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German Pages 62 [78] Year 1963
ZEITSCHRIFT FÜR A N QE W A N D T E QEOLOQIE HERAUSQEQEBEN VON DER S T A A T L I C H E N Q E O L O q i S C H E N U N D DER Z E N T R A L E N DER D E U T S C H E N
KOMMISSION
V O R R AT S K O M M I S S I O N
DEMOKRATISCHEN
REPUBLIK
AUS DEM
INHALT
M. Kraft Ein Beitrag zum Nachweis primärer Dispersionshöfe am Beispiel einer Zinnerkundungsbohrung im Raum Mühlleithen/Erzgebirge 0 . A. Tschernikow Zur Porosität der Gesteine des „Hauptkarbonats" S. Pröhl Ergebnisse von KohlenwasserstoffMessungen im Gebiet Schlotheim und ihre Problematik K . Schellmoser Bemerkungen zur Berechnung von Braunkohlenvorräten Instruktion zur Anwendung der „Klassifikation der Lagerstättenvorräte fester mineralischer Rohstoffe" auf Sand- und Kieslagerstätteu in der DDR W . Nöldeke & F . Rohrbeck Über die Erkundungsarbeiten im flözfiihrenden Unterkarbon von Doberlug-Kirchhain (Niederlausitz) IEinsatz des Doppelkernrohres System Loose G. Bachmann & F . Reuter Eine Klassifikation der unterirdischen Wässer für ingenieurgeologische Zwecke
AKADEMIE
-V E R L A Q
• BERLIN
BAND 8 I H E F T DEZEMBER SEITE
1962
617-672
INHALT
CONTENTS
COAEP/KAHIIE
Ein Beitrag zum Nachweis primärer Dispersionshöfe am Beispiel einer Zinnerkundungsbolirung im R a u m Mühlleithen/ Erzgebirge
Br;.ia^ li BbtHB.iemie nepBii'iiii>ix opeo.ioB pacceHHHH n a iipnMCpe pa3Be^0'IH0H CKBaiKHHM n a O.TIOBO B paiiOHe MwaaeiiTeii (Pv;i,iiLie r o p t i , CaKcoiiHJi)
Contribution lo the Demonstra- 617 tion of Primary Dispersion halos Illustrated by the Example of a Reconnaissance Drilling for Tin in the Area of Mühlleithen (Erzgebirge)
0 . A. TSOHERNIKOW Zur Porosität der Gesteine dos ,, H a u p t k a r b o n a t s "
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Hierbei bedeuten: A p (t) — Veränderung des Druckes (at) an der Sohle der „ E m p f ä n g e r " - B o h r u n g zum Zeitpunkt t, gerechnet vom Zeitpunkt der Förderratenänderung der erregenden Bohrung („Sender"), und zwar um die Größe von q (cm3/s) unter Schichtverhältnissen; r — Abstand (cm) zwischen der erregenden Bohrung und der „ E m p f ä n g e r " Bohrung; im Fall des Selbstabhorchens, in dem die „Sender"Bohrung zugleich der „ E m p f ä n g e r " ist, benutzt m a n als r den effektiven Radius der Bohrungen; x — Piezoleitfähigkeitskoeffizient der Schicht im Bereich zwischen den zu untersuchenden Bohrungen in cm'/s; — — Hydroleitfähigkeit der Schicht in demselben Bereich; d — Durchlässigkeit (Permeabilität) in Darcy; h — effektive Mächtigkeit der Schicht in cm; ¡x — Viskosität der Schichtflüssigkeit in Centipoise. Die scheinbare Druckwellenfront, welche die Grenze zwischen dem merklich erregten Teil der Schicht und dem Teil, in dem die Erregung noch nicht festzustellen ist, darstellt, bewegt sich mit relativ geringer und immer mehr abnehmender Geschwindigkeit vorwärts. Der von dieser Front zurückgelegte Weg ist proportional dem Quadrat der Zeit. Diese geringe Geschwindigkeit ist aber einige hunderttausendmal größer als die Bewegung der Flüssigkeit und der ErdölWasser-Grenzen. Solange diese Front noch keine Abschirmung erreicht, von ihr reflektiert wird und nicht zum Beobachtungspunkt gelangt, macht sich die Abschirmung im Bereich dieses Punktes nicht fühlbar, und alles spielt sich wie in einer unendlichen Schicht ab. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, die f ü r eine unendliche Schicht gültige Formel
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Heft 12 STJOPIN / Aufsuchen abgeschirmter Erdöllager
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turen. Sie können gewaltige abgeschirmte Erdöllager verursachen, die größer als die bereits nachgewiesenen sind (JAKOWLEW 1953).
Deshalb sind Sucharbeiten auf Erdöllager in der Nähe alter, ausgebeuteter Lagerstätten durch Hydroerkundung eine außerordentlich wichtige Aufgabe der Erdölgeologen in alten Erdölbezirken. Ein Beispiel für den Nachweis stratigraphjsch abgeschirmter Erdöllager durch Hydroerkundung ist die Anwendung dieser Methode im Horizont D3IIC von Sokolowa Gora im Wolgagebiet bei Sara tow. Der Horizont D 3 n gehört zu den unteren SchtschigiriSchichten des Frasnien (Oberdevon). Er wird seit 1949 untersucht. Seit dem genannten J a h r wurden auf den Horizont D 3 I J 16 Exploitationsbohrungen und die piezometrische Bohrung Nr. 23 niedergebracht. Strukturell bildet der Horizont Dg11 eine Abb. 1. Strukturkarte der Antiklinale von Sokolowa Gora Brachyantiklinalfalte, die (Oberkante D 3 u. Stand Nov. 1956) einer Kuppel ähnelt (Abb. 1). 1 — Produktionsbohrungen auf Horizont D-,11, 2 — Bohrungen, die den Horizont Da11 erschlossen haben. Ihre Abmessungen in Nord — 3 — piezometrische Bohrungen auf Horizont Da11, 4 — ursprünglicher Umriß der Erdölführung, 5 — UmSüd-Richtung betragen 4 km, riß der Erdölführung im Jahre 1956, 6 — Isolinien des Horizonts D 3 n (Abstand : 1 0 m), 7 — Isolinien Anin Ost-West-Richtung 3,5 km; fang und Sohle der Bohrungen, 8 — 1, II, III Proflllinien der EinfallswinkeJ (im Hangenden gemessen): Ostflanke 1,5—2°, nördliche Periin der Praxis für Schichten mit begrenzten Abmessungen zu verwenden. Der Wellencharakter der erregenden Druckwelle klinale 2—2,5°, südliche Periklinale 1—2°. Wie aus den und die Kenntnis der Reflexionsgesetze dieser Wellen gibt Abb. 3 u. 4 hervorgeht, sind die größten Mächtigkeiten die Möglichkeit, diese Formel auch dann zu benutzen, wenn im Gebiet der Westflanke zu verzeichnen. die Ankunft von reflektierten Wellen eine Beschränktheit der Schicht signalisiert.
So weist die Hydroerkundung undurchlässige Grenzen, Abschirmungen und Auswaschungen von Schichten nach, die sowohl die Bildung tek tonischer als auch stratigraphisch abgeschirmter Lager verursachen können. Außerdem ist auch der Nachweis lithologisch abgeschirmter Lager möglich. Im folgenden seien einige Beispiele für den Nachweis abgeschirmter Erdöllager gegeben. Betrachtet man eine Reihe in Ausbeute befindlicher Strukturen, besonders in Geosynklinalgebieten (Halbinsel Apscheron, Gebiet Grosny), so stößt man auf einzelne Sonden, die innerhalb verwässerter Bohrungen weiterhin Erdöl liefern. Man kann annehmen, daß dipse Sonden vom scheitelnahen Strukturteil durch Abschirmungen, offensichtlich tektonischer Art, abgetrennt sind. Die vonW. P. JAKOWLEW (1953) durchgeführte Hydroerkundung hat diese Annahmen bestätigt. Die Abschirmungen liegen innerhalb der abgebohrten Zone. Dfis durch sie zurückgehaltene Erdöl wurde aus diesen Sonden gefördert. Solche Abschirmungen können auch außerhalb des abgebohrten Teiles liegen, an den Flanken der Struk-
So hat in Bohrung 23 der Horizont eine Mächtigkeit von 141 m, in Bohrung 97 eine Mächtigkeit von 80 m. Die geringsten Mächtigkeiten sind im Scheitelteil festzustellen. Sie betragen dort etwa 50—55 m (Bohrungen Nr. 22, 72 und 71). In den übrigen Teilen der Struktur nehmep die Mächtigkeiten des Horizontes im Vergleich zum Scheitelbereich erheblich zu. Sie erreichen etwa 70—100 m. Eine beträchtliche Mächtigkeitszunahme des Horizonts D 3 n ist daher nur auf der Westflanke der Struktur zu verzeichnen, und zwar im Bereich der Bohrungen 23-97.
Bis zum Jahre 1956 nahmen die Geologen an, daß die Mächtigkeitszunahme an der Westflanke durch unterschiedliche Geschwindigkeiten der Sedimentation zustande gekommen sei und daher eine gewöhnliche Erscheinung darstelle. Die 1956 durchgeführten Hydroerkundungsarbeiten, die in einem „Abhorchen" der piezometrischen Bohrung 23 in Verbindung mit den im Scheitelteil gelegenen Produktionssonden Nr. 16, 67, 71 und 72 bestanden, zeigten jedoch, daß zwischen der Westflanke und dem Scheitelteil kein direkter hydrodynamischer Zusammenhang
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Heft 12 634
STJOPIN / A u f s u c h e n a b g e s c h i r m t e r E r d ö l l a g e r
graphisch a b g e s c h i r m t e Erdölfallen. So sind z. B . von B o h r u n g 2 3 nach B o h r u n g 22 hin n u r die Zwischenlagen , , b " und „ 1 " erhalten geblieben, die übrigen sind erodiert (Abb. 3). I m B e r e i c h von B o h r u n g 97 blieben 6 Zwischenlagen erhalten, aber in R i c h t u n g zum S c h e i t e l ( B o h r u n g 22) findet m a n nur noch „ 1 " , die übrigen S c h i c h t e n sind erodiert. Diese mittels der H y d r o e r k u n d u n g gewonnene Vorstellung ü b e r den geologischen B a u des Horizonts D 3 n wird auch durch folgende D a t e n b e s t ä t i g t : D e r D r u c k in den Produktionsbohrungen dieses Horizonts betrug im J a h r e 1 9 5 6 1 7 8 a t , während er in der piezometrischen B o h r u n g 2 3 192 at betrug. Das spricht dafür, daß zwischen diesen B o h r u n g e n ein direkter h y d r o d y n a m i s c h e r Z u s a m m e n h a n g fehlt. W e i t e r h i n wurde in B o h r u n g 22 (Abb. 3 und 4) der obere, u n t e r , , 1 " (Ton-Zwischenlage) befindliche Teil der produktiven Folge perforiert. Gleichzeitig arbeitete im J a h r e 1 9 5 6 die B o h r u n g m i t W a s s e r . Offensichtlich drang dieses von der W e s t f l a n k e her in dem zwischen den Ton-Zwischenlagen , , 1 " und , , 2 " liegenden S a n d s t e i n vor. Aber in A n b e t r a c h t dessen, daß der S a n d s t e i n eine geringe M ä c h t i g k e i t aufweist, E r d ö l a b e r von mehreren B o h r u n g e n (22, 71, 72) aus diesem Teil gefördert wird, m u ß das W a s s e r , u m das aus dem S a n d s t e i n e n t n o m m e n e E r d ö l v o l u m e n wieder aufzufüllen, m i t größerer Geschwindigkeit vordringen. Dies wird auch durch die Verwässerung der B o h r u n g 22 b e s t ä t i g t und s t i m m t m i t der neuen Vorstellung über den geologischen B a u des Horizonts D 3 I T überein. Auf der Basis der soeben entwickelten H y p o t h e s e k a n n m a n a n n e h m e n , daß a b g e s c h i r m t e L a g e r v o r h a n den sind, die im B e r e i c h zwischen den B o h r u n g e n 2 3 und 9 7 — 2 2 liegen, m i t einer ungefähren Ausdehnung von 3 0 - 5 0 ha (Abb. 1). Die Mächtigkeit dieser „ F a l l e n " liegt bei 5 m , möglicherweise erreicht sie 2 0 — 4 0 m . Das produktive S t o c k werk in ihnen bewegt sich zwischen 10 und 5 0 m und n i m m t zum Scheitel der S t r u k t u r hin zu. W i e aus den A b b . 3 und 4 hervorgeht, e n t s t a n d im Bereich des Scheitels u n t e r der Ton-Zwischenlage „ 1 " Abb. 2. Die unteren Schtschigiri-Schichten 1 -
Sandstein, 2 - Ton, 3 - K a l k , 4 - Aleurolit; I - X V pakete, 9 " — Tone und Zwischenlagen
Schicht-
existiert. Dieser U m s t a n d gab Veranlassung, sich m i t der U n t e r s u c h u n g des Horizonts D 3 r i eingehender zu beschäftigen. Zu diesem Zweck wurde das E l e k t r o l o g profil dieses Horizonts von B o h r u n g 2 3 als B e z u g s m a ß gewählt. Darin wurden 14 S c h i c h t p a k e t e von I I bis X V ausgeschieden, wobei innerhalb dieser S c h i c h t p a k e t e ein Aleurolitbereich , , b " und 9 Tonlagen m i t dazwischenliegenden Sandsteinen auftreten (Abb. 2). Die im Profil von B o h r u n g 2 3 ausgehaltenen S c h i c h t p a k e t e wurden auf den E l e k t r o d i a g r a m m e n der übrigen B o h r u n g e n verfolgt. D a b e i ergab sich, daß die unteren S c h i c h t p a k e t e von I I bis V I fast in allen B o h r u n g e n auft r e t e n , während die oberen von V I I — X V fehlen, abgesehen von B o h r u n g 9 7 , in der die S c h i c h t p a k e t e von I I — I X vorliegen. Daraus wurde der S c h l u ß gezogen, daß der obere Teil des Horizonts D 3 n im S c h e i t e l t e i l erodiert ist. Die zu diesen S c h i c h t p a k e t e n gehörenden Tonlagen (Abb. 3 und 4) stoßen auf die Erosionsfläche und erzeugen strati-
Abb. 3. Profil der Schtschigiri-Schichten der Bohrungen 23, 22, 71, 20, 55 ü. 91 1 - Ton, 2 — Kalkstein, 3 — Umriß der Erdölführung 1956, 4 — Aleurolit, 5 — ölführender Sandstein, 6 — Auswaschungslinie, 7 — wasserführender Sandstein, 8 — Perforationsabschnitt
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Hett 12 STJOPIN / Aufsuchen abgeschirmter Erdöllager
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t1B7J-re77m
Abb. 4. Längsprofil des Horizonts D 3 n (Lagerstätte Sokolowa Gora) 1 — ölführender Sandstein, 2 — wasserführender Sandstein, 3 — Wechsellagerung von Tonen und Argilliten, 4 — Kalkstein, 5 — Ton, 6 — Aleurolit, 7 — Umriß der Erdölführung 1956, 8 — Perforationsabschnitt, 9 — Erosionsoberfläche des Horizonts 1 >.(11
eine E r d ö l a k k u m u l a t i o n , die offensichtlich von den im Scheitelteil gelegenen Bohrungen nicht angetroffen wird. Zur B e s t ä t i g u n g dieser Annahme wurden weitere geologische Arbeiten durchgeführt. Sie betrafen vor allem straligraphische Vergleiche dieser Schichten mit anderen bekannten Fundstellen. Wie bereits bemerkt wurde, gehört der Horizont D 3 n zu den unteren Schtschigiri-Schichten des Frasnien (Oberdevon). Durch eine eingehende Untersuchung dieser Schichten im Wolgagebiet u m S a r a t o w konnte für unser Gebiet eine Erosion nachgewiesen werden. Diese Erosion vereinbart sich mit der mittels der Hydroerkundung entwickelten H y p o t h e s e über den geologischen B a u des Horizonts Dg 11 . Zeitigten die Arbeiten nach der vorgetragenen H y p o these über die Anwesenheit stratigraphisch abgeschirmter Erdöllager im Gebiet von Sokolowa Gora positive Ergebnisse, so darf m a n mit der Möglichkeit rechnen, L a g e r dieses T y p s auch auf anderen S t r u k t u r e n im Wolgagebiet u m S a r a t o w nachweisen zu können. In allen Fällen ist die H y d r o e r k u n d u n g so anzuwenden, daß die Untersuchungen in den Bohrungen beginnen, welche die größte Mächtigkeit des Horizonts nachweisen, in Verbindung mit den Bohrungen, die sich im Scheitelteil der S t r u k t u r e n befinden. Wenn ein hydro-
dynamischer Z u s a m m e n h a n g zwischen den genannten Bohrungen fehlt, so kann m a n erwarten, daß stratigraphisch abgeschirmte L a g e r v o m T y p Sokolowa Gora vorliegen. Abschließend können folgende Schlüsse gezogen werden: 1. Sucharbeiten mittels Hydroerkundung auf abgeschirmte Erdöllager sind in erster Linie in Geosynklinalgebieten durchzuführen, ferner in Tafelgebieten, wo erhebliche Abtragungen von Schichten, mit denen eine Erdölführung zusammenhängt, zu beobachten sind. 2. Indem man mittels Hydroerkundung undurchlässige Abschirmungen nachweist, durch welche die Bildung tektonisch oder stratigraphisch abgeschirmter Erdöllager begünstigt wird, kann man in Gebieten alter Erdöllagerstätten das Aufsuchen von Erdöllagern dieses Typs erheblich erleichtern. 3. Die Anwendung dieser Methode bereits im Anfangsstadium der Erkundung einer Erdöllagerstätte gestattet richtige Schlüsse über den Charakter der Öl- und Gasführung der Lager und über die Erstreckung des produktiven Horizonts. 4. In späterer Zeit können diese Untersuchungen zusammen mit geologischen Bohrlochuntersuchungen und den übrigen geophysikalischen Messungen dazu beitragen, nicht nur den geologischen Bau und die Nacherkundung einer bekannten Lagerstätte zu verfeinern, sondern auch die Erkundung neuer zu fördern. 5. Die Hydroerkundung ist in breiterem Umfang in die Praxis der Such- und Erkundungsarbeiten auf Öl- und Gaslagerstätten einzuführen.
Zeitschrift für angewandte Geologie (1862) Hett 12 ScHELlJMOSBR / Zur Berechnung von Braunkohlenvorräten
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Zusammenfassung
In diesem Aufsatz wird die Möglichkeit demonstriert, die Hydroerkundung zum Aufsuchen abgeschirmter Erdöllager einzusetzen. Es werden Beispiele für den Nachweis von Lagern dieses Typs in einigen Gebieten gebracht. Die Arbeitsweise dieser neuen Erkundungsmethode wird eingehend geschildert. Pe3MMe B
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Instruktion zur Anwendung der „Klassifikation der Lagerstättenvorräte fester mineralischer Rohstoffe" auf Sand- und Kieslagerstätten in der D D R 1. Instruktion Sand und Eies vom 25. 7. 1962 INHALT 1. Die Rohstoffe und ihre Lagerstätten in der D D R 2. Die Untersuchung der Rohstoffe und der Lagerstätten 3. Die Einstufung der Vorräte in die Vorratsgruppen und -klassen 4. Allgemeine B rechnungs- und Bilanzierungsgrundsätze 5. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Vorräte 6. Anhang
1. Bio Rohstoffe und ihre Lagerstätten in der DDK 1.1. Sande und Kiese sind Lockergesteine verschiedener Körnung und petrographischer Zusammensetzung; sie sind durch Wasser oder Wind umgelagerte Verwitterungsprodukte älterer Gesteine. Die Grenze zwischen Sanden und Kiesen wird meist bei 2 mm Korndurchmesser gelegt. 1.2. An Sande und Kiese werden von der verarbeitenden Industrie nach dem jeweiligen Verwendungszweck unterschiedliche Anforderungen gestellt. 1.2.1. Die Qualitätsansprüche an Sande und Kiese für Bauzwecke (Feinputzsand, Grobputzsand, Mauer-
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Heft 12 1. Instruktion Sand und Kies 8. Nutzbare R o h s t o f f e i m Deckgebirge 8.1. Begleitflüze im Hangenden oder Liegenden des zum Abbau vorgesehenen bzw. im Abbau stehenden Flözes Gemäß den Forderungen der „ 1 . Braunkohleni n s t r u k t i o n " sind alle nachgewiesenen Braunkohlenflöze mit einer Mächtigkeit > 1 m zu berechnen und zu bilanzieren. D a s gilt somit auch für die Begleitflöze (z. B . Ober- und Unterbegleiter des zweiten Lausitzer Flözes) oder tiefer gelegenen Flöze (drittes und viertes Lausitzer Flöz, eozänes Flöz im Bitterfelder Revier u. a.), wenn sie dem A b b a u nicht unterliegen bzw. ihr A b b a u noch nicht geklärt ist. E s sind somit sämtliche im Bereich der L a g e r s t ä t t e anstehenden Braunkohlenflöze, deren Mächtigkeit > I m und wenn eine größere zusammenhängende Fläche vorhanden ist, zu erfassen, darzustellen und zu berechnen. Wird in einem bestätigten Projekt festgelegt, daß dieses Flöz nicht a b g e b a u t wird, so ist es zu berechnen, wird aber nicht bilanziert. Eine entsprechende Begründung ist im Abschnitt „Industrielle E i n s c h ä t z u n g der L a g e r s t ä t t e " zu geben. Ist die Gewinnung des Flözes noch nicht geklärt, so ist es gemäß den Festlegungen und Richtlinien der Z V K zu bilanzieren und einzustufen. 8.2. Lagerstätten der Steine und Erden im Deckgebirge Uber die Notwendigkeit der E r f a s s u n g nutzbarer Rohstoffe im Deckgebirge und die entsprechenden Richtlinien hierzu h a t MEHNER (1961) nähere Ausführungen gebracht. Hier sei auf diese verwiesen und lediglich zu Anfragen Stellung genommen, die dort nicht behandelt worden sind. a) Wenn keine für eine Vorratsberechnung ausreichenden Dokumentationen sowie Qualitätsuntersuchungen vorliegen, genügt es, im Textteil auf die nutzbaren Rohstoffe.im Deckgebirge einzugehen und die vorhandenen Kenntnisse zusammenzufassen. Der Betrieb ist jedoch verpflichtet, sich mit den zuständigen Stellen, wie Geologischer E r k u n d u n g s b e t r i e b , A b t . Geologie, beim R a t des Bezirkes oder B e z i r k s b a u a m t , in Verbindung zu setzen, diesen das Material zur weiteren B e a r b e i t u n g und Auswertung zu übergeben und die E r k u n d u n g zu veranlassen. b) Wurde bereits eine Vorratsberechnung über nutzb a r e Rohstoffe im Deckgebirge angefertigt, genügt im Textteil die A n g a b e , welcher Betrieb die E r k u n d u n g durchführte, die Vorratsberechnung anfertigte und ob diese von der Z V K bestätigt wurde. Ferner sind diese Vorratsziffern anzuführen.
641 Zusammenfassung Im vorliegenden Beitrag wurden einige Fragen, die bei der Anfertigung von Vqrratsberechnungen auftreten, erläutert. Spezifische Einzelheiten bzw. Besonderheiten bestimmter Lagerstätten müssen in individuellen Konsultationen diskutiert und geklärt werden. Wichtig, weil Grundlage für alle Arbeiten, ist die kritische Auswertung der vorliegenden Bohrergebnisse. Die Bohrverfahren und ihre Aussagekraft sowie die Verwertbarkeit der dokumentierten Angaben bleiben einem besonderen Aufsatz vorbehalten. Pe3H)Me B cxaTLe ocBemaroxcH HeKOTopwe Boripocbi, B03HHKaK>mHe npw cocTaBJieHHH nogciCTa 3anacoB. Cnei}Mn'ier,Kne seTanH hjih ocoöeHHOCTH onpenejieHHUx Meci'opoJKflenHfl HOJDKHH 6bITb OÖCyjKHeHbl H BbIHCHeHbl B OTflejIbHblX KOHcyjibTai;HHX. BajKHo KpuTHiecKoe ncnonbsoBaime mneromuxcH HauHbix öypeHHH; OHO HBJINETCH OCHOBOÜ Bcex paSoT. B cneitnanbHoit CTATBE aBTop COO6W,HT cnocoßu ßypemiH, Hajje>KHOCTb nojiyieHHbix npii BTOM ,T,UHHMX H CTeneHb BO3MOHCHOCTH HCnOJIb30BaHHH ROKyMeHTaipift. Summary The article deals with some problems relating to the preparation of reserve calculations. Specific details and peculiarities respectively of certain deposits must be discussed and settled in individual consultations. Owing to its basis for all works a critical evaluation of present drilling results is important. The drilling methods and their force of evidence as well as the utilization of the data demonstrated are reserved to a special article. Literatur KAUTZSCH, E. & G. RICHTER: Erkundangsstadien und Konditionen. — Z. angew. Geol., 7, 560-562, Berlin 1981. MEHNER, W.: Erfassung und Berechnung nutzbarer Rohstoffe im Deckgebirge der Braunkohlenfelder. — Z. angew. Geol., 7, 563 — 564, Berlin 1961. PROKOFJEW, A. P.: Vorratsberechnung mineralischer Rohstoffe. — Verl. Technik, Berlin 1956. SCHELLMOSER, K.: Zur Berechnung von Vorräten nach der Isolinienmethode. - Z. angew. Geol., 8, 15-18, Berlin 1962. STAMMBERGER, F.: Welche Methoden der Vorratsberechnung sind dem Praktiker zu empfehlen? - Z. angew. Geol., 1, 159-163, Berlin 1955. — Einführung in die Berechnung von Lagerstättenvorräten fester mineralischer Rohstoffe. — Akad.-Verl., Berlin 1956. Begriffsbestimmungen für den Braunkohlenbergbau. — Beil. Freiberger Forsch.-H. A 96, Akad.-Verl., Berlin 1958. Klassifikation der Lagerstättenvorräte fester mineralischer Rohstoffe der Deutschen Demokratischen Republik (2. Vorratsklassifikation fester mineralischer Rohstoffe vom 31. 1. 1962). — Z. angew. Geol., 8, 494 bis 496, Berlin 1962. Instruktion zur Anwendung der „Klassifikation der Lagerstätten Vorräte fester mineralischer Rohstoffe" auf Braunkohlenlagerstätten der DDR. - Z. angew. Geol., 6, 222-226, Berlin 1960. Vorläufige Anweisung der ZVK über die Erfassung und Berechnung nutzbarer Rohstoffe im Deckgebirge der Braunkohlenfelder. — Z. angew. Geol., 7, 534, Berlin 1961. Richtlinien der ZVK über Form und Inhalt von Vorratsberechnungen. — Z. angew. Geol., 7, 479-482, Berlin 1961. Niederschriften und Protokolle der ZVK-Sitzungen. — Unveröffentlicht.
Instruktion zur Anwendung der „Klassifikation der Lagerstättenvorräte fester mineralischer Rohstoffe" auf Sand- und Kieslagerstätten in der D D R 1. Instruktion Sand und Eies vom 25. 7. 1962 INHALT 1. Die Rohstoffe und ihre Lagerstätten in der D D R 2. Die Untersuchung der Rohstoffe und der Lagerstätten 3. Die Einstufung der Vorräte in die Vorratsgruppen und -klassen 4. Allgemeine B rechnungs- und Bilanzierungsgrundsätze 5. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Vorräte 6. Anhang
1. Bio Rohstoffe und ihre Lagerstätten in der DDK 1.1. Sande und Kiese sind Lockergesteine verschiedener Körnung und petrographischer Zusammensetzung; sie sind durch Wasser oder Wind umgelagerte Verwitterungsprodukte älterer Gesteine. Die Grenze zwischen Sanden und Kiesen wird meist bei 2 mm Korndurchmesser gelegt. 1.2. An Sande und Kiese werden von der verarbeitenden Industrie nach dem jeweiligen Verwendungszweck unterschiedliche Anforderungen gestellt. 1.2.1. Die Qualitätsansprüche an Sande und Kiese für Bauzwecke (Feinputzsand, Grobputzsand, Mauer-
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Helt 13
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1. I n s t r u k t i o n S a n d und K i e s die Zuverlässigkeit der Lagerstättenumgrenzung (horizontal und vertikal), die E n t n a h m e von Untersuchungsmaterial für die E r m i t t l u n g der Qualität des anstehenden Rohstoffs und für technologische V e r s u c h e ; ferner die e x a k t e D o k u m e n t a t i o n aller dieser Arbeiten.
sand, B e t o n s a n d und Betonkies) sind in den entsprechenden T G L aufgeführt. 1.2.2.
Gießereisande sind n a c h T G L 8262 zu beurteilen, wobei besonders auf die Unterteilung in Quarzsand und F o r m s a n d zu a c h t e n ist. D e r H a u p t b e d a r f der Gießereien erstreckt sich auf die Korngrößenbereiche M K 1 bis M K 6 ( T a b . 2 der T G L 8262) bei Quarzsanden und auf die F o r m s a n d s o r t e n F 12 bis F 3 0 ( T a b . 1 der T G L 8262).
1.2.3.
Glassande sind sehr reine und feinkörnige Quarzsande mit engem K o r n b e r e i c h und mindestens 9 8 % S i 0 2 . Der zulässige Gehalt an Eisenverbindungen und anderen färbenden B e s t a n d t e i l e n r i c h t e t sich nach den jeweils herzustellenden Glassorten.
1.2.4.
Neben den genannten Einsatzmöglichkeiten werden Sande z. B . als Rohstoffe zur Herstellung von K a l k sandstein, Schaumsilikat, Gasbeton, als Zuschläge und Magerungsmittel in der keramischen Industrie, als Gebläsesand und Kies als Filterkies verwendet. Die für den jeweiligen Verwendungszweck erforderlichen Eigenschaften des Rohstoffs sind vom V e r b r a u c h e r anzugeben.
1.3.
Die S a n d - und Kieslagerstätten der D D R lassen sich n a c h Größe, F o r m , S t r u k t u r und stofflicher Zusammensetzung in mehrere T y p e n gliedern, zu deren Untersuchung — n a c h A r t und U m f a n g — ein unterschiedlicher Aufwand erforderlich ist und bei deren Vorratsberechnung verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
1.3.1.
Lagerstättentyp I Großflächige L a g e r s t ä t t e n regelmäßiger F o r m und ungestörter Lagerung, die in ihrer Mächtigkeit und stofflichen Zusammensetzung keine für A b b a u und V e r a r b e i t u n g des Rohstoffs wesentlichen U n t e r schiede aufweisen.
1.3.2.
L a g e r s t ä t t e n t y p 11 Kleine ungestörte L a g e r s t ä t t e n , die in F o r m , Mächtigkeit und stofflicher Zusammensetzung keine für A b b a u und V e r a r b e i t u n g des Rohstoffs wesentlichen Unterschiede bzw. Erschwernisse aufweisen. F e r n e r L a g e r s t ä t t e n des T y p s I, bei denen sekundäre Vorgänge, wie Auswaschungen, geringe Schichtendeformationen und größere Mächtigkeitsschwankungen, den A b b a u und Unterschiede in der stofflichen Zusammensetzung des Rohstoffs dessen V e r arbeitung beeinflussen.
1.3.3.
Lagerstättentyp III Großflächige und kleine L a g e r s t ä t t e n unregelmäßiger F o r m m i t bedeutenden Veränderungen auf kurze E n t f e r n u n g e n hinsichtlich Mächtigkeit, Lagerung und stofflicher Zusammensetzung.
1.3.4.
Einzelne Teile einer großen L a g e r s t ä t t e können zu verschiedenen L a g e r s t ä t t e n t y p e n gehören. Die Zuordnung einer Lagerstätte oder ihres Teiles zu einem b e s t i m m t e n L a g e r s t ä t t e n t y p ist im geologischen B e r i c h t zur Vorratsberechnung ausreichend zu begründen.
2. Die Untersuchung der Rohstoffe und der Lagerstätten Die durchgeführten Untersuchungen können nur dann als ausreichend angesehen werden, wenn zuverlässige Angaben über die Substanzmenge, die Qualität des Rohstoffs und die geologisch-abbautechnischien Verhältnisse vorliegen, d. h., wenn auf Grund der Untersuchungsergebnisse eine einwandfreie V o r r a t s b e r e c h n u n g und industrielle E i n s c h ä t zung der L a g e r s t ä t t e möglich ist. Die Erfüllung dieser Forderung wird am U n t e r suchungsgrad der L a g e r s t ä t t e gemessen, der sich aus E r k u n d u n g s - und Erforschungsgrad zusammensetzt. 2.1.
Der
2.1.1.
Die A b s t ä n d e der Bohrungen (Schürfe) sind vom L a g e r s t ä t t e n t y p abhängig. Sie können n i c h t für j e d e n konkreten F a l l vorgeschrieben, sondern müssen vom Erkündungsgeologen e r m i t t e l t werden. Die in T a b . l ( P k t . 6.1.) angegebenen R i c h t w e r t e stützen sich auf die praktische Erfahrung in der D D R und unterstellen durchschnittliche Lagerstättenverhältnisse des betreffenden T y p s ; Übergänge von einem T y p zum anderen und Abweichungen vom D u r c h s c h n i t t werden in der Praxis häufig angetroffen. D e r E r kundungsgeologe ist daher verpflichtet, die R i c h t i g k e i t der von ihm gewählten E r k u n d u n g s a b s t ä n d e (auch bei Ü b e r n a h m e der R i c h t w e r t e ) zu begründen.
2.1.2.
Die Erkundungsaufschlüsse müssen bis ins Liegende des in die B e r e c h n u n g eingehenden Rohstoffkörpers gestoßen werden. Eine Ausnahme ist dann g e s t a t t e t , wenn die unteren P a r t i e n des R o h s t o i l k ö r p e r s wegen Qualitätsverschlechterung oder zu großer Teufe für den A b b a u n i c h t vorgesehen sind. In diesen Fällen ist das Liegende bzw. der Liegendteil des Rohstoffkörpers durch Einzelaufschlüsse im notwendigen U m f a n g zu klären.
2.1.3.
2.1.4.
Die B e m u s t e r u n g Zur B e m u s t e r u n g gehören folgende Arbeitsprozesse: P r o b e n a h m e , P r o b e n v o r b e r e i t u n g und P r o b e n u n t e r suchung.
2.1.5.
W e n n n i c h t das Material aus allen B o h r u n g e n (Schürfen) u n t e r s u c h t wird, ist bei der P r o b e n a h m e darauf zu a c h t e n , daß einerseits die Zahl der zu untersuchenden Proben der Ausdehnung der Lagers t ä t t e entspricht, andrerseits die Proben möglichst gleichmäßig über die L a g e r s t ä t t e verteilt sind und alle R o h s t o l f q u a l i t ä t e n und S c h i c h t e n erfassen, die bei einer späteren Nutzung a b g e b a u t werden.
2.1.5.1. Das Material aus einer B o h r u n g (Schürf) dient in der R e g e l für mehrere Proben (Einzelproben) oder eine Gesamtprobe (Mischprobe). Diese Proben k ö n n e n nur in besonders zu begründenden, von geologischen und technologischen Sonderverhältnissen abhängigen Fällen mit Proben -aus anderen Bohrungen in Gruppenproben zusammengefaßt werden. 2.1.5.2. In den einzelnen Aufschlüssen sind S c h i c h t e n und P a r t i e n mit unterschiedlicher qualitativer B e s c h a f fenheit möglichst getrennt als Proben zu nehmen. Ausgenommen sind solche Fälle, in denen unterschiedliche P a r t i e n nur gemeinsam gewonnen werden können. In diesen Fällen müssen auch unbrauchbare Zwischenmittel (z. B . Schluffe und xylitisch durchsetzte Lagen) in die Mischprobe eingehen. 2.1.5.3. F ü r die zur Q u a l i t ä t s b e s t i m m u n g notwendigen Probenmengen gelten die entsprechendenVorschriften ( T G L , S t a n d a r d s usw.). 2.1.5.4. Die P r o b e n a h m e h a t durch den Erkundungsgeologen bzw. n a c h dessen Anweisung durch einen V e r t r e t e r zu erfolgen. 2.2.
Der
Erforschungsgrad
Zum Erforschungsgrad gehören Untersuchungen zur R o h s t o f f q u a l i t ä t (mineralogische, chemische, aufbereitungstechnische u. a.), der verarbeitungstechnologischen Eigenschaften, der bergtechnischen Verhältnisse, die geologische Analyse aller Erkundungsd a t e n und die Erforschung der Lagerstättengenese.
Erkundungsgrad
Zum Erkundungsgrad g e h ö r e n : die Art der durchgeführten Erkundungsarbeiten, ihr spezifischer U m fang und ihr Gesamtumfang, ihre Verteilung auf der L a g e r s t ä t t e und die Qualität ihrer Durchführung,
D e r E n d d u r c h m e s s e r der Bohrungen muß eine ausreichende und einwandfreie P r o b e n a h m e ermöglichen.
2.2.1.
Die R o h s t o f f u n t e r s u c h u n g h a t die stoffliche Zusammensetzung und die physikalischen E i g e n s c h a f t e n sowie die Verteilung der festgestellten
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Heft 12
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1. I n s t r u k t i o n S a n d u n d Kies Q u a l i t ä t e n in der L a g e r s t ä t t e zu ermitteln. I n j e d e m k o n k r e t e n Fall m u ß das U n t e r s u c h u n g s p r o g r a m m m i n d e s t e n s auf die vorgesehene V e r w e n d u n g (unter B e r ü c k s i c h t i g u n g der v o n der v e r a r b e i t e n d e n I n dustrie an d e n Rohstoff gestellten G ü t e a n f o r d e r u n gen) a u s g e r i c h t e t w e r d e n ; d a b e i ist besonders auf die f ü r b e s t i m m t e Erzeugnisse schädlichen Beim e n g u n g e n i m Rohstoff (z. B. A b s c h l ä m m b a r e s , organische S u b s t a n z , Eisengehalt) zu a c h t e n . 2.2.1.1. Sind V e r w e n d u n g u n d v e r a r b e i t e n d e r Betrieb noch u n b e k a n n t , sind vielseitige U n t e r s u c h u n g e n des R o h stoffs d u r c h z u f ü h r e n , auf G r u n d deren die zweckm ä ß i g s t e V e r w e n d u n g s m ö g l i c h k e i t e r m i t t e l t werden k a n n (vgl. T a b . 2, P k t . 6.4.). 2.2.1.2. S a n d e u n d Kiese f ü r die B a u i n d u s t r i e w e r d e n n a c h den b e s t e h e n d e n T G L u n t e r s u c h t (vgl. 6.3). Betonzuschlagstoffe müssen in Zweifelsfällen einer E i g n u n g s p r ü f u n g u n t e r z o g e n w e r d e n . (Z. B. sind bei schlechter K o r n f o r m , niedriger Korneigenfestigkeit, G e h a l t e n a n organischen u n d a b s c h l ä m m b a r e n B e s t a n d t e i l e n , die sich in der N ä h e der Zulässigkeitsgrenzen bewegen, die D r u c k f e s t i g k e i t e n des Betons zu prüfen.) 2.2.1.3. Siebanalysen u n d q u a n t i t a t i v e chemische Analysen v o n Glassanden sind n a c h V e r f a h r e n d u r c h z u f ü h r e n , die m i t der v e r a r b e i t e n d e n I n d u s t r i e festzulegen sind (vgl. 6.3).
keit des N u t z b a r e n ( = N) u n d das V e r h ä l t n i s v o n A b r a u m zu N u t z b a r e m ( = A : N ) e n t h a l t e n . D a z u k ö n n e n folgendeErfahrungs-(Richt-) W e r t e angegeben werden, die j e d o c h nicht s c h e m a t i s c h ü b e r n o m m e n werden dürfen: 3.1.2.1. Die M i n d e s t m ä c h t i g k e i t N b e t r ä g t i m allgemeinen 3 m , bei hochwertigen R o h s t o f f e n 2 m . 3.1.2.2. Das V e r h ä l t n i s A : N ü b e r s c h r e i t e t im D u r c h s c h n i t t n i c h t den W e r t 1 : 2, bei h o c h w e r t i g e n R o h s t o f f e n im allgemeinen nicht den W e r t 1 : 1 . Bei u n g ü n s t i gerem A : N-Verhältnis m u ß in der Regel die N u t zungsmöglichkeit des A b r a u m s gegeben sein. 3.1.2.3. W e n n erforderlich, ist die m a x . A b r a u m m ä c h t i g k e i t g e s o n d e r t festzulegen. 3.1.3.
V o r r ä t e , bei denen die K o n d i t i o n e n e r f ü l l t sind, sind Bilanzvorräte.
3.1.4.
V o r r ä t e , bei d e n e n die K o n d i t i o n e n n i c h t erfüllt sind, die jedoch in Z u k u n f t bei v o r a u s z u s e h e n d e r technischer E n t w i c k l u n g a b g e b a u t w e r d e n k ö n n e n , sind A u ß e r b i l a n z v o r r ä t e .
3.1.5.
A n s t e h e n d e R o h s t o f f m e n g e n , die a u c h in Z u k u n f t eindeutig n i c h t gewonnen werden k ö n n e n , sind n i c h t zu b e r e c h n e n .
3.1.6.
P r o g n o s t i s c h e V o r r ä t e werden für Sand- u n d K i e s l a g e r s t ä t t e n gewöhnlich nicht b e r e c h n e t . Eine A u s n a h m e bilden t e i l e r k u n d e t e L a g e r s t ä t t e n , bei d e n e n das A u s h a l t e n des R o h s t o f f k ö r p e r s u n d seiner Q u a l i t ä t f ü r große n i c h t e r k u n d e t e Flächen vorausgesagt w e r d e n k a n n u n d diese v o r a u s g e s a g t e n Vorr ä t e f ü r die industrielle E i n s c h ä t z u n g der L a g e r s t ä t t e v o n wesentlicher B e d e u t u n g sind. Sie w e r d e n v o n der Z V K b e g u t a c h t e t , a b e r n i c h t b e s t ä t i g t .
2.2.1.4. Gießereisande sind n a c h den b e s t e h e n d e n T G L u n d a n d e r e n V o r s c h r i f t e n zu p r ü f e n . 2.2.1.5. Z u r D u r c h f ü h r u n g von K o n t r o l l a n a l y s e n sind die e n t s p r e c h e n d e n Richtlinien d e r Z V K zu b e a c h t e n . Die kontrollierten Ergebnisse sind d a n n eindeutig u n d f ü r die V o r r a t s b e r e c h n u n g b r a u c h b a r , w e n n z. B. die Untersuchungsergebnisse des W e r k e s u n d des Spezialinstituts keine f ü r den V e r w e n d u n g s z w e c k wesentlichen A b w e i c h u n g e n aufweisen. 2.2.1.6. Dienen die der Z V K z u r B e s t ä t i g u n g eingereichten V o r r a t s b e r e c h n u n g e n als G r u n d l a g e f ü r die Proj e k t i e r u n g eines neuen oder die R e k o n s t r u k t i o n eines b e s t e h e n d e n W e r k e s , sind nötigenfalls P r o d u k t i o n s versuche n a c h d e r vorgesehenen Technologie d u r c h zuführen. 2.2.2.
Die K l ä r u n g der a b b a u t e c h n i s c h e n Verhältnisse Zur K l ä r u n g der a b b a u t e c h n i s c h e n Verhältnisse v o n S a n d - u n d K i e s l a g e r s t ä t t e n sind W a s s e r s t a n d u n d Wasserzuflüsse zu e r m i t t e l n sowie Hinweise auf die g ü n s t i g s t e Anlage der G r u b e , der Strossen u n d die günstigste A b b a u t e c h n o l o g i e zu geben (Gewinnung mit Saugpumpen, getrennte Gewinnung über und u n t e r d e m Wasserspiegel usw.).
3. Die Einstufung der Vorräte in die Vorratsgruppen und -klassen Di« B e s t i m m u n g e n der „ K l a s s i f i k a t i o n der Lagers t ä t t e n v o r r ä t e fester mineralischer R o h s t o f f e der D D R " w e r d e n z u r E i n s t u f u n g v o n S a n d - u n d Kiesv o r r ä t e n wie folgt a n g e w a n d t : 3.1.
3.2.
Die E i n s t u f u n g in die V o r r a t s k l a s s e n
3.2.1.
Zur K l a s s e A (a) gehören V o r r ä t e , die so u n t e r s u c h t w u r d e n , wie es § 5 d e r Vorratsklassifikation definiert. Bei S a n d - u n d K i e s l a g e r s t ä t t e n ist dazu erforderlich:
3.2.1.1. Der b e t r e f f e n d e L a g e r s t ä t t e n t e i l (Block) w u r d e n a c h den in T a b . 1 angegebenen R i c h t w e r t e n bzw. in f ü r A a u s r e i c h e n d e n A b s t ä n d e n e r k u n d e t . Die E r k u n d u n g s d a t e n w u r d e n lückenlos ausgewertet. 3.2.1.2. Auf G r u n d der vorliegenden U n t e r s u c h u n g s e r g e b nisse sind V e r ä n d e r u n g e n in der festgestellten Qualit ä t , z. B. wesentliche Ä n d e r u n g e n der K o r n z u s a m m e n s e t z u n g , Z u n a h m e des Anteils a n schädlichen Bestandteilen, n i c h t zu e r w a r t e n . I n n e r h a l b der B e r e c h n u n g s g r e n z e n (für Bilanzvorräte) w u r d e n n u r den K o n d i t i o n e n e n t s p r e c h e n d e Verhältnisse angetroffen. 3.2.1.3. Der abgegrenzte Block liegt i n n e r h a l b des i n n e r e n Umrisses. 3.2.2.
Zur K l a s s e B (b) gehören V o r r ä t e , die so u n t e r s u c h t w u r d e n , wie es § 5 der Vorratsklassifikation definiert. Bei S a n d - u n d K i e s l a g e r s t ä t t e n ist d a z u erforderlich:
3.2.2.1. Der b e t r e f f e n d e L a g e r s t ä t t e n t e i l (Block) w u r d e n a c h d e n in T a b . 1 a n g e g e b e n e n R i c h t w e r t e n bzw. in für B ausreichenden Abständen erkundet.
Die E i n s t u f u n g i n V o r r a t s g r u p p e n erfolgt auf G r u n d b e s t ä t i g t e r K o n d i t i o n e n , die alle zur B e u r t e i l u n g des Rohstoffs, seiner G e w i n n u n g u n d V e r a r b e i t u n g erforderlichen Kennziffern e n t h a l t e n m ü s s e n . Diese K o n d i t i o n e n h a t der E r k u n d u n g s geologe v o n der v e r a r b e i t e n d e n I n d u s t r i e oder d e m A u f t r a g g e b e r einzuholen. Sie sind v o n der S P K bzw. der v o n ihr b e a u f t r a g t e n I n s t i t u t i o n (VVB, Bezirk) zu b e s t ä t i g e n u n d abschriftlich der V o r r a t s b e r e e h n u n g beizulegen.
3.2.2.3. Ton- u n d Schiuffeinlagerungen oder a n d e r e nicht d e n K o n d i t i o n e n e n t s p r e c h e n d e Bereiche i n n e r h a l b des Blockes w u r d e n g r ö ß e n o r d n u n g s m ä ß i g festgestellt.
3.1.1.
Die K o n d i t i o n e n müssen alle Q u a l i t ä t s m e r k m a l e enth a l t e n , die f ü r den jeweiligen Verwendungszweck m a ß g e b e n d sind. D a z u gehören z. B. K o r n a u f b a u , p e t r o g r a p h i s c h e Z u s a m m e n s e t z u n g , K o r n f o r m , Geh a l t an organischen u n d a b s c h l ä m m b a r e n B e s t a n d teilen, a n E i s e n v e r b i n d u n g e n u n d a n d e r e n f ä r b e n d e n Verunreinigungen.
3.2.2.4. Die A b g r e n z u n g dieser V o r r ä t e erfolgt in der Regel d u r c h d e n inneren L a g e r s t ä t t e n u m r i ß . I n besonders zu b e g r ü n d e n d e n Fällen (naher Sicherheitspfeiler, benachbarte natürliche Lagerstättengrenzen) kann ein Grenzstreifen bis z u m h a l b e n E r k u n d u n g s a b s t a n d in die gleiche Klasse bei a u s h a l t e n d e r Q u a l i t ä t u n d Mächtigkeit des Rohstoffs einbezogen w e r d e n .
3.1.2.
Die K o n d i t i o n e n bei G e w i n n u n g im T a g e b a u müssen ökonomisch b e g r ü n d e t e Grenzwerte f ü r die Mächtig-
3.2.3.
3.2.2.2. Die f ü r Klasse B vorgesehenen U n t e r s u c h u n g e n w u r d e n lückenlos d u r c h g e f ü h r t u n d f ü r eine eindeutige B e u r t e i l u n g des V o r r a t s i n n e r h a l b des Blockumrisses a u s g e w e r t e t .
Z u r K l a s s e C t (cx) gehören V o r r ä t e , die so u n t e r s u c h t w u r d e n , wie es § 5 der Vorratsklassifikation
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Heft 12
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1. I n s t r u k t i o n Sand u n d Kies definiert. Bei S a n d - u n d K i e s l a g e r s t ä t t e n ist d a z u erforderlich:
3.2.3.1. Der betreffende L a g e r s t ä t t e n t e i l (Block) w u r d e n a c h den in Tabelle 1 a n g e g e b e n e n R i c h t w e r t e n e r k u n d e t bzw. in A b s t ä n d e n , die d e r Klasse Cj bei d e n v o r liegenden Verhältnissen e n t s p r e c h e n . Die E r k u n d u n g s d a t e n w u r d e n lückenlos a u s g e w e r t e t . 3.2.3.2. Die Mächtigkeit u n d Q u a l i t ä t e n des Rohstoffs w u r d e n m i t ausreichender Zuverlässigkeit e r m i t t e l t , A b b a u - u n d Aufbereitungstechnologie sind in bezug auf die h a u p t s ä c h l i c h e n Kennziffern geklärt.
v o n P k t . 3.2.4.4. u n d 3.2.4.5. bei e n t s p r e c h e n d e n geologischen V o r a u s s e t z u n g e n bis zu diesen e r w e i t e r t werden. 3.2.4.7. F e h l e n d e E x t r a p o l a t i o n ist in j e d e m Falle zu begründen. 4. Allgemeine Berechnung- und Bilanzierungsgrundsätze 4.1.
3.2.3.3. V o r r ä t e dieser Klasse sind in Ü b e r e i n s t i m m u n g m i t § 8.2 der Klassifikation bei e n t s p r e c h e n d e n geologischen Verhältnissen im Anschluß a n V o r r a t s blöcke der Klassen A u n d B zu extrapolieren. Sie liegen in diesen Fällen i m Grenzstreifen zwischen d e m inneren u n d ä u ß e r e n U m r i ß der L a g e r s t ä t t e .
V o r r ä t e in „ewigen Sicherheitspfeilern" w e r d e n ber e c h n e t , a b e r n i c h t bilanziert. V o r r ä t e in b e f r i s t e t e n Sicherheitspfeilern sind ges o n d e r t zu b e r e c h n e n u n d zu bilanzieren. Böschungen der Sicherheitspfeiler w e r d e n bei der Berechnung der Vorräte berücksichtigt.
4.2.
A b b a u v e r l u s t e w e r d e n g e m ä ß § 6.2 der Klassifikation nicht b e r ü c k s i c h t i g t .
4.3.
3.2.3.4. J e n a c h den Ergebnissen d e r E r k u n d u n g s a u f s c h l ü s s e auf d e m inneren U m r i ß wird d u r c h P r o f i l k o n s t r u k tion oder a n d e r e M e t h o d e n der E x t r a p o l a t i o n der ä u ß e r e U m r i ß gezogen. Bei f o r m a l e n E n t s c h e i d u n g e n darf ein h a l b e r E r k u n d u n g s a b s t a n d f ü r Klasse Cx nicht überschritten werden.
Abseits gelegene Teil- oder R e s t v o r r ä t e w e r d e n e n t sprechend i h r e r ökonomischen B e d e u t u n g in Bilanzbzw. A u ß e r b i l a n z v o r r ä t e e i n g e s t u f t oder als Verlust ausgewiesen.
4.4.
Die V o r r ä t e a n S a n d e n u n d Kiesen w e r d e n in Vol u m e n e i n h e i t e n (1000 m 3 ) angegeben. Die A n g a b e in Gewichtseinheiten (Masse) ist zulässig, w e n n die Rohstoffdichte bestimmt wurde.
4.5.
W e r d e n in der L a g e r s t ä t t e m e h r e r e Rohstoffe, z. B. S a n d e u n d Kiese unterschiedlicher V e r w e n d b a r k e i t , angetroffen u n d k ö n n e n diese g e t r e n n t g e w o n n e n w e r d e n , sind sie g e t r e n n t zu b e r e c h n e n . Ist das n i c h t möglich, sind die R o h s t o f f a n t e i l e überschlägig in Prozenten anzugeben. K ö n n e n diese R o h s t o f f e n u r g e m e i n s a m g e w o n n e n w e r d e n , m u ß das zulässige Mischungsverhältnis gek l ä r t u n d d u r c h ihre B e m u s t e r u n g festgestellt werden, ob die b e r e c h n e t e n V o r r ä t e als Ganzes u n d die g e p l a n t e A b b a u f ü h r u n g l a u f e n d eine solche Mischung gewährleisten. W e n n das n i c h t z u t r i f f t , ist auf diesen U m s t a n d zu verweisen u n d sind e n t s p r e c h e n d e Vorschläge f ü r die N u t z u n g d e r L a g e r s t ä t t e zu m a c h e n .
4.6.
W e r d e n bei der E r k u n d u n g n e b e n d e m g e s u c h t e n Rohstoff i m Deckgebirge a n d e r e n u t z b a r e R o h s t o f f e festgestellt, z. B. wertvolle Tone, sind a u c h diese zu u n t e r s u c h e n u n d deren V o r r a t s b e r e c h n u n g e n der Z V K einzureichen.
4.7.
W i e d e r h o l t e E x t r a p o l a t i o n ist unzulässig. E x t r a p o l a t i o n n a c h der Tiefe ist v o r z u n e h m e n , w e n n einzelne tiefere B o h r u n g e n das A u s h a l t e n des R o h stoffkörpers beweisen u n d eine m o d e r n e A b b a u technologie dessen G e w i n n u n g g e s t a t t e t .
4.8.
V o n d e n in d e n Richtlinien d e r Z V K g e f o r d e r t e n U n t e r l a g e n sind der V o r r a t s b e r e c h n u n g beizugeben: Berechnungsrisse u n d - k a r t e n i. M. 1 : 5 0 0 0 u n d größ e r f ü r die V o r r a t s k l a s s e n A bis Cj, bei großflächigen L a g e r s t ä t t e n 1 : 1 0 0 0 0 u n d größer f ü r die Vorratsklasse C 2 , charakteristische S c h n i t t e m i t K e n n z e i c h n u n g des R o h m a t e r i a l s , der b e m u s t e r t e n B o h r s t r e c k e n , der W a s s e r s t ä n d e , der L a g e r s t ä t t e n g r e n z e n usw., A n a l y s e n b e r i c h t e , Prüfzeugnisse u n d b e s t ä t i g t e Abschrift der K o n d i t i o n e n , B e r e c h n u n g s t a b e l l e n der D u r c h s c h n i t t s m ä c h t i g k e i ten, Schichtenverzeichnisse bzw. a u s f ü h r l i c h e Bohrtabellen oder Säulenprofile. Die V o r r a t s r i s s e h a b e n , möglichst auf e i n e m Riß, a u s z u w e i s e n : Mächtigkeiten des A b r a u m s , des Rohstoffs u n d nichtv e r w e r t b a r e r Zwischenmittel f ü r j e d e n E r k u n d u n g s aufschluß, M a r k i e r u n g der b e m u s t e r t e n B o h r u n g e n (Schürfe) u n d Lage der S c h n i t t e , L a g e r s t ä t t e n b e g r e n z u n g , Teilblöcke u n d V o r r a t s klassen.
4.9.
G e m ä ß der Z V K - R i c h t l i n i e ü b e r F o r m u n d I n h a l t v o n V o r r a t s b e r e c h n u n g e n ist in den V o r r a t s b e r e c h n u n g e n eine i n d u s t r i e l l e E i n s c h ä t z u n g der e r k u n d e t e n V o r r ä t e m i t allen n o t w e n d i g e n K e n n ziffern zu g e b e n :
3.2.3.5. W e r d e n a n V o r r ä t e der Klasse i m inneren U m r i ß bei günstiger geologischer S i t u a t i o n keine V o r r ä t e d e r Klasse C 2 (s. P k t . 3.2.4.4) e x t r a p o l i e r t , k a n n in d e n b e r e c h n e t e n Cj-Block ein e x t r a p o l i e r t e r Grenzstreifen einbezogen w e r d e n . Seine Breite darf einen h a l b e n E r k u n d u n g s a b s t a n d f ü r Klasse Cx bei form a l e n E n t s c h e i d u n g e n der E x t r a p o l a t i o n nicht ü b e r schreiten. 3.2.3.6. Liegen Sicherheitspfeiler, n a t ü r l i c h e L a g e r s t ä t t e n grenzen usw. in E n t f e r n u n g e n v o m inneren U m r i ß , die geringer als ein E r k u n d u n g s a b s t a n d von C t sind, k a n n der e x t r a p o l i e r t e Grenzstreifen in A b w e i c h u n g v o n P k t . 3.2.3.4 u n d 3.2.3.5 bei e n t s p r e c h e n d e n geologischen V o r a u s s e t z u n g e n bis zu diesen e r w e i t e r t werden. 3.2.3.7. F e h l e n d e E x t r a p o l a t i o n ist in j e d e m Falle zu begründen. 3.2.4.
Z u r K l a s s e C a (ca) g e h ö r e n V o r r ä t e , die so u n t e r s u c h t w u r d e n , wie es § 5 der Vorratsklassifikation definiert. Bei S a n d - u n d K i e s l a g e r s t ä t t e n ist d a z u erforderlich:
3.2.4.1. Der b e t r e f f e n d e L a g e r s t ä t t e n t e i l (Block) w u r d e n a c h d e n in T a b . 1 a n g e g e b e n e n R i c h t w e r t e n bzw. in f ü r C 2 a u s r e i c h e n d e n A b s t ä n d e n e r k u n d e t . Die E r k u n d u n g s d a t e n w u r d e n lückenlos a u s g e w e r t e t . 3.2.4.2. Die Mächtigkeiten u n d Q u a l i t ä t e n des Materials, desgleichen die Möglichkeiten des A b b a u s u n d der Vera r b e i t u n g sind in den G r u n d z ü g e n b e k a n n t . 3.2.4.3. Schließen die nachgewiesenen V o r r ä t e an u n t e r s u c h t e L a g e r s t ä t t e n t e i l e an, k ö n n e n die Q u a l i t ä t e n u n d technologischen E i g e n s c h a f t e n des Rohstoffs in Analogie ü b e r n o m m e n werden. H a n d e l t es sich u m V o r r ä t e in e r s t m a l i g e r k u n d e t e n L a g e r s t ä t t e n , m ü s s e n ihre Q u a l i t ä t e n u n d technologischen E i g e n s c h a f t e n d u r c h U n t e r s u c h u n g einzelner P r o b e n b e s t i m m t werden. 3.2.4.4. V o r r ä t e der Klasse C a sind a n V o r r ä t e höherer Klassen bei g ü n s t i g e n Ergebnissen d e r R a n d b o h r u n g e n in Ü b e r e i n s t i m m u n g m i t § 8.2 der Klassifikation zu extrapolieren, bei f o r m a l e n E n t s c h e i d u n g e n m a x i m a l bis z u m h a l b e n E r k u n d u n g s a b s t a n d der Klasse C a . 3.2.4.5. W e r d e n n u r V o r r ä t e der Klasse C a nachgewiesen, k a n n ü b e r den inneren L a g e r s t ä t t e n u m r i ß hinaus ein Grenzstreifen bei günstigen geologischen Verhältnissen in die gleiche Klasse einbezogen w e r d e n . Bei f o r m a l e n E n t s c h e i d u n g e n darf ein h a l b e r E r k u n d u n g s a b s t a n d f ü r C a nicht ü b e r s c h r i t t e n w e r d e n . 3.2.4.6. Liegen Sicherheitspfeiler, n a t ü r l i c h e L a g e r s t ä t t e n grenzen usw. in E n t f e r n u n g e n v o m inneren U m r i ß , die geringer als ein E r k u n d u n g s a b s t a n d v o n C a sind, k a n n der e x t r a p o l i e r t e Grenzstreifen in A b w e i c h u n g
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Heft 12
645
1. I n s t r u k t i o n S a n d und K i e s vorgesehene oder optimale J a h r e s f ö r d e r u n g und Lebensdauer des W e r k e s , U m f a n g der vorgesehenen D i r e k t - und Nachfolgeinvestitionen, Amortisationszeit, S e l b s t k o s t e n j e F ö r d e r - oder Produktionseinheit im Vergleich mit analogen B e t r i e b e n oder d e m D u r c h s c h n i t t des betreffenden Industriezweiges. Diese Kennziffern sind nötigenfalls v o m W e r k oder Projektierungsbüro bzw. Bezirk oder von der V V B einzuholen. 5. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Vorräte 5.1.
Die i m K a p . V der 2. Vorratsklassifikation fester mineralischer Bohstoffe formulierte volkswirtschaftliche B e d e u t u n g der einzelnen Vorratsklassen und ihrer Gesamtheit wird für Sand- und K i e s l a g e r s t ä t t e n durch I n s t r u k t i o n e n und Weisungen der S t a a t l i c h e n Plankommission b e s t i m m t .
5.2.
F ü r Entscheidungen, die durch diese Weisungen nicht b e r ü h r t werden, sind die entsprechenden F e s t legungen der Vorratsklassifikation maßgebend.
b)
1 und größer unter 1 — 0,5 0,5-0,315 0,315-0,1 0,1-0,063 unter 0.063
Lagerstättentyp
I
II III
6.2.
6.3.
in
Abstände in m für Vorräte der Klassen A B Cx c„ 200 100 50
100 50 -
400 200 100
6.4.
800 400 200
B i c h t l i n i e n für E r k u n d u n g s - und Erforschungsarbeiten, V o r r a t s b e r e c h n u n g e n u. a. 1. Vorläufige Arbeitsanweisung zur F e l d d o k u m e n t a t i o n geol. E r k u n d u n g s a r b e i t e n der S t a a t l . Geol. K o m m i s s i o n . — Z. angew. Geol., H . 11 und 1 2 (1956). 2. Vorläufige Arbeitsanweisung der S t a a t l . Geol. K o m m i s s i o n zur K e r n e n t n a h m e und K e r n b e h a n d lung bei geol. E r k u n d u n g s a r b e i t e n . — Z. angew. Geol., H. 11 und 12 (1956). 3. Vorläufige B i c h t l i n i e n für die organisatorische Durchführung und die Kontrolle chemisch-analytischer A r b e i t e n . — Z. angew. Geol., H. 3 (1959). 4. B i c h t l i n i e n der Z V K über F o r m und I n h a l t von V o r r a t s b e r e c h n u n g e n . — Z. angew. Geol., H . 9 (1961). 5. Klassifikation der L a g e r s t ä t t e n v o r r ä t e fester mineralischer Bohstoffe der D D B v o m 31. 1. 1 9 6 2 . - Z. angew. Geol., H . 9 (1962). Einige TGL, Standards und Gütekennziffern der I n d u s t r i e r u n g s w e r t e ) für die B o h s t o f f e Kies
vorläufige (OrientieSand und
T G L 8262 Gießereisande Fachbereichstandard Körnungen für Sand, K i e s (FBS) 117/0068 und zerkleinerte Natursteine 1. T e c h n i s c h e F o r d e r u n g e n f ü r G l a s s a n d e ( E n t w u r f des I n s t . f. Glastechnik) a) S o r t e n Forderungen Prozente bezogen auf die bei 110°C getrocknete Substanz SiOa Fe s O, Cr,O s + NiO + CaO + CuO + MnOa A12Os + TiOa CaO + MgO Na,0 + K 2 0 Glüh ver lust
% min. % max. % max. % % % %
Anmerkung:
max. max. max. max.
% o/ /o /o o/ /o
max. ,, ,, >,
2
3
4
0,0002 0,1 0,05
0,1 0,06
0,05 0,1
0,0005 0,001 0,3 0,2
0,5 0,3
0,1 0,2
0,3
98,0 0,08 0,01 1,0 0,5
0,2 0,6
S o r t e l i nur durch zusätzliche Aufbereitung erhältlich OP ,, 2 frühere B e z e i c h n u n g „ 3 I ,, 4 II .> 5 III
III
IV
_
_
_
_
2 5 95 5 1
5 30 70 5 1
-
2 98 2 1
Tabelle 2 B i c h t l i n i e ü b e r die w i c h t i g s t e n U n t e r suchungen von Sanden und Kiesen AbKorn- Korn- schlämmb. aufbau form Bestandteile
B BetonzuschlagStoffe Bausande u. a. Gießereisande Glassande
Chem. Org. ZuBesammenstandt. setzung D
Petrogr. Zusammensetzung
E
x')
0 mit detaillierten Angaben des Überkorns
6.5.
Spezialinstitute für Analysen von Sanden und Kiesen (außer L a b o r a t o r i e n der W e r k e , der Geologischen E r k u n d u n g s b e t r i e b e , des Zentralen Geologischen I n s t i t u t s , Berlin, und der D A M W - P r ü f s t e l l e n ) Z e n t r a l i n s t i t u t f. GießereiGießereisande: t e c h n i k , Leipzig W 34, Gerhard-Ellrodt-Str. 24 Institut für angewandte F e l d s p a t s a n d e u. Mineralogie, Dresden A 20, Glassande: K a r c h e r a l l e e 17 I n s t i t u t f. Glastechnik, Teil Ilmenau/Thür., Karl-Liebk n e c h t - S t r . 2 5 ; (evtl. I n s t i t u t f. Glastechnik, Teil W e i ß w a s s e r / O L . , S t r a ß e d. E i n h e i t 2/24) Klebsande:
VEB Entwicklungsbüro Grobkeram W T Z der Feuerfest-Industrie, Chem. Labor, Meißen, B r a u h a u s straße 21
Feldspatsande : (chem. u. phys. Untersuchungen) G l a s s a n d e u. a. Spezialsande:
Wiss. T e c h n . Z e n t r u m d. feinkeramischen Industrie, Meißen, Ossietzkystr. 37 a I n s t i t u t f. Silikathüttenkunde d. B e r g a k a d e m i e Freiberg, Agricolastr. 17 I n s t i t u t f. Baustoffe, W e i mar, Belvederer Allee 17
5
99,8 99,7 99,5 99,0 0,005 0,008 0,015 0,025
II
20 30 50 10 5
% ,,
Sorten 1
I
2. V o r l ä u f i g e G ü t e k e n n z i f f e r n f ü r G a s b e t o n u. S c h a u m s i l i k a t s a n d e : ( I n s t . f. Baustoffe, W e i m a r ) SiOü min. 90% S03 max. 1% Glimmer m a x . 0 , 5 % Abschlämmbares max. 3 % Organische S u b s t a n z m a x . 0 , 3 % Korngröße max. 2,5—3 mm 3. V o r l ä u f i g e G ü t e k e n n z i f f e r n d e r V V B Feuerfest-Industrie für Klebsande: Si02 95-97% A1203 1 - 3% F e 2 0 3 max. 0,5 % Glühverlust m a x . 0 , 5 % Kegelfallpkt. min. 27/28
Tabelle 1 B i c h t w e r t e für die E r k u n d u n g s a b s t ä n d e Sand- und Kieslagerstätten
Gruppe
Korngröße in mm
6. Anbang 6.1.
Korngrößenverteilung
Q u a r z s a n d f. Schaumsilikat Gasbeton:
u.
ZENTBALE VOBBATSKOMMISSION FÜR MINERALISCHE ROHSTOFFE DER DDR D e r Vorsitzende Stammberger
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) He!t 12 64G
NÖLDEKE & ROHRBECK / E i n s a t z d e s D o p p e l k e r n r o h r e s S y s t e m LOOSE
Über die Erkundungsarbeiten im flözführenden Unterkarbon von Doberlug-Kirdihain (Niederlausitz)1) II. Einsatz des Doppelkernrohres System LOOSE W E E N E R N Ö L D E K E & FRITZ R O H R B E C K , B e r l i n
1. B e m e r k u n g e n zur D u r c h f ü h r u n g der Bohrarbeiten Bei der E r k u n d u n g im O b j e k t D o b e r l u g m u ß t e das U n t e r k a r b o n u n t e r B e a c h t u n g des E r k u n d u n g s s t a d i u m s f o r t l a u f e n d g e k e r n t w e r d e n (vgl. NÖLDEKE & ROHRBECK 1962). Dabei t r a t e n d u r c h die i n t e n s i v e Wechsell a g e r u n g v o n K o n g l o m e r a t e n , G r a u w a c k e n u n d Schiefert o n e n sowie d u r c h die B e s c h a f f e n h e i t des A n t h r a z i t s , d u r c h die Vielzahl der Flöze u n d die Lage derselben z u m N e b e n g e s t e i n b e s o n d e r e Schwierigkeiten auf (Abb. 1). In d e n S c h i e f e r t o n e n w u r d e n E i n f a c h k e r n r o h r e m i t W i d i a s t i f t k r o n e n eingesetzt. Der B o h r f o r t s c h r i t t bet r u g in r e i n e n bis s a n d i g e n S c h i e f e r t o n e n > 3 m i n / l O c m . Bei einem h ö h e r e n S a n d - oder T o n e i s e n s t e i n g e h a l t oder bei V o r h a n d e n s e i n v o n T o n e i s e n s t e i n g e o d e n w a r er m i t bis ca. 20 m i n / 1 0 c m wesentlich geringer. Die K r o n e n w u r d e n schnell a b g e n u t z t , u n d ein häufiger K r o n e n w e c h s e l w a r die Folge. In d e n K o n g l o m e r a t e n u n d G r a u w a c k e n w a r dagegen ein B o h r e n m i t den v o r h a n d e n e n H a r t s t i f t k r o n e n auf G r u n d ihres h o h e n V e r f e s t i g u n g s g r a d e s u n m ö g l i c h . Da D i a m a n t k r o n e n in den z u r ü c k l i e g e n d e n J a h r e n n o c h nicht ausreichend zur Verfügung standen, m u ß t e n z w a n g s l ä u f i g a u c h im Flözbereich teilweise Schrotk r o n e n eingesetzt w e r d e n . Ihr E i n s a t z w i r k t e sich sehr nachteilig aus, wie aus folgenden T a t s a c h e n h e r v o r g e h t : a) Während beim Bohren mit Hartstiftkronen differenzierte Bohrfortschritte auftraten, die den Gesteinswechsel, vor allem das Antreffen von Kohlen anzeigten, waren die Bohrfortschritte der Schrotkronen untypisch. Sie gaben keine zuverlässigen Hinweise über die durchbohrten Gesteine. Der rechtzeitige Kernrohrwechsel war daher beim Anbohren eines Anthrazitflözes nicht gewährleistet. Oft waren es nur die langjährigen Erfahrungen der Bohrmannschaften, die durch den veränderten Gang der Maschine oder plötzlich nachlassenden Vortrieb (die Schrotkörner verpreßten sich z. B. im weicheren Schieferton, der Bohrfortschritt war dadurch äußerst gering) Uberbohrungen verhinderten. b) Die Anhäufung von Schrotkörnern erschwerte die ordnungsgemäße Funktion des Doppelkernrohres (s. weiter unten). c) Das Vorhandensein von Schrot im Bohrloch machte die Deutung der geophysikalischen Bohrlochdiagramme, insbesondere der elektrischen Messungen, unmöglich 2 ). Die V e r w e n d u n g v o n E i n f a c h k e r n r o h r e n b e i m D u r c h b o h r e n der Flöze w a r auf G r u n d der B e s c h a f f e n h e i t des A n t h r a z i t s n i c h t möglich. E r zeichnet sich d u r c h seine s t ü c k i g e n , schiefrigen u n d grusigen S t r u k t u r a r t e n aus, die als einzelne B ä n k e oder in i n t e n s i v e r Wechsellagerung miteinander auftreten können. Charakteristisch ist f e r n e r seine große Sprödigkeit. Der s t ü c k i g e A n t h r a z i t zerfällt bei B e a n s p r u c h u n g e n t s p r e c h e n d d e n Schlechten in parallelepipedisclie S t ü c k e , teilweise zeigt er einen muscheligen Bruch. Der schiefrige A n t h r a z i t b e s t e h t aus millimeterd ü n n e n B l ä t t c h e n , die b e i m Z e r b r e c h e n w e i t e r a u f s p a l t e n . W ä h r e n d stückige A n t h r a z i t b ä n k e bei v e r h ä l t nismäßig kurzen Kernmärschen mit dem Einfachkernr o h r n o c h e r b o h r t w e r d e n k o n n t e n , w a r bei i n t e n s i v e r !
Eingang des Manuskripts in der Redaktion: 7. 8 . 1 9 6 2 . ) Hierüber wird in einer weiteren Veröffentlichung eingehend berichtet.
W e c h s e l l a g e r u n g oder bei alleinigem V o r h a n d e n s e i n v o n schiefriger oder grusiger K o h l e kein K e r n g e w i n n zu e r h a l t e n . L e t z t e r e w u r d e b e i m B o h r v o r g a n g so weit a u f gerieben, d a ß sie von der S p ü l u n g a u f g e n o m m e n u n d im S a n d f ä n g e r oder erst ü b e r Tage In der S p ü l r i n n e z u m A b s a t z gelangte. S o m i t w a r e n Mächtigkeits- u n d Qualit ä t s a n g a b e n n i c h t möglich. F e d e r r i n g e in den E i n f a c h k e r n r o h r e n , N a c h r ä u m e r u. a. k o n n t e n diese L ü c k e n i c h t schließen. E b e n s o w a r d a s v o n der G e o p h y s i k vorgen o m m e n e K e r n s c h i e ß e n in der D o b e r l u g e r Kohle ein in d e n meisten Fällen u n z u r e i c h e n d e s H i l f s m i t t e l , das d e n f e h l e n d e n K e r n keinesfalls ersetzen k o n n t e . 2. Die Korngewinnung in der Kohle E i n e z u f r i e d e n s t e l l e n d e L ö s u n g w a r auf G r u n d der Erfahrungen nur mit dem Einsatz von Doppelkernr o h r e n zu erreichen, d. h. m i t K e r n r o h r e n , bei d e n e n der K e r n in einem n i c h t r o t i e r e n d e n I n n e n r o h r r u h i g lagert und vor dem Spülstrom geschützt aufgenommen wird. Von d e n in der D D R bis 1956 e x i s t i e r e n d e n Doppelk e r n r o h r e n eignete sich j e d o c h keines f ü r die D o b e r l u g e r Kohle. E r s t das in der n a c h f o l g e n d e n Zeit e n t w i c k e l t e D o p p e l k e r n r o h r S y s t e m LOOSE b r a c h t e in der Q u a l i t ä t des geologischen Aufschlusses bei F l ö z d u r c h b o h r u n g e n eine g r u n d l e g e n d e W e n d e . E s e n t s t a n d a u s der S u m m e der E r f a h r u n g e n , die m i t d e n e n ä l t e r e r u n d n e u e r e r B a u a r t g e m a c h t w u r d e n . Bei d e m D o p p e l k e r n r o h r m i t z u r ü c k s t e h e n d e r I n n e n s c h n e i d e z. B. w u r d e die schiefrige u n d grusige K o h l e d u r c h d e n m i t r e l a t i v s t a r k e m D r u c k a u f t r e f f e n d e n S p ü l s t r o m w e g g e f ü h r t u n d ging verloren. D e s h a l b ließ m a n s p ä t e r die I n n e n s c h n e i d e g e g e n ü b e r d e n K r o n e n s t i f t e n gering vorauseilen. Mit diesem in E n t w i c k l u n g befindlichen D o p p e l k e r n r o h r k o n n t e n im Z w i c k a u e r K a r b o n erste g u t e E r f o l g e erzielt w e r d e n (BLÜHER 1957). In Doberlug bewährte sich diese Konstruktion nicht mit gleichem Erfolg. Die Vorbelastung der Vorschneide war zu groß. Sie mußte den Kern bei den ersten mm allein freischneiden, bevor die Kaliberstifte der Bohrkrone wirksam wurden. Dabei wurde der Kern mit großem Druck in das Innenrohr hineingepreßt und der weiche Kohlenkern zerdrückt. Bereits nach kurzem Bohrmarsch traten Verklemmungen auf, so daß in der Kohle oft die Bohrgarnitur gezogen werden mußte. Ein vollständiges Durchbohren des gesamten Flözprofiles einschließlich der Zwischenmittel war daher nicht möglich. Waren bei dem Doppelkernrohr mit zurückstehender Innenschneide die Bohrfortschritte noch verhältnismäßig differenziert und für die graphische Ermittlung der Kohlenmächtigkeiten brauchbar, so wurden sie durch die auftretenden Verklemmungen der zweiten erwähnten Art so verfälscht, daß sie für die geologische Auswertung unbrauchbar wurden. Gleiche Beobachtungen wurden von BLÜHER (1957) auch im Zwickauer Karbon gemacht. Bei den später eingesetzten Doppelkernrohren wurde die Vorschneide dann so eingestellt, daß sie mit den Kaliberstiften der Stufenkrone auf gleicher Höhe bzw. nur ganz gering z u r ü c k s t a n d . Dadurch wurden die Kaliberstifte beim Bohrvorgang zuerst wirksam und der Kern sofort von der Vorschneide und dem Innenrohr aufgenommen. Dieses Doppelkernrohr zeigte sehr differenzierte Bohrfortschritte. Weiterhin war es notwendig, die Fangvorrichtung zu verändern. Die bei den Doppelkernrohren älterer Bauart vorhandenen entsprachen nicht mehr den Erfordernissen. Sie verhinderten ein reibungsloses Hineingleiten des Kernes
NÖLDEKE & ROHRBECK / Einsatz des Doppelkernrohres System LOOSE
in das Innenrohr und stellten auch keinen ausreichenden Schutz gegen den Verlust des Bohrkernes dar (z. B. Bischofsmütze). E r s t die v o n L O O S E in das D o p p e l k e r n r o h r e i n g e b a u t e Fangvorrichtung brachte den entscheidenden Ums c h w u n g i n der K e r n g e w i n n u n g (Deutsches W i r t s c h a f t s p a t e n t 5 a / 4 2 0 8 7 ) . Sie v e r h i n d e r t e selbst in schlecht k e r n f ä h i g e m Gebirge ein Verlieren des B o h r g u t e s . Die F a n g v o r r i c h t u n g b e s t e h t aus vier H e r z b l ä t t e r n , vier D r u c k h e b e l s t a n g e n m i t d e n a n i h r e r R ü c k s e i t e ans i t z e n d e n D r u c k f e d e r n u n d der K e r n f a n g h ü l s e ( A b b . 2, 3 u n d 4). Der v o n der S t u f e n k r o n e f r e i g e s c h n i t t e n e u n d v o n der Vorschneide a u f g e n o m m e n e K e r n gleitet an d e n v o n i h m „ a u f g e k l a p p t e n " H e r z b l ä t t e r n v o r b e i in d a s a u f k l a p p b a r e S c h a t u l l e n r o h r . Die D r u c k h e b e l s t a n g e n liegen d a b e i in den in der K e r n f a n g h ü l s e ausg e s p a r t e n A u s s c h n i t t e n . Die D r u c k f e d e r n ü b e n einen leichten D r u c k auf die D r u c k h e b e l s t a n g e n a u s u n d d r ü c k e n diese gegen d e n K e r n . W i r d d a s D o p p e l k e r n r o h r n a c h B e e n d i g u n g des K e r n m a r s e h e s gezogen, k a n n der K e r n in zweierlei A r t g e f a n g e n w e r d e n :
750
c Qj H. 100* und < 300« empfiehlt es sich, mit 200« — a zu rechnen und b vom gegenüberliegenden P u n k t des Drehtisches aus abzusetzen. Beispiel: a - y soll- (T ± 200«) - 80« - (310g - 200s) = - 30« Aus Nomogramm entnommen: a = — 30«; r = 70 cm b = — 33 cm
65
Radius
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Drehtisches
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in
cm
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Zeitschrift liir angewandte Geologie (1962) Heft 12 VAVAK / Richtungsangabe bei Bohrlochablenkungen
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type in the Doberlug area of reconnaissance. This improvement enabled to obtain core recoveries ranging from 80 to 100 per cent in the anthracite seams of the Lower Carboniferous difficultly to be submitted to core tests. In the seam area the cores were recovered at an average of 90 per cent for a core distance of 1,200 metres. At the same time difficulties resulting from the shot drill boring in the country rock are indicated. Because of missing industrial diamonds they could not be eliminated by drilling techniques. Finally, possible uses of the double-core tubing in loose sediments are dealt with, and a further improvement of LOOSE'S double-core
tubing in favour of a larger core diameter at a constant outside diameter is demanded. A prerequisite to the success obtained in the Doberlug object years ago was the understanding cooperation between geology and drilling technique.
Literatur BLÜHKK, H . - J . : Erfahrungen bei der Verwendung von Doppelkernrohren bei Steinkohlenbohrungen. — Z. angew. Geol., 3, 5/6, 240 (1957). NÖLDEKE, W. & F. ROHRBECK: Über die Erkundungsarbeiten im flözführenden Unterkarbon v o n Doberlug-Kirchhain N.-L. I. Ablauf der Bohrungen und bergmännischen Arbeiten. — Z. angew. Geol., 8, H . 9, 459 — 464, Berlin 1962.
Riditungsangabe bei Bohrlodiablenkungen l ) SIEGFRIED VAVAK,
Gommern
Die Linie wird d u r c h einen F l u c h t s t a b im P u n k t A fixiert. Als n ä c h s t e s legt m a n den S c h n i t t p u n k t (C) d e r F l u c h t l i n i e A B m i t d e r Peripherie des D r e h t i s c h e s fest. E r wird m i t b l o ß e m Auge zwischen B o h r l o c h mitte und P u n k t A eingerichtet und mit Kreide markiert. S o m i t ist d e r D r e h t i s c h „ o r i e n t i e r t " ; d e n n Y z t 200 g e n t s p r i c h t d e m Streichen d e r Linie BC.
In u n s e r e n E r d ö l - u n d E r d g a s b o h r b e t r i e b e n stellt m i t u n t e r die A u f g a b e , eine g e r i c h t e t e B o h r u n g niederz u b r i n g e n . D a z u ist es n o t w e n d i g , die im P r o j e k t vorgesehene R i c h t u n g der B o h r u n g in die Örtlichkeit, d. h. a n den B o h r l o c h a n s a t z p u n k t , zu ü b e r t r a g e n . I m folgenden soll ein V e r f a h r e n beschrieben werden, m i t d e m es a u c h den im B o h r f e l d t ä t i g e n Geologen u n d B o h r m e i s t e r n möglich ist, u n t e r geringem A u f w a n d a n Hilfsmitteln (Geologenkompaß, Fluchlstab, Meßband, Kreide) die R i c h t u n g s a n g a b e zu bewerkstelligen. Die G e n a u i g k e i t der A b s t e c k u n g m i t d e m G e o l o g e n k o m p a ß ist bei B e r ü c k s i c h t i g u n g d e r T o l e r a n z e n , die v o n vornherein bei g e r i c h t e t e n B o h r u n g e n g e s t a t t e t sind, vollkommen ausreichend. Z u ä c h s t (Abb. 2) s u c h t m a n einen S t a n d p u n k t (A) a u f , d e r zwei B e d i n g u n g e n erfüllen m u ß : E r ist 1. so z u w ä h l e n , d a ß die E i s e n m a s s e auf d e m B o h r p l a t z keinen E i n fluß auf die N o r d o r i e n t i e r u n g d e r Magnetnadel ausübt (erfahrungsg e m ä ß ca. 70 bis 100 m v o m B o h r t u r m e n t f e r n t ) , u n d 2. m u ß v o n diesem P u n k t aus der D r e h tisch einzusehen sein. Mit Hilfe des Geologenkompasses wird das Streichen(y) der Linie A B (B = Bohrlochmitte) bestimmt.
Richtq. d. Ablenkg
809
A=belieD.Standpkt. derBussole ¡meisenfreien Bereich :
*) Eingang des Manuskripts in der Redaktion: 14. 5 . 1 9 6 2
Abb. 1. Abstecken von Richtungen für Bohrlochablenkung Formel: Bemerkung: Ergibt sich a-, so ist b entgegen dem Uhrzeigersinn abzusetzen. Ist 50« < a < 100«, so gilt das Argument
Der aus der
Tafel entnommene W e r t ist dann mit 2 zu multiplizieren. Bei oc > 100* und < 300« empfiehlt es sich, mit 200« — a zu rechnen und b vom gegenüberliegenden P u n k t des Drehtisches aus abzusetzen. Beispiel: a - y soll- (T ± 200«) - 80« - (310g - 200s) = - 30« Aus Nomogramm entnommen: a = — 30«; r = 70 cm b = — 33 cm
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Zeitschrift für angewandte Geologie (1982) Heft 12 MÄKAROW
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/ Bekämpfung von Spülverlusteil
des Drehtisches von C a u s absetzen zu können, in d a s Bogenmaß umrechnen. D a z u bedienen wir uns der Proportion: —= — r p Sollrichtung
Abb. 2. Anordnung von Fluchtstab und Kompaß zum Drehtisch bei der Richtungsangabe im beschriebenen Verfahren Durch geeignete Rechnung ist es nun ohne weiteres möglich, jede beliebige Richtung auf dem Drehtisch, ausgehend von der Bohrlochmitte, zu vermarken. Durch S u b t r a k t i o n (Sollrichtung minus Richtung A B ) erhalten wir den Unterschied (a) im Winkelmaß zwischen der R i c h t u n g B C und der gesuchten Richtung B D . Diesen Zentriwinkel müssen wir, u m ihn an der Peripherie MAKAROW, L . W . ,
( s o g - p-Formel)
wobei b das gesuchte Bogenmaß, r den R a d i u s des Drehtisches, a den durch S u b t r a k t i o n erhaltenen Winkelwert (Zentriwinkel) und p die Zahl 63,7 bei Anwendung von 400 g -Teilung und 57,3 bei Anwendung von 360°Teilung bedeuten, p ist derjenige Zentriwinkel, dessen Bogenmaß gleich dem R a d i u s ist. D a s berechnete Bogenmaß b wird nun v o m P u n k t C aus an der Peripherie des Drehtisches mit dem Meßband abgesetzt. Zu beachten ist das Vorzeichen: Bei — a erhalten wir — b. Bei positivem Vorzeichen wird b im Uhrzeigersinn, bei negativem Vorzeichen entgegen dem Uhrzeigersinn abgesetzt. U m eine durchgreifende Kontrolle zu erhalten, empfiehlt es sich, den P u n k t A zu verändern und den Vorg a n g zu wiederholen. Ein Vergleich mit der durch den K o m p a ß gegebenen Nordrichtung sichert vor groben Fehlern. D a s abgebildete N o m o g r a m m (Abb. 1) m a c h t die Rechenarbeit im F e l d überflüssig und verdeutlicht nochmals die Z u s a m m e n h ä n g e zwischen a , r und b.
UdSSR
Bekämpfung von Spülverlusteil mit durchgasten Spülungen'' R e f e r i e r t v o n K U R T KATJTER,
Berlin
Zur B e k ä m p f u n g von Spülverlusten wendet m a n zur Zeit folgende Verfahren a n : 1. Isolierung des Spülverlusthorizonts durch Verrohrung, 2. Uberwindung der Spülverlustzone durch Verminderung des Drucks auf die Bohrlochwandung, Verringerung des spezifischen Gewichts der Tonspülung, 3. Verwendung von Bitumen und anderen bindigen Stoffen zum Verstopfen des Spülverlusthorizonts, 4. Torpedierung des Horizonts, Vereisen des klüftigen oder kavernösen Gesteins. In N ä h e der Oberfläche erweist sich die Verringerung des spezifischen Gewichts der S p ü l u n g gewöhnlich als besonders vorteilhaft. Bei der Anwendung dieser Methode k a n n m a n zwei Wege gehen: 1. Durchgasung der Spülung auf chemischem Wege, 2. Durchgasung der Spülung auf mechanischem Wege. Bei dem chemischen Verfahren verwendet m a n gewöhnlich verschiedene Schaumbildner (Keratinleim mit Wasserglas, sowjetischen D e t e r g e n t u . a.). Solcherart behandelte Spülungen bleiben gewöhnlich stabil und behalten gute Eigenschaften. Bei dem mechanischen Verfahren wird die Tonspülung entweder über T a g e oder i m Gestänge mit L u f t oder m i t Gas vermischt. Hierfür gibt es besondere Arten von Mischern. Spülungen, die auf diese Art behandelt worden sind, bleiben gewöhnlich nicht stabil. Sie neigen z u m Zerfall in eine flüssige und eine gasförmige Phase. Verf. schildert Versuche, die von M . A. G E I M A N & I. I. C H A N M U R S I N mit sowjetischem Detergent angestellt wurden. Spülungen dieser Art behielten gute spülungstechnische Eigenschaften und waren mit 25—30 a t verpumpbar. Der Druck im Bereich des Spülverlusthorizonts wird nach folgender Gleichung berechnet: P i = Yi (H -
h)
' ) A u a : B a s w e d k a i ochrana nedr., 10, 33 — 36 (1961). Ü b e r s . : KÄBEL
Yi = spez. Gew. der Flüssigkeit i m Bohrloch H — E n t f e r n u n g der Spülverlustzone v o m Bohrlochmund h = E n t f e r n u n g v o m Bohrlochmund bis z u m statischen Wasserspiegel
Spülverlust tritt bei Übersteigen des Drucks im Verlusthorizont durch den hydrodynamischen Druck der Spülungssäule auf. P
2
>Pi
P 2 = Druck der Spülungssäule (P 3 ) u n d des zusätzlichen Drucks, der durch die Bewegung erzeugt wird (P 4 ). P3 =
Y
• H
In diesem Falle ist y = spez. Gew. der Spülungs- xflüssigkeit. Der zusätzliche Druck erhöht sich mit der Vergrößerung der Aufstiegsgeschwindigkeit der Spülung, der Verkleinerung des R i n g r a u m s und der Erhöhung gewisser strukturmechanischer Eigenschaften der Spülung. Der beim Ein- und A u s b a u des Gestänges zu beobachtende „ K o l b e n e f f e k t " k a n n zu einer Steigerung des dynamischen Drucks u m 2 0 — 3 0 % führen. Folgende Gleichung b e s t i m m t d a s m a x i m a l e Gewicht einer durchgasten, nichtzerfallenden S p ü l u n g (ohne Berücksichtigung der Kompressibilität der G a s e ) : Y l
-(H-h)-P
4
H Beträgt Pj P 2 , k a n n Schichtwasser ins Bohrloch zutreten. Geschieht dies in geringem Maße, sind keine besonderen Komplikationen beim Bohren zu befürchten. Im gegenteiligen Fall k o m m t es zur Zersetzung der durchgasten Spülung, zur Verdichtung und zum Spülverlust. Neben dem Zutritt normalen Wassers üben vor allem mineralisierte Wässer einen s t a r k zersetzenden Einfluß aus, wenn sie sich mit der S p ü l u n g mischen. Verf. bringt ein Beispiel von einer durchgasten Spülung mit guten Struktureigenschaften. Sie h a t t e . ein T
Zeitschrift für angewandte Geologie (1982) Heft 12 MÄKAROW
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/ Bekämpfung von Spülverlusteil
des Drehtisches von C a u s absetzen zu können, in d a s Bogenmaß umrechnen. D a z u bedienen wir uns der Proportion: —= — r p Sollrichtung
Abb. 2. Anordnung von Fluchtstab und Kompaß zum Drehtisch bei der Richtungsangabe im beschriebenen Verfahren Durch geeignete Rechnung ist es nun ohne weiteres möglich, jede beliebige Richtung auf dem Drehtisch, ausgehend von der Bohrlochmitte, zu vermarken. Durch S u b t r a k t i o n (Sollrichtung minus Richtung A B ) erhalten wir den Unterschied (a) im Winkelmaß zwischen der R i c h t u n g B C und der gesuchten Richtung B D . Diesen Zentriwinkel müssen wir, u m ihn an der Peripherie MAKAROW, L . W . ,
( s o g - p-Formel)
wobei b das gesuchte Bogenmaß, r den R a d i u s des Drehtisches, a den durch S u b t r a k t i o n erhaltenen Winkelwert (Zentriwinkel) und p die Zahl 63,7 bei Anwendung von 400 g -Teilung und 57,3 bei Anwendung von 360°Teilung bedeuten, p ist derjenige Zentriwinkel, dessen Bogenmaß gleich dem R a d i u s ist. D a s berechnete Bogenmaß b wird nun v o m P u n k t C aus an der Peripherie des Drehtisches mit dem Meßband abgesetzt. Zu beachten ist das Vorzeichen: Bei — a erhalten wir — b. Bei positivem Vorzeichen wird b im Uhrzeigersinn, bei negativem Vorzeichen entgegen dem Uhrzeigersinn abgesetzt. U m eine durchgreifende Kontrolle zu erhalten, empfiehlt es sich, den P u n k t A zu verändern und den Vorg a n g zu wiederholen. Ein Vergleich mit der durch den K o m p a ß gegebenen Nordrichtung sichert vor groben Fehlern. D a s abgebildete N o m o g r a m m (Abb. 1) m a c h t die Rechenarbeit im F e l d überflüssig und verdeutlicht nochmals die Z u s a m m e n h ä n g e zwischen a , r und b.
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Bekämpfung von Spülverlusteil mit durchgasten Spülungen'' R e f e r i e r t v o n K U R T KATJTER,
Berlin
Zur B e k ä m p f u n g von Spülverlusten wendet m a n zur Zeit folgende Verfahren a n : 1. Isolierung des Spülverlusthorizonts durch Verrohrung, 2. Uberwindung der Spülverlustzone durch Verminderung des Drucks auf die Bohrlochwandung, Verringerung des spezifischen Gewichts der Tonspülung, 3. Verwendung von Bitumen und anderen bindigen Stoffen zum Verstopfen des Spülverlusthorizonts, 4. Torpedierung des Horizonts, Vereisen des klüftigen oder kavernösen Gesteins. In N ä h e der Oberfläche erweist sich die Verringerung des spezifischen Gewichts der S p ü l u n g gewöhnlich als besonders vorteilhaft. Bei der Anwendung dieser Methode k a n n m a n zwei Wege gehen: 1. Durchgasung der Spülung auf chemischem Wege, 2. Durchgasung der Spülung auf mechanischem Wege. Bei dem chemischen Verfahren verwendet m a n gewöhnlich verschiedene Schaumbildner (Keratinleim mit Wasserglas, sowjetischen D e t e r g e n t u . a.). Solcherart behandelte Spülungen bleiben gewöhnlich stabil und behalten gute Eigenschaften. Bei dem mechanischen Verfahren wird die Tonspülung entweder über T a g e oder i m Gestänge mit L u f t oder m i t Gas vermischt. Hierfür gibt es besondere Arten von Mischern. Spülungen, die auf diese Art behandelt worden sind, bleiben gewöhnlich nicht stabil. Sie neigen z u m Zerfall in eine flüssige und eine gasförmige Phase. Verf. schildert Versuche, die von M . A. G E I M A N & I. I. C H A N M U R S I N mit sowjetischem Detergent angestellt wurden. Spülungen dieser Art behielten gute spülungstechnische Eigenschaften und waren mit 25—30 a t verpumpbar. Der Druck im Bereich des Spülverlusthorizonts wird nach folgender Gleichung berechnet: P i = Yi (H -
h)
' ) A u a : B a s w e d k a i ochrana nedr., 10, 33 — 36 (1961). Ü b e r s . : KÄBEL
Yi = spez. Gew. der Flüssigkeit i m Bohrloch H — E n t f e r n u n g der Spülverlustzone v o m Bohrlochmund h = E n t f e r n u n g v o m Bohrlochmund bis z u m statischen Wasserspiegel
Spülverlust tritt bei Übersteigen des Drucks im Verlusthorizont durch den hydrodynamischen Druck der Spülungssäule auf. P
2
>Pi
P 2 = Druck der Spülungssäule (P 3 ) u n d des zusätzlichen Drucks, der durch die Bewegung erzeugt wird (P 4 ). P3 =
Y
• H
In diesem Falle ist y = spez. Gew. der Spülungs- xflüssigkeit. Der zusätzliche Druck erhöht sich mit der Vergrößerung der Aufstiegsgeschwindigkeit der Spülung, der Verkleinerung des R i n g r a u m s und der Erhöhung gewisser strukturmechanischer Eigenschaften der Spülung. Der beim Ein- und A u s b a u des Gestänges zu beobachtende „ K o l b e n e f f e k t " k a n n zu einer Steigerung des dynamischen Drucks u m 2 0 — 3 0 % führen. Folgende Gleichung b e s t i m m t d a s m a x i m a l e Gewicht einer durchgasten, nichtzerfallenden S p ü l u n g (ohne Berücksichtigung der Kompressibilität der G a s e ) : Y l
-(H-h)-P
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H Beträgt Pj P 2 , k a n n Schichtwasser ins Bohrloch zutreten. Geschieht dies in geringem Maße, sind keine besonderen Komplikationen beim Bohren zu befürchten. Im gegenteiligen Fall k o m m t es zur Zersetzung der durchgasten Spülung, zur Verdichtung und zum Spülverlust. Neben dem Zutritt normalen Wassers üben vor allem mineralisierte Wässer einen s t a r k zersetzenden Einfluß aus, wenn sie sich mit der S p ü l u n g mischen. Verf. bringt ein Beispiel von einer durchgasten Spülung mit guten Struktureigenschaften. Sie h a t t e . ein T
Zeitschrift f ü r angewandte Geologie (1962) H e l t 1 2
BACHMANN & RETJTER / Eine Klassifikation der unterirdischen Wässer spez. Gew. von 1,08—1,10 g/cm 3 , die Viskosität betrug 24—26 s, die W a s s e r a b g a b e war 10—12 cm 3 /30 min. Als Schaumbildner wurde PO — 1 verwandt, in dessen Z u s a m m e n s e t z u n g mit A t z n a t r o n Kerosin (neutralisiert), Tischlerleim und Sprit eingehen. Die Herstellung dieser S p ü l u n g im normalen Tonmischer dauerte nur 10—15 min nach der Zugabe des Schaumbildners. Die Tabelle zeigt die Abhängigkeit des spez. Gew. der durchgasten S p ü l u n g von der Konzentration von P O — 1 . Tabelle Menge des PO — 1 in Abhängigkeit vom Volumen der Tonspülung in %
Spezifisches Gewicht der gasdurchsetzten Flüssigkeit, g/cm 3
0,000 0,005 0,008 0,010 0,020 0,030 0,050 0,070 0,100 0,2 0,3 0,5 1,0
1,08 1,02 1,01 0,89 0,89 0,76 0,61 0,45 0,43 0,40 0,37 0,33 0,30
Bei einer Zugabe v o n 0 , 0 0 5 — 0 , 0 7 % tritt d e m n a c h eine s t a r k e Verringerung des spez. Gew. ein, was einer Stabilisierung der L ö s u n g entspricht. Bei einer weiteren Konzentrationserhöhung fällt die Wirksamkeit- der Gewichtsverringerung. Die Stabilität läßt nach. Experimente ergaben eine z u m Teil bedeutende E r h ö h u n g der Viskosität mit zunehmender Durchgasung. Die Wassera b g a b e blieb k o n s t a n t . In der praktischen Anwendung sind mit solchen Tonspülungen vielfach Spülverluste beseitigt worden. E s
653
werden Beispiele angeführt, bei denen tägliche Verluste v o n 4,5—10,3 m 3 / T a g auf diese Art überwunden wurden. Die durchgasten Tonspülungen hatten dabei ein spez. Gew. v o n 0,8—0,9 g/cm 3 . Wegen der anfänglich auftretenden Durchmischurrg der Tonspülung mit dem Schichtwasser ist es r a t s a m , einen ersten Spülungsschub b a l d zu ersetzen. D a aber auch andere F a k t o r e n die Intensität des Spülverlustes beeinflussen, wird empfohlen, auch die anderen erforderlichen Eigenschaften der Spülung genau zu beobachten und zu kontrollieren. Diese Beobachtungen müssen auch die hydraulischen Eigenschaften der Versickerungswege (Form, Querschnitt, Reibungswiderstand etc.) einbeziehen. Bei den entsprechenden Messungen ist zu bedenken, daß durchgaste Spülungen gelegentlich ein anderes physikalisches Verhalten zeigen als normale Tonspülungen. Vergleichsmessungen sind in j e d e m Fall angebracht. So wird beispielsweise empfohlen, die W a s s e r a b g a b e nur nach der V a k u u m methode vorzunehmen, weil dem normalen Arbeitsprinzip die B e s t i m m u n g der W a s s e r a b g a b e unter Druck zugrunde liegt. Außer den genannten technischen Effekten weist auch die ökonomische Seite gewisse Vorteile auf, weil bei durchgaster S p ü l u n g die Spülungsmenge verringert wird und die K o s t e n pro m 3 Flüssigkeit durch den geringeren Ton- und Wasserverbrauch sinken. Die Wertdifferenz zwischen durchgaster S p ü l u n g und normaler T o n s p ü l u n g wurde mit 0,18 Rubel errechnet.
Literatur ACHUNDOW, B . S.: Anwendung erleichterter Tonspülungen beim Bohren in drainierten Gesteinen. — Novosti neftjanoi techniki (neftjepromyslovoje djelo), vyp. 5 (1954). GEIMAN, M. A. & I. I. CHANMURSIN : Behebung von Komplikationen beim Niederbringen von Erkundungsbohrungen. — Raswedka i ochrana nedr, 7 (1958).
Eine Klassifikation der unterirdischen Wässer für ingenieurgeologisdie Zwecke ^ G Ü N T E R BACHMANN & F R I T Z R E U T E R , B e r l i n )
(Mitteilung aus dem Zentralen Geologischen Institut, Berlin)
Einführung Auf der A r b e i t s t a g u n g der zeitweiligen ingenieurgeologischen G r u p p e des R a t e s f ü r gegenseitige Wirtschaftshilfe v o m 3. —12. Mai 1962 in Berlin wurden in Zusammenarbeit mit den Vertretern der Mitgliederstaaten verschiedene Arbeitsgrundlagen für die Ingenieurgeologie zusammengestellt. Sie sollen die Voraussetzungen für die gegenseitige fachliche Verständigung und die Vereinheitlichung der Arbeitsmethoden schaffen. Durch diese Vereinheitlichung, durch einen ständigen E r f a h r u n g s a u s t a u s c h und den A u s t a u s c h v o n Unterlagen dient diese Z u s a m m e n a r b e i t letzten E n d e s der allgemeinen Verbesserung und wirtschaftlicheren Durchführung solcher Arbeiten. Die Arbeitsergebnisse dienen in erster Linie der ingenieurgeologischen Kartierung, sind jedoch darüber hinaus für den Gesamtbereich der Ingenieurgeologie von Interesse. Im R a h m e n der Arbeiten stand u. a. auch die Aufstellung einer „ K l a s s i f i k a t i o n der unterirdischen Wässer für ingenieurgeologische Zwecke" zur Diskussion. Hier') Eingang des Manuskripts in der Redaktion: 22.6.1962
zu lagen mehrere Vorschläge aus den Mitgliederländern des R a t e s für gegenseitige Wirtschaftshilfe ( R g W ) vor, die allerdings f a s t ausschließlich v o n Hydrogeologen aufgestellt worden waren und in erster Linie in der Hydrogeologie angewendet werden, ohne auf die speziellen Belange der Ingenieurgeologie einzugehen. Auch die gebräuchlichsten Klassifikationen der U d S S R von
F.
P.
SAWABENSKI,
OWTSCHINNIKOW, O. K .
A.
N.
SEMICHATOW,
LANGE und M. E .
A.
M.
ALTOWSKIJ
standen zur Diskussion. Sie berücksichtigen bei der Einteilung der Wässer die Art der E n t s t e h u n g , die geologischen Lagerungsbedingungen, die Bewegungsgeschwindigkeit, die Spannungsverhältnisse, die Mineralisation, T e m p e r a t u r u. a. m. Die Klassifikation nach SAWAEENSKI entsprach nach Ansicht der T a g u n g s teilnehmer a m ehesten den Forderungen, die von den Ingenieurgeologen gestellt werden, so daß sie zur Aufstellung einer allgemeinen Klassifikation für ingenieurgeologische Zwecke als Grundlage diente und die Ansichten und Klassifikationen der übrigen teilnehmenden L ä n d e r eingearbeitet wurden. Während der Besprechungen zeigte sich, daß es bezüglich der Terminologie
Zeitschrift f ü r angewandte Geologie (1962) H e l t 1 2
BACHMANN & RETJTER / Eine Klassifikation der unterirdischen Wässer spez. Gew. von 1,08—1,10 g/cm 3 , die Viskosität betrug 24—26 s, die W a s s e r a b g a b e war 10—12 cm 3 /30 min. Als Schaumbildner wurde PO — 1 verwandt, in dessen Z u s a m m e n s e t z u n g mit A t z n a t r o n Kerosin (neutralisiert), Tischlerleim und Sprit eingehen. Die Herstellung dieser S p ü l u n g im normalen Tonmischer dauerte nur 10—15 min nach der Zugabe des Schaumbildners. Die Tabelle zeigt die Abhängigkeit des spez. Gew. der durchgasten S p ü l u n g von der Konzentration von P O — 1 . Tabelle Menge des PO — 1 in Abhängigkeit vom Volumen der Tonspülung in %
Spezifisches Gewicht der gasdurchsetzten Flüssigkeit, g/cm 3
0,000 0,005 0,008 0,010 0,020 0,030 0,050 0,070 0,100 0,2 0,3 0,5 1,0
1,08 1,02 1,01 0,89 0,89 0,76 0,61 0,45 0,43 0,40 0,37 0,33 0,30
Bei einer Zugabe v o n 0 , 0 0 5 — 0 , 0 7 % tritt d e m n a c h eine s t a r k e Verringerung des spez. Gew. ein, was einer Stabilisierung der L ö s u n g entspricht. Bei einer weiteren Konzentrationserhöhung fällt die Wirksamkeit- der Gewichtsverringerung. Die Stabilität läßt nach. Experimente ergaben eine z u m Teil bedeutende E r h ö h u n g der Viskosität mit zunehmender Durchgasung. Die Wassera b g a b e blieb k o n s t a n t . In der praktischen Anwendung sind mit solchen Tonspülungen vielfach Spülverluste beseitigt worden. E s
653
werden Beispiele angeführt, bei denen tägliche Verluste v o n 4,5—10,3 m 3 / T a g auf diese Art überwunden wurden. Die durchgasten Tonspülungen hatten dabei ein spez. Gew. v o n 0,8—0,9 g/cm 3 . Wegen der anfänglich auftretenden Durchmischurrg der Tonspülung mit dem Schichtwasser ist es r a t s a m , einen ersten Spülungsschub b a l d zu ersetzen. D a aber auch andere F a k t o r e n die Intensität des Spülverlustes beeinflussen, wird empfohlen, auch die anderen erforderlichen Eigenschaften der Spülung genau zu beobachten und zu kontrollieren. Diese Beobachtungen müssen auch die hydraulischen Eigenschaften der Versickerungswege (Form, Querschnitt, Reibungswiderstand etc.) einbeziehen. Bei den entsprechenden Messungen ist zu bedenken, daß durchgaste Spülungen gelegentlich ein anderes physikalisches Verhalten zeigen als normale Tonspülungen. Vergleichsmessungen sind in j e d e m Fall angebracht. So wird beispielsweise empfohlen, die W a s s e r a b g a b e nur nach der V a k u u m methode vorzunehmen, weil dem normalen Arbeitsprinzip die B e s t i m m u n g der W a s s e r a b g a b e unter Druck zugrunde liegt. Außer den genannten technischen Effekten weist auch die ökonomische Seite gewisse Vorteile auf, weil bei durchgaster S p ü l u n g die Spülungsmenge verringert wird und die K o s t e n pro m 3 Flüssigkeit durch den geringeren Ton- und Wasserverbrauch sinken. Die Wertdifferenz zwischen durchgaster S p ü l u n g und normaler T o n s p ü l u n g wurde mit 0,18 Rubel errechnet.
Literatur ACHUNDOW, B . S.: Anwendung erleichterter Tonspülungen beim Bohren in drainierten Gesteinen. — Novosti neftjanoi techniki (neftjepromyslovoje djelo), vyp. 5 (1954). GEIMAN, M. A. & I. I. CHANMURSIN : Behebung von Komplikationen beim Niederbringen von Erkundungsbohrungen. — Raswedka i ochrana nedr, 7 (1958).
Eine Klassifikation der unterirdischen Wässer für ingenieurgeologisdie Zwecke ^ G Ü N T E R BACHMANN & F R I T Z R E U T E R , B e r l i n )
(Mitteilung aus dem Zentralen Geologischen Institut, Berlin)
Einführung Auf der A r b e i t s t a g u n g der zeitweiligen ingenieurgeologischen G r u p p e des R a t e s f ü r gegenseitige Wirtschaftshilfe v o m 3. —12. Mai 1962 in Berlin wurden in Zusammenarbeit mit den Vertretern der Mitgliederstaaten verschiedene Arbeitsgrundlagen für die Ingenieurgeologie zusammengestellt. Sie sollen die Voraussetzungen für die gegenseitige fachliche Verständigung und die Vereinheitlichung der Arbeitsmethoden schaffen. Durch diese Vereinheitlichung, durch einen ständigen E r f a h r u n g s a u s t a u s c h und den A u s t a u s c h v o n Unterlagen dient diese Z u s a m m e n a r b e i t letzten E n d e s der allgemeinen Verbesserung und wirtschaftlicheren Durchführung solcher Arbeiten. Die Arbeitsergebnisse dienen in erster Linie der ingenieurgeologischen Kartierung, sind jedoch darüber hinaus für den Gesamtbereich der Ingenieurgeologie von Interesse. Im R a h m e n der Arbeiten stand u. a. auch die Aufstellung einer „ K l a s s i f i k a t i o n der unterirdischen Wässer für ingenieurgeologische Zwecke" zur Diskussion. Hier') Eingang des Manuskripts in der Redaktion: 22.6.1962
zu lagen mehrere Vorschläge aus den Mitgliederländern des R a t e s für gegenseitige Wirtschaftshilfe ( R g W ) vor, die allerdings f a s t ausschließlich v o n Hydrogeologen aufgestellt worden waren und in erster Linie in der Hydrogeologie angewendet werden, ohne auf die speziellen Belange der Ingenieurgeologie einzugehen. Auch die gebräuchlichsten Klassifikationen der U d S S R von
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OWTSCHINNIKOW, O. K .
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SEMICHATOW,
LANGE und M. E .
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standen zur Diskussion. Sie berücksichtigen bei der Einteilung der Wässer die Art der E n t s t e h u n g , die geologischen Lagerungsbedingungen, die Bewegungsgeschwindigkeit, die Spannungsverhältnisse, die Mineralisation, T e m p e r a t u r u. a. m. Die Klassifikation nach SAWAEENSKI entsprach nach Ansicht der T a g u n g s teilnehmer a m ehesten den Forderungen, die von den Ingenieurgeologen gestellt werden, so daß sie zur Aufstellung einer allgemeinen Klassifikation für ingenieurgeologische Zwecke als Grundlage diente und die Ansichten und Klassifikationen der übrigen teilnehmenden L ä n d e r eingearbeitet wurden. Während der Besprechungen zeigte sich, daß es bezüglich der Terminologie
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962} Heft 12 654
BACHMANN & RETJTER / E i n e K l a s s i f i k a t i o n d e r u n t e r i r d i s c h e n W ä s s e r
große Schwierigkeiten gab, d a der gleiche T e r m i n u s in d e n einzelnen L ä n d e r n h ä u f i g verschiedene B e d e u t u n g h a t . U n t e r möglichster B e i b e h a l t u n g der g e b r ä u c h l i c h e n u n d teilweise a u c h schon in S t a n d a r d s definierten Begriffe gelang es, eine Klassifikation aufzustellen, die z u r Anw e n d u n g in d e n einzelnen L ä n d e r n e m p f o h l e n w u r d e . Sie soll hier vorgelegt u n d , soweit sich gewisse Abw e i c h u n g e n zu in D e u t s c h l a n d üblichen Begriffsbes t i m m u n g e n ergeben, e r l ä u t e r t u n d b e g r ü n d e t w e r d e n .
Die Klassifikation der unterirdischen Wässer für ingenieurgeologische Zwecke (Tab.) Allgemeine Bemerkungen
In der Tabelle w e r d e n vier verschiedene T y p e n des u n t e r i r d i s c h e n W a s s e r s u n t e r s c h i e d e n , die bei der ingenieurgeologischen B e u r t e i l u n g eines Geländes v o n B e d e u t u n g sein k ö n n e n . Die A u s s c h e i d u n g dieser K a t e gorien ist hydrogeologisch b e g r ü n d e t u n d k ö n n t e d a h e r in der Hydrogeologie A n w e n d u n g finden. Die Ü b e r s c h r i f t e n ü b e r d e n einzelnen v e r t i k a l e n Säulen b e r ü c k s i c h t i g e n alle Verhältnisse, die bei der ingenieurgeologischen Beg u t a c h t u n g w i c h t i g sind. Die gegebene E i n t e i l u n g ge*s t a t t e t a u c h d e m N i c h t f a c h m a n n , die B e d e u t u n g des W a s s e r t y p s f ü r d a s B a u w e r k bzw. f ü r die B a u g r u n d untersuchung einzuschätzen. Bemerkungen zu den verwendeten Termini (Abb.)'
O b w o h l die in der Hydrogeologie v e r w e n d e t e n Begriffe i m S t a n d a r d der D D R ( D I N 4049) k l a r definiert sind, w e r d e n i m d e u t s c h s p r a c h i g e n ingenieurgeologischen S c h r i f t t u m u n d in G u t a c h t e n h ä u f i g T e r m i n i v e r w e n d e t , die r e c h t u n k l a r sind oder v e r s c h i e d e n e B e d e u t u n g h a b e n . Die vorliegende Klassifikation m i t d e m beigegebenen S c h e m a g i b t die Möglichkeit, eine Vereinheitlichung anzustreben. Bei d e n „ W ä s s e r n i n d e r A e r a t i o n s z o n e " h a n d e l t es sich u m solche u n t e r i r d i s c h e n W ä s s e r , die sich auf dem Wege zum ersten Grundwasserstockwerk befinden
oder in isolierten V o r k o m m e n ü b e r einem G r u n d w a s s e r leiter a u f t r e t e n . D u r c h e i n f a c h e M a ß n a h m e n lassen sich d e r a r t i g e W ä s s e r im R a h m e n des B a u g e s c h e h e n s leicht a b s e n k e n oder ableiten. Der Begriff „ S i c k e r w a s s e r " wird e n t s p r e c h e n d der Definition i m S t a n d a r d d e r D D R ( D I N 4049) angewendet. Die „ B o d e n w ä s s e r " t r e t e n n u r o b e r f l ä c h e n n a h in d e n Bereichen a u f , die der B o d e n b i l d u n g i m l a n d w i r t s c h a f t l i c h - f o r s t w i r t s c h a f t l i c h e n Sinne u n t e r l i e g e n . Die W ä s s e r dieses T y p s w e r d e n d u r c h v e r d i c h t e t e B o d e n h o r i z o n t e g e s t a u t . F ü r B a u m a ß n a h m e n h a b e n sie f a s t ausschließlich n u r in regenreichen Zeiten B e d e u t u n g . E i n e geeignete B e p f l a n z u n g m i t s t a r k a u f s a u g e n d e n G r ä s e r n bei einzeln s t e h e n d e n B a u w e r k e n u n d eine oberflächige oder o b e r f l ä c h e n n a h e A b l e i t u n g der Niederschlagswässer bei geschlossener B e b a u u n g f ü h r t m e i s t e n s schon d e n g e w ü n s c h t e n E r f o l g herbei. In d e n ü b r i g e n Fällen eignet sich a u c h die D u r c h b o h r u n g des a b d i c h tenden Horizontes zur Wasserableitung. „ S u m p f w ä s s e r " sind, wie d e r N a m e bereits aussagt, a n S ü m p f e oder Moore g e b u n d e n . Diese W ä s s e r sind gewöhnlich infolge i h r e r in Z e r s e t z u n g begriffenen reichen o r g a n i s c h e n B e s t a n d t e i l e s t a r k b e t o n a g g r e s s i v . Die G r ü n d u n g v o n B a u w e r k e n auf d e r a r t n a c h g i e b i g e m s e t z u n g s g e f ä h r d e t e m U n t e r g r u n d e r f o r d e r t i m m e r bes o n d e r e M a ß n a h m e n , die a u c h d e n h o h e n W a s s e r s t a n d und Wassergehalt der Schichten berücksichtigen müssen. E i n e s ist hier n i c h t o h n e das a n d e r e d u r c h z u f ü h r e n . J e d e B a u m a ß n a h m e ist n u r bei B e t r a c h t u n g der G e s a m t s i t u a t i o n möglich. E i n e allgemeine Regel k a n n n i c h t gegeben w e r d e n . Der Begriff „ s c h w e b e n d e s W a s s e r " ist i m S t a n d a r d d e r D D R ( D I N 4049) e i n d e u t i g definiert. In m a n c h e n M i t g l i e d e r l ä n d e r n des R g W w i r d f ü r diesen Wassertyp auch der Terminus „hängendes W a s s e r " (z. B. in der V R Polen) a n g e w e n d e t . W e n n d e r a r t i g e W ä s s e r bei einer G r ü n d u n g s t ö r e n sollten, wird gewöhn-
Tab. Klassifikation der unterirdischen Wässer für ingenieurgeologische Zwecke Lfd. Nr. 1
2
3
4
Typen der Grundwässer Nach Art der wasserführenden Gesteine Wässer in der Aerationszone a) Infiltrationszone (Sickerwasser) b) Bodenwässer 1 c) Sumpfwässer > d) schwebendes Wasser (hängendes Wasser) 1 Schichtwasser in porösen Gesteinen
Nach den Spannungsverhältnissen
Nähr- und. Verbreitungsgebiet
absinkend
fällt zusammen
nicht gespannt
fällt zusammen
a) nicht gespannt (Grundwasser)
fallen gewöhnlich zusammen
b) gespanntes Wasser (artesisches Wasser)
fällt nicht zusammen
Karstwasser in löslichen (verkarstenden) Gesteinen
a) nicht gespannt
nahe
b) gespannt (artesische Karstwässer)
fällt nicht zusammen
Kluftwusser in unlöslichen dichten Gesteinen
a) nicht gespannt
fällt gewöhnlich zusammen fällt nicht zusammen
b) gespannte (artesische Kluftwässer)
Art der Temperaturveränderung
Besonderheiten des Regimes
starke jahreszeitlich bedingte Schwankungen
nur zeitweilig auftretend
starke jahreszeitlich bedingte Schwankungen
unbestimmtes Regime stark verändert in den Jahreszeiten abhängig von Infiltration und Verdunstung
jahreszeitlich bedingte Schwankungen (nicht stark) Temperatur des Wassers erhöht sich mit der Tiefe
verhältnismäßig beständig
saisonbedingte Schwankungen Temperatur des Wassers erhöht sich mit der Tiefe
unbeständig
saisonbedingte Schwankungen Temperatur des Wassers erhöht sich mit der Tiefe
unbeständig
beständig
verhältnismäßig beständig
gewöhnlich beständig
Anmerkung: Bei der ingenieurgeologischen Kartierung muß man die Benennung des Grundwasserleiters, die Genese, und die Stratigraphie der wasserführenden Gesteine berücksichtigen. Die Einteilung der unterirdischen Wässer nach der Aggressivität wird in einer gesonderten Tabelle gegeben.
Zeitschrift für angewandte Geologie (1963) Heft 12 BACHMANN & REUTER / E i n e K l a s s i f i k a t i o n d e r u n t e r i r d i s c h e n W ä s s e r
655 d e n
G r u n d w a s s e r h o r i z o n t , der f ü r d a s B a u w e s e n die g r ö ß t e B e d e u t u n g , sowohl hinsichtlich der G r ü n d u n g s v e r h ä l t n i s s e als a u c h bezüglich der W a s s e r v e r s o r g u n g auf d e r Baustelle, als Betonanmachwasser '• _ G r u n d w a s s e r \ — u s w . , h a t . Die tiefer liegenden G r u n d w a s s e r 'Schichlwasser in ponisenjjesteinen '. — 7 r Ì"¥Y ri I H R I R I R I I s t o c k w e r k e fallen m e i s t u n t e r d e n B u c h s t a b e n b), die in m a n c h e n s o w j e t i s c h e n Klassifikationen a u c h als „ a r t e s i s c h e s " oder „gespanntes Wasser" bezeichnet werden. Abb. Schema der unterirdischen Wässer in der Aerationszone E i n e B e m e r k u n g bezüglich des Begriffes 1 — poröses Schichtgestein; 2 — Torfmoor; 3 — bindig-rolliges Gestein; 4 -r bindiges Schichtgestein „ S c h i c h t w a s s e r " : I m Gegensatz zu d e m bei B a u i n g e n i e u r e n üblichen Begriff S c h i c h t lieh die w a s s e r t r a g e n d e bzw. s t a u e n d e S c h i c h t d u r c h wasser h a n d e l t es sich hier t a t s ä c h l i c h u m echtes b o h r t , d a m i t d a s W a s s e r in d e n d a r u n t e r befindlichen Schichtwasser, das wirklich a n eine S c h i c h t (im geoW a s s e r l e i t e r a b l a u f e n k a n n . In gewissem Sinne w ä r e logischen Sinne) g e b u n d e n ist. a u c h das „zeitweilig a u f t r e t e n d e W a s s e r " hier einzuDie ü b r i g e n W a s s e r t y p e n , „ K a r s t w a s s e r " u n d „ K l u f t s t u f e n , das m a n h ä u f i g in isolierten sandig-kiesigen w a s s e r " , b e d ü r f e n keiner n ä h e r e n E r l ä u t e r u n g , da sie Linsen findet, die v o n b i n d i g e n Gesteinen eingeschlossen sowohl in der vorliegenden als a u c h in d e n a u s l ä n d i s c h e n w e r d e n . S a n d - oder Kieslinsen f i n d e t m a n h ä u f i g in d e n K l a s s i f i k a t i o n e n i m gleichen Sinne g e b r a u c h t w e r d e n A b l a g e r u n g e n d e r G r u n d m o r ä n e . In i h n e n s a m m e l t sich wie in D e u t s c h l a n d . A u c h hier wird eine weitere U n t e r d a s im Geschiebemergel a u f t r e t e n d e W a s s e r . D a d e r gliederung v o r g e n o m m e n , wie es die E r f o r d e r n i s s e d e r Geschiebemergel n i c h t „ a b s o l u t u n d u r c h l ä s s i g " ist, Ingenieurgeologie v e r l a n g e n . k ö n n e n solche Linsen i m m e r wieder m i t W a s s e r versorgt w e r d e n . E i n erster W a s s e r e i n b r u c h erfolgt in Zusammenfassung B a u g r u b e n m e i s t d a n n , w e n n S a n d - bzw. Kieslinsen Es wird eine Klassifikation der unterirdischen Wässer für a n g e s c h n i t t e n w e r d e n . Die B a u g r u b e ist d a n n in d e n ingenieurgeologische Zwecke vorgelegt, die von den Delem e i s t e n Fällen d u r c h einen k u r z e n P u m p b e t r i e b t r o c k e n gierten auf der zweiten Arbeitstagung der Ingenieurgeolozulegen. J e d o c h ist d a b e i zu b e d e n k e n , d a ß bei j e d e r gischen Gruppe des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe s t ä r k e r e n D u r c h f e u c h t u n g des U n t e r g r u n d e s infolge v o n erarbeitet wurde. Sie stützt sich auf die in den Mitgliederländern des RgW vorliegenden Klassifikationen, insbesondere Niederschlägen die Sand-Kieslinse g e w i s s e r m a ß e n als d e r s o w j e t i s c h e n v o n SAWARENSKI, u n d b e r ü c k s i c h t i g t w e i t e r „ S a m m l e r " f u n g i e r t u n d es a u c h s p ä t e r n o c h z u r Verdie Ansichten aller vertretenen Länder. Die wichtigsten n ä s s u n g u n d , w e n n keine A b d i c h t u n g des B a u w e r k e s Begriffe wurden erläutert und die Bedeutung der einzelnen erfolgt ist, a u c h zu einem W a s s e r a n s t a u i m Keller Grundwassertypen in der Ingenieurgeologie kurz behandelt. k o m m e n k a n n . Von B a u i n g e n i e u r e n u n d leider a u c h v o n m a n c h e n Ingenieurgeologen w e r d e n die zeitweilig aufPe3ioMe t r e t e n d e n W ä s s e r in S a n d - u n d Kieslinsen des Ger i p e s J i a r a e T C f i KJIACCI«{INI;AUNH NOA3EMHWX BOA ÄMH schiebemergels a u c h als S c h i c h t w ä s s e r b e z e i c h n e t . AbHHJKeHepno-reojiorimecKHX i j e j i e ö , paspaCoTaimaH flenegesehen d a v o n , d a ß die d e u t s c h e Terminologie (siehe raTaMH Ha BTOPOM p a ö o i e M coBemaHHH HHmeHepHO-reod e n S t a n d a r d der D D R , D I N 4049) eine solche Bezeichj i o n w e c K o f t r p y n n b i CoBeTa BKOHOMHiecKOft B3anM0n0M0IIJH. OHa oimpaeTCH Ha cymecTByiomHe B CTpaHax-'iJienax n u n g n i c h t k e n n t , f ü h r t die A n w e n d u n g dieses Begriffes C B B a KJiaccHijiHKaijHH, B l a c T i i o c x i i , Ha KjiaccHcfiHKamiio a u c h zu völlig falschen Vorstellungen ü b e r die N a t u r des 3ABAPEHCKOrO, H Rajltllie yHHTBIBaeT T01KH 3peHHH W a s s e r s u n d l e t z t e n E n d e s a u c h ü b e r d e n geologischen Bcex cipaH-yiacTHHij. Begriff „ S c h i c h t " . W a s in diesem Falle u n t e r „ S c h i c h t " M3Ji0JKeHH BajKHeftume nonaTHH; itpaTKO o c ß e m a e T c n v e r s t a n d e n wird, ist e i n d e u t i g als Linse zu bezeichnen. 3HaqeHne OTflejibHMx r a n o B nop;3eMHHx BOÄ B HHJKeHepHOft reojiorra. Man sollte darauf b e d a c h t sein, n u r k l a r e u n d eindeutige Begriffe zu v e r w e n d e n . Sumpfwasser
Der zweite T y p des u n t e r i r d i s c h e n W a s s e r s u m f a ß t j e n e W ä s s e r , die n a c h der in D e u t s c h l a n d üblichen Definition als G r u n d w a s s e r bezeichnet w e r d e n . D a in m e h r e r e n L ä n d e r n (z. B. V R U n g a r n , V R Polen, V R R u m ä n i e n u n d U d S S R ) u n t e r G r u n d w a s s e r n u r der erste, n i c h t g e s p a n n t e , G r u n d w a s s e r h o r i z o n t v e r s t a n d e n wird, w u r d e allgemein vorgeschlagen, diese G r u p p e d u r c h eine U m s c h r e i b u n g zu b e s t i m m e n , die keine Verw e c h s l u n g m i t a n d e r e n gebräuchlichen T e r m i n i z u l ä ß t . Als geeignet erweist sich die B e z e i c h n u n g „ S c h i c h t wasser in porösen G e s t e i n e n " . E i n e weitere U n t e r t e i l u n g , die d e n Definitionen u n d K l a s s i f i k a t i o n e n aller a n d e r e n Mitgliederländer des R g W R e c h n u n g t r ä g t , ist u n t e r B e r ü c k s i c h t i g u n g d e r S p a n n u n g s v e r h ä l t n i s s e möglich. In der d r i t t e n s e n k r e c h t e n S p a l t e d e r Tabelle erscheint u n t e r B u c h s t a b e a) das n i c h t g e s p a n n t e u n t e r i r d i s c h e W a s s e r des oberen (ersten) G r u n d w a s s e r h o r i z o n t e s n a c h d e u t s c h e r Definition bzw. d a s G r u n d w a s s e r n a c h ausl ä n d i s c h e r Definition (siehe oben). Es h a n d e l t sich u m
Summary A classification of subterranean waters for engineeringgeological purposes is presented, which was elaborated by the delegates of the second conference of the engineeringgeological group affiliated with the Council of Mutual Economic Aid. It is based on classifications established by the member states of the Council, particularly t h a t of the S o v i e t U n i o n set u p b y SAWARENSKI, a n d considers t h e views
held by all representing countries. The most important concepts are discussed and the importance of the individual ground-water types in engineeringgeology is briefly reviewed.
Literatur Standard der DDR (DIN 4049) Gewässerkunde — Fachausdrücke und Begriffsbestimmungen. — März 1954. Protokoll der Sitzung der zeitweiligen geologischen Gruppe zur Frage „Vereinheitlichung von Klassiflkationsschemata und der Terminologie für die ingenieurgeologische Kartierung sowie der Methoden zur Bestimmung physikalischer und mechanischer Eigenschaften der Gesteine und anderer Feld- und Laboruntersuchungen, die bei der ingenieurgeologischen Kartierung angewandt werden"; Berlin, Mai 1962. Unterlagen der Mitgliederländer des RgW, die Klassifikation der unterirdischen Wässer betreffend.
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Hett 12 TIEMBB / Betrachtung der Wasserdurchlässigkeit
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Geologisch-hydraulische Betrachtung der Wasserdurchlässigkeit von Lockergesteinsgrundwasserleitern') Bemerkungen zu einem Artikel von J . ZLESCHANG2) KLAUS TIEMER, B e r l i n
W i r wollen uns hier m i t der von ZIESCHANG durchgeführten Auswertung des P u m p v e r s u c h e s T o r g a u - W e s t befassen, ohne auf die P r o b l e m a t i k der Messung des P o t e n t i a l s der S t r ö m u n g zum B r u n n e n einzugehen 3 ). Die F o r m e l n (29) und (31) des obengenannten Aufsatzes stellen U m f o r m u n g e n der DüPülT-THlEMsehen Gleichungen (7) und (8) dar, die sich a m einfachsten in folgender W e i s e durchführen lassen: Man ersetzt in (7) die Differenz der Absenkungen S j — s 2 durch das d a m i t identische P r o d u k t i x ( x 2 — X j ) und erhält so u n m i t t e l b a r die u m g e f o r m t e Durchflußgleichung (29) m i t
Zu klären bleibt noch, ob der so erhaltene k f - W e r t auch t a t s ä c h l i c h als r e p r ä s e n t a t i v e r Mittelwert für den untersuchten inhomogenen B o d e n angesehen werden k a n n . W i r wollen daher noch ein allgemeineres Verfahren in B e t r a c h t ziehen, das m a n anwenden kann, wenn der Grundwasserleiter aus horizontalen S c h i c h t e n verschiedener Durchlässigkeit b e s t e h t . D e r Durchlässigkeitsbeiwert kf ist in diesem F a l l e also eine F u n k tion v o n y : kf=k(y) Ist der Zufluß radialsymmetrisch, so gilt für die P u m p leistung Q eines v o l l k o m m e n e n B r u n n e n s in g e s p a n n t e m Grundwasser:
ah
In
Q = / 2 n x k ( y ) g - (x, y ) d y
Analog ergeben sich F o r m e l (30) und (31), wenn m a n
dh
einsetzt.
in (8) für In — das Verhältnis
S a c h l i c h bringen die von ZlESCHANG angegebenen Gleichungen (29) und (30) also nichts Neues zur P r o b l e m a t i k der Auswertung des P u m p v e r s u c h e s bei geneigt e r Grundwasseroberfläche. Die angewendete Methode wird allerdings sehr fragwürdig durch die E i n f ü h r u n g der Größe m ' = 16 m anstelle der Mächtigkeit m = 12,6 m des Grundwasserleiters in der Gleichung (34). Die DuPTJlT-THlEMsche F o r m e l gilt unter der Voraussetzung, d a ß die F l ä c h e n gleicher A b s e n k u n g Kreiszylinder u m die B r u n n e n a c h s e sind. E s ist also zu klären, ob diese A n n a h m e in der W i r k l i c h k e i t wenigstens näherungsweise erfüllt wird. Ist das n i c h t der F a l l , so k a n n die F o r m e l (7) n i c h t angewendet werden, und es ist n i c h t einzusehen, warum die Abänderung der S c h i c h t tiefe daran etwas ändern soll. D u r c h die E i n f ü h r u n g von m ' wird zwar berücksichtigt, daß die g e k r ü m m t e n Potentiallinien im Meridianschnitt länger sind als die vertikalen P o t e n t i a l linien, die bei Gültigkeit der DüPUlTschen A n n a h m e a u f t r e t e n ; es wird j e d o c h n i c h t b e a c h t e t , daß sich auch die Fließwege (Stromlinien) im Vergleich zur horizontalen S t r ö m u n g nach DUPUIT verlängern, da sie im b e t r a c h t e t e n F a l l ebenfalls g e k r ü m m t sind. Die für den gewählten Meridianschnitt des Absenkungsfeldes e r m i t t e l t e n Potentiallinien k a n n m a n natürlich schlecht als senkrecht ansprechen. Die Abweichungen der in den B o h r l ö c h e r n b und c gemessenen Absenkungen von den Mittelwerten sind j e d o c h r e l a t i v klein (5,7 bzw. 7 , 4 % ) , so daß die Anwendung von Gleichung (7) noch möglich ist. D a b e i ergibt sich 0 , 0 0 5 6 • (In 2 9 kf =
In 16)
2TC-12,6-(0,37-0,313)
,
ftnnfms =
°'
0 0 0 7 3 8
m/s
Dieser W e r t ist nach ZIESCHANG um 2 5 % zu groß. 1)
Eingang des Manuskripts in der Hedaktion: 19. 7. 1962 siehe Z. angew. Geol., 8, H. 5 (1962) vgl. NAHRGANG: Über die Anströmung von Brunnen im ungespannten Grundwasser und die Messung des abgesenkten Grundwasserspiegels. — Kommunale Wasserwirtschaft, 195e, H. 7, S. 3 3 6 - 3 3 7 . !)
8)
(I)
= 27t
dlnx
/k(y)h(x,y)dy
Diese Beziehung gilt ohne jede Voraussetzung über die F o r m der Potentiallinien. F ü h r e n wir die B e z e i c h n u n g 1
/
/
/
sowieso keinen allzu großen Wert auf eine recht genaue Bestimmung der Potentiallinienverlängerung legen; jedoch erscheint es wichtig, diese Wertänderung zumindest größenordnungsmäßig unter Beachtung der zu erwartenden Fehlergrenzen zu erfassen. Zum besseren Verständnis des Strömungsbildes und zum Zwecke der Sichtbarmachung des inhomogenen Aufbaues des Grundwasserleiters ist es zweckmäßig, die relativen Durchlässigkeiten bei den Pegelbohrungen b und c des Pumpversuches Torgau-West (Z. angew. Geol., 5, 1962, S. 230, Abb. 7), bezogen auf die Durchlässigkeit ( = 1) der am wenigsten durchlässigen Schicht des Grundwasserleiters, bekanntzugeben (siehe Abbildung). Eine gleichförmige horizontale Schichtung ist in diesem Falle nicht gegeben. Der gezeigte Aufbau des Grundwasserleiters ist aber auch in groben Zügen schon aus dem Strömungsbild erkennbar.
Eine Schnellmethode zur Bestimmung des Abdampfrückstandes yon Grubenwässern 1 ) B.
JAROLIMOVÄ
& S. KxfR, Prag
In den letzten Jahren wurden im Institut für E r forschung einige sehr komplizierte hydrogeologische Untersuchungen an Zinn-Wolfram-Lagerstätten durchgeführt. Bei diesem Lagerstättentyp versagt die klassische hydrochemische Identifizierung auf der Grundlage der Kationen-Anionen-Verhältnisse. Es war deshalb notwendig, eine schnelle und hinreichend genaue Methode zur Bestimmung des Abdampfrückstandes zu entwickeln, damit die einzelnen, der Grube zusitzenden Wässer anhand der Gesamtmenge der gelösten Stoffe unterschieden werden konnten. Bei der Suche nach Methoden zur Lösung der gestellten Aufgabe bewährte sich die Methode am besten, wonach der Abdampfrückstand mittels über den Porzellanschalen angebrachten Infrarotlampen erhalten wurde und bestimmt werden konnte. Bei dieser Methode war allerdings nur eine kleine Probenmenge erforderlich, daher haben wir Versuche mit 5 ml, die normal abpipettiert wurden, angestellt. Die erforderliche Ausrüstung ist somit einfach (Infrarotlampe, Exsikkator, Porzellantiegel, nachgeeichte Pipette), erforderlich ist ') Deutsche Bearbeitung: W. OBSTREICH
aber eine sehr genaue Analysenwaage. Wir benutzten Halbmikrowaagen der F a . E. Küster, Dresden. Die über den Porzellantiegeln angebrachten Infrarotlampen gestatteten eine leichte Wärmeregelung, auch im Hinblick auf das Altern der Stromquelle. Die Temperatur wurde stets nach 15 Minuten kontrolliert, und mit dem Trocknungsprozeß wurde 30 Minuten nach Anschließen der Stromquelle begonnen. Die Wärme wurde betriebsmäßig mit einem Quecksilberthermometer mit einer 0,5°C-Einteilung gemessen, kontrolliert mit Pt-PtBhThermoelement, angeschlossen an Millivoltmeter oder Thermometer. Der Arbeitsgang ist sehr einfach. Die Porzellantiegel werden bei 110 °C und 180 °C bis zur Gewichtskonstanz Tab. 1. Destilliertes Wasser Gewicht 1. 2. des Wägung Wägung Tiegels e g
3. 4. AbdampfWägung Wägung rückstand e g g
5,68249 «,25375 7,35684 7,84054
5,68255 6,25381 7,35688 7,84059
5,68255 6,25383 7,35689 7,84062
5,68255 6,25381 7,35688 7,84060
5,68255 6,25381 7,35688 7,84059
0,00006 0,00006 0,00004 0,00005
Abdampfrückstand mg/1 12 12 8 10
Zeitschrift für angewandte Geologie (1963) Heft 12 JAROLIMOVÌ & KLÌR
/ Zur Bestimmung des Abdampfrückstandes
sich k* näherungsweise bestimmen. Durch numerische Integration ergibt sich aus den von Z I E S C H A N G mitgeteilten Meßwerten m / [ h ( x 1 ; y) — h(x 2 , y ) ] d y « - 0,738 o und damit Qln^îX,
k* =
2TT / [ h ( X l J y) — h(x 2 , y ) ] d x
657 0,0056 • 0,594 271-0,738
0,000718 m/s
Dieses Ergebnis stimmt sehr gut mit dem nach der DtTPUrr-THIEMsehen Brunnengleichung erhaltenen Wert überein. Bei Pumpversuchen in inhomogenem Boden erscheint es allerdings zweckmäßiger, das Verhältnis der Durchlässigkeitsbeiwerte der verschiedenen Schichten an Hand des Bohrgutes festzustellen, entweder aus der Siebkurve oder durch Laborversuche, was die Berechnung der obendefinierten Funktion tp(x) und die Anwendung von Formel (II) erlaubt.
Zum Problem der kj-Wert-Beredinung JOHANNES ZIESCHANG,
Der von T I E M E R im vorangehenden Artikel gemachte Einwand, daß sich auch die Stromlinien des zum Brunnen strömenden Grundwassers verlängern, wenn eine Verlängerung der Potentiallinien stattfindet, ist berechtigt. Allerdings kann aus dem Strömungsbild (Z. angew. Geol., 5, 1962, S. 230, Abb. 7) gefolgert werden, daß sich die Verlängerung der Potentiallinien zu der Verlängerung der Stromlinien etwa wie 5: 1 verhält. Der Fehler ist demnach sehr klein; er ist wahrscheinlich kleiner als die Summe der Fehler, die bei der Konstruktion des Strömungsbildes entstehen. Man sollte
Berlin /
/
J
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/
2,5 10 6 18 30
25 35 ¿0
50
1 /
> 1
/
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sowieso keinen allzu großen Wert auf eine recht genaue Bestimmung der Potentiallinienverlängerung legen; jedoch erscheint es wichtig, diese Wertänderung zumindest größenordnungsmäßig unter Beachtung der zu erwartenden Fehlergrenzen zu erfassen. Zum besseren Verständnis des Strömungsbildes und zum Zwecke der Sichtbarmachung des inhomogenen Aufbaues des Grundwasserleiters ist es zweckmäßig, die relativen Durchlässigkeiten bei den Pegelbohrungen b und c des Pumpversuches Torgau-West (Z. angew. Geol., 5, 1962, S. 230, Abb. 7), bezogen auf die Durchlässigkeit ( = 1) der am wenigsten durchlässigen Schicht des Grundwasserleiters, bekanntzugeben (siehe Abbildung). Eine gleichförmige horizontale Schichtung ist in diesem Falle nicht gegeben. Der gezeigte Aufbau des Grundwasserleiters ist aber auch in groben Zügen schon aus dem Strömungsbild erkennbar.
Eine Schnellmethode zur Bestimmung des Abdampfrückstandes yon Grubenwässern 1 ) B.
JAROLIMOVÄ
& S. KxfR, Prag
In den letzten Jahren wurden im Institut für E r forschung einige sehr komplizierte hydrogeologische Untersuchungen an Zinn-Wolfram-Lagerstätten durchgeführt. Bei diesem Lagerstättentyp versagt die klassische hydrochemische Identifizierung auf der Grundlage der Kationen-Anionen-Verhältnisse. Es war deshalb notwendig, eine schnelle und hinreichend genaue Methode zur Bestimmung des Abdampfrückstandes zu entwickeln, damit die einzelnen, der Grube zusitzenden Wässer anhand der Gesamtmenge der gelösten Stoffe unterschieden werden konnten. Bei der Suche nach Methoden zur Lösung der gestellten Aufgabe bewährte sich die Methode am besten, wonach der Abdampfrückstand mittels über den Porzellanschalen angebrachten Infrarotlampen erhalten wurde und bestimmt werden konnte. Bei dieser Methode war allerdings nur eine kleine Probenmenge erforderlich, daher haben wir Versuche mit 5 ml, die normal abpipettiert wurden, angestellt. Die erforderliche Ausrüstung ist somit einfach (Infrarotlampe, Exsikkator, Porzellantiegel, nachgeeichte Pipette), erforderlich ist ') Deutsche Bearbeitung: W. OBSTREICH
aber eine sehr genaue Analysenwaage. Wir benutzten Halbmikrowaagen der F a . E. Küster, Dresden. Die über den Porzellantiegeln angebrachten Infrarotlampen gestatteten eine leichte Wärmeregelung, auch im Hinblick auf das Altern der Stromquelle. Die Temperatur wurde stets nach 15 Minuten kontrolliert, und mit dem Trocknungsprozeß wurde 30 Minuten nach Anschließen der Stromquelle begonnen. Die Wärme wurde betriebsmäßig mit einem Quecksilberthermometer mit einer 0,5°C-Einteilung gemessen, kontrolliert mit Pt-PtBhThermoelement, angeschlossen an Millivoltmeter oder Thermometer. Der Arbeitsgang ist sehr einfach. Die Porzellantiegel werden bei 110 °C und 180 °C bis zur Gewichtskonstanz Tab. 1. Destilliertes Wasser Gewicht 1. 2. des Wägung Wägung Tiegels e g
3. 4. AbdampfWägung Wägung rückstand e g g
5,68249 «,25375 7,35684 7,84054
5,68255 6,25381 7,35688 7,84059
5,68255 6,25383 7,35689 7,84062
5,68255 6,25381 7,35688 7,84060
5,68255 6,25381 7,35688 7,84059
0,00006 0,00006 0,00004 0,00005
Abdampfrückstand mg/1 12 12 8 10
Zeitschrift für angewandte Geologie (1963) Heft 12 JAROLIMOVÌ & KLÌR
/ Zur Bestimmung des Abdampfrückstandes
sich k* näherungsweise bestimmen. Durch numerische Integration ergibt sich aus den von Z I E S C H A N G mitgeteilten Meßwerten m / [ h ( x 1 ; y) — h(x 2 , y ) ] d y « - 0,738 o und damit Qln^îX,
k* =
2TT / [ h ( X l J y) — h(x 2 , y ) ] d x
657 0,0056 • 0,594 271-0,738
0,000718 m/s
Dieses Ergebnis stimmt sehr gut mit dem nach der DtTPUrr-THIEMsehen Brunnengleichung erhaltenen Wert überein. Bei Pumpversuchen in inhomogenem Boden erscheint es allerdings zweckmäßiger, das Verhältnis der Durchlässigkeitsbeiwerte der verschiedenen Schichten an Hand des Bohrgutes festzustellen, entweder aus der Siebkurve oder durch Laborversuche, was die Berechnung der obendefinierten Funktion tp(x) und die Anwendung von Formel (II) erlaubt.
Zum Problem der kj-Wert-Beredinung JOHANNES ZIESCHANG,
Der von T I E M E R im vorangehenden Artikel gemachte Einwand, daß sich auch die Stromlinien des zum Brunnen strömenden Grundwassers verlängern, wenn eine Verlängerung der Potentiallinien stattfindet, ist berechtigt. Allerdings kann aus dem Strömungsbild (Z. angew. Geol., 5, 1962, S. 230, Abb. 7) gefolgert werden, daß sich die Verlängerung der Potentiallinien zu der Verlängerung der Stromlinien etwa wie 5: 1 verhält. Der Fehler ist demnach sehr klein; er ist wahrscheinlich kleiner als die Summe der Fehler, die bei der Konstruktion des Strömungsbildes entstehen. Man sollte
Berlin /
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J
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2,5 10 6 18 30
25 35 ¿0
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sowieso keinen allzu großen Wert auf eine recht genaue Bestimmung der Potentiallinienverlängerung legen; jedoch erscheint es wichtig, diese Wertänderung zumindest größenordnungsmäßig unter Beachtung der zu erwartenden Fehlergrenzen zu erfassen. Zum besseren Verständnis des Strömungsbildes und zum Zwecke der Sichtbarmachung des inhomogenen Aufbaues des Grundwasserleiters ist es zweckmäßig, die relativen Durchlässigkeiten bei den Pegelbohrungen b und c des Pumpversuches Torgau-West (Z. angew. Geol., 5, 1962, S. 230, Abb. 7), bezogen auf die Durchlässigkeit ( = 1) der am wenigsten durchlässigen Schicht des Grundwasserleiters, bekanntzugeben (siehe Abbildung). Eine gleichförmige horizontale Schichtung ist in diesem Falle nicht gegeben. Der gezeigte Aufbau des Grundwasserleiters ist aber auch in groben Zügen schon aus dem Strömungsbild erkennbar.
Eine Schnellmethode zur Bestimmung des Abdampfrückstandes yon Grubenwässern 1 ) B.
JAROLIMOVÄ
& S. KxfR, Prag
In den letzten Jahren wurden im Institut für E r forschung einige sehr komplizierte hydrogeologische Untersuchungen an Zinn-Wolfram-Lagerstätten durchgeführt. Bei diesem Lagerstättentyp versagt die klassische hydrochemische Identifizierung auf der Grundlage der Kationen-Anionen-Verhältnisse. Es war deshalb notwendig, eine schnelle und hinreichend genaue Methode zur Bestimmung des Abdampfrückstandes zu entwickeln, damit die einzelnen, der Grube zusitzenden Wässer anhand der Gesamtmenge der gelösten Stoffe unterschieden werden konnten. Bei der Suche nach Methoden zur Lösung der gestellten Aufgabe bewährte sich die Methode am besten, wonach der Abdampfrückstand mittels über den Porzellanschalen angebrachten Infrarotlampen erhalten wurde und bestimmt werden konnte. Bei dieser Methode war allerdings nur eine kleine Probenmenge erforderlich, daher haben wir Versuche mit 5 ml, die normal abpipettiert wurden, angestellt. Die erforderliche Ausrüstung ist somit einfach (Infrarotlampe, Exsikkator, Porzellantiegel, nachgeeichte Pipette), erforderlich ist ') Deutsche Bearbeitung: W. OBSTREICH
aber eine sehr genaue Analysenwaage. Wir benutzten Halbmikrowaagen der F a . E. Küster, Dresden. Die über den Porzellantiegeln angebrachten Infrarotlampen gestatteten eine leichte Wärmeregelung, auch im Hinblick auf das Altern der Stromquelle. Die Temperatur wurde stets nach 15 Minuten kontrolliert, und mit dem Trocknungsprozeß wurde 30 Minuten nach Anschließen der Stromquelle begonnen. Die Wärme wurde betriebsmäßig mit einem Quecksilberthermometer mit einer 0,5°C-Einteilung gemessen, kontrolliert mit Pt-PtBhThermoelement, angeschlossen an Millivoltmeter oder Thermometer. Der Arbeitsgang ist sehr einfach. Die Porzellantiegel werden bei 110 °C und 180 °C bis zur Gewichtskonstanz Tab. 1. Destilliertes Wasser Gewicht 1. 2. des Wägung Wägung Tiegels e g
3. 4. AbdampfWägung Wägung rückstand e g g
5,68249 «,25375 7,35684 7,84054
5,68255 6,25381 7,35688 7,84059
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0,00006 0,00006 0,00004 0,00005
Abdampfrückstand mg/1 12 12 8 10
Zeitschrift für angewandte Geologie ( 1 9 6 2 ) Heft 12
STAMMBEBGER / Geologische Erkundung
658 getrocknet. Dann werden 5 ml abpipettiert, die fünf Stunden bei 110 °C eingedampft werden. Nach Abkühlen im E x s i k k a t o r erfolgt die Wägung. Das Eindampfen wird nach einer Stunde wiederholt. In der Regel genügen 3 — 4 Wägungen zum Erreichen der Gewichtskonstanz. Dann wird das Eindampfen fünf Stunden lang bei 180°C fortgesetzt; nach Abkühlen im Exsikkator erneute Wägung. Das Eindampfen wird nach einer Stunde bis zur Gewichtskonstanz wiederholt. T a b . 1 zeigt die hinreichende Genauigkeit dieser Schnellbestimmungsmethode (verwendet wurde destilliertes Wasser). Die praktische Anwendung der Schnellbestimmungsmethode des Abdampfrückstandes der Wässer zeigt T a b . 2 (Kräsno, Probe Nr. 36 — Filtrat), in der die bei 180 °C ermittelten W e r t e angeführt sind. Der bei 180°C festgestellte W e r t stimmt gut mit der analytisch bestimmten Summe der Komponenten — 171,64 mg/1 — bei abgekürzter Analyse (Ca 2 +, Mg 2 +, Fe g e s ., Mn 2 +, K+, N a + , Cl~, S 0 4 2 - und HC0 3 ~) überein. Die Differenz von 8,36 mg/1 ist evtl. auf nichtbestimmte Komponenten zurückzuführen, deren Anteil allerdings größer als der angeführte W e r t i s t ; denn bei 180°C müssen wir bereits mit einer thermischen Dissoziation der Hydrokarbonationen rechnen. Der Anteil der nichtbestimmten Komponenten ist a m besten durch Vergleich mit Tab. 2. Kräsno, Probe Nr. 36 — Filtrat bei °C
Gewicht des Tiegels g
2. 3. 4. Abdampf1. Wägung Wägung Wägung Wägung rückstand g g g g g
110
7,56977 6,25391
7,57079 7,57076 6,25499 6,25495
180
wird fortgesetzt
Abdampfrückstand mg/1
7,57076 7,57076 6,25493 6,25493
0,00099 0,00102
198 204
7,57069 7,57068 7,57067 7,57067 6,25484 6,25483 6,25483 6,25483
0,00090 0,00092
180 184
Tab. 3. Kräsno, Probe Nr. 36 — Filtrat und Bodensatz bei °C
Gewicht des Tiegels g
110
7,40154 7,48082
180
wird fortgesetzt
1. 3. 4. Abdampf2. Wägung Wägung Wägung Wägung rückstand g g g e g 7,40272 7,40269 7,48196 7,48193
Abdampfrückstand mg/1
7,40269 7,40269 7,48192 7,48192
0,00115 0,00110
230 220
7,40254 7,40254 7,40254 7,40254 7,48189 7,48182 7,48180 7,48180
0,00100 0,00098
200 196
dem W e r t des bei 110 °C bestimmten Abdampfrückstandes zu erkennen. Die Schnellmethode der Bestimmung des Abdampfrückstandes von Grubenwässern ist auch dann anwendbar, wenn die Wässer Bodensätze (durch Ausflockung usw.) enthalten. Das zeigen die in T a b . 3 angeführten Ergebnisse (Kräsno, Probe Nr. 36 — F i l t r a t des Bodensatzes). Der Vergleich der W e r t e der beiden letzten Tabellen gestattet eine quantitative Bestimmung des Bodensatzes bei 110 °C und bei 180 °C. Die behandelte Methode der Bestimmung des Abdampfrückstandes der Wässer gibt die Möglichkeit, die Wässer von Lagerstätten auch in den Fällen zu identifizieren, in denen die Wässer zu hydrochemisch gleichen Typen gehören, sich aber nach der Mineralisation unterscheiden. Die Mineralisation wird j a gerade durch die sehr genau ermittelte Angabe des Abdampfrückstandes (in mg/1) ausgedrückt. Die Anwendung der beschriebenen Methode erfolgte auf einer Lagerstätte mit Sn-W-Erzen, wo es gelang, nach der Zirkulation der unterirdischen Wässer drei Typen zu unterscheiden, und zwar unterirdische Kluftwässer, die in Gneisen zirkulieren (Abdampfrückstand 1 5 0 — 3 5 0 mg/1), unterirdische Kluftwässer, die in Greisenkörpern zirkulieren (Abdampfrückstand bis 100 mg/1), und Kluftwässer im alten Mann (Abdampfrückstand über 500 mg/1).
Geologische Erkundung — Wissenschaft und Industriezweig FBIBDEICH STAMMBEBGEB,
Berlin
1. Geologische Erkundung — ein neuer Industriezweig
Unter einem Industriezweig versteht man gemeinhin die Gesamtheit gleichartiger oder der gleichen Produktion dienender industrieller Einrichtungen (technische Produktionsanlagen, Produktionsarbeiter und Organisation). E i n e allgemeine Eigenart der modernen Industrie ist die Tatsache, daß sie sich die Ergebnisse naturwissenschaftlicher Forschungen dienstbar macht und sogar für eigene Bedürfnisse neue Wissenschaften entstehen läßt und entwickelt. Immer mehr wird die Wissenschaft selbst zu einer bedeutenden Produktivkraft, nimmt der intellektuelle Anteil an der allgemeinen menschlichen Arbeitsleistung zu. Dabei geht die „Wissenschaft" (z. B . die Chemie) nicht in der Industrie unter (z. B . chemischen Großindustrie) oder verliert irgend etwas von ihrer selbständigen Bedeutung. Im Gegenteil, die moderne Industrie und ihre Probleme wirken anregend und befruchtend auf die Wissenschaft als solche. '-) Eingang des Manuskripts in der Redaktion: 17. 7. 1962
E i n ähnliches Verhältnis hat sich auf dem Gebiet der Geologie entwickelt. Die Wissenschaft hat sich vertieft, in Spezialdisziplinen gegliedert. Gestützt auf die Ergebnisse dieser Wissenschaften hat die Dienstbarmachung der Natur, ihrer Schätze und K r ä f t e längst industrielle Ausmaße angenommen, die sich auf die verschiedensten Tätigkeitsbereiche des Menschen erstrecken. Die größte Bedeutung hat in dieser Hinsicht zweifellos der Bergbau in allen seinen Formen. Mineralische Lagerstättenvorräte — das Objekt des Bergbaus — müssen gefunden und so weit untersucht werden, daß ihre mögliche Gewinnung erörtert, projektiert und durchgeführt werden kann. Vor einigen J a h r e n wurde bei uns die etwas scholastische Frage diskutiert, ob „die Geologie" eine Wissenschaft oder ein Industriezweig sei. Der scholastische Charakter kommt in der Fragestellung „Entweder — oder" zum Ausdruck, bei der überhaupt nicht die Möglichkeit zugelassen wird, daß ein „Sowohl—als a u c h " vorliegen könnte.
Zeitschrift für angewandte Geologie ( 1 9 6 2 ) Heft 12
STAMMBEBGER / Geologische Erkundung
658 getrocknet. Dann werden 5 ml abpipettiert, die fünf Stunden bei 110 °C eingedampft werden. Nach Abkühlen im E x s i k k a t o r erfolgt die Wägung. Das Eindampfen wird nach einer Stunde wiederholt. In der Regel genügen 3 — 4 Wägungen zum Erreichen der Gewichtskonstanz. Dann wird das Eindampfen fünf Stunden lang bei 180°C fortgesetzt; nach Abkühlen im Exsikkator erneute Wägung. Das Eindampfen wird nach einer Stunde bis zur Gewichtskonstanz wiederholt. T a b . 1 zeigt die hinreichende Genauigkeit dieser Schnellbestimmungsmethode (verwendet wurde destilliertes Wasser). Die praktische Anwendung der Schnellbestimmungsmethode des Abdampfrückstandes der Wässer zeigt T a b . 2 (Kräsno, Probe Nr. 36 — Filtrat), in der die bei 180 °C ermittelten W e r t e angeführt sind. Der bei 180°C festgestellte W e r t stimmt gut mit der analytisch bestimmten Summe der Komponenten — 171,64 mg/1 — bei abgekürzter Analyse (Ca 2 +, Mg 2 +, Fe g e s ., Mn 2 +, K+, N a + , Cl~, S 0 4 2 - und HC0 3 ~) überein. Die Differenz von 8,36 mg/1 ist evtl. auf nichtbestimmte Komponenten zurückzuführen, deren Anteil allerdings größer als der angeführte W e r t i s t ; denn bei 180°C müssen wir bereits mit einer thermischen Dissoziation der Hydrokarbonationen rechnen. Der Anteil der nichtbestimmten Komponenten ist a m besten durch Vergleich mit Tab. 2. Kräsno, Probe Nr. 36 — Filtrat bei °C
Gewicht des Tiegels g
2. 3. 4. Abdampf1. Wägung Wägung Wägung Wägung rückstand g g g g g
110
7,56977 6,25391
7,57079 7,57076 6,25499 6,25495
180
wird fortgesetzt
Abdampfrückstand mg/1
7,57076 7,57076 6,25493 6,25493
0,00099 0,00102
198 204
7,57069 7,57068 7,57067 7,57067 6,25484 6,25483 6,25483 6,25483
0,00090 0,00092
180 184
Tab. 3. Kräsno, Probe Nr. 36 — Filtrat und Bodensatz bei °C
Gewicht des Tiegels g
110
7,40154 7,48082
180
wird fortgesetzt
1. 3. 4. Abdampf2. Wägung Wägung Wägung Wägung rückstand g g g e g 7,40272 7,40269 7,48196 7,48193
Abdampfrückstand mg/1
7,40269 7,40269 7,48192 7,48192
0,00115 0,00110
230 220
7,40254 7,40254 7,40254 7,40254 7,48189 7,48182 7,48180 7,48180
0,00100 0,00098
200 196
dem W e r t des bei 110 °C bestimmten Abdampfrückstandes zu erkennen. Die Schnellmethode der Bestimmung des Abdampfrückstandes von Grubenwässern ist auch dann anwendbar, wenn die Wässer Bodensätze (durch Ausflockung usw.) enthalten. Das zeigen die in T a b . 3 angeführten Ergebnisse (Kräsno, Probe Nr. 36 — F i l t r a t des Bodensatzes). Der Vergleich der W e r t e der beiden letzten Tabellen gestattet eine quantitative Bestimmung des Bodensatzes bei 110 °C und bei 180 °C. Die behandelte Methode der Bestimmung des Abdampfrückstandes der Wässer gibt die Möglichkeit, die Wässer von Lagerstätten auch in den Fällen zu identifizieren, in denen die Wässer zu hydrochemisch gleichen Typen gehören, sich aber nach der Mineralisation unterscheiden. Die Mineralisation wird j a gerade durch die sehr genau ermittelte Angabe des Abdampfrückstandes (in mg/1) ausgedrückt. Die Anwendung der beschriebenen Methode erfolgte auf einer Lagerstätte mit Sn-W-Erzen, wo es gelang, nach der Zirkulation der unterirdischen Wässer drei Typen zu unterscheiden, und zwar unterirdische Kluftwässer, die in Gneisen zirkulieren (Abdampfrückstand 1 5 0 — 3 5 0 mg/1), unterirdische Kluftwässer, die in Greisenkörpern zirkulieren (Abdampfrückstand bis 100 mg/1), und Kluftwässer im alten Mann (Abdampfrückstand über 500 mg/1).
Geologische Erkundung — Wissenschaft und Industriezweig FBIBDEICH STAMMBEBGEB,
Berlin
1. Geologische Erkundung — ein neuer Industriezweig
Unter einem Industriezweig versteht man gemeinhin die Gesamtheit gleichartiger oder der gleichen Produktion dienender industrieller Einrichtungen (technische Produktionsanlagen, Produktionsarbeiter und Organisation). E i n e allgemeine Eigenart der modernen Industrie ist die Tatsache, daß sie sich die Ergebnisse naturwissenschaftlicher Forschungen dienstbar macht und sogar für eigene Bedürfnisse neue Wissenschaften entstehen läßt und entwickelt. Immer mehr wird die Wissenschaft selbst zu einer bedeutenden Produktivkraft, nimmt der intellektuelle Anteil an der allgemeinen menschlichen Arbeitsleistung zu. Dabei geht die „Wissenschaft" (z. B . die Chemie) nicht in der Industrie unter (z. B . chemischen Großindustrie) oder verliert irgend etwas von ihrer selbständigen Bedeutung. Im Gegenteil, die moderne Industrie und ihre Probleme wirken anregend und befruchtend auf die Wissenschaft als solche. '-) Eingang des Manuskripts in der Redaktion: 17. 7. 1962
E i n ähnliches Verhältnis hat sich auf dem Gebiet der Geologie entwickelt. Die Wissenschaft hat sich vertieft, in Spezialdisziplinen gegliedert. Gestützt auf die Ergebnisse dieser Wissenschaften hat die Dienstbarmachung der Natur, ihrer Schätze und K r ä f t e längst industrielle Ausmaße angenommen, die sich auf die verschiedensten Tätigkeitsbereiche des Menschen erstrecken. Die größte Bedeutung hat in dieser Hinsicht zweifellos der Bergbau in allen seinen Formen. Mineralische Lagerstättenvorräte — das Objekt des Bergbaus — müssen gefunden und so weit untersucht werden, daß ihre mögliche Gewinnung erörtert, projektiert und durchgeführt werden kann. Vor einigen J a h r e n wurde bei uns die etwas scholastische Frage diskutiert, ob „die Geologie" eine Wissenschaft oder ein Industriezweig sei. Der scholastische Charakter kommt in der Fragestellung „Entweder — oder" zum Ausdruck, bei der überhaupt nicht die Möglichkeit zugelassen wird, daß ein „Sowohl—als a u c h " vorliegen könnte.
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) H e f t 1 2
STAMMBERGER / Geologische Erkundung Das stürmische Wachstum des Bergbaus, der zunehmende Bedarf der Wirtschaft an mineralischen Rohstoffen hat das Aufsuchen und die Erkundung von Lagerstätten — auf Grund der Besonderheit dieser Arbeit — sich zu einem selbständigen Industriezweig entwickeln lassen, der über alle Merkmale eines Industriezweiges verfügt: technische Anlagen 2 ), Arbeitskräfte und Arbeitsprodukte. Wenn die geologische Erkundung als moderner Industriezweig betrieben wird, müssen und können an sie die üblichen Forderungen gestellt und allgemeingültige Maßstäbe angelegt werden, muß es möglich sein, ihre Effektivität, Produktivität usw. exakt zu erfassen. 2. Das W e s e n der geologischen Erkundung
Zweck und Aufgabe der geologischen Erkundung ist es, Lagerstättenvorräte 3 ) aufzufinden und zu erkunden. Das Arbeitsergebnis sind somit gewöhnlich mit unterschiedlicher Intensität erkundete Lagerstättenvorräte. Planung, Projektierung, Selbstkostenrechnung usw. müssen sich daher ebenfalls auf die erkundeten (bzw. zu erkundenden) Vorräte orientieren. Der erkundete Vorrat ist das Arbeitsprodukt der geologischen Erkundung, und fast alle betriebswirtschaftlichen Kennziffern sind nur dann wirklich aussagekräftig und als Betriebscharakteristik wertvoll, wenn sie mit dem erkundeten Vorrat in Beziehung gebracht werden. Gegen diese wie eine banale Selbstverständlichkeit wirkende Feststellung gab und gibt es Einwände; ferner existieren bei uns Festlegungen und Gepflogenheiten, die diesem Standpunkt widersprechen. a) „Es wird auch geologische Erkundung durchgeführt, die nicht das Ziel oder die Aufgabe hat, Vorräte zu suchen oder zu erkunden, z. B. die Kartierung, insbesondere die Tiefenkartierung." Dieser Einwand fällt hinsichtlich seines sachlichen Inhalts etwa mit der „ersten geologischen Untersuchungsetappe" REINHOLDS (1961) zusammen, in der er Grundlagenforschung und Sucharbeiten unterscheidet, die Kartierungsarbeiten dabei ausdrücklich in diese einbezieht. Am Beispiel der Kartierung lassen sich gut einige irrige Schlußfolgerungen verfolgen, die u. a. zu den obenerwähnten scholastischen Betrachtungen beitrugen. Die regionale Kartierung, von der immer stärker gewünscht wird, daß sie nicht nur die Oberflächenverhältnisse erfaßt, ist gewöhnlich der erste Arbeitsprozeß bei der geologischen Untersuchung eines völlig unbekannten Territoriums. Die geologische Karte ist eine unersetzliche Grundlage für alle weiteren geologischen Arbeiten. In diesem Sinne ist und gehört sie zur Grundlagenforschung. Die Durchführung der geologischen Kartierungsarbeiten kann zentral organisiert sein und in gewissen Zeiten forciert werden. Das machte die geologische Aufnahme der DDR ebensowenig zum Industriezweig wie z. B. den Meteorologischen Dienst der DDR oder die Landesvermessung. Bei der Durchführung der geologischen Kartierung können in bedeutendem Maße z. B. Bohrarbeiten und geophysikalische Vermessungen durchgeführt werden. 2 ) Es sei nur nebenbei bemerkt, daß derAnschaffungswert einer einzigen Bohranlage z. B. f ü r die Erdölerkundung nicht hinter dem einer kleinen Fabrik zurückbleibt. 8 ) Lageratättenvorräte hier komplex, im Sinne der ZVK verstanden, also Menge, Qualität, Gewinnungs- und Verarbeitungsverhältnisse (STAMMBEKGER 1958)
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Der Einsatz solcher technischen Mittel macht die regionale Kartierung ebensowenig zum Industriezweig, wie die gigantischen Apparaturen in den Kernforschungszentren diese zu einem Industriebetrieb machen. Geologische Kartierung ist jedoch nicht nur — vor allem regional — eine Untersuchungsetappe, sie ist auch ein U n t e r s u c h u n g s v e r f a h r e n , das auf allen Etappen der Suche und Erkundung eingesetzt wird. Soweit es bei der geologischen Erkundung von Lagerstätten angewandt wird, gehören solche Arbeiten zur Erkundung und sind Bestandteil (z. B. eine großmaßstäbliche geologische Karte der Lagerstätte) der Lagerstättenerkundung. Das ist schon keine Grundlagenforschung mehr, gehört nicht zur „Geologie der DDR", sondern zur Lagerstätte XY, zur geologischen Erkundung als Industriezweig. Für das hier zum unterschiedlichen Charakter der geologischen Kartierung Gesagte finden sich in anderen Industriezweigen, z. B. in der chemischen Industrie, zahlreiche Analogien. b) „Aufgabe der geologischen Erkundung ist nicht die Ermittlung von Vorräten und ihre Übergabe. Vorräte können gar nicht übergeben werden. Was tatsächlich übergeben wird, sind Erkenntnisse über die Vorräte, wie überhaupt der geologische Produktionsprozeß ein Erkenntnisprozeß ist." Dieser Einwand stellt eine Grundfrage: Gehört die geologische Erkundung zu den sogenannten „positiven" Wissenschaften, die eng mit der materiellen Produktion verbunden sind, oder zu jenen Wissenschaften, die das gesellschaftliche Bewußtsein „produzieren", oder ist sie noch etwas anderes? Die theoretische Physik, Chemie, Geologie, Biologie und andere Naturwissenschaften sind mit Momenten ideologischen Charakters durchsetzt, hier kämpfen Idealismus und Materialismus miteinander. Ohne solchen Momenten ihre Bedeutung abzusprechen, kann die Tatsache nicht in Frage gestellt werden, daß die Naturwissenschaften aus den Bedürfnissen der materiellen Produktion entstanden sind, dieser dienen, deren Probleme unmittelbar bearbeiten, Produktionserfahrungen verallgemeinern, kurz Elemente der Produktivkräfte der Gesellschaft sind. Wir stellen die geistige Produktion der Naturwissenschaften dabei keineswegs der materiellen Produktion gegenüber: „Wie im Natursystem Kopf und Hand zusammengehören, vereint der Arbeitsprozeß Kopfarbeit und Handarbeit" (MABX, Kapital I, S. 533). Die durch die Teilung der Arbeit erfolgte Spezialisierung führte in der Vergangenheit weitgehend zur Trennung und zum Gegensatz von geistiger und physischer Arbeit. Doch diese Spezialisierung war nie absolut, und das Merkmal unserer Zeit ist gerade der rückläufige Prozeß, der hohen Sättigung des Produktionsprozesses mit geistiger Arbeit. Geologische Erkundung ist heute eine unerläßliche Vorstufe des Bergbaus. Die moderne Montanindustrie kommt nicht mehr — wie vor und zu AGKICOLAS Zeiten — mit dem geistigen geologischen Arbeitsanteil der Bergleute aus. Der geologische Erkunder ist somit ein Beruf, der sich bei der jüngsten Entwicklung des Bergbaus herausgebildet hat. 3. Geologische Erkundung — eine n e u e Wissenschaft
Geologische Erkundung ist kein Erkenntnisprozeß im Sinne der Gnoseologie. Ihre „Produktion" ist vielmehr ein spezifischer Teil der materiellen Produktion.
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Heft 12 Aufsuchen und Erkunden von Lagerstätten
660 Aus der geologischen E r k u n d u n g im weiteren Sinne, d. h. einschließlich Sucharbeiten, Vorratsberechnung, industrieller Einschätzung und ökonomischer Bewertung der L a g e r s t ä t t e n , ist in den letzten J a h r z e h n t e n eine eigene Wissenschaft hervorgegangen, die Lehre v o m Aufsuchen und der E r k u n d u n g von L a g e r s t ä t t e n , die sich dadurch auszeichnet, daß sie geologisch-ökonomischen Charakter besitzt; denn die geologische Erk u n d u n g löst — im Unterschied zur allgemeinen „Geol o g i e " — konkrete A u f g a b e n der Volkswirtschaft. W. M. KKEJTEB (1962) hat nachgewiesen, daß diese neue Wissenschaft nicht nur ihren eigenen Gegenstand und ihre spezifischen Arbeitsmethoden besitzt, sondern ihr auch die Fähigkeit der wissenschaftlichen Prognose eigen ist. E s kann ihm nur zugestimmt werden, wenn er — bei Hervorhebung der großen volkswirtschaftlichen B e d e u t u n g dieser Wissenschaft — fordert, ihr in unseren Hochschulen und Forschungsinstituten den gebührenden P l a t z zuzuweisen. Die Ausbildung von Erkundungsgeologen ist in der D D R nicht weniger notwendig als in der U d S S R , und eine ganze Reihe wichtiger methodischer Untersuchungen und wissenschaftlicher Forschungen auf dem E r k u n d u n g s s e k t o r können nicht länger dem Selbstlauf bzw. der Initiative Einzelner überlassen bleiben. N a c h Meinung des Verf. ist für die L ö s u n g der ersten A u f g a b e besonders die B e r g a k a d e m i e
Freiberg geeignet, f ü r die zweite das Zentrale Geologische Institut der Staatlichen Geologischen K o m mission. Von den bei KREJTER (1962) genannten A u f g a b e n sind für die D D R offensichtlich vordringlich: 1. Methodik des Aufsuchens verdeckter L a g e r s t ä t t e n und die komplexe P l a n u n g und Auswertung solcher Arbeiten; 2. Anwendung mathematischer Verfahren auf Probleme der E r k u n d u n g ; 3. Methodik der industriellen E i n s c h ä t z u n g und ökonomischen Bewertung der L a g e r s t ä t t e n ; 4. B e s t i m m u n g des Nutzeffekts geologischer Suchund E r k u n d u n g s a r b e i t e n ; 5. Ausarbeitung echter Kennziffern für Planung und Abrechnung geologischer Erkundungsarbeiten. J e entschlossener wir uns der L ö s u n g dieser F r a g e n zuwenden, u m so größer werden unsere Erfolge und der Nutzeffekt der geologischen E r k u n d u n g sein.
Literatur KREJTER, W. M.: Aufgaben und Bedeutung der Lehre vom Aufsuchen und der Erkundung von Lagerstätten mineralischer Rohstoffe. — Z. angew. Geol., 8, H. 9, 4 4 9 - 5 5 1 (1962). REINHOLD, D.: Bemerkungen zu den neuen Richtlinien der ZVK über Form und Inhalt von Vorratsberechnungen. — Z. angew. Geol., H. 10,1961. STARNBERGER, F . : Zu einigen Grundfragen der Klassifikation von Mineralvorräten. — Freiberger Forsch.-H. C 54, Akad.-Verl., Berlin 1958.
Aufgaben und Bedeutung der Lehre vom Aufsuchen und Erkunden von Lagerstätten mineralischer Rohstoffe (Zum Aufsatz von W. M. KREJTER, Moskau, Z. angew. Geol., 8, H. 9, Berlin 1962) Stellungnahme von Prof. Dr. KURD v. BÜLOVV, Rostock Zu den von W. M. KBEJTER aufgeworfenen Fragen, insbesondere zur Selbständigkeit der Disziplin „Lagerstättenerkundung", ist von so vielen Fachkollegen Stellung genommen worden, daß ich mich hier auf einiges Grundsätzliche beschränken kann. Soweit sich der nicht immer klaren Formulierung entnehmen läßt, die wohl zum Teil auf Kosten der Übersetzung geht, verlangt KREJTER die Trennung der „Lagerstättenkunde" von der „Lehre vom Aufsuchen und der Erkundung von Lagerstätten mineralischer Rohstoffe". Zur Begründung argumentiert er einerseits für die Anerkennung der letzteren als einer selbständigen Wissenschaft, andererseits für ihre Zugehörigkeit „ z u m Zyklus (?) der geologischen Wissenschaften", um nachzuweisen, daß die „Lehre vom Aufsuchen . . . " gegenüber der (theoretischen) Lagerstättenlehre, die auf genetischer Basis vorgeht, Selbständigkeit zu beanspruchen hat. Auf der anderen Seite betont er aber, daß das Erkundungswesen sowohl zur Geologie wie zur Bergbaumechanik gehöre; er sagt sogar: „Die Lösung der Erkundungsaufgaben basiert auf den Folgerungen und den Ergebnissen h a u p t s ä c h l i c h d e r G e o l o g i e (Sperrung v. B.) und zum Teil der Technik . . . " Setzt man statt „Geologie" „Lagerstättengeologie" im weitesten Sinne, also einschließlich Geochemie usw., so wird die Unlogik der KREJTERschen Argumentation deutlich: Wie will man die Methodik der Erkundung von der Lagerstättenkunde trennen, zumal die Methodik weitgehend, um nicht zu sagen, fast ausschließlich von der Entwicklung der „theoretischen" Erkenntnisse zur Genese der Lagerstätten abhängt? Ich sähe in der Trennung der wissenschaftlichen von der methodischen Seite der Lagerstättenforschung eine Gefahr für beide. Es wäre ebenso, als wollte man die ingenieurtechnische Anwendung geologischer Erkenntnisse von der — Geologie lösen. Oder, noch drastischer: als wollte man die ärztliche Praxis, die Heilkunde von den Forschungsergebnissen etwa der Physiologie isolieren. Wenn eine Trennung überhaupt zulässig ist, dann doch nur eine, die die „Lagerstättenlehre" an die Hochschulen verweist,
ohne dort die Prinzipien der Erkundungsmethodik zu vernachlässigen — sie ergeben sich ja aus jener. Die „Erkundungslehre" aber gehört dann in ihrem vollen Umfange an technische Lehranstalten, bedarf dort aber des theoretischgeologischen Unterbaues, aus dem sich die Methodik der Erkundungsarbeit zwangsläufig ergibt. Die „Lehre vom Aufsuchen . . . " wird niemals eine selbständige wissenschaftliche „Disziplin", sondern immer nur eine wissenschaftlich fundierte Methodik sein dürfen, wenn anders sie nicht den Boden unter den Füßen verlieren soll. Wenn KREJTER gar auf eine „Allgemeine Theorie der Lagerstättenerkundung" hofft, so kann dieses Ziel noch weniger in Isolierung von der Lagerstättenforschung erreicht werden. Ähnlich paradox will mir die Begründung scheinen, die KREJTER für seinen Verzicht auf die spezielle Behandlung „einzelner Rohstoffe" gibt, für die Beschränkung auf die allgemeinen Grundsätze der Erkundung. Gewiß, es gibt eine Menge von Gemeinsamkeiten, von Gesichtspunkten, Arbeitsweisen und Folgerungen, die für die Erkundung aller mineralischen Rohstoffe Geltung haben. Wie aber will man — wenn ich KREJTER recht verstehe — die spezielle Erkundung etwa von Salz, von Ganglagerstätten, keramischen Rohstoffen und von Steinkohle unter einen Hut bringen? KREJTER bestreitet, daß das Aufsuchen und Erkunden ein Bestandteil der Lagerstättenkunde sei. Doch er vergißt, daß die sinnvollste und objektgemäßeste Erkundungsmethodik nur der versierte Kenner der genetisch-geologischen Lagerstättenkunde vorschlagen kann. Sache des Methodikers, des mit der Geologie vertrauten Ingenieurs ist es dann, die Vorschläge zu realisieren, zu erproben und anzuwenden. Noch ein Wort zum Begriff des „industriellen Typus der Lagerstätten": Das ist eine ungewöhnlich unglückliche Wortbildung, die erst verständlich wird, wenn man liest: „Die geologisch-mineralogischen, montantechnischen, technologischen und ökonomischen Kennziffern sind die Hauptelemente d e r i n d u s t r i e l l e n E i n s c h ä t z u n g der Lagerstätten" (Sperrung v. B.). Es geht also nicht um Typen von
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Heft 12 Aufsuchen und Erkunden von Lagerstätten
660 Aus der geologischen E r k u n d u n g im weiteren Sinne, d. h. einschließlich Sucharbeiten, Vorratsberechnung, industrieller Einschätzung und ökonomischer Bewertung der L a g e r s t ä t t e n , ist in den letzten J a h r z e h n t e n eine eigene Wissenschaft hervorgegangen, die Lehre v o m Aufsuchen und der E r k u n d u n g von L a g e r s t ä t t e n , die sich dadurch auszeichnet, daß sie geologisch-ökonomischen Charakter besitzt; denn die geologische Erk u n d u n g löst — im Unterschied zur allgemeinen „Geol o g i e " — konkrete A u f g a b e n der Volkswirtschaft. W. M. KKEJTEB (1962) hat nachgewiesen, daß diese neue Wissenschaft nicht nur ihren eigenen Gegenstand und ihre spezifischen Arbeitsmethoden besitzt, sondern ihr auch die Fähigkeit der wissenschaftlichen Prognose eigen ist. E s kann ihm nur zugestimmt werden, wenn er — bei Hervorhebung der großen volkswirtschaftlichen B e d e u t u n g dieser Wissenschaft — fordert, ihr in unseren Hochschulen und Forschungsinstituten den gebührenden P l a t z zuzuweisen. Die Ausbildung von Erkundungsgeologen ist in der D D R nicht weniger notwendig als in der U d S S R , und eine ganze Reihe wichtiger methodischer Untersuchungen und wissenschaftlicher Forschungen auf dem E r k u n d u n g s s e k t o r können nicht länger dem Selbstlauf bzw. der Initiative Einzelner überlassen bleiben. N a c h Meinung des Verf. ist für die L ö s u n g der ersten A u f g a b e besonders die B e r g a k a d e m i e
Freiberg geeignet, f ü r die zweite das Zentrale Geologische Institut der Staatlichen Geologischen K o m mission. Von den bei KREJTER (1962) genannten A u f g a b e n sind für die D D R offensichtlich vordringlich: 1. Methodik des Aufsuchens verdeckter L a g e r s t ä t t e n und die komplexe P l a n u n g und Auswertung solcher Arbeiten; 2. Anwendung mathematischer Verfahren auf Probleme der E r k u n d u n g ; 3. Methodik der industriellen E i n s c h ä t z u n g und ökonomischen Bewertung der L a g e r s t ä t t e n ; 4. B e s t i m m u n g des Nutzeffekts geologischer Suchund E r k u n d u n g s a r b e i t e n ; 5. Ausarbeitung echter Kennziffern für Planung und Abrechnung geologischer Erkundungsarbeiten. J e entschlossener wir uns der L ö s u n g dieser F r a g e n zuwenden, u m so größer werden unsere Erfolge und der Nutzeffekt der geologischen E r k u n d u n g sein.
Literatur KREJTER, W. M.: Aufgaben und Bedeutung der Lehre vom Aufsuchen und der Erkundung von Lagerstätten mineralischer Rohstoffe. — Z. angew. Geol., 8, H. 9, 4 4 9 - 5 5 1 (1962). REINHOLD, D.: Bemerkungen zu den neuen Richtlinien der ZVK über Form und Inhalt von Vorratsberechnungen. — Z. angew. Geol., H. 10,1961. STARNBERGER, F . : Zu einigen Grundfragen der Klassifikation von Mineralvorräten. — Freiberger Forsch.-H. C 54, Akad.-Verl., Berlin 1958.
Aufgaben und Bedeutung der Lehre vom Aufsuchen und Erkunden von Lagerstätten mineralischer Rohstoffe (Zum Aufsatz von W. M. KREJTER, Moskau, Z. angew. Geol., 8, H. 9, Berlin 1962) Stellungnahme von Prof. Dr. KURD v. BÜLOVV, Rostock Zu den von W. M. KBEJTER aufgeworfenen Fragen, insbesondere zur Selbständigkeit der Disziplin „Lagerstättenerkundung", ist von so vielen Fachkollegen Stellung genommen worden, daß ich mich hier auf einiges Grundsätzliche beschränken kann. Soweit sich der nicht immer klaren Formulierung entnehmen läßt, die wohl zum Teil auf Kosten der Übersetzung geht, verlangt KREJTER die Trennung der „Lagerstättenkunde" von der „Lehre vom Aufsuchen und der Erkundung von Lagerstätten mineralischer Rohstoffe". Zur Begründung argumentiert er einerseits für die Anerkennung der letzteren als einer selbständigen Wissenschaft, andererseits für ihre Zugehörigkeit „ z u m Zyklus (?) der geologischen Wissenschaften", um nachzuweisen, daß die „Lehre vom Aufsuchen . . . " gegenüber der (theoretischen) Lagerstättenlehre, die auf genetischer Basis vorgeht, Selbständigkeit zu beanspruchen hat. Auf der anderen Seite betont er aber, daß das Erkundungswesen sowohl zur Geologie wie zur Bergbaumechanik gehöre; er sagt sogar: „Die Lösung der Erkundungsaufgaben basiert auf den Folgerungen und den Ergebnissen h a u p t s ä c h l i c h d e r G e o l o g i e (Sperrung v. B.) und zum Teil der Technik . . . " Setzt man statt „Geologie" „Lagerstättengeologie" im weitesten Sinne, also einschließlich Geochemie usw., so wird die Unlogik der KREJTERschen Argumentation deutlich: Wie will man die Methodik der Erkundung von der Lagerstättenkunde trennen, zumal die Methodik weitgehend, um nicht zu sagen, fast ausschließlich von der Entwicklung der „theoretischen" Erkenntnisse zur Genese der Lagerstätten abhängt? Ich sähe in der Trennung der wissenschaftlichen von der methodischen Seite der Lagerstättenforschung eine Gefahr für beide. Es wäre ebenso, als wollte man die ingenieurtechnische Anwendung geologischer Erkenntnisse von der — Geologie lösen. Oder, noch drastischer: als wollte man die ärztliche Praxis, die Heilkunde von den Forschungsergebnissen etwa der Physiologie isolieren. Wenn eine Trennung überhaupt zulässig ist, dann doch nur eine, die die „Lagerstättenlehre" an die Hochschulen verweist,
ohne dort die Prinzipien der Erkundungsmethodik zu vernachlässigen — sie ergeben sich ja aus jener. Die „Erkundungslehre" aber gehört dann in ihrem vollen Umfange an technische Lehranstalten, bedarf dort aber des theoretischgeologischen Unterbaues, aus dem sich die Methodik der Erkundungsarbeit zwangsläufig ergibt. Die „Lehre vom Aufsuchen . . . " wird niemals eine selbständige wissenschaftliche „Disziplin", sondern immer nur eine wissenschaftlich fundierte Methodik sein dürfen, wenn anders sie nicht den Boden unter den Füßen verlieren soll. Wenn KREJTER gar auf eine „Allgemeine Theorie der Lagerstättenerkundung" hofft, so kann dieses Ziel noch weniger in Isolierung von der Lagerstättenforschung erreicht werden. Ähnlich paradox will mir die Begründung scheinen, die KREJTER für seinen Verzicht auf die spezielle Behandlung „einzelner Rohstoffe" gibt, für die Beschränkung auf die allgemeinen Grundsätze der Erkundung. Gewiß, es gibt eine Menge von Gemeinsamkeiten, von Gesichtspunkten, Arbeitsweisen und Folgerungen, die für die Erkundung aller mineralischen Rohstoffe Geltung haben. Wie aber will man — wenn ich KREJTER recht verstehe — die spezielle Erkundung etwa von Salz, von Ganglagerstätten, keramischen Rohstoffen und von Steinkohle unter einen Hut bringen? KREJTER bestreitet, daß das Aufsuchen und Erkunden ein Bestandteil der Lagerstättenkunde sei. Doch er vergißt, daß die sinnvollste und objektgemäßeste Erkundungsmethodik nur der versierte Kenner der genetisch-geologischen Lagerstättenkunde vorschlagen kann. Sache des Methodikers, des mit der Geologie vertrauten Ingenieurs ist es dann, die Vorschläge zu realisieren, zu erproben und anzuwenden. Noch ein Wort zum Begriff des „industriellen Typus der Lagerstätten": Das ist eine ungewöhnlich unglückliche Wortbildung, die erst verständlich wird, wenn man liest: „Die geologisch-mineralogischen, montantechnischen, technologischen und ökonomischen Kennziffern sind die Hauptelemente d e r i n d u s t r i e l l e n E i n s c h ä t z u n g der Lagerstätten" (Sperrung v. B.). Es geht also nicht um Typen von
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Heft 12 Aufsuchen und Erkunden von Lagerstätten Lagerstätten, sondern u m verschiedene Weisen der Einschätzung und Kennzeichnung von Lagerstätten. Aber: „ D i e i n d u s t r i e l l e n T y p e n . . . sind m i t d e n g e n e t i s c h e n T y p e n n i c h t i d e n t i s c h , obgleich sich d e r Begriff auf g e n e t i s c h e Vors t e l l u n g e n s t ü t z t . " Es h a n d e l t sich u m ein u n d dieselbe L a g e r s t ä t t e , die e i n m a l in g e n e t i s c h e r , das a n d e r e Mal in ö k o n o m i s c h e r H i n s i c h t a n a l y s i e r t w i r d . (Oder liegen hier Mängel d e r Ü b e r s e t z u n g v o r ? ) KREJTER sagt selbst, d a ß er die i n d u s t r i e l l e B e w e r t u n g d e r (genetisch, geochemisch, geologisch e r k u n d e t e n ) L a g e r s t ä t t e n m e i n t . So e r m i t t e l t ja a u c h j e d e s ingenieurgeologische G u t a c h t e n z u e r s t die geologischen T a t s a c h e n , die es i n g e n i e u r t e c h n i s c h zu b e w e r t e n h a t . Die A u s w e r t u n g , d. h. die Ü b e r f ü h r u n g in die P r a x i s , ist a n s c h l i e ß e n d A u f g a b e des I n g e n i e u r s , d e r die M e t h o d e n z u r A n p a s s u n g a n die geologischen V e r h ä l t n i s s e , zu i h r e r Bewältigung oder Vermeidung auszuwählen hat. Die t e c h n o l o g i s c h e n , t e c h n i s c h e n u n d die i m w e i t e r e n Sinne ökonomischen Folgerungen aus der Gesamtsituation einer genetisch-geologisch e r f a ß t e n L a g e r s t ä t t e m a c h e n keine n e u e L a g e r s t ä t t e eines b e s o n d e r e n (industriellen) T y p s aus. Der L a g e r s t ä t t e n g e o l o g e wird diese K o n s e q u e n z e n n u r selten in vollem U m f a n g selbst z i e h e n k ö n n e n ; d a z u b e d a r f es der M i t w i r k u n g d e s T e c h n o l o g e n , des M o n t a n i n g e n i e u r s , des P o l i t g e o g r a p h e n , des P o l i t ö k o n o m e n u n d w e i t e r e r F a c h l e u t e . A b e r sie alle m ü s s e n auf d e m E r g e b n i s d e r l a g e r s t ä t t e n kundlichen Ermittlungen aufbauen. W e n n KREJTER z u t r e f f e n d s a g t , d a ß es k e i n e n W i s s e n s c h a f t l e r g e b e n k a n n , d e r d a s geologisch-geochemische Geb i e t e b e n s o v o l l k o m m e n b e h e r r s c h t wie d a s geologischö k o n o m i s c h e , so m ö c h t e ich e r g ä n z e n , d a ß es a u c h n i e m a l s einen E r k u n d u n g s f a c h m a n n geben wird, der neben der Erk u n d u n g s m e t h o d i k a u c h die m o n t a n t e c h n i s c h e , die t e c h n o logische u n d die ö k o n o m i s c h e Seite d e r L a g e r s t ä t t e n b e u r t e i l u n g n a c h U m f a n g u n d Tiefe b e h e r r s c h t u n d in P r a x i s o d e r Lehre betätigen kann. Die „ L e h r e v o m A u f s u c h e n u n d v o n d e r E r k u n d u n g v o n L a g e r s t ä t t e n " i m Sinne KREJTERS ist keine w i s s e n s c h a f t liche Disziplin, s o n d e r n ein K o m p l e x v o n A u s s c h n i t t e n v e r s c h i e d e n e r Disziplinen, a n g e w a n d t auf ein b e s t i m m t e s O b j e k t . U n d : sie ist n i c h t l e b e n s f ä h i g , w e n n sie sich — u n d sei es a u c h n u r ä u ß e r l i c h — v o n d e r eigentlichen L a g e r s t ä t t e n k u n d e t r e n n e n wollte. Stellungnahme von Dr. ERNST STOLLE, Leiter der Geologiegruppe Siidharz im VEB Kaliwerk „Karl Liebknecht", Bleicherode N a c h d e n D a r l e g u n g e n des A u t o r s vollzog sich in d e r U d S S R eine a l l m ä h l i c h e D i f f e r e n z i e r u n g der u r s p r ü n g l i c h u m f a s s e n d e n L a g e r s t ä t t e n k u n d e in zwei Zweige: die p h y s i k o c h e m i s c h e R i c h t u n g , a u s g e d r ü c k t d u r c h die m o d e r n e L a g e r s t ä t t e n l e h r e , u n d die geologisch-ökonomische R i c h t u n g , die das Wesen der Lehre vom Aufsuchen und E r k u n d e n von Lagerstätten mineralischer Rohstoffe ausmacht. In beiden Teildisziplinen w u r d e n seit d e r vollzogenen T r e n n u n g bea c h t e n s w e r t e F o r t s c h r i t t e erzielt; d e n n o c h stellt d e r A u t o r eine gewisse U n t e r b e w e r t u n g u n d V e r n a c h l ä s s i g u n g d e r z w e i t e n Disziplin seitens m a n c h e r m a ß g e b l i c h e n I n s t i t u t i o n e n fest. D e r v o r l i e g e n d e A u f s a t z soll die allgemeine A u f m e r k s a m k e i t auf diesen M i ß s t a n d l e n k e n ; er zeigt u n d beg r ü n d e t zugleich W e g e , die z u r Ü b e r w i n d u n g desselben f ü h r e n sollen. Die V e r v o l l k o m m n u n g d e r M e t h o d i k des A u f s u c h e n s u n d d e r E r k u n d u n g v o n L a g e r s t ä t t e n l ä ß t in j e d e m F a l l eine u n m i t t e l b a r e , positive A u s w i r k u n g auf die P l a n w i r t s c h a f t eines L a n d e s e r w a r t e n . A u s d i e s e m G r u n d e h a b e n die beh a n d e l t e n P r o b l e m e a u c h f ü r die D D R eine n i c h t zu u n t e r s c h ä t z e n d e B e d e u t u n g u n d v e r d i e n e n eine auf die hiesigen Verhältnisse abgestimmte Diskussion. Hinsichtlich der d a r a u s r e s u l t i e r e n d e n S c h l u ß f o l g e r u n g e n ist n a t ü r l i c h v o n v o r n h e r e i n m i t gewissen U n t e r s c h i e d e n zu r e c h n e n i m Vergleich zu j e n e n , die sich in d e r U d S S R m i t i h r e n g a n z a n d e r s d i m e n s i o n i e r t e n E r k u n d u n g s o b j e k t e n ergeben. O h n e regionale D i f f e r e n z i e r u n g ist d e m A u t o r v o r b e h a l t los z u z u s t i m m e n , w e n n er d e r L e h r e v o m A u f s u c h e n u n d E r k u n d e n v o n L a g e r s t ä t t e n m i n e r a l i s c h e r R o h s t o f f e eine v e r s t ä r k t e G e l t u n g v e r s c h a l l e n will. U n b e s t r e i t b a r ist a u c h in der D D R die B e h a n d l u n g dieses G e g e n s t a n d e s in F o r s c h u n g , L e h r e u n d P r a x i s b i s h e r viel zu k u r z g e k o m m e n u n d hier sicher in n o c h s t ä r k e r e m M a ß e als in der S o w j e t u n i o n m i t den dortigen weit umfangreicheren praktischen Erfahrungen auf diesem Gebiet. Die bei u n s in d e r L a g e r s t ä t t e n e r k u n d u n g s t e h e n d e n F a c h k o l l e g e n m u ß t e n o d e r m ü s s e n n o c h h e u t e in vielen F ä l l e n bei d e r L ö s u n g d e r A u f g a b e n t a s t e n d v o r g e h e n ,
661 s t a t t z u n ä c h s t m a n c h e „ F r a g e n auf t h e o r e t i s c h e r Basis u n t e r H i n z u z i e h u n g d e r e x a k t e n W i s s e n s c h a f t e n u n d des E x p e r i m e n t s zu l ö s e n " , wie es d e r A u t o r f o r d e r t . KREJTER g l a u b t , d a ß der E r k u n d u n g s l e h r e e r s t d a n n die ihr g e b ü h r e n d e G e l t u n g v e r s c h a f f t w e r d e n k a n n , w e n n für sie eine allg e m e i n e A n e r k e n n u n g als s e l b s t ä n d i g e W i s s e n s c h a f t err e i c h t w i r d u n d ihre E i n s c h ä t z u n g als n a c h g e o r d n e t e Teildisziplin d e r sich v o r w i e g e n d m i t g e n e t i s c h e n F r a g e n bes c h ä f t i g e n d e n L a g e r s t ä t t e n l e h r e ü b e r w u n d e n ist. Den Anspruch der Lehre vom Aufsuchen und E r k u n d e n v o n L a g e r s t ä t t e n m i n e r a l i s c h e r R o h s t o f f e auf A n e r k e n n u n g als s e l b s t ä n d i g e W i s s e n s c h a f t leitet d e r A u t o r v o n d e m a n geblichen V o r h a n d e n s e i n d r e i e r k e n n z e i c h n e n d e r M e r k m a l e ab: 1. d e m G e g e n s t a n d , n ä m l i c h e i n e m v o n a n d e r e n W i s s e n schaften nicht behandelten Untersuchungsobjekt, 2. einer o d e r m e h r e r e r spezifischer U n t e r s u c h u n g s m e t h o den, die zu b e s t i m m t e n E r k e n n t n i s s e n f ü h r e n , 3. der Möglichkeit der P r o g n o s e . D e n G e g e n s t a n d b i l d e n die „ i n d u s t r i e l l e n T y p e n d e r L a g e r s t ä t t e n " , d e r e n U n t e r s u c h u n g a u ß e r d e n geologischm i n e r a l o g i s c h e n D a t e n die E r m i t t l u n g m o n f a n t e c h n i s c h e r , t e c h n o l o g i s c h e r u n d ö k o n o m i s c h e r K e n n z i f f e r n z u m Ziel h a t . D e r G e g e n s a t z oder v i e l m e h r die wesentliche E r w e i t e r u n g im Vergleich zu der sich s c h w e r p u n k t m ä ß i g m i t g e n e t i s c h e n T y p e n b e s c h ä f t i g e n d e n L a g e r s t ä t t e n l e h r e ist n i c h t zu b e s t r e i t e n . Sicher wird a u c h die Z i e l s e t z u n g d e r U n t e r s u c h u n g e n die a l l g e m e i n e Z u s t i m m u n g d e r P r a k t i k e r finden. V o r einer Ü b e r b e t o n u n g des v o n d e r L a g e r s t ä t t e n l e h r e T r e n n e n d e n ist j e d o c h zu w a r n e n , d a die v o n b e i d e n Teildisziplinen in gleicher W e i s e zu e r f o r s c h e n d e n geologisch-mineralogischen D a t e n a u c h f ü r die v o r w i e g e n d t e c h n o l o g i s c h - ö k o n o m i s c h e B e t r a c h t u n g s w e i s e die w e i t a u s w i c h t i g s t e G r u n d l a g e darstellen. In der Erkenntnismethodik der betrachteten Wissenschaft k o m m t die p o s t u l i e r t e S o n d e r s t e l l u n g d e r s e l b e n a m e h e s t e n z u m A u s d r u c k , d a sie „ d i e E i n s c h ä t z u n g d e r geologischö k o n o m i s c h e n S i t u a t i o n auf G r u n d der B e z i e h u n g e n z w i s c h e n d e n n a t ü r l i c h e n E i g e n s c h a f t e n der L a g e r s t ä t t e n , d e n F o r d e rungen der Industrie an den mineralischen Rohstoff und den t e c h n i s c h e n Möglichkeiten f ü r d a s A u f s u c h e n u n d die E r kundung" zum Inhalt hat. D a s d r i t t e M e r k m a l , d a s d e n C h a r a k t e r als s e l b s t ä n d i g e W i s s e n s c h a f t belegen soll, die V o r a u s s a g e , ist zweifellos a m s t ä r k s t e n a n f e c h t b a r . Bei d e r B e s t ä t i g u n g einer P r o g n o s e durch den Abbau der Lagerstätte m u ß gewissenhaft geprüft w e r d e n , auf w e l c h e n F a k t e n u n d E r k e n n t n i s s e n die V o r a u s sage i m w e s e n t l i c h e n a u f b a u t e . U n s e r e s E r a c h t e n s m u ß sich j e d e E r k u n d u n g s k o n z e p t i o n in e r s t e r Linie auf die Genese einer L a g e r s t ä t t e g r ü n d e n . J e d e t a i l l i e r t e r die g e n e t i s c h e n F a k t o r e n g e k l ä r t sind, u m so w i r k s a m e r lassen sich b e stimmte E r k u n d u n g s m e t h o d e n einsetzen u n d k ö n n e n mit g e r i n g s t e m A u f w a n d g u t e E r g e b n i s s e erzielt w e r d e n . D e n E r f o l g d e r P r o g n o s e d a n n a b e r h a u p t s ä c h l i c h auf Seiten d e r M e t h o d i k des A u f s u c h e n s u n d d e r E r k u n d u n g der b e t r e f f e n d e n L a g e r s t ä t t e zu v e r b u c h e n , w ä r e sicher n i c h t k o r r e k t . A n d e r e r s e i t s ist sogar v o r einer gewissen G e f a h r zu w a r n e n . Eine von der Lagerstättenlehre absolut getrennte, weitgehend selbständig gewordene Erkundungslehre könnte leicht d e m S c h e m a t i s m u s v e r f a l l e n m i t d e r Folge, d a ß E r k u n d u n g s m e t h o d e n z u r A n w e n d u n g g e l a n g e n , welche die sich jeweilig a u s g e n e t i s c h e n B e t r a c h t u n g e n e r g e b e n d e L a g e r stättensituation nicht hinreichend berücksichtigen. N a c h u n s e r e r M e i n u n g sollte m a n die D i s k u s s i o n k ü n f t i g n i c h t so s e h r auf die F r a g e k o n z e n t r i e r e n , ob eine T r e n n u n g der E r k u n d u n g s l e h r e v o n der L a g e r s t ä t t e n l e h r e t h e o r e t i s c h h i n r e i c h e n d b e g r ü n d e t ist o d e r n i c h t . Viel w i c h t i g e r ist, d a ß in A n b e t r a c h t der allgemein a n e r k a n n t e n p r a k t i s c h e n Bed e u t u n g d e r E r k u n d u n g s l e h r e schleunigst die Möglichkeiten ü b e r p r ü f t w e r d e n , wie m a n ihr in F o r s c h u n g , L e h r e u n d P r a x i s v e r s t ä r k t G e l t u n g v e r s c h a f f e n k a n n . D a b e i m ö g e n in d e r U d S S R d u r c h a u s alle V o r b e d i n g u n g e n d a f ü r e r f ü l l t sein, „ d a ß die w i s s e n s c h a f t l i c h - t h e o r e t i s c h e n P r o b l e m e der L e h r e v o m A u f s u c h e n u n d E r k u n d e n ihre F o r s c h u n g s i n s t i t u t e u n d L e h r s t ü h l e der H o c h s c h u l e n z u r B e a r b e i t u n g f i n d e n w e r d e n " , wie es v o n KREJTER v e r l a n g t w i r d . O b die S i t u a t i o n in d e r D D R e b e n f a l l s so w e i t g e h e n d e M a ß n a h m e n f o r d e r t u n d a u c h r e a l i s i e r b a r erscheinen l ä ß t , m u ß v o n m a ß g e b l i c h e n Stellen e r n s t h a f t g e p r ü f t w e r d e n . Die E m p f e h l u n g e n d e r P r a k t i k e r w e r d e n sicher ü b e r e i n s t i m m e n d d a h i n g e h e n d l a u t e n , d a ß z u m i n d e s t in d e n b e s t e h e n d e n H o c h s c h u l i n s t i t u t e n f ü r L a g e r s t ä t t e n k u n d e die L e h r p l ä n e eine e n t s p r e c h e n d e E r w e i t e r u n g
Zeitschrift tür angewandte Geologie (1962) Heft 12
662
STAMMBERGER / Eine wichtige geologische A r b e i t s t a g u n g
e r f a h r e n . Bisher sind hier die Probleme der E r k u n d u n g s l e h r e u n b e s t r e i t b a r zu k u r z g e k o m m e n . Es ist allerdings zu b e d e n k e n , d a ß f ü r die a n g e s c h n i t t e n e n P r o b l e m e n u r bei enger V e r b i n d u n g m i t d e r Praxis eine positive E n t w i c k l u n g erzielt w e r d e n k a n n . W e n i g erfolgv e r s p r e c h e n d erscheint es daher, die n o t w e n d i g e n Fors c h u n g s a r b e i t e n auf diesem Gebiet an H o c h s c h u l i n s t i t u t e n u n t e r z u b r i n g e n . Auf j e d e n Fall wäre es nicht angängig, j u n g e Assistenten ohne eigene e n t s p r e c h e n d e E r f a h r u n g e n m i t der D u r c h f ü h r u n g zu b e a u f t r a g e n , wie es sonst bei theoretischwissenschaftlichen F o r s c h u n g s a u f g a b e n möglich u n d üblich ist. Es m u ß d a h e r gelingen, e r f a h r e n e F a c h k r ä f t e in den Erk u n d u n g s b e t r i e b e n verschiedener Mineralgebiete f ü r die
spezielle B e a r b e i t u n g der P r o b l e m e u n d f ü r Gastvorlesungen an den Hochschulen zu gewinnen. W i c h t i g e D e t a i l f r a g e n , die m i t der Zielsetzung der E r k u n d u n g s l e h r e im Z u s a m m e n h a n g stehen, müssen z u n ä c h s t erst einmal i n n e r h a l b d e r einzelnen Mineralgebiete b e a r b e i t e t u n d gelöst w e r d e n , wof ü r geeignete O r g a n i s a t i o n s f o r m e n in der Regel bereits vorh a n d e n sind; zu einem s p ä t e r e n Z e i t p u n k t wird es zweckm ä ß i g u n d möglich sein, d u r c h A r b e i t s g e m e i n s c h a f t e n eine Z u s a m m e n f a s s u n g der Vielzahl von Einzelergebnissen d u r c h z u f ü h r e n . Auf diese Weise k ö n n t e n die n o t w e n d i g e n G r u n d lagen f ü r eine u m f a s s e n d e E r k u n d u n g s l e h r e geschaffen werden, welche auf die L a g e r s t ä t t e n v e r h ä l t n i s s e u n d die volkswirtschaftliche S i t u a t i o n der D D R wirklich z u g e s c h n i t t e n ist.
Eine wichtige geologische Arbeitstagung im Rahmen des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe FRIEDRICH STAMMBERGER, B e r l i n
1. Vorbemerkung V o m 2. bis 7. Juli 1962 t a g t e in P r a g die zeitweilige geologische A r b e i t s g r u p p e des R g W zu den T h e m e n „Methodik der F e s t l e g u n g v o n K o n d i t i o n e n f ü r die V o r r a t s b e r e c h n u n g " u n d „Verhältnis .der V o r r ä t e in den verschiedenen V o r r a t s klassen bei der Ü b e r g a b e einer L a g e r s t ä t t e zur industriellen N u t z u n g " . Die V R Bulgarien, die ÖSSR, die D D R , die Mongolische V R , die V R Polen, V R R u m ä n i e n , V R U n g a r n u n d die U d S S R h a t t e n k o m p e t e n t e V e r t r e t e r e n t s a n d t , die beide P r o b l e m e in b e s o n d e r e n A r b e i t s g r u p p e n b e h a n d e l t e n . Die zeitweilige A r b e i t s g r u p p e w a r auf Vorschlag der D D R gebildet worden, u m d u r c h Meinungs- u n d E r f a h r u n g s a u s t a u s c h Hilfe bei den in der D D R bereits l a u f e n d e n U n t e r s u c h u n g e n zu e r h a l t e n . Diese E r w a r t u n g e n w u r d e n — wie das Ergebnis der B e r a t u n g zeigt — nicht e n t t ä u s c h t , obwohl in P r a g fertige R e z e p t e bzw. bereits ausgerechnete Universalk o n d i t i o n e n selbstverständlich nicht a u s g e a r b e i t e t w u r d e n , weil das unmöglich ist bzw. sinnlos wäre. Die B e d e u t u n g d e r P r a g e r B e r a t u n g f ü r die M o n t a n i n d u strie u n d die ganze V o l k s w i r t s c h a f t ist A n l a ß genug, u m eine Bilanz des S t a n d e s dieser A r b e i t e n in den L ä n d e r n des sozialistischen Lagers u n d der d u r c h die T a g u n g erzielten F o r t s c h r i t t e zu ziehen.
2. Zur Festlegung der Konditionen Z u n ä c h s t k a n n festgestellt werden, d a ß der i m Laufe d e r l e t z t e n J a h r e in der D D R e r a r b e i t e t e S t a n d p u n k t zu den t h e o r e t i s c h e n G r u n d f r a g e n (s. STAMMBERGER 1959, 1960a, b, c, d) im wesentlichen als richtig b e s t ä t i g t w u r d e . Nachfolgend soll deshalb vor allem n u r auf abweichende N u a n c e n bzw. Meinungen eingegangen w e r d e n . Definition der Kondition Es lagen n u r zwei Definitionsvorschläge vor — derjenige der D D R u n d der der U d S S R . Gegen die v o n der D D R vert r e t e n e F o r m u l i e r u n g w u r d e eingewendet, d a ß sie -zu allgemein sei u n d eher die L i e f e r b e d i n g u n g e n f ü r ein B e r g b a u p r o d u k t als die K o n d i t i o n des a n s t e h e n d e n Rohstoffs in einer k o n k r e t e n L a g e r s t ä t t e definiere. Diese kritische B e m e r k u n g ist n i c h t u n b e g r ü n d e t . Nach eingehender Diskussion w u r d e folgende Definition v e r e i n b a r t : „ U n t e r K o n d i t i o n e n werden ä u ß e r s t e (minimale u n d f ü r einzelne P a r a m e t e r maximale) F o r d e r u n g e n v e r s t a n d e n , die an die Q u a l i t ä t u n d Q u a n t i t ä t des a n s t e h e n d e n Rohstoffs u n d die b e r g t e c h n i s c h e n E x p l o i t a t i o n s v e r h ä l t n i s s e einer k o n k r e t e n L a g e r s t ä t t e (in einzelnen Fällen einer L a g e r s t ä t t e n g r u p p e , eines Beckens u n d v o n Erzfeldern) gestellt w e r d e n , bei d e n e n die E x p l o i t a t i o n s k o s t e n u n d I n v e s t i t i o n e n f ü r den S t a a t a n n e h m b a r sind." Es b e s t e h t kein Zweifel, d a ß diese Definition a u c h d e n in der D D R v e r t r e t e n e n A u f f a s s u n g e n u n d getroffenen E n t scheidungen e n t s p r i c h t . L i e f e r b e d i n g u n g e n eines Rohstoffs (z. B. eines B r a u n k o h l e n w e r k e s an ein K r a f t w e r k ) k ö n n e n ein wesentlicher B e s t a n d t e i l der K o n d i t i o n sein. Sie beziehen sich j e d o c h z. B. nicht auf die bergtechnischen Verhältnisse, die keine u n t e r g e o r d n e t e Rolle in der K o n d i t i o n spielen (s. STAMMBERGER 1 9 5 9 , 1 9 6 0 c, d ) .
I n P r a g w u r d e a u c h die große B e d e u t u n g der K o n d i t i o n e n ü r die V o l k s w i r t s c h a f t , ihr Einfluß auf die ökonomische
B e w e r t u n g v o n L a g e r s t ä t t e n , auf die E n t w i c k l u n g des Maschinenbaus u. a. d i s k u t i e r t . I n allen diesen F r a g e n herrschte u n t e r den Delegationen volle E i n m ü t i g k e i t . Konditionen für die Erkundung ' Die P r a g e r T a g u n g d i s k u t i e r t e a u c h die Beziehungen zwischen K o n d i t i o n u n d E r k u n d u n g s e t a p p e n . Zu d e n bei u n s vorliegenden E r k e n n t n i s s e n u n d Vorschlägen (s. KAUTZSCH & RICHTER 1 9 6 1 u n d STAMMBERGER 1 9 6 0 c, d ) :
Richtwerte,
Erkundungskondition, Kondition, Abbaukondition, ents t a n d ein l e b h a f t e r Meinungsaustausch, d e r nicht in allen P u n k t e n zu einheitlichen A u f f a s s u n g e n f ü h r t e . W ä h r e n d die U d S S R die Vorgabe v o n R i c h t w e r t e n f ü r die S u c h a r b e i t e n f ü r überflüssig hielt („das m u ß j e d e r Geologe aus den L e h r b ü c h e r n wissen"), w a r e n m e h r e r e Volksdemok r a t i e n (CSSR, Polen, D D R u. a.) v o n der Z w e c k m ä ß i g k e i t solcher vorgegebenen R i c h t w e r t e ü b e r z e u g t . Einigkeit w u r d e d a r ü b e r erzielt, d a ß „vorläufige (zeitweilige) K o n d i t i o n e n " f ü r das A u f s u c h e n u n d die E r k u n d u n g v o n L a g e r s t ä t t e n u n d die D u r c h f ü h r u n g o p e r a t i v e r Ber e c h n u n g e n (die v o n der V o r r a t s k o m m i s s i o n nicht b e s t ä t i g t werden) häufig n o t w e n d i g sind. Sie dienen lediglich der D u r c h f ü h r u n g der A r b e i t e n ; die V o r r a t s b e r e c h n u n g f ü r die Z V K darf n a c h diesen K o n d i t i o n e n n i c h t erfolgen. Wie aus diesen E r l ä u t e r u n g e n zu e r k e n n e n ist, h a n d e l t es sich bei den „vorläufigen K o n d i t i o n e n " f a k t i s c h u m die e r w e i t e r t e n , f ü r die V o r e r k u n d u n g u n d E r k u n d u n g a n g e w a n d t e n R i c h t w e r t e u n d „ K o n d i t i o n e n " der P k t e . 3.3 u n d 3.4 bei KAUTZSCH & RICHTER (1961). D a ß diese B e h a u p t u n g zutrifft, ergibt sich aus d e m W o r t l a u t der P r a g e r F e s t l e g u n g : „Vorläufige (zeitweilige) K o n d i t i o n e n beziehen sich auf eine k o n k r e t e L a g e r s t ä t t e oder L a g e r s t ä t t e n g r u p p e eines b e s t i m m t e n geologischen T y p s . " Der „ökonomische Hintergrund" für die Festlegung der Konditionen Die Festlegung k o n k r e t e r K o n d i t i o n e n f ü r eine b e s t i m m t e L a g e r s t ä t t e erfolgt auf d e m H i n t e r g r u n d der b e s o n d e r e n volkswirtschaftlichen Lage eines jeden L a n d e s , d. h. allgemeiner F a k t o r e n , die bei der Festlegung der einzelnen Ford e r u n g e n eine b e s t i m m t e R i c h t u n g angeben, strengere Maßs t ä b e anlegen oder b e s t i m m t e Zugeständnisse hinsichtlich ungünstiger Faktoren einräumen. Als solche allgemeine F a k t o r e n , die bei d e r B e g r ü n d u n g einer K o n d i t i o n u n b e d i n g t zu berücksichtigen sind, n e n n t die Prager Tagung: 1. Bedarf der V o l k s w i r t s c h a f t a n d e m b e t r . Rohstoff im L a n d e oder der betr. G e g e n d ; 2. S i t u a t i o n d e r R o h s t o f f v o r r a t s b i l a n z im L a n d e bei Ber ü c k s i c h t i g u n g sowohl der v o r h a n d e n e n Q u a l i t ä t e n als a u c h der Mengen; 3. V e r s o r g u n g s g r a d des L a n d e s m i t d e m b e t r . m i n e r a lischen Rohstoff d u r c h die p r o d u z i e r e n d e n B e t r i e b e ; 4. G e s t e h u n g s k o s t e n des Rohstoffs in j e n e n Betrieben, die den H a u p t a n t e i l d e r F ö r d e r u n g liefern; 5. b e n ö t i g t e G e s a m t i n v e s t i t i o n e n u n d spezif. I n v e s t i t i o n e n (z. B. bezogen auf eine T o n n e n u t z b a r e r K o m p o n e n t e , Metall usw.), die f ü r die N u t z u n g der L a g e r s t ä t t e (für die die K o n d i t i o n zu b e s t ä t i g e n ist) erforderlich s i n d ;
Zeitschrift tür angewandte Geologie (1962) Heft 12
662
STAMMBERGER / Eine wichtige geologische A r b e i t s t a g u n g
e r f a h r e n . Bisher sind hier die Probleme der E r k u n d u n g s l e h r e u n b e s t r e i t b a r zu k u r z g e k o m m e n . Es ist allerdings zu b e d e n k e n , d a ß f ü r die a n g e s c h n i t t e n e n P r o b l e m e n u r bei enger V e r b i n d u n g m i t d e r Praxis eine positive E n t w i c k l u n g erzielt w e r d e n k a n n . W e n i g erfolgv e r s p r e c h e n d erscheint es daher, die n o t w e n d i g e n Fors c h u n g s a r b e i t e n auf diesem Gebiet an H o c h s c h u l i n s t i t u t e n u n t e r z u b r i n g e n . Auf j e d e n Fall wäre es nicht angängig, j u n g e Assistenten ohne eigene e n t s p r e c h e n d e E r f a h r u n g e n m i t der D u r c h f ü h r u n g zu b e a u f t r a g e n , wie es sonst bei theoretischwissenschaftlichen F o r s c h u n g s a u f g a b e n möglich u n d üblich ist. Es m u ß d a h e r gelingen, e r f a h r e n e F a c h k r ä f t e in den Erk u n d u n g s b e t r i e b e n verschiedener Mineralgebiete f ü r die
spezielle B e a r b e i t u n g der P r o b l e m e u n d f ü r Gastvorlesungen an den Hochschulen zu gewinnen. W i c h t i g e D e t a i l f r a g e n , die m i t der Zielsetzung der E r k u n d u n g s l e h r e im Z u s a m m e n h a n g stehen, müssen z u n ä c h s t erst einmal i n n e r h a l b d e r einzelnen Mineralgebiete b e a r b e i t e t u n d gelöst w e r d e n , wof ü r geeignete O r g a n i s a t i o n s f o r m e n in der Regel bereits vorh a n d e n sind; zu einem s p ä t e r e n Z e i t p u n k t wird es zweckm ä ß i g u n d möglich sein, d u r c h A r b e i t s g e m e i n s c h a f t e n eine Z u s a m m e n f a s s u n g der Vielzahl von Einzelergebnissen d u r c h z u f ü h r e n . Auf diese Weise k ö n n t e n die n o t w e n d i g e n G r u n d lagen f ü r eine u m f a s s e n d e E r k u n d u n g s l e h r e geschaffen werden, welche auf die L a g e r s t ä t t e n v e r h ä l t n i s s e u n d die volkswirtschaftliche S i t u a t i o n der D D R wirklich z u g e s c h n i t t e n ist.
Eine wichtige geologische Arbeitstagung im Rahmen des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe FRIEDRICH STAMMBERGER, B e r l i n
1. Vorbemerkung V o m 2. bis 7. Juli 1962 t a g t e in P r a g die zeitweilige geologische A r b e i t s g r u p p e des R g W zu den T h e m e n „Methodik der F e s t l e g u n g v o n K o n d i t i o n e n f ü r die V o r r a t s b e r e c h n u n g " u n d „Verhältnis .der V o r r ä t e in den verschiedenen V o r r a t s klassen bei der Ü b e r g a b e einer L a g e r s t ä t t e zur industriellen N u t z u n g " . Die V R Bulgarien, die ÖSSR, die D D R , die Mongolische V R , die V R Polen, V R R u m ä n i e n , V R U n g a r n u n d die U d S S R h a t t e n k o m p e t e n t e V e r t r e t e r e n t s a n d t , die beide P r o b l e m e in b e s o n d e r e n A r b e i t s g r u p p e n b e h a n d e l t e n . Die zeitweilige A r b e i t s g r u p p e w a r auf Vorschlag der D D R gebildet worden, u m d u r c h Meinungs- u n d E r f a h r u n g s a u s t a u s c h Hilfe bei den in der D D R bereits l a u f e n d e n U n t e r s u c h u n g e n zu e r h a l t e n . Diese E r w a r t u n g e n w u r d e n — wie das Ergebnis der B e r a t u n g zeigt — nicht e n t t ä u s c h t , obwohl in P r a g fertige R e z e p t e bzw. bereits ausgerechnete Universalk o n d i t i o n e n selbstverständlich nicht a u s g e a r b e i t e t w u r d e n , weil das unmöglich ist bzw. sinnlos wäre. Die B e d e u t u n g d e r P r a g e r B e r a t u n g f ü r die M o n t a n i n d u strie u n d die ganze V o l k s w i r t s c h a f t ist A n l a ß genug, u m eine Bilanz des S t a n d e s dieser A r b e i t e n in den L ä n d e r n des sozialistischen Lagers u n d der d u r c h die T a g u n g erzielten F o r t s c h r i t t e zu ziehen.
2. Zur Festlegung der Konditionen Z u n ä c h s t k a n n festgestellt werden, d a ß der i m Laufe d e r l e t z t e n J a h r e in der D D R e r a r b e i t e t e S t a n d p u n k t zu den t h e o r e t i s c h e n G r u n d f r a g e n (s. STAMMBERGER 1959, 1960a, b, c, d) im wesentlichen als richtig b e s t ä t i g t w u r d e . Nachfolgend soll deshalb vor allem n u r auf abweichende N u a n c e n bzw. Meinungen eingegangen w e r d e n . Definition der Kondition Es lagen n u r zwei Definitionsvorschläge vor — derjenige der D D R u n d der der U d S S R . Gegen die v o n der D D R vert r e t e n e F o r m u l i e r u n g w u r d e eingewendet, d a ß sie -zu allgemein sei u n d eher die L i e f e r b e d i n g u n g e n f ü r ein B e r g b a u p r o d u k t als die K o n d i t i o n des a n s t e h e n d e n Rohstoffs in einer k o n k r e t e n L a g e r s t ä t t e definiere. Diese kritische B e m e r k u n g ist n i c h t u n b e g r ü n d e t . Nach eingehender Diskussion w u r d e folgende Definition v e r e i n b a r t : „ U n t e r K o n d i t i o n e n werden ä u ß e r s t e (minimale u n d f ü r einzelne P a r a m e t e r maximale) F o r d e r u n g e n v e r s t a n d e n , die an die Q u a l i t ä t u n d Q u a n t i t ä t des a n s t e h e n d e n Rohstoffs u n d die b e r g t e c h n i s c h e n E x p l o i t a t i o n s v e r h ä l t n i s s e einer k o n k r e t e n L a g e r s t ä t t e (in einzelnen Fällen einer L a g e r s t ä t t e n g r u p p e , eines Beckens u n d v o n Erzfeldern) gestellt w e r d e n , bei d e n e n die E x p l o i t a t i o n s k o s t e n u n d I n v e s t i t i o n e n f ü r den S t a a t a n n e h m b a r sind." Es b e s t e h t kein Zweifel, d a ß diese Definition a u c h d e n in der D D R v e r t r e t e n e n A u f f a s s u n g e n u n d getroffenen E n t scheidungen e n t s p r i c h t . L i e f e r b e d i n g u n g e n eines Rohstoffs (z. B. eines B r a u n k o h l e n w e r k e s an ein K r a f t w e r k ) k ö n n e n ein wesentlicher B e s t a n d t e i l der K o n d i t i o n sein. Sie beziehen sich j e d o c h z. B. nicht auf die bergtechnischen Verhältnisse, die keine u n t e r g e o r d n e t e Rolle in der K o n d i t i o n spielen (s. STAMMBERGER 1 9 5 9 , 1 9 6 0 c, d ) .
I n P r a g w u r d e a u c h die große B e d e u t u n g der K o n d i t i o n e n ü r die V o l k s w i r t s c h a f t , ihr Einfluß auf die ökonomische
B e w e r t u n g v o n L a g e r s t ä t t e n , auf die E n t w i c k l u n g des Maschinenbaus u. a. d i s k u t i e r t . I n allen diesen F r a g e n herrschte u n t e r den Delegationen volle E i n m ü t i g k e i t . Konditionen für die Erkundung ' Die P r a g e r T a g u n g d i s k u t i e r t e a u c h die Beziehungen zwischen K o n d i t i o n u n d E r k u n d u n g s e t a p p e n . Zu d e n bei u n s vorliegenden E r k e n n t n i s s e n u n d Vorschlägen (s. KAUTZSCH & RICHTER 1 9 6 1 u n d STAMMBERGER 1 9 6 0 c, d ) :
Richtwerte,
Erkundungskondition, Kondition, Abbaukondition, ents t a n d ein l e b h a f t e r Meinungsaustausch, d e r nicht in allen P u n k t e n zu einheitlichen A u f f a s s u n g e n f ü h r t e . W ä h r e n d die U d S S R die Vorgabe v o n R i c h t w e r t e n f ü r die S u c h a r b e i t e n f ü r überflüssig hielt („das m u ß j e d e r Geologe aus den L e h r b ü c h e r n wissen"), w a r e n m e h r e r e Volksdemok r a t i e n (CSSR, Polen, D D R u. a.) v o n der Z w e c k m ä ß i g k e i t solcher vorgegebenen R i c h t w e r t e ü b e r z e u g t . Einigkeit w u r d e d a r ü b e r erzielt, d a ß „vorläufige (zeitweilige) K o n d i t i o n e n " f ü r das A u f s u c h e n u n d die E r k u n d u n g v o n L a g e r s t ä t t e n u n d die D u r c h f ü h r u n g o p e r a t i v e r Ber e c h n u n g e n (die v o n der V o r r a t s k o m m i s s i o n nicht b e s t ä t i g t werden) häufig n o t w e n d i g sind. Sie dienen lediglich der D u r c h f ü h r u n g der A r b e i t e n ; die V o r r a t s b e r e c h n u n g f ü r die Z V K darf n a c h diesen K o n d i t i o n e n n i c h t erfolgen. Wie aus diesen E r l ä u t e r u n g e n zu e r k e n n e n ist, h a n d e l t es sich bei den „vorläufigen K o n d i t i o n e n " f a k t i s c h u m die e r w e i t e r t e n , f ü r die V o r e r k u n d u n g u n d E r k u n d u n g a n g e w a n d t e n R i c h t w e r t e u n d „ K o n d i t i o n e n " der P k t e . 3.3 u n d 3.4 bei KAUTZSCH & RICHTER (1961). D a ß diese B e h a u p t u n g zutrifft, ergibt sich aus d e m W o r t l a u t der P r a g e r F e s t l e g u n g : „Vorläufige (zeitweilige) K o n d i t i o n e n beziehen sich auf eine k o n k r e t e L a g e r s t ä t t e oder L a g e r s t ä t t e n g r u p p e eines b e s t i m m t e n geologischen T y p s . " Der „ökonomische Hintergrund" für die Festlegung der Konditionen Die Festlegung k o n k r e t e r K o n d i t i o n e n f ü r eine b e s t i m m t e L a g e r s t ä t t e erfolgt auf d e m H i n t e r g r u n d der b e s o n d e r e n volkswirtschaftlichen Lage eines jeden L a n d e s , d. h. allgemeiner F a k t o r e n , die bei der Festlegung der einzelnen Ford e r u n g e n eine b e s t i m m t e R i c h t u n g angeben, strengere Maßs t ä b e anlegen oder b e s t i m m t e Zugeständnisse hinsichtlich ungünstiger Faktoren einräumen. Als solche allgemeine F a k t o r e n , die bei d e r B e g r ü n d u n g einer K o n d i t i o n u n b e d i n g t zu berücksichtigen sind, n e n n t die Prager Tagung: 1. Bedarf der V o l k s w i r t s c h a f t a n d e m b e t r . Rohstoff im L a n d e oder der betr. G e g e n d ; 2. S i t u a t i o n d e r R o h s t o f f v o r r a t s b i l a n z im L a n d e bei Ber ü c k s i c h t i g u n g sowohl der v o r h a n d e n e n Q u a l i t ä t e n als a u c h der Mengen; 3. V e r s o r g u n g s g r a d des L a n d e s m i t d e m b e t r . m i n e r a lischen Rohstoff d u r c h die p r o d u z i e r e n d e n B e t r i e b e ; 4. G e s t e h u n g s k o s t e n des Rohstoffs in j e n e n Betrieben, die den H a u p t a n t e i l d e r F ö r d e r u n g liefern; 5. b e n ö t i g t e G e s a m t i n v e s t i t i o n e n u n d spezif. I n v e s t i t i o n e n (z. B. bezogen auf eine T o n n e n u t z b a r e r K o m p o n e n t e , Metall usw.), die f ü r die N u t z u n g der L a g e r s t ä t t e (für die die K o n d i t i o n zu b e s t ä t i g e n ist) erforderlich s i n d ;
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Heit 12 STAMMBERGER / E i n e w i c h t i g e g e o l o g i s c h e A r b e i t s t a g u n g 6. die e r w a r t e t e n G e s t e h u n g s k o s t e n d e s R o h s t o f f s f ü r die betr. L a g e r s t ä t t e . D i e s e F a k t o r e n u n d die g e o g r a p h i s c h e L a g e d e r L a g e r s t ä t t e n w e r d e n z u r E n t s c h e i d u n g h e r a n g e z o g e n , w e n n die volkswirtschaftliche Zweckmäßigkeit der Nutzung der Lagers t ä t t e e r ö r t e r t wird. W i r k ö n n e n m i t B e f r i e d i g u n g f e s t s t e l l e n , d a ß keiner dieser F a k t o r e n in u n s e r e n D i s k u s s i o n e n u n b e a c h t e t g e b l i e b e n ist. Die Hauptkennziffer der Kondition B e i d e r E r ö r t e r u n g d e r in die K o n d i t i o n e i n g e h e n d e n einzelnen K e n n z i f f e r n w u r d e eine als b e s o n d e r s w i c h t i g herv o r g e h o b e n — . d e r i n d u s t r i e l l e M i n i m a l g e h a l t (bei b e s t . R o h s t o f f e n — die z u l ä s s i g e t e c h n o l o g i s c h e M i n d e s t q u a l i t ä t ) des Rohstoffs. I n d e r D D R ist diese K e n n z i f f e r a u ß e r g e w ö h n l i c h eing e h e n d u n d s o r g f ä l t i g u n t e r s u c h t w o r d e n . D a s E r g e b n i s der P r a g e r T a g u n g ist in dieser H i n s i c h t eine B e s t ä t i g u n g der v o n u n s g e w ä h l t e n U n t e r s u c h u n g s r i c h t u n g u n d m a c h t die erhaltenen Ergebnisse besonders wertvoll. I n V e r b i n d u n g m i t dieser K e n n z i f f e r w u r d e a u c h d e r geologische Schwellen- u n d B o r t g e h a l t d i s k u t i e r t . N i c h t in allen L ä n d e r n w a r e n diese B e g r i f f e m i t gleicher G r ü n d l i c h k e i t wie bei u n s u n t e r s u c h t u n d definiert u n d d a h e r m e i s t n o c h in e i n e m B e g r i f f z u s a m m e n g e f a ß t w o r d e n . D a s w i r k t e sich s e l b s t v e r s t ä n d l i c h auf die D i s k u s s i o n a u s . Die D D R D e l e g a t i o n e r l ä u t e r t e ihren S t a n d p u n k t z u dieser F r a g e in U b e r e i n s t i m m u n g m i t d e n hierzu v o r l i e g e n d e n offiziellen ZVK-Dokumenten. Weitere zu beachtende Faktoren I m v o r b e r e i t e t e n B e s c h l u ß e n t w u r f der T a g u n g w u r d e n z a h l r e i c h e F a k t o r e n g e n a n n t , die in die K o n d i t i o n — u n t e r schiedlich f ü r die einzelnen R o h s t o f f e u n d L a g e r s t ä t t e n — eingehen. D i e s e A u f z ä h l u n g , obwohl s e l b s t v e r s t ä n d l i c h ohne A n s p r u c h auf V o l l s t ä n d i g k e i t zu erheben, i s t f ü r die p r a k tische T ä t i g k e i t der Konditionsfestleguhg von allgemeinem Interesse: 1. M i n i m a l e M ä c h t i g k e i t , in E i n z e l f ä l l e n m i n i m a l e M e t e r prozente. 2. M a x i m a l z u l ä s s i g e M ä c h t i g k e i t t a u b e r Z w i s c h e n s c h i c h ten oder nichtkonditionsmäßiger L a g e n . 3. M a x i m a l e T e u f e b z w . m a x i m a l e s V e r h ä l t n i s v o n D e c k s c h i c h t e n zu N u t z b a r e m i m T a g e b a u . 4. G e o l o g i s c h e r Schwellen- u n d B o r t g e h a l t . 5. U n t e r e B e r e c h n u n g s g r e n z e f ü r A u ß e r b i l a n z v o r r ä t e . 6. M a x i m a l e r D u r c h s c h n i t t s g e h a l t f ü r s c h ä d l i c h e B e i m e n g u n g e n i m B e r e c h n u n g s b l o c k u n d in d e r E i n z e l p r o b e . 7. F o r d e r u n g e n z u B e g l e i t k o m p o n e n t e n , die b e r e c h n e t werden müssen. 8. Z u l ä s s i g e r E r z f ü h r u n g s k o e f f i z i e n t bei k o m p l i z i e r t e n Vererzungstypen. 9. M i n d e s t v o r r ä t e einer L a g e r s t ä t t e oder eines einzelnen Erzkörpers. W e n n erforderlich, w e r d e n weitere (bergtechnische, ö k o n o m i s c h e u. a.) F o r d e r u n g e n in die K o n d i t i o n e i n b e z o g e n , z. B . m a x i m a l e W a s s e r z u f l ü s s e . Technisch-technologische Bezugsbasis für die Festlegung der Kondition B e i d e r F e s t l e g u n g d e r K o n d i t i o n e n m u ß die a n g e w a n d t e bzw. a n z u w e n d e n d e T e c h n i k u n d T e c h n o l o g i e b e r ü c k s i c h t i g t w e r d e n . Die U n t e r s u c h u n g dieser F r a g e n a h m seinerzeit in u n s e r e n U n t e r s u c h u n g e n keinen g e r i n g e n P l a t z ein. Die P r a g e r T a g u n g h a t hierzu eine e i n d e u t i g e O r i e n t i e r u n g geg e b e n . S i e s c h l ä g t als B e z u g s n i v e a u die f o r t s c h r i t t l i c h s t e erreichte T e c h n i k u n d T e c h n o l o g i e bei der G e w i n n u n g u n d V e r a r b e i t u n g d e s R o h s t o f f s im s o z i a l i s t i s c h e n L a g e r vor. F e r n e r ist bei der A u s a r b e i t u n g einer k o n k r e t e n K o n d i t i o n sowohl die allseitige u n d r a t i o n e l l e N u t z u n g d e s einzelnen R o h s t o f f s wie aller in einer L a g e r s t ä t t e g e m e i n s a m a n g e t r o f f e n e n R o h s t o f f e z u b e a c h t e n . Mit dieser F o r d e r u n g w u r den die e n t s p r e c h e n d e n Z V K - F e s t l e g u n g e n in d e r D D R v o n der P r a g e r T a g u n g n a c h t r ä g l i c h b e s t ä t i g t . B e i k o m p l e x e n R o h s t o f f e n (z. B . p o l y m e t a l l i s c h e n E r z e n ) sind in d e n B e r e c h n u n g e n z u r K o n d i t i o n alle w e r t v o l l e n K o m p o n e n t e n — ä q u i v a l e n t ihrer B e d e u t u n g — z u b e r ü c k s i c h t i g e n . B e i S p u r e n e l e m e n t e n e r g i b t sich ihre u n t e r e B e r e c h n u n g s g r e n z e a u s d e r t e c h n o l o g i s c h e n M ö g l i c h k e i t ihrer G e w i n n u n g u n d d e r ö k o n o m i s c h e n Z w e c k m ä ß i g k e i t ihres Ausbringens,
663 Wer legt die Konditionen fest 1 V o n g r ö ß t e r B e d e u t u n g ist f ü r u n s die E m p f e h l u n g d e r P r a g e r T a g u n g ü b e r die z w e c k m ä ß i g s t e O r g a n i s a t i o n s f o r m d e r F e s t l e g u n g u n d B e s t ä t i g u n g von K o n d i t i o n e n . In dieser F r a g e s c h ö p f t e die T a g u n g a u s der reichen E r f a h r u n g d e r U d S S R , die hier zweifellos allen L ä n d e r n des sozialistis c h e n L a g e r s w e i t v o r a u s ist. S e i t 1957 e x i s t i e r t in der U d S S R eine V o r s c h r i f t (von d e r Staatlichen Plankommission herausgegeben) darüber, w e r z u d e n K o n d i t i o n e n u n d i n w e l c h e r F o r m E n t w ü r f e einreicht. D a s s i n d in j e d e m F a l l e die I n s t i t u t i o n e n , die sich m i t d e r E r k u n d u n g u n d d e m A b b a u der L a g e r s t ä t t e b e s c h ä f t i g e n . I n d e r g e n a n n t e n I n s t r u k t i o n ist ferner f e s t g e l e g t , welche Unterlagen zur B e g r ü n d u n g der beantragten Kondition vorgelegt w e r d e n m ü s s e n (es w e r d e n r e c h t u m f a s s e n d e u n d detaillierte A n g a b e n verlangt). Die U b e r p r ü f u n g d e r K o n d i t i o n s v o r s c h l ä g e u n d ihre e n d g ü l t i g e F e s t l e g u n g e r f o l g t in d e r U d S S R d u r c h eine b e s o n d e r e K o n d i l i o n s k o m m i s s i o n , die a u f i h r e m G e b i e t in ähnlicher W e i s e a r b e i t e t , sich z u s a m m e n s e t z t , u n d R e c h t e a u s ü b t , wie z. B . die Z V K auf d e m V o r r a t s s e k t o r . Ahnliche K o m i n i s s i o n e n b e s t e h e n a u c h in d e n m e i s t e n V o l k s d e m o k r a t i e n . W ä h r e n d die Konditionskommission in d e r U d S S R j e d o c h s t r u k t u r m ä ß i g bei d e r P l a n k o m m i s s i o n liegt, b e f a ß t sich d a m i t z. B . in d e r C S S R die G e o k o m , in d e r V R B u l g a r i e n d a s B e r g - u n d H ü t t e n w e s e n usw. Die P r a g e r T a g u n g h a t e m p f o h l e n , solche b e s o n d e r e n K o m m i s s i o n e n z u r B e s t ä t i g u n g d e r K o n d i t i o n e n in allen L ä n d e r n z u b i l d e n u n d diese d e m O r g a n z u z u o r d n e n , d a s sich m i t der P l a n u n g der v o l k s w i r t s c h a f t l i c h e n E n t w i c k l u n g befaßt.
3. Zur Festlegung des Vorratsverhältnisses bei der Übergabe einer Lagerstätte D i e A u s s p r a c h e z u d i e s e m T h e m a b e s t ä t i g t e die 1 9 6 1 in d e r D D R g e m a c h t e F e s t s t e l l u n g (STAMMBERGER 1961), d a ß alle b i s h e r i g e n F e s t l e g u n g e n w i s s e n s c h a f t l i c h nicht b e g r ü n d e t , b e s t e n f a l l s m e h r oder w e n i g e r g u t g e l u n g e n e V e r a l l g e m e i n e r u n g e n d e r b i s h e r i g e n E r f a h r u n g sind. Die P r a g e r T a g u n g k o n n t e d e s h a l b n u r zu b e a c h t e n d e allg e m e i n e G r u n d s ä t z e h e r a u s a r b e i t e n , ohne „ R e z e p t e " — die vor allem von den jüngeren Erkundungsgeologen i m m e r w i e d e r g e w ü n s c h t w e r d e n — oder k o n k r e t e W e r t e f e s t zulegen. D a s i s t völlig v e r s t ä n d l i c h u n d e r g i b t sich a u s d e m d e r z e i t i g e n w i s s e n s c h a f t l i c h e n S t a n d dieser F r a g e . I n völliger U b e r e i n s t i m m u n g m i t d e n bei u n s h e r r s c h e n d e n A u f f a s s u n g e n w u r d e definiert, welche F a k t o r e n in den U n t e r s u c h u n g s g r a d einer L a g e r s t ä t t e eingehen, u n d e r l ä u t e r t , d a ß die E r k u n d u n g s d a t e n die A u s a r b e i t u n g eines b e r g b a u l i c h e n Projektes gewährleisten müssen. U m größere E i n h e i t l i c h k e i t bei d e r B e t r a c h t u n g einzelner L a g e r s t ä t t e n h e r b e i z u f ü h r e n , w u r d e n a c h ihrer K o m p l i z i e r t heit eine einheitliche L a g e r s t ä t t e n g r u p p i e r u n g v e r e i n b a r t , sicher die e i n f a c h s t e ( a b e r d a d u r c h a u c h k l a r s t e ) , die ü b e r haupt festgelegt werden konnte: I — e i n f a c h g e b a u t e u n d in M ä c h t i g k e i t u n d G e h a l t a u s haltende I I I — sehr k o m p l i z i e r t e u n d in M ä c h t i g k e i t u n d G e h a l t schroff v e r ä n d e r l i c h e I I — alle a n d e r e n L a g e r s t ä t t e n , d. h. alle U b e r g ä n g e v o n I zu I I I D i e s e D r e i t e i l u n g h e r r s c h t seit l a n g e m in d e n - I n s t r u k t i o n e n u n d R i c h t l i n i e n der Z V K v o r . S e l b s t v e r s t ä n d l i c h k ö n n t e die zweite G r u p p e , z u d e r die m e i s t e n L a g e r s t ä t t e n g e h ö r e n , n o c h weiter u n t e r t e i l t w e r d e n , wie d a s in einzelnen L ä n d e r n a u c h g e s c h e h e n ist. E s ist j e d o c h s c h w e r z u e n t s c h e i d e n (wenn d a s ü b e r h a u p t f ü r die L a g e r s t ä t t e n aller R o h s t o l l e m ö g l i c h ist), wie w e i t die U n t e r t e i l u n g g e h e n m u ß . D i e s e D r e i t e i l u n g k a n n G r u n d l a g e f ü r die k o n k r e t e F e s t l e g u n g eines U b e r g a b e v e r h ä l t n i s s e s w e r d e n , wie d a s z. B . in d e r derzeitig g ü l t i g e n s o w j e t i s c h e n V o r r a t s k l a s s i f i k a t i o n (1961) e r f o l g t e . Die D D R u n d a n d e r e D e l e g a t i o n e n e r l ä u t e r t e n die U n z w e c k m ä ß i g k e i t einer solchen s c h e m a t i s c h e n R e g l e m e n t i e r u n g u n d wiesen auf die V o r t e i l e einer i n d i v i d u ellen B e h a n d l u n g j e d e r k o n k r e t e n L a g e r s t ä t t e hin. Die Bedeutung der Vorratsklasse C2 E i n u m f a n g r e i c h e r M e i n u n g s a u s t a u s c h e r f o l g t e ü b e r die B e d e u t u n g der V o r r ä t e in d e r K l a s s e C a bei d e r U b e r g a b e einer L a g e r s t ä t t e . Hier g a b es b e t r ä c h t l i c h e U n t e r s c h i e d e in d e n A u f f a s s u n g e n der s o w j e t i s c h e n G e o l o g e n einerseits u n d
Zeitschritt für angewandte Geologie (1962) Heft 12
664
Besprechungen und Referate
d e n V e r t r e t e r n d e r V o l k s d e m o k r a t i e n a n d e r e r s e i t s . D a s ist a u c h v e r s t ä n d l i c h , da die U d S S R ü b e r e i n e n a u s g e s p r o c h e n e n L a g e r s t ä t t e n r e i c h t u m v e r l u g t , w ä h r e n d alle ü b r i g e n s o z i a l i s t i s c h e n L ä n d e r w e s e n t l i c h ä r m e r a n L a g e r s t ä t t e n sind. D i e T a g u n g b e s c h l o ß , die B e r ü c k s i c h t i g u n g d e r ( ^ - V o r r ä t e und ihre B e a c h t u n g bei Planung, P r o j e k t i e r u n g und I n v e s t i t i o n e n j e d e m e i n z e l n e n L a n d e zu ü b e r l a s s e n . D i e s e r B e s c h l u ß i s t z w e i f e l l o s r i c h t i g u n d wird d e r u n t e r s c h i e d l i c h e n S i t u a t i o n a u f d e m R o h s t o l l ' s e k t o r in d e n e i n z e l n e n L ä n d e r n a m besten gerecht. B e i einer anschließenden E x k u r s i o n und der Aussprache ü b e r die d u r c h g e f ü h r t e E r k u n d u n g e i n e r k o n k r e t e n L a g e r s t ä t t e (in d i e s e m F a l l e e i n e r S k a r n l a g e r s t ä t t e ) e r g a b s i c h , d a ß in d e n e i n z e l n e n L ä n d e r n t r o t z v e r e i n b a r t e r e i n h e i t l i c h e r Klassifikationsgrundsätze nicht unwesentliche Abweichungen b e i d e n k o n k r e t e n F o r d e r u n g e n a u f t r e t e n , die bei d e r K l a s s e n einstufung erhoben werden. Die bedeutendsten Abweichungen e r g a b e n sich f ü r C 2 , die in d e r C S S R , d e r D D R , d e r V R B u l g a r i e n u. a . L ä n d e r n w e s e n t l i c h s t r e n g e r b e h a n d e l t w i r d als in d e r U d S S R . D i e S c h l u ß f o l g e r u n g — d a ß h i e r die W u r z e l n f ü r die o b e n e r w ä h n t e n U n t e r s c h i e d e in d e r ö k o n o m i s c h e n B e w e r t u n g d i e s e r V o r r ä t e liegen — lag n a h e . E s w u r d e als s i n n v o l l e m p f o h l e n , d a ß s i c h die V o r r a t s k o m missionen der einzelnen L ä n d e r m i t der p r a k t i s c h e n A r b e i t , k o n k r e t e n Entscheidungen auf Grund vorliegender konkreter U n t e r s u c h u n g e n in a n d e r e n L ä n d e r n v e r t r a u t m a c h e n u n d s i c h so a l l m ä h l i c h e i n e e i n h e i t l i c h e B e t r a c h t u n g s w e i s e h e r a u s bildet.
4. Absehließende Bemerkung Die von unseren C S S R - K o l l e g e n hervorragend organisierte und im k a m e r a d s c h a f t l i c h e n Geiste verlaufene Arbeitstagung d e r z e i t w e i l i g e n g e o l o g i s c h e n A r b e i t s g r u p p e des R g W z u m
P r o b l e m d e r F e s t l e g u n g d e r K o n d i t i o n e n sowie des Ü b e r g a b e V e r h ä l t n i s s e s d e r V o r r ä t e bei i h r e r N u t z u n g w a r z w e i f e l l o s ein b e a c h t l i c h e r S c h r i t t zur V e r b e s s e r u n g unserer A r b e i t a u f d i e s e m G e b i e t . E s z e i g t e sich, d a ß alle e r ö r t e r t e n I ; r a g e n s e i n e r z e i t a u c h in u n s e r e n A u s s p r a c h e n b e h a n d e l t w o r d e n w a r e n u n d die D D R a u f d i e s e m G e b i e t e k e i n e n t h e o r e t i s c h e n R ü c k s t a n d hat. W a s g e g e n w ä r t i g a u f d i e s e m G e b i e t n o t t u t , ist v o r a l l e m die V e r b e s s e r u n g d e r p r a k t i s c h e n A r b e i t , in e r s t e r L i n i e die B i l d u n g e i n e r K o n d i t i o n s k o m m i s s i o n , d e r die L e i t u n g a u f diesem Gebiet z u k o m m t .
Literatur STAMMBERGER, J'\: Zur Festlegung der K o n d i t i o n e n f ü r mineralische R o h stoffe. - Z. angew. Geol., 5, 10, 4 5 8 - 4 0 2 , B e r l i n 1959. — Zur Festlegung der K o n d i t i o n e n f ü r mineralische Rohstoffe (Der S t a n d p u n k t einiger amerikanischer Autoren). — Z. angew. Geol., 6, 4, 160 - 1 6 0 , B e r l i n 1960(a). — Zur Festlegung der K o n d i t i o n e n für mineralische Rohstoffe (Der S t a n d punkt einiger sowjetischer Autoren). — Z. angew. Geol., 6, 5, 215 — 221, Berlin 1960(b). — Zur Festlegung der K o n d i t i o n e n f ü r mineralische Rohstoffe ( B e i t r a g zur Ausarbeitung einer Methodik f ü r d i e D D R — I ) . — Z. angew. Geol., 6, 9, 4 4 4 - 4 5 0 , Berlin 1960(c). — Zur Festlegung der K o n d i t i o n e n f ü r mineralische Rohstoffe ( B e i t r a g zur Ausarbeitung einer Methodik f ü r die D D R — I I ) . — Z. angew. Geol., 6 , 10, 4 9 0 - 4 9 6 , B e r l i n 1960(d). — Ü b e r das notwendige V o r r a t s v e r h ä l t n i s bei der Ü b e r g a b e v o n Lagerstätten. — Bergbautechnik, 9 (1961). KAUTZSCH, B . & G. RICHTER: E r k u n d u n g s s t a d i e n und K o n d i t i o n e n . — Z. angew. Geol., 7, 11, 5 6 0 - 5 6 4 , B e r l i n 1961. I n s t r u k t i o n der S t a a t l i c h e n Plankomission der U d S S R v o m 12. Sept. 1957 über das V e r f a h r e n bei der E i n r e i c h u n g und den I n h a l t der Unterlagen, die f ü r die Überprüfung und Bestätigung von K o n d i t i o n e n f ü r E r z e erforderlich sind [s. alle mit 1958 verölfentl. I n s t r u k t i o n e n der sowjetischen Vorratskonimission zur Anwendung der Vorratsklassifikation a u f die verschiedenen L a g e r s t ä t t e n , z. B . des Kupfers, Moskau 1961 (russisch)]. D i e neue sowjetische Vorratsklassifikation fester mineralischer R o h stoffe v o m 5. 9. 1960. - Z. angew. Geol., 7, 8 ( 1 9 6 1 ) .
Besprechungen und Referate QUIRING,
H.
Platinmetalle Platin, Palladium, Iridium, Osmium, Thorium, Ruthenium. I n : Die metallischen Rohstoffe — ihre Lagerungsverhältnisse u n d i h r e w i r t s c h a f t l i c h e B e d e u t u n g . — B d . 1 6 ( 1 9 6 2 ) , 288 S., 26 Abb., 74 Zahlentaf., Preis 6 9 , - D M Dieser B a n d der R e i h e „ D i e metallischen R o h s t o f f e " wird von einem größeren Kreis von Interessenten d a n k b a r aufg e n o m m e n w e r d e n , da die R o l l e d e r s e l t e n e r e n E l e m e n t e i n der I n d u s t r i e i m m e r m e h r z u n i m m t . D e r I n h a l t dieses B a n des i s t wie ü b l i c h i n e i n e n a l l g e m e i n e n T e i l ( A l l g e m e i n e s ) u n d in einen regionalen Teil (Die L ä n d e r ) gegliedert. D e r erste T e i l b e h a n d e l t u. a . d a s V o r k o m m e n d e r P l a t i n m e t a l l e , d i e E n t s t e h u n g d e r L a g e r s t ä t t e n , die E r k u n d u n g , die G e w i n n u n g des E r z e s , die D a r s t e l l u n g des M e t a l l s , V e r a r b e i t u n g u n d Verwendung, Geschichte, Ökonomie und Statistik. I m zweiten Teil werden Angaben über V o r k o m m e n und G e w i n n u n g d e r P l a t i n m e t a l l e in 4 9 ( ! ) L ä n d e r n g e m a c h t . S e i n e b e s o n d e r e N o t e e r h ä l t das B u c h d u r c h die E i n a r b e i t u n g d e r l a g e r s t ä t t e n g e n e t i s c h e n G e d a n k e n g ä n g e des A u t o r s , a u f die i m V o r w o r t b e s o n d e r s h i n g e w i e s e n w i r d (27 S e i t e n ) . Hier seien einige allgemein interessierende A n g a b e n aus der L a g e r s t ä t t e n k u n d e der Platinmetalle erwähnt. Die B a u w ü r d i g k e i t s g r e n z e l i e g t n a c h FOSS f ü r e i n e P r o d u k t i o n v o n 1 0 0 0 0 j a t o P l a t i n e r z e n 1 9 3 2 bei 0 , 9 g/t. F ü r S e i f e n p l a t i n k a n n diese G r e n z e n o c h b e d e u t e n d u n t e r s c h r i t t e n w e r d e n , so g i b t QUIRIN» f ü r u r a l i s c h e s S e i f e n p l a t i n e i n e B a u w ü r d i g k e i t s g r e n z e v o n s t e l l e n w e i s e 0 , 1 g/t P l a t i n a n . D i e w i c h t i g s t e n A r t e n des V o r k o m m e n s s i n d n a c h QUIRING :
von
Bergplatin
1. pyrogene E i s e n p l a t i n - C h r o m i t - V o r k o m m e n in D u n i t e n und Pyroxeniten, 2 . p y r o g e n e K u p f e r - u n d N i c k e l p l a t i n v o r k o m m e n in S e r pentinen, 3. pyrogene O s m i r i d i u m v o r k o m m e n in S e r p e n t i n e n , 4 . p y r o g e n e P l a t i n - A r s e n - ( S p e r r y l i t h - ) , P l a t i n s u l f i d - (Cooperit-), Palladiumsulfid- und Palladium-Antimon-jPallad i n i t - ) V o r k o m m e n in m e i s t in basischen und ultrabasischen Gesteinen eingebetteten Arsenid- und Sulfidlagerstätten,
5. pneumatolytische und hydrothermale Platin-, Osmiridium- und P a l l a d i u m v o r k o m m e n in einigen m e i s t Gold führenden Gängen. D i e g e o c h e m i s c h e n V e r t e i l u n g s g e s e t z e s i n d f ü r die P l a t i n m e t a l l e n o c h r e c h t u n b e k a n n t . Die L a g e r s t ä t t e n gehören im a l l g e m e i n e n zu a l t p a l ä o z o i s c h - a l g o n k i s c h e n O r o g e n e n o d e r n o c h älteren Orogenen. E i n e A u s n a h m e bildet der Norilsker B e z i r k , d e r n a c h QUIRING j u n g p a l ä o z o i s c h i s t . D i e b e d e u t e n d s t e n L a g e r s t ä t t e n s i n d b e i P l a t i n ä h n l i c h wie b e i G o l d s e i f e n l a g e r s t ä t t e n ; d a r u n t e r a u c h z a h l r e i c h e fossile S e i f e n . Z u m B e i s p i e l i s t die G o l d - U r a n - L a g e r s t ä t t e W i t w a t e r s r a n d e i n e b e d e u t e n d e L a g e r s t ä t t e f ü r O s m i r i d i u m , d a s als N e b e n produkt anfällt. D u r c h die G e w i n n u n g e t w a i g e r S p u r e n v o n P l a t i n bzw* a n d e r e n P l a t i n m e t a l l e n — e b e n s o wie v o n b e l i e b i g e n a n d e r e n w e r t v o l l e n S p u r e n m e t a l l e n — k a n n die N u t z u n g d e r E r z e s e l b s t b e d e u t e n d e r h ö h t w e r d e n . F ü r e i n L a n d wie die D D R , d a s i m V e r g l e i c h zu s e i n e m M e t a l l b e d a r f n u r u n g e n ü g e n d e R o h s t o l f m e n g e n s e l b s t a u f b r i n g e n k a n n , i s t die G e w i n n u n g , d. h . z u e r s t d e r N a c h w e i s u n d die B e s t i m m u n g d e r P l a t i n träger bzw. a n d e r e r s e l t e n e r M e t a l l e in Lagerstätten, die a b g e b a u t o d e r e r k u n d e t w e r d e n , v o n b e s o n d e r e r B e d e u tung. Bei der analytischen R o u t i n e u n t e r s u c h u n g von R o h s t o f f e n e n t g e h e n z. B . die P l a t i n m e t a l l e d e m N a c h w e i s , d a die s p e k t r o c h e m i s c h e N a c h w e i s e m p ü n d l i c h k e i t w e s e n t l i c h ü b e r der B a u w ü r d i g k e i l s g r e n z e liegt. Die V e r v o l l k o m m n u n g der G e r ä t e a u s r ü s t u n g im B e r e i c h der S t a a t l i c h e n Geologis c h e n K o m m i s s i o n d u r c h G e r ä t e f ü r die F e s t s t e l l u n g v o n S p u r e n m e t a l l e n i n E r z e n , die i n b e s t i m m t e n M i n e r a l i e n k o n z e n t r i e r t s i n d , w ü r d e sich a u f die D a u e r l o h n e n . S o s i n d z. B . m i t H i l f e des e l e k t r o n i s c h e n M i k r o a n a l y s a t o r s b e r e i t s m e h r f a c h E r f o l g e e r z i e l t w o r d e n , w o r ü b e r in d e r L i t e r a t u r berichtet wurde. I n D e u t s c h l a n d e n t h a l t e n die B l e i e r z e v o n M e c h e r n i c h u n d d e r K u p f e r s c h i e f e r v o n M a n s f e l d sowie e i n e A n z a h l anderer pneumatolytischer und hydrothermaler Erze Spuren v o n P l a t i n u n d P l a t i n m e t a l l e n . S o e n t h ä l t z. B . d e r K u p f e r s c h i e f e r v o n M a n s f e l d n a c h OTTEMANN 0 , 1 — l g / t P l a t i n (diese A n g a b e i s t i n d e m r e f e r i e r t e n B a n d n i c h t e n t h a l t e n , der lediglich ältere D a t e n ü b e r P r o d u k t i o n und Ausbringen gibt). T . KAEMMEL
Zeitschritt für angewandte Geologie (1962) Heft 12
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Besprechungen und Referate
d e n V e r t r e t e r n d e r V o l k s d e m o k r a t i e n a n d e r e r s e i t s . D a s ist a u c h v e r s t ä n d l i c h , da die U d S S R ü b e r e i n e n a u s g e s p r o c h e n e n L a g e r s t ä t t e n r e i c h t u m v e r l u g t , w ä h r e n d alle ü b r i g e n s o z i a l i s t i s c h e n L ä n d e r w e s e n t l i c h ä r m e r a n L a g e r s t ä t t e n sind. D i e T a g u n g b e s c h l o ß , die B e r ü c k s i c h t i g u n g d e r ( ^ - V o r r ä t e und ihre B e a c h t u n g bei Planung, P r o j e k t i e r u n g und I n v e s t i t i o n e n j e d e m e i n z e l n e n L a n d e zu ü b e r l a s s e n . D i e s e r B e s c h l u ß i s t z w e i f e l l o s r i c h t i g u n d wird d e r u n t e r s c h i e d l i c h e n S i t u a t i o n a u f d e m R o h s t o l l ' s e k t o r in d e n e i n z e l n e n L ä n d e r n a m besten gerecht. B e i einer anschließenden E x k u r s i o n und der Aussprache ü b e r die d u r c h g e f ü h r t e E r k u n d u n g e i n e r k o n k r e t e n L a g e r s t ä t t e (in d i e s e m F a l l e e i n e r S k a r n l a g e r s t ä t t e ) e r g a b s i c h , d a ß in d e n e i n z e l n e n L ä n d e r n t r o t z v e r e i n b a r t e r e i n h e i t l i c h e r Klassifikationsgrundsätze nicht unwesentliche Abweichungen b e i d e n k o n k r e t e n F o r d e r u n g e n a u f t r e t e n , die bei d e r K l a s s e n einstufung erhoben werden. Die bedeutendsten Abweichungen e r g a b e n sich f ü r C 2 , die in d e r C S S R , d e r D D R , d e r V R B u l g a r i e n u. a . L ä n d e r n w e s e n t l i c h s t r e n g e r b e h a n d e l t w i r d als in d e r U d S S R . D i e S c h l u ß f o l g e r u n g — d a ß h i e r die W u r z e l n f ü r die o b e n e r w ä h n t e n U n t e r s c h i e d e in d e r ö k o n o m i s c h e n B e w e r t u n g d i e s e r V o r r ä t e liegen — lag n a h e . E s w u r d e als s i n n v o l l e m p f o h l e n , d a ß s i c h die V o r r a t s k o m missionen der einzelnen L ä n d e r m i t der p r a k t i s c h e n A r b e i t , k o n k r e t e n Entscheidungen auf Grund vorliegender konkreter U n t e r s u c h u n g e n in a n d e r e n L ä n d e r n v e r t r a u t m a c h e n u n d s i c h so a l l m ä h l i c h e i n e e i n h e i t l i c h e B e t r a c h t u n g s w e i s e h e r a u s bildet.
4. Absehließende Bemerkung Die von unseren C S S R - K o l l e g e n hervorragend organisierte und im k a m e r a d s c h a f t l i c h e n Geiste verlaufene Arbeitstagung d e r z e i t w e i l i g e n g e o l o g i s c h e n A r b e i t s g r u p p e des R g W z u m
P r o b l e m d e r F e s t l e g u n g d e r K o n d i t i o n e n sowie des Ü b e r g a b e V e r h ä l t n i s s e s d e r V o r r ä t e bei i h r e r N u t z u n g w a r z w e i f e l l o s ein b e a c h t l i c h e r S c h r i t t zur V e r b e s s e r u n g unserer A r b e i t a u f d i e s e m G e b i e t . E s z e i g t e sich, d a ß alle e r ö r t e r t e n I ; r a g e n s e i n e r z e i t a u c h in u n s e r e n A u s s p r a c h e n b e h a n d e l t w o r d e n w a r e n u n d die D D R a u f d i e s e m G e b i e t e k e i n e n t h e o r e t i s c h e n R ü c k s t a n d hat. W a s g e g e n w ä r t i g a u f d i e s e m G e b i e t n o t t u t , ist v o r a l l e m die V e r b e s s e r u n g d e r p r a k t i s c h e n A r b e i t , in e r s t e r L i n i e die B i l d u n g e i n e r K o n d i t i o n s k o m m i s s i o n , d e r die L e i t u n g a u f diesem Gebiet z u k o m m t .
Literatur STAMMBERGER, J'\: Zur Festlegung der K o n d i t i o n e n f ü r mineralische R o h stoffe. - Z. angew. Geol., 5, 10, 4 5 8 - 4 0 2 , B e r l i n 1959. — Zur Festlegung der K o n d i t i o n e n f ü r mineralische Rohstoffe (Der S t a n d p u n k t einiger amerikanischer Autoren). — Z. angew. Geol., 6, 4, 160 - 1 6 0 , B e r l i n 1960(a). — Zur Festlegung der K o n d i t i o n e n für mineralische Rohstoffe (Der S t a n d punkt einiger sowjetischer Autoren). — Z. angew. Geol., 6, 5, 215 — 221, Berlin 1960(b). — Zur Festlegung der K o n d i t i o n e n f ü r mineralische Rohstoffe ( B e i t r a g zur Ausarbeitung einer Methodik f ü r d i e D D R — I ) . — Z. angew. Geol., 6, 9, 4 4 4 - 4 5 0 , Berlin 1960(c). — Zur Festlegung der K o n d i t i o n e n f ü r mineralische Rohstoffe ( B e i t r a g zur Ausarbeitung einer Methodik f ü r die D D R — I I ) . — Z. angew. Geol., 6 , 10, 4 9 0 - 4 9 6 , B e r l i n 1960(d). — Ü b e r das notwendige V o r r a t s v e r h ä l t n i s bei der Ü b e r g a b e v o n Lagerstätten. — Bergbautechnik, 9 (1961). KAUTZSCH, B . & G. RICHTER: E r k u n d u n g s s t a d i e n und K o n d i t i o n e n . — Z. angew. Geol., 7, 11, 5 6 0 - 5 6 4 , B e r l i n 1961. I n s t r u k t i o n der S t a a t l i c h e n Plankomission der U d S S R v o m 12. Sept. 1957 über das V e r f a h r e n bei der E i n r e i c h u n g und den I n h a l t der Unterlagen, die f ü r die Überprüfung und Bestätigung von K o n d i t i o n e n f ü r E r z e erforderlich sind [s. alle mit 1958 verölfentl. I n s t r u k t i o n e n der sowjetischen Vorratskonimission zur Anwendung der Vorratsklassifikation a u f die verschiedenen L a g e r s t ä t t e n , z. B . des Kupfers, Moskau 1961 (russisch)]. D i e neue sowjetische Vorratsklassifikation fester mineralischer R o h stoffe v o m 5. 9. 1960. - Z. angew. Geol., 7, 8 ( 1 9 6 1 ) .
Besprechungen und Referate QUIRING,
H.
Platinmetalle Platin, Palladium, Iridium, Osmium, Thorium, Ruthenium. I n : Die metallischen Rohstoffe — ihre Lagerungsverhältnisse u n d i h r e w i r t s c h a f t l i c h e B e d e u t u n g . — B d . 1 6 ( 1 9 6 2 ) , 288 S., 26 Abb., 74 Zahlentaf., Preis 6 9 , - D M Dieser B a n d der R e i h e „ D i e metallischen R o h s t o f f e " wird von einem größeren Kreis von Interessenten d a n k b a r aufg e n o m m e n w e r d e n , da die R o l l e d e r s e l t e n e r e n E l e m e n t e i n der I n d u s t r i e i m m e r m e h r z u n i m m t . D e r I n h a l t dieses B a n des i s t wie ü b l i c h i n e i n e n a l l g e m e i n e n T e i l ( A l l g e m e i n e s ) u n d in einen regionalen Teil (Die L ä n d e r ) gegliedert. D e r erste T e i l b e h a n d e l t u. a . d a s V o r k o m m e n d e r P l a t i n m e t a l l e , d i e E n t s t e h u n g d e r L a g e r s t ä t t e n , die E r k u n d u n g , die G e w i n n u n g des E r z e s , die D a r s t e l l u n g des M e t a l l s , V e r a r b e i t u n g u n d Verwendung, Geschichte, Ökonomie und Statistik. I m zweiten Teil werden Angaben über V o r k o m m e n und G e w i n n u n g d e r P l a t i n m e t a l l e in 4 9 ( ! ) L ä n d e r n g e m a c h t . S e i n e b e s o n d e r e N o t e e r h ä l t das B u c h d u r c h die E i n a r b e i t u n g d e r l a g e r s t ä t t e n g e n e t i s c h e n G e d a n k e n g ä n g e des A u t o r s , a u f die i m V o r w o r t b e s o n d e r s h i n g e w i e s e n w i r d (27 S e i t e n ) . Hier seien einige allgemein interessierende A n g a b e n aus der L a g e r s t ä t t e n k u n d e der Platinmetalle erwähnt. Die B a u w ü r d i g k e i t s g r e n z e l i e g t n a c h FOSS f ü r e i n e P r o d u k t i o n v o n 1 0 0 0 0 j a t o P l a t i n e r z e n 1 9 3 2 bei 0 , 9 g/t. F ü r S e i f e n p l a t i n k a n n diese G r e n z e n o c h b e d e u t e n d u n t e r s c h r i t t e n w e r d e n , so g i b t QUIRIN» f ü r u r a l i s c h e s S e i f e n p l a t i n e i n e B a u w ü r d i g k e i t s g r e n z e v o n s t e l l e n w e i s e 0 , 1 g/t P l a t i n a n . D i e w i c h t i g s t e n A r t e n des V o r k o m m e n s s i n d n a c h QUIRING :
von
Bergplatin
1. pyrogene E i s e n p l a t i n - C h r o m i t - V o r k o m m e n in D u n i t e n und Pyroxeniten, 2 . p y r o g e n e K u p f e r - u n d N i c k e l p l a t i n v o r k o m m e n in S e r pentinen, 3. pyrogene O s m i r i d i u m v o r k o m m e n in S e r p e n t i n e n , 4 . p y r o g e n e P l a t i n - A r s e n - ( S p e r r y l i t h - ) , P l a t i n s u l f i d - (Cooperit-), Palladiumsulfid- und Palladium-Antimon-jPallad i n i t - ) V o r k o m m e n in m e i s t in basischen und ultrabasischen Gesteinen eingebetteten Arsenid- und Sulfidlagerstätten,
5. pneumatolytische und hydrothermale Platin-, Osmiridium- und P a l l a d i u m v o r k o m m e n in einigen m e i s t Gold führenden Gängen. D i e g e o c h e m i s c h e n V e r t e i l u n g s g e s e t z e s i n d f ü r die P l a t i n m e t a l l e n o c h r e c h t u n b e k a n n t . Die L a g e r s t ä t t e n gehören im a l l g e m e i n e n zu a l t p a l ä o z o i s c h - a l g o n k i s c h e n O r o g e n e n o d e r n o c h älteren Orogenen. E i n e A u s n a h m e bildet der Norilsker B e z i r k , d e r n a c h QUIRING j u n g p a l ä o z o i s c h i s t . D i e b e d e u t e n d s t e n L a g e r s t ä t t e n s i n d b e i P l a t i n ä h n l i c h wie b e i G o l d s e i f e n l a g e r s t ä t t e n ; d a r u n t e r a u c h z a h l r e i c h e fossile S e i f e n . Z u m B e i s p i e l i s t die G o l d - U r a n - L a g e r s t ä t t e W i t w a t e r s r a n d e i n e b e d e u t e n d e L a g e r s t ä t t e f ü r O s m i r i d i u m , d a s als N e b e n produkt anfällt. D u r c h die G e w i n n u n g e t w a i g e r S p u r e n v o n P l a t i n bzw* a n d e r e n P l a t i n m e t a l l e n — e b e n s o wie v o n b e l i e b i g e n a n d e r e n w e r t v o l l e n S p u r e n m e t a l l e n — k a n n die N u t z u n g d e r E r z e s e l b s t b e d e u t e n d e r h ö h t w e r d e n . F ü r e i n L a n d wie die D D R , d a s i m V e r g l e i c h zu s e i n e m M e t a l l b e d a r f n u r u n g e n ü g e n d e R o h s t o l f m e n g e n s e l b s t a u f b r i n g e n k a n n , i s t die G e w i n n u n g , d. h . z u e r s t d e r N a c h w e i s u n d die B e s t i m m u n g d e r P l a t i n träger bzw. a n d e r e r s e l t e n e r M e t a l l e in Lagerstätten, die a b g e b a u t o d e r e r k u n d e t w e r d e n , v o n b e s o n d e r e r B e d e u tung. Bei der analytischen R o u t i n e u n t e r s u c h u n g von R o h s t o f f e n e n t g e h e n z. B . die P l a t i n m e t a l l e d e m N a c h w e i s , d a die s p e k t r o c h e m i s c h e N a c h w e i s e m p ü n d l i c h k e i t w e s e n t l i c h ü b e r der B a u w ü r d i g k e i l s g r e n z e liegt. Die V e r v o l l k o m m n u n g der G e r ä t e a u s r ü s t u n g im B e r e i c h der S t a a t l i c h e n Geologis c h e n K o m m i s s i o n d u r c h G e r ä t e f ü r die F e s t s t e l l u n g v o n S p u r e n m e t a l l e n i n E r z e n , die i n b e s t i m m t e n M i n e r a l i e n k o n z e n t r i e r t s i n d , w ü r d e sich a u f die D a u e r l o h n e n . S o s i n d z. B . m i t H i l f e des e l e k t r o n i s c h e n M i k r o a n a l y s a t o r s b e r e i t s m e h r f a c h E r f o l g e e r z i e l t w o r d e n , w o r ü b e r in d e r L i t e r a t u r berichtet wurde. I n D e u t s c h l a n d e n t h a l t e n die B l e i e r z e v o n M e c h e r n i c h u n d d e r K u p f e r s c h i e f e r v o n M a n s f e l d sowie e i n e A n z a h l anderer pneumatolytischer und hydrothermaler Erze Spuren v o n P l a t i n u n d P l a t i n m e t a l l e n . S o e n t h ä l t z. B . d e r K u p f e r s c h i e f e r v o n M a n s f e l d n a c h OTTEMANN 0 , 1 — l g / t P l a t i n (diese A n g a b e i s t i n d e m r e f e r i e r t e n B a n d n i c h t e n t h a l t e n , der lediglich ältere D a t e n ü b e r P r o d u k t i o n und Ausbringen gibt). T . KAEMMEL
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Hett 12 Besprechungen und Referate
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RITCHIE, A. S.
Der Nachweis von Metallionen in Erzmineralen durch Papierchromatographie. I. Opake Erzminerale „ E c o n o m i c Geology", BcL 57 (1962), S. 2 3 8 - 2 4 7 Der Verfasser b e s c h r e i b t eine L a b o r - u n d F e l d m e t h o d e zur Identifizierung v o n Mineralen bzw. von Metallionen in ihnen d u r c h aufsteigende P a p i e r c h r o m a t o g r a p h i e , u n d zwar f ü r o p a k e Minerale, die sich m i t einfachen Mitteln ziemlich rasch in Lösung bringen lassen. Als A u f s c h l u ß m i t t e l dient s a l p e t e r s ä u r e a r m e s Königswasser. Als C h r o m a t o g r a p h i e flüssigkeiten werden 4 verschiedene Lösungen, meistens alle 4 parallel, in S t u t z e n aus P l a s t i k a n g e w e n d e t , • in die das P a p i e r zylindrisch z u s a m m e n g e b o g e n wie üblich eingehängt wird. A u c h das A u f b r i n g e n der P r o b e n l ö s u n g e n auf das P a p i e r erfolgt wie üblich. Die Flüssigkeiten bestehen aus verschiedenen organischen L ö s u n g s m i t t e l n (aliphatischen Alkoholen, Aceton) im Gemisch m i t Chlor-, B r o m - bzw. Fluorwasserstoffsäure. Die E n t w i c k l u n g (das m i t verschiedener Geschwindigkeit, je n a c h d e m Grade der K o m p l e x b i l d u n g der verschiedenen I o n e n m i t den K o m p o n e n t e n der Flüssigkeiten s t a t t f i n d e n d e Aufsteigen) d a u e r t 1 bis 6 S t u n d e n . Die A u s w e r t u n g des C h r o m a t o g r a m m s , d. h. die I d e n t i fizierung der Ionen, k a n n auf drei verschiedene Weise, die je n a c h Schwierigkeit des Falles einzeln oder z u s a m m e n z u m .Ziele f ü h r e n , erfolgen: 1. E r k e n n e n g e f ä r b t e r Ionen u n m i t t e l b a r a n der F a r b e der F l e c k e n ; 2. B e h a n d e l n m i t Polysulfid u n d / o d e r Oxychinolin u n d E r k e n n e n auf G r u n d der F a r b e oder der F l u o r e s z e n z f a r b e der e n t s t a n d e n e n Verbindungsflecke; 3. Messen der Aufsteighöhe des Ions im Verhältnis zu d e r j e n i g e n der Flüssigkeitsfront (R,-Wert). Die R f - W e r t e sind in d e n 4 Flüssigkeiten z u m Teil sehr verschieden. E n t s t e h e n bei der einen Koinzidenzen, so wird mit einer der a n d e r e n T r e n n u n g erreicht. Beim V e r b i n d e n der auf 4 e n t s p r e c h e n d e n Skalen a u f g e t r a g e n e n R f - W e r t e eines Ions f ü r die 4 Flüssigkeiten e n t s t e h e n charakteristische Zickzacklinien, die der Verfasser „ c h r o m a t o g r a p h i s c h e Profile" n e n n t u n d welche die r o u t i n e m ä ß i g e A u s w e r t u n g erleichtern sollen. Dies ist eine neue K o n z e p t i o n . I m übrigen wird a u c h m i t Vergleichslösungen gearbeitet, besonders u n t e r F e l d b e d i n g u n g e n , wo T e m p e r a t u r k o n s t a n z k a u m eingehalten werden kann. Die h a l b q u a n t i t a t i v e A u s f ü h r u n g der Methode ist teilweise möglich u n d wird v o m Verfasser weiterentwickelt. Eine q u a n t i t a t i v e A u s g e s t a l t u n g m a c h t Schwierigkeiten..Bei üblicher K o n z e n t r a t i o n der Minerallösungen t r e t e n die Metalle erst a b e t w a 1 0 % Metallgehalt des Minerals in E r s c h e i n u n g ; e r h ö h t m a n die K o n z e n t r a t i o n wesentlich, so d a ß die Nebenelemente e r k e n n b a r werden, d a n n stören in m a n c h e n Fällen die n u n sehr großen u n d dichten F'lecke der H a u p t m e t a l l e . I I . GRASSMANN STOICOVICI, E . & I. M U R E S A N
Über die Bildung der Eisencrzlagerstätten, mit spezieller Betrachtung der ncuentdeckten Eisenerzlagerstätten von Cäpusul Mare (Klausenburg) „ R e v i s t a Minelor A S I T " , Vol. 13, B u k a r e s t 1962. — J g . 3, S. 1 1 1 - 1 1 4 , 3 A b b . Der erste Teil der A r b e i t b e h a n d e l t die allgemeinen metallogenetischen Vorgänge der E i s e n e r z l a g e r s t ä t t e n b i l d u n g im m a g m a t i s c h e n , s e d i m e n t ä r e n u n d m e t a m o r p h e n Zyklus. Die klassischen L a g e r s t ä t t e n v o n K i r u n a v a a r a , Magnitnaia, Ocna de Fier, K e r t s c h , K u r s k , Kriwoi Rog, Minas Geraes sowie die s e d i m e n t ä r e n Minette-, Bohnerz- u n d Eisenoolithlagerstätteni D e u t s c h l a n d s u n d F r a n k r e i c h s werden kurz erörtert. Der zweite Teil beschreibt die v o n E . STOICOVICI neue n t d e c k t e eozäne E i s e n o o l i t h l a g e r s t ä t t e von Cäpusul Mare — Cäpusul Mic — Agirbiciu (westlich v o n K l a u s e n b u r g ) , die in k ü r z e s t e r Zeit eine der wichtigsten E i s e n e r z l a g e r s t ä t t e n R u m ä n i e n s geworden ist. Die eozäne E i s e n o o l i t h l a g e r s t ä t t e (2—10 m Mächtigkeit) h a t im Liegenden Ostreikalke u n d im H a n g e n d e n N u m m u l i t e n m e r g e l . I n A b b . 2 der A r b e i t wird die s t r a t i g r a p h i s c h e Schichtenfolge eingehend gegliedert; Abb. 3 stellt eine sehr ausdrucksvolle A u f n a h m e der ersten Schürfstelle der neuentdeckten Erzlagerstätte dar. Die Goethitoolithe weisen einen D u r c h m e s s e r v o n 0,03 bis 2 m m auf u n d lagern in einer kalkig-ankeritisch-glaukonitischen G r u n d m a s s e . Die Eisenerze f ü h r e n r u n d 3 2 — 3 5 % Fe,
0 , 1 % V, 1 5 - 2 0 % CaO, 1 - 2 % MgO, 5 - 9 % SiO a , 2 - 3 % A1 2 0 3 , 0 , 3 — 0 , 4 % P 2 0 5 , 0 , 1 % S u n d sind s o m i t v o n v o r z ü g licher Q u a l i t ä t . D u r c h R ö s t e n w u r d e ein Rohstoff m i t 4 5 % Fe erzeugt, u n d m i t t e l s W a s c h e n des E r z e s erzielt m a n reine O o l i t h k o n z e n t r a t e m i t 60 — 6 3 % F e . F e r n e r w e r d e n die genetischen l a g e r s t ä t t e n b i l d e n d e n Vorgänge in der eozänen L a g u n e des Siebenbürgischen Meeres sowie die p H - u n d E^-Bedingungen der Eisenoolithfällung betrachtet.. Die v o n E . STOICOVICI n e u e n t d e c k t e L a g e r s t ä t t e n g r u p p e d e h n t sich e n t l a n g der g a n z e n K ü s t e n z o n e des ehemaligen E o z ä n m e e r e s des Siebenbürgischen Beckens, a u c h bei J i b ä u , H e r m a n n s t a d t bis Porce§ti (am Alth) aus, so d a ß di« Eisenoolith- u n d G l a u k o n i t l a g e r v o r r ä t e b e d e u t e n d sind. C. S U P E R C E A N U SCHÄDEL,
J.
Untersuchungen zur Bildungsfolge der Mineralien in den Drusen der Granite von Striegau/Schlesien (Strzegom, FRL) N o v a A c t a Leopoldina, A b h . dtsch. A k a d . N a t u r f o r s c h e r Leopoldina N. F., J o h a n n - A m b r o s i u s - B a r t h - V e r l a g , Leipzig 1961, Bd. 24, Nr. 153, 32 S„ 34 Abb., 3,30 DM Die S t r i e g a u e r D r u s e n gehören zu den klassischen D r u s e n v o r k o m m e n in G r a n i t e n u n d sind seit ihrer E r s t b e a r b e i t u n g im J a h r e 1868 alle zwanzig bis dreißig J a h r e e r n e u t bearbeit e t w o r d e n . Der A u t o r s e t z t sich kritisch m i t der FERSMANschen D e u t u n g des s c h r i f t g r a n i t i s c h e n Gefüges auseinander. Der A u t o r k a n n zeigen, d a ß eine Reihe morphologischer E i g e n s c h a f t e n d e r V e r w a c h s u n g , die z u m Teil Altersrückschlüsse erlauben, nicht m i t d e r FERSMANschen H y p o t h e s e ü b e r e i n s t i m m e n k ö n n e n . F ü r SCHÄDEL sind dagegen laterals e k r e t i o n ä r e Diffusionsvorgänge f ü r die Bildung des S c h r i f t g r a n i t e s wesentliche F a k t o r e n . Die Ursache f ü r die E n t s t e h u n g des D r u s e n r a u m e s l ä ß t sich m i t d e m zur V e r f ü g u n g s t e h e n d e n p e t r o g r a p h i s c h e n T a t s a c h e n m a t e r i a l noch nicht sicher e r m i t t e l n . Der A u t o r neigt wohl der H y p o t h e s e v o n WEBSKY ZU, n a c h d e r K a l k s t e i n schollen im G r a n i t G r u n d zur D r u s e n b i l d u n g gewesen sind. T. ASCHIROW, K .
KAEMMEL
B.
Über Lagerungsbedingungen des Erdöls in Karbonatgesteinen des mittleren Wolgagebiets Geologija n e f t i i gasa, 1960. — Nr. 10, S. 10—13, 3 A b b . Die Erdöllager des m i t t l e r e n Wolgagebiets befinden sich vorwiegend in k a r b o n a t i s c h e n Speichergesteinen i n n e r h a l b v o n A n t i k l i n a l s t r u k t u r e n . Bei d e n meisten v o n ihnen beo b a c h t e t m a n eine V e r r i n g e r u n g der P e r m e a b i l i t ä t u n d Poros i t ä t n a c h u n t e n u n d eine hermetische Isolation v o m Schichtwassersystem durch Füllung von Poren und Spalten mit s e k u n d ä r e m Kalzit. Die A u s s c h e i d u n g des Kalzits erfolgte d u r c h biochemische Vorgänge a m E r d ö l - W a s s e r - K o n t a k t (Bakterien) w ä h r e n d der F ü l l u n g des Speichers m i t Erdöl. Der K o n t a k t bewegte sich dabei infolge Divergenz des D a c h e s i m m e r l a n g s a m e r n a c h u n t e n , wobei sich die abgeschiedene K a l z i t m e n g e pro V o l u m e n e i n h e i t f o r t w ä h r e n d e r h ö h t e . Dieser V o r g a n g f ü h r t e zur V e r s c h l e c h t e r u n g d e r Speichereigenschaften n a c h d e m Liegenden u n d schließlich z u r völligen Isolation. Die allgemein 2—3 m m ä c h t i g e „ B a r r i e r e " ist ä u ß e r s t w i d e r s t a n d s f ä h i g . I n der L a g e r s t ä t t e „ M u c h a n o w s k o j e " h ä l t sie bereits fünf J a h r e einer D r u c k differenz v o n 40 a t s t a n d . I h r e Anwesenheit kompliziert die F ö r d e r u n g , d a hierbei der R a n d w a s s e r t r i e b n i c h t w i r k s a m ist. NETJMAira DLABAÖ, M . & M . STAUD
Die Entstehung und Zusammensetzung der Erdöle im tschechoslowakischen Teil des Wiener Beckens „Geologicke p r ä c e " , 16, B r a t i s l a v a 1959 (tschech.) Die Verf. a n a l y s i e r t e n n a c h der , , n - d - M " - M e t h o d e die Erdöle des tschechoslowakischen Teils des W i e n e r Beckens u n d f a n d e n drei G r u n d t y p e n : 1. Paraffinöle, 2. P a r a f f i n N a p h t h e n - Ö l e , 3. N a p h t h e n ö l e . Die U n t e r s u c h u n g e n e r l a u b t e n es auch, einzelne G r u n d t y p e n b e s t i m m t e n geologischen H o r i z o n t e n z u z u o r d n e n . Auf diese Weise k o n n t e n i n t e r e s s a n t e Schlüsse ü b e r die Migration u n d . ü b e r Mischungsvorgänge gezogen w e r d e n . A n den Beispielen der S t r u k t u r e n Hodonin, Velke Bilovice u n d a n d e r e n k o n n t e die W a n d e r u n g des Erdöls auf B r ü c h e n u n d
Zeitschrift für angewandte (teologie (1962) Heft 12
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Besprechungen und Referate
S t ö r u n g e n aus t i e f e r e n H o r i z o n t e n in h ö h e r e nachgewiesen werden. Auf G r u n d einer weiter r e i c h e n d e n U n t e r t e i l u n g d e r g e n a n n t e n G r u n d t y p e n in 11 G r u p p e n g e w a n n e n die Verf. den Eind r u c k , d a ß Rohöle in einigen Schichtfolgen als genetisch selbstständige E i n h e i t e n a n z u s e h e n sind. K . KATTTER PERKINS, T. K., L. R . KERN & R . E . WYANT
Die Durchführung einer Fracbehandlung bei Verwendung von Aluminiumteilchen „ T h e Oil a n d Gas J o u r n a l " , 3 (1961) H y d r o f r a c b e h a n d l u n g e n b r i n g e n n i c h t i m m e r den gew ü n s c h t e n Erfolg. I n j ü n g s t e r Zeit h a t die v o n den A u t o r e n a n g e w a n d t e Methode, A l u m i n i u m t e i l c h e n als F r a c m i t t e l zu verwenden, starke Beachtung gefunden. I n dieser A r b e i t w e r d e n die K o n z e p t i o n , die Technologie u n d die D u r c h f ü h r u n g solcher F r a c b e h a n d l u n g e n m i t Alum i n i u m t e i l c h e n beschrieben. A n h a n d m e h r e r e r D i a g r a m m e u n d B e r e c h n u n g e n zeigen Verf. die Vorteile einer m i t Aluminiumzusatz durchgeführten Fracbehandlung gegenüber der einfachen H y d r o f r a c auf. Der H a u p t t e i l der A r b e i t b e s c h ä f t i g t sich m i t U n t e r s u c h u n g e n ü b e r die günstigste K o n z e n t r a t i o n der Alum i n i u m t e i l c h e n , ü b e r die A b h ä n g i g k e i t d e r E i n d r i n g t i e f e v o n der Teilchenverteilung u n d ü b e r die „ F r a c o r i e n t i e r u n g " sowie m i t der Beschreibung der t e c h n i s c h e n D u r c h f ü h r u n g solcher F r a c b e h a n d l u n g e n . F ü r die Suspension der A l u m i n i u m t e i l c h e n w e r d e n entweder Ol oder eine dickflüssige Öl-Wasser-Emulsion v e r w e n d e t . Als besonders v o r t e i l h a f t erweist sich die A n w e n d u n g v o n A l u m i n i u m t e i l c h e n in V e r b i n d u n g m i t S a n d . Diese, als Mischung oder s e p a r a t in eine t r a g e n d e Flüssigkeit injiziert, e r l a u b e n eine noch erfolgreichere u n d vor allem billigere Arbeitsweise. U n t e r V e r w e n d u n g der e n t s p r e c h e n d e n , in dieser A r b e i t a n g e g e b e n e n D i a g r a m m e wird eine F r a c b e h a n d l u n g in allen Details b e r e c h n e t , w e n n folgende B o h r l o c h b e d i n g u n g e n bek a n n t sind: Mächtigkeit des Speicherhorizontes, dessen P e r m e a b i l i t ä t , die Teufe, das Einzugsgebiet u n d der Bohrlochradius. Diese A r b e i t w e n d e t sich vor allem a n I n g e n i e u r e u n d Techniker, d ü r f t e a b e r gleichfalls d e m Geologen großes Interesse abgewinnen. I n s g e s a m t e n t h ä l t die A r b e i t 11 Diagramme.
D . OSSWALD
JACOB, H .
Die Bildung der Kohlen unter besonderer Berücksichtigung der biochemischen Phase Geol. J b . , Bd. 78 (1961), S. 1 0 3 - 1 2 2 Der Verfasser u n t e r n i m m t den Versuch, ein Bild der Kohlengenese zu entwerfen, wobei das H a u p t a u g e n m e r k auf die biochemische I n k o h l u n g s p h a s e , d. h. den T o r f z u s t a n d , gerichtet ist. Es b e s t e h t die Reihenfolge T o r f — B r a u n kohle—Steinkohle, die b e i m n i c h t m e h r b r e n n b a r e n G r a p h i t endet. I m T o r f s t a d i u m b e s t e h e n u n a b h ä n g i g v o n d e r Fazies i m m e r folgende drei Z o n e n : Vegetationszone, p r i m ä r e O x y dationszone, R e d u k t i o n s z o n e . In der ersteren wird u n t e r den b e s o n d e r e n Bedingungen v o n Klima, Fazies u n d B a s e n g e h a l t das A u s g a n g s m a t e r i a l geliefert, das d a n n in der p r i m ä r e n O x y d a t i o n s z o n e d e r H u m i f i k a t i o n u n d der b e g i n n e n d e n I n k o h l u n g unterliegt. JACOB schließt sich hier d e r Meinung v o n RIPPEL-BALDES an, w o n a c h m a n H u m u s v o n T o r f e n ganz oder teilweise als S t o f f w e c h s e l p r o d u k t u n d a b g e s t o r b e n e K ö r p e r m a s s e v o n Mikroben b e t r a c h t e n k a n n . W i c h t i g ist a u c h hier wieder der Einfluß v o n T e m p e r a t u r , B a s e n g e h a l t u n d Fazies. U n t e r der n u r z e n t i m e t e r s t a r k e n O x y d a t i o n s zone folgt die R e d u k t i o n s z o n e , die p r a k t i s c h die g e s a m t e Mächtigkeit der L a g e r s t ä t t e e i n n i m m t . I m S t a d i u m der W e i c h b r a u n k o h l e n a l t e r t der H u m u s ; geochemische U m w a n d l u n g e n beginnen erst bei den H a r t b r a u n k o h l e n , bei d e n e n noch die physikalischen V e r ä n d e r u n g e n überwiegen, w ä h r e n d d a n n in S t e i n k o h l e n s t a d i e n h a u p t s ä c h l i c h chemische U m l a g e r u n g e n s t a t t f i n d e n . Hier zeigt sich bei den A n t h r a z i t e n schon b e g i n n e n d e Graphitisierung. Als Endglied der Inkohlungsreihe ist der G r a p h i t anzusehen, wobei a b e r auch darauf hingewiesen ist, d a ß nicht j e d e r G r a p h i t organischer E n t s t e h u n g zu sein b r a u c h t . Die Arbeit v o n JACOB stellt eine Z u s a m m e n f a s s u n g u n d A u s w e r t u n g der m o d e r n e n U n t e r s u c h u n g s - u n d Forschungs-
ergebnisse auf d e m Gebiet d e r Kohlengeologie d a r u n d e n t s p r i c h t wahrscheinlich d e r A u f f a s s u n g d e r meisten Kohlengeologen z u m P r o b l e m d e r Genese dieses Rohstoffes. HERBST GOMULCZYNSKI, J . & S. CZERWINSKA
Richtlinien für die Herstellung von Bohrzementen „ N a f t a " , Nr. 12 (1961) Die in der V R Polen hergestellten P o r t l a n d z e m e n t e sind infolge ihrer physikalisch-chemischen E i g e n s c h a f t e n n i c h t z u m Z e m e n t i e r e n v o n Bohrlöchern geeignet. Verf. f o r d e r n spezielle T i e f b o h r z e m e n t e m i t g u t e n m e c h a n i s c h e n Eigenschaften, auch unter erhöhten Druck- und Temperaturv e r h ä l t n i s s e n sowie m i t modifizierten A b b i n d e - bzw. Versteifungszeiten f ü r T e u f e n u n t e r u n d ü b e r 2000 m . Die Zus a m m e n s e t z u n g des Z e m e n t e s soll i n n e r h a l b b e s t i m m t e r Grenzen liegen. F ü r die Gehalte an MgO, S 0 3 , C 3 A u n d C 4 A F w e r d e n m a x i m a l e Grenzen angegeben. A u ß e r d e m wird eine hohe K o r r o s i o n s b e s t ä n d i g k e i t gegen aggressive W ä s s e r gef o r d e r t . Als Vergleich dienen die a m e r i k a n i s c h e n S t a n d a r d s u n d die in den USA v e r w e n d e t e n A P I - O i l w e l l - Z e m e n t e . K . SCHULZE CHISHOLM, F . , R . W . R U H E J R . & W . J . MURCHISON
¡Vew CL-CLS mud proves its mettle — in high-temperature, high-pressure wells Neue CL-CLS-Tiefbohrspülung) „ T h e Oil a n d Gas J o u r n a l " , Nov. 20, S. 188—202, 1961 Mit der CL-CLS-Spülung als n e u s t e wissenschaftliche E r r u n g e n s c h a f t der A m e r i k a n e r g l a u b t m a n , auf d e m Gebiete bester u n d billigster B o h r s p ü l u n g e n d e n Stein der Weisen g e f u n d e n zu h a b e n . Die Veröffentlichungen, m i t d e n e n die Verf. d e n F a c h e x p e r t e n K u n d e geben, schlagen auf g e s c h ä f t s m ä ß i g e A r t die R e k l a m e t r o m m e l , ohne auf die H e r s t e l l u n g der n e u e n S p ü l u n g a u s f ü h r l i c h e r einzugehen. Die B e s t a n d t e i l e sind W a s s e r , B e n t o n i t , B a r y t , k a u s t i s c h e Soda, Chrom-Lignit u n d C h r o m - L i g n o s u l f o n a t ; d a h e r die Bezeichnung CL-CLS-Spülung. I m m e r h i n w u r d e n m i t dieser S p ü l u n g i m Z e i t r a u m v o n 9 M o n a t e n ü b e r 300 T i e f b o h r u n g e n , v o r n e h m l i c h in T e x a s u n d Louisiana, n i e d e r g e b r a c h t , bei d e n e n die h e r v o r r a g e n d e n E i g e n s c h a f t e n d e r S p ü l u n g sich b e w ä h r t h a b e n u n d eine erhebliche K o s t e n s e n k u n g dieser B o h r u n g e n erreicht w u r d e . Die Vorteile der CL-CLS-Spülung s i n d : hohe T h e r m o s t a b i l i t ä t , W i d e r s t a n d s f ä h i g k e i t gegen schädigende Einflüsse, wenig Schwierigkeiten i m Bohrloch u n d d a m i t G e w ä h r f ü r ein e i n w a n d f r e i e s B o h r e n sowie w e i t a u s niedrigere K o s t e n als bei d e n bisher m i t C M C - P r o d u k t e n b e a r b e i t e t e n S p ü l u n g s typen. Es ist b e k a n n t , d a ß alle S p ü l u n g e n d u r c h ihre W a s s e r a b g a b e einen m e h r oder weniger hohen F i l t r a t i o n s a n t e i l a u f weisen, so d a ß sich d u r c h Absetzen der F i l t e r k r u s t e a n der B o h r l o c h w a n d K o m p l i k a t i o n e n f ü r das B o h r e n ergeben. Festziehen des B o h r w e r k z e u g e s u n d Bohrgestänges, F a n g a r b e i t e n u n d A u f g e b e n v o n B o h r l ö c h e r n sind häufig die Folgen. H o h e T e m p e r a t u r e n u n d D r ü c k e bei tiefen B o h r u n g e n bringen besondere Schwierigkeiten f ü r d e n B e s t a n d der g u t e n E i g e n s c h a f t e n einer S p ü l u n g . Sie sind gleichfalls der G r u n d f ü r einen niedrigen p H - W e r t , wie er sich v o r n e h m l i c h in d e r i m J a h r e 1940 p o p u l ä r g e w o r d e n e n P h o s p h a t - u n d SodaQ u e b r a c h o - S p ü l u n g gezeigt h a t . Diese S p ü l u n g k o n n t e gegen S c h ä d i g u n g e n n i c h t resistent sein, sie w a r chemisch u n s t a b i l . W e n n die Viskosität n i c h t ansteigen u n d das spezifische Gewicht e r h a l t e n bleiben sollte, m u ß t e vielfach W a s s e r z u g e s e t z t w e r d e n . Die Mängel dieser S p ü l u n g w u r d e n n a c h d e m 2. W e l t k r i e g d u r c h die E i n f ü h r u n g v o n K a l k s p ü l u n g e n a u f g e h o b e n , bei d e n e n a u ß e r d e m in f e s t e n Gesteinsschichten bessere B o h r f o r t s c h r i t t e erzielt w u r d e n . K a l k s p ü l u n g e n sind leichter zu b e a r b e i t e n u n d bildeten gegenüber den S p ü l u n g e n m i t niedrigem p H - W e r t bisher eine gewaltige Verbesserung, d e n n sie sind h o h e n T e m p e r a t u r e n gegenüber a u c h gefestigter. Die m i t C M C - P r o d u k t e n g e s c h ü t z t e n S p ü l u n g e n , m i t d e n e n h e u t e noch vorwiegend in der W e l t g e b o h r t wird, setzen die W a s s e r a b g a b e u n d F i l t e r k r u s t e h e r a b , t r a g e n a b e r zur V i s k o s i t ä t s e r h ö h u n g bei u n d sind n u r b e d i n g t t h e r m o stabil. Bei der CL-CLS-Spülung hingegen g i b t es k e i n e n Visk o s i t ä t s a n s t i e g u n d d a m i t kein Ü b e r t r e t e n d e r S p ü l u n g b e i m
Zeitschrift tiir angewandte Geologie (1962) Heft 12
667
Besprechungen und Referate B o h r e n . Gegen N a t r i u m - K a l z i u m - u n d A n h y d r i t s c h ä d i g u n g e n b i e t e t diese S p ü l u n g den b e s t e n S c h u t z . Der p H W e r t ist niedrig, so d a ß leichter u n d sicher m i t i h m zu a r b e i t e n ist. W a s die K o s t e n a n b e t r i f f t , so sollen u n s einige Beispiele überzeugen, die aus der Gegenüberstellung v o n B o h r u n g e n zu ersehen sind, die m i t CL-CLS-Spülung, u n d solchen, die m i t den bisher üblichen S p ü l u n g s t y p e n n i e d e r g e b r a c h t w o r d e n sind. Offshore, Süd-Louisiana Teufe Spülungstyp Spez. Gewicht Spülungskosten Bohrtage
3919 m CL-CLS 1,42 g/cm 3 $ 40921,55 17
3942 m Gyp 1,40 g/cm3 $ 83810,48 28
De "Witt C o u n t y , T e x a s Teufe Spülungstyp Spez. Gewicht Spülungskosten Meißelverbrauch (Diamant) Bohrzeit Bohrtage
3350 m CL-CLS 1,32 g/cm 3 $ 19235,23 462 h 33
3359 m Gyp 1,32 g/cm3 $ 45288,23 487 h 34 H.
DIMBOIU,
3345 m Gyp 1,32 g/cm3 $ 32088,20 480 h 37
WOHLFAHRT
M.
Bohrspülungen zur Durchdringung produktiver Formationen „ P e t r o l si Gaze", J g . 12 (1961), 9, S. 3 9 1 - 4 0 0 Der W a s s e r a b g a b e , d. h. d e m F i l t r a t i o n s w e r t v o n B o h r s p ü l u n g e n u n d der d a m i t in V e r b i n d u n g s t e h e n d e n Blockier u n g der p r o d u k t i v e n Schichten, ist ganz besondere A u f m e r k s a m k e i t zu schenken. Als beste S p ü l u n g wird die E m u l s i o n s s p ü l u n g v o m Verf. h e r v o r g e h o b e n u n d d u r c h L i t e r a t u r z u s a m m e n s t e l l u n g e n e r h ä r t e t . Der beste Einsatz erfolgt b e i m D u r c h t e u f e n v o n p r o d u k t i v e n Schichten i m S a n d s t e i n m i t T o n e i n l a g e r u n g e n , da hier S p ü l u n g e n auf W a s s e r b a s i s zu einer P e r m e a b i l i t ä t s s e n k u n g f ü h r e n . Man u n t e r s c h e i d e t E m u l s i o n e n v o n Ül-in-Wasser- u n d als u m g e k e h r t e E m u l s i o n den T y p der Wasser-in-Ol-Spülung. Diese S p ü l u n g e n sind b e s t ä n d i g gegen E l e k t r o l y t e u n d gegen T e m p e r a t u r e n . W e i t e r h i n t r i t t keine F i l t r a t i o n ein; d e r Bohrlochd u r c h m e s s e r bleibt k o n s t a n t . Die E m u l s i o n s s p ü l u n g wird noch n i c h t i m b r e i t e n Maße v e r w e n d e t , da gewisse Manipulationsschwierigkeiten der T e c h n i k e r u n d F e u e r g e f a h r a u f t r e t e n . Der E m u l g a t o r , der sich h a u p t s ä c h l i c h in der öligen P h a s e b e f i n d e t u n d die K o n t a k t f l ä c h e n zwischen Öl u n d W a s s e r v e r b i n d e n soll, bes t e h t aus Salzen der F e t t s ä u r e n oder aus Kalziumsalzen von Lignin-Sulfosäuren. Die E m u l s i o n s s p ü l u n g e n w u r d e n in d e n l e t z t e n J a h r e n in der V R R u m ä n i e n eingesetzt. Die E m u l s i o n wird aus einer 4 — 6 % i g e n Bentoni tspülung sowie aus 5 — 3 5 % R o h - oder E r d ö l präpariert.. Als E m u l g a t o r u n d Stabilisator sind verschiedene P r o d u k t e im E i n s a t z . Die S p ü l u n g s m e ß w e r t e sind sehr gut, es ergeben sich a b e r a u c h bohrtechnische Verbesserungen, insbesondere d u r c h die erhöhte Schmierwirkung. Die beiden E m u l s i o n s a r t e n w e r d e n gegenübergestellt und ihre Vor- u n d Nachteile bei den verschiedensten B e a n s p r u c h u n g e n an H a n d v o n Tabellen u n d A b b i l d u n g e n angezeigt. W e i t e r e L a b o r u n t e r s u c h u n g e n b e m ü h e n sich u m den ökonomischen E i n s a t z der ,,Wasser-in-Öl-Spülung" m i t vorh a n d e n e n Materialien. B. HEYNE KÖTTER, K . u. a.
Hydrogeologie des Westteils der Ibbenbürener Karbonscholle Forsch.-Ber. d. L a n d e s N o r d r h e i n - W e s t f a l e n , W e s t d e u t scher Verl., K ö l n u. Opladen, Nr. 999, 1962; 113 S., 45 Abb., brosch. 36,90 DM Die A r b e i t b e f a ß t sich in e r s t e r Linie m i t der H y d r o c h e m i e der G r u n d - bzw. G r u b e n w ä s s e r des dortigen Steinkohlenbergbaues. Es t r e t e n erstaunlich hohe Eisen- u n d S u l f a t g e h a l t e sowie e x t r e m niedrige p H - W e r t e auf, deren V o r h a n d e n s e i n u n d Beseitigung eine e r n s t h a f t e Belastung des Bergbaues darstellen. Drei W a s s e r t y p e n lassen sich u n t e r s c h e i d e n : a) m i n e r a l a r m e Grundwässer, die den n o r m a l e n oberflächennahen G r u n d w ä s s e r n der I b b e n b ü r e n e r Scholle entsprechen;
b) sulfatische Grundwässer, die als n o r m a l e G r u n d w ä s s e r in die seit l a n g e m v o r h a n d e n e n Baue eindringen u n d sich d o r t m i t d e n V e r w i t t e r u n g s p r o d u k t e n des Schwefelkieses b e l a d e n (nicht selten p H - W e r t e u n t e r 2, Eisengehalte ü b e r 2000 mg/1, S u l f a t g e h a l t e ü b e r 5000 mg/1 S 0 4 " ) ; c) chloridische Grundwässer, die infolge des tiefreichenden A b s e n k u n g s t r i c h t e r s des B e r g b a u b e t r i e b e s v o m t e k t o n i s c h a b g e g r e n z t e n mesozoischen K a r b o n v o r l a n d herbeigezogen w e r d e n u n d deren Chloridgehalt (bis 1000 mg/1) in Zechsteinsalzen seinen U r s p r u n g h a b e n wird. Die A r b e i t gibt a u s f ü h r l i c h A u s k u n f t ü b e r die hydrogeologischen bzw. h y d r o c h e m i s c h e n E i n z e l u n t e r s u c h u n g e n u n d -aus Wertungen. Abschließend w e r d e n Aussagen ü b e r die E n t w i c k l u n g s t e n d e n z e n der G r u b e n w a s s e r b e s c h a f f e n h e i t g e m a c h t . Auf G r u n d d e r in der A r b e i t mitgeteilten E r k e n n t n i s s e wird folgende E n t w i c k l u n g der h y d r o c h e m i s c h e n S i t u a t i o n bei z u n e h m e n d e r Teufe des B e r g b a u e s wörtlich v o r a u s g e s a g t : „Die Menge des Westfeld-Mischwassers wird weiterhin zun e h m e n . Die K o n z e n t r a t i o n a n Eisen, S u l f a t Und Schwefelsäure wird weiterhin a b n e h m e n , wohingegen die K o n z e n t r a tion a n Chloriden z u n e h m e n wird. Die G e s a m t m e n g e a n m i t g e f ü h r t e m Eisen, S u l f a t u n d Schwefelsäure wird z u n e h m e n , j e d o c h nicht in d e m Maße, wie es die Menge des m i t g e f ü h r t e n Chlorids t u n w i r d . " ZLESCHANG FRANKE,
D.
Der Bau der Triebeier Querzone Freiberger F o r s c h . - H . , C 1 2 8 , Akademie-Verlag, Berlin 1962; 88 S., 46 Abb., 5 Taf., 14,50 DM Verf. u n t e r s u c h t e in dieser g r ü n d l i c h e n A r b e i t eine s t a r k a u s g e p r ä g t e Zone t e k t o n i s c h e r V e r g i t t e r u n g im thüringischv o g t l ä n d i s c h e n Schiefergebirge. Die s o g e n a n n t e Triebeier Querzone, i n n e r h a l b des P h y c o d e n s c h i e f e r k o m p l e x e s , w u r d e bisher f a s t a u s n a h m s l o s als Q u e r s a t t e l a u f g e f a ß t . FRANKE k o n n t e auf G r u n d v o n vielen gewissenhaft d u r c h g e f ü h r t e n k l e i n t e k t o n i s c h e n Messungen u n d d e r e n A u s w e r t u n g n a c h weisen, d a ß es sich nicht u m einen solchen h a n d e l t , sondern u m ein System v o n e i n a n d e r d u r c h k r e u z e n d e n erzgebirgischen Pressungs- u n d herzynischen D e h n u n g s f o r m e n . D a s ang e f ü h r t e L i t e r a t u r v e r z e i c h n i s u m f a ß t m i t 114 Titeln alle einschlägige L i t e r a t u r ü b e r dieses Gebiet. K . KAUTER RAST,
NICHOLAS
Applied Geophysics USSR P e r g a m o n Press L t d . , O x f o r d , L o n d o n , New Y o r k , Paris 1962. 429 S., zahlr. Zeichn., Abb., T a b . u. Taf., 5 £ I n diesem B u c h k o m m e n sowjetische Spezialisten auf d e m Gebiet der Geophysik zu W o r t . Der T e x t ist u n t e r g l i e d e r t in vier Teile: Seismik, Gravimetrie, elektrische V e r m e s s u n g u n d Erdölgeophysik. Z u m e r s t e n T h e m a k o m m e n die Seismiker: GORBATOWA, FLOROWA, SHUSHKOW u n d OBLOGINA ZU W o r t . Ü b e r g r a v i -
metrische Messungen u n d M e t h o d e n liegen A r b e i t e n
von
WESELOW & PANTELEJEW u n d KOTLIAREWSKIJ vor. Z u
den
Fragen
elektrischer
Methoden
ALEKSEJEW, BERDICHEWSKIJ,
äußern
sich
KOROLENKO u n d
TEREKHIN, FOMINA.
I n d e m K a p i t e l ü b e r E r d ö l g e o p h y s i k w e r d e n v o n GALKIN, SCHERBAKOWA,
KOMAROW,
POLYAKOW,
SAPOROSHETS
u.
a.
vor allem die n e u e r e n M e t h o d e n des Lumineszenzlogs, des Gaslogs u n d der r a d i o m e t r i s c h e n V e r m e s s u n g e n b e h a n d e l t . Eine solche z u s a m m e n g e f a ß t e U b e r s i c h t k a n n n a t ü r l i c h keine detaillierte Aussage m a c h e n ü b e r die a n g e w a n d t e Geop h y s i k in d e r S o w j e t u n i o n schlechthin. Der H e r a u s g e b e r w a r sich dessen a u c h , wie es aus der E i n l e i t u n g ersichtlich ist, voll b e w u ß t . I m vorliegenden Fall k a m es darauf an, einige wichtige M o m e n t e in der n e u e s t e n E n t w i c k l u n g der ang e w a n d t e n Geophysik der U d S S R aufzuzeigen, die f ü r E r d ölgeophysiker, Erdölgeologen, a b e r a u c h f ü r Methodiker in der Geophysik schlechthin i n t e r e s s a n t sind. K. KAUTER SULLIVAN,
R.
Foraminifera froni tbe Type Section of the San Lorenzo Formation Santa Cruz County California U n i v . Calif. P u b l . Geol. Sei., J g . 37, Teil 4, S. 2 3 3 - 3 5 2 , 5 T a b . , 23 Taf. Aus m a r i n e n t e r t i ä r e n S e d i m e n t e n der S a n t a Cruz Mount a i n s in K a l i f o r n i e n w e r d e n 213 F o r a m i n i f e r e n a r t e n u n d - U n t e r a r t e n beschrieben, die s t r a t i g r a p h i s c h der San-Lorenzo-
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Hett 12 Besprechungen und R e f e r a t e
668 F o r m a t i o n ( M ä c h t i g k e i t : 2 2 5 0 feet = 750 m) sowie deren Liegendem und Hangendem, den V a q u e r o s - und B u t a n o F o r m a t i o n e n , e n t s t a m m e n . Altersmäßig handelt es sich bei den genannten Ablagerungen u m eine kontinuierliche Folge des höheren Eozäns (Narizian), Oligozäns (Refugian) und eine n i c h t weiter zu trennende Serie des Oligo-Miozäns (Zenarian). Die sehr reichen F o r a m i n i f e r e n - F a u n e n , bestehend sowohl aus K a l k - als auch aus Sandschalern, g e s t a t t e t e n dem V e r fasser ein mikropaläontologisches Gliederungsschema in 18 Faunenbildern. Natürlich l ä ß t eine solche biofaziell begründete Unterteilung keine direkten Beziehungen zu unseren gleichalterigen mitteleuropäischen V o r k o m m e n erkennen, interessant ist j e d o c h , daß in den vergleichbaren S c h i c h t e n unseres R a u m e s die gattungsmäßige Zusammensetzung der F a u n e n insgesamt eine ähnliche ist. Mit Ausnahme der G a t t u n g e n Pelosina, Dorothia, Rectogümbelina, Bolivirwides, Siphogenerina und Hantkenina sind die übrigen 72 Genera, die vorwiegend den Nodosariidea, Buliminidea und R o t a liidea angehören, auch bei uns vertreten. Erstaunlicherweise geht die Übereinstimmung in einigen Fällen sogar bis in die Arten. D a n a c h haben folgende F o r m e n des T e r t i ä r s anscheinend weltweite V e r b r e i t u n g : Quinqueloculina triangularis D'ORBIGNY Nodosaria esvaldi REUSS Lenticulina (Robulus) cultrata (MONTFORT) Lenticulina (Robulus) inornata (D'ORBIGNY) Lagena hexagona (WILLIAMSON) Guttulina problema D'ORBIGNY Stilostomella consobrina (D'ORBIGNY) Stilostomella pauperata (D'ORBIGNY) Eponides umbonatus (REUSS)
Y.
KIESEL
Vorträge des XII. Berg- and Hüttenmännischen Tages vom 8. bis 11. Juni 1960 in Freiberg Freiberger F o r s c h . - H . , C 1 0 1 , Akademie-Verlag, 1 9 6 1 , 48 Seiten, 29 Abb., brosch. 6,25 DM
Berlin
1.
BATH,
Die
CoNRAD-Diskontinuität
von
E s werden die R e s u l t a t e einer großen Anzahl von B e o b achtungen n a c h der Reflexions- und R e f r a k t i o n s m e t h o d e in Zentraleuropa, Nordamerika, A f r i k a , Australien, J a p a n , Neuseeland und S ü d a m e r i k a beschrieben, wobei besonders auf den Verlauf der CONRAD-Diskontinuität eingegangen wird. Die Veröffentlichung b e f a ß t sich auch in besonderem Maße mit der D e u t u n g der verschiedenen R e s u l t a t e , wobei die C- und M - F l ä c h e n i m M i t t e l p u n k t der B e t r a c h t u n g e n stehen. 2. N e u e
Ergebnisse
der
i n P r a g v o n ALOIS ZATOPEK,
Mikroseismenforschung Prag
Die vorliegende Veröffentlichung b e t r a c h t e t die in der Zeitspanne von 1 9 4 8 — 1 9 6 0 in P r a g b e o b a c h t e t e mikroseismische A k t i v i t ä t Mitteleuropas, verglichen m i t der Sonnenaktivität. D e r erste Teil b e f a ß t sich mit dem zur Auswertung vorliegenden Material und m i t der Darstellungsmethodik und zeigt graphische Darstellungen c h a r a k t e r i s t i s c h e r mikroseismischer T ä t i g k e i t s p e r i o d e n in bezug auf die S o n n e n tätigkeit. D e r 2. Teil der Veröffentlichung b e h a n d e l t die Ergebnisse der mikroseismischen Untersuchungen und deren Deutung und erörtert Zusammenhänge der mikroseismischen Amplituden m i t der S o n n e n t ä t i g k e i t .
Andere Arten haben, wie von SULLIVAN in Z u s a m m e n h a n g m i t seinen ökologischen B e t r a c h t u n g e n herausgearbeitet, ihre europäischen V e r t r e t e r . So entspricht die amerikanische F o r m Cibicides cushmani der europäischen Cibicides lobatula, Chilostomelloides oviformis ersetzt Cliilostomella ovoidea, und Cassidulina globosa t r i t t für Cassidulina subglobosa auf. Diese Gegenüberstellung der A r t e n k a n n noch bei weiteren F o r m e n nachgelesen werden. Die v o m Verfasser neu aufgestellten E i n h e i t e n (3 Arten, 1 Unterart) sind bei uns u n b e k a n n t . V o n besonderer B e d e u t u n g für die moderne Mikropaläontologie sind die bereits erwähnten, von SULLIVAN ziemlich ausführlich gehaltenen ökologischen B e t r a c h t u n g e n . Aus zahlreichen vielfach zusammengetragenen Einzelheiten über die Lebensgevvohnheiten der Arten ergibt sich ein deutlicher E i n d r u c k über die Meeresverhältnisse in den einzelnen Horizonten. E s e n t s t e h t für die Zeit vom Obereozän bis ins Miozän das Bild eines Meeres unter normalen hochmarinen Bedingungen, mit tropischem bis subtropischem Oberllächenwasser und b a t h v a l e n Tiefenverhältnissen E i n Wechsel in neritische Fazies im unteren Teil der S a n - L o r e n z o - F o r m a t i o n (höchstes Obereozän) war nur von sehr kurzer Dauer. Insgesamt gesehen v e r m i t t e l t die Arbeit eine interessante und sehr abgerundete Darstellung über T a x i o n o m i e , S t r a t i graphie und Ökologie der Mikrofauna der S a n - L o r e n z o F o r m a t i o n ( T y p u s - L o k a l i t ä t ) , deren allgemeiner W e r t in den durchgeführten biofaziellen Untersuchungen liegt.
Uppsala
Die Veröffentlichung beinhaltet eine sehr umfangreiche Zusammenstellung von graphischem und tabellarischem Material, woraus die B e s t i m m u n g der k o n t i n e n t a l e n S t r u k t u r aus seismischen R e s u l t a t e n hervorgeht.
MARCUS
Die Vortragsveröffentlichung behandelt die Methoden und bisherigen Ergebnisse zur B e s t i m m u n g der inneren S t r u k t u r der k o n t i n e n t a l e n E r d k r u s t e . D e r V e r f . gibt eine zusammenfassende Darstellung der verschiedenen seismischen Methoden zur E r f o r s c h u n g der E r d k r u s t e und behandelt deren wesentliche R e s u l t a t e . D a b e i wurden nur solche Beobachtungsergebnisse herangezogen, die E i n b l i c k in die tiefere S t r u k t u r der k o n t i n e n t a l e n E r d k r u s t e geben, alle sprengseismischen R e s u l t a t e , die nur oberflächennahe S t r u k t u r e n erfassen, wurden n i c h t berücksichtigt. Zur B e s t i m m u n g der inneren S t r u k t u r der E r d k r u s t e erwiesen sich seismische R e f r a k t i o n s - und Reflexionsuntersuchungen a m zuverlässigsten.
Besondere B e t r a c h t u n g e n gelten den idealisierten Amplitudenkurven verschiedener S t a t i o n e n und deren Vergleichsmöglichkeiten sowie den sich daraus ergebenden Schlußfolgerungen auf die Verfolgung der mikroseismenbildenden Zonen in Mitteleuropa und deren Lokalisierung. Beide Veröffentlichungen sind für den Geophysiker von großem Interesse und geben einen guten E i n b l i c k in den gegenwärtigen S t a n d der seismischen Forschung. TÖPFER
Neuerscheinungen und Literaturhinweise DAWAGANA, W . C . U. a .
Das Aufsuchen und die E r k u n d u n g von B o r - R o h s t o f f e n Gosgeoltechisdat, Moskau 1960. -
102 S.
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Mineralogie, L a g e r s t ä t t e n t y p e n chemie des Selens und Tellurs Verlag AN S S S E , Moskau 1959. -
und Grundzüge der
Geo-
256 S.
RAMZES, B . J .
Aufsuchen und Erschließen von S a n d - und K i e s l a g e r s t ä t t e n Gostrojisdat, Moskau 1959. -
150 S.
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Gallium Verlag AN SSSE., Moskau 1960. -
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Die Mineralvorräte der kapitalistischen L ä n d e r Gosplanisdat, Moskau 1960. -
274 S.
WAINSCHTEIN, W . G .
K u r s k e r Magnetanomalie UdSSR Gosgortechisdat, Moskau 1961. -
— die größte Eisenerzbasis
der
106 S.
AMIRASLANOW, A . A .
Die B l e i - Z i n k - L a g e r s t ä t t e n Australiens Gosgeoltechisdat, Moskau 1960. -
135 S.
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Die Erdölindustrie in den L ä n d e r n der Volksdemokratien Gostoptechisdat, Moskau 1960. -
277 S.
BALASCHOW, L . S .
Das S u r c h a n - D a r j a - a r t e s i s c h e B e c k e n Verlag AN S S S E , Moskau 1960. -
277 S.
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Die Methodik hydrogeologischer Untersuchungen Gosgeoltechisdat, Moskau 1961. -
389 S.
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) H e l t 12
Nachrichten und Informationen
669
Nachrichten und Informationen Der Eisen- und Stahlproduktions- und Energieverband der ItgW-Ländcr
R g W - L ä n d e r sind auf Importe angewiesen. Die Sowjetunion liefert große Mengen Koks, bezieht jedoch Steinkohle und Anthrazit aus mehreren RgW-Ländern. Auch die CSSR m a c h t mit Polen einen Austausch Kokskohle gegen Steinkohle. Aus den ungeheuren Vorräten der Sowjetunion an Erdöl und Erdgas werden durch die „Pipeline der Freunds c h a f t " große Mengen den westlichen und südwestlichen Nachbarn zufließen. Die Durchsatzleistung im J a h r e 1965 ist mit etwa 15 Mill. t angesetzt. Ha.
Die Abstimmung der Produktion, die gegenseitige Versorgung und der Austausch von Erzeugnissen in den Ländern des RgW (Rat f ü r gegenseitige Wirtschaftshilfe) erstrecken sich in besonderem Maße auf die Eisen- und Stahlindustrie und auf die Energieversorgung. F ü r die nächsten zwei J a h r zehnte ist außer in der Sowjetunion auch in den übrigen RgW-Ländern eine- gewaltige Steigerung der Eisen- und Stahlproduktron geplant. 1961 wurden in den gesamten RgW-Ländern 93 Mill. t Rohstalil (25% der Weltproduktion) Eisenerzvorräte in Afrika erzeugt, f ü r 1965 sind 120 bis 125 Mill. t geplant und für Die nachfolgende Tabelle und K a r t e über Eisenerzvorräte 1980 insgesamt 500 Mill. t, wovon die Hälfte in der Sowjetafrikanischer Länder, insbesondere der jungen unabhängigen union erzeugt werden wird. Die ausreichende Versorgung mit Erzen und Brennstoffen, Republiken, sowie ein Diagramm über die Eisenerzförderung der W e l t im letzten J a h r z e h n t entnehmen wir den 1961 von ist die wichtigste Voraussetzung bei diesen Planungen. der „ W i r t s c h a f t s Vereinigung Eisen- und Stahlindustrie Umfangreiche Lieferungen seitens der Sowjetunion an die Düsseldorf" unter dem Titel „Die Eisenerzwirtschaft der übrigen Länder sind erforderlich, da diese ihren Bedarf nicht Welt in Zahlen", Verlag Stahleisen, veröll'entlichten Zusamaus eigener Förderung decken können. 1955 lieferte die menstellungen. Die Mengenangaben der Tabelle wurden Sowjetunion 8,8 Mill. t Eisenerze, 1960 bereits 15,18 Mill. t. durch einige Angaben über L a g e r s t ä t t e n a r t e n und Fe-GeDie CSSR allein soll 1965 10,1 Mill. t und Polen von 1962 halte in Anlehnung an E. A. SCHEIBE: Eisenerz- und Manganbis 1965 mehr als 35 Mill. t erhalten. Die Kombinate von erzlagerstätten in Afrika — Stahl ui)d Eisen, J g . 82, H. 3, Galatz in Rumänien und Kosice (Kaschau) in der CSSR S. 1 3 7 - 1 4 6 (1962) ergänzt. werden mit Erzen von Kriwoi Rog in der Ukraine versorgt werden. Bulgarien vermag aus seinen Eisenerzen von Kremikovvzi, die auf 250 Mill. t geschätzt werden, Lieferungen abzugeben. Die Sowjetunion stellt den verbündeten Ländern auch Pläne und Ausrüstungen f ü r neue Werke zur Verfügung. So lieferte sie an Polen die Pläne f ü r das H ü t t e n k o m b i n a t Lenin und das Edelstahlwerk W a r Casabianc szawa, an Bulgarien die Pläne f ü r die Kombinate Lenin und Kremikowzi, an Rumänien f ü r ' Tindouf (las K o m b i n a t Galatz, an die VER. ARAB. REPUBLIK CSSR f ü r das K o m b i n a t KleÄGYPTEN m e n t Gottwald in OstrawaKunice und nicht zuletzt an die D D R f ü r das K o m b i n a t von E i s e n h ü t t e n s t a d t . Andererseits u n t e r s t ü t z e n die D D R und die CSSR auf Grund ihrer hochCharlum entwickelten MaschineninduFori L»my strie mehrere Partnerländer bei der Entwicklung ihrer Erzeugungsmöglichkeiten oder liefern Freetown LEONE ihre Erzeugnisse. So lieferte / J^/ZENTRiLAFRIKA I * R«nnu 1957 die D D R an die SowjetO-Iaunde union 21700 t und 1959 etwa IKL9200 t neuzeitliche^ Walzwerkseinrichtungen, die CSSR lieferte ; * RWÄND/ JC. / solche im U m f a n g von 10500 BURUNDI ^ Brazzavile yt. und 8500 t. Die Sowjetunion Leopoldvile wiederum lieferte seit Bestehen -e»-Salaam des R g W an die Mitgliedsländer sowie an China, Nordkorea, • (E'lisabethvllle^ Nordvietnam und die Mongolische V R Stahlwerksanlagen mit I FÖDERATION VON^-v TU einer Gesamtkapazität von ! NR11 r " , (.RHODESIEN UNÖ""^ V" 40 Mill. t Rohstahl, über 100 ->-^IJASSAgSal i s bury Kraftwerksanlagen, die zusam*" ^ a n d »sr 2 men 104 Mill. k W h erzeugen, 21 Erdölraffinerien, 55 Bergwerksanlagen und über 100 Maschinenbaubetriebe. Me cjfï Bei der mit der Eisen- und • Lagerstalle Stahlproduktion eng verbunQ Lagcrstateitgobrete denen Kohlen-, Koks- und Energieversorgung liegen die 2 SO 500 750 1000 1250 1500 KaPIftd! Dinge ähnlich. Nur Polen und Hur lür Äquator genau die CSSR können außer der Sowjetunion ihren Koksbedarf selbst decken, die übrigen
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Heft 12 N a c h r i c h t e n u n d Informationen
670 Zeichen Name der Lagerauf der stätte oder des LagerKarte stättengebietes Mu 2
Alt der Lagerstätte u. Gehalte
FördeVorräte rung Mill. t 1000 t
Hämatitbändererz im Präkambrium, 62% Fe, 0,04% P, S u. Mn sehr gering
Fort Gouraud (Kedia d'Idjil)
120 (sicher)
6. S e n e g a l Se 1
Eisenerze mit stellenweise bis 60% Fe im Präkambrium
Kéniéba
100
7- G u i n e a G1
Conakry (KalouniHalbinsel)
G2 G3
Mt. Niniba Situandoli
laterit. Eisenerz, 47% Fe,0,02-0,04% P, reichl. 1% Cr u. 0,1% Ni Quarzbändererze Quarzbändererze
700 bis 1000
Hämatitbändererz im Präkambriuni, 55% Fe, 0,04% P Hämatit-MagnetitBändererz im Präkambrium, 53% Fe, 0,1% P, 3 - 5 % SiOa
1500
200
200 300
8. S i e r r a Leone SI 1
Merampa
SI 2
Tonkoliii (Simblli u. Marampon)
04
103,6
9. L i b e r i a = 33 7% a - Nordamerika 1913: 32,4 Mio t = 43,2%, 1960: 58,2 Mio t = 24,0% b — Mittel- und Südamerika c - Australien 1960: 2,5 Mio t = 1,0% d - Afrika 1960: 8,9 Mio t = 3,8% e — Asien insgesamt: 1960: 31,5 Mio t = 13,0%, davon Volksrepublik China 1960: 18,0 Mio t = 7,4% f - UdSSR 1913: 6,0 Mio t = 8,0%, 1960: 62,0 Mio t = 25,6% g — Sonstiges Europa (ohne UdSSR) h — Spanien, Türkei, Griechenland h, i und k - OEEC-Länder 1913: 32,7 Mio t = 43,5%, 1960: 50,9 Mio t =
21,1%
i - EFTA-Länder 1913: 10,4 Mio t = 13,9%, 1960: 19,5 Mio t = 8,1% k - EWG-Länder 1913: 17,3 Mio t = 23,0%, 1960: 28,4 Mio t - 11,7%
L 1
Bassa Hills
L2
Bollii Hills
13
Bong Range
1,4
Mano River
L5
Niniba Mountains
präkambr. Bälldererze Hämatit-MagnetitErz im Gneis, 63 bis 65% Fe, 0,06% P, 3,3% SiOj präkambr. Hämatitbändererze, Konzentrat mit 64% Fe präkambr. MagnetitAmphibolite, 55% Fe präkambr. Hämatitbändererze, 63% Fe
Tabelle Zeichen auf der Karte
Name der Lagerstätte oder des Lagerstättengebietes
Art der Lagerstätte u. Gehalte
Förderung 1000 t
Tu 2
Djerissa
Douaria/Tamera
metasoin. Lager von Hämatit u. Limonit in Kreidekalken, 47 bis 55% Fe, P-arm, Hämatiterz mit 50 bis 55% Fe
800
200
Ii 1
AI 5
Zacear Beni Saf Khanguet Quenza-Bou Khadra Timezrit
metasom. Lager von Hämatit und Limonit in Kreidekalken, 5 0 - 5 5 % Fe, P gering
500 200 1000 200
Ait Amar
M2
Gebiet Melilla (Rif)
ordoviz. Oolitherze 43%Fe,0,7% P, 15% Si 0 2 metasom. Lager in Jurakalken,Hämatiterz, 5 5 - 6 0 % Fe, P sehr gering
200
800
präkambr. erze
Mekambo
Tindouf (Gara Djebilet)
Ga 2
Tschibanga
15
5
Akjouit
260
250 (6000)
200 (gemessen)
lländer-
100
am oberen Ituri : Mt. Ami 1 Hämatiterze mit Mt. Go 1 über 45% Fe auf Yedi gebänderten EisenMt. Gobu ' steinen am oberen Uele (Kibali) vorw. Hämatiterz, ^ Mt. Kodo Magnetitquarzit 1 Mt". Maie Hämatiterz, Magne- / titquarzit I Mt. Tina Hämatiterz '
10
60
devon. Oolitherze 57% Fe, 0,8% P, 4,6% Si0 2
800
Magnetit- u. Hämatitlinsen im Präkambrium
21
200 nachgewiesen) 112
12. K o n g o
ca. 4,5 1,5 4 120 (sicher) 2
5. M a u r e t a n i e Mu 1
(3000)
präkambr. Bälldererz,Reicherz mit 63 % Fe u. 6% SiOa präkambr. Bändererze, Aufbereitungserz mit 43% Fe
770 50 25 44
300 üb. 68 % Fe
48 1000
13. A n g o l a A1
Cassinga
A2
Cuima
A3 A4
Dongo Mbassa
präkambr. Bändererze präkambr. Bändererze, 63% Fe, 0,02% P
4. S a h a r a S1
150
11. G a b u n
3. M a r o k k o M1
Kribi
Gal
2. A l g e r i e n All AI 2 AI 3 AI 4
2000
10. K a m e r u n Vorräte Mill, t
1. T u n e s i e n Tul
50
l
Brauneisenerz
(300) 550
300 6
120 10
14. S ü d w e s t a f r i k a Elisenhöhe und Tsatsachas
präkambr. Bändererze, ca. 40% Fe, 0,1% P
50
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) Helt 12 Nachrichten und Informationen
Zeicher auf de Karte
Name der Lagerstätte oder des Lagerstättengebietes
671
Art der Lagerstätte u. Gehalte
FördeVorräte rung Mill. t 1000 t
15. S ü d a f r i k a n i s c h e U n i o n Thabazitnbi
sa 3
Sishen
sa2
Pretoria und Potchefstroom
Bush veld
davon: Stoffberg bei Middelburg Zusammenfluß von Tugela und Mambula, Natal
präkambr. Hämatitbändererze, 62,5% Fe, 0,04% P u. 6,9% Si02 präkambr. Bändererze, z. T. sekundär angereichert, 60 bis 62% Fe, 9-10% SiOst + Al.Oa Oolithische Magnetit-Hämatit-Chainosit-Erze in 3 Horizonten der PretoriaSerie, 50%Fo, 0,2 bis 0,5% P Titanomagnetitbänder mit über 50% Fe, 1 2 - 2 0 % TiO„ bis 1% V 2 0 5 Titanomagnetit mit 1,6% VaOB Titanomagnetit mit bis 20% T i 0 2
70
3000
500
Bedeutende Erdgasfunde in Italien 1000
1000
(2000t V205)
16. S w a z i l a n d
swx
Bonvou Ridge
präkambr. Bändererze mit 48% Fe u. 22% S i 0 2
(1200)
100
17. R h o d e s i e n
sr 2
Que Que
SR,,
Buk we Mumbwa.
präkambr. erze präkambr. erze präkambr. erze
Bänder-
(100)
Bänder-
Liganga
10
Sudan Wadi Haifa
811 1
lebel Abu Tulu östl. El Eula
Titanomagnctiterz in Gabbro, 50% Fe, 13% Ti 0 2 , 0 , 4 % V a 0 5
1000 (?
Hämatitlager in d. Nubischen Serie Magneti t-HämatitLager in der Kubischen Serie mit 60% Fe
10
20. Ä g y p t e n Assuan
Ä2
Ä3
Bahrija am Gebel Ghoradi
Kossei r
Ooli tili sches Iiämatiterz in d. Nubischen Serie mit ca. 40%-Fe, 1,5% P u. 1 5 - 2 0 % SiO a tertiäres Limoniterz mit etwa 40% Fe u.
3% Mn
kieseliges Hämatiterz in gefalteten algonkischen Schichten mit 43% Fe u. 25%
B e d e u t e n d e E r d g a s f u n d e w a r e n in l e t z t e r Zeit in Italien zu verzeichnen. So s t e h e n im A d r i a t i s c h e n Meer vor B a v e n n a bereits drei K ü s t e n v o r l a n d b o h r u n g e n in P r o d u k t i o n . Die zuletzt a b g e t e u f t e B o h r u n g e r b r i n g t 75000 m 3 / T a g E r d g a s . Mit der A b t e u f u n g einer weiteren B o h r u n g w u r d e b e g o n n e n . I n Mittelitalien w u r d e bei V a s t o an der A d r i a k ü s t e des Abruzzengebietes ein ergiebiges V o r k o m m e n entdeckt, dessen R e s e r v e n v o r e r s t auf 12,5 Mrd. m 3 g e s c h ä t z t w e r d e n . A u c h bei Cupello (Chiti) w u r d e E r d g a s a u f g e f u n d e n . — E i n weiteres aussichtsreiches E r d g a s f e l d w u r d e bei Pisticci (Lucania) in der N ä h e des bereits 1958 e n t d e c k t e n Feldes F e r r a n d i n a e r b o h r t . — Die V o r r ä t e des Feldes bei Gagliano n a h e E n n a (Sizilien) w e r d e n auf m i n d e s t e n s 10 Mrd. m 3 ges c h ä t z t . Die E r d g a s r e s e r v e n der V o r k o m m e n bei Vasto, Pisticci, F e r r a n d i n a u n d Gagliano w e r d e n auf i n s g e s a m t 30 Mrd. m 3 g e s c h ä t z t . Die n e u e n F u n d e ermöglichen eine wesentliche Verbesserung der italienischen E r d g a s v e r s o r gung, die sich bisher f a s t ausschließlich auf die F ö r d e r u n g der P o - E b e n e (6,4 Mrd. m 3 im J a h r e 1960) s t ü t z t e . Die F e l d e r F e r r a n d i n a u n d Pisticci sollen d u r c h eine 306 k m lange Pipeline f ü r 455 Mill. m 3 / J a h r E r d g a s m i t R o m u n d d u r c h Zweigleitungen m i t Terni u n d N a r n i v e r b u n d e n w e r d e n . A u c h . f ü r die Felder V a s t o u n d Cupello ist eine V e r b i n d u n g m i t R o m u n d Terni vorgesehen. D. Weitere Ültunde in der Sahara
Bänder-
18. T a n g a n j i k a Ta,
eine n e u e E r d ö l l a g e r s t ä t t e a u f g e f u n d e n . I n einer Teufe v o n 2534 — 2548 m e r b r a c h t e die B o h r u n g aus d e m petrograpliisch g u t ausgebildeten Dogger ß - H a u p t s a n d d u r c h eine 3 - m m Düse einen Zufluß v o n rd. 30 t / T a g Öl (spez. Gewicht 0,878) bei U b e r t a g e d r ü c k e n v o n 40 bis 45 a t ü . Die beiden Schluffs a n d e des Dogger ß sind ebenfalls als Trägergesteine e n t wickelt, j e d o c h noch n i c h t in F ö r d e r u n g g e n o m m e n w o r d e n . D a die B o h r u n g die L a g e r s t ä t t e e t w a 300 m u n t e r der U n t e r k r e i d e t r a n s g r e s s i o n a n t r a f , wird eine größere Ausd e h n u n g des V o r k o m m e n s v e r m u t e t . Die F o l g e b o h r u n g in der südlichen F o r t s e t z u n g soll ü b e r die Breite des z u k ü n f t i g e n Ölfeldes A u f s c h l u ß geben. D.
300
30 (sicher)
vielleicht bedeutend einige
Si02
R u n d 90 k m südwestlich des Erdgasfeldes Hassi R'Mel w u r d e die B o h r u n g Bei K e i t a i e 1 f ü n d i g . F ö r d e r v e r s u c h e e r b r a c h t e n aus einer Teufe v o n 2130 m 55 m 3 / T a g E r d ö l ; aus einer Teufe v o n 2250 m s t r ö m t e Erdöl in größerer Menge zu. Die B o h r u n g dient der E r k u n d u n g des Devons im westlichen Teil der S a h a r a . 100 k m südöstlich des Erdölfeldes Hassi Messaoud (östlicher Teil der Sahara) w u r d e eine ö l f ü h r e n d e S a n d f o r m a t i o n in 2630 m T e u f e a n g e t r o f f e n ; P r o d u k t i o n s v e r s u c h e erb r a c h t e n r d . 85 m 3 / T a g Öl. 10 k m östlich des Ölfeldes O h a n e t wies die B o h r u n g A s k a r e n e 101 devonische Öl- u n d G a s v o r k o m m e n in einer Teufe zwischen 2423 u n d 2472 m n a c h . D. Moonie-Folgebohrungen (Australien) erfolgreich Die auf dieselbe S t r u k t u r wie die F u n d b o h r u n g Moonie 1 r d . 1 k m v o n dieser e n t f e r n t angesetzte A u f s c h l u ß b o h r u n g Moonie 2 stieß auf zwei ö l f ü h r e n d e Schichten i m triassischen B u n d a m b a - S a n d s t e i n . Die obere Zone (1720—1729 m), die bei Moonie 1 n i c h t p r o d u k t i v war, e r b r a c h t e bei einem G e s t ä n g e t e s t 412 m 3 / T a g Öl. Aus der u n t e r e n Zone (1766 bis 1776 m), aus der a u c h Moonie 1 fördert, s t r ö m t e n 221 m 3 / T a g Öl u n d 6800 m 3 / T a g Gas zu. A u c h die rd. 2,3 k m nordöstlich v o n Moonie 1 n i e d e r g e b r a c h t e B o h r u n g Moonie 3 h a t t e Erfolg. E i n F ö r d e r t e s t e r b r a c h t e einen Z u s t r o m v o n r d . 240 m 3 / T a g Öl (spez. Gewicht 0,806) aus der u n t e r e n B u n damba-Formation ( 1 7 8 3 - 1 7 9 1 m). D.
21. N o r d r h o d c s i e n NR 1
Lusaka
Laterit- u. Magnetiterze, 2 5 - 6 5 % Fe
200
N1
Mindale Hill
Sonstiges Entwicklung der Steinkohlenförderung in der Sowjetunion
22. N j a s s a l a n d Hämatit-, Magnetiterz, Brauneisenstein
Havemann & Reh
Erdöl/Erdgas AufschluKbohrung Preetz 1 (¡Kündig E t w a 15 k m nördlich des Ölfeldes Plön w u r d e a m W e s t r a n d des ostholsteinischen Troges m i t der B o h r u n g P r e e t z 1
Bis 1980 soll die S t e i n k o h l e n f ö r d e r u n g im K u s n e z k e r S t e i n k o h l e n b e c k e n auf 180 Mill. t gesteigert w e r d e n . 1960 b e t r u g die F ö r d e r u n g 81,2 Mill. t . Die F ö r d e r u n g v o n Kokskohle soll v o n 28,5 Mill. t 1960 auf 113 Mill. t im J a h r e 1980 e r h ö h t w e r d e n . Die B r a u n k o h l e n f ö r d e r u n g des Reviers v o n I t a t s k soll auf 80—100 Mill. t e r h ö h t w e r d e n . Bis 1970 ist b e a b s i c h t i g t , die jährliche H y d r o f ö r d e r u n g auf 30 Mill. t zu steigern. D.
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) lieft 12 Kurznachrichten
672 Kohlenförderung Bulgariens Die Kohlenförderung Bulgariens -wird 1 9 6 2 von 19 Mill. t auf 21,6 Mill. t ansteigen. Die 1 9 6 2 in B e t r i e b genommenen neuen S c h ä c h t e haben eine jährliche F ö r d e r k a p a z i t ä t von insgesamt 5 , 5 5 Mill. t. Hiervon entfallen 5,1 Mill. t auf „ L i g n i t k o h l e " . Die Schwerpunkte des bulgarischen Kohlenbergbaues liegen im M a r i t z a - K o h l e n b e c k e n , wo der T a g e b a u i T r o j a n o w a I bereits den B e d a r f des W ä r m e k r a f t w e r k e s Maritza Ost I deckt. D. Entwicklung der Welt-Kobaltgewinnung Die W e l t - K o b a l t g e w i n n u n g h a t sich in den vergangenen J a h r e n wie folgt entwickelt (in t K o b a l t g e h a l t ) :
Republik Kongo Nordrhodesien Westdeutschland Kanada Marokko USA sonstige Länder
1959
1960
1961
8431 2152 1470 1364 1260 1134 39
8222 1750 1489 1565 1339 712 73
8400 1895 1546 1609 1371 500 83
15850
15150
15404
Die Produktionszahlen des J a h r e s 1 9 6 1 für die Republik K o n g o haben vorläufigen Charakter, ebenso handelt es sich bei den U S A - A n g a b e n für die J a h r e 1960 und 1 9 6 1 um vorläufige Ergebnisse. D. Kaliförderung in Kanada N a c h fast fünfjährigen A b t e u f a r b e i t e n k a n n j e t z t bei E s t e r h a z y in der kanadischen Provinz S a s k a t c l i e w a n mit
der Kaliförderung begonnen werden. E s wird mit einer J a h r e s p r o d u k t i o n von 1,2 Mill. short tons gerechnet. D a s Reinkali soll hauptsächlich n a c h den U S A e x p o r t i e r t werden. Zur Zeit wird der kanadische K a l i b e d a r f noch ganz durch E i n f u h r e n gedeckt. D. X I I I . Kongreß der Gesellschaft für Mineralogie u. Geologie in der CSSR Der X I I I . K o n g r e ß der Tschechoslowakischen Gesellschaft für Mineralogie und Geologie fand v o m 3. 9. bis 7. 9. 1 9 6 2 in Nordost- und O s t b ö h m e n s t a t t . T r a d i t i o n s g e m ä ß h a t t e der K o n g r e ß die F o r m einer E x k u r s i o n s t a g u n g . E s fanden vier große zweitägige E x k u r s i o n e n s t a t t . Zwei E x k u r s i o n e n führten in das Kristallin, nämlich das Riesengebirgs-Isergebirgs-Kristallin und das Kristallin von Zabreh, eine E x kursion galt dem Ostrand der Innersudetischen Mulde und eine der Kreide und dem Q u a r t ä r Mittelböhmens. Am Nachm i t t a g des 5. 9. b e s u c h t e n die T e i l n e h m e r den K u n e t i c k a Hora bei Hradec K r ä l o v e . Den E x k u r s i o n s t e i l n e h m e r n stand ein ausführlicher E x k u r s i o n s f ü h r e r zur Verfügung, der in Kürze äucli in deutscher Sprache vorliegen und an die E x kursionsteilnehmer und die F a c h b i b l i o t h e k e n verteilt werden wird. A m V o r m i t t a g des 5. 9. fand im Museum der S t a d t Hradec K r ä l o v e eine Festsitzung s t a t t . A m K o n g r e ß n a h m e n zum ersten Mal eine größere Anzahl deutscher Geologen — und zwar 27, davon 16 auf gegenseitige Einladung durch die Gesellschaft, teil — eine F r u c h t der Z u s a m m e n a r b e i t zwischen den befreundeten geologischen Gesellschaften, die seit dem Präsidententreifen der geologischen Gesellschaften des sozialistischen Lagers in Berlin und B r a t i s l a v a einen starken Aufschwung genommen h a t . Der nächste K o n g r e ß wird im H e r b s t 1 9 6 3 in B r n o stattfinden. Die E x k u r s i o n e n werden in das b e n a c h b a r t e Moldanubikum und Moravikum führen. T.
KAEMMEL
Kurznachrichten I n der V E Ungarn, die 1 9 6 0 ,340 Mill. m 3 Erdgas förderte, soll die Erdgasproduktion durch die A u s b e u t u n g neu erschlossener F e l d e r in Mittel- und Südungarn bis 1 9 8 0 auf etwa zwei Mrd. m 3 und d a m i t auf das Sechsfache gesteigert werden. In Bolivien wurde erstmalig von einem südamerikanischen U n t e r n e h m e n Erdöl erbohrt. Die von einer brasilianischen Gesellschaft niedergebrachte erste B o h r u n g liefert täglich 1 0 0 0 barreis R o h ö l . Die E r b o h r u n g des im März 1 9 6 2 in der Sahara neuentd e c k t e n Erdölvorkommens von Askarene östlich von Ohan e t , die bei 2 7 3 3 m im Gotlandium fündig wurde, h a t eine Anfangsförderung von 3 0 0 m 3 täglich e r b r a c h t . Bei der marokkanischen S t a d t Mogador wurden Versuchsbohrungen auf Erdöl fündig (Okt. 1961). B i s 1 9 6 1 förderte Marokko etwa 7 0 0 0 0 t R o h ö l j ä h r l i c h , bei einem B e d a r f von ca. 4 0 0 0 0 0 t. E i n e Raffinerie von 1,2 Mill. t K a p a z i t ä t wird gegenwärtig in der S t a d t Marokko errichtet. Bohrungen auf Erdöl und Erdgas in Spanisch-Sahara den in etwa 2000 m Teufe fündig.
wur-
Die niederländischen Steinkohlengruben förderten 1961 1 2 , 6 2 1 Mill. t gegenüber 1 2 , 4 9 8 Mill. t im V o r j a h r e und 1 2 , 0 7 1 Mill. t i m J a h r e 1954. Die vier S t a a t s z e c h e n förderten 1 9 6 1 7 , 7 6 8 Mill. t. B e i K h a w a j a - M a r a d im Nordosten der iranischen Provinz K h o r a s s a n wurde ein Uranerzvorkommen gefunden, über dessen U m f a n g noch nichts b e k a n n t ist. B e i Loughrea in Irland wurde ein Blei-Silber-Vorkommen erschlossen. Die Bohrung durchstieß eine etwa 30 m mächtige E r z s c h i c h t mit 1 3 , 2 % Blei, 0 , 2 6 % Kupfer, 1 , 5 % Zink und 1 , 9 2 Unzen Silber pro short ton. Der K o m p l e x der süd- und ostasiatischen Länder (ohne U d S S R ) m i t den H a u p t l ä n d e r n China, J a p a n und Indien, hinzugenommen Australien, h a t 1 9 6 1 eine Rohstahlproduktion von 60 Mill. t = 1 7 % der W e l t p r o d u k t i o n (355 Mill. t) erreicht, während die S t a h l e x p o r t e der U S A und W e s t e u r o pas n a c h diesen L ä n d e r n ständig zurückgingen. N a c h einem in Brasilien vorliegenden Regierungsvorschlag sollen dort der T r a n s p o r t und E x p o r t von Eisenerz staatlich
monopolisiert werden und die staatseigene Cia. V a l e do R i o Doce eine T r a n s p o r t p r i o r i t ä t erhalten. Konzessionen für B e r g b a u p r o j e k t e mit weniger als 5 1 % s t a a t l i c h e r Beteiligung sollen künftig n i c h t erteilt werden. Indien plant in d e m wiedergewonnenen Goa, das reich an Eisenerzen ist, ein Stahlwerk. Große Mengen Eisenerz wurden bisher n a c h J a p a n , W e s t d e u t s c h l a n d und I t a l i e n verschilft. Die mexikanische Silberproduktion ist von 4 7 , 6 Mill. U n zen (1958) auf 4 2 , 0 Mill. Unzen (1961) zurückgegangen, während die U S A ihre Produktion von 3 6 , 8 auf 4 1 , 0 Mill. Unzen steigern k o n n t e n . W e s t d e u t s c h l a n d importierte fast die Hälfte der m e x i k a n i s c h e n P r o d u k t i o n . Die Kupfererzförderung in Österreich ist 1 9 6 1 gegenüber 1 3 9 6 0 0 t ( i 9 6 0 ) auf 1 2 9 8 0 0 t zurückgegangen, während die E l e k t r o l y t k u p f e r e r z e u g u n g von 1 1 7 6 0 auf 1 1 8 6 8 t und die Raffinadekupfererzeugung von 2988 auf 3 2 0 4 t anstieg. Drei in Nordqueensland (Australien) entdeckte Vork o m m e n von alluvialem Zinn werden auf V o r r ä t e von 7 6 , 5 3 Mill. m zinnhaltigen E r z e n geschätzt. Aus den n e u e n t d e c k t e n Zinkvorkommen in Nordkanada werden n a c h Fertigstellung der E i s e n b a h n n a c h Pine P o i n t ab 1 9 6 6 eine J a h r e s l i e f e r u n g von 2 1 5 0 0 0 short tons Bleiund Z i n k k o n z e n t r a t e n , aus dem im B a t h u r s t - G e b i e t entdeckten V o r k o m m e n a b 1963 eine Tagesförderung von 3 0 0 0 sh. t erwartet. I n den USA erreichte der V e r b r a u c h von Nickel im letzten Quartal 1 9 6 1 einen H ö c h s t s t a n d , während er in W e s t e u r o p a gegenüber 1 9 6 0 etwas zurückging. Die Weltproduktion von Titan ist in 15 J a h r e n auf das H u n d e r t f a c h e gestiegen, betrug 1 9 6 1 etwa 15 000 t und wird bis 1 9 7 0 voraussichtlich auf 6 0 0 0 0 t steigen. In der Ö S S R , die über eigene V o r k o m m e n verfügt, wurde die Technologie der Titanerzeugung befriedigend gelöst. Die an der italienischen Aluminiumerzeugung (1961: 8 3 4 6 0 t) m i t 6 1 , 3 % beteiligte Montecatini-Gruppe plant den B a u eines Aluminiumwerks in Sardinien m i t einer J a h r e s k a p a z i t ä t von 1 0 0 0 0 0 t.
Zeitschrift für angewandte Geologie (1962) lieft 12 Kurznachrichten
672 Kohlenförderung Bulgariens Die Kohlenförderung Bulgariens -wird 1 9 6 2 von 19 Mill. t auf 21,6 Mill. t ansteigen. Die 1 9 6 2 in B e t r i e b genommenen neuen S c h ä c h t e haben eine jährliche F ö r d e r k a p a z i t ä t von insgesamt 5 , 5 5 Mill. t. Hiervon entfallen 5,1 Mill. t auf „ L i g n i t k o h l e " . Die Schwerpunkte des bulgarischen Kohlenbergbaues liegen im M a r i t z a - K o h l e n b e c k e n , wo der T a g e b a u i T r o j a n o w a I bereits den B e d a r f des W ä r m e k r a f t w e r k e s Maritza Ost I deckt. D. Entwicklung der Welt-Kobaltgewinnung Die W e l t - K o b a l t g e w i n n u n g h a t sich in den vergangenen J a h r e n wie folgt entwickelt (in t K o b a l t g e h a l t ) :
Republik Kongo Nordrhodesien Westdeutschland Kanada Marokko USA sonstige Länder
1959
1960
1961
8431 2152 1470 1364 1260 1134 39
8222 1750 1489 1565 1339 712 73
8400 1895 1546 1609 1371 500 83
15850
15150
15404
Die Produktionszahlen des J a h r e s 1 9 6 1 für die Republik K o n g o haben vorläufigen Charakter, ebenso handelt es sich bei den U S A - A n g a b e n für die J a h r e 1960 und 1 9 6 1 um vorläufige Ergebnisse. D. Kaliförderung in Kanada N a c h fast fünfjährigen A b t e u f a r b e i t e n k a n n j e t z t bei E s t e r h a z y in der kanadischen Provinz S a s k a t c l i e w a n mit
der Kaliförderung begonnen werden. E s wird mit einer J a h r e s p r o d u k t i o n von 1,2 Mill. short tons gerechnet. D a s Reinkali soll hauptsächlich n a c h den U S A e x p o r t i e r t werden. Zur Zeit wird der kanadische K a l i b e d a r f noch ganz durch E i n f u h r e n gedeckt. D. X I I I . Kongreß der Gesellschaft für Mineralogie u. Geologie in der CSSR Der X I I I . K o n g r e ß der Tschechoslowakischen Gesellschaft für Mineralogie und Geologie fand v o m 3. 9. bis 7. 9. 1 9 6 2 in Nordost- und O s t b ö h m e n s t a t t . T r a d i t i o n s g e m ä ß h a t t e der K o n g r e ß die F o r m einer E x k u r s i o n s t a g u n g . E s fanden vier große zweitägige E x k u r s i o n e n s t a t t . Zwei E x k u r s i o n e n führten in das Kristallin, nämlich das Riesengebirgs-Isergebirgs-Kristallin und das Kristallin von Zabreh, eine E x kursion galt dem Ostrand der Innersudetischen Mulde und eine der Kreide und dem Q u a r t ä r Mittelböhmens. Am Nachm i t t a g des 5. 9. b e s u c h t e n die T e i l n e h m e r den K u n e t i c k a Hora bei Hradec K r ä l o v e . Den E x k u r s i o n s t e i l n e h m e r n stand ein ausführlicher E x k u r s i o n s f ü h r e r zur Verfügung, der in Kürze äucli in deutscher Sprache vorliegen und an die E x kursionsteilnehmer und die F a c h b i b l i o t h e k e n verteilt werden wird. A m V o r m i t t a g des 5. 9. fand im Museum der S t a d t Hradec K r ä l o v e eine Festsitzung s t a t t . A m K o n g r e ß n a h m e n zum ersten Mal eine größere Anzahl deutscher Geologen — und zwar 27, davon 16 auf gegenseitige Einladung durch die Gesellschaft, teil — eine F r u c h t der Z u s a m m e n a r b e i t zwischen den befreundeten geologischen Gesellschaften, die seit dem Präsidententreifen der geologischen Gesellschaften des sozialistischen Lagers in Berlin und B r a t i s l a v a einen starken Aufschwung genommen h a t . Der nächste K o n g r e ß wird im H e r b s t 1 9 6 3 in B r n o stattfinden. Die E x k u r s i o n e n werden in das b e n a c h b a r t e Moldanubikum und Moravikum führen. T.
KAEMMEL
Kurznachrichten I n der V E Ungarn, die 1 9 6 0 ,340 Mill. m 3 Erdgas förderte, soll die Erdgasproduktion durch die A u s b e u t u n g neu erschlossener F e l d e r in Mittel- und Südungarn bis 1 9 8 0 auf etwa zwei Mrd. m 3 und d a m i t auf das Sechsfache gesteigert werden. In Bolivien wurde erstmalig von einem südamerikanischen U n t e r n e h m e n Erdöl erbohrt. Die von einer brasilianischen Gesellschaft niedergebrachte erste B o h r u n g liefert täglich 1 0 0 0 barreis R o h ö l . Die E r b o h r u n g des im März 1 9 6 2 in der Sahara neuentd e c k t e n Erdölvorkommens von Askarene östlich von Ohan e t , die bei 2 7 3 3 m im Gotlandium fündig wurde, h a t eine Anfangsförderung von 3 0 0 m 3 täglich e r b r a c h t . Bei der marokkanischen S t a d t Mogador wurden Versuchsbohrungen auf Erdöl fündig (Okt. 1961). B i s 1 9 6 1 förderte Marokko etwa 7 0 0 0 0 t R o h ö l j ä h r l i c h , bei einem B e d a r f von ca. 4 0 0 0 0 0 t. E i n e Raffinerie von 1,2 Mill. t K a p a z i t ä t wird gegenwärtig in der S t a d t Marokko errichtet. Bohrungen auf Erdöl und Erdgas in Spanisch-Sahara den in etwa 2000 m Teufe fündig.
wur-
Die niederländischen Steinkohlengruben förderten 1961 1 2 , 6 2 1 Mill. t gegenüber 1 2 , 4 9 8 Mill. t im V o r j a h r e und 1 2 , 0 7 1 Mill. t i m J a h r e 1954. Die vier S t a a t s z e c h e n förderten 1 9 6 1 7 , 7 6 8 Mill. t. B e i K h a w a j a - M a r a d im Nordosten der iranischen Provinz K h o r a s s a n wurde ein Uranerzvorkommen gefunden, über dessen U m f a n g noch nichts b e k a n n t ist. B e i Loughrea in Irland wurde ein Blei-Silber-Vorkommen erschlossen. Die Bohrung durchstieß eine etwa 30 m mächtige E r z s c h i c h t mit 1 3 , 2 % Blei, 0 , 2 6 % Kupfer, 1 , 5 % Zink und 1 , 9 2 Unzen Silber pro short ton. Der K o m p l e x der süd- und ostasiatischen Länder (ohne U d S S R ) m i t den H a u p t l ä n d e r n China, J a p a n und Indien, hinzugenommen Australien, h a t 1 9 6 1 eine Rohstahlproduktion von 60 Mill. t = 1 7 % der W e l t p r o d u k t i o n (355 Mill. t) erreicht, während die S t a h l e x p o r t e der U S A und W e s t e u r o pas n a c h diesen L ä n d e r n ständig zurückgingen. N a c h einem in Brasilien vorliegenden Regierungsvorschlag sollen dort der T r a n s p o r t und E x p o r t von Eisenerz staatlich
monopolisiert werden und die staatseigene Cia. V a l e do R i o Doce eine T r a n s p o r t p r i o r i t ä t erhalten. Konzessionen für B e r g b a u p r o j e k t e mit weniger als 5 1 % s t a a t l i c h e r Beteiligung sollen künftig n i c h t erteilt werden. Indien plant in d e m wiedergewonnenen Goa, das reich an Eisenerzen ist, ein Stahlwerk. Große Mengen Eisenerz wurden bisher n a c h J a p a n , W e s t d e u t s c h l a n d und I t a l i e n verschilft. Die mexikanische Silberproduktion ist von 4 7 , 6 Mill. U n zen (1958) auf 4 2 , 0 Mill. Unzen (1961) zurückgegangen, während die U S A ihre Produktion von 3 6 , 8 auf 4 1 , 0 Mill. Unzen steigern k o n n t e n . W e s t d e u t s c h l a n d importierte fast die Hälfte der m e x i k a n i s c h e n P r o d u k t i o n . Die Kupfererzförderung in Österreich ist 1 9 6 1 gegenüber 1 3 9 6 0 0 t ( i 9 6 0 ) auf 1 2 9 8 0 0 t zurückgegangen, während die E l e k t r o l y t k u p f e r e r z e u g u n g von 1 1 7 6 0 auf 1 1 8 6 8 t und die Raffinadekupfererzeugung von 2988 auf 3 2 0 4 t anstieg. Drei in Nordqueensland (Australien) entdeckte Vork o m m e n von alluvialem Zinn werden auf V o r r ä t e von 7 6 , 5 3 Mill. m zinnhaltigen E r z e n geschätzt. Aus den n e u e n t d e c k t e n Zinkvorkommen in Nordkanada werden n a c h Fertigstellung der E i s e n b a h n n a c h Pine P o i n t ab 1 9 6 6 eine J a h r e s l i e f e r u n g von 2 1 5 0 0 0 short tons Bleiund Z i n k k o n z e n t r a t e n , aus dem im B a t h u r s t - G e b i e t entdeckten V o r k o m m e n a b 1963 eine Tagesförderung von 3 0 0 0 sh. t erwartet. I n den USA erreichte der V e r b r a u c h von Nickel im letzten Quartal 1 9 6 1 einen H ö c h s t s t a n d , während er in W e s t e u r o p a gegenüber 1 9 6 0 etwas zurückging. Die Weltproduktion von Titan ist in 15 J a h r e n auf das H u n d e r t f a c h e gestiegen, betrug 1 9 6 1 etwa 15 000 t und wird bis 1 9 7 0 voraussichtlich auf 6 0 0 0 0 t steigen. In der Ö S S R , die über eigene V o r k o m m e n verfügt, wurde die Technologie der Titanerzeugung befriedigend gelöst. Die an der italienischen Aluminiumerzeugung (1961: 8 3 4 6 0 t) m i t 6 1 , 3 % beteiligte Montecatini-Gruppe plant den B a u eines Aluminiumwerks in Sardinien m i t einer J a h r e s k a p a z i t ä t von 1 0 0 0 0 0 t.
In den nächsten Heften
SCHRIFTENREIHE DES
der
PRAKTISCHEN
Zeitschrift für angewandte Geologie
GEOLOGEN
Neue Erscheinung Band III
erscheinen u. a. folgende Beiträge
BUDOLF MEINHOLD
J. VERFEL: Injektionsschleier in Felsgesteinen M. KOLAROVA : Ergebnisse komplexer hydrogeologischer UntersuchungenimCheb-Becken I. OEMANDY: Hydrologische Probleme im Steinkohlenrevier von Ostrava—Karvinä D. FRANKE: Der Begriff Fazies (1. Teil) M. FISCHER: Gesteinstechnische Untersuchungen der Quarzporphyre im Räume Würzen (Nordwestsachsen) B. HEYNE : Schwierigkeiten durch Magnesiumchlorid bei der Niederbringung v o n Tiefbohrungen J. POMPER: Verlängerung der Lebensdauer einer Kalklagerstätte durch neue Technik E. STOLLE: Zur Hartsalzerkundung im Kalisalzlager Staßfurt unter besonderer Berücksichtigung des Südharzgebietes E. CHRISTOPH: Geoelektrische und erdmagnetische Untersuchungen südwestlich Geyer (Erzgebirge) H. KALÄHNE: Die Entwässerung im Kohlenbergbau der Lausitz M.WÜNSCHE & W . B. OEHME: Die Eignung der Deckgebirgsschichten in den Vorfeldern der Braunkohlentagebaue Böhlen und Espenhain für die Wiederurbarmachung
ERDÖLGEOLOGIE Abriß und Perspektive der Entwicklung 1962. Etwa 312 Seiten - 95 Abb. - 8° - Halblederin DM25,50 Der Verfasser gibt auf knappem Baum in leiclit verständlicher Form eine Einführung in die Erdölgeologie, in ihre Zusammenhänge und Probleme. Er behandelt u. a. die Geschichte der Erdölindustrie, den Inhalt und die Eigenschaften der Lagerstätten, die Theorien über die Entstehung von Erdöl und Erdgas sowie die Beziehungen der Erdöllagerstätten zum Bau der Erdkruste. Die Erkundung und Bearbeitung der Bohrergebnisse einschließlich der geophysikalischen Bohrlochmessungen bleiben hierbei unberücksichtigt, weil sie Gegenstand eines der folgenden Bände der Schriftenreihe sein werden. Bestellungen durch eine Buchhandlung erbeten AKADEMIE-VERLAG
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BERLIN
Allen u n s e r e n Lesern, F r e u n d e n und A u t o r e n wünschen wir
Einerfolgreiches
Jahr
1963
R e d a k t i o n der Z E I T S C H R I F T F Ü R A N G E W A N D T E
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Authors
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GEOLOGIE, Editorial
Department
An unsere Leser! Zusammen mit diesem Heft werden kostenlos eine Einbanddecke und das Inhaltsverzeichnis für Band 8 unserer Zeitschrift ausgeliefert. Sollten einige unserer Abonnenten nicht in den Besitz der Einbanddecke gelangen, bitten wir, sich mit der Vertriebsabteilung des Akademie-Verlages in Verbindung zu setzen. Die Redaktion
Herausgeber: Staatliche Geologische Kommission und Zentrale Vorratskommission für mineralische Bohstoffe der Deutschen Demokratischen liepublik. Für die kollektive Chefredaktion: Dr. K. KATJTBB (Redaktionssekretär), Berlin. Bedaktion: Berlin N 4, InvalidenstraBe 44. Verlag: Akademie-Verlag GmbH. Berlin W8, Leipziger Straße 3 - 4 (Fernsprecher 220441, Telex 011773, Postscheckkonto: Berlin 35021). Bestellnummer des Heftes 1047/8/12. Die „Zeitschrift für angewandte Geologie" erscheint monatlich. Bezugspreis 2,— DM je Heft. — Satz und Druck: Druckhaus „Maxim Gorki", Altenburg. Veröffentlicht unter der Lizenznummer ZLN 5008 des Ministeriums für Kultur. Karten: Mdl der DDE , Nr. 7852 und 8043.
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