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German Pages 132 Year 2022
SÄCHSISCHE A K A D E M I E DER W I S S E N S C H A F T E N Z U LEIPZIG SPRACHWISSENSCHAFTLICHE KOMMISSION
Auf Grund der von V. Michels begonnenen und H. Hucke fortgeführten Sammlungen bearbeitet unter Leitung von K. Spangenberg an der Sektion Sprachwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena V. Band
6. und 7. L i e f e r u n g
Schlangenstreifen - Schnuppe Bearbeitet von H. R o s e n k r a n z , R . S c h ä f t l e i n , H. S c h r i c k e l , K. S p a n g e n b e r g
AKADEMIE-VERLAG 1979
•
BERLIN
Autoren
R. Schäftlein
Schlangenstreifen — schluttern
H. Rosenkranz
Schmacht — Schnuppe1
Erschienen im Akademie-Verlag, DDE — 108 Berlin, Leipziger Str. 3—4 ©Akademie-Verlag Berlin 1979 Lizenznummer: 202 -100/224/79 P 229/79 GeaamtherBtellung: IV/2/14 VEB Bruckerei »Gottfried Wilhelm Leibniz«, 445 Gräfenhainichen Bertellnummer: 753 379 5 (S061/V/6-7) • LSV 0817 Printed in GDR
DDR 36,- M
Schlangenstreiten—Schläppermilch
641
'Feuerspritze' 1741 Erf nach Brandis Hs. Schlangenstreifen m. 'schlangenartig gewundenes Muster' ein weiß kattunener Mantel mit Schlangenstreifen 1834 Ztg. Heil. Schlängler m. 'feines Glasrohr, mit dem beim Schlängeln die F a r b e auf die Glaskugeln aufgetragen wird' Glasbläserspr. °Neuhs Lau. schlänglig Adj. 'mit einem Schlangenmuster versehen' 1830 Ztg. Heil. schlank Adj. 1. 'lang und dünn, geschmeidig'seit.; häufig dafür t dürr; er is schlank wie a Tanna (Sonnb und verstr.), enne Wesel (°Neuhs Meus), e Aal (Schlz), a Furalla (Sonnb); verstärkt rank un schlank °Wern Sti, °Mersb Lau, lank un schlank is Edelmanns Oank, korz un dick is Bauerngeschick seit. östl. Bernb—Sonnb; schlank, lank, därre is Stadtgeschärre, korz un dicke is Bauernjeschicke °HMöls Nes; t schmeidig schmeißig2 schmerlig schmitzig schnar. — 2. 'durchtrieben' "Mersb Lau, Ilm, in der Wendung du bist mech der Schlankste, mit dich well ech nischt meh zu tunn ha verstr. Schlankel m. 1. 't Schlappschwanz' °Sonnb Gör. — 2. '/ Taugenichts' °Lobst Bli; —• Schlingel. — 3. 'i Bettler' °Lobst P o t . - Vgl. D W B 9,480. schlanken —» schlinken. Schlankergroß m. 'Mittelfinger' im Fingerreim das ist Bruder Schlankergroß °Got Sie. Schlapothekerin f. ' / Schlampev die alte Schlapteegern °Zeulr Tri; Wortkreuzung aus Schlappe und Apothekerin. Schlapp f . ' t Katapult, mit dem die Kinder Steinchen schießen' °Mersb Klo, Schlappi Aschl; verkürzt aus Schlappschleuder-, -* Schlippschlapp. schlapp Adj. 1. 'müde, m a t t , kraftlos' verstr.; du best doch e rechtger schlapper Sack °LSalz Bai. — 2 a. 't läppe' vom Ball, verstr. und mehr umg. im westl. u n d südöstl. Thür., sonst seit. — b. schlaff, locker' seit. Schlapparsch m. ' / Schlappschwanz' seit. NThür NOThür nOThür, °Sömm. Schlappastel n. 'schlechtes Messer' s°Mein nach Hennb 1881. Schlappbein n. 't Transuse' °Weißf RWe. Schlappbeutel m. 't Schlamperjan' °Salz Wif. Schlappblatt n. im PI. 'lockere Blätter a m K r a u t kopf' °Hildb Veß; t Fusche. Schlappe 1 f. l a . 't Schlampe1' nur verstr. Itzgr, seit. NOThür sWThür sZThür IlmThür OThür S OThür, °Salz K r a ; olta (schönna) Schlapp ° Sonnb R a u ; —>• Dreckschlappe. — b. 'Frau mit langem Rock' °Erf Mön. - 2. als Dim. Schläpple 'vorgebundene kleine Schleife' Schmal, 'Überschlag (Bäffchen) der protestantischen Geistlichen' Hennb 1801. Schlappe 2 f. 'Spielkarte, die nichts zählt, t Nie2 te ' nur °Worb B ü t . 41
Thüringisches Wörterbuch V, 6.-7. Lfg.
642
Schlappe 3 f. 'Niederlage' verstr.; er hat sich ne Schlappe jeholt °Sömm Kö. Schlappel f. ' / Schlampep °Suhl Brei Gei; als Mask. 't Schlamperjan' °Suhl Hir. Schlappe(n) m. f. meist im PI. ' i Pantoffeln' verstr. Südrand WThür, nHennb, seit. öNThür IlmThür OThür SOThür H e n n b Itzgr, Eichsf 1912, bisweilen auch 'ausgetretene, zu große Schuhe'; den habn se mit dem Schlappen getroffen 'er ist verrückt' °Bernb Ads, der läßt die Schlappen oo bale stehn 'stirbt bald' B e r n b ; ->• Holzschlappen. Als Mask. slabm, -