Thomas Murners deutsche Schriften. Band 7 Kleine Schriften. Teil 2: Von dem babstenthum. An den Grossmechtigsten und Durchlüchtigsten adel tütscher nation: (Prosaschriften gegen die Reformation) [Nachdr. d. Ausg. 1928. Reprint 2013 ed.] 9783110828467, 9783110002843


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German Pages 174 [180] Year 1990

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Thomas Murners deutsche Schriften. Band 7 Kleine Schriften. Teil 2: Von dem babstenthum. An den Grossmechtigsten und Durchlüchtigsten adel tütscher nation: (Prosaschriften gegen die Reformation) [Nachdr. d. Ausg. 1928. Reprint 2013 ed.]
 9783110828467, 9783110002843

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Kritische Gesamtausgaben Llsäsfischer Schriftsteller des Mittelalters und der Reformationszeit veröffentlicht

vom Wissenschaftlichen Institut der Elsaß-Lothringer im Reich a. d. Universität Frankfurt

Thomas Marners Deutsche Schriften mit den Holzschnitten der Erstdrucke herausgegeben unter Mitarbeit von

G.Lebermeyer, L. Fuchs, P. Merker, v. v. Michel», V.pfeiffer-Selli und M . Spanier von

Franz Schultz

Band VII

1928

Walter de Gruyter & Lo. vormals G. I . Göschen'sche Verlagshandlung . I . (Buttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer • Karl 3- Crübner • Veit & (Comp.

Berlin und Leipzig

Hm«»Pinn Kl ei ne Schri f t en (prosaschrifteu gegen die Reformation) Z w eiter Teil:

von dem babstrnthum 2in den Großmechtigsten vnd Dnrchlnchtigsten adel tiitfcher nation herausgegeben von

wolfgang Pfeiffer-Velli

1928

Walter de (Bruqter & To. oorm als G. 3 Göschen'sche V erlagshandlung • 3- (Buttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Helmer • K arl 3. Trübster • Veit & Comp.

Berlin und Leipzig

Inhalt. Seite

„Von dem b a b s te n th u m " ........................................................ E in le itu n g ......................................................................... T e x t......................................................................................

\ \ 3

„An den Großmechtigsten vnd Durchlüchtigsten adel tütscher N a t i o n " ..................................................................................56 E in le itu n g ............................................................................. 56 T e x t..........................................................................................59 Anmerkungen............................................................................... ^ 9

Von dem babstenthum

Einleitung. Über die Schrift „von dem babstenthum das ist von der höchsten oberkeyt Lhristlichs glauben", die am 13. Dezember 1520 die Druckerei Grieningers verließ, haben Kawerau (S. 22ff.) und Liebenau (S. I54ff.) eingehend gehandelt, ohne indes die Schrift Luthers zu nennen, die Murner in der ersten Hälfte seines Büchleins im Auge gehabt hat. Es sind die „Resolutiones Lutheriana de potestate Papae“ (1519, im 2. Band der Weimarer Ausgabe), auf deren eingehende Be­ sprechung die Blätter A, c bis G, a verwandt werden. Erst nach einer kurzen Digression über Luthers Schrift an den deutschen Adel folgt (G, aff.) die eigentliche Auseinander­ setzung mit Luthers Invectiven gegen Alveldt: „von dem Bapslum zu Rome widder den hochberumpten Romanisten zu Leiptzk". Wohl infolge der Überfülle des Stoffs ist Murner in seiner Schrift nicht über das Glossieren hinausgelangt (Ausnahmen bilden etwa die Einleitung und Bl. H ,d f.), und so ist „von dem babstenthum" als das schwächste, trockenste Er­ zeugnis von Murners antilutherischer Polemik zu betrachten Die zahlreichen Zitate sind fast ausnahmslos den genannten Schriften des Wittenbergers entnommen, und wenn Ed. Fuchs kürzlich in einer Untersuchung über die Belesenheit Geilers (ZfdPh 1927, S. ngff.) feststellen konnte, daß Murner auf dem Felde der Patristik den Straßburger Prediger und Etienne metntr. Ml. Scfjrlftm ?

1

v o n B o u rb o n ü b e rtro ffe n h a b e , so h a t e r in d e r v o rlie g e n d e n S c h rift k e in e n G e b ra u c h h ie rv o n g e m a c h t, w a s w o h l d u rc h d ie ü b e rsc h n e lle E n ts te h u n g z u e rk lä re n is t. H ie r e rs c h e in t es je d e n fa lls b e re c h tig t, d a ß L u th e r u n se re m F re u n d e r ie t, „d en schwetzigen w o rtle r . . . d a h e y m e n " z u la sse n . „ S chrifft / M u r n a r r / M u r n a r r / sch rifft!" (L u th e r u . E m s e r i , 120). „ V o n dem b a b sten th u m " w u rd e b e so n d e rs v o m „A a rsth a n s" d e r b a n g e g riffe n : H . B u r c k h a r d t z ä h lt in d e r E in le itu n g z u se in e m N e u d ru c k im 4. B a n d e d e r C lem en sch en F lu g s c h rifte n ­ s a m m lu n g e in e s ta ttlic h e R e ih e v o n f a s t w ö rtlic h e n Z ita te n a u f. T ite lu m r a h m u n g u n d D ru c k ty p e n v o n M u rn ers S c h rift sin d g e n a u d ie g le ic h e n , w ie in d e n v ie r a n d e re n „biechlin" a u s d e n J a h r e n 1 5 2 0 /2 1 . E x e m p la re b e fin d e n sich in F r a n k f u r t a . M. (S ta d tb ib i., F I S F r 2820) sow ie M ü n c h en (B ay r. S ta a ts b ib i., P o le m 2148). D ie S e ite n ü b e rs c h rifte n la u te n (1) „ v o n dem B a p s te n tu m " (r) „ d e r hosten [a b w e c h se ln d m it „höchsten"] oberkeil". F ü r d e n im fo lg e n d e n g e b o te n e n N e u d ru c k 1) w a re n a n D ru c k fe h le rn z u v e rb e s s e rn A 2 b , 3 : re ig ie re n ; 1 4 : reig ie re r; 2 4 : p o lliS cy ; A 8 b , 7 /8 : gestifstte; A 3 c, 2 4 : h a h e n ; B , b , 1 : v n ic u la ; B 3 b , 2 6 : sterbe [n ]; 2 8 : m in o re n ; B 3c : v n d ; C2 b , 3 ; gefchriben; C3 d , ( : sag et; E a , 2 5 : versehe [n ]; E 3 c, 2 7 /8 : ib leb en [b leib en ]; F 3 a , 1 6 : a m tp ; J 3 a, 2 : e h ü n [th ü n ];

Ja b,

13 : schloß [schoß]. I n d e r z w e ite n A u flag e se in e r „ e rm a n u n g " h a t M u rn e r e in e n g u te n T e il d e r in d ie se r S c h rift n ie d e rg e le g te n G e d a n k e n g ä n g e w ie d e rh o lt. *) Einen solchen plante E. Voß (Vgl. seine Einleitung zum Neudruck von „An den Großmechtigsten und Durchlüchtigsten Adel", S. IV).

Von dem babstenthum das ist von der höchsten ober keyt Lhristlichs glau­ ben wyder doctor Martinum Luther

p t2a]

V o re d

C S ist von vffrierigen vnd nüwfündigen (leider got erbarm es) in ein zweifal ersetzet worden / ob das bapstenthüm / das ist die oberkeyt christlichs glaubens / von Christo ihesu sei vffgestifftet / oder zü dem andren sich der bapst in solche oberkeit selb gerungen hab mit eignem geroalt / oder gutwillig von ge­ meinen christen in in der Massen verwilliget sey / alß wol zü ermessen wo solcher zwyffal hin diene / in abspruch der ober­ keit / in allen vnderthonen nach gantzem gefallen gemütwilliget werde / nit wie fürgewendet wurt / dadurch die dütsch Nation von etlichen gelt beschwerden so gen Rom dienet erleichtert werde / fundet das solche klag der beschwerden vnd exactionen ein willen erschöpffe / in den hertzen der gemein / die irrung vnnd vnwarheit wider christlichen glauben zü beschirmen vnd behaupten / der erst grad aller Hoffart / sich gegen der oberkeit zü erheben / ein dadten die Rom in fal bracht hatt / Hierusalem zerstöret / vnd lut der göttlichen biethet den engel zü teufflen gemachet hat / vnd in ewige gottes vngenaden ersetzet / Da durch von der pollitzey die in einikeit eines Haupts regieret abgestanden werde / vnnd mit der gemeinde / oder filen heüpteren geregieret die geroalt habent sollent Concilia zü berieffen / Pfaffen oder Bischöff zü setzen vnnd entsetzen / denen die schlössen zü binden vnnd zü enttbinden von Christo Ihesu ge­ geben seyentt vnnd nitt sant petern / R itt alleyn wyder alle göttlichen bischer / [A, b] fundet alle erfarenheit der menschen / das ein solche pollitzey vnd regiment mit der file zü gubernteten nie hat mögen die lenge beston / dan alß Rom erstlich mit der gemein zü regieren vnderstünde / kam es dennoch! erstlich off die künig / nachgons off die ratsherren / darnach off die seifet /

also des alwegen von der fite off einen / oder wenigist / vß menschlicher not vnd erfarenheit gefallen worden / wol et* messenlich vß allen Historien / wo die oberkeit des glaubens ietz ab were / vnd die gemein ir solchen gewalt selb freuenlich heyrn züge / die leng auch nit beston würde / fundet nach mensch­ licher art / notturft vnd gelegenheit wider off einen gefallen würde / Much wider die art aller natürlichen erkentniß wie Aristoteles spricht / es nit güt fei wo fil Herren feint / darumb ein Herr fern fol ein fürst vnd regieret der Himmel vnd erden / doch meiner Meinung ietz gar nit ist von beiden pollitzeyen zü disputieren / welche die --glichest ist / vnd menschlicher noturft am aller erschützlichsten / fundet welch in der christenheit von Christo ihesu off gestifftet ist / in einem Haupt zü regieren / oder mit der gemeinde / vnd ob schon mit der gemein zü regieren in achtung der vnuerstendigen die beste were / fol sie dennoch* wyder die vffstifftung Christi vnsers Herren nit gebruchet vnd geiebet werden / in dar zü versüchet das Christus ihesus die aller beste pollicey in seiner kirchen vffgestifftet hab / ob das schon von den menschen nit verstanden were / Seiten mal aber doctor Martinus Luther der in bepstliche vngenad (das sie rechtlich oder nit / laß ich ietz ston) summen ist / das rach also hoch in im erwachsen laßt / vnd seiner sA, a] straffen anders nit entrinnen kan oder mag / er hencke sich dan / vnd erwecke ein gantze gemein / ist wol zü »ersten das er solche vssrüren anzündet zü rettung seines lebens / vnd nit vß liebin vnd warheiten bewegt vnseren glauben zü beschirmen eincherlei christliche frei­ heil oder leren zü bestetigen / fundet alß ein find rdmsches nammens / oder wie er sagt rdmscher bieberey ergrimmet / vnß alle die solche ding des glaubens gar nüt berietet wil in das waffen bewegen / vnd nit on schweren kosten in mancherley seines yrthüms reisig machen / Was gadt aber seine fintf(hasst gemeine christenheit an / mag er rechts erleiden / so geschehe das vor bequemlichen richteten / vnd darzü verordeneten / vnd so er sich vertretten hat / feint darnach beschwerden oder mißbruch ab zü thün / geschehe was güt vnd gots wil sei Allein das

mittler zeit seins rechterwattens / im nitt gebäre oder zimlich sey vnseren glauben zü letzen / vnd den glauben ein pfand unsers Heils mit seinen menschlichen anfechtungen zü ver­ wickle« / Ist dan iemans seiner sachen oder Personen verwandter der im güts gyn / der mag im ob er welle darnach ein beistant thün zü dem rechten / Dan es fol in keinerlei weg gestattet werden das man einem man oder mit im etlich erhöre / der mütwilligen Wörter / das sie da standen von des glaubens wegen den zü retten / dan solche rettung ist actio publica / vnd den glauben zü schirmen / auch höret vns also wol zü alß ynen / vnd noch minder fol iemans gestattet werden in eigne vnnd persönliche ansprachen den glauben yn zü flechten / dan es ein vberschwenckliche dorheit were / ein frömbde fach [21* b] den glauben nit berieten* / mit des glaubens schaden zü versüchen / vnd verfechten / Darumb mein ernstlicher radt ist / die sachen vnsers glaubens/von doctor Martinus luthers Handel zü fönbeten / das er sein eigne ansprach vettrette / vnd wir wo es not were vnseren glauben / Dnder welchem das die höchst vnd Hauptfach ist des glaubens / ob das babstenthüm von Christo sei vssgestisftet oder nit / will aber durch das babstenthüm nüt dan die höchste oberfeit vnsers glaubens verstanden haben / sint es sich dan / das solch bapstenthüm von Christo ist / fol alß dan doctor Luther billich seine straffen darumb erwarten sein / das er in eignen fpennen vnß vnd vnseren glauben vnriewig vnderstanden hatt zü machen / will vorgonds mit zier­ licher protestation mich bezeüget haben / Das ich vom römschen stül nit weiters reden wil / dan so vill sich die höchste oberkeit vnsers glaubens durch sant Peter vnd seine nachsäten zü letst gen Rom nider gelassen haben / vnd durch Rom nit weiter verston wil / dan das ott vnnd end / Da des glaubens höchste oberkeit residieret vnd wonet / alß es in einem gemeinen sprichwort ist / wo der bapst da sey Rom / wer wolt auch also vnsinnig seyn / der da sagen wolt Rom mechte ein bapst / alß ob wir nit wißten das der babst Rom machte / dan kein ott noch statt heiliget ein oberkeit / fundet die oberkeit heiliget die

statt. Darumb meyn red vnd meynung von Rom zü reden gar nit ist / fundet wir habent mit Rom gantz nüt zü schaffen dan so vil wie ob gesagt ist / das die oberkeit des glaubens da resi­ dieret in trafst [2lj c] solcher protestatton / vnd darbey das ich doctor Martina diß schreiben nit zü leid noch nachdeil thün / fundet zü rettung unsers christlichen glaubens / sahe ich an in dem nammen Christi ihesu unsers Herren von dem bapstenthüm zü reden / vnd wo hat es summen oder gestifftet ist zü declarieren / darzü helff mir Got vnd Maria.

Doctor luther gipt sechs vrsachen das das bapstenthüm durch gottes verhencknis vnß zu einer straffen gegeben sey. € 5 würt hoch anklaget mit großem mißfallen von doctor Luther das in christlicher siechen / ettwas fol mit liebkosen geredt werden / oder mit lügen da durch wir vnseren glauben bey den vngleübigen verechtlich machen / den Christliche kirch onset lügen nit bedarff / off den seifen des glaubens gefundieret / mag auch wol erleiden / das von des glaubens warheiten offenlich geredet werde / vnd darumb so die römschen bischoff von dem bapstenthüm / das ist von der höchsten oberkeit des glaubens nit gestaltet haben / von solcher oberkeil frei vnd offenlichen zü reden oder disputieren / habent sie sich selb in schweren argwon gestoßen / das sie der oberkeit feint besitzet eins bösen glauben / vnd tyrannischer weiß / selb darein ge­ rungen haben / die doch sunst auch von vnseren glauben frey hont lassen disputieren vnd reden / allein das man dise ober­ keit vngerüttlet vnnd vngeargweniget liesse / Darzü ich [2Is d] sag das ich mein leptagen nie kein man (vß genummen Lucianum von seinen warhafstigen reden) gelesen hab / oder vnder allen schreiberen erfunden / der sich höher verdinget vnd beriemet hat die warheit zü reden / dan doctor Luther / der doch minder off seinen verdingen beleipt / das er fil in gewonheit bracht hat / so bald er sich der warheit verdinge volget sicher ettwas nacher der Wahrheit vngemeß / vnd ist war wie er meldet das onset glaub lut des ewangeliums erleiden mag / das man in off den becheren predige. Ls feint aber ettliche

stück vnsers glaubens / so man sie rüttlet / nüt nutzes darus entstadt / vnd so man sie ston ließ vngemeldet mit grosser ein­ trachte christlich gehorsamet würde/ vnd wie were im / du vnderIieffest ein ding das schaden vnd keinen nutz bringen mag. Es ist niemans also vnsimtig der nit verstand wo das hin diene so die vnderthonen / die oberkeit rechtfertigen / wo har inen der geroalt kume / vnd der Haff dem Haffnet verweisset das er in nit zu einem krüg gemachet hab / vnd wie wall auch in dem stuck diser oberkeit das möcht erlitten werden / das man offen« lich daruon redte / ist doch das verbatten zwitrachten zü ver­ meiden vnd vffrüren / auch das fil feint wie doctar Luther / die solche Wörter des Heilgen ewangeliums bezwingen vnnd vff iren sin geweltigen / dan weder die Wörter noch der sin geben mögen / vnd das wir zammen lummen / vnd einander dapffer verstvn mögen / sahe ich an in dem namen gattes deiner vngefündierten reden von dem babstenthüm zü antwurten / vnd wil mich nüt verdingen wie du / weder zü der warheitt [23 a] noch zü der vnwarheit die zü reden / fundet wil das dem Concilium heim setzen zü erkennen / wer vnder vnß war oder nit war habe / Doch mit vorgonder pratestation des eids für geserben iuramentum calumnie genant / das ich bei meiner feel feligkeyt vnd vff mein letstes end hie wider dich nüt schreiben wil oder sagen / das mich nit buchte die göttliche warheit fein / doch bin ich ein mensch vnd möchte irren setz ich den richteten heim das zü erkennen.

Die erst vrsach ERstlich wendest» für das solche bapstenthüm vnd oberkeit vber alle andre bifchöff fei durch gottes willen vnd feine verhenckniß / in ein solche manarchey vnd einigfeit mit einem Haupt zü regieren entstanden / Datumb menglich vnd iederman gebäre da wider sich nit zü erheben alß iemans dem willen gottes widerstreben vnderstünde / darumb vß dem grünt dem

babst fol vnderthenig gehorsamst werden / vnd roybet seine oberfeit nit geredet. Diser schwachen vrsachen zü antworten / hast». I. mach. II. das anthiochus der Keifer der on zweiffall wie du sagst auch mit gottes willen in sein krön summen was/alß auch Augustinus spricht Prorsus diuina prouidentia regna constituuntur humana. gentzlich mit gottes fiirfichtifeit werden die menschlichen reich besetzet / alß er die iuden bezwingen wolt von iren vätterlichen gesatzen zu lassen / warumb hatt sich Mathatias mit seinen sünen gesperret / roybcr [23 b] seinen gewalt / da sie doch wißten das er mit gottes willen regieret / warumb feint sie im nit gehorsam gewesen / warumb wylfaret Laurentius nit Decio dem seifet / Stanißlaus dem künig von ssolant/Thomas von kandelberg/dem künig vß engellant/ vnd alle marteler vnd. X II. den fürsten vnd Herren die sie er* tSdten / seilten mal ire oberfeit mit dem willen gottes besessen was / on welches willen vff erden nichts geschicht. Tagst du nun das inen allein in zimlichen fol wilfaret werden / .vnd nit in dem so roybcr got were / sollest« des gleichen von dem bapst auch sagen / Seiten mal er also fit seelen verdammet (wie du sagst) der endtcrist sei wider gott vnd alle billicheit vnß so vil gelts abneme/ nit alleyn/ fundet fiele/ von christlichem glauben abwende das ewangelium vnderdruck / vff das er seine rechten fürdre vnd vil der gleichen so du im zü legst / ist er nun der Christenheit ein solcher schaden / das wir durch yn in ferlicheit stont vnsers güts / das er vnser Nation vß suge / vnsers leips als du )ulium ein blüt suffer nennest / vnd die bepst nüt merers begeren dan zwytracht in der christenheit zü machen / vnser eren / das sie vnß deutschen bon Christian das ist güt narren / vnd solle fleschen verspotten / warumb darffestu denn radten / das wir einem solchen Titan wilfaren / allein vmb christlichs fridens willen / ich kan niemans friden radten / der sich billich feiner eren / leibs vnd güts retten soll / Darumb sollent wir dem bapst vnderthenig sein / so müß er antweders gegen vnß ein semlicher schedlicher man nit sein wie du in anklagst [23, a] oder aber ist er ein solcher/sollent wir vnß billich mit leib vnd

gut wider in sperren / das wir unsere seien retten und uätteriichen glauben. (Dder Ulathatias mit seinen fönen Laurentius / Thomas / Stanislaus und alle matterer und. X II. betten habent sich unbillich gesperret / Ich glaub es aber nit das er dem glauben also ein schedlicher sei / got geb wie er in zeit­ lichen ist / stobt mir nit zü rechtfertigen / vnd ob schon Liprianus sich des gegen alle bischdffen beholffen het das die bepstliche oberleit uß gottes willen befestiget were / redt er eon dem willen alß got ein ding gentzlich haben wil / und nit uon dem willen der uerhengniß. Ls hilffct dich auch wenig das ab­ weichen uon Roboam künig salomons sim / dan das hat got nit allein uerhengkt / fundet haben wellen Salomonem züstraffen umb willen seiner abgötterey alß geschribben stot. z. Regum XI. c. Darumb ich dein erste urfach gantz niendert für acht / und das sie nit bewere / das man dem babst darumb fol underthenig gehorsamen.

Die ander vrsach. ZU dem andren zeigst» an uß dem ewangelio wo unß unsere widerparth zwinge mit im tusent schrit zü gon / soltent wir noch. II. tusent mit im gewillig gon / und darumb auch bepstlicher oberfeit gehorsam sol wilsüret werden / ob es schon nit recht were / dan alles sol erlitten werden das nit fünde ist / mencklest und vermischest deine reden / das es einmal guck ist / das ander mal gack / hie ratstu im gehorsamkeit zü thün / und in dem teutschen adel disrumpamus [B2 b] vincula eorum / et proyciamus a nobis iugum ipsorum / das ist alß fil das wir unß seiner Tyranney ledigen sollen / und mag uß deinen warten beibracht werden / das solches dein gentzliches fütnemmen ist / und vorab / wo er unß in unserem glauben benötiget und undertruckt / rotstu aber meinen in zeitlichem sol im vnderthenigfeit bewisen werden / würdt erfunden das du im das selb auch vnderstast ab züziehen darumb du mit disen wider­ wertigen reden gantz nöt probierest.

Die tritt vrsach VLrmeinest auch zü dem dritten / ob vnß got mit der file der fürsten straffen woll / mögent noch sollent wir der tüten gottes nit widerfpennig erfunden werden / -iffe vrsach gadt vß einem vngewissen fundament / wer wil vns sagen ob vnß got den babst zü einer straff oder zü seligkeit gegeben hatt / wir glauben das widerteil das er vnß zü einem harten geben fei / Datumb wir in dem fall den willen gottes nit ermessen können / vnd bleibt die vrsach auch in iren leren worten.

Die fiert vrsach ZU den romeren sagstu schreib sant Paulus Ro. X III. Das alle seelen der oberfeit sollent vnderwürfflich sein / dan kein gewalt sei on got vnd seine ordenung / vnd wer sich gegen inen sperret der ist wider gottes ordenung / [23* a] bleipt alles bey der ersten antwort / ia in dem das nit wider unseren glauben ist / vnd unserer feien seligkeit / oder sünd were / sunst were sich on zweiffal wider sie zü setzen / zeigst aber in so manchen deinen biechlin so trefflich an / warim vnß der bapst von dem glauben dringe vnd dem heiligen ewangelio / welches so im also were / nimmer gottes ordenung erfunden oder geglaupt würde der bäbstlichen oberfeit gehorsam zü sein / also das du aber in diser vrsach kiel beweret hast / vnd leer stro gedröschen.

Die funfft vnd sechft vrsachen D )e fünffte vrsach das es gottes wil sey / das der bapst der Massen regier wie du in beschreibest glaubt dir niemans / darumb vß dem selben gottes willen den wir nit gelauben / nit verursacht sollen werden / im gehorsam zü sein /