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German Pages 192 [204] Year 1990
Uritische Gesamtausgaben Elsässischer Schriftsteller des Mittelalters und der Reformationszeit veröffentlicht
vom Wissenschaftlichen Institut der Elsaß-Lothringer im Reich
Thomas Murners Deutsche Schriften mit den Holzschnitten der Erstdrucke herausgegeben unter Mitarbeit von
G. Lebermeyer» E. Fuchs, P. Merker, v. Michels, W.Pfeiffer-Seüi und M . Spanier von
Franz Schultz Band VIII
1 9 2 8
Walter de Grurfter & Co. vormals G. j . Göschen'sche Verlagshandlung • 3- (Buttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer . Karl 3- Crübner • Veit & Comp.
Berlin und Leipzig
HunneEimer Kl e i n e Schriften (Prosaschriften gegen die Reformation) D r i t t e r Teil:
Wie -ortor St. Luter vß falschen ersuchen bewegt Das geistlich recht verbrennet hat Antwnrt end klag mit entschuldign«- doctor M urners Ob der Sättig 06 engelland ein lügner sey oder der Luther
herausgegeben von
Wolfgang Pfeiffer-Belli
1928
Walter de Gruqter & To. vormals G. ). Göschen'sche Verlagshandlung . 3- Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer • Karl 3 . Grübner • Veit & Comp.
Berlin und Leipzig
Inhalt. S e i te
„M ie bociov 21L Luter vß falschen Ursachen bewegt D as geistlich recht verbrennet h a t " ................................
\
E in le itu n g ................................................................... \ 5 T e x t.................. - ............................................................. „A ntw urt vnd klag m it entschuldigung doctor2Nurners"
. .
5\
E in le itu n g .................................................................... 51 T e x t.................................................................................55 „Gb der Ixtinig vß engelland ein lügner seyoder der Luther" 45 E in le itu n g .................................................................... 45 T e x t.................................................................................47 Anmerkungen....................................................................... \59 Register zu den Anmerkungen des 6.—8.Bandes . .
. . 185
w ie -sctor M. Luter v# falschen Ursa chen bewegt Daö geistlich recht verbrennet hat
Einleitung. Am io. Dezember 1520 hatte Luther zu Wittenberg die päpstliche Bannbulle, das kanonische Recht, sowie einige Bücher Emsers und Ecks ins Feuer geworfen und bald darauf zur Verteidigung seiner kühnen Tat eine Schrift veröffent licht, die in 30 kurz und eindringlich formulierten Artikeln über die Deeretalen den Stab bricht. Übrigens waren schon vorher unparteiische Stimmen aufgetaucht, die die Excommunication durch Leo X. verurteilt hatten. So heißt es in einer Flugschrift, die offenbar einen Landsmann Murners zum Verfasser hat („Ratschlag eins der von hertzen begerdt das gnüg befche des Römischen stüls wirdickeit / vnd darzü des Lhristenlichen standes frid", a3 b ) : „lvor ist das / das die grusam bull wider lutherum vß Krocht vnd vßgangen / ouch bissen miß fallt die des Römischen stüls eer vnd wirdickeit fast ginstig sindt / darumb das in ir herschindt m er vnuermüglichs Hasses etlicher münch dan senfftmütickeit / vnd m iltickeit/ des der do ist statthalter des aller gütigsten Lhristi / darby ouch die tugentliche art vnd natur des aller gütigsten vatter Leonis / dem doch biß har niem ans verglicht ist worden in früntschafft vnd lieplickeit / Deßhalb grosser argwon müß syn / das etlich sygen die syn gütickeit vnd angebornen miltsamckeit mißbruchen zu irer selbs vngeordneten anm ut / vnd böß begirden in dissem Handel“ 1). *) Vgl. auch „ D a s teütsch Requiem über die verprente B u ll / Dnd das Bäpstlich Recht" (o. J.), F lS F r 2775; (Joh. Rhomanus) „D as ist der hoch thuren Babel" (FlSFr 2888), F z a . Murner, KI. Schriften 8
I
Murner, dem es zwar nicht vergönnt war, die umwertende Neuheit von Luthers Gedankengängen ganz zu erfassen, der sich aber, wenn es galt, ihre ungeheure Schlagkraft klar zu erkennen, als hellsichtig, wie kaum einer in jenen Tagen erwies, ließ nun am 17. Februar 1521 eine Schrift erscheinen, in der die Artikel des Reformators einzeln durchgegangen und sämtlich mit Recht verworfen werden. Exemplare befinden sich nach Liebenau (175; vgl. auch Kawerau 39 s.) in Basel, Berlin (Staatsbibi.; aus der Meusebachschen Sammlung), München, Nürnberg (German. Mus.). Zu ergänzen ist Breslau (Univ.-Bibl.). — Die Seitenüberschriften lauten: „Artickel »ff — Luthers reden" (A d—A3a); „Antwurt ober D. — Luthers artickel" (A3 b —A3 c; B2 b —C a; C3 b —C3 a; C3 d bis E3c); „artickel »ff — Luthers artickel" (A3d —B a); „Antwurt ober — Luthers artickel" (B b — B2 a ); „ Luthers artikel — Ant wurt ober doct" (C b —C2 a; C3 b —C3 c). Die Druckfehler sind: A c, 25: faschen (falschen); A d, 5: beicher; A3b, 20: onderwürfflech; 26: weeden (werden); A3 c, 9: tPo(l)Hm; A3d, 5: Darü; B3d, 19: oerfünrlech;Cb, 3: siins; C2b, 7: denen (dienen);9: glabens; C3d, 17: XXII. botten; Da, 3/4: gefetzet (-en); 18: felbar; D b, 11: „etpinden"; D2a, 19: „ich" zu streichen; D2b, 4: CHchriftum; D3 d, 13: fuccedinus; E a , 23: verdilben; 25: Chrichen; E b, 19: wanlen; E2a, 10: dienern; E2b, 9: die (dir); 26: on on; E3a, 18: kein (zu streichen!); E3b, 25: parthei (parthen); E3 c, 15: id (ie). Im Berliner Exemplar ist eine Anzahl dieser Versehen von alter Hand verbessert worden.
w ie -octor .M . Luter vß falsch en vrsachen bewegt Das geistlich recht ver brennet hat.
Antwort vber .D. L. artickel Dsctsrr Martins Luthers Augustiner orden. S. ERwürdiger Hochgelerter lieber Datier vnnd mit brüder in dem glauben christi ihesu unsers Herren.