ISDN - Das schnelle Netz für alle Dienste 3499198436

ISDN (Integrated Services Digital Network) ist ein digitales Netz, das verschiedene Telekommunikationsdienste integriert

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German Pages 324 Year 1996

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ISDN - Das schnelle Netz für alle Dienste
 3499198436

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rororo

computer

Herausgegeben

von

Ludwig

Moos

ISDN (integrated Services Digital Network) ist ein digitales Netz, das verschiedene Telekommunikationsdienste integriert. Seine Datenübertragungsrate, um ein vielfaches höher als die herkömmlicher Telefonleitungen, eröffnet neue Kommunikationsformen. Mit der internationalen Norm Euro-ISDN sind länderübergrei-

fende Lösungen möglich. ISDN spielt im geschäftlichen wie im privaten Bereich eine immer stärkere Rolle. Internet-Anschluß mit der Nutzung des World Wide Web und multimediale Übermittlung, aber auch Videokonferenzen und Telearbeitsplätze mit Share-Applikationen sind einige der Anwendungen, die sich schon heute realisieren lassen. Dieser Grundkurs macht ohne Vorwissen mit der Technik vertraut und bietet dem Einsteiger alle Hilfen bei der praktischen Nutzung.

Paul Klimsa ist Professor für Multimediale Werkzeuge an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, zuvor war er

zuständig für Technische Kommunikation und Dokumentation an der Fachhochschule Leipzig der Deutschen Telekom. Michael Maruschke ist Laboringenieur für Digitale Nachrichtentechnik an der Fachhochschule Leipzig der Deutschen Telekom.

Paul

Klimsa

Michael

Maruschke

ISDN

Das schnelle Netz für alle Dienste

Grundkurs Computerpraxis

ro ro

Originalausgabe Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch

Reinbek bei Hamburg, Juli 1996

Verlag GmbH,

Copyright © 1996 by Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg Umschlaggestaltung Walter Werner Grafiken Paul Klimsa/Michael Maruschke Satz Stone Serif und Stone Sans PostScript QuarkXPress 3.31 bei FabriKate, Esgrus

Druck und Bindung Clausen & Bosse, Leck

Printed in Germany

1890-ISBN 3 499 19843 6

Inhalt

Editorial

9

Vorwort

10

1

ISDN kennenlernen

141 1.2 1.3 1.3.1 132 1.3.3 1.3.4 1.3.5 1.3.6 1.3.7 1.3.8 1.3.9 1.3.10 1.3.11

12

Telefonieren mit modernen Geräten 14 Dienste und Leistungsmerkmale 19 Leistungsmerkmale des Euro-ISDN 22 Rufnummeranzeige 22 Anrufweiterschaltung 24 Die Telefonkonferenz 27 Makeln 28 Anklopfen 29 Verbindung parken und Endgeräte umstecken 30 Gebührenanzeige und detaillierte Rechnung 32 Benutzergruppe

33

Feststellen böswilliger Anrufer Subadressierung 35 Dauerüberwachung 35

1.3.12 Weitere

Leistungsmerkmale

34

35

1.4 Mit ISDN telefonieren - ein Beispiel 37 Wie bekomme ich einen ISDN-Anschluß? 45 1.5 1.5.1 Auftrag über einen Euro-ISDN-Anschluß 46 1:53 Was kostet mich ISDN? 53 1.5.4 Wer braucht ISDN? 54 Zusammenfassung 55 Fragen 55

2

ISDN verstehen

2.1 2.2 2.3 2.3.1 2.3.2 2.3.3 2.4 2.4.1 2.4.2 2.5 2.6 2.7

Grundlagen der Technik

3

59

Anschlußarten 61 Basisanschluß 62 Primärmultiplexanschluß 71 Installation von Basisanschlüssen 72 Standardisierung im ISDN 74 Was ist das OSI-Schichtenmodell? 74 Protokolle im ISDN 79 Datenschutz im ISDN 83 Euro-ISDN und andere Telekommunikationsnetze 85 Entwicklungstendenzen - B-ISDN und ATM 89

90

ISDN-Endgeräte nutzen

31 32 3.2.1 3.2.2 3.3 3.4 3.4.1 3.4.2 3:5 3:51

56

Euro-ISDN oder nationales ISDN?

Zusammenfassung

Fragen

56

91

Analoge Endgeräte im ISDN ISDN-Telefone 93 ISDN-Telefon

Europa 10

93

ISDN-Telefon

Europa 40

95

91

ISDN-Faxgeräte 97 Der PC als ISDN-Endgerät 99 1&1-ISDN-Highway-Center 111 TELES.Online-J) Power Pack 119 Videokonferenzsysteme im ISDN 135 ProShare Personal Conferencing Video System 200 138 30:2 PictureTel Live 50 144 3.6 ISDN und Telekommunikationsanlagen 3.6.1 ISTEC 1003 150 3.6.2 Eumex 208/209 151 Octopus C20 153 38.3 3.6.4 Hicom 300 157 Zusammenfassung 163 Fragen 164

148

87

4

ISDN und Macintosh

4.1 4.2 4.3

165

ISDN-Erweiterungen für den Macintosh ISDN mit Leonardo SP nutzen 169 Kommunikationsanwendungen an die Leonardo-Karte

anpassen

165

177

4.4

Daten zwischen Macintosh und Windows-PC austauschen 184 Zusammenfassung 189 Fragen 190 5

Mit ISDN online

5.1

191

Voraussetzungen und Konfiguration für PC und Macintosh 191

5.2 Die Online-Welt des Computers 192 Btx im neuen Gewand: Telekom Online (T-Online) 195 5,3 5.3.1 T-Online-Decoder für ISDN einrichten 199 Informationswelt von T-Online 206 5.3.2 5.4 Mit ISDN auf Datenreise ins Internet 216 5.4.1 Internet und Internet-Dienste 216 5.4.2 Technische Voraussetzungen für den Internet-Zugang 221 5.4.3 Informationen über ISDN im Internet finden 232 5.5 CompusServe und andere Online-Dienste 241 Mailboxen im (Zu-JGriff 247 5.6 Zusammenfassung 252 Fragen 253 6

Mit ISDN arbeiten und lernen

6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.6.1 6.6.2 6.7 6.7.1 6.7.2

254

Telearbeitsplätze in Deutschland

254

Mode und ISDN 256 ISDN zwischen Verlag und Druckerei 257 Telefonmarketing 260 Über ISDN steuern und warten 262 Videokommunikation 263 Videokommunikation in großen Unternehmen 266 Videokonferenzen in kleinen Unternehmen 267 Mit ISDN lehren und lernen 269 ISDN im Bildungsbereich 269 ISDN-basierte Lösungen für Weiterbildung 272

6.8 6.9 6.10 6.11

ISDN im Reisebüro 274 Steuerberatung über ISDN 276 Medizinische Anwendungen im ISDN 277 Corporate Network als Alternative zum öffentlichen Telefonnetz 280 6.12 Und was bringt uns die Zukunft? 281 Zusammenfassung 283 Fragen 284 Anhang

285

Lösung der Fragen 285 Glossar 291 Beschaltung von Anschlußeinheiten im ISDN 302 Leistungsmerkmale im Euro-ISDN: Internationale Kürzel ISDN-Mailboxen

in Deutschland

305

Erklärung der Fehlermeldungen Register 309

307

303

Editorial

Das Zusammenleben der Menschen wird immer stärker von informationsverarbeitenden Maschinen geprägt. Die meisten von uns werden direkt oder indirekt mit Computern zu tun haben. Eine besondere Rolle spielt dabei der millionenfach verbreitete Personal Computer (PC). Schüler, Studenten und Angehörige aller Berufsgruppen spielen oder arbeiten schon heute mit diesem Gerät. Der Einsatz des persönlichen Computers wird weniger von der Fähigkeit des Benutzers bestimmt, das Gerät in seiner Technizität (Hardware)

zu verstehen, als vielmehr davon, es mit Hilfe der Computerprogramme (Software) zu bedienen.

Der «Grundkurs

Computerpraxis»

erklärt Informationsverarbeitung

sehr konkret und auf einfache Weise. Dabei steht das, was den Compu-

ter im eigentlichen Sinne funktionieren läßt, im Vordergrund: die Software. Sie umfaßt Betriebssysteme, Anwenderprogramme, Programmiersprachen.

Ausgewählt werden Programme, die sich hunderttausendfach bewährt und einen Standard gesetzt haben, der Gefahr des Veraltens also nur in geringem Maße unterliegen. Im «Grundkurs Computerpraxis» wird das praktische Computerwissen übersichtlich gegliedert, auf das Wesentliche begrenzt und mit Grafiken, Beispielen und Übungen optimal zugänglich gemacht. Dem «Grundkurs Computerpraxis» liegt ein didaktisches Konzept zugrunde, das von Dipl.-Hdl. Rudolf Hambusch, Referatsleiter im Landesinstitut für Schule und Weiterbildung Soest, entwickelt wurde. Es will das Computerwissen für jedermann verständlich machen. Die Autoren sind erfahrene Berufspädagogen, Praktiker oder Mitarbeiter in Weiterbildungsprojekten.

Vorwort

ISDN ist in aller Munde. «Das schnelle Netz für alle Dienste», sagen die

einen; «Ist eS Denn Nötig?» fragen sich die anderen. Das vorliegende Buch stellt für Sie die wichtigsten Informationen über das diensteintegrierende digitale Netz (Integrated Services Digital Network) zusammen und zeigt auf, wie Sie Euro-ISDN mit Erfolg nutzen können. Dabei werden Sie erfahren, ob Sie persönlich oder Ihre Firma einen

Euro-ISDN-Anschluß überhaupt benötigen und worauf Sie beim Umstieg vom analogen Telefonnetz auf das digitale ISDN achten müssen.

Ein Nachteil der neuen Technik besteht leider darin, daß die alten Endgeräte, wie Telefon, Telefax oder Modem, nicht ohne spezielle Anpas-

sung gebraucht werden können. Der Einstieg in die ISDN-Technik erfordert also auf jeden Fall Investitionen. Ob sich diese Investitionen lohnen, hängt von Ihrem Bedarf ab. Es gibt gute Gründe, die Leistungen der internationalen ISDN-Variante zu nutzen. Dank dem einheitlichen Protokoll können Sie die Funktionen von Euro-ISDN nicht nur europa- sondern oft auch weltweit nut-

zen. Beim Transfer von großen Datenmengen übertrifft ISDN jedes analoge Modem. Bereits ein Nutzkanal überträgt 64 KBit/s - und ein ISDN-Basisanschluß hat gleich zwei Nutzkanäle. Mit ISDN lassen sich PC-Applikationen über weite Entfernungen gemeinsam nutzen, auch “Computerkonferenzen und Videokonferenzen sind möglich. Mit ISDN können Sie sich von Ihrem Heimarbeitsplatz mit dem Firmencomputer verbinden und arbeiten, als ob Sie in Ihrem Firmenbüro säßen. ISDN ist komfortabel, denn Sie können Telefonkonferenzen aufbauen, zwi-

schen Gesprächspartnern wechseln oder während eines Telefongesprächs im World Wide Web surfen. Ein ISIDN-Anschluß kostet Sie mittlerweile weniger als zwei Telefonanschlüsse. Das Buch führt Sie im ersten Kapitel in die Welt der modernen

Telekommunikation ein und zeigt, welche Vorteile analoge Anschlüsse und ISDN-Anschlüsse bieten, wenn Sie telefonieren wollen. Sie lernen

Vorwort

11

die wichtigsten Leistungsmerkmale von Euro-ISDN kennen, und am Beispiel eines ISDN-Telefons erfahren Sie, wie sich die ISDN-Funktionen aktivieren lassen. Sie erhalten auch Hinweise, wie Sie einen Antrag auf Euro-ISDN stellen und was Sie dabei beachten müssen. Im zweiten Kapitel wird die ISIDN-Technik allgemeinverständlich erklärt. Begriffe wie OSI, X.75 oder Bitratenadaption verlieren etwas von ihrem elitären

Charakter. Im dritten Kapitel werden die wichtigsten Endgeräte und ihre Nutzung im Euro-ISDN vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt auf den Anwendungsformen für Personalcomputer unter Windows. Falls Sie mit einem Macintosh arbeiten, können Sie im vierten Kapitel nachlesen, wie man Apple-Computer und Euro-ISDN zur Zusammenarbeit bewegt. Eine der wichtigen Anwendungsformen für Euro-ISDN ist der Zugang zu Online-Diensten: T-Online, CompusServe und Internet setzen jeweils unterschiedliche Zugangsprozeduren voraus. Im fünften Kapitel erfahren Sie, welche Hürden Sie überwinden müssen, um Informa-

tionen online abzurufen. Kapitel sechs ist für all diejenigen gedacht, die sich vor allem für die berufliche Anwendung der ISDN-Technik interessieren. Praktische Erfahrungen zeigen, daß die ISDN-Technologie bereits heute wesentlich zur Veränderung unserer Arbeits- und Lernwelt beiträgt. Das Buch konnte nur dank Telekommunikation

entstehen, wobei die

ISDN-Technik eine zentrale Rolle spielte. Bedanken möchte ich mich bei meinem Koautor Michael Maruschke, der zur Entstehung des Buches mit seinem Fachwissen beigetragen hat. Ich danke auch der Fachhochschule Leipzig der Deutschen Telekom AG für die technischen Rahmenbedingungen, ohne die die Publikation nicht hätte entstehen können.

Ihnen,

liebe Leserinnen

und

Leser, danke

ich für das Ver-

trauen, das Sie diesem Buch entgegenbringen, und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Nutzung der ISDN-Technik!

Berlin und Leipzig, im Mai 1996

Paul Klimsa

ISDN

kennenlernen

Telefonieren ist einfach und alltäglich. Wenn wir mit jemandem dringend sprechen wollen und dabei Wege und Zeit sparen müssen, dann greifen wir zum Telefonhörer. Ein Ton signalisiert uns, ob der gewünschte Gesprächspartner gerade telefoniert oder das Gespräch nicht annehmen kann oder will. Dies ist für uns selbstverständlich, und wir

verschwenden keine große Mühe, um zu überlegen, wie denn eigentlich ein Telefongespräch technisch gesehen zustande kommt. Für

ein

Unternehmen,

das

sich

auf die

Vermittlung

von

Telefon-

gesprächen spezialisiert, ist die Sache keineswegs so simpel. Es gehört

schon eine ganze Menge dazu, bevor zwei Menschen miteinander tele-

fonieren können. Es müssen die Endgeräte, das heißt Telefonapparate, vorhanden sein; Netzleitungen, das heißt Kabelstränge in der Erde, müssen die Sprache übertragen; Vermittlungseinrichtungen, das heißt spezielle technische Infrastruktur, sind für die Verbindungen notwendig. Von dieser Komplexität merken Sie normalerweise gar nichts. Wenn Sie etwas bemerken, dann handelt es sich meistens um eine Störung. Dann

muß der zuständige Service des Netzbetreibers eingeschaltet werden. In der Vergangenheit oblag es dem Staat, für Ausbau und Aufrechterhaltung der Telekommunikationsinfrastruktur zu sorgen. In der Bundesrepublik wurde diese Kompetenz der Deutschen Bundespost über-

tragen, dann ging die Verantwortung auf die Deutsche Telekom über. Anfang 1995 wurde die Deutsche Telekom privatisiert. Im Zuge der Privatisierung fallen 1998 die letzten Monopolprivilegien des Unternehmens,

und

die Deutsche

Telekom

AG

bekommt

als Netzbetreiber in

allen Bereichen Konkurrenz. Vor allem Unternehmen, die aufgrund bereits vorhandener eigener Infrastruktur Telekommunikationsnetze anbieten können, wie beispielsweise die Energieversorger Veba oder REWE, bereiten sich auf diese neue Marktsituation vor. Bei diesem Wettbewerb setzt die Telekom auf Euro-ISDN, das Firmen

und

Privatpersonen

eindeutige

Vorteile bietet. Die Bundesrepublik

ISDN

kennenlernen

13

Deutschland ist weltweit sowohl bei der ISDN-Technik als auch bei der

Anzahl der ISDN-Anschlüsse führend. Im Juni 1995 gab es weltweit

rund 5 Millionen ISDN-Nutzkanäle, 51 % davon in Deutschland, 21 % in Frankreich, 15 % in Großbritannien und 4 % in der Schweiz. Auf die

restlichen Länder der Welt verteilen sich ganze 9 % der ISDN-Nutzkanäle. 2895000

900000 x 2 B-Kanäle (Basis) 36500 x 30 B-Kanäle (Primärmultiplex)

ISDN-Basiskanäle

1122878

616782

14912

1989

Abb. 1.1

1992

1993

1994

1995

Die Anzahl der ISDN-Anschlüsse hat in der letzten Zeit stark

zugenommen

Wie wird ISDN in Deutschland genutzt? Eine Umfrage der Deutschen Telekom ergab, daß mit Hilfe des neuen digitalen Netzes folgende Kommunikationsbedürfnisse abgedeckt werden (Mehrfachnennungen): : Telefonieren 95% Telefax 68 %

Datenfernübertragung (DFÜ)

48%

Datex-J-Zugang

19%

ISDN-PC

: Lokale Netze (LAN) koppeln

20 % 6%

14

Die

ISDN

kennenlernen

Telekommunikation

hat sich

in den

letzten Jahren

gravierend

gewandelt. Ihnen als Verbraucher wird dieser Wandel vor allem durch die Vielfalt der technischen Möglichkeiten bewußt: Datenfernübertragung, Mobiltelefon oder Telefax sind einige bekannte Beispiele. Auch das einfache Telefonieren hat sich geändert, da zahlreiche neue

Geräte mit erweiterten Funktionen das Leben erleichtern sollen. Oft weiß man jedoch nicht, was man mit dem Funktionsüberfluß anfangen kann.

1.1

Telefonieren

mit modernen

Geräten

Was leistet ein moderner Telefonapparat, neben der Tatsache selbstverständlich, daß man ihn auch zum Telefonieren benutzen kann? Die Funktionalität der einzelnen Geräte ist sehr unterschiedlich. Je mehr Leistungsmerkmale unterstützt werden, um so teurer sind in der Regel

die Geräte. Vor allem fallen folgende modernen funktionalen Merkmale ins Auge:

Wahlwiederholung Alle modernen Telefonapparate erlauben es, die zuletzt gewählte Nummer durch nur einen Tastendruck zu wiederholen. Sehr lobenswert ist die erweiterte Wahlwiederholung. Sie bietet den Vorteil, daß die nicht erreichte Rufnummer auch dann erneut angewählt werden kann, wenn

man zwischenzeitlich eine andere Telefonnummer angerufen hat. Die automatische Wahlwiederholung ist eine noch komfortablere Einrich-

"tung heutiger Telefongeräte. Wenn der Anschluß des gewünschten Ge-

sprächspartners andauernd besetzt ist und Sie etwas Besseres zu tun haben, als stets die Telefontasten zu drücken, können Sie das Telefon für

sich arbeiten lassen. Ohne den Hörer abzuheben, geben Sie die gewünschte Ziffernfolge ein, und das Gerät wählt bis zu zwölfmal selbständig alle 30 Sekunden die eingegebene Telefonnummer an. Über Lautsprecher hören Sie, ob der Anschluß besetzt ist oder ob das Freizeichen ertönt. Stummschaltung Während des Telefongesprächs kann man mit der Stummschalttaste

verhindern, daß der Gesprächspartner am anderen Ende der Telefonleitung hört, was man gerade sagt. Man kann beispielsweise ausgiebig

Telefonieren

mit modernen

Geräten

15

Telefonnetz

305607

305607

Speicher Abb. 1.2

|

Wahlwiederholung

laut schimpfen, ohne daß man negative Folgen befürchten muß. Die Tonunterdrückung ist natürlich auch in anderen - mehr geschäftlichen - Anwendungsfällen sinnvoll, beispielsweise wenn man für einen Moment das Gespräch unterbrechen muß, um sich sachkundig zu machen.

Zielwahl Falls man bestimmte Rufnummern häufig wählt, ist es sinnvoll, sie ein-

malig einzugeben und später nur durch Tastendruck abzurufen. Die meisten Geräte erlauben mindestens zehn Zielwahlnummern. Die Rufnummern der wichtigsten Gesprächspartner können also auf diese Weise gespeichert werden.

Namenswahl Mit einigen Geräten können Sie neben den Telefonnummern auch die Namen der Gesprächspartner speichern. Mit Buchstabentasten geben Sie dann den Namen

ein. Sofort erscheint die dazugehörige Rufnum-

mer auf dem Anzeigefeld des Gerätes und kann aktiviert werden.

Rufnummersperre Wer befürchten muß, daß von seinem Telefonapparat Überseegespräche geführt werden, kann eine bestimmte Nummer oder Nummerngrup-

16

ISDN

Abb. 1.3

kennenlernen

Stummschaltung

pen sperren. In Betrieben und Unternehmen

ist es ohnehin sinnvoll,

sowohl die normalen als auch die berüchtigten Ansage- und Unterhaltungsdienste mit den Vorwahlziffern 0190 abzuschalten. Auch die Sperrung der Auslandsvorwahl 00 hilft dem Unternehmen zu sparen. Mit den neuen Leistungsmerkmalen des Telekommunikationsnetzes können Sie miteiner Tastenkombination die abgehenden Gespräche bei der Vermittlungsstelle sperren (vgl. weiter unten in diesem Kapitel). Dies ist deswegen sinnvoll, weil die Rufnummersperre, diean dem Telefongerät eingestellt wird, sehr leicht aufgehoben werden kann: Entweder man unterbricht die Stromzufuhr für kurze Zeit oder schließt anstelle des gesperrten Gerätes ein anderes an.

Babytaste (Babyruf) Wenn man ausnahmsweise die Kinder einmal allein zu Hause lassen muß, um die Strapazen einer langweiligen Party auf sich zu nehmen, programmiert man seinen Telefonapparat so, daß ein Druck auf eine beliebige Taste die Rufnummer der Gastgeber abruft. Das Kind muß sich keine lange Rufnummer merken, und man hat einen guten Vorwand, nach Hause zurückzufahren und die Fußballübertragung in Ruhe zu genießen. Eine ernsthafte Anwendung dieser Funktion ist in

Telefonieren

mit modernen

Geräten

17

Telefonnetz

"305607 Zielwahlspeicher

987634 > 305607 456987 1234678 3421231 98743 190398 Abb. 1.4

Zielwahl

der Alten- und Krankenpflege zu sehen, wenn aufgrund einer Behinde-

rung keine lange Ziffernfolge eingegeben werden kann. Bei modernen Geräten lassen sich die Notrufnummern 110 und 112 nicht sperren und können auch nicht durch das Leistungsmerkmal Babyruf deaktiviert werden. Freisprecheinrichtung Während des Telefongesprächs muß man manchmal etwas notieren oder eine Akte heraussuchen. Dank der Freisprecheinrichtung hat man die Hände

frei. Sinnvoll ist diese Funktion

nur dann,

wenn

der Ge-

sprächspartner Sie noch hören kann. Oft ist die Qualität des Tons viel schlechter als beim Sprechen direkt in das Mikrophon des Apparates. Durch Zusatzausstattung der Telefonarbeitsplätze mit Mikrophon und Kopfhörer vermeidet man jedoch die schlechte Tonqualität, entlastet die Mitarbeiter und erleichtert die Kommunikation mit den Kunden. Notizbuchfunktion Ähnlich wie bei der Zielwahl kann man mit der Notizbuchfunktion die Rufnummern speichern und mit einer Tastenkombination wieder aufrufen.

18

ISDN

kennenlernen

Sperre in der Vermittlungsstelle Telefonnetz

SL

spors

am Gerät

Die Sperre in der Vermittlungsstelle kostet zusätzlich 7 DM pro Monat. Sie läßt sich nur mit Paßwort abschalten.

Die Sperre am Telefongerät kann man leicht umgehen (Gerätetausch).

Abb. 1.5

Rufnummersperre am Telefonapparat und in der Vermittlungsstelle

Wie Sie sehen, werden vielfältige Funktionen angeboten. Wenn Sie sel-

ten telefonieren und Ihnen die vorgestellten Funktionen der analogen

Telefone ausreichen, benötigen Sie wohl keinen ISDN-Anschluß. Dank

der Digitalisierung des Telefonnetzes, die 1997 in Deutschland flächendeckend abgeschlossen sein wird, können Sie mit Ihrem normalen Telefonanschluß noch mehr unternehmen. Mit einer einmaligen Einrichtungsgebühr von derzeit 19 DM (Frühjahr 1996) können Sie ISDN-Leistungsmerkmale wie Anklopfen, Makeln oder Telefonkonferenz nutzen. Anrufweiterschaltung kostet 5 DM pro Monat, für die Einrichtung einer Sperre Ihres Anschlusses (vgl. Abb. 1.5) bezahlen Sie 7 DM pro Monat zusätzlich.

Mit diesen Leistungsmerkmalen für die bestehenden analogen Telefonanschlüsse will die Deutsche Telekom das Telefonieren attraktiver machen. Die Konkurrenz steht vor der Tür. Wenn Sie wünschen, erhalten Sie eine detaillierte Standardrechnung (Ferngespräche ab Region 50

werden gesondert aufgeführt) oder Spezialrechnung (alle Verbindungen werden gesondert aufgeführt). Die Funktionalität von ISDN beschränkt sich natürlich nicht auf die eben erwähnten Leistungsmerkmale. Zahlreiche weitere Funktionen und Nutzungsmöglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung oder sollen

demnächst eingerichtet werden. Welche Leistungen Sie letztlich in An-

Dienste

und

Leistungsmerkmale

19

spruch nehmen, hängt von Ihrem Bedarf ab und nicht zuletzt auch von Ihren finanziellen Möglichkeiten, denn die jeweiligen Endgeräte müssen natürlich die zahlreichen ISDN-Funktionen unterstützen. Auch für ISDN-Geräte gilt jedoch der Preisgrundsatz der Elektronikbranche: Für den gleichen Preis bekommt man immer mehr Leistung. Auf dem Markt sind derzeit zahlreiche ausgereifte Produkte verfügbar, die nicht nur das Telefonieren

komfortabler

machen,

sondern

auch

Datenfernübertragung oder den Zugriff auf weltweite Datennetze ermöglichen. Beispiele für typische ISDN-Produkte finden Sie in Kapi-

tel 3.

Die beschriebenen Leistungen beziehen sich ausschließlich auf EuroISDN. Wie Sie in Kapitel 2 nachlesen können, besteht der Unterschied zwischen dem seit 1994 eingeführten Euro-ISDN und dem älteren nationalen ISDN nur in der Art und Weise des Informationstransportes. Man spricht hier vom Protokoll. Das Protokoll des Euro-ISDN (DSS1) unterstützt einige Merkmale des nationalen ISDN (mit dem Protokoll

1TR6) nicht und umgekehrt.

1.2

Dienste

und Leistungsmerkmale

Die Verständigungsprobleme

mit den Mitarbeitern

eines Telekom-

munikationsunternehmens bestehen vor allem darin, daß man es mit

nachrichtentechnisch ausgebildeten Fachleuten zu tun hat, die sich in ihrem Arbeitsalltag einer spezifischen Expertensprache bedienen. Abkürzungen wie NTBA, ISDN, ATM, DSS1 (die Erklärungen der wichtig-

sten fachchinesischen Ausdrücke und die verborgene Bedeutung mancher furchterregender Kürzel finden Sie im Glossar), Begriffe wie Primärmultiplexanschluß,

Mehrfachnummer,

Datex-J sind an der Ta-

gesordnung. Man weiß, was man meint. Vielen Kunden ist jedoch nicht einmal

klar, daß ein Dienst und

ein Netz verschiedene

Dinge

sind.

Wenn der Störungsdienst dann versucht, mit Fachbegriffen die Ursachen einer Unterbrechung der Telefonverbindung zu erklären, ist Verärgerung der Kunden oft vorprogrammiert. Wann

spricht man vom

sich um

Netz, wann

ein Dienstmerkmal?

vom

Dienst, und wann

Ein Netz (Netzwerk)

handelt es

ist ein komplexes

Gebilde aus Leitungen und Steuerungseinrichtungen (technische Einrichtung der Vermittlungsstellen), das man für die Übertragung (beispielsweise der Telefongespräche) zwischen Endeinrichtungen (bei-

20

ISDN

kennenlernen

spielsweise Telefongeräten) benutzt. Vom Dienst spricht man dann, wenn man eine spezifische Art und Weise der Netznutzung meint. Telefonie ist ein Dienst,

Telefax,

Bildschirmtext usw.

sind weitere be-

kannte Dienste. Lange Zeit wurden die verschiedenen Dienste über je ein eigenes Netz realisiert. Datennetze, Fernsprechnetze und Telexnetze waren die Basis für die entsprechenden Dienste.

Telekommunikationsform

Telekommunikationsdienst

Telekommunikationsnetz

Datenkommunikation

Datenfernübertragung

Fernsprechnetz, Mobilfunknetze, Integriertes Textund Datennetz

Fernsteuern (Fernwirken) Fernmessen (Telemetrie) Cityruf Eurosignal Zeichengabe (Signalisieren) Telesoftware Telegramm Datex-L-/Datex-P-Dienst Sprechkommunikation |

Bildkommunikation

Textkommunikation

Tab. 1.1

Telefon Sprechfunk digitale Tonnotizen Kabelhörfunk Festbildkommunikation: Telefax Faksimile-Zeitung Telebrief Telefoto Kabelbild

Fernsprechnetz, Mobilfunknetze, Datennetze, Breitbandnetz Fernsprechnetz, Vorläufer Breitbandnetz oder Breitbandnetz

Bewegtbildkommunikation: Bildtelefon Videokonferenz Fernzeichnen Interaktives Fernsehen

Breitbandnetz

Telex Teletex (Bürofernschreiben) Bildschirmtext (Btx) Videotext Kabeltext

Integriertes Textund Datennetz, Fernsprechnetz, Breitbandnetz

Formen der Telekommunikation (Dienste und Netze)

Dienste

und Leistungsmerkmale

21

Sicherlich fragen Sie sich, wo in dieser Übersicht ISDN bleibt. Mit dem Konzept des Integrated Services Digital Network,

das heißt des Dien-

steintegrierenden Digitalen Netzwerkes, verfolgte man - wie der Name bereits sagt - die Integration der Dienste in einem digitalen Netz. Beim ISDN handelt es sich also um ein Universalnetz für alle Dienste. Mit dem Adjektiv «digital» werden wir uns etwas ausführlicher in Kapitel 2 beschäftigen. Auch die wichtigsten Dienste im ISDN werden in diesem Buch vorgestellt. ISDN bedeutet also ein einziges digitales Netz für viele Dienste. Seine Besonderheit ist eben die Diensteintegration. Euro-ISDN als die zur Zeit dominierende ISDN-Variante macht unter anderem folgende Dienste möglich: Datenfernübertragung (mit einer Mindestgeschwindigkeit von 64 KBit/s) Sprachübertragung Telefonie mit 3,1 kHz (normale Telefontonqualität) und mit 7 kHz

(ISDN-Tonqualität) Bildtelefonie Telefax Gruppe 2 (älterer Standard, sehr langsam und kaum benutzt) Telefax Gruppe 3 (heute verbreitet und dominierend)

Telefax Gruppe 4 (schnell und mit hoher Qualität der übertragenen

=

Vorlagen) Datex-J mit 64 KBit/s

Über die Technik des ISDN und über die Spezifik der jeweiligen Dien-

ste erfahren Sie mehr in den nächsten Kapiteln. An dieser Stelle nur so

viel, daß die verbreitete Anschlußform für ISDN, der Basisanschluß, über zwei Nutzkanäle (B-Kanäle) verfügt und Ihnen erlaubt, gleichzei-

tig zwei Dienste zu nutzen (beispielsweise Telefonieren und Faxen). Die Steuerungsfunktionen werden über einen weiteren Kanal übertragen (D-Kanal) und belasten die Nutzkanäle nicht.

Und was sind Dienstmerkmale? Dienstmerkmale, man spricht oft von Leistungsmerkmalen, bezeichnen charakteristische Eigenschaften eines oder mehrerer Dienste. Wenn Sie einen ISDN-Anschluß und ein ISDN-Telefon besitzen, können Sie eine Reihe von Leistungsmerkmalen

nutzen,

die

Ihnen

nicht zur Verfügung stehen.

bei

herkömmlichen

Telefonanschlüssen

22

ISDN

1.3

kennenlernen

Leistungsmerkmale

des Euro-ISDN

Bevor Sie mit der ISDN-Technik in weiteren Teilen des Buches konfrontiert werden, ist es sinnvoll, die wichtigsten Leistungsmerkmale des Telefonierens mit ISDN-Geräten etwas besser kennenzulernen. Im-

merhin handelt es sich um wichtige Vorteile des ISDN.

1.3.1

Rufnummeranzeige

Die Rufnummern werden im Euro-ISDN vom Anrufer zum Angerufenen übermittelt. Ebenso kann die Rufnummer des Angerufenen zurück zum Anrufer übertragen werden. Man kann die Rufnummeranzeige ständig oder bei Bedarf unterdrücken. Insgesamt stehen im Euro-ISDN folgende Funktionen zur Verfügung: Rufnummerübermittlung (Sie sehen im Display die Rufnummer des Anrufers);

Unterdrückung der Rufnummerübermittlung (ständig oder von Fall zu Fall);

rückwärtige Rufnummerübermittlung (der Anrufer sieht Ihre Rufnummer im Display seines ISDN-Telefons);

Unterdrückung der rückwärtigen Rufnummerübermittlung (ständig oder nur bei Bedarf).

12345

ISDN-Telefon mit der Rufnummer 67890

ISDN-Telefon mit der Rufnummer 12345 Abb. 1.6

Rufnummeranzeige

Leistungsmerkmale

des

Euro-ISDN

23

Diese Funktionalität hat durchaus eine praktische Bedeutung. Falls Sie zum Beispiel eine Weile von Ihrem Arbeitsplatz abwesend waren, können Sie auf dem Display Ihres Telefongerätes überprüfen, wer in der Zwischenzeit bei Ihnen angerufen hat. Wenn Sie wünschen, können Sie auf Knopfdruck die Verbindung zu der angezeigten Rufnummer herstellen lassen. Dazu benötigen Sie ein Telefongerät, das diese Funktionen unterstützt.

Und wie funktioniert das im Alltag? Es klingelt bei Ihnen, Sie sehen auf dem Display die Nummer von Herrn Mayer, heben ab und sagen sofort: «Guten Tag, Herr Mayer!» Der Anrufer wird aber nur dann mit Verblüf-

fung reagieren, wenn er einen herkömmlichen Telefonanschluß hat

und nicht weiß, daß für seinen Anschluß das Merkmal

«Rufnummer-

übermittlung» eingerichtet ist. Manchmal kann man mit der sofortigen Begrüßung ohnehin danebenliegen, so daß man nach einer Weile mit dem Spaß aufhört. Achtung: Um die Rufnummer festzustellen, muß der Anruf aus dem ISDN-Netz kommen. Die Rufnummern analoger Anschlüsse werden in der Regel nicht angezeigt. Als Inhaber eines analogen Anschlusses kann

man

jedoch

formlos bei der Telekom

beantragen,

daß diese

Funktion eingerichtet wird. Sie schreiben einfach: «Ich beantrage hiermit für meinen analogen Telefonanschluß 010 12345 die Einrichtung des ANIS-Merkmals «Rufnummerübermittlung analoger

Anschlüsse

an

ISDN-Vermittlungsstellen».»

Das

kostet

Sie

nichts.

Übrigens: ANIS bedeutet «analoge ISDN-Leistungsmerkmale». spricht man auch vom Butler-Dienst.

Oft

Wenn Sie nicht wünschen, daß Ihre Rufnummer im Gerätedisplay beim Gesprächspartner angezeigt wird, können Sie dieses Leistungsmerkmal natürlich abschalten. Über die Preise und Varianten des Leistungsmerkmals «Rufnummerübermittlung» für Euro-ISDN informiert die nachstehende Tabelle:

24

ISDN

kennenlernen

Leistungsmerkmal

ständig

Die eigene Rufnummer wird nicht übermittelt, wenn wir anrufen

kostenfrei | 3 DM/ Monat

3 DM/Monat

Die eigene Rufnummer kann nicht erfragt werden, wenn man uns anruft

kostenfrei

3 DM/Monat

Die

Unterdrückungsfunktionen

eingerichtet. Auch

hier hängt

fallweise | ständig, aber von Fall zu Fall abschaltbar

| 3 DM/ Monat

werden es vom

bei

der

Vermittlungsstelle

Endgerät ab, ob man

die Lei-

stungsmerkmale tatsächlich nutzen kann. Eine wichtige Funktion der Rufnummerübertragung liegt im Datenschutz. Bei den Verbindungen zwecks Datenübertragung ist die eindeutige Identifizierung der Anrufer von besonderer Bedeutung. Die Steuerberatergesellschaft DATEV eG behandelt die Rufnummer der Mitglieder als einen Bestandteil der Kennung. Einen Anruf ohne diese Nummer lehnt der DATEV-Rechner ab. Ein wichtiges Anwendungsfeld für die Rufnummeranzeige ist ein Telefonarbeitsplatz (Beratung, Marketing). Im Moment des Anrufs wird die Rufnummer identifiziert; in der Datenbank werden dabei automatisch

die Informationen über den Anrufer abgerufen und sofort auf dem PCBildschirm angezeigt. Gleichzeitig wird der Anrufer durchgestellt und kann gezielt angesprochen werden. Auch die Möglichkeit, die angewählte Rufnummer zu überprüfen, hat praktische Bedeutung. Sie sehen auf Ihrem Display die vom Netz überprüfte Rufnummer. Sollte das angerufene Telefongerät auf die Funktion Weiterschaltung umgestellt worden sein, erfahren Sie dies aus der entsprechenden Anzeige auf Ihrem Display. In diesem Fall wird zwar

die tatsächliche Nummer nicht angezeigt, aber ein Hinweis informiert Sie darüber, daß Ihr Anruf weitergeleitet wurde.

1.3.2

Anrufweiterschaltung

Wollen Sie die eingehenden Anrufe weiterleiten, reicht es aus, dieses

Leistungsmerkmal am Telefongerät einzustellen. Sie können die Gespräche zu einem anderen ISDN-Anschluß umleiten oder zu einer her-

kömmlichen analogen Telefonanlage. Auch gegen eine Umleitung zum

Leistungsmerkmale

des

Euro-ISDN

25

Mobilfunknetz (C, D1, D2 und E-Plus) spricht nichts. Für Selbständige

oder für Unternehmen ist diese Leistung sehr interessant. Bislang mußte man für diese Funktion im analogen Netz viel Geld ausgeben. Noch im nationalen ISDN schlug sie mit 3 bis 5 DM je nach Leistungsumfang zu Buche.

A

Anruf von A wird zu C umgeleitet

345123

Abb. 1.7 Anrufweiterschaltung

Wer zahlt die Telefongebühren bei den weitergeleiteten Anrufen? Für

den Anruf zu Ihrem Apparat zahlt der Anrufer. Sie müssen für die Kosten aufkommen, die zwischen dem auf Weiterschaltung eingestellten Telefonapparat und dem Telefonapparat am Ziel der Weiterschaltung entstehen. Jedoch aufgepaßt: Für den Weiterleitungsabschnitt gilt ein besonderer Zeittakt. Erkundigen Sie sich bei der Deutschen Telekom nach der Dauer der Zeiteinheiten bei Weiterschaltung von Gesprächen! Eine Einschränkung müssen Sie beim Weiterschalten von Gesprächen berücksichtigen: Nur eine einzige Weiterleitung ist möglich. Haben Sie einen Anschluß weitergeschaltet, so lassen sich die Verbindungen nicht mehr weiterleiten.

26 ISDN kennenlernen Folgende Arten der Weiterschaltung von Verbindungen können Sie im Eu ro-ISDN nutzen:

Sofortige Anrufweiterschaltung Beispiel: Sie wollen stets erreichbar sein. Nach Dienstschluß programmieren Sie kurz Ihren Telefonapparat, indem Sie die Funktion Weiterschaltung selektieren und die Rufnummer eingeben, unter der Sie zu Hause erreichbar sind. Am nächsten Tag heben Sie diese Programmierung wieder auf. Anrufweiterschaltung beim Nichtmelden Beispiel: Als Außendienstmitarbeiter haben Sie in Ihrem Büro das Telefongerät auf diese Weiterleitungsfunktion fest eingestellt. Sie wollen nämlich, daß die Anrufe zunächst hier eingehen. Sollten Sie jedoch gerade abwesend sein, so wird der Anruf nach 15 Sekunden

an die programmierte Rufnummer Ihres Mobiltelefons umgeleitet. Anrufweiterschaltung, wenn besetzt Beispiel:

Bei

der Annahme

von

Aufträgen

darf

die

Rufnummer

eigentlich nie besetzt sein. Wenn Sie keinen Anrufer verpassen wollen, leiten Sie das Gespräch an die Rufnummer eines Mitarbeiters weiter, der die Bestellung aufnehmen kann. Sie können auch die

Rufnummer Ihres Mobilgerätes angeben. Wenn beide ISDN-Leitun-

gen besetzt sind, weil Sie gerade ein Gespräch

führen und

Daten

übertragen, wird der Anruf zu Ihrem Mobiltelefon umgeleitet. Nebenstellenindividuelle Weiterschaltung Hierbei handelt es sich um ein besonderes Merkmal der Telekommunikationsanlagen. Damit ist es möglich, daß Anrufe für Nebenstellen einer Telekommunikationsanlage zu Rufnummern außerhalb der Anlage umgeleitet werden. Die Telekommunikationsanlage

muß dieses Merkmal natürlich ihrerseits unterstützen, denn sie ver-

anlaßt bei der Vermittlungsstelle die Weiterleitung. Beispiel: Sie haben in Ihrer Firma eine leistungsfähige Telekommunikationsanlage

installieren

lassen,

weil

Sie

wünschen,

daß

die

einzelnen Endstellen dieser Anlage die Möglichkeit haben, die An-

rufweiterleitung individuell zu veranlassen. Wird ein Außendienstmitarbeiter unter seiner Endrufnummer verlangt, kann der Anruf zu

seinem Mobiltelefon weitergeleitet werden. Bei der Nutzung dieses Leistungsmerkmals ist es auch möglich, daß die Mitarbeiter der Kun-

denberatung individuell erreichbar sind, aber gar nicht tatsächlich an ihrem Arbeitsplatz anwesend sein müssen. Die Einrichtung einer virtuellen Firma ist dank diesem Leistungsmerkmal ebenfalls mög-

Leistungsmerkmale

des

Euro-ISDN

27

lich. Am Firmensitz ist dann eigentlich nur eine Telekommunikationsanlage installiert. Die Mitarbeiter erledigen ihren Dienst zu Hause oder an wechselnden Orten. 1.3.3

Die Telefonkonferenz

Wenn Sie sich als Architekt mit dem Bauherrn beraten, kommt es manchmal vor, daß man weitere Fachleute konsultieren muß. Die Terminabstimmung zwischen unterschiedlichen Firmen erfordert es, daß

mehrere men.

Personen

Alle

schnell

Situationen,

zu verbindlichen

die

präzise

und

Vereinbarungen

rasche

kom-

Vereinbarungen

zwischen mehr als zwei Personen verlangen, können erfolgreich mit Hilfe von Euro-ISDN bewältigt werden. Die Lösung heißt Telefonkon-

ferenz. Zunächst bietet Euro-ISDN die Möglichkeit, eine Dreierkonferenz aufzubauen. Sie können als ISDN-Teilnehmer zwei weitere Rufnummern anwählen. Eine oder beide können aus dem analogen Netz kommen. Für den Aufbau der Konferenz ist das unerheblich. Sofern Sie beide Gesprächspartner erreicht haben, aktivieren Sie die entsprechende

345123 Alle Gesprächsteilnehmer können sich gleichzeitig miteinander unterhalten

Abb. 1.8

Telefonkonferenz (die Dreierkonferenz wird auf zehn ISDN-Teilnehmer erweitert)

28

ISDN

kennenlernen

Konferenzfunktion Ihres ISDN-Telefons (meist wird sie im Display angezeigt). Nun können alle drei Teilnehmer miteinander sprechen. Zunächst bleibt die Funktion auf drei Personen beschränkt, demnächst

soll sie aber auf bis zu zehn Teilnehmer erweitert werden.

Falls Sie jemand während der Konferenz anruft, kann Ihnen das im Dis-

play angezeigt werden. Sie können jedoch erst dann die Verbindung zu weiteren Anrufern

herstellen,

wenn

einer der beiden

Konferenzteil-

nehmer auflegt. Eines sollten Sie wissen: Stellen Sie die Verbindungen für die Konferenz her, das heißt, rufen Sie die Gesprächspartner an, so müssen Sie nicht nur die anfallenden Telefongebühren bezahlen, son-

dern zusätzliche zeitabhängige Gebühren, da die eigentliche Zusammenschaltung aller drei Gesprächspartner in der Vermittlungsstelle passiert. Damit belegt eine Konferenz nur einen ISDN-Nutzkanal (B-Kanal), das heißt, während der Konferenz können Sie Faxe versenden und empfangen oder mit dem Personalcomputer Daten übertragen. Ein ISDN-Basisanschluß hat eben zwei Nutzkanäle. Achtung: Im nationalen ISDN sind Telefonkonferenzen nur zwischen

den Endgeräten der jeweiligen Telekommunikationsanlage, also hausintern möglich. Sie können keine Konferenzen mit mehreren Gesprächspartnern von außerhalb realisieren. Insgesamt stellt die Konferenzfunktion des Euro-ISDN eine interessante Möglichkeit für kleine und mittlere Unternehmen dar, die bislang auf geschäftliche Telefonkonferenzen verzichten mußten. Ob sich diese Funktion im privaten Bereich durchsetzt, hängt allerdings von der Gebührenentwicklung in Deutschland ab. 1.3.4

Makeln

Die Arbeit eines Maklers besteht im wesentlichen in der Vermittlung

zwischen zwei Personen. Die eine hat etwas anzubieten (beispielsweise eine Wohnung), die andere will es haben. Als Makler lassen Sie nicht zu, daß beide Parteien direkt kommunizieren, schließlich wollen Sie

für Ihre Dienstleistung Geld erhalten. Das Leistungsmerkmal «Makeln» kommt in solchen Fällen ideal in Frage. In der Praxis nutzt man jedoch dieses Leistungsmerkmal seltener, um

sich als Makler zu betätigen. Häufiger passiert es, daß Sie bereits ein Telefongespräch führen und das Gerät Ihnen anzeigt (vgl. Anklopfen),

Leistungsmerkmale

des

Euro-ISDN

29

345123 A kann mit den Gesprächspartnern B und C abwechselnd sprechen.

Abb. 1.9

Die Funktion «Makeln» ist auch für analoge Anschlüsse verfügbar

daß Sie noch jemand sprechen möchte. Wenn Sie sich entscheiden, das zweite Gespräch anzunehmen, stellen Sie den ersten Anrufer «kalt», so daß er zwar sofort wieder aktiviert werden kann, das zweite Gespräch

jedoch nicht mithört. Er muß sich eine Weile mit der Ansage der Vermittlungsstelle begnügen: «Die Verbindung wird gehalten.» Wenn Sie das zweite Gespräch beendet oder den Anrufer auf später vertröstet haben, können Sie zum ersten Gesprächspartner zurückkehren. Vergessen können

Sie den ersten Anrufer nicht, denn es wird Ihnen

im

Display Ihres Telefongerätes angezeigt, daß eine Verbindung gehalten wird. Durch Tastendruck können Sie zwischen beiden Gesprächen hinund herschalten, ohne daß sich die beiden Anrufer gegenseitig hören

können: Sie makeln zwischen beiden Gesprächspartnern. Wenn

Sie

wünschen, daß sich beide Anrufer hören, müssen Sie eine Dreierkonferenz schalten (vgl. Telefonkonferenz).

1.3.5

Anklopfen

Sie rufen bei jemandem an und hören das Freisignal. Schon freuen Sie

sich, daß Sie schnell eine Verbindung erhalten haben. Wie groß ist Ihre Enttäuschung,

wenn

Sie nach

wenigen

Sekunden

das

Besetztsignal

30

ISDN

kennenlernen

345123

Abb. 1.10

Teilnehmer C kann seinen Gesprächswunsch dem Teilnehmer A signalisieren, der gerade mit dem Teilnehmer B telefoniert.

Anklopfen kann man bei ISDN- und bei analogen Anschlüssen

hören? Was ist passiert? Die angerufene Person hat gerade ein anderes Gespräch geführt und konnte (oder wollte) Ihren Anruf nicht anneh-

men,

der ihr durch «Anklopfen» - ein akustisches und/oder visuelles

Signal - angekündigt wurde.

Ob Sie dieses Leistungsmerkmal nutzen können, hängt von der Art Ihres ISDN-Anschlusses (es muß ein Komfortanschluß sein) und nicht zu-

letzt von Ihrem ISDN-Telefon ab. Gegenwärtig unterstützen Funktion jedoch sogar sehr preisgünstige Modelle.

1.3.6

Verbindung

parken

und Endgeräte

diese

umstecken

Die Funktion «Parken» brauchen Sie sehr oft. Wenn Sie beispielsweise

gerade «makeln» - also zwei Gespräche führen - und noch eine weitere

Person hinzuziehen wollen,

müssen

Sie eines der beiden bisherigen

Gespräche «parken». Das bedeutet, daß das Gespräch zurück an die Vermittlungsstelle gegeben und dort gehalten wird. Die dafür anfallenden normalen Zeittaktgebühren zahlt derjenige Gesprächspartner, der die Verbindung initiiert hat. Durch das Leistungsmerkmal «Parken» haben

Leistungsmerkmale

I. parken

des

Euro-ISDN

31

2. umstecken

N

Abb. 1.11

Verbindung parken und ISDN-Gerät umstecken

Sie erneut zwei Leitungen frei und können durch Tastendruck den «geparkten» Gesprächspartner sofort wieder holen. Das Leistungsmerkmal «Parken» ist Ihnen auch behilflich, wenn Sie während des Gespräches mit dem Telefonapparat von einem Raum zum anderen umziehen wollen. Sie werden diese Funktion vor allem

dann zu schätzen wissen, wenn Sie einen wichtigen Anruf erhalten, während Sie sich mit Ihren Kindern mitten in einem Indianerlager be-

finden. Da Sie nicht verlangen können, daß der lärmende Indianerstamm die Jagdgründe verläßt, aktivieren Sie die Funktion «Parken», bestätigen die im Display angezeigte Rufnummer des Gesprächspartners, legen den Hörer ab und ziehen den Stecker aus der Anschlußdose. Jetzt müssen Sie innerhalb von drei Minuten die Verbindung wieder herstellen. In einem anderen Raum mit einer ISDN-Anschlußdose schließen Sie also das Gerät wieder an und bestätigen die Rufnummer des wartenden

Gesprächspartners.

spräch in aller Ruhe fortsetzen.

Sie können

nun

das wichtige

Ge-

32

ISDN

1.3.7

kennenlernen

Gebührenanzeige

und detaillierte Rechnung

Während eines heiklen Telefonats können Sie die Gesprächskosten als Argument verwenden: «Das Gespräch kostet mich schon XY DM, und ich habe immer noch keine konkrete Antwort!» So oder ähnlich kann Ihr Argument lauten. Aber im Ernst: Auch wenn Sie nur die Telefonausgaben überwachen wollen, werden Sie das Leistungsmerkmal «Tarifinformationen übermitteln» zu schätzen wissen.

03,12 DM

A hat B angerufen und kann die

Gebühren während der Verbindung oder am Ende kontrollieren.

Abb. 1.12

00,00 DM

Gebühren anzeigen

Sie können im Display des Telefongerätes entweder die Tarifeinheiten sehen oder sich den jeweiligen Betrag in DM anschauen. Auch die Gesamtkosten eines Monats/Quartals können Sie sich anzeigen lassen. Die Kosten können Ihnen entweder nur am Ende der Verbindung oder während und nach dem Gespräch angezeigt werden. Wenn

Sie eine detaillierte Rechnung

benötigen

(Einzelverbindungs-

nachweis), müssen Sie dies bei der Telekom gesondert beantragen. Dabei müssen Sie einige datenschutzrechtliche Bestimmungen einhalten (vgl. Kapitel 2). Der Antrag kostet Sie einmalig 19 DM (Frühjahr 1996).

Leistungsmerkmale

des Euro-ISDN

33

Achtung: Auch wenn Sie einen analogen Anschluß haben, der jedoch zu einer digitalen Vermittlungsstelle gehört, können Sie eine detaillierte Rechnung beantragen.

1.3.8

Benutzergruppe

Als Benutzergruppe wird eine beliebige Anzahl von ISDN-Teilnehmern bezeichnet, die sich gegenseitig anrufen können. Die Anrufer, die nicht zu der Benutzergruppe gehören, werden von der Vermittlungsstelle gar nicht erst durchgestellt. Wann ergibt dieses Leistungsmerkmal einen Sinn? Normalerweise

ist es möglich,

daß man

sowohl selbst anrufen

kann als auch angerufen wird. Stellen Sie sich jedoch vor, daß Sie ein führender Manager eines europaweit agierenden Unternehmens sind und stets eine Leitung benötigen, um mit Führungskräften der Niederlassungen in anderen Ländern zu kommunizieren.

Sie lassen also für

alle Rufnummern des Firmenmanagements eine Benutzergruppe einrichten, so daß jedes Mitglied der Gruppe ein anderes Mitglied jederzeit erreichen kann, andere Telefonate jedoch außen vor bleiben. Sinn ergibt dieses Leistungsmerkmal auch dann, wenn man Computer mit sensiblen Daten erreichen muß.

A, Bund

C sind Mitglieder einer

geschlossenen Benutzergruppe, D bekommt keine Verbindung zu der Gruppe. Abb. 1.13

Geschlossene Benutzergruppe

34

ISDN

1.3.9

kennenlernen

Feststellen

böswilliger Anrufer

Anrufer, die vom eigenen Telefon aus andere Menschen belästigen, seien gewarnt: Bei der Vermittlungsstelle können alle für eine bestimmte Rufnummer eingehenden Anrufe registriert werden, so daß man sie jederzeit identifizieren kann, und zwar unabhängig davon, ob der Anrufer die eigene Rufnummer unterdrückt hat oder nicht. Durch die Funk-

tion «Fangen», die man mit dem eigenen Telefongerät aktivieren kann, werden die Nummer und der Zeitpunkt des Anrufs in der Vermittlungsstelle festgehalten. Die Telekom sendet auf Antrag diese Daten schriftlich zu. Nicht alle ISDN-Telefongeräte unterstützen jedoch die Fangfunktion. Es ist auch nicht ganz billig, dieses Leistungsmerkmal zu nutzen. Für den ersten Tag nach der Einrichtung der Fangschaltung müssen Sie derzeit 20 DM bezahlen, für die nächsten drei Tage fallen 10 DM an, für die weiteren fünf Tage sind es 5 DM und danach noch

1 DM pro Tag. Es mag Sie trösten, daß Sie den böswilligen Anrufer sogar dann feststellen können, wenn er Sie von einem herkömmlichen analogen Telefongerät aus anruft. Natürlich schützt Sie diese Funktion nicht vor böswilligen Anrufen von einer Telefonzelle oder vom Telefonapparat einer nichtsahnenden dritten Person. Die rechtliche Aussagekraft der ermittelten Rufnummer steht nämlich auf einem anderen Blatt.

Rufnummer wird identifiziert und in der Vermittlungsstelle

gespeichert. Abb. 1.14

Böswillige Anrufer können auch dann in der Vermittlungsstelle festge-

stellt werden, wenn sie aus dem herkömmlichen Telefonnetz anrufen.

Die digitale Technik der Vermittlungsstellen macht es möglich.

Leistungsmerkmale

1.3.10

des

Euro-ISDN

35

Subadressierung

Wenn Sie ISDN nur zum Telefonieren benötigen, brauchen Sie dieses Leistungsmerkmal nicht, wohl aber, wenn Sie Datenkommunikation

betreiben und an einem entfernten Rechner eine Prozedur auslösen wollen,

beispielsweise

um

dort ein Programm

zu starten.

Insgesamt

kann man die Rufnummer um bis zu 20 Bit verlängern. Billig ist die Sache nicht, denn Sie müssen zuerst einen Antrag stellen und nach der Einrichtung dieses Leistungsmerkmals pro Monat 10 DM (Frühjahr 1996) bezahlen. Wenn Sie einen größeren ISDN-Anschluß Primärmultiplexanschluß (vgl. Kapitel 2) - haben, zahlen Sie 50 DM pro Monat.

1.3.11

Dauerüberwachung

Falls Sie es wünschen,

kann die Telekom

Ihren ISDN-Anschluß

tech-

nisch überwachen, um eventuelle Störungen sofort zu beseitigen. Wenn Sie diese zusätzliche Sicherheit wünschen und einen Mehrgeräteanschluß haben, müssen Sie dies gesondert beantragen. Dauerüberwachung gehört aber zur Standardausstattung des Anschlusses, wenn Sie eine Telekommunikationsanlage betreiben und den ISDN-Anschluß dementsprechend beantragt haben.

1.3.12

Weitere

Neben

den

Leistungsmerkmale

erwähnten

Leistungsmerkmalen

gibt es einige weitere

Funktionen, die entweder schon jetzt oder in naher Zukunft die Kom-

munikationsmöglichkeiten erweitern. Es sind: Automatischer Rückruf, wenn besetzt (Completion of Calls to Busy Subscriber) Die moderne Telekommunikation verwöhnt uns ununterbrochen. Wenn man sich noch vor 40 Jahren gefreut hat, daß man überhaupt einen Telefonanschluß bekommen konnte, wird man heutzutage är-

gerlich, wenn man den gewünschten Gesprächspartner nicht sofort erreichen kann. Ärgerlich

ist, wenn

man

mehrmals

eine Rufnum-

mer wählt, die dauernd besetzt ist (beispielsweise die Auskunft oder Störungsannahme). Das Leistungsmerkmal Completion of Calls to Busy Subscriber (CCBS), das für Euro-ISDN die internationale Festle-

gung vorsieht, wird hier Abhilfe schaffen. Erreichen Sie einen Teil-

36

ISDN

kennenlernen

nehmer nicht, lassen Sie das Gespräch bei der Vermittlungsstelle vormerken. Ein Tastendruck auf Ihrem Telefongerät reicht dazu aus. Wird die gewünschte Nummer frei, erhält Ihr Telefongerät von der Vermittlungsstelle des zuvor ergebnislos verlangten Gesprächspartners ein Signal und wird aufgefordert, die gerade frei gewordene Nummer erneut zu wählen. Die Telekom will dieses Leistungsmerk-

mal spätestens 1997 einführen. Anrufweiterschaltung bei Rufzustellung (Call Deflection) Die eingehenden Anrufe können an die Vermittlungsstelle selektiv zurückgeleitet werden. Mit einer neuen Zielnummer versehen, landen sie dann bei einem anderen Teilnehmer. Wenn Sie im Display eine Nummer sehen, die eine von ihrer Kollegin bearbeitete Vorwahl hat, können sie den Anruf noch während der Verbindungsphase um-

leiten. Auch diese Funktion soll bis 1997 zur Verfügung stehen. Teilnehmer-zu-Teilnehmer-Zeichengabe

(User to User Signaling 3) Die bisherige Funktion

während

der Verbindung

Teilnehmer-zu-Teilnehmer-Zeichengabe

(User to User Signaling 1) hat der Telekom einige Probleme bereitet.

Bei diesem Leistungsmerkmal des ISDN können während des Verbindungsaufbaus und -abbaus Daten in bescheidenem Umfang (32 Byte, also 32 Zeichen pro Sekunde) zwischen zwei ISDN-Geräten ausgetauscht werden,

noch bevor die tatsächliche Verbindung

herge-

stellt wird. Somit fallen für die Übertragung keine Gebühren an. Technisch ist solche kostenlose Übertragung von Daten deswegen

möglich, weil ein ISDN-Anschluß aus mindestens zwei Nutzkanälen (B-Kanälen) und einem Steuerkanal (D-Kanal) besteht, über den die

zahlreichen Funktionen des ISDN ausgelöst und kontrolliert werden.

Zwei ISDN-Geräte prüfen sich sozusagen gegenseitig, ob sie mitein-

ander kommunizieren können. Diese Eigenschaft kann zur paßwortgeschützten Kommunikation genutzt werden. Man kann aber auch kurze Texte übertragen, wie etwa mit dem ISDN-Telefon

Tectra, die

dann auf dem Display des Gesprächspartners erscheinen. Mit einem entsprechenden Gerät kann man diese Funktion zur kostenlosen Übertragung von Daten in größerem Umfang nutzen, wenn man sich mit den äußerst niedrigen Transferraten zufriedengibt. Im Sinne des Netzbetreibers liegt dies natürlich nicht: Die Telekom hat die Vergabe des zusätzlichen Dienstes 1995 bis auf weiteres eingestellt.

Teilnehmer-zu-Teilnehmer-Zeichengabe während der Verbindung (User to User Signaling 3) erweitert die bisherige Funktion, denn

Mit ISDN telefonieren - ein Beispiel Textübermittlung {UUS)

E

Abb.

37

1.15

Mit dem Leistungsmerkmal UUS kann man kleine Datenmengen noch vor der tatsächlichen Verbindung von zwei Endgeräten übertragen (Dialogfenster der Kommunikationsapplikation des Telefons Europa 30)

auch während der Verbindung können geringe Informationsmengen über den Steuerkanal übertragen werden. Man muß wohl nicht hinzufügen, daß zwar die Zeichenübertragung kostenlos ist, nicht aber die Verbindung selbst. Folgende Leistungsmerkmale sind bereits definiert und können demnächst eingeführt werden: Gespräche innerhalb des Hauses umleiten

Konferenzverbindung mit Voranmeldung herstellen Rückruf bei Nichtmelden Fernsteuerung von Euro-ISDN-Anschlüssen

Kostenübernahme für Gespräche durch den Angerufenen Entgeltübernahme durch den Angerufenen programmierbare Sperre Die technischen Möglichkeiten der digitalen ISDN-Telefonie sind da-

mit bei weitem nicht erschöpft. Sie können natürlich über die Leistungsvielfalt auch Ihren Kopf schütteln und fragen: «Ist daS Denn Nötig?» Die Antwort ist sehr einfach. Wenn Sie nur zweimal im Monat jemanden anrufen und eventuell zwei, drei Anrufe selbst erhalten, sind Sie zunächst mit einem herkömmlichen Anschluß gut beraten. Für

Selbständige sowie für kleine und mittlere Unternehmen sind die Leistungsmerkmale der ISDN-Telefonie zum Teil jetzt schon unverzichtbar. In weiteren Kapiteln dieses Buches können Sie nachlesen, warum.

1.4

Mit ISDN telefonieren — ein Beispiel

Im vorausgegangenen Abschnitt haben Sie die wichtigsten ISDN-Leistungsmerkmale kennengelernt. Dieser Abschnitt ist für Sie nur dann

38

ISDN

kennenlernen

interessant, wenn Sie an einem Beispiel erfahren wollen, wie die zahl-

reichen Funktionen in der Praxis genutzt werden. Die Bedienung von ISDN-Telefonen unterscheidet sich nicht wesentlich vom Gebrauch herkömmlicher Telefongeräte. Die Besonderheiten resultieren natürlich aus der Leistungsvielfalt des ISDN. Sehen wir uns überblickartig an, wie man mit einem ISDN-Telefon umgehen muß. Wir beschäftigen uns mit dem Telefon Europa 30, da das Gerät über eine serielle Schnitt-

stelle verfügt und zusammen mit einen Personalcomputer betrieben werden kann. Die Benutzeroberfläche der Software bildet dabei das Telefongerät nach und erlaubt seine Funktionen anschaulich zu visualisieren.

Abb. 1.16

Das ISDN-Telefon Europa 30

Die Kommunikationsapplikation besteht aus drei Bedienungselementen: der Telefonoberfläche (Abb. 1.17) , der Adressenoberfläche (1.23)

und der Menüleiste. Die Telefonoberfläche läßt sich bedauerlicherweise nicht direkt über die Tasten steuern. Wie werden die Leistungen des ISDN praktisch genutzt? Wenn Sie das ISDN-Telefon

Europa 30 zum ersten Mal in Betrieb nehmen,

müssen

Sie einige Grundeinstellungen vornehmen. Sie werden im Display des Gerätes nach folgenden Angaben gefragt:

Mit ISDN telefonieren - ein Beispiel

Service

el Einstellungen

Ansicht

Makro

39

Hilfe

[004598923456

Abb. 1.17

Die Steuerungssoftware für das Telefon Europa 30 bildet die Funktionen des Gerätes nach und erlaubt seine Steuerung

Mehrfachnummer (MSN) Sie müssen mindestens eine Rufnummer eingeben, unter der das Gerät erreichbar ist. Sonst werden die Anrufe von Ihrem Telefon nicht ange-

nommen (vgl. Kapitel 2). Anschlußart (Einfach, Standard oder Komfort) Die ISDN-Anschlüsse unterscheiden sich in der Leistung. Wenn Sie einen Komfortanschluß haben, prüfen Sie nach, ob Ihnen alle Lei-

stungsmerkmale für diesen Anschlußtyp zur Verfügung stehen. Sollte dies nicht der Fall sein, so ist entweder Ihr ISDN-Anschluß falsch kon-

figuriert (benachrichtigen Sie den zuständigen Service der Telekom) oder das Telefon ist auf eine andere Anschlußart eingestellt (Sie müssen die Einstellung am Telefon ändern). Diese Angaben sind für die ordnungsgemäße Funktion des Gerätes unerläßlich. Sie können sie später natürlich jederzeit ändern und weitere Einstellungen vornehmen.

40

ISDN

kennenlernen

Eine detaillierte Aufklärung darüber, wie man mit Europa 30 telefoniert, bleibt Ihnen an dieser Stelle erspart. Die Funktionsweise der Komforttelefone ist ja vergleichbar. Beschränken wir uns nur auf die Besonderheiten des Telefonierens im ISDN. Mit einem ISDN-Anschluß erhalten Sie sozusagen zwei Telefonleitungen. Es macht also nichts, wenn Sie bereits telefonieren und jemand Sie erreichen will. Durch ein

Signal (in der Fachsprache Anklopfen) wird Ihnen das zweite Gespräch angemeldet. Es liegt an Ihnen, das Gespräch anzunehmen oder abzuweisen. Am Beispiel einiger ausgewählter Funktionen können Sie jedoch den jeweiligen Aufwand einschätzen. Rückfrage Wenn Sie während eines Telefongesprächs feststellen, daß Sie an einen weiteren Gesprächspartner eine dringende Frage richten müssen, drücken

Sie einfach

die Rückfragetaste und

wählen

die gewünschte

Rufnummer. Sie können nun mit dem zweiten Gesprächspartner alle Fragen klären, der erste Anrufer wartet auf Sie. Die Rückfrage beenden Sie, indem Sie die Trenntaste betätigen. Nun können Sie das erste Gespräch fortsetzen.

Vermitteln Wenn Sie sich als Mitarbeiter einer Dienstleistungsfirma für bestimmte Probleme nicht zuständig fühlen (oder es tatsächlich nicht sind), können Sie die Anrufe weiterleiten. Die Rufnummer, an die Sie vermitteln, muß natürlich nicht in der Firma sein. Es kann jede beliebige Ruf-

nummer sein. Das geht folgendermaßen: Sie telefonieren bereits und wollen das Gespräch weiterleiten. Sie drücken die Rückfragetaste, Sie wählen die Zielrufnummer und kündigen dem zweiten Gesprächspartner die Vermittlung an. Die Funktion Vermitteln erscheint im Display des Telefons und muß mit der OK-Taste bestätigt werden. Abb. 1.18 Sie können Ihre Gesprächspartner

mit jeder Rufnummer verbinden

Mit ISDN telefonieren - ein Beispiel

41

Nun können Sie auflegen. Ihre Aufgabe als Vermittler ist beendet. Die Kosten für die Verbindung werden immer dem Anrufer berechnet. Also

aufgepaßt, wenn Sie jemanden angerufen haben und ihn weitervermitteln wollen! Makeln heim Makeln sprechen Sie mit zwei Gesprächspartnern abwechselnd. Sie telefonieren bereits. Sie drücken die Rückfragetaste,

wählen die Zielrufnummer des zweiten Gesprächspartners und sprechen mit ihm. Sie drücken erneut die Rückfragetaste und aktivieren dadurch den

ersten Gesprächspartner wieder. Durch

Drücken

der Rückfragetaste wechseln

Gesprächspartnern. Das aktuell geführte Gespräch beenden

Sie zwischen

Sie, indem

beiden

Sie die Trenn-

taste betätigen. Sie sind danach mit dem verbliebenen Gesprächspartner verbunden. Abb. 1.19 Mit der Rückfragetaste springen Sie zwischen zwei Gesprächen hin und

her, mit anderen Worten: Sie makeln

Konferenz Diese Funktion demonstriert anschaulich die Leistungsfähigkeit des digitalen Netzes. Die sogenannte Dreierkonferenz gehört inzwischen zum Standardrepertoire der Telefonkommunikation. Mit Europa 30 geht das folgendermaßen: Sie telefonieren bereits. Sie drücken die Rückfragetaste, wählen die Zielrufnummer des weiteren Gesprächspartners, und sobald Sie mit ihm verbunden sind,

. bestätigen Sie die Funktion Konferenz, die Sie zuvor mit Pfeiltasten im Display des Telefons selektiert haben. Durch Drücken der OK-Taste schalten Sie alle Gesprächspartner zusammen.

42

ISDN

kennenlernen Abb. 1.20 Eine Konferenz ist zusammengeschaltet

Jeder der beiden Gesprächsteilnehmer kann aus der Konferenz ausstei-

gen, indem er seinen Telefonhörer auflegt. Wenn Sie auflegen, wird die Konferenzverbindung automatisch geschlossen.

Parken Wenn Sie das Gespräch in einem anderen Raum fortsetzen wollen, können Sie sozusagen das Gespräch samt dem Telefonapparat mitnehmen. Sie können das Gespräch auch von einem anderen Telefon des gleichen Anschlusses weiterführen. Und so wird es gemacht: Während der Verbindung den Punkt Parken im Display selektieren. Mit der OK-Taste das Parken bestätigen. Abb. 1.21

Verbindung parken

Innerhalb von drei Minuten müssen Sie das Gespräch wiederaufnehmen. Abb. 1.22 Die Anzeige im Display erinnert Sie an das geparkte Gespräch

Um das geparkte Gespräch wieder zu aktivieren, selektieren Sie die Funktion Wiederaufnehmen im Display und bestätigen die Wahl mit der OK-Taste.

Mit ISDN telefonieren - ein Beispiel

43

Vorsicht beim Parken von Anrufern mit dem Europa-30-Telefon! Wenn Sie den Hörer auflegen, verschwindet der Hinweis, daß ein Gespräch geparkt ist. Sie können also durchaus einen Anrufer vergessen. Hier endet unser Überblick über die Funktionalität des ISDN-Telefons Europa 30.

Mit dem ISDN-Telefon Europa 30 ist computergestütztes Telefonieren schnell realisiert, da das Gerät eine serielle Schnittstelle (auch als V.24

oder COM-Schnittstelle bezeichnet) besitzt und ein Verbindungskabel samt Software im Lieferumfang enthalten ist. Sie können in die Rufnummerdatenbank die Verbindungsdaten der Kommunikationspartner eingeben. Die von ISDN-Geräten ankommenden Anrufe werden identifiziert, und auf dem Bildschirm sehen Sie neben der Rufnummer auch den Namen des Anrufers, falls Sie ihn in der Datenbank

vermerkt haben. Das Telefon Europa 30 kann sowohl über die Gerätetasten als auch über

die Software programmiert werden. Allerdings sind beide Arten der Programmierung wenig komfortabel. Entsprechende Dialogfenster in

Datei

E

Kopieren

‚Journal

Service

Europa 30 Einstellungen

Ansicht

Makro

Hilfe

|

3 Sommer,

Hansi

030 717162365 030 7723451

Abb. 1.23

Die Adressenoberfläche der Kommunikationssoftware des ISDN-Telefons Europa 30

44

ISDN

kennenlernen

der Kommunikationsapplikation wären bequemer. Das Telefonbuch der Applikation zeigt eine sinnvolle Steuerung. Jedem Gesprächspartner kann eine Notiz zugeordnet werden; bei einem eingehenden Anruf kann eine Tondatei abgespielt werden. Dank einer DDE-Schnittstelle (Dynamic Data Exchange) können Sie auf andere Windows-Anwendungen (Tabellenkalkulation, Datenbank, Textverarbeitung) zugreifen und Daten austauschen. Europa 30 hat einen integrierten Anrufbeantworter, der auch über die Kommunikationssoftware gesteuert werden kann. Hinweise zur Bedienung des Kommunikationsprogramms

finden Sie

im Hilfesystem, das mit der Software mitgeliefert wird. Die Bedienung des ISDN-Telefons selbst wird Ihnen im übersichtlichen Anwenderhandbuch erklärt. An "Datei

Bearbeiten

[+]=]

Lesezeichen

\

Deutsche Telekom Europa 30, Kommunikationssoftware Inhalt ÜUberdieE

Ü), Kommunikatonssaftwars...

Die wichtigsten Funktionen. Wie kann man...

1.0

Abb. 1.24 Das Hilfesystem der Software für Europa 30

Wie bekomme

1.5

Wie bekomme

ich einen

ISDN-Anschluß?

45

ich einen ISDN-Anschluß?

ISDN ist ein digitales Netzwerk. Es baut zwar auf dem vorhanden Netzwerk auf, das heißt, die bisherigen Telefonleitungen werden weiterhin genutzt, die Übertragung ist jedoch nicht analog (beispielsweise analog umgesetzte Luftschwingungen der Sprache), sondern digital (als Datenstrom, wie beispielsweise im Personalcomputer). Im nächsten Kapitel erfahren Sie mehr über die grundlegenden technischen Unterschiede zwischen der analogen und der digitalen Form der Übertragung. An dieser Stelle ist die Frage insofern wichtig, als für die Einrichtung von ISDN die Vermittlungsstelle der Telekom digital sein muß. Wann ist sie digital? Sie haben zwei Möglichkeiten, dies zu überprüfen: Für Normalanwender: Sie rufen den Kundendienst der Telekom an und erfragen, ob für den Bereich Ihrer Rufnummer eine digitale Vermittlungsstelle zuständig ist.

Für Experimentierfreudige: Nehmen Sie die Bedienungsanleitung Ihres Telefonapparates in die Hand, und suchen Sie die Stelle, wo der Unterschied zwischen Impulswahlverfahren (IWV - beim Wählen hören Sie Knackgeräusche) und

Mehrfrequenzwahlverfahren (MFV - beim Wählen hören Sie Tonsignale) erklärt wird. Falls die Bedienungsanleitung den Qualitätsansprüchen an technische Dokumentationen genügt, werden Sie leicht Ihren Telefonapparat auf das Mehrfrequenzwahlverfahren (MFV) umstellen können. Wählen Sie nun eine Rufnummer und erhalten Verbindung, sind Sie bereits an eine digitale Vermittlungsstelle angeschlossen. Übrigens: Sie können dann diese Einstellung bestehen lassen, denn dadurch erhalten Sie die Verbindung sehr schnell, falls die gewählte Rufnummer ebenfalls zu einer digitalen Vermittlungsstelle gehört. Falls Sie also an eine digitale Vermittlungsstelle angeschlossen sind, ist die Installation des ISDN-Anschlusses - technisch gesehen - recht einfach. In der Regel werden Sie den Anschluß rasch erhalten. Sollten Sie noch zu einer herkömmlichen analogen Vermittlungsstelle gehören, können Sie trotzdem in den Genuß von ISDN kommen. Dies wird durch eine sogenannte Fremdanschaltung ermöglicht, das heißt, Sie erhalten einen Anschluß in einer benachbarten digitalen Vermitt-

46

ISDN

kennenlernen

lungsstelle. 1997 stellt sich dieses Problem nicht mehr, denn die Digitalisierung soll noch im Jahr 1996 in Deutschland flächendeckend abgeschlossen werden. Um

einen

ISDN-Anschluß

zu erhalten,

müssen

Sie bei der Telekom

einen Antrag stellen. Doch aufgepaßt: Die einmalige Installationsgebühr für Ihren neuen ISDN-Anschluß beträgt 100 DM pauschal. Hinzu kommen

die Kosten für die tatsächlich ausgeführten Arbeiten.

Mindestens den Pauschalbetrag können Sie oft sparen! Wenn Sie ohnehin beabsichtigen, ein ISDN-Gerät - ob ein Telefon oder eine PCKarte - zu kaufen, fragen Sie den Händler, ob sein Unternehmen

auf-

grund von Vereinbarungen mit der Telekom den Kunden besondere Rabatte einräumen kann. Entweder werden Ihnen in solchem Fall die 100 DM auf den Kauf des ISDN-Endgerätes angerechnet, oder Sie erhalten eine Gutschrift, die Sie später einlösen können. Auf jeden Fall

hilft man Ihnen, die Anträge auszufüllen.

1.5.1

Auftrag über einen

Euro-ISDN-Anschluß

Wenn Sie das Auftragsformular für den Anschluß von Euro-ISDN in den

Händen

halten,

seien Sie nicht zu optimistisch.

Die zwei über-

sichtlich gestalteten Seiten enthalten zwar nur wenige Fragen, doch man kann eine ganze Menge falsch machen. Sollten sich bei der Bearbeitung des Antrags Rückfragen ergeben, dauert es in der Regel viel länger,

bis

Sie einen

Anschluß

erhalten.

Bei Mißverständnissen

ist

auch nicht ausgeschlossen, daß Sie zwar rasch einen Neuanschluß erhalten, doch seine falsche Konfiguration dann die gewünschte Nutzung unmöglich macht. Wie füllt man nun den Auftrag richtig aus? Auftraggeberin/Auftraggeber Hier tragen Sie Ihren Namen

und Ihr Geburtsdatum

ein. Die Bestim-

mungen des Datenschutzes hüten Ihre Angaben. Das Geburtsdatum wird nicht deswegen benötigt, um Sie gezielt mit Werbung zu beliefern. Diese personenbezogenen Daten werden als Bestandsdaten für die Dauer des Vertrages gespeichert. Wenn Sie Ihren Anschluß kündigen, müssen die Daten gelöscht werden. Die Weitergabe an Dritte ist gesetzlich untersagt. Sollten sich während der Bearbeitung des Auftrags Rück-

fragen ergeben, wird die in der Rubrik Ansprechpartner eingetragene Person unter der angegebenen Telefonnummer angerufen. Sie sollten eine Rufnummer eintragen, unter der Sie überwiegend tagsüber er-

Wie bekomme

ich einen

ISDN-Anschluß?

47

reichbar sind. Eine Kundennummer besitzen vor allem Großkunden der Telekom. Sehen Sie in Ihrer letzten Telefonrechnung nach. Falls Sie eine Kundennummer haben, wird sie dort als eine zwölfstellige Zahl aufgeführt. Die Fernmeldekontonummer ist ebenfalls zwölfstellig und beinhaltet Ihre bisherige Rufnummer.

Sie befindet sich ebenfalls auf

der Telefonrechnung. Auftrag

Dieser Abschnitt ist sehr wichtig. Nehmen Sie sich Zeit, um hier die wenigen Kreuzchen richtig zu setzen. Vergleichen Sie auf jeden Fall im

nächsten Kapitel die diversen Anschlußarten mit ihren Vor- und Nach-

teilen, und prüfen Sie den eigenen Kommunikationsbedarf! Sollten Sie sich für eine falsche Alternative entschieden haben, so kann das die Telekom zwar nachträglich leicht ändern. Bezahlen müssen jedoch jedesmal Sie. Neuanschluß beantragen Sie immer dann, wenn Sie noch keinen Tele-

fonanschluß haben, beispielsweise nach dem Umzug in eine neue Wohnung. Haben Sie bereits Telefon, Kreuzen Sie Änderung eines bestehenden Anschlusses an und schreiben die Rufnummer auf. Nun müssen Sie sich für eine der beiden technischen Möglichkeiten eines ISDN-Anschlusses entscheiden: Basisanschluß bedeutet die kleine Variante des ISDN-Anschlusses. Der Basisanschluß enthält zwei Nutzkanäle (B-Kanäle) für Übertragung von Sprache, Faxmitteilungen oder Computerdaten und einen Steuerkanal (D-Kanal) für die Kontroll- sowie Steuerungsvorgänge. Ihre herkömmliche Telefonleitung kann mit dem Basisanschluß weiterhin genutzt werden. Es sind nur wenige Arbeiten in Ihrer Wohnung nötig. Sie erhalten lediglich eine spezielle Anschlußdose

für

ISDN-Geräte

(NTBA

- Netzterminator

für

Basisan-

schluß). Alle in diesem Kapitel zuvor beschriebenen Leistungsmerkmale können mit dem Basisanschluß prinzipiell genutzt werden. Als Freiberufler oder Leiter eines Kleinbetriebes werden Sie sich sicherlich für einen Basisanschluß interessieren. Sie erhalten dann drei Rufnummern und können acht verschiedene Endgeräte anschließen, wovon zwei parallel arbeiten können,

das heißt, Sie telefonieren und

faxen

dann gleichzeitig. Ein Primärmultiplexanschluß umfaßt 30 Nutzkanäle

(B-Kanäle) und besitzt einen breiteren Steuerkanal (D-Kanal) sowie ei-

nen zusätzlichen Synchronisierungskanal. Diese Anschlußart ist insbesondere für große Betriebe nützlich oder für Institutionen interessant, die einen

relativ hohen

Telekommunikationsbedarf

haben,

wie

Re-

48

ISDN

kennenlernen

„MUSTERMHANN HERMAN RUNDRADWEE

8

07730 NAGH HAVSEN. 05,05,493 +0,

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Abb. 1.25

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Auftrag für Euro-ISDN-Anschluß (Seite 1)

| JA

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Wie bekomme

ich einen

ISDN-Anschluß?

Mashhansen, den

Abb. 1.26

Auftrag für Euro-ISDN-Anschluß (Seite 2)

ON.

49

50

ISDN

kennenlernen

chenzentren

an Hochschulen

und Universitäten, Mailboxen usw. So-

wohl Basisanschluß als auch Primärmultiplexanschluß gibt es in zwei Varianten: als Standardanschluß und als Komfortanschluß. Die Unter-

schiede (monatliche Grundgebühren im Frühjahr 1996) sehen Sie in der nachstehenden Tabelle: Anschlußmodus

Standardanschluß

Komfortanschluß

(Kosten pro Monat)

(keine Anrufweiterleitung, Anklopfen, Entgeltanzeige)

(Anrufweiterleitung, Anklopfen, Entgeltanzeige)

Basisanschluß (mit 2 Nutzkanälen)

46 DM

51 DM

Primärmultiplexanschluß (mit 30 Nutzkanälen)

518 DM

558 DM

Vorzuziehen

ist ein Komfortanschluß vor allem dann,

wenn

Sie mit

ISDN bequemer telefonieren wollen. Für derzeit nur 5 DM pro Monat haben Sie drei wesentliche Funktionen des ISDN-Anschlusses: Anrufweiterleitung, Anklopfen und Entgeltanzeige. Unter Umständen

ist es erwägenswert, ob sich für Sie zwei Basisanschlüsse rechnen. Für

zwei Monatsgebühren erhalten Sie dann sechs Rufnummern und können gleichzeitig vier Geräte betreiben. Für viele Freiberufler ist das sicherlich eine preisgünstige Multiplikation der Kommunikationsmöglichkeiten. Es wäre wünschenswert, daß zusätzliche ISDN-Basisanschlüsse mit entsprechenden Mengenrabatten unterstützt würden.

Achtung: tieren Sie für diesen bezahlten

Haben Sie sich für einen Komfortanschluß entschieden, nobitte auf dem Antragsformular, daß alle Leistungsmerkmale Anschlußtyp freigeschaltet werden sollen. Prüfen Sie, ob die Leistungsmerkmale auch tatsächlich vorhanden sind.

In der Zeile Anschlußnutzung müssen Sie sich zwischen einem Mehrgeräteanschluß und einem Telekommunikationsanlagen-Anschluß (TK-Anlagenanschluß) entscheiden. Seien Sie gewarnt vor einer falschen Angabe an dieser Stelle, denn eine nachträgliche Änderung der Anschlußnutzung ist kostenpflichtig. In der Vermittlungsstelle wird der ISDN-Anschluß dem Antrag entsprechend eingerichtet. Diese Einrich-

Wie bekomme

ich einen

ISDN-Anschluß?

51

tung läßt dann entweder mehrere Endgeräte zu, die in verschiedenen Räumen Ihres Domizils angeschlossen werden können, oder sie funktioniert nur dann, wenn bei Ihnen eine Telekommunikationsanlage installiert ist. Wollen Sie also nur Telefonieren, Faxen und eine Personalcomputeranwendung unter ISDN realisieren, sind Sie mit einem Mehr-

geräteanschluß gut beraten. Haben Sie bislang eine Telekommunikationsanlage mit zahlreichen Funktionen genutzt, so ist dies weiterhin mit einer geeigneten ISDN-Telekommunikationsanlage möglich. Nur TK-Anlagenanschluß Genaue Angaben über die Anzahl der Nebenstellen, das heißt über die Anzahl der Endgeräte, die Sie insgesamt anschließen wollen, der Nutz-

kanäle (wenn es mehr als zwei und weniger als 30 B-Kanäle sein sollen)

sowie der Betriebsweise der Kanäle (Abgehend, Ankommend oder Ab-

gehend/Ankommend) natürlich

nur

dann

tragen

ein, wenn

Sie

in

den

Sie eine

entsprechenden

Feldern

ISDN-Telekommunikations-

anlage nutzen wollen. Es empfiehlt sich, fachlichen Rat einzuholen. Ohnehin müssen Sie sich zunächst mit den Produkten und ihren Leistungen vertraut machen (vgl. auch Kapitel 3). Installation An der Realisation dieses Punktes können Sie die Leistung der Telekom und Ihrer Partnerunternehmen messen. Mit Bearbeitungszeiten von zwei bis sechs Wochen müssen Sie jedoch rechnen. Denken Sie daran,

ein ISDN-Endgerät bereits bei der Installation des Anschlusses parat zu haben. Wenn Sie nach der Installation mit einem ISDN-Telefon den Anschluß überprüfen, kann der Techniker des Kundendienstes eventuelle Mängel beseitigen. Ist er bereits gegangen, können Tage vergehen, bis Sie den Anschluß nutzen können. Probleme sind dabei weniger mit der ISDN-Anschlußdose bei Ihnen zu erwarten als mit der Einrichtung und Freischaltung des Anschlusses in der Vermittlungsstelle. Zusätzliche Leistungen/Besondere Wünsche Die Leistungsmerkmale der ISDN-Telefonie haben Sie bereits kennengelernt.

Wenn

Sie

zusätzliche

Funktionen

nutzen

wollen,

wie

bei-

spielsweise die Unterdrückung der Übertragung der eigenen Rufnummer, müssen Sie an dieser Stelle Ihre Wünsche zusammenstellen. Wenn

Sie gleichzeitig weitere Dienste (beispielsweise T-Online) beanspruchen wollen, schreiben Sie es nieder. Auch kostenpflichtige Zusatzleistungen,

52

ISDN

kennenlernen

etwa die Dauerüberwachung eines Mehrgeräteanschlusses, können an dieser Stelle beantragt werden.

Verzeichnisse Wollen Sie im Telefonbuch und in anderen Telefonverzeichnissen erscheinen, müssen Sie die Frage bejahen. Falls Sie besondere Wünsche haben, was den Umfang oder die Art des Eintrags angeht, tragen Sie sie in das Feld Zusätzliche Leistungen/Besondere Wünsche ein.

Kündigung

Als ISDN-Nutzer benötigen Sie die analogen Telefonanschlüsse nicht.

Sollten Sie zwei Hauptanschlüsse

haben,

können

Sie den zweiten

Hauptanschluß kündigen. Sollten Sie mit Ihrem bereits vorhandenen ISDN-Anschluß nicht zufrieden sein, können Sie ihn ebenfalls kündi-

gen. Scherz beiseite: Die Kündigung will wohl durchdacht sein. Vielleicht benötigen Sie die analogen Anschlüsse noch? Die alten analogen Geräte können

Sie jedenfalls mit ISDN weiter nutzen,

Sie benötigen

allerdings spezielle Adapter (a/b-Adapter, vgl. Kapitel 3). Und die sind nicht ganz billig. Telefonische Betreuung/Werbung, freiwillige Angaben Falls Sie keine Werbeanrufe wünschen, übergehen Sie einfach das erste Kästchen und kreuzen das zweite an. Sie unterstützen nur die Statistiken des Netzbetreibers, wenn Sie die nächste Frage nach der privaten/beruflichen Nutzung beantworten. Rechnungsempfängerin/Rechnungsempfänger und Einzugsermächtigung Hierzu benötigen Sie sicherlich keine besonderen Hinweise. Unterschrift Nun wird es ernst. Mit der Unterschrift werden Sie ein ISIDN-Kunde der Deutschen Telekom AG.

Sie brauchen nicht zu befürchten, daß man Ihre Wohnung oder Ihr Grundstück durch die Installation des ISDN-Anschlusses in eine Baustelle verwandelt. Neue Kabel müssen nicht verlegt werden, da man für einen ISDN-Anschluß in der Basisversion die herkömmlichen Telefonleitungen verwendet. Erst ein Primärmultiplexanschluß benötigt etwas

Wie bekomme

ich einen

ISDN-Anschluß?

53

mehr Kabel. Entweder wird ein Glasfaserkabel oder ein zweites Kupferkabel verlegt. Mehr über die Installation erfahren Sie im nächsten Kapitel.

1.5.3 Ein

Was

kostet

mich

Euro-ISDN-Anschluß

ISDN? kostete

bis Juni

1996

in der

Standardaus-

führung 64 DM im Monat, ein Komfortanschluß 69 DM monatlich. Zwei analoge Anschlüsse kosten pro Monat zusammen 49,20 DM. Seit Juli 1996 kostet ein Euro-ISDN-Anschluß in der Standardausführung 46 DM und als Komfortausführung 51 DM pro Monat. Somit ist ein Euro-

ISDN-Anschluß für Sie günstiger als ein analoger Doppelanschluß. Die

Tarifeinheiten

gleich Lange einer geräte

sind für ISDN-

teuer. Zur Zeit Zeit förderte Gutschrift auf oder 700 DM

und

für normale,

analoge

Anschlüsse

(1996) sind 0,12 DM für eine Tarifeinheit fällig. die Telekom neue ISDN-Anschlüsse, zuletzt mit dem Gebührenkonto von 300 DM für ISDN-Endfür TK-Anlagen. Die Förderungsdauer wurde be-

reits mehrmals verlängert. Das große Interesse der Telekom an neuen

ISDN-Kunden ist nicht zu übersehen. Die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen verändern sich zur Zeit. Die Telekom als ein Privatunternehmen muß sich der Konkurrenz stellen. Eine Preisentwicklung zugunsten der Kunden ist aber erst zu erwarten, wenn

sich in Deutschland

im Bereich der Telekom-

munikation Mechanismen der Marktwirtschaft etablieren. Dies ist unter Konkurrenzbedingungen nur dann möglich, wenn es mehr als zwei Mitbewerber gibt, wie wir es am Beispiel der Preisentwicklung im Mobilfunknetz (D1-Netz der Deutschen Telekom

und D2-Mobilnetz

der

Konkurrenz) sehen können. Wesentlich niedrigere Gebühren für Telekommunikationsdienstleistungen, wie beispielsweise in Großbritannien oder in den USA, sind in der Bundesrepublik für «kleine Leute» vorerst nicht in Sicht. Ob 1998 und 1999 die Preise sofort sehr stark reduziert werden, ist zu bezweifeln. Die Mitbewerber der Telekom wer-

den sich zunächst auf größere Kunden konzentrieren. Am 01.01.1996 erzitterte die Nation, als die Telekom die neuen Preise

bekanntgab. Für ein einstündiges Ortsgespräch bezahlt man nun 4,80 DM (Standardtarif), 2,88 DM (Freizeittarif) oder 1,80 DM (Abendtarif).

Die Gebühren des neuen Freizeittarifs sind also höher als die Gebühren für den ehemaligen Normaltarif an Werktagen zwischen 8.00 und 18.00 Uhr. Eine Stunde online war 1995 über 50 Pfennige billiger.

54

ISDN

kennenlernen

Der ab Ende 1996 geltende Rabatt auf eine begrenzte Anzahl von Ruf-

nummern,

die man

besonders

häufig

anwählt,

erlaubt

jedoch,

die

Zugangsrufnummern zu den Online-Dienste-Anbietern preisgünstiger zu erreichen. Ist das Telefonieren mit den neuen Tarifen wesentlich teurer gEWOT-

den? Generell läßt sich die Frage nicht mit «ja» beantworten. Teurer ist

es sicherlich, in der Stadt (Tarifbereich «City») oder in der nahen Um-

gebung (Tarifbereich «Region») zu telefonieren. Vorteile ergeben sich erst, wenn man viele Ferngespräche führt. Bei einer Entfernung von 50

bis 200 km (Tarifbereich «Region 200») und ab 200 km (Tarifbereich

«Fern») wird es für Sie auf jeden Fall billiger, und zwar unabhängig von der Zeit des Anrufes. Vor allem für Unternehmen ergeben sich dadurch

Vorteile. Zusätzlich entlastet die Unternehmen

die Tatsache,

daß sie

keine Umsatzsteuer für Telefonrechnungen bezahlen müssen. Dies betrifft übrigens alle vorsteuerberechtigten Kunden, also auch Sie, wenn Sie selbständig arbeiten.

1.5.4

Wer braucht

ISDN?

Grundsätzlich ist der Umstieg auf ISDN-Technik für folgende Zielgruppen zu empfehlen: Journalisten, Grafiker, Drucker, Architekten (CAD-Anwender), Nachrichtenagenturen und

und Konstrukteure alle diejenigen, die große Datenmengen übertragen müssen (vgl. Kapitel 3 und 6); Nutzerinnen und Nutzer von Online-Diensten (T-Online, Dienste des Internet, CompuServe, Mailboxen usw., vgl. Kapitel 5); Journalisten, Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater und alle diejeni-

gen, die kleine Datenmengen rasch übertragen wollen (vgl. Kapitel 3und6);

außerdem insbesondere diejenigen, die eine Netzwerkanbindung benötigen oder weitere spezielle Nutzungsformen bevorzugen (Tele-

kommunikationsanlagen, Fernwartung, Fernsteuerung usw.).

Beim Umstieg von der analogen Telekommunikation in die digitale Welt des ISDN müssen Sie jedoch einige technische Besonderheiten beachten. Die Erweiterung eigener technischer Kompetenz ist bei der Nutzung von ISDN unerläßlich. Im nächsten Kapitel finden Sie eine kurze vertiefende Einführung in die ISDN-Technik.

Fragen

55

Zusammenfassung Moderne Komforttelefongeräte leisten vielfältige Dienste beim Telefonieren. Wahlwiederholung, Zielwahl, Namenregister, Freisprechen, Babytaste sind nur einige der verfügbaren Leistungen. Dank der Digitalisierung des Fernmeldenetzes sind mit herkömmlichen Telefongeräten weitere Leistungen abrufbar: Makeln, Anschlußsperre, Anrufweiterleitung. Diese Butler-Dienste stehen bald allen Besitzern der analogen Telefonanschlüsse zur Verfügung. Die Leistungsvielfalt für digitale ISDN-Anschlüsse übertrifft jedoch die Möglichkeiten der analogen Anschlüsse. Mit Euro-ISDN sind zahlreiche standardisierte Leistungsmerkmale verfügbar, die man europaweit nutzen kann. Welche Länder Euro-ISDN bereits unterstützen, erfahren Sie im nächsten Kapitel. Ein ISDN-Anschluß bietet Ihnen zwei Leitungen (Nutzkanäle, B-Ka-

näle) für die Kommunikation. Sie können also gleichzeitig telefonieren und faxen. Schon beim Klingeln sehen Sie im Display des Telefons, wer Sie anruft, wenn der Anrufer ebenfalls über einen ISDN-Anschluß verfügt. Wenn Sie nicht wünschen, daß Ihre Rufnummer beim Ge-

sprächspartner angezeigt wird, können Sie dies festlegen. Mit einem

Basisanschluß erhalten Sie außerdem drei Rufnummern, die Sie unterschiedlichen Endgeräten zuteilen können. Die Trennung zwischen pri-

vaten und beruflichen Gesprächen Finanzamt wird sich über die klare Auskünfte über ISDN erhalten Sie mer 01114. Dort können Sie auch

läßt sich damit leicht Aufteilung sicherlich bei der Telekom unter Informationsmaterial

erreichen. Ihr freuen. der Rufnumanfordern.

Fragen 1. Was sind ANIS-Merkmale? 2. Wird

eine

Rufnummer

beim

Gesprächspartner

immer

angezeigt,

wenn beide Partner ISDN-Telefone nutzen? 3. Was bedeutet Dauerüberwachung eines ISDN-Anschlusses? 4. Müssen bei einem ISDN-Basisanschluß die Telekommunikationsleitungen in Ihrem Haus ausgewechselt werden?

5. Sind die Gebühren für Telefongespräche im ISDN wesentlich höher als für herkömmliche Telefongespräche?

ISDN

verstehen

Die gegenwärtigen Entwicklungen der Medien sind so stark miteinander verflochten, daß man kaum ein einzelnes Medium besprechen kann,

ohne

- zumindest

am

Rande

- weitere Medien

zu erwähnen.

Auch der Erfolg des «Anschlusses an die Zukunft» - wie die Telekom den ISDN-Anschluß in der Werbung gern nennt - wäre ohne die rasante Entwicklung von Mikroprozessoren, Speichermedien und Übertragungsmedien nicht möglich. ISDN steht, wie wir bereits wissen, für Integrated

Services

Diensteintegrierendes

Digital

Network,

was

man

zwar

einfach

Digitales Telekommunikationsnetzwerk

als

über-

setzen kann, doch damit ist noch wenig geklärt. Um ISDN zu verstehen,

muß man sich mit der zugrundeliegenden Technik und mit einigen wichtigen Standards beschäftigen.

2.1

Grundlagen

der Technik

Im herkömmlichen Telefonnetz wird das Sprachsignal in ein analoges elektrisches Signal im Telefon gewandelt und dann über die Leitung analog zur Vermittlungsstelle übertragen. Von dort aus gelangt es zum gewünschten Teilnehmer der Gegenstelle, wo es im Telefongerät wieder in ein

akustisches

Signal

umgewandelt

wird

(Abb.

2.1).

Dieses

Grundprinzip gilt auch bei der Verwendung von Modems und Faxgeräten im analogen Telefonnetz. Dabei werden die digital vorliegenden Informationen vom Personalcomputer im Modem bzw. vom Faxgerät in analoge Tonsignale umgewandelt. Für die Sprachkommunikation sind die im analogen Telefonnetz angewandten Übermittlungsprinzipien ausreichend. Anders sieht es jedoch bei der Datenkommunikation aus. Die dabei im herkömmlichen Telefonnetz erreichten Übertragungsgeschwindigkeiten sind abhängig von den verwendeten Modems und liegen derzeit bei 28800 Bit/s. Sie kön-

Grundlagen

der Technik

57

Telefonnetz

AN

MN

_

YV\N

n er Walk,

Abb. 2.1

1001100

digitale Übertragung

ANN\

analoge Übertragung

Analoge Informationsübermittlung

nen mit geeigneter Datenkompression auf 57600 Bit/s und mehr erhöht werden. Diese schnelle Übertragung kann man jedoch nur dann voll ausschöpfen, wenn beide Kommunikationspartner über Hochgeschwindigkeitsmodems mit Datenkompression verfügen. Im Faxbetrieb via analoges Telefonnetz sind heutzutage Übertragungsgeschwin-

digkeiten von 9600 Bit/s und 14400 Ein 28800-Bit/s-Modem erhält man Hochgeschwindigkeitsmodem mit fahren muß man allerdings 500 DM

Bit/s üblich. heute bereits für 250 DM. Für ein speziellen Datenkompressionsverund mehr ausgeben.

Das ISDN zeichnet sich gegenüber dem analogen Telefonnetz vor allem durch Integration verschiedener Telekommunikationsdienste (beispielsweise Telefonie, Telex, Datenkommunikation) meinsamen

innerhalb eines ge-

Netzes,

neu entstandene und in der Zukunft weiterhin entstehende Leistungsmerkmale (vgl. Kapitel 1) und eine erheblich höhere Übertragungsrate aus.

58

ISDN verstehen

PC mit ISDN-Karte

ISDN-Telefon

Abb. 2.2

ISDN-Fax (Gruppe 4)

ISDN-Fax (Gruppe 4)

PC mit ISDN-Karte

Digitale Informationsübermittlung im ISDN (vereinfachte Darstellung)

Die höhere Übertragungsgeschwindigkeit macht das ISDN insbesondere für Datenkommunikationsanwendungen interessant. Mit einem Basisanschluß, der kleinsten Anschlußvariante im ISDN, ste-

hen Ihnen zwei Nutzkanäle mit einer Übertragungskapazität von je 64.000 Bit/s zur Verfügung. Zum Vergleich: Nutzen Sie ein Modem mit 28000 Bit/s für die Übertragung Ihrer Daten, so sind Sie damit nicht

einmal halb so schnell wie mit einem Nutzkanal im ISDN. Die Informationsübermittlung im ISDN erfolgt digital und binär. Das

bedeutet, alle zu übertragenden Informationen (Sprache, Daten, Bildinformationen) werden in eine Form umgewandelt, die nur zwei logische Zustände kennt: «0» und «1». Die kleinste Informationseinheit

wird Bit (binary digit = binärer oder zweiwertiger Schritt) genannt. Acht Bits bilden ein Byte und ergeben damit 2° = 256 verschiedene Kombinationen,

die bereits ausreichen,

um

alle Ziffern und Buchstaben

in

binärer Form darzustellen. Für das Telefonieren im ISDN wird das analoge Sprachsignal bereits im ISDN-Telefon digitalisiert und in dieser Form bis zum ISDN-Telefon des

Euro-ISDN

oder nationales

ISDN?

59

Datenfernübertragung Telefonieren

BI = Nutzkanal 64 KBit/s B2 = Nutzkanal 64 KBit/s D = Steuerungskanal 16 KBit/s

Abb. 2.3

Der Basisanschluß des ISDN stellt zwei Nutzkanäle (B-Kanäle) für Dienste (Telefonieren, Fax, Datenfernübertragung usw.) bereit, im

D-Kanal werden Steuerungsinformationen (unter anderem um die Verbindung herzustellen) übertragen

gewünschten Gesprächspartners übertragen, wo dann die Rückwandlung in ein analoges akustisches Signal erfolgt. Auf eine Analog-digitalWandlung im Netz kann verzichtet werden, wenn die Nutzdaten bereits digital vorliegen, wie es beispielsweise bei der Telefaxübertragung oder der Datenkommunikation via Personalcomputer der Fall ist (Abb. 2.2). Möglich wurde diese technisch effizientere Form der Kommunikation durch die Schaffung eines landesweit einheitlichen digitalen Nachrichtennetzes mit digitaler Übertragungs- und Vermittlungstech-

nik.

2.2

Euro-ISDN

oder

nationales

ISDN?

Das nationale ISDN entstand Mitte der 80er Jahre. Dabei stützte sich die

damalige Deutsche Bundespost auf die vom CCITT (Internationale Kommission für Normung und Standardisierung im Bereich der Telekommunikation) 1984 verabschiedete weltweite ISDN-Empfehlung. Nach einer Pilotphase von 1986-88 wurde 1989 in acht deutschen Großstädten der ISDN-Betrieb aufgenommen und in den darauffolgenden Jahren in immer mehr Ortsnetzen angeboten. Nach Angaben der Telekom soll bis spätestens 1997 das ISDN flächendeckend zur Verfügung stehen.

60

ISDN

verstehen

Da die ISDN-Empfehlungen des CCITT von 1984 nicht alle technischen Fragen regelten und die Netzbetreiber der einzelnen Staaten unterschiedliche Wege gingen, wurde auch in der Bundesrepublik durch die Deutsche Bundespost ein eigener nationaler ISDN-Standard entwickelt. Das darin eingesetzte ISDN-Protokoll heißt 1TR6, genannt nach einer technischen Richtlinie des Fernmeldetechnischen Zentralamts der Deutschen Bundespost.

Neben Deutschland entwickelten auch einige andere Länder ein nationales ISDN. Anfang der 90er Jahre erkannte man, daß durch die unterschiedlichen nationalen Protokolle viele ISDN-Leistungsmerkmale nicht über die jeweiligen Landesgrenzen hinaus nutzbar sind. Um dieses Defizit zu beheben, einigten sich 26 Netzbetreiber aus 20 europäischen Staaten in einem Memorandum of Understanding on the Implementation of European ISDN Services (MoU) auf einen gemeinsamen Standard. Das war die Geburtsstunde von Euro-ISDN. Das verwendete Protokoll wird als DSS1 (Digital Subscriber Signaling System No. 1) bezeichnet. Durch dieses europaweit einheitliche ISDN ist es nun seit Anfang 1994 möglich, innerhalb von Europa alle ISDN-Leistungsmerkmale zu nutzen und einheitliche Euro-ISDN-Endgeräte zu verwenden. Folgende Staaten haben Euro-ISDN 1994 eingeführt: Belgien Dänemark Deutschland Finnland Frankreich Griechenland

Großbritannien

Irland Italien Jugoslawien Luxemburg Niederlande Norwegen

Österreich

Portugal Schweden Schweiz Spanien Türkei Zypern

ISDN-Verbindungen sind auch weltweit mit allen größeren Industrieländern möglich (beispielsweise mit Japan oder mit den USA). Allerdings benutzen nicht alle Netzbetreiber dieser Länder das Euro-ISDN-

Protokoll, so daß mitunter nicht alle in Kapitel 1 beschriebenen Leistungsmerkmale des Euro-ISDN weltweit unterstützt werden. Derzeit wird das internationale ISDN vorrangig für die Datenkommunikation genutzt, während man zum Telefonieren weltweit weiterhin

auf das analoge Telefonnetz zurückgreift. Dem einheitlichen EuroISDN-Standard folgen jedoch neben den USA und Japan zunehmend auch osteuropäische (beispielsweise Slowakei, Ungarn, Polen) und wei-

Anschlußarten

61

tere Länder (beispielsweise Taiwan, Hongkong). Euro-ISDN hat deshalb große Chancen,

weltweit der einheitliche Standard für ISDN

zu wer-

den. In Deutschland gibt es aus den genannten historischen Gründen derzeit noch zwei ISDN-Standards, was einen praktischen Nachteil hat: Endgeräte, die für das nationale Protokoll ITR6 entwickelt wurden,

können nicht im Euro-ISDN betrieben werden und umgekehrt. Der ISDN-Anwender muß sich für eine der beiden Varianten entscheiden. Eine Ausnahme bilden sogenannte bilinguale ISDN-Telefone, die beide ISDN-Standards verstehen (beispielsweise das von der Telekom vertriebene ISDN-Telefon Tectra). Die Telekom wird das nationale ISDN noch bis zum Jahr 2000 parallel

zum Euro-ISDN zu Verfügung stellen. Sie bietet das nationale ISDN allerdings nicht mehr aktiv an. Die Kunden müssen einen nationalen ISDN-Anschluß ausdrücklich verlangen. Für die meisten Anwendungsformen ist der ältere ISDN-Standard jedoch nicht notwendig. Deshalb soll im weiteren nicht näher darauf eingegangen werden.

2.3

Anschlußarten

Anschlußarten im ISDN unterscheiden sich nach folgenden Kriterien: (Basis-, Primärmultiplexandes Anschlusses Größenordnung schluß), Netztopologie (Mehrgeräte-, Anlagenanschluß),

Bereitstellung

von

Leistungsmerkmalen

(Standard-,

Komfortan-

schluß).

Beim Ausfüllen eines ISDN-Auftragsformulars der Deutschen Telekom (vgl. S. 50f.) wird der ISDN-Nutzer nach den Anschlußarten gefragt.

Eine Übersicht dazu gibt die Abbildung 2.4.

Je nach Übertragungskapazität unterscheidet man zwei verschiedene Anschlußtypen:

den Basisanschluß mit zwei Nutzkanälen von je 64 KBit/s (B-Kanäle)

und einem Signalisierungskanal von 16 KBit/s (D-Kanal) und den Primärmultiplexanschluß mit 30 Nutzkanälen von je 64 KBit/s (30 B-Kanäle) und einem Signalisierungskanal von 64 KBit/s.

62

ISDN

verstehen

Standardanschluß

%

Anlagen“ ] anschluß

77

Komfortanschluß

I

Anlagenanschluß

Y

Primärmultiplexanschluß, [7

Euro-ISDN

30 x B-Kanal

I Abb. 2.4 Anschlußmöglichkeiten im ISDN (unsere Empfehlung ist grau markiert)

Der Basisanschluß stellt die kleinste und am häufigsten genutzte ISDNAnschlußart dar. Er ist zum Betreiben mehrerer einzelner Endgeräte so-

wie kleinerer Telefonanlagen vorgesehen und wird in der Praxis häufig von kleineren Firmen, Freiberuflern sowie zunehmend auch in Privat-

haushalten genutzt. Der Primärmultiplexanschluß mit 30 Nutzkanälen und einer gesamten Übertragungskapazität von rund 2 MBit/s wird vor allem zum Anschluß von leistungsstarken ISDN-Telekommunikationsanlagen in großen Unternehmen verwendet.

2.3.1

Basisanschluß

Die beiden Nutzkanäle B1 und B2 am Basisanschluß können unabhängig voneinander betrieben werden. So können Sie beispielsweise über den Basiskanal B1 telefonieren und gleichzeitig auf dem B2-Kanal ein Telefax versenden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, beide BKanäle für eine Anwendung (beispielsweise Dateitransfer) zu bündeln und damit die doppelte Übertragungsgeschwindigkeit (2 x 64 KBit/s = 128 KBit/s) zu erreichen. Sinnvoll ist die Kanalbündelung bei der schnellen Übertragung großer Datenmengen, damit die Nutzkanäle

Anschlußarten

63

schnellstmöglich wieder für andere Anwendungen zur Verfügung stehen. Beachten Sie jedoch, daß bei der Kanalbündelung auch die dop-

pelten Gebühren anfallen, da gleichzeitig zwei Verbindungen zustande

kommen. Kanalbündelung bei der Datenübertragung lohnt sich also tatsächlich erst bei größeren Datenmengen. Der Steuerkanal (D-Kanal) mit einer Übertragungskapazität von 16

KBit/s dient dem Austausch von Signalisierungsinformationen zwischen der ISDN-Vermittlungsstelle und dem ISDN-Teilnehmer. Der DKanal organisiert den geregelten Aufbau und Abbau einer ISDN-Ver-

bindung. Er erfüllt jedoch noch eine Reihe weiterer Aufgaben, die das

ISDN erst zu dem machen, was es ist. Dazu gehören die Übertragung der Rufnummer des Anrufers, die Übertragung der Gebühreninformationen oder die Zuordnung eines Telekommunikationsdienstes wie etwa der Bildtelefonie an das dafür geeignete Endgerät (beispielsweise PC-basiertes Bildtelefon).

ISDN-Netzabschluß (NTBA)

Der ISDN-Netzabschluß am Basisanschluß (Network Terminator NTBA, oft kurz nur als NT bezeichnet) ist ein kleines Zusatzgerät, das

die Telekom in Ihrer Wohnung oder der Firma anbringt. Es stellt die Schnittstelle zwischen dem Netz der Telekom und dem Wettbewerbs-

bereich dar. Am Ausgang des NTBA beginnt für Sie mit der internatio-

nal genormten Schnittstelle S, die Endgeräte-«Freiheit». Sie können jedes technisch zugelassene ISDN-Endgerät (Telefon, PC mit ISDN-Karte, Bildtelefon usw.) selbst in eine ISDN-Steckdose

(ISDN-Anschluß-Ein-

heit = IAE) oder in die sich im Netzabschlußgerät befindenden Stecker-

buchsen einstecken. Eine Einschränkung besteht allerdings darin, daß

maximal vier ISDN-Telefone an einem NTBA betrieben werden können, da das Netzabschlußgerät nur vier Telefone gleichzeitig mit Strom versorgen kann. Dazu benötigt es allerdings selbst 220 Volt Netzspannung. Sie sollten also bei der Neueinrichtung Ihres ISDN-Anschlusses darauf achten, daß sich am geplanten Standort des Netzabschlußgerätes auch eine 220-Volt-Steckdose befindet. Kommt es in Ihrer Wohnung zum Stromausfall, so versorgt die Vermittlungsstelle der Telekom eines der vier Telefone mit der notwendigen Betriebsspannung. Das für den Notbetrieb bestimmte Telefon muß diese Funktion allerdings unterstützen, was heutzutage noch nicht bei allen angebotenen ISDN-Telefonen der Fall ist (vgl. auch Kapitel 3.2).

64

ISDN

verstehen

Mehrgeräteanschluß Innerhalb des Basisanschlusses können Sie sich zwischen einem Mehrgeräteanschluß und einem Anlagenanschluß entscheiden. Der Unterschied besteht in der Art und Weise der Anschaltung der ISDNEndgeräte. Der Mehrgeräteanschluß wird auch als Punkt-zu-Mehrpunkt-Konfiguration bezeichnet. Vom Netzabschluß aus können an bis zu zwölf ISDN-Steckdosen maximal acht verschiedene ISDN-Endgeräte (Telefone, Faxgeräte, PC-Karten usw.) beliebig angesteckt werden. Die letzte ISDN-Steckdose darf nicht weiter als 200 m vom NTBA entfernt

sein (Abb. 2.5). Diese Art der Anschaltetechnik am Mehrgeräteanschluß

heißt passiver Bus. Wie Sie wissen, bezeichnet man in der Computertechnik als Bus Verbindungsleitungen, auf die mehrere Rechnerbaugruppen zugreifen können. Der ISDN-S,-Bus funktioniert auf der Basis eines vieradrigen Kupferkabels mit Abschlußwiderständen. Er verbin-

det die einzelnen Endgeräte mit dem Netzabschluß. Passiv ist diese Busstruktur, weil die digitalen Daten nicht verstärkt oder neu generiert, sondern unverändert weitertransportiert werden. Sollen die ISDN-

Endgerät |

m

m

Endgerät 2

Endgerät 8

2 t r r e st max. 200 m Mechrgeräteanschluß (passiver Bus)

Endgerät | Endgerät 2

max. 500 m

Endgerät 8

mn

Mehrgeräteanschluß (verlängerter passiver Bus) Endgerät I

BA | k =

TK-Anlage ————®

mar |km

m

Anlagenanschluß

j

; |

er

Abb. 2.5 Anschaltung des Mehrgeräteanschlusses als passiver und verlängerter passiver Bus sowie Anschalteprinzip des Anlagenanschlusses

Anschlußarten

65

Steckdosen weiter als 200 m vom Netzabschluß entfernt installiert werden, so existiert dafür eine weitere Anschlußmöglichkeit,

der verlän-

gerte passive Bus. In diesem Fall kann das letzte Endgerät bis zu 500 m vom NTBA entfernt sein. Dazu ist es jedoch notwendig, daß sich alle am ISDN-Bus angeschalteten Endgeräte innerhalb der letzten SO m der Installationsleitung befinden. Bei dieser Art der Anschaltetechnik

konzentrieren

sich somit alle Endgeräte

auf einem

relativ kleinen

Raum, was mitunter eine Einschränkung darstellt.

Beim Anschluß der Endgeräte an den passiven Bus müssen Sie zusätzlich darauf achten, daß die Verbindungskabel nicht länger als rund 10 m sein dürfen. In der Praxis werden Sie aber selten längere Anschlußkabel benötigen. Anlagenanschluß Der Anlagenanschluß, auch als Punkt-zu-Punkt-Konfiguration bezeichnet, ist für den Anschluß von Telekommunikationsanlagen (TK-Anlagen) vorgesehen. Hier beträgt die maximale Entfernung vom Netzab-

schluß

bis zur TK-Anlage

1000m.

Die Anzahl

der anschließbaren

Endgeräte richtet sich nach der Größe der Telekommunikationsanlage. Dabei gestatten viele Anlagen den Anschluß von ISDN-Endgeräten über die vieradrige S,-Schnittstelle sowie den Anschluß von herkömmlichen

Endgeräten

(beispielsweise

Faxgeräte

der

Gruppe

3) über

analoge

Schnittstellen. Zusätzlich ist es möglich, im Inhouse-Bereich der Telekommunikationsanlage einen passiven oder verlängerten passiven Bus zu realisieren: Dabei können Sie wiederum bis zu acht Endgeräte

beliebig innerhalb der bereits erwähnten Entfernungen anschalten. Da bei größeren Unternehmen mit weiträumigem Gelände die Entfernung zwischen den einzelnen Nebenstellen und der Telefonanlage durchaus mehr als 500 m betragen kann, existieren weitere Anschaltemöglich-

keiten, die dann allerdings technisch bedingt nur als Punkt-zu-PunktKonfiguration ausgeführt werden: Sie können nur ein ISDN-Endgerät anschalten (es existiert kein Bus mit mehreren Steckdosen). Die dabei verwendeten Schnittstellen werden als U-Schnittstellen bezeichnet und sind herstellerspezifisch. Die erzielten Entfernungen variieren zwi-

schen 1 km und 4 km und sind abhängig von der jeweils eingesetzten U-Schnittstelle. Mit der als UP, bezeichneten zweiadrigen Schnittstelle, auf die sich zahlreiche Hersteller von ISDN-Telekommunikationsanlagen geeinigt haben, sind Distanzen von bis zu 4 km realisierbar. Eine

weitere, beispielsweise in ISDN-Anlagen der Firma Siemens eingesetzte

66

ISDN verstehen

Schnittstelle heißt UP,. Sie kann Entfernungen von bis zu 1 km überbrücken. U-Schnittstellen benötigen prinzipiell nur zwei Kupferadern. Der Vorteil: Man kann damit das bereits vorhandene analoge Telefonleitungsnetz für das ISDN nutzen, ohne zusätzliche Kabel verlegen zu müssen. Ein Anschaltebeispiel im Inhouse-Bereich einer Telekommunikationsanlage mit einem passiven S,-Bus und einer UP,-Schnittstelle zeigt Abbildung 2.6. ISDN-Telekommunikationsanlagen an einem Anlagenanschluß bieten darüber hinaus noch einen weiteren Vorteil: Mit ihnen ist es möglich, direkt zu einer Nebenstelle durchzuwählen. Diese Durchwahlfähigkeit

wird bei analogen Telekommunikationsanlagen erst ab acht analogen Telefonanschlüssen («Amtsanschlüsse») eingerichtet. Die Nutzung von ISDN-Telekommunikationsanlagen wird in Kapitel 3 näher erläutert.

oO

vieradrige Se-Anschlüsse

max. 200 m

zweiadrige UP,-Anschlüsse

Abb. 2.6 Anschaltebeispiel im Inhouse-Bereich einer TK-Anlage mit passivem So-Bus und UP,-Schnittstelle

Sowohl der Mehrgeräteanschluß als auch der Anlagenanschluß werden von der Telekom in zwei verschiedenen Ausbaustufen,

die Bereitstel-

lung von Leistungsmerkmalen betreffend, angeboten. Es sind: .. Standardanschluß und .. Komfortanschluß.

Beide Ausbaustufen unterscheiden sich nur geringfügig in den angebotenen Leistungsmerkmalen voneinander, wie aus Tabelle 2.1 ersichtlich ist. Der Standardanschluß kann durch einen Aufpreis in einen

Anschlußarten

67

Komfortanschluß umgewandelt werden. Vornehmlich für den Bedarf der Datenübertragung wird auch ein Einfachanschluß angeboten, bei dem Sie eine Rufnummer und nur wenige Leistungsmerkmale nutzen können. Leistungsmerkmal

Standardanschluß

Komfortanschluß

Anklopfen

*

Anrufweiterschaltung

*

Gebührenimpuls

*

Halten einer Verbindung

*

*

Mehrfachrufnummer (MSN)

*

*

Übermittlung der Rufnummer

*

*

Umstecken

*

*

am Bus

Tabelle 2.1 Übersicht der am Standard- und Komfortanschluß verfügbaren Leistungsmerkmale

Mehrfachrufnummer (MSN)

Das

Leistungsmerkmal

Mehrfachrufnummern

(Multiple

Subscriber

Number= MSN) bedeutet, daß man sich für einen Euro-ISDN-Anschluß

bis zu 10 verschiedene Rufnummern einrichten lassen kann. Für den Standard- und Komfortanschluß vergibt die Telekom automatisch drei MSN. Wenn Sie weitere MSN nutzen wollen, so ist dies mit einem mo-

natlichen Aufpreis verbunden. Sinnvoll sind verschiedene Mehrfachnummern dann, wenn Sie an einem ISDN-Anschluß mehrere Endgeräte des gleichen Dienstes (beispielsweise Telefone) anschließen möchten und diese unterscheiden wollen (vgl. Abb. 2.7). Dabei kann

ein ISDN-Telefon durchaus die gleiche MSN haben wie ein Faxgerät, denn die intelligente Steuerung im ISDN - die Dienstekennung - bewirkt, daß ein ankommender Telefonanruf nur beim ISDN-Telefon mit

der MSN = 2345 677 signalisiert wird. Jeder Dienst im ISDN hat eine eigene Kennung und aktiviert nur die entsprechenden Endgeräte. Eine weitere praktische Einsatzmöglichkeit der Mehrfachnummern ist in Abb. 2.8 dargestellt. In einer kleinen Firma sollen nach Geschäftsschluß eintreffende Telefonate zum Privatanschluß des Geschäftsführers weitergeschaltet werden, während

der Faxempfang und eine Da-

68

ISDN

verstehen

ISDN-Fax (Gruppe 4)

ISDN-Telefon

2345677

=

2345676

ISDN-Telefon

Abb. 2.7

PC mit ISDN-Karte

Unterscheidung zweier ISDN-Telefone durch Mehrfachrufnummern-

vergabe (MSN)

tenabfrage über den ISDN-PC in der Geschäftsstelle auch nach Feierabend möglich sein sollen. In unserem Beispiel wird die dem Telefon zugeordnete MSN 1234566 weitergeschaltet, während alle anderen ISDN-Anwendungen (Fax, Datenkommunikation usw.) vor Ort verbleiben. Eine zusätzliche Kombination ist denkbar: Ein Mitarbeiter dieser

Firma arbeitet nach Feierabend in der Geschäftsstelle und soll deshalb auch telefonisch erreichbar sein. Hierzu geben Sie einfach dem ISDN-

Telefon eine zweite MSN (beispielsweise 1234581), über die dann die

Firmenanrufe gelangen, die nicht zum Geschäftsführer weitergeleitet

werden sollen. Die Rufnummern für einen ISDN-Anschluß können von der Telekom fortlaufend (wie in Abb. 2.7) oder unregelmäßig (wie in Abb. 2.8) ver-

geben werden. Wenn Sie Ihre bisherigen analogen Rufnummern behalten wollen, so ist das in den meisten Fällen möglich. Die Mehrfachnummer löste die Endgeräteauswahlziffer (EAZ) des nationalen ISDN (1TR-6 Standard) ab. Abhängig davon, ob Sie einen nationalen oder einen Euro-ISDN-Anschluß besitzen, stehen Ihnen un-

terschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, die Endgeräte mit einer

Endnummer zu versehen. Ein nationaler ISDN-Basisanschluß erlaubt entweder die gleiche ISIDN-Nummer für alle Geräte oder dank der Endgeräteauswahlziffer (EAZ) - von O bis 9 - unterschiedliche Nummern. Die EAZ O istein Global Call, das heißt, ein Anruf richtet sich an

Anschlußarten

ISDN-Fax (Gruppe 4) ee, it

69

PC mit ISDN-Karte ss

1234590 1234566 (!) wird weitergeschaltet 1234581 Büro Privatanschluß des Geschäftsführers

ISDN-Telefon

Abb. 2.8 Anrufweiterschaltung durch gezielte Mehrfachrufnummernvergabe

alle Endgeräte. Wenn Sie mehr als ein Gerät für den gleichen Dienst (beispielsweise mehrere ISDN-Telefone) betreiben, werden alle gleichzeitig angesprochen. Zum Zuge kommt immer nur das erste Endgerät,

das sich meldet. Die EAZ von 1 bis 8 können den einzelnen Geräten zugewiesen werden. Die EAZ 9 hat ähnlich der EAZ 0 eine besondere Bedeutung: Die EAZ 9 veranlaßt das Endgerät, alle ankommenden Anrufe des zugehörigen Dienstes zu übernehmen und sie zu melden. Beachten Sie jedoch, daß die Einstellung der EAZ im Euro-ISDN entfällt. Wir erwähnen die Funktionsweise von EAZ des älteren, nationalen ISDN-Protokolls aus einem wichtigen Grund: In vielen älteren ISDN-

Applikationen für Personalcomputer, die für Euro-ISDN angepaßt wurden, finden Sie einen Auswahlpunkt bzw. ein Dialogfeld, in dem eine EAZ eingetragen werden soll. Die Verwirrung ist damit komplett: Bei dieser Auswahl handelt es sich nicht tatsächlich um eine EAZ, sondern um

die für Euro-ISDN umgesetzte ping» besteht im Euro-ISDN eben ISDN-Applikationen für Die Hersteller müssen dabei plikation für den nationalen beiten.

EAZ-Funktion, das «Mapping». Mit «Mapdie Möglichkeit, Endgeräte - oft sind es Personalcomputer - gezielt anzusprechen. die gewohnte Benutzeroberfläche der ApISDN (1TR 6) nicht grundlegend überar-

70

ISDN

verstehen

Dienstekennung (Service Indicator) Alle Dienste im ISDN verfügen über eine eigene Kennung. Diese Dienstekennung

ist notwendig,

damit

sich Geräte

des gleichen

Dienstes

erkennen und verständigen können. Ein Faxgerät spricht damit beispielsweise nur diejenigen Endgeräte auf der Gegenseite an, die auf den Dienst «Fax» eingestellt sind. Ist auf der Gegenseite kein Endgerät mit

der Dienstekennung «Fax» vorhanden, wird der Anruf abgewiesen, und es fallen keine Gebühren an. Die Serviceindikatoren werden folgendermaßen bezeichnet (wichtig, falls Sie die Einstellung selbst vornehmen müssen): 01 Telefonie (Fernsprechen) 02

a/b-Dienste (analoge Geräte im ISDN: Modem,

Faxgruppe 2/3)

03 04

X.21-Dienste ISDN-Telefax (Gruppe 4)

05

T-Online (Btx) mit 64 KBit/s

07 08 09

Datenfernübertragung mit 64 KBit/s X.25-Dienste Teletex mit 64 KBit/s

OA OD OE

Textfax (Mischmodus für ASCII-Text und Grafik) Fernwirken, Telemetrie Fernzeichnen

OF 10

künftiger Standard für T-Online (Bildschirmtext) Bildtelefonie

Manche Probleme bei der Nutzung von Endgeräten im ISDN resultieren daraus, daß man die einzelnen Geräte mit falschen Dienstekennungen zu betreiben versucht. Dies betrifft insbesondere solche ana-

logen Endgeräte (wie beispielsweise Fax der Gruppe 3), die an a/b-Adaptern und a/b-Schnittstellen von Telekommunikationsanlagen

arbeiten. Wenn Sie versuchen, ein Fax zu versenden, und die Gegenstelle immer besetzt ist, kann das ein Anzeichen dafür sein, daß der

Kommunikationspartner den Serviceindikator für sein Faxgerät falsch (oft 01 für Telefonie und nicht 02 für analoge Geräte) eingestellt hat.

Achtung: Wie erstaunlich es Ihnen auch erscheinen mag: Sie sollten bei Kommunikationsproblemen mit analogen Faxgeräten an ISDN-Telekommunikationsanlagen

oder

a/b-Terminaladaptern

versuchen,

die

Dienstekennung auf Telefonie - also falsch - einzustellen. Wenn beide

Anschlußarten

71

Kommunikationspartner die analogen Nebenstellen für Fax Gruppe 3 als «Sprachdienst» definieren, funktioniert die Verbindungeinwandfrei. Telenorma GmbH berichtete, daß 80% der Kunden sich beschwerten, wenn der Faxanschluß korrekt auf Gruppe-3-Merkmal eingestellt war,

aber lediglich 20%, wenn es gegen die Regeln als Telefonie definiert wurde! Die Dienstekennung der Gegenstelle läßt sich feststellen: Wechseln Sie an Ihrem Anschluß das Dienstemerkmal so lange, bis sich die

Gegenstelle mit einem normalen Verbindungssignal (Klingeln) meldet.

2.3.2

Primärmultiplexanschluß

Der Primärmultiplexanschluß (PMxAs) ist für größere Unternehmen konzipiert worden, bei denen naturgemäß ein höherer Kommunikationsbedarf besteht. Er wird ausschließlich als Anlagenanschluß (Punkt-zu-Punkt-Konfiguration) angeboten (siehe auch Abb. 2.4). Da-

mit werden mittlere bis große Telekommunikationsanlagen oder HostRechner ans ISDN angeschlossen. Der Primärmultiplexanschluß besteht aus 30 Nutzkanälen

je 64

KBit/s = 1,92 MBit/s

(30 B-Kanäle),

einem Signalisierungskanal von 64 KBit/s (D-Kanal) und einem Synchronisationskanal von ebenfalls 64 KBit/s. Das entspricht einer gesamten Übertragungsrate von 2,048 MBit/s. Die Übertragungsrate des Primärmultiplexanschlusses entspricht der Nutzkapazität von 15 Basisanschlüssen. Der Netzabschluß des Primärmultiplexanschlusses heißt NTPM (Network Terminator Primär-Multiplexanschluß) und wird ebenso wie der NT des Basisanschlusses in den Räumen Ihrer Firma von der Telekom angebracht. Die Anschlußleitung, die den

NTPM mit der Vermittlungsstelle verbindet, kann aus vieradrigem Kupferkabel oder einer Glasfaserleitung bestehen. Die teilnehmerseitige Schnittstelle heißt S,,, und

verbindet vieradrig

die Telekommunika-

tionsanlage mit dem Netzabschlußgerät (NTPM). Für Breitband-ISDN-Anwendungen ist in der Praxis ein Vergleich der jeweils aktuellen Preise eines Primärmultiplexanschlusses mit denen der

Basisanschlüsse sinnvoll. Oft wird die gesamte Übertragungskapazität

von 30 B-Kanälen (rund 2 MBit) gar nicht benötigt. Mittlerweile bietet die Nachrichtenindustrie zahlreiche ISDN-Lösungen an, die für Breitband-Kommunikationsanwendungen (beispielsweise Videoconferen-

cing, Kopplung lokaler Rechnernetze) sisanschlüsse unterstützen.

die Bündelung

mehrerer Ba-

Ein Beispiel für einen Preisvergleich: Am 1. Juli 1996 kostete ein Primär-

72

ISDN

verstehen

multiplexanschluß monatlich 518 DM und ein Basisanschluß (Standardanschluß) 46 DM. Mit elf Basisanschlüssen (22 Nutzkanäle = 1,408

MBit/s) liegen Sie monatlich bei 506 DM, also noch etwas günstiger als mit einem Primärmultiplexanschluß. Benötigen Sie jedoch mehr als 1,408 MBit/s Übertragungskapazität, lohnt sich auf jeden Fall ein Primärmultiplexanschluß. Für viele Anwendungsbereiche, beispielsweise für Kopplung von Computernetzen, wären kostengünstige Primärmultiplexanschlüsse mit geringerer Kanalzahl oder Mengenrabatte sinnvoll. In Großbritannien wird beispielsweise das Fractions Primary Rate ISDN angeboten. Mit seinen sechs Kanälen können 384 KBit/s preisgünstig übertragen werden.

2.3.3

Installation

von

Basisanschlüssen

Die Installation eines passiven oder verlängerten passiven Busses (Sj-

Bus) in Ihrer Wohnung oder Firma können Sie von zugelassenen Un-

ternehmen oder Personen ausführen lassen, da mit der S,-Schnittstelle am Netzabschluß der Zuständigkeitsbereich der Telekom endet und der

Teilnehmerbereich beginnt. In der Sprache der Telekom wird er auch Wettbewerbsbereich genannt. Dazu

hat das Bundesamt

für Zulassun-

gen in der Telekommunikation (BZT) alle Fachleute mit einem elektrotechnischen oder nachrichtentechnischen Berufsabschluß und Unternehmen mit entsprechender Qualifikation ermächtigt. Besitzen Sie

Abb. 2.9 Anschalteeinrichtungen für ISDN in Westerntechnik

Anschlußarten

73

selbst eine solche Qualifikation, so können Sie im privaten Leitungsnetz hinter dem Netzabschluß alle Installationsarbeiten (Verlegen des Kabels, Anbringen

der ISDN-Steckdosen,

Anschalten

der Endeinrich-

tungen) eigenhändig ausführen. Zu beachten sind dabei verschiedene

Installationsbedingungen. So wird beispielsweise der S,-Bus grundsätz-

lich mit einem vieradrigen paarweise verdrillten Kupferkabel installiert. Die für die Installation zugelassenen Kabeltypen werden in der Richtlinie VDE 0815 «Installationskabel und -leitungen für Fernmeldeund Informationsverarbeitungsanlagen» genannt und sind im Elektro-

fachhandel erhältlich. Im ISDN können die herkömmlichen Telefonsteckdosen nicht genutzt

werden. Für das Anschalten von ISDN-Endgeräten werden in der Praxis zwei verschiedene Dosenarten, die IAE (ISDN-Anschluß-Einheit) und die UAE (Universal-Anschluß-Einheit), eingesetzt. Beide Steckdosenty-

pen sind in Westerntechnik ausgeführt (Abb. 2.9).

Während die IAE ausschließlich für das ISDN bestimmt ist, kann man

eine UAE für analoge und ISDN-Endeinrichtungen nutzen. Diese zwei-

6polige Westernstecker für analoge Geräte

\

8polige Westernstecker für ISDN-Geräte

7

Anpassungselemente Abb. 2.10

Die Universal-Anschluß-Einheit (UAE) kann im ISDN und im analogen Telefonnetz verwendet werden

74

ISDN verstehen

fache Einsatzmöglichkeit der UAE wird durch zwei kleine Anpassungselemente möglich, die in der Universalsteckdose stecken (vgl. auch Abb. 2.10). Bei analogen Endgeräten werden sechspolige Westernstecker genutzt (Anpassungselemente bleiben in der UAE). Bei ISDNEndgeräten werden achtpolige Westernstecker verwendet (Anpassungselemente müssen entfernt werden).

Die Innenbeschaltung der ISDN-Steckdosentypen IAE und UAE ist in Anlage A dargestellt. Beabsichtigen Sie als autorisierte Fachperson, die Installation Ihres ISDN-Anschlusses selbst vorzunehmen, so sollten Sie vorher durch Lektüre entsprechender Fachliteratur Ihre Kompetenz er-

weitern. Wir können hier nicht auf die Installationsdetails eingehen. Nichtfachleuten raten wir vom Basteln ab.

2.4

Standardisierung

im ISDN

Neben hohen Übertragungsraten und vielfältigen Leistungsmerkmalen ist die Integration unterschiedlicher Telematikanwendungen (Telefonieren, Bildkommunikation, Datenübertragung usw.) in einem Uni-

versalnetz einer der wesentlichen Pluspunkte des ISDN. Sein Erfolg beruht zum großen Teil auf einer klaren Standardisierung und auf für die Benutzer relativ leicht handhabbarer Technologie. Im Vergleich mit der umständlichen Konfiguration von X.21- (für Datenübertragung mit direkter Verbindung - Datex L) oder X.25-Schnittstellen (für Datenübertragung ohne direkte Verbindung - Datex-P) ist ISDN ganz im Zeichen der Zeit (fast) eine Plug-and-Play-Lösung. Insgesamt ist die Sache nicht ganz so einfach, und zudem sind mehrere Begriffe aus dem Bereich der Telekommunikation für normale Anwenderinnen und Anwender weitgehend unverständlich. Das OSI-Schichtenmodell, kolle und Schnittstellen im ISDN gehören dazu.

2.4.1

Was

Proto-

ist das 0$I-Schichtenmodell?

Wenn Sie ein ISDN-Telefon Ihr eigen nennen, haben Sie sich möglicherweise gefragt, was merkwürdige Meldungen auf dem Display bedeuten wie

Übermittlungsfehler in Schicht 1

oder Protokollfehler in Schicht 2

Standardisierung

im ISDN

75

Auch wenn Sie versuchen, Daten zwischen zwei ISDN-Endsystemen zu

übertragen, kann Ihnen folgende Meldung präsentiert werden:

Abb. 2.11 Fehlermeldung bei der Datenübertragung

Bei den Meldungen geht es um Fehler, die sich auf das OSI-Schichtenmodell beziehen. OSI (Open Systems Interconnection) bedeutet eine standardisierte Kommunikation zwischen offenen Systemen, beispielsweise

zwischen

zwei

unterschiedlichen

Rechnern,

die

aber

bei

der

Kommunikation den gleichen Prozeduren folgen. Dank dem von der Normierungsorganisation ISO (International Standardization Organization) festgelegten Modell können Geräte und Applikationen verschiedener Hersteller miteinander Informationen austauschen. Das OSI-Modell

besteht aus sieben Schichten,

die allerdings nur vir-

tuell vorhanden sind. Sie sind sozusagen ein Gedankenmodell. Es sind: 1. Übertragungsschicht (physical layer) Diese Schicht sorgt für die tatsächliche, physikalische Übertragung der Informationen als einer Folge von Bits und ist somit die einzige Schicht, die direkt mit dem Übertragungsmedium (Glasfaser, Kupferkabel) in Verbindung kommt. Sie bildet daher die unterste Ebene des

OSI-Modells.

Das

Übertragungsmedium

selbst

gehört

nicht

mehr zu dieser Schicht. 2. Sicherungsschicht (data link layer) Die Aufgabe dieser Schicht besteht in der Kontrolle und Korrektur der Datenübertragung. Störungen müssen erkannt und Fehler behoben werden. 3. Vermittlungsschicht (network layer) Mit dieser Schicht wird die Vermittlung von Daten innerhalb eines Netzes geregelt. Auf- und Abbau einer Verbindung von Endsystem zu Endsystem gehören dazu. Mit Netzübergangsfunktionen lassen sich unterschiedliche Systeme (Computer, Vermittlungsstellen) oder Netze (Mobilfunknetz, Fernsprechnetz) verknüpfen.

76

ISDN

verstehen

4. Transportschicht (transport layer)

Sie kümmert sich um den Datentransport zwischen zwei Endsystemen und überwacht die transparente Datenübertragung, bei der die Daten nicht verändert werden. Treten in der bestehenden Verbindung zwischen den Endsystemen Fehler auf, werden diese erkannt

und korrigiert (Ende-zu-Ende-Überwachung). 5. Sitzungssteuerungsschicht (session layer) Als Sitzung wird die gesamte Verbindungsdauer zwischen zwei Endsystemen bezeichnet. Die Aufgabe der Sitzungssteuerungsschicht liegt in einer Koordination der Verbindung. Somit können die Endsysteme im Dialog kommunizieren. Jedes System «weiß», wann

die Daten zu senden und zu empfangen hat.

es

6. Darstellungsschicht (presentation layer)

Diese Schicht legt fest, wie die Informationen in einer gemeinsamen «Sprache»

(Datenformate)

auszutauschen

und

darzustellen

sind.

Verschiedene Formate werden entsprechend übersetzt. 7. Anwendungsschicht (application layer) Diese Schicht schließt das Modell zu den Anwendungen hin ab. Endgeräte und Applikationen - Hardware und Software - werden hier mit ihren Funktionen abgebildet. Die Aufgaben der einzelnen Schichten lassen sich an zwei Beispielen erklären. Sie schalten Ihren PC ein und damit auch die installierte ISDN-Karte. Sie starten eine Applikation

auf Ihrem

Rechner,

um

mit einem

ent-

fernten Computer zu kommunizieren. Die ISDN-Karte ist an einen ISDN-Anschluß angeschlossen. Die physikalischen Gegebenheiten des ISDN-Anschlusses sind festgelegt (Schicht 1). Nun rufen Sie aus dem Menü den Befehl «Verbindung herstellen» auf. Die zuvor im Dialogfeld festgelegte Rufnummer

des entfernten Rechners wird aufgerufen und

die Verbindungsprozedur gestartet. Zunächst sehen Sie im Anzeigefeld der Applikation, wie die ISDN-Karte den «Hörer abhebt». Damit diese Information gesichert in der Vermittlungsstelle ankommt, wird die Übertragungsstrecke fehlerfrei «gemacht» (Schicht 2). Die von der ISDN-Karte gewählte Telefonnummer führt in der Vermittlungsstelle zum Verbindungsaufbau mit dem entfernten Rechner. Sie sehen im Anzeigenfeld der Applikation, wie auf der anderen Seite der Hörer abgenommen

wird. Die Verbindung ist hergestellt (Schicht 3). Nun tau-

schen beide Geräte Informationen darüber aus, wie der Datentransport

Standardisierung

im ISDN

77

erfolgen soll (Schicht 4). Beide Geräte werden miteinander synchronisiert, man sagt auch trainiert, damit die Verbindung eventuell optimiert werden kann (Schicht 5). Auf Ihrem Bildschirm erscheinen die ersten Zeichen (Schicht 6), und Sie können dank der Kommunikationsapplikation, die auf Ihrem PC installiert ist, mit dem entfernten Rechner arbeiten (Schicht 7). Selbstverständlich ist dieses Beispiel nur eine grobe Vereinfachung der

tatsächlich stattfindenden Prozesse. Etwas anders stellt sich das OSIModell dar, wenn Sie selbst telefonieren. Die Ausgangsbedingungen sind ähnlich: Der Telefonapparat ist mit der Anschlußdose verbunden. Die

Parameter

dieser

Telekommunikations-Anschluß-Einheit

(TAE)

sind genau festgelegt (Schicht 1). Sie heben den Hörer ab und hören

das Freizeichen (Schicht 2). Sie geben die Rufnummer ein und hören,

wie die Verbindung vermittelt wird (Schicht 3). Nachdem der angerufene Gesprächspartner den Hörer abgenommen hat, ist die Verbindung hergestellt (Schicht 4). Sie sagen: «Hallo, hier ist Müller.» Auf der ande-

ren Seite erwidert jemand: «Bitte sprechen Sie lauter, ich kann nichts hören!» Indem Sie nun versuchen, etwas lauter zu sprechen, befinden

Sie sich in der «Trainingsphase»: Sie schaffen mit Ihrem Gegenüber die bestmöglichen Verständigungsbedingungen (Schicht 5). Auch die Sprache des Dialogs - Schwäbisch, Sächsisch usw. - legen Sie selbst fest (Schicht 6). Und wo bleibt in diesem Modell die Schicht 7? Etwas übertrieben könnte man sagen, daß Sie die letzte Schicht darstellen, bei-

spielsweise mit Ihrer Vorliebe für ausgedehnte Gespräche. Alle Schichten des OSI-Modells sind streng hierarchisch organisiert. Nur benachbarte Schichten können sich miteinander verständigen. Die jeweils untere Schicht erbringt stets eine Dienstleistung für die darüberliegende. So stellt beispielsweise Layer 2 einen gesicherten und fehlerfreien Datenrahmen («Behälter») zur Verfügung, den die Schicht

3 mit ihren Signalisierungsinformationen (beispielsweise «Hörer abgehoben» oder «Rufnummer gewählt») füllt. Ist Schicht 2 fehlerhaft, so wird auch keine Information aus Schicht 3 an das ISDN weitergegeben. Die unteren Schichten (1-4) bezeichnet man als Transportdienste und die oberen (5-7) als Zugriffsdienste (Abb. 2.12).

Wissen Sie jetzt, was die Meldung «Protokollfehler in Schicht 2» bedeutet? Am Basisanschluß des ISDN kennen wir zwei Nutzkanäle (B-Kanäle) und den Zeichengabekanal (D-Kanal). Das OSI-Referenzmodell gelangt

dabei in unterschiedlicher Art zur Anwendung:

Für die Zeichengabe

ISDN

| | | | | | I I I I I I I ! I I I I | | ! I I I I I I I I I I

6. Darstellung

S3suSIpsyladnz

| |

7. Anwendung

7. Anwendung

Zugriffsdienste

| | | | | |

verstehen

6. Darstellung

5. Sitzungssteuerung

5. Sitzungssteuerun

4. Transport

3. Vermittlung

—_]

2. Sicherung

4. Transport

Transportdienste

78

-|

=

Do

= “ Oo °

3. Vermittlung

3

2 ® =

u a

| 2. Sicherung

®

I. Übertragung



Übertragungsmedium (z.B. Kupferkabel) Abb. 2.12

Die sieben Schichten des OSI-Referenzmodells

und den erfolgreichen Auf- und Abbau einer Verbindung werden die Schichten 1-3 genutzt (D-Kanal-Protokoll). Die B-Kanäle verwenden alle sieben Schichten des OSI-Modells (Abb. 2.13).

Standardisierung

e| |



Bı-Kanal

B:-Kanal

7

7

u

6

6

5

5

5N

3

3

D-Kanal

4

3

2 |

im ISDN

79

>

3

4

a3

2

2

5

l

N

3

23

Basisanschluß Abb. 2.13

2.4.2

Das OSI-Modell findet auch im ISDN Anwendung (vereinfachte Darstellung)

Protokolle

im

ISDN

Die Regeln für den Informationsaustausch und Einzelheiten der Informationsübertragung werden durch Protokolle festgelegt. Im ISDN handelt es sich zunächst um ein spezifisches Protokoll, das die Funktionalität des D-Kanals als eines Steuerungskanals definiert. Ob der

ISDN-Anschluß bei Ihnen als nationales ISDN oder als Euro-ISDN konfiguriert ist, darüber entscheidet das verwendete Protokoll. Wir haben bereits erwähnt (vgl. Kapitel 2.2), daß man für das Euro-ISDN-Protokoll die Bezeichnungen «E-DSS1-

ISDN» (heute nur «DSS 1») verwendet und das Protokoll des nationalen ISDN in Deutschland in der Fachspra-

che «1 TR 6-ISDN» heißt. Diese auf den ersten Blick unverständlichen Namen erlauben Fachleuten sofortige Rückschlüsse auf die spezifischen Richtlinien, die das Pro-

80

ISDN verstehen

tokoll definieren. Die Änderung eines Protokolls vollzieht sich mit Hilfe entsprechender Software, die in den Vermittlungsstellen eingesetzt wird. Euro-ISDN bedeutet mit anderen Worten eine neue Softwareversion. Die bestehenden Hardwareverbindungen - Leitungen, physikalische Schnittstellen usw. - bleiben unverändert. Bedauerlicherweise sind beide Protokolle untereinander nicht kompatibel. Das bedeutet für die

Teilnehmer des nationalen ISDN, daß sie ihre Endgeräte für 1TR6-Protokoll nicht mitdem Euro-ISDN-DSS1-Protokoll verwenden können. Betroffen sind davon insbesondere ältere ISDN-Telefone und Telekommunikationsanlagen, bei denen das Protokoll hardwaremäßig (durch

Schaltkreise) realisiert wurde. Manche Endgeräte lassen sich jedoch re-

lativ leicht auf das neue Protokoll umstellen, da die Umsetzung nur eine Frage neuer Software ist. Kein Problem haben Sie mit PC-Erweiterungskarten, die nur neue Treibersoftware benötigen. Die Protokolle des D-Kanals sind natürlich nicht die einzigen im ISDN. Auch in den B-Kanälen werden spezifische Protokolle verwendet.

Wenn Sie Daten übertragen und alles glattgeht, merken Sie davon natürlich nichts. Oft kann es aber passieren, daß sich die ISDN-Karte in Ihrem PC mit der Endeinrichtung des Kommunikationspartners unter

keinen Umständen verständigen will.

Abb. 2.14 Fehler im B-Kanal deuten auf unterschiedliche Protokolle hin

Solche Fehlermeldungen sind ärgerlich. Sie haben die ISDN-Erweiterungskarte richtig konfiguriert; Sie haben die richtigen Parameter in die CONFIG.SYS eingetragen und die Applikationen an die ISDN-Übertragung angepaßt. Und trotzdem will sich der Erfolg bei der Datenübertragung nicht einstellen. Was ist zu beachten? Zunächst ist es für Sie wichtig, sich mit den grundlegenden Informationen vertraut zu machen: Aufgabe der Protokolle im D-Kanal ist die Herstellung der Verbindungen zwischen zwei ISDN-Endgeräten (Telefon, PC-Erweiterunkskarte). Protokolle im B-Kanal sorgen dagegen dafür, daß beide Geräte miteinander kommunizieren. Der B-Kanal verhält sich dabei wie

Standardisierung

im ISDN

81

ein transparenter Behälter, in dem die Daten weitergereicht werden. Ein Protokoll beschreibt, wie ein Behälter aussehen muß und wie er

sich zu verhalten hat. Beide Kommunikationspartner müssen dabei die gleichen Behälter verwenden. Es gibt mehrere Übertragungsprotokolle im B-Kanal, die Behälter

können unterschiedlich sein. Größe, Form sowie die Art ihrer Ver-

schachtelung ist je nach Protokoll anders. Die Aufgabe der ISDN-Erweiterung ist es, die Behälter festzulegen, zu versenden oder zu emp-

fangen. Die Unterschiede zwischen den ISDN-Erweiterungskarten

machen sich negativ bemerkbar, venn sie nicht die gleichen Protokolle, das heißt nicht die gleichen Behälter verwenden. Wenn Sie über ISDN nur telefonieren, werden Sie kaum mit den un-

terschiedlichen Protokollen konfrontiert. Probleme tauchen bei der Datenfernübertragung

(File Transfer) und bei der Kommunikation

zwischen verschiedenen Terminalprogrammen (beispielsweise zwischen dem PC und einer Mailbox) auf. Die entsprechenden Einstel-

lungen müssen die Benutzerinnen und Benutzer selbst vornehmen.

Welche Protokolle gibt es im B-Kanal? Folgende sollten Sie kennen: X.75 (ISO 7776) ist ein Übertragungsprotokoll, daß sich in der europäischen Datenfernübertragung via ISDN als Standard durchgesetzt hat. Es wird von Telematikdiensten wie Fax Gruppe 4, Datex-J, Telex oder File

Transfer verwendet und ist deshalb das Standardprotokoll von ISDN-Er-

weiterungskarten, die mit der CAPI-Schnittstelle (vgl. Kapitel 3) arbeiten. Dieses Protokoll ist jedoch über verschiedene Parameter modifi-

zierbar, was das Leben bei der Datenübertragung (File Transfer) und beim Zugang zu einer Mailbox erschweren kann. HDLC

(High Level Data Link Control) ist ein Standard, mit dem sich

ungleiche Endgeräte miteinander verständigen können. Dank der verwendeten Datenflußsteuerung (flow control) wird verhindert, daß der

Datenempfänger mit Datenpaketen überfordert wird. Bevor ein Daten-

paket versandt wird, erfolgt vom Datenversender eine Prüfung, ob Daten angekommen sind (Quittung der Gegenstelle) und weitere Daten überhaupt versandt werden dürfen. T.70 und T.90 finden beim ISDN-Telefax, -Telex und -Teletex Verwendung. T.90 ist die aktuelle Variante des Protokolls, und es kommt manchmal vor, daß sich ältere ISDN-Faxgeräte (Gruppe 4) mit neueren Produkten nicht zufriedenstellend verständigen wollen. Sollte es zu solchen Kommunikationsproblemen kommen, muß man die

82

ISDN

verstehen

neueren Faxgeräte, die auch das ältere Protokoll beherrschen, auf T.70

einstellen.

Beide Protokolle werden von vielen ISDN-Karten unter-

stützt.

ETS 300383

(ISO 8208) stellt ein standardisiertes Protokoll für File

Transfer

(Euro

dar

File Transfer).

triebssystem gebunden;

Es ist nicht

an ein

spezielles

Be-

Euro-File-Transfer-Programme funktionieren

zwischen Rechnern der DOS-, Macintosh- und UNIX-Welt. Vorausset-

zung ist allerdings, daß ein UNIX-Rechner oder ein Personalcomputer mit seiner ISDN-Erweiterung auch den Euro-File-Standard unterstützt. Das ist heutzutage oft noch nicht der Fall (vgl. Kapitel 4), wenn auch die Zeichen der Zeit bei allen großen Herstellern eindeutig in Richtung Euro-File-Transfer weisen. V.110 und V.120 sind Protokolle für die Bitratenadaption. Das heißt, daß Geräte oder Applikationen, die Daten mit geringerer Geschwindig-

Übertragungsprotokolle des B-Kanals in Schicht 3

() (7)

ISO 8208 Gransparen)

Übertragungsprotokolle des B-Kanals in Schicht 2

(«)

(Bittransparent

Übertragungsprotokolle des B-Kanals in Schicht I

Abb. 2.15

Die unterschiedlichen Übertragungsprotokolle des B-Kanals lassen sich in die Schichten 1 bis 3 des OSI-Modells einordnen

Datenschutz

keit als 64

KBit/s

(Datenübertragungsrate

im

B-Kanal)

vom Verkehr auf der schnelleren ISDN-Datenautobahn

im ISDN

83

übermitteln,

nicht ausge-

schlossen werden müssen. V.110 benötigt man, wenn man OnlineDienste oder Mailboxen über Datex-P der Telekom erreichen will. V.120 ist unerläßlich, wenn Sie über ISDN Datenkommunikation mit den

USA betreiben wollen. Dort ist die Übertragungsgeschwindigkeit im ISDN etwas geringer (56 KBit/s) als in Europa. Es kann auch vorkommen, daß die Daten gar nicht in Behälter verpackt werden, sondern von der Applikation oder vom ISDN-Endgerät direkt zum B-Kanal weitergereicht werden. In diesem besonderen Fall spricht man von transparenter Übertragung. Wann wird die transparente Über-

tragung verwendet? Vor allem wenn Sprache zwischen zwei ISDN-Tele-

fonen übermittelt wird. Aber auch dann, wenn vom Personalcomputer mit einer ISDN-Karte Kommunikationspartner im analogen Netz (Fax Gruppe 3) erreicht werden sollen, wird die transparente Datenübertra-

gung eingesetzt. Wählen Sie für Ihre Kommunikation kein B-KanalProtokoll aus, werden die voreingestellten Werte von der Telematikan-

wendung übernommen: in der Schicht 2 das Protokoll X.75 und in der Schicht 3 das Protokoll T.70.

2.5

Datenschutz

im ISDN

Datenschutz ist ein Thema, bei dem oft heiß gestritten wird. Dies gilt selbstverständlich auch für den Datenschutz im ISDN. Umstritten ist dabei insbesondere,

daß die Rufnummer des Anrufers beim Angerufenen angezeigt werden kann und daß alle Verbindungsdaten (Telefonnummer, Datum, Uhrzeit) die Dauer von 80 Tagen automatisch gespeichert werden.

für

So kritisierten in der Vergangenheit neben Datenschützern insbesondere Institutionen, die Dienste wie anonyme Aidsberatung oder auch die Betreuung suizidgefährdeter Menschen wahrnehmen, das Leistungsmerkmal Rufnummernanzeige, mit dem die Anonymität der Be-

troffenen nicht mehr gewahrt bleibt. Die Telekom reagierte darauf, indem für derartige Beratungsstellen die Rufnummernanzeige ausgespart wurde. Andererseits gibt es auch ein berechtigtes Interesse für das Spei-

84

ISDN

verstehen

chern von Verbindungsdaten. Das ist beispielsweise dann wenn böswillige Anrufer identifiziert werden sollen.

der Fall,

Welche Möglichkeiten haben Sie als IIDN-Anwender, Ihre personenbezogenen Daten zu schützen? Mit Euro-ISDN bietet die Deutsche Te-

lekom verschiedene Spielarten des Datenschutzes an:

1. Alle Verbindungsdaten Ihres Anschlusses werden sofort nach Auslie-

fern der Telefonrechnung gelöscht. Nachteil: Kommt es zwischen Ihnen und dem Netzbetreiber zu Unstimmigkeiten über die angefallenen Gebühren, so ist die Telekom von der Beweispflicht entbunden. 2. Die Telekom speichert die Verbindungsdaten weitere 80 Tage ab dem Tag der Rechnungsstellung. Aus Datenschutzgründen entfallen die letzten drei Ziffern der Zielrufnummern. 3. Sie wünschen aus Gründen der Überprüfbarkeit eine detaillierte Rechnung. Dabei werden alle Verbindungsdaten 80 Tage lang in der Vermittlungsstelle der Telekom gespeichert. Sie müssen aber alle volljährigen Mitbenutzerinnen und Mitbenutzer des Telefons (beispielsweise Besucher) darüber informieren, daß die angewählten Rufnummern registriert werden. Von volljährigen Familienmitglie-

dern müssen Sie der Telekom ohnehin eine schriftliche Einwilligung vorlegen. Die Rechnung enthält dann die gewählten Rufnummern bis auf die letzten drei Ziffern (vgl. auch Kapitel 1). Weiterhin können Sie entscheiden, ob Sie Ihren Gesprächspartnern die eigene Rufnummer mitteilen möchten oder nicht. Damit wurde eine wichtige Forderung der Datenschützer erfüllt. Wie sicher sind die Daten im ISDN? Nehmen

wir einmal an, Sie sind

Geschäftsführer eines kleinen Reisebüros und möchten auch nach Feierabend von Ihrem PC zu Hause via ISDN mit dem Arbeits-PC im Rei-

sebüro kommunizieren. Dazu ist der Arbeits-PC angeschaltet und mit dem ISDN verbunden. Wie können Sie nun verhindern, daß Unbefug-

te Zugang zu Ihrem PC im Reisebüro und den darauf befindlichen Daten (personenbezogene Daten Ihrer Kunden oder Preisangebote für Flüge und Reisen) haben? Unterschiedliche Sicherheitsszenarios sind denkbar: 1. Sie richten eine Zugangskontrolle ein. Dies geschieht durch Eingabe eines oder auch mehrerer Paßwörter, die zu Beginn der Computersitzung abgefragt werden. 2. Ihr Personalcomputer im Reisebüro nutzt die im Euro-ISDN ange-

Euro-ISDN

und andere Telekommunikationsnetze

85

botene Rückrufmöglichkeit. Dazu wählen Sie von zu Hause Ihren Arbeits-PC im Büro an, der anhand

der Rufnummer

die Identität

Alle anderen

Anrufer werden

von

feststellt und automatisch zurückruft. Damit ist sichergestellt, daß die richtige Verbindung zustande kommt. Unberechtigte werden aufgrund falscher Identität abgewiesen. 3. Sie sind Mitglied in einer Geschlossenen Benutzergruppe (GBG). Einem ausgewählten Personenkreis (beispielsweise den Mitarbeitern Ihres Reisebüros) haben Sie den Zugang zum Personalcomputer des Büros

ermöglicht.

der Ver-

mittlungsstelle der Telekom nicht durchgeschaltet (vgl. auch Kapitel 1.3.8).

Denkbar ist auch eine Kombination der drei Spielarten. Je sensibler der Datenbestand ist, desto höher ist das Sicherungsbedürfnis, und ent-

sprechend mehr Schutzmechanismen werden eingesetzt. Eine 100%ige

Sicherheit kann man leider nicht erreichen, weder im ISDN noch in anderen Datennetzen.

2.6

Euro-ISDN und andere Telekommunikationsnetze

Als Teilnehmer im Euro-ISDN können Sie mit Partnern in anderen Fernmeldenetzen kommunizieren. Am häufigsten geschieht das, wenn Sie als ISDN-Teilnehmer jemanden anrufen, der an das herkömmliche

Telefonnetz angeschlossen ist. Diese für Sie selbstverständliche Verbindung kommt

nur deshalb zustande, weil die Telekom

in ihrem Netz

technische Übergänge realisiert hat. Allerdings müssen Sie bei der Kommunikation mit anderen Netzen auf viele ISDN-typische Leistungsmerkmale verzichten. Problemlos gestaltet sich die Kommunikation vom Euro-ISDN mit den Teilnehmern im nationalen ISDN und in den Mobilfunknetzen C, D1, D2 sowie E-Plus.

Weiterhin bestehen Netzübergänge zum Telexnetz und Datex-L-Netz. Wollen Sie beispielsweise von einem ISDN-PC eine Verbindung ins Telexnetz aufbauen, so ist dies durch Vorauswählen einer speziellen Zugangsnummer möglich. Ein Telekommunikationsserver der Telekom verbindet dann ISDN mit dem Telexnetz. Das Telexnetz und besonders das Datex-L-Netz werden heute jedoch von immer weniger Teilnehmern genutzt.

86

ISDN

verstehen

Terminaladapter x.25

sig

Datenendgerät

mit X.25-Schnittstelle D-Kanal = 9600 Bit/s B-Kanal = 64 KBit/s

Abb. 2.16

Der Zugang zum paketvermittelnden Datennetz Datex-P kann im Euro-ISDN über den D- oder den B-Kanal erfolgen (X.31-Dienst)

Der Übergang

zum

paketvermittelnden

Datennetz

Datex-P

kann

im

Euro-ISDN über zwei Zugänge erfolgen. Eine Möglichkeit besteht in der

Paketdatenvermittlung mit Zugang über den B-Kanal mit einer Bitrate von 64 KBit/s. Dies gab es bereits im nationalen ISDN. Eine mit dem

Euro-ISDN hinzugekommene Alternative besteht im Zugang über den D-Kanal des Basisanschlusses mit Übertragungsraten bis 9600 Bit/s. Sie wird von der Telekom als X.31-Dienst angeboten. Die in der Paketvermittlung üblichen

zum

X.25-Datenpakete

X.25-Netzknoten

mittlung)

übertragen

werden

vom

(Vermittlungseinrichtung

und

von

dort paketweise

ISDN

transparent

für Paketdatenverweitergeleitet

(Abb.

2.16). Transparente Übertragung bedeutet hier, daß die Daten ISDN un-

verändert passieren.

Im Vergleich zu einem Datex-P-Hauptanschluß ist ein D-Kanal des ISDN für X.25-Anwendungen sehr viel wirtschaftlicher. Viele Nutzer findet die Paketdatenübermittlung beispielsweise bei Electronic-Cash im Handel. In einem Kaufhaus können die Kassen als X.31-Terminals via ISDN mit dem zentralen Datex-P-Rechner verbunden sein. Buchungsvorgängen (mit geringen anfallenden Datenmengen) bleibt der D-Kanal

vorbehalten,

während

hoher Datenrate möglich ist.

über

die B-Kanäle

Dateitransfer

mit

0

2.7

_

Entwicklungstendenzen

Entwicklungstendenzen

B-ISDN

und ATM

- B-ISDN

und ATM

87



Das Schmalband-ISDN mit seinem klassischen 64-KBit/s-Kanal erreicht bereits heute für eine ganze Reihe von Kommunikationsanwendungen im Alltag (Multimedia, Videokonferenzen) seine Grenzen, selbst wenn

man mit einer Kanalbündelung oder einem Primärmultiplexanschluß Datenübertragungsraten von 2 MBit/s erreicht. Wie in Tabelle 2.2 dargestellt, werden die erforderlichen Übertragungsbandbreiten in Zukunft um ein vielfaches höher liegen als bisher.

Die netztechnische Lösung für solche zukünftigen Telekommunikationsanwendungen wird in einem einheitlichen Breitbandnetz, dem B-ISDN (Broadband Integrated Services Digital Network), gesehen. Anwendung

benötigte Übertragungsbandbreite

Farbbildübertragung

1 bis 10 MBit/s

Videokonferenz

10 bis 150 MBit/s

LAN-Kopplung

1 bis 100 MBit/s

Hochauflösendes Fernsehen Druckvorstufe

150 bis 600 MBit/s

Datenübertragung in der Medizin Tab. 2.2

90 bis 900 MBit/s

150 bis 600 MBit/s

Bandbreitenbedarf moderner Teledienste

Als neue Teledienste werden dabei heute hochauflösendes Fernsehen (High

Definition

Television

= HDTV), Videokonferenzschaltungen,

Hochgeschwindigkeits-Datenübertragungen (LAN-Kopplungen via BISDN), Video on Demand sowie zukünftige Multimediadienste genannt. Das universale B-ISDN soll in der Lage sein,

= sowohl alle bisherigen als auch alle zukünftigen, heute noch nicht

vorhandenen Teledienste und Anwendungen über ein Netz zu trans-

portieren und “ die nötigen Übertragungsressourcen ausreichend und effizient auf die diversen Dienste verteilt zur Verfügung zu stellen.

88

ISDN

verstehen

Als zukunftsweisender Transportmechanismus für das B-ISDN wurde bereits 1988 der Asynchronous Transfer Mode (ATM) festgelegt. ATM

ist ein Übermittlungsverfahren, das Zellen fester Länge bildet und die-

se vermittelt. Dabei sind im ATM prinzipiell verbindungslose (beispielsweise Computernetze) und verbindungsorientierte Kommunika-

tionsdienste (Sprache, Videokonferenzen) möglich.

Die Kopplung mehrerer LANs über das öffentliche Wide Area Network (WAN) mit ATM-Technologie ist bereits heute Realität. Die Telekom bietet dazu im Rahmen des von ihr 1994 gestarteten ATM-Pilotprojektes 155-MBit/s-Anschlüsse an, allerdings zur Zeit nur als Festverbindung. In einem weiteren Schritt sind ISDN-Wählverbindungen vorgesehen, bei denen der B-ISDN-Kunde seine Verbindungen selbst auf- und abbauen kann. Dies setzt eine funktionierende Zeichengabe - in der Fachsprache heißt das auch Signalisierung - auf der Anschlußleitung und zwischen den B-ISDN-Vermittlungsstellen voraus. Es wird angenom-

SE

GroupX Start-Interface

_

")

Abb. 2.17

Im Startfenster der Anwendung GroupX werden die Teilnehmer einer Videokonferenz zusammengerufen (Quelle: Siemens)

E |\ aaa

Zusammenfassung

89

men, daß B-ISDN-Wählverbindungen nicht vor Ende 1996/Anfang 1997 zur Verfügung stehen. Gleichzeitig sollen in dieser dritten Phase des ATM-Pilotprojektes der Telekom Netzübergänge vom SchmalbandISDN, analogen Telefonnetz sowie vom paketvermittelnden Datex-PNetz zum Breitband-ISDN verwirklicht werden. Eine der zur Zeit wohl wichtigsten Anwendungsformen für ATM-Technologie ist kooperatives Arbeiten (Multimedia Collaboration). Firmen wie Siemens bieten bereits Systeme für die Breitbandtelekommunikation an. GroupX heißt beispielsweise die Lösung für leistungsfähige Personalcomputer, die mit ATM-Adaptern und speziellen Applikationen ausgestattet werden. In Banken, in der Medizin, in der Forschung

und in der Entwicklung wird die ATM-basierte Kommunikation zunehmend genutzt. Zusammenfassung

ISDN ist ein universales Netz für Telematikdienste (Telefon, Fax, Bildtelefon usw.), in dem die Vorteile der digitalen Technik sichtbar sind.

ISDN ist nicht gleich ISDN. Die in Deutschland noch bis zum Jahre 2000 gleichzeitig bestehenden ISDN-Varianten, Euro-ISDN und das nationale ISDN, unterscheiden sich durch die für die Signalisierung (Ver-

ständigung zwischen Endgeräten) eingesetzten Protokolle: DSS1 für Euro-ISDN und ITR 6 für das nationale ISDN. Als ein neuer ISDN-Anwender werden Sie allerdings nur mit Euro-ISDN konfrontiert. Insgesamt stehen Ihnen mehrere ISDN-Anschlußvarianten zur Verfügung: Ein Basisanschluß (mit zwei Nutzkanälen - B-Kanälen - und einem

Steuerkanal - D-Kanal) ist die kleinere ISDN-Ausführung und wird als Mehrgeräte- bzw. als Anlagenanschluß angeboten. Ein Primärmultiplexanschluß besitzt 30 Nutzkanäle und deckt einen hohen Kommunikationsbedarf in größeren Unternehmen. Mit der Mehrfachnummer

(MSN)

stehen Ihnen

sofort drei Rufnum-

mern zur Verfügung, die Sie auf Ihre Endgeräte - ob Fax oder Telefon verteilen können. Es lassen sich dabei verschiedene Organisationsprinzipien für die Behandlung von ankommenden Kommunikationswünschen realisieren. Die zahlreichen Protokolle der ISDN-B-Kanäle sorgen allerdings bei der Datenübertragung für einige Verwirrung der Anfängerinnen und Anfänger. Wenn man Daten übertragen will und dies nicht klappt, dann

90

ISDN

verstehen

kann die Ursache in den von beiden Kommunikationspartnern wendeten Protokollen des Nutzkanals liegen. Damit Sie im Notfall den notwendigen Einstellungen zurechtkommen, sollten Sie grundlegenden Differenzen zwischen dem X.75-Standard und

vermit die bei-

spielsweise dem ETS-300383-Standard kennen. Von Vorteil ist es, wenn

Sie sich mit dem OSI-Referenzmodell vertraut machen. Sie werden dadurch verstehen können, was so manche kryptische Fehlermeldung der ISDN-Software Ihnen eigentlich mitteilen will. Fragen 1. Charakterisieren Sie kurz die Technik des Basisanschlusses im EuroISDN! e$w%N

. Was unterscheidet ISDN vom herkömmlichen Telefonnetz?

. Was ist Euro-ISDN und was das nationale ISDN?

. Welche Anschlußarten gibt es im Euro-ISDN?

N

a

. Ist ein Mehrgeräteanschluß in Verbindung mit einem Primärmultiplexanschluß möglich? . Was bedeutet MSN? . Aus welchen Schichten setzt sich das OSI-Modell zusammen? . Sind die Protokolle des Steuerungskanals (D-Kanals) die einzigen im ISDN?

ISDN-Endgeräte nutzen

In diesem Kapitel lernen Sie die typischen ISDN-Endgeräte kennen und erfahren, wie man

sie am besten nutzen

kann. Telefon,

Bildtelefon,

Telefax, Personalcomputer als ISDN-Gerät sowie einige Telekommunikationsanlagen werden Ihnen vorgestellt. Sie erhalten zunächst eine Antwort auf die Frage, wie man analoge Endgeräte - beispielsweise herkömmliche Telefone - im ISDN weiternutzen kann.

3.1

Analoge

Endgeräte

im ISDN

Die erste Frage, die sich bei der Umstellung auf ISDN stellt, betrifft die älteren Telekommunikationsgeräte. Vom technischen Standpunkt aus betrachtet, können alle analogen Geräte wie Telefon, Faxgerät (Gruppe 3), Modem und Anrufbeantworter mit Hilfe eines speziellen Anpassungsgerätes (a/b-Terminaladapters, TA) an ISDN angeschlossen und somit genutzt werden. In der Praxis werden Sie allerdings entscheiden müssen, ob Sie auf die Vorteile eines ISDN-Telefons mit zahlreichen spezifischen Leistungsmerkmalen wie beispielsweise Rufnummernan-

zeige (vgl. Kapitel 1) verzichten wollen, nur um Ihr analoges Telefon weiterhin zu nutzen. Da die Preise für einfache ISDN-Telefone und a/bTerminaladapter für die Anpassung von analogen Geräten an ISDN nicht mehr weit auseinander liegen, wird Ihnen die Wahl nicht schwerfallen. Anders sieht es allerdings aus, wenn Sie ein hochwertiges herkömmliches Faxgerät im ISDN weiternutzen möchten. Da lohnt sich die Anschaffung eines Terminaladapters allemal. Sie müssen allerdings berücksichtigen, daß dabei die Vorteile des ISDN, wie höhere Übertra-

gungsgeschwindigkeit, nicht nutzbar sind. In Abbildung 3.1 werden verschiedene Anschaltmöglichkeiten analoger Endgeräte im ISDN gezeigt.

92

ISDN-Endgeräte

nutzen

schnurloses Telefon mit Basisstation

alb-Adapter

Faxgerät (Gruppe 3) Abb. 3.1

Anrufbeantworter

Anschaltemöglichkeiten analoger Endgeräte im ISDN

Zur Zeit (Frühjahr 1996) sind mehrere a/b-Terminaladapter erhältlich: 1&1 Direkt a/b-Wandler 1 (rund 250 DM)

1&1 Direkt Elmeg

a/b-Wandler 2 mit zwei Schnittstellen für vier analoge Endgeräte (rund 300 DM) Euris a/b (rund 530 DM)

Elsa

Microlink ISDN a/b (rund 850 DM)

GTB

TKA 102 (rund 400 DM)

Achtung: Achten Sie beim Kauf eines a/b-Terminaladapters auf die Anzahl der Anschlußbuchsen. Wollen Sie zwei analoge Endgeräte (Telefon und Anrufbeantworter) betreiben, reichen Adapter, die nur eine Buch-

se haben. Sie können mit Hilfe eines Adaptersteckers beide Geräte problemlos anschließen. Kommt ein weiteres Gerät hinzu (beispielsweise Faxgerät), benötigen Sie eine zusätzliche Anschlußbuchse und müssen

unter Umständen einen weiteren a/b-Terminaladapter kaufen.

ISDN-Telefone

93

Betreiben Sie eine ISDN-Telekommunikationsanlage, die gleichzeitig analoge Nebenstellenanschlüsse bereitstellt, so können Sie Ihre analogen Endgeräte über die Telekommunikationsanlage mit ISDN verbinden (siehe Kapitel 3.6).

3.2

ISDN-Telefone

Im Gegensatz zu analogen Telefonen wird bei ISDN-Telefonen das analoge Sprachsignal nicht in der Vermittlungsstelle, sondern bereits im Endgerät in digitale Impulse umgewandelt. Damit entfällt das beim herkömmlichen Telefonieren gelegentlich auftretende Knacken und Rauschen während des Gesprächs. ISDN-Telefone unterstützen die bereits vorgestellten Leistungsmerkmale (Anzeige der Rufnummer, Anrufweiterschaltung usw.) und besitEigenschaften

zen oft alle üblichen

eines herkömmlichen

Komfort-

telefons (Wahlwiederholung, Kurzwahl, Wahl bei aufgelegtem Hörer usw.). Bei vielen ISDN-Telefonen wird Ihnen die Bedienung durch ein komfortables und menügeführtes Display erleichtert. Möglich wurde dies durch den Einsatz von Mikroprozessoren im Telefon. Komfort-ISDN-Telefone sind durch weitere Ausstattungsmerkmale charakterisiert, auf die Sie beim Kauf eines Gerätes achten sollten: ein bilinguales Telefon unterstützt das nationale und das EuroISDN-Protokoll (sinnvoll nur dann, wenn der Einsatz im nationalen ISDN vorgesehen ist);

= zusätzliche Schnittstellen: einige ISDN-Telefone besitzen zusätzliche

Schnittstellen (a/b, seriell, X-Schnittstelle), mit denen das Telefon an eine ISDN-PC-Karte zur Nutzung der computerintegrierten Tele-

fonie (CIT) angeschlossen wird. Im Kapitel 3.4 wird darauf noch näher eingegangen. Ist ein ISDN-Telefon mit einer a/b- oder seriellen Schnittstelle ausgestattet, so vereint es Terminaladapter und Telefon in einem Gerät.

3.2.1

ISDN-Telefon

Das Modell Europa

Europa 10

10 ist der kleinste Vertreter aus der Europa-Pro-

duktpalette der Deutschen Telekom, die wir an dieser Stelle stellvertre-

tend für zahlreiche vergleichbare Produkte anderer Hersteller vorstellen (Abb. 3.2).

94

ISDN-Endgeräte

nutzen

Lieferung « I ISDN-Telefon « | Handy mit Ablage

Besonderheiten « | Funkzelle

* und Atari CAFN>

x | * COSTSHARING

MIX XXX XXeXX+

und

?foch

FREE Echomail

fuer

weiter

OO00

CD-4echlser

for all!

3

bis zum

FidoNet

VirNet GerNet

TrekNet AtariNet CLS-Net MedNet

OS2NET

GamesNet TWINET MxBBS-Net MusicNet

wfallen

....

2:248/78

9:493/2668 21:49575

37:102/30?7 51:691/8 -9:3000/408 89:188/1498

81:449/4645

144:4922/698 188: 182374085 256:4908/508 888:681/18

ıx

1x IX 1X

1X 1x IN

IX

1X

| X ıx

1X ıx | X 1x

| X

| X | X | X ıx

x

O

Ki

PIE

Die Mailbox Apolonia wurde mit einem Macintosh-Kommunikationsprogramm über einen ISDN-Zugang erreicht

Kommunikationsanwendungen

an die Leonardo-Karte

anpassen

181

Die Vorgehensweise bei der Einrichtung anderer Applikationen, die Communication Toolbox (CTB) nutzen, ist ähnlich. Dies gilt beispielsweise auch dann, wenn Sie SoftBTX entsprechend konfigurieren und die bequemen ISDN-Zugänge für Datex-)J nutzen wollen. Sie tragen nur die einheitliche Datex-J-Rufnummer ein. Bundesweit gilt die Rufnummer 01910. Berücksichtigen Sie bei der Konfiguration, daß das Protokoll für Btx T.70 heißt. Die sonstigen Einstellungen vereinbaren Sie, wie in der Abb. 4.16 für MicroPhone gezeigt, aber beachten Sie, daß 1. Kanalbündelung nicht zulässig ist (noch wird sie von der Telekom

bei den T-Online-Zugängen nicht unterstützt),

2. als Betriebsart Blockmode gewählt werden muß.

Die Kommunikationsapplikationen MicroPhone und SoftBTX unterstützen die CTB und lassen sich über Leo ISDN Modul zur Zusammenarbeit mit ISDN leicht bewegen. Was passiert jedoch, wenn eine Kommunikationsapplikation nicht mitmachen will, da sie auf die Leistungen der Communication Toolbox nicht zurückgreift? In vielen Fällen kann Ihnen die Kontrollfelddatei LeoPort behilflich sein. LeoPort hat die Aufgabe, die Daten von der seriellen Schnittstelle auf die ISDN-Erweiterungskarte umzuleiten. Damit «merkt» die Kommunikationsapplikation nicht, daß sie Daten über ISDN übermittelt (Abb. 4.19). Das hat für Sie den Vorteil, daß Sie ohne weitere Investitionen in

die Software die Übertragungsleistung von ISDN nutzen können.

Durch diese Umleitung des Datenstroms lassen sich Programme dazu bewegen, mit dem digitalen Netz zusammenzuarbeiten. Doch eine wichtige Einschränkung muß an dieser Stelle betont werden: Wenn Sie Kommunikationspartner erreichen wollen, die analoge Endgeräte verwenden

(Modem,

Faxgeräte der Gruppe 3), müssen Sie die Leonardo-

Erweiterungskarte mit dem Aufsteckmodul PAN aufrüsten.

Mit LeoPort können Sie die Daten von den beiden seriellen Schnittstellen (Modem-Port, Drucker-Port) umleiten und verfügen zusätzlich über zwei virtuelle Schnittstellen. Eine virtuelle Schnittstelle erlaubt die Faxsoftware zu nutzen, die andere stellt einen universalen Port zur

Verfügung (Abb. 4.20).

182

ISDN und Macintosh

Modemtreiber

ISDN-Karte

m

serielle Schnittstelle

Modem

Y

FREE:

Telefonnetz

Abb. 4.19

LeoPort lenkt Daten von der seriellen Schnittstelle zum ISDN um

Kommunikationsanwendungen

an die Leonardo-Karte

zz —z Leoport EEE

= Port

& D

Status

$

Anschluß

umgeleitet | BU U] umgeleitet

Konfiguration

Leonardo SP (1)

| [ Konfigurieren... ]

| =

Leonardo SP (1)

| (Konfigurieren...

| 3

Leonardo SP (1)

| [ Konfigurieren... )

m

Leonardo SP (1)

| [ Konfigurieren...

anpassen

183

Abb. 4.20 Die Umleitung der z . Daten wird im Kontrollfeld LeoPort vorgenommen

)

)

HERMSTEDT Wollen Sie eine bestimmte Schnittstelle für die Umlenkung

festlegen,

aktivieren Sie die Schaltfläche in der Rubrik Status. Mit der Schaltfläche Konfigurieren gelangen Sie zu einem Dialogfeld, in dem Sie Bedingungen der Datenumlenkung definieren können (Abb. 4.21). Dank der Datenumleitung können Sie mit der gewohnten Programm-

Modem Modus: & Yerbinden

Konfiguration

AT-Kommandos

mit:

Protokoll: |

Kanale:|

_X.75 (ISDN LAP BJ

|

r ] . Eigene Rufnummer +

eihhitis)

usa (56 kBit/s) ]

Blockgröße: [_ Beliebig Status: &

Abb. 4.21

Statusfenster zeigen

:



Alle Anrufe annehmen

®

Anrufe annehmen mit:

X Nummer (Msn):

|5077

Ü] Subadresse:

Im Dialogfenster Konfiguration legen Sie die Bedingungen der Datenumleitung fest. Das Dialogfeld kann für Modem-,

Drucker-, Fax- und Communication-Toolbox-

Konfiguration aufgerufen werden (hier Modemkonfiguration).

184

ISDN und Macintosh

umgebung weiterhin arbeiten. Vergessen Sie aber nicht: Die Kommunikation klappt nur mit Partnern, die ISDN-Endgeräte benutzen. Probleme mit Modems auf der anderen Seite sind vorprogrammiert. Die analoge und die digitale Welt der Telekommunikation sind nämlich sehr unterschiedlich (vgl. Kapitel 2 und Abschnitt über Mailboxen in Kapitel 5).

4.4 Wenn

Daten zwischen Macintosh und Windows-PC austauschen sich Windows-

und

Macintosh-Benutzer

unterhalten,

kommt

leicht eine langwierige Diskussion zustande. «Welcher Rechner ist besser?» lautet dabei die Leitfrage. Solche Diskussion wollen wir an dieser Stelle nicht weiterführen. Viel interessanter ist die Frage, wie man die

beiden Welten sinnvoll über ISDN zusammenführen kann. Oft genug ergibt sich in der Praxis die Notwendigkeit solcher Zusammenarbeit. Dazu ein Beispiel: Eine Fachzeitschrift für Aus- und Fortbildung eines großen deutschen Unternehmens

entsteht in der Redaktion in Ham-

burg. Einige Arbeiten werden an verschiedenen Orten ausgeführt und in Hamburg in die Zeitschrift redaktionell eingearbeitet. Man nutzt ausschließlich Windows-Personalcomputer. Ein Druckhaus in Lübeck übernimmt dann das Material und gestaltet die Zeitschrift auf dem Macintosh. Das fertige Layout wird an die Druckerei weitergereicht und die Auflage produziert. Wenn

jedoch die elektronisch erfaßten Daten

jedesmal per Post auf die Reise gehen, gehen viele Vorteile des elektronischen Publizierens verloren. Hier schafft ISDN Abhilfe. Läßt sich aber überhaupt über ISDN kooperieren, wenn die Redaktion mit WindowsApplikatiorien

arbeitet und

die Druckerei

mit einem

Macintosh

die

Zeitschrift weiterverarbeitet? Die Antwort lautet «ja». Wie es gemacht wird und welche Werkzeuge dazu auf dem Macintosh genutzt werden, zeigt dieser Abschnitt. Das Hauptproblem bei der Übertragung von Daten zwischen den jeweiligen Plattformen besteht darin, daß die Hersteller vor allem eigene Protokolle für die Übertragung verwenden und nicht unbedingt auf Standardverfahren zurückgreifen. Ein in der letzten Zeit verbreitetes Standardprotokoll für die Nutzkanäle (B-Kanäle) des ISDN ist das EuroFile-Transfer (in der Fachsprache: ISO 8208). Zunehmend unterstützen die Hersteller von Terminaladaptern (PC-Karten und Tischgeräten) für

Daten

zwischen

Macintosh

und Windows-PC

austauschen

185

die DOS-Windows-Welt dieses Protokoll. Manche Applikationen für die Datenübertragung beschränken sich auf diesen Standard, wie etwa die File-Transfer-Applikation des preisgünstigen Paketes Data-Highway (vgl. Kapitel 3). Will man mit UNIX- oder Mac-Anwendern über ISDN Daten austauschen, ist die Sache keineswegs einfach. Ruft man vom PC über ISDN einen Macintosh an, um Daten zu transferieren, kann es

sein, daß die Mac-Applikation zwar den Anruf annimmt - dafür sorgtja das verbindliche Protokoll des D-Kanals (DSS 1) -, mehr passiert jedoch nicht. Abb. 4.22

Mit solchen Fehlermeldungen muß man rechnen, wenn man

anwendungs- oder plattformübergreifend kommuniziert

Die in diesem

Kapitel

ausführlich vorgestellte

ISDN-Karte

für den

Macintosh, die Leonardo SP, unterstützt eine Reihe von Protokollen für den B-Kanal (vgl. Kapitel 2): %.75 ISDN LAPB, X.25, HDLC, V.110 (optional) und

LEO, das Hausprotokoll von Hermstedt.

Leonardo SP erkennt automatisch die ankommenden Protokolle und stellt sich selbst auf sie ein. Das Euro-File-Transfer gehört aber noch nicht dazu. Will man nun Daten zwischen dem Macintosh und Windows übertragen, muß man also auf die wenigen Lösungen zurückgreifen, die auf dem Markt vorliegen. Die Applikation Twist (Ositron, Aachen) gleicht die Unterschiede zwischen beiden Plattformen aus und ermöglicht einen zügigen Datentransfer.

Die Applikation ist einfach strukturiert und verfügt über nur wenige Funktionen. Dennoch liefert sie in Verbindung mit qualitativ guten PC-Karten, beispielsweise mit aktiven ISDN-Karten, zufriedenstellende

Ergebnisse bei der Datenübertragung.

186

ISDN und Macintosh

EEE Volume: |

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Buchprojekt 2

b

8

Delrina Fax Ordner

b

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isdn

Director Fax

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15)

(E%

125078

Ka

OD mit Pranis Optionen...

)

(

Senden

} 4.3.3

Abb. 4.23

Twist liegt in Versionen für Windows (oben) und den Macintosh (unten) vor

Beim Transfer von Dateien zwischen den beiden Plattformen muß man allerdings einige Besonderheiten beachten: Die Dateinamen für DOS/Windows 3.x dürfen maximal acht Zeichen und eine Erweiterung von drei Buchstaben enthalten (beispielsweise DATEIO01.TXT). Viele Sonderzeichen dürfen nicht verwendet werden. MacOS ist toleranter und läßt maximal 32 Zeichen

Daten

zwischen

Macintosh

und Windows-PC

austauschen

187

wn

Abb. 4.24

Twist für Windows

übernimmt die Daten vom Macintosh

zu. Lediglich das Zeichen «:» darf darin nicht vorkommen. Werden nun die Mac-Dateien übertragen, namenskonvention achten, sonst

sollte man auf die DOS-Dateiwerden die Namen von Twist

selbständig verändert. Aus «Zeitschrift Perspektiven 2/95» wird unter DOS «ZEITSCHR.IFD>. Wenn

Sie

Dateien

vom

PC

zum

Mac

übertragen,

wird

die

Datei

TWIST.EXT ausgewertet, die zusätzliche Informationen liefert, damit eine Datei als ein bestimmter Datentyp vom MacOS erkannt

wird. Sie können die Datei TWIST.EXT um weitere Angaben ergänzen. Sie ist folgendermaßen aufgebaut: [Creator] -> [Dateityp] -> [DOS-Erweiterung]

Für Word würde der Eintrag folgendes Format haben: MSWD TEXT TXT Bei der Übertragung kann es zu Problemen kommen. Es kann Ihnen passieren, daß die Datenübertragung unterbrochen wird oder gar nicht zustande kommt. Überprüfen Sie in solchen Fällen die Einstellungen am Macintosh.

Für die ISDN-Karte Leonardo rufen Sie das Dialogfen-

ster Leonardo Konfiguration auf. In der Regel schafft es Abhilfe, wenn Sie das Feld Synchroner Datentransfer aktivieren. Die Geschwindigkeit des Transfers sinkt zwar dabei, aber die Übertragung wird stabiler.

188

ISDN und Macintosh

Abb. 4.25 Leonardo Konfiguration Anschluß:

Das Dialogfeld Leonardo

Leonardo SP

-- Anrufe annehmen-

v

Konfiguration

wu

RIERZ 0 aktiv (global annehmen) Endgeräteauswahlziffer:

|\ ie ]

RX nur 1 B-Kanal erlauben

Protokoll: |

=Standard

64...w

[J]Synchroner Datentransfer

Die Datenübertragung kann auch über das Kommunikationsmodul er-

folgen. Mit dieser Methode wird beispielsweise die ISDN-Planet-Karte von Twist für Macintosh angesprochen.

Achtung: Die Daten können Sie natürlich auch hausintern übertragen. Ihnen stehen ja bei einem Basisanschluß zwei Nutzkanäle zur Verfügung. Die Datenübertragung erfolgt jedoch zum Nulltarif nur bei einer Anlagenkonfiguration, wenn Sie eine digitale Telekommunikationsanlage betreiben. Bei einer Mehrgerätekonfiguration läßt sich die Verbindung zwischen zwei Endgeräten - wohlgemerkt am gleichen Anschluß - nur gebührenpflichtig über die Vermittlungsstelle der Telekom herstellen. Mit der Applikation Twist für Windows und Macintosh läßt sich die Problematik der Datenübertragung zwischen den Systemen gut demonstrieren. Über 30000

Installationen in Deutschland

(nach Anga-

ben von Ositron) zeigen, welche Bedeutung diesem Programm in der Praxis zukommt. Wenn Sie jedoch größere Datenmengen transferieren, sollten Sie leistungsfähigere Werkzeuge wählen und beispielsweise die Applikation Targo einsetzen.

Zusammenfassung

tei

Bearbeiten

Senden

Dienst

TARGO ISDN-Communication-System Extras Optionen Fenster

Registrierungen Test-Server Update-Server Zentrale GI D D D D D DI DI

189

Hi

EURO-D TeLFX3,FX4.DFÜ)

DSITRON Aachen

OSITRON Aachen OSITRON Aachen OSITRON Aachen

Tel,FX3,Fx4.DFÜ TeLFX3,FX4.DFÜ Tel\FX3,FX4,DFÜ)

JOURNAL ANZEIGE.DLL APPLICOM.DLL BS_WIN.DLL caPı.DLL CNVETALDLL CONVERT.DLL DAUFTRAG.DBF Ausgang 03.01.1996-11:03

TARGO.INI

03.01.1996-11:04

TARGD.EXE

KINREE DAN

Abb. 4.26

BIN

Bearbeitet Bearbeitet

ua:

Targo - eine Applikation von Ositron - bietet Ihnen zahlreiche Funktionen für den optimalen Datentransfer

Zusammenfassung Für den Macintosh gibt es qualitativ gute ISDN-Erweiterungskarten. Die Preise sind relativ hoch. Der Markt ist im Gegensatz zur DOS-Windows-Welt sehr übersichtlich. ISDN-Terminaladapter für den Macin-

tosh sind derzeit durch die geringe Leistung der seriellen Schnittstelle des Macintosh nur eingeschränkt einsetzbar. Sie nutzen nur einen B-

Kanal

für die Kommunikation

und

Datenübertragung.

Dank

Soft-

wareerweiterungen (Treiber/Kontrollfelder) wie Leo-ISDN-Modul oder

LeoPort müssen Sie nicht auf die gewohnten Applikationen für die Kommunikation verzichten. Faxemulation ist leider auf Hardwarezusätze (beispielsweise PAN-Modul von Hermstedt) angewiesen.

Performa-Macintosh Hermstedt,

gibt

es

eine

die Karte Pinocchio,

kleinere

Für die

ISDN-Erweiterung

die im Preis den aktiven Karten

von

für

DOS/Windows entspricht. Für diejenigen, die mit der DOS-Windows-Welt Daten austauschen wollen oder müssen, gibt es beispielsweise die Software Twist

190

ISDN und Macintosh

(Ositron).

Wünschenswert

Fragen 1, Welche

Einschränkungen

wäre

natürlich,

daß

die

Hersteller

von

ISDN-Produkten für den Macintosh auch das häufig verwendete Protokoll für Datenübertragung - Euro-File-Transfer - unterstützen. Die Umstellung der Macintosh-Erweiterungsschnittstellen von der NuBus-Technologie auf PCI verspricht jedoch, daß auch für die Apple-Welt bald preiswerte ISDN-Karten und ein reichhaltiges Softwareangebot verfügbar sein werden.

muß

man

bei

den

über

die

serielle

Schnittstelle des Macintosh einsetzbaren Terminaladaptern berück-

sichtigen? . . Mit welcher maximalen Übertragungsgeschwindigkeit werden Daten mit Leonardo Pro übertragen? . Kann man die herkömmlichen Kommunikationsapplikationen auch mit ISDN-Erweiterungen weiterhin nutzen? . Welches Problem taucht oft bei der Datenübertragung zwischen Apple- und Windows-Rechnern auf? . Was muß man bei der Kommunikation zwischen einem Macintoshund einem Windows-PC beachten?

Mit ISDN online

ISDN stellt bereits in der Basisversion - also mit zwei Nutzkanälen und einem Steuerkanal - wegen der zahlreichen neuen Leistungsmerkmale

(vgl. Kapitel 1) und erweiterten Nutzungsmöglichkeiten (vgl. Kapitel 3) eine Verbesserung gegenüber dem analogen Telefon dar. Besonders vorteilhaft ist ISDN dann, wenn man an die Datenübertragung denkt. ISDN als Zugang zu Online-Diensten wie T-Online, CompusServe oder World Wide Web (WWW)

im Internet ist ebenfalls attraktiv: Schneller

Informationsabruf und größere Stabilität der Verbindung sind zu nennen. Man darf aber andererseits nicht verschweigen, daß die Installation von

Software

mationen,

um

(vor allem

der Treiber für Online-Bedarf)

recht

langwierig sein kann. In diesem Kapitel finden Sie notwendige InforIhren

ISDN-Anschluß

als Tor zur Online-Welt

einzu-

richten.

5.1

Voraussetzungen und Konfiguration für PC und Macintosh

Bevor Sie mit Hilfe von ISDN auf Datenreise gehen können, müssen Sie einige technische Voraussetzungen schaffen. Vieles haben Sie bereits in Kapitel 2 erfahren. Sie wissen, daß man einen Personalcomputer mit einer ISDN-Karte - ob passive oder aktive Ausführung - ausstatten und notwendige Treiber sowie Anwenderprogramme installieren muß.

Unterschiede

in den

Hardware-

und

Softwarevoraussetzungen

für

Datenreisen ergeben sich zwischen der Windows- und der Macintosh-

Plattform. Über eine bessere Auswahl an ISDN-Karten und -Applikationen für den Online-Zugriff kann sich die Windows-Gemeinde freuen. Da Sie Musterlösungen für die Installation von ISDN-Erweiterungskarten unter Windows in Kapitel 3 finden und die Konfiguration der ISDN-Lösung für einen Internet-Anschluß in diesem Kapitel noch er-

192

Mit ISDN

online

klärt wird, können wir an dieser Stelle auf die Präsentation einer Ein-

kaufsliste verzichten. Bei der Nutzung von Macintosh-Computern für den Zugriff auf OnlineDienste oder für Datenfernübertragung über ISDN wird eine relativ hohe Systemstabilität erzielt. Die ISDN-Karten für den Macintosh sind mehr als doppelt so teuer wie aktive Karten der DOS-Windows-Welt. Die

ISDN-Erweiterungskarten

des Macintosh

bauen

jedoch

auf den

strengen Standardvorgaben von Apple auf und sind damit Plug-andPlay-Lösungen. Umständliche Konfiguration entfällt. Die Auswahl an Hardware und Software ist bei weitem nicht so reichhaltig wie in der Windows-Welt. Für die wichtigsten Anwendungsfelder gibt es aber leistungsfähige Applikationen. Nachdem die notwendigen Voraussetzungen geschaffen sind, können

wir uns den Online-Diensten zuwenden.

5.2

Die Online-Welt

des Computers

Noch vor wenigen Jahren galten ein Modem und ein Kommunikationsprogramm als geheimnisvolle Waffen der Hacker gegen den Rest der Computerwelt. Immer wieder informierte die Presse über «Überfälle» auf Computernetze und über Schäden, die dadurch tatsächlich oder an-

T-Online America Online

CompuServe Abb. 5.1

Online-Dienste sind eine Wachstumsbranche

Die Online-Welt des Computers

193

geblich angerichtet wurden. Nicht alle Sensationsartikel entsprachen den Tatsachen. Für einen Fachfremden war es nicht leicht, zwischen

Wahrheit und Dichtung zu unterscheiden. Kaum jemand wußte Bescheid über Computernetze, Datenübertragung, Protokolle, Zugangsroutinen usw. Die Welt der Netze war in der Öffentlichkeit lange Zeit geheimnisumwittert. Das änderte sich allmählich. Seit 1993/1994 ist der Aufstieg der Computernetze unübersehbar. Während 1994 etwa eine Million US-Bürger den America-OnlineDienst nutzten, stieg ihre Zahl im Sommer 1995 auf über 3,5 Millionen. CompusServe, T-Online (Btx), Prodigy, Genie, eWorld können sich

vor neuen Mitgliedern kaum retten: Für Online-Dienste ist international

ein Massenmarkt

entstanden.

Die

Hoffnung

auf hohe

Umsätze

treibt immer mehr Anbieter in die Datennetze. Verantwortlich für das Ausmaß der Veränderungen ist die Computertechnik, die in den letzten Jahren leistungsfähiger und preisgünstiger geworden ist. Wenn noch Anfang der 90er Jahre textbasierte OnlineDienste nur Spezialisten und Technikbegeisterte angezogen haben, sind es heutzutage Computernutzer mit unterschiedlichen Kenntnissen. Grafische Oberflächen haben die befehlsgesteuerte Bedienung abgelöst. Sogar wenig versierte Nutzerinnen und Nutzer kommen mit der Steuerung der Online-Dienste klar.

nun

Bislang war auch die Sprachbarriere ein Faktor, der die Popularität der Online-Dienste herabsetzte. Was nutzen den deutschen Benutzern amerikanische Informationsdienste, wenn sie der Sprache nicht mäch-

tig sind? Heute sprechen zwar nicht unbedingt mehr Deutsche Fremdsprachen, doch die Online-Anbieter wenden sich den nationalen Märk-

ten zu und bieten Informationen in den jeweiligen Landessprachen an. Viele Online-Dienste entstehen speziell für die Europäer. Das Jahr 1995 kann man sicherlich als Jahr der Online-Dienste in Europa bezeichnen. MSN (MicroSoft Network), Italia Online (Olivetti, Mondadori) und Europe Online (Burda, Pearson, Matra Hachette) ge-

sellten sich zu den etablierten und 1995/1996 boomenden Diensten. Darunter waren Anfang 1996:

Online-

T-Online (Deutsche Telekom AG) mit über 1 Million Anschlüssen, Compuserve (H&R Block) mit über 3 Millionen Anschlüssen weltweit (über 100000 davon in Deutschland), America Online (America Online Inc) mit 1 Million Teilnehmern,

eWorld (Apple Computer), 50000 Anschlüsse,

Genie (General Electric), 100000 Anschlüsse,

194

Mit ISDN File

Edit

6 30 ? 6 1 9 100 18 1744

2 11

online Session

Network

Connections

clI.chemie.stoffe el.datenschutz.aktionen el.datenschutz.allgemein el.datenschutz.diskussion cl .datenschutz.g10 cl.demokratie.allgemein cl.demokratie.diskussion cl.energie. aktion cel.energie. aktionen el.energie. allgemein el.energie. alternativen el.energie. diskussion el.energie. fossile el.energie. politik el.energie. sparen

Was

laeuft:

Bei

uns

Licht

kom

aus,

2 mm

“n>=set current to n, TAB=next unread, /=search pattern, cdatchup, g>oto, j=line down, k=line up, h’elp, m’ove, qduit, r=toggle all /unread, subscribe, S>ub pattern, udnsubscribe, U’nsub pattern, ydank in/out

DC Marketplace

Abb. 5.2

Benutzeroberfläche eines UNIX-Servers (News-Servers) und grafische Bedienerführung eines modernen Online-Dienstes (America Online)

Btx im neuen

Gewand:

Telekom

Online (T-Online)

195

Delphi (News Corporation von Rupert Murdoch), 140000 Anschlüsse, und Teletel (France Telecom), 6,5 Millionen Anschlüsse.

Die Leistungen hen davon, daß ternet-Zugänge sche Angebote.

5.3

Btx

der Online-Dienste sind sehr unterschiedlich. Abgeseviele Anbieter ihren Abonnenten kostenpflichtige Inzur Verfügung stellen, gibt es natürlich auch spezifiWenden wir uns den wichtigsten Anbietern zu.

im neuen

Telekom

Gewand:

Online

(T-Online)

Wer erinnert sich noch an die lebhafte Diskussion um Bildschirmtext (Btx) Anfang der 80er Jahre? Als Medium der Zukunft gepriesen, wurde Btx im Sommer 1985 eingeführt. Die Deutsche Bundespost prognostizierte, daß bereits 1986 die Anzahl der Btx-Anschlüsse eine Million erreichen würde. Erst zehn Jahre später war es soweit. 1987 nutzten diesen

sche

Dienst rund

System

100000

Teletel

nächst aus. Während

Kunden.

verbuchen

Große

Erfolge,

wie sie das französi-

konnte,

blieben

in Deutschland

in Frankreich

die Telefonkunden

zu-

kostenlose

Endgeräte, Minitel, erhalten haben, mußten die technikinteressierten

Deutschen zum Zeitpunkt der Einführung saftige Mietgebühren entrichten oder relativ hohe Investitionskosten für die Btx-Ausstattung aufbringen. Erst als Personalcomputer mit einem Softwaredecoder und

einem Modem auf die Leistungen von Btx zugreifen konnten, gelang es dem in Deutschland fast totgesagten Dienst, Fuß zu fassen. Mit der Zugänglichkeit von Btx über Datex-J stieg auch flächendeckend die Zugangsgeschwindigkeit von 1200/75 Bit/s auf 2400 Bit/s. Höhere Qualität der Btx-Seiten, erweitertes Informationsangebot sowie schnellere Zugänge sorgten für weitere Belebung des Geschäftes. Von etwa 300000 Btx-Teilnehmern im Jahre 1993 stieg die Zahl der Benutzerinnen und Benutzer auf über 500000 Anfang 1994 an. Gegenwärtig (1996) gibt es über 1 Million Teilnehmer (Angaben der Telekom). Der heutige Btx-Dienst heißt T-Online und hat von der Deutschen Te-

lekom AG ein zeitgemäßeres Design erhalten. Im Zeitalter des World Wide Web ist das auch anders kaum vorstellbar. Neben dem CEPT-Standard (CEPT = Comite Europeen des Administrations des Postes et des Tel&ecommunications),

der bislang für eine textbezogene

Bildschirm-

196

Mit ISDN

online

20

13,4

10/94

1/95

5/95

10/95

Abb. 5.3 T-Online-Zugriffe pro Monat (die Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer betrug Anfang 1996 über 1000000)

darstellung sorgte, wurde der neue KIT-Standard (KIT = Kernel für in-

telligente Terminals) eingeführt, mit dem, dank einer rationalen Lösung, multimediale Daten schneller präsentiert werden können. Wenn im CEPT-Standard die jeweiligen Seiten immer vollständig abgerufen werden mußten, speichert der KIT-Standard die einmal abgerufenen Daten lokal auf der Festplatte, so daß bei einem erneuten Aufruf einer Seite die lokal gespeicherte Information verwendet wird. Der Bildaufbau auf dem Computermonitor kann dadurch schneller erfolgen. Die Zugriffe über Datenleitungen werden minimiert. Mit dem KIT-Standard wird es nun auch möglich, Grafiken (beispielsweise im JPEG- oder BMP-Format) auf dem Bildschirm Für multimediale Daten benötigt geschwindigkeiten als 2400 Bit/s. line nicht mehr aus. Mit einem

darzustellen. man natürlich höhere ÜbertragungsWas für Btx gut war, reicht für T-OnTempo von 14400 Bit/s, derzeit in

Deutschland zum Citytarif überall erreichbar, lassen sich dagegen wesentlich mehr Informationen in kürzerer Zeit übertragen. Ab 1997 sollen von der Telekom flächendeckend Zugänge mit 28800 Bit/s einge-

richtet werden. Mit Datenkompression und leistungsfähigen Modems sind zwar Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 115200 Bit/s

Btx im neuen

Gewand:

Telekom

Ver

Online

(T-Online)

197

En

T-Online

Kommunikation

&

Dialoge

gou Ne

Feren

Btx plus Schlagwörter Anbieter A-2Z

oo Wi

Dasein »=- UNS

Nsessist DITBUN»D

Neu in T-Online Nachrichten Geld & Börse Einkaufen PC & Software UnPar nen ung Reise & Verkehr Bürgerservice Auskunft Ausland

Ansprechpartner

Abb. 5.4a

T-Online: Darstellung im CEPT-Standard

KITEEF” C: Allgemeine Infos ©. Infos für Nutzer ©

2 . Infos für Anbieter

€ Infos für Entwickler @: Beispiele im KIT-Standard €

Agenturen

Nieders. FußballVerband Nürnberg- Stadtmagazin

nur natur - Tee- und Weinversand Nutzfahrzeuge-Datenbank

NWP Börse Live - Kurse und Charts * NWP Börsenticker - Aktuelle Wirtschafts-News * PC Anwender * PC Games * PCgol *

C* Decoder ei

PC Player * PC-Welt/Macwelt *

© Seminare

Power Play *

T Eat C

PLÄRRER - Magazin *

Literatur

©: Ansprechpartner

powerframe Datensysteme Presse-Info-System Prof. Siegfried Yogele Online - Portrait

Quelle - Versandhaus Radio RPR *

Reed Midem Drganisation - Europäische Messe-Ereignisse Rendezvous - Teletreff für Singles

ANZ Zeitung *

Abb. 5.4b

T-Online: Darstellung im KIT-Standard

möglich, doch diese Geschwindigkeit wird bei den T-Online-Zugängen nicht unterstützt. Am besten läßt sich also gegenwärtig das KIT-Ange-

bot von T-Online bei einem Zugang über ISDN nutzen. Ein Zugriff auf

198

Mit ISDN

online

die Online-Dienste über ISDN bedeutet auch weniger Störanfälligkeit.

Die Verbindung ist ja digital. Eine Datenwandlung von analogen Signalen in digitale und umgekehrt entfällt. Mit 64400 Bit/s sind die potentiellen Möglichkeiten von ISDN noch nicht ausgeschöpft. Erst durch die Nutzung beider ISDN-Kanäle eines Basisanschlusses gleichzeitig (Kanalbündelung) lassen sich ja 128800 Bit/s übertragen. Wenn einmal die Zugangsknoten der Telekom solche Kanalbündelung zulassen, wird eine wirklich schnelle Übertragung von multimedialen Daten mit Ton, Digitalvideo und umfangreichen Bildern gewährleistet. Gegenüber den analogen Zugängen bietet ISDN bei nur einem B-Kanal schon heute zwei wesentliche Vorteile:

Der Verbindungsaufbau zum T-Online-Rechner dauert nicht länger als 2 Sekunden. Eine Seite wird innerhalb von 0,2 Sekunden vollständig übertragen. Die Zugänge zu T-Online über ISDN bestehen zudem flächendeckend zum Ortstarif, so daß die Eingabe einer einheitlichen Rufnummer genügt, um in den Genuß der schnellen Übertragung zu kommen. Btx, Btx-Plus, Datex-J und T-Online werden oft in einem Atemzug ver-

wendet, obwohl diese Begriffe unterschiedliche Dienste bezeichnen:

Btx (Bildschirmtext) ist ein spezieller Dienst, um Textinformationen

abzurufen. Btx-Plus bezeichnet eine Premium-Erweiterung für Btx, die von der Deutschen Telekom vorbereitet wurde, um ein qualitätsgeprüftes Informationsangebot

zusammenzufassen.

Die

Umschaltung

in den

Btx-Plus-Modus kostet 6 Pfennige pro Minute (bald wohl 6 DM pro Monat) zusätzlich.

Datex-J meint einen einheitlichen Zugang zu verschiedenen Diensten (unter anderem Btx, Datex-P) für jedermann. T-Online ist ein Sammelbegriff für Btx, Btx-Plus

(CEPT-Standard)

und Informationen im KIT-Standard. Über T-Online wird ein Gateway (Übergang) zum Internet angeboten (für derzeit 5 Pfennige pro Minute). griert.

Auch

die Funktion

elektronischer

Post (E-Mail)

ist inte-

Die bundesweite Rufnummer für Datex-J lautet 01910. Damit kann man T-Online auch über ISDN erreichen. Wer eine entsprechende

ISDN-Karte hat, kann nach einer Konfiguration der Applikation sofort mit einem Tempo von 64 KBit/s loslegen.

Btx im neuen

5.3.1

T-Online-Decoder

Gewand:

für ISDN

Telekom

Online

(T-Online)

199

einrichten

Um das Informationsangebot von T-Online zu nutzen, benötigen Sie einen Decoder. Es handelt sich um Software, die mit dem Rechner der Telekom kommunizieren kann und die CEPT-Anweisungen versteht. Um

T-Online nutzen und dabei auch auf die neuen Seiten im KIT-Standard zugreifen zu können, benötigen Sie allerdings einen neueren Decoder. Eine besonders preisgünstige Lösung liegt mit dem T-Online-Decoder der Telekom vor. Diese Applikation ist nämlich kostenlos und wird allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Neben einem Decoder benötigen Sie für die Nutzung von T-Online zusätzlich: PC mit einem Prozessor der Leistungsklasse ab 386DX/25 MHz (empfohlen 486DX), Microsoft Windows (3.x oder 95),

Zugangsberechtigung für Datex-J (50 DM für die Anmeldung, dann 8 DM pro Monat),

Modem oder ISDN-Erweiterungskarte. Der T-Online-Decoder ist auch für den Macintosh und OS/2 verfügbar.

ISDN-Treiber ISDN-Anschluß (Mehrgeräteanschluß) NT BA ISDN-Karte Antrag

T-Online-Decoder

Teilnahme am T-Online-Dienst

(8 DM pro Monat)

Abb. 5.5 Voraussetzungen für die Nutzung von T-Online

200

Mit ISDN

online

Der T-Online-Decoder läßt sich schnell und einfach installieren. Zunächst sollten Sie aber sicherstellen, daß die ISDN-Karte bereits in

den PC eingebaut ist. Erst dann führen:

müssen

Sie folgende Schritte aus-

1. Diskette oder CD-ROM in das Laufwerk einlegen, 2. Installation starten.

Im Menü Datei von Windows rufen Sie den Befehl Ausführen auf. Geben Sie im Dialogfeld den Buchstaben des zuvor gewählten Laufwerks und den Namen des Installationsprogramms ein (INSTALL). Klicken Sie auf die Schaltfläche OK. Abb. 5.6 Dialogfenster Ausführen

Befehlszeile: A:MINSTALL.EXE

U Als Symbol

Der Installationsvorgang wird nun gestartet, und das Dialogfenster für die Installation von T-Online erscheint. Sie können hier die Pfadangabe ändern und ein eigenes Verzeichnis für die Installation angeben. Dann klicken Sie die Schaltfläche Installation starten oder drücken die Enter-Taste.

ET

Abb. 5.7

KITTS Der

n

Dialogfenster der Installation

ERBE BERS

Btx im neuen

Gewand:

Installation T-Online-Decoder 1.0 vom 10.8.1995 Entpacke...

Telekom

Online

(T-Online)

201

Abb. 5.8 Installation läuft

Am Ende der Installation erscheint eine kurze Meldung, die Sie über den Erfolg (selten über einen Mißerfolg) der Installation informiert. Im Programm-Manager

von

Windows

finden

grammfenster mit drei Piktogrammen: line und Mail-Gateway auswählen.

Een arg

T

T-Online

Gast-Zugang

T

Tr

Mail-Gateway

Sie

nun

ein

neues

T-Online Gast-Zugang,

Pro-

T-On-

Abb. 5.9 Programmgruppe nach der fertigen » Installation

auswählen

Nun können Sie den T-Online-Decoder konfigurieren. Dazu müssen Sie das Symbol T-Online in der Programmgruppe ausführen (Doppelklick). 3. T-Online-Decoder für ISDN konfigurieren Das Dialogfeld für Konfiguration erscheint beim ersten Aufruf des Decoders automatisch. Wenn die ISDN-Erweiterung bereits im PC installiert ist, können Sie versuchen, die automatische Konfiguration durch-

zuführen. In der Regel werden Sie damit Erfolg haben. Klicken Sie also zunächst auf die Schaltfläche Vollautomatische Konfiguration. Bei der automatischen Konfiguration geschieht auf Ihrem PC folgendes: Zunächst wird die ISDN-Hardware lokalisiert und der Typ ermittelt. Der T-Online-Zugangsrechner wird angewählt und die Datenübertragung getestet (das kostet Sie eine Gebühreneinheit). Dabei wird auch bei einer Nebenstellenanlage die richtige Ziffer für die Amtsleitung gesucht. Die Ergebnisse der automatischen Tests werden gespeichert.

202

Mit ISDN

Abb. 5.10

online

Das Konfigurationsfenster des T-Online-Decoders

Achtung: Falls bei der automatischen Konfiguration Ihre ISDN-Erwei-

terung nicht erkannt wurde, löschen Sie die Datei CAPI.DLL im Decoder-Verzeichnis und kopieren dorthin die Datei CAPI.DLL, die sich auf den Disketten zu der ISDN-Hardware befindet. Starten Sie dann die automatische Konfiguration noch einmal. Oft löst dies die Probleme mit verschiedenen CAPI-Versionen. Nun

können

Sie die Zugangsdaten

für die normale

T-Online eintragen, die Sie Ihrer Zulassung entnehmen: Anschlußkennung (eine 12stellige Ziffernfolge),

Verbindung

zu

Abb. 5.11 Das Dialogfenster Zugangsoptionen

rufen Sie nur einmal auf

0

Btx im neuen

Gewand:

Telekom

Online

(T-Online)

203

Teilnehmernummer (Ihre Vorwahl und Rufnummer) und eventuelle Mitbenutzernummer/Suffix (wenn mehrere Personen einen Zugang gemeinsam nutzen),

persönliches Paßwort.

In einigen Fällen, wenn Sie beispielsweise die automatisch vorgenommenen Einstellungen ändern wollen, müssen Sie den ISDN-Betrieb noch einmal konfigurieren. Wählen Sie dazu im Menü Einstellungen den Befehl Grundeinstellungen, womit Sie das Dialogfenster Willkommen aufrufen. Jetzt aktivieren Sie die Schaltfläche Expertenkonfiguration und ISDN-Betrieb konfigurieren. Hier stehen Ihnen folgende Konfigurationsmöglichkeiten zur Verfügung:

-

Abb. 5.12

ETeatseen "T. Sie ählen Ihr Sie "Testen...” zur automatischen Prüfung Wählen lle wohin

Dialogfenster

ISDN-Einstellungen

ISOR- „Treiber und/oder ändern So nöligenla _Allgemeine ISDN-Karte über CAPI

2 ISDN-Treiber:

[arın DIL DOS-cAPI

Pe

| Testen...

-

n (DFÜ 7 Bin)

]

I) [keine

Nebenstelle

4

EAZ 3

01910

mr

Lie |

ISDN-Kartentyp: Mit einem Klick auf die Schaltfläche Testen wird der Kartentyp automatisch ermittelt. ISDN-Treiber. Nach dem erfolgreichen Test erscheint der Treibername

automatisch. In aller Regel handelt es sich um CAPI-DLL/DOS-CAPI.

Service-Indicator: Die Einstellung «7(DFÜ/Btx)» ist die richtige, so daß

sie nicht auf «5(Btx)» geändert werden muß (vgl. «Dienstekennung» in Kapitel 2).

Controller-/Karten-Nummer. In diesem Feld soll eine «0» stehen.

204

Mit ISDN

online

Zugangsnummern: Die einheitliche bundesweite Rufnummer für ISDN-Zugänge lautet 01910. Mit der Schaltfläche Ändern gelangen Sie zu einem weiteren Dialogfenster, in dem Sie eine andere Rufnummer als voreingestellt - beispielsweise beim Zugang aus dem Ausland - eingeben können. Nebenstellendefinition: Wenn die ISDN-Karte an eine Nebenstelle angeschlossen ist, muß eine Endgerät-Auswahlziffer eingetragen werden. Voreingestellt ist 3. Die technische Spezifikation der ISDN-Karte enthält Hinweise, falls man die Ziffer ändern muß. Bei Nebenstellen muß zudem eine Ziffer angegeben werden, über die die Amtsleitung akti-

viert wird. In den meisten Fällen wird dafür die Ziffer O verwendet. Mit der Schaltfläche Ändern gelangen Sie zu einem Dialogfenster, in dem Sie die entsprechenden Veränderungen vornehmen können.

Achtung: Obwohl in den derzeit verbreiteten ISDN-Applikationen oft ein Dialogfeld für die Endgeräteauswahlziffer (EAZ) angeboten wird, handelt es sich nicht um eine EAZ des nationalen ISDN (Protokoll 1TR6). Im Euro-ISDN haben wir es mit Mehrfachnummern (MSN) und

nicht mit Endgeräteauswahlziffern zu tun. Daß man trotzdem eine EAZ angeben kann, ist dem «Mapping» zu verdanken (vgl. Kap. 2). Die manuelle Konfiguration können Schnittstellen-Optionen durchführen.

Sie jederzeit im Dialogfenster

Abb. 5.13

Im Dialogfenster SchnittstellenOptionen können Sie zwischen CAPI- und Fossil-Unterstützung wählen

Btx im neuen

Gewand:

Telekom

Online

(T-Online)

Einzelne Seiten speichern für

späteren schnellen Abruf Mit T-Online verbinden

Elektronische Post Zwischenablage Drucken Speichern

oder Verbindung lösen

Online 78 ri 72 73

u

in

uaynyne jjpuy>s S3su2IqyuaUOReULJIOJu] SJywwunseg

Ka

Aktuelle Seite T-Online

383

31 32

dpa-Nachrichten

Wetter uno Reise Online

74

75 76 77 78 73 80 er

Konaunikation Foren & Dialoge

38 8 92

Btx plus Schlagwörter Anbieter A-2Z

Fi Fr

3

sland

chnelle Zugänge euss zu eMail eihnachts-Forun eihnachtsmärkte

=

Ba

Ansprechpartner

Verbindung ist hergestellt (Online)

|

Standard der aktuellen Seite (CEPT oder KIT)

Erste Seite von T-Online aufrufen T-Online-Premium-Dienst aufrufen T-Online auf KIT-Standard umstellen Zugang zum Internet über Server der Telekom Informationsangebot der Deutschen Telekom AG Aktuelle Informationen in T-Online Nachrichtenagenturen und Informationsdienste Angebote der Banken und Sparkassen Homeshopping - Einkaufen über T-Online Angebote rund um den PC Unterhaltungsangebote Fahrplanauskünfte Bürgerberatung Auskunft Übergang zu ausländischen Online-Diensten Eigene Anwahlsymbole können erstellt werden

Abb. 5.14

Die Benutzeroberfläche von T-Online

205

206

Mit ISDN

online

Bei der Installation wird ein CAPI-Treiber auf Ihrem PC installiert. Die Option Common-ISDN-API ist also die richtige. Wenn Sie die Hürden der Installation überwunden haben, können Sie

mit dem T-Online-Decoder die erste Verbindung zum T-Online-Rechner herstellen. Sie müssen lediglich die Schaltfläche Anwahl aktivieren. 5.3.2

Informationswelt

von

T-Online

Ein Online-Dienst steht und fällt mit den angebotenen Informationen. Somit sind es die Anbieter, die einen guten Online-Dienst ausmachen.

Die Redaktion der Zeitschrift Chip mit ihrem geordneten Bulletin-

Board, der Westdeutsche Rundfunk (WDR) mit dem Computerclub, die

Deutsche Bahn mit dem kostenlosen Fahrplan oder der Chaos-Computer-Club mit Bastelanleitungen für Telekommunikationseinrichtungen und Insider-Informationen sorgten lange Jahre für interessante Informationsangebote im Btx. Insbesondere die Software zum freien Kopieren (zum «downloaden») erfreute sich einer regen Nachfrage. Doch weit mehr als die Hälfte der Btx-Benutzerinnen und Benutzer interessieren sich vor allem für Homebanking, um ihre Bankgeschäfte von zu Hause aus zu erledigen. Kunden von großen Versandhäusern bestellen die online dargebotenen Produkte. Beliebt sind auch die Dienstleistungen der Reiseveranstalter und Unterhaltungsecken wie beispielsweise Eden, wo man mit anderen Spielern in einer selbstgewählten Rolle

interagieren

kann.

Dienstleistungen näher an.

Schauen

wir uns

einige Anbieter

und

ihre

Bankgeschäfte mit T-Online erledigen Nicht alle online angebotenen Bankdienstleistungen können mit den traditionellen mithalten. Einige Banken erlauben den Kunden nicht einmal, Daueraufträge online zu erteilen. Der anfängliche Enthusiasmus

der Bankkunden

wird deutlich gemindert,

wenn

man

dringend

eine Summe überweisen muß und der Bankrechner gerade wieder einmal nicht zu erreichen ist. Es muß sich noch einiges ändern, bevor man

den Online-Besuch in einer Bank dem normalen Fußweg vorzieht. Und doch sind Girokonten im elektronischen Zugriff unter den T-OnlineKundinnen und Kunden recht beliebt. Eigentlich hat erst Homebanking zur Akzeptanz von Btx geführt. Die steigenden Anmeldungszahlen bei T-Online sind sicherlich vor allem auf diesen Dienst zurückzu-

Btx im neuen

Gewand:

Telekom

Online (T-Online)

207

führen. Die Zeiten, als man einen kostenlosen Btx-Zugang als Gast nutum

konnte,

zen

die Bankgeschäfte

zu erledigen,

sind

seit der

Ein-

führung von Datex-J vorbei. Nun benötigt man einen regulären, also bezahlten Zugang. Nur noch öffentliche Terminals der Telekom lassen Sie kostenlos zur Online-Bank durch. Die Liste der Anbieter von Online-Konten führen die Postbank und Sparkassen an (vgl. Tabelle 5.1): Geldinstitut

Anzahl der elektro- | Kosten pro Monat nischen Konten (Grundgebühr)

Postbank

383000

3-60 DM

Sparkassen

380000

0-12

Volks- und Raiffeisenbanken

| 220000

Deutsche Bank

Commerzbank

DM

2-11DM

160000

9 DM

70000

12,50 DM

Dresdner Bank

68000

3,75 oder 12 DM

Bayerische Hypothekenbank

42000

9 DM

Bankgesellschaft Berlin

38000

7,50 oder 9 DM

Bayerische Vereinsbank

25000

2,80 DM

Noris Verbraucher Bank

25000

6 DM

Tabelle 5.1

Girokonten online und die monatlichen Grundgebühren (Frühjahr 1996; hinzu kommen gewöhnlich Gebühren für Buchungen und für per Post zugesandte Kontoauszüge)

Bevor man sich ein elektronisches Konto zulegt, sollte man die Preise und Leistungen vergleichen. Manche Geldinstitute lassen ihre Kunden die Überweisungsaufträge am Bildschirm ausfüllen, ohne daß die Schreibmühe mit gesenkten Gebühren belohnt wird. Es gibt aber auch gute Angebote. Guthabenzinsen, geringe Kontoführungsgebühren und zusätzliche telefonische Beratung in allen Geldfragen zum Ortstarif sind man

die Leistungen moderner Geldinstitute. ausschließlich elektronisch nunmehr

Manche Banken kann betreten. Sogenannte

Direktbanken sind eine neue Erscheinung der modernen

Telekommunikationsmedien;

ihre

Eigentümer

sparen

Welt der

Miete

und

Verwaltungsaufwand und können trotzdem mit Dienstleistungen auf-

208

Mit ISDN

online

warten, die auch normale Banken anbieten. Mit ISDN wird die Kom-

munikation mit der elektronischen Bank recht komfortabel. Gewiß fragen Sie sich: Ist mein Geld auf einem Online-Konto sicher? Die Antwort auf die Frage wird leichter verständlich, wenn wir uns einen Bearbeitungsvorgang anschauen. Nehmen wir an, Sie wollen Geld überweisen und nutzen dazu den T-Online-Decoder der Telekom. Die Vorgehensweise ist mit der Handhabung in anderen Applikationen

vergleichbar.

1. Sie starten T-Online-Decoder. Sie müssen sich zunächst gegenüber dem T-Online-System ausweisen, um Zugang zu erhalten. Ihre Kennung und Ihr Paßwort werden abgefragt. Diese Zugangsdaten sollten ohnehin im T-Online-Decoder fest eingetragen werden. Dies ist natürlich bei über einer Million Kunden nur ein sehr dürftiger Schutz. . Sie wählen nun die Seite des Geldinstitutes an. Im Beispiel ist das die Seite *28000110#, die Seite der Postbank Berlin.

. Nun werden Sie aufgefordert, die Kontonummer sowie Ihre persön-

liche Identifikationsnummer (PIN) einzugeben. Danach wählen Sie

die Funktion

der Geldüberweisung

Deutsche

Zugang Postbank

Niederlassung

zum AG

an

2..Aufträge Einzelaufträge

d..Einzelüberuw. 21..Terminüberuw.

22..Dauerüberuw.

23..Spendenüberuw. 24..Abrufüberu. 25..Auslandsüberu. Sammelaufträge s@..überweisungen 31..Lastschriften

32:2zU

8341306208

Abb. 5.15

14

DM

PIN:----FIELT bersicht SEEN)

una) Pla 5) 3 Sl un DEOENEICH,

18..Kontostand ij anahize

mit der Eingabe

8,00

Berlin

Konto-N2:999999999

=

(Nr. 20) und bestätigen den

Postbankrechner

2wooigannmnliinın

nach

DD

Wunsch

9..Zweitunterschr. „Widerruf „DATA-Freigabe Verwaltung

N-Anderung

„PIN-Sperre „„TAN-Sperre

„Kontowechsel „Bankleitzahlen a engen „Bedienhilfe „Auswahl

Bevor Sie Ihr Konto bearbeiten können, müssen Sie

sich gegenüber dem Bankrechner mit einer persönlichen Identifikationsnummer (PIN) ausweisen. Sie

sollten die Nummer regelmäßig ändern.

der

Btx im neuen

Gewand:

Telekom

Online (T-Online)

209

Zahl 19. Bei Fehleingabe dürfen Sie zweimal erneut versuchen, die richtigen Zahlen einzugeben. Dann ist aber Schluß. Das Konto wird

zunächst gesperrt, und Sie erhalten per Post eine Benachrichtigung,

daß jemand versucht hat, auf das Konto unerlaubt zuzugreifen. Gedacht ist dabei natürlich an Abwehr elektronischer Einbrecher, die mit der Trial-and-Error-Methode versuchen könnten, Ihre PIN zu

knacken. 4. Haben Sie die verlangten Angaben fehlerfrei gemacht, werden Sie zum gewünschten Bereich durchgelassen und können die Überweisungssumme eintragen. Damit die Überweisung ausgeführt werden kann, müssen Sie eine elektronische Unterschrift leisten. Sie ent-

nehmen sie einer zuvor von der Bank per Einschreiben zugestellten

Liste mit Transaktionsnummern (TAN) und geben eine davon ein. Erst jetzt wird die Operation perfekt (Abb. 5.16). Postbank Berlin 8,00 Bene Konto-N@:

399999

MUSTERFRAU,

TAN

PN ©

Borenen

Auftragsfreigabe: Olalog abbrechen

Abb. 5.16

oO a

M

Institut. Konto-N®. Empf.-Na Betrag... Veruendungszuweck:

S o

BL2...u.nnn..

GABR

mi | oa ja a |D

Empfängera

DM

TAN

a8

Ändern!

xJH

Eine Transaktionsnummer (TAN) ersetzt Ihre Unterschrift

Wie Sie sehen, schützt Sie eine zweistufige Sicherheitsprozedur gegen unbefugte Besucher auf Ihrem Konto: persönliche Identifikationsnummer (PIN) beim Zugang zu Ihrem Konto und Transaktionsnummer (TAN) Aufträgen.

bei der Ausführung von elektronischen

210

Mit ISDN

online

|

(Name und Sitz des beauftragten Kreditinstituts) _ {Bankleitzahl} wnamaf Parma (mas. 275 Y.onte-Nr.

haizızız

des Empfängers

r— Datum

®O :P

|

Ei

Bankleitzahl

[180 500 00

angelegt am

25.09.1996

geplante

Ausführung

[25.09.1996

späteste

Ausführung

[16.10.1996

mit Skonto bis DL] Skonto in

8)

bei (Kreditinztituh) Berliner Sparkasse, Berlin

[

|

Kontor-fir.

des

Wertstellung am

Ihre Rechnung

27 Stellen)

Harı

Auftraggebers

Om

gebucht am

Verwendungszweck (Nur für Empfän er maz. 2 Zeiten & 27 Stellen

Auftraggeber Eins

® ®%

Betrag: DM. Pf

7

0,00

.

EI 1

DD

]

vom

Dieses Menü bearbeiten Tepe

Memo

=

ST e

Ablage

Bearbeiten

Deutsche

Listen

Postbank

ENiederlassung

Transfer AG

BKontoinfos 10 Kontostand 11 Umsätze 12 Auftrage_ BEinzelaufträse 20 Einzelüberw. 21 Terminüberw.

22

Daverüberw.

Abrufüberw.

23

30

Überweisungen

32

ZzV

BT&

0,

Hinwei

01.01. *28000

PIN:

Bestellungen 40 Übersicht EBSonderfunktionen 50 Zweitunterschr si widerruf 52 DATA-Freigabe BEtx-Verwaltung

Spendenüberw.

25 Auslandsüberw. BSammelaufträse

60

PIN-Änderung

62

TAN-Sperrek

61

PIN-SPperre

BSonstiges 30 Kontowechsel

931

Lastschriften

31

Fenster

Berlin

Konto-Ne:

24

Inspector

BIS-Desoder

932

39

Bankleitzahlen

Mitteilungen

Bedienhilfe

Auswahl

gen

ausführen

Zuletzt ausgeführte Aktion ostb xxx 100xx_EXEC Resultat: Ausführung erfolgreich Aktuelle Aktion: Kontomenü auswählen

Überweisungen

Abb. 5.17.

abbrechen

Mit MacKonto wird der Zahlungsverkehr mit der Bank weitgehend automatisiert. Zunächst werden die elektronischen Überweisungsformulare offline ausgefüllt, dann wird dank der schnellen ISDN-Verbindung der Gesamtauftrag blitzschnell erledigt. Unter Windows können Sie die Leistung solcher Applikationen wie Money oder Quicken nutzen.

Btx im neuen

Gewand:

Telekom

Online

(T-Online)

211

Übrigens: Sie können das elektronische Girokonto testen. Wenn Sie prüfen wollen, wie die Transaktionen bei der Postbank erledigt werden, wählen Sie die Seite *2800010119a# und folgen den Anweisungen. Absolut sichere Systeme gibt es bekanntlich nicht. Doch wenn Sie die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen treffen - dazu gehört vor allem ein vorsichtiger Umgang mit Paßwörtern -, bleibt die Möglichkeit zur unerlaubten Manipulation Ihres Kontos so gut wie ausgeschlossen. Mit speziellen Applikationen, wie Money oder Mac-Konto, können Sie in aller Ruhe alle Eingaben offline machen. Erst wenn Sie die Aufträge ausführen wollen, starten Sie die Übertragung. Die Applikation übernimmt dann den Rest. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Verbindungszeit ist kurz, und es fallen nur wenige Gebühren für die OnlineZeiten an. Es ist möglich, Daueraufträge einzurichten, die dann automatisch zur vorgesehenen Zeit vom Programm ausgeführt werden. Bei vielen Zahlungen sollten Sie diese Möglichkeit ernsthaft erwägen. Informationsangebote in T-Online abrufen Nicht nur Homebanking steht Ihnen bei T-Online zur Verfügung. Zahl-

reiche interessante und hilfreiche Informationsangebote sind im System zum Abruf bereit. Um einen Einblick in die Möglichkeiten dieses

Dienstes zu bekommen, müssen Sie keineswegs erst einen Antrag bei der Telekom stellen. Mit einem beliebigen Softwaredecoder können Sie sich als Gast einloggen. Wenn Sie auf im KIT-Standard vorbereitete Informationsseiten

verzichten,

können

Sie auch

ältere Decoder

ver-

wenden. Noch lange Zeit werden nämlich die meisten Seiten im alten CEPT-Standard

angeboten.

Sie können

für kurze Ausflüge in die On-

line-Welt auch die Sharewareapplikation XBtx verwenden.

Achtung: Sie müssen natürlich zunächst einen Fossil-Treiber (vgl. Kapitel 5.6) aktivieren, damit sich die Applikation mit der ISDN-Karte verständigen kann. Der CAPI-Treiber muß ohnehin zuvor ordnungsgemäß

laufen!

Das System von T-Online ist hierarchisch aufgebaut und wird über Menüs gesteuert. Eine Seite läßt sich auch gezielt selektieren, wenn Sie ihre Nummer kennen und zwischen die Zeichen * und # eingeben, beispielsweise *21199a# (eine Seite aus dem Microsoft-Angebot). Wenn Sie eine Information eines bestimmten Anbieters finden wollen,

212

Mit ISDN

online

so können Sie auch seinen Namen eingeben. Suchen Sie die Seite des Westdeutschen Rundfunks, so geben Sie ein: WDR# Sie können

jederzeit die Leitseite von T-Online erreichen, die auf der

höchsten Hierarchieebene im System steht. Hier finden Sie grundlegende Informationen über T-Online. Sie müssen dazu nur *0# eingeben. Wohin lohnt es sich im T-Online-System zu gehen? Sie finden in T-Online unter anderem folgende Zeitungen, Zeitschriften und Nachrichtenagenturen:

Der Spiegel *69434#, Deutsche Presseagentur (dpa) *20011#, Focus *69444#, Frankfurter Allgemeine Zeitung *34030#, Neue Wirtschaftspresse *45045#, ; Neue Züricher Zeitung *6936847210817#, ' Rhein-Neckar-Zeitung *201471#.

ul:

Abb. 5.18

Der Spiegel in T-Online

0

Btx im neuen

Unter anderem können warehäuser besuchen: Amaris *4040711#, " AVM *466000#, = DEC *20898#, ESCOM *22000#, IBM *52800#,

Gewand:

Sie folgende

Telekom

Online (T-Online)

Computerhersteller

und

213

Soft-

Microsoft *21199#, Siemens *32000#, : Siemens-Nixdorf *55300#,

Vobis *20111#.

En

(BBB)

Abb. 5.19

Microsoft bietet Informationen auch über T-Online an

Die bekanntesten Versandhäuser sind auch über T-Online zu erreichen: Conrad *20744#, Neckermann *404400#, Otto *20002#, .

Quelle *30000#.

214

Mit ISDN

online az

T-Online

R

Ansich

Abwahl | Inhall

ae,

oe

T-Online

"Abwahl

Ansicht

Einstellungen

T-Online

tische

Abb. 5.21

Sta

Unterhaltung spielt in T-Online eine wichtige Rolle

Btx im neuen

Gewand:

Telekom

Online (T-Online)

215

Mit Spaß und Spiel läßt sich viel Geld verdienen. Das haben viele Anbieter in T-Online erkannt. Doch Vorsicht: Eine Seite kann durchaus einmal 9,90 DM kosten. Nicht selten müssen Sie auch auf den Zeittakt achten. Jede Minute kostet zusätzlich Geld. Immer mehr T-Online-Anbieter unterstützen den neuen KIT-Standard

und dadurch die besseren Darstellungsmöglichkeiten von Informationen.

BUILT T-Online

Ansicht

Abb. 5.22

Einstellungen

Eine KIT-Seite setzt sich aus multimedial aufbereiteten Inhalten zusammen

Viele Informationsanbieter begreifen schwer, daß sogar mit ISDN der Aufbau von umfangreichen Bildern unzumutbar lange dauern kann. Auch

in T-Online

müssen

sich

Regeln

erhalten

ihre eigene

durchsetzen,

die

bereits

elektronische

Adresse,

im

World Wide Web für Klarheit sorgen: Neben jeder Grafik gibt man ihre Größe an. Die Benutzerinnen und Benutzer können dann selbst hochrechnen, wie lange sie auf ein Bild warten müssen. Ob sich das Warten gelohnt hat, können sie ohnehin erst im nachhinein beurteilen. T-Online-Benutzer

der sie E-Mails,

das heißt elektronische

Post, empfangen

unter

können.

216

Mit ISDN

online

Selbstverständlich können Sie elektronische Nachrichten auch selbst versenden, sogar an Teilnehmerinnen und Teilnehmer im größten Computernetz der Welt, dem Internet. Abb. 5.23 Auch elektronische Post

können Sie mit T-Online

versenden und empfan-

gen (oben: eigene Daten eingeben; unten: elektro-

nische Post bearbeiten)

5.4

Mit

ISDN

auf Datenreise

ins Internet

In diesem Abschnitt lernen Sie die Grundlagen des Internet kennen und erfahren, wie Sie über ISDN das weltweite Informationsangebot abrufen können. 5.4.1

Internet

und

Internet-Dienste

Das Internet wird nicht ohne Grund als Netz der Netze bezeichnet. So-

wohl seine Größe, seine technische Struktur als auch sein organisatori-

Mit ISDN

auf Datenreise

ins Internet

217

scher Rahmen sind mit keinem der verbreiteten Datennetze zu vergleichen. Es fallen vor allem folgende Merkmale auf: 1. Das Internet ist global; weltweit nutzen es zwischen 30 und 40 Mil-

lionen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die genaue Zahl kennt

zwar niemand, doch es besteht kein Zweifel, daß das Internet zur Zeit sehr stark expandiert.

2. Die technische Struktur des Netzwerks ist heterogen; die Topologie (Struktur) des Netzes ist nicht festgelegt. Ständige Veränderungen sind an der Tagesordnung.

3. Niemand besitzt das Netz; technische und organisatorische Proble-

me werden von den Netzteilnehmern lokal geregelt. Sehr wohl aber

gibt es eine Internet-Gesellschaft, die für die Koordination des Net-

zes zuständig ist. 1995 wurde diese Gesellschaft Mitglied der Internationalen Telekommunikationsunion (ITU).

Vor allem die letzten beiden Merkmale waren von den Begründern des Internet gewollt. In den 60er Jahren, als der Kalte Krieg seinen Höhepunkt erreichte, baute das US-amerikanische Verteidigungsministerium ein dezentrales Netzwerk aus, das einen Atombombenangriff überdauern sollte. Das ARPA-Net (Advanced Research Projects Agency Net) startete seinen Betrieb mit vier Rechnern im Jahre 1969. Im Laufe der

Zeit spielte die militärische Zweckbestimmung des Netzes eine immer geringere Rolle, und schließlich hat sich das militärische Netzwerk (Milnet)

vom

Internet getrennt.

Die Wissenschaft

fand

im

Internet

eine ideale Informationsaustauschplattform. Nicht nur elektronische Nachrichten

(E-Mails)

konnten

über das Netz schnell versandt,

son-

dern auch ganze Publikationen der wissenschaftlichen Gemeinschaft weltweit zur Diskussion gestellt werden. Aus einem militärischen Netz für wenige entwickelte sich so eine Kommunikationsplattform für viele. Mit dem Siegeszug der Personalcomputer in den 80er Jahren dräng-

ten neue Nutzer und Anbieter ins Internet. Seit dem Anfang der 90er Jahre ist die starke Entwicklung des Internet scheinbar nicht mehr aufzuhalten. Die Einführung des World Wide Web (WWW, W3) als einer

Basis für den Abruf multimedialer Informationen trug entscheidend zur weiteren Popularität des Internet bei.

Der Informationsfluß im Internet wird vom speziellen Steuerungspro-

tokoll - TCP/IP

(Transmission

Control Protocol/Internet Protocol) -

geregelt, das zwei Aufgaben bewältigt: 1. Die übertragenen

Daten werden

in Pakete zerlegt und verschickt.

2138

Mit ISDN

online

Auf der anderen Seite werden sie erneut zusammengesetzt. Diese Aufgabe erledigt das TCP (Transmission Control Protoco]). 2. Die Daten werden zum Zielrechner übertragen, wobei die richtige

Adressierung vom IP (Internet Protocol) dauernd überprüft wird.

Die Daten werden zwischen den einzelnen Rechnern beziehungsweise

Rechnerknoten übertragen. Ein Großrechner hat dabei die gleichen «Rechte» wie ein PC, vorausgesetzt, daß beide über eine eigenständige Internet-Adresse verfügen. Diese sieht beispielsweise so aus: 160.45.1.46 Das bedeutet, daß wir uns im Netz der Freien Universität Berlin (160.45) befinden und der Rechner die Adresse 1.46 hat. Damit es im-

mer genug Nummern für die Adressierung von einzelnen Rechnern innerhalb eines Netzes gibt, werden alle Netze im Internet in drei Klassen

aufgeteilt: 1. In Netzen der Klasse A bestimmt nur die erste Zahl die Nummer des Netzes, die übrigen drei bleiben für die Rechneradrtessierung. Damit kann man in einem Netz über 16 Millionen Computer integrieren. 2. In Netzen der Klasse B - wie in unserem Beispiel der Freien Univer-

sität Berlin - sind zwei Zahlen für das Netz und zwei für den Rechner bestimmt. Weit über 60000 Computer können in Netzen der Klasse B arbeiten. 3. In Netzen der Klasse C bleibt nur die letzte Zahl für die Adressierung der Rechner frei, so daß man bis zu 254 Computer an diesem Netz betreiben kann. Die Internet-Adressen lassen sich als Domainangabe im Rahmen des Domain Name System (DNS) im Klartext schreiben. Dann werden sie

allerdings von hinten gelesen. Die Internet-Adresse fub46.zedat.fu-berlin.de

wird folgendermaßen interpretiert: «de» steht für Deutschland, «fu-berlin» bezeichnet das Netz der Freien Universität in Berlin, «zedat» bezeichnet einen weiteren Rechnerverbund, und «fub46» kennzeichnet einen konkreten Rechner.

Ähnlich ist dann Ihre eigene Internet-Adresse. Sie liest sich wie folgt: [email protected] Das Zeichen @ bedeutet «at», das heißt, daß Sie an einem bestimmten Rechner zu erreichen sind.

Mit ISDN

auf Datenreise

ins Internet

219

Wie man sich die Struktur des Internet vorstellen kann, zeigt die Abbildung:

Telefonnetz

Abb. 5.24

Die Internet-Struktur ist sehr heterogen

Das Internet bildet die Basis für mehrere Dienste. Erst die Dienste ent-

scheiden, ob ein Netz angenommen wird oder nicht. Im Internet kann man folgende Dienste nutzen: Datenübertragung (File Transfer Protocol - FTP)

Fernbedienung anderer Rechner (Telnet) Kommunikationsdienste Hierzu gehören elektronische Post (E-Mail), Nachrichten und Inter-

220

Mit ISDN

online

essengruppen

(News),

Plauderkanäle

(Internet Relay Chat - IRC)

und Spielumgebungen (Multi User Dungeon - MUD). Informationsangebote , Das textbasierte Informationssystem Gopher wurde vom World Wide Web abgelöst. : World Wide Web (Web,

WWW,

weitgehend

W3)

Aufgrund seiner Eigenheiten ist das Web ein eigenständiger Dienst im Internet.

IRC-Server

Internet. Gopher-Server .

News-Server

Web-Server

E-Mail-Server

Abb. 5.25

Internet-Dienste werden über spezielle Server abgerufen

Das World Wide

Web

trat seinen Siegeszug

1989 an. Am

Kernfor-

schungszentrum (CERN) in Genf entwickelt, konnte sich der Dienst in-

nerhalb weniger Jahre durchsetzen. Das Erfolgsrezept ist leicht zu erklären: Mit Mausklick steuert man den Abruf von Text-, Bild-, Ton- und

Videoinformationen. Zuvor mußte man mit zahlreichen Befehlen ringen oder komplexe, hierarchisch aufgebaute Informationsstrukturen umständlich durchforsten.

Mit ISDN

5.4.2

auf Datenreise

ins Internet

221

Technische Voraussetzungen für den Internet-Zugang

Einige spezifische Voraussetzungen müssen natürlich geschaffen werden, bevor man Informationen abrufen kann. Was benötigt man, um das Internet und vor allem das Web über ISDN zu erreichen? Es sind

zwei Fragen zu klären: 1. Wo bekomme ich einen ISDN-Zugang zum Internet?

2. Welche zusätzliche Hardware und Software benötige ich für den Zugriff auf das Web? Einen Zugang zum Internet erhalten Sie bei einem der Internet-Provider, die Internet-Knoten betreiben und entgeltlich den Zugriff auf das Netz der Netze ermöglichen. Die Preise für diese Dienstleistung sind unterschiedlich und oft sehr hoch, so daß sich ein Vergleich lohnt. Neben kommerziellen Providern gibt es auch Vereine, die selbst Großkunden der kommerziellen Provider sind und Rabatte erhalten, die sie

dann an Mitglieder weitergeben können. Folgende kommerzielle Internet-Provider gibt es unter anderem Deutschland:

in

CN GmbH (Contributed Networks GmbH) Rykestraße 8, 10405 Berlin, Tel. 030/25 301200, Fax 030/2 51 57 90 GTN GmbH (Gesellschaft für Telekommunikations- und Netzwerkdienste GmbH) Fontanestraße 12, 41564 Kaarst, Tel. 02131/605652, Fax 02131/ 66 67 54 EUnet Deutschland GmbH Emil-Figge-Straße 80, 44227 Dortmund, 972111

Tel. 0231/97200,

Fax 0231/

MAZ GmbH (Mikroelektronik Anwendungszentrum Hamburg GmbH) Harburger Schloßstraße 6-12, 21079 Hamburg,

Tel. 040/7 66291623,

Fax 040/76 629199 NTG GmbH (Netzwerk und Telematik GmbH), Geschäftsbereich Xlink Vincenz-Prießnitz-Straße 3, 76131 Karlsruhe, Tel. 0721/96520, Fax 0721/9652210

Unter anderem folgende Vereine bieten ihren Mitgliedern einen Zugang zum Internet an:

222

Mit ISDN

online

Individual Network e.V. Scheideweg 65, 26121 Oldenburg, Tel. 9808557 E-Mail: [email protected]

0441/9808556

Fax

0441/

0721/9661521

Fax

0721/

Subnetz e.V. Gerwigstraße 5, 76131 Karlsruhe, Tel. 66 1937 E-Mail: [email protected]

Da Sie einen ISDN-Zugang benötigen, müssen Sie zunächst von Ihrem Provider erfahren, ob es in der Nähe Ihres Wohnsitzes einen ISDN-Ein-

wahlknoten gibt. Bei den Kosten für Online-Zeiten sind immer auch die Telefongebühren zu berücksichtigen. In einigen besonderen Fällen, vor allem dann, wenn die Entfernung zum Einwahlknoten des Providers zu groß ist, kann es für Sie preisgünstiger sein, über T-Online der Telekom zum Internet zu gelangen. Man muß zwar hohe Zeittaktgebühren entrichten, doch der schnelle ISDN-Zugang kann diese Kosten wieder wettmachen. Internet-Zugang mit ISDN und Macintosh Schauen wir uns nun die für den Internet-Zugang notwendige Hardware- und Softwareausstattung an. Für Macintosh-Besitzer ist die Sache

: @® Manuell

: O Server: RARP, ;

BootP, DDP-IP

| ODynamisch

Klasse:[_B_] Adresse: 160.45.223.197

Information:

: Gateway Adresse: \

nn

.

für Teilnetz: 255.255.255.0

[EITTITEITITEIETEITETEITETITTEN Bits:

Routing

IL

Maske

Netz | Teilnetz | Knoten 16

ö

ö

Netz:

D Gesperrt

Feilmetz

D6esp

Knoten:

O6esperrt

pin Domain Name Server Information: Domain

zedat.fu-berlin.de

IP Adresse

160.45.1.46

Vorgabe ®

2

(_0K__]} (Apprechen] Abb. 5.26

MacTCP ist ein Bestandteil des MacOS 7,5, hier

werden die vom Provider vorgegebenen Daten für den Internet-Zugang eingetragen

Mit ISDN

auf Datenreise

ins Internet

223

relativ einfach. Sie brauchen eine Erweiterungskarte (Leonardo SP, vgl. Kapitel 4) und die Software LeoTCP. Das Kontrollfeld MacTCP gehört zum Betriebssystem und bringt dem Macintosh das Protokoll des Internet bei. Internet-Zugang mit ISDN und Windows 3.x Etwas komplexer gestaltet sich die Konfiguration eines Computers mit Windows 3.1 oder Windows für Workgroups. Nachdem Sie Ihren PC mit entsprechender ISDN-Erweiterungskarte ausgestattet haben (vgl. Kapitel 3), müssen Sie gewährleisten, daß die Datenkommunikation mit dem Internet über TCP/IP erfolgt. Wenn Sie mit Windows 3.1 oder 3.11 arbeiten, müssen Sie Winsockets (Windows Sockets) installieren. Sie erweitern damit die Fähigkeiten der Benutzeroberfläche Windows

um das Internet-Protokoll TCP/IP. Durchgesetzt hat sich die SharewareLösung Trumpet Winsock mit der Applikation TCPMAN.EXE und dem Modul WINSOCK.DLL. Über die Datei TCPMAN.EXE nimmt man notwendige Konfigurationseinträge vor (Abb. 5.27).

Network Configuration IP address Netmask

[0.0.0.0] 255.255.255.0

Default Gateway

Name server

160.45.1.46 130.1 |

Time server

Domain Suffix

Packetvector

|00 | mruls52 | Tcprwın [2048 |rcp mss |512

Demand Load Timeout (secs) | 1000

O internal SLIP SLIP Port

|160.45.223.1

U] Internal PPP



Baud Rate

RI Hardwarı Handshake

TCP RTO MAX

|50

Online Status Detection O Roae

® BCD [RLSD] check ODER check

R Yan Jacobson CSLIP compressien

Abb. 5.27

Das Dialogfenster der Applikation TCPMAN.EXE mit für ISDN notwendigen Einträgen; die Felder Internal SLIP und Internal PPP müssen ausgeschaltet werden, da Winsock sonst den COM-Port zum Verbindungsaufbau vergeblich bemüht

224

Mit ISDN

online

Normalerweise dem

kommuniziert über die Winsockets ein Modem

Internet. Über einen Einwahlknoten

mit

wird eine PPP-Verbindung

aufgebaut. PPP steht für Point-to-Point-Protocol, das über die serielle Schnittstelle abgewickelt wird. Damit die TCP/IP-gerechten Daten im

Editor - ISPA.INI

-u

Suchen

ISPA-Konfiguration

8.0.0.8

für

-p

(X.75)

-n

Le

#

Bearbeiten

-t68

Al

I

Datei #

-u

Bearbeiten

Suchen

ISPA-Konfiguration

8.8.8.0

für

-12

mit

Login

(X.75)

WinPkt

>

(Pakettreiber)

CAPI-Treiber

—>

ISDN-Karte

Abb. 5.29

von

Daten

Treiberschichten bei einem ISDN-Zugang zum Internet über Windows 3.x

mit dem

Protokoll TCP/IP bereit. Dieser NDIS-Treiber er-

laubt die gängigen ISDN-Karten als Netzwerkkarten zu nutzen. Für die

Verbindung zu Applikationen baut der Treiber auf CAPI 1.1 auf. Kanal-

Mit ISDN

auf Datenreise

ins Internet

227

bündelung und Nutzung mehrerer Internet-Adressen über die jeweiligen ISDN-Rufnummern sind möglich. Internet-Zugang mit ISDN und Windows 95 ISDN ist in den USA nicht so stark verbreitet wie in Deutschland und Europa. Unterschiedliche Standards machen die Zusammenarbeit ver-

schiedener ISDN-Produkte etwas kompliziert. Kein Wunder, daß sich die US-Firma Microsoft für die Implementierung von ISDN-Funktionalitätin Windows 95 an die Berliner Firma Acotec wandte. Acotec hat bereits für Windows 3.11 ISDN-Treiber entwickelt. Eine ISDN-Karte kann dank dem CAPI-Subsystem in Windows 95 integriert werden. Wenn Sie mit Windows 95 den Zugang zum Internet konfigurieren wollen, müssen Sie etwas anders vorgehen als bei der älteren WindowsVersion: 1. Zunächst installieren Sie die Erweiterungskarte und die notwendi-

gen ISDN-Treiber.

Folgende ISDN-Karten (Stand März 1996):

werden

von

Windows

95

gut

unterstützt

1&1 Data-Highway, AVM A1 V2.0/3.0, Creatix SO,

DIVA (G. Diehl GmbH), ELSA PCF/PCF Pro/PCC, Microcom Solis-L/F,

NICCY 1000 PC (Dr. Neuhaus), NICCY 1016 PC (Dr. Neuhaus),

Teles S0.8 / SO.16. Wählen Sie dazu das Dialogfenster Netzwerk unter Start/Einstellungen/Systemsteuerung. Dort müssen Sie nun eine Netzwerkkarte hinzufügen.

Suchen

Sie in der Liste den

Herstellernamen

aus, und

selektieren Sie den Namen der Erweiterungskarte. Um die ISDN-Karte zu konfigurieren, klicken Sie den Namen der Karte im Netzwerkdialog an und tragen die gültigen Werte ein. Welche Werte die richtigen sind, erfahren Sie in der technischen Dokumentation der Erweiterungskarte.

Jetzt folgt die Installation des CAPI-Treibers und des Modememulators. Im Dialogfenster Netzwerk selektieren Sie den Hersteller und aus der Produktliste die CAPI-Erweiterung. Nun müssen Sie das Sy-

stem neu starten. Erscheinen Fehlermeldungen,

haben Sie zuvor

228

Mit ISDN

online

nicht die richtigen Einstellungen für die ISDN-Erweiterungskarte eingetragen. Prüfen Sie noch einmal nach. Achtung: Die Modememulation hilft Ihnen nicht bei der Kommunikation mit analogen Modems oder beim Zugang zu T-Online! 2. Wenn die ISDN-Erweiterungskarte keine Fehler beim Start verursacht, können Sie mit der Konfiguration des DFÜ-Adapters fortfahren. In der Systemsteuerung von Windows schauen Sie zuerst nach, ob im Abschnitt Programme ein DFÜ-Netzwerk aktiviert ist. Nur dann können Sie nämlich einen DFÜ-Adapter im Netzwerkdialog der Systemsteuerung selektieren. Wenn

sich kein Adapter selektie-

ren läßt, rufen Sie nacheinander Hinzufügen / Adapter / Microsoft / DFÜ-Adapter auf. Im Netzwerkdialog können Sie jetzt ein Protokoll einstellen. Sie rufen Hinzufügen / Protokolle auf und tragen das Protokoll TCP/IP und IPX/SPX von Microsoft ein. Weitere Einstellungen müssen nicht vorgenommen werden. Schließen Sie die Systemsteuerung, und starten Sie eventuell das System neu, wenn Sie von

Windows 95 dazu aufgefordert werden. 3. Jetzt wird die eigentliche Konfiguration für den Internet-Zugang vorgenommen. Selektieren Sie nacheinander Start / Programme /

Abb. 5.30

Im schwarzen Feld geben

Sie die richtige Rufnummer (mit Vorwahl) für

den ISDN-Zugang Ihres Providers an +P=X754+F=DETECT

ISDN Modem (AcolSDN1)

Mit ISDN

auf Datenreise

ins Internet

229

Zubehör / DFÜ-Netzwerk. Im Feld Neue Verbindung tragen Sie den Namen des Providers oder sein Kürzel (beispielsweise «fu» für FU Berlin) ein und wählen ein Pseudomodem für ISDN (AcoISDN1) aus. Im Feld Vorwahl (Area Code) dürfen Sie keine Vorwahl eingeben, denn diese muß zusammen mit der Rufnummer angegeben werden. Im nächsten Feld werden die eigentlichen Zugangsparame-

ter eingetragen (Abb. 5.30). Es sind: Vorwahl/Telefonnummer+P= [X75 für X.75 oder HDLGC als Protokolle des B-Kanals].

Das Kästchen Länder- und Ortsvorwahl benutzen (Use country code and area code) darf nicht aktiviert sein! Jetzt selektieren Sie Server-

Typ (Server Type) und treffen Vereinbarungen, wie in der Abb. 5.31

gezeigt.

:

77%]

"|

Abb. 5.31 Im Dialogfenster Server Types müssen die Einträge mit den Angaben des Internet-Providers übereinstimmen

Jetzt werden die Einstellungen für TCP/IP vorgenommen. Mit der Schaltfläche TCP/IP Settings gelangen Sie zum entsprechenden Dialogfenster. Bitte beachten Sie, daß die jeweiligen Angaben von Provider zu Provider unterschiedlich sind. Mit der Schaltfläche OKschließen Sie die Konfiguration ab. Sie müs-

sen jetzt eine Probeverbindung zu Ihrem Internet-Provider herstellen. Wenn der Vorgang erfolgreich verläuft, erhalten Sie eine entsprechende Meldung:

230

Mit ISDN

online

) Primaywins:

[70 0.0.

0]

an

Abb. 5.32 Die Einträge im Dialogfeld TCP/IP Settings werden nach den Vorgaben des Providers gemacht

Secondaywins: [0 . 0.0.0

|

rn Use IP header compression F, Use default geteway on remote network

1 1]

Applikationen für Internet-Dienste Wenn alle Treiber installiert sind und die ISDN-Verbindung zum Rechner des Providers hergestellt ist, können Sie mit einer entsprechenden

Applikation auf die Dienste im Internet zugreifen. Für die Nutzung des World Wide Web haben sich vor allem Netscape und Mosaic durchgesetzt. Mit diesen Applikationen, die man auch Browser oder Clients nennt, können Sie sowohl die einzelnen Web-Seiten abrufen als auch

andere Internet-Dienste wie FTP, Gopher oder News nutzen. Diese Applikationen erhält man entweder im Zugangspaket vom Provider, oder

man kann sie selbst im Netz finden. Mit einem Terminalprogramm wählt man sich auf einem FTP-Server ein und kann von dort die Dateien abrufen. Übrigens: Die besten Informationen über das Internet findet man als abrufbare Dokumente im Netz selbst.

Mit ISDN Browser DosLynx

| Plattform | Bezugsquelle DOS (nur Text)

und

auf Datenreise

ins Internet

Informationen

im Internet

http://kufacts.cc.ukans.edu/about_lynx/ about_lynx.html ftp://ftp2.cc.ukans.edu/pub/Doslynx

Netscape | Windows Navigator | Macintosh UNIX

http://home.mcom.com/MCOM/products_docs/ client.htm ftp://ftp.mcom.com/pub/Netscape

NCSA Mosaic

http://www.ncsa.uiuc.edu:80/SDG/Software ftp://ftp.ncsa.uiuc.edu/web/Mosaic

Windows Macintosh | UNIX

WinWeb Windows MacWeb | Macintosh |

http://galaxy.einet.net ftp://ftp.einet.net/einet

Tabelle 5.2

WWW-Browser können direkt vom Netz abgerufen werden

Das World

Wide

Web

231

basiert auf Dokumenten,

die mit der Struktu-

rierungssprache HTML (HyperText Markup Language) erstellt werden. Dank HTML sind Verknüpfungen (links) zu anderen Dokumenten

möglich. Es ist dabei nicht wichtig, wo sich die Daten befinden. Von

einem Web-Informationsangebot in Deutschland können Sie durch einen Mausklick in die USA gelangen, um dort die Recherche fortzusetzen. Je schneller Ihr Internet-Zugang ist, um so rascher können Sie

in der Regel auf die Informationen zugreifen. Wenn

Sie das World

Wide Web nutzen, macht sich ISDN schnell bezahlt. Zu bedenken ist

allerdings, daß abhängig von bestimmten Voraussetzungen (physikalische

Realisation

von

Netzteilstrecken,

Anzahl

anderer

Internet-Teil-

nehmer mit dem gleichen Zugriffswunsch) die Wartezeiten beim Abruf der Web-Seiten aus Übersee trotz eines ISDN-Zugangs lang sind.

Auch die Einbindung externer digitaler Medien (Tonsequenzen, Videosequenzen, Standbilder) läßt sich dank HTML realisieren. Für externe Bilder, Töne oder Filme benötigt man aber oft zusätzlich Viewer, also Applikationen, die sich zum Anzeigen eines bestimmten Datentyps besonders gut eignen (Picture-Viewer, Audioplayer, Videoplayer oder

PostScript-Viewer). Auch diese kleinen Applikationen findet man bei Bedarf im Internet.

232 = Datei

Mit ISDN

Bearbeiten

online Netscape - [Los Angeles Superstation Beachcam] Anzeigen Gehe zu Lesezeichen Optionen Ü

Santa Monica Beachcam Fountainhead's Los Angeles Superstation is proud to present the first view of the beach in Los Angeles!

Abb. 5.33

Mit einem Mausklick gelangt man auf entlegenste Rechner (hier: Livekamerablick auf den Strand von Santa Monica,

http://www.fountainhead.com/livecam.html)

5.4.3 Das

Informationen

über

ISDN

im Internet

Internet ist selbstreferent. Alles, was

man

finden

über das Netz wissen

muß, findet man auch dort. Für Anfängerinnen und Anfänger ist der Umgang

mit dem

Internet jedoch

keineswegs

einfach.

Ohne

zusätz-

liche Informationen wäre der Zugriff auf gesuchte Daten recht kräftezehrend. Es gibt aber Suchhilfen. Schauen wir uns an, wie man im Web Informationen über Euro-ISDN finden kann. Die ersten Hinweise auf interessante Informationsangebote findet man in Büchern und Zeitschriften. Man braucht nur auf die URL-Angaben

Mit ISDN

auf Datenreise

ins Internet

233

(Uniform Resource Locator) zu achten. Zum Beispiel finden Sie die folgende Zeile: http://www.sgi.com Die Angabe «http» bestimmt für den Browser das zu verwendende Protokoll (hier: HyperText Transfer Protocol, es könnte auch beispielsweise ftp sein). Die Angabe «www.sgi.com» verweist auf einen WWWServer der Firma Silicon Graphics im kommerziellen Netz («com») in

den USA. Zahlreiche Hinweise auf Informationsangebote findet man in Announcements (beispielsweise What’s Cool des Browser-Herstellers Net-

scape). Die besten Suchmöglichkeiten bieten Indizes und Search En-

gines (Suchmaschinen). Indizes sind zusammengestellte Verweise auf andere Web-Seiten. Wo sich solche Listen befinden, erfahren Sie bei-

spielsweise bei der Eingabe http://www.leo.org (LEO = Link Everything Online) oder http://www.rz.uni-karlsruhe.de/Outerspace/VirtualLibrary/index.de (Virtual Library des CERN, Mirror - Datenspiegelung in Karlsruhe) oder auch http://www.chemie.fu-berlin.de/Outerspace/ www-info.htm (Metaindex der Freien Universität Berlin). Alle drei Angaben sind Metaindizes und enthalten Listen mit Web-Servern, die weitere Indizes zusammenfassen.

Da wir spezielle Informationen suchen, bedienen wir uns am besten gezielt der Suchmaschinen. Mit dem Begriff Suchmaschinen oder Search

Engines bezeichnet man nützliche Werkzeuge, die die Informationen

nach angegebenen Stichwörtern durchsuchen. Folgende Suchmaschi-

nen sind im Internet erreichbar:

WebCrawler (http://webcrawler.com),

NetSearch (http://home.de.netscape.com/de/home/internetsearch.html),

Lycos (http://www.lycos.com), Yahoo Search (http://www.yahoo.com), Deutsches Internet Verzeichnis (http://web.de).

Rufen Sie zum Beispiel NetSearch von Netscape auf. Im Textfeld geben Sie den Suchbegriff ein («Euro-ISDN») wie in der Abbildung 5.34b gezeigt.

234

Mit ISDN

online

Bu Datei

Bearbeiten

Anzeigen

Netscape - [Internet Search] Gehe zu Lesezeichen Optionen

http://home.de.netscape.com/de/home/internet-search.htmi

Abb. 5.34a

Internet-Suche: Seite von Netscape

Abb. 5.34b

Suche mit NetSearch

Überblick

Mit ISDN

auf Datenreise

ins Internet

235

Nun erhalten Sie eine Liste mit Fundstellen und dem dazugehörenden Text. Aufgrund des Textes können Sie entscheiden, ob die Fundstelle interessant genug ist, um sie genauer zu betrachten. Durch Mausklick landen Sie auf dem entsprechenden Web-Server und können sich die ganze Webseite in aller Ruhe ansehen (Abb. 5.36).

| Datei

Netscape- [infoseck Net Search Results! Eure-ISDN] Bearbeiten

Anzeigen

Gehe

zu

Lesezeichen

Spdonen

[++]

Überblick

Hilfe

SSION. to the COUNCIL andthe AND SOCIAL COMMITTEE and Abb. 5.35

Mit einem Mausklick verzweigt man auf die gewünschte Webseite

Dank der Suche finden Sie beispielsweise Informationen über EuroISDN,

die in einer Liste zusammengestellt

wurden.

FAQ

(Frequently

Asked Questions) bedeutet die Zusammenfassung von ständig gestellten Fragen zu einem Gebiet. Sie ersparen sich oft viel Mühe, wenn Sie zunächst nach FAQ-Listen über das Sie interessierende Wissensgebiet suchen und diese durchblättern.

236

Mit ISDN

online Netscape - [comp.dcom.isdn

Bearbeiten

Anzeigen

Gehe zu

Frequently Asked

Lesezeichen

Questions

Optionen

[FAQ]]

Überblick

.ohio-state.edufhypertextffagfusenet/isdn-fag/faq.htmi

Abb. 5.36

In FAQ stehen die Antworten auf viele Anfängerfragen

Unter anderem finden Sie im Internet folgende nützlichen Informationen über Euro-ISDN: http://www.informatik.uni-bremen.de/-henker/isdn-hw.html (hier finden Sie wichtige Hinweise und zahlreiche Verweise),

http.//www.uni-manheim.de/unima/rum/netze/isdn, http://www.informatik.uni-bremen.de/-henker/index.html (Dan Kegels Homepage mit der wohl umfangreichsten Liste von Verweisen auf ISDN-Informationen),

de.comm.isdn (Newsgruppe in Deutschland, die sich mit ISDN beschäftigt; hier können Sie Fragen stellen oder, wenn Sie es besser als die anderen wissen, Fragen über ISDN selbst beantworten).

Mit ISDN Netscape

Datei

Bearbeiten

Abb. 5.37

Anzeigen

- [Newsgruppe:

Gehe zu

ISDN-Newsgruppe

auf Datenreise

ins Internet

237

de.comm.isdn}

Lesezeichen

Optionen

Überb

de.comm.isdn (Ausschnitt)

Wenn Sie sich für ISDN-Aktivitäten der Telekom interessieren, können

Sie die Web-Seiten des größten deutschen Telekommunikationsunternehmens aufrufen (http://www.dtag.de). Auch Hochschulen und Forschungseinrichtungen können bei der Suche nach Informationen über ISDN behilflich sein. Das Internet ist ein Netz mit einem sehr vielfältigen Informationsangebot, und ein schneller ISDN-Zugang lohnt sich auf jeden Fall. Bevor Sie jedoch begeistert einen ISDN-Anschluß bei der Telekom beantragen, prüfen Sie bitte, ob der von Ihnen ausgesuchte Provider tatsächlich einen ISDN-Zugang anbietet und ob Sie diesen Zugang zum Citytarif erreichen können. Das Internet eröffnet Ihnen eine Fülle von Anwendungen, auf die Sie

238

Mit ISDN

online Netscape: Dan Kegel's ISDN Page

Location: http ://www.informatik.uni-bremen.de/"henker /index html

Dan Kegel's ISDN Page The word NEW on a link indicstes updated after 8 Oct 95. Approximately 100 links were

updated or added during the period 8 Oct 95 - 4 Nov 95.

Note: This information provided for entertainment purposes only :-) This page is mostly a collection of pointers to WWW and FTP documents on other servers. If your favorite online source of ISDN info is not listed here, yarte su, Dan Kegel tank @aluunı zaksch.edv>. you need help putting your company’s product info on WWW, please read my guide to publishing, geodluet info onthe Web. Delayed mirrors of this page are available in Germany, England, Flonds, and San Diega (Zahfornis). The original is in Los Angeles.

Fascism Alert! The FBI recently revesled that iz plans io rouzinely ap 1% of all phone calls in some parıs ofihe USA! Dont assume this won't change the balance of power in this country -- fini ow mare aboır the FRT's plans, and decide for yourself whether this massive increase in wiretapping is where this nation should be heading. If youthink the FBI is going too far, start calling talk shows and voting senstors!

Table Of Contents: Abouthis page This page's Guestbook, -- drop in and say a few words! Receit ISDN News & Evans Abu ISDN o What is ISDN, auynwg? SDN Diekoge Providers ISDN Magazines and periedicals SEN Yidenconfere:ze . Using ISDN for studio yualty audio transıaission Search various online databases for ISDN ISDN user stows Other ISDN user ınfonuation saurces Emopean ISDN user information sourzes © ISEN on-BEG stands inforrastion 00000000

® ® ® e

BR]

Abb. 5.38

=2]#]

Informationen über ISDN sind über das gesamte WWW verteilt (die Homepage von Dan Kegel enthält Verweise auf wertvolle ISDN-Informationen)

kaum verzichten werden, sobald Sie sie kennen. munikationsformen seien hier erwähnt:

Zwei wichtige Kom-

1. Über das Internet können Sie weltweit zum Citytarif telefonieren. 2. Mit einem Camcorder ausgestattet, können Sie an weltweiten Videokonferenzen teilnehmen. Sie haben sich nicht verhört: Im Internet ist das Telefonieren weltweit

möglich. Es entstehen dabei die gleichen Kosten wie bei der Nutzung

Mit ISDN

auf Datenreise

ins Internet

239

anderer Internet-Anwendungen. Welche technischen Voraussetzungen müssen geschaffen werden, um im Internet zu telefonieren? Sie benötigen natürlich einen Internet-Zugang. Zusätzlich müssen Sie einen

Personalcomputer (mindestens einen 486er) mit einer Windows-kompatiblen Soundkarte sowie mit Lautsprechern und einem Mikrophon

ausstatten. Dann müssen Sie die Software Internet Phone (IPhone) der

Firma Vocaltec (http://www.vocaltec.com/) installieren. Die neuere Version dieser Applikation unterstützt Vollduplexbetrieb, das heißt, daß beide Gesprächspartner wie gewohnt gleichzeitig sprechen können. Abb. 5.39

Mit Internet Phone können Sie mit

Gesprächspartnern auf der ganzen Welt kommunizieren. Zu bezahlen sind nur die lokalen Verbindungsgebühren

Citytarif).

(Internet-Zugang plus

Ein ISDN-Zugang verhilft Ihnen jedoch zu einer guten Verbindungsqualität nur dann, wenn die Datennetze gering belastet sind. Die Tonqualität der Gespräche mit Übersee erinnert manchmal an das Rauschen der Kurzwellensender. Zu günstigen Zeiten, vor allem wenn das

Internet nicht überlastet ist, und bei nationalen oder europaweiten Gesprächen steht die Verbindungsqualität einem herkömmlichen Telefongespräch seltener nach. Zum Verbindungsaufbau nutzt Iphone öffentliche IRC-Server (Internet Relay Chat), die ursprünglich nur für die

textbasierte Online-Kommunikation eingerichtet wurden. Neben der Applikation Iphone stehen Ihnen auch die Programme

WebTalk von Quarterdeck (http://webtalk.quarterdeck.com/), WebPhone (http://www.itelco.com/) von Internet Telephone Company

und Digiphone (http://www.planeteers.com/) von Camelot zur Verfügung. Bitte beachten Sie, daß für Vollduplexbetrieb (beide Kommunikationspartner können gleichzeitig sprechen) nicht alle Soundkarten geeignet sind. Unter anderem folgende Erweiterungskarten erfüllen die notwendigen Voraussetzungen: Maestro 16 und Maestro 32,

240

Mit ISDN

online

MiroSound PCM20, Monterey, Multisound, Roland RAP 10, Turtle Beach TWS 2000. In der letzten Zeit etablieren sich zahlreiche neue Internet-Dienste, die sich auf verschiedene Bereiche der Kommunikation spezialisieren. Telefonate und Faxe nach Kalifornien sind über das Internet zum Citytarif

möglich.

Die US-Telefongesellschaft IDT, die für billige Überseege-

spräche bekannt ist, schuf mit Net2Phone eine neue Dimension für in-

ternationale Kommunikation. Gesprächspartner in Italien, Frankreich und Südkorea erreichen via Internet jeden Telefonanschluß innerhalb

der USA. Zu bezahlen sind rund 15 Pfennige pro Gesprächsminute. Eine weitere interessante Kommunikationsanwendung

im Internet ist

Videokonferenz mit der Applikation CU-SeeMe. Wenn Sie einen Multi-

media-PC (beispielsweise Macintosh oder Intel-PC mit Video- und Soundkarte) und eine Videokamera besitzen, können Sie über Internet

an weltweiten Videokonferenzen teilnehmen. Die Anwendung CUSeeMe ist multipointfähig, das heißt, daß mehrere Teilnehmer gleichzeitig kommunizieren können. Sie entscheiden jeweils, ob Sie nur als

= Eile

Edit

Window

el — te

CU-SeeMe Conference Participants

ET

Help

BB

cat Windee

*: Bitte schalten Sie die Kamera an!

[ef]

: Let's have a chat!

Abb. 5.40

Videokonferenzen sind auch im Internet, beispielsweise mit der Applikation CU-SeeMe, möglich

CompusServe

und andere

Online-Dienste

241

Empfänger oder auch als Sender im Kommunikationsprozeß fungieren wollen. Die Bildwiederholungsrate ist zwar mit herkömmlichen Netzbandbreiten des Internet sehr niedrig (nur 1 bis 10 Bilder pro Sekunde), doch dies reicht aus, um die Kommunikation um einen visuellen Ein-

druck zu erweitern. Informationen über CU-SeeMe finden Sie im Internet: http://www.indstate.edu/Cu-SeeMe/all_archives.html/. Neben den Diensten des Internet gibt es weitere Online-Dienste, die für

Sie interessant sein können. Schauen wir uns die wichtigsten kurz an.

5.5

GompuServe

und andere

Online-Dienste

CompuServe hebt sich von anderen Online-Diensten deutlich ab. Allein die Zugangszahlen sind imponierend: 1995 meldeten sich bei CompuServe jede Woche

rund 60000 neue Interessenten weltweit an und

beantragten die Mitgliedschaft. Mit der einfach zu bedienenden Software, die es nicht nur für Windows, sondern auch für Macintosh-Com-

&

Be

Datei

2)

Edit

.

Dienste

Post

Spezial

Fenster

8X

Hilfe

Verbunden

wwih

D

Fininvest's TV stations reducing length of ad slots

Recipe for life in Italy's healthiest village

[} Happiness starts in the kitchen

Europe Online - ein interaktiver Online-Dienst mit Startschwierigkeiten (Seite aus dem ursprünglich geplanten Informationsangebot)

Der in den USA sehr populäre Dienst America Online (AOL) ist noch Ende 1995 in Europa an den Start gegangen. Nachdem sich 1995 über 3000 Feldtester mit den vorerst nur amerikanischen Inhalten auseinandersetzten, plante man auch die Verpflichtung einiger wichtiger deutscher

Informationsanbieter:

Stern,

TV-Today,

Premiere,

RTL,

Frankfurter Allgemeine Zeitung, L-Tur, Lufthansa waren Anfang 1996 im Gespräch. AOL sollte dabei in Europa nicht nur einen mehr oder weniger interaktiven Abruf von Informationen ermöglichen, sondern auch Kommunikation zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Dienstes fördern. Ob Online-Konferenzen mit zugeschalteten Prominenten der Aufgabe gerecht werden, bleibt abzuwarten. Bevor Sie sich bei einem Online-Dienst als zahlungspflichtiger Teilnehmer

anmelden,

sollten Sie prüfen, ob Sie die ISDN-Vorteile auch

246

Mit ISDN

online

LITT EST

CoMPUTINE

Abb. 5.45

America Online ist auch in Deutschland zum Citytarif erreichbar

(wann folgt ein ISDN-Zugang?)

tatsächlich nutzen können.

März 1996):

Folgendes müssen

Sie beachten

(Stand

T-Online ist bundesweit zum Citytarif erreichbar.

MSN hat keine ISDN-Zugänge, seine Zukunft ist zudem mehr als geschlossene Benutzergruppe im Internet zu sehen.

CompusServe verfügte noch Anfang 1996 nur über wenige ISDN-Zugänge. Der seit 1995 bestehende ISDN-Zugang in München unterstützte zunächst nicht die volle Bandbreite eines ISDN-Nutzkanals von 64 KBit/s. America Online (AOL) ist nicht flächendeckend zum Citytarif erreichbar. ISDN-Zugänge fehlen. Europe Online kann zwar an 40 Standorten über Datex-P mit ISDNBandbreite erreicht werden, das heißt aber gleichzeitig, daß hier Sondertarife für die Nutzung des Datex-P-Dienstes der Telekom anfallen.

Mailboxen

im (Zu-)Griff

247

Die großen Online-Dienste sind nicht die einzige Möglichkeit, auf Datenreisen zu gehen. Nach wie vor spielen die Mailboxen eine wichtige Rolle in der Online-Welt.

5.6

Mailboxen

im (Zu-)Griff

In den 80er Jahren, als das Internet nur für eine kleine Gruppe von

Wissenschaftlern ein Begriff war und Btx ums Überleben kämpfte, waren die Mailboxen bereits ein fester Bestandteil des Online-Lebens. Der Zugang zu einer Mailbox war recht simpel: Ein PC, ein Akustikkoppler oder noch besser ein Modem,

freie Telefonleitung und Terminalsoft-

ware waren die Voraussetzungen. Natürlich mußte auf der anderen Seite der Telefonleitung entsprechende Hardware- und Softwareinfrastruktur bereitgestellt werden, die Mailbox eben.

Die allgemeine Funktionsweise einer Mailbox ist schnell erklärt, allerdings würde eine annähernd genaue Beschreibung den Rahmen dieses Buches sprengen. Ein Rechner muß mit einem Softwaresystem für die Verwaltung der Mailbox ausgestattet werden. Der Zugang von außen wird

sowohl

durch Modems

an analogen Anschlüssen

ISDN-Anschlüssen bereitgestellt.

ISDN-Mailbox

Status 'alting

for

Time

Mailb

als auch

zer

Modem

x.75

orX

System

u

-

._

PC mit ISDN-Karte und Kommut

ar

> HE

Mailbox-Applikation

(z.B. Remote Access)

rn

lien

x.75

CD-ROM-Laufwerk «Communication»

likation (2.B.

'erminatePro)

Y

Non” V

Mediaplay)

SL NTBA = Netzterminator (Netzabschlußgerät) für ISDN-Basisanschluß X.75 = Übertragungsprotokoll für ISDN-Nutzkanal (B-Kanal), Standard für Mailboxzugriff

Abb. 5.46

Eine ISDN-Mailbox wird mit Hilfe spezieller Software eingerichtet

mit

248

Mit ISDN

online

Für die Benutzerinnen und Benutzer ist es vor allem notwendig, die wichtigsten Arten der Bedienung zu kennen. Hier sind zwei Verfahren verbreitet: der IMCA/Geonet-Standard ermöglicht die Steuerung durch Eingabe von Befehlen, mit Hotkey-Steuerung

bedient

man

eine

Mailbox

sozusagen

mit

einer Taste (Enter), lediglich notwendige Parameter muß man über die Tastatur eingeben.

Oft sind Mailboxen mit Hotkey-Steuerung in drei Hauptbereiche aufgeteilt: Nachrichtenbretter, Software zum Kopieren und Parametereingabe-Bereich. In manchen Mailboxen findet man auch Gemeinschafts-

spiele. Die IMCA/Geonet-Mailboxen sind selten fest aufgeteilt. Die Benutzer gelangen durch Befehlseingabe direkt zu jedem gewünschten

Angebotspunkt.

Voraussetzung

ist selbstverständlich,

daß

ihnen

die

benötigten Befehle bekannt sind. Bei Zweifeln schafft das Hilfesystem einer Mailbox Abhilfe, das die Befehle in einer Übersicht darstellt. Wenn Sie den Mailboxzugang über ISDN suchen, müssen Sie andere

Voraussetzungen schaffen als bei einer Verbindung mit Modem.

Da

ISDN ein digitales Netz ist, müssen Sie darauf achten, daß das Terminal-

programm mit ISDN kommunizieren kann. Dafür benötigen Sie spezielle Treibersoftware: den CAPI-FOSSIL-Treiber (CFOS). Der FOSSIL-Treiber (Fido/Opus/Seadog Standard Interface Layer) wird

in der Mailboxszene schon seit langem eingesetzt. Immerhin hebt er die Einschränkungen der seriellen Schnittstelle auf. CAPI (Common ISDN Application Programming Interface) ist eine Schnittstelle zwischen Applikationen und der ISDN-Hardware. Um die ISDN-Leistungen voll auszuschöpfen, entwickelten zwei Mailboxprofis einen Treiber, der nicht auf die Hardware der seriellen Schnittstelle zugreift,

sondern direkt mit CAPI kommuniziert: der CAPI-FOSSIL-Treiber (CFOS) hielt seitdem Einzug in die ISDN unterstützenden Mailboxen. CFOS arbeitet auch direkt mit einigen Kommunikationsprogrammen: Yuppie, XBtx, XPoint, D’Bridge, Zerberus, TeleMate und Waffle sind nur einige verbreitete Applikationen, die CFOS erkennen. Für den Zugang zu einer Mailbox müssen Sie CAPI für DOS installieren,

FOSSIL-Treiber unter DOS CFOS i -C2) und

laden (beispielsweise mit dem

Terminalapplikation installieren.

Befehl

Mailboxen

im (Zu-)Griff

249

Mit speziell für ISDN entwickelten Kommunikationsapplikationen (Fritz! von AVM, Targo Tip von Ositron oder RVS-COM) gestaltet sich der Zugang zu einer ISDN-Mailbox etwas anders. Fritz!’ und RVS nutzen die CAPI. Targo Tip kommt aber nicht ohne das mitgelieferte CFOS-Paket aus. Die Terminalprogramme unterstützen unterschiedliche DFÜ-Protokolle wie XModem, YModem, ZModem oder Kermit. Vorzuziehen ist die

Datenübertragung mit ZModem, da man damit bessere Ergebnisse bei der Übertragungsgeschwindigkeit erzielt. ing 4

Abb. 5.47

Mit dem CFOS-Treiber lassen sich DOS-Kommunikationsprogramme zusammen mit ISDN weiterhin nutzen

Protokolle spielen im ISDN stets eine zentrale Rolle. Sie werden eine ISDN-Mailbox nur dann erreichen, wenn auf beiden Seiten - Ihre Soft-

ware und die der Mailbox - die gleichen Protokolle in den Nutzkanälen

(B-Kanälen) vereinbart sind. Zwei Protokolle können zum Einsatz kommen: X.75 SLP (Single Line Protocol) und V.110. Mit X.75 steht Ihnen

ein Standardprotokoll für Telematik-Dienste (vgl. Kapitel 2) zur Verfügung. Manchmal müssen Sie aber das Bitratenadaptions-Protokoll V.110 einstellen, um mit der Mailbox zu kommunizieren. Das V.110-

Protokoll wird überwiegend für den Anschluß von V.24-Terminaladap-

tern an das ISDN

verwendet,

die mit der seriellen

Personalcomputers verbunden sind. Bei beiden Transparentmodus einzustellen.

Schnittstelle

Protokollen

des

ist der

250

Mit ISDN

g‘

x tw. dir

Abb. 5.48

online

23

= Backscroll

Mit dem CFOS-Treiber können Sie Windows-Kommunikationsprogramme zusammen mit ISDN nutzen

Welche Mailboxen bieten ISDN-Zugänge an? Es sind bereits sehr viele. Eine Liste mit ISIDN-Nummern finden Sie im Anhang.

Mailboxen sind nicht nur etwas für Hacker. Im Laufe der Zeit haben sich Mailboxen zu Kommunikationsforen entwickelt. Sie sind zu einem virtuellen Treffpunkt geworden, wo man Probleme diskutiert und Rat sucht. Durch ein reichhaltiges Angebot an Shareware- und FreewareApplikationen sind Mailboxen ein wichtiger Umschlagplatz für Software. Allerdings ist kommerzielle Software in Mailboxen nicht zu finden, da dies eine Verletzung der Lizenzbestimmungen darstellen würde. Bei Shareware dagegen handelt es sich um Applikationen, die kostenlos ausprobiert werden können. Beim Gefallen ist eine - in der Regel geringe - Gebühr an den Programmierer zu entrichten. Freewareoder Public-Domain-Software ist natürlich frei und kann beliebig oft kopiert und weitergegeben werden.

Sie können die Mailboxen auch nutzen, um Daten - beispielsweise Text-, Bild- oder Audiodateien - zu übertragen.

Die übertragenen Da-

Mailboxen

im (Zu-)Griff

251

teien können dann auf einem anderen, entfernten Rechner weiterver-

arbeitet werden. Entsprechende Protokolle (beispielsweise ZModem) sorgen dafür, daß die Dateien vollständig und fehlerfrei übertragen werden. Bitte bedenken Sie, daß bei der Nutzung von ISDN für Datenfernüber-

tragung beide Kommunikationspartner ISDN-Ausstattung benötigen. Kein Erfolg stellt sich ein, wenn Sie versuchen, zwischen einem Modem

und einer ISDN-Karte Kontakt herzustellen. Das Problem liegt in der Art und Weise der Datenübertragung und -umwandlung im Netz. Die

analogen Endgeräte - wie beispielsweise ein Modem - wandeln digitale Signale des Personalcomputers und befördern sie analog auf die Datenreise. In der Vermittlungsstelle werden diese Daten durch einen Digital-analog-Konverter wieder in digitale Signale gewandelt und zur Endstelle weitergeleitet. Die Digital-analog-Wandlung wird aber nicht für beide Kommunikationsrichtungen vorgenommen. Die digitalen Daten einer ISDN-Einrichtung werden im Netz in analoge Signale nur dann umgesetzt, wenn ursprünglich ein analoges Signal vorlag. Ein

mlich)

iber pezifisch)

TK-Anlage

(@.B.

ISTEC 1008)

NTBA

Abb. 5.49

Die sechs wichtigsten Konfigurationen, um Kommunikationsapplikationen mit ISDN zu nutzen

252

Mit ISDN

online

Modem auf der Gegenseite hat keine Möglichkeit, mit den digitalen Daten etwas anzufangen. Mit einer ISDN-Erweiterung lassen sich also nur die Mailboxen erreichen, die selbst über einen ISDN-Zugang verfügen. Für Mailboxen mit analogen Zugängen müssen Sie also weiterhin ein Modem nutzen, beispielsweise über einen a/b-Terminaladapter. Zusammenfassung ISDN schafft für den Zugang zu modernen Online-Diensten wichtige technische Voraussetzungen. Wenn Sie bedenken, daß WWW-Seiten

oder Seiten von T-Online im KIT-Standard nicht selten die Übertragungsmöglichkeiten der herkömmlichen Modems überfordern und Ihnen lange Wartezeiten abverlangen, stellt ein ISIDN-Zugang eine we-

sentliche Verbesserung dar. Doch ganz einfach ist die Sache nicht, denn für den ISDN-Zugang müssen einige Voraussetzungen vorhanden sein. Hierzu gehören:

Der jeweilige Online-Dienst-Anbieter muß einen ISDN-Zugang zur Verfügung stellen. Wichtig ist die jeweilige Entfernung zu dem Zugangsknoten, denn es fallen jeweils auch die Gebühreinheiten für die Verbindung an. Auf Ihrem Personalcomputer müssen entsprechende Treiber installiert werden, die die Kommunikation

zwischen den Anwendungen

und der ISDN-Erweiterung übernehmen.

Die Installation und die

Vereinbarung entsprechender Parameter kann sich für Anfängerin-

nen und Anfänger recht umständlich gestalten. Die wichtigsten Konfigurationen zeigt die Abb. 5.49. Die eigenen Informationsbedürfnisse müssen mit dem Angebot der Online-Dienste verglichen werden. Es kann passieren, daß Sie die für Sie relevanten Informationen entweder gar nicht finden oder für sie zusätzlich Geld bezahlen müssen. Es zahlt sich aus, sich vor der

Vertragsunterzeichnung sachkundig zu machen. Sie können dazu die meist kostenlosen Angebote der jeweiligen Anbieter wahrneh-

men und den Dienst zunächst umfassend nach eigenem Bedarf erkunden. Sie sollten die Informationsmöglichkeiten des jeweiligen

Online-Dienstes auf jeden Fall mit der Informationsvielfalt des Internet vergleichen. Der Online-Markt befindet sich derzeit im Umbruch, so daß Veränderungen der Informations- und Preisstruktur zu erwarten sind.

Fragen

253

Fragen I; Welche wichtigen Online-Dienste können Sie in Deutschland erreichen?

2, Wie kann man einfach den Unterschied zwischen Btx, Btx-Plus, Datex-J und T-Online erklären?

Bw

. Was ist und welche Vorteile bietet der KIT-Standard? . Welche drei Hauptmerkmale charakterisieren das Internet? . Erklären Sie die Bedeutung folgender Internet-Adresse: mü[email protected]

. Welcher Softwarebestandteil erweitert die Fähigkeiten von Windows um das Internet-Protokoll TCP/IP? Welche Verfahren haben sich bei der Mailboxsteuerung durchgesetzt? . Welcher

Treiber

ist für die Kommunikation

zwischen

der ISDN-

Hardware und den DOS-Terminalanwendungen notwendig?

Mit ISDN arbeiten und lernen

In den vorausgegangenen Kapiteln haben Sie gesehen, wie ISDN-Tech-

nik funktioniert und welche Geräte und Erweiterungen nötig sind, um

sie zu nutzen. ISDN ist keine neue Technik. Die Anwenderinnen und Anwender, die seit 1989 Erfahrungen mit dem nationalen ISDN und seit 1993 mit Euro-ISDN gemacht haben, können ausführlich darüber berichten, welche Vorteile sich aus dem Einsatz ergeben. Da sie an dieser Stelle natürlich nicht selbst das Wort ergreifen können, werden einige dieser Erfahrungen mit den jeweiligen Nutzungsszenarios kurz vorgestellt. Sie können sich in diesem Kapitel also selbst ein Bild davon machen, wie man mit ISDN erfolgreich lernen und arbeiten kann. Die Entscheidung darüber, ob Sie ISDN bald nutzen werden, bleibt Ihnen

vorbehalten.

6.1

Telearbeitsplätze

in Deutschland

Die 2700 Einwohner von Retzstadt haben lange Zeit nicht allzu viele berufliche Entfaltungsmöglichkeiten gehabt. In dieser strukturschwachen Gemeinde im Landkreis Main-Spessart waren Arbeitsplätze rar. Oft war die einzige Alternative zur Arbeitslosigkeit, lange Anfahrtszei-

ten in Kauf zu nehmen. Die Situation änderte sich aber, als Ende der 80er Jahre der Bürgermeister begann, unter ISDN-Einsatz Telearbeitsplätze einzurichten. Welche Vorteile versprach man sich von Telearbeitsplätzen, und wel-

che Vorteile sind bereits erkennbar? Die wichtigsten sind: Die täglichen Zufahrtszeiten zum Arbeitsplatz können reduziert werden. Die Unternehmen haben geringere Mietkosten für Gewerberäume zu zahlen. Die

Gemeinden

erhalten

neue

Arbeitsplätze

- dadurch

natürlich

Telearbeitsplätze

in Deutschland

255

auch neue Steuerzahler - und haben weniger Probleme mit dem Verkehrsaufkommen. In Retzstadt konnten nicht alle Formen der Nutzung von Telearbeits-

plätzen erprobt werden. Im Rahmen eines Pilotprojektes hat man folgende Aufgaben realisiert: = Produktdesign, Konstruktion Management

Kundendienst - Sachbearbeitung = Datenverarbeitung und -verwaltung Telearbeitsplätze

sind vor allem in den USA verbreitet.

Deutschland

liegt mit rund 150000 Arbeitsplätzen (Angaben für 1995, Hochrechnung:

empirica)

hinter

Großbritannien

(560000)

und

Frankreich

(220000). Vor allem für strukturschwache Regionen ist das oft eine wichtige Chance. Standortnachteile sind in der Informationsgesellschaft als schlechte Telekommunikationsinfrastruktur zu verstehen und nicht als topografische oder strukturelle Merkmale.

Telearbeitsplätze in Tsd.

100

100

150

Spanien Italien Deutschland Frankreich Großbritannien (3,6 %) (2,2%) (4,8%) (7,0%) (7,4%) Prozentanteil von Unternehmen, die Telearbeit einsetzen Abb. 6.1

Telearbeitsplätze sind eine Wachstumsbranche (Quelle: empirica)

256

Mit ISDN

6.2

Mode

arbeiten

und

und lernen

ISDN

Mit ISDN kann man zwar die Modetrends nicht bestimmen, sehr wohl

lassen sich aber die für die Modebranche lebenswichtigen Kommuni-

kationsprozesse unterstützen. Entsprechende Kommunikationsmodel-

le wurden während der Pilotphase bei der ISDN-Einführung in Deutschland getestet. «Quick Response» war der Name für ein solches Projekt. Basierend auf dem AVM-Design-System, einem CAD-System für die Bekleidungsindustrie, wurde eine ISDN-Lösung entworfen, die Wartezeiten und Leerlauf während des Produktionsprozesses wesentlich reduziert. Was charakterisiert diese Lösung? Über ISDN werden die mit einem CAD-Programm entworfenen Modelle übertragen und erscheinen auf dem Bildschirm des Kommunikationspartners. Gleichzeitig kann ein Telefongespräch geführt werden. Die gewünschten Änderungen, ob Schnitt oder Farbe, lassen sich direkt ausführen. Was zuvor Tage

dauerte, nimmt nun nur Minuten in Anspruch. Die ISDN-gestützte Kommunikation hilft nicht nur bei der Abstimmung zwischen Designer und Textilunternehmen, auch der Handel

Textilhersteller

CAD

Abb. 6.2

= Computer-Aided

Design

ISDN beschleunigt die Entscheidungsprozesse zwischen Designer, Textilunternehmen und Handel

ISDN

zwischen Verlag und

Druckerei

257

kann gleichzeitig davon profitieren. Die fertigen Muster können dort sofort begutachtet werden und die Bestellungen rechtzeitig beim Hersteller eingehen.

6.3

ISDN zwischen

Verlag und Druckerei

Nicht mehr allein Kuriere oder gar die gelbe Post bringen die elektronisch

vorbereiteten

Zeitungen,

Zeitschriften

und

Bücher

zu

den

Druckereien. Mit ISDN gibt es dazu eine preisgünstige und zudem schnellere Alternative. Dies ist naheliegend, da die Druckerzeugnisse

vornehmlich elektronisch vorbereitet werden; sie liegen am Ende des Pre-Press-Prozesses als digitale Daten vor. Mit Pre-Press bezeichnet man

alle Bearbeitungsschritte eines Druckerzeugnisses vor dem chen

Druck.

Seit der Mitte der 80er Jahre

eigentli-

setzen sich elektronische

Werkzeuge des Desktop Publishing durch. Das war die erste große Umwälzung im Druckbereich. Gegenwärtig haben wir es mit einem zweiten Schub von Innovation in diesem Bereich zu tun. Oft werden die digitalen Daten direkt zu der Druckmaschine übertragen. Die Entfernungen können dabei groß sein, eine Voraussetzung sind allerdings Datenautobahnen mit hohen Durchsatzraten. Schmalband-ISDN ist sicherlich erst der Anfang. Denkt man an die Übertragung ganzer Zeitschriften mit zahlreichen Farbbildern, sind breitbandige Übertragungswege wie Breitband-ISDN die letztendlich einzig sinnvolle Einrichtung.

Was läßt sich lisieren? Ein Volkszeitung die Leistung

heute schon mit Schmalband-ISDN im Druckbereich reaBeispiel für die Einsatzmöglichkeiten ist die Leipziger oder das Badische Tageblatt. Das Badische Tageblatt nutzt der modularen Anwendersoftware LinoPress. Die Redak-

teurinnen und Redakteure geben ihre Texte in fertige Layoutvorlagen, die Anzeigen im Standardformat werden automatisch positioniert und

die Kosten sofort berechnet. Der Kunde erhält dann automatisch eine Rechnung. Bilder, redaktionelle Texte sowie Anzeigen werden am Ende elektronisch zusammengestellt und auf einem zentralen Server abgelegt. Man kann jederzeit auf die einzelne Elemente sogar im letzten Augenblick zurückgreifen. Vorteile für die Aktualität des Blattes liegen bei diesem Verfahren auf der Hand. Die elektronisch vorbereitete Zeitung wird ebenfalls auf elektronischem Wege an die 15 Kilometer entfernte Druckerei weitergegeben. Dafür sorgen eine ISDN-Verbindung und

258

Mit ISDN

arbeiten

entsprechende kanal - mit nur rung rund 750 muß nicht auf

und

lernen

Kompressionsverfahren für die Daten. Pro ISDN-Nutz64 KBit/s - können durch leistungsstarke KomprimieKBit/s übertragen werden. Die Übertragung der Daten einmal erfolgen. Im ISDN kommt eine Verbindung in

Bruchteilen einer Sekunde

zustande,

so daß man

das Gefühl hat, die

ganze Zeit online zu arbeiten. Falls gerade keine Daten übertragen werden, kappt das System die physikalische Verbindung. Doch beim ersten Tastendruck wird die Gegenstelle selbsttätig angewählt. Die Benutzerinnen und Benutzer merken davon in der Regel nichts.

Redaktion des Badischen Tagesblattes LAN-connect

Daten

|LinoServer

=> |

Kompression 8 B-Kanäle

(Bearbeitung) automatischer Verbindungsaufbau

Druckerei 8 B-Kanäle

Belichter

LinoServer

Dekompression LAN-connect

Druck

Abb. 6.3

(Druckvorbereitung)

ISDN-Einsatz beim Badischen Tageblatt

Die Verbindung zur Druckerei wird über acht ISDN-Kanäle aufgebaut. Die Software LinoPress wurde mit der Netzwerkanwendung LANconnect abgestimmt und bietet insgesamt eine stabile Lösung, um die Daten aufzubereiten und über ISDN zu übertragen. In der Druckerei werden die Daten vom Server übernommen und belichtet.

ISDN

zwischen

Verlag und

Druckerei

259

Das Münchener Nachrichtenmagazin Focus setzt ebenfalls auf die Kommunikation über ISDN. Die Hefte werden mit redaktionseigenen Macintosh layoutet und per ISDN in die Druckerei nach Offenburg geschickt. Zwischen der Redaktion und dem Druckhaus liegen 360 km. ISDN kann in der Medienbranche auch grenzübergreifend eingesetzt werden. Die Firma Asim & Co Ltd. hat zwischen dem Hauptsitz in London und der Filiale in Frankfurt am Main eine ISDN-basierte Kommu-

nikationsinfrastruktur geschaffen. Als Herausgeber von Informationsblättern für Exportindustrie und Finanzwirtschaft hat Asim die Textinformationen zwischen England und Deutschland zunächst auf Disketten transferiert. Wenn die Daten in der Vergangenheit per Post ihren Adressaten in Frankfurt nicht rechtzeitig erreichten, mußten

in

den herausgegebenen Newsletters Lücken gelassen werden. Ausfallzeiten waren oft die Folge. ISDN-Basisanschlüsse und PC-Karten an den Standorten der Firma haben für Abhilfe gesorgt. Die mit Desktop-Pu-

blishing-Werkzeugen aufbereiteten Artikel werden komprimiert und übertragen. Auch die Druckereien werden mit den Daten über ISDN versorgt. Die Vorteile für Asim & Co Ltd. sind dabei: Daten werden wesentlich schneller und kostengünstiger übertragen. Die Arbeit kann am PC erledigt werden, und gleichzeitig kann man

alle Unklarheiten durch direktes Gespräch beseitigen. Die Newsletters sind dadurch aktueller.

Ein anderes Beispiel. In der Geschäftswelt sind die Produkte der Firma Zweckform Print Express GmbH bekannt. Geschäftsdrucksachen jeder Art werden sowohl als Standardformblätter als auch ganz individuell nach den Kundenwünschen gefertigt. Unter dem Namen Print-Express gibt es in Deutschland Franchise-Dienstleistungspunkte, die mit DTP-

Mitteln nach den individuellen Kundenwünschen Geschäftsdrucksachen entwerfen. Die vor Ort produzierten Layoutvorlagen werden dann

an die Zentrale geschickt und zum Druck weitergegeben. Die fertigen Drucksachen gehen an die Franchise-Partner zurück und können von Kunden abgeholt werden. Damit die Produktion schneller ablaufen kann,

hat die Zweckform

Print Express

GmbH

ISDN

in die Produk-

tionskette eingebunden. In den Franchise-Läden wurden Personalcomputer mit ISDN-Karten ausgestattet und liefern die elektronischen Daten direkt an die Druckerei in der Zentrale. Dort werden sie auf den bereitgestellten Computern gespeichert und zum Druck weitergeleitet. Der Vorteil der Datenkommunikation via ISDN ist in den gezeigten Bei-

260

Mit ISDN

arbeiten

und

lernen

spielen eindeutig: Gegenüber den herkömmlichen Transportverfahren für die Daten wie Kurier, Post oder Modem und Telefonleitungen sind sowohl das Tempo der Beförderung als auch die Sicherheit größer. Die Einsparungen lassen sich leicht berechnen. Vorteile sind aber vor allem in der gesteigerten Gesamtproduktivität zu sehen.

6.4 Telefonmarketing Bis zu 9% kann der Umsatz eines Unternehmens jährlich wachsen, so

die Ergebnisse einer Umfrage, wenn es seine Kontakte zu den Kunden regelmäßig pflegt. Zu diesem Zweck wurden PC-gestützte Vertriebsinformationssysteme (VIS) geschaffen. Sie sind eine der Anwendungsmöglichkeiten, für die sich die Leistungsmerkmale von ISDN (vgl.

Kapitel 1) besonders gut eignen. Um die bisherigen Kunden mit Informationen zu versorgen und neue Kunden zu gewinnen, beauftra-

gen viele Hersteller spezielle Agenturen für Telefonmarketing, die pro Kontakt zwischen 15 und 20 DM verdienen.

Bislang hat man in diesen Agenturen zunächst die Adressen der eventuellen Käufer ermittelt und mit einem PC erfaßt. Die Adressen wurden im nächsten Schritt von verkaufsgeschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern abgerufen und nacheinander «abgearbeitet». Hat sich dabei ein besonders erfolgversprechender Kontakt ergeben, hat man die Daten an den Auftraggeber gefaxt. Sonst notierte man die Ergebnisse der

Gespräche und stellte Listen für den späteren Versand von Informationsmaterial zusammen. In der Praxis dauerte es nicht selten bis zu vier Wochen,

bis ein Interessent die Informationsunterlagen

ISDN hat die Arbeitsweise dieser Branche radikal geändert.

bekam.

Besteht nun zwischen einer Telefonmarketingfirma und ihrem Auftraggeber eine ISDN-Verbindung, können die wichtigen Daten sofort weitergegeben werden. Der Auftraggeber versendet also die Informationsmaterialien nicht erst nach Tagen oder Wochen, sondern er kann

schnell reagieren. Am nächsten Tag kann der potentielle Kunde die Prospekte in der Hand halten. Viel rascher kann nun der Auftraggeber entscheiden, ob ein Telefonkontakt sofort weiterverfolgt werden sollte. Wenn Ihnen dieses Beispiel etwas angst macht und Sie befürchten, daß Sie selbst von Telefonmarketingspezialisten angerufen werden, so Können Sie dies verhindern. Sie lassen sich einfach in eine Robinson-Liste

Telefonmarketing

261

Abb. 6.4 Computergestütztes Telefonieren (Quelle: Siemens)

eintragen. Dieser Eintrag bedeutet für professionelle Firmen für Tele-

fonmarketing: Kontaktversuche werden nicht geduldet. Kein seriöser

Verkäufer wird Sie jedoch mit allen Mitteln überreden wollen, ein Produkt zu kaufen. Tut er das, so haben Sie - auch bei ISDN - immer die

Möglichkeit aufzulegen. Achtung: Der kostenlose Eintrag bei Robinson e.V. hilft Ihnen, wenn Sie keine Werbung wünschen. Kontakt: Deutscher Direktmarketing-Verband Robinson-Liste Postfach 1401 71243 Ditzingen

Tel. 07156/951010 Mit einer Anmeldung dort können Sie erreichen, daß Ihr Name von den elektronisch vertriebenen Listen verschwindet. Seriöse Marketingfirmen werden Sie dann nicht mehr ansprechen.

262

Mit ISDN

arbeiten

und

lernen

6.5 Über ISDN steuern und warten Wenn Sie regelmäßig mit einem Personalcomputer arbeiten, kennen Sie sicherlich das Problem: Es treten Fehler auf, und man kann sie nicht richtig zuordnen. Handelt es sich um einen Softwarefehler, oder streikt die Hardware? Wenn man selbst nicht weiterweiß, greift man zum Telefon und versucht, über Hotline einen kompetenten Berater zu bekommen. Nun kommt der schwierigste Teil, denn man muß dem Berater oft das erklären, was man selbst nicht begreift. In diesem Fall versucht der Berater zu erfragen, was Sie auf dem Bildschirm sehen, und Sie erhalten Anweisungen, was Sie unternehmen müssen, und Sie

schildern dann die Ergebnisse. Manchmal gelingt es tatsächlich, die Fehlerquelle auszuschalten. Mit ISDN geht es nun einfacher. Sie rufen bei der Beratungsfirma an, und der Techniker kann sich über den freien zweiten Nutzkanal des ISDN bei Ihrem PC «einwählen», vorausgesetzt, daß zuvor auf dem PC

Abb. 6.5

Fernwartung läßt sich mit ISDN gut realisieren: Monteur erhält

Anweisungen über ISDN (Quelle: Telekom)

Videokommunikation

263

entsprechende Fernwartungssoftware installiert wurde. Nun kann der Experte bequem über ISDN Ihren PC steuern und nach der Fehlerquelle suchen. Mit Hilfsprogrammen wird die Fehlerquelle ausgemacht und beseitigt. Notwendige Treibersoftware kann auf Ihrem Rechner sofort installiert werden. All das geschieht, während Sie immer noch mit

dem Service telefonisch verbunden sind. Die Fernwartung kann auch dazu genutzt werden, auf zahlreichen Personalcomputern neue Applikationen oder Updates zu installieren. Über herkömmliche Modems wäre zwar eine Update-Aktion auch möglich, doch sie wäre aufwendiger und viel langsamer. Da sich solche Operationen im Hintergrund abspielen, werden die Benutzer nicht belästigt und merken kaum etwas von den Aktivitäten. Bei MAN Roland dachte man bei der Einrichtung eines Fernwartungssystems schon 1993 an ISDN. Mit Hilfe von Team-Media (multifunktionales Kommunikationssystem)

lassen sich bis zu sechs ISDN-B-Kanäle

zusammenschalten, und damit ist die Bildqualität für die Ferndiagnose ausreichend. Am Bildschirm wird das Problem des Kunden vom MANRoland-Service diagnostiziert. Der Monteur in der Druckerei vor Ort er-

hält Anweisungen, wie er das Drucksystem wieder in Gang setzen kann. Die hohe

Datenübertragungsrate

und

ein schneller Verbindungsauf-

bau sorgen im Personalcomputerbereich für neue innovative Anwendungen.

6.6

Videokommunikation

Als das Londoner Gericht Old Bailey Zeugen aus den USA, Australien

und Kanada einladen mußte, stellte sich zunächst die Frage nach den immensen Kosten für die Anreise und den Aufenthalt der Zeugen in England. Eine Alternative für das Gericht ergab sich durch Videokonferenzen via ISDN. Etwa 15 Konferenzschaltungen für die Zeugenvernehmung, für die der englische Steuerzahler umgerechnet 3,50 DM pro Minute zahlen mußte, haben alle Kosteneinsparungsrekorde gebrochen. Nicht nur Gerichte profitieren von Videoverbindungen über ISDN. Die Abneigung vieler Manager und Managerinnen gegenüber weiten Reisen ist verständlich. Die Reisen sind teuer und zeitaufwendig. Der direkt erzielte Gewinn gleicht nicht immer den Aufwand aus. Technische Entwicklung im Bereich der Telekommunikation hat seit dem Ende der

264

Mit ISDN

arbeiten

und

80er Jahre zunehmend

lernen

für neue Formen

der Unternehmenskommu-

nikation gesorgt. Videokonferenzen sind mittlerweile sehr verbreitet und decken men ab.

einen

Teil

des

Kommunikationsbedarfs

der Unterneh-

Vor allem zwei Arten der technischen Realisierung von Videokonferenzen lassen sich voneinander abgrenzen: 1. Videokommunikation auf der Basis von Breitbandnetzen (B-ISDN), 2. Videokommunikation auf der Basis von Schmalbandnetzen (ISDN). In den 80er Jahren wurden Videokonferenzen in Deutschland über das VBN (Vermittelndes Breitbanddatennetz) realisiert. Ton- und Bewegt-

bildinformationen konnten mit Geschwindigkeiten von bis zu 140 MBit/s übertragen werden. Die Verbindung zwischen den Kommuni-

kationspartnern vermittelte stets die Telekom. Termin und Dauer der

beabsichtigten Videokonferenz mußten rechtzeitig angemeldet werden. Auch die Kosten für die Konferenz waren relativ hoch. Eine Stunde schlug mit rund 600 DM zu Buche. Hohe Kosten und geringe zeitliche Flexibilität waren auch zwei wichtige Gründe für die Zurückhaltung der Unternehmen. Großangelegte Videokonferenzprojekte, wie Teleakademie der IBM Deutschland, wurden mit der Zeit eingestellt. Die Verbindungen mit dem Ausland konnten ohnehin oft nur mit Geschwindigkeiten von bis zu 2 MBit/s realisiert werden. Die Gesamtausstattung für ein professionelles Videostudio (mit Kameras, Regieraum-

technik und notwendiger Studioausstattung) war ebenfalls teuer. Die Handhabung der technischen Ausstattung setzte gute fachliche Ausbildung voraus. Wegen des Preisrückgangs für die notwendige wurden die Lösungen für Videokonferenzen in mer beliebter. Was man für den Aufbau einer über ISDN benötigt, haben wir in Kapitel 3 am

technische Ausstattung Schmalbandnetzen imVideokommunikation Beispiel der Hardware-

und Softwarelösung ProShare vorgestellt. Zur Erinnerung: In der Regel

benötigen Sie folgende Komponenten:

Personalcomputer (Pentium, PowerPC), ISDN-PC-Karte,

Applikationssoftware und natürlich einen - ISDN-Anschluß.

Videokommunikation

265

3

w>-

Abb. 6.6

P}

In großen Unternehmen setzte man zunächst auf die Leistungen der Breitbandvideoübertragung (Quelle: MacUp 11/92)

Da ISDN europa- und weltweit Verbreitung findet, lassen sich ISDNVerbindungen für Videokonferenzen gut nutzen. Flexibilität ist gegeben, denn die Kommunikationspartner können jederzeit selbst die notwendigen Verbindungen herstellen und damit Vermittlungsgebühren an Netzbetreiber einsparen. Videokonferenzen über ISDN sind wirtschaftlich, denn für eine Stunde bezahlt man nicht mehr als für zwei

Telefongespräche von gleicher Dauer.

Die Bildqualität der Videokonferenzen ist über nur einen oder zwei Nutzkanäle des ISDN-Basisanschlusses natürlich schlechter, als sie mit

Breitbandnetzen realisiert werden könnte. Bei Bedarf lassen sich aber die Nutzkanäle des ISDN zusammenschließen, was die Übertragungsmöglichkeiten potenziert. Bei 30 Nutzkanälen des Primärmultiplexanschlusses (vgl. Kapitel 2) werden die Daten in einem Tempo von 1,9 MBit/s übertragen. Das ist für gute Bild- und Tonqualität sowie als

Voraussetzung für effiziente Kommunikation ausreichend. Eine Anwendung muß natürlich die Kanalbündelung zulassen. Die aktuellen

266

Mit ISDN

arbeiten

und lernen

Produkte für Videokommunikation aber noch nicht soweit.

Abb. 6.7

(ProShare, TelesVision usw.) sind

Die Qualität der Videoverbindung ist bei Bündelung mehrerer ISDNNutzkanäle sehr gut (Videosystem TriniCom 2000, Quelle: Sony)

Wie werden Videokonferenzen praktisch realisiert? An zwei Beispielen

lassen sich die Nutzungsmöglichkeiten veranschaulichen.

6.6.1

Videokommunikation

in großen

Unternehmen

Die Bayerischen Motorenwerke - besser bekannt als BMW - gehören zu den großen deutschen Unternehmen, die seit langem auf Videokommunikation setzen. Die Zentrale der Firma in München ist mit

den Niederlassungen in ganz Deutschland und im Ausland mit einem

Videokommunikationsnetz

(VIKOM)

verbunden.

Zunächst

nutzte

Videokommunikation

man

für die Videokonferenzen

mationen

und

Breitbandnetze

Beratungsgespräche

(VBN).

267

Produktinfor-

sollten aber grenzenüberschrei-

tend realisiert werden, denn sowohl die USA und Kanada als auch europäische und asiatische Länder mußten in den Kommunikationsprozeß des Unternehmens eingebunden werden. Gleichzeitig sollten mehr als nur zwei Teilnehmer an der Videokonferenz mitwirken kön-

nen.

Um die Vorgaben zu verwirklichen, entschloß sich BMW, ein ISDN-ba-

siertes System sollte:

einzuführen,

das folgende Anwendungen

realisieren

Videokonferenzen (auf der Basis des H.320-Standards, der die Einzelheiten der Bildkommunikation festlegt), Audiokonferenzen in ISDN-Qualität (mit 7 KHz, also dem Doppelten

der herkömmlichen analogen Telefonie), Dokumentenkonferenzen (Standbildübertragung, interaktive Mani-

pulation der Dokumente, elektronische Tafel für Bild- und Textkommunikation), Computerkonferenzen (Fernbedienen des Personalcomputers des

Gesprächspartners, Bildschirmsharing - das heißt Bildschirminhalt des Kommunikationspartners auf eigenem Monitor betrachten),

Multimedia-Mail

(für die zeitversetzte Kommunikation

und

tragung von Video-, Audio- und Bildschirminformationen). Damit mehrere Mitarbeiter von BMW

Über-

gleichzeitig an einer Videokon-

ferenz teilnehmen konnten, ergänzte man die technische Ausstattung um eine Multipoint Control Unit, die bis zu 20 Teilnehmeranschlüsse zur gleichen Zeit bedient. Bereits 1994 arbeitete BMW weltweit mit rund 40 Videokonferenzeinrichtungen, die Bewegtbild-, Standbild- und Tondaten über zwei ISDN-Nutzkanäle (128 KBit/s) übertragen konnten. Innerhalb Deutsch-

lands legte man die Bandbreite der Übertragung auf 384 KBit/s fest, um

nicht auf die vom Breitbandnetz (VBN) gewohnte Qualität verzichten zu müssen.

6.6.2

Videokonferenzen

in kleinen

Unternehmen

Auch für kleinere Unternehmen und für Selbständige kann es vorteilhaft sein, ISDN als Basis für Videokonferenzen zu nutzen. Dazu ein Bei-

268

Mit ISDN

arbeiten

und lernen

spiel: Herr Schmidt kann als selbständiger Architekt einen Mangel an Aufträgen nicht beklagen. Er ist ein erfahrener und anerkannter Fachmann. Die Auftraggeber wissen es: Bei ihm ist ein Projekt schnell fertig.

Gründe zur Reklamation gibt es selten. Sehr wohl gibt es aber oft Abstimmungsprobleme in der Realisierungsphase. Meist muß ein Sondertermin vereinbart werden, damit man notwendige Änderungen mit den Zeichnungen und Plänen abstimmen kann. Mit der PC-gestützten Videokonferenz sparen beide Seiten, der Auftraggeber und Herr Schmidt, eine Menge Zeit. Nach einem Anruf bei Herrn Schmidt blinkt auf dem PC-Bildschirm ein Symbol. Durch Mausklick nimmt der Ar-

chitekt die Verbindung auf und kann sofort auf dem Bildschirm den Baufirmenleiter sehen. Gleichzeitig wird die Datenübertragungsverbindung hergestellt, so daß die aktualisierten Dokumente und CADZeichnungen auf den lokalen Festplatten der Kommunikationspartner gespeichert werden können. Herr Schmidt kann umfangreichere Korrekturen in seinem Büro ausführen und dank dem Kommunikations-

Abb. 6.8

Das ThinkPad Power Series 850 von IBM macht mobile Videokonferenzen möglich (Quelle: IBM Deutschland)

Mit ISDN

lehren

und

werkzeug erneut die Verbindung zum Bauunternehmen Umständliche Terminvereinbarungen entfallen.

6.7

Mit

ISDN

lehren

und

ISDN schafft Voraussetzungen,

um

lernen

269

realisieren.

lernen neue Lehr- und

Lernszenarien zu

gestalten. Ob Schulen, Hochschulen oder zahlreiche andere Institutionen der Weiterbildung, sie alle können vom ISDN-Einsatz profitieren.

6.7.1

ISDN

im Bildungsbereich

Zwischen Hochschulen gibt es vielfältige Kooperationen.

Viele For-

schungsprojekte, gemeinsame Ausbildungsziele und in der letzten Zeit auch virtuelle Lehrveranstaltungen laufen über ISDN. Natürlich muß

man sich dabei auf angemessene didaktische Szenarien verständigen. Wie sieht ein Fernseminar aus? Die Dozenten auf beiden Seiten müssen

das

Unterrichtsmaterial

für den

Personalcomputer

aufbereiten.

Alle Folien, Schaubilder und Modelle werden in Dateien gespeichert, die man während des Seminars auf den Bildschirm holen kann. Wichtig ist es, daß sich die Dozenten rechtzeitig über den Ablauf ver-

ständigen. Vor allem muß die inhaltliche Konzeption abgestimmt werden. Während der vereinbarten Zeit wählt einer der Partner die ISDN-Nummer der anderen Hochschule an und stellt die Verbindung her. Er muß später für die Verbindungskosten aufkommen. Wichtig ist dabei, daß die interne Telekommunikationsanlage der Hochschule zuverlässig arbeitet, damit man nicht mehrmals den Verbindungsaufbau wiederholen muß. Nachdem

die Verbindung steht, werden zunächst die Grundinforma-

tionen zum Thema des Seminars von beiden Hochschuldozenten präsentiert. Teamteaching ist eine sinnvolle Erweiterung des didaktischen Repertoires. Auch der zuvor sorgfältig vorbereitete Medieneinsatz (elektronische Folien, kurze Digitalvideosequenzen usw.) sorgt für größere Informationstiefe der Präsentation. Die Qualität der Kommunikation zwischen den Studenten ist von der

jeweiligen Gruppengröße abhängig. Je kleiner die Gruppe, um so besser ist die aktive Beteiligung am Seminar. Der zeitliche Rahmen, die technischen Gegebenheiten und die zunächst ungewohnte Unterrichtssituation setzen dem Teleseminar Grenzen. Allerdings handelt es

270

Mit ISDN

arbeiten

und lernen

sich bei dieser Form der Lehre nicht um einen Ersatz herkömmlicher didaktischen Methoden, sondern um ihre sinnvolle Ergänzung.

FH Dieburg |

4320



NT

PC mit ProShare

FU

Berlin

Medienforschung

FH Leipzig |

nu

nt

4.320

-

7

z

E ei

PC mit TelesVision

NT

PC mit ProShare H.320 = Standard für Bildkommunikation

Abb. 6.9

Eine soziotechnische Umgebung für Telelernen kann mit Hilfe von ISDN und preiswerter Hardware-Software-Kombination realisiert werden (zwischen den Fachhochschulen Dieburg und Leipzig der Telekom wurde beispielsweise Lernsoftware getestet, zwischen der Fachhochschule Leipzig und dem Arbeitsbereich Medienforschung der FU Berlin fanden Fernseminare statt)

Die Universitäten setzen in verschiedenen Bereichen auf ISDN. Mit dem digitalen Netz lassen sich auch vorhandene lokale Netzwerke preisgünstig erweitern. Die Entfernung zwischen den einzelnen Gebäuden der Freien Universität Berlin ist groß. Als die Uni im amerikanischen Sektor von Berlin entstanden ist, hat die US-Militärverwaltung

den Professoren und Studenten mehrere Villen und Häuser zugewiesen. Obwohl inzwischen ein Gebäudekomplex die Campusfunktion übernahm, blieb die Universität über zahlreiche südliche Stadtbezirke

Berlins verteilt. Als Erweiterung der Computernetze zwischen den ein-

zelnen Institutssitzen baute die Freie Universität seit 1992 ein Metropolitan Area Network (MAN) auf der Basis von ISDN aus. Die Realisa-

tion verlief in drei Phasen:

Mit ISDN

. Zunächst

wurden

die

ISDN-Anschlüsse

und

lehren und

die

lernen

271

Installation

von

Hardware- und Softwarekomponenten vor Ort vorgenommen. . Im nächsten Schritt baute man die Benutzerberatung aus, um eine sinnvolle didaktische Nutzung des neuen Systems möglich zu machen. . Auch Wissenschaftler, die am eigenen PC zu Hause arbeiten, wurden in die Lage versetzt, die Dienste des Universitätsnetzwerks zu nutzen.

Im Zeitalter des World Wide Web reicht die Übertragung von 64 KBit/s als Netzgeschwindigkeit nicht mehr aus. Aber dennoch lassen sich heute mit dem Schmalband-ISDN einige Netzwerkanwendungen (vor allem die textbasierten) sehr gut realisieren. Keineswegs werden in diesem Abschnitt die Schulen vergessen. Der Bedarf an neuen Telekommunikationsmitteln ist auch im schulischen Bereich in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Mit dem Projekt

Grundschule Prenzlauer Berg

384 KBit/s 6 B-Kanäle Landesbildstelle

C L Pc _

12 B-Kanäle

Datenbank

E L Server

ATM

externe Nutzer

(150 MBit!s) ATM-

}

Multimedia

Zugang

2y“ = Gesamtschule Hellersdorf

Abb. 6.10

CPER: y” I

ATRIUM

Jugendkunstschule

Schiller--Gymnasium

Bettina-von-ArnimOberschule

Im Projekt Comenius kommt auch ISDN eine wichtige Aufgabe zu

272

Mit ISDN

Comenius

arbeiten

hat man

und

lernen

anschaulich

bereits heute realisierbar sind.

demonstriert,

welche

Lernszenarios

In fünf Berliner Schulen wurden lokale Computernetze installiert, die

man miteinander mit Hilfe von ATM-basierten Netzen (Asynchronous

Transfer Mode) verband. Über ISDN können sich auch externe Nutzer

an das Schulnetz ankoppeln. Somit können Lehrer, Schüler und Eltern an den

in der Schule

realisierten

Projekten

teilnehmen.

Comenius

stellt also eine technische Plattform bereit, um Lernprozesse auszulösen, sie zu unterstützen und anzuleiten. Das traditionelle Konzept des Unterrichts wird damit in Frage gestellt. Sowohl Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Klassen als auch unterschiedlicher Altersstufen können an einem gemeinsamen Projekt teilnehmen. Auch eine breite Beteiligung von Lehrern verschiedener Schulen, Fachexperten und Eltern ist möglich. Neue Telekommunikationsmittel schaffen neue Rahmenbedingungen und zwingen Strukturänderungen auf.

Rechtzeitig muß man darüber nachdenken, wie man sinnvollerweise diesen Veränderungen begegnet.

6.7.2

ISDN-basierte

Lösungen

für Weiterbildung

Fernlernen ist nichts Neues. Seit langem schon gibt es Weiterbildungseinrichtungen, die auf dem Korrespondenzweg anerkannte Abschlüsse ermöglichen. Die oft mit Enthusiasmus begonnenen Kurse werden von den meisten Teilnehmern bereits nach kurzer Zeit aufgegeben. Drop-

out nennt man in der Fachsprache diese Erscheinung, die den Fernlerneinrichtungen das Leben schwermacht. Eine der Ursachen für Drop-out ist der Mangel an Möglichkeiten der Interaktion zwischen den Teilnehmern untereinander und zwischen den Teilnehmern und den Dozenten.

ISDN-gestützte

Kommunikation

- Videokonferenzen,

multimediale elektronische Post und Mailboxen - kann hier Abhilfe schaffen. Auch für Unternehmen, die bundes-, europa- oder gar weltweit agieren,

verspricht ISDN Kosteneinsparung bei Reisen und Unterkünften der Mitarbeiter. Eine Selbstlernphase am Firmen-PC wird durch interaktive

Phasen ergänzt, in denen Tutoren über ISDN-Leitungen Rede und Antwort stehen. Ein ISDN-Lernsystem ist beispielsweise TeleTutor. Ein Dozentenarbeitsplatz ist mit mehreren Lernstationen verbunden, wobei alle Leistungsmerkmale der ISDN-Telefonie (vgl. Kapitel 1) für die Kommunikation selbstverständlich genutzt werden können. Während

Mit ISDN

lehren

und

lernen

273

man sich über einen Nutzkanal (B-Kanal) des ISDN telefonisch unterhält, kann der Dozent gleichzeitig die auf dem PC des Lerners instal-

lierte Applikation bedienen. Er kann den Mauszeiger bewegen, Dialogfenster öffnen oder Einträge vornehmen, ganz so, als ob er gerade selbst vor dem PC sitzen würde. TeleTutor arbeitet mit DOS/Windows zusammen, und außer einer ISDN-Erweiterungskarte benötigt der PC kei-

ne weiteren Zusätze. Mit der Intel-Lösung ProShare kann das Konzept sehr gut realisiert werden.

Lerner

=> Joint-viewing Joint-editing

Abb. 6.11

Das Konzept von TeleTutor (vereinfacht)

Ein anderes Telelearning-Konzept wurde im Projekt Lingo erprobt. Durch die ISDN-vermittelte Kooperation sind zahlreiche Lern- und Arbeitsszenarien möglich, die sich vor allem auf die Vermittlung von Fremdsprachen spezialisieren. Folgende Anwendunsgsfelder sollen mit Lingo bedient werden: » Vermittlung von Sprachkenntnissen (Fernlernen und Teletutoring),

274

Mit ISDN

arbeiten

und

lernen

Vertrieb von Lernsoftware,

Inanspruchnahme der Leistungen von Übersetzern über ISDN, interaktive Konferenzen zwischen mehreren Kommunikationspartnern aus verschiedenen Ländern mit Hilfe von Dolmetschern.

‚a, SprachLK

g'

Lerner

Lerner

Übersetzer

Kunde

System-

entwickler Server

Abb. 6.12

Systemaufbau von Lingo (vereinfacht)

Verständigungsprobleme erschweren oft die internationale Kommunikation der Unternehmen. Die Prognosen für sprachbezogene Dienstleistungen sind daher gut. Spracherwerb und Übersetzungen sind in einem zusammenwachsenden Europa zweifelsohne Wachstumsbranchen.

6.8

ISDN

im Reisebüro

Kleinere und mittlere Reisebüros nutzten seit langem Datex-J, um Reservierungen und Buchungen im Reservierungssystem Start vorzu-

nehmen. Sogar kleine Reisebüros waren damit in der Lage, den Kunden preisgünstige Angebote zu unterbreiten, und blieben konkurrenzfähig. Die Umstellung von analoger auf ISDN-Technik ließ nicht lange auf

ISDN

im Reisebüro

275

sich warten. Die Kunden mußten in der Vergangenheit unter Umstän-

den Schlange stehen, da der Aufbau der Verbindung zum Buchungssystem über Modem lange dauerte. Mit ISDN wurde dies anders, denn es dauerte nun statt Minuten nur Sekunden, bis die Verbindung zum Bu-

chungssystem hergestellt war.

Versicherungen, Kreditkarten, Fähren usw.

| Verbindung : über D-Kanal

|

Reisebüro

an.

Verbindung ; über B-Kanal

X.31 = Datenübertragungsservice im Euro-ISDN Datex-)] = einheitlicher Zugang für Text- und Datendienste

Abb. 6.13

Reisebuchung mit ISDN: schnellere Verbindung über X.31 oder Datex-]

Wie ist das Buchungssystem aufgebaut? Im Reisebüro steht ein Personalcomputer, der mit einer ISDN-Erweiterungskarte ausgestattet ist und auf dem ein Btx-Softwaredecoder läuft. Auf der anderen Seite ist über Datex-]J ein Großrechner erreichbar, auf dem die Buchungen vorgenommen werden. Es ist natürlich denkbar, daß sich die kleineren

Reisebüros und Filialen größerer Unternehmen direkt mit dem Großrechner in Verbindung setzen, ohne die Vermittlung von Datex-J in Anspruch zu nehmen. Die Konfiguration muß dabei nicht wesentlich verändert werden, und man arbeitet lediglich mit File Transfer. Die Daten werden

also mit dem

Großrechner

direkt ausgetauscht.

Aller-

dings ist eine Verbindung zum Citytarif nur dann möglich, wenn sich der Großrechner am gleichen Standort befindet. Über Datex-J erfolgt der Zugang immer zum Citytarif, und am Datenverkehr können außer-

276

Mit ISDN

arbeiten

und

lernen

dem auch Unternehmen teilnehmen, die über keinen ISDN-Anschluß

verfügen. Mit den neuen Tarifen hat die Telekom 1996 viele kleinere Reisebüros mit wesentlichen Kostenerhöhungen für die Buchung konfrontiert. Die Start-Telematik GmbH reagierte prompt. Mit dem X.31-Service (Transfer von Paketdaten über den D-Kanal im Euro-ISDN, vgl. Kapitel

2) will sie die Gebührenerhöhungen umgehen und die Preisvorteile an ihre Kunden weitergeben. Schon bei mehr als zwei Verbindungsstunden zum Buchungsrechner pro Tag ist X.31-Service für die Reisebüros günstiger als der Zugriff über ISDN-Datex-J-Knoten.

Nicht nur Buchungen können über ISDN schneller erfolgen. Mit einem Zugang zu aktuellen Bildinformationen über die Urlaubsorte kann ein Berater im Reisebüro auf stets aktuelle Daten zugreifen. Ein gedruckter Katalog bietet diese Vorteile nicht an. Mit dem Pilotprojekt Eurotop stellten die Deutsche Telekom, France Telecom und ein französisches Softwarehaus ein System zur Kundenberatung über Computerbildschirm vor. Mit Eurotopkann ein Reiseberater über ISDN den zentralen

Rechner anwählen und dem Kunden vor Ort die Angebote eines elektronischen Katalogs präsentieren. Während ein gedruckter Katalog in der Regel nur die Leistungen eines einzigen Reiseveranstalters zusammenfaßt,

können

mit Eurotop die Angebote verschiedener Reise-

unternehmen verglichen werden. Dank der Übertragung von 64 KBit/s erscheinen die Bilder in einem angemessenen Tempo auf dem Compu-

termonitor. Die europaweite Entwicklung von ISDN sorgt zudem für eine grenzenlose Übertragung der Eurotop-Informationen.

6.9 Steuerberatung Das

bekannte

über ISDN

Serviceunternehmen

für die steuerberatenden

Berufe,

die Datev in Nürnberg, setzt bei der Realisation einer breiten Palette von Dienstleistungen auf ISDN. Die Datev bietet folgende Dienste an: Buchführung, Jahresabschlußberechnung, Wirtschaftsberatung, _ Datenbanken,

Softwarelösungen für unterschiedliche Branchen, softwaregestützte Kanzeleiorganisation.

Medizinische Anwendungen

im ISDN

277

In einem Pilotprojekt überprüfte die Datev die Nutzung von ISDN zur Abwicklung ihrer Dienstleistungen. Vor allem sind dabei folgende Merkmale der ISDN-Technik positiv aufgefallen: Telefonieren und Übertragen von Daten gleichzeitig, 64 KBit/s als Übertragungsgeschwindigkeit der ISDN-Nutzkanäle,

hohe Übertragungssicherheit.

Die Übersicht veranschaulicht den umfangreichen Einsatz von ISDN bei Datev.

SEEUBThEFBEEF

Datev Nürnberg

64 KBit/s

Abb. 6.14

6.10

Informationssystem für Steuer- und Wirtschaftsberatung

Medizinische

Anwendungen

im ISDN

In regelmäßigen Abständen muß sich Frau Steiner einer Nierenuntersuchung unterziehen. Seit der Operation muß sie ihren Facharzt regelmäßig konsultieren. Während der letzten Kontrolle des Nierenbildes mit dem Ultraschallgerät fand der Arzt Anzeichen, die auf eine Verschlechterung des Zustands hindeuteten. Um Fehler auszuschließen, rief er auf seinem PC ältere Bilder der Ultraschalluntersuchung auf und verglich sie mit den neuen. Da er immer noch nicht überzeugt war, daß es sich um eine beunruhigende Veränderung handelte, wählte er über das installierte Kommunikationssystem seinen Fachkollegen in der Klinik an und zeigte ihm dank Application Sharing (gemeinsamer Nutzung von Applikationen) auf dem Bildschirm die neuen und die alten Bilder. Der Kollege zog seinerseits einige digitale Bilder aus dem Klini-

278

Mit ISDN

arbeiten

und

lernen

kumarchiv zum Vergleich hinzu. Nach einer eingehenden Diskussion über das Videokonferenzsystem konnten beide Ärzte die übereinstimmende Diagnose stellen, daß die Veränderungen keinerlei Gefahr für die Patientin darstellen. Ein Grund zu weiteren Untersuchungen in der Klinik bestand für Frau Steiner also nicht. Die Medizin steht der praktischen Anwendung neuer Medien sehr aufgeschlossen gegenüber. Es waren in der Vergangenheit oft die Mediziner, die mit Pilotprojekten die Einsatz- und Nutzungsformen neuer

Technologien erkundeten. So haben beispielsweise einige medizinische Einrichtungen der Hauptstadt in Zusammenarbeit mit der DeTeBerkom,

dem

Berliner Tochterunternehmen

der Telekom,

eine

multimediale Patientenakte erprobt. Der Schwerpunkt des Projektes BERMED (BERliner MEDizin) lag auf der Zusammenfassung unterschiedlicher Informationen über einen Patienten und der Organisation einer virtuellen Patientenakte, die von Krankenhäusern und niederge-

lassenen Ärzten gemeinsam genutzt werden könnte. Ein Arzt kann alle Daten seines Patienten abrufen und auf seinem Com-

BERMED Verbindungen zwischen Kliniken und

niedergelassenen Ärzten

—_ N

en

TT—

Berkom-Testneiz

140 MBit/s

ee



N

3 Krankenhäuser, 2 niedergelassene Ärzte

Abb. 6.15

DHZB|

se DHZB I

5 Krankenhäuser, 6 niedergelassene Ärzte

BERMED testet die Kommunikation zwischen Kliniken und Ärzten,

im Mittelpunkt steht eine virtuelle Patientenakte, die gemeinsam

bearbeitet werden kann (Quelle: DeTeBerkom)

Medizinische Anwendungen

im ISDN

279

putermonitor begutachten, egal ob es sich dabei um Blutdruckwerte oder Bilder der Computertomographie handelt. Die digitale Verfügbarkeit aller Daten macht einen interaktiven Zugriff möglich. Mehrfach-

untersuchungen werden auf diese Weise vermieden. Die Verbindung zwischen Kliniken erfolgt über das Testnetz der Berkom. 140 MBit/s lagen der Datenübertragung zugrunde. Die Kommunikation zwischen den niedergelassenen Ärzten und den Kliniken wur-

de aber mit ISDN realisiert. KAMEDIN (Kooperatives Arbeiten und rechnergestützte MEdizinische Diagnostik auf Innovativen Netzen der Telekom) ist ein recht umständlicher Name für ein sinnvolles Kommunikationsszenario für Ärzte. Vor allem werden die Kommunikationsprozesse zwischen Radiologen unterstützt. Die kooperative Diagnose wird durch folgende Kommunikationsformen ermöglicht: Sprachkommunikation, Bilddatenübertragung,

gemeinsame Bearbeitung der Bilder.

Abb. 6.16

Dank ISDN werden radiologische Aufnahmen rasch übermittelt (Quelle: Telekom)

280

Mit ISDN

arbeiten

und

lernen

Das

Projekt verzichtet vollkommen

auf Breitbandübertragung

und

stützt sich auf ISDN. Damit man die Kooperation effizient durchführen

kann, werden zunächst die fertigen Bilddaten und Zusatzinformationen als Konferenzakte übertragen. Da während der gemeinsamen Arbeit jedem Arzt die Daten lokal zur Verfügung stehen, reicht die ISDN-

Bandbreite vollkommen aus.

6.11

Corporate Network als Alternative zum öffentlichen Telefonnetz

Erst 1998 fallen die letzten Monopolprivilegien der Deutschen Telekom AG weg. Viele Unternehmen nutzen aber schon jetzt die durch den EU-Ministerrat («1992 Services Review» vom 28.4.1993) und den deutschen Postminister (am 4.5.1993) geschaffenen Möglichkeiten aus und bauen ihre privaten, internen Kommunikationsnetze, die Corporate Networks, aus. In Kapitel 3 können Sie nachlesen, wie ein solches

System mit der Telekommunikationsanlage Hicom 300 von Siemens praktisch realisiert wird (Abb. 3.51). Corporate Network ist ein virtuelles Netz, das einheitliche Kommuni-

kationsmöglichkeiten innerhalb eines Unternehmens schafft. Es ist da-

bei nebensächlich, ob die jeweiligen Filialen in einer Stadt, einem Land

oder in verschiedenen Staaten untergebracht sind. Damit ein Leipziger Mitarbeiter seine Londoner Kollegin anrufen kann, muß er nicht nach «außen»,

sozusagen über das Amt, wählen,

sondern er stellt die Verbin-

dung intern her. Natürlich werden zahlreiche Abschnitte des neuarti-

gen Kommunikationssystems als herkömmliche Telefonleitungen realisiert und zu diesem

Zweck Teilstrecken von der Telekom

gemietet.

Doch durch die Nutzung von Teilstrecken wird die Sache für das Unternehmen insgesamt billiger. Nicht nur die Londoner Kollegin kann angewählt werden. Die Teilnehmer eines Corporate Network können natürlich auch Gesprächspartner außerhalb des Netzes erreichen oder

selbst von außen angerufen werden. Allerdings ist es derzeit noch untersagt, sich in ein Corporate Network einzuwählen, um sich dann mit einer auswärtigen Nummer verbinden zu lassen. Ab 1998 ist aber auch dies möglich. ISDN spielt bei der Einrichtung von Corporate Networks eine wichtige (wenn auch nicht die einzige) Rolle. Durch spezifische Merkmale und Eigenschaften kann ISDN in sehr komplexen Netzstrukturen als Kom-

Und was

bringt uns die Zukunft?

281

London ISDN-

TK-Anlage

Berlin

Der Kunde aus Dresden ruft beim Berater «A» in Berlin an. Das Gespräch wird zum Berater «B» nach London weitergeleitet. Die Verbindung nach London ist intern.

ISDN-

TK-Anlage

Lg

Kunde

Dresden Abb. 6.17

Corporate Network unterstützt unternehmensinterne Kommunikation

ponente verwendet werden. ISDN ist sowieso oft eine Grundlage oder eine wichtige Hilfe beim Aufbau von Netzwerken und von weiteren Kommunikationslösungen. Eines ist sicher: Viele Firmen, die heute Corporate Networks nutzen, bereiten sich darauf vor, bald Ihre Dienste einer breiten Öffentlichkeit anzubieten. VIAG Interkom, Meganet (Vebacom) und Plusnet (Thyssen

Telecom) haben ihre Plätze in den Startlöchern bereits eingenommen.

6.12

Und was bringt uns die Zukunft?

Mit Prognosen für technische Entwicklungen kann man ganz schön danebenliegen. Noch in den 40er Jahren dachte man in den USA, daß

drei bis vier Computer künftig den Bedarf des Landes decken würden. In den 70er Jahren räumte man der Computertechnik im privaten Be-

282

Mit ISDN

arbeiten

und

lernen

reich kaum Chancen ein. Die Technik war damals einfach zu teuer. Nicht einmal IBM, von einigen wenigen begeisterten Mitarbeitern abgesehen, glaubte Anfang der 80er Jahre daran, daß sich der Personalcomputer irgendwann durchsetzen könnte. Keine dieser Vorhersagen war treffend. Wer hätte sich Anfang der 80er Jahre auch nur entfernt vorstellen können, daß ein Unternehmen, das ein technologisch über-

holtes Betriebssystem anbietet, damit auch erfolgreich sein könnte? Der Aufstieg von Microsoft war jedoch in der vergangenen Dekade unaufhaltsam. Und wie.geht es mit der Entwicklung von ISDN weiter? Wagen wir an dieser Stelle einen Ausblick auf die Entwicklung im Bereich der Telekommunikation in der nächsten Zeit. Integrated Services Digital Network spielt in dieser Vision eine wichtige, wenn auch nicht die einzige Rolle. Gedacht wird an Datenübertragungsraten, die jenseits der Möglichkeiten von ISDN liegen. Dank der digitalen Technik läßt sich ISDN in die künftigen Netze integrieren. Integration ist übrigens ein treffender Begriff, um die Entwicklung im Bereich der Telekommunikation zu beschreiben. Wenn noch Ende der

Datenautobahn BR

Abb. 6.18

Fernsehen

Mobilfunk, ISDN, Breitbandnetze und Satellitenverbindungen sind die Bausteine der Datenautobahn des 21. Jahrhunderts

Zusammenfassung

283

80er Jahre die Bereiche Telekommunikation, Computernetze, Fernsehen und Video sowie die Unterhaltungselektronik fast unabhängig

voneinander um die Gunst der Kunden geworben haben, änderte sich die Lage in den 90er Jahren gravierend. Die Grenzen zwischen den einzelnen Marktsegmenten verschwinden ebenso wie die Grenzen zwischen den einzelnen Industriebereichen. In absehbarer Zeit werden Breitbandnetze, die multimediale Informationen übertragen können,

die Grundlage für zahlreiche Anwendungen schaffen. Dabei entsteht eine Kombination aus Netzen und Anwendungen. Diese informationelle Umgebung verlangt schon heute nach entsprechenden Konzepten und Szenarien, um Gesellschaft und Technik sinnvoll zusammen-

zuführen. Nicht nur Vorteile gilt es zu unterstreichen, sondern durch Technikfolgenabschätzung die Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Die Sozialwissenschaften spielen dabei neben den Ingenieurwissenschaften eine sehr wichtige Rolle. Allmählich beginnen die Techniker zu begreifen, daß sich sinnvolle Nutzungskonzepte ohne fachübergreifende Kooperationen nicht realisieren lassen. In dieser Hinsicht ist der Begriff Integrated Services Digital Network doppeldeutig. Zusammenfassung

Für die ISDN-Technologie gibt es zahlreiche praxiserprobte Einsatzbereiche. Ob Telearbeitsplätze, Rundfunkübertragung, Druckdaten-

übermittlung, Unterstützung des Abstimmungsprozesses in der Modeoder in der Baubranche, medizinische Anwendungen und vieles mehr,

die Liste ist sehr lang. Allerdings muß betont werden, daß die meisten Anwenderinnen

und Anwender

ISDN bislang nur zum

komfortablen

Telefonieren nutzen. Im privaten Bereich bekam ISDN einen großen Schub durch die Förderungspolitik der Telekom. Die neuen ISDN-Abonnenten erhielten 300 DM für einen Mehrgeräteanschluß, 700 DM für einen Anlagenanschluß und 800 DM für Videokommunikationsanwendungen als Zuschuß für den Gerätekauf. Interessant wurde ISDN im privaten Bereich für diejenigen, die einen analogen Doppelanschluß besitzen. Mit ISDN erhalten sie drei Rufnummern und können ebenfalls gleichzeitig zwei «Leitungen» belegen. Die Nutzung der Online-Dienste (vgl. Kapitel 5) ist über ISDN wegen der Zugangsgeschwindigkeit sehr attraktiv. Die Zukunft der Telekommunikation ist digital. Anwendungen wie Corporate Network sind nur die Spitze des Telekommunikations-Eis-

284

Mit ISDN

arbeiten

und

lernen

bergs, der sich in schnellem Tempo auf uns zubewegt. Allein aus Wettbewerbsgründen können sich viele Unternehmen nicht leisten, die Entwicklungen zu ignorieren. Fragen 1. Welche Vorteile bringt ISDN bei der Organisation der Arbeit? 2. Welche maximale Datenübertragungsrate wird mit nur einem B-Ka-

nal erreicht? Denken Sie an das Beispiel des Badischen Tageblattes! 3. Welche Anwendungsfelder eröffnen sich mit ISDN im Hochschulbereich? 4. Was bedeutet der Begriff Corporate Network?

Anhang

Lösung

der Fragen

Kapitel 1 1. ANIS bedeutet «ANaloge ISDN-Leistungsmerkmale». Oft spricht man auch von Butler-Diensten und meint bestimmte Leistungsmerkmale des ISDN (Rufnummerübermittlung, Anklopfen, Makeln usw.), die man auch mit herkömmlichen analogen Telefonanschlüssen nutzen kann. Dies ist dank der Digitalisierung des Telekommunikationsnetzes möglich. Die analoge Verbindung besteht nur zwischen der Vermittlungsstelle der Telekom und dem Endgeräteanschluß bei Ihnen zu Hause. Im ISDN sind auch die Verbindungen zu Ihrem Endgeräteanschluß digital. . Die Rufnummern werden im ISDN generell übertragen (und in der Vermittlungsstelle automatisch überprüft). Man kann dieses Leistungsmerkmal vollständig abschalten lassen. Will man selbst entscheiden, wann und bei welchem Gesprächspartner die Rufnummer angezeigt werden soll, will man also die Rufnummer von Fall zu Fall unterdrücken/anzeigen,

muß

man

dies für seinen ISDN-Anschluß einrichten

lassen und monatlich zusätzliche Gebühren zahlen. Bei Butler-Anschlüssen (analoge Telefonanschlüsse an digitalen Vermittlungsstellen) kann man die Freischaltung der Rufnummerübermittlung mit einem formlosen Antrag veranlassen. Dann sehen die ISDN-Gesprächspartner auch die Rufnummer dieses analogen Telefonanschlusses. . Die Funktion Dauerüberwachung hat nichts mit der Orwellschen Vision des Überwachungsstaates zu tun, sondern man meint besondere technische Dauerprüfung der Funktionalität von ISDN-Anschlüssen. Bei einem Anschluß für Telekommunikationsanlagen (Point-to-Point, vgl. Kapitel 2) geschieht dies ohne Aufpreis. . Bei einem Basisanschluß wird die vorhandene Telekommunikationsinfrastruktur (Telefonkabel) weiterhin genutzt. Lediglich ein Netzabschlußgerät (NT, Netzwerkterminator) muß bei Ihnen angebracht werden. Bei weiteren Basisanschlüssen oder bei dem Primärmultiplexanschluß mit 30 Nutzkanälen muß eventuell zusätzliche Infrastruk-

286

Anhang tur geschaffen werden. Es kann dann länger dauern, bis Sie einen ISDN-

Anschluß erhalten. 5. Die Tarifeinheiten für ISDN sind identisch mit denen bei herkömmlichen Telefonanschlüssen.

Kapitel 2 1. Ein Basisanschluß im Euro-ISDN besteht aus zwei Nutzkanälen (BKanälen) mit je 64 KBit/s und einem Kanal für die Steuerungsfunktionen (D-Kanal) mit einer Übertragungsrate von 16 KBit/s. Diese Kanäle werden nicht als getrennte Kabel realisiert, sondern sind ein vir-

tuelles Modell für die Übertragung und Vermittlung. Diese logische Aufteilung in Kanäle erlaubt es, zur gleichen Zeit beispielsweise zu faxen und zu telefonieren oder zwei Telefongespräche zu führen. Mit einem ISDN-Netzabschluß

(NTBA

=

Netzwerk-Terminator-Basis-Anschluß)

stellt Ihnen der Netzbetreiber (vorerst die Telekom) eine international genormte Schnittstelle zur Verfügung (S,-Schnittstelle), an die Sie verschiedene ISDN-Geräte anschließen können. Entweder sind das maximal acht Geräte (Mehrgeräteanschluß) oder eine Telekommunikationsanlage (Anlagenanschluß) mit weiteren Endgeräten. 2. ISDN ist ein digitales Netz. Die Analog-digital-Wandlung der Signale im Netz entfällt. ISDN integriert zudem verschiedene Telekommunikationsdienste (Telefon, Fax, Telex, Datenübertragung). Die Datenübertragungsrate beträgt 64 KBit/s in einem Nutzkanal des ISDN (B-Kanal), wobei ein Basisanschluß bereits zwei solche Nutzkanäle zur Verfügung stellt. In der Praxis gibt es natürlich eine ganze Reihe von weiteren Unterscheidungsmerkmalen, an deren Aufzählung an dieser Stelle verzichtet wird. Praktisch bedeutet für Sie die Umstellung vom herkömmlichen Telefonanschluß auf ISDN, daß Sie eine Reihe von neuen (nicht billigen) Endgeräten benötigen (vgl. Kapitel 3). 3. Durch die Entstehungsgeschichte bedingt, gibt es in Deutschland zwei generelle Standards für ISDN. Mit 1TR6 (technische Richtlinie für das nationale ISDN) und E-DSS1 (Standard für Euro-ISDN) wird die Art der Signalisierung (Verständigung zwischen Endgeräten) festgelegt, die im D-Kanal (Steuer-/Signalisierungskanal) von ISDN erfolgt. 4. Die Anschlußarten im ISDN unterscheiden sich nach Größenordnung des Anschlusses (Basis-, Primärmultiplexanschluß),

Netztopologie (Mehrgeräte-, Anlagenanschluß), : Bereitstellung von Leistungsmerkmalen (Standard-, Komfortanschluß). 5. Nein. Ein Primärmultiplexanschluß wird nur als Anlagenanschluß realisiert,

das

heißt,

daß

man

entweder

eine

Telekommunikationsanlage

oder einen Host-Rechner anschließen kann. Selbstverständlich können an diese Anlagen mehrere Endgeräte angeschlossen werden.

Lösung der Fragen

287

psvvn-+

6. Als MSN wird die Mehrfachnummer bezeichnet. Mit einem Euro-ISDNBasisanschluß erhalten Sie drei Rufnummern, die Sie auf die Endgeräte beliebig verteilen können. Es sind verschiedene Ordnungsvarianten möglich, so daß eine vielfältige Nutzung der MSN (Anrufweiterschaltung, Unterscheidung zwischen privaten und geschäftlichen Anrufen usw.) denkbar ist. Auf Antrag erhalten Sie von der Telekom weitere Rufnummern (bis zu insgesamt zehn MSN), die Sie allerdings zusätzlich monatliche Gebühren kosten. Die Aufzählung ist einfach: . Übertragungsschicht (physical layer) . Sicherungsschicht (data link layer)

nam

. Vermittlungsschicht (network layer) . Transportschicht (transport layer) . Sitzungssteuerungsschicht (session layer) . Darstellungsschicht (presentation layer) . Anwendungsschicht (application layer) Wissen Sie aber, was diese Bezeichnungen bedeuten? Lesen Sie eventuell die entsprechenden Textstellen in Kapitel 2 noch einmal. 8. Auf keinen Fall sind das die einzigen Protokolle. Obwohl das Steuerungsprotokoll des Euro-ISDN im D-Kanal angesiedelt ist (DSS 1), darf man T.70,

die

zahlreichen

T.90,

Protokolle

Euro-File-Transfer

der und

B-Kanäle die

nicht

vergessen!

X.75,

Bitratenadaptions-Protokolle

V.110 und V.120 werden in den nächsten Kapiteln im praktischen Einsatz vorgestellt. Kapitel 3 1. Um analoge Endgeräte an ISDN anzuschalten, werden Terminaladapter (TA) eingesetzt. Sie wandeln die analoge Schnittstelle in eine ISDN-typische um. Für herkömmliche analoge a/b-Geräte werden TAs als Tischgeräte oder integriert in ein ISDN-Telefon angeboten. Darüber hinaus gibt es weitere Terminaladapter für V.24 (TA V.24), X.21 (TA X.21), X.25 (TA X.25) etc. . Will ein Anwender ISDN-Leistungsmerkmale am Telefon (Rufumleitung, Anzeige der Rufnummer des Anrufers, Konferenzschaltung, Makeln) nutzen, ist der Einsatz eines ISDN-Telefons notwendig. . Als Gruppe-3-Faxgeräte bezeichnet man herkömmliche, am analogen Telefonnetz betriebene Faxgeräte. Deren Übertragungsgeschwindigkeit ist derzeit auf 14400 Bit/s begrenzt; die Bildauflösung ist mit 203x196 dpi vergleichsweise niedrig. Gruppe-4-Faxgeräte nennt man ISDN-Faxsysteme, die neben einer höheren Übertragungsrate (64 KBit/s) eine Bildauflösung (400x400 dpi) erreichen, die der Qualität hochwertiger Laserdrucker sehr nahe kommen. . CAPI steht für Common ISDN Application Programming Interface. Es

288

Anhang

stellt die Softwareschnittstelle zwischen den Telekommunikations-Anwendungsprogrammen und der ISDN-Hardware (beispielsweise PC-Erweiterungskarte) dar. Derzeit existieren die zwei Versionen

1.1 und 2.0,

die leider nicht kompatibel sind. . Der Personalcomputer kann im Prinzip alle typischen Telekommunikationsdienste abwickeln. Selbst das klassische Telefonieren ist problemlos möglich, wenn man seinen PC mit Telefonhörer oder Mikrofon und Lautsprecher ausstattet. Derzeit werden vom PC folgende Telematikdienste realisiert: Bildtelefonie/Videokonferenzen,

File Transfer, Fax-

gruppe 3/4, Computer-Integrated Telephony, Anrufbeantworter, Zugang zu Online-Diensten, Teletex/Telex, Electronic Mail etc. . Beide Kommunikationspartner müssen den Videokommunikationsstandard H.320 benutzen,

um

erfolgreich miteinander kommunizieren

zu können. Die Vorteile sind vor allem die Durchwahlmöglichkeit zu den Nebenstellen sowie die Nutzung der ISDN-Leistungsmerkmale im Inhouse-Bereich. Kapitel 4 1. Sie unterstützen nur die Übertragung in einem ISDN-Nutzkanal (B-Kanal). Die mögliche Geschwindigkeit von 64 KBit/s wird nicht unterstützt (lediglich 57,6 KBit/s). Empfehlenswert sind daher Terminaladapter, die die SCSI-Schnittstelle nutzen, oder Einbau-ISDN-Karten.

. Leonardo Pro nutzt die Möglichkeiten der ISDN-Karte Leonardo SP gut aus und kann die Daten über beide B-Kanäle transferieren (2 x 64 KBit/s = 128 KBit/s). Die ISDN-Erweiterungskarte Leonardo XL kann bis zu vier B-Kanäle bündeln. . Man muß auf die gewohnte Software nicht verzichten. Entweder benötigt man spezielle Treiber/Systemerweiterungen (beispielsweise Leo-ISDN-Modul), des MacOS

die die Funktionalität der Communication

erweitern, oder man

Toolbox

nutzt Treiber/Kontrollfelder (beispiels-

weise LeoPort), die die Datenumlenkung von den seriellen Schnittstellen zur ISDN-Erweiterung veranlassen. . Die Inkompatibilität der Protokolle im B-Kanal (vgl. Kapitel 2) ist das Hauptproblem beim Datenaustausch zwischen Karten unterschiedlicher Hersteller. Euro-File-Transfer hat die Probleme der Datenübertragung weitgehend gelöst. . Wichtig ist die Verständigung zwischen den Kommunikationspartnern, damit man auf beiden Seiten die gleichen Protokolle für den B-Kanal verwendet. Wenn das Protokoll des Steuerungskanals (D-Kanals) auf beiden Seiten Euro-ISDN (DSS

1) ist, kann man zwar eine Verbindung zwi-

schen den Rechnern herstellen, es passiert jedoch nichts (außer daß Kosten entstehen).

Lösung der Fragen

289

Kapitel 5

1. In Deutschland sind folgende Dienste verbreitet: T-Online (Telekom), CompusServe (H&R Block), America Online (America Online Inc), Europe Online, Internet mit allen Diensten (allen voran WWW). 2. Bildschirmtext (Btx) war Anfang der 80er Jahre ein innovativer OnlineDienst in der Bundesrepublik Deutschland. Wegen hoher Gesamtkosten der Nutzung und wegen schlechter Angebotsstruktur wurde Btx sehr zögernd angenommen. Erst mit einem schnellen Zugang zum Ortstarif über Datex-J hat sich die Lage zugunsten von Btx geändert. Halten wir fest: Btx ist ein Dienst, Datex-J ist Netzzugang unter anderem

zu diesem

Dienst. Die Telekom hat inzwischen auch die Angebote des Btx bereinigt und bietet eine Auswahl mit Btx-Plus an. Es handelt sich hier um einen Premium-Dienst, für den Sie zusätzlich zahlen. Mit T-Online haben Sie die Möglichkeit,

weiterhin Btx und

Btx-Plus zu nutzen,

und

zusätzlich

können Sie elektronische Post (E-Mail) senden und empfangen sowie die Dienste im Internet nutzen. 3. KIT bedeutet Kernelsoftware für Intelligente Terminals und ermöglicht die Nutzung von multimedialen Daten über T-Online. Der Hauptvorteil ist darin zu sehen,

daß

die Daten

auf der lokalen

Festplatte zwischen-

gespeichert werden und dadurch bei Bedarf schnell wieder abgerufen werden können. Dank dem KIT-Standard erhält man einen interaktiven Zugriff auf die Informationen. 4. Internet läßt sich mit folgenden Merkmalen charakterisieren: a. Globalität Weltweit nutzen es zwischen 30 und 40 Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die genaue Zahl kennt zwar niemand, doch es besteht kein Zweifel, daß Internet zur Zeit sehr stark expandiert. b. Heterogenität Die Topologie (Struktur des Netzes) ist nicht festgelegt. Ständige Veränderungen sind an der Tagesordnung. c. Demokratie Niemand besitzt das Netz; technische und organisatorische Probleme werden von den Netzteilnehmern lokal geregelt. 5. müller ist ein Teilnehmername, der am (@) Rechner fub46 im Netz der Zentralen Datenverarbeitung (zedat) der Freien Universität Berlin (fuberlin) in Deutschland (de) seinen Arbeitsbereich besitzt. Diese Angabe ist eine vollständige Adresse für elektronische Post. 6.

Winsocket

(Windows

Socket)

erweitert

die

Fähigkeiten

der

Benutzer-

oberfläche Windows um das Internetprotokoll TCP/IP. Durchgesetzt hat sich bei Windows 3.x die Shareware-Lösung Trumpet-Winsock mit der

290

Anhang

Applikation TCPMAN.EXE und dem Modul WINSOCK.DLL. Windows 95 enthält bereits einen entsprechenden Zusatz. Bei der Nutzung des Internet

über

ISDN

folgen

natürlich

weitere

Treiber

(Pakettreiber

und

CAPI). 7. Zwei Verfahren sind verbreitet: IMCA/Geonet-Standard (befehlsorientiert) und Hotkey-Steuerung (Tastensteuerung). 8. Um die ISDN-Leistungen auszuschöpfen, gibt es den CFOS-Treiber, der nicht auf die Hardware der seriellen Schnittstelle zugreift, sondern direkt mit CAPI kommuniziert. Daher sein Name CAPI-FOSSIL-Treiber (CFOS). Kapitel 6 1. Telearbeitsplätze sind dank der Telekommunikation möglich geworden. Vor allem in den USA sind sie verbreitet. Deutschland liegt mit rund 150000 Arbeitsplätzen hinter Großbritannien (560000) und Frankreich (220 000). 2. Pro ISDN-Nutzkanal - mit nur 64 KBit/s - können durch leistungsstarke Komprimierung rund 750 KBit/s übertragen werden. 3. Die Anwendungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Neben der Verbindung von Computernetzen auf dem Campus lassen sich ISDNAnschlüsse für multimediale Kommunikationsanwendungen nutzen: Virtuelle Seminare zwischen den Universitäten, Videokonferenzen

zwi-

schen den Wissenschaftlern, Datenübertragung zwischen den Studenten sind nur einige wenige neuartige Nutzungsformen von ISDN. Einige Studentinnen und Studenten nutzen einen ISDN-Zugang, um über den Hochschulserver die Dienste des Internet - vor allem des WWW - in Anspruch zu nehmen. Diese Tendenz ist zunehmend. 4. Corporate Network ist ein virtuelles Netz, das einheitliche Kommunikationsmöglichkeiten innerhalb einer Firma - auch grenzübergreifend schafft. Einige Abschnitte des Kommunikationssystems werden als herkömmliche Telefonleitungen/ISDN-Verbindungen realisiert. Doch durch die Nutzung von Teilstrecken wird die Kommunikation für das Unternehmen billiger.

Glossar

291

Glossar ITR6 In der Ersten Technischen Richtlinie Nr. 6 hat die Telekom des D-Kanals von ISDN festgelegt. Synonym verwendet man nung nationales ISDN im Gegensatz zum Euro-ISDN, das Deutschland eingeführt wurde. 1TR6 wird von der Telekom

das die erst nur

Protokoll Bezeichspäter in noch bis

zum Jahr 2000 unterstützt.

a/b-Adapter

Mit Hilfe dieses Adapters können analoge Geräte (Telefon, Gruppe-3-Faxgerät, Modem)

am ISDN-Anschluß betrieben werden.

a/b-Schnittstelle

Unter dieser Bezeichnung versteht man eine normierte Schnittstelle zum Anschluß von analogen Geräten. ANIS-Merkmale (vgl. Butler-Dienste)

Anlagenanschluß ISDN-Anschluß-Variante, an die Telekommunikationsanlagen angeschlossen werden. Anlagenanschluß gibt es für ISDN-Basisanschlüsse und für Primärmultiplexanschluß. APPLI/COM Application/Communication ist eine von Programmierern verwendete Schnittstelle, um Kommunikationsprogramme mit PC-Applikationen zu integrieren. Damit wird sichergestellt, daß man beispielsweise aus einer Tabellenkalkulation direkt Daten übertragen kann. ASCII (American Standard Code for Information Interchange) Ein Standard zur Festlegung des Zeichenkodes (7 Bit für 128 Zeichen und 8 Bit für 256 Zeichen).

AT-Befehlssatz

Vgl. Hayes-Befehlssatz. ATM Asynchronous Transfer Mode ist ein Übermittlungsprinzip,

das in Breit-

bandnetzen verwendet wird (vgl. Breitband-ISDN).

B-Kanal Als B-Kanal bezeichnet man Nutzdaten

(Sprache,

Text,

einen Nutzkanal im ISDN. Bilder,

Video

usw.)

Hier werden die

übertragen.

Ein

ISDN-Ba-

sisanschluß stellt zwei B-Kanäle bereit. Ein Primärmultiplexanschluß hat 30-Nutzkanäle. Siehe auch Nutzkanal. BaAs Diese Abkürzung wird für «Basisanschluß» - die einfache ISDN-AnschlußVariante - verwendet.

Bandbreite Bandbreite

bezeichnet

bei

einer

analogen

Übertragung

die

Differenz

292

Anhang

zwischen

der niedrigsten

und

der höchsten

übertragbaren

Frequenz. Je

höher diese Differenz, desto mehr Informationen können übertragen wer-

den.

Baud

Einheit für die Schrittgeschwindigkeit bei der Datenübertragung. Ein Schritt ist ein Signal (beispielsweise 1 Bit) von festgelegter Dauer. Gleicht ein Schritt einem Bit pro Sekunde, dann sind die beiden Angaben «Baud» und «Bit/s» identisch (aber nur dann!).

Bit Bit ist eine Abkürzung für Binary Digit und bedeutet die kleinste Informationseinheit mit dem Wert O oder 1. Computer arbeiten auf der Basis der binären Codierung.

Breitband-ISDN

Mit

B-ISDN

wird

weltweit

der

Versuch

unternommen,

ein einheitliches

digitales Netz aufzubauen, das durch hohe Datenübertragungsraten zahlreiche neuartige Anwendungen (Multimedia) unterstützen kann. Bridge Ein Bridge ist ein Gerät, das für die Verbindung zwischen zwei LANs sorgt. Btx (T-Online) Bildschirmtext wurde von der Deutschen Bundespost als ein neuartiger Dienst eingeführt. Der CEPT-Standard, der dem Btx-System zugrunde lag, definierte jedoch lediglich Textzeichen für die Bildschirmausgabe. Mit der Einführung von Datex-) als dem gemeinsamen Zugang zu verschiedenen Diensten entwickelte sich Btx zum wichtigsten Dienst (vgl. KIT-Standard). Btx-Plus \ Eine als Premium-Dienst bezeichnete Auswahl an Btx-Informationsangeboten. Bus Mit diesem Begriff bezeichnet man eine Hardware-Schnittstelle, an dieman

mehrere einem

Geräte

anschließen

bestimmten

Bus

kann.

(ISA, VLB,

Ein PCI),

Personalcomputer um

spezielle

arbeitet

mit

Erweiterungskarten

aufzunehmen. Beim ISDN bezeichnet der Begriff S,-Bus die Gesamtheit aller Anschlüsse (vgl. Mehrgerätekonfiguration).

Butler-Dienste Wenn

gehört,

der analoge Telefonanschluß zu einer digitalen Vermittlungsstelle kann

man

einige

Leistungsmerkmale

(Makeln,

Dreierkonferenz,

Anklopfen) gegen zusätzliche Gebühr nutzen. Man spricht auch von ANalogen ISDN-Leistungsmerkmalen (ANIS-Leistungsmerkmalen).

Byte

Mit diesem Kunstwort bezeichnet man acht zu einer Einheit zusammengefaßte Bits. CAPI Common ISDN Application Programming Interface ist eine spezifische

Glossar

293

Schnittstelle, die zwischen Kommunikationsapplikationen und der ISDNHardware vermittelt. CCITT Die Abkürzung für Comite Consultatif International Telögraphique et Telephonique bezeichnet einen internationalen Standardisierungsausschuß für Fragen der Telekommunikation, der ein beratendes Organ von ITU ist (vgl. ITU). CEPT-Standard Die ständige Konferenz der Postverwaltungen der europäischen Länder (Comite Europeenne des Administrations des Postes et des Telecommunications) definierte die Darstellung von Zeichen für Bildschirmtext, dieman

als CEPT-Standard bezeichnet. CFOS CFOS

ist ein Fossil-Treiber, der auf der CAPI-Schnittstelle aufsetzt. Zusätz-

lich emuliert er die Modemfunktion. Die CAPI wird also mit AT-Befehlen gesteuert. So kann man mit jedem Terminalprogramm, das eine Fossil-Unterstützung bietet, beispielsweise in Mailboxen arbeiten.

Client In

einem

Netzwerk

greifen

viele

Rechner

(Clients)

auf

die

Leistungen

größerer Computer (vgl. Server) zu. Computernetz (auch Datennetz) Computernetze bestehen aus einer mehr oder weniger großen Anzahl von Computern,

die untereinander verbunden sind und Daten austauschen.

D-Kanal In diesem Kanal werden die Steuerungsfunktionen von ISDN übertragen. Das verwendete Euro-ISDN

Protokoll entscheidet,

(DSS1-Protokoll)

oder

des

ob wir die Leistungsmerkmale von nationalen

ISDN

(1TR6-Protokoll)

nutzen können.

Datenfernübertragung (vgl. DFÜ) Datenkompression

Datenverdichtung zwecks Reduktion des Speicherbedarfs für digitale Daten. Datenübertragungsrate Mit diesem Begriff bezeichnet man die Datenmenge, die innerhalb einer bestimmten Zeiteinheit übertragen werden kann. Als Einheit für die Größenangabe wird Bit/s (bps) verwendet. Ein ISDN-Nutzkanal hat eine Datenübertragungsrate von 64 KBit/s. Mit einem handelsüblichen Modem kann man 14400 KBit/s oder 28800 KBit/s übertragen. Höhere Datenübertragungsraten erreicht man nur mit Kompressionsverfahren. Datex-]

Das

«Datennetz

für

jedermann»

ermöglicht

einheitliche

Zugänge

zu

Datendiensten der Telekom (Btx, Datex-P). Ein wesentlicher Vorteil von Da-

tex-J ist die bundesweit geltende Wählnummer

(01910), die man überall

294

Anhang

zum Citytarif erreichen kann. Es werden dabei verschiedene Datenübertragungsraten (für ISDN und für analoge Übertragung) unterstützt. Datex-L Im Gegensatz zum Datex-P besteht beim Datex-L eine Leitungsverbindung zwischen Sender und Empfänger. Zur Datenübertragung müssen Geräte des gleichen Typs eingesetzt werden (beispielsweise Teletex). Datex-M Dieses öffentliche Netz ist vor allem für die Verbindung zwischen lokalen Computernetzen vorgesehen (LAN). Die Übertragungsrate beträgt von 2,048 MBit/s bis 140 MBit/s. Das «M» steht also für Multimegabit, aber auch für Multimedia, daman

multimediale Daten übertragen kann.

Datex-P In diesem Datennetz werden Informationen «paketweise» übertragen. Es besteht keine direkte Verbindung zwischen den Kommunikationspartnern. Die Daten werden für die Übertragung zu Paketen zusammengefaßt und zwischen den Vermittlungsstellen je nach Auslastung des Gesamtnetzes übertragen. Beim Empfänger werden die Daten wieder zusammengesetzt. Für Senden und Empfangen können unterschiedliche Geräte verwendet werden,

vorausgesetzt,

daß

sie den

X.25-Standard,

also die Paketvermitt-

lung unterstützen.

DFÜ (Datenfernübertragung)

Datenfernübertragung ist der Transfer von Informationen zwischen zwei entfernten Computern über Telekommunikationsnetze mit Hilfe entsprechender Endgeräte (Modem für analoge Netze, Erweiterungskarten oder boxen für ISDN). Dienstekennung (vgl. Service Indicator) Digital (lat. digitus = Ziffer) In Zahlen ausgedrückte Information.

Digitale Übertragung

Der digitalen Übertragung liegen binäre Werte (die Zustände «Spannung»/«keine Spannung» beziehungsweise die Zahlen 0/1) zugrunde. Durch digitale Wandlung und spezielle Korrekturverfahren können Daten unterschiedlicher

Herkunft

(Ton,

Standbild,

Bewegtbild)

über große

Ent-

fernungen verlustfrei übertragen werden. Im ISDN werden nur digitale Informationen transferiert. DSS1 Digital Subscriber Signaling System No. 1 ist das Protokoll des Euro-ISDN, das im D-Kanal (Steuerungskanal) eingesetzt wird.

Duplex

Ein Verfahren zum gleichzeitigen Senden und Empfangen von Daten (Vollduplex). Im Gegensatz dazu bedeutet Halbduplex, daß ein Endgerät die Daten zur gleichen Zeit entweder nur empfangen oder nur senden kann (beispielsweise Fax).

Glossar

295

EAZ Die Endgeräte-Auswahl-Ziffer ist im nationalen ISDN die letzte Ziffer der Rufnummer für die jeweiligen Endgeräte und kann vom Benutzer selbst eingestellt werden. Im Euro-ISDN erhält man drei Rufnummern

(MSN), die

dann den jeweiligen Geräten zugeordnet werden können. Weitere Nummern müssen zusätzlich bezahlt werden. E-Mail Elektronische Post. Endgerät Mit dieser Bezeichnung versucht man die Vielfalt der Telekommunikationsgeräte zusammenzufassen. Ein Endgerät ist ein Telefon, ein Btx-Terminal, ein ISDN-fähiger PC, ein Faxgerät usw.

Euro File Transfer

Ein einheitliches Protokoll für die Übertragung von Daten zwischen unterschiedlichen Endgeräten und Applikationen verschiedener Softwarehäuser im ISDN. Fax Mit dieser umgangssprachlichen Bezeichnung meint man überwiegend die Telefaxendgeräte. Telefax bedeutet die standardisierte Übertragung von unterschiedlichen Bildvorlagen (Faksimile). Verbreitet sind zur Zeit Faxgeräte der Gruppe 3.

Faxgruppe 3

Mit dem Protokoll für das «analoge» Faxgerät der Gruppe 3 werden Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 14400 Bit/s übertragen. Faxgruppe 4 Mit dem Protokoll für das Faxgerät der Gruppe 4 werden Daten über ISDN übertragen. Die Geschwindigkeit des Datentransfers beträgt 64 KBit/s. Es wird eine besonders hohe Qualität der übertragenen Vorlagen unterstützt.

Fossil-Treiber Wenn

mit ISDN-Geräten

herkömmliche

Kommunikationsapplikationen

genutzt werden sollen, müssen die normalerweise verwendeten AT-Befehle

eines Modems für ISDN umgesetzt werden. Das ist die Aufgabe des FossilTreibers. FTP (File Transfer Protocol) Datenübertragungsprotokoll zwischen Rechnern im Internet. FTZ Forschungs- und Technologiezentrum der Telekom in Darmstadt; es beschäftigt sich mit Planung und Entwicklung neuer Netze, neuartiger Telekommunikationsdienste und moderner Telekommunikationsgeräte.

Gateway

Ein Übergang zwischen zwei Netzen oder Diensten. H.Standards Als H.Standards werden die CCITT-Empfehlungen zusammenfassend

be-

296

Anhang

zeichnet, die sich auf die Übertragung von Bewegtbild (beispielsweise H.320-Standard für Bildtelefon), seine Codierung (beispielsweise H.221) oder weitere definierte Prozeduren beziehen. Hayes-Befehlssatz International verbreiteter Befehlssatz, mit dem Modems automatisch gesteuert werden. Es gibt eine einfache Version und eine erweiterte Version, die auch als AT-Befehlssatz bezeichnet wird, da die Befehle in der Regel mit den Buchstaben «AT» eingeleitet werden. Bedauerlicherweise werden die Benutzerinnen und Benutzer mit mehreren Varianten des AT-Befehlssatzes konfrontiert, so daß eine internationale Standardisierung dringend geworden ist. Host (Node, Site) Ein Computer in einem Netzwerk.

HTML (HyperText Markup Language)

Für die Erstellung von WWW-Dokumenten verwendete Sprache (vgl. WWW). HTTP (HyperText Transfer Protocol) Transferprotokoll des WWW. IAE Mit diesem Kürzel wird die ISDN-Abschluß-Einheit bezeichnet. Es handelt sich hier um die Anschlußdose mit Westernsteckern für ISDN-Endgeräte. Internet Klein geschrieben bedeutet internet eine Gruppe verknüpfter Netzwerke. Mit dem Internet (groß geschrieben) ist das größte Netzwerk von Netzwerken gemeint, dessen Rechner (Netzwerkknoten) über das Protokoll TCP/IP kommunizieren. Das Netz der Netze benutzen weltweit zwischen 30 und 40 Millionen Menschen. Die genaue Anzahl der Benutzer und Benutzerinnen wie auch die exakte Netztopologie sind nicht zu bestimmen, da das Internet ein heterogenes Netz mit vielfältiger Infrastruktur darstellt. Als Übertragungsprotokoll wird TCP/IP verwendet, womit sich unterschiedliche paketorien-

tierte Netze integrieren lassen. Die bekanntesten Dienste im Internet sind: World Wide Web, Telnet, FTP, Gopher und IRC. In den letzten Jahren entwickelte sich das Internet immer mehr zu einem Super-Information-Highway mit multimedialen Anwendungen und Diensten.

Internetworking

Die Verknüpfung mehrerer entfernter Computernetze zu einem großen Verbund bezeichnet man als Internetworking. Die wichtigsten Komponenten für die Realisierung der Zusammenarbeit der Netze sind Brücken, Rou-

ter, Hubs, Repeater und Gateways. Interworking In den Vermittlungsstellen werden beide ISDN-Protokolle, das nationale (nur bis zum Jahre 2000) und das europäische, unterstützt. Der Übergang zwischen den ISDN-Protokollen wird als Interworking bezeichnet.

Glossar

297

IRC (Internet Relay Chat) Internetdienst, der Synchrone Online-Konferenzen ermöglicht. IRQ (Interrupt Request) Der Prozessor fragt über IRQ-Kanäle regelmäßig ab, welche Peripheriegeräte berücksichtigt werden müssen. Die Vergabe einer Kanalnummer legt auch eine Abfragehierarchie fest. Oft sind Konflikte der Multimediaerweiterungen eine Folge falsch zugeteilter Kanäle. ISDN Integrated Services Digital Network bedeutet ein diensteintegrierendes digitales Netz. Neben einer Reihe von nationalen Varianten gibt es in Europa einen

internationalen

Standard

(Euro-ISDN),

der

grenzübergreifend

die

gleichen Leistungsmerkmale den Teilnehmern in verschiedenen Ländern zur Verfügung stellt. Ein ISDN-Basisanschluß (mit S,-Schnittstelle) ermöglicht einen gleichzeitigen Betrieb von zwei Geräten mit Transferraten von je 64 KBit/s. ISO International Standardization Organization ist ein internationales Normungsgremium. ISPA Unter dieser Abkürzung verbirgt sich ein Pakettreiber, der auf CAP] aufsetzt. ISPA kann mit unterschiedlichen ISDN-Gegenstellen kommunizieren. Internet-Protokoll-Pakete werden je nach Parametrisierung in ISDN-üblichen Protokollen «verpackt» und transportiert. ITU Eine Abkürzung für Internationale Fernmeldeunion (International Telecommunication Union), eine Organisation für Standardisierung, Organisation und Koordination im Bereich der Telekommunikation. Kanalbündelung Für die Datenübertragung im ISDN kann man mehrere B-Kanäle zusammenfassen, um die Übertragungsraten zu steigern. Voraussetzung für Kanalbündelung sind entsprechende Applikationen und Endgeräte. KIT-Standard Als Kernel für Intelligente Terminals wird der neue Standard von T-Online bezeichnet, mit dem die multimediale Erweiterung des Informationsange-

bots im bisherigen Btx-Dienst möglich ist. LAN (Local Area Network) Abkürzung für ein lokal verknüpftes Rechnernetz (beispielsweise innerhalb eines Büros oder einer Firma).

Mailbox

Die Bezeichnung «Mailbox» bedeutet einen elektronischen Briefkasten auf einem Rechner, in dem Nachrichten (E-Mail) abgelegt werden. In Deutschland steht diese Bezeichnung vor allem für spezielle Rechner, die über Telekommunikationsnetze zugänglich sind und Schwarze Bretter (Nachrich-

298

Anhang

ten lesen/schreiben) sowie Dateien zum

Downloaden

(Übertragen und lo-

kalen Speichern) anbieten. MAN Metropolitan Area Networks sind Netze, die innerhalb von Ballungszentren und Großstädten eingerichtet werden.

Mehrfachnummer Multisubscriber auch MSN,

Number

(MSN)

werden

im

Euro-ISDN

verwendet

(vgl.

EAZ).

Mehirgerätekonfiguration

ISDN-Anschluß, der für den Betrieb mehrerer Geräte eingerichtet ist. An dem ISDN-Abschlußadapter (Netzwerkterminator - NT) kann man dann bis zu zwölf Anschlußdosen montieren, an die bis zu acht Geräte angeschlossen werden können. Natürlich kann man bei einem Basisanschluß nur zwei Geräte gleichzeitig betreiben (vgl. Nutzkanäle). Primärmultiplexanschlüsse (30-Nutzkanäle) werden nur als Anlagenanschluß konfiguriert.

Modem

Eigentlich Modulator-Demodulator. Ein Gerät zur Wandlung von digitalen Signalen eines Computers in analoge Signale und umgekehrt. Dadurch können Computerdaten über herkömmliche Telefonleitungen übertragen

werden.

Da

ISDN

ein

digitales

Netz

ist,

werden

Modems

nicht

mehr

benötigt. Manchmal bezeichnet man unzutreffend externe ISDN-Geräte als ISDN-Modems. MPC (Multimedia Personal Computer) Die Festlegung einer für Multimediaanwendungen angemessenen Systemausstattung für Personalcomputer mit DOS/Windows. Es gibt derzeit MPC-1

(ab i386sx) und MPC-2

(ab i486sx).

MPEG (Motion Picture Experts Group)

Expertengruppe und nach ihr benannte Standards zur Komprimierung/Dekomprimierung von digitalen Videodaten. Es gibt derzeit MPEG-I (Komprimierung 1:200 und Datentransferraten von 150 KByte/s für CDROM), MPEG-2 (für HDTV-Bedarf); in Vorbereitung befindet sich MPEG-4 (für Übertragung in Datennetzen); Vorgaben für MPEG-3 wurden mit MPEG-2 bereits abgedeckt. MSN Multisubscriber Number ist eine Mehrfachnummer im Euro-ISDN. Mit dieser Abkürzung bezeichnet Microsoft den eigenen Online-Dienst (Microsoft Network).

Multimedia

Multimedia wird charakterisiert durch folgende Eigenschaften: Multimedialität (Verknüpfung von zeitabhängigen und zeitunabhängigen Medien), Multimodalität (Multitasking - mehrere Prozesse laufen gleichzeitig ab -, Parallelität- Medien werden parallel präsentiert - und Interaktivität- eine

Glossar Interaktion

findet statt). Diese technische

Dimension

299

des Multimediaver-

ständnisses muß um die Dimension der Anwendung ergänzt werden. Multimedia ist ein Konzept, das technische und anwendungsbezogene Dimensionen integriert. NT Network

Terminator

ist das Netzabschlußgerät,

das die Grenze

zwischen

dem Netzbetreiber und dem Kunden markiert. NTBA (vgl. NT) NTBIBA Mit dieser Abkürzung

bezeichnet

man

einen ISDN-Basisanschluß,

der so-

wohl das nationale (1TR6) als auch das internationale (DSS 1) ISDN-Protokoll unterstützt (ein bilinguales Netzabschlußgerät).

Nutzkanal Auch als B-Kanal bezeichnet, ist ein ISDN-Kanal, in dem digitale Daten (Text, Bild, Sprache) übertragen werden. Ein Basisanschluß hat zwei Nutz-

kanäle. OSI Das von ISO festgelegte Referenzmodell von Open Systems Interconnections beschreibt sieben Schichten für die Übertragung von Daten zwischen unterschiedlichen Systemen. PCMCIA Mit dieser Abkürzung (Personal Computer Memory Card International Association) werden Geräte im Scheckkartenformat bezeichnet. Entsprechen-

de Schnittstellen werden vor allem von Laptops und Notebooks bereitgestellt

und

können

PCMCIA-Endgeräte,

wie

ISDN-Erweiterungskarten,

aufnehmen. PMxAs Diese Abkürzung bedeutet einen ISDN-Primärmultiplexanschluß, der 30 B-Kanäle umfaßt. PPP (Point to Point Protocol) Protokoll zum Verschicken von TCP/IP-Datenpaketen über das analoge Telefonnetz. Wichtig für den Zugang zu einem Einwählknoten des Internet (vgl. auch SLIP). Primärmultiplexanschluß (vgl. PMxAs) So-Bus (vgl. S,-Schnittstelle) $,-Schnittstelle Die Schnittstelle des Netzwerkabschlußgerätes (NT) beim ISDN-Basisanschluß. Wenn an diese Schnittstelle mehrere Geräte angeschlossen sind (maximal acht), spricht man von S,-Bus. Sz„-Schnittstelle Die Schnittstelle des Netzwerkabschlußgerätes (NT) beim ISDN-Primärmultiplexanschluß.

300

Anhang

Server In Computernetzen (beispielsweise LAN) übernehmen einige Rechner die Steuerungs- und Koordinationsfunktionen (Verwaltung der Druckwarteschlange) und stellen anderen vernetzten Computern notwendige Applikationen zur Verfügung.

Service Indicator (Dienstekennung)

Service Indicator wird im D-Kanal übertragen, um den Typ des Endgerätes anzuzeigen. Telefon, Fax und Modem können zum Beispiel dadurch dieselbe Rufnummer benutzen und «wissen» beim Anruf jeweils selbst, ob sie als

Zielgerät gemeint sind. SLIP (Serial Line Internet Protocol) Mit diesem Protokoll erhält man Zugang zum Internet nur über Modem und Telefonnetz (vgl. auch PPP).

Steuerkanal (vgl. D-Kanal) T-Online (vgl. Btx) TA Terminaladapter übernehmen die Funktion der Anpassung von nicht ISDN-fähigen Endgeräten (Fax Gruppe 3, analoges Telefon, PC mit serieller V.24-Schnittstelle) an das digitale ISDN.

TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) Aus den zwei Netzwerkprotokollen TCP und IP kombiniertes Datenübertragungsprotokoll im Internet. TCP/IP ist ein fester Bestandteil wichtiger Betriebssysteme (OS/2, Windows

95, MacOS

7.5).

Telefax (vgl. Fax) Telnet Ein Softwarewerkzeug, das den Zugriff auf einen entfernten Rechner ermöglicht und erlaubt, dort Applikationen zu starten. TK-Anlage Eine Telekommunikationsanlage ist eine privat betriebene Vermittlungseinrichtung, die neben der Telefonie oft auch ein breites Spektrum an Kommunikationsmöglichkeiten in Büros und Betrieben verfügbar macht. URL (Uniform Resource Locator) Adreßhinweis für Dokumente,

Server oder Rechner im World Wide Web.

V.Standards CCITT legte mit diesen Empfehlungen unter anderem folgende Standards fest: V.24 (serielle Schnittstelle), V.25 (Verbindungsaufbau zwischen zwei Modems), V.34 (Modem mit Übertragungsraten von 24 bzw. 28,8 KBit/s), V.42 (Fehlersicherung), V.42bis (Kompression von Daten).

WAN Wide Area Network ist ein Telekommunikations-/Computernetz,

über größere Bereiche als LAN oder MAN erstreckt.

Westernstecker

Mit diesem Stecker werden die ISDN-Endgeräte angeschlossen.

das sich

Glossar

301

World Wide Web

vgl. WWW

WWW (World Wide Web oder kurz Web) Auch W3 oder W° genannt. Ein über das Internet abrufbarer Informationsdienst mit grafischer Benutzerführung und Einbindung multimedialer Daten. WWW-Browser Hilfsprogramme, die das Anschauen von mit der Sprache HTML erfaßten Dokumenten im WWW ermöglichen (auch HTML-Viewer oder WWWClient). X.Standards Es handelt sich um CCITT-Empfehlungen für die Übertragung von Daten in Telekommunikationsnetzen. Am bekanntesten sind: X.20 (synchrone Übertragung), X.21 (Zugriff auf digitale Netze), X.25 (Paketübertragung), %.75 (Signalisierung zwischen Öffentlichen paketvermittelten Datennetzen).

302

Anhang

Beschaltung von Anschlußeinheiten im ISDN

ISDN-Anschluß-Einheit (IAE) Buchse 8(4)

2 Buchsen 8(4) 2 1 oo

la

Ib 2a 2b

Abschlußklemmen

Anschluß eines Endgerätes

la

Ib 2a 2b

Abschlußklemmen

Anschluß zweier Endgeräte

Universal-Anschluß-Einheit (UAE) Buchse 8(8)

linke Buchse 8(8)

87654321

876543215 Abschlußklemmen

Anschluß

eines

Endgerätes

7

rechte Buchse 8(8)

21

87654321S Abschlußklemmen

Anschluß zweier Endgeräte

Leistungsmerkmale

im Euro-ISDN:

internationale

Kürzel

303

Leistungsmerkmale im Euro-ISDN: internationale Kürzel Das Europäische Institut für Normen in der Telekommunikation (ETSI)

legte Abkürzungen für Euro-ISDN-Leistungsmerkmale fest. Sie sind im fachlichen Sprachgebrauch verbindlich und werden daher oft unübersetzt in der Fachliteratur benutzt. Wenn Sie ein Kürzel sehen, schlagen

Sie hier nach. 3PTY AOC CCBS CD CFB CFNR CFU CLIP

CLIR

COLP

COLR

Three Party Service

Dreierkonferenz

Advice of Charge

Tarifinformation während und am Ende der Verbindung Completion of Calls to Busy Subscriber Automatischer Rückruf, wenn besetzt Calling Deflection Verbindung weitervermitteln

Call Forwarding on Busy Anrufweiterschaltung, wenn besetzt Call Forwarding no Reply Anrufweiterschaltung bei Nichtmelden Call Forwarding Unconditional Direkte Anrufweiterschaltung

Calling Line Identification Presentation Übermittlung der Rufnummer des A-Teilnehmers zum B-Teilnehmer Calling Line Identification Restriction Unterdrückung der Übermittlung der Rufnummer des A-Teilnehmers zum B-Teilnehmer Connected Line Identification Presentation Übermittlung der Rufnummer des B-Teilnehmers zum

A-Teilnehmer Connected Line Identification Restriction

Unterdrückung der Übermittlung der Rufnummer des

CONF

B-Teilnehmers zum A-Teilnehmer Conference Konferenz mit bis zu zehn Teilnehmern Call Transfer Umlegen im Inhouse-Bereich Closed User Group Geschlossene Benutzergruppe

304

Anhang

cW DDI HOLD MCID MSN SUB

Call Waiting Anklopfen Direct Dialling In Durchwahl zu Nebenstellen in TK-Anlagen Call Hold Halten der Verbindung

Malicious Call Identification Feststellen böswilliger Anrufer Multiple Subscriber Number Mehrfachrufnummer Subadressing Subadressierung Terminal Portability Umstecken am Bus, Gerätewechsel User-to-User Signalling

Teilnehmer-zu-Teilnehmer-Zeichengabe

ISDN-Mailboxen

in Deutschland

305

ISDN-Mailboxen in Deutschland Weit über 900 Mailboxen bieten in Deutschland einen ISDN-Zugang. Die vollständige Liste können Sie aus der Mailbox der Zeitschrift N&C via ISDN abrufen. Der Dateiname lautet ISDNLIST.ZIP, die Rufnummer

ist 089/17 41 17-108. HUB Essen 1

Essen

Günter Reichelt

02 01-8913261

RUHR WEST

Essen

Günter Reichelt

0201-8913261

Köln

Hartmut Gansen

02 21-9590063

Rudi Ferrari

022 34-94 20 32

Chris Lüders

0228-9111042

HGS-BBS LA «ISDN» Ferrari's ISDN

Köln

Zaphods BBS ISDN Scooter's BBS ISDN DO-Mail II [EL232] Bamm

Bamm

ISDN

Micky's Box ISDN

Bonn

Roland Szkudlarek

02305-961031

Dortmund

Castrop-Rauxel

Jochen Schaar

0231-946 0121

Koblenz

Thomas Lehnet

0261-9724003

Siegen

Michael Trautes

0271-3359141

MAC World ISDN

Berlin

Klaus Stelter

030-61600987

Xfer ISDN [EL323]

Berlin

Daniel Bansmann

030-6 95 00 86

Jens Erbe

040-21090290

Joey's ISDN

Hamburg

Schrotti's BBS

Hamburg

Ronald Brusch

040-43188001

Pusteblume ISDN

Hamburg

Thomas Gerber

040-58 910533

DR-Box Hamburg

Hamburg

Dieter Rautenstengel

040-63271002

EuroStar [ISDN-Elink]

Kiel

Jens Müller

04 31-3390018

Hannover

Thomas Meinekat

0511-5440360

Juergen Fuchs

05 61-5 7407 77

MediStarBBS ISDN Schnulli-Box

Kassel

Paradise Lost ISDN [Elink 310]

Bad Hersfeld

Stephan Steinbach

06621-910101

SCSI ISDN

Frankfurt/Main

Klaus Wietrzichowski

069-97 9800 05

BRAINWAVE Spezial-Box ISDN 42 Line 7 Game-Boxl HUB Bodensee ISDN#1

Tübingen Stuttgart Ludwigsburg Konstanz . Überlingen

Ralf Deifel

07071-971213

Wolfgang Obst

0711-987 8165

Holger Ankenbauer

0 7141-950 97-1

Andreas Stöhr

07531-970016

Manuel Berlan

07551-910165

306

Anhang

BTS Box ISDN-Line

Augsburg

Peter John

0821-900693

GigaByte-München IV

München

Siegfried Edelmann

089-36102011

«What's Up 9%» ISDN [Elink 301]

München

Dirk Bilgram

089-4580 1181

Telegard BBS#3 [ISDN Elink 310]

Nürnberg

Norbert Düll

0911-324 13-13

PANDALAN [ISDN X.75] [ISDN V.110]

Oberasbach

Thomas Puetz

0911-996 9643 0911-996 9644

Happy Rocky ISDN 9

Würzburg

Christoph Rockenstein

0931-2500151

New Franken Net

Bamberg

Rudolf Christel

0951-9520031

LINK-L

Leipzig

Sven

0341-4 224555

Mainka

Erklärung der Fehlermeldungen

307

Erklärung der Fehlermeldungen Wenn Sie länger mit ISDN-Applikationen arbeiten, werden Sie merken, daß die Aussagekraft der Fehlermeldungen sehr gering ist. Zahlen wie «3403, 3483» werden von der CAPI-Schnittstelle an die Anwendungen weitergeleitet und Ihnen dann kommentarlos präsentiert. Hier die Erklärung der Fehlerursachen im Klartext.

Fehlernummer

GAPI-Fehler

Bedeutung

3400, 3480

Normal disconnect

Normaler Verbindungsabbruch ohne Begründung

3401, 3481

Invalid CR value

Ungültiger Wert für Call Reference

3403, 3483

Bearer service not implemented

Gegenstelle ist analog, kein ISDN

3407, 3487

Unknown caller identity

Anrufer-Identifizierung unbekannt

3408, 3488

Caller identity already suspended

Anrufer-Identifizierung bereits belegt

340A, 348A

No channel available

Kein Kanal frei

340F, 348F 3410,

3490

Disconnect

Verbindung getrennt

FAC Code unknown in this network

Leistungsmerkmal implementiert

nicht

3411, 3491

Requested service rejected

Angeforderter Service wird abgelehnt

3420, 34AO

Outgoing calls barred

Abgehende

3421 34A1

User access busy

Gegenstelle ist besetzt

3422 34A2

CUG mismatch

Kein Teilnehmer der CUG*

3423, 34A3

Nonexistent CUG

CUG*

3425, 34A5

Invalid or unknown destination

Rufe sind gesperrt

existiert nicht

Zielnummer falsch oder existiert nicht

3429, 34A9

Temporarily not available

Vorübergehend

3435, 34B5

Destination not obtainable

Zielnummer existiert nicht

nicht erreichbar

3438, 34B8

Number changed

Zielnummer ist geändert worden

3439, 34B9

Out of order

Vorübergehend

nicht erreichbar

308

Anhang

Fehlernummer

CAPI-Fehler

Bedeutung

343A, 34BA

No user responding

Gegenstelle antwortet nicht

343E, 34BB

User busy

Gegenstelle ist besetzt

3430, 34BD

Incoming Calls barred

Ankommender Anruf ist gesperrt

343E, 34BE

Call rejected

Anruf wurde abgewiesen

3458, 34D8

Invalid destination address

Falsche Zielnummer

3459, 34D9

Network congestion

ISDN-Netzwerk ist belegt

3460, 34EO

Call ID incomplete

Anwahlelemente fehlen

3470, 34FO

Local procedure error

Lokaler Fehler

3471, 34F1

Remote procedure error

Fehler bei Gegenstelle

3472, 34F2

Remote suspended

Gegenstelle hat «aufgelegt»

347F, 34FF

Local reject of User to

Userinfo (D-Kanal) nicht

User info

unterstützt

* CUG (Closed User Group) bedeutet geschlossene Benutzergruppe

Register

309

Register 1TR6 79

Bedienhörer (ProShare) 140 Bekleidungsindustrie 256

a/b-Adapter 126

Benutzergruppe

a/b-Terminaladapter 91

BERMED 278 Bewegtbildkommunikation 135 Bildkommunikation 20 Bildschirmtext (Btx) 115, 195, 198 bilinguale ISDN-Telefone 61, 93 Bildqualität von Faxgeräten 98 binär 58 Bit 58 Bitratenadaption 82 böswillige Anrufer 34, 84 Browser 230 Btx (vgl. T-Online) 115, 195, 198 Btx-Plus 198 Buchungssystem 275 Bundesamt für Zulassungen in der Telekommunikation (BZT) 72 Butler-Dienst 23 Byte 58 BZT 72

AAE 148 Acotec CAPI 110 Adressierung im Internet 218 Allgemeine Anschalteerlaubnis (AAE) 148 analoge ISDN-Leistungsmerkmale 23 ANIS 23 Anklopfen

29

Anlagenanschluß 65 Announcements 233 Anrufweiterschaltung 25, 36 Anschlußarten im ISDN 61 Anschlußnutzung 50 Anwendungsschicht (OSI) 76 AOL 193, 245 Application Sharing 115, 138 application layer (OSI) 76 ARPA-Net 217 Arztpraxis 277

Asynchronous Transfer Mode (ATM) 87, 272 ATM 87, 272 Automatic Call Distribution (ACD)

160 AVM-Design-System 256 B-ISDN 87 B-Kanal 63 B-Kanal-Protokolle 81, 185 Babyruf (Babytaste) 16 Badisches Tageblatt 257 Basisanschluß 47, 59, 62

33

CAD-Programm 256 Call Center 157, 160 CAPI 107, 108 CAPI-FOSSIL (CFOS) 248 CAPI.DLL 202 Carrier 161 CEPT 195 CERN 220 CFOS 248 CIF 145 CIT 93 Clients 230 Codec 136 Collaborative Computing, 138

310

Anhang

COM-Schnittstelle (Windows) 129 Comenius 272 Common Intermediate Format (CIF) 145 Common ISDN Application Programming Interface (CAPI) 107

Communication Toolbox (CTB) 177 CompuServe 193, 241 Computerintegrierte Telefonie (CIT) 93, 126 CONFIG.SYS 106 CorNet 161 Corporate Network 157, 160, 280 CU-SeeMe 240 CURRENT.SFF 113 D-Kanal 63 D-Kanal-Protokolle 81 Darstellungsschicht (OSI) 76 data link layer (OSI) 75

Datenautobahn 283 Datenfernübertragung 172, 251 Datenkommunikation 20 Datenkompression

57

Datenschutz 83

Datentransfer (Mac -— Windows) 184 Datev 24, 277 Datex-J) 195 Datex-L 85 Datex-P 86 Dauerüberwachung 35 DDE-Schnittstelle 44 DECT-Standard 95, 153 Delphi 195 Desktop Publishing 257 DeTeBerkom 278 Deutsche Telekom Partner 106 Deutsches Internet-Verzeichnis 233 Dienst 19

Dienste im Internet 221 Dienstekennung (Service Indicator) 70 Dienstmerkmal 19 Digiphone 240 Digital European Cordless Telephony (DECT) 95 digital 58 DIP-Schalter 106 Direktbanken 207 Document Sharing 138 Domain Name System (DNS) 218 DOS-Dateinamenskonvention 186 Dreierkonferenz 27, 41 Drop-out 272

DSS-1 79 duplex 240 Durchwahlfähigkeit 148 EAZ 67, 108 Einfachanschluß 67 E-Mail 215, 221 EMM386.EXE 106 Engeräteauswahlziffer (EAZ) 68, 108 ETS 300383 (Euro-File-Transfer) 82, 124 Eumex 151 Euro-File-Transfer 82, 124, 185 Euro-ISDN 59 Euro-ISDN-Protokoll 79 Europa (Produktfamilie) 94 Europe Online 244

Eurotop 276 eWorld 193 Fangen 34

FAQ 235 Fax-Gruppe

3 97, 113

Register

Fax-Gruppe 4 97 Fernseminar 269 Fernwartung 262 File Transfer 117 FOSSIL-Treiber 248 Fractions Primary Rate ISDN

72

Freeware 250 Freisprecheinrichtung 17 Frequently Asked Questions (FAQ) 235 FTP 221 FTP-Server 230 GBG (vgl. Geschlossene Benutzergruppe) Gebührenanzeige 32 Gebührencomputing 157, 160 Genie 193 Geo-Port 166 Geschlossene

Benutzergruppe 34,

85 GroupX 89 H.231-Standard 137 H.243-Standard 137 H.320-Standard 136 Handover 155 Hayes-Modembefehle 129, 130 HDLC 81 HDTV 87 Hicom 157 High Definition Television (HDTV)

87 Hochschulen 269 Homebanking

HyperText Markup

231

I/O-Adressen 104 IAE 63, 73 Identifikationsnummer (PIN) 208 Impulswahlverfahren (IWV) 45 Indizes 233 Informationsübermittlung (analog) 57 Informationsübermittlung (digital) 58 International Standardization Organization (ISO) 75 International Telecommunication Union (ITU) 136 Internet 132, 216, 219 Internet-Adresse 218 InternetPhone 239 Interrupt Request (IRQ) 104 IRC 222 IRQ 104 ISDI-Treiber 228 ISDN (Integrated Services Digital Network) 21 ISDN-«Modem» 101 ISDN-Anschluß-Einheit (IAE) 63, 73 ISDN-Anschlüsse (Anzahl) 13 ISDN-Dienste 20 ISDN-Endgeräte 91 ISDN-Faxgeräte 97 ISDN-Karte (aktiv) 101 ISDN-Karte (hybrid) 101 ISDN-Karte (passiv) 101 ISDN-Karte einbauen (PC) 103 ISDN-Netzabschluß 63 ISDN-PCI 110 ISDN-Pocket-Adapter 101

206

HTML 231 Hybride-ISDN-Karte 103 Language

(HTML)

311

ISDN-Telefone 93 ISDNDIS PPP 225 ISO 75 ISO 7776 81

312

Anhang

ISO 8208

(Euro-File-Transfer) 82,

184 ISPA 225 ISTEC 150 ITU 136 IVR-Server 160 IWV 45 Joint Editing 138 Joint Viewing 138 JPEG 136 Jumper 106 KAMEDIN 279 Kernforschungszentrum 220 KIT 196 Komfortanschluß 50, 53, 66 Konferenz

115

Kündigung 52 LAN-Kopplung 87 LANconnect 259 Least Cost Routing (LCR) 157, 161 Leipziger Volkszeitung 257 LEO 233 Leonardo SP 166 LeoPort 167 LeoTalk 167 Lingo 273 LinoPres 257 Lycos 233 MacTCP 223 Mailbox 131, 247 Makeln 28, 41 Meganet 281 Mehrfachrufnummer 67 Mehrfrequenzwahlverfahren (MFV) 45

Mehrgeräteanschluß 50, 64 Memorandum of Understanding 60 Metropolitan Area Network (MAN)

270 MFV 45 MicroPhone 177 Microsoft Network 193, 244 Milnet 217 Mobilfunknetz 85 Modem 56 MPEG 136 MSN 67 MUD 222 Multimedia-Anwendungen 101 Multimedia Collaboration 89 Multiple Subscriber Number (MSN) 67 Multiport Central Unit 267 Namenswahl

15

Nationales ISDN 60 NDIS-Treiber 225 Nebenstellen

51

Net2Phone 240 NetSearch 233 Network Terminator Primär-Multiplexanschluß (NTPM)

network layer (OSI) 75 Netz 19 Netzbetreiber 12 Neuanschluß 47 News 222 Notizbuchfunktion 17 NTBA 47, 63 NTPM 71 NuBus 165 Nutzkanäle 62

71

Register

Object Linking and Embedding (OLE) 141 Octopus 153 OLE-Funktionen 141 Online-Dienst 206 Open

Systems

Interconnection

Inter-

connect) 103, 165 101

Personalcomputer 99

physical layer (OSI) 75 PictureTel 144 PIN 208 Plusnet 281 PMxAs

QuickResponse

256

Raumvideo (ProShare)

Pakettreiber 225 PAN 166 PAPI-Treiber 225 Parken einer Verbindung 30, 42 passiver Bus 64 passiver Bus (verlängert) 64 Paßwort 119 PC-Conferencing 138 PCI (Programming Communication Interface) 110

PCMCIA-Adapter

Intermediate

Format (QCIF) 137

(OSI)

75 OSI-Schichtenmodell 74

PCI (Peripheral Component

QCIF 137 gqemm 106 Quarter Common

313

(Primärmultiplexanschluß)

47, 61, 71 PowerMac 165 PPP 224 Pre-Press 257 presentation layer (OSI) 76 Primärmultiplexanschluß 47, 61, 71 ProShare 138 Protokolle 79 Provider 221 Public-Domain-Software 250 Punkt-zu-Punkt-Konfiguration 65

141

Reisebüro 274 Remote Control 138 Reservierungssystem 274 Roaming-Funktion 155 Robinson-Liste 260 Rückfrage 40 Rückruf, wenn besetzt 35 Rückrufmöglichkeit 85 Rufnummeranzeige 22, 83 Rufnummersperre

15

Rufnummerübermittlung 22 S,-Schnittstelle 149 S,wSchnittstelle 72 Schule 272 Screen Sharing 115 SCSI-Schnittstelle 167 Search Engine 233 Serial21ISDN 167 serielle Schnittstelle (Mac) 165 Service Indicator (Dienstekennung) 70, 203 session layer (OSI) 75 Shareware 250 Sicherungsschicht (OSI) 75 Sitzungssteuerungsschicht (OSI) 76 SoftBtx 167 Speichermanager 106 Sprachbox 113 Sprachsignal 56 Sprechkommunikation 20 Standardanschluß 50, 53, 66

314

Anhang

transport layer (OSI) 75

Start 274

Steuerkanal 63 Stummschaltung 14 Subadressierung 35, 174 Suchmaschine 233

Transportdienste

T-Online (vgl. BTX) 181, 193, 195 T-Online-Decoder 199 T.120-Standard 138 T.70 81, 130 T.90 81 TA 91 TA V.24 101 TAN 209 TAPI 144 TCP/IP 167, 217 TCPMAN.EXE 223 Teilnehmer-zu-Teilnehmer-Zeichengabe 36 Teleakademie 264 Telearbeitsplätze 255 Telefonie 22 Telefonkonferenz 27 Telefonsteckdosen 73 Telekommunikationsanlagen

148

Telekommunikationsformen 20 Telephony API 144 Teleseminar 269 TeleTutor 273 Telexnetz 85 Telnet 221 Terminaladapter 101

Textkommunikation 20 ThinkPad 268 Timbuktu 167 TK-Anlagenanschluß 50 Topologie 217

Transaktionsnummer (TAN) 209

Transparente Übertragung 83

77

Transportschicht (OSI) 76

TSR-CAPI 107 Türfreisprechanlage (TFE) 153, 155 Twist 167, 185 TWIST.EXT 187 U-Schnittstelle 65, 149 UAE 73

Übertragungsbandbreite 87 Übertragungsschicht (OSI) 75 Umleitung von Anrufen 24 Umstecken von Geräten 30 Uniform

Resource

Locator (URL)

233 Unterbrechungsnummer (IRQ) 104 URL-Angaben 232 User to User Signaling (UUS) 36 V.110 82, 130 v.120 82 V.22 130 V.24-Schnittstelle 101, 129 V.42bis 125 VBN 264 Verbindung trennen 174 Vermitteln 40 Vermittelndes Breitbanddatennetz (VBN) 264 Vermittlungsschicht (OSI) 75 Vertriebsinformationssysteme (VIS) 260 VIAG Interkom 281 Videokommunikation 263 Videokommunikationsnetz (VIKOM)

264 Videokonferenz 135, 264 Viewer 231

Register

Virtual Device Driver (VxD) 107 virtuelle Schnittstelle (Mac) 181

vollduplex 240 VxD CAPI 108 Wahlwiederholung 14 WAN 87 WebCrawler 233 WebPhone 240 WebTalk 240 Weiterbildung 272 Westerntechnik 73 Wettbewerb 12 What’s Cool 233 Wide Area Network (WAN) 87

Windows 3.1 223

Windows 95 120, 227 Windows für Workgroups 223 WINPKT.COM 225 WINSOCK.DLL 223 Winsockets 223 WYSIWIS 127 X.31-Dienst 86, 276 X.75 (Transparent) 130 X.75 80 Yahoo 233 Zielwahl 15 Zugangskontrolle 84 Zugriffsdienste 72

315

Viele Lösungswege verlaufen im Sande, weil sie zu umständlich und zu abstrakt

sind. Visval Quick$teps weisen

den direkten Weg: anschaulich, intuitiv, ergebnisorientiert. Diese Computertaschenbücher zeigen Ihnen jeden einzelnen Arbeitsschritt als Bildschirmdarstellung. Damit Sie immer schon vorher wissen, was nachher passiert.

Access 2 für Windows in 500

Word 6 für Windows in 800

(rororo computer 9807)

(rororo computer 9276)

Bildschritten

Bildschritten

CorelDraw 3 in 600

Works 3 für Windows in 500

(rororo computer 9275)

(rororo computer 9277)

Bildschritten

Bildschritten

CorelDraw 4 in 650 Bildschritten

(rororo computer 9292)

CorelDraw 5 in 650 Bildschritten

(rororo computer 9812)

Excel 5 in 700 Bildschritten (rororo computer 9293)

MS-DOS 6.2 in 500 Bildschritten

(rororo computer 9274)

PageMaker 5 für Windows in 350 Bildschritten (rororo computer 9291)

PowerPoint 4 für Windows in 500 Bildschritten

(rororo computer 9808)

Windows 3.1 in 360

Bildschritten (rororo computer 9273)

3432/4

rororo computer wird herausgegeben von Ludwig Moos . Ein Gesamtverzeichnis der Reihe finden Sie in der Rowohlt Revue. Jedes Vierteljahr neu. Kostenlos in Ihrer Buchhandlung.

. Die Reihe rororo sdence bietet Lesern, die sich für Naturwissenschaft und Technologien interessieren, aktuelle und verläßliche Informationen. Die Autoren sind Wissenschaftler und Wissenschafts. journalisten, die ohne For-

Michel Jouvet

Die Nachtseite des Bewußtseins Warum

wir träumen

melhuberei und Fachauder-

welsch, dafür mit Sachver-

stand, Witz und farbiger

. Sprache über verschiedene Bereiche der Forschung und deren Auswirkungen auf unser Leben berichten.

.

Bernhard Borgeest

Michel Jouvet

(rororo science 9536) Ein neuer, ungewohnter Blick auf unsere knorrigen Gesellen — der Baum ist nicht nur aus botanischer Sicht faszinierend, sondern auch als kulturhistorisches und ethnologisches Phänomen.

(rororo science 9621)

Ein Baum und sein Land 24 Symbiosen

Christoph Drösser

Fuzzy Logic Methodische Einführung in krauses Denken

(rororo science 9619) Alle reden von Fuzzy Logic und keiner weiß genau, was das ist. Der Wissenschaftsjournalist Christoph Drösser lädt ein zu einer vergnüglichen Zickzackfahrt durch Fuzzyland: die Grauzonen der graduellen Übergänge, des Noch-nicht-und-nicht-Mehr. Claus Emmeche

Das lebende Spiel 2.

3414/6

Wie die Natur Formen

erzeugt

(rororo science 9618)

Die Nachtseite des Bewußtseins Warum wir träumen

R. Ornstein/ R.F. Thompson

Unser Gehirn: das lebendige Labyrinth (rororo science 9571)

«Unter den Veröffentlichungen der letzten Jahre auf dem Gebiet der Hirnforschung erhält das Buch seinen besonderen Stellenwert durch die eindrucksvollen Zeichnungen von Macaulay, der mit ungewöhnlichen, perspektivischen Darstellungen der Gehirnstukturen auch den vorgebildeten Leser verblüfft.» bild der wissenschaft Gero von Randow (Hg.)

Der Fremdling im Glas und weitere

Anlässe zur

Skepsis, entdeckt im

«Skeptical Inquirer»

(rororo science 9665)

Mein paranormales Fahrrad und andere Anlässe zur Skepsis, entdeckt im «Skeptical Inquirer» (rororo science 9535)

Angelika Anders-von Ahlften/

Hans-Jürgen Altheide

Gaby Miketta Netzwerk Mensch

(rororo science 9664)

von Körper und Seele

Laser - das andere Licht Laser - das andere Licht: Was ist das? Wie funktio-

Den Verbindungen

%

9

05

auf der Spur

niert es? Was kann man

damit machen?

John D. Barrow

Theorien für Alles Die Suche nach der Weltformel

(rororo science 9534)

Gibt es eine Theorie, in der alle Naturkräfte und -gesetze vereinigt sind und die das Weltgeschehen vom Anfang bis zum Ende erklären kann? Das ist die zentrale Frage der Naturwissenschaft. Schon Sokrates geriet bei diesem Gedanken ins Schwärmen und Ende des 20. Jahrhunderts zeigen sich Wissenschaftler wie Stephen W. Hawking zuversichtlich: «Es ist möglich, daß uns eines Tages der Durchbruch zu einer vollständigen Theorie des Universums gelingt.»

A. Desmond/J. Moore

Darwin

(rororo science 9574)

Regenbogen, Schneeflocken und

Als «erste wirkliche DarwinBiographie» würdigte die britische Presse dieses Werk, das in weiten Teilen erst seit wenigen Jahren zugängliches Material auswertet: die umfangreichen geheimen Tagebücher und die 14000 Briefe umfassende Korrespondenz. «Desmond und Moore haben aus dieser Fundgrube ein Darwin-Bild von bislang nicht denkbarer Lebensnähe rekonstruiert», schreibt Peter Brügge in seiner Spiegel-

(rororo science 9709)

Gaby Mikerta

Hans Christian von Baeyer

Quarks Physik und die Welt, die wir täglich erleben Valentin Braitenberg

Vehikel Experimente mit

Rezension.

Netzwerk Mensch Den Verbindungen von

kybernetischen Wesen

Körper und Seele auf der Spur

J. Hoff/ J. i. d. Schmitten(Hg.)

Reimara u. Otto E. Rössler

(rororo science 9531)

Wann ist der Mensch tot?

Organverpflanzung und «Hirntod»-Kriterium. Mit einem Geleitwort von Rita Süssmuth und fünfzehn neuen Beiträgen (rororo science 9991)

(rororo science 9662)

(Hg.) Jonas’ Welt Das Denken eines Kindes

(rororo science 9710)

RECENT

i ISDN

(Integrated Services Digital Network)

omputerpraxis

FE

A

ET

kommunikationsdienste tenübertragungsrate,

ET LTE

TE

integriert. Seine Da-

um ein Vielfaches höher

als herkömmliche Telefonleitungen, eröffnet neue Kommunikationsformen.

Mit der interna-

tionalen Norm Euro-ISDN sind länderübergreifende Lösungen EI EAU LS

möglich. ISDN spielt im ge-

VICE

EV EACHE -TIEATS EA LT

immer stärkere Rolle. Internet-Anschluß mit Ta

VE

VIREN

art

diale Übermittlung, aber auch Videokonferenzen und Telearbeitsplätze mit Share-Applikationen sind einige der Anwendungen,

die sich

rundkurs

schon heute realisieren lassen. Dieser Grundkurs macht ohne Vorwissen mit der Technik

vertraut und bietet dem Einsteiger alle Hilfen

din

bei der praktischen Nutzung.

ISBN

1

3-499-19843-6

I | Jl

8549919843

ÖS

140.0