Eschenz - Tasgetium: Römische Abwasserkanäle und Latrinen 3905405059, 9783905405057

Eschenz befindet sich am Ausfluss des Untersees, südlich des Rheins. Der griechische Geograph Ptolemaios schrieb im 2. J

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German Pages 254 [258] Year 1997

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Table of contents :
Einleitung
1. Vorbemerkungen
2. Ausdehnung und Datierung der römischen Siedlung
3. Forschungsstand
Teil 1. Die Grabung im Areal Rebmann, Parzelle 1139
Die Befunde
1. Vorgehensweise und Stratigraphie
2. Die Konstruktionen des 1.Jhs. n. Chr.
2.1 Der Südwestkanal (Bereich 5).
2.2. Der sogenannte Prügelweg (Bereich 6).
2.3. Der Ostwestkanal (Bereich 4).
2.4. Die Latrine (Bereich 3) und die ältere Nordkanal (Bereich 7).
2.5. Die Pflanzenfunde aus der Latrine (Franziska Feigenwinter)
2.6. Exkurs zu den Latrinen
3. Die Konstruktionen des 2.Jhs. n. Chr.
3.1. Der jüngere Nordkanal (Bereich 7).
3.2. Das grosse Becken (Bereich 2).
3.3. Der Südkanal (Bereich 1).
4. Zusammenfassung
Die Funde aus dem Areal Rebmann
1. Keramik
1.1. Methodik der Keramikbearbeitung
1.2. Terra Sigillata
1.2.1. Terra Sigillata - Auftreten und Verteilung
1.2.2. Italische Terra Sigillata
1.2.3. Südgallische Terra Sigillata
1.2.4. Mittelgallische Terra Sigillata
1.2.5. Ostgallische Terra Sigillata
1.2.6. Mittel -bzw. ostgallische Terrra Sigillata
1.2.7. Helvetische Terra Sigillata
1.2.8. Glattwandige Terra Sigillata
1.2.9. Stempel
1.3. Terra Sigillata-Imitationen
1.3.1. Formen nach Drack
1.3.2. Sontiges Formen
1.4. Frühe Glanztonkeramik
1.5. Klassische Glanztonkeramik
1.5.1. Definition und Verbreitung
1.5.2. Formen
1.5.3. Dekor
1.6. Feinere Gebrauchskeramik
1.6.1. Einleitung
1.6.2. Formen und Typen
1.7. Gröbere Gebrauchskeramik
1.7.1. Kochgeschirr und Teersiedekeramik
1.7.2. Andere Küchengeschirr
1.7.3. Vorrömische Keramik
2. Übrige Kleinfunde
2.1. Glas
2.2. Lavez
2.3. Objekte aus Ton
2.4. Diverse Objekte aus Bein und Glas
2.5. Diverse Objekte aus Stein
2.6. Objekte aus Eisen
2.7. Objekete aus Bronze
2.8. Münzen
2.9. Objekte aus Holz
3. Bauelemente
3.1. Ziegel und Tubuli
3.2. Hauslehm
4. Zusammenfassende Bemerkungen zur Keramik
4.1. Zur Feinkeramik
4.2. Zur Gebrauchskeramik
4.2.1. Keramikproduktion in Eschenzer Töpferein
5. Zusammenfassende Bemerkungen zur Fundverteilung
6. Katalog der Funde aus dem Areal Rebmann
Teil II. Die Grabund im Areal Zatti-Landolt, Parzelle 1465
Die Befunde
1. Situation und Vorgehensweise
2. Stratigraphie
3. Die römierzeitliche Wasserführung
3.1. Die Entwässerungsgräben
3.2. Der Holzkanal in Graben 6
3.3. Das Holzbecken
3.4. Die Verbindung von Becken und Kanal
3.5. Stellung von Kanal und Holzbecken zueinander
3.6. Der nördliche Grabenverlauf
4. Die Befunde in den Feldern 1 und 2
5. Sonstige Befunde
Die Funde aus dem Areal Zatti-Landolt
1. Keramik
1.1. Vorbemerkung
1.2. Terra Sigillata
1.2.1. Italische Terra Sigillata
1.2.2. Südgallische Terra Sigillata
1.2.3. Mittelgallische Terra Sigillata
1.2.4. Süd-bzw. mittelgallische Terra Sigillata
1.2.5. Ostgallische Terra Sigillata
1.2.6. Mittel-bzw. ostgallische Terra Sigillata
1.2.7. Stempel
1.2.8. Zusammenfassung zur Terra Sigillata
1.3. Terra-Sigillata-Imitationen
1.4. Frühe Glanztonkeramik
1.5. Klassische Glanztonkeramik
1.6. Feinere Gebrauchskeramik
1.6.1 Einleitung
1.6.2. Formen und Typen
1.7. Gröbere Gebrauchskeramik
1.7.1. Kochgeschirr / Kochtöpfe
1.7.2. Andere Küchengeschirr
1.8. Zusammenfassung zur Keramik
1.8.1. Die Verteilung des keramischen Materials auf die Befundsituationen
1.8.2. Das keramische Spektrum - Die Fundstelle Rebmann und Zatti-Landolt im Vergleich
2. Übrige Kleinfunde
2.1. Glas
2.2. Lavez
2.3. Objekte aus Ton
2.4. Objekte aus Glas und Gagat
2.5. Objekte aus Stein
2.6. Objekte aus Eisen
2.7. Objekte aus Bronze und Blei
2.8. Münzen
2.9. Objekte aus Holz
3. Bauelemente
3.1. Ziegel und Tubuli
3.2. Hauslehm
4. Katalog der Funde aus dem Areal Zatti-Landolt
Teil III. Andere Fundstelle mit Holzkonstruktionen
1. Vorbemerkung
2. Untereschenz 1995, Parzelle 467
3. Untereschenz 1983, Parzellen 467 und 1157
4. Mettlen 1989, Parzelle 446
5. Mettlen 1977, Parzelle 442/444
5.1. Die Befunde
5.2. Die Funde
5.3. Katalog Mettlen 1977
Teil IV. Ergebnisse
1. Charakterisierung der Fundstellen
1.1. Areal Rebmann, Parzelle 1139
1.2. Areal Zatti-Landolt, Parzelle 1465
1.3. Andere Fundstellen
1.3.1. Mettlen 1977, Parzelle 442/444
1.3.2. Untereschenz, Parzellen 467 und 1157
1.3.3. Mettlen 1989, Parzelle 446
2. Zusammenfassung
Resumé, Riassunto, Summary
Teil V. Anhänge
Bibliographie
Abkürzungen
Falttafel 1: Areal Rebmann, Tabelle 21
Falttafel 2: Areal Rebmann, Tabelle 22
Falttafel 3: Gefässtypologie Teil 1
Falttafel 4: Gefässtypologie Teil 2
Falttafel 5: Signaturen
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Eschenz - Tasgetium: Römische Abwasserkanäle und Latrinen
 3905405059, 9783905405057

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Archäologie im Thurgau 5 Veröffentlichung des Amtes für Archäologie des Kantons Thurgau

I S BN 3-905405-05-9

l SSN 1 420-0570

Verena Jauch

Eschenz- Tasgetium Römische Abwasserkanäle und Latrinen

Verena Jauch

Eschenz - Tasgetium Römische Abwasserkanäle und Latrinen

1 99 7 Departement fü r Erziehung u n d Kultur des Kantons Thurgau

Gedruckt mit Unterstützung des Kantons Thurgau, des Kantons Schafthausen, der Gemeinde Eschenz, der Stadt Stein am Rhein, des Fritz B rü l lmann Fonds der SGUF und des h istorischen Vereins Stein am Rhein. Umschlagseiten: Texterfassung: Redaktion: Druck: Ausl ieferung:

vorne: Areal Rebmann. Ü bersicht mit Holzkonstruktionen von Norden. h inten: Fibel in Form eines Pfaus, KNr 664. Die Autorinnen Verena Jauch und Franziska Feigenwinter Jost Bürgi und Hansjörg Brem Huber & Co. AG, Grafische Unternehmung und Verlag, 850 I Frauenfeld Amt für Archäologie, Schlossmühlestr. 1 5 , CH-85 1 0 Frauenfeld Telefon 052 724 2 8 03, Telefax 052 724 25 38 I S B N 3-905405-05-9 ISSN 1 420-0570

Vorwort und Dank des Kantonsarchäologen

Mit Eschenz und seinen Fundstellen verbinden mich zwei Jugenderinnerungen. Die eine betrifft den Ort, die andere eine Person. Meine erste Fahrt in den Thurgau führte mich im Sommer 1 954 ins Pfadilager beim Schloss Freudenfels oberhalb von Eschenz. Wei l man damals alle Ausflüge zu Fuss machte, lernten wir die Gegend recht gut kennen: die I nsel Wercl, das Kastell B urg, Kl i ngenzell, den römischen Gutshof Stutheien bei Hüttwi len und sogar die Kartause Ittingen . Ich ahnte da­ mals nicht, dass ich 1 9 Jahre später mit all diesen Örtl ichkei­ ten beruflich zu tun haben würde. Die archäologischen Arbeiten in der Region Eschenz und die reichen Funde haben mir i n den vergangenen Jahren viel Freude gemacht. So ist es noch heute. Sorgen macht mir aber der Umstand, dass es bis anhin nicht möglich war und bei der schlechten Finanzlage des Kantons auch kaum möglich sein wird, das römische Tasgetium grassflächig untersuchen zu können. Es wäre dies nötig, muss doch das Kleinstädtchen ein sehr wichtiger Brücken-, Produktions- und Handelsort gewesen sein. Es bleibt uns momentan n ichts anderes als der Versuch, Tei l aspekte des Lebens im römischen Städtchen aus Zufallsfunden und den Resultaten klei nflächiger Notgrabun­ gen zu rekonstruieren. In diesem Band geht Verena Jauch auf die röm ischen Abwasserkanäle ein. Meine zweite, etwas vage Jugenderinnerung betrifft einen Mann, der in den vierziger Jahren die hübsche Hausange­ stellte aus meinem Elternhaus entführen wol lte. Es ist i hm dies nicht gel ungen, und ich vergass i hn, bis ich ihn Jahre später in Eschenz wieder trafund als i nteressierten Lokalfor­ scher und wichtigen Informanten des Amtes für Archäologie kennen und schätzen lernte ( Abb. I). Alfons Diener, von Be­ ruf Maschinenzeichner, ist immer auf dem Platz, wenn in Un­ tereschenz ein Baum gefal lt, ein Aushub gemacht oder ein Kanalisationsgraben gezogen wird . Er sammelt dabei alle Funde auf und dokumentiert deren Fundlage. Seine Funde, Beobachtungen und Meldungen mehren nicht nur unsere Be­ stände, sondern erlauben es auch, den Umfang der römischen Siedl ung abschätzen und rechtzeitig eingreifen zu können, wenn bei Bauarbeiten römische Schichten angeschnitten werden. Es ist mir ein grosses Anliegen, an dieser Stelle Al­ fons Diener zu danken und al les Gute für die Zukunft zu wünschen. Frau Verena Jauch stellt in diesem Buch Funde und Befunde aus diversen kleinen Grabungen vor, die zwischen 1 977 und 1 995 ausgeführt worden sind. In dieser langen Zeit hat sich eine grosse Zahl von ständigen und temporären M itarbeitern an den Untersuchungen beteiligt. Ich möchte ihnen al len dan­ ken. Grabungen leiteten Albin Hasenfratz, Kurt Bänteli, Hansjörg Brem und Verena Jauch. Grabungstechnische und zeichnerische Aufgaben übernahmen Kurt Bänteli, Rolf Kes­ sel ring, Mattbias Schnyder, Daniel Steiner und Albert Wid­ mann.

Abb. I : Alfons Diener, Hüter der römischen Altertümer von Eschenz.

Bei der Bearbeitung der Funde konnte Verena Jauch auf die Hilfe einer ganzen Reihe von Leuten zählen: Von Steffi Mar­ tin-Kilcher stammen Bemerkungen zum Material aus dem Mettlen-Kanal, Bettina Hedinger überliess uns ihre Kataloge und Texte zur Keramik aus Untereschenz, Olympia Stefani und Hansjörg Brem bestimmten die M ünzen, Franziska Fei­ genwinter die botanischen Makroreste aus den Kanälen im Areal Rebmann und U rs Leuzinger die S i l ices. Die dendro­ chronologischen Messungen führte das Dendrolabor der Stadt Zürich durch. E inige Funde wurden im Schweizerischen Landesmuseum, der Grosste i l aber in Frauenfeld von Janina Hauser, Walter Frei, Inka Potthast, Claudia Häusler, Esther Muff und Erika Berdelis restauriert. Soweit nicht speziell aufgeführt, stam­ men die Fundzeichnungen von Margrith Lier und Evi Schön, die Fotos von Daniel Steiner und der Autorin. Abbildungs­ vorlagen erhielten wir von der Kantonsarchäologie Zürich, der Kantonsarchäologie Aargau, dem Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, dem Office Cantanal des Recherehes Archeologiques, Martigny, und den Ausgräbern von Augst/Kaiseraugst. Ein besonderer Dank gilt den kantonalen und kommunalen Behörden, den Eschenzern und unter ihnen besonders den Liegenschaftsbesitzern. Jost Bürgi Kantonsarchäologe

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Inhalt

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

9

Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ausdehnung und Datierung der römischen Siedlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Forschungsstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

9

I. 2. 3.

Teil 1. Die Grabung im A real Rebmann, Parzelle I 139

9 9

12 12 12 14 14 14 16

Die Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Vorgehensweise und Stratigraphie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Die Konstruktionen des I . Jhs. n. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . 2. 1 . Der Südwestkanal ( Bereich 5 ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der sogenannte Prügelweg ( Bereich 6 ) . . . . . . . . . . . . .. 2.2. 2.3. Der Ostwestkanal ( Bereich 4 ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 2.4. Die Latrine ( Bereich 3 ) und der ältere Nordkanal ( Bereich 7 ) . . . . . . . . . . . . . . . . 2.5. D i e Pflanzenfunde aus der Latrine ( Franziska Feigenwinter) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6. Exkurs zu den Latrinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. D i e Konstruktionen des 2 . Jhs. n. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . Der j üngere Nordkanal ( Bereich 7 ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. 1 . 3.2. Das grosse Becken ( Bereich 2 ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3. Der Südkanal ( Bereich I ). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

21 29 32 32 33 35 35

D i e Funde aus dem Areal Rebmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Keramik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1. Methodik der Keramikbearbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .2 . Terra Sigi l lata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .2 . 1 . Terra Sigi llata - Auftreten und Vertei lung . . . . . . . . 1 .2.2. ltalische Terra Sigil lata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .2 . 3 . Südgallische Terra Sigil lata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .2.4. M ittelgallische Terra Sigil lata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .2 . 5 . Ostgall ische Terra Sigil lata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .2.6. M ittel- bzw. ostgall ische Terra Sigil lata . . . . . . . . . . . . 1 .2 . 7 . Helvetische Terra Sigil lata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .2.8. G lattwandige Terra Sigillata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .2.9. Stempel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Terra-S igi l l ata- lmitationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .3 . 1 .3 . 1 . Formen nach Drack . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .3 . 2 . Sonstige Formen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frühe Glanztonkeram ik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .4. 1 .5 . K lassische Glanztonkeramik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .5 . 1 . Definition und Verbreitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .5 .2. Formen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .5 . 3 . Dekor... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .6. Feinere Gebrauchskeramik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .6. 1 . Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .6.2. Formen und Typen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .7. Gröbere Gebrauchskeramik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

37 37 37 38 38 40 40 40 41 42 42 42 43 45 45 50 50 51 51 52 52 52 52 53 63

17

1 . 7. 1 . 1 . 7.2. 1 .7.3. 2. 2. 1 . 2.2. 2.3. 2.4. 2.5. 2.6. 2.7. 2.8. 2.9. 3. 3. 1 . 3 .2. 4. 4. 1 . 4.2. 4.2. 1 . 5. 6.

Kochgeschirr und Teersiedekeramik . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anderes Küchengeschi rr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorrömische Keramik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übrige Kleinfunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lavez . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Objekte aus Ton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diverse Objekte aus Bein und Glas. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diverse Objekte aus Stein . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Objekte aus E isen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Objekte aus Bronze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Münzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Obj ekte aus Holz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bauelemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ziegel und Tubuli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hauslehm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusammenfassende Bemerkungen zur Keramik Zur Feinkeramik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Gebrauchskeram ik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Keramikproduktion in Eschenzer Töpfereien . . . . Zusammenfassende Bemerkungen zur Fundverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katalog der Funde aus dem Areal Rebmann . . . . . . .

63 67 68 69 69 69 70 70 70 70 70 71 71 71 71 72 72 72 72 73 75 78

Teil 11. Die Grabung im A real Zatti-Landolt, Parzelle 1 465 . ... . . . . . ... . . . . . .. . . . . . . . . . . . . ... . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 75 .

.

.

Die Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Situation und Vorgehensweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stratigraphie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Die römerzeitl iche Wasserführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Die Entwässerungsgräben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. 1 . Der Holzkanal in Graben 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2. 3.3. Das H olzbecken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 .4. Die Verbindung von Becken und Kanal . . . . . . . . . . . . 3.5. Stellung von Kanal u n d Holzbecken zueinander Der nördl iche Grabenverlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 .6. Die Befunde i n den Feldern I und 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. 5. Sonstige Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1 75 1 75 1 75 1 76 1 76 1 77 1 79 1 82 1 83 1 84 1 84 1 86

Die Funde aus dem Areal Zatti-Landolt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Keramik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. 1.1. Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .2. Terra Sigillata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .2. 1 . Italische Terra Sigil lata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .2.2. Südgall ische Terra Sigil lata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .2 . 3 . M ittelgallische Terra Sigillata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .2.4. Süd- bzw. mittelgallische Terra Sigil lata . . . . . . . . . . . . 1 .2 . 5 . Ostga l lische Terra Sigillata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 .2 .6. M ittel- bzw. ostgall ische Terra Sigil lata . . . . . . . . . . . . 1 .2 . 7 . Stempel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1 88 1 88 1 88 1 88 1 88 1 88 1 89 1 89 1 89 1 89 ! 89

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7

Inhalt

1 .2.8. 1 .3 . 1 .4. 1 .5 . 1 .6. 1 .6. 1 . 1 .6.2. 1 . 7. 1 .7 . 1 . 1 .7.2. 1 . 8. 1 . 8. 1 .

Zusammenfassung zur Terra Sigil lata . . . . . . . . . . . . . . . Terra-Sigillata- l mitationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frühe Glanztonkeramik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klassische G lanztonkeramik . . .. Feinere Gebrauchskeram i k . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einleitung . . . . . . . . Formen und Typen . . . . . . . .. .. .. . . Gröbere Gebrauchskeramik .. .. . Kochgesch irr I Kochtöpfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anderes Küchengeschirr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusammenfassung zur Keramik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Verteilung des keramischen Materials auf die Befundsituationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . 8.2. Das keramische Spektrum - Die Fundstelle Rebmann und Zatti-Landolt im Vergleich . . . . Ü brige Kleinfunde . . 2. . .. . . 2. 1 . G las 2.2. Lavez . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Objekte a u s Ton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3. 2.4. Objekte aus Glas und Gagat . .. .. 2.5. Obj ekte aus Stein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6. Objekte aus Eisen . . .. .. 2.7. Objekte aus Bronze und Blei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.8. Münzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.9. Objekte aus Holz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Bauelemente . . . . . . .. .. . . . . . . . .. .. . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . .. . . . Ziegel und Tubuli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. 1 . 3.2. Hauslehm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Katalog der Funde aus dem Areal Zatti-Landolt .

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1 90 191 191 191 1 92 1 92 1 93 1 96 1 96 1 96 1 97 1 97

I.

2. 3. 4. 5. 5. 1 . 5 .2. 5.3.

.

Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Untereschenz 1 995, Parzelle 467 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Unteresellenz 1 983, Parzel len 467 und 1 1 57 .... Mettlen 1 989, Parzelle 446 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mettlen 1 977, Parzelle 442/444 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Funde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katalog Mettlen 1 977 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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I.

1.1. 1 .2. 1 .3. 1 .3 . 1 . 1 .3.2. 1 .3 . 3 . 2.

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237

Charakterisierung der Fundstel len . . . . . . . . . Areal Rebmann, Parzelle 1 1 39 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Areal Zatti-Landolt, Parzelle 1 465 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andere Fundstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mettlen 1 977, Parzelle 442/444 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Untereschenz, Parzel len 467 und 1 1 5 7 . . . . . . . . . . . . . . Mettlen 1 989, Parzel le 446 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusammenfassung . ... .. .. . . ................. ... Resume, Riassunto, Summary . . . . . . . .

237 237 237 238 238 238 238 238 240

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227 227 227 228 228 228 232 234

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Teil V A nhänge . . . . . . . . . . . .

1 98 1 98 1 98 1 99 1 99 1 99 200 200 200 200 200 20 I 20 1 20 1 202

Teil Ilf. A ndere Fundstellen mit Holzkonstruktionen . 227 ..

Teil !V Ergebnisse

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Bibliographie . .. ............. ..... ........ . . .. Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Falttafel I : Areal Rebmann. Tabel l e 2 1 . . . . . . . . . . . . Falttafel 2: Areal Rebmann. Tabel le 22 . . . . . . . . . . . . Falttafel 3: Gefässtypologie Teil I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Falttafel 4: Gefässtypologie Tei l 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Falttafel 5 : Signaturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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242 248 249 250 25 1 253 255

8

Einleitung

Abb. 2: Region Eschenz- Stein am Rhein. Ausschnitt aus Landeskarte I :25 Blätter I 032, I 033, I 052, I 053. Reproduziert mit l:kwilligung .

0

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Insel Werd 6

�\}

\ JJJli 7

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0

100m

\ Abb. 3: Eschenz. Plan des früh- und mittelkaiserzeitlichen Vicus Tasgctium: '8adegebäude; 'Melllen, Parz. 442 /444,; 3Areal Rebmann; 'Frühkaiserzeitliche Töpferei; 5Mittelkaiserzeitliches Keramik Iager; 61nsel Werd; 'Nördliche Brücke mit Pfahlfeldern; ' Südliche Brücke mit Pfählen von 1 992; 9 Fundstelle Parz. 1 1 75; '0Areal Zatti-Landolt; "Fundstelle Parz. 467; 12Fundstelle Parz.467 und 1 1 57; 13Mettlen, Parz.446. M I :4000.

II

Einleitung

halb nur die wichtigsten, den Vicus betreffenden Arbeiten nochmals aufgeführt und zudem die in j üngster Zeit unter­ nommenen Untersuchungen nachgetragen. Eine erste grassflächige Untersuchung unternahm in den Jahren 1 874 - 1 875 der Altertumsforscher Bernhard Schenk 1 0 Gegenüber der I nsel Werd legte er südlich des Fuss­ weges nach Stein am Rhein ein in Stein ausgeführtes römi­ sches Bad frei, welches eine Grundfläche von 2 1 X 1 3 m auf­ wies (Abb. 3, I). l n diesem, wahrscheinl ich in der mittleren Kaiserzeit errichteten Gebäude fanden sich die beiden In­ schriften, die den Namen des Vicus nennen. Ebenfalls von B. Schenk wurde im Jahre 1 876 in der Flur Hermannsäcker ein rechteckiger, gemauerter Töpferofen der mitt leren Kaiserzeit ausgegraben. Die meisten der darin ge­ fundenen Gefasse sind verschollen, bei anderen ist die Zu­ weisung unsicher 11. Beim Bau der Käserei entdeckte man im Jahre 1 9 1 3 fünf Körper- und drei Brandgräber. 12• Auf der I nsel Werd untersuchte K. Kel ler-Tarnuzzer zu Be­ ginn der dreissiger Jahre ein Areal von etwa I 1 50 m'. Wie be­ reits erwähnt, wurden die Funde erst 1 987 von H . Brem vor­ gelegt 1 3 . Während des 2 . Weltkrieges kam beim Bunkerbau i n Unter­ eschenz überaus viel römisches Fundmaterial zutage. Frau H . Urner-Astholz bearbeitete die Keramik zusammen mit älteren Funden und publ izierte sie im Jahre 1 942 14• Sie ging insbe ondere auf die ostgallische Relief-Sigi llata ein. Ihre Studie gilt heute noch als Standardwerk flir diese Keram ik­ gattung. Frau Urner-Astholz interpretierte die Befunde des Jahres 1 93 9 als Keram iklager oder Verkaufsmagazin (Abb. 3,5). ln derselben Publ ikation legte sie einen 1 940 entdeckten Töpferofen aus augusteischer Zeit vor, welcher sich im Nord­ westen der Siedl ung befand (Abb. 3,4)15 In der Flur MettJen wurde im Jahre 1 977 ein aufdie römische Ufermauer zulaufender Holzkanal aufgedeckt (Abb. 3,2). Der i n der ersten Hälfte des 1 . Jhs. n . Chr. errichtete Kanal enthielt das oft abgebi ldete «Kapuzenmännli»16•

Die in diesem Band beschriebene Grabung im Areal Reh­ mann (Abb. 3,3 ) lieferte 1 99 1 neben überaus reichem Fund­ material zweiphasige Holzkonstruktionen des I . und 2. Jhs. n . Chr., bestehend aus Abwasserkanälen, einem Wasserreser­ voir oder Absetzbecken sowie einer Latrine. 1 99 1 /92 wurden im spätrömischen Gräberfeld Hofwiesen südlich des Kastells B urg/Stein am Rhein die Reste eines mittelkaiserzeitlichen Töpferofens, einer Feuerstelle und einer Lehmgrube freigelegt. Es ist anzunehmen, dass dieser Töpfereibetrieb die Bewohner von Tasgetium belieferte 17. Untersuchungen im Jahre 1 992 im Bereich Lindenstrasse 1 8, Parzelle 1 1 75 (Abb. 3,9), ergaben viel keramisches Material aus der frühen Kaiserzeit, das zusammen mit wenigen M i l i­ taria auf Verbindungen zum Militärposten auf der Insel Werd hi ndeutet. Die 1 994 im Areal Zatti-Landolt, Parzelle 1 465, ausgeflihrte Grabung erbrachte neben verschiedenen Entwässerungsgrä­ ben ein hölzernes Wasserbecken und Reste von Bauten in Form von Pfostenstel l ungen (Abb. 3 , I 0). Zu guter Letzt sei auf das Fundmaterial verwiesen, welches kistenweise im Depot des Amtes für Archäologie lagert. Es stammt zum einen von kleineren Untersuchungen im Zusam­ menhang mit Werkleitungsbauten, Parkplatzerweiterungen u.ä., zum anderen ist es dem Amt von Privaten übergeben worden, die bei Aushubarbeiten in Kel lern und Gärten zum Tei l erstaunl iche Mengen an Funden aufsammelten. Die be­ deutendsten Komplexe verdanken wir Alfons D iener, dem Ehepaar Dr. Peter und Angela Kraft-Obousier und Frau Rita Fischer.

10

Stein a/Rh 1 883, 67-7 1 , 73-76; Stein a/Rh 1 884, I I 0- 1 1 6; vgl. auch Keller/Reinerth, 234-237; Stein a/Rh 1 993, 40, 42f., Abb. 26. 1 1 Stein a!Rh 1 883, 73 ff.; Stein a/Rh 1 993, 50. 1 2 Keller/Reinerth. 239. u Werd 3. 14 Eschenz 1 942; Stein a/Rh 1 993, 50f. " Stein a/Rh 1 993, 49f.; Eschenz 1 942, 1 5 ff. 16 KNr 886 . Eschenz, 4 ff.; Stein a/Rh 1 993, 43 ff. 17 Stein a/Rh 1 993, 1 24 ff. 18 Die Grabung Lindenstrasse ist noch nicht ausgewertet.

12

Grabung im A real Rebmann, die Befimde

Teil I. Grabung im Areal Rebmann, Parzelle 113 9

Die Befunde 1 . Vorgehenswei se und Strat igraphie I m August des Jahres 1 99 1 konnten wir i m Rahmen einer Rettungsgrabung ein kleines Areal 1 9 im Zentrum des römi­ schen Vicus flächig untersuchen. Die Grabung brachte weit­ aus mehr Funde und Befunde als erwartet hervor 20. I n den knapp vier Grabungswochen versuchten zu Beginn zwei, in der Endphase über zehn M itarbeiter und M itarbeiterinnen möglichst viele Informationen zu gewinnen (Abb. 4 - 6). Die Grabungsfläche von ca. 50 m2 grenzte westlich an ein be­ reits bestehendes E infamilienhaus. Aus praktischen Gründen richteten wir das lokale Vermessungsnetz nach der Westfas­ sade des Hauses aus ( Abb. 7). Die Auswertung der Grabung erfolgte i n Schritten: Zunächst teil te ich die Funde Fundbereichen zu: Bereich

Beschreibung

Dend1-odaten

I 2 3 4 5 6 6a 7

Südkanal Grosses Becken Latrine Ostwestkanal Südwestkanal Prügelweg Sondierschnitt Nordkanal

24, 1 36 und 1 63 n. Chr. 1 43 und 1 59 n. Chr. 77 n. Chr. 48 und 63 n. Chr. I , 1 3 und 52 n. Chr. 12 und 47 n. Chr.

0 OA OX

Lesefunde vom Grabungsareal und Aushub Lesefunde aus dem Aushub, von A. Diener übergeben Lesefunde aus der ParzeLle 1 1 39, von A l fons Diener beim Hausbau im Jahr 1 973 aufgesammelt

Abb. 4: Areal Rebmann. Das Areal bei Grabungsbeginn. Ansicht von Süd­ westen.

1 43 und 1 45 n. Chr.

Die Aufteilung des kleinflächigen Areals in Bereiche ist le­ diglich ein OrientierungsmitteL Die Bereiche sind nicht nur grosszügig definiert, oft ist auch unklar, ob ein Fundstück in­ nerhalb oder ausserhalb eines Kanals gefunden wurde. Le­ diglich bei der Latrine und beim grossen Becken kennen wir die Lage der Funde genau. Der nächste Arbeitsschritt galt den Funden. Das Schwerge­ wicht legte ich auf die Bearbeitung der Keramik und beson­ ders auf die grosse Gruppe der Gebrauchskeramik. Mein Ziel war es, eine Typologie der i n Untereschenz vertretenen Ge­ fassformen zu erarbeiten und so eine Basis für weitere Arbei­ ten mit römischer Gebrauchskeramik im ostschweizerischen und süddeutschen Raum zu schaffen. Das keramische Material verglich ich mit j enem aus anderen Fundstellen der näheren und weiteren U mgebung: den süd­ deutschen Alblimeskastellen wie Häsenbühl, Gomadingen, Donnstetten, Urspring u.a. 2 1 , zahlreichen Vergleichsfund­ orten in der Provinz Germania Superior wie z.B. Rottweil, Vindonissa, Oberwinterthur, Augst und Zurzach sowie Fund­ stellen wie Kempten, Augsburg und Chur 22 im rätischen, besonders im nordosträtischen Raum. M iteinbezogen wurden auch die mit der Konstituierung der Provinz Raetia ab dem mittleren I . Jh. n. Chr. entstandenen Kastelle an der obe-

Abb. 5: Areal Rebmann. Grabungssituation in der Endphase. Ansicht von Norden.

Abb. 6: Areal Rebmann. Grabungssituation in der Endphase. Ansicht von Süden.

13

Grabung im A real Rebmann, die Befunde

ren Donau, wie überstimm, Aislingen, Risstissen, Hüfingen, Künzing, Straubing und Regensburg. Diese waren unterein­ ander mit einer Strasse verbunden, die weiter über H üfingen, Schleitheim und Zurzach nach Vindonissa führte. Wenn im Folgenden von einem «rätischen Fundgebiet» die Rede ist, so bezieht sich dieser Begriff auf das oben genann­ te Fundgebiet, wird aber in der Regel durch Angabe von Vergleichsfundorten konkretisiert. Eschenz, bzw. Tasgetium, ist besonders interessant, weil es direkt an der Provinzgrenze zwischen Obergermanien und Rätien liegt. Das Fundmaterial aus den einzelnen Bereichen datierte ich aufgrund der Formen und der Machart. Ansebl iessend ver­ gl ich ich diese Daten mit dem absoluten, dendrochronolo­ gisch ermittelten Alter der Hölzer aus jenen Bereichen, aus welchen die Funde stammen. Bei der Masse der Terra Sigil la­ ta decken sich die beiden Zeitangaben recht gut. Bei der Ge­ brauchskeramik sind die Verhältnisse weniger klar. So gerne man die Funde anhand der Befunde und die Befunde anband der Funde datieren möchte, so sehr muss vor Zirkelschl üssen gewarnt werden. Abschliessend weise ich darauf h in, dass während der Gra­ bung für den Nordkanal zunächst eine Datierung in das 2. Jh. n. Chr. angenommen, später aber, während der Fundbearbei­ tung seine Zweiphasigkeit erkannt wurde. Zu Beginn der Grabung zogen wir, um die Schichtverhältnis­ se abzuklären, rechtwinklig zum Haus einen Sondierschnitt von 4 m Länge und I m Breite ( Abb. 7). Im Profil zeichnete sich unter der Humusschicht und einem Mischhorizont mit neuzeitl icher und römischer Kerami k deutl ich eine röm ische Kulturschicht von 50 bis 60 cm Mächtigkeit ab. Im Osten, nahe der Hauswand, wurde die Unterkante des römischen Horizontes erreicht. Sie lag auf einem etwa 25 cm starken Torfband, dieses auf Seekreide23. Im Westen durchschlug der Sondierschnitt die Kulturschicht nicht 2\ wie wir später fest­ stellen konnten, verfehlten wir um Haaresbreite die Hölzer des Nordkanals. Sie lagen nur etwa l 0 cm unter der von uns erreichten max imalen Sondiertiefe. Die Resultate der Sondierung erlaubten es, mit einem Bagger die H umusschicht und den römisch-neuzeitlichen M i sch­ horizont maschinell abzuheben und danach von Hand die Kulturschicht flächig abzutragen. Neben den im Sondierschnitt aufgenommenen Zeichnungen ist nur das 5,50 m lange Südprofi l der Grabungsfläche wis­ senschaftl ich dokumentiert ( Abb. 7 und 8 ) . Zur Korrelation der Schichten im Süden und Norden fehlt leider ein Nord­ Süd-Längsprofi L Die zeichnerische Aufnahme eines solchen war nicht mögl ich, weil der Bagger hier in die Baugrube ein­ brach und die Zeit für eine neuerl iche Herrichtung der Pro­ filwand fehlte. So stützt sich die folgende Schichtenbeschreibung allein auf das Südprofil ( Abb. 8): Die bis zu I m dicke Humusschicht ist auffallend mächtig. Sie überlagert die 36 bis 68 cm starke

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Abb. 8: Areal Rebmann. Südprofil auf Achse m' I 00, I 0. M I :50.

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2

Übergangsschicht I 0, bestehend aus einer Mischung von dunklem Humus und schwarz-braunem, fettigem M aterial mit kaiserzeitl icher Keram ik. Unter Schicht I 0 setzt die ei­ gentl iche, 22 bis 42 cm starke, dunkelbraun humose Kultur­ schicht 20 ein, die reichlich Keramik enthält. Unter der Schicht 20 wird ausschliesslich im Bereich des Südkanals die ältere römische Kulturschicht 30 fassbar, die nach Osten hin abfällt. Sie erreicht eine M ächtigkeit von 20 bis 40 cm und besteht aus grauem Lehm mit viel Keramik. Unter Schicht 20 bzw. 30 folgt eine bis zu 60 cm mächtige Torfschicht, die auf der Seekreide liegt25• Eine Zweiteilung des römischen Hori­ zontes l iess sich also nur im Bereich des Südkanals eindeutig nachweisen.

2 . Die Konstruktionen des 1. Jhs. n. Chr.

2 . 1 . Der Südwestkanal ( Bereich 5 ). I m Südprofil zeichneten sich in der äussersten Südwestecke des Grabungsfeldes die eichenen seitlichen Planken und das Deckbrett eines hölzernen Abwasserkanals ab, den wir als Südwestkanal bezeichnen ( Abb. 9 - 1 0). Sie sind in die Torf­ schicht eingebettet und werden von der älteren römischen Kulturschicht 30 überlagert. Ein Boden l iess sich nicht fest­ stel len. Die Kanalbreite beträgt irmen maximal 40 cm, die Tiefe mindestens 2 1 cm. Der Kanal führt von Südwesten nach Nordosten. Er wurde bereits in römischer Zeit unterbro­ chen. Beim Südwestkanal handelt es sich um die älteste fass­ bare Anlage im Grabungsgelände. Dies bestätigen seine stratigraphische Lage und die dendrochronologisch be­ stimmten Schlagjahre der drei Eichenhölzer: 1 n. Chr., 1 3 n. Chr. und 52 n. Chr. Da diese frühestens im jewei l igen Schlagjahr verbaut werden konnten, gibt es zwei Deutungs­ möglichkeiten. Entweder handelt es sich um einen alten Kanal aus der ersten Hälfte des 1 . Jhs., der im mittleren 1 . Jh. n. Chr. mit einer P lanke ausgebessert worden ist, oder

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5

um einen j üngeren, bei dessen Bau ältere Hölzer wiederver­ wendet worden sind. Wir liegen wahrscheinlich nicht falsch, wenn wir ihn in die Mitte des I . Jhs. n. Chr. datieren.

2 . 2 . Der sogenannte Prügelweg ( Bereich 6 ) . Im nordöstlichen Teil des Grabungsareals fand sich eine Holzkonstruktion, in welcher wir die Reste eines Prügelwe­ ges sehen ( Abb. 1 1 - 1 3 ). Einzig ihre Ausdehnung nach Westen ist klar fassbar, im Norden und Süden stösst sie an die Gra­ bungsgrenzen, im Osten stört die Baugrube des Einfam il ien­ hauses. Die Hölzer sind infolge der Baggerarbeiten zum Teil stark zusammengepresst. Die unterste Lage der Holzkonstruktion bilden zwei Nord­ Süd ausgerichtete Rundhölzer aus Kernobstgewächsen. Auf ihnen liegen, gleich laufend, drei Eichenbalken von bis zu 3 m Länge, 34 cm Breite und 8 cm Dicke. Diese sind im nörd­ lichen Abschnitt rechtwinklig von mindestens acht parallel nebeneinanderl iegenden, 34 - 7 9 cm langen Eichenprügeln überlagert. Im Westen wird die Konstruktion vom 2,05 m lan­ gen, 20 cm breiten und 4 cm dicken Eichenbrett Nr. 62 klar begrenzt. Es ist hochkant gestel lt und mittels mehrerer Stütz­ pfosten fixiert. Ausserhalb dieser Bretterkonstruktion stellten wir sehr gros­ se Mengen an Fundmaterial, vorwiegend Keramik und Zie­ gel, fest. Die Anhäufung begrenzen mehrere kleine, maximal 1 9 cm lange Keile aus Buche und Eiche. Eigens hervorzuheben ist Holz r. 63, das von einem ver­ schobenen Prügel überspannt wird ( Abb. 1 4 ). Das stark zu­ sammengedrückte Eichenbrett ist auf einer Länge von I ,29 m erhalten und misst 28 cm Breite und 3 - 6 cm Dicke. Es han­ delt sich um einen Bauteil, welcher ursprüngl ich einem an­ deren Zweck diente. Neben einer 5 cm breiten und 3 cm tie­ fen Verti kalnut besitzt das Holz eine gerundete Öffnung von 25 OK

Seekreide: 399,40-399,50 m ü.M.

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Grabung im A real Rebmann. die Bejimde

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Abb. 9: Areal Rebmann. Westprofil durch den Südwestkanal, Bereich 5. M 1 :20.

Abb. 1 2 : Areal Rebmann. Prügelweg, Bereich 6. Schrägansicht von Süden.

Abb. I 0: Areal Rebmann. Südwestkanal, Bereich 5. Ansicht von

ordost.

Abb. 1 4: Areal Rebmann. Prügelweg. Sitzbrett der Latrine. Holz Nr. 63.

Abb. 1 3: Areal Rcbmann. Prügelweg, Detail Prügellage. Ansicht von Norden.

16

Grabung im A real Rebmann. die Beji111de

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etwa 1 9 cm Durchmesser. Eine vergleichbare, annähernd gleich grosse halbrunde Aussparung findet sich am Sitzbrett eines Plumpsklosetts des 1 3 . Jhs. n. Chr. vom Münsterhof in Zürich 26. M it grosser Wahrscheinl ichkeit handelt es sich beim Eschenzer Holz um den Sitz der unten besprochenen, weniger als zwei Meter entfernten Latrine ( Abb. 20- 30). Zwei Hölzer des Prügelweges konnten dendrochronologisch datiert werden. Es handelt sich um das zugespitzte E ichen­ brett N r. 78 mit dem Endjahr 1 2 n. Chr. w1d um den liegenden Eichenbalken Nr. 65, welcher aufgrund von fehlendem Spl int und Waldkante nur einen terminus post quem von 47 n. Chr. l iefert. Auch ft.ir den Prügelweg hat man allem Anschein nach irgendwann um die Jahrhundertmitte Abbruchhölzer verwen­ det.

2 . 3 . Der Ostwestkanal (Bere ich 4 ) .

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Abb. I 5: Areal Rebmann. Ostwestkanal, Bereich 4. Grundriss. M I :50.

An der Nordgrenze der Grabungsfläche wurde e i n Ost-West ausgerichteter Holzkanal aufgedeckt. Er verläuft zunächst annähernd parallel zur nördlichen Grabungsgrenze, zeigt dann im westlichen Abschnitt einen deutlichen Knick nach West-Nord-West ( Abb. 1 5 - 1 6). Wie beim Südwestkanal sind auch hier ausschl iesslich Eichenhölzer verbaut worden. Der Aufbau des Kanals lässt sich über 3 ,90 m verfolgen. Der Ab­ stand zwischen den Seitenwänden und dami t die l ichte Weite betragen rund 25 cm. Die Südwand des zur Grabungsgrenze parallelen Ostabschnittes besteht aus einem ei nzelnen, 2,45 m langen, stehenden Brett 27, die Nordwand aus einem Brett mit denselben Abmessungen und einem darauf aufl ie­ genden, kürzeren Brett von leicht keilförmigem Querschnitt 28. Die Wände des westl ichen Kanalabschnittes bi lden je zwei übereinander gestellte Bretter29• Abb. 1 7 zeigt deutlich die Stelle, wo in der südlichen Kanalwand die Planke des öst­ lichen Tei les über die Planke des westlichen Teiles zu l iegen kommt. Im Inneren des Kanals finden sich beidseitig fünf Stützpfosten aus E iche mit Durchmessern zwischen 8 und 1 2 cm (Abb. 1 8 ). Zwei weitere Pflöcke und ein stehendes Brett sind an der nördlichen Aussenseite des Kanals ange­ bracht, wohl um dem Kanal in dem nach Norden hin abfal­ lenden Gelände Halt zu geben. Den Ostwestkanal baute man i n die Torfschicht Die überlagernde Kulturschicht ist in die­ sem Bereich nur einphasig. Die dendrochronologische Un7 tersuchung ergab für ein unteres Plankenbrett, Nr. 1 24, das Endjahr 48 n. Chr., ft.ir ein oberes, Nr. 1 22, das Jahr 63 n. Chr. Der Kanal ist entweder um die Jahrhundertmitte erbaut und um 63 n. Chr. ausgebessert worden, oder man errichtete ihn erst später unter Verwendung älterer Hölzer. Gegen Westen führt der Kanal weiter, ob direkt zum Rhein oder nur in den Nordkanal, ist nicht bekannt (Abb. 3 2 - 34). Die Zuft.ihrung von Osten her feh lt. Der Schichtenverlauf zeigt, dass die Störung nicht modernen Ursprungs ist. Der Kanal muss bereits in der Antike unterbrochen worden sein. 26 21

28

Abb. I 6: Areal Rebmann. Ostwestkanal, Bereich 4. Ansicht von Westen.

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Stadt um I 300, 370; II Ii I 987, 30. Holz Nr. 1 25 : B 1 6 cm; D 6 c m . H o l z N r. 1 24: L 2 , 5 0 m ; B 1 6 cm; D 6cm; H o l z Nr. I 30: L 85 cm; B S em; D 6 cm. Breite der Planken: J 0- 1 6 cm, Dicke: 6 cm.

17

Grabung im A real Rebmann, die Befunde

2.4. Die Latrine und der ältere Nordkanal ( B ereiche 3 und 7 ) . I m letzten Viertel des I . Jhs. n. Chr. errichtete man einen wei­ teren hölzernen AbwasserkanaL M it diesem verbunden ist ein quadratisches Holzbecken, das wir als Latrine deuten ( Abb. 1 9 - 22). Die Latrine befindet sich in der Nordhälfte des Grabungsare­ als. Die Seitenwände besitzen eine Länge von etwa 90 cm und eine Höhe von etwa 60 cm. Bodenbretter fanden sich nicht. Vermoderte Bretter aus dem oberen Tei l der Fül lung gehörten wahrschei n l ich zur ehemaligen Abdeckung des Beckens 30 Die aus Erlen- und Eichenhölzern bestehende Konstruktion wurde direkt in die Kulturschicht hineingebaut Die Nord-, Ost- und Südwand bestehen jeweils aus drei über­ einandergelegten Bohlen von 82 cm bis I m Länge, 1 7- 25 cm Breite und I 0 - 2 5 cm Dicke. Den seitlichen Druck auf die Kastenwände fangen innen stehende Eckpfosten ab3 1 . Die am Ende zugespitzten Pfosten sind noch 76 cm bis I ,42 m lang und besitzen einen rund-ovalen bis dreieckigen Querschnitt von durchschnittlich 1 0 - 1 7 cm Durchmesser. An der Nord­ west- und der Südwest-Ecke werden die Seitenplanken zu­ sätzl ich mit ausserhalb des Kastens eingeschlagenen Pfosten gehalten. Alle sechs Pfosten sind aus Eichenl1olz gefertigt. Neben wenigen Eichen sind hauptsächlich Erlen für die neun Seitenbretter verwendet worden. Ein Teil der letzteren zeigt Bearbeitungsspuren. I nteressant sind zwei wiederverwende­ te Erlenbretter. Die mittlere Bohle N r. 1 1 4 der Ostwand weist in der M i tte eine trapezoide, schwalbenschwanzförmige 32 Einkerbung von I 0 1 5 cm Seitenlänge und einer Tiefe von 5 cm auf (Abb. 24). Gut sichtbar sind an diesem H olz auch Schlagspuren an den Kanten. Die untere Bohle Nr. 1 1 6 der Nordwand zeigt eine 1 0 cm breite und 5 cm tiefe ut ( Abb. 2 5 ) , die auf eine frühere Verwendung als Schwellholz h in­ weist33. Als Westwand dient die östliche Seitenplanke des R ichtung Rhein führenden Holzkanals, den wir im Folgenden als «äl­ teren Nordkanal» bezeichnen. Es handelt sich um die Ei­ chenbohle Nr. I I I , die 2,55 m lang erhalten, 3 0 cm breit und 6 - 7 cm dick ist (Abb. 26). I n die Kanalostwand bzw. Hecken­ westwand ist ein Überlauf in Form einer schrägen Einker­ bung von 25 cm Länge und 1 2 cm Tiefe eingeschnitten (Abb. 20 - 2 3 ) . Für die Errichtung von Kanal und Becken gibt uns dieses Holz mit einem Dendrodatum von 77 n. Chr. ei nen ter­ minus post quem. Ob die Latrine und der Kanal gleichzeitig gebaut worden sind, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, da die anderen Latrinenwände nicht datiert werden konnten. Das Eichenbrett Nr. 1 50 bildet die Westwand des Kanals. Es liess sich über 3 ,3 5 m verfolgen und ist 30 cm breit und I 0 cm dick. Auch dieses stammt von einem 77 n. Chr. geschlagenen Stamm. Nördlich ansebliessend I iessen sich im Profil weite­ re liegende und stehende Bretter feststel len. Tm Profil, Abb. 27, ist deutlich das l iegende Eichenbrett Nr. 1 60 zu erkennen,

Abb. I 7: Areal Rebmann. Ostwestkanal, Bereich 4. Detail. Ansicht von Norden. s

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Höhe der Bretter etwa 399,50-62 m ü.M.; Höhe der Beckenseitenwände ca. 399,69 -79 m ü.M. Dieselbe Konstruktionsweise bei römischen Kastcnbrunnen. Vgl. Vitudurum 2, 22, Abb. 23. Vgl. Vitudurum 2, 37, Abb. 55 und 30, Abb.40.

Abb. I 9: Areal Rebmann. La t r i n e, Bereich 3. Grundriss. M I :50. s

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Abb. 20: Areal Rebmann. Latrine, Bere i ch 3. Ansicht vom Beckeninnern auf Latrinenwestwand mit Ü berlauf in NordkanaL M I :50.

18

Grabung im Areal Rebmann. die Befimde

Abb. 24: Areal Rebmann. Latrine. Bauholz Nr. 1 1 4 mit trapezoider Vertiefung.

Abb. 2 1 : Areal Rebmann. Latrine, Bereich 3. Ansicht von Südosten. Abb. 25: Areal Rebmann. Latrine. Bauholz

r. I 1 6 mit Vertikalnut.

Abb. 26: Areal Rebmann. Latrine. Bauholz Nr. I I I mit Ü berlauf. Dendroda­ tum 77 n. Chr.

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Abb. 23: Areal Rebmann. Latrine. Westwand. Ansicht von Osten.

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Abb. 27: Areal Rebmann. Nordkanal, Bereich 7. Profilansicht von Süden. M 1 :20.

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Grabung im Areal Rebmann. die Befunde

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Abb. 29: Areal Rebmann. Latrine und älterer Nordkanal ( Bereich 3 und 7). Grundriss. M I :50. Abb. 28: Areal Rebmann. Latrine und zweiphasiger Nordkanal ( Bereich 3 und 7 ). Ansicht von Norden. M I :50.

Abb. 30: Areal Rebmann. Latrine und älterer NordkanaL Schematische Wie­ dergabe der Wasserspülung während Bauphase I . M I :50.

welches den Kanal abdeckt. Es ist anzunehmen, dass die süd­ l ich des Beckens gefundenen, liegenden Bretter ebenfalls zur Kanalabdeckung gehörten. Wie funktionierte die Spülung der Latrine? (Abb. 2 8 - 30). Ein Teil des im bis zu 40 cm breiten und etwa 3 0 cm tiefen Kanal Richtung Rhein fl iessenden Wassers wurde durch den Durch lass in der östl ichen Kanalwand in die daran angren­ zende Latrinengrube geleitet. Es floss, wenn die Sogwirkung des Kanals genügend stark war, auf demselben Wege oder durch die 20 cm breite Aussparung in der Nordwestecke wie­ der ab ( Abb. 30). Ob diese Öffnung schon im späten I . Jh. n. Chr. oder erst später eingeschnitten wurde, ist ebenso unklar wie die Art und Weise der Wasserrückführung durch die nördlich ansebl iessende Ostwand des Kanals. Der äl tere Nordkanal mündete wahrscheinlich in den Ost­ westkanal (Abb. 32- 34). Aus der Latrine wurde neben verhältnismässig wenig frag­ mentierter Gebrauchskeramik des späten I . Jhs. und des frühen 2. Jhs. n. Chr. der bis auf einen Sprung in der Stand­ fläche vol lständig erhaltene, helltonige Krug KNr. 457 ge­ borgen ( Abb. 3 1 ) Vol lständig erhaltene Gefasse werden in Einzellatrinen im­ mer wieder gefunden. Die beste Parallele liefert uns eine La­ trine am Augster Theater, die zwei komplette Krüge des I . Jhs. n. Chr. enthielt 34. Am ehesten dürften diese Gefasse hygienischen Zwecken gedient haben.

Die von der archäologischen Seite her gewonnene Interpreta­ tion des kleinen Beckens als Latrine findet ihre Bestätigung in der Auswertung der botanischen Proben.

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Abb. 3 1 : Areal Rebmann. Einhenkliger Krug aus der Latrine. KNr 457. " Augst, Theater I , 61 ff. Abb. 46; 49; weitere Gefässe in Augst, Fachwerk, 1 44, Abb. 42, 1 48 (TS Platte Drag 1 5/ 1 7); Abb. 42, 1 50 ( Kochtopf); Abb. 42, 1 53 (Dreibeintopf); Abb. 28 ( Drack 20).

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Grabu11g im Areal Rebmann, die Befimde

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Abb. 32: Areal Rebmann. Perspektivische Rekonstruktion der Phase I . Ansicht von Süd-Südost. Abb. 33: Areal Rebmann. Perspektivische Rekonstruktion der Phase I mit Ergänzungen. Ansicht von Süd-Südost. Abb. 34: Areal Rebmann. Entwässerung und Latrinenspülung während Bauphase I . Rekonstruktionsversuch. Ansicht von Süd-Südost.

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21

Grabung im Areal Rebmann, die Befunde

2 . 5 . Die Pflanzenfunde aus der Latrine ( Franziska Feigenwinter) P ROBENMATERIAL UND M ETHODEN

Nach Aussagen der Ausgräber wurde innerhalb des Becken­ sedimentes keine eigentl iche Schichtung vor der Entnahme der Probe35 festgestel lt. Das Material im ungeschlämmten Zustand lässt sich Folgendermassen beschreiben: schwarz, humos mit nur wenig anorganischem Anteil, keine Geruchs­ bildung und schon von Auge sichtbare Steine verschiedener Steinobstarten. Das wassergesättigte Volumen der Probe betrug 1 700 ml, was einem wassergesättigten Gewicht von 1 870 g entsprach. Vor der Weiterverarbeitung wurde für eine etwaige Wurmei-Ana­ lyse ein Auszug von 80 ml aus der Gesamtprobe entnommen. Das Aufschliessen des verbleibenden, wassergesättigten Ma­ terials ( 1 620 m l ) erfolgte durch die gängige Methode des Schlämmens über S iebe der Maschengrössen 8 mm, 4 mm, 2 mm, I mm, 0,5 mm und 0,2 mm. Das Restvolumen der ein­ zelnen Fraktionen ist aus Abb. 35 zu ersehen. Es belief sich gesamthaft auf I 090 ml, der Schlämmverlust auf 530 ml. We­ gen des vernachlässigbar kleinen Antei l s an anorganischem Material wurde dieses nicht wie sonst üblich vom organi­ schen getrennt. Sedimentprobe Eschenz

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Abb. 35: Areal Rebmann. Tabelle I . Latrine. Probenvolumen ( Esc 5) vor und nach dem Schlämmen.

Schon beim Schlämmen fielen in den grossen Fraktionen viele verpresste, heterogen zusammengesetzte Brocken auf. Den grössten Tei l der von Auge sichtbaren Reste stellten, ne­ ben besagten Kl umpen, unverkoh lte Holz- und Ri ndenstücke dar. Auch H olzkoh le und einige wenige verkohlte Spei sereste traten vereinzelt zutage, jedoch präsentierten sich die Samen und Früchte bei der späteren Durchsicht durchwegs alle un­ verkohlt. Grössere Knochenstücke waren nur wenige vorhan­ den . Das anorganische Material bestand aus 1 9 Keramik­ scherben unterschiedlichster Art, Farbe und Grösse sowie aus zwei leicht verziegelten Hüttenlehmbrocken. Das reichhaltige Material wurde unter dem Binokular bei 6,5- bis 40facher Vergrösserung in Fächerschachteln ausge-

lesen und bis zur späteren Bestimmung in Alkohol aufbe­ wahrt. Aus Zeitgründen wurden bei den kleinen Fraktionen ( I mm, 0,5 mm) nur die nach dem Zufallsprinzip gezogenen Tei lmengen durchgesehen und auf das Ausgangsvolumen der Fraktion hochgerechnet. Eine Ausnahme bi ldeten jene Arten, welche nur in einer Fraktion und in zu kleiner Stückzahl vor­ kamen, so dass ein Aufrechnen statistisch nicht gerechtfertigt erschien36 Die Bestimmung erfolgte sowohl über eine eigene Rezentsammlung als auch über verschiedenste Kataloge paläoethnobotanischer Arbeiten37. Leider konnte aus Zeit­ mangel bei einigen Pflanzenresten keine detai l lierte Bestim­ mung erfolgen, weshalb einzelne Makroreste nur bis zu einer Artenzwischengruppe, einer Gattung oder in seltenen Fällen sogar nur bis zur Familie bestimmt wurden. Aus denselben Gründen wurde die 0,2 mm-Fraktion nicht ausgezäh lt. Auch war es im gegebenen Zeitrahmen nicht mögl ich, das sehr gut erhaltene Material in Form eines Kataloges vorzulegen. BRUNNENSCHACHT, LATRINE UND/ODER ABFA LLGRUBE?

Grundsätzlich sind bezügl ich der N utzung des «kleinen Beckens» mehrere Funktionen denkbar: Brunnenschacht, Fä­ kal iengrube ( Latrine) und /oder Abfallgrube. Welche Funk­ tion die Konstruktion tatsächlich hatte, sollte Gegenstand einer Makrorestanalyse sein, deren Ergebnisse im Folgenden dargelegt werden. Wie bereits von mehreren Autoren aus­ führlich beschrieben38, zeigen die unterschiedlichen Nut­ zungsfunktionen ein relativ typisches Arten- und Erhaltungs­ spektrum sowie Erscheinungsbild des Sediments. Während Brunnenschächte im Normalfall einen höheren anorgani­ schen Anteil mit überwiegend Sand und Kalk aufweisen, beinhalten Fäkal ien- und /oder Abfallgruben einen hohen or­ ganischen Anteil überwiegend amorpher Zusammenset­ zung39 Den beiden letzteren ist ein gehäuftes Auftreten von Beerenobstkernen und eine vergleichswei e geringe Zahl grösserer Steinkerne gemeinsam. Sollte es sich beim kleinen Becken um eine reine Küchenabfallgrube handeln, wären laut Knörzer40 zahlreiche verkohlte Reste zu erwarten. Ein­ deutige Indizien fiir eine Fäkal iengrube sind laut Knörzer, bei guter Erhaltung, auch Testareste ( S amenschalen ) von Ge­ treidekörnern sowie d iverse Fischschuppen, Fischgräte und kleinere Tierknochen. E RG E B N I SS E

Gesamthaft enthielt die Probe über 8278 organische und an­ organische Reste (Abb. 3 6 ) . Davon stammten 6244 von Sa­ men und Früchten, welche sich 64 Taxa zutei len Iiessen und allesamt unverkohlt auftraten. Der Grosstei l der nichtbotani­ schen Reste bestand aus Fisch- bzw. kleineren Tierknochen 31

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38

39

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Bot. Probe Nr. Esc 5. Feigenwinter 1 992, 31 und Abb. 36: nicht aufgerechnete Arten wurden in der Spalte mit • gekennzeichnet. U m hier nur einige der wichtigsten zu nennen: Baas 1 979; Knörzcr 1 970, 1 973, 1 975, 1 98 1 ; Jacomet 1 993, 1 994; Rösch 1 993. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Elske Fischer vom L DA Baden-Wiirt1cmberg, Aussensteile 1-lemmenhofen, welche mir bei der Bestimmung des flir mich grossteils neuen, römischen Materials behi i O ich war. 1-lellwig 1 989, 1 990; Jacomet 1 993: Knörzer 1 975; Mai er 1 983. Maier 1 983, 1 5 1 . Knörzer 1 975.

22

Grabung im Areal Rebmann, die Befunde

Taxa

Deutscher Name



Anzahl S!Ock

Total

Botantsche Reste: Diasporen Ab1es alba (Nadetlragm )

Wersstanne

AethusacynePium

Hundspeiersrite

Agnmoma eupatooa

GewOhnlrcher Odermennrg

Agrostemma g1thago {Fragm )

Komrade

Amaranthaceae

Amarantgewachse

Amaranthus cfhVIdus

Aulstergender Amarant

Anagaths arvens1s

Acker-Gauchheil

Anethumgraveolens

92 73

93

740

15 2

92 91 91

91

cf Anethum graveolens

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Aphanes arvens1s

Acker-Frauenmantel

93

Aplumgraveolens

Sellene

91

Arnplewpatula

GewOnniiChe Melde

92

Beta vulgans

Mangold/ Rube

91

Brassca spec

Kl
1 89 Häu­ fig wird die Bezeichnung «begriesste Ware» verwendet. Keramik dieses Typs findet sich zahlreich in frühkai serzeitli­ chen Fundstel len Süddeutschlands und der Schweiz 1 90. J n den Nordprovinzen des römischen Reiches erscheint die «frühe Glanztonware» ab tiberisch-claudischer Zeit, erreicht ihren Höhepunkt in claudisch-neronischer Zeit und kommt mit Beginn der flavischen Zeit wieder aus der Mode 1 9 1 . Da d i e Form und die Beschaffenheit von Ton und Ü berzug der Gefässe weiträumig übereinstimmen, geht man davon aus, dass es sich nördlich der Alpen um Importe aus Italien, Spanien und der Gegend um Lyon handelt. Bei Gefässen mit Sandbewurf kommen Töpfereien i n Lyon, Lezoux und im Rhei nland i n Frage 192 Auf eine klarere regionale Eingren­ zung 1 93 wird verzichtet, wei l die Analyse der wenigen Scher1 79

In Laufen-Müschhag stehen 5 Schüsseln mit profil ierten Rändern I 00 mit glattem Rand gegenüber. Belegungsdauer des Gutshofes ca. 20 -350 n.Chr. Laufen-Müschhag, 29f. 1 80 Drack, TS-Imitation, 84. 1 8 1 Drack, TS-Imitation, 84f., Taf. 9. 1 7 ( Typ 1 3A ); 9, 1 2- 1 6. 1 8 ( Typ 1 3 8). Tiberisch-claudische Zeit: 1 4-54 n.Chr.; flavische Zeit: 69-96 n.Chr. 1 82 Drack, TS-lmitation, 76 ff., Taf. 7, 1 - 1 9. 1 83 Drack, TS-lmitation, 76 ff., Taf. 7, 1 -4 ( Typ 9A). Spätaugusteische-tiberi­ sche Zeit: ca. I 0 - 3 7 n.Chr. 1 84 Drack, TS-lmitation, Taf. 7, 1 0- 1 4 ( Typ 9D). Claudische Zeit: 4 1 -54 n.CI1r. 1 85 Drack, TS-lmitation, 70, Taf. 4,8 ( Typ 3 E ) ; Boden Taf. 2, 1 4 (Typ 3C) frühclaud isch-flavi sch. 1 86 Drack, TS-lmitation, 98 ff., Taf. 8- 1 0. 1 87 Vitudurum 2, KNr 1 6, 1 7, 23, 24, I 06- 1 07, 524-525, 580, 846. Claudischneronische Zeit: 4 1 -68 n.Chr. 1 " Chur I , 85f.; Chur 2, 1 07, Taf. 26, 1 -6. 1 89 Augst, Thermen, 82ff; Vindonissa, Schutthügel, 38. 1 911 Z.B.: Vindonissa, Schutthügel, 38 ff; Augst, Thermen, 82 ff.; Augst, Thea­ ter 2, 77ff; sehr viele in Chur: Chur I, 86ff; Chur 2, I 09 ff. ; weniger in Schleitheim: Schleitheim 1 985, 4 1 , Nr. 63; Alb-Limes-Kastelle z.B. Donnstetten, Taf. 97,2 1 -22, und Heidenheim Kastell I, Taf. 1 28,2 1 ; 1 29,3, Rottweil: Arae Flaviae 3, 89, Taf. l ,9- 1 1 ; Lorenzberg, 69f.; Kemp­ ten: Cambodunum 4, 94 ff.; Cambodunum 2. 24f., Taf. 1 5 . 1 91 Cambodunum 4, 98f., Cambodunum 2, 34, Tab. I nur z.T. noch in der neronisch-mittelflavischen Periode 1 1 1 ; Augst, Thermen, 83 ( I . Hälfte­ Mitte I . Jh. n.Chr.); Vindonissa, Schutthügel, 38. Tiberisch-claudische Zeit: 1 4 -54 n.Chr.; claudisch-neronische Zeit: 4 1 - 68 n.Chr. ; flavische Zeit: 69 -96 n.Chr. 192 Siehe h ierzu besonders Chur I , 96 ff. 1 93 AusfUhrlieh zur Gattung und den Herstellungszentren: Usk 1 979. Usk, ein flavisches Legionslager in Südwales, war von etwa 50 bis 70 n.Chr. belegt und lieferte grosse Mengen früher Glanztonware; zur Herkunft vgl. Chur I , 88.

51

Grabung im Areal Rebmann. die Funde

Typen - Menge

Herkunft - Bereich

(!)

*

0

12

1

E

Frühe

Glanztonkeramik







3

1

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Katalog



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Töpfchen

Tö2c

Total T6pfchen

Schüssel Total Schusseln

1

12

Schüsseln

1

1

Bodenscherben

I I

3

1

2

1

Glanztonkeramik

5

18

2

1

1

2

3

3

I I

I

,

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1

,

1

BS2b

Total friJhe

3

317 - 319:

,

2

3

4

1

3

10

2

1

12

2

Klassische Glanztonkeramik

1

2

1

324 - 325

32o

2

4

3

Becher

Kaenel 1

18

Kaenel 2

21

3

BOdenscherben

13

3

Niederbleber 33

2

Faltenbecher BS

1

Total Becher SchUsseln

Kaenel 14 Total SchUsseln Total klassische Glanztonkeramik

Total

55

4

30

1

1

56 74

1

7 1

6

2

1

1

326 - 328

1 1

338 - 339

1

5

1

1

4

1

2

1

1

340

1

6 9

4

4

30

34

1

6

7

331 - 333 239 - 330

2

1

1

4

6

2

2

1

1

5

1

1

1 . 5 . Klassische G lanztonkeram ik (KNr 326 - 340)

322 - 323

2 1

321;

griessten Töpfchen K r 324 - 325, die durch übermässige Hitzeeinwirkung völlig deformiert sind. Es handelt sich um Fehlbrände, die wahrscheinlich aus einem Töpfereibetrieb in der nächsten Umgebung stammen. Ausführlicher werden die Fehlbrände aus dem Areal Rebmann und in diesem Zusam­ menhang die lokale Keramikproduktion im Abschnitt Ge­ brauchskeramik behandelt.

1

4

Abb. 75: Areal Rebmann. Tabelle 8. Glanztonkeramik. Formenspektrum und Verteilung Dekorl iste. Nicht als Abbildungen numerierte Bi lder von Dekors auf Keramik

ben aus dem Areal Rebmann nicht ohne Schäden durchführ­ bar ist. Zudem zeigen wir unten auf, dass für eine Gruppe der frühen Glanztonkeramik eine lokale Herstel lung anzuneh­ men ist.

Beschajj(!l1heit und Form derfrühen Glanztonkeramik Im Areal Rebmann konnten mindestens 1 8 Gefasse der frühen Glanztonkeramik ermittelt werden. Es handelt sich um Töpfchen aus fein geschlämmtem, beige bis weiss-grün­ lichem Ton, die innen und aussen einen matten, rotbraunen Überzug tragen. Sieben Gefasse sind auf der Gefasswandung und der Unterseite der Standfläche mit Sandbewurf versehen. Ein Fragment besitzt einen äusserst hart gebrannten, weissen Tankern, innen und aussen einen gut haftenden schwarzen, matten Überzug sowie auf der Aussenseite Sandbewurf ( KNr 3 1 9 ). Bei den Töpfchen handelt es sich um Gefasse mit bauchigem Körper und Trichterrand ( Tö2c ), die unterhalb des Randes häufig eine oder zwei Rillen tragen 194. Der bisweilen grünsti­ ch ige Ton lässt am ehesten an die Herkunft aus Lyoner Fabri­ ken denken195 Das Wandfragment KNr 32 1 zeigt einen weis­ sen, harten und feinen Ton und ei nen relativ matten, schwar­ zen Überzug, was der Beschreibung von Keram ik aus Töpfe­ reien im Rheinland entspricht 1 w.. Zu ei nem begriessten Schälchen mit ausladendem Rand lässt sich ein Randfrag­ ment ergänzen 197. I nteressant sind die Randfragmente der be-

1 . 5 . 1 . D EFINITION UND V ERBREITUNG Wie Abb. 75 zeigt, konnten insgesamt 56 Gefasse der klassi­ schen Glanztonkeramik erfasst werden. Wir verstehen darun­ ter eine äusserst dünnwandige und hart gebrannte Ware, die oft einen metal lisch glänzenden, braunen bis schwarzen Überzug aufweist und eine bestimmte Barbotineverzierung und/oder Kerbverzierung tragen kann. Grundlage zur Bear­ beitung dieser Keramikgruppe ist nach wie vor die von F. Drexel im Jahre 1 9 1 I anhand der Funde aus dem Kastell Faimi ngen erarbeitete Gl iederung198 . Drexel stel lte anhand der Verzierungselemente drei chronologische Stilstufen auf: Drexel I ist die älteste, schon in traianischer Zeit im Schutthügel von Vindonissa nachzuweisende Verzierungs­ technik. Als sogenannter rätischer Dekor werden Barbotine­ verzierungen in geometrischer Anordnung, wie Kreuze aus Doppell inien, Barbotinetupfen und hufeisenfcirmige Tonauf­ lagen bezeichnet 199 Drexel 2 erscheint etwa ab dem mittleren 2 . Jh. n. Chr. und wird durch Kerbbänder und darauf- bzw. dazwischenl iegen­ den hufeisenfcirmigen Auflagen charakterisiert. Drexel 3, der als Hauptdekorationselement Kerbbänder zeigt, war ab dem späten 2. Jh. n. Chr. bis in das mittlere 3. Jh. n . Chr. i n Mode 200 Die Stilabfolge stützt sich vor allem auf stratifizierte und da­ tierte Funde aus unterschiedl ichen Fundstel len der Zeit vom päten I . bis späten 2. Jh. n. Chr.20 1 . Zur Dekorentwick l ung lässt sich zusammenfassend folgen­ des sagen: Zu Beginn dominierten Barbotineverzierungen in Form von Jagdszenen und geometrischen Tonschl ickmoti1 '"

Dm Mündung: 4 - 1 2 cm, Dm Boden: 3 - 9 crn. Die Form findet sich: ohne Sandbewurf in Vindonissa, Schutthügel, 4 1 , Abb. 14, I ; Vitudurum 2, Nr. 848, 849; Chur I . Taf. 2 1 ,2 1 -23; Alb-Limes: Alb-Limes 1 990, Taf. 1 28,2 1 ; 1 29,3 ( H eidenheim Kastell I ) mit Sandbewurf Werd 3, Taf. 7, / 64; Usk 1 979, 32f., Abb. 1 2,5- 1 1 ; 1 3 . 1 8 ( Lyon Ware), 48, Abb. 1 6.2-6 ( Mittclgallien): Augst, Thermen, Taf. 22,5; Vindonissa, Schutthügel,Taf. I I ,238. 4 1 , Abb. 1 4,2; Vitudurum 2, Nr. 332.858; Chur I, Taf. 22,4; Augst, Theater 2, Taf. 34, I 0/39; 42, 1 2/4 1 42. Bodenvergleiche: Augst. Thermen, 83, Taf. 22,6-8; Vindonissa, Schutthügel. 4 1 , Abb. 1 4,8- 1 5. r•rj Usk 1 979, 32f. ''"' Usk 1 979, 56 ff. '"' Die Form entspricht Augst. Thermen. Taf. 20.3. '"' ORL VI, 3 , Nr. 66c, 80 ff. ''''' Vindonissa, Schutthügel, 40; Avenches. Keramik I , Taf. 36,2. Traianische Zeit: 98 - 1 1 7 n.Chr. 100 Keine Belege im vordiokletianisehen Rheinfelden-Görbelhof. '"' Regensburg 1 990, 56; Chur I , 94; Augst, Theater 2, 77: Vitudurum I , 58 G lanztonware ab Kireilhügel Periode C; Stutheien, 30: Laufen-Müsch­ hag, 22; Augst, Thermen, 85 ff.

52 ven. Im Laufe der Zeit wurde diese Technik durch Rädchen-, Kammstrich- und Stempelverzierung ( decor ocule) ab­ gelöst 202. Spätere Formen sind Faltenbecher sowie stempel­ und glasschl i ffverzierte Ge fasse 203. G. Kaenel ordnete die Gef, anepigra­ phisch. 28 1 . RS von Schüssel Drack 1 9, Dm 1 9 cm; Ton beige, sandig; wenige Reste eines braunen Ü berzuges. Riefelverzierung auf Kragenrand. 282. 2 RS, I WS, I BS I d von Schüssel Drack 1 9, Rdm 2 1 ,5 cm, Dm Stand­ ring 7 cm; Ton hart, grau; innen und aussen hellgrauer Überzug, innen seidenman, aussen metallisch glänzend. 283. RS, 3 WS von Schüssel Drack 1 9, Dm 20 cm; Ton grau, hart; aussen und innen metallisch glänzender, schwarzer Überzug, z.T. bestossen und mit Kalksinter behaftet. Auf Kragenrand sechsfache Punktreihen. 284. 2 RS, I 0 WS von Schüssel Drack 2 l . l .a., Dm 1 9 cm; beigetonig mit grauem Kern; schwarzer Ü berzug, aussen metallisch glänzend, innen man. 285. 3 RS und mind. 5 WS von Schüssel Drack 2 l . l .a., Dm 24 cm; Ton hart, grau; aussen metallisch glänzender, innen matter, schwarzer Ü berzug. 286. RS, WS von Schüssel Drack 2 l . l .a., Dm 1 6 cm; Ton grau; aussen stark abgeriebener, schwarzer, seidenmatter Ü berzug. Riefelbänder. 287. RS von Schüssel Drack 2 l . l .b., Dm 24cm; Ton beige; aussen roter Ü berzug; Riefelband und Horizontalrillen. 288. WS von Schüssel Drack 2 l . l .b., Dm 16 cm; hellgrautonig, kalkgema­ gert; aussen und innen Reste eines schwarzbraunen Ü berzuges; paral­ lel umlaufende Doppelrillen.

Grabung im Areal Rebmann, die Funde

1 09

Grabung im Areal Rebmann. die Funde

278

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283

284

288 Abb. 1 03 : Areal Rebmann. Tafel 1 6. Terra-Sigillata-lmitationen. KNr 278 -288. M I : 3 .

285

1 10

289. 2 RS, 3 WS von Schüssel Drack 2 l . l .b., Dm 20 cm; Ton grau; aussen seidenmatter, innen matter, grauer Ü berzug. Kerbschnittbänder. 290. 2 RS, I 0 WS, I BS2e von Schüs el Drack 2 l . l .c., Rdm 1 8 cm, Dm Standring 5 cm, Höhe 12 cm; grautonig; aussen metallisch glänzender, innen matter, grauer Ü berzug. 29 1 . RS von Schüssel Drack 2 l . l .c., Dm 13 cm; Ton grau, hart; aussen me­ tallisch glänzender, innen matter, grauer Ü berzug. 292. 3 RS, 20 WS, 4 BS von Schüssel Drack 2 l . l .c., Rdm 1 8 cm, Dm Stand­ ring 7 cm, Höhe I I ,5 cm; Ton grau, hart; Überzug aussen schwarz hochglänzend, z.T. abgerieben, innen schwarz, matt. Auf der Aussen­ seite Verzierung aus vier umlaufenden Doppelrillen, auf der Innenseite Schmauch flecken. 293. 4 RS, 3 WS von Schüssel Drack 2 l . l .c., Dm 24 cm; grautonig; aussen und innen stark abgeriebener, schwarzer Ü berzug. Ü ber den gesamten Genisskörper streifenartig angebrachte Rädchenverzierung aus kleinen Rauten. 294. RS und WS von Schüssel Drack 2 l . l .c., Dm ca. 18 cm; aussen und innen beiger, matter, körniger Ü berzug, z.T. abblätternd. 295. 3 RS von Schüssel Drack 2 l . l .d., Dm 26 cm; hellgrautonig; aussen matter, grauer Ü berzug. 296. 2 RS, I WS von Schüssel Drack 2 l . l .d., Dm 22 cm; Ton grau; aussen seidenmatter, innen matter, schwarzer, stark abgeriebener Ü berzug. 297. 2 RS von Schüssel Drack 2 l . l .e., Dm 1 8 cm; Ton hart, grau; aussen und innen schwarzer, matter, glimmerhaltiger Ü berzug. 298. 2 RS, 3 WS von Schüssel Drack 2 1 . 1 .e., Dm 1 8 cm; Ton hart, grau; aus­ sen seidenmatter, innen matter, schwarzer Ü berzug. 299. RS, WS von Schüssel Drack 2 1 . 1 .e., Dm ca. 30cm; Ton grau; aussen und innen matter, schwarzer Ü berzug.

Grabung im A real Rebmann, die Funde

III

Grabung im Areal Rebmann, die Funde

289 290 291

Abb. I

04:

292

293

294

295

296

297

298

299

Areal Rebmann. Tafel 1 7. Terra-Sigillata-lmitationen. KNr 289-299. M I : 3 .

1 12

300. 2 RS, 2 WS von Schüssel Drack 2 1 .2.a., Dm 22 cm; Ton grau, hart; aus­ sen metallisch glänzender, innen matter, dunkelgrauer Ü berzug. Senk­ rechte Barbotinestreifen. Vitudurum 2, Nr. 843 .9 1 9. 30 l . RS von Schüssel Drack 2 l .2.a., Dm 20 cm; grautonig; aussen und in­ nen Reste eines schwarzen Ü berzuges. 302. 5 RS, 8 WS, 2 BS von Schüssel Drack 2 l .2.a., Rdm 17 cm, Bdm 7 cm, Höhe 1 3 cm; Ton hart, grau; aussen metallisch glänzender, innen mat­ ter, grauer Überzug. R i llenverzierung auf der Aussenseite. 303. RS von Schüssel Drack 2 1 .2.a., Dm 1 2 cm; beigetonig; aussen und in­ nen Reste eines rotbraunen Ü berzuge . Einfache Riefetbänder auf Wandung und Rand. 304. RS von Schüssel Drack 2 1 .2.a., Dm 18 cm; Ton orange; aussen und in­ nen Reste eines roten Ü berzuges; aussen umlaufender Doppelstreifen. 305. RS, 2 WS, BS I d von Schüssel Drack 2 1 .2.a., Rdm 14 cm, Dm Stand­ ring 5 cm, Höhe 6 cm; Ton bräunlich grau; aussen und innen stark abblätternder, roter Ü berzug. Drei umlaufende Ril len auf der Aussen­ seite. 306. 3 RS, I O WS von Schüssel Drack 2 l .2.b., Dm 1 6 cm ; Ton grau, hart; aussen schwarzer, seidenmatter, innen grauer, matter Überzug. Riefet­ bänder auf der Aussenseite. 307. 4 RS, 2 WS von Schüssel Drack 2 l .2.b., Dm 1 6 cm ; grautonig; aussen metallisch glänzender, innen matter, grauer Überzug. 308. RS von Tasse Drack 1 3 A, Dm I O cm ; Ton grau; aussen und innen schwarzer Ü berzug. Drack, TS-Imitation 84 f., Taf. 9, 1 7. Tiberisch-claudisch. 309. RS von Tasse Drack 1 3, Dm I I cm; Ton beige. Drack; TS-Imitation 84 f. , Taf. 9, 1 2 - 1 9; Form entspricht, Taf. 9, 1 7, aber mit ausgestalteter Lippe. 2.Viertel 1 .-2. Jh. n. Chr. 3 1 0. 2 RS von Tasse Drack 9, Dm 1 3,5 cm; Ton rötlich beige, weich; aussen und innen stark abblätternder roter Ü berzug. Riefetverzierung auf Rand und Bauchknick. Imitation von Hofheim 5 . Drack, TS-lmitation 76 ff., Taf. 7 , 1 -4 (Typ 9A). Vitudurum 2, K r 82,84,85; Augst, Ther­ men, Taf. 4, 1 4. Spätaugusteisch-tiberisch. 3 1 l . RS von Tasse Drack 9, Dm 8 cm; Ton grau; aussen und innen Reste eines schwarzen Ü berzuges. Drack, TS-Imitation 76 ff., Taf. 7, 1 - 1 9. Spätaugusteisch-claudisch. 3 1 2. 4 BS I d, I WS von Teller Drack 3, Dm Standring I I cm; Ton grau, weich; aussen und innen Reste eines schwarzen Farbauftrages. In Dop­ pelkreis eingeschriebener Stempel: « . . . [N?] A . R l l...». Stempel zwei­ mal hintereinandergesetzt. Zur Form: Drack, TS-Imitation 1 3 1 , Taf. 2, 1 4 - 1 5 (Typ 3C); Stempel nicht bei Drack. Frühclaudisch-flavisch. 3 1 3. RS von Teller Drack 3, Dm 1 6 cm; Ton orangebeige; aussen und innen wenig Reste eines braunroten Ü berzuges. Drack, TS-I m i tation 70 f., Taf. 4,8. 1 5 . 1 7. 2. Hälfte l . Jh. n. Chr. 3 1 4. BS I d von Tel ler, Dm 7,5 cm; grautonig; schwarzer, metallisch glän­ zender Ü berzug. 3 1 5. RS von Schüssel Drack 22 A, Dm 2 1 cm; Ton beige; aussen Spuren eines roten Ü berzuges. Drack, TS-Imitation 98 f., Taf. 1 2,8. 1 0. Claudisch-neronisch. 3 1 6. RS von Schüssel, Dm 22 cm; Ton rötlich beige; aussen und innen Reste eines rotbraunen Überzuges. Verzierung aus Einkerbungen.

Grabung im A real Rebmann, die Funde

1 13

Grabung im A real Rebmann, die Funde

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Abb. 1 64: Areal Zatti-Landolt. Holzbecken. Westwand. M I :20.

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Abb. 1 67 : Areal Zatti-Landolt. Holzbecken. Schnitt auf Achse Angabe der Füllschichten 1 -5 . Ansicht von Süden. M I :20.

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1 82

Grabung im Areal Zatli-Landolt. die Befunde

Abb. 1 68: Areal Zatti-Landolt. Holzbecken. Dachschindel aus Weisstanne.

Abb. 1 69: Areal Zatti-Landolt. Holzbecken. Erlenbalken Nr. 1 35 mit Aus­ sparung.

Die Sedimente im Holzbecken sind kompakt. Jeder Schicht wurden Proben entnommen. Die Untersuchung 456 ergab ei­ nen sehr hohen Anteil kristallinen Feinsandes, wenige Samen feuchtigkeitsliebender Pflanzen und einige Schneckenhäu­ ser. Die ft.ir Latrineninhalte charakteristischen organischen Reste fehlen. Das archäologische Fundgut war leider dürftig. eben eini­ gen Wandscherben 457 ist der südgal lische Tel lerboden KNr 733 aus der Schicht 3 zu erwähnen, der wohl in die 2. Hälfte des I . J h . n. Chr. gehört. Ebenfalls aus dem I . nachchristli­ chen Jahrhundert stammen die Fragmente der Tonne KNr 735 aus Schicht 2 und der Einhenkelkrug KNr 736 aus der ober­ sten Schicht. Aus der Grube 2, aber ausserhalb des Holzbeckens, wurden neben zahlreichen Wandscherben458 das Randfragment eines südgallischen Tel lers flavischer Zeit, die Fragmente einer rätischen Reibschale und einer südgallischen Weinamphore aus dem späten l .- 2 . Jh. n. Chr. geborgen ( KN r 729; 73 1 ; 732). Bemerkenswert sind vier in spätkeltischer Art bemalte Wandscherben ( KNr 730). Das wohl im beginnenden I . Jh. n. Chr. gefertigte Gefäss wurde zuunterst in der Grube entdeckt. Auf eine Nutzung des Beckens als Wasserspeicher deuten die Fassdaube KNr 854 aus der untersten Schicht 4 des Holz­ beckens, das Fassbodenfragment KNr 855 und der Spund­ zapfen KNr 853 hin. Direkt vor der Beckennordwand fand sich eine Dachschin­ del459 ( Abb. l 68 ) sowie ein im Schnitt rechteckiger Erlenbal­ ken von 64 cm Länge, dessen eines Ende dreiseitig zugespitzt ist, während das andere eine I I cm lange Aussparung auf­ weist, welche an eine einfache Eck- oder Zapfenverbindung denken lässt ( Abb. l 69).

Abb. 1 70: Areal Zatti-Landolt. Grube 2 mit Holzbecken, Kanal- und Abfall­ hölzern. Grundriss. M I :50.

Abb. 1 7 1 : Areal Zatti-Landolt. Kanalhölzer und ßeckensüdwand. Ansicht von S iidosten.

Abb. 1 72 : Areal Zatti-Landolt. Holzbecken. Südwand mit Kanalplanken Nr. 89 und Nr. 90. M I :50. Abb. 1 73 : Areal Zatti-Landolt. Holzbecken. Nordwand mit Kanalhölzern Nr. 40 und Nr. 38. M I :50.

3 .4. Die Verbi ndung von Becken und Kanal Nach der Beschreibung von Holzbecken und -kanal stellen sich die Fragen, ob und wie eine Wasserzufuhr bzw. -ablei­ tung funktionierte und wie es sich mit der zeitl ichen Stellung von Kanal und Becken verhält. Behandeln wir zuerst das Problem der Wasserfi.i hrung. Im Süden reichen die Hölzer der Kanalverkleidung460 bis auf2 6 cm an die Südwand des Holzbeckens heran ( Abb. 1 70). Sie

�56 Untersuchung durch F. Feigenwinter, AATG, Frauenfeld. 457 WS-Zahl: I TS; I Kochgefass; 8 Gebrauchskeramik. "8 WS-Zahl: 4 TS I . Jh. n.Chr.; 13 TS; 4 klassische Glanztonware; 1 09 Ge­

brauchskcramik; I neuzeitliche Ware.

459 L 48 cm; ß 1 2,5 cm; max. D 0,5 cm; vgl. flir römische Dachschindeln bei W. Schoch, JbSGUF 62. 1 979. 1 43f, Abb. 43: Vitudurum 5, 3 1 . 'bO

Nr. 89 ( west) und

r. 90

(ost ).

1 83

Grabung im Areal Zalli-Landolt, die Bejimde

liegen deutlich über der Grubenkante, jedoch 8 - 1 1 cm unter dem obersten fassbaren, teilweise bereits erodierten Hälbl i ng ( Abb. 1 72 ) 46 1 • Sie könnten jedoch in römischer Zeit höher ge­ legen haben. Wie auf Abb. 1 7 1 gut erkennbar, hat sich die Grubenfüllung im Laufe der Zeit gesetzt und der Kanal ge­ senkt. Ü ber den Enden der Kanalbretter befand sich eine 1 1 - 1 4 cm starke Schicht aus sandigem Material. Auf dieser lag unm ittelbar vor dem Holzbecken ein rechteckiges Weisstannenbrett462• Es könnte sich um eine Art Schieber zur Re­ gul ierung der Wasserzufuhr handeln. Ein Wasserdurch lass ist in der Beckensüdwand nicht zu er­ kennen. Wir wagen die in Abb. 1 72 erkennbare, 3 cm breite Fuge zwischen dem obersten und dem zweiten Hälbling nicht als Ei ntrittsöffnung zu interpretieren, obwohl dies sich aus der Lage der Kanalhölzer 89 und 90 ableiten und das Brett N r. 94 als Kanalabdeckung erklären l iesse. Leider erschwert die moderne Drainageleitung auch an der Beckennordseite die Deutung der Befunde. Dennoch lässt sich aus den Abb. 1 70 und Abb. 1 73 ein iges ablesen: Die west liche Planke des Kanals, Holz Nr. 38, reicht bis auf2 cm an die Beckennordseite und liegt in diesem Bereich etwa 1 6 cm tiefer als der oberste in situ gelegene Hälbling Nr. 1 28 463• Die östliche Planke, Holz Nr. 40, ist bei der Anlage der modernen Drainage gekappt worden und endet deshalb rund 22 cm vor der Beckenwand. Wie und wo das Wasser aus dem Becken zurück in den Kanal geleitet worden ist, entzieht sich unserer Kenntn is. Es bleibt zu klären, ob Kanal und Becken überhaupt gleichzeitig sind.

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134 -

133 0,49

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400,49m.ü.M.

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Abb. 1 74: Areal Zatti-Landoll. Graben 6. driss. M I :25.

+276'825.69

Leider geben uns die Resultate der dendrochronologischen Untersuchungen nur Auskunft über die ungefähre Bauzeit, n icht aber über den zeitl ichen Ablauf der Bauarbeiten an Ka­ nal und Becken. Die Daten 32 und 33 n. Chr. der Kanalhölzer sind wie gesagt wenig aussagekräftig. Beim Becken verfügen wir nur über die nicht verlässl iche B- Datierung des nord­ west lichen Eckpfostens Nr. l 27 ins Jahr 38 n. Chr. Meines Erachten hat man zuerst den Graben 6 ausgehoben und mit Holz au gekleidet. Zu einem wahrscheinlich n icht viel späteren Zeitpunkt hob man die Grube fi.i r das Holz­ becken aus und schnitt dabei die Kanalbretter ab (Abb. l 70). Gegen diese Annahme spricht, dass die dem Becken zuge­ wandten Enden des Holzkanals über den Aushubrand der Grube reichen, d.h. sie sind entwederjünger als diese oder sie wurden beim Aushub der Grube unterfahren. Für eine Kap­ pung des Kanals spricht, dass eindeutige Verbindungen von Kanal und Becken in Form von Aussparungen für Zu- und Abläufe fehlen ( Abb. l 7 1 ). Eine Möglichkeit besteht dari n, dass das Becken vom Kanal unabhängig war und als Wassersammler oder Brunnen dien­ te, der genug Tiefe besass, um daraus bequem Wasser schöp-

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400.00 müM.

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XI

707'451,49

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Abb. 1 75 : Areal Zatti-Landoll. Graben 6. Schnitt auf Achse 111' 1 35 . M I :25.

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Beckenholz Nr. 99; OK Kanalhölzcr: 400,73-76 m ü . M . ; OK Holz Nr. 99: 400,8 1 -84 m ü.M. Nr. 94: L 45 cm; B 1 9 cm; D 2 cm; 400,84-87 111 ü.M. 463 Nr. 38: 400,5 1 111 ü.M.; Nr. 1 28: OK 400,66 rn ü.M.

462

+

Abb. 1 76: Areal Zatti-Landolt. Graben 6. Holzabdeckung.

1 84

fen zu können. Wenn der Wasserspiegel in römischer Zeit un­ gef

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Feinere Gebrauchskeramik Töpfe

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Dekorelemente

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10

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4

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3

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1

Total

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4

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14 5

3

7

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231

5

184

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9

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22

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1

787

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20

2

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57

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21

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1

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22

55

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1

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43

1

1

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1

20

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428 . 429

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1

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2

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1

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5

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2

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Reibschüsseln

2

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2

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36

1 1 2 12 1 1 5 180 I

I r 481

Gröbere Gebrauchskeramik Kochtöpfe

18 5

5

7

I 2502 20CO 4502 1020 111 607 734 1 755

1

59

84

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10

15

I

I

I 1

1 1 11 1

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Anhänge

Gerasstyp o l ogie i m Überblick 1

Fei nkerami k Terra-Sigillata-fmitation; Drack 2 1

25 1

Schüsseln SI

S2

( Basiert i m wesentlichen auf Drack, TS-Imitation. ) 21.1.

2 l .2.

Schüsseln mit unprofiliertem Rand 2 1 . 1 a mit gerader oberer Wandung, Randlippe nach aussen rund abgestrichen 2 1 . 1 b mit mehr oder weniger starker Einziehung der oberen Wandung und ausladendem Rand 2 1 . 1 c mit einwärts geneigter oberer Wandung 2 1 . 1 d dickwandige mit einwärts geneigter oberer Wandung; Randlippe kantig abgestrichen 2 1 . 1 e dickwandige graue mit ausladender Wandung und gerun­ detem Wandknick Schüsseln mit profiliertem Rand 2 1 .2a mit auskragendem Rand 2 1 .2b eher senkrechte Wandung in Anlehnung an Drag 30

S3 S4 S5 S6 S7

Feinere Gebrauchskerami k SS

Töpfe Tö I

Tö2

Tö3 Tö4 Tö5

Tö6

Töpfe mit nach aussen gebogenen Rändern ohne besondere Merkmale Tö I a Rand i.R. etwas verdickt; Lippe aussen z.T. kantig abge­ Tö l b setzt Tö I c abgesetzter, niedriger, verdickter Rand Tö I d Schultertöpfe; mehr oder wenig stark nach aussen geboge­ ner Rand; konkaves Oberteil und abgesetzte Schulter Tö I e Feine Schultertöpfe; mehr oder weniger nach aussen ge­ legter Rand, z.T. innen verdickt; flache abgesetzte Schul­ ter; häufig mit Rädchendekor verziert sogenannte Honigtöpfe; verengte Mündung. niedriger, Tö I f gedrungener leicht nach aussen gestrichener Rand mit Rillenverzierung und z.T. erhaltenen Ösenhenkeln Töpfe mit Trichterrändern Tö2a ohne besondere Merkmale i m Knick bzw. an der Lippe verdickter Rand Tö2b Tö2c sehr feine Töpfe mit Trichterrändern Töpfe mit Horizontalrändern Tö3a einfache Randforn1en Schultertöpfe mit einfacher Randbildung und hohem Rand Töpfe mit zylindrischen Rändern oder Hälsen Tö5a einfache, niedrige Ränder Tö5b ziemlich hohe Ränder Töpfe mit besonderen Randformen Tö6a besondere merkmale Steilränder Tö6b

Tonnen To I To2

To3

Tonnen mit einfachen Rändern Tonnen mit innen verdickten Rändern (Keulenränder) einfache Keulenränder To2a To2b nach aussen gelegte Keulenränder Tonnen mit ausgebildetem Randwulst

Tö Ia

Tö ld

SI?/l Tö 2b

II Tö4 t Tö 3a TölSa

11

Tö 6a �� ö Sb Tö 6b

Tö 2a

Tö lf

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Tö ld

Tö Ia

Niedrige Formen wie Teller und Näpfe NI N2 3

mit eingebogenen Rändern mit ausladender Wandung mit steiler Wandung

II

To 1

Tassen Ta I Ta2

Ta3

Tassen mit einfachen Rändern Tassen mit abgesetzten Rändern Ta2a Ränder leicht nach innen gebogen Ta2b Ränder ausladend Tassen mit ausladenden Wulsträndern

KI

K2

K3 K4 KS K6 K7 K8

Krüge mit einfachen Randformen KIa rundstabiger Randwulst K I aa zweifach gerillte Zylinderhalskrüge mit einfachem Wulstrand und I bis 2 Vierstabhenkeln KIb kantiger, dreieckiger Randwulst mit Horizontalrand K Ic Krüge mit «getreppten» Rändern, d.h. Ränder mit einer verdickten Zone unter der Randlippe K2a mit rundstabigem Randwulst K2b mit kantigem Randwulst K2c mit Horizontalrand Krüge mit kantig profilierten Rändern Krüge mit fein gestalteten Rändern K4a mehrfach gerillte Ränder Krüge mit Bandrand Varia Flaschen Kannen

Verzierte Wandscherben Bemalte Ware Geflammte Ware Plastische Verzierungen WS3a handgemacht WS3b Rädchenware

S 2a S6

\I

s lb

Krüge

WS ! WS2 WS3

Abb. 243 : Falttafel 3. Genisstypologie im Ü berblick Tei l I .

Schüsseln mit einfachen Randformen mit steilen Rändern S Ia SI b mit ausladenden Rändern Schüsseln mit nach aussen gebogenen oder geknickten Rändern S2a sogenannte Rippenschüsseln; kugelige Formen mit geripp­ ter Wandung; Ränder deutlich abgesetzt, nach aussen ge­ legt, rund oder kantig abgestrichen, innen meist verdickt S2b Kugelige Formen mit s-förmig geschwungenem Profil; nach aussen gebogener Rand mit gerundetem Querschnitt, innen meist verdickt S2c Form wie S2b; Rand mit kantigem Querschnitt, z.T. als Horizontalrand abgestrichen, innen meist verdickt S2d Form wie S2b; Randlippe nur wenig ausgebildet Kalonenschüsseln Schüsseln mit horizontalen bzw. kragenartigen Rändern; den Formen Hofl1eim 1 2 bzw. Drack 1 9 nachgebildet Schüsseln mit Randwulst Schüsseln mit aufgebogenen Rändern Schüsseln mit nach innen gebogenen Rändern S7a ohne Verdickung mit Verdickung S7b Ränder verdickt mit dreieckigem Querschnitt S7c besondere Schüsselformen

'ls 3

_..J..__�f?l �TJTa l

' L/ N2 �a 3

S7 �S7b

q

S 7c

253

Anhänge

Gefcisstypol ogie im Überb l i c k 2

RS I

Deckel DI D2 D3 D4

Deckel mit einfachen Randbildungen Deckel mit verdicktem, abgesetztem Rand Deckelknäufe Deckel mit ausladendem, abgesetztem Rand

Bodenscherben BSI

BS2

BS3

Bodenscherben mit ausladender Wandung BS I a flacher, von der Wandung abgesetzter Boden Ü bergang zwischen Boden und Wandung nicht betont BS I b BS I c m i t Standring, der durch Rille vom Boden abgesetzt ist BS I d mit ausgeformtem Standring Bodenscherben mit schrägem Wandansatz flacher Boden, Ü bergang zwischen Boden und Wandung BS2a nicht betont flacher, von der Wandung abgesetzter Boden BS2b BS2c Boden nach innen hochgewölbt Standring, der durch Rille vom Boden abgesetzt ist BS2d BS2e mit ausgeformtem Standring Bodenscherben mit konischem Unterteil

�D l

Reibschüsseln

RS2 RS3

mit tief gebogenem Rand und deutlich abgesetzter Randleiste RS I a ohne Körnung mit Körnung RS l b sogenannte rätische Reibschale; Glanztonüberzug auf RS I c Kragen und Rand, Kehlung der inneren Randpartie; aus­ geprägter Standring bzw. Standplane Randleiste mehr nach innen geneigt, meist nicht über den Kragen hinausreichend ohne Randleiste oder mit nur schwach abgesetztem Halbrundstab gegen das Schüsselinnere

Dolien Dol Do2

mit Horizontalrand mit geschweiftem Randprofil

� __i___----'

B S la

\lJ BS 2d

�1D 2 �J BS lc

/I

K..G_Tö l a

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KG Tö lb

Kochgeschirr

KG Tö 2

KG Tö 3c

KG NS

1

I

KG NS 2

KG NS 3

Kochtop.fbodenscherben KGBS I Flachböden KGBS Ia mit leicht abgesetztem Fuss KGBS I b mit nicht abgesetztem Fuss

Abb. 244: Falnafel 4. Genisstypologie im Ü berblick Tei l 2.

BS ld

'= J

BS 2a

BS 2b

� � BS 2c

BS 2e

iU \ BS 3

Gröbere Gebrauchskeramik KGTö I Kochtöpfe meist handgeformt oder nachgedreht mit verengter Mündung KGTö l a Rändermehr oder weniger stark nach aussen gebogen KGTö I b Ränder ungegliedert nach innen gewendet KGTö2 steilwandige Töpfe mit offener Mündung KGTö3 rauhwandige Drehscheibenware mit R i llenverzierung KGTö3a m i t Trichterrand KGTö3b m i t Horizontalrand KGTö3c mit niedrigem, verdicktem Rand KGTö3d m i t kantigem, viereckigem Querschnin KGTö3e KochtopfTyp Stutheien KGNS I steilrandige Formen KGNS2 ausladende Ränder KGNS3 einwärts geneigte Ränder

� J BS l b

BS l b



�D 3

Do

1

f/·-1==4� Do 2

(

(l /K:J (l KG Tö lb

KG Tö 3

KG BS l a

KG Tö 3d

KG B S lb

Anhänge

255

S i gn aturen und Legenden H umus

neuzeitliche Schichten

römische Kulturschicht Parz. I 1 3 9 römische Kulturschicht I 0 Parz. 1 1 39 römische Kulturschicht 20

� � i l@/47/1 D Q D D

Parz. 1 1 39 römische Kulturschicht 30 Holz dendrodatiertes H olz

Torf Seekreide Sand K ies

D �

Abb. 245 : Falttafel 5. Signaturen und Legenden zu Profilen und Plänen.

Lehm gewachsenes Terrain

108

Holz Nr.

0.46

400,46 m ü . M .

9.94

399,94 m ü . M .

K

Keramik



Ziegel