weil aber

der Schneider schwarzen Zwirn gebraucht hatte, so haben

alle Bohnen seit dieser Zeit eine schwarze Naht.

79. Rätsel. Ich kenne ein Bäumchen gar fein und zart. Das trägt euch Früchte seltener Art; Es funkelt und leuchtet mit hellem Schein Tief in des Winters Nacht hinein. Das sehen die Kinder und freuen sich sehr Und pflücken vom Bäumchen und pflücken es leer.

90. Vögel vor der Scheuer. Im Felde draussen da giebt’s nichts mehr; Der Schnee deckt alles weit umher. Da hörten wir euern Drescherschlag Und ziehen dem lieblichen Klange nach. Manch Körnlein springt wohl aus der Tennen, Das könnt ihr uns armen Vögeln gönnen.

46 und da keine Brücke da war, so wußten sie nicht, wie sie

hinüber kommen sollten.

Der Strohhalm sprach: Wartet,

ich toiö euch sagen, wie wir hinüber kommen; ich will mich quer über den Bach legen, so könnt ihr auf mir wie auf

einer Brücke hinübergehen.

Der Strohhalm legte sich also über das Wasser her. Sogleich kam die Kohle und trippelte auf der neugebauten Brücke hin.

Als sie

aber in die Mitte gekommen war,

ward ihr angst, und sie blieb stehen. halm an zu brennen, den Bach.

Da fing der Stroh­

zerbrach in zwei Stücke und fiel in

Die Kohle rutschte nach, zischte, wie sie ins Wasser

kam und war tot.

Die Bohne, die noch am Ufer zurück­

geblieben war, mußte über die Geschichte so sehr lachen, daß sie zerplatzte.

Sie wäre auch

Schneider gekommen wäre.

gestorben,

wenn nicht ein

Als er die Bohne sah, holte er

Nadel und Zwirn heraus und nähte die Haut wieder zu­ sammen.

Die Bohne bedankte sich recht schön; weil aber

der Schneider schwarzen Zwirn gebraucht hatte, so haben

alle Bohnen seit dieser Zeit eine schwarze Naht.

79. Rätsel. Ich kenne ein Bäumchen gar fein und zart. Das trägt euch Früchte seltener Art; Es funkelt und leuchtet mit hellem Schein Tief in des Winters Nacht hinein. Das sehen die Kinder und freuen sich sehr Und pflücken vom Bäumchen und pflücken es leer.

90. Vögel vor der Scheuer. Im Felde draussen da giebt’s nichts mehr; Der Schnee deckt alles weit umher. Da hörten wir euern Drescherschlag Und ziehen dem lieblichen Klange nach. Manch Körnlein springt wohl aus der Tennen, Das könnt ihr uns armen Vögeln gönnen.

46 und da keine Brücke da war, so wußten sie nicht, wie sie

hinüber kommen sollten.

Der Strohhalm sprach: Wartet,

ich toiö euch sagen, wie wir hinüber kommen; ich will mich quer über den Bach legen, so könnt ihr auf mir wie auf

einer Brücke hinübergehen.

Der Strohhalm legte sich also über das Wasser her. Sogleich kam die Kohle und trippelte auf der neugebauten Brücke hin.

Als sie

aber in die Mitte gekommen war,

ward ihr angst, und sie blieb stehen. halm an zu brennen, den Bach.

Da fing der Stroh­

zerbrach in zwei Stücke und fiel in

Die Kohle rutschte nach, zischte, wie sie ins Wasser

kam und war tot.

Die Bohne, die noch am Ufer zurück­

geblieben war, mußte über die Geschichte so sehr lachen, daß sie zerplatzte.

Sie wäre auch

Schneider gekommen wäre.

gestorben,

wenn nicht ein

Als er die Bohne sah, holte er

Nadel und Zwirn heraus und nähte die Haut wieder zu­ sammen.

Die Bohne bedankte sich recht schön; weil aber

der Schneider schwarzen Zwirn gebraucht hatte, so haben

alle Bohnen seit dieser Zeit eine schwarze Naht.

79. Rätsel. Ich kenne ein Bäumchen gar fein und zart. Das trägt euch Früchte seltener Art; Es funkelt und leuchtet mit hellem Schein Tief in des Winters Nacht hinein. Das sehen die Kinder und freuen sich sehr Und pflücken vom Bäumchen und pflücken es leer.

90. Vögel vor der Scheuer. Im Felde draussen da giebt’s nichts mehr; Der Schnee deckt alles weit umher. Da hörten wir euern Drescherschlag Und ziehen dem lieblichen Klange nach. Manch Körnlein springt wohl aus der Tennen, Das könnt ihr uns armen Vögeln gönnen.

47

Die Drescher schlugen nach dem Takt, Manch Scheffel Korn ward ausgesackt; Das gab wohl Brot genug fürs Haus. Manch Körnlein sprang auf den Hof hinaus, Das liessen die Vögel auch nicht liegen, Sie holten es schnell mit Hüpfen und Fliegen. W. Hey.

81

Die beiden Ziegen.

Zwei Ziegen begegneten sich auf einem schmalen Stege,

der über einen tiefen Strom führte.

über, die andere hinüber. die eine.

„Das wäre mir schön", rief die andere, „ich war

zuerst auf der Brücke.

über!"

Die eine wollte her­

„Geh mir aus dem Wege", sagte Geh du zurück und laß mich hin­

„Ich will nicht", sagte die erstere,

so viel Recht wie du!" Worte mit einander.

„ich habe hier

Und so wechselten sie noch viele

Weil eine jede auf ihrem Sinne be­

harrte, kam es endlich zum Kampf zwischen beiden.

Sie

hielten ihre Hörner vorwärts und rannten zornig gegen ein­

ander.

Dabei fielen beide von dem Steg in das tiefe Wasser

und würden hier ertrunken sein, wenn nicht der Hirt dazu

gekommen wäre und sie herausgezogen hätte.

82. Weihnachtslied. Morgen kommt der Weihnachtsbaum, Kommt mit seinen Gaben.

Trommel, Pfeifen unb Gewehr, Fahn' und Säbel und noch mehr,

Ja ein ganzes Kriegesheer Möcht' ich gerne haben! Bring uns, lieber Weihnachtsbaum, Bring uns morgen, bringe Musketier und Grenadier,

Zottelbär und Pantertier, Roß und Esel, Schaf und Stier,

Lauter schöne Dinge.

47

Die Drescher schlugen nach dem Takt, Manch Scheffel Korn ward ausgesackt; Das gab wohl Brot genug fürs Haus. Manch Körnlein sprang auf den Hof hinaus, Das liessen die Vögel auch nicht liegen, Sie holten es schnell mit Hüpfen und Fliegen. W. Hey.

81

Die beiden Ziegen.

Zwei Ziegen begegneten sich auf einem schmalen Stege,

der über einen tiefen Strom führte.

über, die andere hinüber. die eine.

„Das wäre mir schön", rief die andere, „ich war

zuerst auf der Brücke.

über!"

Die eine wollte her­

„Geh mir aus dem Wege", sagte Geh du zurück und laß mich hin­

„Ich will nicht", sagte die erstere,

so viel Recht wie du!" Worte mit einander.

„ich habe hier

Und so wechselten sie noch viele

Weil eine jede auf ihrem Sinne be­

harrte, kam es endlich zum Kampf zwischen beiden.

Sie

hielten ihre Hörner vorwärts und rannten zornig gegen ein­

ander.

Dabei fielen beide von dem Steg in das tiefe Wasser

und würden hier ertrunken sein, wenn nicht der Hirt dazu

gekommen wäre und sie herausgezogen hätte.

82. Weihnachtslied. Morgen kommt der Weihnachtsbaum, Kommt mit seinen Gaben.

Trommel, Pfeifen unb Gewehr, Fahn' und Säbel und noch mehr,

Ja ein ganzes Kriegesheer Möcht' ich gerne haben! Bring uns, lieber Weihnachtsbaum, Bring uns morgen, bringe Musketier und Grenadier,

Zottelbär und Pantertier, Roß und Esel, Schaf und Stier,

Lauter schöne Dinge.

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Die Drescher schlugen nach dem Takt, Manch Scheffel Korn ward ausgesackt; Das gab wohl Brot genug fürs Haus. Manch Körnlein sprang auf den Hof hinaus, Das liessen die Vögel auch nicht liegen, Sie holten es schnell mit Hüpfen und Fliegen. W. Hey.

81

Die beiden Ziegen.

Zwei Ziegen begegneten sich auf einem schmalen Stege,

der über einen tiefen Strom führte.

über, die andere hinüber. die eine.

„Das wäre mir schön", rief die andere, „ich war

zuerst auf der Brücke.

über!"

Die eine wollte her­

„Geh mir aus dem Wege", sagte Geh du zurück und laß mich hin­

„Ich will nicht", sagte die erstere,

so viel Recht wie du!" Worte mit einander.

„ich habe hier

Und so wechselten sie noch viele

Weil eine jede auf ihrem Sinne be­

harrte, kam es endlich zum Kampf zwischen beiden.

Sie

hielten ihre Hörner vorwärts und rannten zornig gegen ein­

ander.

Dabei fielen beide von dem Steg in das tiefe Wasser

und würden hier ertrunken sein, wenn nicht der Hirt dazu

gekommen wäre und sie herausgezogen hätte.

82. Weihnachtslied. Morgen kommt der Weihnachtsbaum, Kommt mit seinen Gaben.

Trommel, Pfeifen unb Gewehr, Fahn' und Säbel und noch mehr,

Ja ein ganzes Kriegesheer Möcht' ich gerne haben! Bring uns, lieber Weihnachtsbaum, Bring uns morgen, bringe Musketier und Grenadier,

Zottelbär und Pantertier, Roß und Esel, Schaf und Stier,

Lauter schöne Dinge.

48 Doch du weißt ja unsern Wunsch,

Kennst ja unsre Herzen.

Kinder, Vater und Mama,

Auch sogar der Großpapa, Alle, alle sind wir da,

Warten dein mit Schmerzen. Hoffmann v. Fallersleben.

88. Der Wolf und die sieben Geislein. 1.

Es ist einmal eine alte Gei- gewesen, die hatte sieben

junge Zicklein, und wie sie einmal fort in den Wald wollte,

hat sie gesagt: Ihr lieben Zicklein, nehmt euch in acht vor dem Wolf und laßt ihn nicht herein, sonst seid ihr alle ver­ loren.

Danach ist sie fortgegangen.

In einer Weile rappelt es wieder an der Hausthür und ruft: Macht auf, macht auf, liebe Kinder!

ist aus dem Wald gekommen!

Euer Mütterlein

Aber die sieben Geislein er­

kannten's gleich an der groben Stimme, daß es ihr Mütterlein

nicht war, und haben gerufen- Unser Mütterlein hat keine

so grobe Stimme!

Und haben nicht aufgemacht.

Nach einer Weile rappelt's wieder an der Thüre und

ruft ganz fein und leise: Macht auf, macht auf, ihr lieben

Kinder!

Euer Mütterlein ist aus dem Walde gekommen!

Aber die jungen Geislein guckten durch die Thürspalte

und haben ein Paar schwarze Füße gesehen und gerufen: Unser Mütterlein hat keine so schwarzen Füße und haben

nicht aufgemacht. 2.

Wie das der Wolf, denn er war es, gehört hat, ist er

geschwind in die Mühle gelaufen und hat die Füße ins Mehl

gesteckt, daß sie ganz weiß geworden sind.

Danach ist er

wieder vor die Thür gekommen, hat die Füße zur Spalte

hineingesteckt und hat wieder ganz leise gerufen: Macht auf.

48 Doch du weißt ja unsern Wunsch,

Kennst ja unsre Herzen.

Kinder, Vater und Mama,

Auch sogar der Großpapa, Alle, alle sind wir da,

Warten dein mit Schmerzen. Hoffmann v. Fallersleben.

88. Der Wolf und die sieben Geislein. 1.

Es ist einmal eine alte Gei- gewesen, die hatte sieben

junge Zicklein, und wie sie einmal fort in den Wald wollte,

hat sie gesagt: Ihr lieben Zicklein, nehmt euch in acht vor dem Wolf und laßt ihn nicht herein, sonst seid ihr alle ver­ loren.

Danach ist sie fortgegangen.

In einer Weile rappelt es wieder an der Hausthür und ruft: Macht auf, macht auf, liebe Kinder!

ist aus dem Wald gekommen!

Euer Mütterlein

Aber die sieben Geislein er­

kannten's gleich an der groben Stimme, daß es ihr Mütterlein

nicht war, und haben gerufen- Unser Mütterlein hat keine

so grobe Stimme!

Und haben nicht aufgemacht.

Nach einer Weile rappelt's wieder an der Thüre und

ruft ganz fein und leise: Macht auf, macht auf, ihr lieben

Kinder!

Euer Mütterlein ist aus dem Walde gekommen!

Aber die jungen Geislein guckten durch die Thürspalte

und haben ein Paar schwarze Füße gesehen und gerufen: Unser Mütterlein hat keine so schwarzen Füße und haben

nicht aufgemacht. 2.

Wie das der Wolf, denn er war es, gehört hat, ist er

geschwind in die Mühle gelaufen und hat die Füße ins Mehl

gesteckt, daß sie ganz weiß geworden sind.

Danach ist er

wieder vor die Thür gekommen, hat die Füße zur Spalte

hineingesteckt und hat wieder ganz leise gerufen: Macht auf.

49

macht auf. ihr lieben Kinder! Euer Mütterlein ist aus dem Walde gekommen! Und wie die Geislein die weißen Füße gesehen haben und die leise Stimme gehört, da haben sie ja gemeint, ihr Mütterlein sei's und haben geschivind ausgemacht. Aber kaum haben sie aufgemacht gehabt, so ist der Wolf hereingesprungen. Ach, wie sind da die armen Geislein erschrocken und haben sich verstecken wollen! Eins ist unters Bett, eins unter den Tisch, eins hinter den Ofen, eins hinter einen Stuhl, eins hinter einen großen Milchtopf und eins in den Uhr­ kasten gesprungen. Aber der Wolf hatte sie alle gefunden und zusammen gebracht. Hernach ist er fortgegangen, hat sich in den Gatten unter einen schattigen Baum gelegt und hat angefangen zu schlafen.

3. Wie hernach die alte Geis aus dem Walde zurück­ gekommen ist, hat sie das Haus offen gefunden und die Stube leer. Da hat sie gleich gedacht, jetzt ist's nicht ge­ heuer, und hat angcfangen, ihre lieben Zicklein zu suchen. Sie hat sie aber nicht finden können, wo sie auch gesucht hat, und so laut sie auch gerufen hat, es hat keins Antwott gegeben. Endlich ist sie in den Gatten gegangen, da hat der Wolf noch gelegen unterm Baum und hat geschlafen und hat geschnarcht, daß alle Äste gezittett haben; und wie sie näher zu ihm gekommen ist, hat sie gesehen, daß etwas in seinem Bauch gezappelt hat. Da hatte sie eine Freude und dachte, ihre Geislein leben wohl noch. Jetzt ist sie ge­ schwind hinein ins Häuslein gesprungen, hat eine Schere geholt und hat dem Wolf den Bauch ausgeschnitten, da sind ihre lieben Gcislein eins nach dem andern herausgesprungen und haben alle noch gelebt. Danach hat die Alte geschwinde sieben Wackelsteine geholt, hat sie in dem Wolf seinen Bauch gesteckt und hat den wieder zugenäht.

50 Wie der Wolf munter wurde, hatte er Durst und ist an den Brunnen gegangen, um zu trinken, einen Schritt gegangen ist,

aber wie er

da haben die Wackelsteine in

seinem Bauche angefangen, zusammen zu schlagen, und da hat er gesagt:

Was rumpelt, Was pumpelt

In meinem Bauch? Ich hab' gemeint, ich hab' junge Gcislein drein, Und jetzt sind's nichts als Wackelstein'! Und wie nun der Wolf an den Brunnen gekommen ist

und hat trinken wollen, so haben ihn die Wackelsteine hin-

eingezogen, und er ist ersoffen.

Und die alte Geis ist mit

ihren Zicklein vor Freude um den Brunnen

herumgetanzt.

84. Neujahr. Ein neues Jahr hat angefangen, Der liebe Gott hat’s uns geschenkt. Viel hundert Jahr sind hingegangen, Seit er an seine Menschen denkt, Und hört nicht auf, für uns zu sorgen, Und wird nicht müde, was er thut, Und weckt und stärkt uns alle Morgen, Und giebt so viel und ist so gut. Und sieht auch heut’ vom Himmel nieder. Auf mich und jedes kleine Kind, Und hilft auch dieses Jahr uns wieder, So lang wir gut und folgsam sind. Du, lieber Gott, kannst alles machen, Willst du mich machen treu und gut, Willst Du mich dieses Jahr bewachen, Dass nie dein Kind was Böses thut?

50 Wie der Wolf munter wurde, hatte er Durst und ist an den Brunnen gegangen, um zu trinken, einen Schritt gegangen ist,

aber wie er

da haben die Wackelsteine in

seinem Bauche angefangen, zusammen zu schlagen, und da hat er gesagt:

Was rumpelt, Was pumpelt

In meinem Bauch? Ich hab' gemeint, ich hab' junge Gcislein drein, Und jetzt sind's nichts als Wackelstein'! Und wie nun der Wolf an den Brunnen gekommen ist

und hat trinken wollen, so haben ihn die Wackelsteine hin-

eingezogen, und er ist ersoffen.

Und die alte Geis ist mit

ihren Zicklein vor Freude um den Brunnen

herumgetanzt.

84. Neujahr. Ein neues Jahr hat angefangen, Der liebe Gott hat’s uns geschenkt. Viel hundert Jahr sind hingegangen, Seit er an seine Menschen denkt, Und hört nicht auf, für uns zu sorgen, Und wird nicht müde, was er thut, Und weckt und stärkt uns alle Morgen, Und giebt so viel und ist so gut. Und sieht auch heut’ vom Himmel nieder. Auf mich und jedes kleine Kind, Und hilft auch dieses Jahr uns wieder, So lang wir gut und folgsam sind. Du, lieber Gott, kannst alles machen, Willst du mich machen treu und gut, Willst Du mich dieses Jahr bewachen, Dass nie dein Kind was Böses thut?

51

Zeit vergeht und Jahr um Jahr, Gottes Huld bleibt immerdar, Sein getreues Auge wacht Uber mir in jeder Nacht. Seine Liebe gehet auf Neu mit jedes Morgens Lauf; Seine Vaterhand erhält Sonn’ und Mond und alle Welt. Sieht, bewahrt, erhält auch mich, Liebet mich so väterlich. w. Hey.

88. Die höflichen Kinder. Ein Wanderer kam

in ein fremdes Dorf.

Mehrere

Knaben standen im Wege und trieben ihr Spiel.

Als nun

der Fremde näher kam, da wichen die Knaben rechts und

links aus, nahmen ihre Mützen ab und sagten freundlich: „Guten Abend!"

Der Fremde grüßte sie auch mit Freund­

lichkeit, und als er einige Schritte fortgegangen war, drehte er sich um und fragte: „Welcher Weg führt nach der Stadt?"

Die Knaben riefen: „Der zur rechten Hand."

Doch alsbald

ging einer von ihnen dem Manne nach und führte ihn bis zu dem Hügel, wo er ihm die Stadt deutlich zeigen konnte.

Höflich und bescheiden sein

Stehet allen Kindern fein.

Th. v. «chmid.

86. Sei höflich. Wer auf dem Kopf hat einen Hut, Dem steht er noch einmal so gut, Wenn er ihn oft herunter thut. Wer seine Mütz' trägt auf dem Kopf Wie angewachsen auf dem Schopf,

Der heißt mit Recht ein grober Knopf.

Fr. Süll. 4*

51

Zeit vergeht und Jahr um Jahr, Gottes Huld bleibt immerdar, Sein getreues Auge wacht Uber mir in jeder Nacht. Seine Liebe gehet auf Neu mit jedes Morgens Lauf; Seine Vaterhand erhält Sonn’ und Mond und alle Welt. Sieht, bewahrt, erhält auch mich, Liebet mich so väterlich. w. Hey.

88. Die höflichen Kinder. Ein Wanderer kam

in ein fremdes Dorf.

Mehrere

Knaben standen im Wege und trieben ihr Spiel.

Als nun

der Fremde näher kam, da wichen die Knaben rechts und

links aus, nahmen ihre Mützen ab und sagten freundlich: „Guten Abend!"

Der Fremde grüßte sie auch mit Freund­

lichkeit, und als er einige Schritte fortgegangen war, drehte er sich um und fragte: „Welcher Weg führt nach der Stadt?"

Die Knaben riefen: „Der zur rechten Hand."

Doch alsbald

ging einer von ihnen dem Manne nach und führte ihn bis zu dem Hügel, wo er ihm die Stadt deutlich zeigen konnte.

Höflich und bescheiden sein

Stehet allen Kindern fein.

Th. v. «chmid.

86. Sei höflich. Wer auf dem Kopf hat einen Hut, Dem steht er noch einmal so gut, Wenn er ihn oft herunter thut. Wer seine Mütz' trägt auf dem Kopf Wie angewachsen auf dem Schopf,

Der heißt mit Recht ein grober Knopf.

Fr. Süll. 4*

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Zeit vergeht und Jahr um Jahr, Gottes Huld bleibt immerdar, Sein getreues Auge wacht Uber mir in jeder Nacht. Seine Liebe gehet auf Neu mit jedes Morgens Lauf; Seine Vaterhand erhält Sonn’ und Mond und alle Welt. Sieht, bewahrt, erhält auch mich, Liebet mich so väterlich. w. Hey.

88. Die höflichen Kinder. Ein Wanderer kam

in ein fremdes Dorf.

Mehrere

Knaben standen im Wege und trieben ihr Spiel.

Als nun

der Fremde näher kam, da wichen die Knaben rechts und

links aus, nahmen ihre Mützen ab und sagten freundlich: „Guten Abend!"

Der Fremde grüßte sie auch mit Freund­

lichkeit, und als er einige Schritte fortgegangen war, drehte er sich um und fragte: „Welcher Weg führt nach der Stadt?"

Die Knaben riefen: „Der zur rechten Hand."

Doch alsbald

ging einer von ihnen dem Manne nach und führte ihn bis zu dem Hügel, wo er ihm die Stadt deutlich zeigen konnte.

Höflich und bescheiden sein

Stehet allen Kindern fein.

Th. v. «chmid.

86. Sei höflich. Wer auf dem Kopf hat einen Hut, Dem steht er noch einmal so gut, Wenn er ihn oft herunter thut. Wer seine Mütz' trägt auf dem Kopf Wie angewachsen auf dem Schopf,

Der heißt mit Recht ein grober Knopf.

Fr. Süll. 4*

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87. Gesundheit ist ein großer Schatz. Ein Taglöhner ging einmal über Land und kam matt und verdrossen bei einem Wirtshause an, wo er sich einen Krug Bier und ein Stück schwarzes Brot geben liefe.

Er

war unzufrieden, dafe er seine Reise zu Fuß machen mußte und nichts Besseres bezahlen konnte.

Kurz darauf kam ein schöner Wagen gerollt, in dem ein reicher Mann saß.

Er ließ sich ein Stück Braten und

eine Flasche Wein reichen und verzehrte beides in seinem

Wagen.

Der Taglöhner sah ihm verdrießlich zu und dachte:

„Wer es doch auch so hätte!" sagte zu ihm:

Der Reiche mertte es und

„Hättest du wohl Lust, mit mir zu tauschen?"

„Das versteht sich", antwottete der Arme, ohne sich lange

zu bedenken;

„steige der Herr heraus und gebe mir alles,

was er hat; ich will ihm auch alles geben, was ich habe".

Sogleich befahl der Reiche seinen Bedienten, dafe sie

ihn aus dem Wagen heben sollten.

Gott, welcher Anblick!

Seine Füße waren gelähmt; er konnte nicht stehen, sondern mußte sich von seinen Bedienten so lange halten lassen, bis

die Krücken herbeigebracht wurden, auf die er sich stützte.

„He!" fragte er, „hast du noch Lust, mit mir zu tauschen?"

„Nein, wahrhaftig nicht!" zur Antwort.

Pferdefüße.

gab der erschrockene Arme

„Meine Beine sind mir lieber, als tausend Ich will lieber Schwarzbrot essen und mein

eigener Herr sein, als Wein und Braten haben und mich

wie ein kleines Kind von andern umherführen lassen.

Gott

behüte mich!"

Mit diesen Worten stand er auf und ging fort.

recht!" rief ihm der Reiche nach.

„Hast

„Könntest du mir deine

gesunden Schenkel geben, du solltest meinen Wagen, meine

Rappen, mein Geld, kurz alles dafür haben!

Ein gesunder

armer Mann ist glücklicher als ein reicher Krüppel." Salzmann.

53

88. Der beladene Esel. Ein Esel trug einen Sack mit Salz auf seinem Rücken. Er musste durch einen tiefen Bach gehen. Mitten in demselben strauchelte er und fiel ins Wasser. Als er wieder aufstand, merkte er, dass seine Last viel leichter geworden war; denn ein grosser Teil des Salzes war im Wasser geschmolzen. „Das will ich mir merken“, sprach er vergnügt vor sich hin. Am andern Morgen hatte der Esel einen Sack mit Schwämmen zu tragen. Er kam wieder an den Bach und legte sich hinein; denn er dachte, sich so die Last leichter zu machen. Aber wie hatte er sich verrechnet! Die Schwämme waren sehr schwer geworden, und er konnte seine Bürde nur mit Mühe fortbringen.

89. Rätsel. Weiss wie Kreide, Leicht wie Flaum, Weich wie Seide, Feucht wie Schaum.

90. Das Fünkche«. Das Kind hatte mit dem Fünkchen gespielt,

seine Mutter es schon ost verboten hatte.

Fünkchen fortgeflogen

und

hatte sich

Mer da- Stroh fing an zu brennen, Flamme,

ehe das Kind daran dachte.

Da

obgleich

war

da-

ins Stroh versteckt. und es entstand eine Da

wurde es dem

Kind bange, und es lief fort, ohne jemandem etwas von der Flamme zu sagen.

Und da niemand Waffer darauf schüttete,

ging die Flamme nicht aus, sondern breitete sich im ganzen

Hause auS.

Als sie an die Fenstervorhänge kam, wurde sie

noch größer, und das Bett, worin sie des Nachts schliefen, brannte hell auf,

und die Tische und die Stühle und die

Schränke und alles, was der Vater und die Mutter hatte«.

53

88. Der beladene Esel. Ein Esel trug einen Sack mit Salz auf seinem Rücken. Er musste durch einen tiefen Bach gehen. Mitten in demselben strauchelte er und fiel ins Wasser. Als er wieder aufstand, merkte er, dass seine Last viel leichter geworden war; denn ein grosser Teil des Salzes war im Wasser geschmolzen. „Das will ich mir merken“, sprach er vergnügt vor sich hin. Am andern Morgen hatte der Esel einen Sack mit Schwämmen zu tragen. Er kam wieder an den Bach und legte sich hinein; denn er dachte, sich so die Last leichter zu machen. Aber wie hatte er sich verrechnet! Die Schwämme waren sehr schwer geworden, und er konnte seine Bürde nur mit Mühe fortbringen.

89. Rätsel. Weiss wie Kreide, Leicht wie Flaum, Weich wie Seide, Feucht wie Schaum.

90. Das Fünkche«. Das Kind hatte mit dem Fünkchen gespielt,

seine Mutter es schon ost verboten hatte.

Fünkchen fortgeflogen

und

hatte sich

Mer da- Stroh fing an zu brennen, Flamme,

ehe das Kind daran dachte.

Da

obgleich

war

da-

ins Stroh versteckt. und es entstand eine Da

wurde es dem

Kind bange, und es lief fort, ohne jemandem etwas von der Flamme zu sagen.

Und da niemand Waffer darauf schüttete,

ging die Flamme nicht aus, sondern breitete sich im ganzen

Hause auS.

Als sie an die Fenstervorhänge kam, wurde sie

noch größer, und das Bett, worin sie des Nachts schliefen, brannte hell auf,

und die Tische und die Stühle und die

Schränke und alles, was der Vater und die Mutter hatte«.

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88. Der beladene Esel. Ein Esel trug einen Sack mit Salz auf seinem Rücken. Er musste durch einen tiefen Bach gehen. Mitten in demselben strauchelte er und fiel ins Wasser. Als er wieder aufstand, merkte er, dass seine Last viel leichter geworden war; denn ein grosser Teil des Salzes war im Wasser geschmolzen. „Das will ich mir merken“, sprach er vergnügt vor sich hin. Am andern Morgen hatte der Esel einen Sack mit Schwämmen zu tragen. Er kam wieder an den Bach und legte sich hinein; denn er dachte, sich so die Last leichter zu machen. Aber wie hatte er sich verrechnet! Die Schwämme waren sehr schwer geworden, und er konnte seine Bürde nur mit Mühe fortbringen.

89. Rätsel. Weiss wie Kreide, Leicht wie Flaum, Weich wie Seide, Feucht wie Schaum.

90. Das Fünkche«. Das Kind hatte mit dem Fünkchen gespielt,

seine Mutter es schon ost verboten hatte.

Fünkchen fortgeflogen

und

hatte sich

Mer da- Stroh fing an zu brennen, Flamme,

ehe das Kind daran dachte.

Da

obgleich

war

da-

ins Stroh versteckt. und es entstand eine Da

wurde es dem

Kind bange, und es lief fort, ohne jemandem etwas von der Flamme zu sagen.

Und da niemand Waffer darauf schüttete,

ging die Flamme nicht aus, sondern breitete sich im ganzen

Hause auS.

Als sie an die Fenstervorhänge kam, wurde sie

noch größer, und das Bett, worin sie des Nachts schliefen, brannte hell auf,

und die Tische und die Stühle und die

Schränke und alles, was der Vater und die Mutter hatte«.

54 das wurde vom Feuer erfaßt, und die Flamme wurde so

hoch wie der Kirchturm. die Soldaten

Da schrieen alle Leute vor Schrecken,

trommelten,

die Glocken läuteten;

es

war

fürchterlich zu hören und die Flamme schrecklich zu sehen.

Nun fing man an zu löschen mit Waffer, das man in das

Feuer schüttete und spritzte; aber es half nicht eher, als bis das Haus zusammengebrannt und nur noch ein wenig Kohlen

und ein bißchen Asche übrig war.

Da hatten nun die Eltern

des Kindes kein Haus mehr und kein Plätzchen, wo sie wohnen

und wo sie schlafen konnten, und auch kein Geld,

um sich

ein neues Haus und neue Betten und Tische und Stühle zu kaufen.

Ach, wie weinten da die armen Eltern!

Und

das Kind, das mit dem Fünkchen gespielt hatte, war schuld daran. W. Curtmann.

91, Schneemann. Seht den Mann, o große Not! Me er mit dem Stocke droht

Gestern schon und heute noch!

Aber niemals schlägt er doch. Schneemann, bist ein armer Wicht,

Hast den Stock und wehrst dich nicht.

54 das wurde vom Feuer erfaßt, und die Flamme wurde so

hoch wie der Kirchturm. die Soldaten

Da schrieen alle Leute vor Schrecken,

trommelten,

die Glocken läuteten;

es

war

fürchterlich zu hören und die Flamme schrecklich zu sehen.

Nun fing man an zu löschen mit Waffer, das man in das

Feuer schüttete und spritzte; aber es half nicht eher, als bis das Haus zusammengebrannt und nur noch ein wenig Kohlen

und ein bißchen Asche übrig war.

Da hatten nun die Eltern

des Kindes kein Haus mehr und kein Plätzchen, wo sie wohnen

und wo sie schlafen konnten, und auch kein Geld,

um sich

ein neues Haus und neue Betten und Tische und Stühle zu kaufen.

Ach, wie weinten da die armen Eltern!

Und

das Kind, das mit dem Fünkchen gespielt hatte, war schuld daran. W. Curtmann.

91, Schneemann. Seht den Mann, o große Not! Me er mit dem Stocke droht

Gestern schon und heute noch!

Aber niemals schlägt er doch. Schneemann, bist ein armer Wicht,

Hast den Stock und wehrst dich nicht.

56 Freilich ist's ein gar armer Mann, Der nicht schlagen noch lanfen kann;

Schleierweiß ist sein Gesicht. Liebe Sonne, scheine nur nicht,

Sonst wird er wie Butter weich Und zerfließt zu Wasier gleich.

s. Hey.

92. Rätsel. Gefror'nes Wasier, dürres GraS,

Verbranntes Holz.

Wie nennt man daS?

93. Der Zaunkönig und der BSr. 1.

Zur Sommerzeit gingen einmal der Bär und der Wolf im Wald spazieren. Da hörte der Bär so schönen Gesang von einem Vogel und sprach: „Bruder Wolf, was ist das für ein Vogel, der so schön singt?“ „Das ist der König der Vögel“, sagte der Wolf, „vor dem müssen wir uns neigen.“ Es war aber der Zaunkönig. „Wenn das ist“, sagte der Bär, „so möchte ich auch gerne seinen königlichen Palast sehen. Komm und führe mich hin!“ „Das geht nicht so, wie du meinst“, sprach der Wolf, „du musst warten, bis die Frau Königin kommt.“ Bald darauf kam die Frau Königin und hatte Futter im Schnabel und der Herr König auch, und wollten ihre Jungen ätzen. Der Bär wäre nun gleich gerne hinter­ drein gegangen; aber der Wolf hielt ihn am Ärmel und sagte: „Nein, du musst hier warten, bis Herr und Frau König wieder fort sind“. Also nahmen sie das Loch in acht, wo das Nest stand, und trabten wieder ab. Der Bär aber hatte keine Ruhe, wollte den königlichen Palast sehen und ging nach einer kurzen Weile wieder vor. Da waren König und Königin richtig ausgeflogen.

56 Freilich ist's ein gar armer Mann, Der nicht schlagen noch lanfen kann;

Schleierweiß ist sein Gesicht. Liebe Sonne, scheine nur nicht,

Sonst wird er wie Butter weich Und zerfließt zu Wasier gleich.

s. Hey.

92. Rätsel. Gefror'nes Wasier, dürres GraS,

Verbranntes Holz.

Wie nennt man daS?

93. Der Zaunkönig und der BSr. 1.

Zur Sommerzeit gingen einmal der Bär und der Wolf im Wald spazieren. Da hörte der Bär so schönen Gesang von einem Vogel und sprach: „Bruder Wolf, was ist das für ein Vogel, der so schön singt?“ „Das ist der König der Vögel“, sagte der Wolf, „vor dem müssen wir uns neigen.“ Es war aber der Zaunkönig. „Wenn das ist“, sagte der Bär, „so möchte ich auch gerne seinen königlichen Palast sehen. Komm und führe mich hin!“ „Das geht nicht so, wie du meinst“, sprach der Wolf, „du musst warten, bis die Frau Königin kommt.“ Bald darauf kam die Frau Königin und hatte Futter im Schnabel und der Herr König auch, und wollten ihre Jungen ätzen. Der Bär wäre nun gleich gerne hinter­ drein gegangen; aber der Wolf hielt ihn am Ärmel und sagte: „Nein, du musst hier warten, bis Herr und Frau König wieder fort sind“. Also nahmen sie das Loch in acht, wo das Nest stand, und trabten wieder ab. Der Bär aber hatte keine Ruhe, wollte den königlichen Palast sehen und ging nach einer kurzen Weile wieder vor. Da waren König und Königin richtig ausgeflogen.

56 Freilich ist's ein gar armer Mann, Der nicht schlagen noch lanfen kann;

Schleierweiß ist sein Gesicht. Liebe Sonne, scheine nur nicht,

Sonst wird er wie Butter weich Und zerfließt zu Wasier gleich.

s. Hey.

92. Rätsel. Gefror'nes Wasier, dürres GraS,

Verbranntes Holz.

Wie nennt man daS?

93. Der Zaunkönig und der BSr. 1.

Zur Sommerzeit gingen einmal der Bär und der Wolf im Wald spazieren. Da hörte der Bär so schönen Gesang von einem Vogel und sprach: „Bruder Wolf, was ist das für ein Vogel, der so schön singt?“ „Das ist der König der Vögel“, sagte der Wolf, „vor dem müssen wir uns neigen.“ Es war aber der Zaunkönig. „Wenn das ist“, sagte der Bär, „so möchte ich auch gerne seinen königlichen Palast sehen. Komm und führe mich hin!“ „Das geht nicht so, wie du meinst“, sprach der Wolf, „du musst warten, bis die Frau Königin kommt.“ Bald darauf kam die Frau Königin und hatte Futter im Schnabel und der Herr König auch, und wollten ihre Jungen ätzen. Der Bär wäre nun gleich gerne hinter­ drein gegangen; aber der Wolf hielt ihn am Ärmel und sagte: „Nein, du musst hier warten, bis Herr und Frau König wieder fort sind“. Also nahmen sie das Loch in acht, wo das Nest stand, und trabten wieder ab. Der Bär aber hatte keine Ruhe, wollte den königlichen Palast sehen und ging nach einer kurzen Weile wieder vor. Da waren König und Königin richtig ausgeflogen.

56

Er guckte hinein und sah fünf oder sechs Junge, die lagen darin. „Ißt das der königliche Palast?“ rief der Bär, „das ist ein erbärmlicher Palast! Ihr seid auch keine Königskinder, ihr seid unehrliche Kinder.“ Wie das die jungen Zaunkönige hörten, wurden sie gewaltig bös und schrieen: „Nein, das sind wir nicht, unsere Eltern sind ehrliche Leute! Bär, das soll ausgemacht werden mit dir!“ Dem Bär und dem Wolf ward angst, sie kehrten um und setzten sich in ihre Höhlen. Die jungen Zaunkönige aber schrieen und lärmten fort, und als ihre Eltern wieder Futter brachten, sagten sie: „Wir rühren kein Fliegenbeinchen an, und sollten wir ver­ hungern, bis ihr erst ausgemacht habt, ob wir ehrliche Kinder sind oder nicht. Der Bär ist dagewesen und hat uns gescholten.“ Da sagte der alte König: „Seid nur ruhig, das soll ausgemacht werden!“ Flog darauf mit der Frau Königin dem Bären vor seine Höhle und rief hinein: „Alter Brummbär, warum hast du meine Kinder gescholten? Das soll dir übel bekommen, das wollen wir in einem blutigen Krieg ausmachen!“ Also war dem Bär der Krieg angekündigt, und ward alles vierfüssige Getier berufen, Ochs, Esel, Rind, Hirsch, Reh, und was die Erde sonst alles trägt. Der Zaunkönig aber berief alles, was in der Luft fliegt, nicht allein die Vögel gross und klein, sondern auch die Mücken, Hor­ nisse, Bienen und Fliegen mussten herbei.

2. Als nun die Zeit kam, wo der Krieg angehen sollte, da schickte der Zaunkönig Kundschafter aus, wer der kommandierende General des Feindes wäre. Die Mücke war die listigste von allen, schwärmte im Walde, wo der Feind sich versammelte und setzte sich endlich unter ein Blatt auf den Baum, wo die Parole ausgegeben wurde.

57 Da stand der Bär, rief den Fuchs vor sich und sprach: „Fuchs, du bist der schlaueste unter allem Getier, du sollst General sein und uns anführen!“ „Gut“, sagte der Fuchs, „aber was für Zeichen wollen wir verab­ reden?“ Niemand wusste es. Da sprach der Fuchs: „Ich habe einen schönen, langen, buschigen Schwanz, der sieht aus fast wie ein roter Federbusch. Wenn ich den Schwanz in die Höhe halte, so geht die Sache gut, und ihr müsst darauf losmarschieren. Lass ich ihn aber herunterhängen, so lauft, was ihr könnt.“ Als die Mücke das gehört hatte, flog sie wieder heim und verriet dem Zaunkönig alles haarklein. 3. Als der Tag anbrach, wo die Schlacht sollte ge­ liefert werden, hu, da kam das vierfüssige Getier daher gerannt mit Gebraus, dass die Erde zitterte. Zaunkönig mit seiner Armee kam auch durch die Luft daher; die schnurrte, schrie und schwärmte, dass einem angst und bange wurde. Nun gingen sie von beiden Seiten an­ einander. Der Zaunkönig aber schickte die Hornisse hinab, sie sollten sich dem Fuchs unter den Schwanz setzen und aus Leibeskräften stechen. Wie nun der Fuchs den ersten Stich bekam, zuckte er, dass er das eine Bein aufhob. Doch ertrug er’s und hielt den Schwanz noch in die Höhe. Beim zweiten Stich musste er ihn einen Augenblick herunterlassen. Beim dritten aber konnte er sich nicht mehr halten, schrie und nahm den Schwanz zwischen die Beine. Wie das die Tiere sahen, meinten sie, alles wäre verloren und fingen an zu laufen, jeder in seine Höhle, und die Vögel hatten die Schlacht gewonnen. 4. Da flog der Herr König und die Frau Königin heim zu ihren Kindern und riefen: „Kinder, seid fröh-

58

lieh, esst und trinkt nach Herzenslust; wir haben den Krieg gewonnen.“ Die jungen Zaunkönige aber sagten: „Noch essen wir nicht, der Bär soll erst vor’s Nest kommen und Abbitte thun und soll sagen, dass wir ehrliche Kinder sind.“ Da flog der Zaunkönig vor das Loch des Bären und rief: „Brummbär, du sollst vor das Nest zu meinen Kindern gehen und Abbitte thun und sagen, dass sie ehrliche Kinder sind; sonst sollen dir die Rippen im Leibe zertreten werden!“ Da kroch der Bär in der grössten Angst hin und that Abbitte. Jetzt waren die Zaunkönige erst zufrieden, setzten sich zusammen und assen und tranken und machten sich lustig bis in die späte Nacht hinein.

94. Der Hase. Sieh nur einer den Hasen an!

Sitzt er nicht stolz da wie ein Mann? Schaut sich so trotzig um und um, Zieht das bärtige Schnäuzchen krumm.

Daß nur niemand ihm kommt zu nah , Er wäre wohl gleich mit Schlägen da. Ja, wär' er ganz allein in der Welt, Er bliebe gewiß ein rechter Held.

58

lieh, esst und trinkt nach Herzenslust; wir haben den Krieg gewonnen.“ Die jungen Zaunkönige aber sagten: „Noch essen wir nicht, der Bär soll erst vor’s Nest kommen und Abbitte thun und soll sagen, dass wir ehrliche Kinder sind.“ Da flog der Zaunkönig vor das Loch des Bären und rief: „Brummbär, du sollst vor das Nest zu meinen Kindern gehen und Abbitte thun und sagen, dass sie ehrliche Kinder sind; sonst sollen dir die Rippen im Leibe zertreten werden!“ Da kroch der Bär in der grössten Angst hin und that Abbitte. Jetzt waren die Zaunkönige erst zufrieden, setzten sich zusammen und assen und tranken und machten sich lustig bis in die späte Nacht hinein.

94. Der Hase. Sieh nur einer den Hasen an!

Sitzt er nicht stolz da wie ein Mann? Schaut sich so trotzig um und um, Zieht das bärtige Schnäuzchen krumm.

Daß nur niemand ihm kommt zu nah , Er wäre wohl gleich mit Schlägen da. Ja, wär' er ganz allein in der Welt, Er bliebe gewiß ein rechter Held.

59 Nun hört er von fern die Peitsche schallen, Da ist ihm gleich der Mut entfallen.

Sieht nicht erst noch einmal näher zu,

Läuft auf und davon in einem Nu.

W. H,y.

95. Winters Abschied. Winter, ade! Scheiden thut weh.

Aber dein Scheiden macht,

Daß jetzt mein Herze lacht. Winter, ade! Scheiden thut weh.

Winter, ade! Scheiden thut weh.

Gerne vergeß' ich dein,

Kannst immer ferne sein.

Winter, ade! Scheiden thut weh. Winter, ade! Scheiden thut weh.

Gehst du nicht bald nach Haus, Lacht dich der Kuckuck aus. Winter, ade! Scheiden thut weh.

Hoffmann v. Fallersleben.

96. Des Frichttugs Ankunft. Es ist März. ist geschmolzen.

viel Wasser.

Da fängt der Frühling an.

Der Schnee

In den Bächen und Flüssen ist aber noch

Des Nachts giebt es wohl noch ein wenig Eis,

aber am Tage scheint die Sonne schon warm, und sie geht

erst um sechs Uhr abends unter. in ihre Nester gekommen.

Manche Bügel sind wieder

Ich habe den Storch

Die Wiesen

sehen und viele Lerchen in dem Felde gehört.

fangen an, grün zu werden, springen beinah auf.

behangen.

schon ge­

und die Knospen der Bäume

Manche Sträucher sind

mit Kätzchen

Die Veilchen sind aber noch selten;

hinter der,

Hecke im Sonenscheine wirst du wohl einige finden. D. Curtmann.

59 Nun hört er von fern die Peitsche schallen, Da ist ihm gleich der Mut entfallen.

Sieht nicht erst noch einmal näher zu,

Läuft auf und davon in einem Nu.

W. H,y.

95. Winters Abschied. Winter, ade! Scheiden thut weh.

Aber dein Scheiden macht,

Daß jetzt mein Herze lacht. Winter, ade! Scheiden thut weh.

Winter, ade! Scheiden thut weh.

Gerne vergeß' ich dein,

Kannst immer ferne sein.

Winter, ade! Scheiden thut weh. Winter, ade! Scheiden thut weh.

Gehst du nicht bald nach Haus, Lacht dich der Kuckuck aus. Winter, ade! Scheiden thut weh.

Hoffmann v. Fallersleben.

96. Des Frichttugs Ankunft. Es ist März. ist geschmolzen.

viel Wasser.

Da fängt der Frühling an.

Der Schnee

In den Bächen und Flüssen ist aber noch

Des Nachts giebt es wohl noch ein wenig Eis,

aber am Tage scheint die Sonne schon warm, und sie geht

erst um sechs Uhr abends unter. in ihre Nester gekommen.

Manche Bügel sind wieder

Ich habe den Storch

Die Wiesen

sehen und viele Lerchen in dem Felde gehört.

fangen an, grün zu werden, springen beinah auf.

behangen.

schon ge­

und die Knospen der Bäume

Manche Sträucher sind

mit Kätzchen

Die Veilchen sind aber noch selten;

hinter der,

Hecke im Sonenscheine wirst du wohl einige finden. D. Curtmann.

59 Nun hört er von fern die Peitsche schallen, Da ist ihm gleich der Mut entfallen.

Sieht nicht erst noch einmal näher zu,

Läuft auf und davon in einem Nu.

W. H,y.

95. Winters Abschied. Winter, ade! Scheiden thut weh.

Aber dein Scheiden macht,

Daß jetzt mein Herze lacht. Winter, ade! Scheiden thut weh.

Winter, ade! Scheiden thut weh.

Gerne vergeß' ich dein,

Kannst immer ferne sein.

Winter, ade! Scheiden thut weh. Winter, ade! Scheiden thut weh.

Gehst du nicht bald nach Haus, Lacht dich der Kuckuck aus. Winter, ade! Scheiden thut weh.

Hoffmann v. Fallersleben.

96. Des Frichttugs Ankunft. Es ist März. ist geschmolzen.

viel Wasser.

Da fängt der Frühling an.

Der Schnee

In den Bächen und Flüssen ist aber noch

Des Nachts giebt es wohl noch ein wenig Eis,

aber am Tage scheint die Sonne schon warm, und sie geht

erst um sechs Uhr abends unter. in ihre Nester gekommen.

Manche Bügel sind wieder

Ich habe den Storch

Die Wiesen

sehen und viele Lerchen in dem Felde gehört.

fangen an, grün zu werden, springen beinah auf.

behangen.

schon ge­

und die Knospen der Bäume

Manche Sträucher sind

mit Kätzchen

Die Veilchen sind aber noch selten;

hinter der,

Hecke im Sonenscheine wirst du wohl einige finden. D. Curtmann.

60

97» Storch. Die Sonne scheint, der Sommer ist nah ; Nun sind auch wir Störche wieder da.

Wir haben im fernen Land unterdcsicn Nicht unser liebes Nest vergesien. Da steht's noch; nun wollen wir's putzen und hüten,

Und still d'rin wohnen und fröhlich brüten.

Sie bauten es aus mit Holz und Stroh, Sie waren so eifrig dabei, so froh.

Frau Störchin saß drauf drei Wochen lang,

Da hörte man bald gar mancherlei Klang; Fünf Störchlein reckten die Köpfchen herauf Und sperrten die hungrigen Schnäbel auf.

98. Der Rekrut. Büblein, wirst du ein Rekrut,

Merk' dir dieses Liedchen gut. 1. Wer will unter die Soldaten,

Der muß haben ein Gewehr; Das muß er mit Pulver laden

Und mit einer Kugel schwer.

2. Der muß an der linken Seiten

Einen scharfen Säbel han, Daß er, wenn die Feinde streiten,

Schießen und auch fechten kann.

«. H-y.

60

97» Storch. Die Sonne scheint, der Sommer ist nah ; Nun sind auch wir Störche wieder da.

Wir haben im fernen Land unterdcsicn Nicht unser liebes Nest vergesien. Da steht's noch; nun wollen wir's putzen und hüten,

Und still d'rin wohnen und fröhlich brüten.

Sie bauten es aus mit Holz und Stroh, Sie waren so eifrig dabei, so froh.

Frau Störchin saß drauf drei Wochen lang,

Da hörte man bald gar mancherlei Klang; Fünf Störchlein reckten die Köpfchen herauf Und sperrten die hungrigen Schnäbel auf.

98. Der Rekrut. Büblein, wirst du ein Rekrut,

Merk' dir dieses Liedchen gut. 1. Wer will unter die Soldaten,

Der muß haben ein Gewehr; Das muß er mit Pulver laden

Und mit einer Kugel schwer.

2. Der muß an der linken Seiten

Einen scharfen Säbel han, Daß er, wenn die Feinde streiten,

Schießen und auch fechten kann.

«. H-y.

61

3. Einen Gaul zum Galoppieren Und von Silber auch zwei Sporn, Zaum und Zügel zum Regieren, Wenn er Sprünge macht im Zorn.

4. Einen Schnurrbart an der Nasen, Auf dem Kopfe einen Helm, — Sonst, wenn die Trompeten blasen, Ist er nur ein armer Schelm. Fr. «an.

99. Der Frühling. Der schöne Frühling ist wieder gekommen! Nun scheint die helle Sonne wärmer, und die Bäume des Waldes werden grün. Meine Augen sehen überall bunte Blümchen. Überall, auf jener Wiese und dort im Garten sprossen sie hervor und erfüllen die reine Luft mit ihrem angenehmen Geruch. Die Vöglein im Walde singen ihr munteres Liedchen und bauen künstliche Nester; der Landmann besäet wieder seinen Acker. In dieser schön­ sten Zeit des Jahres spielen wir Kinder gar gern draussen im Schatten der Bäume oder auf blumigen Wiesen. Wir brauchen dann nicht mehr solche Handschuhe von Pelz, wie wir sie im Winter hatten; denn die liebe Sonne scheint warm genug. O, wie schön ist der Frühling l Wir wollen unsern Vater im Himmel lieben, der ihn zur Freude der Menschen schuf! L. Kellner.

100. Frühling. Frühlingszeit, schönste Zeit! Die uns Gott der Herr verleiht, Weckt die Blümlein aus der Erde, Gras und Kräuter für die Herde, Läßt die jungen Lämmlein springen. Läßt die lieben Vöglein singen. Menschen, eures Gottes denkt, Der euch so den Frühling schenkt!

W. Hey.

61

3. Einen Gaul zum Galoppieren Und von Silber auch zwei Sporn, Zaum und Zügel zum Regieren, Wenn er Sprünge macht im Zorn.

4. Einen Schnurrbart an der Nasen, Auf dem Kopfe einen Helm, — Sonst, wenn die Trompeten blasen, Ist er nur ein armer Schelm. Fr. «an.

99. Der Frühling. Der schöne Frühling ist wieder gekommen! Nun scheint die helle Sonne wärmer, und die Bäume des Waldes werden grün. Meine Augen sehen überall bunte Blümchen. Überall, auf jener Wiese und dort im Garten sprossen sie hervor und erfüllen die reine Luft mit ihrem angenehmen Geruch. Die Vöglein im Walde singen ihr munteres Liedchen und bauen künstliche Nester; der Landmann besäet wieder seinen Acker. In dieser schön­ sten Zeit des Jahres spielen wir Kinder gar gern draussen im Schatten der Bäume oder auf blumigen Wiesen. Wir brauchen dann nicht mehr solche Handschuhe von Pelz, wie wir sie im Winter hatten; denn die liebe Sonne scheint warm genug. O, wie schön ist der Frühling l Wir wollen unsern Vater im Himmel lieben, der ihn zur Freude der Menschen schuf! L. Kellner.

100. Frühling. Frühlingszeit, schönste Zeit! Die uns Gott der Herr verleiht, Weckt die Blümlein aus der Erde, Gras und Kräuter für die Herde, Läßt die jungen Lämmlein springen. Läßt die lieben Vöglein singen. Menschen, eures Gottes denkt, Der euch so den Frühling schenkt!

W. Hey.

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3. Einen Gaul zum Galoppieren Und von Silber auch zwei Sporn, Zaum und Zügel zum Regieren, Wenn er Sprünge macht im Zorn.

4. Einen Schnurrbart an der Nasen, Auf dem Kopfe einen Helm, — Sonst, wenn die Trompeten blasen, Ist er nur ein armer Schelm. Fr. «an.

99. Der Frühling. Der schöne Frühling ist wieder gekommen! Nun scheint die helle Sonne wärmer, und die Bäume des Waldes werden grün. Meine Augen sehen überall bunte Blümchen. Überall, auf jener Wiese und dort im Garten sprossen sie hervor und erfüllen die reine Luft mit ihrem angenehmen Geruch. Die Vöglein im Walde singen ihr munteres Liedchen und bauen künstliche Nester; der Landmann besäet wieder seinen Acker. In dieser schön­ sten Zeit des Jahres spielen wir Kinder gar gern draussen im Schatten der Bäume oder auf blumigen Wiesen. Wir brauchen dann nicht mehr solche Handschuhe von Pelz, wie wir sie im Winter hatten; denn die liebe Sonne scheint warm genug. O, wie schön ist der Frühling l Wir wollen unsern Vater im Himmel lieben, der ihn zur Freude der Menschen schuf! L. Kellner.

100. Frühling. Frühlingszeit, schönste Zeit! Die uns Gott der Herr verleiht, Weckt die Blümlein aus der Erde, Gras und Kräuter für die Herde, Läßt die jungen Lämmlein springen. Läßt die lieben Vöglein singen. Menschen, eures Gottes denkt, Der euch so den Frühling schenkt!

W. Hey.

Leühl'sche Univrrsitätt-Vu.h- und ettinbtutferei, (Pietsch & Echeybat, Gießen.

Inhaltsverzeichnis. Seite

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34.

Das Pferd........................... 1 Die Kuh................................... 1 Der Vers von der Kuh . . 1 Die Katze.............................. 2 Schmeckt's nicht?....................2 Kätzchen und Mäuschen. . . 2 Der Hund und die Katze . . 3 Der Hund.............................. 3 Morgengebet......................... 3 Abendgebet.............................. 4 Das Federvieh................................ 4 Die Enten..................................... 4 Der Spatz..................................... 5 Die jungenSpatzen.... 5 Pferd und Sperling.... 6 Elternliebe.............................. 6 Storches Ankunft .... 6 Kinderlied.............................. 7 Mutter Schwalbe.................... 7 Bienchen im Frühling ... 8 Keinem Würmchen thu ein Leid 9 Von der Lerche.................... 9 Die Lerche............................. 10 Noch ein Morgengebet ... 10 Die Singvögel...................10 Die kluge Maus................... 11 Der Löwe und die Maus . . 11 Mäuschen............................. 12 Der Sommer........................ 12 Es regnet............................. 13 Die Ernte.............................14 Die Ährenleserin...................15 Tischgebet vor dem Essen . . 15 Tischgebet nach dem Essen . . 16

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35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66.

Gäste im Garten..........................16 Des Kirschbaums Gäste... 17 Vogel.............................................. 17 Die Quelle.................................... 18 Der Abend.................................... 18 Noch ein Abendgebet.... 19 Die Schnaken...............................19 Die Taube.................................... 20 Die Glocke schlägt .... 20 Der Morgen.............................. 21 Sonnenschein.............................. 22 Rätsel......................................... 22 Der Sonntag.............................. 23 Sonntag....................................24 Der Mond und die Sterne . 25 Das Märchen vom Mann imMond 25 Gott weiß................................... 26 Die lateinische Druckschrift. . 27 Der Herbst.............................. 30 Im Walde....................................30 Der Hase.................................... 31 Die grüne Stadt......................... 81 Der Sturmwind......................... 32 Der Wind.................................... 32 Der Laubwald im Herbst . 33 Die Arbeiten auf dem Kar­ toffelacker .............................. 33 Der Kinder Lust auf dem Kartoffelacker . ... 33 34 Der Weizen Der Landmann......................... 35 Herbsteszeit.............................. 35 Störche......................................... 35 Der süße Brei.............................. 36

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67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. 79. 80. 81. 82. 83.

Der Wolf und der Fuchs . . 37 Bär 39 Die Spinne 39 Vom Spinnlein und Mticklein 39 Schlaf. Kindlein 40 Die Sternthaler 41 Das Vöglein bringt Grüße . 42 Der erste Schnee .... 42 Schnee und Eis 42 Vogel am Fenster .... 44 Der Winter 44 Strohhalm, Kohle und Bohne 45 Rätsel . .............................. 46 Vögel vor der Scheuer . . 46 Die beiden Ziegen .... 47 Weihnachtslied 47 Der Wolf und die sieben Geislein 48

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84. 85. 86. 87. 88. 89. 90. 91. 92. 93. 94. 95. 96. 97. 98. 99. 100.

Neujahr Die höflichen Kinder . . . Sei höflich Gesundheit ist ein großer Schatz Der beladene Esel . . . Rätsel Das Fünkchen Schneemann Rätsel Der Zaunkönig und der Bär Der Hase Winters Abschied .... Des Frühlings Ankunft . . Storch Der Rekrut Der Frühling Frühling

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Nerlag der I. Ricker'schcn Knchhandlnng in Gießen.

Kandöuch zum kleinen Katechismus Luthers für

Kehrer in Schule und Kirche von

Konrad Euler, Weiland Stadtpfarrer zu Schlitz. 3. A n f l a g e. — Neue Ausgabe.

2 Mcrrü.

gr. 8° Format.

1899.

Iiöel für den

Lese- unö Schreibunterricht von

Heinrich Andres, Großh. Kreisschulinspektor in Lauterbach.

1. Teil. (für das erste Schuljahr) Mit 36 Abbilduugen und 64 Seiten Text im 8° Format.

Kebunöen.

11.-20. Hausend 1898. 40 Pfennige.

2. Teil. (für das zweite Schuljahr) Mit 12 Abbildungen und 66 Seiten Text im 8° Format.

Kebunöen.

6.-10. Hausend 1896. 40 Pfennige.

Kesfische Geschichte im Anschlüsse an die deutsche und unter Berücksichtigung der Kulturgeschichte.

Jür Schute unö Kaus bearbeitet von

Br. Heinrich Berger. 144 Seiten Text im Groß-Oktav-Format 1896. 1 Mir. 60 Mg.

KebunLen.