TIME KAI DOXA: Ehrungen für hellenistische Herrscher im griechischen Mutterland und in Kleinasien unter besonderer Berücksichtigung der archäologischen Denkmäler 9783050077437, 9783050034478

In einer umfangreichen Dokumentation werden zum ersten Mal sämtliche Zeugnisse städtischer Ehrungen für hellenistische H

152 22 31MB

German Pages 700 Year 2000

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Recommend Papers

TIME KAI DOXA: Ehrungen für hellenistische Herrscher im griechischen Mutterland und in Kleinasien unter besonderer Berücksichtigung der archäologischen Denkmäler
 9783050077437, 9783050034478

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

Haritini Kotsidu Ehrungen für hellenistische Herrscher

Haritini Kotsidu

ΤΙΜΗ KAI ΔΟΞΑ Ehrungen fìir hellenistische Herrscher im griechischen Mutterland und in Kleinasien unter besonderer Berücksichtigung der archäologischen Denkmäler

Akademie Verlag

Als Habilitationsschrift auf Empfehlung des Fachbereichs für Klassische Philologie und Kunstwissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnahme Kotsidu, Haritini: Timé kai doxa : Ehrungen für hellenistische Herrscher im griechischen Mutterland und in Kleinasien unter besonderer Berücksichtigung der archäologischen Denkmäler / Haritini Kotsidu. - Berlin : Akad. Verl., 2000 Zugl.: Frankfurt (Main), Univ., Habil.-Schr., 1998 ISBN 3-05-003447-5

© Akademie Verlag GmbH, Berlin 2000 Der Akademie Verlag ist ein Unternehmen der Oldenbourg-Verlagsgruppe. Gedruckt auf alterangsbeständigem Papier. Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form — durch Photokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren — reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. Druck: Druckhaus „Thomas Müntzer" GmbH, Bad Langensalza Bindung: Norbert Klotz, Jettingen-Scheppach Printed in the Federal Republic of Germany

Inhaltsverzeichnis Vorwort

^^

Einleitung

^^

Das Material

23

A. Die Zeugnisse

KNr.

I. Attika

1-50

23

1. Athen 2. Rhamnus

1-49 50

23 103

II. Peloponnes

51-82

105

1. Aigina 2. Argos 3. Kalauria 4. Epidauros 5. Arkadien 6. Mantineia 7. Megalopolis 8. Sparta 9. Olympia 10. Achaiischer Bund 11. Sikyon

51 52-54 55 56-57 58 59-60 61 62-63 64-76 77-78 79-81

105 106

82-106

141

82 83-103 104-105 106

141 143 168 173

IV. Nordgriechenland

107-111

175

1. Aitolischer Bund 2. Demetrias 3. lolkos

107-109 ПО Ill

175 177 181

V. Makedonien

112-119

183

1. Makedonisches Koinon

112-113

183

Ш. Mittelgriechenland 1. 2. 3. 4.

Oropos Delphi Thermos Kallion

III 112 115 116 118 119 121 132 136

Inhaltsverzeichnis 2. 3. 4. 5. 6.

Stamm der Orestai Thessalonike Kassandreia Amphipolis Philipp!

114 115 116-117 118 119

183 184 184 190 190

VI. Inseln der Ägäis

120-197

193

1. Delos 2. Rhodos 3. Lesbos 4. Methymna/Lesbos 5. Thera 6. Kos 7. Andros 8. los 9. Naxos 10. Samos 11.Thasos 12. Lemnos 13. Samothrake 14. Euboia 15. Chalkis 16. Histiaia 17. Aptera/Kreta 18. Itanos/Kreta 19. Phalasarna/Kreta 18. Polyrhenia/Kreta

120-148 149-153 154-155 156 157 158-168 169 170-171 172-173 174-182 183 184 185-188 189 190 191-192 193-194 195 196 197

193 224 230 236 237 240 249 249 251 254 269 270 270 275 280 281 282 284 286 286

198-261

289

198-201 202-203 204 205-213 214-216 217-223 224 225 226 227-228 229 230 231-232 233-234

289 298 300 300 310 313 324 325 325 326 227 328 330 335

VII. Propontis und nördliches Kleinasien I. Ionischer Bund 2 Byzanz 3. Kyzikos 4. Ilion 5. Skepsis 6. Pergamon 7. Aigai(?)/Mysien 8. Apollonis 9. Thyateira 10. Hierakome I I . K y me 12. Temnos 13. Smyrna 14. Sardes

Inhaltsverzeichnis 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21.

Erythrai Teos Kolophon Ephesos Magnesia am Mäander Priene Antiocheia am Mäander

234-237 238-240 241-243 244-250 251-255 256-260 261

337 346 356 360 366 373 381

262-294

383

262-281 282 283-285 286 287 288 289 290-292 293-294

383 400 400 402 404 405 406 407 412

I. Attika

*295-*302

415

1. Athen

*295-*302

415

*303-*314

426

*303 *304 *305-*309 *310 *311 *312-*313 *314

426 429 430 436 436 437 440

*315-*320

441

*315 *316-*317 *318-*320

441 442 443

*321-*325

447

*321

447

VIII. Karien und südliches Kleinasien 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

Milet-Didyma Herakleia am Latmos lasos Mylasa Panamara Bargylia Haliicarnass Telmessos Xanthos

B. Dubia et falsa

II. Peloponnes 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Aigina Geraki Olympia Korinthischer Bund Methana Sikyon Megara

III. Mittelgriechenland 1. Oropos 2. Thespiai 3. Delphi IV. Makedonien 1. Dion

Inhaltsverzeichnis 2. 3. 4. 5.

Thessalonike Kassandreia Amphipolis Philippi

*322 *323 *324 *325

448 449 449 450

V. Inseln der Ägäis

*326-*351

450

1. Delos 2. Rhodos 3. Lesbos 4. Astypalaia 5. Kalymnos 6. Kos 7. Samos 8. Thasos 9. Eleutherna/Kreta 10. Lappa/Kreta

*326-*340 *341-*342 *343 *344 *345 *346 *347-*348 *349 *350 *351

450 460 461 463 463 464 466 467 468 468

*352-*363

469

*352-*355 *356 *357-*361 *362 *363

469 473 474 479 480

VI. Nördliches Kleinasien 1. 2. 3. 4. 5.

Pergamon Teos Ephesos Hierapolis Magnesia am Sipylos

Auswertung

481

A. Ehrendenkmäler für Herrscher

481

I. Die erhaltenen Statuenbasen 1. Basenformen 2. Material 3. Standspuren 4. Baseninschriften 5. Wiederverwendung 6. Aufstellungsort 7. Typologische Herkunft und Entwicklung 8. Bedeutung und Funktion der Ehrendenkmäler für Herrscher

481 481 494 496 500 509 511 527 540

II. Die städtische Herrscherstatue 1. Das Verhältnis von Leistung und Bildwerk 2. Material 3. Bildelemente 4. Die Präsenz hellenistischer Herrscherstatuen im griechischen Raum

545 545 547 550 555

Inhaltsverzeichnis

В. Städtische Kulte für Herrscher I. Die konkreten Anlässe und die Entwicklung der kultischen Ehrungen II. Die Kulttatsachen III. Die Funktion der städtischen Herrscherkulte

C. Weitere Ehrungen I. Bürgerliche Privilegien und ihr Empfängerkreis II. Ehrenämter und Goldkränze III. Verewigung der Auszeichnungen auf Stein

D. Bedeutung und Entwicklung der Ehrungen im politischen Funktionszusammenhang I. Die innere Struktur der Ehrungen II. Das wechselseitige Verhältnis von δόσις und άνταπόδοσις III. Die Polis als Ehrende und die δόξα des Geehrten

Indices 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Literarische Belege Benutzte Textausgaben Fundstellen der epigraphischen Zeugnisse Ehrende Köφerschaften Geehrte Personen Gattungen von Ehrungen Objektgruppen Abgekürzt zitierte Literatur Pläne Abbildungen

Tafelteil Karten Pläne Abbildungen

559 559 574 577

579 579 583 585

589 589 592 597

601 601 604 606 629 631 636 638 639 643 644

649 651 654 661

Vorwort Die Beschäftigung mit dem königlichen Euergetismus hatte die Leiter des interdisziplinären Frankfiirter Forschungsprojektes "Schenkungen hellenistischer Herrscher an griechische Städte und Heiligtümer", Prof. Hans von Steuben und Prof. Klaus Bringmann, zu der Frage angeregt, auf welche Art und Weise die beschenkten griechischen Städte und Heiligtümer auf die Wohltätigkeit der Herrscher reagiert hatten. Mit der Verleihung eines aus Anlaß des 75jährigen Universitätsjubiläums gestifteten Förderpreises für den wissenschaftlichen Nachwuchs durch die Vereinigung von Freunden und Förderern der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main an das Archäologische Institut der Universität im Juli 1990 wurde es möglich, zur Beantwortung jener Frage das Forschungsprojekt "Ehrungen für hellenistische Herrscher" ins Leben zu rufen. Herr Prof. von Steuben regte mich damals, als gerade promovierte Archäologin, zur Beschäftigung mit diesem Thema an. Ihm, der den Fortgang der Arbeit mit engagiertem Interesse begleitet hat, gih mein Dank an erster Stelle. Nicht weniger bin ich Herrn Prof. Bringmann, der mir mit konstruktivem Rat zur Seite gestanden und in liberaler Weise Einblick in seine damals noch unveröffentlichten Beiträge zu den königlichen Schenkungen gewährt hat, zu Dank verpflichtet. Auch die Vereinigung von Freunden und Förderern der Universität sei hier noch einmal in Dankbarkeit hervorgehoben. Denn ohne ihre großzügige Förderung wäre die vorliegende Arbeit nicht zustande gekommen. Im Frühjahr 1993 war die alle Aspekte des Themas "Ehrungen für hellenistische Herrscher" umfassende Dokumentation der Zeugnisse abgeschlossen und der Grund für eine generelle Auswertung gelegt. Daraufhin unterstützten Herr Prof. von Steuben und Herr Prof. Bringmann bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft meinen Antrag auf ein Habilitandenstipendium, das mir die Weiterbeschäftigung mit dem Thema ermöglichen sollte. Für die Gewährung eines zweijährigen Stipendiums, das mir die sorglose Beschäftigung mit der Auswertung der gesammelten Zeugnisse ermöglichte, gebührt der Deutschen Forschungsgemeinschaft mein Dank. Die Entstehung dieser Arbeit war von vielfachen Hilfeleistungen begleitet, für die ich mich hier bedanken möchte. Den archäologischen Teil der Untersuchung hat Herr Prof. W. Raeck von manchen Irrtümern bewahrt. Für die Beschaffung von Literatur, das Übersenden von Photomaterial, für Publikationsgenehmigungen und nicht zuletzt für wertvolle Hinweise, die wesentlich zum Zustandekommen dieser Arbeit beigetragen haben, sei folgenden Personen herzlich gedankt: V. von Graeve (Bochum), H. Heres (Berlin), K. Herrmann (Athen), P. Herrmann (Hamburg), J. Kobes (Frankfurt/M.), H.L. Komnick (Frankftirt/M.), D. Koritos (Delphi), M. Kreeb (Athen), W. Radt (Istanbul), U. Sinn (Würzburg), P. Schneider (Gelnhausen), K. Tuchelt (Istanbul), M. Vickers (Oxford), Chr. Vlassopoulou (Athen). Für die gleichen Leistungen danke ich dem Museum von Argos, der American School of Classical Studies: Agora Excavations (Athen), dem Deutschen Archäologischen Institut Athen, der École Française d'Athènes, dem Epigraphischen Museum Athen, dem Nationalmuseum Athen, der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin - Preussischer Kulturbesitz, dem Deutschen Archäologischen Institut Istanbul, dem Museum von Kos, dem Ashmolean Museum (Oxford), dem Musée du Louvre, Département des Antiquités (Paris), den Museen von Rhodos, Sparta und Tegea sowie den zuständigen Ephorien (A ' , Δ ' , E ' , Ζ ' , Γ , KA ' , KB ' Εφορεία ΊΙροϊστορικών & Κλασσικών

Αρχαιοτήτων).

Für die in Athen und Olympia gewährte Gastfreundschaft gilt mein Dank dem Deutschen Archäologischen Institut Athen. Durch großzügige Beihilfen der Vereinigung von Freunden und Förderern der Universität wurden zwei längere Reisen in Griechenland und Westkleinasien möglich, in denen viele Basen hellenistischer Ehrenstatuen aufgenommen und photographiert werden konnten, die bisher zum Teil nur unvollständig publiziert waren. Dafür bin ich ebenso dankbar wie für die Gewährung der Mittel für Photomaterial und Photoarbeiten.

11

Vorwort Frau E. Reuß fertigte nach meinen Wünschen die Abb. 84-96, wofür ich ihr ausgesprochen dankbar bin. Die Texterstellung in der vorliegenden Form wäre nicht möglich gewesen ohne die Hilfe von Frau Ann R. Rapp, die mir die Gestaltung des Layouts nach dem Vorbild der "Schenkungen" beigebracht hat. Für die sprachliche Korrektur und Durchsicht des umfangreichen Manuskripts sowie für die stetige Diskussionsbereitschaft gilt Herrn D. Backendorf mein besonderer Dank. Die vorliegende Untersuchung ist die überarbeitete Fassung meiner Habilitationsschrift, die im Wintersemester 1997/98 vom Fachbereich für Klassische Philologie und Kunstwissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankftirt am Main angenommen wurde. Das Erscheinen der Arbeit wurde durch eine Druckkostenbeihilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglicht. Dafür bin ich ebenso dankbar wie für die professionelle Betreuung der Drucklegung durch den Akademie Verlag, namentlich durch Herrn Manfred Karras.

12

Einleitung Ύιμίι δ' кап μίν σημβίον ευεργετικής δό^ης, ημωνται δε δικαίως μίν καΙ μάλιστα οΐ εύεργεττ/κότες, ου μην άλλά τιμάται καΐ à δυνάμβνος ευεργετεί»'· ... μ'ερη δε τιμής ϋνσίαι, μνημαι ev μβτροις καΐ âvev μέτρων, γερα, τβμβνη, ιτροβδρίαι, τάφοι, εΐκόνβς, τροφαΐ δημόσιαι, τα βαρβαρικά, οίον προσκυνήσεις καΐ εκστάσεις, δώρα τα χ α ρ ' έκάστοις τίμοια. (Aristoteles, Rhetorik 1361 a 28-36) "Ehre ist Kennzeichen eines Rufes als Wohltäter; geehrt werden zu Recht insbesondere die, die Verdienstvolles tatsächlich geleistet haben, obwohl auch der geehrt werden kann, der in der Lage ist, Verdienstvolles zu tun; ... Teile der Ehre sind Opfer, Kompositionen in Versen und in Prosa, Privilegien, geheiligte Bezirke, Prohedrien, Bestattungen, Bilder, Speisungen auf Staatskosten, barbarische Ehren wie Proskynese und Abstandhalten, oder Geschenke, die von allen als ehrenvoll betrachtet werden". In der angeführten Stelle der Rhetorik liefert Aristoteles seine Definition des Begriffes τιμή. Es handelt sich dabei nicht um die Ehre als inneren Wert, also um die Selbstachtung oder Würde eines Menschen, sondern, wie aus der Aufzählung der mannigfaltigen Arten von Ehrenerweisen hervorgeht, um die Ehrung als Zeichen der Wertschätzung einer Person durch andere Menschen. Der Autor sagt in treffenden Worten, daß Voraussetzung einer Ehrung eine erfolgte oder auch eine nur erwartete Leistung des Geehrten war. Die Selbstverständlichkeit der Verbindung zwischen Wohltat und Ehrung sowie die Regelmäßigkeit, mit der sie aufeinander folgen, wird auch an weiteren Stellen unterstrichen. "Das Lob also kommt der Tugend zu (denn von dieser her tun wir das Gute), die Ehre aber den Leistungen, und zwar gleichermaßen den körperlichen wie den geistigen."' Dieser Gedanke findet sich bereits bei Euhemeros von Messene, der in Bezug auf die Götter sagt, daß ihnen durch Wohltaten den Menschen gegenüber unvergängliche Ehre und Ruhm zuteil wurden^; ferner berichtet Polybios von Antigonos III. Doson, daß er sich durch sein wohlwollendes Verhalten Sparta gegenüber unsterbliche Ehre und Ruhm erworben hatte {άύανάτου τετευχε τιμής καΐ δόξηςΥ. Die Stellenbelege ließen sich durch zahlreiche Erwähnungen von τιμή και δόξα in hellenistischen Inschriften vermehren. Der Begriff δόξα kennzeichnet das durch Leistungen erworbene öffentliche Ansehen, den Ruhm. Speziell auf die hellenistische Monarchie bezogen wurde von H.-J. Gehrke dargelegt, daß die δόξα die Nahtstelle bezeichnet, "an der die charismatische Leistung sich unmittelbar in legitimierende Wirkung umsetzt"; das Prestige des Herrschers gründet sich auf "die innere Zustimmung der Beherrschten In diesem Punkt berühren wir also die politische Dimension des übergeordneten Zusammenhangs von voraufgehender Wohltat und nachfolgender Ehrung: Da Ehrungen in der aristotelischen Definition Kennzeichen der δόξα sind, sind sie Zeugnisse für die Akzeptanz des Wohltäters in der Gesellschaft, der seine Leistungen zugute kamen. Öffentliche Ehrungen, die von griechischen Poleis an fremde Machthaber gerichtet waren, können folglich veranschaulichen, wie der außerhalb der griechischen Gemeinde stehende Herrscher als Wohltäter von ihr anerkannt wurde.

' Aristoteles, Nikomachlsche Ethik 1101 b 27.

^ Uberliefert bei D.S. 6,1,2-3: ετέρους òe Xéyouaiv έτι-γβίους yeveaüai âeovç, διά òè τάς eiç άνΰρώίΓους ebepyeaiaç άάανάτου τετβυχόσας τιμής те καΐ δόξης, οίον 'ϋρακλέα, Αώνυσον, 'Αρισταΐον, καΐ τους άλλους τους τούτοις ομοίους. Zur Diodorstelle s. W. Spoerri, Späthellenistische Berichte über Welt, Kultur und Götter. Untersuchungen zu Diodor von Sizilien (1959) 189 ff. ' Plb. 5,9,8-10; s. auch Plb. 18,14,6-9. " H.-J. Gehrke, Archiv für Kulturgeschichte 64, 1982, 263. Siehe femer G. Steinkopf, Untersuchungen zur Geschichte des Ruhmes bei den Griechen (1937) 45 f. 48 f. 95 mit Belegen für die enge Beziehung zwischen τιμή und δόξα in Literatur und Dichding seit firühgriechischer Zeit.

13

Einleitung Auf der Ebene des viel erörteten Verhältnisses zwischen Stadt und Herrscher im Hellenismus fand der königliche Euergetismus, der Auslöser von zahlreichen öffentlichen Ehrenerweisen für Könige im griechischen Raum, lebhaftes Interesse in der jüngeren historischen Forschung^ Es gehört zu den grundlegenden Eigenschaften der hellenistischen Monarchie, daß sich das königliche Wesen durch Wohlwollen den griechischen Städten gegenüber manifestieren und beweisen mußte: Nutzte der Herrscher seine Macht aus, um sich als Wohltäter und Beschützer zu erweisen, so lag darin die Möglichkeit, daß seine führende Position von den Städten anerkannt wurde, obwohl sie mit städtischer Freiheit eigentlich unvereinbar war. Die von den Städten verliehenen Ehrungen sind wiederum als Ausdruck der Dankbarkeit gegenüber dem Herrscher zu verstehen. Sie wurden ττρός δόξαν καί μνημην des Geehrten verliehen und sollten die königliche Fürsorge und Unterstützung, die der ehrenden Polis zugute kamen, rühmen. Der Handlungsablauf der Interaktion von Wohltätern und Ehrenden im Rahmen der großen Politik im Hellenismus wurde erstmals von K. Bringmann untersucht und durch die jüngst erschienene umfangreiche Dokumentation der "Schenkungen und Stiftungen hellenistischer Herrscher an griechische Städte und Heiligtümer"® eindrucksvoll belegt. "Griechische Städte, große wie kleine, waren aus verständlichen Gründen meist von sich aus bemüht, Zuwendungen der Könige zu erhalten, vor allem natürlich in Notfällen, mochten sie durch Krieg, Mißernten oder Erdbeben verursacht sein. Es waren in der erdrückenden Mehrheit der kontrollierbaren Fälle die Städte, die die Initiative ergriffen."^ Die Beobachtung, daß königliche Schenkungen und Stiftungen in der Regel auf Bitten der Städte antworteten, ist von ñindamentaler Bedeutung für das Verständnis des königlichen Euergetismus und der städtischen Dankesbezeugung im Hellenismus. In den meisten Fällen waren dynastische Subventionen angesichts wirtschaftlicher Notlagen der Städte bitter nötig. Doch die königliche Wohltätigkeit beschränkte sich nicht nur auf materielle Zuwendungen. Neben den materiellen Vorteilen einer Stadt im Sinne von finanziellen Zuwendungen seitens der Könige waren es auch juristische Akte wie Asylieerklärungen und Steuererleichterungen, ferner Unterstützung im Kriegs- und Katastrophenfall: All dies konnte einen König als Wohltäter und Beschützer einer Stadt erweisen^ So wetteiferten die Könige in Großzügigkeit auf der Szene einer imaginären Kosmopolis, wie es von Ph. Gauthier formuliert wurde'. Gingen die finanziellen Zuwendungen der Könige auf Bitten der Städte zurück, so gilt es hier zu fragen, ob auch andere Formen dynastischer Hilfeleistungen dasselbe Grundmuster aufweisen. Die politische Zweckbestimmung des königlichen Euergetismus sowie der realpolitische Hintergrund der Relation von Wohltat und Ehrung ist klar zu erkennen. Denn die dynastischen Leistungen wurden bewußt zur Festigung der Machtverhältnisse eingesetzt, stifteten doch die Könige mit dem Ziel, die freien Städte

' Gauthier, Les cités grecques 39 ff.; F.W. Walbank, САН VII,Ρ (1984) 75 ff.; Bringmann, Der König als WoMtäter 83 ff.; ders., The King as Benefactor 7 ff.; ders.. Die Ehre des Königs 93 ff.; K. Bringmann/H. von Steuben (Hrsg.), Schenkungen hellenistischer Herrscher an griechische Städte und Heiligtümer (1995); J. Kobes, "Kleine Könige". Untersuchungen zu den Lokaldynasten im hellenistischen Kleinasien (323-188 v.Chr.) (1996) 245 ff. Nach wie vor sehr nützlich sind die älteren Beiträge von W. Schubart, ArchPF 12, 1936, 1 ff. und ders., Die Antike 13, 1937, 272 f. sowie K.W. Welwei, Könige und Königtum im Urteil des Polybios (1963) 162 ff. ® Hrsg. K. Bringmann/H. von Steuben (1995). Hinzu kommen die begleitenden Beiträge von K. Bringmann: The King as Benefactor, Der König als Wohltäter sowie Die Ehre des Königs. ' Bringmann, Der König als Wohltäter 85; Bringmann, The King as Benefactor 14 f. ^ H.-J. Gehrke, Archiv für Kulturgeschichte 64, 1982, 247 ff.; Bringmann, Der König als Wohltäter 84 ff. ' Gauthier, Les cités grecques 42. Den wohl bekanntesten Fall bildet die großzügige Hilfe der Könige für die Stadt Rhodos anläßlich der Zerstörung durch ein Brdbeben i.J. 227/6 v.Chr.; s. dazu Schenkungen KNr. 199 [L], 200 [L], 205 [L], 207 [L], 215 [L]-l-[A], 216 [L], 217 [L], 218 [L], 219 [L], 220 [L] und J. Kobes, Rhodos und das Erdbeben von 227 v.Chr., MünstBeitr 12, 1993, 1 ff. 14

Einleitung für ihre Politik zu gewinnen und sich darüber hinaus auf der "internationalen" Szene ein hohes Ansehen zu verschaffen. Auch von Seiten der Städte wurden politische Ziele verfolgt, die z.B. in der Befreiung von drückender Herrschaft oder in der Behebung einer finanziellen Notlage bestehen konnten. Darüber hinaus wurde von K. Bringmann auf den politischen und gesellschaftlichen Funktionszusammenhang des königlichen Euergetismus aufmerksam gemacht: "Wohltaten begründen im privaten und im politischen Leben eine außerrechtliche, moralische Bindung. Auf Bindungen dieser Art konnte die hellenistische Monarchie im Verhältnis zur griechischen Stadt oder genauer: der Herrscher im Verhältnis zur Bürgerschaft griechischer Städte gar nicht verzichten. Angesichts der machtpolitischen Konkurrenz der Monarchien und des lockeren inneren Gefüges hellenistischer Reiche erwies sich weder das Instrument der völkerrechtlichen Verträge noch das Mittel militärischer Besetzung als hinreichend, um königlichen Machtanspruch auf Dauer durchzusetzen. Dies scheint mir der politisch-gesellschaftliche Zusammenhang zu sein, in dem das Ideal des königlichen Wohltäters in die praktische Politik wirkte. Durch Wohltätigkeit wurde dem Herrscher in der griechischen Gemeinde ein höheres Maß an Achtung zuteil, dessen "moralische" Wirkung sich über die Gemeindegrenzen hinaus erstreckte: Hier erfaßt man den Bereich der δό|α. Zwar konnten Wohltaten und Ehrungen die politische Wirklichkeit nicht so entscheidend beeinflussen wie z.B. ein Symmachievertrag". Doch ihre politische Wirkung bestand darin, daß sie politische Haltungen und Handlungsweisen prägen koimten. So ist mehrfach überliefert, daß über Wohltaten und Ehrungen von beiden Seiten Buch geführt und daß damit politisch argumentiert wurde'^. Denn durch Wohltaten und Ehrungen entstand ein Verhältnis wechselseitiger Verpflichtungen und Loyalitäten, das in dem sowohl von dynastischer als auch von städtischer Seite verwendeten Begriff der ώνοια^^ Ausdruck findet: Dankbarkeit für erwiesene Leistungen im Interesse einer Stadt hatte sich in politischem Wohlverhalten auszudrücken, welches wiederum die Herrscher zur Wohlgesonnenheit verpflichtete. Das Ziel königlicher Wohltätigkeit ist also die evvoia der Untertanen, ihr Antriebsmoment ist die Ruhmliebe {φιλοδοξία) der Könige'''. Königliche Wohltaten und städtische Dankesbezeugungen dokumentieren den Stil der Beziehungen zwischen Stadt und Herrscher im Hellenismus, eben jenes komplexe Verhältnis wechselseitiger Verpflichtungen und Loyalitäten, in welchem die realpolitischen Beziehungen auf ein sittliches Niveau gestellt werden. Will man sich ein Bild davon machen, so kommt es darauf an, diesen beiden Perspektiven gerecht zu werden. Bei der Erforschung der Wohltaten und Ehrungen verschiebt sich folglich der Schwerpunkt der Beobachtungen vom rechtlichen Status zu den sozialen Normen'^ Dynastische Wohl-

Bringmam, Der König als Wohltäter 89 f. " Dazu W. Ameling, '...et dona ferentes'. Königliche Stiftungen an griechische Städte und Heiligtümer im Zeitalter des Hellenismus, QuadCat 9, Nr. 17, 1987, 25 ff. Aufzählung und Schilderung der Schriftquellen bei Bringmann, Der König als Wohltäter 88 f. " W. Schubart, ArchPF 12, 1937, 8 ff.; Holleaux, Études III 225 ff.; J. de Romilly, JMS 78, 1958, 92 ff. = Isokrates, WdF 351 (Hrsg. F. Seeck 1976) 253 ff.; H. Kloft, Liberalitas Principis (1970) 23; H. Braunert, Staatstheorie und Staatsrecht im Hellenismus, in: Politik, Recht und Gesellschaft in der griechisch-römischen Antike. Gesammelte Aufsätze und Reden (Hrsg. K. Teleschow/M. Zähmt, Kieler Historische Studien 12, 1980) 170 mit Anm. 28; M. Wörrle, Chiron 18, 1988, 456 mit Anm. 152. Bringmann, The King as Benefactor 16 f. ; zur φιΚοτιμίοί S. Quaß, Honoratiorenschicht 300 f. und M. Wörrle, Vom tugendsamen Jüngling zum "gestreßten" Euergeten. Überiegungen zum Bürgerbild hellenistischer Ehrendekrete, in: Stadtbild und Bürgerbild 247. Die Frage nach der Rechtstellung der Polis gegenüber dem hellenistischen Herrscher bildet daher nicht den Schwerpunkt dieser Untersuchung. Die strukturellen Veränderungen in den Poleis (s. dazu J.K. Davies, САН VII, Ρ [1984] 257 ff. 305 ff.; Gehrke, GdH 67 ff.) sowie ihr Staftis im hellenistischen Zeitalter sind aus mehreren

15

Einleitung taten und städtische Ehrangen sind Zeugnisse moralischer Interaktionen im Dienste der großen Politik. Es gilt hier das seit früher Zeit belegte Prinzip des noblesse oblige, das zum wichtigen Bestandteil der hellenistischen Herrscherethik wurde'®: Vom Mächtigen konnte etwas erwartet werden, und das wußten die Städte. So ist hier vor allem zu fragen, wie der Mechanismus Wohltat-Ehrung funktionierte und wo seine Grenzen lagen". Nach dem bereits Erläuterten ist es verständlich, daß eine umfassende Betrachtung öffentlicher Ehrungen immer von den Umständen und Gründen einer Auszeichnung auszugehen hat. Die öffentlichen Ehrungen für hellenistische Herrscher wurden bislang nicht in einer zusammenfassenden Untersuchung systematisch erarbeitet. Will man den gegenwärtigen Stand der althistorischen Forschung umreißen, ist an zwei fundamentale Arbeiten zu erinnern: Ein einzelner Gegenstandsbereich der Ehrungen, die kuhische Verehrung hellenistischer Herrscher, wurde von Chr. Habicht, Gottmenschentum und griechische Städte^ (1970) eingehend untersucht. Das System der öffentlichen Ehrungen in klassischer und hellenistischer Zeit wurde von Ph. Gauthier, Les cités grecques et leur bienfaiteurs (1985) dargestellt, wobei Ehrungen für hellenistische Herrscher eindrucksvoll diskutiert wurden. Es ist nicht verwunderlich, daß das Bild der öffentlichen Ehrungen bisher weitgehend aus den Inschriften und aus Bemerkungen bei antiken Autoren entwickelt wurde. Vor allem wurde den erhaltenen Ehrendekreten als bedeutenden Primärquellen großes Gewicht beigemessen, weil sie zeitgenössische Dokumente sind, die meistens in aller Ausführlichkeit von den offiziellen Motivierungen der Ehrungen berichten. So wurde von K. Rosen anhand der einheitlichen Aussagen der Ehrendekrete in Bezug auf die Polis geäußert: "Es macht für sie keinen Unterschied, ob sie einen König oder einen Bürger, eine kleine Gemeinde oder eine mächtige Stadt ehrt.'"^ Mag dieser Satz in Bezug auf die offizielle Phraseologie der Urkunden richtig sein, um so weniger darf er in vollem Umfang verallgemeinert werden. Denn die Überprüfung des Materials zeigt, daß die Poleis sehr wohl zwischen den einzelnen Empfängern der Auszeichnungen unterschieden haben. Will man sich ein Bild vom Phänomen der Ehrungen nur anhand der Ehrendekrete machen, dann besteht die Gefahr, daß ein zu indifferenter Eindruck entsteht. Erst durch die Auswertung der archäologischen Überreste, die das Bild der Ehrungen vervollständigen, kann den vielschichtigen Aspekten der politischen Mentalität im Hellenismus Rechnung getragen werden. Den

Blickwinkeln diskutiert worden: Kritische Forschungsüberblicke mit zahlreichen Literaturangaben bei J. Seibert, Das Zeitalter der Diadochen (1983) 176 ff.; Gehrke, GdH 176 ff.; Habicht, Athen 362. Entwickelt auf dem Boden der griechischen Adelsethik: H. Kloft, Liberalitas Principis (1970) 5 ff. 178 ff.; K. Bringmann, Studien zu den politischen Ideen des Isokrates (1965) 110 f.; P. Veyne, Brot und Spiele. Gesellschaftliche Macht und politische Herrschaft in der Antike (1988) 163 ff. 208 ff.; Quaß, Honoratiorenschicht 49; s. femer M. Mauss, Die Gabe. Form und Funktion des Austauschs in archaischen Gesellschaften^ (1994) passim und H. Berking, Schenken. Zur Anthropologie des Gebens (1996) 72. " In der anglsächsischen Geschichtsforschung der zwei letzten Jahrzehnte wurde dagegen der Stil der städtischdynastischen Beziehungen ün Hellenismus als ideologisches Problem der Städte in den Vordergrund gestellt. So wurde jüngst von R.A. Billows, Kings and Colonists. Aspects of Macedonian Imperialism (1995) 70 ff. das Wechselspiel von Wohltaten und Ehrungen als Schlüsselmechanismus bezeichnet, mit dem sich die Städte mit der neuen Herrschaftsform hätten abfinden können; Billows verwendet dabei ein Vokabular, das stark an die Arbeit von S.R.F. Price, Rituals and Power. The Roman imperial cult in Asia Minor (1984) erinnert. Billows spricht in stark moralisierendem Ton von einem angeglichenen Lügensystem; s. dazu jedoch schon Gehrke, GdH 177 und A.H.M. Jones, The Greek City from Alexander to Justinian (1979) 112: "On their sides the cities were effusive in their expression of loyalty and gratitude to the kings, heaping upon them every honour which they could bestow on friends and benefactors and even worshiping them as gods. It is hard to say what their genuine feelings were." K. Rosen, Chiron 17, 1987, 281.

16

Einleitung Ausgangspunkt der vorliegenden Untersuchung bilden daher die archäologischen Zeugnisse, die erstmals in ihrer Gesamtheit vorgestellt werden. Aus archäologischer Sicht wurde den öffentlichen Ehrendenkmälern für hellenistische Herrscher bisher keine Beachtung geschenkt. Dies erstaunt um so mehr, wenn man bedenkt, daß die Ehrendenkmäler einen großen Teil der überlieferten Ehrungen ausmachen und somit einen wichtigen Informationsträger darstellen. Die archäologische Literatur ist schnell aufgezähh: Anders als in der Arbeit von K. Tuchelt, Frühe Denkmäler Roms in Kleinasien (1979), in der die Denkmäler für römische Promagistrate in Kleinasien unter systematischen Gesichtspunkten und unter Berücksichtigung des gesamten Traditionszusammenhanges gewürdigt werden, sind die monumentalen Überreste von Ehrungen für hellenistische Herrscher bisher nur unter bestimmten Teilaspekten untersucht worden. Hier muß die eingehende Studie einer Denkmalgattung von H. Siedentopf, Das hellenistische Reiterdenkmal (1968), erwähnt werden, während in den typologischen Untersuchungen von M. Jacob-Felsch, Die Entwicklung griechischer Statuenbasen und die Aufstellung der Statuen (1969), und I. Schmidt, Hellenistische Statuenbasen (1995), Basen hellenistischer Ehrenstatuen nicht eigens thematisiert werden. Ferner ist in der jüngeren archäologischen Forschung eine zunehmende Tendenz zu beobachten, sich mit Fragen der dynastischen Selbstdarstellung auseinanderzusetzen. Diese Untersuchungen beschränken sich entweder auf einzelne Dynastien, wie z. B. H.-J. Schalles, Untersuchungen zur Kultuφolitik der pergamenischen Herrscher im dritten Jahrhundert v. Chr. (1985), oder auf eine bestimmte Materialauswahl, wie die Arbeit von B. HintzenBohlen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992), die sich mit den Formen herrscherlicher Repräsentation anhand von Schenkungen und Ehrungen hellenistischer Herrscher in vier Heiligtümern des griechischen Mutterlandes befaßt. Zu dieser Forschungsrichtung gehören weiterhin einschlägige Arbeiten zu den Bildnistypen bzw. Bildformen wie die Monographie von H. Kyrieleis, Bildnisse der Ptolemäer (1975), oder das jüngst erschienene Werk von R. Fleischer, Studien zur seleukidischen Kunst (1991), vor allem jedoch die Dissertation von R.R.R. Smith, Hellenistic Royal Portraits (1988), die die hellenistischen Herrscherporträts in ihrer Gesamtheit behandelt. In diesen Untersuchungen finden die Ehrungen für hellenistische Herrscher vielfach punktuelle Erwähnung, die daraus gewonnenen Teilaussagen können jedoch, da eine breite Materialbasis fehlt, keine Allgemeingültigkeit beanspruchen. Die vorliegende Untersuchung versteht sich als archäologischer Beitrag zum Thema "Ehrungen für hellenistische Herrscher", so liegt ihr Schwerpunkt auf den Aussagen der archäologischen Zeugnisse. Der Denkmälerbestand, der das Kernstück der vorliegenden Untersuchung ausmacht, wird vorwiegend von Statuenbasen gebildet'®. Im Rahmen einer archäologischen Auswertung wird durch Aussagen zu Material, Dimensionen, Formen und Wiederverwendung der Basen ein Überblick über die Art und die Aufstellung der Denkmäler sowie ihr späteres Schicksal vermittelt. Dabei wird speziellen Gesichtspunkten wie der typologischen Herkunft und den repräsentativen Tendenzen, die an bestimmten Denkmälergruppen ablesbar sind, nachgegangen. Die Behandlung übergreifender Fragen soll schließlich das Verständnis von der Typik und der Bedeutung, die den öffentlichen Ehrendenkmälern in der Sphäre der Ehrungen zukommt, erweitern. Die untersuchten archäologischen Zeugnisse besitzen eine besondere Aussagekraft, deren Ermittlung eine Kombination von kunstgeschichtlicher und historischer Betrachtungsweise voraussetzt. So werden die einzelnen Denkmäler nicht nur als solche, sondern als Bestandteile historischer Prozesse untersucht, da erst in diesem größeren Zusammenhang die Aussagefähigkeit des einzelnen Denkmals йЬефгйАзаг ist. Erst eine sorgfältige Beschreibung der Denkmäler (Material, Dimensionen, Form, Ausführung, Auf-

" Insgesamt 69 archäologische Überreste, davon sind die 59 Statuenbasen. 17

Einleitung stellungsort) bietet die Möglichkeit, den Stellenwert jeder einzelnen Ehrung im Beziehungsgefflge von Herrscher und Wohltat sowie politischer Situation zu ermessen. Anders als in der bisherigen Forschung über hellenistische Herrscherbildnisse wird die Frage nach dem Aufstellungsort eingehend berücksichtigt. Neben Rückschlüssen auf die Aufstellungsregeln und den Stellenwert des Geehrten lassen sich aus dem Standort der Statuen sinnvoll interpretierbare Bezüge zwischen den Herrschern und den von ihnen gestifteten Bauten herausarbeiten. Ebenso kann den Beziehungen zwischen den einzelnen an demselben Ort durch Ehrenstatuen vertretenen Dynastien nachgegangen werden. Ein weiterer Erkenntnisfortschritt bei der Erforschung dieser Denkmäler erscheint schließlich gerade dann möglich, wenn sie als öffentliche Denkmäler, die von einer Stadt oder einer staatlichen Organisation in Auftrag gegeben worden sind, in den Blick genommen werden. Während in der archäologischen Forschung vor allem die herrscherliche Selbstdarstellung thematisiert wird, soll nun versucht werden, in möglichst vielen Fällen die verschiedenen Faktoren zu benennen und gegeneinander abzuwägen, die den Ehrendenkmälern ihre jeweilige Ausprägung geben. So können (im Einzelfall und in räumlicher und zeitlicher Zusammenschau) die Anteile von herrscherlichem und städtischem Zutun am Zustandekommen von Ehrendenkmälern ermessen und somit die Ehrungen als Kristallisationspunkte im Beziehungsgefüge von politischer Situation, Herrscher und Polis verstanden und ausgewertet werden. Die für hellenistische Herrscher zu Lebzeiten oder posthum eingerichteten städtischen Kulte stellen die höchste Form einer öffentlichen Ehrung dar und wurden meistens von weiteren Ehrenerweisen wie der Errichtung von Tempeln und Kultstatuen, aber auch profanen Ehrungen, z.B. Standbildern, begleitet. Unsere Kenntnis davon haben wir Chr. Habicht und seiner erwähnten Darstellung der städtischen Herrscherkulte bis zur Mitte des 3. Jhs. v. Chr. zu verdanken. Die Durchsicht des Materials in einem weiter gespannten zeitlichen Bogen zeigt die Entwicklung dieser Art der Ehrung sowie eventuelle Akzentverschiebungen auf; darüber hinaus soll genauer zwischen tatsächlichen Herrscherkulten und solchen Ehrungen unterschieden werden, die sich nur kultischer Form bedienen. Aufbauend auf der einschlägigen althistorischen Forschung und der eigenen Analyse des archäologischen Materials ist hier eine Klärung folgender Fragen beabsichtigt, die nicht nur für den Archäologen von Interesse sind: Lassen sich die Schauplätze der kultischen Verehrung hellenistischer Herrscher archäologisch konkretisieren? Wo wurden die Feste abgehalten, wo verliefen die Prozessionen? Wie sind die zu Ehren vergöttlichter Herrscher errichteten Altäre in der Überlieferung dokumentiert, welche Aussagen lassen sich aus den Fundstellen der erhaltenen Altäre machen? Da Herrscherstatuen und -kulte den Bereich der Ehrungen für hellenistische Herrscher durchaus nicht vollständig abdecken, können sie in ihrer Funktion als Ehrung nur dann richtig bewertet werden, wenn auch die übrigen Ehrenerweise (Kränze, bürgerliche Privilegien, Ehrenämter) berücksichtigt werden. Dabei stellen sich aufgrund der Zusammenschau der schriftlichen Zeugnisse weitere Fragen, beispielsweise nach dem jeweiligen engeren topographischen Zusammenhang: Wo hat die Ehrenverleihung (Ausrufung, Bekränzung usw.) stattgefunden, wo wurden die Ehrendekrete aufgestellt? Genauso kann nach der Anwesenheit des Geehrten bei der Verleihung der Auszeichnungen gefragt werden, nämlich, ob beispielsweise ein Kranz vom Herrscher persönlich oder von einem Gesandten in Vertretung des Herrschers in Empfang genommen wurde, womit die Ehrungen in absentia angesprochen werden. Mit Hilfe der erwähnten umfangreichen Dokumentation und auf der Grandlage der soeben vorgestellten Untersuchungen soll das gesamte Material stets im Hinblick auf die Formen der Ehrangen, ihre Motive und ihre jeweiligen Anlässe systematisch untersucht werden. Anhand der so gewonnenen Kenntnisse können weitergehende Fragen zur Bedeutung der Ehrungen im politischen Funktionszusammenhang sowie

18

Einleitung zu ihrer historischen Entwicklung gestellt werden. Hierzu gehören folgende Gesichtspunkte, die immer aus dem Blickwinkel der Poleis diskutiert werden sollen: Bestehen Zusammenhänge zwischen bestimmten Arten von Ehrungen und Wohltaten? Gibt es Ehrungen ohne voraufgehende Wohltaten? Können Formen von Ehrungen nachgewiesen werden, die für die Herrscher bestimmter Dynastien spezifisch sind? In welchen Fällen beziehen sich die Ehrungen durch eine Polis nur auf eine einzige Dynastie, in welchen Fällen wurden auch Herrscher konkurrierender Dynastien geehrt? Können für die Motive, die eine Polis zur Ehrung eines Herrschers veranlassen, die jeweiligen Anteile von echter Dankbarkeit und zweckorientiertem politischem Kalkül näher erfaßt werden? Auf welche sozialen und moralischen Konzepte nimmt eine Ehrung Bezug, welche zugrundeliegenden Normvorstellungen sind aus ihr ablesbar? Unterliegen die Ausdrucksformen der Ehrungen einem zeitlichen Wandel, kann eine solche Veränderung vor dem Hintergrund politischer und sozialer Entwicklungen erklärt werden? Die Beschäftigung mit dem Thema "Ehrungen für hellenistische Herrscher" aus archäologischer Sicht zielt auf zweierlei: Einmal soll das soziale und politische Phänomen der Ehrungen in seiner Gesamtproblematik erfaßt, d.h. die von althistorischer Seite vornehmlich anhand von literarischen Texten und Inschriften gebildete Anschauung von der Rolle von Stadt und Herrscher, Wohltat und Ehrung anhand des reichen archäologischen Materials übeφrüft und erweitert werden; zum anderen aber soll das Verständnis einer besonderen Denkmalgattung, der offiziell beschlossenen Ehrendenkmäler für hellenistische Herrscher, bereichert werden, um aufzeigen zu können, auf welche Art und Weise die fremden Machthaber in den griechischen Städten und Heiligtümern gegenwärtig waren. Das Rückgrat der vorliegenden Untersuchung bildet eine Dokumentation sämtlicher Zeugnisse von Ehrungen für hellenistische Herrscher im griechischen Mutterland und in Kleinasien; sie erfaßt und kommentiert das einschlägige literarische, epigraphische und archäologische Material und stellt somit die Grundlage bereit, von der die Auswertung ausgeht. Zusammenfassend läßt sich zu den Schriftquellen über Ehrungen sagen, daß die Zeugnisse sehr verschiedenartig sind und kein einheitliches Bild ergeben. Erwähnungen von Ehrungen in der hellenistischen Literatur^" begegnen vorwiegend in der allgemeinen Historiographie, allen voran im polybianischen Geschichtswerk, und in Lokalquellen, sei es in der lokalen Geschichtsschreibung (Duris, Philochoros), sei es in rhetorischen Schriften (Demades, Deinarchos, Hypereides) oder in Komödien (Philippides). Die Lokalquellen sind weitgehend sekundär in der späteren Universalgeschichte (Diodor, Appian, Arrian), in der Biographie (Plutarch), in der Geographie und Perihegetik (Strabon und Pausanias), in antiquarischen Sammelwerken (Athenaios) und in Lexika (Pollux, Hesych, Stephanos von Byzanz, Suda) überliefert. Die Berichte der antiken Autoren über Ehrungen, die Herrschern verliehen wurden, geben gelegentlich über die Nennung der Ereignisse hinaus Einblicke in die jeweilige politische Stimmung, die zum Beschluß öffentlicher Auszeichnungen für fremde Machthaber führte. In erster Linie aber stützt sich unsere Kenntnis der Ehrungen auf das inschriftliche MateriaP^: Ehrendekrete, Ehreninschriften, Königsbriefe, Asylieerklärungen oder auch Archivalien wie die Tempelinventare. Neben diesen zeitgenössischen Dokumenten finden sich seltener inschriftliche Erwähnungen aus späterer Zeit (z.B. Listen mit Ausgaben für Opfer oder kaiserzeitliche Baseninschriften). Unter den Inschriften nehmen die Originaldekrete, d.h. die Anträge oder Beschlüsse der Städte in Bezug auf die Verleihung von Ehrungen, die vorzüglichste Stelle ein. Denn sie berichten meistens in aller Ausführlichkeit von den Anlässen und Motiven einer Ehrung und gewähren mit ihren zahlreichen Bestimmungen über die Art und

^^ Insgesamt 112 literarische Textstellen. Insgesamt 261 epigraphische Zeugnisse. 19

Einleitung die Ausführung der Auszeichnungen Einblick in die praktische Durchführung öffentlicher Ehrungen. Sie haben mit den oben genannten Lokalquellen einen ausgesprochen lokalen Charakter gemeinsam. Der zeitliche und geographische Rahmen sowie die Ordnungsprinzipen, nach denen Ehrende und Geehrte aufgenommen und die einzelnen Eintragungen des Katalogs geordnet wurden, folgen dem Schema der Dokumentation "Schenkungen hellenistischer Herrscher an griechische Städte und Heiligtümer"^. Den zeitlichen Rahmen für die schriftlichen und archäologischen Zeugnisse bilden der Regierungsantritt Philipps II. und das Ende der ptolemäischen Dynastie, die Sammlung umfaßt also den Zeitraum von 359 bis 30 V. Chr. Durch die geographische Beschränkung auf den Siedlungsraum der Griechen im griechischen Mutterland und in Kleinasien vor dem Alexanderzug soll das im Vordergrund stehende Verhältnis zwischen den hellenistischen Monarchen und den alten Griechenstädten zum Tragen kommen. Als Geehrte wurden in die Sammlung sowohl die Könige makedonischer Herkunft (Argeaden, Antigoniden, Ptolemäer und Seleukiden) als auch die Herrscher kleinerer Reiche der Peripherie, Barbarenkönige und kleinasiatische Dynasten aufgenommen, sofern sie den Typus der hellenistischen Monarchie repräsentieren (so z. B. Bithynien, Paionien, Kappadokien, Thrakien). Die Geehrten sind für jeden Ort nach Dynastien und innerhalb der Dynastien chronologisch geordnet. Bei den Ehrungen wurden nur diejenigen aufgenommen, die von offizieller Seite ausgehen: von Staaten, Bundesorganisationen, Körperschaften und Vereinen (Militär-, Künstler- und Kultvereinen). So wurden Ehrungen, die auf die Initiative von Privatpersonen oder königlichen Funktionären zurückgehen, nicht aufgenommen, sondern nur mitunter zum Vergleich herangezogen. Die Sammlung der Zeugnisse besteht aus zwei Teilen. Der erste enthält die gesicherten Zeugnisse städtischer Ehrungen (KNr. 1 - 294), im zweiten Teil finden sich die zweifelhaften und falschen Zuweisungen (KNr. *295 - *363). Jeder Ehrung entspricht eine eigene Katalogeintragung, die nach folgendem Schema aufgebaut ist: 1. 2. 3. 4.

Name des Geehrten Datierung Auszeichnungsform Quellenbelege (bzw. Zuschreibung)

Die verschiedenen Quellengattungen werden in der Reihenfolge: literarische Überlieferung [L], epigraphische Zeugnisse [E], monumentale Überreste [A] aufgeführt. Bei den epigraphischen Zeugnissen ist in der Regel die ganze Inschrift abgedruckt; eine Ausnahme bilden die Tempelinventare, von denen nur die historisch relevanten Passagen abgedruckt werden, sowie die bereits in den Schenkungen mit vollständigem Abdruck und Textkonstituierung angeführten Inschriften, worauf hingewiesen wird. Sodann werden die einschlägigen schriftlichen Quellen übersetzt und der historische Zusammenhang, in dem die Ehrung erfolgte, im Kommentar knapp erläutert. Bei den epigraphischen Zeugnissen werden die von epigraphischer Seite vorgebrachten Ergänzungsvorschläge nur dann in den Kommentartext aufgenommen, wenn sie von inhaltlichem Interesse (chronologischer oder thematischer Art) für die jeweilige Ehrung sind. Auf Textkonstituierung, textkritischen Apparat und auf eine eingehende historische Kommentierung wurde verzichtet. Bei den archäologischen Zeugnissen werden die Denkmäler ausführlich beschrieben, ihre Problematik in der Forschungsdiskussion wird im jeweiligen Kommentartext kurz angesprochen. Im Rahmen der

Hrsg. K. Bringmann/H. von Steuben (1995). 20

Einleitung vorliegenden Untersuchung wurden zahlreiche Statuenreste, die in griechischen Städten des Mutterlandes oder Kleinasiens ans Licht gekommen sind, einer kritischen Überprüfimg unterzogen. Diese Marmorstatuen werden in der Forschung gelegentlich als Ehrenstatuen interpretiert, jedoch, soweit ich es überprüfen konnte, nicht mit konkreten öffentlichen Ehrenbezeugungen in Verbindung gebracht. Da sie von denselben Fundorten wie z.B. die Statuenbasen erhalten sind, ergab sich die komplizierte Aufgabe, in jedem einzelnen Fall zu prüfen, ob der betreffende statuarische Rest als städtische Herrscherstatue in Frage kommt. Allen diesen Resten fehlt jedoch die Sicherung durch schriftliche Quellen, zudem kann die Identifizierung der Dargestellten in fast keinem Fall als erwiesen betrachtet werden. Wegen dieser Unsicherheitsfaktoren sind diese anonymen Marmorbildnisse für die der Untersuchung zugrundeliegende Fragestellung und den auswertenden Teil der Arbeit ohne jede Bedeutung; sie wurden daher in den Katalog nicht aufgenommen. Die Arbeit endet mit verschiedenen Indices, von denen Nr. 1 bis Nr. 7 sich nur auf den ersten Teil ("Das Material") beziehen.

21

Das Material Α. Die Zeugnisse I. Attika 1. Athen KNr.: 1 [L] 1. Philipp II. 2. 337/36 V. Chr. 3. Bürgerrecht, Standbild 4. Demades, Über die zwölf Jahre 9 f.; Plu. Dem. 22,4; Arrian. Anab. 1,1,3; Paus. 1,9,4; Dion Chrysostomos 37,41,2-7 Demades, Über die zwölf Jahre 9 f.: "Εγραι/'α κοά Φιλίππφ ημάς, ουκ άρνοϋμαί· δισχιλίονς yàp αιχμαλώτους &ρβυ λύτρων καΐ χίλια πολιτών σώματα χωρίς κήρυκος καΐ τον Ώρωπον άνευ πρβσββίας λαβών ύμιν ταίιτ' еурафа. εττείλητο δβ της ^ραφοΰσης χβιρος οϋχ η δωροδοκία των Μακεδόνων, ώς ούτοι πλαττόμενοι λβ-γουσιν, άλλ' ó καιρός καΐ ή χρεία και το της πατρίδος συμφέρον κάί η του βασιλέως φιλανύρωνία. ϋ : Ich habe auch Ehrungen für Philipp beantragt, das will ich nicht leugnen. Durch meinen Antrag habt ihr sogar zwei tausend Gefangene ohne Lösegeld frei bekommen, die Leichname von tausend Bürgern ohne Herold sowie Oropos ohne Gesandtschaft erhalten. Die Hand aber, die den Antrag geschrieben hat, wurde nicht von der Bestechlichkeit der Makedonen geführt, wie diese fälschlich behaupten, sondern von den Zeitumständen und der Not sowie vom Interesse der Vaterstadt und von der Menschenfreundlichkeit des Königs. Plu. Dem. 22,4: Προς yàp τφ νεμεσητϊ^ καΐ àyεvvες, ζώντα μεν τιμάν και ποιεισϋαι τολίτην, πεσόντος δ' ίφ' ετβρου μη φερειν την χαραν μετρίως, άλλ' επισκιρταν τφ νεκρ(^ καΐ παιωνίζειν, ώσπερ αΰτους àvδpayaêήσavτaς. ϋ : Denn abgesehen davon, daß es den göttlichen Zorn herausforderte, war es unfein, den lebenden König zu ehren und ihm das Bürgerrecht zu verleihen und dann, nachdem er durch einen anderen zu Tode gekommen war, die Freude nicht maßvoll zu tragen, sondern den Leichnam zu beschimpfen und Freudengesänge anzustimmen, als ob man selbst eine Heldentat vollbracht hätte. (Übersetzung K. Ziegler) Arrian, Anab. 1,1,3: 'Αλλά 'Αϋηναίους yε τη πρώτη εφόδ(^ 'Αλεξάνδρου πλείονα ετι τών Φιλίππ(^ δούεντων Άλεξάνδρφ εις τιμήν συyχωpησaι.

εκπλayεvτaς

και

ϋ : Aber sobald Alexander erstmals zum Vormarsch gegen die Athener ansetzte, seien sie erschrocken und hätten ihm an Ehrungen noch mehr zugestanden als Philipp. Paus. 1,9,4: Mera δε τους Aiyυπτíoυς Φίλιππος τε καΐ 'Αλέξανδρος ό Φιλίππου κείνταιτούτοις μείζονα υπήρχε πως η άλλου πάpεpya είναι λòyoυ. Ύοίς μεν ουν άπ' Alyύπτoυ τιμη τε άληΰεΐ κάί ε\Jεpyετaις ουσι yεyóvaσιv ai δωρεαί, Φιλίππφ δε καΐ ' Αλεξάνδρ Σικυωί'[ίους 22 ]

I. Anika /1.

15

20

25

Athen

[ 11 ] kv τώι 'έμτροσ[ύίν χρόνωι 19 [..ό,.τοΐύς ορκους ажо\г1\р[огтш пара των Σικυωνίων [..5..]τά άλλα το[ΐ]ς Σικυων[ίοίς 25 [...]!' τους ταμία[ς].€.μ...€[...5...τόν στρατη'γόν τον έττΐ [/οασ(?)]κ£υ?)ϊ' [κ]€χ€ίροτον[ημενον [...]η[...]νατων βπ€ΐ,[δη 31 [...]€17Γ[..]Ι [κ]α??ό: έφηΐφισ 31 [..]araç [..]κα καΐ 7rei[ 34 [.]κατα[....]ίκα καΐ τ[ 34 [.]τΓ.ρ[..5..]οίΌτη[ 36 [.]r..[..5..]f τάδ[ε 35 ΰ;ί'.ο[..5..]ί' τον[ 36 ] ιρωΐ'[..5..]ιτω[ 38 ]

] 7....] ] τψ τα\] ] ] ] ] ] ]

]

ϋ : ... dem Demetrios ... den Soteren und ... das Bündnis, das die Athener mit den Sikyoniern (5) für alle Zeiten geschlossen haben. Der Eid soll folgendermaßen lauten: Ich schwöre: Bei Zeus, Ge, Helios, Athena Areia, Poseidon, Ares und bei allen Göttern und Göttinnen: Ich werde Freund und Bündner ... der Stadt ... das Volk der Sikyonier und die Freundschaft und das (10) mit dem Volk der Sikyonier bereits bestehende Bündnis bewahren (?) ... das Volk soll drei Männer von all denjenigen Athenern, die nach Sikyon gekommen sind, auswählen ... sie sollen die Gelübde bei den Sikyoniern entgegenehmen ... (15) ... die Schatzmeister ... den mit der Herstellung beauftragten Strategen ... K: Das Dekret belegt eine Allianz zwischen Athen und Sikyon, die vom Herausgeber in das Jahr 303/02 v.Chr. datiert wird. In Zeile 3 werden die Sotere erwähnt.

KNr.: 9 [E 2] 4. edd.: Frg. a: W.S. Ferguson, Hesperia 17, 1948, 114 ff. Nr. 68; SEG 25, 141; JLR, REG 62, 1949, 109 ff. Nr. 51; Moretti, ISE I 8 ff. Nr. 5; B.D. Meritt, AJPh 91, 1970, 100; E. Cavaignac, REG 62, 1949, 233 f.; G. Daux, REG 63, 1950, 253 f. Frg. b: B.D. Meritt, Hesperia 16, 1947, 153 Nr. 46 Vgl. A.G. Woodhead, Athens and Demetrios Poliorketes at the End of the Fourth Cent. В. С., in: Ancient Macedonian Studies in Honour of Ch.F. Edson (1981) 359 ff.; Ch. Habicht, Hesperia 59, 1990, 463 ff. Photo: Ferguson Taf. 33 (Frg. a); Meritt Taf. 26 (Frg. b). Text: Moretti.

5

[ ]HIl· [...к]ατά ύάΚ[ατταν [...]νουσης κα[ [.To]D δήμου του 'Α[άηναίων [..]ι των 'Ελλήνων 7г[ ai Πλβίσταρχον και αι 7Γ0λ6ΐς Έλληνίδα[ς

] ] ] ] ] ] έ]-

39

Das Material / Α. Die Zeugnisse

10

15

20

25

Ш δουΧβίαι Χαβων κατά [ràç συνϋήκας hXevûépaç ra]l αυτονόμους ΐΓβπόηκβν δίττως àv ουν και πάντα τα λοι]ττά συντβΧηται έττΐ τώι συ[μφίβονη τώι σύμπανη δημ][ω]ι τώι ' Αύηναίων καΐ τοις [αΧΧοις "ΕΧΧησι ττάσι καΐ οί σ][τ]βατβνόμενοι, σωί^όμβν[οί 11 ....èiraî'éXtJw][σ]ίν etç την πόΧιν κρατήσίαντες των ττοΧβμίων εδοξε] [β]ους ΰυσαι τους πβυτάνβ[ίς της Άκαμαντίδος φυΧης] ΰττέρ της σωτηρίας των στ\βατβυομενων φυΧβτών τηι] Άύηνάί τηι Νίκηι καΐ τηι Ά[ύηνάί τηι Πολιάδι και το\ΐς Σωτηρσιν τον δέ ταμίαν [καΐ τους νυν ετιμβΧητάς] μερίσαι αΰτοίς βϊς те την [ύυσίαν ταυτην καΐ το άνά]ϋημα τώι 'βπωνύμωι : ΗΗΗ : [δραχμάς αργυρίου, διδοι*«]ι δέ αΰτοίς καΐ εις τον με[τά ταύτα χρόνον καύ' εκαστον] èviavTÒv του ΈΧαφηβοΙΧιώνος μηνός εις τε την ύυσί]αν τοίς Σωτηρσιν ;ca[t τον àyùva των Σωτήρων(7) : Η : δρ]αχμας υπόμνημα των [ευημεριών των ε^η'γ^εΧμενων] επί της 'Ακαμαντίδ[ος πρυτανείας. 'εφηφίσϋαι δε τηι] τους ΎραμμΙατε ]

ϋ : ... zur See ... des Volkes der Athener ... (5) der Griechen ... Pleistarchos ... die griechischen Poleis ... in Knechtschaft gefunden, hat sie gemäß den Verträgen zu freien und selbständigen (Städten) gemacht. Damit nun auch (10) die restlichen Angelegenheiten im Interesse des gesamten Volkes der Athener und aller anderen Griechen vollendet werden und die Mitkämpfer, unversehrt ... in die Stadt als Sieger zurückkehren. So möge beschlossen werden, daß die Frytanen der Phyle Akamantis Rinderopfer (15) für die Rettung der miteingezogenen Phylenmitglieder an Athena Nike, an Athena Folias und an die Sotere darbringen. Der Schatzmeister und die amtierenden Aufseher sollen für dieses Opfer und für die Weihung an den namengebenden Heros 300 Silberdrachmen aufwenden. Sie sollen ferner (20) nach diesem Jahr alljährlich im Monat Elaphebolion für das Opfer an die Sotere und für den Agon der Sotere(?) 100 Drachmen aufwenden, als Andenken für das verkündete Glück während der Prytanie der Akamantis. Die Phyle soll beschließen (25), ... K: Dekret der Phyle Akamantis aus dem Jahr 303/02 v.Chr.; zur Datierung s. W.S. Ferguson, Hesperia 17, 1948, 115 f. Beschlossen werden in Z. 13-17 Opfer, die die Frytanen dieser Phyle Athena Nike, Athena Folias und den Soteren darbringen sollten. Opfer im Namen der Könige werden im Dekret KNr. 11 [E] erwähnt.

KNr.: 9 [E 3] 4. edd.: Frg. a und b: O. Walter, Beschreibung der Reliefs im Kleinen Akropolis-Museum in Athen (1923) 8 ff. Nr. 9; A. Rangabé, Antiquités helléniques ou repertoire d'inscriptions et d'autres antiquités II (1855) Nr. 443; IG II 300; IG IF 646. Akropolis Museum Inv. Ak. 4063+2307, EM 7386 Photo: Walter 8 Abb. 9 (Erg. a); 9 Abb. 9 (Frg. a+b). Text: IG IF 646.

40

I. Anika /1. Athen

5

10

15

20

25

30

35

40

45

[θ E] О [I]. [Έττί ΝΐΛοστράτ]ου άρχοντος 'βπΐ τη[ς Αη-] [μητβΐάδος '6νά]της πρυτανείας- 'EX[û!(pij][ΐδολιώίΌς 'evàT]€i ίσταμβνον, πίμττ[τ]ε[ι\ [καΙ δβκάτβι τη]ς τρυτανβίας· έκκλ[ι/]σί[α κυρία- των ΤΓρο]εδρων'επβφηψί^βν{.]ντ12 Υ ' Α,χαρνώς καΙ συμ[π]ρό[eôpoi· 'έδοξβν τ]ώι δήμωί- Γόργος Φρ[υ]>Ί12 σ είπβν- 'βτβιδη Ήρόδωρ[oç ττρότερόν re] διατριβών παρ' ' AvTiyó[νωι τωι /8ασιλε]ΐ εΰνους ην τώι δημωι τ[ώι ' Αϋηναίων ш]1 νυν βμ πίστε ων τώι βα[σιλεΐ Αημητρί]ωι àyaùòv δη δύναται [πράττει Koive\î те υπερ της πόλεως κα[1 ιδίαι ϋπερ εκ]άστου Άύηναίων άεΐ το[υ δεομενου, άπο] επίλεκτων τώι βασιλβι δεδ[ομίνας καΐ ότι πρότερόν τε εκ των ίδί]ων τετιμήκασιν τους ευερΥετ[ας και νυν ταις επιφανεστάται αΰτους τι]μοίΐς ]

ϋ : Beschluß der freiwilligen Truppen. Da Demetrios der Große, als er früher mit Streitkräften zur See und zu Lande nach Athen kam, die Feinde der demokratischen Verfassung heraustrieb und das Land der Athener und die meisten anderen Griechen befreite und nun den Athenern (5) mit seinen Streitkräften zu Hilfe kam, die Feinde übertraf und schnell viele Städte der Herrschaft seines Vaters Antigonos unterwarf; er ertrug immer Gefahr und Mühe, belohnte seine Mitkämpfer und tat das möglichste für ihre Rettung. Und als diese erbaten, für die Freiheit voranzugehen (10) und bei den Unternehmungen gegen die Peloponnes zu helfen, marschierte er sodann mit den freiwilligen Truppen und trieb die Feinde aus dem Land. Zum guten Glück nun mögen die freiwilligen Truppen beschließen. Man soll König Demetrios, Sohn des Königs Antigonos, wegen seines vorbildlichen Charakters und seines Wohlwollens loben, und ein Reiterstandbild von ihm auf der Agora neben (der Statue) der Demokratia aufstellen. Es sollen ferner die Athener und (15) die anderen Griechen aufgefordert werden, Demetrios zu Ehren Altäre und Heiligtümer zu errichten. Die für die Durchführung der Opfer, welche für Antigonos und Demetrios und Demetrios Soter dargebracht werden, Gewählten sollen für das Opfer möglichst ehrwürdige und schöne Opfertiere stellen. Damit nun allen die Ehrungen, die dem König von den freiwilligen Truppen verliehen wurden, offenkundig seien und, daß sie auch früher aus eigenen Mitteln die Wohltäter geehrt haben, und nun die ausgezeichnetesten Ehrungen ... K: Zur Datierung s. N. Kyparissis/W. Peek, AM 66, 1941, 221 ff. Nr. 3; da sich die Zeilen 9 f. auf den erneuerten Hellenenbund beziehen (G. Dimitrakos, Demetrios Poliorketes und Athen [1937] 64 ff. und A. Heuß, Hermes 73, 1938, 189 ff.), haben die Herausgeber das Jahr 302 v.Chr. fíir die Datierung des Dekrets erwogen. Nach einem neuen Datierungsvorschlag von G. Marasco, Prometheus 9, 1983, 222 f. ist das Dekret nach dem Tod des Antigonos anzusetzen, da nur Demetrios Soter erwähnt wird und ferner, da freiwillige Soldaten erst nach 294 v.Chr. für Athen in Frage kommen. Z. 1-2: zum Ausdruck Αημητριός о μέγας s. die Ausführungen von Kyparissis/Peek a.O. 221 ff. Nr. 3; daß damit die körperliche Größe des Demetrios zu verstehen ist, wie A. Wilhelm, ÖJh 35, 1943, 157 ff. meint, ist unwahrscheinlich; so auch W.S. Ferguson, Hesperia 17, 1948, 116 Nr. 7. Es handelt sich um das älteste Dekret, in dem eine Reiterstatue eines hellenistischen Königs erscheint (Siedentopf, Reiterdenkmal 14). Das Denkmal wurde von den athenischen Soldaten des Königs, einem Elitekorps, gestiftet. Bei den 'εϋελονταΙ επίλεκτοι handelt es sich um einen Militärverein, also eine Körperschaft; s. dazu G. Gerlach, Griechische Ehreninschriften (1908) 21 f.; JLR, Bull. 1942, 329 Nr. 29. 6-7: πολλάς μεν ήδη irô[Xeiç Ελληνίδας προσηγάγετο τήι εαυτου] \ βασιλείαι Marasco. 9: τή[ς κοινής έλευάερίας κάί σωτηρίας κάί των] Moretti. Ζ. 13-14: Das Standbild sollte neben der Statue der Demokratia auf der Agora aufgestellt werden, deren Standort allerdings unbekannt ist (A.E. Raubitschek, Hesperia 31, 1962, 238 ff.; O. Palagia, Hesperia

48

/. Anika /1. Athen 51, 1982, 111 f.). Durch den Aufstellungsort wurde das Denkmal mit der athenischen Volksherrschaft in augenfälliger Weise verbunden und stellte in diesem Sinne Demetrios als Beschützer der griechischen Freiheit dar. Habicht, Gottmenschentum 230 Anm. 29 machte auf die Analogie zur Gestalt des Theseus aufmerksam, der im Gemälde des Euphronios in der Zeus-Eleutherios-Stoa von den Personifikationen der Demokratia und des Demos flankiert und durch Beischrift als Begründer der athenischen Demokratie bezeichnet war; vgl. auch Siedentopf, Reiterdenkmal 14 Anm. 9. Mit dem überlieferten Reiterstandbild des Demetrios wurden die Reste einer auf der Agora gefundenen bronzenen Reiterstatue in Verbindung gebracht; s. dazu KNr. *296 [А]. 17-18: ύύβίν [ βτΓβνχομενους èirì των βωμώ]ν Moretti; êveiv [κατ' Ιτος 'βπβνχομβνους еш των ί6ρώ]ν ώς σεμνότατα καΐ κάλλιστα Piejko.

KNr.: 12 [L] 1. Demetrios I. Poliorketes 2. 294 V . Chr. 3. Kult, Fest der Demetrien, Tag- und Monatsbenennung, Agone, Altäre, Päan 4. Philochoros, FGrHist 328 F 166; Duris von Samos, FGrHist 76 F 13 Polemon bei Harpokr. s.v. "Ενη καΐ vea; Plu. Dtr. 12, 1-2

Athen. 6, 253 D-F);

Philochoros FGrHist 328 F 165-166: Έττ' ΆνηΎονωί ôe καΐ Αημητρίωι φησίν Φιλόχορος ' Αΰηναίους aiòtiv παιάνας τους ττεποιμβνους ΰπό Έρμίττιτου τον Κυζικηνου, 'εφάμιλλων -γενόμενων των παιάνας ποιησάντων καΐ του ' Ερμοκλεονς προκριύεντος. Τόι* συν Αημητριώνα μηνά φησι Φιλόχορος ολον φηφίσασύαι τους Άύηναίονς ιερομηνίαν λεΎεσύαι, οίον όλον έορτήν. ϋ : Zur Zeit des Antigonos und Demetrios, berichtet Philochoros, hätten die Athener Päane gesungen, die Hermippos von Kyzikos gedichtet hatte, als es Wettstreit der Päandichter gab und Hermokles vorgezogen wurde. Der ganze Monat Demetrion, erzählt Philochoros, wurde von den Athenern durch Volksabstimmung heilig gesprochen, da dieser als Ganzes ein Fest sei. Duris von Samos, FGrHist 76 F 13 ( = Athen. 6, 253 D-F): ' Ως Ol μέγιστοι των ΰεών και φίλτατοι της πόλει πάρεισιν

5

10

άμα τταρήγ' ό καιρός χή μεν τά σεμνά της Κόρης μυστήρια ερχεσύ' ϊνα ποιήσηι, ό δ' ιλαρός, ωσπερ τον ΰεόν δει, καΐ καλός και 'γελών πάρεστι. σεμνόν τι φαίνεσό\ οΐ φίλοι πάντες κϋκλωι, ομοιον ωσπερ οι φίλοι μεν

15

άστερες,

ώ TOÎ) κρατίστου παΐ ΊΙοσειδωνος ΰεοϋ χαίρε κάφροδίτης. άλλοι μεν ή μακράν yàp άπεχουσιν ϋεοί

49

Das Material / Α. Die Zeugnisse

20

25

30

35

η ουκ eiaìv η οϋ ττροσβχουσιν ήμίν ούδε ev, δέ δί παρόνύ' όρώμβν, οΰ χνλινον ovôe XÎÛLVOV, άλλ' άληΰίνόν βνχόμβσΰα δη σοι. πρώτον μίν β'φηνην ζοίησον, φίλτατβ· κύρως yàp el σν. την δ' ονχΐ Θηβών, άλλ' όλης της 'Ελλάδος Σφί'γγα κίρικρατοΰσαν, Αιτωλός όστις εστί τετράς καύημένος, ώσττερ η τταλαιά, τα σώμαύ' ημών πάντ' άναρπάσας φερει, κοϋκ' εχω μάχεσύαι: ΑΙτωλικόν yàp άρττάσαι τα τών πελας, νυν δέ καΐ τα ττόρρω. μάλιστα μεν δη σχόλασοϊ' αΰτός· εί δε μη, Οιδίπουν τιν' ενρε, την Σφίγγα ταύτη ν όστις η κατακρημνιει η -\-σ·πεινον ποιήσει.

ϋ : Denn die höchsten und freundlichsten der Götter sind in unserer Stadt anwesend, dort haben nämlich die Zeitumstände Demeter und Demetrios zusammengeffihrt, (5) sie kommt, um die würdigen Mysterien der Kore zu vollziehen, aber er steht, wie ein Gott soll, heiter und schön und lächelnd bei. (10) Es erscheint als etwas würdiges: alle Freunde im Kreise und er in der Mitte, vergleichbar sind die Freunde den Sternen und der Sonne jener. (15) Heil Dir, des mächtigsten, des Gotts, Poseidons Sohn, Sohn auch Aphrodites! Die anderen Götter halten sich so weit entfernt oder haben kein Ohr oder sie sind nicht oder nicht uns zugewandt. (20) Dich aber sehen wir da, nicht hölzern und nicht steinern, sondern lebend wahr beten darum zu Dir. Als erstes bringe den Frieden, Liebster. (25) Denn die Macht hast Du. Die Sphinx, die nicht nur Theben, sondern ganz Griechenland überwältigt hat, - der Aitoler, der auf dem Felsen sitzt, (30) wie die alte Sphinx, und unsere Männer an sich reißt und fortschleppt dagegen kann ich nicht kämpfen. Denn es ist Aitolische Art, sich an der Habe der Nachbarn zu vergreifen, (35) jetzt auch an der (Habe) weit entfernter (Lebender). Am besten wäre es, wenn du die Bestrafung selbst durchführtest. Wenn aber nicht, finde einen Oidipus, der diese Sphinx entweder herabstürtzt

50

I. Anika /1. Athen oder zu [Asche] macht. (Z. 15-23: Übersetzung V. Ehrenberg) Polemon bei Harpokr. s.v. "Ενη τρίακάδα καλουμ^νψ Ινψ καΐ προτέρου μηνός καΐ την άρχην Δημητριάδα έττΐ ημη Δημητρίου

καΐ vea: Ύτερβίδης èv щ τρος 'YyiáívovTa. την νφ' ημών véav καΚοΐισίν ' Κϋηνοάοι ατό τον την τβλβυτην 'έχβι,ν του του υστέρου. Πολέμων δέ δη]μου του Άύηναίων καΐ παί[δωΐ' καΐ -γυναικών καΐ] του βασιλέως ' AvTiyóvo[f ]

Ü: Götter. Unter dem Archon Hieron, der sechsten Prytanie der Antiochis, für die Phainylos, Sohn des Pamphilos, aus Oe Schreiber war, am 13. des letzten Posideon (5), dem 302. Tag der Prytanie. Versammlung. Der Prohedros Poseidippos, Sohn des Ktesikles, aus Cholargos und seine Symprohedroi brachten den Antrag ein. Beschluß des Rates und des Volkes. Thrasyphon, Sohn des Hierokles, aus Xypete stellte den Antrag: Da (10) die Aufseher der Mysterien, die alljährlich unter dem Archon Polyeuktos gewählt wurden, die Opfer, die alljährlich der Demeter und der Kore und den anderen Göttern gebühren, nach väterlicher Sitte darbrachten, für den Rat (15) und das Volk von Athen und die Kinder und Frauen und den König Antigonos... K: Ehrendenkret für die Aufseher der Mysterien von Eleusis aus dem Jahr 274/73 v.Chr. Z. 16-17: Es werden Opfer erwähnt, die nicht dem Antigonos Gonatas selbst, sondern ßr ihn den Stadtgöttern dargebracht wurden, wovon die Formel υπερ βασιλέως Αντιγόνου zeugt; zur Formel ϋπερ s. H. Hommel, Chiron 6, 1976, 321 Anm. 5; H. Schaaf, Untersuchungen zu Gebäudestiftungen in hellenistischer Zeit (1992) 37 Anm. 236; zur mehrfachen Verwendung von ύπερ G. Daux, REG 48, 1935, 42 ff.; s. ferner B. Anastasiades, Hellenika 41, 1990, 223 ff. Obwohl der größte Teil der Zeugnisse, die manche Forscher für städtische Kulte des Antigonos anführen (so E. Kornemann, Klio 1, 1901, 84; Beloch, GG 111,1, 377 Nr. 2; Ferguson, Hellenistic Athens 190; F. Taeger, Charisma I [1957] 236 f.), von W.W. Tarn, Antigonos Gonatas (1913) 435 f. entkräftet wurde, ist nach Habicht, Gottmenschentum 80 die Möglichkeit eines Kultes für Antigonos in Athen nicht auszuschließen. Um die Mitte der 50er Jahre (256/55 oder 255/54 v.Chr.) gab Antigonos der Stadt ihre Freiheit zurück, nach einiger Zeit hat er auch die Garnison aus dem Museion zurückgezogen (s. die Schriftquellenangaben und die Diskussion bei J. Pouilloux, BCH 70, 1946, 488 ff.; Habicht, Sttidien 16 ff. 20 und ders., Athen 154 ff.). Die Jahre vor dem Chremonideischen Krieg kommen für Ehrungen des Antigonos in Athen nicht in Frage, da zu dieser Zeit die Beziehungen der Stadt zum König gespannt waren (vgl. dazu Habicht, Untersuchungen 95 ff. 98 ff.). Zur kultischen Verehrung des Antigonos Gonatas in den griechischen Städten s. Habicht, Gottmenschentum 80 f. und ebenda 241: "Man kann sich auch fragen, ob nicht der Grund für das fast völlige Fehlen beglaubigter Nachrichten über Kulte des Antigonos Gonatas darin zu suchen ist, daß der König allenthalben zu dem Mittel griff, die Städte Griechenlands durch ihm ergebene Tyrannen zu beherrschen.

55

Das Material / Α. Die Zeugnisse ein Mittel, das sich mit dem Freiheitsbegriff und der Autonomie der Gemeinden schlechterdings nicht vertrug. " Während die hier aufgeführten Inschriften lediglich Opfer im Namen des Königs bezeugen, sind für Rhamnus durch eine jüngst entdeckte Inschrift Opfer an Antigonos Gonatas gesichert: KNr. 50 [Е].

KNr.: 13 [E 2] 4. ed.: E.S. Dontas, Hesperia 52, 1983, 48 ff. (SEG 33, 115). Akropolis Mus. 13371 Text: Dontas.

5

10

15

20

25

30

35

Έττί Πολυεύκτου άρχοντος, έττι της Έρβχύηίδος δευτέρας ιτρυτανείας ψ Χαφβφών ' Αρχεστράτου Κεφαληύβν ζ,^ραμμάτευ^ν, Мбταγβίτνιώνος 'ενδβκάτει ν βνδβκάτβί της πρντανάας ν βκκλησία κυρία- των жроеЬ[р\ων'ene\¡/7i(pi^evν ΚΚβίδημος Φρύνωνος Φλ[ι;]καί συμπρόεδροι ν "Εδοξβν ττμ κάί τώι δημωι ν Αημόστρατος ' ί^ριστοφάν{ο\υ ΠαιαίΊείις eliíev ν Ύττέρ ων άπαγγβλλβι ' Αριστοφάνης ο ΰος της ίβρβίας της Άγλαύρου ΰττέρ των Ιερών ων 'έύυβν τοις άσιτητηρίοις τηι Άγλαύρωι καΐ τώι Άρει και τώι Ήλίωι καΐ ταΐς "Ωραις κάί τώι ' Αττόλλωνι καί τοις οίΧΚοις ϋβοις οίς πάτριον ην ν àyaûeî τυχει, δβδόχύαι τηι βουληι τους προέδρους οΐτινς αν προεδρβύωσιν βίς την πρώτηV εκκλησίαν χρηματίσαι πβρί τούτων ev tepoîç, Ύνώμην ôè ξνμβάΧΚεσύαι της βουλής €ΐς τον δημον οτι δοκεΐ τηι βουληι ν τα μίν àyaêâ δβχεσϋαι την βουλην καί τον δημον τα yeyovÓTa èv τοις ίβροίς έφ ' byieíai καί σωτηρίαι της βουλής καί του δήμου του Άύηναίων καί παίδων καί yυvaικώv καί υπep του βασιλέως ' kvτιyЬvoυ καί Φίλας της βασιλίσσης καί τών èκyóvωv αυτών ν έττειδη δέ ή ιέρεια της ' Αγλαύρου τά те eíσayώyeia καί τάς ΰυσίας έΰυσε τάς προσήκουσας, έπεμβληϋη δε καί της ευταξίας της èv τηι παννυχίδι, εκόσμησβ δε καί την τράπε^αν, επαινεσαι την ίερειαν της 'Αγλαύρου νν Ύιμοκρίτην Πολυί'ίκου ' Κφιδναίου ϋυyaτέρα και στεφανώσαι αΰτην ϋαλλου στεφάνωι εύσεβείας ενεκα της προς τους ύεους. άvaypá^ai δε το \]/ή Αημητρίου τον ναΐδα ' kvTÍyovov άναύήματα ΐστω τις Βυ^αντίων όντας.

ϋ : Demetrios, der gegen Seleukos mit einem Heer zog und in der Schlacht gefangengenommen wurde, und der Sohn des Demetrios, Antigonos, sind, wie man wissen möge, Weihgeschenke der Byzantier. (Übersetzung E. Meyer) K: Dargestellt waren nicht, wie Pausanias meint, Demetrios Poliorketes und sein Sohn Antigonos II. Gonatas, sondern Antigonos I. Monophthalmos und Demetrios Poliorketes; vgl. dazu J.G. Frazer, Pausanias IV (1898) 47 f.; H. Hitzig/H. Blümner, Des Pausanias Beschreibung von Griechenland II 2 (1904) 612 f.; Chr. Habicht, ClAnt 3, 1984, 55 mit Anm. 90; B. Hebert, Schriftquellen zur hellenistischen Kunst. Plastik, Malerei und Kunsthandwerk der Griechen bis zum zweiten Jahrhundert, GrazBeitr Suppl. IV (1989) 217; B. Hintzen-Bohlen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 133; Th. Kruse, AM 107, 1992, 285. Pausanias macht keine Angaben über den Anlaß der Doppelweihung. Daß die Byzantier eine solche beschließen konnten, erklärt sich aus der Unabhängigkeit, die sie fortwährend gegenüber der Herrschaft des Lysimachos in Thrakien behaupteten sowie aus den freundschaftlichen Beziehungen, in denen sie schon von früher her zu Antigonos standen (D.S. 18,72,6; Polyainos 4,6,8). Im Jahre 318 v.Chr. hatte Byzantion Antigonos I. Monophthalmos in seinem Kampf gegen den Strategen des Polyperchon, Kleitos, mit Schiffen unterstützt, nahm aber in der Folgezeit eine neutrale Haltung ein. Diese Neutralität ermöglichte die Ehrenbezeugungen durch eine Gesandtschaft; s. H. Merle, Die Geschichte der Städte Byzantion und Kalchedon von ihrer Gründung bis zum Eingreifen der Römer in die Verhältnisse des Ostens (1916) 51 ff.; W. Hünerwadel, Forschungen zur Geschichte des Königs Lysima-

123

Das Material/Α.

Die Zeugnisse

chos (1900) 31; J.G. Frazer, Pausanias' Description of Greece IV (1965) 47 f.; Hintzen-Bohlen a.O. 47. 220 Nr. 6. Der Fundort der Statue des Antigonos ( = KNr. 67 [A]) weist darauf hin, daß die Standbilder der beiden Antigoniden südlich des Zeustempels gestanden haben; von Kruse a.a.O. 288 f. wird angenommen, daß sich die beiden Statuen in unmittelbarer Nachbarschaft der Statuengruppen mit Antigonos Doson, Philipp V., Demetrios Poliorketes und Ptolemaios ( = KNr. 69 [L] + 70 [L]) befunden haben.

KNr.: 67 [E] 4. edd.: Frg. a: W. Dittenberger, AZ 35, 1877, 38 Nr. 36 (nach Abschrift von G. Hirschfeld); E.L. Hicks, A Manual of Greek Historical Inscriptions (1882) 281 f. Nr. 166; Syll. 161; SGDI III 1, 33 Nr. 3057; Syll.^ 171. Frg. b: lOlympia 304. Frg. a: Inv. 78 mit 138. Frg. b: Inv. 443 Text: lOlympia 304. [ ' O] δαμος ó Βϋ^θ!ί'τ[ίωί'] [/3ο;]σιλί) ' kvTÍyovov. Ü: Das Volk der Byzantier (weiht) den König Antigonos. K: Es handelt sich um zwei Fragmente eines Basisblockes mit Ehreninschrift; nach dem Schriftcharakter läßt sich die Ehreninschrift gegen Ende des 4. Jhs.v.Chr. datieren, s. dazu lOlympia 304. Die vom Volk der Byzantier geweihten Standbilder für die beiden ersten Antigoniden gehören zu den wenigen Beispielen von schriftlich überlieferten Denkmälern hellenistischer Herrscher, die auch in realen Resten überliefert sind.

KNr.: 67 [A] Lage/Fundort: Beide Fragmente wurden südlich des Zeustempels "unter dessen sechster Säule von Westen" (lOlympia 304) gefunden. Frg. b befindet sich im Magazin; der Block (Frg. a) liegt vor der Altismauer gegenüber der Apolloniatenbasis (Abb. 19). Beschreibung: Basisblock mit Ehreninschrift; unten schmales zurücktretendes Profil. Erhaltungszustand: Erhalten ist nur der rechte Teil von einem flachen Block mit Ehreninschrift. Bis auf die untere rechte Kante des Blockes sind alle Seiten verstümmeh. Maße: H: 0,23 m; B: 0,68 m; T: 0,65 m. Material: grauer Kalkstein. Lit.: W. Dittenberger, AZ 35, 1877, 38 Nr. 36. - lOlympia 304. - B. Hintzen-Bolüen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 47. 220 Nr. 6.

K: Der Block ist so fragmentarisch überliefert, daß nähere Aussagen zum Typus der Basis nicht möglich sind. Nach K. Purgold, lOlympia 304 gehört das Fragment zum Oberblock der Basis. 124

II. Peloponnes / 9. Olympia KNr.: 68 [L] 1. 2. 3. 4.

Demetrios I. Poliorketes 306 V . Chr. Standbild Paus. 6,15,7-8

Text und Übersetzung mit Kommentar = KNr. 67 [L],

KNr.: 68 [E] 4. edd.: Frg. a und b: lOlympia 305; Syll.^ 179. Frg. a: Inv. 527; Frg. b: Inv. 869 [ Ό ] δά[μος ó Βυ]^αντίων [/3ο;]σιλ[^ Ααμ]άτρι.ον ϋ : Das Volk der Byzantier (weiht) den König Demetrios. К: Siehe den Kommentar in KNr. 67 [L],

KNr.: 68 [A] Lage/Fundort: Gefunden im Thermengraben (Frg. a) und in der Palästra (Frg. b); beide Fragmente befinden sich heute im Magazin des Museums. Beschreibung: Basisblock mit Ehreninschrift. Erhaltungszustand: Frg. а weist unten Rand auf, Frg. b stammt vom oberen Rand; die Inschrift auf Frg. а ist stark verwittert. Maße: Frg. a: H: 0,18 m; B: 0,15 m; T: 0,11 m; Frg. b: H: 0,14 m; B: 0,31 m; T: 0,235 m. Material: grauer Kalkstein, jedoch heller als KNr. 67 [А]. Lit.: lOlympia 305.

K: Bei dem geringen Umfang der Fragmente läßt sich kein Urteil über das ursprüngliche Aussehen der Basis gewinnen. Da Pausanias die Statuen der beiden ersten Antigoniden in einem Atemzug erwähnt, ist die Annahme berechtigt, daß dieses Standbild ebenfalls südlich des Tempels stand.

KNr.: 69 [L] 1. Demetrios I. Poliorketes und Ptolemaios 2. 311 - 309v. Chr.

125

Das Material / Α. Die Zeugnisse 3. Statuengruppe mit Personifikation der Landschaft Elis 4. Paus. 6,16,3 Ύίμχύνος δε ού πόρρω της βΙκόνος 'Ελλάς те δη και Ή λ ι ς παρά την 'Ελλάδα, ή μβν'Αντίyovov τον'βΤΓίτροτΓβύσανταΦιλίτητου τοίι Δημητρίου, τη δβ èTépçi των χειρών τον Φίλιπττον στεφανοϋσα αντόν, η δε Ή λ ι ς Αημήτρων τον στρατεύσαντα έττί Σελευκον καΐ ΙΙτολεμαιον τον Aáyov στεφανοΰσά 'εστίν. ϋ : Nicht weit von der Statue des Timon stehen Standbilder von Griechenland und Elis neben Griechenland, von denen die eine den Antigonos, den Vormund des Philipp, des Sohnes des Demetrios, und mit der anderen Hand den Philipp selbst bekränzt; Elis aber bekränzt den Demetrios, der gegen Seleukos zu Felde zog, und Ptolemaios, den Sohn des Lagos. (Übersetzung nach E. Meyer) K: Pausanias beschreibt zwei ähnlich gestaltete Gruppen, die aus jeweils zwei Bildnisstatuen und dem Abbild einer Personifikation bestehen. Ob die zwei Personifikationen zusammen mit den vier Standbildern eine einzige, in sich gegenständige Gruppe bildeten, wie von vielen Forschern angenommen wurde, läßt sich aus der Beschreibung des Pausanias nicht zwingend schließen; s. dazu Th. Kruse, AM 107, 1992, 277 Anm. 9. Zum Teil problematisch ist die Benennung der dargestellten Personen: Die eine Gruppe stellte Antigonos ΙΠ. Doson und Philipp V. dar, die von der Personifikation Griechenlands bekränzt wurden. Für die andere Gruppe ist nach dem Kommentar des Pausanias mit Sicherheit Demetrios L Poliorketes anzunehmen ("derjenige, der gegen Seleukos zu Felde gezogen ist"), doch die Identifizierung der anderen dargestellten Person mit einem Dynastiemitglied der Ptolemäer kann wegen der traditionellen Feindlichkeit zwischen Antigoniden und Ptolemäern nicht aufrecht erhalten werden. Die jüngste Besprechung der Statuengruppe durch Kruse a.O 273 ff. bes. 280 ff. hat nachgewiesen, daß es sich dabei nicht um einen Herrscher, sondern um den antigonidischen Strategen Ptolemaios handelt. Zeit, Anlaß und Stifter nennt Pausanias nicht. E. Curtius, AA 1985, 20 sah in Antigonos Doson den Stifter beider Gruppen, was von O.E.N. Gardiner, Olympia. It's History and Remains (1925) 141 Anm. 2 mit guten Gründen abgelehnt wurde. Siehe dazu auch B. Schmidt-Dounas, Egnatia 1, 1989, 116 mit Literatur angaben. Von F.W. Walbank, САН VIP (1984) 474 wurde angenommen, daß die Eleer die Stiftung ausführten. Hier helfen die Abbilder der Personifikationen weiter, so läßt sich die Gruppe mit Demetrios L, Ptolemaios und Elis als eine Stiftung der Eleer verstehen, die Gruppe mit Antigonos, Philipp und Hellas als eine Stiftung des Hellenenbundes; s. dazu Kruse a.O. 274. 277. Die beiden Gruppen können aufgrund der dargestellten Personen nicht auf einen einzigen historischen Anlaß zurückgeführt werden. Als unterste zeitliche Grenze wäre die Regierungszeit Philipps V. zu beachten. Diese Gruppe ist wegen der Personifikation der Hellas erst nach dem Ende des Kleomenischen Krieges und nach der Neugründung des κοινόν των Ελλήνων durch Antigonos III. Doson i.J. 224 v.Chr. denkbar und wurde anscheinend unmittelbar nach der Schlacht von Sellasia errichtet; zur historischen Situation s. B. Niese, Geschichte der makedonischen Staaten seit der Schlacht von Chaironeia II (1899) 337 Anm. 1; G. Hyde, De Olympionicarum statuis a Pausania commemoratis (1903) 20 Anm. zu Nr. 152 a; H. Hitzig/H. Blümner, Des Pausanias Beschreibung von Griechenland IP (1904) 612 f.; E.N. Gardiner, Olympia. It's History and Remains (1925) 144; Walbank, Philip V. 19 mit Anm. 1; J. Pouilloux/N.M. Verdelis, BCH 74,1950, 44; A. Aymard, Aegyptus (1952) 91 f. F.W. Walbank, Historical Commentary on Polybius (1957) I 290: "Similar expressions of adulation no doubt took place on the present occasion"; Schmitt, Staatsverträge III Nr. 507; J.D. Rice, The Great State of Elis in Hellenistic Times (1975) 57; B. Herbert, Schriftquellen zur Hellenistischen Kunst. Plastik, Malerei und Kunsthandwerk der Griechen vom vierten bis zum zweiten Jahrhundert, GrazBeitr Suppl. IV (1988) 217; B. Hintzen-Bohlen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 133. 223 Nr. 30; Kruse a.O. 273 ff.

126

II. Peloponnes / 9. ΟΙγηψία Für die zweite Grappe mit Demetrios, Ptolemaios und Elis komite Krase a.O. 274 ff. 283 ff. nachweisen, daß sie anläßlich eines militärischen Doppelerfolges der Antigoniden in der frühen Diadochenzeit errichtet wurde, nämlich nach der Vertreibung des Telesphoros aus Elis durch den antigonidischen Strategen Ptolemaios i.J. 312 v.Chr. und der Eroberang Babylons durch Demetrios I. i.J. 311 v.Chr. Beide Ereignisse kamen dem Heiligtum von Olympia zugute; zur historischen Situation s. die Quellen- und Literaturangaben bei Krase a.O. 284 Anm. 26; 287 Anm. 35. Krase a.O. 289: "Mit der Bekränzung der Dynasten durch die Personifikationen von Elis und Hellas wird in beiden Fällen der Dank Griechenlands bzw. eines griechischen Staates für die Befreiung von einem Unterdrücker (Telesphoros bzw. Kleomenes III.) und für die Wiederherstellung des Friedens zum Ausdrack gebracht. " Statuengrappen, die vom Demos bekränzt werden, sind sowohl literarisch als auch epigraphisch überliefert, s. die Belege bei P. Herrmann, Die Selbstdarstellung der hellenistischen Stadt in den Inschriften: Ideal und Wirklichkeit, in: Πρακτικά του η' διβύνοΰς σννβδρίον ΈΧληνικης καί Καπνικής 'Έτι^ρα ΆϋηναιΙς] [7Γ]αΐδας δίαυλοι'· Αύκαια άνδρας δίαυλοι' δίς· Άμφιαράϊα τα Μεγ[άλ]α δίαυλον και ο-κλίταν ΈΧβυΰερία 07Γλίτ[α]ί' τον άπό του τροπαίου τρατος ' Αχαιών θερμικά στάδιον, όιτλίταν Ηράκλεια άνδρας δίαυλον ev Σικυώνι ΙΙύύια δίαυλον, όιτλίταν Σωτήρια τταιδας δίαυλοι'· Αύκαια ταΐ αύται άμβραι στάδιον, δίαυλον, όπλίταν tv Σικυώνι δίαυλον, ότλίταν ['A]vTiyóveia άνδρας δίαυλον. [Ν]6μεα ιταΐδας στά[διοΐ'δίαΙυλίο];'· άνδρας δίαυλίοι* ....]à[/c]tç.

'Ολύμπια

ϋ : Bei den Heraia zweimal im Diaulos, zweimal im Hoplitenlauf. Bei den Basileia im Lauf der Männer. Bei den Panathenäen im Diaulos der Männer. Bei den Eleusinien im Hoplitenlauf. Bei den Ptolemaia in Athen im Diaulon der Knaben. Bei den Lykaia zweimal im Diaulos der Männer. Bei den Eleutheria erster Sieger im Hoplitenlauf mit Wendung. Bei den Thermia im Lauf und im Hoplitenlauf. Bei den Herakleia im Diaulon der Männer. Bei den Pythien in Sikyon im Diaulon und im Hoplitenlauf. Bei den Soterien im Diaulon der Knaben. Bei den Lykaia am selben Tag im Lauf, im Diaulon und im Hoplitenlauf. In Sikyon im Diaulon und im Hoplitenlauf. Bei den Antigoneia im Diaulon der Männer. Bei den Nemea im Lauf der Knaben und im Diaulon. Bei den Olympien im Diaulon der Männer ... (mehrmals).

138

//. Peloponnes /11.

Sikyon

К : Agonistische Inschrift aus einheimischem, bläulichen Kalkstein mit der Aufzählung der Siege eines Periodoniken. Der Block wurde in Argos gefunden (heute im Museum von Argos) und weist auf der Ober- und Unterseite Dübellöcher auf; daraus läßt sich schließen, daß der Block zum Aufbau einer Stufenbasis gehört hat. In Z. 10 werden die gymnischen Agone der Antigoneia belegt, in Z. 3 diejenigen der Ptolemaia in Athen (s. dazu KNr. 18 [L] + [E 1]).

KNr.: 81 [L] 1. 2. 3. 4.

Attalos I. Soter 198 und 197 v. Chr. Kolossalstatue, goldenes Standbild, jährliches Opfer Plb. 18,16,1-4; Liv. 32,40,8 Plb. 18,16,1-4: "On ό βασιλεύς "ΑτταΚος ίτψάτο μεν καΐ τρότερον ϋπο της τών Σικυωνίων πόλεως διαφερόντως, ε^ ου την ίεραν χώραν του 'Απόλλωνος ελυτρώσατο χρημάτων αυτοΐς ουκ όλΐΎων, άνΰ ' ων καί τον κολοσσόν αυτοί) τον δεκάπηχυν έστησαν παρά τον ' Απόλλωνα τον κατά την áyopáv. τότε δε πάλιν αΰτου δεκα τάλαντα δόντος και μυρίους μεδίμνους πυρών, πολλαπλασίως επιταύεντες ταΐς εΰνοίαις εικόνα τε χρυσην εφηφίσαντο και ύυσίαν αύτψ συντελείν κατ' 'έτος ενομούετησαν. "Ατταλος μεν ουν τυχών των τιμών τούτων άπηρεν εις Κεγχρεάς.

ϋ : König Attalos war auch schon früher von den Sikyoniern in besonderem Maße geehrt worden, nachdem er ihnen das heilige Land des Apollon für nicht geringe Geldsumme zurückgekauft hatte: zum Dank dafür hatten sie die zehn Ellen hohe Kolossalstatue von ihm neben den Apollon auf dem Markt aufgestellt. Als er ihnen jetzt wieder zehn Talente und zehntausend Scheffel Weizen schenkte, steigerte das ihre Sympathien um ein Vielfaches, und sie beschlossen, eine goldene Porträtstatue von ihm zu errichten, und legten gesetzlich fest, daß ihm jährlich ein Opfer dargebracht werden sollte. Nachdem Attalos in diese Weise geehrt worden war, reiste er nach Kenchreai ab. (Übersetzung H. Drexler) Liv. 32,40,8: Attalus ab Argis Sicyonem est profectus. Ibi et civitas novis honoribus veteres regis honores auxit et rex ad id quod sacrum Apollinis agrum grandi quondam pecunia redemerat iis, tum quoque, ne sine aliqua munificentia praeteriret civitatem sociam atque amicam, decem talenta argenti dono dédit et decem milia medimnum framenti; atque ita Cenchreas ad naves redit. Ü: Attalos brach von Argos nach Sikyon auf. Dort vermehrte die Bürgerschaft die alten Ehrungen des Königs um neue, und der König machte zusätzlich zu dem großen Betrag, mit dem er ihnen das heilige Land des Apollon zurückgekauft hatte, auch bei dieser Gelegenheit, um nicht ohne einen Beweis seiner Großzügigkeit eine verbündete und befreundete Stadt auf der Reise zu berühren, 10 Talente Silber und 10.000 Medimnen Getreide zum Geschenk; und so kehrte er nach Kenchreai zu den Schiffen zurück. (Übersetzung H.J. Hillen) K: In Sikyon erhielt Attalos I. als Antwort auf seine Geld- und Getreideschenkungen (s. Schenkungen KNr, 76 [L]) neben einer schon vorhandenen Kolossalstatue an der Seite des Apollon auf dem Markt ein wohl vergoldetes Standbild; s. Allen, Attalid Kingdom 77 Anm. 726 und Schalles, Untersuchungen 126 Anm. 726 mit weiteren Literaturangaben. Schalles, Untersuchungen 126 Anm. 726: "Die Serie von Zuwendungen an Sikyon erklärt sich aus dem politischen Ziel des Attaliden, den Achäischen Bund in eine

139

Das Material / Α. Die Zeugnisse antimakedonische Koalition zu integrieren. " Unbegründet ist die Annahme von F. Taeger, Charisma I (1957) 340, daß das vergoldete Standbild Attalos I. als σννναος des Apollon ausweisen sollte. Zur Größe der Statue s. F.W. Walbank, Historical Commentary on Polybius II (1967) 571; ferner H. Müller, Chiron 19, 1989, 512. 514. 542 Anm. 250; Chr. Habicht, ZPE 39, 1980, 5. Von G. Roux, Pausanias en Corinthie (1958) 148 wurden die verliehenen Ehrungen als Antwort auf die Errichtung der Bunten Halle von Sikyon interpretiert, welche aufgrund der Ähnlichkeit dieser Halle mit der Attalosstoa in Athen eine Baustiftung des Attalos I. darstellen sollte; s. dazu aber Coulton, Greek Stoa 56 und ferner Schenkungen KNr. 73 [L] + [А].

140

III. Mittelgriechenland 1. Oropos KNr.: 82 [E] 1. Ptolemaios IV. Philopator und Arsinoe 2. 215-204 V. Chr. 3. Statuengruppe 4. ed.: IG VII 297. 298 (nach Abschrift von Lolling); OGIS 81 Vgl. M. Holleaux, REG 8, 1895, 190 f.; B. Petrakos, Ό Όρωτός (1968) 155 Nr. 11.

καί то iepòv тоО

Άμφιαράου

Text: IG VII 297.298. 297 298

5

10

15

20

25

Βασίλισσαί' Άρ[σίνόην]. Άρχοντος èv κοινωι Βοιωτών Αιονυσίου, έττί δέ 7Γ0[λεως Νικο-] κλέους, ιερέως δέ του Άμφιαράου Αημοκράτου του δε[υτ€ρου], Νέαι'δρος Νεαί'δρίδου eînev τροβεβου\ίυμίνον αύ[τφ el-] ναι προς τον δημον, èveiôri Φορμίων ò Βυζάντιος φΐΚ[ος kan] του βασιΧβως ΥίτοΧβμαίου και Xéyœv καΐ πράττων àei τα συμφέροντα τφ δήμψ καΐ κατ' ιδίαν àel τώ[ν πολι-] των τφ xpeíav εχοντι την ττασαν σπουδην ποιείται· [καί οΰ] μόνον ίν τη ιδίοί ων εΰνουν εαυτόν παρείχετο τφ [δημφ], άλλα καΐ νυν παρά τφ βασιΧεΐ ΙΙτολεμαίφ ποΧΚ[ονς καΐ] συμφεροντας λόγους ποιείται υπερ της πό\εω[ς· δχως] ουν και ό δήμος φαίνηται την πάσαν επιμελεια[ν ποιού-] μένος των ευερΎετονντων εαυτόν, δεδόχύαι [τη /Зои-] λη καΐ τφ δήμν, Φορμίωνα Νυμφαίου Βυ^ά[ντιον] πρόξενον είναι και ευερΥετην της πόλεως 'Ώρωπί[ων, και ά-] συλίαΐ' καΐ πολέμου οντος καΐ ειρήνης και κα[τά yfjv] καΐ κατά ϋάλατταν καΐ ενκτησιν "γης και οικί[ας καί] προεδρίαν εν τοις àyùaiv οίς τίύησιν ή 7Γ0λ[ις, καΐ πρό-] σοδον προς την βουλήν καΐ τον δήμον 7Γρώτο[ις μετά] τα ιερά, καΐ τα άλλα πάντα καύάπερ καί τοις &[\λοις προ-] σοδον προς την βονΧην καί τον δημον πρώτο[ις μετά] τα ιερά, καί τα άλλα πάντα καύάπερ και τοις ά[λλοις προ-] ξενοις καί εύεργέταις της πόλεως ϋπάρχε[ι. άνα-γρά-] φαι δε τόδε το φήφισμα τους ποΧεμάρχου[ς τους έ-] πΐ ίερεως Αημοκράτου του δευτερου εν [τφ ίερφ του] Άμφιαράου επί της βάσεως των εικόν[ων του |3α-] σιλέως ΐΐτολεμαίου και της /3ασιλ[ίσσ7;ς Αρσινόης.]

ϋ : Königin Arsinoe. Als Dionysios im Bund der Böotier Archon war und Nikokleon Archon der Stadt und Demokrates zweiter Priester des Amphiaraos war. Neandros, Sohn des Neandros, stellte den Antrag: Das Volk soll darüber vorberaten, (5) da Phormion aus Byzanz Freund des Königs Ptolemaios ist und immer im Interesse des Volkes spricht und verhandelt und für jeden einzelnen Bürger nach Bedarf alle Sorge trägt. Und nicht nur bei sich erweist er sich dem Volk gegenüber wohlwollend, sondern auch beim König Ptolemaios macht 141

Das Material /А. Die Zeugnisse er viele und nützliche Vorschläge für die Stadt. Damit nun auch offenkundig sei, daß das Volk für seine Wohltäter die angemessene Fürsorge aufwendet, mögen der Rat und das Volk beschließen, man soll Phormion, Sohn des Nymphaios, aus Byzantion (5) zum Proxenos und Wohltäter der Stadt der Oropier ernennen. Er soll das Recht auf Unverletzlichkeit zu Kriegs- und Friedenszeiten sowohl zu Land als auch zur See erhalten, ferner das Recht auf Erwerb von Grundbesitz und einem Gebäude, Zugang in die Volksversammlung als erster nach dem Opfer (20) sowie alle anderen (Privilegien), die auch den anderen Proxenoi und Wohltäter der Stadt verliehen werden. Die Polemarchen unter dem zweiten Priester Demokrates (25) sollen diesen Beschluß auf die Basis der Standbilder des Königs Ptolemaios und der Königin Arsinoe im Heiligtum des Amphiaraos schreiben. K: Es handelt sich um einen der vorderen Blöcke der Statuenbasis für die Standbilder von Ptolemaios IV. Philopator und Arsinoe, wie den Zeilen 26-27 zu entnehmen ist; zur Datierung der Ehrung s. C. Barratt, JHS 52, 1932, 72 ff. mit Literaturangaben. An der Vorderseite des großen Bathrons waren die hier aufgeführte Ehreninschrift sowie ein Ehrendekret für Phormion, einen φιΚος des Königs Ptolemaios, angebracht; ein weiteres Proxeniedekret befindet sich an der linken Seite der Basis (IG VII 299). Zu den politischen Beziehungen des Ptolemaios IV. zu Boiotien, s. B. Petrakos, Ό Όρωπός καί то iepòv του 'Κμφιαράου (1968) 35. 144. 155 Nr. 11; Chr. Lohr, AM 108, 1993, 196 f.; Schenkungen KNr. 79 [Е].

KNr.: 82 [A] Lage/Fundort: Gefunden an der Nordseite des Tempelvorplatzes im Amphiaraion. Beschreibung: Es handelt sich um eine große zusammengesetzte Orthostatenbasis für eine Statuengruppe. Erhaltungszustand: Erhalten ist ein Teil der vorderen linken Ecke der Basis (etwa 1/6 der Basis), dem sich nach den Angaben in IG VII 297 und 298 an der rechten Seite ein weiterer Block anschloß. Maße: Fundament: keine Maßangaben; Gesamtlänge: ca. 3,50 m; Gesamttiefe: 0,98 m; erhaltener Block: H: 0.70 m; B: 0,52 m; T: 1 m. Material: Marmor. Lit.: В. Leonardos, AEphem 1891, 113 ff. Nr. 53. - B. Petrakos, Ό 'Ορατός κοά то lepóv του Άμφιαράου Nr. 11; 145 Abb. 35 Nr. 11 mit Lageplan der Basen. - Chr. Lohr, AM 103, 1993, 196 f.

(1968) 147. 155

K: Aus dem Erhaltenen läßt sich laut Petrakos ein langes Bathron schließen - worauf auch die Fundamentierung deuten soll -, das aus zwei Quer- und insgesamt vier Längsorthostatenblöcken bestand. Als ähnliches Beispiel wird von Petrakos das etwas kleinere Monument für Theodoros I. und Theodoros II. aus dem späteren 3. Jh.v.Chr. (IG VII 374.375; Petrakos a.O. 152 Nr. 5-6 Abb. 38) angeführt. Auf dem Lageplan Petrakos a.O. Abb. 35 (Nr. 11) wird ersichtlich, daß dieses Monument das längste in der großen Reihe von Statuenbasen auf dem Tempelvorplatz war. Da durch die Inschriften gesichert ist, daß auf der Basis beide Statuen des Ptolemäerpaares gestanden haben, handelt es sich eindeutig um eine statuarische Gruppe. Stammt der erhaltene Block mit der Weihinschrift für Arsinoe aus der linken Ecke des Monuments, dann ist rechts von ihrem Standbild die Statue des ptolemäischen Königs zu rekonstruieren.

142

III. Mittelgriechenland / 2. Delphi 2. Delphi KNr.: 83 [E] 1. 2. 3. 4.

Philipp II. 346 V . Chr. Proxenie, Promantie, Prohedrie, Prodikie, Asylie, Atelie Syll.^ 221 Φιλίππωι 'Αμύντα Μακβδόνί, αντώι καΐ eKjôvoiÇ, ΑεΚφοΙ βδωκαν τροξβνίαν, τρομαντάαν, τβοώρίαν, τροδικίαν, βττιημάν καύάπβρ Αβλφοΐς, ΰβαροδοκίαν, άσυλίαν, άτβλειαν πάντων, ώς еЬеруетт èòvn Αβλφών. άρχοντος Ααμοξένου, βονλενόντων 'Αριστοκρατίας, Α'ισχρίωνδα, ΙΙΚβίστωνος.

ϋ : Philipp, Sohn des Amyntas, aus Makedonien und seinen Nachkommen verliehen die Delpher das Recht der Proxenie, Promantie, Prohedrie, Prodikie, Vollbesitz der bürgerlichen Rechte wie bei den Delphern, Thearodokie, Asylie, Abgabenfreiheit in allem, wie es den Wohltätern in Delphi gebührt. Unter dem Archon Damoxenos und den Ratsherren Aristokrates, Aischriondas, Pleiston. K: Diese Ehrungen für Philipp lassen sich zusammen mit der Errichtung seiner Statue im Heiligtum (s. die folgende KNr.) als Antwort auf Philipps Mitwirkung bei der Beendigung des 3. Heiligen Krieges (346 v.Chr.) verstehen, welche große Vorteile für den Thessalischen Bund bedeutete. Nach dem Bericht von D.S. 16,59 f. und Aeschines 2, 132 f. präsidierte Philipp i.J. 346 v.Chr. den pythischen Spielen; vgl. dazu G. Roux, L'Amphiktionie, Delphes et le Temple d'Apollon au IVe siècle (1979) 164 ff.; H. Wankel, ZPE 39, 1980, 57 ff.; M. Errington, Geschichte Makedoniens (1986) 61 ff. Zum Verhältnis des Heiligtums zu den Makedonen s. H. Pomtow, Jdl 37, 1922, 109; G. Wirth, Philipp II. Geschichte Makedoniens I (1985) 91 f.; J. Buckler, Philip II. and the Sacred War, Mnemosyne Suppl. 109 (1989) 151 ff. 196 ff. Proxenie und Promantie wurden in Delphi außerdem Philetairos und seinen Söhnen Eumenes und Attalos (KNr. 90 [E]) sowie ferner Kotys II. (?) (KNr. 99 [E]), Nikomenes III. und Laodike (KNr:: 101 [E]), Pairisiades IV. und seiner Mutter Kamasarya (KNr. 102 [E]) und schließlich Lysias (II.) (KNr. 103 [E]) verliehen. Zu delphischen Ehrungen allgemein s. H. Bouvier, ZPE 30, 1978, 101 ff.; C. Marek, Die Proxenie (1984) 165 ff. KNr.: 84 [L] I. 2. 3. 4.

Philipp II. 346 V . Chr. vergoldetes Standbild Alketas (bei Athen. 13, 591 B); Plu. Mor. 401 D, 753 F Alketas (bei Athen. 13, 591 B): Αντης δβ της Φρύνης ai ττερίκτίονες ανδριάντα ποιήσαντβς άνβύηκαν èv ΑβλφοΙς χρύσεον έττΐ κίονος Ιί.βντβλικοϋ· κατεσκβύασβ δ' αυτόν Πραξιτέλης, ον και ϋεασάμενος Κράτης ó κυνικός Ιφη της των 'Ελλήνων άκρασίας άνάύημα. βστηκβ δε καΐ ή 6ΐκών αυτη μέση της ' Αρχιδάμου του Αακβδαιμονίων βασιλίως και της Φιλίππου του Άμύντου, Ιχουσα 'επίΎραφήν "Φρύνη Έπικλεους θεσπική," ώς φησιν Άλκετας 'εν β' περί των 'εν ΑελφοΙς Άναϋημάτων.

143

Das Material / Α. Die Zeugnisse Ü: Von Phryne selbst Hessen die Nachbarn ein goldenes Standbild auf einer Säule aus pentelischem Marmor in Delphi anfertigen und aufstellen; es wurde von Praxiteles geschaffen. Und als es der Zyniker Krates sah, bezeichnete er es als eine Weihung an die Unmäßigkeit der Griechen. Dieses Standbild stand zwischen der Statue des Königs der Lakedaimonier Archedamos und derjenigen des Philipp, des Sohnes des Amyntas, und trug die Inschrift "Phryne, Tochter des Epikles aus Thespiae", wie Alketas im zweiten Buch über die Weihgeschenke in Delphi erzählt. Plu. Mor. 401 D: Ά λ λ α Πραξιτέλης ώς ìoue μόνος ήνίασβ Υφάτητα τη ερωμένη τυχών αϋτόύι χώρας, ον ίταινάν ώφειΚε Κράτης, δη τοις χρυσοίς βασιλεϋσι τούτοις τταρβστησβ χρυσην έταίραν, 'βξονβώί^ων τον ιτλουτον ώς ονδβν Ιχοντα ύαυμάσιον ουδβ σβμνόν. δικαιοσύνης yàp άναΰήματα καΐ σωφροσύνης καΐ με-γαλονοίας καλώς exei τίύβσύαι жара тс^ ύβφ τους βασιλείς και τους άρχοντας, ου χρυσής καΐ τρυφώσης εύ-κορίας ης μετεστι και το'ις αΐσχιστα βεβιωκόσιν. " ϋ : Aber Praxiteles kränkte, wie es scheint, als einziger den Krates, indem er dort (sc. die Aufstellung der Statue) für seine Geliebte erlangte. Krates hätte ihn loben sollen, weil er neben den goldenen Standbildern der Könige die goldene Statue der Hetäre aufstellte und auf diese Weise den Reichtum schmähte, als habe er nichts bewundertes und nichts erhabenes. Denn es ist zweckmäßig für Könige und Fürsten im Namen der Gerechtigkeit, der Mäßigung und der Erhabenheit der Gedanken Weihungen aufzustellen, und nicht im Namen des goldenen und üppigen Wohlstands, an dem auch Menschen Anteil haben, die das schändlichste Leben geführt haben. Plu. Mor. 753 F: Ή δέ Βελεστίχη ττρός Διός, ου βάρβαρον εξ αγοράς ^ύναιον, ης ιερά καΐ ναούς 'ΑλεξανδρεΙς εχουσιν, επιγράφαντος δι έρωτα τοΰ βασιλέως "Αφροδίτης Βελεστίχης'; η δε σύνναος μεν ένταυΰοΐ καΐ συνίερος τοΰ "Ερωτος, εν ΑελφοΙς κατάχρυσος [δ'] εστώσα μετά τών βασιλέων και βασιλειών, VOÍQÍ προικί τών εραστών εκράτησεν, ϋ : War, beim Zeus, Belestiche kein barbarisches Weib vom Markt, zu deren Ehren die Alexandriner Heiligtümer und Tempel haben, die der König aus Liebe der "Aphrodite Belestiche" geweiht hatte? Und diese, die dort Tempel und Heiligtum mit Eros teilt, und in Delphi aus massivem Gold inmitten der Könige und Königinnen steht, mit welcher Gabe hat sie ihre Liebhaber in ihre Gewalt bekommen? K: Das literarisch überlieferte Standbild Philipps in Delphi könnte nach Beendigung des 3. Heiligen Krieges errichtet worden sein; aus dieser Zeit sind für den Makedonen bürgerliche Privilegien in Delphi belegt; s. dazu KNr. 89 [E] mit Literaturangaben zur historischen Situation. Über den Standort der Statue erfahren wir von Athenaios, daß sie zusammen mit der Statue des spartanischen Königs Archidamos den Phryne-Pfeiler rahmte. Von jener Statue wissen wir durch Plutarch sowie Pausanias (10,15,1) Näheres: Sie stand zwischen dem Wolf der Delpher und dem Apollon der Epidaurier. Damit ist der Bereich des Tempelvorplatzes gemeint. Die Annahme, daß die vergoldete Ehrenstatue Philipps II. ebenso wie die Statue der Phryne auf einem hohen Pfeiler gestanden haben soll (so H. Pomtow, Jdl 34, 1922, I I I f.; Jacob-Felsch, Statuenbasen 67), ist nicht zwingend; s. auch B. Hintzen-Bohlen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 25 f. 207 Nr. 2. Zur Statue s. ferner Overbeck, SQ Nr. 1271-1277; A. Furtwäng1er, Meisterwerke der griechischen Plastik (1893) 549 f.; H. Pomtow, Delphica III (1912) 221 f.; F. Courby, FdD II (1927) 281; RE Suppl. V (1931) 89 Nr. 14 s.v. Delphoi (Schober); H. Pomtow, Jdl 37, 1922, I I I f.; Jacob-Felsch, Statuenbasen 67 Anm. 208. Von Furtwängler a.O. wurde in einer Herme der Pisonen-Villa (heute in Neapel, Mus. Naz. 6148) ein Nachklang der Statue Philipps vermutet; es handelt sich hierbei jedoch um das Porträt des Philetairos.

144

III. Mittelgriechenland / 2. Delphi Dazu D. Pandermalis, AM 86, 1971, 178. 199 Nr. 10; Smith, HRP 70 ff. 113. 159 Nr. 22. Zu den wenigen Bildnissen Philipps IL, s. Smith, HRP 148 Appendix III.

KNr.: 85 [E] 1. Olympias 2. 327/26 V. Chr. 3. goldene Kränze 4. edd.: E. Bourguet, BCH 24, 1900, 464 f.; B. Keil, Hermes 37, 1902, 511; FdD III 5,58; SEG 34, 378-379; Syll.^ 252 N; J. Bousquet, BCH 109, 1985, 238 ff.; SEG 35, 470. Inv. 3859 Photo: FdD III Taf. V. Textausschnitt Zeilen 4-8: FdD III 5, 58.

5

Щр\Ьа0001 òi èyévovTO- παρά των ίβρομνημόνων το [6]%ώ€κατον [μν]αΙ [δ]έκα οκτώ, στατήρες είκοσι- και των δαρβικών [τω\ν εις τοίις στεψά[ϊΌ]υς οί» έχρησάμβάα itapà τώμ τρυτάνιων Όλ[υ/Λ7Γΐά]δι, [δα]ρ6ΐκώΐ' εκατόν ένενήκοντα, επικαταΧΚ[αΎ]η ε[Ύίενετο στατηρες [εν]ενήκοντα πεντε.

ϋ : Es gab folgende Einkünfte: Bei den Hieromnemonen für den zehnten Teil achzehn Minen, zwanzig Statere. Von den Goldmünzen, die wir mit den Prytanen für die Kränze der Olympias aufwandten, hundertundfünfzig Goldmünzen, fünfundneunzig Statere wurden gewechselt. K: Zu den Tempelabrechnungen s. G. Roux, RA 1966, 245 ff.; JLR, Bull. 1968, 292; J. Bousquet in: Acta of the Fifth International Congress of Greek and Latin Epigraphy, Cambridge 1967 (1971) 77 ff. J. Bousquet, BCH 109, 1985, 238 ff. hat als erster erkannt, daß der attributive Dativ ('0\[υμιηά]δι) der dritten Zeile auf eine Ehrung schließen läßt, und nicht, wie früher angenommen (F.D. Carney, AncSoc 18, 1987, 52 Anm. 48 sowie Berve, Alexanderreich II [1926] 287; vgl. auch B. Hintzen-Bohlen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus [1992] 32. 208 Nr. 6), auf eine Stiftung der Olympias an Apollon. Es handelt sich dabei um die Verleihung goldener Kränze an Olympias, für deren Herstellung 190 Dareiken von den Prytanen bewilligt worden waren. Ein systematischer Vergleich mit dem Inventar aus dem Archontenjahr des Theon 324/23 v.Chr. (FdD III 5, 61 Col. II A Zeilen 2-3) zeigt jedoch, daß die Dareiken immer noch aufgelistet waren und folglich keine Herstellung der Kränze stattgefunden hatte. Dies führt Bousquet a.O. 242 f., der diese Ehrung als diplomatischen Schachzug interpretiert, auf die unter athenischem und spartanischem Einfluß veränderte Haltung der Amphiktyonen gegenüber den Makedonen zurück (zwischen 327/26-324/23 v.Chr.).

KNr.: 86 [L] 1. 2. 3. 4.

Antigonos 1. Monophthalmos und Demetrios 1. Poliorketes 307 V. Chr. Statuen als Phylenheroen Paus. 10,10,2

145

Das Material / Α. Die Zeugnisse Text und Übersetzung = KNr. 9 [L], K: Der Beschluß der Phylengründung der ersten Antigoniden seitens der Athener ( = KNr. 9 [L]) umfaßte auch die Weihung ihrer Statuen in Delphi; sie wurden 307 v.Chr. dem Marathonweihgeschenk hinzugefügt. KNr.: 86 [A] Das Marathonweihgeschenk befand sich am Eingang des Heiligtums, südlich der Heiligen Straße; s. den Plan bei J.-F. Bommelaer, Guide de Delphes. Le site (1991) 110 f. Plan II. Nr. 110 mit weiteren Literaturangaben. Bisher konnten diesem Denkmal, das unter Kimon als athenisches Staatsdenkmal errichtet worden war, keine sicheren Überreste zugewiesen werden (s. U. Krön, Die zehn attischen Phylenheroen, 5. Beih. AM [1976] 215 Anm. 1037). Auf dem Monument standen nach der Beschreibung des Pausanias Statuen von sieben bis zehn kleisthenischen Phylenheroen; es handelt sich dabei um Werke des Pheidias, von denen überlieferte Kopien und Rezeptionen eine Vorstellung des Denkmals vermitteln (Krön a.O. 219 ff.). Zur bildlichen Aussage der Statuen der Phylenheroen s. B. Hintzen-Bohlen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 45. 209 Nr. 9; vgl. jedoch K. Stähler, AM 106, 1991, 191 ff. mit neuem DatierungsVorschlag. Ob bei der Hinzufügung der hellenistischen Eponymen (ab 224/23 v.Chr. auch Ptolemaios III. Euergetes = KNr. 87 [L]) drei der alten Statuen von der Basis haben weichen müssen, bleibt unklar. Der Grund dafür wäre in der räumlichen Enge in diesem Bereich des Temenos zu erblicken. Für diese These haben sich H. Pomtow, AA 1902, 82 ff. und ders., Klio 8, 1908, 87; O. Regenbogen, RE Suppl. VIII 1052 s.v. Pausanias; J.P. Barron, JHS 84, 1964, 46 mit Anm. 67; Krön a.O. 225; Schalles, Untersuchungen 142 ausgesprochen. Die Aimahme von E. Löwy, RFil 5, 1897, 34, daß die Statuen dreier Eponymen, als die neuen Phylen hinzukamen, einfach umbenannt wurden, ist schon von Blanck, Wiederverwendung 95 Anm. 2 widerlegt worden. Nach der Tilgung der Ehrungen für die Antigoniden von etwa 200 v.Chr. (s. dazu KNr. 9 [L]) wurden die Statuen der Antigoniden in Delphi nicht entfernt; dazu Schalles, Untersuchungen 143. KNr.: 87 [L] 1. 2. 3. 4.

Ptolemaios III. Euergetes 224/23 V. Chr. Statue als Phylenheros Paus. 10,10,2

Text und Übersetzung = KNr. 9 [L], K: Siehe die Kommentare in KNr. 18 [L] und 86 [L]; ferner U. Krön, Die zehn attischen Phylenheroen, 5. Beih. AM (1976) 215 ff.; Habicht, Gottmenschentum 45 Anm. 9; ders., Studien 105 ff.; W. Huß, Untersuchungen zur Außenpolitik Ptolemaios' IV., Münchner Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte 69 (1976) 104 Anm. 4. Überliefert sind ferner Statuen der Ptolemäer, die von Privatleuten im delphischen Heiligtum gestiftet wurden: des Ptolemaios II. Philadelphos und der Arsinoe II. (P. Amandry, BCH 64/65, 1940/41, 63 ff.), des Ptolemaios IL oder Ptolemaios III. und seiner Frau Arsinoe (IG IX 1, 203; FdD III, 4 Nr. 234), der Berenike und des Ptolemaios IV. Philopator (FdD III, 4 Nr. 233); dazu A. Jacquemin, Ktema 10, 1985, 27 ff.; Jordan-Ruwe, Säulenmonument 21 ff.

146

III. Mittelgriechenland / 2. Delphi KNr.: 88 [E] 1. Seleukos II. (?) 2. um 246-242 v. Chr. 3. Belobigung, Reiterdenkmal (?) 4. edd.: L. Couve, BCH 18, 1894, 227 Nr. 1 (nach Abschrift von Homolle); SGDI II 875 f. Nr. 2733; Michel, Recueil 258; OGIS 228; FdD III 4, 153 (SEG 14, 450; JLR, Bull. 1971, 559) Inv. 1338 Vgl. H.W. Parke/D.E.W. Wormell, The Delphic Oracle II. The Oracular Responses (1956) Nr. 345. Abb.: F. Courby, FdD II (1927) 295 Abb. 241. Text: FdD III 4, 153.

5

10

15

[Θ 6] 0 Í. ["Εδο^ε тш 7г]0\б1 των Αελφών. ΈπβΙ βασιλβνς Σέλευκος βασιΚβως ['AmóxJou, ά-ποστβίΧας αγράμματα ποτΙ τάν ττόΧιν, άξιοι τό те iepòv то [râç] Άιρροδίτας τάς Στρατονικώος καΐ τάν ττόλιν των Σμυρναίων [ΐ€]ράΐ' και ασυλον βΐμβν, αυτός πρότβρον πεπεισμένος τώι του ϋεου χρησμώι, καΐ πεποιηκως â καΐ τάν πόίΚιν άξιοι, επικεχώρηκε δέ τοίς [Σ/χυρ]ναίοις τάν τε πάλιν και χωράν αυτών 'ελευύεραν είμεν καΐ άφο[ρο\λοΎητον, και τάν τε υτνάρχουσαν αύτοΐς χώραν βεβαιοί, καΐ τάν πάτρι[ον] επαγγεΧεται άποδώσειν, οϊονται δε δειν και οί Σμυρναίοι, πρεσβευτάς άπο[στεί]Χαντες Έρμόδωρον καΐ Αημητριον, άνα^ραφημεν εν τώι ίερώι, ώσπ[ερ και] ό βασιΧευς άξιοι, τά επικεχωρημενα αύτοίς- δεδόχύαι τάι πόΧει τών ΑεΧφών το τε ιερόν το τάς ' Αφροδίτας τάς Στρατονικίδος καΐ τάμ πόΧιν τών [Σμυρ]ναίων ίεράν και άσυΧον εΙμβν, καύάπερ ο τε βασιΧεύς επεστεΧκε [ш1] ά τών Σμυρναίων πόΧις άξιοι, εντείΧασται δε και τοις ύεωροίς τοΐ[ς τα] Πύΐ?ια έπαγγεΧΧόντοις 'επαινεσαι τον βασιΧεα ΣεΧευκον επί τε το[ύτοις] καΐ τάι εΰσεβείαι και τώι έπακοΧουύηκεναι τώι του άεοΰ χρησμώι, και ύΟσαι τάι Άφροδίται· ávaypá\pai δέ τό μεν φάφισμα τάδε τάν πόΧιν εν τώι ίερώι του ύεοΰ, τάν δ' επιστοΧάν εν τώι άρχείωι εν τώι τοίχωι.

ϋ : Götter. Beschluß der Stadt der Delpher. Da König Seleukos, Sohn des Königs Antiochos, als er einst den Brief an die Stadt schickte, in dem er das Heiligtum der Aphrodite Stratonikis und die Stadt der Smyrnäer (5) als heilig und unverletzlich erklärt, früher selber von der Weissagung des Gottes überzeugt war und das gewährte, wozu ihn die Stadt aufforderte, ferner der Stadt und dem Land der Smyrnäer Selbständigkeit und Abgabenfreiheit gewährte, ihnen ihr vorhandenes Land bestätigt und verspricht, auch das väterliche zu übergeben. So halten es die Smyrnäer für nötig, daß die Gesandten (10) Hermodoros und Demetrios geschickt werden und im Heiligtum aufschreiben, was ihnen gewährt wurde, wozu auch der König auffordert. Möge die Stadt der Delpher beschließen, daß das Heiligtum der Aphrodite Stratonikis und die Stadt der Smyrnäer als heilig und unverletzlich erklärt werden, wie der König gemeldet hat und wozu die Stadt der Smyrnäer auffordert. Ferner sollen die Gesandten beauftragt werden, (15) bei den Pythien zu verkünden, daß König Seleukos wegen seiner Frömmigkeit sowie wegen der Befolgung der Weissagung des Gottes, gelobt wird, und man soll der Göttin Aphrodite Opfer darbringen. Die Stadt soll diesen Beschluß im Heiligtum des Gottes und den Brief an der Wand des Rathauses aufschreiben.

147

Das Material / Α. Die Zeugnisse K: Ehrendekret für Seleukos II. mit der Anerkennung des nach seiner Großmutter benannten Heiligtums der Aphrodite Stratonikis und der Stadt Smyrna. An der Stirnseite des Schaftblockes stehen weitere drei Ehrendekrete (FdD III 4, 154. 155. 156). Z. 3 f. und 12: zum iepòv der Aphrodite Stratonikis, s. KNr. 231 [E 2]. Z. 8: τάτρων Haussoullier; πατρίδα Couve, Michel, Baunack, Dittenberger. Z. 15: Die erwähnte Feier der Pythien betrifft die Jahre 246 oder 242 v.Chr. Zur Asylie des Heiligtums der Aphrodite Stratonikis s. L. Robert, BCH 1930, 322 ff.; M. Segre, Historia 1931, 241 ff.; R. Flacelière. Les Aitoliens à Delphes, BEFAR 143 (1937) 149 ff. Die Angabe eines Archonten fehlt, das Dekret kann aber nach einem Beschluß der Stadt Smyrna über die Anerkennung der reorganisierten Soterien datiert werden ( = KNr. 231 [E 1]); zur Diskussion vgl. L. Robert, REA 1936, 5 ff. ( = Op. Min. II 768 ff.); G. Nachtergael, Les Galates en Grèce et les Seteria de Delphes. Recherches d'histoire et d'epigraphie hellénistique (1977) 234 f. Anm. 141; W. Will, Alexander der Große. Geschichte Makedoniens I (1986) 257 f. Obwohl im Dekret lediglich von der Belobigung des Königs die Rede ist, wurde von vielen Forschern angenommen (s. dazu KNr. 88 [A]), daß diese Basis das Reiterstandbild des Seleukos II. getragen habe. Die drei weiteren bereits erwähnten Dekrete, die Verbündete des seleukidischen Herrscherhauses betreffen und an der hier behandelten Statuenbasis angebracht sind, bilden ebenfalls keinen zwingenden Hinweis für die Zuweisung dieser Basis an ein Monument des Seleukiden. Das Denkmal ist jüngst wieder von B. Hintzen-Bohlen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 106 als Reiterdenkmal für Seleukos II. (?) gedeutet worden. An der Basis befindet sich auch das Ehrendekret für den phrygischen Dynasten Lysias (II.) ( = KNr. 103 [E]).

KNr.: 88 [A] Lage/Fundort: Gefunden vor der Westfront des Apollontempels. Beschreibung: Es handelt sich um die Basis eines Reiterdenkmals. Die Bodenplatte ist mit einem einfach geschwungenen Profil versehen (Abchlußleiste und lesbisches Kyma) und besteht aus einem einzigen Block. Auf ihr stand der Basisschaft, bestehend aus zwei hintereinanderstehenden Quadern. Erhaltungszustand: Erhalten ist die ganze Bodenplatte und der eine Schaftblock mit vier Inschriften an der Stirnseite. Die oberen Ecken des Blockes sind bestoßen. Der zweite Block des Schaftes (mit der Unterschrift der Statuenbasis) fehlt. Auf den Schaftblock hat man das hintere Stück einer zweiteiligen profilierten Deckplatte mit den Einlaßspuren eines sich aufbäumenden Bronzepferdes gelegt, die Zugehörigkeit dieses Blocks ist aber nicht gesichert (RE Suppl. IV [1924] 1355 f. Nr. 8713 [Pomtow]). Maße: Bodenplatte: H: 0,34 m; B: 0,84 m; T: 1,75 m. Schaftblock: H: 0,94 m; B: 0,64 m; T: 0,78 m. Material: Eliaskalkstein. Lit.: RE Suppl. IV (1924) 1355 f. Nr. 8713 s.v. Delphoi (Pomtow). - F. Courby, FdD II 1, 294 ff. Abb. 241. - FdD III 4, 255 ff. - Siedentopf, Reiterdenkmal 112 Nr. 74 a. - B. Hintzen-Bolilen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 104 ff. 211 Nr. 23. - Schmidt, Statuenbasen 60 Anm. 1; 61. 388 Kat.Nr. rv.2.5.

K: Zu den Reiteφostamenten s. Siedentopf, Reiterdenkmal passim. Der Anerkennungsbeschluß der Asylia des Heiligtums der Aphrodite Stratonike und der Stadt Smyrna durch Seleukos II. an der Stirnseite des erhaltenen Schaftblockes (KNr. 88 [E]) führte zu der Annahme, daß das Denkmal die Reiterstatue des 148

ΠΙ. Mittelgriechenland / 2. Delphi inschriftlich erwähnten Königs getragen hat (Courby und Pomtow). Wie problematisch solche Schlußfolgerungen sein können, zeigt jedoch die Basis KNr. 89 [A 1], die ebenfalls ein Ehrendenkret trägt und einem Denkmal des Antiochos III. zugeschrieben wird.

KNr.: 89 [E] 1. Antiochos III. der Große 2. 201/0 V. Chr. 3. Kranz, kolossales Standbild 4. edd.: L. Couve, BCH 18, 1894, 235; SGDI II 708 f. Nr. 2529; M. Holleaux, REG 12, 1899, 345 ff.; ders.. Études III 141 ff.; Michel, Recueil 252; OGIS 234; Syll.' II S. 79; FdD III 4, 162. 163. Inv. 635 Vgl. H.W. Parke/D.E.W. Wormell, The Delphic Oracle II. The Oracular Responses (1956) Nr. 346: Siedentopf, Reiterdenkmal 113 Nr. 74 c; Marcadé, Signatures I 77 b. Photo: FdD III 4 Taf. XXVI, 2. Text: FdD III 4, 162.163. 162 163

5

10

15

20

25

Meiôiaç έττόησε Qeoí. Άρχοντος hv ΑεΚφοΙς Φιλαιτώλου, τΐνΧαίας ότωρινης, ίερομναμονονντων ΑΙτωλών Ύελβσάρχου Άτφίκου, Αεωνος Νανπακτίου. Στομίου Μαχεηέος, Θεοδώρου ΆρΎβίου, Νικοβούλου Θηβαίου, Εύρυμάχου θαυμακοΰ, Αορυμενβος ' Υπαταίου, Θεοδώρου Κοττα60Ç, Ααττάμου Βονκαηέος, Εύδάμου 'Αρσινοβος, Ααμίου Άπολλωνιέος- Κεφαλλάνων ΟΙνανύίου· Αβλφών 'Αρίστομάχου, Καλλίκράτβος- Άϋηναίων Άριστοκλεος· Βοιωτών Φόξου, Καλλικράτβος· Μαγνητών Πολεμαίου- Χίων Μητροφάνεος- Ύραμματβύοντος τοις ιερομνάμοσιν Μεΐ'άί'δρου θαυμακοΰ· àyaêal τύχαι- εδοξβ τώι κοινώι τών Άμφικτώνων, έπβί ά ττόλις ά τών Άντωχβων τών кк του Χρυσαορεων Ιύνεος, συ-γγενης έοΟσα τών ΈΧΚάνων, άττοστάλασα τρεσβευτάς ποτΙ ττλέονας тетеихе πάντων τών τιμίων και φιΚανύρώπων, και ΤΙαυσίμαχος δε ό παρ' αυτών ττρεσββύσας èv εκάναις те καλώς καΐ άξίως τών Έ λ λ ά νων άνίστρβπται, και νυν ποτβιληφώς χρησμόν παρά του ύεοΰ, κατακολουύβων {του} τούτωι, ποτελύών ποτΙ το συνέδρων άμών, irepí те τάς ιδίας πατρίδος πολλά κατευφάμηκε, ψφανίζων ταν eweßeiav αύτάς και ταν άρετάν, ομοίως όέ καΐ περί βασιλέος Άντώχου του еЬеру'ета Άντιοχβων βυλοΎηκβ ευχαριστών αϋτώι διότι ταν δαμοκρατίαν και ταν eipávav èv τοις Άντιοχβΰσιν διαφυλάσσει κα{τ] ταν τών προγόνων υφάγησιν δεδόχύαι άποκρίνασϋαι αϋτώι οτι το κοινον τών Άμφικτώνων ταν μεν πόλιν ταν Άντιοχεων κάί ταν χώραν αναδεικνύει άσυΧον καΐ Ιεράν του Χρυααορ{ε\ως και ΆπόΧΚωνος Ισοτίμου, τον δε δάμον αυτών καΐ βασιλη Άντίο[χον] επανεΐ, καΐ στέφανοι εκάτερον εΙκόνι χαλκεαι όκταπάχει επί πασι

149

Das Material /Л. Die Zeugnisse τοις

30

7Γ/ooγeγjoα^t^^éíΌ^ç· στάσαι

λωνος

του Ώ,νύίον

μαχον

'\α.τβοκ\ίος,

φανον-

αυτοΰ όπως

kv τάι

35

του

τάν

πατρίδι,

εν τάι

'Απόλλωνος

σφρα^ισαμενονς

άς

χρυσέωι αυτοί)

τάι

βάσει

τάι

των

τον ат'еστε-

τον χρόνον,

καΐ άποστειλαι

ΆττόλΠανσί-

άρετάς 61*6-

καΐ καρΰξαι

τ ο υ βασιλέως

Άμφικτώνων

δέ καΐ

τον των Σωτηρίων

ηι είς Άπαντα

τον ΤΙνύίον κοινάι

στεφάνωι

πατρίδα,

είσάγι/ι

οταν

δ έ καΐ ϋπόμναμα

τόδε TÒ φάφισμα ίερώι

της

e'iKÔvaç tv τώι iepWL τον

èv τοίς UVÛÎOLÇ· èwaiveî

καΙ στβφανοί

Kev και ψίΚοτιμίας φανον

Ы τας

καΐ καρνξαι

Άντιόχου ποτ'

ávaypá\¡/ai èv

τώι

Άντιοχείς

σφpaylδι.

ϋ : Meidias hat es gemacht. Götter. Unter dem Archon Philaitolos in Delphi, spätsommerliches Treffen in Pylai, Hieromnemonen waren: der Aitoler, Telesarchos aus Apirikos, Leon aus Naupaktis, Stomios aus Machetas, Theodoros aus Argos, Nikoboulos aus Theben (5), Eurymachos aus Thaumakoi, Dorymenes aus Hypata, Theodoros aus Kottaeis, Lattamos aus Boukation, Eudamos aus Arsinoeia, Lamios aus Apollonia; der Kephallenen, Oinanthes; der Delpher, Aristomachos, Kallikrates; der Athener, Aristokles; der Böotier, Phoxos, Kallikrates; der Magnesier, Polemaios; der Chier, Metrophanes. Schreiber (10) für die Hieromnemonen war Menandros aus Thaumakoi. Zum guten Glück. Beschluß des amphiktyonischen Bundes. Da die Stadt der Antiocheer aus dem Stamm der Chrysaoreer, die mit den Griechen verwandt ist, nachdem sie Gesandten zu mehreren (Städten) geschickt hatte, alles Gute und Sittliche erlangte, und Pausimachos, (15) der von ihnen geschickt war, sich gut und der Griechen würdig benahm, und er nun eine Weissagung vom Gott erhielt und ihr folgte und zu unserer Versammlung kam, vieles von seiner eigenen Heimat lobte, ihre Frömmigkeit und ihren vorbildlichen Charakter zeigte, gleicherweise den König Antiochos (20), den Wohhäter der Antiocheer lobte und ihm dafür dankte, daß er die demokratische Verfassung und den Frieden bei den Antiocheern bewahrte gemäß der Anleitung der Vorfahren. So möge beschlossen werden, man soll ihm antworten, daß der amphiktyonische Bund die Stadt und das Land der Antiocheer für unverletzlich und dem Chrysaor und dem Apollon Isotimos heilig erklärt, (25) ferner ihr Volk und den König Antiochos lobt und jeden mit einem acht Ellen schweren bronzenen Standbild gemäß allen Vorschriften belohnt. Es sollen Standbilder (von ihnen) im Heiligtum des Apollon Pythios aufgestellt und bei den Pythien ausgerufen werden. Auch Pausimachos, Sohn des latrokles, soll man loben, und mit einem goldenen Kranz wegen seines vorbildlichen Charakters (30) und wegen seines vollen Eifers seiner Heimat gegenüber auszeichnen. Der Kranz soll in seiner Heimat ausgerufen werden, wenn der Kranz der Soterien hineingeführt wird. Damit ein Andenken für alle Zeiten besteht, soll dieser Beschluß am Sockel (der Statue) des Königs Antiochos im Heiligtum des Apollon Pythios aufgeschrieben werden. Den Antiocheern soll eine Abschrift (35) des Beschlusses des amphiktyonischen Bundes geschickt werden. K: Z. 1: Philaitolos war Archon in den letzten Jahren des 3. Jhs. v.Chr.; s. dazu G. Daux, Chronologie Delphique (1943) К 17; R. Flacelière, Les Aitoliens á Delphes, BEFAR 143 (1937) 412 Nr. 45. 493 Nr. 91; F. Lefèvre, ВСН 120, 1996, 758 mit Anm. 6. Dieses Jahr bildet einen terminus ante quem für die in den Zeilen 33-34 erwähnte Statue des Antiochos Ш. im delphischen Heiligtum. Im Amphiktyonen-Dekret wird anläßlich einer Asylieerklärung die Aufstellung je einer 8 Ellen hohen Bronzestatue für Antiochos IIL und den Demos von Antiocheia (Alabanda) beschlossen. Für die Statue des Seleukiden wurde die Rundbasis auf dem Opisthodomplatz in Anspruch genommen; s. dazu KNr. 89 [A 2]. Aufgrund der in Zeile 33 verordneten Anbringung dieses Dekrets εν τάι βάσει τάι του βασιλέως Άντιόχου wurde das erhaltene Postament zunächst mit dem beschlossenen Ehrendenkmal des Antiochos in. identifiziert. Dagegen spricht zweierlei: a) Das etwa 4 m hohe Standbild des Dekrets kann auf

150

III. Mittelgriechenland / 2. Delphi dieser etwa 2 m langen Basis kaum Platz gefunden haben (s. dazu KNr. 89 [A 1]). b) Das erhaltene Postament zeigt einen unvollendeten Zustand und weist darauf hin, daß der Block vermutlich niemals als Teil eines Sockels aufgestellt wurde; dagegen Pomtow (RE Suppl. IV [1924] 1354 f. s.v. Delphoi) mit der Annahme, daß der Block unvollendet aufgestellt wurde. Aufgrund der erwähnten Schwierigkeiten wurde von Pomtow ebenda die These aufgestellt, daß Antiochos III. mit zwei Ehrendenkmälern in Delphi präsent war: Dem im Dekret erwähnten Kolossalbild und einem Reiterstandbild, dessen Basis-Rest das Postament KNr. 89 [A 1] vor Augen führen soll. Letzteres wäre laut Pomtow "in die ersten Jahre Antiochos d.Gr., d.h. 223/2" zu datieren. Mit dem Kolossalbild des Seleukiden wurde ferner eine Rundbasis auf dem Opisthodomplatz in Verbindung gebracht (KNr. 89 [A 2]). Die These von Pomtow hat fast bei allen Forschern Zustimmung gefunden (so auch jüngst Hintzen-Bohlen a.O.; dagegen FdD III 4, 232 f.). In Bezug auf diese aufeinander aufbauenden Annahmen muß man festhalten, daß die Zuweisung sowohl der Rundbasis als auch der erhaltenen Reste des Reiterpostaments an ein seleukidisches Denkmal rein hypothetisch sind. Gesichert ist lediglich, daß i.J. 201/0 v.Chr. ein kolossales Standbild zu Ehren des Antiochos III. vom Amphiktyonischen Bund beschlossen wurde, welches das vorliegende Dekret belegt.

KNr.: 89 [A 1] 4. Reiterpostament Lage/Fundort: Gefunden an der Westecke der Polygonalmauer. Beschreibung: Es handelt sich um ein profiliertes Reiterpostament. Erhaltungszustand: Erhalten ist der eine Schaftblock der Basis, der an Ober- und Unterkante mit Profil (unten Ablauf und Rundstab, oben Hals mit flachem Ablauf und Leiste) versehen ist; Werkzoll ist an der Stirnseite des Blocks zu sehen, während die Rückseite auf Anschluß bearbeitet ist. Der Schaft bestand ursprünglich aus zwei hintereinanderstehenden Blöcken. An der schmalen Stirnseite steht die Künstlersignatur, an der linken Längsseite ist das Amphiktyonen-Dekret angebracht. Deck- und Bodenplatte fehlen. Der obere Teil des Schaftblockes ist bestoßen. Die Bossierung an der Stirnseite zeugt davon, daß diese Ansichtsfläche des Denkmals niemals zu Ende bearbeitet war: "Unterhalb des Textes (sc. des Dekretes) ist starke Bossierung stehen gelassen, links neben ihm desgleichen" (Pomtow). Maße: H: 0,812 m; В oben: 0,62 m; T: 0,735 m. Material: Eliaskalkstein. Lit.: L. Couve, BCH 18, 1894, 235. - H. Pomtow, Klio 16, 1920, 174. - RE Suppl. IV (1924) 1354 f. Nr. 87 A s.v. Delphoi (Pomptow) - Siedentopf, Reiterdenkmal 113 Kat. II 74 c. - Marcadé, Signatures 77 b. - В. Hintzen-BoMen, Herrscherrpräsentation im HeUenismus (1992) 104 ff. 213 Nr. 35. - Schmidt, Statuenbasen 60 Anm. 1; 61. 388 f. Kat.Nr. IV.2.6.

K: Es handelt sich wie bei KNr. 96 [A] um ein Reiterpostament mit Deck- und Bodenplatte; der Schaft bestand hier ebenfalls aus zwei hintereinanderstehenden Quaderblöcken. Problematisch ist das Vorhandensein der Bossierungen am erhaltenen Block sowie das Fehlen einer Unterschrift mit der Nennung des Geehrten und der ehrenden Instanz. Von E. Bousquet, BCH 35, 1911, 467 f. Anm. 1 wurde angenommen, daß am obersten glatten Streifen der Stirnseite des Blockes die obligatorische Unterschrift angebracht war, welche völlig verloschen sein muß (!); dies wurde schon vom 151

Das Material /А. Die Zeugnisse Pomtow (1924) bestritten. Er wiederum interpretiert den Befund als eine unvollendet aufgestellte Basis, wobei "sich der Künstler beeilt haben muß, seine Werke zu signieren". Da sich ferner aufgrund der Maßangaben und der Anschlußfläche des Blockes eine Basis von etwa 2 m Gesamtlänge rekonstruieren läßt, wurde daraus der Schluß gezogen, daß zwei Standbilder des Antiochos III. in Delphi gestanden haben: ein Reiterstandbild - als dessen Basisrest der hier besprochene Block anzusehen wäre - und ein kolossales Standbild, mit welchem die Rundbasis auf dem Opisthodomplatz (KNr. 89 [A 2]) in Verbindung gebracht wurde. Ebenfalls problematisch erscheint die Annahme von Pomtow, daß mehrere Seleukidenstatuen auf dem Opisthodomplatz gestanden haben. Der hier behandelte Block wurde an der Westecke der Polygonalmauer gefunden, während eine weitere von Pomtow herangezogene Basis (KNr. *319 [A]) östlich des Apollontempels ans Licht kam. Hier sammeln sich zu viele Hypothesen: Lediglich auf Annahmen gestützt, wird auf dem Opisthodomplatz eine seleukidische Reitergalerie mit Werken des Künstlers Meidias rekonstruiert (so auch Siedentopf); dagegen schon Marcadé. Weder Zugehörigkeit noch Standort der Statuenbasen sind dabei klar; nach dem Erhaltenen läßt sich nicht einmal sagen, ob der erwähnte Block jemals als Teil einer Basis aufgestellt war.

KNr.: 89 [A 2]

Lage/Fundort: Gefunden in situ westlich vor dem Pythiahaus auf dem Opisthodomplatz, wo das Rundmonument noch heute zu sehen ist (Abb. 26). Beschreibung: Es handelt sich um ein zweistufiges, profiliertes Rundmonument auf quadratischem Fundament. Erhaltungszustand: Die große monolithe Oberplatte ist in drei große Stücke gebrochen, die Unterstufe ist ebenfalls in Trümmern erhalten. Die Fundamentblöcke sind intakt. Auf der Oberstufe befinden sich zwei tiefe Zapflöcher. Maße: Fundament: H: 0, 452 m; L: 4,12 m; Unterstufe: H: 0,46 m; Dm: 3,30 m; Oberstufe: H: 0,585 m; Dm: 2,96 m. Material: (Elias)kalkstein. Lit.: F. Courby, FdD II (1927) 286 ff. Abb. 229. 230. - RE Suppl. IV (1924) 1359 Nr. 87 E - F. s.v. Delphoi (Pomtow) - RE Suppl. V (1931) 113 Nr. 191 s.v. Delphoi (Schober). - Siedentopf, Reiterdenkmal 18. - B. Hintzen-Bohlen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 104 ff. 214 Nr. 38. - D. Kreikenbom, Griechische und römische Kolossalporträts bis zum späten 1. Jh. n. Chr., 27. Ergh. Jdl (1992) 29 ff. - J.-F. Bommelaer, Guide de Delphes. Le site (1991) 225 Plan V Nr. 426.

К: Pomtow а.О. 1358 setzt auf die Rundbasis die Kolossalstatue des Antiochos III. und auf das übereck liegende quadratische Fundament (C auf Courbys Zeichnung Abb. 229) die Statue vom Demos von Antiocheia. Übereinstimmend Schober, während Courby bestreitet, daß die Rundbasis eine Statue getragen hat. Seine Vermutung, die Basis habe die überlieferte Statue des Dionysios Phallen (Paus. 10,19,3) getragen, hat jedoch auch nicht viel Wahrscheinlichkeit für sich. Von Bommelaer wird die Raundbasis als anonym vorgestellt. Da die Basis keinerlei Inschriften trägt, bleibt ihre Zuschreibung an Antiochos III. rein hypothetisch. Zu den hellenistischen Rundmonumenten s. Schmidt, Statuenbasen 169 ff. 152

111. Mittelgriechenland / 2. Delphi KNr.: 90 [E] 1. 2. 3. 4.

Philetairos und seine Söhne Eumenes und Attalos 282-262 V. Chr. Proxenie, Promantie, Prohedrie, Prodiicie, Asylie edd.: M. Holleaux, REA 20, 1918, 9 ff.; FdD III 1, 432. Inv. 442

Text: FdD III 1, 432.

5

θ e oí . ΑβΚφοΙ βδωκαν [Φιλεταίρωι καΙ τώι υί]ώι ' ΑτταΚωι καΐ τώι άόέΚφωι [Ευμβνβι Περγαΐμεϋσσι irpo^evíav, προμαντβίαν, πρ[θ€δρίαν, προδ]ίκίαν, [àJauXtaf, και [τά]λλθί δσα κα[1 τοίς άλλοις] ττροξβνοις και ev[εργ]έτ[α]ις. άρχο[ντος ]α, βουλβυόντων ΑΙνησίλα, Mevà[vòpov, Τιμο]γέί'€ΐ;ς, Ζακυνύίον, Νικοδάμου.

ϋ : Götter. Die Delpher gaben Philetairos, seinem Sohn Attalos und dessen Bruder Eumenes, aus Pergamon das Recht der Proxenie, der Promantie, der Prodikie, der Asylie und alle anderen (Privilegien), die den Proxenoi und Wohltätern gebühren. Unter dem Archon ... Ratsherren waren Ainesilas, Menandros, Timogenes, Zakynthios, Nikodamos. K: Da der Archontenname fehlt, ist eine genauere Datierung der Inschrift nicht möglich; s. dazu Holleaux, Études II 15; R. Flacéliere, Les Aitoliens à Delphes, BEFAR 143 (1937) 220. 448 f.; RE Suppl. XIII (1937) 666 Nr. 17 s.v. Proxenie (Gschnitzer); В. Hintzen-Bohlen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 83 f. 210 Nr. 19; J. Kobes, "Kleine Könige". Untersuchungen zu den Lokaldynasten im hellenistischen Kleinasien (323-188 v.Chr.) (1996) 247 ff. Zum Anlaß der Ehrung s. Schalles, Untersuchungen 41 ff., der die Annahme von Pomtow, RE Suppl. IV (1924) 1418 s.v. Delphoi und E. Meyer, Klio 19, 1925, 462 f. von einer militärischen Hilfeleistung der Pergamener an Delphi und Antiochos I. im Jahr 279 v.Chr. ablehnt. Bei den verliehenen Ehrungen fehlt die Atelie, die häufig im Zuge der Proxenie von Delphi verliehen wurde; vgl. dazu C. Marek, Die Proxenie (1984) 165 ff.

KNr.: 91 [E] 1. Attalos I. 2. 220-210 v. Chr. 3. Standbild auf pfeilerförmiger Basis 4. edd.: Philologie et linguistique. Mélanges offerts à Louis Havet (M. Holleaux 1909) 187 ff.; ders., Éttides II 63 ff.; E. Bourguet, REG 25, 1912, 19; Syll.^ 630; G. Daux, Delphes au IP et au Г siècle (1936) 293 ff. (SEG 13, 357); FdD III 3, 261 (JLR, Bull. 1953, 91. 1955, 121). Inv. 1955 Vgl. Siedentopf, Reiterdenkmal 86 Nr. 11. Angebracht an der Basis des Attalos-Denkmals vor der Attalidenterrasse. Photo: FdD III 3 Taf. VII.

153

Das Material /А.

Die

Zeugnisse

Text: F d D III 3, 2 6 1 .

5

10

['Κρχοντος ev AeX oiKiadeîaav 'ек μικρών των vepì την Ίωλκόν ποΧιχνίων. ϋ : Das stärkste Mitgefühl und Wehklagen aber erregte bei den am Ufer Versammelten Antigonos selbst, den man tiefgebeugt und tränenüberströmt sitzen sah. Nachdem in Korinth den Gebeinen die Ehrungen erwiesen und Kränze dargebracht worden waren, führte sie Antigonos zur Beisetzung nach Demetrias, der Stadt, die von ihm aus mehreren kleinen Städtchen um lolkos zusammengefaßt und nach ihm benannt worden war. (Übersetzung K. Ziegler) Steph. Byz. s.v. Δημητριάς: Αημητριάς, πόλις QeaoaXiaç, àirò Δημητρίου ßaσCKeΰσavτoς, [ôç] και τάς ύττό το ΠήΚιον κeιμévaς ^гóλeις катеакафе. Kehai δέ ττρός τφ Παγασιτικφ κόλτφ [èv μéσφ EùjSotaç καΐ της Φωκίδος], β' Maκeδovíaς. γ ' Περσίδας προς Άρβηλφ. το edviKÒv Aημητpιeύς, ώς το 'Aφpoδισιeυς Όρθωσιευς.

177

Das Material / Α. Die Zeugnisse Ü: Demetrias, eine Stadt in Thessalien, wurde vom König Demetrios gegründet, welcher auch die unter dem Pelion gelegenen Städte zerstört hatte. Sie liegt in der Nähe der Bucht von Pagasai [2wischen Euboia und Phokis]; b. Makedonische Stadt; c. Persische Stadt bei Arbelos. Die Stammbezeichnung lautet Demetrieus, wie die Bezeichnungen Aphrodisieus und Orthosieus. K: Demetrias wurde um 293 v.Chr. von Demetrios Poliorketes durch einen Synoikismos im Bereich des alten Pagasai in der Bucht von Volos gegründet. Nach Strabon wurden in den Synoikismos acht magnetische Gemeinden einbezogen: Neleia, Pagasai, Ormenion, Phizus, Sepias, Olizon, Boibe und lolkos. Die Hauptstadt wurde nach ihrem Gründer Demetrias benannt. Der Gründerkult für Demetrios, der als neuer Ktistes und Archegetes gefeiert wurde, muß unmittelbar nach dem Synoikismos eingerichtet sein und wurde auch in den einzelnen Gemeinden der magnetischen Komai übernommen und mit den dort verehrten Heroen und Oikisten zu einem Gesamtkult vereint; s. dazu die ausführlichen Literaturangaben bei W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1983) 262 Anm. 2; ferner S. Bakhuizen in: Demetrias V. (1987) 326. Inschriftliche Belege (KNr. 110 [E 1-3]) zeugen von einem gemeinsamen Kult der Archegeten und Ktistai und einem eigens errichteten Heiligtum in Demetrias. Laut Plutarch, Dtr. 53 ließ Antigonos IL Gonatas nach altem Brauch die Gebeine des Demetrios aus Asien über Korinth in die neue Stadt überführen und dort beisetzen; vgl. dazu F. Pfister, Der Reliquienkult im Altertum (1909-1912) I 192 f. 297; II 436 f.; Habicht, Gottmenschentum 76; F. Chamoux, La civilisation hellénistique (1981) 90; Leschhorn a.O. 263. Gemäß dem althergebrachten Kult am Grab des Gründers wurde eine Verbindung des inschriftlich belegten Heiligtums mit dem Grab des Demetrios angenommen, so u.a. von Habicht a.O. 264; s. dazu KNr. 110 [E 1]. Beispiele für Gründerkulte zu Lebzeiten der Herrscher: Kassander in Kassandreia (KNr. 116 [L]), Demetrios in Sikyon (KNr. 79 [L]), Lysimachos in Ephesos (KNr. 246 [E]); vgl. dazu Habicht, Gottmenschentum 75 f.

KNr.: 110 [E 1]

4. edd.: Frg. a und b: A.J.B. Wace, JHS 26, 1906, 162; F. Stählin, AM 54, 1929, 207 f; IG IX 2, 1099 a.b Text: IG IX 2,1099 a.b. a

Σάίσανδρος Σίμου ηρως χρησ[τε χαΐρβ]. versus ca. 15 desunt

b

[ ]P0[ ] [ ]E[ ] [ ]0Y[ ] [-]ΩΙ [--JOYÍ-INÍtIT/Í' ie^ovlpyiav? ] έπψβλβίσϋαι τους δ;ρχοϊ'τ[ο;]ς[..]Τ[ ] Λομοτ[α]ί[σ]Ί το [δε άί'ά]λωμ[α] το [etç] τον [ιβίουί!/] [δΙιδόί'αι τόίιΊ τ[ο;μ]ίΰ!ί' [καΐ?] τό[ν] έττΐ τη[ι ÒLOL][κ]ή[σ]β[ι....]οντα[ ο[.., τ]ης ύυσίας [δε] [67Γΐμ6λεΐ]στ?αι τους те ίβρβίς καΐ τους èv τοις άρχείοις 'όντας, την δέ έττιμέλειαΐ' τή[ς]

5

10

178

IV. Nordgriechenland / 2. Demetrias

15

εστιάσεως τοιέίσϋαι τους άρχονταςϊ[ί']α δέ τούτων συντέΚουμβνων щ υτό[μ]νημα ττ\ι πόλβι της προς τους άρχηΎ[β]τας και κτίστας εΰσβββίας, άνα-γράφαι [то\0е το φηφίσΙμα τους &ρχο]ντας βίς στήλην λιάίνηΐν καΐ αναστησαι èv τώι Ϊ€|θ]ώι των άρχηΎΐβτών ]

ϋ : (b) ... (5) die Archonten sollen sich kümmern ... Der Schatzmeister und der Finanzverwalter sollen den für das Rinderopfer nötigen Betrag bestreiten, die Priester und die amtierenden Behörden (10) sollen sich um das Opfer kümmern. Die Sorge für die Speisung sollen die Archonten tragen. Damit, wenn dies durchgeführt ist, ein Andenken der Stadt an die fromme Pflichterfüllung gegenüber den Archegeten und Ktistai besteht, (15) sollen die Archonten diesen Beschluß auf eine steinerne Stele schreiben und im Heiligtum der Archegeten aufstellen ... K: Die Inschrift wird noch ins 3. Jh.v.Chr. (vor 197 v.Chr.) datiert und stanunt wahrscheinlich aus Demetrias; s. dazu Α. Wilhelm, Beitrage zur griechischen Inschriftenkunde (1909) 150 f.; F. Stählin, AM 54, 1929, 207. Erwähnt werden der Kult der Archegetai und Ktistai (Z. 13-14), ihr Heiligtum (Z. 16-17) sowie ein Opfer und seine Hestiasis, die Beamte zu Ehren der Stadtgründer veranstalten sollen (Z. 5-11). Weder das Heiligtum noch das Grab des Demetrios konnten bei den Ausgrabungen lokalisiert werden. P. Marzolff in: Demetrias I (1976) 18 Anm. 15 und ders. in: Koldewey - Gesellschaft. Bericht über die 26. und 27. Tagung 11.-16.5.1971 und 30.5.-3.6.1973 (1976) 53 ff. identifiziert die Kultanlage auf dem Hügel über dem Theater mit dem überlieferten Demetriosgrab.

KNr.: 110 [E2] 4. edd.: S. Reinach, RA 1889, 11; IG IX 2, 1129 Text: IG IX 2, 1129. В ' Ηρώαων ' ίίρωασσών Κτιστών Ü: Der Gründerheroen und -heroinen. K: Grabinschrift aus Demetrias, in der der althergebrachte Kult der Ktistai erwähnt wird; zum HerosKtistes s. RE XI 2 (1922) 2084 s.v. Ktistes (Prehn); W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 264 mit Anm. 3. KNr.: 110 [E 3] 4. edd.: A.S. Arvanitopoulos, Πολέμων 1, 1929, 207 ff. Nr. 425. 425 a; Y. Béquignon, BCH 59, 1935, 74 ff.; E. Meyer, RhM 85, 1936, 367 ñ . Mus. von Volos Inv. 762

179

Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse Photo: Meyer 369. Text: Meyer.

5

10

5

10

Έδοξβν τώι δημωι τώι Ίωλκ[ίωϊ' elirev. 'βτβιδη ó βασιλβίις 'AvTÎyovoç Ъ те τ[ωι -Kp'oaûtv χρόνωι àel φανίρος ην] διαί^υλλάσσωί' την те τρος τ[όν δημον wpoaípeoiv και την ιτρός] TOÙÇ αυτού -¡rpoyòvovg e[baeßeLav καϊ έπιμέλειαΐ' τoLoύμe-] νος και κοινήι της ^гòλeως [και κατ' ιδίαν του δήμου τον Ίωλ-] κίων και àvaμιμvησκôμe[voς τούτων èvéτυχe τώι δημωι] τους ά·γώνας όpμώμev[oς avvTeXeiv Kaûàirep о πατήρ αν-] του Δημήτριος άνσας [τας πατρίας ύνσίας τήι Άpτéμιδι] καΐ τήι Αητοΐ καΐ τώι Άτόλλ[ωνι καΐ τοις δίΧΚοις ϋeolς καΐ ή-] ρωσι τοίς κατίχονσι τον [δήμον των Ίωλκίων évavaev à δια-] T]eTéXeKev κακά [πάσχων ό δήμος .... [ e^ev. êôo^ev τοίς Ίωλκί]οις. eπeιδή τα μϊν κοινά [των άpχηyeτώv καΐ κτιστών îepà] ßpaxea έστίν, άυσίαι δέ [άλλαι οΰκέη ποιούνται, κατ]ά τα πάτρια ôieiv τον [δήμον τον Ίωλκίων τοις άpχη]yéτaις και κτίσταις [του δήμου, όπως μηδίν τι'eKe]Wevμήνισμα yívητaι [τήι iróXet òλιyωpovμévωv τώ]ν ηρώων, άλλα vyiaívov[reç Ol те ποΧίται καϊ oi ^evoi oi σ]vvoικovvτeς μeτ' αντών [то λοιπόν οίοί те ώσιν τήν те ΐΓ]όλ»' κοά τήν χώραν έττί το [ßéλτιov σvvav^eιv τα δίκαια πoιovvτeς τ]οΙς t?60Ï[ç [καϊ τοις ήρωσιν ]

ϋ : Beschluß des Volkes von lolkos ... stellte den Antrag: Da der König Antigonos in früherer Zeit immer offenkundig die Gesinnung gegenüber dem Volk und die Frömmigkeit gegenüber seinen Vorfahren bewahrte, sich (5) sowohl um die ganze Stadt als auch um jeden einzelnen vom Volk von lolkos kümmerte, als er an diese Dinge erinnerte und erreichte, das Volk dazu zu bewegen, daß die Agone wie von seinem Vater Antigonos veranstaltet werden, der die väterlichen Opfer an Artemis und Leto und Apollon und an alle anderen Götter (10) und alteingesessenen Heroen im Volk von lolkos darbrachte, die immerwährende schlimme Lage beendete, in der sich das Volk befand ... ... stellte den Antrag: Beschluß von lolkos. Da die gemeinsamen Opfer an die Archegeten und Ktistai zu gering sind und ansonsten kein anderes Opfer dargebracht wird, bringt das Volk von lolkos gemäß dem Gesetz Opfer an die Archegeten und Ktistai des Volkes dar (5), damit bei ihnen nichts zum Gegenstand des Zornes wird, wenn die Stadt die Heroen vernachlässigt, sondern damit sich die Bürger und die bei ihnen wohnenden Freunde künftig wohl befinden, welche glauben, daß die Stadt und das Land zum Besseren beitragen wird, wenn das Rechtmäßige für die Götter (10) und die Heroen getan wird ... K: Zwei Beschlüsse des Demos von lolkos aus der Zeit des Antigonos IL Gonatas (273-239 v.Chr.); zur Datierung s. E. Meyer, RhM 85, 1936, 370. Im ersten Beschluß wird Antigonos IL Gonatas vom Volk gelobt, weil er zum Wohl von lolkos und der Polis (Demetrias) und aus Frömmigkeit gegenüber den Vorfahren (πpóyovoι) die Agone abgehalten und den Göttern geopfert hatte. Im zweiten Teil ist die Rede davon, daß früher begangene Opfer unterlassen wurden, weswegen es zu einer größeren Seuche gekommen sei. So wurde die Wiederaufnahme der ver-

180

III. Nordgriechenland / 3. lolkos nachlässigten Opfer beschlossen, um Schaden von lolkos und Demetrias abzuwenden. Es besteht nun keine Frage mehr darüber, daß sich die in der Inschrift erwähnten Opfer und Agone auf den Zentralkult der Archegetai und Ktistai in Demetrias beziehen, der unter Antigonos II. Gonatas wiederbelebt wurde; zur Diskussion s. A. Furtwängler/U. Krön, AM 93, 1978, 156 f.; W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 265 f. Zur Artemis lolkia s. P. Franke, AA 1967, 62 ff.

KNr.: 110 [A] Anhand von Funden von Tonsiegeln aus der Fundamentausfüllung des Palastbaus von Demetrias soll nach einer Feststellung von A. Furtwängler/U. Krön, AM 93, 1978, 132 ff. bes. 149 ff. das offizielle Stadtwappen und Stadtsigel dieser Stadt den in der Münzprägung häufigen Bildtypus des Oikisten zeigen, nämlich den Heros auf einem Schiffsbug; s. dazu die Literaturangaben bei W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 266 Anm. 4 und Furtwängler/Kron a.O. 149 ff. Taf. 45-46. Dargestellt ist ein Krieger in Rüstung, der auf einer Schiffsprora hellenistischen Typus steht; der Krieger hält mit der linken Hand einen Schild, in der Rechten ist ein Speer oder ein Schwert zu ergänzen. Der abgebildete Heros wurde von U. Krön als Darstellung des Demetrios I. Poliorketes interpretiert. Zur Begründung wurden die überlieferten Seesiege des Demetrios sowie die von ihm geprägte Münzserie mit der Darstellung der Nike auf einer Prora angeführt; zur Münzprägung des Demetrios s. die Literaturangaben bei Furtwängler/Kron a.O. 158 Anm. 51; zur Darstellung der Schiffsprora auf Münzen ebenda 150 Anm. 6-8. Krön ebenda 159: "Letztlich ist aber eine Aussage über den genauen Symbolgehalt eines solchen Bildes nicht möglich, da wir nicht wissen, zu welchem Zeitpunkt und damit unter welchen historischen Bedingungen das Sigel entstanden ist. "

3. lolkos KNr.: I I I [E] 1. Antigonos II. Gonatas 2. 273-239 V. Chr. 3. unspezifiziert 4. siehe KNr. 110 [E 3] Text und Übersetzung mit Kommentar = KNr. 110 [E 3].

181

V. Makedonien 1. Makedonisches Koinon KNr.: 112 [E] 1. 2. 3. 4.

Philipp V. 221-179 V. Chr. Standbild auf Samothrake siehe KNr. 187 [E]

Text mit Übersetzung und Kommentar = KNr. 187 [Е].

KNr.: 112 [A] Siehe KNr. 187 [А].

KNr.: 113 [E] 1. 2. 3. 4.

Philipp V. 217-190 V. Chr. Standbild auf Delos siehe KNr. 125 [E]

Text und Übersetzung mit Kommentar = KNr. 125 [Е].

KNr.: 113 [A] Siehe KNr. 125 [А].

2. Stamm der Orestai KNr.: 114 [E] 1. 2. 3. 4.

Philipp V. (?) Ende 3. Jh. v. Chr. Standbild auf Delos siehe KNr. 126 [E]

Text und Übersetzung mit Kommentar = KNr. 126 [Е].

KNr.: 114 [A] Siehe KNr. 126 [А]. 183

Das Material /А. Die Zeugnisse 3. Thessalonike KNr.: 115 [E] 1. Antigonide 2. 3. Jh. V. Chr.? 3. Phylenbenennung 4. ed.: L'Abbé Duchesne/Ch. Bayet, Archives des missions scientifiques III (1876) 612 f. Nr. 5 (= θβσσαλονίκηρ Φιλίτπτον Βασίλισσαρ. MeXéreç για τηρ αρχαία θεσσαλονίκη [1985] 634 f. Nr. 5)

5

10

Ή πόλις ΚΚαύδιον Μβνωνα τον àpxiepea δια Κλαυδίωΐ' Μέί'ωϊ'ος και Εύ/3ούλτ?ς των τέκνων άρετης IvtKtv φνλη 'Avnyoviç.

ϋ : Die Stadt (weiht) Claudius Meno, den Oberpriester, durch die Kinder des Claudius Meno und der Euboule, wegen seines vorbildlichen Charakters. Phyle Antigonis. K: Von Duchesne/Bayet wurden zwei Statuenbasen augusteischer Zeit aus Thessalonike publiziert, die das Volk zu Ehren des Priesters Claudius Meno errichtet hatte. Die Aufsicht über die Ausgestaltung der Standbilder hatten die Phylen Antigonis und Dionysias, während die Kosten für die Herrichtung von den Kindern des Priesters übernommen wurden. Duchesne/Bayet a.O. 613: "La tribu Antigonis tirait peut-être son nom d'Antigone Doson qui, au commencement du IIP siècle, jeta un grand éclat sur les armes et le royaume de Macédoine. Rien n'indique toutefois qu'il y ait eu des relations particulières entre Antigone et la ville de Thessalonique. " Von Habicht, Gottmenschentum 153 Anm. 64 wurde angenommen, daß die hier erwähnte Phyle Antigonis nach Antigonos I. Monophthalmos benannt ist; von Ch. Edson, ClPh 53, 1958, 62 Anm. 8 wurde dagegen Antigonos II. Gonatas erwogen.

4. Kassandreia KNr.: 116 [L] 1. Kassander 2. nach 316 V. Chr. 3. Gründerkult 4. Marmor Parium EGrHist 239 fr. В 14; Liv. 44,11,1-2; Strab. 7,25. 7,27; D.S. 19,52,2-3. 19,61,2; Paus. 5,23,3; Steph. Byz. s.v. Κασσά^δρεια; Epit. Heidelberg. FGrHist 115 fr. 2,4

184

V. Makedonien / 4. Kassandreia Marmor Parium FGrHist 239 fr. В 14: ου

Υίάσσανδρος eiç Μακβδονίαν κατηλϋεν, καΐ θηβαι οΙκίσύησαν, καΐ Όλυμτιάς βτβλεύτησβν, καί Κασσάνδρεια έκτίσϋη, και 'AyaûoKkriç Σνρακουσσών'βτυράννβνσεν,ετη^Ι, άρχοντος Άάήνησι ΑημοκλβίδΙου]· ένίκα δβ καΐ Μένανδρος ό κομοίδοποώς Άάηνησίν τότε πρώτον. ϋ : Nachdem Kassander nach Makedonien gelangt war, Theben besiedelt worden war, Olympias gestorben war und Kassandreia gegründet war, und Agathokles der Tyrann von Syrakus regiert hatte, im Jahre ... des athenischen Archonten Demokleides. Damals errang auch Menander, der Komödiendichter, seinen ersten Sieg in Athen. Liv. 44,11,1-2: Нас virium accessione animus crevit praetori, ut Cassandream oppugnaret. Condita est a Cassandre rege in ipsis faucibus, quae Pallenensem agrum ceterae Macedoniae jungunt, hinc Toronaico, hinc Macedonico saepta mari. Ü: Durch diese Verstärkung seiner Streitkräfte wuchs dem Prätor der Mut, so daß er Kassandreia angriff. Es ist von König Kassander genau an der Enge gegründet, die das Gebiet von Pallene mit dem übrigen Makedonien verbindet, und stößt auf der einen Seite an den Golf von Torone, auf der anderen an den makedonischen Golf. (Übersetzung nach H.J. Hillen) Strab. 7,25: КеГтш δ' 'βπ' αντφ πόλις ή δέ Κασάνδρεια άπό του αΰτού βασιλέως

πρότερον μεν Ποτίδαια, Κορινϋίων κτίσμα, ύστερον Κασάνδρου, άναλαβόντος αϋτην άνατετραμμενην.

ϋ : Auf der Halbinsel befindet sich die früher Potidaia genannte Stadt, Gründung von Korinth, die später nach demselben König Kassander benannt wurde, der die zerstörte Stadt neugründete. (Übersetzung Chr.G. Groskurd) Strab. 7,27: "Οτι η ΊΙαΧΚήνη χερρόνησος, ης εν τφ ισϋμφ κείται η πριν μεν Ποτίδαια νυν δε Κασσάνδρεια, Φλέγρα το πριν'εκαλείτο-φκουν δ' αύτην οι μυϋευόμενοι Γ ί γ α ^ ς , εϋνος άσεβες καΐ ανομον, ους Ηρακλής διεφύειρεν· εχει δε πόλεις τεσσαρας, Άφυτιν Μενδην Σκιώνην Σάνην. ϋ : Die Halbinsel Pallene, auf deren Landenge das ehemalige Potidaia und jetzige Kassandreia liegt, wurde iniher Phlegra genannt. Hier wohnten die befabelten Giganten, ein frevelhaftes und gesetzloses Volk, welches Herakles aufrieb. Sie hat vier Städte, Aphytis, Mende, Skione und Sane. (Übersetzung Chr.G. Groskurd)

καΐ πάλιν επί της ΐίαλλήνης όμώννμον αυτοί) Κασάνδρειαν, εις ην τάς τε εκ της Χερρονήσου πόλεις συνφκισε καΐ την ΙΙοτίδαιαν, ετι δε των σύνεγγυς χωρίων ουκ ολίγα· κατφκισε δ' εις αϋτην καΐ των Όλυνύίων τους διασωζομενους, οντάς ουκ ολίγους, πολλής δε χώρας προσορισύείσης τοις Κασανδρεϋσι καΐ ταύτης αγαύης, ετι δε του Κασάνδρου ΤΓολλά σνμφιλοτιμηϋεντος εις την αυξησιν ταχύ μεγάλην επίδοσιν ελαβεν ή πόλις καΐ πλείστον ίσχυσε των εν ίΛακεδονίφ. D.S. 19,52,2-3:

"Εκτισε δε

185

Das Material /А. Die Zeugnisse Ü: Er hat auch auf Pallene eine nach ihm benannte Stadt, Kassandreia, gegründet und sie mit den Städten der Halbinsel und Potidea vereinigt, dazu nicht wenige von den benachbarten kleineren Städten. Er siedelte in ihr auch zahlreiche Überlebenden aus Olynthos an. Da zu den Grenzen von Kassandreia viel und sogar gutes Land hinzugefügt wurde und zudem Kassander aus Ehrgeiz das Wachstum sehr förderte, nahm die Stadt schnell einen größeren Aufschwung und wurde zur stärksten der Städte Makedoniens. D.S. 19,61,2: Προς δε τούτοις eXeyev ώς θεσσαλονίκην

μβν βιασάμβνος еущер, φανβρώς ôe

κατφκισεν εις την όμώννμον έαντον ττόλιν καΐ Θήβας ανεστησε τάς ύττό Μακεδόνων φείσας.

κατασκα-

ϋ : Zudem sagte er (sc. Antigonos), daß er (sc. Kassander) die Heirat mit Thessalonike erzwungen habe und sich offensichtlich die Herrschaft über Makedonien ganz zu eigen machen wollte, ferner, daß er die Olynther, obwohl sie den Makedonen sehr feindlich gesonnen waren, in der nach ihm benannten Stadt angesiedelt und Theben aufgebaut habe, da es von den Makedonen zerstört worden war. Paus. 5,23,3: Ποτιδαιάτας δέ δίς μεν εττελαβεν άναστάτους 'εκ της σφετερας ύττό Φιλίττττου те Ύενεσύαί του Άμίιντου καΐ τρότερον ετι ύπο Άύηναίων, χρόνφ δε ύστερον Κάσσανδρος κατή^α^ε μεν Ποτιδαιάτας έττΐ τα οικεία, όνομα δε ού το άρχαΐον τη πόλει, Κασσάνδρεια δε εγενετο άπο τοΟ οΙκίστοϋ. ϋ : Den Potidaiaten geschah es zweimal, aus ihrem Lande vertrieben zu werden, von Philipp, dem Sohn des Amyntas, und noch früher von den Athenern. Später führte Kassander die Potidaiaten in ihre Heimat zurück, doch erhielt die Stadt nicht den alten Namen, sondern den Namen Kassandreia nach ihrem Gründer. (Übersetzung nach E. Meyer) Steph. Byz. s. V. Κασάνδρεια: Κασάνδρεια, ττόλις Μακεδονίας προς τη Θράκη, ή ποτέ Ποτίδαια λεΎομενη, άπο Κασάνδρον τοϋ ' Ανηπάτρον. ό πολίτης Κασανδρενς. ΙΙοσείδίππος δε κωμ(^δίας ποιητής υίος ην Κννίσκου Κασανδρεως. ϋ : Kassandreia, eine makedonische Stadt in der Nähe von Thrakien, die einst Potidaia genannt wurde, benannt nach Kassander, dem Sohn des Antipatros. Der Bürger wird Kassandreus genannt. Der Komödiendichter Poseidippos war Sohn des Kyniskos aus Kassandreia. Epit. Heidelberg. FGrHist 155 fr. 2,4: "Ος Κάσαΐ'δρος μετά τους τοιούτους φόνους ε^ημε την θεσσαλονίκην την όμοπάτριον άδελφήν του μεγάλου 'Αλεξάνδρου, ήτις θεσσαλονίκη εκτισεν ύστερον την θεσσαλονίκην ό δέ άνήρ αυτής ό Κάσαί'δρος εκτισεν τήν Κασάνδρειαν. ϋ : Dieser Kassander hat nach diesen Morden Thessalonike geheiratet, die Schwester Alexanders des Großen vom selben Vater. Diese Thessalonike gründete später (die Stadt) Thessalonike, während ihr Bruder, Kassander, die Stadt Kassandreia gegründet hat. K: Kassandreia wurde i.J. 316 v.Chr. von Kassander durch einen Synoikismos an der Stelle der von Philipp IL aufgelösten Stadt Poteidaia (auf der Halbinsel Pallene) gegründet. Die Bewohner der neuen Stadt bildeten die Einwohner der ehemaligen Städte Poteidaia und Olynth sowie weiterer Orte der Halbinsel. Der Gründerkult Kassanders, der zudem durch die Schenkungsurkunde KNr. 116 [E 1] belegt wird, muß

186

V. Makedonien / 4. Kassandreia unmittelbar nach dem Synoikismos von 316 v.Chr. eingerichtet worden sein; s. dazu Habicht, Gottmenschentum 37; W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 252 ff. mit weiteren Literaturangaben.

KNr.: 116 [E 1] 4. edd.: L'Abbé Duchesne/Ch. Bayet, Archives des missions scientifiques III (1876) 266 Nr. 113; Michel, Recueil 321; Syll.' 178; Syll.' 332 (JLR, Bull. 1971, 405) Text: Syll.^ 332.

5

10

15

20

25

30

Έφ' ιερέως Κυδία· βασιλεύς Μακβδόνων Κάσσανδρος δίδωσι ΙΙβρδίκκαί Κοίνου TÒV àypòv τον èv τηι Σιναίαι καΐ τον έττΐ Ύραττβ^οννη ους έκληρονχησεν ϋόΚεμοκράτης ό ττάτΓΤΓος αντοϋ καΙ ÒV ó Ίτατηρ έττΐ Φιλίττττου, καΰάπερ καΐ Φίλιππος ίδωκβν ίμ πατρικοίς καΐ αΰτοίς καΐ èKjôvoLÇ κυρίοις ουσι κβκτησϋαι καΐ άλλάσσβσύαί κάί άποδόσΰαί, καΐ τον έΣπαρτώλούί ομ παρά Πτολεμαίου 'έλαββν èv àpyvpiùìi δίδωσι καΐ τούτον έμ πατρικοίς Kcà αΰτώι κοά ίκ^ονοις, κυρίοις ουσι κβκτησύαί καΐ άλλάσσεσύαι καΐ άποδόσύαί, καύάπβρ και 'Αλέξανδρος βδωκβν ΙΙτολβμαίωι τώι πατρί τώι Πτολεμαίου- δίδωσι δέ και άτίλειαν αϋτώι καΐ έκ-γόνοις καΐ είσάγο»'η και k^áyovTi των έττί KTTjoei.

ϋ : Kydias war Priester. Der König von Makedonien Kassander schenkt Perdikkas, Sohn des Koinos, das Land (5) in Sinaia und in Trapezunt, in denen sein Großvater, Polemokrates, Kleruch war, und welchen sein Vater unter Philipp, (10) gleichwie Philipp selbst, vom Vater an diesen und an den bevollmächtigten (20) Nachfahren zur Besiedlung und zum Verkauf vererbte, (15) und (das Land) in Spartolos, welches

187

Das Material / Α. Die Zeugnisse von Ptolemaios für Silbergeld gekauft wurde, dieses auch vom Vater ihm selbst und den bevollmächtigten Nachfahren zur Besiedlung, zum Tausch und zum Verkauf ererbt, gleichwie Alexandres (25) dem Ptolemaios, dem Vater des Ptolemaios gab. Es sollen auch ihm und seinen Nachfahren das Recht der Abgabenfreiheit und das Recht der Ein- und (30) Ausfuhr ihres Erwerbs verliehen werden. K: Schenkung des Königs Kassander aus den Jahren 306-298 v.Chr. Z. 1.: Im Priestertum des Kydias hat man das eponyme Priestertum Kassanders erblickt; so Dittenberger, Syll.^ 332 Anm. 1; Habicht, Gottmenschentum 37; J.A. Alexander, Cassandreia during the Macedonian Period: An Epigraphical Commentary, in: 'Αρχαία Ma/ceóo^ía I (1970) 127 ff.

ΚΝΓ.: 116 [E 2]

4. ed.: R. Herzog/G. Klaffenbach, Asylieurkunden aus Kos (1952) 15 ff. Nr. 6; SEG 12, 373 Text: Herzog/Klaffenbach (nur Kopie des Kassandreia-Dekrets). Κασσανδρεων.

5

10

15

OL στρατηγοί καΐ οί νομοφύλακβς άπαν έπ€ΐδ[[δ]]η жарауеуЬщутт ùewpói παρά της Κώιων τιόλβως kirayyéWovTeç τα 'Ασκληπιεία καΐ τους ά^γωνας τους συντελουμβνους ev αϋτοΐς καΐ την έκεχεψίαν κάί ажо\оу1^ортш την eûmaï' της αυτών πόλεως, ην Ιχουσα διατελεί προς τε τόμ βασιλέα ' ΑνTÍyovov καΐ την Κασσανδρεων πάλιν καΐ προς τους λοιπούς Μακεδόνας πάντας, καΐ άξιοΰσιν το 'ιερόν τοΐι 'Ασκληπιού το παρ' αυτοις ασυλον είναι, àyaârji τύχηι δεδόχύαι τηι βουληι- δεχεσϋαι την 'επavyελíav των Ά σ κληπιείων καΐ τους àyώvaς καΐ την εκεχειρίαν καΐ είναι το ιερόν του 'Ασκληπιού ασυλον κατά την του βασιλέως βούλησιν έπαινεσαι δε τημ πάλιν των Κώιων, διότι διατελεί πράνοιαν ποιούμενη τών προς τους ΰεους συντελουμένων καλώς καΐ ένδάξως καΐ την ϋπάρχουσαν αϋτηι ευνοιαν διαφυλάσσει προς τε τόμ βασιλέα ' AvTÍyovov και την ημετεραν πάλιν και Μακεδάνας πάντας· δοΰί'αι δέ τον ταμίαν τοις πapayεyεvημεvoις ξενιον το διάταγμα το το εις ταύτα δούναι τον ταμίαν. οιδε 'επηyyεìλav• ' Αριστάλοχος Ζμενδρωνος άρχιΰεωρος, Μακαρευς ' Αράτου ι?εωρός. ή ύυσία ε'ις ενάτην σεληνην.

ϋ : (Beschluß) der Kassandrer. Die Strategen und Nomophylaken stellten den Antrag: Da Gesandte in die Stadt von Kos gekommen sind, die die Asklepieien und die Agone, die von ihnen veranstaltet werden, und den Waffenstillstand verkünden und das Wohlwollen ihrer Stadt verteidigen (5), das sie fortwährend dem König Antigonos und der Stadt der Kassandrer und allen restlichen Makedonen gegenüber erweisen, und fordern, daß das Heligtum des Asklepios bei ihnen unverletzlich sein soll. Zum guten Glück, möge der Rat beschließen. Die Verkündigung der Asklepieia (10), die Agone und der Waffensstillstand sollen anerkannt werden und das Heiligtum des Asklepios soll gemäß dem Willen des Königs unverletzlich sein. Die Stadt der Koer soll gelobt werden, weil sie fortwährend Fürsorge für die Ausführungen für die Götter auf schöne und ruhmvolle Weise trägt und ihr bestehendes Wohlwollen dem König Antigonos, unserer Stadt und allen Makedonen gegenüber bewahrt. (15) Der Schatzmeister soll den gesetzmäßigen Auftrag des Gastrechts den beiwohnenden (Gesandten) geben. Diese sollen auch in das Archegeteion eingeladen

188

V. Makedonien / 4. Kassandreia werden. Der Schatzmeister soll den dafür nötigen Betrag geben. Folgende haben verkündet: Aristolochos, Sohn des Zmendron, Architheoros, Makareus, Sohn das Aratos, Theoros. Das Opfer soll im neunten Vollmond dargebracht werden. K: Asylieurkunde aus Kos, datiert auf den Spätsommer 242 v.Chr.; s. dazu R. Herzog/G. Klaffenbach, Asylieurkunden aus Kos (1952) 17; ferner J.A. Alexander, Cassandreia during the Macedonian Period: An Epigraphical Commentary, in: Ancient Macedonia I (1970) 129 ff. Z. 16: Die koischen Theoren werden in das άρχη-γβτβων geladen; darin hat man den Kultort der Verehrung des Stadtgründers Kassander erblickt, wofür eine ähnliche Formel aus einem Dekret aus dem thrakischen Ainos (die Theoren werden zum iepevç του βασιλέως geladen; s. Herzog/Klaffenbach a.O. 19 Nr. 8 Z. 9) oder ferner der Gründerkult der άρχηγέται in Demetrias (KNr. 110 [L] + [E 1-3]) als Parallelen angeführt wurden. Skeptisch dazu Habicht, Gottmenschentum 18; Alexander a.O. 131 f. Anm. 18; W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 254. Es handelt sich dabei offensichtlich um ein mit dem Prytaneion vergleichbares öffentliches Gebäude, wie aus dem Zusammenhang der Asylieurkunde zu erschließen ist; s. dazu Alexander a.O.; S.G. Miller, The Prytaneion (1978) 10.

KNr.: 117 [E] 1. Lysimachos 2. 287/81 V. Chr. 3. Priester, Gründerkult (?) 4. edd.: L. Duchesne, RA 31, 1876, 107; Michel, Recueil 323; Syll.^ 196; M. Demitsas, Sylloge inscriptionum Graecarum et Latinarum Macedoniae (1980) 764; Syll.^ 380 (JLR, Bull. 1971, 405) Text: Syll.^ 380. ' Εφ ' Ιερβως του Αυσιμάχου Τιμησίον, Αημητρίώνος- ΊΙάντα(ι)νος Συμμάχου Ί7Γ(7Γ)Ολυτευς elirev· 'βπβιδη Άν(δ)ρόβολος Μ[ή]ϊΊος Αιτωλός €κ Ναυπάκτου άνηρ àyaûôç ϊατιν irepl την πάλιν την Κασσανδρ[6]ων και τοίς βίσαφικνουμβνοις ек ταύτη[ς] eiç ΑΙτωλίαν. ϋ : Priester des Lysimachos war Timesios, im Monat Demetrios. Pantainos, Sohn des Symmachos, aus Hippolyteion stellte den Antrag: Da Androbolos, Sohn des Menas, Aitoler aus Naupaictos, ein Mann vorbildlichen Charakters ist, der Stadt der Kassandrer und den aus dieser Stadt nach Aitolien gekommenen gegenüber ... K: Z. 1: Priestertum des Lysimachos; zur Datierung Habicht, Gottmenschentum 40: "Da Demetrios sich noch 287 in Kassandreia aufgehalten hat, gehört die Inschrift in die Jahre 287/81"; s. ferner ebenda 146. Nach W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 253 handelt es sich um einen Gründerkult, der dem Lysimachos als Nachfolger des Kassander in der Herrschaft über Makedonien übertragen wurde. Habicht a.O. 146 betont ferner, daß alle eponymen Priester als Priester der Stadtgründer zu verstehen sind.

189

Das Material / Α. Die Zeugnisse 5. Amphipolis KNr.: 118 [L] 1. 2. 3. 4.

Philipp II. 359-357 V. Chr. Opfer Aristeides, Symmachikos A (or. 38) vol. I p. 715 Dindorf OvTe yap της άξίας της νμίτίρας τους Ι^ω ύαυμά^αν ουύ' ϋτΓ€ρβάλλοισΰ' αν Άμφιπολίτας καΐ Πυδί'αίους, ωι> oi μίν Μυον ώς oi ôè τον πατρός αντον veùv βίχον δβίκννναι.

ϋ : Denn es ziemt eurer Würde nicht, Bewunderung für die Auswärtigen zu zeigen, noch solltet ihr die Amphipoliten und Pydnaier übertreffen, von welchen die einen an Philipp wie an einem Gott opferten und die anderen einen Tempel seines Vaters vorzeigen konnten. K: Die Ehrung Philipps in Amphipolis muß zwischen seinem Regierungsantritt 359 v.Chr. und der Erstürmung der Stadt im Herbst 357 v.Chr. erfolgt sein. Zur Freigabe der Stadt durch Philipp im Jahre 359 v.Chr., die den Hintergrund dieser Ehrung gebildet haben kann, s. Habicht, Gottmenschentum 12 f. Von E. Badian, The Deification of Alexander the Great, in: Ancient Macedonian Studies in Honor of Ch.F. Edson (1981) 39 f. wurde die Glaubwürdigkeit der Textstelle angezweifelt.

6. Philipp! KNr.: 119 [E] 1. Philipp II. 2. Ende 4. Jh. v. Chr.? 3. Gründerkult 4. ed.: P. Ducrey, Des dieux et des sanctuaires à Philippes de Macédoine, in: Comptes et inventaires dans la cité grecque. Actes du colloque international d'épigraphie tenu à Neuchâtel du 23 septembre 1986 (1988) 207 (BE 1989, 435 Nr. 473) Photo: Ducrey 209 Abb. 1. Text: Ducrey.

5

190

Φιλίππου Е..ΦΙ.ΤΕ ΟΛ.Υ - Τ — της πβλβύριαί'ήας δραχμάς - ΗΔ χιλίας διακοσίας πεντήκοντα - ΑΥΡΟκαΐ έπώνιον δραχμάς èiró[viov€Ϊκοσι όβολόν τίταρτημόρων και άλλου τβμβνους Φιλίππου - Ο — χιλίας δβκα βπώνων [δραχμάς] ΔΡΑΣΗ— είκοσι όβολόν τβταρτημόριον €πών[ιον"Αρεως πεντήκοντα [δραχμάς] Ποσειδ[ώίΌς-

V. Makedonie / 6. Philippi 10

èirùviov όραχμην ènùv[iov— 'Ηρώων π€ντήκοντα [δραχ/iàç] ΣΤΕ [kir]ánov δραχμψ

'evúv[iov-

Κ: Die neue Inschrift aus Philippi nennt zwei heilige Bezirke für Philipp II. (Z. 1 und 6), was die Vermutung von Ch. Picard und P. Roussel bestätigt, daß Philipp in jener Stadt als Gründer verehrt wurde, freilich posthum; s. dazu F.W. Walbank, Chiron 17, 1987, 373 mit Anm. 40; A. Chaniotis, Sich selbst feiern? Städtische Feste des Hellenismus im Spannungsfeld von Religion und Politik, in: Stadtbild und Bürgerbild 151 Anm. 31. Ch. Picard, RA 1938, 1, 334 f. vermutete in einem kultischen Grabbau in Philippi das Heroon des Gründers. Ein angeblicher eponymer Priester Philipps ist ebenfalls unsicher; vgl. Habicht, Gottmenschentum 16. 146; E. Marinoni, Polis e ktistes. Osservazioni sulle città e i loro fondatori nelle monarchie ellenistiche, con particolare riguardo ad Alessandria, in: Atti. Centro ricerche e documentazione sull'antichità classica 8, 1976-77, 155 ff.; E.A. Fredricksmeyer, TransactAmPhilAss 109, 1979, 39 ff.; W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 203 f. Anm. 2 mit Literatur.

191

VI. Inseln der Ägäis 1. Delos KNr.: 120 [E 1] 1. Antigonos I. Monophthalmos 2. 314-311 V. Chr. 3 . Fest Antigoneia, Opfer, Agone, Altar 4. edd.: F. Durrbach, BCH 28, 1904, 93 Nr. 1; ders., BCH 31, 1907, 208 ff.: IG XI, 4, 1036; Durrbach, Choix 17 Nr. 13; E. Will, Exploration archéologique de Délos XXII (1955) 170 ff. Delos Inv. Δ 419 Text: IG XI 4, 1036.

5

10

15

20

25

[ διατελ]6[ΐ]? t[o]ùç "Έλληνας- [ημησαι] [μεν TÒ KOivòv των] νησιωτών άξίως κατά δύναμιν [Αημήτρων] ταΙς ['κρβ'κ]ούσαις αυτώι. τιμαΐς- ποη[σαι δβ αϋτους ev] Αήλωι [r]ò μβν βτερον βτος την 7г[а][vriyvßiv των 'Αν]ηΎον€[ί]ων ην νυν ποωνσιν, το δ[έ] [ÍTepov ύυσίαν] καΐ άγ[ώ]ϊΌ:ς καΐ σύνοδον βττονο[μάσαντας Αημ]η[τρ]ίε[ί]α, καΐ συνέδρους άττοστέλ[λεΐί' 6ÎÇ ταϋτ]α καύάπβρ άποστβλλουσιν etç τα ['Avnyòveia την т]б παρασκβυην των ύυμάτων ««[ί] [των ά'^ώνων 7Γ0ΐ6Ϊ]σι?αι? και την μίσύωσιν των τ€χν[ί][τών ... С.9 ...]fT ΜΙΣ/ΑΟΙ Ν αύλων το[ΐς] [Αημητρί€ίοι,]ς [άττό των κοίν]ών χρημάτων κατά [την σϋνταξίν] την νυν ουσαν τοις νησιώταις ύττ[έ/ο των ΆντΐΎθ]νείων καΐ 'βάν τίνες των νησιωτών [μη τελώσιν e]iç ταΰτα την σννταξιν την έπΐ|8[άλ][λουσαί' ]ων χρημάτων ΕΙΑΝΑ [ 'εν έ]νδείαι του συντελειν, είναι λ ... C.10 ...ταννη ....с. 12 ....μα ... С.10 ... λλον .. С.6 ..ε [ το]Ο ενιαυ[τοΐι ] jYjy eìvoiav τ[ην] [- с.5 - εις πάντ]α χρόνον N1 όντα 6ύ6[ργ][ετην - C.8 -] αΰτώι καΐ λυ Α ΥΓΩΤΟΝ C.11 ...ν ην εχουσι προς αυτόν οι νησιώτα[ι\ áp[y]vpiov· επιμελειαν δε ... C.9 ... [ καθ]άτΓερΊ και ENE Г О Р Е М . . . с.7 .. юу σττ;

αυτόν ... τωι ...,αιτα ... γοίΐς ιδίαις πόλεσι[ν] δττωίς]

30 [ [

τΓοη]σωνται'ί τα αυτά- τάς δέο .. K0¿1 κατατάξασύαι δπ[ως] ¿jQ, ΐΓαν]τόσ'ί αί ύυσίαι και τά

193

Das Material /А. Die Zeugnisse 35

40

45

[άι?λα? ]ш οταν δέ ai тгоХе[iç ekœvTocL τους συΐ'6]δ[ροι;ς, T]OÎIÇ μβν του βίσών[τος βτους eiç r]à Αημητρίαα παρα-γινομβνους [eiaeveyKeîv] χρήματα òaairep eiç та ' KvTL'yòvt[Là\ ['ετάχϋη- φροντί]σαί δβ και σκεφασΰαι oûev Ισται πα[ρέχβσύαι το\ àpyvpiov άφ' ου τα Αημητρίεια ποιή[σουσι τον Ьа]тероу χρόνον καϋ' δ η δ' άί' oiκovo[μ][ήσωσιν αυτοί, τ]αΐ>τα κύρια elvai- τους δέ μετά τα[υ\[το! 'βξατΓοστ]ελλομ€νους, καϋ' δ τι αν συνταχύ[ηι\ [έξ αρχής, τάς ei]σφopà[ς] ποιβίσϋαι- ávaypá\¡/ai δβ το[ί)ς] [συνβδρους τόδε] το φήφισμα καΐ στήσαι παρά τον βω[μόν των βασιΚβω]ν.

ϋ : ... Der Nesiotenbund soll nun Demetrios die gebührenden Ehrungen würdig und nach Möglichkeit verleihen. Sie sollen auch in Delos das eine Jahr das Fest der Antigoneia (5), das sie jetzt veranstalten, feiern, und das andere Jahr die Opfer und die Agone, und sie sollen die Versammlung in Demetrieia umbenennen. Auch Mitglieder der Versammlung sollen zu diesen (Festen) gesandt werden, gleichwie sie (Mitglieder) zu den Antigoneia für die Vorbereitung der Opfertiere (10) und der Agone schicken, und die Bezahlung der Techniten ... der Siegespreise der Demetrien aus dem gemeinsamen Fond gemäß der Anordnung, die die Nesioten über die Antigoneia nun haben. Und wenn jemand von den Nesioten (15) für diese auferlegte Anordnung nicht aufwendet ... der Gelder ... mangels der Ausführung, soll .. (20) ... des alljährlichen ... das Wohlwollen ... zu jeder Gelegenheit ... weil er Wohltäter war ... ihm gegenüber und ..., die die Nesioten für ihn haben ... (25) ... Silbergeld. Sorge für die ...(30) ... die Städte selbst, damit ... sie diese führen ... und sollen ordnen wie ...Die Opfer und die (35) Siegespreise ... wenn die Städte die Mitglieder der Versammlung auslosen, sollen die für das kommende Jahr ausgelosten für die Demetrien so viel Geld, wie für die Antigoneia angeordnet ist, aufbringen. Sie sollen sich ferner darum kümmern und prüfen, woher das Geld kommen soll, (40) mit dem die Demetrien im kommenden Jahr veranstaltet werden. Was auch immer sie anordnen werden, soll gültig sein. Nachdem dies geschehen ist, sollen die Entsandten, wie es von der Behörde angeordnet wird, die Beiträge leisten. Die Mitglieder (45) sollen diesen Beschluß aufschreiben und beim Altar der Könige aufstellen. K: Gründungsurkunde des Festes der Demetreia auf Delos, das in jährlichem Wechsel mit dem schon bestehenden Fest der Antigoneia begangen werden sollte. Dieser Beschluß bildet das zeitlich früheste Dokument des Nesiotenbundes. Es herrscht jetzt Einigkeit darüber, daß im Dekret von den ersten beiden Antigoniden die Rede ist; s. dazu den Forschungsüberblick bei Holleaux, Études III 60; Buraselis, Das hellenistische Makedonien 62. Z. 5: Nach der Formulierung τών 'Avnyoveíwv ην νυν ποιοϋσιν ist das Fest der Antigoneia zu einem früheren Zeitpunkt eingerichtet worden, aller Wahrscheinlichkeit nach in den Jahren 314-311 v.Chr. (Gründung des Nesiotenbundes; "Befreiungspolitik" des Antigonos); vgl. die Diskussion bei Buraselis, a.O. 67. Anders C. Wehrli, Antigonos et Démétrios (1968) 116 ff., der für die Entstehung des Festes und des antigonidischen Nesiotenbundes i.J. 307 v.Chr. plädiert. Seine Argumente konnten von Buraselis widerlegt werden. Die Festgründung der Antigoneia ist als Danksage der Nesioten für die Befreiung von der athenischen Herrschaft erfolgt; s. dazu Buraselis, Das hellenistische Makedonien 60 ff. Die Ansicht von B. Hintzen-Bohlen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 42, daß die Einrichtung des Festes auf eine Initiative des Antigonos zurückgehen könnte, da eine solche Ehrung zu seiner Vorrangstellung gegenüber den Diadochen wesentlich beitrug, widerspricht dem wechselseitigen Verhältnis von Wohltat und Ehrung. Die Antigoneia und Demetreia sind noch i.J. 294 v. Chr. bezeugt (vgl. KNr. 120

194

VI. Inseln der Ägäis /1. Delos [E 2]); sie wurden vielleicht nach 287 v.Chr., als Ptolemaios I. das Protektorat über den Nesiotenbund übernahm, nicht mehr gefeiert; s. Habicht a.O. 59 Anm. 5. Z. 6-7: Zu dem Fest gehören Opfer und Agone sowie eine σύνοδος, eine Versammlung von Vertretern der Bundesmitglieder. Die Konstituierung einer jährlichen Synode des Bundes neben dem reinen Kultteil der Feier zeugt von der politischen Funktion des Festes (Buraselis a.O. 74 f.; B. Hintzen-Bohlen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus [1992] 46). Z. 45-46: TÒV βω[μόν των σωτήβω]ν Holleaux. Der Beschluß sollte neben dem gemeinsamen Altar der geehrten Könige aufgestellt werden, wie von Holleaux, Études III 61 erkannt wurde; zur Ergänzung Wills βω[μόν των άωτήβω]ν s. Bruneau, Recherches 366 und Buraselis a.O. 68. Der erwähnte Altar wurde von R. Vallois, BCH 53, 1929, 233 ff. mit dem Altar D im Dodekatheon identifiziert, doch diese Lokalisierung ist keinesfalls gesichert; vgl. dazu Bruneau, Recherches 567 f. und Schenkungen KNr. 408 [А]. Folglich ist auch die Zuweisung der zwei Reiterdenkmäler links und rechts vor dem Altar D (Siedentopf, Reiterdenkmal 14. 124 Kat. II 110 und II 1) an Antigonos Monophthalmos und Demetrios Poliorketes keinesfalls zwingend; vgl. KNr. *327 [A] und *328 [А].

KNr.: 120 [E 2] 4. edd.: F. Durrbach, BCH 29, 1905, 448 ff. (Nr. 144); IG XI 2, 154. Delos Inv. Γ 169, Α,Β Photo (nur Seite A): Durrbach Taf. XIX. Textausschnitt A Zeile 42: IG XI 2, 154. τοις Άνηγονείοις

δάιδβς βίς τόγ χορόν FK.· ρνμός και ξύλα-

Κ: Abrechnungen der delischen Hieropoioi; s. dazu Bruneau, Recherches 565 f. Wie bei den später eingeführten Demetreia kann das Fest der Antigoneia Opfer und Agone miteingeschlossen haben, bezeugt ist lediglich ein χορός für das Jahr 294 v.Chr.

KNr.: 121 [E] 1. 2. 3. 4.

Demetrios I. Poliorketes 307 V . Chr. Fest Demetria, Opfer, Agone, Altar der Könige siehe KNr. 120 [E 1]

Text und Übersetzung = KNr. 120 [E 1]. K: Die Datierung der Festgründung der Demetreia wird kontrovers diskutiert. Durrbach, Choix 17 Nr. 13 und Habicht, Gottmenschentum 58 ff. hielten ein Datum ab 306 v.Chr. (Sieg des Demetrios bei Salamis und Annahme des Königstitels) für die Feststiftung am wahrscheinlichsten. Von Buraselis, Das hellenistische Makedonien 70 ff. wurde das Jahr 307 v.Chr. für die Festgründung der Demetreia in Erwähnung gezogen und die Ehrung der Nesioten im Rahmen des erfolgreichen "Befreiungszuges" des Demetrios in Griechenland i.J. 307 v.Chr. interpretiert; ebenda 72: "Es ist also klar, daß der Anlaß der alle zwei Jahre stattfindenden, die Nesioten mit neuen, regelmäßigen Ausgaben für ihre Durchführung

195

Das Material /А. Die Zeugnisse belastenden (...) Demetria ein anderer gewesen sein muß als die einfache Überbringung der Botschaft vom Salamissieg, der nichts an ihrer eigenen, schon gegebenen politischen Situation änderte. " Zum kolossalen Kopf aus der Nähe des Dodekatheon, der als eine Kultstatue ("Demetrios I. Poliorketes") angesprochen wurde s. KNr. *329 [А].

KNr.: 122 [E] 1. 2. 3. 4.

Antigonos I. Monophthalmos und Demetrios I. Poliorketes 306-301 V. Chr. goldene Kränze, Standbilder ed.: IG XI 4, 566. Delos Inv. Δ 547 [

5

10

15

1ер]опому7 καΙ тот àeì ά ά[π]οδ€ξασύαι [χαρ]« των ταμιών Ο Γ-Υ το [\Ρή]φίσ[μα] καΐ T[OÙ]Ç στεφάνους κάί τα ξένια ά7Γθδι[δό][ντεςΊ εμφανωυσιί τ·η]ν те ευνοιαν καΐ την φύύαν καΐ [τ]ην [ ην Ιχα ο δήμος] προς τον ßaaikea 'Av[TÍyovov κ]αΙ κ -ΩΝ-ΑΝΟΥ ΤΩΙ -10 - -Α -Λ - των βασιλ[β]ων ó δήμος TeXecûe fca[í] νστβρον 01 ώοσαυτων - -Ο - εικόνα βστησε χαλκην καΐ — αι άτΓβλύόντα βστβφάνωσεν χρυσώι στβφάνωι καΐ άκονι χαλκηι ίν[0Έ\[λωι], παβακάΚού[ντ(ύ]ν ôè καΐ τον βασιλέα άκολο[ύύ(ύς ]ΑΦ - -ΟΥ TE Ο TÒ iepòv δττως eiav -κοιβΐσύαι - -C.10- -ΤΓας 7ΓθλιΤ6υ[ ΤΓ]ολιτείαι δημοκρατου[μ€][νηι μετά] πάσ[η]ς π - - ειασ καΐ - - ελευύερα [τ]ηι πόλει όμ[ο]ί'[οο]0ί'Τ6[ς] [κα]1 rò συμφέρον τώι τε βασιλεΐ τοιούμε[νοι] [αΰτό]ί'? αρχηΥετην του δήμου τον |8ο:σιλ6[α] - - [Αημ]ήτριον ΚΑ ΙΣΤΑΝΟ τους καύάπερ ττάτρών εστι ιων [

20

κ]αί ΰττό του δη[μου -ΟΤΙΑΗ ,.ΝΩΝ-ΝΕΙ-NESO ..ΤΟΝ-ΤΗ-

]

ϋ : ... der Hieropoioi und der jeweils ... sollen von den Schatzmeistern angenommen werden ... den Beschluß, die Kränze und das Gastrecht... (5) ... zeigen (?) das Wohlwollen, die Freundschaft und die ..., die das Volk dem König Antigonos gegenüber hegt und ... der Könige soll das Volk veranstalten und später ... stellte ein bronzenes Standbild mit Rüstung auf. Sie forderten den König auf, entsprechend ... das Heiligtum, damit ... ein Staat demokratischer Verfassung mit aller ... übereinstimmen, daß ... die Stadt frei ..., und das Interesse des Königs ... (15) ernennen ihn zum Archegetes des Volkes ... den König Demetrios ... wie es väterliche Sitte ist... und dem Volk ... (20) ... K: Ehrendekret vom Volk der Delier für die beiden ersten Antigoniden anläßlich der Befi-eiung von der

196

VI. Inseln der Ägäis /1.

Delos

athenischen Herrschaft (Z. 13); s. dazu R.A. Billows, Antigonos the One-Eyed and the Creation of the Hellenistic State (1990) 223. Z. 7: τών )3ασιλ[6]ωΐ' deutet auf eine gleichzeitige Herrschaftsausübung hin, was für eine Datierung der Inschrift in die Zeit des Monophthalmos und des Poliorketes spricht; s. Buraselis, Das hellenistische Makedonien 62 f. mit weiteren Literaturangaben. Z. 8-10: Auszeichnung der Antigoniden mit Goldkränzen und bronzenen Standbildern in Rüstung.

KNr.: 123 [E] 1. Stratonike, Tochter des Demetrios I. 2. bald nach 300 v. Chr. 3. Kultstatue 4. edd.: Frg. a: Th. Homolle, BCH 12, 1888, 419; Erg. b: E. Durrbach/A. Jandel, BCH 28, 1904, 298 Nr. 35; IG XI 4, 514; Durrbach, Choix 23 f. Nr. 16; IG XII Suppl. 311. Delos Inv. Δ 84 A. Γ Text: IG XI 4, 514. a

θ e 0 Í . eòo^ev τψ βονΧηι καΙ τωι δήμωι-

5

10

15

b

20

25

с

Te\e[aî]iOÇ 'eyXaßuv тгара τον δήμου του ΑηΧίων αγάλματα ποιησαι του те ΆσκΧητηοΰ και της βασιλίσσης Στρατονίκης έττέδωκε τώι δ[ημ]ωι [κ]α[ί] ^πόησβν τα αγάλματα ταύτα το μβν του 'Ασκληπιού χα[λΛθΟί'], το δέ της βα[σι\λίσ[σ]ΐ7[ς λίύινονΤ, ήργάσ]ατο? δέ τα [άγάλ]ματ[α καλώς καΐ] έσπούδασβν κα[1] το €....01^ καΐ έπόησεν Ε. 10- -ca. 14- - καΐ τα αγάλματα èv τώι ίβρώι όσα ^[ί' έτησκβυης] δβόμβνία] κατά την αυτοΰ τίχνην 6σω[σ]β και €7г[б]σκ€ύασ€ν δωρεάν προαι[ρού]μ€νος «α[ί] [τ]ό iepòv καΐ Αηλίους еЬеруетеЪ- δώ'ο[χι?]αι τώι δήμωι- '€πα[ινε]σαι Ύβλβσινον [ Άύηναΐον καΐ στβφανώσαι αύ]τον δάφνης σ[τ€φάνωι και àvayopeûaai] τοις ' Απολλωνίο[ις on ό δήμος ό Αηλίων] στέφανοι Τελείσΐί'οΐ' 'Atîiji'aîoi'] βνσεβείας Щекер] ής [Ιχων διατελεί жер1] το iepòv το èv Αήλωι [και eùvoiaç τής eiç] τον δήμον τον [Α?;]λίωϊ'· [eirai δέ αυτόν ττρό]ξενον καΐ [ευερ·γ]€την· [ш1 elvai αυτώι] καΐ τοις 'εκΎ0[νοις -] [ και πρόσοδον προς την βουλήν] [καΐ τ]όν δ[ήμον πρώτοις μετά τα ιερά καΐ τα]

197

Das Material /А. Die Zeugnisse

5

[δ;]λλο; πάντα όσ[α καΐ τοις αΚΚοις προξβ]νοις καΙ еЬеруеттд τ[ου iepov και Αη'Κίων] ' ávaypá\pai δέ τόδβ το φή[φίσμα την μβν] βουλην βίς το βουλβυτήριον, TO[Î)Ç δέ iepo]ποωνς βίς το iepòv ev στήλβι \iöive[L καΐ στη]σαι ου άν δοκβΐ καΚλιστον άναι- βουλή 'β[ φη][φι]σ€ν.

ϋ : Götter. Beschluß des Rates und des Volkes. Timonax, Sohn des Diodotos, stellte den Antrag: Da Telesinos, als er vom Volk der Delier den Auftrag übernahm, die Kultstatuen des Asklepios und der Stratonike anzufertigen, dem Volk dies versprach und diese Kultstatuen, die des Asklepios aus Bronze, die der Königin aus Marmor (?), schuf (?), die Statuen schön ausführte und sich auch bemühte ... und von den Statuen im Heiligtum, diejenigen, die Reparaturen bedurften, mit seiner Kunstfertigkeit gerettet und unentgeldlich repariert hat, weil er es vorzog, dem Heiligtum und den Deliern eine Wohltat zu erweisen. So möge das Volk beschließen. Telesinos, ..., aus Athen soll man loben, und ihn mit einem Lorbeerkranz auszeichnen. Ferner soll bei den Apollonien verkündet werden, daß das Volk der Delier Telesinos,..., aus Athen wegen seiner Frömmigkeit bekränzt, die er fortwährend dem Heiligtum in Delos gegenüber zeigt, und wegen seines Wohlwollens dem Volk der Delier gegenüber. Er soll auch zum Proxenos und Wohltäter ernannt werden. Er und seine Nachkommen sollen das Recht ... und Zugang in die Volksversammlung als erste nach dem Opfer haben, und alles andere, welches den anderen Wohltätern des Heiligtums und der Delier gebührt. Diesen Beschluß soll der Rat im Bouleuterion schreiben, und die Hieropoioi auf eine steinerne Stele im Heiligtum dort aufstellen, wo es nach ihrer Meinung am besten sei. Der Rat hat beschlossen. K: Ehrendekret für den athenischen Künstler Telesinos, der die Statuen des Asklepios und der Stratonike auf Delos schuf; zu seiner Person s. RE V A (1934) 385 s.v. Telesinos (Lippold); Marcadé, Signatures II 124 f. Ζ. 8: Die Statue des Asklepios sollte aus Bronze angefertigt werden, diejenige der Stratonike wahrscheinlich aus Marmor. Ob dieses άγαλμα einen Kult und ein Fest der Stratonike implizieren soll, ist zweifelhaft; s. dazu Tuchelt, Frühe Denkmäler 80. Habicht, Gottmenschentum 61 verweist auf die Stiftungen der Königin auf Delos; zu den Weihgeschenken der Stratonike s. Schenkungen KNr. 142 [Е].

KNr.: 124 [E] 1. 2. 3. 4.

Antigonos II. Gonatas, Phila und Demetrios II. Ende 3. Jhs v. Chr. unspezifiziert edd.: A. Hauvette-Besnault, BCH 6, 1882, 332 Nr. 28; OGIS 251; IG XI 4, 1215. Delos Inv. A 1465

Text: IG XI 4, 1215. [Ύττέρ βα]σιλβως Άν[τι-]υ καΐ βασιλίσσης [..ca.5.. K.]aì Αημητρίο[υ] [oí ΰ€ρ]απβυταΙ οί ΰττ' αυ[TÒV? τ]αττόμ€νού

198

VI. Inseln der Ägäis /1. Delos [Σαρά]·κί, "loL, ϋίοίς kv[Τΐμενίοις ] Ü: Für den König Antigonos und die Königin ... und Demetrios (weihen) die bei ihm eingesetzten Diener, dem Sarapis, der Isis, den Göttern in den Heiligtümern ... K: Eine in zwei Fragmenten erhaltene Stele aus weißem Marmor (H: 0,19 m; B: 0,17 m; T: 0,03 m) mit der Ehrung der ΰβρατβυτοίί der ägyptischen Gottheiten an Antigonos П., Phila und Demetrios II. aus dem späten 3. Jh.v.Chr. (Abb. 35-36). Von Dittenberger wurde fälschlich [ΰττέρ βα]σιλβως Ά;^[τιόχο]υ καΙ βασιλίσσης [Ααοδίκης /с]о;1 Αημητβίο[υ ergänzt. Zu den Kultvereinen ägyptischer Gottheiten in Delos s. die Beobachtungen von E. Ziebarth, Griechisches Vereinswesen (1969) 202 ff.; Bruneau, Recherches 464 f.; zu Kultvereinen allgemein G. Gerlach, Griechische Ehreninschriften (1908) 19 f.

KNr.: 125 [E] 1. Philipp V. 2. 217-190 V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: Th. Homolle, BCH 4, 1880, 217 Nr. 9; Syll. 194; Michel, Recueil 1296; Syll.^ 262; Durrbach, Choix 71 Nr. 55; IG XI 4, 1102; St. Dow/C.F. Edson, HarvStClPhil 48, 1937, 133 Nr. 10; Syll.^ 575. Delos, Inv. A 1072 A-C Text: IG XI 4, 1102. TÒ KOLVÒV Μ[ακ6]δόί'[ωϊ'] βασίΚ^α Φί[Κι.τΓπον βασιλέως] Δημητρίου ά[ρ6της Ъека] καΐ βΰνοία[ς Άπόλλωνύ], ϋ : Der Bund der Makedonen (weiht) den König Philipp, den Sohn des Königs Demetrios, wegen seines vorbildlichen Charakters und seines Wohlwollens [dem Apollon (?)]. К: Die Inschrift wird in die ersten Regierungsjahre Philipps datiert; s. M. Holleaux, BCH 31, 1907, 98; W.W. Tarn, JHS 1909, 268; R. Vallois, Délos VII 1 (1923) 155 f.; Walbank, Philip V. 264 f. Anm. 1; J. Tréheux, REA 89, 1987, 1-2, 44 ff. Zum Koinon Plb. 2,54. 9,22,25-26; Plu. Arat. 45; s. ferner A.H.M. Jones, The Greek City from Alexander to Justinian (1979) 103 Anm. 15; F.W. Walbank, Die hellenistische Welt (1983) 85 f. Zwei weitere, stark fragmentierte Marmorbasen können ebenfalls vom Koinon der Makedonen zu Ehren makedonischer Herrscher gestiftet worden sein: IG XI 4, 1103. 1104; vgl. St. Dow/C.F. Edson, HarvStClPhil 48, 1937, 133 Anm. 2.

KNr.: 125 [A] Lage/Fundort: Gefunden am NO-Ende der Philippsstoa; heute im Museum (Abb. 37-38).

199

Das Material /А. Die Zeugnisse Beschreibung: Es handelt sich um den Block einer Statuenbasis. Erhaltungszustand: Erhalten haben sich fünf verstümmelte Fragmente der Basis, vier davon sind zusammengesetzt. Der erhaltene Teil stammt von der linken Ecke der Basis. Maße: H: 0,345 m; max. В: 0,55 m; max. Τ: 0,21 m. Material: weißer Marmor. Lit.: Th. HomoUe, ВСН 4, 1880, 217 Nr. 9. - R. Vallois, Délos VII 1 (1923) 155 ff. - В. Hintzen-Bolüen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 230 Nr. 34.

K: Aufgrund des verstümmelten Zustandes läßt sich nicht einmal feststellen, ob es sich hier um einen Quader oder einen Orthostaten handelt.

KNr.: 126 [E] 1. Philipp V. (?) 2. spätes 3. Jh. v. Chr. 3. Standbild 4. edd.: CIG 2280 (aus J. Stuart/N. Revett, The Antiquities of Athens III [1794] 57); IG XI 4, 1118. Verschollen. Text: IG XI 4, 1118.

5

Βασιλ[έθ! ] /3ασιλέω[ς ] ' Ορβσται άρ[βτης βνβκβν] [κ]αΐ εννοίας [της εις έαντοίις] ' Α7Γ0λλ[ωίΊ].

ϋ : Die Orestai (weihen) den König, ... den Sohn des Königs ... wegen seines vorbildlichen Charakters und seines Wohlwollens ihnen selbst gegenüber dem Apollon. К: Der Name des geehrten Königs ist nicht erhalten. Da die Ehrung vom makedonischen Grenzstamm der Orestai verliehen worden ist, muß es sich hier um einen makedonischen Herrscher handeln. Ob Philipp V. dafür in Frage kommt, läßt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen; zur Datierung s. St. Dow/ C.F. Edson, HarvStClPhil 48, 1937, 133 Nr. 11: "The dedication must have been made by the Orestae before they were 'liberated' by Rome in 196 B.C. (Polybius 18,47,6), and is therefore to be placed sometime in the latter part of the third century"; s. ferner В. Hintzen-Bohlen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 230 Nr. 35.

KNr.: 126 [A] Die Statuenbasis ist bei Stuart/Revett nach einem Stich publiziert (Abb. 39). Es handelte sich allem Anschein nach um eine Quaderbasis. Maßangaben sind nicht bekannt.

200

VI. Inseln der Ägäis /1.

Delos

KNr.: 127 [E] 1. 2. 3. 4.

Philipp V. 181-179 V. Chr. Kränze IDelos 442 A 63-65 (s. auch 24-26):

άτΓΟ rjjç ΦίλωϊΌς κοά Σιληνου, eirì Φωκαιέως ΠοσιδεώίΌς, Ιύβσαν είς το iepòv ταμίαι Καίβων καΐ Μνησίκλβίδης βίς άπόδοσιν τωι ûem ου προβχρησατο η ττόλις άς τους στβφάνους τον те βασιΚά Φιλίτπτωι καΙ τον βασιλεΐ Ευμβνβι καϊ τον eiç 'Ϋόδον hXHHH. IDelos 442 A 65-67 (s. auch 42-44): καΐ eiç άτόδοσιν του προχρησύέντος βις τον στβφανον τώι βασίλβΐ Φιλιππωι καΙ τώι βασιλεΐ Μασαννάσαί καΐ elç το προσοφβιλόμενον βίς τους στεφάνους τους етг' άρχοντος Ύβλβσαρχίδου XHHHI? IDelos 442 Α 209-213 (s. auch 59-61): δ €'ΐηβά]λλβί δάνβων του iepoO αργυρίου βίς τον στέφανον τώι βασίλβΐ Φιλίππωι κατά συΎγρα[[îjrâç]· ά^αϋήι τ[ύχηι]. [έφηφίσύαι τώι δήμωι, επαινεσαι Ίππομεδοντα ] -ΙΑ Α ΗΣ. -ΑΣΕΝ.

[ 10

-τους δέ !.. 7oi)ç 'πρ]οεδρους καΐ τον ά^ων{ο\-

[ύετην επιμεληϋήναι [ α^ώνα

τής άνα·γορεϋσε]ως οταν TÒÌf..] συντελήι ó δήμος—]στε... Χίαις τ[ο;ΐ]ς

[ [

15

20

274

Σ....

τον δ]ήμου αΐρεσιν.... ο ΑΝ και.... άκο]λούΐ?ως τήι του βασιλέως

και

τής

[β]ασιλίσσης [α]ίρ[ε]σειν και σίτου ε^α^ω^ήν καΐ ατελειαν δοΟί'ίαι] [τ]ήι πάλει Χερρονήσον και οίλλούεν οϋεν αυτώι εΰκαιρον φα[ί]νηται elvai, διαλεΎεσύαι δέ αύτώι τους πρεσβευτάς και περί τους οχυρώματος καΐ παρακαλειν αυτόν συμπράξαι τήι π[ο\[λ]6ΐ ε'ις το σνντελεσύεντος αύτο[ΰ] κατασταύήναι τώμ 7Γθλ[ι][τώ]ν τους κληρουχήσοντας καΐ ^εωρ^ήσοντας την χώραν "iva εκ τώμ προσόδων ϋυσίαι τε συντελώνται καΐ άπαρχα[ΐ\ [άνα]τιΰώνται τοις ύεοΐς ύπερ του βασιλέως καΐ τής |8ασι[λίσ][σης ]

VI. Inseln der Ägäis /14.

Euboia

Ü: A. Hegesistratos, Sohn des Phi..., stellte den Antrag: Da Hippomedon, Sohn des Agesilaos, aus Lakedaimon, der als Stratege des Hellespont und der Gebiete in Thrakien unter dem König Ptolemaios eingesetzt ist, (5) den Göttern gegenüber fromm war, das Heiligtum mit Opfern und Weihgeschenken ehrte und auf die Insel eilte, um an den Mysterien teilzunehmen, alle Fürsorge für die Sicherheit des Geländes traf und die Reiter, die wachen werden, schickte (10) und die Fußsoldaten, die Pfeile und die Wurftnaschinen sowie diejenigen, die sie bedienen. Als er ferner gebeten wurde, etwas auszuleihen, gab er Geld für die Bezahlung von Tralleis und wollte immer der jeweiligen Bitte der Stadt Folge leisten. Er war auch dem Volk gegenüber wohlgesonnen (15) und kümmerte sich um alles, sowohl für die ganze Stadt als auch um jeden einzelnen, der zu ihm kam, und verstand es, im Sinne des Königs zu handeln. Der Rat soll über seine Belobigung vorberaten und darüber, daß (seine Leistungen) - wie auch die restlichen freundlichen (20) Leistungen der Bürger vom Staat - auf eine Stele geschrieben werden und (die Stele) im Heiligtum der Athena aufgestellt wird. Zum guten Glück. B. Möge das Volk beschließen, Hippomedon zu loben, (5) ... die Prohedroi und der Agonothetes sollen sich um die Ausrufung kümmern, wenn (10) ... der Agon ... vom Volk veranstaltet wird ... der Gesinnung des Volkes ... der Gesinnung des Königs (15) und der Königin entsprechend, es soll ihm ferner das Recht der Ausfuhr von Getreide und der Abgabenfreiheit verliehen werden in der Stadt von Cherronesos und anderswo, wo es ihm passend erscheint. Er soll mit den Gesandten auch über die Festung reden und aufgefordert werden, der Stadt zu helfen, und dazu beizutragen, (20) daß die Kleruchen und die Landwirte aus den Bürgern gewählt werden. Damit aus den Einkünften die Opfer und die Erstlingsopfer für den König und die Königin den Göttern dargebracht werden ... K: Ehrendekret für Hippomedon, den Feldherrn des Ptolemaios ΙΠ. Euergetes am Hellespont und in Thrakien; s. die Kommentare von Bengtson, Strategie III 178 ff. und Rostovtzeff, SEHHW I 335. Zur Kontrolle der Ptolemäer über Samothrake s. S.G. Cole, Theoi Megaloi: The Cult of the Great Gods at Samothrace (1984) 22 f.; Bagnali, Administtation 164 ff. В Ζ. 21-23: Dankesopfer im Namen des ptolemäischen Königspaares.

14. Euboia KNr.: 189 [E] 1. Demetrios I. Poliorketes 2. 290 V . Chr. 3. Fest, Agon 4. edd.: S. Kuruniotes, AEphem 1911, 1 ff.; IG XII 9, 207 mit Add. S. 176; IG XII Suppl. S. 178. 205 f.; I.e. Ringwood, AJA 33, 1929, 390 ff. Text: IG XII 9, 207.

[ 5

10

],[

[-

]

[. Ααμασίας ΙΙαράμονο[ς ] [ ] Έ[ρ]μ[ό]φαντος Άπολλωνίδης Άριστίων aipeîa[ûai] [άϊ'δ/οοίς - - οϊηνβς ταραΎενήσονται 6t]ç Χαλκίδα δι,αδώσοντβς τα еруа τοις τβχνίτα[ίς] [μηνός Άπατονριώνος ώς Χαλκιδείς] άγουσι, ώς δε ΊσηαιβΙς 'Apeíov, ώς δέ ΈρετριβΙς [ ] όρκος- ομόσαι δέ τους α'φεΰβντας ev те тщ Ιδίαι ττό[Xet καΐ όταν π]αραΎβνωνταί βίς Χαλκίδα τον αυτόν ορκον 'βπΐ τα

275

Das Material / Α. Die Zeugnisse [ [

15

20

25

30

35

276

j(¿y τβ]χνίτών των βπανγελλομβνων τοις άρίστοις κατ[όί] ούτε χ\άριτος еуека οΰτβ ΐχΰρας ουδεμιάς και δώρα ου

[δέομαι ]λη τβχνηι ονδβ irapevpéaei ούδεμιάι ίφεξιν τη[ς] [ ifjaì γον Άττόλλω και την Α[η]μητρα καΐ τον Αώνυσον [ш1] [βνορκουνη μίν μοι βΐη τάγαι?ά], εχωρκουντι δέ τάναντία. ΰπβρ έργολθ!|ί3ι[ώ]ί'. βιτΗδάν δε [όμόσωσι, διδόντων τα еруа κηρ]ύξαντ€ς και eiravydXavTeç τοίς τβχνίταις άττό της βΐκάδος [τοίί Ά-πατονριώνος μηνός- π6μπ]όντων δε αυλητάς τρεις, τpayωιδoυς τρβΐς, βίς δε Υ^άρυσ[τ]ον δυο [ ] τετταρας καΐ χορούς παίδων τρεις καΐ ανδρών τρεις πλην εις τον χ[ο][pòv τών ^pyov δσης τταρεξει ιμάτια τοις τpayωιδoΐς και κωμωιδοΐς πάντα όσων [άΐ' προσδεωνται- και εyyυoυς π]αρ' εκάστου τών τεχνιτών δεχεσύων ά^ιοχρεους πλην μη Εΰβοεας. [ϋπερ ΰεωρών πεμπειν δε τ]άς πόλεις εις τους àyώvaς τών Αιονυσίων καΐ Αημητριείων έλομενους ϋε[ωρούς κομίζοντας το κατά τ]ό φηφισμα καΧΚιστεΐον, λαμβάνοντας àpyùpiov παρά της ίδιας πόλε[ως δραχμάς κον]τα και συνπονπεύειν και τάλλα πάντα πράττειν κατά τον Ευβοΐκόν νόμο[ν]. [ΰττέρ μισΰου· διδόναι δε πόλι]ν εκάστην νομίσματος Αημητριείου αΰλητει δραχμάς εξακοσίας, τpayωιδώ[ι] [Αιονυσίων - -, Αημητριεί]ων áyώvι Η, «ω[μ]οιδοΐς Η Η Η Η, ιματιομίσύει Η Η Η· ύττερ σιτηρεσίων διδότω δε καΐ σιτη[ρεσιον εκάστη πόλις τοις τεχ]νίταις ημερών πεντε της ημέρας εκάστης εννε' άβολους και τών εμβόλιμων [ημερών τοίς δε διδασ]κάλοις τών τpayωιδώv καΐ κωμωιδών ημερών δέκα, τοις δε τών κύκλιων χορ[ών\ [ δρα]χ/χάς είκοσι, ϋπερ τών áyώvωv• yίvεσύaι δε τοίις áyώvaς τών Αιονυσίων èv Καρίύσ][τωι μηνός ώς Κα]ρύστιοι áyoυσι από της δωδεκάτης, επειτα εν Έρετρίαι μηνός Αηναιώνος ώς 'Ερετ[ρι][είς áyoυσι άπό της ], επειτα εν Χαλκίδι μηνός Αηναιώνος ώς ΧαλκιδεΙς áyoυσι άπο της ε'ικάδος, επειτ[α] [έι» Ώρεώι - - ώς Ίστιαιε]ΐς άγουσι άπό της όγδοης άπιόντος. ϋπερ εμβόλιμων ημερών 'εάν που προσδεωνται [- -] [ ] 'β[μβ]ολίμων ημερών, ε[ξε]ιν αΰτοΐς ενβαλεσΰαι μέχρι ημερών τριών άρχειν δε τους αΰλητάς α .... α [ т0]у χορον εiσáyειv, τους δε τpayωώoυς τους εpyoλaßησavτaς καταλ[είπ]ειν τοις α[ΰ]λι;[ταΐς - - επί την Jiaj' καΐ τους χορούς τών άνδρών τpayωιδώv τοίς ϋποκριταΐς τά ιμάτια νεα πα[ρέχείί' είσ]άγει· τούς δε χopηyoυς τους áπoδεδειyμένους εν ταΙς πόλεσι δεχε[σ]ύαί τε τους τ[ε][χνίτας ] κατά τους νόμους- [ΰ]περ της κρίσεως- επειδάν δε ó áyώv yεvητaι, κρινόντων [οΐ κ]ριται [ ]οι;ς yρá•φavτες εις yp[aμμ]aτειov καΐ ύεντες είς το φανερόν πρ[ό]ς τον άρ[χαΐον j'Jaiò]»' ο[υ]

VI. Inseln der Ägäis /14. Euboia [ [ 40

45

50

55

60

κηβυ[σσβ]τω [τά ο]νόματα των χορηΎών έττΐ τους τίχνίτας,

ό ôè

[&]ρχων [τους] κεκρψβνους καίο τΓοιητης] τον δράματος νικάτω. шер Αημητριβων eiç δβ τά Αημητρίβια τας

[Χαλκίδι

]veaùeLav άττο των πόλεων, τον δέ ауша ποωνντων τρωτον ev Ώρεώι τον Λημητριώνος μη[νός] [ώς Ίσηαιβΐς άγουσι άττό της - -]της ίσταμένον, είτα èv Χαλκίδι το[υ 'Ιπ]πιώνος μηνός ώς Χαλκώεΐς άγονοι άττό της [δωδ]6κάτης, [είτα èv Έρβτρίαι τον ώ]ίΌς μηνός ώς Έρβτριβίς [ây]ovaiv à7r[ò] της δεκάτης μετ' εΙκάδας, επειτα εν Καρύστωι τον Βουφοί'[ι][ώΐΌς μηνός ώς Καρνσηοι á]yovai άττό της ογδόης άτώντος· είναι δε και των Αημητριεων τάς κρίσεις των τεχνιτών 'εν ταις ττόΧεσιν ο[ ] καϋάιτερ καΐ τοίς Αιοννσίοις [γε]γραπται· Καρνστίονς δε χρήσάαι τοις τεχνίταις εις τά ' Αριστονίκ[ει]α. [ύττέρ ζημιών εάν δε τ]ινες των τεχνιτών λί-πωσι τών έργων τι τών εγδούεντων, άττοτινόντων ζημίαν το δι-κΧάσιον ον άν [λάβωσι TÒ έργον, η δε π]ράξις εστω {το} τον τεχνίτου και τον εργο\άβ[ον /cal] τον εγγνον και?' εκάστην πόλιν 'εν αίς άν λίπωσιν, κ[αΙ] [εστωσαν εντός] της Ενβοίας αγώγιμοι και αντοί και δσ' άν εχοντες δια[πορε]νωνται δι' Ενβοίας στερεσύων πάντων, εως άν [έκ][τείσωσι τ]Ύΐν ζημίαν καύά γε[γ]ραπται· το δ' άσπραττόμενον άργνριον ά[πό

}α\πόντων εστω ιερόν τον Αιοννσον εν τεί πόλει, ηι άν τ[ό] \εργον ηι], όσα δ' άν εχοντες διαπορενωνται, τά μεν ημίσεα τοίι ά[φ]ελό[ντος] εστω, τά δε ημίσεα της πόλεως, έξ ης άν ό άφελόμε[ιΌς ηι]· 'εάν δε τις εν ταις πόλεσι γράψηι η επιφηφίσει ώς δει άφείσσύαί [τίνος] τών το έργον λιπόντων την ζημίαν, ένοχος [/3ι]αί[ω]ΐ' 6σται {αι} δ те γράφας και ό 'επιφηφίσας, έάμ μη τι ό βασιλε[νς ά]λλο 7rep[í α]ΰτώί' επιστείληι- τώι δε άπό τού[τ]ων γιν[ομεν]ωι [ά]ργυρίωι εν ταΐς πόλεσιν καταχρήσύων εις το ιερόν τον [Αφννσον, ε'ις άλλο δέ μηάεν. περί 'εμβολαίων μην[ών]· [7r]epì δέ τών εμβολαίων μηνών 'επιμελεισϋαι τους άρχοντας εν ταΐς πόλε[σι μ]ετά τών ηιρημενων όταν καύηκει, οπως άν άμα 'εν [τ]ηι Ενβοίαι γίνωνται. νπερ εξω[μ]οσιών· εξωμοσίαν δε είναι τοίς τεχνίτα[ις] τοις λιπονσί η τών έργων αΰτοίς παραγενομεν[οις] [€]ίς την πόλιν ον άν λίπωσι το έργον εντός τον χειμώνος εν εγμήνω[ι πρ]ότερον δέ μη είναι διδόντων τά έργα- 'εάν δε τις τών τεχνιτών τών λαβόντων τά εργα 'ε[ν Ε]\)βοίαι άγωνίζηται εν τινι πόλει έξ ^ς μη [έστι;'] [αϋτώι] παραγενεσΰαι εις τους χρόίΌυς εν οις οι άγώνες ε'ισιν 'εν [Εΰ]|3οίαι, γινεσθω αντώι ή ξωμοσία. τά δ[έ δό][^αντ]α άναγράφαι τους άρχοντας εν έκάστ[ηι] τών πόλεων 'εν στ[ή]ληι λιϋίνηι καΐ άϊ'[α]ι?6Ϊΐ'αι εις την ΐΓάρ[οδοί'] [του] ύεάτρον το δέ άνάλωμα το ε'ις την στηλην νποϋειναι εκάστ[ον]ς παρ' έαυ[το]υς τώι ΰεάτρωι, όταν ποηΐσωνται την] [€γδο]σΐί' κατά τά 'επώντα Αιοννσια όπως άν γίνωνται, τάς πόλεις ελομενας τους άνδρας κατά την διαγρα[φην]

277

Das Material / Α. Die Zeugnisse

65

70

75

[τΓ€μ·φαί] βίς Χαλκίδα жpò της βΙκάδος του Ά-κατουριώνος μηνός, ώς Χαλκιδεΐς âyovoiv, όπως αν èyôœaiv τα Цруа] [τοίς Tex]vÎTaLÇ· τους δέ 7Γρο)3οί}[λου]ς καΐ στρατηγούς τους Χαλκίδβων άττοστείλαί ηνα προς τους τβχνίτας, έ7Γαϊ'γ€[λοΟί'] [τάς] 'βρΎολαβίας καΐ δττως αν τταρωσιν οι βουΧόμενοι 'epyoXaßeiv του ['Α-ίΓατ]ουρίώνος μηνός ώς Χαλκιδείς &yoυσιv ·π"[ρό] [εΐκάδωί' τ]ών κατά ûe'ov èàv δέ τινβς των ['κρο\τερον εζημιωμίνων ev ταΙς πόλβσιν τεχνιτών жро του τον νόμον κυρωΰ[η < raí > ] [/5οί}λ]ωί'ται kpyoXaßelv το Εΰβοϊκόν epyov, elvai αυτοΐς όταν wapayévoiVTai βξομοσαμβνοις άφάσϋαι ν τρότερον ^ημ[ιών]. [άσφ]άλ6ΐαν eivai τοις kpyoXaßrjoaoiv τβχνίταις το Ευβοϊκόν êpyov tv [ταΐς ιτ]όλεσι ταΙς tv Ευβοίαι πάσαις κατά τον καιρ[ο\ν, [έά]!* των [άγ]ώί'ωΐ' IvtKtv 'βνδημώσι άττό των πολιτικών βνκλημάτων έπιμβλβίσϋαι δε της ασφαλείας τους στpaτη[yoυς] [/cm] τους άρχοντας τους κατά iróX[i]j'. εάν δε τίνες των τεχνιτών λίπωσι τών εpyωv τι, «»»[α]β[άλλ]εσΰαι τάς εyδòσεις τών epy[ω\v [ά\πάντων, ει μη άπε[ίρη]ται, μισ[ΰ]ώσαί [πο]ύεν τεχνίτας αντί τών λειπόντων, εάν ωσι δυνατοί- οι δε μισϋωϋεντες υπαρχόντω[ν /cal] εις τάς αλλας πόλεις, 'εν αίς αν λείπηται τα Ipya εάν δε οι τεχνΐται η τών εpyoλάßωv τίνες δυνατοί οντες έργολ[α]βειν καΐ βουλομενων αντοι[ς τών άρχόν]των τα Ipya διδόναι μη εpyoλaßώσι αλλ' hy ... 6 ...ωνται παρά τους κειμενου[ς] τοις Εΰβοιεΰσι περί τούτων νόμους, υποτελείς αϋτους είναι πάντων ων αν εχοντες επιβαίνωσι της Ευβοίας καΐ είσáyov[τας] καΐ èξáyovτaς· τους δε διδόντας τα ipya ους αν κρίνωσιν τών τεχνιτών η τών εpyoλάßωv άδικεΐν περί ταύτα ά[πoy]páφaι ταις ίδίαις πόλεσιν επιμελεΐσΰαι δε μετά τών αρχόντων και στpaτηyώv τους ηιρημενους προς τας 'εpyoλaβας τρόπωι οτωι αν επίστωνται, όπως οί àπoypaφεvτeς τα τελη ηύώσι κατά τα δόξαντα {τά} τοις Εΰβοιεϋσιν εάν δε τίνες τών τεχνιτών άτακτουντες τι περί τους àyώvaς ζημιωύώσιν υπό τών àyωvoûετώv, ΰπoλoyεîv αυτοίς τάς ζημίας εκ τών μισύών οταν κομίσωνται παραχρήμα.

ϋ : ... Damasias, Sohn des Paramonos, ... Sohn des Hermophanes, Apollonides, Aristion. Es sollen Männer gewählt werden, (5) die nach Chalkis gehen werden, um den Techniten die Werke zu verteilen; im Monat Apatourios sollen (Männer) von den Chalkidiern gehen, von den Histiaiern im (Monat) Areios, von den Eretriern ... Gelübde. Die in derselben Stadt ausgelosten sollen schwören ... (10) und wenn sie nach Chalkis kommen, sollen sie denselben Eid ... , der Techniten, die am besten ausrufen ... weder aufgrund eines Dankes noch einer Feindschaft, und Geschenke werden nicht ... Kunst, noch soll ein Vorwand dazu ausfindig gemacht werden ... Apollon, Demeter und Dionysos. Und dem, (15) der einen wahren Eid leistet, soll Gutes widerfahren, dem aber, der einen Meineid leistet, das Gegenteil. Betreffs der Unternehmungen. Nachdem sie eidlich gelobten, gaben sie die Werke, verkündeten und riefen die Techniten am zwanzigsten Tag des Monats Apaturion aus. Sie schickten drei Auleten, drei Tragödiendichter, nach Karystos zwei ... vier und drei Knaben- und drei Männerchöre außer für den Chor der ... der alle Gewänder der Tragödien- und der Komödiendichter, die außerdem nötig sind, gewähren soll. (20) Und sie sollen von jeden einzelnen der Techniten zuverlässige Bürge annehmen, bis auf die aus

278

VI. Inseln der Ägäis /14.

Euboia

Euböa. Betreffs der Theoren. Die Städte sollen zu den Agonen der Dionysien und Demetrien die ausgelosten Theoren schicken und den gesetzmäßigen Preis der Schönheit bringen, Geld von derselben Stadt nehmen ... und mit in der Prozession gehen und alles andere nach dem Gesetz von Euböa tun. Betreffs des Lohnes. Jede einzelne Stadt soll Münzen des Demetrios geben, dem Auleten 600 Drachmen, dem Tragödiendichter der Dionysien (25) ... , am Agon der Demetrien 100 Drachmen, am Agon der Komödiendichter 400 Drachmen, dem Himationmisthes 300 Drachmen. Betreffs des Verpflegungsgeldes. Jede einzelne Stadt soll den Techniten für die Veφflegung von fünf Tagen neun Obolen für jeden Tag, für die Schalttage ... den Lehrern der Tragödien- und Komödiendichter für zehn Tage, den zyklischen Chören ... zwanzig Drachmen (geben). Betreffs der Agone. Die Agone der Dionysien sollen im Monat Karystos veranstaltet werden ... wie die Karystier ab dem zwölften Tag tun, dann in Eretria im Monat Lenaios, wie die Eretrier ab dem ... Tag tun, (30) dann in Chalkis im Monat Lenaios, wie die Chalkidier ab dem zwanzigsten Tag tun, dann in Oreos, wie die Histiaier ab dem zweiten Tag der zweiten Monatshälfte tun. Betreffs der Schalttage. Wenn außerdem nötig ist ... Schalttage, sollen sie bis zu drei Tagen einschieben. Die Auleten sollen vorangehen, ... den Chor einführen. Die Tragödiendichter, die übernahmen, daß sich die Auleten vorbehalten ... und die Männerchöre der Tragödien den Schauspielern neue Gewänder gewähren ... (35) ... einführen. Die Choregen, die in den Städten gewählt wurden, sollen die Techniten ... gemäß dem Gesetz annehmen. Betreffs des Urteils. Sobald der Agon stattgefunden hat, sollen die Richter bestreiten ... auf eine Schreibtafel schreiben und an offensichtlicher Stelle beim alten Tempel aufstellen ... sollen die Namen der Choregen bei den Techniten ausgerufen werden, der Archon soll die entschiedenen ... und der Dramendichter, der den Sieg davontrug. Betreffs der Demetrien. Die Unternehmungen für die Demetrien in Chalkis (40) ... von den Städten, den ersten Agon, der in Oreos im Monat Demetrion veranstaltet wird, wie die Eretrier ab dem ... tun, dann in Chalkis im Monat Hippion, wie die Chalkidier ab dem zwölften Tag tun, dann in Eretria im Monat ... wie die Eretrier ab dem dreißigsten Tag, dann in Karystos im Monat Bouphonios wie die Karystier ab dem achten Tag der zweiten Monatshälfte tun. Die Urteilen der Techniten bei den Demetrien sollen in den Städten ... wie auch bei den Dionysien für die Aristonikeia beantragt werden. (45) Betreffs der Strafen. Wenn manche der Techniten etwas von den herausgegebenen Werken nicht erfüllen, sollen sie als Strafe das doppelte von dem zahlen, als was sie für die Werke erhalten haben. Die Ausführung soll vom Techniten, Unternehmer und Bürgen in jeder Stadt verrichtet werden, in der der Mangel festgestellt wurde, und sie sollen innerhalb von Euböa von jedem vor Gericht gebracht werden können, und sowohl sie als auch alle, die durch Euböa durchziehen, sollen alles entbehren, bis sie die Strafe wie vorgeschrieben bezahlt haben. Die Einkünfte von denjenigen, die Fehler gemacht haben, sollen dem Dionysos in der Stadt, in der die Werke stattfinden, verfallen. Von dem, was die Durchziehenden haben, soll die Hälfte der Beraubte behalten, die andere Hälfte die Stadt, aus der der Beraubte stammt. (50) Wenn jemand in den Städten schreibt oder beantragt, daß man die Strafe derjenigen, die Werke nicht erfüllt haben, ausläßt, soll er einer Gesetzwidrigkeit schuldig sein, und (auch) derjenige, der solches geschrieben oder beantragt hat, wenn der König nicht etwas anderes darüber beantragt. Das daraus genommene Geld in den Städten soll für das Heiligtum des Dionysos verwendet werden und für nichts anderes. Betreffs der Schaltmonate. Um die Schaltmonate sollen sich die Archonten in den Städten zusammen mit den Ausgelosten kümmern, wenn es angemessen ist, damit sie zugleich in Euböa stattfinden. Betreffs der eidlichen Ableugnungen. Die Techniten, die eines der Werke, die sie ausgeführt haben, nicht erfülllen, sollen eidliche Ableugnungen in der Stadt, (55) in der sie die Werke nicht erfüllt haben, im Winter einen Monat lang leisten und sie sollen nicht fi-üher von der Teilnahme an den Werken befreit werden. Wenn jemand der Techniten, die die Werke auf Euböa auf sich nahmen, in einer Stadt wetteifert, aufgrund dessen er zu der Zeit, in der die Agone in Euböa stattfinden, nicht anwesend sein kann, soll er die eidliche Ableugnung leisten. Die Archonten sollen die Beschlüsse in jeder einzelnen Stadt auf eine steinerne Stele schreiben und in der Parodos des Theaters aufstellen. Der Betrag für die Stele soll von den einzelnen Städten selbst dem

279

Das Material /А. Die Zeugnisse Theater verpfändet werden, wenn die Verpachtung (60) bei den kommenden Dionysien stattfindet, wie sie veranstaltet werden. Die Städte sollen die Männer nach den Vorschriften wählen und nach Chalkis vor dem zwanzigsten Tag des Monats Apaturios schicken, wie die Chalkidier tun, damit die Werke den Techniten veφfändet werden. Der Vorberater und die Strategen der Chalkidier sollen jemanden zu den Techniten schicken, der die Unternehmungen verkündet, und damit möglichst diejenigen anwesend sind, die die Werke des Monats Apaturion übernehmen wollen, wie die Chalkidier vor dem zwanzigsten Tag nach göttlicher Fügung tun. Wenn manche von den früher bestraften Techniten in den Städten, bevor das Gesetz in Kraft tritt, (65) die euböischen Werke unternehmen möchten, sollen sie, wenn sie eidliche Ableugnungen leisten, von den früheren Strafen befreit werden. Sicherheit sollen diejenigen Techniten haben, die die euböischen Werke unternahmen, in allen Städten von Euböa gemäß den Zeitumständen. Wenn sie wegen der Agone daheim bleiben nach der bürgerlichen Anklage, sollen sich die Strategen und die Archonten in der jeweiligen Stadt um die Sicherheit kümmern. Wenn manche der Techniten etwas von den Werken nicht erfüllen, soll die Verpfändung aller Werke aufgeschoben werden, damit nichts weggenommen wird. Und es sollen irgendwoher Techniten in Sold genommen werden anstelle der entlassenen, wenn sie vermögend sind. Die in Sold genommenen sollen (70) auch für die anderen Städte zur Verfügung stehen, in denen die Werke fehlen, wenn die Techniten oder manche der Unternehmer vermögend sind und unternehmen können, und die Archonten sollen sie beraten, die Werke zu leisten, sollen sie nicht unternehmen, sondern ... bei den Euböern bestehenden Gesetzen, sollen sie tributpflichtig bei allem sein, mit dem sie nach Euböa kommen sowohl bei der Ein- als auch bei der Ausfahrt. Diejenigen, die die Werke leisten, welche die Techniten oder die Unternehmer urteilen werden, daß sie Unrecht tun, sollen die Städte selbst anklagen. Zusammen mit den Archonten und den Strategen sollen die für die Unternehmungen ausgelosten sich auf diese Art kümmern (75), die sie beherrschen. Damit die Angeklagten die Abgaben gemäß den Beschlüssen der Euböer zahlen. Wenn manche der Techniten in Bezug auf die Agone unordentlich sind, soll ihnen von den Agonotheten eine Strafe auferlegt werden, ihre Strafen sollen aus den Belohnungen berechnet werden, wenn sie auf der Stelle zurückgelassen werden. K: Die Motivation für die Einrichtung kultischer Ehrungen für Demetrios I. Poliorketes in den vier Städten Euboias bildete die Neugründung des nach 294 v.Chr. im Lamischen Krieg zerfallenen Euboiischen Bundes, woraus sich die Datierung des Bundesbeschlusses in das Jahr 290 v.Chr. ergibt; s. dazu Habicht, Gottmenschentum 76 ff. mit weiteren Literaturangaben und ausführlichem Kommentar zu den kultischen Ehrungen für Demetrios Poliorketes in Euboia; zu Euboia und den Antigoniden s. Herakleides bei Diog.Laert. 2,143; D.S. 19,78; IG XII 9,20; ferner Beloch, GG IV 2^ 426 ff.; U. Wilcken, SBBerlin 1922, 122 ff. und ebenda 1927, 277 ff.; F. Geyer, Philologus 85, 1930, 175 ff.

15. Chalkis KNr.: 190 [E] 1. Antigonos III. Doson 2. 230-220 V. Chr. 3. Fest Antigoneia 4. ed.: W. Vollgraff, Mnemosyne 47, 1919, 167 Nr. XV.; korrigiert von P. Roussel, REG 33, 1920, 414 eia hv Χαλκίδι 'Avnyoveía [á]í'ei?é[Ta!í'].

280

VI. Inseln der Ägäis /16. Histiaia K: Es handelt sich um das verstümmelte Fragment eines Kalksteinblockes aus Argos, das in einer modernen Mauer verbaut war. In der Inschrift des 3. Jhs.v.Chr. werden die Antigoneia in Chalkis genannt, die wohl zu Ehren des Antigonos III. Doson gefeiert wurden; s. dazu Habicht, Gottmenschentum 80.

16. Histiaia KNr: 191 [E] 1. Antigonos III. Doson 2. 230-220 v. Chr. 3. Fest, Prozession 4. edd.: F. Durrbach, BCH 10, 1886, 102 Nr. 1 (Michel, Recueil 346; Syll.^ 245); IG XI 4, 1055 (IG XII 9, S. 169, 88; Syll.' 493); Durrbach, Choix 60 Nr. 50; Pouilloux, Choix 42 ff. Nr. 7 (SEG 15, 490) Text: IG XI 4, 1055.

5

10

15

20

25

in corona laurea (1-4): о δήμος ò Ίσηαβων Άύηνόδωρον HeLoayópov. oí âpxovTtç elwav προβονλενσαι την βονλην eiç TÒv δημον έττειδή Άύηνόδωρος Tleiaayòpov 'Ρόδιος βυνους ων διατ^λά τωι δημωι κάί χράας παρέχεται ίδίαι те των ποΚιτών àeì τωι. δίομενωι καΐ κοινηι τηι ττόλει, και τοις άττοσταλέίσι σιτώναις [ύ]7Γ0 της πόλεως etç Αηλον συνεπραΎματβνύη πάντα προϋύμως καΐ άρyvpœv οίτοκον ιτροεισηνευκεν, και [ΐΓ]αραίτιος kyéveTO του την ταχίστην σιτωνησαντας άπολυύηναι, έττί τρόσύε ποιούμενος το προς τημ πόΧιν ευχάριστον του ιδίου λυσιτελούς- όπως ουν ειδωσι πάντες οτι ό δήμος ó των Ίστιαιεων επίσταται τιμάν τους ευερ^ετοΰντας αυτόν, και πλείους ά^ωνιστοίι Υινωνται υπερ των συμφερόντων τηι πόλει ορώντες τους άξιους τιμΙω]μενους· άγαύηι τύχηι· δεδόχϋαι τωι δήμωι· επαινεσαι Άύηνόδωρον Πεισαγόρου 'Ρόδιοί' έτΓΐ τηι προς την πόΧιν [ejui^otoii και στεφανώσαι ôaXλού στεφάνωι άρετης ενεκεν και εύνοιας της εις τον δημον τον Ίσηαιεων ávayopεϋσaι δε τον στεφανον εν τηι πομπηι των ' kvTiyονείων, επιμεληϋηναι δέ της àvayoρείισεως τον áyωvoûετηv• δοϊιναι δε καΐ πολιτείαν αϋτώι καΐ εκyóvoις κατά τον νόμον καΐ τΓρόσοδοί' προς τημ βουλην [κ]αί TÒV δημον πρώτωι μετά τά ιερά· ávaypá\pai δε το φήφισμα [ε]ίς στήλην λιύίνην καΐ άναύεΐναι παρά τε ημίν εις το ιερόν [T]OD Διονύσου και εν Αήλωι εις το ιερόν του Ά7Γ0λ[λ]ωίΌς, τόπον α'ιτησαμενους το κοινον ΑηΧίων το δε άνάλω-

281

Das Material / Α. Die Zeugnisse [μ\α TO Ύβνόμενον eiç την άνα-γραφην [δίοϋ^ία]! τον ταμίαν τον προστατεύοντα.

30

ϋ : Das Volk der Histiaier dem Athenodoros, Sohn des Peisagoras. (5) Die Archonten stellten den Antrag auf Vorbeschluß des Rates vor der Volksversammlung. Da Athenodoros, Sohn des Peisagoras, aus Rhodos dem Volk ständig wohlgesonnen ist und Dienstleistungen sowohl den einzelnen Bürgern immer nach Bedarf als auch der ganzen Stadt erweist und sich den von der Stadt (10) nach Delos gesandten Getreidekäufern immer bereitwillig anschloß und zinsloses Geld herbeitrug und dabei mitwirkend war, daß die Getreidelieferung am schnellsten freigegeben wurde, zudem den Vorteil für die Stadt als seinen eigenen Wunsch schätzte. Damit nun allen offenkundig sei, daß das Volk (15) der Histiaier seine eigenen Wohltäter zu ehren vermag und damit sich noch mehrere um die Interessen der Stadt bemühen, indem sie sehen, wie sie auf würdige Weise geehrt werden. Zum guten Glück. Möge das Volk beschließen: Man soll Athenodoros, Sohn des Peisagoras, aus Rhodos wegen seines Wohlwollens der Stadt gegenüber loben und mit einem Blattkranz (20) wegen seines vorbildlichen Charakters und seines Wohlwollens dem Volk der Histiaier gegenüber auszeichnen. Der Kranz soll bei der Prozession der Antigoneia ausgerufen werden und um die Ausrufung soll der Agonothetes Sorge tragen. Ferner soll ihm und seinen Nachkommen das Bürgerrecht gemäß dem Gesetz sowie Zugang zum Rat (25) und zur Volksversammlung als erster nach den Opfern verliehen werden. Dieser Beschluß soll auf eine steinerne Stele geschrieben und bei uns im Heiligtum des Dionysos und in Delos im Heiligtum des Apollon aufgestellt werden, nachdem wir die Gemeinde von Delos um einen Standort gebeten haben. Den ffir die Aufzeichnung nötigen Betrag soll (30) der leitende Schatzmeister geben. K: Nach P. Roussel/J. Hatzfeld, BCH 1910, 370, Durrbach, Choix 66 und F.W. Walbank, Historical Commentary on Polybius I (1957) 290 muß es sich hier um Antigonos III. Doson handeln; zustimmend W.W. Tarn, Antigonos Gonatas^ (1969) 435 und Habicht, Gottmenschentum 80. Zu Gonatas' Wiedergewinnung Euboias s. RE Suppl. IV (1924) 444 f. s.v. Euboia (Geyer); E. Will, Histoire politique du monde hellenistique Ϋ (1979) 293. Ζ. 23: Genannt wird eine Prozession beim Fest der Antigoneia.

KNr.: 192 [E] 1. 2. 3. 4.

Ptolemaios VI. Philometor um 154 V. Chr.

goldener Kranz, Standbilder auf Delos und Kreta siehe K N r . 139 [E]

Text mit Kommentar und Übersetzung = KNr. 139 [Е].

17. Aptera/Kreta K N r . : 193 [E] 1. Attalos I. Soter 2. 183-179 V. Chr. 3. Kranz, Standbild, Prohedrie, Asylie, Atelie

282

VI. Inseln der Ägäis /17. Aptera/Kreta 4. edd.: B. Haussoullier, BCH 3, 1879, 425 ff.; Michel, Recueil 445; OGIS 270; Inscr. Cret. II 4 C; L. Robert, Hellenica 1, 1940, 115 ff. Vgl. Siedentopf, Reiterdenkmal 85 Nr. 9. Text: Inscr. Cret. II 4 C.

5

10

lacuna βδοξβν [TOLL] βουΧάι ΚΆΊ τώι δ[άμωι· eine]· èireLÔr} ό ßaaCKevq ΆτταΚος φίλος [υπάρχων δια ττρο]•γόνων πρόνοιαν ποηται Ttepl τώ κοιν[ώ των Κρηταιέων] καΐ ίδίαι τάς των Άπταραίων πόλιος, καΐ τοίς [τΓαραγι]νομένοις жот' αυτόν ταμ ττασαν φιλανϋρωπίαν éi'ô[ei]κννται, ôeôôxâai τάι βωλαι και τώι δάμωι- στeφavώσlaι] βασιλέα vac. "Ατταλον eiKÒvi χαλκεαι τeλeíaι, йте κα [|(3ώ]ληται ire^òv eÏTe κα еф' ϊτπτω. ί αϊ κα vac. προαιρηται καρυxd^ev êv τινι των ά-γώνων των στeφavιτώv, έττιμίε]λες yevéσύω τοίς κόσμοις δττως καρυχύη- ^ev ôe αύτ[ώι] καΐ irpoeôpiav και άσυλίαν και áτéλeιav και άσφάλeLav καΐ 7г[о]λέμω καΐ elprjvaq καΐ èv πάλι καΐ h τοις λιμίνοις καΐ ξείΌλο[γ]ησύαι καΐ òpμί^eσύaι καΐ αντώι καΐ τοίς έκ^όνοις, και τα λοιπά ΰ[ΐΓ]ápxeiv όσα και τοις άλλοις vac. eυepyéτaις.

ϋ : Beschluß des Rates und des Volkes. ... stellte den Antrag: Da König Attalos, der von seinen Vorfahren her freundlich gesonnen ist, Fürsorge für den Bund der Kreter und jede einzelne der Städte der Aptereer trifft und denjenigen, (5) die zu ihm kamen, alle Gunstbezeugung zeigte, mögen der Rat und das Volk beschließen: König Attalos soll mit einem vollkommenen bronzenen Standbild belohnt werden, wenn er es wünsche, zu Fuß oder auch zu Pferd. Es soll beschlossen werden, daß wir an einem der stephaniten Agone ausrufen; (10) die Ehrung soll sorgfältig ausgeführt werden, wie ausgerufen wird. Es soll ihm ferner das Recht der Prohedrie, Asylie, Abgabenfreiheit und Sicherheit sowohl zu Kriegs- als auch zu Friedenszeiten sowohl in der Stadt als auch in den Häfen verliehen werden, ferner soll er das Recht haben, Söldner anzuwerben und im Hafen vor Anker zu liegen, sowohl er als auch seine Nachkommen. Ihm sollen auch die restlichen Ehrungen verliehen werden, welche auch den anderen Wohltätern verliehen werden ... K: Zur Datierung s. RE XXIII, 1 (1957) 1109 s.v. Prusias II. (Habicht) und KNr. 194 [Е]. Z. 4-6: Die Einwohner von Aptera ehren Attalos I., weil er den Kretischen Bund sowie ihre Stadt mit seiner Fürsorge bedacht hatte. K.-W. Welwei, Könige und Königtum im Urteil des Polybios (1963) 170 Anm. 178: "Es müssen also Gnadenerweise des Königs vorausgegangen sein"; s. ferner P. Ducrey/ H. van Effenterre, KretChron 21, 1969, 277 ff. Zu kretischen Ehrendekreten s. die Beobachtungen von F. Taeger, Charisma I (1957) 246 und C. Marek, Die Proxenie (1984) 311 ff. bes. 324. Z. 7-8: Der König durfte selbst über den Typus seiner Ehrenstatue entscheiden; s. dazu Siedentopf, Reiterdenkmal 18 Kat. I 9. KNr.: 194 [E] 1. Prusias II. V. Bithynien 2. 182 - 177 V. Chr

283

Das Material /А. Die Zeugnisse 3. Proxenie, Verleihung des Titels Euergetes 4. edd.: B. Haussoullier, BCH 3, 1879, 425; Michel, Recueil 445; Inscr. Cret. II 4 A+B; OGIS 341 Text: Inscr. Cret. II 4 A+B. A

5

Β

5

vacat [εδοξβ τάι βώΚάι /cai] [τώι δάμωι] [ ... ]oToç Άρχέ[τω et][ire]v· ßaaiXea Upovaíav (5ασιλ6ω[ς] ΊΙβονσίον TTßö^evov ημβν καΐ ebtpyéTCív αυτόν και έκγόνος. βδοξε тт βωλάι καΐ τώι δάμωι- Νικίας Καραίω είπβΑιντίποβιν [ . ]σκιπράσιος Upovaiéa, Αιονύσιον Άττατου[ρ\ίου Νικομηδη, Αιν[τί]ποριν Διλΐ7Γ0ρ[ι]ος lacuna

ϋ : Α. Beschluß des Rates und des Volkes. ...otos, Sohn des Archetos, stellte den Antrag: König Prusias, Sohn des Königs Prusias, soll zum Proxenos (5) ernannt werden, und er und seine Nachkommen sollen zu Wohltätern ernannt werden. B. Beschluß des Rates und des Volkes. Nikias, Sohn des Karaios, stellte den Antrag: Dintiporis ... (15), Sohn des Prusias, Dionysios, Sohn des Apaturios, Sohn des Nikomedes, Dintiporis, Sohn des Diliporios... K: Prusias II. sowie seine Nachkommen wurden von der kretischen Stadt Aptera zu Proxenoi und Euergetai erklärt; zum Titel Euergetes s. RE XXIII, 1 (1957) 1109 s.v. Prusias II. (Habicht). Der Stein enthält den ältesten Beschluß zu Ehren des Attalos I. Soter (KNr. 193 [E]); dieser zeugt von guten Beziehungen zwischen Prusias IL, dem König von Pergamon, Eumenes IL, und der Stadt Aptera, mit der Eumenes im Jahr 183 v.Chr. ein Bündnis geschlossen hatte; s. dazu Hopp, Untersuchungen 76 Anm. 100; C. Marek; Die Proxenie (1984) 324.

18. Itanos/Kreta KNr.: 195 [E] 1. Ptolemaios III. Euergetes und Berenike IL 2. um 246 V. Chr. 3. Temenos, Opfer, Agone

284

m. Inseln der Ägäis /18. Itanos/Kreta 4. edd.: A.J. Reinach, IŒG 24, 1911, 391 ff. Nr. 11; SGDIIV 1205 f. Nr. 38; Syll.^ 463; Inscr. Cret. III 4; M. Guarducci, Epigrafia Greca II (1969) 54 ff. Nr. 6 Photo: Guarducci 54 Abb. 6. Text: Inscr. Cret. III 4.

5

10

15

àyaôài τύχαι- èneiòr/ βασιλεύς Πτολεμαίος παραλαβών τάν των Ίτανίων ττόλιν καΐ τολίτας Ίταρά τω τίατρος βασιλίως ΙΙτολεμαίω καΐ των τ^ρο'^όνων, καλώς καί βνδόξως βυερ-γετών διατελεί και διαφυλάσσων μετ' εύνοιας 'εν οίς ταρελαβε πολιτενομενος τοις αύτών νόμοις, εδοξε τάι βουλαι καΐ τάι εκκλησίαι- iapòv τεμενος ιδρύσασύαι τον παράδισον τον προς τάι πύλαι βασιλέως Πτολεμαίου και βασίλισσας Βερενίκας τάς τω βασιλέως ΐΐτολεμαίω άδελφάς και Ύυναικός· ύύσει δέ ά τόλις κατ' ενιαυτόν τοις yεvεύλíoις βασιλεΐ ΙΙτολεμαίωι καΐ βασιλίσσαι Βερενίκαι καΐ δρόμον σνντελεσοντι : το δε φάφισμα τάδε οί κοσμητηρες οί μετά Σωτηρίω γράφαντες ές στάλαν λιύίναν άναύεντων ες το iapòv τάς ' Αϋάνας τάς ΤΙολιάδος- το δε άνάλωμα η μεν [άίΓο τώ]ν ποϋόδων τάς π όλως. vacat

ϋ : Zum guten Glück. Da König Ptolemaios, als er die Stadt der Itaner und die Bürger von seinem Vater, dem König Ptolemaios und von seinem Vorfahren übernahm, stets gute und ruhmvolle Wohltaten erwies (5) und mit Wohlwollen die Gesetze, die er bei der Regierung übernahm, bewahrte. Beschluß des Rates und der Versammlung. Ein heiliger Bezirk soll in dem eingehegten Gebiet bei den Toren zu Ehren des Königs Ptolemaios und der Königin Berenike (10), der Schwester und Ehefrau des Königs Ptolemaios, errichtet werden. Die Stadt soll am Geburtstag des Königs Ptolemaios und der Königin Berenike Opfer darbringen und einen Wettlauf veranstalten. Diesen Beschluß sollen die Ordner unter Soterios auf eine steinerne Stele schreiben (15) und im Heiligtum der Athena Polias aufstellen. Der Betrag soll aus den Einkünften der Stadt aufgewandt werden. K: Zur Datierung s. Habicht, Gottmenschentum 122; Bagnali, Administration 121 f. Z. 7-13: Beschlossen werden ein Temenos, Opfer an das Königspaar an ihren Geburtstagen sowie ein Wettlauf. Nach Habicht a.O. 122 markiert das Dekret den Anfang des veränderten Verhältnisses zwischen Wohltat und kultischer Ehrung: Es liegt keine vorausgehende Leistung des Herrschers für die Ehrungen vor, Ptolemaios III. wird anläßlich seiner Thronbesteigung geehrt, während der Kult für die Königin in der Urkunde nicht einmal motiviert wird. Itanos gehörte zu den ptolemäischen Außenbesitzungen; s. dazu Bagnali, Administration 121: "Ptolemy is thanked for gloriously benefiting and protecting the city in its laws. It is very likely that he maintained the garrison that guaranteed the security of Itanos."

285

Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse 19. Phalasarna/Kreta KNr.: 196 [E] 1. Ptolemaios III. Euergetes und Berenike II. 2. 246-221 V. Chr. 3. unspezifizierte kultische Ehrung 4. edd.: Inscr. Cret. II 2; M. Guarducci, Epigrafia Greca II (1969) 147 f. Photo: Guarducci 148 Abb. 32. Text: Inscr. Cret. II 2.

5

'Y]7rèp βασιλβως Πτολε/χαίου καΙ βασιλίσσης Ββρ^νίκης θβών Ebepyerœv ΦαΧασαρνίων η πόλις θβοίς Μβγάλοις.

ϋ : Die Stadt der Phalasarner (weiht) für König Ptolemaios und Königin Berenike, die Theoi Euergetai, den Megaloi Theoi. K: Es handelt sich um eine große Kalksteinplatte (H: 0,215 m; B: 0,42 m; T: 0,065 m), die in Phalasarna gefunden wurde und eine Weihung an die Großen Götter (Kabiren?: Guarducci a.O. 148) im Namen des ptolemäischen Königspaares enthält; s. Bagnali, Administration 117 ff.

20. Polyrhenia/Kreta KNr.: 197 [E] 1. Areus, König von Sparta 2. 309/08-265 V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: J.L. Myres, JHS 16, 1896, 181 Nr. 7; Inscr. Cret. II 12; M. Guarducci, Epigrafia Greca I (1967) 445 A Ά πόλις ά ΤίοΧυρηνίων άνβϋηκβ 'Apea Άκροτάτ[ω] Αακβδαιμονίων [βασιλέα] ϋ : Α. Die Stadt der Polyrhenier weihte Areus, den Sohn des Akrotatos, den König der Lakedaimonier. K: Ehreninschrift der Stadt Polyrhenia für den Spartanerkönig Areus I. (309/8-265 v.Chr.); als Anlaß dieser Ehrung wird von F. Feiten, ÖJh 65, 1985, 116 ein militärischer Beistand des Königs an Gortyn

286

VI. Inseln der Àgâis /18.

Polyrhenia/Kreta

in Erwägung gezogen. Die Inschrift ist unsorgfältig getilgt, darüber steht die Ehreninschrift der Polis für den Kaiser Augustus: Ά τοΚις kiìTOKpÙTopa Καίσαρα θεού viòf Σββαστόν. Der Basisblock wurde also in späterer Zeit (nach 27 v.Chr.) wiederverwendet; ob die Statue des Spartanerkönigs auf Augustus umgeschrieben wurde, wie A. Benjamin/A.E. Raubitschek, Hesperia 28, 1959, 80 und Blanck, Wiederverwendung 76 Nr. В 22 meinen, mag dahingestellt bleiben.

KNr.: 197 [A] Der Kalksteinblock (H: 0,35 m; B: 0,92 m; T: 0,775 m) wurde in Palaiokastro gefiinden, wo er in einer Kirche verbaut war. Nach den Maßangaben und der Zeichnung in den Inscr.Cret. II 12 handeh es sich um eine flache Plinthe; zu den einfachen Blockbasen s. Schmidt, Statuenbasen 1 ff.; zur Wiederverwendung Blanck, Wiederverwendung passim und Tuchelt, Frühe Denkmäler 54 ff.

287

VII. Propontis und nördliches Юета81еп 1. Ionischer Bund K N r . : 198 [L] 1. Alexander d. Gr. 2. nach 327 v. Chr. 3. Fest, Agone, Opfer, Heiligtum 4. Strab. 14,644 'Ύ-κίρκίΐται òt των Χαλκώίων άλσος καύΐίρωμενον Άλ^ξάνδρφ τφ Φιλίππου, καΐ àyòv virò Toî) KOLVOÎ) των Ιώνων ΆΧεξάνδρβια καταγγέλλεται, συντβλούμβνος βνταϋύα. η δ' ύττ^ρβασις τοίί Ισΰμοϋ του άπό του ' ανδρείου και των ΧάΚκιδίων μέχρι του Ύποκρήμνον πεντηκοντά είσι στάδιοι, ó δέ περίπλους πλείους η χίλιοι. ϋ : Über den Chalkidern liegt ein dem Alexander, Sohn des Philipp, geweihter Hain, in welchem der vom Ionischen Bund angekündigte Wettkampf der Alexandreia gefeiert wird. Der Übergang der Landenge vom Alexandreion und den Chalkidern bis Hypokremnos sind fünfzig Stadien, die Umschiffung aber über tausend. (Übersetzung nach Chr.G. Groskurd) K : Die ersten überlieferten Kulte für Alexander den Großen stammen aus den "befreiten" Griechenstädten Kleinasiens und sind wahrscheinlich gegen Ende der Lebenszeit dieses Königs eingerichtet worden. Wann genau die göttliche Verehrung Alexanders vom Ionischen Bund beschlossen wurde, läßt sich nicht feststellen, da man hier - im Gegensatz zu Athen, wo sich durch die zeitgenössische Polemik noch der politische Hintergrund und die zeitliche Einführung greifen läßt (s. K N r . 3 [L]) - lediglich auf Rückschlüsse aus dem historischen Kontext angewiesen ist: So beispielsweise die Orakelbefragung von 332/31 v.Chr. oder die Debatte zwischen Anaxarchos und Kallisthenes i.J. 327 v.Chr. (Arrian, Anab. 4,10,5); s. dazu L. Edmunds, GrRomByzSt 12, 1971, 386 ff.; E. Badian, The Deification of Alexander the Great, in: Ancient Macedonian Studies in Honor of Ch. F. Edson (1981) 27 ff.; s. ferner A.J. Heisserer, Alexander the Great and the Greeks (1980) 143 ff. 156 ff. Wie Badian a.O. 60 f. gezeigt hat, sind keine Belege für eine kultische Verehrung Alexanders vor 327 v.Chr. vorhanden, womit die frühe Datierung Habichts ins Jahr 334 v.Chr. entfällt (Habicht, Gottmenschentum 17. 245 f.; gefolgt von D. Kienast, Alexander, Zeus und Ammon, in: Zu Alexander d. Gr., Festschrift G. Wirth zum 60. Geburtstag am 9.12.1986 [Hrsg. W. Will 1987] 318 und J. Engels, Studien zur politischen Biographie des Hypereides [1989] 278). Zu den Münzen, die noch zu Lebzeiten Alexanders geprägt wurden und als Zeugnis für seine Vergöttlichung angeführt werden, s. Badian a.O. 62 Anm. 57; Kienast a.O. 323 ff.; O. M0rkholm, Early Hellenistic Coinage (1991) 52 ff. mit älterer Literatur. Zur Zeit Strabons oder seiner Quelle wurden die Alexandreia vom Ionischen Bund in einem zwischen Teos und Erythrai gelegenen, Alexandreion genannten Hain gefeiert; von den Ausgräbern wurde der Alexanderhain an der Küste nördlich von Teos dafür in Anspruch angenommen; s. dazu J. Keil, ÖJh 15, 1912, Beibl. 61 ff.

K N r . : 198 [E 1] 4. edd.: P. Foucart, BCH 9, 1885, 387 ff. (nach Abklatsch und Abschrift von A. Frontrier); Th. Lenschau, Leipziger Studien 12, 1890, 193 ff.; Michel, Recueil 486; OGIS 222; W. Janell, Ausgewählte

289

Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse Inschriften griechisch und deutsch (1906) 27 ff. Nr. 26; IPriene 507; IK 2, 504 Der Stein stammt aus Klazomenai. Text: IK 2, 504.

5

10

15

20

25

30

35

40

290

[-]λ6[-] [- τε]τράδι ισταμίνου, Iva τη[ν] [ημβραν èv ηι ò βασιΧβυς 'Amoxoç] 'βΎβννηύη μβτ' βΰφημί[ας - δLáy]ωμev. δίδοσϋαι δβ τώμ [ιτανηΎνρί^όντων - τοσούτον] δσον και βίς την 'AXe[ξάνδρου - ϋυσ]ίαν δίδοται.. δπως δβ και [τα 'βφηφισμβνα virò του κοινοί) των] Ιώνων irepl των τιμών ei[δώσΐ!» ό βασιλβυς Άντίοχος καΐ η] βασίλισσα Στρατονίκη, [-Ιω^ δύο άφ' βκάστης πόλβ[ως - πρ6σ]β6νσαντας κρός τον βα[σιλέα Άντίοχον, τούτους δβ τ]ό те φηφισμα τόδβ άτΐοδού[ναι τώι βασιΧβι -] τώμ ηόΧβων τών Ίάδω»* βμ[- ΟΤΙ ά]!* àyaùòv δύνωνται τώι κοι[wt τώμ τόΧβων. τΓαρακαΧβίτω]σαν δέ οί ττρβσβεις τόμ βασι[λέα Άντίοχον πάσαν 'βτημ]εΧβιαν τοιβισΰαι τώμ wòXe[ωί* τών Ίάδων δπως καΐ το λοιττό]!' βΧβύύβραι ουσαι και δημο[κρατούμβναι μβύ' ομονοίας -ΐΓθΧι]τ€ύωνται κατά τους τατρί[ους νόμους- άτοφαιν€τωσα]ν δέ αύτώι οι πρβσββις διότι [τούτο ποιών ιτοΧΧών те άγο!ΐ?]ώί' αίτιος εσται ταις iróXe[σιν καΐ αμα άκόΧουύα πράξει τηι τ]ών προγόνων αιρίσει. παρακα[λείτωσαΐ' -]λ6ΐ Άντίοχον άττοφήνασύαι [τόπον δς αν - φ]αίνηται elvai, èv ώι το τέμβ[ίΌς -] καΐ ή πανη^υρις συντεΧί[σύησβται -]ωσιν ai πρεσβειαι τημ πόΧιν, [- την ϋυ]σίαν τών ΆΧβξανδρβίων [παρακαΧειν πάντας τους δημο]υς τους μετεχοντας της [ϋυσίας, όπως κατά το δόγμα τ]ού συνεδρίου βουΧεύσωνται [περι -]τ;ς και της κατασκευής καΐ [- ύυσ]ιών καΐ περι τών Χοιπών rat?[ó-] [τι ^ενησεται καΐ εν οΐς δ]εήσει χρόνοις aui'reXeiar?[m] [κυρωύεντος δε τού \Ι/]ηφίσ[μα]τος τους συνέδρους τοί)[ς] παρόντας από τώμ πόΧεων [συ]ντεΧεσαι ύυσίαν τοις ϋεοις πασι και πάσαις καΐ τοις /3[o;]aiXei)aií' Άντιόχωι βασιΧίσσηι Στρατονίκηι, καΐ [t?D]aai ίερεΐα τεΧεια καΐ στεφανηφορησαι τους τε συί'έδρο[υς] καΐ τους άΧΧους τους εν τηι πόΧει πάντας· άνοιξαι δ[έ] τους ιερείς καΐ τάς ίερείας τα 'ιερά και 'βπιύύειν επευχομ[ε]νους συνενεΎκείν τά δεδοΎμενα τοις τε βασιΧεύσι Ά[ν]τιόχωι και Άντιόχωι καΐ τηι βασιΧίσσηι Στρατονίκηι κάί [πάσι τ]οΐς μετεχουσι τών τιμών ávaypá\pai δέ καΐ ειστ[ήΧ]ην το φήφισμα τόδε καΐ τα ονόματα πατρόύεν τών ήκ[όν]των συνέδρων εκ τών πόΧεων και στησαι εν τώι τεμεν[ει] παρά τόμ βωμον τών βασιΧε-

κάί τηι

VII. Propontis und nördliches Kleinasien /1. Ionischer Bund

45

[ω]ϊ'· ávayfiá\¡/m δβ καΙ τους δ[ήμ]ους ϊν ταΙς Ιδίαις zòXeaiv [τ]ό те φηφίσμα τόδε καΐ τ[ών σ]υν€δρων τά ονόματα τατρό[líeí» Kcà στησαί ev - Ътгер àv] φαίνηται ίτιφανίστατον. [- Έ\φ€σίων: Άρτίμίδωρος ΤόρΎω[-] [- Αβ]β€δίων· Κά7Γ[-]

ϋ : ... am vierten Tag des Monats, damit wir den Tag, an dem König Antiochos geboren wurde, in religiöser Feierlichkeit ... begehen. Jedem, der am Fest teilnimmt, (5) soll ebensoviel (Geld) gegeben werden, wie er [bei der Prozession nach dem] Opfer für Alexander erhält. Damit auch König Antiochos und Königin Stratonike über die Ehrungen erfahren, die vom ionischen Bund beschlossen wurden, ... sollen zwei Männer aus jeder Stadt (gewählt werden) ... (10) als Gesandte zum König Antiochos. Sie sollen diesen Beschluß dem König übergeben und ihm [die gute Gesinnung] der ionischen Städte [erklären] und (sehen), was sie (sonst noch) an Gutem für das Koinon der Städte erreichen können. Die Gesandte sollen den König Antiochos auffordern, (15) alle Fürsorge für die ionischen Städte zu treffen, damit sie auch in Zukunft frei sind und mit einer demokratischen Verfassung in Eintracht leben gemäß den väterlichen Gesetzen. Sie sollen ihm ferner erklären, daß wenn er so handelt, als Urheber vielen Gutes von den Städten angesehen wird, (20) und gleichzeitig dem erklärten Willen seiner Vorfahren entsprechend handeln wird. Sie sollen ... den König Antiochos auffordern zu erklären, welcher Ort ... zu sein scheint, in dem das Heiligtum ... und das Fest stattfinden soll ... die Gesandten die Stadt, ... (25) ... das Opfer für Alexander, alle Gemeinden, die am Opfer teilnehmen, sollen aufgefordert werden, daß gemäß dem Beschluß des Bundesrates überlegen, wie ... [man] für die Darbringung und ... des Opfers und den Rest [sorgt], daß das Opfer durchgeführt wird (30) und zu welcher Zeit es gefeiert wird. Nach der Ratifizierung des Beschlußes sollen die Abgeordneten, welche von den (einzelnen) Städten anwesend sind, ein Opfer für alle Götter und Göttinnen und die beiden Könige Antiochos und Antiochos und die (35) Königin Stratonike, man soll ausgesuchte Opfertiere darbringen, und alle abgeordneten und alle andere, die in der Stadt sind, sollen Kränze tragen. Ferner sollen die Priester und die Priesterinnen die Heiligtümer öffnen und mit der Bitte opfern, daß die Beschlüsse den Königen Antiochos und Antiochos und (40) der Königin Stratonike, und allen, die an den Ehrungen Anteil haben, zum Nutzen sein mögen. Dieser Beschluß soll auf eine steinerne Stele aufgeschrieben werden sowie die Abgeordneten mit Namen und Vatersnamen, die aus den Städten gekommen sind. (Die Stele) soll im Heiligtum beim Altar der Könige aufgestellt werden. Ferner sollen die Gemeinden in ihren eigenen Städten (45) diesen Beschluß und die Namen und Vatersnamen der Abgeordneten schreiben, und ... am angesehensten Platz aufstellen. ... von Ephesos: Artemidoros, Sohn des Gorgon ... von Lebedos: Kap... (Übersetzung IK 2,504) K: Zur Datierung des Dekrets in die Zeit von 268 bis 261 v.Chr. s. Habicht, Gottmenschentum 91 Anm. 1 und IK 2, 504 mit ausführlichem Kommentar. Z. 5 f. und 25: Erwähnung des Opfers des vom Ionischen Bund veranstaltenen Alexanderfestes. Der Ionische Bund beschloss ferner kultische Ehrungen für Antiochos I.: ein Fest nach dem Vorbild des Alexanderfestes sowie ein Temenos mit Altar des Königs (s. dazu KNr. 199 [E 1+2]). Das Alexanderfest wird ferner im Opferkalender aus der ersten Hälfte des 2. Jhs.v.Chr. (IK 2, 207 Z. 90) erwähnt; s. dazu KNr. 198 [E 2].

KNr.: 198 [E 2] 4. edd.: P. Jacobsthal/U. v. Willamowitz, Nordionische Steine, AbhBerlin 1909, 48 ff. Nr. 12 (Z. 1-29,

291

Das

Material

/ А . Die

Zeugnisse

37-57, 68-94); J. Keil, ÖJh 13, 1910, Beibl. 34 ff. Nr. 5 (Z. 58-67, 94-102); A. Plassard/Ch. Picard, BCH 37, 1913, 246 (Z. 30-36); J. Keil, BCH 37, 1913, 449; IGRR IV 1539. 1759; F. Sokolowski, Lois sacrées de l'Asie Mineure (1955) 74 ff. Nr. 26; IK 2, 207 Vgl. М.Р. Niisson, Die Entstehung und religiöse Bedeutung des griechischen Kalenders (1918) 33 Nr. 1, 36 Anm. 6. Photos: J. Keil, ÖJh 13, 1910, Beibl.; IK 2 Taf. XXXVIII-XL. Text: IK 2, 207. [Έκάτηύ,]

χοίρου

Άττόλλωνι

Ά7Γ[Ο-]

[τρο]παίωί,

Έρμά

[ύη]νών 5

η\

δύο

'ΙΐΓίτίωι,

τ€τ[άρτηι·]

< Ί>ττπΐωι,

γίαλα-]

Ποσ6ΐδώί'[ι]

iÇ-

τβλείου

κδ'·

Ήρα-

Καλλίί'ίκωι, ΠοσειδώΆττόλλωνι, Ά ρ τέμιδι τοίς ev τώι ττυλώίΊ, κλβΐ

VL ' ΑσφαΧβίωι,

τεΧβίων 10

15

τεσσάρων

[ΐΓ]€μτΓτηι·

'Ярак\е1, Στρατβίαι,

reXeí-

[wf]

οβ'·

'Ρώμηι,

τριών

'AyxiávuKTi,

λείου

τε-

Άττόλλωνι, δνο

Αητ[οΐ],

ιζ'.

εκκαι-

'Aôijrâi Πολιάδι, т[б-]

[δ]εκάτηι·

[λ]6ίου κδ'· [χ]οφου η'· [€]ίς

τελβί-

Άποβατηρίαι, κδ'·

•γαλαύηνών

ταΙς

οτισύε

Î?6Û!Î[Ç]

βασιλεΐ

ύυσίαν

[γ]όρ(^ eiç

Άντώχω[ι]

φ ς \ ,

κοινόν.

ττ'.

ύυσίαν

Φα^ί«-] όκτωκ[αι-\

i?e[mç έ-] [7Γ]ί τταΐ'ί'υχίδος χοίρο[υ τ;'. ...]

[δ]εκάτηι·

ταΐς

[πρ]οτεραι· [ι^υσίΐαί'

35

те-

πεντεκαιδεκάτηι-

Άρτεμιδι

30

βκτηι·

Ά -

' ΑττόλλωίΊ Πυΐ?ίωι Έπικωμίωι, τελείου κδ\ τβσσαρεσκαιον κδ'·

25

'Аретщ,

[φρ]οδίτηι

δεκάτψ-

20

ρ \

οπισΰε

εις τοις

την

κατ[ά

βασ[ιλευσι

μηνα] τε-\

[λείου] κδ'· κο[ινόν καΐ εις] [ι?υσίαί' βασιλει ' Αντώχωι

-]

[-Ш-] ιοισι[-\ [τ]ηι 40

Ε1ρη[νηι

-]

[ 7 Γ ] ρ ο τ ε ρ α [ Ι · εις

την

κατά

μη-]

[l'I« ύυσία[ν τοίς /ΪασιλεΟσι,] [τ]ελείου [κδ', κοινόν, καΐ είς]

292

VIL Propontis und nördliches Kleinasien /1. Ionischer Bund

45

50

55

60

65

70

75

80

85

90

95

100

[ύ]υσίαρ ß[aai\el Άντώχωι,] e [-] ' ΑρτεμΙιδι - βασι-] λίσσηι [Στρατονίκηι, - Ύ-] π6ρδεξί[-τβτάρτηι- 'ίίρακλβΐΚαΧλινίκωι, HoaeiôûvL Άσφα-] λ έ ι ω ι , Ά 7 Γ 0 λ λ [ ω ΐ Ί , ' Κρτίμώι τοις tv τώι πνλώη, τελείων τεσσάρων ρ\ Διί] Βουλαίωι, T6X[eí- Ποσειδών ' Ασ-] φαΧείωι, ΎάΚαύ[ην- τελεί-] ου κδ'· Δα Σωτηρι ω[-] Vi τελείου κδ'· εκκα[ώεκάτηι· - reXeíou] κδ'· Άρτεμιδί, ΑητοΙ, Ύάλαύη[νών δύο ιζ' - γαλαύη-] νοϋ η'· τηι Κόρηι, κριού κδ' [-,κοι-] vai. κροτεραι· είς την κατά μ[ηνα ύυσίαν τοίς βασίλεΐισι τελείου κδ\ κοινόν,] και είς ύυσίαν βασιλεΐ ' Κντώχ[ωι -, κοινόν -Αήμητρι] Έλευσινίαι, τελείου κδ', και [-] ΤΓΟταμωι Άλεοντι, τελείου κδ' [- γαλαιίηΐΌί}] η', εκτηι- Διι Σωτηρι, 'Αθήναι Π[ολιάδι -] [tîeoîç] ττάσι και ττάσαις, τελείων ό[κτώ ς ' . - τε-] [λείου] κδ'· Άπόλλωνι,'Αρτεμιδι, Ύίαλαϋηνών δύο ιζ-] [τ€λείο]υ κδ'· Έκάτηι, χοίρου η' [-] [τ6λ6ίο]υ κδ'· (in rasura: -}{Eras.: }ας [- τηι] [Κόρηι, κ]ριου· κ[δ' -] [-τετάρτηι- Ήρακλεΐ KaXXimwi,] [ΠοσβιδώίΊ Άσφαλείωι, Ά]7Γ0λλωϊ'[ι, ' Αρτεμιδι τοις εν τώι ττυλώνι, τελείω τεσσά-] [ρων ρ'· τεμττηι- Ήρακ]λ6Ϊ και Άρε[τηι και Άφροδίτηι Στρατείαι, τελείων τριών οβ'·] [εκτηι- 'νώμηι, Τ€λ]6ίου κδ', κοινόν [εβδόμηιΆττόλλωνι -, τελείου κδ'. -] [- Αιονύ]σωι Φλεΐ εκ παννυχίδο[ς -] [- έκκαιδ]€κάτ4ΐ· eiç την κατά μηνα [ύυσίαν βασιλεΐ Άντιόχωι κβ'·, κοινόν -] [-]ι Αιονύσωι τελείου κδ'· 7Γροτ[6ραι· είς την κατά μηνα ύυσίαν τοις βα-] [aiXeûai, τε]λ6ίου κδ', κοινόν κάί είς ύυσία[ν βασιλεΐ Άντιόχωι, -, κοινόν.] [-] εν Αεύκηι, χοίρων δύο ιζ'· εκτ[ηι· -] [-]ί', τελείου κδ'· 6Ϊς την τοΰ[-] [-]Υ[-] Η .. [-]ου η' [-Ιγαλατίτ;[ν-]ωι, τελείου [κδ'· - είς ύυσίαν] βασιλεΐ Άντι[όχωι, -, κοινόν. -]η'. Σιβύλλη[ι] [-]ωι ηρωϊ, àpv[-] [-]ι 'Έρμεΐ κα[-] [-'Α'γαύηι Ύύ]χηι, τελείω[ΐ']

293

Das Material /А. Die Zeugnisse

105

110

115

120

125

130

135

[- ' Αρ76]μιδι και Αη[τοΐ, ΎαΧαΰηνών δύο ιζ - тЩс Κόρηι, κρι[οΟ KÒ'· -] καΐ Έστίαι [-yaX]aúyjOV η'. [-,] κοινά [- Ύαλα]ύηνον η'· βασιλβΐ {-тетартщ· Ήρακλεΐ Κα!λλιηκ]ωι ΠοσειδώΐΊ Ά σ [φαλβίωι, Άπόλλωνι, ' Αρτβμιδι τοις h τώι πυλώη, reXJeiœv τεσσάρων ρ'· [ττέ/ΛΤΓτηι- - ΎΟίλαΰηνών δύο] ιζ'· 'Hpa/cXeî και Άπβτηι καΐ Ά[φροδίτηι Στρατείαι, τελείων τριών οβ'· βκτηι- 'ΐ]ώμηι, τέΚβίου ΚΔ, κοιν'ον. [-'φδόμιιι· Ά7Γ]όλλωΐΊ ' Εβδομαιώνι ΙΙυύίωι, [τελείου κδ'· -] Άρτβμιδι, ΑητοΙ, Έκάτηι, γα[λα-] [ύηνών τριών κδ'· - Αημητρι τελείου κδ'· ΖηνΙ κα[-] [- τ]ελείου κδ'· Άλεξάϊ'δρ[ωι] [- κοινόν - 'Ηρακ]λεΐ κοίι Έπιμάχωι, τελε[ί-] [ωΐ' -] Έρμεΐ Άyopaíωι, τελ[εί-] [ου κδ' - βασι\λεΐ Άντιό[χωι -, κοινόν -] ε[ ... ]υ[-] [- ν]εωτερωι /3ασιλ[-] [-] τηι ετΓΐτειχεα[-] [- ' A]yaêrji Ίύχηι, τ[ελεί-] [-]7;t Μητρί Μεγάλ[ηι -] [- τελείων τριών] οβ'· Έκάτηι, γο!λΰ:ι?ηί'[-] [-]ωι Ήλίωι, Ήρακλεΐ, Άι9τ;ΐ'[άι-] [- Μεγ]άλοις θεοΓς, Νίκηι, Όμον[οίαι -] [-] κοινά, τρίτηι· Άόάμαν[τι -]

Ü: ... [der Hekate?] ein Schwein 8. Am vierten Tag: Dem Apollon Apotropaios und Hermes Hippies zwei Lämmer 16. Dem Poseidon Hippios ein ausgesuchtes Tier 24. (5) Dem Herakles Kallinikos, Poseidon Asphaleios, Apollon, der Artemis, bei den Toren vier ausgesuchte Tiere 80. (10) Am ffinften Tag. Dem Herakles, der Arete, Aphrodite Strateia, drei ausgesuchte Tiere 26. Am sechsten Tag. Der Roma ein ausgesuchtes Tier 24, dem Bund. Am siebten Tag. Dem Apollon Pythios Epikomios ein ausgesuchtes Tier 24. (15) Am vierzehnten Tag. Dem Archianax ein ausgesuchtes Tier 24. Am ffinfzehnten Tag. Der Artemis Apobateria ein ausgesuchtes Tier 24. (20) Dem Apollon, der Leto zwei Lämmer 16. Am sechzehnten Tag. (20) Der Athena Polias ein ausgesuchtes Tier 24. Der hinteren Göttinnen ein Schwein 8. (25) Dem König Antiochos für das Opfer 22^'^. Dem Phanagoras für das Opfer 80. Den hinteren Göttinnen (30) während der Pannychis 8. Am zwanzigsten Tag. Den Königen für das monatliche Opfer ein ausgesuchtes Tier 24. Für das Opfer des Bundes an König Antiochos ... Am zwanzigsten Tag. Für das monatliche Opfer des Bundes (35) an die Könige ein ausgesuchtes Tier 24, und für das Opfer an König Antiochos ... (45) der Artemis, ... Königin Stratonike ... Am vierten Tag. dem Herakles Kallinikos, Poseidon Asphaleios, (50) Apollon, der Artemis, bei den Toren vier ausgesuchte Tiere 80. Dem Zeus Boulaios ein ausgesuchtes Tier ... dem Poseidon Asphaleios ein Lamm [und ein ausgesuchtes Tier?] 24. Dem Zeus Soter ... ein ausgesuchtes Tier 24. (55) Am sechzehnten Tag. ... ein ausgesuchtes Tier 24. Der Artemis und Leto zwei Länmer 16. ... ein Lamm 8. Der Kore ein Bock 24 ...[vom Bund]. Am zwanzigsten Tag. Für das monatliche Opfer des Bundes an die Könige ein ausgesuchtes Tier 24, (60) und für das Opfer des Bundes an König Antiochos ... Der Demeter Eleusinia ein ausgesuchtes Tier 24. Und ... dem Fluß Aleon ein ausgesuchtes Tier 24 ... ein Lamm 8. Am sechsten Tag. Dem Zeus Soter, der

294

VII. Propontis und nördliches Kleinasien /1. Ionischer Bund Athena Folias ... (65) allen Göttern und Göttinnen acht ausgesuchte Tiere 90 ... ein ausgesuchtes Tier 24. Dem Apollon und der Artemis zwei Lämmer 16 ... ein ausgesuchtes Tier 24. Der Hekate ein Schwein 8. ... ein ausgesuchtes Tier 24 ... (70) der Kore ein Bock ... Am vierten Tag. Dem Herakles Kallinikos, Poseidon Asphaleios, Apollon, der Artemis bei den Toren vier ausgesuchte Tiere 80. (75) Am ffinften Tag. Dem Herakles und der Arete und der Aphrodite Strateia drei ausgesuchte Tiere 62. Am sechsten Tag. Der Roma ein ausgesuchtes Tier 24, vom Bund. Am siebten Tag. Dem Apollon ... ein ausgesuchtes Tier 24. (80) Dem Dionysos Phleius während der Pannychis ... Am sechzehnten Tag. Für das monatliche Opfer des Bundes an König Antiochos 24 ... dem Dionysos ein ausgesuchtes Tier 24. Am zwanzigsten Tag. (85) Für das monatliche Opfer des Bundes an die Könige ein ausgesuchtes Tier 24 und für das Opfer des Bundes an König Antiochos ... in Leuke zwei Schweine 8. Am sechsten Tag. ... (90) ein ausgesuchtes Tier 24. ... (95) ein ausgesuchtes Tier 24. Für das Opfer des Bundes an König Antiochos ... 8. Der Sibylle ... (100) dem Heros ... dem Hermes ... der Agathe Tyche ... ausgesuchte Tiere ... Der Artemis und der Leto zwei Lämmer 8 ... der Kore ein Bock 24 ... und der Hestia ... ein Lamm 8 ... die Opfer des Bundes? ... (110) ein Lamm 8. Dem König ... Am vierten Tag. Dem Herakles Kallinikos, Poseidon Asphalios, Apollon, der Artemis bei den Toren ... vier ausgesuchte Tiere 80. Am fünften Tag. ... zwei Lämmer 16. Dem Herakles, der Arete und (115) Aphrodite Strateia drei ausgesuchte Tiere 62. Am sechsten Tag. ... der Roma ein ausgesuchtes Tier 24, vom Bund. ... Am siebten Tag. Dem Apollon Hebdomadaios Pythios ein ausgesuchtes Tier 24. Der Artemis, Leto Hekate drei Lämmer 24 ... Der Demeter Eleusinia ein ausgesuchtes Tier 24. Dem Zenon? und ... ein ausgesuchtes Tier 24. (120) Dem Alexander ... vom Bund ... dem Herakles und Epimachos ... ausgesuchte Tiere ... dem Hermes Agoraios ein ausgesuchtes Tier 24 ... dem König Antiochos ... (125) vom Bund ... der Agathe Tyche ... (130) der Meter Megale... drei ausgesuchte Tiere 62. Der Hekate ... dem Helios, Herakles, der Athena ... den Kabiren, der Nike, Homonoia ... (135) vom Bund. Am dritten Tag. Dem Athamas ... K: Aufstellung der Opferausgaben aus Erythrai, die nach der Nennung der ûeà 'Ρώμη und dem Schriftcharakter zwischen 188-150 v.Chr. zu datieren ist; s. dazu ausführlich Graf, Nordionische Kulte 153 ff. und ferner hier KNr. 199 [E 2]. In Z. 120 wird das Opfer an Alexander erwähnt.

KNr.: 199 [E 1] 1. 2. 3. 4.

Antiochos L, Antiochos IL und Stratonike 267-261 v. Chr. Fest, Heiligtum, Opfer, Altar siehe KNr. 198 [E 1]

Text und Übersetzung = KNr. 198 [E 1]. K: Zur Datierung des Dekrets in die Zeit 268-262 v.Chr. s. Habicht, Gottmenschenttim 91 Anm. 1 und IK 2, 504 mit ausführlichem Kommentar. Da Antiochos I. in den Zeilen 14 ff. als Beschützer der Freiheit der Städte bezeichnet wird, nimmt Habicht a.O. 92 f. an, daß der Anlaß dieser Ehrung in der Hilfeleistung des Königs in einer nicht näher feststellbaren kritischen Situation zu sehen wäre; s. dazu ferner Magie, RRAM II 927. Diese These wurde von Orth, Kgl. Machtanspruch 97 ff. bestritten, da der Inschrifttext eine derartige Interpretation nicht zuläßt. In den vom Ionischen Bund beschlossenen Ehrungen drückt sich vielmehr der Wunsch nach Beibehaltung von èXevâepta und αυτονομία aus. Beschlossen werden vom Ionischen Bund ein Fest zu Ehren des Antiochos I. nach dem Vorbild des Alexanderfestes (Z. 5-6; s. dazu KNr. 198 [E 1]), ein Temenos mit Altar des Königs (Z. 22), ferner

295

Das Material /А. Die Zeugnisse Opfer an alle Götter, Antiochos II. und Stratonike (Z. 32-34) sowie die Stephanephorie der Bürger bei den Opferhandlungen (34-36). Der Antiochoskult wird im Opferkalender IK 2, 207 mit den Ausgaben für die Opfertiere wiederholt erwähnt: KNr. 199 [E 2]. Z. 22: Ein Tempel, wie Habicht a.O. 92 meint, ist nicht ausdrücklich bezeugt, die Rede ist von einem Temenos. Zur Ergänzung der Zeile 28 s. IK 2, 504 Seite 500.

KNr.: 199 [E 2] 4. siehe KNr. 198 [E 2] Text und Übersetzung = KNr. 198 [E 2]. K: Aufstellung der Opferausgaben aus Erythrai aus der Mitte des 2. Jhs.v.Chr. Z. 11 : Aus der Erwähnung des Kultes der Roma ergibt sich, daß die Inschrift nach der Schlacht von Magnesia (189 v.Chr.) gesetzt ist. Der Kult der Roma ist sehr oft bezeugt; s. dazu Nilsson, GgrR 177; R. Mellor, ΘΕΑ 'ΡΩΜΗ (1975) passim; Tuchelt, Frühe Denkmäler 21 ff.; Price, Rituals and Power 40 ff. 162 f. Z. 12: KOLvbv steht nur bei den politischen Kulten, für Rom und Antiochos. Es handelt sich dabei offensichtlich um einen Kult, der gemeinsam von allen Städten des Ionischen Bundes gefeiert wurde; s. dazu F. Sokolowski, Lois sacrées de l'Asie Mineure (1955) 79; IK 2, 207 S. 350. Die Opfer für die Könige sind in den Zeilen 23, 49, 64, 72 und 93 verzeichnet. Nach Habicht, Gottemenschentum 93 f. handelt es sich hier um einen städtischen Kult für Antiochos I., s. dazu aber die Einwände von Orth, Kgl. Machtanspruch 87 f. Z. 14: Έτικωμίω: s. dazu IK 2, 207 S. 351: "der im Dorf (in den Dörfern) erscheint" oder "der im Festzug erscheint". Z. 20-30: IK 2, 207 S. 351; Graf, Nordionische Kulte 192 ff. Z. 52: Zum Priester des Flusses Aleon s. IK 2, 207 S. 35. Z. 90: Zum Alexanderfest s. KNr. 198 [L] + [E 1-2].

KNr.: 200 [E] 1. Eumenes II. Soter 2. 167/66 V. Chr. 3. gold. Kranz, Standbild, Fest 4. edd.: Th. Wiegand, SBBerlin 1904, 86 (Z. 11-13. 51. 60-68; ders., AA 1904, 9); OGIS 763 (nach Abschrift von Wiegand, Abklatsch u. Photo); IPriene 535 (M. Holleaux, REG 37, 1924, 305 ff.); B. Laum, Stiftungen in der griechischen und römischen Antike II (1914) 122 Nr. 129 a (Ζ. 51-56); Milet I 9, 306; F. Schroeter, De regum hellenisticorum epistulis in lapidibus servatis quaestiones stilisticae (1932) 84 ff. Nr. 41; Welles, RC 209 ff. Nr. 52; Allen, Attalid Kingdom 218 f. Nr. 13; D. McCabe/M.Plunkett, Miletos Inscriptions (1984) 48 ff. Nr. 63; Schenkungen KNr. 285 [E]; Milet VI 1, 92 ff. Nr. 306 Vgl. SEG 4, 443. Die Inschrift ist am Rundmonument des Eumenes II. angebracht.

296

Ш. Propontis und nördliches Kleinasien /1. Ionischer Bund Photo: Rehm 145 Abb. 129, 146 Abb. 130. Text: s. Schenkungen KNr. 285 [Е]. K: Zum historischen Kontext s. den Kommentar zu Schenkungen KNr. 285 [E] und ferner M. Holleaux, REG 37, 1924, 305 ff.; P. Herrmann, IstMitt 15, 1965, 103 f.; J. Kleine, Milet 1899 - 1990, 31. Beih. IstMitt (1986) 129 ff. 139; E.S. Gruen, The Hellenistic World and the Coming of Rome' (1986) 573 ff.; H. Schaaf, Untersuchungen zu Gebäudestiftungen im Hellenismus (1992) 65 ff.; I. Kertész, Tyche 7, 1992, 133 ff.; Milet VI 1, 96 ff. Der Ionische Bund beschloss 167/66 v.Chr. die Auszeichnung des Eumenes II. mit einem goldenen Kranz sowie die Errichtung einer vergoldeten Ehrenstatue (Z. 25-29) und die Einrichtung einer Feier (Z. 51-54). Die Statue sollte an einem vom König zu bestimmenden Ort in Ionien aufgestellt werden. Die aufgezählten Ehrungen sollten an den Agonen des Bundes und denen der einzelnen Städte bekannt gemacht werden. Zum Standbild des Königs, das nach seinem Wunsch in Milet aufgestellt werden sollte, s. KNr. 275 [E] + [A]. Aus der darauf folgenden Antwort des Königs mit der Annahme der Ehrungen geht hervor, daß die Errichtung der Statue sowie die Feier einer ημβρα βπώνυμος des Königs von ihm selbst finanziert werden sollten; auch gegenüber Milet und Delphi erklärte sich Eumenes bereit, die Kosten seiner Ehrungen selbst zu übernehmen; vgl. KNr. 276 [E 1] und KNr. 95 [Е]. KNr.: 201 [E] 1. 2. 3. 4.

Nikomedes II. Epiphanes 128/27 V. Chr. Priestertum, Prozession ed.: IPriene 55. Priene Inv. 67

5

10

15

[-]ΣΕ[-] [то KOLVÒV τ\ών ['1]ώνων [ί)]7Γ6ρ ημών Διονυσίωι Άμβινίου έτΓΐ • ΑτΓολλοδώρου Βοηδρομιώνος. [ê]5o^e τώι κοινωι των Ιώνων πλην Χίων ereiôri Λιονύσιος Άμβίνίου Ώριηνβυς άνηρ àyaêôç 'βστιν καΐ βϋνους τώι. κοινώ[ι] τών Ιώνων, χεφοτονηύβίς όέ καΙ Ù7r[ò] τών ΤΓΟΛΒΊΤΏΝ iepevç βασιλέως NLKOμήδου Έτίφανοϋς βασιλ6ωσ{ίη rasura: -}{Eras.: ωσ} ΙΙρο[υσί-] ου νρώτον μβν την ύυσίαν συνβτελίε-] σβν καΚην καΐ εΰσχήμονα, èweTéXeaé[v] те την ττομπην άξίαν του те τών 'Ιώνω[ν] συστβματος καΐ του βασιλέως, ώι έφισμενα τίμια, βουύυτησας δε ετιφανώς καΐ τα κάλλιστα τοις Ίωσιν καΐ 'Ρωμαίοις κατευξάμενος έ[κά-]

297

Das Material / Α. Die Zeugnisse 20

25

30

\taev καΐ βίς την οΙκίαν αντου την ιδίαν, μβταδιδους στΓονδώ[ν] те καΐ της λοιπής φιλανΰρωπίας, ης καΰηκίΐ {μβταδώους {in rasura: -}{Eras.: στονδών} те καΐ της λοιπής φιλανύρω[πίας] ης KadriKei} Tvyxáveiv τους 6[χοΗ τας avyyevLKrjv oiκeώτητ[a,] της σvvτeλeíaς δέ των δ[eóvτωv πeßι-] eχoύσης παντάπασιν διαφόίρων πλή-] ύος ουκ όλίον χωρίς των λ[-] ουκ υπéϋηκe τάς δαττάίΌίίς, άλλ' eiaria-] ae τους "Iwraç μeyaλQπ[peπως, oDç] μϊν ек παρασκ υής, οΐις [δέ και] èτoLμaσáμevoς & δeΐ [παραχρήμα.] vacat

ϋ : ... der Ionische Bund betreffs der Ehrungen für Dionysios, Sohn des Ameinios, unter Apollodoros im Monat (5) Boedromion. Beschluß des Bundes der lonier außer den Chiern. Da Dionysos, Sohn des Ameinios, aus Priene ein tüchtiger Mann ist und dem Ionischen Bund wohlgesonnen, von den Bürgern (10) zum Priester des Königs Nikomedes Epiphanes gewählt wurde, der ... , das Opfer gut und vornehm darbrachte, ferner die Prozession des Kollegiums der lonier (15) und des Königs würdig feierte, womit er zur Vollendung der Ehrenbeschlüsse der lonier beitrug, er brachte ferner die ausgezeichnetesten und schönsten Rinderopfer für die lonier dar und ging zu den Römern und lud sie (20) in sein eigenes Haus ein, ließ sie an den Trankopfern und anderen Gunstbezeugungen teilnehmen, welche denjenigen gebührt, {die an den Trankopfern und den anderen Gunstbezeugungen, die ihnen zukommen, teilnehmen}, (25) die miteinander verwandt sind. Als alles Nötige und Wichtige gänzlich vollendet war, ... (30), hat er für die Kosten nichts in Rechnung gestellt, sondern bewirtete die lonier freigebig, manche nach Vorbereitungen, andere aber auch, nachdem er auf der Stelle für das Nötige gesorgt hatte. K: Beschluß des Ionischen Bundes für Dionysios aus Priene, Priester des Königs Nikomedes II. Epiphanes; zur Datierung s. IPriene 55: Apollodoros war frühestens 128/27 v.Chr. Stephanephor. In den Zeilen 10 und 14 f. werden Priestertum und Prozession für den König Nikomedes II. Epiphanes genannt. Nach der Thronbesteigung i.J. 149 v.Chr. setzte Nikomedes II. Epiphanes die philhellenische Tradition seines Vaters, Prusias IL, und die guten Beziehungen zu Ionien fort; s. dazu Magie, RRAM I 315; zu Nikomedes II. s. B.F. Harris, ANRW II 7,2 (1980) 863 f.; Rostovtzeff, SEHHW 828 f. brachte die Ehrung in Zusammenhang mit finanziellen Zuwendungen des Königs. Von K. Höghammar, Sculpture and Society, Boreas 23 (1993) 95 wird die kultische Verehrung des bithynischen Königs auf seinen Beitrag zu den griechischen Städten im Aristonikoskrieg zurückgeführt. Derselbe Anlaß bildete den Hintergrund für die Ehrungen des Bithyniers auf Kos; s. dazu hier KNr. 166 [Е].

2. Byzanz KNr.: 202 [L] 1. Ptolemaios II. Philadelphos 2. 280/79 V. Chr.

298

VII. Propontis und nördliches Kleinasien / 2. Byzanz 3. Tempel 4. Dion. Byz. 41 Μικρόν Ò' virèp αντοΰ νβώς Πτολεμαίου του Φιλαδίλφου. τούτον €τίμησαν Ισα ύβφ Βν^άντωι, μβΎαλοφροσύνης τ' αϋτου καΐ ημης της τβρί την πόλιν άποΧαύσαντβς- καΐ yàp χώραν έττΐ της 'Ασίας Ьозреьтт και σίτου ττολλάς μυριάδας και ββλη και χρήματα. ϋ : Ein wenig oberhalb davon (sc. vom Panormikon) liegt ein Tempel des Ptolemaios Philadelphos. Diesen haben die Byzantier wie einen Gott geehrt, als sie in Genuß seiner Großzügigkeit und Ehrung für die Stadt gekommen waren; denn er hatte Land auf der asiatischen Seite geschenkt sowie mehrfach 10.000 (Artaben?) Getreide, Pfeile und Geld. (Übersetzung Schenkungen KNr. 239 [L]) K: Zu den Schenkungen des Ptolemaios II. Philadelphos an Byzanz s. Schenkungen KNr. 239 [L] 5. 271: "Die kultische Ehrung, die Prolemaios II. empfing, entsprach derjenigen, die seinem Vater unter vergleichbaren Umständen von den Rhodiern zuerkannt worden war"; zu diesen Ehrungen s. KNr. 152 [L] + [E] + [A]. Die Ehrungen sind auf die Hilfe des Ptolemäers beim Galatereinfall i.J. 280/79 v.Chr. zurückzuführen (Plb. 4,38,10; Memnon, FGrHist 434 F 11,1); s. ausführlich dazu Habicht, Gottmenschentum 116 ff. Zu den iteundlichen Beziehungen des Ptolemaios II. Philadelphos zu Byzanz s. die Literaturangaben bei Bagnali, Administration 159 Anm. 1; zu den Münzen G. Le Rider, RevNum 1971, 152. Zur Lage des Tempels s. W. Müller-Wiener, Bildlexikon zur Topographie Istanbuls (1977) 18: Form und Lage des Tempels sind unbekannt.

KNr.: 203 [L] 1. 2. 3. 4.

Prusias I. 220/19 V. Chr. Standbilder Plb. 4,49,1-2 Ό δέ Προυσίας èveKoKti μίν τρότίρον τοις Βυ^αντίοις οτι ·φη) υιός, Ουωφεντίνα, [Σίαλουτάριος, άρχώνης λψβνων 'βπαρχάας Σίκβλίας καΐ [άρ]χώνης σείτου δήμου 'Ρωμαίων, ΐπαρχος σπάρης Άστούρων [κ]αΙ Καλλαικων, χειλίαρχος λβγιώνος KB Πρειμιγενίας Πίας Φώήλεως, άντβπίτροπος 'επαρχβίας Μαυρετανίας Τιγητανής καΐ βπαρχβίας Βελγικής, "Αρτεμιν àpyvpéav καΐ εικόνας άργυρεας δύο, μίαν Αυσιμάχου καΐ αΚλην της φυλής, кк των Ιδίων 'εποίησεν, cmva καύιερωσεν, ίνα ηύηνταί, /саг' εκκΧησίαν εν τφ ύεάτρφ επΙ των βάσεων, ώς ή διάταξις αυτοΐι περιεχει, καύιερωσεν δε καΐ eiç κληρον ταΐς εξ φυλαΙς δηνάρια vacat ΗΤΑΓ άσ{σάρια) ζ. [έ]7Γΐ άνύυτάτου Γαίου) ' Ακυιλλίου Πρόκλου, -γραμματεύοντος Τΐ|ί3(6/θίου) Κλαυδίου ΊουλιαίΌΰ, φιλοσεβάστον καΐ φιλοτάτριδος, vacat το Β.

vu. Propontis und nördliches Kleinasien /18. Ephesos Ü: Der Artemis Ephesia und der Phyle der Teier (weiht) Gaius Vibius, Sohn des Gaius, aus der Tribus Oufentina, Salutaris, der Hauptpächter der Häfen der Provinz Sizilien und Hauptpächter des Getreides des Volkes der Römer, der Präfekt der Cohors Asturum et Callaecorum, Kriegstribun der XXII. Legion Primigenia Pia Fidelis, Vizestatthalter der Provinz Mauretania Tingitana und der Provinz Belgika, ließ der Artemis eine silberne Statue und zwei silberne Standbilder, eins des Lysimachos und ein anderes der Phyle, auf eigene Kosten herstellen, und weihte sie, damit sie gemäß der Versammlung im Theater auf den Sockeln aufgestellt werden, wie seine Anordnung besagt, er weihte ferner als Erbe der sechs Phylen 333 Denare und 6 sechs Asse. Unter dem Prokonsul Gaius Aquillius Proculus, Schreiber des Tiberius Claudius Julianus, Philosebastos und Philopatris, ... zum Zweitenmal. K: Die bilingue Inschrift befindet sich an einer Statuenbasis der Salutaris-Stiftung aus dem Theater von Ephesos und wurde in der Nordhälfte der Orchestra geftinden: s. dazu D. Knibbe, Katalog der Antikensammlung II des Kunsthistorischen Museums Wien (Hrsg. W. Oberleitner 1978) 58 f. Nr. 30; IK 11, 29. Im Jahre 104 n.Chr. weihte der römische Ritter C. Vibius Salutaris, ein Bürger der Stadt, der Artemis Ephesia und der Phyle der Teier eine silberne Statue des Lysimachos ins Theater von Ephesos, als Andenken an den Neugründer der Stadt; zu Lysimachos' Synoikismos von Ephesos s. W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 255 ff.; Schenkungen KNr. 265 [L]+[A]. Zu C. Vibius Salutaris s. RE VIII A (1958) s.v. Vibius Nr. 51, 1982 f. (Hanslik); H. Derijver, Prosopographia militiarum equestrium quae ftierunt ab Augusto ad Gallienum (1977) 870 ff. U 106. Ein Marmorkopf aus der Kuretenstraße in Ephesos (Selçuk, Museum Inv. 1846) wurde als Lysimachos inteφretiert und mit der Neugründung der Stadt in Verbindung gebracht; so von S. Türkoglu/E. Atalay, TürkAD 19.1, 1970, 213 ff. Abb. 1-2; dies., ÖJh 50, 1972 - 1975, 125 ff. Abb. 1-6; jüngst wieder von St. Karwiese, Groß ist die Artemis von Ephesos. Die Geschichte einer der großen Städte der Antike (1995) 178 Nr. 23 Abb. 23. Doch die Benennung des Kopfes wurde bereits von Smith, HRP 30. 67 f. 158 Nr. 19 Taf. 13,5-6 widerlegt.

KNr.: 247 [E] 1. 2. 3. 4.

Demetrios I. Poliorketes nach 306 V. Chr. Evangeliefeier, Kränze edd.: GIBM III, 1 Nr. CCCCXLVIII (Michel, Recueil 490; Syll.' 175); Syll.^ 352

Text: Syll.^ 352. [ëôolei' τηι βουληι καΐ τώι δημωι· - elwev- 'βπβίδη Αημήτρως ó ßaoLKevq ττοΧΚων καΐ μβ-γάλων àyaôcbv αίτιος ων] Tvyxávei -Ktpl τ ο [ υ ] ς 'ΈΚΚηνας και τημ 7Γ0λι[ί' την ημ6Τ6ραν,] 5

10

yeλμévo^ς àyaôoις του βασιλέως καΐ το[0 στρατεύματος,] καΐ στβφανηφορβΙν ' Εφζσίονς και τους κατοι[κοϋντας βνύάδζ] 6ΰ]αγγ€λια τηι ' Αρτβμιδι τους βσσηνας και [την iépeiav] [και τ]όν οίκονόμον καΐ βυχεσύαι καΐ εις το λοιττόν е7г[1 πλβον eìi] yive[aôai Αημητρίωι τώι βασιλβΐ κάί τώι δημω[ι τώι Έφβσίων. òoOrai] [δέ κα]ι 'kvTiyovuii και Αημητρίωι τους στ€[φάνους τους 'ек τών]

363

Das Material / Α. Die Zeugnisse

15

20

[νόμω]ν. του δε άναΚώματος τον eiç την ύυ[σίαν βνίμβΚεΐσΰαι] τ[όν ο]Ικονόμον. èirmvéaai δε καΐ 'Αττο\λω[νίδην τον τταρά] τ[οΐ'] βασίλβως και άναγγείΚαντα την evv[oiav τοϊι βασι-] [λέ]ως τώι δήμωι και ην βχβι αυτός προς τομ j8a[aiXéa κοά τον] δ[η]μον τον Έφεσίω-γ, και στεφανώσαι αύτόγ χρ[υσωι στεφάνωι άπό] Xp[v\aÔ3v €Ϊκοσι· τον δβ στεφάνον 'επιμε[λεΐσϋαι τον οικονόμον], ôiolOmi δε αντώι καΐ πολιτείαν è[(p' ϊσηι και όμοίηι] [κ]αύάπερ και τοις άλλοις εΰερ[γεταις, και πρόσοδον προς] [τ]ημ βονΧη-γ και τον δημ[ομ τρώτωι μετά τα ιερά, και τροεδρίαν 'εν τοις] άγώσι καύάπε[ρ /c]al τοίς [άλλοις εύεργεταις. ávaypáypai δε τάς αντώι] δεδομενας δωρεάς το[ί)ς νεωτοΐας εν τώι της ' Αρτέμιδος ιερώι, οττον και] τάς άλλα[ς] 7Γθλιτεί[ας άναΎράφονσι].

ϋ : Der Rat und das Volk haben beschlossen ... stellte den Antrag: Da König Demetrios Urheber von vielen und großen Wohltaten ist, die den Griechen und unserer Stadt widerfahren sind. Zum guten Glück. Möge das Volk beschließen, man soll wegen der verkündeten (5) Wohltaten des Königs und des Heeres zusammenkommen und die Ephesier und die dort Angesiedelten sollen wegen des glücklichen Ereignisses, das verkündet wurde, Kränze tragen. Es sollen ferner Evangelieopfer der Artemis von den Artemispriestern und der Priesterin und dem Verwalter dargebracht werden und es soll gebetet werden, daß auch künftig mehr Gutes (10) dem König Demetrios und dem Volk der Ephesier widerfährt. Ferner sollen die Kränze gemäß den Gesetzen dem Antigonos und dem Demetrios überreicht werden. Für den für das Opfer nötigen Betrag soll der Verwalter Sorge tragen. Auch Apollonides aus der Umgebung des Königs, der das Wohlwollen des Königs (15) dem Volk gegenüber sowie sein eigenes Wohlwollen dem König und dem Volk der Ephesier gegenüber verkündet hat, soll gelobt werden und mit einem Kranz im Wert von zwanzig Golddrachmen ausgezeichnet werden. Für die Herstellung des Kranzes soll der Verwalter Sorge tragen. Er soll ferner das Bürgerrecht unter der Bedingung der Gleichberechtigung wie die anderen Wohhäter erhalten, sowie Zugang (20) zum Rat und zur Volksversammlung als erster nach dem Opfer, ferner die Prohedrie an den Agonen wie auch die anderen Wohltäter. Die verliehenen Vorrechte sollen die Tempelaufseher im Heiligtum der Artemis aufschreiben und dort, wo die anderen Bürgerrechtsverleihungen (stehen), aufstellen. K: Einrichtung einer Evangeliefeier in Ephesos anläßlich des Sieges des Demetrios I. Poliorketes bei Salamis; die Ehrung ist im Rahmen der Feierlichkeiten griechischer Städte für die Antigoniden nach 306 v.Chr. zu verstehen; vgl. L. Robert, BCH 1936, 187 = Op. Min. I 198 Anm. 2 mit weiteren Beispielen; Buraselis, Das hellenistische Makedonien 71 Anm. 139.

KNr.: 248 [E] 1. 2. 3. 4.

Ptolemaier 2. Jh. V. Chr. (?) Agone Ptolemaia ed.: IK 14, 1082 Μουσαίος Σόλωνος ΠτολεμαΪα πα[ΐδα]ς δοΚιχον Άντίοχος Εύ/3ουλ[ίδο]υ

364

VII. Propontis und nördliches Kleinasien /18.

5

Ephesos

Εΰμενεια πάίδας ΤΓυΎ[μή]ν ΦιΧίταψος Ευΰυκβάτου Ώ,τολβμαΐα ττάίδας στάδων

ϋ : Musaios, Sohn des Solon, (Sieger) bei den Ptolemaia im Dolichos der Knaben, Antiochos, Sohn des Euboulides, (Sieger) bei den Eumeneia im Faustkampf der Knaben, (5) Philetairos, Sohn des Euthykrates, (Sieger) bei den Ptolemaia im Stadion der Knaben. K: Es handelt sich um eine wiederverwendete Basis aus bläulichem Marmor. Für die erwähnten Agone der Ptolemaia in Zeile 2 muß eine Gymnasialstiftung wie bei Eumenes II. Soter (vgl. Schenkungen KNr. 266 [E]) den Hintergrund bilden; s. auch KNr. 249 [E 1].

KNr.: 249 [E 1] 1. 2. 3. 4.

Eumenes II. (?) 197-159 V. Chr. Agone Eumeneia siehe KNr. 248 [E]

Text und Übersetzung = KNr. 248 [Е]. K: In Zeile 4 werden gymnische Agone zu Ehren des Eumenes II. (?) bezeugt. Es besteht vielleicht eine Verbindung zur Gymnasialstiftung des Eumenes II. in Ephesos; vgl. Schenkungen KNr. 266 [Е].

KNr.: 249 [E 2] 4. edd.: J. Keil, AnzWien 88, 1951, 334 Nr. 1 (SEG 17, 510; W.H. Pieket, Epigraphica II [1969] 41 f. Nr. 33); IK 14, 1101; Schenkungen KNr. 266 [E] Vgl. JLR, Bull. 1953, 178. Die Inschrift stammt aus der Mauer des Gymnasiums. Text: s. Schenkungen KNr. 266 [Е]. K: In Zeile 1 werden Agone zu Ehren des Hermes, des Herakles und des Königs Eumenes genaimt. Zu den Hintergründen s. den Kommentar in Schenkungen KNr. 266 [Е].

KNr.: 250 [E] 1. Antiochos I. von Kommagene 2. ca. 69-38 V. Chr. 3. unspezifiziert 4. edd.: Ph. Le BasAV.H. Waddington, Voyage archéologique en Grèce et en Asie Mineure. Inscriptions grecques et latines en Grèce et an Asie Mineure III (1870) 136 d; OGIS 405; Th. Mommsen, AM 1, 1876, 27; L. Robert, Ét. épigr. et phil. (1938) 138 Anm. 4; IK 12, 203; SEG 28, 855

365

Das Material / Α. Die Zeugnisse Die Marmorstele wurde in Ephesos nahe dem Aquädukt gefunden und befindet sich in Oxford, Ashmolean Museum. Photo: P.M. Fraser, The Kings of Commagene, in: Studien zur Religion und Kultur Kleinasiens, Festschrift für Friedrich Karl Dörner zum 65. Geburtstag am 29. Februar 1976 (Hrsg. S. §ahin/ E. Schwertheim/J. Wagner 1978) Taf. 119. Text nach IK 12, 203:

5

10

Βασιλέα ' Αντίοχον θβόν Αίκαων 'Επιφανή φιΧορώμαιορ καΐ φίΧβΧΚηνα, τον έγ Βασιλέως Μΐί?ραδάτοΐ) Καλλινίκου καΐ Βασιλίσσης Ααοδίκης θεάς Φιλαδέλφου, της έγ Βασιλέως Άντώχου Έτηφανοΐις Φιλομήτορος Καλλινίκου, εΰσββώς όιακύμενον τρος την àeòv δια προΎονων, αρετής καΐ еЬνοίας eveKtv της βίς έατόν άνβϋηκβν.

ϋ : König Antiochos Theos Dikaios Epiphanes Philorhomaios und Philhellen, den Sohn des Königs Mithradates Kallinikos und (5) der Königin Laodike Thea Philadelphos, Tochter des Königs Antiochos Epiphanes Philometor Kallinikos, der Göttin fromm gesonnen (10) von den Vorfahren her, wegen seines vorbildlichen Charakters und seines ihm selbst erwiesenen Wohlwollens. K: Als Motive der Ehrung werden des Königs άρβτη και ebvoia gegenüber dem ephesischen Volk erwähnt, ferner sein Wohlwollen gegenüber der Göttin Artemis (βυσββως διακβίμβνον προς την ûe'ov); daraus schließt P.M. Fraser, The Kings of Commagene, in: Studien zur Religion und Kultur Kleinasiens, Festschrift für Friedrich Karl Dörner zum 65. Geburtstag am 28. Februar 1976 (Hrsg. S. §ahin/ E. Schwertheim/J. Wagner 1978) 360, daß die Ehrung als Antwort auf eine Weihung des Königs in den Artemistempel erfolgte.

19. Magnesia am Mäander KNr.: 251 [E] 1. Alexander d. Gr. 2. nach 327 v. Chr. 3. Fest 4. edd.: Magnesia 16; Philologus 126, 1982, 198 (Syll.^ 557; SEG 32, 1147. 40, 1015) Der Stein befindet sich in Berlin. Text: Magnesia 16.

366

VIL Propontis und nördliches Kleinasien /19. Magnesia am Mäander

5

10

15

20

25

30

35

[..ca.7..]6Ç και 'Αλεξάνδρεια [-ca.20-] [..ca8..]f δύο δ[ ]t?[..]fm καΐ τοιαύτης [--ca. 18--] [..ca.7..]uT0iç T6\e[..]í' те ае ..ν ττάντας τους τροεφίημενους -са.8~] [..ca.7..]ç ό ôebç καύ' ους iepàv τηρησονσι τημ 7r[óXtí' ..8..] {.Λ..\ρον επιφαινόμενης αύτοίς Άρτεμι[δο]ς Αε[υκοφρυηνης ] [..]ί' 'kyάριστον γρηστηριάζει τάδε προς την ερώ[τησιν ..ca.5- 6..] [λώ]ϊοί' είμεν και άμεινον τοις σε[β]ομενοις ΆττΙόλλωνα Πύΐ?ι-] [ο]Ι» καΐ "Αρτεμιν Αευκοφρυηνην καΐ τά[μ] 7r[óXtí' και τάν] {)(\ωραν ταμ MayvfjTwv των ετί Matáí-ópío]!; [tepài' καΐ άσυ-] [λ]οί' νομιζοντοις· επιφανούς δε -γενόμενης [Αρτέμιδος] προσδεξάμενοι τόγ χ[ρ]ησμόν επί στ[εφανηφόρου] Ζηνοδότου, εν Άΰηναις δε άρ{χο]ντος θρασυφ[ώντος IlíitJt-] α δε κιϋαρωιδού νικώντο[ς τ]ωι προτερωι ετ[ει ..ca.8.. ] ου Βοιωτίου, ' Ολύμπια δε τώι ύστερωι ετει την [εκατοστην] καΐ τετταρακοστην 'Ολυμπιάδα νικωντος [το τρίτον] [π]αΎκράτιον ' ΑΎησιδάμου Μεσσηνίου, πρώτ[ον àpyυpí-] την àyûva ΰεΐναι τώγ κατοικούνταν την Άσίαν [εφηφίσαν-] το, την 'εκδοχην του χρησμού ταύτην λαβόντες, [οτι ούτοι] τιμήσουσιν ούτως "Αρτεμιν Αευκοφρυηνή[ν], άλ[λως προς] το ύείον εύσεβως εχοντες, 'εάμ Máyvησιv 'επι τον ά[ρχαιον επό-] μενοι βωμον ' Apχηyετιδι yèpa κεχαρισμεν[α άποδιδώσιν,] ατε και των άλλων ά[γ]ώί'ωί' την άρχημ μεν 'επ' ápy[υpLωι τε-] ϋεντων, χρόνωι δέ ύστερον διά χρησμούς στεφαν[ιτών yεyo-] νότων, ως δε επιβ[α]λόμενοι παρηλκύσύησ[αν, έττΐ] [σ]τεφανηφόρου Moφayópoυ, δς 'εστίν τετταρακ[αιδεκατος] από Ζηνοδότου, καύ' ον αύτοίς 'eyεvε[τ]o ο χ[ρη]σμ[ός, φιλιών μι-] μνησκόμενοι πατρίων καΐ άλλοις 'επεδειξα[ν πάνϋ' à εκεχρησ-] το στεφανηφορούντος δε Moιpayópoυ τον στεφαν[ίτην àyCìva] [ί]σοπύϋιον, στεφανον διδόντες από πενττικο[ντ]α χρ[υσών, εϋεσαν,] άποδεξαμενων τώμ βασιλέων [κ]αΙ των &λλ[ων άπάν-] τωμ, προς ους επρεσβευσαν, κατά εύνη κάί 7Γ0[λ6ΐς φηφισα-] [μ]ενων, τιμάν "Αρτεμιν [Αε]υκοφρυηνήν m[l ασυλον είναι] [τ]ημ Mayvr|τωμ πόλιν καΐ χωράν δια τημ παρα[ίνεσιν του] [i?e]oi) καΐ τας ύπαρχούσας προς πάντας αύτ[ών φιλίας] [κο;]1 οικειότητας 'εκ πpoyóvωμ Máyvησ[ιv -]

ϋ : ... und die Alexandreia ... (5) ... und denjenigen, die Apollon Pythies und Artemis Leukophryene anbeten und ... (10) ... Artemis offenbarte sich und wir nahmen die Weissagung an, als Zenodotos Stephanephor in Athen unter dem Archon Thrasyphon war, und als bei den Pythien der Kitharöde siegte ... im vorigen Jahr ... , bei den Olympien im nächsten Jahr, in der 140. Olympiade den dritten Preis im Pankration Agesilaos aus Messene gewann. Die Einwohner von Kleinasien beschlossen, den ersten Preisagon zu veranstalten, diese Folgerung zogen sie aus der Weissagung, daß sie auf diese Weise Artemis Leukophryene verehren und auf andere Weise (20) dem Heiligen gegenüber fromm sein werden, wenn die Magnesier als Begleiter der Archegetis auf den alten Altar eine Gabe als Dank abstatten. So wie auch die anderen Agone wurden sie anfangs mit Preisen veranstaltet und nach Jahren wurden sie durch die Weissagungen zu Kranzagonen. Da sie als auferlegte mitgeschleppt wurden, als (25) Moiragoras, der vierzehnte Stephanephor nach Zenodotos war, und als bei ihnen die Weissagung stattfand, erinnerten sie

367

Das Material / Α. Die Zeugnisse sich an die väterlichen Freundschaften und zeigten allen anderen, was geweissagt wurde, als Moiragoras Stephanephor war, gestalteten sie den Kranzagon dem Pythischen Agon gleichwertig und gaben einen Kranz im Wert von fünfzig Golddrachmen, (30) und teilten es den Königen und allen anderen mit, an die sie Gesandte geschickt hatten. Es wurde nach Stämmen und Städten beschlossen, Artemis Leukophryene soll verehrt werden und die Stadt und das Land der Magnesier sollen unverletzlich sein, wegen der Ermahnung des Gottes und allen ihren bestehenden Freundschaften (35) und Verwandtschaften .. K: Stiftungsurkunde der zu Ehren der Artemis Leukophryene in Magnesia am Mäander gefeierten Leukophryena aus der Zeit um 206 v.Chr.; in Zeile 1 werden Alexanderspiele erwähnt; vgl. O. Kern, Hermes 36, 1901, 492. Da der Zusammenhang nicht klar ist, könnte auch das Alexanderfest des Ionischen Bundes in Frage kommen; s. dazu Habicht, Gottmenschentum 21; vgl. ferner M. Kreeb in: Hermogenes und die hochhellenistische Architektur, Internationales Kolloquium Berlin (1990) 104 f.

KNr.: 252 [E] 1. Seleukos I. 2. 281 V . Chr. 3. Phyle 4. ed.: Magnesia 5 Der Stein befindet sich in Berlin.

5

10

15

20

25

368

πρυτανεύοντος Άύηνοκρίτου μηνός Άρτ€μίσίών[ος] δβκάτηι άπώντος, φυλής ιτροβδρευούσης Σβλευκίδος, τρο[ε-\ όρων ετίίστατουντος ' kvTi[ò-] [χ]ου ToD Άρτεμώώρου, [Ύ]ραμματεύοντος Ήγησίου του Φιλοκρ[ά-] τους, εκκλησίας νομαίας κυρίας γενόμενης υπερ εξακοσίων εδοξεν τηι βουΧψ καΐ τώι δημωι· 'Αρχέλαος Άφόπο[υ] Μίαΐκεδών ευνους καΐ π[ρ]όύυμός εστίν [7ге]р1 τον δημον τόμ Μαγί'ή[τ]ωϊ' [κ]αΙ κοινηι και Ιδίαι τ[ο]ΐς εντυ^χάνουσι τώμ πολιτών, εις brìi άμ παρακαληται, τάς χρείας παρεχεται, [δ6]δόχί?αίΐ τηι βουλ[η]ι καΐ τώι δημωι, [έ]παιΐ'[έσ]αι μεν Άρχελαον άρε[τ]ης ενεκ[α κ]αί ewoiaiç] ÎJ[Ç] εχων διατελεί περί τον δημον τόμ Μαγνητών, δεδόσΰαι δ' αυτώι προξενίαν κάί TroXiTeiaii/] καΐ ε^κτησιν πάντων κάί εφοδον επί τημ βουλην καΐ τον δημον πρώτωι μετά τα ιερά, υπάρχειν δε αυτώι καΐ είσαγω-

VIL Propontis und nördliches Kleinasien /19. Magnesia am Mäander

30

35

yijv και e^ayœyriv καΐ έμ πολέμωι καΐ ev β'φήνηί ècavXel και άσπονδβί, elvm δ' αύτώύ και ιερών μετοχην ων αν καΐ oi άλλοι Μάγνητβς μετεχω[σ]ιν, [τ\α{υ\τα Se! υ[Tr]cLßxeiv αΰτ[ώ]ι καΐ eKjôvoiç, áv[ay]pá\¡/ai δέ TÒ φηφισμα róde βισττι[λη]ν λιύίνην καΐ στησαι [έί' τ]φ ίβ[ρώι\ της Άρτ€μιδ[ος·] εις δε το άνάλωμα τον ταμία[ν τ]ό ερος ύττηρετησαι- έτΓΐκληρώσα[ι\ δ' αν[τό]ν καΐ ei[ç] φν[λ]ην ην αν αντός βονληται- 6[λ]αχε φνλη Λιάς.

ϋ : Als Athenokritos Prytan im Monat Artemision war, am zehnten Tag der zweiten Monatshälfte, den Vorstand hatte die Phyle Seleuicis, (5) Vorsitzender der Prohedroi war Antiochos, Sohn des Artemidoros, Schreiber war Hegesios, Sohn des Philoicrates, an der gesetzlichen Hauptversammlung nahmen mehr als 600 teil. (10) Beschluß des Rates und des Volkes. Kleanax, Sohn des Leon, stellte den Antrag: Da Archelaos, Sohn des Airopos, aus Makedonien wohlwollend und eifrig dem Volk der Magnesier gegenüber ist und sowohl dem ganzen Volk (10) als auch jedem einzelnen Bürger, der ihn auffordert, sich nützlich erweist, mögen der Rat und das Volk beschließen: Man soll Archelaos wegen seines vorbildlichen Charakters und seines Wohlwollens, (20) das er dem Volk der Magnesier erwies, loben und ihm die Proxenie und das Bürgerrecht verleihen sowie des Recht auf Erwerb von allem und Zugang zur Volksversammlung als erster nach dem Opfer. (25) Er soll ferner das Recht der Ein- und Ausfahrt sowohl zu Kriegs- als auch zu Friedenszeiten haben, Sicherheit und Neutralität. Er soll auch Teilnahme an den Opfern haben, an denen auch die anderen Magnesier teilhaben. Diese Rechte sollen (30) er und seine Nachkommen besitzen. Dieser Beschluß soll auf eine steinerne Stele geschrieben werden. Den Teil für den Betrag soll der Schatzmeister leisten. Er soll ferner einer Phyle durchs Los zugeteilt werden, (35) die ihm gutdünkt. Gelost wurde die Phyle Dias. K: Ehrendekret mit der Proxenie-Ver leihung von Magnesia am Mäander an den Makedonen Archelaos, Sohn des Airopos. Die Stadt wurde nach der Schlacht von Kurupedion i.J. 281 v.Chr. seleukidisch; s. dazu Orth, Kgl. Machtanspruch 114 ff. Z. 4: Nach Habicht, Gottmenschentum 91 impliziert die Benennung einer Phyle Seleukis die göttliche Verehrung des Königs; zurückhaltend dazu Orth, Kgl. Machtanspruch 114 Anm. 2.

KNr.: 253 [E 1] 1. Attalos L 2. 206/05 V. Chr.? 3. Phyle 4. edd.: ¡Magnesia 89; Syll.^ 589; F. Sokolowski, Lois sacrées de l'Asie Mineure (1955) 88 ff. Nr. 32 Der Stein befindet sich in Berlin. Textausschnitt Zeilen 1-10: Magnesia 89. • '

EirÍKOvpov AyapíoTov

369

Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse {ΣΙνύόδοτον] Χαβίσίου [IIpvTavLv] ΠνΙρωήδον]

5

10

жара του κοινού των жерХ τον Αώνυσο[ν] τεχνιτών στβφανηφορονντος ' Αναξηνορος τοΐι Ίφ[ίκρά-] του μηνός Αβυκαύβώνος, φυλής ΐΓροβδρβυ[ού-] [σ]7/ς Άτταλίδος, Ύραμματβύοντος τηι /3[ουλί)ι] [ΛάΙ/χττωίΌς του Μαΐ'δροδώρου, τετράδι άπ[ώντος] [Πο]λ6μάρχου του Ευάνδρου.

ϋ : Epikouros, Sohn des Agonistos. [Pythodoros], Sohn des Charisios. [Prytanes], Sohn des Py[ronides]. Vom Bund der Dionysostechniten. (5) Als Anaxenoros, Sohn des Iphikrates, Stephanephor im Monat Leukatheon war, den Vorstand die Phyle Attalis hatte, Schreiber des Rates Lampón, Sohn des Mandrodoros, war, am 4. Tag der zweiten Monatshälfte, in der gesetzlichen Versammlung, Vorsitzender der Prohedroi (10) war Polemarchos, Sohn des Euandros. K: Die Subventionierung des Agons für Artemis durch Attalos I. kann den Anlaß für diese Ehrung gebildet haben; s. dazu Schenkungen KNr. 272 [E] und ferner Schalles, Untersuchungen 112 Anm. 673. Die Phyleneinrichtung zu Ehren des Attalos I. muß noch zu seinen Lebzeiten erfolgt sein; s. dazu Magie, RRAM II 760; Hansen, Attalids 455; Schalles a.O.

KNr.: 253 [E 2] 4. edd.: Magnesia 98; Syll.^ 589; F. Sokolowski, Lois sacrées de Γ Asie Mineure (1955) 88 ff. Nr. 32 Der Stein befindet sich in Berlin. Textausschnitt Zeilen 1-9: IMagnesia 98.

5

[στ6]φανηφοροϋντ[ος Ά]ρίστ€ως του [Αη]μητρ[ΐ]ου του ...νος, μηνός Σμισιώνος, φυλής ττροβδρβυούσης ['Αττα]λίδος, Ύραμματεύοντος τηι βουληι Пит?о[кХ]б1[δου т]оО 'Иyησíππoυ, τβτράδι άπώντος, ev νομαίαι έκ[κ]λησίαι, προέδρων έπιστατοΰντος Μβνβστράτου του 'Αρτεμιδώρου, ΰττέρ του άναδβίκνυσύαι εκάστου ενιαυτοϋ τώι Ait ταίιρον άρχομ^ου σπόρου και ϋπερ κατευχης καΐ πομπής καΐ ύυσίας και υπερ του πη^νυσύαι ϋολον εν τηι áyopái καΐ στρώννυσύαι στρωμνάς.

ϋ : Stephanephor war Aristeus, Sohn des Demetrios, ... im Monat Smision, die Phyle Attalis hatte den

370

VII. Proponîis und nördliches Kleinasien /19. Magnesia am Mäander Vorstand, Schreiber des Rates war Pythokleides, Sohn des Hegesippos, am 4. Tag der zweiten Monatshälfte, in der gesetzlichen Versammlung, (5) Vorsitzender der Prohedroi war (10) Menestratos, Sohn des Artemidoros, betreffs der alljährlichen Ernennung der Geburt eines dem Zeus gehörigen Stieres und betreffs der Gebete, der Prozession und des Opfers und betreffs der Einrichtung einer Tholos auf der Agora und betreffs der Pflasterung des lectisternium. K: Psephisma über das Fest des Zeus Sosipolis aus dem frühen 2. Jh.v.Chr. mit Bestimmungen für die Opferhandlungen; in den Zeilen 2-3 des Präskriptes wird die Phyle Attalis erwähnt.

KNr.: 254 [E] 1. Glaphyra von Kappadokien, Mutter des Archelaos Philopatris 2. 36 V. Chr.-17 n. Chr. 3. Standbild 4. edd.: Magnesia 138; OGIS 361 Der Stein befindet sich in Berlin. Photo: ¡Magnesia Taf. Vili oben. Text: Magnesia 138.

5

' О όημος βασίλισσαν ΤΧαφύραν Οβασιλβως ' Αρχβλάου (ρΐιλοττάτρι.δ]ος μητίρα έπί те τηι 7Γ6[ρισσηι άρβτηι те καΐ δόξηι ш[1 τηι προς τον [δ]ημον ev[voíat.

ϋ : Das Volk (weiht) die Königin Glaphyra, die Tochter des ... , Mutter des Königs Archelaos Philopatris, für ihren reichlich vorbildlichen Charakter (5) und für ihren Ruhm und ihr Wohlwollen dem Volk gegenüber. K: Zur Ehrung der kappadokischen Königin s. Robert, Noms Indigènes 440. Zu Glaphyra, Mutter des kappadokischen Königs Archelaos I. Philopatris (36 v.Chr.-17 n.Chr.), s. Appian, Civ. 5,7; Dio 49,32,3; ferner R.D. Sullivan, ANRW II 7,2 (1980) 1153 f. Z. 2: Der Buchstabe О nach βασίλισσαν ΤΧαφύραν bezieht sich nach Dittenberger auf den Namen des Vaters der Königin; zum Titel βασίλισσα s. Sullivan a.O. 1153 f.

KNr.: 254 [A] Lage/Fundort: Die Platte wurde in zwei Stücken an der westlichen Ecke der Südhalle gefunden und befindet sich heute in Berlin, Pergamonmuseum (Abb. 66). Beschreibung: Es handelt sich um zwei Fragmente einer Orthostatenplatte.

371

Das Material /А. Die Zeugnisse Erhaltungszustand: Die zwei aneinanderpassenden Bruchstücke der Platte sind unten und rechts abgebrochen; alle Kanten sind verstümmelt. Die Rückseite ist grob zugehauen, während die linke Seitenfläche, wie an den ungebrochenen Stellen deutlich wird, geglättet ist. Dübellöcher oder Klammerspuren sind nicht vorhanden. Maße: H: 0,30 m; B: 0,43 m; T: 0,10 m. Material: Marmor. Lit.: IMagnesia 138 Taf. VIII oben.

K: Da die linke Seitenfläche geglättet ist, könnte der Block aus der Ecke einer zusammengesetzten Orthostatenbasis stammen, doch der verstümmelte Zustand erlaubt keine weiteren Aussagen; zu den Orthostatenbasen s. Jacob-Felsch, Statuenbasen 79 f. 94 f.; Schmidt, Statuenbasen 83 ff. Dicht bei der Inschrift wurde der Oberteil einer weiblichen Gewandstatue mit Diadem gefunden, die man alsbald mit der Königin Glaphyra identifizierte; so C. Watzinger in: Magnesia am Maeander (1904) 203 f. Abb. 205; auch G. Lippold, Die griechische Plastik, HdA III, 1 (1950) 382, 15. Es wurde jedoch von A. Linfert, Kunstzentren hellenistischer Zeit (1976) 50 erkannt, daß es sich dabei um eine Frauenstatue im Typus des 4. Jhs.v.Chr. handeh.

KNr.: 255 [E] 1. unbekannter König 2. ? 3. Standbild 4. ed.: IMagnesia 26 Der Stein befindet sich in Berlin. [-] [-M-] [-JeieíOíí ]o[-] [-Ы-] [-Ы-]

10

15

372

[-]et?€oiç [-] [-]ολλ[-] [-]δ[-] [ ]ατο[ΐς] μα λβυκοφ[ρυην ot[ç] [ϊ]σοπύΰιον στ6φ[ανίταν] [ ]ομ[ Ш ]ςλ[]αι;[ ]ουν [o]tK6Îotç επαινίεσαι] ^^[г] [ Ы ]τος [ ]υ[ ]νσβ[ ]τ[-] [ ]σ[ ]τοις i;[...]i'[..ca.4..]aj'[ ]e[-] [-]шхе[..са.8.. M ]α[-] [-]nô[..ca.7..]^^[ ]n[-] [-]ï'icet[..ca.5..]iaa[-] [-]ye[yp]aμμev[-] {-\στα[ ] λιϋίναν elç ϋβτ ..ca.5..0! ..o[-]

VII. Propontis und nördliches Kleinasien / 20. Priene

20

25

30

[-] και [..ca.4..] ^Ыа ev [τ]ό [τΓ]ρ[υτα\νβ[Ιον -] Η iepà [...]t? ere ошо[...]στοεσ[-] [-] то [·φά]φί[σ]μα και οίκαδε [..са.5..] τους [-]ί' τοις ϋβουβοις τλοΐον και αλι e [-]μα στάσαντας Ισσαμον παρά [..] [-]σαι ους κ' έττιστέαται ό δάμος [-]ι μόνον κατ τάν ομοτ^ίνααν [-]μα καΐ κατ τάν οΧαν ávypa ιν €.ης [- φάφισ]μα tv στάλλαν ιϋίναν και ΰ[€μ]€[ν] [-] жар τάν TOI βασιλεος εικόνα, το [μά] [ανάλωμα δό]μ€ν τός ταμίας τό те ev τάν byypa\p[iv] [και τάν ύίσιν, έλΐέστ^αι μα καΐ ύωυροδόκον τΙς ΰ[7Γοδέ-] [ξβται τος πapa]yιvoμévoς ύβουρός жара Μίαγί*!)-] [των. άιρίύη Σ]ουίδας Κασάνδρειος.

ϋ : ... (5) ... der isopythios stephanites Agon der Leukophrynien ... (10) ... loben ... (15) ... auf eine steinerne Stele ... Gastgeschenke im Prytaneion ... (20) ... den Theoren ein Schiff ... (25) ... der Beschluß soll auf eine steinerne Stele geschrieben und beim Standbild des Königs aufgestellt werden ..., den Betrag für die Eintragung und die Aufstellung soll der Schatzmeister geben (30), ferner soll ein Theorodokos gewählt werden, der die zu den Magnesiern gekommenen Theoren empfangen wird. Gewählt wurde Souidas aus Kasandreia. K: Psephisma einer thessalischen Stadt; s. dazu Magnesia 26. Der Quader ist stark zerstört. Z. 28: жар τάν τοί βασιλβος eUóva. Welcher König damit gemeint ist, bleibt unklar.

20. Priene KNr.: 256 [E] 1. 2. 3. 4.

Alexander d. Gr. 324/23 V. Chr.? Heiligtum? ed.: IPriene 108

Textausschnitt Zeilen 68-79.

5

10

[έττΐ 'Ή.ρο\δότου δέ στβφανηφόρου [τ]ης [σιτικ]ης жapaûé[σeως έ Η X[ei7r]oùffîjç [ΜΙοσχίΠω»» στοιχείν ίαυτώι 7rpoai[p]oi)/ieiO[ç, αυνι-] δών το του жpàyμaτoς àvayKaîov, παραδώ[σβιν το ενδεον ΰτΓέσ-] [τη,] жpoσεжayyεìkáμεvoς έττΐ μήνας [- μετρήσειν τοις] жoλíτaις τιμ[η]ς ελάσσονος [Ι]ΐ'6[κ]α: το[ϋ μετά yυvaικώv καΐ] τέκνων διασωύηναι τον жау[т]а δη[μον ca. 14 ] και δια του μέρους τούτου ж[εpιεжof|σaτo'εκЖШТЫУ δόξαν] καΐ εΰφημίαν τάλεξανδρείου те жovo[Ъvτoς καΐ -ον-] τος τηι τΓολει κατά τον αυτόν χρόνον, οΰ[δ' εν τούτωι τώι] μερει жapεîδεv το συμφέρον της жaτ[p]íδoς, [άλλα μετά]

373

Das Material / Α. Die Zeugnisse του άδβλφον προβίσφορος èyéveTO δραχμών Άλίεξαί»-] δρείων χιλίων έττ' Αΐαντος δέ πάλιν έί'λ€ΐπου[σώ]ί' [- δρα-] ϋ : Als Herodotos Stephanephor war und das das Getreide betreffende vorgesetzte Gericht ausgelassen wurde, wollte sich Moschion gefällig erweisen; als er den dringenden Umstand erkannte, versprach er, das Nötige zu geben, und erklärte sich bereit, für ... Monate lang ... (5) den Bürgern einen geringeren Wert abzuschätzen, weil das ganze Volk samt Frauen und Kindern gerettet werden soll ... und er wegen seiner Stellung von allen Ruhm und guten Ruf erhielt. Als das Alexandreion in Not (bauffällig) war ... die Stadt in demselben Jahr ... noch in diesem (10) Punkt vernachlässigte er das Interesse der Heimat nicht, sondern trug er zusammen mit seinem Bruder mit tausend Alexanderdrachmen bei. K: Der vorliegende Ehrenbeschluß für Moschion, Sohn des Kydimos, wird nach 128 v.Chr. datiert; zur Datierung s. F. Hiller v.Gaertringen, IPriene 108. In Zeile 75 wird ein Alexandreion genannt, das mit der finanziellen Hilfe von Privatleuten erneuert wurde, die in der Inschrift dafür belobigt werden. Das im 2. Jh.v.Chr. baufällig gewordene Alexandreion kann ein dem Alexander geweihtes Heiligtum oder Gebäude (Stoa oder Gymnasion) gewesen sein; so Habicht, Gottmenschentum 17 f ; M. Errington, Entretiens Hardt 22, 1976, 168 f.; dagegen zieht Magie, RRAM II 893 Anm. 100 auch eine Stoa oder ein Gymnasion in Betracht, womit die kultische Verehrung Alexanders in der Stadt grundsätzlich in Frage gestellt wird; s. ferner A. Heisserer, Alexander the Great and the Greeks. The Epigraphic Evidence (1980) 165 Anm. 35. Zu den Stiftungen Alexanders in Priene, die die Ehrung ins Jahr 324/23 v.Chr. datieren würden, s. Schenkungen KNr. 268 [E] + [A]; die Annahme eines Gründerkultes durch W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 213 f ist unbegründet. Das Alexandreion konnte bis jetzt nicht mit einem Gebäude identifiziert werden. Von den Ausgräbern wurde das "Heilige Haus" an der Westtorstraße mit Vorbehalt herangezogen: Hiller v.Gaertringen a.O.; E. Boehringer/F. Kraus, AvP IX (1937) 83. Dazu B.S. Ridgway, Hellenistic Sculpture I (1990) 143 f. Anm. 29: "... the sum of one thousand drachmas to reftirbish the Alexandreion seems to me to be quite large when compared with what must have been a rather modest shrine in the 'Sacred House'." Ferner zählt Ridgway a.O. 122 f. weitere Funde aus dem Gebäude auf, die auf Gottheiten wie Hermes, Demeter oder auch Kybele deuten. Somit sind die Belege für einen Kult sowie ein Heiligtum Alexanders in Priene rein hypothetisch; ob der nach ihm benannte Bau in der Inschrift in einem kultischen Kontext gestanden hat, läßt sich nicht feststellen. Eine im "Heiligen Haus" gefundene Marmorstatuette (Berlin, Antikenmuseum, Inv.Nr. Sk 1500) wurde früher aufgrund ihres Fundortes als Alexanderbildnis gedeutet, so von Th. Wiegand/H. Schräder, Priene (1904) 180 ff. Abb. 176-177. M. Bieber, The Sculpttire of the Hellenistic Age (1961) 103 sah in der Statuette eine originelle Ehrenstatue (!), die auf einer Basis aufgestellt war. Nach einem Vorschlag von J. Raeder, Priene. Funde aus einer griechischen Stadt (1984) 10. 33 Nr. 1 ist in der Statuette vermutlich ein Weihgeschenk zu sehen. Zur Statuette jüngst Stewart, Faces of Power 54. 307. 334 f 427 Abb. 134135. KNr.: 257 [E] 1. Lysimachos 2. um 286 V . Chr. 3. Altar, Opfer, Pompe, Kultbild?, goldener Kranz 4. edd.: GIBM III, 1 Nr. CCCCI (Frg. a bis o, davon b und e, die in Priene geblieben waren, nach Abschrift von C.T. Newton); A. Papadopulos Kerameus, AM 5, 1880, 339 f 11 A (Frg. b); Magnesia

374

VIL Propontis und nördliches Kleinasien / 20. Priene X I I T e s t . X L I X ; I P r i e n e 1 4 + A d d . S. 3 0 8 ; O G I S 11; R o b e r t , É t . anat. 1 8 3 f. P h o t o s : IPriene 2 0 N r . 1 4 . T e x t : IPriene 1 4 . Βασιλεΐ [Λυσιμάχωι.]

βδοξβ τώι δημχύΐ· yvώμ[η στροίτη^άνΊ· ζπβώη βασι-] Xevç Αυσίμαχος Ъ те το[Ις irpòrepov χρόνοις πάσαν] 5

νεων, και νυν ά7Γοσ[τεί]λας δύνοίμ[ιν έπΙ τους Μ ά γ ί Ί ; - ] καΐ τους άλλους Ileôieîç καταγη[οχ€ν αυτόν etç] [τημ] Ίτόλιν, δβδόχύαί τώι δήμωι· βλβσύαί ΤΓρ€σβ[βντάς] [бл πά]ντων τωμ πολιτών άνδρας δέκα, οϊτινες άφίκόμ[β-] [ΐΌΐ] ττρός αυτόν το те φηφισμα άποδώσουσι καΐ συνησ[ύ]ήσονται τώι βασιλβΐ, δη αυτός те ΐρρωται και ή δύναμις, και τά λοιττα npáaaei κατά -γνώμην, καΐ ίμφανιοϋσι [την ev]voiav ην Ιχων δ ι α τ ε λ ε ί ó δήμος προς τομ βασιλί[α Αυσ]ίμαχον, και στεφανώσουσιν αυτόν στεφά[ν]ωι [χρυσώι] άττό χρυσών χιλίων στήσβι δέ [ό] δημο[ς] [αυτοΰ και] ά γ α λ μ α χαλκουν [- καΐ π]αραστη[τας]

10

15

aei èy δ ε ξ ι ά ς λ [ ]ο[-]

20

25

πλησίον της [- ίδρύσασ-] [t?]at δε και βωμόν αυ[του èv τήι àyopâi και âveiv καϋ' βκασ-] τον βνιαυτόν [τους те ιερείς και τάς ΐ ε ρ ε ί α ς τας κατά] τημ πάλιν, και στεφανηφορείν [τ]ο[υ]ς 7Γολί[τ]ας ά τ τ α ί ' ί τ α ς , ] και πομπη[ν π]εμπ€[ιν το]ύς те ιερείς και τάς συναρχ[ίας] καΐ τους πολίτας πά[ντας τοις yeveϋλίoις βασιλέως Αυσιμάχου, σι;ί'εΐί'[αι δε και τάς συναρχίας· δοΟ-] ναι δε τον επί της δ[ι]ο[ικήσεως εις τά ύύματα τοις] ίεροποιοΐς τ[ώ]μ φυλ[ών ápyipiov, οσον και τοις Г Ц а т ϋηναίοις, δίδοται [ - ] Ι Ν Α Η

30

35

[- ελεσύαι εκ πά]ντων τών πολιτών [- τους παρεξοντας τά] ίερεΐα κατ' ενιαυτό[ν] [- δπως ó δήμος] συντελήι την ϋυσίαν [-] εν τήι χώραι κατά [τα] [- εΰχε]σί?αι κάί ύϋειμ ι3α[σιλεΐ] [Αυσιμάχωι -]τον [- μΥερος έξε[λεΐί'? - ] α ΐ ' με[τ]ά [- β]ασιλεα π ο[-]τε μ[ερ]η'ί [- έ]ξ Ά [ ρ ] σ [ ΐ ϊ Ό ε ί α ς -]

40

[- εκάστης] φυλής [- τ]οϋ χω[ρίουΊ -] [-] δτΓως [-]

375

Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse

45

50

[-]AIP[-] [-]κοτας [-] [·π]άντβς oi [-] [- a]v[-] [-]ί'αι δ[6 -] Λυσφ[αχ-]ους χ[-] 6[Î]Ç TO [-] Λυσ[ψαχ-] [-]ΑΡΣΩ[-]Σ[-] [-]ç èv τώ[ι-]ΰ;ς το[-] \Ώ.(χναύ·ί\\ναιαί Γ[- τεντ\ηκον[τα.Ί -] [-]ΩΣΔ[-] [-]ΑΡ[-]

ϋ : König Lysimachos. Beschluß des Volkes; Antrag der Strategen? Da König Lysimachos früher alle Fürsorge für das Volk der Priener fortwährend trug (5) und nun Streitkräfte gegen die Magnesier schickte und die anderen Pedieis in die Stadt führte, so möge das Volk beschließen: Man soll zehn Männer aus allen Bürgern als Gesandte wählen, welche zum König gehen und ihm den Beschluß übergeben werden und ihre Freude dem König kundtun werden, (10) daß er sowie auch seine Macht gesund sind und er das Restliche gemäß dem Antrag ausführen wird. Sie sollen das Wohlwollen zeigen, das das Volk fortwährend dem König Lysimachos gegenüber hegt, ferner sollen sie ihn mit einem goldenen Kranz im Wert von tausend Goldmünzen auszeichnen. Das Volk soll auch (15) ein bronzenes Standbild von ihm aufstellen ... und auf der rechten Seite neben ihm soll ... stehen ... Ein Altar für ihn soll auf der Agora errichtet werden und alljährlich sollen die Priester und Priesterinnen in der Stadt Opfer bringen. (20) Alle Bürger sollen Kränze tragen und die Priester und Amtsgenossen und alle Bürger sollen eine Prozession am Geburtstag des Königs Lysimachos durchführen, und die Amtsgenossen sollen auch daran teilnehmen. Der Finanzverwalter soll den Hieropoioi (25) der Phylen (soviel) Geld für die Opfertiere geben, wie auch bei den Panathenäen, ... von allen Bürgern sollen gewähh werden ... die das Opfer darbringt... im Land ... beten und dem König Lysimachos Opfer darbringen ... einen Ort ... (35) ... aus Arsinoeia ... aus jeder Phyle ... (40) ... K: Das Dekret ist an der Nordseite des Tempels der Athena Polias geñinden worden; an der gleichen Stelle kam auch die Inschrift mit dem Antwortschreiben ans Licht, in dem Lysimachos der Stadt seine Dankbarkeit mitteilte (IPriene 15 = OGIS 12; Welles, RC 6). Der Demos von Priene beschloß kultische Ehrungen für Lysimachos, der 286/85 v.Chr. die Stadt vor den Bewohnern Magnesias und der Mäanderebene gerettet hatte; zu den Kämpfen und zur historischen Situation s. Welles, RC 43 f. zu Nr. 6; Bengtson, Strategie I 222; Magie, RRAM II 922; Habicht, Gottmenschentum 38 f. Die Ehrungen für König Lysimachos sind - wie Welles a.O. 44 zu Nr. 6 betont hat - angesichts der Situation nicht außergewöhnlich; s. dazu auch Orth, Kgl. Machtanspruch 104. Z. 13-14: Ein goldener Kranz von gleich hohem Wert wurde vom Nesiotenbund Ptolemaios II. Philadelphos verliehen; s. K N r . 132 [Е]. Z. 16: ein ά γ α λ μ α χα\κοϋν [έττΐ τβάρίπτφ (?) καΐ 7Γ]αραστήσ6ΐ έγ δεξιάς Xiejoii/ra U. v.Wilamowitz, Reden und Vorträge (1901). Auch von Hiller von Gaertringen wurde in Analogie zu den Münzbildern des Lysimachos rechts vom Standbild ein Löwe aus Bronze ergänzt, obwohl es keine Anhaltspunkte für diese Annahme gibt; zum Löwen in den Legenden über Lysimachos s. B. Niese, Geschichte der griechischen und makedonischen Staaten seit der Schlacht bei Chaironeia I (1899-1903) 396 Anm. 2.

376

VII. Propontis und nördliches Kleinasien / 20. Priene KNr.: 258 [E] 1. Antigonos I. Monophthalmos 2. 334 V . Chr. 3. Proxenie, Bürgerrecht, Enktesis, Atelie, Asylie, Aspondie 4. edd.: IPriene 2; M. Tod, A Selection of Greek Historical Inscriptions (1948) 186 Der Stein wurde im Pflaster der byzantinischen Hauptkirche von Priene gefunden und befindet sich heute in Berlin, Inv. 15. Text: IPriene 2.

5

10

15

[iôo^ej'] τψ β[ουληι και τώι δήμωι, μν^ός] [MeT]ayeLTVL(bvoç δ6υ[τ]6ρΐ)[ι] ί[σ]ταμ'ενο[υ,] [κυρίοΙυ συλλόγου Ύβνομίνου, αυτονόμων [βόν]των Ώριην^ων, έτΓΐ τρυτανίος 'Ιτπο[κρά-] [τ'ευς ] 'Avnyóvwt Φιλίππου Μακβδόνι [βύίβργέτηι γενομένωι καί προύυμωι €0ντ[ί] [ei]ç τημ πόλιν τημ ϋριηνεων δβδόσύαι αύτώι προξβνίην καΐ πολιτβίαν καΐ [e]yκτησ^.v yrjç καί οΙκίης, καί άτ'ίΚααν πάντων όσα elç τον οίκον τον εαυτοί) ττληγ γης, καΐ είσαγωγην καΐ έξαγωγην και εμ πολβμωι καΐ ev βίρηνηι άσυΧβΙ καί άσπονδά, καΐ ефоδον έττΐ τάς αρχάς καΐ τον δημον τομ ΙΙρι[τ;-] νέων πρώτωι μβτά τα iepá- ταύτα δε eîvai καΐ αύτώι καΐ eKyóvoig.

ϋ : Beschluß des Rates und des Volkes, am 2. Tag des Monats Metageitnion, der Hauptversammlung, als die Priener selbständig waren, unter dem Prytanen Hippokrateus. (5) Antigonos, dem Sohn des Philipp, aus Makedonien, der sich als Wohltäter erwies und der Stadt der Priener gegenüber eifrig war, soll die Proxenie und das Bürgerrecht und auch des Recht auf Erwerb von Grundbesitz und einem Gebäude verliehen werden, ferner Abgabenfreiheit in allem, (10) was seinem Haus gehört außer seinem Grundbesitz, und das Recht der Ein- und Ausfahrt sowohl zu Kriegs- als auch zu Friedenszeiten, Sicherheit und Neutralität und Zugang in die Behörde und die Volksversammlung der Priener als erster nach dem Opfer. Diese Rechte sollen sowohl er als auch seine Nachkommen haben. K: Volksbeschluß von Priene für den künftigen König Antigonos I. Monophthalmos; zur Datierung s. F. Hiller v.Gaertringen, IPriene 2; P. Briant, Antigone le Borgne (1973) 35 ff.; zur historischen Situation s. R.A. Billows, Antigonos the One-Eyed and the Creation of the Hellenistic State (1990) 39 f. Z. 9-10: Nur sein häuslicher Besitz und sein Haus selbst sollten abgabenfrei sein, nicht aber sein Grundbesitz. KNr.: 259 [E] 1. Seleukos I. Nikator und Antiochos I. Soter 2. 281/80 V. Chr. 3. Standbilder

377

Das Material ΙΑ. Die

Zeugnisse

4 . edd.: G I B M III, 1 Nr. C C C C X V ; Michel, Recueil 4 8 1 ; OGIS 2 1 5 ; IPriene 18 Vgl. Siedentopf, Reiterdenkmal 8 5 Nr. 8. Der Stein befindet sich in London, British Museum. Photo: IPriene 2 8 Nr. 18. Text: IPriene 18.

5

10

15

20

25

30

35

[- eÍKÓ-] [ r a ] χαλκη[ν к ] т σΙτ]ησαι [7г]а[р]а [T]o[ù]Ç [|8]ασιλ6Ϊς Σέλευκοίΐ' καΙ] [' Α]ντίοχον, δβδόσύοίί δβ αΰτώι καΐ προεδρίαν εμ πάσι τοίς άγώ[σι] καΙ €φοδον έττί τημ ßovXriy και τον δημομ τρωτωι μετά τα Îe[pà] [κ]αΙ σίτησιν έμ ττρυτανείωι rai βμ ΤΙανιωνίωι και άτβλβιαν t[oD] σώματος καΐ ων αν είσάγτ/ται η e^áyiiTai elç τον ίδιον οιΐκοί*] και €μ ποΧβμωι καΐ ev €ΐρτινηι· ταύτα δέ ùiràpxeiy και αΰτώι κ[ο;1] βκ^όνοις- àvayyeîXai δβ τον στβφανον Αιονυσίοις τpayωιδω[v\ [τ]ώι πρώτωι àyùvi, δηλοΐιντας tv τηι ávayyeXíai ων Ινβκα те[п-] [μ]ηται· της δβ àvayyβ\ίaς βπιμβληύη[ν]αι τον άyωvoϋéτηv, τ[ης] [δ]6 κατασκβυης των βiκóvωy καΐ [τ]ης στάσβως, δπως σνντ[β-] λβσύησονται κατά τάχος καΐ ξυμφβρόντως, βπιμβλβισύαι T[OÎ)Ç] βνβστώτας άβΐ στpaτηyoύς· Ινα δέ α[ι] те τιμαΙ αί δβδομβν[αι Λα-] ρίχωι βπιφανβστβραι ώσιγ καΐ των άλλων οι προαιρούμβνο[ι τηι] πόλβι -καρβχβσΰαι τας χ ρ ε ί α ς ] ΰβωρώσιν οτι ό δήμος τοις /с[а-] λοΐς και άyaύoις άνδράσιν βτίσταται χάριτας άτΐοδιδόναι καταξίας, àvaypà\pai τόδβ το φηφισμα e[Î]ç στηλην λιύívηy καΐ στησαι жара την βικόνα· τα δέ άναλώματα τα yβvòμeva ΰττηρβτβιν τους οικονόμους. [έττί στβφανηφόρου ' Ιτητοθώντος. μηνός Mβτayβιτvιώvoς, βδοξβ τώ[ι] δήμωι, yvώμηι στpaτηyώv· πβρί των [τιμ]ών τώμ ττρότβρον βφηφισμβνων Καρίχωι τα μβν αλλα βιναι και?[ώς] πρότβρον ο δήμος βφήφιστίαι ] στησαι δέ Ααρίχου βικόνα χαλκην βφ' ίππου βν τηι àyopài άντι της πρότβρον β\Ρηφισμβνης αΰτώι- υπάρχβιν δέ Καρίχωι àτéλβιay και τώ[γ] κτηvώy καΐ τών σωμάτων οσα αν υπάρχηι βν τβ [τ]οΐς ιδίοις κτημασ[ι] καΐ βν τηι πόλβι, όπως άμ φάίνηται ό δήμος χάριτας άποδιδους Καρίχωι τών βυβpyβτημáτωv αξίας. βπι στβφανηφόρου Άκάμαντος, μηνός ' Απατουριώνος,' Αναξίλα[ς] Αυκιδβως βΐπβν δπως αν αί β·φηφισμβναι υπο του δήμου τιμοά Ααρίχωι àvaypaφώσιv β'ις στηλην λιύίvηy και σταύηι ή στήλη βν τώι ιβρώι της Άϋηνάς, δβδόχύαι τηι βουλήι καΐ τώι δημωι- τό[ν] νβωποίην Αβωμβδοντα àπβyδovvaι όπως στήλη τβ κατασκβυασϋήι καΐ άvaypaφήι βίς αυτήν τά ψηφίσματα τά βφηφισμβνα υπό του δήμου ΰπβρ τιμών Ααρίχωι καΐ σταύηι ή στήλη βν τώ{ι\ ίβρώι της Άύηνάς. το δέ yβvóμβvov β'ις [τ]ο:ΰτα άνάλωμα ϋπηρβτ[ή-] σαι τον vβωπoíηy και áveveyKeiv τηι πόλβι βλ λóyωι.

ϋ : . . . ein bronzenes Standbild (zu errichten) und neben den (Statuen der) Könige Seleukos und Antiochos aufzustellen. Ferner soll ihm das Recht der Prohedrie an allen Agonen verliehen werden und Zugang in

378

vu. Propontis und nördliches Kleinasien / 20. Priene die Volksversammlung als erster nach dem Opfer, (5) Speisung im Prytaneion und im Panionion und Abgabenfreiheit für die Sklaven und für das, was er ein- oder ausführt von seinem eigenen Haus sowohl zu Kriegs- als auch zu Friedenszeiten. Die Rechte sollen sowohl er als auch seine Nachkommen genießen. Der Kranz soll bei den Dionysien am nächsten tragischen Agon ausgerufen werden und bei der Ausrufung soll man kundtun, aus welchen Gründen ihm die Ehrungen verliehen wurden. (10) Der Agonothetes soll Sorge für die Ausrufung, für die Herstellung und Aufstellung der Standbilder tragen; die jeweils amtierenden Strategen sollen dafür sorgen, daß sie schnellstens und nützlich ausgeführt werden. Damit nun die dem Larichos verliehenen Ehrungen auch den anderen offenkundig seien, die sich entschließen. Nützliches für die Stadt zu tun, (15) und (damit sie) sehen, daß das Volk den guten und tüchtigen Männern den gebührenden Dank abzustatten weiß, soll dieser Beschluß auf eine steinerne Stele geschrieben und neben dem Standbild aufgestellt werden. Die dafür nötigen Beträge sollen die Oikonomoi leisten. (20) Als Hippothon Stephanephor war, im Monat Metageitnion. Beschluß des Volkes; Antrag der Strategen: Betreffs der Ehrungen, die wir früher für Larichos beschlossen haben, soll das andere so sein, wie das Volk früher beschloß. Man soll ein bronzenes Reiterstandbild des Larichos auf der Agora anstelle des früher beschlossenen aufstellen. Larichos soll das Recht der Abgabenfreiheit sowohl für Vieh (25) als auch für Sklaven, die ihm sowohl auf dem eigenen Besitz als auch in der Stadt gehören, verliehen werden, damit nun das Volk dem Larichos für seine Wohltaten den gebührenden Dank abzustatten scheint. Als Akamas Stephanephor war, im Monat Apaturios, stellte Anaxilas, Sohn des Lykidas, den Antrag: Damit die vom Demos dem Larichos verliehenen Ehrungen (30) auf eine steinerne Stele geschrieben werden und die Stele im Heiligtum der Athena aufgestellt wird, mögen der Rat und das Volk beschließen: Der Neopoios Leomedon soll den Vorschuß geben, damit die Stele hergestellt wird und auf sie die Beschlüsse des Volkes zu Ehren des Larichos eingetragen werden und (damit) die Stele im Heiligtum der Athena aufgestellt wird. Der Neopoios soll den dafür nötigen Betrag leisten und der Stadt zur Berechnung geben. K: Ehrendekret für Larichos, einen Offizier der ersten Seleukiden. Das Dekret wurde vom Großteil der Forscher in die Zeit um 270-260 v.Chr. datiert; s. jetzt zur Datierung Orth, Kgl. Machtanspruch 106 Anm. 16; zum historischen Kontext mit weiteren Literatur angaben ebenda 105 ff. Z. 2-3: Die Ehrenstatuen für Seleukos L und Antiochos L in Priene müssen unmittelbar nach der Schlacht von Kurupedion in Auftrag gegeben worden sein und zwar, für die außergewöhnlichen Verdienste der Seleukiden um die Stadt; s. dazu Orth, Kgl. Machtanspruch 106 f. Habicht, Gottmenschentum 88 f. nimmt sogar eine göttliche Verehrung in Anlehnung an Lemnos (s. KNr. 23 [L] und 184 [L]) an; dieser Vorschlag bleibt hypothetisch.

Priene? KNr.: 260 [E] 1. Antiochos IL Theos 2. nach 260 v. Chr. 3. unspezifiziert 4. edd.: GIBM III, 1 Nr. CCCCXXIII; IPriene 24 Vgl. E. Olshausen, Prosopographie der hellenistischen Königsgesandten I (1974) Nr. 132. Der Stein stammt vom Athenatempel in Priene.

379

Das Material /А. Die Zeugnisse Text: IPriene 24.

5

10

15

20

[TÒ τταρά -] [Έδοξεν -] [èTreiôi) ό δήμος πρεσβευτή ν Ιτεμφε ττρός] τον )3α[σιλέα] [Άντίοχον, δσης αποδώσει το φήφίσμα κ]αΙ αξιώσει [έξ-] [αποστεΐΚαι δικαστηνΊ άκολονύως τοις ε]ν τώι φηφίσματίι] [ΎεΎραμμενοις, ό δέ βασιλεύς Άντίοχος υπ]ακούσας άπε[στειλεν ημίν δικαστην -]ιδώρου Πριηνεα, [όστις παραγενόμενος εις την πάλιν ημών] καΐ σπουδάζων [δττως συλλυάώσιν ai διαφοραι ai περ\ι τών συμβο\αίω[ν] [και εμμενωσιν οί διαφερόμενοι . . c a . 8 . . TO]ÎÇ συμβολαίοις [ .. ] [- χopη]yoυμεvoυ τών χρη[μάτων -]îoç, τους δε λοΐ7Γθίι[ς] [ίσον εαυτόν πάσι τοίς διαφερ]ομβνοις παρεχόμενος [έαυτόί' εΰχρηστον - δι]ώικησε δυνατώς τον [- την π]άσαν ημεραν συνε[βουλεύσατο - ώστε - την ταχ]ίστην [- ενεδήμη]σεί τε 'εν τηι πάλει πά[ν-] [τα τον χράνον αξίως της τε ημετερας 7Γ0]λ€ως καΐ της πάλεως τη[ς] [εξαποστειλάσης αυτόν, άκόλο]υόα πράττων τηι του [|(3]ασ[ι-] [λέως εις ημάς εΰνοίαι· οπως ουί'] φαίνηται ό δήμος €ύχαρ[ι-] [στών τοις ευερ'^ετουσιν αύτόν, ά]γαΐ?ήι τύχηι κάιπί σωτ[η-] [piai του τε βασιλέως καΐ τών έκ]Ύάνων αύτοΰ, δεδόχύαι τη[ι] [jSouX^t και τώι δήμωι, 'επαινεσαι 'Αν]τίοχον τον βασιλέα άρε[της ενεκα καΐ εύνοιας αίς άεϊ εχρή]σατ[ο? προς τον] δη[μον]

ϋ : ... Beschluß ... Da das Volk einen Gesandten zum König Antiochos schickte, der den Beschluß übergeben und dazu auffordern sollte, daß (5) [ein Richter?] den geschriebenen Beschlüssen folgend abgeschickt werden sollte; König Antiochos gab Gehör und schickte uns den Richter ... , Sohn des ...doros, aus Priene, welcher zu unserer Stadt kam und sich Mühe gab, daß die Streitigkeiten betreffs der Verträge geschlichtet werden (10) und daß die Streitenden sich ... an die Verträge halten ... gewährte er das Geld ... zu den restlichen war er allen Streitenden gleichermassen nützlich ... verwaltete mit Kraft ... (15) ... daß ... am schnellsten gelöst wird ... in der Stadt die ganze Zeit und unserer Stadt und der Stadt, die ihn geschickt hatte, angemessen, und handelte (20) dem Wohlwollen des Königs uns gegenüber entsprechend. Damit nun das Volk seinen Wohltätern den gebührenden Dank abzustatten scheint, zum guten Glück und zur Rettung des Königs und seiner Nachkommen, mögen der Rat und das Volk beschließen: Man soll König Antiochos wegen seines vorbildlichen Charakters und des Wohlwollens, das er dem Volk stets erwiesen hat, ... K: Die Datierung der Inschrift beruht auf paläographischen Indizien. G. Corradi, Studi ellenistici 1929, 214 wies die Inschrift der Regierungszeit Antiochos' I. Soter zu; ablehnend Orth, Kgl. Machtanspruch 168 Anm. 43. Welche Stadt den Beschluß gefaßt hat, ist - trotz des Fundortes der Inschrift - unbekannt; zu den Beziehungen des Antiochos II. Theos zu Priene s. Orth a.O. 168.

380

VII. Propontis und nördliches Kleinasien /21. Antiocheia am Mäander 21. Antiocheia am Mäander KNr.: 261 [L] 1. 2. 3. 4.

Antiochos I. Soter 281-261 V. Chr. Phyle, Gründerkult Steph. Byz. s.v. 'Avnóxeia Άντώχεια. δέκα TroXeiç αναγράφονται, eiol òe ττλάονς. πρώτη Σύρων, ή òevrépa 'βκλτιύη άττό Άντώχου του Έττιφανους, Λυδίας ... ένδβκάτη Καρίας, η ης και ΤίυύόποΧις βκαλβΐτο. "Άντιόχφ yap τφ ЕбХеикои τρεις Ύυναικβς 'επβστησαν όναρ, κτίσαι τόλιν kv Kapíqc εκάστη λέγουσα- ό δε ϋ·πο\αβων την μητέρα και την γυναίκα και την άδελφην, κτίζει [τρεις πόλεις] άττό μεν της αδελφής Ααοδίκης Ααοδίκειαν, άττό δέ της γυναικός Νύσης ΝΟσα»', άττό δε της μητρός Άντιοχίδος 'Αντιόχειαν". ΆντιοχΙς ουν όνομα καΐ της μητρός καΐ 'εύνικόν της πόλεως και φυΧης όνομα ...το 'εύνικόν ιτασών ' Αντιοχευς καΐ Άντιόχειος και ΆντιοχΙς το ύηλνκόν.

ϋ : Antiocheia. Zehn Städte werden aufgezeichnet, es gibt aber mehr. Die erste liegt in Syrien. Die zweite, sie liegt in Lydien, wurde nach Antiochos Epiphanes benannt... Die elfte liegt in Karien, sie wird auch Pythopolis genannt. "Antiochos, den Sohn des Seleukos, machten nämlich drei Frauen auf einen Traum aufmerksam, wobei jede sagte, er werde eine Stadt in Karien gründen. Und er nahm seine Mutter, Nysa, seine Frau und seine Schwester mit und gründete drei Städte, die nach seiner Schwester Laodike Laodikeia, nach seiner Frau Nysa Nysa und nach seiner Mutter Antiochis Antiocheia genannt wurden. " Antiochis war sowohl der Name der Mutter als auch die Bezeichnung der Stadt und der Name der Phyle... Die Stammesbezeichnung von allen lautet Antiocheus und Antiocheios und die weibliche Form Antiochis. K: Magie, RRAM II 989 weist die Gründung irrtümlich Antiochos II. zu; s. dagegen Orth, Kgl. Machtanspruch 140 Anm. 8; ebenda 138 ff. zu den Städtegründungen der Seleukiden; s. ferner Bikerman, Institutions 243 ff.; L. Cerfaux/J. Tondriau, Un concurrent du christianisme. Le culte des souverains dans la civilisation gréco-romaine (1957) 237 ff.; Habicht, Gottmenschentum 106; W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 230 ff. Als zusätzliches Zeugnis für einen Gründerkult des Seleukiden werden Münzen aus der Zeit des Kaisers Gallienus herangezogen, deren Rückseite die Legende ΚΤΙΣΤΗΣ ΑΝΤΙΟΧΕΩΝ trägt: BMC 59 und Inv. 2177 sowie eine weitere Münze des 3. Jhs.n.Chr. aus Antiocheia am Mäander, die auf der Vorderseite das Bildnis des Antiochos und die Legende ΑΝΤΙΟΧΟΣ zeigt: F. Imhoof-Blumer, Kleinasiatische Münzen (1974) 109 Nr. 8. Interessant ist dabei die Darstellung auf der Rückseite; vgl. zur Diskussion Leschhorn a.O. 230 ff. mit Literaturangaben.

381

v i l i . Karien und südl. Kleinasien 1. Milet-Didyma ΚΝΓ.: 262 [E]

1. Alexander d. Gr. 2. 334/33 V. Chr. 3. eponyme Stephanephorie 4. ed.: Milet I 3, 122. Milet Inv. 656 Zeile 81: Άλεξαρδρος

Φΰύτητον

К: In Zeile 81 der Stephanephorenliste von Milet wird Alexander als eponymer Stephanephor bezeugt; zur Datierung ins Jahr 334/33 v.Chr. s. A. Rehm, Milet I 3, 236, 242 zu Nr. 122; jüngst P. Herrmann, Milet VI 1, 166 zu Nr. 122. Den Anlaß für diese Ehrung verrät Arrian in der Anabasis 1,19,6: Trotz des Widerstandes ließ Alexander die Stadt der Milesier ohne Besatzung. Zu den eponymen Stephanephorien als Ehrenämter s. Chr. Habicht, Chiron 6, 1976, 130 f.

KNr.: 263 [E] 1. 2. 3. 4.

Demetrios I. Poliorketes 295/94 V. Chr. eponyme Stephanephorie edd.: Milet I 3, 123; Syll.^ 322. Milet Inv. 663

5

10

15

20

vacat 0106 μολττων ψσύμνησαν' ' Ιππόμαχος θήρωνοσ έττί τούτου ή ττόλις èXevûépa και αυτόνομος tyéveTO υπό Άνη-γόνου καΐ η δημοκρατία άττβδόόη. 'Απόλλων Αώς Βαΐικος Αυκομήδους Μητρόδωρος Άντιφάνους Ίππούών Ίππεως ' Ανα^ίλ^ως Φιλίσκου Αύκος Δεξικράτεω ' Αριστόδημος Ώ,αρόβνίου 'Αντίπατρος Φιλίσκου Αάμων Δαμέω Νέωί» ' Αλβξάνδρου Ιίάμφιλος ΐίαρϋενίου Κριτόβουλος ' Αγασικράτους Άΰηναιος Ααμίω ' Απόλλων Αώς Σωσίπις 'Αρίστωνος ' Αρισταγόρας Στησίλβω Σωσίστρατος Φανοδίκου Αημητρως 'Αντιγόνου 383

Das Material / Α. Die Zeugnisse

25

30

35

40

45

50

55

ΊΙάνταινοσ Τίανταίνου Αημήτρωσ Φιλιστίδου Φιλίσκος Αβξικράτους Στράτης Νόσσου Αβων Μολτταγόρου Τελεσίας Κορινύίου Ποσβίδιττπος ΕυττοΚώος Θεόδωρος Βάτωνος Μητρόδωρος Σωσιστράτον Άγασικράττ/ς Κριτοβονλου Γόργος Άνηπάτρου Άλέξ ίππος Σίμου ΆπόΧΚων Αώς Ευπολις ΊΙοσεώίππου ' Αντίοχος Σελεύκου Άντήνωρ Έενάρονσ έττί τούτον έδόΰη ή χώρα τώι δημωι ντο τον βασιλέως Πτολβ/Λαίου. Αβωσϋενης Αεωύστορος ΠοσείδιτΓΤΓος Ποσειδωί'ίοϋ ' Απόλλων Αώς ' Απόλλων Αώς ΑΙσχνλΙνος θβοκρίνονς 'Αλέξανδρος Αημητρίον τον Φιλιστίδον ΣΙμος ΙΙοσειδίππον Τίοσεώώνως θεοδεκτονς Ανκόφρων Ενδημον Άύηνόδωρος Αρνμωνος Ζήνων Αημοστράτον Αισχύλος Πανταίνον 'Απόλλων Αώς 'Απόλλων Αώς 'Απόλλων Αώς ' Απόλλων Αώς Τάχως Γογγύλου ΤΙειύενονς θαρσαγόρου ' Απόλλων Αώς

ϋ : Folgendes sangen die Molpai: Ippomachos, Sohn des Theron, dafür, daß die Stadt frei und selbständig unter Antigonos wurde und die demokratische Verfassung zurückgegeben wurde usw. K: Z. 22: Αημήτριος ' Avnyóvov belegt Demetrios I. Poliorketes als eponymen Stephanephor im Jahr 295/94 v.Chr.; s. dazu A. Rehm, Milet I 3, 261 zu Nr. 123; ferner Chr. Habicht, Chiron 6, 1976, 130 f. Zu Datierung der Liste s. P. Herrmann, Milet VI 1, 166 zu Nr. 122 und 123.

384

vili. Karlen und südliches Klelnaslen /1. Mllet-Dldyma KNr.: 264 [E] 1. Ptolemaios I. Soter 2. 294-288 v. Chr. 3. kultische Ehrungen, Standbild 4. edd.: Milet I 3, 139; W. Schubart, ArchPF 6, 1913, 327 f. (bis Z. 15); F. Schroeter, De regum hellenisticorum epistulis in lapidibus servatis quaestiones stilisticae (1931) 64 Nr. 13 (bis Z. 15); D. McCabe/M. Plunkett, Miletos Inscriptions (1984) 19 f. Nr. 34 (Z. 22-59); 39 Nr. 52 (Z. 16-21); Welles, RC 71 if. Nr. 14 ([Z. 1-15]; McCabe/Plunkett 48 Nr. 62); Schenkungen KNr. 275 [E 2] Text: s. Schenkungen KNr. 275 \E 2]. K: Zur Datierung der Inschrift ins Jahr 262/61 v.Chr. s. Schenkungen KNr. 275 [E 2] mit ausführlichem Kommentar und F. Herrmarm, Milet VI 1, 172 zu Nr. 139. Die Verdienste des Ptolemaios I. Soter werden in den Zeilen 5 ff. und 25 ff. aufgezählt: Abgabenfreiheit, Befreiung von Hafenzöllen, Landschenkung und andere Wohltaten; s. ferner H. Müller, Milesische Volksbeschlüsse. Eine Untersuchung zur Verfassungsgeschichte der Stadt Milet in hellenistischer Zeit (1976) 74 f. Anm. 48. Zu den Wohltaten der frühen Ptolemäer in Milet s. Schenkungen KNr. 273 [E]-l-[A], KNr. 274 [Е]. In den Zeilen 26-27 werden μί^ωται und κάλλισται τιμαί erwähnt, die das Volk von Milet dem Ptolemaios I. Soter verliehen hatte. Die Benennung des Ptolemaios I. als ΰώς και σωτηρ (Ζ. 24 f.) läßt auf einen Kult des Ptolemäers in Milet schließen; vgl. dazu Habicht, Gottmenschentum 114 f. Zu diesen Ehrungen gehörte die Errichtung eines Standbildes im Apollonheiligtum, das in den Zeilen 53 f. erwähnt wird; s. dazu jüngst D. Kreikenbom, Griechische und römische Kolossalporträts bis zum späten 1. Jh. n. Chr., 27. Ergh. Jdl (1992) 22.

KNr.: 265 [E] 1. Philotera 2. 279-270 V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: B. Haussoullier, RPhil 24, 1900, 323; ders.. Études sur l'histoire de Milet et Didyma (1902) 66 f.; OGIS 35; M.L. Strack, ArchPF 2, 1903, 541 Nr. 14; IDidyma 115; A. Bernand, Delta (1970) 1022 Photo: IDidyma 115 Abb. 61. Text: IDidyma 115. Βασίλισσα!' ΦιΧωτβραν βασίλβως Πτολεμαίου ό δήμος ό Μιλι/σίωί' ' ΚβΤίμώι ΐΐυΰβίτ]. ϋ : Das Volk der Milesier (weiht) die Königin Philotera, die Tochter des Königs Ptolemaios, der Artemis Pythia. K: Die Weihung einer Statue der Philotera an Artemis könnte als Danksagung des milesischen Volkes für

385

Das Material / Α. Die Zeugnisse die ptolemäischen Wohltaten in Milet verstanden werden; s. dazu Schenkungen KNr. 275 [E 1]+[E 2]. Zu Philotera, Tochter des Ptolemaios I. Soter und Schwester des Ptolemaios II. Philadelphos und der Arsinoe, s. Kallimachos fr. 1,73 (Pfeiffer); Strab. 16,4,5; Schol. Theokr. 17,123; R. Pfeiffer, Kallimachosstudien (1922) 14 ff.; zur Datierung der Statue in Milet ebenda 18 Anm. 1. Pfeiffer a.O. nimmt an, daß zu dieser Zeit schon Standbilder von Ptolemaios II. Philadelphos und Arsinoe aufgestellt worden waren. IDidyma 122 zu Nr. 115: "Die Statuen der Herrscher wird man sich in der Stadt aufgestellt zu denken haben, für die jungfräuliche Prinzessin paßte die Weihung ihres Standbildes an Artemis besonders gut (wiewohl natürlich keine Rede davon sein kann, daß ihr bloß Mädchenstatuen geweiht wurden)."

KNr.: 265 [A] Lage/Fundort: Die Basis wurde 1896 vor dem Apollontempel gefunden und steht heute auf der Weihgeschenkterrasse. Inv. Η 1896 η. 42 (Abb. 67-69. 86). Beschreibung: Es handelt sich um eine oben und unten profilierte Statuenbasis, die aus einem Quaderblock besteht. Erhaltungszustand: Die Basis ist bis auf einzelne Bestoßungen sehr gut erhalten. Die Oberflächen sind mit dem Zahneisen geglättet. Auf der Oberseite befinden sich zwei Standspuren eines lebensgroßen Standbildes und hinten, in der Mitte der Fläche, ein längliches Zapfloch. Das Fußprofil besteht aus Kyma, Leiste und Ablauf, das Kopiprofil aus Ablauf, Leiste, Eierstab (unskulpiert) und Leiste. Maße: H: 0,65 m; B: 0,73 m; В mit Deckplatte: ca. 0,85 m; T: 0,66-0,69 m. Material: weißer Marmor. Lit.: в . HaussouUier, RPMl 24, 1900, 323. - ders.. Études sur l'Mstoire de MUet (1902) 66 f. - IDidyma 115 Abb. 61. K. Tuchelt, Vorarbeiten zu einer Topographie von Didyma, 9. Beih. IstMitt (1973) 32 f. Taf. 11,2. - Schmidt, Statuenbasen 25. 28 Anm. 44; 47. 261 Kat.Nr. 1.2.6. Abb. 19.

K: Zu den einfachen Quaderbasen s. Jacob-Felsch, Statuenbasen 77. 90; Schmidt, Statuenbasen 21 ff. Tuchelt, Frühe Denkmäler 32 f.: "Wir wissen nicht, ob die Statuen, die die Königin Apame (...) und die Prinzessin Phila (...) und Philotera (...) der Artemis geweiht haben, auch im Artemisheiligtum aufgestellt worden sind. Die Fundorte der Phila- und Philotera-Basen, an der Nordostseite des Pronaos bzw. vor dem Apollontempel, sprächen nicht dafür. Die Apame-Basis dagegen wurde außerhalb des Apollonbezirkes im Süden gefunden. "

KNr.: 266 [E] 1. 2. 3. 4.

Ptolemaios II. Philadelphos 279/78 V. Chr. Belobigung siehe KNr. 264 [E]

Text und Übersetzung mit Kommentar = KNr. 264 [Е]. 386

Ш1. Kurien und südliches Kleinasien /

Milet-Didyma

KNr.: 267 [E] 1. Seleukos I. Nikator 2. 288/87 V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: Th. Wiegand, SBBerlin 1904, 75; OGIS 744; Milet I 3 (1914) 383 f. Nr. 158. Milet Inv. 459 Photo: Milet I 3, 383 Abb. 92. Text: Milet I 3 Nr. 158. Βασιλέα ΣβΚίυκον ó δήμος ό ΜιΧησίων ΆπόΧΚωνι ϋ : Das Volk der Milesier (weiht) König Seleukos dem Apollon. К: Zur Datierung s. Orth, Kgl. Machtanspruch 20 Anm. 15. Das Kolossalbild des Seleukos I. Nikator im Apollonheiligtum kann als Danksagung für die Verdienste, die sich Seleukos I. um Milet erworben hatte, interpretiert werden, vgl. dazu Schenkungen KNr. 280 [E]; zum historischen Kontext s. Orth a.O. 19 ff. KNr.: 267 [A] Lage/Fundort: Gefunden im Gebiet der Löwenbucht. Bis 1912 befand sich die Basis östlich vom HafenRundbau; verschollen. Inv. 459. Beschreibung: Es handek sich um eine rechteckige Quaderbasis ohne Profil. Erhaltungszustand: Auf der Oberseite der Basis befanden sich die Standspuren einer überlebensgroßen Bronzestatue. Maße: H: 0,50 m; B: 1,24 m; T: 1,24 m. Material: weißer Marmor. Lit.: Th. Wiegand, SBBerlin 1904, 75. - G. Kawerau/A. Rehm, Das Delphinion von Milet, Milet I 3 (1914) 383 f. Nr. 158 Abb. 92.

K: Zu den einfachen Quaderbasen s. Jacob-Felsch, Statuenbasen 77. 90; Schmidt, Statuenbasen 1 ff. Die Weihung an Apollon läßt daran denken, daß die Statue im Apollonheiligtum aufgestellt war; vgl. W. Günther, Das Orakel von Didyma in hellenistischer Zeit, 4. Beih. IstMitt (1971) 28.

KNr.: 268 [E] 1. Antiochos, Sohn des Seleukos I. 2. 299 V . Chr. 387

Das Material /А. Die Zeugnisse 3. Reiterstandbild, Prohedrie, Sitesis, Atelie, Asylie, Promantie 4. edd.: B. Haussoullier, RPhil 24, 1900, 245 ff. Nr. 2; ders.. Études sur l'histoire de Milet (1902) 34 ff.; OGIS 213; B. Laum, Stiftungen in der griechischen und römischen Antike II (1914) 117 f. Nr. 128 (Z. 1-3. 9-23); IDidyma 479; Siedentopf, Reiterdenkmal 84 Nr. 6 (Z. 31-36. 43-45); W. Günther, Das Orakel von Didyma in hellenistischer Zeit (1971) 29 ff.; D. McCabe/M. Plunkett, Didyma Inscriptions (1985) 1 f. Nr. 7; Schenkungen KNr. 281 [E 1] Vgl. Holleaux, Études III 112. Der Stein befindet sich heute in Istanbul; s. S. Miller, The Prytaneion (1978) 198 Anm. 360. Text: s. Schenkungen KNr. 281 [E 1]. K: Den Anlaß für vorliegende Ehrung bildete die Stiftung einer Stoa in Milet durch Antiochos; s. dazu Schenkungen KNr. 281 [Е]. Z. 4 f. und 15 f.: Als Motivierung werden die evaeßaa und das erwiesene Wohlwollen des Prinzen, seine verdienstvollen Leistungen und die Errichtung der Stoa verzeichnet. Z. 9-12: s. L. Migeotte, Finances et constructions publiques, in: Stadtbild und Bürgerbild 84 f. Z. 31-36: Noch vor Antritt seiner Regierung i.J. 280 v.Chr. erhielt Antiochos ein Reiterstandbild, das an dem Ort aufzustellen war, den der Rat (?) durch Beschluß zuwies; s. dazu W. Günther, Das Orakel von Didyma in hellenistischer Zeit (1971) 34 Anm. 41. Z. 36-43: Die folgenden Ehrungen sollen auch für die Nachfolger des Antiochos Gültigkeit besitzen: Prohedrie, Speisung im Prytaneion, völlige Atelie, persönliche Unverletzlichkeit in Krieg und Frieden, Befragungsrecht im Orakelheiligtum von Didyma. Orth, Kgl. Machtanspruch 22 f. : "Als übertriebene Ehrung wird man dies alles kaum bezeichnen können; ein Reiterstandbild gestand man ein paar Jahre später auch dem Mitbürger Hippostratos zu, mit den übrigen Privilegien aber tritt der Königssohn nur in eine Reihe mit unzähligen anderen verdienten Bürgern im griechischen Raum, wofür sich ohne Schwierigkeit Beispiele beibringen ließen. Aufschlußreich ist das, was hier fehlt: Es ist weder von einem οτίφανος für Antiochos die Rede noch von anderen Rechten wie der προδικία und der πρόσοδος zu βουλή und δήμος; von Kultehren verlautet kein Wort, übrigens scheint sich Milet auch nach 281 durch außergewöhnliche Zurückhaltung in dieser Hinsicht ausgezeichnet zu haben. "

KNr.: 269 [E 1] 1. Apame, Frau des Seleukos I. Nikator 2. 299/98 V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: Th. Wiegand, SBBerlin 1908, 42 ff. (bis Z. 16; mit Ergänzungen von Haussoullier); ders., SBBerlin 1911, 68 f.; IDidyma 480; W. Günther, Das Orakel von Didyma in hellenistischer Zeit (1971) 23 ff.; D. McCabe/M. Plunkett, Didyma Inscriptions (1985) 2 f. Nr. 8; Schenkungen KNr. 281 [E 2] Vgl. Holleaux, Études III 100 f. 110 (Frg. a); SEG 4, 442. K. Tuchelt, Vorarbeiten zu einer Topographie von Didyma (1973) 33 Nr. 9. Photo: Rehm Abb. 97 (Abklatsch der Zeilen 1-16). Text: s. Schenkungen KNr. 281 [E 2].

388

νΐΙΙ. Karien und südliches Kleinasien /1.

Milet-Didyma

K: Zum Motiv der Ehrung s. Schenkungen KNr. 281 [E 2] und ausffihrlich Orth, Kgl. Machtanspruch 20 f. Z. 12-14: s. L. Migeotte, Finances et contributions publiques, in: Stadtbild und Bürgerbild 85. Z. 21-22: Die Ehrenstatue der Apame sollte im Artemisheiligtum von Didyma aufgestellt werden. Mit diesem Denkmal wird die erhaltene Statuenbasis KNr. 269 [E 2] in Verbindung gebracht.

KNr.: 269 [E 2] 4. edd.: B. Haussoullier, Études sur l'histoire de Milet et Didyma (1902) 60; OGIS 745; IDidyma 113 Text: IDidyma 113. [Βασίλισσαί' 'Α]πάμην βα[σιλ€ως LeXevKOV 7i;mîra] [ó δήμος] ò Μιλησίων Άρ[τ6μιδι τψ kv Λιδύμοις] ϋ : Das Volk der Milesier (weiht) die Königin Apame, die Frau des Königs Seleukos, der Artemis in Didyma. K: Die Basis wurde von W. Günther, Das Orakel von Didyma in hellenistischer Zeit (1971) 27 f. und Orth, Kgl. Machtanspruch 20 Anm. 16 mit dem Ehrendekret IDidyma 480 (KNr. 269 [E 1]) in Verbindung gebracht; anders J. Seibert, GGA 226, 1974, 197 f.; s. ferner Schenkungen KNr. 281 [E 2].

KNr.: 269 [A] Lage/Fundort: Gefunden 1895 unter den Trümmern einer Kapelle südlich des Tempels. Inv. E 101. Beschreibung: Es handelt sich um eine einfache Quaderbasis. Erhaltungszustand: Der Block ist stark beschädigt. Vom Oberteil links sind die Ecken weggebrochen, rechts fehlt die ganze Vorderseite. "Die hintere rechte Ecke ist antik abgearbeitet, ob bereits anläßlich der Aufstellung?" (Tuchelt). Auf der Oberseite sind zwei Standspuren erhalten; hinten in der Mitte befindet sich ein quadratisches Zapfloch. Maße: H: 0,53 m; B: 0,842 m (an der Vorderseite ca. 0,40 m); T: 0,805 m. Material: Marmor. Lit.: В. Haussoumer, Étades sur l'histoire de Milet et Didyma (1902) 60. - IDidyma 113. - K. Tuchelt, Vorarbeiten zu einer Topograpliie von Didyma, 9. Beih.IstMitt (1973) 32 f. Taf. 11,1.3.4. - Schmidt, Statuenbasen 15 Anm. 68; 26. 232 Kat.Nr. 1.1.17.

K: Zu den Quaderbasen, die in Didyma durch KNr. 265 [A] und 267 [A] vertreten sind, s. Jacob-Felsch, Statuenbasen 77. 90; Schmidt, Statuenbasen 1 ff. An der oberen Kante der rechten Seite des Blockes erkennt man noch den Ansatz eines Ablaufs (Übergang zum darunter folgenden Block). Die Standspuren deuten auf eine lebensgroße Statue hin; das quadratische Zapfloch auf der Oberseite des Blocks diente wie bei der Basis für Philotera KNr. 265 [A] zur Befestigung des Gewandes. 389

Das Material / Α. Die Zeugnisse KNr.: 270 [E] 1. 2. 3. 4.

Antiochos I. Soter 280/79 V. Chr. eponyme Stephanephorie siehe KNr. 263 [E]

Text und Übersetzung = KNr. 263 [Е]. K: Zu den engen Verbindungen Milets zu den siegreichen Seleukiden nach der Niederlage des Lysimachos bei Kurupedion s. Orth, Kgl. Machtanspruch 30 f. Z. 37: Antiochos I. Soter bekleidete das Stephanephorat im Jahr 280/79 v.Chr.; zu den Ehrenämtern s. Ch. Habicht, Chiron 6, 1986, 131 f. und hier KNr. 239 [Е].

KNr.: 271 [E] 1. Phila, Tochter des Seleukos I. und der Stratonike 2. 277/76 bzw. 276/75 v. Chr. 3. Standbild 4. edd.: M. Schede, SBBerlin 1911, 69; IDidyma 114. Didyma (?) Inv. 353 Photo: IDidyma Abb. 60. Text: IDidyma 114. Βασίλισσα»' Φίλαΐ' Βασιλέως Σ6λεύκου ό όημος ό Μιλΐ;σίωϊ' Άρτβμίδί ϋ : Das Volk der Milesier (weiht) die Königin Phila, die Tochter des Königs Seleukos, der Artemis. K: Die Weihung einer Statue der Phila, Tochter des Seleukos I., muß nach der Niederlage des Lysimachos bei Kurupedion zu datieren sein; vgl. IDidyma 114. Zu den Beziehungen Milets zu den Seleukiden in dieser Zeit s. Orth, Kgl. Machtanspruch 30 f.

KNr.: 271 [A] Lage/Fundort: Gefunden 1910 an der Nordostseite des Pronaos des Apollontempels (Abb. 70-71. 89). Beschreibung: Es handelt sich um den Quaderblock einer statuarischen Gruppe. Erhaltungszustand: Erhalten ist nur der linke Block des Bathrons. Auf der Oberseite des Blocks befinden sich zwei Standspuren, die diagonal zur Frontseite des Blocks mit der Inschrift stehen. Daraus läßt sich schließen, daß die Statue schräg zur Frontseite der Basis gestanden hat. In der Nähe der Hinterkante befindet sich ein kleines Dübelloch. Geglättet ist nur die Schriftfläche des Blocks. Auf der rechten Seite 390

VIH. Kurien und südliches Kleinasien /1.

Milet-Didyma

des Blocks sind links in der Mitte und rechts oben zwei Klammerbett^ingen zur Verbindung mit einem hier anstoßenden Stein vorhanden. Maße: H: 0,545 m; B: 1,010 m; T: 0,985 m. Material: Marmor. Lit.: M. Schede, SBBerlin (VII. Vorläufiger Bericht) 69. - IDidyma 114 Abb. 60. - Schmidt, Statuenbasen 15 Anm. 69; 26. 232 Kat.Nr. 1.1.18.

K: Nach den erhaltenen Klammerbettungen auf der rechten Seite des Blocks sowie nach den diagonal angebrachten Standspuren läßt sich eine zusammengesetzte Quaderbasis rekonstruieren; die statuarische Gruppe kann aus zwei Standbildern bestanden haben. Das Standbild der Phila war lebensgroß; das Gewand wurde durch das kleine Zapfloch hinten befestigt wie bei der Apame-Basis; s. KNr. 269 [А]. Zu den zusammengesetzten Quaderbasen Jacob-Felsch, Statuenbasen 78. 91 ff.; Schmidt, Statuenbasen 39 ff. KNr.: 272 [L] 1. 2. 3. 4.

Antiochos II. 259/58 V. Chr. kultische Ehrungen Appian, Syr. 65 ΣέΚίυκου δ ' άίΓοΰανόντος διάδοχοι, παις irapà πατρός βκδβχόμβνοι την Σύρων άρχην, eyevovTo οΐδ€· Άντίοχος μεν ιτρώτος, οδε ό της μητρυιάς ίρασύβίς, ος καΐ Σωτηρ βπβκλήύη, Γαλάτας, кк της Εύρώττης ές την Άσίαν έσβαλόντας, έξελάσας, ôeurepoç δέ Άντίοχος έτερος, έκ τώνδε των γάμων -γενόμενος, οτφ θεός επώνυμον ύττό Μιλησίων -γίνεται ττρωτον, οτι αυτόίς Ύίμαρχον τύραννον καύεΐλεν.

ϋ : Als aber Seleukos gestorben war, wurden seine Nachfolger, welche die Herrschaft über die Syrer vom Vater auf den Sohn übernahmen, die folgenden: Als erster Antiochos, nämlich der, welcher sich in seiner Stiefmutter verliebte und den Beinamen Soter bekam, weil er die aus Europa nach Asien eingefallenen Galater vertrieb; als zweiter ein anderer Antiochos, der aus dieser Ehe stammte, dem erstmals von den Milesiern der Beiname Theos zuteil wurde, weil er ihnen den Tyrannen Timarchos beseitigt hat. (Übersetzung O. Veh) K: Antiochos II. erhielt i.J. 259/58 v.Chr. als Άντίοχος 6 ϋεός kultische Ehrungen von den Milesiern zuerkannt. Appian führt die Beseitigung der Tyrannis von Timarchos als Grund an; s. Welles, RC, 5. 107; Habicht, Gottmenschenttim 104; dagegen A. Rehm, Milet I 7 (1924) 284. Die Milesier sind die ersten gewesen, die den jungen Herrscher kultisch verehrten; vgl. Orth, Kgl. Machtanspruch 156 Anm. 19. KNr.: 272 [E] 4. edd.: B. Haussoullier, RPhil 15, 1901, 6; ders.. Études sur l'histoire de Milet et Didyma (1902) 73; OGIS 226; IDidyma 358; W. Günther, Das Orakel von Didyma in hellenistischer Zeit, 4. Beih. IstMitt (1971) 54. 391

Das Material / Α. Die Zeugnisse Text: OGIS 226.

5

' Υδροφόρος ' Αρτέμιδος Πυΐ?ί[ΐ7ς] Χρυσώ Αντομενονς του 'Avnyóv[ov,] μ]ητρός δε ..ο...ας της 'Αντιφων[το]ς, άττόγοίΌς ΰ-πάρχουσα Ίτητομά[χου] του Άύηναίου, ôç кат71у[а]уег τ[η]ν т[е] [6λ]6υΐ?6ρίαί' Koà δημοκρατίαν 7 r a p [ à /3]θ!σ[ιλέως ' A m - ] όχου To[D] i?eoû, [σ]υv(ep)[yoЪvτoς Ίππομάχου του Ίπττο-] μάχου, ος ην του 7Γ[ατρός αΰτοϋ άδβλφός, πρβσ[|3]6ύσο!ς [ττρός βασιλβα ' Αντίοχον ]

ϋ : Hydrophoros der Artemis Pythia, Chryso, Tochter des Antimenes, des Sohnes des Antigonos, Mutter ..., Nachkomme des Ippomachos (5) aus Athen, welcher die Freiheit und die demokratische Verfassung durch König Antiochos Theos einführte, Mitarbeiter des Hippomachos, Sohn des Hippomachos, welcher der Bruder seines Vaters war, als Gesandter zu König Antiochos ... K: Votivplatte der Hydrophore der Artemis Pythia, Chryso, Tochter des Automenos, mit Lob an die eigenen Vorfahren. Z. 7: î?eoû ist nicht als offizielles Epitheton, sondern im Rahmen des städtischen Herrscherkultes für Antiochos II. zu verstehen; s. dazu Habicht, Gottmenschentum 104.

KNr.: 273 [E] 1. Laodike, Frau des Antiochos II. 2. 259-254 v. Chr. 3. Weihung eines Gebäudes (Naiskos?) 4. ed.: Milet I 7, 194. 282 ff.; Milet VI 1, 14 ff. Nr. 194. Milet Inv. 1196 Photo: Milet I 7 Abb. 270. [Ό δήμος о Μι]λ7?σίωϊ'

[βασίλίσσ]ηί Ααοδίκηι.

ϋ : Das Volk der Milesier (weiht) Königin Laodike. K: Zur Datierung s. A. Rehm, Milet I 7, 284; P. Herrmann, Milet VI 1, 14 f. 199 zu Nr. 194; vgl. ferner Habicht, Gottmenschentum 101. Habicht ebenda 104 f.: "Der Gemahlin des Antiochos IL, Laodike, wurde von den Milesiern in den Jahren 259/54 eine Stoa geweiht, wodurch sie wie eine Göttin geehrt wurde. Vermutlich erhielt sie förmlichen Kult in Milet, für den, wie Rehm bemerkt, keine individuelle Leistung der Königin zum Wohle der Stadt vorausgesetzt werden muß." F. Piejko, OpAth 18, 1990, 137 identifiziert die erwähnte Laodike mit der Gattin des Antiochos IV. Dies spricht gegen die auf Architektur und Epigraphik gestützten Argumente von H. Knackfuss und A. Rehm (siehe die folgende KNr.); dazu P. Herrmann, SEG 40, 1019 und ders., Milet VI 1, 14 f. 199 zu Nr. 194. Gegen eine göttliche Verehrung spricht die Architektur des Laodike-Baus, die eine profane Bestimmung voraussetzt (= KNr. 273 [A]). Skeptisch zur Vergöttlichung auch Orth, Kgl. Machtansprach 156: "Daß

392

VIII. Karien und südliches Kleinasien /1.

Milet-Didyma

dies gleichbedeutend mit göttlicher Ehrung sei, muß zwar nicht unbedingt angenommen werden; von Gewicht war die Huldigung in jedem Fall." Zur Motivation der Ehrung s. die Bemerkungen von P. Herrmann, Milet VI 1, 16 Anm. 1.

KNr.: 273 [A] Lage/Fundort: Bis auf zwei Blöcke waren alle Architekturteile des Gebäudes in der justinianischen Stadtmauer beim Südmarkt verbaut, und zwar in der Flucht der Südwand der langen Magazinhalle. Zwei Kapitelle waren ferner in der Justiniansmauer auf der Südseite des Südmarkttores verbaut. Die ursprüngliche Lage des Gebäudes wird auf dem Südmarkt vermutet. Die meisten Architekturreste befinden sich heute am Südmarkt, ferner in den Museen von Izmir und Istanbul. Beschreibung: Es handelt sich um einen kleinen, zierlichen Rechteckbau; die fi-agmentarisch erhaltene Weihinschrift war am Architrav des Gebäudes angebracht. Erhaltungszustand: Erhalten sind zwei vollständige Außenarchitravblöcke und Bruchstücke von zwei weiteren Balken, zwei vollständige Innenarchitravblöcke und ein weiteres Endbruchstück, ferner ein gebrochener Wandarchitravblock, ein vollständiger Gesimsblock, drei vollständige, aneinander anschließende Deckplatten (Rauten- und Rechteckkassetten) sowie zwei kleine Fragmente von solchen Deckplatten, zwei Säulenkapitelle und ein Volutenfragment sowie schließlich zwei "Eckantenkapitelle". An vielen Stücken sind Reste ehemaliger Bemalung vorhanden. Maße: Von H. Knackfuß wurde eine äußere Länge von 13,25 m und eine Breite von 3,75 m rekonstruiert. Material: Marmor. Lit.: H. Knackftiß, MUet I 7 (1924) 263 ff. Abb. 269-278 Taf. XXIX-XXX. - A. v.Gerkan, Gnomon 1, 1925, 127 ff. - RE XV (1932) 1606 s.v. Miletos (F. Hiller v.Gaertringen). - G. Kleiner, Die Ruinen von Milet (1968) 66 Abb. 41. - H. Bauer, Korinthische Kapitelle des 4. und 3. Jhs. v. Chr., 3. Beih. AM (1973) 121. - W. Voigtländer, Der jüngste Apollontempel von Didyma. Geschichte seines Baudekors (1975) 110 Anm. 284. - M. Pfrommer, IstMitt 36, 1986 , 84 Anm. 38 Taf. 27,1. - H. Lauter, Die Architektur des HeUenismus (1986) 268 Taf. 34 a. - W. Müller-Wiener in: Milet 1899 - 1990, Kolloquium Frankfurt am Main 1980 (1986) 121. - B. Weber, IstMitt 39, 1989, 585 ff. Taf. 56. - Fr. Rumscheid, Untersuchungen zur kleinasiatischen Bauomamentik des HeUenismus. Beiträge zur Erschließung hellenistischer und kaiserzeitlicher Skulptur und Architektur (1993) I 30 f. 86 ff. 229 ff. 331. 334 ff. II 48 Nr. 163 Taf. 105,5-7. 106.

К: Durch das gänzliche Fehlen der Reste des Unterbaus bleiben viele Punkte, vor allem hinsichtlich des Grundrisses, offen. Die Datierung des Baus in die Mitte des 3. Jhs.v.Chr. ergibt sich aus der Ausbildung der Architekturteile in Verbindung mit der Buchstabenform und der Interpretation der Inschrift. Von H. Knackfuß wurden die Architekturglieder zu einem Nymphaeum zusammengefügt: Eine zweischiffige, flach gedeckte Halle mit sieben Interkolumnien korinthischer Säulen in der Front. Die Halle sollte ähnlich wie das langgestreckte Brunnenhaus des 4. Jhs.v.Chr. am Südabhang der Akropolis von lalysos von einem Parapet halbiert gewesen sein; vgl. dazu F. Glaser, Antike Brunnenbauten (κρήναή in Griechenland (1983) 47 ff.; W. Letzner, Römische Brunnen und Nymphaea in der westlichen Reichshälfte (1990) 182 Anm. 77. Nach den drei aneinander anschließenden Blöcken der Kassettendecke soll die Decke der hinteren Halle (Rautenkassetten) eine geringere Eintiefung als die Decke der vorderen Halle (tiefe Rechteckkassetten) gezeigt haben; letztere würde somit auf einen nicht betretbaren Raum hindeuten. Die "Nymphaeum-Rekonstruktion" von Knackfuß wurde jüngst durch die Untersuchung der (verkannten) 393

Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse "Eckantenkapitelle" von B. Weber mit guten Gründen widerlegt. Weber untermauert die vorgeschlagene Datierung mit weiteren Beispielen für den eigenartigen Kapitellentwurf und schließt die Möglichkeit eines Naiskos für den kleinen Rechteckbau nicht aus. Zu den variierenden Formen der Kassettendecke s. H. v.Kesberg, Jdl 96, 1981, 114: "Bei den kleinen, kostbar ausgestatteten Bauten läßt sich vielfach das Bestreben spüren, ihren Wert durch Variation und präzise Ausführung zu heben, z.B. am Naiskos des Apollontempels von Didyma, am Laodikebau in Milet oder am Propylon Ptolemaios' II. in Samothrake mit unterschiedlichen Säulenordnungen auf den Seiten ... Diese Effekte bezeugen, daß nicht mehr die Verbindlichkeit der Ordnung entscheidend ist, sondern der Reiz der Formgebung. " Zu den Kapitellen s. H. Lauter, Die Architektur des Hellenismus (1986) 268: "Ein letzter Ausläufer 'verspielterer' Manier ist das Kapitell des sog. Laodikebaus in Milet (...), bei dem aber rückwirkender alexandrinischer Einfluß nicht ganz auszuschließen ist." Rumscheidt a.O. 88 f. Anm. 149 betonte dagegen, daß die Säulenkapitelle des Baus im syrisch-ptolemäischen Bereich häufig anzutreffen sind.

KNr.: 274 [E 1] 1. Eumenes II. Soter 2. 167/66 v. Chr. 3. kultische Ehrungen (?), Standbild (?) 4. edd.: F. Herrmann, IstMitt 15, 1965, 71 ff. (J. Pouilloux, Nouveau Choix d'inscriptions grecques [1971] 55 ff. Nr. 7; Allen, Attalid Kingdom 221 f. Nr. 16 [nur I]); D. McCabe/M.Plunkett, Miletos Inscriptions (1984) 36 Nr. 45; SEG 36, 1046; Schenkungen KNr. 284 [E 1] Die Inschrift ist am Rundmonument des Eirenias angebracht. Photo: Herrmann Taf. 33. Text: s. Schenkungen KNr. 284 [E 1]. К : Ehrenbeschluß der Milesier für Eumenes IL, überreicht durch Eirenias (Z. 8-15); zur historischen Situation s. E.S. Gruen, The Hellenistic World and the Coming of Rome (1984) 573 ff. Eumenes übernahm die Kosten der für ihn beschlossenen Ehrungen, die die Stiftung eines Gymnasions zum Anlaß hatten; s. dazu Schenkungen KNr. 284 [E 1] + [E 2]. Die erwähnten Ehrungen bleiben unklar; es wurden kuhische Ehrungen angenommen, die in den folgenden Dekreten verzeichnet sind; s. P. Herrmann, IstMitt 15, 1965, 71 ff. 106 ff. und hier KNr. 274 [E 2] und 275 [Е]. Auch gegenüber dem Ionischen Bund (KNr. 200 [E]) und Delphi (KNr. 95 [E]) hatte sich Eumenes bereit erklärt, die Kosten der für ihn beschlossenen Ehrungen von sich aus zu übernehmen; vgl. dazu B. Laum, Stiftungen in der griechischen und römischen Antike II (1914) 35 Anm. 5 und Schalles, Untersuchungen 50 Anm. 319.

KNr.: 274 [E 2] 4. edd.: Th. Wiegand, SBBerlin 1911, 26 f.; Milet I 9, 307 (Allen, Attalid Kingdom 219 f. Nr. 14; D. McCabe/M.Plunkett, Miletos Inscriptions [1984] 35 f. Nr. 44); Schenkungen KNr. 284 [E 2]; Milet VI 1, 98 Nr. 307. Inv. 1319 Vgl. M. Holleaux, REG 37, 1924, 328 f.

394

vin. Karien und südliches Kleinasien /1.

Milet-Didyma

Die Inschrift (sog. Stadioninschrift) war am Propylon des Stadions angebracht. Photo (des Abklatsches): Rehm 151 Abb. 131. Text: s. Schenkungen KNr. 274 [E 2]. K: Nach P. Herrmann, Milet VI 1, 98 f. 210 zu Nr. 307 ist die Inschrift in den Zeitraum zwischen 163/2 und 160/59 zu datieren. Sowohl die erwähnten Ehrungen als auch der Anlaß dieses Ehrenbeschlusses ftir Eumenes II. sind unklar; zu dem Bezug auf die Gymnasialstifl^ing des Attaliden s. Schenkungen KNr. 284 [E 2]. Die Ehrungen, mit denen die Milesier auf die Gymnasialstiftung antworteten, könnten aus der Errichtung einer Statue des Königs oder der Einrichtung kultischer Ehrungen bestanden haben. P. Herrmann, IstMitt 15, 1965, 113 f. 116 f. möchte die kultischen Ehrungen nach dem Tod des Königs ansetzen; vgl. aber J. Kleine in: Milet 1899 - 1980, Kolloquium Frankftirt 1980, 31. Beih. IstMitt (1986) 139. Kleine hält es für möglich, daß die Einrichtung des Temenos und der Geburtstagsfeier mit der Gymnasialstiftung in Zusammenhang stehen. Der erhaltene Ehrenbeschluß der Milesier für Eumenes II. wurde am Stadionpropylon aufgezeichnet. KNr.: 275 [E] 1. 2. 3. 4.

Eumenes II. Soter 167/66 V. Chr. Standbild, Temenos siehe KNr. 200 [E]

Text und Übersetzung = KNr. 200 [Е]. K: Der Ionische Bund beschließt die Bekränzung des Königs mit einem goldenen Kranz sowie die Errichtung einer vergoldeten Ehrenstatue, s. dazu KNr. 200 [Е]. Z. 56-60: Die Statue sollte in Milet und zwar in dem von den Milesiern für den König beschlossenen Temenos aufgestellt werden, wie Eumenes selbst bestimmte. Es folgt die Begründung seines Entschlusses mit der Erwähnung der Panegyris und eines Heiligtums, das Milet zu Ehren des Eumenes II. beschlossen hatte. Der heilige Bezirk wurde in der Nähe des Eumenes-Gymnasions vermutet, konnte aber bisher nicht lokalisiert werden. Der Fundort der Rundbasis bei dem sog. hellenistischen Haus westlich des Athenatempels wurde von Th. Wiegand, SBBerlin 1908, 25 f. zur Lokalisierung in Betracht gezogen. Dagegen A. v.Gerkan, Milet I 8 (1928) 86 ff. 92 f.; J. Kleine in: Milet 1899 - 1990. Kolloquium Frankftirt 1980, 31. Beih. IstMitt (1986) 139 Anm. 29; H. Schaaf, Untersuchungen zu Gebäudestiftungen im Hellenismus (1992) 70. Nach einem Vorschlag von A. v.Gerkan wäre die Statue des Königs im Gymnasion beim Stadion anzunehmen, weil dieses von Eumenes selbst gestiftet war. Dafür spricht außerdem der Fundort der Basisfragmente; so auch Hansen, Attalids 415.

KNr.: 275 [A] 4. Rundmonument Lage/Fundort: Die Blöcke des Monuments sind nicht in situ gefunden worden, sondern waren in späten

395

Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse Hausmauern in der Nähe des Nordendes des Stadions und unweit des der Theaterbucht vorgelagerten "Inselhauses" verbaut. Die Basis befindet sich heute im Pergamonmuseum, Berlin (Abb. 72-73). Beschreibung: Es handelt sich um die Basis eines Rundmonumentes auf dreistufigem Unterbau. Das Denkmal bestand aus insgesamt acht Quaderschichten und war von einer Bronzestatue bekrönt. Erhaltungszustand: Von den ehemals 44 Blöcken, aus denen die Basis zusammengeffigt war, sind noch 20 Stücke erhalten: Fußprofile, Deckprofile, Stufen und Mittelstücke mit der Inschrift ( = KNr. 200 [E]). Die Inschrift ist vom Wasser angegriffen, aber noch lesbar und verteilt sich auf fünf Blöcke. Maße: Gesamthöhe: 2,625 m; Dm max. 3,47 m. Material: weißer Marmor. Lit.: Α. Rehm in: A. v.Gerkan/F. Krischen, Milet I 9 (1928) 144 ff. Abb. 129. 130. - Th. Wiegand, SBBerlin 1904, 85 ff. V. Kästner, Technische Beobachtungen an einem Rundmonument für Eumenes II. aus Milet in Pergamon (?), in: Bautechnik der Antike. Internationales Kolloquium Berlin 15.-17. Februar 1990 (1991) 116 ff. Abb. 1-7. - Schmidt, Statuenbasen 172 ff. 527 f. Kat.Nr. XIII. 1. Abb. 190.

K: Die Euthynterie bestand aus einem Ring von acht gebogenen Elementen. Darauf folgten zwei Stufen, die aus acht unregelmäßig keilförmig zugerichteten Segmenten mit Versatzmarken bestanden. Alle nicht sichtbaren Flächen sind nur grob gespitzt, während die einzelnen Blöcke der folgenden Schichten eine schmale, unregelmäßige Anathyrose zeigen. Die Bauglieder waren waagrecht durch Il-förmige Klammern und senkrecht durch quadratische Dübel miteinander verbunden. Auf die zwei Stufen folgte eine profilierte Sockelschicht; das attische Profil (Abschlußleiste, Torus, Trachilus, Torus, Ablauf) ist Säulenbasen pergamenischer Bauten des 2. Jhs.v.Chr. vergleichbar. An dem dreischiffigen glatten Mittelteil ist die in zwei Kolumnen eingeteilte Inschrift angebracht. Dieser Teil wird wiederum von einer profilierten Deckschicht bekrönt, wobei das Profil hier anders ausgestaltet ist: Über einem Ablauf folgen ein schmales Riemchen, ein max. 7,1 cm vortretendes Wulstprofil (glattes ionisches Kyma) und eine stark bestoßene Hohlkehle. Von der bekrönenden Standplatte, die um 10,8 cm zurückgesetzt ist, sind zwei gegenüberliegende Kreisviertel erhalten; eins davon weist ein leicht ovales Loch auf, eine Bohrung für einen Stab oder eine Lanze. Die Fußspuren der Statue wären demnach auf den beiden verlorenen Platten zu denken. Kästner nimmt an, daß das Standmotiv der Statue demjenigen des sog. Thermenherrschers entsprach. Zu vergleichbaren Monumenten s. Kästner a.O. 116 Anm. 3 und Schmidt, Statuenbasen 172 ff.; zu den vergoldeten Bronzestatuen s. P. Herrmann, IstMitt 15, 1965, 87 Anm. 49 a.

KNr.: 276 [E] 1. Eumenes II. Soter 2. 159 V. Chr. 3. Fest, Opfer, Prozession 4. edd.: Th. Wiegand, SBBerlin 1911, 27 f. (B. Laum, Stiftungen in der griechischen und römischen Antike II [1914] 159 f . Nr. 129 b); IDidyma 488 (Allen, Attalid Kingdom 220 f. Nr. 15; D. McCabe/M. Plunkett, Didyma Inscriptions [1985] 4 f . Nr. 13); Schenkungen KNr. 286 [E] Photo (des Abklatsches): Rehm Abb. 99.

396

vili. Karten und südliches Kleinasien /1.

Milet-Didyma

Text: s. Schenkungen KNr. 286 [Е]. K: Stele aus Didyma mit einem milesischen Ratsbeschluß über die Feier des Geburtstages des Eumenes IL; bestimmt werden die Ausgestaltung der Geburtstagsfeier sowie die Getreideverleihung aus dem Kapital der Gymnasionstiftung an die milesische Bevölkerung; s. dazu Schenkungen KNr. 284 [E 1] + [E 2] und P. Herrmann, IstMitt 15, 1965, 105 ff. Die Annahme einer posthumen Einrichtung der Geburtstagsfeier ist unwahrscheinlich. Herrmann a.O. 110 nimmt an, daß mit diesem Beschluß, der in die Zeit nach dem Tode des Herrschers zu datieren ist, eine weitere Ausgestaltung der schon zu Lebzeiten des Königs bestehenden Geburtstagsfeier gemeint ist; s. dazu Schenkungen KNr. 286 [Е].

KNr.: 277 [E] 1. Attalos IL Philadelphos (?) 2. ca. 158 V . Chr. 3. Standbild 4. edd.: F. Herrmann, IstMitt 15, 1965, 96 (Allen, Attalid Kingdom 222 Nr. 17; D. McCabe/M. Plunkett, Miletos Inscriptions [1984] 5 Nr. 11); Schenkungen KNr. 287 [E] Die Inschrift wurde in Myus gefunden. Photo: Herrmann Taf. 34. Text: s. Schenkungen KNr. 287 [Е]. K: Bestimmungen über die Verwendung einer gestifteten Summe zu einem Zweck, der mit der kultischen Verehrung des Eumenes IL zusammenhängt. Es folgen Ausschreibung und Verkauf eines Priesteramts. Z. 5: Eumenes wird als âeôç bezeichnet; dies impliziert eine Datierung des Beschlusses in die Zeit nach dem Tod des Königs; s. dazu aber P. Herrmann, IstMitt 15, 1965, 116. Z. 9: Der Beschluß soll am Berna eines zu Ehren eines Königs noch zu errichtenden Standbildes aufgezeichnet werden. Es ist unsicher, um wessen Statue es sich hier handelt; s. dazu Schenkungen KNr. 287 [Е]. Damit ist jedoch nicht zwingend ein Kultbild gemeint. In Milet standen Ehrenstatuen sowohl des Eumenes IL als auch des im Beschluß erwähnten Attalos IL; s. dazu KNr. 275 [E] und 278 [Е]. KNr.: 278 [E] 1. Attalos IL Philadelphos 2. 159-154 V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: B. Haussoullier, RPhil 13, 1899, 25 Nr. 25; ders., Éttides sur l'histoire de Milet et Didyma (1902) 221; OGIS 320; IDidyma 143 Text: IDidyma 143. Βασιλτ) Άτταλον βασιΧβως 'Αττάλου ό δήμος ό Μιλησίων

397

Das Material / Α. Die Zeugnisse Ü: Das Volk der Milesier (weiht) König Attalos, den Sohn des Königs Attalos. K: Diese Statue könnte in Zusammenhang mit dem milesischen Beschluß KNr. 277 [E] stehen: Dort wird die Statue eines Königs (Attalos?) erwähnt. Eine gleichzeitige Ehrung für den Bruder des Attalos II., Athenaios, ist durch KNr. 279 [E] belegt. KNr.: 278 [A] Lage/Fundort: Gefunden vor dem Apollontempel. Inv. Η 1896 η. 52. Beschreibung: Marmorblock einer Orthostatenbasis. Erhaltungszustand: Erhalten ist nur die vordere Orthostatenplatte; der Block weist keine Dübellöcher auf. Maße: H: 0,925 m; B: 0,665 m; T: 0,29 m. Material: weißer Marmor. Lit.: В. Haussoumer, RPhü 13, 1899, 25 Nr. 25. - IDidyma 143.

К: Von Haussoullier wird wegen des Fehlens von Dübellöchern vermutet, daß dieser Block sowie derjenige für Athenaios (KNr. 279 [E] + [A]) ohne Statuen aufgestellt waren; beide Blöcke sollten seiner Meinung nach in ein Bauwerk eingefügt gewesen sein. Es handelt sich jedoch um dünne Orthostatenplatten als Teile von zusammengesetzten Statuenbasen; vgl. IDidyma 143; zu den Orthostatenbasen s. Jacob-Felsch, Statuenbasen 79 f. 94 f.; Schmidt, Statuenbasen 83 ff.

KNr.: 279 [E] 1. Athenaios 2. 159-154 V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: B. Haussoullier, RPhil 13, 1899, 26 Nr. 26; ders.. Études sur l'histoire de Milet et Didyma (1902) 222; OGIS 321; IDidyma 144 Photo: IDidyma 114 Abb. 68. Text: IDidyma 144. Άϋηναίον βασιλέως V. 'Αττάλου ò δήμος ό Μιλτ/σίωί' ϋ : Das Volk der Milesier (weiht) Athenaios, den Sohn des Königs Attalos. K: Die Inschrift stammt aus derselben Zeit wie KNr. 278 [E]-I-[A]; zum Prinzen Athenaios s. Hopp, Untersuchungen 30. 398

VIH. Karien und südliches Kleinasien /1. Milet-Didyma KNr.: 279 [A] Lage/Fundort: Gefunden in einer byzantinischen Mauer vor dem Apollontempel. Inv. H 1896 η. 73 (Abb. 74-75). Beschreibung: Marmorblock einer zusammengesetzten Orthostatenbasis. Erhaltungszustand: Auf der Unterseite sind Anathyrose und zwei Dübellöcher zu sehen; oben ist der Block geglättet und zeigt ebenfalls zwei Dübellöcher. Daraus wird klar, daß der Block einer zusammengesetzten Statuenbasis angehört. An der unteren Kante ist der Ablauf erhalten. Maße: H: 0,92 m; B: 0,735 m; T: 0,285 m. Material: weißer Marmor. Lit.: В. Haussoullier, RPhil 13, 1899, 26 Nr. 26. - IDidyma 144.

K: Es handelt sich um den Block einer zusammengesetzten Orthostatenbasis; wie KNr. 278 [А].

KNr.: 280 [E] 1. 2. 3. 4.

Asandros, karischer Satrap 314/13 V. Chr. epony me Stephanephorie ed.: Milet I 3, 122. Milet Inv. 656

Zeile 101: Άσανδρος

Άγάΐ?[ω]ϊΌς

К: Die Zeile belegt die eponyme Stephanephorie des karischen Satrapen Asandros in Milet für das Jahr 314/13 v.Chr.; zur Datierung der Liste s. P. Herrmann, Milet VI 1, 166 zu Nr. 122. In demselben Jahr wurde Asandros in Athen mit Sitesis, Prohedrie und Reiterstandbild geehrt (= KNr. 41 [E]). Von A. Wilhelm, BSA 7, 1900/01, 156 ff. wurde wahrscheinlich gemacht, daß Asandros zur Zeit seiner Stephanephorie nicht in Milet war; s. ferner A. Rehm, Milet I 3, 136 zu Nr. 122 und Chr. Habicht, Chiron 6, 1976, 130 f. KNr.: 281 [E] 1. 2. 3. 4.

Mithradates VI.Eupator 86/5 V . Chr. eponyme Stephanephorie ed.: Milet I 3, 125. Milet Inv. 661

Zeile 5: βασιλεύς

Μιύραδάτης

К: Mithradates war im Jahr 86/5 v.Chr. eponymer Stephanephor in Milet; s. dazu A. Rehm, Milet I 3, 250 f. zu Nr. 125; ferner Chr. Habicht, Chiron 6, 1976, 130 ff. Zur Datierung der Liste s. P. Herrmann, Milet VI 1, 167 zu Nr. 125-128. 399

Das Material /А. Die Zeugnisse 2. Herakleia am Latmos KNr.: 282 [E] 1. Antiochos III. d. Gr., Laodike, Antiochos, Seleukos und Mithridates 2. 196-193 V. Chr. 3. Kränze, Opfer 4. edd. S. §ahin, EpigrAnat 9, 1987, 55 ff. (Frg. I bis III); M. Wörrle, Chiron 18, 1988, 422 ff.; Schenkungen KNr. 296 [E] Die Inschrift war auf vier Antenblöcken des Athenatempels angebracht; A. Peschlow-Bindokat, AnatSt 26, 1976, 40 f. AA 1977, 95. L. Robert, Documents d'Asie Mineure (1987) 200 Anm. 14. 205 Anm. 34. JLR, Fouilles d'Amyzon en Carie (1983) 179 Anm. 131; 187 f. Photo: Wörrle 471-474 Taf. 1-4. Text: s. Schenkungen KNr. 296 [Е]. K: Zu den Stiftungen des Antiochos III. in Herakleia s. Schenkungen KNr. 296 [E]; zum historischen Kontext s. ferner M. Wörrle, Chiron 18, 1988, 421 ff. Die Inschrift wurde vom Herausgeber ausführlich besprochen. Die Ehrungen für die seleukidische Familie werden ferner in einer weiteren Inschrift aus Herakleia, einem Brief Antiochos' III., erwähnt; s. dazu 5. §ahin, EpigrAnat 9, 1987, 56 ff.; ferner W. Ameling, EpigrAnat 10, 1987, 19 ff. Als Motiv dieser Ehrungen muß die Anerkennung der alten Rechte der Stadt seitens des Königs angesehen werden; vgl. Ameling a.O.

3. lasos KNr.: 283 E] 1. Antiochos III. d. Gr. und Laodike III. 2. 197 V . Chr. 3. Kult, Opfer, Altar, Prozession, Priesterin der Aphrodite Laodike 4. edd.: G. Pugliese Carratelli, ASAtene 29/30, 1967/68, 445 ff. Nr. 2; IK 28, 1 , 4 (SEG 36, 984); Schenkungen KNr. 297 [E] Vgl. G. Pugliese Carratelli, ASAtene 47/8, 1969/70, 400 ff.; JLR, Bull. 1971, 621 (S. 502-9); Y. Garlan, ZPE 9, 1972, 223 f.; ders., ZPE 13, 1974, 197 f.; F. Sokolowski, GrRomByzSt 13, 1972 172 ff.; F. Piejko, OpAth 18, 1990, 134 Anm. 14; SEG 40, 960. Photo: Pugliese Carratelli, ASAtene 45/6 Abb. 5. 6 (A) und ASAtene 47/8 S. 402 [Z. 1-4]. S. 403 [Z. 31-35]. Textausschnitt Zeilen 33-94: s. Schenkungen KNr. 297 [E]. K: Zur historischen Situation s. Schenkungen KNr. 297 [Е]. Vgl. ferner G. Daux, ZPE 13, 1974, 197 ff.; Orth, Kgl. Machtanspruch 176 Anm. 17 mit ausführlichen Literaturangaben. Z. 61-62: F. Piejko, OpAth 18, 1990, 138 Anm. 14; ders., ClMediaev 42, 1991, 120.

400

VIH. Karten und südliches Kleinasien / 3. lasos Ζ. 67 f.: Antiochos soll den Ehrenstitel [σωτηρ] κάί φνλαξ oder [βυβρ-γβτης] καΐ φύλα^ erhalten. Ζ. 68-76: Die Übergabe der Schlüssel der Stadt am Ende des Amtsjahres der Strategen sollte künftig neben dem Altar erfolgen, welchen der Demos für Antiochos III. errichtete; die Amtsnachfolger sollten an den König, seine Vorfahren und die Götter der Stadt ein Opfer darbringen; vgl. JLR, Bull. 1971, 507. IK 28, 1 nimmt in Anlehnung an Teos ( = KNr. 239 [E]) eine Statue des Königs neben seinem Altar an; vgl. dazu auch Schenkungen KNr. 297 [E] zu Z. 92. Z. 76 f. : Laodike erhält eine Belobigung. KNr.: 284 [E] 1. Antiochos III. d. Gr. und Laodike, Seleukos und Mithridates 2. nach 197 v. Chr. 3. unspezifiziert 4. edd.: E. Hicks, A Manual of Greek Historical Inscriptions (1882) 297 Nr. 174 (GIBM III, 1 Nr. CCCCXLII; Michel, Recueil 467; OGIS 237; J. Fontenrose, Didyma [1988] 184 f. Nr. 9; JLR, Bull. 1971, 621 (S. 507 unten) Vgl. M. Wörrle, Chiron 18, 1988, 445 Anm. 94; C. Crowther, BICS 36, 1989, 136 ff.; Schenkungen KNr. 297 [E], S. 368. Text: OGIS 237.

5

10

[την δημοκβ]ατίαν καΐ αϋτονομίαν διαφυλάσσειν, γέγ[ρα-] [ντ[ες έί^ τηι αυτηι εκκλησίαι, ό δε πρ[ι]άμενος εν ήμεραις τρ[ι-] [άκο]ντα το [àpybpiov] καταβαΚετω τοις τ[α]μίαις· οί δε ταμί[αι -]

ϋ : Kallikles den Schatzmeistern. Die Schatzmeister sollen auf der Stelle den Aufsehern geben, und die Aufseher sollen den Unternehmern nach den Vorschriften geben. Damit auch diejenigen, die den Vorschuß für die Stoa geleistet haben, die das Volk dem Apollon und dem König Ptolemaios weiht, allen offenkundig seien, sollen die Revisoren (5), unter denen die Stoa errichtet wird, die Namen derer, welche nicht weniger als fünfhundert (Drachmen) ohne Zinsen vorschießen werden, an der Parastas der Stoa zusammen mit dem Vatersnamen schreiben, und dazu schreiben, daß diese dem Volk Geld ohne Zinsen für die Errichtung der Halle gaben, und als erster soll derjenige (10), der das meiste (Geld) gibt, aufgeschrieben werden. Damit diejenigen, die den Vorschuß leisten, (ihn) zurückbekommen, sollen ihnen Mittel als Unterpfand gegeben werden, von denen, die für das Bouleuterion verpfändet sind, und sie sollen (ihnen) zurückgegeben werden, wie sie früher verpfändet wurden. Man soll ihnen auch die für die Standbilder, die Pentekoste und den geschriebenen Eid verpfändetes (Geld) als Unteφfand geben, und sie sollen zurückgegeben werden, wie es früher beschlossen wurde. Es soll ihnen (15) auch aus dem Haushalt alljährlich ein Talent als Verpfändung gegeben werden, wenn sie dies und den Zins denjenigen zurückbringen, die als Pfand für sie vom Haushalt sechs Talente geliehen haben, und der Rat soll für den Haushalt da sein. Es soll auch das verpfändet werden, was aus der Errichtung der Säulen, der Hölzer und der Ziegel und der Plinthen hervorgebracht wird. (20) Die Säulen bis zum Gericht sollen von denen vorbestritten werden, die auch die Verrichtungen in dieser Versammlung verpachten. Der Käufer soll in dreißig Tagen das Geld den Schatzmeistern niederlegen. Die Schatzmeister ... K: Bagnali, Administration 94 Anm. 58 bringt diese Ehrung in Zusammenhang mit der Errichtung eines Gymnasions in Halikarnass; s. A. Wilhelm, ÖJh 11, 1908, 53 ff. Es bleibt jedoch ungewiß, welcher Ptolemaier gemeint ist.

8. Telmessos KNr.: 290 [E] 1. Ptolemaios, Sohn des Lysimachos und der Arsinoe II. 2. 240 V. Chr. 3. Altar und Opfer 4. edd.: OGIS 55 + Add. Bd. II, S. 540; ТАМ II 1, 1; L. Robert, BCH 57, 1933, 491; Holleaux, Études III 375 ff. (SEG 12, 502. 32, 1310; JLR, Bull. 1967, 573); I. Savalli, AnnPisa 17, 1987, 129 ff. (SEG 37, 1229) Vgl. F. Piejko, Berytus 30, 1982, 99 Anm. 8. Photo: Robert Taf XXX В; M. Segre, ClRhodos 9, 1938, 187 Abb. 2. Text: ТАМ II 1. Άγαι?ηι τύχηι. [Βα]σιλεύοντος Πτολεμαίου του Πτολε-

407

Das Material / Α. Die Zeugnisse

5

10

15

20

30

35

[μα]ωυ και 'Αρσινόης όβών Άδβλφων ίτους [€β]δόμου μηνός Λύστρον ίφ ' ί^ρβως θεοδό[τό\ν τον ΉρακΚβίδον, ôevTèpm, βκκλησίας κν[ρία]ς Ύβνομβνης, βδοξβ ΎίΚμησσβων [τ]ηί ττόλει- έττειδη Πτολε/Λαίος ό Αυσιμά[χ]οι; παραλαβών την iròXiv жара ßaaiXe[ως ΙίΙτολβμαίου τον ϋτολεμαίον κακώς [διακ€ί]μενην δια τους πολέμους, ΐν те τοΐ[ς] [άλλοις] βπιμβΚόμβνος διατελεί κοινηι те των [7Γθλι]τώϊ' καΐ ίδίαι έκάστου, [κ]αΙ ορών 'εν πάσιν [ύλιβο]μ'ενονς άφεΐκεν ατελείς τών τε ξνλί[νων] καρπών καΐ 'εννομίων, 'εποίησε δε καΐ της [σιτ]ηράς άπομοίρας καΐ οσπρίων πάντων καΐ κε[νΊ-] [χρ]οι; κάί έλύμου καΐ σησάμου καΐ ύερμων, πρό[τε]ρον τελωνονμενους σκληρώς, κατά τον [νό]μον τελείν δεκάτην μετρονντας νατα [τώ\ι τε γεωργώι και τώι δεκατώνηι, τών δε λοι[-] [πώ]ν τών συνκνρόντων τηι σιτηράι άπομ[οί-] [pai ά]φηκεν πάντων ατελείς- δεδόχύαι Τ£λ[μη]σσεϋσιν 'επαινεσαι [ΙΙ]τολεμα;ΐοί' επί [ττά-] [σιΊ]ν εύνοιας ενεκεν ην εχων διατελεί εις τη[ν] [7Γ0]λΐϊ' την Ύελμησσεων καΐ ίδρύσασύαι ϋ[τώ]ι 'επιφανεστάτωι τ07Γω[ι] κοά ύυειν κατ' έίΊα[υ-] [τό]ν εν μηνι Αύστρωι τηι ενδεκάτηι βονν τρι[ετ]ην, σνμπορενεσύαι δε πάντας τους 7г[о-] [λί]τας καΐ τους πάροικους 'επί την άυσίαν έάίϊΊ [δέ] μη συντελήι ó άρχων καΐ οί πολιται την [ι?υσί]θίί' κατ' 'ενιαυτόν, αμαρτωλοί εστωσαν [ΐ?6ώ]ί' πάντων και άποτ{ι)νετω ό άρχων ιεράς [τοΟ] Διός Σωτηρος δρα[χ]μάς χιλίας, έάίίΊ [μη] διά πόλεμον εΐρΎηται την ΰυσίαν συν[τ-] [€λ6Ϊ]ί'. το δέ φήφισμα τοΰτο άνα-γραφάτω ό άρ[χ]ωϊ' ε'ις στήλην λιύίνην και στησάτω εν τώι [τη\ς ' Αρτέμιδος Ιερώι 'εν τώ[ι] 'επιφενεστάτωι τό[7Γω]ι, TÒ δέ Ύενόμενον άνηλωμα ένενκάτ[ω] [τ]τιι πόλει.

ϋ : Zum guten Glück. Als Ptolemaios, Sohn des Ptolemaios und der Arsinoe, der Theoi Adelphoi, König war, im siebten Jahr im Monat Dystros, als Theodotos, (5) der Sohn des Herakleides, Priester war, zum zweitenmal, beschloß die Stadt der Telmessier in der Hauptversammlung: Da Ptolemaios, der Sohn des Lysimachos, als er die Stadt bei König Ptolemaios aufgrund der Kriege in schlechtem Zustand (10) übernahm, und ansonsten fortwährend Sorge sowohl für alle Bürger als auch für jeden einzelnen trug, als er alle bedrückt sah, die Früchte der Bäume und das Viehfutter abgabenfrei ließ, ferner auch verfügte, daß ein Anteil des Getreides, (15) alle Hülsenfttichte, Hirse, Sesam, Feigbohnen, die früher hart besteuert wurden, gemäß dem Gesetz zu einem Zehntel versteuert werden, nach Landwirt und Zehntem berechnet, und bei den restlichen, (20) die zu dem Getreide als Anteil zusammengehören, alle steuerfrei ließ. Mögen

408

VIH. Kurien und südliches Kleinasien / 8. Telmessos die Telmessier beschließen: Man soll Ptolemaios loben ... wegen seines Wohlwollens, das er fortwährend der Stadt der Telmessier gegenüber hegt, und es soll für ihn (25) ein Altar dem Zeus Soter auf der Agora am angesehensten Ort errichtet werden. Man soll alljährlich im Monat Dystros am 11. Tag ein dreijähriges Rind opfern. Alle Bürger und Paroikoi sollen zum Opfer mitlaufen. Wenn (30) der Archon und die Bürger das Opfer alljährlich nicht darbringen, dann sollen sie sich allen Göttern strafbar gemacht haben und der Archon soll dem Zeus Soter tausend Drachmen als heilig abbezahlen, falls er nicht wegen eines Krieges verhindert wird, das Opfer darzubringen. (35) Der Archon soll diesen Beschluß auf eine steinerne Stele schreiben und im Heiligtum der Artemis am angesehensten Ort aufstellen. Den dafür nötigen Betrag soll die Stadt veranlassen. K: Ehrungen für den Lysimachiden Ptolemaios; zu seiner Person s. Segre a.О.; M. Wörrle, Chiron 8, 1978, 218 Anm. 85 mit Literatur; Bagnali, Administration 234 f.; J. Kobes, "Kleine Könige". Untersuchungen zu den Lokaldynasten im hellenistischen Kleinasien (323-188 v.Chr.) (1996) 78 f. 145 ff. Diese Ehrungen bilden den Dank der Telmessier für Steuererleichterungen, die Ptolemaios bei seiner Einsetzung in Telmessos angesichts der damals miserablen Wirtschaftslage der Stadt gewährt hat; zu dieser δωρεά s. M. Wörrle, Chiron 8, 1978, 218 ff.; L Savalli, AnnPisa 17, 1987, 129 ff.; Kobes a.O. Zur ptolemäischen Kontrolle der Stadt Bagnali, Administration 106 ff. Z. 18: μβτροϋντας νατά Piejko; νατά Segre.

ΚΝΓ.: 291 [E]

1. Ptolemaios П. Philadelphos 2. 282 V . Chr. 3. Kranz 4. ed.: M. Wörrle, Chiron 8, 1978, 201 ff.; SEG 28, 1224 Die Inschrift befindet sich im Museum von Fethiye. Photo: Wörrle Taf. 2. ' куа-дщ τνχηι. Βασιλβύοντος Πτολεμαίου τον ΐΙτοΧβμαίου Ιτους

5

10

15

ας κυρίας Ύβνομβνης κάί της τταpà τον βασίλβως έτηστολης άναΎΡωσύείσης èv ηι куеуражто· Βασιλεύς Πτολεμαίος Ύελμησσεων τηι πόλβί καΐ τοίς αρχουσι χαίρειν. ΆτΓβδωκαν ημίν οί άποσταλβντες Trap' υμών ιτρβσββνταί τον στβφανον καΐ την тар' υμών βπιστολην, δ^eλéyησav δε και αυτοί περί ων εφασαν συντβτάχϋαι αυτοίς παρ' υμών. "Οπως ουν είς δωρεάν μη καταχωρίζησύε, τοις τε παρ' υμών περί Φιλοκλην κάί

Άριστοτελην

409

Das Material / Α. Die Zeugnisse

20

25

30

35

40

45

уеураптш. Έρρωσΰε. ' Επειδή βασιΚβυς Πτολεμαίος Πτολβμαΐου 'επβχώρησβν μη yiyveaûai ημάς ev δωρβάι, δβδόχϋαί Τβλμησσβων τψ iróXeL καί τοις πβρωίκοις èiraivéaai βασιλβα ΙΙτολβμαΐον ΤΙτολβμαίου, άράς δβ ποιησασύαι ττερί τούτων, οπως μηύεΙς οάτησηται èv δωρβάι μήτε τημ τό\ιν την Ύβλμησσβων μήτβ τάς κώμας μητβ της χώρας μηύΐν της Ύβλμησσβων παρά μηδενός βασιλέως μηδβ βασιλίσσης μηδβ άλλου δυνάστου μηύβνός napevpéσει μηδεμιάι- ος δ' αν τούτων τι τΐοιησηι irapevpéoei ηιτινι ονν, μήτε αύτώι yrj καρπόν φεροι μήτε yυvaîκες τίκτοιεν κατά φύσιν, εξώλης δε εΐη καΐ αυτός καΐ το yεvoς αυτού πάν καΐ εΐη αμαρτωλός εις την Αητώ καΐ τους άλλους ΰεους πάντας καΐ πάσας α τε λάβηι ή κατακτήσηται εκ της χώρας εστω ιερά της Κήτους· το δε φήφισμα τούτο ypá'^avτας εις στήλας λιϋίνας άναϋεΐναι εις TÒ τού Άττόλλωνος ιερόν καΐ της ' Αρτέμιδος και της Αητούς εν τοις 'ετΓίφανεστάτοις τόποις

ϋ : Zum guten Glück. Als Ptolemaios, Sohn des Ptolemaios, im vierten Jahr König war, im Monat Dios, fand eine Volksversammlung statt, und (5) der Brief vom König wurde verlesen, in dem geschrieben war: König Ptolemaios grüßt Stadt und Beamte von Telmessos. Es übergaben uns (10) die von euch ausgeschickten Gesandten den Kranz sowie den Brief von euch, und sie verhandelten auch, worüber sie von euch beauftragt zu sein angaben. Daß ihr nicht verschenkt werden sollt, (15) haben wir daraufhin euren Repräsentanten zugestanden und wurde an Philokles und Aristoteles geschrieben. Bleibt gesund! Weil König Ptolemaios, Sohn des Ptolemaios, (20) gewährt hat, daß wir nicht als Geschenk vergeben werden, sollen Stadt und Umwohner der Telmessier beschließen, König Ptolemaios, Sohn des Ptolemaios, zu loben und Flüche (25) wegen dieser Angelegenheit auszusprechen, damit niemand die Stadt der Telmessier oder die Dörfer oder etwas von dem Land der Telmessier von irgendeinem König, (30) einer Königin oder sonst einem Dynasten als Geschenk fordert, unter welchem Vorwand auch immer. Wer aber dergleichen tut, unter welchem Vorwand auch immer, dem soll weder Erde Frucht tragen noch sollen ihm Frauen (35) normale Kinder gebären, sondern er soll verderben, er selbst und seine ganze Familie, und er soll ein Frevler sein vor Leto und allen anderen Göttern und Göttinnen, und alles, was er aus dem Land empfängt oder nimmt (40), soll heiliges Gut der Leto sein. Diesen Beschluß soll man auf steinerne Stelen schreiben und im Heiligtum des Apollon und der Artemis und der Leto (45) am angesehensten Ort aufstellen.

410

Ш1. Karlen und südliches Kleinasien / 8. Telmessos K: Zur Datierang des Briefes s. J. Kobes, "Kleine Könige". Untersuchungen zu den Lokaldynasten im hellenistischen Kleinasien (323-188 v.Chr.) (1996) 58 ff. Z. 10 f.: Übersendung des Kranzes durch Gesandte. Die Motivation der Ehrung ist in den Zeilen 19-21 aufgeführt. Z. 17: Vielleicht Philokles, König der Sidonier; s. dazu W. Peremans/E. Van't Dack, Prosopographia Ptolemaica VI (1968) Nr. 15085. Z. 22: Zu den περίοικοι vgl. I. Hahn, Klio 63, 1981, 51 ff.

KNr.: 292 [E] 1. 2. 3. 4.

Eumenes IL, seine Mutter Apollonis und seine Brüder 184 V . Chr. Gebet, Opfer edd.: A. Maiuri, ClRh II (1932) 172 ff. Nr. 3; M. Segre, RFil 60, 1932, 446 ff.

Text: Maiuri.

5

10

15

20

25

Βασιλευοί'τος] Εύμέι/ου Σωτήρας [έττΐ ιερέως ]ώρου μηνός Ανδναίου β έ[κλησίας κυρί]θίς Ύενομ^νης βδο^βν Τε[λ μησσεων] τηί ττόλει καΐ τοις άρχονσι ...ώ]ρωι Ααττάραι Έρμοφάντωι- έττειίδϊ) |8θ!σι]λεί(ς Εΰμβνης ό Σωτηρ καΐ εΰεργέτ[ης ...Jaj/ άναδεξάμβνος τον πόΧβμον ου μ[όνον Ù7r]èp τών υφ ' αυτόν τασσομένων άλλα καΙ ύττερ ά]λλωϊ' τών κατοίκευντων την Άσίαν ΰτβστη τον κίνδυνον καΐ παρακαλβσας τους ι?εο]Ι)ς καΐ διαΎωνισάμβνος πρός те Ώρουσίαν καΐ] ' OpTiáyovTa και τους ΤάΚάτας και τους συ]μμάχους αυτών ένίκησβν ενδόξως καΐ κ]αλώς και ώς ημάς ενχόμβΰα τοις ύεοίς· àyaâfji τύχηι δβδόχύαι τηι πόλει καΐ τοις αρχονσιν έπΙ τοις ^ε^ενημενοις ά^αύοίς είίχεσύαι μεν τους ιερείς και τας Ιερβίας «[ϊΊεωιγμενων τών ιερών ττάντων καΐ [εΰχομενους] δόναι βασιλεΐ Ευμενει [νίκην καΐ κράτος και] κατά yrjv καΐ κατά ύάλασσαν [και τηι μητρί βασίΚίσσηι ' Απολλωνίδι και το[ΐς] άδελ^οΐς αύτοΟ· στεφανηφορησαι δε τους 7Γ[ολί]ΐ·ας καΙ τους άλλους ατταντας καΐ ύυσαντας χαριστηρια τοις ύβοίς εύωχεΐσάαι εν τηι εορτηι ε]ίς το λοιπόν δε καά' εκαστον μηνα ϋυόντων δε οι άρχοντες τηι τροτεραι εν ηι νενίκηκεν βασιλε]υς ΑιΙ Τενεύλίωι κάί Άύηναι οσαν

411

Das Material / Α. Die Zeugnisse Ü: Als Eumenes Soter König war, als ... , Sohn des ... , Priester im Monat Audnaios war, beschlossen die Stadt von Telmessos und die Archonten in der Hauptversammlung ... (5)... Lapares, Hermophantes: Da König Eumenes, der Retter und Wohltäter, den Krieg nicht für die bei ihm eingeschriebenen, sondern auch für die anderen, die in Kleinasien wohnen, (10) auf sich nahm, vor der Gefahr nicht wich, die Götter um Beistand bat, zu Ende gegen Prousias Ortiagon und die Galater sowie ihre Verbündeten kämpfte und sie auf ruhmvolle und schöne Weise besiegte. So preisen wir die Götter. Zum guten Glück, (15) mögen die Stadt und die Archonten beschließen. Die Priester und die Priesterinnen sollen preisen und alle Heiligtümer sollen geöffnet sein, und sie sollen beten, daß dem König Eumenes Sieg und Macht sowohl (20) zu Land als auch zur See gegeben wird und auch seiner Mutter und seinen Brüdern. Die Bürger und alle anderen sollen einen Kranz tragen und in der Feier den Göttern Dankesopfer darbringen und beten. (25) Künftig sollen jeden Monat die Archonten einen Tag vor dem Sieg des Königs Opfer an Zeus Genethlios und Athena ... darbringen ... K: Kultische Ehrungen für Eumenes II. und seine Familie durch Telmessos nach dem Krieg gegen Prusias und die Gallier (184 v.Chr.); die schriftlichen Zeugnisse für diesen kurzen Krieg sind spärlich (OGIS 298; Cornelius Nepos, Hannibal 10-11); s. dazu M. Segre, RFil 60, 1932, 446 ff.; Hansen, Attalids 98 ff.; McShane, Foreign Policy 159 f.; zu den Beziehungen zwischen Rhodos und den Attaliden s. Hopp, Untersuchungen 48 ff. Der Beiname Soter für Eumenes II. ist inschriftlich mehrfach belegt; s. dazu L. Robert, RPhil 60, 1934, 284 f.; ders, Ét. anat. 73 Nr. 1; Hansen, Attalids 92 f.

9. Xanthos KNr.: 293 [E] 1. Ptolemaios III. Euergetes und Berenike II. 2. 243/42 V. Chr 3. Kränze, Standbilder, Opfer 4. edd.: J. Bousquet, REG 99, 1986, 22 ff.; SEG 36, 1218 Gefunden 1978 im Letoon, wiederverwendet in einem römischen Bau; heute im Museum beim Letoon. Photo: Bousquet 23. Text: SEG 36, 1218.

5

10

412

Βασιλευοί'τος Πτολεμαίου тоО ПтоХ[е]μαίου καΙ 'Αρσινόης θβων 'Αδελφών, άτοστάΚίντβς ύeωßói Νικόλαος Κολιος, ΈρμόΧυκος Αϋσωνος εκόμισαν έπιστο\у]у την υποΎβΎραμμενην· Βασιλεύς ΙίτολεμαΙος Έανΰίων τηι πόΧβι και τοις αρχουσι χαίρβιν. Οΐ πεμφΰίνreç παρ ' υμών ύβωροί εις τα ΤΙτοΚεμαΐα και τα ΦοΧαδβΧφεια Νικόλαος και Έρμόλυκος τά те Ύράμματα άτβδωκαν και τους στ6eiv ταύτα] ' Ατταλείων κα[ί] Ευμεν[εί]ων καΐ Νικηφορίων ΐ?υ[μ6λικώι] à[yùvi κ]αΙ Αιονυσί[ω]ν τρ[α]γ(φ)δοΐς [και] την έπιμελειαν ε[κάστοτε €]ΐΐ'α[ι των 'εν άρ]χεΙ όντω[ν] στρατη^/ών. [eî]ναι δε αυτόν καΐ ΐΓθλί[την και] έ[κγόΐΌυς α]ΰτοϋ και [έγγρ]άι/'ασι9αι φυλής κάί δήμου, ου αν [βούλη]ται, ΰπάρ[χε]ιν δε αΰ[τ]ώι καΐ σίτη[σ]ιν 'εν πρυτανείωι δια βίου. τον δέ Ύραμμα[τεα τ]ου δήμου ávaypá\¡/ai [ές σ]τήλην, ην σταϋήναι 'εν τώι Άτταλείωι, το δέ ^ενόμενον άϊ'άλ[ω][μα] e[tç] те την άναφραφήν καΐ την άνάϋεσιν [μ]ερίσαι τον ταμίαν, της [δέ] άναάεσεως την 'επιμελεια[ν] ττοιήσασϋΐαι] τους στρατηγούς, X[ϊ'α] τούτων συντελουμένων [φ]ανερός ήι ό δήμος κατα^ίως τιμ[ή][σ]ων κατά την εαυτου δύ[ϊ']αμ[ιΐ'] τους άξίως μεν του βασιλέως, [κα]λώς δέ καΐ δικαίως προσφερομενους εαυτώι. ανατεμ-φαι δέ [τό][δε το \Ι/ή]φισμα τους στρατηγούς προς τον βασιλέα, ίνα μετά τής κείν[ο]υ γνώμης συντελήται тсс 'εφηφισμενα. Ή βουλή ό δήμος Κλέωνα Στρατάγου ΙΙερΎαμηνόν.

ϋ : Zum guten Glück. Mögen der Rat und das Volk beschließen. Das Volk hat allen, die in die Stadt gesandt wurden, gehorcht und ist, so weit es möglich war, ihren jeweiligen Wünschen gefolgt. (5) Als auch Kleon, einer der Leibwächter des Königs Attalos Philadelphos, eingesetzt wurde und sechzehn Jahre blieb, erbrachten wir auch in dieser Angelegenheit Beweise der politischen und der das Leben betreffenden Ordnung. Auf angemessene und gerechte Weise brachte er alles mit aller Reinlichkeit zusammen, (10) und zog nichts aus den privaten Einkünften an sich, nicht einmal mit einer gerechten Erlaubnis wollte er (dies) tun, sondern versuchte das meiste zu schlichten. Diejenigen, die Streitigkeiten nicht schlichteten, schickte er nach den bei uns unter den Königen schön und gerecht angeordneten ... die verhandelten Befehle (15) und die Gesetze, damit die gleiche Rechtspflege zwischen den Schwachen und den Starken sowie zwischen den Angehörigen des Volkes und den Wohlhabenden besteht. Von den in diesen Jahren erfolgten Prozessen hat er die meisten geschlichtet, diejenigen, die bei ihm erfolgt waren, hat er geführt, (20) so daß auch diejenigen, die gestraft wurden, großes Wohlgefallen hatten. Sein restliches Benehmen war edel und dem König und der Staat gegenüber würdig, er wollte niemals Urheber von Bösem werden, aber von Gutem gemäß dem Gesetz für alle und für jeden einzelnen Bürger. Er

427

Das Material / В. Dubia et falsa folgte der Gesinnung, (25) die die Könige der Stadt gegenüber hegen, wenn sie sich bei uns aufhalten, begegnete freundlich denjenigen, die in der Stadt wohnten, und denjenigen, die zum König um Hilfe kamen. Daher hat das Volk mehrmals die Könige durch Gesandte gebeten, da sie dem Volk einen großen Gefallen erwiesen hatten, (30) ob sie veranlassen würden, daß er in der Stadt bleibt. Denn er benahm sich in diesen Angelegenheiten sowie in denen des Königs schön und gerecht, wie auch in allen anderen, mit sittlicher Güte und Gerechtigkeit. So mögen der Rat und das Volk beschließen. Man soll Kleon, (35) den Sohn des Stratagos, aus Pergamon, den Beschützer der Stadt, loben und mit einem goldenen Kranz und einem bronzenen Standbild wegen seines vorbildlichen Chrakters und seines Wohlwollens, das er stets dem König Eumenes und König Attalos Philadelphos und der Königin Stratonike und Attalos, dem Sohn des Königs Eumenes und dem Volk der Aigineten gegenüber hegte, auszeichnen. (40) Dies soll am thymelischen Agon der Attaleia und Eumeneia und Nikephoreia und am tragischen Agon der Dionysien ausgerufen werden. Sorge dafür sollen die jeweils amtierenden Strategen tragen. Ferner sollen er und seine Nachkommen das Bürgerrecht erhalten und das Recht, sich in die Phyle und den Demos einzutragen, die ihm gutdünken, und er soll auch Speisung im Prytaneion (45) auf Lebenszeit erhalten. Der Schreiber des Volkes soll (diesen Beschluß) auf eine Stele schreiben, die im Attaleion aufgestellt werden soll. Der Schatzmeister soll den für die Eintragung und die Aufstellung nötigen Betrag zuteilen. Die Strategen sollen sich um die Aufstellung kümmern, damit, wenn diese Dinge vollbracht worden sind, (allen) offendkundig sei, daß das Volk die gebührenden Ehrungen nach eigener Möglichkeit (50) denjenigen verleiht, die dem König würdig sind, und schön und gerecht denjenigen, die sich nützlich zeigen. Die Strategen sollen diesen Beschluß dem König schicken, damit mit seinem Antrag die Beschlüsse vollstreckt werden. (55) Der Rat Das Volk Kleon, den Sohn des Stratagos, aus Pergamon. K: Ehrendekret vom Volk und Rat der Aigineten für Kleon, den Strategen des Attalos, aus der Regierungszeit des Attalos II. Für seine Dienste als Kommandeur erhielt Kleon in Aigina einen Goldkranz, ein bronzenes Standbild, Bürgerrecht und Sitesis. Die Ausrufung sollte bei den Attaleia, Eumeneia (Z. 4041), Nikephoreia und Dionysia stattfinden; vgl. F. Taeger, Charisma I (1957) 240; R.E. Allen, BSA 66, 1971, 4; zu den seit 183/82 v.Chr. in Pergamon gefeierten Nikephorien s. Hansen, Attalids 465 und hier KNr. 91 [Е]. In Anlehnung an das pergamenische Fest wurden die Nikephorien auch auf Aigina gefeiert. Die Feste Attaleia und Eumeneia werden von Allen, Attalid Kingdom 157 zu den Feiern gezählt, die in Griechenland seit 188 v.Chr. im Rahmen des attalidischen Herrscherkultes abgehalten wurden. Wie Hansen a.O. jedoch bemerkt, muß offen bleiben, ob das Fest Attaleia trotzdem nicht in Zusammenhang mit den um 200 v.Chr. erfolgten kultischen Ehrungen für Attalos I. auf Aigina ( = KNr. 51 [E]) zu sehen ist; dafür W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 248. Fraglich ist ebenso, ob das in Zeile 46 erwähnte Attaleion (ein Temenos?) Attalos I. oder Attalos II. geweiht war; vgl. dazu KNr. *303 [А].

KNr.: *303 [A] Mit dem inschriftlich belegten Attaleion wird ein Stempel in Zusammenhang gebracht, der den Abdruck AB (mit der Lesung Ά[ττάλου] Β[ασιλ€ως]) trägt; s. dazu G. Welter, AA 69, 1954, 45 f. Es handelt sich dabei um einen ungefirnißten Flachziegel mit aufgebogenen seitlichen Rändern in der Form der

428

и. Peloponnes / 2. Geraki römischen Tegula. Ähnliche Stempel sind in Pergamon reich vertreten, s. dazu die Angaben Welters a.O. 45 Anm. 31. Ferner ders., Ägina (1938) 39 Abb. 36 und ΑΙΓΙΝΑ (1962) 30 Abb. 1 sowie RE II 2 (1896) 2156 s.v. Attaleion (Kern). Der Ziegel wurde in einem Gebäude hellenistischer Zeit am äußersten Westrand des Kolonnahügels gefunden. Dieses Gebäude bestand aus drei (oder vier) Gemächern, die sich um einen rechteckigen Hof gruppierten; in der Mitte des Hofes wurden ein Altar und an der Ostseite zwei Porosbasen gefunden. Durch den Stempel wurde das Gebäude mit dem inschriftlich belegten Attaleion identifiziert und als Sitz des pergamenischen Herrscherkultes auf Aigina gedeutet. Die Zuweisung des Attaleions an Attalos I. kann zwar nicht ausgeschlossen werden, doch muß der Vorschlag Welters hypothetisch bleiben; so auch R.E. Allen, BSA 66, 1971, 10 Anm. 55 und Schalles, Untersuchungen 106 Anm. 641.

2. Geraki KNr.: *304 [E] 1. Antigonos III. Doson 2. ca. 221 V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: H.W.J. Tillyard, BSA 11, 1904-1905, 111 f. Nr. 11; IG V 1, 1122; St. Dow/C.F. Edson, HarvStClPhil 48, 1937, 132 Nr. 8 Text: IG V 1, 1122. Βασιλέος 'Avnyóvov Σωτηρος. Ü: Des Königs Antigonos Soter. K: Zum historischen Hintergrund s. KNr. 60 [E]; zu Antigonos Doson vgl. auch Plb. 9,36,3. H.W.J. Tillyard, BSA 11, 1904-1905, 112: "It was by this mild policy of conciliation that Antigonus won the goodwill of the Laconians and so gained such honours as our inscription records." Aus Plb. 5,9,1 ff. schließt Tillyard, daß der Titel Soter dem Antigonos posthum verliehen wurde; daraus ergibt sich seiner Meinung nach ein Datum der Inschrift zwischen 221 und 219 v.Chr. Da in der Ehreninschrift kein Weihender genannt wird, kann eine private Weihung nicht ausgeschlossen werden.

KNr.: *304 [A] Lage/Fundort: Gefunden auf der Akropolis von Geraki (antiker Name: Geronthrae). Beschreibung: Kleines Fragment einer Statuenbasis; verstümmelt. Maße: H: 0,16 m; B: 0,13 m. Material: lokaler, bläulicher Marmor.

429

Das Material / В. Dubia et falsa Lit.: H.J.W. TiUyard, BSA 11, 1904-1905, III f. Nr. 11.

K: Das antike Geronthrae wird von Paus. 3,22,1 ff. erwähnt; dort heißt es, daß sich auf der Akropolis ein Apollontempel befand. Bei dem geringen Umfang des Bruchstücks lassen sich keine Aussagen zum ursprünglichen Aussehen machen. Nach der Weiheformel kann es sich um ein privat gestiftetes Standbild handeln.

3. Olympia KNr.: *305 [L] 1. Philipp IL, Alexander, Amyntas, Olympias, Eurydike 2. kurz nach 338 v. Chr. 3. goldelfenbeinerne Statuengruppe 4. Paus. 5,17,4; 5,20,9-10 Paus. 5,17,4: Μ^τβκομίσύη δέ αϋτόσβ καΙ ек τον καλουμένου Φίλιττχείου, χρυσού καί ταύτα καΐ ϊΚίφαντος, Εύρυδίκη те ή < ' Αρυδαίου ·γυνη και Όλυμιηάς ·η> Φιλίππου. ϋ : Nach hier verbracht wurden auch aus dem sog. Philippeion, ebenfalls aus Gold und Elfenbein folgende Statuen, der Eurydike ... Philipps ... (Übersetzung E. Meyer) Paus. 5,20,9-10: Έστι δε 'εντός της "Αλτεως το Μητρί^ιον καΐ οίκημα περιφερες ονομαζόμενον ΦιλιππεΙον επί κορυφή δε έστι τοΰ Φιλιππείου μήκων χάλκη σύνδεσμος ταις δοκοις. τοΰτο το οίκημα εστι μεν κατά την εξοδον την κατά το πρυτάνεων εν αριστερή, πεποίηται δε οπτής πλίνύου, κίονες δε περί αυτό εστήκασι. Φιλίττττψ δε εποιήϋη μετά το εν Χαιρωνείοί την 'Ελλάδα όλισϋεΐν. κείνται δε αντόύι Φίλιππος τε και 'Αλέξανδρος, συν δέ αΰτοις 'Αμύντας Ò Φιλίππου πατήρ· ερ^α δε 'εστι καί ταύτα Κεωχάρους 'ελεφαντος και χρυσού, καϋά καΐ της 'Ολυμπιάδος και Ευρυδίκης ε'ισΙν al εικόνες. ϋ : Innerhalb der Altis liegen das Metroon und ein rundes Gebäude, das Philippeion heißt; auf der Spitze des Philippeions befindet sich ein bronzener Mohnkopf als Zusammenhalt für die Dachbalken. Dieses Gebäude liegt am Ausgang links vom Prytaneion, es ist aus gebrannten Ziegeln gebaut und wird von Säulen umstanden. Für (oder: von ?) Philipp wurde es errichtet (5) nach dem Zusammenbruch Griechenlands bei Chaironeia. Dort stehen Philipp und Alexander, zusammen mit ihnen Amyntas, der Vater Philipps. Auch dies sind Werke des Leochares aus Elfenbein und Gold, ebenso wie die Statuen der Olympias und der Eurydike. (Übersetzung Schenkungen KNr. *329 [L]) K: Zur Datierung s. D. Kienast, Zeus und Ammon, in: Zu Alexander d. Gr., Festschrift G. Wirth zum 60. Geburtstag am 9.12.1986 (Hrsg. W. Will 1987) 322 und Schenkungen KNr. *329 [L]. Zum Bau s. Schenkungen KNr. *329 [A]; ferner A. Dinstl in: Götter, Heroen, Herrscher in Lykien (1990) 185; B. Hintzen-Bohlen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 26 ff.; dies., Jdl 105, 1990, 131 ff. Hintzen-Bohlen inteφretiert den Bau als Stiftung Philipps II. "für seinen Sieg sowie als Zeichen seiner panhellenischen Ambitionen"; s. dazu Schenkungen KNr. 329 [L] + [A] sowie die Diskussion bei E. Badian, Ancient Macedonian Studies in Honour of Ch. Edson (1981) 71; jüngst auch G. Roux, Structure and style of the Rotunda of Arsinoe, in: Samothrace 7 (1992) 192 ff. Abb. 127. Erneut wurde das Philippeion von W. Völker-Jannsen, Kunst und Gesellschaft an den Höfen Alexanders 430

//. Peloponnes / 3. Olympia des Großen und seiner Nachfolger (1993) 128. 141 f. 2 als Baustiftung bezeichnet, die die Kulturzugehörigkeit Philipps deutlich machen sollte.

KNr.: *305 [A] 4. Rundbasis im Philippeion. Lage/Fundort: Die Basisblöcke wurden im Rundbau im Nordwesten der Altis gefiinden, wo sie noch heute zu sehen sind. Beschreibung: Es handelt sich um eine freistehende, kreisbogenförmige Basis für die Aufstellung von mehreren Standbildern. Die Basis besteht aus einer zweistufigen Sockelschicht, einer Orthostaten- und einer Deckschicht. Erhaltungszustand: Erhalten haben sich insgesamt acht Blöcke der Basis, vier von der Sockelschicht (die beiden Eckblöcke und zwei Mittelsteine) und vier von der Deckschicht mit Plintheneinlassungen; drei davon stammen aus dem Mittelteil, der eine Block stammt von dem einen Ende der Basis. Von der Orthostatenzone ist kein einziger Block überliefert, doch läßt sich anhand der Dübellöcher an den erhaltenen Blöcken feststellen, daß den Basiskörper insgesamt vier innere und vier äußere Orthostaten bildeten. Da die erhaltenen Blöcke der Sockelschicht Dübellöcher auf ihrer Unterseite aufweisen, muß das Bathron auf einer Fundamentschicht gestanden haben, von der ebenfalls nichts überliefert ist. Das Profil der Sockelschicht besteht von unten nach oben aus Torus mit Flechtband, aufwärtsgerichtetem lesbischem Kyma, Flammenpalmette und Perlstab, dasjenige der Deckschicht aus Perlstab, Eierstab und Flammenpalmette. Maße: rekonstruierte H: 1,84 m; В (an den Außenkanten gemessen): ca. 4,50 m; T: 0,46 m; H des Sockels: 0,463 m; H der Deckschicht: 0,451 m. Material: parischer Marmor. Lit.: F. Adler in: Olympia II (1892) 132 f. Abb. 7 Taf. 82, 2-3. - К. Gebauer, AM 63/64, 1938/39, 70 ff. - H. Sclileif/ H. Zschietzschmaim, OF I (1944) 21 f. 51 f. Taf. 17. - G. Kleiner, Jdl 65/66, 1950/51, 212 Abb. 3. - E.B. Harrison, Hesperia 29, 1960 , 382 ff. - M. Wegner, Schmuckbasen des antiken Rom (1966) Taf. I b. - Jacob-Felsch, Statuenbasen 66 f. 68 Anm. 215 b 2; 70 f. 186 Kat. II 102. - A.H. Borbein, Jdl 88, 1973, 66 f. - V. v.Graeve, AA 1973, 244 ff. Abb. 1-14. - ders., AM 89, 1974, 239. - K. Fittschen, Katalog der antiken Skulpturen in Sclüoss Erbach, AF 3 (1977) 23 mit Anm. 14. - M. Andronikos, The Royal Graves at Vergina (1978) 40. - H.L. Schanz, Greek Sculptural Groups Archaic and Classical (1980) 18 ff. - J. Ganzert, Jdl 98, 1983, 154 f. Abb. 74; 163 Anm. 166. - B.S. Ridgway, Roman Copies of Greek Sculpture: The Problem of the Originals (1984) 56 f. - Schalles, Untersuchungen 130 f. 135 Anm. 776. - F. SeUer, Die griechische Tholos (1986) 98. 101 f. - B. SchmidtDounas, Egnatia 1, 1989, 106 f. - B. Hintzen-Bohlen, Jdl 105, 1990, 131 ff. Abb. 1. - Fr. Rumscheid, Untersuchungen zur kleinasiatischen Bauomamentik des Hellenismus. Beiträge zur Erschließung hellenistischer und kaiserzeitlicher Skulptur imd Architektur (1994) 1 51. 66. 135 II. 92 Nr. 371 Taf. 197, 6-7. - Schenkungen KNr. *329 [E] + [А]. - D. Wannagat, Säule und Kontext (1995) 32 f.

K: Anhand der erhaltenen Blöcke läßt sich der Radius der Basis (innerer Kreisbogen: 1,735 m) genau feststellen und somit der Abstand der Basis von der Wand des Rundbaus ermitteln. Wie aus der Rekonstruktion von F. Seiler hervorgeht, nahm die Höhe der Basis Bezug auf die innere Wandgliederung des Philippeion, indem einerseits das Bathron der Höhe des Wandsockels entsprach, andererseits die auf dem Batrhon stehenden Statuen vor und zwischen den korinthischen Halbsäulen der Wandzone aufgereiht waren. Daraus läßt sich ableiten, daß die statuarische Gruppe zwar frei im Raum stand, jedoch eindeutig mit dem Bau zusammen konzipiert war. Laut Seiler a.O. 98 "stellt sich in dem Philippeion eine nahezu

431

Das Material / В. Dubia et falsa perfekte Inszenierung der chryselephantinen Statuengruppe dar, die im Brennpunkt der gesamten Raumkonzeption stand." Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen Rundbau und Statuenbasis geht aus der Verwendung des parischen Marmors vor, der bei der Tholos beim Stufenbelag der Krepis, dem Ringhallenpflaster, dem Wandfußglied und dem Dachrand vorkommt (Adler a.O. 130). Die Basis war wie eine gekrümmte Wand gestaltet, sie bestand aus drei Schichten und wies Profile auf, die beim Rundbau nicht vorkommen. Das lesbische Kymation stellt eine Mischung von Formelementen verschiedener Landschaften (kleinasiatisch, attisch und pelopoimesisch) dar, bei der das Mutterländische dominiert; s. dazu Ganzert a.O. Zur Ornamentabfolge s. Rumscheid a.O. 135. Von Miller a.O. 183 f. wurde die Basis des Philippeion aufgrund der Profile, die nur dort vorkommen, dem Leochares oder seiner Werkstatt zugeschrieben. Jedoch wird ebenda in Anm. 379 vermerkt: "On the other hand, an altar or a stele, perhaps connected with the Palace, was found at the Vergina Palace and has similar mouldings, partly carved (...). The lower part is still preserved. This might suggest that it was not Leochares but a Macedonian who carved the statue base as well." Die Statuen der Olympias und der Eurydike wurden zu unbekannter Zeit und aus unbekannten Gründen in das Heraion verlegt, wo sie Pausanias sah (Paus. 5,17,4). Über die Anordnung der Statuen auf der Basis können nur Vermutungen angestellt werden; von den meisten Forschern wird angenommen, daß die Statue Alexanders d.Gr. die Mitte der Gruppe einnahm und von Amyntas und Eurydike auf der einen Seite, von Philipp und Olympias auf der anderen Seite gerahmt war (Zschietzschmann a.O. 51 f.; Borbein a.O. 66 Anm. 105; Schalles, Untersuchungen 131; Hintzen-Bohlen a.O. 131 f.; s. aber Seiler a.O. 98 Anm. 411). Borbein inteφretiert die Statuen als kostbare Weihgeschenke und den Bau als Schatzhaus. "Auch die kostbare Mischtechnik der Statuen könnte als Wiederaufiiahme einer alten Tradition verstanden werden" (Borbein a.O. 67 Anm. 107). Für die Statue Alexanders wurden Alexanderbildnisse herangezogen, die dem Typus Erbach-Athen-Berlin angehören; s. dazu Smith, HRP 15 Anm. 9; 155 f. Nr. 2; D. Kreikenbom, Griechische und römische Kolossalporträts bis zum späten 1. Jh. n. Chr., 27. Ergh. Jdl (1992) 13 ff.; s. ferner Schenkungen KNr. *329 [A] und hier KNr. *295 [А]. Zum Material der Statuengruppe s. Seiler a.O.

KNr.: *306 [E] 1. Nereis und Gelon 2. um 230 V. Chr. 3. Statuengruppe 4. edd.: K. Purgold, AZ 38, 1880, 63 Nr. 355; lOlympia 310; Syll. 148; Syll.^ 204 (Syll.^ 393; vgl. Pomtow zu Syll.^ 453); Schenkungen KNr. 61 [Е]. Olympia Inv. 743 Text: s. Schenkungen KNr. 61 [Е]. K: Von Dittenberger und Purgold wurde vermutet - und die Inschrift entsprechend ergänzt -, daß es sich bei dem länglichen Basisblock in Olympia um eine städtische Ehrung der Olympias und ihres Bruders und Gatten Alexandros II. handelt. Das vorliegende Monument wurde jedoch etwa 230 v.Chr. von Gelon und der Tochter des Pyrrhos II. in Olympia dem Zeus geweiht; eine ähnliche Gruppe ist für Delphi überliefert; s. dazu Schenkungen KNr. 61 [E] + [A]. Unter Führung des Thrasybulos (vgl. P. Lévèque, Pyrrhos, BEFAR 185 [1957] 588) trat Elis auf die Seite des Pyrrhos über. Nach Paus. 6,14,9 stand in Olympia eine Ehrenstatue des Pyrrhos, die von Thrasybulos gestiftet war (vielleicht 273/72 v.Chr.); s. F. Eckstein, Pausanias Reisen in Griechenland IP (1987) 290 f. Anm. 46.

432

II. Peloponnes / 3. Olympia KNr.: *306 [A] Lage/Fundort: Gefunden in Olympia, verbaut in einer späteren Mauer "30 Schritt südlich von der sechsten der Zanesbasen". Die Basis befindet sich heute vor der Echohalle und südlich vom Schatzhaus VIII. Beschreibung: Es handelt sich um einen länglichen Basisblock mit Ehreninschrift. Die Vorder- und die Rückseite zeigen einen ringsum laufenden Randbeschlag von 0,03 m Breite. Auf der Oberseite am linken Rand befinden sich zwei Dübellöcher, welche zur Verklammerung mit einem anstoßenden Block dienten; die linke Seite ist als Anstoßfläche bearbeitet. An der rechten hinteren Ecke der Oberfläche ist noch eine Standspur in Gestalt eines ovalen Loches vorhanden, wonach anzunehmen ist, daß auch rechts ein weiterer Block folgte. Erhaltungszustand: Erhalten hat sich nur ein Block, dessen rechte Seite in späterer Zeit umgearbeitet wurde: Der Stein wurde umgedreht und als Oberblock einer Basis benutzt, dabei ging der Schluß der Inschrift verloren. Auf der ursprünglichen Rückseite sind die Reste einer Hebebosse noch zu erkennen. Vertiefungen zur Befestigung einer Statue, die die ursprüngliche Unterseite aufweist, gehören ebenfalls zur zweiten Verwendung des Blockes, ebenso die römische Profilierung der ursprünglichen linken Seite des Blockes mit kurzer Fortsetzung auf der Rückseite. Maße: H: 0,295 m; B: 0,98 m; T: 0,93 m (hinten 0,88 m). Material: grauer Kalkstein. Lit.: К. Purgold, AZ 38, 1880, 63 Nr. 355. - lOlympia 310. - B. Hintzen-Bolüen, Herrscherrepräsentation im HeUenismus (1992) 117. 222 Nr. 26. - Schenkungen KNr. 61 [А].

K: Es handelt sich um ein langgestrecktes, aus drei oder mehreren Blöcken zusammegesetztes Bathron, auf dem eine statuarische Gruppe aufgestellt war; zu den mehrteiligen Statuenbasen s. Tuchelt, Frühe Denkmäler 51 ff. Zur Wiederverwendung von Statuenbasen s. Blanck, Wiederverwendung; Tuchelt a.O. 54 ff.

KNr.: *307 [E] 1. 2. 3. 4.

Sohn des Pyrrhos (Alexander IL?) Mitte 3. Jh. V. Chr.? Standbild ed.: lOlympia 311. Olympia Inv. 1001 Βασ[ιλέα Ώ.υ{βρον υών,

, βασιλέως] ].

Ü: König ..., Sohn des Königs Pyrrhos, ... K: Siehe den Kommentar in KNr. *306 [Е]. Nach Material und Schriftcharakter gehört der Block nicht zu lOlympia 310; s. dazu lOlympia 311. Welcher Sohn des Pyrrhos in dem Denkmal verewigt wurde und aus welchem Anlaß, ist unbekannt. 433

Das Material / В. Dubia et falsa KNr.: *307 [A] Lage/Fundort: Gefunden am Pelopion; das Fragment befindet sich heute im Magazin des OlympiaMuseums. Beschreibung: Basisblocic mit Inschriftenresten. Erhaltungszustand: Erhalten hat sich nur ein Fragment von der linken oberen Ecke mit einem Teil der Inschrift. Maße: H: 0,14 m; B: 0,19 m; T: 0,06 m. Material: gelber Kalkstein. LH.: lOlympia 311. K: Siehe den Kommentar in lOlympia 311; im Gegensatz zum grauen Kalkstein von der Basis KNr. *306 [E] haben wir hier gelben, weichen Kalkstein. Wegen des stark fi-agmentierten Zustandes des Bruchstückes läßt sich kein Urteil zum Typus der Basis gewinnen. Ebenso lassen die Anfangsbuchstaben der ersten Zeile nicht erkennen, ob der König im Nominativ oder im Akkusativ erscheint und entsprechend, ob es sich um eine Weihung oder eine Ehrung handelt.

KNr.: *308 [L] 1. 2. 3. 4.

Ptolemäer 323-283 V. Chr. Standbilder Paus. 6,15,10; 6,16,9 Paus. 6,15,10: "Ощ óè τταρ6στηκασιν oí παίδες, τούτον μεν ΊΙτολεμαΙον τον Λάγου φασΙν είναι- τίαρα δε αυτόν ανδριάντες δύο ανδρός είσιν 'Ηλείου Κάπρου του Πυι?αγόροι;, πάλης τε είΚηφότος καΐ τταγκρατίου στεψανον επί ημέρας της αΰτης.

ϋ : Der, neben dem seine Söhne stehen, sei Ptolemaios, der Sohn des Lagos, sagt man; neben ihm stehen zwei Statuen des Eleers Kapros, des Sohnes des Pythagoras, der am selben Tag den Kranz im Ringkampf und Pankration erhielt. (Übersetzung E. Meyer) Paus. 6,16,9: 'Εφεξής δε ΤΙτολεμαιός τε εστίν άναβεβηκως ΐππον καΐ παρ' άΰλητής ΐίαιάνιος ό Ααματρίου πάλης τε 'εν Όλυμπίοί καΐ τάς δυο ϋυΰικάς κάς.

αυτόν Ηλείος άνηρημενος νι-

ϋ : Weiter folgen der Reihe nach: Ptolemaios zu Pferde, neben ihm der elische Athlet Paianios, Sohn des Damatrios, der als Ringer einmal in Olympia und zweimal in Delphi siegreich war. (Übersetzung E. Meyer)

434

II. Peloponnes / 3. Olympia K: Von Pausanias werden Statuen der Ptolemäer ohne nähere Angaben aufgezählt, so läßt sich nicht feststellen, ob es sich um öffentlich oder privat gestiftete Denkmäler handelt. Paus. 6,15,10 spricht vom Standbild des Ptolemaios I., in 6,16,9 wird dagegen ein Ptolemäer zu Pferde genannt wird. Nach dem Kommentar des Periegeten könnten diese Statuen westlich des Tempels gestanden haben. Eine weitere Statue des Ptolemaios I., die Aristolaos aus Makedonien gestiftet hatte, wird von Pausanias 17,3 erwähnt: Πτολεμαίοι' ôè τον ΤΙτοΧεμαίου του Λάγου Άριστόλαος άνβϋηκβ Μακεδώ?* άνηρ. Ein Weihgeschenk des Ptolemaios I. Soter ist ebenfalls durch Pausanias (6,3,1) überliefert, vgl. dazu Schenkungen KNr. 57 [L]; zu weiteren Schenkungen der frühen Ptolemäer in Olympia s. Schenkungen KNr. 58 [E] + [A] und 59 [E] + [A].

KNr.: *309 [E] 1. 2. 3. 4.

Ptolemäer 2. Jh. V . Chr. Standbild ed.: lOlympia 313. Inv. 714 [ [

ßaoLXea Πτολε]μαΐθί' , TÒV èavTOÎ! άδε]λ ttttoj' βΥασιΚέως Αημητρίου -] θοινίας Ύβισικρά[τους ]. ϋ : Den König Philipp, den Sohn des Königs Demetrios... (weiht) Thoinias, der Sohn des Teisikrates, ... K: Z. 1-2: [ό δάμος των Σικυωνίων άν€ΰηκ6] ßaoiXea Φίλπ·κον β[ασιλ€ος Ααματρίου Ma/ceóóra] Dow/Edson. Die Ergänzung Βασιλέα Φίλ < t > ttttoí' /ΐ[ασιλ6ος Ααματρίου ò δήμος. | θοινίας Ύβίσίκρά[τους βττοίησβ] wurde von Marcadé mit guten Gründen abgelehnt: Die Anbringung der Künstlerinschrift direkt unter dem Namen des Königs ist für öffentliche Ehrenstatuen hellenistischer Zeit unüblich. Folglich läßt sich Thoinias als Dedikant der Statue auffassen, womit hier eine private Weihung vorliegt. Thoinias soll sich zeitweilig am Hof Philipps V. aufgehalten haben; s. dazu S. Le Bohec, L'entourage royale à la cour des Antigonides, in: Le système palatial en orient, en Grèce et à Rome, Actes du Colloque de Strasbourg 1985 (1987) 325; H. Müller, Chiron 19, 1989, 516 ff.; M. Sève, REG 104, 1991, 232 ff. Zu Philipp V. in Sikyon: Plb. 5,27,3; Plu.Arat. 46-47; s. ferner Walbank, Philipp V 60 f.; A. Griffith, Sikyon (1982) 83 f.

439

Das Material / В. Dubia et falsa KNr.: *313 [A] Lage/Fundort: Gefunden im Dorf Vasilikó, verbaut in einem modernen Haus; heute im Museum von Sikyon. Beschreibung: Es handelt sich um den Block einer Statuenbasis. Erhaltunsgzustand: Erhalten ist die Bodenplatte mit einfach geschwungenem Profil und Inschrift auf der Vorderseite. Auf der Oberseite der Platte ist ein rechteckiges Zapfloch mit Gußkanal zu sehen. Maße: H:0,29 m; B: 0,82 m; T: 0,51 m. Material: weißer Marmor. Lit.: Α.S. ArvanitopouUos, Prakt 1908, 147 f. Nr. 6. - Marcadé, Signatures II 129 ff. mit Abb.

K: Zum Künstler Thoinias, Sohn des Teisikrates, aus Sikyon, dessen Künstlerinschrift auf mehreren Statuenbasen überliefert ist, s. Marcadé, Signatures II 128 ff. Es handelt sich offensichtlich um eine zusammengesetzte Statuenbasis. Der Anbringungsort der Inschrift, welche die Statue als eine Privatweihung des Thionias präsentiert, ist für Statuenbasen, die von öffentlicher Seite errichtet wurden, unüblich.

7. Megara KNr.: *314 [L] 1. Alexander d. Gr. 2. 333 - 331 V. Chr. 3. Bürgerrecht? 4. Plu. Mor. 826 С "Ως φαμίν Άλβξάνδρφ τοΧιτείαν Μεγαρείς φηφίσασϋαι· του δ' εις γέλωτα ΰβμβνου την στΓουδην αυτών, eiireîv εκείνους on μόνφ ττρότερον την πολιτείαν ΉρακλεΙ και μετ' εκείνον αύτφ φηφίσαιντο· τον δε ύαυμάσαντα δεξασΰαι το τίμιον εν τφ στανίφ ηϋεμενον. ϋ : Wie wir meinen, gewährten die Megarer in einer Abstimmung Alexander das Bürgerrecht; als dieser sich über ihren Eifer lustig machte, sagten sie, sie hätten bisher das Bürgerrecht nur Herakles verliehen und nun ihm (sc. Alexander); erstaunt nahm Alexander das Privileg an, weil es selten verliehen wurde. K: Von Gauthier, Les cités grecques 44 wurde auf den anekdotenhaften Charakter dieser Plutarchnotiz aufmerksam gemacht; zur historischen Situation s. B.M. Kingsley, ZPE 66, 1986, 165 ff. Stewart, Faces of Power 118. 120. 209 ff. hat mit der Plutarchstelle den sog. Getty-Alexander (ebenda Farbtafel 2) in Verbindung gebracht, der somit als Teil einer Weihgeschenkgrappe zu denken wäre. Der Fundort des Kopfes (Megara?) ist jedoch unsicher.

440

III. Mittelgriechenland /1.

Oropos

III. Mittelgriechenland 1. Oropos KNr.: *315 [E] 1. Attalos I.? 2. 241-197 V. Chr. 3. Reiterdenkmal 4. edd.: B. Leonardos, Prakt 1924, 101; ders., AEphem 1925-26, 19 Nr. 132; B. Petrakos, AEphem 1967, Chron 6 Nr. 17; ders., Ό Όρωπός και то iepóv τον Άμφιαράου (1968) 162 Nr. 23 (nach Lesung von Leonardos). Text: Petrakos. ' О δήμος [ . . . ] τ [ . . . ] TÒv еатоЪ [ebtp]yéTr¡v

' Αμφιαράωι Ü: Das Volk (weiht) ... seinen eigenen Wohltäter dem Amphiaraos. K: Es handelt sich um eine langgestreckte Basis für eine Reiterstatue, auf deren Vorder- und Längsseiten Inschriften angebracht sind. Da auf der Vorderseite unter der nun verwischten ursprünglichen Ehreninschrift der Basis ein Ehrendekret für den pergamenischen Funktionär Menippos angebracht ist (IG VII 387, 388 + 446 + 494), vermutete B. Leonardos, AEphem 1925/26, 19, daß das Reiterdenkmal Attalos I. galt. Zweifel daran wurden von Schalles, Untersuchungen I I I f. Anm. 673 geäußert; vgl. auch Chr. Lohr, AM 108, 1993, 198. An der rechten Längsseite sind noch fünf Dekrete (IG VII 368-370 + 390, 391), auf der linken weitere elf zu lesen (IG VII 357-367 + 389). Zu den Beziehungen zwischen Oropos und Pergamon, s. Petrakos a.O. 35; vgl. Schenkungen KNr. 80 [Е].

KNr.: *315 [A] Lage/Fundort: Gefunden im Amphiareion an der Nordseite des Tempelvorplatzes. Beschreibung: Basis eines Reiterdenkmals. Erhaltungszustand: Erhalten haben sich nur Fragmente der Inschriften. Maße: unbekannt. Material: Marmor. Lit.: В. Petrakos, AEphem 1967, Chron 6 Nr. 17. - ders., "O Abb. 35 Nr. 23. - Chr. Lohr, AM 108, 1993, 198.

Όρωπός κοά то iepóv του Άμφιαράον (1968)

162 Nr. 23. 145

441

Das Material / В. Dubia et falsa K: Die ursprüngliche Gestalt der Basis kann nicht mehr rekonstruiert werden, da der Stein zu fragmentarisch erhalten (und heute verschollen?) ist. Es muß sich um eine langgestreckte Basis für ein Reiterstandbild gehandelt haben (Petrakos), an deren Längsseiten Ehrendekrete angebracht waren. Zu den Reiterpostamenten s. Siedentopf, Reiterdenkmal 52 ff.

2. Thespiai KNr.: *316 [L] 1. 2. 3. 4.

Philipp II. 4.Jh. Standbild Dion Chrysostomos 37,42 Kai τους μβν αΧΚους σιγησβιν μοι δοκώ, àXKòc τον Ίσΰμων, τον άΎωνοϋβτην τον ΰμβτβρον, Μόμμως кк βάύρων άνασπάσσας άνβύηκε τφ Αιί, φβϊι της άμαύίας, τον άδβλφον ώς άνάϋημα, ανάρωττος άτταίδευτος και μηδενός των κάλων πεπεφαμβνος. ος Φίλιτητον μεν τον Άμύντου, ον εκ Θεσπιών ελαβεν, επεΎραφε Δία καΐ τους εκ Φενεου νεανίσκους τον μεν Νέστορα, τον δε Ώρίαμον.

ϋ : Über die anderen möchte ich schweigen, aber das Standbild des Isthmios, ihres Agonotheten, hat Mummius aus seiner Basis heruntergerissen und als Weihgeschenk für seinen Bruder dem Zeus geweiht, ... da er ein ungebildeter Mensch war und von den schönen Dingen keine Erfahrung hatte. Er hat die Statue des Philipp, des Sohnes des Amyntas, usurpiert und als Zeus umbenannt und die Statuen der Söhne des Pheneas, den einen als Nestor und den anderen als Priamos umbenannt. K: Bei seinem Urteil über die Wiederverwendung alter Statuen erwähnt Dion eine Statue Philipps II. in Thespiae, die bei ihrer neuen Aufstellung irrtümlich als Zeusstatue umgedeutet wurde; s. dazu. Blanck, Wiederverwendung 68. Ob es sich um eine öffentliche Ehrenstatue handelte, läßt sich nicht feststellen.

KNr.: *317 [L] 1. 2. 3. 4.

Arsinoe IL? nach 270 v. Chr. Standbild Paus. 9,31,1 Kai 'Αρσινόης 'εστίν 'εν Έλικώνι ε'ικών, ην Πτολεμαίος "έ^ημεν αδεΚφος ων. την δε Άρσινόην στρουΰός φερει χαλκη των απτηνων πτερά μεν γε καΐ αύται κατά ταύτα ταΙς αλλαις φύουσιν, virò δε βάρους καΐ διά μεΎεύος οΰχ οΐά τε 'εστίν άνεχειν σφάς 'ες τον άερα τά πτερά.

ϋ : Auch eine Statue der Arsinoe steht auf dem Helikon, die Ptolemaios heiratete, obwohl er ihr Bruder war. Arsinoe reitet auf einem Strauß aus Bronze; diesen Straußen wachsen zwar auch Flügel ebenso wie den anderen Vögeln, doch können die Flügel sie wegen ihrer Schwere und Größe nicht in die Luft heben. (Übersetzung E. Meyer) 442

III. Mittelgriechenland / 3. Delphi K: Pausanias berichtet, daß er auf dem Helikon eine Bronzestatue gesehen hat, die Arsinoe auf einem Strauß zeigte. Es läßt sich nicht entscheiden, welche Arsinoe gemeint ist; s. dazu Holleaux, Études 1120 Anm. 2. Da der Strauß mit Aphrodite verbunden war (Hdt. 4,175; Strab. 17,800), muß die erwähnte Statue jedenfalls nach der Vergöttlichung der Arsinoe II. errichtet worden sein; s. N. Papachatzis, ΙΙαυσανίου 'Ελλάδος Περιήγησις IX (1981) 195. Zu Arsinoe II. s. ferner Kyrieleis, Ptolemäer 78 Anm. 302 mit Literaturangaben 87 f. Arsinoe II. hat nach einem Ergänzungsvorschlag von M. Feyel, Contribution (1942) 103 ff. Preise für den Agon der Musen in Thespiai gestiftet; vgl. Holleaux, Études II 7 Anm. 1; JLR, Bull. 1942, 69. Zur Reorganisation der Museia s. A. Schachter, Cults of Boeotia (1986) 166 f. P. Roesch, Egitto e storia antica. Atti del colloquio internazionale, Bologna 1987 (1989) 621-629 ( = SEC 39, 421); D. Heming, Boiotika. 5. internationales Böotien-Kolloquium 1986 (1989) 169 ff. ( = SEG 39, 425). Vgl. dazu Schenkungen KNr. 85 [E] S. 136.

3. Delphi KNr.: *318 [L] 1. Perseus 2. nach 174 v. Chr. 3. Reiterstandbild 4. Plb. 30,10,2; Liv. 45,27,7; Plu. Aem. 28,4 Plb. 30,10,2: Κίοί'ας yàp κατβσκεύαξ'β Περσεύς, καΙ ταύτας ΑΙμίλιος έτελείωσε και τάς ιδίας βΙκόνας

καταλαβων

άτελείς Αβύκιος 'βπβστησβν.

ϋ : Perseus hatte Säulen errichtet: Lucius Aemilius fand sie unvollendet vor, ließ sie fertigstellen und setzte seine eigenen Standbilder darauf. (Übersetzung H. Drexler) Liv. 45,27,7: Ubi sacrificio Apollini facto, incohatas in vestíbulo columnas, quibus imposituri statuas regis Persei fuerant, suis statuis victor destinavit. Ü: Dort (sc. in Delphi) opferte er dem Apollon und bestimmte als Sieger die im Bau befindlichen Pfeiler auf dem Vorplatz (des Tempels), auf welche die Statuen des Königs Perseus aufgestellt werden sollten, für seine eigenen Statuen. (Übersetzung Schenkungen KNr. *337 [L]) Plu. Aem. 28,4: 'Ey δε ΑβΚφοίς ιδώ!* κίονα μ'ί^αν TeTpàyœvov Ы Χίύων λευκών σννηρμοσμβνον, βφ' ου Περσεως εμελλε χρυσους άνδριάς τίύεσύαι, προσβταξβ τον αυτόν τεΰηναι· τους yàp ηττημένους τοις νικώσιν ε^ίστασϋαι χώρας προσήκειν. ϋ : In Delphi sah er einen großen aus Marmor gefügten, viereckigen Pfeiler, auf dem ein goldenes Standbild des Perseus aufgestellt werden sollte, und er befahl, das seine dort aufzustellen; denn es gehöre sich, daß die Besiegten den Siegern Platz machten. (Übersetzung Schenkungen KNr. *337 [L]) K: Den Quellen läßt sich entnehmen, daß der von Aemilius Paullus verwendete Pfeiler ursprünglich für die Aufnahme der Statue des Perseus gedacht war; zu den widersprüchlichen Kommentaren von Plutarch einerseits und Polybius und Livius andererseits in Bezug auf den Auftraggeber sowie die Zahl der Statuen

443

Das Material / В. Dubia et falsa des Perseus s. Schenkungen KNr. *337 [L]+[A] mit Diskussion der älteren Literatur. Von manchen Forschern wurde der Pfeiler für Perseus als Siegesdenkmal bezeichnet, das Perseus errichten ließ, von anderen wiederum als Ehrendenkmal aufgefaßt, das vielleicht von Delphi oder den Amphiktyonen in Auftrag gegeben war; zur Diskussion s. Schenkungen KNr. *337 [L] + [A]. Ob es sich um eine Weihung der Amphiktyonen handelt, bleibt letztendlich ungewiß.

KNr.: *318 [A] Lage/Fundort: Das Fundament befindet sich unterhalb der südlichen Hälfte der Ostfront des Apollontempels. In dieser Gegend sind auch die meisten Bauteile geftmden worden, die sich heute im Hof des Museums befinden. Für den ursprünglichen Aufstellungsort des Monumentes wurde der Тетре^оф1а1г vorgeschlagen, auf dem der Pfeiler auf gleichem Niveau mit dem Prusias-Pfeiler aufgestellt gewesen sein könnte. Beschreibung: Das Pfeilerdenkmal besteht aus einem dreistufigen Unterbau, über dem ein profilierter Orthostatensockel folgt. Das Basisfußprofil besteht aus Abschlußleiste, Vertikalleiste, Hohlkehle, lesbischem Kymation, Vertikalleiste und Ablauf. Auf einer Plinthe mit darüber folgendem attisch-ionischem Profil erhebt sich der Pfeilerschaft aus 13 Schichten, dessen letzte Steinlage Rosetten schmücken. Den oberen Abschluß bildet ein Pfeiler-Kapitell mit Dreifaszienarchitrav, Relieffries und Zahnschnitt sowie die Plinthe für die Aufnahme der Statue. Erhaltungszustand: Es fehlen Teile des Fundamentes und des Sockels sowie einzelne Pfeilerschaftblöcke. Die profilierten Bauteile sind an mehreren Stellen gebrochen. Maße: H: ca. 10,70 m; Sockel (gemessen an der ersten Stufe): L: 3,63 m; B: 2,42 m; T: 3,463 m; Schaft: H: 5,833 m; B: 1,047-1,208 m; T: 2,154-2,417 m; Gesims: H: 0,51 m; B: 1,259 m; T: 2,426 m. Material: Sockel: bläulicher Marmor; Pfeiler und Gesims: weißer Marmor. Lit.: Th. HomoUe, BCH 17, 1893, 614. - ders., BCH 21. 1897, 621. - A.J. Reinach, BCH 34, 1910, 464 ff. - H. Pomtow, Delphica III (1911) 107. - RE Suppl. V 104 Nr. 166 s.v. Delphoi (Schober). - F. Courby, FdD II 1 (1927) 302 ff. Abb. 250. 207 II. - G. Daux, Delphes au II' et au Ρ siècle (1936) 318 f. - Rostovtzeff, SEHHW II 740. - H. Kähler, Rom und seine Welt. Erläuterungen (1960) 71. - ders.. Der Fries vom Reiterdenkmal des Aemilius Paullus in Delphi, MAR V (1965) 8. 9 f. G. Zinserling, Das politische Programm des Aemilius Paullus im Spiegel seines Siegesmonuments in Delphi, in: Neue Beiträge 2Я1Г Geschichte der Alten Welt II (Hrsg. E.C. Welskopf 1965) 163 ff. - Blanck, Wiederverwendung 95 Anm. 1. - Siedentopf, Reiterdenkmal 21. 23. 39. 63. I I I К II 71. - Jacob-Felsch, Statuenbasen 99. - M. Pape, Griechische Kunstwerke aus Kriegsbeute und ihre öffenthche Aufstellung in Rom (1975) 61. - W. Koenigs/H. Philipp, AM 94, 1979, 196. - A. Jacquemin/D. Laroche, BCH 106, 1982, 208 ff. Abb. 8. - SchaUes, Untersuchungen 68 Anm. 429. - B, Schmidt-Dounas, Egnatia 1, 1989, 113 ff. - M. Tiede, AM 105, 1990, 239 mit Anm. 22. - FdD III 4, 42 (SEG 40, 422 bis). - J.-F. Bommelaer, Guide de Delphes. Le site (1991) 235. О. Picard, Guide de Delphi. Le musée (1991) 124 ff. -В. Hintzen-Bohlen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 172 ff. Kat. I, 51 Abb. 15. - M. Maass, Das antike Delphi (1993) 211 ff. - Schenkungen KNr. *337 [А]. - Schmidt, Statuenbasen 155 ff. 161 f. 166 f. 521 ff. Kat.Nr. XII. 10. Abb. 183. 225. - D. Wannagat, Säule und Kontext (1995) 40 ff. - H.-H. Nieswandt, Boreas 18, 1995, 19 ff. - Jordan-Ruwe, Säulenmonument 36 f. 45.

K: Zum ursprünglichen Aufstellungsort s. F. Courby, FdD II (1927) 304 f.; Jacquemin/Laroche a.O. 215 ff. Es handelt sich nicht wie ficher angenommen um zwei Pfeilermonumente, nämlich den Rosetten-Pfeiler und den Pfeiler des Aemilius Paullus (so F. Courby, FdD II [1927] 306 ff. Abb. 251-252; Siedentopf, Reiterdenkmal 112 К II 72 mit weiterer Lit.; Jacob-Felsch, Statuenbasen 100 f. 197f. Kat. II 176), 444

III. Mittelgriechenland / 3. Delphi sondern wie die neuesten Untersuchungen der erhaltenen Überreste von Jacquemin und Laroche a.O. 208 ff. gezeigt haben, um einen Rechteckpfeiler. Die früher dem sog. Rosetten-Pfeiler zugeschriebenen Blöcke mit den Rosetten sind, wie der Rekonstruktionsskizze der Franzosen zu entnehmen ist, unterhalb des epistylförmigen Aufsatzes beim Pfeiler des Aemilius Paullus anzubringen. Die einzigartige Form des Monumentes mit dem Orthostatensockel, der für Pfeilermonumente unüblich ist, bildet den Ausgangspunkt für die These von Jacquemin und Laroche, daß das Ehrendenkmal für Perseus die Form einer zusammengesetzten Orthostatenbasis aufwies und allem Anschein nach ein Reiterpostament aus Orthostatenplatten, Deck- und Bodenplatte darstellte. Für diese These sprechen darüber hinaus der unterschiedliche Marmor am Sockel sowie seine unterschiedliche Verdübelungsart (horizontale Verdübelung durch oblonge Dübel mit Gußkanälen im Gegensatz zur vertikalen Verdübelung des Pfeilerschaftes). Ferner ist die Ehreninschrift an der Frontseite des Orthostatensockels und nicht wie bei den Pfeilermonumenten üblich am Schaft unterhalb des Epistyls angebracht. Diese Inschrift lautet: "L. Aimilius L. f. inperator de rege Perseu Macedonibusque cepet. " Die Formulierung "weihte aus der Beute des Krieges gegen den makedonischen König Perseus" spricht zusätzlich für die These der französischen Ausgräber, indem sie das Denkmal eindeutig als Beutestück bezeichnet. Zur Inschrift s. ferner Kähler a.O. 8. und F. Feiten, ÖJh 56, 1985, Beibl. I I I : "Damit greift er [sc. Aemilius Paullus] nicht nur eine hellenistische Tradition königlicher Ehrenmäler auf, wie sie an Ort und Stelle durch unmittelbar benachbarte Monumente für Eumenes IL und Prusias von Bithynien belegt wird, er stellt sich vielmehr ganz bewußt und ausdrücklich an die Stelle des besiegten Perseus: So wie Flamininus die Attitüde seines Gegenspielers auf dem Münzbild übernommen hatte, so übernimmt er dessen Ehrenmal. Das besagt nicht nur die Inschrift des Pfeilers ... , er spricht es selbst deutlich aus - 'der Besiegte hat dem Sieger das Land zu räumen'" (Plut.Aem. 28,2). Ferner Maas a.O. 212 f.: " Der Pfeiler sollte mit den wenig älteren, vom Aitolischen Bund errichteten Monumenten für die Könige Eumenes IL von Pergamon und Prusias IL von Bithynien (...) wetteifern". In ähnlichem Sinne wurde der Pfeiler des Aemilius Paullus von Jordan-Ruwe a.O. 45 als Beutedenkmal charakterisiert. In Schenkungen KNr. *337 [A] wird als Gegenargument zur These von Jacquemin und Laroche das Material der Krepis (weißer Marmor wie der Pfeilerschaft: Siedentopf, Reiterdenkmal I I I ) angeführt. Von R. Wünsche wurde in einem 1994 an der Universität Mannheim gehaltenen Vortrag postuliert, daß der gesamte Pfeiler das ursprüngliche Monument für Perseus gebildet habe. Seinen Ausgangspunkt bildet eine neue Deutung des Frieses sowie die Beobachtung, daß die einzelnen Blöcke des Pfeilerschaftes durchgehend durchbohrt sind, so daß eine Art Blei-Skelett den Pfeiler zusammenhielt. Allerdings bleibt dabei unklar, wie weit diese vertikale Verbindung nach unten verlief. Die antike Verarbeitung der Friesblöcke soll schließlich diese These unterstützen und zu einer neuen Deutung des Denkmals führen: Pfeiler mit Fries waren von Anfang an für Perseus geplant und ausgeführt und zwar anläßlich des Sieges des makedonischen Königs über die Doloper i.J. 174 v.Chr. (s. dazu E.S. Gruen, The Hellenistic World and the Coming of Rome [1984] 406 mit Quellen- und Literaturangaben). Der Fries soll laut Wünsche die Schlacht zwischen Makedonen und Dolopern darstellen und zwar im Sinne einer historischen Schlacht, die für ganz Griechenland von Bedeutung war. Es wird offensichtlich, daß sich hier zu viele Annahmen sammeln. Zum Fries des Aemilius-Paullus-Pfeilers s. Kähler a.O. (1965); Jacquemin/Laroche a.O. 211 f.; O. v.Vacano, Regio instratu ornatus - Beobachtungen zur Deutung des Reliefs des L. Aemilius Paullus in Delphi, in: Bathron. Beiträge zu Architektur und verwandten Künsten für Heinrich Drerup zu seinem 80. Geburtstag von seinen Schülern und Freunden (Hrsg. H. Büsing/F. Hiller 1988) 375 ff.; T. Osada, Stilentwicklung hellenistischer Relieffriese (1993) 26 ff. Interessant ist allenfalls die Beobachtung von Wünsche zu den Verbindungsspuren der obersten Pfeilerblöcke mit dem epistylförmigen Aufsatz: Von der Anastylose des Monuments 1902 von P. Kaloudis sind Wolfslöcher übrig geblieben, die keinen Bezug zu den restlichen Verdübelungsspuren haben.

445

Das Material / В. Dubia et falsa KNr.: *319 [A] 1. 2. 3. 4.

Antiochos Hierax? 242/40 V. Chr. Reiterdenkmal Reiterpostament (Zuschreibung)

Lage/Fundort: Gefunden östlich des Apollontempels zwischen dessen Fundamentmauer und der heiligen Straße. Inv. 895. Beschreibung: Schaft eines Reiterpostamentes. Erhaltungszustand: Erhalten haben sich zwei Schaftblöcke einer profilierten Basis. Deck- und Bodenplatte fehlen. Am oberen Teil der Stirnseite sind auf einer rauh belassenen Fläche zwei Inschriften angebracht (FdD III 4, 161. 162). Maße: H: 0,892 m; В unten: 0,678 m; oben: 0,668 m; T: 0,783 m und 0,78 m; Gesamttiefe: 1,563 m. Material: Eliaskalkstein. Lit.: L. Couve, BCH 18, 1894, 249. - H. Pomtow, Юю 16, 1920, 174. - RE Suppl. IV (1924) 1357 Nr. 87 D. s.v. Delphoi (Pomtow) - F. Courby, FdD II (1927) 296. - Siedentopf, Reiterdenkmal 112 Kat. II Nr. 74 b.

K: Diese Basis wurde von Pomtow aufgrund ihrer Form mit drei weiteren Basen, die angeblich Seleukiden galten, zu einer Gruppe zusammengefügt. Die Zuschreibung dieser Basis an Antiochos Hierax ist jedoch rein hypothetisch und wurde bereits von J. Colin, FdD III 4, 232 f. abgelehnt. Das am vorderen Block angebrachte Ehrendekret für Seleukos Bithyos, einen συγγενής des Ptolemaios IV. Philometor, bildet keinen zwingenden Anhaltspunkt für eine Zuweisung; vgl. G. Daux, Delphes au IP et au I" siècle 516 f. und L. Robert, RPhil 1939, 153 ff. Zum Mitregenten Antiochos Hierax (242-227 v.Chr.) s. Beloch, GG I, 700; III 2, 456. KNr.: *320 [A] 1. Seleukos III. Soter? 2. 223/22 V. Chr. 3. Reiterdenkmal 4. Reiterpostament (Zuschreibung) Lage/Fundort: Gefunden westlich von Opisthodom innerhalb des Westperibolos. Inv. 3368. Beschreibung: Es handelt sich um die profilierte Basis eines Reiterdenkmals. Erhaltungszustand: Erhalten sind beide Blöcke des Basisschaftes, die an den Seitenflächen mit Spiegeln verziert sind. Auf der Stirnseite des Frontblockes steht die Künstlersignatur Meiôiaç 'ετόησε (identisch mit der Signatur von der Basis KNr. 89 [E]-l-[A 1]). Deck- und Bodenplatte fehlen. Maße: Frontblock H: 0,895 m; В unten 0,633 m; oben 0,624 m; T: 0,794-0,782 m; Rückblock T: 0,755-0,749 m. 446

IV. Makedonien /

Dion

Material: Eliaskalkstein. Lit.: H. Pomtow, КНо 16, 18, 175 Nr. 134. - RE Suplí. IV (1924) 1356 f. Nr. 87 С. s.v. Delphoi (Pomtow) - F. Courby, FdD II (1927) 294 ff. - Siedentopf, Reiterdenkmal 112 Kat. II Nr. 74 d. - Jacob-Felsch, Statuenbasen 95 Anm. 297; 3. - Marcadé, Délos Nr. 77 a. - В. Hintzen-Bohlen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 104 ff.

K: Aufgrund des gemeinsamen Fundortes und der identischen Künstlersignatur hat Pomtow diese Basis mit dem Denkmal des Antiochos III. ( = KNr. 89 [E] + [A 1]) in Zusammenhang gebracht und dem Seleukos III. zugewiesen; zum Künstler s. Marcadé, Délos Nr. 77 a. Die alte These, daß vier Seleukiden-Basen aufgrund des gemeinsamen Fundortes mehrerer Basisblöcke sowie aufgrund der Maße und der Form der Postamente auf dem Platz vor dem Opisthodom des Apollontempels in einer Reihe gestanden haben sollen, wurde erneut von Hintzen-Bohlen vertreten.

IV. Makedonien 1. Dion KNr.: *321 [E] 1. Perseus 2. 179-168 V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: G. Oikonomos, Έτι^ραφαΙ της Μακΐδονίας (1915) 7 Nr. 2; D. Pandermalis, Πρακτικά του η' διβάνοϋς συνεδρίου Έλληηκης και λατινικής Έτι^ραφικης (1984) I 272 (SEG 34, 619); Schenkungen KNr. *343 [Ε] Text: Schenkungen KNr. *343 [Е]. Bo:ai[X]ei)[ç IT]ep[aeùç] [/3]ασιλέως Φιλίτητίου] [ ] Ü: König Perseus, der Sohn des Königs Philipp ... K: Nach dem Wortlaut der Inschrift handelt es sich wohl um eine Weihung des Königs Perseus; s. dazu Schenkungen KNr. *343 [E] -I- [А]. Der Nominativ der ersten Zeile kommt bei öffentlichen Ehrenstatuen nicht vor. KNr.: *321 [A] Lage/Fundort: Die Basis wurde in Dion gefunden und befindet sich heute im Museum von Dion. Beschreibung: Es handelt sich um eine einfache Quaderbasis. Erhaltungszustand: Erhalten ist ein Fragment der linken oberen Ecke der Basis mit dem gebogenen Rand der Einlassung für eine Statuenplinthe auf der Oberseite und einem Teil der Inschrift auf der Vorderseite. Das Fragment ist an allen Seiten gebrochen. 447

Das Material / В. Dubia et falsa Maße: H: ca. 0,19 m.; B: ca. 0,84 m; T: ca. 0,43 m. Material: weißer Marmor. Έη-^ραφοά της Μακεδόνας (1915) 7 Nr. 2. - D. Pandermalis, ΤΙροίκηκ,ά του η' διβύνονς συνεδρίου Έλληνικης καΐ Ααηνικης 'Ετιγρα^ικής (1984) I 272. - D. Pandermalis, Αίοι> (1985). - Schenkungen KNr. »342 [Е]+[А].

Lit.: G. Oikonomos,

К: Zum Basistypus Jacob-Felsch, Statoenbasen 90; Schmidt, Statuenbasen 21 ff.

2. Thessalonike KNr.: *322 [E] 1. Philipp V. 2. 221-179 V. Chr. 3. Standbild 4. ed.: IG X 2,1,25. ΜΘ 2436 Vgl. Ch.F. Edson, HarvStClPhil 51, 1940, 126 Anm. 5. Βασιλεύς Φίλιππος βασιλίως Αημητρίου [

[

]

]

Ü: König Philipp, der Sohn des Königs Demetrios ... К: Nach der ersten Zeile der Inschrift könnte es sich um eine Weihung des Königs Philipp V. an eine Gottheit oder um eine Privatstiftung handeln; s. ferner Schenkungen KNr. *347 [Е].

KNr.: *322 [A] Lage/Fundort: Die Basis wurde in Thessalonike gefunden, der genaue Fundort ist unbekannt; Museum von Thessalonike, Inv. Nr. 2436. Beschreibung: Es handelt sich um ein zusammengesetztes langes Bathron. Erhaltungszustand: Erhalten ist der vordere Block der Basis mit Weihinschrift. Er weist an allen Kanten Bestoßungen auf und ist unten abgebrochen; seitlich zeigt der Block Anathyrose. An der linken und rechten Seite sind jeweils zwei rechteckige bzw. quadratische, in der Mitte der Oberseite zwei weitere rechteckige Klammerlöcher zu sehen. Maße: H: 0,33 m; B: 1,52 m; T: 0,51 m. Material: grauer Marmor. Lit.: IG X 2,1,25. - Ch.F. Edson, HarvStClPhU 51, 1940, 126 Anm. 5. - Schenkungen KNr. *347 [E] + [A].

448

IV. Makedonien / 4. Amphipolis К: Es handelt sich um ein langes Bathron, vielleicht einer statuarischen Gruppe, da sich dem Block seitlich zwei weitere Blöcke anschlossen. Zum Basentypus s. Jacob-Felsch, Statuenbasen 91 ff. Aufgrund des Nominativs in der ersten Zeile bleibt eine Ehrung des Herrschers von öffentllicher Seite ausgeschlossen. 3. Kassandreia KNr.: *323 [L] 1. 2. 3. 4.

Eurydike 279 oder 278 v. Chr. Fest Polyaen. 6,7,2 ... της άποδούσης Κασσανδρβϋσι την èXevûepiocv Ευρυδίκης ίορτην κατωτησατο, bv βκάλβσβν Έυρυδίκβια και τοις è^eXùoioi της άκρας στρατιώταις -κόΚιτάαν еурафе καΐ κλήρους ev τη ΐίαλλήνη δούηναι. Ινα -καραμίνοΐίν φύλακες της βλβυύβρίας.

ϋ : . . . er (sc. Apollodoros) richtete ein Fest der Eurydike ein, die den Kassandrern die Freiheit zurückgegeben hatte, das er Eurydikeia nannte, und verlieh den vom Vorgebirge ausgerückten Soldaten das Bürgerrecht und gab ihnen Landlose in Pallene, damit sie als Wächter der Freiheit dablieben. K: Habicht, Gottmenschentum 254: "Gegen die Nachricht von der Stiftung der Eurydikeia ist so wenig einzuwenden wie gegen andere Teile des vorzüglichen und von der Forschung nie beanstandeten Berichtes. Das Motiv ist klar genannt: eine Danksagung für die Rückgabe der Freiheit an die Stadt, die mit der Auflösung der makedonischen Garnison verbunden war. Eurydike hatte sich damit ein Verdienst erworben, wie es in vielen anderen Fällen ebenfalls zu kultischen Ehren geführt hat. " Aus dem Bericht Polyaens geht hervor, daß die Initiative für die kultische Verehrung der Makedonin auf den Tyrannen Apollodoros zurückgeht. 4. Amphipolis KNr.: *324 [E] 1. Antigonide? 2. 277-168 V. Chr.? 3. unspezifiziert 4. ed.: Ch. Koukouli-Chrysanthaki, ADelt 30, 1975 B' 1 Chron 287 f. Museum von Kavala, Inv.Nr. Λ 1040 Βασι[λεί)ς ] [β]ασιλ[βως [ ] [ ]λάγα[ ] К: Es handelt sich um den linken Teil einer Marmorstele mit Weih- oder Ehreninschrift; nach der Herausgeberin der Inschrift wird ein Antigonide im Text genannt, womit die Inschrift in die Zeit 277-168 v.Chr. datiert wird. Der Zusammenhang ist unklar.

449

Das Material / В. Dubia et falsa Zu Amphipolis s. D. Lazarides, Άμφίπολυς καΐ "Αργιλος, Ancient Greek Cities 13 (1972) passim sowie die Beiträge in: Πόλις κάί Χώρα στην 'Αρχαία Μακεδονία κάί Θράκη, Festschrift D. Lazarides (1990) 241 ff. mit weiterer Literatur.

5. Philippi KNr.: *325 [E] 1. Philipp IL 2. 358/57 V. Chr. 3. Gründerkult? 4. edd.: 1. Pantazides, Φιλίστωρ 3, 1862, 346; Α. Kirchhof, Hermes 2, 1867, 171 f.; Syll. 439; Michel, Recueil 1386; Syll.^ 832; Ch. Picard, RA 1938, 334 f. Text: Kirchhof.

5

'AyaârjL τύχηι- βτρίατο (θ)εωχάρης NiKea -παρά Θεοδώρου του ΤΙολβμωνος την οΙκ[ί]αν, щ γβίτων Mevvéaç ' Ασάνδρου και Θεόδωρος αυτός καΐ Νίκάνωρ Έπικράτους, χρυσών τριακοσίων, βεβαιωτης Αημόνικος 'Ρίχνου. μάρτυρες ΣτησίΧεως Όργέως, ' Αριστομένης Άστίνου. επί ιερέως τοΰ 'Ασκληπιού Έρ[μΰ;γ]όρα, έττΐ έπιστάτου Αισχύλου.

ϋ : Zum guten Glück. Theiochares verkaufte dem Nikeas bei Theodoros, dem Sohn des Polemon, das Haus, welchem Menneas, der Sohn des Asandros, und derselbe Theodoros, und Nikanor, der Sohn des Epikrates, benachbart sind, für dreihundert Goldmünzen. Bürge war Demokritos, der Sohn des Rhichnos. Zeugen waren Stesileos, der Sohn des Orgeus, Aristogenes, der Sohn des Astinos. Priester des Asklepios war Hermagoras, Beauftragte (war) Aischylos. K: Ch. Picard, RA 1938 I, 334 f. sah in Zeile 7 einen eponymen Priester Philipps IL; skeptisch dazu Habicht, Gottmenschentum 16. Ähnlich wurde von Kirchhof a.O. 172 in Zeile 7 ein Priester der Sotere vermutet. Der Gründerkult Philipps in Philippi ist anderweitig belegt: KNr. 119 [Е].

V. Inseln der Ägäis 1. Delos KNr.: *326 [E] 1. 2. 3. 4.

Alexandros 3. Jh. V . Chr. Standbild edd.: L. Bizard/P. Roussel, BCH 31, 1907, 429 Nr. 20; IG XI 4, 1072. Delos Inv. E 286

450

V. Inseln der Ägäis /1. Delos Photo: Bizard/Roussel 429 Abb. 1. Text: IG XI 4, 1072.

[

Αήλιοί àvé]êeaav.

Αλέξανδρος Φιλίππου.

Ü: Die Delier ... weihten Alexander, den Sohn des Philipp. K: Die Weihinschrift, die ursprünglich die Mitte des Blockes einnahm, müßte anzeigen, welcher Gottheit die Weihung galt. Rechts könnte die Statue Alexanders d.Gr. gestanden haben, doch die Auslassung des Titels βασιλεύς wäre, wie die Herausgeber meinen, einmalig. Dagegen spricht ferner der Schriftcharakter der Inschrift, der deutlich später ist. Ein Alexandres, Sohn des Philippos, ist aus einem delischen Dekret (Syll. 254) und ferner durch Livius (35,47,5-6) bekannt: Er gab sich als ein Abkömmling des Königs aus und lebte zu Anfang des 2. Jhs.v.Chr., also viel später, als unsere Inschrift gesetzt wurde.

KNr.: *326 [A] Lage/Fundort: Die Basis wurde 1904 im östlichen Teil des Apollonheiligtums gefunden; sie befindet sich heute an der Bucht vor der Naxier-Stoa. Beschreibung: Es handelt sich um ein langes zusammengesetztes Bathron. Erhaltungszustand: Erhalten ist eine lange flache Plinthe. Das linke Ende ist abgebrochen; oben rechts befinden sich zwei Dübellöcher. Maße: H: 0,33 m; B: 1,62 m; T: 0,85 m. Material: weißer Marmor. Lit.: L. Bizard/P. Roussel, BCH 31, 1907, 423 Nr. 20. - B. Hintzen-BoMen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 255 Nr. 4.

K: Der Block stammt von einem längeren, zusammengesetzten Bathron, das mindestens zwei Statuen trug; zu den langen Bathren s. Jacob-Felsch, Statuenbasen 91 ff.

KNr.: *327 [A] 1. 2. 3. 4.

Antigonos I. Monophthalmos? 307-301 V. Chr. Reiterdenkmal Basis с (Zuschreibung)

Lage/Fundort: Die Basis wurde im Dodekatheon zwischen den Altären С und D gefunden.

451

Das Material / В. Dubia et falsa Beschreibung: Es handelt sich um die Krepis einer profilierten Reiterbasis auf Granitfiindament. Die Bodenplatte besteht aus insgesamt sechs Blöcken (vier große Eckblöcke und zwei kleinere Zwischenblöcke). Die darauffolgende Bodenplatte bestand aus zwei schmalen Querblöcken an der Stirn- und an der Rückseite und zwei senkrecht dazu stehenden Längsblöcken; nach der Aufschnürrung der unteren Platte sprang der darauf liegende Block um 8 cm zurück. Die Basis war mit der Front nach Westen gerichtet. Erhaltungszustand: Erhalten haben sich nur das Granitfundament und die untere Bodenplatte; von letzterer fehlt einer der zwei kleineren Zwischenblöcke. Maße: untere BP: B: 1,16 m; T: 2,16 m; obere BP: B: 1,08 m; T: 2,08 m. Material: Das Fundament besteht aus Granit, die untere Bodenplatte aus Marmor. Lit.: E. Wm, Délos XXII (1955) 161 f. (Basis c) Taf. XII 2 und 4. - R. Vallois, BCH 53, 1926, 224. 228. - Habicht, Gottmenschentum 60 f. - Siedentopf, Reiterdenkmal 124 Nr. 110. - Schmidt. Statuenbasen 103. 110 Anm. 147; 433 f. Kat.Nr.VII.l.

K: Die Zuschreibung geht auf eine These von Vallois zurück, der die kultische Verehrung der beiden ersten Antigoniden im Dodekatheon vermutete und den Altar D als βωμός των βασιλέων identifizierte; die auf beiden Seiten des Altars gelegenen Basen с und d sollen die Reiterdenkmäler der Soteren getragen haben. Keine von diesen Annahmen ist jedoch mit Sicherheit vertretbar, s. vor allem Will a.O. 170 ff.; Bruneau, Recherches 567 f.; Schenkungen KNr. 408 [A] und hier KNr. 120 [E 1].

KNr.: *328 [A] 1. 2. 3. 4.

Demetrios I. Poliorketes? 307-283 V. Chr. Reiterdenkmal Basis d (Zuschreibung)

Lage/Fundort: Gefunden im Dodekatheon südlich des Altars D. Beschreibung: Es handelt sich um die Fundamentstufe einer Reiterbasis, die aus zwei schmalen Querund zwei Längsblöcken besteht. Die Basis war mit der Front nach Westen gerichtet. Erhaltungszustand: Erhalten ist nur die Fundamentstufe. Maße: B: 1,33 m; T: 2,40 m. Material: Granit. Lit.: E. WiU, Délos XXII (1955) 162 (Basis d) Taf. XII 1,2. - R. Vallois, BCH 53, 1929, 228. - Habicht, Gottmenschentum 60 f. Siedentopf, Reiterdenkmal 124 Nr. III. - Schmidt, Statuenbasen 103. 110 Anm. 147; 434 Kat.Nr. VII.2.

K: Siehe den Kommentar zu KNr. *327 [А].

452

V. Inseln der Ägäis /1. Delos KNr.: *329 [A] 1. 2. 3. 4.

Antigonide? spätes 2. Jh. v. Chr. Standbild Marmorkopf aus Delos

Lage/Fundort: Der Kopf ist in der Nähe des Dodekatheon auf Delos gefunden worden; heute im Museum von Delos, Inv. A 4184. Beschreibung: Es handelt sich um einen kolossalen, männlichen Kopf mit Diadem; der Kopf ist nach rechts geneigt, der Blick aufwärts gerichtet. Erhaltungszustand: Der Kopf ist am Hals schräg abgebrochen und ziemlich verstümmelt. Der größte Teil der Nase, der Lippe und des Kinns sind weggebrochen; Bestoßungen sind an den Augenbrauen zu verzeichnen. Die linke Kopfhälfte ist stark verwittert, einzelne Haarlocken sind abgebrochen. Über der Stirnmitte oberhalb des Diadems befinden sich zwei kleine Stiftlöcher. Maße: H: 0,55 m; Kinn - Scheitel: 0,44 m. Material: Marmor. Lit.: R. VaUois, BCH 53, 1929, 238 ff. Abb. 29. - H. TMersch, Pro Samothrake, SBWien 212, 1931, 63 ff. - Ch. Picard, RA 6. 5. 22, 1944, 31 ff. Abb. 7. - ders., MonPiot 41, 1946, 73 ff. Abb. 3 Taf. 8. - E. WUl, Délos XXII (1955) 141 ff. Abb. 55-56; 172. 177 Taf. 10.15. - Α. Rumpf, AM 78, 1963, 195 Beil. 94,2. - R.A. Hadley, Deified Kingship and Propaganda Coinage in the Early HeUenistic Age: 323-380 B.C. (1964) 111. - Siedentopf, Reiterdenkmal 14. - Marcadé, Délos 137. 263 ff. Taf. 73 A 4184. Bruneau, Recherches 439. - A. Hermann, AntK 16, 1973, 170 Anm. 3. - Tuchelt, Frühe Denkmäler 81 mit Anm. 79. - Ph. Braneau/J. Ducat, Guide de Délos (1983) 165. - Α. Stewart, Attika. Studies in Athenian Sculpture of the Hellenistic Age (1979) 89 Anm. 11. - H.P. Laubscher, AM 100, 1985, 339. - Smith, HRP 42. 100. 173 Nr. 92 Taf. 55, 5-7. - C.F. Leon, AncWorld 20, 1989, 24. - B.S. Ridgway, HeUenistic Sculpture I. The Styles of ca. 331-200 B.C. (1990) 127 f. Taf. 68 a-b. - F. Queyrel, RA 1990, 136 Nr. 282. - D. Kreikenbom, Griechische und Römische Kolossalporträts bis zum späten 1. Jh. n. Chr., 27. Ergh. Jdl (1992) 34. 135 I 38 Taf. 5. - В. Schmidt-Dounas, Egnatia 4, 1993-1994, 100 ff. Taf. 2. - D. Svenson, DarsteUungen hellenistischer Könige mit Götterattributen (1995) 130. 308 Nr. 350 Taf. 61.

К: Zur Datierung des Kopfes in die späthellenistische Zeit s. Marcadé a.O. 173. 263 ff.; Laubscher a.O. 399 Anm. 32; Smith a.O. 100; Kreikenbom a.O. 135 I 38. Trotz der zeitlichen Nähe zum delischen Kopf Athen, Nationalmuseum Inv.Nr. 522 (Smith a.O. 30. 100. 172 Nr. 91 Taf. 55,4) mit vergleichbarer Kopfwendung und Asymmetrien im Gesicht wurde immer wieder eine frühe Datierung für diesen Kopf vorgeschlagen (u.a. Picard, Leon, Ridgway), was mit guten Gründen abgelehnt wurde; s. dazu Will, Rumpf, Marcadé, Bruneau, Laubscher, Smith und Kreikenbom. Außer den stilistischen Rückgriffen auf das 4. Jh. scheint die Kontroverse durch den Fundort des Kopfes angeregt worden zu sein: Obwohl die Zugehörigkeit zum Dodekatheon keineswegs gesichert ist, wurde im Bildnis aufgrund der Überlebensgröße und der vermutlichen Hörner über der Stirn eine der beiden angenommenen Kultstatuen der ersten Antigoniden (KNr. 120 [E 1] und 121 [E]) vermutet; s. dazu ferner Schenkungen KNr. **408 [А]. Dementsprechend wurde von Thiersch und Picard in diesem Kopf Demetrios L Poliorketes erkannt, während Leon Antigonos IL Gonatas und jüngst Ridgway Alexander d.Gr. vorgeschlagen haben. Die Existenz von angestifteten Hörnern wurde von Laubscher a.O. 339 Anm. 33 angezweifelt: "Dagegen spricht schon die Kleinheit der Stiftlöcher. Außerdem wären bei Anstückungen tiefer liegende, glatte Schnittlöcher zu erwarten. Vermutlich handelt es sich um Bruchstellen; was hier weggebrochen sein

453

Das Material / В. Dubia et falsa könnte, bleibt allerdings unklar"; s. ferner dazu Kreikenbom. Bohrungen am Vorderhaar finden sich beim Amytos von Damophon und beim Zeus des Eukleides (s. dazu P. Themelis, О Ααμοφών και η δραστηρώτητά τον στην Αρκαδία, in: Sculpture from Arcadia and Laconia. Proceedings of an International Conference at Athens, April 10.-14., 1992 [1993] 105 Abb. 5; R.R.R. Smith, Hellenistic Sculpture (1991) Abb. 299; R. Trümmer, AntPl 22 [1993] Taf. 64-68), so daß man auch hier an angestückte Einzellocken denken könnte. Wegen der Fundlage wurde der Kopf auch von Tucheh a.O. 81 einem Kultbild zugewiesen. Demselben Kontext soll übrigens der unpublizierte Kopf A 5943 angehören; so Marcadé a.O. Von Smith a.O. 100 wird der Kopf den idealisierten späthellenistischen Bildnissen zugeordnet und seine Benennung als Bildnis des Mithradates (vertreten u.a. durch Stewart, Hermann und Kreikenbom) angezweifelt. KNr.: *330 [E] 1. 2. 3. 4.

Ptolemäer? frühes 3. Jh.v.Chr. Standbild? ed.: IG XI 4, 1117 ciV(LÛr\Kev [—Πτο]λ€μαίου (8α[σιλ—] [ êv]eKev καΐ

Ü: ... weihte ... des Königs Ptolemaios ... wegen ... und ... K: Gefunden beim "Trésor 5"; erhalten ist der rechte Teil einer großen Statuenbasis mit einfachem Profil an der oberen Kante. H: 0,35 m; B: 0,66 m; T: 0,73 m. Aufgrund des verstümmelten Zustandes lassen sich keine Aussagen zum Denkmal machen.

KNr.: *331 [E] 1. 2. 3. 4.

unbekannter König frühes 3. Jh.v.Chr. Standbild? ed.: IG XI 4, 1119. Delos Inv. A 1065 [Βα]σιλ[έα ] [/3θ!σι]λέω[ς τον αύτού?] [σωτ]ηρα κα[1 еЬерует^!] ITO

Ü: König ..., Sohn des Königs ..., den [ihm selbst erwiesenen] Retter und Wohltäter. K: Kleineres Fragment einer Statuenbasis aus weißem Marmor im Museum von Delos (Abb. 76), gefunden im östlichen Teil des Apollonheiligtums. Trotz des stark fragmentierten Zustandes des Blockes bleibt eine öffentliche Ehrenstatue wegen des Akkusativs [σωτ]ηρα in Zeile 3 nicht ausgeschlossen. 454

V. Inseln der Ägäis /1. Delos KNr.: *332 [E] 1. 2. 3. 4.

Seleukos? 3.-2. Jh. V. Chr. Phialen IDelos 1409 Ba I 42-43: [..., άνάΰημα Αηλιάδων хореЦор βτηδόντος ΑαοΙμ^δοντος ύττερ βασιλέως Σελεύκον ]

IDelos 1410 b 8: [αλληνΊ —ώ]ς τοδιαίαν έ[μ τλινϋά]ωί,

άνάΰημα υτίρ βασιλβως Σελ6υ[κ]οϋ,...

IDelos 1413 b 17-18: ...βπίδόντος Ααμβδοντος тер βα[σύ аD, -С Он

ε

Λί с ω •тз с й Л tq и

ω



а CQ «л

XI


О В

О

Г

I Л.

Ν

M о A

Ν

E

Δ/Κ^'^'Ο

Т

^ Α Ν Τ Τ Ο Α Ι Ν π ο Λ Α Α Κ Α Ι Μ ΖΎ

Ν

ο

1 Α

T ^

FI^yH

E I E

А

Ε Ε

Р

Л

-

Ε

Υ

Ε

Ρ

Γ

Ε

Γ Α Λ Α / Κ Ρ Ε Τ Α Α

Υ

Τ

Α

Τ

Η

Σ

К о Ε Ν

I Σ: Α Ν Ì Ν Ε Κ /5Κ|

Ν

•'ν//,·.'.·- I

Abb. 51: Zeichnung der Basis des Ehrendenkmals für Adobogiona I. in Methymna/Lesbos (KNr.: 156 [E] + [A]).

680

Abbildungen

ADD. i)¿-i>i: Kundaltar tur miernaios VI. und Kleopatra aus Thera (KNr.: 157 [E] + [A]).

681

Abbildungen

Abb. 55: Basisrest des Ehrendenkmals für Arsinoe III. in Kos (KNr.: 160 [E] + [A]).

Abb. 56: Basis des Ehrendenkmals für Berenike in Samos (KNr.: 178 [E] + [A]).

682

Abbildungen

Abb. 57: Basis des Ehrendenkmals für Ariobarzanes II. in Samos (KNr.: 182 [E] + [A]).

Abb. 58: Ehrendenkmal für Philipp V. in Samothrake (KNr.: 186 [E] + [A]).

683

Abbildungen

I

β Λ,.ι; I Λ,ι: .ο ΐ , Λ ρλ · α I λ. Υ τ ο γ г

Abb. 5 9 - 6 0 : Basis des Ehrendenkmals für Attalos II. in Pergamon (KNr.: 218 [E] + [A]).

684

Abbildungen

¿ií« •

•·••

ΑΌΖ

-



K A 1 ì-ί

Ψ-

Basis des Ehrendenkmals für Athenaios in Pergamon (KNr.: 220 [E] + [A]):

-ü"

Р А К А к Щ

Abb. 61-62: Vorderseite und Draufsicht der erhaltenen Vorderplatte.

Abb. 63: Rückseite und Draufsicht der erhaltenen Vorderplatte.

685

Abbildungen

• Abb. 64: Basis des Ehrendenkmals für Stratonike in Pergamon (KNr.: 221 [E] + [A]). • Abb. 65: Basis des Ehrendenkmals fur Adobogiona II. in Pergamon (KNr.: 223 [E] + [A]).

•»¿v-^w

V,· ^

Abb. 66: Basis des Ehrendenkmals für Glaphyra in Magnesia am Mäander (KNr.: 254 [E] + [A]).

686

Abbildungen Basis des Ehrendenkmals fur Philotera in Didyma (KNr.: 265 [E] + [A]):

Abb. 67: Vorderansicht der Basis.

Abb. 68: Rechte Seitenansicht der Basis.

Abb. 69: Draufsicht der Basis.

687

Abbildungen

im Abb. 7 0 - 7 1 : Basis des Ehrendenkmals für Phila in Didyma: Vorderansicht und rechte Seitenansicht (KNr.: 271 [E] + [A]).

688

Abbildungen

Abb. 72: Basis des Ehrendenkmals für Eumenes II. in Milet (KNr.: 275 [E] + [A]).

Abb. 73: Aufriß des Rundmonumentes für Eumenes II. in Milet mit ergänzter Bronzestatue.

689

Abbildungen

Abb. 74-75: Basisrest des Ehrendenkmals für Athenaios in Didyma (KNr.: 279 [E] + [A]).

Abb. 76: Fragment einer Statuenbasis aus Delos (KNr.: *331 [E]).

690

Abbildungen

Abb. 77-78: Fragment einer kleinen Mamorstele aus Delos: Vorder- und Rückseite (KNr.: *336 [E] + [A]).

691

Abbildungen

Abb. 79: Rekonstruktion der Bronzereste einer vergoldeten Bronzestatue von der Athener Agora (KNr.: *296 [E] + [A]).

Abb. 80: Schwert in der Scheide.

692

Abb. 81: Fragment des linken Beines.

Abbildungen

Abb. 82: Gewandteile.

Abb. 83: Detail vom linken Bein mit Resten der Vergoldung.

693

Abbildungen Flache, unprofilierte Plinthe:

I I I I I I I I I Ί n I I I I I I I I I I I I 1 1 1 I I I I I I II II l> I II I I I I K U I < I ' '

Abb. 84: KNr.: 72 [E] + [A].

l i M w i l u i i i · u i i i m 1 ( ( I I >I I t , · . 1 U 1 1 1 l U t l i ( ( I I 1( f и < < 1 1 1 1 « 1 ((1 t ( 1 ··( I I III ( > . > 1 , . · 1 ( 1 , ( l · · < 1 · · . 1· . 1 Ч 1 1 · · if u 1 · · . .

Abb. 85: KNr.: 47 [E] + [A].

694

Abbildungen Profilierte Quaderbasen:

INI II II (II II II IMI III llllMlllillH Hill

Abb. 86: KNr.: 265 [E]+[A].

Abb. 87: KNr.: 136 [E]+[A].

695

Abbildungen Zusammengesetzte Quaderbasen:

Abb. 88: KNr.: 55 [E] + [A].

• U l l l l l n I I I I I I 1111*111111)1111 I I I II II II II II I I I II M M H l i n i

g

· ' 1'

I I I II M i l " " • ·

Abb. 89: KNr.: 271 [E] + [A].

696

Abbildungen Zusammengesetzte Orthostatenbasen:

"W

_J

iimii iiuimiiniDii l l > l < l( M l | I M l|iln

I

» I I I K l

iilik Abb. 90: KNr.: 134 [E] + [A].

Abb. 91: KNr.: 178 [E] + [A].

697

Abbildungen Ке11еф081атеп1е:

Abb. 92: KNr.: 56 [Е] + [А].

Abb. 93: KNr.: 74 [E] + [A].

698

Abbildungen Ке11еф081атеп1:

Abb. 94: KNr.: 96 [Е] + [А].

Gruppenmonument:

_ГП_ I

J Abb. 95: KNr.: 104 [E] + [A].

699

Abbildungen

I I I I I I I I I

I Wagen der Rhodier

Pfeilerformiges Monument für einen Pergamener (KNr.: 98 [A])

Rechteckpfeiler des Prusias (KNr.: 100 [A])

Abb. 96: Zusammenstellung hoher Postamente in Delphi.

700