Thüringisches Wörterbuch: Band 5, Lieferung 8 und 9 Schnuppe² – Seichtgang [Reprint 2022 ed.] 9783112652749


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Thüringisches Wörterbuch: Band 5, Lieferung 8 und 9 Schnuppe² – Seichtgang [Reprint 2022 ed.]
 9783112652749

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SÄCHSISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU LEIPZIG SPRACHWISSENSCHAFTLICHE KOMMISSION

Thüringisches Wörterbuch Auf Grund der von V. Michels begonnenen und H. Hucke fortgeführten Sammlungen bearbeitet unter Leitung von

K. Spangenberg an der Sektion Sprachwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena V. Band

8. und 9. L i e f e r u n g

Schnuppe 2 - SeichtgangBearbeitet von H . R o s e n k r a n z , R.

Schäftlein,

H. S c h r i c k e l , K. S p a n g e n b e r g

AK A D E MI E -Y E R L A G

1980



B E R L I N

Autoren

H. Rosenkranz

Schnuppe2 — schnutzeln

K. Spangenberg

schobel - schottischen

H. Schrickel

schrabeln — Schutzwisch

R. Schäftlein

Schwababchennest — Scoop

H. Rosenkranz

Sebastian - Seichtgang

Erschienen im Akademie-Verlaß, DDR - 1080 Berlin, Leipziger Str. 3 - 4 ©Akademie-Verlag Berlin 1980 Lizenznummer: 202 • 100/167/80 P 147/79 Gesamtherstellung: IV/2/14 VEB Druckerei »Gottfried Wilhelm Lelbnlz«, 4460 Gräfenhainichen Bestellnummer: 753 707 5 (3051/V/8-9) • LSV 0817 Prlnted in QDB.

DDR 36,- M

Sclinuppc!2— Schmippkatze

897

Meus. — b. ' / Krautstrunk' nur °Arn KLi, °Neuhs Cur. — 3 a. T ü c k e n am Oberleder des Schuhes, t Riester* °Eisn 0E1 See UE1, Salz, "Schmal Pap, °Arn Gos, Meester, min Schock es kaputt, mach doch ene Schnuppen druff °Mühlh HBe. — b. 'Seihlappen zum Durchseihen der Milch' °Arn Gos. - 4. 't Libelle' nur °LSalz Hen. snüb-

sEichsf, u m °Eian Tre, °Eisn OE1 UE1, °Ilm

GBr, sonst snub3(n), snub. Schnuppe2 f. 1. ' / Mund' nur se varbrennte sich de Schnuppe °HMöls Nes; vgl. Müll.-Fr. 2,466, SchlesWb 3,1239: Schnuppe K 2. 'trotzig verzogener Mund, t Flunsch' nur °Eisn Fal. snub(d); zu Schnaupe, vgl. 1691 Stieler 1907: Schnaupe ' p r o t u b e r a n s os', sinngleich m i t Schnauze. N a c h D W B 9,1393: Schnuppe u n d 1208: Schnaupe ist urspr. auch Schnuppe1 als 'etwas Hervorragendes' von Schnaupe e t y m . abzuleiten.

schnuppe Adv. in der RA das is mir schnuppe 'gleichgültig' verstr. außer Hennb, auch erweitert das äs mich schnuppe un egal °Heil Ud, °Jena Löbe. Schnuppel f. 'verkohlter Dochtrest, t Schnuppe v nur °SRoda Ein Hei Ren Tau. schnuppeleer Adj. 'völlig leer' in einem Heidelbeervers . . . bo ich hei kom, war rni Töpfche schnuppeleer °Salz KLe. Schnuppe(n) m. 'verkohlter Dochtrest, t Schnuppe1' nur Schnuppe °Eisb Pox, s Licht hot en Schnuppen °Weim Mel; vielleicht mit Anlehnung an Schnupfen. schnuppen 1 swV. 1. 'die Schnuppe vom Docht abschneiden' Erf, °HMöls OSchw, °Mein Drei, weit häufiger ->• abschnuppen. — 2. ein Stern schnuppt sich 'eine Sternschnuppe fällt' wenn sich ein Stern schnuppt, stirbt eins °Eisn Ettw. schnuppen 2 swV. 't naschen' nur sw°Eisn sw°Salz, W-Rand °Mein, verstr. n°Salz, °Schmal Roß, Zeulr. snüb sw°Eisn, verstr. w°Salz, sonst snub(d). Mit -• schnuppig schnuppisch zu Schnuppe2.

Schnuppenscherc f. 'scherenartiges Gerät zum Entfernen der verbrannten Dochtreste von Kerzen', mit einem Kästchen zur Aufnahme des Dochtrestes, verstr. nördl. Eisn-Jena-Altb; f Lichtputze, Lichtputz- Licht- Schnuppschere. Schnupper, -ü- m. 'wählerischer Esser, Feinschmecker' verstr. sWThür wHennb, °Apol Herrn. snibdr verstr. w,n°Salz, °Eisn Gos, -ü- °Eisn Eisn OE1, °Salz Fisch U m , "Schmal H ö h N S t Schmal, °Mein K S u K W e Mit, -u- °Apol Herrn, °Salz Bar Fisch Mer, "Schmal R o ß , °Melr Ost, H e n n b 1881.

Schnupperhase m. 't Kaninchen' °Schmö GBr. Schnupperich Katzenschnupperich. 57

Thüringisches Wörterbuch V., 8 . - 9 . Lfg.

89S

schnupperig Adj. 'wählerisch beim Essen, t kürisch' nur °Hildb Tach, auch von Tieren °Eisn Mos. schnupperisch, -ü- Adj.dass., nur °Hildb Vei, schnüpperisch "Schmal Pap, schnipperisch °Eisn Dip. Schnupperkeule f. 't Kaulquappe' nur ö°Zeitz, °Altb (außer SO), verstr. °Schmö. snubdrkaih; doch snibdrkaih °Zeitz Göb R e u , °Altb Wil, -Icailypn °Altb Nob, °Schmö GMe Grü H e u P o n Z u r ; snubdrkauh neben -kaifo °Schmö D o b i ; snubarkaihr °Schmö Löb wohl als PI. aufzufassen.

schnuppern swV. 1. 'etw. beriechen, wittern' allg.; der Oskar hat schu egal geschnuppert, s ruch'n su verdächtch °Grz Ber; an- be- herumschnuppern. 2. 'die Luft geräuschvoll durch die Nase ziehen, t schnüffeln' nur Mansf 1888, °Worb Tei. — ->- schnauben. Schnuppernase f. 'Schnüffelnase' da kann schua amoel enner sei Schnuppernase neigesteck, der verstätt en Dreck davaa Suhl. Schnuppersack m. 'wählerischer Esser, Feinschmecker' °Eisn OE1. schnüpperschnäkisch Adj. 'wählerisch beim Essen, f kürisch' nur °Jena Ddf. Schnupperschnauze f. 'wählerischer Esser, Feinschmecker' °Eisn Bert. Schnuppfliege f. 'spitze Antwort, Abweisung' Sondh 1903. Schnuppgaukel f. 'Murmel' nur °Lobst Fri; t Schnippe. Schnuppgusche f. 'wählerischer Esser, Feinschmecker' °Eisn WLu, °Mein UWei, Schnüpp°Eisn OE1, Schnipp- °Eisn Fer. Schnupphannes m.dass.,°Salz Zel,°MeinBir, ähnl. Schnüppkasper °Eisn OE1. schnuppig, -ü- Adj. 'wählerisch beim Essen, t kürisch' nur sw°Eisn, nw°Salz, um °Salz Der, °Mein. snubix Mein, -ü- sw°Eisn nw°Salz, sonst vgl. H e s s W b 3,335f.: K t . schnaukig.

snib(e)x;

Schnuppigel m. 'wählerischer Esser, Feinschmekker' °Salz UAL schnuppisch, -ü- Adj. 'wählerisch beim Essen, t kürisch' nur nö°Salz "Schmal nw°Suhl, s°Salz, °Mein (außer SW und O-Rand), verstr. W-Rand °Salz, sw°Eisn, °Mühlh Wen, °Esch.w Mar, °Got Frd, °Naumb Kö. snubis verstr. "Mein, °Suhl Hei, H e n n b 1881, snüb(i)s "Schmal "Suhl, verstr. °Mein, °Mühlh W e n , °Eisn R u See, °Got F r d , snübds, -i- °Salz, snib(z)s °Eschw Mar, ° N a u m b K ö ; wie schnuppig nicht überall sicher von schnippig schnippisch2zutTennen.

Schnuppkatze f. 'wählerische schmeckerin' Salz, °Eisn OE1.

Esserin,

Fein-

899

Schnuppkaulc—Schnur2

900

Schnuppkaule f. 'Murmel' nur °Jena Gen Rei; 'Band zum Besatz von Trachtenröcken' veraltet swWThür, vogtländische oder Pößnecker Schnuren Schnippe. Schnuppkröte f. 'wählerischer Esser, Fein- Eichsf nach Gerbing, Trachten 84, 1 veielfarben schmecker' °Suhl Rohr. Schnuppluder n. sammaten latz mitt gülden schnüren belegtt 1583 dass., °Salz Otz, "Mein OWei, Schnüpp- "Salz Schloß-Inv. Arn 17, rot scharlachene Weste mit Bern, °Mein KWe. Schnuppmaul n. dass., gelben Schnuren besetzt 1824 °Heil Bur nach Ztg. verstr. s"Eisn "Salz, Schnipp- °Eisn WoU. - Eichsf, se luusen sich Schnuren, Band un Trässen Schnuppnickel m. dass., °Salz Wif. - Schnupp- messen Mansf 1857; -»- Paspel- Wickel- Windelrüssel m. dass., verstr. °Salz °Mein, °Hildb The, schnur. — c. 'Schmuckkette' eine Schnur Gra— d. Schnipp- °Salz Kai Va. - Schnuppsack m. dass., naten 1712 StA Heil; -*• Nosterschnur. 'Zierschnur an der langen Tabakspfeife' neben i °Salz Ket Zit, °Got Hör. Schnuppschere f. ' / Schnuppenschere' "Sondh Pfeifenschnur verstr. — 3. RA zu Bed. 1 oder 2: HTh, °Mühlh Fla, °Eisn OE1, "Schmö Goß, °Pößn es rient un inner Schnur 'es regnet an einer Schnur, d. h. unaufhörlich' "Schmal Bro, es geht wie am Sehl. Schnupptiegel m. 'wählerischer Esser, Fein- Schnürchen 'flott, reibungslos' verstr., ar souchts har wie an Schnürla 'auswendig, geläufig' Sonnb, schmecker' °Salz Möh. Schnur1 f. l a . 't Bindfaden' z. B. zum Schnüren mer muß sah, daß mer alles geschwenne an'n von Paketen, verstr. söHennb Itzgr SOThür Schnierchen hat Rudst; über die Schnur hauen 'des wOThür, sonst seit.; die Schnur is ganz verwerft Guten zu viel tun' Mansf 1888, Erf Rudst, auch 'Seitensprünge machen' Sonnb; das gett ewwer die Sonnb, er driäwelt eine Schnur °Got Fin; Schnüre. — b. 'stärkerer Strick' verstr. Itzgr Schnur 'über alles Maß' °Eschw Aue, Rudst. ->sSOThür, "Neuhs Cur, das Rickwärtsloofen bei dan Hutschnur-, a will alles nach der Schnure hawe langen Schnuren un Wäscheleinen paßte'n (dem 'sehr exakt' Erf Suhl, nach der Schnur 'in gerader Seiler) nech merre °Weim Bla. — c. 'Seil, t Wäsche- Linie' Rudst, das gieht je doch alles nach n Schnieleine' nur °Neuhs Gol Neuhs Ölz, °Hildb Feh; - rechen 'der Reihe nach' °Weim Bla; där muß nach Waschschnur. — d. in spezieller Verwendung: aa. der Schnur lääm 'diät leben' °Mersb Lau, von der ' t Schmitze am Peitschenriemen' neben Peitschen- Schnur läwe (zehre) 'vom Vermögen zehren' Erf schnur nur verstr. NOThür, seit. n,öOThür, °Grz Rudst, Mansf 1888. Beim Neujahrssingen am SilKRei; Fitschen- Knall- Pferde- Pfurr- Platz- vesterabend sangen die Kinder vor den Häusern Schwippschnur. — bb. 't Peitschenriemen' nur es geht ne goldne Schnur ums Haus . . . °Worb Zwi, °Worb Eck, "Sangh Brt, Nebra Salz Grz, °Pößn °Nordh Ilf; wenn ein Kind das Abnehmen hatte, Krö, °Schlz Hir Uli Ven, °Mein Wes; - Geißel- wurde zur Heilung das Kind mit einer Schnur gePeitschen- Riemenschnur. — cc. 'Angelschnur' messen °Schmal SHa. — 4a. ' t Ranke von °SRoda KBo, 'im Fluß ausgelegte Köderschnur' Brombeeren' nur °Mein Rom; -- Bank- Radschnur. — ->- Dengel- Garten- "Mühlh s°Jena °Saalf °Hildb "Sonnb, seit. sEichsf, Hüpf- Leit- Lend- Schurzschnur. — 2a. 'Hauben- ZThür (außer NO), sIlmThür, "SRoda "Pößn band in der Volkstracht' veraltet Eichsf swW- "Lobst "Cob, "Grz Moh, weithin veraltet; sü kann Thiir, 'Kopfputz der Braut' °Eschw Net, 'Kopf- sich mit ührer Schnur net verbombardier (vertragen) schmuck der Brautjungfer' "Eisn Naz. b. Suhl, de alte Döpein trat ober olleweile n Kupf i

901

Schnurband—schnüren

huch, weil se su ene schracklich reiche Schnur bricht hot °Pößn Nst. Sprichwort: zwösche Schwiecher un Schnur gehört ä iser Tur verstr. W T h ü r Hennb Itzgr, auch erweitert . . . a eisere Tür un a tüchticher Riechel dervur °Sonnb St, ähnl. Hildb. snürs sIImThür, ö°Erf °Arn nö°Ilm °Saalf ö°Neuhs, °Mühlh Lan NDo ODo, °SRoda Klo SRoda, sonst snür, doch snör verstr. wHennb (außer wRhön), Salz, °LSalz Tha, snörd "Ilm All Her Will, snon °Erf Sto, snun °Saalf K ö t ; snuir °Eisn Ru, snür °Eisn För Fra Gör Nho OE1, °Salz Mar, °Suhl Schw; vgl. DWA 6, Kt. 6 (mit geringerer Verbreitung). Zu ahd. snura, mhd. snur, snuor. Schnurband n. 'ca. 10 cm breites, rotseidenes Band, das 20 cm oberhalb des Saumes an die Feströcke der Frauen genäht wurde' Eichsf nach Gerbing, Trachten 85. Schnürband n. 'i Schnürsenkel' nur NThür (außer Eichsf), ö,s°LSalz w°Sömmn°Got, °Eisn (außer N und S) und seit, im Gebiet von Schnürsenkel. Schnürbänder — Scherbänder. Schnnrbandrock m. 'Festrock der Frauentracht, mit Schnurband besetzt' Eichsf. Schnürbaum m. 't Heubaum' nur °Erf Eck. Schnürbendel m. ' / Schnürsenkel' nur verstr. s°Eisn (zwischen Schnürband und Schuhbendel), °Suhl Hei, Sonnb, °Cob Cob E b d . - Schnürbetze f. ' K o p f p u t z der Brautjungfer aus Silber- und rotem Baumwollstoff, geziert mit künstlichen Blumen und zahlreichen silbern durchwirkten Nackenbändern' Schneerbatzen °Eisn Naz nach Gerbing, Trachten 94. Schnurbetzel f. 'spitze Trachtenhaube mit Seidenbändern' Eichsf, s. Abb.; je nach dem Alter der Trägerin und dem Anlaß des Tages trug man b u n t e oder schwarze Schnurbetzeln; im Winter waren wollene Betzeln üblich, die Kopf und Hals bedeckten u n d nur das Gesicht frei ließen °Mühlh L e n ; -»- Schnurrenbetze. Schnürblech n. fachspr. 'gerilltes Blech, das man zum Einlegen von farbigen Glasfäden in Glasrohre oder -stäbe brauchte' °Neuhs Lau. — Schnürboden m. fachspr. 'Bretterboden, worauf der Zimmermann zu fertigende Teile (von Treppen und Dachstühlen) in natürlicher Größe aufzeichnet' °Blank HGei, Erf, °Eisn UE1; vgl. D W B 9,1404; f Zulage. - Schnürbrust f. 'Korsett' 1721 und 1751 Testament im StA Heil; -»- Schnürleib. Schnurchel m. 'große t Nase' Schnorchel °Mersb Lau, °HMöls Nes. Schnürchel m. 't Kreisel' nur Schnörgel °Suhl Brei nach D W A 12, S. 40. Schnurcheljungc m. im PL Hainreeder Schnurkeljungs als Neckname f ü r die Einwohner von °Worb H a y . 57*

902

schnurcheln swV. 1. 'geräuschvoll die L u f t durch die Nase einziehen, t schnüffeln' nur Mansf 1901, °Hett Abb. — 2. 'f grunzen' nur die Sau schnorchelt °Hildb Hell. - 3. 'brodeln' von der Tabakspfeife, in Saftsacke schnorgelt's su gemietlich °Weim Bla.

Abb. Sehnurbetzel nach Gerbing, Trachten 85 snurgdln Mansf 1901, snorssln °Hett Abb, sonst snqrx>ld. Vgl. Damköhler 172: schnurkepot 'Schnarcher', HessWb 3,385: schnurcheln und schnurgeln, RheinWb 7,1679f.: schnurgeln, SchwabWb 5,1088: schnurchlen, Schmell. 2,582: schnurheln; -»• schnarchein. Schnürchenband n. in der R A das hat nachher, alles an Schnürchenband jejangen 'schnell, reibungslos' °Hett Weib. Schnüre f. 1. 'Schnur, t Bindfaden' nur °Schmö GBr. — 2. 't Schmitze am Peitschenriemen' nur °HMöls "Zeitz °Altb °Schmö, °Eisb Ahl Sil Tauch Wal neben -» Peitschen- Seilerschnüre. . . schnüren swV. la. 'etw. mit einer Schnur fest umwickeln oder zusammenbinden' seit.; R A er schnürt sein Bündel (Päcktchen) 'verreist, wechselt den Dienst' °Schmö GBr, °Got Win, Hildb Sonnb, du kannst dei Ränzchen schniere R u d s t ; einen zahlungskräftigen Zuschauer schnüren die Maurer durch Umwinden mit einer Schnur, wovon er sich durch einen T r u n k freikaufen muß °Ilm LWi, °Pößn Sta. — b. sich schnüren 'ein Korsett tragen' Sonnb, °Eisn UEl, 'einen Gürtel umbinden' °Mersb Lau, °Zeulr HLeu. — 2a. 'jmd. f betrügen, hintergehen' H e n n b 1881,

903

schnurensgerade—Schnürpfel

R u d s t 1894, as macht am kenne Ihre, wann ha de Liete schniert Mühlh. — b. 'beim Murmelspiel j m d . die Murmeln abgewinnen' Salz. — 3a. Fachspr. der Zimmerleute 'mit der Rötelschnur Balken anzeichnen' °Blank HGei, °Eisn UEl, °Got Schm, — aufschnüren. — b. den Brautzug schnüren 'mit einer Schnur aufhalten, u m Kleingeld zu erbetteln' °Weißf BWe, ->- verschnüren. — 4. die Kuh schnürt 'ist brünstig, sondert Schleimfäden aus der Scheide ab' °Heil Men. • an- zuschnüren. snür Hennb Itzgr, um °Eisn Bu und °Got Frd, sner Salz, sn^itr °LSalz Wie, sonst snir(d). schnurensgerade Adj. 'schnurgerade' °Erf Mön. Schnüriaden m. 't Bindjaden' nur °Art Geh, Querf, °Apol Köd, in °Blank HGei in der Fachspr. der Sattler. - Schnürfaß n. Fachspr. der Zimmerleute 'mit roter F a r b e (Bolus) gefülltes Fäßchen' Salz Altb, °Schmö GBr. schnürfein swV. 1. 'mit Geräusch trinken, t schlürfen' nur schnerpfele °Ilm Elg. — 2. 'die L u f t geräuschvoll durch die Nasen ziehen, t schnüffeln' nur schnerfel (schnerbfel) net esu! ebd. — 3a. 'undeutlich sprechen, t brummein' nur schnürfei °Hildb Eis. — b. 'durch die Nase sprechen, t näseln' nur ha schnerfelt °Eisn Fal. — Vielleicht dissimiliert aus — schlürfein. schnürten swV. 1. 'sich zusammenziehen, schrumpfen' schnorfe °Got Mech, — einschnurfen. — 2. 'etw. Hartes knirschend kauen', z. B. Obst oder Gemüse schnür pen °Wern Sti, schnorpfe Nordh 1874; - schnarfen; vgl. D W B 9,1408f.; schnurpeln. schnürten swV. 'den Nasenschleim geräuschvoll hochziehen, f schnüffeln' nur schnörpf Cob. Schnürfler m. im PI. Schnörpfler 'Neckname für die Einwohner von °Hildb Mab, weil sie kein Zungen-r sprechen können' °Hildb Heu. schnurgerade Adj. 'völlig gerade, wie mit einer Schnur gezogen' verstr.; du mußt ne schnurgeroode Forcht (Furche) ziehe °Schmö GBr. Schnürhäupt n. 'Kopfschmuck der B r a u t ' °Eisn °Salz, u m °Mühlh ODo, "Schmal Bro; das Schnürhaid bestand aus einer handtellergroßen Krone aus Metallflitter, mit rotem Band umwunden ("Schmal Bro), auch mit silbernen und goldenen Perlen bestickt (°Eisn K i t ) ; u m °Miihlh ODo wurde es auch von Gevatterinnen bei der ersten Patenschaft getragen. Schnurhüpfen n. 'Seilspringen als Kinderspiel' °Neuhs OWei. schnurkeln swV. 'mit Schnurrkaulen (Murmeln) spielen, t kullern' Zeulr. Schnürknopf m. im PL, wohl 'Knöpfe am Schnürmieder der F r a u e n t r a c h t ' °Schmö Nöb. — Schnürlatte f. 't Rötel zum Anzeichnen von Bal-

904

ken' Fachspr. der Zimmerleute °Blank HGei 1910. - Schnürleib m. 'Korsett' °HMöls OSchw, °Schmö GBr, °Eisn UEl, °Schmal Pap, Cob, -leible °Schlz Osch; 2 große drellene Schnürleibchen 1840 Ztg. Heil. schnürlen swV. 'gleichmäßig kräftig t regnen' ärscht hot's genieselt, nooch hot's geschnierlt Grz. Schnürloch n. 'Loch zum Durchziehen der Schnüre beim Schnürmieder' °Altb Foc. — Schnürmieder n. 'ärmelloses Mieder der Frauent r a c h t ' Eichsf, zwischen Eisrt und Ilm, °Mühlh ODo, °Got F r m ; ein alt rot Tuch-Schnürmieder 1809 °Worb Ndf nach Ztg. Eichsf. Nach Gerbing, Trachten wurde das eichsfeldische wollene "Schnurmieder" noch auf der Brust geschnürt, anderenorts aber das " S c h n ü r m i e d e r " bereits mit' silbernen Schließen und Nesteln geschlossen; es endete unten in einem Wulst, der die schweren Faltenröcke trug (Eisn-Ilm), zuweilen wurden die Röcke auch an das Mieder angenäht. Schnurmütze f. 'Trachtenhaube, SchnürbetzeV °Heil L u t Rei, °Worb W i n ; Schnurr(en)mütze. Schnurnestel m. 't Schnürsenkel' nur -nissel °Salz Gei. Schnürnestel m. dass., nur Schneernistel °Eisn BWe, Schnürnissel °Mein UWei. Schnurpe f. ' t Mund' nur °Eisb E t z ; zu schnurpeln 2a. Schnurpel m. 1. 'besonders kleiner Mensch, f Knirps' nur Schnoorwel Ilm, kosend Schnörbele °Hildb The. 2. 't Haarnest der F r a u ' nur Schnorwel °Neuhs LiO, Schnärwelchen °Rudst Sit. — ->- Schnürpfel. Schnurpelblätter PI. 't Bärenklau' als F u t t e r für Karnickel, nur Schnarbel- °Neuhs Grä. schnurpeln swV. 1. 'sich zusammenziehen, schrumpfen' Erf, °Sonnb Sonnb St, hinanhinauf- ver- zusammenschnurpeln. — 2a. 'behaglich mit Geräusch t essen' "Schmal P a p ; vgl. HessbW 3,384: schnurbeln2. — b. 'etw. H a r t e s knirschend kauen' °Got Win, °Schmö GBr Goß Har, Zeulr; -• Schübel. söwer, doch -/- °Neuhs Meus; -ü- °Apol Sto, °Eisn Sto UE1, °Jena Dra, °Gera Gera Ron, Ilm, °Hiidb Cro, °Neuhs Ern LiO, °Sonnb Esch Bo, °Lobst Pot, -ii3- um Sonnb, °Hildb Col, °Cob Weit, -ouSonnb Cob; °Worb Lei, Sondh, °Erf Oll, °Weim Kran Tan, °Ilm All Her. - Mit Umlaut (wohl über PI.-Formen entwickelt) söwdr °Ilm Afd Nst, °Neuhs Lau Stei, °Hildb Hell Schw, °Sonnb NhS Bau, -ü- °Hildb Bra Gel, -&>- um Sonnb, °Cob GGa WeiW; seuidr (neben wohl jüngerem -ö-) SOThür, verstr. n°SRoda ö°Neuhs, °Schmö Goß, Rudst, 0 Sonnb Hast, verstr. sw°Saalf, °Zeitz Pre, °Altb Fal, °Schmö Goß, °Pößn Pößn Sehl, °Neuhs Creu Som, -i- °Pößn Gös, °Schlz Mösch, -gt- °Schlz Osch; -g- verstr. sw°Saalf, °Neuhs Geb GNeu Gös Lip, °Rudsl" Dih Mör, °Bernb StN, als PI. in °Eisb Raus; in °Neuhs Lau söwar (Bed. 2b), söbw (Bed. 4). schobern, -0- swV. 1. 'einen Strohschober errichten' nur °Jena Wog, R u d s t . — 2. 'Heu auf Haufen setzen' nur neben aufschöbern SOThür, s°Hildb, verstr. s°Jena nö°Rudst °Neuhs, seit. n,öltzgr; in °Weim Döb auf Klee bezogen; t aufhäufeln -häufen -heuen -schöbern, (ein)häufeln -häufen, setzen 5b, umschöbern. söwdrd seit. SOThür, s°Jena ö°Rudst, sonst mit Umlaut. Schock J n. 1. 'eine Menge von 60 Stück' als Zählmaß für Obst, Eier u n d andere kleinere Dinge früher allg.; a Schocker dreie 'etwa 3 Schock' Sondh 1912, drittehalb Schock '2 V2 Schock' °Art Hey, ich hunn a ganz Schook Lattich gepflaanzt °Eisn R u , ich hoo's e Schook mool zu dänne Nochbern gesoogt °Hildb Schö, zwantzig Schock Kese und Drey Schock Reiß-Holtz 1670 Hai nach Hondorff 91, R A : de Dummen waarn nit alle, un wann alle Johr von Schocke finnef Mandl stamm Eichsf, °Art Rin, ech honn dech nien Schock Weinter nich gesinn °Eisn WLu, döös hält ivie ölla tausend Schuäk Teufel Sonnb, de Nachbarn ivoar in dar Stadt un hat allen Schock Teifel einkafft 'alles mögliche' °Ilm Man, °Eisn UEl, der Teiwel hat zwee Schock jemacht sagt der Skat5S»

918

Spieler bei 60 Augen, "Querf Albs, s Schuck is vull 'ich bin 60 J a h r e alt' °Schmö Tho, als Ablehnung nit fer en Schock Küln (Murmeln) °Eschw Aue; interjektionsartig u n d verstärkend in Flüchen: Schock noch mol! °Eisn UEl, Schock Donnerwetter! H e n n b 1881, alle Schock Teufel! Rudst, Kotz tausend Schuäk Teufel! Sonnb sowie in Fügungen wie Kreuzschockhimmeldonnerwetter, Kreuzschockschemelbein. Der Getreideertrag eines Feldstückes wurde schockweise nach der Anzahl der Garben berechnet °Eisn OE1 UEl, "Ilm Wild, 139 schock 3 Mandell Rocken 1583 Schloß-Inv. Arn 66, en Schock dräsche °Worb W a e ; im Kleinhandel galten bei Obst 64 Stück als ein Schock °Jena Röt, °Schmö GBr, ->- Quetschenschock. — 2. speziell — a. '60 Stück Münzen der gebräuchlichen Sorte' mehrfach in Gemeindeordnungen des 16. Jhs. bezeugt, bei Wertveränderung wird differenziert: dem Halter des Gemeindebullen sollen var die fütterung zwey gute schock gegeben werden 1597 Gemeindeordnung °Rudst U S c h ; vgl. D W B 9,1433. b. 'Maßeinheit von 60 Ellen Tuch oder Leinwand' °Worb Gern, °Nordh Blei, 1335 Willkür Heil, a Schock Tuch Sondh 1903, 3 schock vndt 20 Ellen flechßen tuch 1583 Schloß-Inv. Arn 48, ein schok Unwät 13. J h . Rechtsbuch Mühlh (nach D W B 9,1431). c. 'ein Bündel Lein, nach dem Rösten aus 60 Handvoll gebunden' °Neuhs Meus, °Saalf Wie, halwe Schocke °Neuhs Meur; auch nach dem Riffeln gebundener Lein °Neuhs Meus. — d. 'ein Gebinde Leingarn aus Fäden, die 60mal u m die Weife gelegt waren' °Rudst Dih, °Saalf Arn Vol Witz, °Neuhs Gös. — 3. 'ein Getreidehaufen, dessen Garben bei der E r n t e ungezählt zusammengelegt werden' °Neuhs Schma. — 4. 'eine unbestimmte große t Menge' a hat a Schock Kinner Erf nach Brandis Hs. sog Hennb, °Eisn Ru, Salz, °Hildb Schö, südg 0 Sonnb NhS Sonnb, sug OThür nSOThür, sonst sog. Schock 2 m. 'heftiges Erschrecken' vorn Zickenbocke sick mand nich in'n Schocke! Mansf 1924, we ech dan tuten Mann soch, hon ech en rechtchen Schock krecht °Eisn UEl, ähnl. °Mühlh HBe. Schockball m. 1. 'der gewöhnliche Gummiball zum Spielen' seit. Itzgr, °Mein R o m ; ich hou ze Weihnachten an Schockbool kricht °Cob ULau. 2. ein Ballwurfspiel °Suhl SKi, °Hildb Sei. — Schockballen m. 'Gummiball' vorwieg, neben Schockball, Ball(en) Itzgr. Schockboller m. dass., °Sonnb För Gef Heu Roh Sich, Cob; — Boller. Schockc o. G. ' / Sperling' nur °Hal Döl; vgl. Müll.-Fr. 2,468: Schockern.

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Schockel-Schodo

Schockel Schuckel. Schockeies n. ein Ballwurfspiel °Suhl Rohr; Vorschockeies. Schockel(t) m. 'altes, stumpfes f Messer' nur verstr. OThiir; s. K t . Messer.

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sikantenspr. °Worb H u n ; vgl. Wolf Rotw. 5109. ->- Schoppfreier. Schockgestell n. 'Sense mit t Sensenkorb für Sommergetreide' nur °Mein OMa; zu schocken1 2. schöckig Adj. '60 Stück zählend' Erf, 'schockdreischöckig. sugdl(d), doch dsugdld HMöls, sogald °Zeitz Drd, weise' Schmal; schockio Interj. Ausruf des Unwillens, (alle) v e r b a l l h o r n t suxdl% °Altb L e h . Vgl. Müll.-Fr. 2,478: schockjo! °Mühlh ODo. schuckeln ' r ü t t e l n ' , doch e b d . 1,257: Tschök 'schlechtes Messer'. Schockkar m. dass. wie Schockgestell, nur Schöckkärrn, -karrn °Suhl Mar Schm; wohl zu mhd. Schocken n. 1. ein Ballwurfspiel für Mädchen °Hildb Eich Gri. — 2. 'Murmelspiel' das Schacke kar 'Geschirr, Schüssel, Bienenkorb' mit Anlehnung an -karren. Vgl. RheinWb 4,174f.: Kar °Mein Bet; '-»- Anschocken. 1 schocken swV. l a . 'f werfen', insbes. 'den Ball I I 'geflochtener Korb'. Schockkartoffel m. 't Kartoffelapfel' nur "Schmal mit der nach oben gehaltenen Innenhand werfen' Bro. — Schockkaute f. 'das Loch beim MurmelItzgr, verstr. sHennb, °Ilm, seit. ob. Schwarza, spiel' -kuten °Worb Deu. s°Weim w°Saalf, Schlz; komm, mir wölln mitschockmal Num. ein schockmal 'sehr oft' °Weim enanner schock °Cob ULau, schock mer amal dan Bool har! °Suhl Brei, schock doch a poor Öpfel Bla, Erf, °Eisn UE1, ich hob dersch doch schunn rou °Sonnb Häm; auch 'beidhändig zuwerfen' e schuckmol geseet °Pößn Nst. Schockplatz m. 'Marktplatz' neben Schopp(z. B. Backsteine, Ziegel, Brote) Jena Sonnb platz in der Musikantenspr. °Worb H u n ; zu jidd. Cob, Schuck di poor Backstään noch r u f f , daß schuk '(Jahr)markt', vgl. Wolf Rotw. 5109. me färtch wärm °Ilm Man; vgl. HessWb 3,396. Schockschule f. 'in mehreren Varianten aus->- aus- hochschocken, Ball- Eierschocken, Haufenschocker. — b. 'Steinchen oder Scherben in geführtes Ballwurfspiel der Mädchen' °Sonnb ein Feld des Hüpfekastens werfen' verstr. Itzgr, Nbau. schockschwänzelenz Interj. als Fluch, Mühlh, °Mein Ren; -*• Häuschen- Kreuzeschocken. — °Eisn OE1, Salz, schockschwänzelenz, heit klappt 2. 'kurzes Getreide mit der Getreidesense t mähen und ablegen' °Apol Rei, °Mein Bei, Aar Hawer widder gar nix °Hildb Ade. Schockschwänzelenze f. in der Verwünschung wörd geschockt °Mein Herp, geschockter Hofer liegt reihenweise in Häufchen °Mein Drei; -» ab- där sali de Schockschwänzelenze gekrieh! Nordh, Schockschwerenot f. schocken, Geschocke, Getreide- Haferschocker. — ähnl. °Mühlh ODo. 1 'Mühsal, Bedrängnis, Übel' ar hot sei Schock— schucken schacken 2. schwäranuät mitn Kinnerna Sonnb, ich hob olle sog(d), -Q- I t z g r s H e n n b , -ä- ° S c h m a l B r o , "Mein Schuckschwerenot getroomt 'einen bösen Traum OMa, H e n n b 1881, -ö- ° H i l d b GIB, -u- ° W e i m gehabt' °SRoda Klo, personifiziert des weeß B e r k , " U m M a n S t ü , ° H i l d b Sei, Schlz. kä Schockschwerenot, wu des noch naus will °Hildb schocken 2 swV. 1. 'Reisigbündel schockweise Schö; mit verblaßter Bedeutung als Fluch oder stapeln' °Erf Win; hierzu Das Getreidig schocken in Verwünschungen, verstr.; daß de de Schock1691 Stieler 1778. - 2. '60 J a h r e alt werden' schwernut kriest! °Mühlh Dach, Krütz Dunnerdenk dran, daß sich's bei mir geschockt hat Pößn. wätter u de Schockschwerenot! °Schmal Bro; Über— 3. übertr. 'reichlichen Ernteertrag bringen' raschung ausdrückend: Schuckschwierenut, wor das hat jut jeschockt °Mersb Lau, s tutt heite nich das ene Pracht! Erf um 1900. - Schockschwererächt schucke °Pößn Reh. nöter m. 'listiger, verschlagener Mensch, t Taugeschocken 3 swV. Fachspr. 'Kugeln für den Christ- nichts' NThür 1882,' °Sömm Kö, °Weim Tan, baumschmuck beim Verspiegeln in heißes Wasser °Schmö GBr; Winjereder Schockschwerneter! tauchen und schütteln' °Neuhs Lau; — abschok- Neckname für die Einwohner von °Worb Win. ken. Zu Schock'1. — Schockschwerepestilenz f. als Fluch schockSchockens n. ein Ballwurfspiel °Suhl Eich. schwee Pästilenze! °Mühlh Lef. Schocker m. 1. 'Steinchen oder Scherben, beim schockstreiche Interj. Ausruf des Unwillens, Hüpfespiel verwendet' °Sonnb Theu. — 2. °Mühlh ODo. 'der Ballwurf' im PL ich will noch a poor Schocker Schocktcufeldonnerwetter n. als Fluch, Sondh tu Sonnb. 1903. Schockerdapfel m. ' i Kartoffelapfel' nur Schockschockweise Adv. 'zu je 60 Stück' verstr., ärduffel °Schmal Bro. auch schocks- °Eisn Ru, schuäker- Sonnb. Schockfreier m. 'Händler auf dem Markt' MuSchodc Schote3.

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Schof—Seholderer

Schof n. ' J a h r ' Schuck Musikantenspr. °Worb Hun, voriches Schuck 'voriges J a h r ' ebd.; vgl. Wolf R o t w . 5115: Schof. Die Lautung sux ist wohl beeinflußt von jidd. schoo 'Stunde, Uhr' und angelehnt an sux 'Schuh'; so auch bei Baumhauer B 97: Schock, Schuh f. 'Stunde'; vgl. Wolf Rotw. 5126: Schoo 'Stunde'. Schofel m. 'niederträchtiger Mensch, Schuft' Erf, °Hildb Bed. schofel Adj. l a . ' s c h l e c h t , minderwertig, armselig' Studspr. Hai 1795,99, schofel angezoin 'schlecht angezogen' °Mühlh Gör Hil, Erf, eine schofele Suppe H e n n b 1881. — b. 'übel, unwohl' ä is schofel 'ihm ist unwohl' Mansf 1888. — 2. 't böse, niederträchtig' verstr. — Zu jidd. schophel, vgl. Wolf R o t w . 5116. schofelig Adj. 't böse, niederträchtig' °Mühlh ODo, °Sömm Kö, Erf, "Zeitz Pre, °Gera W ü n ; auch ' / geizig, schlecht gekleidet' Erf 1910. Schoff o. G. 'das wasserdicht verdeckte Vorderteil eines Kahnes' Schifferspr. °Bernb Als, Hai; vgl. D W B 9,1441: Schoff n., doch ebd. 8,2050: Schaft. Schöffe m. 'gewählter Gemeindevertreter', auch 'Gerichtsbeisitzer' verstr.; der Scholz, die Schöpfe komm aisball sich off die Bei gemoacht Suhl 1911, ein sonderlich Gerichte, und freyer Scköppenstuel im Tkale, mit einen Grafen, als Obristen und Richter, und zwölf Schoppen 1670 Hai nach Hondorff 165, sind die nackbarn zu Untermaßfeld am Gerichte zu Meiningen einen verpflichteten schöpfen . . . zu kalten schuldig 1803 Gemeindeordnung °Mein UMa; Burg- Gerichtsschöffe, Schöppenstädter. söbf °Eisn Ru, söbfs Erf 1583, °Mein UMa 1803, sebfa °Erf LinWall, sö&a Suhl, sibs °LSalz Bla, sonst sg&a, -e-, söj(d), -e-, Schöffengericht n. 1. ehemals 'Gericht unter Beisitz von Schöffen' °Mersb Lau, °Erf Mön, °Schmö GBr, °Eisb Bür, °Pößn Nst. 2. übertr. 'die auf der Galerie des Tanzsaales sitzenden Mütter' °Sonnb St. Schokolad m. 1. ' f Schokolade' nur °Sonnb NhS, dar Kall hot dan ganzen Schockelad gfrassn °Sonnb H ä m , mit Erstbetonung dar Schokoladn °Sonnb Schi. — 2. 'Getränk aus zerriebener Schokolade' Sonnb. Schokolade f. 1. wie schd., allg.; u m Geschwister herbeizuwünschen, legen Kinder Schokolade ins Fenster, verstr. °Saalf, °LSalz GWe, °Eisb Dro, schöne Kinder bekommt eine Mutter, die viel Schokolade ißt "Schmal Hei, °Jena Lin, bei der Geburt erhalten die Geschwister eine Tafel Schokolade, verstr. sSOThür; t Schokolad Sprunkert. — 2. 'Getränk aus zerriebener Schokolade' verstr. ZThür IlmThür OThiir SOThür Hennb, sonst

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seltener belegt; insbes. für Kinder bei Geburtstagsfeiern und Kinderfesten; als T r u n k zum Abschluß der Getreideernte, verstr. n l l m T h ü r öOThür nwSOThür, seit. wOThür, zum Abschluß des Flegeldrusches, verstr. mittl. IlmThür, OThür (außer °Altb °Schmö), °Gera; als Wochensuppe f ü r die Wöchnerin, verstr. ZThür wOThür wSOThür Hennb, sonst seit., auch gekochte Schokolade seit. NThür ZThür wSOThür Hennb. BrautDresch- Ernte- Geburtstagsschokolade. — 3. 'Breitwegerich' °Erf K e r ; t Wegerich. Schokoladehüpfspiel n. 'Hüpfespiel, bei dem der Hüpfekasten aus rechteckigen Feldern besteht und wie eine Schokoladentafel aussieht' °Schlz Ta. Schokoladenblume f. 1. 'blühender Breitwegerich' °Art Fra, Got J e n a , °Gera Lie, Pößn, °Zeulr HLeu, so benannt wegen des D u f t e s ; t Wegerich. — 2 . ' t Wiesenknöterich' Kinderspr. Got. — 3. 't Wiesenschaumkraut' nur °Got E m l Ein, °Arn Fra, °Weim Schwa, "Ilm Büch, °Saalf Bir. 4. 'Waldanemone (Anemone silvestris L.)' nur °Arn F r a ; t Anemone. — Schokoladenkuchen m. 'breiter Kuchen mit Schokoladenguß' °Naumb Crau, °Eisn UE1, °Arn NWi, °Hildb Goß, °Sonnb St, als feines Ostergebäck °Art Etz. — 'Schokoladenmehl n. 'zerriebene Schokolade zur Herstellung eines Schokoladengetränks' °Gera Lie, °Schmö GBr. Schokoladensteinert m. eine besondere Art t Murmel, Erf 1867. Schokoladenstengel m. 'blühender Breitwegerich' °Miihlh Lef; t Wegerick. — Schokoladensuppe f. 'Schokoladenspeise', als Wochensuppe gereicht °Sömm WSö, °Eisn Ru, °Hildb Cro. Schoksche f. 'neugierige Person' °Eschw Wan nach DWA 19, S. 77; wohl zu mnd. sckoke 'liederliche Frau', vgl. Schill.-Lübb. 4,110, D W B 9,1447: Schoke 'Hure', HessWb 3,397: Scho(i)ke. Scholar m. 'Schüler der Bergmannsschule' Scholare Mansf 1857; -» Bergsckolar. schölbern swV. 'Wäsche spülen, t schöllen' nur schilwer wRhön, schilfer c Salz Föh. schölchen swV. dass., nur sö°Got s°Arn °Ilm, verstr. S-Rand °Erf, n°Arn, °Got Bai Hau, s.Kt. spülen; me schelckt das Mul met Borne us von ebber nacktgen Biere 18. J h . Kirmselied Arn 236 ; übertr. der Bansen wird geschellecht 'das letzte Getreide wird gedroschen' °Erf Erm, 'nach Beendigung des Flegeldrusches wird ein U m t r u n k gehalten' "Erf Ala, "Ilm Hey. —¡- ab- ausschölchen. Scholderer m. 'Kirmesbursche, der den Umzug mit einem Kasten voll Pfefferkuchen a n f ü h r t , die er dann während der Kirmes verkauft' Schollera "Sonnb Eff Grit; Schollerer, Schellerer 'Kirmesbursche, der mit einer Gießkanne Bier v e r k a u f t '

m

scholdern—schon

Cob. Vgl. D W B 9,1450f., Schmell. 2,407ff., wo Scholderer und scholdern zu Scholder 'Vorrichtung für Glücksspiel; Glücksspiel' gestellt sind. scholdern swV. 'dem Wirt eine Gebühr f ü r das Ausleihen der Spielkarten zahlen' schollern H e n n b 1869. Scholderwagen m. 'großer t Tafelwagen zum Transport von Möbeln und F r a c h t g u t ' Schollerverstr. mittl. IlmThür, Erf, °Pößn Nst Sta, "Sonnb St, Schöller- "Lobst Lis, Schuller- "Neuhs Grä; ein schwerer Schollerwagen, 50-80 Ztr. Tragkr., möglichst lang und schmal, zu kaufen gesucht Zeitungsannonce Erf 1910. Vgl. D W B 9,1452. Vielleicht zu schollern 'poltern', vgl. D W B 9,1456, HessWb 3,399: schollern1 'stark schütteln'. Schöllbank f. 1. 'Bank in einem Gewässer, auf der die Wäsche gespült wird' °Eisn Ger. 2. 'langer, vierbeiniger Holzschemel, auf den geschöllte Wäschestücke zum Abtropfen gelegt werden' °Got Eng. - Schöllbecken n. 1. 'gemauertes Spülbecken im Waschhaus mit seitlichem Spundloch zum ständigen Wasserabfluß' °Got Eng. - 2. 't Aufwaschschüssel aus Blech' nur °Saalf Buch. - Schöllbrett n. 'auf Steinen gelagerter Lattenrost mit gleicher Funktion wie die Schöllbank 2' °Got Eng. Scholle f. 1. '(harte) Erdscholle' verstr. sllmThiir OThür, °Pößn, um Erf, sonst seit, und wohl mehr umg.; der Pflug brecht Schullen, wenn der Acker zu trocken ist °Erf Mön. 2. 'Eisscholle' Erf, °Pößn Nst, mir hun fatzenmaßche Schulln lusgehockt un noochn nohm mer en Eishoken un toten uf dan frischgeeisten Wosser rimgundle °Pößn Schi. - -> Scholler Schrotte. Schölle f. 't Pferdeschwemme' Schelle verstr. "Nordh °Sondh, "Art Fra, °Sömm Frö, °Mühlh Beb Die ODo, °Eisn Tre; auch 'Stelle in Gewässern, wo Wäsche gespült wird' Eichsf 1912 ; übertr. auf den Siebenmühlenbach "Miihlh ODo. —* BansenBart- Pf er deschölle. schöllen swV. la. 'Wäsche spülen, t läutern1' sEichsf sIlmThür, sö°Eisn sw°Got, verstr. ö°Jena nw°SRoda, sonst S3lt., s. K t . spülen-, nie müssen hütt noch dn Weich scholl °Eisn R u ; in "Nordh App wurde die Wäsche geschallt u n d anschließend gelittert (geläutert), in °Mühlh ODo wurde die Wäsche gelittert, die Grobwäsche (z. B. Säcke) aber geschellt; auch 'die Wäsche zum letzten Male vor dem Trocknen spülen' NThür 1882. t schölbern schölchen, —> ab- ausschöllen. - b. 'das gekochte Leinengarn spülen, um die Laugenreste zu entfernen' verstr. ob. Schwarza, NThür 1882, "LSalz Neu 1801, "Mühlh ODo, °Erf Mön. - c. 'Gefäße ausspülen' seit. NThür n W T h ü r nZThür. - 2a. 'Gegenstände und Flächen abspülen, waschen oder

Ö24

t reinemachen' "Eisb Schk, "Weim Bla, mer ham gestern die Treppe geschellt °Naumb Tro, da warn de Fanster geschellt un gepotzt, bis se blitzblank sin R u d s t ; auch vom sonnabendlichen Spülen u n d Reinigen des Rinnsteins, Apol. - b. übertr. in der Wendung der Bansen wird geschellt 'nach dem letzten Flegeldrusch wird gegessen und getrunken' °LSalz Bai, °Nebra Los, °Sömm GMo Kol, °Erf Gis GRu, "Apol Herrn ; —> Bansenschöllen -schöller. söl(d) verstr. N W - R a n d Eichsf, u m °Got Frd, °Eisn R u , sül °Eisn See, °Got E n g E m Schö Tarn, °Salz Lie, °Schmal Bro P a p , si 1(3) n w Z T h ü r , u m Mühlh, °Eisn E t t w H a i , °Got Sehn, ° J e n a G K r Rei, sonst

s$(i),

-e-, doch Längen -ö- °Got Eng Fin Frd, -e-

verstr. ö°Jena, °Eisb Schk, " W e m Sti, °Apol MGo, ° J e n a Gösch Lobe, ° S R o d a Alb O t t , ° R u d s t NKr. D a s W o r t ist n d . H e r k u n f t , vgl. Schill.Lübb. 4,112: schoten, SchlHoWb 4,382f.: schälenSchulze 2. schollig Adj. 'aus harten Erdschollen bestehend' "Sonnb OLi, scholliges, klosiges Land walzt man mehrenteils gleich nach der Saat "Altb 1820. Schöllkessel m. 't Aufwaschschüssel aus Blech' nur Saalf (Ortsteil Köditz). - Schölloch n. 'Stelle in Gewässern, wo Wäsche nach dem Bleichen noch einmal gespült wurde' "Worb Gern. - Schöllseife f. 'Seifenlauge, die durch Auflösen von Schmierseife in Wasser,gewonnen wird' Sondh 1903. - Schöllwanne f. 1. 'Spülbecken in dem Schanktisch' Saalf. - 2. 't Aufwaschschüssel' nur "Rudst Brei. - Schöllwasser n. 'Spülwasser' "Heil Ers, "Erf Hay, Zeitung Weim 1918. schon Adv. 1. 'bereits' allg.; uff diche ha ich schunn lang jewart "Hett Abb, ich doochte je schunn alle, ich mitte obfahre (sterben) Sondh 1903, ä kann schunne bis zahn schriewe on rachene "Erf Eck, wos, schöö wider a nacketa Arpfelssupp! Sonnb, ich weeß Schänder, wos na fahlt "Sonnb Hüg, es rülpst schone 'ich bin satt' "Sangh W e t ; t all gereit

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schön

glatt. - 2 a. eine Aussage bekräftigend im Sinne von 'gewiß' allg.; ech wäll dech schont di Lafitten verläse ! °Mühlh Lef, es trifft schoo, sei VOtter hot de diamantne Hochzich "Lobst Tit, $e sinn dart neck Mersch, se fraßnen schonn "Got Frm, s äs schon gut 'es befriedigt' verstr.; nachdrücklich hervorhebend: ha wäll schonn, awer säa wäll nech °Erf Dach, a machts schonn met de Liet 'behandelt die Leute richtig' °Eisn OE1 UE1; auch Zuversicht ausdrückend im Sinne von 'hoffentlich' verstr.; es wärd schonne noch reiche °Erf Alp, mir wärm schuä hannelsäns wärn "Hildb The, su schlimm wörds schönder niät sänn Sonnb, der Schnie un de Galle warn schunne noch gumme "SRoda Klo. - b. einschränkend im Sinne von 'wahrscheinlich, vielleicht' verstr.; des kann schunn stimma °Schlz Sa; resignierend schö gut, a annersch moul wäß ich, wos ich mach Sonnb. - C. tadelnd in der Wendung schon wieder im Sinne von 'bloß, nur, denn' verstr.; wo warste schone wedder? °Mersb Mü. sö, sp I t z g r (außer w°Cob), °Suhl Geh SchNd, °Hildb Wald, spn °Hildb Bib Gel Gie, °Sonnb Mup, °Ilm Nst, sön(d) sw°Got, sönd °Schmal OSchö R o t SHa, °Hildb Ger Gie Rie, °Sonnb St, °Heil Dör, sünd °Heil Men, °Mühlh H e y Hil Len, °Got Cat, °Sonnb Mup, söndw, -g-, u m Sonnb, °Cob Nst, °Hildb Bib, sönddrn ° S o n n b H e u ; se, s%, sa verstr. N - R a n d Itzgr, südöstl. Sonnb, °Ilm Schm Stü, °Suhl Geh, °Lobst H a r Sei Tit, °Cob Wie, s&i u m °Neuhs Grä, °Neuhs N e u h s Stei, °Cob WeiW, send, -i- °Neuhs Rei Sie Stei, °Ilm Stü, °Sonnb Bach, send, -i- verstr. sö°Neuhs, °Saalf A r n ; sä °Cob (außer ö°Cob und a m °Cob Rod), s°Zeulr, S - R a n d °Grz, um °Schlz Mü, verstr. nw°Sonnb, °Ilm F r a u , c H i l d b Cro F e h Gom Pfe, sän ° N a u m b Löb, °Schlz Göt, sänd(s) Cob; su(a), so H e n n b , so s°Schlz, S - R a n d °Lobst, seit. Itzgr, in unb e t o n t e r Satzstellung so, su auch nöZThür, sö°Sondh sw°Art sowie vereinzelt im übrigen T h ü r , sou °Sondh Greu, sund verstr. raittl. N T h ü r , öOThür, sond, -uselt. Eichsf W T h ü r w,sZThür n H e n n b n S O T h ü r , Grz, °Suhl R a t , °Hildb Gie, Cob, sonsd, -u- Cob, 1793 Weihnachtsspiel ° J e n a GLö, °Schmö Goß, soind °Mühlh Hil, suind °Mühlh Die F a u K a t Len, °Eisn Tre, sondd °Zeitz Of, sundv °Ilm H e r ; sonst son(z), -n-, wobei sond, -u- im n ö Z T h ü r , I l m T h ü r (außer NOR a n d ) , °Eisb ° S R o d a sw°SaaIf vorherrscht u n d verstr. im söNThür, seltener im n N O T h ü r a u f t r i t t . Als Länge sün(v) verstr. N O T h ü r (außer s ö N O T h ü r und N - R a n d N O T h ü r ) , seit. n O T h ü r , °Gera Wei, sön(a) verstr. söNOThür, N - R a n d I l m T h ü r , sönfa), sönd n O T h ü r , sönsd N a u m b 1893, °HMöls Nes, sen °Neuhs GNeu, sonst L a n g v o k a l n u r seit, u n t e r starkem S a t z a k z e n t . — Mit A n t r i t t von -d vorwieg. w N T h ü r , verstr. WThtir, W - R a n d ZThür, n H e n n b , lim Ilm, seit. O T h ü r n S O T h ü r Itzgr, °Suhl, von -sd seit. O T h ü r , Cob, von -ddr analog der K o m p e r a t i v bildung verstr. Itzgr.

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schön Adj. In allen Bedeutungsvarianten konkurriert schön mit hübsch, das im Eichsf, sö°Schmal n°Suhl, um Mein vorherrscht; vgl. hierzu auch ZDial37,172ff. - la.'wohlgefällig nach Ansehen oder Gestalt' verstr.; haßeich schien 'sehr schön' "Schmö GBr, sellich (selten) sehen dass., Salz 1893, so wos Schoos! "Sonnb St, dos sooch schiene 'sah schön aus' "SRoda Klo, a schöss Leut 'schöne Frau' "Sonnb Gef, ar hot ene schiene Hand 'gute Handschrift' °Pößn Nst; RA.: schöne Weiber, schlechte Suppen Rudst, je später die Zeit, desto schönner die Leut Suhl, vun eener schienen Schissel werd mer wich satt °Eisb Bür, die schönst Nuß ist oft wurmstichig Rudst; schene Äuben mach 'kokettieren' °Eisn TJE1, (das Pferd) trägt sich schön 'richtet den Schwanz auf' Saalf. Nach dem Volksglauben werden garstige Wickelkinder schöne Gassenkinder verstr. wS OThür, werden Mütter von häßlichen Kindern schöne Frauen "Saalf MGö, °Zeulr Göh, "Grz Cos, als Beschreien verpönt sind lobende Äußerungen wie dös is ober a schöss Kindla Sonnb, das schiene Vieh! °Eisb Bür, zulässig dagegen ist der Wunsch in dem Gruß Gott gesegnet, schienes Vieh/ °Sömm Ost, "Heil K E b . - Subst.: von einer weibl. Person mit Grübchen das ist eine von den sieben Schönen "Mein Rit, "Hildb Eich, iron. dös is de Schönnst vom Dutzend Sonnb, der is der Schönnst in sinner Huut (Haut) Schmal; Lockruf und Kosename für Haustiere komm, mein Schöner (meine Schöne)! "Sonnb För Sich, "Bernb Gnö; Schöner von Nordhausen eine Apfelsorte "Heil Geis. —» lastschön, Tausendschönchen. - b. 'wohlgefällig auf Gehör, Geruch und Geschmack wirkend' verstr. nördl. Salz-Ilm-Saalf-Altb, sonst seit., in Sonnb nur auf Gehör und Geruch bezogen; das es aber schiene Musik Erf, ihr kennt awwer schäne gesinge "Nordh Püt, Martin is an schäner Name "Wern Sti, übertr. dos hört sich schöö aa 'macht einen guten Eindruck' Sonnb; s riecht schie Grz; dos schmeckt bäi jeder Tosse schänner "SRoda Her, Mahlkliese schmecken au ganz schiene Mansf, blanke Teller, schönes Essen "Nordh Ell. - 2 a. 'angenehm, erfreulich, ansprechend in seiner Art und Weise' verstr.; schön(es) Wetter ebd., alles gung schäne "Worb Lei, ähnl. Erf, des gfällt me schöö "Sonnb St, des is fei schee, deß du kimmst "Zeulr Pau, ar is schiene worm ongezoon "Eisb Bür, nun lunze schene 'schlafe gut' "Nordh GLo, s ies net schönner bie in Batt "Schmal Pap, des Nochts lobt mer den schünne Tog Hennb 1869, ivos ze lang dauert, gett niät schöö Sonnb, er is schöö raus 'lebt in angenehmen Verhältnissen' Sonnb Rudst, "Weim Bla, die laabm rächt schie zamm Grz, s Lawn schiene mache NThür 1882, "Sömm Kö, -»• Lebeschön; an schonn Tued hou Sonnb, er macht bald schene

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schon

'stirbt bald' °Sömm Ost; subst. wos (nischt) Schienes 'etw. (nichts) Angenehmes, Erfreuliches' verstr. - b. 'von g u t e r - Q u a l i t ä t ' verstr.; das schäne Fett 'das gute F e t t ' "Heil KGa, mei Napper hat schene Botter °Hett Wied, do jiwwets was Schenes zu ässen un zu trinken "Querf Zie, de schene Ziet verduttern 'die kostbare Zeit vertrödeln' °Eisn Tre. - c. 'richtig, ordentlich, angemessen' verstr.; das Gras leht schene uf Schwaden °Mersb Mü, unse Drackschuh wollmer schene renernache °Sömm Kö, immer schöö langsam Sonnb; machen Se's schiene! 'wiegen Sie reichlich!' R u d s t , ähnl. Weim Sonnb ; s is mer gor nich schiene 'mir ist übel' °Zeulr Au, verstr. SOThür, °Eisn UE1; e Jong, der •Ummer schöö hürt 'gehorcht' Schmal P a p ; paß schöö auf! Sonnb, zu K i n d e r n gi (gib) e schöö Patschhängche un mach en schönne Diener ! "Schmal Brei, hierzu die schiene Hand 'die rechte H a n d ' °HMöls Nes OSchw, " E i s n U E l , °Hildb Pfe, "Sonnb S t ; 'passend' ä schüena Oelächenheät Sonnb, die Hüfelspaa senn schöö zun Feuerschürn "Hildb A d e ; 'sauber' a packt dn gaanzen Kuchen in an Schönnen Lappen "Eisn R u . d. 'angesehen, tüchtig, wohlhabend' schöne Leute H e n n b 1881, Sonnb Erf, u m "Salz Der, lauter ganz schiene manierliche Leite Saalf, schenne Bercher (Bürger) Salz 1893, das is a schöö Weüverleut "Sonnb St, jetz haa me an schänen Sportlehrer "Sangh R o t t . - e. 'freundlich, liebenswürdig' schüena Leut (Mietsleut, Gast) Sonnb, "Schmal P a p , du kriest ne schiene Herrschaft hie "Miihlh, im Heischelied . . , der Herr is schön, die Frau is wie en Engel "Nordh Ilf ; se machte e schienes Gesechte "Erf H a y , se senn sehen ins Gesicht un schlächt in Recke "Eisn K S u , se waren sich nich schene 'uneins' Mansf. - f. iron. 'schlecht, schlimm, übel' verstr.; an schenen Drack 'schlechte W a r e ' "Mühlh Fau, ömmer e schönner 'immer schlimmer' Suhl, dar hat dich schüe o dr Nase römgeführt "Hildb The, dou hört me schös Zeuch von dir Sonnb, da war ich schiene angekommen R u d s t u n d verstr,, do kam ich schüe zu Märt 'würde ich übervorteilt' Mein, H e n n b 1881, dos es enne schene Bescherung ! 'böse Überraschung' "Eisn Mih u n d verstr., änne schiene Zucht 'Liederlichkeit' Mansf 1888, enne schene Wirtschaft dass., "Eisn Tre, a schöö Christkinnla 'liederliche Person' a u c h 'Unglück zu W e i h n a c h t e n ' "Sonnb Grü, anne schäne Arbeit 'eine unangenehme Arbeit' "Worb Brh, als Zurechtweisung das war mich schiene "Miihlh Bol; do hoste ewos Schienes oongericht "Schmö GBr, du best der Schennste verstr., du bist mer a Schüener, willst kumm un kümmst niä Sonnb. 3 a. 't groß, ansehnlich, stattlich' verstr.; a hat a schienes Werk (Anwesen) Sondh, s es en schenes Ang ze läufen 'ein weiter Weg'

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"Eisn OE1, ar h&ttn scheen Quatsch verzappt Nordh, di krichten ja a schienen Schreck Mansf, e macht schönne Aage 'blickt e r s t a u n t ' Suhl, dar hat aber schiene Leffel 'große Ohren' "Eisn Käl, e schienes Alter "Weim Bla, "Eisn UE1, "Hildb Ade, schiene Sachen 'ansehnliche A u s s t a t t u n g ' "Miihlh ODo, eene schiene Leiche 'stattliches Leichenbegängnis' verstr. s I l m T h ü r Itzgr, Eichsf 1912, "HMöls Nes, "Erf NDi. - b. '/ viel, beträchtlich, stark' verstr.; a vardient schien(es) Gald Sondh, ähnl. verstr., enne schiene Galle (Kälte) "HMöls OSchw, ich ha mich a schenen Husten jelanget "Nordh Hair, deine Hebbel gebt schiene Melch "Arn Grä. - c. als Adv. ' / sehr' verstr.; schöö dumm "Schmal P a p , "Sonnb St, das ward schäne tier sie (teuer sein) "Heil Men, sinne Fruäh, die hättn de Hälle schiäne häiß gemacht Erf 1869, do han sich die ormen Pfare mol schäne mutt schinge "Nordh Blei, där wörd sich schöö archer Sonnb, das es schien sa'at 'mehr als genug' °Eisn Sehe. - 4. als Sup. ' m i t t e n in einer Tätigkeit befindlich' verstr.; wie se bein schinnsten Assen sin, gieht ä jammerliches Gewettere lus "Weim Bla, ich wor groud in schönnsten Schreim S o n n b ; R A : in schönsten Tanz ' m i t t e n d r i n ' u m "Sonnb R a u . - 5. verstärkend, insbes. in Grüßen u n d formelhaften W e n d u n g e n : du bleist schien henn, es werd donkel 'du bleibst gefälligst zu H a u s e ' "Ilm M a n ; scheen gutn Abend! "Erf H a y , a schie Jlickauf! Mansf 1888, e scheens Kumpelment vun mein Vater un Se seilten emol riewerkumm Zeulr; verbreitet sind ferner schön willkommen, schönen Dank, danke schön, einen schönen Gruß, eines schönen Tags; -» Dankeschön. - 6. Einverständnis ausdrückend, verstr.; na, schien "Mersb Lau, sehen un jut "Eisl Ann, alles jut un schien, awer wu jiehn mern itze hin? "SRoda Her, ar kaa keena Steuern bezohl, schöö, wie kümmts odder, döß er Ummer Reäsn kau gemach? Sonnb; zur Redeeinleitung schiene, saate der Schuster E r f . sönd N W - R a n d "Heil, sä " S c h m a l , N W - u . S - R a n d "Mein, s ° H i l d b , N W - R a n d °Cob, u m "Salz Lie, seit. O - R a n d " H i l d b , " E i s n R u , ° N e u h s L a u , ig " S o n n b ö°Cob, seit, u m °Mein R o m , u m H i l d b , söa, spa, sfia, spa ö ° H i l d b , u m ° S u h l Sehl, soi sw°Cob, " H i l d b U m , süd(n) "Mein ( a u ß e r N W - u . S - R a n d ) , " S u h l ( a u ß e r u m " S u h l Sehl), °Melr s w " G o t , " E i s n See T h a , sin(d) I l m T h ü r (außer ob. Schwarza), O T h ü r (außer N - R a n d ) , S O T h ü r (außer SO-Rand), u m Ilm, verstr. s N O T h ü r , " A r t , u m S a n g h , u m M ü h l h , seit. s , ö ° S o n d h , N o r d h , -ia- n W T h ü r , Z T h ü r ( a u ß e r s w " G o t , u m I l m ) , o b . S c h w a r z a , O - R a n d "Grz, S O - R a n d "Zeulr, -eN T h ü r ( a u ß e r n w N T h ü r ) , n N O T h ü r n w R h ö n , sw" E i s n n " S a l z , u m " E i s n Tre, z w i s c h e n " N e u h s Sie u n d "Saalf P r o , v e r s t r . s N O T h ü r n O T h ü r , S O - R a n d SOThür, ö"Sangh, -f. n w N T h ü r , verstr. zwischen " S o n d h E b l u n d " A r t H e i , s ü d l . "Salz V a , " N e u h s

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Schönapfel- Schönschau

Grä. — Mit Endungs-a in p r ä d i k a t i v e r Stellung häufig nördl. °Eisn Tre — LSalz-Ilm-Neuhs-Zeulr belegt; n-Abfall H e n n b Itzgr, südl. Lobst-Grz, ferner im u n f l e k t i e r t e n A d j . vor N e u t r a analog dem n-Abfall in 'mein, kein' verstr. s I l m T h ü r O T h ü r n S O T h ü r Mansf, insbes. in der F ü g u n g schö(nes) Wetter, in °Schmö Goß auch in anderer Satzstellung: di füxlfäddr is si bond. — Bis auf vereinzelte jüngere Belege -e-, im N O T h ü r öZThür O T h ü r SOThür herrscht K ü r z e in den Steigerungsformen; K ü r z u n gen je nach E n d u n g s v e r h ä l t n i s s e n begegnen in unterschiedlichem U m f a n g auch im flektierten A d j . ungefähr südl. E i s n - I l m - A l t b ; vgl. D S A K t . 49: schön (Akk.Pl.).

Schönapfel m. eine Apfelsorte, °Mühlh Len. Schönbart —>• Schembart. Schönberg ON Gut bei °Eisn Tre in der RA der Buer vom Schembarje un der Farr von Schierschivenge 'niemand' (da es in Schönberg keine Bauern und in °Mühlh Schi keinen Pfarrer gibt) °Eisn Tre. Schönbrot n. wohl 'Weißbrot' 1 Schönbrot von einem jeden Nachbar gehörte 1556 zur Pfarrdotation in "Mein Sted, eyn schonebrot vor 15 groschen 1460 ÜB Frauensee 232, eyn schonbrodt 1491 ebd. 268.

schönchen Adv. gemütvolle Diminuierung von schön: schienichen Mansf, schenechen Sondh, zu Kindern in Erf, danke scheenchen Eichsf, na scheenchen 'einverstanden' °Mersb Lau, mache scheenchen! zum Hund, damit er sich aufrichtet, ebd., Weim. Schönde f. 'Schönheit' Eichsf 1912. Schöndienerei f. 'unterwürfiges, schmeichlerisches Verhalten' a mächt an richtigen Mameluck mit seina Schödienerei "Hildb Gel. Schöne Gesichter PL '/ Stiefmütterchen' "Jena Hir. Schöne Schuhchen PL 't Eisenhut' Dim. PL schene Schienerchen Eichsf 1912, vgl. Schambach 184: schoiken. schonen swV. 'Rücksicht nehmen, sorgsam mit etw. umgehen' allg.; reg dich niät auf, schaa deina Narvn Sonnb; die Leite schonten s Geld °Rudst Heil Rudst, de Hauptsoch doderbei is, daß dr Spack un de Zwibbeln wich geschunt warn "Pößn Nst, dos Weiwerleit hot sich doch aa ihr Labtog net geschont "Ilm Stü, als Wunsch des Pferdes: barguf schune mich, bargob treib mich nich, . . °Schmö GBr. I n festen Wendungen: die Augen schonen 'schlafen' Grz, °Eisn UE1, e saß an Ufen un schunte de Ogen "Weim Bla; das Bein schonen 'hinken' °Eisn Ettw, °Saalf UWe, dar Gül schunt dos Rengerbein °Eisn UE1, der Riehbuck schonte den een Looft °Weißf Grö. S t a m m v o k a l ähnl. wie in Lohn.

Schönfärber m. fachspr. 'Handwerker, der Tex59

Thüringisches Wörterbuch V., 8 . - 9 . Lfg.

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tilien mit hellen Farben färbt' f Eichsf; in Schlz begegnete dieser Beruf erstmalig 1673 (nach Thür. Fähnl. 1941, S. 150). Schöngetuts n. 'heuchlerisches Schmeicheln' ehr Scheegetuts war ittel Fälschigkeit un Heimtickerei Salz 1865. Schönhagen ON Ort im °Heil im Einwohnernecknamen Schenhaner Kaarnpicker; spöttisch, da nur eine Glocke vorhanden: in Schenhagen lüten se wedder met alle Glocken °Heil Bir. Schönheit f. 1. wie schd., doch nur in Wendungen wie Schienheit jieht zum Maule ninn Mansf 1888; nach dem Volksglauben fördert das erste Kind die Gesundheit, das zweite Kind die Schönheit der Mutter °Altb Loh, Saalf, "Lobst Sehl, umgekehrt °Erf Nöd, Weim, ein Mädchen nimmt der Mutter die Schönheit (mit) verstr. s°Mein, "Sondh WEn, "Weim Wo, "Gera Rob, "Pößn Nst, dass. von Jungen gesagt "Mühlh Die, das erste Kind soll nicht gestillt werden, sonst trinkt es die Schönheit weg "Jena JLö, Grübchen bei Neugeborenen sind Zeichen der sieben Schönheiten "Schmal Bro, "Mein See. - 2. 'eine hübsche Person' in der Wendung dos es änne Scheenheit °Eisn OE1 UE1, "Sonnb Sonnb St. - 3. als Ausruf freudiger Überraschung dos es ju de Schienhäit! °Erf Mön. Schönkäserei f. 'Lobhudelei' Hildb. schönmachen swV. l a . 'sich hübsch kleiden, sich putzen' verstr. - b. 'sich schminken' "Weim Berk, "Arn Ach Witz. - 2. 'etw. schmücken, verschönern, säubern' (z. B. Haus, Hof, Straße) "Art Seeg, "Eisn UE1, "Schmal P a p ; t reinemachen. - 3. refl., von der Kuh 'die Nachgeburt abstoßen, sich t reinigen' nur "Sonnb, "Hildb Bra Steib, °Cob Fech WeiW, "Lobst Bst, °Schlz Hir. 4 a. 'Männchen machen' der Hund macht schöö Sonnb. - b. in der Wendung e hat mich häiß schö mach 'hat „leck mich am Arsch" zu mir gesagt' "Schmal Pap. Schönmehl n. 'feines Weizenmehl' verstr. Hennb, Sondh 1903, ¡Salz; zur Christsaamel nimmt me Schüemahl Suhl, zur Wochensuppe gehörte ein halb Metzen Schönmehl Kindtaufsordnung 1595 "Eisn Ru nach Vaterlandskd. 1801, 140. schönmehlsen Adj. in der Wendung schöömahldse Küche 'Kuchen aus bestem Weizenmehl' "Schmal Brei. Schönmehlshütes Pl. 'Klöße aus SchönmehV "Hildb The. Schönreche f. 'Getreidereste, t Nachreche' nur "Ilm Afd. schönrechen swV. 'f nachrechen' nur "Ilm GBr. Schönschau f. 'angeberische Zurschaustellung' der giezche Heinrich hotte de Wärschte zur Scheenschau värs Boddenfanster gehangen "Sondh HTh.

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Schönschirm—Schöpffaß

Scliönschirm m. 'heuchlerische Freundlichkeit, Bemäntelung, Beschönigung' "Schmal Bro Heß Pap, das tut ä nach sinn Schöschirm "Eisn R u , un zum Schäscherm meint se, . . Salz; wohl verballhornt zum Scheuschirm 'zum Schein' °Erf 1866. -» Schießschirm. Der Lautung nach zu schön und Schirm, vgl. DWB 9,208: Schirm, I, 3, während Wolf Rotw. 4901 das aus dem Hildburghäuser Wörterverzeichnis zur Spitzbubensprache von 1753 entnommene zum Schieschirme 'zum Scheine' an jidd. schajechim 'anpassend, geeignet' anschließen möchtc. schönschirmhalber Adv. 'zum Schein, zur Beschönigung' dos macht ar schenschärmhalber "Eisn UE1, das hat se nör schööschärmhalwer gesööt Schmal. Schönschlitten m. ' / Schlitten f ü r Spazierfahrt e n ' "Zeitz H a y . - Scliönscbmecker m. 'Feinschmecker' °Eisn BeH. schonst -»• schon. schönstens Adv. ' / sehr, bestens' weil alle Dorfmächen das woßten, bedankten se sech schienstens fär su ä Freiersmann Weim. Schöntuer m . ' t Schmeichler' Sonnb, "Hildb GIB. schöntuerig Adj. 'schmeichlerisch' ebd. schöntun stV. 1. 't schmeicheln' Erf R u d s t , "Schmö GBr, Grz, "Sonnb St, es tutt schöö 'ist angenehm' Sonnb, mit än schöötuu 'jmd. umschmeicheln' ebd.; subst. olles Schienetun holf nischt, dar wullte Junggeselle bläwe °SRoda Her. — 2. 'sich beim Essen zieren, aus Höflichkeit Speise oder Trank ablehnen' °Mühlh Beb, "Neuhs Grä 1799. Schonung f. 'gehegter Waldbezirk, Anpflanzung' verstr.; -» Holzschonung. Schönweber m. fachspr. 'Weber, der Figuren in das Leinen webt' f Eichsf ; in "Heil Bir gab es 1664 eine Schönweberßgaßen. Schopf m. 1. 'ein / Haarbüschel' nur °Bernb Ads, "Jena Geu, "Pößn Reh, "Neuhs Grä. - 2. 'in die Stirn hängender Teil der Mähne' nur verstr. I l m T h ü r OThür nSOThür, sonst seit.; t Schuprine. Schöpfbechcr m. 7 Schöpftopf' nur °Hildb Gel Schi. - Schöpfborn m. 'Schöpfbrunnen' verstr. mittl. IlmThür, seit. ZThür, "Sondh Tre, °HMöls Grö Nes. - Schöpfbrunnen m. 'offener Brunnen zum Wasserschöpfen' "Mein Ute, "Hildb Schwz, "Sonnb ULi. - Schöpfdeckel m. scherzh. 't Mütze' seit. söNOThür nöllmThür, "Naumb, nördl. Altb nach D W A 12, K t . 7. Schöpfe f. l a . 'Schöpfgefäß an langer Stange zum Jauche- oder Wasserschöpfen' seit. OThür S OThür, "Neuhs Cur Meus; mit äner h&lzern Schäpfe tat mer das Wasser in de Butte schäpfe Saalf. t Schöpfer la, Schöpfgelte -stutz, Oießstutz,

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Schüfe, Jauchen- (Mist)sutten-PfützenSorschöpfe(r). - b. 'Schöpfgefäß im Waschhaus' verstr. SOThür, seit. NOThür, "Arn Alk Ehr, "Rudst NKr, t Schöpfstutz. - c. '/ Schöpflöffel' seit. nSOThür, "Weim Berk, "Sonnb Nbau. - 2a. 'Stelle zum Wasserschöpfen an Ufern von Gewässern' "Mühlh Amm, "Schmal P a p ; mit Stufen als Zugang "Erf Geb, ausgebaut mit einem Steg, Erf 1910, —> Bachschöpfe. - b. 'Schöpfbrunnen' "Sömm Bach. - 3. 'Wasser zum Scheuern und Waschen, das aus den Behältern der Laufbrunnen geschöpft wurde' N a u m b . Schöpfeimer m. 'Eimer zum Wasserschöpfen' verstr. nWThür, "Worb Di, "Eisn UE1, "Rudst ARe, Zeulr, 18 schöpffeymer voll kofent 1733 Gemeindeordnung "Eisn OE1. Schopfe(n) -> Schuppe2, Schuppen. schöpfen swV. l a . 'mit einem Schöpfgefäß Flüssigkeit entnehmen' allg. ; scherzh. zu Wasserholenden willst wohl einen kleinen Jungen schöpf? (da aus dem Brunnen angeblich die Babys kommen) "Mein Walb; übertr. sich ä Harze scheppen 'Mut fassen' Mansf, "Nordh Blei, "Sondh HTh, Erf 1888. —> ab- aus- einschöpfen. - b. als Orakel Kohlen schepf 'drei Holzkohlen in ein Gefäß mit Wasser legen, was das Verhextsein von K r a n k e n oder kranken Viehs beweisen soll, wenn sie untergehen' "Neuhs Meus, "Rudst Egd, dafür auch Wasser geschöpft "Neuhs Grä 1799, "Saalf 1790. - 2 a. 'Alkohol t trinken1 me wunn noch ema schäpf Salz 1893, der hat einen gescheppt 'ist betrunken' "Hai Lie. - b. die Schuhe schepfen 'sind zu weit u n d schlappen' "Got Boi. -ö-, -p- s.öHennb Itzgr, verstr. w°Schmal, seit, sw°Got w°Mein, °Eisn Ru, -a- neben -e- "Schmö Goß, sonst (vereinzelt auch im s,öHennb Itzgr) s^bf(d), s$b(a), -e-. Die im sWThür nHeimb zu erwartenden q ( < mhd. schepfen) begegnen nur in Zuss. wie Schöpflöffel, -tupfen verstr. sWThür Rhön, seit. °Schmal. Mit Rückumlaut stjbds, gvsqbd °Schmö GBr, -cl°Sömm Wer, °Erf Mön, °Schmö Goß, säbfd(t), gssdbfd °Arn Ach, "Schmal Pap, °Mein OMa Was, °Neuhs Meus. Schöpfer m. l a . 't Schöpfe la' "Mein Vach, "Hildb Gel. - b. 'Schöpfgefäß im Waschhaus' verstr. NThür NOThür, sonst seit.; t Schöpfstutz, —> Wasser schöpf er. - c. 't Schöpftopf' verstr. NThür NOThür, sonst seit. - d. 't Schöpflöffel' seit. Itzgr, u m Gera, Eisn Erf, "Eisb GHe, "Saalf Los, "Neuhs Grä. - e . ' / Schaumlöffel' nur "Mein OMa, "Sonnb Hasb; -+ Wurstschöpfer. 2. 'Gott' in Wendungen wie dar kaa sein Schöpfer gedank, döß er nia debei wor Sonnb, ähnl. verstr. ; als Ausruf ach, du gieticher Schepf er ! Grz. Schöpffaß n. meist Dim. 'hölzernes Schöpfgefäß,

Schöpfgelte—Schöpitiipfcn t Schöpfstutz' verstr. nllmThür nOThiir, °Hal Hol, "Art Fra, °Sömm GMo, in "Naumb Schö mit einer zum Griff verlängerten Daube auch als Melkgefäß benutzt; ein Bornständer mit dem, Schöppfäßchen 1735 Guts-Inv. °Pößn Sehl, im Bastlösereim gib Saft, eine Bütte voll, einen Eimer, ein Schöpffaß voll! °Naumb Saa. - Schöpfgelte f. 1. ' t Schöpfe la' mit Schöpfgelten wird die Jauche aus Zubern genommen und verteilt, nachdem diese zuvor an zwei Stangen auf nahegelegene Felder, Wiesen und Gärten getragen worden sind °Altb 1843. 2. Schöpf stutz' °Altb WLeu. - Schöpfhafen m. 1. 't Schöpftopf' nur °Sonnb, "Mein Beh Quei Rom, °Hildb Ade Feh; seherzh. die Forschengereuther haaben na {hauen auf) ihm Schöpfhaaf 'in "Sonnb For wird geläutet' °Sonnb Schi. - 2. 'Schöpfgefäß im Waschhaus' verstr. Itzgr, t Schöpfstutz. - 3. als Dim. '/ Schöpflöffel' nur Sonnb. - Schöpfkelle f. 't Schöpflöffel' NThür (außer wEichsf), nNOThür nZThiir, verstr. söNOThiir, °Got nw°Arn "Naumb, sonst seit., s.Kt. Schöpflöffel; sist kriet dr Koch de Scheppkelln har un kloppt uch uf de Finger "Sondh HTh. - Schöpfkübel m. ' / Schöpf stutz' nur "Mein Quei, "Hildb GIB Vei, "Sonnb NhS. - Schöpfloch n. 'obere Öffnung des Jauchenfasses' "Erf Hay.

^ S c h ö pI f l öOMALF f f e -l„ ,

Schöpflöffel m. 'der große halbkugelige Löffel, mit dem man Suppe auf den Teller schöpft' swEichsf WThür sZThür IlmThür OThür Hennb Itzgr SOThür, verstr. söNOThiir, "Naumb "Got nw"Arn, sonst seit., s.Kt., auf der einige Sonderformen sowie die Simplicia Kelle, Löffel nicht verzeichnet sind; wer schwerfällig im Denken ist, hat eine mit dem Schöpflöffel gekriegt "Got Wei, trinkt ein Schuljunge aus dem Schöpflöffel, bleibt 59*

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er dumm "Rudst USch. Gelegentlich wird auch der Schaumlöffel als Schöpflöffel bezeichnet, t (Auf)füll- Aufschöpf- Aussack- Ausschöpf(Her)austu- Koch- Suppenlöffel, Ausschöpf- Eß- FüllKoch- Schöpf- Suppenkelle, Rapper Schöpfe(r) Schöpfhafen 3. Ohne Umlaut sobf-, -q- °Schmal G m M S m , °Sulil Schw, Mein, °Melr S o n ; °Neuhs Dee Meus LiO, sonst ohne Fugen-e.

Schöpfmaß n. 't Schöpftopf' Querf, -mäßchen Mfersb. - Schöpfnößel n. dass., nur "HalLie, "Mersb Brau. - Schöpfpumpe f. 'Wasserpumpe' nur "Altb Meu. - Schöpfscheit n. 't Tölpel' "Suhl Ben, dr Schmieds Otto hat sä Haushällere e Schöppschäät gehesse, wäll se di Mellich hat üwer less kach "Mein OMa. - Schöpfstunzen m ,'t Schöpf stutz' "Hai Steu. Schöpfstutz m. l a . 'hölzernes, oft mit einer als Griff verlängerten Daube versehenes Schöpfgefäß, das 2 - 5 Liter faßt und im Waschhaus verwendet wird' verstr. ZThür sIlmThür, seit. Hennb, Sondh, "Art Fra, 1735 Guts-Inv. "Pößn Sehl, es war aus Blech "Saalf Leu, früher bisweilen aus Kupfer "LSalz Neu 1801, 5 kopffernne schepfstutz 1583 Schloß-Inv. Arn 34; f Schöpfe(r) lb, Schöpf faß -gehe -kübel -stunzen, auch f Schöpfhafen 4opf -tüpfen und ausgediente andere einhenkelige Schöpfgefäße sind in dieser Funktion in Gebrauch. - b. 'Schöpfgefäß mit langem Stiel, t Schöpfe la' seit. nwHennb, "Salz Lei, "Sondh 1862, Erf, "Got Eng; vor allem zum Jaucheschöpfen verwendet. - 2. als Hausname Zum Schopfstutz in Erf nach Härtung, Häuserchronik X X V I . Schöpftopf m. 1. 'kleines, in der Küche verwendetes Schöpfgefäß' nur sNThiir ZThür IlmThür OThür, verstr. SOThür, sonst seit., nicht Eichsf WThür nHennb sltzgr; zumeist ist der Schöpftopf ein Blechgefäß mit seitlichem Henkel, als Maßgefäß wurde er gelegentlich im NOThür sIlmThür nSOThür verwendet; t Füll-Pfannentüpfen, Nößel Schaff Schöpfer lc, Schöpfbecher -hafen -maß -nößel -tüpfen, Wassernößel -topf -tüpfen. - 2. 'Schöpfgefäß im Waschhaus' seit. ZThür sIlmThür, diente früher auch zum Aufwaschen von Geschirr (Gera) oder als Waschbecken "Jena Zwä, "Zeulr Pah, nooch hot er sich draußen an der Pflumpf nei ne Schepftopf e wink oogewaschen Grz 1900; t Schöpfstutz. Schöpftüpfen n. 1. ' / Schöpftopf' nur WThür, Hennb (außer S-Rand), verstr. sEichsf, "Eschw Aue; s goß ivie met Schepptippen 'regnete stark' "Miihlh Fau. In "Mühlh Fla war das Schäpftipfen aus Ton, der Schäpftupf aus Emaille, Blech oder Aluminium. - 2. 'Schöpfgefäß im Waschhaus' seit. Hennb; t Schöpfstutz. - 3 a. als Schelte all Schöpftöpf! 'Nichtskönner, i Tölpel' "Suhl Wich,

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Schopp—schorcn1

ähnl. °Eisn UE1. - b. scherzh. e richtig Schöpftöpfe 'große f Nase' Schmal. Schopp m. l a . 'Markt, J a h r m a r k t ' Musikantenspr. "Worb Hun, —• Viehschopp; vielleicht verballhornt aus jidd. Schuck mit Anlehnung a n engl, shop, vgl. Wolf Rotw. 5109: Schock '(Jahr)markt'. - b. 't Kirmse' ebd. - 2. 'Monatsblutung der Frau, t Regel' ebd., übertr. wie Kirmse 'Menstruation'. Schoppc -> Joppe. Schöppe -»• Schöffe. Schoppen m. 1. 'ca. i / 2 Liter fassendes Hohlmaß, t Nößel' unter hessischem Einfluß nur wRhön, um "Salz Va, °Heil Ber Lin, °Mühlh Hil, °Eisn I f t , neben Quarter °Salz Bar E t t Mei, "Schmal Brei Gru HAu Lau Möc MSt N S t Schmal Vol Wah, vgl. HessWb 3,408: Schoppennach Jauernig, Maße 48 betrug 1 Vachaer Schoppen 0,48 Liter; auch Erbsen wurden schoppenweise verkauft, Erf 1754 Reichart 4,151. - 2. 'ein Glas Bier' "Heil KGa, °Worb J ü t z , °Sondh HTh, "Eisn UE1, "Schmal P a p Schmal, °HMöls Zern, —> DämmerFrühschoppen. Schöppenstedt ON 'Kleinstadt bei Wolfenbüttel, das braunschweigische Schiida' er ist aus Schöppenstädt 'ist ein Narr' R u d s t 1894. Schöppenstädter m. 't Dummkopf' NThür 1882, Sondh 1903. Schoppeger m. 'der auf dem Markt seine Ware feilbietende Händler, Marktschreier' Schoppbeeker Musikantenspr. °Worb H u n . - Schoppfreier m. dass., ebd., —«- Schockfreier. - Schoppmockum o.G. 'Stadt, in der ein Markt abgehalten wird, Marktflecken' ebd. - Schoppplatz m. 'Marktplatz' neben Schockplatz ebd. Schöps m. 1. 'verschnittener Schafbock, t Hammel' verstr. söNThür sNOThür n,öZThür n l l m T h ü r OThür SOThür öltzgr, seit. "Nordh s"Suhl ö°Hildb, t Cob, f Hennb 1881, gelegentlich auch Gattungsbezeichnung f ü r Schaf schlechthin im gleichen Gebiet; niesen wie ä Scheps verstr. ebd., doch nicht sHennb Itzgr. Aberglaube: de Schepse niesen, s gitt anner Watter °Erf Alp, ähnl. "Mühlh ODo, °Sangh Brü, "Mersb Lau Roß, °Saalf UWe, "Altb Ehn, °Schlz Chu; in Leutra wurden 36 Eimer Wein zum Schöpsenessen ausgetrunken, 1534 Tranksteuerregister Amt J e n a (StA Weim). 2. als Schimpfwort verbreitet wie Bed. 1, ferner °Eisn See, 1691 Stieler 1781; t Dummkopf. - 3. 'Hammelfleisch' °Neuhs Grä, "Hildb Bed. söbs sHennb Itzgr, sonst sebs, Schöpschristel m. 'alberner Mensch, t Tölpel' Mansf 1888, "Mühlh ODo, Erf Arn J e n a Altb, "Zeulr Au, Schepse- "Ilm Man; vgl. Müll.-Er. 2,470. - Schöpsdrehe f. 'Drehkrankheit der Schafe' "Schmö GBr; in der Wendung er hat die Scheps-

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drehe 'er taumelt, dreht sich im Kreise' ebd.. Grz, 'ist albern, verrückt' Altb 1888. Schöpsen m. 't Hammel', zuweilen auch 'Schaf' schlechthin "LSalz GUr Neu, "Mühlh HBe ODo Opp; ich bän wie än gefräckter Schepsen 'völlig erschöpft' "Mühlh ODo. schöpsen Adj. 'vom Hammel (Schaf)' schöpsa Fleäsch Sonnb Cob, schöpsa Wilbert 'wie Wildbret zubereitetes Hammelfleisch' Sonnb; subst. 'Hammelfleisch' "Hildb Goß Hell, "Sonnb St, "Cob Nst, mit Schöpsa künnter mich jouch Sonnb. Schöpsenbraten m. 'Hammelbraten' verbreitet wie Schöps 1, ferner "Eisn Ru, "Rudst Bla; Schöpsenbraten und rohe Klöße war ein beliebtes Gericht in "Nebra BSch, "Naumb Wisch, "Jena Löbe, wurde zur Hochzeit gegessen in "Saalf MGö, Schöpsenbraten mit Reissuppe und Zwetschen wurde zur Wochensuppe gebracht in "Eisn l l u . — Schöpsendezel m. 'Mastdarm des Schafes' Sondh 1903. - Schöpsenfett n. 'Fett vom Schaf' "Mühlh ODo, Erf. - Schöpsenfleisch n. 'Hammelfleisch' verbreitet wie Schöps 1, ferner verstr. ob. Schwarza ; im Schnellsprechvers Fritze frißt fett Schepsenfleesch, fett Schepsenfleesch frißt Fritze "Schmö GBr ; Schöpsenfleisch und Kraut gab es mittags zur Kirmse in "Got Wah. - Schöpsengehängc n. 'edle Eingeweide vom Schaf' "Arn NWi. - Schöpsenkaldaunen PI. t a n t . 'die als Speise zubereiteten Kaidaunen vom Schaf "Nebra Wen. Schöpsenstädt n. Spottname neben Hammelhausen für Schafstädt im benachbarten "Mersb Lau. Schöpsenwurst f. 'gebackenes Schafblut mit Majoran' ein Spezialgericht in "Weim Hod. Schöpssack m. 1. 'Hodensack des Hammels' 1517 Erf nach Brandis Hs., auch 1691 Stieler 1658. - 2. 'als Speise zubereitete Kaidaunen von Schaf oder Ziege' nur "Got Mech, Merschenkuhl un Schepssack, das is'n sei Allerliebstes R u d s t 1890. schor I n t e r j . Lockruf für Schweine schoor! schoor! "Saalf K a u . Schorbrett n. 't Schneeschippe' nur Schur"Zeulr Ber, "Schlz LBa. Schörchen n. 'ein Stück K a u t a b a k , t Priem' Schörrje "Schmal Bro, Schürte Schmal, Schärchen "Eschw Aue, nicht diminuiert Schorr "Schmal Bro; t Schortabak, —> Schoren2. Schoreisen n. 'eine Hacke zum Auflockern des Waidackers' f Erf nach Brandis Hs.; vgl. 1691 Stieler 373: Schureisen. Schoren1 swV. 1. 'den Waidacker mit dem Schoreisen lockern' f Erf nach Brandis Hs. 2. 'Schnee t räumen mit Schaufel oder Schorbrett' verstr. "Lobst; —Schorer Schor schaufei. - 3. 'in

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Schoren—Schornsteinfeger

der Erde wühlen' von Wühlmäusen und Schweinen "Grz Erb TWo. -ö- ° L o b s t B s t Sehl, sonst -ü-. Zu m h d . Schorn; vgl. D W B 9 , 1 5 7 4 f „ Schmell. 2,459, Müll.-Fr. 2,482: schüren.

Schoren2 swV. 'Tabak kauen, f priemen1' °Eisn OE1, Salz, "Schmal Bro Pap. sär, sqr Salz, " S c h m a l B r o , s&vr ° S c h m a l P a p , sör °Eisn OE1. Vgl. H e s s W b 3,410, wo auf m i l d . Schoren ' z e r r e i ß e n ' (Schill.-Lübb. 4,119) verwiesen w i r d .

Schorer m. ' / Schneeschippe' nur °Schlz LBu. Schores o.G. ' / Profit, Gewinn, Vorteil' Hennb 1881; verkürzt aus Beschores. Vgl. RheinWb 7,1732f.: Schores II. — Schurre2. Schorf m. 1. ' / Grind (z. B. auf einer Wunde)' n,öNThür nNOThür, sonst seit., nicht sWThür Hennb Itzgr sSOThür; eine werdende Mutter darf nichts Scharfes essen, sonst wird das Kind wund und bekommt Schorf °Pößn Wil; -» Fettschorf. - 2. 'verharschter Schnee' °Eisb Schk. - 3. 'durch Pilzkrankheit hervorgerufener Grind auf der Kartoffel' wohl umg. verstr. sorb ° Q u e d b n w ° S a n g h , ° W o r b K a O K i O , ° B e r n b B e r n b IIb, ° H e t t S t a , sordb ° W e r n Sti, surf v e r s t r . w ° A r t , ° B e r n b Alt, ° H e t t Gor, °Eisl Klo, E r f , särf v e r s t r . n ° W o r b ° N o r d h , ° S o n d h J e a , ° S a n g h Mar, ° A r t E s p U d l , s o n s t sorf.

Schorfhering m. zugefügter Feldschaden soll mit einer tonnen hier, ein schorfsemmel, ein schorfhering bestraft werden 1597 Gemeindeordnung "Rudst USch. Bedeutung und E t y m . von schorf- sind unklar. Schorigel m. ' t Maulwurf' nur Schuriechel °Grz TWo. schorkelig Adj. ' t holperig (bes. von hartgefrorenen Wegen)' Cob; —»• schurksen. Schorkeln PI. 'harte Erdschollen' °Sonnb Esch. Schormaus f. ' t Wühlmaus' nur Schurmaus verstr. °Gera °Zeulr °Grz, °Schlz LBu, Schor°Zeitz Hay, auch 1691 Stieler 1257; wohl angelehnt an 'scharren' Schorr- "Gera Röps, °Schmö Tau. Schorn1 m. l a . '/ Stollen als Weihnachtsgebäck' °Eisn (außer N- u. O-Rand), SO-Rand °Eschw, °Salz w°Schmal, NW-Rand "Mein (s. K t . Stollen)-, bann di Schurrn bäin Backe der Länge nach zerrisse, das zeicht n Tod uu "Schmal Brei; —»• Ghrist(kindchens)ChristtagsWeihnachtsWasserschorn. - b. 'als Brautkuchen ein gegen Risse weniger anfälliger Stollen mit glatter Oberfläche', der mit breiten roten Seidenschleifen umwunden und am Hochzeitstag nach Mitternacht ausgetanzt wurde °Mein UWei, nach dem Schorn oder einem Tuch liefen Kinder während der Hochzeit in °Eisn Nho. - 2. 'Kartoffelreibekuchen in Pfannengröße' Schürm °Mühlh Len, t Kartoffelpuffer.

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sp(r)n, -ö- sw°Eisn, N W - R a n d °Salz, -ü- n ö r d l . u . s ü d ö s t l . Salz, u m °Salz Völ, °Mühlh L e n , s$rn ° E i s n M S u , sä(r)n S O - R a n d ° E s c h w , u m °Eisn M a d , u m °Eisn F ö r , °Eisn N s t U S u , sonst surn, -o-; PI. s$(r)ndr s w ° E i s n . — Zu a h d . scom 'kleine E r d s c h o l l e ' ; vgl. H e s s W b 3,411 f.

Schorn2 m. 'Rauchabzug, Kamin' °Sondh 1862, de Spacksitten hangen noch in Schönn °Eisn UE1; wohl verkürzt aus t Schornstein. Schornkaffee m. 'Stollen und Kaffee als Speise der Spinnstubengesellschaft in der Neujahrsnacht' um °Salz Der. - Schornknchen m. 't Stollen' Schönnkuche nur °Salz Sün. Schornstein m. 1. wie schd., nur nNOThür (außer NW-Rand), W-Rand sWThür, "Eschw w°Mühlh w°Salz, um °Eisn Tre, sonst seit, und mehr umg., vgl. DWA 18, K t . 9; mi Großvater pappt (raucht) bie a Schornstein °Eisn Ru, alle jhor jhorlichs in der karwochen sal er alle schornstein im hofe fegen lassen um 1500 Erf Mainzer Hof 26, R A : das kannst du in An Schornstein geschriebe 'das (Geld) ist verloren' verstr. Eichsf, °Mersb Lau, das Geld reint nit derch dn Schornstein 'ist knapp' "Eschw Aue, wenn Geld fehlt, geht die Liebe bole zum Schornstein nus "Heil Rei, do kann mi Schornstäin nit vunne gedampe sagt man bei zu geringer Entlohnung "Mühlh Fau; in jedem Schornstein steigt Rauch auf 'es gibt überall mal Zank und Streit' "Nordh Geb, a äs'm Täibel derch dn Schornstä&n gerutscht 'ist raffiniert' "Mühlh Beb. Aberglaube: die kleinen Kinder kommen (bringt der Storch) durch den Schornstein, nZThür nllmThiir nSOThür wltzgr S-Rand Hennb, verstr. sNOThür OThür sSOThür, ob. Schwarza, seit, öltzgr, "Nordh Keh, "Eisn Far Utt, nur die schwarzhaarigen Kinder kommen durch den Schornstein "Pößn Wer; auch feurige Drachen fliegen (zu Hexen) durch den Schornstein, verstr. OThür SOThür Rhön, vgl. Witzschel 2,269; wenn der Wind im Schornstein heult, klagt eine arme Seele "Mühlh Len. Der Schornstein enthält vielerorts auch die Räucherkammer. f Esse, Feueresse -mauer, Kamin, Rauchfang -schlot, Schlot Schlotte1 Schorn2 Schorstein. - 2. 't Aschkuchenform' nur "Worb Haus; —» Schornsteinform. sön-, SQn-, sün- W - R a n d s W T h ü r wie bei Schorn sän- S O - R a n d °Eschw, W - R a n d °Salz, °Eisn U S u , särn- v e r s t r . ö ° N o r d h , seit, ü b r i g e s N T h ü r u n d N O T h ü r ö Z T h ü r I l m T h ü r O T h ü r n S O T h ü r , surn- seit. O T h ü r , ° N o r d h K B o R e h , °Erf A l a , °Salz B u t , s o n s t sorn-, -Q-.

Schornsteinfeger m. 1. wie schd., verbreitet wie Schornstein, vgl. DWA 18, K t . 11, auch Schornsteins- sEichsf, um "Eisn Tre, um "Salz Va;

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Schornsteinform—Schoß2

Neckreim Schornsteinfäger, Hosenträger, tripp trapp Iiäsenapp °Nordh Ilf, als Reigenlied Schornsteinfeger ging spazieren verstr., nicht Eichsf NOThür Itzgr, als f Popanz für ungehorsame Kinder in der Drohung der Schornsteinfeger kemmt un nimmt dich mit verstr. wNThür, südl. °Salz Va, sonst seit.; in der Reihenfolge der Bezeichnungen für die Mitspieler bei einem Ballspiel der Kinder nimmt der Schornsteinfeger vor dem Totengräber den vorletzten R a n g ein °HMöls Nes. Volksglaube: Glück bringt die Begegnung mit einem Schornsteinfeger a m Neujahrstag °Worb Bre, °Heil Gün; denkt man an zwei Schornsteinfeger, vergeht der Schluckauf °Weißf Lei. t Bühlarsch, Essenkehrer -kehrich -kratzer -kräuelchen -rüpel, Feueressen(s)kehrer -kratzer -putzer, Feuer (mauern) kratzer ( FeuerJrüpel Kaminfeger (Ofen)kratzer, Rußbutte -kater -wurm, Schlotchen, Schlotfeger -fiekchen -hutscher -katze -kratzer -tod, Schlotstein- Schorsteinfeger, Schornsteinkatze -putzer, kinderspr. auch Schwarzer, schwarzer Mann. - 2. ' / 'Hüpfekasten in Form einer auf die Erde gezeichneten Person mit Zylinder' nur "Salz Diet.

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. . verstr.; t Gehren Schlippe1 2a, Schöße2a. 'Rockschoß' "Mein Was, Sonnb, u m 1800 trugen die Männer einen Rock mit sehr langem Schoß "Mein H a s ; —> Frack- Rockschoß. - b. 'in Taillenhöhe aufgesetzter Stoffstreifen an Frauenkleidern' "Mühlh ODo, Hennb 1855, Scheßchen Erf nach Brandis Hs., Schüeßla "Sonnb H ä m . s&s verstr. nwNThür, s°Hildb, sös übriges NThür, sonst seit., sdas, sgds nö°Hildb; süs sNOThür, IlmThür (außer ob. Schwarza), OThiir SOThür, °Sömm °Arn, um Ilm, Salz, süss, süs Hennb, süss ZThür (außer °Sömm °Arn, um Ilm), öltzgr, suis, suis "Suhl Ben Gol Zel, «Mein Walb, °Got Mechj zu mhd. scho3. — Als Fem. belegt sö°Schmal w°Suhl °Hildb, um Mein, verstr. "Sonnb, °Neuhs Lei, °Pößn Nst, °Gera Wei.

Schoß2 m. l a . 'junger Trieb, t Schößling' verstr. NThür Itzgr, Erf, "Schmö GBr, das Graslaub hat just wieder so zarte Schüsse 0 . Ludwig, Werke 2,62; Schüßla 'frische Maitriebe an Nadelbäumen' "Sonnb Scha, differenzierend tänna Schüss(la), fechta Schüss(la) "Sonnb OLi Sonnb St, "Neuhs Stei, Cob; um das Zahnen zu erleichtern, m u ß die Schornstcinform f. 't Aschkuchenform' nur "Heil Mutter am Karfreitag vor Sonnenaufgang Schüss Gla, Schornsteins- "Worb Büt. - Schornsteinkatze vom Stachelbeerstrauch abbeißen, in ein Tuch f. 't Schornsteinfeger'' nur Neuhs. - Schornstein- einnähen und dem Kind umhängen "Sonnb OLi, ähnl. "Sonnb För Men. — Mai- Vorschoß. - b. putzer m. dass., nur "Neuhs Geb Lip. 'der gerade gewachsene Stock vor dem Biegen des Schorsch -» Georg. Schorschaufel f. 'Schaufel' nur °Zeulr Wal, Griffes' in der Fachspr. der Stockmacher "Heil °Schlz Kiin LGr, °Lobst AGe, °Sonnb Mup. Zu Lin. - c. übertr. im Zuruf an Jungen, die m a n mhd. schor 'Schaufel'; —> SchorenScharschippe. - nicht k e n n t : he, Scheßchen! "Mühlh ODo. - 2 a . '/ Murmel, Spielkugel' nur "Worb w°Mühlh, Schorschlitten m. 'Schneepflug' "Lobst Gru. Schorstein m. 'f Schornstein' nur °Wern, verstr. s"Nordh w°Sondh, seit. Mansf, "Heil verstr. °Quedb °Aschl "Staßf, N-Rand "Hett, seit. ö"Mühlh n°LSalz sö"Sondh, "Sangh Pol, "Eisl Ste, "Art Fra, "Hai Steu, "Got Fr-m Mol, "Apol Apol "Bernb s°Hett °Eisl "Hai, Schorr- 1691 Stieler 2140, in Eisl veraltend, in Hai 'Fabrikschornstein'; NRo, "Rudst Wit, "Saalf Pip, "Neuhs Grä; im nwEichsf im Gegensatz zum Knipper zumeist die vgl. DWA 18, K t . 9 , Schill.-Lübb. 4, 120. Schorsteinfeger m. ' t Schornsteinfeger' ver- größere (bunte) Murmel aus Glas ; Scheßchen spiel breitet wie Schorstein, nach D W A 18, K t . 11 (schieß) 'mit Murmeln spielen' "Sondh Greu, "Got Frm, wieveele Schesse hast dann gewunnen? "Mühlh Schorstein(s)- auch vereinzelt n°Worb. Schortabak m. 'ein Stück K a u t a b a k ' "Eschw Beb, R A sich frei (freuen) wie'n Junge, dar n Schoß finget Eichsf 1912, "Worb Hei. f Schössel Schosser Aue, "Schmal Bro P a p ; f Schörchen. -kugel -kulier-, —> FangSchose f. 'Sache, Angelegenheit' verstr. NThür, Schoßten, Schußkaule Knippelsonst seit.; ne dumme Schose "Heil H e u ; auch Glas- Huller- Kartoffel- Kaul- Klipp'Albernheit, dummer Streich' Erf, "Eisb Hdf, Knipper- Kugel- Kuller- Pick- Reih- Ton- Trudelschoß, Schießer. - b. übertr. 't Hode' im PI. °Eisn See. Zu frz. chose. Schoß1 m. f. 1. 'die Körperbeuge zwischen Schesse Eichsf 1912, "Mühlh ODo, 'Hoden vom Unterleib und Oberschenkeln beim Sitzenden* Hengst oder Eber' "Worb Di. - 3. 'enger Zwiallg. außer WThür, w°Mühlh s°Salz, N W - R a n d schenraum zwischen Häusern, f Zwinger' nur u m "Schmal, um "Mein K S u ; ar nimmt s Kind u f f m "Nordh Ell nach Wähler Vk 121, der dabei an den Schueß Sonnb, R A : sü leet di Hann in Schuuß 'ist Wasserdurchfluß d e n k t ; vgl. D W B 9,1597f.: Schoß untätig' verstr. Hennb, Sonnb, de gebrotnen Äpfel 3c. - 4. 'fSteuer, Abgabe' veraltet" Mühlh ODo, Sondh 1903, mer haben unsern knadgen Harm ,folln en heit nich mehr in de Schuß "Pößn N s t ; auf den Ringfinger in einem Fingerreim bezogen: das Steuer, Schuß un Zinse Altb 1687, der Schoß, ist die Schivester mit dem Püppchen auf dem Schoß, frequentius das Geschoß 1691 Stieler 1789.

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Schoßbalg-Sclioßjacke

sos; doch sus °Schmö GBr und mit lautlicher Anlehnung an Schuß in Bed. 1 u. 2 a °Heil Lin, °Apol Apol NRo, hierzu auch süs Sonnb, PI. süs, Dim. süsla öltzgr. — PI. (Bed. 2a) söss nwEichsf, sonst sesd, -g-, doch sesdr, verstr. s°Nordh s°Sondh, seit. ö°Mühlh; Dim.PI. sesarx^n verstr. um Mühlh, seit. sö°Worb sw°Nordh w,s°Sondh, °Got Frm. - Alle Bed. etym. zu. schießen. Abweichend Neutr. (Bed. 2 a) Sondh 1903. Schoßbalg m. 'Spitze des Getreidehalms mit noch eingeschlossener Ähre' ehe der Weitzen in die Schoß-Bälge tritt Erf 1754 Reichart 5,117f., auch Schoßballen: hir umme ivas der ert bodem also dorre worden, das das getreidich in dem schossballen bleib an feie enden unnd wart kort 15. Jh. Stolle 498. schoßbar Adj. 'steuerpflichtig' inder Stadt Halle, mit eigenen, innerhalb der Stadt Ringmauer gelegenen, und dem Rathe schoßbaren Häusern 1670 Hai nach Hondorff 134. Schoßbeutelm. l a . ' B e u t e l f ü r Murmeln' "Mühlh Die. b. Hodensack' Schessbittel Eichsf 1912. - 2. Schimpfwort, °Mühlh Die. Schoßbock m. 'Krautpflanze ohne festen Kopf, t Fusche' nur "Jena Leu. Schoßbrett n. 'herunterklappbarer Kutschersitz' f Erf nach Brandis Hs. Schoßbuch n. 'Zinsregister' "Mühlh ODo, Erf. Schößchenloch n. 'Loch im Erdboden beim Murmelspiel' nur °Mühlh Kai. Schosse f. 'junger Trieb, t Schößling' "Schmal P a p ; vgl. ahd. scojja f. Schößei f . l.'t Schoß1 'Scheese Mansf 1888. 2. 'Rockschoß' Scheese, PI. Scheesn Erf nach Brandis Hs. Schöße2 f . ' / Schoßkelle' Scheese Mansf 1901. Schössel f. 1. ' / Kuchenbrett', auch als Schneidebrett zum Zerkleinern von Fleisch bei Hausschlachtungen verwendet, verstr. N T h ü r (außer Eichsf. u. nöNThür); runne Schissein "Sondh Roc; —» Kuchen- Platzschössel. - 2. 't Brotschieber' H e n n b 1881; —• Back- Brot- OfenSchiebe- Schießschössel. 3. 'Murmel, Spielkugel, t Schoß2 2' "Ilm Nst. süsdl Hennb 1881, sidsdl "Wem Sti Hasselfelde, sonst sisdl; lautlich an Schüssel angelehnt. Vgl. DWB 9, 1599, HessWb 3,416f.: Schössel1. Schösselkuchen m. 'großer, runder Kuchen' verstr. sEichsf. Schößelschwenker m. 't Gehrock' nur "Grz TWo. schössen swV. 1. vom Getreide 'Halme mit Ähren treiben' verstr. N T h ü r WThür, "Erf, "Mersb Lau, "Schmö GBr Goß, "Pößn Nst, Cob; s Korn schoßt värzn Taache Erf, geh mol ins Faid un guck mol, ob das Korn schunn geschoßt h&tt "Mühlh HBe, so bald als der Rocken, Waizen, Gerste und andere

Früchte zu schössen pflegen, Disteln auch mit in die Höhe 3,37. - 2. 'Blütenstengel Köpfe zu bilden' vom Salat UEl, vom K r a u t geschoßtes schießen 2b.

942 so ivachsen diese Erf 1754 Reichart treiben, ohne feste "Worb KiO, "Eisn Kraut Sonnb;

schössen swV. 'mit Murmeln spielen, i kullern' schesse "Worb GBo, "Nordh Heii I m m , "Hett Hei, "Hai Steu; —> schössern schoßten. Schößcnrock m. '/ Gehrock' "Weim Bla, e Scheeßenrock, dar bis noh an de Knorren (Knöchel) henge tat Grz 1900. Schosser, -ö- m. 1. 'junger Trieb an Bäumen, t Schößling' "Eisn OE1 UEl, "Salz Berm, Schmal; Wasser schosser. - 2 a. 'Kraut- oder Salatpflanze, die sich nicht zu einem geschlossenen Kopf entwickelt h a t und s t a t t dessen einen Blütentrieb bildet' sNOThür OThür, "SRoda "Gera, seit. öNThür W T h ü r nZThür n l l m T h ü r Mansf R h ö n ; f Fusche. - b. 'Rüben und Radieschen, die Blütentriebe entwickeln' "Mersb Lau, de Kutterum sin heier rächt pelzch un hunn lange Schusser "Jena Löbe, —• Rübenschossert; dessjöhr senn onse Radieschen allminanner Schosser wörrn, es ivör ze heiß "Eisn UEl. - 3. 'Murmel, Spielkugel' nur Apol, "Naumb GJe, neben Kuller Arn, neben Stenner "Got Ohr; t Schoßt 2, -> Schießer 2. - 4. 'i Kuchenbrett' nur "Eschw Wei; -» Schössel. s$szr °Eschw Wei, °Got Ohr, Arn, °Mersb Mü, °Gera Röps Schwa; susdr öOThür, °SRoda "Gera, susvr(d) wOThür, °Apol Rei, sosdrd Schmal, sonst sosar. — PI. in Bed. 3: sesdrdd "Naumb GJe, susvrda Apol. Schößcr m. 't Gehrock' °Worb Stei, "Nordh Lip; in "Worb Bern wurde er von den Schulentlassenen zur Erstkommunion getragen, in "Hildb Bib gehörte er zum Anzug des Bräutigams. Schösserling m. 1. 'junger Trieb, i Schößling' dahin keinen Trift verstattet werde, damit der Samen und junge Schüßerlinge verschonet bleiben 1638 R e u ß . Waldordnung nach Sieber 92. - 2. 'Blütentrieb der Zwiebel' "Arn Die; Schießerling. - Schösserloch n. 'Loch im Erdboden beim Murmelspiel' nur verstr. mittl. NThiir, "Sangh Rie. schössern swV. 'mit Murmeln spielen, t kullern' nur "Nordh "Sangh "Sondh w"Art, "Mühlh Hol, "Hett Wip, sie schessern mit Schessen "Worb B r b ; —• schießern. Subst. Schessern 'Murmelspiel' verstr. mittl. NThür. Schoßgras n. 'das Ackerunkraut t Quecke' nur "Schmal HAu nach D W A 17, K t . 8. Schoßheimbürge m. 'Heimbürge, der bestimmte Abgaben für die Gerichtsherrschaft einsammelt' "LSalz Neu 1801. Schoßhocker m. 'das jüngste Kind, t Nesthäkchen' nur "Hildb Hell. - Schoßjacke f. 'Frauen-

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Sch o ßkclle— seh o ßten

jacke, die über die Taille reicht' Jena, "Rudst All Dör Egd, °Ilm All, °Neuhs Meus; Schäßjacke 'eine auf Taille geschnittene Frauenjacke' "Schmal Brei. Schoßkelle f. 1. 'muldenförmiger Kutschersitz zwischen Deichsel und Wagenaufbau' allg., doch nur verstr. neben anderen Syn. °Eisl °Hal °Hildb °Sonnb, k a u m gebräuchlich sWThür n w H e n n b swSOThür; uff der Schoßkelle sitzt der Knacht "Jena Dra, de Tepperfro (Töpferfrau) soß met ehren Quarsocke nahen n Fuhrmonne in dr Schußkalle °Eisb Bür. Dieser zumeist hölzerne, öfters als verboten angeführte Kutschersitz wurde vorne am Wagen angehängt und durch K e t t e n gesichert "Jena Kun, R u d s t ; t Faulenzer Scheißkorb Schöße2 Schoßkiepe Schutzkelle Sitzschoßkelle. - 2. 'gebogenes leiterartiges Lattengestell am Hinterwagen zur Verlängerung der Ladefläche' (s. Abb. Ladeschoßkelle) nur verstr. °Worb °Mühlh n°Eisn °Mersb °Weißf °HMöls °Altb, sonst seit.; auch hintere (hinterste) Schoßkelle genannt oder große Schoßkelle (°Worb Di, °Mühlh GGo ODo) im Gegensatz zur kleinen Schoßkelle am Vorderwagen, die verstr. im wNThür gleichfalls zur Verlängerung der Ladefläche diente, t Ernte- Fang- Lattenkelle (N), Ernte- Hinter- Heu- Ladeschoßkelle, (Ernte)schoßkiepe Erntehürdle Hinterlader Ladekorb (N), Schütze2. sus- OThür nSOThür, sonst sos-; abweichend sokqln °Mühlh GGo HBe, °Sondh Zau. Vereinzelte Belege sos-, sois-, sods-, süs-, sws- im sEichsf WThür Hennb Itzgr, wo die Schoßkelle wenig gebräuchlich ist oder Syn. aufweist, sind von Schoß 1 beeinflußt, während die Formen mit Kurzvokal entweder von schießen abgeleitet sind oder zu mnd. schot 'Riegel, Verschluß, Holzwand' (Schill.-Lübb. 4,124) gehören, vgl. DWB 9,1603, Müll.-Fr. 2,471 f. Angelehnt an andere Wörter sind auch sosküln Schmal, -käln, "Mühlh Str, -keh °Schlz Hir, ebs. Schußkeule 1522 Erf nach Brandis Hs. Schoßkiepc f. 'vordere t Schoßkelle' nur verstr. °Eisl, °Hal Kol, °Mersb Mü ; auch 'hintere t Schoßkelle' °Hal Bee. Schoßkittel m. 'ein langer Männerrock als Bestandteil der Tracht' "Mein Fri 1906, t Gehrock. Schoßlade f. 'Schublade' 15. J h . Erf nach Brandis Hs.; vgl. R h e i n W b 7,1739: Schoß III 'Schublade'. Schoßlcder n. 'schiirzenartiger Lederschutz f ü r den Kutscher' °Erf Erf Mön. Schößling m. 1. 'junger Trieb an Pflanzen, Sträuchern u n d Bäumen' °Sömm Tun Wun, °Erf Sehe, °Weim K r a n ; t Reis 2 Schoß2 Schosse Schosser Schösserling (Sommer)lode Störl Trieb. 2. 'Krautpflanze, die sich nicht zu einem ge-

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chlossenen Kopf entwickelt, / Fusche' ° H e t t Vat, °Naumb Tro, °Eisn BeW. - 3. 'der Anbau an einem Haus' nur °Art Etz. Schößloch n. 'Loch im Erdboden f ü r das Murmelspiel' nur °Worb Gem. Schoßmann m. 1. 'Steuereinnehmer' Erf nach Brandis Hs. - 2. 'ein Steuerpflichtiger' ebd. Schoßmeier m. 'Brauchtumsgestalt zu Pfingsten, t Laubmann' f °Worb Deu (nach Eichsf 1919), Schäßmeier °Mühlh GGo Her K a m Lan NDo ODo See, °LSalz Mül; a m 2. Pfingstfeiertag wurde in °Worb Deu der Schoßmeier eingeführt 'ein in Zweige gehüllter J u n g e von Berittenen ins Dorf gebracht' und vor dem Gemeindeamt abgeschmückt, nachdem der Ortsvorstand den Namen des Eingehüllten erraten h a t t e . I n "Mühlh ODo bestand der Schäßmeier aus einem laubumhüllten Faß oder Gerüst, das einen J u n g e n (bzw. einen Hirten, Nachtwächter oder Heimbürgen) verbarg; früher soll anstelle des Laubkegels eine Strohpuppe verwendet worden sein, die man anschließend verbrannte. Zum B r a u c h t u m vgl. auch Witzschel 2,201 ff., J b f V k 4,375ff. Nach Wähler Vk. 448 f. wird 1655 erstmalig ein Schießmeyer aus °Sangh All genannt, wo nach einem Wettreiten der letzte Knecht in Schilf gehüllt und ins Wasser geworfen wurde. Motiviert durch das Gabenheischen während des Umzugs, f ü h r t man den Namen Schoßmeier auf den Steuereinnehmer zurück, doch läßt die Umhüllung mit Zweigen auch an eine Herleitung von Schoß2 1 denken. —> Scherzmeier. Schößmeierreiten n. 'der Umzug berittener Kinder mit dem Schößmeier' °Mühlh NDo 1939. Schoßrock m. 'langer Männerrock der Sonntagstracht' °Eisn OE1, mit blanken K n ö p f e n versehen °Eisn R u , ein über die Knie reichender blauer oder schwarzer Tuchrock, Eichsf 1912, geh hänn un lang minne Tuchhosen, n Zylinner un Schößrock °Mühlh Len; überall veraltet, u m 1850 üblich in "Mein Has Ute Walb, °Hildb Sac, °Sonnb H a s b ; t Gehrock. Schößsack m. ' / Hodensack' Eichsf 1912. Schoßten m. 'Murmel, / Schoß2 2' nur verstr. neben -> Huller- Kullerschoßten ö°Eisn w°LSalz nw°Got sw°Mühlh, s. K t . Murmel; —> Riesenschoßt. sosdn Sg. u. PL, doch sosd °Mühlh Die, PI. sosdd °Mühlh Wen, sesda °Mühlh Die Kat Schi. Unter Einfluß von benachbartem Stennert 'Steinert' vielleicht verballhornt aus Schoßstein-, doch ist auch Dentaleinschub im vorauszusetzenden PL ' Schossen (zu Schoß2) und nachträgliche Übernahme in den Sg. nicht auszuschließen. schoßten swV. 'mit Murmeln spielen, t kullern' °Got Sie; —> schössen.

Schoßtcnloch— Schotenhütte

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Schoßtcnloch n. 'Loch im Erdboden beim Murmelspiel' nur °Eisn Far. Schot -> Schütte 3. Schote1 f. l a . 'Erbsenhülse (mitsamt den Samenkernen)' allg., doch seit. nNThür WThür Rhön, nicht belegt swltzgr; in de Schuten giehe 'Schoten abernten' °Pößn Nst, mer wulln heite Schuten ausbieble "Zeitz Spo, ech leifre Arbsn, de Schotten fättre ech dn Schwinnen °Sondh Greu, einige Haus-Mütter aThier lassen in den SommerTagen die grünen Schotten abflocken, ziehen hiervon die Schelfen herunter, und sieden sie ab Erf 1754 Reichart 4,136, R A : de Vööl (Vögel) gähn ühn in de Schoten 'man bestiehlt ihn' °Eisn Ru, drohend der kommt schon einmal wieder in meine Schoten Rudst. Aberglaube: Eine Schwangere darf keine Schoten pflücken, sonst wird das Kind ein Dieb °Weim Hei Troi; zum Erleichtern des Zahnens hängte man dem Kind ein Bändchen mit einer Schote um °LSalz Mit. i Erbsenschote Knauftel Schwättich Spülze. b. 'Erbsenpflanze' verstr. sNOThür OThür SOThür, Rudst; do baun se Gorken, Zellerie un Schuten °Grz Ber, auch in Gemeindeordnungen des 16.-18. Jahrhunderts aus °Sondh Wie, °Art STh, °Mein Eih Wöl, "Suhl Küh, Niemand soll den andern .. . auf bestellte aeckern, an fruchten, obsl, Möhren, rüben, kohl, hanf oder schotten schaden tun 1558 "Art Udl. - 2 a. 'Hülse der Bohne' °Hal Sal, °Sondh HEb, °Art Fra; Bohnenschote. - b. 'Samenhülse der Linse' °Got Sie. c. 'Samenhülse des Weidenröschens' Scheätchen °Neuhs Meur. - 3. ' / Klappertopf (Alectorolophus minor Wimm, et Grab.)' Suhl. 4. 'weibl. Geschlechtsteil, t Fotze' °Mersb Lau; ->• Bockschote. sudd(n) s w H e n n b , seit. Z T h ü r , °Weim, °Art F r a , sodd(n) s N T h ü r n w I l m T h ü r , übriges Z T h ü r H e n n b , seit. W T h ü r , "Ilm Her, R u d s t , sddn °Hildb B i b ; sqddd Suhl, °Mein Was, süvdv(n) seit. ob. Schwarza, °Got F r d , südd °Sonnb Men Sonnb, südd sOThür SOThür, verstr. s N O T h ü r iiöIlmThür, N o r d h , söd9(n) n ö N T h ü r n N O T h ü r , verstr. s ö N T h ü r sNOT h ü r n,öOThür, sonst seit, umg., sädn °Worb Lei, °Nordh K F u .

Schote2 f. 1. 'die bei der Getreideernte zuletzt gemähten Halme bzw. die zuletzt gebundene Garbe' nur °HMöls Wer, °Zeitz Haa Hay Kre, "Eisb Gös Naut Wei, °SRoda R u t , °Gera Gera Reis Saa Top, °Schmö GBr, °Altb Ndf; vgl. Wähler Vk 473, AdV Kt. 94. - 2 a. 'die zuletzt gedroschene Garbe beim Flegeldrusch' nur "Zeitz Kre Lfd Spo, °SRoda Ein Her, °Gera Gera Glei Led; Spruch beim Übergeben der Schote: Ich bin der hinkende Bute, ich bringe ääch de Sehute, 60

Thüringisches Wörterbuch V., 8 . - 9 . Lfg.

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ihr sääd rächt jaale Drascher, aber fläßige Prasser, wärt ihr su fläßg gewasen wie mir, so warn se nich in äerm Revier

"Gera Lik. - b. 'der letzte Schlag beim Flegeldrusch' "Zeitz Hay, Eisb, "Gera Top, "Schmö GBr. - Wer die unter 1.-2. genannte Arbeit verrichtet oder wem sie zugeschoben wird, hat (kriecht) de Schute und muß Bier und Schnaps spendieren (verstr., ebd.) oder nach dem Drusch den Balkenbesen holen "Zeitz Kre Spo, vgl. AdV Kt.92. dsüdd °Zeitz K r e , sonst südd, -ö-. Trotz lautlicher U b e r e i n s t i m m u n g m i t Schote1 k ö n n t e ein Slawismus zu Grunde liegen, vgl. oso. ceta ( R E W b 3,102) m i t der bei P f u h l 104 a n g e f ü h r t e n N e b e n f o r m cota 'Muhme', wobei eine Parallele zum Getreidedämonen der Alte b e s t ü n d e .

Schote3 m. 't Lump, Taugenichts' Schülerspr. Eisl (nach Mansf 1888); -» Schaute. schoten swV. 'Erbsen aus der Hülse lösen, t läufern2' nur "Querf Gro, "HMöls Dob; —* ausschoten. Schöten ON Ort im "Apol in der Fügung Schütter Bättcher (Böttcher) für ' t Schellober' "Jena AGö. Schotenbeere f. 'unreife t Erbse' nur "Bernb Ads Bernb. - Schotenbeißer m. in der Wendung a schnorbelt bie a Schotebisser 'schimpft sehr' "Eisn Ru. - Schotenbündel n. 'ein Bündel Erbsstroh' Schottenbingel °Worb Hol. - Schotendieb m. in der Wendung er leift wie a Schottendieb 'läuft sehr schnell (davon)' verstr. ZThür (außer W- u. SRand), "Art Fra. Schotendrescher m. 'Drescher, der beim Flegeldrusch den letzten Schlag ausführt' "Zeitz Droy; -> Schote1* 2b. Schotenerbse f. 'unreife t Erbse' nur "Bernb StN, "Hai Döl, "HMöls Schel, f Erf nach Brandis Hs., meine Orußemotter soß in ehren Sorjenstuhle un lefferte Schutenarbsen aus "Eisb Bür. - S'chotenfrüchte PL 'Gesamtheit der Hülsenfrüchte' "Salz Ket, Die Schotenfrüchte werden mit der Grasesense abgemäht "Altb 1845. - Schotenhülse f. 'Hülse der Erbse' "Schmö GBr. - Schotenhüter m. 1. 'Flurschütz als Hüter der Erbsenfelder' Mansf 1888, Hai, monche Bauergieter hotten stats ehr Gewenne Arbsenfald, se Mein sich aa enn Schutenhieter un dar hott seine Hitte salt "Schmö Goß. - 2a. übertr. 'Nichtsnutz, t Faulenzer' Mansf 1888, Altb Zeulr, auch scherzh. und kosend "Schmö GBr Goß; 'steifer Mensch, t Tölpel, Dummkopf NThür 1882, Naumb. - b. 'Person mit ungewöhnlicher Kleidung und komisch wirkendem Putz' "Apol Flu. - 3. 'alter, unmoderner t Hut' nur "Mersb Lau. - Schotenhütte f. 'fahrbare H ü t t e für den

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Schotcnkcrn— schräg

Schotenhüter' de Schutenhitte war uf enn SchitteIcarm geschraubt °Schmö Goß um 1910. — Schotcnkcrn m. 'unreife t Erbse' nur "Grz Cas. - Schotenklee m. 1. 't Hornklee' nur °Sangh Hai, °Eisn B e W , Schotten- 1763 Nonne, Flora E r f 165, dr gaal Schötlesklää "Hildb Gri; vgl. Marzell 2,1408. 2. 't Wundklee' "Sonnb Hasb. Schotcnkniepchen n. 'unreife t Erbse' nur "Weißf GKo. Schotcnmipser m. dass., nur "HMöls Nes. Schotennipser m. dass., nur neben Nips(er) verstr. öOThiir, "Hai Döl, °HMöls Nes; zumeist als PL belegt. - Schotenpips m. dass., nur verstr. "Mersb, °Nebra Lau. - Schotenpipscr m. dass., nur °Hal Ben Kol, "Mersb Lau. - Schotcnscheusal f. 1. '/ Vogelscheuche im Erbsenfeld' Schoteschousel Salz 1893; vgl. HessWb 3,419. 2. 'abstoßende, wunderliche Frau' ebd., 'Mädchen mit verwirrtem Haar' Schottenschausel °Eisn Tre. - Schotenstroh n. 'Erbsstroh' in der Wendung dumm ivie Schot(t)enstroh °Mühlh Len, "Schmal Brei, "Schlz Kün. - Schotenstoffel m. 'Nichtsnutz, t Dummkopf "Miihlh Hil, °Eisn Tre, °Salz Gum. - Schotentoffel m. dass., NThür 1882, Mansf 1901, Hai, °Eisn Tre, Erf, -teffel Mansf 1888. - Schotenwächter m. 'Schotenhüter 1' um Schlz; wer viel raucht, knastert wie e Schottenwachter "Mühlh Lef. Schotenwildbret n . ' / Dummkopf' e richtich Schottewilpert Schmal. Schoterci f. 1. 'Polizeiamt' Musikantenspr. °Worb Hun. - 2. 'die Polizei' ebd. ; —> Schauter. Schöterich (Erysimum crepidifolium Rchb.) t Gänsesterbe -tod, Sterbekraut. Schotte1 m. 'Schottisch la' an Schott getanzt "Neuhs Lau 1913. Schotte 2 f. 'der wässerige Rückstand der geronnenen Milch bei der Käsebereitung, t Molkep Schotten Cob. Schotten m. 1. ' / Molkev nur °Zeuir HLeu 1827, Reuß j . L . 1870, Grz, "Sonnb Grii NhS, "Hildb Hell, °Cob GGa, "Mein Rom 1801; — Käseschotten. 2. 't Sauermilch' nur "Zeulr Lei, "Schlz Frö LGr OBö, (den Frönern) werden auff dem Abend auch nur 3. Gerichte gegeben, alß eine Suppe, ein Zugemüße u. ein Schotten 1725 "Grz Moh nach Hüllemann, Rittergüter 350. Södn °Cob GGa, sonst sodn; o.G. °Hildb Holl, °Cob GGa. Aus dem Obd., zu lat. excocta; vgl. Germ.Rom. 2,24.1 f., D W B 9,1611, Schmell. 2,486f., Müll.-Fr. 2,472. schottenig Adj. 'geronnen' di Millich is scha sähr schottenich Cob. Schottenlaffer m. ' / Schmetterling' nur Grz; —> Milchdieb. Wie das folgende Stichwort wohl zu läppern1 'lecken'. - Schottcnlapper in. T. dass., nur "Grz Ber, in Anlehnung an Schote1 aueli

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Schutenlapper Grz. - 2.. ' / Libelle' nur Schuten, labber °Grz Moh. Schotter o.G. ' / Brustwurz (Angelica silvestris L.)' Schoter Hennb 1793, nach Marzell 1,311 zu Schotten 'Quark' wegen der weißen Blütenfarbe, schottig Adj. 'geronnen (von Milch)' Sonnb. Schottisch m. l a . 'ein Tanz' verstr. und veraltet wNThiir, Erf, um "Salz Der, "HMöls OSchw, "Schmö GBr, Grz, "Sclilz Sa, Sonnb, unse Eltern tanzten nach kenn Polka, sondern an Schottsch "Sondh HTh, früher tanzte man an Walzer, an Schottisch, an Rheinländer, an Dreischritt u ab u zu an Siehste-nett-do-kümmter "Hildb Cro; —> HackenTrippelschottisch. - b. 'Umstände, t Begebenheit' in den Wendungen mit dem mach mer kee Schottsch Weißf, mache nich so viel Schottsch (z. B . beim Essenzubereiten) "Mersb Lau; vgl. Müll.-Fr. 2,472. - 2. 'buntkarierter Stoff' o.G. Sonnb. sodis um °Salz Der, "Hildb Cro, suds °Sohuiö GBr, suds, suds Eiohsf 1912, dsuds °HMöls OSchw, Grz, sonst sods. schottisch Adj. in der Wendung schottsch zusammengewebt für Shoddygewebe, das auf Handwebstühlen gewebt und dessen Einschußgarn aus Lumpen gewonnen wurde "Worb Kiil seit 1870. schottischen swV. 'schwerfällig, unbeholfen t gehen' ha kimmt aangeschottscht "Mühlh Die Fau. schrabeln swV. 1. 'nagen' Suhl Sonnb; t schrapeln 2b. 2. 'viel t schwatzen' NThür 1882, 'schnell und undeutlich sprechen' Eichsf 1912, 'durcheinanderreden' "Eschw Aue; vgl. HessWb 3,421, Hofmann 216: schrdbbeln. sröwdl Suhl, srouiml, sruvwdl Sonnb, sr&wsh NTlmr 1882, sraimld Eiohsf 1912, °Eschw AUG. Schrabelzähne PI. im Volksglauben, daß das Vieh Schrowelzähne bekommt ('am Holz nagt'), wenn man in den Zwölf Nächten Flachs hechelt "Hildb Stres. schrabcn swV. 'nagen' die Maus sehrouwt Cob, schrobt Grz; t schrapeln 2b. schräben stV. 'mit den Füßen aufstampfen, festen Schrittes t gehen' alles, was do läwet, zum Mittachbrute schräwet Mansf 1888, su trat Friede, dar nach schrowwe, bei ä Dukter in de Stowwe ebd.; vgl. RheinWb 7,1754f.: schrabeln I. Schrack m. 't Schrecken' Schrouk "Sonnb M.en NhS, vur Schrook bin ich ball nit nei mei Hosen kumm "Hildb Schö. schräg Adj. 1. 'von der Senkrechten oder Waagerechten abweichend, f schief' vorwieg. ZThiir Hennb (ohne Rhön), Itzgr, sonst seit, belegt; su schräg wie änne Hinnerletter Saalf, ein Schielender guckt schräg Art, ein Betrunkener läift schreech "Eisn OE1, gett schraje "Eisn Tre, hat schreeg geladen R u d s t ; - » quer feldschräg. - 2. 't

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Schrägdeck— Schralle

betrunken' NThür 1882, "Eisn Tre, er war mannichmol bill schreeg Grz. sreyd, -j- öZTliür, "Mühlh ODo, Mansf 1901, Sondh, "HMöls OSchw, °Ilm Gil Her, sVjy'a NThür 1882, °Eisn Tre, sre/ "Ilm, "LSalz GUr, °Eisn OE1, °Arn Güg, °Got Frw, "Mein Was, °Sonnb St, sredX Suhl, sre%, sr%y_ Sondh Art, s r f / °Weim But, °Got Frd, "Schmal Pap, °Suhl Ben, °Mein Jüch, °Hildb Wald, sräx Sonnb, srei% °Cob Nst, °Sonnb NhS; sre °Got Mech, "Weim But, sre, sr$ Erf; sreg nSOThür, "Eisn UEl, °Schmö Goß, Rudst, sr\g Saalf. Schrägdeck n. schifferspr. 'schräge Abdeckung des Lastkahns' "Bernb Als, Hai, vor allem bei hölzernen K ä h n e n üblich. Schräge f. l a . 'Schlachtgestell, t Schrägen la' nur "Hildb. - b. 'eine Art Tragbahre' Eichsf 1912. - 2. 'Garnweife des Webers' "Mein R o m 1801, Schräune "Miihlh Die. - 3. ' / Ofenstange zum Wäschetrocknen' nur "Schlz Uli. Schräge f. 1. 'schräge Richtung' Mansf 1888. 2. 'schiefe Ebene' - a. 'geneigte Zimmerwand' °Hett Bräu, "Worb Haus, "Zeitz K r e ; ->• Dachschräge. - b. 'Straßenböschung' "Schmal P a p ; —> Grenzschräge. Schrägen m. 1. 'tischähnliches Gestell mit gekreuzten Beinen' verstr. Hennb, Salz Erf. Dazu speziell - a. 'Holzgestell, auf dem geschlachtete Schweine (bisweilen auch Schafe und Kälber) geb r ü h t u n d gesäubert werden' nur verstr. westl. LSalz-Sonnb, seltener NThür nNOThür, "Pößn Nst, "Lobst Eli; das Schwien ies so groß, es gäht bäinah net of dn Schrujen "Eisn R u ; i Schräge. b. 'Verkaufstisch' und wer uf die Wochen Marchtage ufbudet, der soll uf den Abend seine Schrägen ivieder abthun 1590 S t a t u t e n Weim (nach Schmidt, Weim). - c. 'Gestell des Tischlers zum Trocknen u n d Abhobeln der Bretter' "Sonnb Scha. - d. 'Untergestell f ü r die Waschwanne' "Eisn See. e. 'Totenbahre' "Eisn Ru, "Schmal Bro P a p Schmal, "Sonnb Scha Sonnb. > Bettschragen. —

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2. 'an zwei kreuzweise übereinanderliegenden Bügeln hängendes und an einer Stange befestigtes t Netz für den Fischfang' Sondh, "Art Fra, "Sömm Kin, "LSalz KVa, "Erf Geb, "Zeitz Ber Brb, mit einem schräge Handgarn 1716 "Heil Lin (nach Unser Eichsf 1913, S. 177); -> Fischschragen. — 3 a. '/ Kuchengestell zum Ablegen und Aufbewahren der Kuchen' verstr. östl. Sonnb-LSalz-Zeitz, °Hal, "Hett Bräu, Art, "Querf Lei, Weißf, "Miihlh Fla ODo; Kuchenschragen. - b. 'Gestell in der Backstube zum Ablegen der Brote' °Eisl Sib, "Art Schöw, der Schran, da man das Brod aufstreichet 1687 nach Gerbing, "Got W a h 1899. - c. 'Schrotleiter zum Auf- und Abladen von Fässern und Kisten' "Eisn R u . • Apfel- Deckeischragen. - 4. 'Holzhaufen' das abgeschlagene Strauchholz wird entweder in Schrägen, wo es in seiner natürlichen Länge bleibt, oder in drei Fuß langen Büscheln schockweise verkauft "Altb 1843. 5 a. 'langbeinige Spinne, t Kanker' nur "Schmal Bro Pap. — b. 'derbe, grobschlächtige Frau' "Eisn See. (-)sräxdn, -ä-, -3- NThür (ohne °Mühlh), NOThür wZThür IlmThür (ohne S), OThür nSOThür, "Got Boi Eml, "Neuhs Dee, -ö-, -ä- Itzgr (ohne "Sonnb), -ö- sSOThür, "Got Frm, "Eisb Bür Eisb, -ou- "Sonnb, srüjdn "Eisn Ru, sröy s"Grz, "Schlz Mü; (-)srän "Rudst "Saalf, "Erf Ala, "Got Fin, "Ilm Elg, "Arn Gös, Pößn, -äi-, -ai- "Mühlh n"Eisn, "Got S011, Salz, -au- ö"LSalz w"Erf, "Mühlh See, "Got Müh Weeh, -od-, -oa- "Eisn Höt See, "LSalz Beh, "Got Mech Tab Win, -ü- "Schmal Pap, -5- "Eisn OEI, "Salz Dei, -e"Zeitz Ber Brb, srun, sruind "Schmal Bro; srü s"Schmal, srü übriges Hennb, srö3 "Salz Zel; sr&ddn "Blank HGei. Abweichendes Geschlecht: Neutr. "Eisl Sib (Bed. 3b). Schrägstollen m. 'schräg verlaufender Stollen' beim Schieferabbau "Sonnb St. schrah -» schrau. Schräk o. G. 't Eichelhäher' "Weißf Gos nach DWA 15, S. 9. Schrakel m. 1. 't Spaßmacher' nur "Lobst Dür Lieh Saa, Dim. Schralcele "Lobst Lieh Saa. - 2. 't Teufel' Schräckele "Schlz Uli. Vgl. Schmell. 2,600: Schrähelein; in Bed. 2 womöglich Anlehnung an Schreck. Schralle f. 1. 'Abzugsloch im Rinnstein' "Miihlh Win; —> Jauchenschralle. - 2. 'flache, schmale Rinne im Gelände oder auf Wegen' "Miihlh ODo, do gobbs noch keine Chausseen wie itzt, mant Pfitzen un Timpel, Schralln un Lecher "Sondh H T h . sräln. — Lautlich oder semantisch an das sonst nicht bezeugte Wort anklingend sind die abgelegenen Belege im SchlHoWb 4,395: Schraal 'Gänsegurgel', ebd. 400: Schraller dass. (beide zu schralen 'brüllen'), ebenso oso. sralnja 'Abort, Kloake' (zu srac 'scheißen').

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Schramm— schrapeln

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Schramm FN in der Wendung jeder machts, wie 'die Biegung der Zähne an der Säge' Sondh, "Art er will - der Schramm in Watzdorf hat de Ziege ofn Fra, Ilm; die Zähne werden in Schrank und Gank Bechen offgeschnetten Rudst. gerichtet 'geschränkt' Sondh. Schramme f. l a . '(leichte) Wunde', auch sräg s,w°Sonnb ö°Cob, sräyg W T h ü r (ohne n°Eisn), 't Narbe' vorwieg. Hennb Itzgr sSOThür, verstr. nöltzgr, sräyg H e n n b (ohne s°Salz n°Schmal), versZThür sIlmThür nSOThür, °Sömm, seit. öNThür str. ZThür, ob. Schwarza, srayg, -q- °Erf °Weim °Arn WThür OThür; dar Kiwi hat her weiß bi lang noch ° R u d s t n°Neuhs, sonst srayg, -ä-, e Schrumme Schmal. - b. übertr. Schülerspr. Schranke f. 'Schlagbaum an Bahnübergängen' 'geistiger Defekt, t Klaps' der hat ne Schramme allg. Jena 1963. - 2. 'Kratzer an blanken GegenstänSchränkeisen n. 'Werkzeug zum Schränken der den' verstr. söNThür sNOThür ZThür IlmThür Säge' "Blank HGei, °Apol KRo, Suhl. OThür, sonst seit.; t Riß, Schrammen Schrammer. schränken1 swV. l a . 'die Zähne der Säge ab- 3. ' / Trogscharre' nur "Sömm Rast. wechselnd nach rechts bzw. links biegen' verstr.; schrammein —>• verschrammein. kä Wonner, wenn die Sää klemmt - mußt se erseht Schrammen m. 't Schramme auf Möbelstücken' schränk! "Ilm Stü. - b. Hopfenstangen oben schränken 'so in die Erde stecken, daß sie sich am nur "Got Fin. schrammen swV. 1. '(sich oder jmd.) durch oberen Ende kreuzen' Erf. - c. 'Holzscheite aufAnstoßen verletzen' °Wern Sti, Erf, °Schmö GBr, schichten' "Blank HGei; —> aufschränken. - 2. °Eisn UE1, Salz Sonnb, ech honn mech geschrammt 'Weidetiere mit einem Strick über Horn und Bein °Eisn OE1. - 2. 'schlurfend gehen' Sondh, 'ren- kurz halten' "Mühlh Hil. nen, f gehen' Mansf 1888, auch 'fahren': mir nah- sr$r)d neben sr^ygd Erf, sonst -yg-. men änne Kutsche, um gleich uff de annere Halbe ze schränken2 swV. Fachspr. der Glasbläser 'heißes schrammen Mansf 1857; —>• ab- fortschrammen, Glas durch plötzliches Abkühlen zum Springen schrampen. bringen' "Ilm Stü, "Neuhs Lau. Schrammer m. '/ Schramme an Möbelstücken' Von der Bedeutung her eher zu mhd. schrinden 'bernur °Salz Dei. sten, sich spalten, Risse bekommen', doch lautlich Schrammstein m. 1. ' / Prellstein' NThür 1882, hierher. °Eisn OE1, Salz. - 2. im PL 'Bordsteine am Schränkholz n. im PI. 'Leisten zwischen den Bürgersteig' °Mühlh Len, ich semste ewwer de einzelnen Schichten des Bretterstapels' Sonnb. Schrammsteine wag Heil. Schrankkammer f. 'Zimmer für die WäscheSchrämpel f. 'schlaffe Person' die alt Schraampel schränke im Obergeschoß' "Eschw Aue. "Hildb GIB; Schrumpel. Schränkstange f. im PL wohl dass. wie Schränkschrampen swV. 'entschlossen weggehen' "Sondh holz, 1638 Reußische Waldordnung nach Sieber 90. Ebl; —» schrammen 2. Schrankstube f. dass. wie Schrankkammer, Schramper —> Sauerschramper. "Sondh K E n . Schrande f. 'sehr steiler, steiniger Weg' Schrann Schränkzange f. 'Zange zum Schränken der "Eisn Tre; wohl zu Schrunde, vgl. DWB 9,1644: Säge' "Blank HGei, "Eisn UE1, "Neuhs Meus. Schranne 6 'Felskluft'. Schranz m. 'henkelloser, flacher Korb, t SchwinSchrank m. 1. wie schd. das Möbelstück, ge' nur "Schlz Ven. NThür (ohne °Mühlh w°Sondh), NOThür nöZThür Schranze f. 1. dass., nur "Ilm Afd, "Lobst Har, IlmThür (ohne ob. Schwarza), OThür SOThür, "Schlz Geb Möd Spa Uli. - 2. 'eingemauerter Sitz sonst nur verstr. (im Hennb seit.) neben älterem des Glasmachers' "Neuhs Lau; vgl. RheinWb Schank; in °Mühlh ODo unterscheidet man 7,1773f.: Schranen. Schraank 'Kleiderschrank' von Schaank 'Küchen- Zu mhd. schranz(e), schrinden, schrenzen; vgl. DWB schrank'; ein Närrischer hot ne ölla Groschen in 9,1646: Schranze. Schranzen o. G. 't Schwinge' nur "Lobst Bst. Schraank °Sonnb St; Kinder läßt man raten, in welcher Hand sich etw. befindet: winkelwank, wu Schräpchen n. 'Barbier, t Friseur' nur "Nordh stieht der Schrank, ungen oder uwen? Sondh, ähnl. GLo. Schrape f. l a . 't Trogscharre' nur "Nordh Hain verstr. wNThür WThür ZThür, °Weim, °HMöls Nes, Pößn, °Schlz Pörm; t Alme Schank Schrein Lei Win. - b. 'Jätehacke' "Nordh Herrn. - 2. Spind, —> Brot- Eß- Fliegen- Glas- Kleider- 'verlebt aussehende Frau' "Nordh Win. - —> Kompanie- Küchen- Milch- Wurstschrank. - 2. Flegelschrape, Schrappe. schrapeln, -ä- swV. l a . 't kratzen' °Wern Sti, 'im Wald aufgeschichtete Holzscheite' °Blank HGei; —> Bretter- Daubenschrank. - —> Born- "Gera NPö. - b. 'mit der Hacke t jäten' nur Kuchen- Raucher- Toten- Treppenschrank. - 3. "Worb GBo, "Nordh Reh Wül; schrepele 'ober-

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Schrapels— schrapsen

flächlich hacken' neben schrape 'gründlich hacken' °Worb Stei. - C. 'oberflächlich t pflügen' "Suhl Chri. - 2 a. 'etw. mit dem Messer abschaben' °Wern Sti, °Schmö GBr, Hennb 1881. - b. 7 nagen' Sondh, °Art Fra, °Schmö GBr Goß, "Gera Wün, de Maus schropelt "Schmö Har; t schrabeln 1, schraben, schrappen 2b, schrapsen 2. - 3 a. 7 sägen' Sondh, °Art Fra. - b. 'langsam kochen, t brodeln' nur °Eisn BeW. —> beschr&peln, er- zusammenschrapeln, schrappen.

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sräbfin °Got Frm, Erf, sonst sräbv(n). Schrappen1 o.G. 'Brötchen' Miihlh; t Semmel. Schrappen2 m. oder n. ? 7 Kind' e Schrappen Hai, die Schrappen solln das nich verlinsen (hören) Musikantenspr. "Worb Hun. N a c h Wolf R o t w . 5138: Schrabiner

womöglich aus

Krabbe unter Einfluß von Schratz < jidd. scherez 'Wurm'; zu Schratz vgl. Baumhauer B 97: Schrazen; ->• Schrawiner. schrappen swV. l a . 7 kratzen, (zusammensrQbdl °Worb GBo, srabdl °Eisn BeW; -sr^bdln Mansf scharren' Sondh, "Art Fra, sie schrappte den Brei 1888, srebdli °Worb St.ei, srabiln " W e m Sti, °Nordh in die Töpfe "Worb Gern, se schrappen das Salz in Reh; sonst sräb»l(s), -ö-, de Roll-Lächer Bergmannsspr. "Nordh Blei; Schrapels n. 'Zusammengescharrtes' °Wern Sti. übertr. 'Besitz zusammenraffen' "Heil Sic. - b. schrapen swV. l a . 7 kratzen, (zusammen- 'Kartoffeln mit der Hacke t häufeln und t jäten' scharren' "Wem Sti, Nordh 1874, Mansf 1901. - nur "Arn PI, "Ilm GrA GBr Möh, "Hildb Mab, b. 'Kartoffeln zum zweiten Mal hacken' °Worb "Neuhs Ka Ölz. - 2 a. 'etw. abkratzen oder mit Stei. - 2 a. 'striegeln' °Worb Bre J ü t z Wei, der dem Reibeisen schaben' Sondh, "Art Fra, "Eisn Buur gaht in Pärstall un schrappet de Qiele °Worb Fer Her Nho UE1 WSu, Schmal, ha schrappte Hol. - b. 7 kämmen' nur °Nordh Herr. - 3 a. gähle Mähren Heil, de Mutter schröpft de Epfel, weil 'die Borsten des getöteten Schweins / abschaben' se keene Zehne mehr hot "Pößn Nst; t reiben. - b. nur Heil Ud. - b.'schlecht rasieren'Eichsf 1912. 'nagen' "Eisn See, ds Schwien schroapft "Ilm Möh; sräbd(n), -ä-, doch 3. Sg.Präs. srqbdd °Worb Bre Jütz i schrapeln 2b. - c. 'grob hobeln' Erf. - 3. 'die Wei, sr^bid °Worb Hol; Reliktform aus nd. schrapen Spitzen üppiger Saat mit der Sichel oder Sense zu (entsprechend mhd. schraffen); -»• schrappen. Futterzwecken abschneiden' verstr. "Erf n°Arn Schraper m. 1. 7 Trogscharre' nur "Nordh Bie sw°Weim, seit. sNThür nZThiir nOThür, Altb Ilf Nordh Wol. - 2. 'schlechter Barbier' Eichsf 1888 ; wenn zu verbieten nötig . . , daß im felde zu 1912; t Friseur. der oder jener zeit nicht soll gegraset, geschrapfet oder Schrapf m. 1. 'Kratzer auf Möbelstücken' nur windhafer gesträufelt werden 1780 Gemeindeord°Got Fin; t Biß. - 2. 'Rutsch' in der Wendung nung "Arn Witz; in "HMöls Nes glaubte man, daß ar hat en Schraapf getuun 'ist ausgeglitten' °Salz das Schrapfen Getreidekrankheiten verhindere, Stba. - Zu schrappen. wohl analog. zum Schröpfen 'Aderlassen' beim schräpien swV. 'leicht überfrieren, ein wenig Eis Menschen. Zu schrapfen und schröpfen vgl. D W B ansetzen' Hildb Neuhs, °Sonnb OLi, es hot a weng 9,1769 ; —• schappen. - 4 a. 'die Borsten des gegeschröpft Cob; -» schrauen. töteten Schweins t abschaben' nur "Heil Stb, Schrapfkarst m. 'Kartoffelhacke' Schroopf- "Mühlh Kai. - b. den Bart schrapfen 'rasieren' korscht "Neuhs Gol. - Schrapfpflug m. 7 Häufel- 1691 Stieler 1917. > schrapen schrubben. pflug' "Ilm GBr; zu schrappen lb. sräbf(d) sw°Weim °Arn °Ilm, verstr. s°Erf, °Eisn Fer Schraplauischer m. 'Brauchtumsgestalt zur H e r See UE1 W S u , °Pößn Nst, Schmal, sröbf °Neuhs Weihnachtszeit, t Nikolaus' in der Umgebung von K a Ölz; sonst sräbs(n), -a-. — Die geminierte u n d "Querf Sehr. teilweise zu -pf- verschobene F o r m zu n d . schrapen; Schraplaumarkt m. 'im Dezember in "Querf vgl. R h e i n W b 7,1778, D W B 9,1614f.: schrabben, e b d . Sehr abgehaltener Markt' Schrappelmarcht "Eisl 1647f.: schrapen, schrappen. Ste. Schrapnell n. f. verächtlich altes Schrapnell 'Frau, deren Auftreten nicht zum Lebensalter paßt' "Worb KiO, "Ilm Man, guck ner, wie die alt Schrapnell em die jonge Karl remschwänzelt! "Ilm Stü. Schrappe f. l a . 7 Trogscharre' nur Heil, "Nordh Blei. - b. 'Striegel' f°Got Frm 1913. 2. 'abgeschnittene Spitzen üppiger Saat' "LSalz Neu 1801, das Abgeschnittene nennen sie bey uns Schrapfe, und ist ein treffliches Futter vor das RindViehe Erf 1754 Reichart 5,118; —> Osterschrappe.

Schrapper m. Bergmannsspr. 'Großgerät zum Schürfen und Transportieren von Kalisalz aus dem Abbau' "Nordh Blei; dabei zieht das über die Schrapperrolle laufende Schrapperseil die daran aufgereihten Schrapperkästen, für die gelegentlich ebenfalls die Bezeichnung Schrapper gilt. schrapsen swV. l a . 7 kratzen' Nordh 1874. b. 'schlecht auf der Baßgeige spielen' ar mochte e gämmerlich bieses Gesicht un schroopste in C-Dur weiter "Zeulr Au. - 2. 'nagen' "Altb Zsche, "Ilm Man; t schrapeln 2b. - 3. 'die Spitzen üppiger Saat abschneiden' Altb 1888.

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Schrapzuber— Schraubenband

Schrapzuber m. beim Salzsieden 'ein bestimmtes Maß für die Sole' der Schrap = zober aus dem Kothe zum Elephanten / den gesamten Bornknechten, . . so Ausganges des Jahres bezahlet / und unter sie,getheilet wird 1670 Hai nach Hondorff 28, Zwey Schrap= Zober ebd. 12. Schratt m. 't Jude' Musikantenspr. °Worb H u n ; vielleicht zu mhd. schrat 'Waldteufel, Kobold'. schrau Adj. l a . 'schlecht genährt, t dürr' verstr. NThür (ohne NO), WThür Hennb, °Mühlh ODo See, "LSalz Neu, s Vieh es schrau erhaalen °Erf Bie, je schroher der Hund, je mahr Flehe "Worb Hun. - b. 'unfruchtbar, steinig' vom Boden "Schmal Pap. - c. 'ausgetrocknet, verkrüppelt' "Mein Was. - d. 'karg, dürftig, ärmlich' von der Lebensweise, verstr. WThür Hennb, Nordh Sondh, "Art Fra, °Arn Gos; er hat zu schrak geiaht Schmal, a fiehrt en schrohes Laabm "Eisn OE1, jmd. schrah halten Hennb 1801, da gung me's awwer schrah Salz, veele schrawe Sonnteche "Salz Kra, schrahe Suppe Hennb 1869, schrahe Kost Hennb 1793, auch schrahe Zeit 'teure Zeit' ebd. - 2. 'rauh, naßkalt' schraue Luft, schrauer Wind, schraues Wetter verstr. ZThür (ohne W-Rand, s°Arn "Ilm), NThür 1882, "Sondh H T h ; dar W&inter wor schrau "Got Her. - 3 a. 't böse, schlimm' "Salz Berm Der, du schrawer Hoind! Salz, se hung sich an dn allerschraaste Huittig (Kerl) im Dorf ebd., ich honn hüt Nocht en schrawe Traum gehot "Salz Geh. - b. 't geizig' "Mein Was. sr& s W T h ü r Hennb, srö n W T h ü r , "Heil Stb, °Worb H u n , °Mühlh ODo, °Am Ach Wülf, srö neben srü °Mühlh See, srö neben srau "Got F r m , sröd "Mein N b r

1855, srü Eisn, "Arn Ost, srou, srau Eichsf 1912, Sondh, "Erf Mön; sonst srau, doch sräb °Eisn See, "Arn Gos, sräw neben srä "Mein Was, sri Eichsf 1912; intervokalisches -w- in flektierten Formen nö°Arn "Salz, ° Sondh H T h , "Eisn E u . Zu mhd. schräch, schroch 'mager, dürr, rauh, grob', das wohl mit m h d . schrä 'Hagel, Reif, Schnee' zusammen zu sehen ist, vgl. Lexer 2,783. Die L a u t u n g entspricht weitgehend der von m h d . blä, bläwes 'blau', doch fehlen palatalisierte Formen. Vgl. D W B 9,1616:

schrade, ebd. 1766: schroh, RheinWb 7,1762 ff.: schrah, ebd. 1792: schreff, HessWb 3,439ff.: schroh; schräueln schrauen schrauicht. Schraubband n. dass. wie Schraubenband, "Apol Flu, "Sonnb Jud, Schrauwe- "Zeitz Of. - Schraubbock m. Fachspr. der Tischler 'Gestell mit Schraubzwingen' Sonnb. - Schraubbolzen m. Fachspr. der Drechsler 'Gerät zum Herstellen hölzerner Schrauben' "Blank HGei. Schraube f. l a . wie schcL, allg.; R A : das gunk wie änne Schraube 'es ging vorzüglich' Mansf 1857, sie tanzt luie eine Schraube "Sangh Sto Wet, bei dem ist eine Schraube locker (los) 'er ist verrückt' ver-

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str., eine endlose Plage ist ne Schrauwe ohne Enge (Ende) "Sömm Kö; —> Arm- Deichsel- Rad- ReifenSchar- Stangenschraube. - b. 'das f Schraubstück an der halblangen Pfeife' nur "Worb Kef, "Nordh Win. - 2. 'die / Bremse am Wagen' verstr. Eichsf sWThür Hennb, s°Hildb, "Hett Til, eingeschränkt auf das Gewinde und Gestänge mit dem Griff "Mühlh ODo; —» Hemm- Wagenschraube. - 3a. 't Haarnest der Frau' nur "Heil Geis, Schriebichen "Worb Hun. - b. 'Geschlechtsteil des Ebers' nur "Erf Udst, "Suhl Hei; t Schlauch. - 4. alte Schraube abwertend 'alte Frau' verstr.; —> Schreckschraube. srübm, srümn

wNThür (ohne

sEichsf),

srüm(n)

nwZThür, n°Eisn, srüwm ö°Nordh w°Sangh ö"Sondh, srüwi öNThür, ö°Erf "Salz (ohne SW und nicht westl. Salz), "Schmal, N-Rand "Mein, Srü, srum(n) "Schmal Brb OSchö SHa Spri USchö, sw°Erf, "Got Müh Wand, "Arn Bit H a a Röh Sül, sruwv n°Arn ö°Ilm, °Erf Schm, "Rudst Egd, srow3 °Erf Mar; srübm, srüm(n) sEichsf, sw°Eisn, N-Rand "Eisn, srüwd sw"Salz und westl. Salz, srü "Salz But,

srüwd "Ilm GBr; srüibm "Mühlh Str; srau>3 nSOThür, sröb "Grz Got; srduwd "Mein Bir Erb Fra Ger Melp Rei Scha; sraurn Itzgr (ohne "Neuhs ö°Sonnb), sraub söSOThür, w°IIm ö"Sonnb; sonst sra,uw3.

Schraubebalken m. 't Bremsbalken am Wagen' nur "Worb Haus. - Schraubeisen n. wohl ein Werkzeug, 1 Schraubeysen mitt zweyen borerchen 1583 Schloß-Inv. Arn 23. - Schraubeklotz m. 't Bremsklotz' verstr. Eichsf, Schrüb- "Eisn UE1. schrauben swstV. 1 a. 'ein Gewinde drehend bewegen' allg.; ich schrobb un schrobb un wull de Fäddel reine stimme "Sondh HTh, schrüb mol ne Bärn in de Lampen "Eisn UE1. Speziell 'die Wagenbremse durch Drehen betätigen' "Eisn UE1. - b. 'etw. mittels einer Schraube befestigen' allg.; wenn de Braater an die Wand wist schraub, mußt de erseht virbuhr "Ilm Stü. > an- aufschrauben. 2. übertr. - a. 'jmd. bedrängen'' wenn de dän zachen (geizigen) Bruder mal e linschen schrauwest, schadt's en oo nischt Weim. - b. 'jmd. necken, reizen, sich streiten' Studspr. Hai 1894, "Eisn See, Erf Weim, "Schmö GBr, Rudst, "Mein UKa, wie sich de Orte un de Oägenden änanner schrauben un hiehnecken (verspotten) "Weim Bla. >• hineinschrauben verschroben. Vokalismus wie Schraube-, abweichend srü, srüd, gvsrüd "Eisn R u , Salz Der, "Schmal P a p Schmal, "Mein

Was, 2. 3. Sg.Präs. sriwssd, sriwdd "Wem Sti. Mit starker Flexion P r ä t . bzw. P t . P r ä t . srob,

srowin,

jdsrowan, jasrom NThür nNOThür, psröm "Hai Bee, "Mersb K n a ; vgl. D W B 9,1652.

Schraubenband n. 'durch Schrauben gespanntes Eisenband' z. B. zum Befestigen des Sechs oder des Vorschälers am Grindel des alten Pfluges, zum Um-

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Seh raubcnbolircr—schrecklich

spannen des hinteren Deichselendes oder des Achsfutters "und Wetterbrettes a m Wagen, verstr. - Schraubenbohrer m. Zimmermannsspr. 'Schneckenbohrer' "Blank HGei. - Schrauben^ bügel m. 'Schraubenband am Pflug' "Sangh Roß. Schraubendampfer m. kinderspr. 'f Schlittschuh, der über dem F u ß mit einem Riemen zu befestigen und am Absatz anzuschrauben war' nur Arn. Schraubenjoch n. 'Halterung der Bremsvorrichtung am Wagen' dös hinter Schraumjoch mit dan Schlöfbalken °Hildb Gel. - Schraubenklammer f. 'Schraubenband am Pflug' "Zeitz Kre. - Schraubenschlüssel m. wie schd., allg. — Schraubenstock m. 'Schraubstock' "Neuhs Ölz. - Schraubenträger m. 'Halterung der Bremsvorrichtung am Wagen' °Hildb Stres. - Schraubenwerk n. 7 Bremse a m Wagen' nur °Worb Di. Schrauber m. 1. 'Mann, der die Bremse am hinteren Teil des Leiterwagens bedient' °Eisn UE1. - 2. 'an die Schuhe zu schraubender t Schlittschuh' Cob.' Schraubewerk n. 7 Bremse am Wagen' n u r °Heil Pfa, °Worb GBa Hol. - Schraubfaß n. 7 Pökelfaß mit zuschraubbarem Deckel' nur °Saalf Bir, Schrauwe- °Apol Herrn. - Schraubklammer f. 'Schraubenband am Pflug' °Mersb Fra, °HMöls Gra, °Erf Gam GFa, Schruwe- °Nordh Heri. Schraubknecht m. Tischlerspr. 'Schraubzwinge' °Blank HGei, Sonnb. - Schraubschlüssel m. 'Schraubenschlüssel' °Got Frd. - Schraübspange f. 'Schraubenband am Pflug' "Hildb Nho. - Schraubstecken m: 'Schraubstock' Schmal, "Suhl Ben. Schraubstock m. wie schd., allg.; 1 Feilbanck mitt einem Eysern schraubestock 1583 Schloß-Inv. Arn 23, Schrauwe- "Rudst Böh, Schruwe- "Art Bor. Schraubstück n. 7 Pfeifennuß an der halblangen Tabakspfeife' nur "LSalz B r u ; t Schraube lb. Schraubzeug n. 7 Bremse am Wagen' nur "Worb Haus, "Mühlh Len, "Suhl Sehl, "Hildb Reu Rie, Schruwe- "Heil Ber, Schruwe- "Heil Sic Wie. schräueln swV. 'leicht überfrieren' "Mühlh Die, Hennb 1793, s hat mant jeschräpelt "Nordh U r b ; 'gefrieren' "Heil Geis; —> geschräueln. s(gv)sr$bsld °Mühlh Die, °Erf Bie, s sr\bM °Nordh Urb, s srüld "Heil Geis; schrapeln, schrafeln Hennb 1793. Zur lautlich völlig abweichenden Form srüld vgl. HessWb 3,445: schrühen 'durch Hitze oder Kälte versengen', doch finden sich lautlich ebenfalls abweichende Formen mit -ü- auch bei -»• schrau. schrauen swV. 'leichten Frost geben, leicht überfrieren' "Mühlh ODo, "Eisn R u UE1, Salz, H e n n b 1881, s hat disse Nocht an beßchen geschrabt "Eisn OE1; —> schrau, schräpfen beschrauen. gssrgibd °Eisn OE1, srä, gdsräd °Eisn Ru UE1, srü Salz, srü, gdsräd Hennb 1881, sraiwd °Mühlh ODo;

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vgl. HessWb 3,432: schrebchen, ebd. 433: schrefen, ebd. 434: schreiten1, SchwäbWb 5,1136: schrefen, RheinWb 7,1822: schrühen 2, SchlesWb 3,1247: schrapen. schrauicht Adj. 'rauh, uneben' daß . . . der Boden in den (hölzernen) Feldern, mit einen Messer schraubicht gekratzet ist 1670 Hai nach Hondorff 127; —> schrau. Schrawiner m. 7 Kind' Musikantenspr. "Worb Hun, PL Schrawiners ebd. Vielleicht aus Schrappen1 unter Anlehnung an Schlawiner; vgl. Wolf Rotw. 5138: Schrabiner. Schräz m. 7 Riß' besonders in dünnem Stoff, Schraz "Wern Sti; Schlaz. schreben —> schrauen. Schreck(en) m. 1. wie schd., verstr.; der Schräck ies ühn in de Därm gefahren "Eisn Ru, ha labt in Angst on Schracken "Eisn UE1, dar sieht vor Schreck wie ne Leiche "Mersb Lau, Richarden sei Zweeter is e Schrecken fers janze Dorf "SRoda Gneu; R A : Weiber starben is kee Verdarben, Pfareverrecken, das brängt Schrecken verstr. ; wie de Autos dorch de Stroßen rosen, das is ewos miet tausend Schracken 'ist schrecklich' "Pößn Nst, ich heeße doch nich Schreck 'ich habe keine Angst' "Mersb L a u ; als Ausruf der Überraschung och du mein Schreck, de Millich is äwergeloofen! "Jena Löbe; t Schrack Schruck. 2a. 'Schreckgestalt, mit der man Kinder vor dem W a l d . warnt, f Popanz' "Altb Wal; —> Vogelschreck. - b. scherzh. 7 Gerichtsvollzieher' nur "Mühlh ODo. - c. 'die Eichelneun beim Sackkarlen' "Sonnb St. Schrecken verstr. Eichsf WThür, "Sonnb, Erf Rudst, "SRoda Gneu, °Pößn Nst; sonst Schreck. schrecken swV. 'durch Zugabe von kaltem Wasser am Überkochen hindern' NThiir 1882; -> ab- er- verschrecken, überschreckt. Schreckenberger m. 1. 'eine alte Münze, nach dem am Schreckenberg bei Annaberg gewonnenen Silber benannt' . . . soll den steinsezern jeder einen Schreckenberger . . . erleget werden 1680 Gemeindeordnung "Suhl Vie. - 2. 'Finte, u m jmd. abzuschrecken, Schreckschuß' Studspr. Hai 1795,99, das war ein Schreckenberger R u d s t . Schreckensei n. 'zu kleines Hühnerei' "Mühlh Hör ; t Unglücksei. - Schreckensmal n. 7 Schreckmal' "Rudst N K r Zeu. - Schrecklähme f. eine Krankheit der Haustiere, "Ilm GBr. schrecklich Adj. l a . 'unangenehm, unerträglich' seit., a schreckliche Weiberleutsgstolt 'eine häßliche F r a u ' "Cob Mee, eine schracklije Lachen "Mühlh ODo. - b. 'unerträglich / viel' s warn schreckeiche Menschen da "HMöls OSchw. - 2. ' / sehr' seit.; s worschracklech teef "Eisn OE1, mi han schrecklich gelacht "Worb Haus. > erschrecklich.

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Schreckmal—schreiben

Schreckmain. 'Muttermal' °Pößn LauN, "Sonnb Esch; faßt sich eine Schwangere im Schreck an den Körper, bekommt das Kind an der gleichen Stelle ein Schreckmal; f Schreckensmal Schreckzeichen. - Schreckschraube f. 'unangenehme Frau' Weim Jena, "Schmö Goß, °Ilm Man. - Schreckstein m. 1. 7 Prellstein' NThür 1882, Eichsf 1912. - 2. Sehr ecksteinchen 'dunkelgraues Steinchen, das man in der Apotheke für einen ungeraden Pfennigbetrag kaufte und dem Kleinkind umhängte' °Rudst Pau. - Schreckzeichen n. 7 SchreckmaV "Weim Ton. Schrei m. wie schd., verstr. sZThür IlmThür sOThiir Hennb, °Sonnb, °Eisn Ru, häufig in der Wendung einen Schrei tun, (alle) Schreier tun 'schreien', mi All töet all di Schrei "Mein Was; putzt sich die Katze und kündigt damit Besuch an, fordert man sie auf . . . is e Woib, so tuck en Schroib.' "Neuhs OWei, °Sonnb Rüc. Zu m h d . schri zu stellen sind: Sri °Erf Mön, srqii srei °Eisn R u , °Got F r d Mech, °Ilm LWi, srai ° N a u m b Tro, Weim, °Schmö GBr, Ilm Sonnb, sr? ° S R o d a H e r , sroib °]Sreuhs OWei. Zu m h d . schrei gehören : sräi "Suhl Ben Suhl, sfg °Ilm Stü, °Mein H e n n J ü c h , °Sonnb St, srä °Sonnb Hei, im R e i m auf frä ' F r a u ' °Sonnb R ü c , srä neben srai °Sonnb N h S ; sreg °Mersb Scha, °Ilm GBr, sr$g °Eisb E t z , sr Floß- Stadt- Torschreiber. Schreibersche f. 'Büroangestellte' de Schriewerschen °Eisn See. Schreiberseele f. 'Büroangestellter' °Altb Kri Luc, "Gera Ron, "Grz Got, a arma Schreiwersiäl Sonnb. Schreibetaiel f. l a . ' / Schiefertafel, Wandtafel' Eichsf 1912, °Got Frm, Schrieb- °Eisn 0E1 UE1, °Got Gra. - b. 'Notizbuch' hie ha'ch se in der Schriebetabbel °Sondh HTh. - 2. Fleischerspr. 'flaches Stück Rindfleisch' Erf. schreibfaul Adj. 'zu faul zum Schreiben' °Eisn OE1, Sonnb, ich weer maul- un schreibefaul Mansf 1857. Schreibfeder f. 'zum Schreiben dienende Feder' "LSalz Schö, °Schmö GBr, °Pößn Nst, Schreiwe°Hal Kol. - Schreibheft n. 'Heft zum Schreiben' verstr., ich muß mer n Imschlog hule for mei Schreiweheft °Altb Zsche. - Schreibkästchen n. 'f Schieferkasten' nur "Mühlh Kai. Schreibschank m. 'Schreibschrank' °Salz Stba, "Schmal Wer. - Schreibschilling m. 'Schreibgebühr' 18. J h . Erf (nach Brandis Hs.). - Schreibtag m. 1. 'Tag, an dem man Holzanweisungen erhalten konnte' t°Schmal Geo 1906. - 2. 'Tag der standesamtlichen Trauung' Schrietag "Schmal HAu. Schreibüchse f. 'weinendes Kind, t Schreihals' nur Zeulr. Schreie f. 'künstliche Stimme in Spielsachen' Naumb. Schreielster f. 't Eichelhäher' nur Schree- °Altb WLeu. Gl

Thüringisches Wörterbuch V., 8 . - 9 . Lfg.

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Schreien n. 'Brauch der Kinder, am Schreitag Glück zu wünschen und Gaben zu heischen' die Kenner komme zun Schreie "Suhl Zel. schreien stswV. 1. von Tieren - a. 'krächzen' von der Krähe, verstr. sZThür sIlmThür sOThür SOThür, wenn de Kroh schreit, is der Harre nich weit "Schmö GBr, "SRoda Rei; 'kreischen' vom Eichelhäher, wenn der Häher schreit, is der Jäger nicht weit "Quedb Schie, "Lobst Gah; t schachern schättern. - b. 'rufen' vom Kuckuck und Käuzchen, überwiegend südöstl. Hal-Sömm-Mein, sonst seltener gegenüber rufen; R A : a hiert dn Kuckuck nech mieh schriege 'stirbt vor dem F r ü h j a h r ' °Got Müh und verstr., bann der Guckuck schreit, senndie Knackwüerscht zettig Hennb 1869, ist der Schinken reif "Arn NWi, Rudst; schreit der Kuckuck lange nach Johanni, kommt eine teure Zeit "Sonnb Grü; das Käuzchen kündet durch sein Schreien den Tod an, bann ds Lichenhuhn schräit, da giehts ball ä Lieh in Huis "Eisn Ru. - c. 't gackern' seit, südöstl. Weißf-Mein, seit. n°Mersb; s schreit e Huh, die hat e Qackeärle geleht "Mein Beh. - d. 't krähen' verstr. wOThür sHennb, "Jena, "Pößn Sehl, Cob; bann die Gööker schreie on die Dächer triefe, räänts ball Hennb 1869. - e. 't quaken' vom Frosch, seit. ; im Kniereitervers . . . fällt er nein in Sumpf, schrein die Frösche pflumpf Grz. - f. 't miauen' seit. Itzgr wSOThür, "Um Stü, "Mein OMa; die Katz schreit nachn Kater 'ist läufisch' "Lobst Rup. - g. 'quieken' vom Schwein, "Naumb Abu Goß, "Zeulr Arn, "Sonnb OLi. - h. 'meckern' von der Ziege, "Mein Nor, die Geß schreit so, ich glee, die will bock "Mein Beh. - i. 't wiehern' verstr. öHennb, s"Hildb, seit. OThür SOThür öltzgr. - k. 'vor Hunger oder Schmerz t blöken' vom Rind, seit, söSOThür, "Mein Nbr 1855, Hennb 1873, de Giewe schrein, jib'n mal Futter hen "Naumb Abu. - 1. übertr. auf laut entweichende Darmwinde de Arschkreten schrein (s wärd anner Watter) Rudst, "Hildb The. - 2 a. vom Menschen '(vor Schreck, Überraschung, Schmerz, Not, Zorn, Lust, Übermut) unartikulierte Schreie ausstoßen' verstr. südöstl. Weißf-Salz, sonst seit.; verbreitet sind die Wendungen schreien wie ein Zahnbrecher, wie am Spieß (als ob man am Spieße steckte), Zetermordio (Zeter und Mord) schreien, geradehinaus schreien, häufig auch im Vergleich mit Tieren, so z. B. schreien wie ein (ab)gestochenes (angestochenes) Kalb verstr. nöZThür nllmThür s,öOThür SOThür, wie ein unzeitiges Kalb verstr. öOThür SOThür; ich schrei Feuer 'bin maßlos überrascht' "Hildb Cro, ho Jong, ich schrei Schlot - wu hemmst du denn har? dass., "Ilm Stü ; se hun alle geheilt un geschrägen wie de Kettenhunne "Weim Bla; of der Ranzerei (beim Stelldichein) dörf me net schrei

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schreien—Schreier

H e n n b 1869, se wälcherten sich o f f n Boden rem on schreegen wie de Närrschen °Weim Bla, dar hot geschriem var Lachen "Zeulr Tri, wie die irornfeite un fuchtelte, s wor e Bild zum Schrään "SRoda H e r ; schrei net vür der Kermes (vür der Hochzich) juch(hee) 'freue dich nicht zu früh' H e n n b Itzgr. Übertr. auf Dinge: Vesperzeit - mei Magen schreit! "HMöls Nes, °Eisb Haie, meine Kulaun schrein "Naumb A b u ; mei Bett schreit 'ich bin müde' Sonnb, °Cob Hei Cob, der Bettzipfel schreit dass., Sonnb. - b. von kleinen Kindern 'mit durchdringender Stimme Unbehagen äußern' verstr., doch öNThür NOThür nOThür seit.; R A : wenn mer n Kinnerna ihm Willn läßt, schrein sa nee "Sonnb St, im Rätsel vom Kind in der Wiege s leet in Hulze un schreit in Dorfe "Schmö GBr. Volksglauben: Säuglinge, die kräftig schreien, werden glücklich u n d leben lange, verstr. °Worb, 9 Heil Sie, °Ost Sac, Rudst, schreit das Kind bei der Taufe, so ist jemand nicht gern P a t e geworden °Worb Stei, °Sömm Sprö, schreit es während der Geburt, wird es nicht alt °Hildb 1922, schreit es u m Mitternacht, sind Hexen im H a u s °Eisn Gos; -»• nachschreien. - t bärlen blecken blähen ' bölken brallen brüllen gaken gäksen gauksen gellen gelmen geistern gieksen gille(r)n grölen jauchzen johlen johlern" juchen juchheien kätschen kerren krakeelen kreischen1 krietschen plärren1 quäk(s)en quieken1 quieksen rebellieren röhlen schmettern schnurren schuch(z)en spuken zetern. - 3. ' / weinen' (auch vom stillen Weinen) öNThür Mansf n,wZThür, ö°Sangh ö,s°Eisn "Salz "Schmal n°Mein, verstr. w°Eisn, vgl. DWA 20, Kt.13; se schreib derbie de bitterschten Tranen "Sondh HTh, sie schräit Rooz on Wasser "Mein Was, Rooz u Braak "Schmal Bro, bann die wößt, daß se en Orsch hält, schräit se Tog on Naicht "Mein W a s ; wer nach scheinbar tiefer Trauer schnell wieder heiratet, h a t sehr geschräit un ball gefräit ebd., "Got Erd. - 4 a . 'überlaut, t sprechen' verstr. südöstl. Weißf-Salz; o f f n Schloßhofe schreegen de Huppjärtenschen nachn Fenstern noff: „De Jood (Jagd) moß frie wäre!" Weim, mer muß laut schrein, sinst verstieht er uns net "Zeulr Law, me muß schräi, es bann e im Hörselberg steckt "Mein Was, wie mer ins Huelz schreit, schallts widder Sonnb. f rufen 1. - b. 'mit lauter Stimme Waren anpreisen, ausrufen' "Jena Löbe, subald ä Jahr hat angefang, da hiert mersch „Neiback!" schreie R u d s t 1890. c. 'lauthals t prahlen' Sonnb, schrei nich ze frieh! "Sangh Die, "Nebra Mem, "Gera Braunichswalde, "Grz Zog. 5a. nach jmd. (etw.) schreien 'lautstark nach jmd. (etw.) verlangen' de Leite warn marode un schriechen nach Wasser R u d s t , ein Kind, das bei der Taufe schreit, schreit nach einem Geschwisterchen

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verstr. IlmThiir SOThür, seit. nZThür, "Hildb G1W, "Sonnb NhS. - b. 'jmd. lautstark zum Kommen veranlassen, f rufen 2' mit D a t . Itzgr, s°Lobst, "Schlz Göt; die Motter schreit ihm Kinnern "Neuhs L a u ; mit Akk. im Rätsel von der Glocke wos stett uff der Mauer, schreit Börger un Bauer ? Sonnb, zur F a s t n a c h t darf man nicht die Hühner schreien, sonst legen sie weg (nicht ins Nest) "Lobst P o t ; —>• an- heraufschreien. - c. 'anrufen, ansprechen' vor scha hiegett, soll sa arscht bei mir schrei Sonnb. » be- über- verschreien. Präs., Inf.: srejs(n), -x- "Nordh, °Wern Sti, °Sangh Wet, Mansf 1888 und 1901, sr^if») WThür nwZThür nHennb, °Sondh, °Querf Lan, °Erf Erf Hay, °Arn Güg, °Ilm All Her LWi Will, "Rudst Drö, t°Arn Ell Rie, t°Erf Kle, s r p ö°SRoda, "Sangh Hac Hai, sri(j)d s°Erf, °Bernb Als, "Nordh OSa, °LSalz Bla, °Got Gol Müh, °Arn Gos, °Ilm Möh, sri%d "Ilm Böh Fri GBr Gil Wild, °Hildb Mab, sroixv (3.Sg. srixd) "Neuhs Meus OWei, sra/iyv °Neuhs Mei, srai%d neben sraiv um Altb, °Schmö Goß, sonst srai(v), srain. Imp. abweichend srig °Erf Sehe, °Arn Elx, °Ilm Möh, iraig verstr. öNThür NOThür nOThür, °Weim But, °Rudst Bech, sreg "Ilm Will. — Prät.: sraig, srai(j)m °Nordh w°Sangh °Wern Sti, sreg, srejvn, -%- nNOThür öOThür, ö°Sangh °Weim, °HMöls OSchw, °Eisn Ru, °Erf Roh Sehe, sr$g, srqjdn Sondh, srqg, srix9n "Ilm GBr, sreag °Sömm Wun, sreag, sren °Erf Mön, sre(n) "Schmö Goß, Suhl, sri(n) Eisb, °Arn Bös, "Ilm Pen Stü, "Pößn Sehl, sriw(n) Grz; sraidz verstr. OThür, "Gera, "Mühlh Hön, sr$id3 °Eisn Ru, Salz, srqdi "SRoda Her. - Pt.Prät.: gdsrai(d)n "Nordh w°Sangh, °Wern Sti, gssrejzn, y- NOThür öOThür, verstr. nö°Ilm, "Querf Lan, °Weim But, °Rudst KHa, gvsryjan, "Art Geh, Sondh, "Naumb Gör, °Weim Bla Kran, g3sreaXdn, °Sömm Hen Tun, °Erf Mön, °Arn Nsi, °Ilm All Her Möh, gasreaxdn "Arn Grä, gasreixan "Sangh Mar, °Sondh KEn, gasrlx^n °Altb Göp, gvsrivx^n "Arn Sül, °Ilm Möh, °Neuhs Meus UWei, gssrix^n verstr. °HMöls ö°Zeitz, gdsrin Itzgr, gasrwrn °Grz "Zeulr s" Schlz, "Lobst Bst, srisrn °Hett Brau; gasraid wOThür sHennb, "Jena "Gera "Pößn "Saalf, um Got, "Mühlh Hön, °Eisn WLu, gtsr&d WThür nHennb. — Pt.Präs.: sraidni% Hennb 1855, srainiy °Art Rei, sr$iniy "Eisn UE1, sr^iirniy "Eisn See, srqidniyix "Wem Sti. — Zu den schwach flektierten Formen und zum -r-Einscliub im Prät. und Pt.Prät. vgl. DWB 9,1709 f. Schreier m. l a . ' / Schreihals', der P a t e darf das Kind nicht beschreien (rühmen), sonst wird es ein Schreier "Rudst Köd, nennt man an einem Sonntag vor dem ersten Kirchgang der Wöchnerin das Kind einen Schreier, so schreit es vier Wochen lang "Eisn R u nach Vaterlandskd. 1801,150, u m einem Schreier seine U n a r t abzugewöhnen, trug m a n ihn über die Gemarkungsgrenze, an einen Kreuzweg oder an eine Quelle "Sömm Sprö. — b. im PI. 'die Kinder, die am Schreitag umherzogen'

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Schreierei—Schreitein

°Suhl Zel. - c. 'Großmaul, t Angeber' Rudst Sonnb, °Cob Cob Nst, de ärgsten Schreier un Schimpfer sinn immer die Leite, wosn nischt verstiehn "Pößn Nst; —• Freudenknaust. - Schreikraut n. 'ein Kraut, das Kinder vor dem Behextwerden schützt'; es wurde in ungebleichtes Tuch eingenäht ("Suhl Get) und dem Kind umgehängt (°Mein Walb) oder in die Wiege gelegt (°Hildb Len). - Schreikräutig n. dass., nach Hennb 1881 7 Hohlzahn (Galeopsis ladanum L.)'; man gab es schwächlichen Kindern ins Badewasser, ebd., war das Kind behext, bildete das Schreikräutig Klumpen im Wasser °Hildb Pfe. - Schreikröte f. 7 Schreihals' "Suhl Hei. - Schreiluder n. dass., °Mersb Lau, °HMöls Nes, "Zeulr Tri. Schreimale f. Spitzname einer lauten Frau in "HMöls OSchw. - Schreimaul n. 7 Schreihals' Sonnb. Schrein m. 1. 7 Schrank' nur "Rudst Re, "Lobst Weit. - 2. '(große) Schachtel' "Eisn Ru nach Vaterlandskd. 1801,134, besonders für die Aufbewahrung der Trichtermütze "Erf Mön, Dim. Schrienchen' Schächtelchen für Süßigkeiten oder Schmuck' "Eisn Ru. - 3. 7 Sarg' nur "Sangh Rie; Totenschrein. Schreiner m. 7 Tischler' nur Eichsf WThür Hennb Itzgr, "Got w°Ilm s°Lobst w°Schlz, verstr. "Mühlh "Erf "Arn ö"Ilm "Rudst, "Neuhs Dee Meus, vgl. DWA 9, Kt.5; bas Gott zusomme gefügt hat, das brocht dr Schreiner net ze leime Hennb 1855, wie es Warkzeug, su der Schreiner Sonnb; —> Kistenschreiner. srindr w N T h ü r W T h ü r Z T h ü r n H e n n b , srinvrd °Worb B W o , srtnddr "Mühlh ODo, srimr °Salz K N o ; sreinar °Suhl K ü h , "Mein E r b Hei, -oi- "Neuhs Dee Meus, "Mein Mil; sonst sraimr.

Schreinerei f. 1. 'Tischlerwerkstatt' "Eisn UE1. 2. 'das Tischlerhandwerk' "Mein Was. schreinerieren swV. 'sich ein wenig als Tischler betätigen' Sonnb. schreinern swV. 'als Tischler arbeiten' "Eisn OE1 UEl. Schreinersholz n. 'für Tischlerarbeiten geeignetes Holz' die Lärchen gitt gutts Schreinerschholz "Hildb Gel. - Schreinersleim m. 'Tischlerleim' "Hildb Mab. Schrcipelz m. 'lauter Mensch, Krakeeler' "Ilm Ger. - Schreisack m. dass., "SRoda Her, 7 Schreihals' "Eisn UEl, Zeulr. - Schreitag m. 'der 3. Januar, an dem die Kinder von Haus zu Haus gingen, Glück für das neue J a h r wünschten und Gaben heischten' "Suhl Zel. schreitein swV. 'schwankend, unsicher i gehen' verstr. "Sömm, Sondh, Altb 1888; 'gemächlich gehen' er kommt anjeschreetelt "Mersb Scha. -

-ai- Sondh, "Sömm Str Wei W u n , -e- "Mersb Scha, "Sömm T u n , A l t b 1888 entsprechend m h d . -ei-; abweichend -i- "Sömm K i n .

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schreiten—Schritt

schreiten stV. 'gemessenen Schrittes t gehen' seit. N T h ü r nHennb, °Got "Sonnb, Mansf 1901, °HMöls OSchw; bie e mit enn Bein eruisserschreht, da tets en Pollerer _°Salz Stba 1862, in einer Beschwörungsformel zond schrieten mäi üwwer dan heiljen Grawen . . . °Eisn R u ; —» ab- auf- ausschreiten. Präs., I n f . : N T h ü r , °Got "Schmal, °Eisn R u , °Mein Was, -ai- °Sonnb, Suhl; 2.3. Sg. srid(sd) °Wern Sti, Mansf 1901, Sondh, srqdsd Sonnb. - P r ä t . : sred(dn) °HMöls OSchw, °Eisn R u , °Got Frd, °Salz Stba, "Schmal P a p , Suhl, -e- °Wern Sti, Sondh. P t . P r ä t . : gdsredd(n) °HMöls OSchw, °Eisn R u , °Schmal P a p Schmal, Nordh Sondh, -i- Sonnb.

Schreiteufcl m. 't Schreihals' °Mersb Lau, °Weißf RWe, "HMöls Nes. - Schreiulster o. G. 't Eichelhäher' ein Beleg westl. Altb nach DWA 15, S. 10. Schreiwanst m. 't Schreihals' °Mersb Lau, "Weißf RWe, °HMöls Nes. Schrick m. schifferspr. 'lange Stange zum Abdrücken des Kahnes' "Bernb Als, H a i ; vgl. Müll.-Fr. 2,475. Schriebes m. 'schriftliche Mitteilung, Schreiben' °Weim Bla; —> Schreibens. Schriez m. 'verspritzte Flüssigkeit, Spritzer' "SRoda Her. Schriezbüchse f. l a . 'Wasserspritze' °Schmö Goß, der Binnschworm war fortgeflehn, wemmern nich mit Schriezbichsen eigefangt hätten °Altb Zsche; 'Handspritzchen' Naumb. - b. 'ein der t Platzbüchse ähnliches Spritzgerät der Kinder' Altb 1888, °Schmö GBr, Zeulr Grz, os Hulunderstämmn mochten sich de Oungen sinst Knollbichsen wn Schritzbichsen °Pößn Nst. - 2. abwertend 'junges Mädchen, F r a u ' "Schmö GBr Goß, Grz. Vgl. Müll.-Fr. 2,545: Spritzbüchse. schriezeln swV. 'aus einer engen Öffnung t spritzen' das schriezelt awer aus der kaputten Dachrinne Jena. schriezen swV. ' t spritzen' verstr. n,öOThür, Zeulr Grz; auch ein undichtes Gefäß schriezt °Weißf R W e ; -» schruzen. sridsw neben -i- Grz, sonst srlds3; 1736, Müll.-Fr. 2,545: spritzen.

vgl. D W B 9,

. Schriezgebackenes n.. 'Spritzgebäck' Schritz- Grz. Schrift f. l a . 'die äußere Form des Geschriebenen oder Gedruckten' allg.; miemeliche Schrift 'kleine, unleserliche Buchstaben' Sondh, krause Schrift dass., H e n n b 1793, klore (feine) Schrift konn ich ohne de Brille nich mehr läse; gruwe (große) wie die in Gesangbuche konn ich nuch eser erkenne °Pößn N s t ; f Handschrift. - b. 'Prägung auf der Vorderseite der Münze' in dem Glücksspiel Schrift - Wopp, bei dem die Lage des Geldstücks nach dem Hochwerfen Gewinn oder Verlust bedeu-

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tet, °Sonnb St. - 2. 'Schriftstück, Schreiben' a Schrift aufsetz Sonnb. 3 a. 'Gedrucktes, Literatur' in den Wendungen er lügt wie die Schrift "Mein UWei, nach der Schrift Sprech 'hochdeutsch sprechen' Suhl, °Pößn Lin, er redt nach der Schrift dass., verstr. SOThür, "Jena Mün, °Ilm All; s kann je wühl säi, daß es „Spielberg" häißt, wemme nach der Schreft gieh well Erf. - b. 'die Bibel' de heilche Schreft °Got Frd, R A de läien sich de Schrift üs 'streiten sieh' "Mühlh Fau. srijd °Suhl Dil Wich, °Sonnb R o ; sonst srijd,

srefd.

Schrifthauer m. 'Steinmetz, der Schrift einmeißelt' Ztg. Erf 1912 nach Brandis Hs. schriftlich Adj. 'in geschriebener Form' seit.; do worde dar Kaaf noch schriftlich jemocht °SRoda H e r ; zur Bekräftigung dös kaa ich na schriftlich gegaa, döß er a Ä f f is Sonnb. Schrille f. ' t Libelle' nur 1 Beleg Schrella siidöstl. von "Mein R o m nach D W A 2, S. 14. Schrillpfeife f. 'ein Pfeifinstrument' Schrillpfeufla "Mein Mil. schrinden V. 't schmerzen' von aufgesprungener oder rissiger H a u t °Wern Sti, von kleinen H a u t verletzungen NThür 1790, 'brennen, schmerzen' Oberharz nach Borchers 124. sriyd °Wern Sbi, sehrinnen N T h ü r 1790. Wohl zu mnd. schrinden (entsprechend ahd. scrintan) 'einen Riß bekommen', wobei f ü r den Beleg aus N T h ü r 1790 nd. L a u t u n g anzunehmen wäre. MeckWb 6,176 stellt sehrinnen 'jucken, brennen' zu m n d . schrinden, dagegen schrinen 'schmerzen, brennen auf der H a u t ' zu m n d . schrinen 'schmerzlich jucken und b r e n n e n ' ; mit gleicher Unterscheidung SchlHoWb 4,410: schrienen, ebd. 411: schrinen; D W B 9,1753 möchte nd. schrinnen und hd. schrinden wegen der Verschiedenartigkeit der Bedeutungen getrennt sehen. Vgl. auch HessWb 3,439, Damköhler 176: schrinnen, Borchers 124: srind.

Schritt m. 1. 'das Weitersetzen des Fußes beim Gehen' allg. ; ich hou in ganzen Touch kenn Schriet ausm Haus getan Sonnb, keen Schritt iwere Bricke, mir bleim inne Altstadt Bernb ; verbreitet sind die Wendungen Schritt für Schritt 'allmählich', einen Schritt zulegen 'schneller gehen', auf Schritt und Tritt (auf Tritt und Schritt) 'immer, überall', seine Fraa mechte schwarz wäre vor Arger, wenn er su off jeden Trett un Schrette hengerdrein l ä f f t R u d s t ; —» Dreischritt. Übertr. ech tu kai Schrett 'bemühe mich nicht d a r u m ' Erf. - 2. 'die Spanne zwischen den aufgesetzten F ü ß e n beim Gehen' allg. ; hä macht Schrett bie e feuriger Moo 'geht schnell, mit großen Schritten' H e n n b 1869, nwRhön, ha macht Schrate wie der Tud dass., °Mühlh Fei, wie der Langenleuber Tod dass., "Schmö AKi- Auch als ungefähre Entfernungsangabe: von da sins mir 200 Schritte bis Degnerschhausen °Hett G ö r ; se

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schrittauf—schröpfen

wair noch e so e Schrieler zahn von er "Salz Stba; RA bleib mir drei Schritte vom Leib (vom Hals) allg. - 3a. 'Gangart' verstr.; su e schiener, stater Schriet Grz; die Magd spricht ich geh mein' Schritt, warum habt ihr mich gemiet' Rudst 1894. — b. speziell 'eine Gangart des Pferdes' verstr.; übertr. där Schimmel jieht ä jwten Schritt meist iron. 'die Sache macht Fortschritte' Mansf 1888. srid H e n n b I t z g r (ohne w°Cob), °Grz, °Pößn N s t , °Neuhs Meus; sred s°Worb w°Mühlh °Eisn w°Got, ° R u d s t K H a , srid n°Mühlh n w ° R u d s t , °LSalz BTo, sread, -ed-, -ia- n Z T h ü r (ohne NO), N O - R a n d °Eisn, ö°Ilm, ° R u d s t Cor, °LSalz G U r ; srid ö N T h ü r N O T h ü r OThür, °Gera Wei, sred nEichsf öZThür, I l m T h ü r (ohne S), sr$d(sü) verstr. ö°Sondh w°Art, °Weim K r a n . Abweichender P L : sred H e n n b (doch srid Schmal), srid Itzgr, D a t . P l . sredm °Eisn R u ; E n d u n g -w °Eisn UE1, °Got F r d , °Salz Stba.

schrittauf Adv. 'mit schnellen Schritten' "Neuhs Grä 1799 ; / schnell. Schritter m. 't Schlittschuh' nur °Got Boi. Schrittpierd n. 'schweres Pferd' °Erf Mit, "Zeitz Droy. - Schrittschuh m. 't Schlittschuh' als veraltendes Wort nur S-Rand NOThür, nllmThiir nOThür, ö°Sondh s°Art "Sömm, verstr. mittl. IlmThür sOThür nSOThür, seit, übriges ZThür, »Wem Sti, °Hal Nie, "Sondh ABe, "Ilm Böh GBr, "Salz Tie, Schmal; Eis- sive Schritt- et Schrickschuch 1691 Stieler 1937. schrittschuhiahren stV. 't Schlittschuhlaufen' nur verstr. und veraltend nllmThür OThür nSOThür, "Art sö"Sömm, um Got, "Sondh HEn, f i l m Stü. - schrittschuhlaufen stV. dass., nur seit, und veraltend OThür, um Got, "Hett Wip, "Sondh HEn, "Art Bot, "Weim Berk, Grz. Schrittschuhläufer m. 'Schlittschuhläufer' Rudst. Schrittstein m. 'im Wasser liegender Stein zur Erleichterung des Überquerens' Erf. - Schrittwalzer m. 'langsam, schreitend getanzter Walzer' °Eisn UE1. schroh —» schrau. Schrolger o.G. 'harte Erdkruste' "Sonnb St; f Ruft. Schrollc f. 'harter Erdklumpen, Scholle' verstr. SOThür Itzgr, "Hildb Ehr, Hennb 1801, veraltend E r f ; daß folglich nichts als Klöser und Schrollen daraus werden Erf 1754 Reichart 5,42; Schrulln puche 'harte Erdklumpen auf dem Feld zerklopfen' "Zeulr Göt. schrollen swV. 1. 'harte Erdklumpen auf dem Feld zerklopfen' "Sonnb Häm, um Cob, schröll "Hildb GIB. - 2. 'über den Acker t gehen' "Hildb Eis; —>losschrollen.

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schrollen swV. 'durch das Schröllsieb werfen' "Hildb Bei; t siebeni, abschröllen. Schrollenhüpfer m. 't Heuschrecke' "Hildb Vei. Schroller m. 1. 'Erdklumpen auf dem gepflügten Feld'"Hildb GIB. - 2. fachspr. 'Hilfsarbeiter in der Brauerei' "Rudst Kön; vgl. D W B 9, 1767: Schröll, Schrolle(n) 2a. schröJlern swV. 'Erdklumpen zerstoßen' "Hildb GIB. Schrollhopser m. im PI. Bannerter Schrollhopser Neckname für die Einwohner von "Hildb SBe in "Hildb Reu. schrollig Adj. 1. 'klumpig' von der Erde, veraltend Erf 1910, so macheten sie ihr schweres und schrolligtes Erdreich damit gleich Erf 1754 Reichart 3,30. - 2. 't holperig' z. B. vom überfrorenen Feld, nur "Schlz LBa. Schröllsieb n. 'gröberes, viereckiges Sieb' "Suhl Schm, "Hildb Ger Len Wald, zum Sieben von Erbsen oder Bucheckern "Hildb Bei, zum Zurückhalten von Kornähren "Hildb Tach; vgl. D W B 9,1768: Schrollensieb. Schrone f. 't Binde des Laubbaums' nur "Worb Stei, "Hett Pan, "Eisl Wim, Mühlh nach DWA 11. Ohne genauere Angabe des S t a m m v o k a l s (Schroune> -au-, -o-, -oi- z u s a m m e n g e f a ß t ) . I m b e n a c h b a r t e n nördl. Hessen verzeichnen D W A 11 u n d H e s s W b 3,83, K t . 3: Schale1 zwei kleine Gebiete m i t Schrone neben nördl. (um Hofgeismar) angrenzendem Schrau, -o-, -oi-, -ei-, das zu m n d . schrode 'abgeschnittenes S t ü c k ' zu stellen ist (so auch H e s s W b 3,442: Schrote) und also wohl urspr. die abgelöste, zum Gerben bes t i m m t e R i n d e bezeichnet. D e n k b a r ist die Übern a h m e eines PI. Schrohn aus dem N d . und hierzu die Bildung eines „falschen" Sg. Schrone. Vgl. auch H e s s W b 3,441, wo das W o r t ebenfalls nicht zu Schrunde gestellt wird.

Schröpf m. 't Haarbüschel, Schopf' "Grz "Zeulr "Schlz; ein Schroff Haare "Grz Gom, "Zeulr Ber HLeu, "Schlz Osch; —>• Haarschropf. Schröpfeisen n. 't Rübenköpfer' nur Schräpfeisen "Rudst ARe. schröpfen swV. l a . 'zur Ader lassen' seit, und veraltet; sinst lußen sich in Friegohr de Leite schrepfe, wenn se aa ganz gesund worn "Pößn Nst. - b. übertr. 'im Spiel Geld abnehmen, tüchtig bezahlen lassen' verstr. - 2. 'die Spitzen zu üppiger Saat abschneiden' verstr. südl. Erf, "Zeitz Kay, "Rudst ARe, f°Erf Bie 1913; schrappen 3. - 3. 'Steine über das Wasser springen lassen, t filschein' nur de Kennre schräpfen "Ilm Böh. sreba °Wern Sti, Sondh, Mansf 1888, °HMöls OSchw, °Zeitz K a y , E r f ; srebfs(n) °Ilm Man Stü, °Pößn N s t , Cob, W T h ü r s I l m T h ü r , südl. E r f , -p-, -ö- H e n n b I t z g r ; m i t „ R ü c k u m l a u t " im P t . P r ä t . gisräbfd Saalf, °Neuhs Mous.

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Schröpfer—schroten

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Schröpf er m. 7 Rübenkopfer' nur Schrepper srüsdla °Sonnb R ü c , °Cob U L a u , srMla °Hildb H a r Scha, in Bed. 2 sridh G-rz. — Mask. überwiegend südl. °Eisl Helb. Schröpfhans m. 'Mensch, der anderen im Spiel Eisn-Altb, auch N T h ü r 1882, Mansf 1888, sonst Geld abnimmt' so'n aaler Schräppkans °Worb Neutr., doch o f t o.G. g e b r a u c h t . Wae. - Schröpfkopf m. 1. 'zum Aderlaß benutztes Schrotbeil n. 'Axt des Waldarbeiters' "Blank Gerät' seit, und veraltet; ha kann Schräppköppe HGei; t Beil. - Schrotbeutel m. 'Behälter des gesitze (setzen) °Worb K E b . 2. 7 Klette Jägers für Flintenschrot' "Worb Wae nach Ztg. (Arctium lappa L.)' nur im PL belegt °Worb Eichsf 1824. - Schrotbier n. wohl 'aus Schrot geBüt. - 3. im Dim. 'bis zu 10 1 fassendes Bier- brautes Bier' 1725 "Grz Reu nach Hüllemann, fäßchen' "Sonnb OLi. Rittergüter 351. - Schrotbrot n. 'aus Schrot geSchrot m.n. 1. 'grob gemahlenes Getreide' als backenes Brot' verstr. östl. Sangh-Hildb, "Got Viehfutter, allg., doch nWThür nwZThür nur seit, F r d ; die Kleien sind, da im Altenburgschen . . . belegt; in Erf auch von gemahlenen Hülsenfrüch- nie Schrotbrod gegessen wird, auch erheblich genug ten; warmes Suffe in Eemer mät a Hängichen voll "Altb 1820. Schruet on Kleien °Erf H a y ; t Qeschrot Schrotzeug. Schrote f. 1. 'Bleikugel, Schrotkugel' Erf. - 2. - 2. 'kleine, gegossene Bleikugeln zum Schießen' 7 Speckseite' nur "Sangh Hac, 'ein abgeschnittenes verstr.; seltener mit Pluralbildung: die Hihner Stück Wellfleisch' "Hai Sal. - 3. 7 Webkante' odder Hasen, die hatte mät selwern Schruten ge- "Blank HGei, "Sangh Rott, Hai; -» Anschrote. schossen E r f ; hierzu wohl die RA e hat Schrueten - 4. 7 Pflugwende' nur 2 Orte bei Melr nach gehott 'er war betrunken' °Got Bai. - 3. 'zur DWA 8, S. 40 f. - 5. 'scharfkantiges Eisenstück, Münzprägung abgeschnittene Metallscheibe' in auf dem der Nagelschmied die Nägel vom der Wendung von altem (echtem) Schrot und Korn Stab abhaut' "Blank HGei, "Schmal Rot. - — 'rechtschaffen, echt' verstr.; e es noch su e Bänen- Schrone. vater von alten Schrut un Korne °Weim Bla; auch Schrötel m. 'der mit Gras bewachsene Mittelvun ohlen (Korn un) Schrute Mansf 1857; —> streifen auf Feldwegen zwischen den Radspuren' Abschrot. — 4a. 'abgeschnittener, entästeter nur Schreetel verstr. w°Mersb; t Bank, DeichselBaumstamm' Altb 1888. - b. 'Stockholz' bei kamm -rain -steig, Fuhrrasen Gleisweg Graskamm Cob. - 5. e Schrut (Spack) 7 Speckseite' nur Grünwerk Kamm Krone Rand Ranze4 Rasenkamm °Altb °Schmö °SRoda °Pößn "Zeulr °Grz °Schlz, Riffel1 Rüfter Schmälchen Sims Trollstreifen Üfer, "Lobst Bst; auch e Schrut Fleesch "Altb Teg; ->• Weghucke -rücken. Speckschrot. - 6 a. 'die einfache, der Breite des schröteln swV. 'etw. kürzen' geschreetelt "Zeitz Webstuhls entsprechende Stoffbahn' 42 bar bet- K a y ; vgl. D W B 9,1782. tucher von 2 schroten 1538 Schloß-Inv. Arn 48. Schroten, m. 1. e Schruten (Spack) 7 Speckseite' b. im PL 'zwei Finger breite rote, grüne oder nur "Saalf "Lobst, "Pößn Ra ; hui emol en Schruten schwarze Tuch- oder Samtstreifen, mit denen die Spack! "Lobst Eli. - 2. 7 Webkante' Sonnb. Altenburger Mädchen ihre Zöpfe zusammenrollten' schroten swV. 1. 'Getreide zu Schrot mahlen' Altb 1703. - 7 a. 'größere Ackerfläche, t Plani' verstr.; wenn geschrutt wurde, konnten de Leite nur im ersten (zweiten, dritten) Schrot Got; mit metze lasse un brauchten nich s Schruten ze bezahln unterschiedlicher Größe als Teil der Gelänge vor "Jena Kun, so auch "Wem Sti, "Rudst ARe; de 1750 nach "Sondh 1862. b. 'Wäldchen' Saun krein an ehr Futter geschrutenes Korn als Schruet, Schrüetla °Cob ULau, nur im Dim. "Hildb Oongemenge "Altb Mo.n; t rennein. - 2 a. 'in Har Scha, °Sonnb Mup R ü c ; wann ein graßerin grobe Stücke zerschneiden' Erf. - b. 'grob in den schröden mit sommerladen abzuschneiden t sägen' Sondh. >• abschroten. - 3 a. 7 nagen' ergriffen wird . . . 1681 Gemeindeordnung "Hildb von Mäusen, "Mühlh ODo, "Erf Mön. - b. 'viel Vei, in gehegten schröden ebd.; t Wald. - 8. 'ein und gierig essen' verstr., vor allem von harter bei der Weinlese gebrauchtes Gefäß' der bender Nahrung; wie do die Kinner alle Toge schruten! sal die . . . leythen vnd schroth zeitlich vff den herbst "Grz Ber, seine Jungens schrotten ahnstännich was verbinden um 1500 Erf Mainzer Hof 37. - 9. 'in weg "Hett Ger; t fressen. - 4. 'mit einem K r a f t das Holz gehauene Kerbe' °Sonnb Men, 'Fall- fahrzeug rücksichtslos umgehen, es nicht sachkerbe beim Holzfällen' "Sonnb Trut. - ->• Schro- gemäß fahren' der schrotet immer wieder umg. Jena. te(n), breitschrotig, sieben- vierschrötig. - 5 a. 'wälzend fortschieben, mühsam bewegen' Mansf 1888, Erf, hä varsucht es, sich in de Hichte S t a m m v o k a l im wesentlichen wie bei rot. — PI. in (Höhe) ze schruten Mansf 1857. - b. 'auf- oder Bed. 2 srwd Suhl, °Mein Was, srüddn Mansf 1901, °Eisn UE1, srwddn °Mühlh ODo, °Got Bai, D a t . P l . abladen' veraltend Sondh, "Art Fra; ein ieclich m$d srüdan Erf; Dim. in Bed. 7 srmdla °Soimb Mup, bürgere mac wol schrotin uf oder nider ein halb

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Schrotensocke—schrubben

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'dicker Mensch' "Erf Eck. - Schrotmühle f. 1. 'die im Bauernhof vorhandene Mühle zum Herstellen von Getreideschrot' verstr.; als Einrichtung des Inf. srod °Sonnb N h S Sonnb, Cob; sonst StammBrauhauses "Altb 1843, °Grz Ber; 'der zum Schrovokal weitgehend wie bei rot; in der 2.3.Sg. und ten bestimmte Mahlgang einer Getreidemühle' 2.P1. sowie im P r ä t . und P t . P r ä t . überwiegend Vokalkürze. P t . P r ä t . gdsrüdin °Weim K r a n , °Altb "Mersb Lau. 2. übertr. 'Mundwerk' sei Mon, gasrudddn °Rudst Kön, Sonnb; sonst gdsrod, Schruetmühl gett n ganzen Touch Sonnb. - Schrotgasrud. nudel f. 'mit Getreideschrot bereitete t Frecke Schrotensocke f. 'aus abgeschnittenen Webkan- zum Mästen der Gänse' n u r "Hai Golbitz Ostrau. - Schrotsachen n. 'Schrotgetreide' in de Hottelten gefertigter leichter t Hausschuh' °Quedb Ndf, schter Windmelle hat e amol a Zentner Schruetsachen "Sangh R o t t 1910; Schrote 3. Schroter m. 'schnell drauflos arbeitender Büch- geschafft "Erf H a y . Schrotsäge f. 'lange, bauchige, von zwei Persosenmacher' Suhl; 'rücksichtslos seinen Wagen benen zu bedienende Säge zum Fällen u n d Zeranspruchender K r a f t f a h r e r ' umg. J e n a . Schröter m. 1. 'Schneider' 1422 Heil nach Wolf, schneiden von Bäumen' verstr. W T h ü r I l m T h ü r OThür, "Neuhs, sonst seltener; s gett mich so im Eichsf 2, Nc. 66. - 2. 7 Hirschkäfer nur Sondli, därch °Eisn N h o ; —>• Baum- Feuerschröter, Schrötersochse Wanste rim, wie wamme ene Schrötsajn e Pappelklotz zerrt "Eisn Tre, er schnarcht wie anne Schrotwurm. > Siebenschröter. Schroterlohn n. 'der in Form von Getreide zu Schrutsage Erf R u d s t , "Jena G u m ; t BaumSchweinsrücken. entrichtende Lohn für das Schroten' °Wern Sti, Stammsäge, schrotsägen swV. 't schnarchen' em dreie leet'ch °Erf Mön. Schrötersochse m. ' t Hirschkäfer' °Sondh Jeb, mich in Kahn on markte nischt, daß meine gute Mathilde schrutsaante "Erf H a y . Schröters Ochse Sondh. Schrotsaufe f. 'mit Getreideschrot bereitetes Schrotfurche f. 'nach dem Ackern schräg durch das Feld gepflügter, als Wasserablauf dienender Viehfutter, / Angemenge' nur "Jena L ü t . - SchrotGraben' "Mein OWei; -> Schrot 7 a. - Schrotge- saufen n. dass., nur "Apol GRo K R o , "SRoda menge n. 'mit Getreideschrot bereitetes Viehfutter, Grö. - Schrotschlampe f. dass., nur "Erf E r m . Schrötsel f. als Maßangabe eine Schritzel Vollt Angemengt °Weim Kro, "Arn Rip, Saalf. Schrothammer m. 7 Vorschlaghammer' nur "Mein mehl 1694 Erf nach Kirchner Hs.; vielleicht eheOWei, Schrott- °Hett Mfd. - Schrothaus n. wohl dem ein Gefäß f ü r Getreideschrot, vgl. D W B 'in der Art des Schrotwerks gebautes Haus' "Sonnb 9,1796: Schrotsei 'geschrotetes K o r n ' . J u d , wo im 19. J h . solche Schrothäuser standen; Schrotspritze f. fachspr. 'Jagdgewehr mit Schrotvgl. D W B 9,1793. läufen' Suhl. - Schrotstein m. 'Grenzstein, der die Schrotkammer f. ' R a u m zum Aufbewahren des einzelnen Schrote der Gelänge voneinander schied' Getreideschrots' "Mersb Lau, "HMöls Nes. vor 1750 nach "Sondh 1862; Schrot 7a. Schrotwagen m. 'vierrädriger, von Arbeitsvieh geSchrotkarren m. 'Schiebekarre mit Kasten, t Radebere' n u r verstr. u m LSalz, wohl umgedeu- zogener Wagen' nur "Sonnb Grü. - Schrotwand tet aus Schootkarren (Schuttkarren) der Umgebung; f. 'Bohlenwand im Zimmer' "Neuhs GNeu. — Schrotwerk n. 'eine Art des Fachwerkbaus, bei vgl. T h D A 2 K t . 33 bzw. S. 166. Schrotkasten m. 'Behälter zum Aufbewahren der die Fächer durch senkrechte Kanthölzer voll des Getreideschrots' Salz. - Schrotkiste f. dass., ausgefüllt sind' "Neuhs Lip. - Schrotwilger m. "Eisn UE1, "Mersb Lau, "HMöls Nes. - Schrotkorn 'mit Getreideschrot bereitete t Frecke zum Mästen n. 'zum Schroten bestimmtes Getreide' "Mersb der Gänse' Erf 1866. Lau. - Schrotlauf m. 'Flintenlauf, aus dem Schrot Schrotwurm m. wohl 'Larve des Hirschkäfers' verschossen wird' Suhl. - Schrotleiter f. 'leiter- Ist aber der Schrot- Wurm einmal in das Holz eines ähnliches Gerät zum Auf- u n d Abladen schwerer Stammes hinein gedrungen, . . , so ist kein HülfsLasten, insbesondere von Fässern' verstr. westl. Mittel mehr vorhanden Erf 1754 Reichart 2,121. Nordh-Schlz, "Mersb L a u ; gelegentlich auch zum Schrotzeug n. 'grob gemahlenes Getreide f ü r das Aufhängen des geschlachteten Schweins benutzt. Viehfutter, / Schrot' "Worb Kül, "Erf Mön. - Schrotmehl n. 'grobes Mehl' "Eisn UE1, Sonnb. Schrubbe f. 1. 'Spielkugel, t Murmel' nur "Got Schrotmeißel m. Fachspr. der Jagdwaffen- War. - 2. 'Schläge, t Prügel' nur "Gera Röps. Schrubben m. 'grober Kies' "Eisn OE1. industrie 'Trennmeißel' Suhl. schrubben swV. l a . 'mit der Scheuerbürste oder Schrotmeister m. 'das f ü r die Lagerung u n d den Verbrauch des Getreideschrots verantwortliche Waschbürstc reinigen' verstr. ; wenn de dich nich LPG-Mitglied' "Jena Scho 1959. - Schrotmops m. besser wäschst, waar ich dich mol schrobbe "Jena füdir ane vare in sin hus 1289 Erf Weistum 28; —> aufschroten, Schrotleiter.

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Schrubber—Schrunde

Lobe ; t scheuem1 la. - b. übertr. jmd. den Wanst (das Wänstchen, Ränzchen, Fell) schrubben 'ihn t ;prügeln' verstr. westl. Nordh-Art-Rudst-Sonnb, ö°Gera, Bernb, °Pößn Sta, °Grz Kur, ich wulle nor emol zuhorche, waan er hääte n Pelz schrubbt "SRoda H e r ; —» verschrubben. - 2 a. 7 kratzen, schaben' °Wern Sti, °Sömm Kö, "Schmö GBr, speziell 'die Borsten des gebrühten Schlachtschweins t abschaben' mit der Schalln wird geschrubbt °Hildb Cro; —> abschrubben. - b. refl. 'sich a n W ä n d e n oder Pfosten / scheuem' die Säu schrubbe sich "Hildb Reu, °Sangh Hai Rie, °Ilm Elg. - c. 'auf dem Feld t jäten' nur °Heil Sic. - 3. 'schwer t arbeiten' °Eisn UE1, °Ilm Ilm Man, mir ham heit geschrubbt, döß uns ball die Aachen üwerganga sän Sonnb. - 4. 'übervorteilen, überteuern' °Wern Sti, daan honn ech owwer mol geschrubbt °Eisn OE1. > losschrubben, beschrubbt. Schrubber m. 1. 'Scheuerbürste mit langem Stiel' verstr. 2. fachspr. 'Schrubbhobel' "Neuhs Meus, Sonnb. - 3. 7 Stammschäler zum Entrinden der B a u m s t ä m m e ' °Sonnb T r u t . > Bartschrubber. Schrubbermeister m. 'Tischlermeister' °HMöls Schel; t Tischler. Schrubbesen m. 'grober Besen, Schrubber' Sonnb. Schrubbhacke f. 'Hacke zum J ä t e n ' "Heil Sic; vgl. HessWb 3,448: Schrupphacke. - Schrubbhobel m. 'Hobel zur Rohbearbeitung des Holzes' "Blank HGei, °Eisn ÜE1, °Got Schm, Erf Sonnb. Schrubbschelle f. 'Werkzeug zum Abschaben des gebrühten Schlachtschweins' nur "Heil Men; t Schelle3 3. - Schrubbstahl m. 'ein Gerät des Drechslers' "Blank HGei. Schruck m. 1. 7 Schrecken' "Erf Mön, "Weim Bla, °Jena Lobs, var Schröck luß e seine Feife falle "Erf H a y . - 2. 'Sprung, t Biß in Gegenständen aus Glas, Ton oder Porzellan' verstr. OThür (ohne NW), nSOThür, "Schlz Göt; morgen kimmt der Kesselflicker, weil der grüße teppeme Tupp en Schruck hot °Altb Mon. 3. übertr. einen Schruck haben 'geistig unbeweglich sein' "Schmö AKi, 'nicht ganz normal sein' "Gera H u n MBe, 'betrunken sein' nur Schmö. bog °Erf Hay Mön, °Weim Bla, °Jena Löbs, Eisb, °Schlz Göt; sonst srug. schrucken —• zerschrucken. Schruft f. m. 1. harte Schruft 'die harte E r d k r u s t e ' nur "Mühlh Men; t Ruft. - 2. die Schruft 'das Innere des Backofens' °Sangh Hai, der Schruft 'der U n t e r b a u des Backofens' nur °Eisl Sib. Zu mhd. schruffen 'spalten', schruft 'Kluft', vgl. Lexer 2,807, RheinWb 7,1822: Schruff-türe. schrühe —• schrau.

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Schrühekrautn. 'die beim E r n t e n von den R ü ben abgeschnittenen Blätter' Schriewekrüet °Eisn Tre; t Rübenkopf. schrühen 1 swV. in der Wendung Runkel schriewe 'das K r a u t von den R ü b e n schneiden' °Mühlh ODo, —> abschrühen. Etymologisch unklar; vielleicht ist zu vergleichen RheinWb 7,1821 f.: schruden bzw. darauf zurückgehendes schruffen 'durch Hin- und Herreiben scheuern'. schrühen 2 —» verschrühen. Schrulle f. 1. 'sonderbares Gehabe, Marotte, f Laune' umg. verstr. - 2 a. 'alte, wunderliche F r a u ' "Mersb Lau, "Mühlh ODo, "Sonnb Sonnb St, Cob. - b. 'liederliche Frau, t Schlampe"Mersb Lau, "Got Lui. - c. 'sittlich verkommene F r a u ' "Mersb Lau ; t Hure. schrullig Adj. 'wunderlich, l a u n e n h a f t ' Erf. schrumm 1 I n t e r j . für den Klang der Baßgeige, Mansf 1880, Sondh. schrumm 2 Adj. 7 betrunken' er ist schrumm "Heil Geis. Schrumme —• Schramme. schrummen swV. 'klingen (vom Geräusch des Sägens)' s schrommte nech Schlacht "Erf H a y . Schrumpel f. 1. 7 Runzel im Gesicht' Eichsf 1912, "Wem Sti, Weißf, "Schmö GBr, Erf, Schrompfel "Eisn OE1 UE1, s ganze Gesicht is eene Schrumpel "HMöls OSchw. - 2 a. 7 Backpflaume' nur "Nordh Noh. - b. 'alte, runzlige F r a u ' Suhl Sonnb. - 3 a. 7 Waschbrett, auf dem die Wäsche gerumpelt wird' nur "Sangh Roß. - b. 'weibl. Geschlechtsteil' "Eisn OE1; t Fotze. schrumpelig Adj. 'runzlig, vertrocknet' verstr., doch Hennb nicht belegt; e schrumplechtes Männhen Weim. srumbflix Sonnb, srombflex °Eisn OE1, srümbfli% Cob; srumblexd Weim, sonst srumblix, sromblexschrumpeln 1 swV. 'schrumpfen, runzlig werden' von alternder H a u t und von F r ü c h t e n verstr. nördl. Schmal-Naumb-Gera, Sonnb Cob; —> einverzusammenschrumpeln. srumfdl °Mühlh ODo, srumbfnl neben srumbdl Sonnb, sromfdl °Arn Güg, srümbfdl Cob; sonst srumbdlfs), -o-, schrumpeln 2 swV. 'Baß spielen' ar schrumpelt uf dn Basse rim Sondh. sehr unipen —• abschrumpen. Schrumpf m. 'Falte, Runzel' die Rinde bekommt viele Schrumpfen und Riße veraltet Erf nach Brandis Hs. schrumpfen swV. 'kleiner werden, sich faltig zusammenziehen' seit. ZThür IlmThür, "Eisn OE1, "Schmal Pap, Suhl Sonnb, schrumpen Mansf 1888; —> zusammenschrumpfen. Schrunde ->• Schrone.

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schrupp—Schubiak

schrupp I n t e r j . für eine rasche, drehende Bewegung, schrupp, un der Schlüssel wor rüm Sonnb; hierzu die Zähne hat er mit änn Schruppdich rausgerääft 'mit einem Zupacken gezogen' Saalf. schrups I n t e r j . für einen raschen Zugriff, schrups, macht'n de Schandarmen feste "Sondh H T h . Schruz 1 m. 'wertloses Zeug, • schlechte Ware* verstr. OThür, °Mersb Lau, dän Schruz mog ich aa niet °Schlz Göt; Schruz un Kumpenie 'Geschäft, das schlechte Ware anbietet' "Schmö GBr. Vgl. Müll.-Fr. 2,476 sowie mit gleicher Grundbedeutung RheinWb 7,1835: Schrutz, schrutzig, Schruz, schruzen, ebd. 1828 f.: Schrunz, schrunzig. Schruz2 m; 'kleiner Regenschauer' t h ü r . nach Müll.-Fr. 2,476: Schruze-, sonst nicht belegt; Sprutz. Schruze f. 't Durchfall' Altb, "Schmö GBr Goß, dar hol de Schruzche "Zeitz Kre. schruzen swV. 1. 'etw. verspritzen' "Schmö Goß, ich hau dich, daß es Blut zer Nase raus schruzt! °Altb Ebg. - 2. 'Kot spritzen' de Gänse schruzen "Schlz Göt. >• schriezen. Schruzer m. 't Pfuscher' nur °Schlz Mie. seht I n t e r j . 1. als Scheuchruf f ü r das Federvieh, verstr. außer allmThür SOThür Itzgr. - 2. als Aufforderung zum Schweigen, °Nordh Blei. schu I n t e r j . als Scheuchruf f ü r das Federvieh, "Eisl Ams Rot, schu! "Mühlh Str, °Hildb K ä ß ; für das Schwein verstr. NOThür, seit. Eichsf I l m T h ü r SOThür, °Hett Ritz, scho! °Weim But, f ü r das Rind schu ein! "Jena H u m ; —> tschu. Schub m. l a . 'das Schieben' Erf. - b. 'der einzelne Wurf beim Kegeln' °HMöls Web. - c. jmd. auf den Schub bringen 'eine unliebsame Person polizeilich aus der Gegend entfernen, abschieben' "Gera Kös, R u d s t . - 2 a. 'eine gewisse Anzahl' von Menschen än Schob Liete "Mühlh ODo, jetzt darf a annerer Schub rei Sonnb; vom Brot, das auf einmal in den Backofen k o m m t , Sonnb. - b. auf einen Schub 'auf einmal, zugleich' Mansf 1857, "Mühlh ODo, Sonnb. - 3. 't Maitrieb an Bäumen' siste di neue Schub? "Hildb Reu, der fresche Schub "Neuhs Meus; Maischub. - 4. Schublade' "Eisn See, "Got Mech, umg. Heil; ->• FensterKommodenschub. - —» Baumel- Kegel- LangLeichenPlumpschub. söb °Mühlh ODo, sonst ¿üb; doch mit Kurzvokal (Kegel)sub OThür (ohne W), nöSOThür, Schlz, "Saalf UWe, °Pößn Ra, Mansf 1857, Eichsf 1912, Heil, °Eisn See, °Got Gol, wohl in Anlehnung an ->• Schupp 'Stoß', vgl. D W B 9,1811: Schub Id. - PI. Sub* Heil, süb °Sonnb NhS, süb °Hildb R e u .

Schub I n t e r j . als Scheuchruf f ü r Hühner und Katzen "Quedb Suderode, schuh schuh ! "Quedb All. Schubbett n. wohl 'niedriges Bett, das man unter 6 2 Thüringisches Wörterbuch V., 8 . - 9 . Lfg.

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ein höheres schieben k a n n ' 1 Spannbette vndt 1 Schubbette Darinnen 1583 Schloß-Inv. Arn 26 ; vgl. D W B 9,1814. - Schubbolzen m. 'Verbindungsstange zwischen den Wagenleitern, f Schubholz' nur "Schlz LBa. Schubel -» Pritschschubel. Schübel m. 1. 'Büschel' Cob, das Heu wurde mit der Heugabel in Schüwel auf den Wagen geladen "Hildb GIB. - 2 a. 'großer t Heuhaufen' nur "Hildb Streu, Cob. - b. 't Strohschober' Cob. 3. 'große t Menge' verstr. ö°Sonnb ö°Cob; e Schüwel Oald (Raach, Wasser) "Sonnb Grü; —• Schober 4. Zu m h d . schübel, schubel 'Büschel zum Verstopfen einer Öffnung', auch 'Haufen, Menge'; vgl. D W B 9,1814, Schmoll. 2,362, SchwäbWb 5,1156.

schubein —>• schaubeln. schübelweise Adv. 'in großen Mengen' der Draack fliecht schüwelweis zun Fanster rei Sonnb. schuhen swV. i m I m p . als Zuruf a n die Zugtiere, r ü c k w ä r t s zu schieben, verstr. n , ö N T h ü r N O T h ü r , "HMöls D e u ; t hüfen, —> zurückschuben. süb N T h ü r und hier von -»• schauben nicht zu trennen, sub verstr. neben süb N O T h ü r Eichsf, °Sangh Die, °Art Old, vielleicht an -»• schuppen2 'stoßen' angelehnt. Nach R h e i n W b 7,1840 und HessWb 3,450 im Ablaut zu schauben.

Schuberkarren m. 'f Schubkarren mit Sprossen' nur Schuwer- "Sangh U f t , Schüwer- "Heil Kel, Schuwwer- "Heil K E b , Schubber- "Heil Ber L u t ; vgl. T h D A 2, K t . 34 und S. 164. Schubfach n. ' / Schublade im Schrank oder in der Kommode' verstr. "Eisn, "Pößn Nst, in Sonnb auch 'Tischkasten'. - Schubfenster n. 'Schiebefenster' Schubb- Eichsf 1912, "Heil Ger, Schübb"Eisn OE1, Schob- "Eschw Aue. - Schubhaken m. ' t Sensengriff in der Mitte des Sensenbaums' n u r "Got Cat Fin Tab. Schubholz n. 'die abnehmbare Verbindungsstange zwischen den Enden der beiden Wagenleitern' sZThür sIlmThür swOThür SOThür (doch nicht südl. Pößn), "Suhl, verstr. öOThür Itzgr, "Apol Flu, "Schmal R o t ; eine Schwangere soll beim Aufsteigen auf den Leiterwagen nicht unter dem Schubholz hindurchkriechen "Saalf H o c ; t Brill(e) Querleiste, Schubbolzen -stange, Schwenkholz Spanne, Spannholz -leuchse-rute -stecken, Sperre, Sperrholz -latte -leiste -leuchse -riegel, Wagensbrill-, in gleicher Funktion auch Überbieger sowie die unter Spreizer genannten Syn. süb- S-Rand °Zeulr, Gera, °Schlz LBa Zol, °Zeulr Mer, °Schmal R o t , soub- °Lobst Eli Weit, °Schlz Göri Grä, söb- °Zeitz K a y , sob- °Jena K a ; sonst sub-; weiterentwickelt zu subf- °SRoda R a t W a l t .

Schubiak m. ' S c h u f t ' verstr. öNThür N O T h ü r

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Schubiaks— S chubkuchen

W T h ü r nZThür n l l m T h ü r OThür, Hildb Sonnb; —> Schiebiak. subjag Erf, sübjag °Eisn OE1, suwdjag NThür 1822, söwiag °Naumb Pri, sonst süwajag, süwi(j)äg. Schubiaks m. dass., °Mühlh ODo, °Sömm Kö, Altb 1888. Schubkarre f. 1. Schubharren mit Sprossen' nur seit. NOThür öZThür n l l m T h ü r nOThür, vereinzelt auch N T h ü r sIlmThür sOThür, "Gera Wei, "Suhl Sehl, "Mein Men, "Lobst Bst, Schufkarre "Quedb Suderode. - 2. 'Schiebekarre mit Kasten, t Radebere' nur Schufharre °Quedb Gün, de Schüffkarrn °Worb J ü t z ; hierzu wohl auch was sich aber sonst von Schutt und andern Unflath . . . häuffet, daß muß der bestellte Flößmeister mit Schubekarren lassen nach dem Saalstrome . . . schaffen 1760 Hai nach Hondorff 46f., doch —» Schaubeharre. Schubkarren m. 1. 'einrädriger Karren mit Sprossen' als gebräuchlichstes Beförderungsmittel vor allem bei den ärmeren Schichten, n u r Eichsf W T h ü r ZThür (ohne ö°Sömm), H e n n b Itzgr, u m Weim, u m Rudst, ö°Arn, ob. Schwarza, s°Lobst s°Schlz, verstr. n l l m T h ü r OThür wSOThür, sonst seit.; s. Abb., vgl. ThDA 2, Kt.34 und S. 162ff.;

ich muß an Schubharrn voll Gras holl °Eisn Ru, die taglöhner und holzhauber sollen bey feyerabend machen, nicht mehr befugt sein, auf dem schubharn holz mit nach hauße zu nehmen 1803 Gemeindeordnung "Mein UMa; scherzh. ich wöll, daß so a Schubkarrn tousend Taler kost, da können doch nuir de Richen walche gelcäif °Eisn R u ; R A und Wendungen: die Domme wärn halt net all, on benn alle Tag a Schubkarrn vool fortkömmt "Hildb The, (es stehlen) der Arme mit Zittern und Zagen, der Reiche mit Schubkarrn und Wagen "Hildb Sehl, ich laß mich nich uff dn Schubkarrn lad 'ich lasse mich nicht veralbern' "Eisn See UE1, vor großem Ärger könnt me Schukhärner spei "Got Fisch, ein Großmaul hat en Rachen, daß mer mit en Schubkarrn nein kann fahre R u d s t ; ein Ungeschickter tanzt wie en Schubkarrn "Mühlh Rei, in Anlehnung an schuppen 'stoßen' Anne, du bist en richtiger Schubkarren! "Worb Hei; als Aufforderung zum Eintreten när rei, wenns hei Schubkarrn is! Suhl, "Mein Was; ein übles P a a r hunn der Täiwel ufm

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Schübkarren nit besser zesammengebrenge "Eisn Tre, ähnl. "Mühlh Lef, "Mein Was, was nicht zusammengehört, das paßt zesomme bie Schubkarrn o Peröcke Hennb 1869, "Mein Schwi; wer ständig zwischen Hochdeutsch und Mundart wechselt, spricht halb Schubkarrn on halb Chaise verstr. s°Eisn, Suhl, "Mein Was, "Hildb GIB, von teils dörflicher und teils städtischer Kleidung "Suhl Ben, auch der wie eine S t a d t gepflasterte Marktflecken "Eisn MSu war halb Schubkarrn on halb Chaise; beide Arten der Schiebekarre in einem Vers beim Pfänderspiel aus E r f : De Schubkarrns Maari schneid jetzt Speck, on war sehe lieb hat, holt se weg. No, Radebarlens Fretze läßt se geweß nech setze. Kinder spielen Schubkarren, indem eines auf Händen geht und ein anderes dessen Beine hält "Eisn TJE1, "Ilm Stü, "Schlz Ta. - t Bock- LeiterMist- Sack- Schaube- Schiebekarre(n), LattenSchub- Schweizer- Strohkarre, Schiebel- SchieberSchiebs- Schuber- Schubs- SprossenSteinkarren, Karre(n) Radebere Schiebeboch Schleifer1. - 2. 'Schiebekarre mit Kasten, t Radebere1 n u r u m Neuhs, "Worb Bre Hol Tas, "HeilGla, " N o r d h R o d . sukä(r)n Itzgr, sw°Got ö°Schmal s°Salz nw°Mein, verstr. nWThür, °Melr Ste Urs, 0 Schlz Dob Geb Spi, sü- °Schmal Flo HAu Lau Zil, °Sonnb Bach Sei, süg- um °Eisn Her, °Mühlh Hey, °Eisn Fal; aufN-Rand °Worb; süb- swWThür (nicht um °Eisn Her), °Ilm GBr, süb- °Suhl Gei; sonst sub-, doch suwdkarn Eichsf 1912; benachbartes süwakarn - Sau- Schweinsschuh. — 3 a. 'f Sensenscheide' nur seit. öNThür NOThür, N-Rand IlmThür, OThür, on der Scharfe vun der Sense muß e Schuh getreen wäre °Pößn Nst ; —>• Blatt- Sensenschuh. - b. 'auf der Erde gleitender Außenträger des Messerbalkens an der Mähmaschine' "Eisn TJE1. - c. 'die Lederkappe mit dem Binderiemen an der Handhabe des Dreschflegels' "Schmö Zeh,

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"Pößn Wei, "Mein Schwa. - d. 'f Saftsack an der halblangen Tabakspfeife' nur "Sangh Til. - e. 'Saugkolben der Pumpe' "Worb Gern Haus, °Sömm Bach, "Weim GLo. - -» Hemm- Ruttel- StreichWaagenschuh. - 4. Schickelchen 't Frauenschuh (Cypripedium Calceolus L.)' "Jena ABe; —>• GottesKuckucksschuh, Schöne Schuhchen, Schusterschühle. 5. ein Längenmaß, in Gemeindeordnungen des 18. J h . verstr. Hennb, "Arn belegt, . . . nach welchen die Erbsen mit einem Pflanzer 3 viertel Schuh weit voneinander und 2 Zol tief verpflanzet werden Erf 1754 Reichart 4,145f.; nach Jauernig, Maße 17 und 35 als Euldisches und Nürnbergisches Maß (28,288 bzw. 30,3975 cm) neben gleichbedeutendem Fuß. > Träumschuh, Maischühchen.

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Scimhadel— Schuhkratzer

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Schuhahle f. dass., nur verstr. sIlmThür, s°Jena °Grz °Zeulr, S-Rand °Schlz, S-Rand "Suhl, °Hildb, seit, übriges Hennb Itzgr SOThür, °Mühlh NDo, °Erf Ste, vgl. DWA 12, K t . 9 ; in Wenter assen de Meier (Maurer) n Schmierkäse mit der Schuhkahle °Weim GLo. sünoln zwischen °Suhl Sehl u n d Hildb, °Mein R o m 1801, sonst m i t dem Sg. des Bestimmungswortes geb i l d e t ; abweichend vom Simplex Schuh s t e h t süx-, süax- auch verstr. ö°Arn, °Weim GLo, °Hildb Mab. Z u m n - A n t r i t t vor das G r u n d w o r t Ahle.

Schuhanzieher m. wie schd., verstr. "Neuhs, °Eisn OE1 UEl, °Erf Mön, °Hildb Sehn; t Anzieher Anzug Anzügel, Schuhanzügel -anzügler -löffei. Schuhanzügel m. dass., verstr. ö°Hildb °Sonnb. - Schuhanzügler m. dass., °Sonnb Hasb St. Schuhband n. 't Schnürsenkel' nur verstr. NThür (ohne Eichsf), NOThür ZThür, sonst seit., nicht sIlmThür sSOThür; in Mußboch ("Schlz Moß) hannein se rächen olle Leite miet Schuhbennern °Pößn Nst ; als Tadel Lapplanger, Livlanger, bing dinne Schuuchbanger! °Mühlh ODo; geht einem Mädchen das Schuhband auf, so denkt ihr Schatz an sie, Sonnb 1858. Schuhbendel m. dass., nur sWThür Hennb (ohne ö°Schmal nö°Suhl), Itzgr (ohne O-Rand). sü- H e n n b (ohne °Salz w°Schmal), °Hildb, sö- verstr. "Schmal, sonst ohne U m l a u t ; so auch in den übrigen

Zuss. mit Schuh-, Vereinzelte Schühbändle, Schoh.Lautformen für den Sg. s. Kt. Schuh. Für den Nom.

bäng(e)le ( D W A 18, K t . 8 ) können lautlich auch Dim.

PI. im westl. T h ü r . s. K t . Schuhe; im Ostteil N o m . PI. sün s ö N O T h ü r n O T h ü r , sü söSOThür, sonst im neben seltenerem sü; abweichend von der K t . söu, sekd °Wern Sti, f ü r 'Schlittschuhe' sledsexa °Ilm Fri,

zu Schuhband sein. Schuhbürste f. wie schd., verstr. außer Hennb; RA ha is flissig (fleißig) wie ene Schuhkbürschten "Salz Gum. - Schuhdraht m. 'starker, gepichter Zwirn zum Nähen der Schuhe' °Eisb Sil, °Schmö Goß, "Neuhs Cur, Schouksdruht °Saalf Lieh. Schuhdreck m. 'Schmutz an den Schuhen' dar behannelt mech wee Schuhdrack °Eisn UEl. - Schuheisen n. 'Schuhkratzer' °Erf H a y Mön. schuhen 1 —> an- vorschuhen. schuhen 2 —> schauben. Schuhflicker m. 'eine langbeinige Wasserwanze' "Schlz Dob. - Schuhklee m. 't Hornklee' nur °Bernb StN. - Schuhknecht m. 1. 'Schuhmachergeselle' Altb 1890, dem Schuhknecht . . . für 1 P grüne schaflederne Pantoffeln . . . 1 Tlr. 8 Gr. °Neuhs Ka 1821 nach Thür. Monatsbll. 17,18. 2. 'Stiefelknecht' °Eisn UEl. - 3. 'durch mangelhaftes Kneten entstandener fester Klumpen im Brot' Altb. - Schuhknöpier m. 'Drahthaken zum Schließen der Knopfschuhe' verstr. und veraltet °Erf, °Sömm Wun. - Schuhkratzer m. 'neben der Haustür angebrachtes Eisen, auf dem man den Schmutz von den Sohlen kratzt' °Eisn UEl. -

driadsexv °Ilm Gil, sledsigv "Ilm Böh LWi, ferner si%dr °Schmö Goß, neun Groschen für Schuck 1583 °Mein B ö m n a c h T h ü r . Monatsbll. 15,9; in Bed. 5 ohne PI.-Zeichen, doch drei Schüh H e n n b 1855, den

graben Z schue weit offen zu halten 1680 Gemeindeordn u n g °Suhl Yie. — D i m . : süfo, sülq H e n n b Itzgr,

südh °Mein Was, sils "Ilm Stü, °Neuhs Geb, suvlq, °Sonnb N h S ; süxv

°Schmal Brei, sigdl °Saalf Vol,

sigal °SRoda Klo, six^l "Gera Rüc, segx^n, segdlxvn °Wern Sti, seg»lx^n u m °Arn Sül, sigslx^n, sigli^än I l m T h ü r , °Erf, Mansf 1888, °Zeitz Pro, °Ilm Man, sigalxvn Mansf 1901, °Mersb Geu, °HMöls OSchw, s e x ^ n °Eisn U E l , s i x ^ x ™ °Mühlh, N T h ü r 1882, °Eisn Mih. D i m . PI.: söxl3r x 9 °Got F r d , si x l3rx3n °Eisn Mih, sexlvrydn °Eisn U E l , sigdhrx^n, s ^ x ^ x 3 n Sondh, sixMdrx^n °Mühlh ODo, se x vrfox 3 n °LSalz G W e ; siiMr/an Eichsf 1912, sügdrX3 °Schmal Brei; sülix °Hildb Hell, sUix °Zeulr Au, siglix °Pößn Pas. — Abweichen-

des Geschlecht: rächtes oder lenlces Schoh °Salz Kli.

Schuhadel f. 't Pfriemenv nur °Schlz Seu, "Lobst Har Sehl; vielleicht Mischform aus Schuhnadel und (Schuh)ahle.

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Schuhladen— Schuhworchsdreck

Schuhladen m. 'ein Haschespiel, bei dem die Kinder in eine auf die Erde gezeichnete Spirale hineinu n d wieder herauslaufen' "Lobst H a r ; —> Schuster 3. - Schuhlasche f. 'die Lasche a m Schuh' Schuhlöschen "Eisn Ru. - Schuhleder n. 'Leder f ü r die Schuhherstellung' "Suhl Alb, Sonnb, zähes Fleisch is wie Schühlader °Hildb Bra, °Eisn UE1. - Schuhleisten m. 'hölzerner t Leisten des Schuhmachers' °Sangh Rie, °Schmö GBr, "Schmal Bro, °Saalf Ber, -läst "Sonnb Ro. - Schuhlöffel m. 't Schuhanzieher' "Hildb Feh, "Neuhs Lau, "Sonnb Hüg Sonnb. Schuhmacher m. 'Handwerker, der Schuhe herstellt u n d repariert' "Eisb Bür, °Pößn Nst, "Sonnb Sonnb St; t Altreuße(r), FliehSchiedschuster, Schuchert Schuster sowie die scherzh. oder abwertenden Benennungen t Pechfiesel -fiester -hengst, Schusterlerche Schusterskneif Zweckenhamster. Schuhmesser n. 'Schuhputzmesser' verstr. NThür, °Eisn UE1, "Got Teu, "Arn Gös; t Messer1-. - Schuhmichelchen n. 't Marienkäfer' nur "Eschw Wil. - Schuhnadel f. 't Pfriemen1' verstr. "Saalf "Lobst n"Schlz, O-Rand "Sonnb, seit. s°Jena "Pößn, "Arn Esp, "SRoda Alb, "Gera Nie, "Ilm Ves. - Schuhnagel m. 'Nagel zum Besohlen der Schuhe' seit.; R A der kann Schuhnääle verdaue 'verträgt jede Kost' Rudst, der frißt käne Schuhnääle 'ist kein Unmensch' ebd. - Schuhnestel m. 't Schnürsenkel' neben Nestel verstr. ö" Sonnb ö°Cob, seit. w"Cob. Schuhorn m. n. 1. 7 XJhu' der Schühorn "Eisn Tre. - 2. 'übermütiger Mensch' das Schühorn "Eschw Aue. > schu, schuchen, Schuchhorn. Schuhort m . ' / Pfriemen1' nur "Weim Mel, "Eisb Hetz, "Hildb Gel. - Schuhpech n. 'Pech, mit dem der Schuhmacher den Zwirn einreibt' "Schmö Goß, deine aufgesprungne Hände mußt de mit Schuhpach verpiche "Pößn N s t ; als Heilmittel auch "Eisn UE1, Reuß j.L. 1870. - Schuhpfinne f. 1. 'Schuhzwecke' "LSalz Neu 1801, R u d s t . - 2. übertr. 't Pickel im Gesicht' "LSalz Neu 1801. - Schuhpflöcker m. 'i Pfriemeni' nur 1 Beleg bei "Art Hei nach DWA 12, S. 72. - Schuhpfrieme f. dass., nur "Mersb Fra, Schukepfrieme "Zeitz Gol. - Schuhpfriem(en) m. dass., nur Schuhpfriem "Got Wand, "Jena Dra, -pfriema "Sonnb Sei. - Schuhplättchen n. in der Wendung Schuhplättche machen 'Steine über das Wasser springen lassen, t fitschein' nur "Salz Pfe. - Schuhpudel m. 'Aschenbrödel' Hildb. - Schuhputzer m. 1. 'Lakai, Bedienter' N T h ü r 1790, er behandelt mich wie en Schuhputzer Erf, "Neuhs Meus. 2. 'Schuhputzmesser' verstr. "HMöls "Zeitz, "Altb Teg, "SRoda H e r ; i Messer*. - Schuhputzmesser n. 'altes t Messer zum Ab63

Thüringisches Wörterbuch V., 8 . - 9 . Lfg.

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kratzen des groben Schmutzes von den Schuhen' "Hai Bee, "Querf Far, "Naumb Crö, "SRoda GBo. - Schuhriemen m. 't Schnürsenkel' nur verstr. NThür W T h ü r ZThür, seit. ö"Cob, "Apol Lie, "Zeulr Göt; ein Leichtsinniger wird noch Schuhriemen kauen müssen "Gera Wün. - Schuhrinken PI. 'Schuhschnallen' Hennb 1793. Schuhs 1 n. 'ein Gesellschaftsspiel, bei dem ein Mitspieler einen Schuh finden muß, den die anderen unter dem Tisch mit den Füßen weiterschieben' Schuhks "Ilm Wild; —» Schuhverstecken. Schuhs 2 m. 'ungeschickter Mensch, t Tölpel' Schueks "LSalz GUr. Lautlich wie Schuh; doch -> Schieg Krummschiegs, vgl. RheinWb 7,871: Schakes. Schuhsbreite f. 'in Schuh gemessene Breite' beym ackern . . . die gehörige schuhsbreite von malsteine liegen zu lassen 1749 Gemeindeordnung "LSalz Beh. Schuhschmiere f. 'aus F e t t und R u ß bereitete Schmiere zum Fetten und Färben der Stiefel u n d Arbeitsschuhe' verstr.; du häst wohl Schuchschmäre gefrassen 'bist wohl nicht bei Tröste' "Sondh W E n , der is e guter Kerl, der freßt käne Schuhschmiere R u d s t . - Schuhschnalle f. 'Schnalle a m Schuh' "Schmö GBr, R u d s t , hä hängt s Maul bis off die Schühschnall 'ist mißmutig' Suhl. - Schuhseil n. 't Schnürsenkel' nur 3 Belege bei Eschw (nach D W A 18, S. 98). - Schuhsenkel m. dass., nur verstr. ob. Schwarza, ö"Neuhs, SW-Rand "Saalf, seit, übriges I l m T h ü r SOThür, "Erf Gie. Schuhshudel m. 'Schuhputzlappen' in der Wendung ich hau dich ivie einen Schuckshudel "Schmal Eck. Schuhsohle f. wie schd., verstr.; im Primizsahn (Primizsegen) muß me ann paar Schuhsohln oblaufe Ztg. Eichsf 1933, ich stenze (haue) dich, daß du de Schuchsolln verlierst! "Sondh GBr. - Schuhspitze f. wie schd., verstr.; der hängt seine Lawwe bis uff de Schuhkspitzen 'ist mißmutig' "Zeitz Mei. Schuhu m. 1. 'f Uhu' "Heil Schöh, "Salz Tie, Schlz, Schuchu Eisn. - 2. 'wild umhertollendes Kind' "Eisn See; -» schuchen. Schuhuvogel m. '/ Uhu' "Heil Schöh. I Schuhverstecken n. ein Kinderspiel, "Weim E t t , vielleicht dass. wie -» SchuhsK - Schuhwagen m. '/ Pflugskarren zum Transport des Pfluges auf das Feld' nur "Wem Sti. - Schuhwerk n. 'Schuhe, Stiefel' verstr.; ich konns nich leide, wenn naues Schuhwark bein Giehn su schnorpst "Pößn Nst. Schuhwichse f. 'Schuhschmiere, Schuhcreme' verstr. Schuhworchsdreck m. in der Wendung a behannelt en wie Schuhwarjesdrack 'behandelt ihn verächtlich' Sondh 1903; -» Schuchert.

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Schuhzeug—schuldig

Schuhzeug n. 'Schuhe, Stiefel' °Mersb Lau, "Schmö GBr, Sonnb. - Schuhzipiel m. 't Schnürsenkel' n u r ö°Schmal nö°Suhl. - Schuhzwecke f. 'Sohlennagel' °Erf Mön, °Schmö GBr, °Pößn Nst. schui I n t e r j . zum Scheuchen der Schweine, verstr. sNOThür, "Weißf °HMöls n"Eisb w°Zeitz, N a u m b , schui, Matz, schui! °Mühlh E R o ; > tschui, scheu2 schu. Schularbeit f. meist PI. 'Hausaufgaben des Schulkindes' verstr. - Schulbaum m. vorgeblich 'der Baum, an dem die Zuckertüten für die Schulanfänger wachsen' "Art Old, Suhl. - Schulblume f. 't Herbstzeitlose' verstr. "Mein w°Hildb "Cob sw°Sonnb, Schmal, "Mühlh K a m ODo, "Eisn Fal, "Zeulr Au; sie blüht, wenn nach den Sommerferien die Schule wieder beginnt. - Schulbraut f. 'das in der Rangfolge der Leistungen dem jeweiligen J u n g e n gleichstehende Mädchen' "Suhl Ben; zur Schulentlassung wurden mit der Schulbraut Geschenke ausgetauscht. - Schulbrezel f. 'brezelförmiges Gebäck f ü r die Kinder zur Schulentlassung' "Hildb Stel. - Schulbrot n. 'Frühstück f ü r das Schulkind' Weim, in "Ilm Möh früher auch aus Pellkartoffeln bestehend. - Schulbube m. 'Schuljunge' "Lobst Bst, "Schlz Sa. - Schulbüchse f. 'f Schieferkasten' n u r "Ilm Möh. Schuld f. 1 a. n u r im Sg. 'Verantwortlichkeit für ein Mißgeschick oder eine Verfehlung' verstr.; kääner will de Schuld han, un kääner wills jewäsen sinn "Eisl Sib, Ouste gob Malchern de Schuld "Schmö Goß, sie schiern die Schuld uff na Sonnb, ich bin mir kääner Schuld bewußt "Sonnb St, wann e uch nit saat gessen haat, äs es üwere eigene Schuld Ztg. Eichsf 1932; -» Sünden- Unschuld. - b. 'Grund, Ursache' das es de Schold! °Erf Mön, du bist de Schuld, daß das passiert is Erf. - 2 a. 'Zahlungsverpflichtung' im PL allg., im Sg. do kannste gezaster (zahlen), bis de de Schuld luskriegst "Ilm Man; (bis über den Hals, den Kopf, die Ohren) in Schulden stecken verstr.; sinsten halt ich gar wischt, itze hob ich ze wenigstens en Haufen Schulden Grz; dar het n Buckel vull Schulden "Heil Men, ar hatte marre Schulden wie Hoore u f f n Kupfe "Pößn Nst, er hat Schulden wie e Major "Sömm Kö, Rudst, wie e Stabsmajor "Mühlh Beb, wie e Oraf "HMöls OSchw, "Zeitz Of; si Scholde hoet e nächte oogedockt (abgedeckt 'beglichen') "Mein Was, ar muß seina Schulden ouarwet (abarbeiten) Sonnb. Sprichwörter: Zusagen macht Schulden "Hildb 1922, mit Schulden bezahln verläppert mer s meiste Geld R u d s t , Schulden gehn mit schlafen un stehn mil auf R u d s t , Schulden assen mit aus der Schissel ebd., Schulden sinn veergassen Braat (vorher gegessenes Brot) Ztg. Eichsf 1933, für verlorene Scholl nimmt me Haberspröö H e n n b 1869, e Maachen (eine Toch-

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ter) es so veel wie 1000 Taler Schulden "Sondh GBr. Verbreitet ist die Ansicht, daß man bis N e u j a h r alle Schulden begleichen soll, ins neie Johr darf mer keene Schulden met nei nähme "Jena Löbe. —> Läpper- Lipperschuld, Klipper- Saufschulden. - b. in jemandes Schulden stehen 'jmd. zu D a n k verpflichtet sein' he, Franz, ich stieh aa nuch in deiner Schuld far die Holzfuhre! "Pößn Nst. sold sWThür ZThür sIlmThür (ohne ob. Schwarza),

Hennb, söld "Mein Was, °Rudst Hör, s&ld ob. Schwarza, sauld "Neuhs LiO, suild °Mühlh ODo; sonst suld. — PI. solda nHennb, sälddn "Ilm Wild, säldan °Rudst OHn; sul(3)n °Wern Sti, Mansf 1888, sol sHennb, Hildb, sol3 °Suhl Ben; sonst suldan, -o-, schuld Adj. in Wendungen: l a . schuld (an etw.) sein 'für etw. verantwortlich sein' verstr., doch öNThür N O T h ü r nicht belegt; schuld haben dass., "Nordh Blei, "Sonnb S t ; hiel wich, bist salwer schuld "Mühlh HBe, mer wäß net, is der Wert droo schuld oder die Braier Neuhs; von einem D u m m kopf heißt es der kann nicht dafür, da sin seine Paten schuld Naumb, "HMöls Deu, "Gera Aga. 2. etw. jemandem schuld geben 'jmd. einer Sache beschuldigen' Erf Sonnb, wie an Schuljunge, daan se alles meegliche schuld gaan "Sondh HTh, er gibts n o f f n Kopf nauf schuld R u d s t . Schuldenfritz m. 'Mensch, der ständig Schulden m a c h t ' Pößn. - Schuldenmacher m. dass., Sonnb. - Schuldenmajor m. 'hoch Verschuldeter' "Sömm K ö Tun, Erf Sonnb. Schuldiener m. 1. 't Lehrer' in Gemeinde- und Besoldungsordnungen des 17. und 18. J h . verstr. ZThür IlmThür Hennb belegt. - 2. 'Hausmeister in der Schule' "Ilm Stü, Sonnb, de Schuldiener hatte's schunne lange gewormt, daßn se su e garschtgen Titel hätten "Weim Bla; Kirch- und Schuldiener "Heil Lin. schuldig, -ü- Adj. 1. jmd. etw. schuldig sein 'jmd. etw. schulden, zu etw. verpflichtet sein' verstr. ; dar Nisstööcher is me noch zah Mark scholk "Mein OMa, de Butter biste mich noch schillig "Hett Ihl, er bleibt n kääne Antwort schuldig R u d s t ; begegnet m a n jmd. öfters hintereinander, heißt es mer müssen uns wos schuldig sei Cob Mein Sonnb. Ohne Akk.-Objekt hä es kän Mensche scholk es (als) nar all dn Leute Hennb 1869, ich ha's vo dan Moo gekaft, der mie scholk es Hennb 1793. R A : eene Witterung bleiwet der andern nischt schuldch 'das Wetter gleicht sich aus' "Mersb Lau, "Sömm Kö, "HMöls Nes. Das Geld für einen Sarg darf man nicht schuldig bleiben, weil der Tote sonst keine R u h e h a t (Witzschel 2,258). - 2. 'Schuld tragend' seit, und kaum echt mdal.; die nei Wasserleiting is an allen s schullig Teel "Hildb Schö.

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Schuldigkeit—schulen

silix, sildg N T h ü r n N O T h ü r , nö°Weim, °Mühlh ODo, °Erf Mön, silg u m Mühlh, °Neuhs Meus, sildx °Arn Wülf, seteg sw°Sömm, Salz, selg °Erf Geb, °Ilm Man, sölg H e n n b (Rhön nicht belegt), °Eisn R u , sülix °Hildb Pfe, sülg °Eisn See; suld(i)x s N O T h ü r O T h ü r Itzgr, n ° S ö m m , °Weim B u t , °Eisn OE1, Ilm, °Pößn

Nst, °Mein Jüch, sulix °Weim Bla, soldx Erf, solix °Mein H e r p , sdldx °Ilm Möh, sädldx °Hm GBr.

Schuldigkeit f. 1. 'Pflicht' seit., Schilligkeit "Nordh Blei ; wer hat aam sei Schuldigkeät getan ghot Sonnb, dös is sei verdammte Pflicht un Schuldigkeät ebd. - 2. 'Zahlungsverpflichtung' in der Trage nach dem Preis (wos is'n) mei Schuldigkeit ? Suhl Sonnb. Schuldleute PI. 'Gläubiger' °Pößn Nst, Hennb 1873, "Schmal SHa. - Schuldmann m. 1. dass., Hennb 1881, (die Schulden) soll und will er abtragen und sich mit einem jeden schultmann abfinden 1596 "Schlz Bur (nach ÜB Burgk S. 55). 2. 'Schuldner' °Eisn OE1 UE1, Salz, 1583 Erf (nach Brandis Hs.). Schuldreier m. 'Abgabe von jedem Acker Land zur Besoldung des Schulkollegiums' Erf 1804 nach Brandis Hs. ^ schuldumm Adj. 'ohne gute Schulkenntnisse' in der Wendung schuldumm, aber weltpolitisch "Schmal NSm. Schule f. 1 a. 'die Lehreinrichtung für die schulpflichtige Jugend' allg.; de Keng krien Zockertüten, bann se in de Schul kommen "Eisn R u ; weiteres Brauchtum zur Schuleinführung und Schulentlassung bei Wähler Vk S.*361 ff. Häufig drohte man unartigen kleineren Kindern mit der Schule: bann de in de Schuel kömmst, gähets aus en annere Fäßche! "Mein Fri Nbr, wenn de in de Schule kimmest, da mußte u f f n Stacheläsel reite bei'n Kanter in Keller ! "Apol Wie, "Arn PI; ar gett nei di Schul 'besucht die Grundschule' Sonnb, ar gett uff di Schul 'besucht eine höhere Schule' ebd., so wohl auch weiter verbreitet; sä kunns nech abwarte, bes se aus der Schule sin 'bis sie aus dem schulpflichtigen Alter heraus sind' "Erf Hay. R A : er is durch de Schule gegang wie der Esel durch de Mihle (ohne etw. zu lernen) Rudst, beim Skatspiel mit Schalin hotte ich schune in der Schule s grüßte Olicke "Jena Lobe, "Hildb Um; übertr. die sinn alle Schulen dorch 'sind raffiniert' °Weim Bla, Rudst. - b. hohe Schule 'Oberschule, Gymnasium' Mansf 1857, "Eisn UE1, "Got Frd 1910. - 2. 'Unterrichtsgebäude für die Schuljugend' allg.; hie ham de Kinger ne scheene Schule gekricht "Hett GÖr. - 3. 'Unterricht für die Schuljugend' allg.; mancherorts wurde vor Unterrichtsbeginn mit der kleinen Kirchenglocke geläutet, es lüüt in de Schule "Eschw Aue; de Kenner krechten a Steckchen Bruet 63*

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on a Appel mät i de Schuele "Weim NZi, nun ging de Schule oon, on der Kanter frähte, wos heite dron war "Pößn Krö, mäi schwatze hochdütsch in der School on bann Fremme komme "Salz Kli. Schule halten 'unterrichten' verstr. südl. Mühlh-Altb; de Schule schwänzen 'unerlaubt dem Unterricht fernbleiben' verstr., de Schule brenne dass., Rudst 1894, de Schule erlauwe 'vom Unterricht beurlauben' "Art Fra, frieher, wenn anne Schiachtschessel warre in a Huse, do krechten de Kinner de Schuele frei "Erf H a y ; unter der Schule 'während des Unterrichts' "Art Fra; de Schule is aus 'der Unterricht ist beendet' allg., de Schule is olle dass., "Schmö GBr. I n Zweiklassenschulen unterschied man große Schule 'Unterricht für die älteren Kinder' und kleine Schule 'Unterricht für die Unterstufe' Eichsf 1912, "Ilm GBr, n Montch hat der Kanter Fink in der kleenen Schule änne Geschichte erzählt "Weim Bla. - I m Abzählreim eene, deene, Tintefaß, gieh in de Schule un larne was!

Nordh,

ähnl. verstr.; als Spottvers uff der Stroße großes Muul, en der Schote stinkefuul! °Art Sac, ähnl. "Mersb Lau, "HMöls Nes, "Pößn Ra, "Schlz Zi. - Übertr. aus der Schule schwatzen (plappern) 'ein Geheimnis ausplaudern' "Eschw Aue, "Eisn See, "Ilm GBr, Rudst. FrühMorgenNachmittags- Strick- Vormittagsschule. - 4. 'die in einem Gebäude vereinigten Lehrer und Schüler' Heilemonns Fritze is meech vun der ganzen Schule der ungezugenste Karl "Pößn Nst, mer warn mit der ganzen Schule o f f n Sportfest Jena. BallBaum- Fang- Fecht- Juden- Ochsen- Reit- Schockschule, Kinderverwahrschule. söte ö°Ilm, "Art Sac, °Mühlh H B e , söl w R h ö n , ¿öl, sül n W T h ü r w Z T h ü r , sül s W T h ü r H e n n b (ohne w R h ö n ) , s ö S O T h ü r (ohne °Lobst s°Schlz), Itzgr, w°Ilm, süln °Heil K G a L u t , °Worb K E b , sudld sw°Sömm °Erf °Arn, °Ilm GBr, s w l ö°LSalz n°Got,' Eisn Schmal, °Mein F r i Was, suil °Suhl Ben, sould

"Wem Sti, soul "Lobst s°Schlz, sauh n°Worb, saul °LSalz Wie, °Got B a i ; m i t K u r z v o k a l sul °Sonnb

Hei Men; sonst süfo. Schulefangen n. 'ein Ballspiel der Mädchen' "LSalz Näg; —> Fangschule. schulen swV. 'verstohlen blicken, lugen, schieT len' verstr. "Nordh "Worb, "Wern Sti, er schult hinger dam Zune "Heil Stb; schule mal in Sparakel 'sieh mal in den Spiegel' Musikantenspr. "Worb Hun, —> anschulen. Die urspr. Bed. 'bedecken, verbergen' in der Wendung ha schleeft nit meh, abber ha muß nach n bißchen in'n Bette schulen "Heil Stb, vgl. DWB 8,2348: schauten, DWB 9,1937: schulen -, t bliemen.

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Schüler—schullemen

Schüler m. wie schd., seit.; in N a u m b Sonnb eingeschränkt auf Schüler höherer Lehranstalten; 'Choradjuvant, Chorschüler' veraltend H e n n b 1881. Schülerbornfest n. 'Brunnenfest der Mühlhäuser Bürgerschüler a n der Popperöder Quelle' Mühlh um 1900. - Schülersole f. 'Sole, deren Erlös den Kurrendeschülern zugute kam' Zwey zöber Schüler = Sole / aus dem Kothe zum Elephanten / zu Brodte vor arme Current-Schüler in hiesige Schule bezahlet Hai 1670 nach Hondorff 21. Schulex o.G. 'Schulkind, t ABC-Schütze' nur Schullax "Saalf Kau, im PI. Schulläx "Salz Dei Wöl, umgedeutet Schulhex f. "Mein Wes. Schulexamen n. 'Abschlußprüfung zur Schulentlassung' "Schmö GBr, in "Hildb The wurden bei dieser Gelegenheit die Osterbrezeln verteilt. Schulfe f. 7 Rinde a m B a u m ' nur Scholfe verstr. u m Suhl, "Schmal OSchö (nach DWA 11, K t . 9 u n d S. 31 f.); 'abgelöstes großes Rindenstück' "Suhl Ben; Schelfe. schülfen swV. 'Steine über das Wasser springen lassen, t fitschein' nur schillef ° Schmal Sei, se schüfe "Salz UBr. Schulter f. 1. 'Kopfschuppe, Hautschuppe' N T h ü r 1882, Nordh 1874. - 2. 'länglich-flacher Schieferstein' N T h ü r 1882, 'Stein, den die Kinder über das Wasser springen lassen' "Sangh Brs. 3a. 'Erdscholle' "Sangh Hai. - b . i m P l . 'Schmutzkruste' Schulwern "Nordh P ü t , "Sangh Hai. • Schulpe. Schülfer m. wohl 'Kartoffelschale' hoot ihr nel aa der gebrattnen Kartoffel mit der Hand n Tütscher u f f n Schülfer gaam? °Hildb Schö. schuliern, -ü- swV. 1. 'abblättern, sich in Schuppen ablösen' schilfern, schulfern "Wern Sti; -» abschülfem, schelfern. - 2. 'Steine über das Wasser springen lassen, t fitschein' schulwern "Nordh Heri. Schulfest n. 'von der Schule veranstaltetes Fest' "Pößn Nst, 14 glc vor brätzel, als man dar Schulfest gehalten 1625 "Mein Ste ; in "Naumb Schu wurde a m 21. Mai das Schulfestfeuer abgebrannt. - Schulfrau f. 'Frau des Lehrers' "Schmal SHa. Schülfstein m. 'Stein, den die Kinder über das Wasser springen lassen' "Salz U B r ; —> schülfen. Schulfuchs m. 7 ABC-Schütze' nur "Sangh Hai, "Eisn Höt, "LSalz Beh, Weim, "Ilm Man, "Mein KSu, Suhl; in "Ilm Man auch f ü r größere Schuljungen. - Schulgarbe f. 'Abgabe, die die AusmärJcer von jedem Acker zur Besoldung der Lehrer auf dem Lande zu entrichten h a t t e n ' Erf 1800 (nach Brandis Hs.). - Schulgarten m. 1. 'Garten für Unterrichtszwecke' heute allg. - 2. 'vom Lehrer genutzter Garten' Nutznießung der Schul-

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wiese, des Schulgartens und einiger Grundstücke 1741 Schuldotation "Mein Wöl. - Schulgeld n. 'für den Schulunterricht zu zahlendes Geld' in der RA loß der s Schulgeld widder gah! 'du hast nichts gelernt, bist d u m m ' verstr., s Schulgeld verfrassen un dach nischt dazugelarnt "Heil Geis. - Schulglocke f. 'Glocke, die zur Schule läutet' "Lobst Gru ; wenn sie traurig schlägt, kündigt sie damit einen Todesfall an, ebd. - Schulhalter m. 7 Lehrer' Johann Engel Schulhalter und Hirt 1784 Schulchronik "Sonnb Grü. - Schulhaus n. 'Schulgebäude' "Eschw Aue, "Mühlh Len, "Eisn OE1, R u d s t . Schulhausfrau f. 'Frau des Hausmeisters in der Schule' "Art Old. - Schulhausmann m. 'Hausmeister in der Schule' "SRoda Her. Schulhof m. 'der Platz a m Schulgebäude' allg.; de Jungen dalmeten (balgten) sich uf den Schulhowe rim "Sondh H T h . - Schuljunge m. 'Schüler, J u n g e im schulpflichtigen Alter' verstr. OThür SOThür, "Sondh H T h ; da fing er an ze heiin wie e Schuljonge R u d s t , ar hot mich behannelt wie en Schuljung Sonnb, "Eisn UE1. - Schulkäckser PI. 7 ABCSchütze' nur "Altb Mum. - Schulkasten m. 7 Schieferkasten' nur "Nordh Herrn Noh, "Sangh Brt, "Worb Eff, "Eisn Fal Tre, "LSalz Schö. Schulkind n. 'schulpflichtiges Kind' verstr. ; monchen Schulkinnern giehts gor Schlacht ein 'fällt das Lernen schwer' "Pößn Nst. - Schulklatsche f. 'Schulkind, das andere beim Lehrer verpetzt' "Pößn Nst. - Schulknirps m. 7 ABC-Schütze' nur "Nordh Herrn. - Schulkober m. 7 Schulranzen' nur -kowwer "Nordh Gün Heri Win, -koffer "Nordh Noh Sun, -kowert "Sangh R o t t . - Schulkorn n. 'Naturalabgabe f ü r den Lehrer' "Heil Geis, "Mein Meh.bis 1867. - Schulkuscher m. 7 Feigling' Hai. Schulländer PI. 'der Gemeinde gehöriger Garten zum Anbau von Samenpflanzen' "Rudst Egd. Schullehrer m. 7 Lehrer' als ältere Bezeichnung Eichsf, verstr. W T h ü r nwZThür nSOThür nltzgr, seit. OThür Hennb, "Cob ULau, s. K t . Lehrer-, wann du en Schuhllehr sie witt, do mußt du äu gerauche kinne "Worb Hei; in zweiklassigen Schulen im Eichsf unterrichtete der graße Schullehr (in "Mühlh Hil der aale Schullehr) die größeren Kinder, während der schlechter bezahlte kleine Schullehr die kleine Schule f ü r die Unterstufe abhielt u n d Nebendienste in der Kirche zu verrichten h a t t e ; blieb die Kirchturmuhr stehen, sangen die Kinder der Schullehr häts Schmeern vergassen, hat n Baumeel an'n Salat gefrassen ! nEichsf 1907, -» Kirchschullehrer. - Schullehrersche f. ' F r a u des Lehrers' Schullährersche "Salz Borb Geb Otz, Schullehrschen Eichsf. schullemen swV. 'kosten' das schulmt granich (lone) 'ist teuer (billig)' Musikantenspr. "Worb

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schüllen—Schulranzen

Hun, —» beschulten-, vgl. Wolf Rotw. 5188 '(be)zahlen'. schüllen —>• schöllen. Schuller f. 'Schlitterbahn' nur verstr. ö°Querf ö°Nebra, °Hal Döl Steu Teu, °Mersb Soha; Sackschuller. Schullerbahn f. dass., nur °Hal Döl, °Querf Jüd, °Nebra Sohle. schullern swV. l a . 't schlittern' nur ö°Querf ö°Nebra, verstr. w°Nebra, °Hal Döl Steu Teu, °Mersb GGr Klo Scha Wim, »Naumb GJe, °Apol Lach, s. K t . schlittern, vgl. Müll.-Fr. 2,479; refl. ich schüttre mich "Querf Esp. - b. 7 rutschen' nur der Wagen schottert °Weim Len. - 2. 'Steine über das Wasser springen lassen, t fitschein' nur "Querf Bar. > schurlen. -o- ° N e b r a Stei Wen, °Weim Len, -o- neben °Nebra B a u , sonst -u-,

-u-

Schullerwackel f. 7 Murmel' nur Schüllerwackel °Eisn Abt; —> Kuller- Kullerwaclcel. Schulmädchen n. 'Mädchen im schulpflichtigen Alter' °Schmö GBr, -meedel °Gera Wei, -mädle °Schlz Sa, "Suhl Ben, Sonnb. Schulmeister m. 1. 7 Lehrer' als ältere Bezeichnung WThür wZThür öOThür SOThtir Hennb Itzgr, ö "Rudst, sonst seit., nicht öNThürnNOThür, s. K t . Lehrer; die heimbürger und ihre compan sollen altarleüte, schulmeister auf wallpurgis annehmen, . . . doch mit rat, wißen und willen eines Pfarrers 1558 Gemeindeordnung "Art Udl; we hät nen oolen un en hlänen Schammester 'einen Lehrer für die oberen und einen für die unteren Klassen' °W"orb Ndf, ebs. der Iclane Schammester "Heil Men, der gleene un der jroße Schulmester "Mersb Spe; su a Schulmästerla is ke Partie for diech Sonnb; in Iäbtshusen (°Eisn Ebh) giät s Gänsehieten uf de Rieh (der Reihe nach), un dn Sonntig hemmt der Schollmääster droon °Eisn Sto. R A : es wor enne Finsternis, wu mer esu ze sogen Schullmeester fange honn °Schmö Goß, °Eisb Pop; das kann Pfarr un Scholmeister mach, do honn mäi kenne Ziet derzo °Eisn H ö t ; hat der Taüfel dn P f a f f e geholt, so koon e den Schollmaaister aa gläich mitgenahm "Mein Was Rit, Eisn R u d s t ; mit en Schulmeister is net gut Kersche esse Suhl, bei na guckt halt üweroel der Schulmester raus 'er belehrt bei jeder Gelegenheit' Sonnb; als Scherzfrage: beröm koo der Flohk kä Schullmäster gewar? (weil er zu viel überhüpft) Hennb 1869. Damit die Kinder vor der Dunkelheit heimkommen, droht man sonst triet dich der Schulmeister hei! "Salz Bern. Dem Lehrer gehörte häufig die Grasnutzung vom unbelegten Teil des Friedhofs, daher wohl die RA der hütt ball n Schulmaaster seine Hünner 'er stirbt bald' "Sonnb Hei, "Hildb Lia; als Heiratsorakel oder Frage nach dem

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eigenen Beruf zählen die Kinder an Knöpfen oder Blütenblättern ab Edelmoo, Baatelmoo, Bauer, Schulmäster, Pfarr Suhl, "Mein OMa, Iiert, Wert, Schulmeister, Pfarrner "Schmal Pap. - 2. 7 Schellober im Kartenspiel' nur "Sömm GMo. 3. 'dunkle, gewitterträchtige t Wolke' "Altb Kri, "Schmö AKi Göl. - 4. 7 Hallimasch' "Sonnb (ohne W-Rand), "Hildb Eis, auch Schulmästerla um "Sonnb Grü, Cob. Mit -¡¡-Ausfall sämaisddr, -mesdvr n°Heil n°Worb, somaisdw w°SaIz, so-, su- verstr. übriges H e n n b , s°Mühlh s°Eisn, °Eschw Aue, °Eisn Sohn, °LSalz Beh Crau, °Got Mech; vereinzelt auch m i t L a n g v o k a l bezeugt. E n t g e g e n der L a u t u n g von Schule überwiegend m i t k u r z e m Vokal sol- ZThür, sul-, sol- verstr. O T h ü r SOThür, °Mühlh n°Eisn ö ° R u d s t ö°Sonnb, seit. s H e n n b , °Worb Brh, °Art Voi, °Querf Gro, ° J e n a Leu.

Schulmeisterin f. 1. 'Lshrerin' "Pößn Lin. 2. 'Frau des Lehrers' Hennb Itzgr, doch nicht sw"Salz. Schulmcistermagen m. in der RA ein Schulmeistermagen kann pieles vertragen Rudst 1894. — Schulmeistermarkt m, 'Markt in Mersb am Montag nach dem Ostermontag' "Hai HWei. - Schulmeistersblume f. 7 Margerite' "Sonnb Hast. Schulmeistcrsche f. 'Frau des Lehrers' verstr. w,n°Salz, de Schulmeisterschen "Eisn See UE1. Schulmeistersdärmel o. G. in der RA in P f a f f ärmel on' Schulmästerschdärmel koo me net genunk neigesteck Hennb 1869. schulmen —> schullemen. Schulmiste f. 'Schulhof' "Worb Gern. Schulpapst m. 'beim Gregoriusfest gewählter Schüler' "Jena Ka 1908. Schulpe f. meist im PI. 1. 'Erdschollen, Erdklumpen' Eichsf, nw°Eisn, siidwestl. Eisn, "Mühlh ODo, Schulpen/die Batzen Kohts/die sich an die Schuh hencken 1691 Stieler Nachtr. 25; —>• Rasenschulpe. - 2. Fachspr. des Kalibergbaus 'die nach der Zerkleinerung im Flockenbrecher aus der Preßfolie entstandenen Kalistücke, die dann weiter zu Granulat verarbeitet werden' Schülpen "Salz UBr. - 8. 'Hautschuppen' Eichsf 1912. - Vgl. HessWb 3,466: Schulpe, Schülpe. Schulpoker m. Schülerspr. 'von der Schule für die Schüler der Erweiterten Oberschule veranstalteter Tanzabend' Jena 1970. - Schulpöpel m. 1. 7 ABG-Schütze' nur Schulpiepel "Weim Mai. - 2. im Dim. 'fiktive Gestalt, mit der man Kindern drohte, damit sie nicht erst nach Einbruch der Dunkelheit heimkamen' "Hildb Gie. - Schulranze f. 7 Schulranzen' nur Sonnb. - Schulränzel m. dass., nur verstr. "Mühlh "Sondh, "Nordh Kra. Schulranzen m. 'auf dem Rücken zu tragende Ledertasche der Schüler' nur seit., nicht wNThiir

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Schulrcfl—Schulzenlade

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NOThiir nHennb; ar hat o f f n Büchel n Schulranzen mät grüßen Schwämmen, die hän- on harbammeln Weim; t Betze, Bücherranzen -tasche, Holster Ränzel Ranzen1, Schulkober -ranze -ränzel -tasche -tornister, Tornister, auf eine ältere Form beziehen sich f Reffy Schulreff. Schulreif n. 't Schulranzen' nur °Hal Bee. Schulreise f. 'Schulausflug' in Summer drääzen mocht mer die letzte Schulreese "SRoda Her. Schulrekrut m. 'f ABC-Schütze' nur "Nordh Ell, °Hal Ben. - Schulrößlein n. wohl 'Übungsgerät zum Reitenlernen' 20 Schulroßlein von geflochttem holtz oder weyden 1583 Schloß-Inv. Arn 57,11 paar hniestieffeln, so man zu den Schul Roslein gebraucht hatt ebd. 56. - Schulsaal m. 'Schulstube' °Weim Bla. - Schulsachen PI. 1. 'Schulkleidung' °Mersb Lau, "Eisn UE1, °Suhl Ben. - 2. 'Lernutensilien' "Suhl Ben, Jena. - 3. 'Hausaufgaben des Schulkindes' °Worb Hol. - Schulschütte f. 'Naturalabgabe für den Lehrer' bis 1880 °Hildb Rie. — Schulstube f. 'Unterrichtsraum in der Schule' °Eschw Aue, "SRoda Her, °Schmö GBr, °Ilm GBr, es kloppt an der Schulstobenstär °Weim Bla. — Schultasche f. 'f Schulranzen' "Eschw Aue. Schulter f. 1. wie schd., NThür nNOThür WThür nwZThür, sonst gegenüber Achsel das seltenere Wort; bei dan schlimm Folie hot unse Meedel ene huche (schiefe) Schulter kricht °Pößn Nst, Sonnb; verbreitet sind die RA etw. auf die leichte Schulter nehmen 'zu sorglos sein', (den Mantel) auf zwei Schultern tragen 'es sich mit keiner Seite verderben', jmd. über die Schulter ansehen 'geringschätzig ansehen'; ich hawe de kalte Schulter jezeigt 'mich ablehnend verhalten' °Mersb Lau; t Achsel Ast. - 2. 'Widerrist des Pferdes' °Sondh Tob, "Weim Mech, "Jena GKr.

einführung' °Hett Ger, °Zeulr NBö. - Schulwurst f. 'eine aus Resten und Abfällen hergestellte / Sülzwurst, die auch in die Schlachtschüssel für den Lehrer kam' "Schmal Brei. Schulze m. l a . ' t Bürgermeister' als ältere Bezeichnung NThür (ohne nö°Nordh), nNOThür nöWThür ZThür (ohne nö°Erf), sIlmThür Hennb (ohne w°Salz), Itzgr wSOThlir, nö°Salz, verstr. nllmThür, "Mersb (hier jünger gegenüber Ortsrichter), °Naumb, in alten Gemeindeordnungen auch verstr. "Jena °SRoda; ursprünglich war der Schulze Vertreter der Grundherrschaft, während die Interessen der Gemeinde in großen Teilen Thüringens vom Heimbürgen wahrgenommen wurden, vgl. Wiemann 130 ff.; Der kleine zehend als junge schwein, gäns, item von einem kalbe, von einem jungen füllen dem Schultheißen in seine besoldung zu geben schuldig 1794 Gemeindeordnung "Mein Vach. R A : der Scholz is der Qemää ähr Esel, of dann räit jeder röm "Mein Ell, es kann nur äner Schulze sein in Dorfe Rudst, bann de's besser wäßt, wer' du Scholz Hennb 1869, hä däänkt, hä weer Schulz odder Pfarrner un mütt Pfeengsten Maien gesatzt krie "Eisn Ru, er macht sich breit wie der ohle Schulze Ztg. Eichsf 1932; er is saat wie n Schottes sä Schwein "Suhl Chri, wenn jmd. beim Essen rülpst, heißt es aai Sau es saat - wenn dn Scholz sei saat es, womme hämmtreib "Suhl Suhl Ben, Hennb 1869, ähnl. "Ilm Hey, "Sonnb Mön Schi; wenn ein Kalb nicht saufen will, bindet man es zwischen zwei Schulzen "Eisn Höt. Kindern droht man der Schulz kommt! °Got Eml. Dorf- Orts- Vizeschulze. - b. 'Vorsitzender des Burschenvereins' "Suhl Hei; Burschenschulze. - 2. 'Bauchspeicheldrüse vom Schwein' als Leckerbissen "Schmal Bro; ob hierzu?

suldw

n°Suhl, nördl. Mein, v e r a l t e t H e n n b 1873; suld.san °Worb E f f , sotdsm "Heil Vol; saulsd °Neuhs Dee LiO Meus OWei, söl(d)sa, -h- ö°Ilm s ° R u d s t , ° R u d s t G K o R u d s t Vol, °Saalf W i t t ; solds, -u- W T h ü r w Z T h ü r R h ö n Itzgr, °Mein "Lobst, Solds °Schmal R o ß , Solds, -ü- s°Suhl, seit. °Mein, °Ilm Schm, °Hildb F e h Gie H e u Sehn, suilds °Mühlh O D o ; sonst sul(d)s-o-.

I t z g r SOThür, °Worb °Nordh, °Wern

Sti,

souddr um Salz, suihr °Mühlh ODo, sauhr °Neuhs Meus, säldrd c I l m Böh, souw nördl. Salz, °Schmal Brei, "Suhl Vie; sonst sutor, sofor.

Schulterbrett n. 'Tragebrett des Maurergehilfen' °Eisl Ahl. - Schulterholz n. 'jochartiges t Trageholz für die Eimer' nur SRoda. schulterlahm Adj. 'lahm im Oberschenkel (beim Pferd)' verstr. sNOThür OThür. Schulterloch n. 'Achselhöhle' °Hildb GIB. Schulterschlag m. 'Fleisch aus der Schultergegend beim Rind' Erf. - Schultertrage f. 'jochartiges i Trageholz für die Eimer' nur °Rudst NKr, °Grz Sac. - Schulterträger m. 'Mensch, der es sich mit keinem verderben will, f Duckmäuser' "Sondh Ebl. Schultheiß ->• Schulze. Schultornister m. 't Schulranzen' nur seit. w,nNThür. - Schultüte f. ' t Zuckertüte zur Schul-

$uldh$is °Mühlh Len, soldzs °Salz Kra, sohs ö°Schmal

Schulzenamt n. 'Amtszimmer des Bürgermeisters' "Worb NOr, "Hildb Wald, er geht nach dem Schulzenamt "Bernb Ads. - Schulzenatzel f. 'Staatsperücke des Bürgermeisters' "Eisn Ru 1868. - Schulzendienst m. 'Dienststellung des Bürgermeisters' in der RA hä knappt (hinkt) nach n Scholzedienst 'hinkt, ohne lahm zu sein, um einen guten Posten zu bekommen' verstr. Hennb. - Schulzenhaus n. 'Bürgermeisteramt' Eichsf 1912, ins schulsen hauß 1598 Gemeindeordnung Welkershausen (Ortsteil von Mein). - Schulzcnlade f. 'Truhe im Amtszimmer des Bürgermeisters' "Hildb

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Schulzenohren—schumpen

Eich. - Schulzenohren PL in der R A tu deina Schulzenohrn auf! 'höre gefälligst zu!' Sonnb. Schulzenstab m. ' S t a b als Insignie des Bürgermeisters' 19. J h . Eichsf; er h a t t e einen Messingknauf mit dem eingravierten Ortsnamen und eine Troddel. - Schulzenstube f. 'Amtszimmer des Bürgermeisters' °Arn Ost. Schulzeug n. 1. 'Lernutensilien' °Eisn UE1. 2. 'Hausaufgaben des Schulkindes' Sonnb. Schulzin f. ' F r a u des Bürgermeisters' verstr. wNThiir Itzgr, Salz, mit U m l a u t de Schilzen "Heil Ud. Schülzsche f. dass., de ole Schülschen °Heil Stb. Schummel f. l a . 'kleines, dickes Mädchen, t Pummel*-' Sondh, °Eisn Tre, Erf, e Schummelchen "Heil Sic, 'artiges kleines Mädchen' N T h ü r 1882, "Sömm Kö. - b. dicke Schummel 'dicke F r a u ' "Eschw Aue, °Mühlh Bol. Vgl. HessWb 3,468: Schummel1. - 2. 'dürre, häßliche K u h ' "Mühlh ODo. - 3. 't Sichel' °HMöls Deu Gra. - 4. 'der dritte Grasschnitt' °Naumb Wisch. Schummelblcch n. 't Sense' nur °Querf Gat u m 1900. schummelig Adj. ' / dumm, albern' schummeliges Luder Hildb. schummeln swV. 1. '(kurzes) Gras absicheln' verstr. °HMöls, °Sangh Wet, Mansf 1888, °Hal Kol, "LSalz Neu 1801, "Weim But, in der Ären (Ernte) ikann mer nich jlei alles in'n Jaarten reene schummeln °Hal Z a p ; t sicheln, —* abschummeln. 2. 'drängeln, antreiben' °Sonnb NhS, Cob. - 3 a . 't schwindeln, im Spiel t betrügen' verstr. WThiir, sonst seit., nicht SOThür; —>• be- durch- weg- zuschummeln. - b. 'durchpausen' Weißf. - Vgl. D W B 9,1997. Schummelsense f. ' t Sense' nur °Hal Lie. Schummer m. ' / Angst' Eichsf 1912; ->• Schupper K Schummerabend m. ' / Dämmerung am Abend' Erf. Schummerich m. ' / Dämmerung' °Schmö GBr. schummerig 1 Adj. ' / dämmerig' verstr. N T h ü r Mansf OThür, "Weim, °Sömm Kö, "Eisn OE1 UE1, E r f ; zu schimmern. schummerig 2 Adj. 'unwohl, t schwindlig' Sangh R u d s t , es wor ühn in dan großen Trubel doch e beßle schummerig worn Suhl; —> schivummerig. ^ Schummerlicht n. 'Dämmerlicht' Erf. schummern swV. 'dämmern, dunkel werden' °Wern Sti, Erf, es fung an ze schummern "Heil Ud. Schummerstunde f. 'Dämmerstunde' Bernb, Mansf 1888, Weißf, °Mühlh Hil, ane Wetfraue sitzt in der Schummerstunne in der Stowe un knitt (strickt) "Nordh Blei. Schummler in. 'Schwindler, Betrüger' Erf.

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Schummrich m. 't Bräutigam' nur °Grz OGro neben —>• Schammrich. Schumpe f. 1. ' / Schaukel' nur verstr. ö°Eisb ö"SRoda, "Gera Kra, "Saalf NBeu, °Neuhs Rei, Schumpfe °SRoda Wei, "Lobst Heb, Tschumpf "Schlz Gösch Löh, "Zeulr Läw Wei ; übertr. in der Wendung die Sache stieht noch uff der Schumpe 'ist noch nicht entschieden' "Jena Löbe. - 2. 'in die Stirn hängender Teil der Pferdemähne' Schumpf "Grz W a l ; t Schuprine. Schumpel f. 1. 't Schaukel' nur I l m T h ü r (ohne N-Rand und ob. Schwarza), W - R a n d OThür, nwS OThür, sö°Erf ö°Arn nö°Ilm, seit, übriges OThür SOThür, s. K t . Schaukel-, übertr. s stieht wieder e grußer Geschäftsmann uff der Schumpfel 'kurz vor dem R u i n ' "Pößn N s t ; —• Hänge- Luftschumpel. - 2. ' / Wiege' n u r verstr. I l m T h ü r (ohne N - R a n d u n d ob. Schwarza), nwSOThür. 3. 'die kurzen Rungen am Langholzwagen' "Altb Zsche. - 4. 'Waschmaschine' veraltet "Erf Mön 1913. sumbfdl um °Pößn OOp, °SRoda Bre Trb, °Zeulr Pah, "Lobst AGe BLe Gru, sumbla "Ilm Böh, sonst sumbil, -o-,

Schumpelbettchen n. 't Wiege' nur "Weim Wo. Schumpelfrosch m. 'sumpfige, schwankende Stelle auf der Wiese' nur "Saalf GGe Pro, "Lobst Leh Schm, Schumpfel- "Lobst D ü r Heb Oß R ö t Weit; / Naßgalle. schumpeln swV. l a . 'hin- und herschwingen, f schaukeln' verbreitet wie Schumpel 1. - b. 'in der Wiege oder auf den Armen wiegen' "Weim Buch, "Eisb Dro. - c. 'sich wiegen' de Gungen schumpf ein sich u f f n Wiegepfaare (Schaukelpferd) "Pößn Nst. - d. 'kippeln' er schumpelte sich a beßchen u f f n Teppchen "Erf Hay, se geekelten un schumpelten mät ährer Bank "Weim Bla. 2. 'auf- u n d niederbewegen' er trat u f f n Stepsei on schumpelte su lange, bes der Stepsei außerharfuhr on de Mestsotte forttreeschte (herausspritzte) "Erf Hay, 'auf den Knien reiten lassen' Neuhs, im Kniereitervers schumpte, schumple Meste, der Battelmann hat Gaste, . . . °Erf Mön, °Weim Nau. - 3. 'in der Waschmaschine waschen' veraltet "Erf Mön 1913. dsurnfsln "ZeulrPah,sum(b)fitn um °Pößn OOp, sonst sumbdln, -o-, Schumpelpierd n. Schaukelpferd' nur verstr. "Weim "Apol "Jena ö"Arn nö°Ilm ö"Rudst, "Erf Sehe. schumpen swV. 1. 'i schaukeln' n u r verstr. "Eisb, "SRoda Klo, tschumpfen "Schlz Gösch. 2. 'lässig t gehen, schlendern' Mansf 1888, "Sangh Wet, so schumpte denn au wedder an der Wipper uffenunger Mansf 1928; vgl. MeckWb 6,216:

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Schumpepferd—Schunkcleis

schummeln"1, SclilHoWb 4,427 f.: schummeln1, schumpeln, HessWb 3,469: schummelig, schummelnr; —• schlumpe(r)n. Schumpepferd n. 't Schaukelpferd' nur "Eisb Kön, "Gera Aga Kra, "Rudst Brei. Schumperlicd n. ' t Schlummerlied' Mansf 1888, °HMöls OSchw, Tschomperlied veraltet °Sohmö GBr; vgl. Müll.-Fr. 1,257: Tschamper- Tschumperlied(l). schumpcrn swV. 'innig freuen' s tschompert mich "Schmö Har. schümpcrn swV. 'sich lebhaft bewegen' änne ganze Part Kinger kribbelten un schämperten rumher Mansf 1888; t gehen, —> schumpen. schümpfen swV. 'verliebt sein, jmd. den Hof machen' Hennb 1793, nach Vilmar 343 auch seit. "Schmal. Schümpfer m. 1. ' / Bräutigam, Schatz' ö°Salz "Schmal n°Mein nw°Suhl, seit. s°Mein, °Hildb Hec; -» Kranz- Nehm- Tanzschümpfer. - 2. 'Hochzeitsbitter' "Suhl Vie. sümfw nördl. Mein, "Suhl Hei, "Mein Hei R e n B i t R o m Wöl, °Hildb Hec, Sömfar w,sw"Mein "Suhl, sömfdr "Mein Asch O K a U K a , °Suhl SuNd Suhl Zel, semfar "Salz Bar, sonst sgimfdr, -gü-, D W B 9,1459: Schömpfer stellt das W o r t zu m h d . schimphen 'scherzen, spielen', w ä h r e n d H e s s W b 3,469 u n t e r B e r u f u n g auf Dellit, Kleinschmalkalden u n d K a u p e r t (Schmal 1914) m h d . -ü- voraussetzt, vgl. das im A b l a u t zu

schimpfen stehende mhd. schumpfe 'Buhlerin'. Schümpferei f. 'Liebelei, Freierei' Schmal, of die Schöümpferäi gäh 'zum Stelldichein gehen' "Schmal Pap, "Salz Der. schümpfericren swV. 'eine Liebschaft haben, poussieren' Schmal. Schümpferin f. ' t Braut, Geliebte' mit gleicher Verbreitung wie Schümpfer, Dim. Schöimpferle "Suhl Ben; hä gätt mit sänner Schömpfere gern en Waald, bu's net so leutlich es "Mein OMa. schümpfern swV. 'eine Liebschaft haben, poussieren' "Mein Was. Schümpfersblume f. 1. ' t Margerite' Schmal. 2. 't Wasserdost (Eupatorium cannabinum L.)' Schömpferblume Hennb 1881; die Pflanze spielte wohl eine Rolle im Liebeszauber, vgl. Marzell 2,361. - Schümpfersleute PI. 'Liebesleute, Verlobte' verstr. "Schmal. - Schümpfcrspärle n. 'Liebespaar' "Mein Was. - Schümpfersschnaps m. 't Parfüm' Schmal. Schund m. 1. 'schwere t Arbeit, Plage' verstr. öNThür Mansf nöZThür, "Art Wie, "HMöls Nes, "Weim Ett, "Rudst Hör; do harn me schweren Schunk jehott Nordh, mer arzellten vun der Kläje un dän Schunk "Eisl Ann, me hat uf dn Dorefe witter nischt wie Schunk un Plack Sondh 1903; —> Hunde-

1008

schund. - 2 a. '(menschlicher) Kot, Inhalt der Abortgrube' Hai 1783, "Erf Erf Mön; t Scheiße. b. 'schlechte Ware' umg. verstr.; se nemmt au den Schoind 'sie ist mit allem zufrieden' "Eisn Ru. C. 'Abfall auf der Kartoffelsortiermaschine' umg. °Sömm Hen. - Vgl. D W B 9,2000f. Bed. 1 sur/g, -o-; Bed. 2 soind, °Eisn Ru, sonst sund; zu schinden. Schundbude f. wohl 't Abort' "Erf Mön. Schundbutte f. 'Fäkalienbutte' Hai 1783. Schundbuttenträger m. 'Mann, der Fäkalien mit einer Butte wegträgt' Erf. schunden swV. 'schwer arbeiten, sich t plagen' nur "Zeitz Wet. Schundjunge m. Schimpfwort, Erf. - Schundkändich o. G. scherzh. 't Abort' bei den Scherenschleifern in "Salz UA1; zu rotw. Kandich mit der Grundbedeutung 'Haus', vgl. Wolf Rotw. 2450. Schundpummel o. G. Schimpfwort für Mädchen, Erf. Schunds m. 'Kratzer an Möbelstücken' nur Schongs "Arn H a a ; t Riß. Schündser m. dass., nur Schüngser "Got Fin; t Riß. Schundtoffel m. Schimpfwort, Erf; ä bleibt Schuntoffel fär sech 'er liebt das Alleinsein, ist ein Eigenbrötler' ebd. Schunke f. 1. 't Schaukel' nur "Eisl Ams, "Zeitz Gol. - 2. russ'sche Schunke 'Riesenrad auf dem Rummelplatz' Zeulr. > Luftschunke. Schunkel f. l a . ct Schaukel' nur öNThür NOThür, N-Rand IlmThür, nOThür ob. Schwarza, ö°Sömm ö"Erf w"Arn nw°Ilm, seit, übriges NThür IlmThür OThür SOThür, "Hildb s°Suhl, s. K t . Schaukel; da heert me schunne de Leierorgel vo dn Kareseils un der Schunkel "Art Seeg; —» Luftschunkel. - b. Karussell' nur "Hai Döl; —• Drehschunkel. - c. russische Schunkel 'Riesenrad auf dem Rummelplatz' Mansf 1857, Erf. - 2. 't Wiege' nur "Nordh NSa, "Hai Sal, "Sangh Bey, "Ilm Böh GBr, "Rudst Uhl, "Lobst Eli. dsurjgvl ° N a u m b See, °Gera Wei, Grz; soygdl seit. n l l m T h ü r , °Erf Erf Gis, °Eisb N a u t , "Suhl A D a Brei Erl, "Lobst Eli, sarjgü °Hildb Bib Gie Schi, säygti "Hildb Schö, suygte "Ilm F r i GBr Gil Wild, suydl ° R u d s t B a r ; sonst suygvl.

Schunkelbctt n. 7 Wiege' nur "Art Etz, "Weim Krau, "Neuhs OWei. - Schunkelboic f. dass., nur "Bernb Ads, "Sangh Höh, "Art Bor. - Schunkelbruch m. 'sumpfige, schwankende Stelle auf der Wiese' nur "Quedb H a ; f Naßgalle. - Schunkeleis n. in der Wendung Schunkeleis machen 'durch rhythmisches Laufen die Eisdecke auf dem Wasser zum Schwingen bringen' nur "Art Schöw; t Biegeeis.

1009

Schunkelmatz— S chupp en

Schunkelmatz —> Tschunkelmatz. Schunkelmesser n. 't Wiegemesser'' nur c Mersb GGr. schunkeln swV. l a . 'hin- und herschwingen, t schaukeln' verbreitet wie Schunkel la, de Kinger schunkeln sich Eisl; 'ein Kind an Händen und Füßen fassen und schwingen' "Neuhs Meus. - b. 'in der Wiege oder auf den Armen wiegen' "Eisl Sib, °Erf Ker, "Arn Grä. - c. 'den Oberkörper beim Schunkelwalzer hin- und herbewegen' verstr. - d. 'sich wiegen' es schunkeln au noch keine Schiffe of der Oiere (Gera) Erf. - e. 'mit dem Stuhl kippeln' "Neuhs Meus. - 2. 'auf den Knien reiten lassen' °Saalf Kam, Grz, im Kniereitervers schunkel, schunkel Meste, der Bettelmann

hat Gäste °IIm Mar All, ° R u d s t O H n .

1010

Schuppe1 f. 1. 'Fischschuppe' allg.; ißt man zu Silvester Fisch, so bedeutet jede Schuppe einen Taler für das neue J a h r "Suhl Zel, "Mein Hüm, "Hildb Schö Stres, damit das Geld im neuen J a h r nicht ausgehen sollte, bewahrte man einige Schuppen vom Silvesterkarpfen oder -hering in der Geldbörse auf, verstr. öOThür, "Zeulr "Grz, seit. nllmThür swOThür, "Gera Ron, "Hildb Vei. - 2. 'Hautschuppe des Menschen, Kopfschuppe' allg., doch wNThür nZThür sowie "Sonnb häufiger Schiefer. - 3. im Dim. 'das ehemalige silberne Zwanzigpfennigstück' Schmal, stark abgenutzte Stücke sahen Fischschuppen ähnlich (nach HessWb 3,473: Schüpplein). -ü- °HMöls OSchw, °Zeitz Pre, ° P ö ß n Nst, -ud- °Erf Mön, -o- °Got Mech, sonst -u-,

- 3. scherzh. ' / hinken' °Hal Hol. Schunkelpferd n. 't Schaukelpferd' sNOThür, N-Rand IlmThür, nOThür, "Art ö°Sömm, Sangh Erf, "Ilm Mar, "Neuhs Ölz. - Schunkelwalzer m. 'Walzer, bei dem man sich sitzend mit untergehakten Armen hin- und herbewegt' wohl allg. Schunken m. 1. ' f Schinken' nur s°Mein, WRand "Hildb, "Salz KLe, "Mein Öpf Rip See Step Trä. - 2 a. 'alter, schwerer t Schuh' nur Nordh, °Sangh Sto, Sondh, °Art Fra. - b. im PI. 'Füße' "Neuhs Meur Meus; t Fuß. - Nebenform von Schinken, vgl. DWB 9,2003f.: Schunke, Schunken sur/gs °Mein °Hildb, doch suyg nördl. °Mein Röm> °Mein Herrn, °Hildb Eich Pfe, sqygd °Salz KLe, Mein Nbr OMa Wes, sguygs °Mein See Trä Wol; sonst suygdn.

Schuppe 2 f. 7 Schuppen' sNOThür Z-Thür (ohne SW-Rand, "LSalz w"Sömm), IlmThür (doch ob. Schwarza nur seit.), wOThür SOThür (ohne ö°Lobst s°Schlz nö°Gera), Itzgr, w°Hett ö"Sangh, seit, in den angrenzenden Gebieten; de Schoppe is an Hause "Rudst NKr, . . . und schaffet ihn nach Hause unter eine Schoppe oder sonst an einen lüftigen Ort Erf 1754 Reichart 5,210; im Kinderreim Regen, Regen, Tropfen, s regent nei die Schöpfen . . . verstr. "Sonnb; —>• Wildschuppe.

schunken swV. 7 schaukeln' nur "Zeitz Gol. Schunkenfleisch n. 'Schinkenfleisch' °Mein Schwi. - Schunkenmesser n. 'großes Küchenmesser' "Mein OMa. Schunkepferd n. 't Schaukelpferd' nur "Zeitz Gol. Schunks m. 't Schuh' s is nur ein Schunks do "Erf Alp, PI. Schunksen "Art Udl, Schongsen "Sömm Hen. Schupp m. 7 Stoß, Ruck' verstr. außer Hennb Itzgr; mer goben ehr en Schupp, doß se zer Teere nausflog "Schmö Goß; als Kommando beim ruckweisen Heben einen Schupp, jupp! Eichsf 1912; wer von den Brautleuten dem andern bei der Trauung einen Schupp gibt, wird in der Ehe das Regiment führen "Naumb Tau. süb °Eisn Ru, süb (doch PI. süb) Sonnb, sob °Worb Lei, süb sw°Eisn; sonst sub. schupp Interj. als Ausdruck einer raschen Bewegung, schupp, wuar e furt "Mühlh ODo; —> jupp. Schüppchen n. 'liederliche Frau, t Schlampe1' Schippchen "Mühlh Dach; vielleicht zu Schuppei, doch —» Schippel 4b.

Schuppe3 f. 'weinerlich vorgeschobene Unterlippe, t Flunsch' der kleene Hugo machte änne Schuppe on schmälte ganz laut Weim. > Schippe1 2a. 4 Schuppe f. 't Kellerassel' nur "Erf Sehl; ->• Kellerschuppe (Keller)schabe.

64

Thüringisches Wörterbuch V., 8 . - 9 . Lfg.

subd s N O T h ü r n l l m T h ü r (ohne w°Weim), w O T h ü r , w ° H e t t ö°Sangh ö°Sömm °Gera, sibd °Querf B a r J ü d , sobd ö°Erf w°Weim, subf(v) SOThür (ohne w°Saalf),

sonst sobfvfn), sobf. Als Mask. dvr subd °Sangh RNo, °Mersb Klo K r u , °Querf J ü d , "Zeitz N o n in der Nach-

barschaft von Schuppen.

(kahr)subd °Nebra Zeu, °Erf E c k Sehl Wals, -smbd °Erf Bie Bin Mön.

Schüppel —> Schippel schuppelfett Adj. 'sehr t fett (vom Körper)' "Arn Giig Wülf; -> schuckelfett. schuppeln swV. 1. 'schupsen, f stoßen' "Eschw Wei, schupple nech ! "Erf Mön; -* schuckeln 3. - 2. 'sich an Wänden oder Pfosten i scheuern' nur "Sangh Sto; — beschupsen. 64»

1014

Schupser m. 'gegen jmd. gerichteter f Stoß' Sonnb. Schupsguste f. 'Person, die andere rempelt' Got, auch -lotte dass., ebd. schupsig Adj. 'sich gern gegenseitig stoßend' Sonnb. Schur1 f. 1. 'das Scheren der Schafe' "Wem Sti, Erf, "Neuhs Meus, Sonnb; —> Schafschur, halbvollschürig. - 2. 'Gras- oder Kleeschnitt' erste (zweite, dritte) Schur verstr. NOThür, "Quedb Kön; —» ein- zweischürig. - 3. 'Kegelwurf, bei dem nur der König stehenbleibt' Mansf 1888, Erf, "Ilm Man, "Schmal Pap, Jena Rudst, "Neuhs Mel, "Sonnb NhS Sonnb, Cob, do wollt ich natierlich Schur machen, wu bluß der Alte stieh bleim darf Grz; 'das Umlegen aller Kegel auf einen Wurf' Hennb 1881. - 4. Fachspr. der Messerschmiede 'schräger Anschliff am Messerrücken' "Salz Stba. > tuch,schüren. Schur2 m. (f.) 1. 'böswilliger Streich, Bosheit' verstr. (doch sNOThür Rhön wltzgr söSOThür nicht belegt), vor allem in den Wendungen jmd. einen Schur (an)tun, (jmd. etw.) zum Schur (tun, machen) 'zum Trotz (tun)', vier Abende es wie zn Schure keene Menschensiele gekommen "Weim Bla; er lebt einem zum Schur verstr. wNThür WThür nZThür, Mansf 1888, en Schur Speele 'einen Streich spielen' Apol, "Schmö GBr, a tets n us Schure "Erf Mön, gefräßige Menschen frassen sich zn Schure wie die kleenen Schweine "Weim Bla, ähnl. "Eisn Käl. - 2. 'Verlust' das wär mer ju e Schur "Mühlh Opp, "Schmal Bro. sür, sör sw°Eisn, N W - R a n d °Salz, °Eisn E b h F r a GBu, °Salz All Bar, suir °Eisn R u , sör °Salz K a i Lei U R o , sonst sü(v)r. F e m . °Worb Di, Heil P ö ß n Cob, F e m . neben Mask. °Eisn Ger L R ö N s t OE1 Sal UE1, sonst Mask.

Schur3 ->• Jour. schurängeln swV. 'ärgern, plagen' dar Bengel hat uns genung geschurengelt "Nordh Blei; wohl aus t schurigeln und türängeln. Schürbaum m. 'hölzerne Stange als Werkzeug des Köhlers' um "Eisn Ru, "Schmö GBr. Schurbe f. 1a. 't Krauthobel zum Schnitzeln von Weißkraut' Naumb; —• Krautschurbe. - b. 'Reibeisen' nur "Mersb Beu; / Scharbe. - c. 'Gerät zum Zusammenkratzen der Teigreste, t Trogscharre' nur "Mersb GGr. - 2. 'Rüben- oder Zuckerrübenschnitzel als Viehfutter' "Mersb Fra Kor; —»• Kartoffelschurbe. Schurbeeisen n. 1. 't Krauthobel' Schorb"Mersb Lau. - 2 . ' / Gurkenhobel' nur "Mersb Geu. Schurbefraß m. 'halbgares Essen' "Mühlh Men. - Schurbekohl m. 't Sauerkraut' nur Sondh. — Schurbekompost m. dass., nur "Mühlh Fei NDo. —

1015

Schurbekraut—schürgen

Schurbekraut n. dass., nur "Erf 1866. Schurbcl f. 't Gurkenhobel' nur °Mersb Klo. Schurbeibrett n. dass., nur °Hal Nie Teu. — Schurbeleisen n. dass., nur °Querf Lod, °Mersb Brau. schurbcln —> anschurbeln. schürten swV. 1. 'Weißkraut t schnippeln °Mersb Lau, Sondh, die ausgewachsenen Köpfe zerschneidet oder schörbet man mit dem Kohlhobel in zarte Streifchen und nennt es Sauerkraut NThür 1821. ' - 2. 'mit den Schneidezähnen nagend t essen' Appel schorbe NThür 1882; —» hineinschurben. - 3. 'flach hacken, um Unkraut zu entfernen, t jäten' Gartoffeln schorwe °Mersb Mü; — Schorenl. schüren swV. 'Feuer anzünden und unterhalten' verstr. sHennb Itzgr SOThür, ob. Schwarza, °Eisn Nho Ru, sodann machet der Würcker ein Feuer von Stroh darunter, schühret dasselbe mit einer Stange (die Kolruthe genant, darmit sie auch in den Herde die Kolen schühren) voneinander 1670 Hai nach Hondorff 76, wobei voneinanderschüren offenbar mit schürgen vermischt ist, vgl. dazu D W B 9,2037: schüren 4; truckens Huelz schürt sich gut Sonnb, mie wann e Fierchen schiere un wonn de Quacken verbrenne "Neuhs Cur; gedeckt schür 'den Kost völlig mit Kohle bedecken, damit wenig Luft zuströmt' Fachspr. der Porzellanarbeiter um Sonnb; n Schleißenleichter schiere 'neue Kienspäne auf den Leuchter stecken' "Lobst Har um 1850; —• an- wegschüren. sü(d)r H e n n b Itzgr, serd "Ilm Böh GBr, °Neuhs K a Ölz, sonst sin(n); P t . P r ä t . m i t „ R ü c k u m l a u t " gasürd °Suhl ADa, °Neuhs UWei.

1016

Schürer m. 'Heizer in der Glashütte' "Neuhs Ka Lau ölz, "Hildb Gie. schürieln swV. 'die Haut oberflächlich verletzen' "Ilm Man. -* ab- aufschürfein. schürfen, -u- swV. 1. 'scharren, f kratzen' Ilm Erf Sonnb, der Pflug schärft ebern Boden hen "Jena Leu. - 2. 'die Haut oberflächlich verletzen' "Wern Sti, "Sömm K B r ; -* abschürfen, einschurfen. - 3. beim Schlachten 'die Därme mit einem Holz t abschleimen' "Schmal Rot SHa. surfd(n) °Wern Sti, Erf, ainsorfd °Weim Berk, sarfd °Jena Leu, sörf Sonnb, serf(v) °Ilm Ilm Man, sqrf °Neuhs Meus; P t . P r ä t . gdsurfd °Sömm K B r . — Abweichend durch fehlende R u n d u n g des Vokals sgr/ "Schmal R o t SHa, t r o t z d e m aus sachlichen G r ü n d e n wohl hierzu.

Schürfer m. 'Kratzer in der Haut oder auf Möbeln' "Rudst Kön, "Neuhs Meus; t Riß. Schürfholz n. 'Werkzeug zum Abschleimen der Därme beim Schlachten' "Schmal SHa. Schürfler m. 'Ausrutscher' heil wor's so glattch, ech haa en Scherfler geton un weer ball hiengefalln "Ilm Man. Schürg m. 'Beschäftigung, Aufregung, Schererei' "Mersb Lau, "HMöls Nes, "Zeitz Of, de Motter hut mit dn Gingern ihm Schärch "Mersb Geu. Schürge f. 1. '(zum Einfahren) zu Reihen zusammengeschobenes Heu, t Kamm' nur "HMöls "Zeitz "Altb "Schmö, "Art Bot, "Weißf MWe, "Gera Wün; s Hei off Schärchen moche "Weißf MWe, "HMöls Nes, "Zeitz Wet, "Altb Zsche, in Scherchen mache "HMöls Schel, in Scharchen räche "Altb Gor; Heu und Grummt wird . . , sobald es dürr ist zumeist aus den Schärgen eingefahren "Altb 1845, die Scharjen mußter widder breet moche, s is noch nich ganz treije zen Eifohrn "Altb Zsche. - 2. 'kleiner Getreidehaufen, t Gelege' nur "Zeitz Hay. schürgeln swV. 1. 'antreiben, drängeln' "Nordh 1786, "Heil Men, Thres'chen schergelte immerzu, daß es hechste Ziet werre zur Bahne Heil. - 2. 'jmd. necken, reizen, in Zorn bringen' NThür 1882. - 3. 'quälen, ängstigen' "Nordh 1786. t schurigeln. Schürgen m. ' t Heuhaufen' "Zeitz Of Wit. schürgen swV. l a . 't schiebenv WThür (ohne n"Eisn), nwHennb, w"Got, verstr. sIlmThür söHennb, "Ilm., Sondh, "Art Fra, "Mersb Scha, "Eisn Tre, "LSalz Näg, "HMöls OSchw, "Arn Fra, Zeulr, Reuß j.L. 1870; komm, Hugo, schärch, e beßche miet, mie hann ze viel aufgeladen "Ilm Man, schärch das Papier in Ofen ebd., den Werraflößern rief man zu: Fleeßemann, schurch! "Eisn Tre; RA ha schörchts uff die lange Baank 'zögert es hinaus' "Mein Fri; t schurbsen schürgern. — b. einge-

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Schürger—Schurlbahn

schränkt auf 'schwere Dinge schleifend von der Stelle rücken' °Weim Berk Weim, °Ilm GBr Möh, "Neuhs Meus, "Sonnb R a u St, dann Schrank kenne mer net geheb, dann messen mer schärch °Ilm S t ü ; de Bettstellen un Matratzen hatten se off n Äbberboden geschärcht °Weim Bla; in der Wendung dar hat jeschuem un jeschercht 'mit aller K r a f t geschoben' "Neuhs Meus, °Arn Ach, °Ilm Stü, 'etw. mit Gewalt durchgesetzt' "Ilm Man, mit Schörche on Wörche hat hä's durchgesatzt Suhl; se hun halft schiew un scharche 'haben in jeder Weise geholfen' "HMöls OSchw, °Ilm Her. Auf Menschen angewandt : de Kinger ins Bette schärchen °Mersb Lau, se schärcht en ins Bette °Weim Bla; —• heimschürgen. - c. 'Heu mit dem Rechen zu Reihen zusammenschieben' verstr. °AItb n°Schmö, "HMöls OSchw, "Zeitz Kre Wet, "Gera Wün, s Hei scherchen °HMöls Grö, mer wolln de Weese scharche "Schmö Meh; —»• zusammenschür gen. - d. 'sich an der Krippe oder K e t t e reiben' vom Pferd, "Eschw Aue W o m ; t scheuern1. - 2. 'schwer arbeiten, sich t plagen' verstr. nZThür OThür, °Hildb °Sonnb, "Mühlh ODo, Ilm Saalf, "Grz Ber, "Schlz Göt, in der Wendung schürgen und würgen verstr. öSOThür, °Got Bai, "Erf Wals, °Weim But, °Cob Cob ULau, werje un scherje "Mühlh ODo, sich schinde un scharche Saalf, "Lobst Fri, schuwe u scherche °LSalz Kutz, "Eisn Tre, ar schuwet o schericht, daß e nur fort kämmt "Erf Mön; -» abschürgen. - 3. 'fortjagen' dan how ich glei geschärcht °HMöls OSchw. - 4. 'belästigen, reizen' °Mühlh Len, er schärrt ein immerzu "Nordh Sun. sir%- um Salz, südwestl. Salz, südl. °Salz Gei, ° Schlz Göt, -i-, -e- sIlmThür, -a- öOThür, s°Gera, °Weim But, °Pößn MPö, °Grz Wit, -ü- c Salz Bai Lie Mei Stba, °Schmal Bro, s$r(i)%- Hennb (ohne Rhön), Itzgr, SW-Rand °Got, °Eisn See; mit Ausfall des Stammauslauts sir- °Mersb Seha, sir- nördl. °Salz Gei, Sur- °Eisn Ru, sör- °Got Tab, s$r- °Nordh Sun, in der 1. PI. auch °Eisn Has Kah Sät Schö Son Wut, °Got Mech; sonst -e-. Ohne Umlaut sqri% "Schmal OSchö, surjd neben serp °Eisn Tre. Mit „Rückumlaut" 3.Sg.Prät. sör%d °Arn Sin, sqrd °Eisn Ru, Pt.Prät. gvsqryß °Got Fin, gssuryß ° Schmal Rot. Schürger m. 1. 'übertrieben fleißiger Mensch' "Mühlh ODo, Cob. - 2. 'Griff in der Mitte des Sensenbaums, f Sensengriff' nur °Eisn Far, °Got Gol Hai, °Salz Dor Va; —» HinterSensenschürger. - 3 a. 'Kratzer a n Möbelstücken' nur "Ilm Stü, "Saalf Bir, "Sonnb St, Schorcher "Got Met ; t Biß. - b. 'klaffende t Wunde' n u r "Sonnb St. - 4 a . 'das Schieben' in der W e n d u n g äi tutt alle Schörjer 'schiebt kräftig den Wagen' "Eisn See. - b. 'Schiebegeräusch' me beerte in Hausflure e Ge-

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mäckse unn allemal derzwischen änn langen Schärcher Saalf. Schürgerei f. 'mühselige, schwere f Arbeit' "Schmö Goß. schürgern swV. 'schieben' "Salz OZe Pfe Siin; t schürgen la. sqryvr °Salz OZe, sgrar °Salz Pfe, sinr °Salz Sün. Schürgfenster n. 1. 'Schiebefenster' Schmal, "Ilm GBr, "Suhl Ben. - 2. übertr. all Schörchfanster 'altes Weib' Schmal. - Schürgkuh f. ' K u h als Zugtier' H e n n b 1881, Schmal Brei. — Schürgochse m. 'dummer, ungeschickter Mensch, t Tölpel' dou Schörross! "Eisn R u . - Schürgtrompeter m. 'Posaunist' Schmal. Schürhaken m. 't Feuerhaken' nur verstr. ö"Cob, seltener wOThür SOThür, "Erf Sehl, Apol, "Neuhs UWei, "Mein Drei, "Hildb Eis Hildb. Schurigel m. 'Mensch, der andere schikaniert' verstr. w°Sömm ö"Erf, Sondh, "Mühlh ODo, "Eisn See, "Got Mech, "Weim H o p ; loß doch s Mädchen gieh, du best ä rechtcher Schurejel! °Erf Alp. Schurigelei f. 'Schikane' °Sömm Wun, "Erf 1866, "Grz Wil, Hildb. schurigelig Adj. 'boshaft' Sondh; f böse. schurigeln swV. 'schikanieren, plagen' verstr., doch wNThür R h ö n nicht belegt; olle Toge schuriechelt mich der Meester wagen der Orweit, ich konns ower nich besser "Pößn R a , di missen sech oo immer schuriegeln "Nebra W o h ; f quälen, schurängeln schürgeln. sürix^l-, -j-; doch -repl-, -g- °Hett Wip, Sondh, °Eisn See, °Got Mech, °Erf Alp, -rfpl-, -g-, -%• °Quodb Kön, °Mühlh ODo, °Sömm Tun Wei, °Erf Ala, -reqxl* °Sömm Wun, °Erf Mön, sürex^l °Eisn OE1, souri%vln °Schlz Göt, souri%3ld °Sömm Büch. Weiterbildung von schürgeln, vgl. DWB 9,2047. Schurigler m. 'Mensch, der anderen Schaden zufügt' dar Karl bezahlt nech, das äs e Schuriegler Erf 1867. Schurke m. 'schlechter Mensch' Altb 1888, "Schmö Goß, "Ilm Gil, "Mein Was, "Sonnb St, "Hildb U m . Schürkrücke f. 'großer t Feuerhaken f ü r die Feuerung in der Porzellanfabrik' u m Sonnb. schurksen swV. 1. 'geräuschvoll schleifend fortbewegen' z. B. Möbel, "Mühlh ODo, auch 'mit den Füßen scharren' ebd. - 2. 'mit dem Fahrzeug bei Glatteis / rutschen' nur "LSalz Wie; t schurbsen. Schurkser m. 'Kratzer auf Möbelstücken' nur "Erf G a m ; t Riß. Schurlbahn f. 'Schlitterbahn' nur verstr. "Naumb, "Querf Gro Vitz, "Nebra W a n Wen. sorlv- °Nebra Wan, °Naumb Eck, surl- °Naumb Spi. soxdl- "Querf Gro; sonst sorl-.

1019

Schürte—Schurzbrett

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Schurreisen n. 1. ' / Schlittschuh' nur veraltet "Mühlh Kai. - 2. 'Gerät zum U n k r a u t j ä t e n in Waidfeldern' Unterdessen überstossen sie das Land zwischen den Stauden die Länge hinunter und wiesordl °Nebra Mem, sorsl neben sorte °Querf Wei> derum hinauf mit einem Schurr-Eisen . . . Erf 1754 soxvl °Querf Gro, surl °Nebra Buch Wal, sorl °Nebra Bil, särld °Naumb BHe Möl Tau, surld °Art Roß, Reichart 4, 118. °Nebra A R o KSch, °Naumb K ö ; sonst sorla. schurren swV. 1. '(mit scharrendem Geräusch) Schurleber m. 'Mensch, der anderen zum Schur über eine geneigte oder glatte Fläche gleiten' seit. lebt, sie schikaniert' °Mühlh ODo. NThür n,öZThür, Mansf 1888, su e gutes Dotzd schurlen swV. 1. 'mit dem Fahrzeug bei Glatt- Kuchensteckchen sinn in Drack geschurrt °Weim eis t rutschen' nur mittl. IlmThür, °Arn Rie, °Eisb Bla ; —> hinschurren. - 2. in spezieller VerwenWetz, der Wagen karnb ins Schorlen "Arn Ach; dung - a. 'mit dem Wagen bei Glatteis t rut'durch zu hohe Geschwindigkeit ins Schleudern schen' verstr. NThür NOThür n,öZThür. - b. 't kommen' "Naumb Pri; -» ausschurlen. - 2 a. ausrutschen' von Menschen, "Nebra ARo, °Sömm 'auf dem Eis t schlittern' nur sw°Querf "Nebra KBr, er schurrte, er stärzte, er schoß Haulebock w°Naumb, nördl. und östl. R u d s t , südöstl. Saalf, Mansf 1924; —• ausschurren. - c. 't schlittern1' Apol, °Weim Berk, °Got Sie Wal; du kannst awer NThür (ohne °Quedb °Hett), ö°Sangh ö°Art, schorln! "Naumb E c k ; vgl. K t . schlittern1. - Mansf 1888, "Naumb Wisch; die Kinder rufen b. 'beim Schlittern eine Kehrtwendung machen dabei Schurrehns, Veersehns! NThür 1882 ; es sind und rückwärts weitergleiten' °Arn Rie. >• schul- Klagen darüber vorgebracht worden, daß die Bürgerlern. steige durch Schurren der Kinder so glatt gemacht werden, . . Ztg. LSalz 1932; 'unbeholfen schlitsor(d)h, -u- °Querf °Nebra °Naumb, sorh, -d- nördl. tern' gegenüber dem gekonnten glannere °Erf und östl. Rudst, südöstl.. Saalf, soxtl(n), -u- °Querf Mön'; Kitzchen(s) schurre 'in Hockstellung schlitGro Zie, °Got Sie W a l ; sonst sorls, -(¿-. Schurlerbahn f. 'Schlitterbahn' nur "Nebra Stei. tern' verstr. Eichsf, °Eschw Aue. Vgl. HessWb schurlern swV. 'auf dem Eis t schlittern' nur 3,477f.: K t . schurren. - d. 'schlurfen' ha schurrte ehr, all daß ha tanzte °Worb Wae; t gehen. - e. schmiere "Nebra Stei, scharlere °Saalf Fisch. vom K a h n 'leicht den Grund berühren' der Kahn Schürloch n. 'Feuerungsloch im Ofen' Sonnb. • Schurrbahn f. 'Schlitterbahn' nur n"Nordh, hat geschurrt Schifferspr. "Bernb Als, Hai. scharren schürgen schurksen verstr. °Heil nw°Worb, "Blank HGei, °Sangh Sto.. zusammenschurren, Schurre 1 f. l a . 'Rutsche zum Abladen von schurlen schurlern. • Schüttgut oder Säcken' nur verstr. NThür NO- -ü- °HeiI Sic, °Mühlh Bick Die K a t Len Wen, °Eisn Thür nZThür wOThür, "Rudst K ö n ; t Hebebrett Tre, mit lautlicher Weiterentwicklung sin °Worb Hutsche Rolle1 Rutschbrett Rutsche1 Rutschel, mit GBa, sird °Sondh H E n ; sonst -u- neben seit, -o-, schurrig Adj. 1. 'wellig, f holperig' vom überAngabe der speziellen Verwendung t ErdäpfelsKartoffelsrolle, Erdäpfel- KartoffelSackrutsche, frorenen Boden, nur °Eisl Ann. - 2. 't glitschig, Sackschuller, Kartoffel- Kohlenschurre. - b. 'Gleit- schlüpfrig' vom Weg, nur °Querf Lan. Schürstange f. 'Stange zum Schüren des Feuers' vorrichtung für das Stroh an der Dreschmaschine' °Sondh Greu; t Feuerhaken. nur °Quedb Ha, °Hal Lie; t Schüttelzeug. - c. im Schürung f. 'Heizmaterial' "Sonnb Rau, Cob. Bergbau 'Rutsche am Rollkasten zum Befördern Schurz m. 1. 'kleine, (lederne) t Schürze' seit. des Salzgesteins in die Wagen' °Nordh Blei, —> Ladeschurre. - d. im Bergbau 'trichterförmiger NThür Hennb, "Weim But, Erf, "Cob Nst, als Teil Behälter zum Beladen der Waggons' °Art Göl. - der Bergmannstracht "Neuhs Meus; 1 Nesseltuchs 2. 'Schürzen2a. 'Schlitterbahn' nur NThür (ohne N-Rand, im Schurz 1724 Stadtarchiv Heil. °Heil w°Nordh nur verstr.), ö"Art w°Querf, seit, b a n d ' "Schmal Bro (nach Gerbing, Trachten 61). Schürzband n. 1. 'Band zum Hochschürzen der übriges NOThür öZThür, °Eisn Fal Tre, °Mühlh Bol K a m Lan NDo ODo, "Naumb Saa, Schmal, Frauenröcke' "Schmö Nöb, Schorz- "HMöls Gra, °Pößn Mox; zum Kind, das auf jeder gefrorenen Schorze- "Zeitz Kre. - 2. 'Schürzenband' verstr. SOThür, seit. NOThür. Pfütze schlittert: jede Schurre nimmste mit! "Art Schurzbleiche f. 't Bansenwand' nur "Sömm Kö Fra.' - b. übertr. 7 Glatze' verstr. °Sondh, Eichsf 1912, "Art Rot, "Mühlh Bol ODo, a hat anne Ost Rot im Berührungsgebiet von Schutzbleiche mit Bansenschurz. - Schurzbrett n. 1. dass., nur Schurren uffrn Koppe "Sondh HSu. Schurre 2 f. 'geschäftlicher Vergleich, Überein- "Arn GHe, Schurze- Erf. - 2. 'Brett vor dem kommen' Apol; zu jidd. pschoro 'Vergleich', vgl. Scheunentor als Schutz vor dem Wegspringen der Körner beim Flegeldrusch' "Got Müh, "Erf Mön, Wolf Rotw. 742: Bschora; —• aufhochschürzen. -u-, -o- ° S a n g h B r t , °Mersb Klo, ° N e b r a Los, ° S ö m m Orl, °Zeitz Of K r e , ° R u d s t B r e i ; s o n s t wie Schürze.

Schürzenband n. 1. 'Band zum Zubinden der Schürze' allg. außer wNThür WThür, im SOThiir verstr. neben Schürzband. Volksglaube: erschrickt eine Schwangere, muß sie mit dem rechten Daumen unter das Schürzenband fassen, damit das Kind keinen Schaden nimmt "Gera Unt, "Rudst Sol, "Saalf Los, "Neuhs Meus, "Lobst ULe; geht einem Mädchen das Schürzenband auf, denkt ihr Schatz an sie, Sonnb 1858; im Schmalkalclischen band man abends die Tür als Schutz vor den Wassermenschen mit einem blauen Schürzenband zu (nach Witzschel 2,287). - 2. 'Band zum Hochschürzen des Frauenrocks' °LSalz Neu 1801. Schürzenficke f. 'Schürzentasche' "Naumb Mol, °SRoda Klo, °Schmö Zeh. - Schürzenhandel m. in der Wendung sie treibt Schürzenhandel 'ist mannstoll' °Schlz Schi. Schürzenjäger m. 'Mann, der hinter allen Frauen her ist, Weibstoller' verstr., im wNThür weniger häufig neben Schürzeljäger) vür dan Schörzejäger is kä Mädle secher "Mein OMa; f Auerhahn Auslatscher, Bräutskopf -narr, ( DraufJgänger Dreizehnfreier Flitzer Geck, Oickel- Gickerhahn, Qicker(ich) Gockel Heinz Hirsch Hund Kitteljäger (Kutsch) hahn Lämmerschwanz Mädchenjäger Mägdekapper Meisenfröhlich Möger Nachhatscher Nonnerich Nullbruder PommerPoussierhengst -rat -Stange -Stengel, Pulvernüschel Rammelbock Rammler Reh-

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bock Reviergöker Rockaufdecker Schlappkittel Schlitzreiter Schmecker Schnankerschnauze Schnekkenfänger Schürzeljäger Schürzenkaspar Spießer Spuk Steiger Stenz Stipper Süßhahn Tatschentäubert (Ziegen)bock sowie die Wendungen auf Kittelwild gehen,_ Kittelwild jagen-, weitere Syn. t Hurenbock Weiberheld. Unter Kindern sind die bei —»• Mädchenfist genannten Bezeichnungen üblich. Schürzenkaspar m. dass., nur Schmal. Schürzenlatz m. 'Brustteil der Schürze' Heil, "Pößn Nst, auch zum Aufbewahren des Taschentuchs "Mersb Lau, hernachen nemmt e s Warkzeig in Schärzenlatz "Weim Bla, der Handwerksmeester hutte s Friehstick in Scharzenlatz °Grz Ber. Schürzenmarkt m. 'ein im Herbst in Schleusingen stattfindender Markt' "Suhl SKi. - Schürzenstipendium n. 'finanzielle Unterstützung von Studenten durch Frauen' Studspr. Hai 1795. Schürzenstückchen n. 'kurzes, kleines Ackerstück' Querf. - Schürzentasche f. wie schd., "Zeitz Hol, Got Jena, "Ilm Stü, "Hildb Feh. Schürzentuch n. ' / Schürze' nur "Mein Hüm, —• Schürztuch. - Schürzenzeug n. 'Schürzenstoff' "Worb K E b , Naumb. - Schürzenzipfel m. wie schd. in Wendungen: der Mutter am Schürzenzipfel hängen 'ihr nicht von der Seite weichen, unselbständig sein' "Mersb Lau, "Jena Löbe, "Pößn Nst, das warn aach keine Duckmeiser, die der Mutter an Schürzenzippel bammelten "Hett Ger, wenn du all die Schörzezöpfel bezahl sollst, die deintwege naß gehault sen wornf Suhl; er springt hinner jeden Schürzenzippel drein 'ist ein Schürzenjäger' "Naumb Eul, in jeden Schürzenzipfel tust de dich vergoffe 'in jede bist du verliebt' "Pößn Nst. Schürzer m. 't Schürze' "Hildb "Sonnb "Cob, "Suhl Bisch Eich Gei, "Mein Beh; die Fraa trog heemlich in Schörzer wos fort un machts zu Gald "Hildb Gel. Schürzerband n. 'Schürzenband' "Suhl Gei. Schürzerbendel m. dass., "Hildb Hec. Schurzfell, -ü- n. 'Lederschurz' verstr., vor allem bei Schmieden, Fuhrleuten, Maurern, Zimmerleuten; t Schürze, —» Schürzelfell, sürds- °Eisn R u , sortis- H e n n b , sirds- ° R u d s t E g d , s$rds- °Erf M ö n , R u d s t , °Schlz O s c h ; surdsv-, sordsv- N O T h ü r n O T h i i r ; sonst sords-, surds-, sards-.

Schürzkette f. ' / Grindelkette am Pflug' nur "Mein OMa. - Schürzlappen m. 't Schürze' nur s°Mein, "Suhl Ben Brei Hei Rohr SKi SuNd Wich, Hennb 1801, Schorz- "Suhl Mab. Übertr.: klart der Himmel auf, heißt es s gitt bloe Schörzlappe, mer kriege häüt noch e poor schünne Töö "Hildb The. Schurzleder n. 'Schurzfell' "Worb Brb, "Schmö GBr, Schorze- "Mersb Geu, "HMöls Nes, in "Hett GÖr auch Teil der Bergmannstracht; einem, der

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Schurzschnur— Scliuftbarthel

nur Töchter hat, rät man in °Grz Rei, bei der Zeugung des nächsten Kindes ein Schurzleder vorzubinden; t Schürze. - Schurzschnur f. 'Schnur zum Höherschürzen des Frauenrocks' °Erf Mön. Schürztuch n. ' t Schürze' nur "Schmal (ohne WRand), N-Rand "Mein, n°Suhl, °Salz K L e ; in "Mein Met eine zur Frauentracht gehörige blauseidene Schürze (nach Gerbing, Trachten 72); —» Schürzentuch. Schurzwand f. ' / Bansenwand' nur °Erf And Wals, "Got Boi Gün Sei Sie (im Berührungsgebiet von Bansenschurz und Schutzwand). Schuschel f. 'Schlitterbahn' nur °HMöls OSchw, °Altb Löd, °Schmö GBr, Tschuschel, Zschuschel °SRoda Ein, °Altb Ro, °Schmö Goß Wei. schuscheln swV. 't schlitternv nur Hai 1783, °HMöls OSchw, "Naumb Mey, °Altb Löd Luc, "Schmö GBr, tschuschele "Zeitz Thei Zeitz, °Altb Altb Fro Meu Ndf Ro, "Schmö Goß Wei, "SRoda E i n ; wohl als Mischform aus schusseln u n d zuscheln zu erklären. Vgl. hierzu und zum folgenden Müll.-Fr. 2,484: schusseln. schuschern swV. dass., nur °Schlz K ü n . schüspeln swV. 'einen Purzelbaum schießen' Gera; vgl. Müll.-Fr. 2,485: schußpeln. schuspern swV. 'blindlings draufzulaufen' Hennb 1881; t .gehen; —> verschuspern. schuspig Adj. 'kurz angebunden, schroff ich wäß gor net, worein se of ämol so schuspig mit mer tutt "Ilm S t ü ; hierzu wohl auch schispig 'trotzig, höchst empfindlich' "Suhl Schi. Schuß m. l a . wie schd. 'das Abfeuern einer Schußwaffe' allg.; swäi Schisse krachten "Hett Ger, es hot an Schuuß getan "Cob U L a u ; e biinner Schuß mit einer Platzpatrone "Pößn Nst, Sonnb gegenüber dem scharfen Schuß-, auch auf die Ladung bzw. das Geschoß bezogen: in dar Flint steckt noch e alter Schuß Grz, hättst du nich an Schoß uf der Pfanne? "Sondh H T h . R A : keinen Schuß Pulver wert sein (taugen) von Menschen und Dingen, verstr., Da sitzt gar enne biese Härd', Iß kenn's kenn Schuß Pulver werth 1793 Weihnachtsspiel "Jena GLö; weit davon ist gut vorm Schuß "Eisn Ru, R u d s t Sonnb. t Plächterer, —» Büchsen- Fleck- Königs- Rümpel- Schlumpschuß. b. 'Sprengung, Sprengladung' der Schuß in Steenbruche konn jeden Agenblick lusgieh "Pößn Nst, an Schuß neisetz 'die Sprengladung anbringen' beim Abbau des Griffelschiefers in Sonnb St, die Schüsse werden abgetan (gezündet) im Kalibergbau "Nordh Blei, "Salz U B r ; übertr. auf das Bohrloch an Schuuß buhr "Sonnb St. - c. übertr. 't Kontra beim Skatspiel' nur R u d s t . —AnEin- Mehlschuß. - 2 a. 'Eile' e war in 65

Thüringisches Wörterbuch V., 8 . - 9 . Mg.

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Schusse Erf, "Eisn Ru, im Schusse sein 'in voller Arbeit sein' Sondh; er hat n Schuß 'handelt übereilt, unüberlegt' "Erf Erf Mar. - b. 'schnelles W a c h s t u m ' "Zeulr Göt, dar Jung hot an ornlichen Schuuß getan Sonnb. - c. 'ruckartige Bewegung beim Torkeln' von Betrunkenen oder Kranken, off eemal krichte ich en Schuß off de rechte Seite niewer Jena, dar hot odder kenn schlachten Schuuß getan Sonnb Cob; daher wohl er ist im Schusse 'ist betrunken' Weißf Naumb. - d. 'Narrheit, Überspanntheit, Laune' er hat wieder mal einen (seinen) Schuß Mansf 1888, "Heil Bir, Hai 1783, "Erf Erf Mar, H e n n b 1881, "Hildb Bed, Sonnb, er hat en Schuß zeviel "Pößn Nst, R u d s t , einen Schuß zu wenig R u d s t . - 3. in Schuß sein, etw. in Schuß haben (bringen) 'in Ordnung sein, etw. in Ordnung haben (bringen)' verstr.; mer hum unser Auskummen, un de Wertschoft is in Schusse Altb, mach dich in Schuß 'kleide dich zum Ausgehen an' Sonnb, se is in Schusse 'fertig angezogen' Sondh; von der Gesundheit: ar es gut in Schuß "Eisn OE1, ich bin heit niä rächt in Schuß Sonnb, mei Oeläff (Beine) is nimmer in Schuß "Hildb Gri; völlig verblaßt als bloße Bestätigung einer eben getroffenen Absprache in Schusse! J e n a . Vgl. W b U m g 1,291 f. - 4. in der H a n d Weberei 'das Durchwerfen des Schützen durch die K e t t e n f ä d e n ' ar tot sich dodermet hälfe, daß er u f f n Zull paar weniger Schuß einschießen tot "Grz Ber; in Zeulr f ü r den Schußfaden selbst: der Schuß (im Gegensatz zur Kette) wird gespult. - 5 a. 'auf einmal zugegebene kleine Menge einer Flüssigkeit' wohl verstr.; a Schuß Essig Sonnb, e Schuß Kimmel E r f ; auch vom Verschütten, Überschwappen quatsch! gieht a Schoß Kaffee raus "Weim Bla. - b. 'soviel Backwerk, wie auf einmal in den Ofen eingeschossen wird' verstr. Eichsf, der ierschte (zweete) Schuß "Schmö GBr, e Schuß Brut ebd. - 6 a . 'unbesonnener Mensch' das is e alter Schuß "Arn PI. - b. 'Geck, Hasenfuß, ungestümer Mensch' Hennb 1793. - 7 a. 'schlechte Ware' Eichsf 1912, Erf, verkürzt aus —>• Ausschuß. - b. 'Vorauszahlung vom Lohn' Erf, ar läßt sich Schuß gaa Sonnb, verkürzt aus Vorschuß. - c. 'plötzliche Kreuzschmerzen' Mansf 1888, verkürzt aus —• Hexenschuß. süs, suds, suis H e n n b , süs Itzgr (ohne s°Hildb w°Cob), sös "Schmal Lau, süs, sous söSOThür, sos w N T h ü r W T h ü r , verstr. ZThür, ob. Schwarza, Mansf 1888, °Weim Bla; sonst sus. PI. sös H e n n b , °Got Frei, süs Itzgr, s$sd "Rudst W i t ; sonst sis(v), -e-.

Schußapparat m. 't Schießapparat zum Töten der Schlachtschweine' verstr. - Schußbarthel m. 'blindlings draufzulaufender, unüberlegt handelnder Mensch' verstr. südl. Mühlh-Zeitz, 'Geck,

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schußbarthelig—Schüsselkorb

Hasenfuß, von der ungestümen, brausenden Art' H e n n b 1793, in °Eisn Mos, "Rudst Uhl auch f ü r wilde Kinder; einen seltenen Gast fordert man zum Bleiben auf mach nur keen Schoßbarthel! "Neuhs Meus; als Schimpfwort schlechthin da hemmt hernachen ivedder e annerer Schußbarthel aus Gothe un well de Fanster wedder off haa "Erf Döl; Schußbarth °Hildb Hell. Zum R N Bartholomäus. schußbarthelig Adj. f hastig, übereilt' "Erf Sehl, "Schmal Wer, R u d s t ; t fahrig. Schußbastian m. dass. wie Schußbarthel; -baßchen Altb, -bastel Grz; als Fem. ene Schußbastei Grz. Zum R N Sebastian. - Schußbolzen m. 't Schießapparat zum Töten der Schlachtschweine' n u r "Erf Sehe. - Schußbrett n. 'Brett, auf dem der Korbmacher die Körbe befestigt' SRoda. — Schußbrücke f. 'Steg über das Wehr' "Schmö Goß. - Schußdechse f. 't Eidechse' nur °Schlz Dob Frö K ü n Rai Seu, °Zeulr Ber. Schüsse PI. '/ Taubenkropf (Silene vulgaris Garcke)' "Neuhs Stei, °Sonnb H ä m Hasb St, die Kinder zerknallen die ungeöffneten Blütenkelche auf der H a n d ; —> Patscher. Schußechse f. 't Eidechse' nur "Lobst Pot, "Schlz Drö LBa LBu Mü Thi, °Zeulr Ebg Lin R a n URei Wal Wol, -hex "Lobst Bir; —»• Schießechse. — Schußegel m. dass., nur -iechel "Zeulr Ber. — Schußeidechse f. dass., nur °Schlz Geb, "Zeulr Pau. Schussel f. m. l a . 'Schlitterbahn' nur im Verbreitungsgebiet von schusseln lb sowie "Altb N d f ; —>• Lauseschussel. b. 'Spielkugel, t Murmel' nur "Mersb Dür. - 2 a. 'fahrige, ungestüme F r a u ' "Jena Ka, H e n n b 1881, "Salz Gei. b. als Mask. 'fahriger, unüberlegt handelnder Mann' "Hildb Eich, Grz. Schüssel f. 1. wie schd. 'rundes, schalenförmiges Gefäß mit flachem Boden' f ü r verschiedene Zwecke, zumeist aus (emailliertem) Blech, Steingut, Porzellan oder Glas, seltener aus Holz, allg., doch daneben landschaftliche Syn. wie Becken, Asch, Riehes Riemsch, Satte sowie der kleinere Napf-, in "Heil Men unterscheidet man die Schessel f ü r den Braten vom Becken f ü r die Suppe; speziell f ü r das Tongefäß gelten tönerne Schüssel sNThür W T h ü r nwZThür söSOThür öltzgr, töpfeme Schüssel ö,sIlmThür OThür, verstr. nwSOThür, "Salz öch, steinerne Schüssel verstr. s,öZThür n l l m T h ü r , "Hai Kol, "Suhl Meh Vie, "Lobst Bst, irdene Schüssel Hennb wltzgr, "Ilm, verstr. öZThür wIlmThür, "Nordh Wer, "Art Fra, dreckere Schössel "Schmal Ber, brune Schessel "Miihlh NDo, bürgelsche Schüssel um "Eisb Bür, "Weim K r a k , "Pößn Reh, de brunzlauerne (Bunzlauer) graße Schissel "Nordh Kra, de wildsteenerne Schissel "Lobst Oß; schuzele et bicaria 1332 Erf Bibra-

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Biichlein S. 101 f., 2 tutzett zinnen schusseln 1583 Schloß-Inv. Arn 55; u f f n Dorfe leffeiten bein Assen olle os enner Schissel "Pößn Nst. - R A : was nutzt mer enne schiene Schissel, wenn nischt drinne is "HMöls OSchw, Rudst, "Mein Rom, vun eener schienen Schissel werd mer nich sott "Eisb Bür, "Eisn Höt, in Orleminne ham se große Schissein un nich viel drinne Spottvers auf "Jena Orl; me gröft nach en Lef fei on zerbrecht e Schössel Hennb 1869, luer trotzt (mit) der Schüssel, dam schadts am Rüssel, dar schadt sein (eegna) Rüssel verstr. W T h ü r Hennb Itzgr, "Got Boi Frm, "Rudst MiR R u d s t ; Interassen (Zinsen) frassen meet üs der Schissel "Eisn Tre, Rudst, viele Meiler machen de Schissel bald leer R u d s t ; ein Faulpelz is in der Schissel der Erschte, ausm Bett der Letzte R u d s t ; wer aus dem Elternhaus geht, muß nun in seine äächne Schissel gucke ebd. Nach dem Volksglauben stehen an den E n d e n des Regenbogens goldene Schüsselchen Salz, "Mein J ü c h , "Hildb Vei, silberne Schüsseln mit goldenen Löffeln "Eisn Bisch; wer daraus trinkt, wird reich ("Jena Orl) oder lebt ewig ("Hildb Eih). —>• Aufwasch- AusspritzBackBlut- Brot- Flau- Gemenge- Kosaken- Melk- MilchOchsen- Streu- Teig- Ton- Waschschüssel, Salzschüssele. - 2. Schisselfe) 't Untertasse' verstr. "Schlz "Zeulr, "Pößn Kei Las, "Lobst Lig; — Kaffeeschüssel. gottsschüssele.

> Korb- Schlachtschüssel,

Herr-

sösdl H e n n b (ohne nwRhön), sw°Got, u m °Salz Lie, msaZ Itzgr, sesdl W T h ü r (doch nicht um °Salz Lie), Z T h ü r (ohne sw°Got), I l m T h ü r n w R h ö n , s&>»l E r f ,

sonst sisdl. Schusselbahn f. 'Schlitterbahn' nur verstr. ö°Weißf ö"HMöls, "Mersb Mil, "Nebra Kai, "Naumb Eck, "Zeitz Non. Schüsselbank f. 'Wandregal in der Küche, t Topfbrett' n u r "Salz Sün Völ, in "Salz OZe auch Schüsseis-. - Schüsselbrett n. dass., nur südl. Mühlh, u m "Hildb Eis, verstr. söNThür sNOThür OThür sIlmThür wSOThür, "Sömm ö"Ilm s°Hildb, "Eisn R u , Schesselbraatchen R u d s t ; nach "Altb 1843 gewöhnlich über der Käsebank, in "Mühlh K a m , "Sondh Tre auf dem Brotschrank. Schüsseldieb m. Auslegung des R u f s der Kohlmeise "Suhl SchNd. Schusselfritz m. 'zerstreuter, fahriger Mann' "Cob Mee. schusselig Adj. 'überstürzt, unüberlegt handelnd, unstet, t fahrig' verstr. östl. Worb-IlmMein ; bis nich su schusseich, sist giehn de ganzen Taller entzwee! "Schmö Goß. Auch vom zu schnell anziehenden Zugtier "Hildb Eis. Schüsselkorb m. 1. 'Wandregal in der Küche mit nach oben schmäler werdenden Brettern, t

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Schüsselmagd—Schuster

Topfbrett' nur ob. Schwarza. - 2. übertr. ai Neckname f ü r den Ort "Ilm All, auch Schüsselkörbe, Schüsselkörber f ü r dessen Einwohner. - b. als Häusername Kleiner (Großer) Schüsselkorb Erf nach Härtung, Häuserchronik X X X V . - Schüsselmagd f. 'Küchenfrau bei der Hochzeit' u m °Salz Der; t Lauffrau. . • . schusseln swV. 1 a. 'sich huschend bewegen' Grz. - b. 't schlitternnur °Mersb nö"Naumb "Weißf °HMöls nö°Zeitz, verstr. u m Hai, s. K t . schlitternsowie auf .der K t . nicht dargestellte Streubelege ö°Querf ö°Nebra w°Naumb w,s"Zeitz, "Schmö Bee, °Altb Göp; mit Umlaut schissein "Naumb K H ä , -i- neben -u- "Nebra Schle. - 2 a. 'Steine über, das Wasser springen lassen, t fitschein' nur "Jena Tau T ü m . - b. 'mit Murmeln spielen, t kullern' n u r "HMöls Stö. Schüsselranft m. 'Schüsselrand' °Got Frd. Schüsselrick m. 'Wandregal in der Küche, t Topfbrett' nur der Schisserick °Bernb Scha. - Schüsselsülze f. 'in eine Schüssel gefüllte (und dadurch geformte) t Sülze' verstr: w,sZThür, seit. IlmThür, "Mersb Lau. - Schüsseltreiben n. scherzh. 'Essen nach der J a g d ' °Weim Bla. - Schüsselverschen n. 'humorvolle Inschrift a m R a n d von Tonschüsseln' °Eisn. Tre. - Schüsselwurst f. 'Schüsselsülze' °Salz .KNo, "Suhl Vie, "Hildb Eich; -t Sülze. schussen swV. 'unbesonnen drauflosrennen' verstr. "Schmö, er schußt drauf zu °Eisb Schk, schußt drauf los Altb; do schußte der. Knacht on ehm verbei zn Türe naus "Schmö Goß. —» hinschussen. schussend Adj. 'vorschnell, hastig' Altb 1888. Schußengel m. '/ Eidechse' nur "Zeulr Arn Ber. Schusser m. 1. 'oberflächlich Arbeitender, t Pfuscher' nur °Jena Ölk. 2 a. 'ruckartige, torkelnde Bewegung' da kricht mer e Schussert "Naumb Abu. - b. ' l a l l , Sturz' er hat e Schossert gemacht "HMöls Nes. - c. 'Schwindelgefühl' du host ivuhl en Schusser, weil de su do romtorkelst "Jena Löbe. Schusserich m. 1. 'Mensch, der oft hinfällt' du biste reener Schoßrich °HMöls Nes. - 2. 'Fall, Sturz' ich hawwe e Schosserich jemacht °Mersb Lau. schusserig Adj. 'liederlich arbeitend' "Altb WLeu. Schußgabcl f . ' t Reichgabel zum Garbenaufladen' nur verstr. °Saalf (ohne SO), °Neuhs Geb. Schußhexe —> Schußechse. schussig A d j . l a . 'überstürzt, voreilig, unstet, t fahrig' verstr. öltzgr, "Altb, °Weim Het, "Arn Elx PI, °Pößn Reh, "Mein Rom, H e n n b 1801, schussicht Neuhs, schüssig "Sonnb • St; sie - is schoußig wie der Forz in der Loterr (Laterne) 65*

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"Schlz Rai. - b. 'liederlich arbeitend' Cob. 2. 'trotzig' s°Hildb nach H e n n b 1801. Schußkaule f. 1. 'Murmel' nur verstr. °Sömm ö°Naumb n,ö°Erf w°Weim, u m . "Nebra Bib, "Nordh WRo, Weißf, "LSalz Neu 1801, "Erf Bie, "Arn Ell, "SRoda GBo Schlö, t Schoßt; nach dem Ostergottesdienst heischten die Kinder Bälle und Murmeln von den jungen Ehepaaren mit dem Vers Ballen ruus, Schoßkuuln ruus,. ' • de Kärche äs schoo lange uus! °Erf Alp. - 2. ' F r u c h t der Kartoffel, t Kartoffelapfel' nur "SRoda Hai SRoda. • schußkaulen swV. 'mit. Murmeln spielen, t. kullern' nur "Naumb Abu. Schußkaulens n. in den Wendungen Schußkaü-. lens mache dass., nur "Nebra Hir, "Naumb. Fle, Schußkaulens spiele dass., "Söm'm Tun, Naumb. Schußkette, f. im PI. 'Aufhalteketten a m Hintergeschirr des Einspännerwagens' "Mühlh ODo. Schußkugel f. 'Murmel' nur verstr. ö°Sömm, mittl. "Naumb,. "Weim "Apol n°Jena sw°Eisb, "Art. Wie, "Nebra Los, "Eisn Ger, "SRoda. Bob. .. . .-. SRoda, "Altb Kos; / Schoß*. Schußkügelns n. in der Wendung Schoßkugeins, späle 'mit Murmeln spielen'. Weim. : rr; . ' 7; Schußkuller f. (m.) 'Murmel' nur verstr, nöZThür, nllmThür, W-Rand OThür, "Sondh Bad, "Arn Elx. Mask. "Sömm Str, N a u m b ; i Schoßt. Schußliese f. 'fahrige, unüberlegt handelnde F r a u ' "Schmö Goß; zu schussen. Schußlinie f. in der Wendung aus der Schußlinie sein (gehen) 'außer Sicht sein, die Sicht nicht behindern' "Sondh HTh, "Mühlh ODo, "Weim Bla, geh aus der Schoßlienche, daß ech was geseh kann un daß nischt passiert "Ilm Man. - Schußnische f. Bergmannsspr. 'Nische in der Grubenwand als Schutz bei Sprengungen' "Eisl H ü b . Schuster m. l a . 't Schuhmacher' allg.; de Gessentzer kauften ehr naues Geschieche merschtens vun dan Luckschen Schustern (aus "Altb Luc) u f f n Gohrmerte (Jahrmarkt) "Schmö Goß. R A : Schuster, bleiwe bei dein Läästen seit., Schuster han breite Gesäße un wiete Gefräße "Sondh H T h , du wortst, spricht Schuster Millrer nach einem Original in "Nordh Blei, er läuft wie ein Schuster 'rennt' R u d s t , wie a Schuster, där dn Mart versäumt hat dass., Suhl, H e n n b 1793, er ziehts in de Länge, wie der Schuster n Draht Rudst, zum Schnurrbärtigen du hättst an rächten Schuster gaan, du host die Borschten an Maul• "Neuhs Lau, besser s Geld zum Schuster tragen als in de Apetheke R u d s t ; einem Todkranken hat der Schuster nich mehr viel anzumessen ebd.; sei Schüh quärze (knarren), dar hat n Schuster noch net bezahlt Suhl R u d s t . Verbreitet im Wiegenlied . . . der Schuster hät Ladder,

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Schusterahle—S chusterort

kenn Leisten dazu . . . und im Abzählreim . . . Schuster, Schneider, Leineweber . . .; im Kinderspiel Schuster, sinn meine Schuhe fertig? verstr. OThür, in Kniereiterversen hoppe, hoppe Reiter, e Schuster un e Schneider "LSalz Bai, so fahren die Damen, so reiten die Herren, so fällt der Schuster vom Schemel Schmö, Schusterle, willste mit Suppe essen? °Grz Fri, im Handspiel mit dem Kleinkind Schusterla, flick! "Sonnb Mup. Strampelt das Kind kräftig im Mutterleib, so wird es ein Schuster "LSalz KWe. —> Flick- SchlumpenSockenschuster. - b. 'liederlich arbeitender Handwerker, t Pfuscher' nur verstr. öZThür, seit. n l l m T h ü r nwSOThür, Bernb N a u m b Mein; -> Karton- KopfPferde- Topf-Zahnschuster. - c. im PI. Neckname für die Einwohner von Königsee ("Rudst Kön). —«• Galopp- Käse- Knäff- KnappMalheurschuster. - 2. Übertr. auf Tiere. - a. 't Maikäfer von dunkler Farbe' nur Sangh, "Art Seeg, Mersb. - b. 't Schnellkäfer' Salz. - c. 'dunkle t Libelle' nur 2 Belege südl. "Hildb U m nach D W A 2, K t . Libelle und S. 14; t Schusterskneif. - d. 'langbeinige Spinne, t Kanker' seit, nördl. Heil-ErfAltb. - 3. 'ein Hüpfespiel mit spiralförmigem Feld' "Wem Sorge, "Schmal Alt; das in der Mitte stehende Kind ist der Schuster, der mit seinem Kunden um die Wette aus der Spirale hüpfen m u ß ; —> Schuhladen. - 4. 't Erker' ar buwwete nach an Schuster uff sin Hus nur "Sondh H T h . - 5. 'ein mit gekochten Kartoffeln bereiteter Kuchen, t Kartoffelkuchen' nur °Ilm Gil Her, wohl verkürzt aus Schusterskuchen. sösddr °Eisl Sib, °Heil B i r , ° L S a l z B e h , sodsddr ° S c h m a l B r e i Sei, sovsdw n e b e n sosdra ° I l m G B r , süsdar N O T h ü r w O T h ü r , ö ° A p o l , ° B l a n k H G e i , ° A l t b Zsche, ° S c h m ö G B r , G e r a Grz, sudsddr w e s t l . E r f , ° S o n n b N h S Sich, °Cob W i e , suisddr n e b e n susdar ° S o n n b M u p R o h , suisdw °Mein W a s , sousdsr ° W e r n Sti, ° A r t G o r ; sosddr Z T h ü r R h ö n , ° E i s n ö ° I l m ° W o r b , ° N e b r a L o s , ° W e i m B u t ; s o n s t susddr.

Schusterahle f. 't Pfriemen1' nur seit.; Schustersohln °Sonnb Eff Grü, Schustersnolln "Schmal Hei; eingeschränkt auf das Werkzeug mit gebogener Spitze "Rudst ARe. Schusterbein n. 'langbeinige Spinne, t Kanker' nur "Hai Döl, Zeitz; -» schustern2 2b. Schusterbiene f. abwertend 'Arbeiterin in der Weißenfelser Schuhindustrie' Weißf, "HMöls Nes um 1910. - Schusterbouillon f. 'schlechter, dünner t Kaffee' "HMöls Mut. - Schusterbräu o.G. 'das erste Bier der Greizer Feldschlößchenbrauerei' Grz, nach dem Vorsitzenden benannt. - Schusterbucht f. 'Schuhmacherwerkstatt' "HMöls Nes, "Zeulr Au. Schusterei f. 'Schuhmacherberuf, -arbeit' "Eisn

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UE1, er hat flugsch seine Schusterei weggeschlenkert Saalf, ar hengt die ganz Schusterei an Nouchel Sonnb. Schustergalgen m. 'Haltegestell für die Schusterkugel' Eichsf 1912. - Schustergang m. 'vergeblicher Weg, t Metzgersgang' nur "Mersb Lau. Schustergarn n. 'Nähgarn des Schuhmachers' "Blank HGei. Schusterhans m. 'nachlässig Gehender' "Suhl Gru. schusterieren swV. 1 a. 'den Schuhmacherberuf ausüben' Sondh Naumb, "Eisn OE1 UE1, "Erf Erf Hay, Salz, "Mein Was. - b. 'in das Schuhmacherhandwerk pfuschen' Hennb 1881, "Hildb Schö, Sonnb. - 2. 'mit einem Bein t schlittern oder Schlittschuh laufen' NThür 1882. Hollenschusterin. Schusterjunge m. 1. 'Schuhmacherlehrling' im Heischevers beim Schlachtfest es hät gesungen, es hät geklungen, es sin paar orme Schusterjungen nEichsf 1907, ähnl. "Mühlh Len, in einem Bastlösereim "Nordh R ü d , in den Wendungen es regnet Schusterjungen 'regnet stark' Rudst, er freit sich wie e Schustergung "Grz Reu. - 2. 'ein billiges Gebäck aus Roggenmehl' NThür 1882. - Schusterkarpfen m. ' / Hering' "HMöls Teu, "Arn Rie, Hildb. - Schusterkaule f. 't Schnapsglas' nur "Heil Roh. - Schusterkeule f. 'Kehlkopf -Mein Eichsf 1912. - Schusterknecht m. 'langbeinige Spinne, t Kanker' nur "Schmö Goß. - Schusterkneist m. 'Schusterjunge' -kniest "LSalz Neu 1801. Schusterkugel f. 'wassergefülite Glaskugel a m Arbeitsplatz des Schuhmachers zum Bündeln des Lichts' "Schmö GBr; t Lichtkugel. Schusterle n. 't Marienkäfer' nur "Mein Wald. Schusterleim m. scherzh. 'einfacher Mehlbrei' "Mersb Lau, "HMöls Nes. - Schusterlerche f. scherzh. 't Schuhmacher' N a u m b . schustern 1 Adj. 't schüchtern'1', "Schmal Bro. schustern 2 swV. l a . 'dem Schuhmacher ins Handwerk pfuschen' Sondh, "Art Fra, "Erf Mön, "Schmö GBr, Salz, Hennb 1881, "Sonnb Sonnb St. - b. 'liederlich t arbeiten' E r f ; —• an- einnach- zu(sammen)schustern. - 2 a. 'mit einem Bein t schlittern oder Schlittschuh laufen' NThür 1882. - b. 't zucken' von herausgerissenen Spinnenbeinen, Naumb. - c. zittern, wackeln' der ganze Bauch schustert n vär Lachen Erf. Schusternadel f. 't Pfriemenp nur verstr. ö°Neuhs s°Saalf s°Lobst nach DWA 12, K t . 9. Schusterort m. dass., nur seit. sIlmThür wOThür, Eichsf 1912, 1 Beleg westl. Eisl sowie 1 Beleg Schusters-Ort nördl. "Suhl Sehl nach DWA 2, K t . Pfriem-, in "Rudst ARe eingeschränkt auf das

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Schusterpech—Schütte

Werkzeug mit gerader Spitze. - Schusterpech n. 'Pechklumpen, mit dem der Schuhmacher den Faden einreibt' "Jena Rei, "Schrriö GBr, °Pößn Nst, uff Feldwegen blähte der Dreck wie Schusterpech "Zeitz Of, °Schmö Goß, de Liewe kläbt wie Schusterpech, mer bringt se nich von Herzen wech °HMöls Nes; Schusterschpaach Sonnb. - Schusterpfanne f. 'ein Pfannengericht, t Pfanne 3a' veraltend Bernb. - Schusterpfrieme f. 't Pfriemen1' nur verstr. OThür, "Art Seeh, "Nebra Bib, "Erf Egs, ein allzu Sparsamer ißt dn Matz (Quark) mit der Schusterpfrieme "Jena Kri. - Schusterpfriem(en) m. dass., nur seit., nicht Hennb; Schusters- °Arn Ost, "Hildb Feh Pop, °Sonnb NhS. - Schusterpunsch m. 'schlechter, dünner t Kaffee' verstr. sNOThür, °Quedb Ha, "Sömm Büch. - Schusterschemel m. 1. 'dreibeiniger Schemel des Schuhmachers' "Blank HGei, Weißf, °Eisn OE1, °Schmö GBr. - 2. 'eine bestimmte Kegelstellung nach dem Fall von drei Kegeln' NThür 1882, Altb 1888; t Kack- Schusterstuhl, Leimtiegel. - SchusterschühlePl. 't Hornklee' "Ilm Afd. - Schusterseiche f. 'schlechter, dünner f Kaffee' nur °Eisb Tauch. Schuster(s)fleckle PI. 'ein Gebäck aus einem mit gekochten Kartoffeln und Mehl bereiteten Teig, t Schusterslappen 2' nur "Neuhs Gös, "Saalf Köt. Schustershaus n. 'Haus des Schuhmachers' im Sprichwort es baut kä Sturich of e Schustershaus, der Oarber kömmt on holt en raus Hennb 1869. Schuster(s)kneif n. 1. 'das kurze Messer des Schuhmachers' Mansf 1888, NThür 1882, °Schmö •GBr. - 2. scherzh. 't Schuhmacher' Eichsf 1912, NThür 1882, °Eisn Tre; auch für den Schusterjungen °Hal Pas, Erf, Schuesterknieft, di Voater fieft! °Got Frm. - 3. 'Libelle' nur "Eisn Her, °Weim Buch; t Schuster 2c. - Schusterskuchen m. 'ein mit gekochten Kartoffeln bereiteter Kuchen, t Kartoffelkuchen' "Ilm Gil. - Schusterslappen PI. 1. 'Pfannengebäck aus Brotteig, f Brotplatz' -lappel "Saalf Witz, mit Zwiebeln belegt -läppen °Saalf Witt. - 2. 'flaches Gebäck aus einem Teig von gekochten Kartoffeln und Mehl, f Röhrentätscher' Schusterlappen, -läppchen °Neuhs Meur, Schuster schlappchen °Neuhs Ölz, -läpple °Saalf OLo; t Schustersfleckle. - Schustersleisten m. 'hölzerner t Leisten des Schuhmachers' °Eisn Ru Schustersleest "Hildb Ade. - Schusterspflock m. 'Holzstift zum Nageln der Schuhsohlen' Sonnb. Schustersprung m. 'ungeschickter Sprung' e äwwerschlug sich zweimaa in der Luft un leamb met e Schustersprung ins Wasser Hai. - Schustersrappe m. 't Schuh' in der Wendung auf seinen Schustersrappen reiten 'zu Fuß gehen' Hennb 1881. Schusterstecher m. 't Pfriemennur "Sonnb J u d . - Schustersticks m. 'Standesdünkel eines Schuh-

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machers' im Sprichwort Schustersticks un Jagerbichs brängts zu nix °Sondh HTh. - Schusterstuhl m. 1. 'dreibeiniger Schusterschemel' Rudst, °Neuhs Cur, "Lobst Leh. - 2 a. 'Kegelstellung wie t Schusterschemel 2' NThür 1882, Erf Rudst. b. 'Skatspiel zu dritt' e Schusterstuhl mach ech nech mät "Weim Bla. - Schusterwalzer m. 'ein Tanz bei Zunftfesten des Schuhmacherhandwerks' "Mein nach Wähler Vk 278. Schute f. l a . 'Waschfaß' "Sangh Ben. - b. 't Brühtrog für das geschlachtete Schwein' nur "Aschl Radisleben. - 2. 'Seitenraum der Scheune, t Bansen' nur "Hett Gor. > Kopfschute. Süd3 °Hett Gor, sonst Söds. Zu mnd. sehnte 'Kahn'; vgl. Damköhler 173: schote. Schutt m. 1. 'Abfall, Unrat, Geröll' verstr.; (die Dorfstraßen sollen) nicht mit kehrigte,. schütte, stinkenden garstigen wasser und andern unflath beschüttet werden 1660 Gemeindeordnung "Rudst Neu, se lussen se stiehn in Schutt un Steenich "Grz Ber. - 2. 'zu bestimmten Terminen an den Hirten abzuliefernde Menge Getreide' frühlingszeit muß das alte rindvieh und alte geißvieh mit völligem schutt verschüttet werden, die jungen Saugkälber gehen frühlingszeit frey 1700 Gemeindeordnung "Mein Vach; —• Hirtenschutt. - 3a. 't Regenguß' nur "Heil Schw, "Salz Mer Spa; vgl. HessWb 3,487. - b. in der Wendung im Schutte sein 'betrunken sein' nur Staßf, "Mersb Mü, "SRoda Her. Süd °Eisn R u , Salz Suhl Sonnb, "Mein J ü c h , sod Mansf 1901, ° H e t t Wip, °Sondh Gün, söd °Heil Schw, sid "Salz Mer; sonst, soweit belegt, Sud.

Schütt n. (m.) 1. '? StrohbündeV nur verstr. Itzgr, n"Mein (ohne N-Rand), w,sö"Suhl, "Schmal Ber Bro H H a Spri. - 2. 'Fläche mit ausgebreitetem halbdürren Heu, t Bleiche' "Grz Irch, en Schiet machen "Zeulr LWe, of der Grundwöis is es grouße Schöit zu wenden "Lobst Oß. Sid °Neuhs E m , "Sonnb H a s b , "Zeulr L W e , Sid, PI. Siddn °Grz Irch, söid "Lobst Oß, Süd "Schmal, ohne U m l a u t Süd "Schmal Spri, "Suhl Dil SKi, "Hildb E i s ; sonst Süd. — Mask. verstr. "Schmal n°Mein w°Suhl, "Zeulr LWe, sonst N e u t r .

Schuttbansen m. 'Seitenraum in der Scheune, t Bansen' nur "Apol Rei. - Schüttbier n. 1. 'aus Resten zusammengeschüttetes Bier, t Tropfbier' "Weim Schwe. - 2. 'auf dem Tisch verschüttetes Bier, auf das eine Schüttrunde folgt' Jena. Schutte f. 'Brand- oder Bauschutt' "Weim Kran, Rudst, "Neuhs Meus. Schütte f. l a . 'handgebundenes t Strohbündel aus glatten, langen Halmen' neben Strohschütte w"Got n,ö°Ilm s,ö"Rudst s"Jena "Pößn "Neuhs ö"Saalf n°Lobst "Schlz (ohne S-Rand), "Zeulr s°Grz; verstr. neben Schütt n. Itzgr; verstr. neben

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Schütte— Schüttclei

(Stroh)bündel wNThiir (doch nicht °Heil w°Worb), nöWThür wZThür, sonst seit., wobei (Stroh)bündel wohl von umfassenderer Bedeutung ist oder sich auf das maschinell gebundene Stroh bezieht; de Schitte nahmn mer zen Bängermachen, bei Praßstruh heeßts s Bindel °Altb Zsche, werf mech a Bengel Strueh ronger on noch a paar Schäten Seilstrueh (zum Binden zum Strohseilen) °Erf Dach ; ein wählerischer Junggeselle sucht sü lange ungern Scheden, bis e a Wärrbingel finget Sondh, "Nordh Ele, "Mühlh Die, "Weim Bla. Die Schulkinder brachten dem Lehrer eine Schütte Stroh zu Petri Stuhlfeier (am 22, 2.) °LSalz Neu 1801, °Miihlh Hör, zu Weihnachten in °Got Wah. — K n e b e l Korn- Nistel- Schul- Seil- Strohschütte. - b. 'fest gebundenes und beschnittenes Strohbündel zum Dachdecken, t Schaub' nur °Erf Kle, °Weim Berk, °Arn Grä, °Rudst ARe Brei, °Saalf Scha, °Schlz LBu. - c. 'Flachsbündel vor dem Brechen' PI. Schieden, Schiedle "Neuhs Pie. - 2 a. 'Fläche mit ausgebreitetem halbdürren Heu' verstr. SOThiir (ohne °SRoda "Gera n°Grz); —>• Heuschütte. - b. 'vor dem Häufeln (bisweilen auch vor dem Einfahren) auf lange Streifen gerechtes Heu, t Kamm' nur um "Neuhs Grä, verstr. W-Rand "Saalf, s°Jena, "SRoda Tis, Scheetchen "Rudst Wit, äich räch Schäiten "Lobst Eli. - 3 a. 'zu bestimmten Terminen an den Hirten abzuliefernde Menge Getreide' "Mühlh ODo, in Gemeindeordnungen des 16. -18, J h . verstr. sHennb, °Arn Nrd, °SRoda GBo, °Rudst Vol, "Neuhs Lip, °Hildb Goß Stel, ar kriet sinne Scheate °Erf Mön 1913; wenn aber einer oder der andere nach Mich(aelis) ein jung noß hinaustriebe, soll derselbe solcher schutt frey seyn, und folgendes jähr • eine ganze schütt ' zu geben schuldig seyn 1631 Gemeindeordnung °Suhl Wich. Als Abgabe für das Decken der Kühe und Sehweine "Mühlh ODo. -> Hirtenschütte, vgl. HessWb 3,488: Schutte1. - b. 'Getreidehaufen auf dem Hausboden' °Saalf Kno. - 4. 'aufgeschütteter Erdwall' f Erf 1910 nach Brandis Hs. - 5 a. 'ein Gefäß f ü r Mi'lch, t Milchasch' nur °Sangh Ben, —> Milchschütte. b. 'flacher, runder Korb, t Schwinge' nur °Hal Amm Pas, "Zeitz Non, °Eisn Wut. - 6. 'Aüswurföffnung für das Stroh an der Dreschmaschine' °Nordh Heri. • Einschütte. ' s$dd(n) sö°Arn n w ° R u d s t , °Erf A n d , sedd(n) N T h ü r (ohne ° S a n g h °Art), n ö W T h ü r w,sZThür„ » J e n a ö ° R u d s t , v e r s t r . s I l m T h ü r , Mansf 1888, ° N a u m b G W i , sid(d) S O T h ü r (ohne °Gera »Lobst), v e r s t r . o b . S c h w a r z a , seid °Lobst, °Saalf Lieh, °Schlz Osch, seddv, -ea-, -w- w,s°Erf n ° A r n , v e r s t r . ob. S c h w a r z a , söddn u m °Got W i n , süd (im V e r b r e i t u n g s g e b i e t v o n Schütt 11.) " S u h l F i s c h , °Hilie e gebad'ter Pudel "Weim Bla; der Frost hat mech

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jeschettelt "Neuhs Meus, es schittelt mich (vor Kälte, Fieber, Ekel, Grauen) 'ich zittere' verstr.; ich kann mech dach s Gäld nech us dn Ärmeln jeschettele "Sondh Greu, dän hann se us dn Lumpen geschettelt 'derb die Meinung gesagt' "Eisn See. U m eine gute Obsternte zu erhalten, schüttelte m a n zu Weihnachten oder Silvester die Bäume, verstr. nllmThiir OThür, Gera Sonnb, in "Salz Kra am Karfreitag, in "Rudst Uhl am 1. Mai; in Sonnb glaubten die jungen Mädchen dabei die Arbeitsgeräusche des künftigen Mannes zu hören: Baamla, ich schüttet dich, wos ich krieg, dös riäg sich! I m SOThür schüttelte m a n a m Andreastag (30. 11.), mancherorts auch zu Silvester, den Erbzaun, um Zukünftiges zu erfahren. - b. 'den Kopf als Zeichen der Verneinung hin- und herdrehen' "Worb Kül, Salz, "Sonnb St, der Bierbrauer Koch aber schettelte "Sondh H T h ; sonst (auch als Zeichen der Verwunderung) mit dem Kopf schütteln, den Kopf schütteln allg. - c. Obst (Äpfel, Birnen, Zwetschen) schütteln 'durch R ü t t e l n a n den Ästen oder am S t a m m ernten' allg., verbreitet auch im kindlichen Fingerspiel das is der Daumn, der schüttelt die Pflaumn . . . - d. 'Grasschwaden auf der Wiese ausbreiten, t zetteln' nur "Worb Hol, "Erf Mön; -» zerschütteln. - e. Quecken schütteln ' U n k r a u t t jäten' nur "Sondh F E n , "Sömm Tun. i. 'Viehfutter durcheinanderrühren, mengen' "Melr Ste. - 2. intr. 'bankrott gehen' Grz 1886. seddl(s) N T h ü r Mansf W T h ü r Z T h ü r s I l m T h ü r , ° N o r d h Blei, S o n d h , ° A r t F r a , ° W e i m B u t °Got F r m , °Erf Mön W i t , ° J e n a N G ö , ° A r n söddl H e n n b , -ü- I t z g r , doch südvl H e n n b S o n n b 1858; sonst siddlfa). Abweichendes suddld ° S c h m a l Bro, P t . P r ä t . gvsüdM °Mein 1857, °Melr Ste.

doch Leu, Elx; 1855, Prät. Wöl

Schüttelrost m. 'ein Teil des Schüttelzeugs an der Dreschmaschine' "Got Boi. - Schüttelrutsche f. im Kalibergbau 'ruckartig hin- u n d herbewegte Transportrinne' "Nordh Blei, Sondh. - Schüttelsieb n. ' / Sieb zum Reinigen des Getreides' nur "Sondh HTh, "Jena NGö, "Gera Wün, als Teil der Reinigungsmaschine "Nordh Herr, "Sondh GBe I m m , am Schüttelzeug der Dreschmaschine "Worb Büt, "Sondh GBe, Art, de Schettelsäwer "Arn Die. - Schüttelstäbel f. 'zweizinkige Holzgabel zum Ausschütteln des Strohs beim Flegeldrusch' "Worb Kül, Eichsf 1912. - Schüttelwelle f. 'Antriebswelle des Strohschüttlers an der Dreschmaschine' "Hai Lie, "Eisn UE1, "Schlz Plo. - Schüttelwerk n. '/ Schüttelzeug an der Dreschmaschine' verstr. wNThür W T h ü r wZThür nHennb, "Altb WLeu. Schüttelzampe f. 'Schüttelkloß 4, t Bröckelkloß' "Rudst Asch Lit U H n , "Neuhs UWei.

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Schüttclzeugr—schuttern

Schüttelzeug n. 'GleitVorrichtung f ü r das Stroh mit dem Strohschüttler und den Sieben a n der Dreschmaschine' verstr. öNThür NOThür öZThür I l m T h ü r OThür SOThür; t Gatter Hutsche Rechen Reff1 Ruschel3 Rutsche1 Rutschet Schurre1 Schüttet1 Schüttelei Schütteier Schüttelwerk, Strohgatter -hütsche -rutsche -schurre -schütteler. Schüttemaß n. ' S c h ü t t m a ß beim Waidhandel' Schöttemaß 1612 Erf nach Brandis Hs. Schütten m. 1. 'Schütte, t Strohbündel' der Scheeten verstr. sö°Eisn, °Worb GBa, °Mühlh Die, °Got Wei, der Schute "Mein Melk, das Scheeten °Miihlh E R o ; als Vergleich dumm wie e Schöten °Eisn See. - 2. 'dummer, willenloser Mensch' du tauwer Schöten! °Eisn See; t Dummkopf. schütten 1 swV. 1. 'aus einem Behältnis gießen oder streuen' allg.; s reent wie mit Kübeln geschütt °Hildb Sehl, wenn se en Sarg nusjetragen hotten, do schetten se a Emmer vull Wasser hingerhar °Art Seeg, me schüte n Oferuß en Gärte, der döngt "Mein OMa, schitt de Abern (Kartoffeln) dohie har uf en Hüffen "Jena Löbe; ein schlechtes Getränk schett me kenn Esel värn'Orsch °Worb Di. I n spezieller Verwendung - a. 'Wasser an den Teig geben' Bäckerspr. " W e m Sti, 'Milch an den Kuchenteig geben' Erf, als Mengenangabe f ü r den Stollenteig zu Weihnachten wieveel schittsten heier? Apol Weim, "Jena Amm J e n a . - b. 'Bettfedern ins I n l e t t füllen' Weim, —>• fortschütten; übertr. de Gans schett Fadem 'zupft sich Eedern zum Auspolstern des Nestes aus' °Mühlh ODo. - c. Futter schütten 'Vieh t füttern' °Art Hei, °Apol NRo, Eisb, speziell beim Pferd °Sonnb St; —• vorschütten. d. Wasser schütten 'am Silvesterabend Wasser verschütten, um aus der Form der Wasserlache künftige Ereignisse zu lesen' °Pößn MPö. - e. einen (ein paar) hinter die Binde schütten 'Bier oder Schnaps f trinken' umg. verstr.; die Männerlaüt schüte einere, als wenn sü's bezahlt kriegte Suhl. —> hineinschütten. - 2 a. 'Getreide als Naturalsteuer abgeben' °Erf Mön, H e n n b 1881, °Hildb Rie 1850, °Zeulr Tri, in "Mein Meh 1876 abgelöst, u m °Salz Der vereinzelt noch 1935, ferner in Gemeindeordnungen des 16. u n d 17. J h . "SRoda GBo OBo, "Suhl Wich, "Hildb Vei ; zer vurbestimmten Zeit in Gohre toten de Leite n Harten (Hirten) schiete "Pößn Nst, u f f n Sunntch soll der Pfarrdazen eingenumm wäre; na, vun Geringsten Schieten mer nich, ober vun Besten aa nich °Pößn Stb. - b. (schlecht) schütten 'schlechten (guten) E r t r a g bringen' vom Getreide "Mersb Lau Scha, "HMöls Nes OSchw, Altb 1888, °Rudst ARe, der Weeze hot heier gut geschitt °Jena Löbe. - 3. 'heftig t regnen' nur verstr. w"Worb sw°Eisn w°Salz, sonst seit.; s schett wie met Mollen °Erf Soh, s schütt bie mit Eimern Salz.

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- 4. sich schütten a. 'beim Kochen sauer werden, t gerinnen' von der Milch verstr. ö N T h ü r Mansf ZThür n l l m T h ü r , "Eisn Tre, Lobst, 1691 Stieler 1266, geschotte Meilesch 'Sauermilch' "Sondh Zau, geschitte Melch dass., °Sömm Frö. - b. 'sich beim B u t t e r n nicht zusammenballen' es (die Butter) schüttet sich verstr. n ö N T h ü r Mansf n l l m T h ü r , "Sömm Ost. - 5. 'Junge bekommen' °Cob Nst. Speziell - a. 't hecken' vom Kaninchen, nur "Schmal Brei, °Sonnb Esch J u d OLi Sonnb. - b. 't ferkeln' nur °Sonnb J u d , °Cob Fech. - a.'t lammen' vom Schaf, nur Neuhs. - 6. refl. 'kurz vor dem Kalben sein' wohl nach dem Sprung der Fruchtblase "Mein Nbr 1855. - —> be- um- verschütten, Geschütt. Präs.: sedd(n), sed(sd), sid(sd) NThür Mansf nwZThür, °Eisn, °Art Wie, °Nebra Bil, °Weim Troi, seadd(n), sed(sd), sqd(sd) verstr. um Erf, ob. Schwarza, std nwRhön, sidzn, sid(sd) SOThür, seid °Schlz Bli, süd, süd(sd) Hennb (ohne nwRhön und °Hildb), ö°Sonnb ö°Cob, söd um °Got Win, süd(sd) w°Sonnb, °Hildb Hell, seife, sed(sd) übriges ZThür IlmThür, °Weim Kran, sid'a, sid(sd) sNOThür OThür und umg. — 1.3.Sg.Prät.: sid» Erf, seds °Erf Hay, se/lz um Weim; sud3 OThür nSOThür, °Nebra Woh, sodd NThür, Mansf 1888, sod Hennb, °Mühlh Bol Kat, °LSalz BTo, °Eisn UE1, °Weim Bla. - Pt. Prät.: gdsüd Itzgr, gdsöd "Suhl Wich, gdsid °Eisn Mel, Erf, °Jena Löbe, °Ilm Stü, Neuhs Grz, gdsed °Erf Schwe, °Weim B u t ; gdsud OThür SOThür, °Nebra Woh, °Apol KRo, "Jena Mün, sonst gasod. schütten 2 swV. 'halbdürres Heu ausbreiten' n u r °Zeulr L W e ; aus Schütte 2 a. Schüttenstroh n. 'langes, glattes Stroh' verstr. OThür nSOThür, °Worb Kül, °Art Etz, °Got H e r ; unser Born is ääjefrurn, trotzdam mer Schittenstruh rimjemocht hunn "SRoda Her ; er is dumm wie Schöttenstroh °Got Ern. Schutter m. 't Knall' nur "MühlhKai, °Got F i n . Schütter m. 'Gefäß zum Einschütten der Kohlen in Füllöfen' Erf J e n a . Schütterer m. 't Knall' nur °Hildb Veß. Schutterfrosch m. 'feuchte Stelle auf der Wiese, t Naßgalle' nur "Rudst Egd, "Neuhs Grä Lip R e i ; —> Schuckerfrosch. schuttern, -ü- swV. l a . 'erzittern, erdröhnen' verstr. N T h ü r NOThür ZThür I l m T h ü r OThür Itzgr, wu'n se de Fobrikesse imworfen, dos tot ober enn Krocher, daß der Ardbuden schutterte "Pößn Nst, du schmelzt die Tür zu, da schuttert es Haus Suhl. - b. 'sich bewegen, wackeln' der Tiesch schultert sich Sonnb. - c. 'rumpeln, rumpelnd fahren' "Altb Leh, "Neuhs Meus, "Hildb Schw, de Elektresche kamb ahngeschuttert Weim. - 2. vom Menschen a. 'vor Kälte i zittern, frieren' "Hildb Bed, mir schuttert es Harz in Leiwe (vor Kälte)

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Schüttetrichter—Schutzbleiche

"Jena Rei; —>• schaudern. - b. refl. 'sich schütteln' °Weim But. südar °Hildb Bed, Sonnb, sidsrn neben sudwn °Wern Sti, södvr °Neuhs Lau, suddar °Cob Mön, sodvr °Cob ULau, sonst sudirfd). Schüttetrichter m. 't Trichter' nur °Worb Jütz. Schuttgang m. 'enger Durchgang zwischen Häusern, t Zwinger' nur °Eisb Hais. Schüttgeld n. 'Entlohnung des Hirten anstelle einer Naturalabgabe' 1660 Gemeindeordnung °SRoda Gneu. - Schüttgetreide n. 'Naturalabgabe für den Hirten' ebd., Schuttgetreide für die Schule "Hildb Schw. - Schüttglas n. 'ein großes f Schnapsglas' nur °Sondh GBr. - Schüttharken m. 'f Scheunenrechen' nur °LSalz Lüt. Schutthaufen. m. 'Abfallhaufen' °Pößn IIa, os siitchen (solchen) Schutthuffen mocht mer Kumpustaare °Pößn Nst, Schuuthaafrn Sonnb. Schütthaus n. 'Getreidespeicher' Erf 1910. schüttig Adj. 1. 'steinig' ebs Feld Lehmbuden, Sandbuden oder schittchen Buden hol, do dernoch rieht sich miet der Ertrog °Pößn Nst. - 2. 'auf den Hirtenlohn anrechenbar' auf Jakobs tag vormittag getrieben ist halb schuttig und nachmittag ist viertel schüttig 1803 Gemeindeordnung Welkershausen (Ortsteil von Mein). Schuttkarre f. 'Schubkarren mit Kasten, t Badebere' nur Schutt-, Schottharre verstr. nöNThür Mansf, seit, um °Art Hei, °Worb Stö, Mühlh, °Querf Esp, überwiegend im Bereich von Schuttkarren und wie dieses wohl eher zu Schutt1 als zum Verb schütten gehörig. Schuttkarren m. dass., nur NThür (ohne Eichsf), wNOThür nZThür, doch im nöNThür und Mansf verstr. neben Schuttkarre. söd- nwZThür, sud- verstr. wNOThür, S - R a n d N T h ü r , nöZThür, sonst sodkarn; weitergebildet zu

sord- verstr. n°Nordh °Sangh, surd- °Sangh Bla, sürd- °Sangh Uft, vgl. ThDA Kt. 33 und S. 166. Schüttkarre(n) —• Schuttekarre Schüttekarren. Schuttkasten m. ein Behälter in der Mühle, aus einem Inventarverzeichnis Jena 1818. Schüttkorn n. 'Getreideabgabe für den Hirten' 1660 Gemeindeordnung "SRoda Gneu. - Schüttkuchen m. 'Schokoladenkuchen mit Zuckerguß' Schäitkuchen um LSalz. - Schüttmarkt m. in der Wendung Schüttmarkt halten 'eine Fehlgeburt haben' °Eisn See, verallgemeinert 'Unglück haben' ebd. - Schüttmohn m. 'Mohnsorte, bei der sich die Samenkapseln in der Reife öffnen' °Eisn OE1, °Erf Egs. - Schüttmohne f. dass., Erf. - Schüttrunde f. 'eine Runde Bier, die derjenige bezahlen muß, der ein volles Bierglas umgestoßen hat' Jena. Schüttsau f. 'f Mutterschwein' nur "Sonnb Jag Nbau, vgl. DWA 7, K t . 3 mit einem Gebiet im 66

Thüringisches Wörterbuch V., 8 . - 9 . Lfg.

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angrenzenden Bayrischen ; zu schütten 4. - Schüttstroh n. 'langes, glattes Stroh zum Anfertigen von Strohbändern' °Schlz Bli, e Zopp aus Schittstruh zum Dachdecken "Naumb Tro. - Schüttwanne f. 'flacher, gewölbter Korb zum Vorschütten von Viehfutter, t Schwinge' nur Schottwanne "Saalf Resch. Schutz m. 1. 'Obhut, Geborgenheit' verstr.; Schutz gegen de Kalle °Pößn Nst, Schutz värn willen Qaacher "Schlz Zie, ar nümmt sa in Schutz Sonnb. - 2 a. 'Freimal beim Haschespiel' nur "Suhl Hei Hir Suhl; t Mal. - b. 'überdachter t Gang vor dem Obergeschoß des Hauses' nur °Sangh Roß. - 3a. 'Seitenraum in der Scheune, t Bansen' NThür (ohne N-Rand und w,sEichsf), wNOThür, °Art Hem, f°Got Frm; den Schutz spülen 'nach Abschluß des Flegeldruschs essen und Schnaps trinken' verstr. ö°Sondh, °Nordh Schi, °Got Frm, auch dann, wenn der erste Schutz leer war s°Nordh 1902; —»• Schutzspüle. - b. 'Raum unterm Scheunendach' °Sondh F E n HTh, äwern Schutz 't Scheunenboden' nur °Art Gor. - 4 a. 't Schutzbleiche' N-Rand NThür, seit, übriges NThür Mansf; Bansenschutz. - b. beim Flegeldrusch 'kniehohe Bretterwand oder Planken vor dem Scheunentor', um das Herausspritzen der Körner zu verhindern "Mersb Lau. - c. ' t Vorsetzer am Vorder- und Hinterende des Kastenwagens' neben Wagenschutz nNThür nNOThür wEichsf, °Eisn Fal. - 5a. 'SchließVorrichtung, Fallbrett am Mühlenwehr oder Teich' NThür 1882, Mansf 1888, Sondh, °Art Fra, Rudst Sonnb, bäi Ruchwasser werd dar Schotz offgemacht °Eisn UE1, . . . ist zwischen der fördersten Spulen und den Graben ein Unterscheid oder Schutz von Bretern gemachet 1670 Hai nach Hondorff 44; t Schleuse. - b. '(kleiner) Damm zum Wasserstauen' vor allem im kindlichen Spiel °Eisn OE1 UE1, °Mein KSu, Hennb 1881, °Sonnb Grü Sonnb, Cob, e Schützte °Hildb GIB. ->• Pferdeschutz. ' - 6. 't Sensenscheide' seit., nicht SOThür; —> Sensenschutz. süds verstr. Hennb, °Hildb, Cob, süds neben Suds Sonnb, °Cob Nst, susds °Salz Imm, sods WThür, ö°LSalz w°Sönam °Got w°Erf °Arn, °Hildb

Mab;

sonst suds. - PI. sidsd NThür NOThür, °Eisn Fal, seds °Eisn TJE1, süds Sonnb, sudsd °Nordh Bie, sudsvn °Sondh Roc. Schutzblech n. 1. wie schd. am Fahrrad, umg. verstr. - 2. 'Blechbeschlag am Vorderende der Deichsel' Eisb. - 3. 't Sensenscheide' nur °Worb Tei. - Schutzbleiche f. 'Wand zwischen der Tenne und den Seitenräumen der Scheune, t Bansenwand' nur verstr. ö°Sangh w°Querf sö°Sondh °Art n°Sömm, n,w°Nebra; t Schutz 4a, Schutzmauer

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Schutzbrett—Scliiitzenliaus

-rand -rette -riegel -wand. - Schutzbrett n. 1. ' S t a u b r e t t an Wassergräben' °Altb 1843, 1670 Hai nach Hondorff 44, 1631 Gemeindeordnung "Suhl Wich; t Schleuse. - 2. 't Vorsetzer an den E n d e n des Kastenwagens' nur "Heil Pfa. Schützbrett n. 'Staubrett 'an Wassergräben' Eichsf 1912; t Schleuse. Schutzbrief m. 'Brief mit einem Zauberspruch, den m a n Kleinkindern als Schutz vor K r a n k h e i t ungelesen und eingenäht in einem Beutelchen u m den Hals hängte' °Eisn Ger, °Apol Obd, "Rudst ARe Re, "Neuhs Pie, auch für Erwachsene (z. B. Soldaten) °Apol Sul 1914. Schütze1 m. l a . 'Mitglied der Schützengesellschaft, Teilnehmer am Vogelschießen' verstr. u n d veraltet; ar es bei'n Schitzen Erf, e aktiver Schütz Sonnb; a guter Schütz verschißt s Joehr ä Kuh, un a schlachter verschißt ere zivu "Mein Rom 1869, im Kinderreim beim Schlittenfahren doromdomdom, de Schitzen kommn, mei Vater trat de Fahne °Weim Bar, °HMöls Nes; die Schützenuniform soll anziehen, wer einen K n a b e n zeugen will, Gera. Übertr. beim Kegeln das sinn de ausgeripptsten Schitzen, die lassen kann Kegel stieh R u d s t . —> Schlump(er)schütze. - b. 'Feldhüter, Gemeindediener, Ortspolizist' verstr-, und veraltet sNThiir n W T h ü r , ZThür (ohne NO und S); jede. Gemeinde hielt für diesen Dienst (die Flur zu bewachen) einen . .,. Schützen, größere zwei, Jahres- und Sommerschützen "Sondh 1862; häufig war er zugleich Totengräber, gelegentlich Bälgetreter in der Kirche, in °Got W a h auch Nachtwächter; R A ar titt sinne Schuldigkeit wie der Hipstedter Schitze un stickt sinne eigenen Oense inn °Mühlh Hüp, als W a r n u n g de Alster schottert, der Schitze kämmt! "Eisn Tre, Krähen scheucht man Habe, Rabe, Jakob, der Schitze kimmt! "Miihlh Len, Schulschwänzern droht man der Schitze holt dich! °Mühlh Bick; t Polizist, -» Flurschütze. Auch 'Waldhüter' °Mühlh Beb. - 2. 'Weberschiffchen mit der Spule' °Nordh Geb Nordh, Heil, °Mühlh Die, Erf Eisb Schmal, °Ilm Her Möh Wild, °Rudst Drö OSch, "Neuhs Meus, Zeulr, °Grz Ber. seds, sids WThür n-ZThür, °Mühlh Rei, in der Zuss. Flurschütz auch °Worb Deu, °Ilm GBl- Möh, Altb 1890, söds Hennb, süds Itzgr, süds °Mein Was, sonst sedsd, sidsa. Abweichend in Bed. 2 sedsdn, -i- °Nordh Geb, °Mühlli Die, Erf Eisb, °Ilm Her Möh Wild, °Rudst'Drö OSch, °Grz Ber. Zu schießen. Schütze 2 m.f.n. l a . ' S t a u b r e t t an Wassergräben' °Wern Sti, Sondh Erf Schmal, °Pößn Nst, Zeulr, °Sonnb Grü, Cob, in Handimdriehn hatt mei Unkel n Freischitz iwern Mihlrode in. de Rinne gehängt un de Schitze gezugen °Pößn Sehl; t Schleuse. - b. 't Vorsetzer an den Enden des Kastenwagens'

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nur s°Hildb, "Lobst (ohne N), s"Schlz, °Nordh Sol, die vorder un die hinter Schützen °Hildb Gel. - c. 'hintere f Schoßkelle a m Wagen' nur °Hildb Rie, °Sonnb Gör. - 2. 'verschließbarer R a u m ' "Wem Sti. - 3. schifferspr. 'dreieckiger Abschluß des Verdecks auf dem hinteren Teil des K a h n s ' °Bernb Als, Hai. Fem. sids °Lobst Bli, süds °Sdimb Gör, südsdn °Hildb Gel Rie; Neutr. söds Sehmal, sids (neben Mask.) °Wern Sti; Mask. sids °Wern Sti, °Nordh Sol, °Pößn Sehl, sidsm °Lobst Ebd, °Schlz Gef, sonst Mask. sidsd. Zu schützen. Schützegeld n. dass. wie Schutzgeld, 12 gr. sogenanntes Schüze Geld 1725 °Grz Reu nach Hiillemann, Rittergüter 213. Schützel m. 't Riegel als Türverschluß' nur °Hal Hai Lie. schützen 1 swV. 'Steine über das Wasser springen lassen, t fitschein' nur °Heil Lin; zu schießen. schützen 2 swV. 1. 'Wasser stauen' 1681 Gemeindeordnung °Hildb Vei, da werds mottermeischenstelle, als wenn e Wahr wär geschitzt ivorn Rudst, do koo me de Werr (Werra) mit geschötz, so vill senn ere doe H e n n b 1869; -» ab- auf schützen. 2. 'beschirmen, verteidigen' seit.; Alter schitzt värr Torhät nech "Jena Rei, R u d s t . • einschützen. schützen 3 swV. 1. 'abpfänden durch den Flurhüter' thür. nach D W B 9,2130. - 2. 'den Hochzeitszug mit Bändern aufhalten, um Gaben zu heischen' verstr. ö°Art "Nebra ö°Sömm w"Naumb, "Sangh N R ö Win, "Weißf BWe, "HMöls GGr, "Apol P f u ; —> verschützen. swi(3)r anzusehen, weshalb die Deutung von Debus (Dt.Wortf. 1,22ff.) sich erübrigt. Schwähersleute PI. 'Schwiegereltern' Schwiers"Eisn See, Schwärs- u m "Salz Gei. Schwähervater m. 't Schwiegervater' nur nWThiir, verstr. nwZThür, seit, übriges ZThür sIlmThür. swi(d)r- im Gebiet und in der Nachbarschaft von swi(d)r 'Schwäher'. Schwaighof m. in der Wendung das is ju dr rai Schwaidhof 'das reinste Schlaraffenland' Suhl; vgl. D W B 9,2434: Schweighof. Schwäkel f. 1. 'Schaukel' nur "Sondh H T h , i Schwuchel. - 2. 'Querholz zur Befestigung der Seile f ü r 'Zugtiere, t Schwengel' nur Schwegel "Salz Bre nach D W A 9, K t . 11. schwäkeln swV. 'schaukeln' nur "Sondh HTh, ha satzte in dr Hitten ungern Stobbenfanster un schwägelte mät dn Benn ebd.; vgl. D W B .9,2611 f.: Schwick, HessWb 3,533: Schwicke\ RheinWb 7,2068: Schwicke; i schwuckeln. i schwaken swV. 'ein Schiff während der F a h r t

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Schwalbc—schwaich

oder am Ufer um 180° drehen' Schifferspr. Hai, "Bernb Als. Schwalbe f. l a . wie schd. 'Mehl- und Rauchschwalbe' allg.; wenn de Schwoalben sech amoal zesammen machen, werds bahl Wenter • "Ilm LWi; das is ne weiße Schwalwe 'etw. Unmögliches' R u d s t ; bann die Schwolme niedrig fliege, ränts ball Hennb 1869 und verstr., wenn die Schwalm huech fliegn, gibts schös Watter Sonnb, eene Schwalbe macht hän Summer verstr., Mar ja Geburt fliegen de Schwalwen furt, Marianne Mir langt se wedder hier °Worb NOr; nisten die Schwalben am Haus, bringen sie Glück, verstr., verhindern sie, daß ein Blitz einschlägt °Eschw Aue, Rudst, "Schlz Rai, kommt Schwalbenkot in die Augen, erblindet man, Naumb; wünscht man sich bei der Rückkehr der Schwalben etwas, geht der Wunsch in Erfüllung, Naumb, wälzt man sich beim Anblick der ersten Schwalbe auf der Erde, findet man etwas °HMöls Nes, °Erf Mön, ähnl. Naumb, daher sagt man zu einem, der sich hinlegt host wuh ane Schwolewe gesenn? °Erf Mön; vgl. HdA 7,1391 ff.; den Gesang der Schwalben deutet man mi Mutter, mi Mutter, mi Mutter wäll fliehe un hat kän Zwärn "Mühlh ODo; t Dreckhlitscher Schwalben; —» Feuer- Geier- Mehl- Spierschwalbe; vgl. DWA 15, K t . 10, HessWb 3,497-f. - b. blaue Schwalben 'eine Art Ziertauben' Erf. 2. Schwalben machen 'flache Steine übers Wasser werfen, t fitschein' nur "LSalz KUr, °Schlz Grä, ebs. Schwalben werfen "Schlz Bli Göri, °Salz Schw, schießen "Lobst Saa Zop. - 3 a. 'liederliche Dirne' Erf 1910. - b. 'lebhaftes Mädchen' Sonnb. - c. Langensaalzer Schwalm Neckname für die Einwohner von LSalz. - —» Dreck- Rauch- Stallschwalbe. - 4. 'f Ohrfeige' nur verstr. öNThür sNOThür ZThiir nllmThür. swdhwafn)

seit. N T h ü r N O T h ü r n Z T h ü r n l l m T h ü r ,

swdlb, -q- öltzgr sSOThür, swälmv, -q- (Dim. swölmh, -yß) seit. H e n n b , swaldf(v), -ä- verstr. ö°Sohmal, °Suhl Chri Meh, Dim. swölfh seit. S ü d r a n d °Mein,'

swoln °Hildb Cro OWi, sonst swälwd(n), -q-, -a-, swälm(n), -q-, -a-\ doch mit sekundärem xswqlb%3 f. verstr. und veraltend öOThür, vgl. Müll.-Fr. 2,488.

Schwalben m. 't Schwalbe' Schwalm °Salz Wie 1859, Hennb 1881, Schwalb °Hildb Pfe 1908. schwalben swV. 1. 'ohrfeigen' nur verstr. sNOThür SOThür, "Eisn UE1, °Mühlh ODo, °Apol Herr; de kriegst eine geschwalmt (geschwalbt) °Eisn UE1; t prügeln. - 2. 'flache Steine übers Wasser werfen, t fitschein' nur "Arn Hol. - 3. 'von der Seite her blicken, lugen' "Arn Ach Siil, °Erf Sehe, °Weim Utz, 'blinzelnd blicken' Rudst, wenn der Lui langesatt neber geschivalbt hat bein Faulenzer Saalf; t bliemen.

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Schwalbenbeere f. 'wilder i Schneeball' Hennb 1793; —• Schmalkenbeere. - Schwalbennest n. 1. wie schd., verstr.; das Zerstören eines Schwalbennestes bringt Unglück (Blitzschlag) seit. sNOThür nOThür swSOThiir, °Eisn UE1, "Mein Fri, Cob; wer es tut, erblindet "Mersb Leu. - 2. 7 Haarnest' nur "Querf Nem, "Eisn OE1, "Rudst GKo, "Mein Wöl. - 3. 'von einem ovalen Dachvorsprung überwölbtes t Dachfenster' nur "Altb Zsche. - Schwalbcnsclieißer m. Neckname für die Einwohner von LSalz. - Schwalbenschwanz m. l a . 'Frack' "Miihlh Len, Naumb, "Schmö GBr. - b. im PI. 'Frackenden' "Mersb Lau, "HMöls Nes. - 2. 'der Schmetterling Papilio machaon L.' "Mersb Lau, "HMöls Nes, "Rudst Brei, Sonnb. - 3. 't Ackerwinde' nur "Hai Bee, "Querf Dor; nach Marzeil 1,1148 wohl nach der Blattform so genannt. - 4t.'t Reichgabel' "Rudst Wei. 5. 'Verbindung zweier Holzteile, bei der ein schwalbenschwanzförmiger Zapfen in einen entsprechenden Ausschnitt gefügt • wird' Zimmermannsspr. Hennb 1881, Tischlerspr. Sonnb. Schwalbenschwanzkamm m. Fachspr. der Zimmerleute 'durch Schwalbenschwanz 5 hergestellte Verbindung zweier Balken' °Got Schm. - Schwalbenspieß m. 'der Schmetterling Schwalbenschwanz' Neuhs Sonnb. - Schwalbenstecher m. 't Gehrock' s°Got nach Gerbing, Trachten 39. Schwalbenwurz m. 'die Heilpflanze Vincetoxicum officinale Moench' °Got Wah; t Schv>albenwurzel Schwarte. Schwalbenwnrzel f. dass., "Got Win, Weim. schwälbisch1 Adj. 'spöttisch lächelnd' ä huckte mett schwillwischen Bliche ewwer seina Brille wäcken Mansf 1888, schwällwisch "Eisl Bor Nee nach Mansf 1888, auch 1691 Stieler 1965. schwälbisch2 Adj. 'diesig' schwalsch "Gera H u n ; —> schwälchen. schwälbischen swV. 'mit gesenktem Kopf schief nach jmdm. blicken' thür. nach DWB 9,2190, sonst nicht bezeugt. Schwaich m. 1. 7 Dunst' sEichsf nWThiir, Weim, s äs än Schwaich in dr Richen "Miihlh Hil; iibertr. rede keinen Schwaich! "Mühlh Len. - 2. 'große t Menge' seit. nöZThür sIlmThiir OThiir; ä Schwaich Biecher Erf. - 3 a. 'Wasserguß' Weißf, scheet mol en Schwaich Wasser off dos Beet! "Eisn UE1. - b. 'schlechter t Kaffee' "Arn Ach. - 4. 't Doppelkinn' nur "Suhl Hei Schw Suhl. - 5. 'Auf und Ab des Wassers bis an das Ufer' Sehifferspr. Hai, "Bernb Als. - Zu mhd. swalch, swalc stm. 'Schlund, Flut, Woge'; -» Schwulch. schwaich Adj. 1. 'nicht ausgebacken, t schliffig' schwallich "Nordli Geb, "Miihlh ODo. 2.

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Schwälchebrett-schwammig

'völlig durchnäßt' schwallich vom Ackerboden "LSalz Neu 1801. Schwälchebrett n. 'Brett zum Festdrücken des umgepflügten Feldes' (damit es feucht bleibt) Erf 1910; das Schweiige-Bret (22 Schuh lang, 6 Zoll hoch) diente zum Befreien der Brunnenkresse von Wasserlinsen usw., Erf 1759 Reichart 1,430ff. schwälchen swV. 1. ' / rußen' "Mühlh Bol, das Licht schwelliget °Worb Brb, die Lampe schwallegt °Wern Sti. - 2. 'gierig t essen' schwalch "Eisn UE1, schwolgste nich Widder olles nei! "Gera Tre. 3. 'breit dahinfließen' ds Wasser schwälcht ewer de Wese Salz; —» überschwälchen schwulchen. - 4. 'den Acker mit einem Brett festdrücken' Erf 1910. schwalchern swV. 'kochen, dampfen' vom Wasser "Got Fin; zu Schwalch. schwalchig Adj. 'noch nicht völlig trocken' von Getreide, nur °Eisn Fal. Schwalchkessel m. 'Kessel, in dem mittels Dampfes der Spazierstockgriff erhitzt wird, damit man ihn dann biegen kann' Fachspr. der Spazierstockhersteller "Heil Lin. schwalken1 swV. 'ohrfeigen' da kriegste eine geschwalbt "Eisn UE1. schwalken 2 —• schwälchen. Schwalkene Wicde f. 'wolliger Schneeball' um J e n a ; t Schneeball 2c. Schwall m. 'große t Menge' en Schwall Sachen °Mühlh Bol. Schwamm m. l a . 't Pilz' als Sammelbezeichnung für alle höheren Pilzarten, nur WThür (außer Nordrand), sZThür sIlmThür SOThür (außer Nordrand), verstr. nZThür, mittl. IlmThür, seit. NThür OThür, "Sonnb; vgl. DWA 11, K t . 7 (wo Schwumm im NThür nZThür und Schwamm nicht unterschieden werden), Kretschmer Wortgeogr. 372 f. ; di Sunntich gieh ich in die Schwamm Sonnb, do finden se Steenpilze, Berkenpilze un nuch viele annere Schwammlich °Zeulr Au; ein beliebtes Gericht ist Mahlhütes (Mehlklöße) mit Schwamm °Hildb The; man unterscheidet gute Schwamm 'Stockschwämmchen' 'Hildb Feh Heu, wilde Schwamm 't Hallimasch' °Hildb Heu. - b. speziell (meist als Dim.) 't Pfifferling' verstr. OThür, Nordrand SOThür, seit. NThür nWThür IlmThür Hennb, °Cob Wie, "Schlz Schi. > Birken- Braun- Eier- Erbsen- Fichten- FleischFliegen- Qelb- Orün- Herbst- HerrenHirschKröten- Mai- Mucken- Oktober- Rauch- RehbockStein- Stock- Wacholder- Wächter- Wegschwamm, Rain- Regen- Tannenschwämmle, Gelber Schwamm. 2 a. 't Feuerschwamm, Zunder' seit, und veraltet öZThür IlmThür OThür Hennb; er pitscht mät n Stahle an ä Feiersteene Fonken off e Steckchen Schwamm °Weim Bla; ich hau dich zu

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Schwamm °Mein UKa. - b. scherzh. 'alte, abgedankte Soldaten' Mansf 1888, 'Ersatztruppen' Erf 1910; -»• Schwammklopfer. - 3 a.'schädlicher Pilz, der das Holz und Mauerwerk feuchter Gebäude befällt und zerstört' verstr. außer wNThür. - b. als Dim. 'Pilzbefall im Mund (der Kleinkinder), t Soor' seit. NOThür öZThür OThür SOThür Hennb Itzgr, °Eisn UE1; da worde schwaderniert, daß k&ner Schwämme onger dr Zonge wachse konnten Rudst; übertr. mit dir kricht mer je de Schwämmichen 'kann man die Geduld verlieren' Apol J e n a ; er hot Schwammle aufgehuckt 'ist betrunken' °Zeulr Hbg. - 4. wie schd. 'Badeschwamm, Tafelschwamm' allg., doch wNThür daneben Schwumm; ein Glatzköpfiger kann sich mit dem Schwamm kämmen Lobst; Schwamm drüber! 'es soll vergessen sein!' verstr.; mei bißle Schwamm 'all meine t Habe' "Schlz LGr, was kost dr ganz Schwamm! 'alles zusammen' Sonnb, ähnl. Erf R u d s t ; ein Betrunkener is voll wie e Schwamm Weißf; -* ab- verschwammen. - 5. '/ Schlafrose' nur "Querf Wei, "Arn Angr, "Jena FOr, "Schmö Nöb; —>• MarienRosenschwamm, Schlafschwämmchen.

> Blut-

Brautschwamm.

swämb H e n n b , -ä- °Eisn R u , Salz, " H i l d b P f e , -ü° H i l d b B i b , swürn ° H i l d b Cro, swämb, -a-, -Q- v e r s t r . s Z T h ü r ö O T h ü r , seit. I l m T h ü r , Grz, n e b e n swarn ° W e i m B u t , sonst swam, -a-, -Q-; PI. swam(d), -Q-, doch -ö-, -5- ° H i l d b H e u , ° I l m G B r , ° N e u h s Meus Schmi, °Saalf K G e A , -ä- °Zeulr Göt, °Schlz Sa. Als F e m . swdma S o n n b 1858, wohl a u c h ° S o n n b N h S St, dieses F e m . liegt v e r m u t l i c h a u c h d e n Schwamma-FoTmen bei Schwammbraten -brühe -sucher -wetter z u g r u n d e , vielleicht a u c h d e n Schwämmein Schwammspalten; vgl. Sehmell. 2,633: mit einer päd schwamen. — Schwumm.

Schwammann m. 'Pilzsammler' dr Schwommonn hot sei Standquortier in Steebrickn aufgeschleen un mocht vun do aus seine Gänge "Pößn Stb. Schwammbeutel PL Neckname für die Einwohner von "Ilm Nst. - Schwammbraten m. 'mit Fett in der Pfanne geschmorte Pilze' Schwamma- "Sonnb Häm Sonnb St. - Schwammbrühe f. 'Pilzsoße, meist mit Stockschwämmchen zubereitet' Neuhs, Schwammabrüh un Kloß "Sonnb St; Schwammles- "Sonnb Häm Sonnb. - Schwammdose f. 'Behälter für den zum Reinigen der Schiefertafel verwendeten Schwamm' "Nordh Noh. Schwämme f. —• Schwamm. Schwämmeisjäger m. 'passionierter Pilzsucher' "Zeulr Göt. Schwammgom o.G. ' / Feuerschwamm' "Sonnb St; wird zu Zimmerschmuck verarbeitet. schwammig Adj. 't weich wie ein Schwamm' seit, außer NThür; schwammiges Holz beginnt zu faulen °HMöls Teu; auch Fleisch oder H a u t ist

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Schwammklopfer—Schwank

schwammig Sonnb; als schwammicht "HMöls OSchw, °Schmö GBr. Schwammklopfer m. 1. Spitzname f ü r die zur Garnison gehörigen Feuerwerker, Wallmeister u . a . , Erf 1910. - 2. Spottname f ü r die Einwohner von "Ilm Nst, weil sie Feuerschwamm durch Klopfen bearbeiteten; ein Schimpfname "Mein Was. - Schwammkuchen m. 'mit Hefe gebackener, lockerer t Kartoffelkuchen' °Neuhs Gol. Schwammlore f. 'liederliche Frau, t Schlampe' Schwamplure "Salz Lei. - Schwammneustadt o.G. Spottname f ü r °Ilm Nst. - Schwammrose f. 't Schlafrose' nur °Erf Gis. - Schwammsack m. 1. 'Leinensäckchen zum Pilzsammeln' °Zeulr Göt. - 2. im PI. Spottname f ü r die Einwohner von "Ilm Nst in "Ilm Afd. Schwammsalat m. 'Salat aus Pilzen' "Ilm Schm. - Schwammsammler m. 'Pilzsucher' °Pößn Nst. Schwammschütze m. 't Dummkopf Sondh. rSchwammspalten PI. 'Eintopf aus Kartoffelwürfeln und Pilzen' Schwämme- Schlz Grz. Schwammstock m. 'Gerät, mit dem das Innere eines hohlgedrehten Isolators bearbeitet wird' Fachspr. in der Porzellanindustrie u m Sonnb. rSchwammsucher m. 'Pilzsucher' Schwamma°Sonnb St. - Schwammwetter n. 'für das Pilzwachstum günstiges Wetter' Schwamma- Sonnb. Schwamse PI. 'Prügel' nur "Gera Rüc, "Grz Cul Grz, Schwämse "Gera T h r ; t Schwumse. Schwan m. wie schd., verstr., doch H e n n b Itzgr daneben t Schwane; als (oft drohende oder erstaunte) Anrede min lewer Schwon! verstr., ne Gans, a grueßes Tier, wie a Schwoan "Erf Mön; a war wie Schwanechen 'nachgiebig, gefügig' Sondh 1903, 'still, ruhig' Rudst, mei Lui war ganz stelle wom un ging wie ä Schwanichen wag ebd. Schwane f. ' / Schwan' H e n n b 1873, "Mein Was, "Hildb GIB Pfe, "Sonnb N h S Sonnb, Cob. Schwaneboirock m. 'rot u n d gelb gestreifter wollener Frauenrock' Mansf 1888, SchwanebeeN T h ü r 1882; 'wollener Frauenrock' Mansf 1901, Schwannebee- "Querf Schm; umgedeutet Schwanewalsrock N T h ü r 1882; zu engl, swanboy 'sehr feines u n d weiches Flaumzeug'; vgl. Müll.-Fr. 2,489, D W B 9,2212: Schwanenboi. Schwaneburger A d j . 'aus einem besonderen Stoff bestehend' kaufte sich de Fra Rummeln än Schwaneborger Äbberrock "Sondh H T h 1920; wohl engl, swansdown 'Schwanendaunen, tuchartiges, gestreiftes oder gewürfeltes Zeug' als swanstown mißverstanden und als Schwaneburger übersetzt. schwäneln swV. 1. 'schwankend t gehen' Salz R u d s t Pößn, "Saalf Kno. - 2. 'ahnen' "Mein Rom. schwanen swV. nur unpersönlich gebraucht 67

Thüringisches Wörterbuch V., 8 . - 9 . Lfg.

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'(etwas Unangenehmes) ahnen' verstr.; mir schwante nischt Guts R u d s t , mich schwante s schunt bin erschien Tone "Sondh H T h . swänv, -ö-, doch -ü- °Schmal Pap. Schwanenfeder f. in der W e n d u n g ech han Schwanefeder 'ahne etwas' Salz, Schwanfedern gekriegt dass., N a u m b ; —>• Schwansfeder. - Schwanenhals m. 1. 'langer Hals' "Cob Mee. - 2. 't Pflug zum Häufeln' nur seit. öOThür sSOThür, "Mersb Grö. 3. 'Gerät zum Fangen von Mardern' °Got Trö. - Schwanenwärter m. 'Wärter f ü r die Schwäne auf der Gera' Erf bis 1660 nach Brandis Hs. - Schwanenwurzel f. 'eine Heilpflanze, die a m Kräutersonntag (Trinitatis) gesucht wurde' "Got Wah. Schwang m. 1. 'schwingende Bewegung' "Mein Nbr 1855, "Sömm Kö, die Sache kommt in Schwang Rudst. 2. im PI. ' / Prügel' Schwänge Salz 1893. - 3.'eine größere Anzahl' es war e jaanzer Schwank "Neuhs Meus; t Schwung. schwanger Adj. wie schd., seit.; ar is gelüstig wie e schwangere Fraa "Hildb Tach, ähnl. "Rudst Tei, satt (dick) wie ne schwangere Ameis "Lobst Fri, "Jena Ölk, ne schwangere Wanze "Erf Eich, "Altb Meu, "ZeulrBer Mer, "Lobst Fri, dar hoet en Buuch bie e schwanger Katz "Mein Was. Eine schwangere F r a u darf nicht an einer Beerdigung teilnehmen (eine Leiche betrachten oder ins offene Grab sehen), sonst wird das Kind blaß oder es stirbt (verstr.), sie darf nicht Gevatter stehen, da sonst der Täufling oder ihr eignes Kind stirbt (verstr.), n i m m t sie die Patenschaft an, bindet sie sich zwei Schürzen u n t e r m Rock u m (verstr. W T h ü r Hennb, "Jena, "Sangh Win); die Schwangere darf nicht ins Feuer blasen, sonst b e k o m m t das Kind rote Haare ("Suhl OSt), sie darf nicht in brennendes Feuer sehen, weil sonst das K i n d ein Brandmal bekommt ("Weim Hei); das Baden ist ihr untersagt, damit das Kind nicht blind wird (Sonnb 1858), schimpft sie immer, verdirbt sie das Kind im Mutterleib ("Pößn Gös); trinkt sie Forellenblut, bekommt ihr K i n d keine K r ä m p f e (Sonnb 1858), sie darf nicht unter etwas hindurchkriechen, weil sie sonst nicht gebären k a n n (ebd.), wiegt sie sich, setzt sie ihr Leben aufs Spiel ("Got Bai); h a t die schwangere F r a u gelbe Flecken im Gesicht, wird sie ein Mädchen gebären, sieht sie gut aus, erwartet sie einen J u n g e n (verstr.); vgl. Wähler Vk 349f.; t dick finale interessant, Umstand Hoffnung. schwängern swV. wie schd., "HMöls OSchw, unse Knacht hot eire Meed geschwängert "Pößn N s t ; t anbumsen -dampfen -drechseln -putzen -rußen -schießen, dickmachen. Schwank m. 'lustiger Streich' es sin silche lust-

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schwank—Schwanz

ge Schwencke Altb 1687, dössän lauter Schwank un Rank 'Winkelzüge' Sonnb, ähnl. Rudst Suhl. schwank Adj. 1. 'biegsam' änne schwanke Gerte Mansf 1888, lank un schwank hat kenn scheuen Qank °Eisn Tre.-*schwunk. — 2. ' / schnelV Mansf 1850. Schwanke f. 1. 'ein Strohwisch, mit dem man das aus dem Backofen kommende Brot mit Wasser benetzt' NThür 1882. - 2. 'Schaukel' veraltend Cob, t Schwuckel. - 3. 'die hintere untere Verbindungsstange zwischen den Leitern des Leiterwagens' °Eisn Höt. - 4. in der RA es geht wie Schwanke 'verkauft sich gut' Naumb. Schwankelbrühe f. 1. 'dünne Brühe, Spülwasser' Cob; dei Kaffee is heit die ränste Schwankelbrüh Sonnb. - 2. 'dünner / Kaffee' °Ilm Stü, Cob. schwankein swV. 'durch Schwenken säubern' Sonnb; -> ausschwankeln schwenkein. Schwänkemacher m. ' / Spaßmacher' "Mein UWei. schwanken swV. l a . '(sich) schwingend hinund herbewegen' seit., nicht NThür; das Eis schwankt awer "Gera Thr. - b. Flößerspr. 'sich seitlich verschieben' (vom hinteren Floßgelenk über die Breite des vorderen hinaus) °Saalf Kau. - c. 'vor Trunkenheit torkeln' seit.; dar schwankt awer rü un nü "Hildb Reu. - d. 'unentschlossen sein' seit.; er schwankt wie änne Radebere °Got Sie. • schwunken. - 2. 'ein Gefäß zum Reinigen im Wasser schwenken' °Sonnb NhS; 'Gläser spülen' Sonnb; —» ausschwanken. schwankern swV. 'schwenken' nu moßt ich tüchtig schwanker, daß s widder en große Jaast gaa (einen großen Schaum gab) Suhl. Schwankfloß n. 'Floß aus zwei Gelenken' Flößerspr. "Saalf K a u ; es wurde bei größeren Stämmen (etwa 15 m lang) gebaut. schwankhaftig Adj. 'i schnell' Erf, Altb 1837. Schwankhalle f. 'Raum in der Brauerei, in dem die Fässer gereinigt werden' "Rudst Kön. Schwankkette f. 'Kette am Leiterwagen zum Festhalten und Stützen der Wagenladung; t Ladekette' verstr. öOThür, seit. wOThür, "Jena Leu; s. Abb. Ladezeug-, —> Schwungkette. - Schwanktau n. 'langes Tau' Ztg. Erf 1910. - Schwankwiede f. '3 - 4 m lange Wiede, die um das hintere Ende des Vordergelenkes eines Floßes geschlungen und an den äußersten Stämmen des Hintergelenkes befestigt wird, um ein seitliches Verschieben zu verhindern' Flößerspr. "Saalf K a u ; —» schwanken lb. Schwansfeder f. in den Wendungen Schwansfäddem traan 'mutlos sein' Mansf 1888, ä hutte glei Schwansfäddern 't Angst' °HMöls Dob, Sondh

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1903, Schwansfadem ufstecke 'sich zurückziehen' Sondh 1903, der Lob krieget ower itze Schioansfadem, nohm de Latschen nei de Händ un loff Grz; -» Schwanenfeder; vgl. Müll.-Fr. 2,489: schwanen. Schwant m. 'Sahne' nur "Heil Len und 1 Beleg bei "Ost Lau nach DWA 5, S. 33; vgl. Schwand im HessWb 3,273: Schmant; t Schmant. Schwanz m. l a . wie schd. 'beweglicher Fortsatz der Wirbelsäule' allg.; dar Tiesch wackelt wie in Hund sei Schwaaz Sonnb; sa feste wie der Schwanz an dr Kuh "Worb Lei, dr Schwanz von der Kuh wackelt ooch un fällt nich ronner Rudst, hä faßt die Kuh bän Schwaanz oo 'greift eine Sache von der verkehrten Seite an' Hennb 1869, ähnl. Rudst, "Pößn Nst, hä zieht en Schwaanz ei 'hat Angst' verstr.; alta Hühner, stumpfa Schwänz Sonnb; du siehst aus wäi de Henn ohne Schwanz "Schlz Rai; n Schwanz schlo 'dünkelhaft gehen' Eichsf 1912; dos es net meäh wart, es doß mes den Hond önnern Schwaanz bendt Hennb 1869, dos träit de Katz an Schwaanz fort 'es ist wenig' "Got Mech; wos dr Katz off ne Schwanz binden 'einem Schwätzer, einer Klatschbase etwas erzählen' "Schlz Göt, Mansf 1888, "Sondh Greu, R u d s t ; hä schläts of den Schwaanz 'eignet es sich heimlich, unrechtmäßig an' Hennb 1869, Rudst; der liebe Gott lett dr Zagen n Schwanz nit su lang wasse, se pietschte sich sunst de Äuwen us "Mühlh Beb, ähnl. verstr., warn de Kuh es, dar griff se bim Schwaanze 'jeder sorge für die Sicherheit seines Eigentums' "Eisn Tre, 'jeder mache die Arbeit, die in seinem Interesse liegt' "Nordh 1892, ähnl. "Eisn Höt, Hennb 1869; hot der Teufel die Kuh geholt, kann e dn Schwaanz aa noch gehol Suhl, "Sonnb Sonnb St, kommn mer ewwern Hund, denn kommn mer ooch ewwern Schwanz 'nachdem die Hauptschwierigkeiten überwunden sind, kann die Angelegenheit zu einem guten Ende gebracht werden' "Hett Ger und verstr.; bei einer zu gering angegebenen Entfernungsangabe: der Fuchs hoet den Wag gemesse on sin Schwaanz derzu gegaa "Mein Was; wenn Kinder einen Hasen fangen wollen, sollen sie ihm Salz auf den Schwanz streuen, verstr., zu Ostern sollen sie dem Gickelhahn Salz auf den Schwanz streuen (ihn auf den Schwanz schlagen), damit die Hühner viele Eier ins Osternest legen "Mühlh Dach Hör Kai, ähnl. "Eisn Ru. t Blume Pinsel 4a, Rute 4a, Schweif Sterz Sturzel Wedel Zagel. - b. kein Schwanz 'niemand, nichts' verstr.; s luß sich ke Schwanz wädder sähe "Erf Hay, nu hob ich kää Hörnle on kää Schwänzle mieh "Mein Jüch. - 2 a. 'das Ende einer Reihe, eines Zuges' verstr.; dar äs emmer a Schwänze "Erf Mön, ar macht n Schwanz 'läuft hinterher' verstr.,

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Schwanz—schwänzen

ar muß Ummer an Schwaaz häng °Hildb Gri The; ar hätten Schwanz 'ist der Letzte beim Mähen' "Eisn Pal, "Eisl Sib. - b. 'Zipfel' du hast bei deinn Kleede e Schwanz "Mersb Lau, Erf, "Schmö Goß; auch 1691 Stieler 1954; AufFlinkHahnenschwanz. c. 'verkohlter Dochtrest, t Schnuppe1' nur °Eisn UE1. - d. 'das untere Ende einer Garbe, t Sturzel' nur °Art Seeh, °Altb Win. - e. ' t Garbenkopf' nur "Querf Bar, °HMöls Schel. - f. 'der oberste Teil des Flachses am Spinnrocken' °Erf Mön. - g. 'eingerolltes Haar, t Haarnest' nur °Gera Hir, Schwanzla "Neuhs Stei. - h. 'hakenartiger Fortsatz am breiten Ende des Sensenblattes, t Hamme.' nur "Mühlh HBe; > Sensenschwanz. - i. 'Nachgeschmack' der Kaffee hat nen Schwanz verstr. NOThür OThür, Sondh Erf. - 3 a. 'Haarwurzeln an der Möhre und anderem Wurzelgemüse' verstr.; Miehrn, wan se gehirn . . . n Schwinn on Gänsen, die frassen se mät n Schwänzen "Sömm Hen, daß man diejenigen Rettige, welche man zum Samenziehen gebrauchen wil, an den Schwänzen genau und eigentlich betrachte Erf 1754 Reichart 3,78. Antwort auf die neugierige Frage nach dem Essen: s gibt Kapern mit (langen) Schwänzen und Kleße mit Stielen seit. NThür NOThür nZThür nOThür, Rudst; —> Rübenschwanz. - b. '/ Schachtelhalm' "Naumb Cas GGe, °Eisb Kam. - c. meist als Dim. 'Haselblüte, t Würstchen' °Weim Noh, "Apol Herrn Pfu, "Jena Döb, °Eisb Ahl, °Salz Ket Spa, °Ilm Hey. - d. als Dim. 't Wiesenknöterich' "Sonnb Esch Hüg. - 4a. 'männliches Glied. t Schnips' umg. verstr.; de Frauwe verliert dn Schwanz, wenn dr Mann starwet "Erf Mön, ich mächt mich in Schwanz beiße (vor Wut) "Jena Olk, des is zum Schwanz rausreißen "Sonnb St; als Wortspiel: alte Jungfern beten heilige Mutter bitt für uns arme Mädle, daß mir Schwänz kriege wie die andern Hünner aa °Hildb Streu. - b. 't Schlauch vom Hengst, Bullen und Eber' seit, öOThür Hennb, °Mersb Klo, °Jena GKr, "Ilm Möh. - 5. 'Lücke, die durch Schwänzen (Bummeln) im Kollegheft entsteht' Studspr. Hai 1795. > Drachen- Feuer- Fuchs- Gabel- Gevatter- HammelHasen- Katzen- Klapp- Kuh- LämmerLappLeicht- Mause- Mutz- Pferde- PfingstRattenReh- Ruder- Sau- Schaf- SchlappSchleuderSchwalben- Stäube- Stoppel- Stupf- Teufels- Zagelschwanz, Hasel- Rot- Schwirbelschwänzchen. sw&ds öltzgr, swän(d)s w°Eisn (außer N- u. S-Rand), verstr. W - R a n d R h ö n , s°Mein, seit. ö°Eisn, "Schmal Brei, -ö-, -ü- nö°Hildb, -p- °Ilm GBr N s t , "Suhl Geh, -3- sEichsf, w°Mühlh ö°Eisn sw°LSalz w°Got n°Mein sö°Schmal °Suhl n w ° H i l d b ; sonst -et-, -ä-, 67*

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Schwänzekitsche o. G. Schwänzeketschen Fluch, Ausdruck des Erstaunens, "Eisn R u . - Schwänzekrücke f. im Fluch daß dich doch alle Schwänzekrücken! °Got Win. - Schwänzelämmer o.G. im Fluch Schwänzelämmerjo noch ema! ebd. Schwänzelarsch m. 'Schmeichler, t Arschkriecher' "Eisn OE1. Schwänzelbohne f. 'verdorbene Kaffeebohne' Jena. Schwänzelenz f. 1. Ausruf des Erstaunens, des Ärgers, verstr. Hennb, Salz, °Eisn OE1, "Schmö GBr, Potz Schwenzelenz! Suhl Erf, ei du Schwenzelenz! Hennb 1881, Schwänzelänz noch emoel! "Mein Was. - 2 a. 'eine fingierte Krankheit' "Mühlh ODo; als Drohung: dü sast de Schwainzelainze krie! °Worb GBa, ähnl. verstr. wNThür. b. 'Faulheit, Bequemlichkeit' Sondh, "Art Fra. Wohl verballhornt aus Pestilenz, —» schockschwänzelenz. Schwänzelfritzchen n. 'Schmeichler, t Arschkriecher' "Mühlh HBe; ebs. -lorenz "Schmal Flo. schwänzelieren swV. 'artig t u n ' "Mein Henn 1850. schwänzeln swV. l a . 'mit dem Schwänze wedeln' verstr.; da kemmt der Hund geschwänzelt "Weim Bla, die Ziege schwänzelt, wenn sie bökkisch ist "Eisb Sei. - b. 'sich hin- und herbewegen, auf- und ab wippen' verstr.; der Ummehang schwänzelte bei jedem Schritte hen un Suedder Mansf 1928; in einem Kirmeslied do tanzt mi Mutter, do schwänzelt ehr dr Rock verstr. um Got, "Arn Bös, ähnl. Sonnb. - c. 'schmeicheln, scharwenzeln' Hennb 1881, "Eisn R u See, Sonnb; -» fuchsschwänzeln. - 2 a. 'geziert gehen' verstr.; se drieht em un schwänzelt wedder in Park nein "Weim Bla. - b. 'langsam, nachlässig t gehen' wie Friehstickszeit war, kam mei Urian ahngeschwänzelt "Weim Bla; -» fort- herumschwänzeln. - c. 'sich putzen' Suhl; —> auf schwänzeln. - 3. der Kaffee schwänzelt 'hat durch ranzige Bohnen einen unangenehmen Beigeschmack' Rudst. Schwänzelpfennig m. 'unehrlich erworbener kleiner Geldbetrag' NThür 1790; vgl. D W B 9,2267. Schwänzelweib n. 'Frau, die gerne zu Besuch geht' Eichsf 1912. schwänzen swV. 1. 'zipflig sein' von Kleidungsstücken, Erf. - 2a. '(sich) hin- und herbewegen, auf- und abwippen' do schwänzt meiner Motter ehr Rock "Rudst GKo, se schwänzt met ührn Roök "Ilm Schm. - b. 'geziert gehen' Mansf 1888, Got Mech, °Erf Mön. — c. 'nachlässig t gehen' "Sondh, "Art Fra, "Hildb Schö, da endlich kam er oogeschwanzt Suhl. - d. 'sich putzen' Sondh, "Art Fra, "Got Mech. - 3 a. 'sich herumtreiben'

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Schwänzer—schwappclvoll

°Eisn Tre, Sonnb. - b. 'die Schule absichtlich versäumen' allg.; da droff hen hun me zwe Tage de Schuele eschwänzt Sömm; t pfitzen1 3; 'die Vorlesung versäumen' Studspr. Hai 1795. - —> aufüberschwänzen Beschwänzung. Schwänzer m. 1. 'weibliches t Schaf im zweiten Lebensjahr' °Hildb GIB Lia Sim, "Mein H i n ; Zeitschwänzer. - 2. 'Schaf, dem der Schwanz gestutzt wurde' H e n n b 1855. - —* Fuchs- Mädschenchwänzer. Schwänzern swV. 'Nachgeschmack haben' vom Kaffee, R u d s t , "Ilm Möh. Schwänzersche f. T r a u , die bei der Arbeit immer zurückbleibt' °Eisn See. Schwanzgeld n. 'das vom Fleischer oder Händler beim Viehkauf über den -* Leihauf hinaus a n den, der das betreffende Tier gepflegt hat, gezahlte Trinkgeld' öNThür N O T h ü r nöZThür öOThür, verstr. w N T h ü r (doch seit. Eichsf), n l l m T h ü r wOThür, °Grz, °Ilm GBr, °Neuhs OWei, in "Mersb Lau betrug 1914 das Schwanzgeld f ü r ein R i n d 3 - 5 Mark, f ü r ein Schwein 50 Pfennig; t Auf- Dran- Drauf- Fütter- OlüclcsOönne- Halfter- Hand- Kopf- KoppelStallStrich- Trank- Trinh- Trost- ZaumZehrgeld, Füttergroschen -taler. Schwanzgevatter m. 'nahe(r) Verwandte(r) des T a u f p a t e n , welche(r) mit a m Taufschmaus teiln i m m t ' "Blank nö°Worb nw"Nordh, "Ost Sac, "Nordh Win. - Schwanzgrube f. 'Körpervertiefung unter dem Schwanzansatz des Pferdes' "Mühlh ODo. schwanzgrün Adj. in der Wendung ha sitt schwaanzgriene uus 'er ist krank, er friert' °Mühlh ODo. Schwanzhauer m. 'der letzte Mäher in der Reihe' Sangh, °Worb Brb. Schwänzkatharina f. 1. 'schwänzelnde, kokettierende F r a u ' -hatter "Mühlh ODo. - 2. 'sich herumtreibende F r a u ' °Eisn Tre. Schwanzkorb m. 'Rückentragkorb, der an der gebogenen Rückwand mit einer Stützlatte versehen ist' u m "Nebra L a u ; t Traghorb. - Schwanzmann m. scherzh. 7 Gerichtsvollzieher' nur "Heil Str. Schwanzmeise f. 1. 'die Meisenart Aegithalos caudatus L.' "Zeitz Hol, "Weim Bar, "Lobst Weit; t Löffel- Pfannenstiel, Schnärzkopf. - 2 a. 'langstieliges t Schnapsglas' nur "Sondh H T h Jea Sondh, "Art Fra Göl, "Sangh Bös. - b. 'kleine f Schnapsflasche' "Art Gün. Schwanzmücke f. 7 Libelle' nur "Heil Vol nach D W A 2, K t . Libelle. - Schwanzpate m. dass. wie Schwanzgevatter Worb. - Schwanzpfanne f. 7 Schaffen la' nur "Sonnb R a u . - Schwanzpuppe

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f. abwertend 7 Dienstmädchen' "Sangh Ben. Schwanzriemen m. 'Rückenriemen mit Schlaufe f ü r den Schwanz als Geschirrteil f ü r Zugtiere' verstr. N T h ü r WThür, ZThür (außer S-Rand), sHennb wltzgr, "Jena. - Schwanzrübe f. 7 Schwanzwurzel' Nordh, "Mühlh ODo, "Querf Vitz, "Erf Erm, "Altb Leh. - Schwanzschmitze f. 'ein Teil des Pferdegeschirrs' "HeilDörl895. - Schwanzschnipper m. 7 Bachstelze' nur "Nebra Bib. — Schwanzsterzel o.G. 'gestutzter Schwanz' "Schmö Goß. - Schwanzstich n. 'Fleisch von der Schwanzwurzel' "Got Frm. - Schwanzstückchen n. dass., "Eisl Ann. - Schwanzträger m. 'einer, der immer hinterhertrottet' "Eisl Sib, "Heil GTö, "Eisn Her. - Schwanztrunk m. 'Trunk zur Besiegelung eines Kaufvertrages, t Leihauf' nur "Arn Ost. — Schwanzwurzel f. 'der in den Schwanz übergehende Teil des Rückgrats vom Großvieh' seit. südl. Worb-Schmö; t Bürzel Möhre 2a, Rübe 2d, Rute 4b, Schwanzrübe Steiß Wurzel. Schwapp m. l a . 'geräuschvoller Fall' "Eisn UEl, es tot en Schwabb, un s log ongen "Eisn OE1. - b. 'Schlag' "Eisn Ru, Schwappe hrie Eichsf 1912, "Eisn GBu, "Eschw Wei. - 2 a. 'verschüttete Flüssigkeit' Weim, "HMöls OSchw. b. 'ein Schuß Flüssigkeit' "Eisn UEl, e Schw&ppchen "Apol Flu, jab mer noch en Schwobb heeßes Wosser rä "SRoda Klo. schwapp I n t e r j . schallnachahmend, seit.; mei Schimmelchen funk an ze bocken, un schwapp lag der Frawalter uff dr Erde °Hett Ger; schwipp, schwapp, färtich! "Eisn OE1, erweitert schwappdich Salz, "Suhl Ben, schwappdich jabch n änne Fake, daß en Hiem un Sään varjunh Mansf 1888. Schwappe f. 1. 7 Ohrfeige, Prügel' "Eschw Wei, "Mühlh ODo, "Eisn OE1, Salz, ech gä dr e poor Schwappen Erf, es gätt Schwappen "Eisn G B u ; t Schwarte2. - 2. 'Getreidesense mit stoffbespanntem Bügel' "Hildb E h r Gri; f Sensenhorb. Schwappel f. 1. 'leichtsinnige F r a u ' H e n n b 1801, kalte Schwappel 'Frau, die in Abwesenheit ihres Mannes locker lebt u n d gut i ß t ' s°Mein s°Hildb nach H e n n b 1801. - 2. 'an einem Stock befestigte aufgedrehte Tauenden oder Lappen zum Saubermachen an Bord' Schifferspr. Hai, "Bernb Als. schwappein swV. l a . 'sich wellenförmig bewegen, stoßweise überlaufen' von Flüssigkeiten, seit. H e n n b Itzgr. - b. geschwappelt(e) voll 7randvoll' verstr. Mansf Hennb, "Neuhs Meus, Sonnb, geschwäppelte voll H e t t . - 2. 'übermäßig t trinken' 1691 Stieler 1962, ich hob n Listchen, eens ze schwappein "Schmö Goß, 'locker leben in Essen u n d Trinken' H e n n b 1801. schwappelvoll Adj. 7randvoll' nur ob. Schwarza

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schwappen—schwären

1819, "Nordh Wol, dar Emmer is schwappelvull °Eisl Wim. schwappen swV. l a . 'sich wellenförmig bewegen, stoßweise überlaufen' von Flüssigkeiten, Mansf 1888, "Mühlh ODo, °Eisn UE1, °HMöls OSchw, "Schmal Pap, Cob; geschwäppt "Arn Güg. - b. geschwappte voll 7 randvoll' verstr. NOThür, Ostrand NThür, seit. nöZThür WThür, "Schmö GBr Tau, "Schmal Pap, "Lobst Pot, geschwappte (nicht sicher von geschwippte voll zu trennen) seit. Südrand NOThür, nöZThür nllmThür OThür, "LSalz GWe, Gera; —>• schwippen Schwuppen, beüber- verschwappen. - 2. 'umherlaufen' °Eisn Tre, schwappe gie 'ins Dorf schwatzen gehen' Mühlh ODo. - 3. 7 prügeln, ohrfeigen' verstr. Eichsf WThür, seit. Hennb; s hät geschwappet Eichsf 1912, ech schwapp dech anne "Eisn OE1; —> aufaus- durch- hinschwappen; f schwarten. Schwapper m. 'unruhiger, unbedachtsamer Mensch' "Eisn Tre. Schwäpperguschef. 'schlechter, mäkeliger Esser' "Ilm Man. Schwappermilch f. 1. ' t Sauermilch' nur "Hai Sal, "Zeitz Droy, "Gera Lie Wün, Schwäpper"SRoda R u t Klo. - 2. 7 Magermilch' nur Mersb. schwäppern swV. l a . 'sich wellenförmig bewegen, stoßweise überlaufen' von Flüssigkeiten, seit., doch nicht NThür WThür; mir sahchen en Wein in Glose rirn schweppere "Schmö Goß, es schwippert un schwappert "Erf 1866; is Wasser schwabbert üwem Eämer Sonnb, das Wosser wor äwwer die Pfarc geschwappert "Zeitz Pro. - b. geschwäppert voll 7 randvoll' nur Mansf 1888, "Nordh Buch, "Art Fra, "SRoda SGa, "Zeulr Dob, der Emmer äs geschwäwwerte vull "Nordh U r b ; mei Kuh milkt e geschwebberte Melter voll "Schlz Mü. 2. 'verschütten' verstr. öOThür öSOThiir, Weißf, "Saalf K a u ; ar schleppte dos Wosser zr Treppe ronger un schwebberte drbei nich "Schmö Goß; —» über- ver- vollschwäppern. - 3. eens schwäppere 'ein Glas Bier t trinken' "Schmö GBr, "Gera Hun, ar hot een geschwebbert 'sich betrunken' "Altb Luc. schwappevoll Adj. 7 randvoll' nur verstr. NOThür, seit. nOThür; schwappen- "Bernb Ads Plö, "Eisl Ams, schwapp- Gera, schwappnaß Adj. 'sehr naß' "Mersb Lau. Schwappsack m. im Spottnamen für die Einwohner von "Eisn I f t Eeftsche Schwappsäck "Eisn Vol. Schwaps m. 1. 'kleines Stück' (z. B. Butter) Salz. - 2. 7 Doppelkinn' nur Schwaps, Schweps "Ilm GBr; Schwabb. schwaps Interj. für ein klatschendes Geräusch "HMöls OSchw, schwips schwaps (wenn man einen ohrfeigt) Hennb 1869.

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schwapsen —> heraus- überschwapsen. schwarbelig Adj. 7 schwindlig' Altb 1888. swärwzlx; ->• schwirmelig. Schwärdreck m. 1. 7 Eiter' sw°Eisn, verstr. nw°Salz, seit. Eichsf, n°Eisn; us dem Knoten kämmet Schwardrack "Worb Haus. - 2. '(trockener) Schleim in den Augenwinkeln, t Augenbutter' verstr. Eichsf, "Eisn OE1 UE1. - Vgl. HessWb 3,506. Schwäre f. 7 Schwären' nur "Wern Sti, "Heil Roh, "Hai Nie, "Got Boi Buf Met, Sonnb. Schwärekopf m. 7 Schwätzet' "Hett Abb. Schwären m. 1. 'Geschwür, Eiterbeule' nur verstr., doch seit. swWThür Hennb Itzgr sSOThür; ich hob en Schwarn gerode in dr Orschkarbe "Pößn Nst, di hot n Schwarn an der Trallarn 'kann nicht gut gehen' Eichsf 1912, bä Schwaam hilft nor Kuhdrack, ower dar muß noch worm säe "SRoda Her. Volksglaube: in den Zwölf Nächten darf man keine Hülsenfrüchte essen (verstr.), sich nicht auf einen Tisch setzen, weil man sonst Schwären bekommt, verstr. "SRoda w"Gera; t Beule, Eiterbeule -butz -knoten, Furunkel Geschwür Hundeschüttel Karfunkel Knoten Schwager2 Schwäre Siebgeschwür; —>• Augen- Blut- Spitzschwären. - 2. übertr. 'großer Rausch' ar hat nen Schwarn wie ne Mitze "Neuhs Meur. - 3. 7 Schlafrose an Heckenrosen' nur "Mühlh Lef; vgl. HessWb 3,507: Schwäre 2, RheinWb 7,2008: Schwären lb, 2a. swärn, ; doch °Eisn Creu ß u , "Mein Was, "Schmal Schw, -a- °Schmal Bro Schmal, -ö- Altb 1954, sw$r "Bernb StN; als Neutr. °Nebra Zeu, "Arn Haa. schwären stV. l a . 'eitern' verstr.; de Wunde schwärt schone "Mersb Lau; in einer Besprechungsformel : Brand (auf einer Wunde) schwäre nicht und gäre nicht "Rudst SRe; ar kann nischt far sich behole, dan schweerts dach hingne rus Eichsf 1933; —> Geschwär. - b. 'zum Geschwür aufschwellen' "Eisn Ru, der Knote es geschwornd Salz. - c. 'ein Geschwür verursachen' e Quansterstachel (Stachel der Hauhechel) schwärt neinmal "Weim Rot. - 2. 'Augenbutter absondern' "Hai Scho, geschworne Auge "Mein Schwa; —>• zuschwären. swär(d) Nordh 1874, °Erf Mön, "HMöls OSchw, °Schmö GBr, °Mein Bib Jüch, Sonnb, Sondh, °Eisn Ru, Salz, "Mein Wöl, -ea- °Mein Was, -ia-, -ea°Mühlh ODo, "Stimm Wun, "Ilm Her, -i- °Eisn See UE1, °Schmö GBr, -e- °Got Mech, Erf, °Pößn Nst, °Mein Nbr Rit. - 3.Sg. Präs. swärd °Weim Tgr, Sonnb, °Mersb Lau, "Weim Rot Schwa, -e- Nordh 1874, Ztg. Eichsf 1933, °Got Frd, -ifaj- °Eisn OE1 TJE1, "Pößn Nst, "Mein Wöl, "Sonnb NhS Sonnb, -ea- °Got Frm, °Sömm Wun. — Prät. swür verstr. Hennb, Salz, "Schmö GBr, "Ilm Her, -&- °Eisn TJEI, -6- °Erf Erf Mön, Naumb. — Pt.Prät. gsswörn

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sch wäri g—S chivarte1

Sondh, "Mühlh HBo, Erf Somib, -ü- °Got Frd, °Erf Mön, °Pößn Wei, °Schmö GBr, -ü- °Eisn UE1, -o-, -q- verstr. Hennb Itzgr, Salz. — Schwach konjugiert swerdd Erf, sw$rd, gsw$rd Somib (als jüngere Form); schwüren. schwärig Adj. 'entzündet, eiternd' n u r H e n n b 1881, "Salz LFe, Sonnb Zeulr, —• schwärnig schwürig. Schwärm m. l a . 'Bienenschwarm' allg.; ein Schwärm im Mai gilt ein Fuder Heu . . . R u d s t 1894, wenn die Schwärme nicht stark genug sind, so tödtet man den Weiser (die Königin) "Altb 1843. b. 'größere t Menge Lebewesen' allg.; da flog a Schwärm willer Gänse ewwer sehe wag °Erf Host, mang e Schworm Hinner "Mühlh Bick, s Kaninchen werft en Schwärm Junge °Worb Haus, on n Ufer slonn e Schworm vun Gaffern, grüß un Ideen °Pößn Nst. - 2 a. 'unsinniger Gedanke' ä hatt dn Schwärm Mansf 1888, es wor e Schwärm Altb 1687, vgl. Müll.-Fr. 2,491. - b. 'Rausch' Mansf 1850. - 3. 'von jmd. verehrtes junges Mädchen' °Mersb Lau, Sonnb. Schwärmbacken m. 1. ' / Schwätzer1' °Ilm Elg Man. - 2. 't Angeber' "Ilm Öhr. schwärmen swY. 1. 'in Schwärmen (mit Geräusch) umherfliegen, umherziehen' allg.; wann de Beenen schwärmen, moß me offpaß, wu se hennflinn (hinfliegen) °Eisn UE1; wann im Feber de Mickn schwärme, muß me im März de ührn warme °Erf W i t ; der Hausherr soll Kinder und Gesinde von den nächtlichen umlaufen und schwärmen abhalten 1774 Gemeindeordnung "Mein Drei. - 2 a. 'tanzen, vergnügt sein' Hai, "Art Bot, °Got Mech, me höpft, me juchzt, me tahnzt, me spröngt, me schreyt, me lermt, me schwärmt, me söngt, böß an den hellen Morgen 18. J h . Kirmselied Arn. - b . ' ü p p i g leben' Sonnb. - c. 'zum Osterfeuer Holzscheiben in die L u f t werfen' °Nordh Noh Wip. - 3. 'begeistert sein' °Worb Bre, Sonnb, ech schwärme forr mei Zebbelkuchen °Sömm Kö. 4. 't schimpfen' Hennb 1801, °Ilm F r a u ; Wortspiel mit Bed. 1: de Frau schwärmt, hol de Bienenkapp! "Mein Nbr 1855. Schwärmer m. 1. 'ein umhersausender Feuerwerkskörper' seit. I l m T h ü r OThür, °Mersb Lau, ongne lassen de Jongen Fräsche, Schwärmerle o Kanunenschläge on au mätonger anne Rachete lus E r f , se farrn äröm hie Schwärmer (lästig u n d geräuschvoll) °Eisn R u . - 2 ä . 'Träumer, P h a n t a s t ' "Mersb Lau, S'onnb. - b. 7 Angeber' "Ilm Stü. >• NachtSchachtelschwärmer, Schwärmsack m. 7 Schwätzerv °Ilm Elg. schwärnig Adj. 'entzündet,, eiternd' verstr. sIlmThür wSOThür, "Ilm, seit. Eichsf R h ö n ; dar Beil, wos de on der Starn host, ward wühl schwarnich

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wäre °Pößn Nst, ich hob ane schwarniche Farsche (Ferse) °Saalf Goß. swärnix, doch -ni%d °Neuhs Meur, -nsd, -nd%d °NeuhsMeus, -niy(g) Eichsf 1912, °Heil Roh, swldniy °Salz SLe; aus dem Pt.Präs. von schwären gebildet. Schwarte 1 f. 1 a. 'dicke zähe H a u t an Schweinefleisch, an Speck und Schinken' allg.; ha oß je au gaarn Suerkrut mit Schwoarten °Got Mech, sie oßen, bis nor noch Schwortn un Knochn do worn °SRoda Her, die Saach (Säge) muß mer mit re Schwärt einschmier Sonnb. - b. abwertend ' H a u t des Menschen' verstr.; ich hou me die ganza Schwarten an mein Fuß ougschundn Cob, er hat e hart Schwärt 'kann Heißes essen und trinken' "Salz Wif; in RA : ich haue (prügle usw.) dich, daß die Schwarte knackt (kracht, platzt) verstr. sNOThür I l m T h ü r (ohne ob. Schwarza), OThür nSOThür, sonst seit., ar arwet, daß em die Schwartn kracht °Hildb Het, ähnl. Sondh Erf, °Weim Bla Weim, N a u m b R u d s t , der muß Honger leid, daß en die Schwarte knackt Suhl, ähnl. "Mein Was, Hennb 1869, da wir den gantzen Tag gehackt, daß vns die Schwartte hat geknackt u m 1600 Bertesius, Vinea V,2; ä l o f f , daß de Schwarte knackte Mansf 1888. c. speziell ' K o p f h a u t ' Hennb 1801, "Schmö GBr, "Neuhs Lau, HaarKopf schwarte. - d , ' t Glatze' nur "Querf Sehr, "Suhl Ben Hei SuNd Suhl. - e. ' W u r s t h a u t ' dar hat käne Schwohrte von dr Worscht u f f s Brot ze leen Mansf 1929; t Schale2a. '(abgeschälte) t Rinde von Laub- und Nadelbäumen' verste. sOThür nSOThür, sonst seit.; —> FichtenschwartT. - b. 'äußeres, einseitig mit Rinde versehenes Brett eines zersägten Baumstammes' verstr. sWThür sOThür SOThür, ob. Schwarza, H e n n b Itzgr, "Blank HGei; was ihr dou gebracht habt, sän Schwartn, ouber keäne Brater Sonnb; de klor gemochtn Schworten taagn gut zn heezen "Pößn N s t ; man verwendet Schwarten als Schalbretter, in "Eisn UE1 als Belag f ü r den Scheunenboden und zum behelfsmäßigen Schuppenbau; t Arschschwarte Säumling, Schal- Schwartenbrett. - c. 't Seitenbrett des Mistwagens' "Zeitz Kay, "Gera Wün, "Altb 1845; —• Dungschwarte. - 3 a. 'ausgetrocknete, h a r t e Erdkruste, f Ruft' nur seit. sOThür SOThür, "Nebra Los; 'großer Erdklumpen' dar reißt schiene Schworten har 'ackert schlecht' "Gera Söl; do wor ä Winter, wun de Schworten geknockt hunn "Pößn Schi. b. 7 Rasenbatzen' nur "Mühlh Str, "Schmö Röt, Sonnb, —» Klee- Rasenschwarte. 4a. 'kleberige Masse, Dreck an Kleidern, Möbeln usw., f Schmutz1' nur seit. sSOThür, "Apol Rei, es is a Schwärt dra (bei der K u h an den Schenkeln) "Sonnb St; —»• Dreckschwarte. - b. 'nasses, unordentliches L a n d ' "Got Win. - 5 a. 'altes t Buch' verstr.; hier uff mit Schmekem, un tu die Schworte

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Schwarte 2 —schwarz

wag! "Jena Lobe. - b. 'altes Kleid' "Lobst Lis, hä hät ne Schwarten aan 'eine alte Hose' °Eisn Her. - c. 'alter, unmoderner / Hut' de ale Schworten hast waggewerfe "Mühlh HBe. - d. 'alte t Hausschuhe' °Ilm Möh; aale Schwoartn 'altes Schuhwerk' °Got Frm. - 6. Schimpfwort für liederliche Frau, verstr. Itzgr; a alta Schwärt 'altes Weib' Sonnb; faule Schwarten "Hildb Rie; —• Säuschwarte. - 7.'f Schwalbenwurz' Schmal, benannt nach der Fruchtbildung. - -» HundeHunger- Reibschwarte.

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Schwarter PI. 'Prügel' verstr. "Zeulr "Schlz, "Sonnb Ro. t Schwarte2. Schwarz n. 'Versteckspiel der Kinder' "Eisb Beu Etz, Schwarz und Weiß "Weim Trö, "Gera E n d ; -» Beinschwarz. schwarz Adj. l a . wie schd., allg.; du host je e husch schworz Käpple ouf "Suhl Ben, die Streifenärmel des zur Tracht gehörigen Mieders waren schwarz geniebt 'mit einer schwarzen Kreuzstichkante versehen' "Eisn Naz, es gibt noch mäh bie ai schwarz Kuh 'das ist kein Einzelfall, kein Einzelstück' verstr. Hennb, Rudst, mach mer nor die Kuh swördd verstr. ö O T h ü r Mansf, seit. N T h ü r n Z T h ü r , nich schworz! 'übertreibe nicht!' "Gera NPö, ° R u d s t K H a , -ö- s w W T h ü r , -oa- verstr. ZThür, ob. bei Nocht sin olle Kotzen schworz "Pößn Nst, doa Schwarza, -d- I l m T h ü r (ohne ob. Schwarza), seit. N T h ü r Mansf, swad(s), -ä- verstr. H e n n b , swad(r)denn stehts schwarz off weiß 'gedruckt' Suhl; auf d(3), -^a-Itzgr, verstr. H e n n b , sonst swärdd, -a-, die Haarfarbe bezogen schwarz es echt, blond es schlecht, der Fuchs beschißt de Liete "Art Udl, ähnl. Schwartc2 f. meist PL '/ Prügel' nur verstr. "Eisn UE1, "Got Cat, "Neuhs BuT; in Vergleichen OThür SOThür, "Mersb Lau, "Neuhs ÜWei; un- ha es schwarz wie en Rustbuttenmann NThür 1882, gezugne Kinner mussn Schwortn kriege °Pößn Nst, wie e Roawe "Neuhs Meus, wie de Nacht ebd., wie e Teiwel HMöls, wie a Schlotfager "Erf Hay, s Wasser s jibbt ne Schwort °SRoda SGa; Deverbativum von schwarten 1, vgl. Müll.-Fr. 2,492.'; t Schwappe äs schwarz wie Tente Erf, Horbeln, schwarz wie Teer Mansf 1857, dar es dumm wie en schwarz Schwien Schwarter Schwupper. "Mühlh Bol; verstärkend: er lacht sich schwarz Schwarte3 ->• Suade. schwarten swV. 1. 'schlagen, prügeln' verstr. "Weißf RWe, da kenn me schworz geware var Arjer Itzgr sS OThür, Altb 1878; se hum enanner ge- "Erf Mön, da han sech die Karle bahle schwarz schworrl "Saalf ABeu; t schwappen, —* aus- hin- dräbber geärgert Erf, da kannste warten, bis de verschwarten. - 2. 'viel lesen' der schwartet bis in schwarz wirst 'lange warten' Naumb; Schimpfwörter: schwarzes Schwein "Rudst Pau, schwarze de halwe Nacht nei °Mersb Lau. Schwartenbrett n. 't Schwartei 2b' "Mühlh ODo, Saa "SRoda Rei, schwarzes Vieh "Weißf R W e ; °Erf Erf Mön; auch 1691 Stieler 227: Schwarten- allg. gilt schwarz als Trauerfarbe, na Korline, de bret 'planca'. - Schwartenkohl m. 'Mahlzeit beim giehst gu schworz! "Pößn Nst; im Volksglauben Schlachtfest' "Salz OZe; sie bestand früher aus spielt die Farbe schwarz eine große Rolle, so erSauerkohl und fettem Fleisch. - Schwartenkönig scheint der Drache als Hausgeist in Gestalt eines m. 'Kahlköpfiger' "Suhl Gol Hei. - Schwartenkopf schwarzen Huhnes (nach Witzschel 2,270), damit m. dass., °Mühlh ODo, °Eisn KSu, "Gera Röps. - das Kind nicht blaß wird, soll eine Schwangere - Schwartenmagen m. 'i Sülzwurst mit Schwarten ä schwarze Schärzel ongern Rock binge, wenn sie im Schweinemagen' "Altb Meu, °Schmö GBr, hinter einem Sarg hergeht "Nordh Keh, wer °Salz Kli, °Neuhs Meus, Sonnb; t Magenwurst. - schwarze Pferde hat, beherbergt den Drachen Schwartennetz n. 'Netz, in dem der Hausschläch- "Mersb Lau, man wird unsichtbar, wenn man an ter die für die Sülzwurst bestimmten Schwarten den Daumen einen Däumling steckt, der aus einem kocht' °Sondh Cli, °Sangh Rott, °Hett Abb, °Eisl in Milch von einer schwarzen Kuh gesottenen Ohr See, °Hal Bee. - Schwartenrutscher m. 'am Hand- einer schwarzen Katze hergestellt wurde, nach webstuhl arbeitender Tuchmacher' °Pößn Krö; Witzschel 2,273; s is mer ne schworze Katze iewern Neckname für die Bewohner von "Schlz Spa. - Wag geloofen, do muß ich imkehre verstr., am WeihSchwartenschnitzer m. Neckname für die Bewoh- nachtsabend wird der Mist schwarz gemacht (umner von °Ilm Gesch, angeblich weil sie Blumen- gestochen), damit im nächsten J a h r im Haus niestäbchen herstellten. - Schwartenwurst f. ' t Sülz- mand stirbt "Sonnb Nfa; beim Osterfeuer machen wurst mit Schwarten' verstr. nNThür nllmThür Burschen die Mädchen schwarz (schwärzen das OThür Rhön, sonst seit., veraltet in °Got See, Gesicht) "Nordh Heri Herrn, "Sangh Thü, ähnl. "Sonnb Men; wegen der eigentümlichen Aus- verstr., Kinder schreckt man mit dem schwarzen (Nacht)frau sprache des -r- neckt man die Einwohner von "Jena Mann verstr., auch der schwarzen Ka mit Schwoatenwoascht. - Schwartenwurstlabbe "Salz Imm, "Schlz LGr, mit dem schwarzen Raben f. 'breiter Mund' "HMöls Nes; Schimpfwort "Eisn Bur, "Saalf ULo, dem schwarzen Vogel "Sangh Ben, der schioarzen Katze, seit, swZThür "Weißf RWe.

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schwarz—Schwarzbriister

H e n n b Itzgr, dem schwarzen Hund "Worb Berl, "Mein Rei, "Melr Ste, dem schwarzen Bären °Pößn Opp, dem schwarzen Pöpel °Hildb Feh, do kömmt dr schwoerz Böz on nimmt dich mit "Mein R i t ; —> brand- kessel- kohl- ofen- pech- raben- rappel- topfschwarz. - b. 'dunkel, dunkelfarbig' ich schloe diech schwoerz un bloe °Mein Was, es verlanget der Winter- Weitzen, wenn er wohl gerathen soll, ein schwarzes und leimichles Land Erf 1754 Reichart 5,115, de ganze Wuche gobs zn Koffee nor Schworzes 'Gebäck aus dunklem Mehl' °Pößn Nst, nach en schworzen Kerschna grapst me am höchsten °Sonnb St, auch dunkelrote Äpfel sind schwarz "Schmal Brei; de Brut (Braut) vun Hermann äs awwer ä schwarzer Zinnober (mit dunkler Hautfarbe) "Sondh Greu, wenn der Wind über die Haferstoppel fährt, wird me ne mehr schwoorz 'sonnengebräunt' °Hildb Streu; es werd mer ganz schworz vorn Oogen 'ich bin einer Ohnmacht nahe' verstr.; da henne zieht e schwarz Waand (eine dunkle Wolke, Gewitterwolke) auf verstr., auch schwarzer Böz "Mein Exd, schwarzer Pöpel °Hildb Lia, hingne aasn Reenluche gimmts janz schworz °SRoda Klo; do wor dr ganze Himmel schworz vun Krahn (Krähen) °SRoda Her, do wor drussene alles schwarz vo Menschen E r f ; ungehorsame Kinder steckt man ins schwarze Loch (in die schwarze Kammer) verstr.; es waren etliche Bauern in die schwarze Stube (ins Gefängnis) gesteckt 1739 Erf Falekenstein 449; schwarzes Gericht 'Mittagessen zum zweiten Hochzeitstag aus Fleischresten, Rosinen und Zwetschen' "Sondh H T h ; schwarze Biersoppe mät Ruahm on a Steckchen Bruet (ein Abendessen) "Weim NZi, schwarzer Kartoffelsalat war ohne R a h m zubereitet °Salz Stba, Schwarza Schnippel 'mit gebräuntem Mehl zubereitete Pellkartoffelscheiben' "Hildb Bib Sehn, schwarzer Kaffee 'Kaffee ohne Milchzusatz' allg.; schwoerze Stäi 'Basaltsteine' °Eisn UE1, "Schmal Eck, Cob, dos schwarze Zeig 'Kalkstickstoff als Kunstdünger' "SRoda Bob, subst. dos Schwätze °Eisn UE1; schwarzer Treekorb 'aus ungeschälten Weiden geflochtener Tragkorb' "Schlz Kül, °Pößn Reh, Zeulr, aus gleichem Material es soll ein fischer haben 6 reusen, sie seynd weiß oder schwarz 1731 Gemeindeordnung "Arn Gün. - c. 'schmutzig' allg.; mer mussn unse Kiche weißen, die es awer schwarz "Sömm Rol, schwarze Wäsche Erf 1910, vnd szo er das swartz gerede weschen wil lasszen, . . . u m 1500 Erf Mainzer Hof 29, 1691 Stieler 1503: Schwarz Geräte 'lintea impura, immunda, sordida'; du host dich awer bä der Arwel schwoerz gemoicht "Suhl Ben. - Hier nicht behandelte Verbindungen von schwarz mit Substantiven befinden sich in den folgenden Artikeln, wobei synonyme Doppel-

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formen wie schwarzes Fleisch u n d Schwarzfleisch in der Regel jeweils unter einem Stichwort erscheinen. - 2 a. 'ohne Stich beim Kartenspiel' allg.; bä dan Solo is er benäh schwarz geworn "Schmö Goß. b. 'abgeschlagen beim Versteckspiel' "Gera End, "Pößn Lin, schwarz schlagen Saalf, der Sucher muß dreimal an die W a n d klopfen und den Namen sowie schwarz rufen "Gera Mos. - 3. 't betrunken' nur "Grz Grz Nit Sac, "Heil KGa. - 4. 'abgelegen, rückständig, reaktionär' in den Fügungen schwarzes Viertel ein Stadtteil in Sondh Got Erf, 'rückständige Gegend' "Sondh HTh, "Erf Mön; schwarze Ecke 'die Gegend hinterm Ettersberg (n°Weim)' Weim, se zerbrachen sech de Gäbbe, wies bei uns in der schwarzen Ecke ooch heller wem sulle "Sömm K ö ; —> Schwarzviertier. - 5. 'ungesetzlich' verstr.; bä dan Baaern (Bauern) jibts noch ewos uff de Zehne (Zähne), die schlachten alle schworz "SRoda Her 1945, hä es schworz üwer die Gräinz "Suhl Ben 1947, das Brot hot e schworz gekäift (ohne Lebensmittelkarten) ebd.; schwätze Flächen 'Ackerland, das halb illegal noch privat bewirtschaftet wurde' "Eisn U E l 1967; de schwarze Stunne 'unerlaubte Pause der Bauarbeiter nach 10 Uhr vormittags' J e n a u m 1910. swärds, -q- zuweilen mit Schwund des -r-\ doch swpds swWThür, swärds Hennb 1873, °Mein Nbr OMa Wöl, Hildb SBe The, °Suhl Sehl 1862; mit Längt? swöd(r)ds, -äd-, -5a- in präd. Verwendung Hennb Itzgr. — Komp. sw$rdsdr, - a d o c h -p- "Schmal Pap, "Suhl Ben, "Hildb Wald, "Neuhs Lau. Schwarzamsel f. 1. 't Amsel' "Schmö GBr, "Suhl Sehl Zel, "Hildb Bed Hildb, Sonnb, H e n n b 1881. - 2. 'weibl. Geschlechtsteil, f Fotze' H e n n b 1881. - Schwarzarsch m. 'Adliger' "HMöls Web. Schwarzbäck m. 'Brotbäcker' Salz 1893. Schwarzbäcker m. dass., Apol. - Schwarzbeere f. 1 . ' / Heidelbeere' n u r "Eisn E t t w R u , sowie seit. Hennb Itzgr sSOThür im Gebiet von Schwarze Beere; bann der Barthel (Bartholomäus 24. 8.) uff de Schwarzbeer schißt, töge se nis mehr "Schmal Flo. - 2. ' / Brombeere' nur seit. öOThür, "Bernb StN, "Art Old, "Sangh All, "Jena Eich Löbe nach DWA 10, K t . 1. - Schwarzbier n. 'ein in der Stadtbrauerei gebrautes Bier' im Gegensatz zum Kleinoder Weißbier Erf 1796 nach Brandis Hs. schwarzblau Adj. 'dunkelblau' "Worb Wae, jmd. schwarzblau hauen "Schmal Eck, "Hildb The, ich ärgere mich, daß ich schwarzblau werde Grz. Schwarzböttcher m. wohl 't Böttcher, der Gefäße aus Eichenholz fertigt' nur "Suhl R a p nach D W A 9, K t . 1; vgl. D W B 9,2322: Schwarzbinder. Schwarzbrache f. 'brachliegendes Feld, t Brache' nur "Sondh F E n , "Cob WeiW. - Schwarzbrüster m. 'schwarzbrüstige Taube' Eichsf 1912.

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schwarzbunt—Schwarzer

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mit Zucker bestreuten schwarzen Schnecken diente als Mittel gegen Keuchhusten, um "Salz Der; Schnecke 1. - Schwarze Wurst f. 'mit viel Blut hergestellte t Blutiourst' "Worb Lei. Schwarze Zippe f. Amsel' "Nebra Frey. Schwarzebeergänger m. 'Heidelbeersucher' im Kindervers da komme de Schwarzebärgänger, hon alle mitnanner vol Salz, "Eisn UEl. - Schwarzebcerhützele n. 'getrocknete Heidelbeere' nur verstr. wltzgr, s°Mein, nicht diminuiert "Mein Fri, die Schworzebeerhützele sin gutt für die schnell Katherine (Durchfall) "Sonnb R a u . - Schwarzebeerkräuterich n. 'Heidelbeerpflanzen' "Suhl Ben, "Cob Nst. - Schwarzbeerkuchen m. 'Heidelbeerkuchen' verstr. im Gebiet von Schwarze Beere 1, er schmeckt am besten, wenn er noch warm ist "Suhl Ben, als Schwarzebeerschkuch(e) "Ilm Stii, Suhl. - Schwarzebeerskräutig n. 'Heidelbeerpflanzen' "Ilm Stii. - Schwarzcbeerwein n. 'Heidelbeerwein' um "Salz Der, "Suhl B e n ; -beerschwei "Ilm Stü. schwärzen swV. 1. 'mit R u ß beschmieren' verstr. sIlmThür H e n n b Itzgr, sonst seit.; Matzens Hanneckeln hatten se geschwärzt, daß er aussah wie, e Schlutfager R u d s t ; wer beim Dreschen den letzten Schlag tut, wird nach einem Mäusenetz (Mäusegarn) geschickt und vom Nachbarn geschwärzt "Saalf KGeA, "Hildb Rie, ähnl. beim Schlachtfest "Hildb Goß, bei der Spergauer Lichtmeß werden die Mädchen geschwärzt "Mersb Spe, geschwärzt wird derjenige, der sich erwischen läßt, wenn er am Peterstag Scherben in den Hausflur wirft "Eisn R u ; zu einem, der nach dem GuteNacht-Gruß wieder zurückkommt sagt m a n me muß dich schwärz H e n n b 1869; hä es nöm bis zum Schwärze 'hat nichts mehr anzuziehen, ist ganz u n d gar von Kleidern entblößt' ebd.; -»• an- einher einschwärzen. 2. 'Griffel direkt an den K u n d e n billiger als die Genossenschaft verkaufen' "Sonnb St 1885. Schwarzer m. l a . 'Mann mit dunkler H a u t ich ging emoil in die iSchworze Beer farbe oder dunklem H a a r ' allg.; sie sen bein on broicht mä Töpfle widder leer, Schwarzen eigekehrt "Sonnb Schi; Spottvers auf do nahm die Mutter die Ofegawu on schlug mich ouf mäin Schworzebeerschnawu einen Rothaarigen: die Schwarze, die hat Gott ge°Suhl Ben; schaffe, die Füchs sin hinnerdreigelaffe "Hildb Len; —>• Schivarzbeere. - 2. 't Holunderbeere' nur °Erf auch ' / Neger' seit. - b. '/ Schornsteinfeger' seit., Eck, °Weim Kro R a m Schwe, °Arn Eisch Reh, nicht Eichsf H e n n b I t z g r ; wenn de nich folgst, °Apol Sto, "Zeitz Geu, °Saalf GGe, °Schlz Rai. bindt dich dr Schwarze off de Leiter un nimmt dich Schwarze Küche f. 1. 'Küche mit offener mit "Ilm GrA. - c. 't Teufel' verstr. öOThür Feuerstelle und kaminartigem R a u c h f a n g ' im wSOThür, sonst seit. - d. 'Popanz, mit dem man Schloß von °Schlz Bur, früher wohl verbreiteter. - ungehorsame Kinder schreckt' seit. söZThür IlmThür OThür SOThür Itzgr, "Hai Ben; i 2. 'Räucherkammer' °Got Tab, "Mein OMa. Schwarzer Mann. - e. derb-scherzh. ' / Pfarrer' Schwarze Kuh f. 't Mistkäfer' nur °Art OHe, i.'f °Hildb K ä ß . - Schwarze Schnecke f. 'Wegschnecke nur "HMöls Grö, "Jena Ddf, "Gera Kös. (Arion empiricorum)' "Miihlh L e n ; Schleim von Floh' "Erf Mön, sin de Schworzen bei eich heeme ?

schwarzbunt Adj. 'schwarz-weiß gefleckt' vom Rindvieh ihr hut schworzbunte Kiewe in Stolle °Jena Lobe. Schwarzburger m. 1. 'Bewohner der ehemaligen Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen' verstr. u n d veraltet. - 2 a. '/ Floh' °Erf Erf Mön, °Pößn Nst. b. 't Küchenschabe' nur °Ilm Pen, "Rudst Dör. schwarzburger A d j . 'zu Schwarzburg gehörig' verstr. und veraltet; Schwarzburger Achtel 'ein altes Hohlmaß, etwa 12,5 kg Getreide fassend' °Neuhs UWei; Schwarzburger Pflaster als Heilmittel, Reuß j. L. 1870. schwarzburgisch Adj. dass., verstr. u n d veraltet; was die beiden Werter uf schwarzbersch heißen "Sondh H T h . Schwarzbüttner m. dass. wie Schwarzböttcher, seit. Itzgr nach D W A 9, K t . 1; t Böttcher. Schwarzbutze f. 'eine f ü r Geisleden typische Birnensorte' °Heil Geis. - Schwarzdohle f. 't Dohle' nur Schlz. - Schwarzdorn m. 'Schlehenbusch' seit. NThür NO Thür W T h ü r n Z T h ü r nllmThür. - Schwarzdrossel f. 't Amsel' seit. Itzgr SOThür, °Worb Silb, °Art Nau. Schwarze f. 1. ' F r a u mit dunkler H a u t f a r b e oder dunklem H a a r ' allg. - 2. 'schwarze (schwarzweiße) K u h ' seit. östl. Sangh-Sonnb, H e n n b 1855. Schwärze f. l a . 'schwarze Färbung, tiefe Dunkelheit' verstr.; do kemmt awer e Schwärz 'eine dunkle Wolkenwand' "Ilm Stii. - b. ' R u ß im Ofen' "Neuhs Meus. - 2 a. 'Redereien' da ka a rechtga Schwärz gemach 'mit seinem Gerede die Leute zu täuschen suchen' °Cob Nst. - b. 'große Freude' Salz, sie hat a groß Schwärz üwwer die Keeten (Kette) "Eisn R u . Schwarze Beere f. 1 . ' t Heidelbeere' nur sWThür H e n n b Itzgr sSOThür, ob. Schwarza, ö°Pößn °Zeulr °Grz, seit. sZThür; mei Mädla hot an Eemer schwaetze Beer gesucht °Cob U L a u ; häufig in Kinderversen wie

68 Thüringisches Wörterbuch V., 8.-9. Lfg.

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Schwärzer—Schwarzmelil

muß man beim Eintritt in die Stube fragen, damit man keine Flöhe bekommt "Zeitz Hol. - g. R u f und Kosename für schwarze Pferde, seit. NOThür W T h ü r ZThür I l m T h ü r Hennb. - 2. Bezeichnung f ü r schwarze Geräte. - a. 'Lokomobile zum Betreiben der Dreschmaschine' °Eisn UE1 WLu, "Jena Scho, als Fem. "Heil R ö h . - b. 'der beidhändig zu schwingende t Vorschlaghammer' "Zeulr Pol, "Schlz Gef. - 3 a. '/ Priem' äch ha ä Schwarzen ins Mul genommn "Ilm Böh. - b. im Kalibergwerk 'Tonschicht über dem Salz' Sondh, sie durfte nicht angeschnitten werden, damit da omne der Schwarze wich jesteert worde. - 4 a. 't Eichelober im Kartenspiel' °Pößn Wei, °Schlz Osch. - b. '/ Grünunter' Grz. Schwärzer m. 'der Schwarzmacher bei der Spergauer Lichtmeß' "Mersb Spe; —>• An- Stockschwärzer. Schwarzer Fleck m. 'schlechter L e u m u n d ' °Eisn UE1, hä hot en schwatze Fleck H e n n b 1869. Schwarzer Flieder m. ' / Holunder' °Art Nau. Schwarzer Holunder m. 'f Holunder' im Gegensatz zum türkischen Holunder 'Flieder' nur Eisb, "Schmö GBr, "Mein Geb, °Hildb Bei, °Saalf MGö Saalf, "Schlz Tau, Schwarzholunder °Weim Vol. Schwarzer Kasten m. 'Kasten, in dem das Aufgebot vor einer Hochzeit veröffentlicht wird' °Eisn UE1, nu warn se bal im schwarzen Kaasten hange Mühlh. - Schwarzer Mann m. 1. 't Schornsteinfeger' seit. N T h ü r NOThiir I l m T h ü r OThür, °Zeulr Tri; itze kimmt dr schworze Monn, dar bringt Olicke "Jena Löbe. - 2. 't Popanz, mit dem man ungehorsame Kinder schreckt' verstr.; t Schwarzer, -* Mann 3b cc, dd. - 3. 'Tonschicht über dem Salz' im Kalibergwerk in Sondh. - Schwarzer Mond m. 'Neumond' "Rudst Heil, "Pößn Gös. - Schwarzer Peter m. 1. wie schd. das Kartenspiel, wohl allg.; de Kinner spieln garne, Schworzn Pieter "Pößn Nst. - 2a. 't Grünunter' vor allem im Spiel Schwarzer Peter, verstr. außer NOThür. - b. iibertr. den Schwarzen Päiter mach 'der Leidtragende sein' Sonnb, "Eisn TJE1. - 3. Bezeichnung f ü r ein Kind (in einem Kreisspiel) "Erf Eich. - Schwarzer Sonntag m. 'vierter Fastensonntag' Eichsf. - Schwarzer Star m. 'eine Augenkrankheit' "Erf Mön, Mansf 1859. Schwarzes n. in den R A : ar trefft ens Schwarze 'trifft es genau' verstr.; es is so vill wert, bie s Schwärz önnern Fängernääl (nichts) "Mein OMa, ähnl. verstr.; er lügt das Schwarze von der Mistpfütze "Sondh W E n , hä batt des Bloe (betet das Blaue) von Himmel on des Schwärz von der Ärde Hennb 1869. Schwarzes Fleisch n. 't Rauchfleisch' verstr. Itzgr, Grz, Quatschenbriehe, schworz Fleesch un

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Mahlkließe war ein Mittagessen in Pößn, Hirschenmus un Schwarzfleesch "Zeitz Pro'; vgl. Müll.-Fr. 2,493: Schwarzfleisch. - Schwarzes Mehl n. ' / Roggenmehl, dunkles Weizenmehl' verstr. Itzgr, "Eisn UE1, "Ilm GBr, Schlz, Erf 1910, auch 1691 Stieler 1304; als Schwarzmehl "Blank HGei, "Hildb Bed, Cob. Schwarzfarbc f. 'Werkstatt des Schwarzfärbers' 1691 Stieler 434, in Schlz 1941 noch als Häusername. - Schwarzfärber m. 'Handwerker, der Tuche schwarz oder dunkel f ä r b t ' 1567 Schlz, Schwarzferber beym bergethor 1623 Heil, auch 1691 Stieler 434 und 1956, die Schwarzfärber bildeten in Erf im 17. J h . eine eigene Zunft (nach Brandis Hs). - Schwarzfrack m. scherzh. 't Kellner' "Mühlh Len. - Schwarzfuchs m. 'Pferd mit schwarzer und fuchsiger Fellfärbung' "Gera Aga, "Eisn UE1. - Schwarzgezeug n. 'dunkle Wäsche' "Eisn Vol. - Schwarzhaferwurzel f. 't Schwarzwurzel' Erf 1754 Reichart 3,181. - Schwarzholz n. 'Nadelholz' wurden in der Leine nicht unbedeutende Strecken Laubholz ausgerodet und mit Schwarzholz bepflanzt "Altb 1845, Eichleite, Eichfeld und Eichberg, die seit Menschengedenken Schwarzholz tragen "Got W a h 1899. schwarzig Adj. 'schwarz' "Neuhs Dee, Fritze war schwarzig wie Kolle ' h a t t e schwarze H a a r e ' Mansf 1924. Schwarzkicfcr f. 't Kiefer' nur "Sangh Que. Schwarzkittel m. 1. derb-scherzh. lt Pfarrer' verstr. NThür NOThür I l m T h ü r OThür SOThür, "Eisn Tre, Erf Cob; t Schwarzrock. - 2,'t Maulwurf' nur "Sondh J e b . - Schwarzkopf m. 1. Mönchgrasmücke' seit. ob. Schwarza sHennb wltzgr, "Arn Rie; t Schwarzplatte. - 2. ' / Kohlmeise' nur "Saalf E y . - 3. 'Schwarzhaariger' "Weim Wo, "Eisn UEl. - 4. 't Irrlicht auf faulendem Buchenholz' "Ilm Schm. - 5 . ' / Kaulquappe' nur "Saalf E y . - Schwarzkoppe f. 't Kohlmeise' "Weißf Deh, 1 MeiseK - Schwarzkümmel m. 1. 'die Arzneipflanze Nigella damascena L.' der Schwarz-Kümmel . . . (wird) bey uns unterweilen Ackerweise bestellt, und der Samen Metzen- und Centnerweise verkauft Erf 1754 Reichart 4,101; die Samen wurden als Tierarzneimittel verwendet "Rudst Uhl 1908, man verwendete die Pflanze als Räucherkraut, Schmal; t Braut in Haaren, Gretel im Busch, Jungfer im Grünen; vgl. Marzeil 2,320ff. 2. ' / Stechapfel (Datura Stramonium L.)' Hennb 1793. - Schwarzmacher m. 1. 'derjenige, der bei der Spergauer Lichtmeß den Mädchen ein schwarzes Mal auf die Backen zeichnet' "Mersb Spe. - 2. scherzh. 'Bräunierer' in der Jagdwaffenindustrie, Suhl. Schwarzmehl Schwarzes Mehl.

Srhwarzmeise—Schwatzei

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Schwarzmeise f. ' t Kohlmeise' nur °Arn Rie, "Jena Olk, °Eisb Tauch, °Hildb Hell, "Schlz Osch; a Schworzmäsle "HildbGri. - Schwarzpappel f. wie schd. 'Populus nigra L.' °Sömm Hen, "Schmö GBr. - Schwarzpech n. 'minderwertiges Pech, das aus den Abfällen beim Pechsieden durch nochmaliges Erhitzen gewonnen wird' "Schlz nach Oberland 1 S. 66. - Schwarzpfeffer m. 1. 'Gericht aus Gänseblut mit Gänseklein, t Gänsepfeffer' nur "Mühlh Fla Her ODo, "Eisn Mel, °Got Mech, als schwarzer Pfeffer °Eisn Fal Tre. - 2. 'Gericht aus Hasenblut mit Hasenklein' °Got Mech. - 3. 'Gericht aus Schweineblut mit Innereien vom Schwein' "Mühlh ODo, schwarzer Pfeffer 'getrocknete Birnen mit Schweineblut' °Eisn Fal. > Pfeffer 2. Schwarzplatte f. 'Mönchgrasmücke' °Grz Ber, "Neuhs Stei; t Schwarzhoff la. - Schwarzrock m. 1. derb-scherzh. 'Pfarrer' °Mersb Lau, Rudst; t Schwarzkittel.

-

2. 't Maulwurf'

°Altb Löd.

-

Schwarzsauer n. 1. 'Gericht aus Gänseblut mit Gänseklein, t Gänsepfeffer' nur NOThür, "Quedb Fri Ndf Schie, "Jena Cam; als Mask. "Hai Kol; denn

werd

s Blut

uffgefangen

un

Schwarzsauer

dervun gekocht Mansf 1928. — 2. 'Gericht aus Kaidaunen' Schmal. - Schwarzsauerklump m. 'Gericht aus Schwarzsauer mit Klößen' seit. nNOThür. - Schwarzsaures n. 1. ' i Gänsepfeffer' nur verstr. öOThür nöSOThür, seit. sNOThür; in °Mersb Lau eine Speise aus süßsaurem Gänseblut mit Kartoffelklößen. 2. 'Gericht aus Kaidaunen' °Mersb Lau; vgl. Miill.-Fr. 2,493. - Schwarzschecke f. 1. schwarzbuntes Tieflandrind' °Mersb Lau, "HMöls Schel; -schacke °Erf Mön. - 2. eine Haustaubenrasse, "Zeitz Hol. - Schwarzschild n. eine Haustaubenrasse, Hildb. - Schwarzschimmelr u s s e m . eine P f e r d e r a s s e , ar mußte veel iewer fohre, dohotte su en klenn Schworzschimmelrussen

Land un

e leichtes Waanichen "Eisb Bür. - Schwarzschnipp m. eine Haustaubenrasse mit schwarzem Schnabel, Eichsf 1912. - Schwarzschwänzchen n. 'das schwarzbriistige Hausrotschwänzchen (Phoenicurus ochrurosGmelin)' °Erf Bech; t Rotschwänzchen. schwarzsehen stV. 'Unheil ahnen' verstr. schwarzseiden Adj. 'aus schwarzer Seide bes t e h e n d ' °Eisb B ü r , uffn Kopfe schwarzseidne Metze "Erf H a y .

hat

er

anne

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Schwarzviertier m. 'Bewohner des schwarzen Viertels' Sondh, "Erf Erf Mön, 'gemeiner Mensch' Erf. schwarzweiß Adj. wie schd., allg.; bei uns gibts marre schwarzweiße Bochstelzen galer Brust ° P ö ß n N s t .

wie

sittche

miet

Schwarzweißkaue f. 'Wasch- und Umkleideräume im Bergbaubetrieb' "Nordh Blei, Sondh, "Salz UBr. Schwarzwurz f. 1.Schwarzwurzel' "Altb 1845, Sonnb. - 2. 't Beinwell'. 1691 Stieler 2586. Schwarzwurzel f. 1. 'die Gemüsepflanze Scorzonera hispanica L.' verstr.; nach Witzschel 2,290 diente sie als'Zaubermittel gegen Leibesschäden; t Schwarzhaferwurzel Schwarzwurz Skorzenere Skorzenerwurzel. 2. 'die H e i l p f l a n z e t Beinwell

(Symphytum officinaleL.)' °Eisn Son, Erf Schmal Suhl. schwätteln swV. 'eine eingeschlossene Flüssigkeit schütteln' Salz 1893. Schwatter m. 'flüssige Masse' Nordh 1874, Salz. schwatter Adj. 'stark von Morgentau benetzt' E r f ; vgl. D W B 9 , 2 3 4 7 : schwattig; t feucht. S c h w a t t e r i c h m . ' / Schlamm' uff eiern Hofe äs ower ä Schwadderich " N a u m b E u l ; —» Schmadderich.

schwättern swV. in der Wendung geschwättert voll '/ randvoll' "Worb Stei, "Nordh Püt, "Zeulr Ebg, geschwättert "Nordh Rod, geschwittert "Schlz Drö. Schwattertau m. 'starker, kalter Tau' Erf um 1750 Reichart nach Brandis Hs. Schwättich, -a- m. 1. 'Samenhülse von Erbsen, Bohnen, Linsen, Lupinen, t Schote1' "Eisn LRö OE1 UE1, "Schmal Brei Schmal; vgl. HessWb 3,516: Schwatte. - 2. 'verkrüppelte Zwetsche' Salz; / Schnurrgieke. Schwatz m. 'Gespräch, Unterhaltung' meist in der Wendung ein Schwätzchen machen verstr., doch seit. Hennb, nicht Eichsf SOThiir Itzgr; die fingk met beiden ä Schwätzchen aan " H e t t G e r ; se hallen n Schwätzchen " E i s n D a n I f t , mach kein lang-

stäelegen Schwatz! "LSalz Bai; auch 'leeres Gerede, G e s c h w ä t z ' die machen

ä Schwatz

fertig

"HMöls

Nes, Schwatze sen kei Batze 'Schwätzereien sind nichts wert' "Mein Was. Schwätz m. 'ein Guß Flüssigkeit' "Erf Mön, "Arn Ach, "Rudst K H a Rudst Sol, e Schweiz Wasser "Neuhs Meus, da schette (schüttete) jeder erseht än

Schwarzspecht m. 'die Vogelart Dryocopus martius L.' verstr. sIlmThür SOThiir öHennb, seit. OThür, "Neuhs Stei; t Specht. - Schwarz- Schweiz von sein Biere off de Bank un setzte sich sterze f. dass. wie Schwarzschwänzchen, °Neuhs feste droff R u d s t . Meus; t Rotschwänzchen. Schwatzei n. 'Ei, das dem Kind geschenkt schwarzteuflisch Adj. 'schwarzhaarig' vom wurde, damit es leichter sprechen lernte, t PlapperMenschen °Grz Got. ei' nur "Schmal n°Suhl "Mein, seit. WThür, Schwärzung f. 'Schwärze' Schwarzchen "Weim s"Mein, "Nordh Keh, "Mühlh Sehl; als Schwätzei . "Schmal Alt, "Mein Fri. Kran. 08*

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schwätzein—Schwätzer1

schwätzcln swV. 1. 'sich wellenförmig bewegen, stoßweise ü b e r l a u f e n ' v o n Flüssigkeiten, v e r s t r . I t z g r ; vgl. Schmell. 2,652: schwatteln. 2. geschwätzelt voll 't randvoll' " S o n n b Sich S o n n b , geschwiezelt vuul °Hildb Schi. schwatzen swV. l a . 't sprechen, r e d e n ' vorwieg. R h ö n , v e r s t r . N T h ü r N O T h ü r W T h ü r Z T h ü r n l l m T h ü r H e n n b , seit. s I l m T h ü r n l t z g r , "Eisb B ü r ; vgl. D S A K t . 55 (mit z . T . a n d e r e r Verb r e i t u n g ) ; schwatze leinn me alles, bloß schlächt u f j s Papier brenge °Nordh K e h ; ich schwatze, me mich s Maul jewachsen is °Hal Z a p , me wonn Schmahallisch schwatz Schmal, hä schwatzt vürnähm ' s p r i c h t h o c h d e u t s c h ' "Ilm Man, he kann geschwatze wie an Uffgate ( A d v o k a t ) °Mühlh F a u , ha schwatzt uff Raten ' s t o t t e r t ' "Eisn See, dar hät gut schwatzen 'ist n i c h t b e t r o f f e n ' "Eisn UE1, schwatz laut, on mormel nech sue en Boart enien! °Got F r d ; a schwatzt ärre "Erf M ö n ; hä het us dr School geschwatzt °Eisn See, he schwatzt mit zwo Zonge 'ist h i n t e r h ä l t i g ' "Mein S c h w a ; wann me vom Fuchs schwatzt, sitzt er hinger de Hecken °Eisn N h o , für en Batze es nit vil ze schwatze "Mein H e n n 1869; hä eßt vill einerich un schwätzt vill außerich H e n n b 1801; schwatz net! A u s r u f d e r V e r w u n d e r u n g "Mein W a s ; met dar will ich emel an Wärtchen schwatze (ihr die Meinung sagen) " N o r d h Blei, s es fer de Geiß geschwatzt 'in d e n W i n d gesprochen' Salz; gibt m a n d e m K l e i n k i n d ein Schwatzei, sagt m a n d a z u : wie die Hünnerle kratze, so lern das Kindle s Schwatze "Suhl H e i ; k n i s t e r t die Holzv e r s t r e b u n g im B e r g w e r k , sagt m a n es schwatzt S o n d h ; m i t v o r n e h m e n L e u t e n spricht m a n , u n t e r seinesgleichen wird gekust oder geschwatzt, H e n n b 1855; —» ab- an- aus- be- herum- über schwatzen. - b. 'unerlaubterweise reden' von Kindern während des U n t e r r i c h t s , verstr., a b e r m e h r u m g . ; t flüstern. - 2 a. 'gemütlich p l a u d e r n , t erzählen' v e r s t r . N O T h ü r , sonst seit.; do bleibt mer do un salt stiehnig un schwotzt miet dan un miet gen (j enem) " P ö ß n N s t , mr hann ä bißchen jeschwatzt zesammn " H e t t G e r ; dar schwatzt Tonn on Bodden voll 'redet viel' "Arn Grä, ha äs schwatznink 'schwatzh a f t ' Eichsf 1912. - b. ' u n n ö t i g weitschweifig reden, a l b e r n d a h e r r e d e n ' seit, gegenüber d e n Syn. t gäppern gären käsen knätschen kohlen kosen laberieren labern lämmeln latschen2 latschern lorbeeren mären1 miesen moddern muscheln1 palavern päppeln:1 pappern2 parlären parlävern parlieren patschen A 3b, pimpeln pratschen quasseln quatschen quattern quitschen räbern räsonieren ratschen ruseln sabbeln sabbern salbadern saubeln schäbbern schäckern schammern schättern) schlabberieren schlabbe(r)n schlamastern schlättern schmanzen schmusen schnobern schnabulieren Schnaken schnap-

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pein Schnappern schnattern schrabeln schwadern schwadronieren schwafeln seichen seilen simpeln Slowaken storchen teigern tratschen verwaschen waudern weifen. - 3. ' ü b e r j m d . reden, k l a t schen', man- v e r m e i d e t Lächerliches u n d Anstößiges, damit de Lüüt net schwatze u m "Salz D e r , ä h n l . "Eisn UE1, "Mühlh Die. swads-, -ä-, doch sw^dsd 3.Sg.Präs. H e n n b 1801. schwätzen swV. 1. 'stoßweise ü b e r l a u f e n ' "Erf E r f Mön, wenn mer Wasser hult un nich aufpaßt, schwätzt ds Wasser aus dr Butte " R u d s t U h l ; —» über- verschwätzen. - 2. geschwätzte voll ' z u m Ü b e r l a u f e n voll, / randvoll' n u r "Erf Die, "Weim MBe Schwa, " J e n a L e u , "Arn K i r N a h , " R u d s t Bech Bla E n g , "Saalf E y . Schwätzer 1 m . wie schd., v e r s t r . Eichsf W T h ü r R h ö n , sonst seit., n i c h t s S O T h ü r ; als Schwätzer seit. N T h ü r W T h ü r , S c h m a l . t Breimaul Bruzler Dummknätscher Oakler, Gärfriede -luder -mutze -quallerich -sack -suse -topf, Gluckarsch Haselant Kalauer Kätschgusche Käufer), Käugusche -maul, Klappergusche -maul, Knäffer Knätsch(e) Knätscher, Knätscharsch -balg -hart -beutel -köpf -matz -rächen -schwein, Knauschel, Knetsack -scherbe -schwein -stoffel, Kohler, Kohlarsch -martin -sack, Laberant Laber (er) Laberich, Laberarsch -fritz -gusche -maul -sack, Laberierer Laberiersack Laferarsch, Latscher2, Latscharsch -gesteht -gusche -kappe2 -maul -toffel, Märich 2, Märhund -matz -pansch -sockich -tiegel, Mattenkneter, Maulaffe -macher -Schwätzer, Mehlbarbara Metzenköser Mötscher Münchhausen Nöler Papagei Pappeleri, Pappelgeorg -maul -tasche, Papper3 Papperer Papperich, Papperfriede -gusche -loch -maul -tasche, Patschmaul Pispelwisser Plapper 2, Plappergusche -hans -maul -sack -schnauze -tasche, Plaudertasche Prasselsockich Pratsch(maul) Prediger Predigtstuhl Quacker(ich) Quassel(ich), Quasselarsch -fritz -köpf -martin -meier -peter -sack -schnauze -strippe -vieh, Quastmann Quatschenflederich Quatscher, Quatschkopf -maul -michel, Quatterich, Quatterfritz -sack, Quetschenbeutel Rappel2 Revolverschnauze Ruseler Sabbelf fritz) Sabber, Sabberfritz -sack, Sabberich Saftbacken Salbader Salomo Sattmacher, Saubeifritz -gusche -matz, Sauerteiger Säulgusche, Schandmaul -rächen -schnauze, Schätterrachen -zapfen, Schaumschläger Schlabber1 Schlabberant, Schlabberarsch -franz -gusche -hund -jan -köpf -maul -ochse -rächen -sack -schnauze, Schlabberich Schlärrmaul Schleudersack Schmadderich Schmanzbreikäu Schmanzer Schmanzgusche Schmarotzer1 Schmerkübel Schmuser Schnaberdeckel Schnaberer Schnakenhascher Schnaker Schnappelfgusche) Schnäpper (er), Schnapperarsch -maul, Schnäpperich Schnarcher Schnatter1 Schnatterer Schnatterich, Schnattergusche -kästen -rächen -sack -toffel -zipfel, Schnellschnauze Schnipperer1 Schnorbeler Schwadron Schwadroneur Schwadronierer Schwadroniersack Schwafelich, Schwafelfritz -köpf -sack, Schivafler, Schwärekopf, Schwärmbacken -sack,

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Schwätzer2—Schwede

Schwatzluder -michel, Schwinger, Seichbold -peter, Semmelknätscher Slowake Sprecher, Sprüchebeutel -klopfer -macher, Starmatz Störcher Streicher Teiger, Wäschebrand WaschTeigbirne -gusche, Tratsche(r) pjennig Weife(r); -*• Auf- Dumm- Fort- GescheitGlatt- Klug- Kurios- Profit- Schlau Schlecht- Zechschwätzer.

Schwätzer2 m. 'kleine Menge' °Sonnb St. schwatzerig Adj. 'gesprächig' "Mein Nbr 1855. schwatzern swY. 'Lust und Neigung zum Sprechen haben' heut schwatzert mich niät "Mein Nbr 1855; er ist schwatzerning 'schwatzhaft' "LSalz Neu 1801. Schwätzersche f. 't Klatschbase' "Eisn See TJE1. Sehwatzgackel m. 'Ei, das dem Kind geschenkt wurde, damit es leichter sprechen lernte, t Plapperei' Hennb 1869, "Suhl Get OSt, -goggele "Mein OMa. - Schwatzgackelei n. dass., "Mein Henf. Schwatzguste f. 'Schwätzerin, t Klatschbase' Got; ebs. Schwatzliese Mansf 1888, Got Erf, -lotte Got, -trine "Eschw Aue. Schwätzgeist m. 'vorlaute, naseweise Person, t Klugschwätzer' nur Schw&tzgäest "Ilm Wild. Schwatzkind n. 'viel redendes Kind' am Mittwoch geborene Kinder sind Schwatzkinder "Schlz Eßb. - Schwatzluder n. 't Schwätzer1, Klatschbase' Erf. - Schwatz michel m. ' t Schwätzer1' Got Erf. Schwatzplatz m. 'Ort, wo gern geplaudert wurde' 1657 Erf nach Brandis Hs. - Schwatzschnaußen m. 'geschwätziges Kind' en kläiner Schwatzschnüsten "Mühlh Fau. - Schwatztante f. 'Schwätzerin, t Klatschbase' Arn. - Schwatztasche f. dass., "LSalz WBeh. - Schwatzweib f. dass., "Eisn OE1. Schwaudel o.G. 'Schleppe, t Gehrock' "Weim Trö, —• Schweidel. schwaudeln swV. 'sich hin- und herbewegen' "Rudst Kön, seine Hefenflasche schwaudelte su rächt lostg off seinn Buckel "Weim Bla, beim Tanze haben die Röcke jeschwadelt "Neuhs Meus; auch ein Betrunkener schwaudelt "Pößn Wei. Schwaukel o.G. ' / Jacke' zick dein Schwanket aus! "Apol Flu. Schwaumelschwänze PI. 'Ausflüchte' Arn; —>• Schwirbelschwänzchen, schwiemeln. Vgl. DWB 9,2364: schwaumeln, Müll.-Er. 2,493: schwaumlig, 2,500: schwudeln. Schweb m. 'ein Strick mit Gewicht zum Halten des Sensenbaums beim Dengeln' Schlz. Schwebdeckel m. 't Mütze' nur "Gera Braunichswalde nach DWA 12, S. 60. Schwebe f. l a . 't Ofenstange' "Mühlh See. b. 'Gestell, um etw. aufzuhängen' z. B. Würste, Mansf 1857. c. 'Schaukel' "Mühlh See; t Schwochel. - 2. in der Wendung es isl (hüngl) in der Schwebe 'ist unentschieden' seit.

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schwebein swV. 1. 'sich unaufhörlich leicht bewegen' der Nawel (Nebel) schwaivwelt "Mühlh ODo, es schwebelt alles in der Stube (vor Hitze) "LSalz Neu 1801, schwebbelnde Hitze "Nordh 1786, "LSalz Neu 1801, schwawwelninge Hitze "Mühlh ODo; vgl. DWB 9,2365. - 2. 'Steine übers Wasser hüpfen lassen, t fitschein' nur schwawel "Gera Söl, Schwefel "Schmö Lum. schweben swV. 1 a. 'sich sanft über den Boden hin bewegen, ohne festen Halt sein' verstr.; im Glückwunschvers zum Namenstag daß du noch lange labest un met dem heiligen . . . in Hemmel schwabest °Worb Lei; ich schwabete an der Wagenstangen, Kopp ungen, Stäbbel oben "Sondh HTh. - b. 'über das Wasser springen' vom Stein beim Fitschein "Eisn Naz, "SRoda Hai SRoda, "Gera Kra, "Schmö Sehl, "Grz Cul, "Hildb Bed. - . 2. übertr. in Wendungen wie ar hol in ölln Ängstna geschwabt "Sonnb Eff, er schwäbt zwischen Tud un Lahm "Zeitz Of. -ä-, -g,-, -g-; m i t -b- Ausfall im Inf. swä "Schmal P a p Schmal, 3.Sg.Präs. swäd °Eisn R u , °Mein Schwa, °Schmal B o t .

Schweber m. 1. 'der beim Fitschein über das Wasser springende Stein' n Schwawer iewers Wosser warfe "Altb Kri Mon, "Zeitz Wit. - 2. 'langer t Zweig, Ast' "Naumb Abu. - 3. Kinderspr. 'Bierdeckel', weil man ihn gut fliegen lassen kann "Ilm Stü. Schweberiemen m. 'Teil des Pferdegeschirrs, das die Zugketten hält' "Eschw Wom, "Erf Mön, "Arn Elx; Schweb- "Heil Dör. schwebern swV. 'Steine übers Wasser springen lassen, f fitschein' nur Schmö. Schwebgeist m. 'Papierengel als Christbaumschmuck' Suhl. schwebisch Adj. 't betrunken' "Mühlh ODo; zu schweben?) vgl. HessWb 3,493: schwabelig 'halbbetäubt'. Schwebstein m. dass. wie Schiveber 1 "Sangh Wet, "Arn Dos, "SRoda Schlei, "Suhl Schw, met en Schwabstai Engele laß höpf "Suhl Meh. Schwede m. l a . 'Bewohner Schwedens' allg.; in Erinnerung an die schwedischen Trappen im 30-jährigen Krieg: bat Kinner, de Schweden kommen! 'drückt mir den Daumen!' Grz, ähnl. Mansf 1888; in einem Kniereitervers der Schwed is gekommen, hat alles mitgenommen "Neuhs Lieh ; he lügt wie e Schwed "Mein Exd, "Hildb Sac. - b. scherzh. 'Schwindler' "Mühlh ODo, "Gera H u n ; als gemütliche Anrede alter Schwede verstr. - c. 'eine Pferderasse' "Apol Obd Zot, Saalf. - 2 a. 'eine Münze im Wert von drei Mark' f "Mühlh Hil, vgl. D W B 9,2385. - b. ' t Streichholz' nur im PL "Eisn OE1, "Got See, Erf, "Jena Leu, "Ilm

Schweden1—schweigen1

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Man, sowie 2 Belege im SOThür nach D W A 3 K t . Eichsf Hennb Itzgr, sonst seit., ich hulte fix e Streichholz. Schwafelhelzchen un brannte n Rum on "Schmö Schweden 1 m. 'Wundpflaster' "Eisn See; -> Goß, seht! es lään Schwawelhälzer rim! 'Vorsicht, Dreck- Pechschweden; zu mhd. swede (Lexer die Kinder hören zu!' "Nordh Blei, spottend zu 2,1349), vgl. D W B 9,2383: Schwede f. den Einwohnern von "Worb B r h : Breitenheizer Schweden 2 m. (n.?) 'Trunkenheit' a hot a Schivawelhelzer. - Schwefelkasten m. 'Kasten, Schwedn "Arn Elx, "Rudst MiT Rudst, "Jena Orl, in dem der Korbmacher die fertigen Körbe bleicht' "Lobst BLe, ihr Mann war ausn Felsenkaller SRoda. hämkomm un hatte änn ludermaßgen Schweden schwefeln swV. 'durch Schwefeldampf bleichen' R u d s t ; nach D W B 9,2383 eine Nebenform von verstr.; der Korbmacher schwefelt die geschälten Schwaden1. Weiden "Schmal Pap, der Tuchmacher die Tuche Schwedeneisen n. 'altes, auf dem Felde gefun- "Worb Kef, und die H a u s f r a u die geriebenen denes Hufeisen' es soll bei K r ä m p f e n helfen "Zeulr Kloßkartoffeln, damit die Klöße weiß werden HLeu. - Schwedenhölzchen n. ' / Streichholz' "Eisn UE1, "Suhl Ben, J e n a Grz. f "Schmö Tau. - Schwedenklee m. 'Bastardklee Schwefelpilz m. 't Grünling' nur "Suhl Chri. (Trifolium hybridum L.)' "Got Wei, °Schlz Möd Schwefelring m. 'Pechkranz' die man bei dem Ste; der Bastard- oder schwedische Klee schlägt als storm gebraucht und pflegt dem Feind zuzuwerfen Espergemang besser an, als im Reinstande "Sondh 1533 Erf nach Brandis Hs. 1862. - Schwedenkopi m. 't Glatze' nur °Eisn schweibe(l)n ->• schwiebe(l)n. För. - Schwedenreuter m. 'Gerüst zum Trocknen Schweidel m. 1. 'Rockschoß' n schwarzen von Heu, t Reuter' "Ilm Büch, "Altb Zie. Rock mät su langen Schwedeln "Erf H a y ; —> schwedisch Adj. 'aus Schweden s t a m m e n d ' Rockschwedel. - 2. 't Tasche im Männerrock' schweädisch lese "Schmal R o t ; in der Wendung "Salz UA1. - Vgl. D W B 9,2471: Schweideler; schwedische Not 'große Not' die Frau Wirtin hatte Schwaudel. ihre schwedische Not mit Fräulein Lisette P ö ß n schweideln swV. 'entgleisen, vom Wege ab1903; vgl. Müll.-Fr. 2,292: Not. kommen, torkeln' schwedel "Sömm K ö ; vgl. Schwefel m. wie schd., allg.; de alten Leite hunn Müll.-Fr. 2,493: schwedeln. ganz dinne Schleißen geschnitzt un de Spitzen in schweien ->• schabeien. häßen Schwafel getitscht °Pößn Sehl, de Kuhlenkern Schweif m. 1. 'Saum am unteren R a n d des (Fichtenzapfen) brenn wie Schwafel "Gera H u n ; Frauenrockes' seit. NOThür IlmThür OThür, "Erf dos brönnt bie Schwafel o Paach Hennb 1869, se Erf Mön ; du host n Schweef ausn Rucke getraten hun zesammengehalten wie Pach un Schwafel "Eisb Thitn, ein blauer Weiberrock von Wollengarn "Weim Bla. mit einem leinenen Schweife besetzt "Worb Kef swäwil, N T h ü r N O T h ü r n Z T h ü r W T h ü r , seit. nach Ztg. Heil 1846; sS hett en Rock von• Harr es w H e n n b , °Ilm H e r , -ä- S o n d h , ° S c h m a l B r o , ° E i s n aen Vn Schweuffe biß suo huoch heran u m 1600 Ru (neben swäfvl), sonst swäfil, -p-, Bertesius, Schalkszknecht 1,4. - 2. im PI. 'VerSchwefelbalsam m. ein Volksheilmittel zur steifungen aus gebogener Weide zum Spannen des Heilung äußerer Übel, Reuß j. L. 1870. - Schwefel- R a h m e n s f ü r den Sesselsitz' Korbmacherspr. bande f. l a . 'liederliche, anrüchige Leute, Ge"Schmal P a p . - 3. 't Schwanz', vor allem'Pferdesindel' verstr. - b. 'Schar lärmender Kinder' schwanz' seit. >• Schwof. Naumb, "Schmö GBr, Sonnb, verfluchte SchwawelSchweifbogen m. im PI. 'gebogene Weidenstäbe, bande, jetzt han ich uch erwischt "Mühlh HBe. - die zwischen den Armen des Kreuzes unter dem 2. 'Studenten, die sich nicht duellieren' Studspr. Sitz von Korbsesseln angebracht sind' KorbJ e n a 1793. - Schwefelbart m. im PI. Neckname macherspr. "Schmal P a p . f ü r die Einwohner von "Heil Wil. - Schwefelschweifen swV. 1. Wäsche schweefe 'Wäsche beutel m. Wilbicher Schwawelbittel dass. - Schwe- spülen, t läuternv nur seit. sNOThür OThür, felblüte f. 'nach der Destillation entstandenes "Rudst K H a ; -> ausschweifen. - 2. fachspr. Schwefelpulver' ein Mittel zur Heilung äußerer 'sich u n r u n d bewegen' von der Drehscheibe in der Übel, R e u ß j.L. 1870. - Schwefclfaden m. 'mit Porzellanindustrie, u m Sonnb ; —» weifen. Schwefel präparierter Faden zum Schwefeln' Schweifsäge f. fachspr. 'Handsäge des Zimmer"Eisn UE1. manns u n d des Tischlers mit schmalem Sägeblatt' "Blank HGei, "Apol K R o , Suhl, "Saalf Vol, schwefelgelb Adj. 'intensiv gelb' "Nordh Blei, "Neuhs Meus, Sonnb. Sonnb, H e n n b 1855. Schwefelhagelwetter n. als Fluch "Eisn Fal. schweigen 1 stV. 'nicht reden, still sein' seit, Schwefelholz n. ' t Streichholz' nur WThür, verstr. westl. Eisl-Sonnb, öOThiir, "Gera Wei; se es stille

schweigen2—Schwein

10S6

keine Schwiene zesammen jehitt °Sangh Hai u. verstr.; dar mäst sich von annern Leits Schwein °Pößn N s t ; R A : er häts hengern TJhrn wie s Schwien de Liese °Got See, veel Schweine machen n Trank dinne °Hett Ger, wo veele Schwiene frassen, swl(d) wNThür, vorstr. um Erf, °Eisn R u , Salz, es der Spiel (das Spülwasser) dinne "Heil Men, sw&fv) °Erf K ü h ONi, °Arn Ell, swaidn Mansf 1850, vo Drack warn de Schwiene fatt verstr., us Pickeln swäi °Suhl Dil, sw%x* °Arn Elx Kir, swi% "Schmal P a p , sonst swai%3; l.Sg.Präs. swäi °Erf Bin, 1. 3. warn aa Schwiene "Sondh E b l ; Sankt Martin Pl.Präs. swin °Eisn R u , Salz; I m p . swig wNThür, Schlacht dr orme Mann sinn Schwien, Lichtmaß °Got F r d . - P r ä t . swex, sweg °Worb K E b , °HMöls hettes wädder uffgegassen "Mühlh F l a ; Arbsen, OSchw, Altb 1878, °Eisn R u , ° Schmal P a p , °Mein Linsen, Binderchen (Bohnen) frassen unse SchioinWas, Suhl Ilm, Heil, °Worb Kül Lei, Salz, derchen "Mühlh ODo; er käpft seine Tasse im ivie swaig Nordh 1874, °Nordh nach N T h ü r 1929, -is Schwein n Trog sagt man, wenn ein Gast die °Mein N b r Rit Wöl. — P t . P r ä t . gdswex^(n) Mansf Tasse umstülpt als Zeichen, d a ß er genug h a t 1857, °Schmö Goß, °Schmal P a p , °Mein Was, -l"Ilm Hey, ähnl. "Heil Wah, °Worb Silb, "Querf °Sangh, Sonnb, °Mein N b r R i t Wöl; -sweix» Salz, -swejm °Eisn Ru TJE1, -sw$jn, -sw%in Eichsf ohne O- Far, "Naumb GWi, "Jena A m m ; a fett Schwien äs R a n d , -swain O-Rand Eichsf, °Nordh nach N T h ü r besser wie anne buckeichte Frinscht (Verwandt1929, -sweain °Erf Mön. schaft) °Sömm Str; aus einem Fingerreim der schweigen 2 swV. 'zum Schweigen bringen, Daumen ist das dicke, fette Schwein "Arn Die. Kleinkinder beruhigen' "LSalz Neu 1801, Weim, Aberglaube: es bringt Glück, wenn m a n in den °Mein Nbr Wöl, mä Jöngle ließ sich gor neät schwäg 12 Nächten von Schweinen t r ä u m t "Erf Rie, wenn "Mein Rit, n ganzen Tag sehengt un plagt me sich, einem B r a u t p a a r auf dem Weg zur Kirche ein Schwein über den Weg läuft "Schmal Brei, wenn un in der Nacht muß me ooch noch raus un Kinner in den 12 Nächten auf dem Bauernhof Schweine schweie °Weim Bla; auch 1691 Stieler 1965; —> beschweigen; zu m h d . sweigen swV., F a k t i t i v u m geboren werden "Altb Zsche; Unglück jedoch bedeutet es, wenn einem Schweine begegnen, zu swigen 'schweigen 1 '. Sonnb 1858, vgl. auch Witzschel 2,284; damit das schweigendstill Adj. 'stillschweigend' schwiningfrisch gekaufte Schwein gut gedeiht, muß man s "Nordh 1902. Schweiger m. 't Nüchel zum Beruhigen der es rückwärts in den Stall führen (Witzschel 2,279), damit es nicht behext wird, m u ß man Kleinkinder' "Nordh Herr. Schweigetuch n. 'buntes Wolltuch, das bei der ihm als erstes neunerlei Körner zu fressen geben Taufe die P a t i n n e n den männlichen P a t e n schenk- (ebd. 2,269), nach dem Kauf schwarzen K ü m m e l auf den Rücken streuen "Hildb Mab; damit ten' t°Gera N P ö 1939. keine W ü r m e r in den Speck kommen, darf man schweimeln —> schwiemeln. Schwein n. l a . wie schd. als Gattungsbezeich- das Schwein nicht mit dem Besen schlagen "Nordh nung N T h ü r N O T h ü r W T h ü r ZThür I l m T h ü r Geb, am Montag darf m a n kein Schwein schlachW - R a n d OThür, s. K t . ; die hatten änne Zicke un ten, weil sonst der Genuß des Fleisches KrankheiHinner un fitterten sich ä Schwein °Hett Ger, das ten bringt "Sonnb K ö p ; kleine Kinder, die zuSchwinche hat sich schö geschlaecht "Schmal P a p ; nehmen sollen, darf man Schweinchen, aber nicht die Schlachtfestgäste sagen beim Abschied zum Docken oder Puppen nennen "Eisn R u 1801; 1 SchweinsHausherrn du lcannst hinger dinn Schwinichen t Kasser Matz 2b, Sau 2a, Schweinsau hargelichte "Worb Di, ähnl. °Eisn OEl; verstr. im nößen; zu den bei Bedarf gebrauchten gesonderten Verbreitungsgebiet von Schwein sind: er is dumm, Bezeichnungen f ü r das männliche Schlachttier (frech, dreckig, dick, jett, satt, gefräßig, besoffen, t Borg, f ü r das weibliche t Geize; Kosename faul) wie e Schwein; er schreit (brüllt) wie e an- t Bachel Fackele Huschel Hutsch Kusch Kutsch Kutz l Mucks0-NucMNuckePNusche1 gestochnes Schwein, ar freßt (schmatzt) wie e Matz 3a, MockeV2b, 2 Ratz Rutz(eschwein) Saumatz Sicke(l) Sucke(l) Schwein; ech sahg aus wie su ä Schwein, mät minner Lomperasche Erf, der ärgert sech wie su Suz Tschuck(el) Tschule Tschunk(e) Tusch Wutz ä Schwein Erf, ar niest wie e Schwien °LSalz Iss, Zutsch; —>• Aufstell- Braut- Fasel- Geizen- Heck- Ib. 'weibliches °Eisn Creu, er schnarcht wie e Schwein seit., er Kirmes- Sau- Treiberschwein. stänkt ( s i f f t ) wie e Schwoin "Neuhs Meus, er Mastschwein, f Geize' nur verstr. neben Sauschwein - c. arbeitt wie e Schwien "Worb Boc, °Sömm Frö Wun, N T h ü r N O T h ü r nöZThür, t Mutter* 3a. er is noß wie ä Schwein "Mersb R o ß ; e blotte Dim. oder in Verbindung mit klein oder jung (blutete) wie a Schwien °Erf H a y ; u m ein allzu 't Ferkel' verstr. öZThür IlmThür, W - R a n d Gittervertrauliches du abzuwehren: mie haan noch OThlir, sonst seit., nicht H e n n b I t z g r ; un schwiet "Mühlh Len, se wulle schweien wie a Grab Mansf 1850, nachdann se longe sott geschweechn hottn, . . . "Schmö Goß; —* still- verschweigen, geschweige.

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Schwein—Schweinedorf

Korb- Kusch- Nuckel- Piez- Saug- Suck(el)schwein. - d. wildes Schwein 't Wildschwein' verstr. außer Hennb Ifczgr sSOThür; ene Rotten wille Schwien °Eisn OE1, der lebt wien willes Schwien °Nordh P ü t ; wenn das reifende Korn wogt, heißt es de willn Schwiene laufen durchs Korn verstr. NThür, "Eisn Sehn, auch de willn Schwiene wälzern sich °Nordh Wip, ähnl. "Nordh Wer; im Bastlösereim holet dich das wilde Schwein, gerät mein liebes Pfeifelein "Sonnb Mup; um Kinder vom Getreidefeld fernzuhalten, sagt man ihnen, dort stecke s wille Schwien "Sangh Sto, °Erf Eich. - 2 a. 'unsauberer, unanständiger Mensch, t Dreckschwein' NThür NOThür ZThür IlmThür, W-Rand

OThiir, sonst seit.; wu willsten hen met dän dreckchen Hosen, du Schwein? °Eisl Sib, das Schwein hat wieder de ganze Nacht romgehurt "Jena Lobe. - b. freches Schwein 't Frechdachs' verstr. im gleichen Gebiet; der is e faules Schwein ' t Faulenzer' ebd.; dummes Schwein 'f Dummkopf' ebd., grobes Schwein '/ Grobian' Mühlh Arn. - c. kein Schwein 'niemand' verstr.; närjend_ wor kei Schwein ze fingen Mansf 1888, us dann sie Jesawwele werd kee Schwien kloug "Sondh Greu, so was läßt s'ch dach kei Schwein gefalle Erf. - 3. 'Früchte der t Herbstzeitlose' Schwinnerchen °Worb Büt; vgl. Marzeil 1,1087, -» Schlotterschwein. 4. als Dim. 'mundgerecht geschnittener Bissen, t Happen' Sondh. - 5. 'vorzeitig abgerechnete Arbeitsleistung' ich hun disse Woche e poer Schmie gemaicht (das Werkstück wird erst in der kommenden Woche fertig, es wurde aber bereits verrechnet) Korbmacherspr. "Schmal Pap. 6. 'Tintenklecks' Schmö. 7. Glück' umg. verstr. NThür NOThür nöZThiir IlmThür OThür,

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sonst seit.; der hot ower Schwein gehatt, däß er deva is komme "Sondh Rau. >• Kiel- StachelWarzen- Wühlschwein. swln N T h ü r W T h ü r , Z T h ü r (außer Ostrand u n d s°Arn n°Um), Swi °Salz Mar SLe Völ, °Schmal P a p , swoin u m °Neuhs OWei, -g- seit. n S O T h ü r . — PL s. K a r t e , auf der die Einzelbelege swi °Salz Mar SLe Völ, °Schmal P a p , swln °Salz B a r u n d swoin u m °Neuhs OWei nicht verzeichnet sind. — Dim. gekürzt swinx^n (PL oft swin3r%9n) N T h ü r W T h ü r Z T h ü r s I l m T h ü r n w H e n n b ; im gleichen Gebiet gelten die K ü r z e n swins-, swimim B e s t i m m u n g s w o r t der folgenden Zuss. m i t Schweins- und Schweine-, Diese Zuss. werden so angesetzt, wie die Mehrzahl der Belege l a u t e t ; Schweinsk o m m t vor allem N T h ü r W T h ü r Z T h ü r I l m T h ü r vor, sonst gilt meist Schweine-, doch auch ohne Fugen-e N T h ü r n Z T h ü r , sonst seit.

Schweinaß n. 'aus Getreide hergestelltes Schweinefutter' Anno dni 1536 . . . hat der Stadtvoit 3 sch. schweinaes . . . malen lassen Chron. Isl. 13; soll er von unsern korn, desgleichen auch vom mälz, schweinaß und hundskorn . . . nicht metzen 1600 ÜB Burgk S. 74. Schweineaas n. Schimpfwort, °Sondh KEn, "Art OHe Wie, Mersb, °Arn Wip. - Schweine auskegeln n. 'Preiskegeln, bei dem ein Schwein als Gewinn ausgesetzt ist' °Sömm Kin, °Zeulr NBö. - Schweinebande f. Schimpfwort, seit. Schweinebarthel m. dass., seit. öSOThür, "Eisn See, Altb. - Schweinebauch m. 'Fleisch vom Bauch des Schweines' Art, "Zeitz Hol, "Schmö Goß, Ilm, uff die Fleeschmorken hulte se noch fetten Schwänebaach "SRoda Her; beliebte Gerichte sind weiße Bohnen mit Schweinebauch "Arn NWi, Appel o Kartoffeln o Schwienebuuch "Weim NZi. - Schweinebiest n. Schimpfwort, "Heil Heu, °Worb Rüd. - Schweinebraten m. 1. wie schd., verstr. im Gebiet von Schwein la, sonst seit.; ruhe Kließ on Schwinnebroten "Arn Ach, ein beliebtes Gericht war Schweinebraten mit Rosinenbrühe "Got Wah; häufig in Kinderreimen wie heichen, buschen, bische, morgen Jcuch mer Fische, iewermorgen Schwänebroten, ward dos Kindchen ägeloden °SRoda Her;

übertr. ä Wuirt bie Schwinnebraten 'ein sehr angenehmes Wort' "Eisn Ru, der Geschlechtsverkehr ist dn armen Lüten Öhr Schwinnebraten ebd. - 2. nicht immer ernst gemeintes Schimpfwort, seit. öOThür, auch als Liebkosung für kleine Kinder, Schmö. - Schweinedachs m. 'Dachs mit Kopf ähnlich dem des Schweines' "Blank HGei. Schweinedämpfer m. 'Gefäß zum Dämpfen von Schweinekartoffeln, f Schweinstopf' nur "Heil Ud, "Sondh Jea, "Weim Tan, "Jena Iss. - Schweinedorf n. Neckname für "Jena Buch, weil dort die

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Schweinefell—Schweinen1

Schweine der Groß-LPG untergebracht sind, "Jena Scho 1959. - Schweinefell n. 'Haut des Schweines' °Quedb Schie. — Schweinefett n. 'Schmalz t Schmerfett' verstr. NThür NOThür, seit. WThür sHennb Itzgr, °Got Frd, Erf, °Eisb Har, "Ilm Möh, °Neuhs Cur. Schweinefett Adj. 't dick' "Mühlh Rei. Schweinefink m. Schimpfwort, °Grz Moh. Schweinefleisch n. wie schd., verstr. (auch Hennb Itzgr sSOThür, wo das Simplex Schwein nicht vorkommt); die Mundart von Salzungen wird verspottet: de Säuzenger Häring sin schneckfett on schmecke wie Schwinneflaisch. - Schweineflinte f. 't Schießapparat zum Betäuben des Schweines beim Schlachten' °Querf Albs. - Schweinefraß m. 'schlechtes Essen' °Worb K E b , °Eisn OE1, °Eisb Har, Sonnb. - Schweinefressen n. 'Schweinefutter' °Got Schwb, °Eisn BeH, Hildb. - Schweinefutter n. 1. 'Futter für die Schweine' verstr. im Gebiet von Schwein la. - 2 . 'schlecht zubereitetes Essen' "Zeitz Gol, °Art Seeg. - Schweinefütterich m. scherzh. 'Schweinepfleger in LPGStällen' °Sömm Hen. - Schweinefuttertopf m. 't Schweinstopf' nur °Hal Bee, "Art Gün. Schweinegehacktes n. 'Hackfleisch aus Schweinefleisch' °Eisl Ste, "Art Wie, °Eisn UE1, °Eisb Har, °Ilm Pen. - Schweinegesellschaft f. Schimpfwort, "Gera Rüd. schweinegrob Adj. 'sehr grob' °Apol K R o ; schwoins- "Neuhs Meus. Schweinehacksch m. Schimpfwort, seit. öOThür, °Weißf RWe, °Pößn Öpz. - Schweinehaken m. 'Haken zum Aufhängen des geschlachteten Schweines' "Blank HGei, °Eisn UE1. - Schweinehandel m. wie schd., Art, °Eisn UE1; ich wälluffn Schwinnshannel 'ein Schwein kaufen' Sondh. - Schweinehändler m. 'Händler, der Ferkel auf den Dörfern verkaufte' "Mersb Lau, °Worb Wae, Hildb. Schweinehaus n. 'Schweinestall' °Nordh KWe, "Sondh H E b KEn, "Arn Bös, "Ilm Wüm. Schweinehirte m. 1. wie schd., seit, und veraltet; das Austreiben der Gänse ist ein Nebenamt des Schweinehirten "Altb 1843 ; behannelt hun se mich wie ä Schweinehärten °Weim Bla. - 2. Schimpfwort, verstr. NThür sNOThür ZThür IlmThür, "Saalf K a u ; speziell ' i Taugenichts' seit. ZThür; mei Mann, dar Schwinzhärte, s i f f t anne Masse Bier on seecht n Nachttopp emmer su voll, daß e äwwerlefft "Erf H a y ; 't Dreckschwein' oolter Schwinnärte Eichsf 1912. - —• Schweinsert. Schweinehund m. 1. ' / Taugenichts' seit. NThür NOThür nZThür, das is e richtiger Schweinehund jeworrn "Hett GÖr; aus einem Kindervers der Bäcker is e Schweinehund, bei jedem Brot da fehlt e Pfund "Weißf RWe. 2. Schimpfwort, 69

Thüringisches Wörterbuch, V., 8 . - 9 . Lfg.

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verstr. - Schweinehüten n. wie schd., eine unangenehme Arbeit kommt gleich nachm SchweineMeten Rudst. - Schweinehütte f. 'Schweinestall' "Worb GBo, "Jena Scho. - Schweinekämpe m. Schimpfwort, "Worb KEb, "Nordh Kra, "Sondh HTh. - Schweinekarren m. 'kleines Fahrzeug, mit dem der Viehhändler oder der Fleischer Schweine transportiert' "LSalz Wie. - Schweinekartoffel f. 'als Schweinefutter zu verwendende Kartoffel' verstr. NThür NOThür WThür ZThür IlmThür, W-Rand OThür. - Schweinekartoffeltopf m. 't Schweinstopf' seit. NThür NOThür. - Schweinekartoffeltüpfen n. dass., "Heil GTö, "Got Win. Schweinekasten m. 'vergitterter tragbarer Kasten zum Transport von Schweinen' "Eisl Ann, "Hett Ger, "Mersb Lau. - Schweinekegeln n. 'Schweineauskegeln' "Arn Döl. - Schweinekorb m. 'Korb zum Transport von Ferkeln' Art, "Erf Hay, "Am PI, Hildb, o f f n Hofe standn noch de Rollwagen mätn liern Schweinekärwn Weim. - Schweinelähme f. 'Gliederkrankheit der Schweine' "Heil Lin, "Hai Steu, Saalf. - Schweineluder n. Schimpfwort, verstr. NThür WThür ZThür IlmThür OThür, Hildb. Schweinemagen m. 1. wie schd., verstr.; wer viel ißt, hat e Schwinsmoochn "LSalz Lüt, auch wer Heißes essen und trinken kann, hat einen Schweinemagen "Schmal Wer. - 2. Schimpfwort, "Weim Het. - Schweinemann m. 'Schweinehändler' in der „Sonne" da saß ä Schweinemann "Hett Ger. Schweinematz m. 1. Kosename für Schweine und Ferkel, verstr. Eichsf, "Sömm Ost, "Art Ich, "HMöls Krau, Gera. - 2a. 'unsauberer Mensch, t Dreckschwein' verstr. sNThür WThür ZThür IlmThür, "Gera Hun, zu einem Kind: du Meines Schwinnematzchen "Art Rei. - b. 'einer, der unappetitlich ißt' "Mein Exd. - 3. als Dim. 't Herbstzeitlose' nur "Heil Rüs. Abweichend: swi- "Sondh Tob, °Mühlh Kam ODo, °Eisn Nho, °Erf Geb, Arn. Schweinemeister m. 'der Knecht, der auf großen Gütern für die Schweinehaltung verantwortlich war' "Gera Thr. - Schweinemensch n. 'unsaubere oder sittenlose weibliche Person' "Eschw Aue, "Rudst ü h l . Schweinemutter Schweinsmutter. Schweinen 1 Adj. l a . 'vom Schwein stammend' "Schmal Bro Pap Schmal, "Sonnb Hei Sonnb St; Schweina Biewla 'Schweinerippchen' Sonnb, Rätselfrage nach der Bürste: haalb leine, haalb Schweine on e hölzere Herz, bas es das ? "Mein Exd 1855; vgl. D W B 9,2444. - b. subst. 'Schweinefleisch' "Schmal Bro Pap Schmal, "Sonnb Sonnb St; er moug kä Schweina Sonnb, hüt gits Hobes (Klöße) on Schwinnes Schmal; er sal auch schwey-

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Schweinen2—Schweinigel

nen vnd rindtfleisch, saltz, smaltz . . . in seynem beschliesz vnd beuehel haben u m 1500 Erf Mainzer Hof 28. 2. übertr. Schweina 'Nickel- und Silbergeld im Glücksspiel' im Gegensatz zu rinds 'Kupfergeld' °Sonnb Hei! Schweinen 2 swV. 't ferkeln' nur verstr. °Sangh, "Quedb Dan, °Art Seeg. Schweinepanst m. 't Taugenichts' °Sangh Brt. Schweinepinsel m. 't Schlauch des Ebers' "Blank HGei, "Quedb Ndf. - Schweinepriester m. 'unsauberer, unanständiger Mensch, t Dreckschwein' verstr. N O T h ü r OThür, sonst seit., nicht W T h ü r n H e n n b . - Schweineprügel m. 'großer, kräftiger Mensch' E r f ; als Schimpfwort, °Sondh NSp, "Ilm Möh Pen. Schweinerei f. l a . 'Unordnung, Unsauberkeit' verstr. N T h ü r ZThür OThür, sonst seit.; suo äne Schwinnerie in dar Bude! "Ilm Möh; die Ziegn machen ober Schweinerei, die traten s ganz Futter nein Drack °Schlz Gösch. b. 'schmutzige Arbeit' "Salz Zit, die ganze Arbeit is eine Schweinerei Erf. - 2. 'etw. Widerwärtiges, Unangenehmes, Unzüchtiges' seit.; so ene verfluchte Schwinerie, triebt sich dach das Luder nächtelang drußen rim "Mühlh HBe. Schweinereitel m. Schimpfwort, °Pößn Öpz, in einem Kindervers aus Saalf. schweinern 1 A d j . subst. Schwineres 'Schweinefleisch' "Schmal Heß, doch was Schweinernes 'etw. vom Schwein (Ohren, Beine, Knochen u. dgl.)' "Weim Berk. schweinern 2 swV. 1. 'viel t verschütten' "Gera Wei. - 2. 'stark regnen, t träuschen' ebd. Schweinerüffel m. 'Fleisch aus der Schulter des Schweines' t h ü r . nach Hertel 1895, S. 199. Schweineschlachten n. 1. 'Töten des Schweines und Verarbeiten des Fleisches' seit, im Gebiet von Schwein la; was kreisten du fers Schweinschlachten? "Quedb Schie. - 2. 't Schlachtfest' nur "Worb Eck, °Mühlh Str, °Hal Bee, °Erf Kle. Schweineschlächter m. 'Hausschlächter' n u r °Hal Bee; t Fleischer. - Schweineschmalz n. wie schd., seit, u n d k a u m mdal. - Schweincschmer dass., °Erf H a y ; Schwinnschmar Eichsf 1912; t Schmerfett. Schweineschnauße f. 1. 't Schweineschnauze' nur °Sondh F E n . - 2. 'fehlerhaftes, dem des Schweines ähnelndes Gebiß beim P f e r d ' Heil. Schweineschnaußen m. 't Schweineschnauze' verstr. °Worb "Mühlh. - Schweincschnauze f. 't Rüssel des Schweines' n u r verstr. N O T h ü r W T h ü r ZThür, seit. I l m T h ü r wOThür. t Schweineschnauße(n) -schnute, Schweinsrüssel. - Schweineschneider m. 'Mann, der die männlichen Ferkel kastriert' verstr. N T h ü r NOThür ZThür, seit.

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I l m T h ü r OThür; morgen will dr Schivinneschnieder de Fickel schniede °Sondh Greu. - Schweineschneidernaht f. 'grobe, ungeschickte N a h t ' Mansf 1888. - Schweineschnute f. Schweineschnauze' nur °Eschw Aue. - Schweineseuche f. 'eine ansteckende Schweinekrankheit' de Schweineseiche is ewerall ausjebrochen, da schlachten de Leite jleich wie närrsch °Eisl Sib. - Schweinespreu f. 'die feine, ü b e r b r ü h t als Schweinefutter verwendete t S-preu' nur °Naumb Roß. Schweinestall m. 1. wie schd., sowohl der große im Stallgebäude befindliche R a u m f ü r mehrere Schweine als auch die allein stehende Behausung f ü r ein Tier, im Gebiet von Schwein la; die Einwohner von "Neuhs Meus sollen beim Anblick des ersten Autos gerufen haben ach Jott, ach Jott, jetzt fehrt e laderner Schwoinestoall dorchs Doorf "Rudst K ö d ; ungehorsamen Kindern droht man ich stecke dich in Schweinestall °Rudst B u r Kol USch, °Ost Sac, °Eisn Dip; ein schmutziges Anwesen is der reine Schweinestall °Weim Berk, bei denen siehts aus wie in en Schweinestall E r f ; wer beim (Skat)spiel Glück hat, hat sich am Schweinestall gerieben "Rudst Brei R u d s t , u m die Größe eines Ortes deutlich zu m a c h e n : es sind Mädchen da, man könnte Schweineställe mit bauen "Neuhs Grä 1799. - 2. 't Hosenstall' mach en Schwinnstall zu! °Eisn UE1. - Schweinestallknüppcl m. Spottname f ü r die Einwohner von "Heil Scha. Schweinestaub m. 'ganz feine Kornspreu' "Naumb GWi, f Spreu. - Schweinestorche f. 'unanständige Erzählung, Zote' "Mühlh F a u . - Schweinetür f. 'Tür des Schweinestalls' der Zippelstrangk wärd vor de Schweineteer gehänget "Eisl Sib. - Schweinevieh n. 1. 'Gesamtheit der Schweine' 1735 GutsI n v . "Pößn Sehl, die großen (Kartoffeln) aber behält man zur Speise, oder vor das Schweins- Viehe zurück Erf 1754 Reichart 4,54. - 2. Schimpfwort, "Eisb Har. - Schwcinevolk n. Schimpfwort, Got, "Pößn Nst. - Schweinewagen m. 'Wagen zum Transport von Schweinen' seit, im Gebiet von Schwein la; in "Mersb Lau war der Schweinewagen des Fleischers mit einem Netz abgeschirmt, der des mit Ferkeln handelnden Schweinehändlers mit Holzklappen überdacht; t Viehwagen. Schweinewirtschaft f. 'schmutziger Haushalt, liederlich geführte Bauern Wirtschaft' Mansf 1888, "Sondh K E n , "Apol Sul, "Zeitz Gol, "Weim Berk. Schweinfurt ON in der R A do gett die Strouß uff Schweinfurt, wenn jmd. beim E n t n e h m e n der Mahlzeit aus der Schüssel den Tisch volltropft "Sonnb Grü. Schweinigel m. 1. 't Igel' nur Nordh 1874 und seit. N T h ü r , "Erf Azm, "Weim Ner, Weißf nach D W A 13, K t . 3. - 2 a. 'schmutziger Mensch

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Schweinigelei—schweinsen

t Dreckschwein' verstr., doch seit. Hennb Itzgr s S O T h ü r ; du versuffner Schweinigel °Grz Ber. b. 'unsittlicher Mensch, Zotenieißer' seit. - 3. 'Lappenbündel des Schneiders zum Anfeuchten, t Naßmacher' "Blank HGei. Schweinigelei f. 1. 'Zote' Sonnb. - 2. 'ungleichmäßiges Pflügen' Art. schweinigeln swV. 'Zoten reißen' °HMöls Nes, °Apol Sul; —» verschweinigeln. schweinisch Adj. 'unanständig' ar ißt schweinisch "Naumb Nei. Schweinkauf m. ' K a u f t r u n k oder Trinkgeld beim Ferkelkauf' "Eisn Yol; —> Weinkauf. Schweins m. l a . 'Unsauberkeit' "Eisn R u See, Erf, es is a Schwins drussen '/ Schlamm auf der Straße' °Arn Bös. - b. 'unsauber gepflügte Furche, t Mut sehe2' ar hat Schwins gemacht R u d s t . - c. 'unsauber zubereitetes oder schlechtes Essen' Erf. - 2. 't XJnsinn' schwatz neet so an Schwins! °Eisn Ru, ähnl. °Eisn See. Schweinsabel m. 'unanständiger Mensch' "Eisn R u . - Schweinsarbeit f. 1. 'unordentlich ausgef ü h r t e Arbeit' °Eisn UE1. - 2. 'anstrengende Tätigkeit' ebd. - Schweinsarschloch n. Schimpfwort, °Sondh K E n . - Schweinsasmus m. dass., °Got F r m . Schweinsau f. '/ Schwein la' °SRoda Wald. Schweinsbachel o.G. Schimpfwort, "Salz Stba. - Schweinsbalg m. Schimpfwort, "Mühlh ODo, °Sömm H e n ; speziell 't Dreckschwein' nur °Mühlh Kai, 't Frechdachs' "LSalz Tha. - Schweinsbammel o.G. im Einwohnernecknamen Hahnsche Schwinnsbammel f ü r die Bewohner von °Worb R ü d . - Schweinsbär m. 't Eber' "Sonnb Rüc, "Got Mech 1850. - Schweinsbein n. 'Bein vom Schwein, f Eisbein' seit. W T h ü r ZThür, ob. Schwarza, "Art OHe; beliebte Gerichte sind Kohlrüben mit Schweinsbein "Salz Stba, Gließe mit Schweinebeene "Hai Kol. - Schweinsbengel m. 'unartiger Junge, / Taugenichts' seit. N T h ü r ZThür, du oller Schwinsbengel hast jo die Soen (Sauen) rusgelossen "Nordh Blei. - Schweinsbeseher m. 'Markthelfer auf dem Viehmarkte' 1801 Erf nach Brandis Hs. schweinsbesoffen Adj. 'vollkommen t betrunken' Art. Schweinsbeutel m. scherzh. 't Maler' Schwinsbiltel "Sömm Sprö, grobes Schimpfwort, "Apol K R o . - Schweinsblase f. 'Blase des Schweins' nur verstr. neben Blase N T h ü r N O T h ü r W T h ü r ZThür IlmThür, W - R a n d OThür, seit, übriges OThür SOThür, Sonnb; sie wird beim Schlachtfest meist mit Blut- oder Sülzwurst gefüllt; eine mit L u f t gefüllte Schweinsblase diente zur Fastnacht zum Verhauen der Kinder, J e n a Sonnb. 69»

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schweinsblasenig Adj. 'aus einer Schweinsblase hergestellt' jeder hotte anne korzche Pfiefen un an schwinsbloseningen Tuboksbüttel "Sondh H T h . Schweinsblatt n. 'Fleischstück über dem Vorderbein des Schweins' Fachspr. der Fleischer "Blank HGei. - Schweinsbock m. Schimpfwort, "Ilm Will. - Schweinsbohne f. 't Puffbohne' "LSalz Her, "Sömm Hen, J e n a . - Schweinsborste f. 1. 'Borste des Schweines' verstr. im Gebiet von Schwein la; Spruch der Wollkämmer: dam Hüsschlachter de Schwiensborsehten, dam Kammer de Kämmlinge "Mühlh Die. 2. • 'Borstengras (Nardus stricta L.)' uff dann Wesen wachsen Schwieneborschten "Nordh Lip; übertr. auf jede h a r t e Grasart: wanns net ball raant, getts of onsen Wessen widder nüscht we Schwinnebörschten "Eisn UE1. - Schweinsbucht f. 'Bucht im großen Schweinestall' "Mersb Lau. - Schweinsbündel n. grobes Schimpfwort, "Schmal P a p . - Schweinsdarm m. 'Darm des Schweins' verstr. N T h ü r , sonst seit., nicht Hennb Itzgr sSOThür; Schweinsdarmer braucht mr bein Worschtmochen "Pößn Nst. Schweinsdeckel m. scherzh. 't Mütze' °Eisn OE1. Schweinsdistel f. 'Ackerunkräuter der G a t t u n g Sonchus' n u r "Eisn R u , "Got Fin Tab, "Ilm GBr, "Rudst K H a , t Saudistel. - Schweinsdocke f. ' t Mutterschwein' ein swinßtocke 1502 U B J e n a 2,977. - Schweinsdreck m. 1. 'Schweinekot' "Sondh K E n , wer Glück im Spiel hat, hat Schweinsdreck in der Tasche R u d s t . - 2. 'die feine, überb r ü h t als Schweinefutter verwendete f Spreu' nur "Got Boi Hör, Arn, "Weim Troi, "Jena Mün. Schweinseber m. ' / Eber' H e n n b nach Dt.Mdaa. 1857, S. 313. - Schweinseimer m. l a . 'Eimer f ü r das Schweinefutter' verstr. im Gebiet von Schwein la; an Schwienseemer hotte se an jeder Hand "Nordh Blei, die maadehen Flaumn kommen in Schweineemmer "Hett Ger. - b. 't Scheuereimer' "Sömm Tun, "Jena Iss. - 2. 'großer t Hut' "Sömm Tun. schweinsein swV. 'leicht regnen, t nieseln' "Mühlh Bol. schweinsen swV. l a . 'Schmutz machen' "Eisn UE1, "Neuhs Meus, s schwinst 'die Feldarbeit (z. B. das Kartoffellesen) wird durch Regen schmutzig' "Mühlh ODo. - b. 'Flüssigkeiten t verschütten' "Eisn R u . - c. ' F u t t e r t vergeuden' de aale Heppe hat ämal schiene geschwinzt "Rudst ARe. - d. 'unanständig essen' "Weim Ner. — 2 a. 'liederlich, unsauber t arbeiten' "Mühlh ODo, "Eisn OE1; es schwinzt, wenn der Mähdrescher nicht sauber bindet "Eisn UE1. - b. 'unsachgemäß pflügen' nur seit. nZThür, "Eisn UE1, "Rudst Brei. - 3a. '(leicht) regnen, t nieseln' nur verstr. ZThür, "Neuhs Mel, es schweinst

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Schweinserdapfel— Schweinskräutig

immer noch "Rudst Vol, s schwinzt de ganze Wochen °Sondh Hach. - b. 'zugleich regnen und t schneien' nur verstr. ZThür, seit. sIlmThür, dos schwinzt owwer "Eisn OE1. - 4. 'angestrengt t arbeiten' töchtig schwinze °Got Schwb. — —> ein- herum- hin(ein)ver- vollschweinsen, Geschweinse.

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'Schweinekotelett' Schweinskormenade "Pößn Öpz. - Schweinskarnickel m. Schimpfwort, °Got Frm. - Schweinskerl m. Schimpfwort, verstr. sNThür ZThür, sonst seit, im Gebiet von Schwein la; speziell 't Taugenichts' Sondh, "LSalz Tha, "Schmö GBr, se leete lus un huß en ä Schweinekarl °Weim Bla. - Schweinsklaue f. 1. ' / Klaue des Schweines' Sondh, °Got Boi Grä. - 2. als Geswainsa I l m T h ü r (doch -i- °Weim Berk, ° R u d s t A R e richt wohl 'Spitzbein' "Sömm Rie, SchweineBrei, -oi- °Neuhs Meus), Sondh, -l- °Erf U d s t , sonst klauen mit Sauerkraut war. ein beliebtes Sonntags4-, Schweinserdapfel m. 'Futterkartoffel' "Weim essen "Mühlh Amm. - Schweinsknochen m. im Len. - Schweinserdäpfeltopf m. 't Schweinstopf' PI. 'die noch mit etw. Fleisch behafteten Knochen des geschlachteten Schweines' verstr. OThür "Got Frd Müh, -erdäpfels- "Arn NWi. SOThür, seit. WThür IlmThür; sie werden (meist Schweinserei f. 'Unsauberkeit' Erf. Schweinsert m. Schimpfwort, Schwinsert °Eisn eingepökelt) in der Suppe gekocht; beliebte UE1, °Iim Büch, "Rudst Kön Pau, — Dorf- Gerichte waren Klöße mit Schweinsknochen "Nebra Bau, "Zeitz Hay, Schweinsknuchen mät Märratch schweinser; vielleicht aus Schweinshirte. Schweinsfickel n. 't Ferkel' °Mühlh NDo ODo, "Weißf BWe. - Schweinskobe f. 1. 'alleinstehenauch als Schimpfwort. - Schweinsfladen m. 'Brot der Schweinestall für einzelne Tiere' oder 'abmit Schweinegehacktem' Sondh H E n . - Schweins- getrennte Bucht im Schweinestall' verstr. nöZfuchs m. 't Rothaariger' nur °Sömm Schw, °Erf Thür nllmThür, seit. sNOThür OThür; eilff Thüren vor denen Schweins Koben 1735 Guts-Inv. Erf GFa. - Schweinsfüßle n. 't Schattenblume (Maianthemum bifolium Schmidt)' "Neuhs Spe. — °Pößn Schi. - 2. 't Niete im Kartenspiel' nur Schweinsgalopp m. in der RA im Schweinsgalopp °Weim Schö. - Schweinskoben m. 'Schweinskobe 'sehr schnell' verstr. und mehr umg.; ha süste im 1' verstr. NThür nWThür, "LSalz "Got w"Sömm Schwinnsgalopp de Stroßn nunger °Mühlh Str. — "Erf nw°Arn, "Hett Ger; wer Glück hat, hat Schweinsgarst m. Schimpfwort, °Salz Stba. — sich an Schwinskomn geräkelt Eichsf 1912; de Schweinsgatter n. 'Holzgatter als Absperrung für hett noch en Sparren rniehn wie en Schweinskoben Schweine' Sondh. - Schweinsgeld n. 'viel Geld, 'ist eingebildet' "Eisn H ö t ; auch Name einer hoher Preis' seit. - Schweinsgeschlinge n. 'Inne- Salzkote 1670 Hai nach Hondorff 71. - Schweinsreien des Schweines' Eisb. - Schweinsglück n. kobenlid n. 'Tür der Schweinskobe' "Erf Mön Sto. '(unerwartetes) großes t Glück' seit. WThür - Schweinskönig m. 'der Bauer, der im Dorf die ZThür sIlmThür, "Mühlh ODo. - Schweinsgras meisten Schweine verkauft' "Querf Sehn. — n. 't Gänsefingerkraut' nur °Salz Dor. - Schweins- Schweinskopf m. 1. 'Kopf des Schweines' verstr. griefe f. 't Griefe im Schweineschmalz' "Jena Leu. im Gebiet von Schwein la. - 2. Schimpfwort, - Schweinshachse f. 't Eisbein' "Art Fra, °Got "Art Göl, "Mühlh Sehl, "Eisn Her, Erf, "Arn Wip, Frd, "Apol NRo, Schlz. "Ilm Man, "Rudst Brei. - Schweinsköte f. 1. schweinshaftig Adj. 't schmutzig' "Mühlh ODo. 't Klaue des Schweines' verstr. sNThür ZThür Schweinshaupten ON in der Skat-RA beim IlmThür OThür, seit. sNOThür söWThür SOThür, Ausspielen von Eicheln Eicheldorf liegt nicht weit auch Erf 1754 Reichart 6,249. - 2. im PI. von Schweinsten °Hildb U m ; Eichelsdorf und 'schmutzige oder stinkende Füße' "Nordh Aul, Schweinshaupten liegen im benachbarten Unter- no Saulädder, käste denn dinne dreckchten Schwinsfranken. kieten nech wu annerschhän stelle Erf. - Schweinsschweinsig Adj. 't schmutzig' °Sondh HEb, kötelm. 'Kot des Schweines' dar sieht enn Schwiens°HMöls OSchw, Got Erf, ds Watter es schwinsech kötel fär ne Beeren aan "Heil Geis. - Schweins"LSalz Rei, erzehl net su schwinseche Wetz °Eisn krause f. 'ein als Wursthaut verwendeter SchweineUE1. dickdarm' "Schlz Hir. - Schweinskraut n. 1. Schweinsjunge m. 'ungezogener Junge, t Tauge- 't Gänsefingerkraut' "Heil Wie, "Worb Haus Tei. - 2 , ' t Weidenröschen' "Blank HGei; vgl. Marzell nichts' verstr. nZThür, "Mühlh, um Eisn, der Schwinsjunge hat das Bäbs kaputt geschm&ssen 2,223. - 3. in der RA äs ies ä Dorchenanner bie "Mühlh Rei. - Schweinskälte f. 'große Kälte' Schwinnskruit un Rüwen "Eisn Ru. - Schweins"Mühlh ODo, °Neuhs Meus, huller deck nur rechtg kräutig n. 1. 'Sumpfdistel (Cirsium palustre L.)' ein, s es heit änne Schwinskäll drussen "Ilm Man. — "Schmal P a p ; t Distel. - 2 ,'t Gänsefingerkraut' Schweinskamm m. 'Kammstück vom Schweine- weil es die Schweine gerne fressen, mengt man es rücken' Art Sonnb. - Schweinskarbonade f. unter das Schweinefutter "Got Tarn. - Schweins-

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Schweinskreuz—Schweinstopf

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kreuz n. 'bösartiger Junge, t Taugenichts' °LSalz Lip, "Eisn Ru, um Jena. - Schweinspeitsche f. Kutz. - Schweinskrippe f. 'Futtertrog für Schwei- 'Peitsche zum Schweinetreiben' "Sondh NSp. — ne' "Arn Güg. - Schweinskübel m. 1. 'Gefäß, in Schweinspelz m. Schimpfwort, verstr. NThür dem Schweinefutter gesammelt wird' °Eisn See, öZThür sIlmThür, seit. NOThür OThür; speziell °Salz Wei; ha es dick wie en Schwienskiewel "Eisn 7 Taugenichts' "Sondh Ber; 7 Dreckschwein' Sehe. - 2. 'Mensch, der unzüchtige Reden führt' "Schmö GBr; 'liederlicher Mensch, t Liederjan' °Eisn See. - Schweinsläppisch m. 'zu schlechten "Rudst Kön. - Schweinspeter m. Schimpfwort, "Erf Streichen aufgelegter Junge, t Taugenichts' "Mühlh Mön. - Schweinspilaume f. 'Kirschpflaume' nur ODo. - Schweinsleder n. 1. 'aus der Schweine- "Mühlh H e r N D o ODo Opp, "ArnWülf; t Pflaume. haut hergestelltes Leder' verstr.; man verwendet - Schweinspfote f. 1. 't Klaue des Schweines' veres als Binderiemen am Dreschflegel "Zeitz Of, str. außer Hennb Itzgr SOThür. - 2. 7 Eisbein' °Pößn Krö. - 2. Schimpfwort, verstr. um Erf, "Eisn UEl. - Schweinspökel m. Schimpfwort, "Got °Pößn Tri, verfluchtes Schwinsladder, schämst de ' Frm. - Schweinsprinz m. 'schmutziger Junge' E r f ; dich nich en bißchen? °Mühlh HBe. - Schweins- t Dreckschwein. - Schweinspritsche f. 'Geschlechtsmagd f. 'Magd, die die Schweine versorgt' °Sondh teil des weiblichen Schweines' "Saalf ABeu, K E n . - Schweinsmarkt m. 'Markttag, an dem Hildb. - Schweinsrede f. 'unzüchtige Rede' "Eisn Ferkel und Läuferschweine feilgehalten wurden' Nho UEl. - Schweinsreif n. Schimpfwort, "Ilm verstr., doch seit. Hennb Itzgr SOThür, es darfn Nst. - Schweinsriemen m. 'aus Schweinsleder beitze wagn dr Seiche kene Schweinemarke gehalln stehender f Binderiemen am Dreschflegel' Sonnb. wäre °Pößn Nst. - Schweinsmarktheiligabend m. - Schweinsrippen PI. 1. 'Rippenstück vom ge'Vorabend des Schweinsmarktes' °Erf Schi. — schlachteten Schwein' verstr. südl. Eisn-Altb, Schweinsmaul n. 7 Rüssel des Schweines' nur doch nicht Hennb Itzgr sSOThür, oft als Dim.; "Sondh KBr. - Schweinsmcnsch n. 'unsaubere Schwinsrewn on ruhe Klüeß ess me gaarn "Got Frd. oder unsittliche weibliche Person' verstr. sNThür, - 2. 7 Gänsefingerkraut' "Eisn Mel. - Schweinsrode um Got, °Eschw Aue, "Rudst Uhl; verfluchtes Ortsneckname für "Querf Lan. - Schweinsroter m. Schwinsmensch, es ward Ziet, daß de ins Nast gest 7 Eiserapfel' "Heil Geis. - Schweinsrück m. 'hoch°Mühlh HBe. - Schweinsmist m. 'Mist aus dem geackertes Feldstück' "Got Müh. - SchweinsSchweinestall' °Querf Sehn, °Eisn BeW UE1, es rücken m. 1. wie schd., "Jena Clo. - 2. 7 Schrotsolle der Schweins-Mist den Mehl-Thau, oder die säge' nur "Sangh Ben, °Hal Hol. - Schweinsrüpel rothe Loh verhindern Erf 1754 Reichart 6,14. — m. 7 Dreckschwein' Erf, "Ilm Büch. - SchweinsSchweinsmolkich m. Schimpfwort fuler Schwins- rüssel m. 7 Schweineschnauze' seit. söNThür molksch "Ilm Möh. - Schweinsmus o.G. 'Schweins- sNOThür IlmThür OThür SOThür, Hildb; es hackfleisch' °Sondh HTh K E n Sondh, °Sömm bringt Glück, wenn man in den 12 Nächten einen Hen. - Schweinsmutter f. 7 Mutterschwein' nur Schweinerüssel ißt "Schmal Brei. - Schweinssau f. Itzgr, verstr. sHennb; ein Schweinsmutter mit Schimpfwort, "Ilm Nst. - Schweinsschuh m. 7 Jungen 1579 Gemeindeordnung "Mein Eih, 5 Klaue des Schweines' nur "Gera Wün, "Grz Ber. — schweinmüttem 1596 ÜB Burgk S. 11. - Schweins- Schweinsschwein n. Schimpfwort, Schwinsschwien nabel m. 1. 'Nabel des geschlachteten Schweines' "SondhTob, LSalz, "GotGräPet, Arn. -Schweinsverstr. im Gebiet von Schwein la, man verwendete siede f. 'als Schweinefutter verwendete überbrühte ihn zum Einfetten der Säge °Erf Mön, "Schmal feine t Spreu' nur "Rudst Brei. - Schweinsspieß m. Bro, "Neuhs Meus oder hängte ihn als Vogelfutter 'Spieß zum Töten von Wildschweinen' 1583 in den Garten °Jena Orl. - 2. Schimpfwort, Schloß-Inv. Arn 15. - Schweinsstößer m. 'Trog, °Salz Stba. - Schweinsnößen n. 1. 7 Schwein la' in dem das Schweinefutter zerkleinert wird' Salz, Erf 1895. 2. Schimpfwort, °Eisn Ru. - "Got Win. - Schweinsstrenzel o.G. 7 GänsefingerSc^iweinsnüschel m. 'Schweinekopf' Mersb, "Jena kraut' nur "Ilm Ger Her Pen, "Rudst Dör; als Leu. - Schweinsohr n. 1. 'Ohr des Schweines' Neutr. "Ilm Elg. - Schweinstier n. Schimpfwort, verstr., doch seit. OThür SOThür Hennb Itzgr; "Nordh Aul, Sondh, "Mühlh NDo ODo, "Eisn Mih sie wurden im Topfbraten mitgekocht "Jena Ddf, UEl; speziell 7 Dreckschwein' Eichsf 1912. in Bohnen- oder Graupensuppe gekocht "Hett Schweinstopf m. 'großer Kochtopf für SchweineGÖr. 2 a. 'schmutziger Mensch, t Dreclc- kartoffeln' nur verstr. NThür (außer Eichsf), sNOschwein' "LSalz Wie, "Eisn Ru. - b. 'durch- Thür ZThür IlmThür n,wOThür, "Pößn Opp, triebener Mensch' du best ä Schwinsuhr "LSalz "Saalf Resch; t (Ein)brüh- ErdäpfelErdbirnenGUr; 7 Taugenichts' "Eisn UE1. - 3. 'ein dem Gruden- Herd- Kartoff elf koch)SauerdäpfelsSchweineohr nachgebildetes Gebäck aus Blätter- Sauerdbirnen- Säufressens- Sau(futter)Schweineteig' umg. verstr. - 4. 'großer f Wegerich' "Nordh futter- Schweinekartoffel- SchweinserdäpfelSpü-

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Schweinstrab—Schweißwurst

licht- Viehtopf, Futter- Kartoffel- SauSäufreßSäuhartoffelsSchweinekartoffelSchweinstüpfen, Säufressenshafen Sautiegel; als Einrichtung zum D ä m p f e n von Futterkartoffeln t Dämpfe(r), Erdapfels- Futter- Kartoffel- Koch- Sau- Schweinedämpfer. Schweinstrab m. in der Wendung är suchte in Schweinstrawe lus 'er lief eilig fort' °HMöls Dob. — Schweinstreiber m. l a . 'Hausierer, der mit Läuferschweinen handelt' verstr. wNThür, °Ilm, "Erf Erf Mön; er hat Oeld wie e Schweinstreiber R u d s t , ar bleäkt wie e Schwoinstroiwer "Neuhs Meus; er macht Lügen wie en Schwinstriewer °Eisn Mih. - b. 'Schweinehirte' Eisn. - 2. Schimpfwort, "Mersb Lau, "Weißf RWe, °Got Boi Schwb; speziell ' t Taugenichts' °Erf Tie; Neckname f ü r die Einwohner von "Worb R ü d . - 3. scherzh. 't Mantel' Querf Sehr, auch Schweinstreibermantel ebd. - Schweinstrog m. 'Trog f ü r Schweinefutter' verstr. im Gebiet von Schwein la. - Schweinstüpfen n. Schweinstopf1 seit. Eichsf W T h ü r . — Schweinsweg m. 'schlechter Weg' °Mühlh ODo. Schweinsweinkauf m. 'Trunk zur Bekräftigung eines Schweinekaufes' Salz; t Leihauf. - Schweinswetter n. 'schlechtes, regnerisches Wetter' verstr. ZThür, seit. W T h ü r , °Mühlh ODo, "Schmal Bro, "Zeitz Gol, "Lobst E b d . - Schweinszahn m. 't Wirbelwind' nur "Got Hör, umgedeutet aus -zagel. - Schweinszehe f. ' / Klaue des Schweines' °Got Schwb, "Rudst Brei, °Pößn Öpz. - Schweinszeug n. 'etw. Unangenehmes' ech honn hinte e Schwinszaich geträämt " A r n G r ä . Schweinz -* Schweins. Schweiß m. 1. 'Absonderung der Schweißdrüsen' allg.; die Arweet hat Schweeß jehost "Mersb Lau, ar schafft, deß na der Schweäß in der Oerschharb zammläft "Sonnb J u d , wenn ich emol rächt in Schwaß humme will, do guck ich e Stichel zu, wu rächt gearweit werd Grz, der halle Schwääß lief u f f n Kreize nunger "Eisl Ann, ich ha tüchig Schweiß mößt hall 'schwitzen müssen' Suhl; en Schwaß mach 'sich beim Tanzen in Schweiß bringen' "Mein H e n n 1850; t Schwitz, —> Fenster- Maurer- NegerSteinmetzenschweiß. - 2 a . 't Blut (von Tieren)' nwSOThür, seit. Eichsf W T h ü r söZThür sIlmThür Hennb, übriges SOThür, fang in Schweiß! (beim Schlachten) "Mühlh Die ; —» Enten- Gänse- Kälberschweiß. - b. 'ein aus Blut unter Zusatz von Semmelbrocken oder Mehl gebackenes Pfannengericht' "Gera H u n , "Rudst Uhl, "Neuhs Meus, °Hildb Bed, t Kachelwurst. - c. 'eine (säuerlich zubereitete) Speise aus Gänseblut.' n u r "Weim Schwa, "Rudst Drö, "Pößn Tri Wei, "Neuhs OWei; f Gänsepfeffer. - 3. ' / Schaum auf dem Bier' nur "Sonnb Hasb.

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swais NThür WThür ZThür (doch -e- um Got), -üinHennb, sEichsf, °Salz K N o , -oi- °Neuhs OWei, -69- u m Sonnb, -ä- °Sonnb Hei, sonst -e-,

Schweißbein n. 'Schweißfuß' dan waren nämlich de Schweeßbeene in Bauch getraten un hatten s Harze abgedreckt "Weim Bla; übertr. der Ball hat Schweeßbeene 'hält keine L u f t mehr' "Grz Ber. - Schweißdeckelm. scherzh. 'f Mütze' "Eisn OE1, > Schweinsdeckel. schweißen swV. 1. 'Werkstücke aus Metall durch W ä r m e fest miteinander verbinden' verstr. - 2a. 'schwitzen' "HMöls OSchw, "Cob Nst, ich habe mußt schweeße (bei schwerer Arbeit) "HMöls Nes; ein Pferd schweißt 'schwitzt, daß es schäumt' "Mühlh ODo. - b. 'nach Schweiß riechen' Cob. 3. 'bluten' "Hildb Wald, vom Wild "Mühlh ODo, se hatten a grüßen Fochs aangeschossen, dar hatte mord geschweeßt "Erf H a y . Schweißer m. 1. 'Lügner' "Eisb Bür. - 2. scherzh. 't Strumpf' Eisb. Schweißern swV. 'nach Schweiß riechen, mit Schweiß bedeckt sein' Sonnb. Schweißfleck n. 'stets feuchte Stelle, auf Acker oder Wiese, t Naßgalle' nur "Zeitz Non. - Schweißfliege f. 't Schmeißfliege' nur "Pößn Reh. Schweißfuchs m. 1. 'Pferd mit dunkelroter Färbung' seit. sNOThür, "Rudst Vol, "Grz TWo. 2. 't Rothaariger' "Nordh GBe. - Schweißgondeln PI. derb 1. 'Schweißfüße' "Mühlh ODo, auch abwertend 'Füße' J e n a . - 2. 'nach Schweiß riechende Schuhe' "Neuhs Meus. schweißig Ad]', 'mit Schweiß bedeckt' "HMöls OSchw, ar hot schweäßeta (schweäßicha) Händ Sonnb. Schweißköten PI. derb 'Schweißfüße' "Weim Tie. - Schweißkuchen m. 'in der P f a n n e gebackenes Gericht aus Blut, Fleisch- und Speckstückchen sowie Mehl oder Semmeln' H e n n b 1881, "Salz SLe, "Schmal HAu Pap, "Hildb R e u ; t Kachelwurst. - Schweißmucke f. Schmeißfliege' nur "Suhl Bisch Brei Eich Erl Gei Sehl, "Hildb Gri Nho Wall. schweißnaß Adj. 'naß vom Schweiß' "Eisn UE1, "Ilm Stü, du hast je änne schweeßnasse Stärne "Mersb Lau. Schweißquanten PL derb 'Schweißfüße' "Mühlh ODo, "Eisn UE1. - Schweißsucht f. 'eine epedemische Krankheit' sie t r a t 1S29 in Erf auf, man nennte sie die Schweiß-Sucht, oder die Engelländische • Seuche, davon viele tausend Menschen stürben 1739 Erf Falckenstein 591 f. - Schweißwerk n. in der Wendung sei Schweißwerh treiwen 'eine Sache mit E r n s t und Mühe betreiben' Mansf 1888; —>• Schmeißwerh. - Schweißwurst f. 1. ' / Blutwurst' "Pößn Nst Sta Tri, "Gera H u n W ü n , "Schmö

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Schweiz—Schwellenhupfer

Goß. - 2. 'Schweißkuchen, t Kachelwurst' "Arn Schm, "Rudst ARe. - 3 .'t Gänsepfeffer' nur "Arn Schm, °Ilm Büch. Schweiz f. in Namen für gebirgige, felsige Landschaften, so die ehedem zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach gehörige Weimarische Schweiz (bei "Jena NGö) und die Suhler Schweiz bei Suhl, Rolschlem woar schon emmer de kleene Schweiz °Sömm Rol, de ääseitge Schweiz Spottname für Tauschwitz (zu °Saalf Kau), weil alle Häuser auf einer Straßenseite stehen; —» Oberschweiz. Schweizer m. 1 a.' t Melker, Betreuer des Milchviehs auf großen Gütern' seit. NOThür nllmThür OThür; wenn beim Skatspiel jmd. etwas über 20 Augen hat, sagt er: wenns Käih warn, mißt ich mer nen Schweizer halt "Lobst Sei. - b. 'Molkereiarbeiter' Erf. - 2. im PL Neckname für die Einwohner von "Weim Trom. Schweizerhose f. 'eine Birnensorte, klein, schlank, wohlschmeckend und haltbar' °Eisn Tre; umgedeutet Schweizerrose "Heil Dör 1880. Vgl. D W B 9,2473 f. - Schweizerkarre f. 't Schubkarren' "Schmö Meh. - Schweizerpille f. 'eine Arznei in Pillenform' wenn de wedder heime giehst, brengste mer ene Schachtel Schweizerpillen us dr Aptheke mät Erf. Schweichen n. 'plötzliches Erröten' er kriegt e Schweelchen "Naumb Möl. schwelen swV. 'ohne Rauch brennen, t glimmen' seit, nördl. Eisn-Jena-Zeitz. schwelgen swV. 1. 'üppig leben' seit.; die Katz schwellicht u dan Zeug 'hat viel zu fressen' "Hildb Bib. - 2. se sin geschwellechet 'aufgetrieben, aufgebläht' vom Vieh, das nach dem Schlachten wieder zusammenfällt "Erf Mön; —» aufschwelgen; vgl. D W B 9,2481: schwelgen 5. Schweigerer m. 'einer, der schwelgt' Müssiggänger, Spieler, Schlotterer, Schweigerer vndt andere 1590 Statuten Weim. Schwelkboden m. 'Raum zum Trocknen des Malzes' drei Schweichböden "Altb 1843 ; vgl. DWB 9,2484. Schwell m. 1. 't Türschwelle' "Worb Hun, "Wern Sti; als Neutr. "Blank HGei; Haustür schwell. - 2. 'Eingangstreppe zum Haus' "Wern Sti. Schwellbrett n. 'i Türschivelle' nur "Eisn Ger, "Jena Leu, "HMöls Grö, "Schmö Röt, "Hildb Nho, als Schwellen- "Nordh Heri, Sangh. Schwelle f. 1. 'Fußbalken der Tür' verstr. neben t Türschwelle, im Itzgr auch als Dim.; der soll mer ja nia widder üwer mei Schwäll trat 'mit ihm bin ich verfeindet' Sonnb; ä deck Arwessoppen giet (gibt) ä äichen Schwellen in Buuch 'sie sättigt

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längere Zeit' "Eisn Ru. - 2 a. 'der (auf dem Steinunterbau aufliegende) Grundbalken des Fachwerkhauses' ob. Schwarza, N-Rand Itzgr, ö°Ilm, "Sondh HTh, "Mühlh ODo, "Eisn Sal, "Got Schm, "Jena JLö, es soll auch ein jeder nachbar, der da bauet, den bau an denen schwellen dem Grund oder dem erdboden nicht zu nahe oder zu nedrig seyn 1803 Gemeindeordnung "Mein UMa; s. Abb. Langholz. b. 'oberer Balken im Türrahmen' "Nordh Geb ; —• Oberschwelle. - c. 'Bretterauflage über der Radachse des Pflugskarrens' nur "Sömm Orl. Dach- Ring- Saumschwelle. - 3. 'weiche Erdscholle' "Hildb Cro. swal(v), swqln v e r s t r . s W T h ü r n H e n n b , seit. N T h ü r Mansf w Z T h ü r ö O T h ü r S O T h ü r , sonst -g-, -e-.

Schwellen m. 1. 't Türschwelle' nur "Worb Gern, "Nordh Ele, "Quedb Ha, "Sangh Brt Rott, do log Christel längelang uf dn Däln wie ann USgebrannter Schweiin "Sondh HTh. - 2. 'mit Bändern geschmücktes Holzscheit, das die Burschen am Schwellenabend den Mädchen bringen' "Worb Brh 1930. schwellen stV. 1. 'anwachsen, dicker werden' allg.; mä Haand is geschwolle, e Bie hat mich gestoche "Mein OMa, die Kueh hat arg verschloon, si hat a ganz geschwollnes Itter "Weim Utz; im Rätsel von der Hefe und vom Teig . . . ich wäll dich pimpernalle, daß dich din Buchch sali Schwalle "Mühlh ODo; do saß ich do met n dicken Kopfe un met dr geschwullnen Nasen 'ich war in großer Verlegenheit' "Eisn Tre, dem schwillt der Kamm 'er wird hochmütig, eitel' "Eisn Tre, Weim, "Schmö GBr, 'wird zornig' verstr. siidl. Eisn-Altb, "Mersb Lau, de Ader schwellt ühn in dr Stirn dass., "Eisn Ru. - 2. als Pt.Prät. - a t betrunken'ar äs geschwolln "Erf Vie. - b. 'eingebildet, hochtrabend' verstr. in Wendungen wie ar schwatzt geschwolln "Salz Dei, ar tut geschwulln "Pößn Nst; hä spielt dn Geschwollene 'den großen Herrn' Salz. - -> angeschwellen, verschwollen. swiln ° S o n n b St, -i-, -q- °W(3rn Sti, -ga- °Mein W a s , sonst -a-, -q-, 2.3. S g . P r ä s . swel(s)d WThür Z T h ü r Henrib, sonst -i-; P r ä t . swql, -o-, doch swöl, swqln, -o- °Eisn R u , swal °HMöls O S c h w ; P t . P r ä t . g3swgln, -o-, -u-; -u- a u c h ° W o r b Lei, °Eisn T r e ; g3swälnd ° S c h m a l P a p .

Schwellenabend m. 'der vorletzte Donnerstag vor Fastnacht, an dem die Burschen den Mädchen mit Bändern geschmückte Holzscheite vor die Tür oder in die Stube bringen und dafür tönerne Pfeifen erhalten' Eichsf 1912. - Schwellenbeize f. 'Mittel zum Beizen der Schwellen' ebd. - Schwellenhopser m. ' / Kohlsuppe' "Bernb StN. - Schwellenhupfer m. l a . im PI. 'große Graupen' "Ilm Ilm Man Stü, "Neuhs Schmi. - b. im PI. 'in

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Schwellcnkopf— Schwenke

Wasser gekochte Teigstückchen aus Mehl und Milch' °Neuhs Schei. - c. 'Reissuppe, Reisbrei' "Sonnb Grü. - 2. 'kleiner Mann, t Knirps' "Suhl Alb. - Schwellenkopf m. 1. 'aus der Wand hervorragendes Stück der Schwelle im Fachwerkbau' °Sondh HTh. - 2. übertr. a. 'dicker Kopf' Eichsf 1912. - b. 'störrischer Mensch, t Dickkopf "Sondh HTh. c. 7 Dummhopf Sondh. Schwellenkranz m. 'die vier auf die Grundmauer aufgelegten Schwellen' Zimmermannsspr. "Got Schm. - Schwellenträger m. 'der Bursche, der am Schwellenabend den Schwellen brachte' °Worb Brh. Schweller m. 'großer Kopf' °Weißf RWe, °Mersb Lau, du kriegst een u f f n Schweller (Prügel) °Gera Röps; —> Querschweiler. Schwellhäupt n. 1. 'großer Kopf' verstr. 0 Schmal n°Suhl, Salz. - 2 a. 7 Dickkopf ebd. b. 7 Angeber' Salz. - c. 7 Dummkopf' Schmal. Schwellkopf m. 'großer Kopf' "Eisn OE1. - Schwellkröte f. 1. 7 Kröte' nur in einem Kleingebiet um Hildb, vgl. DWA 4, Kt. Kröte. - 2. eine besonders dicke Krötenart, wohl 'Weibchen der Erdkröte' "Rudst Bar. - Schwellnipser o.G. 7 Kohlsuppe' nur Mersb. - Schwellschädel m. 7 Hitzkopf nur °Eisn Ettw. Schwemme f. 1. 'Gewässer, in welches das Vieh zur Reinigung getrieben wird' seit. NThür NOThür ZThür IlmThür OThür Itzgr, °Pößn Nst; mer wulln die Faare in de Schwemme reite °Schmö GBr; scherzh. ich jehe in de Schwemme 'zum Baden' "Mersb Lau; die kleinen Kinder kommen aus der Schwemme °LSalz Neu, °Got Sun; t Pferdeschwemme-, —• Kommun- Schaf schwemme. - 2. 'durch Verschütten entstandene Nässe auf dem Fußboden' Erf Weim, do äs von darr Schwemme a galer Platz geworn su grüß wie a Abschoß °Erf Hay. - 3. 'Gastzimmer für Kutscher usw.' Erf, 'Bierwirtschaft' Weim. schwemmen swV. 1 a. 'Tiere zur Reinigung ins Wasser treiben' der schweynhirdt sal. . . im sommer der schwein wol huethen, . . . auch vleiss haben, die wol zu weyden vnd zu schwemmen um 1500 Erf Mainzer Hof 44, die Schafe des Ritterguts zu schwemmen "Zeitz Droy; Pferde schwemmen 1691 Stieler 1980, vgl. DWB 9,2513. - b. 'flößen' Sobald im Frühjahr das Eis gewichen war . . ., wurde das Scheitholz . . . geschwemmt Hohl, Saaleflößerei 43. - c. 'angebrütete Eier einige Tage vor dem Ausschlüpfen in Wasser legen, um aus den Bewegungen schließen zu können, wieviel Gänse schlüpfen' "Schlz Rai. - 2 a. 'abspülen' "Schmö GBr, ich muß erseht emoel di Schtrouß schwemm Sonnb. - b. 'reichlich t gießen' nur "Mersb Lau, "Eisn UE1, "Altb Göp. - 3. als Pt. Prät. geschwemmte voll 7 randvoll' nur "Naumb

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GWi K H ä Schö See, "HMöls Zern, "Jena AGö, "Eisb Etz ; —> schwieben. Schwemmkräpfel m. 'Pfannkuchen' "Eisn Creu Fal, Schwamm- "Eisn UE1; als PI. Schwämmkräpferche "Salz Bar; f Schwimmkräpfel. Schwemmstein m. 'luftgetrockneter weißer Mauerstein in Form und Größe eines Backsteines' um "Salz Der, "Eisn UE1, mit Schwemmsteinen wurden die Fächer im Fachwerk ausgemauert "Neuhs Ern. Schwengel m. l a . 'derbewegliche Hebelarm a n der Pumpe' verstr.; —» Born- PflumpfenPumpenschwengel. - b. 'Hebelarm des Ziehbrunnens' der Emmer mät Kätte un langn Schwängel als Hebel "Apol Rei; weitere Belege aus "Sondh GBe, Rudst, "Altb Foc Zie beruhen wohl auf Verwechslung mit l a ; hierher vielleicht (der Arbeiter), der die förderste Spule alle Tage einmal, es lauffe der Brunn über oder nicht, . . . mit einem Schwengel, daran ein Eimer hanget, ausziehet, und in die hinderste giesset Hai 1670 nach Hondorff 45. - 2 a. 'Querholz zur Befestigung der Seile für Zugtiere, t Ortscheit' nur NThür nNOThür, w"Sömm, sonst seit., vgl. DWA 9, K t . 11, t Gesiel- Waag- Ziehscheit, Schwäkel, Zugholz. - b. 7 Waage für die Ortscheite' verstr. ob. Schwarza ; —* Waagenschwengel. - c. 7 Trageholz für Wassereimer' nur "Nordh Gün; —» Eimerschwengel. - d. wohl 7 Grindel am Pflug' nur "Mühlh Her, "Sonnb St. - e. 'am Torflügel befindlicher Balken zum Verschließen des Scheunentores' Ztg. Heil 1827, moche mol en Schivengel nei un s Scheintur zu! "Jena Löbe. 3 a. 'Pendel an der Uhr, t Perpendikel' nur verstr. söSOThür; —>• Uhrschwengel. - b. 'Klöppel der Glocke' "Wem Sti, swengel uf den Turm 1507 Erf nach Brandis Hs. - c. '(Klöppel vom) Dreschflegel' nur "Neuhs Grä, "Worb Brh. - d. 7 Schlauch des Hengstes' verstr., nicht nNThür Eichsf WThür Hennb; des Bullen "Zeitz Hay. e. 'männl. Glied, / Schnips' "Mühlh ODo, "Eisn UE1, "Mersb Lau. > Zugschwengel. Schwengelborn m. 1. 'Pumpbrunnen' nur "Eisn BeW. - 2. 'Ziehbrunnen' nur "Sondh GBe. - f Brunnen. - Schwengelpumpe f. 'Wasserpumpe' nur "Mühlh Win, "Salz Dei, "Weim GOb. Schwengelrecht n. 'Anordnung, daß beim Einzäunen eines Feldgrundstückes so viel Platz zum Nachbarn bleiben muß, daß beim Pflügen der Schwengel (Ortscheit) vorbeikommt' "Mühlh ODo, "Sondh Roh. - Schwengelscheißer m. im PI. Spottname für Einwohner von "Worb Nst. Schwenkabend m. 'Johannisabend, an dem brennende Scheite oder Fackeln geschwenkt werden' "Art Schöw. Schwenke f. 1. 7 Schwinge la' nur Eichsf 1912,

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Schwcnkcbier—schwer

n°Worb, Staßf, s. K t . Schwinge, vgl. D W B 9,2528; —• Futterschwenke. - 2. 't Purzelkorb' nur neben Bügelschwenke n°Worb, s. K t . Purzelkorb; t Schwingkorb -multer. - 3. 'Bratpfanne, t Schaffen' nur °Mersb GGr. - 4. '(Gestell der) Getreidesense' nur °Worb Stö; t Sensenkorb. - 5a. 'handbetriebene Waschmaschine' "Sömm Büch GMo. - b. 'alte Form der Wäscheschleuder' "Mersb Lau. - 6. scherzh. Anrede an eine vorübergehende Bek a n n t e na, gieh när rei, alle Schwenk! "Lobst Har. Schwenkebier n. 'Bier, das man in die kochende Sole gießt, damit sich das Salz besser k ö r n t ' Hai 1670 nach Hondorff 74, vgl. D W B 9,2528: Schwenkbier. Schwenk(e)fahne f. 'Fahne, bei der das Tuch direkt an der Stange befestigt ist' °Mühlh Bick Die Str. Schwenk(e)faß n. 1. 'Weihrauchfaß' °Mühlh Beb. - 2. 't Butterfaß' nur °Altb Zie. Schwenkte)kartoffeln PI. 'Pellkartoffeln, die in heißem Öl, Essig und feingeschnittenen Zwiebeln geschwenkt werden' °Mühlh Len, "Heil Roh. schwenkein swV. 'schwenken, rütteln' Hennb 1873, Salz; —> ausschwenkein, schwankein. Schwenken n. 'Sonnenwendfeuer am 23. J u n i ' dabei werden brennende Besen geschwenkt °Art D o n ; —> Besen- FahnenTeerrosenschwenken. schwenken swV. 1. '(einen Gegenstand) hinu n d herbe wegen' seit.; die Mädchen schwenken die Hüpfschnur Sonnb, ha schwenkte metm Rauchfaße (dem Weihrauchfaß) °Worb Hei; der Butterklumpen wurde in einer Schüssel geschwenkt, damit die letzte Buttermilch herauskam °Salz Kli, gekochte Kartoffeln werden nach dem Abgießen geschwenkt °Eisn UE1; R A : der Schäfer hat den Rock geschwenkt 'es s t ü r m t ' °Heil Fli, er schwenkt schun de Oottsackerschlatten 'wird bald sterben' "Arn Lie. - Speziell a. 'Wäsche spülen, t läutern1' nur °Mersb Mersb Mil, "Nebra Los, Eisb, "Ilm Möh; —> ausschwenken. - b. 'Getreide durch Schütteln in einer Mulde reinigen' nur °Bernb Scha, °Art Fra Seeh, "Nebra Sau, "HMöls Schel, °Eisn Creu, °Got Wech, "Schmal Bro, "SRoda Schö. - c. in der Glasindustrie 'die Glasmacherpfeife pendelartig bewegen, damit das Glas sich länglich verformt' "Neuhs Lau. - d. 'frisch gebackenes Brot mit Wasser benetzen' Sondh, "Art Fra. > auf schwenken, Geschwenkte. - 2 a. 'sich schwankend bewegen, f l a t t e r n ' on der Mitze schwenkt e Froonkupptuch "Eisb Bür, do schwenkt dr ruete Rock "Weim NZi, ähnl. nEichsf 1907. - b. 7 tanzen' "Eisn See UE1, Rudst, "Mein Bib, mir wolln noch enn schwenk Sonnb; —> herumschwenken. - c. 'die Richtung einer Bewegung ändern, abbiegen' ihr sollt in die Herbergen schwenken Hai, 70 Thüringisches Wörterbuch V., 8.-9. Lfg.

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do war er gewehnlich nei en Fußsteig geschwenkt, af dan mer viel genauer kam Grz, ar schwenkte met er därch An Parch (Park) "Sondh H T h . Schwenkenkorb m. 't Sensenkorb' nur °Worb Stö. Schwenker m. l a . 't Gehrock' verstr. u n d veraltet NOThür W T h ü r ZThür I l m T h ü r SOThür Itzgr; -» Quadrillen- SchlippenSchößelschwenker. - b. scherzh. 't Mantel' "Querf Sehr, "Sömm Büch; als Teil der Tracht, Heil. - 2. ' / Perpendikel' nur "Schlz Ta. - 3. eine Art des Hüpfespiels, "Got Buf. - 4. im PL Schwenkerte, Schwankerte 't Kartoffelpuffer' nur "Art B o t ; —• Schwunker. Schwenkfeder f. 'Hutfeder' Schwankfaddernhann se an den Hieten Erf 1869. - Schwenkfeuer n. 'Sonnenwendfeuer (am 24. Juni)' "Art Hau. Schwenkfiedel o.G. 'Narrheit, lustige Geschichte' "Mühlh ODo. - Schwenkhaken m. ' H a k e n (anstelle einer Öse) am E n d e des Schubholzes' "LSalz Rei. — Schwenkholz n. '? Schubholz' nur ebd. Schwenkmenkeng o. G. ' F r a u mit stolzierendem Gang' Madam Schwenkmängäng "Sondh GBe; wohl verballhornt aus Schwenkmatin, zu Matin 'Mantel'. - Schwenkrohr n. 't Pfeifenschwung an der halblangen Tabakspfeife' n u r "LSalz Rei, "Weim Mai. - Schwenkzeug n. '/ Waage a n der Wagendeichsel' "Rudst Lit. Schwepe f. 't Peitsche' n u r Nordrand Eichsf, Eichsf 1912, N T h ü r 1882; vgl. DWA 12, K t . 8, D W B 9,2539; t Schwippe. Schwepenband n. ' / Peitschenriemen' nur "Heil Rus. - Schwepenriemen m. dass., nur "Heil Bur KGa, "Worb N d f ; t Schwippe 3. - Schwepenseil n. dass., nur "Heil R o h . - Schwepenstock m. 't Peitschenstiel' n u r "Heil Arh. Schwepp m. 'Kranz, mit dem die H a u s t ü r der Konfirmanden geschmückt wurde' "Nordh Ell N s t ; vielleicht zu Schweif. schwer Adj. l a . 'von großem Gewicht' allg.; der Kämpe äs schunt zähmlich schwier "Mühlh Dach; mie hatte rächt schwer off onsen Holzschliete "Mein OMa, hä es so schwer bie e tuter Moo Mein, schwier wie Kopfer on Blie "Ilm Möh, wie a Bliesock "Erf Mön, e Mahlsack R u d s t , e Hackeklotz R u d s t ; übertr. der Kopp es zeemlich schwer (nach einer Trinkerei) "Heil Büt, er hot schwier geloden 'ist betrunken' "Schmö GBr, Erf R u d s t , dös licht mer schwar in Mouchen Sonnb. - b. in Verbindung mit Maßeinheiten 'von bestimmtem Gewicht' allg.; das is zwäi Pfund schwar Sonnb, schwerer oder Hütten-Centner 'ca. 140 P f u n d ' bei Roheisen, wie es aus dem Hochofen k o m m t und dabei pro 140 P f u n d 40 P f u n d Schlacke enthält, Frankenwald nach J o u r n . Deutschi. 7,1,112. - 2 a. 'von großer Stärke und Wirkung' allg.; Stockei-

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schwor—schwerlich

beerwein is schwarer os Gehonnesbeerwein °Pößn Nst, hinte huiten mer ä schwieres Gewitter °Hal Bee, seit ä paar Jahrn hat er e schwern Herzknacks °Hett Ger, die beeden hatte das mordsiehre gefochst, on se schwurn schwiere Rache °Erf H a y ; ist eine Düngung sehr schmärich und schwer, so hat man nicht Ursach solche so überflüssig in die Erde zu bringen Erf 1754 Reichart 5,34. - b. viel' verstr. s kost na a schwaarsch Gald Sonnb, se missen schwär berappe (bezahlen) "Sangh R o t t ; in der Wendung schwere Menge Erf, "Schmö GBr, es gitt Äpfel die schwere Meng H e n n b 1869. - c. 't sehr' er war schwer in Drucke °Weim Otm, du mußt diech noch schwar dehinterklemm, wenn de a guter Schreiner willst war Sonnb. - d. 'fest, lehmig' vom Ackerboden, °Eisn UE1, dös ganz Faidstück is schwerer Littenbuden °Hildb Gel, einer solchen schweren Erde kan weder mit der Düngung noch sonst mit etwas anders geholfen werden, als nur mit der Seiffen-Sieder Asche Erf 1754 Reichart 5,65f. - 3. 'schwerfällig, -unbeholfen' verstr. in Wendungen wie dorch mei Alter howe ich ene schwiere Handschrift "Zeitz Hay, sie hotte änne schwiere Zunge 'konnte nicht gut sprechen' °Mühlh K a t . - 4. 'Anstrengung, Mühe, Sorge bereitend' allg. ; der Sterzer hot de schwarste Arwet "Schlz LBa, die en Drochen hotten, kunnten schwier starwe, se moßten n Teifel en annern brenge "Eisb Bür, de Plompen (Pumpe) gitt awer schwer "Erf Geb, de wellst mer de schwer abgeplackten Taler abluchsen °Hal Kol, es gung ne alles e wink schwär in Kopf Grz, er is schwer von Begriff 'ist langsam im Denken' verstr.; schwer von Kapee dass., seit., sie kapiert schwer °Weim Berl, die Kuh milkt sich schwier "Nebra Zeu; ich hob dich nich verstann, ich heer e bissei schwer °Pößn Nst, dar macht äin s Laawe schwer "Suhl Ben, dar hot mit sein Kinnerna an Schwaam Stand Sonnb, dar treet e schwieres Lus °Schmö GBr, de schwarsten Sorgn sin die, wos mer sich salwer tut.moche °Pößn N s t ; im J a n u a r geborene Kinder machen sich schwer 'entwickeln sich langsam, kränkeln' °Schmö G S t ; wenn die Glocken schwer läuten, k ü n d e t das den Tod an °Art Hau, "Erf Mön. - 5. en schwerer Jong 'einer, der Böses t u t ' °Eisn OE1, dar werd enmol en schwerer Junge 'ein Schürzenjäger' °Mühlh HBe. swi(d)r s N T h ü r N O T h ü r (ohne N o r d r a n d ) , n W T h ü r Z T h ü r I l m T h ü r O T h ü r , swa(r) ö l t z g r , °Zoitz H a a , ° L o b s t H e i , °Schlz Osch Sa, sweir °Mühlh Die, ° S o n d h F E n , s o n s t swe(9)r, swq(v)r. — Komp. swarddr, v e r s t r . °Altb ° S c h m ö . -i- °Ilm H e r , -e° W e i m K r a n , °Arn Nsi, swedar "Ilm Möh, ° R u d s t Did K H a , ° N e u h s Lip, -i- ° N e u h s U W e i , -?- ° J e n a Rei, -id- ° I l m G B r , -e- ° N e u h s Dee Meus, swamr ° S c h m a l Sei T r u , -ga- ° S c h m a l P a p W a h , -eq- Schmal, swinr v e r s t r . n ö Z T h ü r , °Heil R ö h , °Mühlli H o l , °Got E n g , ° N a u m b Tro, sonst swamr, -e-, d a n e b e n seit.

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-g-, -S-, -i- in der V e r t e i l u n g wie b e i m P o s i t i v . — S u p . S o n d e r f o r m e n swerdsdm ° W e i m K r a n , -a- ° S c h m ö G B r , swedsdin °Ilm Möh, -ed- °Ilm G B r , -e- ° N e u h s Dee Meus, swpnsdv " S c h m a l P a p W a h , -eq- S c h m a l .

Schwere f. 'Gewicht' seit, und k a u m mdal. ; Bettschwere. Schwere Hacke f. als Fluch °Hildb The, "Mein H e n n 1850, Schwerrhacke Salz; scherzh. Ausruf der Verwunderung ei du schwere Hacke! H e n n b 1881; wie Schwerenangst euphem. zu Schwerenot, vgl. HessWb 3,531: Schwerhacke. Schwerenangst f. als Fluch, Schmal, Schiuerenangst, daß ich mich muß verschwatz! Salz, Schwerenangst noch enie! "Schmal P a p , Schwernangsen "Eisn R u ; auch als Ausruf der Verwunderung u n d bei Neckereien schwere Angst noch einmal! H e n n b 1881; Schwerangst "Art E t z ; vgl. HessWb 3,530: Schwer (e)nängste. Schwerenot f. als Fluch, Mansf, verstr. E.ichsf sWThür Hennb, sonst seit. ; s war, em de Schwierenut ze krain Erf 1900, dös wess die Schwernot 'weiß niemand' Hildb; als Ausdruck der Verwunderung schwiere Nut! "Schmö GBr; urspr. 'Epilepsie'; -> Not Schockschwerenot. Schwerenöter m. 1. 'listiger, durchtriebener, zu losen Streichen aufgelegter Mensch, t Taugenichts' verstr.; als Neckerei auf den R N P e t e r : Peter Schwereneter! "Mühlh Len. 2. 'kleiner, aus wenigen Haaren zusammengebundener Zopf' Studspr. Hai 1795. schwerenotisch Adj. 'durchtrieben' "HMöls OSchw. schwerenots Adj. l a . dass., verstr. WThiir, Erf, "Schmal Pap, Suhl. - b. 'schalkhaft' a schwarnots Maachen "Eisn R u . - 2. 'bedrückend' disse Nocht hon ich en schwärnutsen Traum gehatt "Eisn Sal. Schwerenotsgchöck n. 'durchtriebene Menschen' "Schmal Pap, °Eisn R u . - Schwerenotsgezeug n. dass., ebd. - Schwerenotsjunge m. 'tüchtiger, strebsamer Mensch' "Schmö GBr. - Schwerenotskerl m. dass., ebd. Schwerer m. 'Reicher' "Mein Fri. Schwerer Albin m. 't Vorschlaghammer' nur °Worb Gert. schwerfallen stV. 'Mühe bereiten' verstr.; s Larnn fällt uns schwer "Pößn Nst. schwerhalten stV. dass., "Heil Men, "Worb Bir, "Schmö Goß, "Pößn Nst, s hält schwar, an tüchtign Lehrling zu kriegn Sonnb. schwerhörig A d j . wie schd., verstr. ; er is schwerheerig "Zeulr Lei; f hörübel. schwerlieh Adv. 1. ' k a u m ' seit.; „schwerlich" hat der Planschuster gesagt, da lebt er noch "Nordh 1892. - 2. 'beschwerlich' in dem Sprichwort das

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schwermelke—schwieben

Versfrechen ist ehrlich, aber Halten ist schwerlich °Eisb Pet, "SRoda Gneu, "Grz Tri. schwermelke Adj. 7 hartmelkig' die Kuh is schwermelk °Hett Til. - schwermelkend Adj.dass., nur °Worb Hol, °Erf Eck, °Altb Göp, °Pößn Wei, "Lobst Schi. - schwermelkig A d j . dass., nur °Rudst ARe. Schweröler m. 'einer, der langsam spricht' HMöls. schwerreich Adj. 'sehr reich' "Mühlh Len, °Eisn UE1, dös muß a schivaarreicher Maa sei Sonnb. Schwerspat m. wie schd., °Got Frd, "Schmal Tru, "Saalf Kön, henten in der Taabächer wor di alt Schwerspatgrub "Ilm S t ü ; f Nesperich Spat. Schwert n. 1. wie schd., allg.; a Messer wie a Schwaart hot e i dr Hosenficke "Erf Mön, mett Färd unn Schwärt kummen (mit der gesamten Habe) .Mansf 1888, er hat a Rachen (Maul, enne Gusche) wie a Schwaart 'ein loses Mundwerk' verstr. ZThür, °Sondh GBr, °Eisb R a u d , R u d s t , "Saalf KGeA, "Neuhs Meus, —>• Schlachtschwert-, wurde ein Kind um Mitternacht geboren u n d sah die H e b a m m e am Himmel ein Schwert, so sollte das Kind durch das Schwert umkommen °Saalf Beu, ähnl. "Mein Schwa. - 2. 7 Sensenblatt' nur "Art Bot. - 3. Schifferspr. im PI. 'an der Schiffswand angebrachte Bretter, die ins Wasser gelassen wurden, damit m a n bei leichter Ladung und starkem Seitenwind besser steuern konnte' f H a l , "Bernb Als, vgl. K e t t m a n n , Elbschiffer 176. Schwertfeger m. in der R A der hat e Muul wie e Schwertfeger 'ein loses Mundwerk' °Eisn Sät UEI. Schwertfresser m. in der RA ne Gusche wie ein Schwertfresser dass., "Arn Esp. Schwertlilie f. 1. 'die Gartenblume Iris germanica L.' "Mühlh ODo, "Got Mech, "Weim NZi, "Eisb B ü r ; Schwertlilien benutzte man als Heilmittel gegen Gerstenkörner "LSalz GUr; f Fledermaus Gänselatsch Tintenblume, Nackiger Sperling. - 2. 7 Gladiole' "Schmö GBr. Schwertmesser n. 'großes Messer' 1310 Erf nach Brandis Hs. - Schwertschnauze f. 'loses Mundwerk' "Ilm LWi. - Schwerttanz m. 'Tanz mit Schwertern', Aschermittwoch 1557 wurde den Schwerttänzern im Schloß zu "Suhl Sehl eine Belohnung ausgezahlt, am 3. 2. 1651 verbot der Herzog von Gotha den bislang üblichen Schwerttanz der Handwerksburschen zu "Got Frd, 1625 schritt die Geistlichkeit gegen den Schwerttanz zu Weihnachten in "Salz Died ein (nach Thür. Monatsbll. 1908). Schwcrzauer Müller m. 7 Schellober' nur Schwertzer Miller Altb; zu Schwerzau (Ortsteil von "HMöls Döb). 70»

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Schwester f. 1. wie schd., allg.; s Gromt ivächst äwwersch Hei, wenn de jingste Schwaster ehr heirot wie de älteste "Jena Löbe, in einem Ortsneckvers Pause is de Resedenz, Miehltroff is de Schwester "Zeulr P a u ; im Kindervers Klapperstorch du bester, bring mer ne kleene Schwester "Mersb Spe, ähnl. verstr.; schreit ein J u n g e während der Taufe, schreit er nach einem Schwesterchen "Rudst USch. - 2. Dim. 'neugeborenes, noch ungetauftes Mädchen' seit. H e n n b Itzgr, sie ham hait a Schwesterle gekricht Sonnb. 3 a. 'Krankenschwester' allg. - b. 7 Hebamme' seit. N T h ü r I l m T h ü r wSOThür. swäsddr, seltener -?- s W T h ü r n H e n n b , -e- s H e n n b Itzgr, s°Lobst °Schlz (ohne N o r d r a n d ) , -g- N O T h ü r , nw°Heil, sonst -a-, -q- neben j ü n g e r e m vgl. D S A K t . 91.

Schwesterkind n. 'Kind der Schwester' Eichsf 1912, "Erf Erf Mön, Suhl, 1509 Erf nach Brandis Hs.; / Neffe^- Nichte, —• Vaterschwesterkind. — Schwestermann m. ' E h e m a n n der Schwester' Salz, f Schwager1. Schwestersche ->• Süstersche. Schwestersjunge m. 'Sohn der Schwester' "Neuhs OWei, Schwester- "Worb Brh, Mansf 1929; t Neffe1. - Schwestersmädchen n. 'Tochter der Schwester' "Neuhs OWei ; t Nichte. - Schwesterssohn m . ' Sohn der Schwester' "Mühlh Hey, "Nordh Blei, da angelten sech seine Schwestersehne de Havannakeste ausn Vertekoe Weim; t NeffeK schwichten K o n j u n k t . 'geschweige' NThür 1882, Mansf 1888, (daß sie) kei Rad vun Fläcke kunnten 1erein, schwichten mant ä einzges Bein Mansf 1857; —» geschwichte vollschwichten. schwichtens K o n j u n k t . dass., "Wem Sti. schwichtiger K o n j u n k t . dass., denn kumme ich nich äma met dr Letter nahn, schwichtiger met Klettern "Hett Ger. Schwiebel m. 'fliegender Rockschoß' Schweiwel "Eisn See. Schwiebelant m. 7 Taugenichts' Schwiewelante "Worb Di. Schwiebeler m. dass., "Erf Mön, "Gera Ron. schwiebelig A d j . 7 schwindlig' "Eisn I f t , —• schwubbelig. schwicbeln swV. l a . 'sich schwankend bewegen' Hennb 1881, schweiwel "Eisn See. b. geschwiebelte voll 7 randvoll' H e n n b 1881. c. schiuiewel(n)eng 7 schwindlig' u m "Eisn Creu. 2.7 tanzen, sich vergnügen' "Gera H u n Ron, "Schmö Goß. - Vgl.DWB 9,2411: schweibe(l)n, — Schwiemeln. schwieben stV. als P t . P r ä t . geschwebene voll 7 randvoll' "Querf Vitz, geschweemte vull "HMöls OSchw; —> schwippen.

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schwiebenroll— Schwiele

schwiebenvoll A d j . ' f randvoll' schwebben- "Nebra Bau. Schwieger1 f. 1 . 7 Schwiegermutter' nur sWThür Hennb (außer um "Salz Gei), Itzgr (außer Ostrand), ob. Schwarza, seit. nöZThür swSOThür, "Sondh Keu, "Naumb Schö, °Zeulr Tri, "Weißf Pri; zwische Schwiecher un Schnur (Schwiegertochter) gehört a eiser Tur Sonnb. - 2. 7 Schwiegertochter' seit, und wohl z. T. Falschmeldung. swi(d)r u m °Salz Der und °Salz Va, °Eisn GLu, °Erf H a y , sw$%dr, sw$(3)r w,s°Got s°Arn, swe%ir s°Eisn nö°Salz, u m °Neuhs K a , °Got Schm, Ilm, -ea- sö°Ilm, verstr. w ° R u d s t , sonst swi%dr.

Schwieger2 m. 1. 7 Schwiegervater' nur verstr. "Saalf, seit. ZThür nOThür IlmThür wSOThür; mei. Schwieger liegt ufn Tud krank, ar werd wühl nich wiedr aufkumme °Pößn Nst. - 2. 7 Schwiegersohn' nur seit. NThür ZThür IlmThür nOThür SOThür Hennb Itzgr; e reicher Schwieger bringt alles wieder Rudst. swi(d)r °Nordh Blei, ° R u d s t Sit, sweypr °Sondh J e b , sonst swixdr; eine klare A b t r e n n u n g v o n Schwäher ist schwierig, da swi(3)r u n d sw$(d)r auf m h d . swiger und swceher zurückgehen können.

Schwiegeralte f. 7 Schwiegermutter' nur Bernb, "Sondh Him, Weim. Schwiegerin f. 1. -dass., nur verstr. s°Got w"Rudst ö"Neuhs n°Saalf, "Nordh Nst, "Mein Melp, °Sonnb Hast, °Cob Scher, "Lobst Lig; die mutter als seine schwiegerin 1597 "Lobst Röp nach ÜB Burgk S. 58. - 2.7 Schwiegertochter' nur seit. NThür IlmThür, Mein, "Pößn Fri OOp. Schwiegerjunge m. 7 Schwiegersohn' nur seit. SOThür, "Sondh ABe, "Eisb Tauch, "Eisn Wut, "Salz Len Wei, "Mein Men, "Neuhs Cur. - Schwiegcrlatz m. dass., nur "Hai Ben. - Schwiegerleute PI. 'Schwiegereltern' seit, westl. Nordh-Arn-Saalf, "Mersb Geu, wenns de deine Schwiegerleite su Schlacht behannelst, do bist de e schlachtes Mensch "Pößn Nst; Schwiegers- "Eisn See. - Schwiegermädchen n. 7 Schwiegertochter' nur °Eisn Käl Wut, "Neuhs Cur, -mädle, -mädel "Mein Bir, "Sonnb Mön, "Schlz Osch. - Schwiegermetze f. 7 Schwiegermutter' nur Schwegermetzn Eisn nach DWA 6, S. 3. - Schwiegermutter f. wie schd., NThür NOThür nWThür n.öZThür IlmThür (ob. Schwarza nur verstr.), OThür SOThür, Ostrand Itzgr., um °Salz Gei, sonst seit., vgl. DWA 6, Kt. 4; do krichte dar Buwwer su anne Wuet uff sinne Schwiarmotter "Erf Hay, heirat blueß dei Schwiegermutter niät mit! Sonnb; / Oeschwiege Schwägerin Schwieget, Schwiegeralte -metze, Schwiegerin Schwieger sehe. - 2. dass. wie Schwiegermutterstock "Ilm Stii, Weim; t Blätterstock.

1112

swai-, swqimodvr °Mühlh Die K a m K a t L a n N D o ODo Opp Schi W e n ; sonst zur L a u t u n g von Schwieger- -»• Schwiegertochter.

Schwiegermutterstock m. 'die Zimmerpflanze Aspidistra elatior Bl.' "Sonnb St; t Blätterstock-, vgl. Marzell 1,476. Schwiegersche f. 1. 7 Schwiegermutter' nur verstr. sö"Eisn, seit. n°Got, "Eisn I f t . - 2. 7 Schwiegertochter' nur °Worb Bir, "Eisn Tha. Schwiegersohn m. wie schd., nur nNThür NOThür OThür SOThür, verstr. sNThür nWThür nZThür nllmThür Itzgr, sonst seit., vgl. DWA 6, Kt. 5; a Pfaarschbauer will kän Kuhbauer zun Schwiechersuh "Cob ULau; t Eidam, Eidammann -söhn, Schwager Schwäher Schwieger2, Schwiegerjunge -latz, Tochtermann. swäxdr-, swg.%vr- seit. n w N T h ü r Z T h ü r k a n n an Schwager angelehnt sein; sonst zur L a u t u n g von Schwieger- -»• Schwiegertochter.

Schwiegertochter f. wie schd., allg., doch verstr. Itzgr n,söWThür, "Saalf n"Lobst, seit. Südrand ZThür, Hennb, ob. Schwarza; die sin schunn lange mit ehrer Schwiegertuchter uneens "Altb Zsche; t Eidam(s)tochter, Junge Frau, Schnur2 Schwieger1 Schwiegerin Schwiegermädchen Schwiegersche Sohnsfrau; vgl. DWA 6, Kt. 6. swegsr- verstr. Eichsf, swe%dr, -j-, swe(d)r- W T h ü r , verstr. N T h ü r n Z T h ü r , seit. I l m T h ü r O T h ü r , sw$x dr -, -j-, sw$(a)r- verstr. Eichsf, N o r d r a n d ZThür, °Mühlh °Sondh °Art, seit. n N T h ü r Mansf, übriges Z T h ü r , sweaxsr-, -ia- verstr. s°Erf n°Arn, °Sömm W u n , °Erf Rin, °Weim Utz, swi(v)r- w R h ö n , nw°Salz, verstr. n ö N T h ü r n N O T h ü r w Z T h ü r , seit. s N O T h ü r n l l m Thür, sw$i(3)r- °Schlz, °Lobst (doch -öi- "Lobst H e b R ö t Schm Weit), swai(d)r-, swaijdr- verstr. w°Nordh, swaür- °Mühlh L a n N D o , °LSalz Crau W B e h , sonst swix»r-, -j-.

Schwiegervater m. wie schd., allg., doch WThür wZThür Hennb seit, und jüngeres Wort; t Alter Mannsvater Schwäher(vater) Schwieger3, vgl. DWA 6, K t . 1, Dt. Wortf. 1,78. Schwiel m. 1. 7 Schwiele 1' nur "Schmal Pap. 2. 'Schwellung' . . . hat in Hals än grosse Schwiel "Schmal Bro. Schwiele f. 1. 'harte (verhornte) Stelle an der Handfläche' NThür WThür ZThür sIlmThür sSOThür Hennb Itzgr, sonst verstr.; do bruueht e sich keine Schwääln in de Hänge ze schingen "Sondh HTh ; war Schwelen hat, kemmt in Himmel "Eisn UE1, besser ne Schwiele an der Hand wie dn Strick am Halse Rudst 1894; t Hornhaut Leiste2 Leisten Lücke Maser Quese Schmiele2 Schwiel Strieme. — 2. 'Anschwellung durch Schläge, t Striemen' "Sömm Kö, "Neuhs Meus; besser ne Schwiele in der Hand wie aufm Ricken Rudst.

1113

schwielig—Schwimmkräpfel

sweld, sweln Eichsf, °Eisn, verstr. n N T h ü r sZThür ö O T h ü r , seit. s N T h ü r s I l m T h ü r SOThür, verstr. s N T h ü r (außer Eichsf), mittl. I l m T h ü r , seit. Z T h ü r s I l m T h ü r , -ea-, -w- verstr. ZThür, ob. Schwarza; sw^il(n), -öi- seit. S - R a n d S O T h ü r ; swil(n), -e- seit. s S O T h ü r , °Got Asp, °Sonnb R a b , sweld °Weim Otm, swül °Mein Melp, swüld(n) °Mein Rei Sted, "Schmal Brei, swöln °Mein Sted, swil, -e- s W T h ü r , suril seit. H e n n b I t z g r s S O T h ü r , sonst swild, swiln.

schwielig Adj. 'mit Schwielen bedeckt' "Mein Quei, "Eisn UE1; schwälnche Hände "Arn Gri. Sehwiembes o.G. 'Lügner' nur Schwimbes "Schmal Brei. Schwiemel m. l a . 'Gleichgewichtsstörung, Schwindel' Eichsf 1912, "LSalzNeu 1801, Schwimmet °Eisn UE1, auch im Oberharz Schwaimel nach Borchers 125. - b. übertr. er hat en Schwimmet 'ist eingebildet, angeheitert' Hildb. - 2. 'Luftikus, t Windhund,' NThür 1882, Eichsf 1912, Mansf 1888, Erf. - 3. 'die Grasart t Taumellolch' Schweimel NThür 1821; vgl. Marzeil 2,1362. - Zu mhd. swimel, swimmel. Schwiemelant m. 'Luftikus, t Windhund' seit. NThür NOThür ZThür, meist als Schwiemelante. Schwiemelbruder m. dass., Weißf, "Weim Bla. Schwiemeler m. 1. dass., "Eisn Schö, Erf, "Arn PI, °Weim Bla, J e n a ; 'nächtlicher Herumtreiber' °Wern Sti. - 2. 'überspannter, närrischer Mensch' "Erf 1866. schwiemelig Adj. l a . 't schwindlig' verstr. NThür NOThür OThür, "Erf 1866, "Eisn Krau Pfe UEl; mir wards schweimetcht, wenn ich Walzer tanze "Altb Zsche. - b. 'unbehaglich' "Erf 1866, 'unheimlich' "Mühlh Len, es worr dan schwiemelich 'ihm wurde ängstlich zu Mute' °Worb Bir. - c. 't betrunken' "Schmö GBr. - 2. 'liederlich, ein lockeres Leben führend' Sondh, "Art Fra, Erf.

herum- verschwiemeln, beschwiemelt. / schwindeln' Salz, —» vorschwiemeln.

1114 3. 'lügen,

swaimdld s°Nordh 1902, °Sangh B r t , neben -i- Sondh, °Art F r a , sonst 4-, doch smimto Erf 1892; B e d . l b swimalniyfg) u m °Eisn Tre, verstr. N T h ü r n w Z T h ü r , -e- °Eisn U E l , -ai- verstr. N T h ü r (außer Eichsf), Mansf; swaimdliy(s) Mansf 1888, °Hal Bee, swimdliyix °Wern Sti. — Zwar zu m h d . swimen 'sich hinu n d herbewegen, s c h w a n k e n ' u n d m h d . sweimen 'sich schwingen, schweben', doch nach W b G e g w 5,3351 schwiemeln a n g e s e t z t ; vgl. D W B 9,2618, 9,2437: schweimen 2, H e s s W b 3,537, 3,522: schweimen, Müll.-

Fr. 2,497: Schwiemel-, schwiebeln. schwierig Adj. 1. wie schd., kaum mdal.; dös is halt a schwieriche Geschieht Sonnb. - 2. 't sehr' Studspr. Hai 1894. >• lang schwierig. Schwimmboden m. '/ Kahn' nur "Sonnb NhS. ^schwimmen stV. wie schd., allg.; kaum loffen kunn de Kerlchen, awwer im Wasser schwummen se wie de Ratten Hai, der konn schwimme wie e bleierner Zeißg "HMöls OSchw, wie ene bleierne Anten "Eisn Tre, er schwimmt wie a Elleritz (gut) Suhl, da trääschts aber, was von Himmel ronger will, un alles schwimmt o f f n Wage Rudst, die Budn schwimmt 'steht unter Wasser' Sonnb; R A : Fett schwämmt ömmer owedrouf 'wer schon viel hat, bekommt noch dazu' "Suhl Ben, he schwemmt garn obedroff 'tut sich gern hervor' Hennb 1869, s kömmt a Ant geschwommen 'es hat jmd. gelogen' "Suhl Geh 1884, s schwimmt mer vorn Aagna 'ich sehe undeutlich' Sonnb, dr Hering well schwemm 'nach dem Verzehr von Hering muß man trinken' Suhl; Brauch: Ostereier läßt man im Bach schwimmen "Rudst OSch.

swairn(d)lix, swaimdlx N O T h ü r w O T h ü r , neben -iö O T h ü r , Sondh, °Art F r a , sonst -%-, doch swemdle% °Eisn K r a u U E l , swainlix °Mersb W ü n .

swem(z) s W T h ü r Z T h ü r I l m T h ü r , °Suhl (ohne Nordrand), u m Mein, -ü-, -ö- R h ö n , "Schmal, N o r d r a n d °Suhl, °Got F r d , °Cob Nst, sonst -i-; P r ä t . swurn verstr. N T h ü r N O T h ü r , Salz Ilm, swumb °Wern Sti, sworn °Eisn R u , °Mein Was, im PI. -ö- Altb 1878, sonst -ä-, -Q-; P t . P r ä t . -o- W T h ü r Z T h ü r I l m T h ü r H e n n b , sslt. N O T h ü r , sonst -u-,

Schwiemelkätzchen n. 'Spiel, bei dem die Kinder an den Händen gefaßt und durch Drehen schwindlig gemacht werden' "Mühlh HBe. Schwiemelkorn n. 'präpariertes Korn, mit dem die Fische schwindlig gemacht werden, damit man sie fangen kann' "Eisn Tre. - Schwiemelmensch n. 'Mädchen, das sich herumtreibt' "Mühlh HBe. Schwiemeln swV. l a . 'taumeln, schwankend t gehen' verstr. NThür außer Eichsf, Schlz. - b. als Pt.Präs. ' / schwindlig' nWThür, verstr. NThür Mansf nwZThür, "Eisn UEl. - 2 a. 'sich (nächtlich) herumtreiben, t bummeln, liederlich leben' verstr. NThür NOThür ZThür IlmThür OThür nSOThür, Salz. - b. 'übermäßig Alkohol trinken, saufen' "Mühlh ODo, "Mersb Spe. >

Schwimmer m. l a . 'schwimmender Mensch' verstr. - b. als Dim. 'Badepüppchen aus Porzellan, die im Ort gefertigt werden' "Ilm GBr. 2. 'der auf dem öl schwimmende Dochthalter des Nachtlichtes' Erf Sonnb. - 3. 'beim Fitschein flach über das Wasser geworfener Stein' "Sonnb Trut. - 4. Schwimmer machen - a. 'einen flachen Stein über das Wasser hüpfen lassen, t fitschein' "Salz Lie. - b. 'auf dem Bauch liegend Schlitten fahren' "Sondh Cli; t Bauchlegens. Schwimmkasten m. 'auf Tonnen im Fluß verankertes hölzernes Schwimmbecken' Jena bis 1940. - Schwimmkräpfel m. 'f Pfannenkuchen 1' nur "Eisn Bol Fal Mel Naz WLu; t Schwemmkräpfel.

1115

Schwimmstein—Schwinge

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und k a u m mdal.; —> ein- verzusammenschwinden. schwinderig Adj. 't schwindlig' Hennb 1855, "Mein J ü c h , schwengerscht "Neuhs Meus. Schwindler m. 'Lügner' verstr. OThür SOThür, sonst seit.; du grußer Schwindler, jesuffen hoste, bist gor nich drussen jewasen "SRoda H e r ; t Mogelant Münchhausen, Schwindelgustav -hund -luder -major -meier -sack, -sau -tier -vieh. schwindlig Adj. wie schd., verstr., doch NThür NOThür n W T h ü r seit. ; ich konn nich huch steige, weil ich sehr schwinlich bien "Pößn Nst, me werds schwendlcht "Neuhs Meus; t blindvoll blümerant dämlich drehnig duselig krisselig schummerig"1 schwarbelig schwiebelig schwiemelig schwinderig schwirmelig schwubbelig schwummelig schwummerig schwupperig schwurbelig taumelig torkelig träumelig türmelig, schwiebeln schwiemeln schwindeln tutzeln. Schwindsucht f. 'Lungentuberkulose des Menschen' verstr.; wieveel hosten heite schun widder Sorgnogel gequolmt, warst ball de Schwendsucht kreie "Altb Zsche, dann guckt de Schwinnsucht zum Halse raus 'er ist sterbenskrank' "Jena Löbe, ar is an der galoppierendn Schwindsucht gestorm "Cob U L a u ; scherzh. übertr. in Oskarn sein Portmannee is immer de Schwindsucht verstr.; R A da ärgert mer sich de Schwindsucht an Hals verstr.; die Schwindsucht sucht man durch das Messen zu heilen "Art K a i ; / Auszehren Auszehrung Lungenschwindsucht Motte 2b. schwindsüchtig Adj. 'von der Lungentuberkulose befallen, t lungenkrank' verstr.; übertr. die Bratkartoffeln sehn su schwindsichtig aus 'blaß' Apol. Schwindsüchtige(r) m.f. 'Lungenkranke(r)' verstr. Schwindsuchtsbude f. ehemals Beiname für eine Porzellanfabrik in "Ilm GBr. - Schwindswewil H e n n b , -i- R u d s t , swer/vl °Got F r d , -i- °Got Mech, sonst swindat, -e-, suchtskarre f. scherzh. 't Fahrrad' "Mersb Lau. Schwindelgustav m. 't Schwindler' °Hett Ger; Schwindsuchtspfeife f. scherzh. ' / Tabakspfeife' ebs. -hanne Gera. - Schwindelhund m. dass., "Mühlh Kai. °SRoda Her. - Schwindelluder n. dass., °SRoda Schwindzeichnung f. 'Werkzeichnung in der Her. - Schwindelmajor m. dass., "Stimm Orl. - Porzellanfabrikation, bei der die 18-22 Prozent Schwindelmeier m. dass., seit. Schwund beim Brennvorgang berücksichtigt sind' schwindeln swV. 1. 't lügen' seit., nicht NThür u m Sonnb. n N O T h ü r ; dar schwinnelt, doß sich de Bolken beegn Schwingbacken m. ' / Angeber' nur u m "Eisn "Altb Zsche; t mogeln schnurren schummeln BeW. - Schwingbrett n. 'Gerät zum Umwenden schwiemeln, sprenzein; —> auf- einschwindeln. - 2. der Körner auf dem Trockenboden' "Eisn OE1. als P t . P r ä s . 't schwindlig' schwengelneng, schwinSchwingbrot n. 'eine besondere Form des normalen gelning °Eisn Far See UE1, "Got F r m Mech, "Erf Bäckerbrotes' im Gegensatz zum Sturzbrot, "Zeitz Mön, s es en schwengelneng "Got Frd. Droy. Schwindelsack m. 't Schwindler' "Schmö Tau. Schwinge f. 1 a. 'meist aus Weiden geflochtener - Schwindelsau f. dass., Schlz. - Schwindeltier henkelloser ovaler Korb mit flach gewölbtem li. dass., "Hett Brau. - Schwindelvieh n. dass., Boden, oft mit eingearbeiteten Grifflöchern (s. °Altb Zsche. Abb.)' neben Futterschwinge nur öNThür N'OThür ' schwinden stV. 'schrumpfen, vergehen' seit. n l l m T h ü r wOThür öSOThür, "Sömm, verstr.

Schwimmstein m. 'der beim Fitschein flach über das Wasser geworfene Stein' °Mühlh Str. Schwind m. 'ein Hautausschlag, Schwindflechte' Mansf 1901, °Hal Bee, Sondh, °Art Fra, °Eisn Tre, Altb 1888, Schwink Eichsf 1912; ->• Verschwind. Schwinde f. dass., verstr. SOThür, "HMöls OSchw; dei Gesicht is voller Schwindn "Schlz Bli; vgl. D W B 9,2653. schwinde Adj. l a . 't schnell' verstr. NThür (außer SO), Mansf, "Eisn Fra, "Mein J ü c h ; denn loffe schwinge ninn un zog sich sei jutes Zeig ahn °Hett Ger, de Wochen äs schwinger rimgegenn wie an gewasselter Taler "Mühlh F a u ; Sprichwort: n schwiender Hund bißt an äästen nEichsf 1907. b. schwinde machen 'sich beeilen' nur °Quedb Fri Ha, °Sangh Bös. - 2a. 'heftig, t stark' verstr. sHennb, e schwenner Schlog, schwenne Schmerze H e n n b 1855. - b. als Adv. 't sehr' vorwieg, um °Hildb The, verstr. sHennb, °Hildb Gel Sehl Wes, "Salz Wit 1855; das is wärrlich e schwenn hüsch Mädle "Mein R i t . swiya NThür Mansf, swey °Eisn Fra, swind °Quedb Ha, sonst swin, -e-, Schwind(e)fleck n. 1. 'von der Hautflechte befallene Stelle' Sondh, °Mühlh ODo, °Eisn UE1, Erf 1910. - 2. im PI. 'f Sommersprossen' °Hildb Ger. Schwindel m. l a . 'Störung des Gleichgewichtssinnes' seit. - b. 'üble Laune, t Koller' wenn er ämal sein Schwinnel hatte R u d s t . - 2. 'die Grasart t Taumellolch' NThür 1821. - 3. 'Betrug, t Lüge' verstr.; damit würd e großer Schwennu getrewe "Schmal Brei. - 4. 'wertloses Zeug' "Zeitz Kay, was kost der ganz Schwindl? Sonnb; t Kram.

Schwinge—Schwirl genholü

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Abb. Schwinge l a

ö°Mühlh "Sondh n"LSalz n°Erf °Weim, s. K t . Sp. 1119,100 seltener Wortschatz unberücksichtigt bleibt; Körbe in Form der Schwinge benutzte man vor allem zum Füttern von Großvieh, NThür NOThür öZThür nllmThür öSOThür, nimm de Schwingen un geh dan Fahren Haber "Mühlh Dach; sie dienten auch zum Steinelesen, verstr. sllmThür öHennb, "SRoda, zum Kartoffellesen, verstr. WThür Hennb, seit. ob. Schwarza, Itzgr, zum Sammeln von Waldstreu, verstr. söZThür sllmThür SOThür Itzgr oder als Laugenkorb n°Worb, "Eisn Fal, vereinzelt noch reinigt man in der Schwinge das Getreide durch Schütteln (wohl der ursprüngliche Verwendungszweck); t Dreckkorb -schanze -wanne, Eierkorb, Erdäpfelskorb -kratze -schanze -wanne, Füllfaß -korb -wanne, Futterkiepe -korb -mulde -multer -schanze -schüssel -schwenke -schwinge -seige -seihste -sieb -wanne, Füttermulde -schanze -schwinge -wanne, Gaukel- GemengeGer einichswanne, Häckerlingsschanze Häckerichsschwinge, Häckmulde -multer -schwinge, Häckselmulde -schwinge -wanne, Haferschwinge -wanne, Handkorb Hebewanne, Holzmulde -schwenke -wanne, Kartoffelkorb -kratze -schanze -schwenke -seige -wanne, Käupel- Kippelkorb, Kiepe, KirschKohlenwanne, Korbmulde -schwinge -wanne, Krätze, Krätzen- Laugenkorb, Mooskorb -schwinge, Mulde Multer(krätze) Muschel1 Negerhut, Pferdeschwinge -sieb, Purzelwanne Rasenkorb, Runkelkorb -wanne, Schalenkorb Schanze2, SchanzenSchaufelkorb, Schienenkorb -wanne, Schienlesschänzle Schiff (korb) Schleißenkorb Schleuder Schranz Schranze(n) Schütte Schottel1 Schüttwanne Schwenke Schwingel Schwinger Schivingkorb Schwucke Seige2 Seihste(n) Sester Siedemulter, Siede- Späneschwinge, Spankorb -wanne, Spreukorb -mulde -schanze -wanne, Steinkorb -schanze -seihste -wanne, Streukorb -mulde -schanze -schwinge -wanne, Vorschüttschwinge -wanne, Wanne, Wannen- Weidenkorb, Wurzelschwinge Zwiebelkorb. - b. 'kleiner, kreisrunder Korb als Behälter für die ungebackenen Brotlaibe' seit. Südrand NOThür nllmThür wOThür; t Backnest; —• Backschwinge. - c. 'rechteckiger Korb aus Weidenoder Spangeflecht, Spankorb' zum Transport von Obst und Gemüse, verstr. öOThür, Hai, °Mersb Dür, Weißf, °HMöls Teu, "Schmal Pap, in °Weim Leu als Aufsatz des Marktkorbes; bräng

1118

ma de zahn Schwängn Appel ewwer de Stroße "Schmö Bor. - d. 'nierenförmige Blechwanne mit Tragband zum Düngerstreuen' °Mersb Lau Mil. - 2 a. 'breite, flache Leitersprosse, die in den durchbohrten Leiterholmen fest verkeilt ist und so der Leiter Festigkeit gibt, t Schübe' "Suhl Get, Cob, "Lobst Glei Hei, "Schlz Göt. - b. 'Sprossen der Wagenleitern am Erntewagen' verstr. wSOThür, seit. NThür IlmThür OThür öSOThür Hennb Itzgr, "EislBen; t Leiterschwinge. - c. 'Sprosse des Schubkarrens' "Hildb Gie. d. im PL 'zwei Streben an der hölzernen Egge zum Zusammenhalten der vier Balken' "Mersb Lau, ähnl. "Altb 1845. - e. 'Verbindung zwischen den Pflugarmen, t Riesterstrebe' nur "Sömm GNh. - f. 'Verbindungsstrebe zwischen den Beinen der Hobelbank' "Got Schm. - g. 'über den Leiterwagen gespannte Kette, die die Leitern zusammenhält' "Nebra Woh, "Apol K i l o . - 3a. dass. wie Schwingmesser, Eichsf, "Mühlh ODo, "Eisn UE1, "Erf Erm, "Sömm Str, "Salz Pfe, "Saalf Arn; -» An- Flachsschwinge. - b. '/* Peitschenriemen' nur "Zeulr LWo, - c. 't Sensenkorb' nur "Schlz Bli Kün, "Lobst Zop. - 4. 'ein Teil der Dreschmaschine' "Zeulr HLeu. Schwingel f. 't Schwinge la' "Mühlh Kai. schwingen stV. l a . 'heftig rhythmisch bewegen, schleudern' verstr. ; sost emol sieh, wann onser Grueßer dn Veerschlooghammer schwengt! "Got Sie; er schwunk de Klinger (Klingel) zun zwäten Male Eisl; sü schwengt dn Pantoffel 'regiert in der Ehe' "Eisn Ru und verstr. - b. übertr. eine Rede schwingen 'schwungvoll reden' seit.; es wordn wille Redn geschwongen Weim, er schwingt de grüße Frasse "Rudst ARe; ar schwingt 'prahlt' "SRoda Her, "Eisn UE1. - 2. 'eine geringe Menge Getreide in einer Schwinge durch Schütteln reinigen' nur "Mühlh GGo HBe, "Mersb Mü, wenn er den Samen mit einer Mulde schwinget, wodurch die leichten Körner heraus fliegen Erf 1754 Reichart 5,206. - 3. Flachs schwingen 'den gebrachten Flachs auf dem Schwingstock mit dem Schwingmesser schlagen, um die gröberen Teile abzulösen' verstr. u. veraltet sNThür WThür ZThür, ob. Schwarza, Hennb Itzgr, "Pößn Nst; so wird der Flachs geschwungen und zuletzt gehechelt und vom Werge abgesondert Erf 1754 Reichart 5,179. - 4. 'wogen' das Korn schwingt "Schlz Gef. swey

W T h ü r ZThür nHennb öOThür,

sHennb,

sonst -i-\ Prät. swuy(g), -o-, doch schwingte °Sondh 1862; Pt. Prät. giswuy(n), -o-, doch -Q- °Melr Ste. Schwingenblechn. 'ein Blechbeschlag am Pferdewagen' "Art Schöw. - Schwingcnholz n. wohl 'Holz zum Herstellen von Wagenleitern' soll kein Bauer schwingenholz in der gemeind hauen

Schwingenkrätze—Schwingwerg

1119

1120

Schwinge 1a

l Schwinge,-schwinge l Schwenke ? Moosschwinge -L W a n n e , - w a n n e \ Sester n/ L a u g e n k o r b * Füllkorb a Krätze,-kratze Schanze

^kursiv: g r ö ß e r e r K o r b

(s

'

orbform wenig'\ üblich, n u r v e r s t r ~ v ^ v (Futter)mulde

AITB ?..„ o

(Futter)schwinge

01

I|Str^ukorb

/

Wannen-,Futterkorb Steinkorb I t Staatsgrenzen

3

I t Füllfaß

CS

Arbeitsgebietsgrenze |

m (Futter)multer

.Wortgrenzen

-i.y 1681 Gemeindeordnung "Hildb Vei. - Schwingenkrätze f. '/ Handkorb' nur "Sonnb Roh. Schwinger m. 1. 'f Vorschlaghammer' nur °Sömm Schw. - 2. ' / Schwinge la' nur °Sangh Brs, "Schmal Zil; —» Futterschwinger. 3. 't Schwätzer1, Angeber' nur seit. nSOThür WThür, "Salz Bern, °Altb Win. Schwinghammer m. 't Vorschlaghammer' nur "Nordh Wer, "Nebra Stei; —>• Schwunghammer. Schwingheld m. 'Prahler, t Angeber' "Eisn Creu. Schwingklotz m. dass. wie Schwingstock, "Got Win. - Schwingkorb m. 1. 't Schwinge la' nur Nordh. - 2.'Purzelkorb'nur verstr. "Schlz, "Zeulr Wec; auch Schwinge- -, t Schwenke 2. - Schwingmesser n. 'Holzstück in Form eines großen Messers

Häckmulter

zum Schwingen des gebrechten Flachses' °Erf Erf Mön, "Got Win, °Rudst All, Schwinge"LSalz Neu 1801, °Sondh HTh, "Arn Ach. Schwingmulter f. 'Purzelkorb' nur "Grz Rei; t Schwenke 2. - Schwingpflug m. 't Wendepflug' nur "Worb GBa, °Eisn Tre, "Schlz Hir; t Pflug, rSchwingstecken m. in der RA ich haue dich, daß du den Schwing stecken kriegst "Eisn Her. Schwingstock m. 'senkrecht stehendes Brett mit einem Ausschnitt, in den der Flachs beim Schwingen gelegt wurde' seit, und veraltet NThür WThür ZThür Hennb; auch Schwinge-. - Schwingstuhl m. dass., "Nordh K F u . - Schwingwerg n. 'Abfall beim Schwingen des Flachses' veraltet "Mühlh ODo, "LSalz Beh, "Erf Mön.

Schwinkebohne—schwitzen

1122 f Schwinkebohne -> Schminkebohne. übers Wasser hüpfen lassen, t fitschein' nur "Er schwipp Interj. schallnachahmend °HMöls Kle, "Arn Esp, "Hildb Mab. OSchw, schwipp schwapp, fertig! °Eisn OE1 schwippig Adj. 'beweglich, elastisch' "Sömm UE1. Kö. Schwippchen n. 'kleines, dünnes ZwanzigSchwippschnur f. 'Schmitze am Peitschenriemen' pfennigstück aus Silber' bis 1900 "Ilm Man, —> nur Schwäpp- "Quedb All; t Schwippe 4. Scheibe 5. Schwippschwager m. 'entfernter Verwandter' Schwippe f. l.'t Rute la' seit. NThür, °Mersb, "Mersb Lau, Jena. °Erf Rin, "Zeitz Pre Reu, °Altb Luc, °Got Mech. Schwips m. '(leichter) Rausch' verstr., doch - 2. 'Peitsche' nur seit. NThür (außer NW-Rand), seit. NThür NOThür SOThür; se hotte ann darben nWThür ZThür, "Schlz LBu, t Schwefe. - 3. Schwips wag "Worb Kül, zerletzt hat e ooch a klenn 'Peitschenriemen' nur °Sondh Roc, °Mersb Spe, Schwips gekrecht " E r f H a y ; / P f i f f Sarraß Schwups2 "Sömm Str, "Erf Oll, "Arn Güg, "Mein KSu, Grz, Tüpferer, betrunken; —> beschwipst. f Schwepenriemen. - 4. 7 Schmitze am Peitschwips Interj. den Schall der Ohrfeige nachschenriemen' nur n,ö°Gera °Grz, um °Nebra ahmend schwips schwaps Hennb 1881. Frey, "SRoda Ein, Altb; t Schwippschnur, —• geschwippt. - 2a. schwirmelig Adj. 7 schwindlig' verstr. öOThür, 'etw. ruckartig bewegen' °Sömm Kö, dar Bremser s wor mer schwermlich in Kuppe geworri vun dan muß bim Kurven dan Hingerwoan nach links oder Driehn "Schmö Goß ; —> schwarbelig. rachts schwibben °Eisn Fal, e Fesch, den de Älrn schwirren swV. 'mit surrendem Geräusch flie(Ilm) onversiehns off de Wäse geschwäbbt hat gen' seit.; heire tun de Maikäfer tichtch schwärm Weim. - b. 'flache Steine übers Wasser hüpfen "Mersb Lau. lassen, t fitschein' nur verstr. ob. Schwarza swSchwitte —>• Suite. SOThür, seit. sZThür, mittl. IlmThür, °Altb Zie, Schwittjeh -> Suitier. "Pößn Wei; ech haa gern Stänne iewern Teich Schwitz m. 7 Schweiß' in der RA ich haa se geschwippt "Ilm Man. - c. 'Bierdeckel werfen' u f f n Schwitz jebroocht 'sie zurechtgewiesen' "Sangh "Neuhs Meus. - 3 a. 'schwappen' das Wasser R o t t ; —> Fensterschwitz. schwippt aus n Eemer "Gera Thr. - b. geschwippte Schwitze f. 'aus Fett, Zwiebeln und Mehl zubevoll 7 randvoll' nur seit. sZThür IlmThür, "SRoda reitete t Einbrenne für Suppen und Gemüse' "Gera. >• Schwuppen. nur seit. NOThür WThür ZThür IlmThür OThür; Schwipper m. 1. 'Stein zum Fitschein' "Altb —> Mehl- Zwiebelschwitze. Zie, "Hildb Mab, —• Wellenschwipper. - 2. im schwitzen swV. l a . wie schd. 'Schweiß abPI. Spottname für die Einwohner von Alsbach sondern' allg.; mer wärd s'ch noch en der Hetze (Ortsteil von "Neuhs Schei). s Hemme vo Leiwe schwetze Erf, su en Verschlog schwipperig Adj. 'übel' mir äs schwibber ech (Erkältung) korriert mer on besten dorch Schwitzen "Apol Flu. "Pößn Nst; er schwitzt wie en Laugensack verstr. schwippern swV. l a . 'schwappen' "Erf 1866. - NThür WThür ZThür IlmThür, "SRoda Her Klo, b. geschwipperte voll 7 randvoll' nur Mansf 1888, "Neuhs Lau, wie a Gorntupf "Pößn Nst, ar muß ob. Schwarza 1819, geschwiebert vool "Mein Henn schwitz wie a Braten verstr. Hennb, seit. IlmThür 1850. beschwippern. - 2. 'flache Steine Itzgr, "Mühlh Fau, "Eisn Ru, Naumb, Altb 1687, 1121

71 Thüringisches Wörterbuch V., 8. -9. Lfg.

1123

Schwitzer—scliwuchteln

er schwitzt wie ein Pferd Rudst, "Sonnb Heu, a Gaul Suhl, e Ochs "Suhl Geh, wie än Bar ?Mi.ihlh Fau, "Gera Röps, a-Aff Suhl, °Erf Vie, "Neuhs Meus, Sonnb, "Grz Ber, wie e Hund (e Vieh) Grz; R A : jeder Ochse läßt nach, wenn er schwitzt "Mersb L a u ; dos sän die gesendsten Leit, di ban Assen schwetzen un ba dr Arbt friern "Ilm Stü, ähnl. verstr. außer NOThiir, über einer Sache schwitzen 'es sich sauer werden lassen' Studspr. Hai 1795. - b. übertr. hä muß eppes schwetz 'Geld herausrücken' H e n n b 1869; me koos net durch die Rippe geschwetz 'den Harndrang oder das geschlechtliche Verlangen nicht unterdrücken' Hennb 1869, Suhl, °Weim Bla, R u d s t , °Eisn UE1. - c. in der Wendung Blut schwitzen 'in Ängsten sein' °Schmö Goß, Sonnb, dar schwitzt Blut vär lauter Angst "Zeitz Of; ha schwetzt Blut on Wasser °Eisn U E l ; auch är schwitzt Blut (so arbeitet er) °Eisl URi, "Zeulr Arn. - 2. 'mit Schwitzwasser beschlagen' von • Fenstern, Wänden usw., verstr. ; wenn de Fenster schwitzen, wärds kälter °Mersb L a u ; auch das gelagerte E r n t e g u t schwitzt °Mersb Lau, °Eisn UE1, °Erf Mön.

1124

schwor Adj. in der Beteuerungsformel so gewiß in schwom Topp! Eichsf 1912; vielleicht zu mnd. swär 'schwer', vgl. Schambach 220: swär. schwören stV. 'einen Eid leisten, etw. versprechen' allg., se schwurn schwiere Rache "Erf Hay, war uft schweert, liegt uft °Pößn Nst, ich hätt drauf geschworn, döß dus bist Sonnb; die schweert fern Taler n ganzen Porzelkorb voll p Schlz ö t t , ich schweers dir bei mein Leib un Läm "Mersb Lau, . . . bä Dunner o Water "Mein TSibr 1855, ar hot mersch huch un heilich geschworn, döß ersch niä widder will mach Sonnb, se hun Steen un Been geschworen, sä täten keenen verdammten Troppen von dan miserablen Luderwasser saufe °Weim Bla; sollen die verordneten und geschwornen Schoppen iederzeit darzu gebrauchet werden um 1600 °Schlz Bur nach IJB Burgk S. 83, Stein Setzer, oder geschworener meßer 1657 Erf nach Brandis Hs.; t gabeln; —> ab- be- ver- zuschwören, Geschworener. sw$r(v), swpr nöZThür nllmThür, Sondh, °Schmal Pap Schmal, Hennb 1873, swir(i) öOThür, s°Eisn, -ea- solt. w,sZThür, ob. Schwarza, (neben -e-) Nordh 1874, -p(a)-, -dfa)- Itzgr, -e- NThür sNOThür SOThür, °Eisn Ru, Erf Sonnb; Kürzen: sw^rd 3. Schwitzer m. 'Pullover' verstr. östl. Eisl-Suhl Sg.Präs. °Weim But, swi^rn 1.3. PI.Präs. °Eisn Ru, bis etwa 1945; als Kinner hott mer im Winter en Hennb 1873. — Prät. swuir °Eisn Ru, swür °Eisn Schwitzer un ne dicke Jocke driewer "SRoda H e r ; UEl, -ö- Mansf, Sondh, sonst -ü-, doch swerdd °Gera zu engl, sweater; f Sweater, vgl. Müll.-Fr. 2,499. Wei. — Pt.Prät. gaswürn Mansf ZThür. IlmThür schwitzerig Adj. 'zu warm' mir is schwitzerich OThür SOThür, ° Sonnb Häm St, -ü- °Eisn UEl, Cob. sonst -ö-, -g-, doch gvswosnd °Schmal Pap, gdswörd schwitzern swV. 'in Schweiß geraten' mich Sonnb als seit, junge Form. schwitzerts Sonnb Cob. Schwörhenne f. ' H u h n als jährliche Abgabe der Schwitzhaufen m. 't Heuhaufen vor dem Ein- Zehntpflichtigen an das Freigut' bis ins 19. J h . fahren' nur "Schmal R o t . "Mein Hin. schwitzig Adj. 'schweißnaß' schwetzge Pfare schwubbeldick Adj. 'sehr t dick' "Erf 1866. °Weim Bla. schwubbelfett A d j . dass., verstr. "Erf nö°Arn, Schwitzkasten m. in der R A jmd. in den Schwitz- N T h ü r 1882, Anna war hebsch dorchivachsen, aber kasten nehmen 'ihm den Hals mit dem Arm so nech etwann schwuppelfett "Weim Bla; —> schuppellange u n d so fest zusammendrücken, bis er schwabbel- schwuckelfett. schwitzt' °Mersb Lau, °Eisn UE1, J e n a , "Suhl schwubbelig Adj. 1. 't schwindlig vor Schwüle' Ben, "Ilm Stü, "Sonnb St; de kommst in Schwitz°Wern Sti. - 2. 'gut gemästet' schwubbelicht kasten 'wirst zwischen die Knie geklemmt und °Erf Mön. durchgeprügelt' Weim. - Schwitzkur f. 'Heilschwubbeln swV. 1. 'schwabbeln' "Erf 1866, behandlung durch Schwitzen bei Erkältungs- "Wem Sti, a schwubbelte var Fatte "Erf Mön. 2. 'schwül sein' "Wem Sti. krankheiten' °Eisn UE1, °Got Frd, Sonnb. schwubbfett Adj. 'sehr t fett' "Mühlh ODo. Schwof m. abwertend 'Tanzveranstaltung' verschwuchen swV. 1. 'tüchtig i tanzen' Nordh str. Eichsf N O T h ü r öOThür, sonst seit., vor allem in städtischer Umgebung, im Hennb nicht belegt; 1874, Sondh. - 2.'lustig l e b e n ' N o r d h 1874. Schwucht f. 'unbestimmte große t Menge' mir jiehn u f f n Schwof "Sangh All, sunntogs gange mer zum Schwof Grz; —> Christel- Kuh- Rasse- verstr. NThür (außer Eichsf), Mansf, "Mersb Lau, "Sömm K ö ; he hät.änne schäne Schwucht schwof.. schwofen swV. 1. abwertend ' / tanzen' ver- uff geladt "Nordh Geb, bei eich is awwer änne breitet wie Schwof; do ward feste geschwoft bis freh Schwucht Ferkel in Stalle "Mersb Lau. Schwuchtelo.G. 't Gehrock, Schleppe' "WeimTrö. "Naumb Wett. - 2. 'sich herumtreiben, auf schwuchteln swV. 'liederlich leben' . "Schmö Liebschaften ausgehen' Mein 1881. - 3. 'sich GBr; vgl. Müll.-Fr. 2,499. zusammendrehen' von Garn, Apol.

1125

Schwuchten—Schwulität

schwuchten swV. 't tanzen' Hai. Schwück m. 'schleudernder i Stoß' z. B. beim. Ringkampf, Anschieben eines Wagens "Eisn 0E1 UE1. Schwucke, -ü- f. 1. 't Rute la' verstr. °Eisn, seit. Eichsf, "Salz Kie; t Schnucke2; vgl. HessWb 3,544. - 2 a. 'flache Stelle in einem Feldstück' °Eisn MSu UE1, °Salz Kie. - b. 't Schwinge la' nur "Mühlh Str; —» Futterschwücke. - 3. 'Querrinne für Wasserabfluß an einem Hangweg' "Eisn UE1. swigdn °Eisn Fal, °Mühlh Str, sonst swugd(n), -ü-, schwuckefett Adj. 'sehr t fett' "Mühlh Bol. Schwuckel f. l a . 7 Schaukel' nur °Mühlh Bol Meh Men; t Schwäkel Schwanke Schwebe. - b. 'Maschine, in der die Wäsche durch schaukelnde Bewegung gereinigt wird' "Sondh HSu 1920. 2. 'vor F e t t wackelndes Fleisch, t Doppelkinn' NThür 1882. schwuckelfett-Adj. 'sehr t f,ett, so fett, daß das Fleisch beim Gehen wackelt' verstr. mittl. NThür; das Mächen es schumckelfett geworn "Nordh Blei; — Sonderformen: sexd ° B c m b Ads, °Hal Bee; dsex, -e- °Blank HGei, °Heil Heil Men, °Sangh Gri,

1132

"Art Etz, °Eisn H o t Mad, °Got Boi Fin F r m See, °Erf Bie Gam, dsax"Wem Sti, °Sangh Brt, °Mühlh GGo, DS$X °Eisn Mos, SQX °Nordh Herrn, ° H a l ' S t e u ; sek N - R a n d °Worb, seg °Worb Haus, Art, dseg °Eisl Wol. - Mask. verstr. °Sangh °Art °Sömm nö°Sondh, seit. N O T h ü r OThür und W T h ü r nZThüj: n H e n n b , sonst Neutr.

Sechbacken m. 'Vorrichtung zur Befestigung des Sechs am Grindel' nur "Mein Mil. - Sechhalte f. dass., nur °Sömm GMo. - Sechklammer f. dass., nur verstr. nllmThür OThür, °Hal Ben, "Worb Büt, "Erf Rie. - Sechklemme f. dass., nur "SchmöZeh. - Sechpflug m. 'der alte Sohlenpflug (Abb. Pflug A)' nur "Schmal Eck. Sechs f. l a . 'die Ziffer 6' se hat ä paar Beene wie ne Sechs "HMöls Nes. - b. 'Figur in Form der Ziffer 6 beim Schlittschuhlaufen' e Sachs fohr "Lobst Lot, Eisb. - 2. 'eine Locke' "Nebra Lau, Fritz kämmt sich ne Sachse vär de Ohm "Sondh HTh. sechs Num. wie schd., allg.; er arweit fer sachse •"Schlz Eßb, er macht e. Gesechte wie sachs Meiln schlachter Wag °Apol Au; wo sechse assen, wärd der siemte aach satt R u d s t ; se draschen ehre .sachse 'zu sechst' "Zeitz Hay, das war su vellicht ver en Jöhrer sechs gewäst °Eisn Ger; de Mutter jing in de Fowericke, wie dos dozemol wor: vun friehe sachsen bis ooms im sachse "SRoda Her, Lichtemasse schletts bi Tage sasse "Mühlh Die; de sechs Braater 'der Sarg' "Rudst Bla, er kennt de ganze Welt un noch sechs Därfer Rudst, de wärscht glei sechse frassen 'Prügel bekommen' Grz; de Leineweber nehmen keinen Lehrjungen an, der nicht sechs Wochen hungern kann Rudst 1894. Sechs mol sechs is sechsadreißig, is der Maa aa noch su fleißig un die Fraa is liederlich, gett der Haushalt hinter sich

"Cob Nst u. verstr. Volksglaube: sechs

Pfeffer-

körner schlucken hilft gegen Schluckauf "Ilm Ger, wer m i t sechs F i n g e r n a n einer H a n d g e b o r e n wird, lebt n i c h t lange "Eisn Schö, K l e i d u n g u n d W ä s c h e eines V e r s t o r b e n e n m ü s s e n sechs W o c h e n in R u h e bleiben, n a c h Witzschel 2,257; eine W ö c h n e r i n galt allg. bis sechs W o c h e n n a c h der N i e d e r k u n f t als u n r e i n , a n d e n S o n n t a g e n w ä h r e n d dieser sechs Wochen darf m a n ein K i n d n i c h t Schreier heißen, sonst schreit es vier W o c h e n l a n g "Eisn R u n a c h V a t e r l a n d s k d . 1801, 150. sas, -q- sw°Gofc ö°Schmal n°Suhl, sds °Eisn R u , °Salz Stba, "Schmal Bro Flo H ö h Rei Sehn Sei Str, sgs °Got Frd, °Msin W a s 1914, sasd veraltet °Mühlh Die; segs(a) Itzgr, sö°Mein, seit. S-Rand SOThür, s$gs(d), sqgsa N O T h ü r (außer SW), °Naumb °HMöls, ferner n°Mein sö°Suhl sö°Got °Arn ö°Ilm n°Neuhs °Ru Siedel. See m.f.(n.) 1. 'Binnensee', aber auch 't Teich' verstr. Mansf W T h ü r ZThür, sonst seit., doch in F1N noch verstr. in ganz Thür., auch f ü r längst trockengelegte Gewässer; dar Koumes (Kalmus) wösst in onsen Sääb "Schmal Brei, es war alles ein See 'überschwemmt' Got. - 2. 'Meer' in dem Reigenlied wenn wir fahren auf der See . . . verstr., heute weithin gebräuchlich f ü r die Ostsee. Sld Mansf. ZThür, °Zeulr Ber Schö, sia Cob Nst, si °Mühlh Hör, °Erf Alp, °Weim Berl, °SRoda Rei, °Schlz Ott, Cob, sei Sonnb 1858, °Cob Nst, «? °Worb Lei, °Salz Frau KNo Salz, "Schmal Schmal Sei, s?6 "Schmal Brei, sed °HMöls Gra, °Mein Herp Was, sonst se; Dim. aisxvn, slwdx^n> sewd%dn in F1N. — Fem. stets in Bed. 2; in Bed. 1 Fem. in Mansf, °Nordh HFo, °Worb Bös, °Altb Foc, °SRoda Rei, Sonnb 1858, in F1N auch s°Zeulr, "Naumb Abt, °Jena FOr, °Salz Don, °Mein OKa, ° Sonnb Scha; Neutr. in

1136

° Sonnb Hei, in F1N auch in °Sangh Kel NRö, °Apol NRo, °Erf Hay, °Salz Bern, sonst Mask. Seeba ON Ort im "Mein, dessen Einwohner man in der Umgebung mit der Behauptung neckt die Seaber sin Dreaber 'sie verdrehen die Wahrheit' "Mein See. Secbach F N in den R A : der jieht kaputt wie Seebachen seine Kließe (Klöße) 'er stirbt bald' "Naumb Mey, der is arm wie Seebachs Katze "Gera W ü n ; ab, Seebach! 'fort mit dir!' R u d s t 1882, auch mit der Ergänzung du hast nicht mit gelöscht, wirst du nun vom Wagen geprescht ebd. Seebraut f. 'Libelle, t Seejungfer' nur "Pößn Pil. - Seedampier m. 'Personendampfer' "Bernb Als, Hai. - Seejungfer f. 7 Libelle' nur verstr. NOThür, "Schmal s"Hildb, u m Suhl, seit. öNThür nöllmThür OThür SOThür, u m Arn, °Erf Erf Gie, "Salz Wil, "Cob Eis; t Seebraut -pferd, Segler Seichjungfer Semse2. seekrank Adj. übertr. ' / betrunken' er is seekrank Weißf. Seeland n. Holland und Seeland 'ein Haschespiel' "Altb Tre. Seelbad n. 'unentgeltliches Bad f ü r Arme in einer öffentlichen Badestube, gestiftet zum Seelenheil des Spenders' 1509 Heil nach Wolf, Heil 52, 5 Gr. 3 Pfg. holz zu hauen zum Sehelbad 1524 Kirchrechnung Beutnitz ("Jena Gol) nach Thür. Fähnl. 1941, S. 181. seelchensvergnügt Adj. 'sehr vergnügt' "Got Frd. Seele f. 1. nach religiöser Vorstellung. - a. 'der als unsterblich gedachte Teil des Menschen' früher allg.; wenn jmd. gestorben ist, muß man das Fenster öffnen, damit die Seele entfliehen k a n n "Saalf 1790, Witzschel 2,253,258; fällt eine Sternschnuppe, so k o m m t eine Seele in den Himmel, Mein, "Altb Wil, in das F u n d a m e n t eines Neubaus wurde ein (totes) Tier eingemauert, denn ein neues Haus fordert eine neue Seele "Mein Exd. - R A : Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen verstr., er hat weder Leib noch Seele 'ist bettelarm' °Eisl Sir, er war drauf versessen (erpicht) wie der Teufel auf eine (arme) Seele verstr. südl. EisnEisb, ar es hengern Maichen (Mädchen)* Aas?- wie der Toifel nach err Siäle "Neuhs Meus; als Beteuerung (bei) meiner Seele! 'wahrhaftig' verstr. außer NThür NOThür, mei(n) Seele! dass., verstr. OThür, do äs mäi Siel an Onglecke passiert Erf, deine Wuhnichen (Wohnung) is ober, mein Siele, s reene Hunneloch "Pößn Nst, ich hou's mainer Siäl niä genumma Sonnb. - b. eine arme Seele 'zum Fegefeuer verdammte, noch unerlöste Seele' Eichsf, sonst seit.; wemme von Taten (Toten) treimet, mallen (melden) sich de ormn Seein Eichsf,

1137

Seele—Seelweck

de ormn Seein hann kenne Ruiwe (Ruhe), sie gehen um als Irrwische (Irrlichter) °Mühlh Len Zel, bei Sturm klagen (heulen) die armen Seelen °Mühlh Len, °Erf Eich, sie leiden, wenn man die Tür zuschlägt oder ein Messer mit der Schneide nach oben legt "Mühlh Len. Auch in formelhaften Wendungen wie nu hat die arme Seele Ruh 'es ist alles erledigt' Rudst, das war das letzte Stickel Kuchen, nu hat die liebe Seele Ruh 'es ist alle' °Zeulr Göt und verstr. - 2. 'die Gemüts- und Gefühlskräfte des Menschen, sein Innerstes' allg.; dar titt mer in der Siele leid Mühlh, mir täte ju das arme Vieh in der Siele wieh Rudst, mech duerts in der Siele Erf, es ful er schwar aj de Seel Grz, ich ärgere mich bis in de Seele nein "Zeitz R e h ; verbreitet sind die Wendungen: er hat mir aus der Seele gesprochen 'meine Ansicht bestätigt', sie waren ein Herz und eine Seele 'völlig einig', er ist mit Leib und Seele dabei 'mit allen Kräften'. Nach altem Volksglauben stellte man sich die Seele verdinglicht vor, was in folgenden verbreiteten Wendungen noch anklingt: er hat seiner Seele einen Stoß gegeben 'sich zu etw. durchgerungen', er hat es mir auf die Seele gebunden 'dringlich anempfohlen'; jmd. die Seele aus dem Hals locken 'ihn aushorchen' °Mein Nbr, ich haue dich, daß de Seele piept (quietscht) Mersb, °Schmö GBr, s lefft kee Wasser merre raus un wamme sich die Siel ausn Leib plompt 'sich bis zur Erschöpfung abmüht' °Weim Bla, ähnl. R u d s t ; aus Seil umgedeutet: sich Sack un Seele vorwerfen (vorschmeißen) 'sich beschimpfen' "Arn Rud, "Hett Ger, Sack un Seele zusetzen (verlieren, verspielen) verstr. IlmThür OThür SOThür. 3a. 'Person' in den Wendungen eine treue Seele verstr., eene uffrichtche Siele °Schmö Goß, a gute Seäl Suhl, °Cob Nst, er (sie) ist eine Seele von einem Menschen (Mann, Kerl, einer Frau) 'eine gutmütige Person' verstr.; aber auch: eine lustige Seele, eine durstige Seele verstr., a verfrassne Sial Sonnb, a gelustig Seel 'begierige Person' "Mein Wöl, a liederlich Seel "Schmal OSchö; —>• GerberSchneider- Schreiberseele. - b. keine Seele 't niemand' verstr.; halle Fanster, abber keine Seele derhinger ze siehn "Sondh H T h ; auch erweitert kee Mensch un keene Seele heert wos "Zeulr Au, da war gee Hund un geene Seele nich ze sahn Naumb Rudst, "Weim B l a ; —- ChristenMenschenSterbensseele. - 4 a . 'die wichtigste Person' °Sömm K ö , "Saalf KGeA, Sonnb, Tante Laurette wor de Seele von Jeschäfte "Eisb Bür. - b. 'das leitende Prinzip' beim Skat Trump is de Siele vun Speele "Schmö GBr, "Querf Albr, "Salz Kai, "Rudst Dih, "Lobst Sei. - 5. 'das Innerste von etwas'. — a. 'Schwimmblase des Fisches' verstr.; wirft man die Seele eines Herings an die Stubendecke, wird 72

Thüringisches Wörterbuch V., S . - 9 . Lfg.

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daraus in 100 J a h r e n ein Pferd "Schlz R a i , "HMöls Nes'; - » Fisch- Heringsseele. - b. 'trockenes Häutchen im Hohlraum des Federkiels' "Mühlh ODo, Sonnb. - c. 'das Auge eines Edelreises beim Okulieren' um 1750 E r f nach Brandis Hs. - d. 'die Spule im Weberschiffchen' "Got W i n ; - » Seelenholz. - e. 'der t Grindelsattel am Pflugskarren' nur "Mühlh Win. - f. 'die Hanfeinlage in Drahtkabeln' Schifferspr. "Bernb Als, Hai. sfol(d) ob. Schwarza, °Sonnb °Cob (außer W - R a n d ) , verstr. °Erf °Arn °Got, Eisn, seil vorwieg. °Mein °Suhl s,ö°Schmal, °Hildb Gie, spl °Sehmal P a p , seil seit. w°Cob, sql °Hildb Eich Hin Lin, °Suhl Ben, s$l, sei °Salz n,w°Schmal, °Eisn R u , sil(d) verstr. ZThür IlmThür (außer ob. Schwarza), OThür nSOThür, °Worb K ü l Wae, Mühlh, sonst sel(d).

seelenallein Adv. 'ganz t allein' Hennb 1855. Seelenangst f. 'große t Angst' E r f Sonnb. Seelenholz n. 1. 't Heckenkirsche (Lonicera xylosteum L.)' "Got Win, "Mühlh Fla, auch 'Lonicera tatarica L . ' um J e n a ; aus dem harten Holz dieser Sträucher wurden Seelen (Spulen) für Weberschiffchen geschnitzt. - 2. 'Holz vom t Faulbaum' nur "Erf Kle. Seelenruhe f. 'Gelassenheit' verstr., auch Siälnsruh Sonnb ; der Schnäder blääbt in oller Seelenruhe sitzen "SRoda Her. seelensfroh Adj. 'sehr froh' Sonnb, ha war seelenfroh, daß ha de Pfaare hatte "Heil GTö. - seelensgut Adj. 'herzensgut' verstr. südl. Eisn-Altb, daneben seit, seelengut-, die Fraa war ä sielensgutes Weibsen un in der Arbeet nech tut ze machen "Weim Bla. seelenvergnügt Adj. 'stillvergnügt' verstr. südl. Eisn-Schmö. Seelenverkäufer m. scherzh. 'Heiratsvermittler' veraltet "Sömm Frö. - Seelenwärmer m. l a . 'gestricktes oder gehäkeltes wollenes Dreieckstuch, das Frauen mit über der Brust gekreuzten Enden um Rücken und Schulter tragen' "HMöls OSchw, "SRoda Klo, "Schmal Pap, "Rudst Sit. b. 'ärmelloses wollenes Jäckchen für Frauen' Grz, "Lobst B s t . - c. 'Pulswärmer, t Muff1' nur "Worb Gern. - 2. übertr. 't Schnaps' do kähret er mol ei un verlanget en klän Seelnwärmer Grz 1900. Seelgerät n. 'Stiftung zugunsten einer Kirche, um Messen für das Seelenheil eines Verstorbenen lesen zu lassen' 14. - 1 5 . J h . Eichsf, E r f Arn. Seelkleister m. scherzh. 'mit Milch zubereiteter Mehlbrei' "HMöls Nes. Seeloch n. 'z. T . mit Moor gefüllter, trichterförmiger Erdfall' "Pößn LauP. Seelsack m. in der R A ihr hängt der Seelsack raus 'sie hat großes Verlangen nach etw.' Suhl. - Seelweck m. 'Gebäck zum Gedenken an die Heilige Anna' "Hildb The.

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seemäßig—Segen

seemäßig Adj. Fachspr. der Tischler seemäßige Kisten 'mit Zinken gefügte und mit Eisenbändern umnagelte Kisten', für den Spielwareriexport nach Übersee bestimmt, Sonnb. Seepamps o.G. Spottwort, mit dem man die Einwohner von °Weim Hof neckte wegen des ehemaligen Sees in ihrer H u r Sieboms "Arn Giig. Seepferd n. 'Libelle' nur p Eisl Ann; t Seejungfer. Seerose f. 'gelbe t Teichrose (Nuphar luteum Sibth. et Sm.)' °Mühlh Beb. - Seestadt f. 'Neckname für °Rudst Hör, zuweilen auch für °Rudst Bur Dih', drei extrem hoch liegende Dörfer im s°Rudst. Sefelf. 'Menschenkot, t Scheiße' Musikantenspr. °Worb H u n ; nach Wolf Rotw. 5299 Mask., zu jidd. sewel 'Mist'. Sefelkäntchenn. 't Abort' Musikantenspr. °Worb Hun, umgedeutet zu -hännichen Eichsf 1912. Seielkasten m. dass., Musikantenspr. °Worb Hun. sefeln swV. 'scheißen, t kacken' Musikantenspr. °Worb H u n ; R A der Oonas hejt dich in Kiewes geseivelt 'der Hund hat dir in den Kopf geschissen' ebd. Sege f. 'Netz zum Fischfang' aber sie sollen mit Sehge und Körblein darinn nicht fischen 1492 Statuten Schlz nach Böhme, Vogtl. 12f.; vgl. Lexer 2,848: segerie, segen sege 'Zugnetz' zu.gr.-lat. sagena; t Senkrietz. Segel n. wie schd., verstr., kaum echt mdal. Segelgcschirr n. 'Takelage' Schifferspr. °Bernb Als, Hai. - Segelkasten m. 'Behälter für das Segel' ebd. Segelkutsche f. Segelkutschen (werfen) 'mit Steinen flach über das Wasser werfen, t fitschein' nur Art. Segelmacher m. 'Handwerker, der Segel herstellt' f °Bernb Als, Hai. Segelmaus f. Segelmäuse (machen) 'mit Steinen flach übers Wasser werfen, t fitschein' nur Art. segeln swV. 1. wie schd., mdal. kaum gebraucht; vorn Wind säjel 'mit dem Wind im Rücken segeln' Schifferspr. °Bernb Als, Hai. - 2. 'schlendern, gemütlich t gehen' er segelte o f f n Halben Mond (ein Gasthaus) zu Jena, ar säichelt draußen rüm 'treibt sich herum' Sonnb, dar segelt ball nei'n Himmel 'wird sterben' "Hildb Heu; —» ab- hinaus- hineinsegelri. - 3. 'mit .Steinen flach übers Wasser werfen, t fitscheln' nur °Nordh Gör Hain, °Gera Harp, °Grz K a h OGr Rei, "Mein Ell, owert Water sejeln °Worb Bös, Platten (Steine) segeln (lassen) °Grz Cas Daß Sac. s$pl °Bernb Als, Hai Salz, °Mühlh ODo, sei%2l Sonnb, °Cob Nst, sonst sex^lf»),

Segelplatte f.'flacher Stein zum Fitscheln' "Art Art R i t ; Segelplatten schmeißen• 't fitscheln' nur °Eisl Helf.

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Segelrepper m. 'Vorrichtung zum Aufziehen und Niederlassen des Segels' Schifferspr. °Bernb Als, Hai. - Segelstange f. 'Stange am Unterteil des Mastes zum Spannen des Segels' ebd. Segeltuch n. wie schd., seit dem Mittelalter auf dem Eichsf gewebt; 2 Stücken Segeltuch °Heil Dör 1898. Segen m. 1. 'Zauberspruch beim Besprechen von Krankheiten' Itzgr, verstr. sIlmThür, "Saalf, sonst nur in Kinderreimen wie heile heile Segen, drei Tage Regen, drei Tage Sonnenschein, wirds Wehweh wieder besser sein °Eisn Tre; die hot ihm Sää gschpruchn, nocher mußt sei Voter dreimol iwersch Kreiz spetz (spucken) un derzu soog: Kruumpf (Krampf) ewack! °Hildb Schö, ar macht an Sää 'bespricht eine Wunde' Sonnb; ein geschriebener Segen, am Körper getragen schützt er vor allerlei Gefahren, Sonnb 1858; —> Feuer- HausHeil- Viehsegen. - 2 a.' in kirchlichem Gebrauch 'der liturgische Segensspruch des Pfarrers am Ende des Gottesdienstes, bei Taufen und Beerdigungen' allg.; der Pfarr spricht den Sain °Mühlh Fla; nach der Taufe soll das Kind mit Schleier und Segen schlafen, deshalb wird der Schleier erst nach dem Erwachen entfernt, Mein, beim 1. Kirchgang der Wöchnerin nach 6 Wochen holt (kriegt) sie den Segen verstr., wenn bei der Trauerfeier die Turmuhr in den Segen schlägt, folgt ein weiterer Todesfall °Eisn See, °Apol Pfu, °Saalf UWe; —> Blasius- Primizsegen. - b. übertr. ha gibbt sin Sain derzu 'sagt etw. dazu' "Miihlh Bol, °Eisn UE1, der Fleischbeschauer sprecht Ummer den lätzte Sache derzu 'hat beim Schlachten das letzte Wort' "Schmal Bro ; —> Kirmes- Morgensegen. - 3. 'Heil, t Glück' verstr. ; veel Kinner, veel Sechen "Jena H i r u n d verstr., als Neujahrswunsch Jlick un Segen, Stock un Degen, Flachsperricke, tausend Taler in der Ficke! Mansf, war Brot wagwerft, werft den Saajen üs dem Hüse °Eschw Aue. Bringt ein Acker wenig Ertrag, sagt der Bauer da is gee Säjen in Bärgbau "HMöls Nes ; der Buchborn hingn in Hulze hot en marschten Segen 'das beste Osterwasser' "SRoda Her; in den Heiligen Zwölften darf man keinen Mist fahren, sonst fährt man den Segen von Hofe °Hal Fie, einem Toten legt man Münzen in den Sarg, damit er den Segen nicht mit fortnimmt Altb. - 4a. 'Endstück des Brotes, t Ranft' nur Seeng °Grz Gom. - b. der ganze Säjen 'meine ganze t Habe' "Nebra Buch, mei bissei Segen "Zeulr LWo. sen Altb, °Schmö GBr, °Rudst Dih, °Neuhs Meus, s?n °Saalf Resch, sän °Heil Geis KGa, °Worb Gern, °Nouhs LiG, sain, sain verstr. Eichsf, °Ei.sn Tre, °Mühlh Fla, °Got Meeli; ser) um Grz, sam Neuhs, PI. saim» °Neuhs Meus; sg,pn, säfön verstr. sWThür,

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Segenbrücke—sehen

'"Schmal, seit. Eiclisf, °Wern Sti, °Got Frd, säxzn •°Weim But Kran, °HMöls OSchw, °Schmö GBr, Altb, -%- verstr. NOThür nOThür, s$x(3) verstr. °Mein °Suhl, °Schmal Bro, sex °Mein Exd, sonst seydn, -j-. Vorwieg, in Bed. 1: sg verstr. °Sonnb nö°Hildb, °Mein Herp, °Suhl Ben, °Melr Urs, se °Hildb (außer NO), °Suhl Gei, °Neuhs Lau, Cob, se3 °Suhl Sehl, sea °Sonnb Mup NhS; daneben in Bed. 2 und 3: säx3n Sonnb, °Cob Cob Nst, sei%dn °Sonnb NhS, °Cob Nst.

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sam nEichsf, -ai- verstr. sEiehsf, seit. wZThür, in Bed. 1 (-)s$n,-e- Itzgr wSOThür, seit. ob. Schwarza, °Nordh Schi, °Mühlh Str, °Naumb Pri, Altb, sonst wie Segen. Abweichend: s?TO3 °Neuhs Buch, -eNeuhs; dü sfsd, ar s$d, hod gs$d °Sonn NhS Sonnb.

Sehe f. 't Pupille' °HMöls OSchw, °Erf Erf Mön, °Neuhs Meus; 't Auge' N a u m b 1893. sehen stV. 1 a. 'die Fähigkeit zu optischer Wahrnehmung besitzen' allg.; ar secht scharf Segenbrücke f. 't Regenbogen' nur "Weißf Lei. - 'deutlich' Sonnb, ha sitt niepe dass., "Wem Sti, Segenmann m. 'Mann, der Krankheiten durch ar konn schlackt gesiehe °Ilm GBr, er sieht doppelt Besprechen heilt' "Neuhs Lip. - Segensleiche f. 'ist betrunken' R u d s t , a könnt nit uis'n Aach gesäh 'billige Beerdigung mit Segensspruch, aber ohne "Schmal Bro. R A : vier Aachen siehn mehr wie zwä Lebenslauf u n d Grabrede' "Sonnb St 1906. - Rudst, dar Hecht (lügt) wie er sieht 'immerzu' °Apol Segenspruch m. 'Zauberspruch beim Besprechen Herrn; a sieht vär nien (neun) ke Stech 'er sieht schlecht' verstr., auch hiete söiht mer vär nien ke von Krankheiten' 0 Sonnb NhS. Segler m. 1. 'drehkrankes Schaf' Eichsf 1912. - Stech 'es ist trübe' °Söndh Greu; das sett e Blenner (Blinder) draa verstr. Hennb, ich michts jesiehe, 2. 'Libelle' nur °Art R i t ; t Seejungfer. 3. Seechler mache 'Steine flach übers Wasser werfen, spricht der blinge Rümpel Mühlh, namm die Katz onnern Arm, wenn de net geseä koost Suhl; Wortt fitschein' nur "Naumb Eck. segnen swV. 1. 'mit Zaubersprüchen K r a n k - spiel mit gleichlautendem 'sehen' u n d 'sein': was heiten heilen' verstr. "Lobst sö°Rudst nw°Saalf, sieh sali, kriet Aumn (Augen) °Worb Lei ; es vergeht seit. Eichsf, "Naumb Pri, "Hildb Heß, °Sonnb einem Hören und Sehen verstr., ich jää dich äne, NhS, °Melr Urs; einem Säugling gibt m a n als daß dich Hiern un Sähn verjieht °Eisl Her. - b. erstes etwas Weichkäse und Brotkrumen u n d 'Zukünftiges schauen' auf Grund magischer Bespricht: meine erste Speise ist Käs und Brot, damit gabung oder unter besonderen Bedingungen: segne ich alle Würmer tot "Nordh W i p ; —> be- ver- Sonn- und Feiertagskinder sehen mehr als andere n Arbsegnen. - 2. in religiösem Gebrauch. - a. 'Gottes verstr. ; wemmer n Naugohrschheiligenomd Segen erbitten' verstr.; eine Wöchnerin wird beim zaun schittelt, do hert un sieht mer, wos enn in Leichenersten Kirchgang vom Pfarrer gesegnet verstr., kimftchen Gohre passiert °Pößn Nst ; gesaantes (Wih)krut 'vom Pfarrer geweihtes Kräu- sehen. - 2 a. 'etw, (jmd.) erblicken, wahrnehmen' terbündel' seit. Eichsf; das Badewasser eines allg. ; auf su an Fußbueden sieht mer jeden Triet Säuglings segnet der Vater durch ein Geldstück Cob, mi hons ne gesiä, mi honn net ufgepaßt "Mein f ü r die H e b a m m e "Hildb Eis, der Stollenteig wird Was, an Ranne sieht e ä Jongen setznig (sitzen) °Weim Bla, mir is, als hätt'ch en o f f n Bärg sieh gieh durch drei eingedrückte Kreuze und einen Spruch °Weim Tan. R A : hast du nicht gesehen 'in aller gesegnet °Gerä' Ron. R A : ivar s Krütze hält, dar säänt sich zuerst Eichsf, da ward er eich kreizehe un Eile' allg., e wärchte de Metze u f f n Kopp un haste seechne vor Verwonnerung! R u d s t 1890, Erf 1867; nech gesiehn war e naus °Weim Berk ; wie marre —» aus- einsegnen. - b. 'Segen gewähren, Gottes mer sieht, wie marre mer will °HMöls OSchw, was Segen erlangen' verstr.; eine schwangere Frau ist de Oochen sahken, das machten de Hänge (Hände) gesaint (°Mühlh Die), in geseechenden Umständen °Weim Bla, bas die Auwen senn, gleit (glaubt) verstr.; als Gruß beim Essen Outt Sachen eich de ds Härz °Eisn Ru, a sitts Gras ivasse un hart de Fläh Mohlzeit! °Altb Win, kurz gesegnete Mahlzeit! huste 'er ist überklug' Eichsf, das sieht mer aach verstr., beim Trinken sains Gott! "Mühlh Die, im ohne Laterne R u d s t , a schlieft, daß enn Oiwe s andre Stall Oott gesegnet, schönes Vieh! °Heil K E b , wohl nit sitt °Worb Di. Ein Verstorbener läßt sich sehen 'erscheint als Geist' °Nordh Noh. Die Hausfrau auch im Abschiedsgruß Gott sainchen! °Mühlh ODo. Einem gähnenden Säugling bekreuzigt man fordert zum Essen auf so, bos me sitt, is doe! den Mund u n d sagt Gott segn mein Kind sein Hennb 1869, Zuspruch beim Schnapstrinken: Schläfchen! Sonnb 1858; im Kinderreim: es regnet, prost Brüder, ich sehe dich! "Nordh 1892. Der ZaunGott segnet, die Erde wird naß verstr. - 3. in ver- könig r u f t sitz ich da, sitz ich da, siehste mich ? ° J e h a blaßter Bedeutung ä gesächnets Jahr °HMöls Nes, Rei; Warzen bespricht man bei zunehmendem a gesaainter Appetit °Mühlh Bol; spöttisch: Liese Mond mit Formeln wie was ich seh, vermehre sich, (Läuse) ? Mät dar Ort Vieh sin mie nich gesajent! iMS ich streich, verzehre sich verstr. - b. nicht sehen können 'den Anblick nicht ertragen können' "Sondh HTh. 79*

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sehen

verstr.; su wos kaa iech net gsah Cob, ich konn kee Blut sah, do wärd mersch ohnmächtch "Pößn Nst. 3 a. 'auf etw. blicken, etw. ansehen, beobachten' neben vorwieg, gucken nur verstr.; ich will nor mol sah, ob er fartch is "SRoda Her, sich emol, eb e kömmt "Mein Was, hie gätts nischt ze sinn Sondh; in Schkot sah 'den Skat aufnehmen' "Schmö GBr, enn uff de Nähte sahn 'ihn scharf kontrollieren' Mansf 1888, sü sänn ühr munches dörch de Fenger 'sind nachsichtig mit ihr' "Eisn R u u n d verstr., ein Säugling darf nicht über sich sehen 'nach oben schauen', damit er nicht schielen lernt °Weim Tgr; er sieht ins Lerchenfeld 'er schielt' °Hal Hol, ebs. er sieht mit dem rechten Äuge in die linke Westentasche °Mersb GGr, er sieht um die Ecke Schlz. R A : kleene Leite sieht er nich 'mißachtet er' R u d s t , hä moßt sehe, bas der lätzt für Knöpf henne off sin Rook hatt 'war der letzte im Wirtshaus' "Mein Was, mar wolln ma sahn, wo der Wind härkemmt 'was andere dazu meinen' °Mersb Lau, me sitt mer net in Möge, me sieht mer o f f n Kroge 'besser hungrig als schlecht gekleidet' Mein, Gutt sieht nich uf de Scharze (Schürze), e sieht ufs Harze °Schmö GBr. Schaut sich der Bräutigam bei der Trauung um, so sieht er nach einer anderen 'wird bald wieder Witwer' "Nordh Heri, h a t ein Toter die Augen offen, so sieht er nach einem Angehörigen "Salz ö c h . t betrachten ergützen falken gaffen gaken glaunen glotzen gucken kieken roinen schauen siften spannen'; doch 'verstohlen blicken' lugen. - b. 'auf jmd. (etw.) achten' du mußt e beßchen uff en siehe "Erf Mön, die sitt o f f s Oezick 'achtet auf ihre Kleidung' Salz 1865, sah doch nor besser drauf, doß on den Säcken de Sockbenner nich fahln °Pößn Nst, der Mäster sitt bei seina Leut uff akkrata Arwet "Hildb Gel, da moß'ch nach ä beßchen naachn Rächten sieh Weim, mir müssen drauf sah, döß er zefrieden is Sonnb; drohend: oha, dos womme doch emä sah! "Schmal P a p ; ben Weibsen un ben Pfaarn muß mer an ihrschten nochn Bänn sah "Schmö GBr. - c. 'sich bemühen, u m etw. kümmern, zusehen' verstr.; ich wi (will) sah, daß ich s kunn scheckenig gemach (einrichten kann) "Schmal Pap, meitwaag heirat na, du mußt ja sah, wie da mit na zeracht kümmst Sonnb ; da kammer sieh, wu mer bleiwet Weim, a muß ma naach'n Faarn sieh, der Schimmel stieht nech Weim. R A : me muß siehe, bie me met dn Hingerschten an de Waand kümmt 'wie es am besten geht' "Eisn See; die Goldammer r u f t Bauer, Bauer, sieh nach dein Mist! "Hildb Bed. - 4a. 'aussehen' vorwieg. OThür SOThür, verstr. Itzgr, "Neuhs, seit. söNOThür nöllmThür, Suhl; ooch, die sahn ober weiß! "Schmö Unt, mer wulln zeärscht es Hee huln, es sieht triebe "SRoda Bol, du siehst gu wie os'n Dracke gezeen

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(gezogen) "Gera NPö, dös secht ganz wie Jörch 'als ob es Georg gemacht h ä t t e ' S o n n b ; Sprichwort: be Nocht sahn olle Kotzen groo "Schmö GBr. - b. ähnlich sehen 'gleichen' verstr. südöstl. ZeitzMein, "Eisn UE1; de Känner sahn s'ch ower ahneich wie ä Ee n annern "Schmö Goß, sie sänn sech glichch dass., "Eisn OE1; übertr. dös secht na ahnlich 'das ist seine A r t ' Sonnb. - c. etw. ähnlich sehen 'gut aussehen, repräsentieren' "Schmö Goß, du siehst suwiesu nischt ahneich, de konnst onzieh, wos de willt ebd. - d. sich sehen lassen können 'einen guten Eindruck machen' verstr.; die Gemei bräut sallemol (damals) a Doppelbier, dos könnt sich laß gesäa Suhl, mit den Howittla (Habit) koosta dich aa nimmer lang sea laaßn "Lobst Bst, mit dir kaa mr sich bei Touch (Tag) niä loß gsah "Sonnb Häm. 5a. 'einsehen, erkennen' verstr.; do kämme sieh, wuhän das fiehrt "Nordh P ü t , du warscht sähe, es jing aach esue "SRoda Her, die sehen doch gleich, daß de von Dorfe bist "Bernb Gnö; drohend: das wumme doch mol sieh! Heil, sauf nar su wätter, dou wörschta sahn, was noch aus dir wörd! Sonnb; als formelhafte Wendung siste!, settersch! verstr.; siste, hättste uffgepaßt! Altb, sittersch, do huttersch! 'seht ihr es, da h a b t ihr es!' "Pößn Öls, histe (siehst du), nu warsehte wühl sah, wos passiert Grz. R A : ä sieht n Wald vor lauter Beemn nich "Sömm Kö, de werscht schon siehe, wos der Seier geschlon het "Eisn Höt, do wärsehte ju sah, wu Borthel Must hult °Eisb Bür. - b. 'jmd. oder etw. kennenlernen' verstr.; Zweckels Hanne äs in der Walt schonne allerwand gewast on hat e Hoffen gesahn °Erf Host, das Eng (Ende) mecht ech geseh! "Eisn OE1, so was ha ich all me Labbtog nich gesenn "Mühlh Kai, aus der Zeitung siät me was Näies drus "Sömm Str, war'sch nich gesahn hot, dar gloobts nich "HMöls OSchw; als Tadel: deine Paten mecht ich sahn! "Gera K r a . - 6a. 'etw. voraussehen' seit.; ich sah schunne, daß es ins Hee noch nää reent "SRoda Klo, ech sieh's noch komm, das Maajen werd noch ganz verluder Got. - b. 'sich erinnern' seit.; ich sah n Grußvoter noch do sitzen mit sein grüßen Stiwweln "Schmö GBr. - 7. sehen tritt verbreitet f ü r andere Verben ein, den Vorgang auf den optischen Begleiteindruck reduzierend: ich hou die ganz Woch kenn Tropfen Bier gsahn 'getrunken' Sonnb, du wallst mer doch de Zinsen ball bezohle, ich hob ober nuch kenn Pfenk dervun gesahn 'bekommen' "Pößn Nst, do lätt me sinne Forsche sieh 'zeigt man seine Fähigkeiten' "Erf Erm, do sieht mer sei Fräde dran 'empfindet m a n Freude' R u d s t 1890. - Speziell: a. 'jmd. treffen, ihm begegnen' verstr. ; ich hawwe dich ju ewij un drei Tage nich jesähn Weißf, me kriet dich je jar nich mähr ze sehne "Wern Sti, sieht me dich Lapp-

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sehen— Sehnkrankheit

länder au mol wedder! "Eisn See ; Battelleite sieht me bei ons nich mih "Schmö Goß, wenn de Friedan siehst, sack, se sali heime gomrn "Hett G ö r . - b. 'jmd. (etw.) gern haben, schätzen' verstr.; ar secht sa gam 'liebt sie' Cob, sie söihns garn, wenn er ihr Meädla nöihm (heiraten würde) Sonnb, ar is gam gsahn 'beliebt' ebd. ; ein in die Stube tretender Gast fragt eis en Speller (Besucher) gerne gesinn? °Eisn Tre, den eintretenden Gast grüßt man wühl se siän! veraltet °Neuhs Meur; häufiger verneint 'jmd. nicht mögen, nicht leiden k ö n n e n ' : mache dich jo nus, ich well dich nich mehr siehe °Sondh GBe, dan konn ich nich sähe un nich rieche "Zeitz P r e ; ähnl. im Vergleich: solcha Gest sah iech lieber von hintn wie von vorn Sonnb, ich sah en Winter Viewer jiehn wie gumme "SRoda Klo, lebber sieht der Herte dn Wollef i der Herde wie ze Lichtmesse de Sunne a Himmele °Art Seeg. - c. er hört und sieht nicht 'er gehorcht nicht' °Erf Mön, R u d s t , Hennb 1881; ein Kind unter einem J a h r darf man nicht schlagen, sonst hört und sieht es später nicht "Art Fra. Inf.: sl(d) n W T h ü r ZThür, I l m T h ü r (außer N), °Saalf w°Pößn, vorwieg. N T h ü r , seit. n l l m T h ü r , se(n) verstr. N T h ü r , se(a) um "Neuhs Grä, S-Rand °Saalf, seit. s°Lobst, sei °Mühlh Die F a u , s?(a), se(3) s W T h ü r H e n n b , n°Hildb, °Ilm S t ü ; safäj OThür (außer N), SOThür (außer W), Itzgr (außer n°Hildb), S'ßrt, süs verstr. N O T h ü r n O T h ü r n l l m T h ü r , s?n, sp verstr. N O T h ü r nOThür. Abweichende Präs.-Form e n : l.Sg. sin, sim °Schmal Brei P a p , °Mein Was, sean °Salz B e r m ; Kürze bei 1.3.PI. und Gerund. sin, -e-, s W T h ü r H e n n b , nw°Hildb, seit. ob. Schwarza, Sondh 1903, sena Grz, s^r/a °Lobst B s t ; bei 2. PL sed °Ilm Gil, se n W T h ü r ZThür

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n°Eisn), ZThür (außer NW), verstr. °Hildb, N e u h s ; -si(a), -sed H e n n b , -sqri (seit, -sän) NOThür, -sän OThür, SOThür (außer W), °Sonnb °Cob, -san s°Hildb; gasind °Schmal Bro P a p , °Salz Stba, -send °Salz Bar, Schmal, -s$nd Salz. — Die F o r m e n mit -3- (-$-) im N O T h ü r OThür n ö l l m T h ü r SOThür und Itzgr gehen auf m h d . sehen zurück, den übrigen Lautformen liegt kontrahiertes m h d . sin zugrunde.

Sehfrau f. 'Frau, die durch Lesen aus dem Gesangbuch wahrsagt' "Sonnb Mup; k a n n sprachlich auch als Segenfrau gedeutet werden. Sehne 1 f. 'Bindegewebe zwischen Muskelansatz und Knochen' allg., doch IlmThür SOThür Itzgr nur seit, neben Flechse-, t Flechse Fleischbast Hachse, Harschwarte -wachs, Katzenfleisch -leder -zader, Zader. san(a), PI. san, seit, -g- N T h ü r (außer O-Rand), nZThür, verstr. sZThür, sonst seit.; sqna verstr. Mansf, spna Mansf 1901, °HMöls OSchw, seina °Sonnb, °Cob Nst, sonst sen(a). Zu m h d . sen(ew)e.

Sehne 2 f. 'Appetit' nur "HMöls Deu Nes; zu mhd. sene 'Verlangen'. sehnen swV. refl. 1. 'nach jmd. oder etw. Verlangen haben' verstr.; einem verkauften Ferkel legte man eine Handvoll Neststroh in den Korb, damit sich die Saa nich sehnt "SRoda Her. - 2. speziell 'auf etw. Appetit haben' seit. IlmThür OThür SOThür, er säät sich nouch an gutn Qlous Bier Sonnb; ein Kind entwöhnt man beim letzten Stillen mit dem Spruch: Ich will dich entwöhnen, du sollst dich nicht sehnen, sollst werden wie deine Mutter, sollst essen alles Futter "Hildb Schir. s$(a) verstr. °Sonnb, sei °Cob Nst, sin "Schmal Bro, sean, sean °Got F r d Gos, s?na verstr. I l m T h ü r , sonst

sena. Sehnenklapp m. ' k r a n k h a f t e Knoteribildung am Schienbein des Pferdes' Mansf 1857; vgl. D W B 10,1,154: Sehnenklappe. - Sehnenwurst f. 'minderwertige Wurst aus sehnigen Fleischabfällen' "Got Fin. sehnerlich Adj. 'lüstern, t begierig auf Speise und T r a n k ' nur verstr. sö°Schlz s°Grz, "Pößn Gero MPö, "Gera Wei, neben sehnlich auch "Zeitz Kre. Sehnheppe f. 'jmd., der aufs Essen begierig ist' "Apol Flu, "Naumb Mol, "Eisb Eisb Kön Pop. sehnig 1 Adj. 'mit Sehnen durchwachsen' von minderwertigem Fleisch "HMöls Schel, "Eisn (ohne N), "Lobst, verstr. IlmThür, °Saalf, s f f a j , se(d) s W T h ü r H e n n b , nw°Hildb ö°Neuhs, verstr. UE1, Art Sonnb; t zäh. °Saalf, sä swOThür SOThür (außer W), Itzgr (außer sehnig 2 Adj. 'lüstern, t begierig auf Speise und nw°Hildb). — Prät. sog, .sogan, sojsn Eichsf, säg(zn), T r a n k ' n u r verstr. ö°Gera, seit. OThür, "Jena -6-, -oa- übriges NThür, N O T h ü r , ZThür (außer SNGö, °Grz Ber Grz, "Schlz Göt ; eine Schwangere R a n d ) , n l l m T h ü r wOThür, seit. öOThür öSOThür, soll alles essen, worauf sie Appetit hat, sonst wird sonst säx(dn), -9-, säx(an), -ö-, doch Itzgr sSOThür -das Kind sehnig "Eisb Dro, "Gera Gera Thr. k a u m bezeugt. — P t . P r ä t . : gasin N T h ü r (außer Sehnkrankheit f. 'Sehnsucht' "Schmal Bro, auch °Mühlh °Sondh), wSOThür, I l m T h ü r (außer NO), do hät mich nune de Sehnskrankt weder heime gedoch daneben -sian ob'. Schwarza; gasin nwZThür, n°Eisn n°Mühlh °Sondh, -sen, -s$n W T h ü r (außer treben "Nordh Blei.

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sehnlich— Seiberlicsc

sehnlich Adj. 'lüstern, f begierig auf Speise und Trank' nur "Zeitz Kre. Sehnluder n. 'jmd., der aufs Essen begierig ist' er is'n Sehnluder wie ä schwangres Weib "Naumb Saa. - Sehnsucht f. wie schd., verstr.; de Sehnsucht werd dich schon galjend (jählings) krieche R u d s t , auch 'Begierde' vor ittel Sehnsuicht un Begier "Eisn R u . sehnsüchtig Adj. 1. wie schd., seit. - 2. 'lüstern, f begierig' nur "Neuhs Gol. sehr Adv. 1. wie schd. 'besonders, in hohem Maße' allg.; a war nich sihre gescheit in der Schuele °Arn Bös, do bän'ch särre hängefleen (hingeflogen) "Schmö Goß, ich ha so sehr. n Schnuppe "Mein OMa, damals warn de Petroljumfunzeln sehr Mode Rudst, du glaist (glaubst) net, bie sehr daß me sich sorg mueß "Mein Was, ich ha's su sihre in Krizze (Kreuz) Sondh, Wäißfesche gätts au nech sihr 'viel' Erf 1867, fohrt nar die Oarschte ball ei, die fällt aus war weß wie sihr "Altb Zsche, flektiert: ä siehrer schiner Tag Mansf 1888, v e r s t ä r k t : die beeden Borsche hatte das mord sihre gefochst "Erf Hay, es is sehr org kolt "Sonnb St, hä pappt helich sehr us siner P f ü f f e "Mein Meli. Dazu als K o m p . und Sup.: da zerrte noch ämal & beßchen serrter an. der Klengel "Weim Bla, emmer i serrder 'immer mehr' "Erf Mön, on sarrschten tuts wieh, wenn's de dich in ene stumpe Sage tust reiße °Pößn N s t ; t arg bannig barbarisch bärenmäßig derb dick einmal elend ewig fest, fetzen- heiden- ludermäßig, gar gefährlich grausam greulich halbwege häßlich heiden höchlich höllisch irgend jämmerlich kolossal lebe mächtig martialisch mord mörderlich mordiöisch niederträchtig ochsig ordentlich 'pferdemörderlich recht2 richtig rösch satt saumäßig schändlich scheulich schlimm schmählich schön(stens) schrecklich schwierig schwinde selten seltig stark tüchtig unbändig unheimlich verdammt viel ziemlich, rasen. - 2 a. 't schnell' in Verbindung mit Verben der Bewegung, verstr. sWThür H e n n b Itzgr, sonst seit.; hä geht so sehre "Heil Roh, e hat moicht (gemocht) sehr oder sachte geh, dar is Ummer öff der Sitte gewast "Salz Stba, gäh ä wenk serner! Schmal, mache sarcher! "HMöls OSchw, auch trink net su sähr! 'schnell, hastig' "Schlz Kir, ähnl. "LSalz Kle, "Mein U K a . - b. '/ laut' in Verbindung mit Verben der Lautäußerung, verstr. westl. NordhGot-Mein, sonst seit.; hole speelte sihre un bole wedder sachte Mansf 1857, in serjer sü broll, immehn schlug ha se "Eisn R u 1868, er schrier immer sehrer "Zeulr HLeu 1827, öh mutt (ihr müßt) serner seng 'lauter singen' Schmal. c. 'scharf, streng' so sehre mußte au nich si "Art Seeg. - 3. als attributives Adj. 't groß, stark' seit. ; s is je au ä sihrer Dräck Mansf 1857, ech hae su sihrn Hunger "Art

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Fra, das tat am väl serrtern Krach "Weim K r a n , se mochen sehrn Larm P ö ß n 1888. sir(d) nWThür ZThür IlmThür, OThür (außer SW), verstr. NOThür (außer N), S-Rand NThür, s$r(d) vorwieg. °Worb °Nordh w°Sangh, ser(d) übriges NThür, nNOThür swOThür nSOThür, verstr. übriges NOThür, s$r, ser sWThür Hennb Itzgr sSOThür, seir(d), seit, zwischenMühlh und Art, °Lobst Tit, sqrd, -a- seit. OThür öSOThür. — Komp.: sqrvr verstr. Itzgr SOThür, seit. sHennb, Mansf 1888, Sondh Eisn, -e- seit. Itzgr, Nordh, °Zeulr HLeu 1827, -aselt. SOThür, °Sonnb, °Sangh Ede, s$r °Mühlh ODo; s^rddr verstr. öZThür sIlmThür, Sondh, -a- °HMöls OSchw, Altb, -i- °Neuhs Meus, sedir, -g- °Bernb Ads, °Schmö GBr Goß, °Weim GLo, °Rudst Did Roh Wit, -a- °Schmö Qöß, -i- °Neuhs UWei, -e- °Neuhs Meus; s$rxnr °Zeitz Pro, °Eisn Ru, °Salz Stba, -a- °HMöls Nes OSchw; syrmr "Schmal HAu Pap Schmal, °Mein Was, -e- Suhl, -a- °Gera NPö. - Sup.: an sqrsddn, -e- verstr. Itzgr sSOThür, °Mühlh ODo, Sondh, •a- seit. öSOThür, "Sonnb St, -e- °Eisn UE1, •%- Eisn, °Ne'uhs Meus, serdsddn °Weim Kran, "Ilm Man, s$r%sdn, -a- °HMöls OSchw, °Zeitz Pro, sqrnsdd "Schmal Pap, "Mein Was; qn sqdsddn verstr. öOThür, -c satt 3. Sehre1 f. 'i Pickel3' nur "Quedb Fri, Hannichen hett'n kleine Sire in Gesichte "Wern Sti; vgl. D a m köhler 189: sire f. 'kleine Pustel'; zu D W B 10,1, 164: Sehr m.n., Sehre f. oder zu sure 'Hitzblatter, Finne' (Schill.-Lübb. 4,478)? Sehre2 f. 'eine Frau, die sehr langsam spricht' s äs anne oole Sären "Sondh H T h ; etym. unklar. Sehrfleck Sorfleck. sehrig Adj. 'lüstern, t begierig' nur sierig "Lobst R e m ; vgl. Schmell. 2,323: sirig. Seibel n. 'Geschwätz' "Erf Geb; -»• SaubeP, beseibeln. seibeln swV. 'heimlich und leise reden, f flüstern' nur sifjeln Ztg. Eichsf 1903; vgl. HessWb 3,562: seifein 'mit lästiger Breite reden'. Seiber m. 1. 'Speichel' verstr. "Nordh "Worb "Mühlh, "LSalz Neu 1801. - 2. 'feiner Regen' "Blank HGei. - 3. 't Pfeifensaft' nur verstr. "Worb, "Heil Sic; —>• Pfeifenseiber Rauchseifer. SQiwdr, -ei- °Worb Büt GBa, °Mühlh Len, °Blank HGei, °Worb Di Kef; saifar °Heil Sic, °LSalz Neu, sonst saiwdr. Seiberbacken m. 'jmd., dem Speichel aus dem Mund fließt' "Mühlh ODo. - Seiberbcutel m. 't Saftsack der langen Tabakspfeife' nur "Mühlh Str. - Sciberfritz m. 'einer, dem der Speichel aus dem Mund fließt' Mühlh. - Sciberlappcn m. wohl 'f Serviette' "Mühlh OMe. - Seiberlätzchen n. 'Kinderlätzchen' Verstr. s"Nordh s°Worb "Mühlh "Sondh w°Art, "Eisn OE1 Tre, "Sangh NRö, Mansf 1888, -Zai«Eichsf 1912, Sondh- - Seiberliese f. 'Mädchen, das sich beim Essen bekleckert' "Eisn Nho.

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Seibern—Seiclicn

seibern swV. l a . 'Speichel aus dem Mund fließen lassen, / geifern' n u r verstr. s°Worb s°Nordh "Miihlh "Sondh nw°Art, seit. °Heil "Sangh, "LSalz Crau Neu Tha, "Eisn GBu Tre, °Sonnb St ; me merkts, daß ä keene Zähne meh hat, ä seiwert dan ganzen Tag "Mühlh H B e ; —• sabbern, einseibern. b. 'sich beim Essen besudeln, t kleckern' n u r °Pößn R a ; —» vollseibern. - 2. 'leicht regnen, t seichen 3a' "Blank HGei, °Worb B r b ; —»• siefern. s&wvn W-Rand °Mühlh, °Worb Büt GBa, °Eisn GBu, °Worb Di, °Sonnb St; -p- °Blank HGei, °Heil Roh, neben -ai- Eichsf 1912, °Mühlh Lon; sefra °Pößn Ra, -ai- °LSalz Neu, sonst saiwdrs. Seiberregen m. 'Nieselregen' nur "Blank HGei. Seibersack m. ' / Saftsack der langen Tabakspfeife' n u r N T h ü r 1882, °Worb GBa, °Mühlh Len, °Eisn Tre. - Seibertuch n. 7 Serviette' °Sondh HTh. Seich m. l a . ' H a r n , t Seiche' Salz, °Pößn Nst. - b. 7 Jauche' nur "SRoda Her. - 2. kalter Seich. 'Blasenkatarrh, Dysurie' Hennb 1881, °Hildb Bed. - 3. 'albernes Geschwätz' Weim, mach doch nich so'n Seich! J e n a . sai% Weim Jena, sex °Hildb Bed, se%d °SRoda Her, s$x Hennb 1881. Seichabguß m. 7 Jauchenrinne aus dem Stall' nur "Sonnb Heu. - Seichämetze f. 7 Ameise' nur nw°Sonnb, °Hildb Saa Schi als Wortkreuzung im Grenzbereich von Seichämse und Ämetze, seit, übriges Itzgr neben Ämetze; als Bezeichnung f ü r kleine (gelbe oder rote) Ameisen, H e n n b 1881, Sonnb 1858. - Seichamme f. 7 Schlampel' nur Suhl. Seichämse f. 7 Ameise' n u r OThür (außer 0), IlmThiir SOThür, °Hal °Mersb °Arn "Ilm ö°Sonnb, verstr. °Erf nö°Hildb, sonst k a u m belegt; s ivemmelt on gremmelt olles voll Säechämesen "Erf Mön, wenn de Seechemsen loofen, jibts Rejen "HMöls Nes, ar is fleißig wie ne Sechammes "Neuhs Neuhs Meus, "Hildb Gie. Seichämse gilt zumeist f ü r alle Ameisenarten, doch verstr. I l m T h ü r OThür, "Gera, sonst seit, nur f ü r die kleinen, gelben oder roten Wiesenameisen; —> Seichämsel -hammel -miere -wamse. NOThür nOThür nllmThür, -gmasa, -emass °Weim ö°Arn, SO-Rand °Erf, -iimdsd verstr. °Erf, °Arn Bit, -imsi um Ilm; -amsd, seit, -harnst wOThür nSOThür, -(h)am(d)sz sIlmThür, -hamsi °Saalf w°Pößn n°Schlz; -amas um Grz, °Hildb Feh Waf, -amis °Hildb Heu Sehn, °Neuhs Schei, -hamvs °Lobst (außer S-Rand), -hämds °Sonnb St, -hemzs s°Schlz, S-Rand °Lobst, °Neuhs Lau, -pmvs °Sonnb Hast, -amzsd °Hildb Cro, -ämasd °Hildb Eis Hir; umgedeutet zu -mesv 'Meiso' °Altb Wal. Seichämsel f. 7 Ameise' nur öOThür, ö°Gera, seit. "HMöls, "Jena Clo, "SRoda Trh, °Pößn Wei, -Neuhs Cur OWei, Eichsf 1912.

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-Vmsti °Jena Clo, °Altb Göh, -ämhl Eichsf 1912, -harnsvl °Neuhs Cur OWei, sonst -amsil. Weitere Streubelege im wOThür SOThür nach DWA 5, K t . 1 wurden durch Abfragungen nicht bestätigt. Seichämselhaufen m. 'Ameisenhaufen' nur öOThür, °Pößn Wei, "Neuhs Cur OWei, Sechamseln"Gera T h r ; s kriwelt un wiwelt wie in en Seechamselhaufen "Schmö GBr. - Seichämselnest • n. 'Bau der kleinen Wiesenameisen' "Schmö GBr. Seichämseneier PI. ' P u p p e n der Ameise' als Fischfutter verwendet "Pößn Nst. - Seichämsenhaufen m. 'Ameisenhaufen' verstr. im Gebiet von Seichämse.; Seechhammes"Lobst Eli. - Seichämsenhiibel m. dass., nur -hiefel "Gera Wün, "Zeulr Tri. - Seichämsenhückel m. dass., nur "Ilm Afd, Neuhs, Sächeemes- "Neuhs Lau. Seichämsenhügel m. dass., nur "Lobst Hei. Seichämsenspiritus m. 'in Spiritus angesetzte Waldameisen' als Einreibemittel gegen R h e u m a "Ilm Pen Stü, Neuhs. - Seichämsensprit m. dass., Sächhaamesensprü mit Arnikablüten, "Sonnb St. Seichämsenstraße f. 'Laufweg der Ameisen' "Gera Wün. Seichbeutel m. 1. 'Bettnässer' "Got Mech. 2. 'Prahlhans, f Angeber' Hildb. - Seichbier n. 'Bier, das der Vater nach der Geburt eines Sohnes spendiert, damit das Kind gut Wasser lassen könne' "Hildb Feh, "Sonnb Grü Mesch R a u Theu. Seichblätter PI. 'Breitwegerich' "Sonnb St; die Zahl der beim Abreißen aus den Blattstielen heraushängenden Adern zeigt an, wie oft der Pflückende ins B e t t gepißt h a t ; t Wegerich. Seichbold m. 'alberner t Schwätzer' J e n a Grz. Scichbrühe f. 1. 'minderwertiges t Bier' Sonnb. - 2. 'dünner t Kaffee' nur "Eisn UE1. - Seichbüchse f. 'ängstliches Mädchen' "Schmö GBr, Erf. - Seichbude f. 'Pissoir' "Hai Steu, "Weim Gut, "SRoda Her, "Eisn UE1, "Ilm Stü, Salz Schlz Grz; t Latrine Schiffbude Wanderniere. - Seich budikc f. dass., "Got Wöl. Scichde f. l a . 'Harn, t Seiche' verstr. öOThür, "Mersb Lau, "Sömm Kö. - b. 7 Jauche' nur °Altb Meu. - c. 'abgestandenes Bier, t Tropfbier' nur "Nordh U t h ; —• verseichen. b. 'urinieren' von (Haus)tieren, verstr.; RA-: er ackert, wie eine Sau seicht 'krumm' verstr. "LSalz "Sömm "Erf, "Sondh HTh, °Got Frm, . . . wie ein Hund seicht "Quedb Ha, °Sangh R o t t . Wenn der Wald nach Regen dampft, sagt man de Härschen seeng Grz; es hilft, all wenn ne Micken ins Meer seicht 'gar nichts' NThür 1882. - c. der Herzworm secht nein Mouchen 'es stößt mir sauer auf' Sonnb. 2. 'ein Drüsensekret verspritzen' von Ameisen "Worb Di, "Mühlh ODo, °Eisn UE1, "JenaDdf, Hennb 1881, Cob; —> beseichen. - 3a. 'leicht regnen, t nieseln' nur es seicht en bißchen "Mühlh Win, °Weim Wo, "Hildb Bed, dazu als R A : die Mücken (Schnaken) seichen verstr. Eichsf IlmThür OThür sSOThür, "Querf Dor, "Eisn Sehe UE1, "Got Rem, "Hildb Bed, Cob; t seibern seichern seigern1. - b. 'heftig regnen, t träuschen' nur das säächt awerl Schlz. - 4. 'unnützes Zeug reden, f schwatzen' Grz.

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Ölz, der Kaffee sächert "Pößn Nst, das Fleisch des Ebers sechert "Ilm Geh. - 3. 'leicht regnen, t seichen 3a' nur "Weim Fra GSchw Ham Mai, "Jena Iss Mün; —> seigern1. vs sex^rd °Weim ° J e n a , -f- °Cob Nst, s^ix^rd °Eisn UE1, 0 S c h m a l P a p ; sex^rd °Ilm Geh, sonst sQx^rd.

Seichfuchs m. 'Mensch mit fahlrotem Haar, t Rothaariger' nur Ilm. - Seichhafen m. 't Nachttopf' nur "Hildb Bib Bra Mer Waf, "Neuhs Lau, "Sonnb Hüg, -hafela "Hildb Heu, "Neuhs Lau Neuhs; f Seichkachel Seidel1. - Seichhahn m. 'männl. Glied, t Hahn' "Schmö GBr. - Seichhammel m. 't Ameise' nur "Neuhs Stei, "Hildb Schi. - Seichjunge m. Schimpfwort "Pößn Nst. Seichjungfer f. 'Libelle' nur "Saalf ReiL; f Seejungfer. - Seichkachel f. 'Nachttopf, t Seichhafen' nur "Schmö Pon. - Seichkraut n. 'Breitwegerich' "Saalf Resch; f Wegerich. - Seichkröte f. 1. 't Kröte' nur verstr. OThür (außer 0), "Gera, "Sömm Büch, "Rudst Köd, "Pößn LauN Schw, "Schlz Zi, "Neuhs Lau Lieh, -krute "Gera Glei. - 2. Schimpfwort für Mädchen "Suhl Ben. - Seichkröten m. 't Feuersalamander' nur "Erf GVa. - Seichkunigunde f. Schimpfwort, -kunnel Sonnb. - Seichlappen m. abwertend 't Windel' "Eisn UE1, "Erf Mön. - Seichmiere f. 7 Ameise' nur "Aschl Dro.seichnaß Ad j. 'durch und durch naß' nur Schmal; —> pfitschesackseichenaß. Seichpeter m. 1. Schwätzer' Grz. - 2. 'der t Eichelober im Kartenspiel' "Sonnb Mesch. Seichpetze f. Schimpfname für Mädchen, Hai. Seichrinne f. 'Abflußrinne im Pissoir' "Altb Meu. saiyp) N T h ü r n W T h ü r Z T h ü r (außer O-Rand), u m seicht Adj. l a . 'flach gewölbt' e seichtes KärbSuhl, Salz, in Bed. 4 auch Grz; säi-/_ "Mein Süld, chen "Schlz Mösch. - b. 'flachgründig' wu's s & x M s W T h ü r n w H e n n b , w°Mühlh, °Got Cat, °Erf Wasser su hibsch seichte is "Pößn Nst; eene seischte E r m , °Suhl B e n Zel, sev%3 °Erf Mön; s$x I t z g r söStelle 'Stelle mit wenig Ackerkrume' "Zeitz Kay, H e n n b , °Ilm Stü, seax, gs^xd S o n n b ; s$x3 verstr. ° R u d s t , ° J e n a R e i , °Zeitz D r d , "Schmö Goß, °Grz E r b , die Forcht (Furche) is säächte "Gera Kra. - c. °Schlz Sa Schlz, s$x, gs$x d "Ilm Man, "Sonnb N h S , als Adv. 'flach' seicht ackern, den Pflug seicht °Cob Nst, säxi S - R a n d °Lobst und "Schlz, sonst stellen, der Pflug geht seicht verstr. öOThür söSOsex3Thür Itzgr, seit. Hennb, sonst kaum belegt; hier Seichenloch n. 'Jauchengrube' Eichsf 1912. mußte seichte mach 'flach pflügen' "Lobst Lis, der Seicher m. l a . 'jmd., der pißt' "Sonnb St; als alte Pflug geht seicht, mußt en mal bissei tiefer richte Einwohnerneckname —» Brücken- Saal- Schmielen- "Altb Göp; du mußt es Masser bein Brutschneiden Zaunseicher. - b. 'männl. Glied, t Schnips' seichte halle "Pößn Nst. - 2. 'tief gelegen, feucht' "Hildb Bib, "Sonnb Häm. - C. 'weibl. Ge- von Äckern und Wiesen "Neuhs Gei Mel, seichte schlechtsteil, t Fotze' "Hildb Bib. - 2. 'Harn, Stelle "Bernb Gnö, "Querf Sehn, "Sömm Hen, t Seiche' "Sonnb Hast Hei St. > Bett- Heu- "Schmö GSt, "Schmal SHa, seichter Grund Erf. Pferde- Schnee- Sieben- Wegeseicher. sixd "Schmal S H a , sexd °Suhl R o h r , °Mein Mil, Seicherei f. 1. 'Harn, / Seiche' "Sonnb Rau. - H e n n b 1873, sf^/d °Sonnb J u d Sonnb, "Lobst Eli, 2. 'leichter Regen, t Nieselregen' nur "Apol Wil. s$xda "Gera K r a , sonst saixd(z). seichern swV. 1. 'das Bedürfnis fühlen, Wasser Seichtgalle f. 'feuchte Stelle auf Acker oder zu lassen' mich säicherts "Eisn UE1, "Schmal Pap, Wiese, t Naßgalle' nur "Eisb Wal. - Seichtgang "Sonnb Häm, "Cob Nst. - 2. 'unangenehm m. 'Einstellung des Pfluges zum flachen Schälen (z. B. nach Urin) riechen oder schmecken' "Neuhs des Ackers' nur "Hildb The, "Sonnb. OLi.

Gerd Wotjak

Untersuchungen zur Struktur der Bedeutung Ein Beitrag zu Gegenstand und Methode der modernen Bedeutungsforschung unter besonderer Berücksichtigung der semantischen Konstituentenanalyse 2., ergänzte Auflage 1977. 344 Seiten — mit zahlreichen Skizzen, Tabellen und Schemata im Text und 1 Falttabelle als Beilage — 8° — 25,— M Bestell-Nr. 7533365 (7510)

Diese Arbeit ist einem Problem gewidmet, dessen baldige Klärung nicht nur für die Linguistik, sondern auch für angrenzende Wissenschaftsdisziplinen größte Bedeutung hat. Ausgehend von einer knappen Bestandsaufnahme wird zunächst eine Bestimmung des Untersuchungsgegenstandes der modernen semantischen Strukturanalysen angestrebt und dann in den anschließenden Kapiteln detaillierter zu den vorliegenden semantischen Untersuchungen sowohl mehr formal-mikrolinguistischer als auch mehr inhaltlich-makrolinguistischer Art Stellung genommen. Mit Konstituentenanalysen deutscher Verben der Fortbewegung sowie dem Versuch einer Standortbestimmung der Semantik als linguistischer Grenzdisziplin wird die Arbeit abgeschlossen.

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Otto von Essen

Allgemeine und angewandte Phonetik 5., neubearbeitete und erweiterte Auflage 1979. XII,

300 Seiten - 63 Abbildungen Bestell-Nr.

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Für die Sprachforschung und den Sprachunterricht, die Sprachwissenschaft und die Sprecherziehung, die Gesangs- und Sprachheilpädagogik sind die Erkenntnisse der phonetischen Forschung eine nicht mehr zu entbehrende Voraussetzung. Die „Allgemeine und angewandte Phonetik" will allen, die sich in Forschung und Lehre, in Theorie und Praxis mit diesen Gebieten zu beschäftigen haben, die notwendigen Kenntnisse der wissenschaftlichen Phonetik vermitteln. Das Werk behandelt die organisch-physiologischen und akustischen Grundlagen der Hör- und Sprechfunktion und die phonetischen Erscheinungen der rednerischen Ausdrucksweise. Dabei findet auch das Gebiet der Stimm- und Sprechpathologie und -therapie Berücksichtigung. Für den Sprachwissenschaftler wird eine Darstellung der phonologischen Grundbegriffe geboten. Bei der Neuauflage des seit langem vergriffenen Werkes wurden Text und Schriftenverzeichnis erweitert und dabei die jüngsten Erfahrungen besonders von der physiologischen und akustischen Seite her einbezogen. So ist das Werk weit mehr als nur „Lautlehre", es bietet auf knappem Raum eine Übersicht über den heutigen Stand der Phonetik.

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