Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit. Lieferung 7 Vitae Prophetarum: Band I: Historische und legendarische Erzählungen, Lieferung 7 9783641247911


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Inhalt
Einleitung
Literaturverzeichnis I
Literaturverzeichnis II
Übersetzung und Kommentar
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Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit

Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit

Herausgegeben von Hermann Lichtenberger in Zusammenarbeit mit Christian Habicht, Otto Kaiser (†), Werner Georg Kümmel (†), Otto Plöger (†) und Josef Schreiner (†)

Band I · Lieferung 7 Gütersloher Verlagshaus

Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit Band I

Historische und legendarische Erzählungen Anna Maria Schwemer Vitae Prophetarum

1997 Gütersloher Verlagshaus

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar.

Die Abkürzungsverzeichnisse befinden sich in der ersten Lieferung dieses Bandes.

Copyright © 1997 Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen. Satz: MZ-Verlagsdruckerei GmbH, Memmingen ISBN 978-3-641-24791-1 www.gtvh.de

Anna Maria Schwemer Vitae Prophetarum

Inhalt Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Zum Stand der Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Zum Text . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1. Die Rezensionsformen . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Abfassungssprache und alte Übersetzungen 3· Zum literarischen Charakter ..... ~ . . . . . . . . 3.1 Inhalt und Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Zur Gattung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4· Quellen und Traditionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 5· Verfasser, Ort und Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6. Theologische Themen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.1 Die Herkunft und die Gräber der Propheten 6.2 Die Wunder der Propheten . . . . . . . . . . . . 6. 3 Der gewaltsame Tod der Propheten . . . . . . 6.4 Die eschatologischen Erwartungen . . . . . . . 7. Die christlichen Interpolationen . . . . . . . . . . . . 8. Zur Wirkungsgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Literaturverzeichnis I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abkürzungsverzeichnis Editionen, Übersetzungen, Kommentare und spezielle Untersuchungen zu den VP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Literaturverzeichnis II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (abgekürzt zitierte Sekundärliteratur)

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Übersetzung und Kommentar . . . . . . . . . Titel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Jesaja-Vita . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Jeremia-Vita . . . . . . . . . . . . . . . . . III. Ezechiel-Vita . . . . . . . . . . . . . . . . IV. Daniel-Vita . . . . . . . . . . . . . . . . . . V. Hosea-Vita . . . . . . . . . . . . . . . . . . VI. Micha-Vita . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII. Amos-Vita . . . . . . . . . . . . . . . . . . VIII. Joel-Vita . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX. Obadja-Vita . . . . . . . . . . . . . . . . . X. Jona-Vita . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XI. Nahum-Vita . . . . . . . . . . . . . . . . . XII. Habakuk-Vita . . . . . . . . . . . . . . . . XIII. Zephanja-Vita . . . . . . . . . . . . . . . . XIV. Haggai-Vita . . . . . . . . . . . . . . . . . XV. Sacharja (XII)-Vita . . . . . . . . . . . .

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s6 I 570 585 596 6xo

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XVI. Maleachi-Vita . . . . . . . . XVII. Nathan-Vita . . . . . . . . . XVIII. Achia von Silo-Vita . . . . XIX. Joad-Vita . . . . . . . . . . . XX. Azarja-Vita . . . . . . . . . . XXI. Elia-Vita . . . . . . . . . . . . XXII. Elisa-Vita . . . . . . . . . . . XXIII. Sacharja ben Jojada-Vita Subscriptio . . . . . . . . . . . . . . . Register Namens- und Ortsregister

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Einleitung 1.

Zum Stand der Forschung

Die Vitae Prophetarum (VP) gehören zu den hagiographischen Schriften, die in der alten Kirche, aber auch im Mittelalter sehr bedeutsam waren und vielfältig verwendet wurden, doch in der Moderne bis in die jüngste Zeit eher ein Schattendasein führten.' Es handelt sich um eine kleine Sammlung von Kurzbiographien über die alttestamentlichen Propheten, die ursprünglich insgesamt 2 3 Viten enthielt: Vier zu den »Großen« Propheten, zwölf zu den» Kleinen« und sieben zu den Propheten aus den Geschichtsbüchern des Alten Testaments. Anachronistisch kann man die VP als ein kleines Bibellexikon zu den Propheten bezeichnen. 2 Bis heute ist man sich nicht einig, ob es sich bei den VP um eine im Kern jüdische Schrift oder eine genuin christliche Sammlung handelt. Seit den Untersuchungen von Nestle und Schermann, aber auch Bernheimer, Torrey, Joachim Jeremias und den neueren Sammelwerken zu den Pseudepigraphen und Apokryphen zum Alten Testament hatte sich die Ansicht durchgesetzt, daß es sich bei den VP um eine ursprünglich jüdische Schrift handelt, die wie so viele andere derartige Texte aus frühjüdischer Zeit nur von Christen tradiert wurde.l Dieser sich allmählich durchsetzenden Sicht über die Entstehung der VP hat David Satran im Anschluß an M. de Jonge in verschiedenen Veröffentlichungen immer schärfer und entschiedener widersprochen. Satran ist überzeugt, mit seiner Monographie von 1995 den christlichen Ursprung der VP nachgewiesen zu haben, kann aber nicht leugnen, daß die Schrift jüdische Überlieferungen aufgenommen hat. 4 Er datiert sie ins 4./5. Jh. n. Chr. Dieses Ergebnis hat sich mir bei meinen Untersuchungen zu den VP nicht bestätigt. Traditionsgeschichtlich bietet die älteste Textform der VP ein Stadium der Legendenbildung, das in die Zeit vor dem Beginn des 2. Jh. n. Chr. zurückweist) 1. Zur Forschungsgeschichte s. Nestle, Marginalien,1-15; Satran, Prophets, 16-19; Schwemer, Prophetenlegenden I, 1-10. Mit den VP haben sich im 17.jh. vor allem die Patristiker, im 19. Jh. die Alttestamentler und in diesem zunehmend die Neutestamentler und Judaisten beschäftigt. Den einzigen größeren Kommentar schrieb Hamaker im Jahr 1833. Eine kleine Monographie zur Habakuk-Vita erschien 1844 von Delitzsch. Die wichtigste ältere Arbeit zu den VP istJeremias, Heiligengräber, 1958, der die VP durchgehend berücksicht~gte. Daneben gibt es eine Reihe kleinerer Studien und die Kurzkommentare, die denneueren Ubersetzungen der VP vorangestellt wurden, vgl. D. R. A. Hare in OTP II und N. Fermindez Marcos in AAT; dann der ältere Forschungsstand in den Handbüchern: Schürer III/2, 783-786; Satran in CRINT 1112, 56-6o (vgl. weiter die Literaturliste zu den VP). Für das Folgende verweise ich vor allem auf meine ausführlichere Untersuchung zu den VP, die als TSAJ 49, 1995 und TSAJ 50, 1996 erschienen ist, und hier als Schwemer, Prophetenlegenden I und II zitiert wird. 2. Satran, Prophets, 1: »biblical handbook«; vgl. Schwemer, Prophetenlegenden I, 4· 3· Vgl. Stone, Art. Prophets, Lives of the, EJ 13, 1149f; Philonenko, Art. Prophetenleben, BHH 3, 1512f; Michl, Art. Prophetarum Vitae, LThK, 8, Sp. 794; Petit, Art. Vitae Prophetarum, DSp XVI, fase. 104-105> Sp.10J5-I04I. 4· Vgl. die vorsichtige Rezension von G.J. M. Bartelink, VigChr 50 (1996) 88f. 5. Das läßt sich sowohl an den christlichen Weiterbildungen in AscJes und ParJer 9 wie an

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Auch die zahlreichen geographischen Angaben in den VP spiegeln eine wesentlich frühere Zeit als die bei den Kirchenvätern mitgeteilten Ortsangaben. Die VP behalten deshalb zu recht ihren Platz in der Reihe der »Jüdischen Schriften aus hellenistisch-römischer Zeitder Gesandte>Woher haben sie zu trinken?«a Und als sie die Stadt erreichtb hatten, ließen sie sich am Siloahc nieder. Wenn nun die Juden

c) Zur Sitte Jerusalemer Damen, Delinquenten vor der Hinrichtung einen Betäubungstrank senden zu lassen, vgl. bSan 43a u. ö., s. Bill I, 1037f; vgl. Mt 27,48; Lk 23,36;]oh 19,29. d) Das sofortige »Senden« erklärt das intermittierende Fließen des Siloah. Vgl. Joh 9,7. Trotz des Gleichklangs ist die Jesaja-Vita nicht von Joh abhängig. Joh verwendet die Jerusalemer Ortslegende, um sie christologisch und pneumatologisch zu überhöhen. So entscheidet auch Hare, Lives z.St. 3 a) Der zweite Bericht von der Entstehung des Siloah bildet eine ungewöhnliche Variante der Sanherib-Legende (Jes 36-39; 2 Kön r8-2o; 2 Chr p; Sir 48,r7ff; Josephus, Bell 5·362-4!9). b) Schon Sir 48,20 betont mit einem Wortspiel mit dem Namen des Propheten stärker als die älteren Berichte (2 Kön r9,35;]es 37,36; 2 Chr p,zi) die RolleJesajas bei der Rettung der Stadt, die dort jedoch schon implizit angelegt war. Nach Ep2 baut Hiskia die Zisternen und Teiche auf die Bitte Jesajas hin. c) Damit wird berücksichtigt, daß der Prophet schon zu Lebzeiten von den »sanft fließenden Wassern des Siloah« sprach. Zur Hypothese, daß der Hiskia-Tunnel einem natürlichen Wasserlauf folgte und diesen erweiterte, s. R. Amiran, The Water Suppley of lsraelite Jerusalem, in: Jerusalem Revealed, Archaeology in the Holy City I968- I974, ed. The Israel Exploration Society, Jerusalem I975• 75-78. d) ~V 0 A.ao>das Gold von Saba«. Johannes Hyrkan (I 35/4 v. Chr.) soll das Davidsgrab geöffnet und ihm 3000 Talente entnommen haben, um den Tribut an Antiochus VII. entrichten,Jerusalem aus der Belagerung retten und Truppen anwerben zu können (Josephus, Ant 7,393; 13,249 vgl. Bell r,6r). Weiter habe Herodes I. im Königsgrab nach Schätzen gesucht,Josephus, Ant r6,I79-183 (vgl. dazu u. Anm.9e). Zum Verbergen von Schätzen und Gewürzen in Jerusalemer Gräbern s. bes. die Kupferrolle (3QI 5) viii, I I f.I4; ix 4·7; xi, 2ff: >>Unterhalb der südlichen Ecke der Säulenhalle im Grab des Zadok unterhalb der Säule der kleinen Vorhalle sind Gefäße mit Priesterabgabe vom Artemisiastrauch (und) mit Priesterabgabe vom Bromheerstrauch dem ihnen beiliegenden Inhaltsverzeichnis mit MengenangabenDamit siegen wir über unsere FeindeVie deJeremieVitae ProphetarumEnkratitenverdienstlichd. 23,19 (CSEL 29, 177, 8) und Spätere erklären, der König sei in ein Tierverwandelt worden, damit er in der Wüste überleben konnte. Gegen Satran, Biblical Prophets, 86ff. 5 a) Dan 4,33b (LXX und MT): Haare lang wie Adlerfedern; Dan 4,33 (E>): Haare löwenähnlich. Das Motiv einer wirklichen Verwandlung erscheint unter den Vorlagen am deutlichsten in LXX Dan 4,16.33. b) Dan 4,33b (LXX): Krallen löwenähnlich; Dan 4,33 (MT und E>): Krallen vogelähnlich. Vgl. die tierischen Mischgestalten der Weltreiche in Dan 7· Zur Mischgestalt zwischen Rind und Löwe vgl. etwa ANEP 647. In der rabbinischen Auslegung wird Nebukadnezar nicht in eine Tiergestalt verwandelt, sondern von den wilden Tieren »modo foeminarum« mißbraucht. V gl. Ginzberg, Legends VI, 42 3· Erst durch den Einfluß der VP wird dann die Verwandlung Nebukadnezars berichtet (zur Chronik des Jerachemeel s. Schwemer, Prophetenlegenden I, p6f). 6 a) Traum und Traumdeutung in Dan 4 werden ersetzt durch eine göttliche Offenbarung an den Propheten (a:n:ExaMallerheiligster Mann< genannt? Weil er sein Lebtag nicht das Bild einer Münze anblickte.« (Üs. Wewers); vgl. auch bBer roa über Elisa (2 Kön 4,9). Spätere rabbinische und christliche Askese geht hier ganz ähnliche Wege; sie haben beide ihre Vorläufer bei den Pharisäern und Essenern, aber auch bei den von Philo hochgepriesenen Therapeuten in der ägyptischen Diaspora. Vgl. Fraade, Ascetical Aspects. b) DerText folgt hierder Fremdbeschreibungvon ein Dan 4,30(33): 'l!.Ut)(OQ"tOV ooc:; ßouc:; ija8LE, nicht dem Eigenbericht des Königs in Dan 41 (30)33 (LXX). c) Die »menschliche Natur«, av8Qom(V1J umc:;, ist ein typisch griechischer Ausdruck vgl. Jak 3,7; Philo, Specleg 2,p .ll5; 3,u8; 4,175; Praem 165 u.ö.;josephus, Ant 5,215; Bell 7,27off: die Zeloten werden wegen »ihrer tierischen Natur« mit allen Strafen, die für die »menschliche Natur« möglich sind, bestraft; TestHiob 3,3: Satan betrügt die »menschliche Natur«. Im Hebräischen gibt es erst seit dem Mittelalter einen Begriff für Natur (Yl", eigentlich »Münze«); entsprechend fehlt in der Chronik des Jerachmeel dieser Passus. Ähnliche Sicht erscheint in VitAd (lat) 3·4 in der Auslegung von Gen 3,18: Adam und Eva finden nach dem Fall keine Nahrung, weil sie die der Tiere nicht essen können. Gott muß sie erst lehren, Kulturpflanzen anzubauen, die sie zu sich nehmen können (22). Der Mensch ist ein Zwischenwesen zwischen Engel und Tier, ebenso seine Nahrung. Nebukadnezar sinkt so tief, daß er wie ein Tier fressen muß. Davor hatte Gott die Protoplasten bewahrt. Ungenau übersetzt Satran, Prophets, 80.124 »food of a human sort«. 9 a) Bisher waren die äußere Gestalt und das tierische Verhalten beschrieben worden. Nun wird die innere Verfassung des Königs geschildert, denn in Dan 4,33b (LXX) und 4,16 (6) ist von der Verwandlung der 'l!.aQÖ(a, des Herzens d. h. des Verstandes, des Königs die Rede. Weinen ist menschliches Verhalten. LXX schreibt, daß der König bald schlief, bald wachte in seinem schrecklichen Zustand.

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bei menschlichem Verstande war, und er ehrte den Herrn, indem er jeden Tag und (jede) Nacht vierzigmal beteted. 10 Behemoth• überfiel ihn und es war (ihm) verborgen, daß er ein Mensch gewesen warb. b) Zu 1tE1jlL~ als medizinischem t. t. für Verdauungs. LSJ, s. v. und PGL, s. v.; Kühn/Fleischer, Index Hippokraticus, 653. c) Durch die tierische Speise vertiert der König. Nach der Verdauung, die eine Verwandlung (f.lE"taßo/.:r'J) darstellt, s. Ps.-Hippokrates, Uber die Nahrung 49-45 (Deichgräber 55) vgl. dazu C. Markschies, Valentinus, 98 Anm. 86, und der- so muß man sinngemäß ergänzen - Ausscheidung, kommt der König wieder zu menschlichem Verstand und kann menschlich reagieren durch Weinen und Beten. Tiere weinen eigentlich nicht, doch vgl. das »Biutweinen« der Menschen und Tiere vor Durst in der hebr. Fassung der »Fünfzehn Zeichen des Endes« (2 5ff bei Stone, Signs, 46f). d) Zum Gebet Nebukadnezars während seiner Krankheit vgl. 4QOrNab. Der König hält sich nun an den Ratschlag Daniels in Dan 4,27 (LXX): öeft8TJ"tL vgl. 8 4,27: Ev obm.Qf.lOL~ n:evft"twv. Eigentlich sollte dieser Rat den König vor dem Sturz bewahren. Die Vita setzt den Bibeltext voraus und gestaltet ihn weiter. Während seiner menschlichen Zwischenzustände tut der König, was ihm Daniel empfohlen hatte, obwohl dies nicht expressis verbis in der Vita geschildert wird. Die Zahl Vierzig bezeichnet den vollständigen Zeitraum zur Unterweisung Moses am Sinai, aber auchJesu Unterweisung seiner Jünger zwischen Auferstehung und Himmelfahrt. Zur Vierzig im exorzistischen Gebet vgl. 0. Böcher, Dämonenfurcht und Dämonenabwehr ... BWANT 10 (90), Stuttgart 1970, 107.176f. Auch in Josephus, Ant 10,217 erhält der König seine Herrschaft zurück, nachdem er Gott darum gebeten hatte. Von der Verwandlung bzw. dem tierähnlichen Zustand des Königs berichtet Josephus dagegen nicht. In der Chronik des Jerachmeel ist Nebukadnezar 40 Tage bei den wilden Tieren, 40 Tage betet er und 40 Tage ist er krank. 10 Wieder weichen die Rezensionen erheblich voneinander ab. In Ep2 fehlen V. 9 und 10, Am (Coisl. 224) schreibt nur »SO war ihm verborgen, daß er ein Mensch war«. Ep1 ändert ab und nimmt das letzte Wort des vorigen Satzes hierher: OEOf.lEVO~ l:Oil ewu BEl]f.lWV, ö E; An2 (Coisl. 224; Vat. 1974; Paris. 1712): avnQE8fJ KQfJIJ.Vv spricht, erschlossen. Vat. I924 und Coisl. 224 schreiben ßeewQ&v (= Beth Horon); Epi BTJewv. Die Ortslage von Bethomoron läßt sich bisher nicht ermitteln. Am (Coisl. 224) ergänzt, was hier für christliche Leser fehlte: »Er weissagte über die Hungersnot und das Ausbleiben der Opfer und das Leiden des gerechten Propheten, und (daß) er durch ihn die Schöpfung zum Heil erneuern wird.« Diese Erneuerung ist nach Röm 12,2.II u.ö. das Werk des Heiligen Geistes. Epr ergänzt:» Vieles aber weissagte er über Jerusalem und das Ende der Völker.« 2 a) Zum friedlichen Tod vgl. Daniel-Vita 4,23; Hosea-Vita 5,r. Epr berichtet, daß der Prophet in einer Vision (Vorzeichen< für Kyros' Sieg sein (wo tEQa~ ~öwxev wiederholt wird). Hier und in der Nathan-Vita wird die Wendung tEQa~ltEQata Mwxev nicht nur für die Vorhersage der »Zeichen des Endes« gebraucht. Fernandez Marcos, I98o, geht auf diese unterschiedliche Verwendung nicht ein. Satran, Prophets, 6~ff meint, tEQa~ würde im Sinne von ,.Wunder« verwendet, die tEQa~-Worte seien den VP sekundär zugewachsen. Der Wortgebrauch ist durch LXX I Kön I 3,3-5 vorgegeben, wo beide Bedeutungen enthalten sind. Vgl. I Kor 2,4; Philo, Mos I 95 aJt6ÖeL;u; ÖLCt IJT]f.1E(wv xat tEQlegitimen< Königs von Juda, der nach seiner Deportation nach Babyion (598 v. Chr.) dort lebte. Zur Hoffnung auf seine Rückkehr s. Jer 28,df. Er wird zumeist nur als Vater Serubbabels erwähnt. Sach 3,8ff; 4,6-10; 6,9-I4 spricht vom »Segen«, der durch den Tempelbau Serubbabels für Israel entsteht. Entsprechend erwähnt die Vita den »Segen« für den Vater dieser Rettergestalt. b) Zer-Bahili »Sproß Babels«. Vgl. Sach 3,8; 6,I2 spielt mit »Sproß« (n"J; avm:o/..1'1) auf diesen Namen an. In der Vita gibt der Prophet dem Kind schon den babylonischen Beinamen (Emt(9ru.u). Auch die spätere rabbinische Haggada versteht »Serubbabel« als Beinamen und identifiziert diesen Königssohn u.a. mit Nehemia (bSan 38a), nennt ihn aber vor allem im Zusammenhang mit messianischen Hoffnungen und der Erklärung der Tora in der zukünftigen Welt; vgl. Ginzberg, Legends VI, 438; weiter die aus dem 7· Jh. stammende Apokalypse Sefer Zerubbabel (BHM II, 54-57). In den VP fehlen die messianischen Züge, aber auch die Erzählung von den drei Pagen (3 Esr J,I-5,3). 4 a) Zu Kyros II. im AT:Jes 41,25; 44,24ff; 45; inJes 44,26 werden >>Boten« Gottes genannt, deren Rat Gott gelingen läßt. An diese Stelle kann die Übertragung auf Sacharja anknüpfen; weiter 2 Chr 36,22f; I Esr 1,1-4; 2 Esdr 1,1. b) Man könnte tEQa; EÖW'I!.EV El; vixo; auch übersetzen: »Er gab ein Vorzeichen für den Sieg«. Dieser Sieg über das babylonische Reich war die Voraussetzung für die Rückkehr der Exulanten. Zur Eroberung Babyions vgl. Jes I4,1-23; 2I,I- Io; 46,1-5;Jer 5o.p; Dan 5,JO; Herodot I,I78-I88. Epi hat eine gelehrte Korrektur: »Und über Kyros, den König der Perser, gab er eine Weissagung zum Sieg über Kroisos, den König der Lyder, und über Astyages, den König der Meder«. Das ist dieselbe Reihenfolge, in der Herodot berichtet (r,46-56.7I-92·95-I30). c) Vgl. Josephus, Ant r I,} ff: »Denn er (Gott) spornte die Seele des Kyros an und veranlaßte ihn, an ganz Asien zu schreiben: >Kyros, der König, spricht: Da mich der höchste Gott als König der Welt proklamiert hat, bin ich überzeugt, daß dieser derjenige ist, den das Volk der Juden verehrt. Denn auch meinen Namen hat er durch die Propheten geweis-

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5 Die anderen (Teile seiner)• Prophetie sah er inJerusalem; sowohl (die Prophetie) über das End(geschick) der Völkerbund Israelsc und des Tempelsd als auch (über) die Untätigkeit der Prophetene und der Priesterfund über das doppelte Gerichtg veröffentlichte erh. 6 Und er starb in hohem Alter• und wurde nach seinem Verscheidenb nahe bei Haggaic begraben. sagt, und daß ich seinen Tempel erbauen werde in J erusalem im Land Judäa.< Diese Dinge wußte Kyros, weil er das Buch gelesen hatte, das Jesaja 2IO Jahre früher hinterlassen hatte.« Josephus erwähnt in diesem Zusammenhang Jeremia und Jesaja und erst später Haggai und Sacharja. Esra (6) undJosephus verbinden die Vorgänge inJerusalem und Babylon unter Darius (pol 5I 9 v. Chr.) mit Kyros, dessen Edikt nun endlich ausgeführt wird. Esr 6,I4 erwähnt die Unterstützung der Propheten Haggai und Sacharja ben Iddo beim Tempelaufbau; vgl. Josephus, Ant I I ,92 ff.96.99- I04. Io6: "Und mit großer Eile wurde der Bau des Tempels vollendet, (in der Zeit als) Haggai und Sacharja Propheten waren, nach dem Befehl Gottes und mit dem Einverständnis der Könige Kyros und Dareios.« d) Kyros steht noch über dem Hohenpriester Josua und dem Davididen Serubbabel, denn er erhält sowohl eine Prophetie (wie der Vater Josuas) als auch den Segen (wie Salathiel). Zudem steht er als dritter an der Spitze der Klimax. 5 a) Anr beginnt mit acj>6ÖQa ÖE 1:ij~ :7tQOcj>f]1:ELa~. Am breitesten belegt ist der Beginn mit 1:0. ÖE tfl~ :7tQOcj>f]1:Eta~. Vgl. die textkritischen Bemerkungen in Schwemer, Prophetenlegenden II, I66f. Wahrscheinlich ist hier gegen An I zu lesen. b) Mit »Endgeschick« wird hier l:EAO~ wiedergegeben. Das »Endgeschick« der Völker ist Hauptthema des Sacharjabuches. c) Am, Dor und Epi sprechen nicht vom l:EAo~ Israels. d) Sach I4. Zum »Ende« des Zweiten Tempels vgl. yYom 6,3 43c; bYom 39b, wo Joi).anan ben Zakkai Sach I I, I zitiert: "Tempel, warum erschreckst du uns? Wir wissen, daß du schließlich zerstört wirst. Denn es ist gesagt: >Öffne, Libanon, deine Tore, und Feuer fresse deine ZedernWeil du glaubst, daß durch dich diese Wunde entstand, soll durch dich auch die Heilung entstehen.< Er ging nun und verurteilte ihn wegen der im Verborgenen (begangenen Sünden) und er selbst tat, wie ihm der Herr befohlen hatte.« Zum Talions-Prinzip vgl. etwa yBer 2,4 (sa); dazu Schwemer, Elija, rr3.13 r-135. Es ist gut möglich, daß dieses Element zum ursprünglichen Textbestand gehört hat, aber dann ausgelassen wurde, weil Gott den Propheten nicht über die List Beliars aufklärt, sondern seine »Trauer« als berechtigt anerkennt. Das entspricht pharisäischer Auffassung von Sünde und Trauer (vgl. auch 4 Esr 8,16f; Mt 5,4), aber nicht dem christlichen Bild von einem heiligen Propheten. Vgl. Jeremias, Heiligengräber, So: »Es verdient vermerkt zu werden, daß der Kontext völlig die Art des Midrasch trägt«.

5 Und er selbst starb, sehr alt gewordena, und wurde begraben m semer Stadtb.

XVIII. Die Achia von Silo-Vita• r Achia (war) aus Silom•, wo das Zeltb war in alter Zeitc, aus der Stadt Elisd. Dieser sagte über Salomo•, daß er den Herrn zum Zorn reizen werdeb. 3 Und er überführte denJerobeam•, weil er mit Trug wandeln werde gegen den Herrnb. Er sah ein Joch Rinder das Volk zertretene und gegen die Priester heranstürmend. 2

5 a) Das hohe AlterNathans ist aus dem hohen Alter, das David erreichte, erschlossen. An2 (Coisl. 205) betont, daß Nathan bis ins hohe Alter prophezeite. b) Dor nennt den Ort noch einmal: raßa6ßq> XtJQtotJ rtOQEUO~tat bzw. VOIJ.q> XtJQLOtJ n:oQEUO~tat. Zu MA.q> rtOQEUO!lat IJ.E't6. nvo~ vgl. Lev 19,16 (LXX); 1 Makk 13,31, wo der arglistige Umgang mit Menschen zum Mord führt. Der arglistige Umgang mit Gott ist der Götzendienst. Zu ö6A.o~ in frühjüdischen paränetischen Reihen vgl. Niebuhr, Gesetz, 174 Anm.35 und 259 Index, s. v. c) In prophetischer Schau weiß der Prophet, daß Jerobeams Stierbilder in Bethel und Dan den Untergang der Bevölkerung des Nordreichs verursachen. d) Vgl. die Vertreibung der Priesterschaft in 2 Chr II,IJ-17; IJ,4-12.

4 Er sagte dem Salomo vorher•, daß die Frauen ihn verleiten werdenb und

sein ganzes Geschlechte. 5 Und er starb• und wurde begraben nahe bei der Eiche Silomb.

XIX. Die Joad-Vita• 1 Joad• aus Samareimb. Dieser ist (es), den der Löwe schlug, so daß er starbc, als er denJerobeam zurechtwies wegen der »Kühe«d. 2 Und er wurde in Bethel• begraben nahe bei dem Falschpropheten, der ihn in die Irre führteb.

4 a) Vgl. o. Anm. 2 a) und b). b) I Kön II,4 vgl. Dtn I7,I7; 2 Chr II,23; I3,21; IIQTemple lvii I5ff. c) Epi bezieht dies auf Jerobeam, da ja auch Christus zum yevor; Salomos gehört. 5 a) Erst MAg zu Num 30,5 (Buber 27I f) berichtet, Achia von Silo sei von Abi ja, dem König von Juda, umgebracht worden; Schemaja aber von Bascha von Israel. b) Zu diesem heiligen Baum vgl.Jos 24,1.25ff (LXX) und o. Hosea-Vita, Anm. 2c.d. Spätestens seit 400 n. Chr. wurde in Silo das Grab Elis gezeigt (s.o. Anm. Id); Isaak Helo (um I 334) berichtet vom Grab Achias in Bethel. XIX a) Nacherzählung von I Kön I3. Der anonyme Prophet wird, wie durch 2 Chr 9,29; I3,4 (Herkunft) vorgegeben, identifiziert. Dieser Stelle ist auch die Reihenfolge Nathan, Achia, Joad entnommen. Am enthält als eine Doppelung im sekundären Anhang die Jadok-Vita. I a) Vgl. 2 Chr 9,29; I 2, I 5; I 3,22 wird der Prophet 11Y('l in den Verweisen auf die Geschichte Salomos, Rehabeams und Abijas genannt. Josephus, Ant 8,230-245 ('IO.bwv u.ä.); Vg Iaddo; PesK 2,6 (Mandelbaum 25); SOR 20 und Tz. St. geben dem Propheten, der in Bethel gegen Jerobeam weissagte, ebenfalls diesen Namen. Vgl. auch Hieronymus, Comm in Zach I,I (CChr.SL 76A, 749, 27ff); Isidor von Sevilla, De ortu et obitu patr. 55 (G6mez I83); Ps-Hieronymus, Quaest. zu 2 Chr 9,29 (PL 23, I457A). b) Die Herkunft ist aus 2 Chr I3,4.22 erschlossen. Gemeint ist C'1CJ (Jos I8,22; 2 Chr I3,4; LXX: 'l:o!!OQillv;Josephus, Ant 8,274l:a!laQ&v; TAVO-Koordinaten: I72.I47), das etwas südlich von Bethelliegt. Hier hielt Abija von Juda nach 2 Chr I 3,4 seine Rede gegen den »Kälberkult« Jerobeams und errang anschließend seinen großen Sieg über Jerobeam, womit die Weissagung des Propheten sich zu erfüllen begann. 2 Chr I 3,22 wird betont, daß die Geschichte Abijas im »Midrasch des Propheten Iddo« (d.h. unseres Joads) aufgezeichnet sei. In Am und Epi stammt der Prophet aus Samaria. Diese Rezensionen haben die alten Zusammenhänge nicht mehr verstanden. c) Vgl. I Kön I2.I3. Der harte Subjektwechsel: »ÖV btwßeL; alle anderen E>wß~; LXX: E>taßwv; Josephus, E>wßwßWohnsitz«. Thesbe findet sich nicht unter den Priester- und Levitenstädten des AT. Die Angabe wird aus der Herkunft des Propheten abgeleitet sein. Das schließt nicht aus, daß die jüdischen Bewohner von Thesbe stolz darauf waren, daß ihre Heimat einmal in der Vorzeit Priesterstadt war, und deshalb betonten, es gehöre zwar nicht zu den Priesterstädten, sei aber einmal der Priesterschaft geschenkt worden. Der Ort wurde z. Z. der Abfassung der VP nicht mehr als Priesterstadt betrachtet, wie das Imperfekt zeigt. Zum Lokalpatriotismus in den VP vgl. o. Einleitung, s. 546f.

2 Als er geboren werden solltea, sah Sobacha sein Vaterb, daß glänzendweiß scheinende Männer ihn begrüßtenc und daß sie ihn in Feuer wickeltend und ihm eine Feuerflamme zu essen gabene. 3 Und er ging und meldete (es) inJerusalema, und das Orakelb sagte ihm: >>Fürchte dich nichtc,

2 a) Mit ~1xe -rex8f)vm wird in Am und Am das Futur umschrieben. Ep2 und Dor E~tEIJ..e -rex8f)vm. Epi korrigiert: »als ihn seine Mutter geboren hatte«. Da Elia nicht gestorben, sondern im feurigen Wagen gen Himmel gefahren ist, wird in der Legende auch der Vorgang seiner Geburt mit der himmlischen Welt verbunden. Vgl. Jer I,5: »bevor du aus dem Mutterschoß hervorgingst, habe ich dich geheiligt.« b) Sobacha als Männername ist 2 Sam Io,I6ff; I Chr I9,I6ff belegt. Zu den Traumvisionen in der Antike vgl. J. S. Hanson, Dreams and Visions in the Graeco-Roman World and Early Christianity, ANRW li, 23,2, I98o, 1395-1427. In einer Nebenüberlieferung von Ep2 ist Sobacha die Mutter des Kindes. Hier zeigt sich der Einfluß der lukanischen Kindheitsgeschichte Jesu. Während im Judentum vor allem der Traum des Vaters berichtet wird, ist in den paganen antiken Quellen der Traum der Mutter häufiger (vgl. Schwemer Prophetenlegenden II, 237 Anm. 75). c) Durch A.euxoavei:l:; werden diese Männer als Engel beschrieben. Zum Leuchten der Engel vgl. Mach, Engelglaube, s8f. Zur Begrüßung (n:QOOUYOQEUW) des Kindes vgl. die Magiererzählung des Mt, wo dem Jesuskind die Repräsentanten der Heidenwelt huldigen, und die Verkündigung an die Hirten in Lk 2. d) Sir 48,1: »Bis daß aufsteht ein Prophet wie Feuer, und seine Worte sind wie ein feuriger Ofen«, zitiert Mal3,2.19. Zum Motiv der »WindelnZacharias, ein anderer Prophet und Priester. Dieser war Sohn des Jodae des Priesters, aber Vater Johannes des Täufersavracr(a werden erschreckende Eindrücke bezeichnet, vgl. Hab 2,18 ff; 3, 1o; Sach ro,I; Sap I8,I7; TestRub 3,7; 5,7. Zu lj>avr6.~0ilaL s. LSJ, s. v. »tobe terrified by visions or phantasms«. c) Mit vier Gliedern wird das Verschwinden der gesamten prophetisch-orakelgebenden manciseben Kraft der Jerusalemer Priesterschaft beschrieben. In Dor fehlt der ganze V. 2. In Epl ist das Orakelgeben mit dem Ephod ausgelassen. Das sind deutlich nachträgliche Korrekturen. d) Spätestens seit Sach 3,7 gehört die Vorstellung von der kultischen Gemeinschaft zwischen der irdischen Priesterschaft und der himmlischen Welt der Engel zu den tempeltheologischen Grundprinzipien. Sie wird besonders erwähnt bei der Einsetzung des Urpriesters - sei es Aaron oder Levi - im himmlischen Heiligtum. Im Amram-Apokryphon erhält Aaron den Titel »Engel« (vgl. Beyer, Texte, 2I0-2I4; Beyer, Texte li, 79); in TestLev aram 6,Ir-I8; 32-33,13; 33,I4-40 (Beyer, Texte, I94-202) und TestLev 2,Io; 4,2ff; 5,1 wird Levi im himmlischen Heiligtum in sein Amt eingesetzt. In den Sabbatopferliedern aus Qumran preist die irdische Kultgemeinschaft ihre Beteiligung an der himmlischen Feier, die sie mit ihrem Lob beschreibt. Vgl. Jub 3 I,I; IQSb iv 25ff u.ö. Seltener wird von der Schau von Engeln im irdischen Tempel berichtet, außer Lk I,5 f-23, wo das Volk jedoch sofort vermutet, Zacharias habe eine OJt"tacr(a im Tempel erfahren, vgl. vor allem die Auslegung von I Sam 3 in 4Q I 6o I Z. 4 f. Hier finden wir auch die hebräische Entsprechung zu OJt"tacr(a ayyllA.wv: D'öi11:>1C:1 :11C,D, obwohl das Fragment ZU kurz ist, um zu entscheiden, ob mit D':11.,1C an dieser Stelle eindeutig Engel oder Gott selbst gemeint ist. Vgl. dazu ausführlicher Schwemer, Prophetenlegenden II, 308- 3 Ir. e) Vgl. Ex 24,I 5f; 2p2; 29,42f; 33·7- I I; Lev I,I. Zu den XQl'JO!LO(aus dem Debirvgl.Josephus, Ant 13,282f (dazu tSot 13,5 f; tSot 9,6); nach Bell I,2I I; 6,299 verlassen die Engel das Heiligtum vor der Zerstörung; LibAnt 53 lehrt Eli den kleinen Samuel in Ausgestaltung von I Sam 3, wie man die Gottesstimme von einer Engel- oder Dämonenstimme im Tempel unterscheidet. I Kön 8,6 belegt B XQlJO!l